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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 290
Montag, den 21. Oktober 1935
197. Jahrgang
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ftimmter Stelle 252. Nachlaß nach Staffel C. Kleine
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.
Noc, ein danttel wantt.
dem erſten Freudenkaumel gedämpfker Opkimismus in Paris. — Rom ſoll auf engliſchen Wunſch
vorleiſten. — Ikalien iſt noch mißkrauiſch.
Entſpannung mit Hinderniſſen.
Engländer ſind an dieſem Samstag ziemlich vergnügt
beiend gefahren. Die letzte Woche hat die Erfüllung man=
Mührer Wünſche gebracht: In Genf ſind die
wirtſchaft=
ſe Sanktionen angenommen worden, und außerdem
bal auf die Frage, ob die engliſche Flotte, falls ſie
ange=
ſwürde, auf franzöſiſche Unterſtützung rechnen könnte, ein
rteilt.
Au, die Note Lavals iſt zwar nicht weniger als 9½ Seiten
Aber die Engländer ſtellen ſich zufrieden mit ihrem
In=
enn auch der franzöſiſche Außenminiſter ſein
Iitauſend Worte gekleidet hat. Sir Samuel Hoare
halſo am Mittwoch nicht mit leeren Händen vor das
Unter=
treten, wobei man abwarten muß, welches Gewicht in
dieſer franzöſiſchen Note beigemeſſen werden wird.
Uyerdem hat dieſes Wochenende noch eine Unterredung
Fieitiſchen Botſchafters mit dem
italieni=
mduce geſehen. Der erſte Freudentaumel der franzöſiſchen
iit aber ſchon alsbald durch einen „gedämpften
Opti=
uus” abgelöſt worden. Denn die Engländer
uſſtagen, daß die Italiener zuerſt damit
be=
ſan, die Entſpannung einzuleiten, alſo ihre
ſhn aus Lybien zurückziehen. Wenn dieſer Fall eingetreten
ſm wollen die Engländer einige Einheiten aus dem Mittel=
Wrrückrufen. Allerdings hat ihnen Laval nach allem, was
guü ſiſt und hört, zugeſtanden, daß in dieſe engliſche Lücke
u franzöſiſche Kriegsſchiffe einrücken. Da
heieſe Schiffe aber nicht von der geſamten franzöſiſchen
Nhutflotte trennen kann, wird der auf Muſſolini ruhende
üſct urch dieſes franzöſiſche Gewicht in der Praxis nur noch
c allgemeinen Enttäuſchung wird auch in dem Bericht über
Gerhaltung des britiſchen Botſchafters mit Muſſolini nicht
aß man ſich über dieſe Angelegenheit unterhalten habe.
Hweigſamkeit des Communiques könnte man eher
ent=
daß die große „Entſpannungsaktion” zunächſt einmal
eins Stocken geraten iſt. Dafür wird in den Berichten
feſtgeſtellt, daß England nicht daran denke,
eſdie in Genf beſchloſſenen Maßnahmen
nſalszugehen. Damit iſt gleichzeitig auch den
Fran=
teine Beruhigungspille verabreicht worden,
ſAu ſie den Engländern ſchon vorgeworfen haben, daß ſie
*)ötte unabhängig von den Genfer Beſchlüſſen im Mittel=
„ſammengezogen hätten. Die Verſicherung, im Genfer Ver=
Wbleiben, beſagt nach Lage der Dinge nichts, denn in
iſvickelt ſich eben alles nach dem Wunſche
ſaſnds ab. Mag man ſich auf allen Seiten auch noch ſo
ſſchuben und auf die Folgen hinweiſen, die die wirtſchaft=
Fanktionen auslöſen müſſen.
ſGs die neue Woche bringen wird, hängt ausſchließlich
AGeſchicklichkeit Lavals ab. Ihm liegt es ob, den
Aern auseinanderzuſetzen, daß ſie keinen Preſtigeverluſt
er=
ſecz penn ſie ihre Truppen aus Lybien zurückziehen und damit
vmden Engländern gewünſchte Vorausſetzung für eine Atmo=
Auel laffen, die unter Umſtänden Verhandlungen mit dem Ziel
eu enerellen Beilegung des Konflikts geſtatten. Aber in
WKNMAGwo man zunächſt ein ſehr freundliches Ge=
4 ufgeſetzt hatte, iſt man doch ſehr mißtrauiſch. Das
bönliche „Giornale d Italia” hat es ſich nicht nehmen laſſen,
eullegen England ins Feld zu ziehen, dem vorgeworfen wird,
„ilortfahre, die Haltung des Völkerbundes gegen Italien zu
rtMivällſen.
9 berdem bleibt noch zu klären, was Lavals langatmige
Er=
unan die Engländer tatſächlich in ſich birgt. Iſt ſie ſo
auf=
jaſſe daß ſie einer glatten Schwenkung Frankreichs
gleich=
e dnn tritt an die Stelle einer erfüllten Entſpannung doch
Ieſe neue Verſteifung. Laval wird ſich wohl den Englän=
, An/iht reſtlos verkaufen wollen. Er hat der Londoner
Regie=
lg9 hie Konzeſſion gemacht, die ſich nicht vermeiden ließ. Sein
illend Worten zuſammengeſetztes „Ja” beweiſt jedoch nur,
ich doch allerlei Hintertürchen offen
gelaſ=
nIh.
EP. Rom, 20. Oktober.
Aitalieniſche Preſſe ſtellt mit Befriedigung feſt, daß die
Ergmonale Lage, die ſich in den letzten Tagen ohne die Schuld
Flun ſehr verſchärft hätte, jetzt eine Entſpannung erfahren hat.
ſnd ſnue von einem Prozeß der Entgiftung ſprechen, der ſich
chebahnt habe und zu dem die Ausſprache zwiſchen
Muſſo=
n dem engliſchen Botſchafter Sir Eric Drummond einen
ſeylhen Beitrag geliefert habe. Von großer Bedeutung ſeien
8h Ausführungen des britiſchen Miniſterpräſidenten Bald=
Beſen, der ſich entſchieden gegen die Auffaſſung gewandt
eAAß ſich England gegen das fasciſtiſche Regime und deſſen
ei eſtellt habe und deſſen Beſeitigung anſtrebe. Trotzdem
Elde noch ein dunkler Punkt, und das ſei die Art
mali ſchen Auslegung der Völkerbunds=Satzung. Dieſes
Feſt=
liehun dem Völkerbunds=Pakt dürfe nicht nur Solidarität mit
„N us und Feindſchaft gegenüber denjenigen bedeuten, die
2 2Wiriſche Volk von der Sklaverei zu befreien wünſchten. Eine
Wer1e Hng könne nur gefunden werden, wenn die Unverſöhnlichkeit
* ben Monate verſchwinde. — Es fehlt auch nicht an Hinwei=
RAde politiſche Ironie, die ſich daraus ergebe, daß auf der
NeicEite Staatsmänner Aufrufe für den wirtſchaftlichen
Frie=
lhſen, andererſeits aber in Genf mit Eifer wirtſchaftliche
andAnem gegen Italien vorbereiten.
„Giornale d’Ikalia” verſteht nicht, warum ...
Das offiziöſe „Giornale d’Italia” knüpft an die amtliche
eng=
liſche Erklärung, wonach England im Zuſammenhang mit dem
oſt=
afrikaniſchen Krieg keine Sonderaktion unternehmen wolle, die
Bemerkung, Italien nehme die Verſicherung, daß keine Schließung
des Suez=Kanals, keine Blockade und keine militäriſche Aktion
vor=
geſehen ſei, zur Kenntnis. Nur verſtehe man dann nicht, warum
alle britiſchen Flottenſtützpunkte im Mittelmeer in fieberhafter
Eile in beſonderen Verteidigungszuſtand verſetzt würden und
warum im Mittelmeer gewaltige Flotten= und Luftſtreitkräfte
zu=
ſammengezogen würden, Maßuahmen, die zeitlich jeder
italieni=
ſchen Vorſichtsmaßregel vorausgegangen ſeien. Während London
dieſe Erklärung abgebe, fahre der britiſche Vertreter in Genf fort,
die Brücken hinter ſich abzubrechen, um den Völkerbund mit ſeiner
Sanktionsmaſchinerie mit ſich gegen Italien fortzureißen. Die
Er=
klärung ſelbſt ſchließe ein iſoliertes Vorgehen Englands aus, ſtelle
aber gleichzeitig feſt, daß England ſeine Völkerbundspflicht
zuſam=
men mit den übrigen Nationen bis zum letzten erfüllen werde.
Italien wiſſe jedoch, daß die anderen Nationen ſich von allem
An=
fang an nur der von der britiſchen Regierung ergriffenen
Initia=
tive gefügt hätten.
11
„Nichk allzu ungünſtige” Beurkeilung
der franzöſiſchen Ankworknote an England in Genſ.
EP. Paris, 20. Oktober.
Ueber die Stimmung, die die franzöſiſche Antwortnote auf
die engliſche Anfrage über die Auslegung des Artikels 16
Ab=
ſatz 3 in Genfer diplomatiſchen Kreiſen hervorgerufen hat,
ſchreibt die außenpolitiſche Mitarbeiterin des „Oeuvre”, Frau
Tabouis die franzöſiſche Antwort, deren genauer Wortlaut
einigen Delegierten zugegangen ſei und von ihnen geprüft werde,
ſei im großen und ganzen nicht allzu ungünſtig beurteilt worden,
obwohl die „Neuerungen” die ſie hinſichtlich des Artikels 16 mit
ſich bringe, eine ſehr lebhafte Bewegung verurſacht habe. Vom
juriſtiſchen Standpunkt aus werde es nicht als ungerechtfertigt
betrachtet, daß Frankreich ſich weigere, die Verantwortung zu
teilen, die der Aufenthalt der engliſchen Flotte im Mittelmeer
im Falle einer Blockade mit ſich bringen könne. Dagegen werde
dieſe Ablehnung als „unpolitiſch” betrachtet, da ſie in gewiſſem
Maße jeder Möglichkeit einer wirkſamen Anwendung des Artikels
16 die Tür verſperre. Außerdem ſei klar, daß Frankreich, wenn
es ſpäter einmal, wie heute England, eine Blockade gegen ein
anderes europäiſches Land organiſieren wolle, große Mühe haben
werde, eine Einſtimmigkeit im Rat zu erzielen. Die Genfer
aus=
wärtigen Delegierten ſeien der Anſicht, daß eine große
Gelegen=
heit für Frankreich und für die kollektive Sicherheit verloren
gegangen ſei.
Nach den letzken Genfer Sanklionsbeſchlüſſen.
EP. Paris, 20. Oktober.
Die Außenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, und des
„Oeuvre”, Frau Tabouis, berichten übereinſtimmend zu den
geſt=
rigen Sanktionsbeſchlüſſen des Koordinationsausſchuſſes, in
Gen=
fer Kreiſen werde vor allem der Boykott der italieniſchen Ausfuhr
als wirkſam betrachtet. Durch die Unterbindung der Ausfuhr
werde Italien, ſelbſt, wenn die Nichtmitgliedſtaaten ihre Käufe
fortſetzten, nur noch ein Drittel oder ein Viertel des normalen
Deviſen=Anfalles zur Verfügung ſtehen. Die italieniſche
Regie=
rung werde daher entweder die Einfuhren einſtellen, oder ſie aus
der Goldreſerve bezahlen müſſen. Frau Tabouis berichtet weiter,
die Genfer Delegierten ſeien der Auffaſſung, daß die Sanktionen
entweder vollſtändig oder gar nicht angewendet werden müßten,
denn wenn ſie bei ſtrenger Durchführung den Krieg verhindern
könnten, bedeuteten ſie im anderen Falle nur eine Störung der
Wirtſchaft der europäiſchen Staaten, die bereits hart genug durch
die Kriſe heimgeſucht würden.
1,2 Millionen Mann hat Ikalien unker den Waffen.
EP. Rom, 20. Oktober.
Auf Grund einer amtlichen Mitteilung ſtellen die Blätter
feſt, daß in Italien an Land=, See= und Luftſtreitkräften
gegen=
wärtig 1,2 Millionen Mann unter den Waffen ſtehen, davon eine
Million in Italien ſelbſt. Auf Grund der vor einiger Zeit
ver=
fügten Einberufungen aus den Jahrgängen 1911 bis 1914 konnten
die Diviſionen auf Kriegsſtärke gebracht werden. Außerdem iſt
keine Beurlaubung der Jahrgänge 1911 bis 1914 vorgeſehen,
wäh=
rend bereits die Müſterungen für den Jahrgang 1915 im Gang
ſind, der demnächſt einberufen wird. Außer den Freiwilligen=
Diviſionen ſind bisher wie hervorgehoben wird, nur fünf
Divi=
ſionen der regulären Armee nach Oſtafrika entſandt worden.
Ein privakes Schreiben Muſſolinis an Laval!
DNB. Paris, 20. Oktober.
Das Oeuvre veröffentlicht ohne nähere Quellenangabe eine
Meldung aus Genf, die beſagt, der italieniſche Botſchafter in
Paris, Cerutti, habe bei ſeinem letzten Beſuch dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten ein privates Schreiben Muſſolinis übergeben
in dem der Duce mitteilt, daß nach ſeiner Anſicht die Zeit der
Vermittlung noch nicht gekommen ſei, die engliſche Oeffentlichkeit
ſei noch zu aufgeregt, und man warte daher am beſten ab, er,
Muſſolini, zähle aber in Zukunft auf die Mitarbeit Frankreichs.
„Wir ſehen neue abefſiniſche Truppen
Vom Sonderkorreſpondenten
der United Preß, Webb Miller.
* Asmara, 20. Okt. (United Preß.)
Die italieniſchen Beobachtungsflugzeuge bringen von ihren
Flügen hinter die gegneriſchen Fronten täglich Meldungen, die
darauf hindeuten, daß die Abeſſinier durch ſtärkere
Truppen=
anſammlungen im Norden einen energiſchen Widerſtand gegen
einen weiteren italieniſchen Vormarſch vorbereiten. Man hat
beobachtet, daß zahlreiche Abteilungen ſich nordwärts bewegen,
Ihr Hauptziel iſt der Talkeſſel von Tembien, der zirka 80 Klm.
ſüdlich von Adua liegt. Man glaubt, daß Ras Kaſſa, der
Ober=
befehlshaber der Truppen, ſich dort konzentriert. Man hat aber
auch feſtgeſtellt, daß weiter ſüdlich von Adua abeſſiniſche Truppen
auf dem Marſch nach dem Norden ſind.
Die italieniſchen Flugzeuge haben ihre Erkundungen auch
nach dem nordweſtlichen abeſſiniſchen Gelände ausgedehnt. Dort
gelang es, den vorliegenden Berichten zufolge, in dem dortigen
Biru=Gebiet im Anmarſch befindliche abeſſiniſche Abteilungen mit
Bomben zu belegen und zu zerſtreuen. Eines der Flugzeuge warf
auch Bomben auf das ſüdweſtlich von Jakutan gelegene
Truppen=
lager, das in Flammen aufging, während andere Flugzeuge ein
Munitionslager bombardierten.
Laval wiedergewähll.
Erſte Ergebniſſe der Senakswahlen in Frankreich.
Von dem erſten Wahlgang der Senatswahlen in Frankreich
liegen bisher folgende Einzelergebniſſe vor:
Im Departement Seine wurde Miniſterpräſident Laval
wider Erwarten ſchon im erſten Wahlgang wiedergewählt, Außer
ihm kamen nur noch ſieben Vertreter der in der ſogenannten
Volksfront zuſammengefaßten Linksparteien, unter ihnen der
ehe=
malige Miniſterpräſident Steeg (Radikal) durch Außerdem
wurde Laval im Departement Puy=de=Döme gewählt. —
Juſtiz=
miniſter Bérard, der der rechtsſtehenden Republikaniſchen Union
angehört, war im Departement Baſſes Pyrenées ebenfalls im
erſten Wahlgang erfolgreich. Der ehemalige Miniſterpräſident
und Finanzminiſter Caillaux wurde in ſeinem Heimat=
Departement Sarthe wiedergewählt. Auch der frühere Präſident
der Republik, Millerand, deſſen Senatsſitz als umſtritten
galt, kam im Departement Orne bereits im erſten Wahlgang
durch.
Im Departement Haute Saöne wurde Senatspräſident
Jeanneney, um deſſen Sitz ein äußerſt ſcharfer Kampf geführt
worden war, wiedergewählt. Im Seine=Departement konnte der
bekannte Kommuniſtenführer Cachin einen Sitz erringen.
Vom Tage.
Nachdem erſt im Auguſt dieſes Jahres im Dithmarſchen der
Adolf=Hitler=Kog ſeiner Beſtimmung übergeben werden konnte,
iſt jetzt im Kreiſe Eiderſtedt bei Tating ein weiterer Kog
fertig=
geſtellt worden: Der Hermann=Göring=Kog. Unter dem
reſtloſen Einſatz aller Kräfte ſind dem Meere 550 Hektar Neuland
abgerungen worden, auf dem Bauern, Arbeiter und Handwerker
eine neue Heimat finden werden.
Der vom Verbandsführer der Deutſchen Sängerſchaft Pfarrer
Pg. Hoheyde=Breslau einberufene Bundesführertag hat in
Leip=
zig die Auflöſung der Deutſchen Sängerſchaft (
Ver=
band der waffenführenden und farbentragenden Sängerſchaften
an deutſchen Hochſchulen) und die gleichzeitige Ueberführung ihrer
aktiven Mitglieder in den NSDStB. beſchloſſen.
Die Deutſche Landsmannſchaft hatte eine
Sonder=
tagung nach Koburg einberufen. Die Verbindungen waren durch
etwa 3000 Landsmannſchafter vertreten. Nach Entgegennahme
der Referate und anſchließender Beratung wurde beſchloſſen, im
Intereſſe des Ganzen die Deutſche Landsmannſchaft
aufzulö=
ſen und ſie in den NSDStB. einzugliedern.
Die Hitlerjugend hatte am Sonntag einen großen Tag.
Er brachte die feierliche Weihe der „Paul von
Hinden=
burg=Jugendherberge” in Hannover und ferner die
Uebergabe von 26 weiteren Jugendherbergen im Reich.
Das Olympia=Flugzeug mit Dr. Diem. Dr. Zapf
und Dr. Breitmeyer an Bord iſt, nachdem es die Akropolis
über=
flogen hatte, auf dem Flughafen Tatoi bei Athen gelandet.
Zum Empfang hatten ſich Vertreter der griechiſchen
Sportbehör=
den, der Geſandtſchaft ſowie der Leitung der NSDAP.
einge=
funden.
Der Streik der Bergleute in Südwales fand
nach der Erfüllung der Forderungen der Bergarbeiter ſein Ende.
Die Bergleute waren zum Teil bis zu acht Tagen unter der Erde
geblieben, um ihre Forderungen auf Nichteinſtellung
nichtgewerk=
ſchaftlich organiſierter Arbeiter durchzudrücken. Sie wurden bei
ihrem Wiedererſcheinen an der Oberfläche von ihren Verwandten
freudig begrüßt.
In einer Sandgrube bei Souillac in der Nähe von Cahors
wurden am Sonntag nachmittag 16 Schüler einer
Landwirt=
ſchafts= und Handwerkerſchule, die zur Strafe Kies und Ton
abbauen mußten, durch niedergehende Erdmaſſen verſchüttet. Fünf
der Schüler wurden getötet und zwei ſchwer verletzt.
In Guadalajara, im mexikaniſchen Staate Jalisco ſind 31
Geiſtliche, die hauptſächlich aus den Staaten Michoacan und
Co=
lima ſtammen, bei einer Zuſammenkunft in einem Privathauſe
verhaftet worden. Sie werden beſchuldigt, eine Verſchwörung
gegen die Bundesregierung angezettelt zu haben. Bei ihnen
wur=
den zahlreiche Propagandaſchriften, die ſich gegen den
ſozialiſti=
ſchen Schulunterricht wenden, beſchlagnahmt.
Seite 2 — Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 21. Oktober
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 21. Oktober 1935
Die Sammelwagen kommen!
In den nächſten Tagen fahren die Sammelwagen durch
nach=
folgende Straßen. Jede Familie denke bei Neuanſchaffung von
Winterſachen an unſere Hilfsbedürftigen und gebe alles noch
Ver=
wendbare und Entbehrliche den Sammelwagen mit. Das
Winter=
hilfswerk bittet, die Pakete mit der Adreſſe zu verſehen und in
dieſelben ein Inhaltsverzeichnis zu legen.
Montag den 21. Oktober 1935:
Schloßgartenſtraße, Pallaswieſenſtraße (öſtl. Frankfurter Str.),
Schlageterſtraße (weſtl. Pankratiusſtraße). Ploenniesſtraße,
Schloß=
gartenplatz, Mollerſtraße, Schwanenſtraße, Liebfrauenſtraße (weſtl.
Pankratiusſtr.) Barkhausſtraße Dietrich=Eckart=Platz, Schuknecht=
ſtraße Eckardſtraße, Arheilgerſtraße, Gardiſtenſtraße, Löffelgaſſe,
Ruthsſtraße. Fuhrmannſtraße, Beckerſtraße, Kaupſtraße (weſtl.
Pan=
tratiusſtraße). Pankratiusſtraße, Elfeicherweg. Arheilgerweg,
Friedberger Straße, Gießener Straße, Büdinger Straße,
Hochſchul=
ſtraße.
Dienstag, den 22. Oktober 1935:
Alexanderſtraße, Dieburger Straße, Hohlerweg, Alfred=Meſſel=
Weg, Mendelſohnweg, Breitwieſenberg, Voglerweg, Regerweg,
Weberweg, Heinrich=Rink=Weg. Heinz=Heim=Weg, Löwenſternweg,
Rodinghweg, Flotowſtraße, Schilbachweg, Ziegelbuſchweg, Im
Emſer, Aeußere Ringſtraße (nördl. Dieburger Straße),
Speſſart=
ring, Schlageterſtraße (öſtl. Pankratiusſtraße) Liebfrauenſtraße
(öſtl. Pankratiusſtraße), Kittlerſtraße, Taunusſtraße,
Lichtenberg=
ſtraße, Heinheimerſtraße, Riegerplatz, Mauerſtraße,
Magdalenen=
ſtraße, Kaupſtraße (öſtl. Pankratiusſtraße) Wenckſtraße,
Müller=
ſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Kranichſteiner Straße, Kaſtanienallee.
Mittwoch, den 23. Oktober 1935:
Landgraf=Georg=Straße Kl. Ochſengaſſe, Gr. Ochſengaſſe,
Schloßgraben, Schloßgaſſe, Geiſtberg, Obergaſſe, Rundeturmſtraße,
Sackgaſſe, Gr. Kaplaneigaſſe (nördl. Landgraf=Georg=Straße),
Mühlſtraße, Stiftsſtraße (nördl. Landgraf=Georg=Straße),
Scholl=
weg, Lucasweg, Nicolaiweg, Olbrichweg, Alexandraweg, Prinz=
Chriſtians=Weg, Erbacher Straße, Beckſtraße (nördl. Darmſtraße),
Dreibrunnenſtraße, Wingertsbergſtraße, Fiedlerweg, Seitersweg,
Speſſartring (ſüdl. Dieburger Straße), Aeußere Ringſtraße (ſüdl.
Dieburger Straße).
Neuerwerbungen der Stadlbücherei, Pädagogſtr. 1.
(Auswahl.)
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstag von 11 bis
12.30 Uhr, 16 bis 19 Uhr: Dienstags und Freitags von 11
bis 18 Uhr: Mittwochs und Samstags von 11 bis 12.30 Uhr.
Hans Bäcker: Deutſchland und das Abendland. 1935. 7 Ph
50. Bhagavadgita: Der Sang des Hehr=Erhabenen. Uebertr.
und erläutert von Rud. Otto. 1935. 40 R 365. A. E.
Brinck=
mann: Albrecht Dürer. Landſchaftsaquarelle. 1934 40 Kg 324.
Friedrich Burgdörfer; Bevölkerungsentwicklung im
Drit=
ten Reich. Tatſachen und Kritik. 1935 80 Fp 15. Paul Eipper:
Prangender Sommer im deutſchen Wald. 1933. 1 Dz 193. Fritz
Fetzer: Oelpolitik der Großmächte unter kriegswirtſchaftlichen
Geſichtspunkten. Das japaniſche Beiſpiel. 1935. 10 Fp 110.
Adal=
bert R. von Gorne: Die Kriegsflotten der Welt und ihre
Kampfkraft. 1935. 5 Bk 28. K. Haenſel und R. Strahl:
Außenpolitiſches ABC. Ein Stichwörterbuch. 1935. 12 Fv 35.
Kurt Heſſe: Der kriegswirtſchaftliche Gedanke. 1935. 110 Bk
150. Fritz Hohm; Flugzeug in Sicht — Flugzeug erkannt!
Flugzeuge der europäiſchen Staaten im Bild und Schattenriß. 1935.
90 Bk 15. Houſton-Mount=Evereſt=Expedition
1933. Der erſte Flug über den Mount Evereſt. 1934. 30 Ca 120.
Harry Keßler: Geſichter und Zeiten. Erinnerungen. 1. Band:
Völker und Vaterländer. 1935. 5 L 4215. Otto
Koellreut=
ter: Deutſches Verfaſſungsrecht. Grundriß. 1935. 30 Fp 355.
Werner Milch: Sophie La Roche. Die Großmutter der
Bren=
tanos. 1935. 5 L 4915. Eberhard Wolfg. Möller:
Be=
rufung der Zeit. Kantaten und Chöre. 10 Ac 2745. Hans A.
Münſter: Zeitung und Politik. Eine Einführung in die
Zei=
tungswiſſenſchaft. 1935. 90 Fp 70. Walter Nehring: Panzer
und Motor in fremden Heeren. 1935. 60 Bk 42. Komakichi
Nohara: Das wahre Geſicht Japans. Ein Japaner über Japan.
1935. 145 Cz 542. Hans Retzlaff: Deutſche Bauerntrachten.
1934. 7 Cz 308. Karl Römermann: Die induſtrielle
Kriegs=
wirtſchaft Englands 1914—1918. 1935. 110 Bk 250. Theobald v.
Schäfer: Ludendorff. Der Feldherr der Deutſchen im
Welt=
kriege. 1935. 80 Bd 828. Karl Scheda: Deutſches Bauerntum.
Sein Werden, Niedergang und Aufſtieg. 1935. 5 Bd 395.
Wal=
ter von Schoen: Auf Vorpoſten für Deutſchland. Unſere
Kolo=
nien im Weltkrieg. 1935. 70 Bk 84. E. von Spiegel: Meere,
Inſeln, Menſchen. Vom Seekadetten zum U.=Boot=
Kommandan=
ten. 1934. 5 L 6955. E. Teuchert u. E. W. Haupt: Muſik=
Inſtrumentenbunde in Wort und Bild. 1924. 15 Km 165. P.
Vauthier: Die Kriegslehre des Generals Douhet. 1935. 1 Bk
269 Stia Weßlen: Im Tal der Königsadler. 1 Dz 815.
Gi=
ſelher Wirſing: Köpfe der Weltvolitik 1935 9 B 418. Paul
Wolff: Ins Land der Franken fahren. Eine Mainreiſe 1934.
15 Cz 80. Heinrich Zerkaulen: Sächſiſche Königsſchlöſſer.
1934. 50 Kg 243. Anton Ziſchka: Der Kampf um die
Welt=
macht Baumwolle. 1935. 10 Fp 498.
Teppiche —Keramik — Blumen.
Eine Sonderſchau im Fürſtenſaal.
In geradezu märchenhaft anmutender Weiſe iſt der
Fürſten=
ſaal in eine Teppichſchau umgewandelt, die verſchönt wird von
keramiſchen Gegenſtänden und Blumenarrangements. Die Firma
Tritſch u. Heppenheimer (Grafenſtraße 23½) hat in
ge=
ſchmackvoller Aufmachung eine Auswahl unſerer heimiſchen
Tep=
nich=Induſtrie ausgeſtellt, die das lebhafteſte Intereſſe aller
Be=
ſucher findet. In der Diele ſind beſonders ſchöne Kokosteppiche,
apparte Gilde=Muſterungen in jeder Farbtönung
zuſammenge=
ſtellt. Der Vorraum des großen Saales birgt außer einer
Kol=
lektion einfachere Muſter, Läufer uſw., eine Biedermeier=Ecke mit
paſſenden Tapetenmuſtern. Der Fürſtenſaal ſelbſt iſt aufgeteilt
in einzelne Abteilungen, in denen die verſchiedenſten Gilde=
Fabrikate untergebracht ſind. Die Wände ſind mit rieſigen
Tep=
vichen beſpannt. man findet die modernſten Ausführungen der
Vorwerk=, Adorf=, Anker=, Beſſemer= uſw. Fabrikate in Boucle
oder Plüſch, weiter wunderbare chineſiſche oder orientaliſche
Mo=
tive. Prachtexemplare für jeden Geſchmack, daneben Divandecken,
Brücken, kurz alle Teppichwaren, die geeignet ſind, ein Heim
ge=
mütlich und heimiſch auszugeſtalten. Beſonders ſchön iſt die
Bühne hergerichtet, auf der ſich eine Sonderſchau echter
Orient=
teppiche befindet. Neben echtem Kelim, ſind Bochaſa und Kirman
zu ſehen. — Zwiſchen all dieſen Herrlichkeiten, die vor allem
einen Einblick geben in die hohen Leiſtungen unſerer heimiſchen
Teppich=Induſtrie, die dem Orient durchaus nicht nachſteht (ig ihn
beute ſogar beliefert), ſind in geſchmackvoller Weiſe, herrliche
keramiſche Gegenſtände aller Art und Teewagen von der Firma
Louis Noack Nachf. (Eliſabethenſtraße 12) verteilt und die
Firma Herm. Schulz (Erbacherſtr. 101) hat mit wundervollem
Blumen= und friſchem Grünſchmuck den Eindruck der Schau noch
erhöht. Die Ausſtellung, die bis einſchließlich 27. Oktober geöffnet
iſt, dürfte beſonders die Frauen ſtark intereſſieren.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS. Dien=22. Oktober Anfang 20 Uhr. Ende gegen 2230 Uhr. — N
Kulturgemeinde II. 3. Vorſt.: „Die Pfingſtorgel”
Eine bayeriſche Moritat von Alois Joh. Lippl. Mittwoch,
23. Oktober Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. — Haupt=
miete B. 5. Vorſt.: „Der Barbier von Bagdad”.
Komiſche Oper von Peter Cornelius. KLEINES HAUS.
J.‟
22. Oktober Anfang 20 Uhr. Ende 23 Uhr. NS. Kulturgem.
MI, 2. Vorſt.: „Der Waffenſchmied”, Komiſche Oper
von Albert Lortzing. Möt
3. Oktober Anfang 20,00. Ende 22.45 Uhr. — Zuſatzmiete V.
3. Vorſt.: „Onkel Theodor”, Komödie von Selma
Lagerlöf.
*Der Betrieb — Keimzelle der Wirtſchaft
Verkrauensraksſchulung.
Eine Feierſlunde im Städliſchen Saalbau.
Die Kreisſchule 10 der Deutſchen Arbeitsfront eröffnete geſtern
vormittag mit einer Feierſtunde im Städtiſchen Saalbau die
dies=
jährige Vertrauensratsſchulung. Der Saal war mit den
Be=
triebsführern und Vertrauensmännern und den ſtellvertretenden
Vertrauensmännern der Betriebe im Kreiſe Darmſtadt dicht
be=
ſetzt. Zahlreiche NSBO.=Fahnen nahmen nach dem Einmarſch
auf der mit Hakenkreuzſymbolen und Grün geſchmückten Bühne
Aufſtellung.
Kreisſchulungswalter Bernhardt hieß an Stelle des
er=
krankten Kreiswalters Keßler die Erſchienenen herzlich
willkom=
men. Er ergänzte das den Betrieben zugegangene Programm
der diesjährigen
Einzelheiten, gab bekannt, daß die in den erſten Novembertagen
beginnende Schulung nicht nur
weltanſchaulicher=
ſondern auch fachlicher Art ſein werde, und wünſchte der
Feierſtunde einen guten Verlauf.
Gauſchulungswalter Pg. Demmer erörterte anſchließend in
einer nahezu zweiſtündigen Anſprache in klarer und eindringlicher
Form die Grundlagen des Nationalſozialismus
und die Aufgaben der Vertrauensmänner. Er ſagte
unter anderem: Heute geht durch ganz Deutſchland der Ruf an
die Vertrauensräte zur Schulung. Sie bedeutet nichts anderes,
als die innerliche Gleichrichtung der Menſchen in der
Wirt=
ſchaft, die Erziehung zum einheitlichen Denken und Handeln. Es
iſt unbedingt notwendig, daß die Gedankengänge, die früher das
wirtſchaftliche Leben beherrſchten umgeformt und unter dem
Geſichtspunkt der einheitlichen
nationalſozialiſti=
ſchen Idee neu geſtaltet werden. Man war verſucht, die
wirtſchaftlichen Zuſammenbrüche als Erſcheinung einer
zwangs=
läufigen Entwicklung hinzuſtellen, anſtatt zu erkennen, daß die
Menſchen und die von den Menſchen geſchaffenen Syſteme ſelbſt
die Schuld trugen. Der Verſuch, auf allen Gebieten aus dem
Chaos herauszukommen, blieb vergeblich, bis das Schickſal
Deutſch=
land den Führer gab. Es hatte die innerliche
Ausrich=
tung des deutſchen Volkes gefehlt, die einheitliche
Weltanſchauung. So, wie in der Natur ein ehernes,
uner=
bittliches Ordnungsgeſetz herrſcht, ſo auch unter den Menſchen. Er
muß erkennen, daß er kein Einzelweſen iſt, ſondern unlösbar in
einer Gemeinſchaft lebt, dem Volke — Menſchen gleichen Blutes
und gleichen Denkens, die deshalb auch einen einheitlichen
Geſtal=
tungswillen in ſich tragen, und die ſich ſolange behaupten, ſolange
ſie die Grundlage ihres Lebens, das Blut, rein
erhalten. Das Volk iſt gleichſam ein Lebeweſen, das
einem recht ſpäten Entwicklungszeitpunkt zur wahren Erke
ſeiner Gemeinſchaft gelangt. Das Verhängnis der
deutſche=
wicklung war es, daß das geſunde Führertum von artfremde
flüſſen durchſetzt, in der Verantwortung gegenüber der Sck
gemeinſchaft erſchüttert wurde und vergaß, daß Menſchen 9
Blutes auf Gedeih und Verderb mit einander verbunden ſin
Urſache des Zuſammenbruchs war die Zerſtörung der Blutst
lage des Gemeinſchaftslebens durch artfremde Einflüſſe.
tragen wir die herrliche Erkenntnis in uns, daß wir wies
Volk geworden ſind und im Begriffe ſtehen, den kräftezerſtö.
materialiſtiſchen Ich=Glauben zu überwinden. Heutee
die Form wieder einen Inhalt, heute gehen wi
mehr achtlos aneinander vorbei. So. wie auch der Weltkr
große, echte Kameradſchaft, die eiſerne Pflichterfüllung m.
Ziele des inneren Friedens unſeres Volkes gebracht hatte.
ſo iſt der Kampf des Führers und die nationalſozialiſtiſche
lution zu verſtehen, die, wie jede echte Revolution, ein ſté
Vorwärtsbewegen in der Richtung der vorhandenen natru
Entwicklung des Volkes iſt. Sie iſt erſt dann abgeſchloſſer,
der letzte Deutſche Nationalſozialiſt geworden iſt.
Wirtſchaft nun iſt nichts anderes als ein lebenb
Organ des lebendigen Organismus Volk.
ſchaft iſt ſo zu geſtalten, daß ſie auch wirklich dem Volke
kann. Jeder gibt ſeinen Teil und ſeine Kraft, damit das
Volk leben kann, das gibt dem eigenen Leben einen an
tieferen Sinn. Der Betrieb iſt die Keimzell
Wirtſchaft, wie die Familie die des Volkes
Menſchen im Betrieb müſſen gleichgerichtet ſein und an e
Strang ziehen. Darum hat der Führer das Geſetz zur Erh
der nationalen Arbeit geſchaffen. Der Name Vertraz
rat verpflichtet, einerſeits zum deutſchen Sozialismu
dererſeits zur Steigerung des wirtſchaftlichen Erfolges. Amt
iſt Richtſchnur: der dauernde Zukunftserfolg, der nicht zusut
vergänglicher Augenblickserfolge geſchmälert werden darf.
Gauſchulungswalter Demmer ſchloß ſeine mit ſtarkem 2
aufgenommene Anſprache mit dem Appell an die Verſamr9
Wegbereiter zu ſein, ſich des Vertrauens der Gefolgſchaß
würdig zu erweiſen und im Intereſſe der Arbeitskamera!
der Schulung die weltanſchauliche und fachliche Vertiefum?e‟
erwerben.
Deut
Für eine würdige muſikaliſche Umrahmung der Feiern gund
die mit einem Treuegelöbnis zum Führer ausklang, ſorgtau schy
beſtens bekannte Schnurrbuſch=Quartett mit dem / oſt
Satz des Streichquartetts Opus 18 Nr. 1 von Beethoven
u=
den Variationen aus dem Kaiſerquartett von Haydn, ſon/5!)e
tüchtige Werkschor und Werksmuſikzug von Rö
Haas A.=G. (Leitung: Emich und Grünewald) m
Männerchören „Wie lieb ich dich, mein Vaterland” und „Munalia
ſches Lied”.
Darmſtadt brauchk eine Jugendherberge!
* Am Sonntag vormittag veranſtaltete die HJ. gemeinſam
mit dem Jugendherbergsverband in dem
herbſtlich=
ſchönen Orangeriegarten eine große Kundgebung für das
Jugend=
herbergswerk. Der große Saal im Orangeriehaus war dicht mit
friſcher deutſcher Jugend beſetzt, alle Gliederungen der HJ. waren
vertreten. Vor den Fahnenabordnungen hatte der
Jungvolk=
muſikzug Aufſtellung genommen, der mit flottem Spiel die
Kundgebung umrahmte.
In Hannover weihte zur gleichen Zeit der
Reichsjugend=
führer Baldur von Schirach eine große, neuerbaute
Jugendherberge ein. Die hiermit verbundene Veranſtaltung und
die Rede des Reichsjugendführers, die auf alle deutſchen Sender
übertragen wurde, hörten die Verſammelten im
Gemeinſchafts=
empfang an. Der Reichsjugendführer nahm hierbei die
Gelegen=
heit wahr, grundlegende Gedanken über die ethiſche Bedeutung
des Jugendherbergwerks auszuſprechen und zi betonen, daß die
neuen Jugendherbergen im nationalſozialiſtiſchen Geiſt
entſtan=
den ſind und nicht primitive Uebernachtungsſtätten darſtellen,
ſondern ſich in Zweckmäßigkeit und Schönheit zu einem
harmoni=
ſchen Ganzen vereinen. — Die neue Jugendherberge in
Hanno=
ver trägt den Namen von Hindenburg, zur Erinnerung an
den großen Toten, dem die Stadt Hannover zu einer zweiten
Heimat geworden war und der das Jugendherbergswerk ſtets
warmherzig gefördert hat.
Bannführer Freudenberg=Darmſtadt ſetzte ſich dann
in einer kurzen Anſprache ebenſo energiſch wie überzeugend für
die Schaffung einer würdigen Jugendherberge in Darmſtadt ein.
Darmſtadt beſitzt keine Jugendherberge, die den notwendigen
An=
forderungen der Jugend entſpricht. Wir haben in Darmſtadt
nur behelfsmäßige Schulräume, die immer wieder ausgeräumt
werden müſſen und nur eine begrenzte Zahl von Jugendlichen
aufnehmen können. Die Folge iſt, daß jugendliche Wanderer in
der Umgebung untergebracht werden müſſen oder durch
Darm=
ſtadt überhaupt nur durchwandern! Es iſt dem Bannführer der
HJ. unbedingt beizuſtimmen, wenn er die Anſicht vertritt, daß
in Darmſtadt Gelände und Gebäude zur Verfügung ſtehen, die
zu einer ordentlichen Jugendherberge ausgeſtaltet werden
kön=
nen. Pg. Freudenberg erklärte ſchließlich, daß gemeinſam mit
dem Jugendherbergsverband, der ja letzten Endes eine
Organi=
ſation der HJ. ſei, mit aller Deutlichkeit und in aller
Oeffentlich=
keit die Forderung nach einer Darmſtädter Jugendherberge, die
ſich zugleich für Schulungs= und Wochenendkurſe eigne, erhoben
werden müſſe. Auch in Darmſtadt brauchen wir eine
Jugendherberge!
Nach dem Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die Kundgebung
mit dem Lied der HJ.
Kunſthalle am Rheinkor.
Ausſtellung Klaus Wrage.
er 4.0
Winter-Ausgabe 1935
preis 70 Pfennig (
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater bringt einen Film, der für Sie ein
un=
vergeßliches Erlebnis bleiben wird: „Vergiß mein nicht”
mit Benjamino Cigli. Magda Schneider, Peter Boſſe.
Jugend=
liche ab 14 Jahren zugelaſſen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute Carl Zellers unſterbliche
Operette „Der Vogelhändler” mit Maria Andergaſt, Wolf
Albach Retty, Lil Dagover. Bei dieſem entzückenden Film gehen
alle Herzen mit — alles jubelt und iſt beglückt.
In der Kunſthalle am Rheintor wurde geſter,
Ausſtellung eröffnet, die allein durch ihr Thema ſtarkes /
eſſe wecken wird: Der Niederdeutſche Klaus Wraget
ſeine Edda=Blockbücher; wir ſehen die zwiſchen 192
1931 entſtandenen Holzſchnitte zum Wölundlied und zu ,0 2
hilds Helfahrt und die Radierungen zum Mühlenlied der
jeweils in engſter Verbindung mit dem Text, den Wrag
Genzmerſchen Faſſung entnimmt. Es iſt alſo ein ganz gewal,
Gau Nor
Thema, das dem graphiſchen Werk des Künſtlers zugrundaß
Eine ebenſo große künſtleriſche Geſtaltungskraft gehört R
dieſes Thema zu bewältigen. Der Text, in dem ſich Wor-//outg
Zeilen wie Felsblöcke türmen, erſchlägt bei der bildlichen 911,
ſtellung unbarmherzig alles, was kleinlich gedacht oder /00u M
geführt iſt. Ganz gewiß war es nicht Zufall, daß Wrag
(mit einer Ausnahme) den Holzſchnitt gewählt hat: der
ſchnitt iſt ja von vornherein für eine allzu realiſtiſche Tu
lungsweiſe nicht günſtig, gibt dafür aber großartigſte M.
keiten für die Darſtellung des Unwirklich=Viſionären. J
zelnen Blättern hat der Künſtler in dieſem Sinne Gültig?
ſchaffen. Immer da wo er — dem Werkſtoff und der Beſ0
heit ſeiner Bearbeitungsweiſe getreu — das Herbe, ohf,
Heldiſche geſtaltet, wo er mit ſparſamer, kräftiger
Linä=
einem Zuge formt, kommt ſeine Darſtellung dem Edda=Texz0
Die dräuende Kraft des gefeſſelten Wölund, ſein wuchtiger 9
beim Zuwerfen der Truhe, das aus dem Dunkel heraustr.”
Haupt des einäugigen Odin — das ſind einige von I.
Blättern. Es gibt dann auch andere, die nicht befriedigen krußan Oſtpr
weil hier eine kleinliche Wirkung geſucht iſt, die dem Text 4und
über nicht ſtandhält. Bei der Darſtellung der weibliche „Ausberg
ſtalten (z. B. Brynhild und Gudrun im Bade) komn /hleberg
Künſtler meiſt in die Gefahr, die Geſtalten in unlebenſt ork I,
ſentimentalen Geſten erſtarren zu laſſen, oder er verliee 40eburg
etwa bei der Darſtellung eines Innenraums an Kleinig.M EV.D
die dann doch wieder ungelöſt, unbewältigt wirken. — Ar=/0a 172
den Holzſchnitten zu der Blunkſchen Ballade „Die Fra /00 Brat
dem Holm” beſtätigen uns einige Blätter dieſe zuletzt erwäz 92
Eindrücke, ebenſo wie uns hier eine großzügig bewegte S00.
nacht wieder die Stärke des Künſtlers zeigt. — Starken ſ0uu Ech
druck, vielleicht beim zweitmaligen Durchwandern der Scha ½ Gleiw
mehr als beim erſten Rundgang, hinterlaſſen einige Blätten/1,
den Mühlenlied=Radierungen. So ein Blatt wie „Die Mch?2.
mahlten mit mächtiger Kraft” iſt von einem großen Zu0u Sach
Bewegung durchzogen! Und ſo iſt es noch bei einigen an Ruha 9
bei denen das Kreiſen der Mahlſteine, das Stemmen gege=/t EC.
Laſt ſich durch das ganze Bild fortſetzt.
Viel anſpruchsloſer im Vorwurf ſind die 1935 entſtam!
Hamburger Holzſchnitte, wo es nur um die V0 Pom
unpathetiſche Wiedergabe der engen Straßenzüge mit ihrem/ SC.
giebeligen Häuſern geht. Eine Reihe von Steinzeichnungu
unter dem Titel „Wanderung durch Deutſchlang” Stolp
ſammengefaßt: es ſind Landſchaften, die unbeſchwert und zu urg
lich bewegt, mit deutlichem Sinn für große Linienzüge wie.
gegeben ſind (ein Bild wie der Rheinbogen bei Lorſch mi 700M
etwas ſpitzig=krauſen Ornament der Baumzweige ſteht?
ziemlich vereinzelt darunter) Auch einige Aquarell.
Künſtlers hängen im Oberlichtſaal; ſehr fein, in Farbe7M Nor
Linie frei und gelöſt, wirken ſie wieder ganz anders au /,/ac
als die herbere graphiſche Kunſt.
Im Vordergrund des Intereſſes werden aber wohl für. 9 Meſ
Beſucher die Edda=Blockbücher ſtehen, und dieſes Intere) M
gerechtfertigt, wenn auch die Geſtaltung des großen
Thema=
noch mit ſehr wechſelndem Erfolg verſucht iſt.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute den größten
und ſchönſten Film des vergangenen Jahres: „Peer Gynt”
mit Hans Albers, Marieluiſe Claudius, Olga Tſchechowa.
Das Reſi=Theater zeigt zum erſten Male die weltberühmte
amerikaniſche Filmkünſtlerin Katherine Hepburn in „
Morgen=
rot des Ruhms” (Morning glory) mit Adolphe Menjou und
Douglas Fairbanks jun.
— Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft eröffnet. h. Meie
Montag, 20 Uhr, im Feſtſaale Sandſtraße 10 ihr ausc 0
netes Winterprogramm mit dem Lichtbilder=Vortrag von Z
Wohlenberg= Frankfurt über das hochaktuelle Thema
Innern Abeſſiniens‟. Die Dauerkarte (Preis für
Veranſtaltungen 8 RM. für Saal und 12 RM. für Mic
merierten Sperrſitz) berechtigt zum unentgeltlichen Beſuch
Vortrags und der ſämtlichen Veranſtaltungen des We
Dauerkarten und Tageskarten bei Buchhandlung Bergſträße.
an der Abendkaſſe.
— Hausfrauenbund. Zu der morgen Dienstag, abends
3ho
im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Frauenverſammlun) ſch
NS. Frauenſchaft ſind unſere Mitglieder herzlich eingelade
ſpricht die finniſche Schriftſtellerin Frau Ellen Klat”
Helſingfors über die Arbeit der Frau in Finnland, ſowie
eigene Tätigkeit in Deutſchland. Umrahmt wird die Vert”
lung von gymnaſtiſchen Vorführungen, bei denen die Gaure
tin für Leibesübungen, Frau Feldhus=Frankfurt (M.) ſp.n
Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreiches Erſcheinen.
Nontag, 21. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 290
Sianet Meels!
Sieg dorr Pagutien
Die Fußball=Ergebniſſe.
Die Preiskräger
Reiufself Mckt onne Safwaclen.
Länderſpiel.
MLeipzig:
Deutſchland — Bulgarien 4:2 (2:0).
fundespokal=Vorrundenſpiel.
DSchwerin:
Oſtpreußen — Nordmark 4:1 (1:1).
ddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt.
AGmatia Worms — FSV. Frankfurt . . 4:0,
Bonſſia Neunkirchen — FV. Saarbrücken 4:0,
BK)3 Pirmaſens — Phönix Ludwigshafen 1:0,
Klürs Offenbach — Opel Rüſſelsheim 1:1.
ſau Baden: V. f. B. Mühlburg —
Karls=
rhr FV. 1:0, 1. FC. Pforzheim — Freiburger
W54:1. VfR. Mannheim — Phönix Karls=
Fiht:t.
Gau Württemberg: Spfr. Eßlingen — 1. S.=
3=4. Ulm 2:0, VfB. Stuttgart — Ulmer FV.
5:1. Stuttgarter Kickers — FV.
Zuffen=
hun 4:0, SV. Feuerbach — Spfr. Stutt=
411 2:2.
ſau Bayern: Sppg. Fürth — FC. München
)FC. Bayreuth — ASV. Nürnberg 2:0,
05 Schweinfurt — 1. FC. Nürnberg 1:2,
E. Augsburg — 1860 München 5:2.
ſau Nordheſſen: 1. FC. Hanau 93 — SV.
MMNauheim 4:0, Boruſſia Fulda — Kurheſſen
Mapurg 6:2, Kurheſſen Kaſſel — Heſſen
Hers=
ed1:1, VfB. Friedberg — Kaſſel 03 1:1.
ſau Mittelrhein: Mülheimer SV. — V. f.
föln 3:1, Kölner CfR. — Bonner FV. 0:1,
Fühter SC. 99 — Weſtmark Trier 5:2, Tura
— Köln=Sülz 07 2:2. Eintracht Trier —
Dus. Neuendorf 2:3.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele.
Eintracht Frankfurt — SV. Waldhof 2:2,
7u. 1900 Gießen — Union Niederrad 1:2,
Aluitia Viernheim — Sppg. Cannſtatt 2:1.
ſich Tonſtanz: Lauſanne Sports — Schalke 1904
10:0).
Zußball im Reich.
nu Oſtpreußen: Asco Königsberg — Pruſſia
Smand 1:2. Königsberger STV. — RSV.
6tunsberg 3:3, RSV. Heiligenbeil — VfB.
Käysberg 2:1, Polizei Tilſit — Tilſiter SC.
:4,York Inſterburg — VfB. Tilſit 4:3, RSV.
RAhnburg — RSV. Ortelsburg 1:2, Gedania —
BAIEV. Danzig 2:0, SC. Lauental — Polizei
Dümg 1:2.
ſiu Brandenburg: Hertha/BSC. —
Mi=
nety 93 2:2, Wacker 04 — Vikt. 89 1:2, Blau=
Af — Spandauer SV. 4:0 (Geſ.=Sp.).
an Schleſien: Deichſel Hindenburg
VN Gleiwitz 2:4, VfB. Breslau — Beuthen
09 1:1, FV. Breslau 06 — Preußen Hinden=
Hut 1 2:2.
Gu Sachſen: Guts Muths Dresden
Forina Leipzig 1:2, Polizei Chemnitz —
Dres=
dexv SC. 3:2, SC. Planitz — Spfr. 01
Dres=
den :1, BC. Hertha — Dresdenſia Dresden
4:0
qu Pommern: Stettiner SC. —
Greifs=
ſwohr SC. 1:1. Polizei Stettin — Preußen
Steſin 0:2, Blücher Gollnow — VfL. Stettin 1:3,
Vidit Stolp — Pfeil Lauenburg 10:0, Sturm
Laueburg — Vikt. Kolberg 4:3, Hubertus
Kol=
bex9— Germania Stolp 2:3.
Gu Mitte: SC. 05 Deſſau — Spvg.
Er=
füxt 4:0, 1. FC. Lauſcha — SC. Erfurt 1:0.
WVic 1 96 Magdeburg — Steinach 08 1:2.
Gu Nordmark: In Hamburg Nordmark —
Nilorſachſen 1:3, MSV. Hanſa — Phönix
Lü=
benk :6.
hu Weſtfalen: Weſtfalia Herne — Union
Rolänghauſen 3:1. Germ. Bochum — SV.
Nocſtop 3:0, Spvg. Herten — Preußen
Mün=
geR:1. SuS. Hüſten 09 — Erle 08 6:2.
hu Niederrhein: Schwarz=Weiß Eſſen —
fonna Düſſeldorf 2:3. Turu Düſſeldorf —
Pugen Krefeld 4:3, VfL. Benrath —
Duis=
bueir FV. 08 5:1. Rot=Weiß Oberhauſen —
Bukuia Gladbach 1:0. Union Hamborn—
Haenorn 07 0:0.
6u Niederſachſen: VfB. Peine — VfL. Os=
Ba Mck 3:2, Werder Bremen — VfB. Pankow
Bezirksklaſſe im Gau Südweſt.
ſuppe Südheſſen: Germ. Pfungſtadt —
Olwia Lampertheim 2:2. FC. Egelsbach —
Nulnan nia Pfiffligheim 9:1, VfR. Bürſtadt —
2a MEchwarz=Weiß Worms 1:1, Haſſia Dieburg
S. 1919 Münſter 2:3, SV. 98 Darmſtadt
V. 1913 Bobenheim 5:1.
Euppe Nordmain: Spfr. Frankfurt — Sppg.
92! Eiesheim 4:1, Reichsbahn Rot=Weiß
Frank=
fugr— Poſt=Merkur Frankfurt 3:0, FC. 02
Wyr Rödelheim — Alemannia Nied 0:1, VfL.
Nur 35 000 Zuſchauer beim erſten Fußball=
Län=
derkampf Deutſchland-Bulgarien in Leipzig.
Bulgarien hielt ſich ausgezeichnet.
Ein rauher, ſtürmiſcher Herbſttag lag am
Sonntag über der Meſſeſtadt Leipzig, wo im
VfB.=Stadion der erſte offizielle Fußball=
Län=
derkampf zwiſchen Deutſchland und Bulgarien
ausgetragen wurde. Der nüchterne,
ſtimmungs=
loſe Tag war kein beſonderer Rahmen für das
große ſportliche Ereignis, von dem übrigens im
Stadtzentrum wenig zu bemerken war. Erſt auf
dem Wege nach Probſtheida, wo das VfB.=
Sta=
dion liegt, deutete der verſtärkte Verkehr auf
den ſportlichen Kampf der beiden befreundeten
Nationen hin.
Rund 45 000 Zuſchauer faßt bei voller
Aus=
nützung das Stadion des VfB. Leipzig, doch als
Folge des wenig einladenden und
regendrohen=
den Wetters waren nur 35 000 Perſonen
erſchie=
nen. Von den Hauptmaſten flatterten die
Ha=
kenkreuzflagge, die weiß=grün=rote Fahne der
Bulgaren und zu Ehren des Schiedsrichters
Jwanowitz die ungariſche Flagge im ſtarken
Winde. Während die deutſche Mannſchaft in der
bebanntgegebenen Aufſtellung antrat, hatten die
Bulgaren die Zuſammenſetzung ihrer Elf erſt
am Vortage vorgenommen.
Die deulſche Mannſchaft
lieferte im allgemeinen ein zufriedenſtellendes
Spiel. Sie war recht gut, hatte aber auch einige
Schwächen aufzuweiſen. Buchloh im Tor
be=
kam nicht allzu viel zu tun. Von den beiden
Treffern hätte er den erſten vielleicht
verhin=
dern können. Die Verteidigung Haringer=
Münzenberg arbeitete ausgezeichnet. Der
robuſte Münzenberg iſt die beſte Ergänzung für
den eleganten Haringer. Beim zweiten
bulgari=
ſchen Tor waren die beiden allerdings nicht ganz
bei der Sache. Von den Läufern gefiel wieder
einmal Gramlich am beſten. Der Frankfurter
war eifrig und techniſch ganz auf der Höhe.
Goldbrunner erledigte ſein Penſum
eben=
falls zur Zufriedenheit. Der Neuling
Warn=
ken führte ſich recht gut ein, er fiel nicht
beſon=
ders auf, tat aber ſeine Pflicht. Im Sturm
waren die beiden Außen Lehner und
Sie=
metsreiter die treibenden Kräfte. Lehner
gefiel durch ſeine Schnelligkeit und
Siemetsrei=
ter durch ſein einſatzbereites und zielſtrebiges
Spiel. Den Innenſtürmern Szepan und
Siffling hätte man etwa mehr: Schußkraft
gewünſcht. Der Mittelſtürmer Pörtgen fand
ſich in der deutſchen Reichself noch nicht zurecht.
Er ſteckt noch zu ſehr in der Spielweiſe ſeiner
Schalke=Mannſchaft, in der er das Toreſchießen
gewöhnlich ſeinen Nebenleuten überlaſſen kann.
Die Bulgaren
hatten im Hintertrio ihren beſten
Mannſchafts=
teil. Der Torhüter Maznikoff wehrte
ausge=
zeichnet, die beiden Verteidiger waren ſicher,
aber auch ziemlich hart. In der Läuferreihe tat
ſich der wendige Rafailoff hervor, von den
Stür=
mern gefiel vor allem die linke Flanke, die
ge=
fährliche Situationen vor Buchlohs Tor ſchaffte.
Die ganze Mannſchaft ſpielte mit einem
unge=
heueren Willen, ſie kämpfte bis zum Letzten und
erreichte dadurch auch, daß die Niederlage ſo
ehrenvoll wie nur möglich ausfiel.
Skizzen vom Spielverlauſ.
Der deutſchen Mannſchaft fiel es recht ſchwer,
ins Spiel zu kommen. Vielleicht lag es an dem
ſtarken Wind, der den Flachpaß empfindlich
ſtörte und die beſten Kombinationen zerriß und
zum Leerlauf brachte. Abwehr und Läuferreihe
war gleich mit dem Beginn auf voller Höhe,
da=
gegen vermißte man bei den Stürmern Schneid
und ganzen Einſatz. Eine günſtige Wendung kam
in der 29. Minute. Zu dieſem Zeitpunkt ſchoß
Siemetsreiter das erſte Tor und damit war der
Bann gebrochen. Nun klappte es auf einmal.
Bis dahin war der Kampf ziemlich ausgeglichen.
Lehner und Siemetsreiter ſorgten dafür, daß die
bulgariſche Verteidigung zu tun bebam, auf der
anderen Seite antworteten die Bulgaren aber
bald mit gefährlichen Gegenbeſuchen. Nach einer
halben Stunde „ſtimmte” es endlich einmal im
deutſchen Sturm. Lehner gab zu Pörtgen, dieſer
täuſchte und überließ den Ball Szepan. Der
blonde Weſtfale legte dem Münchener
Siemets=
reiter vor und dieſer verwandelte ohne Zögern
zum 1:0. Gleich nach dem Wiederanſtoß lag
Deutſchlands Sturm ſchon wieder vor dem
geg=
neriſchen Tor. Einen Schuß von Szepan konnte
Bulgariens Torwart nicht weit genug
abweh=
ren, der Ball kam zu Lehner und Siffling, die
ihn faſt gemeinſam über die Linie brachten.
Lehner war um Sekundenbruchteile ſchneller.
Der Augsburger, iſt alſo als der Schütze des
zweiten Tores zu vermerken. Bei dieſem Stand
blieb es bis zur Pauſe. In der 32. Minute hätte
es faſt ein bulgariſches Tor gegeben, Haringer
brachte aber den von Buchloh verfehlten Ball
noch weg.
Nach der Pauſe konnte man erſt den wahren
Kampfgeiſt der Gäſte ſehen. Sie beſchleunigten
das Tempo, beſonders der linke Flügel wartete
mit raſanten Vorſtößen auf. Buchloh bekam auf
einmal alle Hände voll zu tun. Vorerſt konnte
er noch alles retten, aber in der 52. Minute
mußte er ſich zum erſten Male geſchlagen
be=
kennen. Einen Flachſchuß von Stoitſchkoff wehrte
der deutſche Tormann zu kurz ab, der Ball kam
dem Rechtsaußen Patchedjieff ſo ſchußgerecht vor
die Füße, daß er ohne Mühe einſenden konnte.
Dieſer Erfolg gab den Bulgaren Mut, ſie
grif=
fen weiter an und ſteigerten das Tempo noch
mehr. Ihre Bemühungen wurden auch belohnt,
denn in der 63. Minute glückte der Ausgleich.
Einem Vorſtoß von links ſchenkte die deutſche
Verteidigung zu wenig Beachtung und ſo wurde
Buchloh von ſeinem unverhofften Schuß des
Linksaußen Pantcheff überraſcht. Der Kampf
ſtand 2:2. Nun wurde die deutſche Mannſchaft
wieder lebendiger. Sie riß ſich zuſammen und
ſetzte das bulgariſche Tor unter Drck. In der
69. Minute erkämpfte ſie ſich dann wieder die
Führung. Siemetsreiter vollbrachte die beſte
Leiſtung des Tages, als er eine Lehner=Flanke
aus vollem Lauf zum 3:2 verwandelte. Rieſiger
Jubel belohnte die feine, entſchloſſene Tat des
jungen Bayern. Drei Minuten ſpäter wurde
der deutſche Sieg ſichergeſtellt. Siffling ſchickte
das Leder flach nach vorne, Pörtgen ſetzte nach
und drückte im Nahkampf mit dem bulgariſchen
Tormann den Ball mit der Bruſt über die
Tor=
linie. Die letzten Minuten ſtanden noch im
Zei=
chen der deutſchen Mannſchaft. Die Bulgaren
wehrten aber vielbeinig ab und verſtanden es,
das Reſultat zu halten. Der Kampf endete ſomit
mit 4:2 Toren für Deutſchland.
Germ. Frankfurt — VfL. Neu=Iſenburg 7:3,
FSV. 1910 Bergen — Vikt. 1912 Eckenheim 2:1,
SV. 07 Heddernheim — Sppg. 03 Fechenheim 1:0.
Gruppe Südmain: Teutonia Hauſen — FV.
06 Sprendlingen 1:0, SV. 1911 Neu=Iſenburg —
FSV. 06 Heuſenſtamm 3:4, Kickers=Vikt.
Mühl=
heim — Germ. Schwanheim 3:3, Germ. Bieber
— Alemannia Klein=Auheim 3:0, SC. 06
Dietzen=
bach — SV. 02 Offenbach 1:0, 1. FC. 03 Langen
— Blau=Weiß Bürgel 1:2.
Gruppe Rheinheſſen: Haſſia Bingen — SV.
1912 Koſtheim 3:4, Spvg. 1910 Weiſenau —
Spp. Wiesbaden 0:2, 1. FSV. 05 Mainz — Vikt.
Walldorf 2:3, FV. 02 Biebrich — Germ. Kriftel
5:1, Spv. 09 Flörsheim — Fvg. 03 Mombach
2:0, Spv. 09 Mörfelden — Tura 86/06 Kaſtel 2:0.
Gruppe Pfalz=Oſt: Pfalz Ludwigshafen —
VfL. Neuſtadt 2:0, Mutterſtadt 08 — 04
Lud=
wigshafen 1:2. FG. 03 Ludwigshafen — FV.
Speyer 1:0, FG. 1914 Oppau — Kickers
Fran=
kenthal 1:1, TSG. Rheingönnheim — FV.
Fran=
kenthal 2:2, Spog. Mundenheim — ASV.
Lud=
wigshafen 0:1.
Gruppe Pfalz=Weſt: VfL. Landſtuhl — SV.
Otterberg 0:0, Pirmaſens 73 — MTSV. Kaiſers=
lautern 1:0. FC. Waldfiſchbach — Reichsbahn
Kaiſerslautern 3:3, SC. Kaiſerslautern — FV.
Homburg 6:0, FC. Rodalben — VfR.
Kaiſers=
lautern 2:2.
Gruppe Saar: SV. Saar 05 Saarbr. —
Völk=
lingen 4:1. Dudweiler — SV. Schaffhauſen
2:0, Spfr. Saarbrücken — St.=Ingbert 2:0,
S.=Geſ. Mittelexbach — VfB. Dillingen 1:0,
Saar Roden — SV. Güdingen 5:1.
Welles=
weiler — SV. Gersweiler 4:3.
Gau Nordheſſen.
Gruppe Kaſſel: Hermannia Kaſſel —
Kor=
bach 3:1, Wilhelmshöhe — Tuspo 86/09 Kaſſel
3:3, Tura Kaſſel — Ballſpielverein 06 Kaſſel
1:1, Heſſen/Preußen Kaſſel — Sport Kaſſel 2:2.
Boruſſia war beſſer!“
Boruſſia Neunkirchen — FV. Saarbrücken
4:0 (1:0).
Das Duell der beiden ſaarländiſchen
Gau=
liga=Vereine Boruſſia Neunkirchen und FV.
Saarbrücken, das in Neunkirchen 5500
Zu=
ſchauer angelockt hatte, endete mit einem ein=
der „kleinen Preisfrage für Fußballer”
Die Kleine Sportpreisfrage für Fußballer
„Wie ſpielen ſie am Sonntag?” war diesmal
in ihren Tips nicht allzu ſchwer, und die
Trefferzahl der Spitzengruppe iſt deshalb ſehr
groß geworden. Der Sieger hatte 9, und 7
Teilnehmer hatten gleicherweiſe 8 richtige
Spiel=
ergebniſſe vorausgeſagt. Das Los entſchied den
2. und 3. Platz wie folgt:
1. Preis (5 RM. bar): Karl Henſel,
Wix=
hauſen, Götzbachſtraße 6.
2. Preis (zweimonatiger Freibezug des „D. T.*):
Franz Preißmann, Dieburg,
Spital=
ſtraße 11.
3. Preis (einmonatiger Freibezug des „D. T.*):
Wilhelm Schneider, Arheilgen, Große
Felchesgaſſe 7.
vor
Adam Joſ. Blank, Darmſtadt, Pol.=Krhs.
Hch. Habich, Darmſtaot, Neckarſtraße,
Hch. Johſt, Fränkiſch=Crumbach,
Ludw. Schwarz, Darmſtadt, Wenckſtraße,
J. Waldſchmidt, Darmſtadt, Hölgesſtraße.
In der drittbeſten Gruppe mit je 7 Treffern
befanden ſich ſogar 25 Einſender.
In der Donnerstags=Nummer die nächſte
„Kleine Preisfrage‟.
deutigen Sieg der einheimiſchen Mannſchaft.
Boruſſia war den Saarbrückern in der
Ge=
ſamtleiſtung klar überlegen. Die Saarbrücker
kamen nur in der erſten Halbzeit einigermaßen
mit, nach dem Wechſel mußten ſie das
Kom=
mando ganz der Boruſſia=Elf überlaſſen. Nach
6 Minuten verſchuldete Sold einen Strafſtoß,
den Theobald zum 1:0 für Neunkirchen
ver=
wandelte. Fünf Minuten ſpäter gab der gute
Schiedsrichter Stadler=Frankfurt einen Elfmeter
für Saarbrücken, den Sold jedoch neben das
Tor ſchoß. Nach dem Wechſel kam Neunkirchen
in der 7. Min, durch Junk zum zweiten und
2 Min, darauf durch Fuhrmann zum dritten
Treffer. Sechs Min. vor Schluß erhöhte
Petry noch auf 4:0. Bei Saarbrücken war der
Mittelläufer Sold der beſte Mann, während
in der Siegermannſchaft Kurt Welſch am beſten
gefiel.
Erſter Punkk für die Kickers.
Kickers Offenbach — Opel Rüſſelsheim
1:1 (1:0).
Trotz der wenig günſtigen Ergebniſſe der
Kickers in der letzten Zeit hatten ſich zum
Spiel gegen Opel Rüſſelsheim auf dem
„Bieberer Berg” rund 5000 Zuſchauer
ein=
gefunden. Sie erlebten kein beſonders ſchönes
Spiel, hatten aber immerhin die Freude, die
Kickers den erſten Punkt erringen zu ſehen.
In der erſten Halbzeit lag Rüſſelsheim mehr
im Angriff. Erſt nach der 23. Minute, als
Kühnle für Offenbach den Führungstreffer
ge=
ſchoſſen hatte, kamen die Kickers beſſer ins
Spiel. Treffer konnten ſie jedoch bis zur
Pauſe keinen mehr erzielen. Fünf Minuten
nach dem Wechſel fiel der Ausgleich für Opel.
Dem Kickers=Tormann Eigenbrodt mißglückte
eine Fußabwehr und Beſt ſchoß zum 1:1 ein.
Offenbach wurde nun ſtark überlegen,
Rüſſels=
heim verteidigte aber ſo gut, daß den Kickers
weitere Erfolge verſagt blieben. Das 1:1=
Unentſchieden entſpricht im allgemeinen den
beiderſeits gezeigten Leiſtungen. Bei Offenbach
gefielen Kühnle, Grebe, der ſein letztes Spiel
für die Kickers abſolvierte, und Nowotny. Bei
Rüſſelsheim war der Repräſentative Schubker
der beſte Mann. Mangold=Griesheim leitete
das Treffen zufriedenſtellend.
Enkſcheidunr in der letzken Minuke.
FK. Pirmaſens — Phönix Ludwigshafen
1:0 (0:0).
Vor 1500 Zuſchauern gab es in Pirmaſens
einen aufregenden Kampf, der erſt in der letzten
Minute entſchieden wurde. Beide Mannſchaften
waren gut in Form, beſonders ſtark waren die
Deckungsleute. Der beſte Mann auf dem Platz
war aber der Ludwigshafener Torhüter Zettl,
der zahlreiche Angriffe der Pirmaſenſer durch
energiſches und ſicheres Eingreifen zunichte
machte. In der erſten Halbzeit lagen beide
Mannſchaften gleich oft im Angriff, nach dem
Wechſel verlegte ſich Ludwigshafen auf die
Verteidigung, um das 0:0 zu halten. Es glückte
jedoch nicht, denn in der 90. Min. ſchoß Neuner
für Pirmaſens den Siegestreffer
Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 21. Oktober zu
Botnheim unkerſchähte den Gegner.
Wormatia Worms — FSV. Frankfurt
4:0 (1:0).
Vor nur 3000 Zuſchauern errang Wormatia
Worms mit 4:0 (1:0) über den
Fußballſpori=
verein Frankfurt einen überraſchend ſicheren
Sieg. Die Wormſer kamen gleich gut ins Spiel,
dagegen brauchten die Frankfurter lange Zeit,
bis ſie ſich einigermaßen gefunden hatten. Man
hatte den Eindruck, als ob die „Bornheimer”
ihren Gegner etwas zu leicht genommen hatten.
Bereits nach 5 Min, hieß es durch Fath, der
eine Winkler=Flanke verwandelte, 1:0 für
Worms. Bis zur Pauſe blieb Worms dann
tonangebend, konnte ſich aber gegen die gute
Frankfurter Verteidigung nicht mehr
durch=
ſetzen. Zwei Min, vor der Pauſe wurde Fath
bei einem Zuſammenſtoß verletzt, ſo daß er
ausſcheiden mußte. Nach dem Wechſel kam
Wormatia durch Eckert in der 3. und 10. Min.
zu zwei weiteren Toren. In der 15. Min
er=
ſchien Fath wieder, war aber durch die
Ver=
letzung beim Spiel ſichtlich behindert. In der
21. Min. ſchoß Eckert den vierten und letzten
Treffer für ſeine Mannſchaft. Die reſtlichen
Spielminuten brachten nichts Beſonderes mehr.
Die Bornheimer verſuchten zwar, den
Ehren=
treffer zu erzielen, alle Angriffe wurden aber
von der ausgezeichneten Wormſer Deckung
ab=
gewehrt. Schiedsrichter Glöckner=Pirmaſens
amtierte ſicher und korrekt.
Nordmark ausgeſchaltet.
Oſtpreußen ſiegt im Bundespokalſpiel
mit 4:1 (1:1).
Vor gutem Beſuch wurde am Sonntag in
Schwerin das achte Bundespokalſpiel der
Vor=
runde nachgeholt. Oſtpreußen und Nordmark
waren die Gegner und die Oſtpreußen trugen
dabei einen etwas überraſchenden 4:1 (1:1)=Sieg
über den mit einer zweiten Garnitur
angetre=
tenen Gau Nordmark davon. Nordmark war
zu=
nächſt dank der beſſeren techniſchen Durchbildung
ſeiner Spieler leicht überlegen, die Oſtpreußen
wurden aber bald mit ihrem ungekünſtelten
Spiel gefährlich. Vor der Pauſe gab es für jede
Partei einen Treffer. Kopitzke II brachte die
Oſtpreußen in Führung und Seeler=Viktoria
Hamburg glich aus. Nach dem Wechſel wurden
die Oſtpreußen überlegen. Drei Tore des
aus=
gezeichneten Mittelſtürmers Krauſe II von
Ma=
ſovia Lyck ſtellten das Ergebnis auf 4:1 und
ver=
halfen damit dem Gau Oſtpreußen zu einem
be=
merkenswerten Pokalerfolg.
Egelsbach übernimmt Südheſſens Führung
Tabellenführung vor den Lampertheimer
Olympen. Die Haſſiaten in Dieburg ſcheinen
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
z. Zt. außer Form zu ſein, wie der knappe
war mit Ausnahme der beiden Vereine Polizei
Darmſtadt und Olympia Lorſch beſchäftigt. Der
Spielſonntag brachte folgende Ergebniſſe:
SV. 98 Darmſt. — FV. Bobenheim 5:1 (3:1).
FC. 03 Egelsbach — Norm. Pfiffligheim 9:1
(2:1). Haſſia Dieburg — SV. 1919 Münſter
2:3 (2:1). VfR. Bürſtadt — Jahn=Schw.=W.
Worms 1:1. Germania Pfungſtadt — Olympia
Lampertheim 2:2 (1:1).
Im geſtrigen Heimſpiel gelang es den
Sportvereinlern am Böllenfalltor, einen
zahlen=
mäßig hohen Sieg über den Tabellenletzten
FV. Bobenheim zu landen. Die Gäſte waren
aber keineswegs ſo ſchlecht, wie das Ergebnis
glauben macht. Sie nahmen die Niederlage mit
Anſtand hin und waren eifrig bis zum
Schluß=
pfiff. Während die Gäſte weiterhin den Schluß
der Tabelle ausmachen, ſind die Lilienträger
für heute ein kleines Stück nach oben gerutſcht,
da vor ihnen liegende Bewerber — und
zahlen=
mäßig hoch — verloren. So kommt aus
Egels=
bach der Schlager, daß die Normannen aus
Pfiffligheim gleich mit 9:1 Toren überfahren
wurden. Die Egelsbacher Stürmer hatten alſo
geſtern wieder ihre Schußſtiefel an und ſicherten,
da Polizei Darmſtadt mit Spielen im
Rück=
ſtand liegt, ihrem Verein bis auf weiteres die
Sieg des Neulings Münſter beſagt.
In den beiden reſtlichen Spielen trennten
ſich der VfR. Bürſtadt und die Neuvereinigten
aus Worms mit 1:1. Germania Pfungſtadt
konnte den Gäſten aus Lampertheim mit 2:2
heute die Stange halten. Pfungſtadt ſcheint
alſo wieder im Kommen zu ſein.
Die Tabelle nach dem 20. Oktober:
FC. 03 Egelsbach 5 4
Olympia Lampertheim 6 3
Polizei Darmſtadt 4 *
Jahn=Schw.=W. Worms 5 3
6 2
SV. 1919 Münſter
4 2
VfR. Bürſtadt
Germania Pfungſtadt 6 2
4 1
Olympia Lorſch
SV. 98 Darmſtadt 6 2
6 1
Haſſia Dieburg
Norm. Pfiffligheim 6 1
FV. 1913 Bobenheim 6 0
23:8 8:2
11:9 8:4
13:4 7:1
13:6 7:3
14:12 6:6
5:7 5:3
12:15 5:7
11:8 4:4
14:13 4:8
11:19 4:8
10:22 4:8
7:20 2:10
Am kommenden Sonntag treffen ſich: SV.
Münſter — SV. 98 Darmſtadt; Haſſia
Die=
burg — FC. Egelsbach; FV. Bobenheim
Jahn=Schw.=W. Worms; Norm Pfiffligheim —
Pfungſtadt; Lampertheim — Lorſch.
98er Lilien vom „Schlußlicht” angeſtrahlt
5p. 98 Darmſtadt
3u. Booenhem 9.r 13.1).
Wieder 5:1 am Böllenfallkor.
Wie vor 14 Tagen gegen die Pfungſtädter
Germanen, ſo trennten ſich auch heute dieſe
bei=
den am Schwanz der Tabelle rangierenden
Geg=
ner. Daß der Sieg der Darmſtädter in
Ord=
nung geht, wird unter den zirka 500 Zuſchauern
niemand bezweifelt haben, wenn man ſich auch
darüber klar ſein muß, daß es im Rückſpiel
wohl nicht ſo klar und überzeugend im
Ergeb=
nis heißen dürfte. Denn die Gäſte entpuppten
ſich als eine körperlich ſtabile Mannſchaft, die
mit Eifer und insbeſondere in den
rückwärti=
gen Reihen auch mit erheblichem Schneid an
den Mann ging. Aber der Mannſchaft des
Neu=
lings mangelt es doch auf zahlreichen Poſten
an techniſchem Können. Die Elf wehrte ſich
jedoch ſo gut es ging ihrer Haut, kam aber um
die Niederlage nicht herum. Ihr Ehrentreffer
fiel zudem aus meterweiter Abſeitsſtellung.
Die Rheiniſchen
hatten ihre zurzeit beſte Elf zur Stelle mit
Avril im Tor, der ſich energiſch einſetzte und
zwei weitere „brennende Momente”, zerſtörte.
Die beiden Verteidiger Heinrich Vetter
und E. Vetter erwieſen ſich als ſtramme
Draufgänger mit geſundem Schlag, aber ihr oft
geübtes Stellungsſpiel, im Verein mit der
Läu=
ferreihe, den Gegner in die „Abſeitsfalle”, zu
locken, kann auch leicht ſchief gehen, wie das
heute einige Male paſſierte. Die Läuferreihe
der Gäſte mit Kiefer, Vettermann,
Voll, in die nach der Pauſe Gräber
zurück=
ging, hielt ſich ſtark zurück und verlegte ſich
namentlich auf das Zerſtören des feindlichen
Angriffs, worunter die Unterſtützung des
Stur=
mes natürlich litt. Am beſten hielten ſich noch
die beiden Außenläufer. Im Sturm mit Maß,
Spilger, Graber, Kiſſel, A. Joll
wurde zu wenig und ungenau geſchoſſen. Recht
gut ſchlug ſich der junge Rechtsaußen Voll mit
ſeinem Nebenmann, während die linke
Sturm=
ſeite weniger Durchſchlagskraft bewies.
Die ſiegreiche Mannſchaft der 98er
hatte heute eine „normale” Beſetzung zur Stelle.
Ruppel im Tor fand nicht allzuviel Arbeit
und wehrte einen Elfmeter großartig zur Ecke.
Senger und Eßlinger hielten den
Gäſte=
ſturm ſtets in Schach. In der Läuferreihe war
Schnägelberger wieder zur Stelle, was
ſich natürlich im ganzen Aufbauſpiel ſichtbar
auswirkte. Sehr gut ſein rechter Nebenmann
Geyer, während Müller heute keinen
guten Tag hatte. Ein Glück, daß ſein
Gegen=
über ihm kaum nachſtand. Der Sturm war
heute insgeſamt ſchneller in ſeinen Aktionen
und ſchoß auch mehr, hatte allerdings bei eini=
gen wunderſchönen Tormöglichkeiten Pech am
Stiefel, der den Ball in die Höhe und damit
über das gegneriſche Tor bugſierte. Kolberg
auf Linksaußen kämpfte wieder ſehr
wirkungs=
voll, erſt gegen Schluß etwas nachlaſſend und
wenn Hebeiſen auf manche ſeiner Abſichten
noch ſchneller eingegangen wäre, konnte noch
manche gefährliche Situation entſtehen.
Hof=
mann entwickelte ſich auf ſeinem
Sturmführer=
poſten heute beſſer als am Vorſonntag, und
auch am rechten Flügel Mahr —
Leicht=
lein ſah man feine Kombinationszüge. Wenn
die Fünfer=Reihe der Böllenfalltor=Elf mit
Eifer und wachſendem gegenſeitigem
Verſtänd=
nis kämpft, wird ſich der Tabellenſtand der
Mannſchaft beſtimmt bald verbeſſern.
Ein halbes Duhend Tore!
Schon 4 Minuten nach Ballfreigabe flankt
Hebeiſen ſchön zur Mitte, Hofmann fackelt
nicht lange und ſchießt unhaltbar zur Führung
ein. SV. 98 iſt unverkenn ar in der Oberhand,
und die Gäſte kommen bis zur Hälfte der erſten
Spielzeit nur ſelten in den Strafraum der
Platzbeſitzer. In der 9. Min. hatte Hebeiſen
auf eine Flanke des Rechtsaußen Mahr bereits
zum 2:0 erhöht. SV. erzielt mehrere Ecken,
die jedoch die Gäſtedeckung und namentlich ihren
Torwart auf dem Poſten ſehen. Bei einem
ge=
legentlichen Vorſtoß wird ein Gegner korrekt
vom Ball gedrängt, der SR. verhängt jedoch
zu Unrecht Elfmeter, der aber von Ruppel
gei=
ſtesgegenwärtig zur Ecke hinausgeſchlagen wird.
Im Gegenzug kommen die Gäſte aus
meter=
weiter Abſeitsſtellung des Torſchützen Graber
zu ihrem, wie ſich zeigen ſollte, alleinigen Tor
und Ehrentreffer. Leichtlein hat dann eine
wun=
derbare Chance, zu verbeſſern, aber er hebt das
Leder über den Laden. In der 35. Min., als
ſich Kolberg wieder überlegt durchgeſetzt hatte
und vor das Tor flankt, ſpurtet Hofmann
blitzſchnell vor den Hüter und die Partie ſteht
3:1. Kurz vor dem Seitenwechſel ſauſt ein
Prachtſchuß von Mahr an dem ſich
herausſtür=
zenden Hüter knapp vorbei.
Nach der Pauſe ſieht man zunächſt etwas
ver=
teiltes Spiel, die Gäſte kommen jetzt im Sturm
etwas beſſer auf Touren, aber im geeigneten
Augenblick werden die Schüſſe vergeſſen oder zu
hoch über den Laden gejagt. SV. ſetzt nach
einer Viertelſtunde noch einmal Dampf auf.
Nachdem Hofmann knapp neben den Pfoſten
ge=
ſchoſſen, iſt wieder Mahr die Linie entlang und
dann nach innen geſpurtet, flankt zu
Heb=
eiſen und die Partie ſteht 4:1, und 5 Min.
vor Schluß durch Elfmeter, den Leichtlein
verwertet, ſogar 5:1.
SR. Lizius=Mainz 05 hatte für die
Vorteils=
regel kein Verſtändnis und pfiff meiſt viel zu
ſpät. Die Spieler machten ihm ſein Amt nicht
allzu ſchwer.
5-
Reſerven 0:0
3:0 (3:0).
„Schützenfeſt” in Egelsbach.
entſprechenden Erſatz zur Stelle hatten, Ie
30. Egelsbach — NOrMANl- ten eine ganz große Partie. Der von ſeiner
ferreihe tatkräftig unterſtützte Sturm der
Ain Pannghein Airte.th
Das war ein Kampf, von dem man in
Egels=
bach noch recht lange ſprechen wird. In ihm
wurde aber auch alles geboten, was man von
einem Raſſefußballkampf erwarten kann. Leider
aber auch manches, was im Intereſſe der Gäſte
beſſer unterblieben wäre. Das Spiel hatte
Tempo, Schmiß und Torſchüſſe, wie man ſie nicht
alle Tage ſieht. Schon nach wenigen Minuten
ſetzte Ew. Volz einen Bombenſchuß in Günthers
Gehäuſe und wenig ſpäter ſpritzte ein Kopfball
Hallers auf Ecke von rechts vom Fuß des linken
Verteidigers zum 2:0 ins Gäſtetor. Das kam
für Pfiffligheim ziemlich überraſchend und gab
dem rechten Läufer Wenzler Veranlaſſung,
ſei=
nen Unwillen darüber in offenen und verſteckten
Fouls an ſeinen Gegnern auszudrücken. Man
mußte die Geduld des Spielleiters Katzenberg=
Sprendlingen bewundern, der mitunter beide
Augen zudrückte und daher nicht ſchuldlos iſt,
wenn gerade durch genannten Spieler eine ſehr
ſcharfe Note in das Spiel getragen wurde.
End=
lich beim Stande von 5:1 für Egelsbach ereilte
dieſen Spieler ſein Schickſal. Wegen eines
gro=
ben Fouls an Schlapp, dem unzählige andere
und auch mehrfache Verwarnungen
vorausge=
gangen waren, wurde er des Feldes verwieſen,
nicht ohne vorher den Schiedsrichter tätlich
be=
droht zu haben. Es kehrte dann aber wieder
Ruhe in die aufgeregten Gemüter zurück.
Die Egelsbacher, die auf ihren Tormann
Schuch verzichten mußten, aber in Ludwig Kunz
mußte ſcheitern an der hervorragenden Deck,
arbeit der Egelsbacher Läuferreihe und a
prachtvollen Abwehr der glänzenden Ve
digung. Hatte Kunz nicht allzu viel zu tu.
war ſein Gegenüber, um ſo mehr beſchsf
Nicht weniger als neunmal mußte er hint
greifen, um die Bombenſchüſſe von Ewald
(4), Peter Knöß (2), Haller und Anthes
aus ſeinem Kaſten zu holen. Trotzdem zeis
Paraden, die das objektive Publikum mit
fall quittierte.
Für die hohe Niederlage iſt weder er
ſeine Verteidigung verantwortlich, die in
faſt an Unſportlichkeit grenzenden Art be
an der Mittellinie den gegneriſchen Sturn
ſeits zu ſtellen verſuchte. Eine ganze Haſ
ging das gut, als aber Egelsbachs Sturm,
ſen Dreh einmal raushatte, regnete es
Bereits 8 Minuten nach der Pauſe war die
differenz von 2:1 auf 5:1 hinaufgeſchraubt
den. Trotzdem zeigten die Gäſte einen K
geiſt, der ſie auch noch mit 10 Mann immer
der gefährlich werden ließ. Aber Kunz und
Vorderleute waren auf der Hut und ließen
tere Erfolge nicht mehr zu. Bei Egelsbad
es heute in allen Reihen nichts zu tadeln
Gäſte konnten nicht viel mehr als einen R
eifer und eine erſtaunliche Kampfkraft in
Waagſchale werfen. Der Spielleiter war
unter zu nachſichtig, ſonſt konnte ſeine Le
befriedigen. — 2. Mannſchaften beiderſeits
angetreten. — 1. Jugend — 1. Jugend Erg
en 13:0: 1. Schüler — 1. Schüler Wixheu
0:9.
Lokalderby in Dieburg.
heimiſchen ſiegreich bleiben konnte, wei ſteu
Wormſer ſich in Ueberkombinationen verzih in Ri
Hafſia Dieburg —SB. Münſter
ten und vor dem B=ſtädter Tor zu uemſie ?:
1.3u.-.
Das war ein Kampf.
bei dem die nahezu 1000 Zuſchauer nicht auf
ihre Rechnung kamen, denn die Leiſtungen
bei=
der Mannſchaften kamen nicht über Durchſchnitt
hinaus. Die Gäſte haben den Sieg auf Grund
ihres größeren Eifers verdient, zeigten aber
auch keine überragende Leiſtung, wenn auch
ihre Stürmerreihe vor der des Gaſtgebers ein
kleines Plus hatte.
Bei Dieburg zeigten ſich in faſt allen
Reihen große Mängel. Nur der Torwächter
und die Verteidigung konnten befriedigen. Die
Läuferreihe ließ jeglichen Aufbau vermiſſen,
be=
ſonders Müth kommt nicht mehr an ſeine
frü=
here Leiſtung heran. Der Sturm iſt das größte
Schmerzenskind. Es wird hier zu viel mit dem
Ball getändelt ſtatt geſchoſſen. Wenn in
Zu=
kunft keine andere Leiſtung gezeigt wird, iſt an
einen beſſeren Tabellenplatz nicht zu denken.
Nach dem Spiel der Reſerve 2:1 für Münſter
betraten die beiden erſten Garnituren
den Raſen. Dieburg erſchient mit: Suſann;
Fach III, Stickling; Müth, Fach I. Blank; Kurz,
Fromm, Schmidt, Würz und Herd. Münſter
hatte Herd: Ries, Werner I; Seifert, Huther,
Roßkopf; Stork, Barth, Werner II, Witzel und
Grießmann zur Stelle.
Zum Spielverlauf.
Die erſte Viertelſtunde bringt verteiltes
Feld=
ſpiel, aber beide Stürmerreihen zeigen hier
herzlich wenig, nur der Gäſte=Linksaußen
ver=
ſucht mit einigen Durchbrüchen ſein Glück, jedoch
Suſann meiſtert mit eiſerner Ruhe. In der 22.
Minute kann Dieburg in Führung gehen. Herd
raſt mit dem Ball die Linie entlang, flankt gut
zur Mitte, und Schmidt kann mit ſtrammem
Schrägſchuß unhaltbar einſenden. Für die Folge
ſpielt der Gaſtgeber leicht überlegen, aber die
ehrgeizige und eifrige Spielweiſe von Münſter
vereitelt weitere Erfolge. Die 35. Minute
bringt den Gleichſtand. Im Anſchluß an einen
Strafſtoß kann der Gäſte=Mittelſtürmer den
Ball ins Netz befördern. Von dieſem Moment
an werden die Angriffe der Gäſte weit
gefähr=
licher als die von Dieburg, und zwei Minuten
vor Halbzeit wird die aufopfernde Spielweiſe
von Münſter mit einem Prachttor von Barth
belohnt. Kurz darauf Pauſe.
Die erſte halbe Stunde der zweiten Halbzeit
bietet herzlich wenig von Fußball; jeder ſpielt
ſein Penſum herunter, aber eine geſchloſſene
Leiſtung ſieht man ſelten. Mit einem
Pracht=
tor von Grießmann in der 32. Minute kommt
wieder etwas Schwung ins Spiel; denn ſchon
zwei Minuten ſpäter unternimmt Fromm einen
Alleingang, umſpielt die Verteidigung, und ſein
Schuß ſitzt unhaltbar in den Maſchen (2:3). Bei
einem unglücklichen Zuſammenprall des
Diebur=
ger Linksaußen mit dem Verteidiger Ries zog
ſich letzterer eine Verletzung am Kopfe zu (ohne
Abſicht des Gegners). Durch dieſen Vorfall ließ
ſich der Mittelſtürmer Werner zu abſichtlichen
Tätlichkeiten hinreißen; ſein Platzverweis geht
deshalb in Ordnung. Die letzten fünf Minuten
ſetzt Dieburg noch einmal alles auf eine Karte,
aber an dem Reſultat läßt ſich nichts mehr
ändern.
Schiedsrichter Kunze=Offenbach war dem
Spiel ein gerechter Leiter.
f.
lich ſchoß Götz faſt mit dem Halbzeitpfiff ſſen Eiſe
ſchoſſen. Andererſeits war der Bürſtädter Sya ſie
nicht raffiniert genug, um techniſche Feinkex öfheime
zu zeigen, ſo daß der Ausgang mit der Puchülc zu
eilung eigentlich vollkommen gerecht war, Huch beit
Bereits in der 9. Minute gingen die Abebeshei
ſtädter durch einen von Schmidt verwandeſr Stckſte
Elfer in Führung, als der ſehr gute Wo nſlin ſeh
Verteidiger Kern den Ball mit der Han5 auſe
gewehrt hatte. Die reichlich nervöſen Wom, Nach d
fanden ſich nach der ſchlechten erſten Vi ſchu beſſer
ſtunde dann aber ganz gut zurecht, und ſchens ſog
Ausgleichstreffer. Die zweite Hälfte br, die S
manchen ſchönen Moment, und einmal, alswbeſeel
Bürſtädter Keim an die Latte köpfte, faſt enenen
den Führungstreffer der Bürſtädter, abe nn
blieb ſchließlich doch beim Gleichſtand. Gnlich le
Kern, Götz, Pohle und Hartmann ware; w die
der reiferen Elf der Wormſer die beſten O der Kre
Die Bürſtädter hatten in ihrem harten Bchlhatten
werk der Deckung und ihren vorzüglichen AGel, und
läufern die Beſten ihrer Mannſchaft. Gie, ſcho
Becker=Ludwigshafen war ein guter Siſſe, die
leiter.
Neue Geſichker
in der Germanen Ell. 474
N
Germania Pſungſkadt-
Alympia Lamperkheim 2:2 (1:1
Gerechkes Unentſchieden.
DſR. Bürſtadt - Jahn/ Schwarz=Weiß
Worms 1:1.
Zum erſten Male ſeit langer Zeit waren
wie=
der einmal 800 Zuſchauer auf dem
Waldſport=
platz in Bürſtadt erſchienen, wobei ein großer
Anhang aus dem nahen Worms mit
herüber=
gekommen war, um die neue Wormſer Jahn=
Elf ſpielen zu ſehen. Es war denn auch ein
typiſcher Punktekampf, bei dem die Technik
des=
halb nicht über das harte Bollwerk der Ein=
Ungefähr 500 Zuſchauer hatte der gute
der Gäſte angelockt, und darin ſind ſie ſich
ſtimmt alle einig, daß ihnen ein Spiel geku?
wurde, wie ſie es ſpannender ſeit langem
mehr erlebt haben. Wenig Optimis tlens
herrſchte im Lager der Platzelf, als
Standard=Verteidiger Nickel nicht mit in 2u der
Partie war. In die Läuferreihe hat vé holen
Schmidt wieder geſtellt und einen neuen M” en
Flicker. Für Haſſenzahl 2. ſpielte ebenfalls/ſi
Neuer, Müller. Bei den Gäſten waren Lich
Läufer und Hüter ſehr gut erſetzt. Namer=Koſf
der Läufer ließ den ſonſt ſo gefährl Amn=
Rechtsaußen der Germanen wenig zu Dſchan
kommen.
Germania ſchlug zunächſt eine ganz
ſondere Taktik ein, indem die Abwehr zieule
vorrückte und dem Hüter Darmſtädter die R
herrſchung des Strafraumes allein überſ,
Sein Draufgängertum in dieſer Periode f
innerte ſtark an Stuhlfauts Spielweiſe, ſſen
auch das Glück ſtand ihm zur Seite, Ne
Lampertheim hatte die Germanen=Verteidi=!
einigemal überſpielt und ſtand ſo nur noch!."
Darmſtädter, der aber nicht zu ſchlagen Mduf—
Droben am Gäſtetor gab es eine kitz /e0fch—
Sache, als der Hüter im Nachfaſſen einen B2u felden
gerade noch erwiſchte. Doch der Schiedsrk/sſtg—
ließ ſich auf die Tor=Forderung der ZuſchM8, Obe
nicht ein. In der 25. Min. traf Flicker /9 5,06
Ball ſchlecht, Voß fuhr dazwiſchen, ſpielte Ms 9
Rückgabe an den Hüter ſo ungenau, daß dWſin
den Ball nicht erwiſchte und er langſam ſn
leere Tor rollte, 0:1. Sehr lange ließ der 205
gleich aber nicht auf ſich warten, denn Mü 2u 70
ſcharfer Schuß ſprang vom Pfoſten ins Nrllsn
1:1. Kurz vor der Pauſe konnte der Gäſteh/4M
einen unheimlich ſcharf geſchoſſenen Stra/ſ .
Scheuermanns zur Ecke ablenken.
Nach dem Wechſel hatten es die Gäſtem
der Hand, mehrmals Tore zu erzielen, aber R
Mittelſtürmer hob die Bälle über den Kas
Nach 15 Min. ſetzte Scheuermann einen Su
ſtoß aus großer Entfernung direkt ins
2:1. Großer Jubel im Lager der Platzelf. W
Gäſte rackerten noch unter ſich, als der StwM
ſchon längſt wieder im Spiel war. Nani
lich der kleine und wieſelflinke Rechtsau)”
war öfters gefährlich. So jagte er eine F14
direkt aufs Tor — der Ball ſaß, 2:2. WSR.,
in den reſtlichen 20 Min. kein Tor mehr
ſo wird man dennoch lange von den Geſe
niſſen ſprechen, die ſich vor beiden Toren
ſpielten und wie Stürmer in übermäßiger
infach losknallten, anſtatt bedächtig und 9e
nEag, 21. Oktober 1935
zſſi ßen — hüben wie drüben. Scheuermann
eiſr nnt, der in dieſer Zeit als Verteidiger
beer tach und Bälle weit über den Platz
— Sachen für den großen Haſſenzahl,
t geſtern aber nicht viel Mühe machte.
zepartia riskierte eine gefährliche Probe, in=
* gerade gegen Lampertheim mit neuen
wwi antrat, und der eine Punktgewinn iſt
ſrrt als Erfolg anzuſprechen.
teirrbar in ſeinen Entſcheidungen war
richter Roßkopf=Koſtheim.
Polizei-SB. Darmſtadt.
Sonntag ſpielte die 1. Fußballjugend
ſt)eilgen. Das Spiel wurde von ihr 1:0
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gewonnen. Es war von Anfang bis Ende
ſpan=
nend. Die Arheilger hatten in der 1. Halbzeit
ſehr ſchöne Chancen, die ſie aber nicht
auszu=
nutzen verſtanden. Nach 20 Minuten Spielzeit
gab es einen Elfmeter für Arheilgen, der aber
von dem Gäſtehüter gehalten wurde. In der 2.
Halbzeit war die Darriſtädter Jugend die
beſſere, ſie verſtand es aber nicht, die ſehr
zahl=
reichen Torchancen auszunutzen. Dann gab es
einen Elfmeter für Polizei, der von Pfeifer in
die Hände des Arheilger Torhüters geſchoſſen
wurde. Kurz vor Schluß erhält Pfeifer den
Ball, umſpielt zwei Gegner und ſchießt auf das
Arheilger Tor. Der Torhüter lenkt ihn ab zu
dem freiſtehenden Wembacher, der unhaltbar
einſchoß. Bald darauf pfiff der Schiedsrichter ab.
Aus den Kieiskiaffen.
nach der Pauſe die Nerven. Von den Gäſten
hatte man auf Grund ihres guten Abſchneidens
Die Kreisklaſſen
in den beiden erſten Spielen eigentlich eine beſ=
nach einer zweiwöchigen Spielruhe
ge=
wieder den Spielbetrieb auf.
Gruppe 1 (Ried).
z4hofheim—TuSpv. Biebesheim 1:2 (0:2)
abgebrochen,
ſurdia Gernsheim—FV. Biblis (1:4 (1:2),
wGr.=Rohrheim—Tgde. Stockſtadt 9:1 (4:0),
z/7 Bensheim—Tv. Lampertheim ausgef.,
ileinhauſen—Starkenburgia
Heppen=
heim 2:7 (0:5).
5Gernsheim gab es einen äußerſt
ſpannen=
inlampf, wobei die Bibliſer erneut bewieſen,
„ße auch auswärts zu ſpielen verſtehen. Bis
ſauſe lagen ſie zwar nur knapp in
Füh=
utn kamen aber dann um ſo beſſer auf, da
nheim einen Spieler durch Herausſtellen
Et. Dadurch konnten die Leute aus dem
ütüen Ried die Sache ſchließlich glatt für ſich
wſeiden.
ſmHofheim kam es wegen Tätlichkeiten zum
kierbbruch. Die Gäſte zeigten, daß ſie
zwei=
zu den beſten Mannſchaften der
Kreis=
im Ried gehören. Bis zur Spielhälfte
taſie 2:0 in Front. Nach dem Seitenwechſel
uſin ſie zwar ein Tor hinnehmen, aber als
ofheimer ſchließlich gegen Spielleiter und
ſer zu Tätlichkeiten übergingen, blieb
üich beim Spielabbruch nur ein Sieg für
lebesheimer übrig.
Stockſtädter Neuling hatte es in
Groß=
reim ſehr ſchwer und war dort bereits bei
ſauſe rettungslos mit 4:0 Toren geſchla=
Nach der Pauſe kamen die Platzbeſitzer
he beſſer auf und verbeſſerten das
Tor=
ehis ſogar auf 9:1, ohne daß Stockſtadt bei
hm Eifer daran hätte etwas ändern kön=
. Die Stockſtädter waren zwar von großem
ſe beſeelt, das war aber nicht genug, um
aeinen ſolch alten Kreisligiſten beſtehen zu
Abekun.
Mlenlich lagen die Verhältniſſe in
Kleinhau=
uo die Heppenheimer bewieſen, daß ſie zur
beſten lZrder Kreisklaſſe gehören. Bis zum
Seiten=
ſart Ahſl hatten ſie ſchon einen klaren Sieg
heraus=
niſthüt, und obwohl Kleinhauſen zwei Tore
thte, ſchoſſen die Gäſte ebenfalls noch zwei
Mir, die alte Tordifferenz ſo beſtehen laſſend.
)dr Spiel in Bensheim fiel wegen der
ſpi=
ie Kinderlähmung aus.
Die Gruppe 2 (darmſtadk).
Ef6 46 Darmſtadt — Union Wixhauſen 0:1.
Flkehlen — Griesheim?
bhr75 Darmſtadt — Alsbach 7:2 (5:1).
ekunia Eberſtadt—SpVgg. 04 Arheilgen 0:1.
W8. Nerck — SV. Groß=Gerau 1:2.
Under Rheinallee fiel vielleicht geſtern ſchon
urt Vorentſcheidung. Der Tabellenführer Wix=
4Eſ ſicherte ſich durch einen knappen 1:0=Sieg
Mi4pPunkte und führt weiter; während die 46er
wIn Spiel= und Punkteverluſt infolge
Her=
pinſckällens noch ihren Mittelläufer Darmſtädter
ue 4lgen.
2ß der Neuling. Alsbach am Ziegelbuſch
ſicht holen dürfte, haben wir vorausgeſagt.
Nech ſtwas mehr Spiellaune der Platzbeſitzer
ſißütedie Niederlage ſogar noch höher ausfallen
inörn.
„ol die wenigſten Eingeweihten haben
an=
eitumen, daß die Leute vom Mühlchen, mit
Eig antretend, am Frankenſtein bei den
wie=
ſi rwachten Germanen den knappſten aller
ſiEt und damit die erſten Punkte erringen
ſſütyn. Im letzten Spiel zwiſchen Merck und
Nm SV. Groß=Gerau gelang es den Gäſten,
ütmien knappen 2:1=Sieg über die Mercks=Elf zu
rikuänen, ihren guten Start damit erneut
be=
ſärft end.
Gruppe 3 (Odenwald).
T0dorf — Michelſtadt 4:4 (3:1).
Linfeld — Babenhauſen?
Krfelden — Groß=Umſtadt 5:4.
Rach — Höchſt 2:2.
T5. Ober=Ramſtadt — Groß=Zimmern 4:2.
hRoßdorf gab es vor den Augen des
Kreis=
üllzes Dr. Grünewald einen harten Kampf.
„PAchend die Einheimiſchen bis zur Pauſe mit
Führung lagen, gelang es den Gäſten,
ſi9r um Schlußpfiff auf 4:4 aufzuholen,
nach=
her Koßdorf drei Mann durch Herausſtellen
ſeRhen hatte. Zwar wurde der Gäſte=
Mittel=
äugk nicht des Platzes verwieſen, mußte aber
eMA Treisführer ſeinen Spielerpaß abliefern.
berfelden konnte die Gäſte aus Groß=
Um=
ka=9 mit 5:4 Toren niederhälten, während ſich
dicᛋlaunſchaften von Erbach und Höchſt mit
die Punkte teilten. (Erbach II. — Höchſt
9 TSG. Ober=Ramſtadt konnte den Gäſten
auss 5roß=Zimmern mit 4:2 Toren Sieg und
Pihie entreißen.
10 diesmal die 46er-Fußballer!
Tel 5 Darmſt.—Union Wixhauſen 0:1 (0:1).
Mwenige von zirka 500 Zuſchauern hatten
dauß gerechnet, Wixhauſen an der Rheinallee
eun zui ſehen. Daß dies nun dennoch eintraf,
ta giicht an dem Können des Unterlegenen,
pi esehr verſagten einigen Spielern vornehmlich
ſere Leiſtung erwartet, und das heutige Spiel
ließ darauf ſchließen, daß auch dieſe Mannſchaft
wohl kaum ungerupft an der Spitze marſchieren
wird. Die 46er lieferten vor der Pauſe ein
Spiel, das dem der Gäſte in jeder Beziehung
überlegen war, hatten aber das Pech, daß
ge=
rade in dieſer Zeit durch ein Mißverſtindnis
der Siegestreffer der Gäſte fiel. — Nach dem
Wechſel, als der 46er Mittelläufer Platzverweis
erhielt, und der Rechtsaußen nur noch als
Sta=
tiſt wirkte, fiel die Mannſchaft auseinander,
was dem Sieger das Halten des knappen
Vor=
ſprunges ermöglichte.
Wie die Niederlage kam!
Wixhauſen wählt den Wind zum Genoſſen,
kann aber trotzdem nicht verhindern, daß die
46er gleich von Anfang an das Spiel in der
Hand haben. Während die Leute von der
Rheinallee von Minute, zu Minute beſſer in
Fahrt kommen, werden die wenigen Durchbrüche
der Gäſte ſchon meiſt auf der Mittellinie
un=
ſchädlich gemacht. Oft liegt der Führungstreffer
der 46er in der Luft, aber mit den beſten Sachen
wußten die Stürmer nichts anzufangen. Gerade
als die Mannſchaft zu einem heftigen Drängen
überging, wurde der Siegestreffer der Gäſte
er=
zielt. Bei einem Strafſtoß hatte Delp mit aller
Wucht einen ſeiner Kameraden angeſchoſſen,
von dem der Ball zu dem weit aufgerückten
Linksaußen von Wixhauſen kam, der dann im
Nachſchuß den Reſt beſorgte. Die reſtlichen
Mi=
nuten haben die Gäſte viel Mühe, den knappen
Vorſprung in die Pauſe zu retten. Nach dem
Wechſel zeigt ſich 25 Minuten wiederum die
Platzmannſchaft überlegen, doch wiederum mit
dem negativen Erfolg. Als die Elf dann ihren
Mittelläufer durch Platzverweis und kurze Zeit
ſpäter den Rechtsaußen durch Verletzung
ver=
lor, waren die Ausſichten auf den Ausgleich nur
noch ſehr gering. Wohl hatte Schupp noch eine
ſogenannte totſichere Chance, aber auch der
Halblinke von Wixhauſen ſetzte kurz vor Schluß
einen ſcharfen Schuß an die Torſtange, ſo daß
an dem Reſultat nichts geändert wurde. — Mit
dem Spielleiter, der in jeder Beziehung einen
korrekten Eindruck hinterließ, konnte man voll=
—
auf zufrieden ſein.
Untere Mannſchaften: TSG. Reſ. —
Wixhau=
ſen 1:2: TSG. III. — Jun. Beſſungen 3:1;
TSG. 4=Jgd. — Pfungſtadt 3:5; TSG. B=Jgd.—
Eberſtadt 0:1; TSG. 1. Schü. — Polizei 1. Schü.
4 zu 0.
Eine klare Sache.
Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt — TV. Alsbach 7 :2.
Trotz des ſchönen Sieges konnte die
Spiel=
weiſe der 1875er wenig gefallen. Die Gäſte
wur=
den von Anfang zu leicht genommen. Hätten die
1875er wie in den letzten Begegnungen geſpielt,
wäre das Torverhältnis weit höher ausgefallen.
Trotz ihrer Niederlage bewieſen die Gäſte, daß
eine Niederlage gegen einen beſſeren Gegner
jederzeit ehrenvoll iſt. Das Spiel beginnt mit
der Ueberraſchung, daß Alsbach in Führung
geht. Dieſer Erfolg geht auf Konto Leichtſinn
der 1875er. Die Platzbeſitzer beſinnen ſich ihres
Könnens und in kurzen Abſtänden erzielen L.
Mühlbach, Schydlowski, Mark, Kahl Erfolge,
und ſchon ſtand das Spiel 5:1 für die
Platz=
beſitzer. In der zweiten Hälfte werden Steiner,
Valf und Schäfer verletzt und die Uebrigen
ſpielten ſehr luſtlos. Steiner und Schydlowski
erhöhten auf 7:1. Alsbach erzielt durch Plößer
das zweite Tor und Schluß. — Oberfeld=
Lampertheim gut.
Die zweite Garnitur verlor unverdient 3:0
gegen 98 Darmſtadt III. Döring (1846) gut.
Die Schülermannſchaft kam kampflos zu den
Punkten, da Griesheim nicht erſchien.
geſchlagen.
Die Groß=Gerauer brachten eine äußerſt flinke
Mannſchaft auf den Platz, die ihre beſondere
Stärke in der Verteidigung hatte. Merck ſtand
den Gäſten in keiner Weiſe nach, jedoch verſtand
es der Sturm, der in der Mitte bedenkliche
Un=
ſicherheiten zeigte, nicht, die Ueberlegenheit in
der zweiten Halbzeit auszunutzen. Denn dem
Spielverlauf nach hätte das Ergebnis eher
um=
gekehrt lauten müſſen. — In der erſten Hälfte / Poſition. Trotzdem ſind wir der Auffaſſung, daß
ſah man gleichmäßig verteiltes Spiel unter dem
Motto: Wer kann höher? Ein ganz anderes
Bild brachte dann auf beiden Seiten die zweite
Halbzeit. Vor allem bedrängten die Mercker
das Gäſtetor ſehr, aber die ſchönſten Vorlagen
nützten nichts. Immer wieder ſauſte ein tap=,
ferer Verteidiger dazwiſchen. — Beide
Mann=
ſchwere Nüſſe zu knacken geben. — 2.
Mann=
ſchaft 4:2 für Merck.
Schwache Skürmer am Frankenſtein!
Germania Eberſtadt — SpVgg. Arheilgen 0:1
(0:1). Eckenverh.: 6:4.
Am Frankenſtein kam es zwiſchen den beiden
einen unerwarteten Ausgang nahm. 700
Zu=
ſchauer waren Zeuge, wie die Leute um Mur=
mann zu einem nicht ganz verdienten Siege
kamen. Die Germanen kamen wie angekündigt
ohne Haller, Arheilgen in ſtärkſter Beſetzung.
Man ſah die alten Kämpen, wie Becker,
Mur=
mann, Rückrich, auch Bauer war heute mit
da=
bei. Gleich zu Beginn finden ſich die
Platzher=
ren gut zuſammen. Angriff auf Angriff rollt
aufs Arheilger Tor. Aber hier hat man die
Schwäche der geſtreiften Stürmer bald erkannt.
Da war aber auch nicht einer, der in Tornähe
ſich nur einmal herzhaft mit ganzer Körperkraft
einſetzte. Eine Unmenge Torgelegenheiten
wur=
den da vermaſſelt. Gemeſſen nach dieſen
Chan=
cen mußten die Arheilger ſchon nach der erſten
halben Stunde rettungslos geſchlagen ſein.
Kaum, daß ſie einmal über ihre eigene Hälfte
kamen. Und gerade bei dieſer Phaſe überlegenen
Spiels der Platzherren kamen die Gäſte durch
Rückrich zu ihrem einzigen Treffer, der auch der
einzige bleiben ſollte. Knapp hinter der
Mittel=
linie kam er an den Ball, ſchoß weit und ganz
planlos aufs Tor, der Ball flog an den Pfoſten
und rollte über die Linie.
Nach der Pauſe erwartete man beſtimmt eine
Wendung. Aber nichts von alldem. Die
Ueber=
legenheit der Platzherren wurde geradezu
drük=
kend. Aber die Fünferreihe war und blieb ein
Verſager. Was nützte das ganze große Spiel
Weizenmüllers im Mittellauf, was die
blen=
dende Abwehr der geſamten hinteren Reihe,
wenn man eine Fünfer=Reihe von
himmelſchrei=
ender Hilfloſigkeit vor ſich hat. Mit wachſender
Spieldauer ſpielte dann die Arheilger Hinter=
Nr. 290
mannſchaft offenſichtlich auf Zeit, daß ſie ſich
eine Verwarnung zuzog. Im weiteren Verlauf
gab es auf der rechten Seite einen Zwiſchenfall:
Schemel ſchlug nach, der Arheilger wurde
tät=
lich. Aber Schemel muß vom Platz und der
Ar=
heilger Treuſch darf weiterſpielen. Hier bewies
SR. Schmidt=Langen eine Schwäche.
Zehn Minuten ſind dann noch zu ſpielen. Noch
einmal ſchien es, als wenn ſich das Blatt doch
noch wenden ſollte, aber Göttmanns Kopfball
ſtreicht handbreit am Pfoſten vorbei. Eben hat
Körber noch durch mutiges Herauslaufen
ge=
rettet, als noch ein weiterer ſcharfer Schuß von
Göttmann am Tor vorbeiſauſt. Unter dauernder
Ueberlegenheit der Platzherren geht das Spiel
zu Ende. — Einige Heißſporne verſuchten noch,
ihren Gefühlen Luft zu machen; aber dank der
Platzordnung blieb es nur bei dem Verſuch.
Schiedsrichter Schmidt (03 Langen) wurde
den Geſchehniſſen auf dem Spielfeld nicht immer
gerecht. — Reſerven 2:0 für Eberſtadt.
Olympia Lorſch — Bikkoria Arberach
(Privalſpiel) 4:3.
Olympia Lorſch hatte Viktoria Urberach zu
Gaſt. Da die Lorſcher neben Gärtner neue
Leute ausprobierten, konnten ſie nicht zu jenem
klaren Sieg gelangen, den ſie ſich erdacht hatten.
Zweifellos war auch Urberach wieder eine ſehr
gute Mannſchaft, die ſehr ſchön ſpielte und nur
mit großem Eifer niederzuhalten war.
Handball=Liga mit halber Kraft.
Die Handball=Ergebnifſe.
Gaukampf.
In Hannover:
Niederſachſen — Nordheſſen 12:6 (5:3).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: TSV. Herrnsheim —
VfR. Kaiſerslautern 16:2, FSV. Frankfurt —
TV. Haßloch 2:8. Ingobertia St. Ingbert —
SV. Wiesbaden 3:2.
Gau Baden: Tgm. Ketſch — TSV. Nußloch
2:5. TV. 62 Weinheim — TV. Ettlingen 9:4,
Pol. Karlsruhe — TV. Seckenheim: ausgef.
Gau Württemberg: Tgm. Eßlingen — TSV.
Süſſen 8:13. TV. Cannſtatt — Eßlinger TSV.
4:2, TV. Altenſtadt — Stuttgarter Kickers 6:10,
Tgm. Schwenningen — Tbd. Göppingen 11:1,
Tgſ. Stuttgart — Stuttgarter TV.: ausgef.
Gau Bayern: BC. Augsburg — Spvg. Fürth
3:10, TV. Milbertshofen — 1860 München 5:8,
1. FC. Nürnberg — Polizei München 9:8, Pol.
Nürnberg — Bamberger Reiter 18:6, TV.
Leon=
hard=Sündersbühl — 1. FC. Bamberg 6:15.
Herrnsheim und Sl. Ingberk führen.
Im Gau Südweſt gab es am Sonntag
eine recht große Ueberraſchung, da es dem
bis=
her nur als „Heimmannſchaft” bezeichneten TV.
Haßloch gelang, den aufgeſtiegenen Neuling
FSV. Frankfurt auf eigenem Platze zu
be=
ſiegen. Mit 8:2 (2:2) fiel die Niederlage der
Mainiſchen zwar recht hoch, aber durchaus nicht
unverdient aus. In der zweiten Halbzeit
ſpiel=
ten die Gäſte aus der Pfalz ein ſchönes und
unbekümmertes Spiel, dem die faſt auf der
ganzen Linie ſchwachen Frankfurter nichts
Gleichwertiges entgegenzuſetzen hatten. Durch
dieſe Niederlage ſind die Frankfurter von der
Spitze verdrängt; neuer Tabellenführer wurde
der DT.=Altmeiſter TSV. Herrnsheim, der zu
Hauſe über den VfR. Kaiſerslautern mit 16:2
(9:1) einen ebenfalls unerwartet hohen Sieg
landete. Ingobertia St. Ingbert, nächſt dem
FSV. Frankfurt neu aufgeſtiegen, ſchlug ſich
zu Hauſe recht gut, und bezwang den SV.
Wiesbaden knapp mit 3:2 (2:0). Die
Saar=
länder teilen ſich nach dieſem Erfolge mit
Herrnsheim in den erſten Platz.
*Handball im Kreis Starkenburg
Große Ueberraſchungen.
Bezirksklaſſe. Staffel 5: TV.
Pfung=
ſtadt — Vikt. Griesheim 2:5 (1:3), Lorſch
Nieder=Liebersbach 8:1 (5:1), 46 Darmſtadt
Bickenbach 14:7 (4:4), Birkenau — Germ.
Pfungſtadt 6:15 (4:6); Staffel 6: 04 Arheilgen
— TV. Arheilgen 4:2 (1:2), Nauheim —
Mör=
felden 4:7 (3:5), Braunshardt — Worfelden 3:3
(3:2), Egelsbach — Merck 4:3 (3:3); Staffel 7:
Nieder=Klingen — König 3:5 (2:4), Mommart
— Erbach 6:9 (3:6), Groß=Umſtadt — Groß=
Zim=
mern 4:12 (2:7).
Kreisklaſſe 1, Nord: Dreieichenhain —
Walldorf 4:4 (3:2), TSV. Langen — Jahn 75
9:7 (4:3), Urberach — Tgd. Sprendlingen 11:5
(7:1); Süd: Nieder=Ramſtadt — Bensheim:
abgeſetzt, Auerbach — Heppenheim 7:3 (3:3),
Hahn — Germania Eberſtadt 7:8 (5:3); Weſt:
Groß=Gerau — Vorwärts Langen 8:6,
Waller=
ſtädten — Königſtädten 6:1 (3:1), Tſchft.
Gries=
heim — Büttelborn 9:8 (5:5).
Kreisklaſſe 2, Süd: Groß=Hauſen —
TV. Eberſtadt 10:4 (2:2), Weiterſtadt —
See=
heim 5:9 (1:4), Wolfskehlen — Goddelau 15:5
(10:3), Crumſtadt — Erfelden 2:1 (1:0); Weſt:
Nieder=Modau — Roßdorf 10:2 (5:1), Münſter
— Ober=Ramſtadt —; Reichsbahn —
Sprend=
lingen —; Götzenhain — Beſſungen 7:6 (5:3).
Die neue Lage.
Bezirksklaſſe: Führungswechſel gab es in
Staffel 5, wo 46 Darmſtadt und Germania
Pfungſtadt mit je 6 Punkten die Pfungſtädter
Turner um einen Punkt überflügelt haben.
Ueberlegene „Chemiker” knapp Braunshardt ſpielte „nur” unentſchieden und iſt
dadurch von den ſiegreichen Mörfeldern wieder
eingeholt worden. Im Odenwald trafen drei
Merck Darmſtadt — Groß=Gerau 1:2 (1:2), Gäſteſiege ein, wodurch ſich die Lage auf den
Kampf am nächſten Sonntag: Groß=Zimmern —
König zugeſpitzt hat.
Kreisklaſſe 1: Die Vorentſcheidung in der
Nordgruppe iſt durch das Unentſchieden der
bei=
den Spitzenkandidaten verſchoben worden. TSV.
Langen und Urberach machen durch zwei
ein=
drucksvolle Siege erneut von ſich reden, ſo daß
man in dieſer Gruppe noch Ueberraſchungen
er=
leben wird. Im Süden feſtigte Auerbach ſeine
der Eberſtädter Germanenſieg in Hahn ſehr
ſchwer wiegt. Im Ried marſchiert Wallerſtädten
weiterhin an der Spitze. Genau ſo günſtig ſteht
aber auch die Tſchft. Griesheim, die ein Spiel
weniger hat.
Kreisklaſſe 2: Seeheim ſtellt ſich vor die
Front, da Crumſtadt und Wolfskehlen je ein
ſchaften werden ihren Klaſſengenoſſen noch Verluſtſpiel haben. Die Südſtaffel zu beſprechen,
iſt leider nicht möglich, da Münſter und
Reichs=
bahn ihre Ergebniſſe nicht herausrückten.
Wo es einſchlug.
Ganz beſtimmt am Arheilger
Mühl=
chen, denn zwei Tore dem Turnerſturm nur
zu genehmigen, iſt allerhand Leiſtung der 04er
Abwehr. Und ſieh mir die Worfelder an,
alten Rivalen zu einem erbitterten Kampf, der deren Höchſtleiſtungen ſeit Jahren immer
mei=
ſterſchaftsfähig waren. Doch begnügen ſie ſich
damit, ab und zu jemand ein Kuckucksei ins
Neſt zu legen. Braunshardt wird an den
ver=
lorenen Kampf noch einmal denken.
Ueber=
raſchen wird das Dutzend Tore Groß=
Zim=
mern nicht, denn die Elf iſt tatſächlich eben
im Schwung. Urberach war gegen
Wall=
dorf pfiffig geworden, und die Sprendlinger
Turner bekamen es zu ſpüren. Unter obige
Ueberſchrift gehört beſtimmt auch die Tatſache,
daß Germania Eberſtadt in Hahn 1:5
auf 8:7 umſtellte. Drei Tore insgeſamt fielen
nur in Crumſtadt, Pauſe 1:0. Das paſſiert
auch ſelten, und damit ſchlug es hier nicht ein.
Die T5G. konnke wieder überzeugen.
TSG. 46 — Tv. Bickenbach 14:7 (4:4).
Auf der Woogswieſe mußte ſich der
Turnver=
ein Bickenbach mit einer bis jetzt in dieſer Höhe
nicht gekannten Niederlage abfinden und von
der Spitze der Tabelle in der Gruppe etwas
ab=
rücken. Bis Halbzeit waren die Gäſte nicht nur
ebenbürtig, ſondern in der Durchſchlagskraft und
Siegeswillen ihrem Gaſtgeber um einiges
vor=
aus. Hätten die Platzbeſitzer nicht in den letzten
10 Minuten alles auf eine Karte geſetzt, dann
wäre leicht der Fall des Vorſonntags in
Erſchei=
nung getreten. Durch dieſen überzeugenden Sieg
hat die 46er Elf ihr altes Selbſtvertrauen
zu=
rückgewonnen. Die Gäſte hatten bis auf einen
Mann alles zur Stelle, bei der TSG. vermißte
man Arnold 5. und Meyer im Tor. Schulz
konnte wiederum das in ihn geſetzte Vertrauen
vollauf rechtfertigen und auch Weſp hat ſich
ſchon gut in die Elf eingefügt. Für die
kommen=
den Spiele braucht es der Darmſtädter
Mann=
ſchaft nicht bange zu ſein, aber Bickenbach wird
auch weiterhin das Zünglein an der Waage der
Tabelle ſtellen. Das Treffen blieb, bis auf
wenige Ausnahmen, dank der guten Leiſtung
des Unparteiiſchen Keller=Wies Oppenheim, in
ſeinem Rahmen. Der beſte Mannſchaftsteil der
Bickenbacher war der rechte Flügel mit Drauth
und Zeißel, auch Nikoley als Aufbauſpieler war
ſehr gefährlich, denen aber die anderen,
beſon=
ders der Schlußmann, in wenig nachſtanden. Bei
46 ſchlug Schulz überraſchend gut ein, die
trei=
benden Kräfte waren Roſenau und Hufnagel
und das Verteidigerpaar Engert=Krämer. Erſt
nach der Pauſe fand ſich die Mannſchaft gut
zu=
ſammen und bot ein geſchloſſenes Ganzes, in
dem keiner mehr zurückſtehen wollte, ſo daß der
Ehrgeiz dann zur Leiſtungsſteigerung Aller
führte.
Das Spiel ſkizziert: Mit dem Anwurf der
Gaſtgeber kommen auch ſchon beide Tore in
Ge=
fahr. Hüben wie drüben verſchenkt man nichts
an Boden noch an Sonſtigem. Der Schiedsrichter
läßt ſich aber nicht von dem richtigen Weg
ab=
bringen und funkt gehörig dazwiſchen. In der
7. Min, jagt der ſchnelle RA. der Gäſte,
Zeiß=
ler, den Ball durch Strafwurf zum
Führungs=
tor in die Maſchen. Wenig ſpäter gleicht
Huf=
nagel aus. Vier Minuten ſpäter iſt Witzleb
ſeinem Bewächer davongebrannt und erzielt
durch flachen Langſchuß die Führung, 2:1.
Ro=
ſenau und Schmitt knallen daneben. Der
wieſel=
flinke Gäſte=HR. Drauth bucht eine
Steilvor=
lage zum 2:2. Krämer iſt mit vor und gut
täu=
ſchend ſitzt der Ball zum 3:2. Die 20. Min. bringt
die 4:2=Führung durch Schmitt auf Steilvor=
Nr. 290
lage von Witzleb. Scharfes Spiel und
unbeug=
ſamer Angriffsgeiſt bringen durch zwei
Straf=
würfe Zeißlers in der 24. und 29. Min. das 4:4.
Nach dem Wiederbeginn entbrennt wiederum
ſcharfer Kampf um jeden Vorteil. Schmitt ſetzt
einen Langſchuß zum 5:4, dem aber der ſchnelle
Zeißler wieder der Ausgleich folgen läßt.
Ro=
ſenau rollt einen Schokwurf raffiniert zum 6:5
ins Netz, aber nochmals iſt Zeißler beim 6.
Er=
folg. Roſenau holt die 7:6=Führung.
Unheim=
lich wird jetzt die Bickenbacher Mannſchaft
über=
rannt, man kann ſchlecht folgen, wer von 46
ſtürmt oder verteidigt, ob links oder rechts, es
wird kunterbunt gewechſelt, ſo daß die Gäſte
nicht mehr ein noch aus wiſſen. So fallen auch
die Erfolge, und nur verzweifelt macht ſich
Bik=
kenbach zwiſchendurch mit Alleingängen Luft,
nur ein Strafwurftor iſt die Ausbeute, aber auch
einiges Pech liegt bei ihnen, und hätten noch
zwei bis drei Tore fallen können, das aber in
der Aufgeregtheit vermaſſelt wurde. Die
Reſer=
ven beider Vereine trennten ſich mit 9:4 für
TSG. in einem ſchneidigen Spiel gegen die
ſchnelle und junge Bickenbacher Mannſchaft und
hat ſich damit weiterhin einen guten
Tabellen=
platz gehalten. 46. Schüler — Viktoria
Gries=
heim Schüler 9:2.
Spogg. 04 Arheilgen gewinnk das
„Lokale‟
Sppgg. 04 Arheilgen — TV. Arheilgen
4:2 (1:2).
Lokaltreffen haben ſchon immer heiße Kämpfe
gezeitigt, und warum ſollte es hier weniger
heiß zugehen. Die Turner hatten ſehr
wahr=
ſcheinlich den Sieg ſchon in der Taſche, denn
die Spielweiſe der erſten 30 Min. zeigte es
deutlich an. Sie hatten ein Plus an techniſcher
Reife und werteten es nicht aus. Nach dem
Wechſel wollen ſie mit allen Mitteln den Sieg
ganz groß herausſtellen, hatten aber nicht mit
dem Ehrgeiz der Spvgg. gerechnet, aber auch
nicht mit den regelſicheren und offenen Augen
amtierenden Schiedsrichter. Herr Juſchka von
Polizei Frankfurt war der richtige Mann für
das Lokalderby, und hatte offene Augen für
gefährliches Spiel, wobei es mit zwei
Heraus=
ſtellungen noch ſehr glimpflich abging. Was
das Spiel anbelangt, ſo waren die Turner die
erſte Halbzeit ſchon etwas im Vorteil, machten
aber hier ſchon den Fehler, in der Mitte
durch=
zuwollen, was der Platzelf die Abwehr
un=
gemein erleichterte. Nach dem Wechſel hatten
die SV.ler ſich die Fehler der Turner zu
Nutzen gemacht und zogen ihr Spiel mehr in
die Breite, was ihnen dann auch in ganz
kurzer Zeit die Erfolge einbrachte. Andererſeits
hatte die Spvgg. auch Glück aufzuweiſen.
Die unnötige Härte der Turner koſtete Sieg
und Punkte. In der Mannſchaft der Spvgg.
überragte nur Gimbel als der Unermüdliche,
die anderen aber brachten den Willen und
Ehr=
geiz zum Sieg mit, den ſie auch ehrlich
ver=
dienten. Hervorzuheben verdient noch Anthes
im Tor und A. Schäfer durch ſein gewohnt
anſtändiges Spiel.
Der Torverlauf: TV. 0:1 durch
Schneid=
müller, Gimbel 1:1, Schlagbauer 1:2. Halbzeit.
Gimbel=Schäfer 2:2, Schäfer 3:2, Vogel 4:2.
Reſ. 1:9 für TV.; Jgd. 1:11 für 2V.
Reichsbahn Darmſtadt=
FV. Sprendlingen 16:3 (9:2).
Daß auch das 4. Spiel für die Reichsbahn
nicht zu verlieren war, ſtand feſt, als der
Geg=
ner nur mit 10 Spielern das Feld betrat. Aber
gerade dieſen 10 Spielern muß beſtätigt werden,
daß ſie von Anfang bis zu Ende eifrig und
un=
entwegt ſpielten und nicht auseinanderfielen.
Daß ſie verloren, iſt in ihrem fehlenden Mann
und in erſter Linie dem großen Spiel der
Reichs=
bahn=Hintermannſchaft ſowie deren
wurfkräf=
tigem Sturm zuzuſchreiben. Unverſtändlich iſt
hierbei allerdings, daß die Platzmannſchaft,
nach=
dem ſie ſchon mit 9:0 im Vorteil war, anfing, ſich
gegenſeitig durch Vorwürfe das Leben ſchwer zu
machen. Daß dieſe Erſcheinung nur einmalig
war, wollen wir zum Beſten der Elf erwarten,
denn das hat ſie bei ihrem Können wirklich nicht
nötig und bringt nur Schaden. Im übrigen
ha=
ben beide Mannſchaften ſehr anſtändig geſpielt
und machten dem ſehr guten Schiedsrichter
Wer=
ner aus Langen ſein Amt nicht ſchwer.
Tv. Pfungſtadt:
Der erwartete Großkampf gegen Griesheims
Viktoria bekam beim Stande von 1:1 eine
ein=
ſeitige Wendung zugunſten der Gäſte. Es mußte
nämlich der Verteidiger Rühl verletzt
ausſchei=
den, und da war es für den Fachmann klar,
daß der Tv. mit 10 Mann nicht mehr gewinnen
konnte. Dieſer unglückliche Umſtand wird ſich
ſpäter bei Verteilung der Plätze noch
einſchnei=
dend auswirken.
Birkenau:
Verheißungsvoll drehte die Platzelf mit 2:0
auf. Aber dann ſpielte Germania Pfungſtadt,
und beſonders im Sturm, einen Handball, der
ſelbſt eingefleiſchte Vereinsfanatiker zum
Stau=
nen brachte. Wohl flackerte die Platzelf
vorüber=
gehend nochmals auf, ohne aber an die
Demon=
ſtration für den Handball Ger ianias
heranzu=
kommen.
Groß=Umſtadt:
Der erwartete Großkampf gegen Groß=
Zim=
mern wurde ſch ieller, als viele vermuteten, zur
einſeitigen Sache der Gäſte. Bei nervöſem
Vor=
geplänkel jagte Groß=Umſtadt einen Strafwurf
zum 1:0 ins Netz. Dann kamen die Gäſte raſch
auf Touren, denn nach 10 Minuten hieß es
ſchon 1:3. Als ſpäter das. Dutzend voll war,
machte Groß=Z.mmern keine großen
Anſtrengun=
gen mehr. Bemerkenswert iſt noch, daß die
Gäſte ſchon immer in Groß=Umſtadt gute Spiele
geliefert haben, ſo daß der hohe Sieg weniger
als Ueberraſchung, aber als Leiſtung zu buchen
iſt, denn man fuhr nicht ohne Hoffnungen nach
Groß=Umſtadt.
TSV. Langen:
Den Darmſtädter Gäſten — Jahn 75 — wird
von ſeiten der Platzelf kein ſchlechtes Zeugnis
ausgeſtellt. Sie wehrten ſich tapfer, hielten bis
zum 7:7 die Waage, um dann dem Endſpurt
Langens mit zwei Toren zu unterliegen. Sehr
geklagt wurde über die ſchwache
Schiedsrichter=
lciſtung
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hahn:
Alle Vorbereitungen waren getroffen, um den
aufwärtsſtrebenden Eberſtädter Germanen das
Waſſer abzugraben, denn Darmſtädter, Maus
und Dörr waren da, alſo ſtärkſte Beſetzung.
Heute wird den Eberſtädtern etwas geflüſtert,
ſo ging es durch die Reihen der Hahner
Anhän=
ger, als die Partie 5:1 ſtand. Doch dann ſtockte
der Spielfluß plötzlich. E. holte zwei Tore auf,
Pauſe. 6:3, Maus mußte vom Platz, 6:6. Dann
wurde auch ein Eberſtädter herausgeſtellt, 7:7.
Ein Strafwurf brachte den Gäſteſieg. Den
Löpenanteil der Torbeute holte ſich Eidmann
mit 7 Treffern, darunter 4 Strafwürfe.
Nicko=
lay=Wolfskehlen hatte den ſcharfen Kampf feſt
in der Hand.
Gau=Waldmeiſterſchaften in Mörfelden.
Ein voller Erfolg
für den SV. 98 Darmſtadk!
Diesmal Creter vor Blind und Haag.
Mit beſonderer Liebe haben die Mannen um
Ohly in Mörfelden die diesjährigen Gau=
Wald=
meiſterſchaften des Gaues 13 Südweſt
vorbe=
reitet und auch durchgeführt und damit
durch=
aus das Vertrauen gerechtfertigt, das das
Gau=
fachamt in ſie geſetzt hatte. An dieſer
Feſtſtel=
lung ſoll auch nicht die Tatſache etwas ändern,
daß leider vor den jeweiligen Starts die
Teil=
nehmer nicht verleſen wurden; zweifellos ein
Fehler, dem die Läufer der Klaſſe II des SV. 98
zum Opfer fielen, ſo daß ſie nach verpaßtem
Start nur noch in der Meiſterklaſſe mitlaufen
konnten. Hoffentlich hat nun die Abwicklung
dieſer Waldlauf=Meiſterſchaften dazu
beigetra=
gen, daß endlich wieder einmal im auf dem
Ge=
biet der Leichtathletik traditionsreichen
Mörfel=
den eine eigene neue Regſamkeit entfaltet wird.
Das Material dazu iſt dort ſicher vorhanden,
und die Leute mit alter Erfahrung ſind
eben=
falls da. Dazu noch ein bißchen Idealismus,
und wir werden bald den Namen Mörfelden
nicht nur als Veranſtaltungsort, ſondern auch
als altbekannten Sitz rühriger Leichtathleten
wiederaufleben hören. Das wäre der ſchönſte
Nacherfolg dieſer Meiſterſchaften!
Geſtern feierten die Leichtathleten des SV. 98
Darmſtadt in Mörfelden feine Erfolge! Von
den Damen zum Deutſchen Meiſter und
Rekord=
mann bis zum jüngſten Kameraden der C=
Ju=
gend — ſie alle fuhren zuſammen mit Heinz
Lindner „zünftig” mit dem Fahrrad die 15 Klm.
zu dieſen Meiſterſchaften und konnten allein an
1. Plätzen vier Einzel= und vier
Mannſchafts=
ſiege erringen! Im Hauptlauf über 10
Kilo=
meter waren außer den bekannten
Sportverein=
lern Roth=Frankenthal, Klein=Frankfurt und
Waffenſchmidt (Merck=Darmſtadt) als „Leute
mit Namen” am Start. Die Laufſtrecke war bis
auf das Anfangsſtück von gut 1 Kilometer
har=
ter Fahrſtraße gut gewählt. Bis zum Ende der
erſten Streckenhälfte ging es in flotter Fahrt
unter abwechſelnder Führung durch die Gegend.
Dabei kamen Blind und Creter, auch
Waffen=
ſchmidt am raſcheſten in Fahrt, während Haag
bald nahezu 200 Meter zurücklag, ſich aber auf
dem zweiten Streckenteil langſam vorarbeitete.
Nachdem er die beiden führenden
Vereinskame=
raden bis auf 20 Meter aufgeholt hatte, kamaber
bereits der Endkampf, in welchem Creter hart
auf hart mit Blind nahezu bis in Ziel
kämp=
fen mußte, um erſtmalig den Gaumeiſtertitel zu
erringen. Blind wurde in kurzem Abſtand
Zweiter, Haag Dritter und Waffenſchmidt
be=
legte noch für Darmſtadt den vierten Platz. Den
Mannſchaftsmeiſtertitel holte ſich damit zugleich
der SV. 98 als Titelverteidiger in überlegener
Weiſe vor der TG. Sachſenhauſen und der
eige=
nen 2. Mannſchaft. Bei den Alten Herren
ſiegte Gellweiler (SV. 98) vor Dörr=Frankfurt
und ſeinem Vereinskameraden Maul. In der
2. Klaſſe ſiegte Scheibbs=Frankenthal, während
unter den Nicht=Leichtathleten Haas vom
Ar=
beitsdienſt Homburg Erſter wurde. — Bei den
Frauen holte ſich Frl. Martin vom FSV. Frkf.
den Titel. Die Lilienträgerinnen belegten hier
hinter der SpVgg. 04 Arheilgen den 4. Platz.
Frl. Steiger=Arheilgen wurde im Einzellauf 3.
Sämtliche Mannſchaftsſiege der drei
Jugend=
klaſſen errangen die Jung=Leichtathleten des
SV. 1898, und bis auf den 1. Platz der B=Klaſſe
konnten ſie auch den Einzellauf gewinnen.
Be=
ſonders erfreulich war die Tatſache, daß auch
die Polizei Darmſtadt mit Jugendlichen
vertre=
ten war. Noch einmal haben alſo die
Leicht=
athleten, und zwar die Mittel= und Langläufer,
des Gaues ſich ein Stilldichein gegeben. Nun
werden am nächſten Sonntag im Kreis
Starken=
burg noch die Kreis=Waldlaufmeiſterſchaften
ausgetragen (Darmſtadt); dann iſt die Saiſon
zu Ende.
Ole Ergebniſſe.
Meiſterklaſſe — 10 Km.: Gauwaldlaufmeiſter
1935: Georg Creter (SV. 98 Darmſtadt)
in 31:32 Min. 2. Blind (SV. 98 Darmſtadt)
31:33 Min. 3. Haag (SV. 98 Darmſtadt)
32:01 Min. 4. Waffenſchmidt (Merck Dſtdt.)
32:34 Min. 5. Ph. Reuter (TG.
Sachſen=
hauſen) 33:04 Min. 6. Klein (JG. Frankf.),
7. Löwel (SV. 98 Dſtdt.), 8. Roth (
Fran=
kenthal. Gaumannſchaftsmeiſter 1935: SV.
98 Darmſtadt mit 6 Punkten durch Creter,
Blind, Haag, Löwel. 2. Tgde. Sachſenhauſen
mit 24 Punkten. 3. SV. 98 Darmſtadt (B=
Mannſchaft) mit 44 Punkten.
Klaſſe 2 — 5 Km.: 1. Scheibbs (FV. 02
Fran=
kenthal) 20:17 Min. 2. Ziſchek (Mainzer
HC.) 20:35 Min. 3. Lorenz (TV.
Rhein=
zabern) 20:43 Min. Mannſchaftslauf: 1.
Mainzer Hockey=Club 19 Punkte. 2. V. e. D.
Frankfurt 28 Punkte. 3. Spvgg. 1930
Frank=
furt 37 Punkte.
Klaſſe 3 (Nichtleichtathleten) — 5 Km.: 1. Haas
(Arbeitsdſt. Homburg) 20:22 Min. 2.
Roh=
leder (Standarte 81 Frankf.) 20:56 Min. 3.
Gaſteyer (Arbeitsdienſt Holzappel).
Mann=
ſchaftslauf: 1. SA=Standarte 81. 2. SA=
Stan=
darte 63. 3. SA=Standarte 63.
Alte Herren — 1,5 Km.: 1. Gellweiler (SV.
98 Dſtdt.) 8:03 Min. 2. Dörr (FSV. Frkf.)
8:29 Min. 3. Maul (SV. 98 Dſtdt.) 9:01
Min. 4. Schneider (Mainz=Bretzenheim).
Frauen — 1.5 Km.: Gaumeiſterin 1935:
Mar=
tin (FSV. Frkf.) 9:40 Min. 2. Moſer
(Mainzer HC.) 9:53 Min. 3. Steiger (04
Arheilgen) 10:20 Min. 7 Mager, 11. Gauß.
12. Gilmer, 15. Süß, 19. Walig (alle SV. 98
Darmſtadt). Damenſchaftslauf: Gaumeiſter.
1935: Mainzer Hockey=Club 11 Pkte.
2. FSV. Frankfurt 16 Pkte. 3. Sppgg. 04
Arheilgen 21 Pkte. 4. SV. 98 Darmſtadt
30 Pkte. 5. Spvgg. 04 Arheilgen (2. Damen)
48 Pkte.
Jugend A: 1. und 2. Stumpf, Schubert
(SV. 98 Dſtdt.) 13:01 Min. 3. Buch (SV.
98 Dſtdt.) 13:29 Min. 4. Lippert (SV. 98
Dſtdt.) 13:33 Min. 9. Ackermann (SV. 98
Dſtdt.), 11. Schmank (SV. 98 Dſtdt.).
Mann=
ſchaftslauf: 1. SV. 98 Darmſtadt A 6 Pkte.
2. SV. 98 Darmſtadt B 24 Pkte.
Jugend B: 1. Kolp (Allianz Frankfurt) 12:59
Min. 2. Creter (SV. 98 Dſtdt.) 13:10 Min.
3. Cloos (SV. 98) 13:32 Min. 4. Engel
(SV. 98) 13:38 Min. 6. Bachmann. 9.
Hü=
ther, 10. Klinger, 12. Eigenbrodt, 13. Ludwig,
16. Grimm (alle SV. 98 Darmſtadt).
Mann=
ſchaftslauf: SV. 98 A 14 Pkte. 2. SV. 98 B
22 Pkte. 3. Polizei Darmſtadt A 30 Pkte.
4. Polizei Darmſtadt B 30 Pkte.
Jugend C: 1. Leichtlein (SV. 98 Dſtdt.)
8:47 Min. 2. Michel (SV. 98) 9:09 Min.
3. Wedel (Polizei) 9:17 Min. 5. Kindinger
(Polizei). 6. Senft (SV. 98). 7.
Savels=
berg (Polizei). 16. Meyer (SV. 98). 21.
Lorenz (SV. 98). Mannſchaftslauf: 1. SV.
98 Darmſtadt mit 9 Pkte. 2. Polizei
Darm=
ſtadt 15 Pkte. 3. Reichsbahn Höchſt 31 Pkte.
5. Polizei Darmſtadt 39 Pkte.
Leichkakhlekiſcher Frauen=Klubkampf
Reichsbahn Dſtdt. — Merck Dſtdt. 40:38.
Pünktlich um 9 Uhr begrüßte Turnwart
Remſpecher die Teilnehmerinnen und
über=
reichte den Gäſten als Zeichen der
Freund=
ſchaft einen Blumenſtrauß. Darauf nahmen
die Wettkämpfe, bei außerordentlich rauhem
Wetter, ihren Anfang. Daß trotzdem einige recht
gute Leiſtungen, wie der 100=Meter=Lauf von
Bürner (Rb.) mit 13,6 Sek., der Weitſprung
von Veit (Rb.) mit 4,17 Meter und der
Hoch=
ſprung mit 1,32 Meter von 3 Teilnehmerinnen,
erzielt wurden, war ein würdiger Abſchluß der
diesjährigen Leichtathletik=Saiſon. Im
ein=
zelnen waren die Kämpfe recht ſpannend und
intereſſant, wobei beide Mannſchaften ſich in
der Führung abwechſelten. Lediglich der Sieg
in der 4X100=Meter=Staffel gab den Ausſchlag
für einen knappen Endſieg der
Reichsbahn=
ſportlerinnen.
100=Meter=Lauf: 1. Bürner, Rb., 13,6 Sek.;
2. Pfeiffer, M., 13,9; 3. Gröning, M., 14,3:
4. Eckert, Rb., 14,3. — Speerwerfen: 1.
Schimbs=
heimer, M., 22,13; 2. Pfeifer, M., 20,30; 3.
Bürner, Rb., 19,60; 4. Veit, Rb., 17,95.
Weitſprung: 1. Veit, Rb., 4,17; 2. Bürner, Rb.,
4,09; 3. Pfeifer, M., 4,00; 4. Gröning, M.,
3,65. — Ballweitwurf: 1. Eckert, Rb., 50,42;
2. Pfeifer, M., 49,83: 3. Eichhorn, M., 39,78;
4. Schwärzel, Rb., 37,92. — Kugelſtoßen: 1.
Hauffenmeher, Rb., 8,22: 2. Pfeifer, M., 7,85;
3. Veit, Rb., 7,70: 4. Eichhorn, M., 7,27
Diskus: 1. Hauffenmeyer, Rb., 20,56: 2.
Eich=
horn M., 21,42; 3. Veit, Rb., 20,43: 4. Pfeifer,
M., 20 40. — Hochſprung: 1. Gröning, M., 1,32;
2. Bürner, Rb., 1,32; 3. Veit, Rb. 132; 4.
Schimbsheimer, M., 1,17. — 4X100=Meter=
Staffel: 1. Reichsbahn 60,2 Sek.; 2. Merck
61,8 Sek.
Am nächſten Sonntag Kreis=
Baldlauf=
meiſterſchaften in Darmſtadt.
Die Waldlauf=Meiſterſchaften des Kreiſes
Starkenburg werden am kommenden Sonntag in
Darmſtadt, mit Start und Ziel auf dem Platz
des SV. 1898 am Böllenfalltor, ausgetragen.
Aktive zweier Klaſſen, Alte Herren, Frauen, und
die Jugendlichen von 4 Altersklaſſen kämpfen um
den Sieg. Die Vereine melden bis ſpäteſtens
Mittwoch an den Kreisſportwart L. Joſt=
Darm=
ſtadt, Aeußere Ringſtr. 106, der auch alle
An=
fragen beantwortet. Wir hoffen, daß dieſe letzte
Veranſtaltung des Jahres 1935 noch einmal von
allen Vereinen gut beſucht wird, damit das
ge=
rade für unſeren Kreis Starkenburg ſo
erfolg=
reiche vorolympiſche Jahr noch einen würdigen
Abſchluß findet. Der Fachamtsleiter bittet
des=
halb auch die Kameraden der anderen Fachämter,
Fußball, Handball, Turnen, denjenigen Vereinen
die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben, die ſich
noch einmal zum Ausklang der Saiſon an den
Meiſterſchaften des Kreiſes beteiligen wollen.
Kampfrichter für die Waldlaufmeiſterſchaften.
Die teilnehmenden Vereine melden für die
ordnungsmäßige Durchführung der
Kreiswald=
laufmeiſterſchaften am nächſten Sonntag bis
ſpä=
teſtens Freitag an Fachamtsleiter Lindner,
Darmſtadt, Mollerſtraße 21, ihre Kampfrichter.
Darüber hinaus beſtätigen diesmal die
Kampf=
richter des Kreiſes durch Poſtkarte dem
Fach=
amtsleiter, daß ſie ebenfalls am nächſten
Sonn=
tag (vormittags), pünktlich um 9 Uhr, zur Stelle
ſind.
Von den Ringermakten.
Troß „Fünſer”-Skaffel gewonnen!
Vorwärts Groß=Zimmern — 86 Frankfurt 11:7.
Vor nicht ſehr zahlreichen Zuſchauern und mit
nur fünf Mann in ſeiner Ringerſtaffel empfing
am Sonntag der Athletikklub Vorwärts Groß=
Zimmern die Frankfurter „86er”, die in
ſtärk=
ſter Aufſtellung erſchienen waren. Obwohl die
Ausſichten auf einen Sieg für die Einheimiſchen
nicht günſtig ſtanden, ſo beweiſt doch das
End=
reſultat, daß Vorwärts ein Gegner iſt, der die
Gauligaklaſſe beſtens vertreten kann. Während
die Gäſte durch die fehlenden zwei Vorwärts=
Ringer im Welter= und Schwergewicht ſechs
zeigte und auch ſonſt noch gute Winke e
billige Punkte buchen konnten, gelang
Halbſchwergewicht Gans=Gr.=Zimmern,
den erfahrenen und äußerſt ſtarken Ceſar
Unentſchieden zu erzielen. Alle übrigen S
endeten mit Siegen für Groß=Zimmerm,
Bantamgewicht traf Poth auf Jung und
Punktſieger. Das gleiche Ergebnis konn
Federgewicht der Jugendliche Wörthge
Buck erzielen. Im Leichtgewicht traf O
Biſſint und wurde bereits in der erſten O
Schulterſieger. Im Mittelgewicht konnte
hard den ausgezeichneten Hirſchmann
5. Minute durch Doppelnelſon entſcheide
ſiegen. Kampfrichter Steinmetz=T
hatte leichte Arbeit und leitete den Kay
aller Zufriedenheit.
Mainz 88 — TG. Dieburg 19:1
Mit einer hohen Niederlage kehrten di
ger der TG. von dem ſchweren Gang nach
zurück. Den Ehrenpunkt konnte der Sche
wichtler in ſeinem unentſchiedenen Kam
die Gäſte retten. Die anderen
Begeg=
wurden „7 drei” für Mainz gebucht.
Hockey.
TV. 1860 Frankfurt — TSG. 46 Dar
4:1 (1:0).
Wie ſchon in der Vorſchau erwähnt,
die Hockey=Elf von 46 Darmſtadt von d
ausgezeichneter Form ſpielenden Manz
des TV. 60 in Frankfurt eine Niederlag
nehmen. Trotz größeren Drängens i
erſten Hälfte konnten die ſyſtematiſchen Ay
der 60er von der eifrigen Hintermannſche
Darmſtädter abgewehrt werden. Die 2.
zeit war weſentlich ausgeglichener, brach
Frankfurtern aber durch plötzliche Durch
und eine verwandelte Strafecke noch 3 n
Tore. Erſt nach einer Umſtellung im S
der 46er kam mehr Schwung in die Ar
und brachte auch den verdienten Ehren!
für Darmſtadt. Das Spiel ſelbſt hinterli
den Frankfurtern einen guten Eindruck.
In Hamburg begann ein Hockey=Turnke
dem die beſten deutſchen Vereins=Mannſca
zum Zwecke der Olympia=Vorbereitung tei
men. Die erſten Spiele brachten eine
Ueberraſchung: Der Berliner Sportclub
ohne K. Weiß und Schmidt den Club an de
ſter Hamburg mit 10:0 (5:0) Toren.
Ha-
hude Hamburg fertigte Rot=Weiß Berliy
4:1 (3:1) ab.
Der deutſche Radfahrer)/
Berband
hielt in Berlin eine Tagung ab, auf de ſtune
Ausgeſtaltung des Sportjahres 1936 feſteh 2us
wurde. Die Nationalmannſchaften der Bah/in !
Straße werden vor allen Dingen auf die M4 In
piſchen. Wettbewerbe vorbereitet. Für
Straßenfahrer wurde als Reichstra
der bekannte Radſportmann Martin Schr.w
gewonnen. Das Programm der Berufsſtnu
fahrer enthält wieder 12 Rennen, die aberſt In
bis zum 21. Juni erledigt ſein werden. Vor Mau
in dieſem Jahre ausgetragenen Straßenr imu
fehlen der Große Saarland=Preis und Run /
Oberſchleſien, im nächſten Jahre, dagegen
das Rennen „Rund um die Hainleite” wiede=
Berufsfahrern geſtartet. Verbandsführer 71
Eggert wurde mit dem Deutſchen Radſpoin
zeichen in Gold ausgezeichnet.
Deutſchlands Kunſtkurn=Mannſch=ts.
für den am 10. November in Helſingfors 4
findenden Länderkampf wurde nach einem 9
ſcheidungsturnen in München wie folgt zſt
furt, Steffens=Bremen, Frey=Kreuznach, Mil
Falkenſtein, Beckert=Neuſtadt, Stangl=Mürftun
und Sandrock=Immigrath,
Ungarns Fechter
trugen in München einen Länderkampf
Deutſchland aus, der mit 2:1 gewonnen mit
Im Florett der Männer endete das Gefechs ul
wobei die beſſere Trefferzahl den Ausſchlc!/
einen deutſchen Sieg gab. Im Florett der F—0,
ſiegten die Ungarn 6:3 und im Säbelfechtei
wannen ſie 10:6.
Ueberraſchungen gab es bei den Karlshof
Pferderennen. In dem mit 12 000 RM. aSi
ſtatteten Jagdrennen ſiegte B. Roths Mun
Mahal, während das Große Hürdenrei
(10 000 RM.) von Frau Maunes Cyklop
wonnen wurde.
W. Weckbach (TSG. 46) wurde, wie
hören, als Ringrichter, ur den heute aben!
Frankfurter Zoo ſtatfindenden Repräſenzu
Boxkampf Gau Südweſt gegen Weſtfalen.
pflichtet.
Adolf Kiefer ſchwamm Weltreko?4
100 Meter Rücken in 1:07.
Auch am zweiten Tage des Amerik0
Schwimmfeſtes des SSC 89 Berlin gab es I
der einige ganz ausgezeichnete Leiſtunge
ſehen. Dabei wartete der Amerikaner 29
Kiefer im 100=Meter=Rückenſchwimmen
einem neuen Weltrekord von 1:07 auf. Er
beſſerte damit die bisherige Beſtleiſtung ſ.0h
Landsmannes van de Weghe um vier Zebe
ſekunden. Um den zweiten Platz lieferter
in dieſem Wettbewerb Schlauch=Gera und
Magdeburger Gerſtenberg einen erbitt
Kampf, den der Helene zu ſeinen Gunſten
ſcheiden konnte. Ebenſo be ies auch der
rikaner Highland im 100=Meter=Kraul
große Klaſſe. Auf der 50=Meter=Bahn hol. /
die ausgezeichnete Zeit von 59 Sekunden he
Heibel=Bremen erzielte mit 1:00,8 eben
eine beachtliche Zeit, wurde aber nie ge
lich. Lediglich im Bruſtſchwimmen konnter!
deutſchen Shwimmer dem Amerikaner Ber”
thal das Nachſehen geben. Wie am Vond
ſiegte über 200 Meter Ohligſchläger=
Triel=
in 2:50,4 den Göppinger P. Schwarz, Mr.!
Frankfurt und Wittenberg=Berlin auf die 2
verwies. Wertvoll für die Schwimmer
beſonders eine Vorführung Adolf
Kiefers-
ihnen ſeine Wendetechnik in beſter Vollens,
ſontag, 21. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wir wandern mit „Kraft durch Freude‟
Die Wanderarbeit innerhalb der NSG. „Kraft
durch Freude macht erfreuliche Fortſchritte. Allein
am vergangenen Sonntag beteiligten ſich an den
verſchiedenen Veränſtaltungen des Amtes Reiſen,
Wandern, Urlaub im Kreis Darmſtadt faſt
zwei=
hundert Arbeitskameraden und Kameradinnen.
Außer zwei Autobusfahrten, die Rüdesheim, bzw.
Büdingen zum Ziel hatten, wurden eine
Kreis=
verung, eine Ortsgruppen= und drei Betriebswanderungen mit
r Erfolg durchgeführt.
Kach jeder Wanderung erhalten wir ſtets von einer Anzahl
nehmer begeiſterte Briefe und Berichte, die immer wieder
er=
ini laſſen, daß wir durch unſere Wanderarbeit innerhalb der
trhen Arbeitsfront zur Verwirklichung wahrer
Volksgemein=
ſi beitragen. Bei uns machen nicht etwa Arbeiter oder
Ange=
eines Betriebes getrennt eine „Tour”, ſondern hier wandert
Butzfrau neben dem Bankbeamten, die Stenotypiſtin neben
Fabrikarbeiter. Uns iſt jeder ſchaffende deutſche Menſch, gleich
ohen Standes, Berufes oder Alters, jederzeit willkommen.
Tachſtehend veröffentlichen wir aus der Fülle der Zuſchriften
Bericht einer Arbeitskameradin, die an der Wanderung nach
vorf am vergangenen Sonntag teilgenommen hat:
Wieder hatte die NSG. „Kraft durch Freude” zu einer
Wan=
ſaig aufgerufen. Gar mancher der Teilnehmer und
Teilnehme=
me mag, als am Sonntag früh der Wecker läutete, gedacht
ſollſt du wirklich ſchon ſo früh aufſtehen oder einfach auf
MWanderung verzichten. Aber keiner hatte ſie zu bereuen.
Pünktlich um 8 Uhr waren alle am Treffpunkt (Ecke
Schla=
ſer=Straße und Kranichſteiner Straße) verſammelt. Das
an=
ſilrche Fremdſein war bald gewichen und bei ſtrahlendem
Son=
ſiſch ein ging es durch den Park nach Meſſel. Unterwegs trafen
mehrmals große Rudel Hirſche an. Nachdem wir in Meſſel
ſtüchſtückt hatten, führte uns der Kreiswanderwart zur Grube.
gab er uns in intereſſanter, anſchaulicher Weiſe einen
Ein=
in die Entſtehung und den Betrieb, dieſer Grubenanlagen.
gafhin marſchierten wir in flottem Tempo, unter eifrigem
6gen nach Roßdorf. Doch bevor wir zum Eſſen kamen, hatte
ur Wanderwart noch eine Ueberraſchung für uns, die
Beſich=
ung des Steinbruchs auf dem Roßberg. Hatte auch ſchon mancher
ſie Hunger und Müdigkeit geſtöhnt, ſo folgte doch jeder gerne
äußerſt wiſſenswerten Führung.
Alsdann ging es zur wohlverdienten Raſt ins Gaſthaus
Krä=
in Roßdorf, wo wir einige gemütliche Stunden im Kreiſe
drer Wandergeſellſchaft verlebten. Nur allzu ſchnell vergingen
ſchönen Stunden, und alle bedauerten, als unſer Wanderwart
Aufbruch mahnte. Bald war der Heimweg zurückgelegt, und
igemut langten wir nach zwölfſtündiger Abweſenheit wieder in
ſim ſtadt an. Beim Abſchied gab jeder ſeiner Begeiſterung über
ſo ſchön verlaufenen Tag Ausdruck und wünſchte daß die NSG.
„Kaft durch Freude” noch recht viele dieſer ſchönen Wanderungen
mnſtalten möge.
Winzerfeſt mit „Kraft durch Freude‟.
Am Samstag, dem 26. Oktober, beſchließen wir die
Wein=
ſge mit einem Winzerfeſt in ſämtlichen Räumen des Städt.
elbaues. Die Tanzkapelle Schlupp wird zum Tanz aufſpielen.
rheiniſche Sänger C. Llach aus Mainz bringt Geſänge vom
in und vom Wein. Der Abend wird im Zeichen der Freude
Heiterkeit ſtehen. Eintritt 50 Pf. Karten bei allen Orts=
Betriebswarten und in der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19.
Nr. 290 — Seite 7
Vereinſachkes Enkeignungsverfahren in Heſſen.
Ausſchneiden!
Aufheben!
y. Unter Aufhebung einer in der Inflationszeit erlaſſenen
ordnung iſt am 11. Oktober ein neues Geſetz rechtswirkſam
orden, deſſen Inhalt zu kennen für die Leſer wünſchenswert iſt.
Das vereinfachte Verfahren kann die Landesregierung, wenn
in Unternehmen, das aus Gründen des öffentlichen Wohles
ſunders beſchleunigt durchgeführt werden muß, erheiſcht
anord=
ſn Das Geſetz erwähnt beiſpielsweiſe: Beſchaffung von
Arbeits=
mgenheit, Beſeitigung oder Abwendung von Notſtänden als
de Gründe des öffentlichen Wohles. Der bezügliche
Regie=
unserlaß wird im Regierungsblatt und Regierungsanzeiger
bffentlicht.
Der Schwerpunkt des Verfahrens iſt aus dem
Provin=
lausſchuſſe in das Kreisamt verlegt. Die
Enteig=
ug ſelbſt ſpricht der Kreisdirektor aus: nach vorgängiger
Ver=
molung vor der Lokalkommiſſion entſcheidet dieſe über die gegen
Zweck oder Plan der Enteigung erhobenen Einwendungen
die damit in Verbindung ſtehenden Anträge. Die
Mitglie=
der Lokalkommiſſion beſtellt der Kreisdirektor.
Sobald über die Einwendungen gegen Zweck oder Plan der
eignung entſchieden iſt, kann der Kreisdirektor den
Unter=
ſuiner in den Beſitz des Grundſtücks einweiſen. Dieſer
Einwei=
hat eine Verhandlung mit dem Eigentümer und dem zeiti=
Beſitzer des Grundſtücks voranzugehen, die mit dem Termin
der Lokalkommiſſion verbunden werden kann.
Entſteht den eben genannten Intereſſenten durch die
Beſitz=
weiſung ein beſonderer Schaden, ſo hat ihn der Unternehmer
retzen. Dieſe Einweiſungsentſchädigung ſetzt der
Kreisdirek=
n— vorbehaltlich einer Entſcheidung im Rechtsweg — im
Ein=
nungsbeſchluſſe feſt.
Iſt das Grundſtück mit Wohngebäuden beſetzt, ſo darf der
hernehmer vor Ablauf von drei Monaten ſeit Zuſtellung des
ſGveiſungsbeſchluſſes in den Beſitz des Grundſtücks nur
einge=
ſchen werden, wenn der von der Enteignung Betroffene in einer
ſaren Wohnung, wenn auch angemeſſenen Uebergangswohnung,
rgebracht werden kann.
Die feſtgeſetzte Einweiſungsentſchädigung iſt ſofort fällig,
erlei ob Klage im ordentlichen Rechtsweg erhoben wird oder
In der Einweiſungsverhandlung iſt auf Antrag des
Grund=
hitümers (Beſitzers) oder des Unternehmers der Zuſtand des
Dektes ſchriftlich — gegebenenfalls unter Zuziehung von
Sach=
ſtändigen — feſtzulegen.
eſonders wichtig iſt, daß die im Enteignungs=
4ietze vorgeſchriebenen Ladungen des
Unter=
mers, des Eigentümers oder ſonſtiger
Betei=
ſter zu der Tagfahrt vor der Lokalkommiſſion
cht mehr erfolgen. Die letztere wird in der
Zei=
ug bekanntgemacht und dabei ausdrücklich dar=
Uhingewieſen, daß Einzelladungen nicht er=
9ien. Der ſo unentſchuldigt ausbleibende Intereſſent bleibt
Uſeinen Einwendungen gegen den Plan und Anträgen (Art. 24
02 Nr. 3a—f des Enteignungsgeſetzes ausgeſchloſſen; auch der
itsweg iſt ihm dann verſchloſſ n, ſofern er nicht mit einem
ngerecht angebrachten Antrage bei der Lokalkommiſſion auf
Edereinſetzung in den vorigen Stand durchdringt.
Soweit nach dem Enteignungsgeſetze Rechtsmittel zuläſſig
Afindet mit aufſchiebender Wirkung Beſchwerde an den
Reichs=
mhalter — Landesregierung ſtatt.
Unſcheibangen oes erehoigerichts.
1. Bei der Frage der Ackernahrung iſt die Größe des Viehſtandes
im Verhältnis zu dem Eigentumsland von beſonderer
Be=
deutung.
2. Bei einem Einheitswert von 10 000 Reichsmark aufwärts
kann im allgemeinen die Ackernahrung als gegeben angeſehen
werden.
3. Holz= und Steinfuhren im Winter und Frühjahr ſind als
Teil des landwirtſchaftlichen Betriebs ſelbſt anzuſehen.
4. Der Wunſch der Realteilung kann nicht durch das
Einſpruchs=
verfahren verwirklicht werden. Hierfür iſt das Verfahren nach
§ 37. REG. beſtimmt.
5. Kinder, die Nichtlandwirte ſind, oder an ſolche verheiratet
ſind, können kein Land erhalten. Das Land gehört in die Hand
des Bauern.
Ausden Gründen: Das landwirtſchaftliche Beſitztum der
Philipp E. Eheleute in U. umfaßt 9,0733 Hektar und iſt in den
Gemarkungen U. und G. gelegen. Gegen die Aufnahme des
Be=
ſitztums haben die Eheleute E. form= und friſtgerecht Einſpruch
erhoben mit der Behauptung, daß die Ackernahrung nicht
gewähr=
leiſtet ſei. Das Anerbengericht O. hat dem Einſpruch ſtattgegeben.
Es hat die Ackernahrung aus folgenden Gründen für nicht gegeben
erachtet. Das in den Gemarkungen U. und G. liegende Acker= und
Wieſengelände werde zum großen Teil als Weideland genutzt, es
liege kein geſchloſſener, ſondern Streu=Beſitz vor, das Gelände ſei
von Wegen. Steinmauern. Hecken und Rainen durchzogen und
dadurch zum Teil völlig ertragsunfähig. Der Einheitswert betrage
nur 10 250.— RM., der Einreihungswert je Hektar 1134.— RM.
Ohne Nebenverdienſt aus Stein= und Holzfuhren und als
Genoſ=
ſenſchaftsrechner könnten ſich die Eheleute E. aus ihrem
landwirt=
ſchaftlich genutzten Beſitztum unabhängig vom Markt und der
all=
gemeinen Wirtſchaftslage nicht unterhalten. Da ſie aus dem
Ne=
benverdienſt keine Rücklagen gemacht hätten, auch über ihre
Ver=
hältniſſe hinausgehende Ausgaben nicht nachgewieſen ſeien, müſſe
als erwieſen angeſehen werden, daß die Einnahmen aus der
Land=
wirtſchaft für ſich allein zur Beſtreitung des Lebensunterhaltes
nicht ausgereicht hätten, weshalb die Ackernahrung zu
vernei=
nen ſei.
Die gegen die Entſcheidung des Anerbengerichts eingelegte
ſofortige Beſchwerde des Kreisbauernführers iſt zuläſſig und auch
friſtgerecht, weil ſie zwar erſt am fünfzehnten Tag nach Zugang des
Beſchluſſes eingelegt, dieſer Beſchluß aber nicht förmlich zugeſtellt
wurde, ſo daß die Friſt noch nicht in Lauf geſetzt iſt.
Die Beſchwerde iſt auch ſachlich begründet.
Der angefochtene Beſchluß hat zunächſt einmal den Viehſtand
der Eheleute E. unberückſichtigt gelaſſen, ſie halten 2 Pferde, 4
Kühe, 3 Stück Jungvieh und 6—7 Schweine, das iſt ein Beſtand,
der beim Vorhandenſein nur eines Morgens Pachtland auf das
Vorliegen der Ackernahrung ſchon allein deutlich hinweiſt. Das
gleiche gilt von dem Einheitswert von 10 250— RM. Im
allge=
meinen ſtehen die Anerbengerichte auf dem Standpunkt, daß ein
Einheitswert von 10 000— RM. grundſätzlich für das Vorliegen
der Ackernahrung ſpricht. Unrichtia iſt die Feſtſtellung des
An=
erbengerichts, daß das Gelände zum großen Teil als Weideland
genutzt werde. E. ſelbſt hat vor dem Erbhofgericht angegeben, daß
von ſeinen Wieſen nur wenig als Weiden genutzt würden.
Schließ=
lich iſt das Anerbengericht hinſichtlich eines großen Teils des
Ne=
benverdienſtes von einer falſchen Rechtsauffaſſung ausgegangen.
Das Holzſchleifen und Holzfahren im Winter und das Steinfahren
im frühen Frühjahr, alſo der ſtillen Zeit der Landwirtſchaft, iſt
kein Nebenbetrieb, ſondern ein zum Landwirtſchaftsbetrieb der
dortigen Gegend gehörender Betriebszweig. Die Pferde ſtehen
im Winter und im erſten Frühjahr im Stalle, ohne in der
Land=
wirtſchaft weſentlich verwendet zu werden, wenn ſie nicht zum
Holzſchleifen, Holzfahren und Steinfahren Verwendung finden.
Für die winterlichen Fuhrleiſtungen ſtehen andere Geſpanne als
die der Bauern nicht zur Verfügung. Die Fuhrleiſtungen werden
von altersher von den Landwirten ausgeführt. Sie bilden keinen
artfremden Betrieb, ſondern gehören als Zweig zu dem
Land=
wirtſchaftsbetrieb, und ſind bei deſſen Einrichtung und Führung
ebenſo wie die eigentlichen Aufgaben, wie Saat und Ernte, in
Rechnung geſtellt. Einen Nebenbetrieb könnte man nur dann
an=
nehmen, wenn die Fuhrleiſtungen das ganze Jahr hindurch neben
den landwirtſchaftlichen Arbeiten ausgeführt würden. So aber, in
der beſchäftigungsloſen Zeit der Landwirtſchaft ausgeführt ſind
und bleiben ſie Bauernarbeit, und ihre Erträgniſſe ſind bei der
Frage der Ackernahrung zu berückſichtigen. (Ebenſo Stuttgart
Beſchl. v. 8. 11. 34 und 28. 11. 34 Vogels=Hopp § 2 S. 60 und 62.)
Iſt das aber der Fall, ſo muß man ſelbſt bei Weglaſſung des
Ein=
kommens des E. von 400 RM. jährlich als Genoſſenſchaftsrechner
die Ackernahrung als gegeben anſehen, auch wenn man es für
zu=
treffend hält, daß beſondere Rücklagen, Erſparniſſe oder
Land=
erwerb nicht gemacht worden ſind. Die Eheleute E. haben
immer=
hin ihren Hof ſchuldenfrei durch die Kriſenjahre der Landwirtſchaft
gebracht, ſie haben eine Tochter verheiratet und ausgeſtattet. Wenn
die Ausſtattung nach der Angabe des Vaters E auch nur aus
einem Schlafzimmer und der erforderlichen Wäſche beſtand, ſo
konnte ſie doch ohne Kreditinanſpruchnahme beſchafft werden. Es
waren alſo bereits bare Mittel zur Hand, und ſie werden nach
der Ueberzeugung des Erbhofgerichts auch ferner nicht fehlen.
Der eigentliche Grund für den Einſpruch iſt der Wunſch der
Eheleute E., ihr Beſitztum zwiſchen ihren beiden Kindern zu
tei=
len, ein Wunſch, den der Ehemann E. ſelbſt auch gar nicht in
Ab=
rede ſtellt. Das Beſtreben der Realteilung kann an ſich im
An=
legungsverfahren überhaupt nicht berückſichtigt werden, ſondern
müßte zum Gegenſtand eines Verfahrens nach § 37 R.E. G.
ge=
macht werden. Aber ſelbſt dann könnte ihm auf keinen Fall
ſtatt=
gegeben werden, denn auf der einen Seite würde ein Erbhof
zer=
ſtört und auf der anderen Seite könnte auch nicht genehmigt
wer=
den, daß die mit einem Metzger in H. verheiratete Tochter die
Hälfte des Feldes erhielte, das ſie doch nur durch Verkauf oder
Verpachtung nutzen könnte. In einem nach § 37 zu
genehmigen=
den Uebergabevertrag können die Abfindungsanſprüche der
Toch=
ter ſehr wohl gewährleiſtet werden.
Der Beſchwerde des Kreisbauernführers iſt hiernach
ſtattzu=
geben, der angefochtene Beſchluß aufzuheben und der Einſpruch
der Eheleute E. zurückzuweiſen.
Die Koſtenentſcheidung beruht auf 88 51 Ziff. 2, 52 der
J. D. V.O. Das weitere Beſchwerderecht ergibt ſich aus § 49 REG.
(Entſch. d. E. H.G. Darmſtadt v. 3. 6. 35 i. S. W. e. 8/35.)
Der Nok beizeiken Einhalt gebieken,
iſt Aufgabe des WHW. 1935/ 36.
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der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft und Nr. 3500 bei der
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale Dresdener Bank.
Aus Heſſen.
Aufruf an die Weinhändler.
Leere Weinfäſſer zurückſenden!
Das Stabsamt des Reichsbauernführers teilt mit: Für die
Weinwerbewoche ſind erhebliche Mengen Wein in den
Erzeuger=
gebieten gekauft worden. Der geſamte Empfangshandel drängt
auf ſchnellſte Abfertigung der gekauften Weine. Die
Weinver=
ſandfirmen haben ihr geſamtes Faßmaterial zur Verfügung
ge=
ſtellt. Leider ſchicken die Weinhändler erſt nach längerer Zeit die
entleerten Fäſſer zurück. Bei einem Bedarf von zirka 500 Fäſſern
pro Tag iſt lediglich ein Eingang von 20 bis 30 Stück zu
ver=
zeichnen, und dadurch wird der Erfolg der Weinwerbewoche in
Frage geſtellt, weil praktiſch die Verladungen der Paten= und
Werbeweine wegen Faßmangels einfach nicht möglich ſind. Alle
Weinhändler werden hiermit aufgefordert, ſofort das
Faßmate=
rial zu entleeren und zurückzuſenden.
k. Dieburg, 20. Okt. Wirtſchaftsgruppe
Einzel=
handel. Die erſte Verſammlung der Wirtſchaftsgruppe
Einzel=
handel wurde im „Mainzer Hof” durch den Kreisgruppenführer
Adelberger eröffnet, der in ſeiner Begrüßungsanſprache den
nicht erwarteten ſchwachen Beſuch feſtſtellen mußte. Herr
Köh=
ler, von der Bezirksgruppe Frankfurt, ſprach über die Bedeutung
des Einzelhandels als Wirtſchaftsgruppe. Herr Dr. Tripp, als
Hauptredner der Verſammlung berichtete ausführlich über die
Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft und deren Gliederungen.
Sehr intereſſant geſtalteten ſich die Ausführungen über „Kampf
um den Berufsſtand‟. Hier ſprach der Redner beſonders über die
Verdienſtſpanne innerhalb des Kleinhandels, der Mengenrabatte,
Zugabeweſen, Steuergeſetzgebung, Kredit= und Borgweſen, und
ganz beſonders über die neueſte Einführung, das
Wareneingangs=
buch. Herr Adelberger dankte den Rednern und ſchloß mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer. Hierauf wurde durch
Handſchlag als Kreisgruppenführer Herr Adelberger verpflichtet,
der ſeinen Beirat nach dem Führerprinzip wählte. Im Anſchluß
hieran hielten die Gruppen Lebensmittel und Textil getrennte
Fachbeſprechungen ab, in denen die Herren von der Bezirksgruppe
nochmals das Wort ergriffen.
Be Raunheim, 19. Okt. Gemeinderatsſitzung. Auf
der Bürgermeiſterei fand unter Vorſitz des Bürgermeiſters
Wei=
gandt eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, die ſich in ihrem erſten Teile
mit der Genehmigung des Haushaltsvoranſchlags des
Haushalts=
jahres 1934 befaßte. Da ſich keine Beanſtandungen ergaben, wurde
der Hausbaltsvoranſchlag einſtimmig verabſchiedet. Weiter wurde
beſchloſſen, daß die Bürgerſteuer mit demſelben Satz wie im
Vor=
jahre erhoben werden ſoll. Zum Schluß wurden verſchiedene
Ge=
ſuche erledigt.
Be. Groß=Gerau, 19. Okt. In der vollbeſetzten Turnhalle gab
das Muſikkorps des 3. J.=R. Gießen ein Militärkonzert. Es war
dies das erſte Konzert der deutſchen Wehrmacht in Groß=Gerau.
Die Darbietungen unſerer Heereskavelle wurden ſtürmiſch mit
Beifall belohnt.
Be. Mörfelden, 19. Okt. Die NS.=Kulturgemeinde
veranſtal=
tete im großen Saale des Volkshauſes einen großen Theaterabend.
Zur Aufführung gelangte die Komödie „Lotſe an Bord‟. Vor
Be=
ginn der Vorſtellung ſprachen der Leiter der Kulturabteilung der
NSDAP. herzliche Begrüßungsworte und anſchließend der
Gau=
amtsleiter der NS.=Kulturgemeinde, Pg. Rams=Frankfurt a. M.,
über den Zweck und die Ziele der NS.=Kulturarbeit und die NS.=
Kulturgemeinde.
Be. Dornheim. 19. Okt. Gemeinderatsſitzung. In der
auf dem Rathaus ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurden
folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Der Gemeinderat beſchließt die
Bür=
gerſteuer 1936 zum Satze von 200 Prozent, wie im Vorjahr, zu
er=
heben. 2. Geſuch des A. Keller um Pachterlaß. Hier wird vom
Gemeinderat beſchloſſen, dem Antragſteller infolge der ſchlechtem
Weizenernte die Pacht für 1935 zu erlaſſen. 3. Geſuch des Karl
Löffler um Ueberlaſſung eines Bauplatzes am alten Darmſtädter
Weg. Dem Antrag wird vom Gemeinderat entſprochen.
Be. Rüſſelsheim, 19. Okt. Ratsſitzung. Auf der
Bürger=
meiſterei fand eine Sitzung des Gemeinderates ſtatt. Nach
Be=
ratung des Gemeinderates verfügte der Bürgermeiſter die
Wei=
tererhebung der Bürgerſteuer in Höhe von 150 Prozent.
Bürger=
meiſter Müller erklärte hierbei, daß Rüſſelsheim die einzige Stadt
ſei, die auf dieſem niedrigen Satz ſtehen bleiben kann. Die
Bür=
gerſteuer wird insgeſamt einen Ertrag von 30 000 Reichsmark
aufbringen. Die neu ausgearbeitete Werbeſchrift von Rüſſelsheim
wird jedem Gemeinderat zur Einſicht überreicht. — Der
Sied=
lungsblock am Schützenhaus wird nach Fertigſtellung vier Straßem
umfaſſen, und zwar drei Parallelſtraßen zur Darmſtädter Straße
und eine Querſtraße. Zur Ehrung der deutſchen Fliegerhelden
er=
halten die Straßen folgende Namen: Zeppelin=Straße Richthofen=
Straße, Boelke=Straße und Immelmann=Straße. Die
Zufahrts=
ſtraße vom Burggrabenlacherweg wird man ſpäter ausbauen und
den Platz dortſelbſt Schlageter=Ankage nennen.
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Das Zentrum des mächtigen Sturmwirbels hat ſich raſch von
Schottland ins Oſtſeegebiet verlagert. Die ſtürmiſche Zufuhr
feucht=milder Meeresluft ging dabei am ſpäten
Samstagnachmit=
tag unter Böen aus Weſt in eine ſolche ſubpolarer Kaltluft über.
Der Einbruch derſelben brachte verſtärkte Niederſchlagstätigkeit.
Eine über Großbritannien hinwegführende Nordweſtſtrömung
wird uns weitere Kaltluft zuführen. Der Witterungscharakter
bleibt dabei weiterhin ſehr wechſelhaft und unbeſtändig. Die zu
erwartenden Niederſchlagsſchauer werden in den oberen
Gebirgs=
lagen auch weiterhin vielfach als Schnee oder Graupeln fallen.
Vorherſage bis Montagabend: Wechſelnde Bewölkung mit
einzelnen Niederſchlagsſchauern, im Gebirge teilweiſe Schnee, bei
immer noch lebhaften weſtlichen und nordweſtlichen Winden,
wei=
tere Abkühlung.
Witterungsausſichten für Montag: Niederſchlagsneigung
zu=
nächſt zunehmend, dann wieder mehr Schauerwetter, für die
Jah=
reszeit zu kalt.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik; Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe: für das Feuilleion: Dr. Herbert Nette,
für Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ämtlich in Darmſtadt. D. A. TX. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr:
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Heit Soh. Vunt. Reing
Lehrer i. R.
iſt heute im T6. Lebensjahre nach langem Leiden ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer;
Maria Rettig, geb. Mann
Oberregierungsrat Knöß und Frau
Johanna, geb. Reitig
Baumeiſter Rettig und Frau
Anne, geb. Winkens
und drei Enkelkinder.
Darmſtadt, Mainz, den 20. Okiober 1935.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt,
Seite 8 — Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 21. Oktober 1935
Sabtädlo eTlatelgela
26)
Roman von Henrik Heller.
„Ich ſchon”, ſagte Quaß, ohne ſie anzuſehen, und ſteckte den
Finger durch einen Rauchringel. „Frauen begreifen das nicht.
Ein normaler Mann, einer, der weder ein Genie noch ein
Faulenzer iſt, hat nämlich nicht viel mehr auf dieſer Welt als
ſein Büro. Dorthin trägt er alles, wiſſen Sie — Ehrgeiz —
Hoffnung — Talent und Wut. Von dort holt er ſich dann
Be=
friedigung und manchmal Erfolg.‟ Er beugte ſich weit aus dem
Fenſter. Draußen fuhr das Auto durch den lauen Regen des
Spätnachmittags davon. „So lange man nämlich normal iſt.”
Er verſuchte einen Zigarrenſtummel durch das Drahtgitter zu
werfen, aber er prallte ab und fiel wieder auf das Fenſterbrett
zurück. „Mein Büro iſt ſchon lange zum Teufel gegangen.”
Sie mahnte: „Erſtes Grundgeſetz des Hauſes: Nicht grübeln.”
„Tue ich doch gar nicht, ich ſtelle nur eine Tatſache feſt.
Wenn man ſo lange da iſt, wie ich, lernt man dieſen trägen
Frieden ſchätzen — man wird feig.” Quaß ſtrich vorſichtig taſtend
über ſeinen dünn gewordenen Scheitel, die Schläfenhaare waren
ſchon ganz grau. „Reden wir von erfreulicheren Dingen —
wie ſteht’s auf Fort Baitſky?”
„Danke. So gut es nur ſtehen kann.”
„Klein=Eliſabeth wird von ihrer Mutter nicht verzärtelt.”
„Das Kind hat wirklich alles, was es braucht.”
„Und wo bleibt die ſchöne Frau ſo lange?” wollte Quaß
boshaft wiſſen. „Weit und breit keine blonden Sonnenflecken auf
der Tapete — kein Hyazinthenduft — keine feuerſpeiende
Jung=
fer — ja, nicht einmal eine Page.”
Eva lachte. „Warum ſagen Sie „feuerſpeiende Jungfer”?
Und wer iſt der Page?"
„Oh, Baron Keilwerth natürlich. Und was die Jungfer
be=
trifft, haben Sie doch ſicher erfahren, daß ſie mich ſozuſagen
hinausgeworfen hat, als ich einmal bei euch eindrang, um Sie
zu einer kleiner Skitour abzuholen.”
„Mich?"
Quaß ſchaute Eva aus ſteinernen Augen an. „Sie wiſſen es
gar nicht? Merkwürdig! Die widerliche Perſon hat mich geſtellt
wie die ,Hüterin des Schatzes:. Ich vermute übrigens, wir
werden bald die Freude haben, ſie wiederzuſehen."
„Wen? Die Jungfer?”
Ein Film, der viel verspricht
und noch mehr hält.
B. GIGLI in:
Vergiß mein nicht
Mee
Jugendt. ab 14 Jahren zugel.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
De
Carl Zeller unsterbl. Operette:
Der Vogelhändler
Meit f
Retty, Lil Dagover. (V9447
Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Nur noch heute
De Rehe
Eindruck
den Sie machen,
wird durch ein gut
gewählter, sorgsam
angepaßtes
Hleidsa-
mes Augenelas aufs
zesteunterstütest —
Gehen Sie zu
Optilker
Spdethe
Handrntte 2
Die erſie pflicht:
Dein Augenlicht!
(5929a)
HansAlbersMarieluise Claudius
Olga Tschechowa in
PEER GVNT
Fonuer
Beginn: 3.30, 5.45, 8.20 Uhr.
D. R. P.
Begießen
un=
nötig,aufpaſſen
überflüſſig,
an=
brennen
un=
möglich. (
Prei=
ſe 5.90—13.65).
Fettſparend.
Seit Urgroßvaters Zeiten gehören sie zusammen.
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schen Titeln. (9488
Verkäuferinnen
Ludwigs=
haupkmann platz 2.
„Die auch — natürlich, die auch —, aber vor allem ihre
Herrin.” Sie promenierten nebeneinander auf dem breiten
Korridor, in dem ſchon alle Lampen brannten, obzwar der
be=
deckte Himmel draußen noch von roſigen und violetten Tönen
überflutet war und die Bergwälder weit und verſchwommen
durch den dünnen Regenvorhang herüberſchauten. Außer einem
Zimmermädchen, das ſich ab und zu in der offenen Tür der
Tee=
küche zeigte, war niemand zugegen, der Anwalt verſuchte, ſeine
Hand unter Evas Arm zu ſchieben, was ſie aber mit einem
kleinen, um Entſchuldigung bittenden Lächeln verhinderte.
„Pardon”, ſagte er ſeufzend, „ich hab’ noch immer nicht
ge=
lernt, daß Pflegedienſt mit Barmherzigkeit nichts zu tun hat.
Ich brauche nämlich wirklich eine Stütze. Mein linkes Bein iſt
neuerdings . . . ich muß an einem zugigen Platz geſeſſen haben,
es will manchmal nicht parieren.”
„Rheumatismus?”
„Es ſcheint ſo.”
„Da ſollten Sie doch Dr. Szigety um Rat fragen.”
„Laſſen Sie mich mit dem Szigety in Ruhe”, ſagte Quaß
plötzlich grob, und ſeine hohe ſchmale Stirn wurde ganz rot.
„Der Menſch ſpioniert hinter mir her und verordnet und
be=
handelt, und will mich zur Bettruhe zwingen, aber meine
Schlafloſigkeit und die Kopfſchmerzen bringt er natürlich nicht
weg. Hol ihn der Teufel!‟ Er ſah Evas betretenes Geſicht und
zeigte ſich ſofort zerknirſcht. „Entſchuldigen Sie, Fräulein
Kreuzberg — ich benehme mich ſchrecklich, und gerade Ihnen
gegenüber will ich das nicht.”
Sie verſuchte, ſeiner Verlegenheit mit Humor zu begegnen.
„Bitte, bitte, ich bin ja nicht Dr. Szigety. Wovon haben
wir denn geſprochen?”
„Von Frau Baitſky.” Als ſie jetzt am Ende des Ganges
umwendeten, bemerkte Eva, daß er vorhin wirklich nicht
geſchwin=
delt hatte, die Beweglichkeit ſeines linken Beines ſchien von der
Hüfte her gehemmt. „Finden Sie nicht, daß wir vom Hundertſten
ins Tauſendſte kommen? Szigety würde jetzt eine ſchreckliche
Diagnoſe ſtellen.” Er lachte laut. „Alſo die ſchöne Frau
be=
ſindet ſich gegenwärtig in Baden=Baden.”
„Das iſt keine Neuigkeit.”
„Beim Polo.”
„Woher wiſſen Sie das?"
„Ich hab’s in einer Sportzeitung geleſen — und da ſch,
in den nächſten Tagen das letzte Turnier geritten wird, ſt.c
zu erwarten — und ſo weiter . . ."
„Was?"
Er drehte den Kopf: „Dann kann ich Sie noch ſeltener ſerk,
als jetzt, Sie bleiben noch abgeſchloſſener hinter Ihrer bewach=
Tür. Aber einmal werde ich meinen alten Mut wiederfinge
und die Mauern der Feſtung ſtürmen.”
Eva hörte nicht hin, ihre Augen wanderten über das en
loſe blauweiße Dreieckmuſter des Teppichs. „Der Präſident
nächſtens für ein paar Wochen herkommen, vielleicht werde
dann nicht mehr .. . vielleicht ändert Dr. Scheibenreiter mein
Dienſt.”
„Warum?” ſagte Quaß achſelzuckend. „Baitſky war ſa/
zweimal hier und machte ſich beidemal recht unſichtbar. Er wom
immer im erſten Stock.”
Sie riß die Augen vom Teppich los. „Er wohnt nicht
bei=
er hat andere Zimmer?"
„Nein, er wohnt nicht bei ſeiner Frau” berichtete der Au
walt, mit häßlich gefletſchten Zähnen die Spitze einer nea
Zigarre abbeißend, „es ſcheint, daß er überhaupt nicht mit
lebt. Wenn ein Mann mit ſeiner Frau wirklich lebt, erlaubt
nicht, Monate und Jahre lang allein auf anderen Kontinem!
zu reiſen. Das iſt doch klar.”
„Das Kind iſt hier”, ſagte Eva ſtill.
Die Glocke des Haustelephons klingelte, und da weit un
breit niemand zum Vorſchein kam, meldete Eva ſich, obzwar
nicht ihre Etage war. Es war die Küche, die anrief und gewi
Auskünfte über Diätpatienten verlangte. Eva konnte natür)d
nicht antworten. Als ſie dann wieder zu Dr. Quaß zur u
kehrte, fand ſie neben ihm eine Pflegerin vor, eine große bru
magere Perſon mit gleichgültigem Geſicht, die dem Anwalt
redete, doch zum Eſſen hinunterzugehen, der Speiſeſaal ſei ſch
völlig beſetzt. Dabei ſah ſie Eva vorwurfsvoll an.
„Haben Sie’s bemerkt?” fragte Quaß mit ſchlauem Blinz /
als die Wärterin endlich ging, „ſie hat gehorcht.”
„Wer, warum? Warum ſollte ſie denn horchen?”
Er packte ihren Arm und lachte. „Jeder horcht hier, wint
Sie es nicht? Ich glaube, die Leute werden dazu angehalzu
Wie ein Geſpenſt iſt das Frauenzimmer aufgeta
Sie mich nur eine Minute allein ließen. Man will eben näntüer
daß ich . . . alſo daß ich Ihnen ein bißchen die Cour machh?
(Fortſetzung folgt.)
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