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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 268 Sonntag, den 29. September 1935 197. Jahrgang
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Das Memelland wählt.. . .
„Beſriedigende Zuſicherungen.” — Eine höchſt anſechtbare Denkſchrift. — Litauen und die Mächke
auf der Anklagebank.
werden wir alsbald zurückkommen, zumal die letzten Tage im
* Wo ſind die Garankien?
Memelgebiet gezeigt haben, daß man dort mit Gewaltakten aller
Die Vertreter der Garantiemächte haben dem Auswärtigen
Amt in Berlin mitgeteilt, daß die litauiſche Regierung wegen der
Memelwahlen „befriedigende Zuſicherungen” gegeben habe.
Gleich=
jeitig iſt dem Völkerbund ein längeres Schreiben zugegangen, in
dem das wiederholt wird, was die Botſchafter Frankreichs,
Eng=
lands und Italiens der Reichsregierung zur Kenntnis gebracht
haben.
Es genügt wohl, nur auf die jüngſten Ereigniſſe im
Memel=
gebiet hinzuweiſen, um unſer ſtärkſtes Mißtrauen den
litauiſchen „befriedigenden Zuſicherungen”
ge=
genüber zu begründen. Wenn man ſich aber das Schreiben an
den Völkerbund zur Hand nimmt, dann iſt man verſucht, Satz für
Satz zu widerlegen. Die Garantiemächte kommen ſchon eingangs
mit der Behauptung, daß ſie es ſich „immer” hätten angelegen
ein laſſen, über die Anwendung der Memelkonvention zu wachen.
Wir können nicht finden, daß ſie dieſe von ihnen behauptete
Wach=
ſamkeit immer ausgeübt haben, wohl aber geht aus der
Entwick=
ung der Verhältniſſe im Memelgebiet hervor, daß Litauen, wenn
ſchon einmal diplomatiſche Vorſtellungen erfolgten, danach ſtets
nur noch übermütiger wurde.
Wenn nun behauptet wird, daß die Garantiemächte auf
geeig=
nete Maßnahmen hingewirkt hätten, um die Erregung zu
beſchwich=
tigen, die in der memelländiſchen Bevölkerung herrſcht, dann darf
man wohl die Frage erheben, welche Erfolge ihrer Bemühungen
dieſe Mächte vorweiſen können. Wir vermögen dieſe „geeignete
Maßnahmen” nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Litauen hat das
Wahlgeſetz einſeitig geändert, was auch von den Signatarmächten
in ihrer Denkſchrift nicht verſchwiegen werden kann. Es wird
aber dann auf die litauiſchen Verſicherungen hingewieſen, daß die
Volksbefragung nicht beeinträchtigt werden ſoll. Wir ſind
einiger=
maßen verwundert, daß dieſer Paſſus kommentarlos in der
Denk=
ſchrift zu finden iſt. Denn alle Welt weiß doch, daß das im
Memel=
gebiet zur Anwendung gelangende Syſtem ausgeklügelt worden
ſt, um von vornherein ein den litauiſchen Kräften entſprechendes
Wahlergebnis ſicherzuſtellen.
Wir fragen die Garankiemächke:
Wo iſt die memelländiſche Gegenkontrolle? Wo ſind die
Memel=
länder in den Wahlvorſtänden? Wo iſt die Garantie dafür, daß
bei der Auszählung der Stimmen keinerlei Verfälſchungen
vor=
kommen? Oder will man in London, Paris und Rom trotz des
den Garantiemächten zugeleiteten umfangreichen und
aufſchluß=
reichen Materials noch immer nicht gemerkt haben, was im
Memel=
gebiet in Wirklichkeit geſpielt wird? Es mutet in der Tat höchſt
eigenartig an, wenn man lieſt, daß die drei Regierungen der
Auf=
aſſung ſeien, die litauiſche Regierung ſei aufrichtig bereit, den
Frieden zu wahren. Aus dieſem Paſſus ſpricht entweder eine
ein=
ſeitige Parteinahme zugunſten Litauens oder aber der Wille der
Garantiemächte, nichtsſagende litauiſche Erklärungen zu benutzen,
um ſich ſelbſt von aller Schuld rein zu waſchen und aus der
Memel=
affäre herauszuziehen.. Aber
geradezu herausfordernd wirkk folgender Paſſus:
„Um auf anderem Wege zu dieſer Entſpannung beizutragen,
haben die drei Regierungen die deutſche Regierung von dieſem
Sachverhalt in Kenntnis geſetzt und dabei die Hoffnung
ausge=
ſprochen, daß dieſe Anlaß nehmen werde, ihrerſeits die gleiche
Ab=
ſicht zu bekunden, und indem ſie in dieſer Hinſicht alle geeigneten
Maßnahmen ergreift, zur Befriedung und Verbeſſerung der
Be=
ziehungen zwiſchen dem Reich und Litauen beizutragen.”
Es wird alſo Deutſchland angeklagt, die Schuld
daran — wenn auch nur teilweiſe — zu tragen, daß die
Be=
ziehungen zu Litauen unfreundlich und verbeſſerungsbedürftig
ſeien. Es wird damit zum Ausdruck gebracht, daß Litauen guten
Grund hat, ſich über Deutſchland zu beklagen. Wir müſſen ſchon
ſagen, daß dieſe Wendung in der Denkſchrift der
geſamten Memelpolitik der Garantiemächte die
Krone aufſetzt. Haben wir vielleicht das Memelgebiet mit
Waffengewalt geraubt? Wir empfehlen den Garantiemächten,
einmal die Geſchichte des Memelgebiets ganz gründlich zu
ſtudie=
ren. Denn dann würde man feſtſtellen müſſen, daß vom Tage
des Einfalles der Litauer an die Memelbevölkerung in ihren
Rechten und Freiheiten immer wieder durch Litauen
vergewal=
tigt wird, und daß die Litauer die Selbſtverwaltung des
Memel=
gebiets durch ihr Verhalten dem Landtag gegenüber und durch
die Zuſammenſetzung des Direktoriums niemals haben zur
Gel=
tung kommen laſſen. Sie haben aus dem Memelgebiet ein „
er=
obertes” Gebiet gemacht. Sie haben bis heute mit dem
Kriegs=
zuſtand gearbeitet. Sie haben die Memelländer wegen ihrer
Treue zum Deutſchtum verfolgt, wo ſie nur konnten. Sie haben
unter den Augen einer ziviliſierten Welt und unter den Augen
der Regierungen in London, Paris und Rom den Kownoer
Pro=
zeß abrollen laſſen, der ſeinesgleichen ſo raſch nicht wieder findet.
Zu allem haben die Garankiemächte geſchwiegen
und immer geſchwiegen.
Sie haben nicht den Mut aufgebracht, ernſthaft ihre
Verpflich=
ungen aus der Memelkonvention zu erfüllen und in Kowno
nach=
rücklichſt aufzutrumpfen. So mußten wir uns unſerer
bedroh=
ſen und bedrückten Volksgenoſſen an der Memel annehmen.
Oben=
drein müſſen wir uns in dieſer höchſt anfechtbaren
Denk=
ſchrift ſagen laſſen, daß wir an dem Memelkonflikt nicht ganz
unſchuldig ſeien. Wenn überhaupt die Schuldfrage anzuſchneiden
ſſt, dann ſind es die Signatarmächte, die auf die Anklagebank
gehören und die nun, wenige Stunden von den Wahlen im
Me=
melgebiet, im Auswärtigen Amt in Berlin die litauiſchen „
be=
friedigenden Zuſicherungen” abladen. Auf dieſe Zuſicherungen
Art, ſelbſt mit der Drohung des Erſchießens, die memelländiſche
Bevölkerung zu zwingen ſucht, ihre Stimme für die Fronvögte
der Litauer abzugeben. Aber wie geſagt, nach Anſicht der
Ga=
rantiemächte ſind die litauiſchen Zuſicherungen befriedigend . . .
Hier kämpfen unſere Volksgenoſſen um die
Erhaltung ihrer Ark.
Karte des Memelgebietes, in dem am heutigen Sonntag die Wahl
zum Parlament ſtattfindet, bei der die Memeldeutſchen ihr
Be=
kenntnis zum Volkstum ablegen werden.
(Scherl=M.)
Die Denkſchrift der Signakarmächte.
DNB. Genf, 28. September.
Das Völkerbundsſekretariat hat ein vom 27. September
datiertes Schreiben veröffentlicht, das die Vertreter Frankreichs,
Englands und Italiens an den Präſidenten des
Völkerbunds=
rates über die Memelfrage gerichtet haben.
Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:
„Herr Präſident!
Wie der Völkerbundsrat ſich wiederholt überzeugen konnte,
haben es ſich die Regierungen Frankreichs, Englands und
Ita=
liens immer angelegen ſein laſſen, gemäß der Konvention vom
8. Mai 1924 über die Anwendung des autonomen Regimes im
Memelgebiet zu wachen. Sie haben demgemäß darauf
hinge=
wirkt, daß geeignete Maßnahmen erlaſſen würden, um die
Er=
regung zu beſchwichtigen, die ſich im Laufe der letzten Jahre
unter der Bevölkerung des Gebietes gezeigt hat, ferner um
ver=
trauensvolle Beziehungen zwiſchen gewiſſen örtlichen Behörden
und der litauiſchen Regierung wiederherzuſtellen und ein
nor=
males Arbeiten der durch das Statut vorgeſehenen Einrichtungen
zu ſichern. Durch eine öffentliche Erklärung hat die litauiſche
Regierung bekanntgegeben, daß die auf den 29. September
an=
beraumten Wahlen nicht aufgeſchoben würden, daß ſie ſich
gemäß den früheren Geſetzen vollziehen würden mit den einzigen
Aenderungen, die durch das Geſetz vom 15. Auguſt eingetreten
ſind deren Tragweite begrenzt iſt und die die Aufrichtigkeit der
Volksbefragung nicht beeinträchtigen können, ſowie ſchließlich,
daß die Ungleichheit nicht anonyme Gruppen, ſondern eine
be=
grenzte Anzahl beſtimmter Perſonen treffen würde.
Die drei Regierungen haben andererſeits die volle
Zuſiche=
rung, daß der neue Landtag nach Beendigung der
Wahlhand=
lung innerhalb der geſetzlichen Friſten zufammentreten und das
Direktorium gemäß den Beſtimmungen des Statuts gebildet
werden wird. Sie ſind der Auffaſſung, daß damit die litauiſche
Regierung ihren aufrichtigen Wunſch bekundet hat, zur
Befrie=
dung der Geiſter beizutragen und durch Sicherſtellung des
nor=
malen Arbeitens des Statuts eine Entſpannung in den
deutſch=
litauiſchen Beziehungen herbeizuführen.
Um auf anderem Wege zu dieſer Entſpannung beizutragen,
haben die drei Regierungen die deutſche Regierung von dieſem
Sachverhalt in Kenntnis geſetzt und dabei die Hoffnung
aus=
geſprochen, daß dieſe Anlaß nehmen werde, ihrerſeits die gleiche
Abſicht zu bekunden und, indem ſie in dieſer Hinſicht alle
ge=
eigneten Maßnahmen ergreift, zur Befriedung und Verbeſſerung
der Beziehungen zwiſchen dem Reich und Litauen beizutragen.
Die Vertreter der drei Regierungen wünſchen, daß die
vor=
liegende Mitteilung des Völkerbundsrat zur Kenntnis gebracht
wird.
Das Schreiben iſt unterzeichnet von Laval, Eden und Aloiſi.
Wahlkerror im Memelgebief.
DNB. Memel, 29. September.
Obwohl die litauiſche Regierung den Signatarmächten der
Memelkonvention wiederholt die ordnungsmäßige Durchführung
der Memelwahlen verſichert hat, kommen doch immer wieder
Nachrichten aus dem Memelgebiet, die das Gegenteil beweiſen.
Nicht allein, daß ein unglaublicher Terror ausgeübt wird in
dem unſchuldige Memelländer verhaftet und mißhandelt werden,
haben in den letzten Tagen die litauiſchen Behörden im Memel=
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
*Die Woche.
Genf und Memel ſind gegenwärtig die beiden Brennpunkte
der großen Politik. In Memel finden heute die Wahlen zum
Landtag ſtatt, deren Ergebnis die Kownoer Regierung mit
mittelalterlichen Maßnahmen zu beeinfluſſen verſucht hat. Aber
auch die ungeheuerlichen Maßnahmen und Gewaltakte ändern
nichts an dem Deutſchtum der Bevölkerung des Memellandes,
während das Gewährenlaſſen der Signatarmächte des
Memel=
ſtatutes neue düſtere Wolken am politiſchen Horizont aufſteigen
läßt. Auch in der Memel=Frage verſucht man nach den alten
Rezepten der Nachkriegspolitik zu arbeiten, aber man wird hier
ebenſo wenig Erfolge zu erzielen vermögen, wie in Genf, wo
man in der Behandlung des italieniſch=abeſſiniſchen Konfliktes
praktiſch kaum einen Schritt weitergekommen iſt. Der Entſcheid
des Fünfer=Ausſchuſſes iſt von dem Leiter der italieniſchen
Politik ſchroff abgelehnt worden, trotzdem, rein ſachlich geſehen,
die Vorſchläge dieſes Ausſchuſſes unſtreitig über das
hinaus=
gehen, was ſtets ſalbungsvoll als Prinzipien des Völkerbundes
verkündet wird. Vor Mitte Oktober können in dieſem Jahre
militäriſche Aktionen größeren Stils in Abeſſiniens Berge nicht
begonnen werden, da die Waſſer der Regenzeit ſich erſt einmal
etwas verlaufen haben müſſen. Man hat ſo noch eine
Galgen=
friſt, und ſo iſt an Stelle des Fünfer=Ausſchuſſes ein Dreizehner=
Ausſchuß in Genf gebildet worden, in deſſen Rahmen dieſe
kommenden vierzehn Tage noch nutzbringend mit allerhand
Ver=
handlungen ausgefüllt werden können.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der bisherige
Verlauf dieſer Genfer Verhandlungen vor und hinter den
Kuliſſen einen vollen Erfolg der engliſchen Politik darſtellt. So
ſchwer es iſt, ſich in dieſem ewigen Hin und Her zurecht zu
finden, eines muß man ſtets in Rechnung ſtellen: Man iſt ſich
in London allmählich darüber klar geworden — und die
amt=
lichen und halbamtlichen italieniſchen Verlautbarungen der
letz=
ten Wochen und Monate haben zu dieſer Erkenntnis erheblich
beigetragen —, daß eine europäiſche Großmacht mit der
imperia=
liſtiſchen Einſtellung des modernen Italien in den Bergen
Aethiopiens eine ſtändige ernſthafte Bedrohung Aegyptens und
des engliſchen Sudan und damit eines Lebensnervs des
eng=
liſchen Weltreiches ſein würde. Die militäriſchen Rüſtungen
Eng=
lands im Mittelmeer haben offenſichtlich in Rom einigen
Ein=
druck gemacht. Während Baron Aloiſi, Muſſolinis
Bevollmäch=
tigter, noch in Paris bei jenen hiſtoriſchen Dreier=Beſprechungen
jede Aeußerung über die italieniſchen Ziele in Abeſſinien
ab=
lehnte, hat jetzt Muſſolini ſeine Forderungen klar umriſſen und
dieſe Forderungen ſind ſo weitgehend, daß kaum damit
gerech=
net werden kann, daß eine engliſche Regierung ihnen unter den
gegenwärtigen Umſtänden zuſtimmt. Damit aber ſind ja
eigent=
lich die Dinge wieder am Ausgangspunkt angelangt, und es iſt
ſchwer zu ſagen, wie man zu einer ſozuſagen friedlichen Löſung
gelangen könnte, um ſo mehr, als ja die „Empfehlungen” des
neuen Dreizehner=Ausſchuſſes kaum ſo weit gehen dürften wie
der Fünfer=Ausſchuß ſeligen Angedenkens.
Eine außerordentlich ſchwierige Aufgabe iſt damit der
Ver=
handlungskunſt des franzöſiſchen Außenminiſters geſtellt, deſſen
Beſtreben naturgemäß darauf hinausläuft, ein Scheitern der
Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes und einen offenen
Bruch unter allen Umſtänden zu verhindern. Wenn es nicht ſo
ernſt und europäiſch geſehen, ſo überaus bedauerlich wäre
könn=
ten die offenbar auf ein Stichwort der Regierung hin erfolgten
Verſuche der franzöſiſchen Preſſe, das deutſche Schreckgeſpenſt
wieder einmal an die Wand zu malen, faſt komiſch wirken. Man
kann es ja bei der ganzen Einſtellung der franzöſiſchen Politik
ſchließlich verſtehen, daß es dem Quai d’Orſay außerordentlich
peinlich iſt, daß das Deutſche Reich an dem afrikaniſchen
Kon=
flikt der drei Großmächte in keiner Weiſe beteiligt iſt, und daß
daher auch alle Verſuche einigermaßen ausſichtslos erſcheinen
müſſen, die nach bewährtem Rezept darauf hinauslaufen im
Endeffekt ein Kompromiß auf unſere Koſten zuſtande zu
brin=
gen. Aber auch die beredetſten Ergüſſe Pariſer Blätter dürften
unter dieſen Umſtänden bei den immerhin einigermaßen nüchtern
denkenden Engländern kaum verfangen. Trotz der falſchen
Vor=
ſtellungen, die man offenbar in England hie und da von
deut=
ſchen Verhältniſſen, von unſerer Einſtellung zur europäiſchen
Politik hat, werden die franzöſiſchen Verſuche, die Fragen des
Donauraums mit in die Debatte zu werfen, unter den
gegen=
wärtigen Verhältniſſen aller Vorausſicht nach doch auf recht
er=
hebliche Schwierigkeiten ſtoßen. Wenn Muſſolini — wir
berich=
teten darüber ſchon vor einer Woche — dem franzöſiſchen
Bot=
ſchafter gegenüber erklärte, daß er ſchon zu weit gegangen ſei,
um jetzt noch zurück zu können, ſo iſt das mit Rückſicht auf die
italieniſche Mentalität ohne weiteres verſtändlich, verſtändlich
auch, daß keine denkbare Konzeſſion im Donauraum groß genug
erſcheint, um ein ſolches Zurückweichen in Afrika zu ermöglichen.
Für England aber handelt es ſich in Oſtafrika und erſt recht im
öſtlichen Mittelmeer um Lebensfragen des Weltreiches, während
man an den Fragen des Donauraumes naturgemäß nur
mittel=
bar intereſſiert iſt.
Wir ſind an den Auseinanderſetzungen um Abeſſinien nicht
intereſſiert. Bedauerlich aber bleibt es, daß bei all den
Ver=
handlungen der letzten Wochen und Monate wiederum klar
zu=
tage getreten iſt, daß man in London, Rom und insbeſondere
auch in Paris über den Fragen der Gegenwart offenbar die
große Frage der Zukunft manchmal vergißt. Sonſt wäre es nicht
möglich, daß Herr Litwinow noch weiter die Rolle des
euro=
päiſchen Giftmiſchers mit Erfolg zu ſpielen vermöchte, ſonſt hätte
man ſchon längſt erkennen müſſen, welche Gefahren von dieſer
Seite her dem Frieden der Welt drohen. Die deutſche
Reichs=
regierung hat mehr wie einmal ihre warnende Stimme erhoben.
Im Intereſſe der Welt läge es, wenn dieſe wiederholten
War=
nungen noch rechtzeitig richtig verſtanden würden.
M.
Wehrſtand und Nährſtand bekennen auf dem Erntedanktag 1935 ihren
un=
erſchütterlichen Willen zur Sicherung des Reiches nach außen und innen.
Seite 2 — Nr. 268
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. September 1935
Wähltertor im Memeigevte..
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
gebiet, insbeſondere der Poſtvorſteher von Heydekrug auch
ihren Beamten, Angeſtellten und Arbeitern aufgegeben, litauiſch
zu wählen und bei der Wahl auf dem Stimmzettelblock auch
die Stimmzettel der 29 Kandidaten der memelländiſchen
Ein=
heitsliſte auszureißen, ſie in die Taſche zu ſtecken und am andern
Morgen dem Vorgeſetzten zum Beweiſe dafür vorzuzeigen, daß
die Beamten uſw. nicht die Kandidaten der memelländiſchen
Einheitsliſte gewählt haben.
In Heydekrug gehen Litauer durch die Geſchäfte und reißen
die dort angebrachten Plakate der memelländiſchen Einheitsliſte
ab. Dabei verlangen ſiie kategoriſch die Aushängung der Plakate
der Linksparteien. Wenn ſich die Geſchäftsinhaber dagegen
ſträu=
ben, werden ſie bedroht. Ebenſo wie dem Kandidaten der
memel=
ländiſchen Einheitsliſte Mielke=Jagſtellen iſt auch einem zweiten
Kandidaten der memelländiſchen Einheitsliſte, nämlich dem
Bauern Borbe aus Kugeleit das Angebot gemacht worden,,
gegen ein Beſtechungsgeld von 10000 Lit. aus der
memellän=
diſchen Einheitsliſte auszuſcheiden. Ebenſo wie Mielke hat auch
Borbe dieſes litauiſche Anſinnen mit Entrüſtung abgelehnt.
Eine hinhaltende Erklärung Muſſolinis.
DNB. Rom, 28. Sept.
Der italieniſche Regierungschef hat heute mittag im
Mini=
ſterrat wiederum über die Entwicklung und den Stand des
abeſ=
ſiniſch=italieniſchen Streitfalles der letzten Tage ausführlich
Be=
richt erſtattet.
Er betonte dabei im weſentlichen, daß Italien den
Völker=
bund bis zu dem Tage nicht verlaſſen werde, an dem nicht der
Völkerbund im vollen Umfange die Verantwortung für
Maß=
nahmen auf ſich genommen haben werde, die Italien treffen.
Italien werde keine Initiative auf einem Gebiet und in Kreiſen
ergreifen, wo ſeine Intereſſen aus Voreingenommenheit
miß=
achtet werden. Andererſeits habe Abeſſinien zur gleichen Zeit,
in der der Völkerbund ſich in das Labyrinth der Formalitäten
und der Verfahren einkapſele, die Mobiliſierung aller ſeiner
Streitkräfte vorgenommen, in der erklärten Abſicht, die Grenzen
der italieniſchen Kolonien anzugreifen. Außerdem betonte
Muſ=
ſolini bei dieſer Gelegenheit nochmals, daß Italien nicht die
Ab=
ſicht habe, engliſche Intereſſen zu verletzen, und daß dem
Völ=
kerbund die letzte Gelegenheit geboten werde, um
Italien noch entgegenzukommen.
Dieſe Richtlinien ſeiner Haltung hat der Miniſterrat für die
unmittelbare Zukunft wie folgt umſchrieben:
1. Italien wird den Völkerbund nicht verlaſſen bis zu dem
Tag, da der Völkerbund ſelbſt die Verantwortung für „
Maßnah=
men” gegen Italien übernommen hat.
2. Nachdem der Miniſterrat von den herzlichen Ausdrücken der
durch den britiſchen Botſchafter übermittelten mündlichen
Bot=
ſchaft Sir Samuel Hoares Kenntnis genommen hat, erklärt er
nochmals, wie bereits in Bozen, daß die Politik Italiens keine
unmittelbaren oder mittelbaren Ziele verfolge, die die
Intereſ=
ſen Großbritanniens verletzen können. Die engliſche Regierung iſt
ſeit dem 29. Januar bis heute in loyalſter Weiſe von den
kolonia=
len Zielen der italieniſchen Politik unterrichtet worden und von
den Intereſſen, die ſie leiten, und die in zweiſeitigen Abkommen
von Großbritannien ſelbſt anerkannt worden ſind. Ueber alle
anti=
fasciſtiſchen Myſtifikationen hinweg muß das engliſche Volk wiſſen,
daß die italieniſche Regierung der britiſchen die Bereitſchaft
mit=
geteilt hat, über weitere Uebereinkommen zu verhandeln, die
hin=
ſichtlich der berechtigten Intereſſen Englands in Oſtafrika
beruhi=
gen können.
3. Die fasciſtiſche Regierung erklärt in feierlicher Weiſe, daß
ſie alles vermeiden wird, was den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt
erweitern könnte.
Vor Beendigung ſeiner Sitzung nahm der Miniſterrat von der
„Ruhe und Diſziplin” Kenntnis, die „das italieniſche Volk in
die=
ſen ereignisreichen Tagen bewieſen habe.‟ Dieſe Haltung
kenn=
zeichne das in den 13 Jahren des fasciſtiſchen Regimes erprobte
ſtarke Volk, das ſich eng um die Zeichen der fasciſtiſchen
Revolu=
tion ſcharte. Nächſtens werde das italieniſche Volk ſeine
Ge=
ſchloſſenheit mit einer Zivil=Mobilmachung der ganzen
Welt vor Augen führen, wie ſie in der Geſchichte einzig daſtehe.
* Der römiſche Miniſterrat hat irgend welche neue
Geſichts=
punkte nicht zutage gefördert. Es iſt lediglich das noch einmal
feſtgeſtellt worden, was die Italiener bei den verſchiedenſten
Ge=
legenheiten erklärt und durch ihr Verhalten in Genf ſowie den
übrigen Regierungen gegenüber erhärtet haben. Die
Verſiche=
rung wird wiederholt, daß engliſche Intereſſen von Italien nicht
berührt werden, daß Italien den lebhaften Wunſch hat, eine
Aus=
dehnung ſeines Konfliktes mit Abeſſinien zu verhindern, daß es
nicht daran denke, durch ſeinen Austritt dem Völkerbund die Ar=
Vom Tage.
Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös wird am Sonntag
vom Führer empfangen werden. Außerdem wird der ungariſche
Miniſterpräſident noch Gelegenheit haben, im Rahmen ſeines
Berliner Aufenthalts einige der deutſchen Reichsminiſter zu
ſprechen.
In geheimer Sitzung hat der Völkerbundsrat den Rücktritt
des amerikaniſchen Mitgliedes des Ständigen Internationalen
Gerichtshofes. Kellogg, entgegengenommen. Die nationalen
Gruppen des Ständigen Schiedsgerichtshofes im Haag ſollen
auf=
gefordert werden, die Kandidaten für die notwendig gewordene
Neuwahl aufzuſtellen.
Meldungen aus Cadiz berichten von einem großen
Probe=
alarm, der in Gibraltar in der Nacht zum Samstag unter
Be=
teiligung ſämtlicher in der engliſchen Feſtung zurzeit liegenden
engliſchen Land=, See= und Luftſtreitkräfte ſtattgefunden hat.
Mehrere hundert New Yorker Juden zogen am Freitag vor
ein Hotel, wo ſie Kundgebungen gegen das neue Deutſchland
ver=
anſtalteten. Polizei ſchritt ein und zerſtreute die Menge.
beit zu erleichtern, daß es aber die Situation in Abeſſinien nach
wie vor für äußerſt bedrohlich halte und infolge deſſen fortfahre,
Truppen nach Oſtafrika zu transportieren.
Es iſt nicht einmal aus dieſer Kabinettsſitzung die ſchon vor
einigen Wochen angekündigte Mobilmachung an die
Schwarzhem=
den herausgeſprungen. Vielmehr hat Muſſolini ſeine Anhänger
vertröſtet — jedoch auf die „allernächſte Zeit”, woraus ſich
immer=
hin gewiſſe Rückſchlüſſe auf den Beginn der Operationen in
Abeſ=
ſinien ziehen laſſen können. Nachdem die Regenzeit in Abeſſinien
ihr Ende gefunden hat, nimmt man allgemein an, daß in zwei
Wochen der Augenblick gekommen ſein wird, um den Vormarſch
zu beginnen. Aber das ſind eben Vermutungen. Rom treibt
eine hinhaltende Politik. Muſſolini wünſcht
offenſicht=
lich auch erſt eine Situation, die es ihm erleichtert, ſeine
In=
tereſſen in Abeſſinien mit Hilfe der aufmarſchierenden 250 000
Mann wahrzunehmen. Aber freiwillig will er aus dem
Völker=
bund nicht ausſcheiden. Er will vielmehr eine Lage ſchaffen, die
es ihm geſtattet, der Genfer Einrichtung die
Geſamtverantwor=
tung zuzuſchanzen und dann dem Völkerbund den Rücken zu
keh=
ren, um in Abeſſinien freie Hand zu haben.
Inzwiſchen gehen hüben und drüben die militäriſchen
Vor=
ſichtsmaßnahmen weiter. Trotz der kürzlichen gegenſeitigen
eng=
liſch=italieniſchen Beteuerungen denken die Engländer gar nicht
daran, ihre Vorſichtsmaßnahmen abzuſtoppen oder zu mildern.
Im Gegenteil. Sie haben eben erſt wieder durch eine größere
Uebung die Kriegsbereitſchaft ihrer Flotte und Luftſtreitkräfte
demonſtriert.
He
Vertagung der Völkerbundsverſamntang.
Die Völkerbundsverſammlung hat Samstag vormittag ihre
programmäßigen Arbeiten abgeſchloſſen und ſich entſprechend
dem geſtern von ihrem Präſidium gefaßten Beſchluß bis au
weiteres vertagt, um im Falle einer Verſchärfung des
italieniſch=
abeſſiniſchen Konfliktes jederzeit ohne weitere Formalitäten
wieder zuſammentreten zu können. Der Vertagungsbeſchluß
wurde ohne Ausſprache gefaßt.
Der Dreizehner=Ausſchuß des Völkerbundsrates hat
Sams=
tag vormittag eine Sitzung abgehalten. Es wurde beſchloſſen,
das letzte Telegramm des Kaiſers von Abeſſinien der
italieni=
ſchen Regierung zu übermitteln. Die italieniſche
Regie=
rung ſoll ſich zu dem Vorſchlag der Entſendung
neutraler Beobachter und zu der Erklärung,
daß ein italieniſcher Angriff auf Abeſſinien
bevorſtehe, äußern. Außerdem hat der Ausſchuß die
Aus=
arbeitung des hiſtoriſchen Teiles des Berichtes in Angriff
ge=
nommen. Die nächſte Sitzung ſoll am Donnerstag ſtattfinden.
Der Völkerbundsrat hat am Samstag gleichfalls ſeine
laufenden Arbeiten abgeſchloſſen und ſich, wie die
Verſammlung, lediglich vertagt.
Die Flagge des Kreuzers „Emden” (Il)
Der ehemalige Marineangehörige Paul Eggert, der ſich nach
dem Kriege in den Vereinigten Staaten ein neues Leben
auf=
baute und heute in Auſterlitz im Staate New York wohnt, hat
der deutſchen Kriegsmarine zum Zeichen ſeiner Treue gegenüber
dem Vaterlande und der Anhänglichkeit an ſeine alte Waffe die
Konteradmiralsflagge, die bei Verſenkung der deutſchen Flotte
in Skapa Flow auf dem Flaggſchiff des Admirals von Reuter,
dem Kreuzer „Emden” (II) wehte, durch Vermittlung des
deut=
ſchen Marineattachés in Waſhington zurückgegeben. Eggert
er=
hielt die Flagge von Angehörigen eines vor kurzem verſtorbenen
amerikaniſchen Matroſen, der zu einem der
Bewachungskomman=
dos in Skapa Flow gehörte. Bei der Verſenkung der deutſchen
Flotte hat er die Flagge vom Kreuzer „Emden” geborgen und
mit in ſeine Heimat genommen, wo ſie jetzt wieder ihren Weg
in deutſche Hände gefunden hat. Die Flagge hat einen
ehren=
vollen Platz in der Kriegsmarineſammlung beim Muſeum für
Meereskunde Berlin gefunden.
Das Programm fur buckeverg.
Große Schanübung der Wehrmacht.
DNB. Berlin, 28. September.
Der Staatsakt auf dem Bückeberg wird ſich in dieſem Jahre
etwa wie folgt abſpielen:
Kurz nach dem Eintreffen auf dem Bückeberg ſchreitet der
Führer die Ehrenformationen ab und begibt ſich dann durch das
Spalier der wartenden Volksgenoſſen auf die Tribüne, wo er
Dr. Goebbels. Es folgt eine Luftparade, ausgeführt
von 100 Kriegsflugzeugen (Aufklärungsflugzeuge,
Kampfflug=
zeuge und Bomber). Nach dem Vortrag eines Chorgeſanges
„Segnung” wird dem Führer die Erntekrone
über=
reicht.
Eine weitere Knallbombe leitet die Großſchauübung
der Wehrmacht ein. Hierbei wird dargeſtellt, wie ein
Infanteriebataillon in einem Dorf eine Nachhutſtellung bezogen
hat, verſtärkt durch eine Batterie ſchwerſter Artillerie. In der
Verfolgung greifen aus öſtlicher Richtung ein verſtärktes
In=
fanteriebataillon, zwei Batterien und ein Reiterregiment die
Nachhutſtellung an. Energiſche Abwehr aus der Nachhutſtellung
veranlaſſen den Angreifer, eine Krafträderſchützenkompagnie
ein=
zuſetzen und das Gros durch Fliegerſtaffel und Bombenflugzeuge
anzugreifen. Schließlich wird auch eine Abteilung von 150 Tanks
eingeſetzt, um dieſe Stellung zu nehmen. Gegen die angreifenden
Flugzeuge werden mehrere leichte und ſchwere Flakbatterien
ein=
geſetzt.
Die ganze Uebung wird alſo ein Schaubildfaſt allen
Waffengattungen der neuen deutſchen
Wehr=
macht ſein und — vom Nürnberger Parteitag abgeſehen —
zum erſten Male den Volksgenoſſen ſeit 20 Jahren nicht mehr
oder überhaupt noch nicht geſehene Waffengattungen in ihrer
Verwendung zeigen. Während auf dem Zeppelin=Feld in
Nürn=
berg die einzelnen Waffengattungen wegen der Beſchränkung
des Geländes nur nacheinander gezeigt werden konnten, wird
es hier im weiten Rund des Geländes um den Bückeberg
mög=
lich ſein, alle dieſe modernen Waffen in gemeinſamen
Zuſam=
menwirken ſehen zu können.
Das Schlußzeichen für die Uebung wird wiederum durch
eine Knallbombe gegeben. Es folgt die Rede des
Reichs=
bauernführers Darré. Sodann ſpricht der
Führer. Das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied ſchließen
die eindrucksvolle Kundgebung auf dem Bückeberg.
Das genaue Minutenprogramm der Kundgebung wird noch
bekanntgegeben.
Die Anfahrt zum Bückeberg.
Die Anfahrt mit Kraftwagen und ſonſtigen Fahrzeugen zum
diesjährigen Erntedanktag auf dem Bückeberg iſt auf den
vorge=
ſehenen Straßen jedermann ohne Wagenkarte geſtattet. Die
Fahr=
zeuge werden an einer feſtgelegten Sperrzone auf Parkplätze
ge=
geleitet, von denen die Volksgenoſſen einen kurzen Marſch zum
Feſtplatz antreten müſſen. Lediglich innerhalb des Sperrgebietes
iſt der Fahrverkehr nur mit Wagenkarten geſtattet.
Das Urkeil gegen die Geiſklichen der
Miſſions=
geſellſchaft der Pallokiner.
DNB. Berlin, 28. September.
In dem Deviſenſtrafverfahren gegen die beiden Geiſtlichen
der Miſſionsgeſellſchaft der Pallotiner in Limburg a. d. L.
ver=
kündete das Berliner Schnellſchöffengericht heute nachmittag das
Urteil:
Der frühere Geſchäftsführer dieſer Miſſionsanſtalt Johannes
Seiwert wurde wegen fortgeſetzten gemeinſchaftlichen
Deviſen=
verbrechens, Deviſenvergehens und Beihilfe dazu zu drei Jahren
Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und 53 900 RM. Geldſtrafe,
der Mitangeklagte Heinrich Lorenz wegen fortgeſetzten
gemein=
ſchaftlichen Deviſenvergehens zu einem Jahr Zuchthaus und
2000 RM. Geldſtrafe verurteilt. Beiden Angeklagten werden je
drei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. 115 000 Gulden
Obligationen und 5000 Guldenaktien werden zugunſten des
Deutſchen Reiches eingezogen. Ferner wurde die Mithaftung
der Miſſionsgeſellſchaft für die Geldſtrafen und die außerdem
verhängte Werterſatzſtrafe von 75 000 RM. ausgeſprochen.
Botſchafter von Ribbentrop traf am Freitag, von Berlin
kommend, zu einem kurzen Aufenthalt in Brüſſel ein, um die
Weltausſtellung zu beſichtigen. Während ſeines Aufenthalts hat
er auch Gelegenheit genommen, dem Miniſterpräſidenten van
Zeeland ſeine Aufwartung zu machen. Herr von Ribbentrop iſt
am Samstag vormittag wieder nach Berlin zurückgekehrt.
* Blick in das Vorleſungsverzeichnis.
Von Hans Erman.
Mit der wohl unwahrſcheinlich großen Zahl von 15 000
Vor=
leſungen erwarten die deutſchen Univerſitäten den Studenten
des kommenden Winterſemeſters. Gegenüber der
durchſchnitt=
lichen Zahl von etwa 350 in Frankreich, England, Italien und
Oeſterreich bietet Deutſchland mehr als 650 Vorleſungen je
Uni=
verſität; Hamburg, Breslau, Leipzig und München kündigen je
rund 800, Berlin gar mehr als 1800 Vorleſungen an . . ."
Kennzeichnend für das neue Semeſter iſt die Fülle der
Vor=
leſungen, wo ſich in forſchender Diskuſſion alte und junge
Fach=
gebiete mit den Gedanken des Nationalſozialismus
auseinander=
ſetzen. Und ſchließlich ſind wieder ein paar neue
Hilfswiſſen=
ſchaften aufgetaucht, und Probleme, die vor wenigen Jahren
dem Konverſationslexikon kaum ein Stichwort lieferten, ſtehen
nun mit vier= und fünfſtündigen Kollegs im
Vorleſungsver=
zeichnis.
Der Mediziner ſieht ſich vor einer ganzen Reihe neuer
Fra=
gen! Die Geſetze über die Verhütung erbkranken Nachwuchſes,
die Raſſen=Frage und ſchließlich auch die Wiedergewinnung der
Wehrfreiheit ſtellen an den künftigen Arzt beſondere
Anforde=
rungen.
Die Univerſität verſucht, ihnen gerecht zu werden. In Köln
hält man ein Kolloquium über „Luftfahrt=Medizin”. Jena kündigt
eine Vorleſung an über die „Pſychiatriſche Begutachtung im
Rahmen des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes”
Durchweg an allen Univerſitäten gibt es ausführliche und oft
auch mehrere Vorleſungen über „Die Wirkung chemiſcher
Kampf=
ſtoffe” den „Gaskrieg” oder den „Luftſchutz für die
Zivilbevöl=
kerung” Bonns mediziniſche Fakultät lieſt all ihre
entſprechen=
den Kollegs „im eigenen Luftſchutzhaus‟ ..
Arbeitsgemeinſchaften, Uebungen und Vorleſungen zur
Raſſenkunde für Aerzte gibt es überall. Beſonders gepflegt
wer=
den nun auch Vorleſungen über Berufskrankheiten und
Betriebs=
unfälle, zum Teil in Zuſammenarbeit mit dem Amt für
Schadensverhütung der NSV, und mehrere Kollegs gelten der
„Aerztlichen Rechts= und Standeskunde” wie ſie von der
natio=
nalſozialiſtiſchen Geſetzgebung geſchaffen wurden.
*
Bei den Juriſten ſtehen im Vordergrund vielleicht die
zahl=
reicher gewordenen Vorleſungen über die Geſchichte des
Deut=
ſchen Rechtes, Deutſche Rechtsaltertümer und Gemeingermaniſches
Recht. Die Dinge ſind hier noch im Fluß, das neue Straf=
geſetzbuch iſt ja vorerſt noch Entwurf, und die zahlreichen
Einzel=
geſetze der drei letzten Jahre werden in beſonderen Vorleſungen
nicht behandelt.
Dafür gibt es einige grundſätzliche Ueberblicke: in Hamburg
„Der Arbeitsmenſch im nationalſozialiſtiſchen Staat”, oder
bei=
pielsweiſe in Berlin „Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsgeſetze‟
in München „Die neue deutſche Handwerkspolitik”. Dieſe Kollegs
werden vielleicht mehr einführen und ordnen als kommentieren.
Neu iſt übrigens, daß nun ſämtliche juriſtiſchen Fakultäten
das Gebiet der Rechtswiſſenſchaft neu gegliedert haben. Es gibt
jetzt etwa fünf bis ſieben Abteilungen. Sie nennen ſich Geſchichte,
Volk, Stände, Rechtsverkehr, Rechtsſchutz und entſprechen etwa
den alten Diſziplinen Rechtshiſtorie, Familienrecht, Arbeitsrecht
Internationales Recht, Zivilgeſetzgebung und Strafrecht. Das
bisher ſtark veräſtelte, ja zerſplitterte Gefüge der Jurisprudenz
gewinnt damit an Anſchaulichkeit, und es entſpricht zugleich
auch der politiſchen Neuordnung.
Von der Wirkung des nationalſozialiſtiſchen Weltbildes iſt
auch im theologiſchen Bereich einiges zu erkennen.
Selbſtver=
ſtändlich laufen die fachlichen Examensvorleſungen wie in allen
anderen Fakultäten auch hier weiter. Was den Medizinern der
Perkuſſionskurſus, was Juriſten etwa ihr Kolleg über das Recht der
Schuldverhältniſſe nach BGB. bedeutet, das ſind den Theologen
ihre unantaſtbaren Vorleſungen über das alte Teſtament, ihre
exegetiſchen und dogmatiſchen Seminare.
Darüber hinaus unterſucht z. B. Freiburgs (katholiſche)
Fakultät das bisher eigentlich nur ſpärlich behandelte Thema
„Religiöſe Volkskunde‟ In Köln, ebenfalls in der
katholiſch=
theologiſchen Fakultät, gibt es eine Vorleſung über die
„Enzyclica Quadrageſimo anno 1931 und die Wirtſchaftspolitik
des neuen Staates”, Greifswald (evangeliſch) kündigt an „Staa
und Kirche von Luther bis zur Gegenwart” und außerdem noch
das einſtündige Kolleg „Geſpräch mit Roſenberg über das
Chriſtentum” . .
In Kiel ſchließlich, lieſt man in der evangeliſch=theologiſchen
Fakultät über „Religionsgeſchichte in raſſiſcher Sicht”.
Von größter Bedeutung ſind Fragen des Volkstums, der
Raſſe der nationalſozialiſtiſchen Geſchichtsdeutung natürlich für
alle Einzelwiſſenſchaften der philoſophiſchen Fakultät. Hier iſt
ſchon eine völlige Durchdringung des ganzen Wiſſensgebietes
feſtzuſtellen.
In Köln gibt es ein zweiſtündiges Kolleg über „Sprache
und Raſſe”, Bonn lieſt „Germaniſche Religionsgeſchichte”. Jena
„Deutſche Dichtung von der Reichsgründung bis zur national=
ſozialiſtiſchen Erhebung” Breslau „Grundzüge der
raſſekund=
lichen Erb=Lehre”, Berlin „Gattenwahl, Ehe und Familie vom
Standpunkt der Erbgeſundheitslehre‟ Es gibt Vorleſungen in
Göttingen über „Das deutſche Studententum bis zum Siege der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung, 1914/1919” in Bonn wiederum
über „Die Grundlinie nationalſozialiſtiſcher Philoſophie und
Politik”
Andere Univerſitäten haben außerhalb der einzelnen
Fakul=
täten beſondere Arbeitsgemeinſchaften zur Pflege
nationalſozia=
liſcher Anſchauung geſchaffen. So kündigt Breslau eine
Sammel=
vorleſung an über den „Gemeinſchaftsgedanken in der
Entwick=
lung des deutſchen Geiſtes von Fichte bis Roſenberg”, wo
drei=
zehn Uniberſitätslehrer ſprechen werden. Hamburg hat ſeine
„Fachgemeinſchaft für Politik”, die für ihre Teilnehmer „ein
ge=
meinſames Lager nach Schluß des Semeſters” vorſieht. Und
Heidelberg hat eine Gruppe „NS Weltanſchauung”, wo z. Zt.
drei größere Vorleſungen angekündigt werden .. .
2.
Die deutſche Univerſität iſt im Laufe der letzten zwanzig
Jahre wirklich eine Univerſitas geworden. Die Zahl der
Einzel=
fächer, der Hilfswiſſenſchaften, der Sonder=Diſziplinen iſt Legion
geworden. Von der Koſtümkunde bis zur Geſchichte des
Garten=
baues, von der „Pſychologie des Tonfilms” zur
Zeitungs=
wiſſenſchaft, zur Strahlenkunde oder der „Pädagogik der
Hilfs=
chule” — es iſt alles an ihr vertreten. Es gibt Vorleſungen
über „Paraſitiſche Fiſchkrankheiten” wie über „Mälzerei= und
Sudhaus=Maſchinen, um nur ein paar ſcheinbar abſeitige
The=
men zu nennen. Und an Sprachkurſen z. B. zählt allein Berlin
rund 50 auf! Darunter je nach Wunſch Grammatik und Geſchichte
des Iraniſchen, Chineſiſchen, Aegyptiſchen; dazu noch die
Spra=
chen des Ewe und der Nubier (Negerſprachen), der Kelten und
der Mayas.
Die Mediziner haben nun ſchon an vielen Univerſitäten
Lehrſtühle für Naturheilkunde, in Berlin, gibt es dafür eine
eigene Abteilung mit vier Vorleſungen und Uebungen. Die
Aſtronomen haben neue Inſtitute für neue Methoden bekommen,
die Naturwiſſenſchaftler kündigen Vorleſungen über die jüngſten
Ergebniſſe der Biologie, der Quantenlehre oder Phyſiologie an.
Um nur einige wenige Arbeitsgebiete zu nennen ..
15 000 Vorleſungen ſind ein genau fazettierter Spiegel des
ganzen Weltalls, des geſamten Denkens und Forſchens. Solch
verſchwenderiſche Fülle ſollte auch im böswilligſten Ausland das
Geraune von der „uniformierten Univerſität” verſtummen laſſen.
Dieſe 15000 Vorleſungen können weder geiſtigen Zwang noch
mißverſtändlicher Gleichſchaltung entſpringen. Sie bezeugen nur
den geiſtigen Reichtum und die ſeeliſche Bereitſchaft, die von
jeher die deutſche Univerſität ausgezeichnet haben.
huntag, 29. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 268 — Seite 3
Die Unterſtützung der Kinderreichen
mu die Bedürfkigſten werden bedacht. — Ankräge ſind an die Gemeindebehörde des Wohnſikes zu ſtellen.
Die Auszahlung erfolgt durch das Finanzamt in Bedarfsdeckungsſcheinen.
ſeine Darlehen, ſondern Beihilfen.
Haaktsſekretär Reinhardk über die Gewährung
von Kinderbeihilfen.
DNB. Berlin, 28. September.
Staatsſekretär Reinhardt hatte bereits in ſeiner Rede auf
dem Kongreß des Reichsparteitages in Nürnberg eine Verordnung
herdie Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche
Fami=
komangekündigt.
die Verordnung lautet auf den 15. September 1935 und iſt
im ſeichsgeſetzblatt I vom 18. September 1935 Seite 1 160
er=
ſchien. Sie beſagt, daß aus den Mitteln, die zur Gewährung
von Eheſtandsdarlehen zur Verfügung ſtehen, mit Wirkung ab
1. „Ltober 1935 auch einmalige Kinderbeihilfen an kinderreiche
Fämlien gewährt werden können. Staatsſekretär Reinhardt hat
num in einem Sonderlehrgang für Redner der NSDAP.
mit=
genelt, daß am Montag die
Durchführungsbeſtim=
mnun gen zur Verordnung über die Gewährung von
Kinder=
beihlfen veröffentlicht werden. Er führte mit Bezug auf die
Ghwhrung der Kinderbeihilfen u. a. aus:
Es war bereits bei der Schaffung des Geſetzes zur
Förde=
runn der Eheſchließungen in Ausſicht genommen, mit Wirkung
vom Jahre 1939 ab die Summe aller Rückflüſſe aus
gihährten Eheſtandsdarlehen für die
Gewäh=
rufg von Kinderbeihilfen zu verwenden. Die
Mitzel, die zur Gewährung von Eheſtandsdarlehen zur
Ver=
füyng ſtehen, ermöglichen jedoch ſchon jetzt mit der Gewährung
von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien zu beginnen.
Die Vorausſehungen.
Es kann im gegenwärtigen Rahmen der zur Verfügung
ſtahnden Mittel zunächſt ſelbſtverſtändlich nur an die
Kin=
dirreichſten und bei dieſen an die Bedürftigſten
Zſſacht werden. Eine Familie iſt kinderreich, wenn ſie vier
okle mehr zum elterlichen Haushalt gehörige Kinder, die das
167 Lebensjahr nicht vollendet haben, umfaßt. Und eine Familie
iſf ledürftig, wenn der zum Unterhalt der Kinder Verpflichtete
naich ſeinen gegenwärtigen Einkommens= und
Vermögensverhält=
w. nſn nicht in der Lage iſt, die Gegenſtände, die zu angemeſſener
Enichtung des Haushalts erforderlich ſind, aus eigenen Mitteln
zu bſchaffen.
Die Gewährung von Kinderbeihilfen ſetzt außerdem voraus:
1. Daß die Eltern Reichsbürger im Sinne des
Reichsbürger=
geitzes vom 15. September 1935 ſind;
2. daß Vorleben und Leumund der Eltern einwandfrei ſind,
3. daß Eltern und Kinder frei von vererblichen geiſtigen oder
kärzrlichen Gebrechen ſind.
Den Eltern und Kindern ſtehen Stiefeltern und Stiefkinder
Aeh.
9e
Die Kinderbeihilfe beträgt, wenn
Gewährung gegeben ſind,
die Vorausſetzungen für
bis zu 100 Reichsmark für jedes Kind,
ds das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
(ehren beiſpielsweiſe, zu einer bedürftigen, kinderreichen
Fa=
mie fünf Kinter unter 16 Jahren und drei Kinder über 16
Jah=
rec ſo kann eine einmalige Kinderbeihilfe im Betrage bis zu
5/ 0 Reichsmark gewährt werden. Der Höchſtbetrag der
Kinder=
beiſilfe, die einer Familie gewährt werden kann, iſt 1000 RM.
Der Antrag auf Gewährung einer
einmali=
gre Kinderbeihilfe iſt bei der Gemeindebehörde
zutellen, in deren Bezirk der Antragſteller zur
Bet der Antragſtellung ſeinen Wohnſitz oder
geböhnlichen Aufenthalt hat. Die Auszahlung
de Kinderbeihilfe erfolgt durch die Kaſſe des
Büanzamtes in Bedarfsdeckungsſcheinen. Dieſe
weden in Stücken von 10 und 50 RM. ausgegeben. Die
Be=
diafsdeckungsſcheine der Kinderbeihilfen
be=
rehtigen zum Erwerb von Möbeln, Hausgerät
und Wäſche in Verkaufsſtellen, die zur
Entge=
geinahme von Bedarfsdeckungsſcheinen bereit
mnd zugelaſſen ſind. Im Reichsgebiet leben gegenwärtig
ruß 760 000 Familien mit vier oder mehr Kindern unter 16
Die Bedeukung der Medizingeſchichke.
zu bevorſtehenden Internationalen Kongreß für Geſchichte der
Medizin in Madrid.
Von Profeſſor Dr. Diepgen, Berlin.
Wenn ſich auf dem auch von Deutſchland offiziell beſchickten
1),Internationalen Kongreß für Geſchichte der Medizin vom 23.
b428. September dieſes Jahres Gelehrte aus allen Kulturlän=
Den der Welt in Madrid verſammeln, um ſich gegenſeitig von
der Fortſchritten ihrer Diſziplin Rechenſchaft abzulegen, Anregung
zugeben und zu empfangen, ſo folgen ſie einer Bewegung, die in
Sei letzten Jahrzehnten immer mehr Anhänger und immer mehr
Beeutung für die Heilkunde gewonnen hat.
Die Medizingeſchichte betrachtet die Heilkunde in der geſam=
Een Kultur ihrer Zeit, in ihrer mit den Zeiten abwechſelnden
Ahängigkeit von den übrigen Gebieten des menſchlichen Lebens,
vol der philoſophiſchen, religiöſen und politiſchen
Weltanſchau=
un von der Nationalität und Raſſe, von der Naturwiſſenſchaft
un Technik. Sie erforſcht die Geſchichte der Krankheiten von den
Anängen der Menſchheit, zurück bis in prähiſtoriſche Zeiten. Sie
weß, daß man die Seuchen nicht nur aus der Bakteriologie der
Caenwart heraus ergründen kann, ſondern dazu auch ihren
Ver=
laſf in der Vergangenheit unter einer anderen Kultur, unter
wehſelnden geographiſchen und politiſchen Schauplätzen kennen
muß. Sie kennt die Seuche als Lehrmeiſterin der Menſchen und
ſugt die Lehren ihrer Vergangenheit für die Geſtaltung der
mdernen Hygiene zu verwerten. Sie behandelt die Krankheit als
Eyfaktor in den Geſchlechtern der Vergangenheit und dient ſo
wei modernen Raſſenhygiene. Sie beſchäftigt ſich mit dem
Pro=
blen der Volksmedizin, der auf dem bevorſtehenden Madrider
Kagreß ein Hauptteil der Verhandlungen gewidmet iſt, mit ihrer
Pſchologie und dem in ihr ſteckenden erfahrungsgemäßen
Wahr=
heitskern und mit den vielfach vergeſſenen Naturheilverfahren
weigangener Aerztegenerationen. Sie dient der Arzneimittellehre,
ünden ſie dem modernen Pharmakologen alte Heilmittel zur
er=
meiten Prüfung vorlegt. Indem ſie alle Faktoren des Volkslebens
beüückſichtigt, die für den Arzt am Krankenbett in Frage kommen,
wemittelt ſie ihm, wie keine andere mediziniſche Diſziplin, das
Vaſtändnis für die heute mit Recht geforderte
Ganzheitsbetrach=
zuig und für die aus der nationalen und raſſiſchen Gemeinſchaft
gerpachſenden Sonderaufgaben des Arztes im neuen Staat. Sie
Dint, indem ſie die Leiſtung der Volksmedizin und der
natur=
wiſſenſchaftlichen Aerzte in ihrem Wahrheitsgehalt zu würdigen
veiſteht, dem Ausgleich der Gegenſätze zwiſchen Volksmedizin und
wiſenſchaftlicher Heilkunde, zwiſchen den unentbehrlichen
natur=
wiſſenſchaftlichen Grundlagen des ärztlichen Handelns und der
äytlichen Kunſt.
Jahren und 329 000 Familien mit fünf und mehr Kindern unter
16 Jahren und etwa 200 000 Familien mit ſechs und mehr
Kin=
dern unter 16 Jahren. Sollte die Zahl der Anträge in den
näch=
ſten Wochen ſehr groß werden, ſo wird nicht allen Anträgen
ſo=
fort und dem einzelnen Antrag nicht reſtlos entſprochen werden
können. Bei der Zuteilung werden die Größe der Kinderzahl
und der Grad der Bedürftigkeit berückſichtigt werden. Die
Bei=
hilfe wird jedoch in jedem Fall mindeſtens 50 Reichsmark für
jedes Kind betragen. Der Betrag, der an 100 Reichsmark fehlt,
kann ſpäter, ſobald und ſoweit die Mittel es erlauben, und wenn
die Bedürftigkeit noch gegeben ſein ſollte, nachbeantragt werden.
Es wird angenommen, daß
bis Weihnachten 1935 rund 50 000 Kinderbeihilfen
zu durchſchnittlich 400 RM. für die einzelne kinderreiche
bedürf=
tige Familie gewährt und damit rund 300 000 Kinder unter 16
Jahren bedacht werden. Weiterhin werden laufend 6000 bis 10 000
Kinderbeihilfen monatlich zu durchſchnittlich 400 RM. gewährt
werden können.
Die Gewährung der Kinderbeihilfen bedeutet eine neue
Auf=
gabe für die Finanzämter. Dieſe wird jedoch weniger Arbeit als
die Gewährung von Eheſtandsdarlehen verurſachen, weil es ſich
bei den Kinderbeihilfen nicht um Darlehen, ſondern um Beihilfen
handelt, und infolgedeſſen eine Rückzahlung nicht in Betracht
kommt.
Die erſte Maßnahme auf dem Wege der Herſtellung eines
Aus=
gleichs der Familienlaſten war die ſtärkere Berückſichtigung des
Familienſtandes in den Steuergeſetzen vom 16. Oktober 1934. Bei
der Einkommenſteuer wurde die Kinderermäßigung erhöht und
bei der Bürgerſteuer, bei der Vermögensſteuer und bei der
Erb=
ſchaftsſteuer wurde der Begriff der Freibeträge für Kinder neu
eingeführt.
Die Gewährung von Kinderbeihilfen in dem
durch die Verordnung vom 15. September 1935 ermöglichten
Aus=
maß iſt ein weiterer Schritt aufdem Weg zur
Her=
ſtellung eines Ausgleiches der Familienlaſten.
Die ſoziale Gerechtigkeit gebietet, daß im Rahmen der
vorhande=
nen Mittel zunächſt an die Kinderreichſten und bei dieſen an die
Bedürftigſten gedacht wird.
Geſek zur Sicherung der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche.
Im Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 104 vom 28. September 1935
wird folgendes Kirchengeſetz veröffentlicht: Geſetz zur
Siche=
rung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom
24. September 1935.
Nach dem Willen des evangeliſchen Kirchenvolkes iſt der
Zu=
ſammenſchluß der Landeskirchen zu einer Deutſchen Evangeliſchen
Kirche vollzogen und in einer Verfaſſung verbrieft.
Mit tiefſter Beſorgnis hat die Reichsregierung jedoch
beob=
achten müſſen, wie ſpäter durch den Kampf kirchlicher Gruppen
untereinander und gegeneinander ein Zuſtand hereingebrochen
iſt, der die Einigkeit des Kirchenvolkes zerreißt, die Glaubens=
und Gewiſſensfreiheit des Einzelnen beeinträchtigt, die
Volks=
gemeinſchaft ſchädigt und den Beſtand der evangeliſchen Kirche
ſelbſt ſchwerſten Gefahren ausſetzt.
Von dem Willen durchdrungen, einer in ſich geordneten
Kirche möglichſt bald die Regelung ihrer Angelegenheiten ſelbſt
überlaſſen zu können, hat die Reichsregierung ihrer Pflicht als
Treuhänder gemäß und in der Erkenntnis, daß dieſe Aufgabe
kei=
der der kämpfenden Gruppen überlaſſen werden kann, zur
Siche=
rung des Beſtandes der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und zur
Herbeiführung einer Ordnung, die der Kirche ermöglicht, in
vol=
ler Freiheit und Ruhe ihre Glaubens= und Bekenntnisfragen
ſelbſt zu regeln, das nachfolgende Geſetz beſchloſſen, das hiermit
verkündet wird:
Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten wird
zur Wiederherſtellung geordneter Zuſtände in der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche und in den evangeliſchen Landeskirchen
er=
mächtigt, Verordnungen mit rechtsverbindlicher Kraft zu erlaſſen.
Die Verordnungen werden im Reichsgeſetzblatt verkündet.
München, den 24. September 1935.
Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler.
Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten: Kerrl.
Seit Jahr und Tag in den meiſten Kulturländern unter
ſtaatlicher Förderung als Wiſſenſchaft und Lehre betrieben, hat
die Medizingeſchichte im internationalen Gelehrtenleben eine
im=
mer größere Bedeutung gewonnen. Deutſchland hat um dieſe
Ent=
wicklung die größten Verdienſte. Hier wurde 1906 das erſte
For=
ſchungs= und Lehrinſtitut für Geſchichte der Medizin gegründet.
Sein Direktor, der jetzt 82jährige Karl Sudhoff in Leipzig, iſt der
in der ganzen Welt anerkannte Altmeiſter der Medizingeſchichte,
deſſen Schüler über alle Länder verteilt ſind. Von keiner
Regie=
rung iſt die Diſziplin ſo gefördert worden, wie von der deutſchen.
Zahlreiche zwiſchenſtaatliche Zeitſchriften dienen ihren Zielen. Erſt
kürzlich wurde in Iſtanbul ein Univerſitätsinſtitut und eine
Zeit=
ſchrift für Geſchichte der Medizin gegründet. In Deutſchland gibt
es mehrere. Das Berliner Inſtitut für Geſchichte der Medizin und
der Naturwiſſenſchaften iſt neben dem jüngeren amerikaniſchen in
Baltimore das größte und beſtausgeſtattete Inſtitut dieſer Art in
der Welt. Es unterhält internationale Beziehungen, die ſich bis
Oſtaſien erſtrecken. Der erſte internationale Kongreß für Geſchichte
der Medizin fand 1920 in Antwerpen ſtatt. Es folgen Paris (1921),
London (1922), Brüſſel (1923), Genf (1925), Leiden (1927), Oslo
(1928), Rom (1930), Bukareſt (1932), Alle dieſe Verſammlungen
waren gut beſucht und erfolgreich. Dasſelbe iſt von dem
Sep=
tembertreffen dieſes Jahres in Madrid zu erhoffen.
Ideale Lebensbedingungen.
Von Richard Gerlach.
Wenn Plato damit recht hat, daß dieſe Welt die ſchönſte,
voll=
kommenſte und einzig mögliche iſt, ſo können die Meinungen
dar=
über, wie denn das erſtrebenswerte Ziel des menſchlichen Daſeins
auszuſehen habe, erheblich auseinandergehen, ja, es wird kaum
zwei Charaktere geben, deren Wunſchträume ſich auf die gleiche
Weiſe erfüllen ließen. Da hat es mich ſtutzig gemacht, daß mir
neu=
lich die Worte „ideale Lebensbedingungen” entgegenſprangen, als
ich in dem Schaufenſter eines Juweliers die wundervollen,
watt=
ſchimmernden Perlenkolliers betrachtete. Ich hätte es nie gemerkt,
aber da ſtand in zierlicher Schrift der Hinweis, dies ſeien keine
wildgewachſenen Perlen, ſondern Zuchtperlen, die unter idealen
Lebensbedingungen in der lebenden Auſter gewachſen und die den
orientaliſchen Perlen an Schönheit gleichwertig ſeien.
Ich dachte darüber nach, was man in dieſem Falle wohl unter
idealen Lebensbedingungen zu verſtehen habe. Die Chineſen
ſchie=
ben den Muſcheln ihrer Flüſſe zinnerne Buddhabildchen zwiſchen
Schale und Mantel, und das Schmuckſtück überzieht ſich dann mit
einer feinen Perlmutterſchicht, — ein geſchickt ausgeklügeltes
Ver=
fahren, das indeſſen den Muſcheln wohl nicht eben ſehr angenehm
Achkung Wehrpflichkige!
Einberufung der Rekruken durch Geſtellungsbefehle
Ende Sepkember oder Anfang Okkober.
DNB. Berlin, 28. September.
Die Rekruteneinſtellungen ins Heer und die Luftwaffe finden
in dieſem Jahr in den letzten Oktobertagen oder am 1. November
ſtatt. Die Einberufung der Rekrutenerfolgt durch
Geſtellungsbefehle der Wehrbezirkskommandos,
die den zur Einſtellung Kommenden Ende September
oder Anfang Oktober zugehen werden.
Von den bei der Muſterung 1935 „tauglich” befundenen
Dienſtpflichtigen können in dieſem Jahr noch nicht alle eingeſtellt
werden, da bereits eine große Anzahl Freiwilliger
angenom=
men iſt.
Taugliche Dienſtpflichtige, die in dieſem Jahr nicht
ein=
berufen werden, erhalten den Erſatzreſerve I=Schein. Sie können,
ſofern ſie bei der Muſterung tauglich 1 und 2 befunden ſind, in
Ausnahmefällen noch im letzten Vierteljahr 1935 als Nacherſatz
zur Deckung von Ausfällen herangezogen werden. Im
allgemei=
nen wird ihre Einſtellung zum Dienſt in der aktiven Wehrmacht
im Oktober 1936 erfolgen. Bedingt Taugliche werden im Jahr
1936 zu Uebungen der Erſatzreſerve herangezogen werden.
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß weder für
Freiwillige auf Grund eines ihnen überſandten vorläufigen
An=
nahmeſcheines noch für bei der Muſterung „tauglich” Befundene
(Siehe Entſcheid auf dem Muſterungsausweis 1935) ein
An=
ſpruch auf Einſtellung gegeben iſt. Erſt durch
Ueberſen=
dung des Geſtellungsbefehles oder
Erſatz=
reſerve I=Scheines erhalten ſie endgültig
Be=
ſcheid, ob ihre Heranziehung zum Dienſt in der
aktiven Wehrmacht im Jahre 1935 erfolgt oder
nicht. Vor der voreiligen Löſung eines
beſtehen=
den Arbeitsverhältniſſes oder dergleichen
vor Eingang des Geſtellungsbefehles wird
deshalb gewarnt.
Bei der Muſterung „tauglich” befundene Dienſtpflichtige des
Jahrganges 1914 (in Oſtpreußen auch 1910) die am 1. November
weder einen Geſtellungsbefehl, noch einen Erſatzreſerve I=Schein
erhalten haben, ſind verpflichtet, ſich umgehend bei ihrem
zu=
ſtändigen Wehrbezirkskommando ſchriftlich oder perſönlich zu
melden.
Im übrigen ſind alle Anfragen bei dem
Wehr=
bezirkskommando oder das Anbringen von
Sonderwünſchen über Einberufung (z. B.
Ein=
berufung zu einem anderen Truppenteil, Ueberſchreibung aus der
Erſatzreſerve I zu ſofortigen Ableiſtungen der aktiven
Dienſt=
zeit uſw.) zwecklos. Sie können nicht beantwortet
werden.
10. Berordnung zum Aufbau der Sozialverſicherung.
DNB. Berlin, 28. September.
In der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes und des
Reichsanzeigers wird die 10, Verordnung zum Aufbau
der Sozialverſicherung veröffentlicht. Nach ihren
Vor=
ſchriften können Allgemeine Ortskrankenkaſſen in
einem vereinfachten Verfahren miteinander vereinigt
werden, wenn dadurch die Wirtſchaftlichkeit erhöht wird oder
die Vereinigung aus anderen Gründen zweckmäßig iſt.
Weiterhin werden nach der Verordnung ſolche beſonderen
Ortskrankenkaſſen, deren Mitglieder
haupt=
ſächlich handwerklichen Betrieben angehören, in
Innungskrankenkaſſen umgewandelt. Die übrigen
beſonderen Ortskrankenkaſſen können mit Allgemeinen
Ortskran=
kenkaſſen vereinigt werden. Durch die Verordnung ſoll ſomit
eine weitere Vereinfachung und eine
Verminde=
rung der Zahl der Träger der
Krankenverſiche=
rung unter gleichzeitiger Stärkung ihrer Wirtſchaftlichkeit
her=
beigeführt werden.
Der Führer, der am Freitag in Godesberg weilte, nahm am
Abend Gelegenheit, 80 alte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung, die als Gäſte der Angeſtellten der Stadt Köln a. Rh.
hier weilten, einzeln mit Handſchlag zu begrüßen. Ferner hatten
im Verlaufe des Abends, die Angehörigen des Lehrganges der
Reichsführerinnenſchule des BDM. in Godesberg Gelegenheit,
einige Zeit im Rheinhotel Dreeſen Gäſte des Führers zu ſein und
den Führer in ihrer Mitte zu ſehen.
Der Führer ſtattete am Samstag vormittag den Kruppwerken
in Eſſen einen Beſuch ab. Er beſichtigte unter Führung von Dr.
Krupp von Bohlen und Halbach einige Abteilungen der Werke.
Die Arbeiterſchaft der Kruppwerke bereitete in jeder Halle von
neuem dem Führer einen ſtürmiſchen und jubelnden Empfang.
Gegen Mittag verließ der Führer Eſſen.
General Litzmann weilte am Wochenende in Kiel. Bei
ſei=
nem Kieler Aufenthalt ſtattete der greiſe Heerführer des
Welt=
krieges der Kriegsmarine einen Beſuch ab.
ſein wird. Auch die wilde Perle entſteht, wie man weiß, durch
einen Fremdkörper, durch einen Paraſiten, der in das Innere der
Auſter eingedrungen iſt und gegen den ſich das geſtörte Tier durch
Abſonderung von kohlenſaurem Kalk zu wehren ſucht. Der
Zucht=
perle wird ein ähnliches Teilchen eingeimpft, das ſie zu der
be=
gehrten Schmuckerzeugung reizt. Seit dem Altertum hat man ſich
immer wieder vergebens bemüht, hinter die unfreiwillige
Arbeits=
weiſe der Auſter zu kommen. Erſt in jüngſter Zeit iſt es gelungen.
So kann denn der Juwelier mit Stolz von den idealen
Lebens=
bedingungen ſprechen.
Wenn ich eine Auſter wäre, würde ich mich allerdings im
Meere verkriechen, wo es untauchbar tief iſt, um dieſer klugen
Er=
findung des Menſchen nicht teilhaftig zu werden. Denn der Auſter
liegt wahrſcheinlich gar nichts daran, den ſchönen Schein
hervorzu=
bringen, und ſie hat gewiß kein Verlangen nach Fremdkörpern und
Paraſiten. Woraus man ſehen kann, daß dem einen lieblich dünkt,
was dem anderen grauenhaft ſein muß .. . ."
Werdende Kulkurfilme.
Kammerer=Film Leipzig, hat folgende Filme in Arbeit:
„Der deutſche Seidenbau‟. Dieſer Film behandelt die
Seidenraupenzucht in Deutſchland und die Gewinnung der
Seide. „Das Konſervieren von Nahrungsmitteln im Haushalt
In volkstümlicher Darſtellung wird gezeigt, welche Fehler ſich
beim richtigen Einkochen vermeiden laſſen. „Das Schriftgießen”
Von der Herſtellung einer Buchdruckletter bis zum fertigen
Buch=
ſtaben in der Druckerei zeigt dieſer Film das Weſentlichſte vom
Schriftgießen.
Das Geheimnis der 17 Jahre. Zu dem unter dieſer
Ueber=
ſchrift in unſerer Nr. 256 erſchienenen Aufſatz müſſen wir
berich=
tigend feſtſtellen, daß es ſich dabei um die Lebensgeſchichte der
Singzikade, nicht, wie angegeben, der Heuſchrecke, handelt.
Sven Hedin kommt nach Berlin. Wie wir erfahren, wird
Sven Hedin am 9. Oktober auf der Feſtſitzung der Berliner
An=
thropologiſchen Geſellſchaft im Hörſaal des Muſeums für
Völker=
kunde über ſeine Reiſen ſprechen.
Die Welt des Schalls von Ferdinand Scheminzky. (Verlag
„Das Berglandbuch”, Graz.)
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Wien. Sein umfangreiches Werk iſt mit ca. 400 Tafeln, Bildern
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Seite 4 — Nr. 268
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Sonntag, 29. September 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 29. September 1935
Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck.
Preisverteilung an die Teilnehmer des Wettbewerbs.
* In dem wundervollen Rahmen des Prinz=Emil=Gartens,
umgeben von Tauſenden blühender Dahlien, wurde geſtern
nach=
mittag die Preisverteilung des Verkehrs= und
Verſchönerungs=
vereins an die Preisträger des Wettbewerbes „Darmſtadt im
Blumen= und Pflanzenſchmuck” vorgenommen. Mit der
Durch=
führung der Preisverteilung war der Vorſitzende der
Junggärt=
nervereinigung „Feronia”, Pg. Günedler, beauftragt. Er
wies in einer kurzen Begrüßungs= und Glückwunſchanſprache auf
die Bedeutung dieſes Wettbewerbs hin. Der Kulturſtand der
Menſchen hängt enge mit der Pflege der Blumen und Pflanzen
zuſammen. Zu dieſer Pflege iſt Reichtum nicht nötig, jeder kann
auch mit geringen Mitteln Fenſter, Balkone und Vorgärten
aus=
ſchmücken. Gerade die perſönliche Liebe und Sorgfalt, mit denen
die Ausſchmückung und die Pflege der Blumen durchgeführt wird,
zeigt den Kulturſtand des Menſchen. Darmſtadt iſt bekannt als
Kultur= und Blumenſtadt. Pg. Gunedler nahm dann die
Preis=
verteilung vor. Außer Geldpreiſen wurden eine große Anzahl
von Sachpreiſen herrliche Topfpflanzen Edeltännchen. Palmen
uſw. verteilt. Die Preisträger für erſte Preiſe waren: für
Bal=
kone: C. Zimbrich, Soderſtr. 16. Elſa Göttmann, Heinrichſtr. 180,
C. Wenzel, Jacobiſtr. 40.— Für Fenſter: Frau Weiker,
Blu=
menthalſtr. 53, Ludw. Haun, Jacobiſtr. 31, Ludw. Hering,
Jahn=
ſtraße 112, E. Muſſel, Döngesbornſtr. 5 Riedel Kranichſteiner
Str. 66. — Für Vorgärten: W. Hauf. Jacobiſtr. 27, C. Vogt,
Mettegangweg 40, Fr. L. Klump, Frankfurter Str. 57.
Bei der erfreulicherweiſe großen Menge der Anmeldungen
zu dem Wettbewerb hatte die Preiskommiſſion keine leichte
Auf=
gabe. Sie hat die ſchönſten Ausſchmückungen anerkannt und
er=
ſtreckt dieſe Anerkennung auch auf alle, die ſich bemühten, durch
Ausſchmückungen ihrer Wohnungen zur Verſchönerung des
Stadt=
bildes beizutragen. Nach der Preisverteilung ſah man die
glück=
lichen Gewinner ſich im Prinz=Emil=Garten ergehen und die
herr=
lichen Dahlien, die in voller Pracht und Schönheit blühen,
genießen.
Zum 70. Geburtstag des Hauptgeſchäftsführers des
Heſſi=
ſchen Alice=Frauenvereins, Miniſterialdirektor i. R. Dr. Hermann
Kratz. Wie wir hören, iſt Herrn Miniſterialdirektor Dr.
Her=
mann Kratz als beſondere Anerkennung ſeiner hervorragenden
Verdienſte um die Geſtaltung und den Ausbau des Roten
Kreu=
zes in Heſſen auf Antrag des Präſidenten des Roten Kreuzes mit
Zuſtimmung des Führers und Reichskanzlers die 1. Klaſſe des
Ehrenzeichens des Roten Kreuzes verliehen worden. Dieſe hohe
Auszeichnung iſt ihm am 25. d. M. von der Präſidentin des
Heſſi=
ſchen Alice=Frauenvereins, der Großherzogin Eleonore, in ſeiner
Wohnung in Anweſenheit des Hauptausſchuſſes nebſt der
Ehren=
urkunde überreicht worden.
— Die Heſſen=Darmſtädter Sänger auf der Dahlienſchau.
Heute mittag werden die Teilnehmer am 12. Gauſängertag nach
der um 12 Uhr ſtattfindenden Kundgebung im Orangeriegarten
Gelegenheit nehmen, die Deutſche Dahlienſchau im Prinz=Emils=
Garten zu beſichtigen. Dieſer Sängerbeſuch wird ſicher auch vielen
Einheimiſchen Anlaß ſein, das ſtetig wechſelnde Geſamtbild der
Schau von neuem auf ſich wirken zu laſſen. Erinnert ſei auch an
die ſachkundigen Führungen jeden Dienstag und Freitag, um
16 Uhr, durch Gärtnereibeſitzer Hermann Schulz.
— Opernſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt. Für die
Opernſchüler, die im Winterſemeſter — Beginn Anfang Oktober
einzutreten wünſchen, findet die Aufnahmeprüfung —
Eig=
nungsprüfung — am Montag, den 30. d. M., nachmittags 4 Uhr,
im Saal der Städtiſchen Akademie. Eliſabethenſtraße 36, ſtatt.
Heſſiſches Staatsarchiv. Wie bereits mitgeteilt, iſt das
Staatsarchiv wegen ſeines Umzugs auf 4 Wochen geſchloſſen. Die
Auskünfte betr. ariſche Nachweiſe, die trotzdem erteilt werden,
ſind werktäglich außer Samstag nachmittags in der Zeit von 10
bis 12 und 3 bis 4 Uhr vorzubringen.
— Theo Herrmann teilt uns mit das Gerücht, er ginge ab
nächſtes Jahr nach Frankfurt, ſei vollkommen unbegründet. Er
bleibt einſtweilen in Hamburg. Uebrigens gibt Theo Herrmann
am 11. Oktober in Darmſtadt im großen Saalbau ein Konzert.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Der früher am Heſſiſchen
Landestheater in Darmſtadt wirkende Bariton Franz
Noth=
hold, Schüler von Dr. Ferdinand Lorenz in München wurde
für das erſte Helden= und Charakterfach an die neue Reichsoper
in Berlin verpflichtet.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 268 — Seite 5
Sonntag.29. Sept. Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr. Außer Miete.
zu ermäßigten Preiſen: Die Tänzerin Fanny
Elßler. Operette von Johann Strauß. Dienstag,
1. Oktober Anfang 20.00. Ende nach 22 Uhr. — Hauptmiete E,
3. Vorſtellung: „Der Barbier von Bagdad”, komi=
ſche Oper von Peter Cornelius. Mittwoch,
2. Oktober NS=Kultur=
Anfang 1930, Ende 22.30 Uhr.
gemeinde M, 1. Vorſtellung: „Prinz von Preußen”,
Schauſpiel von Hans Schwarz. KLEINES HAUS. Sonntag,
29. Septbr. 11.00 Uhr: Morgenfeier der NS=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude‟: „Schach dem Zaren”, eine
Szene von Wilhelm Müller=Scheld und Muſik
Friedrichs des Großen. Dienstag.
1. Oktober Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. — Zuſatzmiete I,
1. Vorſtellung. In neuer Einſtudierung
und Ausſtattung: „Gyges und ſein Ring”,
Tragödie von Hebbel.
Kath. Schneider Wwe zum 90. Geburtstag und Frau Peter
Meſſer Wwe, zum 80. Geburtstag, ſämtlich in Pfungſtadt.
Dem Ehepaar Michael Becker, und Chriſtine Eliſe Seibel,
geb. Poth, zu ihrer am 4. Oktober ſtattfindenden Goldenen
Hochzeit.
Amtseinführung der neuen Ratsherren.
Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt über die in Darmſtadt ſeit der nakionalſozialiſtiſchen
Machl=
übernahme geleiſtete Arbeit. — Eine umfaſſende Rückſchau. — Erfolge der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
in Darmſtadt: Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen von 3218 auf 947 geſunken.
Die feierliche Verpflichkung
in öffenklicher Stadtratsſihung.
** Der geſtrige Tag iſt für Darmſtadts Geſchichte von
außer=
ordentlicher Bedeutung. In Treue und Einigkeit wird ein neuer
Stadtrat im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung die
Geſchicke der Stadt leiten. Aus eigener Kenntnis und eigener
Verantwortung werden die Ratsherren die Verwaltung beraten.
Die Einführung und Verpflichtung der dreißig, gemäß § 51 und
52 der Deutſchen Gemeindeordnung berufenen Ratsherren wurde
geſtern vormittag in ſchlichtem, feierlichem Rahmen vorgenommen.
Der Sitzungsſaal im Rathaus war mit den Fahnen des Dritten
Reiches, mit friſchem Grün und Blumen geſchmückt.
Als Beauftragter der NSDAP. begrüßte der Präſident des
Gemeindetages Naſſau=Heſſen, der Kommunalſachbearbeiter des
Gaus. Pg. Linder, nach Eröffnung der Ratsſitzung durch
Ober=
bürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt die Ratsherren. Er
wies darauf hin, daß im Hinblick auf die Bedeutung
Darmſtadts
der Gauleiter die Aufgaben des Beauftragten der NSDAP. ſelbſt
wahrgenommen hat. Folgende Herren wurden auf ſechs Jahre
als Ratsherren berufen:
Adorf, Willi, Preſſer. 2. Bauer. Emil, Kaufmann. 3.
Ben=
der Richard, kaufm. Angeſtellter, 4. Bernius, Heinrich, Ob.=
Poſt=
nſpektor. 5. Beyer, Adolf, Profeſſor, Maler, 6. Bohnſack, Ernſt,
Bürovorſteher. 7. Braun, Heinrich Elektromeiſter. 8. Claß,
Friedrich, Regierungsrat. 9. Diehl Erhard kaufm. Angeſtellter.
10. Eckert, Robert, Lehrer. 11. Fichtmüller, Paul,
Kammer=
muſiker. 12. Freitag Erich, Kaufmann. 13. Gallus, Dr.,
Her=
mann. Arzt. 14. Kaffenberger, Georg, Metzgermeiſter. 15. Keller,
Ludwig, Dachdeckermeiſter. 16. Klein, Walter Dipl.=Ingenieur.
17. Kratz, Friedrich, Gerichtsreferendar. 18. Künzel, Johannes.
Buchdruckermeiſter. 19. Martin, Wilhelm, Gärtner. 20. Merck,
iin Wiitermtfsioerr 1935130
Spende auf die Konken der Kreisführung
Darmſtadt des WHW.:
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt Nr. 5000,
Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft Nr. 16 000,
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdner Bank,
Nr. 3500.
Mik vollen Segeln in den Kampf für das WHW
Dr., Karl, Fabrikbeſitzer. 21. Roth, Wilhelm, Apotheker. 22.
Schä=
fer, Hans, Schreiner= und Kreishandwerksmeiſter, 23. Schneider,
Adam, Polizeimeiſter, 24. Schneider, Dr. Alfred. Studienrat.
25. Selzer, Georg, Autodroſchkenbeſitzer. 26. Stroh, Dr., Ernſt,
Zahnarzt. 27. Wagner, Rudolf, Zahnarzt. 28. Weihl, Dr., Alfred,
Verkehrstechniker. 29. Wittkopf. Wilhelm, Schloſſer. 30. Zachow,
Richard, Ingenieur.
Die Mehrzahl der Ratsherren gehörte bereits dem alten
Stadtrat an.
Pg. Linder zeichnete nun in großen Zügen einige wichtige
Grundſätze für die Ratsherren. Sie werden berufen auf Grund
des vom Führer erlaſſenen Grundgeſetzes der Gemeindeordnung.
Aus dem Vorwort der Gemeindeordnung geht die Wichtigkeit der
Funktionen der Ratsherren hervor: „Die deutſche
Gemeindeord=
nung will die Gemeinden in enger Zuſammenarbeit mit Partei
und Staat zu höchſten Leiſtungen befähigen und ſie damit inſtand
ſetzen, im wahren Geiſte des Schöpfers gemeindlicher
Selbſtverwal=
tung, des Reichsfreiherrn vom Stein, mitzuarbeiten an der
Er=
reichung des Staatszieles; in einem einheitlichen, von nationalem
Willen durchdrungenen Volke die Gemeinſchaft wiedar vor das
Einzelſchickſal zu ſtellen, Gemeinnutz vor Eigennutz zu ſetzen und
unter Führung der Beſten des Volkes die wahre Volksgemeinſchaft
zu ſchaffen, in der auch der letzte willige Volksgenoſſe das Gefühl
der Zuſammengehörigkeit findet.
Die deutſche Gemeindeordnung iſt ein Grundgeſetz des
natio=
nalſozialiſtiſchen Staates. Auf dem von ihr bereiteten Boden wird
ſich der Neubau des Reiches vollenden.”
Geſunde Gemeindepolitik ſoll durchgeführt werden und der
Gedanke der Selbſtverwaltung iſt in vollem Umfange gewahrt.
In der Vergangenheit hatte jeder nur verſucht den Weiſungen
ſeiner Partei zu folgen. Heute ſtellen die Ratsherren kein
Gre=
mium dar, jeder Einzelne trägt eigene Verantwortung. Was in
der Gemeinde geſchieht, unterliegt eheſtens der Kritik der
Ge=
meindemitglieder, daher iſt enge Verknüpfung mit der
Bürger=
ſchaft unerläßlich. Im Stadtrat ſitzen nicht Ratsherren als
Vertre=
ter ihrer Berufsgruppen, ſondern erfahrene, verdiente und ihrer
Verantwortung bewußte Männer, die die Vewaltung beraten.
Ein Fall wird dann durch die Entſcheidung des
Oberbürgermei=
ſters erledigt. Für die Maßnahmen des Oberbürgermeiſters
Ver=
ſtändnis in der Bevölkerung zu erwecken, iſt eine weitere
Auf=
gabe der Ratsherren. Die Bevölkerung iſt organiſiert in der
Par=
tei, und die Ratsherren ſind letzten Endes in ihrem Handeln der
Partei verantwortlich. Der Staat die Verwaltung hat die
Auf=
gabe, Gegenwartsfragen zu löſen, die Partei ſetzt das Endziel feſt,
auf das der Staat marſchiert. Letztes Ziel iſt die Erfüllung der
Pro=
grammpunkte der NSDAP. Große Verantwortung liegt auf den
Ratsherten, mögen ſie ſich ihrer Aufgaben bewußt ſein und
ar=
beiten zum Wohle der Stadt, der Bevölkerung und des ganzen
Volkes. Heil Hitler!
Die Vereidigung der neuen Ratsherren
wurde dann durch den Herrn Oberbürgermeiſter nach folgender
Eidesformel vorgenommen, die jeder Ratsherr ſprach: „Ich ſchwöre,
ich werde dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes. Adolf
Hitler, treu und gehorſam ſein, die Geſetze beachten und meine
Amtspflichten gewiſſenhaft erfüllen, ſo wahr mir Gott helfe.”
Gewiſſenhafte Pflichterfüllung und Treue gelobte jeder
Rats=
berr dann dem Herrn Oberbürgermeiſter durch Handſchlag.
Oberbürgermeiſter Wamboldt
dankte dem Herrn Präſidenten des Gemeindetages Heſſen=Naſſau
und führte u. a. aus: Mit dem heutigen Tage beginnt ein neuer
Abſchnitt in der nationalſozialiſtiſchen Aufbauarbeit unſerer
Stadt, an dem mitzuwirken Sie in hervorragendem Maße
be=
rufen ſind.
Ein wichtiger und für das Geſchick für unſere Stadt
bedeu=
tender Abſchnitt liegt hinter uns.
Ich möchte daher Veranlaſſung nehmen, das Weſentliche
der von der Stadtverwaltung ſeit der
Macht=
übernahme ergriffenen Maßnahmen
herauszu=
ſtellen.
Die Arbeiten zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
waren von dem Geſichtspunkt geleitet, durch Aufſtellung baureifer
Planungen und Weiſung der Wege zur Finanzierung der
geplan=
ten Herſtellungen Arbeitsmöglichkeiten zu ſchaffen, für die
grund=
ſätzlich Bedingung war, daß ſie volkswirtſchaftlich
wert=
voll ſind.
Die Förderung der Bautätigkeit bedingte zunächſt den
Auf=
ſchluß von Baugelände durch Herſtellung von Straßen und
Stra=
ßenkanälen und in Verbindung damit den Um= und Ausbau der
Anlagen zur Unſchädlichmachung und landwirtſchaftlichen
Ver=
wertbarkeit der Kanalwäſſer.
Der völlige Um= und Ausbau der Rieſelfeldanlagen, die
An=
lage einer Schmutzwaſſerleitung zu den Griesheimer
Rieſelfel=
dern mit einer Geſamtlänge von 3800 Metern, die Regulierung
und Befeſtigung des Darmbachgrabens, die Anlage eines
Rück=
haltebeckens für Flutwaſſer, Herſtellungen auf den Rieſelfeldern
ſelbſt und die Befeſtigung von 3500 Metern Feld= und
Wald=
wegen wurden mit einem Geſamtkoſtenaufwand von 635 000 RM.
durchgeführt. Von 225 Arbeitern wurden dabei 45 800 Tagewerke
geleiſtet.
In den neu zu erſchließenden Baugebieten war es möglich,
66 Arbeiter mit 2910 Tagewerken zu beſchäftigen. Zurzeit ſind
weitere Straßen= und Kanalherſtellungen im Gange.
Der Umbau der Fernverkehrsſtraße Nr. 3 zwiſchen Darmſtadt
und Frankfurt erforderte 3200 Tagewerke.
Der Steinbrücker Teich iſt entſchlammt worden, wobei 69
Ar=
beiter 4878 Tagewerke leiſteten.
Weitere Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung beſtanden darin,
daß die Stadt Darmſtadt eine notwendige Erweiterung des
Wald=
riedhofes durchführte, gleichzeitig die Bewäſſerungsanlage
ver=
beſſerte und zahlreiche Wege inſtand ſetzen und gärtneriſche
Neu=
anlagen erſtehen ließ. Hierbei wurden 152 Arbeiter beſchäftigt.
Zuſammenfaſſend ſei bemerkt, daß im Geſchäftsbereich des
Tiefbauamtes in den Verwaltungsjahren 1933 und 1934 57 400
Tagewerke mit einem Geſamtkoſtenaufwand von 787 395 RM.
ausgeführt worden ſind, darunter 422 263 RM. Lohnkoſten.
Zur=
zeit ſind noch in Ausführung begriffen: 4075 Tagewerke. In
Vor=
bereitung ſind: Arbeiten für 11 558 Tagewerke
Bei den ſtadteigenen Gebäuden ſind größere Erneuerungs=
und Herſtellungsarbeiten ausgeführt worden.
So iſt z. B. beſonders erwähnenswert; der Umbau des alten
Operationsſaales im Städtiſchen Krankenhaus Verbeſſerung der
Einrichtungen für das pathologiſche Inſtitut, die Einrichtung von
Küchen in der Haushaltungsſchule und der Hauswirtſchaftlichen
Berufsſchule. Dazu kommt noch die Einrichtung und der Ausbau
des Pädagoggebäudes als Stadt= und Heimatmuſeum.
In Befolgung nationalſozialiſtiſcher Grundſätze wurde in
Darmſtadt mit der Errichtung einer Frontkämpferſiedlung in der
Michaelisſtraße begonnen, wobei 73 Einfamilienhäuſer erſtellt
werden ſollen. Die Arbeiten wurden am 3. Auguſt 1934
begon=
nen und werden jetzt noch fortgeführt. Beſchäftigt wurden dabei
bisher 115 Fürſorgearbeiter.
Zur Abhilfe der allerdringlichſten Wohnungsnot wurden an
der Weiterſtädter Straße 41 Behelfswohnungen errichtet.
Im zweiten Bauabſchnitt der Stadtrandſiedlung am
Süd=
bahnhof wurde die Erſtellung von 100 Siedlungshäuſern durch
die Beſchäftigung von 163 Furſorgearbeitern gefördert.
Als nächſte vordringliche Aufgabe zur Arbeitsbeſchaffung iſt
mit Unterſtützung der Stadt Darmſtadt die Errichtung einer
Siedlung der NS.=Kriegsopferverſorgung in Verbindung mit der
S.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” jetzt begonnen worden.
Weiter können zwei bedeutende Bauvorhaben als nahezu
ge=
ſichert angeſehen werden.
Die
hofmitF.ſenesWohnblocks am Oſtbahn=
Wohnungen durch die Gagdah und die Erſtellung
von 36 Wohnungen des Bauvereins für
Arbei=
terwohnungen.
An Neubauten für Gewerbe, Wirtſchaft und Induſtrie ſind
ſeit 1933 in Darmſtadt entſtanden: 43 Gebäude mit nahezu 70 000
Kubikmeter umbauten Raums. An öffentlichen Gebäuden
wur=
den ſeit 1933 erſtellt (bzw. ſind noch im Bau begriffen): 4
Ge=
bäude mit rd. 44 000 Kubikmeter umbauten Raums. An
gewerb=
lichen und Induſtriebauten ſind zurzeit noch in der Ausführung:
7 Bauten mit 20 760 Kubikmeter umbauten Raums.
Von ganz beſonderer Wichtigkeit ſind die zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit durch
die ſtädtiſchen Betriebe
getroffenen Maßnahmen. Im Geſchäftsbereich des Gaswerks
erfolgte der Abbruch des alten Ofenblocks und die Verlegung
einer Anſchlußleitung für die Gasverſorgung in Eberſtadt.
Im Geſchäftsbereich des Waſſerwerks wurde eine
Waſ=
ſerfernleitung und ein Ortsnetz für 7 Riedgemeinden gelegt,
außerdem entſtand die Waſſerzuleitung und das Ortsnetz in
Eſchollbrücken. Dazu wurden eine Reihe von Rohrverlegungen
im Weichbild der Stadt ausgeführt. Die Arbeiten des Gaswerks
und des Waſſerwerks erforderten zuſammen 74 600 Tagewerke
und einen Geſamtkoſtenaufwand von 1066 578.— RM.
Dazu wurden noch eine ganze Reihe von Bau= und
Inſtand=
ſetzungsarbeiten von den ſtädtiſchen Betrieben in Angriff
genom=
men, die einen Geſamtaufwand von 256 571.— RM. notwendig
machten.
Hierbei ſind beſonders zu erwähnen: die Anlage einer neuen
automatiſchen Feuermelde= und Alarmanlage über das ganze
tadtgebiet und Verbeſſerungen der Anlagen des ſtädtiſchen
Schlacht= und Viehhofes.
in den ausgedehnten ſtädtiſchen Wäldern ſind Fußgänger=
und Radfahrwege neu hergeſtellt und inſtand geſetzt worden. Im
2I
Stadt und Land stets Wieder kaufen
„Chaeckium bequem zu laufen.
Festig noch Mog
Vrg
OM
„Chaoaffa:-Schuhgesellschaft m. b. H.,
Darmstadt, Rheinstraße 6
Frankfurt a. M., Stelnweg 8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. September 1935
Seite 6 — Nr. 268
Bereich der ſtädtiſchen Güterverwaltung wurden Wieſen mit
ſchlechtem Ertrag unter Aufſicht des Forſtamtes als
Notſtands=
arbeit geforſtet. Beſonders günſtig haben ſich in Darmſtadt die
vom Gauleiter eingeleiteten Maßnahmen der Gas=Elektrofront
ur Arbeitsbeſchaffung ausgewirkt. Im Verſorgungsbezirk der
Stadt Darmſtadt des Städtiſchen Gaswerkes wurden insgeſamt
1387 Gasgeräte aller Art abgeſetzt. Im Geſchäftsbereich der Heſſ.
Eiſenbahn A.=G. wurden allein in der Zeit vom 15. November
1934 bis Ende März 1935 für Geräteverkauf, Zählerbeſchaffung
uſw 739 350.— RM. umgeſetzt. (Darunter 104 000 RM. für 1200
Volksempfänger.) Die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G. ſteht damit
weit=
aus an der Spitze der Leiſtungen aller Kraftwerke des Rhein=
Maingebiets.
Die Arbeitsbeſchaffungsmaß ahmen, die durch
die Stadtverwaltung ergriffen wurden, haben zur Folge gehabt,
daß in der Zeit vom 21. Januar 1933 bis 30. Juni 1935 die
Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen
von 4165 auf 947, alſo um 3218 geſunken iſt. Der größte
Teil dieſer Leute iſt durch die Tatkraft der Stadtverwaltung
wie=
der in Arbeit gekommen, während andere Aufnahme in der
In=
duſtrie und den übrigen freien Berufen gefunden haben.
Durch die Maßnahme der Stadtverwaltung wurden
ins=
geſamt 2129 Fürſorgearbeiter beſchäftigt mit einem Lohnaufwand
von rd. 900 000 RM. und 340 Notſtandsarbeiter mit rd. 135 000
RM. Lohnaufwand. Darüber hinaus wurde eine größere Anzahl
der Unterſtützungsempfänger beim Bau der Reichsautobahn
be=
ſchäftigt.
In einem Schlußwort betonte der Oberbürgermeiſter u. a.:
Wir können heute mit Befriedigung auf zweieinhalb Jahre
natio=
nalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit in unſerer Stadt zurückblicken. Aber
wir wiſſen, daß damit das große Werk des Wiederaufbaues
keines=
falls vollendet iſt, und müſſen uns ſtets bewußt bleiben, daß wir
immer noch im Anfang unſeres Werkes ſtehen. Wir wiſſen,
daß noch viel Arbeit vor uns liegt, wir fleißig und noch recht
ſparſam ſein müſſen, um auch unſere Stadt ſo weit zu bringen,
daß ſie im nationalſozialiſtiſchen Staat in Ehren beſtehen kann.
Wir ſind verantwortlich dafür, daß die Not unſerer Zeit
ſo=
bald wie möglich beſeitigt wird und jedem Volksgenoſſen das
Seine in ſozialiſtiſcher Gerechtigkeit gegeben werden kann.
Ober=
bürgermeiſter Wamboldt wies dann nochmals kurz auf die
Pflich=
ten der Ratsherren hin, übergab jedem Ratsherrn zur Erinnerung
an den bedeutungsvollen Tag den Abdruck eines Stahlſtiches mi
t
dem Bild unſerer Stadt aus dem Jahre 1624 mit der Inſchrift
und ſchloß die
„Einigkeit, die beſte Ringmauer einer Stad
öffentliche Sitzung mit einem Treuegelöbnis und einem dreifachen
„Sieg=Heil” dem Führer.
Winkerhilfswerk des Deutſchen Volkes
1935/36.
Im Rahmen des Winterhilfswerks 1935/36 werden in der
Stadt Darmſtadt alle Einzelperſonen und Familien betreut,
deren monatliches Einkommen, nach Abzug der
Woh=
nungsmiete folgende Richtſätze nicht erreicheg: RM
1. für alleinſtehende Perſonen
—68.— RM
2. für ein Ehepaar ohne Kinder .
3. für ein Kind bis zu 10 Jahren . — 13.— RM
— 16.— RM
4 für Kinder über 10 Jahren
Alle Einzelperſonen und Familien, bei denen dieſe
Voraus=
ſetzungen vorliegen, und die durch das Winterhilfswerk betreut
werden wollen, müſſen ſich
am Montag, den 30. September, in der Zeit von 9—12 Uhr
und 14.30—17 Uhr bei der für ſie zuſtändigen
Ortsgruppen=
amtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt zur Aufnahme
des Unterſtützungsantrages perſönlich melden.
Hierbei iſt vorzulegen:
Genauer Nachweis über das Einkommen aller im Haushalt
lebender Familienangehörigen (Gehalts= bzw.
Lohnbeſcheini=
gung. Rentenbeſcheid. Mietbuch uſw.).
Hilfsbedürftige Volksgenoſſen, denen inzwiſchen durch die
Poſt eine Benachrichtigung über die Aufnahme in die
Hilfsbedürf=
tigenkartei des Winterhilfswerkes 1935/36 zugegangen iſt, haben ſich
ſelbſtverſtändlich nicht mehr zu melden.
Darmſtadt, den 29. September 1935.
Der Kreisbeauftragte des Winterhilfswerks 1935/36.
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 29. September bis 5. Oktober 1935.
Reviergruppe I (Müller):
Montag, den 30. September 1935: Appell der
Arbeits=
gemeinſchaft Kuſter. Ort: Odeon, Marienplatz. Zeit:
20.30 Uhr.
Dienstag, den 1. Oktober 1935: Appell der
Arbeitsge=
meinſchaften Milch und Kling. Ort: bei Wolf,
Macken=
ſenſtraße 23. Zeit: 20.30 Uhr.
Mittwoch den 2. Oktober 1935: Blochwarte=Appell
einſchl. Stellvertreter und Luftſchutzhauswarte. Ort:
Techn. Hochſchule. Zeit: die Kameraden ſammeln ſich
pünktlich um 20.25 Uhr vor dem Hauptportal der Techn.
Hochſchule.
Reviergruppe IV (Berg):
Donnerstag, den 3. Oktober 1935: Blockwarte=Appell
einſchl. Stellvertreter der Untergruppen 4a (Haus). 4b
(Alten), 4e (Glieſche). Ort: bei Kam. Baldes,
Lieb=
frauenſtraße. Zeit: 20.15 Uhr.
Reviergruppe VI (Dieter):
Mittwoch, den 2. Oktober 1935: Die Blockwarte und
Luftſchutzhauswarte einſchl. Stellvertreter der
Unter=
gruppe 6e (Grimm) treten pünktlich 20 Uhr auf der
Terraſſe an der Landeshypothekenbank Paulusplatz, zur
Beſichtigung des Schutzraumes der
Landeshypotheken=
bank an. Erſcheinen iſt Pflicht.
Luftſchutzſchule, Rheinſtraße 75:
Montag, den 30. September 1935: Beginn des 30. und
31. Lehrganges für Luftſchutzhauswarte. Erſcheinen aller
gemeldeten Teilnehmer der Reviergruppen iſt Pflicht.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. (gez.): Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.
Martinsgemeinde. Die allgemeine Gemeindeverſammlung
der Martinsgemeinde Weſt, in der über den Namen der
Ge=
meinde endgültige Entſchließung gefaßt werden ſoll, mußte
ſei=
nerzeit wegen Erkrankung von Pfarrer Dr. Bergér leider
verſcho=
ben werden. Sie ſoll nunmehr am kommenden Mittwoch, dem
2. Oktober, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus Liebfrauenſtraße 6,
ſtattfinden. Die Verſammlung wird in der Geſchichte unſerer
Gemeinde von beſonderer Bedeutung ſein, da ſie außer der
Ent=
ſchließung über den Namen der Gemeinde auch über deren
zu=
künftige Entwicklung wird zu beraten haben. Es wird darum
erwartet, daß alle kirchlich geſinnten Familien und insbeſondere
die Helfer und Helferinnen vollzählig vertreten ſind. Die
ſeiner=
zeit ergangenen gedruckten Einladungen gelten alſo für den neuen
Termin.
12. Gauſängertag des Gaues III Heſſen=Darmſtadt
des Deutſchen Sängerbundes.
Der erſte Tag.
Im Rathausſaal fand die Arbeitstagung der Führer des
Gaues Heſſen=Darmſtadt am Vor= und Nachmittag ſtatt. Anweſend
waren der Führerrat des Gaues, die Führer und Chorleiter der
Provinzen und Kreiſe. Kreisführer F. Hofmann=Darmſtadt ſprach
Begrüßungsworte, der zweite Führer des Gaues, Schulrat Born,
leitete die Tagung ein mit der ſehr notwendigen Erinnerung
daran, daß der Heſſiſche Sängerbund als ſelbſtändige Organiſation
nicht mehr lebt, ſondern daß er in ſtraffer Organiſation dem
Deut=
ſchen Sängerbund eingegliedert iſt und daß der ehemalig heſſiſche
Führerrat nun ausführendes und verag
vortliches Organ, des in
die Reichsmuſikkammer eingegliederten
5B. iſt. Die Durchführung
des Kulturprogramms der Großorganiſation iſt vornehmſte Pflicht
des Gaues. Eine Anzahl von Kurzreferaten gaben dann für die
weiteren Verhandlungen die Richtlinien.
Der Gauchormeiſter
Profeſſor Temesvary berichtete zuerſt über die Wertungsſingen,
ſchilderte die poſitiven und negativen Seiten der Chorauswahl und
beleuchtete die Art der Wertung. Die Darlegungen und die
Aus=
ſprache ergaben manch wertvolle Anregung, die Grundlage zu
entſcheidenden Beſprechungen im Führerrat geben werden.
Der Darmſtädter Kreischorleiter Dr. Noack ſprach darauf
über die Chorleiterfrage als die Kernfrage der ganzen
Sänger=
bewegung. Er unterſchied die Eignung der Chorleiter nach der
muſikaliſch=techniſchen und künſtleriſchen Seite, — beſprach die
Ar=
beit der Chorleiterkurſe, Meiſterkurſe und der Konſervatorien in
dieſen Belangen —, ferner nach der kulturpolitiſchen Seite, wo
ſich die Schulungslager des De
B. hervorragend bewähren, und
nach der gleichwichtigen perſönlichen Eignung. Denn beſte
ſach=
liche Ausbildung und lauterſtes kulturpolitiſches Wollen müſſen
verſagen, wenn nicht Führereigenſchaften vorhanden ſind die
für bereitwillige Gefolgſchaft der Sänger bürgen. Leider gebe es
noch zahlreiche Chorleiter, denen die richtige Einſtellung zu dem
Kulturprogramm fehle, ja die bewußt oder aus Ungeſchick den
Anordnungen des Bundes entgegenſtreben. Hier muß von
Macht=
mitteln Gebrauch gemacht werden, um ſolce Elemente unſchädlich
zu machen.
Es folgten eingehende Ausſprachen über die teils gelungenen,
teils durch das Verſagen der Sängerdiſziplin völlig mißlungenen
Kundgebungen bei den Kreiswertungsſingen, über den
erzieheri=
ſchen Wert der Aufgabe von Stundenchören, über die
Berechti=
gung von freundſchaftlichen Wertungsſingen, die der eigenen
Initiative einzelner Vereine entſpringen. Kurzberichte über das
Schulungslager in Brandau, über Frauen=, Kinder= und gemiſchte
Chöre und die Nachwuchsfrage (Direktor Bernd Zeh), über die
Neubildung von Chören und beſonders die Werkschöre (Müller=
Gießen) gaben viel Klarheit über grundſätzliche Einſtellung. So
iſt von den Werkschören, die in der Oeffentlichkeit auftreten, nach
dem Reichskulturgeſetz zu verlangen, daß ſie die Mitgliedſchaft im
D.S.B. erwerben, andernfalls ihnen das öffentliche Auftreten
polizeilich verboten werden kann. Kapellmeiſter Sommer=Berlin,
einer der Führer des Chorweſens in der Reichsmuſikkammer,
be=
ſtätigte nachdrücklich die Richtigkeit dieſer Anſchauung.
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Weitere wichtige Berichte gab es über die
Mitgliederbewe=
gung und den Kaſſenſtand (Gauſchatzmeiſter Brückmann=
Offen=
bach) über die Sängerwarte (Gaugeſchäftsführer Wilk) und
ge=
rade in dieſem Punkt wurden ſehr viele Wünſche laut, da ſich
kleine Vereine in wenig begüterten Orten durch die allerdings
ſehr niedrigen Beitragsleiſtungen für das Sängerblatt beſchwert
fühlen. Dr. Schmidt=Bad=Nauheim berichtete noch über
Vereins=
archive und machte darauf aufmerkſam, daß ein vorbildliches
Archiv, das der Turngemeinde Offenbach, im Nebenſaal des
Orangeriehauſes an beiden Tagen des Gauſängertages der
Oef=
fentlichkeit zur Einſicht bereitſtehe. An die anſtrengende Tagung
ſchloß ſich unmittelbar das von Alfred Roſenthal=Heinzel geleitete
Gemeinſchaftsſingen im Schloßhof an, das viele Darmſtädter
Sän=
ger und noch mehr Geſangesfreunde und Neugierige angelockt
hatte und eine Stunde lang in begeiſtertem gemeinſamen Singen
zuſamnenhielt, in das äußerſt geſchickt werbende und aufklärende
F. N.
Worte des Leiters eingeflochten wurden.
Am Abend trafen ſich die Teilnehmer des Gauſängertages
im feſtlich geſchmückten Saalbau zu einem
Begrüßungsabend mit Tanz.
bei welchem der Führer des Kreiſes Darmſtadt, Herr Friedel
Hofmann, die zahlreichen Gäſte zunächſt aufs herzlichſte
will=
kommen hieß. Der ganze Abend war auf eine frohe Note
abge=
ſtimmt, die gleich ſchon in dem Vorſpruch Robert Schneiders
angeſchlagen wurde. Seine humorvollen Reminiſzenzen aus der
Zeit der Vereinsmeierei im Sängerweſen weckten lebhaftes
Ge=
lächter. Dann wickelte ſich in erfreulich raſcher Folge das
Pro=
gramm ab, deſſen Hauptreiz für die Zuhörer in der
Verſchieden=
artigkeit der Darbietungen lag. Da hörte man nach wuchtig
ein=
dringlichen Männerchören (Chor der Liedertafel Darmſtadt
unter Leitung von Karl Grim) die Vorträge eines ſo fein
aus=
geglichenen und beweglichen Klangkörpers wie der
Madrigal=
vereinigung Darmſtadt unter Leitung von Profeſſor Dr.
Noack, und — im weiteren Verlauf des Abends — des
Kam=
merchors, der ſich im erſten Gaulager in Brandau
zuſammen=
gefunden hat (Chorleiter Herr Samper). Die Friſche und
Lebendigkeit des Vortrags bei den Knabenchören der
Bal=
lon= und Ohlyſchule (Leitung: Wilhelm Volk) erfreute
immer wieder. Sehr ſchön auch das Zuſammenklingen der hellen
Knabenſtimmen mit hinzutretenden Männerſtimmen aus dem
Chor der Chorgemeinſchaft und Sängerluſt Darmſtadt
(Geſamtleitung: Heinrich Landzettel). Gemiſchte Chöre mit
Frauenſtimmen unter Leitung von Karl Grim beſchloſſen das
Programm. Dazwiſchen aber haben wir alle, geführt durch Prof.
Noack, im Gemeinſchaftsſingen kräftig mitgewirkt und es ſogar
bis zu einem vierſtimmigen Kanon gebracht! — Im Anſchluß an
die Geſangsvorträge kamen dann die Tanzluſtigen ausgiebig zu
ihrem Recht.
Erſtes Schulungslager des Deutſchen
Sängerbundes in Heſſen.
Unter Leitung des Mitgliedes des Muſikbeirates des
Deut=
ſchen Sängerbundes, Alfred=Roſenthal=Heinzel, fand in der
ver=
gangenen Woche in dem Lager in Brandau an der Neunkircher
Höhe ein Schulungslager ſtatt, das etwa ein halbes Hundert=
Chorleiter und Sänger verband, die ſich in engſter
Lagerkamerad=
ſchaft an der intenſiven Arbeit beteiligten, die Roſenthal=Heinzel.
der ſchon ſo viele Lager geleitet hat, in anregendſter und geiſtig
ſtraffſter Weiſe disponierte. Es iſt von Bedeutung, daß ſich an.
dieſen Schulungslagern nicht nur Chorleiter, ſondern auch
Pro=
pinzial= und Kreiswalter, Vereinsvorſtände und intereſſierte
Sänger beteiligen können und ſollen. Denn der Sinn dieſer
Ar=
beit iſt nicht der einer typiſch fachlichen Chorleitererziehung,
wie=
ſie von früheren ſtaatlichen Chorleiterkurſen ausſchließlich bezweckt
wurde. Es ſoll vielmehr den Teilnehmern von der Grundlage der
Kulturpolitik des Reiches und des Deutſchen Sängerbundes aus
eine bewußte Einfühlung in Weſen und Wert des Volksliedes
er=
möglicht werden. Damit iſt ein Ziel aufgewieſen, das nicht nur
im engſten Sinne den Angehörigen des Sängerbundes geſteckt iſt,
ſondern an dem alle Kreiſe mitarbeiten, in de
gen Volksgeſang
A (
gepflegt wird; alſo Jugendſingen. Geſang bei
SS., beim
Arbeitsdienſt, bei der Reichswehr, dienen ſelbſtverſtändlich den
gleichen Zielen.
Die Aufgabe, eine politiſche Kulturlehre für das deutſche Volt
auszuarbeiten, hat dieſer Zielſetzung erhöhte Bedeutung und
Wichtigkeit gegeben. Darum wurde nach Möglichkeit geſucht, dies
Erbe dem Volk in ſeiner Geſamtheit wieder zurückzugewinnen
Volksnahes Muſizieren iſt eine Forderung, die ſich von ſelbſt
er=
hebt. da in allen Schichten des Volkes, beſonders aber in der
heranwachſenden Jugend ein Liedaufbruch feſtzuſtellen iſt, der zu
den rielen lebens= und kulturbejahenden Zeichen unſerer Zeit g
hört. Ihn auch den Geſangvereinen allmählich zugänglich
machen, iſt eine Aufgabe, die letzten Endes über die Zukunft des
Geſangvereinsweſens entſcheiden wird. Hierbei berührte es jeden
Kenner der Sängerſeele ſehr ſympathiſch, daß Roſenthal=Heinze
nachdrücklich davor warnte, die gewonnenen Anſchauungen ſofort
umſtürzleriſch auf die Sänger einwirken zu laſſen. Ja, er betonte,
daß eine ganze Reihe der Chorleiter bei der Zuſammenſetzung
ihrer Vereine noch auf geraume Zeit wenig davon Gebrauch machen
könne. Denn unſere Sänger ſind ſo eingeſtellt, daß ihnen der
her=
kömmliche vierſtimmige Chorgeſang als die einzige weſentliche
Aufgabe der Vereine erſcheint. Erſt allmählich durch den Einfluß
der Jugend werde es möglich ſein, bei Bewahrung der alten
Chor=
geſangskultur dem lebengebundenen und zeitgebundenen Lied, vor
allem aber auch dem Gegenwartslied Eingang bei allen Sängern
zu verſchaffen.
Vollkommen trübungslos verlief die Woche der
Zuſammen=
arbeit, ja es herrſchte eine Einmütigkeit und Kameradſchaft, die
mancher, der etwas mißtrauiſch in das Schulungslager gezogen iſt,
nicht für möglich gehalten hätte. In oft achtſtündiger Tagesarbeit
wurden nicht nur die kulturpolitiſchen Fragen eingehend erörtert,
ſondern auch eine große Menge wertvollſten Liedgutes gründlich
erarbeitet. Hierbei kam es dem Schulungsleiter darauf an, das
Lied in ſeiner ganzen Vielſeitigkeit nach Form. Inhalt und
Zeit=
gebundenheit den Teilnehmern nahezubringen. Weſentlich als
Probe der Schlagkraft dieſer Arbeit waren die offenen
Sing=
ſturden in Lindenfels, wo Abſchiedsfeier und Höhepunkt des
Lagers gefeiert wurden, und im Darmſtädter Schloßhof, wo wie
eine Nachfeier Fühlung mit dem Gauſängertag genommen wurde
und über tauſend frohe Volksgenoſſen in friſchem Geſang eine
Stunde vereint waren. Alfred Roſenthal=Heinzel darf des Dankes
aller Teilnehmer, die ihm bei dieſen Gelegenheiten nähertraten,
F.N.
gewiß ſein.
— Hausfrauenbund. Mitgliederverſammlung am Dienstag,
den 1. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Saale des Muſikvereins,
Wilhelm=Gläſſing=Straße 24. Bericht und Ausſprache über
wich=
tige Vereinsfragen.
— Wiederſehensfeier der 8. Kompagnie des ehem. Leibg.=Inf.=
Regts. Nr. 115. Alle in Darmſtadt wohnenden Kameraden der
8. Kompagnie des ehem Leibg.=Inf.=Regts. Nr. 115 treffen ſich am
Dienstag, den 1. Oktober, abends 8 Uhr, bei Kamerad Braun,
Alexanderſtraße 18 (Gaſthaus „Zum Deutſchen Haus”) zu einer
Beſprechung über die am 12., 13. und 14. Oktober d. J.
ſtattfin=
dende Wiederſehensfeier.
— Lieder=Abend Theo Herrmann am 11. Oktober im Saalbau.
Ueber Theo Herrmann ſchreibt die Preſſe u. a.: Theo Herrmann,
eine der ſchönſten dunklen Baß=Stimmen von metalliſcher Kraft.
—Theo Herrmann, ein weicher, edler, lyriſcher Baß, ein
geſchmack=
führte den erfolgreichen Baſſiſten
voller Belcantoſänger. . .
Theo Herrmann vor ein dichtgedrängtes ihm zujubelndes
Audi=
torium. — ... Hervorzuheben iſt der Geſangsabend des Baſſiſten
Theo Herrmann. Die Liedervorträge bewieſen bei herrlichem
Material vor allem wieder eine Stimmbildung von ſeltener
Voll=
kommenheit. — ... Theo Herrmann, der beliebte Baſſiſt, mit
ſei=
nem ſiegenden, prachtvollen Organ, von ſamtener Weiche und
glänzendem Metall, wußte mit ſeinen Liedern den ganzen
dicht=
gefüllten Saal zu hellſter Begeiſterung hinzureißen.
— Neuheiten vom Varieté vermittelt die große Varieté= und
Sport=Revue „Der bunte Würfel” die erſtmalig am
näch=
ſten Mittwoch, 2. Oktober, im Orpheum zur Darbietung
ge=
langt. U. a. zum erſten Male in Darmſtadt: Die drei Herrys, die
tollkühnen Radfahrer auf der rotierenden, ſich auf= und abwärts
bewegenden Scheibe. Dieſe Varieté=Senſation bildete bisher in
allen Großſtädten Europas das Tagesgeſpräch. — Ein Wunderkind
iſt Charlotte Rickert, die über herkuliſche Kräfte verfügt. Die
Worlay Siſters ſind Fangkünſtler von Weltruf bekannt aus dem
Jannings=Film „Artiſten”, Geſang, Tanz und Komik ſind in
brei=
tem Maße im „Bunten Würfel” vorhanden, ſo daß mit einer
außergewöhnlichen Darbietung gerechnet werden kann.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der Strafſenat verhandelte dieſe Woche wieder
gegen fünf Angeklagte von der Bergſtraße, ehemalige Mitglieder
der SPD., die unter der Anklage der Vorbereitung zum
Hochver=
rat ſtehen. Es wurde ihnen Verbreitung von illegalen
Zeitſchrif=
ten zur Laſt gelegt. Der erſte Angeklagte, der 31jährige Georg
Lang aus Bensheim, erhält unter Zubilligung mildernder
Umſtände eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 3
Mo=
naten. Die vier übrigen, nämlich der 37jährige Wilhelm
Werner aus Gronau, der 36jährige Hermann Bayer, der
35jährige Otto Marx und der 47jährige Theodor Kräge —
ſämtlich aus Bensheim — erhalten Gefängnisſtrafen von
ſechs Monaten, weil ſie verbotene Flugſchriften, die ſie
bekamen, nicht ablieferten.
(13431
[ ← ][ ][ → ]FSonntag, 29. September 1935
4Schulwettkämpfe
In Darmſtadt ſind dieſer Tage ſportliche Schulwettkämpfe
arsgetragen worden, von denen die breitere Oeffentlichkeit nichts
mmerkt hat. Ich habe mir erzählen laſſen, daß in einer
Buben=
ſe ule, die ſogar ausgezeichnet abgeſchnitten hat, die Schüler ſelbſt
zum größten Teil nichts von dieſen ſportlichen Wettkämpfen ihrer
Emmeraden erfahren haben. Und das iſt wirklich außerordentlich
ſuade. Von der Notwendigkeit der körperlichen Ertüchtigung
ſunſerer Jugend ſind wir doch alle überzeugt. Und deswegen
ſoll=
ſtm wir uns freuen, daß man ſolche Schulwettkämpfe wieder ganz
ſalgemein eingeführt hat, Schulwettkämpfe, in denen
Auswahl=
nannſchaften der verſchiedenen Schulen in ſportlichem Spiel um
din „Siegeslorbeer” kämpfen. Und ſolche Schulwettkämpfe haben
nun einmal ihre eigene Note. Wenn wir unſere Jugend ſich
be=
gi iſtert auf dieſem „Feld der Ehre” tummeln ſehen, ſo kann man
ſauch als Unbeteiligter an ſolchem Wettkampf unter Umſtänden
(Photo: Horſt Weißgärber.)
mehr Freude haben als an einem internationalen Wettkampf der
Kanonen” Lieber Leſer, haſt du ſchon einmal Gelegenheit
ge=
habt, in England einen Wettkampf zweier Schulen zu ſehen? Da
geht es hoch her und die Begeiſterung und Anteilnahme kennt
keine Grenzen. Davon könnten wir noch etwas lernen. Ich habe
von den Wettkämpfen der Buben leider zu ſpät erfahren, und ſo
konnte ich mir nur unſere Mädels anſehen, die auf dem Rot=
Weiß=Platz um die Siegespalme ſtritten. Als ich das erſtemal
hinging, lebte ich in dem Wahn, man müſſe ſich frühzeitig
auf=
machen, um noch einen guten Platz zu bekommen. Aber dieſe
Sorge war unbegründet. Wir waren außer den Lehrern ſo
unge=
fähr die einzigen erwachſenen Zuſchauer. Liebe Darmſtädter, ihr
habt euch da etwas entgehen laſſen. Geſtern morgen, als die
Eleonorenſchule im Endkampf um die „Darmſtädter
Meiſter=
ſchaft” im Grenzball mit der Viktoriaſchule ſtand, waren wenig=
ſtens die beiden beteiligten Schulen ziemlich vollzählig
verſam=
melt, und als dann die 1. Mannſchaft der Viktoriaſchule
ſchließ=
lich nach hartem Kampf mit 13:3 den Sieg errang, brachen 500
Mädels in begeiſterten Jubel aus. Eine ausgleichende
Gerechtig=
keit ſorgte allerdings dafür, daß in dem darauffolgenden Spiel
der Kleineren die Eleonorenſchule einen ebenſo einwandfreien
Sieg davontrug. Und nun war der Jubel auf der anderen Seite.
Sonne liegt auf dem grünen Raſen, als der Schlußpfiff
er=
tönt. Rings um uns ſtrahlende und begeiſterungserhitzte
Ge=
ſichter. Und abgeſehen von den wirklich glänzenden Leiſtungen
aller Beteiligten verlaſſen wir den Platz in dem Bewußtſein, eine
wunderhübſche Stunde erlebt zu haben. Hoffen wir, daß ſich bei
den nächſten derartigen Wettkämpfen die Erwachſenen dieſe Freude
nicht entgehen laſſen. Denn gibt es eine größere Freude als die
an friſcher, fröhlicher Jugend?
R. L. C.
1J. loitor:
An alle Eltern!
An alle Jungen im Gebiet Heſſen=Naſſau!
Vom 29. September bis 13. Oktober führt die Hitler=Jugend
keſſen=Naſſau eine große Werbe= und Propagandaaktion durch, in
der ſie ſchlicht und phraſenlos der Oeffentlichkeit von dem Umfang
und der Größe ihrer Arbeit Rechenſchaft ablegen will.
Nur die Tat gilt, nur die Tat ſoll ſprechen!
Jeder Junge, der auf Grund irgendwelcher dunklen
Beein=
f.uſſung unſeren Reihen bisher ferngeblieben iſt, ſoll hier
prü=
im und verſtehen lernen, was das heißt? HJ.! Die anderen aber,
denen dieſe Erkenntnis zu ſpät kommt, ſollen ſpäter nicht unſere
Arrbeit ſtören. Die Hitlerjugend verfällt nicht der Anbetung von
Trhlen, ſondern ſchätzt nur die Leiſtung und den charakterlichen
A8ert des Jungen.
Bis zum 13. Oktober kann ſich jeder bei uns einreihen. Vom
15. Oktober ab iſt die Aufnahme in die HJ. des Gebietes Heſſen=
Maſſau auf lange Zeit geſperrt.
Heil Hitler!
Der kommiſſ. Führer des Gebietes 13 Heſſen=Naſſau.
Potthoff, Oberbannführer.
Die Technik im Dienſte der Volkswirkſchaft.
Als in den Jahren nach dem Weltkrieg und der
November=
nevolte die Not im deutſchen Vaterland Einzug hielt, und das
Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit an viele Türen klopfte, als immer
wehr Werkſtätten, in denen früher fleißige Hände wertvolle
Arbeit verrichteten, einſam und verlaſſen daſtanden, da mehrten
ſich auch die Stimmen, die den „Segen der Technik” verfluchten.
Am liebſten hätte ſo mancher, wenn er es gekonnt hätte, alle
Waſchinen zerſtört, da er der Meinung war, daß er durch den
ſortſchritt der Technik um Arbeit und Brot gebracht wurde. Nur
Uten hat ſich einer darüber Gedanken gemacht, daß gerade durch
die vielen Erfindungen Tauſende von Volksgenoſſen lohnende
Beſchäftigung gefunden haben und daß ſich ſelbſt ärmere Kreiſe
unſeres Volkes infolge der durch maſchinelle Herſtellung der
Wa=
run niedriger gewordenen Preiſe ſich manches kaufen konnten,
wozu ihre Väter und Großväter niemals die Möglichkeit beſaßen.
Am deutlichſten erkennen wir den wahren Segen des
techni=
ſiöhen Fortſchrittes, wenn wir den Bodenertrag unſerer
Heimatſcholle betrachten. Würde man heute noch mit dem
einfachen Pflug unſerer Vorfahren, der alten Germanen, die
Bckerkrume aufreißen, um ſie für die neue Saat aufnahmefähig
zr machen, und würden wir nicht durch chemiſche Düngemittel die
drruchtbarkeit des Bodens ſteigern, und eine reſtloſe Ausnützung
der Ernte durch Maſchinenverarbeitung vornehmen, dann wäre
eis uns niemals möglich, ein 60=Millionenvolk auf unſerem
Hei=
matboden zu ernähren.
Ein klares Bild über alle dieſe Fragen vermittelt die große
Lehrausſtellung „Volk und Wirtſchaft”, die zur Zeit in der
Feſt=
hmlle in Darmſtadt gezeigt wird und allein in Eſſen von 167 000
Arolksgenoſſen beſucht wurde.
Durch die umfaſſende politiſche Aufklärungsarbeit, die unſere
Bewegung in den vergangenen Jahren geleiſtet hat, iſt ein
Ge=
n einſchaftsgefühl in unſerem Volke erwachſen,
ms bisher noch niemals in dieſer Weiſe vorhanden war. Nun
gilt es, dies nach der volkswirtſchaftlichen Seite hin
auuszubauen. Unſer Volk ſteht zur Zeit in einem ſchweren
wirt=
ſchaftlichen Kampfe nach außen hin, da uns infolge der
herrſchen=
den Deviſenknappheit die Einfuhr lebenswichtiger Rohſtoffe vom
Lusland her unmöglich gemacht wird. Doch unſere Technik iſt in
r Lage, Ausgleichsſtoffe herzuſtellen, die trotz anderer
uſammenſetzung faſt den gleichen Gebrauchswert haben wie die
lenden natürlichen Rohſtoffe, ja ſogar in vieler Hinſicht beſſer
erwertbar ſind, wenn es unſer Volk verſteht, ſie entſprechend
hrer andersgearteten Beſchaffenheit richtig anzuwenden. Auch
mrüber gibt uns die Ausſtellung wertvolle Fingerzeige, die nicht
ur dem techniſch geſchulten Fachmann verſtändlich ſein werden,
ſondern jedem Volksgenoſſen, der die Ausſtellung beſucht.
Ueber=
mupt iſt grundſätzlich feſtzuſtellen, daß dieſe Ausſtellung keinerlei
Neklame für einzelne Firmen oder Werke darſtellt und auch nicht
neueſte techniſche Errungenſchaften bietet, die nur dem auf dieſem
Sebiete genügend vorgebildeten Beſchauer intereſſieren können,
ſondern daß ſie jedem Deutſchen einen Ueberblick gibt, wie die
deutſche Technik, unſerem Volke, am Aufbau der Wirtſchaft hilft
und der Volksgemeinſchaft dient
Im Rahmen der praktiſchen Vorführungen zeigt die NS.=
Frauenſchaft am Montag. dem 30. September, nachmittags,
ie Zuhereitung verſchiedener Gerichte aus weißem Käſe.
DrRihs2
Wiſſen Sie, wie gefährlich ...
Wiſſen Sie, wie gefährlich unſere Landſtraßen ſind? — Kaum.
Sie haben davon gehört, haben vielleicht auch einmal eine Probe
davon geſehen, haben neben einem Bekannten vorn im Auto
ge=
ſeſſen und gemeint, die Straßen wären gefährlich, während er
Ihnen ſagte, daß er genau ſo gut mit geſchloſſenen Augen fahren
könnte, Sie ſind vielleicht ſelbſt Autofahrer und wollen mir jetzt
erzählen, daß Sie natürlich ſelbſtverſtändlich wüßten, wie
gefähr=
lich uſw., daß Sie aber dank Ihrer Sicherheit und Routine uſw.,
und daß Ihnen eben deshalb noch nie uſw. und ſo weiter.
Ich muß ſagen, mir hat das alles bisher noch nicht im
ge=
ringſten imponiert. Vielleicht hatte ich immer Glück gehabt in der
Auswahl der Wagenlenker, von denen ich mich einladen ließ. ..
Aber ſeit letztem Mittwoch weiß ich wirklich, wie gefährlich ...
Mein Freund Guſtav hatte mich eingeladen zu einer Fahrt in
den Odenwald. Gerade zwei Tage vorher hatte er ſeine Prüfung
gemacht und — wie er mir ſagte — auch beſtanden. O doch, Mut
habe ich ſchon, wenn man’s auch ſon ſtnicht ſo merkt. Ich ſtieg ein,
Richtung Einſiedel — Dieburg. „Weißt du”, ſagte Guſtav, als wir
am Schloß vorbeifuhren, ich fahre deshalb ſo langſam, weils da
Kerle gibt.. Das weitere verſtand ich nicht mehr, ich weiß
auch nicht, ob er’s geſagt hat, wir waren nämlich ſo dicht am
Randſtein vorbei gekommen, daß Guſtav erſchreckt die Bremſe
ge=
zogen hatte und der Wagen nun ſtand. Stand, wie beſtellt und
nicht abgeholt. O, das liebe ich ſo, wenn ſich das Publikum rings
um einen anſammelt! Doch es dauerte nur etwa drei Minuten,
dann fuhren wir ſchon wieder. „Das kann dem beſten Fahrer
vor=
kommen”, ſagte Guſtav unterwegs. Wir kamen gerade an die
Kreuzung mit der Mühlſtraße. „Warum hältſt du denn ſchon
wie=
der?” fragte ich.
„Ja, Menſch, du weißt ja nicht, wie die Kerls
manchmal um die Ecke geſauſt kommen.” Es kam zwar niemand,
aber dafür klingelte hinter uns die Elektriſche. Ich war Guſtav ſo
dankbar, daß er ſchon bei dem dritten Verſuch den richtigen Griff
(oder Tritt) erwiſcht und den Wagen wieder in Gang gebracht
hatte.
O, und nun ging’s famos; Dieburger Straße ( eben fahren
wir vierzig!”
ſtellte Guſtav mit Stolz, feſt), Oberwaldhaus
(„Menſch, dieſe Straße nach dem Einſiedel”, ſagte er „du glaubſt
icht, wie gefährlich die iſt. Die iſt viel zu viel gewölbt. Blitz und
Schlag rutſcht du da ab und haſt den Salat. Da kann man von
Glück ſagen, wenn einem keiner entgegenkommt.”). Gut, ich ſchlug
die Daumen ein. Zwei ſchwere Bieſter kamen uns allerdings doch
entgegen. Bei der Begegnung mit dem erſten hatte ich Guſtav im
Verdacht er wollte Pilze ſuchen fahren, ſo ſcharf hielt er auf den
kleinen Graben zu. „Lieber ein paar Meter zu viel ausweichen,
als einen Millimeter zu wenig”, ſagte er dabei. Da mußte ich
ihm allerdings recht geben. Bei der zweiten Begegnung kam der
Wagen den Wünſchen, ſeines Herrn ſchon liebenswürdig entgegen
und blieb einfach ſtehen.
Das war mir bedeutend lieber als das, was er kurz vor
Die=
burg tat. Da ſah er einen Omnibus ſich entgegenkommen,
zehn=
mal ſo groß wie er ſelbſt, zwanzigmal ſo ſtark wie er. Kein
Wun=
der, daß er da anfing zu zittern. Ein Glück, daß gerade ein
Haufen Schotterſteine am Wege lag. Den nahm er in einem
An=
lauf, ohne ſich zu beſinnen. Ein paar Augenblicke waren wir wie
auf dem Weg in den Himmel. Aber der neben mir ſaß, hätte jetzt
am wenigſten dahin gevaßt; er fluchte wie zehn ſchwarze Teufel
und verwünſchte jeden Autofahrer (außer ſich ſelbſt natürlich) in
einem Stil, als wäre er Propagandaminiſter bei Beelzebub
ge=
worden.
In Dieburg haben wir einen famoſen Apfelwein getrunken.
Fünf Züge haben wir überſchlagen; aber mit dem vorletzten ſind
wir dann doch heimgefahren.
— Hiſtoriſcher Verein. Der letzte Ausflug des Sommers führt
am Samstag, den 5. Oktober, in die Bergſtraße. Zuerſt wird in
Lorſch die Torhalle oder Königshalle oder Michaeliskapelle, die
neu hergerichtet iſt beſichtigt (Führung: Geh.=Rat Prof. D. Walbe),
ſodann die neuen Ausgrabungen am Kloſter (Führung: Profeſſor
Dr. Behn aus Mainz), endlich in Heppenheim der
wiederherge=
ſtellte Amtshof (Führung Dr. Winter). Abfahrt 13 Uhr am Lan=
Arbeitskagung beim Gaujägermeiſter
ir SMfenhaung Relſefen.
Am 26. September fand die dritte Tagung der
Kreisjäger=
meiſter des Gaues Starkenburg=Rheinheſſen im Sitzungsſaal des
Alten Palais ſtatt. Sie wurde von Gaujägermeiſter Maul
er=
öffnet mit einer Erörterung der Auswirkungen des
Reichsjagd=
geſetzes in der abgelaufenen Jagdzeit. Es wurden folgende
Kurz=
referete gehalten:
1. Förſter a. D. Vöglin über: „Jagdhundprüfung der Deutſchen
Jägerſchaft”.
2. Kreisjägermeiſter Stauffer, Flomborn: „Hege und Abſchuß
des Rebhuhns”.
Kreisjägermeiſter Rothmann. Erfelden: „Waſſerwildiagd”
4. Forſtaſſeſſor Rothmann, Erfelden: „Abſchuß weiblichen
Reh=
wildes”.
5. Oberſtleutnant a. D. Trupp, Darmſtadt: „Erziehung des
jagd=
lichen Nachwuchſes”.
An ſämtliche Referate ſchloß ſich eine rege Ausſprache.
Be=
merkt ſei hier nur, daß mit wenigen Ausnahmen leider ein
be=
ſonders in Starkenburg ſehr großer Rückgang des Ergebniſſes der
Hühnerjagd feſtgeſtellt werden mußte, im weſentlichen veranlaßt
durch die zunehmende Kultivierung des Landes, die dem Rebhuhn
die Zufluchtsſtätte nimmt. Der Referent für Naturſchutz, Direktor
des hiſtoriſchen Muſeums. Dr. Schmidtgen in Mainz, wies auf die
Zuſammenarbeit mit den Behörden der Feldbereinigung hin, um
dem Wild die nutürlichen Deckungen möglichſt zu erhalten oder
doch neue an Wegen, Bächen, Bahngelände (Autobahn) uſw. zu
verſchaffen, Kreisjägermeiſter Rothmann betonte den großen
Nutzen der Rebhühner als Unkraut= und Inſektenvertilger für die
Landwirtſchaft, namentlich im Zuckerrübenbau. Seine
Ausfüh=
rungen galten beſonders der Abnahme der Wildenten wie
über=
haupt den Zuſtänden im Naturſchutzgebiet des Kühkopfes. Er
regte die Gründung einer Waſſerwacht der Sportverbände zum
Schutze dieſes herrlichen Gebietes und Verlängerung der
Schon=
zeit der Enten allgemein bis 1. Auguſt an. Der Gaujägermeiſter
behandelte eingehend die Notwendigkeit, den genehmigten
Ab=
ſchuß an Rot= und Rehwild zu erfüllen. Er ſtellte feſt, daß dies
bis zum 1. September nur bis etwa 50 bis 60 Prozent gelungen
ſei. Das Intereſſe der Landwirtſchaft erfordere einen weſentlich
höheren Prozentſatz. Ihre Klagen über den durch Füchſe und
Dächſe verurſachten ſtarken Schaden müßten unbedingt zu einer
weſentlich ſtärkeren Bekämpfung, des Raubwildes führen,
nach=
dem das Tellereiſen verboten ſei.
Er dankte den Kreisjägermeiſtern für ihre ausgezeichnete
Arbeit und energiſche Unterſtützung, die es ermöglicht habe, die
Grundſätze des Reichsjagdgeſetzes reibungslos im Gau in die
Wirklichkeit umzuſetzen. Die ſeitherigen Erfahrungen hätten
be=
wieſen, daß die Richtlinien des Geſetzes richtig ſeien, und daß es
nur an den Jägern liege, ſie lebendig zu machen. Der Dank
ge=
bühre dem Führer, dem er ein dreifaches Sieg=Heil ausbrachte.
An die außerordentlich intereſſante vielſtündige Tagung ſchloß ſich
nachmittags unter Führung des Kreisjägermeiſters Rothmann
ein Beſuch der äußerſt reichhaltigen ornithologiſchen Abteilung
des heſſiſchen Landesmuſeums an.
desmuſeum Meldung bis Mittwoch 17 Uhr im Staatsarchiv.
Was die Lichtiſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater bringt einen Großfilm mit Tempo,
Inhalt und nervenkitzelnder Spannung „Varieté” mit Hans
Albers und Annabella.
Die Helia=Lichtſpiele bringen unwiderruflich nur noch
heute und morgen die Meiſterleiſtung Paula Weſſelys „
Epi=
mit Carl L.
diehl.
ſode
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen einen Film der Lachſalven
„Der Herr ohne Wohnung” mit Paul Hörbiger, Leo
Sle=
zak. Hilde von Stolz, H. Thimig, Hanna Waag, Adele Sandrock.
Belida zeigt heute zum letzten Male „Ein Walzer für
dich” mit Louis Graveure. Camilla Horn, Heinz, Rühmann,
Maria Sazarina, Adele Sandrock, Theo Lingen, Fritz Odemar.
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen das Luſtſpiel
Lärm um Weidemann” mit Viktor de Kowa, Max Gülſtorff,
Ellen Frank, Urſula Grabley.
Vereins- und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Wir machen nochmals auf das am
Mon=
tag, den 30. September 20 Uhr, im Vereinsſaal, ſtattfindende
Sonderkonzert aufmerkſam, an dem Anni König=Bomatſch und
Peter Schäfer das geſamte Italieniſche Liederbuch von
Hugo Wolf ſingen werden. Die Begleitung am Flügel hat
Generalmuſikdirektor Friderich freundlichſt übernommen. Karten
zu 0.50 und 1.—
RM., für Mitglieder des Vereins zu 0,40 und
0,80 RM. in der Buchhandlung Bergſtraeßer.
Städt. Saalbau. Heute ab 4 Uhr, Tanz, Konzert und
Geſangsdarbietungen. Eintritt iſt frei.
„Reſtaurant Sitte‟. Heute ſpielt Willy Melchior.
MSClN
Besuchen se Ton dile
die große Schau in der Städtischen Festhalle bis Sonntag, den 13. Oktober 1935
Fünfzehn Gruppen: u. a. Nahrung, Kleidung, Wohnung, Haushalt,
Rohstoffwirtschaft, Wirtschaftsentwicklung o Geöffnet von 9 bis 19 Uhr
rü.8717)
Eintritt
30 Pfg.
Kinder und Organisationen
Ermäßigung
Täglich praktische Koch- und
Waschvorführungen!
Seite 8 — Nr. 268
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. September 1935
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 27. Sept. NS=Volkswohlfahrt. Auf
dem Rathaus fand eine Sitzung der Amtsträger der Ortsgrupoe
Arheilgen der NS=Volkswohlfahrt ſtatt, die ſich vorwiegend mit
organiſatoriſchen Angelegenheiten und dem nun einſetzenden
Win=
terhilfswerk befaßte. Es wurde zunächſt bekannt gegeben, daß
für den nach Weiterſtadt verſetzten Pg. Zeidler vom 1. Oktober
ab durch die Kreisamtsleitung der NS=Volkswohlfahrt Pg.
Hein=
rich Gärtner zum Ortsbeauftragten für das
Vinterhilfswerk
„V. iſt von nun
benannt wurde. Die hieſige Ortsgruppe der N
ab in 23 Bezirke eingeteilt, denen 23 Amtsträger vorſtehen.
während der Ortsteil Kranichſtein über die Wintermonate als
ſelbſtändige Ortsgruppe des Winterhilfswerks arbeitet. Zum
Schluſſe der Sitzung wurde darauff hingewieſen, daß die
Neuwer=
bung von Mitgliedern nicht beendet iſt, ſondern nach wie vor
durchgeführt werden ſoll. — Zur Entgegennahme von Zuteilungen
aus dem nunmehr wieder einſetzenden Winterhilfswerk
wurden Donnerstag und Freitag auf dem Rathaus Anträge
ge=
ſtellt. Insgeſamt wurden bis jetzt in unſerer Gemeinde 316
Un=
terſtützungsanträge eingebracht, die 873 bedürftige Volksgenoſſen
umfaſſen.
hr. Wixhauſen, 28. Sept. Kundgebung der DAF.
Für den verhinderten Pg. Kern ſprach Pg.
Riemenſchnei=
der über das Gebiet der Bevölkerungspolitik. Er
ging in ſeinem Referat von der Bevölkerungspolitik ſeit 1870
aus, gab einen Ueberblick über die Geburten= und
Sterblichkeits=
ziffern von 1890—1933 und zog hier Vergleiche mit dem
Aus=
land. An Hand von ſtatiſtiſchen Zahlen zeichnete er ein
bhataſtro=
phales Bild des deutſchen Volkes, wenn der Geburtenrückgang in
dem bisherigen Tempo weiter angehalten hätte. Im weiteren
ging Redner auf das Problem der Qualität eines Volkes ein und
ſtreifte hier das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes.
Zum Schluß wies Pg. Riemenſchneider auf die Gefahr der
Miſch=
raſſen hin. — Mit großer Aufmerkſamkeit folgten die Zuhörer
den intereſſanten Ausführungen des geſchätzten Referenten.
Als zweiter Redner ſprach Reichsbetriebsgemeinſchaftswalter 17
und 18. Handel. Pg. Schmidt über „Handel und
Hand=
werk” Seine klaren und lehrreichen Ausführungen auf dieſem
vielgeſtaltigen Gebiet ſchloß Redner mit einem dringenden Appell
an die Mitglieder.
4k. Nieder=Ramſtadt, 28. Sept.
Dienſtſtundenände=
rung bei der Bürgermeiſterei. Ab Montag, den 30.
September I. J., ſind die Dienſtſtunden der Bürgermeiſterei von
vormittags 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2—6 Uhr
feſtge=
ſetzt. Srrechſtunden für das Publikum ſind die Zeiten vormittags
von 10 bis 12 und nachmittags von 5—6 Uhr. Man bittet die
feſtgeſetzten Zeiten einzuhalten. — Tauben einſperren,
Während der jetzt im Gange ſich befindlichen Herbſtſaatzeit ſind
zum Schutze der Saat die Tauben auf eine kurze Zeitdauer
einzu=
halten. Die Bürgermeiſterei hat die Friſt auf 14 Tage begrenzt.
Zuwiderhandlungen werden ſtrafrechtlich geahndet, denn der von
den Tauben auf den Saatfeldern angeſtellte Schaden iſt bereits
Winterhilfs=
jetzt ſchon von ganz enormer Bedeutung.
werk 1935/36. Am Montag, den 30, d. M., werden auf dem
Ge=
ſchäftszimmer der NSV. (Rathaus) die Anträge auf Gewährung
von Winterhilfe entgegengenommen „Bedürftige, die glouben,
unter Beachtung der gegebenen Richtlinien Berückſichtigung finden
zu können, wollen ſich melden.
Ar. König i. Odw. (Stahlbad), 28. Sept. In der
Ge=
meinderatsſitzung fand die Verpflichtung der neuen
Rats=
mitglieder Gg. Hofferberth, Ad. Weichel. M. Schneider, E.
Bern=
hard, J. Arndt. J. M. Schäfer durch Bürgermeiſter Keller ſtatt.
Kreisleiter Schwinn war in dieſer für das Städtchen bedeutſamen
Sitzung gegenwärtig.
Für den kommenden Winter ſind
wieder=
um Arbeiten zur Beſchäftigung der
Wohlfahrtserwerbs=
loſen vorgeſehen. U. a. wird der Ausbau der Philipp Schmunk=
Straße und die Kanaliſierung der Jahnſtraße in Angriff
genom=
men. Neben dieſen Arbeiten iſt für den Spätherbſt die Herſtellung
des Fluggeländes im großen Wieſengrund vorgeſehen, da dieſe
Arbeiten im kommenden Frühjahr abgeſchloſſen ſein müſſen.
Der deutſche Ernkedankkag iſt ein Bekennknis
des deutſchen Bauernkums zu ſeinen Pflichten
gegenüber dem Bolke.
Die Werkerſiellenvermittlung der Berufsgruppe
Landwirtſchaft in der Deutſchen Arbeitsfront.
—Die Stellenvermittlung der Reichsbetriebsgemeinſchaft 14
Landwirtſchaft iſt der Abteilung Arbeitseinſatz des Amtes für
Arbeitsführung und Berufserziehung der DAF. eingegliedert
worden. Gleichzeitig wurde eine Zuſammenfaſſung der
Stellen=
vermittlungseinrichtungen der Melker, Schweinemeiſter uad
Schäfermeiſter, Berufsreiter und Pferdezüchter, Geflügel= und
Kleintierzüchter und Gutshandwerker vorgenommen. Die neue
Bezeichnung dieſer Vermittlungseinrichtung lautet:
Werkervermittlung der Berufsgruppe Landwirtſchaft
in der Deutſchen Arbeitsfront.
Für folgende Gebiete lautet die Anſchrift: Frankfurt
M., Bürgerſtraße 69/77, Telephon 20 024. Nebenſtelle
178: Gau Heſſen=Naſſau, Gau Kurheſſen, Gau Rheinpfalz
ein=
ſchließlich Saargebiet.
Aufgabe dieſer Stellenvermittlung iſt es, jedem
Arbeits=
kameraden vom Lehrling bis zum Meiſter Helfer und Berater zu
ſein. Durch ſtändige Zuſammenarbeit mit allen maßgebenden
Körperſchaften und durch Beobachtung aller wirtſchaftlichen
Vor=
gänge iſt es ihr möglich, ſämtlichen Beſonderheiten Rechnung zu
tragen. Die Umſtellung auf ein ſeit langem bewährtes
Sicht=
bogenſyſtem bietet der Vermittlung jederzeit die Möglichkeit, den
richtigen Mann auf den richtigen Platz zu bringen. Die Ve= erfolgt als gemeinnützige Einrichtung der DAF. für
Ar=
beitskameraden und Betriebsführer koſtenlos.
Wann muß ich mich bewerben?
1. Wenn ich ſtellenlos bin.
2. Wenn ich mich in gekündigter Stellung befinde.
3. Wenn ich mich in ungekündigter Stellung befinde mich
aber verändern oder verbeſſern möchte.
Letzteres insbeſondere auch dann, wenn meine Fähigkeiten
mich dazu berechtigen, eine mehr gehobene Tätigkeit zu
bean=
ſpruchen. Vorausſetzung iſt, daß ich Mitglied der Deutſchen
Ar=
beitsfront bin und meine Mitgliedsbeiträge bezahlt habe.
Wo muß ich mich bewerben?
Bei der „Werkervermittlung der Berufsgruppe Landwirtſchaft
in der DAF., Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69/77.
Wie muß ich mich bewerben?
„Ich teile der für mich zuſtändigen Werkerſtellenvermittlung
mit, daß ich als Melker, Schweinemeiſter, Schäfermeiſter,
Berufs=
rennreiter und Pferdezüchter, Geflügel=, Kleintierzüchter oder
Gutshandwerker Stellung ſuche. Dann erhalte ich eine
Bewer=
berkarte mit einem Sichtbogen, den ich genau ausfüllen und, mit
Zeugnisabſchriften verſehen, an die Stellenvermittlung
zurück=
ſchicken muß. Wenn ich dabei auf Schwierigkeiten ſtoße, ſo gehe
ich zum nächſten Amtswalter der DAF. und bitte ihn um ſeine
Hilfe oder ſuche den Vermittler auf, der das Ausfüllen vornimmt.
Der Sichtbogen iſt das wichtigſte Hilfsmittel, um in ganz kurzer
Zeit über meine Kenntniſſe ſich unterrichten zu können und unter
vielen Bewerbern den geeignetſten herauszufinden. Erſt
wenn=
ich den Sichtbogen mit den erforderlichen Unterlagen eingereichtt)
habe, werde ich bei der Vermittlung als Stelleſuchender geführt, *
Habe ich dieſe Unterlagen eingereicht, ſo muß ich die
Ver=
mittlung über alle Veränderungen laufend unterrichten. Dabei
iſt beſonders wichtig, daß ich jede Anſchriften=Aenderung mitteile,
Ebenfalls unerläßlich iſt es, der Vermittlung Mitteilung zu geben,
ſobald ich eine neue Stellung gefunden habe.
Habe ich die bisherige Stelle friſtlos aufgegeben und wird
mir bei perſönlicher Rückſprache mit dem Vermittler gleich eine
neue Stelle zugewieſen, ſo iſt natürlich eine ſchriftliche
Bewer=
bung nicht notwendig.
Mein eifriges Beſtreben muß aber ſein, eine friſtloſe
Auf=
gabe der Stelle zu vermeiden und mich an die geſetzlichen,
tariſ=
lichen oder vereinbarten Kündigungsfriſten zu halten.
Halte ich mich im weſentlichen an die Vorſchriften und
be=
mühe ich mich daneben, durch Teilnahme an
Schulungsveranſtal=
tungen mein berufliches Wiſſen zu erweitern, ſo kann ich gewiß
ſein, in der Werkerſtellenvermittlung einen tatkräftigen Helfer
zu beſitzen.
Ci. Erbach, 28. Sept. Nachtübungder Freiwilligen
Feuerwehr. Der Alarm zur Nachtübung der Freiwilligen
Feuerwehr kam ſehr überraſchend und brachte daher die hieſige
Bevölkerung in große Aufregung, um ſo mehr. als die
Alarm=
anlage unſerer Stadt zum erſten Male dabei in Tätigkeit trat und
das Heulen der Sirene ein beſonderes Ereignis vermuten ließ.
Die Mitglieder der Feuerwehr waren in vorbildlicher Eile am
angenommenen Brandplatze erſchienen und nahmen in kürzeſter
Friſt die Löſcharbeiten auf. Außer der Motorſpritze der hieſigen
Wehr traten noch die der Firma G. W. Kumpf, Aktiengeſellſchaft,
und ſechs weitere, an Hydranten angeſchloſſene Schlauchleitungen
in Tätigkeit. Die unter der Führung des Oberbrandmeiſters
Jäger ſtehende Uebung legte erneut Zeugnis von der
Schlag=
fertigkeit unſerer Wehr ab; auch der Kreisfeuerwehrführer
Mül=
hatte ſich eingefunden und gab in einer kurzen ſich an die
Löſcharbeiten anſchließenden Kritik ſeine Zufriedenheit kund. Zur
Uebung hatte ſich auch die Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz unter ihrem Leiter, Herrn Bürgermeiſter Lenz,
ſchnell eingefunden, um Zeugnis von ihrem Können abzulegen. —
Lehrfilmvorführung. Im Laufe dieſer Woche fanden in
allen größeren Orten des Kreiſes für die Schulen der einzelnen
Bezirke Vorführungen des Films „Die Saat geht auf;
ſtatt. Meiſt
war damit eine von der Kreisfilmabteilung der NSDAP.
durch=
geführte Vorführung für Erwachſene verbunden. —
Odenwäl=
der Erinnerungstag. Am morgigen Sonntag feiern
ſämt=
liche Orte der einſtigen Grafſchaft Erbach nach altüberliefertem
Brauche den Michelstag als ihren beſonderen Buß= und Bettag
zum Andenken an ein furchtbares Unwetter, das am 29.
Septem=
ber 1732 unvermutet über unſere Gegend hereinbrach und nicht
nur uuermeßlichen Sachſchaden anrichtete, ſondern auch
verſchie=
dene Todesopfer forderte.
Bb. Bensheim, 28. Sept. Am Sonntag, den 29 September,
nechmittags 13,30 Uhr wird das neue Heim der HJ. mit einer
ſchlichten Feier ſeiner Beſtimmung übergeben. Es wurde auf
Be=
treiben der kreisamtlichen Volkswohlfahrtsſtelle und mit deren
Mitteln in einem Seitenbau des Blauen Turmes errichtet. Der
Raum diente bisher als Lagerraum für die Stadt, er wurde jetzt
vom Stadtbauamt um= und entſprechend ausgebaut, ſo daß ein
heller, ſauberer, großer Raum entſtanden iſt, der gut 130—150
Perſonen Platz bietet. Die innere Einrichtung beſteht aus neuen g
Tiſchen und Schemeln — 130 an Zahl. Zum Ausſchmuck werdenk
Bilder und Fahnen verwendet. Hier iſt der HJ. und dem
Jung=
volk Gelegenheit geboten, ſich in den Nachmittags= und
Abend=
ſtunden mit Beſtelarbeiten zu beſchäftigen. Am Samstag abend
bot die HJ. den Bewohnern des Kreiſes eine beſondere
Ueber=
raſchung. Auf je 1 Quadratkilometer wrden ſchlagartig zu
glei=
cher Zeit große Feuer entzündet, die weit in die Nacht hinein im
ganzen Kreis aufleuchteten, gleichſam als Fanale der Jugend für
den Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Durch eine
Leucht=
rakete vom Melibokusturm wurde das Zeichen zum Aufflammen
der Feuer gegeben.
Gernsheim, 28. Sept. Waſſerſtand des Rheins
am 27. Sept.: —0,55 Meter, am 28. Sept.: —0,55 Meter.
Hirſchhorn, 28. Sept. Waſſerſtand des Neckars
am 27. Sept.: 1,50 Meter, am 28. Sept.: 1.48 Meter.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 29. Sept., 9.15 Uhr
Chriſtenlehre, 10 Uhr Gottesdienſt, 11 Uhr Kindergottesdienſt I,
13 Uhr Kindergottesdienſt II.
Donnerstag, 20.30 Uhr: Frauenſingabend.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 268 — Seite 9
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hiermit unſeren tiefgefühlten Dank aus. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Weinberger für die
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Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Seite 10 — Nr. 268
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
268 — Seite 11
Nr.
Reich und Ausland.
Die Einweihung des Küſten=Kanals.
Doerpen (Emsland). Die Einweihung der
letzten Strecke des Küſten=Kanals, der die Ems
mit der Unterweſer verbindet, fand Samstag
vor=
mittag in Anweſenheit des Reichsverkehrsminiſters
dei von ihm gegebenen genauen Einzelheiten über
Gauleiter Carl Röver=Oldenburg, des
Miniſter=
präſidenten Joél=Oldenburg, des Oberpräſidenten
von Weſtfalen, Lüningk, ſowie von Vertretern der
Wehrmacht, der beteiligten Behörden und
Wirt=
ſchaftskreiſe, der SA, des Arbeitsdienſtes und im
Beiſein der geſamten Belegſchaft ſtatt.
Als erſtes Fahrzeug fuhr ein kleiner Dampfer
mit den Miniſtern und den geladenen Gäſten an
Bord durch die neue Schleuſe, durchſchnitt das
Band und gab damit den Kanal für den
Schiff=
fahrtsverkehr frei.
Chronik des Tages.
Auf dem durchgehenden Güterzuggleis
Ludwigs=
hafen—Mannheim (Rangierbahnhof) entgleiſte
am Samstag vormittag aus noch unbekannter
Ur=
ſache ein Güterzug. Die Lokomotive ſprang
plötz=
lich auf gerader Strecke aus den Schienen und
fuhr noch eine größere Strecke zwiſchen den
Schwellen. Acht der nachfolgenden Wagen ſowie
der Packwagen ſchoben ſich dabei vollkommen
in=
einander. Während es dem Lokomotivführer im
letzten Augenblick gelang, von der Maſchine
ab=
zuſpringen, wurde der Heizer auf ſeinem Stand
eingeklemmt und getötet.
Ein Einwohner des Dorfes Trzcinka hat eine
anſcheinend zu einem deutſchen Ballon gehörige
mit Blut beſpritzte Ballonhülle aufgefunden. Die
Gondel fehlt. Die Ballonhülle trägt die Inſchrift
„Braune Meſſe”, woraus geſchloſſen wird, daß es
ſich um einen aus dem Reich gekommenen Ballon
handelt. Wo die Gondel des Ballons und die
In=
ſaſſen geblieben ſind, konnte bisher nicht
aufge=
klärt werden.
Das Schwurgericht in Inſterburg verurteilte
den Martin Ennulat wegen Mordes an der
Bäuerin Pötſchat zum Tode und zum dauernden
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte.
Auf der Inſel Jamaica wurden durch heftige
Stürme 2 Millionen Bananenbäume entwurzelt.
Die Stürme werden als Vorläufer eines
Wirbel=
ſturmes angeſehen, gegen den auch auf den
Ba=
hamainſeln und auf Cuba bereits
Vorſichtsmaß=
nahmen getroffen wurden.
Franke geſteht den Aſchaffenburger
Bilderdiebſtahl.
Aſchaffenburg. Zum Bilderdiebſtahl, im
des Landesgerichts Aſchaffenburg mit:
Der am Samstag, 21. September 1935, von
der Großen Strafkammer des Landgerichtes
Aſchaf=
fenburg wegen fortgeſetzten Verbrechens der
Heh=
lerei im Rückfall zu acht Jahren Zuchthaus
ver=
urteilte. Walter Robert Franke wurde einem
unterzogen. Dabei legte er während einer
mehr=
ſtündigen Vernehmung das Geſtändnis ab, daß
der Einbruchsdiebſtahl im Aſchaffenburger Schloß
in der Nacht zum 22. Juni 1932 von ihm, und
die Vorbereitungen und Ausführungen des
Dieb=
ſtahles ſowie über die ſpätere Verwahrung der
Diebesbeute nachgeprüft werden konnten, entſpricht
das Geſtändnis des Franke den Tatſachen. Weitere
Einzelheiten können jetzt im Intereſſe der
Weiter=
ermittlung noch nicht bekanntgegeben werden.
Derfranzöſiſche Panzerkreuzer,,France” bringe dem Fahrer Unglück, wenn er mit ſeinem
wird gehoben.
AS. Eine der ſtolzeſten Einheiten der
franzö=
ſiſchen Vorkriegs=Flottte, der Panzerkreuzer
„France”, der 23 500 Tonnen verdrängte, ſank im
Jahre 1923 bei der Halbinſel Quiberon in der
Nähe von Loirient (Bretagne), nach dem er auf
Felſen aufgelaufen war. Das Wrack lag nur einige
Meter unter dem Waſſerſpiegel und bildete daher
für die Schiffahrt, insbeſondere bei Nebel, eine
ſtändige Gefahr. Infolge der hohen Koſten, die die
Hebung eines ſolch ſchweren Kriegsſchiffes
verur=
ſachen würde, iſt das Kriegsminiſterium von
die=
ſer Idee abgekommen und hat das Schiff als
Wrackgut an eine franzöſiſche Hebegeſellſchaft
ver=
kauft. Dieſe Geſellſchaft wird nun an die Hebung
des Panzerkreuzers herangehen. Die Arbeiten
be=
ginnen Anfang Oktober und werden drei Jahre
dauern. Das Schiff wird nicht als Ganzes
geho=
ben, ſondern im Waſſer abgewrackt werden.
„Bitte, Luftkaucher Anzug — Größe 175 cm!
Vor neuen Senſationen der Stratoſphären=Forſchung. — Piccard mißt am Oſſiacher=
See. — Rapid=City im Mittelpunkt. — Aluminium=Anzug nach Maß. — Herrera auf
dem rechten Weg. Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.,
Glasfenſter
für die Hindenburg=Gruft
In einer Werkſtatt in Berlin=Treptow
werden ſechs 1½ Meter hohe Glasfenſter
hergeſtellt, die in der Hindenburg=Gruft
im Tannenberg=Nationaldenkmal
aufge=
ſtellt werden. Der Maler Hans Uhl
ver=
ſinnbildlichte in der Glasmalerei bekannte
Soldatenbilder. Der Grundton iſt grau
mit Farbtönungen in Blau, Rot u. Gelb.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Circus Maximus wird ausgegraben.
AS. Der Gouverneur von Rom hat beſchloſſen,
die Ausgrabung des Circus Maximus am Südfuß
des Palatin zu vervollſtändigen und ihn gänzlich
freizulegen. Zu dieſem Zweck iſt eine
Viertel=
million Lire bewilligt worden. Es wurden
be=
reits die Ueberreſte des Triumphbogens gefunden,
während jetzt das ganze Rund des Zirkus
ausge=
graben wird.
Wer kanzt — hilff der Lufffahrt.
(h.k.) Schanghai. Hier weiſt ſeit einiger
Zeit die ſonſt ſo geſtrenge chineſiſche Moral eine
Aſchaffenburger Schloß teilt der Preſſedezernent kleine Lücke auf: Man darf in ein paar großen
Tanzſälen von Schanghai moderne Tänze drehen!
Dieſe Konzeſſion an den Weſten hat allerdings
einen guten Grund. Denn jeder, der hier ſein
Tanzbein ſchwingt, muß eine Gebühr bezahlen. Sie
fällt zum größten Teil der chineſiſchen Luftfahrt zu.
Die chineſiſche Luftfahrt ſteckt bekanntlich noch
neuerlichen Verhör durch den Oberſtaatsanwalt in den Anfängen ihrer Entwicklung. Deshalb
braucht ſie beſonders viel Geld. So hat es denn
die „Liga für chineſiſche Luftfahrt” durchſetzen
können, daß von den Vergnügungsſüchtigen und
Tanzwütigen Tanz für Tanz etwas für die
Luft=
zwar allein, ausgeführt wurde. Soweit inzwiſchen fahrt getan wird, damit ſich eines Tages
Jung=
die von ihm gegebenen egnauen Einzelheiten über China ebenſo leicht und elegant in der Luft
be=
wege, wie es die Tänzer jetzt auf dem Parkett tun
... aber es erwiſchte ſie doch!
—) London. Die Automobiliſten haben
ihren Aberglauben ebenſogut wie die Flieger und
die Schauſpieler. So iſt beiſpielsweiſe in
Eng=
land unter ihnen der Aberglaube verbreitet, es
Wagen unter einer an ein Haus angelehnten
Lei=
ter hindurch lenke — ein Fall, der ja an und für
ſich kaum denkbar iſt und recht konſtruiert erſcheint.
Miß Florence M. in Liverpool jedoch, die
über jeden Aberglauben erhaben zu ſein behauptet
und überhaupt eine unternehmungsluſtige junge
Dame iſt, hatte kürzlich Gelegenheit, die Probe
aufs Exempel zu machen: in einer Nebenſtraße,
die ſie mit ihrem Kleinwagen paſſierte, ſtand über
den halben Fahrdamm hinweg eine Rieſenleiter
an ein Haus gelehnt. Miß Florence ſteuerte alſo
kurz entſchloſſen unter dieſer Leiter hindurch. Es
geſchah nicht das geringſte: Leiter, Wagen und
Fahrerin blieben unbeſchädigt.
Aber am nächſten Tage fand Miß Florence ein
polizeiliches Strafmandat über 10 Schilling in
ihrem Briefkaſten vor. Ein Beamter hatte ſie
be=
obachtet. Und die Auto=Abergläubiſchen haben
nicht ganz unrecht, wenn ſie triumphierend
feſt=
ſtellen, daß eben kein Automobiliſt „ungeſtraft”
unter einer Leiter hindurchfahre . . .
noch in dieſem Jahr ihre Verwirklichung
erleben, iſt nicht ſo wichtig wie die
Tat=
ſache, daß auf dem Gebiete der Technik
zur Sicherung des Menſchen bei der möglichkeit zu gewährleiſten.
Stratoſphärenerforſchung in den letzten
Tagen einige überraſchende Fortſchritte
erzielt wurden.
Man rüſtet ſieberhaft.
Unweit von Brüſſel arbeitet man in einer
gro=
ßen Fabrik für techniſche Artikel an einer neuen
Gondel. — In der Nähe von Philadelphia wird
eine Rieſenhülle doppelt und dreifach verſponnen.
Aus Deutſchland kommend, traf vor einigen
Tagen in Madrid ein neuer Lufttaucheranzug für
Hauptmann Herrera ein. — In Moskau wird
vor=
erſt mit unbemannten Ballons eine neue
Auf=
ſtiegstechnik für die Stratoſphäre erprobt.
14 Kilometer von Rapid=City entfernt, rüſtet
die National Geographical Society zu einem
neuen Stratoſphärenaufſtieg im Monat Oktober.
Vor ein paar Tagen konnte man Prof.
Pic=
card nach einem flüchtigen Beſuch in Innsbruck
in der Nähe des Oſſiacher=Sees mit Meßgeräten
herumhantieren ſehen.
Große Pläne reifen der Vollendung entgegen.
Doch das Wann und das Wo ſind Fragen, die
von der Wetterlage, von kleinen Zufällen und
gro=
ßem Mut im entſcheidenden Augenblick abhängig
ſind.
Aluminiumanzug nach Maß.
Juſt in dieſem Augenblick vernimmt man, daß
es einer engliſchen Firma gelungen ſei, Alumi=
Das Großfeuer im Londoner Hafen
noch nicht reſtlos gelöſcht.
London. Das am Dienstag im Hafenviertel
ausgebrochene Großfeuer war am Samstag abend
immer noch nicht vollſtändig gelöſcht. Auf der
Themſe liegen noch die Löſchdampfer, die
unab=
läſſig Waſſer auf die rauchenden Trümmer
pum=
pen. In den an das Brandgebiet angrenzenden
Straßen ſind, noch ein Dutzend Löſchzüge tätig.
Ob die großen Stratoſphärenpläne nium herzuſtellen, das wie ein richtiger Stoff
verſchneidet und vernäht werden kann. Man iſt
ſoeben dabei, die erſten Luftanzüge nach Maß
her=
zuſtellen, um dem Träger ſo größte Bewegungs=
Dieſe Lufttaucher=Anzüge ſind nicht mehr
röh=
renförmig und ſchwer wie die mächtigen
Panzer=
geräte, die man für die Tiefſee braucht. Sie
ähneln nicht einmal mehr jenen „Marskoſtümen”
wie ſie Wiley Poſt in ſeinen letzten Tagen für
ſeine ſpäteren Stratoſphärenpläne in Auftrag gab.
Die Lehren von Monte Celio.
In dieſen Aluminiumanzügen ſpiegelt ſich der
Fortſchritt der letzten Monate im Kampf um die
Eroberung der Stratoſphäre wieder. Unweit von
Monte Celio hat man vor einiger Zeit eine Schule
für Höhenflug unter der Leitung von Renato
Do=
nati eingerichtet. Hier gelang es Donati, den
Flugzeug=Höhenrekord auf 14 433 Meter
emporzu=
heben. Hier aber gewann man auch zum erſten
Male deutlich die Ueberzeugung, daß die bisher
beſchrittenen Wege zur Eroberung der Höhe zu
gefährlich ſeien. — So ſagte Donati nach ſeinem
letzten Aufſtieg:
„Ich hätte natürlich höher gehen können. Aber
ich fühlte, daß die Widerſtandsgrenze des
menſch=
lichen Organismus unter den Bedingungen, unter
denen ich flog, erreicht war. Ich hatte große Mühe,
um unter Einſatz aller Willens= und aller
Muskel=
kraft meine Maſchine in Ordnung zu halten . . .
Das Atem=Problem der 30 Minuten.
Er fühlte, daß nicht nur er litt — ſondern auch
ſeine Maſchine! Es war alſo nötig, daß man für
beide nach einer Löſung Ausſchau hielt. Für die
Maſchine werden die Techniker einen Ausweg
finden. Für die Piloten aber hat män ſich
neuer=
dings für den Lufttaucher=Anzug entſchieden.
Er ſoll ſo gebaut werden, daß der Pilot
ent=
weder die nicht nur aus Sauerſtoff beſtehende,
ſondern auch mit anderen Zuſätzen gemiſchte
Atem=
luft direkt durch den Kompreſſor erhält, der auch
den Motor ſpeiſt — oder aber, im Falle einer
Panne im Kompreſſor, aus ſeinem eigenen
An=
zug Sauerſtoff beziehen kann, um mindeſtens 30
Minuten leben zu können. Dieſe Zeit genügt, um
entweder das Flugzeug oder den
Stratoſphären=
ballon auf die Erde herniederzubringen oder aber
im Fallſchirm abzuſpringen.
Dieſer Fallſchirm=Ausweg war es ja auch, der
den Spanier Herrera bewog, ſtatt der
geſchloſſe=
nen, runden Kugelgondel eine offene Ballongondel
für ſeinen Stratoſphärenaufſtieg vorzuſehen.
Schließlich hat man bei dem ruſſiſchen
Rekordvor=
ſtoß über 20000 Meter hinaus erlebt, daß die
In=
ſaſſen ſich zu Tode ſchlugen, als der Ballon
ab=
ſtürzte. Die Flucht aus der Gondel, die ſpäter bei
einem Aufſtieg in Rußland und auch in Amerika
bei dem Aufſtieg der Piloten Kepner, Anderſon
und Stevens glückte, war nur einem Zufall zu
ver=
danken. Auf den Zufall aber darf man nicht bauen,
wenn man die Stratoſphäre erobern will.
Wie man die Stratoſphäre erobern will.
Wir ſprachen mit einem maßgebenden
Fach=
mann der Stratoſphären=Forſchung. Er faßte ſeine
Meinung über den Kampf um die Stratoſphäre
bereits in naher Zukunft wie folgt zuſammen:
„Man wird wohl die geſchloſſene Gondel für
den Ballonaufſtieg vollkommen abſchaffen. Schon
deshalb, um einwandfreiere wiſſenſchaftliche
Re=
ſultate zu erzielen. Auch in den Flugzeugen wird
man nur noch mit Lufttaucher=Anzügen in die
Höhe emporſteigen — nachdem ſelbſt ein Tranum
Opfer einer kleinen fehlerhaften Zuleitung einer
Zentralſauerſtoff=Einrichtung wurde. Ernſthaft
be=
faßt man ſich mit der Idee, Stratoſphärenflugzeuge
ſo zu bauen, daß die Piloten in Lufttaucheranzügen
ſtecken, während die Paſſagiere in einer hermetiſch
geſchloſſenen Kabine weilen, die mit einem
mäch=
tigen Fallſchirm für den Notfall ausgerüſtet iſt. —
Doch ſo weit ſind wir noch nicht. Noch kämpfen wir
erſt ſchrittweiſe zwiſchen 12000 und 22 000 Meter.
Eine Rieſenſchildkröte.
AS. Im Golf von Neapel haben Fiſcher eine
zwei Meter lange Seeſchildkröte im Gewicht von
ſechs Doppelzentnern erbeutet. Es handelt ſich um
ein äußerſt ſeltenes Exemplar, das ſonſt nur in
den tropiſchn Meeren vorkommt.
Scheinwerfer
bei einem
nächtlichen
Bunangeiff.
Bei Roſtock und
Warne=
münde ſpielten ſich in den
letzten Tagen die bisher
größten Manöver der
jun=
gen deutſchen Luftwaffe
ab. Dieſes Bild zeigt das
Einrichten eines der
rie=
ſigen Scheinwerfer wäh
rend eines nächtlichen
Luftangriffs.
(Weltbild=M.)
Das Geſicht der deutſchen Landſchaft.
Erhabene Bergwelt im Süden des Reiches.
Die herrlichen Zinnen der bayeriſchen Alpen recken ſich im Süden des Reiches in den Himmel. In
den klaren Seen ſpiegeln ſich die ſchroffen Wände der gigantiſchen Berge. Zu den ſchönſten gehört
der Königsſee, den dieſes Bild zeigt.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Seite 12 — Nr. 268
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. September 1935
Sport, Spiel und Jucnen.
* Wie man Welkmeiſter wird.
Ueber Rekorde und ſporkliche Hilfsmitkel.
Angehende Olympiaſieger und Weltmeiſter in spe ſingen,
wenn ſie von ihren Uebungsfeldern kommen: „Ich will mein
Glück probieren, trainieren, trainieren ...
Nicht mit dem
Mar=
ſchallſtab im Torniſter, aber mit dem Rekord und dem
Weltmei=
ſtertitel in der Taſche betreten Leichtathleten die Kampfbahn und
klettern junge Boxer in den Ring. Aber welcher Weg, welche
Zähigkeit und Unbekümmertheit Mißerfolgen gegenüber ſind
er=
forderlich, um endlich das große Ziel zu erreichen: der Beſte, der
Erfolgreichſte zu ſein.
Der Mittel gibt es viele, mit deren Hilfe Höchſtleiſtungen
erzielt werden ſollen. Gott ſei Dank entbehren ſie nicht immer
einer gewiſſen Originalität und verraten oft Sinn für Humor.
Irgendein Rugbyfachmann hat unlängſt ein großes Brett
er=
funden, das ſtellenweiſe ausgeſägt wurde. Die Mannſchaft hat
nun die Aufgabe, mit den Köpfen in den Löchern wie weiland
die mittelalterlichen Sünder am Pranger ſo ſtark gegen das Holz
zu drücken, daß es ſich trotz ſchwerſtem Gegendruck, erzeugt durch
Stahlfedern, vorwärts ſchiebt. Auf dieſe Weiſe ſoll das „
Ge=
dränge” trainiert und darüber hinaus eine Stärkung der Hals=
und Rückenmuskeln erreicht werden.
Der Erfolg iſt noch
um=
ſtritten, vorerſt quellen infolge der Anſtrengung lediglich die
Augen der „Druckpoſten” wie die der Baſedow=Kranken vor, und
der Schweiß fließt in Strömen. Aber der Erfinder verſpricht ſich
von dieſer Maßnahme ſehr viel.
Ein Boxtrainer kam auf eine Idee, deren Brauchbarkeit
ſchon von vornherein feſtſteht. Und zwar kam man darauf, die
Lungenkapazität eines Kämpfers dadurch zu vergrößern, daß ſich
während der Atemübungen der Trainer auf den Bruſtkorb des
„Schmelings in der Weſtentaſche” ſtellt und von hier aus den
ein=
zuhaltenden Atme=Rhythmus kommandiert. Aehnlich machte es ja
Grace Moore in ihrem Film „Das leuchtende Ziel”, nur das hier
fünf Lexikonbände den Geſangslehrer vertraten. Er wird dies
bedauert haben. Aber auch die alten, bewährten Uebungen der
Boxer werden natürlich beibehalten. Das neckiſche Seilhüpfen
zum Takt einer Grammophonplatte wirkt Wunder bei den
Bein=
muskeln, die gar nicht genug trainiert werden können. Die größte
Keilerei mit dem Sandſack und Punchingball aus dem Stand
ver=
mag nicht das Seilſpringen zu erſetzen. Die ſchlägeriſche
Clever=
neß erringt ein Böxer doch immer nur durch praktiſche
Kampf=
erfahrung. Dagegen ſind Lunge und Beinmuskeln gleichſam die
Zentren boxeriſchen Vermögens, während paradoxerweiſe den
Ar=
men nur ſekundäre Bedeutung zukommt. Größte Schlagkraft wird
nur wenig nutzen, wenn einem in der vierten Runde die Beine
„wegſchwimmen”. So mancher ging nicht grogsy, weil ihn ein
Uppercut erſchütterte, ſondern weil die Beinmuskeln zu ſchwach
trainiert waren oder die Luft ausging. Ich mußte dies leider
zweimal am eigenen Leibe verſpüren. . . Für eine Stärkung der
Bauch= und Rückenmuskulatur ſorgt die bewährte Gymnaſtik nach
Suren. Beſonders die Parterre=Akrobatik, die Uebungen auf
dem Boden werden immer wieder erfolgreich angewandt.
Ver=
ſuchen Sie es: drei Jahre „Schattentraining” ein ſolides Leben,
täglich intenſive Gymnaſtik, und Sie werden eines Tages im
New Yorker Madiſon Square Garden mehr Geld verdienen als
im Büro!
Die Ruderer, die eine der ſchwerſten Sportarten
betrei=
ben, da ſie die allerletzten Anforderungen an den Körper ſtellt,
müſſen ſich im Winter als Spzialtraining auf den Trockenkaſten
beſchränken. Man kennt das Bild. Der Sportler ſitzt in einer
Kiſte und ſtemmt ſich mit den Armen gegen die Riemen, die in
Holzpflöcken befeſtigt ſind. Der Kaſten läuft in Scharnieren und
gleitet, nicht immer gut geölt, hin und her wie das Schiffchen
einer Nähmaſchine. Dieſe Uebung iſt außerordentlich anſtrengend
und geſund. Daher wird ſie häufig nur recht ungern betrieben.
Auch die Bein= und beſonders die Bauchmuskeln werden in
Mit=
leidenſchaft gezogen, da die Füße wie im richtigen Boot, Widerſtand
haben und in Ruheſtellung bleiben, während Unter= und
Ober=
ſchenkel in ſtändiger Bewegung ſind.
Eine dankenswerte Erfindung hat Guzzi Lantſchner gemacht:
die Waſſerſchier. Die im wahrſten Sinne des Wortes
trocke=
nen und humorloſen Trockenſchikurſe haben damit eine
Bereiche=
rung erfahren, von der die Illuſtrierten Zeitungen ausgiebig zu
berichten wußten. Es eröffnen ſich ungeahnte Möglichkeiten. Das
ſchon ſnobiſtiſche Waſſerbrett, von Filmſchauſpielern und reichen
Nichtsnutzern in Miami Beach zum Sport erklärt wird wohl
ver=
ſchwinden. In Zukunft wird man kühne Waſſerſchifahrer auf
Flüſſen und Seen hinter ſchnellen Motorbooten herjagen ſehen,
wie lange wird es dauern, bis richtiggehende Rennen eingeführt
werden. Der Varianten ſind viele; wie bei richtigen Schijöring
hinter Pferden ſind Kurven zu nehmen („Rund um die Boje‟)
Chriſtiania=, ſogar Geländeſprünge über Wellenkämme können
trainiert werden. Wie wäre es mit einer Verſuchsfahrt auf dem
Woog? Man könnte ein Traditionsrennen „Rund um die Inſel”
einführen. Aber Spaß beiſeite — der von Guzzi Lantſchner
ge=
wieſene Weg kann ausgebaut werden. Das ſonſt im Sommer
etwas verloren gehende Gefühl für Balance auf den Brettern
kann durch die Waſſerſchier erhalten bleiben. Der deutſche
Schi=
ſport hat von Jahr zu Jahr größere Erfolge aufzuweiſen, und es
wird nicht lange dauern, bis wir an die Extraklaſſe der
Skan=
dinavier anzuknüpfen vermögen. Um dieſes Ziel zu erreichen,
müſſen gerade beim Winterſport neue Trainingsmöglichkeiten
ge=
funden werden.
Mehr oder weniger neiderfüllt wird man in Zukunft den
Golfſpielern zuſehen können, wie ſie mit dem Scherenfernrohr
die Flugbahn des winzigen, weißen Balles verfolgen. Das
ver=
flixte Ding wird ſich künftig nicht mehr im Gelände verſtecken
können, bis der Craddy es findet Allerdings dürfte das
neuein=
geführte optiſche Inſtrument kaum verhindern können, daß der
Ball von „diebiſchen Elſtern” entführt wird, wie es häufig ſchon
vorkam, oder daß ein friedlich weidendes Schaf auf die Idee
kommt, das weiße Etwas für einen Pilz zu halten, um es zu
ver=
ſchlucken. Aber trotzdem wird der Golfſpieler künftig wie ein
General das Schlachtfeld überblicken und melden: „Gnädigſte, Ihr
Ball landete im ſiebzehnten Grün, ich gratuliere”. Und durch die
weiten Knickerbockers fährt der Wind, die weiche Sportmütze bläht
ſich über den markanten Zügen des Gentleman. Es muß ſchön
ſein, viel Geld zu haben...
Die Tennisſpieler haben immer noch zum Training ihre
Holzwand. Hier können ſie ihre Volleys und Lopbälle
auspro=
bieren, bis das Können Henri Cochets und Big Bill Tildens nur
Kinderſpiele gegen die Fähigkeiten der neuen Cracks ſind. So
gibt es in jeder Sportart zahlreiche Uebungsmöglichkeiten, die
zum Erfolg führen. Es iſt auch hier noch kein Meiſter vom
Him=
mel gefallen, und der Weg zum Durchbruch mühevoll und ſchwer.
Doch wie ſagte Ringelnatz einmal? „Es war ein Rekördchen, das
mußte aufs Oertchen. Und als es kam nach Stunden, da war es
überwunden.” Rekorde und Weltmeiſterſchaften werden errungen,
um immer und immer wieder verbeſſert zu werden. Es iſt das
unwandelbare Geſetz des Leiſtungsprinzips! —
Manfred Richter.
Sporkkalender.
Sonntag, den 29. September 1935.
Fußball.
10.30 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — SVgg. Arheilgen.
10.30 Uhr: Kranichſteiner Str.: Jahn 75
—Germ. Eberſtadt.
15.00 Uhr: Stadion: SV. 98 — Germania Babenhauſen.
15.15 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn — SV. Erzhauſen.
15.15 Uhr: Rennbahn: Tgde. Beſſungen — SV. Weiterſtadt.
Ringen.
10.30 Uhr: Soderſtraße 30: KSV. 1910 — SKK. Lampertheim.
Oetsgruppe Darmstadt des R/e.
Am kommenden Mittwoch, dem 2. Oktober d. J., 20.30 Uhr
findet im grünen Zimmer der Woogsturnhalle erſtmalig wieder
die regelmäßige Sitzung der örtlichen Fachamtsleiter,
Verbin=
dungsmänner und Sachbearbeiter ſtatt. (gez.) Löwer.
Schwimm=Klubkampf
Jungdeutſchland — Moenus Offenbach 5:1.
* Daß Jungdeutſchland die Winter=Schwimmzeit in der Halle
eröffnet, iſt beinahe ſchon Tradition, daß man ſich den
Meßſams=
tag dazu ausſuchte, wirkte allerdings auf den Beſuch zurück,
wäh=
rend die geſchwommenen Zeiten unter Berückſichtigung des erſten
Hallenkampfes mit zu den beſten zählen, die Jungdeutſchland
bis=
her im Bad ſtoppen konnte. So kam es auch, daß Jungdeutſchland
die guten Mainleute aus Offenbach wieder auspunkten konnte.
Siege war das Endergebnis und der erfreuliche Auftakt der
Winterhalbzeit. Hoffen wir, daß in dieſem Jahr die ſportliche
Ausbeute ergiebiger iſt, als im Vorjahr. Der alte Ruf Darmſtadts
als erfolgreiche Pflegeſtätte des Schwimmſportes verträgt ſehr
gut das Aufpolieren.
Nicht unerwähnt ſei, daß die Wormſer Heſſen ſich gegen
Jungdeutſchland 2. tapfer zur Wehr ſetzten, aber der Klubſieg war
ihnen nicht vergönnt. 4:0 behielten die Heiner die Vorhand.
in=
Selbſtverſtändlich, daß auch die leider ſchwach beſetzten.
ternen Kämpfe die anweſenden Klubfreunde in ſtürmiſche
Aufmunterungsrufe ausbrechen ließen. Auch das Waſſerballſpiel,
das den flott abgewickelten Abend beſchloß, ſah Jungdeutſchland
als Sieger das Waſſer verlaſſen.
—5-
Die Ergebniſſe.
Moenus Offenbach — Jung=Deutſchland Darmſtadt: 4 mal
50 Meter Kraul: 1. Jung.=D. 1.58.2 Min. 2. Offenb. 1.59,8 Min.
mal 50 Meter: 1. Jung=D. 5.03.2 Min. (mit Göth, Schüßler,
Richter, Weicker, Sachs, Reichelt, Mayer, Schall II. Heyne
Kai=
ſer). 2. Offenbach 5.08.9 Min. — Kraul: 4 mal 100 Meter: 1
Jung=D. 4.32 Min. 2. Offenbach 4.36,6 Min. — Kraul: 10 mal 100
Meter: 1. Jung=D. 11.43,6 Min. (mit Göth. Heyne, Schüßler,
Weicker, Sachs, Brandis, Mayer, Richter, Kaiſer, Schell II).
Offenbach 12.00,3 Min
Kraul 4 mal 200 Meter: 1. Offenbach
10.44,1 Min. 2. Jung=D. 10.50,4 Min. — Kraul 6 mal 200 Meter:
Jung=D. 16.20,8 Min (mit Göth, Heyne Schüßler, Weicker,
Brandis, Hamberger). 2. Offenbach 16.31,6 Min.
Heſſen=Worms — Jung=D.: 3 mal 100 Meter Lagen: 1. Jung=
Deutſchland in 4,12,7 Min. mit Mayer III. Paupin, Hamberger.
. Jung=D. II 4.14.5 Min. 3. Worms 4.18,6 Min. —
4 mal 50
Meter Kraul: 1. Jung=D. in 2.10,6 Min. mit Zorn, Schall I,
Schneider II, Reichelt. 2. Worms 2.17 Min. — 100, 200, 100 Meter
Kraul: 1. Jung=D. 5.39 Min. mit Schneider, Zorn, Kleinſchmidt.
2. Worms 5.47 Min.
Intern.
Damen: 6 mal 50 Meter Kraul: 3.50,4 Min. — 200 Meter
Bruſt: 1. Gebauer 3.28 Min. 2. Luley 3.42,1 Min. 3. Kaiſer
3.47,5 Min.
100 Meter Kraul: 1. Frau Reitzel
4,6 Min.
2. Jvan 1.26,8 Min. 3. Jäger 1.27,8 Min. 4. Wolf 1.3.
Min.
50 Meter Bruſt, Mädchen: 1. Jvan 51 Sek. 2. Schnellbacher 55.5
Sek.
50 Meter Kraul, Mädchen: 1. Engraf 44,6 Sek. 2.
Schneider 45 Sek. 3. Jvan 47,8 Sek. 4. Schnellbacher 52,3 Sek.
Herren: 200 Meter Bruſt: 1. Paupin 3.25,5 Min. 2.
Kalb=
fleiſch 3.34,8 Min. 3. Schüßler II 3.54 Min. —
50 Meter Kraul,
Knaben: 1. Schneider 37.1 Sek. 2. Hartmann 38,9 Sek. 3.
Wey=
rauch 42 Sek. — 50 Meter Beruſt, Knaben: 1. Gerſtenmeyer
49.5 Sek.
Sußball.
TSG. 46 Darmſtadt — 04 Arheilgen.
Das Spiel beider Mannſchaften auf dem Exert beginnt
be=
reits ſchon 10.30 Uhr, während ſich die Reſerven beider
Ver=
eine vorher gegenüberſtehen. Die dritte Mannſchaft ſpielt nicht
gegen Arheilgen, ſondern gegen die Junioren der TG. Beſſungen.
Heute, Sonntag, ſpielt die A.=Jugend, vorm. 10 Uhr, in
Ar=
heilgen, die B.=Jugend um 10 Uhr in Roßdorf. Die erſten Schüler
erwarten auf der Woogswieſe um 2 Uhr die gleiche Mannſchaft
von 04 Arheilgen. Spielfrei ſind die 2. Schüler.
Heſſ. Landes=Hypothekenbank/Landesbank — Landes=
Kommunal=
bank 5:3 (2:2).
Zum dritten Male trafen die beiden Bankmannſchaften
auf=
einander, und wieder blieben die Leute vom Paulusplatz
unge=
ſchlagen. Auf beiden Seiten wurde mit der größten Aufopferung
gekämpft, aber trotzdem blieb das Spiel ſtets fair. Es wurde
recht flott geſpielt, und konnten ſich die ſpieleriſchen Leiſtungen
durchaus ſehen laſſen. Die Staatsbänkler” gingen mit 2:0 in
Führung, doch glichen die „Kommunalen” noch vor Halbzeit aus
und errangen nach der Pauſe ſogar die Führung. Im Endſpurt
blieben jedoch die beiden Staatsbanken Sieger, doch hätte die
Kommunalbank ein Unentſchieden verdient. Schiedsrichter
Weiß=
gerber war dem ſchönen Spiel ein guter Unparteiiſcher.
Einen Schieß=Rekord erzielte der Danziger Poliziſt
Widera. Bei je 10 Schüſſen in den drei Anſchlagsarten kam er
auf 349 von 360 erreichbaren Ringen, der alte deutſche Rekord
Hotopfs=Hamburg ſtand auf 346 Ringe.
Schwere Verluſte hat die Ringerſtaffel des ſüddeutſchen
Mannſchaftsmeiſters Siegfried=Ludwigshafen erlitten. Kreimes
ging aus beruflichen Gründen nach Oſtpreußen, Schuſter kehrte
nach Schifferſtadt zurück und Imperto und Vondung haben in Bad
Reichenhall Arbeit gefunden. Gegen dieſe beiden hat Siegfried=
Ludwigshafen eine Unterſuchung beim Fachamt beantragt.
Derbyſieger Sturmvogel iſt für den Reſt der
dies=
jährigen Rennſaiſon außer Gefecht geſetzt, da er ſich beim
Trai=
ning eine Lähmung am rechten Vorderfuß zugezogen hat.
Bei den Geräte=Turnmeiſterſchaften am 30.
November und 1. Dezember in Frankfurt a. M. werden die
Teil=
nehmerzahlen, die die einzelnen Gaue melden dürfen, beſchränkt.
Von den ſüddeutſchen Gauen ſind in Heſſen 2, Südweſt 8, Baden 3,
Württemberg 6 und Bayern 5 Teilnehmer zugelaſſen.
Bei einem 100=Km.=Mannſchaftsfahren in
War=
ſchau belegten die deutſchen Straßen=Amateure Wiemer/Leppich
den erſten Platz vor den Polen Napieralla/Michalak.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 29. September
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gr. Michel.
Choral: Wer nur den lieben Gott läßt walten. 8.00:
Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik,
8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00: Aus der
St.=Bonifatius=Kirche in Trier: Kathol. Morgenfeier. 9.45.
Dr. Decker: Der kulturpolitiſche Wert und Sinn des
Ar=
beitsdienſtes. 10.00: Leipzig: Reichsſendung: Deutſche
Morgenfeier der HJ. 10.30: Chorgeſang. 11.20: Vom
Deutſchlandſender: Reichsſendung: Zur Ehre des
Vater=
landes zum Ruhme des Sports. Das Geſicht des deutſchen
Olympiakämpfers.
12.00: Vom Deutſchlandſender: Schallplattenkonzert. (Eig.
Aufn. der RRG.) 14.00: München: Kinderſtunde: Der
Hund und der Sperling. Ein Spiel. 15.00: Stunde des
Landes.
16.00: Von Puppen, Marionetten und Automaten. 18.00:
Koblenz: Der Gebietsſtab Weſtmark ſingt neue Lieder.
18.30: Durch Heide und Moor. Eine herbſtliche Funkfolge,
19.00: Friſch und froh. Ein Unterhaltungskonzert der
Ka=
pelle Franz Hauck. 19.50: Sportbericht. 20.00: Köln:
Opernkonzert. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter,
Nach=
richten, Sport. 22.20: Sportſpiegel des Sonntags. 23.00:
München: Tanz in der Nacht. 24.00: Stuttgart:
Nacht=
konzert.
Frankfurt: Montag, 30. September
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert,
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00:
Saar=
brücken (nur Kaiſerslautern): 1. (9.00): Pfälzer Schüler
konzertieren. 2. (9.20): Das Pfälzer Winzerdorf.
Er=
zählung. 3. (9.40: Klavierkonzert Hans Gulden. 10.00:
Sendepauſe. 10.15: Hamburg: Schulfunk: Der beherzte
Flötenſpieler. Kinderfunkſpiel. 10.45: Prakt. Ratſchläge
für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.35: Meldg.
11.45: Bauernfunk.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Ltg.: von Soſen. Dazw.
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10:
Sozial= und Wirtſchaftsdienſt in bunter Folge. 14.55:
Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.00: Nur Kaſſel: Nachrichten.
15.15: Kinderfunk: Was können wir im Freien ſpielen?
15.30: Reiche Naturſchätze in Abeſſinien? Was der
Geo=
loge dazu ſagt. Bericht von Dr. Börner.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Dr. Klutmann: Das iſt
der Herbſt, der bricht mir noch das Herz. 16.40:
Bücher=
funk: Nordiſche und nordeuropäiſche Romane und
Erzäh=
lungen. 17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des
Lan=
desorcheſters Gau Württemberg=Hohenzollern. 18.30:
Ju=
gendfunk: Dichter der jungen Generation: Herybert
Men=
zel. 18.45: Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
19.00: Trier: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Bachmann. 19.50:
Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Sieben Mädels
aus Budapeſt muſizieren. 21.00: Suite nach Bildern,
von Karl Spitzweg. 21.40: Ludwig van Beethoven,
Sonate für Klavier in As=Dur, Werk 110. 22.00: Zeit,
Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Kleine
Abendmuſik. 23.00: Vom Deutſchlandſender: Barnabas
von Geczy ſpielt zum Tanz. 24.00: Nachtmuſik.
OMidtun dandangnn
Sonntag, 29. September
München: 20.00: Lachende Muſik. Querfeldein durch die
deutſche komiſche Oper. Einlage: 1. Korf erfindet eine Art
von Witzen . . . 2. „Ein Menſch”, heitere Verſe von Rotb.
Deutſchlandſender: 20.00: Rauch über den
Stoppel=
feldern u. in der Ferne ein Signal .. Klingende
Herbſt=
manöver.
Hamburg: 20.00: Don Pasquale. Komiſche Oper von
Domzetti.
Helſingfors: 19.55: Schwediſche Komponiſten.
Brüſſel=frz. : 20.00: Muſik von Schubert u. Beethoven=
Prag: 20.00: Slaviſche Tänze.
Stockholm: 20.00: Schwediſche Muſik.
Niga: 20.00: Italieniſche Muſik.
Budapeſt: 20.40: Wiener Meiſter.
Sottens: 20.50: Klaſſiſche Muſik.
Kopenhagen: 22.30: Leichte franzöſiſche Muſik.
Montag, 30. September
Breslan: 20.10: Fruchtſalat. Eine bunte Schüſſel von
Früchten und allerlei „Früchtchen”.
Hamburg: 20.10: 1000 Takte Ungariſch. Ein Bild
Un=
garns in ſeiner Mufik.
Leipzig: 20.30: Nanuks Glück und Ende. Eine
Morali=
tät in 8 Kapiteln.
Riga: 19.15: Operettenmuſik.
Wien: 20.00: Bunde Stunde aus Kärnten.
London: 20.00: Wagner=Abend.
Belgrad: 20.30: Opernabend.
Vaibach: 21.00: Moderne öſterreichiſche Muſik.
Sottens: 21.10: Konzert des Funkorcheſters.
Budapeſt: 21.20: Orgelkonzert.
Warſchau: 22.00: Sinfoniekonzert.
We
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Wirbeltätigkeit über England hat ſtark nachgelaſſen, ſo
daß das Wetter Mitteleuropas nunmehr von dem über
Südoſt=
europa liegenden Hochdruckgebiet beſtimmt wird. Damit iſt
be=
reits über Südweſtdeutſchland heiteres Wetter eingetreten und
bei Luftzufuhr aus dem Mittelmeergebiet und
Sonneneinſtrah=
lung ſtieg die Temperatur tagsüber wieder höher an. Dieſes
herbſtlich ſchöne Wetter wird vorausſichtlich auch noch bis in die
nächſte Woche hinein anhalten.
Ausſichten für Sonntag, 29. September; Morgens vielfach ſtad
dunſtig, ſonſt meiſt heiter, ziemlich warm, ſchwache Winde
aus ſüdlichen Richtungen.
Ausſichten für Montag, 30. Sept.: Zunächſt noch freundliches
und wärmeres Wetter.
10120. Jeptember 1955
Werſuchsleiter überwacht während des Höhenverſuches die
iwänge in der Unterdruckammer durch das „Schaufenſter”.
u Kreis: Die Atemtiefe der Lunge wird beſtimmt,
dim der Prüfling den Luftgehalt ſeiner Lunge in eine
Trommel bläſt.
OUM
Beſuch in der Fliegerunterſuchungsſtelle
Wer ein Flieger werden will
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß geſetzt, und wer ein
Slieger werden will, dem kann das Crommelfeuer der
Fliegerunter=
ſuchung nicht erſpart werden. Für den angehenden Flieger genügt es
nicht, daß er wie andere Sterbliche gemuſtert und für heerestauglich
befunden wird; er muß außerdem noch eine beſonders hohe
Leiſtungs=
fähigkeit ſeiner Organe nachweiſen, um all den Beanſpruchungen
ge=
wachſen zu ſein, die das Fliegen an ihn ſtellt.
In erſter Linie muß er ein ganzer Kerl ſein, friſch, aber ſachlich: von
ſchnellem Entſchluß aber gründlich; tatenfroh, aber beherrſcht. Es iſt
ſchwer, das in der kurzen Seit einer, wenn auch mehrſtündigen,
Unter=
ſuchung feſtzuſtellen. Nur erfahrene Gliegerärzte mit reicher
Menſchen=
kenntnis können die Auswahl der richtigen Bewerber treffen.
Dann geht es an die Prüfung der einzelnen
Körper=
organe. Der Blutdruck darf nicht erhöht ſein, denn das deutet auf
Der Höhenverſuch im Gang. Während der Prüfling der verdünnten Luft ausgeſetzt iſt, ſchreibt der Herzſchreiber
die elektriſchen Aktionsſtröme des Herzmuskels auf. Der prüfende Arzt atmet künſtlichen Sauerſtoff.
eine Schädigung im Kreislauf. Die
Beſtim=
mung des Blutdrucks erfolgt dadurch, daß die
Kraft gemeſſen wird, die zur Unterdrückung des
Pulsſchlages am Arm erforderlich iſt. Hierzu
ſchnallt man einen Luftreifen um den Oberarm
und pumpt ihn ſolange voll Luft, bis dieſer
Druck den Pulsſchlag am Handgelenk zum
Verſchwinden bringt. Ein angeſchaltetes
Mano=
meter läßt die Größe der angewandten Kraft
erkennen.
Dann wird die Atemtiefe der Lunge
be=
ſtimmt, indem der Prüfling den Luftgehalt
ſei=
ner Lunge in eine Meßtrommel bläßt. Denn
auch auf ſeine Lunge muß ſich der Slieger
ver=
laſſen können.
Ein weiterer wichtiger Ceil der
Unter=
ſuchung iſt die Prüfung der Sinnesorgane. Das
Blickfeld der Augen wird an einem drehbaren
Kreisboden nach allen Nichtungen geprüft, das
Auge wird auf Sehleiſtung und
Farbentüchtig=
keit unterſucht, das Gleichgewichtsgefühl wird
kontrolliert, und ſchließlich wird zur Prüfung
des Schwindelgefühls auf einem Drehſtuhl
Bei der Blutdruckmeſſung ſchnallt man einen Luftreifen Karuſſell gefahren. Sind noch irgendwelche
un den Oberarm und pumpt ihn ſolange voll Luft, bis Sweifel, ſo kann zur Ergänzung der
Unter=
dieſer Druck den Pulsſchlag am Handgelenk zum Ver= ſuchung noch eine Sonderprüfung vorgenommen
werden unter erſchwerten Bedingungen. Der
ſchwinden bringt.
Wer bringt das fertig? Der junge Mann muß bei geſchloſſenen
Augen die Arme weit ausbreiten, ſie dann zuſammenführen und
dabei die Zeigefingerſpitzen treffen. Bei der gleichen Uebung
ſoll er mit der Ferſe des linken Fußes die rechte Knieſcheibe
berühren. Dieſe ganze Uebung gilt gleichzeitig der Prüfung des
Gleichgewichts.
Arzt hat nämlich auch die Möglichkeit, zu prüfen, ob der Körper hoch oben
in der Luft ohne Störungen ſeine Pflicht tut, ob ſeine Organe richtig
arbei=
ten, ſein Gehirn nicht verſagt und die Urteilskraft bei Sauerſtoffmangel
ungeſtört bleibt. Dazu braucht der Arzt nicht in die Luft zu ſteigen, ſondern
zu dieſen Prüfungen bedient er ſich der Unterdruckkammer, einer großen
luftdichten Stahltrommel, aus der mit Maſchinenkraft die Luft abgeſogen
wird. So kann der Arzt künſtlich die Luftverdünnung in großen Höhen
nach=
ahmen. Wie im Gasſchutzraum, finden wir auch hier eine Schleuſe als
Sicherung gegen das Eindringen der Außenluft am Cürverſchluß. Dort
hinein mit dem Prüfling und dann: Luft heraus!. Bald fängt das Herz an
mitzureden, wenn die Luft immer dünner wird und der Sauerſtoffmangel das
Herz zu erhöhter Arbeitsleiſtung zwingt; es redet da ſeine eigene Sprache,
man muß ſie nur verſtehen. Unſer Fernſchreiber iſt hier das
Elekttrokardio=
gramm; es zeigt uns mit ſeinen zackigen Kurven die feinen elektriſchen
Aktionsſtröme des Herzmuskels an, die ſich am geſchädigten und belaſteten
Herzen deutlich ändern. Der prüfende Arzt muß aber im Vollbeſitz leiner
Sinne bleiben, daher atmet er künſtlichen Sauerſtoff und braucht die „
Höhen=
fahrt” nicht mitzumachen. Crotzdem ſtehen Prüfer wie Prüfling zur
Siche=
rung gegen jede Störung noch unter Kontrolle des Beobachters am „
Schau=
fenſter”. — Beſonders eindrucksvoll iſt immer wieder die Veränderung des
ſeeliſchen Verhaltens bei Sauerſtoffmangel. Es geht ähnlich zu wie im
Alkoholrauſch, einer verträgt viel, einer wenig. Auch hier ſchwört der
Be=
rauſchte, ganz nüchtern zu lein. Erſt wenn wir ihm hinkerher zeigen, wie ſich
ſeine Schriftzüge in der „Höhe” verändert haben, pflegt er den Kopf
bedenk=
lich zu ſchütteln. Das iſt alſo die Fliegerunterſuchung. Stolz, wer ſie mit
Erfolg hinter ſich hat!
Unten: Eine außerordentlich wichtige Rolle ſpielt bei der
Fliegerunter=
ſuchung die Prüfung der Augen. Am Perimeter wird der Winkel des
Geſichts=
feldes feſtgeſtellt.
Sämtliche Aufnahmen (6) Weltbild=M.
* Sie haben einen anſtrengenden Cag hinter
ſich, wollen ausſpannen, ſuchen etwas zum
Lachen, vielleicht auch ein wenig Nervenkitzel;
wo gehen Sie dann hin? ins Varieté. Aber
ſeien Sie einmal ganz ehrlich, haben Sie jemals,
wenn Sie einen atemraubenden Luftakt, eine
zwerchfellerſchütternde Clownſzene ſahen, daran
gedacht, daß ſich hinter dieſer „leichten
Ser=
ſtreuung” ſchwere, ernſthafte Arbeit verbirgt?
Sicherlich nicht! Und doch, während Sie ſich
nach einer ſolchen „großen Nummer” mit dem
angenehm befriedigenden Gefühl wie nach einem
guten Eſſen behaglich in Ihrem Parkettſeſſel
zurücklehnen, kommt der Artiſt in ſeine
Gar=
derobe, erſchöpft, durchgeſchwitzt, bis aufs letzte
ausgepumpt.
Dabei iſt das, was wir abends auf der
Bühne des Varietés, in der Manege des
Sir=
kus zu ſehen bekommen, noch der leichteſte Ceil
der ſchweren Arbeit eines Artiſten. Ehe ſo
eine „Nummer” ſitzt, ſind unzählige Proben
notwendig, bei denen das, was ſpäter in
weni=
gen Augenblicken vor dem Publikum abrollt,
immer und immer wieder durchgeübt werden
muß. Wenn Grock verſucht, auf dem Slügel
zu ſpielen, und dabei ein ſolches Mißgeſchick
entwickelt, daß er zunächſt durch den Sitz des
Stuhles fällt, um dann, wenn endlich alles ſo
weit zu ſein ſcheint, erleben zu müſſen, daß bei
dem erſten Caſtenanſchlag die Beine des
Flü=
gels abbrechen, dann iſt das ja nicht eine
Pointe, die ihm eben nur ſo einfiel, ſondern
dieſe Szene iſt genau bis in alle Einzelheiten
durchdacht und muß in jeder Phaſe klappen,
damit ſie die urkomiſche Wirkung einer echten
Grock-Szene erzielt. Betritt Grock nach
ſei=
nem Auftreten die Garderobe, dann iſt er von
der ungeheuren Anſtrengung der geleiſteten
Arbeit völlig durchnäßt, und während draußen
das Publikum vor Beifall raſt und eine neue
Sugabe verlangt, raucht er haſtig eine Siga=
rette, um die nötige Spannkraft für ſeinen
nächſten Auftritt wieder zu erlangen.
Das Geheimnis des Erfolges einer „großen
Nummer” iſt die ſpielende Leichtigkeit, mit der
ſie ausgeführt wird. Und dieſe Leichtigkeit iſt
nur durch unermüdliche, ernſte Arbeit zu
er=
zielen. Das ſtereotyp liebenswürdige Lächeln,
das die Artiſtin ſelbſt während eines dreifachen
Saltos zeigt, verſchwindet, wenn man ſie
ein=
mal bei der wirklichen Arbeit, auf der Probe,
ſieht. Dann ſpiegelt ſich in ihrem Geſicht die
un=
erhörte Anſtrengung und Konzentration einer
phyſiſchen und pſuchiſchen Leiſtung wider. Und
das entzückende Mädel, das wir auf der Bühne
bewundern, zeigt hinter der Kuliſſe den
ver=
zerrten Ausdruck eines Hundertmeterläufers,
wenn er das Sielband paſſiert. Man kann ſich
unſchwer vorſtellen, daß die Gefühle
beiſpiels=
weiſe der „Drei Codonas”, wenn ſie durch die
Luft wirbeln, um das ſchwingende Crapez mit
den Händen oder Beinen rechtzeitig zu
errei=
chen, nicht die roſigſten ſind. Denn wenn die
Nummer um den Bruchteil einer Sekunde nicht
klappt, wenn der Abſprung einen Augenblick
zu früh oder zu ſpät erfolgt, dann iſt nicht nur
die Nummer zum Ceufel, ſondern es geht
da-
bei auch um Kopf und Kragen. Aber davon
darf Seine Majeſtät das Publikum nichts
wiſſen; nur im Unterbewußtſein darf es
viel=
leicht ahnen, daß der Akt, der da vor ihm
ab=
rollt, eigentlich doch eine ziemlich gefährliche
Sache iſt.
Selbſt der „Ulk”, den uns die Clowns
vor=
machen, iſt mehr als eine heitere Spielerei.
Vormittag auf Vormittag wird geprobt. Jede
Szene wird unzähligemal wiederholt. Und das
Publikum wird dabei einzig und allein durch
den kritiſchen Manager verkörpert, der nicht
lacht und applaudiert, ſondern ſo lange nörgelt
und kritiſiert, bis ein wohlgefälliges
Schmun=
zeln auf ſeinem Geſicht beſagt, daß jetzt endlich
Die Maulſchellen von
* Es war im Herbſt anno 1785, da erſchien
bei dem Herzog Wilhelm Ferd. von
Braun=
ſchweig der Pfarrer eines braunſchweigiſchen
Dörfchens und führte bittere Klage über ſeine
Bauern, die jeden Sonntag, ſtatt zur Kirche
zu kommen, ins Wirtshaus gingen und wüſte
Sechgelage abhielten. Sweimal hatte die
Her=
zögliche Negierung die Gemeinde ſchon zur
chriſtlichen Begehung der Sonntagsfeier
er=
mahnt. Doch die ſtorriſchen Bauern trotzter
hohnlachend dieſen Verfügungen und blieben
ihrer alten üblen Gewohnheit treu.
Da entſchloß ſich der Herzog, perſönlich
ein=
zugreifen. Eines Sonntags fuhr er allein nach
genem Dorf und gelangte, gerade als die
Kir=
chenglocken zu läuten begannen, unerkannt und
in einen ſchlichten, bis zum Kinn zugeknöpfter
Oberrock gehüllt, zum Wirtshaus. Er trat ein
und ſetzte ſich an das obere Ende eines langen
Tiſches. Nicht lange danach füllte ſich die
Gaſt=
ſtube mit den Bauern. An ihrer Spitze befand
ſich der Schulze, der erſtaunt und ärgerlich den
Fremden auf ſeinem Stammplatze ſitzen ſah.
Als die Bauern ſich um den Ciſch geſetzt
hatten, kam der Wirt und ſtellte vor den
Schul=
zen einen mächtigen, mit Schnaps gefüllten
Henkelkrug. Von der Kirche her erſcholl jetzt
der Klang der Orgel. Da hob der Schulze
den Krug zum Munde, tat einen gewaltigen
Sug, reichte ihn ſeinem Nachbarn zur Nechten
und ſprach: „Nu lat et wedder ſau herühm
gahn!
Braunſchweig
So wanderte das ſchwere Gefäß von einem
zum anderen, und als es wieder beim Schulzen
angelangt war, ließ der es, ohne den Fremden
zu beachten, zurückwandern mit den Worten,
„Nu lat et wedder ſau herüm gahn!”
Da erhob ſich plötzich der Herzog, warf
einen Überrock ab und ſtand nun in glänzender
Uniform vor den verwunderten Hechern. Er
gab ſich ihnen zu erkennen, hielt ihnen eine
ſtrenge Strafpredigt und drohte, ſie alle
ein=
ſperren zu laſſen, wenn ſie noch einmal gegen
eine Anordnungen verſtießen. Dann verabreichte
er dem Schulzen eine Maulſchelle, daß dieſem
der Kopf wackelte, und ſprach: „Gift et wider!“
Der Schulze und die Bauern murrten erſt,
aber als der Herzog den Degen zog und ihnen
damit unter den Naſen herumfuchtelte,
ge=
horchten ſie, und des Herzogs Maulſchelle
wanderte klatſchend von einem zum andern.
Kaum abe hatte der Nachbar des Herzogs zur
Linken ſeinen Backenſtreich erhalten, ſo gab
ihm der Herzog noch einen auf die andere
Backe und ſprach: „Nu lat et wedder ſau
her=
üm gahn!” So wanderten die Ohrfeigen munter
wieder zurück, und als der Herzog ſich endlich
befriedigt zeigte, glühten die Wangen der
Bauern purpurner als nach mancher wilden
Sonntagszecherei . .."
Fortan aber konnte ſich der Pfarrer über
ſeine Gemeinde nicht mehr beklagen .."
O. G. Soerſter.
alles ſo weit iſt, daß man die Nummer
dem Publikum präſentieren kann. Das
iſt ſelbſt bei ſo berühmten Artiſten wie
den Fratinellis nicht anders, die die
Varietés der ganzen Welt von den
Lach=
türmen des Publikums erzittern laſſen,
oder bei dem unſterblichen Naſtelli.
Wenn er abends ſeine zehn Bälle mit
Händen, Füßen, Kopf und Geſicht
durch=
einanderwirbelt, ohne daß ein einziger
von ihnen „aus der Balance”, kommt,
dann hat er genau wie ein
Klaviervir=
tuoſe vorher Stunden und Stunden
ge=
übt. Ein einziger Cag ohne Craining
würde ſich bei ihm ſchlimmer bemerkbar
machen als bei einem Meiſterboxer; er
würde außer Form ſein und das
Publi=
kum nicht mehr durch ſeine ſpielende
Leichtigkeit, mit der er alle Geſetze der
Schwerkraft aufzuheben ſcheint,
begei=
ſtern. — Es iſt kein leichtes Brot, das
ſich der Artiſt verdient. Und ſein Beruf
erfor=
dert nicht nur Gewandtheit, Kühnheit und
Mut, ſondern vor allem ernſthafte, ehrliche
Arbeit. Dieſe Eigenſchaften ſind es, die den
deutſchen Artiſten in der ganzen Welt beliebt
und begehrt gemacht haben. E. v. Oeſterlitz.
Liebespaar im Auto
Zweimgl. Von Anny Nadolny
* Sommerabend und zwei in einem Autol,
Das iſt kein ſchöner und ſchnittiger Wagen,
das iſt ein ganz altes, häßliches Auto — aber
brav. Creues Cier, das alles miterlebt und
alles weiß. Dem man nur nicht glauben will,
daß es alles weiß, weil es nicht unſere Sprache
ſpricht. So phantaſielos und eingebildet ſind
wir Menſchen! Aber das Mädchen an der
Seite des Mannes weiß und fühlt und glaubt
alles an dieſem Abend. Es gibt ſolche
Stim-
mungen. Aber es gibt ſie ſo ſelten, wie man
Perlen in Auſtern finden mag. Und beſtimmt
gibt es kein Wort, keine Geſte, nichts, was
dieſe Stimmung richtig wiedergeben könnte.
Vorher war ein freier, ein windſtill
ſon=
nenklarer Cag, ein ſüdlich unfaßbar blauer
Himmel, ſo rein und wolkenlos, als wenn es
niemals mehr auf dieſer Erde regnen könnte
Er war auch vorher ein blitzend glatter
Wald=
ſee, grün vor lauter Särtlichkeit für Blume
und Birke am Ufer. Ein Mädchenkopf gerät
in das klare Bild, ein hauchzartes Inſekt läuft
darüber Schlittſchuh.
„Ich traue mich gar nicht, in den See zu
ſpringen. Er iſt ſo glatt und ſtill. Ich glaube,
er geht in tauſend Crümmer und Scherben, und
es wird richtig klirren —."
Aber dann ſpringt das Mädchen doch ins
Waſſer, jauchzend und jung wie der ganze Cag.
Denn alles iſt unfaßbar jung und ſchon — aus
Liebe. Der See iſt eine Wiege, iſt ein großes
weiches Bett mit einem echten Himmel darüber.
Man wirft ſich hin, man wirft ſich her, auf den
Nücken, auf den Bauch, übermütig, luſtvoll —
nirgends gibt es harte Kanten. Der große,
verzauberte Spiegel wirft Wellchen und Kreiſe,
Baum und Gras werden mutwillig und
gro=
esk, ſchlängeln und verrenken ſich im Bild.
Dann liegen Mann und Mädchen, naß und
dampfend von Bad und Spiel, am Abhang im
hohen Sommergras. Hingegeben an Sonne und
Cag!. Da iſt kein Unterſchied, ſie ſind wie Gras
und Strauch. Sie ſind da und weiter nichts, ſie
denken nicht. Sie haben ihre Wurzeln in der
Erde — zwei blühende Büſche voller Knoſpen
und Noſen und Blätter, ſeelig prangend und
herrlich anzuſchauen. Der Pulsſchlag der
gan=
zen frohen und ſchönen Welt iſt in ihnen.
Das war vorher!
Nun ſind ſie Menſchen in Kleidern und
fah=
ren durch die Straßen der großen Stadt. Aber
unvergeſſen iſt der Cag, hüllenlos und aufgetan
ſind die Geſichter und Herzen. Die Seelen
zer=
löſt in Duft und Luft, konturlos den Körpern
Seichnungen: H. Pauler
entglitten, miſchen ſich, zerfließen mit anderer
Seelen, Gefühlen, Sehnſüchten. Einer
kenn=
die Gedanken des anderen.
„Wenn einer ſtürbe jetzt in der Welt, ichn
würde es fühlen —
” meint das Mädchen. S
iſt aller Schmerz und alles Glück in ihnen. DaS=
Auto bummelt. Es läuft wie ein träumender
Menſch durch die Straßen. Ein Mond, hell und
bezwingend, läuft am Himmel oben Schritt für-
Schritt mit. Unwirkliche, empfindſam
empfun=
dene Welt! Keine Lichtreklame bringt es heute
ertig, zu ernüchtern. Die Seit ſteht ſtill, marn
hört und fühlt ſie nicht ticken. Wenn die Uhrer
ſchlagen irgendwo dann iſt es heute wie vor
00 oder nach 100 Jahren. Der Kopf des
Mädchens liegt hintenüber auf dem Verdeck-
Mond, Sterne, wachſende, blühende, großartig
Sterne ſind in den Augen und etwas und alles
das, was jahrelang verborgen war und wieder
verborgen ſein wird. Du Mann am Volant2
Deine Hände liegen läſſig auf dem Steuerrad.
Deine Hände ſind ganz für ſich und ohne dein
Hirn. Gib mir deine rechte Hand! Ich und der-
Mond, du und ich und der Mond, und die
Welt und die Blumen und der Heuduft und
alles, alles — es iſt nicht zu faſſen und zu er—
tragen! Die Augen ſind übervolle, bis an dem
Nand gefüllte Krüge, ſie möchten überlaufen.
weinen, weil ſie ſo voll ſind.
Ganz fern: Erde und Alltag, Morgen und
Arbeit und Geld. Andere Menſchen gehen
langſam und feiertäglich auf der Straße.
Ge=
ſicht und Gang und Stimme ſind beſonders,
er=
ſcheinen den beiden anders als ſonſt.
Alltauſendjährlich
Früher Herbſtabend! Nicht zwei, ſonderm
einer und eine im Autol Der Motor keuch
und die Hupe kläfft, denn der Wagen iſt böſe
und naß von den erſten Nebeln. Der Wald
vorher ſtand ſtumm und ältlich da, unnahbar-
Das Mädchen friert in der Erinnerung. Der
Mann hat ſie nicht in ſeinen Arm
genommen=
er hat es vergeſſen, war nachdenklich und fur
ſich.
Ich fühle nicht, was du denkſt. Dazu iſt es
zu kalt und unfroh überall.
Altweiberſommerfäden ſpinnen zwiſchenihr und
ihm, ihm und ihr.: Loſe Brücke, keine Brücke.
Des Mädchens Wünſche und Sehnſüchte ſind nicht
frei genug, ſind nicht ſtark genug, nicht laut
ge=
nug, den Mann zu wecken und zu wärmen. Sd
war der Spaziergang im raſchelnden, weſenden
Laub. Kleine Bäume ſtehen im Schatten der
großen, rührend bunte Blätter, loſe Stiele,
denn die Blätter rüſten ſchon ahnungslos,
ge=
horſam den Naturgeſetzen, zum Segelfluge
da=
hin und dorthin und unter die ſtampfenden
Schritte der Menſchen. Sehr kleine
Bäum=
chen, ſo klein und jung und ſchon Herbſt, denk
das Mädchen mit der Verdachtigkeit des
Alit=
eids, das ſie ſelber angeht.
Die Nacht fällt herein, ſchnell und gefräßig,
ſie legt ſich wie ein böſes Cier quer über die
Landſtraße, verſperrt Blick und Weg. Later
nen hängen in der Luft wie vergeſſene
Lam=
pions auf einem verregneten Gartenfeſt. Ou
Straße iſt phantaſielos ſchnurgerade. De
naſſe Aſphalt ſpiegelt Baum und Licht und
alles, was die Begrenzung der Nacht erlaubt.
Die Straße iſt ein Sluß, glatt und tückiſch.
Petrus ging über die Wellen, er glaubte.
Das Auto jagt über Ciefen und Untiefen,
gefahrvoll, angſtvoll, gehetzt. Wir ſinken, wir
ſind verloren, wenn ich nicht glaube! Das
Mädchen wickelt ſich feſter in den Mantel. So
iſt ein jeder noch mehr für ſich, abgeſchloſſen,
verriegelt und verſteint in der kühlen Wehmut
dieſes Herbſtabends. Der Mann ſchweigr.
Krähen ſchreien. Das biſt du, ich ſehe dich
deutlich, Profil und Miene. Das Mädchen iſt
erſtaunt. Sie hat ſich von dem Mann ein
an=
deres Bild geſchaffen, ein ſommerliches, ein
Wunſchbild. Bilderlos und ungeſchmückt iſt das
Innere, zum Weinen leer.
Der Wind peitſcht Haar und Gedanken,
der Negen ſchlägt Geſicht und Herz.
Der Sählmechanismus des Autos zeigt
89000 Kilometer, das iſt beinahe ein ganzes
Autoleben. Zwiſchen dem Sommertag damals
und dem Herbſtabend heute liegen 5000, 6000
Kilometer. Das iſt ein weiter Weg, wenn man
ihn zurückgehen möchte, zu Anfang und Lachen
und Glauben. Man muß ihn zurückgehen —
um weiter leben und lieben zu können.
Man=
ches iſt dem Cempo, dem Weg des Autos
ver=
borgen geblieben, manches, was man heute
wiſſen muß, um die Stunde jetzt, die einſame.
kalte, böſe, dunkle Stunde zu ertragen und zu
überwinden.
Genauigkeit
von Anno dazumal
Feinmaßie verfloſſener Jahrhunderte. — Es geht
um das Milligramm. — Erſtaunliche Leiſtungen,
die man ſich nicht erklären kann.
* Mathemathiſche Übelegungen und
Berech=
nungen, die auf den europäiſchen und
amerika=
niſchen Sternwarten angeſtellt werden, ergeben
immer wieder dieſe oder jene Nechenfehler, die
dann wiederum eine Nachprüfung anderer
Maße im Gefolge haben. Seitmaße unterliegen
dadurch gewiſſen Schwankungen und
Berich=
tigungen, die ſich zwar auf das Alltagsleben
nicht auswirken, für die wiſſenſchaftliche Welt
jedoch oft von großer Bedeutung ſein können.
Man wird meinen, es komme doch wirklich
nicht auf jenes Milligramm an, um das nun
die Erörterungen gehen. Man mag glauben,
wir ſeien wohl in unſerer überſteigerten Seit
allzu genau geworden und liefen Gefahr, uns
in Kleinigkeiten zu verlieren.
Das nimmt jetzt ein franzöſiſcher Forſcher
zum Anlaß, um darauf hinzuweiſen, daß man
ſchon in den älteſten Seiten mit der gleichen
Genauigkeit zu rechnen und zu meſſen
ver=
ſtand, wie wir es heute tun.
Es iſt zwar richtig, daß man im 16. und 17.
Jahrhundert in Europa beſondere
Genauig=
keitsregeln nicht kannte. Aber damit iſt nicht
geſagt, daß etwa die Griechen oder die
Agyp=
ter oder die Araber ſie nicht gehabt hätten.
Man hat aus der Seit um 200 v. Chr.
griechi=
ſche Goldſtücke gefunden, die bis auf 0,05 Gr.
genau geprägt waren. Die Araber haben
Glasgewichte benutzt, die nach den neueſten
Seſtſtellungen europäiſcher Phyſiker
über=
raſchenderweiſe im Mittel nur etwa 0,004 Gr.
vom richtigen Gewicht abwichen.
Das war im Jahre 800 n. Chr. Um die
gleiche Seit ſchufen die Araber aber auch ſchon
Feingewichte, welche, wie man neuerdings
feſt=
ſtellte, noch geringere Abweichungen zeigen.
Man bewahrte ſie in beſonderen Käſten auf,
um alle phyſikaliſchen und chemiſchen Einflüſſe
von ihnen fernzuhalten. Mit Hilfe dieſer
ſorg=
ſam ausgebauten Wäge=Methoden gelang es
ihnen ſchließlich auch, genaue phuſikaliſcht
Meſſungen auszuführen. So kann es kaum
mehr verblüffen, wenn man hört, daß die
Araber die Dichte des Bleis mit 11,35
an=
geben, während wir mit modernſten Geräten
eine Durchſchnittszahl von 11,35 annehmen.
Aber man braucht gar nicht ſo weit in die
Jahrhunderte nach Chriſti Geburt
hineinzu=
gehen. Denken wir an den Bau der ägyptiſchen
Pyramiden. Ihre Oberfläche wurde ſo genau
gemeſſen, wie wir es heute auch nicht beſſer
ertig brächten. Dieſe Feſtſtellung iſt ſchon für
ſich bemerkenswert genug, abgeſehen davon,
daß vielfältige Maßverhältniſſe in die
Kanten=
längen, die Gänge, die Höhe uſw.
hineinver=
arbeitet wurden.
Jedenfalls ſtellt der franzöſiſche Forſcher feſt,
daß im Jahre 3000 v. Chr. die Aegypter
ge=
nauer und beſſer zu bauen verſtanden, als es
zum Beiſpiel der Architekt vermochte, der im
Jahre 1666 das Pariſer Obſervatorium er=
Paul Nichartz.
richten ſollte.
Der Stationsvorſteher
und der Vollbart
Eine tragiſche Begebenheit
Der Intendant eines niederrheiniſchen
Stadttheaters erzählte vor einiger Seit
fol=
gende wahre Geſchichte:
Wir gaſtierten mit unſerem Enſemble des
öfteren in der Umgegend in verſchiedenen
klei=
neren Städten, die ſich kein eigenes Cheater
leiſten konnten. Eines Abends ſpielten wir in
H., das nur mit einer Kleinbahn zu erreichen
war, einen großen Klaſſiker. Die Vorſtellung
wurde etwas beſchleunigt, die Pauſen
abge=
kürzt, denn man mußte den letzten Sug unter
allen Umſtänden erreichen.
Die Vorſtellung war zu Ende. Naſch
um=
ziehen und dann zum Bahnhof. Um Seit zu
Spätſommertag im Bayriſchen Wald.
ſparen, ſchminkten ſich die „Schauſpieler erſt im
Sug richtig ab. Soweit ging alles gut; man
erreichte den Sug noch eben. Nur ein
Schau=
ſpieler, der ſeine Schminkſachen in der
Garde=
robe vergeſſen hatte, mußte nochmal zurück.
Schnell hinauf, den Kaſten unter den Arm und
dann im Laufſchritt auf den Bahnſteig. Da er
im Stück einen Vollbart von beträchtlicher
Länge tragen mußte, kam er ſchweißtriefend
oben an. Kein Sug zu ſehen. Nur der
Sta=
tionsvorſteher ſtand einſam an ſeinem Häuschen
und wollte gerade Seierabend machen. Es war
der letzte Sug geweſen.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
es die Worte richtig ausſpricht, um ſo leichter
wird es gut ſprechen lernen.
Die Jahre der Seit vor Schulbeginn ſollten
nach beſtimmten Cageseinteilungen geregelt
werden. Das Kind muß ſich früh an eine
ge=
ordnete Lebensführung gewöhnen, dann fällt
ihm nachher die Schule gar nicht ſchwer.
Auf=
ſtehen und Subettgehen müſſen zu beſtimmter
Stunde vor ſich gehen; man darf das nicht nach
der Laune des Kindes oder der Eltern regeln.
Wichtig iſt, daß das Kind daran gewöhnt wird,
ſeine Spielſachen vor dem Schlafengehen ſelber
aufzuräumen. Was zerbrochen iſt, muß es aus
eigenem Antrieb der Mutter zur
Wiederher=
ſtellung bringen, — man erzieht es auf dieſe
Weiſe zur Ordnungsliebe.
Wenn man dem Kinde Geſchichten erzählt
oder vorlieſt, ſo ſoll man das nicht allzu lange
ausdehnen, da man ſonſt das kleine Gehirn
überanſtrengen würde. Es ſoll auch nicht kurz
vor dem Schlafengehen geſchehen, da dadurch
der Schlaf des Kindes unruhig wird.
Muſika=
liſche Mütter ſollen ihren Kindern einfache
kleine Lieder vorſingen. Sie können die Kinder
nach den Melodien auch eine einfache Form
von Gymnaſtik machen laſſen. Das pflegt ihnen
viel Freude zu bereiten. Hübſche
Beſchäfti=
gungsſpiele, wie Legeſpiele, Seichen- und
Mal=
ſtifte, Knetgummi und dergleichen ſind gut für
die Stunden, in denen das Kind ſich ſelbſt
über=
laſſen iſt und ſich allein beſchäftigen muß. Immer
muß man dafür ſorgen, daß das Kind genügend
an die friſche Luft kommt. An kalten Cagen
muß man doch darauf halten, daß Kinder ihren
Spaziergang machen. Wenn ſie zweckmäßig
angezogen ſind, ſchadet ihnen Kälte und Negen
nicht, wohl aber das dauernde Stubenhocken.
Die Mutter muß immer daran denken, daß
dieſe frühen Kinderjahre das Kind reif machen
müſſen für die großen Anforderungen, die
ſpä-
ter von Schule und Leben geſtellt werden.
Erna Herford.
Als er den alten Mann mit dem Vollbart
ankeuchen ſah, ging er mitleidig auf ihn zu.
Der brüllte ihn ſchon von weitem an: „Iſt der
Sug ſchon weg?” Als der Stationsvorſteher
mit einer bedauernden Geſte bejahte, ſtieß der
vermeintliche Greis einen nicht
wiederzugeben=
den Fluch aus, riß ſich mit einem Nuck den
ge=
klebten Bart aus dem Geſicht und ſchleuderte
ihn zornbebend auf die Schienen.
Der Stationsvorſteher hatte ſchon von
mancher Verzweiflungstat gehört. Aber daß ein
Mann ſich mit einem Nuck, als ob das gar
nichts wäre, ſeinen Bart ausreißt, das war
zuviel für den armen Mann. Er bekam auf der
Stelle einen Nervenſchock, wurde dienſtunfähig
und mußte ſeine alten Cage der Betrachtung
widmen, wieſo man ſich den Bart ausreißen
kann, ohne an ſeiner Seele Schaden zu nehmen.
Den Prozeß, den die Eiſenbahnverwaltung
gegen das Cheater wegen Erſtattung der
Arzt=
koſten anſtrengte, gewann das Cheater. Weil
es eine Affekthandlung war. Und ſowas muſ
man ja bei einem Schauſpieler doppelt
berück=
ſichtigen. — Aber der Bart war ab!
Fritz Aeckerle.
Zwiſchen 2 und 2 Jahren
Das Entwicklungsalter vor der Schulzeit.
Aufnahmefähigkeit und Nachahmungstrieb.
Erziehung zur Ordnung.
* Die Seit nach Abſchluß des früheſten
Säug=
lingsalters bis zum Eintritt in die Schule ſind
entſcheidende Jahre für das Kind. Oft hilft
ſich die Mutter über erzieheriſche
Schwierig=
keiten hinweg, indem ſie ihr Kind für einige
Stunden des Cages, bisweilen auch für den
ganzen Cag, in einen Kindergarten bringt. Hier
werden die Kinder zu allem Guten und
Erfreu=
lichen angeleitet. Kindergärtnerinnen
beſchäf=
tigen ſich mit ihnen; ſie haben gleichaltrige
Spielkameraden, ſie lernen richtig ſpielen
Manche Kinder können von Hauſe aus ſpielen,
das ſind die phantaſiebegabten. Unter ihren
Händen verwandelt ſich der Schemel in den
Märchenprinzen und der Wollappen wird zu
einem ganzen Soologiſchen Garten. Solche
Kinder fragen nie: Mutti, was ſoll ich jetzt
tun? Iſt aber ein Kind nicht ſo glücklich
ver=
anlagt, ſo müſſen Erwachſene ihm Anleitung
geben. Und das iſt für die Mutter keine ganz
leichte Aufgabe. Der Nachahmungstrieb der
ganz Kleinen iſt ſehr ſtark. Wünſcht man alſe
nicht, daß das Kind irgendwelche ſchlechten
Angewohnheiten annimmt, ſo muß man darau
achten, daß die Umgebung ſich auch nicht ſolche
Dinge zuſchulden kommen läßt. Was man an
einem Kinde nicht ſehen will, darf man auch
ſelber nicht tun.
Das Kind iſt zwiſchen zwei und ſieben
Jah=
ren ſehr aufnahmefähig. Derjenige, der vor
allem mit ihm umgeht, muß ſich alſo hüten, ihm
zu viel Anregung zu bieten. Aufgeregte
Men=
ſchen ſind ein ſchlechter Umgang für ein Kind,
weil ihre Unruhe ſich dem kleinen Weſen
mit=
teilt. Je ruhiger, ſchlichter und harmloſer der
Erwachſene iſt, der mit dem Kinde umgeht,
um ſo beſſer iſt es für die Charakterentwicklung
des kleinen Menſchen. Man ſoll mit dem Kind
immer langſam und ruhig ſprechen. Wer eine
haſtige Sprache hat, wird von dem Kinde
ſchlecht verſtanden. Nur allzu raſch ſchnappt
ein Kind häßliche Ausdrücke auf und gewöhnt
ſich einen nachläſſigen Dialekt an. Manche
Leute finden es reizend, wenn kleine Kinder
ihre „Kinderſprache” haben, in der ſie alles
verdrehen und auf ihre Art ausdrücken. In
allgemeinen hat es aber keinen Sinn, das Kind
in dieſer Art des Sprechens noch dadurch zu
ermuntern, daß auch die Erwachſenen ſich der
gleichen kindlichen Ausdrücke bedienen. Je
früher man bei dem Kinde darauf achtet, daß
Nunde, kunſtvoll aus Reiſig gefügte
Storch=
neſter kleben auf dieſen und jenen bäuerlichen
Giebeln. Manchmal hat ſo ein Uebermieter
auch ſeine Sommerwohnung für alle Seiten au
den Sirſten ſtädtiſcher Nandſiedlungen errichtet.
Mit dem erſten Frühling trifft der langbeinige
Vogel Storch, Freund des Menſchen, der ſelbſt
unter ſeinesgleichen — wie das auffallende
Schwarz=weiß=Gefieder beweiſt — kaum Feinde
hat, aus dem Süden pünktlich wieder in der
Heimat ein. Dem Menſchen, der die ländliche
Tradition liebt und hochhält, iſt er ähnlich wie
die Schwalbe ein willkommener und
unverletz=
licher Hausgenoſſe! Der Bauer leiſtet dem
Neſtbau ſogar oft mit der vorzüglichen
Unter=
lage eines ausgedienten Wagenrades Vorſchub.
Denn der Aberglaube — abgeſehen von dem
liebenswürdigen Klapperſtorchmärchen — geht,
daß der Storch zu den beſten Attributen eines
Hofes gehört. Sein Niſten ſchütze den
Men=
ſchen, der ihm Obdach bot, vor Blitzſchlag und
Seuersgefahr! Der ſtolze Vogel nimmt jedoch
mit wähleriſchem Inſtinkt und mit der
natür=
lichen Abneigung gegen Untreue (auch in der
Storchen-Ehe! Der Storch iſt monogam und
wird häufig nach dem Cod der Störchin zum
einſiedleriſchen Junggeſellen) und mit der
Ab=
neigung gegen Wohnungswechſel nicht mit
je=
dem Dach vorlieb. Selbſtverſtändlich ſpielt
da-
bei auch die „Gegend”, eine möglichſt
waſſer=
reiche Gegend eine Nolle. Von „Beruf” iſt
der Storch ſchlechthin ein echter Näuber.
Räu=
ber des Sumpfes vor allem! Die langen roten
Beine, Wat= oder Stelzbeine genannt, und das
Werkzeug, die Waffe des ſpitzen Schnabels,
befähigen ihn zu einer gründlichen
Nahrungs=
ſuche in ſeichten Gewäſſern, auf verſchlammten
Wieſen, wo ihm Froſch, Schnecke, Regenwurm,
allerlei Inſekten, Mäuſe und manchmal auch
im wehrhaften Kampf die gefährliche
Kreuz=
otter zur Beute werden. Für ſich, die Frau und
die ſorgſam ausgebrüteten Jungen, die
neſt=
hockeriſch und ſtets hungrig bis zum
Flügge=
werden der vorbildlichen Elternliebe bedürfen.
Der Storch iſt Sugvogel. Der Beginn der
kalten Jahreszeit, der einſetzende
Nahrungs=
mangel, nötigt ihn, in wärmeren und
auskömm-
licheren Sonen zu überwintern. Eigenart,
Creue, verläßlicher Orientierungsſinn,
Wande=
rung zu beſtimmten Seiten über vielfach ganz
beſtimmte Luftſtraßen, die durch Flußläufe,
Ge=
birge, Meeresküſten, Inſeln vorgezeichnet ſind,
veranlaßten den intereſſierten Menſchen, den
Storchendingen nachweisbar auf den Grund zu
gehen. Die Nückkehr in die Heimat einer
ge=
nauen Kontrolle zu unterſtellen, wie man es
etwa mit dem Bürger zu tur pflegt, der ſich
nach einer Reiſe ordnungsgemäß wieder in dem
Einwohner=Meldeamt zurückzumelden hat! Die
Vogelwarte in Noſſitten (Oſtpreußen) hat für
die Unter=Beweis=Stellung zunächſt einmal alle
anſäſſigen Störche gezählt, die Beine der
jun=
gen beringt und numeriert, ſo daß man faſt von
einer „ſtandesamtlichen” Erfaſſung der
geſam=
ten Storchbezirke ſprechen kann. Und nun iſt
jeder angehalten, nicht nur die amtlichen
Stel=
len bis hinab zum Ortspoliziſten und
Brief=
träger, ſondern auch Bauer und Beſitzer,
Lehrer und Naturfreund, die entſprechenden
Beobachtungen zu machen und Fragebogen über
Hahl und Alter der niſtenden Störche, der
Jungen, über Lage und Bauart des Neſtes,
uſw. auszufüllen. Von dem Ergebnis hofft die
Vogelwarte — und mit ihr die ornithologiſch
intereſſierte Welt — weiteres Material zum
Studium des Storches, ſeiner Ortstreue,
Er=
nährung, Lebensdauer und nicht zuletzt ſeines
Sugweges zu erlangen.
In Roſſitten hat die Vogelwarte wieder Störche angeſiedelt,
um ihre Wanderzüge genau beobachten zu können. Unten ein
maleriſches Fiſcherhaus aus der Umgebung Roſſittens.
Amdbaskookſatobacgy sSkagfskliait
In meine o geborene Harmloſichkeid mecht aach
ich meinerſeiz beſcheidentlich bemerke, daß mir’s
äwenfalls ſo vorkimmt, als dhet’s uff aamol
zimmlich herbſtele, un als weers ſo
lang=
ſam mit dem Altweiwerſummer vabei. Die
Dadſach is zwar ſchun vun verſchiedene meiner
Kolleeche gebiehrend gewärdicht worrn. awwer
ich mecht nirdeſtodrotzdem aach meinerſeiz noch
emol druffhie weiſe, ſunſt denkt valleicht der
odder jener ich hett’s noch gornet gemärkt, daß
die „Tage der Roſen” vabei ſin, un daß aam
ſei Stuweowe bereits mit haaßhungeriche Aage
oguckt, ſo als wollt er ſage: „No wie kriech ich
bald e Maul voll Kohle, odder ſoll ich noch
wei=
der mit Abfäll, Worſchſchnuddel, Keesbabier un
Ziggarn= odder Ziggaräddeſtebbel gefiddert
wärrn . . ."
Iwwrichens ſo es es alle Johr: Wann die
Herbſtmeß ausbricht, dann froge ſich die Leit
ganz erſtaunt: „Net die Meechlichkeid, ja w.
*s
dann der Summer eichentlich hiekumme?
Un dodebei hott er doch diß Johr, waaß Gott,
lang genuch gedauert. Awwer genau ſo is es
jo im große ganze un allgemeine mit m Läwe
iwwerhaubt. Eines ſcheenen (2) Dages freegt mer
ſich ganz verdutzt, wo die Johrn eichentlich
hiekumme ſin. Noja, die „Zeit” is halt aach ſo
aaner vun dene verflixte reladiefe Begriffe‟
in de Jugend ſin aam die Johrn zu lang, un
im Alter zu korz. Däß war ſo, is ſo, un
wärd ſo bleiwe bis in alle Ewichkeid. Un de
Wilhelm Buſch hott äwenfalls recht, wann er in
Bezugnahm uff „die Zeit” zu der diefgrindiche
Erkenntnis kimmt un ſeegt:
Erſt drägt ſie dich,
Dann drägſt du ſie,
Un wanns zu Ende
Weißt du nie ..."
Odder wie en annerer Dichter gemaant hott:
„Es kommt die Zeit, wo der Lenz entflieht, und
der Wangen Rot in die Naſe zieht —
Ja, ja, däß ſind ſo driebſeeliche Herbſtgedanke,
die aam ogeſichts deſſen befalle, wann mer
märkt, daß es widder mol ſo weit is, daß mer
unner alle ſiwwenunzwanzich Umſtend was
de=
gäje dhu muß —
No, was die Ooſe=Stimmung bedrifft, do
kann mer jo mit Erfolch degäje ogeh, wann
aach die Ebbelweigeſchworene in Obedracht der
mangelhaften Ernt e bißjie mit Bange in die
Zukunft aigele. Awwer no, ich denk, mer kann’s
jo aach emol umgekehrt mache, un kann
den Ebbelbuff mit — Wei’ ſtrecke; valleicht
märke ſes gornet.
Do fellt mer iwwrichens e wahrhaft Geſchicht
ei. Nemlich frieher, wos noch kaa kinſtlich Eis,
un demgemeß aach kaa kinſtlich Bier gäwwe
hott, do hawwe die Brauereie aach
Ebbel=
wei gekeltert, damit ſe im Summer was hatte
for ihr Gäſt. So e alder un ſehr bekannter
Darmſtädter Brauer un e guder „Heſſ”, der
hott ſich do emol vun aam ſage loſſe, Ebbel un
Biern zuſamme, däß gebt e Stöfſche!
Richdich, der hott ſich beſchwätze loſſe un im
Summer hott er dann däß „Stöffche” uff de Diſch
gebrocht. — Awwer do hawwe ſei Stammgäſt
bees die Naas gerunzelt, hawwe uff den
ſau=
meßiſche „Geſchmack” geſcholle, un — hawwe in
ſteh loſſe, den „Stoff” — Was blieb dem gude
Gaſthalter iwwrich? Er muß eiſpanne un nach
Saxehauſe fahrn, un e paar Faß „pure” hole.
—s Johr druff hott er gemaant, er kennt en
widder hieſtelle. — Peifedeckel, ſie hawwen
afach net gemeecht. — No un was ſoll ich ſage;
de dritte Summer, do hott äwe derſällwiche
Gaſthalter däß „Stöffche” als
Wei”
ver=
kaaft, un do hawwe ſen gedrunke un iwwer die
Hutſchnur gelobt — —
Noja, ſo is däß mit dem Geſchmack; „de
Glaawe macht ſeelich”, ſeegt mer als. Un de
Awerglaawe macht — geſund, ſeegt mer aach
als. Un ſo ſieht mer äwe zur Zeit mehrere
alde un geſetzte, erbrobte un erfahrene Gicht=
madicker un Reißmaddißmuß=Spezialiſte, wie ſe
de Kinner die Kaſtannje ſtreil ich mache, weil ſe
des feſten Awerglaawens ſin, daß wann ſe epaar
Kaſtannie vun de nei Ernt ſtendich im Hoſeſack
erum drage, dann nehm ihr Reißmadiß
Reiß=
aus, weil der e Abneigung gäje Kaſtannie
hett.
No was kann mer wiſſe, valleicht is doch
äbbes dro, un’s hott ſchun mehr Sache zwiſche
Himmel un Erd gäwwe, vun dene ſich unſer
Schulmedeziener nix hawwe draame loſſe;
valleicht geheern die Kaſtannie aach dazu.
Je=
denfalls, wanns Symbaddie=Middel gibt,
wa=
rum ſoll’s do net aach Andibaddie=Middel
gäwe; alſo warum ſolle die Kaſtannje kaa
Ab=
neigung gäje Reißmadichmich hawwe? — No un
weil ich halt aach als emol in meim linke
Hin=
nerbaa ſo e rheumadiſch Symbaddie hab, hab
Spielende Kinder am Dorfteich.
ich mir gedenkt, ich will’s emol browwiern: es
koſt nix, un badd’s nix, ſo ſchadd’s nix.
Awwer die Sach is die, un der Umſtand der:
mir Weiwer hawwe halt emol kaa, Hoſeſäck,
weder in de Schlubbhoſe, noch in unſere
baa=
wollbiewerne. Rockdaſche ſin aach kaa Mode
mehr; alſo wohie mit dene Reißmadißmus
ab=
dreiwende Kaſtannje? — das iſt die Frage.
Awwer no, der Menſch kann noch ſo dumm ſei,
wann er ſich nor zu hälfe waaß. Un ſo hab ich
alſo pifficherweis e paar vun dene Kaſtannie
neier Ernt in meim Riddekiehl verſtaut, un e
paar hab ich mer in mei Bett eneigelegt, — mit
dem ſcheene Erfolch, daß ich am annern
Mor=
jend allerhand Dälle in meine verſchiedene
Kör=
berlichkeide drinn gehatt hab. Awwer dem hab
ich bald abgeholfe, indem daß ich die Kaſtannie
afach uffm Reibeiſe geriwwe un dann zu=eme
dicke Brei gekocht hab, un hab ſe in e Seckelche
geneht; do kann ich druff lieje, ohne daß ſe mich
dricke ...
Jetzt, was mei Endebärzelſen is, alſo die hott
ſich aach e paar Körb voll Kaſtannje haamgedho,
äwenfalls, um ſich domit geſund zu mache,
awwer net wäje ihre Schmärze im Baa,
ſun=
dern im Portmanneh. Nemlich wo e geheert
hott, daß der Muſſolinie die Ausfuhr vun
Ka=
ſtannje verbodde hett (vermudlich, weil er ſe als
Schrabbnällfillung benitze will), do is ſe uff
den Gedanke kumme, ſie wollt en Hannel
uff=
mache, un wollt ſe als haaße Maroni verkaafe.
Sie hott alſo die Kaſtannie in e Pann gedho,
un hott ſe uff=em Feier gereeſt, um daß haaße
Maroni draus wärrn ſolle. Awwer ’s is nix
Richdiches debei erauskumme, obwohl ſe ſogar
Schmalz un Zwiwwel dro gedho hott; es ſin
halt Kaſtannje gebliwwe; wenichſtens de Prob
nooch zu urdaale, die wo ſe mer zum verſuche
hott gäwwe. Jedenfalls, Maroni ſchmecke
an=
nerſt. Ich hab=ere drum de Vorſchlag gemacht,
ſie ſoll e mariniert Fiſchbud uffmache uff de
Mäß, mehr kennt ſe gornet verdiene.
Odder gibt’s do en Zweifel, wann mer ſieht,
wie ſich die Menſchheit vor dem Fiſchſtand in
de Mäß in’s Zeich legt. Maant mer net, als
dhet ſich’s do um die Olimbia=Maaſterſchaft im
Friehſticke odder Vesbern drehe, ſozuſage um
Ausſcheidungskembf for die Welt=Olimbiade un
als ſollt do der „unbekannte Vesberer” geſucht
wärrn. Dann mer ſuche jo die ganz Zeit ſchun
lauder „Unbekannte”, zum Beiſpiel den unbe=
kannte Rundfunkſchwätzer, den unbekannte
Schwimmer, den unbekannte Laifer, des
unbe=
kannte Sportmädel, die unbekannte Hausfrag,
den unbekannte Boxer, die unbekannte Köchin,
den unbekannte Kegler, unſoweiderfort, warum
ſoll do der „unbekannte Vesberer” net aach
ge=
ſucht wärrn; warum ſoll net aach emol en
Welt=
rekord im Friehſticke uffgeſtellt wärrn.
Iwwrichens vun wäje Rekord. Alſo
Darm=
ſtadt hott froglos diß Johr en Rekord in „
Aus=
ſtellunge” uffgeſtellt, däß muß uns de Neid loſſe.
Ich kann ſe gornet all uffzehle in aam Adem,
aus Angſt, ich mecht am End a vergäſſe, dann
a hott ſozuſage de anner die Hand gäwwe. Un
während ſich alſo jetzt grad die brachtvoll
Dah=
lienſchau im Brinz=Emils=Gadde aſchickt,
„in Scheenheid zu ſtärwe”, hott mittlerweil
wid=
der e nei Ausſtellung drunne in de Feſthall des
Licht der Wäld erblickt, die nennt ſich „Volk
un Wärtſchaft” Un die gibbt eichentlich
noch emol de Dräff druff uff all däß, was mer
ſo in dem Johr zu ſähe un zu heern hawwe krickt.
Noja, ich gäbs zu, valleicht ſin mer e bißje
ausſtellungsmied. Awwer bei däre Ausſtellung
drunne in de Feſthall, do dreht ſich’s doch in de
Haubtſach dodrum, daß mer emol e Ahnung
krickt vun=ere Idee, un daß mer emol ſieht, wie
herrlich weit mer’s gebrocht hawwe, gäjeniwwer
unſere Vorfahrn, die wo noch kaan Schimmer
hadde vun Gas un Elektriſch un all dene
Er=
rungenſchafte der Neizeit. Ja un ich glaab, die
meiſte wiſſe noch gornet, wie weit mer vor
ſin, un worſchtele drum im alte Tembo weider,
anſtatt ſich all die Fortſchritte zu nutze zu mache,
die wo uns heit gebodde wärrn. Ganz
beſun=
ners mir werkdädiche Hausfraue, mir ſolle uns
die Ausſtellung net entgeh loſſe, un ſolle uns
net eibilde, ’s kennt uns niemand mehr was
lärne. Wann wo, ſo gilt heit beſunners im
Haushalt däß alde Sprichwort: „Mer wärd ſo
ald wie e Kuh, un lärnt immer noch was dazu.”
Mer därf aach net denke, als wann in de
Feſthall nir zu ſähe weer, wie langweiliche
Da=
wälle un kniffeliche Stadiſticke. Ganz im
Gäje=
daal, s meiſte ſieht m.. blaßdich vor ſich, odder
dorch Guckkäſte. Allerhand brackdiſche Abberäder
wärrn aam gezeicht, for Stark=, Middel= un
Minderbemiddelte, s wärd aam leichtfaßlich
beigebrocht, was mer därf, ſoll un muß, un wie
mers falſch, un wie mers richdich macht. Un
außerdem gibt’s alle Middag Kochvorfiehrunge,
un s wärd gebacke un gebrote nooch Strich un
Fadem, daß aams Waſſer im Maul
zuſamme=
leeft.
Däßhalb, verehrte Geſchlächtsgenoſſinne: keine
Miedichkeid vorſchitze, ſundern nemmt eier Baa
unner die Aerm un macht in die Feſthall,
da=
mit ihr wißt, was geſpielt wärd, un woher s
kimmt, daß ihr net mehr ohne Hemd im Bett
zu lieje braicht ...
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Do fellt mer
nooch=
dräglich noch was ei. — Nemlich in däre
Aus=
ſtellung „Volk un Wärtſchaft” do ſieht mer aach,
uff was for=e miehſeelich un kimmerlich Art un
Weis ſich die Urgermane erumblagge mußte,
um ihr Daſein zu friſte un des
Allernot=
wennichſte for ihr Läbſucht zu beſchaffe. Dann
ſo, wie’s allgemein haaßt, daß ſe dauernd uff de
Bärenhaut geläje hedde, un hedde immer noch
aans gedrunke, is es dann doch net. Ganz im
Gäjedaal. Un mer därf ſchun ſage; vun ſo=eme
ſauere Aueroxebrote nooch Ourewäller
Art” bis zu=ere Doos Rindflaaſch „im
eigene Saft”, däß is doch en gewaldich
weider Wähk. Un nor die Wenichſte hawwe en
Dunſt devo, wie die Menſche domols geläbt
hawwe, un wie’s beiſpielsmeßich in
alters=
grauer Vorzeit in unſere Gäjend ausgeſähe hott
un hergange is.
Wer däß awwer ganz genaa wiſſe will — un
wer ſoll däß eichentlich net wiſſe wolle? —, der
ſoll emol däß Bichelche läſe, däß wo de
Hein=
rich Eidmann, der verdienſtvolle un ſo
be=
ſcheidene Vorſitzer vum „Alt=Darmſtadt=Verein”,
driwwer geſchriwwe hott. s haaßt: „Die
Uringer”, un do is uff rund dreißich Seide
geſchildert, wie die erſte Aſiedlunge in unſere
Gäjend entſtanne ſin, un was däß for=en
Men=
ſcheſchlag war, der wo do gehauſt hott. Deiwel
aach, däß miſſe Kerl gewäſe ſei, die Uringer!
— Richdiche Raubautzer, mer kann’s net
anner=
ſter ſage. Un ich glaab, die hawwe noch kag
Kaſtannje in de Hoſeſäck erumzuſchlebbe brauche,
for um ihrn Rheumadiß mit zu verdreiwe. —
Noja, de Rheumadiß un die Kaſtannje, die
kumme jo äwenfalls uffs Konto vun de
Ziffe=
liſation, un dodevon hawwe die Urgemane nie
ſo recht was wiſſe wolle, dodegäje hawwe ſe
ſich ge=embert, ſo lang wie’s ging. Awwer
ſchließlich mußte ſe, notgedrungenerweis, doch
klag beigäwwe. Wie däß awwer alles ſo
kumme un worrn is, däß erzählt uns de
Hein=
rich Eidmann in=ere leichtfaßliche knabbe Art.
Un net nor als wiefer Heimatkenner un
Hei=
matfreund, ſundern aach ſozuſage als Dichter;
drum geht’s aam aach ſo leicht ei, als wanns
gor zu gelehrſam geſchriwwe weer. Dodezu hott
de Heinrich Pauſer noch die entſprächende
Bildcher gemoolt, damit mer ſich’s beſſer
vor=
ſtelle kann. Un ſo därf mer däß Werkche jedem
Heimatfreund un beſunners unſere Jugend
wärmſtens an’s Härz lege. Vun unſerem
Hein=
rich Eidmann awwer därfe mer ſage: „Der iſt
in diefſter Seele treu, der die Heimat ſo liebt,
wie du —
(Scherl=Bildmaterndienſt.)
Küchenzettel vom 30. September bis 6. Oktober.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Geröſtete Brotſuppe,
Schuſter=
paſtete.*)
Dienstag: Zwiebelſuppe, gebratene
Stein=
pilze im Reisrand.
Mittwoch: Sagoſuppe Sauerkraut mit
Leber=
klößen und Kartoffelbrei,
Donnerstag: Leberſuppe, Schweinefleiſch
im eigenen Saft (Goulaſch) mit Spätzle.
Freitag: Gerſtenſuppe, Fiſch im Backteig
mit Kartoffelſalat.
Samstag: Krautſuppe, Zwetſchenkuchen.
Sonntag: Rahmſuppe, Rumſteaks mit
Blu=
menkohl und Kartoffeln, Traubentorte mit
Schlagſahne.
*) Schuſterpaſtete. Ein Fleiſchreſt wird
mit einem entgräteten Hering und einer
Zwie=
bel durch die Maſchine getrieben. Eine
Auflauf=
form, die gefettet iſt, belegt man mit den
ge=
ſalzenen gekochten Kartoffelſcheiben, darüber
ſtreicht man den Fleiſchbrei, dann wieder
Kar=
toffeln und ſo weiter. Oben müſſen Kartoffeln
ſein. Darüber gießt man ½ Liter ſauren Rahm
und legt Butterſtückchen darauf. Im Ofen
gold=
braun backen.
Leichtes Biskuitgebäck. Man nimmt
zwei Eier und von demſelben Gewicht feinen,
ge=
ſiebten Zucker und rührt beides recht ſchaumig,
gibt etwas Zitronen= oder Anisgeſchmack zu und
fügt dann ſoviel Mehl bei, bis der Teig
Feſtig=
keit hat. Dann gießt man ihn in eine flache, mit
Butter ausgeſtrichene Form und bäckt ihn in
gut warmem Ofen. Wenn das Gebäck erkaltet
iſt, ſchneidet man es in beliebige Größen. Dieſer
Biskuit iſt ſchneller gemacht, als der „echte” und
ſchmeckt immer gut.
Schachnummer 643.
Aufgabe 864.
J. V. Ulehla in Wien.
(Urdruck.)
a b d
g b
darin 30 der beſten Partien mit beſonderer
Be=
rückſichtigung der modernen Eröffnungslehre und
zahlreichen bisher noch nicht veröffentlichten
Analyſen gloſſieren. Der Preis des Werkes
be=
trägt 75 Pfg. und iſt auf das Poſtſcheckkonto
8828 Dortmund des Verlages, Schach=Echo,
Bochum, einzuzahlen oder in Briefmarken
ein=
zuſenden. Nachnahme 30 Pfg. mehr.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſellung: Ket Dgl Tb5 Ta7. et Sa6; Kas Tes,
n5 Le5 Be3 h5.
Aufgabe 865.
J. Hlineny.
(Zlata Praha 1923.)
Weiß: Kal DblTd7 Le4 Sg1 Bd2 (6 Steine);
Schwarz: Ke5Sh4 Ba5, 65, 16, g5, 86 (7 Steine);
Matt in drei Zügen.
Schachliteratur.
„Schach=Olympiade Warſchau 1935‟. Die
War=
ſchauer Schach=Olympiade, an der ſich zwanzig
Nationen beteiligten, hat eine Fülle theoretiſch
und kombinatoriſch wertvoller Partien
hervor=
gebracht. Im Hinblick auf die im nächſten Jahr
in München ſtattfindende Schach=Olympiade gibt
der Verlag Schach=Echo. Bochum Anfang
Okto=
ber das Buch „Schach=Olympiade Warſchau 1935‟
heraus. Der Wiener Meiſter Hans Müller wird
Kreuzworträtſel.
H Waagerecht: 2 Aggregatzuſtand, 4 Gewäſſer,
japaniſches Längenmaß,
Fiſch, 9 Niederung
an der Spree, 10 Haltung. Miene, 11 Körperteil,
12 Wundmal, 14 norwegiſcher Dichter. —
Senk=
recht: 1 Monat. 2 militäriſcher Rang, 3 deutſcher
Aſtronom, 4 Stadt am Po. 5 fadenförmige
Haut=
gebilde, 6 belgiſche Stadt. 8 Nebenfluß der Saale,
13 Gebirgsland im nördlichen Marokko.
Carl Deubel.
Auflöſung
— E 5 5 1 der Rätſel
Ein Glas.
21
Beſuch im Atelier.
„Alſo herrlich, wunderbar! An Ihren
Bile
dern kann ich mich gar nicht ſattſehen!“
„Mir geht das genau ſo, darum möchte ich ſie
lieber verkaufen.”
Kleines Mißverſtändnis. Bubi war zum
er=
ſtenmal allein beim Friſeur, der ihm den Nacken
mit der elektriſchen Haarſchneidemaſchine
bear=
beitet hatte. Kommt Bubi nach Hauſe und
er=
klärt: „Fräulein hat mir aber geſtern den Hals
ſchlecht gewaſchen. Der Friſeur hat ihn erſt mit
dem Staubſauger reingemacht, ehe er mir dort
die Haare geſchnitten hat!”
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten, Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ] Die neue Hutmode
Faſt immer iſt es der Hut, der der
Erſchei=
nung das eigentümliche, für die betreffende
Rodeepoche charakteriſtiſche Gepräge gibt, was
jr auch darin ſeine Beſtätigung findet, daß der
hut viel „zeitgebundener” und in viel höherem
Naße der Mode unterworfen iſt als das Kleid
neil er immer den Extrakt, die „Quinteſſenz
ter jeweiligen Moderichtung bietet.
Demzufolge kommt ein Hut auch
verhältnis=
äßig raſch „aus der Mode", ſo daß uns ein
leid, das ein paar Jahre alt iſt, noch
einiger=
aßen annehmbar, ein unmoderner Hut aber
f—ſt immer grotesk erſcheint
Die Hutmode iſt alſo — darüber kann nicht
der geringſte Zweifel beſtehen — außerordentlich
raſchlebig” und macht viel mehr Wandlungen
und Veränderungen mit, als auf einem anderen
rrodiſchen Gebiete zu verzeichnen ſind. Was
ge=
ſzern noch bewundert wurde, wird heute
ver=
veorfen, und was morgen als Neuheit geprieſen
vird, iſt vielleicht übermorgen ſchon überholt.
Um ſo vorſichtiger muß zu Werke gegangen
reerden, wenn der kommenden Hutmode die
rognoſe geſtellt werden ſoll; man darf nicht in
en Fehler verfallen, ſich durch dieſe oder jene
eleinigkeit täuſchen zu laſſen, die
möglicher=
veiſe nur eine „Eintagsſache” iſt, und muß
rirklich nur die bedeutſamen Anregungen
auf=
treifen, um in der Vorherſage nicht irregeleitet
zu werden.
Eines ſteht feſt: daß die Zeit des übergroßen,
in ſogar des großen Hutes, den wir während
ter letzten Monate im Vordergrunde fanden, bis
uf weiteres vorbei iſt, denn man ſagt ſich ganz
tichtig, daß eine große Form während der
kal=
ten Jahreszeit keine Berechtigung hätte und
an=
eſichts der oft wuchtigen Verbrämungen
unbe=
längt ſtörend wäre, ſo daß der kleine Hut als
enzig richtige und ſehr vorteilhafte Ergänzung
ter herbſtlichen und winterlichen Aufmachung
enzuſprechen ſein wird.
Ebenſo hat man — was die neuen
Mate=
malien anbelangt — eine völlige
Neuorientie=
nung zu beobachten, und es beſtätigt ſich, was
rnan eigentlich in Fachkreiſen ſchon längſt wußte:
daß die Wintermode im Zeichen des Samtes
ſehen werde, ohne daß aber die Popularität der
Eilzform den geringſten Abbruch erlitte.
Abge=
ſehen davon tauchen auch noch mancherlei
an=
ere (allerdings weniger bedeutende) modiſche
Unregungen auf, wie etwa der aus kräftigem,
ttlas=ähnlichem Bande verfertigte Hut oder die
orm aus einem neuen, ſchimmernden
Zellophan=
vewebe, und ſchließlich: der Hut aus Fell oder
diie mit Pelzwerk garnierte Form!
Wenn auch den kommenden Typen in
aller=
erſter Linie die eigenartige Form das
neu=
artige Gepräge gibt, verwertet man, doch auch
viele intereſſante Garnierungen, die ſich teils
als Kiele und Phantaſiefederngeſtecke, teils als
metalliſche Agraffen, teils als Bandſchlupfen,
gelegentlich als ſtiliſierte Samtblüten und
viel=
fach auch als Schnüre, Franſen und Quaſten
präſentieren.
Durch dieſe für die neue Mode bezeichnende
Eigenwilligkeit der Form und Garnierung iſt
eine vollkommene Umſtellung gegeben, die wir
am allerbeſten an Hand unſerer Bilder zu
be=
obachten vermögen, die unſeren Leſern über die
verſchiedenen modiſchen Ausdrucksformen, die
unſere Künſtler für ihre Ideen fanden,
Auf=
ſchluß geben ſollen.
Der neue Sporthut ſucht an den
eigen=
tümlichen „Jagd=Stil” Anlehnung, dem ſchon
vor ein paar Jahren beträchtliche Erfolge
be=
ſchieden waren. Allerdings ſehen die neuen
Formen inſofern anders aus, als ſie jede
Ueber=
triebenheit vermeidend, den einſeitigen
Auf=
chlag in dezenter Art unterſtreichen und die
rei=
zende Federkielgarnierung begünſtigen, deren
jugendlicher Stil die Frauen im Sturme
er=
obern wird. (Mittelbild der oberen Reihe.)
Die Frage, ob der ins Geſicht gerückte
Hut heuer moderner ſei als die aus der
Stirne getragene Form, iſt bisher
unentſchie=
den geblieben und ſoll auch nicht entſchieden
werden, weil nur eine Mode, die ſich nicht im
mindeſten „feſtlegt”, wandlungsfähig und
er=
freulich iſt und niemals ermüden kann!
Wir werden alſo die „Jägerhütchen” genau
ſo gerne ſehen wie die aus der Stirne
geſcho=
benen, vielfach mit hohem Aufſchlage verſehenen
Formen, deren Rand gelegentlich geteilt und zu
„Tüten, eingerollt wird, wie wir dies mit
un=
ſerer erſten Skizze vorſchlagen . . . Ein ſolcher
Filzhut, der mit einem Lackbande verſehen wird
das rückwärts geknotet erſcheint, hat etwas
Na=
türliches, Strahlendes, etwas, das dem ſchönen
Oval eines reizenden Geſichtchens einen
ent=
zückenden Rahmen gibt (Modell 1).
Da man ſich heuer mancherlei
Trachten=
motive zum Vorbild nimmt, darf es uns
nicht wundern, wenn unter anderem die
ruſ=
iſche Mode ihren Einfluß geltend macht,
ſ=
daß manche Hüte ihre Ableitung von den
deko=
rativen ruſſiſchen „Bauernkronen” nicht
ver=
leugnen können, ohne dabei aber im geringſten
gewagt oder theatraliſch zu wirken. (Das dritte
Modell der oberen Reihe iſt der Beweis dafür,
daß man es verſteht, Anregungen dieſer Art
ohne Uebertreibung zu verwerten.)
Bekanntlich beging man lange Zeit hindurch
den Fehler, die Hutmode derart zu
verallgemei=
nern, daß lediglich ganz beſtimmte Typen
ge=
ſchaffen und gelten gelaſſen wurden, die dann
eben „alle Welt” trug, ſo daß es ſchließlich auck
ſo weit kommen mußte, daß der Hut=Stil von
Mutter und Tochter durchaus der gleiche war;
nun aber beginnt man ſich eines anderen zu
be=
ſinnen und ſorgt auch für die „Jugendlichen”
indem man die allerliebſten, welligen „
Fall=
ſchirm=Hütchen” bringt, von denen man zwar
ſchon viel ſpricht, ohne daß das Publikum aber
wußte, was es ſich darunter eigentlich
vorzuſtel=
len habe . . . (Die erſte Zeichnung der unteren
Reihe ſoll nun den Schleier des Geheimniſſes
lüften und den für junge Mädchen beſtimmten
„Fallſchirm=Hut” in ſeiner entzückenden Anmut
vor Augen führen.)
Immer beſtimmter wendet ſich die
Aufmerk=
ſamkeit den einſeitigen Formen zu, die geſteppt
oder mit plaſtiſchen „Paſpeln” durchzogen
wer=
den (Mittelbild der zweiten Reihe).
Daß die Abendmode heuer auf Eigenart,
ſchönes Material und edle Garnierung bedacht
iſt, deutet darauf hin, daß ſich die günſtigere
Wirtſchaftslage auch in der Mode geltend zu
machen beginnt. Wir freuen uns daher der
feſ=
ſelnden „Kaſſetten=Hütchen”, deren obere Fläche
durch ein nach allen Seiten ausſtrahlendes
Fe=
derngeſteck bedeckt wird, das die maleriſche Folie
der abendlichen Aufmachung bildet (letzter
Entwurf).
Das Entzücken des Publikums gilt alſo dem
Ideenreichtum der neuen Hutmode, der die
Ge=
fahr der Monotonie, die gerade auf dieſem
Ge=
biete ſo oft ſchon unangenehm empfunden wurde,
durchaus zu bannen vermag!
Es gibt keine Frau, der es nicht unendliche
Freude bereitet, ihre Aufmachung durch jenes
bunte Allerlei zu bereichern, deſſen Wichtigkeit
ſie genau kennt und das ſie als unerläßliche
Bei=
gabe der kultivierten Kleidung zu ſchätzen weiß.
Gerade jetzt, da die Mode wieder eine „
weib=
lichere Note” erhalten hat und ſomit der
ſtren=
gen Sachlichkeit ein Ende bereitete, alſo
immer=
hin ein wenig verſpielt, ein wenig launenhaft
iſt, haben die Kleinigkeiten, von denen wir
heute ſprechen wollen, ganz beſondere
Berechti=
gung, was ſo weit geht, daß ſie letzten Endes
mehr bloß „Beigaben” ſind, als die ſie
ur=
iglich gedacht waren, ſondern hin und wieder
zu den wichtigſten Motiven der
Auf=
ing werden konnten.
enn man eine gutgekleidete Frau
betrach=
iſt man ſich oft nicht gleich klar darüber,
eigentlich den beſtrickenden Reiz und die
tverſtändlichkeit ihrer Eleganz ausmache,
wenn man ſich darüber Rechenſchaft zu
verſucht, wird man entdecken, daß es meiſt
die „Kleinigkeiten” ſind, die gewählten
Ge=
ſck und modiſche „Feinnervigkeit” verraten.
Man ahnt gar nicht, wie viele Dinge zur
Vervollſtändigung der Aufmachung notwendig
ſind, Dinge, die an ſich vielleicht unwichtig
erſcheinen, denen aber — als Teil des
Gan=
zen — größte Bedeutung zukommt.
Die „Mode der Kleinigkeiten” führt uns in
ein wahres Laybrinth, und wenn wir uns da
einigermaßen zurechtfinden wollen, müſſen wir
nur beobachten, was eine Frau braucht, um
von Kopf bis zu Fuß reſtlos gut gekleidet zu ſein.
Eine Modeſache, auf die jede Frau Bedacht
nimmt, iſt die richtige Kopfbedeckung,
denn hier handelt es ſich darum, den „
perſön=
lichen Stil” zur Geltung zu bringen, weil ein
Hut, der ſich nicht vollkommen mit der Note der
Trägerin deckt, der ſchlimmſte Fehlgriff wäre.
Unter den Nachmittagshüten der neuen
Jahreszeit gibt es ſo viel Abwechſelung, daß
wir dieſes Thema bei nächſter Gelegenheit
ein=
gehend erörtern werden; für heute aber ſoll nur
der Sport= und Strapaz=Hut erwähnt
werden, der (aus Velours in herbſtlicher
Schat=
tierung hergeſtellt) entzückend ausſieht. Ein
paar bunte Federchen und das obligate
Sport=
band ſind ſeine einzige Garnierung. Die
„Häher=Feder” wird übrigens in letzter
Zeit vielfach auch als Knopflochſchmuck
verwen=
det und nimmt ſich in dieſer Tragart (Skizze
links unten) höchſt reizvoll aus
Ebenſo wichtig wie der richtige Hut iſt die
„Umrahmung des Kopfes” in Form einer
vor=
teilhaften Verbrämung. Man zeigt in den
einſchlägigen Werkſtätten als beachtenswerten
Modevorſchlag die „wandernde”, d. h. die ab
nehmbare Verbärmung, die den großen
Vor=
teil bietet, ſowohl zum Mantel= als auch zum
Jackenkleide und gelegentlich zum Beſuchskleide
tragbar zu ſein. In dieſem Sinne iſt der ſogen.
„Krauſenkragen” und der dazugehörige
Doppel=
trichtermuff” (beide Stücke mit
quaſtenbeſchwer=
ter Schnur garniert) vorbildlich, wobei aber
darauf zu achten iſt, nur ganz flaches Fell (
Foh=
len u. dergl.) zu verarbeiten (Mitte oben)
Da die Garniturenmode heuer wahre
Triumphe feiern wird, dürfen wir auch in
die=
ſer Richtung überaus intereſſante
Zuſammen=
ſtellungen erwarten. Unter anderem gehört die
Verbindung von Samt und Fell zu den
An=
regungen, die wir für Kragen und Manſchetten
ſicherlich gerne aufgreifen werden (Bild 1 links).
Einen gewaltigen Aufſchwung hat die
Blu=
enmode genommen, die uns in allen
erdenk=
ichen Kaſak= und Schößel=Typen gezeigt wird
Die mit einem Waſſerfall und mit gebauſchten
Aermeln verſehenen Stücke (Bild) finden
unge=
teilten Beifall.
Auch der Gürtel iſt in den Brennpunkt des
modiſchen Intereſſes gerückt, und wenn nicht alle
Anzeichen trügen, dürfte das an ſich ganz
ein=
fache, vorne mit Schnüren gehaltene Lederband
die größten Erfolge erringen. Nicht ſelten
ver=
ſieht man die Enden der Schnur mit reizvollen
Metall= oder Holzmotiven, etwa mit kleinen
Schlittſchuh=Gehängen (ſiehe Bild Mitte rechts).
Eine ſehr ſympathiſche Bereicherung jedes
herbſtlichen Modells iſt ein
Anſteckſträuß=
chen; allerdings iſt es wichtig, zwiſchen jenen
Blüten, die für die Strapazaufmachung, und
jenen, die für die nachmittägliche Kleidung
be=
ſtimmt ſind, zu unterſcheiden. Zur
ausgeſpro=
chenen Modeblume des Winters wurde diesmal
die Chryſantheme in ihren prächtigen Farben
erklärt, während für ſportliche Kleider zu
Sträußen gebundene Blätter und Beeren (Mitte
links) bevorzugt ſind.
Da bekanntlich der erſte Blick, der eine Frau
ſtreift, dem Geſichte, der zweite aber den
Bei=
nen gilt, wollen wir auch die neue
Be=
ſchuhung nicht unerwähnt laſſen. Der
Stra=
pazſchuh iſt einfarbig und mit Lochbahnen
ver=
ſehen und hat ebenſo wie das nachmittägliche
(hin und wieder aus zwei Lederſorten
zuſam=
mengeſtellte) Modell die geſchloſſene
Halbſchuh=
form, während man als Abendſchuh ſchöne
San=
dalen ſchätzt und den Mittelſteg mit glitzernden
Kriſtallen beſetzt (Bild rechts oben). Entzückend
ind auch die neuen Hausſchuhe, deren
Fellgar=
nierung nicht nur ſehr gefällig, ſondern auch
warm und angenehm iſt.
Die moderne Handtaſche hat die Trapez=
Form, gleichviel, ob es ſich um ein ſportliches
Modell aus kariertem Material handelt, wie
wir es in der Mitte (links) zeigen, oder um
eine Abendtaſche mit in barocken Motiven
ein=
geſtickten Similiſteinen, wie ſie in der oberen
Skizze dargeſtellt wird. Zu einem derart
gar=
nierten Schuh und zu der entſprechenden Taſche
ſchlagen wir als Ergänzung einen halblangen
Abendhandſchuh vor, deſſen Strahlen
benfalls mit Steinen beſtickt werden.
Phantaſie=Schmucknadeln (etwa
Buchſtaben, Blüten uſw.) ſind heuer wieder
große Mode, und ſogar Haarſchmuck
ver=
ſpricht ſich erfolgreich durchzuſetzen.
Natürlich ſind auch die für kosmetiſche
Behelfe beſtimmten Kleinigteiten ſehr
eigen=
artig, ſo zum Beiſpiel die neue Puderdoſe,
deren Deckfläche eine kleine Uhr trägt (Skizze).
Gerade im Abwechſelungsreichtum und in der
Neuartigkeit der kleinen Dinge liegt jenes
„Ueberraſchungsmoment”, dem wir nicht
wider=
ſtehen können . . .!
Englands ausländiſche Kapitalanlagen.
wobei Zuweiſungen an Reſerven und Abſchreibungsrückſtellungen,
die ſich bei beſſerer Wirtſchaftslage ebenfalls zu erhöhen pflege,
Die Erkräge ſteigen wieder.
nicht berückſichtigt worden ſind. Eine Schätzung des engliſchen
England war einmal der Bankier der Welt. Nicht nur ein
ſehr großer Teil europäiſcher Handelstransaktionen wurde
kurz=
friſtig in London finanziert, ſondern britiſches Kapital ging auch
in großem Umfange in die Reichsgebiete und ins Ausland, um
dort die Erſchließung von Rohſtoffquellen und anderen Reſerven
der Weltwirtſchaft zu ermöglichen und als Entgelt dafür den
engliſchen Kapitalgebern ein beträchtliches jährliches
Zinsein=
kommen zu verſchaffen.
Die Umwälzungen des Weltkrieges und die kataſtrophalen
Wirkungen der Weltwirtſchaftskriſe haben das engliſche
Zinsein=
kommen aus ausländiſchen Kapitalanlagen ſcharf zurückgehen
laſſen. Immerhin iſt für 1934, für das ein anerkannter
Be=
arbeiter ausländiſcher Kapitalfragen, Sir Rob. Kindersley,
jetzt eine vorläufige Schätzung veröffentlicht, ein leichtes
An=
ſteigen der Zins= und Deviſenerträge engliſcher
Kapitalbeſitzer aus dem Auslande zu verzeichnen.
Danach beliefen ſich die Erträge für 1934 auf 158,3 Millionen Lſt.
im Vergleich zu 149.7 Mill. Lſt. für 1933, jedoch noch 168,7 Mill.
Lſt. 1931 und gar 230,9 Mill. Lſt. 1929. Die leichte Erhöhung
um 8,6 Mill. Lſt. gegenüber dem Vorjahr iſt zum größten Teil
auf die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen oder
Divi=
dendenerhöhungen von Wirtſchaftsunternehmen zurückzuführen.
Allein die höheren Einkünfte aus
Goldminengeſell=
ſchaften werden auf 1.5 Mill. Lſt. beziffert. Auch die
Roh=
ſtoffproduzenten, die an Vereinbarungen über
Produktionsbe=
ſchränkungen zur Hebung der Rohſtoffpreiſe beteiligt ſind, alſo
in erſter Linie Produzenten von Zinn, Kautſchuk und
Tee, konnten durch die vorteilhaftere Preisentwicklung beſſere
Ergebniſſe erzielen. Die Kapitalerträge derartiger
Geſellſchaf=
ten erhöhten ſich insgeſamt um 8 Mill. Lſt. auf 85,2 Mill. Lſt.,
Wirtſchaftsminiſteriums, die dieſe Poſten einſchließt, dürfte
da=
her mit einer Erhöhung des ausländiſchen Kapitaleinkommens
um 15 Millionen Lſt. auf 175 Mill. Lſt. nicht zu hoch gegriffen
ch
Die Erträge aus Auslandsanleihen haben
um eine Kleinigkeit gegenüber dem Vorjahr auf 61 Mill. Lſt.
vermindert und bleiben damit um 4.9 Mill. Lſt hinter den
Er=
trägen dieſer Gruppe im Jahre 1929 zurück. Die verminderten
Erträge aus Anleihen ſetzen ſich aus zwei Gruppen zuſammen,
nämlich Zinsausfällen durch Konverſionen (
Zins=
herabſetzungen) und Ausbleiben der Zinszahlungen
infolge von Deviſenſchwierigkeiten u. ä. Es wird
in dem Bericht von Sir Robert Kindersley feſtgeſtellt, daß ſich
1934 nur geringe Veränderungen aus dieſem
letz=
ten. Anlaß ergeben hätten, die durch Wiederaufnahme von
Zinszahlungen auf andere Anleihen wettgemacht wurden. Ebenſo
wurde für die Zinsausfälle durch Konverſionen mittels
Zinsein=
kommen aus neuen Anleihen ein Ausgleich geſchaffen.
Der Zukunftsausblick für die engliſchen Beſitzer
aus=
ländiſcher Kavitalanlagen iſt unter dieſen Umſtänden nicht
un=
günſtig. Keine weiteren Ausfälle im Schuldendienſt für
An=
leihen und teilweiſe beſſere Ertragsausſichten für ausländiſche
Unternehmen iſt die Vorherſage für die nächſte Zukunft. Es
wird jedoch noch lange dauern, bis Englands Kapitalerträge aus
Auslandsanlagen wieder in die Nähe der Vorkriegsziffern
kom=
men. Denn dafür iſt nicht nur eine Beſſerung der
Wirtſchafts=
verhältniſſe in den britiſchen Reichsgebieten erforderlich, die in
gewiſſem Grade zu verzeichnen iſt, ſondern dafür bedarf es mehr
einer allgemeinen gutfundierten Weltwirtſchaftsbelebung, die den
internationalen Güter= und Kapitalverkehr auf der Baſis
geſun=
der Nationalwirtſchaften wieder in Gang kommen läßt.
Vom Reichskarkell der Edelſteinbearbeiter.
Dieſer Tage fand in Idar=Oberſtein die
Vollverſamm=
lung des Reichskartells deutſcher
Edelſtein=
bearbeiter ſtatt, der als Beauftragter des RWM.
Miniſterial=
rat Bohle=Berlin beiwohnte. Die Beratungen wickelten ſich zum
Teil in ſehr erregten Ausſprachen ab, die damit endeten, daß der
Präſident des Reichskartells
Handelskammervor=
ſitzender Keßler=Idar=Oberſtein, ſein Amt niederlegte
und von der Führung des Verbandes zurücktrat. Das
Zwangs=
kartell der Edelſteinbearbeiter entſtand, vor etwa Jahresfriſt
aus der Notgemeinſchaft der Edelſteinbearbeiter, die als
Fach=
gruppe zur Ueberwindung der Kriſenerſcheinungen 1932 ins
Le=
ben gerufen worden war. Mit Hilfe des Zwangskartells hoffie
man unter Wahrung des Gemeinſchaftsgedankens ausreichende
Aufträge für die Edelſteininduſtrie hereinzuholen. Wenn auch
die Lieferungen für WHW.=Plaketten und die Belebung in dem
Diamantſchleifergewerbe eine Entlaſtung brachten, ſo konnte
in=
folge des Mangels an Auslandsaufträgen doch keine
allge=
meine Beſſerung eintreten. Eine Oppoſitionsgruppe
be=
anſtandete verſchiedene Beſchlüſſe der Verbandsführung und warf
vor, daß man jetzt zu Großbetrieben übergehe unter Verkennung
der ſozialen Lage der bisher ſelbſtändigen kleinen
Edelſteinbe=
triebe. Beanſtandet wurde auch die Gewährung des
Händlerzu=
ſchlags von 33½ Proz. Zum zweiten Kartellvorſitzenden wurde
ſchließlich Joſef Weis gewählt, während die Frage der
Neubeſet=
ung des Präſidentenpoſtens ſelbſt noch ungeklärt blieb. Die
Vollverſammlung nahm ferner einen Antrag auf Beſeitigung
des Mengenrabattes an.
Konkingenk für Roggen und Weizen.
Der Vorſitzende des
Getreidewirtſchaftsverban=
des Heſſen und Naſſau teilt mit: Ich mache hiermit
dar=
auf aufmerkſam, daß die Kontingente den Erzeugern
vorausſicht=
lich in voller Höhe ihrer Anmeldung bei dem zuſtändigen
Orts=
bauernführer vom Getreidewirtſchaftsverband zugeſtellt werden,
damit ſich dieſelben bezüglich Verkäufen in nichtkontingentiertem
Brotgetreide entſprechend einrichten. Die Kontingentsbeſcheide
werden den Erzeugerbetrieben im Laufe der nächſten Wochen,
ſpäteſtens am 25. Oktober 1935, zuſammen mit der zweiten Rate
Kontingentsmarken über den zuſtändigen Ortsbauernführer
zu=
geſtellt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe ſtellt ſich für den 25. September auf 102,4 (1913
100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (102,3) wenig verändert. Die
Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 103,7 (plus
0,1 v.H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,9 (plus 0,2
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,2 (unverändert).
Die Zinsſcheineinlöſung für die 4½proz. Reichsbahn=
Schuld=
verſchreibungen von 1931. Der Geldwert für den am 1. Oktober
1935 fälligen Zinsſchein Nr. 7 zu den 4½proz.
Schuldverſchreibun=
gen der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft vom Jahre 1931 (der
ſteuerfreien Reichsbahnanleihe 1931) wird berechnet mit 1 GM.
— 1 RM. Der Zinsſchein Nr. 7 wird vom 1. Okt. 1935 ab
koſten=
frei eingelöſt bei der Zentralkaſſe der Deutſchen Reichsbahngeſellt
ſchaft in Berlin, bei den größeren Kaſſen der
Reichsbahndirek=
tionen, bei der Deutſchen Verkehrskreditbank AG., Berkin, und
ihren Zweigniederlaſſungen ſowie bei ſämtlichen
Reichsbankan=
ſtalten und bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin
Deutſche Anſiedlungsbank. Die Deutſche Anſiedlungsbank,
die bekanntlich als Siedlungsträgerin für das ganze Reich
zuge=
laſſen iſt, erzielte in 1934 einen Reingewinn von 0,05 (0,001),
der ſich durch den Gewinnvortrag auf 0.14 (009) erhöht.
Hier=
aus werden 3 (—) Prozent Dividende verteilt. Auch die
Genuß=
rechtsinhaber erhalten 3 Prozent. Nach Dotierung der Reſerven
mit wieder 5 Prozent des Gewinnes und Verwendung von fünf
Prozent der Dividendenſumme zur Tilgung der Genußrechte
wer=
den 0,05 vorgetragen. — In 1934 hat die Bank rund 32 000
Mor=
gen der Beſiedlung zugeführt. — Die Ausſichten fürs
Geſchäfts=
jahr 1935 ſind zufriedenſtellend. Es iſt gelungen bisher eine
Fläche von rund 27 000 Morgen zu erwerben. —
Hauptverſamm=
lung am 10. Oktober.
Keine Verwendung des Wortes „Volk” in Firmennamen.
Entſprechend früheren Verlautbarungen des Werberats der
deut=
ſchen Wirtſchaft hat die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie= und
Handelskammern in einem Gutachten die Auffaſſung vertreten,
daß die Verwendung des Wortes „Volk” in Firmennamen ebenſo
abzulehnen ſei wie Firmenzuſätze „deutſch”, „national”, „
natio=
nalſozialiſtiſch”
und „vaterländiſch”. Nachdem im heutigen Staat
das Wort „Volk” wieder einen ethiſchen und ideellen Wert
erhal=
ten habe, ſei eine Anwendungsmöglichkeit nur für ganz beſonders
geartete Fälle gegeben, nämlich dann, wenn ſich eine Anwendung
dieſes Wortes aus Gründen des Geſamtwohls der deutſchen
Wirt=
ſchaft vertreten laſſe. Eine Verwendung aus Gründen der
Wirt=
ſchaftswerbung, die nicht dem Gemeinwohl zu dienen beſtimmt
ſei, müſſe grundſätzlich unterbleiben. Danach ſei auch die
Fir=
mierung „Volksbedarf” für ein Kleinpreisgeſchäft nicht zuläſſig.
Intereſſengemeinſchaftsvertrag Magirus=Humboldt=Deutz. In
den letzten Tagen iſt laut DHD. zwiſchen der C. D. Magirus
AG. Ulm, und der Humboldt=Deutz=Motoren AG., Köln, ein
In=
tereſſengemeinſchaftsvertrag zuſtande gekommen, bei dem die
Selbſtändigkeit der beiden Geſellſchaften völlig gewährt bleibt.
Der Magirus AG., die im Bau von Spezialwagen, beſonders auch
in Feuerlöſchgeräten, eine führende Stellung einnimmt, ſteht
durch dieſen Vertrag die große Ausfuhrorganiſation der
Hum=
boldt=Deutz=Motoren AG. zur Verfügung. Beide Firmen
beab=
ſichtigen, durch verſtändnisvolle Zuſammenarbeit den Bau und
die Entwicklung von Fahrzeugen mit Dieſelmotoren und mit
Mo=
toren für die Verwertung inländiſcher Brennſtoffe techniſch zu
fördern.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nach den etwas lebhafteren Vortagen ruhte das Geſchäft
zu Beginn der Berliner Wochenſchlußbörſe faſt vollſtändig.
Das hängt eines Teils mit der anſpannteren Lage am Geldmarkt
zuſammen, die bekanntlich zu einer Heraufſetzung des
Privatdis=
kontſatzes führte; andererſeits iſt es wieder im Hinblick auf Genf
zu eine
geren Beurteilung der europäiſchen Lage
ge=
neigt, und deshalb zurückhaltend. Das Kursniveau erwies ſich
jedoch als gut gehalten, da die aus der Induſtrie vorliegenden
Meldungen, ſo z. B. die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung
bei der Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg, die günſtige
Auf=
tragsentwicklung bei Borſig Maſchinenbau und günſtige Abſchlüſſe
im Felten=Guilleaume=Konzern einen guten Rückhalt boten.
In=
folge des äußerſt begrenzten Umſatzes kam für eine ganze Reihe
von Aktien eine Anfangsnotiz überhaupt nicht zuſtande. Nach
der ſtillen Eröffnung (wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, gelangten ca.
60 variable gehandelte Aktien nicht zur Erſtnotiz) erfuhr das
Ge=
ſchäft auch im Verlauf keine weſentliche Erweiterung. Die
Ten=
denz erwies ſich indeſſen als recht freundlich, da eher kleine
Käufe überwogen.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zum Wochenſchluß
ohne Anregungen und außerordentlich ruhig, Kursveränderuagen
von Belang traten nicht ein, die Kursfeſtſetzung war zumeiſt
durch den jeweiligen zufälligen Auftragseingang bedingt. Im
Verlauf trat eher eine leichte allgemeine Befeſtigung ein. JH.
Farben eröffneten 149¾ (149½) dann 150. Erdöl gut gehalten,
Scheideanſtalt 1 Prozent ſchwächer. Am Elektromarkt lagen
AEG. um ½ Prozent feſter; Licht u. Kraft waren zu dem um 2
Prozent erhöhten Abendbörſenkurs gut gehalten, dagegen
Geſ=
fürel und RWE. je ½ Prozent, Schuckert ½ Prozent leichter.
Montanwerte gleichfalls ſtill, Rheinſtahl etwas freundlicher,
des=
gleichen Stahlverein, während Harpener Anfangs ½,
Mannes=
mann ½ Prozent abbröckelten. Hoeſchwerke verloren 1 Prozent.
Von Kunſtſeide zogen Bemberg um ½ Prozent an, aber Aku un
½ Prozent leichter. Schiffahrtswerte kaum verändert.
Reichs=
bankanteile bei 174½ behauptet. Recht ruhig lagen ſämtliche
Maſchinen= und Motorenwerte, ebenſo Zellſtoffaktien. Es waren
an den Nebenmärkten an ſich kaum Veränderungen feſtzuſtelleg.
Auch der Rentenmarkt hatte ſehr wenig Umſätze, die
Kursent=
wicklung war nur knapp gehalten. Auch im Verlaufe blieb die
Börſe ohne Anregung und Sonderbewegung.
Geldumlauf und Zahlungsverkehr.
Mit der allgemeinen Belebung der wirtſchaftlichen Tätigket
in Deutſchland ſeit 1933 nimmt, wie das J.f.K. in ſeinem jün g
ſten Wochenbericht feſtſtellt, auch der Stückgeldumlauf langſan
wieder zu. Von dem tiefſten Stande Anfang 1933 bis zur Geger
wart (Monatsdurchſchnitt Auguſt) iſt der Umlauf an Note
und Münzen um rund 600 Millionen RM. oder 17
Prozent geſtiegen. Das Einkommen aus Loh=
und Gehalt hat ſich im gleichen Zeitraum u n
mindeſtens 28 Prozent, der Umſatz im Einzelha l
del um 26 Prozent erhöht. Die Erklärung dafür, doß
ſeit Anfang 1933 der Stückgeldumlauf weniger angewachſen inſ.
als es der Bewegung des Einkommens aus Lohn und Gehalt un
der Einzelhandelsumſätze entſprechen würde, kann zum Teil da0
rin gefunden werden, daß Anfang 1933 noch in gewiſſem Umfamn
Notenhorte vorhanden waren, die erſt im Laufe des Jahre;
1933 völlig aufgelöſt wurden. In den vergangenen Monaten en
ſprach die Steigerung des Geldumlaufes gegenüber dem
Vorjal=
dagegen mehr der Zunahme des Einkommens an Lohn und G=e
halt und der Einzelhandelsumſätze. Der Geldumlauf war rege:
Nillionen RM. (oder 3,7 Proz.), ſeit Augm
mäßig um 200—250
ſogar um etwa 350 Millionen RM. (6,3 Prozent) höher als vo
einem Jahr.
Zahlungsverkersumſätze in den wichtigſte
D
Giralnetzen hatten erſt im erſten Halbjahr 1933 den konjunkture=”
len Tiefſtand erreicht, obwohl ſich die gewerbliche Wirtſchaft s
dieſem Zeitpunkt bereits im erſten Aufſchwung befand. Vergleick
man die Bewegung der Zahlungsumſätze mit der einzigen
umfa=
ſenden Wertreihe, die für die Umſatztätigkeit in der gewerbliche!
Wirtſchaft verfügbar iſt, dem Bruttoproduktionswert der
Indu=
ſtrie, ſo ergibt ſich, daß ſich der induſtrielle Produktionswert ſe
Anfang 1933 weſentlich ſtärker erhöht hat als der Zahlungsun
ſatz. Dem Aufſchwung der induſtriellen Produktion folgte de
Umſatz in anderen Wirtſchaftszweigen (Verkehr, öffentliche Ve
waltung und Unternehmungen, Handel. Gewerbe und Handwern
nur zögernd. Die rein finanziellen Umſätze, die ſich beſonders
den Giroumſätzen der Reichsbank niederſchlagen, zeigten ſeit
Ar=
fang 1933 erhebliche Schwankungen, ohne daß eine entſchieder
Aufwärtsbewegung ſichtbar wurde. Dem Einfluß dieſer „ſtarren.
Elemente des Zahlungsverkehrs wird es auch zuzuſchreiben ſein
daß der gegenwärtige Stand der Zahlungsumſätze hinter dem
Mitte 1929 erreichten Höchſtſtand nur um etwa 20 Prozent zuu
rückbleibt, während der induſtrielle Produktionswert erſt wiede‟
70 Prozent des Standes von Mitte 1929 erreicht hat. Allerding”
ſind die Unterlagen über den bargeldloſen Zahlungsverkehr inſc.
fern lückenhaft, als Zahlungsüberweiſungen zwiſchen Kunden der
gleichen Kreditbank nicht allgemein ſtatiſtiſch erfaßt werden.
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Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 28. Sepy
Kohlrabi 5—
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.
Karotten 6—8, Gelberüben 8, Roterüben 8—10, Spinat 12—15
—10. Wirſin
—15 Weißkraut
Römiſchkohl 8—10, Rotkraut
3—10 Stangenbohnen 25—30, Buſchbohnen 20—25, Wachsbohne
30—35, Erbſen 40. Zwiebeln 8—10, Knoblauch 70—80, Tomate
15—20, Endivienſalat 6—10, Kopfſalat 8—10, Salatgurken 5—30
Blumenkohl 10—70. Rettich 5—10, Meerrettich 70—80; Speiſ
kartoffeln 4½; Pfirſiche 20—40, Brombeeren 30—35, Preißel
beeren 40—45, Tafeläpfel 20—35. Wirtſchaftsäpfel 10—15, Fall
äpfel 4—8, Tafelbirnen 20—25, Wirtſchaftsbirnen 10—15, 3
Süß
ſchen 18—20, Quitten 20, Trauben 20—35, Nüſſe 35—40:
rahmbutter 152—157, Landbutter 140. Weichkäſe 20—25. Hand
käſe 4—12, friſche Eier 11—14; Reh 60—120, Hahnen 100—120
Hühner 80—90, Enten 110—130, Tauben 50—60, Ziegenfleiſch 60)
aus
Aut
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die elſäſſiſchen Staatskaligruben förderten im Auguſt (vert
glichen mit Juli) an 12—16prozentigem Rohſalz 5546 (4958) To.
an 21prozent. Düngeſalze 9641 (8012), 26prozent 4586 (5488)
30—40prozent. 2417 (2216) To.. insgeſamt alſo 22 190 To. gege
20 674 To. im Vormonat. An Chlorkalium wurden 10 866 (9517)
Tonnen hergeſtellt
Die 1921 gegründete Societé Francaiſe de Remorquage ſu
le Rhin, die den Schleppdienſt zwiſchen Rotterdam, Dordrecht und
den Rhein=Ruhrhäfen betreibt, ſowie in Rotterdam und Duis
burg=Ruhrort Buros unterhält, wird ſich demnächſt mit der Com
pagnie Generale pour la navigation du Rhin, Straßburg,
fuſio=
nieren.
Geſtern wurde Gold im Werte von ungefähr 100 000 Pfund
Sterling zum Preiſe von 141,6 Schill, pro Unze fein am Londone:
Goldmarkt verkauft.
Berliner Kursbericht
vom 28. September 1935
Deviſenmarkt
vom 28. September 1935
Berl. Handels=Geſ, 111—
Deutſche Bank u. / 90.—
Disconto=Geſ.
90.—
Dresdner Ban
15.125
Hapag
Nordd. Llohd
16875
A. E. G.
39.25
Bahr. Motorenw. 123.75
C. P. Bemberg
107.875
Bergmann Elektr.
91.—
Berl. Maſch.=Bau 1115.50
Conti=Gummi 152.25
Deutſche Cont. Gasl127.50
Deutſche Erdöl 107.375
Meiet eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
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Frankfurter Kursbericht vom 28. September 1935.
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Sonntag, 29. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
SatAaul
Roman von Henrik Heller.
Nr. 268 — Seite 19
Es klang ſoweit ganz wohlmeinend und gutmütig, aber auf
bottes weitem Erdenrund macht ein Frauenzimmer dem anderen
gichts vor. Eva ſpürte in der ſachlich gleichmütigen Rede ſofort
den Stachel. Warum riet ihr Alberta Monk zu einer Penſion,
ſamit ſie in nette Geſellſchaft komme?
Die Oberſchweſter, wie übrigens das ganze Antonius=Haus,
puußte bedauerlicherweiſe ganz genau, daß Eva den letzten
Ur=
ſaub zu einer ausgedehnten und recht anſtrengenden
Alpenwan=
derung in Geſellſchaft Dr. Funks benutzt hatte. Angeblich waren
ſe ja nur zufällig da und dort zuſammengetroffen, — eine
durch=
ihtige, doch allſeits reſpektierte Lüge, — aber dieſe drei kurzen
Wochen vom letzten Jahre waren noch ſo merkwürdig nahe,
die endloſen Sommertage auf kahlen Almweiden, hoch über
Dör=
fern und Menſchen, die langen Wanderungen über weiße
Schnee=
ſelder und ſanft geneigte Hänge, die rot waren von Alpenroſen,
als ſei der Widerſchein der abendlich flammenden Gipfel dort
haften geblieben, — die ſtillen hellen Nächte in den Hütten und
die kühlen dämmernden Morgen, da ſie, kaum angekleidet, die
hloßen Füße im taunaſſen kurzen Gras, durch Funks Glas die
ſautlos kletternden Gemſen im Gewände beobachtete.
„Ich werde doch lieber den ſpäten Termin wählen”, ſagte
Eva alſo gerade ſo gedehnt und ſachlich wie ihre Vorgeſetzte. „Die
Tage ſind ja dann wohl ſchon ziemlich kurz, aber das Wetter
bietet dafür mehr Verlaß. „Ich will wiederum in die Berge, ein
bißchen kraxeln . . .
Sie lächelte und ſchaute unverhohlen auf
die behäbige Geſtalt der anderen. „Aufwärtsrennen mit einem
ſuckſack aufm Buckel, ein Schinkenbrot und etwas kalten Tee
zum Abendeſſen und dann auf bloßem Strohſack ſchlafen. Sie
ſollen das auch einmal verſuchen, Frau Oberin.”
Die hatte den blonden Kopf vorgeneigt und trug bereits Eva
Kreuzbergs Urlaubstermin ein.
„Wenig Ausſicht”, gab ſie geruhſam aus achtzig Kilo
Lebend=
gewicht zurück. „Das iſt nichts für meinen Jahrgang und für
mein Gewicht, das iſr überhaupt kein Programm für Leute, die
zu leben verſtehen, meine Liebe. Sie neigen ſtark dazu, ſich alles
recht unbehaglich zu machen.” Sie legte die Feder hin und
ver=
ſchränkte die Hände. „Na, alſo viel Vergnügen für Ihre geplante
Bergtour. Wenn Sie vielleicht bis in die Dolomiten gelangen,
möchte ich Ihnen aber doch raten, wenigſtens für ein paar Tage
in Menſchenregionen abzuſteigen, ins Grödner Tal oder nach
Cortina, Bekannte begrüßen . . ."
Fiele mir ein! dachte Eva, die Tür hinter ſich zuziehend,
ausgerechnet nach Cortina! Mislap wollte dort den Urlaub
ver=
bringen, er hatte es letzthin geſprächsweiſe erwähnt. Mit ſeinem
Auto wollte er hinfahren.
Es war ſchrecklich dunſtig auf dem Korridor, draußen im
Garten hatte eine Schweſter ein Dutzend Kinder in den dünnen
Schatten einer jungen Baumgruppe geführt und zählte ſie aus:
Ich und du — und Müllers Kuh — und Müllers Eſel —
„Das bin ich”, ſagte es neben Eva, gleichzeitig zog Dr. Funk
ſte mit geſchwindem Griff in die Deckung eines Pfeilers. „
Klei=
nes, wo ſteckſt du? Ich ſuche dich ſchon die ganze Zeit.”
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„Ich war bei der Monk — wegen des dummen
Urlaubs=
termins, ſie fährt nicht weg, bevor ſie nicht alles hinter ſich
feſt=
genagelt hat. Ich habe mich alſo für Ende Auguſt bis Mitte
Sep=
tember entſchieden . . ."
„Wollen wir heute miteinander ausgehen? Im Prater zu
Abend eſſen? Ich fühle mich in den letzten Tagen ſo einſam wie
eine unverſtandene Frau. Du wirſt mich ein bißchen tröſten,
nicht wahr?‟
„Gewiß”. Evg lugte unruhig über ſeine Schulter nach der
Tür der Oberin. „Es iſt dir doch recht, Paul?‟
„Was, Maus?"
Der Urlaubstermin: „Ende Auguſt bis Mitte September.”
„Recht!” ſagte Dr. Funk achſelzuckend. „Das iſt ja nicht ſo
eine große Affäre, dieſe lumpigen drei Wochen Ferien, — die
gehen ſchnell vorbei. Schließlich kommts darauf an, wie man die
übrigen neunundvierzig Wochen im Jahr verbringt. Eine
Pſy=
choſe iſt das mit dem Urlaub. Uns gehts doch gottlob nicht ſo
ſchlecht, Kleines — was? Wir haben doch auch ſo zwiſchendurch
fröhliche Stunden. Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen,
drum ſchau jetzt endlich mich an, anſtatt nach der Tür dort und
gib mir einen richtigen Kuß, ſtatt dieſes dünnen Erſatzfabrikats
von vornhin.”
Eva lief ihm aber feige davon — Paul gerade vor Albertas
Büro zu küſſen, ſchien ihr tollkühn. Sie gelangte etwas außer
Atem in ihr ſpärlich möbliertes Zimmer hinauf und ſah gleich
darauf Dr. Funk durch den Garten dem Tor zugehen. Er hatte
den weißen Kittel abgelegt und ging ohne Hut, eine Mappe
unter den Arm geklemmt, mit lang ausgreifenden, geſchwinden
Schritten, die dem ganzen Körper etwas Schwunghaftes,
Kraft=
volles gaben, davon.
Eva ſtand da, die Hände auf das heiße Holz des
Fenſter=
rahmens geſtützt, ihre Augen wanderten zärtlich und ein bißchen
vorwurfsvoll mit ihm. Wie eine Mutter, die ihren
ungebärdi=
gen und geliebten Jungen nachſchaut, ſtand ſie da. Großer Gott,
er rannte ſchon wieder einmal aus dem Haus, wo ers doch
abſo=
lut nicht durfte! Der Anſtaltsleiter war in der Stadt, und es
beſtand die Vorſchrift, daß zumindeſt ein Arzt anweſend ſein müſſe,
eine Vorſchrift, die triftiger Gründe nicht entbehrte.
„Du haſt dich heute ſchon wieder gedrückt, Paul”, ſagte Eva
aus ſolchen Erwägungen heraus tadelnd, als ſie zur feſtgeſetzten
Stunde bei der Endſtation der Straßenbahn mit Dr. Funk
zuſam=
mentraf, um in die Stadt zu fahren. Wie ſich’s gehörte,
war=
tete er bereits, als ſein Mädchen von ihrem Berg herunterſtieg.
Er trug noch denſelben hellen, weitgeſchnittenen Flanellanzug
vom Vormittag und war ohne Hut, nur die Mappe fehlte. „Du
wirſt dir noch ernſte Unannehmlichkeiten ſchaffen, der Chef
ver=
ſteht in ſolchen Sachen keinen Spaß.
„Reizend ſiehſt du aus”, gab er zurück, „du ſollteſt immer
Weiß tragen
„Wohin biſt du eigentlich vorhin ſo haſtig gegangen?” fragte
Eva.
„Erſt geradeaus, etwas links, eine kleine Kurve und dann
der Naſe nach gegen Weſten”, übermütig wies er mit
ausgeſtreck=
ter Hand die Richtung. „Hopp, lauf, Kleines, ſonſt fährt uns der
Wagen davon.”
Sie erreichten aber die Straßenbahn, die nahezu ohne
Paſſa=
gire durch die ſommerliche Kaſtanienallee dem Dunſt der Stadt
entgegenfuhr, noch ganz gut. Es ging auf acht, aber der Tag
nahm kein Ende in dieſer Jahreszeit, kaum daß die Sonne auf
den weißen Villenmauern blaſſer erſchien und die Schatten unter
den Bäumen tiefer. Funk hatte das Schiebefenſter
herunter=
gelaſſen und ſich neben Eva geſetzt, von wo er mit zufriedenen,
ruhigen Augen auf die ſchön gepflegten Gärten ſchaute. Er ſah
aus wie ein Mann, der ein gutes Tagewerk hinter ſich gebracht
hat und nun gewillt iſt, die ſelbſtbeſtimmte Belohnung dafür
ein=
zuheimſen.
„Ich bin”, ſagte er, Evas Blick ſpürend, „müde, hungrig und
erfreulich unternehmungsluſtig”, und lachte.
Sie gab keine Antwort. Die Elektriſche fuhr ſchnell bergab,
die Gärten am Straßenrand wurden kleiner und ſtaubiger, die
Häuſer höher und das Gebrüll der Autohupen nahm zu. Sie
waren beide froh, daß ſie am Praterſtern endlich aus der
Sar=
dinenſchachtelenge herausdurften, als aus der halben Dämmerung
die bewegten Lichter der Budenſtadt glitzerten und das Dröhnen
der großen Muſikautomaten, die vielfältigen Klänge der
Laut=
ſprecher eine heitere Gaſſe in den nüchternen Großſtadtlärm riſſen.
„Ich hab das gern”, meinte Paul behaglich, Evas Arm
nehmend. „Schau, wie viele Privatwagen vor dem „Eisvogel”
parken‟. Er ging unbekümmert unter den biertrinkenden
Chauf=
feuren herum und muſterte die Autos. „Siehſt du, das ſind
lau=
ter Leute, die nicht viel fragen, wenn ſie ſich einen vergnügten
Abend machen wollen.”
„Komm doch, Paul”, drängte Eva ungeduldig. Sie ſtand
ein=
gezwängt vor der breiten Pforte des hellbeleuchteten
Reſtaura=
tionsgartens, wo eine Damenkapelle muſizierte. Es waren
durch=
wegs feſche, möllige Mädels in weißen Kleidern, die klaſſiſchen
blauen Schärpen quer über der Bruſt, und ſie ſpielten mit Schmiß
und Verſtändnis ein altes Zigeunerlied: „Oh, roſa bimba”
ſpielten ſie — „Oh. Roſenknoſpe —
Der junge Arzt kam lachend aus dem regellos
zuſammen=
geſchobenen Autohaufen heraus. „Was fangen wir zuerſt an?‟
erkundigte er ſich. „Kino, Nein, das iſt zu ernſthaft für einen
Sommerabend wie dieſen — komm, wir gehen zuerſt in den
Fortunapalaſt.”
Er zog ſie in eine hausgroße offene Bude, in der eine Menge
junger Leute mit verwegen ſitzenden Kappen auf dem Kopf und
Spielmarken zwiſchen den hart zuſammengepreßten Lippen etliche,
von einer wohlwollenden Polizei als „Geſchicklichkeitsmeſſer”
hin=
genommene, aber beängſtigend an Pferdchen und Roulette
gemah=
nende Spieltiſchchen umdrängte.
Eva war heiß und munter geworden und verlangte nach
Be=
wegung. Nicht ohne Mühe lotſte ſie ihren widerſtrebenden
Lieb=
ſten, der wie die meiſten Männer für Spiel etwas übrig hatte
und gegenwärtig bereits damit beſchäftigt war, den
Mechanis=
mus dieſer ſo exakt arbeitenden Maſchinerie zu ergründen,
wie=
der über die hölzerne Freitreppe hinab. Nacheinander raſten
ſie auf dröhnenden Holzſtraßen über ſchwindelnde Kurven in
Höhen und Tiefen und dampften unter Vorſpann eines
feuer=
ſpeienden Drachen in heiße Grotten, wo Zwerge hämmerten und
klappernde Skelette an geſpenſtiſchen Bäumen baumelten.
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Seite 20 — Nr. 268
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