Ginzelummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 271 Montag, den 30. September 1929.
192. Jahrgang
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auſtäge und Leſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerichtlicher Beſtreſbung fäll ſeder
Nabat weg. Banſionio Deuſche Bon und
Dam=
ſtädter und Naiſonalbank.
Das neue Republikſchuhgeſeh.
Berlin, 29. September.
Der „Demokratiſche Zeitungsdienſt” veröffentlicht den
Ent=
burf des neuen Republikſchutzgeſetzes. Der neue Entwurf geht
nſofern weiter als das alte Geſetz, weil nach dem neuen
Ent=
purf alle im politiſchen Leben ſtehenden Perſonen geſchützt
wer=
ſen. Andererſeits verzichtet der vorliegende Entwurf auf alle
derfaſſungsändernden Beſtimmungen.
Der jetzige Entwurf ſtellt unter Strafe:
1. Die Beteiligung an Verbindungen oder Verabredungen,
die Verbrechen wider das Leben einer Perſon wegen ihrer
poli=
ſiſchen Betätigung beabſichtigen,
2. die Unterlaſſung einer Mitteilung an die Behörde oder
die bedrohte Perſon, ſofern man von dem Beſtehen der unter
4. genannten Verbindung oder Verabredung Kenntnis
er=
ſangt hat,
3. die Begehung eines Angriffs auf Leib und Leben gegen
leime Perſon wegen ihrer Stellung im politiſchen Leben oder eine
WBerabredung mit einem Anderen zum gleichen Zweck,
4. die Belohnung oder Begünſtigung des Täters der
ge=
hannten Gewalttätigkeiten,
5. die Teilnahme oder Unterſtützung einer geheimen oder
ſtaatsfeindlichen Verbindung, die den Zweck verfolgt, die
repu=
ſblikaniſche Staatsform des Reiches oder eines Landes zu
unter=
graben,
6. den Anſchluß an eine geheime oder ſtaatsfeindliche
Ver=
ſbindung, die ſelbſt oder deren Mitglieder unbefugt Waffen
be=
ſſitzen,
7. die Beſchimpfung oder durch Bekundung der Mißachtung
ſabſichtliche Herabſetzung der republikaniſchen Staatsform, ſowie
die Beſchimpfung oder Verleundung des Reichspräſidenten oder
ſeines Mitgliedes der Reichs= und Landesregierung,
labſichtliche Herabſetzung der Reichs= und Landesfarben,
9. die Beſchimpfung oder Verleumdung einer Perſon, die
wegen ihrer politiſchen Betätigung getötet worden iſt,
10. die Aufforderung zu Gewaltätigkeiten gegen Perſonen des
lpolitiſchen Lebens oder Billigung oder Verherrlichung ſolcher
Gewalttätigkeiten, ſowie eines Hochverrates, der ſich gegen die
republikaniſche Staatsform gewendet hat.
Der Heimwehrkag in Oefferreich
TU. Wien, 29. September.
Der berühmte und ſeit Wochen mit Spannung erwartete
29. September iſt ruhig und unblutig verlaufen. Der Aufmarſch
von insgeſamt 30 000 Heimwehrleuten in vier Städten
Nieder=
öſterreichs wurde keine Kampfkundgebung, ſondern eine politiſche
Kundgebung von zweifellos großer Bedeutung. Der
Landes=
hauptmann von Niederöſterreich Dr. Bureſch, der damals den
Aufmarſch nicht ohne jedes Bedenken hingenommen hatte, nahm
diesmal, als aktives Mitglied an der größten der vier
Kund=
gebungen teil. Der Obmann des Niederöſterreichiſchen
Bauern=
bundes beteiligte ſich ebenfalls.
In den vier Aufmarſchorten der Heimwehrkundgebung in
Stockerau, Mödling, Töchlarn und Zwettel, herrſchte ſchon in den
frühen Morgenſtunden des Sonntags reges Leben. Mit der
Eiſenbahn und im Kraftwagen kamen die Heimwehrleute in
Uniform zu den Sammelplätzen. Die einzelnen Feiern begannen
mit einem Wecken, dem eine Feldmeſſe mit Anſprachen der
Heim=
wehrführer und ein Umzug durch die Orte folgte. Ein reicher
Blumenregen ergoß ſich während der Feſtzüge auf die
Marſch=
kolonnen. Die Orte hatten alle reichlich geflaggt. Die Häuſer
waren vielfach mit Tannenreiſig und Blumen geſchmückt. Die
Kundgebung verlief in allen Orten ohne ernſtere Zwichenfälle.
Das zur Bereitſchaft befohlene Militär und die verſchärften
Poli=
zeipoſten hatten keinen Anlaß, einzuſchreiten. Militärpatrouillen
waren in den Ortſchaften nicht zu ſehen. Auch Feldpolizeibeamte
genügten in kleiner Zahl, um den Ordnungsdienſt zuſammen
mit der Ortspolizei aufrecht zu erhalten. In Mödling bei Wien
verſuchten die Kommuniſten mehrere Male, die Kundgebung zu
ſtören. Ihre Verſuche konnten jedoch von der dort in
Bereit=
ſchaft ſtehenden Abteilung der Wiener Bundespolizei verhindert
werden. Einer Kommuniſtin gelang es, ihre Anhänger, zum
größten Teil Frauen und Jugendliche, gegen die Wache
aufzu=
reizen, die das Bajonett gebrauchen mußten, Die Kommuniſten
verſuchten, den Polizeiring zu durchbrechen, wodurch ein
Kom=
muniſt durch einen Bajonettſtich leicht verletzt wurde. Dreißig
Kommuniſten wurden verhaftet. Sonſt verliefen die
Kund=
gebungen in voller Ruhe und Ordnung.
Der Shearer=Skandal.
EP. Waſhington, 29. September.
Vor der Unterſuchungskommiſſion des Senats in der Shearer=
Affäre erklärte der Journaliſt Pearſon, daß Shearer allen
Preſſe=
konferenzen in Genf während der Dreimächtekonferenz beigewohnt
habe. Pcarſon fügte hinzu, ein ziviles Mitglied der
amerikani=
ſchen Delegation habe ihm geſagt, die amerikaniſchen
Marine=
ſachverſtän digen fraterniſierten mit Shearer aus dem Grunde,
weil ſie hofften, ihn für ihre Sache gebrauchen zu können.
Spä=
ter hätten ſie ihn aber doch fallen laſſen müſſen. Pearſon nannte
die Namen dieſee Admiräle. Es ſeien dies die Vizeadmirale
Sheffield und Reeves ſowie die Kommandanten Troſt und Train
geweſen, die die gleiche Meinung wie Shearer über den Erfolg
bzw. Mißerfols der Konferenz ausorückten. Auf die Ausſage
Pearſons hat die mit der Unterſuchung betraute
Senatskom=
miſſion beſchloſſen ſämtliche an der damaligen Konferenz
betei=
ligten Marineſachverſtändigen als Zeugen vorzuladen.
Außer=
dem wird Shearer jetzt beſchuldigt, mit dem Schiffsboard
zu=
ſauumengearbeitet zu haben, um eine erweiterte
Handelsmarine=
bill drichzuſetzen. Der Vizepräſident der Bethlehem Shipbuilding
Corporation, Wakeman, erklärte, Shearer ſei auch in dieſer
An=
gelegenheit beſtochen worden.
Vom Tage.
In der Nacht zum Sonntag iſt der Reichstagsabgeordnete Dr.
Kulenkampff, der der Deutſchen Volkspartei angehörte, an einer
Rippenfellentzündung als Folge einer Lungenentzündung geſtorben.
Kulenkampff war 46 Jahre alt. Er war Mitglied des Präſidiums des
Zentralverbandes des Deutſchen Gnoßhandels und des Präſidiums des
Hanſabundes. Dem Reichstag gehörte er für den Wahlkreis Magdeburg
ſeit 1940 an. Er iſt im Reichstag beſonders in Steuerfnagen hervor= zwiſchen Frankreich und England gebracht, vielmehr
getreten.
rend des Weltkrieges war er zunächſt Vizachef des Generalſtabes und
ſeit 1915 Kriegsminiſter im Kabinett Hara. Im Jahre 1995 trat er an urſprünglich eine kurze Lebensdauer verheißen und verſuchte,
Juli 1929 durch das Oppoſitionskabinett Hamaguſhi abgelöſt wurde, wechſeln. Seither mußte man aber wahrnehmen, daß beinahe
Senator Hale und Senator Swanſon angehören. Vorah hat die Teil= Politik am meiſten überraſcht: es äußert ſich kaum eine
ernſt=
nahme abgelehnt, weil er nilt daran glaubt, daß die Kenferenz eine
tatſächliche Abrüſtuing zur See bringen werde.
Auf dem Goslarer Bahnhof ſtieß in der Nacht zum Sonntag
fahren wollte. Durch den Zuſammenſtoß wurden mehrere Perſonen= nach London, daß man ſich nicht von einem Tag auf den anderen
mehr oder weniger ſchwerer Art.
Heſſiſcher Zenkrumsparkeitag
Am Samstag und Sonntag hielt die Heſſiſche Zentrums=
8. die Beſchimpfung oder durch Bekundung der Mißachtung behandelten und entſprechende Entſchließungen faßten. — Am boote nicht im Stande, ſeine langen Küſten wirkſam zu beſchützen,
trumspartei bei den Eingemeindungsbeſtrebungen zunächſt auf tet ſich offen gegen die frauzöſiſche Vorherrſchaft in Europa.
die Selbſtändigkeit der Gemeinden zu achten habe und eine
Aus=
meinden müßten Länder und Gemeinden ſoviel als möglich auf
Ausſtrahlungsgebiete verlangte er nachdrücklichſte Reichshilfe.
Nach ihm ſprach Reichstagsabgeordneter Bockius über Reich nalen wirtſchaftlichen und finanziellen Zuſammenarbeit ſein.
ſchäftigten Arbeiter heranreichen dürfen. Er forderte weiter eine. Welt zum Sitz haben wird, kann zwar ſehr wichtig ſein, aber
veränderte Steuergeſetzgebung, die den Gemeinden das Recht, doch nicht über ihre zukünftige Gebarung endgültig entſcheiden.
einem weiteren Referat von Stadtrat Diehl=Mainz über politiſche Organiſation Europas zu fördern. Der Kampf um die
der Zölle, Erhaltung der Sozialverſicherungen im ſeitherigen liche Meinung nicht in entſprechender Weiſe.
umfang, Schutz für kinderreiche Familien und Schaffung der
kon=
beſetzten Gebietes herzlich gedankt wird.
Am Nachmittag fand in der Stadthalle eine öffentliche
Kund=
tiſche Lage, Young=Plan und die Befreiung der beſetzten Gebiete, liche Macht zu reden.
Er wies darauf hin, daß am Anfang und am Ziel einer Politik,
die dieſen Erfolg errungen habe, Reichsminiſter Dr. Wirth ſtehe.
geiſtert zugeſtimmt.
Die Sitzung der Zenkrumsftakkion des Reichskages.
Die Zentrumsfraktion des Reichstages hielt am Sonntag europa Stellung.
im Reichstage unter Vorſitz des Abgeordneten Dr.
Perli=
tius eine Sitzung ab, über die folgender Bericht ausgegeben
wurde:
„Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat ſich in ihrer
heu=
tigen Sitzung in eingehender Ausſprache mit dem gegenwärtigen
ſchäftigt. Sie ſieht keine Veranlaſſung, von den in Koblenz ge= war, bis zu den nächſten Wahlen beizubehalten. Die einzige
tion entgegen anderslautenden Meldungen in den letzten
Ver=
handlungen als Grundlage gedient haben. Sie billigt einmütig Nadihale und Sozialiſten können nicht einig werden. Vielleicht
parteien annehmbare Löſung zu finden.”
Veratung zuſammen. Beſprechungen unter den Parteiführern kann immerhin gelingen. Und eine innenpolitiſche Klärung
haben am Sonntag nicht mehr ſtattgefunden.
Frankreich zögerk..."
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende September 1929.
Die Genfer Verhandlungen haben keine Entſpannung
die politiſchen Grundlagen des Gegenſatzes, der ſich im Haag
Der ehemalige japaniſche Miniſterpräſident Tanaka iſt plötzlich hauptſichlich auf finanziellem Gebiete zeigte, nur noch ſtärker
im Alter von 66 Jahren an einem Heuzſchlag geſtorben. Wäh= betont. Man hatte in Frankreich dem Kabinett Macdonald
die Spitze der Sehukai=Pautei und bilbete ein neues Kabinett, das im die Labourleute nicht mit England zu ver=
Der amerikaniſchen Abordnung zur Londoner Flottenkon= die geſamte öffentliche Meinung Englands wenigſtens
außen=
ferenz werden aller Vorausſicht nach Stimſon, Dawes, Gibſon, politiſch einheitlich hinter ihnen ſteht. Und was die franzöſiſche
gemeinte Oppoſition gegen die Arbeiterregierung.
Die engliſch=franzöſiſchen Beziehungen ſind aber ſo vielfältig
eine Lokomotive auf einen Zug, der nach Hannover ab= und ſo kompliziert, es führen ſo mannigfaltige Fäden von Paris
wagen zuſammengeſchoben. Einige Fahrgäſte erlitten Verletzungen mit dem Aufhören der franzöſiſch=engliſchen Freundſchaft
abfin=
den kann. Seit dem Kriege gab es viele Gelegenheiten, bei denen
England und Frankreich einander gegenüberſtanden. Es gab
lange Perioden des Gegenſatzes, aber ſie endeten ſtets mit einem
Kompromiß. Es iſt daher für manche franzöſiſchen Gemüter
ſchwer zu glauben, daß das nun alles zu Ende ſein ſollte. Schwer,
beinahe unmöglich.
Inzwiſchen verſchärft ſich aber die Lage von Tag zu Tag.
partei in Mainz ihren Parteitag ab, der aus allen Teilen Heſ= In der Frage der Abrüſtung, ſowohl der Land= wie der
See=
ſens gut beſucht war und an dem neben der Landtagsfraktion, abrüſtung, tritt der Gegenſatz offen zu Tage. Man verhehlt ſich
auch Finanzminiſter Kirnberger teilnahm. Der Samstag nach= nicht, daß man in der engliſch=amerikaniſchen
An=
mittag war ausgefüllt von den Tagungen der verſchiedenen näherung einen Verſuch zur reſtloſen Beherr=
Standesbeiräte, die die beſonderen Nöte der einzelnen Stände ſchung der Meere ſieht. Frankreich wäre ohne Unterſee=
Sonntag vormittag fand eine große Vertreterverſammlung ſtatt, und wenn es nicht über genügend Kreuzer verfügt, kann es die
in der Miniſterialrat Hoffmann, M. d. L, über „Landes= Verbindung mit den nordafrikaniſchen Kolonien, nicht ſichern.
politik und Kommunglpolitik” ſprach. Er betonte, daß die Zeu= und der engliſche Vorſtoß in der Frage der Landabrüſtung rich=
Die Frage des Sitzes und der Ausgeſtaltung der Bank für
höhlung der Landkreiſe verhindern müſſe. Er wandte ſich dann internationale Zahlungen iſt gegenwärtig die
zen=
gegen die gefährlichen Tendenzen in der Wohfahrtspfiege und trale Frage der europäiſchen Politik und Wirtſchaft. Die
fran=
warnte vor weiter vordringender Sozialiſierung und vor Erwei= zöſiſche Diplomatie ſcheint in dieſem Punkte inſofern einen Erfolg
terung des ſtaatlichen und kommunalen Aufgabengebietes. Bei über die engliſche davongetragen zu haben, als nicht mehr von
einer finanziellen Neuordnung zwiſchen Reich, Ländern und Ge Kondon als Sitz der Bank die Rede iſt. Das iſt bereits viel,
eigene Füße geſtellt werden. Für die beſetzten Gebiete und die jedoch bei weitem nicht alles. Die Bank ſoll, über die reine
Reparationsregelung hinaus, ein aktiver Faktor der internatio=
und Gemeinden und zeigte die Beziehungen zwiſchen beiden auf. Sie bedeutet den wichtigſten Stützpunkt für eine übernationale,
dem Gebiet der Geſetzgebung. Verwaltungsdirektor Reinicke europäiſche Organiſation. Das franzöſiſche Beſtreben, dieſe Bank
(Offenbach) forderte in ſeinem Referat über „Wirtſchafts=, Sozial= von engliſchen Einſtüſſen, welche in London überwiegen würden,
und Finanzpolitik”, daß die Wohlfahrtsunterſtützungen durch die ſernzuhalten, iſt aber durchaus verſtändlich. Daß aber die Bank
Kommunen nicht bis ſcharf an die Arbeitseinkommen der be= nicht London, ſondern Zürich oder einen anderen Punkt der
gebe, alle ihre Bürger zu belaſten, und nicht nur die Realſteuer= Die amerikaniſchen Einflüſſe werden nun einmal, wie die Dinge
zahler, um damit das Veranwortungsgefühl der Gemeindever= jetzt ausſehen, bei der Bank vorherrſchen, und das allein wird ſie
tretungen bei der Bewilligung von Ausgaben zu heben. Nach verhindern, in einem übertriebenen Maße die wirtſchaftliche und
Zentrum und Wahlkampf” wurden die am Vormittaa beratenen internationale Bank wird jedoch allzuſehr hinter den Kuliſſen
Entſchließungen von der Verſammlung gutgeheißen. Darin wird geführt, als daß man ſich bereits ein klares Urteil über ſeine
verlangt: Schutz der bedrängten Landwirtſchaft durch Erhöhung Entſcheidung bilden könnte. Er erregt auch deshalb die öffent=
Der Londoner Platz bekommt jetzt die
finan=
feſſionellen Schule. Großen Beifall fand die Abſendung eines zielle Macht Frankreichs zu ſpüren. Die Goldvor=
Schreibens an den Reichsminiſter Dr. Wirth, in dem ihm für die räte der Bank von England werden immer kleiner, das Pfund
Befreiung der beſetzten Gebiete und für die Durchführung des ſchwankt und andere Dinge ſchwanken auch. An dieſem
Baro=
von ihm angekündigten Weſtprogramms zur Unterſtützung des meter wird man noch die etwaigen Reſultate der engliſch=
ameri=
kaniſchen Annäherung genau abmeſſen können .."
Die franzöſiſche Preſſe führt inzwiſchen gegen England eine
gebung ſtatt, in der zunächſt Reichstagsabgeordneter, Prälat Sprache, die an Deutlichkeit nichts mehr zu wünſchen übrig läßt.
Ulitzka=Oberſchleſien als Vertreter der Grenzmark im Oſten Die temperamentvollſten nationgliſtiſchen Blätter beginnen
herzlich begrüßt wurde. Er ſprach über die gegenwärtige poli= ſchon über England offen als über eine feind=
Trotzdem nehmen die ernſten politiſchen
Eindringlich ſchilderte er auch die große Not der Landwirtſchaft Kreiſe eine zögernde Haltung ein. Dieſes Zögern
und wies auf die notwendigen und bereits eingeleiteten Hilfs= bedeutet nicht, daß man in Paris auf die unliebſamen
Schach=
naßnahmen hin. Ueber die zurzeit brennende Frage der Arbeits= zuge der engliſchen Diplomatie nicht ſchnell und energiſch erwidert
loſenverſicherung ſagte er, daß man den Verſicherten gerecht wer= — das war ſchließlich bei jeder engliſch=franzöſiſchen
Verſtim=
den, aber auch den finanziellen Stand der Verſicherung ſichern mung der Fall —, aber man wartet ab. Man zögert noch,
müſſe ohne dauernde Reichszuſchüſſe. Nach ihm ſprach der heſ= die letzten Konſequenzen zu ziehen. Man weiß noch nicht, ob die
ſiſche Geſandte in Berlin, Nuß, über die chriſtlichen Grundſätze, gegenwärtige außenpolitiſche Lage ſpäter nicht doch bloß als eine
der Zentrumspartei. Er forderte nachdrücklichen Kampf gegen Epiſode zu betrachten ſein wird. Man erwägt bereits alle
Mög=
die immer mehr um ſich greifende Entchriſtlichung des Staates, lichkeiten, doch man läßt ſich Zeit. Dieſe zögernde Haltung mag
Am Schluſſe der Verſammlung wurde das an den Reichsminiſter übrigens auch dazu beigetragen haben, daß in Genf die Werbung
Or. Wirth abzuſendende Schreiben bekannt gegeben und ihm be= Briands nicht mit einer reſtloſen Begeiſterung begrüßt wurde.
Selbſt in Frankreich nicht. In dieſer Beziehung iſt es ſehr
lehr=
reich, einen Artikel Poingarés — den er am 28. Auguſt geſchrieben
und in der in Buenos=Aires erſcheinenden „Nacion”
veröffent=
licht hat — zu leſen. Er nimmt darin ziemlich klar gegen Pan=
Dasſelbe nervöſe Zögern, das die franzöſiſche Außenpolitik
zeigt, kann man auch in der Innenpolitik und ſogar in der
Wirt=
ſchaft wiederfinden. und die Grundlagen dieſer abwartenden
Haltung ſind vielfach dieſelben.
Man erwägt in Frankreich die Möglichkeit, die jetzige Re=
Stand der Verhandlungen über die Arbeitsloſenverſicherung be= gierung, obwohl ſie nur als eine proviſoriſche Regierung gedacht
faßten Beſchlüſſen abzugehen, die den Unterhändlern der Frak= allerdings nicht zu unterſchätzende — Chance des Kabinetts
Briand beſteht in der Zerrüttung der Oppoſition.
die Bemühungen ihrer Unterhändler, eine für alle Regierungs= auch darum, weil die Sozialiſten wiſſen, daß die öffentliche
Mei=
nung des Landes ſich wieder nach links zu orientieren beginnt
Von dieſem Beſchluß iſt die ſozialdemokratiſche Fraktion in und weil ſie alſo ihre Ausſichten für die nächſten Wahlen nicht
Kenntnis geſetzt worden. Nach der Sitzung des Sozialpolitiſchen kompromittieren wollen. Aber die Parteikanzieien bedeuten noch
Ausſchuſſes tritt die Zentrumsfraktion am Montag zu erneuter nicht die Kammer, der Vorſtoß Malvys gegen die Negierung
Fkönnte viele Entſcheidungen beſchleunigen.
Seite 2
Montag, den 30. September 1929
Nummer 271
Ein Ehrentag des Darmſtädter Handwerks.
Der geſtrige Sonntag war für das Darmſtädter Handwerk in
bop=
pelter Weiſe ein Ehren= und Feſttag. Etwa 350 Junggeſellinnen und
Junggeſellen konnte der Geſellenbrief überreicht werden, ein Beweis,
daß durch ſtarken jungen Nachwuchs dem Handwerk eine geſunde und
erſprießliche Weiterentwickelung geſichert iſt. Anſchließend an dieſe
erhebende Feier der Geſellenbriefüberreichung feierte ein
Handwerks=
zweig, der ſich wohl zu den treueſten und feſteſten Stützen des
Hand=
werks zählen darf, die Schuhmacherinnung, ihr 50jähriges Beſtehen,
verbunden mit Bannerweihe.
Die feierliche Ueberreichung
der Geſellenbriefe
fand im Rahmen einer künſtleriſchen Feſtfolge geſtern vormittag im
Städtiſchen Saalbau ſtatt. Die Buihne war geſchmackvoll geſchmückt,
an dem Vorſtandstiſch hatten die Vertreter der Behördem und
Korpo=
rationen Platz genommen, den Feſtakt leitete der Vorſitzende der
Ge=
ſellenprüfungskommiſſion. Malermeiſter Georg Kraus. Die
Jung=
geſellinnen und Junggeſellen waren mit ihren Angehörigen erſchienen,
weiter nahmen zahlreiche Freunde und Vertreter des Handwerks mit
ihren Angehörigen an der Feier teil, ſo daß der große Saal dicht beſetzt
war. Hell leuchteten die Augen der Junggeſellinnem und Junggeſellen,
denen heute das Dokument ihres Fleißes und Könnens, der
Geſellen=
brief, überreicht wurde, und die ſich bewußt waren, daß ſie als
Nach=
wuchs im Handwerk, treu der Ueberlieferung ihrer Väter, alles daran
ſetzen müſſen, das Handwerk hochzuhalten und trotz aller Ungunſt der
Zeiten zu neuer Blüte zu bringen. Der Geſelle, ſelbſt Vorbild für die
Jüngeren, der vertraute Helfer des Meiſters, weiß, daß nur mit
ſei=
ner Kraft und Arbeit es gelingen wird, dem Handwerk allzeit die
Gel=
tung zu erhalten, die ihm gebührt und die es von joher inne hatte.
Daß alle Junggeſellinnen und Junggeſellen von dem feſten Willen
be=
ſeelt waren, treu der Ueberlieferung zu ihrem Handwerk zu ſtehen,
das konnte man ihnen von den Augen ableſen.
Der Feſtakt wurde mit der Quvertüre zur Oper. Der Freiſchütz”
eingeleitet, die von dem Stadtorcheſter unter der vorzüglichen Leitung
von Kapellmeiſter W. Schlupp zu Gehör gebracht wurde. Ganz
ausgezeichnet trug der Volkschor Darmſtadt unter Leitung von Prof.
froh im Nachen” vor. Nach der Fantaſie aus der Oper „Carmen”
ſprach Fräulein K. Kämmerer einen ſinnigen, von Frau Auguſte
Kraus den Junggeſellinnen und Junggeſellen gewidmeten Vorſpruch,
der die Jugend mahnte, mit Selbſitvertrauen und Mut in die Zukunft
zu ſchauen und mit ſtarker Hand das Glück zu ſchieden. In ſeiner
Anſprache, in der der Vorſitzende der Geſellenprüfungskommiſſion,
Malermeiſter Kraus, die Junggeſellinnen und Junggeſellen und
er an dieſen Vorſpruch an. Möge die Jugend ſich allzeit ihrer Pflicht
bewußt ſein, und möge ſie weiter ſtreben, als treue Mitglieder des Staa=
Junggeſellinnen und Junggeſellen beſtreßt ſein, das Handwerk zu alter
werkerſtande anzugehören. Was das Handwerk immer geleiſtet habe,
das ſei nicht mit Waffen, ſondem mit Hand und Kopf grreicht worden.
So möge der Nachwuichs auch in Zukunft blühen und wachſen, zum
Wohle des Volkes und des geliebten Vaterlandes. Begeiſtert ſangen
die Anweſenden die dritte Strophe des Deutſchlandliedes.
Als Vertreter des Kreisamts ſprach den Junggeſellinnen und
Jung=
geſellen Regierungsrat Dr. Blumers, die herzlichſten Glückwünſche
Wunſch. Es hielten weiter herzliche Anſprachon, in denen ſie die wärm=
Stadtrat Obermeiſter Hübner, der Vertreter des Stadtſchulamts,
der Induſtrie= und Handelskammer, Regierungsrat Dr. Roeſener,
der Induſtriellenvereinigung, Dr. Luley, und der Metall= und
Möbelbranche, Ingenieur Göbel.
Dann wurden von den einzelnen Innungsmeiſtern die
Geſellen=
briefe feierlich überreicht, und zwar an 20 Damenſchneiderinnen, 5
Weiß=
näherinnen, 4 Putzmacherinnen, 14 Schneider, 5 Bäcker, 1 Brauer und
Mälzer, 5 Buchbinder (Feinbuchbinder), 1 Diamantſchleifer, 32
Glektro=
inſtallateure, 1 Feinmechaniker, 2 Glaſer, 2 Kupferſchmiede, 3 Maurer,
1 Schleifer und Galvaniſeur, 10 Schmiede, 2 Schreiner (Induſtrie),
22 Schreiner (Handwverk), 17 Schuhmacher, 21 Spengler uſw., 10 Inſtalla= Tag beweiſe, daß das Beſtehen des deutſchen Handwerks
Lebensnot=
teure, 1 Steindruchker, 1 Steinmetz, 19 Tapezierer und Polſterer,
5 Wagner, 4 Weißbinder. Zahlreiche Prämien konnten für beſonders
gute Leiſtungen verliehen werden. — Die durchweg fehr guten, zum
großen Teil hervorragenden Geſellenſtücke waren am Vortage im
Städtiſchen Saalbau ausgeſtellt und fanden größte Anerkennung.
Nach einem warmen Schlußwort des Vorſitzenden mit nochmaligen
herzlichen Wünſchen für die Zukunft wurde die Feier mit dem „
Helenen=
ra ſch” beſchloſſen.
Anſchließend fand, ebenfalls im Saalbau, die
Akademiſche Zeier zum 50jährigen
Jubiläum der Schuhmacherinnung
ſtatt. Das Stadtorcheſter unter Leitung des Kapellmeiſters Schlupp
hatte den muſikaliſchen Teil übernommen. Unter dem Triumphmarſch
aus der Oper „Aida” wurde das zu weihende Banner durch 10
Ehren=
damen auf die Bühne gebracht. Nach der Fantaſie aus der Oper „Die
Meiſterſinger” begrüßte Obermeiſter E. Späth in herzlichen Worten
die Anweſenden und Ehrengäſte. Insbeſondere hieß er die Altmeiſter
willkommen, die an der Feier teilnahmen, u. a. den Ehrenmeiſter
Rup=
pel und die Meiſter Adelberger, Biſchof, Keil, Keilmann, Mühlfeld,
Selinger und Stalf. Er ſtreifte kurz die Geſchichte der Innung ſeit
ihrer Gründung und wies auf deren Ziele hin. Es ſei ſtets das
Beſtre=
ben der Schuhmacherinnung geweſen, Qualitätsarbeit zu leiſten, und
darauf werde man auch in Zukunft achten. Dank der Einigkeit aller
Kollegen habe ſich die Innung zu ihrer heutigen Höhe enwickelt. Man
finde die Unterſtützung der Behörden, die auch in Zukunſt bleiben
möge. Mit der Jubelfeier verbinde man die Weihe des Symbols der
Treue, des Banners. Die Schuhmacherinnung werde getreu ihrer
Ueberlieferung ſtets das Handwert fördern, damit es weiter blühe zum
Segen des Vaterlandes.
Fräulein Betty Aßmuth ſang mit geſchulter Sopranſtimme zwei
Lieder „Morgenhymne‟ (Gg. Henſchel) und „Liebe ſchwärmt auf allen
Wegen” (Fr. Schubert). Nunmehr nahm Herr Direktor Schüttler
von der Handwerkskammer Darmſtadt
die Weihe des Banners
vor. Das goldene Jubiläum, ſo führte er aus, ſei ein ſchönes, ein
erhebendes Feſt. Ein halbes Jahrhundert Gemeinſchaftsarbeit, Arbeit im
Dienſte des Handwerks mit ſolchem Erfolg, wie es die
Schuhmacher=
inmung betrieben habe, berechtige zu einer Feier. Beſondere Freude
müſſe alle erfüllen, daß drei Gründer der Innung an der Feier teil=
Dr. Noack die beiden Chöre „Füllt mit Schalle” und „Fahren wir nehmen können. In Trauer gedenke er der Heimgegangenen.
Dank müſſe man den Männern zollen, die unentwegt und treu das
Banner der Organiſation hochgehalten hätten. Man könne eigentlich
heute das Feſt der 300jährigen Zuſammenfaſſung feiern, denn vor 300
Jahren hätten die Männer des Schuhmacherhandwerks ſich bereits
zu=
ſammengefunden. Heute ſeien die Zeiten ſchwer, aber man dürfe den
Mut nicht ſinken laſſen, müſſe ſich in die Reihe der Berufsgenoſſen
ſtellen und vorwärts ſtreben. Verſchönt werde der Tag durch die Weihe
alle Anweſenden, insbeſondere die Ehrengäſte, herzlich begrüßte, knüpfte eines Banmers, des Symbols der Treue. Möge das Banner der
Schuh=
macherinnung alle Zeit als Zeichen der Treue und Einigkeit
voran=
wehen. Das walte Gott! Die Hülle des Banners fiel unter dem
freu=
tes ihn ſtützen und hochhalten. Auf eigene Füße geſtellt, wüßten die digen Beifall der Feſtteilnehmer. Der Volkschor unter Leitung von
Profeſſor Dr. Noack ſang „Wach auf” aus Meſſterſinger, dann ſprach
Blüte zu bringen. Die deutſche Induſtrie und das Kandwerk ſtehen Herr Göbel vom Heſſiſchen Landestheater einen treffenden Feſtſpruch,
geachtet in der Welt da, und ſtolz dürfe jeder darauſ ſein, dem Hand= der in der Mahnung des Hans Sachs gipfelte: Ehrer Eure Meiſter!,
und mit einem warmen „Glück auf fün die weiteren 50 Jahre!” ſchloß.
Im Namen der Frauen und Jungfrauen übergab Frl.
Schön=
berger das Banner dem Obermeiſter der Innung, der dieſes dem
Bannerträger überreichte. Schuhmachermeiſter Vierheller übernahm
das neugeweihte Banner mit dem Treugelöbnis, es zum Wohl und
Gedeih der Innung zu tragen.
Es folgten nun die Gratulationen der Innungen und
Korporatio=
aus. Das Handwerk befinde ſich wieder in aufſteigender Linie. Möge, nen. Als Vertreter der Regierung und des Miniſters für Arbeit und
wie einſt, ſein Boden wieder golden werden, das ſei ſein beſonderer, Wirtſchaft ſprach Oberinſpektor Trumpfheller herzliche
Glück=
wünſche aus. — Bürgermeiſter Delp als Vertreter der Stadt wies
ſten Glückwünſche ausſprachen, der Vertreter des Oberbürgermeiſters, darauf hin, daß das Handwerk ſchwer zu kämpfen habe, aber daß die
Wirtſchaft wicht Sklave der Maſchine ſein könne, der Geiſt des Men=
Rektor Germann, der Handwerkskammer, Direktor Schüttler, ſchen ſei nie zu erſetzen, und daß in jeder Arbeit dieſer Geiſt zu
ſpüi=
ren ſei. Mit der gleichen Einigkeit wie ſeither, werde das Handwerk
einer glücklichen Entwickelung entgegengehen. Das wünſche er von
Her=
zen. Für die Handwerkskammer ſprach Dr. Kollbach die
herz=
lichſten und beſten Glüchwünſche aus. Möge das Banner Ge
ſchlechter ſehen, die treu und geſchloſſen zu ihrem Berufe ſtehen.
Wei=
tere Glüchwünſche ſprachen Stadtſchulrat Löſch für die Fortbildungs=
und Berufsſchulen, Dr. Köhler als Vertreter des Polizeiamts, und
der Vorſitzende des Heſſiſchen Schuhmacherinnungsverbandes, Rothe,
9 Metzger, 1 Ofenſetzer und Töpfer, 1 Optiker, 1 Pfläſterer, 4 Sattler, für den Reichsverband Deutſcher Schuhmacherinnungen aus. Abg.
Haury unterſtrich in ſeiner Glüchwunſchanſprache, daß der heutige
wendigkeit ſei, und daß es beſtimmt nicht untergehen werde. Möge das
Banner als Symbol treuen Zuſammenſtehens den Weg zeigen, der zu
gehen ſei, um das Handwerk in eine glückliche Zukunft zu führen.
Herz=
liche Glüchwünſche übermittelten die Vertreter der Schweſterinuungen
Offenbach, Mainz, Worms, Wiesbaden, ferner die einzelnen Innungs=
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 29. September.
„Die Dreigroſchenoper”
Volksſtück nach John Gay von Bert Brecht.
„Denn wovon lebt der Menſch? Indem er ſtündlich
Den Menſchen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frißt.
Nur dadurch lebt der Menſch, daß er ſo gründlich
Vergeſſen kann, daß er ein Menſch doch iſt.
Ihr Herren, bildet euch nur da nichts ein:
Der Menſch lebt nur von Miſſetat allein!“
Das iſt der Grundton der Dreigroſchenoper —
aus=
geſprochen im zweiten Finale —, und dieſer Grundton wird
gründlich variiert. Es iſt die Ernüchterung der Welt. Es iſt die
Welt der Bettler, Diebe, Huren, Zuhälter, in deren Leben ſich
das Leben überhaupt ſpiegeln ſoll.
Urſprünglich war es anders gedacht. Als 1721 die „Bettler=
Oper” auf der kleinen Bühne des Lincolns Im Theater in
London erſchien, war ſie in erſter Linie eine Parodie auf die
heroiſche Oper. Haendels großem Stil ſtellte ſie ſich
gegen=
über. John Gay, der Verfaſſer der „Bettler=Oper”, erzielte
einen lebhaften Erfolg. Nahezu hundertmal wurde ſie auf der
von Oellampen beleuchteten Bühne des alten London aufgeführt.
Bert Brecht hat die Vorlage bewußt und gründlich
moder=
niſiert. Die alten Geſtalten ſind geblieben. Vor allem Macheath,
der verwegene Führer der Diebe und Straßenräuber, und
Pea=
chum, der Chef der Bettler und Hehler. Peachum hat das
Bett=
lerweſen organiſiert; er koſtümiert Krüppel und Lahme und teilt
jedem Bettler ſeinen Bezirk nach Tarif zu. Als Unterbrechung
zwiſchen ſeinen Straßenmädchen begehrt Macheath Peachums
Tochter Polly zur Frau. Hieraus Kampf zwiſchen beiden
Grup=
pen, der durch alle Stadien geführt wird: Straßenaufzüge, Flucht,
Verrat, Gefängnis, Galgen!
Dieſe Tatſachen reiht Brecht aneinander. Kalt, nüchtern,
erbarmungslos. Die Tatſächlichkeiten bekämpfen ſich. Nur die
niedrigſten Inſtinkte ſpielen mit. Sie herrſchen. Und doch
über=
gießt Brecht die Tatſächlichkeiten mit einer Tunke von
Sentimen=
talität, allerdings ironiſcher Sentimentalität, die ſtark von
geſtern iſt.
Zwiſchen den Tatſachen=Bericht ſchiebt Brecht ſeine „Songs”
ein: eigene — ſoweit ſie nach der von Brecht vertretenen „
Lax=
heit” des Eigentumsbegriffes „eigene” ſind —, ſolche von
Fran=
cois Villon, dem Dichter der Galgenvögel, andere nach Motiven
von Kipling. Nach Balladenart gegeben, tragen ſie einen
packen=
den Rhythmus in ſich.
Grundton auch hier: ein beißender, zerſetzender
Peſſi=
mismus! Als kennzeichnend habe ich das Finale des zweiten
Aufzuges an die Spitze geſtellt. Das Terzett von Polly und
ihren Eltern klingt nicht anders aus:
„Die Welt iſt arm, der Menſch iſt ſchlecht,
Da hab’ ich eben leider recht!”
Oder die „Ballade von der Unzulänglichkeit menſchlichen
Planens”:
„Der Menſch iſt gar nicht gut,
Drum hau' ihm auf den Hut!
Haſt du ihm auf den Hut gehaun,
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieſes Leben
„Iſt der Menſch nicht gut genug,
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!”
Zu den Geſängen hat Kurt Weill eine amüſante Muſik
geſchrieben. Von der Parodie auf die Händel=Oper hat er
nur die Schlußfuge des Chores „Der Retter naht” (als der zu
Fuß herbeiſtampfende „reitende Bote” des Königs dem Räuber
unter dem Galgen die Begnadigung mitteilt), einige Arien und
den ausgebauten Schlußchor übernommen. In den „Songs”
ſetzt Weill, der Komponiſt vom „Protagoniſt” und von „Der
Zar läßt ſich photographieren”, ſeine eigene Linie fort.
Saxo=
phon, Harmonium, Klavier und Schlagzeug, — ſie geben einen
tollen Rhythmus; ſie holen aus den anklagenden Balladen die
letzte Schärfe heraus.
Dieſe letzten Endes recht ungeiſtigen Dinge ſetzte Renato
Mordo als Spielleiter in lebhaften Wirbel. Ein Lumpen=
Vorhang deutete die Gegend an. Bezettelte Requifiten
kennzeich=
neten die Aenderung des Schauplatzes im Rahmen der von L.
Schenck von Trapp famos entworfenen Dekoration.
Pea=
chums Bettler=Zentrale, Pferdeſtall als Hochzeitsſaal,
Huren=
haus, Gefängnis wechſelten in bunter Folge in dieſem lieblichen
Milieu. Die Berliner Aufführung am Schiffbauerdamm war
revolutionärer, die Frankfurter im kleineren Neuen Theater
viel=
leicht lockerer. Darmſtadt hielt ſich auf einer mittleren Linie.
Jenny vertauſchte in der „Zuhälter=Ballade” zwar das Hemd
mit dem harmloſeren Ring: es blieb genug an Hautgout!
Für Polly, die Räuberbraut, war Beſſie Hoffarth wie
geſchaffen. Aus einer Miſchung von vorgetäuſchtem Gefühl und
kaltſchnäuziger Keckheit braute ſie eine köſtliche ironiſierende
Sen=
timentalität. In der Ballade von der Seeräuber=Jenny gab ſie
beſten Chanſon=Stil.
Werner Hinz ſah den Räuber=Hauptmann Macheath von
der liebenswürdigen Seite; ſehr nett, beweglich, amüſant. Auch
Hugo Keßler hielt den Bettlerchef Peachum von allzu großer
Schärfe fern; mit gewandtem Spiel verband er eine geſchickte
Maske, die bisweilen an Hogart’ſche Geſtalten erinnerte.
Ein Sheriff in tauſend Nöten war Paul Maletzki:
aus=
gezeichnet, wie vorauszuſehen. Neben Polly kämpft des Sheriffs
Tochter um den Räuber=Häuptling: von Inge Conradi mit
friſchem Temperament hingeworfen! Das Eiferſuchtsduett im
Kerker war einer der netteſten Punkte der Darſtellung! Aus dem
Hexenkeſſel der Londoner Unterwelt, aus dieſem Wirbel von
Huren, Banditen und Umgebung ſeien noch Käthe Gothe,
Lotte Mosbacher, Jürgas, Gallinger, Gang,
Pfaudler genannt.
Der nicht einfachen Leitung des muſikaliſchen Teiles wurde
Erwin Palm mit Sicherheit gerecht.
Am Schluſſe kämpften gegen den Beifall ſcharfe Pfui=Rufe
an..
Z.
meiſter. Sie alle überraichten Fahnenſchleifen, ſilberne oder goldene
Fahnennägel oder andere Ehrengeſchenke. Glüchwunſchtelegramme
waren u. a. aus Frankfurt a. M., Mannheim, Gießen und Bingen
ein=
gegangen. Der Vorſitzende ſprach allen Gratulanten warmen Dank
aus für ihre Wünſche zu dem heutigen Jubelfeſte. Nachdem der
Volks=
chor noch zwei ſehr ſchöne Lieder Prometheus” und „Hirtenchor” aus
Roſamunde geſungen hatte, überreichte Direktor Schüttler dem Sewior
und Mitbegründer der Schuhmacherinunng, Altmeiſter Ruppel, den
Ehrenmeiſterbrief. Obermeiſter Rothe übereichte dem Ehrenmeiſter
Ruppel, der auch ſein 50jähriges Meiſterjubiläum begehen konute,
ein Ehrendiplom, ebenſo Ehrendiplome den beiden Altmeiſtern
Adel=
berger und Biſchoff, die die Meiſterwürde ſeit 40 Jahren
inne=
haben. Ergreifend waren die ſchlichten kurzen Dankesworte des nahezu
fünfundachtzigjährigen Ehrenmeiſters. Mit einem flotten Marſch
wurde die Akademiſche Feier geſchloſſen, die in ihrem harmoniſchen
Verlauf der Innung und des Handwerks würdig war und allen
Teil=
nehmern unvergeſſen bleiben wird.
In einer ſehr guten Abhandlung von Syndikus Dr. Lindemann
in der Feſtſchrift der Schuhmacherinnung iſt ein Rückblick auf die
Ent=
wickelung des Schuhmachergewerbes und der Innung gegeben.
Mit einem Feſtball im Saalbau, der abends ſtattfand und ſehr gur
beſucht war, wurde die Fünfzigjahrfeier der Innung beſchloſſen.
Das Verſehen des Gerichksvollziehers.
Schadenerſatzklage der Waldorf=Aſtoria=Zigarettenfabrik gegen den
Preußiſchen Staat.
(Nachdruck verboten.)
is. Auf einem Wechſel über 500 RM., der von Frau Anton
Düp=
mann, Gertrud geb. Hoffmann” in Niederrad ausgeſtellt und auf
„Herrn Anton Düpmann” gezogen war, befanden ſich noch die Giros
eines Siegfried M., der Waldorf=Aſtoria=
Zigaretten=
fabrik in Sturtgart, der ſtädtiſchen Girokaſſe Stuttgart und der
Ncichsbankhauptſtelle Frankfurt a. M. Die Reichsbankhauptſtelle
über=
gabe den Wechſel dem Gerichtsvollzieher S. in Frankfurt a. M. zur
Einziehung. Dieſer las den Namen Düpmann als Düßmann, ſuchte
vergeblich die Adreſſe des Akzeptanten in Niederrad zu ermitteln und
ließ den Wechſel gegen den Bezogenen „Düßmann” zu Proteſt gehen,
indem er als Ausſtellerin „Frau Antonie Düßmann” bezeichnete.
Die Proteſturkunde reichte er mit dem Wechſel der Reichsbankhauptſtelle
Frankfurt a. M. zurück, die das Verſehen des Gerichtsvollziehers nicht
bemerkte. Jafolge des Verſehens des Gerichtsvollziehers wurde der
Wechſel gegen die Firma Waldorf=Aſtoria mit Erfolg geltend gemacht,
der damit ein Schaden von 624 Mk. entſtanden iſt. Die
Zigaretten=
fabrik verlangt nunmehr in einer gegen den Preußiſchen Staat
er=
hobenen Klage Erſatz dieſes Schadens. Im Gegenſatz zum Landgericht
hat das Oberlandesgericht Frankfurt a. M. den beklagten Staat
verurteilt, der Klägerin den entſtandenen Schaden zu erſetzen. Das
OLG. ſtellt feſt, daß der Name Düpmann zu leſen geweſen ſei und
daß den Gerichtsvollzieher S. ein Verſchulden treffe. Der Naue habe
nicht weniger als viermal auf dem Wechſel geſtanden. Die Art, wie
der Name geſchrieben war, kann den Gerichtsvollzieher nicht
ent=
ſchuldigen. Denn wenn er unſicher geweſen ſei, ſo hätte er den Wechſel
dem ganzen Inhalt nach durchleſen müſſen. Für das Verſchulden
des Gerichtsvollziehers aber haftet der Beklagte, da der S. eine ihm
obliegende Amtspflicht verletzt hat und die Klägerin anderweit Erſatz
nicht erlangen kann. — Die gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht
eingelegte Reviſion des beklagten Staates iſt ohne Erfolg geblieben
und vom 3. Zivilſenat des Reichsgerichts zurückgewieſen worden. —
„Reichsgerichtsbriefe‟ (III 537/28. — Urt. vom 27. September 1929.
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Ve
Morgenfeier der Volksbühne.
Die Darmſtädter Volksbühne leitete die beginnende Saiſon
wiederum durch eine Morgenfeier im Kleinen Haus ein, die ſehr
gut beſucht war. Die feine, wundervoll nuancierte Kunſt des
Drumm=Quartetts leitete die Feier ein mit einem
ent=
zückenden Adagio von Mozart. Es folgte ein kurzer Vortrag von
Schulrat Storck über „Was will die Volksbühne?” Sie will
nicht nur Theaterbeſuch verbilligen, ſie will eine
Kulturgemein=
ſchaft ſein, deren Beſtrebungen die Kunſt zu einer Sache des
ganzen Volkes machen ſollen. —
Franz Tibaldi und Maria Kienzl führten das
Künſt=
leriſche der Morgenfeier fort. Jener mit köſtlichen Proben ſeiner
reifen Sangeskunſt aus Liedern von Joſeph Marx und Pfitzner,
dieſe mit Grieg, der in ſchimmernden Perlen ſeiner
Liedkompo=
ſitionen (Solvejgs Lied und Wiegenlied) und „Eros” zu Worte
kam, von der Künſtlerin ſüß und innig geſungen.
Zwiſchen beiden riß ſchneidend, eiſig, brutal Bernhard
Minettis Organ und Vortrag mit Bert Brechts Ballade vom
toten Soldaten, dieſer blutigen, widerlich abſtoßenden
Verhöh=
nung des Heldentodes und des Krieges, die Stimmung.
Mittelpunkt der Feier war die Anſprache des
Generalinten=
danten Prof. Carl Ebert. Mit herzlicher Begrüßung verband
er die dankende Anerkennung der Tatſache, daß die Beſtrebungen
der Volksbühne den ſeinen in der Auffaſſung von den Aufgaben
des Theaters von heute am nächſten kommen. Dieſes Theater
von heute ſei weſentlich anders in ſeinen Aufgaben und deren
Löſung, wie das von geſtern und ehegeſtern. Volkhaft, ſei ſeine
Aufgabe einſchneidender, größer, wie in irgend einem anderen
Volk, ausgenommen das ruſſiſche. „Wir haben heute das „
leben=
dige”, das „entfeſſelte”, das Theater der Maſſen. Das Theater
der geiſtig Wachen iſt weſentlich verſchieden von der
Bildungs=
ſtätte von einſt. Aus dem Theater der Gepflegtheit und
Schön=
heit iſt ein Theater des Kampfes geworden. Nicht des
poli=
tiſchen, ſondern in rein geiſtigem Sinne. Uns Theaterleuten iſt
unſere Miſſion genau vorgeſchrieben. Wir ſchaffen danach. Die
Volksbühne iſt ein ſtarker Faktor in der Beeinfluſſung dieſer
Miſſion. (!) Sie hat das Theater des Kampfes mit ſchaffen
helfen, deſſen Endziel iſt: Freimachen von jeglicher
Bevormun=
dung ſtaatlicher, geiſtiger und konfeſſioneller Art. (!) Beſonders
die Jugend rufe er auf zum Kampfe gegen die Bevormundung
durch Dunkelmännertum und Duckmäuſertum, das immer bereit
war, das Theater für ſeine Zwecke auszunutzen. Die
Notwen=
digkeit des Experimentierens beim Theater des Kampfes ſetzt
ein geiſtig vorgebildetes Publikum voraus, wie es die
Volks=
bühne ſtellt. Unter allen deutſchen Bühnen iſt die Darmſtädter
ſeit 1918 ungeheuer lebendig. In den Dienſt des Kampfes ſtellt
das moderne Theater nicht nur neue Werke. Auch Klaſſiker
dienen dieſem Kampf. „Don Carlos” und „Die Stumme” waren
Proben.
Regina Harres innig und zart geſungene Kinderlieder
von Zwißler, Otto Stadlmeiers Hugo Wolf= und R. Strauß=
Lieder, mit reifem Künnen geſungen, und wiederum das Drumm=
449
Qnartett beſchloſſen die Feier,
Nummer 271
Montag, den 30. September 1929
Seite 3
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, 30. September.
— Ruheſtaudsverſetzung. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Inli 1923 bzw. 19. Dezember
1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
tritt am 1. Oktober 1929 in den Ruheſtand: der Oberſtudienrat
Lud=
wig Dietrich an der Liebigs=Oberrealſchule in Darmſtadt.
Dienſtjubiläum. Herr Polizeihauptwachtmeiſter Rehbein, der
am 1. Oktober 1904 bei der hieſigen Schutzmannſchaft eingetreten iſt,
hat am 1. Oktober 1929 eine 25jährige Dienſtzeit bei der Polizei
zurück=
gelegt. Herr Rehbein, der im 54. Lebensjahre ſteht, wurde nach einer
7jährigen Militärdienſtzeit bei ſeiner Einſtellung in die heſſiſche Polizei
dem 4. Polizeibezirk zur Dienſtleiſtung zugeteilt. Er iſt ein
pflicht=
eifriger und gegen jedermann zuvorkommender Beamter und genießt
ſowohl unter dem Publikum als auch bei ſeinen Vorgeſetzten und
Kameraden große Achtung.
—Die Dienſtſtunden des Polizeiamts Darmſtadt ſind ab 30.
Sep=
tember 1929 feſtgeſetzt von 8—13 Uhr und von 14½—18 Uhr, Samstags
von 7½—13 Uhr.
— Heſſiſches Landestheater. Der Herr ſeines Herzens”
von Paul Raynal gelangt am Mittwoch, den 2. Oktober, als zweite
Vorſtellung der Zuſatzmiete IV, und am Sonntag, den 6. Oktober, als
erſte Vorſtellung der Zuſatzmiete III im Kleinen Haus zur
Wieder=
holung.
Am Samstag, den 5. Oktober, gelangt im Kleinen Haus die
be=
liebte Komödie „Aufgang nur für Herrſchaften” von
Sieg=
fried Geher (ſtatt „Der heſſiſche Landbote) für die Zuſatzmiete III zur
Aufführung.
Die „Intermezzo”=Vorſtellung am Samstag, den 5. Oktober,
im Großen Haus findet außer für die Miete I auch für die Gemeinde R
als erſte Vorſtellung der Spielzeit ſtatt.
— Die Liebigs=Oberrealſchule mit Reformrealgymnaſium
veran=
ſtaltete am Donnerstag und Freitag Elternabende, in deren
Rahmen das Schülerorcheſter und der Schülerchor muſizierten. Wie
immer zeichneten ſich die Darbietungen durch große Friſche und
leb=
hafte Freude am Mitmachen aus. Der Leiter, Herr Muſikoberlehrer
Lambert, führte mit Sicherheit. Seine Nuhe und Umſicht
be=
ſwirkten vor allem das Gelingen der Abende. Der Chor und das
Or=
cheſter, das durch keinerlei gaſtweiſe Aushilfen verſtärkt war, machen
ſichtlich Fortſchritte. Die Vortragsfolge ſetzte ſich aus Werken der
deut=
ſchen Nomantik (beſonders zu nennen iſt der Gefangsvortag des
Ober=
primaners Wolf: „An die Roſe” von Curſchmann) und volkstümlicher
Muſik zuſammen. Schule und Dirigent dürfen ſich über die gelungenen
Abende herzlich freuen.
— Orpheum. Heute, Montag, 30. September, zum letzten Male:
„Das Abſteigequartier” von Auguſte Aſchaume, mit der
be=
kannten Film= und Schauſpielerin Lilly Flohr als Gaſt. —
Es gelten heute Volkspreiſe von Mk. 0,80 bis Mk. 2.—. Anfang der
Vorſtellung 8.15 Uhr.
— Reichskurzſchrift. Zur Erlernung derſelben lädt die
Steno=
graphen=Vereinigung, Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=
Ram=
ſtädter Straße in den am Dienstag, den 1., und Freitag, den 4.
Okto=
ber, beginnenden Kurſen in ihren vorgenannten Unterrichtsräumen ein.
Bei dem niedrigen Unterrichtshonorar wird eine gründliche Ausbildung
durch in der Praxis ſtehendes ſtaatlich geprüftes Lehrperſonal
zuge=
ſichert. Ratenzahlung des Unterrichtsgeldes iſt, den Zeitverhältniſſen
entſprechend, geſtattet. Anmeldung in der erſten Stunde. (S. heutige
Anzeige.)
—Feſtnahmen. Der 18jährige Fürſorgezögling Hanz Blanz wurde
am 26. September 1929 hier feſtgenommen und in Schutzhaft gebracht.
— Die von der Staatsanwaltſchaft in Mainz wegen Urkundenfälſchung
ſteckbrieflich verfolgte Kellnerin H. Staller wurde durch die
Kriminal=
polizei hier feſtgenommen und dem zuſtändigen Richter vorgeführt. —
Wegen Unterſchlagung wurde am 28. September 1929 der 27jährige
Handelsvertreter L. K., der ſich logiert in hieſiger Stadt aufhält,
feſt=
genommen. — Feſtgenommen wurde ein 52jähriger Mann wegen
Sitt=
lichkeitsverbrechens.
Warnung. Ein Pärchen, das ſich am Abend des 27. September
1929 im Herrngauten aufgehalten hat und ſich wahrſcheinlich ganz ſicher
und allein fühlte, mußte aber dennoch die Feſtſtellung machen, daß die
Handtaſche des Mädchens mit einigem Baxinhalt, Schlüſſelbund und
noch anderen Dingen abhanden gekommen war. Ein ſogenannter
Aufpaſſer hatte es verſtanden, die Unachtſamkeit der beiden jungen Leute
auszunutzen. Vor ſolchen Leuten, wie dieſer ſogenannte Aufpaſſer, die
ſich gleich einer Katze zu verhalten verſtehen, wird nachdrücklichſt
ge=
wparnt.
Verkehrsunfall. Am 26. September 1929, etwa um 18 Uhr, hat
ſich auf der Straßenkreuzung Mathildenhöhweg und Prinz=Chriſtian=
Weg ein Verkehrsunfall zugetragen, bei dem kein Perſonen=, aber
er=
heblicher Sachſchaden entſtanden iſt. Der Perſonenkraftwagen VS 6995,
der von ſeinem Beſitzer A. D. in Eberſtadt geführt wurde, iſt mit dem
Perſonenkraftwagen VS 3365, Führer H. J., hier, zuſammengeſtoßen.
Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind im Gange.
— Zuſammenſtsß. Am Samstag abend ſtieß Ecke Schul= und
Kirch=
ſtraße ein Perſonenauto eines hieſigen Metzgermeiſters, das von einem
Chauffeur gefteuert wurde, mit einem Straßenbahnwogen zuſammen.
Es entſtand gevinger Sachſchaden, Perſonen wurden nicht verletzt.
— Unbekannter Betrüger. Mitte Juni 1929 ſprach hier in
Darm=
ſtadt bei einer Familie ein junger Mann vor und bot koſtenlos
photo=
graphiſche Vergrößungen an, zwecks Reklame für eine auswärtige Firma.
Der betreffende Mann erhielt zwei Bilder zur Vergrößerung
ausge=
händigt und verlangte aber eine ſogenannte Vermittlungsgebühr in
Höhe von 1,90 RM., die er auch erhielt. Gleichzeitig wurden auch
gedruckte Proſpekte ausgehändigt, die der betreffende Beſteller verloren
hat. Die Vergrößerungen der Bilder iſt nicht erfolgt. Der Unbekannte
hat nichts mehr von ſich hören laſſen. — Beſchreibung des Unbekannten:
25 bis 30 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank, gewandtes Auftreten und
ver=
trauenerweckendes Ausſehen.
— Sachbeſchüdigung. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag,
vor acht Tagen, wurde durch unbekannte Täter an der Bücherſtube
Bodenheimer in der Rheinſtraße Nr. 24 die Glasſcheibe eines
Schau=
kaſtens eingeſchlagen. Gemachte Wahrnehmungen in dieſer Sache bittet
man auf Zimmer 29 der Kriminalabteilung mitteilen zu wollen.
Aus den arkeien.
— Mittwoch, den 2. Oktober, öffentl. Verſammlung der Nat.=Soz.
Deutſchen Arb.=Partei in der Woogsturnhalle. Redner:
Dr. Goebbels, M. d. R., Berlin. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Montag, den 30. September 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, geſchloſſene
Vor=
ſtellung: „Die Dreigroſchenoper”. — Kleines Haus: Keine
Vorſtel=
lung. — Orpheum 2,15 Uhr: „Das Abſteige=Quartier”
Städt. Saalbau, 20 Uhr: Arien= und Lieder=Abend Johanna
Heſſe. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatzkaffee.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Genoſſenſchaftliche Einheit im rhein=mainiſchen
Wirkſchaftsgebiel.
Nach wiederholten Vorverhandlungen ſind der Verband der
Heſſi=
ſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, Darmſtadt, der
Raiffeiſen=
verband, Frankfurt a. M., und der Verband der Naſſauiſchen
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften, Wiesbaden, in der unter dem Vorſitz der
Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe am 28. September zu Frankfurt
a. M. abgehaltenen Sitzung dahin übereingekommen, für das
rhein=
mainiſche Wirtſchaftsgebiet ein einheitliches ländliches
Genoſſenſchafts=
weſen zu ſchaffen. Die jetzt in dieſem Gebiete beſtehenden
Einzel=
organiſationen werden zuſammengefaßt in einem Verband und in einem
zentralen Geldinſtitut, während die genoſſenſchaftliche Warenwirtſchaft
einſtweilen noch für den Freiſtaat Heſſen durch die Zentralgenoſſenſchaft
in Darmſtadt, und für Naſſau einſchließlich Kreis Wetzlar durch die
Raiffeiſen=Hauptgenoſſenſchaft in Frankfurt a. M. betrieben wird,
ſo=
lange, bis auch auf dieſen Gebieten die völlige Vereinheitlichung Platz
greifen kann. Dieſes ca. 2200 Genoſſenſchaften umfaſſende Gebilde,
welches zum erſten Male ſich innerhalb des großen genoſſenſchaftlichen
Einheitsverbandes nicht nach politiſchen Grenzen, ſondern nach der
wirtſchaftlichen Verbundenheit richtet, ſoll am 1. Januar 1930 ſeine
Tätigkeit aufnehmen.
Diebſtahl. In der Nacht von Mittwoch, den 25., auf
Donners=
tag, den 26. September, wurde in einer Bauhütte an der Ecke der
Hein=
rich=Fuhr=Straße und Schloſſerſtraße durch unbekannte Täter
eingebro=
ihen und daraus ein etwa 9—10 Meter langer roter Gummiſchlauch
ent=
wendet.
Fahrraddiebſtähle. Entwendet wurden: Am 23. September aus
dem Hausflur Saalbauſtraße 29 ein Herrenfahrrad, Marke Alemannia,
Fabriknummer 94 687. Am 24. September ein Herrenfahrrad, Marke
Opel=Flitzer, Fabriknummer 1 182700, aus dem Hausflur Rhönring 129.
Am 24. September aus dem Hofe der Brauerei Fay. Dieburger
Straße 79, ein Damenfahrrad, Märke Corona, Fabriknummer 531 664.
Am 26. September aus dem Hofe Bleichſtraße 13 ein Damenfahrrad,
Marke Herkules, Fabriknummer 5308.
Geſtohlene Damenuhr. In einem Ermittelungsverfahren wurde
eine ſilberne Damenarmbanduhr ſicherg=ſtellt, die mit großer
Wahr=
ſcheinlichkeit aus einem Diebſtahl herrührt. Die Uhr wird beſchvieben
wie folgt: Cylinder=Damenarmbanduhr, 800 geſt., Glasreif Tulaſilber
mit Gold, 24=Stunden=Zifferblatt, vergolbete Zeiger, ohne jegliche
Nummer und Zeichen, arab. Ziffernwerk, hat 19 Steine. Die Uhr iſt
neu und vielleicht noch nicht getragen. Vermutlich iſt die Uhr Ende
Ende Juni 1929 in Darmſtadt geſtohlen worden. Sachdienliche
Mittei=
lungen werden an das Polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 31—33,
Zimmer 29, erbeten.
— Wer iſt der Unbekannte? Samstag abend hat ſich auf der
Poli=
zei ein Mann gemeldet, der angab, ſchon 3 Tage von Mainz aus
unter=
wegs zu ſein. Er gibt weder an, wo er her iſt, noch wie ſeine
Perſo=
nalien ſind. Die Landeskviminalzentrale wird ſich mit dem Unbekannten
befaſſen, um ſeine Identität feſtzuſtellen. Inzwiſchen wurde der
Un=
bekannte nach dem Krankenhaus verbracht.
Ak. Nieder=Namſtadt, 27. Sept. Gemeinderatsbericht.
Einen längeren Zeitraum der Sitzung nahm die Waſſerverſorgung der
Gemeinde in Anſpruch. Es ſtehen zwei Fragen zur Erörterung, die
zur Behebung des Waſſermangels beitragen, und zwar 1.
Waſſerent=
nahme aus dem Traiſaer Werk, oder 2. Neufaſſung von Quellen. Zu 1
ſind bereits Verhandlungem mit der Gemeinde Traiſa im Gange, aber
noch nicht zum Abſchluß gekommen; zu 2 iſt man mit der Ginholung
eines Sachverſtändigengutackſtens beſchäftigt. Die endgültige
Beſchluß=
faſſung wird bis zum Vorliegen des letzteren ausgeſetzt. — Der Friſeur
Gölz dahier ſucht um Ermäßigung des Strompreiſes für ſeinen
Ge=
ſchäftsbetrieb nach, da ſein Verbrauch ein ganz bedeutender ſei. Es
wird ihm anheimgeſtellt, ſich einen Kraftſtromanſchluß fertigen zu laſſen,
wodurch ihm ohne weiteres die Vergünſtigung des Kraftſtromtarifs
zu=
gute kommt. — Major a. D. Hauß beabſichtigt, ſein neu erbautes
Wohnhaus aus familiären Gründen anderweitig zu verkaufen und ſucht
um Aufhebung der Beſchränkung des An= und Verkaufsrechts der
Ge=
meinde nach. Prinzipiell hat die Gemeinde gegen den beabſichtigten
Verkauf nichts einzuwenden, die Beſchlußfaſſung wird jedoch ausgeſetzt,
bis der neue Erwerber namhaft gemacht iſt. — Der Verkauf des
älte=
ren, wegen allzu ſchweren Körpergewichts zur Zucht untauglich
ga=
wordenen Bullens wird beſchloſſen. — Hinſichtlich der Feſtſetzung des
Ortslohns ſchlägt der Gemeinderat eine 50pvozentige Erhöhuug der
bisherigen Sätze vor. — Durch ſchulärztlihe Unterſuchungen wurde
feſt=
geſtellt, daß eine größere Zahl Schüler und Schülerinnen der hieſigen
Volksſchule an Wirbelſäuleverkrümmung leiden. Im Intereſſe der
Ge=
ſundheit dieſer Kinder ſoll ein orthopädiſches Turnen eingeführt
wer=
den. Der Gemeinderat gibt hierzu ſeine Zuſtimmung. — Die Bewohner
der neuen Häuſer in der Hochſtraße bewerben ſich um das an ihre
Gär=
ten anſtoßende Gelände von Hernsdorf und beantragen, dieſes durch
Vermittlung der Gemeinde zu erwerben. Dem Geſuch wird zugeſtimmt.
— Durch die Erweiterung des Gemeindefriedhofs mit Errichtung einer
Friedhofshalle wird eine Abänderung der bisherigen Friedhofs= und
Begräbnisordnung in vierlerlei Hinſicht notwendig. Die Kommiſſion
wird beauftragt, in einer demnächſtigen Vollſitzung geeigwete Vorſchläge
zur Beſchlußfaſſung zu unterbreiten. — Ein Geſuch verſchiedener
Ge=
meinhearbeiter um Erhöhung des Stundenlohns für die bei Aushebung
des Turbinenkanals des Gemeinde=Elektrizitätswerks ausgeführten
Ar=
beiten wird abſchlägig beſchieden. — Die Weißbinderarbeiten bei der
Inſtandſetzung des Schulhauſes werden den beiden Weißbindermeiſtern
Thomas und Mahr zum Angebotspreis übertragen. — Einige
Bürg=
ſchaftsübernahmen für Baudarlehen und Freigabeerklärungen für
ver=
äußerte Teilparzellen finden die Genehmigung des Gemeinderats; ebenſo
das Geſuch des Adam Bernhardt um Gewährung eines Darlehens zur
Fertigſtellung ſeines begonnenem Wohnhausbaues gegen ausreichende
Sicherheitsleiſtung. — Das Baugeſuch der Peter Breitwieſer Wwe.,
betr. Umbau ihres in der Ober=Ramſtädter Straße gelegenen Hauſes,
wird genehmigt unter der Vorausſetzung, daß die baupolizeilichen
Be=
ſtimmungen eingehalten werden.
— Traiſa, 27. Sept. Futternot. Der ſchöne Sommer mit
ſei=
ner langanhaltenden Trockenheit zeigt jetzt ſeine Schatten. So hat
be=
ſonders die Landwirtſchaft unter ſchwerem Futtermangel zu leiden und
muß jetzt ſchon zu beſonderen Zwangsmaßnahmen greifen. Wenn ſchon
die Kartoffelkräuter zu Futterzwecken abgeerntet wurden, ſieht man jetzt
auch das ungewohnte Bild, daß Kühe und Ziegen auf die Weide
ge=
trieben werden. Auch mußte ſchon manches Stück Vieh wegen
Futter=
mangels abgeſchlachtet werden, und mit großer Sorge um die
Erhal=
tung des Viehbeſtandes ſieht die Landwwirtſchaft dem Winter entgegen.
P. Rüfſelsheim, 29. Sept. Der Leichenfund am
Main=
ufer. Die polizeilichen Ermittlungen bezügl. der Perſonalien der am
Freitag vormittag gegenüber Rüſſelsheim am rechten Mainufer
vorge=
fundenen Leichen ergaben, daß es ſich um die 46jährige Ehefrau des
Bäckermeiſters Heinrich Stemmler, geb. Maier, und den 36 Jahre alten,
ebenfalls verheirateten Kriegsinvaliden Karl Menges, beide zuletzt
wohnhaft in Nordenſtadt (Reg.=Bezirk Wiesbaden), handelt. Mit
Rück=
ſicht darauf, daß der Gerichtsarzt die Todesurſache äußerlich nicht
feſt=
ſtellen konnte, ordnete die Staatsanwaltſchaft Wiesbaden die gerichtliche
Sezierung der Leichen an. Dieſe fand am Samstag nachmittag im
Beiſein einer Gerichtskommiſſion und der Staatsanwaltſchaft im
Leichen=
hauſe des Friedhofs in Flörsheim ſtatt. Die kriminalpolizeilichen
Er=
mittlungen ergaben, daß Selbſtvergiftung im beiderſeitigen
Einverſtänd=
nis vorliegen dürfte.
Großſeler i Sorngern.
Zornheim ohne Telefon=Nachtverbindung! — 4 Scheunen und
Stallun=
gen ein Raub der Flammen. — 1 Schwerverletzter.
Samstag auf Sonntag nacht entſtand in der Scheune des Landwirts
Ph. Raaf in Zornheim infolge ungeklärter Urſache gegen 3 Uhr
Groß=
feuer. Die Flammen ergriffen in raſender Schnelligkeit die
anliegen=
den Gebäude, ſowie die Stallungen. Durch das weithin tönende
Ge=
heul des in den Ställen befindlichen Viehes wurden die Bewohner
gegen ½3 Uhr auf das auf 4 Scheunen übergegriffene
Flammen=
meer aufmerkſam. Es wurde ſofort die Ortsfeuerwehr, ſowie die
frei=
willigen Wehren Nieder=Olm und Ebersheim alarmiert. Das Auto der
Milchzentrale Zornheim mußte die Saug= und Druckſpritze aus Nieder=
Olm herbeiſchaffen. Bauern verſuchten mit Waſſereimern des Feuers
Herr zu werden. Die Landwirte Ph. Raaf, Hch. Knußmann, Ph.
Sieben und Hch. Zimmermann konnten ihr ſämtliches Großvieh aus
ihren Ställen retten. Dabei ſtürzten dem Landwirt Ph. Sieben, welcher
noch einen alten Holzſtall beſaß brennende Holzteile von ſeinem Stall
auf den Kopf, daß er erheblich verletzt, mit ſchweren Brandwunden an
Kopf und Armen in ſeine Wohnung getragen werden mußte. Erſt gegen
4 Uhr, als das Feuer immer mehr um ſich griff, wurde, da Zornheim
keine Telefon=Nachtverbindung beſitzt, die Mainzer
Berufs=
feuerwehr durch einen Motorradfahrer alarmiert.
Die Mainzer Feuerwehr fuhr mit einer Motorſpritze in
Höchſtgeſchwindigkeit nach Zornheim, und konnte, nach einſetzen von
4 Schlauchleitungen an den Hydranten, das Flammenmeer der unter
donnerndem Getöſe einſtürzenden Gebäude auf ſeinen Herd beſchränken.
Nach Beſeitigung der Hauptgefahr konnte die Mainzer Feuerwehr am
Sonntag früh gegen 8 Uhr abrücken. Der rieſige hie und da noch
auf=
flammende Brandherd wurde von den freiwilligen Wehren überwacht.
Der Sachſchaden iſt enorm. Die 4 Scheunen waren voll angefüllt
mit ungedroſchener Frucht. Die Dreſchmaſchine, viele landwirtſchaftliche
Geräte und Fuhrwagen wurden ein Raub der Flammen. Von den
umliegenden Bergen aus geſehen, glaubte man, ganz Zornheim ſtände in
Flammen. Wenn Zornheim eine Nachttelefonverbindung beſäße, hätte
ſich durch rechtzeitiges Eingreifen der Berufsfeuerwehr nie ein ſolches
Großfeuer ausbreiten können, deſſen Schaden für die einzelnen
Land=
wirte ſehr groß iſt und nur ein Teil durch Verſicherung gedeckt iſt.
Brieftaſſen.
Jeder Anfrage iſi die ſetzte Bezugégulitung beizuffigen. Anonhyme Anfragen weiden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfelgt obne Rechtsverdinblidteif.
H. S. 1. Ja. Blumenauer Zeitung, Blumenau St. Catharina;
Der Urwaldsbote, ebendort; Deutſches Volksblatt, Neue Deutſche
Zei=
tung Porto Alegre, Rio Grande do Sul; Deutſche Zeitung, Sao
Paulp, Rio Grande do Sul; 2. Am beſten wohl durch Vermittlung
des Deutſchen Auslandsinſtituts in Stuttgart, ſonſt direkt durch die
betr. Verlage. 3. Gleich den Namen dieſer Zeitungen. — Größte
deutſch=ſüdamerikaniſche Zeitung iſt jedoch die in Buenos Aires (
Argen=
tinien) erſcheinende Deutſche La Plata Zeitung.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Montag, 30. Sept. 12.15: Schallplatten: Operetten==und
Schlagermuſik. o 15.15: Jugendſtunde: Dr. Päul;Lazen:
Winter=
ſport. 16.15: Hausfrauen=Nachmittag desFrankfürter
Häls=
frauen=Vereins. O 17.05: Frau Dr. Anna/Schultz:Warum, ſoll
die Frau ein Intereſſe an den Wahlen haben??ez17.30;: Stüttgart:
Konzert des Funkorch. O•18.10: Leſeſtunde:=AusXdem,
Münch=
hauſen”, Sprecher: Studtmann. G 18.30: =Kätäſter=Oberſekretär
Herrmann: Die Einheitsbewertung 1928.70 =18.50:Dr. Läven und
H. Ramm: Umzugstag. 19.20: Engl. Literäturproben. O719.35:
Engliſcher =Unterricht. O 20:Die Zirkusprinzeſſin.; Oyerette in drei
Akten. Muſik von Emmerich Kälman. Perſ.: Furſtin= Fedöra
Palinska; Prinz Sergius Wladimir; Graf Saskuſin, Rittmeiſker
eines ruſſ. Gardehuſarenregiments; v. Petrowitſch, Leutnant; eines
ruſſ. Gardehuſarenregiments; Baron Peter; Bruſowsky,; Adjukänt
des Prinzen; Direktor Stanislawski; Miſter X=Lungi=Pinelli,
Regiſſeur und Clown; Miß Mabel:Gibſon,Zirkusreiterin;
Tän=
erinnen im Zirkus Stanislawski; Baron=Raſumowsky; Samuel
Friedländer; Carla Schlumberger, Beſitzerin des Hötels „Erzherzog
Karl”: Ton, ihr Sohn; Pelikan, Oberkellner; Mäxl, Pikkolo;
Portier; Michael, Kammerdiener des Prinzen; Koſakenhetman;
Mary, Barmaid; Lolotte, Blumenmädchen; Herren und Damen
der Geſellſchaft; Gäſte; Offiziere; Artiſten; Koſaken; Pagen;
Tän=
zerinnen: Clowns: Zirkusmuſikanten: Diener;=Liftboys.=Der; erſte
Akt ſpielt im Spätwinter 1912 im Zirkus ;Stanislawsky in
Peters=
burg: der zweite Akt ſechs Wochen nach dem erſten Akt im=Palais
des Prinzen Sergius Wladimir in Petersburg;8dersdrittesAktxacht
Wochen nach dem zweiten Akt in Wien im Hotel „Erzherzog Karl”,
O 22.45: „Geſpenſter”. Echt und imitiert.
Königswuſterhauſen
Deutſche Welle. Montag, 30. Sept. 12: Engliſch für Schüler.
6 1.30: Schallplatten. O 14.30: Kinderſtunde: Hilde Wolf lieſt
heitere Geſchichten. o 15: Dr. Klopfer: Die Erziehungsberätung
tn Sommer 1929. O 15.45: Frauenſtunde: Luiſe Reich: Was
die Herbſtmode bringt. 0 16: Franzöſiſch (literar. Stunde). O 16.30:
Berlin: Konzert des Künſtlernachwuchſes. 17.30: Dr. Souchan:
Die Arie und das Lied als Symbole zweier Muſikkulturen. O 18:
Dr. Dülberg: Schickſale berühmter Gemälde. O 18.30: Engliſch für
Anfänger. O 18.55: Dr. König: Der Schwäbiſche Laubwald,
O 19.20: Civil=Ing. Voigt: Aus der Praxis des Motorradfahrers,
O 20: Lieder im Volkston. P. Volkſtein: Ein kleines Lied;
Blätter=
fall: Im Winter: An einen Boten; Auf einem Kirchhof. — Dvorak:
Wiegenlied: Geſtörte Andacht. — Ertel: Wer hat das Liedlein
erdacht; Spinnerlied. — Hirſchberg: Der Spielmann; Rätſellied.
Agnes Schulz=Lichterfeld (Alt), Flügel: Karl Rockſtroh. 20.30:
Unterhaltungsmuſik. Kapelle Geza Komor. o 21.15: Einleitung:
Dr. Zucker. „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes” von A. Gide.
Uebertr. von R. M. Rilke. Muſik: W. Gronoſtay. o. Danach:
Tanzmuſik. (Egon Kaiſer mit dem Orch, der Jazz=Union). —
Pauſe: Bildfunk.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Montag, den 30. September 1929:. Mehr wolkiges
Wetter, Temperaturen nachts anſteigend, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 1. Oktober 1929: Teils wolkiges, teils
aufheiterndes Wetter, Temperaturen ſchwankend, meiſt trocken.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmana;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; fiü
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drnd
und Verlag: C. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Numier hat 8 Seiten.
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Nummer 271
Montag, den 30. September 1929
Seite 5
Der Süddeutſche Fußball= und Leichtathletik=Verband führte
am letzten Septemberſonntag einen „Opfertag” durch. Bei einem
allgemeinen Spielverbot für Meiſterſchaftskämpfe wurden
zahl=
reiche Repräſentativ= und Freundſchaftsſpiele durchgeführt, deren
Reinertrag für die Wohlfahrtseinrichtungen und für die
Jugend=
pflege des Verbandes beſtimmt war. Man kann ſagen, daß die
Verwirklichung einer guten Abſicht im vollen Umfange gelungen
iſt. Es gab eine Reihe ſehr ſchöner, hochintereſſanter Kämpfe, die
faſt alle ſehr ritterlich durchgeführt wurden. Gerade von den
großeren Spielen hört man, daß ſie ſehr fair geweſen ſeien und
wohltuend gegen manche Punktekämpfe abgeſtochen hätten. Da
aber auch der Beſuch dieſer Spiele durchweg ganz ausgezeichnet
war, kann ſich zum ſportlichen auch der materielle Erfolg geſellen.
In München gab es bei Nord= gegen Südbayern 18000 Zuſchauer,
die gleiche Ziffer wurde in Frankfurt bei Süd= gegen
Weſtdeutſch=
land erreicht, und in Stuttgart zählte man beim Städteſpiel
Frankfurt—Stuttgart 10 000 Zuſchauer. Nicht ſo gut, aber
im=
merhin recht gut waren auch die zahlreichen anderen „
Opfertags=
ſpiele” beſucht.
Im wichtigſten Spiel des Tages, im Süd— Weſt=
Tref=
fen in Frankfurt kam die in der Hauptſache aus Frankfurter
Spielern zuſammengeſtellte ſüddeutſche Mannſchaft zu einem
großen Erfolg, ſie konnte die Rheinländer nach ganz überlegen
geführtem Spiel mit 7:3 (3:0) Treffern abfertigen. Eine kleine
Ueberraſchung gab es in München beim Spiel Südbayern
gegen Nordbayern, da hier die verſtärkte Mannſchaft des
F.=C. „Bayern” München eine Kombination Nürnberg/Fürth
4:3 ſchlagen konnte. Die Südbayern zeigten das beſſere
Stür=
merſpiel und gewannen verdient. Eine zweite Garnitur
Frank=
furts brachte das Kunſtſtück fertig, in Stuttgart das Städteſpiel
gegen die ſtärkſte Stuttgarter Vertretung mit 3:2 (2:1) zu
ge=
winnen. Frankfurt war überhaupt an dieſem Tage ſehr
erfolg=
reich. Eine Frankfurt/Griesheimer Elf ſchlug die
Stadtmann=
ſchaft Hanau 4:2, und lediglich eine Frankfurt/Offenbacher Elf
wurde geſchlagen, und zwar durch die erſte Garnitur von Worms
mit 3:1 Treffern. Während es in Württemberg und in
Main/Heſſen noch zahlreiche Städtekämpfe gab, ſpielten in
den Gruppen Rhein und Saar durchweg Bezirksliga= mit
Kreisliga=Mannſchaften. Faſt durchweg blieben dabei die
Bezirksligamannſchaften in Front, jedoch gab es auch einige
Ueberraſchungen, bei denen die Bezirksligamannfchaften ſchwer
geſchlagen blieben. So ſchlug beiſpielsweiſe der F.=V. Speher den
F.=C. 08 Mannheim mit 7:2 Toren, und V. f. R. Pirmaſens zog
im Spiel gegen den Kreisligiſten Pfalz Pirmaſens mit 1:4
Tref=
fern den Kürzeren. Auch der F.=C. Idar mußte ſich einem
Kreis=
ligiſten beugen, er verlor gegen St. Wendel 2:3.
Der allgemeine Erfolg des „Opfertages” iſt, ſoweit man das
ſchon am Abend des Tages feſtſtellen kann, ein ſo guter, daß
dieſer „Opfertag” wahrſcheinlich auch in den nächſten Jahren
beibehalten werden dürfte.
Dor 15 989 Zuſchauern lieferk die füddeutſche Elf
im Zrankfurker Stadion ein ausgezeichnekes Spiel.
Das „Prunkſtück” der ſüddeutſchen „Opfertagſpiele” war die
Revanche, die Süddeutſchlands Fußball=Repräſentative im
Frandfurter Stadion für jene Niederlage nahm, die vor wenigen
Monaten eine auf dem Papier ſtärker beſetzte ſüddeutſche
Mann=
ſchaft in Duisburg durch Weſtdeutſchland erlitt. Dieſe „zweite
Garnitur” des Südens ſchlug ſich ganz ausgezeichnet, ſie wäre
auch wohl zu einem noch klareren Ergebnis gekommen, hätte man
es verſtanden, ein oder zwei Punkte der Elf etwas beſſer zu
be=
ſetzen. So war es in erſter Linie der Offenbacher Verteidiger
Grundel, der durch ſein mäßiges Spiel Verwirrungen und
Miß=
verſtändniſſe in der ſüddeutſchen Hintermannſchaft aufkommen
ließ und dadurch die drei Gegentore des Weſtens ermöglichte.
Allerdings kann man nicht ſagen, daß dieſe Gegentore
unver=
dient geweſen wären, denn die weſtdeutſche Elf ſchlug ſich
zeit=
weiſe ſo brav, daß ihr die Erfolge zu gönnen waren. Abwehr
und Sturm zeigten in der rheiniſchen Elf ein ganz
anſprechen=
des Spiel, wenn es auch an die Geſchloſſenheit und an die
ent=
ſchieden klügere, reifere Spielweiſe der Süddeutſchen nicht
heranreichte. Entſcheidend war wieder einmal das Spiel der
Läu=
ferreihen, das auf ſüddeutſcher Seite vorbildlich, auf ſeiten der
Weſtdeutſchen aber zu unterſchiedlich war. In der erſten Halbzeit
verſagte die weſtdeutſche Läuferreihe geradezu, und in der
zwei=
ten Halbzeit hatte ſie nur zeitweilig wirklich gute Momente.
Bis zur Pauſe kam der Süden durch Dietrich, Ehmer und
Armbrüſter zu drei Treffern, während der Weſten zwar einige
Chancen hatte, aber durch die Unentſchloſſenheit ſeiner Stürmer
leer ausging. Nach dem Wechſel erhöhte der Süden zunächſt
durch Ehmer und Leinberger auf 5:0. Dann gab es eine
Drang=
periode der Weſtdeutſchen; die durch Schlöſſer (Elfmeter),
Loh=
mann und Botſchen zu drei Gegentreffern kamen. Aber der
Sü=
den holte wieder Atem, kam zu neuen Kräften und war wieder
überlegen. Ganz ſo prachtvoll wie in der erſten Halbzeit lief ſeine
Kombinationsmaſchine zwar nicht mehr, immerhin langte es
aber durch Leinberger und Dietrich noch zu zwei weiteren
Tref=
fern. 8:2 war das Eckballverhältnis für Süddeutſchland, auch
ein Ausdruck der Ueberlegenheit, die das ſüddeutſche Team im
allgemeinen gezeigt hatte.
Kritik der Mannſchaften.
Die ſüddeutſche Elf hatte einen ſchwachen Punkt, das
war, wie bereits geſagt, der Verteidiger Grundel, der dann
her=
ſagte, wenn es wirklich brenzlig wurde. Gut, wie immer, hielt
ſich ſein Nebenmann Schütz, Kreß im Tor hatte wieder inter=
nationales Format. In der Läuferreihe lieferte Leinberger eines
ſeiner großen Spiele, er riß auch die eifrigen Nebenleute Knöpfle
und Eſchenlohr zu einer guten Leiſtung mit. Der Sturm hatte in
Armbrüſter und Kellerhoff zwei ganz ausgezeichnete
Flanken=
ſtürmer, die kaum zu halten waren. Das Innentrio verſtand ſich
ausgezeichnet und ließ manche ſchöne Leiſtung ſehen.
Die weſtdeutſche Elf litt unter den Schwächen ihrer
Läuferreihe. Bis zum Wechſel war in dieſer Läuferreihe nur
Flick genügend. Nach der Pauſe wurde es mit der Läuferreihe
etwas beſſer, wirklich repräſentativ wirkte aber dieſe Läuferreihe
eigentlich nie. Ausgezeichnet ſchlugen ſich die drei Leute in der
Abwehr. Auch Buchloh im Tor, der von den ſieben Toren kaum
eines halten konnte. Weber hatte mit dem ſchnellen, wendigen
Armbrüſter viel Mühe. Im Sturm gefiel die linke Seite
Ru=
dolphs-Lohmann am beſten. Hutter in der Mitte hielt ſich recht
brav, beſondere Sturmführerqualitäten konnte man aber an ihm
nicht entdecken. Auf dem rechten Flügel wurde es erſt beſſer, als
Botſchen eintrat. Vorher ſpielte wan etwas mark= und ſaftlos.
Ueber Birlem=Berlin, den Leiter des Spieles, iſt nur zu
ſagen, daß er es nicht allzu ſchwer hatte und nie unangenehm
auffiel.
Die Mannſchaften.
Süddeutſchland:
Kreß,
(Rot=Weiß Frankfurt)
Grundel,
Schütz,
(Eintracht Frankfurt) (Kickers Offenbach)
Knöpfle,
Eſchenlohr,
Leinberger,
(FSV. Frankfurt) (Sppg. Fürth) (FSV. Frandfurt)
Armbrüſter, Rupprecht, Ehmer, Dietrich, Kellerhoff.
(FSV. Frankfurt) (Sppg. Fürth) (alle Eintracht Frankfurt)
Rudolphs, Lohmann. Hutter, Martens, Weichbrodt,
(Düſſeldorf) (M.=Gladbach) (Bonn)
(Homberg)
Schürfeld,
Schlöſſer,
Flick,
(Barmen)
(Duisburg)
(Barmen)
Graffmann,
Weber,
(Meiderich)
(Kaſſel)
Buchloh.
Weſtdeutſchland:
(Speldorf)
Das Wichtigſte aus dem Spielverlauf.
Die erſte Halbzeit gehört den Süddeutſchen.
Die ſüddeutſche Elf war ſofort im Bilde. Ihre
Zuſammen=
arbeit ließ von den erſten Minuten an nichts zu wünſchen übrig.
Bald bekam auch Buchloh im weſtdeutſchen Tor ſchon Arbeit, um
ſich dabei auszeichnen zu können. Die weſtdeutſche Elf konnte ſich
dagegen vorerſt gar nicht entwickeln, weil die Läuferreihe glatt
verſagte. In der 14. Minute kam es zum erſten Treffer. Ein
ſchönes Zuſammenſpiel auf dem rechten Flügel wurde durch eine
Flanke von Armbrüſter abgeſchloſſen, Dietrich erwiſchte den Ball
mit dem Kopf und Buchloh war zum erſtenmal geſchlagen. Es
ham jetzt eine ganze Serie von ſüddeutſchen Angriffen, bei denen
ſich Weber wiederholt durch famoſe Abwehr als „
Internatio=
naler” beſtätigte. Die Weſtdeutſchen ließen gleichfalls einige ſchöne
Angriffe vom Stapel, waren aber zu unentſchloſſen in der
Ver=
wertung günſtiger Chancen. Das zweite Tor in der 24. Minute
wurde wieder durch den guten ſüddeutſchen rechten Flügel
vor=
bereitet. Ehmer nahm eine Steilvorlage von Rupprecht auf und
verwandelte mit kräftigem Schuß. Bei ganz annehmbaren
Gegenangriffen verzögerten die Weſtdeutſchen einige gute
Chancen, eine ſehr gute Chance ſogar, als Kreß einmal einen
Ball fallen ließ und nur noch Knöpfle im Tor ſtand. Bei
wei=
tem häufiger aber waren die Angriffe der Süddeutſchen, die dann
auch in der 35. Minute durch Armbrüſter, der Weber umſpielt
hatte, zu einem dritten Tor führten. Vor der Pauſe knallte der
Weſtdeutſche Hutter noch einmal gegen die Latte.
Der Weſten kommt auf.
Nach der Pauſe ſtellte der Weſten für Martens den
Kre=
felder Botſchen ein. Der Krefelder brachte etwas mehr Druck in
den Angriff. Da ſich außerdem endlich die Läuferreihe fand,
wurde der Kampf feſſelnder. Zunächſt holte ſich allerdings der
Süden noch zwei Tore. Eine Flanke von Armbrüſter
verwan=
delte Ehmer in der 5. Minute zum 4:0. Zwei Minuten ſpäter
hieß es 5:0, nachdem Leinberger aus dem Hinterhalt einen
30=Meter=Schuß losgelaſſen hatte. Nun ſetzte ein Umſchwung ein.
Weſt kämpfte plötzlich mit Elan und trug durch ſchneidige
An=
griffe Verwirrung in die ſüddeutſche Hintermannſchaft. Das erſte
Gegentor fiel in der 12. Minute durch Schlöſſer, der einen wegen
Handſpiels von Grundel verhängten Elfmeter nach Wiederholung
einſchoß. Zwei Minuten ſpäter nützte Lohmann bei einem
Ge=
dränge ein Mißverſtändnis zwiſchen Kreß und Eſchenlohr aus,
und abermals zwei Minuten ſpäter war es Botſchen, der ein
neues Mißverſtändnis, diesmal zwiſchen Knöpfle und Schütz
ver=
wertete. Der Süden hatte aber dann ſeine kurze Schwächeperiode
überwunden und ließ ſeine Kombinationsmaſchine erneut ſpielen.
Allerdings blieben die Gegenangriffe der Rheinländer immer noch
häufig. In der 24. Minute knallte Leinberger wieder einmal aus
dem Hinterhalt ins Netz. Der Süden mußte dann eine
Viertel=
ſtunde vor Schluß den verletzten Knöpfle durch Kraushaar
er=
ſetzen, jedoch änderte ſich im Spielaufbau damit nichts. Tempo
und Spannung ließen ſchließlich erheblich nach, als der Süden
in der 37. Minute durch Dietrich, der eine Flanke Kellerhoffs
direkt aus der Luft heraus verwandelte, noch ein ſiebtes Tor
erzielte.
Südhayern ſchlägt Nordbayern 4:3 (3:2).
18 000 Zuſchauer. — Die beſſere Stürmerleiſtung der Südbayern
gibt den Ausſchlag.
Dem Repräſentativkampf Süd= — Nordbayern, der zugleich
eine Kraftprobe zwiſchen den Fußballhochburgen München und
Nürnberg/Fürth werden ſollte, brachte man allſeitiges, großes
Intereſſe entgegen, und ſo war es auch nicht verwunderlich, wenn
18000 Zuſchauer dem Treffen beiwohnten. Die faire und
tech=
niſch hochſtehende Begegnung endete mit einer knappen
Nieder=
lage der Nordbayern von 4:3 (3:2) Treffern, die dem
Spielver=
lauf nach verdient war. Die Mannſchaften hielten ſich im
Durch=
ſchnitt die Wage, lediglich die beſſere Stürmerleiſtung der
Süd=
bayern gab den Ausſchlag. Bereits bei der Pauſe lagen die
Münchener durch drei Treffer von Hoffmann (2) und Schmidt 2
(1) mit 3:2 in Führung. Nach dem Wechſel erhöhte Welker auf
4:2, dann kam aber Nordbayern mächtig auf, konnte auch noch
durch Hornauer einen Treffer aufholen, zum Ausgleich reichte es
aber nicht mehr. Schiedsrichter Dölker=Stuttgart traf ſeine
Ent=
ſcheidungen reichlich ſpät, hatte aber bei dem ritterlichen Kampf
der beiden Mannſchaften ein leichtes Amt.
Süddeutſchland.
Repräſentativſpiel
in Frankfurt a. M.: Süddeutſchland—Weſtdeutſchland 7:3 (3:0),
Opfertagſpiele.
Bezirk Bayern: Südbayern — Nordbayern 4:3.
Städteſpiel Augsburg — München 2:2.
Städteſpiel Ulm — München 2:3.
Städteſpiel Ingolſtadt — München 5:2.
Bezirk Württembg.=Baden: Städteſpiel Stuttgart—Frankfurt 2:3.
Städteſpiel Heilbronn=Böckingen — Stuttgart 2:0.
Städteſpiel Zuffenhauſen — Heilbronn=Böckingen 7:4.
Städteſpiel Tübingen — Stuttgart 2:9.
Germania Brötzingen — Phönix Karlsruhe 5:4.
F. V. Karlsruhe — 1. F.C. Pforzheim 1:2.
Raſtatter Stadt=Mannſchaft — Baden=Baden 5:0.
S.C. Freiburg — Sportfreunde Freiburg 0:1.
Emmendingen — Sp.Vg. Freiburg 1:1.
Offenburg — F.C. Freiburg 1:1.
Rottweil=Oberndorf—Schramberger Spielvereinigung 8:2.
Städteſpiek Villingen — Schwenningen 3:2.
Bezirk Rhein=Saar: S.V. Waldhof — F. V. Weinheim 4:0.
V. f. L. Neckarau — S.V. Schwetzingen 7:3.
Sp.Vg. Mundenheim — V. f. L. Neuſtadt 2:1.”
Mannheim 08 — F. V. Speyer 2:7.
V. f. R. Mannheim — F. V. Frankenthal 2:2.
F. G. Rohrbach — Germania Friedrichsfeld 3:4.
Sp.Vg. Sandhofen — Phönix Mannheim 3:1.
Phönix Ludwigshafen — Amicitia Viernheim 6:3.
F. V. Saarbrücken — S. Vg. 05 Saarbrücken 4:3.
S. Vg. Riegelsberg — S.C. Saar 05 1:3.
S. V. Wehrden — Sportfreunde Saarbrücken 2:2.
Bezirk Main=Heſſen: Städteſpiel Worms — Frankf.=Offenb. 3:1.
Städteſpiel Hanau — Frankfurt=Griesheim 2:4.
Städteſpiel Aſchaffenburg — Offenbach=Bieber 1:5.
Städteſpiel Darmſtadt — Iſenburg=Langen 4:1.
Städteſpiel Mainz=Bingen — Wiesbaden 3:3.
Städteſpiel St. Wendel — Idar 4:1.
V. f. R. Pirmaſens — Pfalz Pirmaſens 1:4.
F.C. Pirmaſens — V. f. B. Pirmaſens 3:0.
Boruſſia Neunkirchen — Viktoria Neunkirchen 4:1.
Zwei Darmſtädter Siege.
Man hätte es gern geſehen, wenn angeſichts des Zwecks der
Veranſtaltung das Stadion am Böllenfalltor doch noch beſſer
be=
ſucht geweſen wäre. Wir wiſſen, daß die 2000 Erſchienenen nicht
die Geſamtzahl der Darmſtädter Raſenſportanhänger darſtellen.
Offenſichtlich vermögen jedoch nur Verbandsſpiele die Anhänger
reſtlos auf die Beine zu bringen. Trotzdem bewies gerade der
reibungsloſe Verlauf des geſtrigen Nachmittags, daß es für die
Zukunft nur eine Löſung geben kann: Abbau der Punkteſpiele.
Man ſah ſchon lange nicht mehr ſolch einwandfreien, und
dem=
gemäß auch befriedigenden Sport, wie bei den beiden geſtrigen
Kämpfen. Obwohl man ſich beiderſeits nahezu reſtlos einſetzte,
ließ man nie die Regeln ſportlichen Anſtandes unbeachtet.
Un=
ſere ſportlichen Behörden mögen alſo lernen, daß es auch anders
geht; die Nutzanwendung daraus zu ziehen, wird früher oder
ſpäter auf jeden Fall notwendig ſein.
Die Veranſtaltung begann mit dem Handballtreffen der
Frankfurt—Offenbacher Städtemannſchaft gegen die Vereinself
der 98er. Der
9:2=Sieg der 98er
bewies wieder einmal, daß der Frankfurter Handballſport noch
nicht das Können unſerer beſten einheimiſchen Mannſchaften
er=
reicht hat. Es war offenſichtlich, daß der Sieg der Einheimiſchen
ſelbſt in der erzielten Höhe vollauf verdient war; er wäre wohl
noch überzeugender ausgefallen, wenn nicht der gegneriſche
Tor=
wächter Irion mit glänzenden Leiſtungen aufgewartet hätte und
ſo insbeſondere in der erſten Halbzeit eine Unmenge gefährlicher
Torwürfe mit blendender Technik abgewieſen hätte. Dabei war
der Sturm der 98er in der 1. Halbzeit lange nicht auf gewohnter
Höhe. Nachdem man gleich zu Beginn durch Fuchs in Führung
gegangen war, ließ man merklich nach. Nur der überragenden
Form der Darmſtädter Hintermannſchaft, in der jeder einzelne,
beſonders aber Reuter, mit Bravourſtücken auſwartete, war es zu
verdanken, daß keine Gegentore fielen. Gegen Ende der 1.
Halb=
zeit kamen die 98er in einer Minute durch Werner und Fuchs
zu zwei weiteren Treffern, doch holte Trumpfheller ein Tor auf,
ſo daß man mit 3:1 in die Pauſe ging. Nach Wiederbeginn
klappte es endlich im Darmſtädter Sturm beſſer, was bei weiter
gleich guten Leiſtungen der einheimiſchen Deckung bewirkte, daß
ſechs weitere Tore, für die ſämtliche Stürmer verantwortlich
zeichneten, fielen. Bei den Gäſten dagegen kam es nur ſelten zu
einheitlichen Leiſtungen. Man merkte deutlich, daß die
Gäſte=
ſpieler, aus fünf verſchiedenen Vereinen entnommen, ſich nicht
zuſammenfinden konnten; durch ſchnellen Start der Darmſtädter
Seite 6
Läufer und Verteidiger wurden immer wieder die Angriffe
recht=
zeitig unterbunden; ſo fiel auch in dieſer Zeit nur ein Tor für
die Gäſte, zumal Henß, wie gewohnt, zielbewußt ſeinen
Tor=
wächterpoſten ausfüllte. Als Herr Bauer (Arheilgen), der
ener=
giſche Spielleiter, das Spiel abpfiff, hatte der Darmſtädter
Handball ſich wieder einmal mit Erfolg durchgeſetzt.
Das anſchließende Fußballſpiel brachte inſofern eine
Ueber=
raſchung, als die für ſtärker angeſehene Iſenburg=Langener
Kom=
bination ſich nicht mit Erfolg durchſetzen konnte. Der
4:1=Sieg der Darmſtädter Städtemannſchaft
zeigt, daß es mit dem Darmſtädter Fußballkönnen doch nicht ſo
ſchlecht beſtellt iſt, wie es des öfteren hingeſtellt wird. In der
ein=
heimiſchen Mannſchaft waren die verletzten Rupp und Geher
durch Becker und Barnewald von der Sportvereinigung
Arheil=
gen erſetzt, von denen hauptſächlich Becker auf dem
Mittelläufer=
poſten treffliche Arbeit verrichtete. Bei der Geſamtkritik darf nicht
verkannt werden, daß die beſſere Ballbehandlung und reifere
Technik bei den Gegenſpielern zu erkennen war. Demgemäß lagen
dieſe im geſamten Spielverlauf auch etwas mehr im Angriff, als
die Darmſtädter Elf. Wenn es trotzdem nicht zum Sieg langte,
ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß die Spielweiſe zu
unratio=
nell war und die Bevorzugung des Spieles in die Breite wenig
wirkliche Erfolgchancen hervorbrachte. Wirklich gut arbeitete die
Läuferreihe, der Kombination, in der insbeſondere der
Iſen=
burger Remy ein großes Penſum nahezu fehlerfrei erledigte. Die
Darmſtädter konnten ſich auf eine ſolide Hintermannſchaft ſtützen,
in der Bärenz höchſt aufmerkſam war und u. a. einen Elfmeter
mit Bravour hielt. Auch Laumann überzeugte, wie auch Becker
viel zum Enderfolg beitrug. Der Darmſtädter Sturm arbeitete.
im Gegenſatz zu der gegneriſchen Hintermannſchaft, faſt nur mit
Steilvorlagen. Wohl fanden dieſe in dem routinierten
Iſen=
burger Verteidiger Rockmann oft ein frühzeitiges, ungewolltes
Ende, glückte jedoch eine Steilvorlage, ſo wurde es immer vor
dem Gäſtetor gefährlich. Murmann als Mittelſtürmer kam durch
ſeine kleine Statur nur ſelten zur Geltung. Gut und eifrig war
Rückrich als Linksaußen; die Stürmer der 98er waren weit
ruhiger als bei Verbandsſpielen und demgemäß geſteigert
er=
folgreich.
Unter der korrekten Leitung von Hayg=Hanau gelang es auch
Iſenburg durch Dietzel auf leichte Weiſe in Führung zu gehen.
Darmſtadt glich auf Flanke von Rückerich durch Fehr aus, um
durch placierten Schuß von Lehr noch vor der Pauſe das zweite
Mal den Gäſtetorhüter ſchlagen zu können. Zwei weitere
Tref=
fer von Frey in der zweiten Halbzeit ergaben einen ſchönen Sieg
der Darmſtädter.
Die Pauſen zwiſchen den Spielen waren durch Läufe der
Leichtathletikabteilung der 98er ausgefüllt.
Rol=Weiß, B. f. R. — A=Klaſſe (Auswahl-Elf)
7:0 (4:0).
Anläßlich des Opfertages mußte die Ligamannſchaft des
Rot=Weiß, V. f. R., einer A=Klaſſen=Auswahlmaunſchaft in
Er=
bach gegenüberſtehen. Man ſollte bald meinen, daß die Rot=
Weißen nur in Privatſpielen in Dakt ſind, denn es iſt zweifellos
ein guter Erfolg, gegen eine Mannſchaft, welche aus den beſten
Spielern der A=Klaſſe zuſammengeſtellt iſt, ein ſolches Reſultat
hrrauszuſpielen. Man ſah erſtmalig wieder auf rechtsaußen
Waldhaus wirlen, und mit beſtem Erſolg. Das Spiel fand auf
dem Erbacher Stadion vor zahlreichen Zuſchauern ſtatt und war
von Anfang bis zum Schluß ein Werbeſpiel im wahrſten Sinne.
Rot=Weiß, V. f. R, war ſeinem Gegner in Technik und
Ball=
behandlung überlegen, was ſelbſt der ungeheure Eiſer der
A=Klaſſe nicht ausgleichen konnte. Die Tore erzielten Müller,
Werkmann, Vogelmann je 2 und Waldhaus 1.
Rol-Weiß. P. ſ. R. (Reſ.)-B-Klaſſe (Auswahl=Elf 2:0.
Auch die Reſerven konnten gegen die Auswahlelf
Baben=
hauſen=Kleeſtadt nach gutem Spiel einen derdienten Sieg mit
nach Hauſe bringen. Das Spiel war gur beſucht und erfüllte in
jeder Sinſicht ſeinen Werbezweck.
Sp. V. 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Arheilgen, hier, 5:0.
2. Jgd. — 1. Jgd. Eberſtadt, dort, 2:1.
3. „9gd. — 1. Jgd. Meſſel, dort, 0:0.
4. Jgd. — 2. Jod. Sprendlingen, dort. 5:0.
5 Jgd. — 2. Jgd. Arheilgen, dort, 1:2.
1. Schüler — 1. Schüler Arheilgen, dort, 0:0
Handball.
Städte=Mannſchaft Biesbaden- Pol.=Sporis.
Barm-
ſtadt 3:10 (2:6).
Anläßlich des Opfertages ſpielte die Polizei gegen eine ſehr
gur zuſammengeſtellte Städte=Mannſchaft aus Wiesbaden, deren
Gerippe „Hakoah” ſtellte, der Reſt war von Polizei und
Sport=
verein. Mit großem Beifall wurden die Mannſchaften beim
Be=
treten des Platzes von den ungefähr 1000 Zuſchauern empfangen.
Bei Spielbeginn legte die Polizei ſofort ein mächtiges Tempo
vor und zeigte ein Spiel, das muſtergültig war, ſowohl im
Auf=
bau, Angriff und Abwehr, und die Zuſchauer zur wahren
Be=
geiſterung hinriß. Die Städte=Mannſchaft gab ihr Beſtes her,
konnte aber gegen die in Hochform ſich befindliche Polizei nicht
aufkommen, und der Tormann trägt bei der ganz vorzüglichen
Arbeit an dem Halbzeitreſultat keine Schuld.
Nach Halbzeit konnte der Polizeiſturm ſich nicht mehr ſo
ent=
falten wie im Anfang, da kurz vor Halbzeit zwei Stürmer durch
unglücklichen Zuſammenprall verletzt wurden. Trotzdem blieb
das Spiel ſehr flüſſig, und es konnten bis zum Schluß noch vier
ſchöne Tore von der Polizei erzielt werden, neben vier Toren,
die aus unerklärlichen Gründen von dem ſonſt einwandfreien
Schiedsrichter nicht gegeben wurden.
Die drei von der Städte=Mannſchaft reſultierten Tore waren
die Ausbeute einer ſehr fein durchdachten Kombination mit
glän=
zenden Torſchüſſen, gegen die der Torhüter der Polizei machtlos
war. — Es war ein Werbeſpiel im wahrſten Sinne des Wortes,
Spieler wie Publikum verhielten ſich während des ganzen
Spie=
les muſtergültig.
Eppertshauſen — Pol. Sp.V. (Liga=Reſerve) 1:3.
Worms — Frankfurk 6:5 (4:4).
Auch die zweite Frankfurter Garnitur mußte ſich in Worms
eine Niederlage gefallen laſſen. Zwar waren die Frankfurter
ihrem Gegner in jeder Beziehung gleichwertig, doch eine
Fehlent=
ſcheidung des Schiedsrichters Schwab=Ludwigshafen, der ein
irreguläres Tor für Worms gab, verhalf den Heſſen zum Sieg.
Das Spiel war ſchön und fair und hielt die 2500 Zuſchauer, die
erſchienen waren, ſtets in ſeinem Bann. Zunächſt lag Worms
eine zeitlang mit 2:0 Toren in Führung. Dann aber holte
Frank=
furt auf. Beide Parteien kamen abwechſelnd zu Torerfolgen.
Doch wurde der letzte Treffer, der Worms den Sieg brachte, im
Kreiſe ſtehend erzielt, was dem Schiedsrichter entging.
Handball=Opferſpiel in Mainz.
Die B=Mannſchaft von Wiesbaden holte ſich in Mainz gegen
eine dortige Stadtelf ekenfalls eine Niederlage. Die Mainzer
ſiegten verdient mit 4:2 Toren, da ſie die beſſere Mannſchaft
ſtell=
ten, die vor allem härter und auch zweckmäßiger zu kämpfen ver=
Montag den 30. September 1929
ſtand. Bei Wiesbaden gefiel eigentlich nur die Hintermannſchaft
reſtlos. Der rechte Flügel fiel ganz aus. — Die Damen
Wies=
badens mußten von den Mainzerinnen gleichfalls eine
Nieder=
lage einſtecken, und zwar ſiegten die Mainzer Mädels mit 3:1
ſehr ſicher.
1. Handball=Jugend Spp. Darmſtadt 1898 —
Nürn=
beiger Siemens=Schackert=Schule 6:3 (4:1).
Am Sonntag vormittag trafen ſich die jugendlichen
Leicht=
athleten und Handballer der Siemens=Schuckert=Werkſchule
Nürn=
berg und die 1. Handballjugend des Spp. 98 in einem Zlubkampf.
Die Nürnberger, alles ſehr kräftige, gewandre Jugendſportler
naren in den Laufkonkurrenzen den Darmſtädtern überlegen,
inußten aber im Sprung und Wurf den 98ern den Sieg
über=
laſſen. Ebenſo konnte die 1. Handballjugend des Sportvereins
das darauf folgende ſchnelle und ſaire Handballſpiel ſür ſich
ent=
ſcheiden, nachdem Nürnberg erſt die Führung an ſich geriſſen
hatte. Das beſſere Zuſammenſpiel und der entſchloſſenere Wurf der
Darmſtädter Jugend brachten den Sieg. Im Feldſpiel und im
Zerſtören dürften die kräftigen Nürnberger beſſer geweſen ſein.
Nachſtehend die Reſultate:
Kugelſtoßen: 1. Arnold (Sp. 98) 12,18: 2. Albrecht (Nürnberg)
11,60; 3. Steinlein (Nürnberg) 11,38.
Weitſprung: 1. Weber (Spv. 98) 5,64: 2. Albrechr (N.) 5,56;
3. Kugler (N.) 5,41.
190=Meter=Lauf: 1. Kugler (Nürnberg); 2. Jeckel (Nürnberg);
3. May (Spv. 98); 4. Weber (Spv. 98).
4X100=Meter=Staffel: 1. Siemens=Schuckertiverkſchule; 2. 1.
Hand=
ballfugend Spv. Darmſtadt 98.
Handballſpiel: Sieger: 1. Handballjugend Spv. Darmſtadt 1898
6:3 (4:10.
Spotiv. Bkgunshardt - Roſ-Weiß, V. f. R. 3:8 (2:4).
Rot=Weiß mußte am Opfertag zu einem „Werbeſpiel” in
Braunshardt antreten. Um es vorwegzunehmen, man ſcheint ſich
in Braunshardt über die Bedeutung des Wortes Werbeſpiel
nicht klar zu ſein, denn man zog das Spiel ſchlimmer wie einen
Punktkampf auf. Wenn es auch begreiflich erſcheint, daß eine
Mannſchaft der A=Klaſſe alles daran ſetzt, um gegen einen
Liga=
verein ehrenvoll zu beſtehen, ſo muß man doch immerhin
erwvar=
ten können, daß bei einer Veranſtaltung wie die geſtrige die
Grenzen des ſportlichen Anſtandes nicht überſchritten werden.
Bedauerlich, daß der Schiedsrichter es ſich nicht einfallen ließ,
das gefährliche Spiel der Braunshardter zu unterbinden. Rot=
Weiß tat, was das klügſte war, es vermied möglichſt den Kampf
Mann gegen Mann und ſuchte und kam durch raſche Ballabgabe
zu Erfolgen, die bei einigem Glück noch zahlreicher hätten ſein
können, da es wieder zahlreiche Lattenſchüſſe ſetzte. Braunshardt
ſuchte die techniſche und ſpieleriſche Ueberlegenheit der Gäſte
durch ungeheuren Eifer und leider auch, wie ſchon erwähnt, durch
unerhört hartes und unfaires Spiel auszugleichen. Der
Mann=
ſchaft wäre vor allem zu empfehlen, auch eine Niederlage mit
Anſtand hinnehmen zu lernen! Rot=Weiß konnte ſich in den
erſten Minuten auf dem ſehr kurzen und ſchmalen Feld nicht
zurechtfinden, und mußte überraſchend das erſte Tor hinnehmen.
Doch alsbald folgten Ausgleich und bis zur Pauſe drei weitere
Tore, denen Brauns durch einen Strafſtoß noch eins
entgegen=
ſetzen konnte. Die zweite Halbzeit ſtand ebenfalls ganz im
Zei=
chen der Ueberlegenheit der Gäſte, die noch vier Tore ſchoſſen,
denen Braunshardt durch einen Strafſtoß, übrigens infolge einer
kraſſen Fehlentſcheidung des Schiedsrichters, nur noch eins
ent=
gegenſetzen konnte. Da das Spiel einen kleinen finanziellen
Ueberſchuß brachte, hat es wohl ſeinen Zweck als Opferſpiel
er=
füllt, als Werbeſpiel war es jedoch ein großes Fiasko.
9. Kreis Mitkelrhein, 2. Gaugruppe.
Kreis=Meiſterklaſſe:
Griesheim — Arheilgen 6:3 (3:2).
Aſchaffenburg — Pfungſtadt 3:2 (2:2).
Obernburg — Langen 2:2 (0:0).
Erbach — Leider 2:2.
Groß=Umſtadt — Damm 0:5.
Ganz überraſchend kommt der Griesheimer Sieg, der
leb=
haft veranſchaulicht, was der Eifer zu leiſten vermag. Arheilgen
fand ſich nicht recht zuſammen, und als der Mittelläufer noch
vom Platze geſtellt war, fehlte die beſte Stütze, und die
Nieder=
lage war unvermeidlich. In Aſchaffenburg ging es hart auf
hart, wo die körperlich ſtärkere Mannſchaft den Sieg davon trug.
Das Unentſchieden der Langener in Obernburg läßt ebenfalls
aufhorchen. Damm hatte endlich ſeine vollzählige Elf beiſammen
und ſiegte glatt.
Gau=Meiſterklaſſe:
Nauheim — Tgde. Darmſtadt ausgef.
Groß=Gerau — Wolfsbehlen 4:6 (1:4).
Worfelden — Büttelborn 2:3 (0:2).
Bensheim — Bickenbach 3:5 (2:2).
Eberſtadt — Tgſ. Darmſtadt 1:2.
In Nauheim war kein Schiedsrichter erſchienen. Es ſcheint
dies im Ried bald eine dauernde Krankheit zu werden. Groß=
Gerau hatte eine verjüngte Mannſchaft geſtellt, die ſich anfangs
überfahren ließ mit 1:4. Nach der Pauſe holte es auf zum 3:4
und dann zum 4:5. Doch der Sieg der Gäſte war verdient.
Wor=
felden hatte Pech im Schießen und konnte ſo ſein überlegenes
Feldſpiel nicht ausnützen. Bei Büttelborn war Feick der Mann!
Bickenbach iſt der große Wurf gelungen. In äußerſt ſpannendem
Spiel ſiegte die beſſere Mannſchaft, und Eberſtadt fiel auf die
taktiſch ſehr gut verteidigende Tgſ. Darmſtadt glatt hinein, und
wurde ſo mit der eigenen Waffe des letzten Sonntags in
Sprend=
lingen geſchlagen.
A=Klaſſe: Seeheim — Pfungſtadt 3:3. Griesheim — Tgde.
Darm=
ſtadt 2:7. Erfelden — Ober=Ramſtadt 3:6 (0:3).
Sehr gut hielt ſich Pfungſtadt in Seeheim, wo ſein Spiel
all=
gemein gefiel und es bis kurz vor Schluß 3:1 in Führung lag.
Doch der Ausgleich war gerecht. Ueberlegen ſiegten die
Darm=
ſtädter in Griesheim, und Erfelden hatte ſich zuerſt mit 0:3
über=
fahren laſſen, zog dann gleich und mußte, durch Hinausſtellen
eines Spielers geſchwächt, eine unverdiente Niederlage
hin=
nehmen.
B=Klaſſe: Bensheim— Bickenbach 2:2. Reichsbahn — Tgde.
Darmſtadt 9:0 (6:0).
C=Klaſſe: Reichsbahn — Walldorf ausgefallen. Pfungſtadt
Lorſch 1:2. Crumſtadt — Biebesheim 4:1. Lorſch —
Büt=
telborn 6:0. Hahn — Eſchollbrücken 4:1.
Jugend: Langen — Reichsbahn 6:1. Nieder=Ramſtadt — Tgſ.
Darmſtadt 1:6. Seeheim — Bensheim 2:7. Pfungſtadt —
Eberſtadt 1:6.
Schüler: Griesheim — Gernsheim 18:0.
Tv. Eberſtadt — Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1. Manuſchaften, 1:2 (1:0).
Nach Anwurf ſieht man ein ſchönes, flüſſiges Handballſpiel,
wobei beiderſeits die ſchönſten Torgelegenheiten verſiebt wurden.
Darmſtadt ſpielt leicht überlegen, doch die Eberſtädter
Hinter=
mannſchaft läßt es zu keinem Erfolg kommen. Ein gut
gelun=
gener Durchbruch des Platzbeſitzers ſtellt das Reſultat 1:0. Nach
der Halbzeit nimmt das Spiel etwas härtere Formen an, doch
es bleibt alles in den Grenzen des Erlaubten. Endlich gelingt
Nummer 221
Darmſtadt der Ausgleich. Einige Minuten ſpäter ſchießt
Darm=
ſtadt das zweite Tor, wobei es bis zum Schlußpfiff blieb.
Schieds=
richter Karn=Arheilgen, dem das Amt hauptſächlich in der
zwei=
ten Halbzeit nicht leicht gemacht wurde, leitete einwandfrei. Die
zweite Mannſchaft ſpielte in Worfelden und verlor 6:3. Ein
ſchönes, faires Spiel lieferte die Jugend gegen die gleiche von
Nieder=Ramſtadt. Trotz des dortigen Sandplatzes gewinnt ſie
6:1 (4:0).
T.V. Heppenheim — Tgde. Beſſungen 4:8 (3:5).
Die erſte Mannſchaft der Tgde. Beſſungen weilte geſtern in
Heppenheim anläßlich des Sportwerbetages, der gemeinſam mit
dem F.Cl. Starlenburgia veranſtaltet wurde. Zuerſt bekam man
ein Fußballwerbeſpiel einer komb. Bezirksligamannſchaft,
Wor=
matia=Alemannia Worms gegen Starkenburgia Heppenheim, zu
ſehen, das mit 3:2 zugunſten der Wormſer endete.
Nach dieſem Spiel betraten Heppenheim und Beſſungen das
Feld. Vom Anſtoß weg war Beſſungen tonangebend. In den
erſten Minuten erzielte der kleine Kaltenbach das 1. Tor. Kurz
darauf gelang es dem alten Kämpen Hofmann, das Reſultat auf
2:0 zu erhöhen. Es dauerte auch nicht lange, ſo ſtand es 3:0.
Das läßt Heppenheim aber nicht zu, und im Nu ſteht die Partie
3:3. Bis zur Halbzeit iſt Beſſungen wieder in Front und kann
auf 5:3 erhöhen, wobei ſich wiederum Hofmann als Torſchütze
zeigte. Nach der Pauſe nimmt das Spiel an Härte zu, ohne aber
über die Grenzen des Erlaubten zu ſchreiten. Beſſungen iſt nicht
wieder zu erkennen und ſtellt mit ſehr flüſſigem Spiel das
Re=
ſultat auf 8:4 zugunſten der Beſſunger. In den Pauſen bekam
man ſchöne turneriſche Uebungen von ſeiten der Turnerinnen
und Turner unter der Leitung des Oberturnwarts Gaulrapp zu
ſehen. Ueber 1000 Zuſchauer umſäumten den Platz und ſpendeten
den gebotenen Darbietungen begeiſterten Beifall.
Junioren=Klabiurnier des Tennis= und Eisklubs
An dem Junioren=Klubturnier des Tennis= und Eisklubs
war die Beteiligung von ſeiten der Junioren des Klubs eine
er=
freulich hohe. Von den über 25 Teilnehmern hamen Brücher, der
vorher den B=Klaſſenmeiſter des Klubs, Mickel, geſchlagen hatte,
und Müller in die Endrunde. Hier ſiegte Brücher 6:4, 6:4, 6:4,
Ergebniſſe:
1. Runde: Müller—Städel 6:0, 6:1: Cello—Sachs 6:1, 7:5:
Hetz=
ler—v. Flotow 6:0, 6:2; Kutter—Sehrt 6:0, 6:1; Eſch-
Ben=
jemin 8:6, 6:4; F. Benjamin-Bergmann 6:1, 6:4.*
2. Runde: Müller—L. Müller 6:0, 6:2; Sartori—Voigt, Sartori
v. Sp.; Brücher-Bittel 6:0, 6:2: Mickel-Leydecker 3:0 z9z.;
Kutter—Eſch 6:1, 6:3; Colin—Rieckhoff 6:1, 6:3; Cello—
Hetzler 6:3, 7:5; Langenbach—F. Benjamin 8:6, 6:2.
3. Runde: Müller—Sartori 6:0, 6:1; Brücher—Colin 3:6, 6:2,
6:2: Mickel—Kutter 6:0, 3:6, 6:2; Langenbach—Cello 6:3, 6:3.
4. Runde: Müller-Langenbach 6:2, 6:4; Brücher—Mickel 6:4, 6:3.
Endrunde: Brücher—Müller 6:4, 6:4, 6:4.
In der Troſtrunde für diejenigen, die in den beiden erſten
Runden ausgeſchieden waren, ſiegte Rieckhoff gegen L. Müller
mit dem Reſultat 7:5, 6:3.
Florekkwekkſechken in Bensheim.
Das alljährliche Junioren=Floretturnier der Gruppe 3 des
Deutſchen Fechterbundes wurde am Sonntag in Bensheim mit
großem Erfolg von dem dortigen jungen Fechtklub durchgeführt.
In den drei Vor= und ſechs Zwiſchenrunden wurden die
End=
rundenteilnehmer ermittelt. Von dieſen ſtellten Mainz und
Wies=
baden allein fünf, während drei Offenbacher und ein Frankfurter
den Kreis ſchloſſen. Als beſte Junioren zeigten ſich Stark=F. C.
Offenbach, Jewarowſki=Hermannia Frankfurt und Werbert=
Mainz, der allerdings von den beiden anderen ſchließlich
über=
flügelt wurde. Die beiden erſteren mußten um den Endſieg einen
Stichlampf austragen, den Starj gegen Jewarowſki mit 5:4
Punkten knapp gewann. Vierter blieb Adam=Wiesbaden, 5. Cron=
Wiesbaden; 6. Schickert=Mainz mit je vier Siegen; 7. Petri=
Wiesbaden mit 3 Siegen vor den Brüdern R. und J. Hirth=
Offenbach mit je einem Sieg. Letztere lamen als Anfänger
be=
trächilich weit nach vorne.
Finnland mit 70:69 Punkten knapp geſchlagen.
Der Leichtathletik=Länderkampf Finnland—Frankreich, der am
Sonntag im Olympiſchen Stadion Colombe bei Paris zur
Durch=
führung kam, war ohne Zweifel als das größte franzöſiſche
ſport=
liche Ereignis anzuſprechen. Das Intereſſe für die dritte
Begeg=
nung der Nationalmannſchaften beider Länder war
außerordent=
lich ſtark. Die Preſſe hatte bei genauer Abwägung der Chancen
beider Länder einen Sieg für Frankreich herausgerechnet und
ſollte mit ihrer kühnen Vermutung recht behalten, denn
Frank=
reich gewann den dritten Länderkampf, wenn auch mit dem
knap=
pen Ergebnis von 70:69 Punkten.
Ergebniſſe.
100=Meter=Lauf: 1. Sureau=Fvankreich 10,8 Sek. 2. Rouſſean=
Frankreich, 1 Meter zur. 3. Kokkinen=Finnland, 3 Meter zur.
400=Meter=Lauf: 1. Moulines=Frankreich 49,2 Sek. 2. Feger=
Frankreich 49,6 Sek. 3. Jarvinen=Finnland.
800 Meter: 1. Keller=Frankreich 1:57,2: 2. Larva=Finnland
1:57,4; 3. Janſſon=Finnland, 2 Meter zurück.
1500 Meter: 1. Ladoumergue=Frankreich 3:56,2; 2. Loukala=
Finnland 3:59,2; 3. Leduc=Frankreich 4:02,6.
5000 Meter: 1. Nurmi=Finnland 14:55,8: 2. Toivonen=
Finnland 15:22; 3. Trapen=Frankreich 15:59,8.
Zwiſchenzeiten bei Nurmi. Bei 1500 Meter: 4:17,6, bei 3000
Me=
ter 8:53, bei 4000 Meter: 11:57,4.
110 Meter Hürden: 1. Viel=Finnland 15,8 Sek., 2. Adelheim=
Frankreich, 1 Meter zurück; 3. Max Robert=Frankreich.
1000=Meter=Staffel (400, 300, 200, 100 Meter): 1. Frankreich
1:56,8, 2. Finnland 1:58.
Hochſprung: 1. Philippon=Frankreich 1.85 Meter; 2. Menard=
Frankreich 1:82 Meter; 3. Wohlſtedt=Finnland 1:78 Meter.
Weitſprung: 1. Topelius=Finnland 7:14 Meter; 2. Tulikoura=
Finland 6:81 Meter; 3. Sublet=Frankreich 6:80 Meter.
Stabhochſprung: 1. Linderoth=Finnland 3,80 Meter; 2.
Kymai=
lainen=Finnland 3,80 Meter; 3. Ramadier=Frgakreich 3,80
Meter (durch Stechen entſchieden).
Diskuswerfen: 1. Noel=Frankreich 46/41 Metec; 2. Winter=
Frankreich 46,17 Meter; 3. Kentä=Finnland 44,73 Meter.
Spcerwerfen: 1. Jarvinen=Finnland 66,75 Meter; 2. Penttila=
Finnland 64,59 Meter; 3. Gaßner=Fraakreich 56,60 Meter.
Kugelftoßen: 1. Wahlſtedt=Finnland 15,43 Meter: 2. Jarvinen=
Finnland 14,37 Meter; 3. Noel=Frankreich 13,94 Meter.
Geſamtergebnis: Frankreich 70 Punkte, Finnland 69 Punkte.
Nummer 271
Montag, den 30. Sepiember 1929
Seite 7
J.
Das große Jugendtreffen der mittelrheiniſchen
Schwimmer=
jugend fand geſtern im Städt. Hallenbad unter regſter
Betei=
ligung der Kreisvereine ſtatt. Leider ließ der Beſuch dieſer
Ver=
anſtaltung, die viele hochintereſſante Wettkämpfe brachte, ſehr zu
wwünſchen übrig. Die reichhaltige Wettkampffolge wurde glatt
und flott abgewickelt, ſo daß ſie bis 6 Uhr beendet war. Die
ftärkſten Jugendmannſchaften hatten die Turngemeinde 1846
Darmſtadt, der Turnverein Offenbach a. M. und der
Schwimm=
klub Bad=Homburg auf die Beine gebracht, die ſich auch in den
Staffelkämpfen die härteſten Kämpfe lieferten. Von
prominen=
ten Perſönlichkeiten bemerkte man den Schwimmwart der D. T.,
Robert Braun, den Kreisſchwimmwart Bitſch mit ſeinem
Kreis=
ausſchuß, Rechtsanwalt Kalbhenn von der Darmſtädter
Turner=
ſchaft, Profeſſor Becker von der Turngemeinde 1846 ufw. Alle
übrigen Behörden waren nicht vertreten. Zeigt ſich ſo das
In=
tereſſe, das man der Jugend entgegenbringt? Der Verlauf der
Kämpfe hat gezeigt, daß ſich die Leiſtungsfähigkeit der zahlreichen
Jugendſchwimmer des 9. Kreiſes bedeutend gehoben hat, und
daß es um den Nachwuchs nicht ſchlecht beſtellt iſt. Die meiſten
erſten Siege heimſte die Jugendmannſchaft der
Schwimmabtei=
lung der Turngemeinde 1846 mit 12 Siegen ein, der als nächſter
der Turnverein Offenbach a. M. mit 8 Siegen ſolgt. Ein
Kür=
ſpringen in der Pauſe brachte eine Reihe gut veranlagter
Sprin=
ger auf die Bretter. Als Beigaben fanden einige Waſſerballſpiele
ſtatt, und zwar Tgde. 1846 2. Mannſchaft gegen Tv. Bad=
Kreuz=
nach 8:4, die Jugend der Tgde. 1846 ſpielte gegen die Jugend
von Bad=Kreuznach 1:2, während das Spiel der 1. Mannſchaft
der Tgde. 1846 gegen den Kreismeiſter Tv. 1860 Frankfurt a. M.
keinen guten Eindruck machte, es wurde beim Stande von 3:1
für Frankfurt a. M. durch den Schiedsrichter Wächtershäuſer
ab=
vebrochen. Im nachfolgenden die weiteren Wettkampfergebniſſe:
Springen für Turnerjugend (14—16 Jahre). 1. Werner, Fritz, Tv.
1846 Gießen, 53,60 Punkte; 2. Luley, Walter, Tgde. 1846 Darmſtadt,
41,10 Punkte; 3. Hedtler, Hermann, Tgde, 1846 Darmſtadt, 36,60 Punkte;
4. Bein, Hans, Tv. Aſchaffenburg, 36,40 Punkte: 5. Derzbach, Ernſt,
Schw.=Kl. Bad=Homburg, 36,20 Punkte; 6. Weihnacht, Eruſt, Tv.
Aſchaffenburg, 36 Punkte.
Springen für Turnerjugend (16—18 Jahren). 1. Keller Franz,
Tv. Vorwärts Frkft.=Bockenheim 54,30 Punkte; 2. Geibel Ernſt, Turn=
und Fecht=Klub Frankfurt, 52,75 P.; 3. Brunn, Andreas, Tv.
Aſchaffen=
burg, 47,95 P.
Sonderkampf 200 Meter Lagenſchwimmen für Turner. 1.
Witt=
hauer, Ernſt, Tv. 1861 Neu=Iſenburg, 2:57,6 Min.; 2. Schäfer, Karl,
Tgde. Darmſtadt=Beſſungen, 3:11,6 Min.; 3. Späth, Willi, Tgde.
Darm=
ſtadt=Beſſungen, 3:18,7 Min.
Springen für Turnerinnenjugend (14—16 Jahre). 1. Gloxin,
Jum=
gard, Tv. Offenbach a. M., 45,25 Punkte; 2. Bittel, Eliſabeth, Schw.=Kl.
Bad=Homburg, 37,30 P.; 3. Scharatzick, Friedel, Schw.=Kl. Bad
Hom=
burg 37,03 P.
Springen für Turnerinnenjugend (16—18 Jahre). 1. Strauß,
Martha, Tgde. 1837 Hanau, 47,35 Punkte; 2. Breitung, Guſtel, Tv.
Offenbach a. M., 45,90 P.; 3. Strüb, Hilde, Tv. Offenbach a. M.,
42,10 P.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Turnerjugend (14 — 16 Jahre).
1. Metzler, Heini, Tv. Offenbach a. M., 1:35,6 Min.; 2. Partenheimer,
Erich, Tv. Bad=Kreuznach, 1:38,2 Min.; 3. Eidenmüller, Theo, Tgde.
1846 Darmſtadt, 1:39 Min.; 4. Hüſſeldraht, Kurt, Schw.=Kl. Bad=
Homburg, 1:44,5 Min.; 5. Heinold, M., Schw.=Kl. Bad=Homburg,
1:50,2 Min.; 6. Hedtler, Georg, Tade. 1846 Darmſtadt. 1:50,7 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen, für Turnerjugenb (16 — 18 Jahre).
1. Baumann, Hugo, Mtv. Gießen, 1:30,8 Min.; 2. Baumann,
Fried=
rich Mtv. Gießen, 1:33,4 Min.; 3. Roſenberger, Ad., Tv. Offenbach
a. M., 1:34 Min.; 4. Füller, Hermann, Tgſ. Darmſtadt, 1:36,2 Min.;
5. Tutepaſtell, E., Tv. 1860 Frankfurt, 1:37 Min.; 5. Moſer, Karl,
Tgde. Worms, 1:37 Min.; 6. Götz, Hans, Tv. 1846 Groß=Gerau,
1:37,2 Min.
100 Meter Rücken für Turnerinnenjugenb (14—16 Jahre). 1.
Fleiſch=
mann, Cläre, Tgde. Darmſtadt, 1:44 Min.; 2. Braun, Helene, Turn=
und Fechtklub Frankfurt, 1:47,3 Min.
100 Meter Rücken für Turnerinnenjugend (16—18 Jahre). 1.
Brei=
tung, Guſtel, Tv. Offenbach, 1:41,6 Min.; 2 Franke, Armgard, Schw.=Kl.
Homburg, 1:45,8 Min.
200 Meter Freiſtil für Turnerjugend. 1. Jakob, Friedr., Tgde.
Darmſtadr 2:57,4 Min.; 2. Jöckel, Walter, Tgde. Darmſtadt, 3:00 Min.;
3. Noll, Willi, Tgde. Darmſtadt, 3:05 Min.
5 mal 50 Meter Hühſtaffel. 1. Tgde. Darmſtadt, 2:53 Min.; 2.
Turnverein Offenbach 2:56,6 Min.; 3. Schwimm=Klub. Homburg
2:57,2 Min.
100 Meter Bruſt für Turnerinnenjugend (14—16 Jahre). 1.
Liſt=
mann, Erna, Schw.=Kl. Homburg, 1:45,4 Min.; 2. Lambrecht, Lieſel,
Schw.=Kl. Homburg, 1:46,4 Min.; 3. Schmitt, Cläre, Tgde. Darmſtadt,
1:49,2 Min.; 4. Zinkand, Frieda, Tv. Offnbach, 1:52,1 Min.; 5.
Stumpf Lena, Tgbe. Worms, 1:53,5 Min.; 6. Ulrich, Hertha, Tv.
Aüſſelsheim, 1:54 Min.
100 Meter Bruſt für Turnerinnenjugend (16—18 Jahre). 1. Mauß,
Lieſel, Tv. Offenbach, 1:43,4 Min.: 2. Müller, Hedwig, Tv. Bad=
Kreuz=
nach, 1:50,2 Min.; 3. Hag, Leni, Tgde. Hanau, 1:51,2 Min.; 4. Franke,
Armgard, Schw.=Kl. Bad=Homburg, 1:51,7 Min.
100 Meter Seite für Turnerjugend (14—16 Jahre). 1. Roß, Fritz,
Tv., Arheilgen, 1:30 Min.; 2. Jakob Georg, Tgde. Darmſtadt, 1:33
Min.; 3. Schlarp, Hans, Tv. Bad=Kreuznach, 1:42,4 Min.; 4. Fölſing,
Karl E., Schw.=Kl. Homburg, 1:43,3 Min.
100 Meter Seite für Turnerjugend (16—18 Jahre). 1. Schmitt,
ſtein, 1:35,7 Min.
3 mal 50 Meter Hühſtaffel für Turnerinnenjugend. 1. Tv. Offenbach,
2:16,4 Min.; 2. Tade. Darmſtadt 1846, 2:B Min.
100 Meter Rücken für Turnerjugend (14—16 Jahre). 1. Hedtler,
Georg, Tade. Darmſtadt 1846, 1:54 Min.
100 Meter Rücken für Turnerjugend (16—18 Jahre). 1. Langjahr,
Otto, T.=Geſ. Darmſtadt, 1:21,8 Min.; 2. Merz, Richard, Tv. Offenbach,
1:26 Min.; 3. Fink, Hans, Tgde. Darmſtadt, 1:28,2 Min., 4. Hahn,
Karl, Tv. Neu=Iſenburg, 1:98,7 Min.
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel für Turnerinnenjugenb. 1. Tv.
Offen=
bach, 3:07 Min.; 2. Tgde, 1846 Darmſtadt, 3:07,1 Min.
4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel füur Turnerjugend. 1. Schwimm=Klub
Bad=Homburg, 6:43,2 Min.; 2. Tgde. Hanau 6:44,4 Min.; 3. Tv.
Lang=Cannſtatt auf Standard fährt Rekord. — Acht Zuſchauer
ſchwer verletzt.
Das am Sonntag zum 10. Male ausgetragene
Schwaben=
bergrennen für Wagen und Motorräder hatte einen ſchweren
Un=
fall im Gefolge. Der Ungar Scenaſy kam auf der Geraden mit
ſeinem Bugatti=Rennwagen ins Schleudern und fuhr ins
Pu=
blikum, wobei acht Zuſchauer ſchwer verletzt wurden.
Von den beteiligten deutſchen Fahrern kamen lediglich die
Stan=
dardfahrer Gall und Lang zu Siegesehren. Der Cannſtatter
Lang konnte als Einziger einen neuen Rekord aufſtellen, indem
er in der Seitenwagenklaſſe bis 600 ccm die 5,1 Km. lange Strecke
in 3:46,5 Minuten bewältigte. Gall=Ludwigsburg auf Standard
führte ſeine Maſchine in der 1000er Klaſſe in 3:27,7 Min. zum
Sieg, nachdem er in der Halbliterklaſſe durch Defekt zum
Aus=
ſcheiden gezwungen war. Der einzige Bewerber der 750er Klaſſe,
der BMW.=Fahrer Stegmann=Neuölsnitz kam durch Kerzendefekt
um ſeine Ausſichten. In der 1000er=Klaſſe der
Beiwagenmaſchi=
nen führte der Ungar Megeſi eine BMW.=Maſchine in 4:08,7
Min. zum Siege. Die ſchnellſte Zeit der Motorräder fuhr der
Ungar Balasz auf Sunbeam in der 500er=Klaſſe heraus (3,27,5
Min.). Schwabenberg=Sieger wurde, wie kaum anders zu
erwar=
ten, der Bergkönig Hans von Stuck, Gut Sterz, der ſeinen Auſtro/
Daimler=Rennwagen in 3,11,6 Minuten über die Strecke brachte,
dabei die beſtehende Höchſtleiſtung allerdings nicht erreichte. In
der Sportwagenkategorie fuhr der Ungar Wolffner auf Steyr
mit 3:28,7 Minuten die ſchnellſte Zeit, gefolgt von dem
Mer=
eedes/Benz=Fahrer Max Graf Arco Zinneberg, der 3:29,3
Mi=
nuten benötigte.
Achk=Skunden=Fahrk auf dem Rürburgring.
Großer Erfolg der ADAC.=Tourenwagen=Prüfung.
Die vom Allgemeinen Deutſchen Automobilelub zum erſten
Male veranſtaltete Langſtreckenprüfung für ſerienmäßige
Touren=
wagen auf dem Nürburgring hatte einen vollen Erfolg zu
ver=
zeichnen. Von 78 gemeldeten Wagen wurden insgeſamt 61
ab=
genommen, da die meiſten Wagen mit weniger als 1000 ccm
Zylinderinhalt auf die Teilnahme verzichteten. Es hatte ſich im
Training herausgeſtellt, daß die 27prozentige Steilſtrecke mit
ihrer Länge von 300 Metern für dieſe Fahrzeuge nicht zu
über=
winden war. Als der Start gegeben wurde, fehlte nur eines
der abgenommenen Fahrzeuge. Die Anteilnahme der
Bevölke=
rung war diesmal nicht ſo ſtark wie bei den ausgeſprochenen
Rennveranſtaltungen. Immerhin waren große Teile der Strecke
recht ſtark beſetzt. Während die großen Wagen ohne
Schwierig=
keiten die Steilſtrecke hinaufkamen, zogen es einige Fahrer der
kleineren Kategorien vor, ihre Fahrzeuge zu Fuß
hinaufzubeglei=
ten. Die geforderten Durchſchnittsgeſchwindigkeiten zeigten ſich
als durchaus nicht ſo leicht, denn von den 60 geſtarteten
Fahr=
zeugen konnten insgeſamt 43 die geforderten Bedingungen
er=
füllen und ſo auf die große Adler=Medaille aus Gold Beſchlag
legen. Acht weitere Teilnehmer, die bis zu 20 Strafpunkte
er=
hielten, wurden mit der kleinen goldenen Medaille ausgezeichnet.
Von den gemeldeten Fabrik=Mannſchaften blieben lediglich
Mercedes=Benz mit Rudolf Caracciola=Berlin und Otto
Merz=Eßlingen auf dem Achtzylinder Typ Nürburg ſowie Ch.
Werner=Stuttgart auf 2,6 Liter Stuttgart, ferner die
Mann=
ſchaften von Röhr, mit Dr. Gehrmann, A. Nieß, Hoffmann,
NSU. mit J. Müller, G. Klöble, Schrof, Steyr ſowie
Hano=
mag ſtrafpunktfrei. Die Adler=Mannſchaft wurde durch
Aus=
ſcheiden eines Fahrers geſprengt, und das Stöwer=Team bekam
drei Strafpunkte.
Ergebnis=Liſte. Große goldene Medaille:
Rudolf Caracciola=Berlin, O. Merz=Eßlingen. W. Sebaſtian=
Mannheim, Werner=Stuttgart (Mercedes=Benz); Gickeleiter=
Hamburg, Prinz von Leyen, O. Becker=Nordhauſen, O.
Fahren=
kopf=Stettin, H. Jurinek=Stettin, R. Ziehm=Stettin (Stöwer);
Baldus=Friedrichsthal (Cadillac), O. Palm=Stuttgart (Naſh),
H. Langsdorf=Bremen (Buick), A. Petzold=Hannover, E. Magnus=
Berlin, A. v. d. Meulen (Ford), Könnecker=Hagen (Chrysler),
C. Deilmann=Dortmund (Auſtro Daimler), L. Röhrs=Hannover,
E. Sander=Berlin (Adler), E. Kotte=Dresden (Simſon Supra),
O. Rueff=Cannſtatt, Mader=Feuerbach (Wanderer), W. Greeſe=
Holland, (Lanzia), C. v. Guilleaume=München (Chevrolet), K.
Volkhardt=Düſſeldorf (Braham Paige), L. Krämer=Köln
(Citroen), Burkhardt=Lörrach (Eſſex), J. Müller=Düſſeldorf, G.
Klöble=Neckarſulm, G. v. Schrof=Weinsberg (NSu.), P. v.
Guil=
leaume=Berlin, Graf Schönfeld, L. v. Almaſſi (Stehr), F. Wolf=
Völklingen (Chenark Walker), Frau T. Kotte=Dresden (Simſon
Supra), A. Buthenuth=Hannover, L. v. Reaffey=Hamburg, K.
Heberle=Hannover (Hanomag).
Kraftſpork.
Offenbach, 6:46 Min.
Sonderkampf 200 Meter Freiſtil für Turnerinnen. Gerhard,
Eli=
ſabeth, Tgde 1846 Darmſtadt, 3:25 Min.; 2. Karſten, Käthe, Tade. 1846
Darmſtadt, 3:48 Min.
100 Meter Hüh für Turnerjugend (14—16 Jahre). 1. Jakob
Fried=
rich, Tgde. Darmſtadt 1:15 Min.; 2. Molitor, Karl, Schw.=Kl.
Hom=
burg, 1:20 Min.; 3. Werner, Fritz, Tv. Gießen, 1:22,5 Min.; 4. Roß,
Fritz, Tv. Arheilgen, 1:23,8 Min.; 5. Reuſch, Willi, Tgſ. Darmſtadt,
1:26 Min.; 5. Lamgfritz, Karl, Schw.=Kl. Homburg, 1:26 Min.
100 Meter Hüh für Turnerjugenb (16—18 Jahre). 1. Lang, Ludwig,
Tv. Offenbach, 1:15,2 Min.; 2. Noll, Willi, Tgde. Darmſtadt 1846,
1:17,3 Min.; 3. Hahn Karl, Tv. Neu=Iſenburg, 1:24 Min.; 4. Leukel,
Moritz, Tgde. Schierſtein, 1:26,2 Min.
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel für Turnerjugend. Tv. Offenbach,
7:20 Min.; 2. Schwimm=Klub Bad=Homburg, 7:20,1 Min.; 3. Tgde.
Hanau 7:40 Min.
100 Meter Lagenſchwimmen, für Turnerjugenb (14 — 16 Jahre).
1. Jöckel, Walter, Tgde. Darmſtadt, 1:37 Min.
100 Meter Lagenſchwimmen für Turnerjugend (16 — 18 Jahre).
1. Langjahr, Otto, Tgſ. Darmſtadt, 1:25 Min.; 2. Schmitt, Adolf, Tgde.
Darmſtadt, 1:27 Min.; 3. Stauch, Otto, Tv. Neu=Iſenbuvg, 1:38,2 Min.
100 Meter Hüh für Turnerinnenjugend (14—16 Jahre). 1. Klös,
Anna, Tade. Darmſtadt, 1:46,2 Min.; 2. Bittel, Eliſabeth, Schw.=Kl.
Homburg, 1:50,5 Min.; 3. Hiep, Annelies, Tv. Offenbach, 1:52,3 Min.
100 Meter Hüh für Turnerinnenjugend (16—18 Jahre). 1. Müller,
Käthe, Tv. Bad=Kreuznach, 1:46,6 Min.; 2. Strüb, Hilde, Tv. Offenbach,
1:54,5 Min.
4 mal 100 Meter Lagenſtaffel füur Turnerjugend. 1. Tgde.
Darm=
ſtadt, 5:52 Min.; 2. Tv. Offenbach, 5:52,9 Min.; 3. Tgſ. Darmſtadt
6:01 Min.
Sonderkampf 200 Meter Bruſt für Turnerinnen. 1. Riedner, Stef.,
Taſ. Offenbach, 3:45,4 Min.; 2. Boh, Frieda, Tv. Neu=Iſenburg,
4:58,6 Min.
3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel für Turnerjugend. 1. Tgde.
Darm=
ſtadt 1846, 4:01,8 Min.; 2. Schwimm=Klub Bad=Homburg, 4:07 Min.
8mal 50 Meter Bruſtſtaffel gemiſcht. 1. Tade. Darmſtadt, 6:13
Min.: 2. Tv. Offenbach, 6:14 Min.; 3. Schwimm=Klub Bad=Homburg
8:16 Min.
Arb.=Athl.=Sportverein 1891 Darmſtadr.
Nach langer Pauſe, hervorgerufen durch Erkrankungen, trat der
genannte Verein am Samstag abend zum erſtenmal wieder an
die Oeffentlichkeit. Die Vereinsleitung hatte einen glücklichen
Griff getan, indem ſie den 2. Kreismeiſter (Dieburg) zu einem
Städtekampf verpflichtete. Dieburg ſtellte eine kräftige, techniſch
gut durchgebildete Mannſchaft. Es wurden durchweg ſchöne,
tech=
niſch hochſtehende Kämpfe geboten. Dieburg ſetzte alles daran,
den Sieg zu erringen, Darmſtadt ließ aber nicht locker, und
ge=
lang es Darmſtadt, das Reſultat auf 7:7 Punkten zu ſtellen.
Darmſtadt konnte, da es 3½ Minuten kürzere Ringzeit hatte, den
Sieg für ſich buchen. Ein ſchwerer, aber ehrenvoller Sieg. Vor
den regulären Kämpfen ſtanden ſich die Jugendmannſchaftem
bei=
der Vereine entgegen, und blieb Dieburg mit 5:1 Punkten
Sie=
ger. Die Kämpfe wurden von dem Sportkollegen Albert=
Gun=
dernhauſen geleitet. Die Darmſtädter Mannſchaft hat in dieſem Das Handball=Länderſpiel der Damen zwiſchen Oeſterreich
Kampfe gezeigt, daß ſie die lange Ruhepauſe nicht ungenutzt
ver=
ſtreichen ließ, ſondern zu eifrigem Training benutzte, und
wün=
ſchen wir ihr viel Glück, zu den am 18. Oktober beginnenden
Serienkämpfen.
Flugſpork.
D. L. V.=Zuverläfſigkeitsflug.
Der 3. und letzte Tag des vom Deutſchen Luftfahrtverband
veranſtalteten Zuverläſſigkeitsfluges ſchloß, ebenſo wie die beiden
erſten Tage, mit einem recht günſtigen Ergebnis ab. Zu den 28
Flugzeugen, die am Samstag ihre Strecke ſtrafpunktfrei
zurück=
legten, kamen am Sonntag zwei weitere hinzu, die im Laufe der
Nacht die am Samstag erlittenen Beſchädigungen behoben hatten, länder Eldridge gehaltenen Weltrekord,
ſo daß am Sonntag morgen 30 Flugzeuge auf ihre Tagesſtrecke
gingen, von denen 25 die Strecke ohne Störungen zurücklegten.
Ein Flugzeug, und zwar ein Klemm=Daimler des Düſſeldorfer
Aeroklubs, machte bei einer Notlandung reſtlos Bruch. Die
Fahr=
gäfte erlitten leichte, ungefährliche Verletzungen.
Gordon=Bennett=Wettbewerb. Zum Gordon=Bennett=
Wett=
bewerb ſtarteten am Samstag in St. Louis insgeſamt neun
Frei=
ballone. Als erſter ſtieg „Stadt Eſſen” mit Fröbel und
Lein=
kugel an Bord auf; ihm folgten die übrigen Ballone in
Abſtän=
den von je fünf Minuten, darunter als zweiter Ballon „Barmen”
mit Kaulen und Dahl. Die Ballone flogen in nördlicher
Rich=
tung. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß ſie den Kurs nach
Oſten ändern. Alle Ballone ſind mit Radiogerät ausgerüſtet.
Der deutſche Flieger Luſſer gewann im belgiſchen
Wett=
bewerb für Kleinflugzeuge den Königspokal und den
Herans=
forderungspreis.
Pferdeſpork.
Galopprennen in Köln.
Mellitus Winterfavorit.
Unſere Zweijährigen haben eine ſo wechſelvolle Form an den Tag
gelegt, daß man von einem ausgeſprochenen Favoriten für das
nächſt=
jährige „Blaue Band” noch nicht ſprechen kann. Der Preis des
Winter=
favoriten in Köln brachte ebenfalls keine Klärung der Frage nach dem
Beſten, und ſo wird man ſich wohl oder übel für die nächſte Saiſon
vertröſten müſſen. Die letzte klaſſiſche Zweijährigenprüfung nahm mit
dem Siege des Fervorſohns Mellitus aus dem Stall Hönwalt einen
völlig unerwarteten Ausgang. Der Hengſt lief in ſeinen beiden letzten
Rennen nicht zu ſeiner beſten Form auf, ſcheint jetzt aber wieder im
Vollbeſitz ſeiner Kräfte zu ſein. Etwas Glück war natürlich im Spiel,
denn Weißdorns Schweſter, Wiener Blut, hätte den Hengſt in einem
für ſie einwandfreien Rennen wohl ſicher geſchlagen. Der Weinberger
Merian, der Gewinner des Renard=Rennens, kam über den dritten
Platz nicht hinaus. Osmunda, die Siegerin im Oppenheim=Rennen,
konnte ſich noch weniger bemerkbar machen. Merian verzögerte durch
ſeine Unruhe längere Zeit den Ablauf, und als dann endlich die
Bän=
der hochſchnellten, kam Wiener Blut ſehr ſchlecht ab. Zunächſt war
Osmunda in Front zu ſehen, die jedoch ſehr bald von Mellitus
über=
holt wurde. Mitte des Bogens hatte ſich Hohenſyburg an die Spitze
gearbeitet, dahinter folgte Polyglott und Mellitus. Beim Einbiegen
in die Gerade hatte ſich das kleine Feld dicht zuſammengeſchoben, auch
Wiener Blut hatte ſich merklich vorgearbeitet. Mitte der Geraden machte
ſich Mellitus unter Narr frei und gewann ſehr leicht gegen Wiener
Blut und Merian.
Am Vormittag abſolvierte Oleander auf der Kölner Bahn in
Be=
gleitung von Avanti einen ſtrammen Galopp, in dem der Fünfjährige
wieder ſehr zu gefallen wußte. Der Hengſt wird am Donnerstag früh
nach Paris verladen. Die Ergebniſſe:
1. Dark=Ronald=Rennen. Für Zweijährige. 3000 Mark, 1200 Meter:
1. Frhrn. S. A. v. Oppenheims Savonarola (H. Zehmiſch), 2.
Stern=
karte, 3. Chevalier. Ferner: Duſche, Mara. Tot.: 14, Pl. 12, 15:10.
4—114 Lg.
2. Rubin=Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark, 2800 Meter:
1. F. Sträters Maikater (L. Broda), 2. Hageſtolz, 3. Damokles.
Fer=
ner: Mharadja, Geeſtländerin, Polyhymnia, Hofnarr. Tot.: 77, Pl.
13, 11, 13:10. 2—15 Lg.
3. Franz=Egon=Metternich=Nennen. 6000 Mark, 1600 Meter: 1. A.
u. C. v. Weinbergs Avitus (Bleuler), 2. Jwo, 3. Lotos. Ferner:
Jahr=
tauſend, Leitſtern, Feuerprobe. Tot.: 66, Pl. 27, 18:10. 3—34 Lg.
4. Preis der Winterfavoriten. Für Zweijährige. 33 000 Mark, 1400
Meter: 1. Stall Hönwalts Mellitus (arr), 2. Frhrn. S. A. v.
Oppen=
heims Wiener Blut (Zehmiſch), 3. A. u. C. v. Weinbergs Merian
(Bleuler). Ferner: Osmunda, Roderich, Blumenkönig, Polyglott,
Hohen=
ſyburg. Tot.: 183, Pl. 20, 12, 11:10. 1½—½—2 Lg.
5. Verloſungsrennen. Ausgleich III. 4000 Mark, 1400 Meter. 1.
Ab=
teilung: 1. Geſt. Lauvenburgs Mohawk (K. Buge), 2. Quedlinor, 3.
La=
tina. Ferner: Ohio, Manilus, Kariſſima, Kaſchka, Comteſſe Iſola. Tot.:
26, Pl. 12, N, 13:10. 219—19 La. — 2. Abteilung: 1. M. Pfeiffers
Taucher (A. Lommatzſch), 2. Pilgerin, 3. Grimm. Ferner: Mäami,
Suba, Tutankhamen, Leibwache, Matheſerkreuz, Cypreſſe 2. Tot.; 33,
Pl. 14, N, 41:10. 34—1½ Lg.
6. Kirſchblüte=Hürdenrennen. Ausgleich III. 3000 Mark, 3000 Meter:
1. E. Moyes Ferina (Weber), 2. Baladera, 3. Ordinarig. Ferner:
Proetheus, Pazmanvar, Santa Paula, Tremonia, Orma, Lady Alice,
Luſana, Fafnirs Bruder. Tot.: 140, Pl. 28, 24, 98:10. ½—8 Lg.
7. Traum=Nennen. Ausgleich III. 3000 Mark, 2400 Meter: 1. Geſt.
Ravensbergs Lucca (H. Schmidt), 2. Sirokko, 3. Bunte Welt. Ferner:
Sennejagd, Grenzſchuitz, Myſidor, Irene, Rari, Jrowie, Pax, Doge.
Tot.: 41, Pl. 13, 13, 12:10. 2—½ Lg.
Galepprennen in Karlshorft.
Bandola gewinnt den Großen Preis.
Der Große Preis von Karlshorſt, ausgeſtattet mit 45 000 Mark,
über 6600 Meter brachte der aus Weſtdeutſchland entſandten Bandola
einen neuen Erfolg, nachdem ſie im Vorjahre mit ihrem alten Rivalen
Dorn 2. totes Rennen gelaufen hatte. Leutnant v. Götz zeigte weder
einmal einen ausgezeichneten Ritt. Er brachte auf den letzten 1000
Metern die Stute überraſchend in Front und auf eimge Längen
Vor=
ſprung vom Felde weg. Mit dieſer Takük hatte er gleichzeitig das
Rennen gewonnen. Dorn 2. rückte zwar noch etwas auf, konnte die
Stute aber nicht mehr gefährden und mußte ſich mit dem zweiten Platz
vor Goldener Frieden begnügen. Der Veranſtaltung war bei
pracht=
vollem Wetter ein Maſſenbeſuch beſchieden, wie man ihn in Karlshorſt
lange nicht mehr geſehen hatte. — Bemerkenswert wäre noch der
Doppel=
erfolg des Stalles Hönwalt und ſeines Jockeis H. Bismark mit
Friede=
run und Pergola. Die Ergebniſſe:
1. Glückskind=Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark, 3000
Meter: 1. Stall Hönwalts Friederun (Bismark), 2. Komm voran,
3. Parademarſch. Ferner: Hella, Paroli, Tiber, Habana, Suryam,
Ra=
dames, Lagina, Nimoſa. Tot.: 91, Pl. 30, 29, 42:10, 2—3 Lg.
2. Quilon=Jagdrennen. Verkaufsrennen. 3000 Mark, 3400 Meter:
1. F. v. Zobeltitz Menelaos (Hauſer), 2. Fechter, 3. Gladiole. Ferner:
Patriotin, Erlkönig, Feuermal, Doktor Mabuſe, Johannisfeuer,
Lan=
cade, Tornado, Liebestraum, Mirko, Sternkunde, Periander, Gerold,
Euterpe. Tot.: 46, Pl. 23, 95, 57:10.
3. Immelmann=Hürdenrennen. 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Stall
Hönwalts Pergola (H. Bismark), 2. Tarnſchild, 3. Silberfaſan. Ferner:
Hadrian, Plack Bridge, Virulin, Lago, Aeolus, Forno, Silo,
Weſter=
wald, Randgloſſe, Irländerin. Tot.: 18, Pl. 13, 15, 23:10.
4. Großer Preis von Karlshorſt. Jagdrennen. Ehrenpreis und
45 000 Mark: Heinr. u. Herm. Baumgärtners Bandola (Lt. v. Götz),
2. A. Vogdts Dorn 2. (Obl. v. Metzſch), 3. Frhrn. K. v. Moreaus
Gol=
dener Frieden (Hauſer). Ferner: No Friend, Nadio, Kutas. Tot.: 36,
Pl. 17, 13:10. 4—5 Lg.
5 Narr=Flachrennen. Verkaufsrennen. Lehrlingsreiten. 2800 Mark,
1400 Meter: 1. Abteilung: 1. J. Plögers Norge (R. Plätke), 2.
Gri=
ſettchen, 3. Alike. Ferner: Schneeberg, Rom, Tarnhelm, Vineta,
Ritt=
land. Tot.: 65, Pl. 23, 45, 27:10. Kopf-Kopf. — 2. Abteilung: 1. R.
Nunbergs Mumm (W. Zint), 2. Oran, 3. Fadda. Ferner: Dynaſt,
Al=
bana, Elias, Manon, Miſſion. Tot.: 33, Pl. 11, 11, 13:10. 2—2½ Lg.
6. Volcana=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark, 3000 Meter:
1. W. Scharrs Neuer Ulſter (Walt. Heuer), 2. Egmont, 3. Dirſchau.
Fer=
ner: Mithridates, Salamander, Vici, Moſſuk, Lode, Heideland, Winska,
Telemach, Sempronia, Odyſſeus. Tot.: 74, Pl. 21, 41, 16:10. 34—1 Lg.
7. Ziethenhuſar=Jagdrennen. 3000 Mark, 4000 Meter: 1. J.
Gai=
das Ritornell (F. Gimpl), 2. Freier Wille, 3. Fähnrich. Ferner:
Tama=
rattan, Mumpitz, Kudlich, Girant, Ottogebe, Laxenburg, Fonar,
No=
villero, Wildfang. Tot.: 54, Pl. 22, 25, 48:10. 1½—1½ Lg.
und Ungarn, das in Wien ſtattfand, endete erwartungsgemäß
mit einem glatten Sieg der öſterreichiſchen Damen, die bis zur
Pauſe mit 1:0 in Führung lagen und in der zweiten Halbzeit
ihre Ueberlegenheit durch vier weitere Tore zum Ausdruck
brin=
gen konnten.
Der Schwimm=Länderkampf Baden — Elſaß in Karlsruhe
wurde von Baden mit 63:43 Punkten gewonnen. Das
Waſſer=
ballſpiel wurde von den Elſäſſern mit 9:3 Treffern gewonnen.
Alfredo Binda ſtellte in Mailand im 50=Kilometer=
Einzel=
fahren mit 1:10,43 Stunden einen neuen Rad=Weltrekord auf
In Cremona verbeſſerte Borcacchini (Italien) auf Maſerati mit
einem Stundenmittel von 246,083 Kilometer den von dem Eng=
Im Fußballkampf Norwegen—Schweden in Oslo ſiegten am
Sonntag die Norweger 2:1. Norwegen, das vorher bereits
Finn=
land und Dänemark geſchlagen hatte, iſt damit ſkandinaviſcher
Fußballmeiſter geworden.
Das Städteſpiel Düſſeldorf-Paris wurde am Sonntag in
Düſſeldorf vor 12000 Zuſchauern von den Einheimiſchen mit 4:1
(1:0) gewonnen.
Ein Länderkampf Deutſchland—Ungarn der Amateurboxer
ſoll im Januar oder Februar 1930 auf deutſchem Boden
durch=
geführt werden.
Bei den Steherrennen in Nürnberg ſpielte Ex=Weltmeiſter
Walter Sawall die erſte Rolle; er gewann alle drei Rennen
gegen Leddy, Dederichs, Steger, Saldow und Roſellen.
Der Charlottenburger Geher Schwab wurde bei einem
25=Kilometer=Gehen in Paxis von dem italieniſchen Meiſter
Valente knapp geſchlagen.
Seite 8
Montag, den 30. September 1929
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Ingel=
heim in aller Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, unſeren lieben einzigen
Heinrich
im Alter von 8 Jahren nach kurzer ſchwerer
Krankheit am Samstag abend 7 Uhr zu ſich
zu nehmen.
(15303
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Schnellbächer V., Drehermeiſter
u. Frau Kätchen, geb. Polz
nebſt Angehörigen.
Groß=Bieberau, den 29. Sept. 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. Okt.,
nachm. 1 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſiatt.
das Alter iſt, ſondern die Unterernährung der
Haut, die tatſächlich
einen welken Teint,
Falten, eingeſchrumpfte
Hautgewebe u. ſchlaffe,
hervortretende
Geſichts=
muskeln verurſacht. Auf
ſeinen Rat begann ich
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nahrhaften und
beſon=
ders bereiteten
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zialiſten Ihre Haut
verlangt, um ſich xein,
friſch, geſchmeidig und
frei von Falten zu
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halten. Jener
Millio=
när, den ich armes,
mitgiftloſes Mädchen
ſpäter heiratete, fühlte
ſich durch meinen
ſchö=
nen Teint angezogen,
und mein Gatte
er=
klärt, daß er mich ohne
meine wundervolleHaut
das zweite Mal kaum
unter ſo vielen hübſchen 8
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ob=
wohl ich bereits
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