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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 314 Donnerstag, den 14. November 1935 197. Jahrgang
Anzeigenpreis:
undſeindliche Kundgebungen in Kairo. — Aegypkens nakionale Jugend fordert Unabhängigkeit.
Skeinwürfe auf das engliſche Konfulak. — Blukige Zuſammenſtöße mit der Polizei.
Maſſenkundgebung der Wafd=Parkei.
Umfangreiche Maßnahmen der Polizei.
hüfſe am Ungbhängigkeitskag.
EP. Paris, 13. November.
Kairo kam es nach hier eingetroffenen Meldungen am
zu ſchweren Ausſchreitungen
nationa=
ſer Studenten, die den Unabhängigkeitstag feierten.
banſend Studenten und Hochſchüler verließen ihre Klaſſen
hy auf die Straße. Die Kundgebungen hatten
ausgeſpro=
andfeindlichen Charakter. Die Studenten ſtießen Schimpf=
Fnährufe gegen England und ſeine verantwortlichen Per=
Mten aus. Die Polizei verſuchte zunächſt in Güte, die
her zu zerſtreuen. Als ihr dies jedoch nicht gelang, gab
hiſchüſſe ab. Schließlich gingen die Beamten mit blanker
igen die Studenten vor, die eine immer drohendere
Hal=
ſuahmen. Man zählt bisher etwa 30 Verletzte. 20
Stu=
urden verhaftet. — Die Studenten forderten die völlige
Egigkeit Aegyptens.
ſiſchweren Ausſchreitungen fallen zeitlich mit dem
Ent=
nationaliſtiſchen Partei (Wafd), der Regierung Neſſim
re Unterſtützung zu entziehen, zuſammen. Außerdem
er=
in den politiſchen Kreiſen in dieſen Kundgebungen eine
woort auf die jüngſte Rede des engliſchen Außenminiſters
huel Hoare, in der zum Ausdruck gebracht wurde, daß
eine Rückkehr Aegyptens zu der Verfaſſung von 1923
en Mittagsſtunden nahmen die Kundgebungen einen
drohenden Charakter an. Mehrere hundert Studenten
das engliſche Konſulat und bewarfen es mit Steinen.
Iſer hatte alle Mühe, um das Konſulatsgebäude vor dem
der Kundgeber zu ſchützen.
or
hen Kundgebungen gab es nach den bisherigen
Feſtſtel=
eei Tote; außerdem wurden über 40 Perſonen verletzt.
Verletzten befinden ſich auch 19 Poliziſten, von denen
us Krankenhaus übergeführt werden mußten.
GAegypten iſt es nicht nur in Kairo, ſondern auch in an=
Edten zu ſchweren Unruhen gekommen, bei denen
die Polizei und ſogar das Militär eingreifen mußten.
hrdas nicht überraſchend. Es mußte eigentlich erwartet
Taß die ägyptiſchen Nationaliſten, die in der Wafd=Partei
ſt ſind, die Gelegenheit benutzen würden, um ihren Ein=
) die Regierung zurückzugewinnen, den ſie vor
hirloren haben. Sie haben vom Miniſterpräſidenten Neſſim
hrlangt, daß er zurücktreten und die ſuspendierte
Verfaſ=
bet in Kraft ſetzen ſollte. Neſſim Paſcha hat das in
Ueber=
hug mit der engliſchen Regierung abgelehnt.
Angliſche Außenminiſter iſt bei ſeiner letzten Rede in der
vor wenigen Tagen erſt auf das Verhältnis Englands
hen eingegangen. Er hat ſehr freundliche Töne für
Aegyp=
en, aber in der Sache doch ſo gut wie nichts geboten. Vor
gen hat er die Wiedereinführung der Verfaſſungen von
M1930 abgelehnt, da die eine ſich als unbrauchbar, die an=
Eill gemein unbeliebt erwieſen habe.
ſchönen Worten iſt aber den Aegyptern
Rdient. Sie haben nicht ganz mit Unrecht das Gefühl,
ſach als Objekt der engliſchen Politik dienen,
Mwenn ſie dafür große Opfer zu bringen haben. Es rächt
ngland in ſeinen Beziehungen zu Aegypten immer mit
Begriffen gearbeitet hat und es regelmäßig vermied,
rechtliche Verhältnis auf eine unanfechtbare Grundlage
Was auf der anderen Seite allerdings wieder begreif=
Adenn Aegypten iſt nicht nur die Flanken=
Mfür den Suezkanal. Es iſt auch eine
wich=
appe auf dem Wege nach Indien und zum
MOhne ſchwere Gefährdung des Empire
e England zum mindeſten die militäriſche
lcht ſtellung in Aegypten nicht aufgeben.
Und auch den Zugeſtändniſſen an die nationale Empfind=
Ei Aegypter vorerſt da Grenzen geſteckt, wo die lebens=
MIntereſſen Englands ſelbſt anfangen.
ägyptiſchen Nationaliſten wollen nicht
DaII Englands ſein. Sie wollen ſelbſt etwas zu
An. Sie lehnen es deshalb auch ab, daß Aegypten in die
Panktionspolitik gegen Italien eingeſpannt wird. Denn
bptiſch=italieniſchen Beziehungen, waren
bisher recht freundliche. Zehntauſende von Italienern
Ne gypten, und zudem hat das Land mit Italien eine
Thdelsbilanz. Es würde alſo unter dem Verluſt ſeiner
W mMrssfuhr nach Italien ſehr zu leiden haben.
SAodon hat man offenbar kommen ſehen, daß die Lage
bannt werden wird. Die großen Flottenmanöver vor
en ſind nicht nur eine Inſtruktionsſtunde für Italien
ge=
dern ſollten wohl auch für die heißblütigen Aegypter
„unng ſein, nicht zu vergeſſen, in welchem Maße ſie unter
der engliſchen Kanonen liegen. Das hat aber nicht viel
un d wenn man auch nicht anzunehmen=braucht, daß
an=
gegebenen Machtverhältniſſe die Unruhen größe=
2 annehmen werden, ſo ſind ſie doch gerade im
Augen=
ie Engländer ſehr unbequem, weil ſie
enernzeigen, daßauchindemengliſchen
ſchwache Stellen ſind.
DNB. Kairo, 13. November.
Die außerordentliche Erregung der Bevölkerung, die
aus=
gelöſt wurde durch die Abſage des Vertrauens der Wafd=Partei
an die Regierung wegen allzugroßer Nachgiebigkeit gegenüber
den Engländern, führte Mittwoch mittag, wie bereits gemeldet,
zu Zuſammenſtößen. Ein Trupp von etwa 100 Studenten
wurde von der Polizei unter Verwendung des Gummiknüppels
zum Auseinandergehen aufgefordert. Die Menge griff darauf,
erbittert über die Verletzung eines Studenten, die Polizei an
und entwaffnete ſie. Mehrere Polizeibeamte wurden über die
Straßenmauer in den etwa 6 Meter tieferliegenden Hof der
eng=
liſchen Kaſerne geworfen. Der Polizeioffizier, der ebenfalls
ſchwer verletzt wurde, rief engliſche Soldaten um Hilfe an. Die
Engländer griffen aber nicht ein. Die Studenten zerſtreuten
ſich, bevor Polizeiverſtärkungen eintrafen.
Die von Nahas Paſcha, dem Führer der Wafd=Partei, für
Mittwochnachmittag einberufene Maſſenverſammlung hat die
Polizeibehörde veranlaßt, umfangreiche Abſperrmaßnahmen
durchzuführen. Die Erregung in den Straßen dauert an.
Schukmaßnahmen im Geſandtſchaftsvierkel von Kairo
Sämtliche Geſandtſchaften ſind teils durch Polizei, teils
durch Militärwachen geſchützt worden. Bei einer Demonſtration
vor dem engliſchen Konſulat wurden die Schaufenſterſcheiben des
größten Delikateßwarengeſchäftes in Kairo eingeworfen.
Italieniſch=franzöſiſche Spannung.
Im Schakten der Sanklionen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. November.
Nur noch wenige Tage fehlen bis zum Inkrafttreten der
Sühnemaßnahmen gegen Italien. Das bleibt nicht ohne Einfluß
auf die franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen. Mit Bitterkeit ſtellt
man hier die Tatſache feſt. Denn Frankreich beteiligt ſich an
die=
ſer Aktion gegen Italien, wenn auch höchſt ungern und wenn
auch die franzöſiſche Oeffentlichkeit ſo wenig wie nur möglich
von den Sühnemaßnahmen hört. Es wäre verfehlt, die Wirkung
dieſer Maßnahmen zu unterſchätzen. Von ihrer poſitiven
Bedeu=
tung abgeſehen, wirken ſie auch ſtark auf die italieniſchen
Ge=
müter. Denn Frankreich wird — wie man hier ab und zu
zu hören bekommt — der „Feind Numero 2” in den Augen der
Italiener, nach England ſelbſtverſtändlich. Die franzöſiſche
Diplo=
matie hat nichts unterlaſſen, um die Sühnemaßnahmen
abzu=
ſchwächen und die italieniſchen Intereſſen zu ſchonen. Aber
ſchließlich muß ſich Frankreich doch an dieſen „abgeſchwächten
und ſchonenden” Sanktionen beteiligen. Damit verliert es die
Sympathien der großen Maſſen auf der Halbinſel; denn man
ſoll ja nicht vergeſſen, daß die franzöſiſch=italieniſchen
Wirt=
ſchaftsbeziehungen ſehr eng ſind und man in Italien die
fran=
zöſiſche Stellungnahme mehr zu ſpüren bekommt als die vieler,
für Italien weniger wichtigen Staaten. Man tut hier zwar alles,
um den Italienern zu zeigen, was aus den Sühnemaßnahmen
ohne die Vermittlung Lavals geworden wäre. Man widerlegt
mit logiſch richtigen Gedankengängen die italieniſchen Vorwürfe;
aber all das hilft nicht viel.
In dieſer franzöſiſche=italieniſchen Auseinanderſetzung haben
eigentlich beide Teile recht. Frankreich, weil ſeine Diplomatie
alles tat, was ſie tun konnte, und Italien, weil der ganze
Appa=
rat für die Erhaltung der beſtehenden Zuſtände, der Italien an
ſeiner Expanſion hindert, doch von Fyankreich konſtruiert
worden iſt.
Man befürchtet hier alſo, daß die italieniſche Politik ohne
Rückſicht auf die Gefühle bei der einmal kommenden
Liquidie=
rung der abeſſiniſchen Affäre eine ſehr ſelbſtändige Richtung
einſchlagen wird. Gerade bei der Schaffung des vielerwähnten
Mittelmeerpaktes könnte es dazu kommen. Der einzige Troſt für
Paris bleibt dabei, der Umſtand, daß der Mittelmeerpakt
noch nicht aktuell iſt. Denn ſelbſt abgeſehen von dem
Krieg in Abeſſinien iſt die Lage am Mittelmeer recht konfus,
und es wäre ſehr ſchwer, eine Formel zu finden, die den
eng=
liſchen Intereſſen entſpricht und dabei von allen Staaten, die
am Mittelmeer ein Wort mitzuſprechen haben, angenommen
werden kann.
Für den Augenblick iſt es intereſſant feſtzuſtellen, wie ſehr
der Einfluß Japans ſowohl wirtſchaftlich wie auch politiſch
durch den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt gewachſen iſt und wie
ſehr man in Tokio mit ſteigendem Intereſſe die Gegenſätze im
Mittelmeer betrachtet.
Erneuke Unkerredung Laval-Cerruki.
Miniſterpräſident Laval hat am Mittwoch morgen erneut
den hieſigen italieniſchen Botſchafter Cerruti empfangen. Die
Unterredung drehte ſich nicht nur um die am Montag
über=
reichte italieniſche Verbalnote über die wirtſchaftlichen
Sank=
tionen gegenüber Italien, ſondern auch um die
Mittel=
meerfrage, die bekanntlich gegenwärtig den
Hauptgeſprächs=
ſtoff zwiſchen den Regierungen von London und Rom bildet. —
Was die Haltung Frankreichs gegenüber der letzten italieniſchen
Verbalnote anlangt, ſo beſtätigt es ſich, daß Miniſterpräſident
Laval aller Vorausſicht nach lediglich den Empfang dieſer Note
beſtätigen und gleichzeitig die Gründe darlegen wird, die
Frank=
reich in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Völkerbundes zu
ſeiner bekannten Haltung bewogen haben.
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm boch.
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einbarung) für Unterbringung unter Text oder an
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.
* Die Brikiſche Navy gewinnt den
Wahlkampf!
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, im November.
Die große engliſche Volksmaſſe bezeugt für den Wahlhampf,
der zurzeit vor ſich geht, ein viel geringeres Intereſſe, als ſie es
im Herbſt 1931 während der ſogenannten „Nationalen Wahlen”
getan hat. Pſychologiſch iſt das verſtändlich. Denn damals, als
England, infolge der ſozialiſtiſchen Unfähigkeit zum Regieren,
hart am Rande einer ſchweren Wirtſchaftskriſe angelangt war,
galt es das Land, koſte es, was es wolle, aus der Miſere
heraus=
zuführen. Während es heute um das wohl
unver=
gleichlich wichtigere, aber der breiten
Volks=
maſſe viel weniger verſtändliche Ziel der
Er=
haltung der britiſchen Weltgeltung geht. Damals
war des britiſchen Bürgers Hab und Gut, war ſein Geld in
Ge=
fahr. Er erwachte aus ſeiner üblichen Ruhe, eilte zu den
Wahl=
urnen und ſchlug die ſozialiſtiſchen Mißwirtſchaftler ſo
vernich=
tend, wie noch nie zuvor. Heute, da es um viel Größeres geht,
um die Frage, ob Großbritannien die Möglichkeit erhalten wird,
im Laufe der kommenden entſcheidenden Jahre das ſoeben mit ſo
augenſcheinlichem Erfolge begonnene große politiſche Ringen um
den Frieden der Welt und um die eigene Weltgeltung ungeſtört
weiter zu führen, d. h. da es um eine fundamentale Frage des
Seins oder Nichtſeins des britiſchen Weltreiches geht, da legt die
große Volksmaſſe eine erſtaunliche Gleichgültigkeit an den Tag
und bezeugt für die hiſtoriſche Bedeutung des Augenblicks ein
un=
begreiflich geringes Verſtändnis. Bis zu einem gewiſſen Grade
mag dieſe Apathie bloß eine äußerliche ſein. Viele Wähler wiſſen
wahrſcheinlich wohl ſehr, um welch große Dinge es heute geht. Sie
haben die Frage, wem ſie am 14. November ihr Vertrauen
ertei=
len werden, ſicherlich bereits in ihrem Inneren entſchieden und
werden danach handeln. Aber der Außenſtehende gewahrt nur die
unheimliche Ruhe der Oberfläche und ſieht daher mit Spannung
dem Wahltag entgegen, an dem es ſich zeigen wird, ob es ſich hier
in der Tat um ein mangelndes Verſtehen des hiſtoriſchen
Wende=
punktes, an dem England angelangt iſt, handelt, oder ob man es
hier lediglich mit einer ſpezifiſchen Aeußerung des britiſchen
Nationalcharakters zu tun hat.
Sind Ausſichten vorhanden, daß die Labour=Party mit
ſol=
chen abgedroſchenen Loſungen wie „Kampf gegen die
Arbeitsloſig=
keit” „Aufräumen mit den Elendsquartieren” und dergleichen
durchdringt? Verſchwindend geringe. Die Sprache der Tatſachen,
die gegen ſie zeugt, iſt zu logiſch und klar. Man kann der
Natio=
nalen Regierung vielleicht den Vorwurf machen, daß ſie im Laufe
der vier Jahre, die ſie am Ruder war, nicht genügend Mut zu
wirklich großzügigen und grundlegenden Reformen der Wirtſchaft
und der ſozialen Struktur des Landes aufgebracht hat. Aber
ab=
geſehen davon iſt die Bilanz ihrer vierjährigen
Regierungszeit eine durchaus eindrucksvolle,
ja zum Teil imponierende. Die Zahl der Arbeitsloſen
hat ſich um faſt eine Million verringert. Die induſtrielle
Produk=
tion iſt angeſtiegen. Der Handel blüht. Die Ausfuhr britiſcher
Waren hat zugenommen. Das Vertrauen in die Stabilität der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Inneren und in den britiſchen
Kredit in der Welt iſt wiedergekehrt. Und die Ausſichten für eine
weitere Beſſerung der Wirtſchaftslage ſind außerordentlich
gün=
ſtige. Das alles iſt dadurch erreicht worden, daß man die
Soziali=
ſten vom Steuer des Regierungsſchiffes entfernt hat. Soll man ſie
nun jetzt, da mit ſo großer Mühe eine Beſſerung der Dinge
er=
reicht worden iſt, wieder heranlaſſen? So irrſinnig bann ein ſo
praktiſch denkendes Volk, wie die Briten, nicht ſein. Und um ſie
hiervon abzuhalten, braucht man nicht mal die Geſpenſter des
„Chaos”, des „Elends” und des „Unterganges”, die England im
Falle einer neuen Labour=Regierung drohen würden, an die
Wand zu malen. Es genügt die einfache Feſtſtellung, daß im Falle
einer neuen Sozialiſtenherrſchaft das Vertrauen der
Geſchäfts=
kreiſe ohne Zweifel einen empfindlichen Schock erhalten und die
in den letzten Jahren begonnene wirtſchaftliche Beſſerung einen
Rückſchlag erfahren würde. Eine Verſchlechterung des
Geſchäfts=
ganges würde aber eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit im
Ge=
folge haben. Bei einer neuen Arbeiter=Regierung hätten alſo in
allererſter Linie die Arbeiter ſelbſt die Nachteile einer ſolchen zu
ſpüren. Das ſehen gewiß große Maſſen unter den Werktätigen
ein. Und es iſt anzunehmen, daß der Nationalen Regierung nicht
zuletzt auch aus Arbeiterkreiſen zahlreiche Stimmen zugehen
werden.
Die Labour Party iſt ſich der Schwäche dieſer ihrer Poſition
auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete wohl bewußt. Sie
rich=
tet daher ihre Angriffe vor allem gegen die Außenpolitik der
Nationalen Regierung und bemüht ſich, die Wählerſchaft davon zu
überzeugen, daß „ein Labour=Sieg für England den Frieden
ſichern”, eine Rückkehr der Nationalen Regierung dagegen „
Eng=
land unweigerlich in einen neuen Krieg ſtürzen würde‟ Zu
die=
ſem Zweck verſucht ſie die Rüſtungspolitik der
Nationalen Regierung zu verdächtigen und vor
allem die von den Mitgliedern der Nationalen
Regierung oft wiederholte Behauptung von der
ungenügenden Stärke und Kriegstüchtigkeit
der britiſchen Flotte ins Lächerliche zu ziehen.
Im Ergebnis iſt die britiſche Navy in den Wahlhampf
hinein=
gezogen worden und hat bei den diesjährigen
Parlamentswahlen=
ohne Zweifel eine ſehr bedeutende Rolle geſpielt. Eine ganze
Reihe von Labour=Führern hat während der Wahlkampagne
er=
klärt, daß die von der Nationalen Regierung aufgeſtellte
Behaup=
tung von der unzureichenden Stärke der britiſchen Flotte „eine
ganz gemeine Lüge” ſei. Der ehemalige erſte Lord der
Admirali=
tät der letzten Labour=Regierung, Mr. Alexander, verſicherte die
Wählerſchaft, daß die britiſche Flotte „nach wie vor die größte,
mächtigſte und modernſte der Welt” ſei. Und auch ſämtliche
übri=
gen Mitglieder der Labour=Party haben keine Gelegenheit
vor=
übergehen laſſen, ohne die Flottenpolitik der Nationalen
Regie=
rung aufs Schärfſte zu verurteilen. Dieſe Angriffe haben
in weiten Kreiſen der engliſchen Wählerſchaft
einen Sturm der Entrüſtung hervorgerufen. Als
Antwort hierauf haben ſich zur Verteidigung der Nationalen
Regierung oder vielmehr zur Verteidigung der Britiſchen Navy,
aus den Lagern aller Parteien Perſönlichkeiten von Anſehen und
Rang zu Worte gemeldet und bezeugt, daß die von den Labour=
Führern aufgeſtellten Behauptungen keineswegs den Tatſachen
Seite 2 — Nr. 314
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Novemb=
entſprechen. Die Gefahr für England, erklärten ſie, beſtehe darin,
daß viele Schiffe der britiſchen Flotte aller Klaſſen bereits ſtark
veraltet ſind, während die Flotten der übrigen Großmächte viel
reicher an in der Nachkriegszeit vom Stapel gelaſſenen modernen
Schiffstypen als England ſeien. Das Wort ergriff ſchließlich auch
Englands große Autorität in Flottenfragen, der Kommandeur
der großen Kriegsflotte während des Weltkrieges und der von
allen Briten hochverehrte Seeheld, Admiral Lord Beatty.
Lord Beatty erklärte: Von den 15 Schlachtſchiffen der Britiſchen
Flotte ſeien bloß 3 moderne Nachkriegstypen und bloß einige von
den übrigen, lange nicht alle, wären in den letzten Jahren, um ſie
gegen die neuzeitlichen Angriffswaffen, vor allem gegen
Flug=
zeugattacken, zu ſichern moderniſiert worden. Auch die britiſche
Kreuzerflotte, meinte Lord Beatty, laſſe viel zu wünſchen übrig.
Von den 51 Kreuzern, die England zur Zeit beſitze, ſtammten faſt
die Hälfte aus der Kriegszeit. Sie ſeien meiſtens über 15 Jahre
alt, ungenügend ausgerüſtet und für moderne Erforderniſſe viel
zu langſam. Und Lord Beatty ſchloß ſeine autoritativen
Erklä=
rungen mit der Verſicherung, daß die britiſche Flotte in der Tat
dringend der Moderniſierung und der Verſtärkung bedarf.
Dieſe Erklärungen Lord Beattys und ähnlich lautende
Ver=
ſicherungen, die ſeitens der Anhänger der Nationalen Regierung
in ſämtlichen Wahlbezirken vorgebracht wurden, haben ohne
Zweifel der engliſchen Volksmaſſe abermals die große Bedeutung,
die der Flotte in ihrem wationalen Leben zukommt, zu Gemüte
geführt. Die Tatſache, daß die Labour=Party ſich als Ziel ihrer
Angriffe ausgerechnet die Navy ausgeſucht hat war daher ohne
Zweifel ein großer taktiſcher Fehler. Hinzu kommt, daß die
außenpolitiſchen Ereigniſſe der letzten Monate
nicht vorübergegangen ſind, ohne auf die große
engliſche Volksmaſſe ebenfalls einen
nachhal=
tigen Eindruck ausgeübt und ihr in mancher
Hin=
ſicht die Augen geöffnet zu haben. Die engliſchen
Volksmaſſen erkannten plötzlich, daß das Preſtige ihres Landes
höher daſteht, als dasjenige irgend eines anderen Landes der
Welt. Sie ſahen, daß eine Führung Englands genügt, um faſt
ſämtliche Länder der Welt in ſeine Gefolgſchaft zu bringen. Sie
begriffen, daß England die Ausübung dieſes entſcheidenden
Ein=
fluſſes in der Welt nur deshalb möglich war, weil es die hierzu
erforderlichen Machtmittel beſaß. Sie gewahrten, daß ihre Navy,
trotz aller neuzeitlichen Veränderungen auf dem Gebiete der
Kriegswaffen, dennoch das ſtärkſte und imponierendſte
Macht=
mittel der Welt geblieben iſt, und daß die Flotte unbedingt auf
der Höhe gehalten werden muß. Und ſie erkannten, daß die
Re=
gierung, die ſie vor vier Jahren gewählt hatten, feſt entſchloſſen
iſt, dieſes Machtmittel ohne Zögern und im vollen Maße für
Er=
haltung des Friedens einzuſetzen.
Die Lehre, die die politiſchen Ereigniſſe der letzten Monate
den engliſchen Maſſen erteilt haben, war alſo, wenn man verſucht,
das oben Geſagte in einem Satz zuſammenzufaſſen, die, daß die
britiſche Navy England davor behütet hat, in
einen neuen Krieg hineingezogen zu werden
und ſich darüber hinaus als beſter Garant des
Weltfriedens bewährt hat. Dieſe Tatſachen ſprechen
eine eindringlichere Sprache, als alle bei den Wahlen gehaltenen
Reden. Die Navy hat noch bevor der Wahlkampf begann, dem
eng=
liſchen Wähler ihre Daſeinsberechtigung bewieſen. Die britiſche
Wählerſchaft wird daher, wenn an ſie der Appell ergeht, das
ihrige zu einer Stärkung und Moderniſierung der Navy
beizu=
tragen, hierauf wahrſcheinlich die gewünſchte Antwort erteilen.
Sie wird es wohl um ſo williger tun, als ſie vom Haupte der
Nationalen Regierung, Stanley Baldwin, die ausdrückliche und
ehrenwörtliche Verſicherung erhalten hat, daß er und die
Natio=
nale Regierung keine Rüſtungen der Rüſtungen wegen planen,
daß es ſich bei den kommenden Rüſtungsmaßnahmen lediglich um
das Allernotwendigſte handelt und daß dafür Sorge getragen
wird, daß dieſe dringendſten Rüſtungsmaßnahmen das Werk des
wirtſchaftlichen und ſozialen Wiederaufbaues in keiner Weiſe
be=
hindern mögen. Dieſer Kampf um die Navy, der ein deutlicher
Ausdruck jenes Kampfes um die Weltgeltung, den England zur
Zeit führt, iſt und dem daher durchaus eine hiſtoriſche Bedeutung
zukommt, wird am 14. November die ſich in allzu große Zuverſicht
wiegenden Wähler vorausſichtlich dennoch aufrütteln und zu den
Wahlurnen treiben. Und es iſt vielleicht nicht übertrieben zu
ſagen, daß, falls die Nationale Regierung dieſes Mal wieder eine
große Mehrheit erhalten ſollte, dieſen Sieg nicht zuletzt die
bri=
tiſche Navy errungen haben wird.
Skeinwürfe auf Churchill.
Winſton Churchill und ſein Sohn Randolph wurden am
Dienstag abend in einem Wahlkreis in Liverpool tätlich von der
Menge angegriffen. Der Kraftwagen, in dem beide Churchills zu
einer Wahlverſammlung fuhren, wurde mit ſchweren Steinen
be=
worfen. Ein Stein ſtreifte Winſton Churchill am Kopfe. Als
Ran=
dolph Churchill mit ſeiner Schweſter Sarah nach der Verſammlung
zurückfuhr, wurde ihr Wagen wiederum von einer feindſeligen
Menge umringt. Ein Demonſtrant warf einen großen Stein, der
beinahe die Karoſſerie durchſchlagen und Miß Churchill verletzt
hätte. Der junge Churchill iſt der Anſicht, daß die Demonſtrationen
von arbeiterparteilichen Gegnern veranſtaltet worden ſeien.
Vom Tage.
Am Freitag, den 15. November, wird in der Philharmonie
die Jahrestagung der Reichskulturkammer ſtattfinden. Bei dieſer
Tagung handelt es ſich um das bedeutendſte kulturpolitiſche
Er=
eignis ſeit Beſtehen des nationalſozialiſtiſchen Staates, da auf
die=
ſer Tagung die Mitglieder des Reichskulturſenats durch den
Präſi=
denten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels,
be=
rufen werden.
Am Mittwoch nachmittag haben die Sondertagungen des 3.
Reichsbauerntages, die den großen Hauptveranſtaltungen
voraus=
gegangen ſind, ihren Abſchluß gefunden.
In Florenz ſind 16 Kaufläden geſchloſſen worden, die Waren
über den behördlich feſtgeſetzten Preis verkauften. Die Inhaber
wurden angezeigt.
Zu ſtürmiſchen Kundgebungen gegen die Sanktionspolitik
der belgiſchen Regierung gegenuber Italien kam es am Dienstag
abend in einer öffentlichen Verſammlung, in der ſich feindſelige
Rufe gegen die Regierung von Zeeland mit
Sympathiekundgebun=
gen für Italien vermiſchten.
Das ägyptiſche Kabinett iſt am Mittwoch vormittag zu einer
Sonderſitzung zuſammengetreten, um das Ermächtigungsgeſetz für
die Durchführung der Sanktionen gegen Italien anzunehmen. Das
Geſetz wird ſofort vom König unterzeichnet werden. Die
Sanktio=
nen treten am 18. November in Kraft.
Aus San Pedro in Kalifornien liefen am Mittwoch hundert
Kriegsſchiffe mit 400 Flugzeugen zu großen Flottenmanövern
aus. Der Zweck der Uebung wird ſtreng geheimgehalten.
Unruhen auch in der ägypkiſchen Stadt Tankah.
Nach Meldungen aus Kairo ſind auch in der ägyptiſchen
Stadt Tantah ſchwere Unruhen ausgebrochen. In einem blutigen
Straßenkampf zwiſchen Polizei und einer feindſeligen Menge
wurden 45 Poliziſten verletzt, davon 13 ſchwer. Die Poliziſten
eröffneten das Feuer auf die Angreifer, wobei ein Mann
ge=
tötet und drei ſchwerverwundet wurden. Die Kundgeber ſteckten
einen Polizeikraftwagen und ein Motorrad in Brand.
Amtlich wird erklärt, daß es außer in Tantah und Kairo
zu keinen ernſten Unruhen in Aegypten gekommen ſei. Die
ägyptiſche Regierung fordert das Volk auf,
Ruhe zu bewahren. Sie weiſt auf die großen Gefahren
hin, denen Aegypten bei einer Störung der öffentlichen
Ord=
nung ausgeſetzt ſei. Die Studenten beſonders werden ermahnt,
in die Unterrichtsräume zurückzukehren. Die Regierung ſei
ent=
ſchloſſen, unter allen Umſtänden die Ordnung aufrecht zu
er=
halten.
Zwiſchenfälle in Algier.
EP. Paris, 13. November.
In Algier kam es am Dienstag im Anſchluß an eine
Ver=
ſammlung, die von der Bauernfront und der Organiſation des
Handels und der Induſtrie einberufen worden war, und an der
etwa 3000 Perſonen teilnahmen, zu Zwiſchenfällen. Die
Ver=
ſammlungsteilnehmer pfiffen zunächſt den Gouverneur von
Algerien aus, als dieſer durch die Straßen fuhr. Am Abend
zogen mehrere hundert Mitglieder der Bauernfront zu einer
Kundgebung vor das Gebäude des algeriſchen Stadtparlaments,
ſtießen aber auf eine ſtarke Polizeiabſperrung. Es entſpann ſich
ein Handgemenge, in deſſen Verlauf mehrere Perſonen leicht
verletzt und 25 Führer der Kundgeber verhaftet wurden.
In der Verſammlung war eine Entſchließung angenommen
worden, in der die Bauernfront für den Fall, daß die
Regie=
rung nicht unverzüglich Abhilfemaßnahmen gegen die
be=
ängſtigende Wirtſchaftskriſe in Algerien ergreife, mit
Straßen=
kundgebungen gedroht wird.
Revolver=Anſchlag auf Marſchall Sun=Tſchuan=Fang.
EP. Tientſin, 13. November.
Der ehemalige Herrſcher über die fünf Provinzen am
unte=
ren Jangtſekiang, Marſchall Sun=Tſchuan=Fang, wurde am
Freitag in einem buddhiſtiſchen Tempel in der Chineſenſtadt von
einer Frau erſchoſſen. Die Attentäterin ſtellte ſich ſofort der
Polizei. Ueber ihre Perſönlichkeit werden keine Angaben
ge=
macht. Man nimmt an, daß es ſich um die Tochter eines
ehe=
maligen chineſiſchen Generals handelt, der auf Veranlaſſung von
Marſchall. Sun=Tſchuan=Fang hingerichtet wurde.
Weitere Schwarzhemden=Diviſionen
für den abeſſiniſchen Feldzug.
EP. Rom, 13. November.
Die vierte Diviſion Schwarzhemden iſt auf zahlreichen
Dampfern in Maſſaua eingetroffen und durch ununterbrochene
Transporte ſofort nach dem Operationsgebiet gebracht worden,
um in den weiteren Kämpfen eingeſetzt zu werden.
Die aus Frontkämpfern, Kriegsinvaliden, Studenten und
Frei=
willigen aus dem Ausland zuſammengeſetzte Diviſion „Tevere‟
wird für die Einſchiffung in Neapel zuſammengezogen.
Die chineſiſch=japaniſche Spanng
Neuer Zwiſchenfall in Schanghai.
EP. Schanghai, 13. No
Nach der am Montag auf die Verſicherungen der jo
Marinebehörden eingetretene Entſpannung hat ſich
plötzlich wieder verſchärft. Die Urſache war ein Ue
auf einen japaniſchen Porzellan=Lade
Hauptſtraße der internationalen Niederlaſſung, deſſen
von der Menge eingedrückt wurden. Der ganze 3r
dauerte nur wenige Minuten, und als die Polizei erſch
ſich die Menge bereits wieder zerſtreut. Die Tatſache, do
Tatort japanfeindliche Flugblätter zurückgelaſſen wurd.
darauf hinzudeuten, daß es ſich um eine neue, gan
mäßige Terrormaßnahme gegen die F
handelt, und es iſt kaum zu erwarten, daß die japan
hörden den Ueberfall ohne ſcharfen Proteſt hinnehmen
Wie verlautet, hat der japaniſche Generalkonſul
ſiſchen Stadtverwaltung einen neuen Proteſt überr
darauf hingewieſen, daß die Verteilung von japanf
Flugblättern immer größeren Umfang annehme. Dieſe
enn
japanfeindliche Haltung wird auf japaniſcher Seite
Tätigkeit der Koumintang zurückgeführt, doch wire
dementiert, daß die Japaner bereits die völlige Unts
der Kuomintang verlangt hätten. In japaniſchen Kre
en, ſo
weiter betont, daß die japaniſche Haltung gegenüber E
der geſamten
nicht endgültig feſtgelegt ſei.
ſe nichts
In Nanking trat inzwiſchen der Kuomintan
rieg gibt es 4
greß zuſammen. An dieſem Kongreß — dem erſtem
Abſchluß des japaniſchen Feldzuges in der Mandſchurc),Mm Verluſte,
und Nied
men über 400 Delegierte teil. Die Tagesordn=
Kongreſſes iſt umfangreich. Wichtig iſt jedoch nums die Teileriol
den Ogaden die
Frage nämlich Chinas zukünftige
gegenüber Japan. Die an dem Kongreß teilruſKrun der Italien
Vertreter werden ſich endgültig darüber entſcheiden rufx zn beeinflubt
China den japaniſchen Wünſchen Widerſtand entgegenſ iMrus allen vorl
Havas wei
ſich aber dieſen Wünſchen beugen wird. Die Kriſe in
und in Nordchina, wo die japaniſchen Militärbehöwg., daß 9a9
Forderungen geſtellt haben, muß unter den obwalte „Mzu Saſſabaneh,
ounkt der
ſtänden zu einer Entſcheidung führen.
Ver ſei. Die Ri.
Japaniſche Prokeſtnote an England wege ) aug bnucht no
von
chineſiſchen Währungs= und Finanzrefor
einwan
ir, da
EP. Tokio, 13. Nw
Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird,
ha=
es abgelehnt, über eine internationa
leihe an China zu verhandeln.
Gleichzeitig wird gemeldet, daß die japaniſche Regie=
Note an England vorbereite, in der gegen die chineſiſo
rungs= und Finanzreformen proteſtiert werden ſoll,
Reformen die Möglichkeit einer Selbſthilfe Chinas un
und es der Kontrolle des ausländiſchen Kapitals ausli
den. Weiter ſolle in der Note Japans Bedauern zum
gebracht werden, daß die Währungsreformen ohne
herige Zuſtimmung durchgeführt worden ſind.
Dieſe Note dürfte, falls ſie tatſächlich abgehen ſu
bewußt die Tatſache überſehen, daß England immer u
tont hat, daß es mit der chineſiſchen Währungsreform m”en. Auch im
dem Wider
mindeſte zu tun gehabt habe.
wen bei der
prochen.
Moskaus Hand im Zernen Oſten. . n Lugerlt
Im Auswärtigen Amt wurde heute erklärt, daß nen ſind, dan
ſchärfung der Spannung in den Beziehungen zu China / ihren Aufmar
nicht ausgeſchloſſen ſei, falls die Hintermänner der ſie Italiener n
niſchen Beſtrebungen ihre Tätigkeit ſteigern ſollten. nd, die die Ab
In der japaniſchen Preſſe wird dieſe Erklärung Ancht mehr ferr
achtet.
Nuird. Ernſt für
Wie weiter verlautet, ſind die diplomatiſchen Ver beginnt und
pans angewieſen, in Nanking vor japanfeindlicher Agt
n Bombenf!
ſt noch
warnen und erneut die Bekämpfung der antijapaniſch=ſſe g.
gung zu fordern.
Gleichzeitig bringt die japaniſche Preſſe in grö
machung die Behauptung, daß der chineſiſche B
ter in Moskau ein Geheimabkommen m i
jetrußland und den Vereinigten Staa
treibe, das der Bekämpfung des japaniſchen EirzPeiſchen Preſſer
China und im ganzen Fernen Oſten dienen ſolle. Eim Pe de in ſehr beſt
vertrag mit Moskau ſei ſchon fertig. Dieſe Alarmml e Vorhut
Fſ ſchon ſeitg
aus Hſingking datiert.
In den Blättern wird gleichzeitig auch England aich ing 2jidii
dem Unterſtützung der japanfeindlichen Agitation in Cr 0 Munitionsp
geworfen wird. Die japaniſche Regierung müſſe die ddſch, der etwa
kennen und durch ihre entſchloſſene Haltung gegenübe 1P I. entfernten
und in Nordchina die Bedrohung des Friedens im Fea/ Aut gemach
bekämpfen.
Whätigt, die p
Fircheilte 300
Jatdo Tcufiher.
Zu ſeinem 60. Geburtstag am 14. November.
Von Hanns Martin Elſter.
„Das Alemannentum ſchenkte Deutſchland ſchon ſo manchen
Dichter. Es gebar auch Jakob Schaffners Weſen und Werk im
einfachen Volk. Gärtner zu Baſel war der Vater, ein ſtiller,
gütiger Mann, ein Proteſtant, der ſeinen Beruf mit der Seele
umfing. Die Mutter dagegen war eine unruhige, zwieſpältige
Natur aus dem katholiſchen Bauerntum Badens; hitzig und
ſpritzig, ſehnſüchtig und emporſtrebend, brachte ſie den Stachel
zum Mehr ins Blut des kleinen Jakob. Sie ging mit einem
Töchterchen auf und davon, als der Vater 1883 nach wenig
fried=
voller Ehe ſtarb. Der verwaiſte Knabe kam zu den Großeltern
ins badiſche Dorf Wyhlen und nahm hier die Bauernwelt in
ſich auf. Pietiſtiſch=engbrüſtig, wuchs ihm dann das Leben mit
dürftigſter Außenſeite in der Armenkinder= und Schulanſtalt
Beuggen zu, nicht zur Befreiung: der Wunſch zum Lehrerberuf
ward mit der Schuſterahle erſchlagen. Am Glaskugeltiſchlein
rieb der Trieb zur geiſtigen und irdiſchen Welt ſich wund, bis
er den Jüngling eines Tages auf die Walze jagte. Durch die
Nordſchweiz, den Rhein hinab, über Holland und Paris und
wieder heim nach Baſel. Er wußte nun, der Federkiel und nicht
der Schuſterpfriem war ſeine Beſtimmung. Der Dreißigjährige
fand Kraft zu ſeinem erſten Roman „Die Irrfahrten des
Jonathan Bregger” (1904), fand damit den Weg zum
hungernden Sich=ſelbſt=bilden, zum dichtenden Emporkämpfen, zu
ſchriftſtelleriſcher Freiheit auf Reiſen, in der Wahlheimat Berlin
und daheim. In zwei Jahrzehnten wuchſen ihm Werk und
Welt zu.
Naturhaft gegründet iſt dies Werk, verwurzelt in Heimat
und Volkstum und wipfelbeſtrahlt emporgediehen zur
vergeiſtig=
ten Religioſität. Zuerſt noch gebunden an die Realität der
Hand=
werkerirdiſchkeit, wie bei Gottfried Keller, dem Meiſter und
Vor=
bild: im „Konrad Pilater”, noch verſponnen in die Idylle
des Engen und Widrigen, Komiſchen und Tapferen vom
Schuſtertum bis zum Schneidertum, vom Dörflichen bis zum
Kleinſtädtiſchen. Doch ſchon durchleuchtet vom bunten Spiel
aben=
teuernder Phantaſie und Ungebundenheit, vom Beginn der
tiefe=
ren Beſinnung auf das Wahre und Weſenhafte.
Der Blick ging von außen nach innen: des Vaters Seele
war lebendig im welterobernden Schriftſteller und rief nach dem
Glück im Gemüt, dem echtdeutſchen Glück der Hans Sachs,
Jakob Böhme, der deutſchen Schuſtergilde. Dies Glück wollte
be=
ſtätigt ſein im Ringen mit der großen Welt, dem All und dem
Menſchſein an ſich. Der „Konrad Pilater” ſtrebt über die
angeborene Einfachheit hinaus, läßt ſich daran nicht durch Liebe
und Ehe binden. Ein erregter Sturm= und Drangradikalismus
ſetzt ſich in den Reiſebriefen des „Hans Himmelhoch” naiv
mit der induſtriellen Welt auseinander.
Der Krieg ſammelte Schaffner zur erſten Reife: der
Schwei=
zer wird zum Großdeutſchen, der Sozialpolitiker, im „Dechant
von Gottebüren” zum Bekenner weſenhaften Lebens.
Immer ſtärker aber wurde in der Welt der Wirklichkeit, der
Gegenwärtigkeit dem Dichter zur Gewißheit, daß der Sinn ſeines
Lebens, auch wenn er drei Einzelſchickſale, wie in „Ihr Glück
— ihr Elend” geſtaltet, zuletzt doch immer nur das Volk, das
deutſche Volk iſt. Schaffner gilt ja zwar als Schweizer, und er
empfindet ſich auch ehrlich durchaus als Schweizer Bürger; aber,
über das Schweizer Bürgertum hinaus iſt er doch zuerſt und
immer der Deutſche, der das Recht hat, von ſich zu ſagen, daß
er wohl als „Ausländer” am meiſten über die Deutſchen
nach=
gedacht hat und am meiſten von ihnen weiß, wie er ſchon ſich im
Kriege im „Dechant von Gottesbüren” ganz zu den Deutſchen
bekannte, wie er dann in allen Fragen des Reichs immer zu
denen gehörte, die den Volkswillen bejahten. Sohat er den ewigen
Kampf zwiſchen dem deutſchen Idealismus und der deutſchen
Wirklichkeit ehrlich mitgekämpft. Von dieſem Kampf erzählt er
uns in einem ſeiner ſchönſten Büchlein, ſchon 1931 in „der
Predigt von Mariensburg”; die reine Leidenſchaft für
das Volk kam hier zu ſchönſtem Ausdruck. Sie vertiefte ſich nun
in ſeinen nächſten Werken, in dem ſchönen Roman „Eine
deutſche Wanderſchaft” in den Novellen „Nebel und
Träume”, „Liebe und Schickſal” bis zu jener offenen
Klarheit in dem Vortrag „Perſönlichkeit”, den er am
7. April 1933 zu Wien hielt: „Gebe der Geiſt der Erde”, ſagte
er damals, „den deutſchen Völkern viele Perſönlichkeiten, ſchenke
er ihnen Gelingen in ihrem neueſten Kampf um die Einheit
ihres Werkes mit dem Leben!‟ Er bekannte ſich ganz zur
Ge=
ſamtheit des deutſchen Volkes und zum heroiſchen
Schickſals=
glauben. Jetzt iſt Schaffner am tiefſten in das deutſche Weſen
eingedrungen: eine wundervolle Sommerfahrt von 1934, die er
„Offfenbarung in deutſcher Landſchaft” benennt,
kündet wie keines zweiten deutſchen Dichters Buch davon.
Des=
wegen lebt nun Schaffner auch völlig mit dem erneuerten
deut=
ſchen Volke, dringt überall in die Lager des Arbeitsdienſtes, in
die Schulungsſtätten . . Echtes Volksdeutſchtum iſt in ihm
höchſte Dichtung und Geiſtigkeit geworden.
Jakob Schaffner gehört zum Geſchlechte der Wilhelm Raabe
und Gottfried Keller, nicht aus Nachahmung, ſondern aus
eigenem Wuchs, nicht als ihr Nachformer, ſondern mit durchaus
eigener Erzählungskunſt. Ein jüngerer Bruder jener Großen,
lebt er dabei ganz in und mit unſerer Zeit, ſie ganz
verarbei=
tend. Auch in ihm iſt das nimmer ruhende, fauſtiſche deutſche
Gewiſſen lebendig, das ein Leben nur verantworten kc
alles Erlebte ſtets nur der Seele, dem Geiſte, dem Mung unſeret
Menſchentum dient. Als Künder dieſer deutſchen 210ichtspunkt
Schaffner an unſer Herz: in ſeinem Werke ſchlägt deß einſchaft kei
Herz und das Wiſſen darum.
Rauien, ſonder
1a Gnd
Alkeuropa.
Das grundlegende Werk „Alteuropa” von Pr/,
Schuchhardt, dem langjährigen Direktor des Berlin?
kunde=Muſeums, iſt kürzlich in dritter, erweiterter A.
ſchienen (mit 43 Tafeln und 186 Textabbildungen. 37
geb. 7,20 RM. Verlag Walter de Gruyter u. Co.
Schon bei ſeinem Erſcheinen im Jahr 1918 erregte
berechtigtes Aufſehen. Inzwiſchen iſt die Vor= u.
geſchichtsforſchung außerordentlich vorwärts gekommenſ
letzt durch Schuchhardts Arbeiten und Ausgrabungen)
haben wichtige Feſtſtellungen Schuchhardts ihre Beſtä.
funden. Das Anſchauungsmaterial iſt jetzt gegeri
1. =Auflage faſt verdoppelt, die großen Linien ſind kle0
geführt, die Ergebniſſe noch ſchärfer herausgearbeitet.
Es geht hier um den Zuſammenhang von Tatſ.
Vorgängen, den wir vereinheitlichend als Indogermſ
bezeichnen und der hier eine neue Darſtellung und Ldch
fährt. Das geſchieht an Hand eines überaus reichen!
giſchen Materials, unter Benutzung der erhaltenen oL!
ausgegrabenen Denkmäler: Gräber, Kultplätze, Burge
uſw. Um das Weſentliche anzudeuten: Schuchhardt *
große Kulturſtröme in Alteuropa, von denen der eine
v. Chr. vom Weſten her vorgedrungen iſt, während d‟
ſtrom aus dem Oſten, dem wir bisher zu große Bedeu
gelegt haben, erſt etwa 1000 Jahre ſpäter einſetzt. *
große Bewegung kommt aus dem Norden. Sie erober
Süd= und Oſtdeutſchland und ſchiebt ſich, durch die ner”
truppen verſtärkt, gegen den weiten Südoſten vor, dur
über den Balkan nach Griechenland, ja noch erhen
Aſien hinein. Gerade über den wichtigen Vorme
Griechenland bringt die neue Auflage manches Neue. S
geht der Marſch dann auch über die Alpen nach Iſl
über den Rhein nach Frankreich, England und Spanſe
Das Buch behandelt dieſe beiden großen Kulturſte
die Lebensadern von Alteuropa, aus deren Gegenih
das geſchichtlich Gewordene verſtehen läßt, gleichwe‟”
einander. Dabei erweiſt ſich, daß wir in dieſen Sie
die nach und nach ganz Europa überfluteten,
e stag, 14. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 314 — Seite 3
Fetfenbahn Aoeffieng eingge Sorge
kere Waffenerfolge der Ikaliener an der Südfronk. — Ueber Dagabur in der Nähe Didigas?
ſche Truppenzuſammenziehungen nördlich und ſüdlich der Bahn. — Vor enkſcheidenden Kämpfen?
jetzigen vorderſten Stellung durch bewegliche Verteidigungskräfte
Abeſſiniſche Behaupkungen.
zu ſichern. Außerdem erkunde man durch Panzerwagen=
Abteilun=
gen das Vorgelände und ſichere die Flanken der
Karawanen=
ſtraße nach Gorahai durch Ausſendung von Zwei=Mann=Tanks
Ikalieniſche Demenkis.
Addis Abeba iſt großer Jubel ausgebrochen, weil in
beſſiniſche Streitkräfte den Italienern eine Schlappe
ſht und einige Tanks erobert haben ſollen. Die Italiener
ſo die Richtigkeit dieſer Behauptungen. Sie ſtellen feſt,
Operationen einen planmäßigen Verlauf nehmen.
fiſt nicht das erſte Mal,
nach beiden Seiten gegen etwaige überraſchende Angriffe der
Abeſſinier, die natürlich mit den italieniniſchen Motortruppen
nicht Schritt gehalten hätten, ſondern ſich größtenteils noch
immer weit im Rücken der jetzigen vorderſten Stellungen
be=
ſänden. Sie abzuwehren, ſei auch die Aufgabe der italieniſchen
Nachhut, die aus berittenen Askaris beſtehe.
der einen Seite das
ge=
urd, was die andere als
o ſtichfeſte Wahrheit
hin=
lber ſelbſt wenn an der
italieniſche Abteilungen
irt wurden, ſo will das
benen der geſamten
kriege=
ireigniſſe nichts bedeuten.
bn Krieg gibt es auf bei=
Ißten Verluſte, in jedem
Siege und Niederlagen.
er die Teilerfolge der
ſpr in Ogaden die Offen=
Awungen der Italiener nicht
Mumgſten beeinflußt haben,
ᛋhaus allen vorliegenden
wren. Havas weiß ſogar
en, daß Dagabur,
fivon Saſſabaneh, bereits
ßitzpunkt der
itali=
ſan Bombenflieger
buen ſei. Die Richtigkeit
pldung braucht man nicht
ſpieln. Denn von
abeſſi=
eite fehlt einwandfreies
haterial dafür, daß Daga=
MSaſſabaneh noch in abeſ=
Händen ſind.
Ihelbeſſinier haben im
ſk nur die eine Sorge,
raſch rechts und links
ſwpahnlinie
Verteidigungs=
zu beziehen. Unausge=
Eiltransporte in das
ſeit es richtig zu ſein, daß
niſcher Seite keine Nei= Geſchütze, die in Stellung gebracht werden.
er beſteht, den Italienern
gehen. Auch im Heeresbericht des Generals de Bono
w dem Widerſtand ſtarker feindlicher
Ab=
üſnen bei der Beſetzung der Landſchaft
Ge=
eſprochen.
tzehnen ſind, dann liegt das vermutlich daran, daß die
Mi ihren Aufmarſch noch nicht reſtlos durchgeführt haben
inner Alſitzdie Italiener noch nicht bis zu den Stellungen
vorge=
ollter, Bh ind, die die Abeſſinier halten wollen. Aber der
Zeit=
ſtütnicht mehr fern, an dem es zu entſcheidenden Gefechten
Ghihe Außenpolitik von unerhörter Bedeutung ſind.
Schon Diidiiga?
dun die in ſehr beſtimmter Form gehaltene Nachricht ver= nach Harrar.
Aiie Vorhut der italieniſchen Südarmee
Italieniſche Artillerie in Stellung vor Makalle.
das zu durchſtoßen die Neueſtes auf dem Luftwege eingetroffenes Bild von dem letzten Vormarſch der Italiener an der
ſich anſchicken. Immer= abeſſiniſchen Nordfront. Die Aufnahme wurde dicht vor Makalle gemacht und zeigt italieniſche
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Der abeſſiniſche Aufmarſch.
Men im Augenblick noch keine größeren Kampfhandlungen „Die Fronken=Entwicklung im Einklang mit den
vorbedachten Plänen.”
EP. Addis Abeba, 13. November.
In der abeſſiniſchen Hauptſtadt wird nach außen hin weiter=
Anoird. Ernſt für beide Seiten, weil nun das große Blut= hin Nuhe bewahrt und nach wie vor betont, daß die Entwicklung
d beginnt und entſcheidende Kämpfe für beide Seiten, an den Fronten zu keinerlei Beſorgnis Anlaß gebe, ſondern daß
blleicht noch für die Italiener, deren Waffenerfolge für ſie durchaus im Einklang mit den vorbedachten Plänen ſtehe.
Weiter wird erklärt, daß die abeſſiniſchen Streitkräfte ſich
nun=
mehr auf die Flugzeuge eingerichtet hätten und keine Angſt
mehr vor ihnen hätten. Alle größeren Truppenbewegungen
würden nur während der Nacht durchgeführt, auch die Muni=
Rom, 13. November. (United Preß.) tionstransporte würden nur noch in der Nacht vorgenommen,
zmiſchen Preſſekreiſen wird heute in den frühen Mor= das gelte beſonders für die Munitionstransporte von Berbera
Die Beſtrebungen der Italiener, die Bahn Addis=Abeba—
dAſhſchon ſeit Montag abend inder näheren Djibuti zu erreichen, werden immer mehr erkennbar. Die
Abeſ=
ung Djidjigas, des Zentrums der abeſſiniſchen ſinier treffen dementſprechend ihre Vorkehrungen. Ras Getatſchu
ind Munitionsverſorgung. Die Italiener hätten einen hat mit etwa 40000 Mann nördlich der Bahn Stellung bezogen,
geicht, der etwa halbwegs zwiſchen Djidjiga und dem während eine andere Gruppe in Stärke von 35 000 Mann unter
em. entfernten Dorf Maradiſch liege. Dort habe die Dedjasmatſch Abeba Datowz die ſüdlich der Bahn liegenden
aalt gemacht und die italieniſchen Truppen ſeien jetzt Höhenzüge beſetzt hat. Den italieniſchen Vormarſchbewegungen
ſchäftigt, die von ihren Motorkolonnen in wenigen in der Danakilwüſte hat die abeſſiniſche Heeresleitung den
Sul=
urcheilte 300 Km. lange Strecke von Gorahai bis zur tan Mohammed Jajou mit etwa 30000 Mann entgegengeſtellt.
Dieſe Truppen werden gemeinſam mit den Truppen des Nas
Kabade, der über 40000 Mann verfügt und den Sektor Deſſie
befehligt und mit Unterſtützung der 50 000 Mann umfaſſenden
Armee des Kronprinzen die endgültige Barriere für den
ita=
lieniſchen Vormarſch bilden. Dieſe angeführten Truppen haben
bisher noch in keine Kampfhandlungen eingegriffen. Dem erſten
Angriff dürfte Sultan Jajou in der Provinz Auſſa ausgeſetzt
ſein, die die italieniſchen Truppen im Gegenſatz zu italieniſchen
Darſtellungen noch nicht betreten haben ſollen.
Südlich von Makalle erwartet man eine größere Schlacht,
nachdem Ras Seyum und Ras Kaſſa dort größere
Truppen=
mengen zuſammengezogen haben.
Ras Naſibu erwarket Verſtärkungen.
EP. Asmara, 13. November.
An der Südfront haben italieniſche Truppen im Laufe
des Dienstag weitere Fortſchritte in der Richtung
auf Dſchidſchiga gemacht. Gleichzeitig ſind auch die
zur Deckung der Flanke in dem Gebiet zwiſchen dem Webi
Dſchebeli=Fluß und dem Fafan=Fluß
eingeſetz=
ten Streitkräfte weiter vorgerückt. Nach
Mittei=
lungen von Gefangenen, die im Laufe des Vormarſches auf
Dſchi=
dſchiga gemacht wurden, ziehen ſich die abeſſiniſchen
Streitkräfte unter Ras Naſibu auf die
Hügel=
kette nordweſtlich von Harrar zurück.
Augenſchein=
lich wartet Ras Naſibu das Eintreffen von Verſtärkungen ſowie
die Ankunft von Munition ab.
An der Oſtfront im Muſſa Alli=Sektor kam es zu einem
Ge=
fecht zwiſchen Anhängern des zu den Italienern übergegangenen
Sultans von Auſſa und einer Abteilung berittener abeſſiniſcher
Streitkräfte, der die Aufgabe geſtellt war, den Sultan an einer
Vereinigung mit den Italienern zu verhindern. In dieſem
Ge=
fecht ſollen mehrere hundert Abeſſinier gefallen ſein.
Widerſtand der Abeſſinier an der Nordfronk.
EP. Asmara, 13. November.
Wie aus dem italieniſchen Hauptquartier gemeldet wird,
be=
ginnt der abeſſiniſche Widerſtand an der Nordfront zu erwachen.
Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß ſich der
Wider=
ſtand der Abeſſinier gegen den weiteren italieniſchen Vormarſch
vorbereitet. Die Flieger haben gegneriſche
Truppen=
anſammlungen nördlich von Amba Alaſchi
feſt=
geſtellt. Außerdem häufen ſich die Vorſtöße abeſſiniſcher
Truppen in das Nachſchubgebiet, um die
Ver=
pflegung der italieniſchen Streitkräfte zu ſtören und die
metho=
diſche Sicherſtellung zu verhindern. Ein Unterführer des Ras
Seyum hat die italieniſche Nachſchublinie bei Makalle mit einer
ſtarken Abteilung Bewaffneter angegriffen, die jedoch von den
Italienern zurückgeſchlagen werden konnten. In dem
Geralta=Maſſiv ſind nach dem Ueberfall von Amba Gundi
weitere abeſſiniſche Freiſchärler aufgetaucht
und haben italieniſche Nachſchubkolonnen
über=
fallen. Dabei iſt es zu blutigen Kämpfen gekommen. Nachdem
Antalo und Schellikot ſchon im Bereich der italieniſchen Geſchütze
liegen, wird der eigentliche abeſſiniſche Widerſtand in den
Ber=
gen von Togora und dem Aſchangi=See ſowie in den Bergen
von Abbi, 50 Km. ſüdlich dieſes Sees erwartet. Italieniſche
Flieger haben eine Kolonne von Eingeborenen geſichtet, die mit
weißen Fahnen, den Behörden und dem Klerus an der Spitze,
in Richtung auf die italieniſche Linie von Azbi Gera
unter=
wegs iſt.
OMnton
9is4
Harmre
Die Karte veranſchaulicht den Vormarſch der Truppen Grazianis
durch das Fafan=Tal. Ferner heißt es, daß die abeſſiniſchen Truppen
unter dem Ras Deſta bei Dolo in Italieniſch=Somaliland
eingedrun=
gen ſeien, um den Italienern in den Rücken zu fallen. (Scherl=M.)
ſtrung unſeres Erdteils zu erblicken haben. „Unter
eſichtspunkt ergibt ſich nun, daß die indogermaniſche
EAneinſchaft keineswegs durch eine Bewegung von Indien
ſElenanien, ſondern umgekehrt durch eine ſolche von
Ger=
eit ach Indien zuſtande gekommen iſt.”
bibe Zedeutung einer ſolchen Theſe, die hier beweiskräftig
etke iſt, für die geſamte und insbeſondere die deutſche
Fſtünte, braucht man nicht zu unterſtreichen. Feſtgeſtellt ſei
Ihs aus dem Geſagten ja ſchon hervorgeht —, daß das
ſuh ſeine Zuverläſſigkeit in größtem Gegenſatz ſteht zu
lagemeinten, und ſchlecht begründeten Schriften über
ſeFkühgeſchichte, an denen heute leider kein Mangel iſt.
Dr. N.
eſſiſches Landestheaker.
Großes Haus — Mittwoch, 13. November.
Der fliegende Holländer.
En /* geſtrigen Aufführung des „Fliegenden Holländer” ſang
ſihkzſeiſter von der Staatsoper Hamburg die Senta. In
Giehtauffaſſung der Rolle war inſofern eine Aehnlichkeit
9e Azenta von Liſelott Ammermann vorhanden, als auch
iu Aſter durchaus das ſchlichte, weiche Mädchen darſtellt,
ibeine höhere Kraft das wunderbare Erlöſungswerk voll=
9 uc nicht die Heldin, die aus eigener Kraft die erlöſende
D Mingt. Die Darſtellungsweiſe des Gaſtes war nicht nur
BiAdacht und unbedingt ſicher, ſondern man hatte wirklich
Siüuck einer Geſtaltung aus innerem Erleben heraus. —
Syme iſt groß und in allen Lagen, bis zu den höchſten,
Geehſen. Eine ſehr ſorgfältige Ausſprache ließ faſt kein Wort
Lee verlorengehen. Zunächſt war — etwa in der ja auch dar=
VerE hetwas heiklen Ballade — eine gewiſſe begreifliche Un=
Ngeie überwinden; die Höhe klang zunächſt ſowohl im forte
im feinen piano einigermaßen ſpröde. Doch wurde das
Wieig51 Laufe des 2. Aktes, der eine große Steigerung brachte,
Soges iemmt und die Höhe wurde voll und breit ausladend
Aim Schluß des 2. Aktes mühelos über dem Orcheſter.
INkungsvoll und ſtimmlich reſtlos befriedigend auch das
eei inen Engel” am Schluß.
ich=ᛋ fführung, die unter Generalmuſikdirektor
Fride=
ſung ſtand und in den übrigen Rollen mit den
bekann=
in5
en unſeres Landestheaters beſetzt war, fand einen ſehr
eif all bei den Zuhörern.
L. K.
Liederabend zeitgenöſſiſcher Komponiſten.
Mittwoch, den 13. November.
Clara Reifenrath=Herber, gleichbekannt durch ihre
umfangreiche, warm klingende und wohlgebildete Altſtimme wie
durch vergeiſtigten, jedes Werk mit größter Sicherheit in ſeinem
Gehalt treffenden Ausdruck, ſang im gut beſuchten
Muſikvereins=
ſaal. Die erſte Abteilung war dem leider viel zu früh verſchiedenen
Wilhelm Rinkens gewidmet, dem vor allem die Chorliteratur
Gaben wertvollſter Art verdankt. Wie ſeine Chöre zeigen auch die
Lieder den liebenswerten, gefühlswahren Menſchen, der nur
Dich=
tungen von beſonderem Wert vertont und ſeine Empfindungen in
einer ſo ſchlichten und doch gewählten Tonſprache kündet, daß jeder
dieſe Werke liebgewinnen muß. Am ſtärkſten war der Eindruck des
„Morgenlied im Mai.‟ Der Art der Künſtlerin lagen dieſe Lieder
vorzüglich, und jedes war als Kompoſition wie in der Darſtellung
ein Meiſterwerk.
Es folgten vier Lieder des Todes, Werk 8, von Philippine
Schick, ſehr herb in Melodieführung wie in der ſtark betonten
Klavierbegleitung. In tiefem Ernſt erſtand das erſte „dem
Freunde Tod”, zu monumentaler Wucht ſteigerte das zweite
„Der Feind”, und die beiden letzten gingen in Ruhe, Troſt und
Verklärung über. Bei erſtmaligem Hören wirkte Einiges noch
ſpröde und ungewohnt, man ſpürt aber, daß man dieſen Zyklus
bei näherer Kenntnis liebgewinnen und hochſchätzen wird.
Die fünf Lieder von Joſeph Haas, op. 48, auf Gedichte von
Cäſar Flaiſchlen, wirkten wie alle Liedwerke des bekannten
Mei=
ſters ſehr ſtark auf die Hörer. Wir haben bei ihm das Empfinden,
daß er in ſeiner Geſamthaltung ähnlich zum Liede ſteht wie Hugo
Wolf, ſich aber zum Ausdruck etwas leichter verſtändlicher und
volkstümlicherer Mittel bedient als Wolf. Den ſtärkſten Eindruck
hinterließen das überaus ſchlichte „Ich möchte ſtill am Wege
ſtehn” und das fein pointierte „Regenwetterlied”, das wiederholt
werden mußte. Eine beſondere Freude bereitete die Künſtlerin
uns Darmſtädtern durch den Vortrag einer Gruppe von Geſängen
von Arnold Mendelsſohn, deſſen tiefen klaren Augen aus jedem
der Lieder zu ſchauen ſcheinen, der die Dichtungen mit dem feinen,
auf völliger geiſtiger Durchdringung fußenden Empfinden
wie=
dergibt. Entzückend iſt immer wieder „Das macht, es hat die
Nachtigall”, ein herrlicher Höhepunkt klaſſiſchen Kunſtempfindens
iſt „Leichte Silberwolken ſchweben”.
Dem begeiſterten Beifall, den Chara Reifenrath=Herber ſich
mit allen Darbietungen errang, ſchließen wir den herzlichen
Dank an für den Wagemut, ſo viel wertvolles Neugut zu
er=
ſchließen und die oft recht ſchwierigen Geſänge ſo zu ſtudieren,
daß ſie überaus überzeugungskräftig, unmittelbar und wahrhaft
erlebt wirkten. Dazu die ſchöne Stimme! So war der Abend
ein Hochgenuß, für den auch Eberhard Delp als pianiſtiſch ſehr
gutem und ſich künſtleriſch vorzüglich anpaſſenden Begleiter zu
F. N.
danken iſt.
Ein Märchen um Anderſen?
Eine Kopenhagener Zeitung bringt in großer Aufmachung die
Meldung, daß durch einen Zufall die wahre Abſtammung des
be=
kannten Märchendichters Anderſen bekannt geworden ſei. Und
zwar ſei Anderſen nicht der Schuſterſohn aus Odenſe, ſondern der
Sohn eines Franzoſen Jean Nicolas Gomard, der ſeinerzeit als
jütländiſcher Söldner nach Dänemark kam. Gomard ſoll nach
dieſer Mitteilung ſpäter dann die Stelle eines Pförtners im
Zuchthaus von Odenſe bekommen haben, ſo daß Anderſen
tatſäch=
lich Halbfranzoſe wäre. Das Blatt belegt dieſe ſenſationelle
The=
orie mit allerhand Einzelheiten aus dem Leben der Familie
An=
derſen, und bekannte Anderſen=Forſcher Dänemarks haben ſich auch
bereits geäußert, daß dieſe Theorie einige Wahrſcheinlichkeit für
ſich habe. Gleichwohl dürfte es angebracht ſein, dieſer Mitteilung
zumindeſt ſo lange zurückhaltend gegenüberzuſtehen, bis die
wiſſen=
ſchaftliche Welt die Theorie einwandfrei beſtätigt hat.
Was iſt ein Ras?
Man hat ſich früher kaum mit Abeſſinien beſchäftigt. Wenn
jetzt in den Berichten über die Lage auf dem Kriegsſchauplatz im
ſchwarzen Kaiſerreich von den verſchiedenſten abeſſiniſchen
Grad=
bezeichnungen die Rede iſt, kann man ſich daher keine Vorſtellung
von dem Rang und dem Tätigkeitsbereich der genannten
Perſön=
lichkeit machen. Sehr häufig findet man die Bezeichnung „Ras”.
Was umſchließt dieſes Wort? Ein Ras ſteht an der Spitze einer
Provinz, iſt ſozuſagen der Regierungschef einer ſolchen. In
Abeſ=
ſinien iſt das ein ſehr hoher Rang, denn der Ras rangiert in der
Rangfolge gleich nach dem Kaiſer „Verſchiedentlich führen auch
Kanzler, Miniſter und Fürſtlichkeiten den Titel, ohne daß ihnen
die Verwaltung einer Provinz unterſteht. Der nächſthöhere
Ver=
waltungsbeamte iſt der Deſchiak; ihm obliegen, nach unſeren
Maßſtäben gemeſſen, die Aufgaben eines Regierungspräſidenten;
ſein Stellvertreter führt den Titel Asmak.
* Die Briefe der Liſelotte von der Pfalz. (3,60 RM. W.
Lange=
wieſche=Brandt Ebenhauſen b. M.)
Im 120. Tauſend erſcheint dieſe gute Neu=Ausgabe der
be=
rühmten Briefſammlung der Pfalzgrafentochter, die Herzogin von
Orleans wurde. Ein Beweis dafür, daß dieſe Briefe Gemeingut
des deutſchen Volkes geworden ſind. Mit Recht. Sie ſind das
Ur=
wüchſigſte und Intereſſanteſte, was je eine deutſche Fürſtentochter
geſchrieben hat. Und ſie ſind eine ausgezeichnete Charakteriſtik
des Hofes des franzöſiſchen Sonnenkönigs. Der Verlag hat der
Neuausgabe eine pflegliche Behandlung zuteil werden laſſen.
Gute Bilder und Handſchriftenfakſimile illuſtrieren das Buch,
das ſich beſonders zu Geſchenkzwecken empfiehlt.
Seite 4 — Nr. 314
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Novembe.
ROlhennantiſche Araonlit.
Während die Kremldiplomaten mit der Bukareſter Regierung
noch heftig um ein Hinüberſchwenken Rumäniens in das
ſowjet=
ruſſiſche Lager ringen, geht der Kommunismus auf das Zeichen
der Moskauer Befehlsſtelle hin in Frankreich und in der
Tſchecho=
ſlowakei mehr und mehr zur Offenſive über. Dieſe beiden
Län=
der, bereits auf das engſte mit der Sowjetunion verbunden, ſollen
auch die erſten Opfer der Moskauer Taktik werden, die darin
be=
ſteht, nach erfolgreicher diplomatiſcher Vorarbeit das Heer
kom=
muniſtiſcher Agenten auf die neugewonnenen „Freunde”
loszu=
laſſen und ſie mit dem bolſchewiſtiſchen Gift zu durchſetzen.
Welche Früchte dieſe Taktik bereits erzielt hat, ergibt ſich am
beſten an Hand der geſamten innerpolitiſchen Entwicklung in
Frankreich. Herriot, der im Kabinett Sitz und Stimme hat
und der nach einer Mitteilung der Pariſer Zeitſchrift „Je ſuis
partout” bereits die Würde eines Ehrenoberſten in der Roten
Armee bekleidet, ſprach in einer Lobeshymne auf die Sowjetunion
auf dem Radikalſozialiſtiſchen Kongreß den ſowjetruſſiſchen
Außen=
kommiſſar als „mein Freund Litwinow” an. Herriot gehört aber
auch zu der Volksfront, die ſich aus den Kommuniſten, den
Sozia=
liſten und den Radikalſozialiſten zuſammenſetzt, die aber in
Wirk=
lichkeit ſchon ein rein kommuniſtiſches Gebilde geworden iſt.
Wie verheerend die Volksfront auf die radikalſozialiſtiſchen
Kleinbürger gewirkt hat, konnte man ebenfalls auf dem
Partei=
kongreß beobachten. Hier wurde nicht nur die Internationale
geſungen, ſondern auch fleißig der Rotfrontgruß, die erhobene
Fauſt, geübt. Kein Wunder, wenn Laval kürzlich davon ſprach,
welche Trauer ihn erfüllen würde, falls Herriot an die Macht
kommen ſollte. Denn dann würde Frankreich auch innenpolitiſch
in das bolſchewiſtiſche Fahrwaſſer abgedrängt werden. Die
Kom=
muniſten können aber den Augenblick der Beſeitigung Lavals gar
nicht mehr abwarten. Eben erſt hat die „Humanité” eine ſcharfe
Attacke gegen den Miniſterpräſidenten geritten,
den ſie als zu deutſchfreundlich und zu rußlandfeindlich bezeichnet
und den ſie dafür verantwortlich macht, daß das
franzöſiſch=
ruſſiſche Abkommen noch nicht ratifiziert worden
iſt. Man kann es verſtehen, wenn Laval keine große Neigung
zeigt, die Ratifizierung dieſes Abkommens zu beſchleunigen.
Denn nach der Zeitung „Gringoire” ſpielt der bolſchewiſtiſche
Verbündete bereits mit dem Gedanken eines Putſches in
Frank=
reich. Die kürzlich im Elſaß verhafteten kommuniſtiſchen Agenten,
unter ihnen der Kommuniſt Eberlein, ſollen Anweiſungen für eine
Aufſtandsbewegung mit ſich geführt haben, deren Ziel darin
be=
ſtanden habe, möglichſt raſch in Paris Revolten hervorzurufen,
um dann im Zuge dieſer Revolution die Sowjetrepublik
Frank=
reich auszurufen. Aber durch die Verhaftung der Agenten ſei
der Aufſtand verhindert worden. Bei der Gelegenheit ſei auch
feſtgeſtellt worden, daß der franzöſiſche Kommuniſtenführer Cachin
für die Senatswahlen eine Rate von 320 000 Franken aus
Mos=
kau erhalten habe.
Aehnlich gehen die Bolſchewiſten auch in der Tſchechoſlowakei
zu Werke. Wie in Frankreich ſo iſt auch hier der Bund der
Freunde der Sowjetunion die Plattform ihrer Propaganda.
Kürz=
lich hat ein Kommuniſt in dem tſchechiſchen Klub der Freunde
Sowjetrußlands angekündigt, daß im Frühling Frankreich ein Teil
der großen Sowjetunion ſein werde. Natürlich haben ſeine
Zu=
hörer begeiſterten Beifall geſpendet, zumal er noch einem
tſchechi=
ſchen General, der kürzlich in Rußland weilte, den Vorſchlag
machte, der Kommuniſtiſchen Partei beizutreten!
*
Die deutſchen Ausfahrorroste.
Ikalieniſche Einfuhrſperre
ab 18. November.
Die vom Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſenen Ausſ,
bote haben, was von vornherein unterſtrichen werden rm
den Genfer Sanktionsbeſchlüſſen nichts zu tun. Wir
Anfang an aus dem Konflikt zwiſchen Italien und dem
bund herausgeblieben. Uns intereſſieren die Beſchlüſſe,
Genf gefaßt worden ſind und noch bevorſtehen,
nich=
ringſten. Wenn zeitlich mit den Sanktionen gewiſſe
verbote zuſammenfallen, dann haben ſie lediglich ihre
in dem Schutz der deutſchen Wirtſchaft und der deutſche
ſorgung. Bei einem Vergleich mit den Genfer Sanktzo
ergibt ſich übrigens auch, daß ſich die deutſchen Ausfuh
auf Waren und Rohſtoffe beziehen, die ſich nicht au
Liſten befinden. Sollte im Ausland der Verſuch gemacht
die deutſchen Verbote irgendwie mit den Genfer Sank
Zuſammenhang zu bringen, dann kann ſchon jetzt
werden, daß derartige Bemühungen völlig abwegig M
Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich bei ſeinen Maßnahme
lich von den innerdeutſchen Bedürfniſſen leiten laſſen,
die Genfer Beſchlüſſe eine ausgeſprochene Spitze geger,
ſind.
Zur Durchführung einer ſtraffen Deviſenpolitik und der
Ver=
geltungsmaßnahmen gegen die Sanktionen erläßt die italieniſche
Regierung vom 18. November an eine faſt allgemeine
Einfuhr=
ſperre. Das Amtsblatt veröffentlicht ſchon jetzt eine Liſte der
Waren, deren Einfuhr von jenem Tag an von einer Erlaubnis
des Finanzminiſteriums auf Vorſchlag der Deviſenſtelle abhängig
iſt. Sie umfaßt faſt alle Waren und Rohſtoffe. Weiterhin frei
können nach Italien nur eingeführt werden: Manuſkripte, Gold,
Silber und Kupfermünzen.
Der Auftrag des Memel=Gouverneurs an das Mitg
litauiſchen Blocks, Borchertas, zur Bildung des Direi
hat bei der Einheitsliſte naturgemäß entſchiedene Ablekn
funden. Die Einheitsliſte wird auch mit Borchertas
Beſprechungen pflegen. Sie richtete an den Gouver
Schreiben, in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß ſie ſe
handlung mit Borchertas ablehnt.
Gott der Allmächtige nahm heute meine
liebe, gute Frau, Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Anna Marg. Aießinger
geb. Schmidt
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten
zu ſich in die Ewigkeit.
In tiefer Trauer
Johann Rießinger
Joſef Rießinger und Frau
Darmſtadt, den 13. November 1935.
Mackenſenſtraße 24.
Die Beerdigung findet Freitag, 15. Nov.,
nachm. 3 Uhr, auf dem alten Friedhof,
Nieder=Ramſtädter Straße, ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
In der Frühe des Sonntags, 10. November,
iſt unſere liebe Schweſter und Tante
Pulfe Sttener
nach ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Minna Strecker,
Wilhelm Strecker
Brusque (Braſilien)
Darmſtadt, 13. November 4935.
Frankfurter Straße 66
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend
abzuſehen.
Dankſagung.
Für die überaus herzliche Anteilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Gatten und Vaters,
ſowſe für die vielen Blumenſpenden ſagen wir
allen Verwandten, Freunden und Bekannten
unſeren herzlichſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Weber für ſeine troſtreichen
Worte, dem Marine=Verein Darmſtadt für die ſo
zahlreiche Beteiligung, die erhebende Grabmuſik
und Kranzniederlegung, ferner der N. S. K.O.V.,
dem Bahnbetriebswerk Darmſtadt, dem
Reichs=
bund Deutſcher Beamten (Fachſchaft
Lokomotiv=
führer), dem Eiſenbahn=Verein für die
Nieder=
legung ihrer ſchönen Kranzſpenden.
Marie Biedenkapp und Söhne.
Darmſtadt, den 12. November 1935.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme,
Blumen= und Kranzſpenden bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen
Georg Peirn
Werkmeiſter i. R.
danken herzlichſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Prankratiusſtraße 62
Dankſagung.
Für die unſerem lieben Entſchlafenen
Joh. Georg Becker
anläßlich ſeines Heimgangs erwleſene Teilnahme ſagen wir
hiermit herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir den Inhabern
und der Gefolgſchaft der Firma Möbelfabrik Joſef Trier ſowie
der Firma Raumkunſt für die wohltuende Teilnahme während
der ſchweren Erkrankung unſeres lieben Heimgegangenen, ſowie
den ehrenden Nachruf am Grabe und die Kranzſpenden. Nicht
minderen Dank dem ärztlichen Perſonal und den Schweſtern
des Eliſabethenſtifts für die liebevolle Behandlung und Herin
Pfarrer Lautenſchläger für die troſtreichen Worte.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Nidda, Düſſeldorf, Berlin, den 13. November 1935.
Eliſabethenſtraße 26.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und die überaus zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege innigſten Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Heß
für ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
dem Betriebsführer und der Gefolgſchaft
der Firma J. O. Nohl ſowie dem
Reichs=
lufiſchutzbund für den ehrenden Nachruf.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
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merstag, 14. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 314 — Seite 5
s der Landeshauptſtadt
Die Beſitzergreifung von Kiautſchou.
Darmſtadt, 14. November 1935
Gemu
s Wein
Preiset
Deutſches Rokes Kreuz.
ᛋ diesjährige Nikolausfeſt der hieſigen
Rotkreuz=
erungen findet diesmal wieder am Wochenende, und zwar
scag, den 7. Dezember, in ſämtlichen Räumen des
ſchen Saalbaues ſtatt. Die Vorbereitungen ſind in vollem
nd verſprechen einen Verlauf, der ſich würdig den
wohl=
enen Rotkreuzfeſten der Vorjahre anſchließen wird. Die
rungen, welche den Abend einleiten, bieten ſowohl der
wwie den Erwachſenen wieder eine beſchauliche Feier=
DDer Tombolaverloſung ſind von Freunden und Gönnern
dien Kreuzes ſchon zahlreiche wertvolle Gewinne geſtiftet
Für Speiſe und Trank zu den niedrigſten, jedem
Volks=
h erſchwinglichen Preiſen iſt beſtens vorgeſorgt. Auch die
wige Jugend wird auf ihre Koſten kommen.
ergeht denn an alle Volksgenoſſen und =genoſſinnen nun
tzichedBitte: Haltet euch den 7. Dezember für das
Rot=
frei und zeigt durch euer Erſcheinen, daß ihr die
Be=
der Rotkreuzſache erkannt habt und ſie zu unterſtützen
ed!
„Jenny” und „Piccolo”
ſammeln für das Winkerhilfswerk.
nachmittag um 4 Uhr gibt es für Darmſtadt eine große
hſchung. Zwei ſeltſame Gäſte, „Jenny” und „Piccolo”,
ſich in den Dienſt unſeres Winterhilfswerks geſtellt und
nrit großen Sammelbüchſen bei dem Standkonzert des
ſtros der Landespolizeigruppe Darmſtadt um 4 Uhr auf
dolf=Hitler=Platz für die Hilfsbedürftigen unſerer Stadt
gleichen Abend werden die beiden populären Sammler
nierhilfswerkes, die ſchon in allen Großſtädten die Maſſen
größten Plätzen zuſammengezogen haben und von jedem
ſtoſchen in ihre Sammelbüchſen erhielten, im Mittelpunkt
ſterr Varieté=Veranſtaltung im Städtiſchen Saalbau ſtehen
mDarmſtadt noch nie Geſehenes zeigen. „Jenny” wird
ſo=
alter Kegelbruder auftreten, wird Schreibmaſchine
ſchrei=
ſchließlich als ſorgfältiger Friſeur einen jungen Mann
Publikum raſieren.
erdem tritt eine ganze Zahl internationaler
Varieté=
mit einem einzigartigen abwechſlungsreichen
Varieté=
em auf. Ueber die Einzelheiten wollen wir heute nicht
Vrraten. Nur eins ſei feſtgeſtellt: 36 auserleſene
ben und Künſtler wollen auf eigene Art Helfer bei
bßen Winterhilfswerk ſein. Es bleibt zu wünſchen daß,
ſvie in den Städten Mainz, Hanau und Worms, in denen
heßzten Tagen die gleichen Gaſtſpiele gegeben wurden, die
ſtung weitgehendſtes Verſtändnis für die Sonder=
Veran=
hn des Winterhilfswerks aufbringt und recht zahlreich
ſten für die Vorſtellungen heute und morgen abend 8.15
Städtiſchen Saalbau ſind zum Preiſe von 75 Pfg. bei
ynten Vorverkaufsſtellen erhältlich.
dieſer Gelegenheit wird nochmals darauf hingewieſen,
Freitag, nachmittags 4 Uhr, eine
Sondervorſtel=
ſür die Hilfsbedürftigen gegeben wird, bei der
gutt frei iſt. Karten hierzu ſind in beſchränktem Maße
den einzelnen Ortsgruppen der NSV. erhältlich. Die
eigesse haben jedoch nur Gültigkeit in Verbindung mit dem
Lusweis.
R
chentheater im Orpheum. Am Sonntag, 17. November,
ſugs 3.30 Uhr, findet einmalig die Aufführung von „Rot=
und der Wolf” ſtatt. Durch Tanzeinlagen eines Kinder=
Fwird die Aufführung noch beſonders verſchönert. Wer
indern eine Freude bereiten will, beſuche mit dieſen die
giachmittagvorſtellung. (Siehe Anzeige.)
Eeinnerangen eines Burmkadtets,
der Büdet wodr.
Am 14. November jährt ſich zum 38. Male der Tag, an dem
Deutſchland von der Bucht von Kiautſchou im Oſten des chineſiſchen
Reiches Beſitz ergriff, die dann in wenigen Jahrzehnten zu einer
blühenden deutſchen Kolonie wurde, bis der unglücklich und
un=
gerechte Ausgang des Weltkrieges dieſes Stück Deutſchland im
fernen Oſten uns wieder entriß. Zwar, 38 Jahre ſind nicht
eigent=
lich ein Jubiläum, aber an ſchöne und ſtolze Tage und Taten
dür=
fen und ſollen wir uns immer erinnern. Und ein ſchöner und
ſtolzer Tag war es für uns, die wir zur Beſatzung des
Flagg=
ſchiffes der Kreuzerdiviſion des Admirals von Diederichs, S.M. S.
Kaiſer zählten, der Kreuzerdiviſion, die den Befehl zur
Beſitz=
ergreifung der Bucht von Kiautſchou erhielt und ihn
ſelbſtver=
ſtändlich ausführte. Ein ſchöner und ſtolzer Tag für uns und für
ganz Deutſchland, wenn die Beſetzung der Bucht auch keine
Kriegs=
tat war, ſie erfolgte völlig unblutig. Die Chineſen unter General
Tſchang, obwohl in mehrfacher Ueberzahl gegen unſer 700 Mann
ſparkes Ländungskorps leiſteten keinerlei Widerſtand. Sie zogen
ſich befehlsgemäß 15 Kilometer von Tſingtau, wo ſie ſtationiert
waren, zurück.
Was war Grund und Urſache der Beſitzergreifung? Die
da=
malige deutſche Regierung mußte einen Ausgangspunkt unſerer
wirtſchaftlichen Beſtrebungen in China haben und hatte als
ge=
eignetſten die Bucht von Kiautſchou mit den beiden Plätzen
Tſingtau und Kiautſchou ſeit langem feſtgeſtellt. Von hier aus
war es möglich, durch eine Eiſenbahn das Hinterland zu
erſchlie=
ßen und vor allem zu den Kohlenfeldern von Weihſien zu
ge=
langen. Sie verſuchte im Wege der diplomatiſchen Verhandlungen
dieſen Platz von China zu pachten. Viele andere Nationen hatten
ähnliches in China längſt erreicht. Wie es ſo war in China, die
Verhandlungen zogen ſich immer mehr in die Länge, und ſie wären
vermutlich nie zum Abſchluß gekommen, wenn nicht ein trauriger
Anlaß ſie beſchleunigt hätte.
Im November 1897 wurde die Miſſionsanſtalt des Vikariates
Süd=Schantung von fanatiſchen Chineſen überfallen und die
deut=
ſchen Miſſionare Nies und Henle ermordet. Um den geforderten
Sühnemaßnahmen den nötigen Nachdruck zu geben, befahl der
deutſche Kaiſer die Beſetzung der Bucht von Kiautſchou.
Schwie=
rigkeiten, die von der ruſſiſchen Regierung gemacht wurden,
konn=
ten alsbald durch perſönliche Verſtändigung mit dem Kaiſer von
Rußland aus dem Wege geräumt werden.
Schon viele Jahre vorher war die Bucht von Kiautſchou
regel=
mäßig von deutſchen Kriegsſchiffen angelaufen worden. Bei einer
ſolchen Gelegenheit war es auch, als ein tragiſches Geſchick des
deutſchen Kanonenbootes „Iltis” 71 braven deutſchen Seeleuten
das naſſe Grab bereitete. Durch einen Taifun auf ein Felſenriff
geſchleudert, ging die „Iltis” unter. Nach einem dreimaligen
Hurra auf das ferne deutſche Vaterland und mit dem
Flaggen=
lied auf den Lippen ging die Beſatzung mit ihrem Schiff in die
Tiefe, zeigte der Welt, wie deutſche Seeleute zu ſterben wiſſen.
Vieltauſendfach haben ſie es im Weltkrieg wiederholt. Der
Iltis=
beſatzung zum Gedächtnis wurde von Deutſchland ein Stück Land
in der Nähe der Strandungsſtelle von China angekauft und ein
Ehrenfriedhof errichtet. Die wenigen Kameraden, die das Meer
wieder hergab, wurden hier beigeſetzt und ein großes ſchönes
Denk=
nal, auf dem die Namen aller toten Helden der „Iltis”
einge=
meißelt ſind, ſchmückt dieſen Ehrenfriedhof im fernen Oſten. Ein
weiteres Denkmal an ihren heldenhaften Untergang das
Iltis=
denkmal, ein gebrochener Maſt mit der deutſchen Kriegsflagge,
wurde am 14. November 1898 in Schanghai erſtellt und unter
Teilnahme einer großen Zahl ſchon damals anſäſſigen Europäer
unter großen Feierlichkeiten enthüllt. Einem unglücklich=
glück=
lichen Zufall verdankten wir, die Beſatzung der „Kaiſer, zu
der ich und noch einige Darmſtädter gehörten, die Beteiligung an
dieſer Feier. Bei einem Scharfſchießen in der Nähe von Schanghai
war unſere „Kaiſer” auf einen Felſen aufgelaufen und hatte einen
gewaltigen Riß in ihren ſtählernen Leib davongetragen. Wenige
Tage ſpäter wurden wir von unſeren Kameradenſchiffen
abge=
ſchleppt und die „Kaiſer” im Hafen von Hongkong repariert.
Doch ich habe vorgegriffen. An die Beſitzergreifung wollte ich
erinnern. Admiral Otto von Diederichs erhielt alſo den
Be=
fehl, mit ſeiner Kreuzerdiviſion in die Bucht von Tientſin
einzulaufen und ſie in deutſchen Beſitz zu nehmen. Die Kreuzer
S.M.S. Kaiſer, Prinzeß Wilhelm und Cormoran
nahmen an dieſer Aktion teil. Unſere Kaiſer war Flaggſchiff. Die
chineſiſche Lagerbeſatzung von mehreren tauſend Mann unter
General Tſcheng war durch unſer Erſcheinen und durch die
drohend auf Tientſin gerichteten Kanonenrohre unſerer Kreuzer
ſo überraſcht, daß ſie unſerem Landungskorps von 700 Mann
keinerlei Widerſtand entgegenſetzte und dem Befehl; ſich vorerſt
15 Kilometer hinter Tientſin zurückzuziehen, alsbald nachkam.
Jetzt regelten ſich die deutſchen Sühneforderungen in Peking ſehr
ſchnell. Eine ihrer wichtigſten Bedingungen war der
Pachtver=
trag, der die Bucht von Tientſin-Kiautſchou auf 99 Jahre in
deutſchen Beſitz brachte. Die Hoheitsrechte über dieſes Gebiet
gingen an Deutſchland über, der Bau einer Eiſenbahn nach den
Kohlenfeldern und zum Anſchluß an das große Eiſenbahnnetz
Pe=
king=Hankau wurde konzeſſioniert, ebenſo die Ausbeutung der
Kohlenfelder von Weihſien, Poſchan und Itſchaufu uſw.
Um weitere Schwierigkeiten und Verſchleppungsverſuche im Keime
zu erſticken, wurde eine zweite Kreuzerdiviſion unter dem Befehl
des Prinzen Heinrich von Preußen nach Kiautſchou entſandt und
nun ging es mit deutſcher Tatkraft und Gründlichkeit alsbald an
den Ausbau der Bucht, unſer deutſches Kiautſchou entſtand.
In wenigen Jahren wurden aus dem ehedem armen chineſiſchen
Fiſcherdorf Kiautſchou und beſonders aus Tſingtau vorbildliche
blühende deutſche Gemeinweſen. Regierungsgebäude und große
Handelshäuſer entſtanden, vorbildliche Straßen und Plätze
wur=
den angelegt, Flußläufe reguliert, ein großes Schwimmdock und
eine Reparaturwerkſtätte für die Marine erbaut und ſchon 1901
konnte die erſte Eiſenbahnſtrecke Tſingtau-Kiautſchou in Betrieb
genommen werden. Kurz, die Bucht wurde ein Hauptſtützpunkt
der Handels= und Wirtſchaftsintereſſen Deutſchlands in Oſtaſien
und ſelbſtverſtändlich Flottenſtützpunkt der deutſchen Marine. Das
geſamte deutſche Buchtgebiet aber blieb ein allen Nationen
geöff=
neter Freihafenbezirk. Aus Dörfern wurden blühende große
Städte, deren Einwohnerzahl bald ein Vielfaches von der betrug,
die ehedem die der ganzen Bucht ausmachte.
Kein Wunder, daß ſie den Neid anderer erregte, und daß
Ja=
pan die erſte ſich ergebende Gelegenheit, den Weltkrieg, ergriff,
ſie an ſich zu reißen. Was deutſcher Fleiß und deutſche Tatkraft
geſchaffen, zu einer Zeit an ſich zu reißen, da Deutſchland gegen
eine Welt von Feinden ſtand und der kleinen Beſatzung von
Kiautſchou gegen die vielfache Uebermacht Japans, keine Hilfe
ſenden konnte. Nach monatelangem Kampf, erſt als die letzten
Patronen und Granaten verſchoſſen, die Beſatzung ausgehungert
war, mußte Kiautſchou den Japanern übergeben werden. „
Ein=
ſtehe für Pflichterfüllung bis zum Letzten”, hatte der
Komman=
dant dem Kaiſer gefunkt und wahrlich, bis zum Allerletzten hatte
die tapfere Beſatzung ausgehalten. Ein hohes Lied deutſcher
Sol=
datentreue. Ein Darmſtädter Artillerieoffizier, Major v. Keyſer,
wenn ich mich recht erinnere, fungierte als Parlamentär. — —
Die Erinnerung an den 14. November 1897, dem Tag der
Be=
ſetzung von Tſingtau, bei der mehrere Darmſtädter beteiligt
waren, und die an den 3. Dezember 1914, der Wegnahme der
deut=
ſchen Kolonie durch die Japaner, löſt heute in unſerem „Volk
ohne Raum” bittere und wehmütige Gedanken aus.
J. S.
enſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30. Ende geg. 22.30 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde, Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
„Der Waffenſchmied”, komiſche Oper von Lortzing.
ſav.
Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr. —
Haupt=
miete D. 7. Vorſtellung; Kinderreiche Mütter Nr.
271—360. „Herz über Bord”, Operette von Eduard
Künnecke.
Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E.
ov, 7. Vorſtellung. — In neuer Einſtudierung u.
Aus=
ſtattung: „Othello”, Oper von Giuſeppe Verdi.
Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr. — Hauptmiete
C. 8. Vorſtellg.; Volksmiete Gruppe III. 1. Vorſtellg.
ſſov. „Die Pfingſtorgel”, eine bayeriſche Moritat von
Alois Johannes Lippl.
KLEINES HAUS.
Anfang 20,00 Ende nach 22.30 Uhr. — Zuſatzmiete
III. 4. Vorſtellung. Zum erſten Male: „Der
Fall Wunderlich”, Schauſpiel von Renate Uhl.
Anfang 20.00 Ende 22.00 Uhr. — 2.
Beethoven=
ov. Abend des Schnurrbuſch=Quartetts.
Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde H 4. Voxſtellung; Zuſatzmiete 1X. „Onkel
Theodor”, Komodie von Selma Lagerlöf.
Anfang 19.30 Ende nach 21.45 Uhr. — Volksmiete
Gruppe II, 2. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe”, komiſche Oper von W. A. Mozart.
iyes Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
hiters kommt heute abend ein Schauſpiel der jüngſten
Bühnendichtung. „Der Fall Wunderlich” von Renate
er Inſzenierung von Jochen Poelzig und Fritz Riedl
ufführung. Die Titelrolle ſpielt Ludwig Linkmann;
en Hauptrollen ſind Gertrud, Bergmann, Hildegard
49 Julius Joachim Bartſch beſchäftigt. Morgen abend
löch nurrbuſch=Quartett im Kleinen Haus ſeinen 2.
Beet=
cud: im Großen Haus wird morgen die erfolgreiche
Unecke=Operette „Herz über Bord” wiederholt. — Der
Wringt im Großen Haus die erſte Aufführung von Ver=
POper „Othello” in der neuen Inſzenierung von Dr.
hyn und Max Fritzſche, unter der muſikaliſchen Leitung
Balmuſikdirektor Karl Friderich.
nachen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß das Heſ=
Vestheater den Vorverkauf für die beiden Gaſtſpiele von
Mam Dienstag und Donnerstag nächſter Woche an der
Kleinen Hauſes eröffnet hat.
— Johannesgemeinde. Unſere Gemeindeglieder werden zu
einem Gemeindeabend ſehr herzlich eingeladen, der
mor=
gen Freitag, abends 20.15 Uhr, im Gemeindehaus,
Kahlert=
ſtraße 26, ſtattfinden ſoll, bei dem ein Vortrag gehalten wird
über Luthers Geiſteserbe‟. Unſere Kurrende und einige
Mitglieder des Aelteren Jugendkreiſes werden durch Singen
und Muſizieren den Abend ausgeſtalten helfen. Am
kommen=
den Sonntag dem 17. November, abends 20 Uhr,
wird in unſerer Johanneskirche eine Feierſtunde ſein, die dem
Andenken der großen Meiſter Bach, Schütz und Händel gewidmet
ſein ſoll. Von Bachs großen Präludien und Fugen kommen die
beiden in H=Moll und C=Moll zum Vortrag, die immer wieder
von der genialen Schöpferkraft des Meiſters überzeugen. Die
Bachſche Arie „Gerechter Gott, ach rechneſt du” dürfte, da ſie
ſel=
tener geſungen wird, für viele von großem Intereſſe ſein. Auch
das ſchon öfters dargebotene Adagio in Cis=Moll aus dem
Vio=
linkonzert in E=Dur wird von Freunden Bachſcher Kunſt gern
gehört. Ihm ſtellt ſich würdig zur Seite die ſeltener zum
Vor=
trag gelangende Sonate in 4 Sätzen in G=Moll von G. Fr.
Händel. Der „Vater der Muſikanten‟. Heinrich Schütz, kommt
nit den beiden kleinen geiſtlichen Konzerten „Eile, mich Herr,
zu erretten” und O ſüßer, o freundlicher Herr Jeſus Chriſte‟
zu Gehör, beides Werke, die in ihrer Gefühlsſtärke dazu berufen
ſind, geiſtliche Volkskunſt zu werden. Auch die Gemeinde ſoll
mitwirken und einige Verſe des Liedes „Vor deinen Thron tret‟
ich hiermit” ſingen, zu dem Bach kurz vor ſeinem Tode ein
er=
greifend ſchönes Choralvorſpiel ſeinem Schwiegerſohn Altnickel
in die Feder diktierte. Die Ausführenden ſind; Frau Grete
Haſſelblatt=Oſing (Sopran), Frau Eliſabeth
Kra=
ner=Büche (Violine) und Auguſt Niebergall (Orgel).
Elektro-Staubsauger
„Vampyr 35‟‟ RM. 83.-
Bezug durch den Fachhandel (h
— Neue Halteſtelle. Die ſeit dem 17. 9. 35 täglich verkehrende
Reichsbahn=Güterkraftfahrlinie Darmſtadt — Modautal —
Eber=
ſtadt — Darmſtadt — hat nunmehr eine Halteſtelle in der
Villen=
kolonie Eberſtadt, und zwar in der Adolf=Hitler=Straße 184,
er=
halten.
Ein 50 000=Mark=Gewinn gezogen. Bei der Mittwochziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde auf die Nr.
211 769 ein Gewinn von 50 000 Mark gezogen. Das Los wird
in der erſten Abteilung in Achteln in Bayern geſpielt, in der
zweiten Abteilung ebenfalls in Achteln in Schleswig=Holſtein.
Jungvolk ſammelk am 16. Novbr. Brok!
Vollsgenoſſe! Gib Brot=Gutſcheine!
E Zur Brotſammlung des Jungvolks. Nun ſind wieder
ein=
mal unſere Pimpfe am Werk, am kommenden Samstag für
un=
ſere Hilfsbedürftigen des Kreiſes Darmſtadt eine große
Brot=
ſammelaktion durchzuführen. Da es nicht immer zweckdienlich iſt,
nur Brot zu ſpenden, ſo iſt man aus Erfahrung der vorjährigen
Winterhilfsſammlungen dazu übergegangen, auch
Brotgut=
ſcheine auszugeben. Die Hausfrau erhält dieſe bei den Bäckern
der Bäcker=Innung Darmſtadt zu folgenden Preiſen: großer
Laib Kornbrot (2 Kilo) 0,62 RM. 1 kleiner Laib Kornbrot
(1 Kilo) 0 31 RM., 1 großer Laib Miſchbrot (2 Kilo) 0.74 RM.,
1 kleiner Laib Miſchbrot (1 Kilo) 0,37 RM. Es wird gebeten,
hiervon regen Gebrauch zu machen, damit nicht nur Brot
ein=
geſammelt wird, ſondern auch Gutſcheine, deren Gültigkeit erſt
am 30. November abläuft und ſo den Hilfsbedürftigen
ermög=
licht wird, bis zu dieſem Zeitpunkt Brot einzutauſchen. Da es
ſchließlich auch vorkommen kann, daß man verſäumt, ſich
recht=
zeitig mit Brot oder Gutſcheinen zu verſehen, ſo kann man bei
den Pimpfen Brot=Gutſcheine kaufen und dieſen dann wieder
aushändigen.
Mozart=Verein. Ihr erſtes Winterkonzert haben Mozart=
Ver=
ein und Inſtrumentalverein in die Weihe des Bußtags geſtellt. In
einer kirchenmuſikaliſchen Feier bringen ſie Werke von Händel und
Schütz zu Gehör und ſchließen mit dem ſelten gehörten Requiem
für Männerchor und Orcheſter. Profeſſor Dr. Noack, der die
Nach=
folge Friedrich Rehbocks angetreten hat, leitet damit das erſte
Konzert des Mozart=Vereins.
Zum Feſt der Goldenen Hochzeit Herrn Georg Weber.
und Ehefrau Katharine, geb. Arnold in Pfungſtadt,
und Herrn Ludwig Crößmann X/III. und Ehefrau
Katharine, geb. Liebig, in Pfungſtadt ebenfalls zur
Gol=
denen Hochzeit.
Den Eheleuten Schrohe, Dreibrunnenſtraße 11, zur
Sil=
bernen Hochzeit. Das Jubelpaar iſt ſeit ſeiner Verehelichung
treuer Leſer unſerer Zeitung.
Herrn Hermann Lutz und Frau Marie geb. Kipp,
Woogsplatz 6, zur geſtrigen Feier der Silbernen Hochzeit.
Herrn Johann Sauter in Raubach zu ſeinem 73.
Geburts=
tag, den er geſtern feiern konnte.
Herrn Maurermeiſter Chriſtian Herdt Ober=
Ram=
ſtadt, Siebenhäuſergaſſe, zu ſeinem 75. Geburtstag, den er am
13. November feiern konnte.
denn sie geben durch die Doppelspirale — je nach Größe — bis zu 20%0 mehr. Licht bei gleichem
Stromverbrauch. Helleres Licht schont die Augen, gibt Sicherheit und kostet nicht mehr, denn
Seite 6 — Nr. 314
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Novemck.
Die Deutſche Arbeitsfront
ie
Aufſtieg durch Leiſtung.
Der Führer hat am erſten Tage der deutſchen Arbeit im
Jahre 1933 geſagt, daß es notwendig iſt, daß ein Stand, ſei es
der Bauer, Handwerker, Fabrikarbeiter oder der geiſtig
Schaf=
fende, von der Notwendigkeit des anderen Standes mehr
über=
zeugt ſein muß, als von der Notwendigkeit ſeines eigenen Tuns.
Deshalb kommt es darauf an, daß jeder an dem Platz, an den
er geſtellt iſt, ſeine Pflicht tut. In einem Volke kann es nur
zweierlei Menſchen geben: ſolche, welche ihre Pflicht erfüllen,
und ſolche, die ſie vernachläſſigen. Entſcheidend iſt nicht, wo der
Einzelne ſeine Pflicht tut, ſondern daß er ſie tut. Jeder
Arbeits=
kamerad, welcher an ſeinem Arbeitsplatze mit dem Gefühl ſchafft,
nicht nur für ſich ſelbſt, ſondern durch ſeine Arbeit für ſein
gan=
zes Volk zu wirken, erhält auch die innere Befriedigung. Sein
Leben erhält durch die Berufsarbeit erſt Inhalt, ſie hebt ihn
empor und gibt ihm die Ueberzeugung, der Gemeinſchaft, dem
Volk, der Nation dadurch zu dienen. Freude am Leben Stolz
auf die Nation bedeutet Bejahung des nationalſozialiſtiſchen
Staates, den dieſe Nation ſich geſchaffen hat und der Nation
erhält. Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt, hat
bereits in dem in der Oeffentlichkeit bekannt gegebenen
Arbeits=
plan ſämtlichen Arbeitskameraden davon Kenntnis gegeben, daß
für eine Reihe von Berufen Lehrgänge Vortragsreihen, Kurſe
und Arbeitsgemeinſchaften in dieſem Winterhalbjahr vorgeſehen
ſind. Nicht immer iſt die Möglichkeit fachlicher Ertüchtigung in
dem Maße in den Betrieben gegeben, als es wünſchenswert und
notwendig wäre. Der vorliegende Arbeitsplan gibt aber
ſämt=
lichen Arbeitskameraden, welche handwerklich oder geiſtig ſchaf=
die Gewähr, daß in den Lehrgängen durch erfahrene Lehr= und
Fachkräfte den Teilnehmern die Kenntniſſe vermitteln werden,
die in der täglichen Arbeit verwertbar ſind und wirklich eine
Bereicherung und Steigerung der Berufsleiſtung zur Folge
haben. Die Teilnahme von vielen Tauſenden von
Arbeitskame=
raden an den Berufserziehungsmaßnahmen der DAF. ſchuf die
Vorausſetzung, daß dieſe wirtſchaftlichen Nutzen daraus ziehen
konnten durch Verbeſſerung ihrer Stellung im Betriebe und
da=
mit zugleich ihrer wirtſchaftlichen Daſeinsbedingungen. Damit
jeder Arbeitskamerad ſich noch an den ausgeſchriebenen
Unter=
richtsmaßnahmen beteiligen kann, iſt der Anmeldeſchluß auf den
25. November verlegt worden. Weitere Auskünfte erteilen der
Kreisberufswalter ſowie die Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter
im Hauſe der Arbeit, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, V. I und
Seitenbau, woſelbſt auch noch die Arbeitspläne und der Stoff=
H. H.
aufbau zur Einſicht offen liegen.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
Betr.: Werkausſtellungen. Wir bitten zum letzten Male die
Künſtler, die ſich an den Werkkunſtausſtellungen beteiligt haben,
umgehend die ausgeſtellten Gegenſtände auf der Kreisdienſtſtelle
Bismarckſtraße 19 abzuholen, da wir keine Garantie mehr
über=
nehmen können.
Beſichtigung der Bühne des Heſſ. Landestheaters. Am
kom=
menden Sonntag wird eine Beſichtigung der Bühne des Heſſiſchen
Landestheaters durchgeführt. Die Führung hat der techniſche
Direk=
tor Richter. Die Teilnehmergebühr beträgt 20 Pfg. Treffpunkt:
9.45 Uhr an der Oſtſeite des Großen Hauſes. Die Karten werden
vor der Beſichtigung ausgegeben.
Lichtbildervortrag: „Auf deutſchem Schiff ins Wikingerland
(Norwegen)”. Am Mittwoch, den 20. November, veranſtaltet der
Kreis Darmſtadt einen Lichtbildervortrag „Auf deutſchem Schiff
ins Wikingerland (Norwegen)” im großen Saale „Haus der
Ar=
beit” Bismarckſtraße 19. Eintritt 30 Pfg., Beginn 20 Uhr. Zu
dieſer Veranſtaltung ſind insbeſondere alle diejenigen
Volksgenoſ=
ſen eingeladen, die in dieſem Jahre an einer KdF.=Urlauberfahrt
nach Norwegen teilgenommen haben oder noch im kommenden
Jahre teilnehmen wollen.
Sonntag, den 17. November: Fußwanderung nach Kranichſtein.
Täubches Höhle — Gräfenhauſen — Arheilger Koberſtadt —
Jagd=
ſchloß Kranichſtein. Marſchzeit: 5½ Stunde — Ruckſackverpflegung.
Treffpunkt: 8.30 Uhr Ecke Frankfurter und Blumenthalſtr.
Teil=
nehmerkoſten — keine.
Wanderung des Kreiſes Offenbach nach Meſſel am 17. Novbr.
Die NS.=G. „Kraft durch Freude” Kreis Offenbach führt am
Sonntag, den 17. November, eine Fußwanderung über Faſanerie
— Jagdſchloß Kranichſtein — Wildpark — Grube Meſſel durch
Anſchließend Raſt und Rückmarſch nach Darmſtadt. — Marſchzeit
5—6 Stunden. Treffpunkt 8,15 Uhr an der Faſanerie (
Hirſch=
köpfen). Führung: Kreiswanderwart Pg. Prager. — Die
Darm=
ſtädter Wanderkameraden ſind zur Teilnahme an dieſer
Wande=
rung willkommen.
Ortsgruppe Mitte. Fußwanderung am 17. November.
Darm=
quelle — Steinbuckel — Eiſerne Hand — Ludwigseiche — Loh —
Nieder=Ramſtadt (Raſt) — Mathildentempel — Lindenbergtempel
Darmſtadt. Marſchzeit; 4½ Stunden. — Ruckſackverpflegung.
Treffpunkt: 8.30 Uhr Böllenfalltor. Führung: Ortswanderwart
Altenkirch.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Heute, Donnerstag, finden ſtatt:
Allgemeine Körperſchule: für Männer und Frauen (
Haus=
wirtſchaftliche Berufsſchule, Lagerhausſtraße 7) von 20—21 Uhr.
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele; nur für Frauen. Liebigs=
Oberrealſchule (Lagerhausſtr. 3) von 20—21 Uhr; Viktoriaſchule
(Hochſtraße 44) von 20—21 Uhr.
Achtung! Skitrockenkurſus II: für Männer und Frauen.
Turn=
halle (Soderſtraße 30) von 20—22 Uhr. Jeder Deutſche
Volksge=
noſſe kann ſich an unſeren Sportkurſen beteiligen. Wir verweiſen
alle Intereſſenten auf folgende neuen Kurſe:
Schwimmen: Fortgeſchrittene und Anfänger; Frauenkurſus
be=
ginnt Freitag, den 15. November, von 19.30—20.30 Uhr (kl. Halle).
Gemiſchter Kurſus; beginnt Monntag ,den 18. November, von
20.30—21.30 Uhr (kl. Halle); Freitag, den 15. November, von 20.30
bis 21.30 Uhr (gr. Halle).
Sportfechten: für Männer, Frauen und Jugendliche. Kurſus
beginnt Mittwoch, den 13. November. Fechtſchule Kaiſer (
Schloß=
gartenſtraße 11) von 20—21 Uhr.
Anmeldungen und Auskunft: Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt,
Bismarckſtr. 19.
Der Polizeibericht.
Vermißter Hitlerjunge! Vermißt wird ſeit dem 11. Juli
1935 in Mannheim der Hitlerjunge Ernſt Ries, geb. 5. 9. 1920
zu Heidelberg. Beſchreibung: 155 Meter groß, hat
läng=
liches, friſches Geſicht, lange, dunkle Haare, die meiſtens im
Ge=
ſicht hängen, dunkle, tiefliegende Augen, trägt ſchwarze, kurze
Hoſen, ſchwarze Hitlerjungenweſte und einen mit Fell
überzoge=
nen Torniſter bei ſich. Der Vermißte tritt auch unter anderem
Namen auf und macht falſche Angaben über ſeinen Heimatort. —
Für die Ergreifung des Vermißten iſt eine Belohnung von
50 RM. zugeſichert.
Wer hat die Täter beobachtet? In der Nacht zum 28. 10. 35
wurde aus dem Münzfernſprecherhäuschen am Kapellplatz die
Hörmuſchel und Membrane von unbekannten Tätern abgeſchraubt
und entwendet.
In der Nacht zum 11. 11. 35 wurde aus dem
Münzfernſprecher=
häuschen am Schillerplatz die Hörmuſchel von unbekannten
Tätern entwendet.
Sachdienliche Mitteilungen ſind an das
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33. Zimmer 12. zu richten.
Achtung!
Die größken WHW=Sammler „Jenny” und „Piccolo”
heute ab 4 Uhr auf dem Adolf=Hikler=Plak!
Marka Eggerkh erzählk: „Ich und die Muſik”
In dieſem Film, der ſich mit dem Leben des großen
italieni=
ſchen Komponiſten Bellini beſchäftigt und der ſein Schickſal aus der
Einmaligkeit einer Privatſache heraushebt, um es in allgemein
intereſſierende ewig=gültige Formen zu kleiden, hatte ich die Frau
zu ſpielen, die dem berühmten Schöpfer unſterblicher Muſik in
ſei=
nem raſtloſen Schaffen eine ſtete Quelle immer neuer Anregungen
war, ohne doch das Glück bei ihm zu finden. In dauernder
Ein=
ſamkeit ging ihr Leben dahin. Nur die Gedanken an Bellini und
ſeine Meiſterwerke gaben ihr vorübergehend Troſt, nicht ohne ſie
jedoch dann wieder ihre Verlaſſenheit um ſo ſtärker empfinden zu
laſſen. Dieſer Inhalt der Rolle, dazu die ernſte, zu Herzen gehende
Muſik, die die Szenen des Films ſtändig begleitet, hatten es
ver=
urſacht, daß ſich von Tag zu Tag mehr eine ſeeliſche Depreſſion
meiner bemächtigte. Eines Tages ſollte ich die Arie der „
Nacht=
wandlerin” ſingen, aber es wollte und wollte nicht gelingen. —
Philipp Holmes als Opernkomponiſt Bellini in dem
Tobis=Rota=Film „Maddalena” mit Marta Eggerth
in der weiblichen Hauptrolle. (Photo: Tobis=Rota.)
Von Bellini habe ich außerdem noch die Arie der Caſta Diva aus
der Oper „Norma” und von Roſſini die der Roſina aus dem „
Bar=
bier von Sevilla” für den Film geſungen. — Schwermütig ſaß ich
auf meinem Stuhl in der Atelier=Ecke und war buchſtäblich zu
nichts fähig. Doch der Regiſſeur des Films, Carmine Gallone,
hatte ſich ſchon am Tage vorher auf alle Fälle vorbereitet. Und
ſeine Bemühungen ſollten eine ungeahnte Wirkung haben.
Plötz=
lich begann nämlich aus dem Atelierlautſprecher etwas zu klingen,
was mich aufhorchen ließ: Puccinis „Tosca”=Arie. Es war das
Tonband aus dem Film „Mein Herz ruft nach dir”, von Jan
Kie=
pura beſungen, das ſich Gallone beſorgt hatte und es nun abrollen
ließ. Teils aus Freude über die Ueberraſchung, teils aus tiefer
Ergriffenheit über die herrlichen Melodien, begannen bei mir
Trä=
nen zu fließen. Und ſie nahmen mit ſich all die Bedrückung, die mich
ſo lange gequält hatte. Jetzt war es mit meiner
Niedergeſchlagen=
heit vorbei. Die erhebenden Klänge der Muſik hatten ihre
Wir=
kung getan. Mit neu erwachten Lebensgeiſtern begann ich wieder
meine Arbeit am Film Maddalena”, denn jetzt war es mir völlig
klar geworden: Sie bedeutete Dienſt am herrlichſten Gut der
Menſchheit, an der ewigen klaſſiſchen Muſik, der ein Denkmal zu
ſetzen ſich dieſer Film zur Aufgabe gemacht hat.
Vor dem Radienen
Das Union=Theater zeigt nur noch heute den ſpannenden
Ufa=Kriminalfilm nach dem vielgeleſenen Roman der „Berliner
Illuſtrirten”: „Einer zuviel an Bord” mit Lida Baarova,
Al=
brecht Schoenhals, René Deltgen. Willi Bürgel.
Helia=Lichtſpiele. Verſäumen Sie in Ihrem eigenen
Inter=
eſſe nicht eine der drei letzten Vorſtellungen dieſes wunderbaren
Filmwerkes beizuwohnen: „Liebesleute”, mit Renate Müller und
Guſtav Fröhlich. — Freitag und Samstag abend, jeweils 10.45
Uhr, in zwei Nachtvorſtellungen der wundervolle Südſee=Film
„Tabu”. Regiſſeur F. W. Murnau. Ein Filmerlebnis, an das
Sie immer wieder denken müſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen bis auf weiteres den großen
Jan=Kiepura=Film der Ufa, der in ganz Deutſchland eine
begei=
ſterte Aufnahme fand: „Ich liebe alle Frauen” mit Jan Kiepura,
Lien Deyers, Inge Liſt, Theo Lingen. Adele Sandrock.
Belida zeigt in Erſtaufführung Guſtav Fröhlich, Heinrich
George, Roſe Stradner in ihrem neueſten Film „Nacht der
Ver=
wandlung” mit Max Gülstorf. Ellen Frank, Harry Hardt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen ward
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichtelt.
Alter Abonnent H. in E. Die Intereſſen bezüglich Britiſch=
Kanada werden durch die Konſulate von Groß=Britannien
wahr=
genommen; es empfiehlt ſich deshalb, ſich zunächſt an das
Gene=
ralkonſulat für England in Frankfurt a. M., Guiolettſtraße 62,
zu wenden.
„Kündigung”. Iſt der Mietzins nach Monaten bemeſſen, ſo
hat die Kündigung ſpäteſtens am 15. des Monats auf
den Schluß desſelben zu erfolgen. Ihre Kündigung iſt alſo
auf Ende November rechtswirkſam, da ſie dem Vermieter
vor dem 15. zugegangen iſt.
H. S. in A. Bei der Eröffnung eines gemeinſchaftlichen
Teſtaments ſind die Verfügungen des überlebenden
Ehe=
gatten, ſoweit ſie ſich ſondern laſſen, weder zu verkünden noch
ſonſt zur Kenntnis der Beteiligten zu bringen. Von den
Ver=
fügungen des verſtorbenen Ehegatten iſt eine beglaubigte
Ab=
ſchrift anzufertigen. Das Teſtament iſt wieder zu verſchließen
und in die beſondere amtliche Verwahrung zurückzubringen.
1ud 10 Brbefaun desſäfe in der ehde Sie
ſondere Beſtimmung, wie zu verfahren ſei, kann zweckmäßig
ſein, iſt aber nicht unbedingt nötig, wenn der
Teſtamentsvoll=
ſtrecker die Intentionen der Teſtatoren kennt oder ſie im
Teſta=
ment beſonders niedergelegt ſind. Vielleicht Rückſprache
er=
wünſcht, dann Antwort erbeten.
29
E
Lehker Stahlhelm-Appell!
Die Kameraden des NSDFB. (Stahlhelm) Kreis D,
Stadt und =Land hatten ſich geſtern abend noch einmal
Auseinandergehen im Städtiſchen Saalbau zuſammero
Dem Ernſt der Stunde entſprechend war eine ſchlichte
folge zuſammengeſtellt, die umrahmt war von
muſikali=
bietungen der Kapelle Offenbach unter Leitung ihres 2.
Streck.
Mit dem Marſch „Preußens Gloria” wurde der Q0l
geleitet. Kreisführer Kerp begrüßte in kernigen herzlich en
die Kameraden. Er führte u. a. aus:
Es iſt ein reiner Zufall, daß wir unſeren Schlußapw
gleichen Tage abhalten, an dem vor nunmehr 17 Jahren
helm ins Leben gerufen wurde. Und trotzdem iſt es ein
Ich kann es mir erſparen, Ihnen die Geſchichte unſer
zu ſchildern, Sie kennen ſie ja alle. Nur eines möchtt,
mals betonen: Der Stahlhelm wollte keine Politik ma)
mehr war, wie ſchon aus ſeinem Namen erſichtlich, ſeim
Pflege der Frontkameradſchaft, die Erhaltung des
baren Frontgeiſtes der, aus Schweiß und Blut, aus
Durſt, aus gemeinſamer Not und gemeinſamem Sterbe
aus uns Soldaten ein Volk von Brüdern gemacht, al
unterſchiede aufgehoben eine eiſerne Mauer ohoe
Fugen geſchaffen hatte. Und ſein Ziel war, den wehrhaß
des alten Deutſchland aus dem marxiſtiſchen Niederbr=u
ten, dem heißgeliebten Vaterland wieder ein ſtolzes Hee=
Nun hat der Führer und Reichskanzler den Befeho
löſung des Stahlhelm gegeben. Wir als alte Soldaten
beſſer als alle anderen, daß jeder Befehl, ſei er wie
geführt werden muß. Darum gehorchen wir dieſem
Führers ohne mit der Wimper zu zucken, ohne Muun
Stahlhelm hat aufgehört. Aber er hat kein unwürdige
funden. Mit tiefer Befriedigung kann er heute auf
e=
land blicken, in dem die ehrwürdigen Traditionen alte
Soldatentums ſich verbinden mit dem Geiſt einer neuer
Stahlhelm gehört nun der Geſchichte an. Aber nicht ver
man der Männer im feldgrauen Kleide, die in der Zeit Su
die alte Kriegsflagge hochgehalten haben, man wird niche!
können und nicht vergeſſen, daß auch der Bund der Fram
ein gerüttelt Maß dazu beigetragen hat, einer n
die Bahn zu brechen, die Ketten abzuwerfen und dem
ſeine achtungheiſchende Stellung im Konzert der
Völke=
gewinnen. Mit eiſernem Meißel iſt auch der Name des
in das Buch der deutſchen Geſchichte eingetragen. Mi
Werk des Führers iſt nun das Ziel jedes ei
von uns.
Kameraden, zum letzten Male gedenken wir gem
Toten des Weltkrieges und der Bewegung — — Die Ja
tonierte das Lied vom guten Kameraden.
Kreisführer Kerp ſchloß dann: Für uns ſchläg
Trennungsſtunde. Aber wenn auch das äußere Band, de
ſchlang, zerriſſen iſt, das Band, das unſere
Frontkäm=
unſichtbar verbindet, dieſes Band wird ewig bleill=
Dank. Ihr lieben Kameraden, für Eure Treue!
Nach einem flotten Marſch ſprach Kam. Stroh
raden Kreisführer warme Worte der Anerkennung und
für ſeine getreu und gewiſſenhaft erfüllten Pflicht=
NSDFB. Kam. Kerp hat in vorbildlicher Weiſe als au
Kamerad und Führer den NSDFB. geführt. In der Et
Trennung geloben wir treue Mitarbeit unſerem Führrr
unſer deutſches Vaterland. Als deutſche Männer habei
unſer heißgeliebtes Vaterland gekämpft, unter Einſo
Lebens dienten und dienen wir unſerem Vaterland. Fär/
kunft ſind wir bereit, alles gerne hinzugeben, wenn es
land fordert.
Noch einmal wurde das Stahlhelm=Bundeslied
dann richtete Kam. Gauführer Stiebler einige Wcr
Kameraden, denen er für ihre Diſziplin dankte. Den Mi im
ſchafts= und Ortsgruppenführern und namentlich dem ZrN0.N0
ſprach er volle Anerkennung und tiefen Dank für LMmlflagzeug=
Far
im Stahlhelm aus.
Kam. Kreisführer Kerp brachte unſerem Führer urſtu Avettbewerl
kanzler Adolf Hitler ein dreifaches Siegheil aus. Nac M. ſtatt. M
ſang der deutſchen Lieder wurde der offizielle Teil LuesM un ds von der
geſchloſſen.
* Vorkragsabend Freya Moni6=Skurmſt
Der Vortragsabend von Frau Freya Monjé=St
am Mittwoch abend in der Turnhalle der Viktor
erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuchs. Die Künſtle
ehemalige Schülerin der Viktoriaſchule — ſich zum e
in Darmſtadt vor einem größeren Kreis hören ließ,
gediegene, auserwählte Vortragsfolge zuſammengeſte.
frei ſprach.
Im erſten Teil der auf das Balladenhafte eing
und mit dem „Taucher” von Schiller gleich zu Beginn. 4
Beifall erzielte, hörten wir den Erlkonig und Mahomtl
von Goethe; dann zum Abſchluß die Ballade „Das
Her=
glas” die mit „Hie Welf” und anderen Balladen zu dm
Dichtungen von Moritz von Strachwitz, dieſes echten R.a
gehört. Der zweite Teil brachte — mehr auf leiſe 7y4
Lyrik abgeſtellt — zunächſt „An die Sterne” von An=, der bedeutendſten dichteriſchen Perſönlichkeit de
hunderts. Dann das wehmütig=ergreifende, von B
Stimmungen erfüllte „Die Nacht” von Hölderlin und „
von Mathias Claudius (von Herder bekanntlich in die
der Völker” aufgenommen). Von Annette von
Droß=
ſprach die Künſtlerin „Im Mooſe”, eines der perſön2!
dichte, in dem der Droſte im Volkstum verwurzelte 2
mittelbarſten wirkt. Im zweiten Teil der Vortragsfo
„Die ſchöne Buche” von Eduard Mörike, des ſo tief au.
den ſeiner ſchwabiſchen Heimat ſchöpfende Lyrikers In
zen dritten Teile der Vortragsfolge kam eine ſprachlick-!
und inhaltlich tiefgedankliche Novelle. „Die Roſſe der
von Albrecht Schaeffer, zur Vorleſung, jenem
Dichter-
durch bedeutende Kriegsgedichte, dann durch mehrere R)
kannt wurde.
Die Künſtlerin, die mehrere Jahre als Schauſpie?
war, verfügt über ein warmes, tragendes und moduhlt
ges Organ. Sie ſprach in geſchickter Steigerung und
deutlich, die gute Schulung (Ausbildung Kurt Weſtern
kennen laſſend. Herzlichſter Beifall und Blumen war:
äußeren Dankes für eine wahre Feierſtunde aus dem
Garten deutſcher Dichtung.
Kus vorgent
Urziſchaft iſt
Schwerer Kraftwagenunfall bei Viernk!
Geſtern gegen 17,50 Uhr ereignete ſich am unbewack.
übergang Weinheim-Viernheim ein ſchwerer Verk
Ein Perſonenkraftwagen aus Ludwigshafen fuhr von
kommend in Richtung Viernheim. Zu gleicher Zeit v.
Triebwagen der Reichsbahn die Straße Viernheim—
Infolge des ſtarken Nebels konnte der Fahrer des
K=
den herankommenden Triebwagen nicht wahrnehmen 1.
zum Zuſammenſtoß. Der Perſonenkraftwagen wurde u.
wagen zur Seite geſchleudert und der mittlere Teil
zertrümmert. Von den 4 Inſaſſen wurden eine
Frau-
tötet und eine andere Fpau ſchwer verletzt. Der Fahre‟.
ſonenkraftwagens und ſeine neben ihm ſitzende Frau LI
verletzt. Die ſchwerverletzte Frau kam in das Katholiſche
haus in Viernheim. Die Schuldfrage iſt noch nicht gekläd
Vereins- und lokale Veranſtallungeg.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Sektion Starkenburg des D. u. Oe. Alm.
Heute Vortrag des Herrn Dir. O. Seipp in der 2
ſchule
Die Darmſtädter Turn= und Sportye‟
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntau
d. M., eine Wanderung ſtattfindet, die bei ſechsſtünd,
von Hähnlein, nach Forſthaus Jägersburg und Eick
führt. Alle Mitglieder ſind zur Teilnahme herzlichſt. S.
Einzeichnungsliſte für die Bahnfahrt (30 Pfg.) beim
ſter. Zuſammenkunft um 348 Uhr am Hauptbahnhol.
besondete Vorzüge: kräßtiger Geschmack und ſeines Proma.
[ ← ][ ][ → ]enstag, 14. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 314 — Seite 7
Aus Heſſen.
Urheilgen, 12. Nov. Deutſche Stenografen=
Am kommenden Montag beginnt die hieſige Ortsgruppe
ſuchen Stenografenſchaft einen neuerlichen
Anfänger=
än Reichskurzſchrift. Durch weitgehende Berückſichtigung
lan Verhältniſſe der Teilnehmer bei der Feſtſetzung der
ngebühr ſoll es allen Volksgenoſſen ermöglicht werden,
Kurzſchrift auszubilden. — Opferſchießen. Im
wes Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” veranſtaltet, die
und Soldatenkameradſchaft Arheilgen in der Zeit vom
0 November ein Opferſchießen, deſſen Ertrag dem
Win=
k zugute kommt. Zu dieſem Schießen, das wegen der
wen Verlegung des Schießſtandes im Gaſthaus „Zur
gegelbahn) durchgeführt wird, ſind auch ſämtliche
ſchieß=
ende Verbände eingeladen. Im Intereſſe des guten
ſt der Veranſtaltung ein voller Erfolg zu wünſchen.
ſage der Hausmuſik. Am kommenden Sonntag
arzſtaltet die hieſige Hitler=Jugend in ihrem neuen Heim
umſtädter Straße im Rahmen des Tages der Hausmuſik
ſeſ tlichen Hausmuſikabend, der unter der Deviſe „Die
uirt dem Volk” ſteht. Zur Darbietung gelangen Stücke
mrorcheſter von Bach, Händel, Joh. Kaſpar Fiſcher,
wei=
für Geigen von Telemann und Mozart, ſowie Sätze für
ikett von Mozart und Haydn. Die Veranſtaltung
fin=
eſem Eintritt ſtatt.
Gerſtadt, 13. Nov. Oeffentliche Verſammlung.
Winterhilfswerk und die Aufgaben der NSV. ſpricht
g abend in einer öffentlichen Verſammlung der N. S.D.
Turnhalle Pg. Bürgermeiſter Haug=Darmſtadt. —
=quenſchaft veranſtaltet am kommenden Sonntag im
hm Schwanen” einen Unterhaltungsabend mit Theater.
Meder=Ramſtadt, 13. Nov. Schaudämpfen von
In. Auf Vevanlaſſung der Landesbauernſchaft fand
ſitzerr Vormittag im Anweſen des Landwirtes Guſtav
ſer auf den Schachenmühlen ein Kartoffelſchaudämpfen
vorgeführten Maſchinen und die damit angeſtellten
Berſuche fanden allſeitig Beifall und haben zweifellos
ſterle für ſich. Man wird verſuchen müſſen, die Apparate
ſemeinſchaftlich zu beſchaffen. Es wäre dies eine
dank=
he der Genoſſenſchaften bzw der Gemeinden. —
ürgermeiſter. Der zum Bürgermeiſter der
Ge=
ſeder=Ramſtadt ernannte Bürgermeiſter und Landwirt
vr Mager aus Gräfenhauſen wird am kommenden
nachmittag in ſein Amt eingeführt. Vom gleichen
giſt der bisherige Bürgermeiſter Jährling in den
Ruhe=
dr Ramſtadt, 13. Nov. Klein= und
Sozialrent=
orge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für
November kommen am Freitag, dem 15. November,
von 10—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe zur Aus=
Brotſammlung für das Winterhilfswerk wird am Samstag, den
16. November, durch das Jungvolk durchgeführt. —
Schulungs=
kurſus. Der nächſte Schulungskurſus findet am Freitag, den
15. November, abends 8,30 Uhr. im Gaſthaus „Zur Sonne” ſtatt.
Pg. Madre=Eberſtadt iſt als Redner beſtimmt.
Eo. Groß=Zimmern, 13. Nov Verſammlung der
Deut=
ſchen Arbeitsfront. Im Parteilokal „Zur Linde” hielt die
Deutſche Arbeitsfront eine Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht
war. Als Redner ſprach Kreiswalter Kehl=Mainz über die DAF.
und ihre Einrichtungen. In ſeinen Ausführungen ſtellte der
Red=
ner vor allem klar, daß die Arbeitsfront keine Fortſetzung der
alten Verbände ſei und deshalb weder von den Arbeitnehmern
ſowie Arbeitgebern als ſolche betrachtet, werden dürfte. Zweck
und Ziel der Arbeitsfront ſei ein ganz anderer als das der
frühe=
ren Gewerkſchaften. Betriebsführer und Gefolgſchaft haben nur
das eine Ziel vor Augen zu haben, durch ihre
Betriebsgemein=
ſchaft der Volksgemeinſchaft zu dienen Selbſtverſtändlich hat die
Deutſche Arbeitsfront auch große Aufgaben ſozialer Natur zu
löſen, und jeder Volksgenoſſe ſoll und kann die Beruhigung haben,
daß durch die Einrichtung der Altersverſorgung für ſein Alter
geſorgt iſt. So hat die Deutſche Arbeitsfront gewaltige Aufgaben
zu erfüllen, die nur im Intereſſe jedes Einzelnen liegen.
Des=
halb iſt es auch Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, daß er freudig
an dieſem Werk mitarbeitet. Das Ziel muß immer ſein, die
Volksgemeinſchaft zu ſchaffen, die unſer Führer will. —
Un=
fall. Am Schulgebäude in der Hindenburg=Straße wurde ein
Junge von einem Motorradfahrer angefahren. Zum Glük waren
die Verletzungen beiderſeits ungefährlich.
Sie hören es am Wang — — —
Körting-Radio
ſtdorf, 13. Nov. Arbeitsbücher. Nach einer
Be=
ung des Arbeitsamtes werden ab 1. Oktober d. J. die
ier für die Arbeiter, Angeſtellten und Lehrlinge der
ſuwen Land= und Forſtwirtſchaft, Vervielfältigungs=,
uss. Reinigungs= und Gaſtſtättengewerbe, ſowie
häus=
die ausgeſtellt. Alle Perſonen, die hier wohnen und in
rieb der genannten Gruppen arbeiten, haben Antrag
wrem Formular, das bei der Bürgermeiſterei erhältlich
ſen Söhne und Töchter, die nur im elterlichen Betrieb
hruchen keinen Antrag zu ſtellen. Zur Entgegennahme
ſiitg der Anträge wird am Donnerstag, den 21.
Novem=
ſeamter des Arbeitsamtes Darmſtadt in der Zeit von
15,30 Uhr auf dem Rathaus anweſend ſein. Es liegt
die aller in Frage kommenden Perſonen, den Termin zu
r ſie ſonſt verpflichtet ſind, nach Darmſtadt zum
Ar=
kommen. Eine aufklärende Beſprechung findet am
in 18. November, abends 8,30 Uhr auf dem Rathaus
egelflugzeug=Taufe. Am nächſten Sonntag
vor=
ſiet am Südweſtabhang des Roßberges ein großer
ſwdellwettbewerb in Gegenwart von Vertretern der
rang ſtatt. Nachmittags 4 Uhr wird auf dem
Sport=
aufe des von der Werkgruppe Roßdorf neuerbauten
ſtuges vorgenommen werden. Eine rege Beteiligung
zvnerſchaft iſt erwünſcht. — Brotſammlung. Die
Le, Groß=Umſtadt, 13. Nov. Der Turnverein 1878 Groß=
Um=
ſtadt veranſtaltete am Sonntag abend im Vereinslokal „
Frank=
furter Hof” eine Langemarck=Gedenkfeier. Der Vereinsführer,
Auguſt Geidel, eröffnete den Abend mit herzlichen
Begrüßungs=
worten an die zahlreich erſchienenen Turner und Turnerinnen;
beſonders begrüßte er den in Turnerkreiſen als Dietwart des
Odenwaldkreiſes weithin bekannten Rektor Raitz, indem er der
Hoffnung und dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß es ihm in Groß=
Umſtadt und beſonders in Turnerkreiſen gut gefallen möge.
Hier=
auf fand eine kurze Ehrung der Opfer des 9. November 1923 ſtatt.
Anſchließend wurde gemeinſam die 1. Strophe des Liedes „O
Deutſchland hoch in Ehren” geſungen, worauf Herr Rektor Raitz
ſeine nun folgende Anſprache gründete, deren ſinn= und
inhalt=
reichen Ausführungen großen Beifall fanden. Es folgte eine
Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges ſowie derjenigen, die für
das neue Deutſchland ihr Leben mit dem Herzblut beſiegelten.
Mit dem Geſang der Turnerlieder „Nichts kann uns vauben” und
„Turner auf zum Streite” fand die erhebende Feier mit einem
Dank an den Redner des Abends einen würdigen Abſchluß.
Le. Groß=Umſtadt, 12. Nov. Die hieſige Volksſchule hielt
ge=
ſtern abend in der Turnhalle der Adolf=Hitler=Oberrealſchule einen
gutbeſuchten Elternabend ab, bei welchem der Schulleiter
Rektor Staitz einen Vortrag über „Erziehungsfragen” hielt, der
allgemeinen Beifall fand. Das ſinnreiche Spiel „Die verlorene
Gerechtigkeit”, das von Schülern der oberen Klaſſen ſehr gut
auf=
geführt wurde, hinterließ bei allen Zuhörern den beſten Eindruck.
Ein= und mehrſtimmige Chöre verſchiedener Klaſſen gaben dem
ſchön verlaufenen Abend ein ſtimmungsvolles und
abwechſlungs=
reiches Programm. — Die Herren Fritz Elſter Joſef Wieſner,
Frau Grünewald, Frau Keidel und Frl. Anni Maul wurden zu
Eltern=Beiräten berufen. — Die hieſige Bäuerliche
Werk=
ſchule hat am Montag ihre Pforten zum diesjährigen Lehrgang
geöffnet. Die Begrüßungsanſprache hielt der Leiter der Schule,
Direktor Dr. Schmitt. Er konnte u. a. Kreisdirektor Dr
Stamm=
ler von Dieburg und Bürgermeiſter Magſam von Groß=Umſtadt
begrüßen. Wegen Teilnahme am Reichsbauerntag in Goslar
konnte der Bezirksbauernführer nicht anweſend ſein. Die Schule
wird von 26 Schülern und 15 Schülerinnen beſucht.
Er. Mümling=Grumbach, 13. Nov. Die Schule veranſtaltete
im Saale des Gaſtwirts Hofferberth einen Elternabend. Der
vollbeſetzte Saal zeigte das Intereſſe, das man dieſer Einrichtung
entgegenbringt. Im Mittelpunkt ſtand die Einführung der
Schul=
gemeinde und die Verpflichtung der ernannten Jugendwalter.
Schulleiter Müller ſprach in längeren Ausführungen über den
Sinn und die Bedeutung beider Einrichtungen und ermahnte die
Jugendwalter, ſich ihrer Verantwortung bewußt zu ſein, die ſie
mit dem Amt der Jugend und dem Staat gegenüber übernehmen.
Zu Jugendwaltern ſind ernannt die Herren Karl Mahr, Otto
Stegmüller, Ludwig Weichel, Karl Koch (Forſtel) und Frau
Marie Scior; als Beauftragter der Hitler=Jugend kommt Herr
Johannes Volk hinzu. Der übrige Teil des Abends war
aus=
gefüllt mit Lied= und Gedichtvorträgen der Schüler beider
Klaſ=
ſen. Im Laufe des Winters werden innerhalb der Schulgemeinde
Elternabende ſtattfinden, die das Erziehungswerk in Familie,
Schule und Staatsjugend fördern ſollen.
Ci. Erbach, 13. Nov. Neuer Stadtrat. In einer
öffent=
lichen Sitzung wurden die auf ſechs Jahre ernannten
Gemeinde=
räte durch Bürgermeiſter Pg. Lenz feierlich vereidigt. Dem
hie=
ſigen Stadtrat gehören nunmehr an: Poſtinſpektor Diehl,
Schreinermeiſter Eberhard Müller, Kunſttöpfermeiſter Willi
Dönig, Bauinſpektor Flach. Direktor Heiſter, Kaſſierer Fritz
Horn, Elfenbeinſchnitzer Georg Hoßfeld und Angeſtellter und
ſtellvertretender Ortsgruppenleiter Otto Müller. Herr
Bür=
germeiſter Lenz machte ſeine neuen Mitarbeiter kurz auf die
ihnen geſtellten Aufgaben aufmerkſam; jeder hat das Recht
An=
ordnungen des Bürgermeiſters zu prüfen und bei gegenteiliger
Anſicht das im Sitzungsbericht vermerken zu laſſen. Die
Verant=
wortung ſelbſt trägt der Bürgermeiſter. Herr Lenz bat um treue
Mitarbeit zum Segen für unſere Kreisſtadt und zum Wohle des
deutſchen Volkes und Vaterlandes. In der ſich anſchließenden
Arbeitsſitzung wurden eine ganze Reihe Tagungsgegenſtände
er=
ledigt; die Erhebung der Getränkeſteuer ſoll vorläufig ausgeſetzt
werden; jedoch kann die Stadtverwaltung im Bedarfsfalle
jeder=
zeit wieder darauf zurückgreifen. Weiterhin wurde die neue
Orts=
bauſatzung in der von dem Bürgermeiſter vorgelegten Form
an=
genommen
Dk. Finkenbach 13. Nov. Nachſtehende Volksgenoſſen wurden
am Montag als Wildſchadenſchätzer vereidigt: Wilhelm
Trump=
feller, Arbeiter. Stellvertreter: Friedrich Gruber, Arbeiter, Joh.
Schindler, Arbeiter. Stellvertreter: Wilhelm Heckmann,
Land=
wirt. Sie haben gerade in dem hieſigen Jagdgebiet, ob ſeines ſehr
reichen Wildbeſtandes (auch Hochwild) eine ſchwere Aufgabe
übernommen.
Dp. Zwingenberg. 12. Nov. Der hieſige Turnverein hielt im
Gaſthaus „Zur Krone” eine gut beſuchte Mitgliederverſammlung
ab. Es wurde beſchloſſen, am kommenden Sonntag einen
Turn=
gang nach dem Frankenſtein über Seeheim zu unternehmen. Es
wurde weiter beſchloſſen, die von dem Verein ſeit Jahren
durch=
geführte Gepflogenheit, am Neujahrstag eine Veranſtaltung
ab=
zuhalten, auch in dieſem Jahre zu üben. Anſchließend ſprach
Diet=
wart Jakob Delp über Turnerei und die Olympiade im
kommen=
den Jahre. Der Abend wurde von Turnerliedern umrahmt.
Em. Heppenheim a. d. B., 12. Nov. Der Schützenverein
beſchloß das Schießjahr 1935 mit einer Schlußfeier mit
Preisver=
teilung im „Halben Mond”, zu der auch Vertreter des
Benshei=
mer Schützenvereins erſchienen waren. Vereinsführer Joſef
Kärchner ſtellte in ſeiner Anſprache die erfreuliche Tatſache feſt,
daß die Schießleiſtungen des Vereins im letzten Jahr ſich auf
auf=
ſteigender Linie bewegten und die alten Schützen den jungen mit
gutem Beiſpiel vorangingen. Schützenkönig für 1935/36 wurde
Franz Giegerich mit 1350 Ringen, der auch vorjähriger
Schützen=
könig war und eine beſondere Ehrung erfuhr. Die Ehrennadel in
Gold erhielten ſieben Kameraden, darunter ein
Jung=
ſchütze, während die ſilberne Nadel an ſiebzehn Schützen
aus=
gehändigt werden konnte. —
Kaninchenausſtel=
lung. Der Kaninchenzuchtverein veranſtaltete im „Heſſiſchen
Hof” eine außerordentlich ſchöne Kaninchenausſtellung, verbunden
mit einer Prämiierung und einer Pelzmodenſchau,
Am. Biebesheim, 13 Nov. Vorgeſtern vormittag fand auf
dem Marktplatz die Vorführung der für die nächſte Verſteigerung
beſtimmten jungen Faſel ſtatt, die von einer Kommiſſion
ange=
kört wurden. Dem Landwirt Georg Jockel wurde beim
Vorfüh=
ren eines Faſels ein Finger abgeriſſen, als das Tier unruhig
wurde — Auf dem Bahnſteig verunglückte beim Verladen
ſei=
nes Fahrrades in den Packwagen der Arbeiter Julius Plößer
von hier, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.
— Gernsheim a. Rh., 13. Nov. Waſſerſtand desRheins
am 12. Nov.: 0,97 Meter, am 13. Nov.: 0,82 Meter. (Morgens
um 5.30 Uhr.)
n. Klein=Gerau, 12. Nov. Maurer Johs. Cezanne wurde
bei der Arbeit von einem Herzſchlag betroffen, der den ſofortigen
Tod des erſt 54jährigen Mannes herbeiführte.
Zur Ubernahme einer Vertretung
(keine Versicherung)wird ein durchaus rührig.
Vertreter vesucht
der in Darmstadt und Umgebung mit allen
Bevölkerungsschichten in Verbindung zu
treten hätte. Energische Herren, die durch
zielbewußtes Arbeiten nach gegebener
An-
leitung sich ein gutes Einkommen laufend
sichern wollen, belieben selbstgeschriebene
Angebote einzureichen unter O 241 Geschst.
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MULLER, am Weißen Turm
Seite 8 — Nr. 314
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Novem!
Reich und Ausland.
Großer Kirchendiebſtahl
in Weſtfalen.
Für 200 000 RM. Meßgeräte erbeutet.
Ein verwegener, zweifellos von langer Hand
vorbereiteter Einbruchsdiebſtahl wurde in der
Nacht zum Mittwoch in die Probſteikirche in Telgte
bei Münſter i. W. verübt. Die Täter, eine
offen=
bar gut organiſierte Berufseinbrecherkolonne,
er=
beuteten zahlreiche koſtbare Kirchengeräte im
Ge=
ſamtwert von etwa 200 000 RM. und konnten
un=
erkannt entkommen.
U. a. fielen den Dieben in die Hände: eine
gotiſche Monſtranz, drei koſtbare alte Speiſekelche,
davon zwei Stück in feinſter Filigranarbeit und
mit Bildern geſchmückt, zwei wertvolle Kranken=
Ciborien, zwei alte hohe Goldkelche, ſechs kleinere
Goldkelche, ein Vortragskreuz reich mit Edelſteinen
beſetzt, ferner der geſamte Schmuck des
Gnaden=
bildes, beſtehend aus der mit Edelſteinen
verzier=
ten Goldkrone ſowie aus zahlreichen Gold= und
Silberketten und =plaketten. Die geſamte deutſche
Kriminalpolizei iſt inzwiſchen durch Polizeifunk
verſtändigt worden und hat die Ermittlungen
auf=
genommen.
Chronik des Tages.
Eine in der Nähe des Kreisortes Allna unter
Naturſchutz ſtehende uralte Eiche mit einem
Um=
fang von neun Metern wurde das Opfer eines
Brandes. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch
nichts bekannt. Einwohner bemerkten abends
Rauchwolken, die aus dem Baum zu kommen
ſchienen.
Der am 14. Oktober 1900 geborene Martin
Laſicki iſt am Mittwoch in Eſſen hingerichtet
wor=
den. Laſicki war durch Urteil des Schwurgerichts
Eſſen vom 12. Auguſt 1935 wegen Mordes an der
zwölfjährigen Schülerin Eliſe Meerkoetter aus
Marl (Lippe) zum Tode verurteilt worden.
Die Ueberſchwemmungen im unteren Teil der
Rhone nehmen immer größeren Umfang an. Bei
Tarascon iſt das Gebiet in einer Breite von 15
Kilometer überſchwemmt. Seit 1856 hat die Rhone
kein ſolches Hochwaſſer geführt. Das
Mündungs=
delta der Rhone gleicht einem unendlichen See.
Ein Opfer des heftigen Sturmes, der
Südfrank=
reich heimſuchte, ſind auch die elf Inſaſſen einer
Militärbarke geworden, die in der Nähe von
Avignon kenterte.
In Palazzago bei Bergamo geriet ein
Kühl=
raum für Eier in Brand. Da die Löſcharbeiten
durch die ſtarken Ammoniak=Gaſe erſchwert
wur=
den, ſind etwa zwei Millionen Eier durch die
Feuersbrunſt vernichtet worden.
Bei Alexis in Nord=Karolina brannte
Mitt=
woch früh ein zweiſtöckiges Farmerhaus nieder.
Alle acht Kinder des Farmerehepaares, die im
Alter von einigen Monaten bis 22 Jahren ſtanden,
kamen in den Flammen um.
Die Suche nach Kingsford=Smith aufgegeben.
Singapur. Die Suche nach dem ſeit Ende
voriger Woche vermißten auſtraliſchen Flieger Sir
Kingsford=Smith iſt nunmehr aufgegeben worden.
Falls Smith ſich noch am Leben befindet, kann er
ſich nur auf einer der zahlloſen kleinen Inſeln im
Golf von Bengalen oder an einer entlegenen
Stelle entlang der Küſte aufhalten. Ihn und
ſei=
nen Begleiter in dieſem Falle durch Flugzeuge
aufzufinden, gilt als unmöglich. — Der junge
auſtraliſche Flieger Melroſe, der ſich an der Suche
nach Smith beteiligte und ebenfalls ſeit Anfang
der Woche vermißt wurde, iſt inzwiſchen gefunden
worden.
Gefallenen=Ehrung bei der
Jubiläums=
ſeier der Berliner Univerſikät.
Die Friedrich=Wilhelm=Univerſität in Berlin
be=
ging am Dienstag, die Feier ihres 125jährigen
Beſtehens. Die Veranſtaltungen wurden mit
einer Kranzniederlegung am Gefallenen=Denkmal
im Garten der Univerſität eingeleitet. Im
An=
ſchluß daran fand ein Feſtakt in der Aula ſtatt,
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Ein gefährliches Lied.
Wie alljährlich, wurde auch an dieſem 11. November in London der Waffenſtillſtandstag mit einer
großen militäriſchen Feier begangen. Die Königin und mehrere Mitglieder der königlichen Familie
ſahen aus dem Fenſter der Feier am Cenotaph zu. — Unſer Bild zeigt einen Ueberblick über die
Gedenkſtunde.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Die ouſſchewlnſche Schreaengraminer.
Die Weltverſchwörung. — Augenblicksbilder aus Frankreich, Spanien,
China, Amerika. — Bolſchewiſtiſche „Lebensgewohnheiten”.
Bilder aus der Sowjetunion.
Am Rande des Tiergartens in Berlin gibt es
eine kleine, für ein größeres Publikum allerdings
nicht zugängliche Ausſtellung, die vornehmlich
Zilder aus der Sowjetunion zeigt.
Dieſe Ausſtellung iſt jedoch keine Einrichtung der
Sowjetbehörden, ſie iſt das Werk der
Antikomin=
tern, des Geſamtverbandes deutſcher
antikommu=
niſtiſcher Vereinigungen. Wenn auch der
Kommu=
nismus bei uns eine üb rwundene Angelegenheit
iſt, ſo iſt dieſe Ausſtellung doch nicht ſinn= und
zwecklos. Sie geht unter der Parole „Die
kommu=
niſtiſche Verſchwörung der Welt”, ſie iſt alſo im
Weſentlichen an die Adreſſe des Auslandes
ge=
richtet, das überall der Tummelplatz
bolſchewiſti=
ſcher Hetzer und Agenten iſt.
In einer Stadt wie Berlin ſtrömen täglich
viele Ausländer zuſammen, ihnen kann nur
gera=
ten werden, ſich einmal in dieſer Schreckenskammer
des Bolſchewismus umzuſehen. Und da muß
ſo=
gleich eingeſchaltet werden, daß die Veranſtalter
in höchſt wirkſamer Weiſe an beſtimmte Ereigniſſe
außerhalb der Sowjetunion angeknüpft haben, um
nun dem Beſucher zu zeigen, was ſeinem
Vater=
land und ihm perſönlich droht und bevorſteht,
wenn die bolſchewiſtiſche Zerſetzung in ſeiner
Hei=
mat noch weiter um ſich greift. Da haben wir —
um nur einige Beiſpiele zu nennen — die
ver=
ſchiedenſten Photos aus Spanien. Sie
zeigen abgeſchlachtete Poliziſten, zerſtörte Kirchen,
brennende Häuſer, Straßenkämpfe, Tote,
Ver=
wundete, Verſtümmelte. Alles iſt das Werk der
kommuniſtiſchen Aufſtändiſchen, die Spanien in
eine Räterepublik umwandeln wollten und nur
unter Aufbietung faſt der geſamten bewaffneten
Macht des Staates erſt niedergeworfen werden
konnten.
Oder wir haben an anderer Stelle
Mai=
feiern in Frankreich, tobende Maſſen auf
den Straßen, Kinder mit erhobener Fauſt,
Rot=
frontgruß bei marxiſtiſchen Demonſtranten. Dann
wieder Bilder von den blutigen Februar=
Unruhen in Paris, dem Werk der roten
Drahtzieher. Weiter Streiks in Amerika,
Zuſammenſtöße, Revolutionen, roter
Bürger=
krieg in China, kommuniſtiſche Garden, rote
chineſiſche Kinderbataillone.
Alles Tatſachenmaterial, alles in ausländiſchen
Zeitungen längſt veröffentlicht, doch hier als
War=
nung zuſammengetragen. Als Warnung vor dem,
was dann daneben gezeigt wird; Photos von
ruſ=
ſiſchen Kirchen, die man in rote Klubs
umgewan=
delt hat. Photographien aus den Großſtädten mit
ihren heruntergewirtſchafteten Wohnhäuſern,
zer=
riſſenen Straßen, hungernden, frierenden in
Lum=
pen gehüllten Menſchen. Bilder von Kindern, die
kein Gramm Fleiſch mehr auf den Knochen haben.
Photos, die die GPU. aufgenommen hat und die
gottgläubige Bauern vor der Er
ſchießung zeigen. Dann wieder das
bolſche=
wiſtiſche Verhetzungs= und Zerſetzungsmaterial.
In geradezu widerwärtiger Weiſe wird alles
ver=
höhnt, was dem Chriſten und Menſchen heilig iſt.
Kirchtürme ſind Stationen für bolſchewiſtiſche
Fallſchirmſpringer. Unzählig aber ſind die Bilder
von dem Elend des einzelnen Ruſſen, von ſeinem
Leiden und ſeinen Qualen. Erſchütternde Briefe,
die auf Umwegen ins Ausland kamen, werden
vorgewieſen, ſie ſchildern die Not des ruſſiſchen
Volkes in den grellſten Farben.
Aber mehr als Worte ſagen die Photos aus
dem düſteren Sowjetrußland. Es fehlen aber auch
die Porträts der maßgebenden Bolſchewiſten nicht.
Und wer es nicht glauben will, der ſieht es hier:
Juden, Juden, und immer wieder Juden ſitzen in
allen einflußreichen Stellungen, geben den Ton
an und beſtimmen, unter welchen Bedingungen
das ruſſiſche Volk zu vegetieren hat. Doch alle dieſe
Männer mit ihren Frauen — ſo ſieht man die
ge=
pflegte Frau Litwinow in ihrem Genfer Hotel
am Klavier und die bolſchewiſtiſchen Größen,
Lit=
winow in der Mitte, wie ſie ſich von befrackten
Dienern ſo gar nicht bolſchewiſtiſch von ſilbernen
Platten die beſten Speiſen reichen laſſen. Zu kraß
ſind hier die Unterſchiede zwiſchen der Lebensweiſe
der führenden bolſchewiſtiſchen Schicht und dem
Lumpendaſein des ruſſiſchen Volkes.
Alles zuſammengenommen zeigt dem deutſchen
Beſucher, was uns geblüht hätte, wenn der
Na=
tionalſozialismus den Kommunismus nicht
recht=
zeitig mit Feuer und Schwert ausgerottet hätte
und was dem Ausland bevorſteht, wenn man
wei=
terhin den Bolſchewismus für „ſalonfähig” hält,
ihm Tor und Tür öffnet und ſich damit ſein
eige=
nes Grab gräbt.
Amerikaniſcher Beirug in der Skakiſtik.
(th) Waſhington. Die Amerikaner
rüh=
men ſich einer guten Kriminalpolizei. Aber ſie
brauchen ſie ganz offenſichtlich auch, denn ſie wird
bedingt durch eine hochintelligente Verbrecherſchau
und durch ein äußerſt naives Publikum. Man hat
nämlich ſtaliſiſch feſtgeſtellt, daß in jedem Jahr
durchſchnittlich 40 Millionen Dollar auf
irgend=
eine neue oder alte Art und Weiſe in die Taſchen
von Betrügern wandern. Aber es war ſelbſt der
ſorgſamſten Statiſtik nicht möglich, die Zahl der
Opfer zu erfaſſen, die durch dieſe 40 Millionen
Dollar in Mitleidenſchaft gezogen werden.
Höch=
ſtens nach Berufsklaſſen konnte man dieſe Opfer
erfaſſen. Man findet da hohe Staatsbeamte und
Induſtrielle, Kaufleute, die ſich ſehr raffiniert
dünkten, und vor allem aber — — kleine Rentner
die ihren Lebensabend durch einen zuſätzlichen
Ge=
winn „aufhelfen” wollten, aber in Wirklichkeit
alles verloren.
A.S. In den ungariſchen Tanzlokale=
Zeit häufig ein Tangolied geſpielt und
das den Titel trägt „Letzter Sonntag”
ſchuldigt in Ungarn dieſes Lied nunme
zu eine Selbſtmordepidemie im Lands
rufen zu haben. Es klingt ſo überaus Ei
melancholiſch, daß ſich nachweisbar nac
hören des Liedes, oder in deutlicher A
mit Melodie oder Text, eine Reihe wu
das Leben genommen haben. Und zru
nach Sonntagen — „Letzten Sonntagn
Tangolied erzählt von einer ungetreu
ten; die zu einem Stelldichein am Sor
rſchien, worüber der Liebhaber trauer4
Voll ſehnſüchtiger Todesahnung künd
Ungetreuen im Liede an, ſie werde noch=n
Tages noch einmal vor ihm erſcheinei
werde dann nichts anderes mehr ſehen,
Trauerſonntag, als Prieſter, Trauer5
eine Tragbare mit ſeiner, des Betrogeu
Soll man nun glauben, daß ſich ein
die in einem Budapeſter Lokal von der
kapelle das Lied ſich aufſpielen ließ und
her vergiftete, vorher von dem Lied un
ſinnung gebracht war? Soll man glaube
gemeinſame Selbſtmord eines Tiſchlerge
ſeiner Geliebten darauf zurückzuführen
ihren Abſchiedsbriefen angeordnet hat tiſll / um wieder
ihren Gräbern das Tangolied geſpie
ſungen werden ſolle? War es wirklo4 uns
regende Inhalt der Melodie, der bewir
Richter aus der ungariſchen Provins Anzüte und Winl
Budapeſter Vergnügungslokal beim Arſ.eu doch noch ger
Liedes vom Schlag gerührt umfiel? Diſlzm ſo lurz vor
Muſik beſeſſenen Ungarn ſagen natür I.
war es! Sie halten auch dafür, daß der Uudpr Sirene m
Finanzbeamte Ledik, der vor wenigen
M=
in einem Mietauto erſchoß und in deſſt
eine Abſchrift des Liedes vom „Letzten
gefunden wurde, ſeinem geheimnisvoll
erlegen iſt. Zumal ſeine Mutter beſ
Sohn habe in der letzten Zeit immer
Tangolied geſungen und ſei zuſehends Wz im Augenblich
ben Stimmung verfallen.
eunzukommen. A
r Kataſtrophe o
die verdienke Ohrfeige.
* Zu einem intereſſanten Urteil kenxw niederländiſch
Hamburger Gericht, das ſich mit der M der ftürmiſche
Züchtigungsrechtes zu befaſſen hatte. 2umöglich, Leinen
eines Jungen hatte einen Laſtwagenchaudnn nur herangel
klagt, weil er ſeinen Sohn unberechtig —,, vn großen nied
züchtigt habe. Dem Prozeß lag folgeroß vrſuchte das
ſtand zugrunde. Der Junge hatte ſich Aehſt zu zerſchell
mit zwei Freunden auf Fahrrädern er das Boot wu
großen Ueberlandlaſtzug angehängt undſſeel van Holland
bei von dem Wagenführer bemerkt woß ihr, die Menſcher
ein Unglück zu verhindern, da ja eim Häuſer menſche
Anhängen an ein fahrendes Auto die Auſetzlichen Kataſtr=
Gefahr bedeutet, hatte der Chauffeur Aud niemand gin
den Wagen auf einem Sommerweg elßſt nach. Der Ein
gebracht, war ausgeſtiegen und hatte
das Anhängen verboten. Als er dann ehſe gleiche Minut
Antwort bekam, verabfolgte er kurze Pumpfers plötzlich
urm über
vollkomnt
iſchen au
ſie beſten
valt de
tlichen e
Auch
dem Oberdeck,
in Tätil
Dampfers
lief die Sch
Flügel der
Rettungsboott
zublich es klin.
Fin keine Hilfe
undung an den
Der Welkrekord im Strakoſphärenflug.
Noch grauſamer,
Jungen eine kräftige Ohrfeige. Der Frmengebrochen. u
ſich dann auch nicht mehr mit dem Foſu den Augen de
Auto angehängt, hatte ſich aber die Duhm Menſchen nach
merkt und ſeinem Vater den ganzen Vurkſunger Mann, d
bar völlig falſch dargeſtellt. Der Vata:ſe und ſeine Fra
den Chauffeur. Das Gericht kam abe, in wahnſinnig u.
freiſprechenden Urteil, und in der Scvo er mit zerſ
wird vom Gericht feſtgeſtellt, daß di
gegen einen ſolchen höchſt gefährlicher!
öffentlichen Intereſſe liege, und daß im ½ Schichſal jetzt mit
den Falle die Abwehr nur durch die O=Azwanzig Stund
die damit verbundene Züchtigung hä rGeſuchte der tanife
führt werden können. Es würde, ſo Aheiungstat. Ein T.
Begründung, jedem geſunden Recht bergeſchoſſer
dem geſunden Menſchenverſtand und Iüler ihm regelm
auch dem Volksempfinden zuwiderla/
der Beklagte für ſein Einſchreiten gege
buben auch noch beſtraft worden wäre
feige wurde vom Gericht alſo durchau
dient” hingeſtellt.
* Den amerikaniſchen Offizieren Hauptmann
Albert W. Stevens und Hauptmann Orville
An=
derſon iſt es nun geglückt, mit dem größten
Frei=
ballon der Welt den Weltrekord im
Stratoſphä=
renflug an ſich zu reißen. Nach den letzten
durch=
gegebenen radiotelephoniſchen Meldungen iſt der
Ballon nach ſeinem Start in Rapid City, im
Staate Dakota, bis in die Höhe von 22 570 Meter
gelangt. Das Thermometer zeigte in dieſer
phan=
taſtiſchen Höhe nur noch 60 Grad Celſius unter
Null.
Die Amerikaner haben dieſen Flug ſehr gut
vorbereitet. Wenn die amtlichen Nachprüfungen
nun die Wichtigkeit der Höhenangaben beſtätigen,
dann haben die Piloten zweifellos eine
Rekord=
leiſtung hinter ſich gebracht. Ihr Ziel war es,
mit dem Ballon in 28 000 Meter Höhe
aufzuſtei=
gen. Die wiſſenſchaftliche Welt ſowie die Induſtrie
haben den Start weſentlich unterſtützt. Stevens
ſelbſt hat diesmal den dritten Vorſtoß in die
Stra=
toſphäre unternommen, er beſitzt alſo eine gewiſſe
Erfahrung auf dieſem Gebiet. Vor allem aber
waren es die Nationale Geographiſche Geſellſchaft
und die Luftſchifferabteilung der Armee, die ein
großes Intereſſe für den Aufſtieg an den Tag
leg=
ten, und die Offiziere unterſtützten, wie ſie nur
konnten. Stevens iſt zum erſten Male im Jahre
1934 in die Stratoſphäre aufgeſtiegen. Damals
war aber die Ballonhülle zu wenig
widerſtands=
fähig. Sie riß ſchon in den oberen Luftſchichten,
und die Beſatzung mußte ſeinerzeit mit dem
Fall=
ſchirm den Ballon eiligſt verlaſſen.
Es iſt noch gar nicht lange her, als der
Höhen=
weltrekord der Deutſchen Berſon und Süring aus
dem Jahre 1901 überboten wurde. Die beiden
waren ſeinerzeit 10 800 Meter aufgeſtiegen. Im
Motorflug halten die Italiener Donati, Pezzi und
Tondi mit der abſoluten Höchſtleiſtung von 14 443
Metern den Weltrekord. Profeſſor Piccard ſchaffte
bekanntlch bei ſeinem Aufſtieg in die Stratoſphäre
im Jahre 1931 die amtlich anerkannte Höhe von
15 781 Metern. Und die Amerikaner Settle und
Fordnez brachten es im Jahre 1933 auf 17 900
Me=
ter Höhe. Die ruſſiſchen Stratoſphärenflieger
er=
reichten zwar mit ihrem Ballon die Höhe von
22 000 Metern, aber dieſer Erfolg wurde
beſtrit=
ten und angefochten. Die Aufſtiege in die
Strato=
ſphäre dienen der Wiſſenſchaft wie auch der Er
reichung des Höhenrekordes. Und der
der Stratoſphäre mit dem Motorflug
zeitig die höchſte Geſchwindigkeit
wurde von Wiley Poſt unternommen.
Die beiden amerikaniſchen Hauptlel
Stevens und Orvil Anderſen
City (Dakota, USA.), die einen
Stratoſphäre unternahmen. (U
esstag, 14. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 314 — Seite 9
Doo m w
C(((-))1)7
N.S Lo.8
— Schiff im Not
Herbststürme rasen. Ordensritter an deutschen Küsten. Die unbekannten Helden unserer Rettungsstationen
Dri
mal
in der
die
(Fortſetzung aus Nr. 312.)
Sekunde des Grauens.
ſeböen fegten plötzlich dahin, als wollten ſie das
tra=
hauuſpiel vor dem Hafen noch beſonders ſchaurig
um=
ſiehn bis zwanzig Minuten nach dem Zuſammenbrechen
ies — niemand wußte die Zeitſpanne ſpäter genauer
weil alle Augenzeugen des Unglücks zu tief erſchüt=
— brach der Schiffsrumpf mit lautem Getöſe, das
den Sturm übertönte, mitten auseinander. Das
Vor=
ite ſich vollkommen vom Hinterſchiff und verſchwand
0) Menſchen auf dem Deck in den tobenden
Wellen=
elbſt die beſten Schwimmer konnten keine Hoffnung
ſroh die Gewalt der Fluten hindurch das rettende Land
hen.
ern reſtlichen Schiffsteil ſtand noch die
Kommando=
ßi kam wieder eine rieſige Woge herbei und ſchlug die
ſunter. Auch Kapitän Precious wurde mit
hinab=
das Nordſeegrab. Nur wenige Menſchen befanden
huf dem Oberdeck, ſie hatten ſich feſtgebunden und muß=
: Kälte und Wind alles über ſich ergehen laſſen, nur
hung, doch noch gerettet zu werden, blieb ihnen.
hatte ſo kurz vor der Landung geſtanden, daß ſchon
mfſirenen in Tätigkeit geſetzt waren. Die gellende
us der Sirene war jetzt zum Todesſchrei eines voll mit
boeſetzten Dampfers geworden. Das Grauen wurde noch
noch lief die Schiffsſchraube mit ungedroſſelten Um=
Die Flügel der Schraube mahlten im Leeren.
Rettungsboote konnten nicht heran!
nglaublich es klingen mag, iſt es doch Wahrheit
ge=
die im Augenblick an Land mobiliſierten
Rettungs=
hnten keine Hilfe bringen. Es war ihnen unmöglich,
örandung an den Steindamm und an den geſtrandeten
beranzukommen. Alle Zuſchauer, die damals an Land
eir Kataſtrophe geworden ſind, können den heldiſchen
hder niederländiſchen Rettungsmannſchaften nur hohes
m Der ſtürmiſche Seegang kurz vor dem Wellenbrecher
Munmöglich, Leinen zu ziehen. Und von dieſer Seite
mnan nur herangelangen können, Kapitän Janſen, der
pvom großen niederländiſchen Rettungsboot „Kapitän
verſuchte das unmöglich Erſcheinende: Auf die Ge=
ᛋelbſt zu zerſchellen, wollte man durch die Brandung
ber das Boot wurde einfach zurückgeworfen.
ſtzek van Holland ſaßen um dieſe Zeit, es war mor=
Bühr, die Menſchen ſonſt an den Kaffeetiſchen. Heute
41 Häuſer menſchenleer. Wie ein Blitz hatte die Kunde
Artſetzlichen Kataſtrophe vor dem Hafen überall
einge=
eind niemand ging auch im Verlauf des Vormittags
ſtit nach. Der Eindruck dieſes Unglücks war zu
nach=
te gleiche Minute, 7.20 Uhr, neigten ſich die Maſten
Wampfers plötzlich gegeneinander. Das Schiff war nach
Ammengebrochen. Und immer wütender wurde dazu der
hr den Augen der Zuſchauer am Lande riſſen die
teien Menſchen nach dem anderen in die eiſigen Fluten
E junger Mann, der ſich vor wenigen Wochen erſt
ver=
iütte und ſeine Frau in Paris aufſuchen wollte, wurde
ueen wahnſinnig und ſprang hinunter auf den ſteiner=
, wo er mit zerſchmetterten Gliedern liegen blieb.
Noch grauſamer, als man denken kann,
ſte Schickſal jetzt mit den bis dahin noch Ueberlebenden.
rdzwanzig Stunden lang tobte der Sturm. Am anderen
Mörſuchte der tapfere Kapitän Sperling aus Dordrecht
Aelettungstat. Ein Tau wurde von ihm und ſeinen beiden
wribergeſchoſſen. An dieſer ſchwankenden Brücke mitten
dite ber ihm regelmäßig zuſammenſchlagenden Wellen hin=
durch kletterte Kapitän Sperling an Bord und holte, dreimal
die=
ſen Weg nehmend, eine der drei noch auf dem Deck befindlichen
erſchöpften Frauen nach der anderen an Land. Ein viertes Mal
konnte er den Weg über dieſe Notbrücke nicht mehr gehen, denn
als er die dritte Frau geborgen hatte, ſchwemmte eine neue
berg=
hohe Woge den Schiffskörper hinunter in die See. Die Menſchen,
die bis zum letzten Augenblick hoffen durften, fanden hierbei den
Tod.
VI.
William Clarke, Heizer bei zwei großen Kataſtrophen.
Im Hafenamt einer der großen Rettungsſtationen an der
Nordſee war es, auf der Rundfahrt durch zahlreiche Stationen.
Auf dem Wege entlang der Küſten und ihrer Inſeln wurde eine
Pauſe eingelegt. Wie ſo oft, war auch dieſer Hafenkapitän
gleich=
zeitig Vormann des hier ſtationierten Rettungsbootes. Wir
ſpra=
chen von vielen Ereigniſſen an den deutſchen Küſten, und dann
wechſelte das Geſpräch hinüber auf die großen Schiffskataſtrophen
der letzten Jahrzehnte. Und irgendwie waren wir mittendrin in
der Erinnerung an den Untergang der „Titanic”.
„Wiſſen Sie, daß einer der Heizer, die jene Nacht des Grauens
vom 15. April 1912 im nördlichen Atlantiſchen Ozean überlebt
haben, auch bei der größten Dampferkataſtrophe im Binnenland
dabei geweſen iſt?! Der Heizer William Clarke hat ſowohl den
Untergang der „Titanic” im April 1912 wie ſpäter den Untergang
der „Empreß of Ireland” am 30. Mai 1914 erlebt.”
Hier das Weſentlichſte aus dem Bericht des Kapitäns A. aus
ſeinen Erinnerungen und aus Aufzeichnungen von
zuſammenge=
tragenem Material über die Ereigniſſe dieſer Untergänge. Die
Kataſtrophe der „Titanic” iſt wohl auch heute noch jedem
Men=
ſchen bebannt, viel iſt über ſie gſechrieben und geſprochen worden,
und ſogar der Film hat verſucht, dem Drama auf hoher See neue
Geſtalt zo geben.
Bei dem Untergang der „Titanic” ſpielten, ſich
Entſetzens=
ſzenen über lange Stunden ab. Das 45 000 Tonnen große Schiff
verſank langſam, ſehr langſam in den Fluten des Ozeans. Nur
500 Seemeilen weit war der Weg vom Cap Race bis zur
Un=
glücksſtelle, und viele Dampfer kreuzten den Kurs des
Rieſen=
dampfers in größerer Nähe, aber ſie kamen um wenige
Viertel=
ſtunden zum ſpät, um alle Menſchen zu retten. Der Heizer Clarke
rettete ſich dadurch, daß er einer der beſten Schwimmer ſeiner Zeit
war und außerordentliche Strapazen ertragen konnte.
Er hatte bald nach dem Untergang des damals ſtolzeſten und
größten Schiffes der Welt auf dem großen Paſſagierdampfer „
Em=
preß of Ireland” angeheuert, welcher im Anſchluß an die
Eiſen=
bahnfahrzeiten der „Canadian Pacific=Railway” den Dienſt auf
dem St. Lorenz=Strom verſah. Das Schiff war Eigentum der
Eiſenbahngeſellſchaft. Es war zur Beförderung von etwa 1600
Paſſagieren und Angeſtellten eingerichtet und hatte eine
Waſſer=
verdrängung von 14 000 Tonnen.
Eine merkwürdige Nebelwand.
Friedlich lag der Lorenzſtrom in der früheſten Morgenſtunde
des 30. Mai da. Hell=dämmrig war die Nacht zu dieſer Zeit.
Weit=
hin vermochten Steuermann und Offizier zu blicken. Noch war das
große Schiff nicht einmal 24 Stunden unterwegs. Am Morgen
des 29. Mai erſt, gegen 4.30 Uhr, hatte man am Pier in Quebec
losgemacht. Liverpool war das Ziel des Dampfers. Gut beſetzt
waren alle Kabinen. 1477 Paſſagiere befanden ſich an Bord. Um
1 Uhr 30 früh, am Morgen des Unglückstages. ging der Lotſe von
Bord. Von den Dampfern „Eureke” und „Lady Evelyn” hatte
man ſoeben Poſt nach Europa übernommen. Der Dampfer befand
ſich auf der Höhe von Father Point, nur wenige Seemeilen von
dem Hafen Rimonski entfernt. Kurz nach dem Verlaſſen von
Father Point auf dem rechten Ufer des St. Lorenz ſtieg eine
merk=
würdige Nebelwand über den Strom hoch. Kapitän Kendall hatte
ſelbſt die Wache. Sekunden vor dem Aufſteigen der Nebelwand
ſah er in ungefähr ſechs Seemeilen Entfernung hart auf dem
Tt Aiaga
Roman von Henrik Heller.
erlaſſen Sie ſich nur nicht zu feſt darauf. Der Herr
toird ſeine Unbeſonnenheit wahrſcheinlich ſchwer
be=
chießlich iſt jeder Mann einmal für eine kleine
Extra=
ſut ſben. Aber für ſo was riskiert man doch nicht die
Im. Laſſen wir das jetzt. Erfuhr Frau Baitſky erſt nach
ehr von dem Vorgefallenen? Oder geſchah das ſchon
uhwald?"
RKur Meinung nach wußte Frau Baitſky vom erſten
Awon. Sie wußte es ſchon, bevor ſie fortreiſte.”
amals ſollte ſie geſchwiegen haben?”
Aun?”
Beiſch zu dieſer Zeit noch nicht ſo wehrlos geweſen bin
hah Tr. Baitſkys Abreiſe.
Ber ihnen bekannt, weshalb er fortfuhr?"
E ſagte mir, er ginge geſchäftlich nach Zürich.”
Fü er damals von einer eventuellen Rückkehr nach
die glaubten daran?”
früher .
ſeißt das: früher?”
2 ſeine Frau kam. Als ſie mich ſo ſchonungslos
an=
ich gleich, daß er nicht mehr zurückkehren würde.”
rA Luder” dachte der Richter unbehaglich, „armes dum=
Luüsn: Ein Jammer war das mit den Frauenzimmern.
wad ſam einen tintenbekleckſten Federſtiel in die Hand und
Umſchreiben. „Wir fahren morgen fort”, wurde ihr ver=
1ühren!“
ſchk ſaß Eva wieder abgeſpannt auf dem einzigen harten
M Zelle und ſchaute mit erloſchenen Augen aus dem
lag ein wenig hoch, man mußte ſich auf die Fuß=
Ay, um den Drehgriff zu erreichen, aber es war nicht
Bman das jetzt tat, denn die Scheiben ſtanden weit
Age Sonnenſtrahlen kamen herein und legten ſich warm
lich auf den abgegriffenen Holztiſch Draußen gab es
rwinkelte Dachgiebel, ferne klare Berge, ſchwebende
hen in bewegter Luft und einen Himmel voll ſanft
Bläue.
E9 ſo ſchön ſtill und warm in dem kleinen ſauberen
„Aſchwere Tür verſperrt, niemand konnte
hereinkom=
ſtören. Man war gut beſchützt hier, keiner tat einem
rlſher glaubt ihr nicht, er ſagte offen ſeine wahre auf=
Nnung, die frei war von perfönlicher Feindſeligkeit,
man mußte eben warten. In ſpäteren Tagen glaubte
Nenſch, daß ſie ſich im Gefängnis auch nicht eine
hürchtet habe. Und doch ſagte ſie die Wahrheit, ſie
abſolut nicht. Eines Tages würde man ja den Fall
Mit
2bjektiy ſachlich, wie hier alles geſchah, und dann
durfte ſie gehen. Aber — natürlich war ſo etwas unmöglich
auch wenn man ſie um einer Tat willen verurteilte, die ſie nicht
begangen hatte, wäre das noch lange nicht das Schrecklichſte —
ſo ſchien es ihr jetzt. Monate — vielleicht jahrelang
ausgeſchal=
tet bleiben aus dem Draußen, irgendeine mechaniſche Arbeit tun,
ſich ſelber gehören, nicht preisgegeben ſein, nicht tapfer ſein
müſſen.
„Zwingen Sie ſich zum Eſſen, Fräulein”, verlangte die
Auf=
ſeherin energiſch. „Sie ſehen ja elend aus. Nehmen Sie ſich
das alles nicht ſo zu Herzen, ſonſt werden Sie noch krank. Dann
kommen Sie ins Spital und müſſen den ganzen Tag im Bett
liegen.”
Eva aß gehorſam, denn ſie wollte nicht ins Spital, Suppe,
Eier, Kartoffelmus ſchluckte ſie hinunter, es ging ganz leicht durch
die Kehle, und gleich darauf wurden die eiſigen Hände wunder=
Strengt Ihr Beruf Sie an?
.. auf Kaffee Hag umstellen!
bar warm und beweglich. Wahrſcheinlich war ſie ſchon halb
ver=
hungert geweſen. Man fühlt ſich kräftiger, wenn man gegeſſen
hat, das bleibt unbeſtritten, aber andererſeits hat ein
herabge=
ſetzter Blutkreislauf auch manches für ſich. Die Dinge erhalten
ſchwebende Schreckenloſigkeit, man bleibt furchtlos und gelaſſen
wie die Fakire auf dem Nagelbrett. Der ſattgegeſſene Menſch
hingegen iſt die Beute von Gedanken, die er gern recht weit
fortſchieben möchte. Eva ſtrich mit ſpitzen Fingern über den
glatten Rand des Tiſches und überlegte, ob Richard Baitſky wohl
auch daran glaube, daß ſie ſeine Frau ermordet habe. Auf die
Dauer, wenn man ihm zu ruhiger Ueberlegung Zeit ließ, tat
er’s gewiß nicht, aber ſo im erſten faſſungsloſen Schreck, wenn
man ihm erklärte — die Pflegerin Kreuzberg hat’s getan —
zweifelte er da auch, oder traute er ihr’s zu? Vielleicht zweifelte
er, aber ganz gewiß trug er ihr’s nach, daß ſein Verhältnis zu
der Pflegerin Kreuzberg nun offen vor aller Welt ausgebreitet
lag. Es war im höchſten Grade peinlich, es paßte nicht zu dem
Nimbus ſeines Namens, dieſer durch Clairemaries zur Tragödie
ausgewachſene Skandal. Sicher waren alle Zeitungen davon
er=
füllt, im Wiener Seminar, im Antoniushaus wußten ſie es ſchon,
Major Kreuzberg ſchämte ſich vermutlich, das Grazer Pflaſter
zu betreten — oh, ſie durfte jetzt lange, lange nicht zum
Vor=
ſchein kommen.
Dann dachte Eva an Richard.
Die kleine Rothaarige kam nochmals herein und brachte
einen Krug friſches Waſſer. Sie riet Eva, das aufgeſchnallte
Kurs des Dampfers die Poſitionslichter eines entgegenkommenden
Kohlendampfers. Vorſchriftsmäßig ließ Kapitän Kendall das
Ne=
belhorn ertönen. Auf dem Kohlendampfer hatte man das Signal
gehört und gab, wie Kapitän Kendall ſpäter vor dem Seegericht
in Montreal ausſagte, Antwort durch Sirene.
Die Nebelwand machte die Sicht unmöglich. Kapitän Kendall
ließ die Geſchwindigkeit erheblich herunterſetzen. Den Vorſchriften
des Seerechtes entſprechend hätte jeder der beiden Dampfer ſeinen
Weg hart am rechten Ufer entlang nehmen müſſen. Plötzlich ſah
Kapitän Kendall die Poſitionslichter des Kohlendampfers nur
noch 30 bis 40 Meter entfernt, dicht vor dem Bug des eigenen
Schiffes auftauchen.
Der Kohlendampfer kam hart in rechtem Winkel auf den
Paſſagierdampfer zu. Eine Kataſtrophe war unvermeidlich, aber
richtige Manöver hätten das Unglück noch bedeutend mildern
kön=
nen. Kapitän Kendall rief durch das Megaphon dem Kohlenſchiff
zu, weiter auf dem Kurs zu halten. Gleichzeitig ließ Kendall das
Ruder des eigenen Schiffes hart nach rechts gehen, ſo daß der
Dampfer auf das Ufer zuhielt. Kendall wollte erreichen, daß die
entgegenkommenden Schiffe Seite an Seite hart begegnen ſollten.
Aber es war ſchon zu ſpät, weil der Kohlendampfer die
Geſchwin=
digkeit nicht mehr mindern konnte. (Das Admiralitätsgericht in
Montreal ſprach dem Kapitän von der „Storſtad” die volle
Ver=
antwortung für das Unglück zu. Es erſchien unbegreiflich, wie
wenig Vorſicht man auf dem mit 11000 Tonnen Kohle beladenen
Schiff nach Empfangnahme der Signale des Perſonendampfers bei
der Begegnung walten ließ!!)
(Schluß folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 14. November
K00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Saarbrücken=
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Zeit, Nachr. 8.00=
Waſſerſtand. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45:
Bauern=
funk. 9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert.
9.15: 1. (9.15): Lieder von Rich. Trunk. 2. (9.30):
Sel=
tener gehörte Klaviermuſik. 3. (9.45): Lieder von Jojef
Kröll. 10.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15:
Stuttgart: Schulfunk — Volksliedſingen. 10.45:
Sende=
pauſe. 11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20:
Nur Frankfurt: Gaunachr. 11.35: Meldungen, 11.45:
Sozialdienſt.
1200: München: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen Zwei und Drei.
15.00: Wirtſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15:
Kinderfunk.
16.00: Konzert. 17.00: Hamburg: Bunte Muſik am
Nach=
mittag. 18.30: Launiger Leitfaden für Sprachfreunde.
18.40: Monatliche Bücherkunde für den Reichsſender,
Frankfurt a. M. 18.55: Meldungen.
19.00: Stuttgart: Eine deutſche Erfindung erobert die Welt.
1885—1935. Fünfzig Jahre Motorenbau. 19.45:
Tages=
ſpiegel. 20.00: Zeit und Nachrichten. 20.10: Buama,
ſeid’s zünfti. Geſchichten aus Oberbayern. 21.15: Studio.
22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachrichten, Wetter u.
Sport. 22.20: Todesfahrt . . . Freiheitsfahrt . . . 22,45:
Berlin; Spätabendmuſik. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
OMidtiun daudannen
Donnerstag, 14. November
München: 20.10: Mozart=Zyklus. Ein Konzert am Hofe
Maria Thereſias. Hörfolge vom Beſuch des kleinen
Mo=
zart bei der großen Kaiſerin.
Berlin: 20.10: So ſiehſte aus! Ein großer Funkbummel
durch die Reichshauptſtadt von einſt und jetzt.
Breslau: 20.25: Urſendung: Rübezahl. Ein ſchleſiſches
Spiel von Hans Chr. Kaergel. Muſik von K. Sezuka.
Riga: 19.15: Operettenmelodien.
Helſingfors: 19.35: Heitere Klänge.
Brüſſel=frz.: 20.00: Werke von Joh. Strauß.
Bukareſt: 20.15: Sinfoniekonzert.
Mailand: 20.50: Melodien von Verdi, Mascagni u. a.
London: 21.00: Kammermuſik.
Stockholm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
Budapeſt: 23.00: Zigeunerkapelle Murſi.
Bett herunterzulaſſen und ſich hinzulegen. Was nützt es,
herum=
zuſitzen und zu grübeln? Dadurch kam Eva erſt darauf, daß es
ſchon Abend wurde, daß die winzige eingegitterte Glühlampe an
der Decke ſchon brannte. Draußen gab es noch ſo viel Helle.
Veilchenfarben verlöſchte das Firmament in bräunlichen
Schat=
ten. Noch immer zickzackten ruheloſe Vögel darüber hin, zu
Schwärmen zuſammengeſchloſſen, fegten ſie gleich bogenförmigen
Rauchfetzen daher und verkündeten jenen, die Schwalbenrufe
verſtehen: „Wir reiſen — wir brechen auf!”
XyIII.
Der junge Richter hatte Evas neuerliche Vernehmung für
den folgenden Tag angekündigt, aber dieſer Tag ſchleppte ſich
völlig ereignislos vorbei. Sie ſaß von morgens bis abends
da und wartete, aber niemand kam, ſie zu holen, kein Brief
wurde abgegeben, nichts rührte ſich. Sie erhielt den blaſſen
Morgenkaffee, die beiden Hauptmahlzeiten, die
Gefängnisverwal=
tung bedachte ſie mit einem Buch, das verdächtig nach
Desinfek=
tion roch. Eva nahm es überhaupt nicht in die Hand. Wie lang
ſo ein Tag iſt, früher hatte man das nicht geſpürt, — ſechzehn
wache Stunden zu überwinden, das ſchien keine Kleinigkeit. So
mußte es ſein, wenn man ſchon völlig vergeſſen iſt. Natürlich
beſtand gegenwärtig keine Gefahr, oder vielmehr keine Hoffnung,
daß man die Unterſuchungsgefangene Kreuzberg vergaß, der
ganze Polizeiapparat arbeitete mit Hochdruck, aber mit ein
biß=
chen Phantaſie konnte man ſich’s ganz gut vorſtellen, wie es iſt,
vergeſſen zu ſein. Wiederum kam ein klarer Abend voll
Glocken=
läuten und Waſſergeruch, eine ſternklare Frühherbſtnacht, vom
See herüber brüllten die Dampfer wie gereizte Urtiere. Dann
ſchlief man ein bißchen, dann war der Himmel grau, roſenrot
und endlich erſchien die Sonne.
Gkeich nach dem Frühſtück holte man Eva zum Verhör ab.
Sie fegte die Semmelkrumen von ihrem grauen Rock, ſtrich die
Haare glatt und folgte dem wartenden Gendarm willig durch
helle Gänge voll verſchloſſener Türen und vergitterter Fenſter
ins Zimmer des Unterſuchungsrichters. Auf den erſten Blick war
alles unverändert, — der Protokollführer an der Schreibmaſchine,
die loſen Papiere auf dem Tiſch, nur ſaßen heute zwei Herren
da ſtatt eines. Der Gendarm machte die Tür hinter ihr ſehr
geräuſchvoll zu und es war, als ob das laute Einſchnappen ein
Signal für verwunderliche und unbegreifliche Geſchehniſſe
dar=
ſtellte.
„Landgerichtsrat, Dr. Schöpfl” murmelte der unbekannte
Richter, ein grauhaariger, magerer Herr, und ſah Eva aus
be=
ſtürzten Brillenaugen an. „Nehmen Sie bitte Platz.”
Sie gehorchte verwirrt, indes er ſich ſämtlicher erreichbarer
Protokolle bemächtigte.
„Es gibt da nichts als ungeklärte Fragen” äußerte er dabei
mit Nachdruck, „ſoweit ich die Angelegenheit bis jetzt überſehen
kann, ſcheint mir Ihre Verhaftung durchaus gerechtfertigt. Auch
ich hätte angeſichts dieſer Sachlage den Haftbefehl ohne
Ge=
wiſſensſkrupel unterzeichnet, der Staatsanwalt kann ſeinen
Standpunkt vor aller Welt vertreten.” Er zog die Brauen ſtrenge
hoch und verlautbarte mit erhobener Stimme, daß das
bürger=
liche Geſetz für alle gelte — ohne Unterſchied der Perſon, daß
man weder auf Rang und Stellung Rückſicht nehmen könne,
wenn es ſich um Recht und Gerechtigkeit handle.
(Fortſetzung folgt.)
Der Fußball am Sonntag.
Diesmal nur Meiſterſchaftsſpiele.
Seit langen Wochen ſtehen zum erſtenmal wieder nur
Meiſter=
ſchaftsſpiele auf dem Programm. Keine Auswahlſpiele, kein
Län=
derkampf, keine Pokaltreffen ſtören am 17. November die
Punkte=
kämpfe: das Intereſſe aller Fußballfreunde kann ſich alſo
aus=
ſchließlich einmal der „Jagd um die Punkte” zuwenden.
Wir haben für dieſen beſonderen Meiſterſchafts=Sonntag auch
zwei beſondere Wünſche. Einmal, daß die Plätze überall mit
Zu=
ſchauern gut beſetzt ſind, ſo daß die Vereine auch wieder einmal
zu einem ordentlichen finanziellen Erfolg kommen; und zum
an=
deren wünſchen wir, daß den hoffentlich recht zahlreichen
Zu=
ſchauern nur anſtändige Spiele vorgeführt werden. Die
unwür=
digen Vorkommniſſe, die ſich bei verſchiedenen Treffen der
ver=
gangenen Sonntage eingeſchlichen haben, dürfen ſich unter keinen
Umſtänden wiederholen. Jede Unſportlichkeit, die ſich unbeherrſchte
Spieler oder fanatiſche Zuſchauer zuſchulden kommen laſſen,
ſcha=
det unſerem ſchönen Fußballſport mehr, als tauſend anſtändig
durchgeführte Treffen wieder gutmachen können. Dieſe Tatſache
möge ſich jeder, der am nächſten Sonntag als Spieler oder
Zu=
ſchauer auf einem Fußballplatz ſteht, vor Augen halten, dann
durfte ſich auch bei ihm die beſſere Einſicht ſiegreich durchſetzen.
Fußball iſt Kampfſport im beſten Sinne des Wortes, und es
verlangt niemand, daß ein Spieler ſeinen Gegner nur mit
Glage=
handſchuhen anfaßt oder daß die Zuſchauer ſtumm wie
Trappiſten=
mönche die Geſchehniſſe auf dem Spielfeld verfolgen. Aber alles
muß ſeine Grenzen haben. Der geſunde Fanatismus eines treuen
Vereinsanhängers hat ebenſo ſein Gutes wie der letzte
körper=
liche Einſatz eines vom Spiel begeiſterten Kämpfers. Nur dürfen
die Grenzen der Anſtändigkeit weder vom Spieler noch vom
Zu=
ſchauer außer acht gelaſſen werden. Bei einigem guten Willen
aber können auch die wichtigſten und heißeſten
Meiſterſchafts=
kämpfe im Geiſte guter Sportkameradſchaft abgewickelt werden.
Der Gau Südweſt
verzeichnet für den kommenden Sonntag wieder fünf Großkämpfe.
In Pirmaſens wird wohl die neue Tabellenführung
entſchie=
den werden, denn wenn es dem FK. Pirmaſens gelingt, der
Frankfurter Eintracht die beiden Punkte abzunehmen,
dann dürfte ihm der Weg zur alleinigen Tabellenführung frei
ſein. Dieſe Möglichkeit ergibt ſich deshalb, weil es Boruſſia
Neunkirchen kaum glücken dürfte, beim Neuling Opel
Rüſſelsheim ohne Punkteinbuße davonzukommen. Die
Neun=
kirchener haben bei Union Niederrad eine ziemlich ſchlechte
Vor=
ſtellung gegeben, während Opel bei Wormatia Worms ein 2: 2
erzwang. Beim Pirmaſenſer Kampf ſtehen die Chancen zum
größten Teil auf ſeiten der Einheimiſchen. Die Eintrachtler
ließen in Offenbach erkennen, daß ſie auch heuer wieder auswärts
nicht über ihre volle Kampfkraft verfügen. Auf dem „
Bornhei=
mer Hang” in Frankfurt wird ein weiterer Großkampf ſteigen.
Der FSV. Frankfurt empfängt den FV. Saarbrücken,
der ſehr wahrſcheinlich wieder mit Conen als Mittelſtürmer
an=
treten wird. Iſt dies der Fall, dann ſinken die an ſich guten
Ausſichten der Frankfurter nicht unbeträchtlich. Die
Offen=
bacher Kickers ſcheinen ihre alte Form wieder gefunden zu
haben; Wormatia Worms wird auf dem „Bieberer Berg”
jedenfalls ſchon mit einer beſſeren Leiſtung als gegen Opel
auf=
warten müſſen, wenn ſie einen Punkt ergattern will. Der
Aus=
gang des Treffens Phönix Ludwigshafen — Union
Niederrad iſt offen.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
meldet die Verlegung des Spieles Polizei Darmſtadt—SV. 98
auf den zweiten Weihnachtsfeiertag. Dafür gibt es folgende
Vaarungen:
Olympia Lampertheim — Polizei Darmſtadt
Germania Pfungſtadt — FV. Egelsbach
SV. Münſter — Olympia Lorſch
Haſſia Dieburg — Jahn Worms
Normannia Pfiffligheim — V.f. R. Bürſtadt.
SV. 98 und Bobenheim ſind ſpielfrei.
Beide Spitzenreiter ſpielen auswärts. Angeſichts der
aus=
gezeichneten Form, in der ſich die Darmſtädter
Landespoli=
ziſten in ihren letzten Spielen repräſentierten, glauben wir an
einen ſicheren Sieg in Lampertheim.
Einen Gäſteſieg erwarten wir auch aus Pfungſtadt,
wo Egelsbach eine Gaſtrolle gibt.
Münſter wird gewiß nichts unverſucht laſſen, die
Lor=
ſcher Olympen zu rupfen, und das ſollte — wenn auch
viel=
leicht nur mit einem Punkt — möglich ſein.
Dieburg iſt immer noch nicht komplett und wird gegen
die Wormſer Rotweißen nur unter Aufbietung aller
Kräfte ehrenvoll abſchneiden können. Dazu wird es auch höchſte
Zeit, vom Schwanz der Tabelle wegzukommen.
Pfiffligheim wird nach ſeiner letztſonntäglichen
Nie=
derlage in Bobenheim gewiß auf die Rehabilitierung vor dem
eigenen Anhang brennen, und wir rechnen mit einem knappen
Sieg der Platzelf.
Die Kreisklaſſen am 17. November.
Noch einige Sonntage und wir haben auch in dieſen Klaſſen
wieder die Vorrunde überſtanden. Wenn auch in faſt allen
Grup=
pen eine dichtbeſetzte Spitze in der Tabelle zu finden iſt, ſo iſt
ebenfalls am entgegengeſetzten Teil noch keine klare Ueberſicht
möglich, und man kann erwarten, daß ſich die Angelegenheit
die=
ſes Jahr bis auf die letzten Spiele hinauszieht. Am kommenden
Sonntag ſind wiederum Begegnungen" die an Bedeutung den
letztſonntäglichen Spielen nichts nachſtehen. Laſſen wir die Kämpfe
der Reihe nach an uns vorüberziehen:
Gruppe II Darmſtadt: Wixhauſen — Jahn 75;
Arheil=
gen — Merck. Wolfskehlen — TSG. 46. Alsbach — Griesheim,
Groß=Gerau — Eberſtadt.
In Wixhauſen wird man wohl die zurückgekehrte Spitze
hal=
ten können. Zwar werden die Darmſtädter nicht im Späziergang
zu ſchlagen ſein, aber der Papierform nach müßte ein knapper
Platzſieg zu erwarten ſein.
Am Mühlchen kommt ein Lokalkampf zum Austrag, auf den
man in beiden Lagern mit Spannung wartet. Arheilgen hat die
beſte Gelegenheit, mit einem Sieg über den ſchlagfertigen
Neu=
ling weiter nach oben zu kommen.
Die 46er haben in Wolfskehlen anzutreten, und man kann
geſpannt ſein, wie ſich dieſe Begegnung löſt. Der ſchmale Platz
in Wolfskehlen ſchien den Darmſtädtern in den letzten Jahren
nicht zu behagen.
Alsbach empfängt Griesheim, und es ſcheint, daß die Gäſte
an dieſem Sonntag endlich vom Tabellenende wegkommen können.
In Groß=Gerau haben auch die Germanen aus Eberſtadt keine
ſchlechten Ausſichten auf einen Erfolg, denn der Gaſtgeber ſcheint
doch nicht ſo ſtark zu ſein, wie man anfangs vermutete.
Immer=
hin wäre auch ein Sieg des Gaſtgebers keine Ueberraſchung.
Gruppe 3, Odenwald: Roßdorf-Höchſt, Beerfelden—
Erbach. Michelſtadt — Groß=Umſtadt. Groß=Zimmern —
Baben=
hauſen, Lengfeld — Ober=Ramſtadt.
Roßdorf hat Glück, denn infolge der Spielſperre gegen Höchſt
wird es die heiß erſehnten Punkte kampflos gewinnen. —
Beer=
felden wird gegen Erbach ſchon einen großen Kampf liefern
müſ=
ſen, wenn man die Gäſte auspunkten will. — Im Michelſtädter
Stadion erwarten wir die Einheimiſchen weiter an der Spitze,
Groß=Umſtadt wird wohl dieſe Poſition nicht gefährden können.
— Bei der ſchwankenden Form der Platzelf möchte man den
Babenhäuſer Germanen eigentlich die beſſeren Chancen
zuſpre=
chen. Vielleicht kommt es doch anders. — Der Tabellenführer
Ober=Ramſtadt geht den ſchweren Weg nach Lengfeld, dennoch
glauben wir die Gäſte ſtark genug, wenigſtens einen Punkt holen
zu können.
Gruppe I. Ried.
Die Hofheimer haben für ſämtliche noch ausſtehende
Heim=
ſpiele dieſer Saiſon Platzſperre, ſo daß ſie auch diesmal wieder
auswärts antreten müſſen. Demnach treffen ſich:
FV. 1919 Biblis — Starkbg. Heppenheim,
Alem. Gr.=Rohrheim — TSV. Biebesheim,
Conc. Gernsheim — TV. Lampertheim,
Kleinhauſen — Bensheim,
Stockſtadt — FV. Hofheim.
Die bis jetzt noch ungeſchlagenen Heppenheimer müſſen
dies=
mal beim Tabellenführer antreten. Der Platzvorteil durfte der
Bibliſer Elf wohl zur erfolgreichen Verteidigung ihrer
Tabellen=
führung reichen. — Sehr ſpannend wird zweifellos auch die
Be=
gegnung in Gr.=Rohrheim. Beide Mannſchaften zählen zur
Spitzengruppe, und die Platzbeſitzer haben auch hier eine etwas
beſſere Gewinnchance. — Die Gernsheimer ſcheinen ſich
wieder ſehr gut zuſammengefunden zu haben und es ſteht wohl
außer Frage, daß ſie ihre Gäſte mit einer Niederlage nach Hauſe
ſchicken werden. — Für Bensheim ſteht ein Sieg in Kleinhauſen
wohl außer Frage. Die Stockſtädter zeigen ſich als die
wankel=
mütigſte Mannſchaft der Gruppe. Niederlagen und ſchöne
Ueber=
raſchungserfolge ſind an der Tagesordnung. Diesmal ſollte es
jedoch bei richtiger Auffaſſung des Spiels zu einem Sieg über
die erſatzgeſchwächten Hofheimer reichen.
In der Kreisklaſſe 2,
Gruppe I, ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber:
Eſchollbrücken — Fehlheim, Bobſtadt — Nordheim,
Hahn — Hambach, Seeheim — Hähnlein.
Außer Hähnlein hat wohl keine Gaſtmannſchaft große Chance,
zwei Punkte zu ergattern.
In der Gruppe II treffen ſich:
Geinsheim — Crumſtadt, Aſtheim — Nauheim.
Man kann bei dieſen beiden Begegnungen jeweils mit klaren
Heimſiegen rechnen.
Gruppe III: Sprendlingen — Meſſel, Beſſungen — TSV.
Erzhauſen, Nieder=Ramſtadt — SV. Erzhauſen. In dieſer Gruppe
ſind an dieſem Sonntag nur drei Spiele angeſetzt, und man kann
Sprendlingen und Beſſungen Heimſiege zutrauen, während man
das Treffen in Nieder=Ramſtadt als offen bezeichnen muß.
Wei=
terſtadt, Gräfenhauſen und die Darmſtädter Reichsbahn ſind frei
von Verbandsſpielen.
Gruppe V: König — Klein=Zimmern, Kleeſtadt — Neuſtadt,
Sandbach — Heubach, Rimhorn — Spachbrücken. Ober=Klingen
— Ueberau, Lützel=Wiebelsbach — Georgenhauſen.
Die Odenwaldgruppe hat wiederum alle Mannſchaften auf
dem Raſen und abermals Paarungen, die faſt durchweg mit
Spannung geladen ſind. In König müßten die Gäſte ſchon mit
einer guten Leiſtung aufwarten, wenn einer oder beide Punkte
holen wollen. Das Spiel in Kleeſtadt halten wir für offen,.
demn Neuſtadt verſteht auch auswärts zu kämpfen. Sandbach
müßte eigentlich auch zu Hauſe zu bewegen ſein den Gäſten
mindeſtens einen Punkt abzugeben. Dasſelbe gilt für Rimhorn,
wo Spachbrücken anzutreten hat. Ob ſich die Ueberauer in Ober=
Klingen durchzuſetzen verſtehen, muß man abwarten, wenn dies
auch das Nächſtliegende wäre, Lützel=Wiebelsbach greift am
Sonntag zum erſten Male in die Runde ein und empfängt zu
Hauſe Georgenhauſen.
Winterſwieie nin 2e. Aodeinder.
Der Fußballſport wirbt für dieſes große ſoziale Werk
wieder=
um am Buß= und Bettag, dem „Tag des Fußballes” am 20.
No=
vember, wozu bis jetzt folgende Spiele bekannt ſind. in:
Darmſtadt am Böllenfalltor (98er Platz); Stadtelf
Darm=
ſtadt — Eintracht Frankfurt. 1. Mannſch. SchR. Lautz=Pfungſt.
Egelsbach: FC. Egelsbach — Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt;
SchR. Engler=Darmſtadt.
Biebesheim; T. und Spp. Biebesheim — VfR. Bürſtadt.
Stockſtadt: FV. Stockſtadt — Viktoria Griesheim b. Dſtdt.
Michelſtadt: Michelſtadt=Erbach komb. — Stadtelf Darmſt. B.
Groß=Umſtadt: Groß=Umſtadt — Haſſia Dieburg.
Gorxheim: Tv. Gorrheim — Starkenburgia Heppenheim.
Bensheim; FC. 07 Bensheim — Olympia Lorſch.
Pfungſtadt: Gerwania Pfungſtadt — Germania Eberſtadt.
Trebur: TV. Trebur — Sportverein Groß=Gerau.
Meſſel: Spp. Meſſel — Spvgg. Arheilgen.
Dornheim; FC. Dornheim — Wolfskehlen.
Eſchollbrücken: Eſchollbrücken — Hahn=Crumſtadt.,
Lampertheim: Oly.=Tv. Lampertheim komb. —
Franken=
thal komb.
Zwingenberg: Zwingenberg a. d. B. — Tv. Alsbach.
Handball im Kreis Starkenburg.
Jugendſpiele am 20. 11., vormittags 10 Uhr. Viktoria
Gries=
heim — TSG. 46 Darmſtadt; Sportv. 98 Darmſtadt — Turnerſch.
Griesheim: Tv. Arheilgen — Polizeiſportv. Darmſtadt: Polizei B
Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt: Tv. Arheilgen B —
Vor=
wärts Langen; Tamde. Egelsbach — Sportverein 04 Arheilgen;
Tv. Pfungſtadt B — Tv. Seeheim; Tv. Bickenbach — Tv.
Auer=
bach B; Tv. Kirſchhauſen — Tv. Lorſch; Tv. Heppenheim — Tv.
Bensheim: Tv. Großhauſen — Tv. Birkewau; TSG.
Dreieichen=
hain — MTV. Urberach: FV. Sprendlingen — Tgmde.
Sprend=
lingen.
Schülerrunden am 20. 11., vormittags 11 Uhr. Polizei
Darm=
ſtadt — Germania Pfungſtadt: Sportv. 98 Darmſtadt — TSG. 46
Darmſtadt; Viktoria Griesheim — Merck Darmſtadt: Tv. Hoffnung
Hahn — Germania Eberſtadt; FV. Sprendlingen — Tv. Langen:
TSV. Langen — TSG. Dreieichenhain: Tv. Büttelborn B — Tv.
Goddelau: Tv. Griesheim — Tgmde. Weiterſtadt. —
Ritters=
hofer, Klaſſenleiter.
Schießſportvereinigung Darmſtadk.
Ich mache die Mitglieder der SSV. darauf aufmerkſam, daß
ein großer Teil ſeine Lichtbilder (Zivil=Bild), für den Ausweis
des Reichsbundes für Leibesübungen, noch nicht abgegeben hat,
obwohl der Beitragskaſſierer die Bilder dauernd anfordert. Die
Ausweiſe, auch wenn ſie ſchon bezahlt ſind, werden nicht eher an
die Mitglieder ausgegeben, als daß die Bilder abgegeben worden
ſind und der Ausweis ordnungsgemäß abgeſtempelt iſt. Ich bitte
daher, die Lichtbilder umgehend auf der Geſchäftsſtelle
Mackenſen=
ſtraße 55, oder bei Kamerad Dammler, Kiesſtr. 66. abgeben
zu wollen.
Während der Wintermonate wird wieder, wie im Vorjahre,
das Saalſchießen durchgeführt. Uebungsabende ſind jeden Freitag
ab 20 Uhr, Ecke Darmſtraße und Beckſtraße in der Wirtſchaft
Zur Woogstreppe” Um zahlreiche Beteiligung wird erſucht,
Nächſter Uebungsabend iſt Freitag, den 15. 11. 1935. ab 20 Uhr.
(gez.): Volleth, Vereinsführer.
Diektagung in Groß=Gerau.
Reichsbund für Leibesübungen, Bezirk Rhein=Main.
Für nächſten Sonntag berufe ich eine Diet=Tagung nach
Groß=Gerau. Ort: Turnhalle: Beginn: 9 Uhr; Schluß: 16 Uhr.
Es nehmen teil die Dietwarte aus allen Fachämtern des
Reichs=
bundes im Gerauer Lande.
Gorr. Bezirksdietwart.
Der deutſche Mercedes=Rennfahrer Hans Geyer,
der beim Trainina zum Großen Preis der Schweiz verunglückte,
konnte dieſer Tage aus dem Berner Krankenhaus entlaſſen
werden.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag
Die kleine Preisfrage für Fußballer,
Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für Fu
iſt nur der Sieger bzw. Unentſchieden der eirn
gegnungen anzugeben. Die Einſendungen unſerer Fuß
erbitten wir — Poſtkarte genügt — bis Samstc
18 Uhr an die Schriftleitung des „Darmſtädter
Darmſtadt. Rheinſtraße 23, 1. Stock.
Die Preisträger für die beſten Einſendungen
in der Montagsausgabe, die angibt, wer den
1. Preis: 5.— RM. in bar.
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des „D. T.‟,
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „D. T.‟,
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!
Wie ſpielen ſie am Sonntag?
FC. Pirmaſens — Eintracht Frankfurt
Kickers Offenbach — Wormatia Worms
Olympia Lampertheim — Polizei Darmſtadt
Germania Pfungſtadt — FC. Egelsbach
Sportverein Münſter — Olympia Lorſch
Haſſia Dieburg — Jahn Worms
Wolfskehlen — 46 Darmſtadt
Arheilgen — Merck Darmſtadt
Michelſtadt — Groß=Umſtadt
Groß=Gerau — Eberſtadt
FV. Biblis — Starkenburgia Heppenheim
Groß=Rohrheim — Biebesheim
Grogranpfe um den Hansenn A
Kommen die Süd=Mannſchafken weitel
Acht Gaumannſchaften werden am kommender
darum kämpfen, welche von ihnen in die Vorſchlußn
Wettbewerbes um den Handball=Pokal kommen. Jebe
von dieſen acht Einheiten hat die Möglichkeit dazu,
keim=
über einer anderen ſo ſtark „favoriſiert”, daß man ſie
Anwärter für einen Sieg bezeichnen könnte. Dazu ſin
rungen der vier Spiele zu gut, die jeweiligen Gegner d/
form” nach zu ausgeglichen. Nur gefühlsmäßig
könnt=
bei einer Vorausſage feſtlegen, und man weiß, wie ger d
chen Wettbewerben das Gefühl trügen kann.
Sehen wir uns die vier Spiele etwas genauer ai
angeſetzt:
Darmſtadt: Südweſt — Mitte.
Bielefeld: Weſtfalen — Niederrhein,
Hannover; Niederſachſen — Baden
Breslau: Schleſien — Sachſen.
Man kann als Maßſtab bei einer Bewertung der
nur bedingt die Ergebniſſe in Rechnung ſtellen, die
Gaumannſchaften ſeither erzielt worden ſind. Einmal
Hauptſache waren es ja nicht immer die gleichen M) für den betreffenden Gau ſpielten, zum anderen
ſpi=
rade bei Handball=Repräſentativ=Spielen äußere Begl
eine Rolle, die eine Heranziehung zu Vergleichen verb
ſchlaggebend kann einzig die Geſamtſpielſtärke der erſte
ſein, und ſie auch nur mit der einſchränkenden Voraus=X
ſich die jeweiligen Gauvertretungen auch wirklich als Wad
einheiten zuſammenfinden. Handball iſt eben ein auss=
Mannſchaftsſpiel, bei dem elf Könner allein noch
lang=
mer auch eine ſchlagkräftige Mannſchaft bilden müſſen
bei anderen Sportarten, die Mannſchaftsarbeit zur Vcy
haben, findet wan deshalb ja auch im Handball die Lu
Vereinsmannſchaften ganz oder nur mit kleinen
Ve=
etwa ſchwacher Punkte als Repräſentanten eines Gaue=)
werden.
Gibt es unſerer Meinung nach auch diesmal kei
prochenen Favoriten für dieſen Pokal=Wettbewerb, ſowich
M Lamte 4
die nordan
rihslage der de
Iu Ahren wieder
inerſuchung der
äl ungelſächſiſchen
Kſtungen ihre
ſteigern, währe
ine rückläufige
Grür
ſind
von
7n
Jahre
ſnahne
s einen
endar hat das i
r der Aktienmärk
ſaft gegeben
winn des Verke
e. Da ſich aue
wvie Neuanſchaf
den Vortagen erli
eden. Insbeſon
tin der chemi
nund mit dieſe
u5 anregten.
Hlis 3 Prozent
Felich. Nach
Glattſtellungen,
gebot aus de
das Spiel Gau Südweſt — Gau Mitte in Darmuh” entlich ſtiller.
beſondere Beachtung.
Gau Mitte ſtellt den Deutſchen Meiſter in Polizei 2uA euge eintraten,
Die Spielſtärke der Vereine dieſes Gaues iſt überall zu
bekannt, auch die Kampfkraft der Gaumannſchaften, die
geſtellt werden können. Wer denkt da nicht an den ſen
Bombenſieg gegen die ſtarken Brandenburger? Trotzdenkrſch zu Begin
wir nicht unbedingt an einen Mitte=Sieg in Darmſtadr /
der Vorrunde gegen Nordheſſen ſieht gewiß beſſer auslin,
7:5=Sieg von Südweſt gegen Württemberg. Aber ASiM Ustand
iſt ſtärker als Nordheſſen, Württemberg hat Bayern 9 rieder Köu
und das zählt immer. Auch der Südweſt=Handball EF-i die dur
große Tradition, und ſeine jetzige Gauelf zweifellos F0 yen wieſe
die auch gegen den Gau Mitte zum Spielgewinn hinred
ten. Auf jeden Fall wird in Darmſtadt etwas los ſei
winner dieſes Spieles ſollte im Endſpiel zu finden ſein
Vorverkaufsſtellen in Darmſtadt zu r.
Preis ſind eingerichtet bei Hut=Herold. Sport=Joſt,
ſtraße, Parfümerie=Müller, Weißer Turm, und
Polizei=
ſtadt. Holzhofallee 36 (Geſchäftsſtelle).
Aus den dereinen d. U
TSG. 46 Darmſtadt. Hauptvorſtand.
Die für Freitag, den 15. November d. J.,
Vorſvandsſitzung fällt wegen der Beamtenverſammlin
Woogsturnhalle in dieſer Woche aus. Dafür treffen ſic
ſtandsmitglieder am kommenden Samstag abend in Li.
turnhalle anläßlich der 75=Jahrfeier der Fecht=Abtei!
des Boxkampfes TSG. 46 gegen Boxklub Aſchaffenbe/
(gez.):
TSG. 46 Darmſtadt, Turnabteilung.
Die Uebungsſtunde für Freitag, den 15 Noven
fällt aus techniſchen Gründen aus — Nächſte
Turnſtu=
tag den 18. November 1935, pünktlich abends
im großen Saale unſeres Turnhauſes. Da am Fa
22. November 1935, die Turnabteilung einen WerbeaL
ſtaltet, bitten wir alle die aktiven Turner, welche in
Zeit aus irgend welchen Gründen die
Uebungsabend=
ſuchen konnten, doch am Montag abend pünktlich zu
Um einen Werbeabend zu geſtalten, müſſen wir auch als
Teilnehmer werbend vor die Zuſchauer treten.
Werbewoche der Turngemeinde Beſſungen 180
Heute abend um 18,00 Uhr Werbeturnſtunde de,
abteilung.
Am kommenden Sonntag 20 Uhr findet die Jahre‟
ehrung ſtatt. Hierzu ſind alle Mitglieder mit M.
herzlich eingeladen. Die Abteilungsleiter empfangen S
zwiſchen 18 und 19 Uhr die Urkunden zwecks Ausfüllt!
Abteilungsſieger auf der Geſchäftsſtelle.
Wetterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt
Während von Oſteuropa her bis nach Schleſien R
Wetter reicht, das nachts zu Strahlungsfröſten führt, D"
deutſchland ganz im Bereich einer milden und ſehr ſem
weſtſtrömung, die faſt durchweg trübes und vielfach
regneriſches Wetter brachte Nach vorübergehender Ae
dürfte es wieder zu neuer Störung kommen.
Ausſichten für Donnerstag: Vielfach Frühnebel, ſpäle
aufklarend höchſt unbedeutende Niederſchläge ſoa
beginnende Bewölkungszunahme, bei aufriſchende
aus Südweſt noch ziemlich mild.
Ausſichten für Freitag: Unbeſtändig und einzelne Rege
Der Welthandel mit Maſchinen.
Hend, England und die Vereinigken Staaken lieſern mehr als drei Vierkel der Weltmaſchinenausfuhr.
ten deutſchen Maſchinen aufgenommen haben. Trotzdem hat aber
Deutſchland an der Steigerung der Maſchineninveſtitionen, wie
Wiehangen u. Sarauftsänsfchten, ſie infolge der anſteigenden Konjunktur wieder in zahlreichen
eime auffallende Tatſache, daß ſich die Maſchineninduſtrie
enigen Ländern entwickelt hat, obwohl gerade ſeit
Be=
des Weltkrieges zahlreiche Staaten verſucht haben, eine
ſichinenerzeugung ins Leben zu rufen. Nach wie vor
Welthandel mit Maſchinen in den Händen der drei alten
änder Deutſchland. England und den Ver=
Staaten. Ohne ſich jemals verſtändigt zu haben,
Länder ſeit Jahrzehnten jahraus, jahrein mehr als
ſeil der geſamten zur Ausfuhr gelangten Maſchinen der
ri in Mill. RM. bzw. Anteile in v. H. am Geſamthandel
Deutſchland
738,4 29,0
England
721,3 28,4
Vereinigte Staaten
680,6 26,8
734,9 20,0
898,2 24,4 1279,8 34,8
959,8 22,9
919,5 21,9
1442,6 34,4
1428,0 25,2 1110,2 19,6 2 022,7 35,8
1428,7 28,6
989,2 19,8
1642,6 33,6
1136,8 34,4
605,9 18.3
941,6 28,5
749,7 39,6
390,1 20,6
365,4 19.3
542,8 34,7
565,0 23,4
285,3 18,5
456,6 28,5
400,0 24,9
373,4 23,2
dieſen drei Staaten ſpielen nur noch die Maſchinen=
Frankreichs, der Schweiz, Belgiens und
ens eine Rolle. Neuerdings iſt auch Japan auf den
beſen; doch ſpielt die japaniſche Maſchinenausfuhr, die
ſugenen Jahre 33,7 Millionen RM. betrug,
vergleichs=
nennenswerte Rolle.
rs ins Auge fallend iſt der Aufſchwung, den die
deut=
ſchineninduſtrie genommen hat. Obwohl der Weltkrieg
ſirde Außenhandelsſtellung des deutſchen Maſchinenbaues
ſetjächtigt hatte, gelang es in der Nachkriegszeit bald,
Pyn Maſchinen eine ſteigende Weltmarktbedeutung zu
Hi. 1927 konnte die deutſche Maſchinenausfuhr die eng=
1931 die nordamerikaniſche überflügeln. Allerdings iſt
Awerbslage der deutſchen Maſchineninduſtrie in den letz=
Jahren wieder ungünſtiger geworden. Nach einer
Unterſuchung des Inſtituts für Konjunkturforſchung
angelſächſiſchen Länder infolge der Entwertung
hrungen ihren Anteil an der
Weltmaſchinenaus=
er ſteigern, während aus dem gleichen Grunde der
deut=
eine rückläufige Tendenz zeigt.
ſee Gründe ſind einmal in dem Ausfall Ruß=
Is Käufer von Maſchinen zu ſuchen — der Anteil
Ruß=
der deutſchen Geſamtmaſchinenausfuhr ging von 25,9
n Jahre 1933 auf 7.9 Prozent im Jahre 1934 und etwa
hin dieſem Jahre zurück — und zum anderen in der
ge=
hn Aufnahmefähigkeit der
Goldblocklän=
isher ſtets einen großen Teil der zur Ausfuhr gelang=
Ländern vorgenommen worden ſind, Anteil gehabt. Der Export
nach nichtruſſiſchen Ländern ſtieg von 404,5 Mill. RM. 1933 auf
423 Mill. RM. 1934 an und lag in dem bisherigen Verlauf
die=
ſes Jahres wiederum 12 Prozent über dem Export der gleichen
Vorjahrszeit.
Es iſt anzunehmen, daß die drei Hauptproduktionsländer auch
in Zukunft ihr Monopol im Weltmaſchinenhandel beibehalten
werden. Die Maſchineninduſtrie ſteht unter ganz beſonderen
Vorausſetzungen, die in dieſer Vollſtändigkeit nur in den
drei genannten Ländern vorhanden ſind. So iſt einmal eine
Grundvorausſetzung für jede größere Maſchineninduſtrie eine
ausreichende Eiſenerzeugung im Inlande. Ferner
bedarf die Maſchineninduſtrie im beſonderen einer
hochquali=
fizierten, intelligenten und
anpaſſungsfähi=
gen Induſtriearbeiterſchaft. Die
wiſſenſchaft=
lich=mathematiſch=techniſche Forſchung muß auf
der Höhe ſtehen, und das Schulweſen aller Grade muß
ent=
wickelt ſein. Eine der wichtigſten Bedingungen für eine
arbeits=
teilig reich gegliederte Maſchineninduſtrie iſt ſodann das
Be=
ſtehen eines großen Binnenmarktes mit ſeinen
vielſeitigen Abſatzbedürfniſſen und =
möglich=
keiten. Ein Innenmarkt iſt nicht nur notwendig wegen des
Abſatzes, ſondern auch deshalb, weil für die Maſchineninduſtrie
der dauernde unmittelbare Zuſammenhang und
Erfahrungsaus=
tauſch mit den Benutzern der Maſchinen ein weſentliches und
un=
umgängliches Erfordernis iſt.
Eine Maſchineninduſtrie, die ſich im Inlande unter dieſen
Bedingungen entwickeln kann, wird ſich auch auf den
Auslands=
märkten Geltung verſchaffen. Dazu kommt, daß Maſchinenausfuhr
immer wieder Erſatzteil ausfuhr nach ſich zieht. Der
Auf=
bau und die Aufrechterhaltung eines ſolchen Erſatzteildienſtes iſt
aber nur einer großen und kapitalkräftigen Maſchineninduſtrie
möglich.
Auf lange Sicht geſehen, wird der Welthandel mit Maſchinen
in Zukunft wieder größeren Umfang annehmen. Ein
großer Teil der Welt harrt noch der Aufſchließung. Während die
Maſchineninveſtitionen pro Kopf der Bevölkerung in Deutſchland
41 Reichsmark und im Durchſchnitt der europäiſchen
Induſtrielän=
der 26 RM. betragen, ſind es in Spanien, Polen und auf dem
Balkan nur zwiſchen 7 und 3 RM. in Indien und China ſogar
nur zwiſchen 0.70 und 0.20 RM. Trotz der Beſtrebungen in vielen
bisherigen Abſatzgebieten eine eigene Maſchineninduſtrie
einzu=
bauen, werden die drei Hauptproduktionsländer ihren techniſchen
Vorſprung auch fernerhin als wichtigſtes Aktivum in die
Wag=
ſchale werfen können. Es darf mit Recht angenommen werden,
daß dabei die deutſche Maſchineninduſtrie, die die vielſeitigſte der
Welt geworden iſt, ebenſo wie bisher eine führende Rolle ſpielen
wird.
Piner und Rhein=Main=Börſe.
ennbar hat das in den letzten Tagen kräftig ermäßigte
eu der Aktienmärkte einen Anreiz zu Rückkäufen der
ſoſchaft gegeben, ſo daß das Berliner Börſenbild
Beginn des Verkehrs durch recht feſte Haltung
gekenn=
ade. Da ſich auch der berufsmäßige Börſenhandel mit
gſowie Neuanſchaffungen am Geſchäft beteiligte,
konn=
den Vortagen erlittenen Kurseinbußen zum Teil
aus=
herden. Insbeſondere gilt dies für Montane. Kräftig
gen in der chemiſchen Gruppe Farben, die um 1½
Pro=
een und mit dieſer Steigerung auch über den engeren
ſtuus anregten. Unter den Elektrowerten hatten
Sie=
holus 3 Prozent die Führung. Renten lagen ſehr ſtill
eitlich. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das
frſentlich ſtiller. Auf dem erhöhten Kursſtand erfolgten
Glattſtellungen, ſo daß bei einer Reihe von Aktien
Kkgänge eintraten. So ermäßigten ſich Farben auf ca.
Angebot aus dem Publikum erheblich nachgelaſſen
n ſich zu Beginn der heutigen Rhein=Mainiſchen
ef nahezu allen Marktgebieten leichte Erholungen. Das
ur etwas lebhafter. Die Kuliſſe nahm auf dem
er=
ursſtand Rückkäufe vor; auch von der Kundſchaft ſol=
ᛋü wieder Käufe vorgenommen worden ſein. Am
Aktien=
ſtigen die durchſchnittlichen Beſſerungen 1 Proz.
Stär=
bungen wieſen Siemens, RWE., Licht u. Kraft, Zellſtoff
End Aſchaffenburger Zellſtoff auf. Montanpapiere
er=
lebhafteren Umſätzen Erholungen von ½—1 Prozent.
mmarkt eröffneten JG. Farben mit 145, Scheideanſtalt
der Rentenmarkt lag anfangs gut behauptet, ſpäter
AKurſe verſchiedentlich leicht nach, ſo Kommunal=
Um=
m 0.15 Prozent. Der Verlauf brachte bei ſtark
nach=
mſätzen keine ſtärkeren Veränderungen
endbörſe brachte bei freundlicher Grundſtimmung
Ebelebterem Geſchäft weitere Kurserholungen. Im
Vor=
rs Intereſſes ſtanden Montanwerte.
Produkkenmärkke.
urker Getreidemarkt vom 13. Novbr. Am
Getreide=
tükeb das Geſchäft in Brotgetreide bei ausreichendem
lin. In Futtergetreide lag kein Angebot vor, ſoweit
Hafer in Frage kommen, die Nachfrage hielt an. Am
Umarkt blieben Kleie und Futtermehle geſucht,
wäh=
ehle nur ſchwierigeren Abſatz finden. Das Mehlgeſchäft
ich auf die Deckung des laufenden Bedarfs, bevorzugt
Weizenmehl=Typen 790 und 1600 (Brotmehle) Es
hetreide je To. alles übrige je 100 Kilo) in RM.:
73 W16 206, W19 210. W 20 212: Roggen R12 166,
18 173, R 19 175 (Großhandelspreiſe der Mühlen der
Preisgebiete). Futtergerſte — Sommergerſte für
200—210: Hafer —, Weizenmehl W13 27,95. W16
28,20. W 20 28,55: Roggenmehl R12 22.45, R15
23.30, R 19 23,50 plus 50 Pfg. Frachtausgleich: Wei=
17.10—17,25, Weizenfuttermehl 13.50. Weizenkleie
W16 10,80. W 19 11,00 W 20 11,10: Roggenkleie
R15 10,15 R 18 10,40, R 19 10,50 (Mühlenfeſtpreiſe
tation; „Soyaſchrot m M. 16.20, Palmkuchen m. M.
dukuchen m. M. 18.30 Treber — Trockenſchnitzel 8,80,
preiſe ab Fabrikſtation; „Heu 8—8.50. Weizen= und
drahtgepreßt 3,20—3,40, desgl. gebündelt 3—3,20.
ſtober wurden insgeſamt 27 427 Kraftfahrzeuge erſt=
Verkehr zugelaſſen. Die Zahl der Neuzulaſſungen liegt
91 Prozent unter dem entſprechenden Ergebnis des
aber um 39 Prozent über dem vom Oktober 1934.
2derländiſche Bank hat geſtern den Diskontſatz von 4
zent ermäßigt.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Alofalen Teil. t. V.Dr. C. b.Queiſch zürfeutlionDr. berbert Nettei
Dr. Herbert: Ner ei für „Neich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch:
Tr. C. 6. Qu eiſch: für den Spor”; Karl Böhmann; Anzeigen=
Eei hle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Abter Tagblatt, Eliſabeih Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckereiz
Darmſtadt Nheinſtr. 23
für unK
Nichſtucht. Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
e Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Ne heutige Nummer hat 12 Seiten.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Weitere Zunahme des Ruhrkohlenabſatzes. Der Abſatz des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlen=Syndikates hat ſich im Oktober
weiter in aufſteigender Richtung bewegt. Der Geſamtverſand für
Rechnung des Syndikats von den Ruhrzechen ſtellte ſich nach den
vorläufigen Ermittlungen auf arbeitstäglich 225 000 Tonnen
ge=
gen 213 000 Tonnen im September. — Einſchließlich der Aachener
Zechen und der Saargruben betrug der Geſamtabſatz für
Rech=
nung des Syndikats arbeitstäglich 262 000 (248 000) Tonnen.
Salzdetfurth=Mansfeld, ein neuer Großkonzern. Der
Salz=
detfurth=Konzern hat durch Uebernahme eines Aktienpakets von
rund 4,8 Millionen Mansfeld=Aktien aus dem Beſitz der Stadt
Leipzig und des bisherigen Großaktionärs Otto Wolff=Köln die
qualifizierte Minderheit in der Mansfeld AG. für Bergbau und
Hüttenbetrieb erworben. Da der bisherige Leiter der Mansfeld
AG., Generaldirektor Stahl, ſeit Mai dieſes Jahres auch die
Füh=
rung des Salzdetfurth=Konzerns übernommen hat, hat der Beſitz
der qualifizierten Minderheit die Bedeutung einer Kontrollierung
der Mansefld AG. durch den Salzdetfurth=Konzern, ſo daß hier
ein neuer Großkonzern entſtanden iſt. Entſcheidend für ſein
Zu=
ſtandekommen war wohl die Abſicht, einen Ausgleich für das in
Zukunft nicht mehr ſo günſtig beurteilte Kaligeſchäft zu ſuchen.
Die Enkwicklung des Arbeitseinſahes
im Monak Oktober 1935 im Bezirk des
Landes=
arbeitsamks Heſſen.
Von den Arbeitsämtern im Bezirk des Landesarbeitsamts
Heſſen wurden am 31. Oktober 1935 127 436 Arbeitsloſe gezählt,
davon waren 14 571 oder 11,4 v. H. Frauen. Die Zahl der
Arbeitsloſen iſt ſomit gegenüber dem Stand von Ende September
um 8530 geſtiegen. Gegenüber dem Stande von Ende Oktober
des Vorjahres liegt die Zahl der Arbeitsloſen gegenwärtig um
rund 21 700 niedriger. Der Rückgang des Arbeitseinſatzes in den
Saiſonaußenberufen (Landwirtſchaft. Induſtrie der Steine und
Erden Baugewerbe Verkehrsgewerbe) und in den von der
Sai=
ſon abhängigen Berufsgruppen, wie z. B. im Gaſt= und
Schank=
wirtſchaftsgewerbe, wab in Anbetracht der vorgeſchrittenen
Jah=
reszeit vorauszuſehen. In der Forſtwirtſchaft ſetzte mit Beginn
des Holzeinſchlages eine lebhafte Nachfrage nach Holzhauern ein:
von verſchiedenen Arbeitsämtern konnte hierzu eine größere Anzahl
arbeitsloſer Volksgenoſſen vermittelt werden. In den
konjunk=
turell beeinflußten Berufsgruppen, insbeſondere in der
Metall=
induſtrie, war der Beſchäftigungsſtand auch weiterhin gut, trotz
der leichten Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen, die — was
all=
gemein für ſämtliche Berufsgruppen gilt — zum Teil auf
Ent=
laſſungen aus dem Heeres= und Arbeitsdienſt zurückzuführen iſt,
da viele Entlaſſene ſich erſt gegen Monatsende arbeitslos
mel=
deten und daher noch nicht in Arbeit vermittelt werden konnten.
In den Verbrauchsgüterinduſtrien, u. a. in der Ledererzeugung
und =verarbeitung und im Bekleidungsgewerbe, konnte der
Ar=
beitseinſatz verſtärkt werden. Dagegen ſtieg die Zahl der
Arbeits=
loſen in den Angeſtelltenberufen leicht an.
In der Arbeitsloſenverſicherung und in der Kriſenfürſorge
wurden am 31. Oktober 1935 insgeſamt 72 584
Hauptunter=
ſtützungsempfänger gezählt. Anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe
waren am gleichen Stichtag 25 802 (darunter 3349 Frauen) bei
den Arbeitsämtern gemeldet. Die Geſamtzahl der Unterſtützten
iſt demnach gegenüber dem Stand von Ende September ds. Js.
um 5207 geſtiegen, und zwar hat die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empfänger in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge um
6261 zugenommen, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen
um 1054 abgenommen. Die Geſamtzunahme der Zahl der
Unter=
ſtützten war alſo gegenüber der Zunahme der Zahl der
Arbeits=
loſen (8530) weſentlich geringer. — In der werteſchaffenden
Arbeitsloſenhilfe iſt die Zahl der beſchäftigten Notſtandsarbeiter
nur um 217 auf 10 459 geſtiegen. Beim Bau der
Reichsauto=
bahn waren Ende Oktober 5125 Volksgenoſſen (ohne
Stamm=
arbeiter) beſchäftigt.
Reviſion der engliſch=nordiſchen Handelsverkräge?
Da die im Jahre 1933 zwiſchen Großbritannien und den
nor=
diſchen Ländern geſchloſſenen Handelsverträge im nächſten Jahre
ablaufen, iſt die Frage ihrer Reviſion nahegerückt, zumal ſich die
Vorausſetzungen unter denen ſie vor zwei Jahren abgeſchloſſen
wurden, in vieler Beziehung geändert haben. Am einfachſten
liegen die Dinge bei Schweden. Die ſchwediſche Regierung hat
ſchon ſeit einiger Zeit auf diplomatiſchem Wege mit
Großbri=
tannien verhandelt. Wie verlautet, wird der engliſch=ſchwediſche
Handelsvertrag ohne grundſätzliche Aenderungen über den 15.
Mai 1936 hinaus verlängert. Gegen die Verpflichtung, 47 Proz.
ſeines Kohlenbedarfs von Großbritannien zu beziehen, kann
Schweden auch weiterhin Fiſche Butter und andere tieriſche
Pro=
dukte nach Großbritannien ausführen.
Schwieriger liegen die Verhältniſſe im Falle Dänemark.
Zur Zeit verhandelt eine, däniſche Delegation über die Bacon=
Quote. Es iſt anzunehmen, daß die britiſche Regierung unter
dem Druck der Dominions und der Stimmung im Lande eine
Re=
viſion des däniſch=engliſchen Vertrags vornehmen wird. —
Nor=
wegen müßte etwaige Reviſionswünſche noch vor Ausgang
Ja=
nuar nächſten Jahres anmelden. Die grundſätzlichen
Vereinba=
rungen des engliſch=norwegiſchen Handelsvertrages werden zur
Zeit von beiden Seiten ſehr genau innegehalten, ſo daß
einſchnei=
dende Aenderungen unwahrſcheinlich ſind. Auf norwegiſcher Seite
beſtehen Abänderungswünſche lediglich in Hinſicht auf das
eng=
liſch=norwegiſche Kohlenabkommen, wonach Norwegen gezwungen
iſt, 70 Prozent ſeines Kohlenbedarfs in Großbritannien zu decken.
A
Die Oktoberziffern der engliſchen Arbeitsloſigkeit
zeigen einen Rückgang der Erwerbsloſenzahlen gegenüber dem
Vormonat. Mit 1916 390 regiſtrierten Arbeitsloſen liegt die
Zahl um 42 200 unter der vom September und um 203 245 unter
der vom Oktober vorigen Jahres.
Berliner Kursbericht
vom 13. November 1935
Deviſenmarkt
vom 13. November 1935
Berl. Handels. Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Aohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi 1
Deutſche Cont. Gasly
Deutſche Erdöl
Mfe
.82.*0
82.50
14.75
16.125
34.50
117.75
100.25
83.—
1111.—
155.125
124.125
100.375
Meie Mece
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn
D
145.—
120.50
107.75
82.75
84.75
125.—
80.50
111.125
75.625
64.875
Lrenſtein & Koppel,
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtſ;
Wanderer=Werke 11
Mafe
109.125
1757.
23.375
74.375
120.125
86.25
8.625
110.50
50.75
122.75
124.12*
132.—
Aghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
00 Gulden 4
S.Sta.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brielf
12.52
0.873
42,01
D.141
3.047
2.a56
(54.57
6.79
2.32
e7.93
5.385
15.365
2.353
16989
54.81
12.55
0.677
42.09
0.193
3.053
2.460
54.67
46.69
12.25
8.05
Hefe
16.405
2.357
182,03
54.81
Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowa
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten 11
Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
Goldpeſo
Dollar
GeldBrief
20.20
5.654
80.92
11.09
62.99
33,33 3
10.265
1.976
20.24
0.7131 0.715
5.666
81.08
61.36 (61.48
a8.95 192.05
171
63.11
z0.78 C0.32
3.89
10.285
1.280
1.1a9 1.131
2.486 2.490
Surmſtädter une Karioharbant Surifradt, Flllate der Bressher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 13. November 1935.
Keeenee
„ Gr. II p. 1934
1938
„ „ 1936
„ 1937
„ „ 1988
Gruppe I...
5% Dtſch. Reichsanl.
48.
1%Intern.,b. 30
4½%Baden, v.27
4½%Bohern v.27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
4½0
4½ Preuß. v. 28
41 Sachſen b. 23
4½% Thüringen 27
(% Dt. Reichsbahn=
Schätze ..
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ...."
4½% ......."
Diſch. Anl. Ausl.
+.% Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½%Darmſtadt
4½%Dresden v.26
4½%Frankfu1 26
1.% Heidelberg26
4½ %Mginz=
4½ %Mannheim2?
4½ %Münchenv. 29
4 ½ %Wiesbadenss
4½ %beſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½% Heſi.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟.
107"
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101:.
97.5
102
96.25
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99.4
100.6
112:1.
10.25
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91.75
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92
93.75
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100",
42 %beſſ Landhyp
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%„Goldoblog.
4½.20 Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½2% Kaſſ
Landes=
kreditt. Goidpfb.
4½% Naſſ. Landes.
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
4Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr.
½%Frkf. Hyp.=B
g Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
GFrift. Pfbr. B.,
Lig.=Pfr.
ZMein.Hnp B.
Lig=Pfbr
%Pfälz. Hyp. B.
„Lig.=Pfbr.
GNh. Hyp.=Bi.
Dig.=Pfr.
Goldobl.
% Südd,Boden=
Fred.=Bank..
5½% „ Lig. Pfbr.
4½% Württ. Gyp
6% Daimler=Benz
620Dt. Linol. Werke
do Klöcknerwerkel
97
94.75
94.75
23,5
96.5
Rd
100.75
113
129.25
18.5
95
101‟
96.25
106,
931),
96.25
100.55
96.5
170.75
97.25
1007
96.25
100.75
94
98
100.75
98.25
104.75
10=
101.2
Venn 7
1620 Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 28....
6%SalzmanncCo.
1620 Ver. Stahlwerke
RM. Anl.
4342
4½2
16% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
42 Oſt. Goldrente
overeinh. Rumä.
4½5
47
4%Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
4½%ungarn. 1919
1914
4½%
49
Goldr.
1910
470
4½Budp. Stadtan
4%Liſſabon. ....
4% Stockholm. . .
Aktien.
Accumulat.=Fabri1
Alg.Kunſtzide Uniel
A. E. G....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. =
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.
Rt.
M
99.5
1021,
92.5
101
121:,
7.5
39.25
29
4is
9.25
9.25
9.35
9.25
58.25
54
114
52
341/,
122
109
71/.
129
99.75
140.5
122
In
Cement Heidelberg 113.5
Karlſtadt
7. G. Chemie. Baſel
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw. 1154.5
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ....
Dt. Atl. Telegr.
Erböl. ..
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffck Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraf
Enzinger Union „.I
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzſabrik.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder.
7.6. Farbeninduſtr. 1441,
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmibt, Th. 1101.75
Gritzner=Kaiſer ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1111
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
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Seite 12 — Nr. 314
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Der Termin für die Ablieferung der Angebote wird
verlängert. Eröffnung der Angebote: Donnerstag,
21. November 1935, 10 Uhr, im Atelier Prof.
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gebotsformular iſt noch abzuholen. (10—13,15—17 Uhr).
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im Wege der Verdingung vergeben werden.
Ange=
bote hierfür ſind — getrennt von den Proben — bis
zum Montag, den 18. November 1935, vormittags
12 Uhr, bei der Verwaltung einzureichen. Daſelbſt
ſind auch die bei der Angebotsabgabe
anzuerkennen=
den Lieferungsbedingungen erhältlich.
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Eintrittspreis 75 Pfg. Vorverkauf: Kreisamtsleitung der NS=
Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtr. 34, Geſchäftsſtelle ſämtl. NSV=
Ortsgruppen, Muſikhaus Chriſtian Arnold am Weißen Turm,
Ver=
kehrsbüro, Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts.
Außerdem findet am Freitag, den 15. November, nachm. 4 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau eine Sonderveranſtaltung für
die Hilfsbedürftigen bei freiem Eintritt ſtatt. Karten hierzu
nur bei den Ortsgruppen der NSV.
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