Darmstädter Tagblatt 1935


14. November 1935

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Kisc 7maligem Erſcheinen monatich Mk. 2.70
h fchl. Botenlohn und Transporttoſfen. Ab=
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Stigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 314 Donnerstag, den 14. November 1935 197. Jahrgang

Anzeigenpreis:

undſeindliche Kundgebungen in Kairo. Aegypkens nakionale Jugend fordert Unabhängigkeit.
Skeinwürfe auf das engliſche Konfulak. Blukige Zuſammenſtöße mit der Polizei.
Maſſenkundgebung der Wafd=Parkei.
Umfangreiche Maßnahmen der Polizei.
hüfſe am Ungbhängigkeitskag.

EP. Paris, 13. November.
Kairo kam es nach hier eingetroffenen Meldungen am
zu ſchweren Ausſchreitungen nationa=
ſer
Studenten, die den Unabhängigkeitstag feierten.
banſend Studenten und Hochſchüler verließen ihre Klaſſen
hy auf die Straße. Die Kundgebungen hatten ausgeſpro=
andfeindlichen
Charakter. Die Studenten ſtießen Schimpf=
Fnährufe gegen England und ſeine verantwortlichen Per=
Mten aus. Die Polizei verſuchte zunächſt in Güte, die
her zu zerſtreuen. Als ihr dies jedoch nicht gelang, gab
hiſchüſſe ab. Schließlich gingen die Beamten mit blanker
igen die Studenten vor, die eine immer drohendere Hal=
ſuahmen
. Man zählt bisher etwa 30 Verletzte. 20 Stu=
urden
verhaftet. Die Studenten forderten die völlige
Egigkeit Aegyptens.
ſiſchweren Ausſchreitungen fallen zeitlich mit dem Ent=
nationaliſtiſchen
Partei (Wafd), der Regierung Neſſim
re Unterſtützung zu entziehen, zuſammen. Außerdem er=
in
den politiſchen Kreiſen in dieſen Kundgebungen eine
woort auf die jüngſte Rede des engliſchen Außenminiſters

huel Hoare, in der zum Ausdruck gebracht wurde, daß
eine Rückkehr Aegyptens zu der Verfaſſung von 1923

en Mittagsſtunden nahmen die Kundgebungen einen
drohenden Charakter an. Mehrere hundert Studenten
das engliſche Konſulat und bewarfen es mit Steinen.
Iſer hatte alle Mühe, um das Konſulatsgebäude vor dem

der Kundgeber zu ſchützen.

or

hen Kundgebungen gab es nach den bisherigen Feſtſtel=
eei
Tote; außerdem wurden über 40 Perſonen verletzt.
Verletzten befinden ſich auch 19 Poliziſten, von denen
us Krankenhaus übergeführt werden mußten.

GAegypten iſt es nicht nur in Kairo, ſondern auch in an=
Edten zu ſchweren Unruhen gekommen, bei denen
die Polizei und ſogar das Militär eingreifen mußten.
hrdas nicht überraſchend. Es mußte eigentlich erwartet
Taß die ägyptiſchen Nationaliſten, die in der Wafd=Partei
ſt ſind, die Gelegenheit benutzen würden, um ihren Ein=
) die Regierung zurückzugewinnen, den ſie vor
hirloren haben. Sie haben vom Miniſterpräſidenten Neſſim
hrlangt, daß er zurücktreten und die ſuspendierte Verfaſ=
bet
in Kraft ſetzen ſollte. Neſſim Paſcha hat das in Ueber=
hug
mit der engliſchen Regierung abgelehnt.
Angliſche Außenminiſter iſt bei ſeiner letzten Rede in der
vor wenigen Tagen erſt auf das Verhältnis Englands
hen eingegangen. Er hat ſehr freundliche Töne für Aegyp=
en
, aber in der Sache doch ſo gut wie nichts geboten. Vor
gen hat er die Wiedereinführung der Verfaſſungen von
M1930 abgelehnt, da die eine ſich als unbrauchbar, die an=
Eill gemein unbeliebt erwieſen habe.
ſchönen Worten iſt aber den Aegyptern
Rdient. Sie haben nicht ganz mit Unrecht das Gefühl,
ſach als Objekt der engliſchen Politik dienen,
Mwenn ſie dafür große Opfer zu bringen haben. Es rächt
ngland in ſeinen Beziehungen zu Aegypten immer mit
Begriffen gearbeitet hat und es regelmäßig vermied,
rechtliche Verhältnis auf eine unanfechtbare Grundlage
Was auf der anderen Seite allerdings wieder begreif=
Adenn Aegypten iſt nicht nur die Flanken=
Mfür den Suezkanal. Es iſt auch eine wich=
appe
auf dem Wege nach Indien und zum
MOhne ſchwere Gefährdung des Empire
e England zum mindeſten die militäriſche
lcht ſtellung in Aegypten nicht aufgeben.
Und auch den Zugeſtändniſſen an die nationale Empfind=
Ei Aegypter vorerſt da Grenzen geſteckt, wo die lebens=
MIntereſſen Englands ſelbſt anfangen.
ägyptiſchen Nationaliſten wollen nicht
DaII Englands ſein. Sie wollen ſelbſt etwas zu
An. Sie lehnen es deshalb auch ab, daß Aegypten in die
Panktionspolitik gegen Italien eingeſpannt wird. Denn
bptiſch=italieniſchen Beziehungen, waren
bisher recht freundliche. Zehntauſende von Italienern
Ne gypten, und zudem hat das Land mit Italien eine
Thdelsbilanz. Es würde alſo unter dem Verluſt ſeiner
W mMrssfuhr nach Italien ſehr zu leiden haben.
SAodon hat man offenbar kommen ſehen, daß die Lage
bannt werden wird. Die großen Flottenmanöver vor
en ſind nicht nur eine Inſtruktionsſtunde für Italien ge=
dern
ſollten wohl auch für die heißblütigen Aegypter
unng ſein, nicht zu vergeſſen, in welchem Maße ſie unter
der engliſchen Kanonen liegen. Das hat aber nicht viel
un d wenn man auch nicht anzunehmen=braucht, daß an=
gegebenen
Machtverhältniſſe die Unruhen größe=
2 annehmen werden, ſo ſind ſie doch gerade im Augen=
ie
Engländer ſehr unbequem, weil ſie

enernzeigen, daßauchindemengliſchen
ſchwache Stellen ſind.

DNB. Kairo, 13. November.
Die außerordentliche Erregung der Bevölkerung, die aus=
gelöſt
wurde durch die Abſage des Vertrauens der Wafd=Partei
an die Regierung wegen allzugroßer Nachgiebigkeit gegenüber
den Engländern, führte Mittwoch mittag, wie bereits gemeldet,
zu Zuſammenſtößen. Ein Trupp von etwa 100 Studenten
wurde von der Polizei unter Verwendung des Gummiknüppels
zum Auseinandergehen aufgefordert. Die Menge griff darauf,
erbittert über die Verletzung eines Studenten, die Polizei an
und entwaffnete ſie. Mehrere Polizeibeamte wurden über die
Straßenmauer in den etwa 6 Meter tieferliegenden Hof der eng=
liſchen
Kaſerne geworfen. Der Polizeioffizier, der ebenfalls
ſchwer verletzt wurde, rief engliſche Soldaten um Hilfe an. Die
Engländer griffen aber nicht ein. Die Studenten zerſtreuten
ſich, bevor Polizeiverſtärkungen eintrafen.
Die von Nahas Paſcha, dem Führer der Wafd=Partei, für
Mittwochnachmittag einberufene Maſſenverſammlung hat die
Polizeibehörde veranlaßt, umfangreiche Abſperrmaßnahmen
durchzuführen. Die Erregung in den Straßen dauert an.
Schukmaßnahmen im Geſandtſchaftsvierkel von Kairo
Sämtliche Geſandtſchaften ſind teils durch Polizei, teils
durch Militärwachen geſchützt worden. Bei einer Demonſtration
vor dem engliſchen Konſulat wurden die Schaufenſterſcheiben des
größten Delikateßwarengeſchäftes in Kairo eingeworfen.
Italieniſch=franzöſiſche Spannung.
Im Schakten der Sanklionen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. November.
Nur noch wenige Tage fehlen bis zum Inkrafttreten der
Sühnemaßnahmen gegen Italien. Das bleibt nicht ohne Einfluß
auf die franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen. Mit Bitterkeit ſtellt
man hier die Tatſache feſt. Denn Frankreich beteiligt ſich an die=
ſer
Aktion gegen Italien, wenn auch höchſt ungern und wenn
auch die franzöſiſche Oeffentlichkeit ſo wenig wie nur möglich
von den Sühnemaßnahmen hört. Es wäre verfehlt, die Wirkung
dieſer Maßnahmen zu unterſchätzen. Von ihrer poſitiven Bedeu=
tung
abgeſehen, wirken ſie auch ſtark auf die italieniſchen Ge=
müter
. Denn Frankreich wird wie man hier ab und zu
zu hören bekommt der Feind Numero 2 in den Augen der
Italiener, nach England ſelbſtverſtändlich. Die franzöſiſche Diplo=
matie
hat nichts unterlaſſen, um die Sühnemaßnahmen abzu=
ſchwächen
und die italieniſchen Intereſſen zu ſchonen. Aber
ſchließlich muß ſich Frankreich doch an dieſen abgeſchwächten
und ſchonenden Sanktionen beteiligen. Damit verliert es die
Sympathien der großen Maſſen auf der Halbinſel; denn man
ſoll ja nicht vergeſſen, daß die franzöſiſch=italieniſchen Wirt=
ſchaftsbeziehungen
ſehr eng ſind und man in Italien die fran=
zöſiſche
Stellungnahme mehr zu ſpüren bekommt als die vieler,
für Italien weniger wichtigen Staaten. Man tut hier zwar alles,
um den Italienern zu zeigen, was aus den Sühnemaßnahmen
ohne die Vermittlung Lavals geworden wäre. Man widerlegt
mit logiſch richtigen Gedankengängen die italieniſchen Vorwürfe;
aber all das hilft nicht viel.
In dieſer franzöſiſche=italieniſchen Auseinanderſetzung haben
eigentlich beide Teile recht. Frankreich, weil ſeine Diplomatie
alles tat, was ſie tun konnte, und Italien, weil der ganze Appa=
rat
für die Erhaltung der beſtehenden Zuſtände, der Italien an
ſeiner Expanſion hindert, doch von Fyankreich konſtruiert
worden iſt.
Man befürchtet hier alſo, daß die italieniſche Politik ohne
Rückſicht auf die Gefühle bei der einmal kommenden Liquidie=
rung
der abeſſiniſchen Affäre eine ſehr ſelbſtändige Richtung
einſchlagen wird. Gerade bei der Schaffung des vielerwähnten
Mittelmeerpaktes könnte es dazu kommen. Der einzige Troſt für
Paris bleibt dabei, der Umſtand, daß der Mittelmeerpakt
noch nicht aktuell iſt. Denn ſelbſt abgeſehen von dem
Krieg in Abeſſinien iſt die Lage am Mittelmeer recht konfus,
und es wäre ſehr ſchwer, eine Formel zu finden, die den eng=
liſchen
Intereſſen entſpricht und dabei von allen Staaten, die
am Mittelmeer ein Wort mitzuſprechen haben, angenommen
werden kann.
Für den Augenblick iſt es intereſſant feſtzuſtellen, wie ſehr
der Einfluß Japans ſowohl wirtſchaftlich wie auch politiſch
durch den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt gewachſen iſt und wie
ſehr man in Tokio mit ſteigendem Intereſſe die Gegenſätze im
Mittelmeer betrachtet.
Erneuke Unkerredung Laval-Cerruki.
Miniſterpräſident Laval hat am Mittwoch morgen erneut
den hieſigen italieniſchen Botſchafter Cerruti empfangen. Die
Unterredung drehte ſich nicht nur um die am Montag über=
reichte
italieniſche Verbalnote über die wirtſchaftlichen Sank=
tionen
gegenüber Italien, ſondern auch um die Mittel=
meerfrage
, die bekanntlich gegenwärtig den Hauptgeſprächs=
ſtoff
zwiſchen den Regierungen von London und Rom bildet.
Was die Haltung Frankreichs gegenüber der letzten italieniſchen
Verbalnote anlangt, ſo beſtätigt es ſich, daß Miniſterpräſident
Laval aller Vorausſicht nach lediglich den Empfang dieſer Note
beſtätigen und gleichzeitig die Gründe darlegen wird, die Frank=
reich
in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Völkerbundes zu
ſeiner bekannten Haltung bewogen haben.

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* Die Brikiſche Navy gewinnt den
Wahlkampf!
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, im November.
Die große engliſche Volksmaſſe bezeugt für den Wahlhampf,
der zurzeit vor ſich geht, ein viel geringeres Intereſſe, als ſie es
im Herbſt 1931 während der ſogenannten Nationalen Wahlen
getan hat. Pſychologiſch iſt das verſtändlich. Denn damals, als
England, infolge der ſozialiſtiſchen Unfähigkeit zum Regieren,
hart am Rande einer ſchweren Wirtſchaftskriſe angelangt war,
galt es das Land, koſte es, was es wolle, aus der Miſere heraus=
zuführen
. Während es heute um das wohl unver=
gleichlich
wichtigere, aber der breiten Volks=
maſſe
viel weniger verſtändliche Ziel der Er=
haltung
der britiſchen Weltgeltung geht. Damals
war des britiſchen Bürgers Hab und Gut, war ſein Geld in Ge=
fahr
. Er erwachte aus ſeiner üblichen Ruhe, eilte zu den Wahl=
urnen
und ſchlug die ſozialiſtiſchen Mißwirtſchaftler ſo vernich=
tend
, wie noch nie zuvor. Heute, da es um viel Größeres geht,
um die Frage, ob Großbritannien die Möglichkeit erhalten wird,
im Laufe der kommenden entſcheidenden Jahre das ſoeben mit ſo
augenſcheinlichem Erfolge begonnene große politiſche Ringen um
den Frieden der Welt und um die eigene Weltgeltung ungeſtört
weiter zu führen, d. h. da es um eine fundamentale Frage des
Seins oder Nichtſeins des britiſchen Weltreiches geht, da legt die
große Volksmaſſe eine erſtaunliche Gleichgültigkeit an den Tag
und bezeugt für die hiſtoriſche Bedeutung des Augenblicks ein un=
begreiflich
geringes Verſtändnis. Bis zu einem gewiſſen Grade
mag dieſe Apathie bloß eine äußerliche ſein. Viele Wähler wiſſen
wahrſcheinlich wohl ſehr, um welch große Dinge es heute geht. Sie
haben die Frage, wem ſie am 14. November ihr Vertrauen ertei=
len
werden, ſicherlich bereits in ihrem Inneren entſchieden und
werden danach handeln. Aber der Außenſtehende gewahrt nur die
unheimliche Ruhe der Oberfläche und ſieht daher mit Spannung
dem Wahltag entgegen, an dem es ſich zeigen wird, ob es ſich hier
in der Tat um ein mangelndes Verſtehen des hiſtoriſchen Wende=
punktes
, an dem England angelangt iſt, handelt, oder ob man es
hier lediglich mit einer ſpezifiſchen Aeußerung des britiſchen
Nationalcharakters zu tun hat.
Sind Ausſichten vorhanden, daß die Labour=Party mit ſol=
chen
abgedroſchenen Loſungen wie Kampf gegen die Arbeitsloſig=
keit
Aufräumen mit den Elendsquartieren und dergleichen
durchdringt? Verſchwindend geringe. Die Sprache der Tatſachen,
die gegen ſie zeugt, iſt zu logiſch und klar. Man kann der Natio=
nalen
Regierung vielleicht den Vorwurf machen, daß ſie im Laufe
der vier Jahre, die ſie am Ruder war, nicht genügend Mut zu
wirklich großzügigen und grundlegenden Reformen der Wirtſchaft
und der ſozialen Struktur des Landes aufgebracht hat. Aber ab=
geſehen
davon iſt die Bilanz ihrer vierjährigen
Regierungszeit eine durchaus eindrucksvolle,
ja zum Teil imponierende. Die Zahl der Arbeitsloſen
hat ſich um faſt eine Million verringert. Die induſtrielle Produk=
tion
iſt angeſtiegen. Der Handel blüht. Die Ausfuhr britiſcher
Waren hat zugenommen. Das Vertrauen in die Stabilität der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Inneren und in den britiſchen
Kredit in der Welt iſt wiedergekehrt. Und die Ausſichten für eine
weitere Beſſerung der Wirtſchaftslage ſind außerordentlich gün=
ſtige
. Das alles iſt dadurch erreicht worden, daß man die Soziali=
ſten
vom Steuer des Regierungsſchiffes entfernt hat. Soll man ſie
nun jetzt, da mit ſo großer Mühe eine Beſſerung der Dinge er=
reicht
worden iſt, wieder heranlaſſen? So irrſinnig bann ein ſo
praktiſch denkendes Volk, wie die Briten, nicht ſein. Und um ſie
hiervon abzuhalten, braucht man nicht mal die Geſpenſter des
Chaos, des Elends und des Unterganges, die England im
Falle einer neuen Labour=Regierung drohen würden, an die
Wand zu malen. Es genügt die einfache Feſtſtellung, daß im Falle
einer neuen Sozialiſtenherrſchaft das Vertrauen der Geſchäfts=
kreiſe
ohne Zweifel einen empfindlichen Schock erhalten und die
in den letzten Jahren begonnene wirtſchaftliche Beſſerung einen
Rückſchlag erfahren würde. Eine Verſchlechterung des Geſchäfts=
ganges
würde aber eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Ge=
folge
haben. Bei einer neuen Arbeiter=Regierung hätten alſo in
allererſter Linie die Arbeiter ſelbſt die Nachteile einer ſolchen zu
ſpüren. Das ſehen gewiß große Maſſen unter den Werktätigen
ein. Und es iſt anzunehmen, daß der Nationalen Regierung nicht
zuletzt auch aus Arbeiterkreiſen zahlreiche Stimmen zugehen
werden.
Die Labour Party iſt ſich der Schwäche dieſer ihrer Poſition
auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete wohl bewußt. Sie rich=
tet
daher ihre Angriffe vor allem gegen die Außenpolitik der
Nationalen Regierung und bemüht ſich, die Wählerſchaft davon zu
überzeugen, daß ein Labour=Sieg für England den Frieden
ſichern, eine Rückkehr der Nationalen Regierung dagegen Eng=
land
unweigerlich in einen neuen Krieg ſtürzen würde‟ Zu die=
ſem
Zweck verſucht ſie die Rüſtungspolitik der
Nationalen Regierung zu verdächtigen und vor
allem die von den Mitgliedern der Nationalen
Regierung oft wiederholte Behauptung von der
ungenügenden Stärke und Kriegstüchtigkeit
der britiſchen Flotte ins Lächerliche zu ziehen.
Im Ergebnis iſt die britiſche Navy in den Wahlhampf hinein=
gezogen
worden und hat bei den diesjährigen Parlamentswahlen=
ohne
Zweifel eine ſehr bedeutende Rolle geſpielt. Eine ganze
Reihe von Labour=Führern hat während der Wahlkampagne er=
klärt
, daß die von der Nationalen Regierung aufgeſtellte Behaup=
tung
von der unzureichenden Stärke der britiſchen Flotte eine
ganz gemeine Lüge ſei. Der ehemalige erſte Lord der Admirali=
tät
der letzten Labour=Regierung, Mr. Alexander, verſicherte die
Wählerſchaft, daß die britiſche Flotte nach wie vor die größte,
mächtigſte und modernſte der Welt ſei. Und auch ſämtliche übri=
gen
Mitglieder der Labour=Party haben keine Gelegenheit vor=
übergehen
laſſen, ohne die Flottenpolitik der Nationalen Regie=
rung
aufs Schärfſte zu verurteilen. Dieſe Angriffe haben
in weiten Kreiſen der engliſchen Wählerſchaft
einen Sturm der Entrüſtung hervorgerufen. Als
Antwort hierauf haben ſich zur Verteidigung der Nationalen
Regierung oder vielmehr zur Verteidigung der Britiſchen Navy,
aus den Lagern aller Parteien Perſönlichkeiten von Anſehen und
Rang zu Worte gemeldet und bezeugt, daß die von den Labour=
Führern aufgeſtellten Behauptungen keineswegs den Tatſachen

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Seite 2 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Novemb=

entſprechen. Die Gefahr für England, erklärten ſie, beſtehe darin,
daß viele Schiffe der britiſchen Flotte aller Klaſſen bereits ſtark
veraltet ſind, während die Flotten der übrigen Großmächte viel
reicher an in der Nachkriegszeit vom Stapel gelaſſenen modernen
Schiffstypen als England ſeien. Das Wort ergriff ſchließlich auch
Englands große Autorität in Flottenfragen, der Kommandeur
der großen Kriegsflotte während des Weltkrieges und der von
allen Briten hochverehrte Seeheld, Admiral Lord Beatty.
Lord Beatty erklärte: Von den 15 Schlachtſchiffen der Britiſchen
Flotte ſeien bloß 3 moderne Nachkriegstypen und bloß einige von
den übrigen, lange nicht alle, wären in den letzten Jahren, um ſie
gegen die neuzeitlichen Angriffswaffen, vor allem gegen Flug=
zeugattacken
, zu ſichern moderniſiert worden. Auch die britiſche
Kreuzerflotte, meinte Lord Beatty, laſſe viel zu wünſchen übrig.
Von den 51 Kreuzern, die England zur Zeit beſitze, ſtammten faſt
die Hälfte aus der Kriegszeit. Sie ſeien meiſtens über 15 Jahre
alt, ungenügend ausgerüſtet und für moderne Erforderniſſe viel
zu langſam. Und Lord Beatty ſchloß ſeine autoritativen Erklä=
rungen
mit der Verſicherung, daß die britiſche Flotte in der Tat
dringend der Moderniſierung und der Verſtärkung bedarf.
Dieſe Erklärungen Lord Beattys und ähnlich lautende Ver=
ſicherungen
, die ſeitens der Anhänger der Nationalen Regierung
in ſämtlichen Wahlbezirken vorgebracht wurden, haben ohne
Zweifel der engliſchen Volksmaſſe abermals die große Bedeutung,
die der Flotte in ihrem wationalen Leben zukommt, zu Gemüte
geführt. Die Tatſache, daß die Labour=Party ſich als Ziel ihrer
Angriffe ausgerechnet die Navy ausgeſucht hat war daher ohne
Zweifel ein großer taktiſcher Fehler. Hinzu kommt, daß die
außenpolitiſchen Ereigniſſe der letzten Monate
nicht vorübergegangen ſind, ohne auf die große
engliſche Volksmaſſe ebenfalls einen nachhal=
tigen
Eindruck ausgeübt und ihr in mancher Hin=
ſicht
die Augen geöffnet zu haben. Die engliſchen
Volksmaſſen erkannten plötzlich, daß das Preſtige ihres Landes
höher daſteht, als dasjenige irgend eines anderen Landes der
Welt. Sie ſahen, daß eine Führung Englands genügt, um faſt
ſämtliche Länder der Welt in ſeine Gefolgſchaft zu bringen. Sie
begriffen, daß England die Ausübung dieſes entſcheidenden Ein=
fluſſes
in der Welt nur deshalb möglich war, weil es die hierzu
erforderlichen Machtmittel beſaß. Sie gewahrten, daß ihre Navy,
trotz aller neuzeitlichen Veränderungen auf dem Gebiete der
Kriegswaffen, dennoch das ſtärkſte und imponierendſte Macht=
mittel
der Welt geblieben iſt, und daß die Flotte unbedingt auf
der Höhe gehalten werden muß. Und ſie erkannten, daß die Re=
gierung
, die ſie vor vier Jahren gewählt hatten, feſt entſchloſſen
iſt, dieſes Machtmittel ohne Zögern und im vollen Maße für Er=
haltung
des Friedens einzuſetzen.
Die Lehre, die die politiſchen Ereigniſſe der letzten Monate
den engliſchen Maſſen erteilt haben, war alſo, wenn man verſucht,
das oben Geſagte in einem Satz zuſammenzufaſſen, die, daß die
britiſche Navy England davor behütet hat, in
einen neuen Krieg hineingezogen zu werden
und ſich darüber hinaus als beſter Garant des
Weltfriedens bewährt hat. Dieſe Tatſachen ſprechen
eine eindringlichere Sprache, als alle bei den Wahlen gehaltenen
Reden. Die Navy hat noch bevor der Wahlkampf begann, dem eng=
liſchen
Wähler ihre Daſeinsberechtigung bewieſen. Die britiſche
Wählerſchaft wird daher, wenn an ſie der Appell ergeht, das
ihrige zu einer Stärkung und Moderniſierung der Navy beizu=
tragen
, hierauf wahrſcheinlich die gewünſchte Antwort erteilen.
Sie wird es wohl um ſo williger tun, als ſie vom Haupte der
Nationalen Regierung, Stanley Baldwin, die ausdrückliche und
ehrenwörtliche Verſicherung erhalten hat, daß er und die Natio=
nale
Regierung keine Rüſtungen der Rüſtungen wegen planen,
daß es ſich bei den kommenden Rüſtungsmaßnahmen lediglich um
das Allernotwendigſte handelt und daß dafür Sorge getragen
wird, daß dieſe dringendſten Rüſtungsmaßnahmen das Werk des
wirtſchaftlichen und ſozialen Wiederaufbaues in keiner Weiſe be=
hindern
mögen. Dieſer Kampf um die Navy, der ein deutlicher
Ausdruck jenes Kampfes um die Weltgeltung, den England zur
Zeit führt, iſt und dem daher durchaus eine hiſtoriſche Bedeutung
zukommt, wird am 14. November die ſich in allzu große Zuverſicht
wiegenden Wähler vorausſichtlich dennoch aufrütteln und zu den
Wahlurnen treiben. Und es iſt vielleicht nicht übertrieben zu
ſagen, daß, falls die Nationale Regierung dieſes Mal wieder eine
große Mehrheit erhalten ſollte, dieſen Sieg nicht zuletzt die bri=
tiſche
Navy errungen haben wird.

Skeinwürfe auf Churchill.

Winſton Churchill und ſein Sohn Randolph wurden am
Dienstag abend in einem Wahlkreis in Liverpool tätlich von der
Menge angegriffen. Der Kraftwagen, in dem beide Churchills zu
einer Wahlverſammlung fuhren, wurde mit ſchweren Steinen be=
worfen
. Ein Stein ſtreifte Winſton Churchill am Kopfe. Als Ran=
dolph
Churchill mit ſeiner Schweſter Sarah nach der Verſammlung
zurückfuhr, wurde ihr Wagen wiederum von einer feindſeligen
Menge umringt. Ein Demonſtrant warf einen großen Stein, der
beinahe die Karoſſerie durchſchlagen und Miß Churchill verletzt
hätte. Der junge Churchill iſt der Anſicht, daß die Demonſtrationen
von arbeiterparteilichen Gegnern veranſtaltet worden ſeien.

Vom Tage.

Am Freitag, den 15. November, wird in der Philharmonie
die Jahrestagung der Reichskulturkammer ſtattfinden. Bei dieſer
Tagung handelt es ſich um das bedeutendſte kulturpolitiſche Er=
eignis
ſeit Beſtehen des nationalſozialiſtiſchen Staates, da auf die=
ſer
Tagung die Mitglieder des Reichskulturſenats durch den Präſi=
denten
der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, be=
rufen
werden.
Am Mittwoch nachmittag haben die Sondertagungen des 3.
Reichsbauerntages, die den großen Hauptveranſtaltungen voraus=
gegangen
ſind, ihren Abſchluß gefunden.
In Florenz ſind 16 Kaufläden geſchloſſen worden, die Waren
über den behördlich feſtgeſetzten Preis verkauften. Die Inhaber
wurden angezeigt.
Zu ſtürmiſchen Kundgebungen gegen die Sanktionspolitik
der belgiſchen Regierung gegenuber Italien kam es am Dienstag
abend in einer öffentlichen Verſammlung, in der ſich feindſelige
Rufe gegen die Regierung von Zeeland mit Sympathiekundgebun=
gen
für Italien vermiſchten.
Das ägyptiſche Kabinett iſt am Mittwoch vormittag zu einer
Sonderſitzung zuſammengetreten, um das Ermächtigungsgeſetz für
die Durchführung der Sanktionen gegen Italien anzunehmen. Das
Geſetz wird ſofort vom König unterzeichnet werden. Die Sanktio=
nen
treten am 18. November in Kraft.
Aus San Pedro in Kalifornien liefen am Mittwoch hundert
Kriegsſchiffe mit 400 Flugzeugen zu großen Flottenmanövern
aus. Der Zweck der Uebung wird ſtreng geheimgehalten.

Unruhen auch in der ägypkiſchen Stadt Tankah.

Nach Meldungen aus Kairo ſind auch in der ägyptiſchen
Stadt Tantah ſchwere Unruhen ausgebrochen. In einem blutigen
Straßenkampf zwiſchen Polizei und einer feindſeligen Menge
wurden 45 Poliziſten verletzt, davon 13 ſchwer. Die Poliziſten
eröffneten das Feuer auf die Angreifer, wobei ein Mann ge=
tötet
und drei ſchwerverwundet wurden. Die Kundgeber ſteckten
einen Polizeikraftwagen und ein Motorrad in Brand.
Amtlich wird erklärt, daß es außer in Tantah und Kairo
zu keinen ernſten Unruhen in Aegypten gekommen ſei. Die
ägyptiſche Regierung fordert das Volk auf,
Ruhe zu bewahren. Sie weiſt auf die großen Gefahren
hin, denen Aegypten bei einer Störung der öffentlichen Ord=
nung
ausgeſetzt ſei. Die Studenten beſonders werden ermahnt,
in die Unterrichtsräume zurückzukehren. Die Regierung ſei ent=
ſchloſſen
, unter allen Umſtänden die Ordnung aufrecht zu er=
halten
.
Zwiſchenfälle in Algier.

EP. Paris, 13. November.
In Algier kam es am Dienstag im Anſchluß an eine Ver=
ſammlung
, die von der Bauernfront und der Organiſation des
Handels und der Induſtrie einberufen worden war, und an der
etwa 3000 Perſonen teilnahmen, zu Zwiſchenfällen. Die Ver=
ſammlungsteilnehmer
pfiffen zunächſt den Gouverneur von
Algerien aus, als dieſer durch die Straßen fuhr. Am Abend
zogen mehrere hundert Mitglieder der Bauernfront zu einer
Kundgebung vor das Gebäude des algeriſchen Stadtparlaments,
ſtießen aber auf eine ſtarke Polizeiabſperrung. Es entſpann ſich
ein Handgemenge, in deſſen Verlauf mehrere Perſonen leicht
verletzt und 25 Führer der Kundgeber verhaftet wurden.
In der Verſammlung war eine Entſchließung angenommen
worden, in der die Bauernfront für den Fall, daß die Regie=
rung
nicht unverzüglich Abhilfemaßnahmen gegen die be=
ängſtigende
Wirtſchaftskriſe in Algerien ergreife, mit Straßen=
kundgebungen
gedroht wird.

Revolver=Anſchlag auf Marſchall Sun=Tſchuan=Fang.

EP. Tientſin, 13. November.
Der ehemalige Herrſcher über die fünf Provinzen am unte=
ren
Jangtſekiang, Marſchall Sun=Tſchuan=Fang, wurde am
Freitag in einem buddhiſtiſchen Tempel in der Chineſenſtadt von
einer Frau erſchoſſen. Die Attentäterin ſtellte ſich ſofort der
Polizei. Ueber ihre Perſönlichkeit werden keine Angaben ge=
macht
. Man nimmt an, daß es ſich um die Tochter eines ehe=
maligen
chineſiſchen Generals handelt, der auf Veranlaſſung von
Marſchall. Sun=Tſchuan=Fang hingerichtet wurde.

Weitere Schwarzhemden=Diviſionen
für den abeſſiniſchen Feldzug.

EP. Rom, 13. November.
Die vierte Diviſion Schwarzhemden iſt auf zahlreichen
Dampfern in Maſſaua eingetroffen und durch ununterbrochene
Transporte ſofort nach dem Operationsgebiet gebracht worden,
um in den weiteren Kämpfen eingeſetzt zu werden.
Die aus Frontkämpfern, Kriegsinvaliden, Studenten und Frei=
willigen
aus dem Ausland zuſammengeſetzte Diviſion Tevere‟
wird für die Einſchiffung in Neapel zuſammengezogen.

Die chineſiſch=japaniſche Spanng
Neuer Zwiſchenfall in Schanghai.

EP. Schanghai, 13. No
Nach der am Montag auf die Verſicherungen der jo
Marinebehörden eingetretene Entſpannung hat ſich
plötzlich wieder verſchärft. Die Urſache war ein Ue
auf einen japaniſchen Porzellan=Lade
Hauptſtraße der internationalen Niederlaſſung, deſſen
von der Menge eingedrückt wurden. Der ganze 3r
dauerte nur wenige Minuten, und als die Polizei erſch
ſich die Menge bereits wieder zerſtreut. Die Tatſache, do
Tatort japanfeindliche Flugblätter zurückgelaſſen wurd.
darauf hinzudeuten, daß es ſich um eine neue, gan
mäßige Terrormaßnahme gegen die F
handelt, und es iſt kaum zu erwarten, daß die japan
hörden den Ueberfall ohne ſcharfen Proteſt hinnehmen
Wie verlautet, hat der japaniſche Generalkonſul
ſiſchen Stadtverwaltung einen neuen Proteſt überr
darauf hingewieſen, daß die Verteilung von japanf
Flugblättern immer größeren Umfang annehme. Dieſe

enn

japanfeindliche Haltung wird auf japaniſcher Seite
Tätigkeit der Koumintang zurückgeführt, doch wire
dementiert, daß die Japaner bereits die völlige Unts
der Kuomintang verlangt hätten. In japaniſchen Kre
en, ſo
weiter betont, daß die japaniſche Haltung gegenüber E
der geſamten
nicht endgültig feſtgelegt ſei.
ſe nichts
In Nanking trat inzwiſchen der Kuomintan
rieg gibt es 4
greß zuſammen. An dieſem Kongreß dem erſtem
Abſchluß des japaniſchen Feldzuges in der Mandſchurc),Mm Verluſte,
und Nied
men über 400 Delegierte teil. Die Tagesordn=
Kongreſſes iſt umfangreich. Wichtig iſt jedoch nums die Teileriol
den Ogaden die
Frage nämlich Chinas zukünftige
gegenüber Japan. Die an dem Kongreß teilruſKrun der Italien
Vertreter werden ſich endgültig darüber entſcheiden rufx zn beeinflubt
China den japaniſchen Wünſchen Widerſtand entgegenſ iMrus allen vorl
Havas wei
ſich aber dieſen Wünſchen beugen wird. Die Kriſe in
und in Nordchina, wo die japaniſchen Militärbehöwg., daß 9a9
Forderungen geſtellt haben, muß unter den obwalte Mzu Saſſabaneh,
ounkt der
ſtänden zu einer Entſcheidung führen.

Ver ſei. Die Ri.
Japaniſche Prokeſtnote an England wege ) aug bnucht no

von
chineſiſchen Währungs= und Finanzrefor
einwan
ir, da
EP. Tokio, 13. Nw
Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ha=
es
abgelehnt, über eine internationa
leihe an China zu verhandeln.
Gleichzeitig wird gemeldet, daß die japaniſche Regie=
Note an England vorbereite, in der gegen die chineſiſo
rungs= und Finanzreformen proteſtiert werden ſoll,
Reformen die Möglichkeit einer Selbſthilfe Chinas un
und es der Kontrolle des ausländiſchen Kapitals ausli
den. Weiter ſolle in der Note Japans Bedauern zum
gebracht werden, daß die Währungsreformen ohne
herige Zuſtimmung durchgeführt worden ſind.
Dieſe Note dürfte, falls ſie tatſächlich abgehen ſu
bewußt die Tatſache überſehen, daß England immer u
tont hat, daß es mit der chineſiſchen Währungsreform men. Auch im
dem Wider
mindeſte zu tun gehabt habe.
wen bei der
prochen.
Moskaus Hand im Zernen Oſten. . n Lugerlt
Im Auswärtigen Amt wurde heute erklärt, daß nen ſind, dan
ſchärfung der Spannung in den Beziehungen zu China / ihren Aufmar
nicht ausgeſchloſſen ſei, falls die Hintermänner der ſie Italiener n
niſchen Beſtrebungen ihre Tätigkeit ſteigern ſollten. nd, die die Ab
In der japaniſchen Preſſe wird dieſe Erklärung Ancht mehr ferr
achtet.
Nuird. Ernſt für
Wie weiter verlautet, ſind die diplomatiſchen Ver beginnt und
pans angewieſen, in Nanking vor japanfeindlicher Agt

n Bombenf!

ſt noch

warnen und erneut die Bekämpfung der antijapaniſch=ſſe g.
gung zu fordern.
Gleichzeitig bringt die japaniſche Preſſe in grö
machung die Behauptung, daß der chineſiſche B
ter in Moskau ein Geheimabkommen m i
jetrußland und den Vereinigten Staa
treibe, das der Bekämpfung des japaniſchen EirzPeiſchen Preſſer
China und im ganzen Fernen Oſten dienen ſolle. Eim Pe de in ſehr beſt
vertrag mit Moskau ſei ſchon fertig. Dieſe Alarmml e Vorhut
Fſ ſchon ſeitg
aus Hſingking datiert.
In den Blättern wird gleichzeitig auch England aich ing 2jidii
dem Unterſtützung der japanfeindlichen Agitation in Cr 0 Munitionsp
geworfen wird. Die japaniſche Regierung müſſe die ddſch, der etwa
kennen und durch ihre entſchloſſene Haltung gegenübe 1P I. entfernten
und in Nordchina die Bedrohung des Friedens im Fea/ Aut gemach
bekämpfen.
Whätigt, die p
Fircheilte 300

Jatdo Tcufiher.

Zu ſeinem 60. Geburtstag am 14. November.
Von Hanns Martin Elſter.

Das Alemannentum ſchenkte Deutſchland ſchon ſo manchen
Dichter. Es gebar auch Jakob Schaffners Weſen und Werk im
einfachen Volk. Gärtner zu Baſel war der Vater, ein ſtiller,
gütiger Mann, ein Proteſtant, der ſeinen Beruf mit der Seele
umfing. Die Mutter dagegen war eine unruhige, zwieſpältige
Natur aus dem katholiſchen Bauerntum Badens; hitzig und
ſpritzig, ſehnſüchtig und emporſtrebend, brachte ſie den Stachel
zum Mehr ins Blut des kleinen Jakob. Sie ging mit einem
Töchterchen auf und davon, als der Vater 1883 nach wenig fried=
voller
Ehe ſtarb. Der verwaiſte Knabe kam zu den Großeltern
ins badiſche Dorf Wyhlen und nahm hier die Bauernwelt in
ſich auf. Pietiſtiſch=engbrüſtig, wuchs ihm dann das Leben mit
dürftigſter Außenſeite in der Armenkinder= und Schulanſtalt
Beuggen zu, nicht zur Befreiung: der Wunſch zum Lehrerberuf
ward mit der Schuſterahle erſchlagen. Am Glaskugeltiſchlein
rieb der Trieb zur geiſtigen und irdiſchen Welt ſich wund, bis
er den Jüngling eines Tages auf die Walze jagte. Durch die
Nordſchweiz, den Rhein hinab, über Holland und Paris und
wieder heim nach Baſel. Er wußte nun, der Federkiel und nicht
der Schuſterpfriem war ſeine Beſtimmung. Der Dreißigjährige
fand Kraft zu ſeinem erſten Roman Die Irrfahrten des
Jonathan Bregger (1904), fand damit den Weg zum
hungernden Sich=ſelbſt=bilden, zum dichtenden Emporkämpfen, zu
ſchriftſtelleriſcher Freiheit auf Reiſen, in der Wahlheimat Berlin
und daheim. In zwei Jahrzehnten wuchſen ihm Werk und
Welt zu.
Naturhaft gegründet iſt dies Werk, verwurzelt in Heimat
und Volkstum und wipfelbeſtrahlt emporgediehen zur vergeiſtig=
ten
Religioſität. Zuerſt noch gebunden an die Realität der Hand=
werkerirdiſchkeit
, wie bei Gottfried Keller, dem Meiſter und Vor=
bild
: im Konrad Pilater, noch verſponnen in die Idylle
des Engen und Widrigen, Komiſchen und Tapferen vom
Schuſtertum bis zum Schneidertum, vom Dörflichen bis zum
Kleinſtädtiſchen. Doch ſchon durchleuchtet vom bunten Spiel aben=
teuernder
Phantaſie und Ungebundenheit, vom Beginn der tiefe=
ren
Beſinnung auf das Wahre und Weſenhafte.
Der Blick ging von außen nach innen: des Vaters Seele
war lebendig im welterobernden Schriftſteller und rief nach dem
Glück im Gemüt, dem echtdeutſchen Glück der Hans Sachs,
Jakob Böhme, der deutſchen Schuſtergilde. Dies Glück wollte be=
ſtätigt
ſein im Ringen mit der großen Welt, dem All und dem
Menſchſein an ſich. Der Konrad Pilater ſtrebt über die

angeborene Einfachheit hinaus, läßt ſich daran nicht durch Liebe
und Ehe binden. Ein erregter Sturm= und Drangradikalismus
ſetzt ſich in den Reiſebriefen des Hans Himmelhoch naiv
mit der induſtriellen Welt auseinander.
Der Krieg ſammelte Schaffner zur erſten Reife: der Schwei=
zer
wird zum Großdeutſchen, der Sozialpolitiker, im Dechant
von Gottebüren zum Bekenner weſenhaften Lebens.
Immer ſtärker aber wurde in der Welt der Wirklichkeit, der
Gegenwärtigkeit dem Dichter zur Gewißheit, daß der Sinn ſeines
Lebens, auch wenn er drei Einzelſchickſale, wie in Ihr Glück
ihr Elend geſtaltet, zuletzt doch immer nur das Volk, das
deutſche Volk iſt. Schaffner gilt ja zwar als Schweizer, und er
empfindet ſich auch ehrlich durchaus als Schweizer Bürger; aber,
über das Schweizer Bürgertum hinaus iſt er doch zuerſt und
immer der Deutſche, der das Recht hat, von ſich zu ſagen, daß
er wohl als Ausländer am meiſten über die Deutſchen nach=
gedacht
hat und am meiſten von ihnen weiß, wie er ſchon ſich im
Kriege im Dechant von Gottesbüren ganz zu den Deutſchen
bekannte, wie er dann in allen Fragen des Reichs immer zu
denen gehörte, die den Volkswillen bejahten. Sohat er den ewigen
Kampf zwiſchen dem deutſchen Idealismus und der deutſchen
Wirklichkeit ehrlich mitgekämpft. Von dieſem Kampf erzählt er
uns in einem ſeiner ſchönſten Büchlein, ſchon 1931 in der
Predigt von Mariensburg; die reine Leidenſchaft für
das Volk kam hier zu ſchönſtem Ausdruck. Sie vertiefte ſich nun
in ſeinen nächſten Werken, in dem ſchönen Roman Eine
deutſche Wanderſchaft in den Novellen Nebel und
Träume, Liebe und Schickſal bis zu jener offenen
Klarheit in dem Vortrag Perſönlichkeit, den er am
7. April 1933 zu Wien hielt: Gebe der Geiſt der Erde, ſagte
er damals, den deutſchen Völkern viele Perſönlichkeiten, ſchenke
er ihnen Gelingen in ihrem neueſten Kampf um die Einheit
ihres Werkes mit dem Leben! Er bekannte ſich ganz zur Ge=
ſamtheit
des deutſchen Volkes und zum heroiſchen Schickſals=
glauben
. Jetzt iſt Schaffner am tiefſten in das deutſche Weſen
eingedrungen: eine wundervolle Sommerfahrt von 1934, die er
Offfenbarung in deutſcher Landſchaft benennt,
kündet wie keines zweiten deutſchen Dichters Buch davon. Des=
wegen
lebt nun Schaffner auch völlig mit dem erneuerten deut=
ſchen
Volke, dringt überall in die Lager des Arbeitsdienſtes, in
die Schulungsſtätten . . Echtes Volksdeutſchtum iſt in ihm
höchſte Dichtung und Geiſtigkeit geworden.
Jakob Schaffner gehört zum Geſchlechte der Wilhelm Raabe
und Gottfried Keller, nicht aus Nachahmung, ſondern aus
eigenem Wuchs, nicht als ihr Nachformer, ſondern mit durchaus
eigener Erzählungskunſt. Ein jüngerer Bruder jener Großen,
lebt er dabei ganz in und mit unſerer Zeit, ſie ganz verarbei=
tend
. Auch in ihm iſt das nimmer ruhende, fauſtiſche deutſche

Gewiſſen lebendig, das ein Leben nur verantworten kc
alles Erlebte ſtets nur der Seele, dem Geiſte, dem Mung unſeret
Menſchentum dient. Als Künder dieſer deutſchen 210ichtspunkt
Schaffner an unſer Herz: in ſeinem Werke ſchlägt deß einſchaft kei
Herz und das Wiſſen darum.
Rauien, ſonder
1a Gnd
Alkeuropa.
Das grundlegende Werk Alteuropa von Pr/,

Schuchhardt, dem langjährigen Direktor des Berlin?
kunde=Muſeums, iſt kürzlich in dritter, erweiterter A.
ſchienen (mit 43 Tafeln und 186 Textabbildungen. 37
geb. 7,20 RM. Verlag Walter de Gruyter u. Co.
Schon bei ſeinem Erſcheinen im Jahr 1918 erregte
berechtigtes Aufſehen. Inzwiſchen iſt die Vor= u.
geſchichtsforſchung außerordentlich vorwärts gekommenſ
letzt durch Schuchhardts Arbeiten und Ausgrabungen)
haben wichtige Feſtſtellungen Schuchhardts ihre Beſtä.
funden. Das Anſchauungsmaterial iſt jetzt gegeri
1. =Auflage faſt verdoppelt, die großen Linien ſind kle0
geführt, die Ergebniſſe noch ſchärfer herausgearbeitet.
Es geht hier um den Zuſammenhang von Tatſ.
Vorgängen, den wir vereinheitlichend als Indogermſ
bezeichnen und der hier eine neue Darſtellung und Ldch

fährt. Das geſchieht an Hand eines überaus reichen!
giſchen Materials, unter Benutzung der erhaltenen oL!
ausgegrabenen Denkmäler: Gräber, Kultplätze, Burge
uſw. Um das Weſentliche anzudeuten: Schuchhardt *
große Kulturſtröme in Alteuropa, von denen der eine
v. Chr. vom Weſten her vorgedrungen iſt, während d‟
ſtrom aus dem Oſten, dem wir bisher zu große Bedeu
gelegt haben, erſt etwa 1000 Jahre ſpäter einſetzt. *
große Bewegung kommt aus dem Norden. Sie erober
Süd= und Oſtdeutſchland und ſchiebt ſich, durch die ner
truppen verſtärkt, gegen den weiten Südoſten vor, dur
über den Balkan nach Griechenland, ja noch erhen
Aſien hinein. Gerade über den wichtigen Vorme
Griechenland bringt die neue Auflage manches Neue. S
geht der Marſch dann auch über die Alpen nach Iſl
über den Rhein nach Frankreich, England und Spanſe
Das Buch behandelt dieſe beiden großen Kulturſte
die Lebensadern von Alteuropa, aus deren Gegenih

das geſchichtlich Gewordene verſtehen läßt, gleichwe‟
einander. Dabei erweiſt ſich, daß wir in dieſen Sie
die nach und nach ganz Europa überfluteten,

[ ][  ][ ]

e stag, 14. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 3

Fetfenbahn Aoeffieng eingge Sorge
kere Waffenerfolge der Ikaliener an der Südfronk. Ueber Dagabur in der Nähe Didigas?
ſche Truppenzuſammenziehungen nördlich und ſüdlich der Bahn. Vor enkſcheidenden Kämpfen?
jetzigen vorderſten Stellung durch bewegliche Verteidigungskräfte
Abeſſiniſche Behaupkungen.
zu ſichern. Außerdem erkunde man durch Panzerwagen= Abteilun=
gen
das Vorgelände und ſichere die Flanken der Karawanen=
ſtraße
nach Gorahai durch Ausſendung von Zwei=Mann=Tanks
Ikalieniſche Demenkis.

Addis Abeba iſt großer Jubel ausgebrochen, weil in
beſſiniſche Streitkräfte den Italienern eine Schlappe
ſht und einige Tanks erobert haben ſollen. Die Italiener
ſo die Richtigkeit dieſer Behauptungen. Sie ſtellen feſt,
Operationen einen planmäßigen Verlauf nehmen.
fiſt nicht das erſte Mal,

nach beiden Seiten gegen etwaige überraſchende Angriffe der
Abeſſinier, die natürlich mit den italieniniſchen Motortruppen
nicht Schritt gehalten hätten, ſondern ſich größtenteils noch
immer weit im Rücken der jetzigen vorderſten Stellungen be=
ſänden
. Sie abzuwehren, ſei auch die Aufgabe der italieniſchen
Nachhut, die aus berittenen Askaris beſtehe.

der einen Seite das ge=
urd
, was die andere als
o ſtichfeſte Wahrheit hin=
lber
ſelbſt wenn an der
italieniſche Abteilungen
irt wurden, ſo will das
benen der geſamten kriege=
ireigniſſe
nichts bedeuten.
bn Krieg gibt es auf bei=
Ißten Verluſte, in jedem
Siege und Niederlagen.
er die Teilerfolge der
ſpr in Ogaden die Offen=
Awungen der Italiener nicht
Mumgſten beeinflußt haben,
ᛋhaus allen vorliegenden
wren. Havas weiß ſogar
en, daß Dagabur,
fivon Saſſabaneh, bereits
ßitzpunkt der itali=
ſan
Bombenflieger
buen ſei. Die Richtigkeit
pldung braucht man nicht
ſpieln. Denn von abeſſi=
eite
fehlt einwandfreies
haterial dafür, daß Daga=
MSaſſabaneh noch in abeſ=
Händen ſind.
Ihelbeſſinier haben im
ſk nur die eine Sorge,
raſch rechts und links
ſwpahnlinie Verteidigungs=
zu
beziehen. Unausge=
Eiltransporte in das
ſeit es richtig zu ſein, daß
niſcher Seite keine Nei= Geſchütze, die in Stellung gebracht werden.
er beſteht, den Italienern
gehen. Auch im Heeresbericht des Generals de Bono
w dem Widerſtand ſtarker feindlicher Ab=
üſnen
bei der Beſetzung der Landſchaft Ge=
eſprochen
.
tzehnen ſind, dann liegt das vermutlich daran, daß die
Mi ihren Aufmarſch noch nicht reſtlos durchgeführt haben
inner Alſitzdie Italiener noch nicht bis zu den Stellungen vorge=
ollter
, Bh ind, die die Abeſſinier halten wollen. Aber der Zeit=
ſtütnicht
mehr fern, an dem es zu entſcheidenden Gefechten
Ghihe Außenpolitik von unerhörter Bedeutung ſind.
Schon Diidiiga?
dun die in ſehr beſtimmter Form gehaltene Nachricht ver= nach Harrar.
Aiie Vorhut der italieniſchen Südarmee

Italieniſche Artillerie in Stellung vor Makalle.
das zu durchſtoßen die Neueſtes auf dem Luftwege eingetroffenes Bild von dem letzten Vormarſch der Italiener an der
ſich anſchicken. Immer= abeſſiniſchen Nordfront. Die Aufnahme wurde dicht vor Makalle gemacht und zeigt italieniſche
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Der abeſſiniſche Aufmarſch.
Men im Augenblick noch keine größeren Kampfhandlungen Die Fronken=Entwicklung im Einklang mit den
vorbedachten Plänen.
EP. Addis Abeba, 13. November.
In der abeſſiniſchen Hauptſtadt wird nach außen hin weiter=
Anoird. Ernſt für beide Seiten, weil nun das große Blut= hin Nuhe bewahrt und nach wie vor betont, daß die Entwicklung
d beginnt und entſcheidende Kämpfe für beide Seiten, an den Fronten zu keinerlei Beſorgnis Anlaß gebe, ſondern daß
blleicht noch für die Italiener, deren Waffenerfolge für ſie durchaus im Einklang mit den vorbedachten Plänen ſtehe.
Weiter wird erklärt, daß die abeſſiniſchen Streitkräfte ſich nun=
mehr
auf die Flugzeuge eingerichtet hätten und keine Angſt
mehr vor ihnen hätten. Alle größeren Truppenbewegungen
würden nur während der Nacht durchgeführt, auch die Muni=
Rom, 13. November. (United Preß.) tionstransporte würden nur noch in der Nacht vorgenommen,
zmiſchen Preſſekreiſen wird heute in den frühen Mor= das gelte beſonders für die Munitionstransporte von Berbera
Die Beſtrebungen der Italiener, die Bahn Addis=Abeba
dAſhſchon ſeit Montag abend inder näheren Djibuti zu erreichen, werden immer mehr erkennbar. Die Abeſ=
ung
Djidjigas, des Zentrums der abeſſiniſchen ſinier treffen dementſprechend ihre Vorkehrungen. Ras Getatſchu
ind Munitionsverſorgung. Die Italiener hätten einen hat mit etwa 40000 Mann nördlich der Bahn Stellung bezogen,
geicht, der etwa halbwegs zwiſchen Djidjiga und dem während eine andere Gruppe in Stärke von 35 000 Mann unter
em. entfernten Dorf Maradiſch liege. Dort habe die Dedjasmatſch Abeba Datowz die ſüdlich der Bahn liegenden
aalt gemacht und die italieniſchen Truppen ſeien jetzt Höhenzüge beſetzt hat. Den italieniſchen Vormarſchbewegungen
ſchäftigt, die von ihren Motorkolonnen in wenigen in der Danakilwüſte hat die abeſſiniſche Heeresleitung den Sul=
urcheilte
300 Km. lange Strecke von Gorahai bis zur tan Mohammed Jajou mit etwa 30000 Mann entgegengeſtellt.

Dieſe Truppen werden gemeinſam mit den Truppen des Nas
Kabade, der über 40000 Mann verfügt und den Sektor Deſſie
befehligt und mit Unterſtützung der 50 000 Mann umfaſſenden
Armee des Kronprinzen die endgültige Barriere für den ita=
lieniſchen
Vormarſch bilden. Dieſe angeführten Truppen haben
bisher noch in keine Kampfhandlungen eingegriffen. Dem erſten
Angriff dürfte Sultan Jajou in der Provinz Auſſa ausgeſetzt
ſein, die die italieniſchen Truppen im Gegenſatz zu italieniſchen
Darſtellungen noch nicht betreten haben ſollen.
Südlich von Makalle erwartet man eine größere Schlacht,
nachdem Ras Seyum und Ras Kaſſa dort größere Truppen=
mengen
zuſammengezogen haben.
Ras Naſibu erwarket Verſtärkungen.
EP. Asmara, 13. November.
An der Südfront haben italieniſche Truppen im Laufe
des Dienstag weitere Fortſchritte in der Richtung
auf Dſchidſchiga gemacht. Gleichzeitig ſind auch die
zur Deckung der Flanke in dem Gebiet zwiſchen dem Webi
Dſchebeli=Fluß und dem Fafan=Fluß eingeſetz=
ten
Streitkräfte weiter vorgerückt. Nach Mittei=
lungen
von Gefangenen, die im Laufe des Vormarſches auf Dſchi=
dſchiga
gemacht wurden, ziehen ſich die abeſſiniſchen
Streitkräfte unter Ras Naſibu auf die Hügel=
kette
nordweſtlich von Harrar zurück. Augenſchein=
lich
wartet Ras Naſibu das Eintreffen von Verſtärkungen ſowie
die Ankunft von Munition ab.
An der Oſtfront im Muſſa Alli=Sektor kam es zu einem Ge=
fecht
zwiſchen Anhängern des zu den Italienern übergegangenen
Sultans von Auſſa und einer Abteilung berittener abeſſiniſcher
Streitkräfte, der die Aufgabe geſtellt war, den Sultan an einer
Vereinigung mit den Italienern zu verhindern. In dieſem Ge=
fecht
ſollen mehrere hundert Abeſſinier gefallen ſein.
Widerſtand der Abeſſinier an der Nordfronk.
EP. Asmara, 13. November.
Wie aus dem italieniſchen Hauptquartier gemeldet wird, be=
ginnt
der abeſſiniſche Widerſtand an der Nordfront zu erwachen.
Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß ſich der Wider=
ſtand
der Abeſſinier gegen den weiteren italieniſchen Vormarſch
vorbereitet. Die Flieger haben gegneriſche Truppen=
anſammlungen
nördlich von Amba Alaſchi feſt=
geſtellt
. Außerdem häufen ſich die Vorſtöße abeſſiniſcher
Truppen in das Nachſchubgebiet, um die Ver=
pflegung
der italieniſchen Streitkräfte zu ſtören und die metho=
diſche
Sicherſtellung zu verhindern. Ein Unterführer des Ras
Seyum hat die italieniſche Nachſchublinie bei Makalle mit einer
ſtarken Abteilung Bewaffneter angegriffen, die jedoch von den
Italienern zurückgeſchlagen werden konnten. In dem
Geralta=Maſſiv ſind nach dem Ueberfall von Amba Gundi
weitere abeſſiniſche Freiſchärler aufgetaucht
und haben italieniſche Nachſchubkolonnen über=
fallen
. Dabei iſt es zu blutigen Kämpfen gekommen. Nachdem
Antalo und Schellikot ſchon im Bereich der italieniſchen Geſchütze
liegen, wird der eigentliche abeſſiniſche Widerſtand in den Ber=
gen
von Togora und dem Aſchangi=See ſowie in den Bergen
von Abbi, 50 Km. ſüdlich dieſes Sees erwartet. Italieniſche
Flieger haben eine Kolonne von Eingeborenen geſichtet, die mit
weißen Fahnen, den Behörden und dem Klerus an der Spitze,
in Richtung auf die italieniſche Linie von Azbi Gera unter=
wegs
iſt.

OMnton
9is4
Harmre

Die Karte veranſchaulicht den Vormarſch der Truppen Grazianis
durch das Fafan=Tal. Ferner heißt es, daß die abeſſiniſchen Truppen
unter dem Ras Deſta bei Dolo in Italieniſch=Somaliland eingedrun=
gen
ſeien, um den Italienern in den Rücken zu fallen. (Scherl=M.)

ſtrung unſeres Erdteils zu erblicken haben. Unter

eſichtspunkt ergibt ſich nun, daß die indogermaniſche
EAneinſchaft keineswegs durch eine Bewegung von Indien
ſElenanien, ſondern umgekehrt durch eine ſolche von Ger=
eit
ach Indien zuſtande gekommen iſt.
bibe Zedeutung einer ſolchen Theſe, die hier beweiskräftig
etke iſt, für die geſamte und insbeſondere die deutſche
Fſtünte, braucht man nicht zu unterſtreichen. Feſtgeſtellt ſei
Ihs aus dem Geſagten ja ſchon hervorgeht , daß das
ſuh ſeine Zuverläſſigkeit in größtem Gegenſatz ſteht zu
lagemeinten, und ſchlecht begründeten Schriften über
ſeFkühgeſchichte, an denen heute leider kein Mangel iſt.
Dr. N.
eſſiſches Landestheaker.

Großes Haus Mittwoch, 13. November.
Der fliegende Holländer.

En /* geſtrigen Aufführung des Fliegenden Holländer ſang
ſihkzſeiſter von der Staatsoper Hamburg die Senta. In
Giehtauffaſſung der Rolle war inſofern eine Aehnlichkeit
9e Azenta von Liſelott Ammermann vorhanden, als auch
iu Aſter durchaus das ſchlichte, weiche Mädchen darſtellt,
ibeine höhere Kraft das wunderbare Erlöſungswerk voll=
9 uc nicht die Heldin, die aus eigener Kraft die erlöſende
D Mingt. Die Darſtellungsweiſe des Gaſtes war nicht nur
BiAdacht und unbedingt ſicher, ſondern man hatte wirklich
Siüuck einer Geſtaltung aus innerem Erleben heraus.
Syme iſt groß und in allen Lagen, bis zu den höchſten,
Geehſen. Eine ſehr ſorgfältige Ausſprache ließ faſt kein Wort
Lee verlorengehen. Zunächſt war etwa in der ja auch dar=

VerE hetwas heiklen Ballade eine gewiſſe begreifliche Un=
Ngeie überwinden; die Höhe klang zunächſt ſowohl im forte
im feinen piano einigermaßen ſpröde. Doch wurde das
Wieig51 Laufe des 2. Aktes, der eine große Steigerung brachte,
Soges iemmt und die Höhe wurde voll und breit ausladend
Aim Schluß des 2. Aktes mühelos über dem Orcheſter.
INkungsvoll und ſtimmlich reſtlos befriedigend auch das
eei inen Engel am Schluß.
ich= fführung, die unter Generalmuſikdirektor Fride=
ſung
ſtand und in den übrigen Rollen mit den bekann=
in
5
en unſeres Landestheaters beſetzt war, fand einen ſehr

eif all bei den Zuhörern.

L. K.

Liederabend zeitgenöſſiſcher Komponiſten.
Mittwoch, den 13. November.
Clara Reifenrath=Herber, gleichbekannt durch ihre
umfangreiche, warm klingende und wohlgebildete Altſtimme wie
durch vergeiſtigten, jedes Werk mit größter Sicherheit in ſeinem
Gehalt treffenden Ausdruck, ſang im gut beſuchten Muſikvereins=
ſaal
. Die erſte Abteilung war dem leider viel zu früh verſchiedenen
Wilhelm Rinkens gewidmet, dem vor allem die Chorliteratur
Gaben wertvollſter Art verdankt. Wie ſeine Chöre zeigen auch die
Lieder den liebenswerten, gefühlswahren Menſchen, der nur Dich=
tungen
von beſonderem Wert vertont und ſeine Empfindungen in
einer ſo ſchlichten und doch gewählten Tonſprache kündet, daß jeder
dieſe Werke liebgewinnen muß. Am ſtärkſten war der Eindruck des
Morgenlied im Mai. Der Art der Künſtlerin lagen dieſe Lieder
vorzüglich, und jedes war als Kompoſition wie in der Darſtellung
ein Meiſterwerk.
Es folgten vier Lieder des Todes, Werk 8, von Philippine
Schick, ſehr herb in Melodieführung wie in der ſtark betonten
Klavierbegleitung. In tiefem Ernſt erſtand das erſte dem
Freunde Tod, zu monumentaler Wucht ſteigerte das zweite
Der Feind, und die beiden letzten gingen in Ruhe, Troſt und
Verklärung über. Bei erſtmaligem Hören wirkte Einiges noch
ſpröde und ungewohnt, man ſpürt aber, daß man dieſen Zyklus
bei näherer Kenntnis liebgewinnen und hochſchätzen wird.
Die fünf Lieder von Joſeph Haas, op. 48, auf Gedichte von
Cäſar Flaiſchlen, wirkten wie alle Liedwerke des bekannten Mei=
ſters
ſehr ſtark auf die Hörer. Wir haben bei ihm das Empfinden,
daß er in ſeiner Geſamthaltung ähnlich zum Liede ſteht wie Hugo
Wolf, ſich aber zum Ausdruck etwas leichter verſtändlicher und
volkstümlicherer Mittel bedient als Wolf. Den ſtärkſten Eindruck
hinterließen das überaus ſchlichte Ich möchte ſtill am Wege
ſtehn und das fein pointierte Regenwetterlied, das wiederholt
werden mußte. Eine beſondere Freude bereitete die Künſtlerin
uns Darmſtädtern durch den Vortrag einer Gruppe von Geſängen
von Arnold Mendelsſohn, deſſen tiefen klaren Augen aus jedem
der Lieder zu ſchauen ſcheinen, der die Dichtungen mit dem feinen,
auf völliger geiſtiger Durchdringung fußenden Empfinden wie=
dergibt
. Entzückend iſt immer wieder Das macht, es hat die
Nachtigall, ein herrlicher Höhepunkt klaſſiſchen Kunſtempfindens
iſt Leichte Silberwolken ſchweben.
Dem begeiſterten Beifall, den Chara Reifenrath=Herber ſich
mit allen Darbietungen errang, ſchließen wir den herzlichen
Dank an für den Wagemut, ſo viel wertvolles Neugut zu er=
ſchließen
und die oft recht ſchwierigen Geſänge ſo zu ſtudieren,
daß ſie überaus überzeugungskräftig, unmittelbar und wahrhaft
erlebt wirkten. Dazu die ſchöne Stimme! So war der Abend

ein Hochgenuß, für den auch Eberhard Delp als pianiſtiſch ſehr
gutem und ſich künſtleriſch vorzüglich anpaſſenden Begleiter zu
F. N.
danken iſt.

Ein Märchen um Anderſen?
Eine Kopenhagener Zeitung bringt in großer Aufmachung die
Meldung, daß durch einen Zufall die wahre Abſtammung des be=
kannten
Märchendichters Anderſen bekannt geworden ſei. Und
zwar ſei Anderſen nicht der Schuſterſohn aus Odenſe, ſondern der
Sohn eines Franzoſen Jean Nicolas Gomard, der ſeinerzeit als
jütländiſcher Söldner nach Dänemark kam. Gomard ſoll nach
dieſer Mitteilung ſpäter dann die Stelle eines Pförtners im
Zuchthaus von Odenſe bekommen haben, ſo daß Anderſen tatſäch=
lich
Halbfranzoſe wäre. Das Blatt belegt dieſe ſenſationelle The=
orie
mit allerhand Einzelheiten aus dem Leben der Familie An=
derſen
, und bekannte Anderſen=Forſcher Dänemarks haben ſich auch
bereits geäußert, daß dieſe Theorie einige Wahrſcheinlichkeit für
ſich habe. Gleichwohl dürfte es angebracht ſein, dieſer Mitteilung
zumindeſt ſo lange zurückhaltend gegenüberzuſtehen, bis die wiſſen=
ſchaftliche
Welt die Theorie einwandfrei beſtätigt hat.

Was iſt ein Ras?

Man hat ſich früher kaum mit Abeſſinien beſchäftigt. Wenn
jetzt in den Berichten über die Lage auf dem Kriegsſchauplatz im
ſchwarzen Kaiſerreich von den verſchiedenſten abeſſiniſchen Grad=
bezeichnungen
die Rede iſt, kann man ſich daher keine Vorſtellung
von dem Rang und dem Tätigkeitsbereich der genannten Perſön=
lichkeit
machen. Sehr häufig findet man die Bezeichnung Ras.
Was umſchließt dieſes Wort? Ein Ras ſteht an der Spitze einer
Provinz, iſt ſozuſagen der Regierungschef einer ſolchen. In Abeſ=
ſinien
iſt das ein ſehr hoher Rang, denn der Ras rangiert in der
Rangfolge gleich nach dem Kaiſer Verſchiedentlich führen auch
Kanzler, Miniſter und Fürſtlichkeiten den Titel, ohne daß ihnen
die Verwaltung einer Provinz unterſteht. Der nächſthöhere Ver=
waltungsbeamte
iſt der Deſchiak; ihm obliegen, nach unſeren
Maßſtäben gemeſſen, die Aufgaben eines Regierungspräſidenten;
ſein Stellvertreter führt den Titel Asmak.

* Die Briefe der Liſelotte von der Pfalz. (3,60 RM. W. Lange=
wieſche
=Brandt Ebenhauſen b. M.)
Im 120. Tauſend erſcheint dieſe gute Neu=Ausgabe der be=
rühmten
Briefſammlung der Pfalzgrafentochter, die Herzogin von
Orleans wurde. Ein Beweis dafür, daß dieſe Briefe Gemeingut
des deutſchen Volkes geworden ſind. Mit Recht. Sie ſind das Ur=
wüchſigſte
und Intereſſanteſte, was je eine deutſche Fürſtentochter
geſchrieben hat. Und ſie ſind eine ausgezeichnete Charakteriſtik
des Hofes des franzöſiſchen Sonnenkönigs. Der Verlag hat der
Neuausgabe eine pflegliche Behandlung zuteil werden laſſen.
Gute Bilder und Handſchriftenfakſimile illuſtrieren das Buch,
das ſich beſonders zu Geſchenkzwecken empfiehlt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Novembe.

ROlhennantiſche Araonlit.

Während die Kremldiplomaten mit der Bukareſter Regierung
noch heftig um ein Hinüberſchwenken Rumäniens in das ſowjet=
ruſſiſche
Lager ringen, geht der Kommunismus auf das Zeichen
der Moskauer Befehlsſtelle hin in Frankreich und in der Tſchecho=
ſlowakei
mehr und mehr zur Offenſive über. Dieſe beiden Län=
der
, bereits auf das engſte mit der Sowjetunion verbunden, ſollen
auch die erſten Opfer der Moskauer Taktik werden, die darin be=
ſteht
, nach erfolgreicher diplomatiſcher Vorarbeit das Heer kom=
muniſtiſcher
Agenten auf die neugewonnenen Freunde loszu=
laſſen
und ſie mit dem bolſchewiſtiſchen Gift zu durchſetzen.
Welche Früchte dieſe Taktik bereits erzielt hat, ergibt ſich am
beſten an Hand der geſamten innerpolitiſchen Entwicklung in
Frankreich. Herriot, der im Kabinett Sitz und Stimme hat
und der nach einer Mitteilung der Pariſer Zeitſchrift Je ſuis
partout bereits die Würde eines Ehrenoberſten in der Roten
Armee bekleidet, ſprach in einer Lobeshymne auf die Sowjetunion
auf dem Radikalſozialiſtiſchen Kongreß den ſowjetruſſiſchen Außen=
kommiſſar
als mein Freund Litwinow an. Herriot gehört aber
auch zu der Volksfront, die ſich aus den Kommuniſten, den Sozia=
liſten
und den Radikalſozialiſten zuſammenſetzt, die aber in Wirk=
lichkeit
ſchon ein rein kommuniſtiſches Gebilde geworden iſt.
Wie verheerend die Volksfront auf die radikalſozialiſtiſchen
Kleinbürger gewirkt hat, konnte man ebenfalls auf dem Partei=
kongreß
beobachten. Hier wurde nicht nur die Internationale
geſungen, ſondern auch fleißig der Rotfrontgruß, die erhobene
Fauſt, geübt. Kein Wunder, wenn Laval kürzlich davon ſprach,
welche Trauer ihn erfüllen würde, falls Herriot an die Macht
kommen ſollte. Denn dann würde Frankreich auch innenpolitiſch
in das bolſchewiſtiſche Fahrwaſſer abgedrängt werden. Die Kom=
muniſten
können aber den Augenblick der Beſeitigung Lavals gar
nicht mehr abwarten. Eben erſt hat die Humanité eine ſcharfe
Attacke gegen den Miniſterpräſidenten geritten,
den ſie als zu deutſchfreundlich und zu rußlandfeindlich bezeichnet
und den ſie dafür verantwortlich macht, daß das franzöſiſch=
ruſſiſche
Abkommen noch nicht ratifiziert worden

iſt. Man kann es verſtehen, wenn Laval keine große Neigung
zeigt, die Ratifizierung dieſes Abkommens zu beſchleunigen.
Denn nach der Zeitung Gringoire ſpielt der bolſchewiſtiſche
Verbündete bereits mit dem Gedanken eines Putſches in Frank=
reich
. Die kürzlich im Elſaß verhafteten kommuniſtiſchen Agenten,
unter ihnen der Kommuniſt Eberlein, ſollen Anweiſungen für eine
Aufſtandsbewegung mit ſich geführt haben, deren Ziel darin be=
ſtanden
habe, möglichſt raſch in Paris Revolten hervorzurufen,
um dann im Zuge dieſer Revolution die Sowjetrepublik Frank=
reich
auszurufen. Aber durch die Verhaftung der Agenten ſei
der Aufſtand verhindert worden. Bei der Gelegenheit ſei auch
feſtgeſtellt worden, daß der franzöſiſche Kommuniſtenführer Cachin
für die Senatswahlen eine Rate von 320 000 Franken aus Mos=
kau
erhalten habe.
Aehnlich gehen die Bolſchewiſten auch in der Tſchechoſlowakei
zu Werke. Wie in Frankreich ſo iſt auch hier der Bund der
Freunde der Sowjetunion die Plattform ihrer Propaganda. Kürz=
lich
hat ein Kommuniſt in dem tſchechiſchen Klub der Freunde
Sowjetrußlands angekündigt, daß im Frühling Frankreich ein Teil
der großen Sowjetunion ſein werde. Natürlich haben ſeine Zu=
hörer
begeiſterten Beifall geſpendet, zumal er noch einem tſchechi=
ſchen
General, der kürzlich in Rußland weilte, den Vorſchlag
machte, der Kommuniſtiſchen Partei beizutreten!

*

Die deutſchen Ausfahrorroste.

Ikalieniſche Einfuhrſperre

ab 18. November.

Die vom Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſenen Ausſ,
bote haben, was von vornherein unterſtrichen werden rm
den Genfer Sanktionsbeſchlüſſen nichts zu tun. Wir
Anfang an aus dem Konflikt zwiſchen Italien und dem
bund herausgeblieben. Uns intereſſieren die Beſchlüſſe,
Genf gefaßt worden ſind und noch bevorſtehen, nich=
ringſten
. Wenn zeitlich mit den Sanktionen gewiſſe
verbote zuſammenfallen, dann haben ſie lediglich ihre
in dem Schutz der deutſchen Wirtſchaft und der deutſche
ſorgung. Bei einem Vergleich mit den Genfer Sanktzo
ergibt ſich übrigens auch, daß ſich die deutſchen Ausfuh
auf Waren und Rohſtoffe beziehen, die ſich nicht au
Liſten befinden. Sollte im Ausland der Verſuch gemacht
die deutſchen Verbote irgendwie mit den Genfer Sank
Zuſammenhang zu bringen, dann kann ſchon jetzt
werden, daß derartige Bemühungen völlig abwegig M
Reichswirtſchaftsminiſter hat ſich bei ſeinen Maßnahme
lich von den innerdeutſchen Bedürfniſſen leiten laſſen,
die Genfer Beſchlüſſe eine ausgeſprochene Spitze geger,
ſind.

Zur Durchführung einer ſtraffen Deviſenpolitik und der Ver=
geltungsmaßnahmen
gegen die Sanktionen erläßt die italieniſche
Regierung vom 18. November an eine faſt allgemeine Einfuhr=
ſperre
. Das Amtsblatt veröffentlicht ſchon jetzt eine Liſte der
Waren, deren Einfuhr von jenem Tag an von einer Erlaubnis
des Finanzminiſteriums auf Vorſchlag der Deviſenſtelle abhängig
iſt. Sie umfaßt faſt alle Waren und Rohſtoffe. Weiterhin frei
können nach Italien nur eingeführt werden: Manuſkripte, Gold,
Silber und Kupfermünzen.

Der Auftrag des Memel=Gouverneurs an das Mitg
litauiſchen Blocks, Borchertas, zur Bildung des Direi
hat bei der Einheitsliſte naturgemäß entſchiedene Ablekn
funden. Die Einheitsliſte wird auch mit Borchertas
Beſprechungen pflegen. Sie richtete an den Gouver
Schreiben, in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß ſie ſe
handlung mit Borchertas ablehnt.

Gott der Allmächtige nahm heute meine
liebe, gute Frau, Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante

Anna Marg. Aießinger

geb. Schmidt

wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten
zu ſich in die Ewigkeit.

In tiefer Trauer

Johann Rießinger
Joſef Rießinger und Frau

Darmſtadt, den 13. November 1935.
Mackenſenſtraße 24.

Die Beerdigung findet Freitag, 15. Nov.,
nachm. 3 Uhr, auf dem alten Friedhof,
Nieder=Ramſtädter Straße, ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.

In der Frühe des Sonntags, 10. November,
iſt unſere liebe Schweſter und Tante

Pulfe Sttener

nach ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Minna Strecker,
Wilhelm Strecker
Brusque (Braſilien)
Darmſtadt, 13. November 4935.
Frankfurter Straße 66

Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend
abzuſehen.

Dankſagung.

Für die überaus herzliche Anteilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Gatten und Vaters,
ſowſe für die vielen Blumenſpenden ſagen wir
allen Verwandten, Freunden und Bekannten
unſeren herzlichſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Weber für ſeine troſtreichen
Worte, dem Marine=Verein Darmſtadt für die ſo
zahlreiche Beteiligung, die erhebende Grabmuſik
und Kranzniederlegung, ferner der N. S. K.O.V.,
dem Bahnbetriebswerk Darmſtadt, dem Reichs=
bund
Deutſcher Beamten (Fachſchaft Lokomotiv=
führer
), dem Eiſenbahn=Verein für die Nieder=
legung
ihrer ſchönen Kranzſpenden.

Marie Biedenkapp und Söhne.

Darmſtadt, den 12. November 1935.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme,
Blumen= und Kranzſpenden bei dem Heim=
gang
unſeres lieben Entſchlafenen

Georg Peirn
Werkmeiſter i. R.
danken herzlichſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Prankratiusſtraße 62

Dankſagung.
Für die unſerem lieben Entſchlafenen

Joh. Georg Becker

anläßlich ſeines Heimgangs erwleſene Teilnahme ſagen wir
hiermit herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir den Inhabern
und der Gefolgſchaft der Firma Möbelfabrik Joſef Trier ſowie
der Firma Raumkunſt für die wohltuende Teilnahme während
der ſchweren Erkrankung unſeres lieben Heimgegangenen, ſowie
den ehrenden Nachruf am Grabe und die Kranzſpenden. Nicht
minderen Dank dem ärztlichen Perſonal und den Schweſtern
des Eliſabethenſtifts für die liebevolle Behandlung und Herin
Pfarrer Lautenſchläger für die troſtreichen Worte.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, Nidda, Düſſeldorf, Berlin, den 13. November 1935.
Eliſabethenſtraße 26.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
und die überaus zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege innigſten Dank. Ins=
beſondere
danken wir Herrn Pfarrer Heß
für ſeine troſtreichen Worte am Grabe,
dem Betriebsführer und der Gefolgſchaft
der Firma J. O. Nohl ſowie dem Reichs=
lufiſchutzbund
für den ehrenden Nachruf.

Für die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Geißler.

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[ ][  ][ ]

merstag, 14. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 5

s der Landeshauptſtadt
Die Beſitzergreifung von Kiautſchou.
Darmſtadt, 14. November 1935

Gemu
s Wein
Preiset

Deutſches Rokes Kreuz.
diesjährige Nikolausfeſt der hieſigen Rotkreuz=
erungen
findet diesmal wieder am Wochenende, und zwar
scag, den 7. Dezember, in ſämtlichen Räumen des
ſchen Saalbaues ſtatt. Die Vorbereitungen ſind in vollem
nd verſprechen einen Verlauf, der ſich würdig den wohl=
enen
Rotkreuzfeſten der Vorjahre anſchließen wird. Die
rungen, welche den Abend einleiten, bieten ſowohl der
wwie den Erwachſenen wieder eine beſchauliche Feier=
DDer Tombolaverloſung ſind von Freunden und Gönnern
dien Kreuzes ſchon zahlreiche wertvolle Gewinne geſtiftet
Für Speiſe und Trank zu den niedrigſten, jedem Volks=
h
erſchwinglichen Preiſen iſt beſtens vorgeſorgt. Auch die
wige Jugend wird auf ihre Koſten kommen.
ergeht denn an alle Volksgenoſſen und =genoſſinnen nun
tzichedBitte: Haltet euch den 7. Dezember für das Rot=
frei
und zeigt durch euer Erſcheinen, daß ihr die Be=
der
Rotkreuzſache erkannt habt und ſie zu unterſtützen
ed!
Jenny und Piccolo
ſammeln für das Winkerhilfswerk.
nachmittag um 4 Uhr gibt es für Darmſtadt eine große
hſchung. Zwei ſeltſame Gäſte, Jenny und Piccolo,
ſich in den Dienſt unſeres Winterhilfswerks geſtellt und
nrit großen Sammelbüchſen bei dem Standkonzert des
ſtros der Landespolizeigruppe Darmſtadt um 4 Uhr auf
dolf=Hitler=Platz für die Hilfsbedürftigen unſerer Stadt
gleichen Abend werden die beiden populären Sammler
nierhilfswerkes, die ſchon in allen Großſtädten die Maſſen
größten Plätzen zuſammengezogen haben und von jedem
ſtoſchen in ihre Sammelbüchſen erhielten, im Mittelpunkt
ſterr Varieté=Veranſtaltung im Städtiſchen Saalbau ſtehen
mDarmſtadt noch nie Geſehenes zeigen. Jenny wird ſo=
alter
Kegelbruder auftreten, wird Schreibmaſchine ſchrei=
ſchließlich
als ſorgfältiger Friſeur einen jungen Mann
Publikum raſieren.
erdem tritt eine ganze Zahl internationaler Varieté=
mit
einem einzigartigen abwechſlungsreichen Varieté=
em
auf. Ueber die Einzelheiten wollen wir heute nicht
Vrraten. Nur eins ſei feſtgeſtellt: 36 auserleſene
ben und Künſtler wollen auf eigene Art Helfer bei
bßen Winterhilfswerk ſein. Es bleibt zu wünſchen daß,
ſvie in den Städten Mainz, Hanau und Worms, in denen
heßzten Tagen die gleichen Gaſtſpiele gegeben wurden, die
ſtung weitgehendſtes Verſtändnis für die Sonder= Veran=
hn
des Winterhilfswerks aufbringt und recht zahlreich
ſten für die Vorſtellungen heute und morgen abend 8.15
Städtiſchen Saalbau ſind zum Preiſe von 75 Pfg. bei
ynten Vorverkaufsſtellen erhältlich.
dieſer Gelegenheit wird nochmals darauf hingewieſen,
Freitag, nachmittags 4 Uhr, eine Sondervorſtel=
ſür
die Hilfsbedürftigen gegeben wird, bei der
gutt frei iſt. Karten hierzu ſind in beſchränktem Maße
den einzelnen Ortsgruppen der NSV. erhältlich. Die
eigesse haben jedoch nur Gültigkeit in Verbindung mit dem

Lusweis.
R

chentheater im Orpheum. Am Sonntag, 17. November,
ſugs 3.30 Uhr, findet einmalig die Aufführung von Rot=
und der Wolf ſtatt. Durch Tanzeinlagen eines Kinder=
Fwird die Aufführung noch beſonders verſchönert. Wer
indern eine Freude bereiten will, beſuche mit dieſen die
giachmittagvorſtellung. (Siehe Anzeige.)

Eeinnerangen eines Burmkadtets,
der Büdet wodr.
Am 14. November jährt ſich zum 38. Male der Tag, an dem
Deutſchland von der Bucht von Kiautſchou im Oſten des chineſiſchen
Reiches Beſitz ergriff, die dann in wenigen Jahrzehnten zu einer
blühenden deutſchen Kolonie wurde, bis der unglücklich und un=
gerechte
Ausgang des Weltkrieges dieſes Stück Deutſchland im
fernen Oſten uns wieder entriß. Zwar, 38 Jahre ſind nicht eigent=
lich
ein Jubiläum, aber an ſchöne und ſtolze Tage und Taten dür=
fen
und ſollen wir uns immer erinnern. Und ein ſchöner und
ſtolzer Tag war es für uns, die wir zur Beſatzung des Flagg=
ſchiffes
der Kreuzerdiviſion des Admirals von Diederichs, S.M. S.
Kaiſer zählten, der Kreuzerdiviſion, die den Befehl zur Beſitz=
ergreifung
der Bucht von Kiautſchou erhielt und ihn ſelbſtver=
ſtändlich
ausführte. Ein ſchöner und ſtolzer Tag für uns und für
ganz Deutſchland, wenn die Beſetzung der Bucht auch keine Kriegs=
tat
war, ſie erfolgte völlig unblutig. Die Chineſen unter General
Tſchang, obwohl in mehrfacher Ueberzahl gegen unſer 700 Mann
ſparkes Ländungskorps leiſteten keinerlei Widerſtand. Sie zogen
ſich befehlsgemäß 15 Kilometer von Tſingtau, wo ſie ſtationiert
waren, zurück.
Was war Grund und Urſache der Beſitzergreifung? Die da=
malige
deutſche Regierung mußte einen Ausgangspunkt unſerer
wirtſchaftlichen Beſtrebungen in China haben und hatte als ge=
eignetſten
die Bucht von Kiautſchou mit den beiden Plätzen
Tſingtau und Kiautſchou ſeit langem feſtgeſtellt. Von hier aus
war es möglich, durch eine Eiſenbahn das Hinterland zu erſchlie=
ßen
und vor allem zu den Kohlenfeldern von Weihſien zu ge=
langen
. Sie verſuchte im Wege der diplomatiſchen Verhandlungen
dieſen Platz von China zu pachten. Viele andere Nationen hatten
ähnliches in China längſt erreicht. Wie es ſo war in China, die
Verhandlungen zogen ſich immer mehr in die Länge, und ſie wären
vermutlich nie zum Abſchluß gekommen, wenn nicht ein trauriger
Anlaß ſie beſchleunigt hätte.
Im November 1897 wurde die Miſſionsanſtalt des Vikariates
Süd=Schantung von fanatiſchen Chineſen überfallen und die deut=
ſchen
Miſſionare Nies und Henle ermordet. Um den geforderten
Sühnemaßnahmen den nötigen Nachdruck zu geben, befahl der
deutſche Kaiſer die Beſetzung der Bucht von Kiautſchou. Schwie=
rigkeiten
, die von der ruſſiſchen Regierung gemacht wurden, konn=
ten
alsbald durch perſönliche Verſtändigung mit dem Kaiſer von
Rußland aus dem Wege geräumt werden.
Schon viele Jahre vorher war die Bucht von Kiautſchou regel=
mäßig
von deutſchen Kriegsſchiffen angelaufen worden. Bei einer
ſolchen Gelegenheit war es auch, als ein tragiſches Geſchick des
deutſchen Kanonenbootes Iltis 71 braven deutſchen Seeleuten
das naſſe Grab bereitete. Durch einen Taifun auf ein Felſenriff
geſchleudert, ging die Iltis unter. Nach einem dreimaligen
Hurra auf das ferne deutſche Vaterland und mit dem Flaggen=
lied
auf den Lippen ging die Beſatzung mit ihrem Schiff in die
Tiefe, zeigte der Welt, wie deutſche Seeleute zu ſterben wiſſen.
Vieltauſendfach haben ſie es im Weltkrieg wiederholt. Der Iltis=
beſatzung
zum Gedächtnis wurde von Deutſchland ein Stück Land
in der Nähe der Strandungsſtelle von China angekauft und ein
Ehrenfriedhof errichtet. Die wenigen Kameraden, die das Meer
wieder hergab, wurden hier beigeſetzt und ein großes ſchönes Denk=
nal
, auf dem die Namen aller toten Helden der Iltis einge=
meißelt
ſind, ſchmückt dieſen Ehrenfriedhof im fernen Oſten. Ein
weiteres Denkmal an ihren heldenhaften Untergang das Iltis=
denkmal
, ein gebrochener Maſt mit der deutſchen Kriegsflagge,
wurde am 14. November 1898 in Schanghai erſtellt und unter
Teilnahme einer großen Zahl ſchon damals anſäſſigen Europäer

unter großen Feierlichkeiten enthüllt. Einem unglücklich= glück=
lichen
Zufall verdankten wir, die Beſatzung der Kaiſer, zu
der ich und noch einige Darmſtädter gehörten, die Beteiligung an
dieſer Feier. Bei einem Scharfſchießen in der Nähe von Schanghai
war unſere Kaiſer auf einen Felſen aufgelaufen und hatte einen
gewaltigen Riß in ihren ſtählernen Leib davongetragen. Wenige
Tage ſpäter wurden wir von unſeren Kameradenſchiffen abge=
ſchleppt
und die Kaiſer im Hafen von Hongkong repariert.
Doch ich habe vorgegriffen. An die Beſitzergreifung wollte ich
erinnern. Admiral Otto von Diederichs erhielt alſo den Be=
fehl
, mit ſeiner Kreuzerdiviſion in die Bucht von Tientſin
einzulaufen und ſie in deutſchen Beſitz zu nehmen. Die Kreuzer
S.M.S. Kaiſer, Prinzeß Wilhelm und Cormoran
nahmen an dieſer Aktion teil. Unſere Kaiſer war Flaggſchiff. Die
chineſiſche Lagerbeſatzung von mehreren tauſend Mann unter
General Tſcheng war durch unſer Erſcheinen und durch die
drohend auf Tientſin gerichteten Kanonenrohre unſerer Kreuzer
ſo überraſcht, daß ſie unſerem Landungskorps von 700 Mann
keinerlei Widerſtand entgegenſetzte und dem Befehl; ſich vorerſt
15 Kilometer hinter Tientſin zurückzuziehen, alsbald nachkam.
Jetzt regelten ſich die deutſchen Sühneforderungen in Peking ſehr
ſchnell. Eine ihrer wichtigſten Bedingungen war der Pachtver=
trag
, der die Bucht von Tientſin-Kiautſchou auf 99 Jahre in
deutſchen Beſitz brachte. Die Hoheitsrechte über dieſes Gebiet
gingen an Deutſchland über, der Bau einer Eiſenbahn nach den
Kohlenfeldern und zum Anſchluß an das große Eiſenbahnnetz Pe=
king
=Hankau wurde konzeſſioniert, ebenſo die Ausbeutung der
Kohlenfelder von Weihſien, Poſchan und Itſchaufu uſw.
Um weitere Schwierigkeiten und Verſchleppungsverſuche im Keime
zu erſticken, wurde eine zweite Kreuzerdiviſion unter dem Befehl
des Prinzen Heinrich von Preußen nach Kiautſchou entſandt und
nun ging es mit deutſcher Tatkraft und Gründlichkeit alsbald an
den Ausbau der Bucht, unſer deutſches Kiautſchou entſtand.
In wenigen Jahren wurden aus dem ehedem armen chineſiſchen
Fiſcherdorf Kiautſchou und beſonders aus Tſingtau vorbildliche
blühende deutſche Gemeinweſen. Regierungsgebäude und große
Handelshäuſer entſtanden, vorbildliche Straßen und Plätze wur=
den
angelegt, Flußläufe reguliert, ein großes Schwimmdock und
eine Reparaturwerkſtätte für die Marine erbaut und ſchon 1901
konnte die erſte Eiſenbahnſtrecke Tſingtau-Kiautſchou in Betrieb
genommen werden. Kurz, die Bucht wurde ein Hauptſtützpunkt
der Handels= und Wirtſchaftsintereſſen Deutſchlands in Oſtaſien
und ſelbſtverſtändlich Flottenſtützpunkt der deutſchen Marine. Das
geſamte deutſche Buchtgebiet aber blieb ein allen Nationen geöff=
neter
Freihafenbezirk. Aus Dörfern wurden blühende große
Städte, deren Einwohnerzahl bald ein Vielfaches von der betrug,
die ehedem die der ganzen Bucht ausmachte.
Kein Wunder, daß ſie den Neid anderer erregte, und daß Ja=
pan
die erſte ſich ergebende Gelegenheit, den Weltkrieg, ergriff,
ſie an ſich zu reißen. Was deutſcher Fleiß und deutſche Tatkraft
geſchaffen, zu einer Zeit an ſich zu reißen, da Deutſchland gegen
eine Welt von Feinden ſtand und der kleinen Beſatzung von
Kiautſchou gegen die vielfache Uebermacht Japans, keine Hilfe
ſenden konnte. Nach monatelangem Kampf, erſt als die letzten
Patronen und Granaten verſchoſſen, die Beſatzung ausgehungert
war, mußte Kiautſchou den Japanern übergeben werden. Ein=
ſtehe
für Pflichterfüllung bis zum Letzten, hatte der Komman=
dant
dem Kaiſer gefunkt und wahrlich, bis zum Allerletzten hatte
die tapfere Beſatzung ausgehalten. Ein hohes Lied deutſcher Sol=
datentreue
. Ein Darmſtädter Artillerieoffizier, Major v. Keyſer,
wenn ich mich recht erinnere, fungierte als Parlamentär.
Die Erinnerung an den 14. November 1897, dem Tag der Be=
ſetzung
von Tſingtau, bei der mehrere Darmſtädter beteiligt
waren, und die an den 3. Dezember 1914, der Wegnahme der deut=
ſchen
Kolonie durch die Japaner, löſt heute in unſerem Volk
ohne Raum bittere und wehmütige Gedanken aus.
J. S.

enſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.

Anfang 19.30. Ende geg. 22.30 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde
, Jugendring I. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Waffenſchmied, komiſche Oper von Lortzing.

ſav.

Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr. Haupt=
miete
D. 7. Vorſtellung; Kinderreiche Mütter Nr.
271360. Herz über Bord, Operette von Eduard
Künnecke.

Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete E.
ov, 7. Vorſtellung. In neuer Einſtudierung u. Aus=
ſtattung
: Othello, Oper von Giuſeppe Verdi.
Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr. Hauptmiete
C. 8. Vorſtellg.; Volksmiete Gruppe III. 1. Vorſtellg.
ſſov. Die Pfingſtorgel, eine bayeriſche Moritat von
Alois Johannes Lippl.

KLEINES HAUS.

Anfang 20,00 Ende nach 22.30 Uhr. Zuſatzmiete
III. 4. Vorſtellung. Zum erſten Male: Der
Fall Wunderlich, Schauſpiel von Renate Uhl.

Anfang 20.00 Ende 22.00 Uhr. 2. Beethoven=
ov
. Abend des Schnurrbuſch=Quartetts.

Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde
H 4. Voxſtellung; Zuſatzmiete 1X. Onkel
Theodor, Komodie von Selma Lagerlöf.

Anfang 19.30 Ende nach 21.45 Uhr. Volksmiete
Gruppe II, 2. Vorſtellung. Die Gärtnerin aus
Liebe, komiſche Oper von W. A. Mozart.
iyes Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
hiters kommt heute abend ein Schauſpiel der jüngſten
Bühnendichtung. Der Fall Wunderlich von Renate
er Inſzenierung von Jochen Poelzig und Fritz Riedl
ufführung. Die Titelrolle ſpielt Ludwig Linkmann;
en Hauptrollen ſind Gertrud, Bergmann, Hildegard
49 Julius Joachim Bartſch beſchäftigt. Morgen abend
löch nurrbuſch=Quartett im Kleinen Haus ſeinen 2. Beet=
cud
: im Großen Haus wird morgen die erfolgreiche
Unecke=Operette Herz über Bord wiederholt. Der
Wringt im Großen Haus die erſte Aufführung von Ver=
POper Othello in der neuen Inſzenierung von Dr.
hyn und Max Fritzſche, unter der muſikaliſchen Leitung
Balmuſikdirektor Karl Friderich.
nachen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß das Heſ=
Vestheater den Vorverkauf für die beiden Gaſtſpiele von
Mam Dienstag und Donnerstag nächſter Woche an der
Kleinen Hauſes eröffnet hat.

Johannesgemeinde. Unſere Gemeindeglieder werden zu
einem Gemeindeabend ſehr herzlich eingeladen, der mor=
gen
Freitag, abends 20.15 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlert=
ſtraße
26, ſtattfinden ſoll, bei dem ein Vortrag gehalten wird
über Luthers Geiſteserbe‟. Unſere Kurrende und einige
Mitglieder des Aelteren Jugendkreiſes werden durch Singen
und Muſizieren den Abend ausgeſtalten helfen. Am kommen=
den
Sonntag dem 17. November, abends 20 Uhr,
wird in unſerer Johanneskirche eine Feierſtunde ſein, die dem
Andenken der großen Meiſter Bach, Schütz und Händel gewidmet
ſein ſoll. Von Bachs großen Präludien und Fugen kommen die
beiden in H=Moll und C=Moll zum Vortrag, die immer wieder
von der genialen Schöpferkraft des Meiſters überzeugen. Die
Bachſche Arie Gerechter Gott, ach rechneſt du dürfte, da ſie ſel=
tener
geſungen wird, für viele von großem Intereſſe ſein. Auch
das ſchon öfters dargebotene Adagio in Cis=Moll aus dem Vio=
linkonzert
in E=Dur wird von Freunden Bachſcher Kunſt gern
gehört. Ihm ſtellt ſich würdig zur Seite die ſeltener zum Vor=
trag
gelangende Sonate in 4 Sätzen in G=Moll von G. Fr.
Händel. Der Vater der Muſikanten‟. Heinrich Schütz, kommt
nit den beiden kleinen geiſtlichen Konzerten Eile, mich Herr,
zu erretten und O ſüßer, o freundlicher Herr Jeſus Chriſte‟
zu Gehör, beides Werke, die in ihrer Gefühlsſtärke dazu berufen
ſind, geiſtliche Volkskunſt zu werden. Auch die Gemeinde ſoll
mitwirken und einige Verſe des Liedes Vor deinen Thron tret‟
ich hiermit ſingen, zu dem Bach kurz vor ſeinem Tode ein er=
greifend
ſchönes Choralvorſpiel ſeinem Schwiegerſohn Altnickel
in die Feder diktierte. Die Ausführenden ſind; Frau Grete
Haſſelblatt=Oſing (Sopran), Frau Eliſabeth Kra=
ner
=Büche (Violine) und Auguſt Niebergall (Orgel).

Elektro-Staubsauger
Vampyr 35‟‟ RM. 83.-
Bezug durch den Fachhandel (h

Neue Halteſtelle. Die ſeit dem 17. 9. 35 täglich verkehrende
Reichsbahn=Güterkraftfahrlinie Darmſtadt Modautal Eber=
ſtadt
Darmſtadt hat nunmehr eine Halteſtelle in der Villen=
kolonie
Eberſtadt, und zwar in der Adolf=Hitler=Straße 184, er=
halten
.
Ein 50 000=Mark=Gewinn gezogen. Bei der Mittwochziehung
der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde auf die Nr.
211 769 ein Gewinn von 50 000 Mark gezogen. Das Los wird
in der erſten Abteilung in Achteln in Bayern geſpielt, in der
zweiten Abteilung ebenfalls in Achteln in Schleswig=Holſtein.

Jungvolk ſammelk am 16. Novbr. Brok!
Vollsgenoſſe! Gib Brot=Gutſcheine!

E Zur Brotſammlung des Jungvolks. Nun ſind wieder ein=
mal
unſere Pimpfe am Werk, am kommenden Samstag für un=
ſere
Hilfsbedürftigen des Kreiſes Darmſtadt eine große Brot=
ſammelaktion
durchzuführen. Da es nicht immer zweckdienlich iſt,
nur Brot zu ſpenden, ſo iſt man aus Erfahrung der vorjährigen
Winterhilfsſammlungen dazu übergegangen, auch Brotgut=
ſcheine
auszugeben. Die Hausfrau erhält dieſe bei den Bäckern
der Bäcker=Innung Darmſtadt zu folgenden Preiſen: großer
Laib Kornbrot (2 Kilo) 0,62 RM. 1 kleiner Laib Kornbrot
(1 Kilo) 0 31 RM., 1 großer Laib Miſchbrot (2 Kilo) 0.74 RM.,
1 kleiner Laib Miſchbrot (1 Kilo) 0,37 RM. Es wird gebeten,
hiervon regen Gebrauch zu machen, damit nicht nur Brot ein=
geſammelt
wird, ſondern auch Gutſcheine, deren Gültigkeit erſt
am 30. November abläuft und ſo den Hilfsbedürftigen ermög=
licht
wird, bis zu dieſem Zeitpunkt Brot einzutauſchen. Da es
ſchließlich auch vorkommen kann, daß man verſäumt, ſich recht=
zeitig
mit Brot oder Gutſcheinen zu verſehen, ſo kann man bei
den Pimpfen Brot=Gutſcheine kaufen und dieſen dann wieder
aushändigen.
Mozart=Verein. Ihr erſtes Winterkonzert haben Mozart= Ver=
ein
und Inſtrumentalverein in die Weihe des Bußtags geſtellt. In
einer kirchenmuſikaliſchen Feier bringen ſie Werke von Händel und
Schütz zu Gehör und ſchließen mit dem ſelten gehörten Requiem
für Männerchor und Orcheſter. Profeſſor Dr. Noack, der die Nach=
folge
Friedrich Rehbocks angetreten hat, leitet damit das erſte
Konzert des Mozart=Vereins.

Zum Feſt der Goldenen Hochzeit Herrn Georg Weber.
und Ehefrau Katharine, geb. Arnold in Pfungſtadt,
und Herrn Ludwig Crößmann X/III. und Ehefrau
Katharine, geb. Liebig, in Pfungſtadt ebenfalls zur Gol=
denen
Hochzeit.
Den Eheleuten Schrohe, Dreibrunnenſtraße 11, zur Sil=
bernen
Hochzeit. Das Jubelpaar iſt ſeit ſeiner Verehelichung
treuer Leſer unſerer Zeitung.
Herrn Hermann Lutz und Frau Marie geb. Kipp,
Woogsplatz 6, zur geſtrigen Feier der Silbernen Hochzeit.
Herrn Johann Sauter in Raubach zu ſeinem 73. Geburts=
tag
, den er geſtern feiern konnte.
Herrn Maurermeiſter Chriſtian Herdt Ober= Ram=
ſtadt
, Siebenhäuſergaſſe, zu ſeinem 75. Geburtstag, den er am
13. November feiern konnte.

denn sie geben durch die Doppelspirale je nach Größe bis zu 20%0 mehr. Licht bei gleichem
Stromverbrauch. Helleres Licht schont die Augen, gibt Sicherheit und kostet nicht mehr, denn

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Novemck.

Die Deutſche Arbeitsfront
ie
Aufſtieg durch Leiſtung.
Der Führer hat am erſten Tage der deutſchen Arbeit im
Jahre 1933 geſagt, daß es notwendig iſt, daß ein Stand, ſei es
der Bauer, Handwerker, Fabrikarbeiter oder der geiſtig Schaf=
fende
, von der Notwendigkeit des anderen Standes mehr über=
zeugt
ſein muß, als von der Notwendigkeit ſeines eigenen Tuns.
Deshalb kommt es darauf an, daß jeder an dem Platz, an den
er geſtellt iſt, ſeine Pflicht tut. In einem Volke kann es nur
zweierlei Menſchen geben: ſolche, welche ihre Pflicht erfüllen,
und ſolche, die ſie vernachläſſigen. Entſcheidend iſt nicht, wo der
Einzelne ſeine Pflicht tut, ſondern daß er ſie tut. Jeder Arbeits=
kamerad
, welcher an ſeinem Arbeitsplatze mit dem Gefühl ſchafft,
nicht nur für ſich ſelbſt, ſondern durch ſeine Arbeit für ſein gan=
zes
Volk zu wirken, erhält auch die innere Befriedigung. Sein
Leben erhält durch die Berufsarbeit erſt Inhalt, ſie hebt ihn
empor und gibt ihm die Ueberzeugung, der Gemeinſchaft, dem
Volk, der Nation dadurch zu dienen. Freude am Leben Stolz
auf die Nation bedeutet Bejahung des nationalſozialiſtiſchen
Staates, den dieſe Nation ſich geſchaffen hat und der Nation
erhält. Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt, hat
bereits in dem in der Oeffentlichkeit bekannt gegebenen Arbeits=
plan
ſämtlichen Arbeitskameraden davon Kenntnis gegeben, daß
für eine Reihe von Berufen Lehrgänge Vortragsreihen, Kurſe
und Arbeitsgemeinſchaften in dieſem Winterhalbjahr vorgeſehen
ſind. Nicht immer iſt die Möglichkeit fachlicher Ertüchtigung in
dem Maße in den Betrieben gegeben, als es wünſchenswert und
notwendig wäre. Der vorliegende Arbeitsplan gibt aber ſämt=
lichen
Arbeitskameraden, welche handwerklich oder geiſtig ſchaf=

die Gewähr, daß in den Lehrgängen durch erfahrene Lehr= und
Fachkräfte den Teilnehmern die Kenntniſſe vermitteln werden,
die in der täglichen Arbeit verwertbar ſind und wirklich eine
Bereicherung und Steigerung der Berufsleiſtung zur Folge
haben. Die Teilnahme von vielen Tauſenden von Arbeitskame=
raden
an den Berufserziehungsmaßnahmen der DAF. ſchuf die
Vorausſetzung, daß dieſe wirtſchaftlichen Nutzen daraus ziehen
konnten durch Verbeſſerung ihrer Stellung im Betriebe und da=
mit
zugleich ihrer wirtſchaftlichen Daſeinsbedingungen. Damit
jeder Arbeitskamerad ſich noch an den ausgeſchriebenen Unter=
richtsmaßnahmen
beteiligen kann, iſt der Anmeldeſchluß auf den
25. November verlegt worden. Weitere Auskünfte erteilen der
Kreisberufswalter ſowie die Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter
im Hauſe der Arbeit, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, V. I und
Seitenbau, woſelbſt auch noch die Arbeitspläne und der Stoff=
H. H.
aufbau zur Einſicht offen liegen.
NS. Gemeinſchaft Kraft durch Frende‟
Betr.: Werkausſtellungen. Wir bitten zum letzten Male die
Künſtler, die ſich an den Werkkunſtausſtellungen beteiligt haben,
umgehend die ausgeſtellten Gegenſtände auf der Kreisdienſtſtelle
Bismarckſtraße 19 abzuholen, da wir keine Garantie mehr über=
nehmen
können.
Beſichtigung der Bühne des Heſſ. Landestheaters. Am kom=
menden
Sonntag wird eine Beſichtigung der Bühne des Heſſiſchen
Landestheaters durchgeführt. Die Führung hat der techniſche Direk=
tor
Richter. Die Teilnehmergebühr beträgt 20 Pfg. Treffpunkt:
9.45 Uhr an der Oſtſeite des Großen Hauſes. Die Karten werden
vor der Beſichtigung ausgegeben.
Lichtbildervortrag: Auf deutſchem Schiff ins Wikingerland
(Norwegen). Am Mittwoch, den 20. November, veranſtaltet der
Kreis Darmſtadt einen Lichtbildervortrag Auf deutſchem Schiff
ins Wikingerland (Norwegen) im großen Saale Haus der Ar=
beit
Bismarckſtraße 19. Eintritt 30 Pfg., Beginn 20 Uhr. Zu
dieſer Veranſtaltung ſind insbeſondere alle diejenigen Volksgenoſ=
ſen
eingeladen, die in dieſem Jahre an einer KdF.=Urlauberfahrt
nach Norwegen teilgenommen haben oder noch im kommenden
Jahre teilnehmen wollen.
Sonntag, den 17. November: Fußwanderung nach Kranichſtein.
Täubches Höhle Gräfenhauſen Arheilger Koberſtadt Jagd=
ſchloß
Kranichſtein. Marſchzeit: 5½ Stunde Ruckſackverpflegung.
Treffpunkt: 8.30 Uhr Ecke Frankfurter und Blumenthalſtr. Teil=
nehmerkoſten
keine.
Wanderung des Kreiſes Offenbach nach Meſſel am 17. Novbr.
Die NS.=G. Kraft durch Freude Kreis Offenbach führt am
Sonntag, den 17. November, eine Fußwanderung über Faſanerie
Jagdſchloß Kranichſtein Wildpark Grube Meſſel durch
Anſchließend Raſt und Rückmarſch nach Darmſtadt. Marſchzeit
56 Stunden. Treffpunkt 8,15 Uhr an der Faſanerie ( Hirſch=
köpfen
). Führung: Kreiswanderwart Pg. Prager. Die Darm=
ſtädter
Wanderkameraden ſind zur Teilnahme an dieſer Wande=
rung
willkommen.
Ortsgruppe Mitte. Fußwanderung am 17. November. Darm=
quelle
Steinbuckel Eiſerne Hand Ludwigseiche Loh
Nieder=Ramſtadt (Raſt) Mathildentempel Lindenbergtempel
Darmſtadt. Marſchzeit; 4½ Stunden. Ruckſackverpflegung.
Treffpunkt: 8.30 Uhr Böllenfalltor. Führung: Ortswanderwart
Altenkirch.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute, Donnerstag, finden ſtatt:
Allgemeine Körperſchule: für Männer und Frauen ( Haus=
wirtſchaftliche
Berufsſchule, Lagerhausſtraße 7) von 2021 Uhr.
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele; nur für Frauen. Liebigs=
Oberrealſchule (Lagerhausſtr. 3) von 2021 Uhr; Viktoriaſchule
(Hochſtraße 44) von 2021 Uhr.
Achtung! Skitrockenkurſus II: für Männer und Frauen. Turn=
halle
(Soderſtraße 30) von 2022 Uhr. Jeder Deutſche Volksge=
noſſe
kann ſich an unſeren Sportkurſen beteiligen. Wir verweiſen
alle Intereſſenten auf folgende neuen Kurſe:
Schwimmen: Fortgeſchrittene und Anfänger; Frauenkurſus be=
ginnt
Freitag, den 15. November, von 19.3020.30 Uhr (kl. Halle).
Gemiſchter Kurſus; beginnt Monntag ,den 18. November, von
20.3021.30 Uhr (kl. Halle); Freitag, den 15. November, von 20.30
bis 21.30 Uhr (gr. Halle).
Sportfechten: für Männer, Frauen und Jugendliche. Kurſus
beginnt Mittwoch, den 13. November. Fechtſchule Kaiſer ( Schloß=
gartenſtraße
11) von 2021 Uhr.
Anmeldungen und Auskunft: Sportamtsſtützpunkt Darmſtadt,
Bismarckſtr. 19.
Der Polizeibericht.
Vermißter Hitlerjunge! Vermißt wird ſeit dem 11. Juli
1935 in Mannheim der Hitlerjunge Ernſt Ries, geb. 5. 9. 1920
zu Heidelberg. Beſchreibung: 155 Meter groß, hat läng=
liches
, friſches Geſicht, lange, dunkle Haare, die meiſtens im Ge=
ſicht
hängen, dunkle, tiefliegende Augen, trägt ſchwarze, kurze
Hoſen, ſchwarze Hitlerjungenweſte und einen mit Fell überzoge=
nen
Torniſter bei ſich. Der Vermißte tritt auch unter anderem
Namen auf und macht falſche Angaben über ſeinen Heimatort.
Für die Ergreifung des Vermißten iſt eine Belohnung von
50 RM. zugeſichert.
Wer hat die Täter beobachtet? In der Nacht zum 28. 10. 35
wurde aus dem Münzfernſprecherhäuschen am Kapellplatz die
Hörmuſchel und Membrane von unbekannten Tätern abgeſchraubt
und entwendet.
In der Nacht zum 11. 11. 35 wurde aus dem Münzfernſprecher=
häuschen
am Schillerplatz die Hörmuſchel von unbekannten
Tätern entwendet.
Sachdienliche Mitteilungen ſind an das Landeskriminal=
polizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße 3133. Zimmer 12. zu richten.
Achtung!
Die größken WHW=Sammler Jenny und Piccolo
heute ab 4 Uhr auf dem Adolf=Hikler=Plak!

Marka Eggerkh erzählk: Ich und die Muſik
In dieſem Film, der ſich mit dem Leben des großen italieni=
ſchen
Komponiſten Bellini beſchäftigt und der ſein Schickſal aus der
Einmaligkeit einer Privatſache heraushebt, um es in allgemein
intereſſierende ewig=gültige Formen zu kleiden, hatte ich die Frau
zu ſpielen, die dem berühmten Schöpfer unſterblicher Muſik in ſei=
nem
raſtloſen Schaffen eine ſtete Quelle immer neuer Anregungen
war, ohne doch das Glück bei ihm zu finden. In dauernder Ein=
ſamkeit
ging ihr Leben dahin. Nur die Gedanken an Bellini und
ſeine Meiſterwerke gaben ihr vorübergehend Troſt, nicht ohne ſie
jedoch dann wieder ihre Verlaſſenheit um ſo ſtärker empfinden zu
laſſen. Dieſer Inhalt der Rolle, dazu die ernſte, zu Herzen gehende
Muſik, die die Szenen des Films ſtändig begleitet, hatten es ver=
urſacht
, daß ſich von Tag zu Tag mehr eine ſeeliſche Depreſſion
meiner bemächtigte. Eines Tages ſollte ich die Arie der Nacht=
wandlerin
ſingen, aber es wollte und wollte nicht gelingen.

Philipp Holmes als Opernkomponiſt Bellini in dem
Tobis=Rota=Film Maddalena mit Marta Eggerth
in der weiblichen Hauptrolle. (Photo: Tobis=Rota.)
Von Bellini habe ich außerdem noch die Arie der Caſta Diva aus
der Oper Norma und von Roſſini die der Roſina aus dem Bar=
bier
von Sevilla für den Film geſungen. Schwermütig ſaß ich
auf meinem Stuhl in der Atelier=Ecke und war buchſtäblich zu
nichts fähig. Doch der Regiſſeur des Films, Carmine Gallone,
hatte ſich ſchon am Tage vorher auf alle Fälle vorbereitet. Und
ſeine Bemühungen ſollten eine ungeahnte Wirkung haben. Plötz=
lich
begann nämlich aus dem Atelierlautſprecher etwas zu klingen,
was mich aufhorchen ließ: Puccinis Tosca=Arie. Es war das
Tonband aus dem Film Mein Herz ruft nach dir, von Jan Kie=
pura
beſungen, das ſich Gallone beſorgt hatte und es nun abrollen
ließ. Teils aus Freude über die Ueberraſchung, teils aus tiefer
Ergriffenheit über die herrlichen Melodien, begannen bei mir Trä=
nen
zu fließen. Und ſie nahmen mit ſich all die Bedrückung, die mich
ſo lange gequält hatte. Jetzt war es mit meiner Niedergeſchlagen=
heit
vorbei. Die erhebenden Klänge der Muſik hatten ihre Wir=
kung
getan. Mit neu erwachten Lebensgeiſtern begann ich wieder
meine Arbeit am Film Maddalena, denn jetzt war es mir völlig
klar geworden: Sie bedeutete Dienſt am herrlichſten Gut der
Menſchheit, an der ewigen klaſſiſchen Muſik, der ein Denkmal zu
ſetzen ſich dieſer Film zur Aufgabe gemacht hat.

Vor dem Radienen

Das Union=Theater zeigt nur noch heute den ſpannenden
Ufa=Kriminalfilm nach dem vielgeleſenen Roman der Berliner
Illuſtrirten: Einer zuviel an Bord mit Lida Baarova, Al=
brecht
Schoenhals, René Deltgen. Willi Bürgel.
Helia=Lichtſpiele. Verſäumen Sie in Ihrem eigenen Inter=
eſſe
nicht eine der drei letzten Vorſtellungen dieſes wunderbaren
Filmwerkes beizuwohnen: Liebesleute, mit Renate Müller und
Guſtav Fröhlich. Freitag und Samstag abend, jeweils 10.45
Uhr, in zwei Nachtvorſtellungen der wundervolle Südſee=Film
Tabu. Regiſſeur F. W. Murnau. Ein Filmerlebnis, an das
Sie immer wieder denken müſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen bis auf weiteres den großen
Jan=Kiepura=Film der Ufa, der in ganz Deutſchland eine begei=
ſterte
Aufnahme fand: Ich liebe alle Frauen mit Jan Kiepura,
Lien Deyers, Inge Liſt, Theo Lingen. Adele Sandrock.
Belida zeigt in Erſtaufführung Guſtav Fröhlich, Heinrich
George, Roſe Stradner in ihrem neueſten Film Nacht der Ver=
wandlung
mit Max Gülstorf. Ellen Frank, Harry Hardt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen ward
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichtelt.
Alter Abonnent H. in E. Die Intereſſen bezüglich Britiſch=
Kanada werden durch die Konſulate von Groß=Britannien wahr=
genommen
; es empfiehlt ſich deshalb, ſich zunächſt an das Gene=
ralkonſulat
für England in Frankfurt a. M., Guiolettſtraße 62,
zu wenden.
Kündigung. Iſt der Mietzins nach Monaten bemeſſen, ſo
hat die Kündigung ſpäteſtens am 15. des Monats auf
den Schluß desſelben zu erfolgen. Ihre Kündigung iſt alſo
auf Ende November rechtswirkſam, da ſie dem Vermieter
vor dem 15. zugegangen iſt.
H. S. in A. Bei der Eröffnung eines gemeinſchaftlichen
Teſtaments ſind die Verfügungen des überlebenden Ehe=
gatten
, ſoweit ſie ſich ſondern laſſen, weder zu verkünden noch
ſonſt zur Kenntnis der Beteiligten zu bringen. Von den Ver=
fügungen
des verſtorbenen Ehegatten iſt eine beglaubigte Ab=
ſchrift
anzufertigen. Das Teſtament iſt wieder zu verſchließen
und in die beſondere amtliche Verwahrung zurückzubringen.

1ud 10 Brbefaun desſäfe in der ehde Sie
ſondere Beſtimmung, wie zu verfahren ſei, kann zweckmäßig
ſein, iſt aber nicht unbedingt nötig, wenn der Teſtamentsvoll=
ſtrecker
die Intentionen der Teſtatoren kennt oder ſie im Teſta=
ment
beſonders niedergelegt ſind. Vielleicht Rückſprache er=
wünſcht
, dann Antwort erbeten.


29
E

Lehker Stahlhelm-Appell!
Die Kameraden des NSDFB. (Stahlhelm) Kreis D,
Stadt und =Land hatten ſich geſtern abend noch einmal
Auseinandergehen im Städtiſchen Saalbau zuſammero
Dem Ernſt der Stunde entſprechend war eine ſchlichte
folge zuſammengeſtellt, die umrahmt war von muſikali=
bietungen
der Kapelle Offenbach unter Leitung ihres 2.
Streck.
Mit dem Marſch Preußens Gloria wurde der Q0l
geleitet. Kreisführer Kerp begrüßte in kernigen herzlich en
die Kameraden. Er führte u. a. aus:
Es iſt ein reiner Zufall, daß wir unſeren Schlußapw
gleichen Tage abhalten, an dem vor nunmehr 17 Jahren
helm ins Leben gerufen wurde. Und trotzdem iſt es ein
Ich kann es mir erſparen, Ihnen die Geſchichte unſer
zu ſchildern, Sie kennen ſie ja alle. Nur eines möchtt,
mals betonen: Der Stahlhelm wollte keine Politik ma)
mehr war, wie ſchon aus ſeinem Namen erſichtlich, ſeim
Pflege der Frontkameradſchaft, die Erhaltung des
baren Frontgeiſtes der, aus Schweiß und Blut, aus
Durſt, aus gemeinſamer Not und gemeinſamem Sterbe
aus uns Soldaten ein Volk von Brüdern gemacht, al
unterſchiede aufgehoben eine eiſerne Mauer ohoe
Fugen geſchaffen hatte. Und ſein Ziel war, den wehrhaß
des alten Deutſchland aus dem marxiſtiſchen Niederbr=u
ten, dem heißgeliebten Vaterland wieder ein ſtolzes Hee=
Nun hat der Führer und Reichskanzler den Befeho
löſung des Stahlhelm gegeben. Wir als alte Soldaten
beſſer als alle anderen, daß jeder Befehl, ſei er wie
geführt werden muß. Darum gehorchen wir dieſem
Führers ohne mit der Wimper zu zucken, ohne Muun
Stahlhelm hat aufgehört. Aber er hat kein unwürdige
funden. Mit tiefer Befriedigung kann er heute auf e=
land
blicken, in dem die ehrwürdigen Traditionen alte
Soldatentums ſich verbinden mit dem Geiſt einer neuer
Stahlhelm gehört nun der Geſchichte an. Aber nicht ver
man der Männer im feldgrauen Kleide, die in der Zeit Su
die alte Kriegsflagge hochgehalten haben, man wird niche!
können und nicht vergeſſen, daß auch der Bund der Fram
ein gerüttelt Maß dazu beigetragen hat, einer n
die Bahn zu brechen, die Ketten abzuwerfen und dem
ſeine achtungheiſchende Stellung im Konzert der Völke=
gewinnen
. Mit eiſernem Meißel iſt auch der Name des
in das Buch der deutſchen Geſchichte eingetragen. Mi
Werk des Führers iſt nun das Ziel jedes ei
von uns.
Kameraden, zum letzten Male gedenken wir gem
Toten des Weltkrieges und der Bewegung Die Ja
tonierte das Lied vom guten Kameraden.
Kreisführer Kerp ſchloß dann: Für uns ſchläg
Trennungsſtunde. Aber wenn auch das äußere Band, de
ſchlang, zerriſſen iſt, das Band, das unſere Frontkäm=
unſichtbar
verbindet, dieſes Band wird ewig bleill=
Dank. Ihr lieben Kameraden, für Eure Treue!
Nach einem flotten Marſch ſprach Kam. Stroh
raden Kreisführer warme Worte der Anerkennung und
für ſeine getreu und gewiſſenhaft erfüllten Pflicht=
NSDFB. Kam. Kerp hat in vorbildlicher Weiſe als au
Kamerad und Führer den NSDFB. geführt. In der Et
Trennung geloben wir treue Mitarbeit unſerem Führrr
unſer deutſches Vaterland. Als deutſche Männer habei
unſer heißgeliebtes Vaterland gekämpft, unter Einſo
Lebens dienten und dienen wir unſerem Vaterland. Fär/
kunft ſind wir bereit, alles gerne hinzugeben, wenn es
land fordert.
Noch einmal wurde das Stahlhelm=Bundeslied
dann richtete Kam. Gauführer Stiebler einige Wcr
Kameraden, denen er für ihre Diſziplin dankte. Den Mi im
ſchafts= und Ortsgruppenführern und namentlich dem ZrN0.N0
ſprach er volle Anerkennung und tiefen Dank für LMmlflagzeug=
Far
im Stahlhelm aus.

Kam. Kreisführer Kerp brachte unſerem Führer urſtu Avettbewerl

kanzler Adolf Hitler ein dreifaches Siegheil aus. Nac M. ſtatt. M
ſang der deutſchen Lieder wurde der offizielle Teil LuesM un ds von der
geſchloſſen.
* Vorkragsabend Freya Moni6=Skurmſt
Der Vortragsabend von Frau Freya Monjé=St
am Mittwoch abend in der Turnhalle der Viktor
erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuchs. Die Künſtle
ehemalige Schülerin der Viktoriaſchule ſich zum e
in Darmſtadt vor einem größeren Kreis hören ließ,
gediegene, auserwählte Vortragsfolge zuſammengeſte.
frei ſprach.
Im erſten Teil der auf das Balladenhafte eing
und mit dem Taucher von Schiller gleich zu Beginn. 4
Beifall erzielte, hörten wir den Erlkonig und Mahomtl
von Goethe; dann zum Abſchluß die Ballade Das Her=
glas
die mit Hie Welf und anderen Balladen zu dm
Dichtungen von Moritz von Strachwitz, dieſes echten R.a
gehört. Der zweite Teil brachte mehr auf leiſe 7y4
Lyrik abgeſtellt zunächſt An die Sterne von An=, der bedeutendſten dichteriſchen Perſönlichkeit de
hunderts. Dann das wehmütig=ergreifende, von B
Stimmungen erfüllte Die Nacht von Hölderlin und
von Mathias Claudius (von Herder bekanntlich in die
der Völker aufgenommen). Von Annette von Droß=
ſprach
die Künſtlerin Im Mooſe, eines der perſön2!
dichte, in dem der Droſte im Volkstum verwurzelte 2
mittelbarſten wirkt. Im zweiten Teil der Vortragsfo
Die ſchöne Buche von Eduard Mörike, des ſo tief au.
den ſeiner ſchwabiſchen Heimat ſchöpfende Lyrikers In
zen dritten Teile der Vortragsfolge kam eine ſprachlick-!
und inhaltlich tiefgedankliche Novelle. Die Roſſe der
von Albrecht Schaeffer, zur Vorleſung, jenem Dichter-
durch
bedeutende Kriegsgedichte, dann durch mehrere R)
kannt wurde.
Die Künſtlerin, die mehrere Jahre als Schauſpie?
war, verfügt über ein warmes, tragendes und moduhlt
ges Organ. Sie ſprach in geſchickter Steigerung und
deutlich, die gute Schulung (Ausbildung Kurt Weſtern
kennen laſſend. Herzlichſter Beifall und Blumen war:
äußeren Dankes für eine wahre Feierſtunde aus dem
Garten deutſcher Dichtung.

Kus vorgent
Urziſchaft iſt

Schwerer Kraftwagenunfall bei Viernk!
Geſtern gegen 17,50 Uhr ereignete ſich am unbewack.
übergang Weinheim-Viernheim ein ſchwerer Verk
Ein Perſonenkraftwagen aus Ludwigshafen fuhr von
kommend in Richtung Viernheim. Zu gleicher Zeit v.
Triebwagen der Reichsbahn die Straße Viernheim
Infolge des ſtarken Nebels konnte der Fahrer des K=
den
herankommenden Triebwagen nicht wahrnehmen 1.
zum Zuſammenſtoß. Der Perſonenkraftwagen wurde u.
wagen zur Seite geſchleudert und der mittlere Teil
zertrümmert. Von den 4 Inſaſſen wurden eine Frau-
tötet
und eine andere Fpau ſchwer verletzt. Der Fahre‟.
ſonenkraftwagens und ſeine neben ihm ſitzende Frau LI
verletzt. Die ſchwerverletzte Frau kam in das Katholiſche
haus in Viernheim. Die Schuldfrage iſt noch nicht gekläd
Vereins- und lokale Veranſtallungeg.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Sektion Starkenburg des D. u. Oe. Alm.
Heute Vortrag des Herrn Dir. O. Seipp in der 2
ſchule
Die Darmſtädter Turn= und Sportye‟
1846 weiſt darauf hin, daß am kommenden Sonntau
d. M., eine Wanderung ſtattfindet, die bei ſechsſtünd,
von Hähnlein, nach Forſthaus Jägersburg und Eick
führt. Alle Mitglieder ſind zur Teilnahme herzlichſt. S.
Einzeichnungsliſte für die Bahnfahrt (30 Pfg.) beim
ſter. Zuſammenkunft um 348 Uhr am Hauptbahnhol.

besondete Vorzüge: kräßtiger Geschmack und ſeines Proma.

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enstag, 14. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 7

Aus Heſſen.

Urheilgen, 12. Nov. Deutſche Stenografen=
Am kommenden Montag beginnt die hieſige Ortsgruppe
ſuchen Stenografenſchaft einen neuerlichen Anfänger=
än
Reichskurzſchrift. Durch weitgehende Berückſichtigung
lan Verhältniſſe der Teilnehmer bei der Feſtſetzung der
ngebühr ſoll es allen Volksgenoſſen ermöglicht werden,
Kurzſchrift auszubilden. Opferſchießen. Im
wes Reichskriegerbundes Kyffhäuſer veranſtaltet, die
und Soldatenkameradſchaft Arheilgen in der Zeit vom
0 November ein Opferſchießen, deſſen Ertrag dem Win=
k
zugute kommt. Zu dieſem Schießen, das wegen der
wen Verlegung des Schießſtandes im Gaſthaus Zur
gegelbahn) durchgeführt wird, ſind auch ſämtliche ſchieß=
ende
Verbände eingeladen. Im Intereſſe des guten
ſt der Veranſtaltung ein voller Erfolg zu wünſchen.
ſage der Hausmuſik. Am kommenden Sonntag
arzſtaltet die hieſige Hitler=Jugend in ihrem neuen Heim
umſtädter Straße im Rahmen des Tages der Hausmuſik
ſeſ tlichen Hausmuſikabend, der unter der Deviſe Die
uirt dem Volk ſteht. Zur Darbietung gelangen Stücke
mrorcheſter von Bach, Händel, Joh. Kaſpar Fiſcher, wei=
für
Geigen von Telemann und Mozart, ſowie Sätze für
ikett von Mozart und Haydn. Die Veranſtaltung fin=
eſem
Eintritt ſtatt.
Gerſtadt, 13. Nov. Oeffentliche Verſammlung.
Winterhilfswerk und die Aufgaben der NSV. ſpricht
g abend in einer öffentlichen Verſammlung der N. S.D.
Turnhalle Pg. Bürgermeiſter Haug=Darmſtadt.
=quenſchaft veranſtaltet am kommenden Sonntag im
hm Schwanen einen Unterhaltungsabend mit Theater.
Meder=Ramſtadt, 13. Nov. Schaudämpfen von
In. Auf Vevanlaſſung der Landesbauernſchaft fand
ſitzerr Vormittag im Anweſen des Landwirtes Guſtav
ſer auf den Schachenmühlen ein Kartoffelſchaudämpfen
vorgeführten Maſchinen und die damit angeſtellten
Berſuche fanden allſeitig Beifall und haben zweifellos
ſterle für ſich. Man wird verſuchen müſſen, die Apparate
ſemeinſchaftlich zu beſchaffen. Es wäre dies eine dank=
he
der Genoſſenſchaften bzw der Gemeinden.
ürgermeiſter. Der zum Bürgermeiſter der Ge=
ſeder
=Ramſtadt ernannte Bürgermeiſter und Landwirt
vr Mager aus Gräfenhauſen wird am kommenden
nachmittag in ſein Amt eingeführt. Vom gleichen
giſt der bisherige Bürgermeiſter Jährling in den Ruhe=
dr
Ramſtadt, 13. Nov. Klein= und Sozialrent=
orge
. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für
November kommen am Freitag, dem 15. November,
von 1012 Uhr, bei der Gemeindekaſſe zur Aus=

Brotſammlung für das Winterhilfswerk wird am Samstag, den
16. November, durch das Jungvolk durchgeführt. Schulungs=
kurſus
. Der nächſte Schulungskurſus findet am Freitag, den
15. November, abends 8,30 Uhr. im Gaſthaus Zur Sonne ſtatt.
Pg. Madre=Eberſtadt iſt als Redner beſtimmt.
Eo. Groß=Zimmern, 13. Nov Verſammlung der Deut=
ſchen
Arbeitsfront. Im Parteilokal Zur Linde hielt die
Deutſche Arbeitsfront eine Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht
war. Als Redner ſprach Kreiswalter Kehl=Mainz über die DAF.
und ihre Einrichtungen. In ſeinen Ausführungen ſtellte der Red=
ner
vor allem klar, daß die Arbeitsfront keine Fortſetzung der
alten Verbände ſei und deshalb weder von den Arbeitnehmern
ſowie Arbeitgebern als ſolche betrachtet, werden dürfte. Zweck
und Ziel der Arbeitsfront ſei ein ganz anderer als das der frühe=
ren
Gewerkſchaften. Betriebsführer und Gefolgſchaft haben nur
das eine Ziel vor Augen zu haben, durch ihre Betriebsgemein=
ſchaft
der Volksgemeinſchaft zu dienen Selbſtverſtändlich hat die
Deutſche Arbeitsfront auch große Aufgaben ſozialer Natur zu
löſen, und jeder Volksgenoſſe ſoll und kann die Beruhigung haben,
daß durch die Einrichtung der Altersverſorgung für ſein Alter
geſorgt iſt. So hat die Deutſche Arbeitsfront gewaltige Aufgaben
zu erfüllen, die nur im Intereſſe jedes Einzelnen liegen. Des=
halb
iſt es auch Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, daß er freudig
an dieſem Werk mitarbeitet. Das Ziel muß immer ſein, die
Volksgemeinſchaft zu ſchaffen, die unſer Führer will. Un=
fall
. Am Schulgebäude in der Hindenburg=Straße wurde ein
Junge von einem Motorradfahrer angefahren. Zum Glük waren
die Verletzungen beiderſeits ungefährlich.

Sie hören es am Wang
Körting-Radio

ſtdorf, 13. Nov. Arbeitsbücher. Nach einer Be=
ung
des Arbeitsamtes werden ab 1. Oktober d. J. die
ier für die Arbeiter, Angeſtellten und Lehrlinge der
ſuwen Land= und Forſtwirtſchaft, Vervielfältigungs=,
uss. Reinigungs= und Gaſtſtättengewerbe, ſowie häus=
die
ausgeſtellt. Alle Perſonen, die hier wohnen und in
rieb der genannten Gruppen arbeiten, haben Antrag
wrem Formular, das bei der Bürgermeiſterei erhältlich
ſen Söhne und Töchter, die nur im elterlichen Betrieb
hruchen keinen Antrag zu ſtellen. Zur Entgegennahme
ſiitg der Anträge wird am Donnerstag, den 21. Novem=
ſeamter
des Arbeitsamtes Darmſtadt in der Zeit von
15,30 Uhr auf dem Rathaus anweſend ſein. Es liegt
die aller in Frage kommenden Perſonen, den Termin zu
r ſie ſonſt verpflichtet ſind, nach Darmſtadt zum Ar=
kommen
. Eine aufklärende Beſprechung findet am
in 18. November, abends 8,30 Uhr auf dem Rathaus
egelflugzeug=Taufe. Am nächſten Sonntag vor=
ſiet
am Südweſtabhang des Roßberges ein großer
ſwdellwettbewerb in Gegenwart von Vertretern der
rang ſtatt. Nachmittags 4 Uhr wird auf dem Sport=
aufe
des von der Werkgruppe Roßdorf neuerbauten
ſtuges vorgenommen werden. Eine rege Beteiligung
zvnerſchaft iſt erwünſcht. Brotſammlung. Die

Le, Groß=Umſtadt, 13. Nov. Der Turnverein 1878 Groß= Um=
ſtadt
veranſtaltete am Sonntag abend im Vereinslokal Frank=
furter
Hof eine Langemarck=Gedenkfeier. Der Vereinsführer,
Auguſt Geidel, eröffnete den Abend mit herzlichen Begrüßungs=
worten
an die zahlreich erſchienenen Turner und Turnerinnen;
beſonders begrüßte er den in Turnerkreiſen als Dietwart des
Odenwaldkreiſes weithin bekannten Rektor Raitz, indem er der
Hoffnung und dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß es ihm in Groß=
Umſtadt und beſonders in Turnerkreiſen gut gefallen möge. Hier=
auf
fand eine kurze Ehrung der Opfer des 9. November 1923 ſtatt.
Anſchließend wurde gemeinſam die 1. Strophe des Liedes O
Deutſchland hoch in Ehren geſungen, worauf Herr Rektor Raitz
ſeine nun folgende Anſprache gründete, deren ſinn= und inhalt=
reichen
Ausführungen großen Beifall fanden. Es folgte eine
Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges ſowie derjenigen, die für
das neue Deutſchland ihr Leben mit dem Herzblut beſiegelten.
Mit dem Geſang der Turnerlieder Nichts kann uns vauben und
Turner auf zum Streite fand die erhebende Feier mit einem
Dank an den Redner des Abends einen würdigen Abſchluß.
Le. Groß=Umſtadt, 12. Nov. Die hieſige Volksſchule hielt ge=
ſtern
abend in der Turnhalle der Adolf=Hitler=Oberrealſchule einen
gutbeſuchten Elternabend ab, bei welchem der Schulleiter
Rektor Staitz einen Vortrag über Erziehungsfragen hielt, der
allgemeinen Beifall fand. Das ſinnreiche Spiel Die verlorene
Gerechtigkeit, das von Schülern der oberen Klaſſen ſehr gut auf=
geführt
wurde, hinterließ bei allen Zuhörern den beſten Eindruck.
Ein= und mehrſtimmige Chöre verſchiedener Klaſſen gaben dem
ſchön verlaufenen Abend ein ſtimmungsvolles und abwechſlungs=
reiches
Programm. Die Herren Fritz Elſter Joſef Wieſner,
Frau Grünewald, Frau Keidel und Frl. Anni Maul wurden zu
Eltern=Beiräten berufen. Die hieſige Bäuerliche Werk=
ſchule
hat am Montag ihre Pforten zum diesjährigen Lehrgang
geöffnet. Die Begrüßungsanſprache hielt der Leiter der Schule,
Direktor Dr. Schmitt. Er konnte u. a. Kreisdirektor Dr Stamm=
ler
von Dieburg und Bürgermeiſter Magſam von Groß=Umſtadt
begrüßen. Wegen Teilnahme am Reichsbauerntag in Goslar
konnte der Bezirksbauernführer nicht anweſend ſein. Die Schule
wird von 26 Schülern und 15 Schülerinnen beſucht.
Er. Mümling=Grumbach, 13. Nov. Die Schule veranſtaltete
im Saale des Gaſtwirts Hofferberth einen Elternabend. Der
vollbeſetzte Saal zeigte das Intereſſe, das man dieſer Einrichtung
entgegenbringt. Im Mittelpunkt ſtand die Einführung der Schul=
gemeinde
und die Verpflichtung der ernannten Jugendwalter.

Schulleiter Müller ſprach in längeren Ausführungen über den
Sinn und die Bedeutung beider Einrichtungen und ermahnte die
Jugendwalter, ſich ihrer Verantwortung bewußt zu ſein, die ſie
mit dem Amt der Jugend und dem Staat gegenüber übernehmen.
Zu Jugendwaltern ſind ernannt die Herren Karl Mahr, Otto
Stegmüller, Ludwig Weichel, Karl Koch (Forſtel) und Frau
Marie Scior; als Beauftragter der Hitler=Jugend kommt Herr
Johannes Volk hinzu. Der übrige Teil des Abends war aus=
gefüllt
mit Lied= und Gedichtvorträgen der Schüler beider Klaſ=
ſen
. Im Laufe des Winters werden innerhalb der Schulgemeinde
Elternabende ſtattfinden, die das Erziehungswerk in Familie,
Schule und Staatsjugend fördern ſollen.
Ci. Erbach, 13. Nov. Neuer Stadtrat. In einer öffent=
lichen
Sitzung wurden die auf ſechs Jahre ernannten Gemeinde=
räte
durch Bürgermeiſter Pg. Lenz feierlich vereidigt. Dem hie=
ſigen
Stadtrat gehören nunmehr an: Poſtinſpektor Diehl,
Schreinermeiſter Eberhard Müller, Kunſttöpfermeiſter Willi
Dönig, Bauinſpektor Flach. Direktor Heiſter, Kaſſierer Fritz
Horn, Elfenbeinſchnitzer Georg Hoßfeld und Angeſtellter und
ſtellvertretender Ortsgruppenleiter Otto Müller. Herr Bür=
germeiſter
Lenz machte ſeine neuen Mitarbeiter kurz auf die
ihnen geſtellten Aufgaben aufmerkſam; jeder hat das Recht An=
ordnungen
des Bürgermeiſters zu prüfen und bei gegenteiliger
Anſicht das im Sitzungsbericht vermerken zu laſſen. Die Verant=
wortung
ſelbſt trägt der Bürgermeiſter. Herr Lenz bat um treue
Mitarbeit zum Segen für unſere Kreisſtadt und zum Wohle des
deutſchen Volkes und Vaterlandes. In der ſich anſchließenden
Arbeitsſitzung wurden eine ganze Reihe Tagungsgegenſtände er=
ledigt
; die Erhebung der Getränkeſteuer ſoll vorläufig ausgeſetzt
werden; jedoch kann die Stadtverwaltung im Bedarfsfalle jeder=
zeit
wieder darauf zurückgreifen. Weiterhin wurde die neue Orts=
bauſatzung
in der von dem Bürgermeiſter vorgelegten Form an=
genommen

Dk. Finkenbach 13. Nov. Nachſtehende Volksgenoſſen wurden
am Montag als Wildſchadenſchätzer vereidigt: Wilhelm Trump=
feller
, Arbeiter. Stellvertreter: Friedrich Gruber, Arbeiter, Joh.
Schindler, Arbeiter. Stellvertreter: Wilhelm Heckmann, Land=
wirt
. Sie haben gerade in dem hieſigen Jagdgebiet, ob ſeines ſehr
reichen Wildbeſtandes (auch Hochwild) eine ſchwere Aufgabe
übernommen.
Dp. Zwingenberg. 12. Nov. Der hieſige Turnverein hielt im
Gaſthaus Zur Krone eine gut beſuchte Mitgliederverſammlung
ab. Es wurde beſchloſſen, am kommenden Sonntag einen Turn=
gang
nach dem Frankenſtein über Seeheim zu unternehmen. Es
wurde weiter beſchloſſen, die von dem Verein ſeit Jahren durch=
geführte
Gepflogenheit, am Neujahrstag eine Veranſtaltung ab=
zuhalten
, auch in dieſem Jahre zu üben. Anſchließend ſprach Diet=
wart
Jakob Delp über Turnerei und die Olympiade im kommen=
den
Jahre. Der Abend wurde von Turnerliedern umrahmt.
Em. Heppenheim a. d. B., 12. Nov. Der Schützenverein
beſchloß das Schießjahr 1935 mit einer Schlußfeier mit Preisver=
teilung
im Halben Mond, zu der auch Vertreter des Benshei=
mer
Schützenvereins erſchienen waren. Vereinsführer Joſef
Kärchner ſtellte in ſeiner Anſprache die erfreuliche Tatſache feſt,
daß die Schießleiſtungen des Vereins im letzten Jahr ſich auf auf=
ſteigender
Linie bewegten und die alten Schützen den jungen mit
gutem Beiſpiel vorangingen. Schützenkönig für 1935/36 wurde
Franz Giegerich mit 1350 Ringen, der auch vorjähriger Schützen=
könig
war und eine beſondere Ehrung erfuhr. Die Ehrennadel in
Gold erhielten ſieben Kameraden, darunter ein Jung=
ſchütze
, während die ſilberne Nadel an ſiebzehn Schützen aus=
gehändigt
werden konnte. Kaninchenausſtel=
lung
. Der Kaninchenzuchtverein veranſtaltete im Heſſiſchen
Hof eine außerordentlich ſchöne Kaninchenausſtellung, verbunden
mit einer Prämiierung und einer Pelzmodenſchau,
Am. Biebesheim, 13 Nov. Vorgeſtern vormittag fand auf
dem Marktplatz die Vorführung der für die nächſte Verſteigerung
beſtimmten jungen Faſel ſtatt, die von einer Kommiſſion ange=
kört
wurden. Dem Landwirt Georg Jockel wurde beim Vorfüh=
ren
eines Faſels ein Finger abgeriſſen, als das Tier unruhig
wurde Auf dem Bahnſteig verunglückte beim Verladen ſei=
nes
Fahrrades in den Packwagen der Arbeiter Julius Plößer
von hier, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.
Gernsheim a. Rh., 13. Nov. Waſſerſtand desRheins
am 12. Nov.: 0,97 Meter, am 13. Nov.: 0,82 Meter. (Morgens
um 5.30 Uhr.)
n. Klein=Gerau, 12. Nov. Maurer Johs. Cezanne wurde
bei der Arbeit von einem Herzſchlag betroffen, der den ſofortigen
Tod des erſt 54jährigen Mannes herbeiführte.

Zur Ubernahme einer Vertretung
(keine Versicherung)wird ein durchaus rührig.
Vertreter vesucht
der in Darmstadt und Umgebung mit allen
Bevölkerungsschichten in Verbindung zu
treten hätte. Energische Herren, die durch
zielbewußtes Arbeiten nach gegebener An-
leitung
sich ein gutes Einkommen laufend
sichern wollen, belieben selbstgeschriebene
Angebote einzureichen unter O 241 Geschst.

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Seite 8 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Novem!

Reich und Ausland.
Großer Kirchendiebſtahl
in Weſtfalen.
Für 200 000 RM. Meßgeräte erbeutet.
Ein verwegener, zweifellos von langer Hand
vorbereiteter Einbruchsdiebſtahl wurde in der
Nacht zum Mittwoch in die Probſteikirche in Telgte
bei Münſter i. W. verübt. Die Täter, eine offen=
bar
gut organiſierte Berufseinbrecherkolonne, er=
beuteten
zahlreiche koſtbare Kirchengeräte im Ge=
ſamtwert
von etwa 200 000 RM. und konnten un=
erkannt
entkommen.
U. a. fielen den Dieben in die Hände: eine
gotiſche Monſtranz, drei koſtbare alte Speiſekelche,
davon zwei Stück in feinſter Filigranarbeit und
mit Bildern geſchmückt, zwei wertvolle Kranken=
Ciborien, zwei alte hohe Goldkelche, ſechs kleinere
Goldkelche, ein Vortragskreuz reich mit Edelſteinen
beſetzt, ferner der geſamte Schmuck des Gnaden=
bildes
, beſtehend aus der mit Edelſteinen verzier=
ten
Goldkrone ſowie aus zahlreichen Gold= und
Silberketten und =plaketten. Die geſamte deutſche
Kriminalpolizei iſt inzwiſchen durch Polizeifunk
verſtändigt worden und hat die Ermittlungen auf=
genommen
.

Chronik des Tages.
Eine in der Nähe des Kreisortes Allna unter
Naturſchutz ſtehende uralte Eiche mit einem Um=
fang
von neun Metern wurde das Opfer eines
Brandes. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch
nichts bekannt. Einwohner bemerkten abends
Rauchwolken, die aus dem Baum zu kommen
ſchienen.
Der am 14. Oktober 1900 geborene Martin
Laſicki iſt am Mittwoch in Eſſen hingerichtet wor=
den
. Laſicki war durch Urteil des Schwurgerichts
Eſſen vom 12. Auguſt 1935 wegen Mordes an der
zwölfjährigen Schülerin Eliſe Meerkoetter aus
Marl (Lippe) zum Tode verurteilt worden.
Die Ueberſchwemmungen im unteren Teil der
Rhone nehmen immer größeren Umfang an. Bei
Tarascon iſt das Gebiet in einer Breite von 15
Kilometer überſchwemmt. Seit 1856 hat die Rhone
kein ſolches Hochwaſſer geführt. Das Mündungs=
delta
der Rhone gleicht einem unendlichen See.
Ein Opfer des heftigen Sturmes, der Südfrank=
reich
heimſuchte, ſind auch die elf Inſaſſen einer
Militärbarke geworden, die in der Nähe von
Avignon kenterte.
In Palazzago bei Bergamo geriet ein Kühl=
raum
für Eier in Brand. Da die Löſcharbeiten
durch die ſtarken Ammoniak=Gaſe erſchwert wur=
den
, ſind etwa zwei Millionen Eier durch die
Feuersbrunſt vernichtet worden.
Bei Alexis in Nord=Karolina brannte Mitt=
woch
früh ein zweiſtöckiges Farmerhaus nieder.
Alle acht Kinder des Farmerehepaares, die im
Alter von einigen Monaten bis 22 Jahren ſtanden,
kamen in den Flammen um.

Die Suche nach Kingsford=Smith aufgegeben.
Singapur. Die Suche nach dem ſeit Ende
voriger Woche vermißten auſtraliſchen Flieger Sir
Kingsford=Smith iſt nunmehr aufgegeben worden.
Falls Smith ſich noch am Leben befindet, kann er
ſich nur auf einer der zahlloſen kleinen Inſeln im
Golf von Bengalen oder an einer entlegenen
Stelle entlang der Küſte aufhalten. Ihn und ſei=
nen
Begleiter in dieſem Falle durch Flugzeuge
aufzufinden, gilt als unmöglich. Der junge
auſtraliſche Flieger Melroſe, der ſich an der Suche
nach Smith beteiligte und ebenfalls ſeit Anfang
der Woche vermißt wurde, iſt inzwiſchen gefunden
worden.

Gefallenen=Ehrung bei der Jubiläums=
ſeier
der Berliner Univerſikät.

Die Friedrich=Wilhelm=Univerſität in Berlin be=
ging
am Dienstag, die Feier ihres 125jährigen
Beſtehens. Die Veranſtaltungen wurden mit
einer Kranzniederlegung am Gefallenen=Denkmal
im Garten der Univerſität eingeleitet. Im An=
ſchluß
daran fand ein Feſtakt in der Aula ſtatt,
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Ein gefährliches Lied.

Wie alljährlich, wurde auch an dieſem 11. November in London der Waffenſtillſtandstag mit einer
großen militäriſchen Feier begangen. Die Königin und mehrere Mitglieder der königlichen Familie
ſahen aus dem Fenſter der Feier am Cenotaph zu. Unſer Bild zeigt einen Ueberblick über die
Gedenkſtunde.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

Die ouſſchewlnſche Schreaengraminer.
Die Weltverſchwörung. Augenblicksbilder aus Frankreich, Spanien,
China, Amerika. Bolſchewiſtiſche Lebensgewohnheiten.

Bilder aus der Sowjetunion.
Am Rande des Tiergartens in Berlin gibt es
eine kleine, für ein größeres Publikum allerdings
nicht zugängliche Ausſtellung, die vornehmlich
Zilder aus der Sowjetunion zeigt.
Dieſe Ausſtellung iſt jedoch keine Einrichtung der
Sowjetbehörden, ſie iſt das Werk der Antikomin=
tern
, des Geſamtverbandes deutſcher antikommu=
niſtiſcher
Vereinigungen. Wenn auch der Kommu=
nismus
bei uns eine üb rwundene Angelegenheit
iſt, ſo iſt dieſe Ausſtellung doch nicht ſinn= und
zwecklos. Sie geht unter der Parole Die kommu=
niſtiſche
Verſchwörung der Welt, ſie iſt alſo im
Weſentlichen an die Adreſſe des Auslandes ge=
richtet
, das überall der Tummelplatz bolſchewiſti=
ſcher
Hetzer und Agenten iſt.
In einer Stadt wie Berlin ſtrömen täglich
viele Ausländer zuſammen, ihnen kann nur gera=
ten
werden, ſich einmal in dieſer Schreckenskammer
des Bolſchewismus umzuſehen. Und da muß ſo=
gleich
eingeſchaltet werden, daß die Veranſtalter
in höchſt wirkſamer Weiſe an beſtimmte Ereigniſſe
außerhalb der Sowjetunion angeknüpft haben, um
nun dem Beſucher zu zeigen, was ſeinem Vater=
land
und ihm perſönlich droht und bevorſteht,
wenn die bolſchewiſtiſche Zerſetzung in ſeiner Hei=
mat
noch weiter um ſich greift. Da haben wir
um nur einige Beiſpiele zu nennen die ver=
ſchiedenſten
Photos aus Spanien. Sie
zeigen abgeſchlachtete Poliziſten, zerſtörte Kirchen,
brennende Häuſer, Straßenkämpfe, Tote, Ver=
wundete
, Verſtümmelte. Alles iſt das Werk der
kommuniſtiſchen Aufſtändiſchen, die Spanien in
eine Räterepublik umwandeln wollten und nur
unter Aufbietung faſt der geſamten bewaffneten
Macht des Staates erſt niedergeworfen werden
konnten.
Oder wir haben an anderer Stelle Mai=
feiern
in Frankreich, tobende Maſſen auf
den Straßen, Kinder mit erhobener Fauſt, Rot=
frontgruß
bei marxiſtiſchen Demonſtranten. Dann
wieder Bilder von den blutigen Februar=
Unruhen in Paris, dem Werk der roten
Drahtzieher. Weiter Streiks in Amerika,
Zuſammenſtöße, Revolutionen, roter Bürger=
krieg
in China, kommuniſtiſche Garden, rote
chineſiſche Kinderbataillone.
Alles Tatſachenmaterial, alles in ausländiſchen
Zeitungen längſt veröffentlicht, doch hier als War=
nung
zuſammengetragen. Als Warnung vor dem,
was dann daneben gezeigt wird; Photos von ruſ=
ſiſchen
Kirchen, die man in rote Klubs umgewan=
delt
hat. Photographien aus den Großſtädten mit
ihren heruntergewirtſchafteten Wohnhäuſern, zer=
riſſenen
Straßen, hungernden, frierenden in Lum=
pen
gehüllten Menſchen. Bilder von Kindern, die
kein Gramm Fleiſch mehr auf den Knochen haben.
Photos, die die GPU. aufgenommen hat und die
gottgläubige Bauern vor der Er
ſchießung zeigen. Dann wieder das bolſche=
wiſtiſche
Verhetzungs= und Zerſetzungsmaterial.
In geradezu widerwärtiger Weiſe wird alles ver=
höhnt
, was dem Chriſten und Menſchen heilig iſt.
Kirchtürme ſind Stationen für bolſchewiſtiſche
Fallſchirmſpringer. Unzählig aber ſind die Bilder
von dem Elend des einzelnen Ruſſen, von ſeinem
Leiden und ſeinen Qualen. Erſchütternde Briefe,
die auf Umwegen ins Ausland kamen, werden
vorgewieſen, ſie ſchildern die Not des ruſſiſchen
Volkes in den grellſten Farben.
Aber mehr als Worte ſagen die Photos aus
dem düſteren Sowjetrußland. Es fehlen aber auch
die Porträts der maßgebenden Bolſchewiſten nicht.
Und wer es nicht glauben will, der ſieht es hier:
Juden, Juden, und immer wieder Juden ſitzen in
allen einflußreichen Stellungen, geben den Ton
an und beſtimmen, unter welchen Bedingungen
das ruſſiſche Volk zu vegetieren hat. Doch alle dieſe
Männer mit ihren Frauen ſo ſieht man die ge=
pflegte
Frau Litwinow in ihrem Genfer Hotel
am Klavier und die bolſchewiſtiſchen Größen, Lit=
winow
in der Mitte, wie ſie ſich von befrackten
Dienern ſo gar nicht bolſchewiſtiſch von ſilbernen
Platten die beſten Speiſen reichen laſſen. Zu kraß

ſind hier die Unterſchiede zwiſchen der Lebensweiſe
der führenden bolſchewiſtiſchen Schicht und dem
Lumpendaſein des ruſſiſchen Volkes.
Alles zuſammengenommen zeigt dem deutſchen
Beſucher, was uns geblüht hätte, wenn der Na=
tionalſozialismus
den Kommunismus nicht recht=
zeitig
mit Feuer und Schwert ausgerottet hätte
und was dem Ausland bevorſteht, wenn man wei=
terhin
den Bolſchewismus für ſalonfähig hält,
ihm Tor und Tür öffnet und ſich damit ſein eige=
nes
Grab gräbt.

Amerikaniſcher Beirug in der Skakiſtik.
(th) Waſhington. Die Amerikaner rüh=
men
ſich einer guten Kriminalpolizei. Aber ſie
brauchen ſie ganz offenſichtlich auch, denn ſie wird
bedingt durch eine hochintelligente Verbrecherſchau
und durch ein äußerſt naives Publikum. Man hat
nämlich ſtaliſiſch feſtgeſtellt, daß in jedem Jahr
durchſchnittlich 40 Millionen Dollar auf irgend=
eine
neue oder alte Art und Weiſe in die Taſchen
von Betrügern wandern. Aber es war ſelbſt der
ſorgſamſten Statiſtik nicht möglich, die Zahl der
Opfer zu erfaſſen, die durch dieſe 40 Millionen
Dollar in Mitleidenſchaft gezogen werden. Höch=
ſtens
nach Berufsklaſſen konnte man dieſe Opfer
erfaſſen. Man findet da hohe Staatsbeamte und
Induſtrielle, Kaufleute, die ſich ſehr raffiniert
dünkten, und vor allem aber kleine Rentner
die ihren Lebensabend durch einen zuſätzlichen Ge=
winn
aufhelfen wollten, aber in Wirklichkeit
alles verloren.

A.S. In den ungariſchen Tanzlokale=
Zeit häufig ein Tangolied geſpielt und
das den Titel trägt Letzter Sonntag
ſchuldigt in Ungarn dieſes Lied nunme
zu eine Selbſtmordepidemie im Lands
rufen zu haben. Es klingt ſo überaus Ei
melancholiſch, daß ſich nachweisbar nac
hören des Liedes, oder in deutlicher A
mit Melodie oder Text, eine Reihe wu
das Leben genommen haben. Und zru
nach Sonntagen Letzten Sonntagn
Tangolied erzählt von einer ungetreu
ten; die zu einem Stelldichein am Sor
rſchien, worüber der Liebhaber trauer4
Voll ſehnſüchtiger Todesahnung künd
Ungetreuen im Liede an, ſie werde noch=n
Tages noch einmal vor ihm erſcheinei
werde dann nichts anderes mehr ſehen,
Trauerſonntag, als Prieſter, Trauer5
eine Tragbare mit ſeiner, des Betrogeu
Soll man nun glauben, daß ſich ein
die in einem Budapeſter Lokal von der
kapelle das Lied ſich aufſpielen ließ und
her vergiftete, vorher von dem Lied un
ſinnung gebracht war? Soll man glaube
gemeinſame Selbſtmord eines Tiſchlerge
ſeiner Geliebten darauf zurückzuführen
ihren Abſchiedsbriefen angeordnet hat tiſll / um wieder
ihren Gräbern das Tangolied geſpie
ſungen werden ſolle? War es wirklo4 uns
regende Inhalt der Melodie, der bewir
Richter aus der ungariſchen Provins Anzüte und Winl
Budapeſter Vergnügungslokal beim Arſ.eu doch noch ger
Liedes vom Schlag gerührt umfiel? Diſlzm ſo lurz vor
Muſik beſeſſenen Ungarn ſagen natür I.
war es! Sie halten auch dafür, daß der Uudpr Sirene m
Finanzbeamte Ledik, der vor wenigen M=
in
einem Mietauto erſchoß und in deſſt
eine Abſchrift des Liedes vom Letzten
gefunden wurde, ſeinem geheimnisvoll
erlegen iſt. Zumal ſeine Mutter beſ
Sohn habe in der letzten Zeit immer
Tangolied geſungen und ſei zuſehends Wz im Augenblich
ben Stimmung verfallen.

eunzukommen. A
r Kataſtrophe o

die verdienke Ohrfeige.
* Zu einem intereſſanten Urteil kenxw niederländiſch
Hamburger Gericht, das ſich mit der M der ftürmiſche
Züchtigungsrechtes zu befaſſen hatte. 2umöglich, Leinen
eines Jungen hatte einen Laſtwagenchaudnn nur herangel
klagt, weil er ſeinen Sohn unberechtig ,, vn großen nied
züchtigt habe. Dem Prozeß lag folgeroß vrſuchte das
ſtand zugrunde. Der Junge hatte ſich Aehſt zu zerſchell
mit zwei Freunden auf Fahrrädern er das Boot wu
großen Ueberlandlaſtzug angehängt undſſeel van Holland
bei von dem Wagenführer bemerkt woß ihr, die Menſcher
ein Unglück zu verhindern, da ja eim Häuſer menſche
Anhängen an ein fahrendes Auto die Auſetzlichen Kataſtr=
Gefahr bedeutet, hatte der Chauffeur Aud niemand gin
den Wagen auf einem Sommerweg elßſt nach. Der Ein
gebracht, war ausgeſtiegen und hatte
das Anhängen verboten. Als er dann ehſe gleiche Minut

Antwort bekam, verabfolgte er kurze Pumpfers plötzlich

urm über
vollkomnt
iſchen au
ſie beſten
valt de

tlichen e

Auch

dem Oberdeck,
in Tätil
Dampfers
lief die Sch
Flügel der
Rettungsboott
zublich es klin.
Fin keine Hilfe
undung an den

Der Welkrekord im Strakoſphärenflug.

Noch grauſamer,

Jungen eine kräftige Ohrfeige. Der Frmengebrochen. u
ſich dann auch nicht mehr mit dem Foſu den Augen de
Auto angehängt, hatte ſich aber die Duhm Menſchen nach
merkt und ſeinem Vater den ganzen Vurkſunger Mann, d
bar völlig falſch dargeſtellt. Der Vata:ſe und ſeine Fra
den Chauffeur. Das Gericht kam abe, in wahnſinnig u.
freiſprechenden Urteil, und in der Scvo er mit zerſ
wird vom Gericht feſtgeſtellt, daß di
gegen einen ſolchen höchſt gefährlicher!
öffentlichen Intereſſe liege, und daß im ½ Schichſal jetzt mit
den Falle die Abwehr nur durch die O=Azwanzig Stund
die damit verbundene Züchtigung rGeſuchte der tanife
führt werden können. Es würde, ſo Aheiungstat. Ein T.
Begründung, jedem geſunden Recht bergeſchoſſer
dem geſunden Menſchenverſtand und Iüler ihm regelm
auch dem Volksempfinden zuwiderla/
der Beklagte für ſein Einſchreiten gege
buben auch noch beſtraft worden wäre
feige wurde vom Gericht alſo durchau
dient hingeſtellt.

* Den amerikaniſchen Offizieren Hauptmann
Albert W. Stevens und Hauptmann Orville An=
derſon
iſt es nun geglückt, mit dem größten Frei=
ballon
der Welt den Weltrekord im Stratoſphä=
renflug
an ſich zu reißen. Nach den letzten durch=
gegebenen
radiotelephoniſchen Meldungen iſt der
Ballon nach ſeinem Start in Rapid City, im
Staate Dakota, bis in die Höhe von 22 570 Meter
gelangt. Das Thermometer zeigte in dieſer phan=
taſtiſchen
Höhe nur noch 60 Grad Celſius unter
Null.
Die Amerikaner haben dieſen Flug ſehr gut
vorbereitet. Wenn die amtlichen Nachprüfungen
nun die Wichtigkeit der Höhenangaben beſtätigen,
dann haben die Piloten zweifellos eine Rekord=
leiſtung
hinter ſich gebracht. Ihr Ziel war es,
mit dem Ballon in 28 000 Meter Höhe aufzuſtei=
gen
. Die wiſſenſchaftliche Welt ſowie die Induſtrie
haben den Start weſentlich unterſtützt. Stevens
ſelbſt hat diesmal den dritten Vorſtoß in die Stra=
toſphäre
unternommen, er beſitzt alſo eine gewiſſe
Erfahrung auf dieſem Gebiet. Vor allem aber
waren es die Nationale Geographiſche Geſellſchaft
und die Luftſchifferabteilung der Armee, die ein
großes Intereſſe für den Aufſtieg an den Tag leg=
ten
, und die Offiziere unterſtützten, wie ſie nur
konnten. Stevens iſt zum erſten Male im Jahre
1934 in die Stratoſphäre aufgeſtiegen. Damals
war aber die Ballonhülle zu wenig widerſtands=
fähig
. Sie riß ſchon in den oberen Luftſchichten,
und die Beſatzung mußte ſeinerzeit mit dem Fall=
ſchirm
den Ballon eiligſt verlaſſen.
Es iſt noch gar nicht lange her, als der Höhen=
weltrekord
der Deutſchen Berſon und Süring aus
dem Jahre 1901 überboten wurde. Die beiden
waren ſeinerzeit 10 800 Meter aufgeſtiegen. Im
Motorflug halten die Italiener Donati, Pezzi und
Tondi mit der abſoluten Höchſtleiſtung von 14 443
Metern den Weltrekord. Profeſſor Piccard ſchaffte
bekanntlch bei ſeinem Aufſtieg in die Stratoſphäre
im Jahre 1931 die amtlich anerkannte Höhe von
15 781 Metern. Und die Amerikaner Settle und
Fordnez brachten es im Jahre 1933 auf 17 900 Me=
ter
Höhe. Die ruſſiſchen Stratoſphärenflieger er=
reichten
zwar mit ihrem Ballon die Höhe von
22 000 Metern, aber dieſer Erfolg wurde beſtrit=
ten
und angefochten. Die Aufſtiege in die Strato=
ſphäre
dienen der Wiſſenſchaft wie auch der Er

reichung des Höhenrekordes. Und der
der Stratoſphäre mit dem Motorflug
zeitig die höchſte Geſchwindigkeit
wurde von Wiley Poſt unternommen.

Die beiden amerikaniſchen Hauptlel
Stevens und Orvil Anderſen
City (Dakota, USA.), die einen
Stratoſphäre unternahmen. (U

[ ][  ][ ]

esstag, 14. November 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 9

Doo m w

C(((-))1)7
N.S Lo.8
Schiff im Not
Herbststürme rasen. Ordensritter an deutschen Küsten. Die unbekannten Helden unserer Rettungsstationen

Dri
mal
in der
die

(Fortſetzung aus Nr. 312.)
Sekunde des Grauens.
ſeböen fegten plötzlich dahin, als wollten ſie das tra=
hauuſpiel
vor dem Hafen noch beſonders ſchaurig um=
ſiehn
bis zwanzig Minuten nach dem Zuſammenbrechen
ies niemand wußte die Zeitſpanne ſpäter genauer
weil alle Augenzeugen des Unglücks zu tief erſchüt=
brach der Schiffsrumpf mit lautem Getöſe, das
den Sturm übertönte, mitten auseinander. Das Vor=
ite
ſich vollkommen vom Hinterſchiff und verſchwand
0) Menſchen auf dem Deck in den tobenden Wellen=
elbſt
die beſten Schwimmer konnten keine Hoffnung
ſroh die Gewalt der Fluten hindurch das rettende Land
hen.
ern reſtlichen Schiffsteil ſtand noch die Kommando=
ßi
kam wieder eine rieſige Woge herbei und ſchlug die
ſunter. Auch Kapitän Precious wurde mit hinab=
das
Nordſeegrab. Nur wenige Menſchen befanden
huf dem Oberdeck, ſie hatten ſich feſtgebunden und muß=
: Kälte und Wind alles über ſich ergehen laſſen, nur
hung, doch noch gerettet zu werden, blieb ihnen.
hatte ſo kurz vor der Landung geſtanden, daß ſchon
mfſirenen in Tätigkeit geſetzt waren. Die gellende
us der Sirene war jetzt zum Todesſchrei eines voll mit
boeſetzten Dampfers geworden. Das Grauen wurde noch
noch lief die Schiffsſchraube mit ungedroſſelten Um=
Die Flügel der Schraube mahlten im Leeren.
Rettungsboote konnten nicht heran!
nglaublich es klingen mag, iſt es doch Wahrheit ge=
die
im Augenblick an Land mobiliſierten Rettungs=
hnten
keine Hilfe bringen. Es war ihnen unmöglich,
örandung an den Steindamm und an den geſtrandeten
beranzukommen. Alle Zuſchauer, die damals an Land
eir Kataſtrophe geworden ſind, können den heldiſchen
hder niederländiſchen Rettungsmannſchaften nur hohes
m Der ſtürmiſche Seegang kurz vor dem Wellenbrecher
Munmöglich, Leinen zu ziehen. Und von dieſer Seite
mnan nur herangelangen können, Kapitän Janſen, der
pvom großen niederländiſchen Rettungsboot Kapitän
verſuchte das unmöglich Erſcheinende: Auf die Ge=
ᛋelbſt zu zerſchellen, wollte man durch die Brandung
ber das Boot wurde einfach zurückgeworfen.
ſtzek van Holland ſaßen um dieſe Zeit, es war mor=
Bühr, die Menſchen ſonſt an den Kaffeetiſchen. Heute
41 Häuſer menſchenleer. Wie ein Blitz hatte die Kunde
Artſetzlichen Kataſtrophe vor dem Hafen überall einge=
eind
niemand ging auch im Verlauf des Vormittags
ſtit nach. Der Eindruck dieſes Unglücks war zu nach=
te
gleiche Minute, 7.20 Uhr, neigten ſich die Maſten
Wampfers plötzlich gegeneinander. Das Schiff war nach
Ammengebrochen. Und immer wütender wurde dazu der
hr den Augen der Zuſchauer am Lande riſſen die
teien Menſchen nach dem anderen in die eiſigen Fluten
E junger Mann, der ſich vor wenigen Wochen erſt ver=
iütte
und ſeine Frau in Paris aufſuchen wollte, wurde
ueen wahnſinnig und ſprang hinunter auf den ſteiner=
, wo er mit zerſchmetterten Gliedern liegen blieb.
Noch grauſamer, als man denken kann,
ſte Schickſal jetzt mit den bis dahin noch Ueberlebenden.
rdzwanzig Stunden lang tobte der Sturm. Am anderen
Mörſuchte der tapfere Kapitän Sperling aus Dordrecht
Aelettungstat. Ein Tau wurde von ihm und ſeinen beiden
wribergeſchoſſen. An dieſer ſchwankenden Brücke mitten
dite ber ihm regelmäßig zuſammenſchlagenden Wellen hin=

durch kletterte Kapitän Sperling an Bord und holte, dreimal die=
ſen
Weg nehmend, eine der drei noch auf dem Deck befindlichen
erſchöpften Frauen nach der anderen an Land. Ein viertes Mal
konnte er den Weg über dieſe Notbrücke nicht mehr gehen, denn
als er die dritte Frau geborgen hatte, ſchwemmte eine neue berg=
hohe
Woge den Schiffskörper hinunter in die See. Die Menſchen,
die bis zum letzten Augenblick hoffen durften, fanden hierbei den
Tod.
VI.
William Clarke, Heizer bei zwei großen Kataſtrophen.
Im Hafenamt einer der großen Rettungsſtationen an der
Nordſee war es, auf der Rundfahrt durch zahlreiche Stationen.
Auf dem Wege entlang der Küſten und ihrer Inſeln wurde eine
Pauſe eingelegt. Wie ſo oft, war auch dieſer Hafenkapitän gleich=
zeitig
Vormann des hier ſtationierten Rettungsbootes. Wir ſpra=
chen
von vielen Ereigniſſen an den deutſchen Küſten, und dann
wechſelte das Geſpräch hinüber auf die großen Schiffskataſtrophen
der letzten Jahrzehnte. Und irgendwie waren wir mittendrin in
der Erinnerung an den Untergang der Titanic.
Wiſſen Sie, daß einer der Heizer, die jene Nacht des Grauens
vom 15. April 1912 im nördlichen Atlantiſchen Ozean überlebt
haben, auch bei der größten Dampferkataſtrophe im Binnenland
dabei geweſen iſt?! Der Heizer William Clarke hat ſowohl den
Untergang der Titanic im April 1912 wie ſpäter den Untergang
der Empreß of Ireland am 30. Mai 1914 erlebt.
Hier das Weſentlichſte aus dem Bericht des Kapitäns A. aus
ſeinen Erinnerungen und aus Aufzeichnungen von zuſammenge=
tragenem
Material über die Ereigniſſe dieſer Untergänge. Die
Kataſtrophe der Titanic iſt wohl auch heute noch jedem Men=
ſchen
bebannt, viel iſt über ſie gſechrieben und geſprochen worden,
und ſogar der Film hat verſucht, dem Drama auf hoher See neue
Geſtalt zo geben.
Bei dem Untergang der Titanic ſpielten, ſich Entſetzens=
ſzenen
über lange Stunden ab. Das 45 000 Tonnen große Schiff
verſank langſam, ſehr langſam in den Fluten des Ozeans. Nur
500 Seemeilen weit war der Weg vom Cap Race bis zur Un=
glücksſtelle
, und viele Dampfer kreuzten den Kurs des Rieſen=
dampfers
in größerer Nähe, aber ſie kamen um wenige Viertel=
ſtunden
zum ſpät, um alle Menſchen zu retten. Der Heizer Clarke
rettete ſich dadurch, daß er einer der beſten Schwimmer ſeiner Zeit
war und außerordentliche Strapazen ertragen konnte.
Er hatte bald nach dem Untergang des damals ſtolzeſten und
größten Schiffes der Welt auf dem großen Paſſagierdampfer Em=
preß
of Ireland angeheuert, welcher im Anſchluß an die Eiſen=
bahnfahrzeiten
der Canadian Pacific=Railway den Dienſt auf
dem St. Lorenz=Strom verſah. Das Schiff war Eigentum der
Eiſenbahngeſellſchaft. Es war zur Beförderung von etwa 1600
Paſſagieren und Angeſtellten eingerichtet und hatte eine Waſſer=
verdrängung
von 14 000 Tonnen.
Eine merkwürdige Nebelwand.
Friedlich lag der Lorenzſtrom in der früheſten Morgenſtunde
des 30. Mai da. Hell=dämmrig war die Nacht zu dieſer Zeit. Weit=
hin
vermochten Steuermann und Offizier zu blicken. Noch war das
große Schiff nicht einmal 24 Stunden unterwegs. Am Morgen
des 29. Mai erſt, gegen 4.30 Uhr, hatte man am Pier in Quebec
losgemacht. Liverpool war das Ziel des Dampfers. Gut beſetzt
waren alle Kabinen. 1477 Paſſagiere befanden ſich an Bord. Um
1 Uhr 30 früh, am Morgen des Unglückstages. ging der Lotſe von
Bord. Von den Dampfern Eureke und Lady Evelyn hatte
man ſoeben Poſt nach Europa übernommen. Der Dampfer befand
ſich auf der Höhe von Father Point, nur wenige Seemeilen von
dem Hafen Rimonski entfernt. Kurz nach dem Verlaſſen von
Father Point auf dem rechten Ufer des St. Lorenz ſtieg eine merk=
würdige
Nebelwand über den Strom hoch. Kapitän Kendall hatte
ſelbſt die Wache. Sekunden vor dem Aufſteigen der Nebelwand
ſah er in ungefähr ſechs Seemeilen Entfernung hart auf dem

Tt Aiaga
Roman von Henrik Heller.

erlaſſen Sie ſich nur nicht zu feſt darauf. Der Herr
toird ſeine Unbeſonnenheit wahrſcheinlich ſchwer be=
chießlich
iſt jeder Mann einmal für eine kleine Extra=
ſut
ſben. Aber für ſo was riskiert man doch nicht die
Im. Laſſen wir das jetzt. Erfuhr Frau Baitſky erſt nach
ehr von dem Vorgefallenen? Oder geſchah das ſchon
uhwald?"
RKur Meinung nach wußte Frau Baitſky vom erſten
Awon. Sie wußte es ſchon, bevor ſie fortreiſte.
amals ſollte ſie geſchwiegen haben?
Aun?
Beiſch zu dieſer Zeit noch nicht ſo wehrlos geweſen bin
hah Tr. Baitſkys Abreiſe.
Ber ihnen bekannt, weshalb er fortfuhr?"
E ſagte mir, er ginge geſchäftlich nach Zürich.
er damals von einer eventuellen Rückkehr nach
die glaubten daran?
früher .
ſeißt das: früher?
2 ſeine Frau kam. Als ſie mich ſo ſchonungslos an=
ich
gleich, daß er nicht mehr zurückkehren würde.
rA Luder dachte der Richter unbehaglich, armes dum=
Luüsn: Ein Jammer war das mit den Frauenzimmern.
wad ſam einen tintenbekleckſten Federſtiel in die Hand und
Umſchreiben. Wir fahren morgen fort, wurde ihr ver=
1ühren!
ſchk ſaß Eva wieder abgeſpannt auf dem einzigen harten
M Zelle und ſchaute mit erloſchenen Augen aus dem
lag ein wenig hoch, man mußte ſich auf die Fuß=
Ay, um den Drehgriff zu erreichen, aber es war nicht
Bman das jetzt tat, denn die Scheiben ſtanden weit
Age Sonnenſtrahlen kamen herein und legten ſich warm
lich auf den abgegriffenen Holztiſch Draußen gab es
rwinkelte Dachgiebel, ferne klare Berge, ſchwebende
hen in bewegter Luft und einen Himmel voll ſanft
Bläue.
E9 ſo ſchön ſtill und warm in dem kleinen ſauberen
Aſchwere Tür verſperrt, niemand konnte hereinkom=
ſtören
. Man war gut beſchützt hier, keiner tat einem
rlſher glaubt ihr nicht, er ſagte offen ſeine wahre auf=
Nnung, die frei war von perfönlicher Feindſeligkeit,
man mußte eben warten. In ſpäteren Tagen glaubte
Nenſch, daß ſie ſich im Gefängnis auch nicht eine
hürchtet habe. Und doch ſagte ſie die Wahrheit, ſie
abſolut nicht. Eines Tages würde man ja den Fall
Mit
2bjektiy ſachlich, wie hier alles geſchah, und dann

durfte ſie gehen. Aber natürlich war ſo etwas unmöglich
auch wenn man ſie um einer Tat willen verurteilte, die ſie nicht
begangen hatte, wäre das noch lange nicht das Schrecklichſte
ſo ſchien es ihr jetzt. Monate vielleicht jahrelang ausgeſchal=
tet
bleiben aus dem Draußen, irgendeine mechaniſche Arbeit tun,
ſich ſelber gehören, nicht preisgegeben ſein, nicht tapfer ſein
müſſen.
Zwingen Sie ſich zum Eſſen, Fräulein, verlangte die Auf=
ſeherin
energiſch. Sie ſehen ja elend aus. Nehmen Sie ſich
das alles nicht ſo zu Herzen, ſonſt werden Sie noch krank. Dann
kommen Sie ins Spital und müſſen den ganzen Tag im Bett
liegen.
Eva gehorſam, denn ſie wollte nicht ins Spital, Suppe,
Eier, Kartoffelmus ſchluckte ſie hinunter, es ging ganz leicht durch
die Kehle, und gleich darauf wurden die eiſigen Hände wunder=
Strengt Ihr Beruf Sie an?
.. auf Kaffee Hag umstellen!
bar warm und beweglich. Wahrſcheinlich war ſie ſchon halb ver=
hungert
geweſen. Man fühlt ſich kräftiger, wenn man gegeſſen
hat, das bleibt unbeſtritten, aber andererſeits hat ein herabge=
ſetzter
Blutkreislauf auch manches für ſich. Die Dinge erhalten
ſchwebende Schreckenloſigkeit, man bleibt furchtlos und gelaſſen
wie die Fakire auf dem Nagelbrett. Der ſattgegeſſene Menſch
hingegen iſt die Beute von Gedanken, die er gern recht weit
fortſchieben möchte. Eva ſtrich mit ſpitzen Fingern über den
glatten Rand des Tiſches und überlegte, ob Richard Baitſky wohl
auch daran glaube, daß ſie ſeine Frau ermordet habe. Auf die
Dauer, wenn man ihm zu ruhiger Ueberlegung Zeit ließ, tat
er’s gewiß nicht, aber ſo im erſten faſſungsloſen Schreck, wenn
man ihm erklärte die Pflegerin Kreuzberg hat’s getan
zweifelte er da auch, oder traute er ihr’s zu? Vielleicht zweifelte
er, aber ganz gewiß trug er ihr’s nach, daß ſein Verhältnis zu
der Pflegerin Kreuzberg nun offen vor aller Welt ausgebreitet
lag. Es war im höchſten Grade peinlich, es paßte nicht zu dem
Nimbus ſeines Namens, dieſer durch Clairemaries zur Tragödie
ausgewachſene Skandal. Sicher waren alle Zeitungen davon er=
füllt
, im Wiener Seminar, im Antoniushaus wußten ſie es ſchon,
Major Kreuzberg ſchämte ſich vermutlich, das Grazer Pflaſter
zu betreten oh, ſie durfte jetzt lange, lange nicht zum Vor=
ſchein
kommen.
Dann dachte Eva an Richard.
Die kleine Rothaarige kam nochmals herein und brachte
einen Krug friſches Waſſer. Sie riet Eva, das aufgeſchnallte

Kurs des Dampfers die Poſitionslichter eines entgegenkommenden
Kohlendampfers. Vorſchriftsmäßig ließ Kapitän Kendall das Ne=
belhorn
ertönen. Auf dem Kohlendampfer hatte man das Signal
gehört und gab, wie Kapitän Kendall ſpäter vor dem Seegericht
in Montreal ausſagte, Antwort durch Sirene.
Die Nebelwand machte die Sicht unmöglich. Kapitän Kendall
ließ die Geſchwindigkeit erheblich herunterſetzen. Den Vorſchriften
des Seerechtes entſprechend hätte jeder der beiden Dampfer ſeinen
Weg hart am rechten Ufer entlang nehmen müſſen. Plötzlich ſah
Kapitän Kendall die Poſitionslichter des Kohlendampfers nur
noch 30 bis 40 Meter entfernt, dicht vor dem Bug des eigenen
Schiffes auftauchen.
Der Kohlendampfer kam hart in rechtem Winkel auf den
Paſſagierdampfer zu. Eine Kataſtrophe war unvermeidlich, aber
richtige Manöver hätten das Unglück noch bedeutend mildern kön=
nen
. Kapitän Kendall rief durch das Megaphon dem Kohlenſchiff
zu, weiter auf dem Kurs zu halten. Gleichzeitig ließ Kendall das
Ruder des eigenen Schiffes hart nach rechts gehen, ſo daß der
Dampfer auf das Ufer zuhielt. Kendall wollte erreichen, daß die
entgegenkommenden Schiffe Seite an Seite hart begegnen ſollten.
Aber es war ſchon zu ſpät, weil der Kohlendampfer die Geſchwin=
digkeit
nicht mehr mindern konnte. (Das Admiralitätsgericht in
Montreal ſprach dem Kapitän von der Storſtad die volle Ver=
antwortung
für das Unglück zu. Es erſchien unbegreiflich, wie
wenig Vorſicht man auf dem mit 11000 Tonnen Kohle beladenen
Schiff nach Empfangnahme der Signale des Perſonendampfers bei
der Begegnung walten ließ!!)
(Schluß folgt.)

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 14. November
K00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Saarbrücken=
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Zeit, Nachr. 8.00=
Waſſerſtand. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Bauern=
funk
. 9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert.
9.15: 1. (9.15): Lieder von Rich. Trunk. 2. (9.30): Sel=
tener
gehörte Klaviermuſik. 3. (9.45): Lieder von Jojef
Kröll. 10.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15:
Stuttgart: Schulfunk Volksliedſingen. 10.45: Sende=
pauſe
. 11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20:
Nur Frankfurt: Gaunachr. 11.35: Meldungen, 11.45:
Sozialdienſt.
1200: München: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen Zwei und Drei.
15.00: Wirtſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15:
Kinderfunk.
16.00: Konzert. 17.00: Hamburg: Bunte Muſik am Nach=
mittag
. 18.30: Launiger Leitfaden für Sprachfreunde.
18.40: Monatliche Bücherkunde für den Reichsſender,
Frankfurt a. M. 18.55: Meldungen.
19.00: Stuttgart: Eine deutſche Erfindung erobert die Welt.
18851935. Fünfzig Jahre Motorenbau. 19.45: Tages=
ſpiegel
. 20.00: Zeit und Nachrichten. 20.10: Buama,
ſeid’s zünfti. Geſchichten aus Oberbayern. 21.15: Studio.
22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachrichten, Wetter u.
Sport. 22.20: Todesfahrt . . . Freiheitsfahrt . . . 22,45:
Berlin; Spätabendmuſik. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
OMidtiun daudannen
Donnerstag, 14. November
München: 20.10: Mozart=Zyklus. Ein Konzert am Hofe
Maria Thereſias. Hörfolge vom Beſuch des kleinen Mo=
zart
bei der großen Kaiſerin.
Berlin: 20.10: So ſiehſte aus! Ein großer Funkbummel
durch die Reichshauptſtadt von einſt und jetzt.
Breslau: 20.25: Urſendung: Rübezahl. Ein ſchleſiſches
Spiel von Hans Chr. Kaergel. Muſik von K. Sezuka.
Riga: 19.15: Operettenmelodien.
Helſingfors: 19.35: Heitere Klänge.
Brüſſel=frz.: 20.00: Werke von Joh. Strauß.
Bukareſt: 20.15: Sinfoniekonzert.
Mailand: 20.50: Melodien von Verdi, Mascagni u. a.
London: 21.00: Kammermuſik.
Stockholm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
Budapeſt: 23.00: Zigeunerkapelle Murſi.
Bett herunterzulaſſen und ſich hinzulegen. Was nützt es, herum=
zuſitzen
und zu grübeln? Dadurch kam Eva erſt darauf, daß es
ſchon Abend wurde, daß die winzige eingegitterte Glühlampe an
der Decke ſchon brannte. Draußen gab es noch ſo viel Helle.
Veilchenfarben verlöſchte das Firmament in bräunlichen Schat=
ten
. Noch immer zickzackten ruheloſe Vögel darüber hin, zu
Schwärmen zuſammengeſchloſſen, fegten ſie gleich bogenförmigen
Rauchfetzen daher und verkündeten jenen, die Schwalbenrufe
verſtehen: Wir reiſen wir brechen auf!
XyIII.
Der junge Richter hatte Evas neuerliche Vernehmung für
den folgenden Tag angekündigt, aber dieſer Tag ſchleppte ſich
völlig ereignislos vorbei. Sie ſaß von morgens bis abends
da und wartete, aber niemand kam, ſie zu holen, kein Brief
wurde abgegeben, nichts rührte ſich. Sie erhielt den blaſſen
Morgenkaffee, die beiden Hauptmahlzeiten, die Gefängnisverwal=
tung
bedachte ſie mit einem Buch, das verdächtig nach Desinfek=
tion
roch. Eva nahm es überhaupt nicht in die Hand. Wie lang
ſo ein Tag iſt, früher hatte man das nicht geſpürt, ſechzehn
wache Stunden zu überwinden, das ſchien keine Kleinigkeit. So
mußte es ſein, wenn man ſchon völlig vergeſſen iſt. Natürlich
beſtand gegenwärtig keine Gefahr, oder vielmehr keine Hoffnung,
daß man die Unterſuchungsgefangene Kreuzberg vergaß, der
ganze Polizeiapparat arbeitete mit Hochdruck, aber mit ein biß=
chen
Phantaſie konnte man ſich’s ganz gut vorſtellen, wie es iſt,
vergeſſen zu ſein. Wiederum kam ein klarer Abend voll Glocken=
läuten
und Waſſergeruch, eine ſternklare Frühherbſtnacht, vom
See herüber brüllten die Dampfer wie gereizte Urtiere. Dann
ſchlief man ein bißchen, dann war der Himmel grau, roſenrot
und endlich erſchien die Sonne.
Gkeich nach dem Frühſtück holte man Eva zum Verhör ab.
Sie fegte die Semmelkrumen von ihrem grauen Rock, ſtrich die
Haare glatt und folgte dem wartenden Gendarm willig durch
helle Gänge voll verſchloſſener Türen und vergitterter Fenſter
ins Zimmer des Unterſuchungsrichters. Auf den erſten Blick war
alles unverändert, der Protokollführer an der Schreibmaſchine,
die loſen Papiere auf dem Tiſch, nur ſaßen heute zwei Herren
da ſtatt eines. Der Gendarm machte die Tür hinter ihr ſehr
geräuſchvoll zu und es war, als ob das laute Einſchnappen ein
Signal für verwunderliche und unbegreifliche Geſchehniſſe dar=
ſtellte
.
Landgerichtsrat, Dr. Schöpfl murmelte der unbekannte
Richter, ein grauhaariger, magerer Herr, und ſah Eva aus be=
ſtürzten
Brillenaugen an. Nehmen Sie bitte Platz.
Sie gehorchte verwirrt, indes er ſich ſämtlicher erreichbarer
Protokolle bemächtigte.
Es gibt da nichts als ungeklärte Fragen äußerte er dabei
mit Nachdruck, ſoweit ich die Angelegenheit bis jetzt überſehen
kann, ſcheint mir Ihre Verhaftung durchaus gerechtfertigt. Auch
ich hätte angeſichts dieſer Sachlage den Haftbefehl ohne Ge=
wiſſensſkrupel
unterzeichnet, der Staatsanwalt kann ſeinen
Standpunkt vor aller Welt vertreten. Er zog die Brauen ſtrenge
hoch und verlautbarte mit erhobener Stimme, daß das bürger=
liche
Geſetz für alle gelte ohne Unterſchied der Perſon, daß
man weder auf Rang und Stellung Rückſicht nehmen könne,
wenn es ſich um Recht und Gerechtigkeit handle.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Der Fußball am Sonntag.

Diesmal nur Meiſterſchaftsſpiele.

Seit langen Wochen ſtehen zum erſtenmal wieder nur Meiſter=
ſchaftsſpiele
auf dem Programm. Keine Auswahlſpiele, kein Län=
derkampf
, keine Pokaltreffen ſtören am 17. November die Punkte=
kämpfe
: das Intereſſe aller Fußballfreunde kann ſich alſo aus=
ſchließlich
einmal der Jagd um die Punkte zuwenden.
Wir haben für dieſen beſonderen Meiſterſchafts=Sonntag auch
zwei beſondere Wünſche. Einmal, daß die Plätze überall mit Zu=
ſchauern
gut beſetzt ſind, ſo daß die Vereine auch wieder einmal
zu einem ordentlichen finanziellen Erfolg kommen; und zum an=
deren
wünſchen wir, daß den hoffentlich recht zahlreichen Zu=
ſchauern
nur anſtändige Spiele vorgeführt werden. Die unwür=
digen
Vorkommniſſe, die ſich bei verſchiedenen Treffen der ver=
gangenen
Sonntage eingeſchlichen haben, dürfen ſich unter keinen
Umſtänden wiederholen. Jede Unſportlichkeit, die ſich unbeherrſchte
Spieler oder fanatiſche Zuſchauer zuſchulden kommen laſſen, ſcha=
det
unſerem ſchönen Fußballſport mehr, als tauſend anſtändig
durchgeführte Treffen wieder gutmachen können. Dieſe Tatſache
möge ſich jeder, der am nächſten Sonntag als Spieler oder Zu=
ſchauer
auf einem Fußballplatz ſteht, vor Augen halten, dann
durfte ſich auch bei ihm die beſſere Einſicht ſiegreich durchſetzen.
Fußball iſt Kampfſport im beſten Sinne des Wortes, und es
verlangt niemand, daß ein Spieler ſeinen Gegner nur mit Glage=
handſchuhen
anfaßt oder daß die Zuſchauer ſtumm wie Trappiſten=
mönche
die Geſchehniſſe auf dem Spielfeld verfolgen. Aber alles
muß ſeine Grenzen haben. Der geſunde Fanatismus eines treuen
Vereinsanhängers hat ebenſo ſein Gutes wie der letzte körper=
liche
Einſatz eines vom Spiel begeiſterten Kämpfers. Nur dürfen
die Grenzen der Anſtändigkeit weder vom Spieler noch vom Zu=
ſchauer
außer acht gelaſſen werden. Bei einigem guten Willen
aber können auch die wichtigſten und heißeſten Meiſterſchafts=
kämpfe
im Geiſte guter Sportkameradſchaft abgewickelt werden.

Der Gau Südweſt

verzeichnet für den kommenden Sonntag wieder fünf Großkämpfe.
In Pirmaſens wird wohl die neue Tabellenführung entſchie=
den
werden, denn wenn es dem FK. Pirmaſens gelingt, der
Frankfurter Eintracht die beiden Punkte abzunehmen,
dann dürfte ihm der Weg zur alleinigen Tabellenführung frei

ſein. Dieſe Möglichkeit ergibt ſich deshalb, weil es Boruſſia
Neunkirchen kaum glücken dürfte, beim Neuling Opel

Rüſſelsheim ohne Punkteinbuße davonzukommen. Die Neun=
kirchener
haben bei Union Niederrad eine ziemlich ſchlechte Vor=
ſtellung
gegeben, während Opel bei Wormatia Worms ein 2: 2
erzwang. Beim Pirmaſenſer Kampf ſtehen die Chancen zum
größten Teil auf ſeiten der Einheimiſchen. Die Eintrachtler
ließen in Offenbach erkennen, daß ſie auch heuer wieder auswärts
nicht über ihre volle Kampfkraft verfügen. Auf dem Bornhei=
mer
Hang in Frankfurt wird ein weiterer Großkampf ſteigen.
Der FSV. Frankfurt empfängt den FV. Saarbrücken,
der ſehr wahrſcheinlich wieder mit Conen als Mittelſtürmer an=
treten
wird. Iſt dies der Fall, dann ſinken die an ſich guten
Ausſichten der Frankfurter nicht unbeträchtlich. Die Offen=
bacher
Kickers ſcheinen ihre alte Form wieder gefunden zu
haben; Wormatia Worms wird auf dem Bieberer Berg
jedenfalls ſchon mit einer beſſeren Leiſtung als gegen Opel auf=
warten
müſſen, wenn ſie einen Punkt ergattern will. Der Aus=
gang
des Treffens Phönix Ludwigshafen Union
Niederrad iſt offen.

Die Bezirksklaſſe Südheſſen

meldet die Verlegung des Spieles Polizei DarmſtadtSV. 98
auf den zweiten Weihnachtsfeiertag. Dafür gibt es folgende
Vaarungen:
Olympia Lampertheim Polizei Darmſtadt
Germania Pfungſtadt FV. Egelsbach
SV. Münſter Olympia Lorſch
Haſſia Dieburg Jahn Worms
Normannia Pfiffligheim V.f. R. Bürſtadt.
SV. 98 und Bobenheim ſind ſpielfrei.
Beide Spitzenreiter ſpielen auswärts. Angeſichts der aus=
gezeichneten
Form, in der ſich die Darmſtädter Landespoli=
ziſten
in ihren letzten Spielen repräſentierten, glauben wir an
einen ſicheren Sieg in Lampertheim.
Einen Gäſteſieg erwarten wir auch aus Pfungſtadt,
wo Egelsbach eine Gaſtrolle gibt.
Münſter wird gewiß nichts unverſucht laſſen, die Lor=
ſcher
Olympen zu rupfen, und das ſollte wenn auch viel=
leicht
nur mit einem Punkt möglich ſein.
Dieburg iſt immer noch nicht komplett und wird gegen
die Wormſer Rotweißen nur unter Aufbietung aller
Kräfte ehrenvoll abſchneiden können. Dazu wird es auch höchſte
Zeit, vom Schwanz der Tabelle wegzukommen.
Pfiffligheim wird nach ſeiner letztſonntäglichen Nie=
derlage
in Bobenheim gewiß auf die Rehabilitierung vor dem
eigenen Anhang brennen, und wir rechnen mit einem knappen
Sieg der Platzelf.

Die Kreisklaſſen am 17. November.

Noch einige Sonntage und wir haben auch in dieſen Klaſſen
wieder die Vorrunde überſtanden. Wenn auch in faſt allen Grup=
pen
eine dichtbeſetzte Spitze in der Tabelle zu finden iſt, ſo iſt
ebenfalls am entgegengeſetzten Teil noch keine klare Ueberſicht
möglich, und man kann erwarten, daß ſich die Angelegenheit die=
ſes
Jahr bis auf die letzten Spiele hinauszieht. Am kommenden
Sonntag ſind wiederum Begegnungen" die an Bedeutung den
letztſonntäglichen Spielen nichts nachſtehen. Laſſen wir die Kämpfe
der Reihe nach an uns vorüberziehen:
Gruppe II Darmſtadt: Wixhauſen Jahn 75; Arheil=
gen
Merck. Wolfskehlen TSG. 46. Alsbach Griesheim,
Groß=Gerau Eberſtadt.
In Wixhauſen wird man wohl die zurückgekehrte Spitze hal=
ten
können. Zwar werden die Darmſtädter nicht im Späziergang
zu ſchlagen ſein, aber der Papierform nach müßte ein knapper
Platzſieg zu erwarten ſein.
Am Mühlchen kommt ein Lokalkampf zum Austrag, auf den
man in beiden Lagern mit Spannung wartet. Arheilgen hat die
beſte Gelegenheit, mit einem Sieg über den ſchlagfertigen Neu=
ling
weiter nach oben zu kommen.
Die 46er haben in Wolfskehlen anzutreten, und man kann
geſpannt ſein, wie ſich dieſe Begegnung löſt. Der ſchmale Platz
in Wolfskehlen ſchien den Darmſtädtern in den letzten Jahren
nicht zu behagen.
Alsbach empfängt Griesheim, und es ſcheint, daß die Gäſte
an dieſem Sonntag endlich vom Tabellenende wegkommen können.
In Groß=Gerau haben auch die Germanen aus Eberſtadt keine
ſchlechten Ausſichten auf einen Erfolg, denn der Gaſtgeber ſcheint
doch nicht ſo ſtark zu ſein, wie man anfangs vermutete. Immer=
hin
wäre auch ein Sieg des Gaſtgebers keine Ueberraſchung.
Gruppe 3, Odenwald: Roßdorf-Höchſt, Beerfelden
Erbach. Michelſtadt Groß=Umſtadt. Groß=Zimmern Baben=
hauſen
, Lengfeld Ober=Ramſtadt.
Roßdorf hat Glück, denn infolge der Spielſperre gegen Höchſt
wird es die heiß erſehnten Punkte kampflos gewinnen. Beer=
felden
wird gegen Erbach ſchon einen großen Kampf liefern müſ=
ſen
, wenn man die Gäſte auspunkten will. Im Michelſtädter
Stadion erwarten wir die Einheimiſchen weiter an der Spitze,
Groß=Umſtadt wird wohl dieſe Poſition nicht gefährden können.
Bei der ſchwankenden Form der Platzelf möchte man den
Babenhäuſer Germanen eigentlich die beſſeren Chancen zuſpre=
chen
. Vielleicht kommt es doch anders. Der Tabellenführer
Ober=Ramſtadt geht den ſchweren Weg nach Lengfeld, dennoch
glauben wir die Gäſte ſtark genug, wenigſtens einen Punkt holen
zu können.

Gruppe I. Ried.
Die Hofheimer haben für ſämtliche noch ausſtehende Heim=
ſpiele
dieſer Saiſon Platzſperre, ſo daß ſie auch diesmal wieder
auswärts antreten müſſen. Demnach treffen ſich:
FV. 1919 Biblis Starkbg. Heppenheim,
Alem. Gr.=Rohrheim TSV. Biebesheim,
Conc. Gernsheim TV. Lampertheim,
Kleinhauſen Bensheim,
Stockſtadt FV. Hofheim.
Die bis jetzt noch ungeſchlagenen Heppenheimer müſſen dies=
mal
beim Tabellenführer antreten. Der Platzvorteil durfte der
Bibliſer Elf wohl zur erfolgreichen Verteidigung ihrer Tabellen=
führung
reichen. Sehr ſpannend wird zweifellos auch die Be=
gegnung
in Gr.=Rohrheim. Beide Mannſchaften zählen zur
Spitzengruppe, und die Platzbeſitzer haben auch hier eine etwas
beſſere Gewinnchance. Die Gernsheimer ſcheinen ſich
wieder ſehr gut zuſammengefunden zu haben und es ſteht wohl
außer Frage, daß ſie ihre Gäſte mit einer Niederlage nach Hauſe
ſchicken werden. Für Bensheim ſteht ein Sieg in Kleinhauſen
wohl außer Frage. Die Stockſtädter zeigen ſich als die wankel=
mütigſte
Mannſchaft der Gruppe. Niederlagen und ſchöne Ueber=
raſchungserfolge
ſind an der Tagesordnung. Diesmal ſollte es
jedoch bei richtiger Auffaſſung des Spiels zu einem Sieg über
die erſatzgeſchwächten Hofheimer reichen.

In der Kreisklaſſe 2,

Gruppe I, ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber:
Eſchollbrücken Fehlheim, Bobſtadt Nordheim,
Hahn Hambach, Seeheim Hähnlein.
Außer Hähnlein hat wohl keine Gaſtmannſchaft große Chance,
zwei Punkte zu ergattern.
In der Gruppe II treffen ſich:
Geinsheim Crumſtadt, Aſtheim Nauheim.
Man kann bei dieſen beiden Begegnungen jeweils mit klaren
Heimſiegen rechnen.
Gruppe III: Sprendlingen Meſſel, Beſſungen TSV.
Erzhauſen, Nieder=Ramſtadt SV. Erzhauſen. In dieſer Gruppe
ſind an dieſem Sonntag nur drei Spiele angeſetzt, und man kann
Sprendlingen und Beſſungen Heimſiege zutrauen, während man
das Treffen in Nieder=Ramſtadt als offen bezeichnen muß. Wei=
terſtadt
, Gräfenhauſen und die Darmſtädter Reichsbahn ſind frei
von Verbandsſpielen.
Gruppe V: König Klein=Zimmern, Kleeſtadt Neuſtadt,
Sandbach Heubach, Rimhorn Spachbrücken. Ober=Klingen
Ueberau, Lützel=Wiebelsbach Georgenhauſen.
Die Odenwaldgruppe hat wiederum alle Mannſchaften auf
dem Raſen und abermals Paarungen, die faſt durchweg mit
Spannung geladen ſind. In König müßten die Gäſte ſchon mit
einer guten Leiſtung aufwarten, wenn einer oder beide Punkte
holen wollen. Das Spiel in Kleeſtadt halten wir für offen,.
demn Neuſtadt verſteht auch auswärts zu kämpfen. Sandbach
müßte eigentlich auch zu Hauſe zu bewegen ſein den Gäſten
mindeſtens einen Punkt abzugeben. Dasſelbe gilt für Rimhorn,
wo Spachbrücken anzutreten hat. Ob ſich die Ueberauer in Ober=
Klingen durchzuſetzen verſtehen, muß man abwarten, wenn dies
auch das Nächſtliegende wäre, Lützel=Wiebelsbach greift am
Sonntag zum erſten Male in die Runde ein und empfängt zu
Hauſe Georgenhauſen.

Winterſwieie nin 2e. Aodeinder.

Der Fußballſport wirbt für dieſes große ſoziale Werk wieder=
um
am Buß= und Bettag, dem Tag des Fußballes am 20. No=
vember
, wozu bis jetzt folgende Spiele bekannt ſind. in:
Darmſtadt am Böllenfalltor (98er Platz); Stadtelf Darm=
ſtadt
Eintracht Frankfurt. 1. Mannſch. SchR. Lautz=Pfungſt.
Egelsbach: FC. Egelsbach Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt;
SchR. Engler=Darmſtadt.
Biebesheim; T. und Spp. Biebesheim VfR. Bürſtadt.
Stockſtadt: FV. Stockſtadt Viktoria Griesheim b. Dſtdt.
Michelſtadt: Michelſtadt=Erbach komb. Stadtelf Darmſt. B.
Groß=Umſtadt: Groß=Umſtadt Haſſia Dieburg.
Gorxheim: Tv. Gorrheim Starkenburgia Heppenheim.
Bensheim; FC. 07 Bensheim Olympia Lorſch.
Pfungſtadt: Gerwania Pfungſtadt Germania Eberſtadt.
Trebur: TV. Trebur Sportverein Groß=Gerau.
Meſſel: Spp. Meſſel Spvgg. Arheilgen.
Dornheim; FC. Dornheim Wolfskehlen.
Eſchollbrücken: Eſchollbrücken Hahn=Crumſtadt.,
Lampertheim: Oly.=Tv. Lampertheim komb. Franken=
thal
komb.
Zwingenberg: Zwingenberg a. d. B. Tv. Alsbach.

Handball im Kreis Starkenburg.

Jugendſpiele am 20. 11., vormittags 10 Uhr. Viktoria Gries=
heim
TSG. 46 Darmſtadt; Sportv. 98 Darmſtadt Turnerſch.
Griesheim: Tv. Arheilgen Polizeiſportv. Darmſtadt: Polizei B
Darmſtadt Reichsbahn Darmſtadt: Tv. Arheilgen B Vor=
wärts
Langen; Tamde. Egelsbach Sportverein 04 Arheilgen;
Tv. Pfungſtadt B Tv. Seeheim; Tv. Bickenbach Tv. Auer=
bach
B; Tv. Kirſchhauſen Tv. Lorſch; Tv. Heppenheim Tv.
Bensheim: Tv. Großhauſen Tv. Birkewau; TSG. Dreieichen=
hain
MTV. Urberach: FV. Sprendlingen Tgmde. Sprend=
lingen
.
Schülerrunden am 20. 11., vormittags 11 Uhr. Polizei Darm=
ſtadt
Germania Pfungſtadt: Sportv. 98 Darmſtadt TSG. 46
Darmſtadt; Viktoria Griesheim Merck Darmſtadt: Tv. Hoffnung
Hahn Germania Eberſtadt; FV. Sprendlingen Tv. Langen:
TSV. Langen TSG. Dreieichenhain: Tv. Büttelborn B Tv.
Goddelau: Tv. Griesheim Tgmde. Weiterſtadt. Ritters=
hofer
, Klaſſenleiter.

Schießſportvereinigung Darmſtadk.

Ich mache die Mitglieder der SSV. darauf aufmerkſam, daß
ein großer Teil ſeine Lichtbilder (Zivil=Bild), für den Ausweis
des Reichsbundes für Leibesübungen, noch nicht abgegeben hat,
obwohl der Beitragskaſſierer die Bilder dauernd anfordert. Die
Ausweiſe, auch wenn ſie ſchon bezahlt ſind, werden nicht eher an
die Mitglieder ausgegeben, als daß die Bilder abgegeben worden
ſind und der Ausweis ordnungsgemäß abgeſtempelt iſt. Ich bitte
daher, die Lichtbilder umgehend auf der Geſchäftsſtelle Mackenſen=
ſtraße
55, oder bei Kamerad Dammler, Kiesſtr. 66. abgeben
zu wollen.
Während der Wintermonate wird wieder, wie im Vorjahre,
das Saalſchießen durchgeführt. Uebungsabende ſind jeden Freitag
ab 20 Uhr, Ecke Darmſtraße und Beckſtraße in der Wirtſchaft
Zur Woogstreppe Um zahlreiche Beteiligung wird erſucht,
Nächſter Uebungsabend iſt Freitag, den 15. 11. 1935. ab 20 Uhr.
(gez.): Volleth, Vereinsführer.

Diektagung in Groß=Gerau.

Reichsbund für Leibesübungen, Bezirk Rhein=Main.

Für nächſten Sonntag berufe ich eine Diet=Tagung nach
Groß=Gerau. Ort: Turnhalle: Beginn: 9 Uhr; Schluß: 16 Uhr.
Es nehmen teil die Dietwarte aus allen Fachämtern des Reichs=
bundes
im Gerauer Lande.
Gorr. Bezirksdietwart.

Der deutſche Mercedes=Rennfahrer Hans Geyer,
der beim Trainina zum Großen Preis der Schweiz verunglückte,
konnte dieſer Tage aus dem Berner Krankenhaus entlaſſen
werden.

Wie ſpielen ſie am Sonnkag
Die kleine Preisfrage für Fußballer,

Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für Fu
iſt nur der Sieger bzw. Unentſchieden der eirn
gegnungen anzugeben. Die Einſendungen unſerer Fuß
erbitten wir Poſtkarte genügt bis Samstc
18 Uhr an die Schriftleitung des Darmſtädter
Darmſtadt. Rheinſtraße 23, 1. Stock.
Die Preisträger für die beſten Einſendungen
in der Montagsausgabe, die angibt, wer den
1. Preis: 5. RM. in bar.
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des D. T.,
3. Preis: einmonatiger Freibezug des D. T.,
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!
Wie ſpielen ſie am Sonntag?
FC. Pirmaſens Eintracht Frankfurt
Kickers Offenbach Wormatia Worms
Olympia Lampertheim Polizei Darmſtadt
Germania Pfungſtadt FC. Egelsbach
Sportverein Münſter Olympia Lorſch
Haſſia Dieburg Jahn Worms
Wolfskehlen 46 Darmſtadt
Arheilgen Merck Darmſtadt
Michelſtadt Groß=Umſtadt
Groß=Gerau Eberſtadt
FV. Biblis Starkenburgia Heppenheim
Groß=Rohrheim Biebesheim

Grogranpfe um den Hansenn A
Kommen die Süd=Mannſchafken weitel

Acht Gaumannſchaften werden am kommender
darum kämpfen, welche von ihnen in die Vorſchlußn
Wettbewerbes um den Handball=Pokal kommen. Jebe
von dieſen acht Einheiten hat die Möglichkeit dazu, keim=
über
einer anderen ſo ſtark favoriſiert, daß man ſie
Anwärter für einen Sieg bezeichnen könnte. Dazu ſin
rungen der vier Spiele zu gut, die jeweiligen Gegner d/
form nach zu ausgeglichen. Nur gefühlsmäßig könnt=
bei
einer Vorausſage feſtlegen, und man weiß, wie ger d
chen Wettbewerben das Gefühl trügen kann.
Sehen wir uns die vier Spiele etwas genauer ai
angeſetzt:
Darmſtadt: Südweſt Mitte.
Bielefeld: Weſtfalen Niederrhein,
Hannover; Niederſachſen Baden
Breslau: Schleſien Sachſen.
Man kann als Maßſtab bei einer Bewertung der
nur bedingt die Ergebniſſe in Rechnung ſtellen, die
Gaumannſchaften ſeither erzielt worden ſind. Einmal
Hauptſache waren es ja nicht immer die gleichen M) für den betreffenden Gau ſpielten, zum anderen ſpi=
rade
bei Handball=Repräſentativ=Spielen äußere Begl
eine Rolle, die eine Heranziehung zu Vergleichen verb
ſchlaggebend kann einzig die Geſamtſpielſtärke der erſte
ſein, und ſie auch nur mit der einſchränkenden Voraus=X
ſich die jeweiligen Gauvertretungen auch wirklich als Wad
einheiten zuſammenfinden. Handball iſt eben ein auss=
Mannſchaftsſpiel, bei dem elf Könner allein noch lang=
mer
auch eine ſchlagkräftige Mannſchaft bilden müſſen
bei anderen Sportarten, die Mannſchaftsarbeit zur Vcy
haben, findet wan deshalb ja auch im Handball die Lu
Vereinsmannſchaften ganz oder nur mit kleinen Ve=
etwa
ſchwacher Punkte als Repräſentanten eines Gaue=)
werden.
Gibt es unſerer Meinung nach auch diesmal kei
prochenen Favoriten für dieſen Pokal=Wettbewerb, ſowich

M Lamte 4
die nordan
rihslage der de
Iu Ahren wieder
inerſuchung der
äl ungelſächſiſchen
Kſtungen ihre
ſteigern, währe
ine rückläufige
Grür
ſind
von
7n
Jahre
ſnahne
s einen

endar hat das i
r der Aktienmärk
ſaft gegeben
winn des Verke
e. Da ſich aue
wvie Neuanſchaf
den Vortagen erli
eden. Insbeſon
tin der chemi
nund mit dieſe
u5 anregten.
Hlis 3 Prozent
Felich. Nach
Glattſtellungen,

gebot aus de

das Spiel Gau Südweſt Gau Mitte in Darmuh entlich ſtiller.
beſondere Beachtung.
Gau Mitte ſtellt den Deutſchen Meiſter in Polizei 2uA euge eintraten,
Die Spielſtärke der Vereine dieſes Gaues iſt überall zu
bekannt, auch die Kampfkraft der Gaumannſchaften, die
geſtellt werden können. Wer denkt da nicht an den ſen
Bombenſieg gegen die ſtarken Brandenburger? Trotzdenkrſch zu Begin
wir nicht unbedingt an einen Mitte=Sieg in Darmſtadr /
der Vorrunde gegen Nordheſſen ſieht gewiß beſſer auslin,
7:5=Sieg von Südweſt gegen Württemberg. Aber ASiM Ustand
iſt ſtärker als Nordheſſen, Württemberg hat Bayern 9 rieder Köu
und das zählt immer. Auch der Südweſt=Handball EF-i die dur
große Tradition, und ſeine jetzige Gauelf zweifellos F0 yen wieſe
die auch gegen den Gau Mitte zum Spielgewinn hinred
ten. Auf jeden Fall wird in Darmſtadt etwas los ſei
winner dieſes Spieles ſollte im Endſpiel zu finden ſein
Vorverkaufsſtellen in Darmſtadt zu r.
Preis ſind eingerichtet bei Hut=Herold. Sport=Joſt,
ſtraße, Parfümerie=Müller, Weißer Turm, und Polizei=
ſtadt
. Holzhofallee 36 (Geſchäftsſtelle).

Aus den dereinen d. U

TSG. 46 Darmſtadt. Hauptvorſtand.
Die für Freitag, den 15. November d. J.,
Vorſvandsſitzung fällt wegen der Beamtenverſammlin
Woogsturnhalle in dieſer Woche aus. Dafür treffen ſic
ſtandsmitglieder am kommenden Samstag abend in Li.
turnhalle anläßlich der 75=Jahrfeier der Fecht=Abtei!
des Boxkampfes TSG. 46 gegen Boxklub Aſchaffenbe/
(gez.):

TSG. 46 Darmſtadt, Turnabteilung.
Die Uebungsſtunde für Freitag, den 15 Noven
fällt aus techniſchen Gründen aus Nächſte Turnſtu=
tag
den 18. November 1935, pünktlich abends
im großen Saale unſeres Turnhauſes. Da am Fa
22. November 1935, die Turnabteilung einen WerbeaL
ſtaltet, bitten wir alle die aktiven Turner, welche in
Zeit aus irgend welchen Gründen die Uebungsabend=
ſuchen
konnten, doch am Montag abend pünktlich zu
Um einen Werbeabend zu geſtalten, müſſen wir auch als
Teilnehmer werbend vor die Zuſchauer treten.

Werbewoche der Turngemeinde Beſſungen 180
Heute abend um 18,00 Uhr Werbeturnſtunde de,
abteilung.
Am kommenden Sonntag 20 Uhr findet die Jahre‟
ehrung ſtatt. Hierzu ſind alle Mitglieder mit M.
herzlich eingeladen. Die Abteilungsleiter empfangen S

zwiſchen 18 und 19 Uhr die Urkunden zwecks Ausfüllt!
Abteilungsſieger auf der Geſchäftsſtelle.

Wetterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt
Während von Oſteuropa her bis nach Schleſien R
Wetter reicht, das nachts zu Strahlungsfröſten führt, D"
deutſchland ganz im Bereich einer milden und ſehr ſem
weſtſtrömung, die faſt durchweg trübes und vielfach
regneriſches Wetter brachte Nach vorübergehender Ae
dürfte es wieder zu neuer Störung kommen.
Ausſichten für Donnerstag: Vielfach Frühnebel, ſpäle
aufklarend höchſt unbedeutende Niederſchläge ſoa
beginnende Bewölkungszunahme, bei aufriſchende
aus Südweſt noch ziemlich mild.
Ausſichten für Freitag: Unbeſtändig und einzelne Rege

[ ][  ][ ]

Der Welthandel mit Maſchinen.
Hend, England und die Vereinigken Staaken lieſern mehr als drei Vierkel der Weltmaſchinenausfuhr.
ten deutſchen Maſchinen aufgenommen haben. Trotzdem hat aber
Deutſchland an der Steigerung der Maſchineninveſtitionen, wie
Wiehangen u. Sarauftsänsfchten, ſie infolge der anſteigenden Konjunktur wieder in zahlreichen

eime auffallende Tatſache, daß ſich die Maſchineninduſtrie
enigen Ländern entwickelt hat, obwohl gerade ſeit Be=
des
Weltkrieges zahlreiche Staaten verſucht haben, eine
ſichinenerzeugung ins Leben zu rufen. Nach wie vor
Welthandel mit Maſchinen in den Händen der drei alten
änder Deutſchland. England und den Ver=
Staaten. Ohne ſich jemals verſtändigt zu haben,
Länder ſeit Jahrzehnten jahraus, jahrein mehr als
ſeil der geſamten zur Ausfuhr gelangten Maſchinen der
ri in Mill. RM. bzw. Anteile in v. H. am Geſamthandel

Deutſchland
738,4 29,0

England
721,3 28,4

Vereinigte Staaten
680,6 26,8

734,9 20,0
898,2 24,4 1279,8 34,8
959,8 22,9
919,5 21,9
1442,6 34,4
1428,0 25,2 1110,2 19,6 2 022,7 35,8
1428,7 28,6
989,2 19,8
1642,6 33,6
1136,8 34,4
605,9 18.3
941,6 28,5
749,7 39,6
390,1 20,6
365,4 19.3
542,8 34,7
565,0 23,4
285,3 18,5
456,6 28,5
400,0 24,9
373,4 23,2
dieſen drei Staaten ſpielen nur noch die Maſchinen=
Frankreichs, der Schweiz, Belgiens und
ens eine Rolle. Neuerdings iſt auch Japan auf den
beſen; doch ſpielt die japaniſche Maſchinenausfuhr, die
ſugenen Jahre 33,7 Millionen RM. betrug, vergleichs=
nennenswerte
Rolle.
rs ins Auge fallend iſt der Aufſchwung, den die deut=
ſchineninduſtrie
genommen hat. Obwohl der Weltkrieg
ſirde Außenhandelsſtellung des deutſchen Maſchinenbaues
ſetjächtigt hatte, gelang es in der Nachkriegszeit bald,
Pyn Maſchinen eine ſteigende Weltmarktbedeutung zu
Hi. 1927 konnte die deutſche Maſchinenausfuhr die eng=
1931 die nordamerikaniſche überflügeln. Allerdings iſt
Awerbslage der deutſchen Maſchineninduſtrie in den letz=
Jahren wieder ungünſtiger geworden. Nach einer
Unterſuchung des Inſtituts für Konjunkturforſchung
angelſächſiſchen Länder infolge der Entwertung
hrungen ihren Anteil an der Weltmaſchinenaus=
er
ſteigern, während aus dem gleichen Grunde der deut=
eine
rückläufige Tendenz zeigt.
ſee Gründe ſind einmal in dem Ausfall Ruß=
Is Käufer von Maſchinen zu ſuchen der Anteil Ruß=
der
deutſchen Geſamtmaſchinenausfuhr ging von 25,9
n Jahre 1933 auf 7.9 Prozent im Jahre 1934 und etwa
hin dieſem Jahre zurück und zum anderen in der ge=
hn
Aufnahmefähigkeit der Goldblocklän=
isher
ſtets einen großen Teil der zur Ausfuhr gelang=

Ländern vorgenommen worden ſind, Anteil gehabt. Der Export
nach nichtruſſiſchen Ländern ſtieg von 404,5 Mill. RM. 1933 auf
423 Mill. RM. 1934 an und lag in dem bisherigen Verlauf die=
ſes
Jahres wiederum 12 Prozent über dem Export der gleichen
Vorjahrszeit.
Es iſt anzunehmen, daß die drei Hauptproduktionsländer auch
in Zukunft ihr Monopol im Weltmaſchinenhandel beibehalten
werden. Die Maſchineninduſtrie ſteht unter ganz beſonderen
Vorausſetzungen, die in dieſer Vollſtändigkeit nur in den
drei genannten Ländern vorhanden ſind. So iſt einmal eine
Grundvorausſetzung für jede größere Maſchineninduſtrie eine
ausreichende Eiſenerzeugung im Inlande. Ferner
bedarf die Maſchineninduſtrie im beſonderen einer hochquali=
fizierten
, intelligenten und anpaſſungsfähi=
gen
Induſtriearbeiterſchaft. Die wiſſenſchaft=
lich
=mathematiſch=techniſche Forſchung muß auf
der Höhe ſtehen, und das Schulweſen aller Grade muß ent=
wickelt
ſein. Eine der wichtigſten Bedingungen für eine arbeits=
teilig
reich gegliederte Maſchineninduſtrie iſt ſodann das Be=
ſtehen
eines großen Binnenmarktes mit ſeinen
vielſeitigen Abſatzbedürfniſſen und = möglich=
keiten
. Ein Innenmarkt iſt nicht nur notwendig wegen des
Abſatzes, ſondern auch deshalb, weil für die Maſchineninduſtrie
der dauernde unmittelbare Zuſammenhang und Erfahrungsaus=
tauſch
mit den Benutzern der Maſchinen ein weſentliches und un=
umgängliches
Erfordernis iſt.
Eine Maſchineninduſtrie, die ſich im Inlande unter dieſen
Bedingungen entwickeln kann, wird ſich auch auf den Auslands=
märkten
Geltung verſchaffen. Dazu kommt, daß Maſchinenausfuhr
immer wieder Erſatzteil ausfuhr nach ſich zieht. Der Auf=
bau
und die Aufrechterhaltung eines ſolchen Erſatzteildienſtes iſt
aber nur einer großen und kapitalkräftigen Maſchineninduſtrie
möglich.
Auf lange Sicht geſehen, wird der Welthandel mit Maſchinen
in Zukunft wieder größeren Umfang annehmen. Ein
großer Teil der Welt harrt noch der Aufſchließung. Während die
Maſchineninveſtitionen pro Kopf der Bevölkerung in Deutſchland
41 Reichsmark und im Durchſchnitt der europäiſchen Induſtrielän=
der
26 RM. betragen, ſind es in Spanien, Polen und auf dem
Balkan nur zwiſchen 7 und 3 RM. in Indien und China ſogar
nur zwiſchen 0.70 und 0.20 RM. Trotz der Beſtrebungen in vielen
bisherigen Abſatzgebieten eine eigene Maſchineninduſtrie einzu=
bauen
, werden die drei Hauptproduktionsländer ihren techniſchen
Vorſprung auch fernerhin als wichtigſtes Aktivum in die Wag=
ſchale
werfen können. Es darf mit Recht angenommen werden,
daß dabei die deutſche Maſchineninduſtrie, die die vielſeitigſte der
Welt geworden iſt, ebenſo wie bisher eine führende Rolle ſpielen
wird.

Piner und Rhein=Main=Börſe.
ennbar hat das in den letzten Tagen kräftig ermäßigte
eu der Aktienmärkte einen Anreiz zu Rückkäufen der
ſoſchaft gegeben, ſo daß das Berliner Börſenbild
Beginn des Verkehrs durch recht feſte Haltung gekenn=
ade
. Da ſich auch der berufsmäßige Börſenhandel mit
gſowie Neuanſchaffungen am Geſchäft beteiligte, konn=
den
Vortagen erlittenen Kurseinbußen zum Teil aus=
herden
. Insbeſondere gilt dies für Montane. Kräftig
gen in der chemiſchen Gruppe Farben, die um 1½ Pro=
een
und mit dieſer Steigerung auch über den engeren
ſtuus anregten. Unter den Elektrowerten hatten Sie=
holus
3 Prozent die Führung. Renten lagen ſehr ſtill
eitlich. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das
frſentlich ſtiller. Auf dem erhöhten Kursſtand erfolgten
Glattſtellungen, ſo daß bei einer Reihe von Aktien
Kkgänge eintraten. So ermäßigten ſich Farben auf ca.

Angebot aus dem Publikum erheblich nachgelaſſen
n ſich zu Beginn der heutigen Rhein=Mainiſchen
ef nahezu allen Marktgebieten leichte Erholungen. Das
ur etwas lebhafter. Die Kuliſſe nahm auf dem er=
ursſtand
Rückkäufe vor; auch von der Kundſchaft ſol=
ᛋü wieder Käufe vorgenommen worden ſein. Am Aktien=
ſtigen
die durchſchnittlichen Beſſerungen 1 Proz. Stär=
bungen
wieſen Siemens, RWE., Licht u. Kraft, Zellſtoff
End Aſchaffenburger Zellſtoff auf. Montanpapiere er=
lebhafteren
Umſätzen Erholungen von ½1 Prozent.
mmarkt eröffneten JG. Farben mit 145, Scheideanſtalt
der Rentenmarkt lag anfangs gut behauptet, ſpäter
AKurſe verſchiedentlich leicht nach, ſo Kommunal= Um=
m
0.15 Prozent. Der Verlauf brachte bei ſtark nach=
mſätzen
keine ſtärkeren Veränderungen
endbörſe brachte bei freundlicher Grundſtimmung
Ebelebterem Geſchäft weitere Kurserholungen. Im Vor=
rs
Intereſſes ſtanden Montanwerte.

Produkkenmärkke.

urker Getreidemarkt vom 13. Novbr. Am Getreide=
tükeb
das Geſchäft in Brotgetreide bei ausreichendem
lin. In Futtergetreide lag kein Angebot vor, ſoweit
Hafer in Frage kommen, die Nachfrage hielt an. Am
Umarkt blieben Kleie und Futtermehle geſucht, wäh=
ehle
nur ſchwierigeren Abſatz finden. Das Mehlgeſchäft
ich auf die Deckung des laufenden Bedarfs, bevorzugt
Weizenmehl=Typen 790 und 1600 (Brotmehle) Es
hetreide je To. alles übrige je 100 Kilo) in RM.:
73 W16 206, W19 210. W 20 212: Roggen R12 166,
18 173, R 19 175 (Großhandelspreiſe der Mühlen der
Preisgebiete). Futtergerſte Sommergerſte für
200210: Hafer , Weizenmehl W13 27,95. W16
28,20. W 20 28,55: Roggenmehl R12 22.45, R15
23.30, R 19 23,50 plus 50 Pfg. Frachtausgleich: Wei=
17.1017,25, Weizenfuttermehl 13.50. Weizenkleie
W16 10,80. W 19 11,00 W 20 11,10: Roggenkleie
R15 10,15 R 18 10,40, R 19 10,50 (Mühlenfeſtpreiſe
tation; Soyaſchrot m M. 16.20, Palmkuchen m. M.
dukuchen m. M. 18.30 Treber Trockenſchnitzel 8,80,
preiſe ab Fabrikſtation; Heu 88.50. Weizen= und
drahtgepreßt 3,203,40, desgl. gebündelt 33,20.

ſtober wurden insgeſamt 27 427 Kraftfahrzeuge erſt=
Verkehr zugelaſſen. Die Zahl der Neuzulaſſungen liegt
91 Prozent unter dem entſprechenden Ergebnis des
aber um 39 Prozent über dem vom Oktober 1934.
2derländiſche Bank hat geſtern den Diskontſatz von 4
zent ermäßigt.

Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Streeſe.

Alofalen Teil. t. V.Dr. C. b.Queiſch zürfeutlionDr. berbert Nettei
Dr. Herbert: Ner ei für Neich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch:
Tr. C. 6. Qu eiſch: für den Spor; Karl Böhmann; Anzeigen=
Eei hle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. T. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Abter Tagblatt, Eliſabeih Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckereiz
Darmſtadt Nheinſtr. 23
für unK
Nichſtucht. Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
e Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Ne heutige Nummer hat 12 Seiten.

Wirkſchafkliche Rundſchau.

Weitere Zunahme des Ruhrkohlenabſatzes. Der Abſatz des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlen=Syndikates hat ſich im Oktober
weiter in aufſteigender Richtung bewegt. Der Geſamtverſand für
Rechnung des Syndikats von den Ruhrzechen ſtellte ſich nach den
vorläufigen Ermittlungen auf arbeitstäglich 225 000 Tonnen ge=
gen
213 000 Tonnen im September. Einſchließlich der Aachener
Zechen und der Saargruben betrug der Geſamtabſatz für Rech=
nung
des Syndikats arbeitstäglich 262 000 (248 000) Tonnen.
Salzdetfurth=Mansfeld, ein neuer Großkonzern. Der Salz=
detfurth
=Konzern hat durch Uebernahme eines Aktienpakets von
rund 4,8 Millionen Mansfeld=Aktien aus dem Beſitz der Stadt
Leipzig und des bisherigen Großaktionärs Otto Wolff=Köln die
qualifizierte Minderheit in der Mansfeld AG. für Bergbau und
Hüttenbetrieb erworben. Da der bisherige Leiter der Mansfeld
AG., Generaldirektor Stahl, ſeit Mai dieſes Jahres auch die Füh=
rung
des Salzdetfurth=Konzerns übernommen hat, hat der Beſitz
der qualifizierten Minderheit die Bedeutung einer Kontrollierung
der Mansefld AG. durch den Salzdetfurth=Konzern, ſo daß hier
ein neuer Großkonzern entſtanden iſt. Entſcheidend für ſein Zu=
ſtandekommen
war wohl die Abſicht, einen Ausgleich für das in
Zukunft nicht mehr ſo günſtig beurteilte Kaligeſchäft zu ſuchen.

Die Enkwicklung des Arbeitseinſahes
im Monak Oktober 1935 im Bezirk des Landes=
arbeitsamks
Heſſen.
Von den Arbeitsämtern im Bezirk des Landesarbeitsamts
Heſſen wurden am 31. Oktober 1935 127 436 Arbeitsloſe gezählt,
davon waren 14 571 oder 11,4 v. H. Frauen. Die Zahl der
Arbeitsloſen iſt ſomit gegenüber dem Stand von Ende September
um 8530 geſtiegen. Gegenüber dem Stande von Ende Oktober
des Vorjahres liegt die Zahl der Arbeitsloſen gegenwärtig um
rund 21 700 niedriger. Der Rückgang des Arbeitseinſatzes in den
Saiſonaußenberufen (Landwirtſchaft. Induſtrie der Steine und
Erden Baugewerbe Verkehrsgewerbe) und in den von der Sai=
ſon
abhängigen Berufsgruppen, wie z. B. im Gaſt= und Schank=
wirtſchaftsgewerbe
, wab in Anbetracht der vorgeſchrittenen Jah=
reszeit
vorauszuſehen. In der Forſtwirtſchaft ſetzte mit Beginn
des Holzeinſchlages eine lebhafte Nachfrage nach Holzhauern ein:
von verſchiedenen Arbeitsämtern konnte hierzu eine größere Anzahl
arbeitsloſer Volksgenoſſen vermittelt werden. In den konjunk=
turell
beeinflußten Berufsgruppen, insbeſondere in der Metall=
induſtrie
, war der Beſchäftigungsſtand auch weiterhin gut, trotz
der leichten Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen, die was all=
gemein
für ſämtliche Berufsgruppen gilt zum Teil auf Ent=
laſſungen
aus dem Heeres= und Arbeitsdienſt zurückzuführen iſt,
da viele Entlaſſene ſich erſt gegen Monatsende arbeitslos mel=
deten
und daher noch nicht in Arbeit vermittelt werden konnten.
In den Verbrauchsgüterinduſtrien, u. a. in der Ledererzeugung
und =verarbeitung und im Bekleidungsgewerbe, konnte der Ar=
beitseinſatz
verſtärkt werden. Dagegen ſtieg die Zahl der Arbeits=
loſen
in den Angeſtelltenberufen leicht an.
In der Arbeitsloſenverſicherung und in der Kriſenfürſorge
wurden am 31. Oktober 1935 insgeſamt 72 584 Hauptunter=
ſtützungsempfänger
gezählt. Anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe
waren am gleichen Stichtag 25 802 (darunter 3349 Frauen) bei
den Arbeitsämtern gemeldet. Die Geſamtzahl der Unterſtützten
iſt demnach gegenüber dem Stand von Ende September ds. Js.
um 5207 geſtiegen, und zwar hat die Zahl der Hauptunterſtützungs=
empfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge um
6261 zugenommen, die der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen
um 1054 abgenommen. Die Geſamtzunahme der Zahl der Unter=
ſtützten
war alſo gegenüber der Zunahme der Zahl der Arbeits=
loſen
(8530) weſentlich geringer. In der werteſchaffenden
Arbeitsloſenhilfe iſt die Zahl der beſchäftigten Notſtandsarbeiter
nur um 217 auf 10 459 geſtiegen. Beim Bau der Reichsauto=
bahn
waren Ende Oktober 5125 Volksgenoſſen (ohne Stamm=
arbeiter
) beſchäftigt.
Reviſion der engliſch=nordiſchen Handelsverkräge?
Da die im Jahre 1933 zwiſchen Großbritannien und den nor=
diſchen
Ländern geſchloſſenen Handelsverträge im nächſten Jahre
ablaufen, iſt die Frage ihrer Reviſion nahegerückt, zumal ſich die
Vorausſetzungen unter denen ſie vor zwei Jahren abgeſchloſſen
wurden, in vieler Beziehung geändert haben. Am einfachſten
liegen die Dinge bei Schweden. Die ſchwediſche Regierung hat
ſchon ſeit einiger Zeit auf diplomatiſchem Wege mit Großbri=
tannien
verhandelt. Wie verlautet, wird der engliſch=ſchwediſche
Handelsvertrag ohne grundſätzliche Aenderungen über den 15.
Mai 1936 hinaus verlängert. Gegen die Verpflichtung, 47 Proz.
ſeines Kohlenbedarfs von Großbritannien zu beziehen, kann
Schweden auch weiterhin Fiſche Butter und andere tieriſche Pro=
dukte
nach Großbritannien ausführen.
Schwieriger liegen die Verhältniſſe im Falle Dänemark.
Zur Zeit verhandelt eine, däniſche Delegation über die Bacon=
Quote. Es iſt anzunehmen, daß die britiſche Regierung unter
dem Druck der Dominions und der Stimmung im Lande eine Re=
viſion
des däniſch=engliſchen Vertrags vornehmen wird. Nor=
wegen
müßte etwaige Reviſionswünſche noch vor Ausgang Ja=
nuar
nächſten Jahres anmelden. Die grundſätzlichen Vereinba=
rungen
des engliſch=norwegiſchen Handelsvertrages werden zur
Zeit von beiden Seiten ſehr genau innegehalten, ſo daß einſchnei=
dende
Aenderungen unwahrſcheinlich ſind. Auf norwegiſcher Seite
beſtehen Abänderungswünſche lediglich in Hinſicht auf das eng=
liſch
=norwegiſche Kohlenabkommen, wonach Norwegen gezwungen
iſt, 70 Prozent ſeines Kohlenbedarfs in Großbritannien zu decken.
A
Die Oktoberziffern der engliſchen Arbeitsloſigkeit
zeigen einen Rückgang der Erwerbsloſenzahlen gegenüber dem
Vormonat. Mit 1916 390 regiſtrierten Arbeitsloſen liegt die
Zahl um 42 200 unter der vom September und um 203 245 unter
der vom Oktober vorigen Jahres.

Berliner Kursbericht
vom 13. November 1935

Deviſenmarkt
vom 13. November 1935

Berl. Handels. Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Aohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi 1
Deutſche Cont. Gasly
Deutſche Erdöl

Mfe
.82.*0
82.50
14.75
16.125
34.50
117.75
100.25
83.
1111.
155.125
124.125
100.375

Meie Mece
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn

D
145.
120.50
107.75
82.75

84.75
125.
80.50
111.125
75.625
64.875

Lrenſtein & Koppel,
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtſ;
Wanderer=Werke 11

Mafe
109.125
1757.
23.375
74.375
120.125
86.25
8.625
110.50
50.75
122.75
124.12*
132.

Aghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
00 Gulden 4
S.Sta.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Brielf

12.52
0.873
42,01
D.141
3.047
2.a56
(54.57
6.79
2.32
e7.93
5.385
15.365
2.353
16989
54.81

12.55
0.677
42.09
0.193
3.053
2.460
54.67
46.69
12.25
8.05
Hefe
16.405
2.357
182,03
54.81

Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowa
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten 11

Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
Goldpeſo
Dollar

GeldBrief

20.20
5.654
80.92
11.09
62.99
33,33 3
10.265
1.976

20.24
0.7131 0.715
5.666
81.08
61.36 (61.48
a8.95 192.05
171
63.11
z0.78 C0.32
3.89
10.285
1.280
1.1a9 1.131
2.486 2.490

Surmſtädter une Karioharbant Surifradt, Flllate der Bressher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 13. November 1935.

Keeenee
Gr. II p. 1934
1938
1936
1937
1988
Gruppe I...
5% Dtſch. Reichsanl.
48.
1%Intern.,b. 30
4½%Baden, v.27
4½%Bohern v.27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
4½0
4½ Preuß. v. 28
41 Sachſen b. 23
4½% Thüringen 27
(% Dt. Reichsbahn=
Schätze ..
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ...."
4½% ......."
Diſch. Anl. Ausl.
+.% Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

4½%Bad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½%Darmſtadt
4½%Dresden v.26
4½%Frankfu1 26
1.% Heidelberg26
4½ %Mginz=
4½ %Mannheim2?
4½ %Münchenv. 29
4 ½ %Wiesbadenss
4½ %beſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½% Heſi. Landes=
hyp
.=Bk. Liquid.

103.
107"
110
1087,
108,2
107,
101:.
97.5
102
96.25
87.
96.25
97.25
107
96el.

99.4

100.6
112:1.
10.25
89.75
94
90.5
89.25
91.75
92.5
92
93.75
96.25
93,5
100",

42 %beſſ Landhyp
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%Goldoblog.
4½.20 Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½2% Kaſſ Landes=
kreditt
. Goidpfb.
4½% Naſſ. Landes.
bank Goldpfb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
4Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
½%Frkf. Hyp.=B
g Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
GFrift. Pfbr. B.,
Lig.=Pfr.
ZMein.Hnp B.
Lig=Pfbr
%Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
GNh. Hyp.=Bi.
Dig.=Pfr.
Goldobl.
% Südd,Boden=
Fred.=Bank..
5½% Lig. Pfbr.
4½% Württ. Gyp
6% Daimler=Benz
620Dt. Linol. Werke
do Klöcknerwerkel

97

94.75
94.75

23,5

96.5

Rd
100.75

113
129.25
18.5
95
101
96.25
106,
931),
96.25
100.55
96.5
170.75
97.25
1007
96.25
100.75
94
98
100.75
98.25
104.75
10=
101.2

Venn 7
1620 Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 28....
6%SalzmanncCo.
1620 Ver. Stahlwerke
RM. Anl.
4342
4½2
16% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
42 Oſt. Goldrente
overeinh. Rumä.
4½5
47
4%Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
4½%ungarn. 1919
1914
4½%
49
Goldr.
1910
470
4½Budp. Stadtan
4%Liſſabon. ....
4% Stockholm. . .
Aktien.
Accumulat.=Fabri1
Alg.Kunſtzide Uniel
A. E. G....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. =
Berl. Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg.

Rt.
M

99.5
1021,

92.5
101
121:,

7.5
39.25
29
4is

9.25
9.25
9.35
9.25
58.25
54
114

52
341/,
122
109
71/.
129
99.75
140.5
122

In
Cement Heidelberg 113.5
Karlſtadt
7. G. Chemie. Baſel
Chem.WerkeAlbert
Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw. 1154.5
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ....
Dt. Atl. Telegr.
Erböl. ..
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoffck Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraf
Enzinger Union .I
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzſabrik.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder.
7.6. Farbeninduſtr. 1441,
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmibt, Th. 1101.75
Gritzner=Kaiſer ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1111
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.

96 VieeHun Mee 3 Vee Genüſſel 123.5 Ber. Stahlwerle. 25 Junghans .. 75.25 Ver. Ultramarin. 1131 135.75 Kalt=Chemie. . .... 127 Weſidte. Kaufhof. 23.5 100 Aſchersleben Weſteregeln Kali.. 120.25 Klein, Schanzlin Zeliſtofi Waldhof 1106.5 Klöcknerwerte .. 81.5 Knorr C. 6.. Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bant ... 68 87 Konſerven Braun. 123 Lahmeyer & Co. Bk. 1. Brauinduſty 112.75 100.5 Laurahütte 19.75 Bayer, Hyp. u. W. S3.25 Lech, Augsbure 93.5 Berl. Handelsgeſ. 107.75 206.5 Lokomf. KraußéF 95 Hypothekbl. 132 134 Löwenbr. 188.5 Comm. u. Privatbl 82.75 94 Mainkr.=W. Dt. Ban 1 u. Dise. 82.5 118 Mainz=Akt.=Br. 67 Dt. Eff. u. Wechſel 82 90 Mannesm.=Röhren! Dresdner Bonk. 82.5 108 Mansfeld Bergb. 5 Franrf. Bank... 106 126:, Metallge). Franff. Hyp.=Bant 90l= 101.5 Miag. Mühlenbau. 90 Mein. Eyp.=Bonk 91 Moenus.. 76.5 Pfälz. Hyp.=Bauk 81 Motoren Darmſtadt Reichsbank=Anl. 160 Neckarwert Eßling. 108 Rhein. Hyp.=Ban! 132 58.25 Sdenw. Hartſtein. 1o5 Vereinsb. Hambu gl111 Park= u. Bürgerbr. 113:1, Württ. Notenban!. 106 Rh. Braunkohlen. Elettr. Stamm 122.5 A.-G. f. Verlehrsw. 98.75 Stuhlwerfe ...! 101-, Allg. Lokalb. Kraftn 117.5 a2 Riebec Montan 98.5 720 Dt. ReichsbVzg 1122 1120.25 Roeder Gebr. 96.5 Hapag Rütgerswerke Lübeck=Büchner 70 Salzdetſurth Kalt. Nordd. Llond u88 Salzw. Heilbronn: Südd. Eiſenb.=Geſ. 77 95 Schöfferhof=Bind. 160 125 Schramm. Lackfabr Allianz= u. Stuttg. Schuckert, Eleitr. 115 Verſicherung ...!1 190 uos Schwartz, Storche Verein. Verf.! 235 Siemens & Halske. 162.75 Frankona Rück=u. Mlt 120.5 51.5 Reinigerwerk
Südd. Zucker=A. G./ 89
198 Mannh. Verſich.
1106.5 Tellus Bergbau . 102 Otavi Minen 18 85.55 Thür. Liefer.=Geſ.. Schantung Hande 98.5 [ ][  ]

Seite 12 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Novemb

Helia-Voranzeige

ARUt SBOTR
WALL PP HOLMES
Jege

lena.

Maddalena war des unsterb-
lichen
Komponisten Bellini
große Liebe. Sie opferte Liebe
und Leben der großen Kunst
des Meisters.
Morgen Premiere im Helia

UMION

LETZTER TAG!
Einer zu viel an Bord

Albrecht Schoenhals, Lida
Baarova, René Deltgen.

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zustav Fröhlich, Renate Müller

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BIS AUF WEITERES!
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Jan Kiepura, Lien Devers,
Inge List.
Jugendliche zugelassen.

Zeginn: 3.45, 6,00, 8.20 Uhr

LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
KLEINES
Voranzeige.
HAUS

Donnerstag
T4.
Nov. 1935

Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr
Zuſatzmiete III, 4. Vorſtellung
Erſtaufführung
Der Fall Wunderlich
Schauſpiel von R. Uhl
Inſzenierung: Poelzig=Riedl
Hauptrollen: Bergmann,
Wahry, Bartſch, Linkmann.
Preiſe 0.703.80 Mk.

Dienstag, den 19. November u.
Donnerstag, den 21. November
im Kleinen Haus
Gaſtſpiel
Curt Goetz
und Valerie v. Martens
mit Enſemble in
Towärisch
Der Vorverkauf hat begonnen.

Union-Voranzeige
Ein Triumph der Leinwand
Herrliche Stimmen
Prächtige Ausstattung
Aufregende Abenteuer
Weltberühmte Musik und
eine entzückende Liebes-
geschichte

Tolle Marietta

mit
Jeanette Mac Donald
Nelson Eddy
Ein Operetten-Film,
wie Sie ihn wünschen!
Ab morgen im UMION

(Märchentheater)
Sonntag, 17. Nov., 3.30 Uhr
Einmalig
Rotkäppchen
und der Wolk
in 3 Akten v. Ph. Dietrich
Karten von 20 Pfg. an nur
am Verkehrs-Büro.

Mozart=Verein
Inſtrumental=Verein
Mittwoch, 20. November, 20 Uhr, Martinskirche
Kirchenmuſikaliſche Feier
Requiem von Cherubini
Werke von Händel und Schütz
Leitung: Profeſſor Dr. Noack
Vorverkauf: Chr. Arnold, am Weißen Turm;
O. Titze, Eliſabethenſtraße 4. Eintritt 60 Pfg.

Betr. Ausſchreibung der Maurerar=
beiten
für die Neubauten des Bau=
vereines
für Arbeiterwohnungen.
Der Termin für die Ablieferung der Angebote wird
verlängert. Eröffnung der Angebote: Donnerstag,
21. November 1935, 10 Uhr, im Atelier Prof. Albin=
müller
, Ernſt=Ludwigshaus. Ein Nachtrag zum An=
gebotsformular
iſt noch abzuholen. (1013,1517 Uhr).
Arbeitsgemeinſchaft
Prof. Albinmüller Sixtus Großmann Jakob Krug
Architekten.

Kartoffellieferung.
Tanz

Der Bedarf an Speiſekartoffeln, beſte gelb=
fleiſchige
Induſtrie, für das Stadtkrankenhaus ſoll
im Wege der Verdingung vergeben werden. Ange=
bote
hierfür ſind getrennt von den Proben bis
zum Montag, den 18. November 1935, vormittags
12 Uhr, bei der Verwaltung einzureichen. Daſelbſt
ſind auch die bei der Angebotsabgabe anzuerkennen=
den
Lieferungsbedingungen erhältlich.
Darmſtadt, den 12. November 1935.
Die Krankenhausdirektion.

Die Kadus=
Dauerwellen
(7791a Junge Metzger=
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Waufer Karlstraße 271 meiſtersfamilie
ſucht gutgehende
Wirtſchaft
mit Unterſtützg.
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Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1935/ 36.
GROSS-VARIETE-
VORSTELLUNGEN
Heute Donnerstag und morgen Freitag,
abends 8.15 Uhr, im Städtiſchen Saalbau.
Mitwirkende bei allen Veranſtaltungen:
Jenny und Piccolo
die klügſten Elefanten der Welt, die Könige des Lachens.
4 Lindner’s, Derſche=Senſation.
Doris und Blondini, Gymnaſtiktricks.
Helly und Partner, der Welt jüngſter Equilibriſt.
Eliſabeih Endres, Jungmeiſterin auf dem Orahtſeil.
Gebrüder Kentſch, am Reck.
Joker, Karikatur des Lebens.
Dela Kars=Schwarze, der weibliche Anſager.
Eintrittspreis 75 Pfg. Vorverkauf: Kreisamtsleitung der NS=
Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtr. 34, Geſchäftsſtelle ſämtl. NSV=
Ortsgruppen, Muſikhaus Chriſtian Arnold am Weißen Turm, Ver=
kehrsbüro
, Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts.
Außerdem findet am Freitag, den 15. November, nachm. 4 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau eine Sonderveranſtaltung für
die Hilfsbedürftigen bei freiem Eintritt ſtatt. Karten hierzu
nur bei den Ortsgruppen der NSV.

Tanz
Unterricht für
Anfänger
jederzeit (3338a
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Sandstraße 10
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Kunstauktien
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Darmstadt, Annastraße 25
Sammlung Alexander Koch
Hofrat Dr. Ing. E. h.
Dienstag, den 19. November, ab 10 Uhr und 15 Uhr
Ostaslatica: Porzellane, Skulpturen, Broncen, Prunk-
vasen
, Buddhas, Malereien 11.19. Jahrh.
Kunstgewerbe Porzellane, mod. Meißen, Nymphen-
burg
, Berlin, große Tiergruppen, Vögel, Mafolika,
Aufstellgegenstände, Bronce-, Marmor- und Holz-
skulpturen
.
Gemälde: E. Bracht, Corinth, Erler, Floch, C. Hofer,
A. Kanoldt, M. Laurencin, A. Münzer, M. Pechstein,
Souverbie, H. Thoma, Vlamminck, Wätgen u. a.
Lüster, Kachelöfen, Einzelmöbel, Schrankgrammophon
mit Radio, lbach-Stutzflügel, Chinateppiche, Map-
penwerke
, Bücher u. a.
Donnerstag, den 21. November, ab 10 Uhr und 15 Uhr
Kunstgewerbe: Porzellane, Broncen, Münzen, Me-
daillen
, Gläserservice, Speiseservlce, Vasen.
Einzelmöbel: Spiegelschrank, Marmorwaschtisch, Näh-
tisch
, Korbsessel, Sofa, Küchenschrank, Tische,
Schaukelstuhl, Nähmaschine, Gartenmöbel, Strand-
korb
, Stehlampe, Lüster, verschiedene Koffer, sowie
sonstiger Hausrat.
Besichtlgung Freitag, 15. Nov., Samstag, 16. Nov.,
von 1018 Uhr, Montag, 18. Nov., von 1015 Uhr.
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heit
. Darum ein kleiner, beſcheidener Rat, wie Sie
Ihren Anzeigen Auffälligkeit und Erfolg verſchaffen
können: Sehen Sie ſich ſtets ſehr genan den Platz
an, auf dem Ihre Anzeige vorausſichtlich erſcheinen
wird, ſtudieren Sie genau das äußere Geſicht des
Anzeigenteiles und geſtalten Sie immer erſt dann
Ihre Anzeige, wenn Sie ungefähr ihre Umgebung
kennen. Auch nach Fertigſtellung des Entwurfes
empfiehlt es ſich, durch Auflegen oder Einkleben
Ihrer Anzeige noch einmal zu prüfen, ob Sie
auch das Richtige getroffen haben, ob Ihre An=
zeige
Ausſicht hat, ſich hervorzuheben. Zwar können
Sie nicht wiſſen, welche Anzeigen neben der Ihren
erſcheinen werden, aber wenn Sie dieſen Rat be=
folgen
, ſo werden Sie ſtets den Aufmerkſamkeits=
wert
Ihrer Anzeige vergrößern.

Beachten Sie bitte die weiteren Ratſchläge!

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