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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 254
Sonntag, den 15. Geptember 1935 197. Jahrgang
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Darmſtädter und Natonalbani. Fernſprecher 1.
Feierſtunde der jungen Generation.
Der Appell der Hiklerjugend und des Jungvolkes in Nürnberg. — Der Führer ſpricht zur Jugend.
„Wir wollen uns ſtark machen!”
DNB. Nürnberg, 13. September.
Noch nach Stunden gellen uns die Ohren, wenn wir hinter
dem Führer durch das kilometerlange Spalier der Menſchen durch
die Nürnberger Straßen fahren. Dieſe Spalierfahrten durch
ju=
belnde Menſchenmengen ſind uns nichts Neues, und doch ſind ſie
jedesmal ein Erlebnis, weil ſie in jeder Stunde eine neue
Beſtäti=
gung ſind für dieſe ſo unerhörte und beiſpielloſe Einheit von
Fführer und Volk. Wo in anderen Ländern würden Menſchen Tag
für Tag 10 und 12 Stunden ſtehen, um einen Augenblick lang
ſeinen Mann zu ſehen und ihm ihr Herz darzubringen?
Dieſe Fahrt am Samstag früh hinaus zum Stadion, wo die
Hitlerjugend traditionell ihren großen Appell abhält, war wieder
wie das Fahren auf einem Meere. Woge um Woge trug uns
wei=
ter, lebendige Wogen aus gläubigen Menſchen.
Am Eingang zum Stadion begrüßte der Reichsjugendführer
Baldur von Schirach den Führer und geleitete ihn zu der Tribüne.
Dann meldete er: „50 000 Mann HJ. und Jungvolk im
Nürnber=
ger Stadion angetreten.”
Wir kennen dieſes Bild aus früheren Jahren, aber uns iſt,
als ob es von Jahr zu Jahr ſchöner, geſchloſſener und
diſziplinier=
ter werde.
Wir erinnern uns noch jener Stunde im Jahre 1933, als die
Begeiſterung dieſer Jugend alle Schranken hinwegſchwemmte und
der Führer eine Viertelſtunde lang und länger nicht zu Worte
kommen konnte. Heute ſteht dieſe Jugend ſtramm ausgerichtet in
muſtergültiger Ruhe da und erſt das Kommando „Rührt euch”
gibt die Bahn frei für ihre Gefühle und ihre Begeiſterung.
Um den Führer herum ſtehen gruppiert der Stellvertreter
des Führers, Stabschef Lutze, Reichsführer SS. Himmler,
Reichs=
organiſationsleiter Dr. Ley, Reichsleiter Bormann und
Reichs=
kriegsminiſter v. Blomberg, dahinter die Gauleiter und höheren
SA.= und SS.=Führer. Die Gebiets= und Obergebietsführer der
HJ. ſind mit Stabsführer Lauterbacher an der Spitze angetreten.
Das geſchloſſene braune Rund des Stadions wird vor uns links
und rechts unterbrochen von zwei breiten Bahnen, auf denen die
Jungvolktrommler mit ihren großen Landsknechtstrommeln ſitzen,
ſie leuchten blau, rot, grün, gelb, ein wunderbares Bild
Die Stimme eines Sprechers hallt über das Feld: Das große
choriſche Spiel der Hitlerjugend ,Bekenntnis derJugend‟
von Wolfgang Brockmeier hat ſeinen Anfang genommen, das aus
Stil und Art der Jugend geboren wurde. Sprecher wechſeln mit
Sprechchor, choriſchen Liedern und Fanfaren: Hier wächſt genau
ſo wie beim Arbeitsdienſt neues kultiſches Gut, entwickelt ſich der
neue Stil deutſcher Feierſtunde.
Wir hören die Sprecher:
„Was uns ward übergeben,
wir wollens rein erhalten,
daß wir aus unſerem Leben
des Volkes Sein geſtalten!”
Und ein anderer Sprecher:
„Wir ſchreiten eng zuſammen
den Weg, den Gott uns zeigt,
bis rein zus unſeren Flammen
das künft ge Deutſchland ſteigt!“
Der Chor ſetzt mit dem neuen Fahnenlied ein:
„Unter der Fahne ſchreiten wir,
unter der Fahne ſtreiten wir
unter der Fahne ſauſendem Schwung
wagen wir alle nach vorwärts den Sprung!”
Und noch einmal der Schwur an die Fahne:
„Fahne, die ſich dir verſchrieben,
bleibe ſtets in deinem Bann.
Unſer Leben, unſer Lieben,
Alles Sein gehört dir an.
Wo du gehſt.
Da gehen wir,
wo du ſtehſt,
beſtehen wir,
und du wirſt nicht fallen,
eh’ nicht von uns allen
auch der Letzte fiel.”
artigen Weiſe ſchließt die Stunde. Zu Beginn des Vorſpieles ſind
Fahnen herausgetragen worden zum Rund.
Reichsjugendführer Baldur von Schirach
hielt nun folgende Anſprache:
Mein Führer!
Als ich Ihnen, mein Führer, vorhin meldete: „50 000
Jung=
volk und Hitlerjugend im Stadion zu Nürnberg angetreten”, da triutfeſten, ſondern den wetterfeſten jungen Mann, den harten
hätte ich ebenſo gut ſagen können: „Hier ſteht vor Ihnen die ganze
junge Generation unſeres Volkes‟. Denn ſie, die hier in dieſem ten, nicht darauf, wieviel Nächte er durchzubummeln vermag, ſon=
Stadion verſammelt ſind, ſind nur ein kleiner Bruchteil, eine dern wieviele Kilometer er marſchieren kann. Wir ſehen heute
Abordnung der ganzen Jugend Ihres Reiches, mein Führer.
einſt bis zur Staatsjugend von heute iſt ein weiter Weg geweſen,
und es ſind viele Opfer an Mühe und Arbeit gebracht worden
von allen, die hier in dieſem Stadion ſtehen, bis zu dieſem Tage.
Aber es iſt nicht die Gewalt der Zahl, die uns beſchäftigt und er= anderes als es die Vergangenheit gewünſcht hat.
greift. Das Koſtbarſte, das dieſe Jugend in ihrem Kampfe ſich
er=
rungen hat, das iſt dieſe Kameradſchaft ohne Wenn und Aber, das
iſt dieſe — ich möchte ſagen — neue Geſellſchaftsordnung, die kein
arm und kein reich kennt, die uns alle zu einer gläubigen
Gemein=
ſchaſt von Kameraden gemacht hat.
Wenn wir hier auf dieſe fröhliche Jugend blicken, ſo ſehe ich hen= auf das unſer Volk nicht an den Degenerationserſcheinungen
aber unter ihnen 21 bleiche Geſichter jener toten Kameraden, der Zeit zugrunde geht.
die geſtorben ſind und ſich geopfert haben, damit wir in ſolcher
Der Fackelzug der Politiſchen Leiter aus Deutſchlands Gauen
vor dem Führer. — Der Führer grüßt die Politiſchen Leiter.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Kameradſchaft leben können. Dieſe Kameraden, mein Führer, ſie
ſind im Glauben an Sie geſtorben. Die ganze Jugend Deutſchlands
lebt in dieſem gleichen Bekenntnis. Wir haben an dem heroiſchen
Beiſpiel dieſer unſerer Beſten gelernt und erfahren, daß die Treue
zu Ihnen das Tor iſt zu unſerer Unſterblichkeit.
Mein Führer! Dort oben ſtehen die Fahnen, die von einem
großen Teil dieſer Jugend in einem Marſch, der teilweiſe über vier
Wochen gedauert hat, durch Deutſchland getragen wurden. Dieſer
Marſch wurde von uns der Adolf=Hitler=Marſch der deutſchen
Jugend genannt. Denn er iſt der Ausdruck des Wollens und
Seh=
nens des ganzen jungen Deutſchlands. Wir alle, Millionen und
Millionen, wir tragen in unſeren Händen Ihre Fahnen. Wir
tra=
gen ſie durch das ganze Deutſche Reich zu Ihnen und mit dieſen
Fahnen unſere Herzen und mit unſeren Herzen unſere Treue zu
Ihnen, unſere Liebe zu Ihnen, und unſeren Gehorſam zu Ihnen.
Adolf Hitler, unſer Führer, Siegheil, Siegheil, Siegheil!
Als der Führer vortritt, ſcheint es zunächſt, als ob der Jubel
kein Ende nehmen wollte. Aber eine Handbewegung ſchneidet ihn
ab und ſchafft Ruhe. Das iſt das Wunder der Diſziplin. Nun ſprach
Deutſche Jugend!
der Führer.
Zum dritten Male ſeid Ihr zu dieſem Appell angetreten.
Ueber 54 000 Vertreter einer Gemeinſchaft, die von Jahr zu Jahr
größer wurde. Das Gewicht derer, die Ihr in jedem Jahre hier
verkörpert, iſt immer ſchwerer geworden. Nicht nur zahlenmäßig,
nein, wir ſehen es: wertmäßig. Wenn ich mich an den erſten
Appell zurückerinnere und an den zweiten und dieſen heutigen da=
Das Lied „Heilig Vaterland” mit ſeiner wuchtigen choral= mit vergleiche, dann ſehe ich dieſelbe Entwicklung, die wir im
ganzen anderen deutſchen Volksleben heute feſtellen können: Unſer
Volk wird zuſehends diſziplinierter, ſtraffer und ſtrammer, und
die Jugend beginnt damit. (Beifall.) Das Ideal des Mannes auch
in unſerem Volk iſt nicht immer gleich geſehen worden. Es gab
Zeiten, ſie liegen ſcheinbar weit zurück und ſind uns faſt
unver=
ſtändlich, da galt als das Ideal des jungen deutſchen Menſchen
der ſogenannte bier= und trinkfeſte Burſche.
Heute, da ſehen wir mit Freude nicht mehr den bier= und
jungen Mann. Denn nicht darauf kommt es an, wieviel Glas Bier
er zu trinken vermag, ſondern darauf, wieviel Schläge er aushal=
Der Weg von der kleinen ringenden Jugendgemeinſchaft von uicht mehr im damaligen Bierſpießer das Ideal des deutſchen
Volkes, ſondern in Männern und Mädchen, die kerngeſund ſind,
die ſtraff ſind.
Was wir von unſerer deutſchen Jugend wünſchen, iſt etwas
In unſeren Augen, da muß der deutſche Junge der Zukunft
ſchlank und rank ſein, flink wie Windhunde, zäh wie Leder
und hart wie Kruppſtahl.
(Stürmiſcher Beifall.) Wir müſſen einen neuen Menſchen erzie=
(Fortſetzung auf Seite 2. erſte Spalte.)
„Die amerikaniſche Regierung bedauerk”
DNB. Waſhington, 14. September.
Staatsſekretär Hull drückte dem deutſchen Geſchäftsträger
Dr. Kudolf Leitner im Staatsdepartement das Bedauern der
amerikaniſchen Regierung über das Urteil des
Richters Brodſky im Prozeß wegen der
kommuni=
ſtiſchen Ausſchreitungen auf der „Bremen” aus.
Der Staatsſekretär fügte hinzu, daß Brodſkys Ausführungen
keineswegs die amtliche Haltung der amerikaniſchen Regierung
darſtellten.
Immun gegen das roke Giff.
Es iſt ganz gewiß nicht ſo, wie vielleicht etliche meinen
könnten, daß für uns begründeter Anlaß beſtehe, dem
Bolſche=
wismus erneut und mit aller Schärfe vom Nürnberger
Partei=
tag aus den Kampf anzuſagen. Deutſchland iſt gegen das rote
Gift immun! Das hat Reichsminiſter Dr. Goebbels feſtgeſtellt,
das iſt zudem eine Binſenwahrheit, gegen die anzulaufen auch
das uns übelwollende Ausland bereits aufgegeben hat, zumal es
ſelbſt die bolſchewiſtiſche Pranke in ſeinem Nacken fühlt. Denn
was ſich jenſeits unſerer Grenzen abſpielt, das iſt mehr als
ein leichtes, unbedeutendes bolſchewiſtiſches Geplänkel, das ſind
bereits ſcharfe Vorhutkämpfe der roten Hauptmacht, deren
Gene=
ralſtab auf dem Moskauer Kominternkongreß bei der
Parole=
ausgabe ſo deutlich geworden iſt, daß ſelbſt die eifrigſten
fran=
zöſiſchen Verfechter des Bündniſſes mit Sowjetrußland nervös
und unruhig geworden ſind. Wenn von Nürnberg aus mit dem
bolſchewiſtiſchen Syſtem auf das ſchärfſte abgerechnet wurde, dann
geſchah das weniger, um das deutſche Volk, ſoweit es das noch
nicht gewußt haben ſollte, nachträglich über die durch Adolf
Hitler und den Nationalſozialismus gebannte und überwundene
bolſchewiſtiſche Gefahr aufzuklären, ſondern mehr den
euro=
päiſchen Völkern vor Augen zu halten, was der Bolſchewismus
iſt, was er will und welches Schickſal den Nationen droht, die
entweder die rote Gefahr in ihrer ganzen Größe nicht erkennen
wollen oder aber ſich ſelbſt für ſtark genug halten, um das Gift
verdauen zu können.
Hier aber liegt der große Irrtum. Immun ſind nur
die=
jenigen Völker, die in ſich geſchloſſen und entſchloſſen nach außen
hin dem Bolſchewismus gegenübertreten. Das iſt die Lehre des
Nürnberger Parteitages ſchlechthin, der ein Spiegelbild des
ge=
einten und vereinten deutſchen Volkes iſt, das ſich glücklich ſchätzt,
unter der Führung Adolf Hitlers einem Schickſal entronnen zu
ſein, unter dem es ungleich ſchwerer gelitten hätte als das bei
dem verhältnismäßig primitiven ruſſiſchen Volk der Fall iſt.
Goebbels, Darré, Frank, Wagner und in erſter Linie vor allem
der Führer haben auf dem Parteitag keine Gelegenheit
vorüber=
gehen laſſen, auf die ruſſiſche Tragödie hinzuweiſen, in der der
jüdiſche Bolſchewismus die Hauptrolle ſpielt.
Was würden wohl die franzöſiſchen Bürger ſagen, wenn
eines Tages in ihren Städten und Dörfern der Tſchekiſt mit dem
rauchenden Revolver herumtoben, die Bauern „kollektiviſieren”
und den geſamten Beſitz enteignen würde? Würde der Engländer
den Bolſchewismus auch dann noch ſo kühl betrachten wie heute,
wenn eines Tages die Völker ſeines Kolonialreiches das
blut=
rote Bolſchewiſtenbanner entfalten und überall ihre
Sowjet=
republiken ausrufen, die natürlich nur, wie z. B. in China,
unter unerhörten Blutopfern des engliſchen Volkes ausgetilgt
werden könnten.
Man mag über die bolſchewiſtiſche Gefahr hin= und
her=
ſtreiten, niemand in Europa wird ihre Größe leugnen können.
Auch die nicht, die ſich zu Gefolgsmannen der Kremlmachthaber
im wahrſten Sinne des Wortes erniedrigt haben. Aber niemand
wird auch abſtreiten können, daß ganz Europa heute einem
bolſchewiſtiſchen Blutſumpf gleichen würde, wenn Deutſchland
die rote Gefahr nicht gebannt hätte. Mag man es auch offen
nicht zugeben, der Zeitpunkt kommt, an dem das Ausland dieſe
hiſtoriſche Tatſache anerkennen muß. So geſehen, iſt der in
ſeinem Aeußern gewaltige Nürnberger Parteitag eine europäiſche
Angelegenheit. Denn in Nürnberg ſind die Giſte gezeigt
wor=
den, die in Moskau tauſendfach gebraut und auf ebenſo vielen.
Kanälen in die europäiſche Blutbahn geſpritzt werden. Gegen
dieſe Gifte iſt Deutſchland immun, nicht aber das übrige Europa.
Es kann ſich aber gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr ſchützen, wenn
es ſich zu einer vernünftigen und fruchtbringenden
internatio=
nalen Zuſammenarbeit bekennt und wenn es vor allem auch die
Kraft aufbringt, die bolſchewiſtiſchen Keimherde im eigenen
Lande auszutilgen. Der nationale Selbſterhaltungstrieb ſollte
wohl dieſe Kraft
ge fördern.
Seite 2 — Nr. 254
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Wir reden nicht, ſondern wir handeln. Wir haben es
unter=
nommen, dieſes Volk durch eine neue Schule zu erziehen, ihm eine
Erziehung zu geben, die ſchon mit der Jugend anfängt und
nim=
mer enden ſoll.
Von einer Schule wird in Zukunft der junge Mann in die
andere gehoben werden. Beim Kind beginnt es und beim alten
Kämpfer der Bewegung wird es enden. Keiner ſoll ſagen, daß
es für ihn eine Zeit gibt, in der er ſich ausſchließlich ſelbſt
über=
laſſen ſein kann. Jeder iſt verpflichtet, ſeinem Volke zu dienen,
jeder iſt verpflichtet, ſich für dieſen Dienſt zu rüſten, körperlich
zu ſtählen und geiſtig vorzubereiten und zu feſtigen.
Und je früher dieſe Vorbereitungen anfangen, um ſo beſſer.
Wir werden nicht in der Zukunft 10 oder 15 Jahre in der
deut=
ſchen Erziehung verſäumen, um ſpäter gutmachen zu müſſen,
was vorher leider ſchlecht geworden iſt. Unſere Abſicht und
unſer unerſchütterlicher Wille iſt es, daß wir ſchon in die Herzen
der Jugend den Geiſt hineinbringen, den wir im großen
Deutſch=
land als den allein möglichen und für die Zukunft erhaltenden
ſehen möchten und ſehen wollen. Und wir wollen das nicht nur,
wir werden es durchführen. Und Ihr ſeid ein Ausſchnitt dieſer
Entwicklung, viel ſtraffer und viel ſtrammer als vor drei
Jah=
ren. Und ich weiß, es wird in den nächſten Jahren immer und
immer beſſer werden. Es kommt eine Zeit, da wird das deutſche
Volk mit einer hellen Freude auf ſeine Jugend ſehen, da werden
wir alſo ganz ruhig, ganz zuverſichtlich in unſere alten Tage
hineingehen in der tiefinnerſten glücklichen Ueberzeugung, in dem
glücklichen Wiſſen: Unſer Lebenskampf iſt nicht umſonſt. Hinter
uns da marſchiert es ſchon nach. Und das iſt Geiſt von unſerem
Geiſte, das iſt unſere Entſchloſſenheit, unſere Härte, das iſt die
Repräſentation des Lebens unſerer Raſſe. (Stürmiſcher Beifall.)
Wir werden uns ſo ſtählen, daß jeder Sturm uns ſtark
findet. Wir werden aber auch nie vergeſſen, daß die
Geſamt=
ſumme aller Tugenden und aller Kräfte nur dann wirkſam
wer=
den kann, wenn ſie einem Willen und einem Befehl
unter=
kan iſt. Wir ſtehen jetzt hier, nicht durch Zufall gefügt, nicht
weil jeder Einzelne tat, was er wollte, ſondern weil Euch der
Befehl Eures Reichsjugendführers hierher gerufen hat, und
weil dieſer Befehl ſich umſetzte in tauſend einzelne Befehle. Und
indem jeder dieſer Befehle ſeinen Gehorſam fand, iſt in
Deutſch=
land aus Millionen einzelnen deutſchen Jungen eine
Organi=
ſation geworden und aus Zehntauſenden in Deutſchland
leben=
den Kameraden dieſe heutige Kundgebung, wie der heutige
Appell.
Nichts iſt möglich, wenn nicht ein Wille befiehlt, dem
immer die anderen zu gehorchen haben, oben beginnend
und ganz unten erſt endend. Und das iſt neben der
kör=
verlichen Erziehung und Ertüchtigung die zweite große
Aufgabe.
Wir ſind eine Gefolgſchaft, aber wie das Wort ſchon ſagt,
Ge=
folgſchaft heißt folgen, heißt Gefolgſchaft leiſten. Unſer ganzes
Volk müſſen wir erziehen, das immer, wenn irgendwo einer
be=
ſtimmt iſt zu befehlen, die anderen ihre Beſtimmung erkennen,
ihm zu gehorchen, weil ſchon in der nächſten Stunde vielleicht
ſie ſelbſt befehlen müſſen und es genau ſo nur dann können,
wenn andere wieder Gehorſam üben. Es iſt der Ausdruck eines
autoritären Staates, nicht einer ſchwachen, ſchwätzenden
Demo=
kratie, eines autoritären Staates, bei dem jeder ſtolz iſt
ge=
horchen zu dürfen, weil er weiß: Ich werde, wenn ich befehlen
muß, genau ſo Gehorſam finden.
Deutſchland iſt kein Hühnerſtall, in dem alles
durch=
einanderläuft und jeder gackert und kräht, ſondern wir ſind
ein Volk, das von klein auf lernt, diſzipliniert zu ſein.
(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.)
Wenn die anderen uns nicht verſtehen, dann kann uns das
gleich ſein. (Begeiſterte Zuſtimmung.) Es iſt noch nie das
Schlechteſte auf der Welt geweſen, was die meiſten nicht
ver=
ſtanden haben, im Gegenteil.
Wir haben nicht die Hände in den Schoß gelegt und
er=
klärt: Das iſt uns nun einmal nicht gegeben, es iſt nicht mehr
zu machen. Nein: Doch iſt etwas zu machen! Und wir haben
es gemacht! (Stürmiſche Beifallskundgebungen.) Und Ihr, meine
Jungen und meine Mädchen, ihr ſeid nun lebendige Zeugen für
das Gelingen dieſes Werkes. Ihr ſeid die Zeugen, daß dieſe
Idee im Deutſchen Reich lebendig geworden iſt. Und Ihr ſeid
der Beweis, wie dieſe Idee nun ihre Verwirklichung erfahren
hat. Glaubt mir, es wird einmal eine Zeit kommen, da wird
die deutſche Jugend ein wunderbar geſundes und ſtrahlendes
Antlitz beſitzen, gefund offen, aufrichtig, kühn und friedliebend.
Wir ſind keine Raufbolde. Wenn uns die übrige Welt in
unſerer Diſziplin verkennt, können wir nicht helfen. Aus dieſer
Diſziplin werden für die Welt weniger Händel entſtehen als
aus dem parlamentariſch=demokratiſchen Durcheinander der
heu=
tigen Zeit! (Stürmiſcher Beifall und Heilrufe.) Mögen auch
die anderen uns auf unſerem Wege in Ruhe laſſen, (Brauſender
Beifall.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 1935
Das iſt der einzige Vorbehalt den wir für unſere
Frie=
densliebe aufſtellen müſſen: Keinem etwas zu leide tun
und von keinem ein Leid erdulden!
(Toſende Beifallskundgebungen.)
Wenn wir ſo dem deutſchen Volke den Lebensweg zeichnen
und feſtlegen, dann wird, glaube ich, auch in anderen Völkern
das Verſtändnis für eine ſo anſtändige Geſinnung allmählich
kommen und wachſen, und man wird uns vielleicht da und dort
aus dieſem inneren Verſtändnis heraus brüderlich die Hand
reichen. Nie aber wollen wir vergeſſen, daß Freundſchaft nur
der Starke verdient und der Starke gewährt Und ſo wollen
wir uns denn ſtark machen, das iſt unſere Loſung. (
Langanhal=
tende jubelnde Begeiſterung.)
und daß dieſer Wunſch in Erfüllung geht, dafür ſeid Ihi
mir verantwortlich. Ihr ſeid die Zukunft der Nation, die
Zu=
kunft des Deutſchen Reiches! (Mit grenzenloſer Begeiſterung
be=
reiten die Jungen und Mädel dem Führer nicht endenwollendo=
Opationen.)
Nach ſeiner Rede ſchritt der Führer, vom Reichsjugendo
führer und ſeinem Stabsführer begleitet, die Fronten der am
getretenen Verbände ab und grüßte insbeſondere jene
Marſch=
gefolgſchaften der HJ. die im Adolf=Hitler=Marſch die Fahnu
nach Nürnberg trugen. Noch einmal fährt er, im Wagen ſtehensy
um das Rund des Stadions, dann hat die große Feierſtunde
der jungen Generation, dieſes Erlebnis gläubiger Hingabe eine:
Jugend an ihren Führer, ihren Abſchluß gefunden.
Die Frau im Nationalſozialismus.
Die Rede des Führers
auf dem NS=Frauen=Kongreß.
In ſeiner Rede auf dem NS.Frauen=Kongreß in der Luitpold=
Halle am Freitag abend an die deutſchen Frauen und Mädchen trat
der Führer einleitend der Meinung entgegen, daß die Würdigung
der Frau durch den Nationalſozialismus nicht ebenbürtig ſei der
Würdigung, die die Frau durch andere weltanſchauliche
Bewegun=
gen erfahre. Dieſe Auffaſſung könne nur von Menſchen kommen,
die keine Ahnung davon beſitzen, welch ungeheure Rolle die Frau
gerade in unſerer Bewegung geſpielt habe. „Ich glaube, ich
würde nicht hier ſtehen, wenn nicht von Anbeginn unſeres
Kamp=
fes an viele, ſehr viele Frauen ſich mit dieſer Bewegung innerlich
verbunden gefühlt hätten und für ſie vom erſten Tage an
ein=
getreten wären.”
Wenn der Nationalſozialismus der Frau nun trotzdem eine
andere Stellung gegeben habe, wie es bei den liberalen und
be=
ſonders marxiſtiſchen Parteien der Fall war, dann liege der
Grund in einer anderen Würdigung der Frauen.
Wir ſehen in der Frau die ewige Mutter unſeres Volkes
und die Lebens=, Arbeits= und auch Kampfgefährtin des
Mannes.
Aus dieſen beiden Geſichtspunkten heraus ergebe ſich die
beſon=
dere Einſtellung, die der Nationalſozialismus der Frau
gegen=
über einnimmt. Die ſogenannte „Gleichberechtigung” der Frau,
die der Marxismus fordere, ſei in Wirklichkeit keine
Gleichberech=
tigung, ſondern eine Entrechtung der Frau; denn ſie ziehe die
Frau auf ein Gebiet, auf dem ſie zwangsläufig unterlegen ſein
werde, weil ſie die Frau in Situationen bringe, die nicht ihre
Stellung, weder dem Manne noch der Geſellſchaft gegenüber,
feſtigen, ſondern nur ſchwächen könnten. Bei den germaniſchen
Nationen habe es nie etwas anderes gegeben als die
Gleich=
berechtigung der Frau. Beide Geſchlechter hatten ihr Recht,
hat=
ten ihre Aufgaben, und dieſe Aufgaben waren einander
vollkom=
men gleich würdig, gleichwertig und damit ebenbürtig.
Der Führer erinnerte nach einem Hinweis auf die entrechtete
Stellung der Frau bei gewiſſen orientaliſchen Völkern an die
un=
würdige Rolle, die ihr im einſtigen deutſchen Parlamentsgetriebe
zugemutet wurde. Wenn die deutſchen Frauen einmal dieſe
Aus=
führungen in einer Tagung des Reichstages miterlebt hätten und
die Stellung, die dort die Frauen eingenommen haben, geſehen
hätten, dann würden ſie ſelbſt ſofort erkannt haben: Das paßt
nicht für unſer Geſchlecht.
Wohin ein ſolcher Zuſtand in der letzten Konſequenz führe,
das habe die Taktik der Marxiſten und Bolſchewiſten gezeigt, die
bei ihren Demonſtrationen Frauen und Kinder an die Spitze
ſchickten.
Wenn in marxiſtiſchen Ländern heute
Frauenbatail=
lone aufgeſtellt würden, dann könne man nur ſagen: Das
wird bei uns niemals geſchehen! Es gibt Dinge, die
macht der Mann und für die ſteht er allein ein. (Stürmiſcher
Beifall.) Ich würde mich ſchämen, ein deutſcher Mann zu ſein,
wenn jemals im Falle eines Krieges auch nur eine Frau an die
Front gehen müßte. Die Frau habe auch ihr Schlachtfeld. Mit
jedem Kind, das ſie der Nation zur Welt bringe, kämpfe ſie ihren
Kampf für die Nation. Der Mann trete für das Volk ein, genau
ſo wie die Frau für die Familie eintritt.
Die Gleichberechtigung der Frau beſtehe darin, daß ſie in
den ihr von der Natur beſtimmten Lebensgebieten jene
Hochſchätzung erfährt, die ihr zukommt.
Die Frau habe immer noch Reſpekt gehabt vor dem tapferen,
kühnen und entſchloſſenen Mann, und der Mann habe ſtets
Be=
wunderung und Hinneigung gezeigt zur weiblichen Frau. Das
ſeien die beiden Gegenſätze, die ſich im Leben anziehen. Und wenn
das Glück zwei ſolche Menſchen zueinander finden laſſe, dann
er=
hebe ſich nicht mehr die Frage der Gleichberechtigung, denn ſie
ſe=
von der Natur ſchon beantwortet: Es ſei nicht mehr eine Gleich=”
berechtigung, es ſei eine Einheit! (Starker, nicht endenwollenderr
Beifall.) Mann und Frau repräſentieren zwei ganz verſchiedenoe
Weſenseigenſchaften. Im Manne ſei vorherrſchend der Verſtande
Stabiler aber ſei das bei der Frau hervortretende Gefühl.
Ein Beiſpiel dafür gab der Führer aus der Geſchichte der
Be=
wegung: „Als ich nach 13 Monaten der Gefangenſchaft aus denn
Gefängnis zurückkehrte, als die Partei zerſchlagen war, da warern
es im weſentlichen Parteigenoſſinnen, die die Bewegung gehaltern
haben. Sie haben ſich nicht eingelaſſen auf ein kluges und
ver=
ſtandesmäßiges Abwägen, ſondern ſie haben ihrem Herzen
ent=
ſprechend gehandelt und ſind gefühlsmäßig bei mir geblieben
bis=
heute.”
Die Bewegung könne daher zur Frau gar keine andere
Stel=
lung einnehmen als die der Wertſchätzung, als gleichberechtigte
Lebensgenoſſin und Lebensgefährtin.
Der Führer ſprach dann von dem Heroismus der Frau, den
ſich im Leben würdig der Tapferkeit des Mannes an die
Seite=
ſtelle, von der erzieheriſchen Aufgabe der Frau und Mutter, für
die ſie die Natur beſtimmt habe. Die ganze ſoziale Hilfstätigkein
wäre nicht denkbar ohne die Frau.
Wenn unſere Gegner ſagten: „Ihr wollt die Frau
degradie-
ren, indem ihr der Frau keine andere Aufgabe zuweiſt, als
Kin=
der zu bringen”, ſo antworte er, daß es keine Degradierung der=
Frau ſei, wenn ſie Mutter werde, ſondern im Gegenteil, daß es
ihre höchſte Erhebung ſei.
Es gebe keinen größeren Adel für die Frau, als Mutter
der Söhne und Töchter eines Volkes zu ſein.
All die Jugend, die man heute ſo ſtark und ſchön auf der
Straße=
ſehe, dieſe ſtrahlenden Geſichter und glänzenden Augen — wo
würden ſie ſein, wenn ſich nicht immer wieder eine Frau
gefun=
den hätte, die ihnen das Leben gegeben hätte. Die letzte
Unſterb=
lichkeit hier auf der Erde liege in der Erhaltung des Volkes und
des Volkstums.
Man ſoll uns ja nicht vorwerfen, daß wir kein
Verſtändnis=
hätten für die Würde der Frau. Im Gegenteil! Wir regieren.
jetzt drei Jahre; aber ich glaube, wenn wir 30, 40 oder 50
Jahre=
lang eine nationalſozialiſtiſche Regierung beſitzen, wird die
Stel=
lung der Frau eine ganz andere ſein als ſie früher war (Beifall),,
eine Stellung, die nicht politiſch zu meſſen iſt, ſondern die nur
menſchlich gewürdigt werden kann. Wir ſind glücklich, zu wiſſen,
daß die deutſche Frau in ihrer inſtinktiven Erkenntnis das
verſteht.
Es gab eine Zeit, da kämpfte der Liberalismus für die
Gleichberechtigung” der Frauen, aber das Geſicht der deutſchen
Frau, des deutſchen Mädchens war hoffnungslos, trübe und
trau=
rig. Und heute? Heute ſehen wir unzählige ſtrahlende und
lachende Geſichter. Und auch hier iſt es wieder der Inſtinkt der
Frau, der mit Recht ſagt: Man kann jetzt wieder lachen, denn
die Zukunft des Volkes iſt gewährleiſtet.
Die Gegenleiſtung, die der Nationalſozialismus der Frau
für ihre Arbeit ſchenkt, beſteht darin, daß er wieder Männer
er=
zieht, wirkliche Männer, die anſtändig ſind, die gerade ſtehen, die
tapfer ſind, die ehrliebend ſind. Ich glaube, wenn unſere
geſun=
den, unverdorbenen Frauen in dieſen Tagen den Marſchkolonnen
zugeſehen haben, dieſen ſtrammen und tadelloſen jungen
Spaten=
männern, ſo müſſen ſie ſich ſagen: Was wächſt hier für ein
geſundes, herrliches Geſchlecht heran! (Nicht
enden=
wollende Beifallsſtürme brauſen durch die Halle.)
Das iſt auch eine Leiſtung, die der Nationalſozialismus in
ſeiner Einſtellung zur Frau für die deutſche Frau vollbringt.
Wenn wir jetzt wieder die allgemeine Wehrpflicht eingeführt
haben (minutenlanger Beifallsſturm), ſo iſt das eine wunderbare
Erziehung, die wir den kommenden deutſchen jungen
Generatio=
nen angedeihen laſſen, ein wunderbares Geſchlecht, das wir in
Heiſtſches Landestyeater.
Großes Haus. — Samstag, 14. September.
Prinz von Preußen.
Schauſpiel von Hans Schwarz.
Prinz Louis Ferdinand von Preußen iſt wohl
der einzige Hohenzollernprinz, den geniale Lichter umleuchten.
Im Grund ſeines Weſens ruht der alte Preußengeiſt,
der in den Begriffen Pflicht und Ehre gipfelt. Zugleich iſt er
jedoch von künſtleriſchen Neigungen erfüllt. Begabung
treibt ihn zur Muſik. Beethoven rühmt ſeine Kompoſitionen.
Künſtler bilden ſeinen Verkehr; mit ihnen durchſchwärmt er
die Nächte.
Preußens Not läßt ihn zum Manne reifen. Von Napoleon
droht 1806 Preußen ſchwerſte Gefahr. Friedrich Wilhelm, der
ſchwächliche König kann ſich nur ſchwer zu einem Entſchluſſe
aufraffen. Prinz Louis Ferdinand ergreift die Initiative. Der
König ſtimmt der Kriegserklärung gegen Napoleon zu. Doch
Louis Ferdinand erhält nicht den Oberbefehl, ſondern nur die
Führung der Vorhut. Er fällt in den erſten Kämpfen bei
Saalfeld.
Die tragiſche Geſtalt des preußiſchen Prinzen hat wiederholt
die Dichter zu dramatiſchen Verſuchen gelockt.
Fritz von Unruhs Drama „Louis Ferdinand, Prinz
von Preußen” kam im Darmſtadt mit Heinrich George in der
Titelrolle zur Uraufführung. Es war auf den inneren
Kon=
flikt in der Menſchlichkeit des Prinzen zwiſchen Pflicht und
Neigung abgeſtellt und ließ die Geſtalt Louis Ferdinands von
myſtiſchen Schauern umwehen.
Hans Schwarz, der verdienſtvolle Herausgeber der Werke
Moeller van den Brucks, ſpricht nicht — und darin liegt ſein
grundſätzlicher Gegenſatz zu Unruh — von den Konflikten
in dem Prinzen. Er, zeigt vielmehr den Prinzen in ſeinem
Verhältnis zum Staat und zur Führung des Staates.
Die innere Entwicklung des Prinzen iſt ſchon zu Beginn des
Dramas abgeſchloſſen: Pflicht und Ehre ſind die ſittlichen
Gebote, unter denen er ſteht und handelt.
Erfüllt von dieſer hohen ethiſchen Auffaſſung, beruft er die
Generale zur Beſprechung und beſchließt mit ihnen eine dem
König zu überreichende Denkſchrift, die zur Tat auffordert.
In der Potsdamer Garniſonkirche erhebt er gegen eine
Frie=
denspredigt lauten Widerſpruch. Nach Magdeburg verbannt,
dann aber in den Kronrat berufen, dringt er auf
Kriegserklä=
rung gegen Napoleon. Auszug der Truppen; Abſchied von der
Königin. Er fällt in den erſten Kämpfen bei Saalfeld: einer
von uns muß ſein Blut hingeben, damit das Volk den Glauben
an ſeine Zukunft wieder findet!
M M he
Handlung ab. Sie iſt von den Imperativen der Pflicht, der
Ehre, der Unterordnung unter die Staatsführung und der
Auf=
opferung für die Gemeinſchaft geleitet und erfüllt! Die Szenen
Eine Szene aus „Prinz von Preußen‟: Die Begegnung des
Prinzen Louis Ferdinand mit der Königin Luiſe vor der
Gruft Friedrichs des Großen in der Potsdamer
Garniſon=
kirche. (Jochen Poelzig: Louis Ferdinand, Ruth Trumpp:
Königin Luiſe.)
B M
einzelte papierne Anklänge wohl mit der Zeit verlieren.
Aus dieſer Charakteriſierung des Schauſpiels ergibt ſich die
Aufgabe der Darſteller. Jochen Poelzig hatte in dem
Prin=
zen einen markigen, von Begeiſterung vorwärts getriebenen
Helden zu verkörpern. Dies lag ihm gut. Mit ſeiner klangvollen
Stimme gab er dem Kampfe des Prinzen ſchwungvoll und
zu=
gleich innerlich fundierten Ausdruck.
Zwei Auftritte traten hervor: In Magdeburg ſuchte
Heinrich von Kleiſt, Dichter und Leutnant a. D., — von Emil
Lohkamp mit verhaltener Innerlichkeit ausgezeichnet
verkör=
pert — den Prinzen auf. Es kommt zu einer packenden
Aus=
ſprache. Nach vielen Irrfahrten aus fremden Ländern, ruft Kleiſt
den Prinzen zur vaterländiſchen Tat auf: „Opfern Sie den
Prin=
zen oder den Menſchen! Geben Sie ein Zeichen!”
Noch ſtärker und innerlicher wirkte der Abſchied des Prinzen
von der Königin. Man ſpürte die Fäden einer ſtillen Liebe, die
ſich zwiſchen Beiden ſpannen. Man ſpürte zugleich, wie das
Ge=
bot der Pflicht dieſe Liebe zurückdrängte und die Aufopferung
für das Vaterland über alles ſtellte. Als Königin Luiſe ſah
Ruth Trumpp nicht nur bildhaft ſchön aus, ſondern ſie gab
dieſem Höhepunkt des Dramas zugleich die beſeelteſte
Inner=
lichkeit.
Um den Prinzen ſcharten ſich die führenden Männer Preußens:
Kurt Weſtermann als Freiherr vom Stein, W. Xandry
als Blücher, J. J. Bartſch als Noſtiz, P. Riedy als
Gnei=
ſenau, K. Bittler als Marwitz.
Pauline Wieſel, ſeine Geliebte, trat in dem Schauſpiel wie
in der Darſtellung zurück. Edith Schulze=Weſtrums
Be=
gabung liegt in der Wiedergabe ſchnippiger, grotesker und
buben=
hafter Rollen; das weibliche Fluidum, aus dem heraus ſich allein
ihr Einfluß auf den Prinzen erklärt, geht ihrem Spiel ab.
Als Bekannten aus früherer Zeit begrüßte man Max
Ne=
metz, der von Leipzig hierher zurückgekehrt iſt, als würdigen
Garniſonsprediger. Aus der Fülle der Darſteller ſeien noch die
Herren Göbel, Magel, Gaugl, Linkmann, Marcks
und Raddatz, ſowie die Damen Gothe und Wahry mit
einem ſummariſchen Worte der Anerkennung hervorgehoben.
Die Spielleitung von Generalintendant Franz Everth
ſchloß die Szenen packend zuſammen und ſicherte eine bis in
alle Einzelheiten wirkungsvolle Wiedergabe. Unter Max
Fritzſches Bühnenbildern wirkte am ſtärkſten die nächtliche
Szene bei Saalfeld.
Wärmſter Beifall dankte der ſchönen, harmoniſchen
Auf=
führung.
Noch eine Anmerkung. Seit Jahren kämpfen wir für deutſche
Schrift im deutſchen Theater. Mit dem Umbruch vor zwei
Jahren wurde das Ziel erreicht. Ueberraſchenderweiſe ſind
Werbe=Plakat und Theaterzettel für den „Prinzen von Preußen”
ſere geſt
Sonntag, 15. September 1935
Der Hitlerjugend, in der SA. und im Arbeitsdienſt heranziehen.
(Starker Beifall.)
Ich glaube, das deutſche Volk wird die nächſten Jahre gar
micht älter werden, ſondern man wird meinen, es bleibe immer
wleich jung.
Das alles gilt genau ſo für unſere Mädchen. (Beifall.)
Auch ſie wachſen in eine andere Welt hinein, in andere
Auffaſſun=
men, auch ſie werden geſunder als früher. So marſchieren die
bei=
wen Kolonnen ihres Weges und werden ſich dabei ſchon finden.
Daher glaube ich, daß es doch etwas Herrliches iſt, in einer
Folchen Zeit zu leben und an irgendeiner Stelle nützlich dabei mit=
Zuhelfen. Wenn ich dieſes Leben einſt beſchließen muß, dann
wird meine letzte Ueberzeugung noch ſein: Es iſt kein vergebliches
Seweſen! Es war ſchön. (minutenlanger beiſpielloſer Beifall),
rpeil es ein Leben des Kampfes war, ein Leben des Ringens, weil
es ein Leben war der Arbeit für ein Ideal, das oft ſo fern zu
Fein ſchien und von dem manche glaubten, es werde nie erreicht!
Das Ziel iſt erreicht worden! Das gilt für Sie alle auch, die Sie
hier mitkämpfen.
Keine deutſche Generation wird am Ende glücklicher ſein
als die unſerige. Wir haben unendlich Schweres erlebt.
Aber daß es uns gelungen iſt, es zu überwinden, und daß
es uns gelingen wird, es immer mehr zu überwinden, das
iſt ſo wunderbar, daß wir alle, Männer und Frauen, ſtolz
und glücklich ſein können und es auch einmal ſein werden.
Es wird einmal die Zeit kommen, da werden Sie alle zurückden=
Een mit einer ſtolzen Freude an dieſe Jahre des Ringens und des
Kämpfens für dieſes neue Deutſchland. Dann wird es Ihre ſchönſte
Erinnerung ſein, daß Sie dieſe große Zeit der deutſchen
Wieder=
geburt und der Erhebung als deutſche Frauen im Kampf für
unſer deutſches Volk mitgekämpft haben. (Stürmiſcher,
langan=
haltender Beifall.)
Sonderkagung des NS=Skudenkenbundes
Der NS=Studentenbund, der auf dem diesjährigen
Partei=
rag zum erſten Male als beſondere Gliederung der NSDAP.
auftritt, hielt im ehrwürdigen Katharinenbad am Freitag eine
Sondertagung ab.
Reichsamtsleiter Derichsweiler eröffnete die Tagung
ſind gab als erſtem Redner Reichsleiter Roſenberg das
Wort. Seine Anſprache war ein Appell an das deutſche
Ge=
rviſſen der Hochſchule und eine ſcharfe Kritik an den Leiſtungen
der gleichgeſchalteten Wiſſenſchaft. Der nationalſozialiſtiſche
Student ſei ein Garant der wirklichen Erneuerung der deutſchen
Hochſchulen. Die weltanſchauliche Ausrichtung des
Studenten=
bundes werde an erſter Stelle dazu beitragen, die Erſtarrung
an den deutſchen Hochſchulen zu beenden und endgültig den
Trennungsſtrich unter Auffaſſungen zu ziehen, die in das
Reich des Mittelalters gehören.
Dann nahm der Führer des NS=Dozentenbundes
Mini=
ſterialdirektor Dr. Schultze das Wort. Seine Ausführungen
waren ein Bekenntnis der Kameradſchaft von
Dozent und Student, die auf verſchiedenen
Arbeitsgebie=
ten dem gleichen Ziele zuſtrebten.
Anſchließend nahm Reichsamtsleiter Derichsweiler das
Wort zu einem Rechenſchaftsbericht über das erſte Jahr der
Arbeit des neugegründeten Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Studentenbundes. Insbeſondere befaßte er ſich mit den
Ver=
bands= und Korporationsfragen. Der endgültige Schlußſtrich,
ſo betonte der Redner, wird unter die Entwicklung durch eine
Verfügung gezogen, die der Studentenbund herausgibt und die
beſagt, daß die am 1. November neu zur Hochſchule kommenden
jungen Studenten ſich zu entſcheiden haben, ob ſie Angehörige
des Studentenbundes werden oder einer Korporation beitreten
wollen. Die Aufgabe des Studentenbundes ſei es, den
poli=
liſchen Studenten zu ſchaffen, der die Idee des
Nationalſozialis=
mus nicht nur verſtandesmäßig erfaßt hat, ſondern von dem
Geiſt dieſer Bewegung bis ins Letzte durchdrungen und immer
bereit iſt ſich einzuſetzen für das deutſche Volk und ſeinen
oberſten Führer.
Der Parkeikongreß auf Sonnkag verkagl.
DNB. Nürnberg, 19. September.
Am Samstag ſprachen auf dem Parteikongreß u. a. die
Reichsleiter Amann und Dr Frank ſowie der
Hauptamts=
leiter Dr. Todt. Ihre Ausführungen wurden wiederholt von
ſtürmiſchem Beifall und Zuſtimmungskundgebungen
unter=
brochen. Sodann vertagte der Stellvertreter des Führers den
Kongreß auf Sonntag 18 Uhr.
Darauf verließ der Führer, gefolgt von den Reichs= und
Gauleitern, ſowie den Standarten die Kongreßhalle. Die
Zehn=
tauſende Kongreßbeſucher ſchloſſen ſich nun den
Hunderttauſen=
den an, die bereits auf dem Volksfeſtgelände ein wahres Feſt
der Kraft und der Freude feierten.
wvieder in die kunſtloſe, lateiniſche Antiqua zurückverfallen. Die
Schrift iſt das Kleid der Sprache. Den Darbietungen eines
deut=
ſchen Landestheaters iſt aus Gründen der Geſinnung wie aus
Gründen des künſtleriſchen Geſchmacks allein die ſchöne,
deutſche Fraktur angemeſſen.
Z.
Egon v. Kapherr F.
ls der größte der lebenden Natur= und Tierſchilderer aller
er wurde er noch kürzlich bezeichnet, und nun gehört Egon
apherr nicht mehr zu den Lebenden: am 12. September iſt
56 Jahre alt, in die ewigen Jagdgründe eingegangen.
Kap=
entſtammt väterlicherſeits einem uralten Hauſe von Jägern
Grundbeſitzern, ſeine Mutter kam aus einer lipländiſchen
18"lje ſeine Witwe iſt eine kaukaſiſche Prinzeſſin.
Dem=
ſprechend führte ihn ſein Lebensweg von dem väterlichen
in Mitteldeutſchland in die weite Welt, als Forſtmeiſter
Darmſtädter Tanbl—tk Hſiſche Neueſte Nachrichten
Anne Jaheesagang der 94g.
Die Kongreßhalle ſah am Vormittag des Samstag die dritte
Jahrestagung der Deutſchen Arbeitsfront. Auf der
Fahnen=
empore ſtanden diesmal 1000 Fahnen der Deutſchen Arbeitsfront,
getragen von der jungen Werkſchar in ihrer kleidſamen
dunkel=
blauen Tracht. In der Mitte ſtand hinter dem aus vier
Werk=
ſcharkapellen zuſammengeſetzten Orcheſter in einer Geſamtſtärke
von 120 Mann der Sing= und Sprechchor. Kurz vor 11.30 Uhr
erſchien der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, begleitet von
Reichsminiſter Dr. Schacht, Dr. Seldte und dem Frankenführer
Julius Streicher, mit markigen Heilrufen empfangen.
Dr. Ley eröffnete ſofort die Tagung mit einer längeren
Rede. Die faſt 1½ſtündigen Ausführungen des
Reichsorgani=
ſationsleiters finden immer wieder ſtürmiſche Zuſtimmung des
Führerkorps und der 30000 Mitglieder der Arbeitsfront, die die
geräumige Halle bis auf den letzten Platz beſetzt hielten. Als
ſich der minutenlange Beifall gelegt hat, nimmt der
Reichswirt=
ſchaftsführer Dr. Schacht das Wort. (Siehe Wirtſchaftsteil.)
Die Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters, die in ein
begeiſtertes Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft auf der Grundlage
unſeres ſtaatlichen und völkiſchen Seins ausklangen, fanden
eben=
ſo wie die Begrüßungsworte, die der Reichsarbeitsminiſter
Seldte an die Tagung richtete, ſtarke und herzliche
Zuſtim=
mung. Nach der Anſprache Seldtes ſangen 200 Werkſcharmänner
das wuchtige, im Takte der Maſchinen dröhnende Lied: „Wir ſind
des Werktags Soldaten.”
Der Badenweiler Marſch kündete das Eintreffen des Führers
an, der von Dr. Ley und Dr. Schacht am Eingang der feſtlichen
Nr. 254 — Seite 3
Halle empfangen und durch die jübelnden 30 000 geleitet wird.
Als Dr. Ley den Führer als den geiſtigen Schöpfer der DAF. auf
der dritten Jahrestagung begrüßt, antwortet die Halle mit
toſen=
den Heilrufen, die ſich wiederholen und verſtärken, als der Führer
das Wort nimmt.
Der Führer vor der Deulſchen Arbeitsfronk.
In ſeiner Rede vor der Deutſchen Arbeitsfront ſprach der
Führer Samstag mittag in eindrucksvoller Weiſe von der
Ueber=
windung des Klaſſenkampfes im nationalſozialiſtiſchen
Deutſch=
land und kennzeichnete die Bedeutung der Tatſache, daß nun zum
erſten Male die Vertreter der geſamten ſchaffenden Arbeit,
Ar=
beitgeber und Arbeitnehmer, zu einer gewaltigen Kundgebung
verſammelt ſeien. Der Führer ſprach von der Gemeinſamkeit der
Intereſſen aller am nation alen Wirtſchaftsprozeß beteiligten
Volksgenoſſen und gab ſeiner feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß die
unermeßliche Kraft, die aus der Gemeinſamkeit ſtröme, das
deutſche Schickſal zwingen und meiſtern werde.
Immer größete Truppenkransporke nach Oſtafrika.
EP. Mailand, 14. September.
Die Truppenverſchiffungen nach Oſtafrika nehmen täglich
größeren Umfang an. Am Freitag gingen die erſten Abteilungen
der Diviſion Aſſietta mit dem Dampfer „Gradisca” von Genua in
See. In den nächſten Tagen ſoll eine ganze Reihe weiterer Schiffe
folgen. Der Unterſtaatsſekretär des Kriegs, General Baiſtrocchi,
iſt in Genua eingetroffen, um den Truppenverſchiffungen
beizu=
wohnen.
Muſſolini ſagt „Nein”
Keine Kompromiß=Möglichkeit.
Muſſolini hat im Rahmen eines Kabinettsrates auf die
Vorgänge in Genf geantwortet. Er hat nicht allzuviel Zeit
ver=
ſtreichen laſſen, ſondern unverzüglich ſeinen außenpolitiſchen
Gegenſpielern noch einmal ſeinen alten Standpunkt dargelegt.
Der iſt bekanntlich dahin formuliert, daß ſich Italien in
Oſt=
afrika, „mit, ohne oder gegen den Völkerbund” durchſetzen werde.
Jede Bereitſchaft zu einem Kompromiß, alſo zur Annahme eines
der in Genf beſprochenen Vorſchläge, hat Muſſolini abgelehnt.
Es iſt gleichzeitig im Kabinettsrat unterſucht worden, unter
welchen beſonderen Umſtänden für Italien ein Verbleiben im
Völkerbund nicht mehr in Frage kommen kann. Damit iſt von
Italien her abſolute Klarheit geſchaffen, die eigentlich von
An=
fang an vorhanden war und die nur durch die engliſchen
Be=
mühungen etwas verſchleiert worden iſt.
Der Beſchluß des römiſchen Kabinekks.
DNB. Rom, 14. September.
Muſſolini hat am Samstag in einer Sitzung des Miniſterrats
ausführlich über die militäriſche und politiſche Lage berichtet. Im
politiſchen Teil ſeiner Ausführungen ging Muſſolini auch auf die
Bildung des Fünfer=Ausſchuſſes und auf die Reden
von Hoare und Laval ein. Nach dem amtlichen Bericht
über den Miniſterrat erklärte Muſſolini dabei, dieſe Reden
hät=
ten angeſichts der Stellung Englands und Frankreichs zum
Völ=
kerbundspakt aus einleuchtenden Gründen gar nicht anders
ausfallen können; ſie ſeien daher von den
verant=
wortliſchen Stellen; Italiens und von den breiten
Maſſen des italieniſchen Volkes mit der größten Ruhe
aufgenommen worden. Der Miniſterrat nehme jedoch mit
Genugtuung von den herzlichen Worten Kenntnis, die
Miniſter=
präſident Laval in ſeiner Rede den franzöſiſch=italieniſchen
Ab=
machungen vom Januar dieſes Jahres und der durch ſie
beſiegel=
ten Freundſchaft gewidmet habe — eine Freundſchaft, die Italien
entwickeln und ſtärken wolle —, nicht nur im Intereſſe der beiden
Länder, ſondern auch im Intereſſe der europäiſchen
Zuſammen=
arbeit, die nicht durch einen Streitfall kolonialer Natur oder
durch die Anmeldung von Sanktionen zerſchlagen werden könne,
wie ſie in früheren, ſehr viel ſchwereren Streitigkeiten zwiſchen
Mitgliedern des Völkerbundes niemals im einzelnen
ausgear=
beitet und angewandt worden ſeien.
In dieſem Zuſammenhange habe der Miniſterrat die Frage
geprüft, in welchen Fällen das weitere Verbleiben
Ita=
liens im Völkerbund unmöglich werden würde.
Der Miniſterrat habe ferner feſtgeſtellt, daß um den
italie=
niſch=abeſſiniſchen Fall ſich zur Zeit alle Kräfte des
Antifascis=
mus im Auslande zuſammenſchließen.
Er fühle ſich verpflichtet, auf das Beſtimmteſte zu erklären,
daß die italieniſch=abeſſiniſche Frage nach den ungeheuren An=
und Jäger in ein Gebiet, das von Nordſee und Stillem Ozean,
Eismeer und Indiſchem Ozean begrenzt wird. Reh und Fuchs,
Wolf und Rotkehlchen, Haſe und Elch, Elefant und Krähe,
Eich=
hörnchen und Bär ſprachen mit ihm, und er verſtand ſie, denn
er vermenſchlichte ſie nicht als Fabulierer, ſondern lebte ihr
Leben in einſamſter Einſamkeit. Vor ſeiner Darſtellungskunſt
verblaſſen ſelbſt die beſten fremdländiſchen Tierpſychologen, die
Jack London und Bengt Berg. Auch unſer ſonſt beſter Eigener,
Hermann Löns, reicht in ſeiner Beſchränkung auf die Heide an
Egon v. Kapherr nicht heran, der uns die ganze deutſche
Hei=
mat mit den Stimmen aus Wald und Sumpf und Bach und
Wieſe erſchloſſen und lebendig gemacht hat, darüber hinaus bis
nach Oſtſibirien und Indien der Tierwelt nachgegangen iſt. Die
Reihe ſeiner Bände, von dem klaſſiſchen Jugendwerk „Kolk der
Nabe” an, iſt mehrere Meter lang. Die Ueberfremdung der
deut=
ſchen Literatur in der Syſtemzeit ließ leider auch Egon von
Kapherrs Werke gegenüber den ausländiſchen Tier= und
Natur=
büchern zurücktreten, und doch iſt gerade ſein Werk wie kaum
ein anderes dazu geeignet, alle deutſchen Menſchen den richtigen
Weg zum Verſtändnis ihrer Natur= und Tierwelt zu führen.
In den letzten Jahren erſchienen ſeine Bücher im Brunnen=
Verlag, der ſoeben erſt ſeinen „Hinnerk Mummel”
heraus=
gebracht hat. Wer Egon v. Kapherr lieſt, der hört ſelbſt die
an=
ſcheinend tote Ackerſcholle; und gewinnt mit ganz ſtarkem
Heimatgefühl Deutſchland lieb.
Kunſt gehl ins Volk.
Muſeum verleiht Gemälde an Schulen. — Erziehung zum
künſtleriſchen Sehen von Jugend auf. — Ein nachahmenswertes
Beiſpiel.
Von Hugo Brühl.
Von Zeit zu Zeit glaubt man immer wieder auf eine
ge=
wiſſe Muſeumsmüdigkeit unſerer Zeit hinweiſen zu müſſen.
Immer wieder werden Vorſchläge gemacht, wie man dieſer
Er=
ſcheinung am beſten begegnen, wie man die Aufmerkſamkeit für
die gewaltigen Schätze unſerer zahlreichen Muſeen wachhalten
und ſteigern, wie man vor allem breitere Volkskreiſe für den
Muſeumsbeſuch gewinnen könne. Zweifellos iſt nach dieſer
Rich=
tung von unſeren Muſeen in den letzten Jahren ſehr viel getan
worden und man hat auch beachtliche Erfolge erzielt. Man
denke nur an die regelmäßigen Muſeumsführungen der NS=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, in denen zum erſten Male
der erfolgreiche Verſuch gemacht wurde, deutſchen Arbeitern unter
ſachverſtändiger Führung die Schätze unſerer Muſeen näher zu
bringen.
ſtrengungen und Opfern, die Italien auf ſich genommen habe,
und nach der unwiderleglichen Beweisführung der von Italien
in Genf unterbreiteten Denkſchrift Kompromißlöſungen nicht
zu=
laſſe.
Der Miniſterrat beſchloß außerdem die Abſendung eines
Bei=
falls= und Grußtelegramms an den Oberkommandierenden der
italieniſchen Streitkräfte in Afrika, General de Bono. Zur
mili=
täriſchen Lage ſtellte Muſſolini feſt, die Vorbereitungen
Italiens in Oſtafrika würden mit großer
Be=
ſchleunigung fortgeführt um Italien gegenüber den
überlegenen abeſſiniſchen Streitkräften, deren Mobiliſierung
be=
reits durchgeführt ſei, ſicherzuſtellen.
Angeſichts der offenkundigen Unruhe, die in einigen Kreiſen
politiſcher Flüchtlinge aus der Cyreneika herrſche, ſeien zur
Ver=
teidigung der italieniſchen Kolonie Lybien
Verſtär=
kungen im Anmarſch.
An Hand ſtatiſtiſchen Materials habe Muſſolini gezeigt, daß
die Geſamtſtärke der italieniſchen Wehrmacht zu Lande, zu
Waſ=
ſer und in der Luft ſo groß ſei, daß auf jede Drohung, von
welcher Seite ſie auch kommen möge,
geantwor=
tet werden könne. Mit Hilfe des Kommiſſariats für
Kriegsrüſtungen, das General Dallolio leite, gingen die
Kriegs=
lieferungen in beſchleunigtem, aber regelmäßigem Tempo vor
ſich. General Dallolio habe dieſes Amt bereits im Weltkrieg
geleitet und beſitze wertvolle Erfahrungen.
Die Vorſtellungen der Garankiemächke
in Kownd.
DNB. London, 14. September.
Ueber den Schritt der Garantiemächte des Memelſtatuts bei
der litauiſchen Regierung meldet die „Times” folgende
Einzel=
heiten: Die diplomatiſchen Vertreter Englands, Frankreichs und
Italiens in Kowno haben am Donnerstag bei der litauiſchen
Re=
gierung Vorſtellungen erhoben, in denen ſie eine Verſicherung
for=
derten, daß die bevorſtehenden Wahlen in Uebereinſtimmung mit
dem Statut von 1924 durchgeführt werden. Die litauiſche
Re=
gierung hat neuerdings Aenderungen ihres Wahlgeſetzes
einge=
führt, deren volles Ausmaß nicht abgeſchätzt werden kann. Alles
wird von der Art und Weiſe abhängen, in der die neuen
Vor=
ſchriften durchgeführt werden. Es iſt die Abſicht der drei
Garantiemächte, die Durchführung der Wahlen
durch ihre Vertreter an Ort und Stelle zu
ver=
folgen.
Was die Wahlentrechtung gewiſſer hervorragender litauiſcher
Bürger deutſcher Raſſe betrifft, ſo wird darauf hingewieſen, daß
in dem deutſch=litauiſchen Vertrag von 1925 ein Verfahren
vor=
geſehen iſt, durch das alle derartigen Fälle vor einen gemiſchten
Ausſchuß gebracht werden ſollen.
Nun hat ein großes und angeſehenes deutſches Muſeum, die
Staatliche Kunſtſammlung in Hamburg, auf Anregung des
Ham=
burger regierenden Bürgermeiſters den Verſuch unternommen,
einen anderen und ſicherlich kühnen Weg zu gehen. Nach dem
alten Spruch „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt muß
der Prophet zum Berge gehen” hat ſich die Leitung dieſer
Kunſt=
ſammlung entſchloſſen, eine Anzahl entbehrlicher oder ſonſt
irgendwie zeitweiſe abkömmlicher Werke aus dem Muſeum
herauszunehmen und ſie leihweiſe Schulen und Krankenhäuſern,
Leſehallen und anderen öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung
zu ſtellen. So ſind zum Beiſpiel in den Klaſſenräumen einer
Mädchenſchule mehrere graphiſche Werke neuerer Meiſter und in
einer Leſehalle Holzplaſtiken aufgeſtellt worden.
Man will es auf dieſe Weiſe nicht nur den Menſchen
be=
quem machen, ſich in die Kunſtwerke zu vertiefen, obgleich auch
dagegen wenig zu ſagen wäre, wenn es nur dem angeſtrebten
Zwecke frommt. Aber ein Kunſtwerk wirkt oft am ſtärkſten wenn
es in eine vertraute Umgebung hingeſtellt wird. Wenn alſo der
regelmäßige Beſucher einer Leſehalle Gelegenheit hat, ſeine
Augen täglich ein paar Minuten auf einem ſchönen Bild ruhen
zu laſſen, dann iſt damit für die Kunſt etwas gewonnen. Wenn
die Schulkinder einer Klaſſe Gelegenheit haben, in ihrem
Klaſ=
ſenzimmer mit Muße Meiſterwerke deutſcher Graphik zu
betrach=
ten, dann iſt ebenfalls für die Kunſt etwas gewonnen. Denn in
beiden Fällen wird der Blick geſchult, in beiden Fällen wird
der Grund zu künſtleriſchen Maßſtäben gelegt und die Liebe zur
Kunſtbetrachtung geweckt.
Es iſt klar und ohne weiteres einleuchtend, daß man keinen
Dürer keinen Raffgel für ſolche Zwecke verleihen kann, denn
das Riſiko wäre für die Muſeen als die Verwalter eines
be=
trächtlichen Volksvermögens, zu groß. Jedes Muſeum verfügt
aber über genügend Objekte von hohem künſtleriſchem Rang, die
es einige Zeit entbehren kann, ohne daß eine fühlbare Lücke
entſteht. Wenn man daran denkt, daß ſo manches große Muſeum
gar nicht imſtande iſt, alle ſeine Schätze zur Schau zu ſtellen,
daß anſehnliche Teile davon in Magazinen und in zum Teil
noch unausgepackten Kiſten in den Kellern ſchlummern, wird
man vielleicht die beſcheidene Hoffnung hegen dürfen, daß das
Beiſpiel der Hamburger Kunſtſammlung auch an anderen Stellen
Nachahmung findet.
In der Hauptſache wird die Wiedererweckung einer
wün=
ſchenswerten Muſeumsfreudigkeit Sache einer auf weite Sicht
ingelegten Erziehung ſein. Die Zahl der Schulklaſſenführungen
durch Muſeen hat ſich gegenüber früher verzehnfacht. Und wer
als Kind ſchon zum rechten Sehen und Erfaſſen der nötigen
Zuſammenhänge an geleitet wird, weiß als Erwachſener, wohin
er gehen muß, um ſich immer neue Anregungen, neue Schönheit
und Daſeinsbereicherung durch Anſchauung zu holen.
Seite 4 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 1935
verfamnmäng.
DNB. Genf, 14. September.
In der öffentlichen Ausſprache der Völkerbundsverſammlung
ſprach der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow. Ohne
ausführ=
lich auf den italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt einzugehen, widmete
er ſich der Darlegung allgemeiner Grundſätze, wobei er für die
von ihm angeregte Definition des Angreifers und für die
gleich=
falls von ihm ſeit Jahren verlangte Umwandlung der
Ab=
rüſtungskonferenz in eine ſtändige Friedenskonferenz, ferner für
den Grundſatz der totalen Abrüſtung, die leichter zu verwirklichen
ſei als eine Teilabrüſtung, eintrat.
Außerdem bekundete er Intereſſe für die Angleichung der
Völkerbundsſatzung an den Kelloggpakt und für die Fortſetzung
der Arbeiten des Studienausſchuſſes für die europäiſche Union.
Die Hoare=Rede bezeichnete Litwinow als ein gutes Omen für
die Zukunft des Völkerbundes. Die in der Verſammlung betonte
Treue zum Völkerbundspakt müſſe ihren praktiſchen Ausdruck
da=
rin finden, daß der Pakt gegen alle Angriffe, welches auch ihr
Urſprung und ihre Ziele ſein mögen, angewendet werde.
Litwi=
now betonte ſchließlich, daß die Sowjetunion, falls der
italieniſch=
abeſſiniſche Konflikt vor den Rat oder die Verſammlung kommen
werde, mit Unparteilichkeit, aber auch mit Mut ihr Urteil fällen
werde.
Nach Litwinow gab der jugoſlawiſche Vertreter Puritſch
im Namen der Kleinen Entente eine Erklärung ab, die
auf die Tagung von Veldes und auf die Reden des engliſchen
Außenminiſters und des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Bezug
nahm. Die Kleine Entente freue ſich, daß der weſentliche Grundſatz
der kollektiven Sicherheit in Genf ſo klar herausgearbeitet
wor=
den ſei, und daß man ſich darüber Rechenſchaft gegeben hätte, daß
dieſer Grundſatz für die ganze Politik Europas maßgebend ſein
müſſe. Die Kleine Entente betrachte die verſchiedenen
internatio=
nalen Verpflichtungen, die ſie unterzeichnet habe, die
Friedens=
verträge und den Völkerbundspakt als heilig und werde ihnen
treu bleiben.
Für die Balkanſtaaten ſprach ſodann der griechiſche
Außenminiſter Maximos. Er ſtellte feſt, daß die Balkan=
Entente nunmehr in ihrem zweiten Lebensjahre ſtehe. Die
Um=
ſtände rechtfertigten ihr Beſtehen. Die Ergebniſſe der
Zuſammen=
arbeit der Staaten der Balkan=Entente zeigten ſich auf
wirtſchaft=
lichem, politiſchem und ſozialem Gebiet. Die Staaten der Balkan=
Entente ſeien dem Völkerbund und den Grundprinzipien des
Pak=
tes feſt zugetan. Die großen politiſchen Ziele könnten nur im
Rahmen des Völkerbundes erreicht werden. Mit größtem Intereſſe
verfolgt die Balkanentente die Anſtrengungen, die man im
Inter=
eſſe des Friedens entwickele.
Der Außenminiſter Lettlands, Munters, erklärte, die
baltiſchen Staaten ſeien in der letzten Zeit beſorgt
ge=
weſen, daß der Völkerbund den Richtlinien des Paktes nicht
un=
bedingt folgen würde. Auch ſchien ihnen das Syſtem der kollektiven
Sicherheit nicht genügend ausgebaut. Die baltiſchen Staaten
hät=
ten ſich daher entſchloſſen, zur Erhöhung ihrer Sicherheit ſich in
der baltiſchen Entente zuſammenzuſchließen. Sie würden aber
weiter dem Völkerbund jede in ihren Kräften liegende
Unter=
ſtützung angedeihen laſſen, um zur Vergrößerung ſeiner Autorität
beizutragen. Die Ausführungen des engliſchen Außenminiſters
Hoare über die kollektive Sicherheit hätten den Weg gezeigt, der
zu gehen ſei, um zum Ziel des univerſellen Friedens zu gelangen.
Die allgemeine Ausſprache wird am Montag vormittag zum
Abſchluß gebracht. Außerdem wird die Verſammlung über den
von Polen geſtellten Antrag auf Wiederwählbarkeit beſchließen
und die Wahl der Nachfolger für die drei ausſcheidenden
nicht=
ſtändigen Ratsmitglieder vornehmen.
Verkiefung der deutſch=chineſiſchen
Sreansſchaft.
Boiſchafter Dr. Traukmann überreicht dem chineſiſchen
Staakspräſidenken ſein Beglaubigungsſchreiben.
DNB. Nanking, 14. September.
Am Samstag mittag (chineſiſcher Zeit) empfing der chineſiſche
Staatspräſident Liu Sen Deutſchlands neuernannten Botſchafter
Trautmann, um ſein Beglaubigungsſchreiben in Empfang zu
nehmen.
Dr. Trautmann war bisher als Geſandter in Peiping. Er iſt
nunmehr der erſte Botſchafter Deutſchlands bei der chineſiſchen
Re=
publik und bereits mit dem größten Teil ſeines Stabes in die
neue chineſiſche Hauptſtadt Nanking übergeſiedelt.
Der Empfang in Nanking war überaus ehrenvoll. Im
Zere=
monienſaal wurde Botſchafter Trautmann vom Präſidenten Liu
Sen, Wangſchingwei, dem Zeremonienmeiſter, Sekretären, den
Beamten des Außenamtes und den Offizieren der Hausgarde
er=
wartet.
Der Zeremonienmeiſter hieß den deutſchen Botſchafter
will=
kommen und geleitete Botſchafter Trautmann mit den Herren der
Botſchaft in zwei Regierungswagen, denen ſich vier
Polizeiehren=
wagen anſchloſſen, durch die Straßen, in denen Polizeitruppen
Spalier ſtanden und die Ehrenbezeugung erwieſen, zum
Amtsge=
bäude der Nationalregierung. Unmittelbar nach der Einfahrt in
das hiſtoriſche Haus intonierte ein Muſikkorps die deutſche und
chineſiſche Nationalhymne. Nach dem Abſchreiten der Ehrenwache
richtete Botſchafter Trautmann, nachdem das Zeremoniell
der dreimaligen, vom chineſiſchen Präſidenten erwiderten
Ver=
beugungen erledigt war, eine Anſprache an Liu Sen, in der er
die Errichtung der deutſchen Botſchaft in China als Zeichen der
überaus freundſchaftlichen Geſinnung Deutſchlands für dieſes Land
kennzeichnete. Die Errichtung der Botſchaft ſei in dem Beſtreben
geſchehen, die bisher ſchon ſehr freundſchaftlichen Beziehungen
bei=
der Völker weiter zu vertiefen. Dr. Trautmann betonte, daß er
während ſeiner vierjährigen Geſandtentätigkeit immer wieder die
freundſchaftliche Geſinnung des chineſiſchen Volkes zu Deutſchland
habe feſtſtellen können und ſtets die Teilnahme und das große
In=
tereſſe der chineſiſchen Regierung am Wiederaufſtieg Deutſchlands
vermerken konnte. Die geiſtigen und wirtſchaftlichen Beziehungen
hätten ſich auch immer erfreulicher entwickelt.
Liu Sen antwortete ſehr freundlich und hob die Verdienſte
Dr. Trautmanns um die deutſch=chineſiſchen Beziehungen hervor.
Er verſicherte den Botſchafter ſeiner Unterſtützung und erklärte,
daß er ſtets ſich für die Vertiefung der gegenſeitigen Freundſchaft
ſich bemühen werde. Nach einem freundſchaftlichen Händedruck
be=
grüßte er ebenfalls durch Handſchlag die anderen Herren der
Bot=
ſchaft. Für die Teilnehmer am Empfang gab der Präſident ein
Frühſtück.
England übernimmt Verkeidigung
Kruypleng.
DNB. Kairo, 14. September.
Wie amtlich mitgeteilt wird, hat zwiſchen dem ägyptiſchen
Miniſterpräſidenten Tewfik Naſſim Paſcha und dem zweiten
Befehlshaber der engliſchen Flotte im Mittelmeer, Vizeadmiral
Forbes, eine Beſprechung über Maßnahmen zum Schutze
Aegyp=
tens im Falle eines Krieges zwiſchen Italien und Abeſſinien
ſtattgefunden. Vizeadmiral Forbes verſicherte, daß die engliſche
Regierung bereit ſei, die Verteidigung Aegyptens ſicherzuſtellen.
die Korpsmanever ii Hicteigeontge.
Lpd. Alexandersbad, 14. September.
Erſtes Fahrziel war die Linie des mutmaßlichen Zuſammen= der vorderſten Aufklärung von Rot und Blau im
Raume=
zwiſchen Grafenwöhr und Kaltenbrunn. Hier konnte ein inter=r
eſſanter Einbruch motoriſierter Panzerſpähtrupps der in
Vertei=
digungsſtellung liegenden blauen Partei in den Vortrupp der an= roten Partei beobachtet werden. In den Vormittags= waren die Gäſte Zeugen des von Weiden her in drei gro= Marſchſäulen durch den Bergwald anrückenden Gros, wobeii
in endloſen Kolonnen Infanterie mit eingegliederten
Nachrichten=
truppen, Pionieren, Maſchinengewehrkompagnien, Artilleriezügen.
Minenwerfer und Feldküchen an den Zuſchauern vorbeipaſſieren.
Die Preſſewagen fuhren dann weiter zu der im Rücken dess
Angreifers aufgebauten und den Vormarſch deckenden ſchweren=
Artillerie vor, die in lebhafter Gefechtstätigkeit vorgefunden,
wurde. Vor der Rückfahrt zu den Frontſtellungen bot ſich dem
Preſſevertretern Gelegenheit, den das Geſamtmanöver
leitendem=
kommandierenden General des X. Armeekorps, Generalleutnantt
Dollmann, zu begrüßen. Als nach einer Reihe von Kämpfeni
der beiderſeitigen Aufklärungskörper um die Mittagszeit
der=
blaue Verteidiger immer noch die beherrſchende Höhe des Loos= zu halten vermochte, ſetzte Rot um 14.30 Uhr öſtlich,
Kaltenbrunn unter Einſatz von Hilfswaffen und künſtlicher=
Nebelbildung zu einem planmäßigen Angriff ein, wobei es den
vorausgeſandten roten Panzerwagen gelang, den geordneten:
Rückzug von Blau erheblich zu ſtören. Die bedrängte Lage der
bei der Loslöſung vom Gegner auf wenige Straßen
zuſammen=
gedrängten blauen Kolonnen wurde beſonders anſchaulich, alss
auf Anordnung der Schiedsrichter eine Anzahl Knallkörper
zwi=
ſchen den aufbäumenden Pferden detonierten und eine außer
Gefecht geſetzte Kraftfahrabteilung die ſtaubverdeckte
Rückmarſch=
ſtraße vollends verſtopfte, Immerhin gelang es dem blauem
Gros, eine zweite Widerſtandslinie zu beziehen, deren Lage im
den Abendſtunden von Rot erkundet werden ſollte und die ann
Samstag Gegenſtand des weiteren Kampfes war.
Prokeſtmarſch 200 000 rumäniſcher Bauern
nach Bukareſt.
EP. Wien, 14. September.
Ein Fernſpruch des „Echo” berichtet aus Bukareſt über einen
Beſchluß der Nationalen Bauernpartei, im Oktober mit 200000
Bauern nach Bukareſt zu ziehen und ſo lange dort zu bleiben, bis;
der König die gegenwärtige Regierung entlaſſe. Finanzminiſter
Madgearu habe erklärt, daß die beiſpielloſen Korruptionsaffären
nicht weiter geduldet werden könnten. Es verlautet in dieſem
Zuſammenhang weiter, daß die Umbildung des Kabinettes in
dieſen Tagen vollzogen werden ſoll.
Engliſcher Einſpruch
gegen italieniſche Rundfunkſendungen.
EP. London, 14. September.
Wie der „Daily Telegraph” berichtet, hat ſich die engliſche
Regierung erneut genötigt geſehen, bei dem italieniſchen
Bot=
ſchafter in London gegen die von der italieniſchen
Großrund=
funkſtation Bari ausgehenden englandfeindliche Propaganda
Ein=
ſpruch zu erheben. Der Einſpruch richtet ſich vornehmlich gegen
die für die eingeborene Bevölkerung in der Levante beſtimmten
in arabiſcher Sprache gehaltenen Sendungen, aus denen der
„Daily Telegraph” folgenden Satz zitiert: „Die ganze Welt
weiß, daß Italiens koloniale Beſtrebungen Gottes Segen haben
Die ganze Welt weiß aber auch, daß die unter engliſcher
Herr=
ſchaft lebende Bevölkerung Aegyptens und Paläſtinas ſchwer
zu leiden hat.”
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ängelhardt: Ein Memelbilderbuch mit einer Einführung
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Ter Wortbruch von Verſailles. 1935. 90 Bd 395. Friedrich
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Heismus. 1928. 60 R 210. O. L. Skopik: Wie berechnet,
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Wochentagen (außer Samstag), nachmittags von 2.30—6.00 Uhr,
geöffnet. Frauen und Mädchen können dort unter fachkundiger
Unleitung mitgebrachte Kleidungs= und Wäſcheſtücke ausbeſſern
und umarbeiten. Auch Neuanfertigungen können vorgenommen
werden. Es ſtehen Nähmaſchinen zur Verfügung. Die Anleitung
und der Gebrauch der Nähmaſchinen iſt unentgeltlich.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
Sonntag.
Zu ermäßigten Preiſen: Die Tänzerin Fanny
15. Sept.
Elßler. Operette von Johann Strauß. Dienstag. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.15 Uhr. Haupt=
miete 4, 2. Vorſt.— Figaros Hochzeit. Komiſche
17. Sept. Oper von W. A. Mozart. Mittwoch,
18. Sept. Anfang 19.30 Uhr. Ende 2200 Uhr. Hauptmiete B
2. Vorſtellung: Prinz von Preußen. Schauſpiel
von Hans Schwarz. Donnerstag. Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22,00 Uhr. Haupt=
19. Sept. miete C, 2. Vorſtellung. Rigoletto. Oper v. Verdi. Freitag.
20. Sept. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Hauptmiete D,
2. Vorſtellung. Prinz von Preußen. Schauſpiel. Samstag. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete B,
2. Vorſtellung: Der fliegende Holländer. Roman=
21. Sept, tiſche Oper von Richard Wagner. Sonntag.
22. Sept. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr. Deutſche
Bühne, Miete K, 1. Vorſtellung In neuer Ein=
ſtudierung und Ausſtattung: Der Barbier von
Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. In Vorbereitung:
„Gyges und ſein Ring”,
„Die Pfingſtorgel”, KLEINES HAUS. Sonntag.
15. Sept. Anfang 18.00 Uhr, Ende nach 20.00 Uhr. Außer
Miete. Einmaliges Gaſtſpiel der Engliſh Players:
Richard of Bordeaux. A play by Gordon Daviot. Mittwach.
18: Sept. Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Sonaten=Abend. Otto Drumm — Guſtav Beck.
— Heſſiſches Landestheater. Wir machen unſere Leſer noch
einmal darauf aufmerkſam, daß die heutigen Vorſtellungen des
Heſſiſchen Landestheaters mit Rückſicht auf die Rede des Führers
bereits um 18 Uhr beginnen. Im Großen Haus findet eine
Aufführung der Operette „Die Tänzerin Fanny Elßler”,
als Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen, im Kleinen Haus ein
Gaſtſpiel engliſcher Schauſpieler und Studenten mit dem Drama
„Richard of Bordeaux” ſtatt. Beide Vorſtellungen werden
rechtzeitig vor der Rede des Führers beendet ſein, die übrigens
um 21 Uhr in den Zuſchauerraum des Großen Hauſes übertragen
wird. Zu dieſer Uebertragung haben alle Beſucher der beiden
Abendvorſtellungen Zutritt.
Herrn Maſſeur Joh. Knauber, Darmſtadt,
Karl=
ſtraße 47, zu ſeinem 30jährigen Geſchäftsjubiläum.
Herr Knauber hat in dieſer Zeit vielen kranken Menſchen durch
ſeine Tätigkeit zur Geſundheit verholfen.
Den Eheleuten Philipp Schreiner und Frau Eliſabeth,
geb. Katzenmeier, Sackgaſſe 7, zum Feſt der Silbernen Hochzeit.
Frau Katharina Hauck Witwe. Darmſtadt, Kiesſtraße 2, zu
ihrem 80. Geburtstag, den ſie in geiſtiger und körperlicher F=iſche
am 18. d. Mts. begeht. Gleichzeitig ſind es 43 Jahre, daß die rüſtige
Frau in dieſem Hauſe wohnt.
Frau B. Simon Wwe. Gutenbergſtraße 28 III., zu ihrem
76. Geburtstag. Viele werden ſich der früheren
Förſters=
frau und Gaſtwirtin auf dem Felsberg erinnern.
Herrn Georg Bönſel, Penſionär, Weinbergſtraße 16, zu
ſeinem 75. Geburtstag am Montag.
Dem älteſten Ortsbürger von Griesheim, Herrn Jakob
Ro=
tenberger II, Bahnhofſtraße 11, zu ſeinem 91. Geburtstag.
Herrn Philipp Werner 6. in Langen zu ſeinem 80.
Ge=
burtstag.
Eieffnang dei Lentausſtenang geutt and Litſchaft
Die große Lehrausſtellung „Volk und Wirtſchaft” in der
ſtäd=
tiſchen Feſthalle, über die wir geſtern bereits nach einer
Vorbeſich=
tigung ausführlich berichteten, wurde Samstag vormittag in
Gegenwart zahlreicher Geladener durch einen Feſtakt im Vorraum
der Halle eröffnet. Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Be=
hörden, der Partei, der Induſtrie und Wirtſchaft, der Hochſchule,
des Groß= und Einzelhandels waren erſchienen.
In einer Folge von Anſprachen wurde auf die Bedeutung der
Ausſtellung nicht nur für Darmſtadt, ſondern für das geſamte
Wirtſchaftsgebiet Rhein=Main hingewieſen. Als Vertreter der
Regierung hieß Miniſterialrat Linkenheld die zur Eröffnung
Erſchienenen herzlichſt willkommen und überbrachte die Grüße der
heſſiſchen Regierung. Die Ausſtellung ſollte darſtellen, wie eng
mit=
einander verbunden die Beziehungen zwiſchen Volk und Wirtſchaft
ſind. Weiteſten Kreiſen der Bevölkerung iſt das noch nicht ſo
über=
zeugend bekannt. Vor allem nicht die engen Zuſammenhänge
zwi=
ſchen der Technik und dem Geſamtbetrieb der Wirtſchaft. Dieſe
Erkenntnis aber iſt unbedingt notwendia wenn das geſamte
deutſche Volk an der Aufbauarbeit des Führers teilnehmen ſoll.
Der Führer ſelbſt ſteht täglich mitten in dieſer Aufbauarbeit und
voll Vertrauen blickt das geſamte deutſche Volk zu ihm auf. Die
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wendigkeiten iſt erforderlich, um das große Ziel zu erreichen. Die
Wirtſchaft iſt nicht Selbſtzweck, ſie iſt untertan der Staatsgewalt.
Die Ausſtellung iſt nicht für einen kleinen Kreis von Fachleuten
oder Sachverſtändigen beſtimmt, ſondern für die breite Maſſe des
ganzen Volkes. Alle Stände, alle Berufsſchichten können ſich in
dieſer Ausſtellung ein Bild machen von dem komplizierten
Ge=
triebe unſeres Wirtſchaftslebens und ſeiner Zuſammenhänge mit
Technik und Induſtrie. Die Regierung hat den Wunſch und die
Hoffnung, daß die Ausſtellung weiteſtgehende Beachtung findet.
Die Kreisleiterin der NS. Frauenſchaft Krauth wandte
ſich in ihrer Anſprache in beſonderem an die deutſche Hausfrau,
der Hüterin des deutſchen Heims. Die Jahre nach dem Weltkrieg
führten zielſicher zu einer Auflöſung und Zerſtörung des deutſchen
Heims, der kleinſten, aber wichtigſten Zelle im Bau des Staates.
Der Führer war es, der den Muttergedanken wieder erſtehen ließ
und der deutſchen Hausfrau und Mutter ihre Stellung wiedergab,
die ſie haben muß. Auch auf wirtſchaftlichem Gebiet. Denn ihr
und ihrer Verwaltung ſind 75 Prozent der geſamten deutſchen
Volkswirtſchaft anvertraut. Damit aber hat die deutſche Frau auch
eine große Verantwortung übernommen dem Volksganzen
gegen=
über. Gerade ſie muß lernen, wie wichtig die Beziehungen zwiſchen
Volk und Wirtſchaft ſind. Sie muß bei jedem Einkauf daran
er=
innern, daß ſie der deutſchen Geſamtwirtſchaft nützt, wenn ſie
deutſche Waren kauft. Der deutſche Haushalt muß betont volkhaft
werden. In dieſem Gedanken müſſen die deutſchen Hausfrauen noch
hineinwachſen, damit ſie frei werden von fremdem zerſtörendem
Einfluß. Sie muß erkennen, daß Nationalſozialismus im letzten
Sinne heißt, ich bin nichts, wir alle ſind nichts, alles iſt
Deutſch=
land, das deutſche Volk. Nur wenn dieſe Erkenntnis reſtlos durch=
gedrungen, kann die deutſche Frau im Dritten Reich ſo dienen, wie
es ihre Pflicht iſt.
In längerer Rede verbreitete ſich der Rektor der Techniſchen
Hochſchule, Se. Magnifizenz Profeſſor Dr. Hübener, über die
Bedeutung der Technik in der Geſamtwirtſchaft. In der
Erkennt=
nis, daß der Ingenieur in erſter Linie Diener am Volk ſein muß,
ging der Verein Deutſcher Ingenieure an die Arbeit, um auch
ſeinerſeits die Zuſammenhänge zwiſchen Volk Wirtſchaft und
Technik vor Augen zu führen. Geheimrat v. Miller, der Schöpfer
des Deutſchen Muſeums, war vor langen Jahren Träger dieſer
Idee, die im VDJ. lebendig gehalten und in die Tat umgeſetzt
wird. Die Technik ſoll und will dem deutſchen Menſchen helfen,
ſeine Lebenshaltung zu verbeſſern. Die Ausſtellung ſoll dazu
dienen, dieſe Vorgänge gemeinverſtändlich darzuſtellen und ſie auch
dem einfachſten deutſchen Volksgenoſſen zu vermitteln. Wir wenden
uns an alle. Wer die Ausſtellung offenen Auges
durchwan=
dert, wird leicht erkennen, welche Verfahren die deutſche Technik
zur Beſſerung der Lebenshaltung erſonnen und wie das, was ſie
ſchuf, ſich im geſamten Wirtſchaftsleben auswirkt. Man machte
früher der Technik, der Maſchine, die ſie erſonnen, den Vorwurf,
daß ſie die Arbeitsloſigkeit vermehre. Heute hat man längſt
er=
kannt, wie falſch das war, wie gerade die Technik ſich weitgehendſt
in den Dienſt der Arbeitsbeſchaffung ſtellte. Der Stellvertreter
des Führers, Reichsminiſter Heß, Reichsminiſter Roſenberg und
der Führer ſelbſt haben vielfach in ihren Reden das anerkannt.
Der Führer hat gerade der Technik in ſeinem Aufbauprogramm
eine große Aufgabe, umfangreiche Arbeit zugewieſen, die nicht
zuletzt darin gipfeln muß, unſere Wirtſchaft unabhängig vom
Deviſendruck, d. h. vom Ausland, zu machen. Wir haben nicht
die Abſicht und unſer Ziel iſt nicht, uns von der Welt
abzuſchlie=
ßen; unſere Aufgaben entſpringen einem Akt der
Selbſterhal=
tung. — Im Namen des VDJ. hieß der Redner alle Erſchienenen
herzlich willkommen und ſprach allen, die an der Durchführung
der Ausſtellung gearbeitet haben, verbindlichſten Dank aus.
Bürgermeiſter Kopp als Vertreter des durch den
Reichs=
parteitag verhinderten Oberbürgermeiſters Wamboldt unterſtrich
dieſen Dank an alle Mitarbeiter auch ſeinerſeits und übermittelte
die herzlichſten Grüße der Stadt Darmſtadt. Die Stadt
Darm=
ſtadt habe für das Zuſtandekommen der Ausſtellung nicht
unbe=
trächtliche Opfer gebracht. Sie hoffe aber gerne, daß dieſer
Aus=
ſtellung auch in materieller Beziehung ein beſſerer Erfolg
beſchie=
den ſein möge wie zum Beiſpiel der Gartenbauausſtellung. Mit
der deutſchen Wirtſchaft, deren engen Zuſammenhang mit dem
geſamten Volksleben die Ausſtellung zeigen ſoll, iſt für uns der
blut= und raſſemäßige Gedanke eng verbunden. Wir befinden
uns auch in dieſem Punkt in bewußtem Gegenſatz zu der
marxiſti=
ſchen Lehre, die, das haben wir erfahren, in wenigen Jahren
abgewirtſchaftet hat. Der Redner erklärte ſodann die
Ausſtel=
lung für eröffnet und beendete den feierlichen Akt mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Ein Rundgang aller Teilnehmer durch die Geſamtausſtellung
unter Führung des Herrn Ingenieurs Biberger ſchloß ſich an.
Billige Moſelfahrt! Der Verwaltungsſonderzug am
Sonn=
tag, dem 22. September, fährt von Mainz rheinabwärts über
Koblenz die Moſel aufwärts bis Trier. Iſt ſchon die Fahrt an
Rhein und Moſel entlang ein Genuß, bieten ſchon die Rhein= und
Moſellandſchaft viel Schönes, ſo wird, der Sonderzugteilnehmer
von Trier, der 2000jährigen Stadt, der Wiege höchſter
abend=
ländiſcher Kultur, der Stadt des Weines, der Gärten und alten
Giebel, der Stadt der ehrwürdigen Gotteshäuſer, hochbefriedigt
ſein. Das Erlebnis Triers, ſeines Domes, ſeiner Kirchen, ſeines
Amphitheaters ſeiner Baſilika und ſeiner Porta Nigra, dieſes
einzigartigen Denkmals römiſcher Kultur im Norden, ſollte ſich
jeder Deutſche verſchaffen. Näheres über die Fahrt iſt aus den
Aushängen auf den Bahnhöfen und bei den Mitteleuropäiſchen
Reiſebüros zu erſehen.
Musikalisches Rätselraten im Reichssender Frankfurt
Ein heiteres Rundfunk-Gesellschaftsspiel von Hans Rosbaud
Achtung! Etwas für jedermann! Am Dienstag, den 17. September bringt der Reichssender Frankfurt
von 20.10 bis 21.45 Uhr ein musikalisches Rätselraten zu dessen Lösung keinerlei musikalische Vorkenntnisse
nötig sind. Jeder hört sein Lieblingsstück und kann, wenn er alle Nummern richtig rät, einen schönen Preis
gewinnen, Schwer sind die Rätselfragen nicht, die zu beantworten sind, aber sehr unterhaltsam und
belusti-
gend wird dieser Abend werden, wenn im Familienkreis alles sich die Köpfe zerbricht: „Das Stück kenne ich
Joch!” — „Wie fängt doch dieses Lied an!‟ Welche Freude aber, wenn alle 26 Nummern richtig geraten
sind. Wie aber geht der interessierte Hörer zu Werke? Er schneidet den anhängenden Stimmzettel seines
Leib- und Magenblattes aus und setzt sich an diesem Dienstag an sein Hörgerät. Sobald die ebenfalls
inter-
essierte Familie sich durch Stimmenmehrheit (für diesen Fall ist ausdrücklich die Allein-Verantwortung
suspen-
diert) auf eine Lösung geeinigt hat, wird der Titel des erratenen Musikstückes untet der dazugehörigen
Nummer eingetragen. Wenn alle Nummern richtig ausgefüllt sind, (eine unrichtige Lösung des musikalischen
Rätsels kommt nicht in Frage, weil die Anfangsbuchstaben einen bekannten Spruch ergeben) wird der
Stimmzettel mit genauer Adressenangabe der Abteilung Unterhaltung des Reichssenders Frankfurt,
Eschers-
heimer Landstraße 33 zum Preiswettbewerb eingeschickt, der dann nach bestem Wissen und Gewissen
Freude und Mühe in Form von Buchpreisen belohnen wird. Versäume niemand den Wettbewerb! Versäume
aber auch niemand seine Zeitung auf den Stimmzettel hin genau zu beachten!
(Hier abtrennen)
Musikalisches Rätselraten
Ein heiteres Rundfunk-Gesellschaftsspiel von Hans Rosbaud
Anschrift: Name: „.
Wohnorr.
Stroße:.,
Seite 6 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 1935
Aus der Asdap.
Heimkehr der SA-Männer, die am Reichsparkeitag
keilnahmen.
Die Reichsparteitag=Teilnehmer, welche die SA.=Brigade 50
(Starkenburg) entſandt hatte, kehren am Montag, den 16. 9. 35,
von ihrer denkwürdigen Fahrt zurück. Der Sonderzug wird gegen
18 Uhr im Hauptbahnhof einlaufen.
Der Marſchblock, der auch die zum Reichsparteitag
mitgeführ=
ten Fahnen zurückbringt, ſammelt ſich vor dem Hauptbahnhof und
rückt in der gleichen Ordnung, wie in Nürnberg, geſchloſſen unter
Vorantritt des S3. und MZ. der SA.=Standarte 168, Offenbach,
durch die Rheinſtraße zum Paradeplatz. Dort wird vor dem
Bri=
gadeführer aufmarſchiert.
Nach einer Anſprache des Brigadeführers werden die
Ein=
heiten in ihre Standorte entlaſſen.
Kreisleitung Darmſtadt.
Das Mitgliedsbuch Nr. 693 351, ausgeſtellt auf den Namen
Georg Lieberknecht, Roßdorf, iſt in Verluſt geraten. Das
Mit=
gliedsbuch befand ſich in einem braunen Ledermäppchen. Als
Ver=
luſtort wird Kranichſtein bzw. Rangierbahnhof Kranichſtein
ver=
mutet. Der Finder wird gebeten, das Mitgliedsbuch bei der
Kreisleitung, Abt. Kaſſe, abzugeben.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Sonntag, 15. September veranſtaltet der Stützpunkt III
(Rheintor) einen gemeinſamen Spaziergang nach dem Jagdſchloß
Kranichſtein. Daſelbſt Einkehr und kameradſchaftliches
Beiſam=
menſein, ſowie Beſichtigung des Jagdmuſeums. Hierzu ſind
Ka=
meraden und Kameradenfrauen des Stützpunktes III, ſowie auch
die Mitglieder der anderen Stützpunkte eingeladen. Treffpunkt
und Abmarſch pünktlich um 2 Uhr, Ecke Dieburger und
Taunus=
ſtraße, Halteſtelle der elektriſchen Straßenbahn.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Achtung! Orts= und Betriebsreferenten RWUl.
Die Orts= und Betriebsreferenten RWU. holen umgehend auf
der Kreisdienſtſtelle das Rundſchreiben 41/35, ſowie die
dazuge=
hörigen Formblätter ab.
Heute finden folgende Führungen ſtatt:
10 Uhr (Treffpunkt 9.45 Uhr Mathildenhöhe) Führung durch
die Kunſtſchau „Deutſche Meiſter . Eintritt: 25 Pfg., Erwerbsloſe:
10 Pfg.
11 Uhr (Treffpunkt: 10.45 Uhr Schloßgartenplatz) Führung
durch das Porzellanmuſeum, Eintritt: 30 Pfg.
Orts= und direkt unterſtellte Betriebswarte!
Heute 10.20 Uhr Treffpunkt an der Feſthalle zur Führung
durch die Lehrausſtellung „Volk und Wirtſchaft” (koſtenlos!).
Theatermieten!
Die Orts= und Betriebswarte nehmen ab ſofort Meldungen
für eine Mietreihe (Volksmiete) für die Winterſpielzeit des Heſſ.
Landestheaters entgegen. Die Volksmiete wird 10 Vorſtellungen
(Oper, Operette, Schauſpiel) umfaſſen, der Preis beträgt wie im
Vorjahr pro Vorſtellung 0,75 RM., Nebenkoſten entſtehen nicht.
In Kürze werden die Mietverpflichtungsſcheine ausgegeben. Nähere
Angaben folgen an dieſer Stelle.
Volkstümlicher Muſikabend mit Tanz am 21. Sept. im Saalbau.
Demnächſt werden wir an dieſer Stelle das ſchöne,
volkstüm=
liche Programm veröffentlichen, das die Kapelle der Standarte 115
unter W. Schlupp ſpielen wird. Konzertſänger P. Schäfer
ſingt z. B. die Arie des Van Bett aus „Zar und Zimmermann”
— Zum Tanz ſpielt ebenfalls Schlupp auf, und während des
Tanzes werden moderne Tänze durch das Meiſterſchaftstanzpaar
A. und E. Bäulke gezeigt. Beſondere Freude wird ein
Geſchicklich=
keitstanz auslöſen. Eintritt 50 Pfg., Karten: Bismarckſtr. 19 und
bei den Orts= und Betriebswarten.
Urlauberzug 50: Weſerbergland.
Die geplante Urlauberfahrt nach dem Weſer=Bergland vom
16. bis 22. September fällt aus.
Urlauberzug 51 und 52.
Für die Urlauberfahrt nach dem Harz (Wernigerode), ſowie
für den Urlauberzug 52 (Allgäu) vom 19. bis 29. September
kön=
nen keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden.
Autobusfahrt in den Hochtaunus und das Lahntal.
Wir machen unſere Teilnehmer darauf aufmerkſam, daß ſowohl
die Fahrt nach dem Hochtaunus, als auch in das Lahntal bei jeder
Witterung zur Durchführung gelangt. Die Erſtattung von
Teil=
nehmergebühren kann nicht erfolgen. — Die Teilnehmer an den
beiden Autobusfahrten treffen ſich um 6.45 Uhr vor dem Haus
der Arbeit”, Bismarckſtraße 19. Die Abfahrt erfolgt um 7 Uhr.
KdF.=Fahrt in die Rheinpfalz.
Am kommenden Sonntag, den 22. September, führt der Kreis
Darmſtadt eine Autobusfahrt in die „fröhliche Pfalz” durch. Die
Fahrt geht über Mainz durch Rheinheſſen nach Bad Dürkheim und
Neuſtadt (Haardt). Das Mittageſſen wird in Neuſtadt
eingenom=
men, woſelbſt auch Gelegenheit zur Stadtbeſichtigung iſt.
Weiter=
hin können von Neuſtadt aus Ausflüge und Spaziergänge in die
Weindörfer Hambach, Diedesfeld und Haardt zum Haardter
Schlößchen, Scheffelterraſſe. Wolfsburg u. a. unternommen werden.
Rückfahrt gegen 19 Uhr über Ludwigshafen, Mannheim,
Viern=
heim, Weinheim, Bergſtraße. Fahrtkoſten 4,60 RM. (ohne
Ver=
pflegung, 5,50 (mit Mittageſſen). Abfahrt 7 Uhr „Haus der Arbeit”
Achtung! Urlaubszüge 54, 55 und 56.
Wir machen die Inhaber von Voranmeldegutſcheinen über
3 RM., ausgeſtellt auf die oben angegebenen Urlauberzüge, darauf
aufmerkſam, daß der Reſtbetrag umgehend auf der
Kreisdienſt=
ſtelle, Bismarckſtraße 19, beglichen werden muß, da die Gutſcheine
bereits verfallen ſind.
Arbeitsbuch!
Großhandel, Aus= und Einfuhrhandel, Handel mit Nahrungs= und
Genußmitteln, mit Rohſtoffen und Halbfabrikaten, mit
Fertig=
fabrikaten (auch Kraftfahrzeughandel mit Tankſtellen und
Kraft=
fahrzeugreparaturwerkſtätten), mit Vieh. Verlagsgewerbe,
Han=
delsvermittlung und ſonſtige Hilfsmittel des Handels,
Immo=
bilienweſen, Vermittlung, Verwaltung, techniſche und ſonſtige
Beratung, Markt= und Meſſeweſen, Verſteigerung und Verleihung,
Aufbewahrung, Spedition und Bewachung. Geld=, Bank=, Börſen=
und Verſicherungsweſen, gewerbliche Verwaltungsbetriebe.
Die Anträge auf Ausſtellung eines Arbeitsbuches ſind,
ſo=
weit nicht der Betriebsführer vom Arbeitsamt in einer
beſon=
deren Zuſchrift eine andere Anweiſung erhalten hat, bei der
zu=
ſtändigen Dienſtſtelle des Arbeitsamts Darmſtadt, in der
Zeit vom 16. bis 18. September 1935, perſönlich
abzu=
geben.
Reichsluftſchutzbund. Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 15. bis 21. September 1935.
Gemeindegruppe Arheilgen: Freitag, den 20. September:
Amts=
träger=Appell einſchließlich Blockwarte. Ort: Rathaus. Zeit:
20 Uhr.
Luftſchutzſchule, Rheinſtraße 75. Montag den 16. September:
Beginn des 28. Lehrganges für Luftſchutzhauswarte.
Erſchei=
nen aller gemeldeten Teilnehmer der Reviergruppen III
und UI iſt Pflicht.
Der Ortsgruppenführer.
J. A.: Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleite
2
Süknns.
Eine Lanze für den „Skadk=Ring”
Wer ſeine Augen mal ordentlich aufmacht und ſich ſeinen
Stadtplan (den er als zünftiger Darmſtädter ja eigentlich haben
ſoll) liebevoll betrachtet, der wird erfreut feſtſtellen können, wie=
So ſagen uns z. B. alle Straßen, die aus der Stadt
hinaus=
führen, klar, deutlich und anerkennenswert, wohin ſie uns zu
bringen gedenken. Weder die Rhein=, noch die Neckar= und
Hei=
delberger Straße, weder die Dieburger= Kranichſteiner=,
Arheil=
ger= und Frankfurter Straße, weder die Nieder=Ramſtädter=
Roß=
dörfer= und Erbacher Straße, weder Ludwigshöh= Weiterſtädter=
und Beſſunger Straße laſſen darüber einen Zweifel aufkommen.
So ſagen uns ſolch ſchöne Namen wie. Am Klingsacker”. „Am
Eichbaumeck”. „Pulverhäuſerweg”. „An der Maitanne. „Am
Burgwald” und „Unter den Golläckern”, daß wir die zugehörigen
Hausnummern wahrhaftig nicht mitten in der Stadt, ſondern
irgendwo draußen am vorgeſchobenen Rand, zu ſuchen haben.
Ganze Stadtviertel legitimieren ſich durch „Weg”=benennungen
als abgerückt von dem geſchloſſenen Block der Innenſtadt und
irgendwohin vorgeſchoben, wie etwa der neuere Teil des
Tinten=
viertels, die Siedlung am Dornheimerweg und die Villenvorſtadt
hinter dem Orpheum.
Das alles wird der liebevolle Betrachter des Stadtplanes
feſtſtellen können. Aber zugleich wird er auch ſehen, daß wir von
Norden über Nordweſten nach Weſten einen faſt
zuſammenhängen=
den Straßenzug haben, der dieſe Seiten der Stadt wie ein Ring
einfaßt und umſchließt. Und ſiehe da der Ring iſt auch wirklich
an den beiden äußerſten Enden als ſolcher gekennzeichnet, im
Nor=
den als „Aeußerer Ring” und „Speſſartring” im Süden als
„Haardt= und Donnersbergring”. Aber zwiſchendurch hört’s auf
einmal auf, trotzdem auch dieſe Straßen alleſamt deutlich den
Charakter eines Stadtringes haben. Gewiß, auch dieſe Straßen
haben ihre guten und recht ehrwürdigen Namen, wie Hindenburg=
Straße, Landgraf=Philipp=Anlage, Lagerhaus=, Blumenthal= und
Schlageter=Straße. Aber dieſe Namen haben — ſo alt, ehrwürdig
und bedeutungsvoll ſie auch im einzelnen ſind — doch nicht die
unmittelbare Beziehung zu Lauf, Lage und Charakter dieſer
Straßen, wie ſie gerade die Ring=Bezeichnung von vornherein
hätte.
Sie ſollen deshalb unter keinen Umſtänden aufgegeben
wer=
den; die Namen Hindenburg und Schlageter gälte es nur
her=
aus= und auf Straßen innerhalb der Stadt zu übernehmen,
die bis jetzt gleichgültige Namen tragen. Die Blumenthalſtraße
bliebe auf das Stück beſchränkt zwiſchen Bismarckſtraße und
Lager=
hausſchule, dort begänne dann die Lagerhausſtraße und liefe wie
bisher bis zur Wendelſtadtſtraße und die Landgraf=Philipp=
An=
lage müßte das Stück zwiſchen Steubenplatz und Bismarckſtraße
abgeben.
Damit wäre der Weg für den Ring frei, der von Süden
an=
gefangen nun etwa folgende Bezeichnungen zu führen hätte:
Haardt= und Donnersbergring wie bisher, Odenwaldring (ſtatt
Hindenburg=Straße) Taunusring (ſtatt der drei
ineinanderlau=
fenden Zipfel von Landgraf=Philipp=Anlage, Weiterſtädter= und
Lagerhausſtraße), Vogelsbergring, (ſtatt Blumenthalſtraße),
Rhön=
ring (ſtatt Schlageter=Straße) und Speſſartring und Ringſtraße
wie ſeither.
Daß ſich zweckmäßige Namen ſchnell einbürgern, haben die
Umbenennungen wichtiger Straßen und Plätze innerhalb der
Stadt zur Genüge bewieſen. Ich bin überzeugt, daß ſich die
Darm=
ſtädter und beſonders auch die Anwohner der angeführten
Stra=
ßen gern und ſchnell mit dieſen neuen Benennungen vertraut
machen würden.
Wie werden Pilze geſammelk?
DDie Schwämme werden vorſichtig aus dem Boden
heraus=
genommen, damit das in der Walderde wurzelnde Pilzgeflecht
— die eigentliche Pilzpflanze — nicht zerſtört wird. Vorſichtiges
Herausdrehen iſt beſſer als Abſchneiden. Man entferne ſofort
im Wald anhaftendes Laub und Erde, damit die Putzarbeit zu
Hauſe leichter iſt. Man muß aber bedenken, daß geputzte und
ge=
ſchnittene Pilze ſelbſt für den beſten Kenner ſehr ſchwer kenntlich
werden. Größere Pilze zerteile man durch einen Längsſchnitt,
um zu ſehen, ob Madenfraß die Pilze zum Genuß nicht
untaug=
lich gemacht hat. Durchwäſſerte, zu alte, angefaulte und ſtark
zer=
freſſene Schwämme laſſe man im Walde zurück. Auch zu junge
Pilze ſind beſonders vom Anfänger zu meiden. Denn ſie laſſen
die charakteriſtiſchen Erkennungszeichen ihrer Art noch nicht
ge=
nügend hervortreten. Vor allen Dingen muß man beim
Pilz=
ſammeln den Wald ſchonen. Unnötiges Zerſchlagen und
Zertram=
peln der Pilze verſchönert unſeren Wald nicht. Verbotene
Wal=
desteile, Hegen, Jungpflanzungen uſw. müſſen geſchont und ſtreng
gemieden werden. Noch verwerflicher iſt es, wenn nach Berichten
in den letzten Tagen gewerbsmäßige Pilzſammler mit großen
Rechen das Laub durchwühlen, um jeden Steinpilz. und
wenn er nur ½ Zentimeter groß iſt, zum Vorſchein zu bringen.
Dagegen wird die Forſtbehörde aufs ſtrengſte einſchreiten. Im
übrigen entſteht dadurch für die pilzkaufende Oeffentlichkeit die
Gefahr, daß durch dieſe Art des Pilzſammelns unter ſo junge und
unkenntliche Steinpilze auch andere Schwammarten, vielleicht
auch giftige geraten.
In jedem Zweifelsfall wende man ſich an die
Landes=
ſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung im
Gewerbemuſeum, Neckarſtraße 3.
Die NS-Volkswohlfahrt hilft Bedürfligen
aus Nok und Elend!
Gebt eure Spende auf das Konto der Kreisamtsleitung des
Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt Nr. 5990 bei der
Städt. Sparkaſſe Darmſtadt und Poſtſcheckkonto Nr. 8801
Frankfurt a. M.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den neuen Marlene=Dietrich=
Großfilm „Die ſpaniſche Tänzerin”.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ſechs bekannte Komiker in
einem Film „Der Himmel auf Erden” mit Hans Moſer,
Herm. Thimig, H. Rühmann, Theo Lingen, Lizzi Holzſchuh, Adele
Sandrock. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen Brigitte Helm und R.
For=
ſter in „Die Gräfin von Monte Chriſto”. Ferner:
Lucie Engliſch und M. Wiemann.
— Belida zeigt nur noch heute und morgen Anni Ondra in:
„Frl. Hoffmanns Erzählungen . 2 Uhr: Jugendvorſtellung mit
obigem Programm.
Reſi=Theater zeigt den ſpannenden Film „Mein Leben für
Maria Jſabell”, nach dem bekannten Roman der „Berliner
Illu=
ſtrirten”, mit Viktor de Kowa, Maria Andergaſt, Peter Voß.
Mittags 1.30 Uhr, Jugendvorſtellung: „Nordpol Ahoi”
Reielbänefpende.
Der Reichskriegerbund Kyffhäuſer ruft zur Hilfe fül
unſere Volksgenoſſen im Memelland auf.
Der VDA. und der Reichskriegerbund Kyffhäuſeer
haben vor einiger Zeit zur Memellandſpende aufgerufer,
Neben zahlreichen Spenden ſind auch viele Zuſchriften eingegar
gen, in denen die Hilfsbereitſchaft der Volksgenoſſen im Reich urd
ihre Anteilnahme an dem ſchweren Los der Memeldeutſchen E. Ausdruck finden. Hervorzuheben iſt eine Sammlung untt:
der Fachſchaft der Juſtizverwaltung Königsberg=Stadt, die vci
läufig ſchon über 500 RM. gebracht hat.
Unſeren Volksgenoſſen im Memelland iſt nicht mit einer
eii=
maligen Unterſtützung” geholfen. Daß Litauen nicht gewillt Fit,
ſeine menſchlichen Verpflichtungen dem Deutſchtum gegenüber
eii=
zuhalten, beweiſt der tragiſche Tod unſeres Volksgenoſſen Schir
mann. Wenn wir uns auch nicht „loskaufen” wollen durch unſes
Spende, ſo bedeutet ſie heute doch die beſte Ausdrucksmöglichkert
unſeres brüderlichen Gedenkens.
Einzahlungen auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 12 4.0
des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland, Landesverbarn
Heſſen=Darmſtadt, mit dem Kennwort „Memeldank”. Auch alle
B=
zirke des Landesverbandes nehmen Memeldankſpenden entgegen.
Ganz beſonders wollen wir darauf hinweiſen, daß die
Moc=
meldankſpende von dem Herrn Reichs= und Preul= Miniſter des Innern genehmigt iſt. Dr
Spende wird nicht als Straßen= oder Hausſammlung durchgeführn.
Sie darf nur durch Einzahlungen auf die betreffenden Kontra
erfolgen.
VDA.
Trefſen des V9A. im Siebengebirge
vom 28. bis 30. Hepkember.
Selbſtſchutzkämpfer aus dem Jahre 1923 meldet euch!
Das diesjährige große, vom VDA. veranſtaltete
Erinng=
rungstreffen der Jugend der deutſchen
Weſsi=
mark im Siebengebirge ſoll der heldenhaften Abwelle
gedenken, durch die unſer rheiniſches Volk im Schickſalsjahr 193,
überall die ſeparatiſtiſchen Anſchläge auf die Heimat zunichte
gu=
macht und wodurch das Rheinland von der Separatiſtenherrſchaut
und von der Loslöſung vom Reich gerettet worden iſt.
Da dieſe Veranſtaltung ſymbolhaft den Abwehrkampf im g.e
ſamten Rheinland ins Gedächtnis zurückrufen will, werden hie
mit alle Selbſtſchutzkämpfer zur Teilnahme an dieſem Treffen
auu=
gerufen. Zwecks Ueberſendung von Ehrenkarten wird um Angal,
der Namen und Anſchriften gebeten, und zwar an den Lande
s=
verband Mittelrhein des VDA., Köln, Sedam
ſtraße 13.
Straßenbericht
für die Woche vom 15. bis 21. September 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 Erbach—Eberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. 8. bis auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5.5 Tonne=i
Geſamtgewicht geſperrt. Umleitung: Beerfelden—Sensbach—
Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die au;
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Beerfelden—Gammelbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weitere
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach-
Gaimühle.
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen Klein=Rohrheim—Groß
Rohrheim, zwiſchen Biblis-Bürſtadt und zwiſchen Ortsaus
gang Lampertheim-Landesgrenze) vom 12. 8. bis auf
weitere=
geſperrt. Umleitung über die Bergſtraße. Die Zufahrt nau
Groß=Rohrheim-Biblis und Bobſtadt erfolgt über die be
ſtehenden Oſt=Weſt=Straßen.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres ge
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Löhrbach—Oberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſperr:
Umleitung: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim-
Tröſel—Unterabtſteinach.
Nauheim—Trebur vom 12. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umle
tung: Hof Schönau.
Babenhauſen—Schaafheim vom 2. 9. bis auf weiteres geſperk!
Umleitung: Langſtadt—Kleeſtadt.
— Die Darmſtädter Frauenſchule für Volkspflege und Evange
liſche Gemeindehilfe eröffnet im Herbſt einen neuen Lehrgang. Di
Schule iſt ſtaatlich anerkannt und arbeitet nach den ſtaatlich feſt
geſetzten Lehrplänen. Der Beruf der Volkspflegerin oder Sozia!
arbeiterin gehört zu den ausſichtsreichſten Frauenberufen. Aller
dings iſt auch eine gründliche Vorbildung dazu nötig. Die
Schüle=
rinnen der Frauenſchule für Volkspflege müſſen alle ſchon irgend
einen praktiſchen Beruf, am beſten den der Kranken= oder Säug;
lingspflegerin, erlernt haben bevor ſie in die Schule eintrete
können. In der Geſundheitsfürſorge mit ihren vielen Zweige
können dann ſpäter die Schülerinnen der Frauenſchule für
Volks=
pflege eine vielſeitige Verwendung finden. Auch in der kirchliche
Fürſorge und Gemeindepflege gibt es zahlreiche
Arbeitsmöglich=
keiten. Der Lehrgang erſtreckt ſich über zwei Jahre und ſchließ
theoretiſche und praktiſche Ausbildung ein.
— Miſſionsverkauf. Am Donnerstag, 19. September, ver
anſtaltet der Frauenhilfsbund für die Baſler Miſſion im Evans
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17 von 10 bis 18 Uhr, einen Verkauu
von Handarbeiten (Kinderkleidchen, Schürzen, Strümpfen un
dergleichen) verbunden mit Büfett. Der Erlös dient dem
Unter=
halt deutſcher Miſſionsſchweſtern in China, Indien, Borner,
Kamerun und Goldküſte. Alle Freunde und Gönner des
Miſſions=
werkes ſind zu einem Beſuch herzlich eingeladen.
Steuermahnung. Die im Monat September fälligen Steuern,
und zwar Landesſteuer 1935, 3. Rate, Umſatzſteuer für Mona;
Auguſt. Einkommenſteuer 3. Vierteljahr werden gemahnt. Fall;
Zahlung nicht bis zum 23. September d. J. erfolgt, wird gegen
die Säumigen ohne weiteres das Beitreibungsverfahren einge
leitet werden.
Kunſtnachrichten.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Chorleiterſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt.
Mit der am 9. Juli d. J. ſtattgefundenen Abſchlußprüfung fan)
der erſte Halbjahreskurſus der Chorleiterſchule ſein Ende.
Sämt=
liche Prüflinge haben beſtanden und damit das von der
Landes=
leitung der Reichsmuſikkammer gegengezeichnete Diplom erhalten,
wonach ſie zur berufsmäßigen Ausübung der Chorleitung
be=
rechtigt ſind.
Der nächſte Kurſus unter Leitung des Direktors der Städt
Akademie für Tonkunſt und Pflegſchafters für das Chorweſen i
der Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau. Bernd Zeh, beginnt am
1. Oktober d. J. Die Stunden des Kurſes werden ſämtlich au
einen Tag der Woche gelegt, ſo daß die auswärtigen Teilnehmei
wöchentlich nur einmal nach Darmſtadt kommen müſſen.
Auskunft und Anmeldungen durch das Sekretariat der
Aka=
demie.
Vereins- und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſtaurant Sitte: Heute ſpielt Willy Melchior.
Aile Bolksgenoſſen hören den Führer auf dem
Reichsparkeitag durch den deukſchen Rundfunk!
Sonntag, 15. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 254 — Seite 7
dee Boikzelvericht meieer.
Vermißte Perſonen. Vermißt wird ſeit dem 3. 9. 35 der
Schüler Wolfram Sellwig, wohnhaft und geboren am 4. 8.
915 zu Darmſtadt. Beſchreibung: Etwa 1,80 Meter groß,
chlanke Geſtalt, ſchmales, gebräuntes Geſicht, dunkelblondes Haar,
rohe Stirn, dunkelblonde Augenbrauen, ausgebogene Naſe,
voll=
tändige Zähne. Bekleidung: Vermutlich grauen
Knicker=
rocker, graue Strümpfe, ſchwarze Halbſchuhe und führt älteres
Herrenfahrrad bei ſich. Inzwiſchen kann er auch ſeine Kleidung
ewechſelt haben und trägt jetzt SA.=Mütze, Braunhemd und kurze
raune Kniehoſe. Wer hat den Vermißten geſehen oder iſt in
er Lage, über ſeinen derzeitigen Aufenthalt Angaben zu machen?
Schonend anhalten und Nachricht an das
Landeskriminalpolizei=
amt Darmſtadt, Zentrale für Vermißte.
Erneute Pfirſichdiebſtähle. In der Nacht zum 8. 9. 35 wurden
rus einem an der Rößlerſtraße befindlichen Garten etwa 20—30
Ofund Pfirſiche geſtohlen. Der oder die Täter dürften von der
ößlerſtraße aus übergeſtiegen ſein. Hier hatten die Diebe
be=
eits ihren zweiten Beſuch abgeſtattet. Desgleichen wurde in der
Cacht zum 10. 9. 35 aus einem zwiſchen Feldbergſtraße und
Steu=
benplatz (am alten Bahnhof) gelegenen Gartengrundſtück etwa
40 bis 50 Pfund Pirſiche entwendet. Auch hier mußten die Täter
überſteigen. Wer hat Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche
Mitteilungen werden vom Landeskriminalpolizeiamt, Zimmer 36,
rbeten.
Wer iſt der Finder der Handtaſche? Samstag, den 7.
Sep=
ember 1935, gegen 14.30 Uhr, blieb in der öffentlichen
Fern=
prechſtelle auf dem Marienplatz eine Damenhandtaſche mit
ver=
chiedenem Inhalt, darunter ein Ausweis auf den Namen der
Verliererin, liegen. Als die Dame nach kurzer Zeit den Verluſt
wahrnahm und nach der Fernſprechzelle zurückkehrte, war die
Handtaſche nicht mehr vorhanden. Der Finder ſowie Perſonen,
die über den Verbleib der Taſche Angaben machen können,
wer=
den aufgefordert, umgehend bei dem Landeskriminalpolizeiamt,
Zimmer 12, vorzuſprechen.
Wer kann Angaben über Unholde machen? Am 3. 9. 35, gegen
70.30 Uhr, wurde auf einem Waldwege rechts der Griesheimer
Straße, nach dem Waldfriedhof zu, eine Frau, die einen
Kinder=
wagen bei ſich führte, von einem Manne beläſtigt. Der Täter
war etwa 20 bis. 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß, trug graublauen
Anzug, war ohne Kopfbedeckung und machte einen beſſeren
Ein=
bruck. Am gleichen Tage und faſt zur gleichen Zeit, trat in der
dortigen Gegend ein gleicher Täter auf. Dieſer Unhold war etwa
10 Jahre alt, von kleinem, unterſetztem Körperbau. Er war
be=
kleidet mit grauer Jacke, brauner Hoſe und dunkler Schiffermütze.
Desgleichen iſt am 2. 9. 35, gegen 17.30 Uhr, ein ebenſolcher Täter
im Schlampelweg aufgetreten und hat dort zwei Damen beläſtigt.
Dieſe beiden Geſchädigten werden erſucht, ſich umgehend bei der
Kriminalpolizei oder dem zuſtändigen Polizeibezirk zwecks
nähe=
ren Angaben zu melden. Hier ſoll es ſich um einen Täter von
mittlerer Größe handeln, der vermutlich eine ſchiefe Naſe hat.
Der Täter trug hohe Stiefeln, dunkle Hoſe, marineblauen Rock
und hellgraue Mütze. Sachdienliche Mitteilungen nimmt das
Landeskriminalpolizeiamt, Sügelſtraße 31—33, Zimmer 4 und 5,
entgegen.
Eltern warnt euere Kinder! Am 13. 9. 35, gegen 18 Uhr,
unternahmen zwei Darmſtädter 15 Jahre alte Schüler eine
Rad=
tour in den Roßdörfer Wald (Hohlberg) In den dort
befind=
lichen alten Steinbrüchen fuhr einer der Jungen einen erheblich
ſteilen Abhang hinunter. Dabei kam der Junge zu Fall und zog
ſich eine Gehirnerſchütterung zu.
Brand eines Lieferwagens. Am 13. 9. 35, gegen 14 Uhr,
ge=
riet in der Karlſtraße ein kleiner Lieferwagen durch
Selbſtent=
zündung in Brand. Das Feuer konnte bald gelöſcht werden. Das
Fahrzeug wurde abgeſchleppt.
Wer hat Wahrnehmungen gemacht? In der Nacht zum 14. 9.
35 verſuchten hier unbekannte Täter gewaltſam in das auf dem
Marienplatz ſtebende Verkaufshäuschen einzudringen. Die Täter
dürften wahrſcheinlich, nachdem ſie das Vorhängeſchloß geöffnet
hatten, geſtört worden ſein, ſo daß ſie von ihrem Vorhaben
ab=
ließen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 27.
— Aufgehobene Straßenſperrung. Die angeordnete
Straßen=
ſperrung der Aeußeren Ringſtraße zwiſchen Dieburger=
Straße und Erbacher Straße iſt aufgehoben.
Kirchliche Nachrichken.
Kranichſtein. Am Sonntag, den 15. September, nachmittags
5 Uhr, iſt in der Schloßkapelle Gottesdienſt. Es ſei beſonders
dar=
auf hingewieſen.
Aus Heſſen.
Pfungſtädter Segelflieger ſchulen im Weſterwald.
Ek. Pfungſtadt, 14. Sept. Groß war die Freude im hieſigen
Segefliegerlager, als die Ausſicht auf eine Schulungsfahrt in den
Weſterwald nach Hirzenhain feſte Formen angenommen hatte.
Denn es waren mehrere Tage vorgeſehen. Jetzt ging es ans
Rüſten. Endlich war der Tag der Abreiſe gekommen. Und noch
eines: Die eigene Maſchine „Heinrich Kottmann” ſollte auf
ge=
eigneterem Gelände als am Roßberg bei Dieburg eingeflogen
werden. Wohl verſtaut lag ſie im Anhänger. Ueber Frankfurt,
Gießen, Wetzlar und Herborn ging die Fahrt. Das Wetter war
nicht zum beſten. Doch es klärte ſich auf, als es in Hirzenhain an
die Arbeit ging. Zur Größe der eigenen Aufgabe: „Wird alles
klappen —. gibts auch keinen Bruch” kam noch das Schauen nach
der Betätigung anderer Fliegergruppen hinzu, die auch von weit
her gekommen waren, um zu ſchulen. Da die drei Hänge für A=,
B= und C=Flüge dicht beiſammen lagen, ließ ſich die Arbeit und
Leiſtung aller Gruppen ſchön überblicken. Und wie mußte
gear=
beitet werden. Kaum war der Start am A=Hang geglückt und der
Pfungſtädter Jungflieger flog, ſpannend verfolgt von den übrigen
ob der glatten Landung, dann ging es auch ſchon den ſteilen
Hang hinunter, um die Maſchine wieder zu bergen und erneut in
Flugſtellung zu bringen. Nur wer dabei war, kann es ermeſſen,
was es heißt, die Maſchine wieder den Hang hinauf zu ziehen.
Hierher gehört ein Lob der kameradſchaftlichen Fliegergruppe
Bonn, die vorzüglich mit Motorwinden ausgerüſtet, den
Pfung=
ſtädter Kameraden zu Hilfe kam, wenn einer gar zu weit geflogen
war. Sonſt hätte der Anwärter auf den nächſten Start zwei
Stunden warten müſſen. bis die Maſchine wieder oben war. Kam.
Scherer war genügend vorgeſchult. So erklärte er und gah
An=
weiſungen. Es wurde tüchtig gearbeitet und müde abends
Quar=
tier im dortigen Fliegerlager bezogen. Verpflegung glänzend. Und
erſt die kameradſchaftliche Fühlungnahme im Erzählerkreiſe nach
des Tages Müh und Laſten mit dem beglückenden Bewußtſein,
ein großes Stück vorwärts gekommen zu ſein. Nur wenia Schlaf
und wieder ging es ans ſchulen. Hierbei muß die vorbildliche
Zuſammenarbeit hervorgehoben werden, denn alles klappte und
nicht ein einziger Bruch war zu verzeichnen. Als die Stunde der
Trennung ſchlug und es ans Abſchiednehmen ging, nahm ein jeder
Teilnehmer ſtolz das Bewußtſein mit: Es waren herrliche Tage
und das Volk der Flieger iſt mit Recht ein eigenes, aber
hervor=
ragendes Völkchen. Unvergeſſen werden die Tage der erſten großen
Schulung immer bleiben. Und noch eines: Fleißige Hände regen
ſich in Pfungſtadt innerhalb des Stützpunktes, denn das erſte
ſelbſt=
erbaute Segelflugzeug geht in einigen Wochen ſeiner Vollendung
entgegen. Dann beſetzt der Stützpunkt zwei Maſchinen und die
Ge=
legenheit zum ſchulen kann verdoppelt werden.
Ar. Eberſtadt, 14. Sept. Unfall. Wiederum hat ſich ein
folgenſchwerer Verkehrsunfall Ecke Schul=, Kirch= und
Odenwald=
ſtraße ereignet. Ein hieſiger verheirateter Handwerker kollidierte
auf ſeinem Fahrrad mit einem Kraftwagen und kam ſo unglücklich
zu Fall, daß er bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden
mußte.
Griesheim, 14. Sept. Zwei ſchwere
Verkehrs=
unfälle. Am Mittwoch abend gegen 9 Uhr verunglückte an
der Mittelſchneiſe auf der Darmſtädter Landſtraße Herr Wilhelm
Löffler von hier mit ſeinem Motorrad. Er fuhr auf einen
halten=
den Motorradfahrer, der nicht beleuchtet hatte, auf und kam mit
einer Handverletzung ſowie inneren Verletzungen in das
Stadt=
krankenhaus nach Darmſtadt. Kurz darauf verunglückte der
Gaſt=
wirt Bolle von hier in der Nähe des Waldfriedhofs, als er mit
ſeinem Fahrrad auf dem Fußgängerpfad fuhr. Ein aus Darmſtadt
kommender Omnibus fuhr vor ihm aus bis jetzt unbekannten
Gründen füber den Graben in den Wald und erfaßte Bolle. Er
kam ſchwer verletzt mit einer Schädelſpaltung und ſonſtigen
Ver=
letzungen durch ein Privatauto in das Krankenhaus.
o. Erzhauſen, 13. Sept. Jagdglück. Unſerem Feldſchützen
iſt es gelungen, vergangene Nacht drei Wildſchweine zur Strecke
zu bringen und vorige Nacht einen ſtarken Keiler anzuſchießen.
Intereſſenten können ſich die erlegten Tiere beim Feldſchützen
an=
ſehen.
Gründung des „Rheinheſſiſchen Wanderbundes”
in Anweſenheit des Reichswanderführers Prof. Dr. Werner.
Mainz, 13. Sept. Nach einer Beſichtigungsfahrt zu den
Frei=
land=Beſitzungen der Mainzer Heimat= und Wandervereine, dem
Heinrich=Wothe=Haus auf dem Rabenkopf, der Rheingoldruhe bei
Heidesheim, dem Hermann=Löns=Weg im Gonſenheimer Wald
und dem Luginsland auf dem Lenneberg, wurde in Anweſenheit
des Führers des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs= und
Wan=
dervereine, Prof. Dr. Werner=Darmſtadt, der „Rheinheſſiſche
Wan=
derbund” proklamiert.
Mit ſeiner Leitung betraute man jene Männer, deren
raſt=
loſer Initiative er entſprang, nämlich den Leiter des Wander=
und Lennebergvereins „Rheingold, Pg. Specht, den Leiter des
Rheiniſchen Heimatvereins in Mainz, Heinrich Wothe, den Leiter
der Ortsgruppe Mainz des Reichsverbandes Deutſcher
Jugend=
herbergen, Turn= und Sportlehrer Beck, und Schneider vom
„Rheingold‟. Dieſe bedeutſame Gründung ſoll fürderhin
ſämt=
liche rheinheſſiſchen und damit natürlich auch alle Groß=Mainzer
Wandervereine zu einer zünftigen Arbeits= und Intereſſengemein”
ſchaft zuſammenführen.
Prof. Wemer dankte in einer von Heimatliebe getragenen
Rede für das von den Mainzer Vereinen Gezeigte. Er gab einen
Ueberblick über die Arbeiten der 250 000 Köpfe ſtarken deutſchen
Gebirgs= und Wandervereine und ihre völkiſchen Leiſtungen.
Vielfach hätten Abſeitsſtehende die Vorſtellung, in den
Wander=
vereinen werde ſportlich=bedingtes Wandern, alſo „
Kilometer=
freſſen” betrieben. Ihnen zu beweiſen, daß man ſtatt deſſen
das ſeeliſch=beſchwingte Wandern treibe, ſei die vornehmſte
Auf=
gabe der deutſchen Wandervereine.
k. Dieburg, 14. Sept., Ratsſitzung. In der am 11.
Sep=
tember abgehaltenen Stadtratsſitzung wurde folgender Beſchluß
gefaßt: Der Zuzug von Juden iſt nicht mehr geſtattet; von allen
Verſteigerungen wie Gras. Holz. Obſt uſw. ſind die Juden
aus=
geſchlöſſen; der Ankauf von Grund und Boden wie Häuſern iſt
verboten; wer mit Juden Geſchäfte macht oder in
freundſchaft=
lichem Verkehr mit ihnen ſteht, wird bei allen ſtädtiſchen
Liefe=
rungen einſchl. Fuhrleiſtungen nicht berückſichtigt;
Unterſtützungs=
empfängern, die bei Juden kaufen, wird die Unterſtützung
ent=
zogen und werden von der NSV, nicht mehr betreut. Dieſer
Be=
ſchluß iſt an allen Anſchlagtafeln für ſtädtiſche Bekanntmachungen
zu leſen.
w. Beerfelden. 12. Sept. Lehrertagung. Die
September=
tagung der Bezirksgruppe Oberzent des NSL. fand geſtern
nach=
mittag im hieſigen Schulhaus ſtatt. Geſchäftsführer Greim
er=
ledigte nach der Begrüßung das Geſchäftliche und gab in der
Um=
ſchau einen Ueberblick über die innen= und außenpolitiſchen
Ge=
ſchehniſſe der letzten Tage und Wochen. Frl. Kömpel hielt einen
Lichtbildervortrag über „Vorgeſchichte”, dem regſtes Intereſſe
ent=
gegengebracht wurde, ſpäter dürfte ein Vortrag folgen über
„Deutſche Vorgeſchichte‟. Herr Greim ſprach in ausgedehnter und
anſchaulicher Weiſe über „Luftſchutz” — Nach weiterer
Beſpre=
chung von „Verſchiedenem” wurde die Tagung geſchloſſen mit der
üblichen Huldigung an den Führer.
Hirſchhorn, 14. Sept. Waſſerſtand des Neckars
am 13. September: 1.46 Meter, am 14. September: 1,47 Meter.
Gernsheim. 14. Sept. Waſſerſtandſ des Neckars
am 13. September: 0.13 Meter, am 14. September: 0,00 Meter.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Bingen (Rhein), 14. Sept. Wieder in Freiheit.
Beim Forſtamt Bingen wurde ein Mäuſebuſſard aufgezogen. Als
junger Vogel kam er in die Gefangenſchaft”. Eine gute Pflege
ließ ihn zu einem prächtigen Exemplar heranwachſen, und in
die=
ſen Tagen winkte auch ihm wieder die goldene Freiheit. Um ſich
an die waldige Umgebung zu gewöhnen, hatte man ihn in den
letzten zwei Wochen nach dem Forſthaus. Jägerhaus” im Binger
Wald gebracht. Inzwiſchen hat man ihm die Freiheit
zurück=
gegeben, und ſtolz zieht er nun ſeine Flugkreiſe über dem Binger
Wald.
Aus Oberheſſen.
LPD. Schotten, 14. Sept. Ehrentempel für die
Ge=
fallenen von Schotten. Die Stadt Schotten hat auf dem
nahegelegenen Wartberg einen Heldenhain geſchoffen, auf dem für
die 75 Gefallenen von Schotten je eine Gedenklinde gepflanzt
wurde. Nunmehr wurde auch ein Ehrenmal in Geſtalt eines
großen Ehrentempels errichtet, der in Kürze vollendet wird und
am 20. Oktober in Gegenwart der einzelnen Organiſationen der
Partei, der Schulen, Vereine uſw. feierlich eingeweiht werden ſoll.
*
Pr
Gelbe cut
ooo
Beide
nehmen das
gleiche harte
Leitungswaſſer für
die Wäſche, und beide
waſchen mit Perſi l.
Frau Müller klagtüber
ungenü=
genden Schaum,
Frau Krauſe hat Schaum ſoviel
ſie will!
Wie macht
Frau Krauſe das?
Sie nimmt Perſil in der richtigen
Menge, und ſie macht ſich jedesmal
vor dem Waſchen das harte Waſſer
durch einige Handvoll Henko
Bleich=Soda weich! Sie weiß auch,
daß die weichmachende Wirkung
am größten iſt, wenn man Henko
etwa FHfIvor Bereitung
derWaſchlauge imWaſſerverrührt.
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Nauſt
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Seite 8 — Nr. 254
Sonntag, 15. September 1935
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Es war urſprünglich vorgeſehen, die
Ausſtel=
lung 100 Jahre deutſche Eiſenbahn in Nürnberg
bereits anfangs September zu beenden. Wegen des
außerordentlich ſtarken Beſuches wird ſie jedoch erſt
am 10. Oktober ihre Tore ſchließen.
Von einem ſchweren Brandunglück wurde die
Gemeinde Kettig heimgeſucht. Auf bisher noch
ungeklärte Weiſe gerieten auf dem Druſchplatz
der Gemeinde Strohbarren in Brand. Es konnte
nicht verhütet werden, daß 80—90 Strohbarren,
die je 160—200 Zentner Stroh faßten, vom Feuer
vernichtet wurden. Der Schaden iſt ſehr
beträcht=
lich, da faſt drei Viertel der geſamten
Strohvor=
räte der Gemeindeangehörigen von Kettig den
Flammen zum Opfer fielen.
Wie aus Panama gemeldet wird, iſt am
Frei=
tag ein amerikaniſches Verkehrsflugzeug etwa 50
Meilen von der Stadt Panama entfernt
abge=
ſtürzt und explodiert. Die acht Inſaſſen wurden
getötet.
Ein furchtbares Wüſtendrama wird aus
Caſa=
blanca gemeldet. Ein eingeborener Soldat (
Se=
negalneger) ſchoß in einem Anfall von Wahnſinn
im Hof der Garniſon von Jgudam ſeinen
Haupt=
mann und zwei Unteroffiziere nieder; daraufhin
beging er Selbſtmord.
Die engliſche Regierung veröffentlicht den
Schlußbericht über den Verlauf der Malaria=
Epi=
demie auf der Inſel Ceylon. Die Epidemie iſt
nunmehr nach ſiebenmonatiger Dauer im
Abſter=
ben begriffen. Insgeſamt hat die Epidemie etwa
80 000 Todesopfer gefordert. Die Geſamtzahl der
Erkrankten betrug über eine halbe Million
Menſchen.
Schweres Eiſenbahnunglück in Amerika.
NewYork. Im Staat Louiſiana in der Nähe
der Station Monroe hat ſich ein ſchweres
Eiſen=
bahnunglück ereignet. Ein Güterzug entgleiſte.
Infolge der Entgleiſung gerieten ſechs mit
Roh=
öl vollgefüllte Keſſelwagen in Brand. Die
auf=
ſchießenden Flammen griffen ſofort auf die
übri=
gen Wagen über. Unter den Trümmern konnten
bisher nur die Leichen von fünf Wanderarbeitern
geborgen werden, die, wie in den Vereinigten
Staaten üblich, als blinde Paſſagiere mitgefahren
waren. Die noch Ueberlebenden vermuten, daß
ſich auf den explodierten Keſſelwagen noch 30 bis
40 blinde Paſſagiere befunden haben müßten.
Sollten dieſe Angaben ſtimmen, ſo muß damit
gerechnet werden, daß auch ſie in dem
Flammen=
meer umgekommen ſind.
Fünf Verwundete ſind in das Krankenhaus
von Monroe eingeliefert worden. Einen der
Ver=
unglückten fanden die Aerzte zwiſchen den
Trüm=
mern der Waggons völlig eingekeilt. Die Aerzte
konnten den Unglücklichen nur dadurch aus ſeiner
Lage befreien, daß ſie das eingeklemmte Bein des
Verunglückten mit Taſchenmeſſern amputierten.
Der Appell
der
Poliki=
ſchen Leiter
An, der
Zeppelin=
wieſe.
Am Freitag
nachmit=
tag traten 100 000
Politiſche Leiter zum
Appell vor dem
Füh=
rer in Nürnberg an.
Unſer Bild zeigt eine
Überſicht des Appells
der Politiſchen
Lei=
ter während der
Rede des Führers.
(Scherl=
Bilderdienſt=M.)
Zu ſürmiſch geſchauſpielert.
(an) Budapeſt. Im Budapeſter
Sommer=
theater ereignete ſich bei der Aufführung eines
Molnarſchen Luſtſpiels ein durchaus nicht
luſt=
ſpielartiger Zwiſchenfall: Als der Held des Stückes
der Heldin, dargeſtellt von der Schauſpielerin
Hanna Honthy, ſeine vorſchriftsmäßige Liebe in
einer wiederum durch die Rolle vorgeſchriebenen
Umarmung beweiſen ſollte, gellte plötzlich aus
dem Munde der Darſtellerin ein
Schmerzens=
ſchrei. Sie wurde ohnmächtig, und die
Vorſtel=
lung wurde ſofort abgebrochen. Nachdem Hanna
Honthy, die immer noch nicht wieder zum
Be=
wußtſein erwacht war, in ein Krankenhaus
ge=
bracht worden war, ſtellte man durch eine
Rönt=
genaufnahme feſt, daß der ſtürmiſche Liebhaber
ihr bei der Umarmung — eine Rippe gebrochen
hatte. Wie verlautet, will Hanna Honthy bei
ihrem Wiederauftreten ein Stahlkorſett tragen.
Der 1313. Schuß auf Pei=tſin=ho.
Schreckenstat in der Manege.
Verhaftung zweier Liebender unter Mordverdacht. — Der
„Chineſe” Frederic Godfrey.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Liebe, die am Gold zerbrach.
Das Teſtament der Millionärin Norah De Vahl. — Treue über 20 Jahre. — „Ich bin nur eim
armer Colonel!”
Sie verſprach zu warten.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Ein Liebesroman.
den das Leben ſchrieb.
Eine dſchungel=Begegnung.
Scharfſinn rekkek Anſchuldige.
Der „Kugelfeſte‟.
Bombay, im Auguſt.
Unter anfangs rätſelhaften
Umſtän=
den hatte der angeblich chineſiſche
Zau=
berer Pei=tſin=ho im Zirkus N. ſeinen
Tod gefunden. Er war bei einem
Gewehr=
trick in der Manege erſchoſſen worden.
In jedem Abendprogramm, genau um 9.47
Uhr abends gab der angebliche chineſiſche
Mane=
genzauberer Pei=tſin=ho, vor einer großen eiſernen
Wand ſtehend, das Kommando: „Achtung —
Feuer!” Eine Sekunde ſpäter fiel ein Schuß, der
im Manegengrund dutzendfach widerhallte.
Eine hübſche junge Aſſiſtentin hatte auf
Pei=
tſin=ho ein Gewehr abgefeuert, das vorher einer
der Zuſchauer mit einer Bleikugel und einigen
Gramm Pulver geladen hatte. Pei=tſin=ho ſtand
vor der eiſernen Wand, beide Hände über der
Bruſt verſchränkt — aber ſo, daß er die
Hand=
flächen offen vor die Bruſt hielt. Wenn der Schuß
gefallen war, ſah man ihn lächelnd eine
Verbeu=
gung machen. In ſeiner Hand aber hielt er — eine
Bleikugel hoch. Sie hatte ihn — das ſollte der
Trick ſein — nicht durchſchlagen, ſondern er hatte
ſie mit ſeiner Hand aufgefangen. Dieſer „
Kugel=
feſte” war zweifellos die Attraktion des Zirkus N.
bei ſeinem diesjährigen Gaſtſpiel.
Pei=tſin=ho war kein Chineſe, ſondern ein
Amerikaner — Frederic Godfrey mit Namen. Er
durchreiſte die Welt ſeit etwas mehr als drei
Jahren mit dieſem Trick. In ſeiner Begleitung
befand ſich ſein Bruder William Godfrey und ſeine
Aſſiſtentin. Der Trick mit der Kugelfeſtigkeit aber
beſtand darin, daß die Bleikugel, nachdem der
Beſucher ſie in die Kammer gelegt hatte, mit
Hilfe eines geheimen Mechanismus, den die
Aſſiſtentin berührte, in den Gewehrkolben rutſchte.
Die Bleikugel, die Pei=tſin=ho ſpäter in der Hand
hielt, hatte er aus ſeinem Aermel hervorgezaubert.
Aber dieſer Schuß traf. . .
Wieder war es 9.47 Uhr. Das Kommando war
gegeben — der Schuß gefallen. Aber diesmal
lächelte Pei=tſin=ho nicht, verbeugte ſich nicht vor
ſeinem Publikum. Seine Hände krampften ſich
zuſammen. Er lehnte mit dem Rücken gegen die
Eiſenwand. Seine Augen traten in furchtbarer
Todesnot faſt aus dem Kopf hervor. Ein
entſetz=
licher Schrei rang ſich aus ſeiner Kehle: Und dann
brach er zuſammen!
Panik brach im Zirkus aus. Man ſuchte das
Publikum zu beruhigen. Pei=tſin=ho wurde aus
der Manege geſchafft. Alle Clowns mußten eiligſt
in das Rund hinein und durch ein Dutzend ihrer
tollſten Späße die Tragödie vergeſſen machen, die
ein paar tauſend Menſchen eben erſchütterte.
Hin=
ter dem Vorhang aber ſtellte der Zirkusarzt den
bereits eingetretenen Tod des angeblichen
Chine=
ſen Pei=tſin=ho feſt.
Der Trick des falſchen Chineſen.
Der Tod war durch einen Schuß ins Herz
er=
folgt, nachdem die Kugel vorher die über dem
Herzen weit geöffnete Handfläche durchſchlagen
hatte. Dem Publikum war der Fall vielleicht
ver=
ſtändlich: der „Zauber” des Pei=tſin=ho hatte eben
einmal verſagt. Aber die Polizei glaubte nicht an
eine derartige Kugelfeſtigkeit. So wurde eine
ſehr ſtrenge Unterſuchung eingeleitet, die ſchon
bald verblüffende Ergebniſſe hatte.
Eine Eiferſuchtstat?
Die Kriminaliſten erfuhren ferner, daß
Pei=
tſin=ho in ſeine Aſſiſtentin verliebt war. Aber es
blieb ihnen weiter nicht verborgen, daß dieſe
Aſſiſtentin den Bruder des Zauberers, William
Godfrey, bevorzugte. Es war mehrfach zu ſcharfen
Auseinanderſetzungen gekommen. Die Möglichkeit
lag alſo nahe, daß hier unter Vorſpiegelung eines
Manegen=Unfalles zwei Verliebte ſich von einem
Störenfried befreien wollten.
Man verhaftete die Aſſiſtentin und den
Bru=
der des Toten. Die Vernehmungen verliefen
je=
doch völlig ergebnislos, da beide hartnäckig dabei
blieben, daß ſie mit dem Todesfall nicht das
mindeſte zu tun hätten. Der Indizienbeweis ſchien
allerdings erbracht. Es bedurfte nur noch eines
halben Geſtändniſſes eines der beiden Beteiligten.
Die Chancen ſtanden ſchlecht für ſie — bis dann
eine überraſchende Löſung kam.
1312 Schüſſe und ein Materialfehler.
Nur einem älteren Kriminalbeamten, der rein
gefühlsmäßig von der Unſchuld der beiden
über=
zeugt war, ſchien der Beweis keineswegs ſo
hun=
dertprozentig zu ſein. Er begann, das
Artiſtenge=
wehr auseinanderzuſchrauben und die techniſchen
Umſtände zu unterſuchen, unter denen ein
Todes=
ſchuß aus dem Gewehr auch unfreiwillig erfolgen
konnte.
Er kam nun zu folgender Löſung: Im Laufe
der Jahre waren, wie ſich aus den Kontrakten des
Pei=tſin=ho ergab, 1313 Schüſſe aus dem Gewehr
abgegeben worden. Durch die Betätigung des
Me=
chanismus, durch das regelmäßige Abgleiten der
Kugel in die Geheimkammer hatte ſich — wobei
ein Materialfehler zu Hilfe kam — eine nadelgroße
Oeffnung zu der Geheimkammer gebildet. Durch
ſie fiel Tag für Tag eine verſchwindend kleine
Menge Pulver in die Geheimkammer. Eines
Tages war die Pulvermenge immerhin groß
ge=
nug, um ein Ueberſpringen der Exploſion in der
richtigen Kammer zu ermöglichen. Bei dieſer
Ge=
legenheit wurde die Kugel aus der
Geheimkam=
mer heraus in den Lauf geſchleudert und hatte
hier noch Durchſchlagskraft genug, um tödlich zu
wirken.
Das war die Löſung des Rätſels. William
Godfrey und die Aſſiſtentin wurden wenige
Stun=
den ſpäter aus der Haft entlaſſen. Sie reiſen jetzt
mit Pei=tſin=hos Zaubernummer durch die Welt
— aber ohne den Gewehrtrick.
London, im Auguſt.
Vor einigen Tagen wurde in London
das Teſtament der Miß Norah Cecilia
De Vahl eröffnet. Dieſes Vermächtnis
enthielt eine ſeltſame Beſtimmung, durch
welche die Millionärin den Schlußſtrich
unter eine treue Liebe zog, die 20 Jahre
hindurch ihrer Erfüllung harrte.
Als Norah Cecilia De Vahl vor 20 Jahren
jung, ſchön und reich — um die Erde reiſte, lud
je ein engliſcher General auf Burma zu einem
Dſchungel=Ausflug ein. Man wagte ſich tief hinein
in die Hohlwege und Wälder. Ein plötzlich
nieder=
gehender ſchwerer Regen riß die Reiſegeſellſchaft
auseinander.
Bei dieſer Gelegenheit erblickte Miß De Vahl
nahe bei einem von Tauſenden von
Giftſchlan=
gen bevölkerten Kratertal — zum erſtenmal
Vi=
vien Robert, den Colonel aus der Burma=Armee.
Er kehrte von einer Streife aus dem
Landesin=
nern zurück und überfah als alter
Kolonialbeam=
ter ſofort die Gefahr, in der die ahnungsloſe
Europäerin ſchwebte und brachte ſie in Sicherheit.
„Ich will nicht von deinem Geld leben..."
Man hört heute oft; daß die Liebe auf den
erſten Blick nur ein Märchen ſei ... Hier ward ſie
Wirklichkeit! In den nächſten Jahren kam Miß
De Vahl dreimal nach Burma zurück. Sie kam
nur, um Vivien Robert zu ſehen.
Bei ihrem dritten Beſuch ſprach man von einer
Heirat. Sie ſchlug ihm vor, Indien zu verlaſſen
und mit ihr nach England zurückzukehren. Aber
Vivien Robert erwiderte, daß er Zeit ſeines
Lebens ein armer Teufel geweſen ſei. Er könne
nicht auf ſeine Arbeit und ſeinen Verdienſt
ver=
zichten. Von ihren Reichtümern zu leben aber —
das ſei nicht ſeine Art. Wenn ſie könne und wolle,
ſo möge ſie warten, bis er als Kolonialbeamter
in Penſion geſchickt werde. — Das war der
Be=
ginn der tragiſchen Romanze eines Mädchens, das
mit ſeinem Gold und ſeinen Millionen alles
kaufen konnte — nur nicht den Mann, den es
liebte.
„Dann warte ich..."
Die Millionärin Miß De Vahl ſchwur ihm
Treue und verſprach, zu warten. Aus
geſundheitt=
lichen Rückſichten war es ihr nicht möglich, länge
in Burma zu bleiben.
So kehrte ſie denn nach England zurück — war.
tete und wartete . . . Alle 5 Jahre reichten di
Erſparniſſe des Colonel aus, um eine
Urlaubss=
reiſe nach Europa zu unternehmen. Dann ſahen
ſie ſich — Miß De Vahl und der Colonel aus der
oberen Burma. Sie ſahen ſich ein oder zwei
Wochen, verſprachen einander, weiter zu warten
Und dann reiſte der Colonel wieder zurück nach
Burma, wo er inzwiſchen zum Richter avanciern
war.
Ehe er heimkehrte . . .
Vor drei Jahren war er zuletzt in Eurova
Damals konnte er Miß De Vahl mitteilen, da
nur noch knapp tauſend Tage verfließen müßten —
dann könne er für immer nach England zurück
kehren, dann ſtünde der Heirat nichts mehr in
Wege.
Miß De Vahl war durch die Jahre des War
tens bei ihrer ohnedies zarten Geſundheit zer
mürbt worden. Was nützten ihr die Millioner,
was ſagten ihr die ſchalen Freuden dieſer Welt
wo der einzige Menſch, der ſie liebte und den ſi
liebte, fern in Burma weilte?
Das Schickſal ſpielte einen bitteren Streich
Währendeder Colonel in Burma bereits zu ſeine
endgültigen Rückkehr rüſtete, erkrankte Miß D
Vahl in Europa auf den Tod. Sie ſtarb, ehe di
Eilboten im Tagesmarſch Vivien Robert die
Nach=
richt von der Erkrankung überhaupt überbringer
konnten.
Ihr Vermächtnis.
Das Geheimnis ihrer großen Liebe hatte Miß
De Vahl vor aller Welt verborgen bis zum letz
ten Tag. Kaum jemals hatte ſie gegenüber
Freunden oder Bekannten den Namen des Co
lonel genannt. Erſt durch ihr Teſtament erfuh
man das Geheimnis dieſer Tragödie des
Reich=
tums. — In ihrem Teſtament aber hieß es:
„Was bleibt mir noch zu tun auf dieſer Erde?
Ich gedenke meiner größten Liebe und hinterlaſſ
als ſchwachen Beweis meiner Zuneigung dem
ſtolzen Colonel Vivien Robert 30 000 Pfund Stert
ling und alle Diamanten, die ich je in meinem
Leben getragen habe. Ich weiß, daß er mich ge
liebt hat — mehr als ſonſt etwas auf dieſer Wekt.
Aber ſeine Liebe zu mir zerbrach an ſeinem Stolz
und an meinem Gold..
oe Gretl
9a, da
Eine Lilipuk=Garküche für die
Prager Taxi=Chauffeure.
Ein findiger Mann baute ſich in
Prag eine Liliput=Garküche, die an
den Kraftdroſchken=Halteſtellen
auf=
fährt. Der obere Teil der Küche
enthält einen Warmwaſſerbehälter,
der für 20 Waſchbecken ausreicht.
An den beiden Seiten der Küche
befinden ſich Kochplatten für die
Zubereitung verſchiedenſter
Spei=
en. Ganz unten iſt die Feuerſtelle
untergebracht. Mit dieſer Küche
iſt es möglich, innerhalb einer
Stunde bis zu 60 Portionen zuzu
bereiten.
(Weltbild=M.)
Sonntag, 15. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 254 — Seite
Fi 95
WURBENERLIGUNG
ER BENcNrÜNG!
Bar das ein Tag!— Die Sonne hat gelacht . ..
dans war ſehr klug, als er ſich da gedacht:
„Die Schau der Dahlien lockt! Das muß man ſehn.
Ich werd’ in den Prinz=Emilgarten gehn . . ."
Dort hat der Hans an vielem großen Spaß.
Bewundernd ſah er dies. — Beſigunte das. —
Genießt der Blumen wunderbare Pracht ...
Dort, dieſe „Dahlie”, hat —die nicht — gelacht?
dans guckt. — Hans ſiußt. — Der Mund, der
ſieht ihm offen.
Hans iſi verdattert, — Hans iſi ganz betroffen.
Das Mädchen dort, die iſi „richtig”.
(Hans war noch unbeweibt. Das iſi ſehr wichtig.)
Doch bald darauf war er mit ſich im Reinen.
Er ſprach recht freundlich mit „der netten Kleinen”
Zum Schluß dann, da war unſer Hans der „Keſſe‟,
und fragt ſie frank und frei.. nach der Adreſſe...
„Die Gretl Müller bin ich. Dorfplatz Nr. zwoo.”
Er lacht ſehr lieb. Sagt „klug” darauf: „So! So!”
Am Montagabend — (es war gegen ſieben)—
da hat der Hans bereits an ſie geſchrieben:
„Wie geht es Ihnen? Wie bekam der Tag?
Ob man ſich ſchließlich nicht mal treffen mag?
Wie wär’s? Was halten Sie von der Idee:
Wir ſehn uns morgen wieder im Café?
Die Gretl Müller, die iſi furchtbar ſchlau.
(Na, dafür iſi ſie eben eine „Frau”.)
Sie macht ſich extra „ſchrecklich ſchön” für ihn
und kam im funkelnagelneuen Hute hin ..."
dans iſi nicht dumm! — Nein! — Unſer Hans iſi
ſchlau. —
Mann von Format. — Da weiß er ganz genau:
Was werden Deine Chancen weiter ſieigen,
kann man „verändert” ſich dem kleinen Mädel
zeigen.
(Ja, ſo ſind immer ſchon verliebte Kinder ...)
Drum kauft ſich Hans ſchnell Schuhe, Hemd und
Binder.
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Was gab es — (unter uns geſagt!) —
zum Schluß?
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Der Hans, der wandelt jetzt im Paradies.
Die Gretl, die fand alles „einfach ſüß”.
Man fuhr „per Rad” zu zweit in die Natur.
Und . . . lachte nur ..."
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 1935
Jetzt hieß es alſo: Eine eigne Klauſe!
Ein eigenes, gemütliches Zuhauſe.
In Gretls Kopf, da gehts nun um und um . ..
Jetzt hat die Braut unendlich viel zu tun.
Die Schwiegermutter aber weiß da Rat,
Was man „fürs Heim” nun anzuſchaffen hat.
Damit das Neſi „gemütlich” — „warm” gebaut
zuerſi einmal die Möbel angeſchaut!
Dann muß man viele, viele Tage laufen
Und Wäſche, nichts wie Wäſche, Wäſche kaufen.
Fürs Bett. — Für ſich. — Fürs Haus. — Für
alle Zwecke. —
Und für den Tiſch die ſchönen Liſchgedecke.
Dann geht’s nach Inletts. — Federdicht
und echt!
Sind dieſe Federn zu den Inletts recht?
Steppdecken kauft man für die warmen Tage.
(Sonſit iſi das ganze Schlafen eine Plage.)
Und mit viel Liebe hat die junge Braut
ſich dann Gardinen auch noch angeſchaut.
Ein Teppich? Freilich! Das iſi Gretels Traum!
Linoleum wünſcht ſie für den Küchenrqum.
„Warm” muß die Wohnung und gemütlich” ſein!
Tapeten wählt ſie dann fürs junge Heim.
Und Hans — ſo ſind nun heute einmal Männer
kauft ſich noch Radio wie ein alter Kenner.
Und bei dem Bummel kauft die kluge Grete
beim Fachmann dann Elektro=Geräte.
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Und . . . ehe man ſich’s dabei recht verſah,
da war der Hochzeitstag dann plötzlich da
War das ein Tag!— Die Sonne hat gelacht ...
Stolz — wie ein Sieger — hat der Hans gebracht
dem Gretelein das ſchöne Brautbukett.
Sie „haucht” darauf nur ganz verſtört: „Wie nett!”
Per Droſchke alſo gings zur Kirche dann.
(Weil man als Brautpaar „nicht gut” laufen kann.)
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Sonntag, 15. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Tag iſt wirklich „himmliſch ſchön” geweſen.
4m Anfang gab’s zunächſt „ein warmes Eſſen”.
Dann Kuchen! — Dazu noch diverſe Torten! —
Dann Kaffee in den allerfeinſien Sorten!
Dazwiſchen „kalt‟. — Dann Bier. — Dann ſogar
Wein.
liköre! — Bowle!— Alles,ſelten fein”.
Zigarren! — (Die konnt man im Zimmer
rauchen!)
Und Zigaretten! — Die auch etwas taugen.)
Und wenn man dabei eines noch bedenkt:
Was gab es alles an dem Tag geſchenkt!?!
Vom größten Bruder Erich ſeiner Kleinen
Sogar „mit Versſchen!”) — gleich zwei
Wäſche=
leinen.
Von Tante Anna — von der Tante Frieda —
(geſchenkt gemeinſam mit der Tante Ida)
2 Kiſien — voll gepackt mit Porzellan.
Die kamen nachmittags mit Extraboten an.
Und dann der Hausrat! — Kinder! — Dieſe
Maſſe! —
Und dabei wirklich prima. — Alles Klaſſe!
s Kaffeemühlen. — Und drei Wäſchewannen. —
Vier Brotaufſchneider. — Sieben Kaffeekannen.—
Nußknacker. — r4 Schüſſeln. — Eimer. — Leiter.—
Und ſo ging das nun weiter. Immer weiter.
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Der kleine Fritz, der hat es dann entdeckt:
Wo war das Brautpaar?? — Das .. . hat . . .
ſich ... „verſieckt‟ . ..
„Verſieckt nicht grade. Nein. Nach alter Weiſe gehts
„ganz allein” nun auf die Hochzeitsreiſe.
Die Mutter welche ſchluchzt, ſagt: „Ach, wie ſchön.
Vergeßt den Regenſchirm nicht mitzunehm”.
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„Was will Frau Schmidt” denn eigentlich noch
mehr?”
fragt Hans die Grete ſchelmiſch hinterher.
„In kurzer Zeit, mein liebes Gretelein,
baut Dir Dein Hans ein feines Eigenheim.
Sonſt haben wir, mein lieber, ſüßer Schatz,
für dieſe vielen Sachen gar nicht Platz!”
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Als das neue Heim vollendet
Frau Grete ſich zum Hans dann wendet:
Mein lieber Hans, ich bitte ſehr
jetzt muß auch noch das Tagblatt her.
Es wird uns ſiets ein Helfer ſein,
Wenn ausbau’n wir das neue Heim.
Das Tagblatt wird uns gut beraten,
denn alle haben’s uns verraten:
was ſie zur Hochzeit uns geſchenkt,
das Tagblatt hat ſie darauf gelenkt.
Das
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bietet ſeinen Leſern:
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 19351
Unſere Giſela hat am Freitag, 13. Sept,
4L ein geſundes Schweſterchen bekommen.
Dies zeigt in dankbarer Freude an
Schriftleiter Karl Böhmann
u. Frau Maria, geb. Beß
Heidelberger Straße 19
Unſer Günther Rudolf hat heute ein Brüder=
(8289
hen bekommen.
Rechtsanwalt Ludwig Metzger
u. Frau Marga, geb. Rückert
Darmſtadt, den 14. September 1935
Frankfurter Straße 62
Hilde Schütz
Fritz Armbrust
(8254
Verlobte
Weinheim Bergstr.
Darmsiadt
Für die uns anläßlich unſerer Vermählung
ent=
gegengebrachten Glückwünſche herzlichen Dank.
A. Funck u. Frau Dina
geb. Reitz
Jahnſiraße 60
(8263
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſeherzlicher Teilnahmebei
dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Anton Schuchmann
Werkmeiſter i. R.
Herr und Frau Dr. Otto Röhm geben
geziemend Nachricht von der Vermählung
ihrer Tochter Marianne mit Ferdinand
Grafen von Thun und Hohenſtein
Felix Graf von Thun und
Hohen=
ſtein und ſeine Gemahlin Gabriele,
geb. Gräfin von Lariſch=Mönnich, geben
geziemend Nachricht von der Vermählung
ihres Sohnes Ferdinand, Grafen
von Thun und Hohenſiein mit
Fräu=
lein Marianne Röhm
Darmſtadt,
Schondorf a. Ammerſee
September T935
Karlsba.
Groß=Kuntſchitz,P. Schleſien
Die kirchliche Trauung findet am Samstag, den ar. September 1935, um Ir
in der Pfgrrkirche zu Oberſchondorf a. Ammerſee (Bayern) ſiatt
Uhr vormittags,
(8258
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
unſerem ſchweren Verluſi ſagen wir, nur auf dieſem
Wege, unſeren herzlichſten Dank.
Käty Ritſert, geb. Haneſſe
Dr. med. Walter Ritſert
Dorle Haupt, geb. Ritſert
Hanna Ritſert, geb. Schloſſer
Dipl.=Ing. Guſtav Haupt.
Darmſiadt, Arheilgen, Ludwigshafen / Rh.
im Sepiember 1935.
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Weigel
für die troſtreichen Worte am Grabe, Herrn
Dr. Schneider und der Gemeindeſchweſter für
die aufopfernde Pflege, ebenſo den
Stahl=
helmkameraden und dem Eiſenbahner=Verein
für die Kranzniederlegungen, ſowie für alle
Kranz= und Blumenſpenden.
Nieder=Ramſtadt, den 14. Sept. 1935.
Staatlich anerkannte
Frauenſchule für Volkspflege
und
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Schuchmann u. Kinder.
Dankſagung.
Für die innige Teilnahme an dem
ſchmerz=
vollen Verluſt unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Anna Höfle
ſagen wir hiermit ſür die zahlreichen
Blumen=
ſpenden und Beileidsbekundungen ſowie
allen, die ihr das letzte Geleit gaben,
herz=
lichen Dank.
Ad. Höfle
Karl Höfle u. Familie
Darmſtadt, den 14. September 1935,
Das Seelenamt findet am Montag, den
16. Sept., vorm. 6 Uhr, in der St.
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den ſtaatlichen Beſtimmungen.
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Sonntag, 15. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 254 — Seite 13
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O
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20. 10.: Seeheim — Hahn (Freitag=Bensheim); Zwingenberg —
Hähnlein (Heib=Arheilgen); Hambach — Fehlheim
Fußball in Starkenburg.
I. Allgemeines (Eintrittspreiſe).
„Ich weiſe nochmals auf die Einhaltung der Eintrittspreiſe
ir, die auf den verſchiedenen Beſprechungen mit den Vereinen
un derem Einverſtändnis feſtgeſetzt wurden. Es wurden
ver=
iſkbart:
Für die Kr.=Kl. I: Nichtmitglieder 40 Pfg., Mitglieder 30 Pfg.,
Erwerbsloſe, Uniformierte und Jugend 20 Pfg.;
für die Kr.=Kl. II: Nichtmitglieder 30 Pfg., Erwerbsloſe uw.
20 Pfg.
die Eintrittspreiſe gelten einſchließlich Sportgroſchen, an deſſen
indige Erhebung nochmals erinnert ſei.
II. Die beiden erſten Spielſonntage der Odenwaldvereine.
„Ich mache darauf aufmerkſam, daß in den bereits
veröffent=
icten Spielrunden Aenderungen eintreten mußten. Der
opielbeginn iſt für den September auf 15.15 Uhr, im
Okto=
pr auf 14.45 Uhr feſtgeſetzt; der der 2. Mannſchaften liegt
je=
peils 1¾ Stunde früher alſo 13.30 Uhr bzw. 13.00 Uhr. Die
ssiedsrichter haben die Kenntnisnahme der Spielleitung zu
be=
titigen.
Kreisklaſſe I Gruppe 3, 1. Mannſchaft.
9. Babenhauſen-Beerfelden, Schiedsrichter: Geiſt=Dieburg;
Erbach — Groß=Zimmern, SR.: Hain=Seligenſtadt; Groß=
Umſtadt — Höchſt, SR.: Jung=Weiterſtadt: „Lengfeld —
Michelſtadt, SR.: Schneider=Egelsbach; Roßdorf — Ober=
Ramſtadt. SR.: Lerch=Eberſtadt.
74.9. Höchſt — Babenhauſen, Schiedsrichter: Hain=Seligenſtadt;
Lengfeld — Gr.=Umſtadt, SR.: Döring=Darmſtadt;
Michel=
ſtadt — Erbach. SR.: Krämer=Arheilgen; „Beerfelden —
Ober=Ramſtadt, SR.: Schmidt=Darmſtadt; Groß=Zimmern
— Roßdorf, SR.: Sattig=Dieburg.
Kreisklaſſe I Gruppe II. Mannſchaften.
7. 9. Babenhauſen — Beerfelden, Schiedsrichter: Catta=Dieburg;
Groß=Umſtadt — Höchſt, SR.: Spieß=Dieburg; Roßdorf —
Ober=Ramſtadt, SR.: Lauſcher=Darmſtadt
A. 9. Höchſt — Babenhauſen, Schiedsrichter: Bender=Rimhorn;
Michelſtadt — Erbach, SR.: Lenz=Beerfelden; Beerfelden—
Ober=Ramſtadt, SR.: Karl Kleinſteuber=Erbach.
Kreisklaſſe II Gruppe 5.
A. 9. Oberklingen — Georgenhauſen, Schiedsrichter: Schulz=Ob.=
Ramſtadt: Heubach — Rimhorn, SR.: Funk=Seligenſtadt;
Sandbach — König SR.: Kraus=Dieburg; Spachbrücken—
Kleeſtadt. SR.: Wick=Dieburg; Ueberau — Neuſtadt, SR.:
Döring=Darmſtadt. — Klein=Zimmern ſpielfrei.
2. 9. Georgenhauſen — Spachbrücken, Schiedsrichter: Enders=
Dieburg; Sandbach — Rimhorn, SR.: Joh. Kleinſteuber=
Erbach; Klein=Zimmern — Oberklingen, SR.: Janz=
Ur=
berach; „Heubach —Neuſtadt, SR.: Friedrich=Michelſtadt;
Ueberau — Kleeſtadt, SR.: Münkler=Roßdorf. — König
ſvielfrei.
(gez.): Dr. Grünewald. Kreisführer.
Die Termine der Kreisklaſſe 2.
Gruppe 1.
12. 9.: Bobſtadt — Zwingenberg, SR. Hamm=Lampertheim;
Fehlheim — Seeheim, SR. Georgie=Biblis; Hähnlein —
Hambach, SR. Freitag=Bensheim; „Nordheim — Hahn,
SR. Oberfeld=Lampertheim.
29. 9.: Zwingenberg — Eſchollbrücken (SR. Weber=Pfungſtadt);
Hahn — Fehlheim (Baumgärtner=Darmſtadt); Seeheim
— Nordheim (Heib=Arheilgen); Hambach — Bobſtadt
(Schleißmann=Lorſch).
1. 10.: Eſchollbrücken — Hambach (Friedrich=Darmſtadt);
Nord=
heim — Zwingenberg (Vohwinkel=Gernsheim); Bobſtadt
— Seeheim (Oberfeld=Lampertheim); Hähnlein — Hahn
(Treffert=Bensheim)
(Hamm=Bürſtadt); Eſchollbrücken — Bobſtadt (
Schid=
lowſky=Biebesheim).
Gruppe 2.
22. 9.: Trebur — Crumſtadt (Frey=Wolfskehlen); Geinsheim —
Nauheim (Wedel=Darmſtadt); Königſtädten — Aſtheim
(Raiß=Groß=Gerau).
29. 9.: Crumſtadt — Nauheim (Sinner=Hahn); Aſtheim —
Geinsheim (Schadt=Groß=Gerau); Dornheim —
König=
ſtädten, 1.30 Uhr (Pons=Walldorf); Leeheim — Trebur
(Reeg=Dornheim).
13. 10.: Nauheim — Trebur (Wedel=Darmſtadt); Geinsheim —
Crumſtadt (Frey=Wolfskehlen); Königſtädten — Leeheim
(Schadt=Groß=Gerau); Dornheim — Aſtheim (
Schul=
meyer I=Mörfelden).
20. 10.: Nauheim — Aſtheim (Geiß=Mörfelden); Crumſtadt —
Leeheim (Bötticher=Biebesheim); Geinsheim —
König=
ſtädten (Friedrich=Darmſtadt); Trebur — Dornheim
(Schulmeyer II=Mörfelden).
Gruppe 3.
22. 9.: TG. Sprendlingen — TSV. Erzhauſen (Baumgärtner=
Darmſtadt); SV. Erzhauſen — Meſſel (Münkler=
Roß=
dorf); Reichsbahn — Gräfenhauſen (Weber=Pfungſtadt);
Nieder=Ramſtadt — Weiterſtadt (Keil=Egelsbach).
29. 9.: Beſſungen — Weiterſtadt (Leitermann=Sprendlingen);
Reichsbahn — SV. Erzhauſen (Geiß=Mörfelden);
Grä=
fenhauſen — Sprendlingen (SchneiderEgelsbach); TSV.
Erzhauſen — Meſſel (Steinmeyer=Sprendlingen).
13. 10.: Reichsbahn — Nieder=Ramſtadt (Gg. Knell=
Gräfenhau=
ſen); Weiterſtadt — Meſſel (Schmidt=Langen); TSV.
Erzhauſen — SV. Erzhauſen (Scherer=Sprendlingen).
20. 10.: Sprendlingen — Nieder=Ramſtadt (Kiefer=Dietzenbach);
Meſſel — Beſſungen (Kraus=Dieburg); TSV. Erzhauſen
— Reichsbahn (Keil=Egelsbach); Gräfenhauſen — SV.
Erzhauſen, 10.30 Uhr (Schulz=Ober=Ramſtadt).
Gruppe 3 — 2. Mannſchaften.
22. 9.: Nieder=Ramſtadt — Weiterſtadt, 1.30 Uhr (Schmidt=
Darmſtadt); Reichsbahn — SV. 98 3 1.30 Uhr (Heib=
Arheilgen); SV. 98 4. — Beſſungen, 10.30 Uhr (Sinner=
Hahn).
29. 9.: Beſſungen — Weiterſtadt, 9.15 Uhr (Dietz=Erzhauſen);
Reichsbahn — SV. Erzhauſen, 1.30 Uhr (M. Knell=
Grä=
fenhauſen); SV. 98 3. — Nieder=Ramſtadt, 10.30 Uhr
Gg. Knell=Gräfenhauſen); Sprendlingen — SV. 98 4.,
10.30 Uhr (Hanſtein=Sprendlingen).
13. 10.: Reichsbahn — Nied.=Ramſtadt, 1.00 Uhr (Sinner=Hahn);
Weiterſtadt — SV. 98 3., 1.00 Uhr (Geiß=Mörfelden);
SV. 98 4. — SV. Erzhauſen. 10.30 Uhr (Schmidt=
Darm=
ſtadt).
20. 10.: Sprendlingen — Nd.=Ramſtadt, 1.00 Uhr (Reitz=Langen);
SV. 98 3. — SV. 98 4 10.30 Uhr (Weber=Pfungſtadt).
Sämtliche Spiele finden auf den Plätzen der zuerſt genannten
Vereine ſtatt und beginnen, wo nicht anders vermerkt, im
Sep=
tember um 3.15 Uhr, im Oktober um 2.45 Uhr und im November
und Dezember um 2.30 Uhr.
In der Gruppe 1 haben nur Hähnlein und Zwingenberg eine
zweite Mannſchaft gemeldet und in der Gruppe 2 kein Verein.
Es iſt den Vereinen ſelbſtverſtändlich unterſagt, während der
Pflichtſpiele Privatſpiele mit ihren 2. Mannſchaften auszutragen.
Weiterhin verweiſe ich auf die amtliche Bekanntmachung des
Kreisſportwartes und erſuche um ſtrengſte Beachtung.
Die Herren Schiedsrichter bitte ich, mir umgehend die Spiele
zu beſtätigen.
Die reſtlichen Termine folgen in nächſter Zeit an gleicher
Stelle.
Mayer, Darmſtadt, Beſſunger Straße 196 III.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt, Fußball.
Das Spiel der 1. Mannſchaft in Griesheim fällt aus. Die
Mannſchaft mit Göbel, Borger, Seckler, Wittersheim, Bär. Mahr,
Diener, Hartmann 2. Frieß 1, Stoll 2. Stromberger begeben ſich
an Stelle der 2 Mannſchaft zur Spielvereinigung Arheilgen.
Spielbeginn 15.15 Uhr. Treffpunkt um 14.15 Uhr am Gaswerk.
Die Spieler der 2. Mannſchaft wollen die 1. Mannſchaft begleiten.
Heute 4 Uhr an der Rheinallee: TSG. 46 — FV. Eppertshauſen.
Wir verweiſen nochmals auf das heute nachmittag an der
Rheinallee ſtattfindende Spiel beider Mannſchaften. Der Weg
nach dem Exert wird ſich beſtimmt lohnen, da ſich beide Gegner
ſchon ſtets ſchöne und intereſſante Kämpfe lieferten. Vorher
tref=
fen ſich die Reſerven.
Heute Vormittag um 9 Uhr ſpielt die dritte Mannſchaft der
46er an der Kranichſteinerſtraße gegen die 75er Reſerven.
Tbd. Jahn Darmſtadt — Opel Rüſſelsheim, komb.
Auf das heute vormittag 11 Uhr auf dem Sportplatz am
Ziegelbuſch ſtattfindende Spiel dieſer Gegner wird nochmals
hin=
gewieſen. Die 1875er werden in der Aufſtellung: Lemſter:
Wal=
ter, Zahn: Wolf, L. Mühlbach, Hch. Schäfer; Mark, Ph. Steiner,
Schidlowſky, Gg. Mark. Daniel den Opelleuten den Sieg nicht
leicht machen. Vorher 2. Mſch. — TSG. 46 3. Nachmittags zwei
Uhr Schüler gegen Germania Eberſtadt.
Sportverein 1898 (Fußball=Jugend).
Jugend. 4=Jugend 98 — 4=Jugend „Concordia”
Gerns=
heim, dort. Spielbeginn 10.30 Uhr. Abfahrt 8.30 Uhr
Haupt=
bahnhof. B=Jugend ſpielfrei. — Schüler. Am Sonntag
vor=
mittag 9 Uhr ſteigt auf dem Stadion ein Fußball=Schüler=
Tur=
nier. Es beteiligen ſich folgende Vereine: TSG. 46 1. u. 2.
Schü=
lermannſchaft, Polizei=SV. Darmſtadt 1. Schüler. Sportverein
1898 Darmſtadt 1. und 2. Schüler.
Turnkreis 18 (Darmſtadt).
Lehrarbeit des Gauwanderturnlehrers verſchoben!
Die Lehrarbeit des für den Kreis eingeſetzten
Gauwander=
turnlehrers Colmar beginnt erſt am 1. Oktober. Der bereits
im T.d.W. veröffentlichte Lehrplan iſt hierdurch hinfällig
gewor=
den. Ein neuer Lehrplan wird demnächſt bekanntgegeben. Alle
Vereinsturnwarte und Vorturner wollen von der Verlegung
Notiz nehmen bzw. die Vereinsführer wollen die Aenderung des
Lehrgangs bekanntgeben.
TV. Bickenbach 1897.
Am Sonntag, den 22. d. M., tritt unſer Verein ſeit langer
Zeit mal wieder mit einem Abturnen auf den Sportplatz an
der Pfungſtädter Straße an die Oeffentlichkeit. Alle Abteilungen
ſind bei dieſer Veranſtaltung beteiligt. Vormittags werden die
aktiven Turner und Turnerinnen ihre Kräfte in friedlichem
Wett=
kampfe meſſen, während nachmittags, nach dem Umzug durch die
Ortsſtraßen, die Jüngſten des Vereins ſowie die neugegründete
Altersriege einen Dreikampf durchführen werden. Nach dieſen
Kämpfen wird ein reges turneriſches Leben und Treiben, einen
Ausſchnitt aus den Uebungsſtunden der einzelnen Abteilungen
gezeigt werden. Auch die 1. Handball=Mannſchaft wird ein
Werbe=
ſpiel austragen.
Zum Schluß wird ſich am Sonntag abend die Turnerfamilie
zu einem gemütlichen Beiſammenſein mit Siegerehrung und Tanz
im Vereinslokal „Zum Hirſch” zuſammenfinden.
Wir hoffen, daß die hieſigen Einwohner die Beſtrebungen
unſeres Vereins, „Stählung und Geſunderhaltung des Körpers”,
durch zahlreichen Beſuch unterſtützen und wünſchen, daß an dieſem
Tag uns der Wettergott hold iſt.
Im Verein ſoll auch eine Frauen=Abteilung gegründet
wer=
den, für die uns eine ſehr gute Leiterin zur Verfügung ſteht.
Intereſſenten wollen ſich Dienstags abends 9 Uhr im Saale des
Vereinslokals einfinden.
An Gordon=Bennett=Rennen für deutſche Freiballone,
das am Sonntag zur Austragung gelangt nehmen 3 deutſche
Ballone teil, und zwar: Ballon „Alfred Hildebrand”, Führer
Otto Bertram, Chemnitz, Ballon „Deutſchland”, Führer E.
Stü=
ber Leipzig. Ballon „Erich Deku”, Führer, Karl Goetze jun.,
Düſſeldorf. Die Ballone „Alfred Hildebrand” und „Erich Deku”,
ſind neu gebaut und machen bei dem Gordon=Bennett=Rennen
ihre erſte Fahrt. Sie ſind getauft nach zwei um die Entwicklung
des deutſchen Freiballonſports verdienten Ballonführern.
Deutſchland gewinnk die Sechskagefahrt.
Glick im Unglück!
Am Samstag wurde die 17. Internationale Motorrad=
Sechs=
tagefahrt zu Ende geführt. Zum dritten Mal in ununterbrochener
Reihenfolge ſiegte Deutſchlands BMW.=Mannſchaft im Kampf um
die Internationale Trophäe”, ſo daß auch im nächſten Jahre in
Deutſchland wieder der Austragungsort dieſer Fahrt ſein wird.
Im letzten Augenblick faſt, nachdem fünf Tage hindurch unſere
Fahrer ſich den beſten europäiſchen Mannſchaften überlegen gezeigt
hatten, ſchien ein dummer Zufall uns den abermaligen Sieg
neh=
men zu wollen. Eine Katze lief Stelzer ins Rad, der Münchener
geriet beim Ausweichen in eine Bodenwelle und ſtürzte in hohem
Bogen in eine Wieſe. Sein Motorrad fiel auf ihn. Der Fahrer
blieb zwar zum Glück unverletzt, der Bruch eines Zylinderkopf=
Deckels ließ ſich jedoch nicht ſo ſchnell beheben, als daß Stelzer
rechtzeitig die Kontrolle hätte erreichen können. 26 Strafpunkte
waren die Folge. Und die Tſchechen, die nur 22 Strafpunkte
er=
halten hatten, ſchienen die Sieger werden zu ſollen. Erörterungen
über das große Pech unſerer Mannſchaft, ausgerechnet auf der
kür=
zeſten Etappe (Oberſtdorf-Füſſen — 250 Kilometer) um die
Früchte aller Anſtrengungen zu kommen, waren jedoch verfrüht.
Bei der Hochleiſtungsprüfung ſchied Vitvar auf Jawa wegen eines
Ventilbruches aus, was der tſchechiſchen Mannſchaft 100
Straf=
punkte einbrachte. Die deutſche Mannſchaft hatte doch noch mit
großem Vorſprung geſiegt — Auch im Kampf um die
Silber=
vaſe fiel der Sieg an Deutſchland: Geiß, Winkler und Kluge
auf. DKW. erledigten ihr Penſum in ſicherſter Weiſe.
Nobel brach ſich das Genick.
Deutſchland beklagt ſeinen beſten Steepler.
Die Karlshorſter Wochenendrennen, die bei
prächtigem Herbſtwetter ausgezeichnet beſucht waren, wurden
lei=
der durch den Todesſturz des beſten deutſchen
Steeplers Nobel getrübt. Der ſiebenjährige Wallach aus
dem Stall Becker, das erfolgreichſte Hindernispferd der letzten
Jahre auf deutſchen Bahnen, ſtürzte im Kurt v. Tepper=
Laski=Jagdrennen bereits beim zweiten Sprung, am
gro=
ßen Steinwall ſo unglücklich, daß er mit gebrochenem Genick tot
liegen blieb. Sein Reiter W. Wolff kam mit dem Schrecken davon.
Der deutſche Rennſport beklagt in dem unverwüſtlichen Fuchs, der
ſo oft die Maſſen zur Begeiſterung hinriß, wenn er ſich in der
Schlußphaſe ſo manchen großen Rennens an ſeinen Gegner
vor=
beikämpfte und überlegen dem Ziele zuſtrebte, einen Spezialiſten
für lange Rennen. 1933 begann ſein eigentlicher Siegeszug mit
fünf Erfolgen ſchloß er das Rennjahr ab, um im folgenden Jahre
ſogar ſechsmal als Sieger zur Waage zurückzukehren. In dieſem
Jahre hatte Nobel bereits den Oſter=Preis und das ſchwere
Orca=
dian=Jagdrennen auf der ihm ſo vertrauten Karlshorſter Bahn
ſowie das internationale Jagdrennen in Hamburg gewonnen, bis
ihn jetzt ſein tragiſches Schickſal ereilte. Der Skarabge=Sohn, der
mit Ausnahme der Gräben, ſonſt ſo ſicher ſprang, vertaxierte ſich
am Steinwall blieb mit den Hinterbeinen hängen und brach ſich
bei dem nachfolgenden Sturz das Genick.
Mokor und Spork.
Die ſchöne Jahreszeit geht zu Ende — es wird Zeit, an den
Herbſt zu denken. Auch der Kraftfahrer ſpürt das am eigenen
Leibe. Jetzt wird er beginnen au sder Tiefe ſeines
Kleider=
ſchrankes die warmen Sachen hervorzukramen bzw. wird er an
Neuanſchaffungen denken. Das neue Heft von Motor und
Sport, Nr. 37, trägt der vorgeſchrittenen Jehreszeit Rechnung
und bringt eine Kunſtdruckeinlage über praktiſche und ſchöne
Herbſtmoden für den Kraftfahrer. — Die Erfahrungen die nach
dem Einbau eines Kompreſſors mit einem normalen
Grbrauchs=
wagen gemacht wurden, werden in dem Artiekl „Ein träger Röhr=
„Junior wird lebendig” geſchildert und liefern einen
wertvollenBei=
trag zu dem Kapitel: Kompreſſoren für Gebrauchswagen. Der Artikel
„Höchſtleiſtungszweitakter” von H. W. Bönſch vermittelt vor allem
dem Motorradfahrer fachmänniſches Wiſſen. In einem
Prüfungs=
bericht wird der „BMW.=2=Liter” vorgeſtellt. Dr. v. Langsdorff
plaudert weiter über ſeine Erlebniſſe mit dem Leichtflugzeug und
der reiſeluſtige Kraftfahrer lernt die Lauſitz kennen in dem
Reiſe=
bericht: „Sechsſtädte, Vierſtädte und die Hohe Landſtraße”.
Außer=
dem beginnt in Nr. 37 ein neuer Roman „Liebe, Kautſchuk und
Halunken” von Wolfgang Erkenwald. Dazu kommt wie immer
der übrige, vielſeitige Inhalt techniſcher, juriſtiſcher, touriſtiſcher
und allgemeiner Art.
(Erhältlich an den Kiosken, im Buchhandel oder direkt vom
Vogel=Verlag, Pößneck/Th.)
400 Meter Kraul in 4:48. 4 Min. ſchwamm der
Ja=
paner Negami bei den japaniſchen Meiſterſchaften der Studenten
in Tokio. Mit dieſer Zeit bleibt Negami nur wenig hinter dem
Weltrekord ſeines Landsmannes Makino (4:46.4) zurück.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 15. September
6.00: Bremen: Hafenkonzert an Bord der „Deutſchland”,
1. Das große Geläute vom Bremer Dom. 2. Choral:
Be=
fiehl du deine Wege. 7.45: Reichsparteitag der Freiheit
11935. Nürnberg: Reichsſendung: Aufmarſch=Appell der
SA., SS. und des NSKK. in der Luitpold=Arena. 10.00:
Berlin: Mittagskonzert. 10.30: Kinderfunk. 11.25:
Reichsparteitag der Freiheit 1935. Nürnberg:
Reichsſen=
dung: Funkberichte vom Vorbeimarſch der Formationen vor
dem Führer auf dem Adolf=Hitler=Platz.
13.00: Deutſchlandſender: Reichsſendung: Deutſche
Morgen=
feier der HJ. 14.00: Chorgeſang. 14.55:
Reichspartei=
tag der Freiheit 1935. Nürnberg: Reichsſendung:
Vorbei=
marſch der SA., SS. und des NSKK. vor dem Führen
auf dem Adolf=Hitler=Platz.
16.00: Beſchaulicher und höchſt ergötzlicher Sonntag=
Nach=
mittags=Spaziergang. 18.00: Jugendfunk: Mädels im
deutſchen Wald. 18.30: Mit dem Rundfunk=
Uebertra=
gungswagen zum Manöver des Wehrkreiſes 9 Kaſſel in
Grafenwörth. 19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Sport
20.00: Kaſſel: Volksmuſik. 20.30: Karo=König. Eine
Ko=
mödie mit ernſthaftem Hintergrund von Ludw. Metzger.
(Urſendung.) 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter, Nachr.,
aus dem Sendebezirr, Sport. 22.20: Sportſpiegel des
Sonntags. 22.45: München: Tanz in der Nacht, 24.00:
Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 16. September
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzerk.
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur
Reichsſender Saarbrücken: Klavierkonzert. 9.20: Joh. J.
Becker. Vortrag. 9.40: Liederſtunde mit Käthe Schröder.
10.00: Sendepauſe. 10.15: Stuttgart: Schulfunk: Am
Waldesrand. Ein naturkundliches Märchen. 10.45: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programm, Wirtſchaftsmeldg., Wetter. 11.45:
Bau=
ernfunk.
12.00: Hannoper: Schloßkonzert. Ltg.: von Soſen. Dazw.
13.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Nachr. aus dem Sendebezirk.
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.15: Mitten im Werktag,
Sozial= und Wirtſchaftsdienſt in bunter Folge.? 14.55:
Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.00: Nur Kaſſel: Nacht. 15.25:
Reichsſendung: Reichsparteitag der Freiheit 1935.
Funk=
bericht von den Vorführungen der Wehrmacht.
16.45; München: Reichsſendung: Nachmittagsronzert. 18.254
Nürnberg: Reichsſendung: Reichsparteitag d. Freiheit 35.
Schlußkongreß in der Feſthalle.
20.30: Nürnberg: Reichsſendung: Reichsparteitag d.
Frei=
heit 1935. Militärkonzert. Dazw.: Kurzberichte v. Biwah
der Wehrmacht. 21.30: Nürnberg: Reichsſendung:
Reichs=
parteitag der Freiheit 1935. Großer Zapfenſtreich v. d:
Führer. 22.30: Breslau: Muſik zur „Guten Nacht”
24.00: Nachtmuſih.
Sonntag, 15. September
Reichsſendung: 7.45: Nürnberg: Aufmarſch=Appell der
SA., SS. und des NSKK. in der Luitpold=Arena. 10.00;
Deutſche Morgenfeier der HJ. 11.25: Nürnberg:
Vorbei=
marſch der SA., SS. und des NSKK. vor dem Führer,
14.55: Nürnberg: Funkberichte vom Vorbeimarſch der
Formationen vor dem Führer.
Berlin: 20.00: Deutſches Opernkonzert. Dir. Ottö
Frick=
hoeffer.
Breslau: 20.00: Wo die Alpenroſen blühen. Mufick,
Geſang und allerlei Erzählungen aus den ſteirtſchen
Bergen.
München: 20.00: Volkskunſtabend.
Prag: 19.15: Schrammelmuſik.
Stockholm: 20.00: Tondichtungen von Beethoben u. A.
Wien: 20.05: Louis Graveur ſingt.
Mailand: 20.40: Samſon und Dalila. Oper.
Toulouſe: 21.00: Aus Werken von Maſſenet
Sottens: 21.10: Operettenabend.
Kopenhagen: 22.10: Ballettmuſik.
Budapeſt: 22.10: Unterhaltungskonzert.
Montag, 16. September
Reichsſendung: 15.25: Nürnberg: Funkberichte bon
den Vorführungen der Wehrmacht. 16.45: München:
Nachmittagskonzert. 18.25: Nürnberg: Schlußkongreß in
der Feſthalle. 20.30: Nürnberg: Militärkonzert. 21.30:
Nürnberg; Großer Zapfenſtreich vor dem Führer.
Hamburg: 12.00: Schloßkonzert aus Hannover. Lkg.:
von Soſen.
Breslau: 23.00: Muſik zur „Guten Nacht”, Ltg.: Riſchka.
Frankfurt: 24.00: 1. Djamileh. Romantiſche Oper von
Bizet. 2. Orcheſterkonzert. (Eigenaufnahmen der RRG.)
Riga: 20 00: Operettenmelodien.
London: 20 00: Rich. Wagner=Abend.
Prag: 20.25: Arien aus Verdi=Opern.
Rom: 20.40: Operettenabend.
Laibach: 21.00: Walzerſtunde.
Wien: 21.00: Geiſtliche Muſik von Mozart.
Budapeſt: 21.50: Zigeunerkapelle Horvath.
London: 22.20: Tanzkapelle Sydney Kyte.
Wetterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Südweſt=Strömung verfrachtet fortgeſetzt feuchtwarme
Luftmaſſen zu uns, die wolkiges und raſch wechſelndes Wetter
mit ſich bringen. Nach einigen kürzeren Niederſchlägen erhält
das Wetter bei ziemlich hohen Temperaturen noch ein
einiger=
maßes freundliches Gepräge.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig, zeitweiſe aufheiternd, nach
vor=
übergehenden Regenſchauern in der Nacht wieder weſentlich
trocken, mäßig warm und ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Montag: Im weſentlichen Fortbeſtand der
war=
men, nicht unfreundlichen, aber nicht ganz regenſicheren
Wit=
terung.
Nummer 254
Sonntag, 15. September
DammſtädterCagblatte
eſſNeueſte Nachrichten
Dr. Schacht vor der Oeutſchen Arbeitsfront.
zweck der Wirtſchaft und der beliebten Verwendungsfreiheit der
in ihr erzielten Erträge herrſchte. Zwar kann kein
Einzelunter=
nehmen genau ſo wenig wie die Volkswirtſchaft beſtehen, ohne
Gemeinſame Arbeit im Dienſte
für die Rakion.
Auf der dritten Jahrestagung der Deutſchen Arbeitsfront in
Nürnberg, hielt Reichsbankpräſident Dr. Schacht
eine Rede, in der er u. a. ausführte:
Wenn wir in der Leipziger Vereinbarung (dem Eintritt der
Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit in
die Deutſche Arbeitsfront) den Willen zur Gemeinſchaft der
arbei=
tenden und wirtſchaftenden Menſchen an die Spitze geſtellt haben,
und wenn wir jetzt im Begriff ſtehen, den Arbeits= und
Wirtſchaftsrat zu bilden, ſo haben wir damit die ſich aus
den verſchiedenen Spezialaufgaben ergebende Selbſtändigkeit und
Eigenverantwortlichkeit weder der DAF. noch der Organiſation
der gewerblichen Wirtſchaft aufgehoben. Wir wollen und müſſen
aber jetzt und in aller Zukunft verhindern, daß aus der
Eigen=
verantwortlichkeit beider Organiſationen und aus der lediglich
einſeitigen Behandlung der ihnen weſensgemäß zufallenden
Ar=
beiten und Probleme neue Gegenſätze entſtehen. Dieſe Gefahr iſt
ſchon deshalb gering, weil die Organiſation der gewerblichen
Wirtſchaft in keiner Weiſe Nachfolgerin, der aufgelöſten
Arbeit=
geberverbände iſt und mit der Vertretung ſozialpolitiſcher
Inter=
eſſen, für deren Ausgleich allein der Staat und die DAF. zu
ſor=
gen haben, nichts zu tun hat.
Wie wir menſchlich uns gegenſeitig verſtehen und achten
wol=
len, ſo wollen wir auch ſachlich wieder lernen,
mit=
einander und nicht gegeneinander zu ſchaffen.
Das iſt der Sinn des Gemeinſchaftsorgans das wir im
Reichs=
arbeits= und Wirtſchaftsrat geſchaffen haben, der ſich
aus Mitgliedern des Beirates der Reichswirtſchaftskammer und
der Reichsarbeitskammer zuſammenſetzt. Hauptaufgabe
dieſes Gemeinſchaftsorgans ſoll vor allem ſein, eine
offene und ehrliche Ausſprache zwiſchen
Betriebs=
führern und Gefolgſchaft über gemeinſame Fragen der
Betriebe und der Beziehungen von Betriebsführern und
Gefolg=
ſchaftsmitgliedern wie auch der allgemeinen Lage unſerer
Wirt=
ſchaft „So wird aus der Selbſtverwaltung heraus die Sozial=
und Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung eine Unterſtützung
er=
halten, die auf unmittelbaren Erfahrungen der Gemeinſchaft von
Betriebsführern und Gefolgſchaften fußt.
Die Auffaſſung von Sinn und Zweck unſerer
Wirt=
ſchaft hat ſich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt.
Die Zeiten ſind vorüber, in denen die Vorſtellung vom Selbſt=
Ueberſchuß zu erzielen, aber die Erträge der Wirtſchaft müſſen
wieder im Sinne und Dienſte der Geſamtheit verwendet werden.
Die Wirtſchaft hat der Nation zu dienen. Die
Er=
fahrung hat gezeigt, daß im Gegenſatz zu früher heute kaum eines
der großen, an der Weltwirtſchaft beteiligten Länder, am
wenig=
ſten Deutſchland, ohne eine verantwortungsbewußte, nur dem
Ganzen verpflichtete ſtaatliche Wirtſchaftsführung auskommen
kann. Die Völker haben zu lange unter der Geißel der
Arbeits=
loſigkeit gelitten, als daß ſie nicht davor ſchrecken ſollten, das
Schickſal arbeitsloſer Maſſen lediglich dem freien Spiel der Kräfte
zu überlaſſen.
Dieſe ſtaatliche Wirtſchaftsführung darf freilich niemals in
Bürokratie ausarten. Wir können den Wirtſchaftswillen des
ein=
zelnen Betriebsführers und Arbeiters nicht entbehren, es wird
bei allen Schaffenden eines Volkes immer in erſter Linie darauf
ankommen, was er ſelber leiſten will und kann. Einer unſerer
Heerführer hat einmal geſagt, daß entſcheidend für die Wehrmacht
eines Volkes niemals die techniſche Ausrüſtung allein iſt,
ent=
ſcheidend iſt der Wehrwille des ganzen Mannes. Genau das
Gleiche gilt von der Wirtſchaft. Wir mögen unſere
techniſche Ausrüſtung noch ſo vollendet geſtalten, entſcheidend
für den wirtſchaftlichen Erfolg, iſt und bleibt
allein der Wille jedes einzelnen, ſchaffenden
Mannes, die höchſte Leiſtung zu erzielen.
Wir Deutſchen befinden uns nicht in der glücklichen Lage, auf
großen natürlichen Reichtümern zu ſitzen. Wir müſſen, hart
arbeiten, und die Regierung kann es weder dem Arbeiter noch
dem Betriebsführer leicht machen. Das liegt nicht in ihrer Hand.
Die vor uns liegenden Aufgaben ſind ſo groß und
ſchwer, daß kein Raum bleibt für die
Befriedi=
gung irgendwelcher Sonderwünſche der einen
oder d er anderen Seite. Mit Genugtuung und Stolz und
Freude darf die Reichsregierung feſtſtellen, daß ſich heute alle in
den Dienſt der allgemeinen Sache ſtellen. Hierin allein liegt die
Garantie des Gelingens.
Der Albdruck der Arbeitsloſigkeit, iſt von uns genommen.
Wir wiſſen ſehr wohl, daß der größte Teil des deutſchen Volkes
zur Zeit nur mit beſcheidenem Verdienſt auskommen muß, und
wir werden noch eine ganze Weile brauchen, bis unſer
Wirt=
ſchaftserfolg gegenüber dem Auslande eine Verbeſſerung unſerer
Lebenshaltung erlaubt; aber dieſe Verbeſſerung der
Lebenshaltung werden wir nur erreichen durch
Leiſtung.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
An der Berliner Wochenſchlußbörſe war die
Umſatztätig=
keit womöglich noch geringer als an den ſchon ſtillen Vortagen.
Das Publikum fehlte faſt völlig am Markt. Obwohl
nennens=
werte Abgaben nicht erfolgten, zeigte das Kursniveau
überwie=
gend leichte Abſchwächungen. Nach den erſten Notierungen machte
ſich aber, ausgehend von der feſten Haltung der Farbenaktie,
die ½ Prozent höher einſetzte, und bald um weiteres ½ Prozent
anzog, eine gewiſſe Erholung bemerkbar. Unterſtützt wurde dieſe
auch durch die Feſtigung von HEW um 1½ Proz. Montanwerte
wieſen nur geringſte Schwankungen auf. Elektrowerte konnten
ſich knapp behaupten. Im Verlauf konnten ſich Aktien auf dem
bald nach den erſten Notierungen erreichten höheren Stand gut
behaupten. Am Rentenmarkt herrſchte ein freundlicher
Grund=
ton. Die Umſätze waren aber äußerſt gering, ſo daß nur ſehr
wenige Kurſe zuſtande kamen.
Zum Wochenſchluß blieb die Rhein= Mainiſche Börſe
recht ruhig. Die Kursentwicklung war zumeiſt das Ergebnis des
zufälligen Auftragsbeſtandes, beſondere Anregungen für die
Tendenzgeſtaltung lagen nicht vor Einige Glattſtellungen
führ=
ten im Verlaufe zu allgemein leichter Erholung. Lebhafter lag
der Farbenmarkt bei einer Kursſteigerung von 3 Prozent; die
übrigen Chemiewerte waren durchweg gut gehalten. Am
Mon=
tanmarkt waren wiederum Harpener beachtet. Am Zellſtoffmarkt
Waldhof um ¼ Prozent befeſtigt, dagegen Aſchaffenburger 1½
Prozent niedriger. Kunſtſeide lagen etwas freundlicher.
Schiff=
fahrtswerte ſehr ſtill. Der Rentenmarkt lag außerordentlich
ruhig, Altbeſitzanleihe ½, ſpäte Schuldbücher ½ Prozent befeſtigt.
Im weiteren Verlauf blieb die Börſe farblos. Die etwas
freund=
lichere Grundſtimmung ſtützte ſich auf den weiteren erfolgreichen
Verlauf der Anleihezeichnung.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Deviſen für Geſchäftsreiſen.
WPD In einem neuen Runderlaß der
Deviſenbewirtſchaf=
tungsſtelle ſind die ſämtlichen Beſtimmungen über
Geſchäftsreiſe=
koſten zuſammengefaßt. Eine weſentliche ſachliche Aenderung
gegenüber früher tritt nur inſofern ein, als nunmehr jeder
Ge=
ſchäftsreiſende auf Grund entſprechend erweiterter
Einzelgeneh=
migungen oder allgemeinen Genehmigungen (nach Ri, II, 18)
Barbeträge in inländiſchen Scheidemünzen, oder ausländiſchen
Geldſorten bis zur Höhe von 50 RM. mit ſich führen kann. Die
Mitnahme von Beträgen auf Grund von
Dringlichkeitsbeſcheini=
gungen iſt nicht mehr zuläſſig, wenn die Reiſe auf Grund einer
Einzelgenehmigung oder allgemeinen Genehmigung durchgeführt
wird. Bemerkenswert iſt noch, daß es den Firmen eindringlich
zur Pflicht gemacht worden iſt, bei Geſchäftsreiſen nach
Verrech=
nungsländern die Anträge rechtzeitig zu ſtellen und auch
recht=
zeitig die Einzahlungen bei der Deutſchen Verrechnungskaſſe
vor=
zunehmen, damit bei dieſen Reiſen keine Bardeviſen zur
Ver=
fügung geſtellt werden brauchen. In der Anlage zum Erlaß iſt
wiederum eine Liſte derjenigen Verrechnungsländer aufgeführt,
bei denen eine Ueberweiſung von Geſchäftsreiſekoſten
unverzüg=
lich erfolgt.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 14. Sept.
(pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Kohlrabi 4—6, Karotten 8—10
Gelberüben 6—8, Roterüben 8—10, Spinat 15—20, Römiſchkohl
8—10, Rotkraut 12—15, Weißkraut 7—10. Wirſing 8—12,
Stan=
genbohnen 20—30, Buſchbohnen 15—25, Wachsbohnen 25, Erbſen
35—40, Zwiebeln 8—10, Knoblauch 70—80, Tomaten 15—20.
En=
divienſalat 6—8, Kopfſalat 6—10, Salatgurken 5—20.
Einmach=
gurken (100) 120—180, Blumenkohl 30—70, Rettich 5—10.
Meec=
rettich 80; Speiſekartoffeln 4½; Pfirſiche 20—40, Brombeeren
30—35, Preißelbeeren 35—40. Tafeläpfel 20—30, Wirtſchaftsäpfel
10—15, Falläpfel 4—8, Tafelbirnen 20—25, Wirtſchaftsbirnen 10
bis 15, Zwetſchen 14—16, Trauben 25—38. Zitronen 8—10,
Ba=
nanen 40; Süßrahmbutter 152—157, Landbutter 140. Weichkäſe
20—25, Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—14: Reh 60—120
Hah=
nen 100—120, Hühner 80—30, Enten 110—130, Tauben 50—60,
Ziegenfleiſch 60.
Tabakernte an der Bergſtraße. Die Haupternte des Tabaks
hat an der Bergſtraße nun in verſtärktem Maße eingeſetzt. Das
Ergebnis iſt beſſer, als vor einiger Zeit wegen der großen
Trok=
kenheit befürchtet wurde. Infolge der Regentage wurde das
Wachstum noch rechtzeitig gefördert. Die diesjährige Ernte iſt
gut. In Großſachſen wurden im letzten Jahre 2000 Zentner
ge=
erntet. Die größte Tabaksgemeinde Deutſchlands iſt Heddesheim
mit einer Anbaufläche von 271 Hektar bei 2000 Pflanzern. Im
Vorjahr wurden 15 000 Zentner geerntet, und zwar im Werte
von rund 1 Million RM. Die Verſteigerung pflegt am
Jahres=
ende ſtattzufinden.
7 Prozent Ausſchüttung auf die Reſtquoten der Frankfurter
Hypothekenbank. Wie wir erfahren, wird die Frankfurter
Hypo=
thekenbank mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde zum 1. Okt.
die Ausſchüttung der auf 7 Prozent aufgerundeten Reſtquote
vor=
nehmen. Die Aufrundung geſchieht aus eigenen Mitteln des
In=
ſtituts. Dabei ſind alle zweifelhaften Anſprüche aus Nachrangs=
Hypotheken uſw. von dem Inſtitut voll zum Nennwert
übernom=
men. Die rechneriſche Reſtquote der Anteilſcheine ſtellte ſich zum
30. Juni auf rund 6,91 Prozent.
Die Kennziffern der Großhandelspreiſe, für den 11. Sept.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe für den 11. September
ſtellt ſich wie in der Vorwoche auf 102,1 (1913: 100). Die
Kenn=
ziffer der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 103,3 (plus 0,2) v.H,
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,7 (unv.) und induſtrielle
Fertigwaren 119,2 (plus 0,1 v. H.).
Neue unverzinsliche Schatzanweiſungen. Am Geldmarkt wurde
geſtern nach Ausverkauf der alten Emiſſion per 15. Auguſt ein
neuer Abſchnitt unverzinslicher Schatzanweiſungen per 15. 9. 1936
mit 3½ Prozent Diskont zum Verkauf geſtellt.
Ordnung des Marktes für Teigwaren. Nach einer
Anord=
nung (Nr. 16) der Hauptvereinigung der Deutſchen
Getreidewirt=
ſchaft im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 78/1935
wird durch Zuteilung eines Kontingents beſtimmt, in welchem
Umfange ein Teigwaren herſtellender Betrieb ſeine
Leiſtungs=
fähigkeit ausnutzen darf. Die Regelung der
Kontingentszutei=
lung erfolgt durch die bei der HV. der Deutſchen
Getreidewirt=
ſchaft beſtehende Kontingentsſtelle. Die gewerbliche Herſtellung
von Teigwaren iſt mit Wirkung vom 1. November 1935 nur
den=
jenigen Betrieben geſtattet, die im Beſitz einer von der
Kontin=
gentsſtelle ausgefertigten Kontingentsbeſcheinigung ſind.
Genehmigungspflicht der Erweiterung von Betrieben der
Süßwarenwirtſchaft. Nach einer Anordnung Nr. 4 der
Wirt=
ſchaftlichen Vereinigung der deutſchen Süßwarenwirtſchaft im
Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes Nr. 78 (1935) iſt die
Herſtellung bisher nicht hergeſtellter Erzeugniſſe ſowie die
Er=
weiterung des Geſchäftsbetriebes oder der Leiſtungsjähigkeit
be=
ſtehender Betriebe in jedem Falle genehmigungspflichtig.
Weiterer Rückgang der Arbeitsloſigkei!
im Bezirk des Landesarbeitsamkes Heſſen.
Während im Vorjahr die Zahl der Arbeitsloſen
beſonder=
in den Saiſonberufen (Induſtrie der Steine und Erden,
Bau=
gewerbe uſw.) bereits von Ende Juni ab langſam zunahm — bii=
Ende Auguſt ſtieg die Zahl der Arbeitsloſen im Vorjahr
insge=
ſamt um rund 5600 —, ſetzte ſich in dieſem Jahre die günſtig
Entwicklung auch im Auguſt trotz Verminderung des
Kräfte=
bedarfs der Saiſonberufe und der weiteren Einſchränkung de=
Notſtandsarbeiten fort, weil die freie Wirtſchaft noch
Arbeits=
kräfte in erheblichem Umfange aufnahm. Die im Rahmen
de=
dritten Arbeitsſchlacht erfolgten Umſchichtungsmaßnahmen, di
zu umfangreichen zwiſchenbezirklichen Ueberweiſungen von Am
beitsloſen in Bezirke außerhalb des Landesarbeitsamtes Heſſer,
führten, trugen gleichfalls zur Verminderung der Zahl der Am
beitsloſen bei.
Bei den Arbeitsämtern im Bezirk des Landesarbeitsamte
Heſſen wurden am 31. Auguſt d. Js. 117 198 Arbeitsloſe gezähl-1,
davon waren 13 749 oder 11,7 v. H. Frauen. Insgeſamt iſt dii
Zahl der Arbeitsloſen im Auguſt um 2262 zurückgegangen, um
zwar entfällt die Abnahme ausſchließlich auf die männlichen Am
beitsloſen, während die Zahl der arbeitsloſen Frauen um 89 zu
genommen hat.
In den Saiſonberufen war eine allerdings nur geringe Zuu
nahme der Arbeitsloſen feſtzuſtellen; ſo verzeichneten die Berufs
gruppen Landwirtſchaft, Gärtnerei und Tierzucht eine Zunahm
um 117, die Forſtwirtſchaft eine ſolche um 57. die Induſtrie de
Steine und Erden um 50 und das Baugewerbe um 29
Arbeits=
loſe. In der Berufsgruppe „Ungelernte Arbeiter” vermindern
ſich die Zahl der Arbeitsloſen um 780. Von den Konjunkturgrus
pen hatten die ſtärkſte Abnahme das Metallgewerbe mit 761 und
die Lederinduſtrie mit 725 Arbeitsloſen. Die Zahl der arbeits
loſen Angeſtellten ging in dieſem Monat leicht, und zwar um 10
zurück. Am 31. Auguſt 1935 wurden in der
Arbeitsloſenverſiche=
rung und in der Kriſenfürſorge, zuſammen 65 149 Hauptuntes
ſtützungsempfänger gezählt, davon entfallen auf die Arbeitsloſem
verſicherung 18 085 und auf die Kriſenfürſorge 47 064.
Aner=
kannte Wohlfahrtserwerbsloſe waren Ende Auguſt 27 541 bei der
Arbeitsämtern gemeldet; die Zahl der in der werteſchaffenden
Arbeitsloſenhilfe beſchäftigten Notſtandsarbeiter beläuft ſich auu
10028, darunter befinden ſich 219 Perſonen, denen die
Unter=
ſtützung gemäß Abſchnitt 1 8 1 Ziffer 7 des Geſetzes vom 1. Junu
1933 weitergezahlt wird. Im Frauenarbeitsdienſt waren in de
dritten Dekade des Monats Auguſt 781 Mädchen beſchäftigt.
Milchanlieferung und Milchverwerkung
bei den Molkereien im Zuli.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt die Milchy
anlieferung an die Berichtsmolkereien im Juli 1935 je Ta
gegenüber dem Vormonat im Durchſchnitt um 8,5 Prozent — da
iſt etwas ſchwächer als im Durchſchnitt 1931—34 (—11,7 Proz.)—
zurückgegangen. Der Friſchmilchabſatz hat ſich infolge de
warmen Sommers noch um rund 1 Prozent erhöht. Die Voll.
milchverarbeitung und die Buttererzeugung habe
in den Berichtsmolkereien gegenüber dem Vormonat um run
10 Prozent (i. V. um 17,8 und 15,9 Prozent) abgenommen. Di
Herſtellung von Hartkäſe iſt um 16 Prozent kleiner geworde
als im Juni, während die Erzeugung an Weichkäſe um rum
4 Prozent geſtiegen iſt. Gegenüber der gleichen
Vor=
jahreszeit (Juli 1934) hat die tägliche Milchanlieferung a
die Berichtsmolkereien im Juli 1935 um rund 19 Prozent zuge
nommen. Der Friſchmilchabſatz hat ſich um rund 16 Prozent, dä=
Vollmilchverarbeitung, die Butter= und Käſeerzeugung um rund
20 Prozent erhöht. Dieſe Erhöhung des Umſatzes bei den Be
richtsmolkereien iſt in der Hauptſache auf die Vergrößerung de
Kreiſes der Molkereilieferanten — als Folge der Neuregelun
der Milchwirtſchaft — zurückzuführen. Die Zunahme iſt dahe
nicht gleichbedeutend mit einer Steigerung der Milcherzeugung
ſondern läßt im weſentlichen nur die Entwicklung der Molkere?
wirtſchaft erkennen.
Häm
Pater
Mannhein
Fenl
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die ungariſchen Geldinſtitute hatten bisher bei der
Abwic=
lung von zuſätzlichen Exporten, die zum Transfer von Stillhalt”
pengoes erfolgten, das Recht, die in dieſem Zuſammenhange en
löſten Deviſen freihändig an Importeure zu verkaufen. Nun hot
die Ungariſche Nationalbank dieſe freihändige Verwertung bi
auf weiteres unterſagt.
echr
Vervielt
Berliner Kursbericht
vom 14. September 1935
Deviſenmarkt
vom 14. September 1935
Berl. Handels. Geſ.,/4
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.
Deutſche Cont. Gasl=
Deutſche Erdöl
Nuf
90.75
90.75
16—
18.125
38.875
113.—
95.—
156.*0
129.75
108.25
iete eee
J. G. Farben.
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
ali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Ng
154,875
127.25
113.25
94.875
93.125
134.12:
91.50
115.75
gi.
73.125
Ween e
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka!i
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Viee
115.75
26.50
81.75
89.—
10.75
50.—
127.125
119.—
137.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Krte
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenlant
Holland
Fsland
D
1äaypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
teanad. Dol,
100 Kronen
100 Gulden
1 . Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franker
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieff
12.585
0.668
11.93
2.139
3.047
2.772
54.96
46.80
12.285
68.43
5.415
16.375
2.353
157.23
55.32
12.615
0.673
42.01
1 0.141
3.053
2.77
54.96
46.30
12.315
68.57
5.425
16.415
2.357
167.57
55 34
Italien
Japan
Zugoſlawier
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei
Ungarn
uruguay
Ver. Staaten
D
100 Lire.
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin=
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
t türk. 2
100 Pengd
1 Goldpeio
1 Dollar.
1.039
2.485
Surinſtadter and Katiohalsane Sarmftade, wittate det Aresoher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 14. September 1935.
„iee
Gr.II p. 1934
193:
1936
„ 1937
1938
Gruppe 1..
6% Dtſch. Reichsanl.
4%
5½0 Intern.,v. 50
4½%Baden. v.27
41s %Bayern v.27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
4½.%Breuß., v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
2 Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½0
...
Dtſch. Anl. Ausl.
), Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
103‟,
10n.n
108.9
1083),
105.9
107.3
100.75
97.4
1027,
97.5
97.25
96.25
9.
108
97.1
95.75
BBad.=Baden
9Berlin v. 24
%Darmſtadt ..
BDresden v. 26
%Frankfurt 26
26 Heidelberg2é
2Mginz...
4½%Mannheim27
4½%München v. 29
4½ %Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
% „Goldobl.
5½% Heſſ. Landes.
Eyp.=Bk. Liquid.
100.3
100.2
110,
10.2
90
95
90
88.5
92.5
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 15. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 254 — Seite 15
adtat dnsgad
Roman von Maria Oberlin
Früher war es ja auch bei ihm ſo geweſen. Als er herüber
ung und nach langer, harter Arbeit zu Erfolg kam, war er hart
uri ſtanden. Ganz weit in der Erinnerung lag Deutſchland, ſenſationslüſternen Augen verſchlungen.
ire froh verlebte Jugend, liebe Freunde. Und erſt als Korff
peder einmal in ſein Blickfeld trat — der alte liebe Jugend= dendes Chaos menſchlicher Empfindungen.
nund — als ſich neben den freundſchaftlichen Briefen, die ab
ioh ſelbſt und anderen als Sentimentalität brandmarkte . .
Und doch war der Reichtum des alten Freundes die letzte
Mary war mit irgend einem der vielen Bekannten zuſammen. . . Fußplatten, die Schotten ſchloſſen nicht dicht, die Mannſchaft
Was ſollte er tun?
Schließlich entſchloß er ſich, wieder zum Büro zu fahren. auf weite Entfernung zu ſichten, die Sucht, den Rekord zu
Bäro aufzuſuchen.
Als ſein Wagen langſam den Broadway herabfuhr, ſtauten
ich Menſchenmaſſen ſo ſtark, daß der Verkehr ſtockte.
„Was iſt denn los, Ben?” fragte er ſchließlich den Fahrer, der Seefahrt unvergeßlich wurde.
„Fahren Sie doch weiter!” Umſonſt, das Gedränge war zu
tixk. Schutzleute kamen, wollten die Menge zerſtreuen. Der
broadway wimmelte jetzt von Menſchen; die dichte, heftig
ſetikulierende Menſchenmenge wogte erregt hin und her.
Die großen Zeitungskonzerne mit ihren blitzenden
Aus=
agen waren dicht umlagert
Bürger ſtieg aus dem Wagen und trat näher.
s ihm ſchwarz vor den Augen.
irander. Kaum vermochte er das Schreckliche zu faſſen!
Schiff auf einen Eisberg geſtoßen! Der Kapitän der „Carpathia”, Hilfe und letzter menſchlicher Aufopferung.
nfählt! Nur 700 Menſchen gerettet! Furchtbare Todesnot der
Eitrinkenden! Ein wilder verzweifelter Schrei!
edrshindernis. Miſter Bürger, der bekannte Getreidekaufmann, auf weitere Meldungen.
par ohnmächtig geworden!
Immer heftiger wogten die Menſchenmaſſen hin und her.
Das Gebäude der Cünard=Linie war der Ausgangspunkt, druck, das Weltgeſpräch bildete lange Zeit hindurch das Unglück,
oir Debatten. Wilde Gerüchte durchſchwirrten die Luft. Alle, von dem alle Länder betroffen worden waren. Die
Schiffsgeſell=
ind ſie ertrunken!
Alle!
Copyright by Prometheus-Verlag, Gröbenzell bei München
(Nachdruck verboten)
Kein Menſch lebt!
Nein, alle ſind gerettet! Schließlich kommt der authentiſche
urvorden und kühl, wie die beiden Menſchen, die ihm am näch= Bericht des Kapitäns; von wilden neugierigen, beſorgten und
Schmerz, Erregung, tiefe Erſchütterung, ein wildes, bran=
Bis ſpät in die Nacht hinein dauern die Unglücksmeldungen.
ud zu kamen, noch Geſchäftsverbindungen anknüpften, hatte er Noch iſt keine Liſte da, die die Toten und Geretteten angibt.
äurfig genug des kleine Lächeln für den alten Freund, einen Das furchtbare Warten mit ſeiner tagelangen, zermürbenden
efen Spott über Gefühl und Empfinden bei ihm, das er vor Heftigkeit beginnt. Die „Carpathia” fährt langſam, und die
widerſprechendſten Gerüchte über das Unglück begegnen ſich.
Nur etwas an Wahrheit ſickert durch und ſteigert die
Er=
öllfe . . Gewaltſam riß er ſich ſchließlich aus den Gedanken. regung: zu wenig Rettungsboote waren vorhanden, die eiſernen
hatte zu wenig Ferngläſer, um den ſchwimmenden Todfeind
Er hatte häufig die Gewohnheit, noch abends ſpät ſein, ſchlagen, gab ſchließlich den Ausſchlag, fuhr doch die „Titanic”
mit voller Wucht gegen den Eisberg ..
Es war der ſchwärzeſte Tag der Cunard=Linie, ein Tag;
wie er in der an tragiſchen Ereigniſſen nicht armen Geſchichte
Der Draht ſpielte durch alle Lande
Bis in die entfernteſten Städte, Dörfer Länder und
Erd=
teile drang die Kunde von dem großen Schiffsunglück.
Allmählich wurden Einzelheiten bekannt: der
Verzweiflungs=
kampf der Ertrinkenden, die Schüſſe, die man auf die
Meutern=
den und ſich den Offiziersanordnungen nicht fügenwollenden
Beim Leſen der wenigen Zeilen eines Extrablattes wurde Paſſagiere abgegeben hatte. Die Heldentat des Funkers Philipps,
die eiſerne Diſziplin der Schiffskapelle, die noch ſpielte, als ſchon
Mühſam öffnete er ſie. Wild tanzten die Buchſtaben durch= das Waſſer die Füße benetzte. In dem verzweifelten und
er=
bitterten Kampf um das Leben erfuhr man nicht nur von wilder
„Titanic” geſunken! Ueber 1500 Menſchen ertrunken! Das Lebensgier und Todesangft, man hörte auch von gegenſeitiger
Tagelang hielt das Entfetzen an. Extrablätter wurden
über=
all ausgegeben, vor den großen Zeitungsexpeditionen drängten
Mitten auf dem Broadway bildete ſich von neuem ein Ver= ſich die Menſchen, ſtundenlang ſtanden ſie davor und warteten
Die kleinſten Blätter berichteten ſpaltenlang von dem
Un=
glück die Liſten der Toten und Vermißten erſchienen in
Fett=
ſchaften aller Welt meldeten Verluſte, paniſche Angſt hatte die
Reiſenden ergriffen, die wochenlang nicht wagten, den Ozean
zu überqueren. Die Verſicherungsgeſellſchaften rechneten den
un=
geheuren Verluſt aus, der ſie durch den Untergang der „Titanic”
betroffen hatte. — Eine Rieſenſumme: faſt 30 Millionen!
Dann begann ſich das engliſche Parlament mit dieſem
Un=
glück zu beſchäftigen. Neue Schutzmaßnahmen ſollten getroffen
werden, um ein ähnliches, grauſiges Unglück zu vermeiden. Die
Botſchafter und Vertreter fremder Länder ſandten
Beileids=
telegramme . . . „Titanic” und immer wieder „Titanie” war
das Geſpräch in aller Welt!
Aber alle gutgemeinten Beſtrebungen, aller Troſt und alle
Hilfe konnten die 1600 Toten nicht wieder lebendig machen. Die
langſam nach New York fahrende „Carpathia” barg den Reſt
der Paſſagiere, ein Häuflein nervöſer, verängſtigter Menſchen,
von denen viele die furchtbare Kataſtrophe nicht verwinden
konnten.
Zu ihnen gehörte auch Meta Dirkſen, die auf der ganzen
Reiſe im heftigſten Fieber lag. Ihr letzter Eindruck war geweſen,
daß Leo Bürger von einem Offizier wie ein toller Hund über
den Haufen geſchoſſen wurde, ſie ſah noch das entſetzte, todblaſſe
Geſicht der Braut, die eingekeilt zwiſchen den jammernden
Men=
ſchen ſtand . . . dann war es vorbei; und was weiter kam,
waren Fieber, rote, tanzende Kreiſe, unerträgliche Hitze.
Sie wußte nicht, daß ſie notdürftig auf einer Matvatze
ge=
bettet, in einer engen Offizierskabine lag, nur ab und zu —
wenn ſie den fieberſchweren Kopf hob — ſchien ein blaſſes,
be=
ſorgtes Mädchengeſicht ſich über ſie zu beugen.
Am Tage vor der Ankunft wachte ſie zum erſten Male
be=
wußt auf. Erſtaunt ſah ſie ſich um. Dann kam die Erinnerung
wo war die „Titanic”, wer war gerettet?
Und dann ein heißer, ſiedender Schmerz — Hermann? Wo
war der Vetter? Sie richtete ſich auf und verſuchte, die ſchwere
Kamelhaardecke von ſich zu ſchieben, fiel aber kraftlos wieder
zurück.
In dieſem Augenblick erſchien Thea Korff in der Tür.
„Liebe Frau Dirkſen”, ſagte ſie und ſtrich über die ſchmale
Hand der Aelteren.
„Wie fühlen Sie ſich? Kann ich Ihnen irgend etwas
helfen.. . ?"
Meta Dirkſen hob den Kopf. In ihren Augen ſtand eine
bange Frage.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: J. V. Karl
Böhmann;für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilletoni, V. Max Streeſe,
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert. Netie; ſür „Reich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 6. Qu etſch: für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. FIII. 35. 19040. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
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Erſatzbatail=
lon Blankenburg im Harz, das jetzt den
dritten Lehrgang Freiwilliger ausbildet,
hat den Nachweis erbracht, daß die
An=
forderungen erfüllt werden. Dieſe „
Er=
ſatzreſerviſten” dieſe „
Achtwochenſolda-
ten”, haben nämlich aus ihrem Kampfe
unter den Fahnen Adolf Hitlers die
beſten ſoldatiſchen Cugenden,
kämpferi=
ſhen Mut, Härte, Entſchloſſenheit,
Ge=
horſam, Verantwortungsfreude und eine
vorbildliche Kameradſchaft mitgebracht.
Darüber hinaus aber beweiſen ſie einen
Dienſt= und Lerneifer, der nicht mehr zu
übertreffen iſt. Auf der anderen Seite
iſt das Ausbildungsperſonal für die ihm
erwachſenen Aufgaben — gilt es doch,
einen großen Ceil eines einjährigen
Lehrpenſums auf zwei Monate zu konzentrieren — beſonders herangebildet
worden. Größten Lohn und höchſtes Glück findet der Soldat im
Bewußt=
ſein freudig erfüllter Pflicht, heißt es in den Dienſtvorſchriften unſerer
jungen Wehrmacht. Und freudig, ja begeiſtert, wird ſie von ihnen erfüllt.
Unter ſolchen Vorgeſetzten iſt es wirklich eine Luſt, Soldat zu ſein, ſagen
die Erſatzreſerviſten, und die Vorgeſetzten ihrerſeits erklären, daß es eine
wahre Freude ſei, aus ſolch prächtigem Material Soldaten heranzubilden.
Der Beſucher aber, der mit einiger Skepſis zu den „
Achtwochenſol=
daten” gekommen iſt, läßt nicht nur beſchleunigt alle Ueberheblichkeit
bei=
ſeite, ſondern hat nur noch den einen Wunſch, ſelbſt wieder einmal
mitzu=
machen. Beim erſten Weckruf morgens aus den Federn zu ſpringen, die
„Klappe” zu bauen, mit frohen Marſchliedern hinauszuziehen, mit flotter
Marſchmuſik heimzukehren, im Kreiſe der Kameraden zu ſitzen und einmal,
wenn auch nur für acht Wochen, dem grauen Alltag zu entrinnen, als
dienendes Glied einem Ganzen ſich anzuſchließen. Mit einigem Neid ſieht
er den braungebrannten, ſtrammen Burſchen beim Exerzieren, im Gelände
und im Gefecht, Sport und Spiel, dem Unterricht und der Erholung zu. Mit
Erſtaunen ſtellt er feſt, daß er manches um- und vieles dazulernen müßte,
und mit tiefer Genugtuung erfüllt es ihn, daß auch heute eines unverſieglich
iſt, das iſt der goldene Humor des deutſchen Soldaten, der auch über das
Schwere hinweghilft, alle Mühen vergeſſen macht und in der
Nückerinne-
rung die Soldatenzeit als die ſchönſte des ganzen Lebens erkennen läßt.
Und wenn dann die acht Wochen um ſind, und er wieder in ſeinen
bür=
gerlichen Beruf zurückkehrt, wird er mit Stolz an ſeine Ausbüdungszeit als
Erſatzreſerviſt zurückdenken.
Bild links oben: „Liuks marſchiert auf! Marſch=Marſch!” Bild
neben=
ſtehend: Des Morgens zwiſchen drei und vier. Bild unten: Liegend aufgelegt.
Sämtliche Aufnahmen (6) Weltbild=M.
„Zur Erſatzreſerve gehören die Wehrpflichtigen, die nicht
ur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht herangezogen werden,
8 zum 31. März des Kalenderjahres, in dem ſie ihr 35.
ebensjahr vollenden.” So heißt es miltäriſch knapp im neuen
Vehrgeſetz. Betroffen von dieſer Beſtimmung wird die
Ge=
eration, die beim Kriegsausbruch zu jung war, und die heute
Aalt iſt, das vornehmſte Necht des freien deutſchen Mannes
uszuüben. Das Recht, Waffen z tragen zu Schutz und Wehr
et deutſchen Heimat und des deutſchen Volkes. Ein Recht,
as dem Deutſchen von den Urvätern her im Blute ſitzt. Nur
in Deutſcher kann die tiefe Cragik des „Zu jung — zu alt”
erſtehen, und voll erfaßt wird ſie erſt, wenn man ſich erinnert,
aß gerade dieſe Generation in der „jungen”
nationalſozialiſti=
hen Bewegung einen jahrelangen, unerhörten, erbitterten,
pierreichen Kampf um die deutſche Wehrfreiheit gekämpft hat.
lus dieſer Generation haben viele Hunderte ihr Leben, viele
auſente ihr Blut und Ungezählte ihre Geſundheit, ihre
Stel=
ung, ihren Beruf geopfert, damt Deutſchland wieder frei
wurde. Und ſie ſollen nun abſeits ſtehen?
Su jung — zu alt? Gerade jetzt, wo das
von ihnen ſo heiß erſehnte und ſo
erbit=
tert erkämpfte Siel Wirklichkeit
gewor=
den iſt? Su jung — zu alt?
Der Führer ſelbſt hat beſtimmt, daß
ſeine Mitkämpfer aus dieſer Generation,
deren Empfindungen er als Frontſoldat
voll verſtand, auf Grund freiwilliger
Meldung zur Ableiſtung der aktiven
Dienſtpflicht eingeſtellt werden können,
ſoweit ſie den Jahrgängen 1910 bis 1913
angehören, die älteren Jahrgänge aber
werden, das Rad der Seit läßt ſich nun
einmal nicht zurückdrehen, zu einer kurzen
Erſatzreſerveausbildung herangezogen.
Die Aufgaben, die an den
Erſatz=
reſerviſten geſtellt werden, ſind weſentlich
von denen verſchieden, die dem Aktiven
vorbehalten ſind. Er hat in einem
weit=
aus kürzeren Seitraum die volle Feld=
Links: Kammer=Stilleben.
Rechts: Jeder ſeine eigene Waſchfrau.
Aus der Geſchichte der Bienenzucht
* Die Bienenwirtſchaft iſt heute zu einem
der wichtigſten und rentabelſten Nebenzweige der
Landwirtſchaft geworden, ſo daß es ſich gewiß
lohnt, einen Blick in ihre Vergangenheit zu
werfen.
Der Honig war wohl nicht der einzige, aber
ſicher der verbreitetſte und beliebteſte Süßſtoff
des Altertums, welches bekanntlich den Sucker
noch nicht herzuſtellen verſtand. Bei den alten
Griechen genoß der öſtlich von Athen auf dem
Berge Hymettos geſammelte Honig beſondere
Berühmtheit. Manche Kulturvölker jener Seit
haben auch die konſervierende Eigenſchaft des
Honigs erkannt und benutzten ihn nicht nur zum
Genuß, ſondern auch zur Aufbewahrung von
leicht in Fäulnis übergehenden Stoffen. Die
Leiche Alexanders des Großen, der auf einem
Feldzuge fern von der Heimat vom Code ereilt
wurde, ſoll in Honig gelegt worden ſein, um
unverweſt heimgeſchafft werden zu können.
Su unſeren Vorfahren, den Germanen,
dürfte die Bienenzucht von den Slawen
gekom-
men ſein, wenigſtens ſtellte Plinius dieſe
Be=
hauptung auf. Die großen Waldungen unſeres
Vaterlandes begünſtigten dieſe ſehr. Wie der
erwähnte römiſche Naturforſcher berichtet,
wurde in Germanien einſt eine Scheibe Wachs
gefunden, die einen Durchmeſſer von acht Suß
beſaß und auf der hohlen Seite ſchwarz war.
Die alten Deutſchen unterſchieden zweierlei
Arten von Bienenzucht: die wilde und die
zahme Bienenwirtſchaft.
Bei der urſprünglichen Bienenzucht höhlte
man in den Wäldern Bäume aus, um den
Bie=
nen Wohnungen zu verſchaffen, und nannte
dieſe Bäume nach dem altdeutſchen Worte
Seidel=Honig: Seidelbäume. Die Seidelbäume
waren gekennzeichnet, und wer aus einem
ſol=
chen widerrechtlich einen Schwarm oder Honig
nahm, wurde zu einer empfindlichen Geldbuße
verurteilt.
Jeder Seidler, ſo hießen die ſich mit
Bie=
nenzucht Beſchäftigenden, hatte lein eigenes
Nevier und durfte in dieſem nicht behindert
werden. Ging ein Bienenſchwarm in ein
an=
deres Nevier über, ſo hatte der
Schwarm-
beſitzer das Necht der Folge. Das heißt, er
meldete dies dem Nachbar und durfte die
Bie=
nen aus dem fremden Baum, in dem ſie ſich
niedergelaſſen hatten, ausräuchern. Am Schluſſe
der Prozedur mußte dreimal mit einer
umge-
kehrten Axt an den Baum geklopft werden.
Was noch herauskam, gehörte dem Seidler des
entwichenen Schwarmes, was drinnen blieb,
ging in den Beſitz des Nachbars über.
Karl der Große, der ſich bekanntlich die
Hebung der Landwirtſchaft überhaupt ſehr
an=
gelegen ſein Hieß, wandte auch der Bienenzucht
ſein Augenmerk zu und bedrohte den Diebſtahl
von Bienen, Honig und Wachs mit beſonders
harten Strafen. Unter ſeinen Nachfolgern
ge=
rieten die die Waldbienenzucht betreibenden
Seidler unter die Dienſtleute der Waldbeſitzer
und mußten von Honig und Wachs Abgaben
an dieſe entrichten. Beſonders die Wälder
be=
ſitzenden Klöſter achteten ſehr auf den Empfang
eines möglichſt hohen Wachszinſes, da ihr
Be=
darf wegen der vielen benötigten Wachslichter
ein ungemein großer war. In einigen
Gegen=
den wurde ſogar der Sehent auch vom Wachs
bezahlt.
Im 12. und 13. Jahrhundert wurden die
Bienenzüchter noch immer Seidler genannt, nur
die Seidelbäume hieß man Beuten (Bueten).
Das Necht zum Seideln in den Wäldern wurde
häufig zu Lehen gegeben.
Am meiſten blühte die Waldbienenzucht in
der Gegend um das gewerbefleißige Nürnberg,
die daher im 14. Jahrhundert gern als
Bienen=
garten (Pin=Garten) des Neiches bezeichnet
Kupferſtich aus einem 1702 in Nürnberg
erſchie=
nenen Werk. In der Mitte ein „Bienenpavillon”,
Die Männer mit den Gongs wollen mit ihrer
Muſik einen Schwarm vom Durchbrennen abhalten.
wurde. Die althergebrachten Nechte der
Bie=
nenzüchter wurden 1350 von Karl IV. mittels
eines beſonderen Freiheitsbriefes beſtätigt. In
dem Marktflecken Feucht, in der Nähe von
Nürnberg beſtand frühzeitig ein beſonderes
kaiſerliches Seidelgericht, das 1478 eine eigene
Gerichtsordnung erhielt. Der vom Kaiſer und
dem Reiche beſtellte Vorſitzende dieſes
Seidel=
gerichtes führte den Citel Seidelmeiſter (
Magi-
ster mellieidarum).
In ſpäterer Seit ſtand die Bienenzucht der
Oberlanſitz jener um Nürnberg nicht um vieles
nach. Namentlich die dort wohnenden Wenden
betrieben ſie mit Vorliebe und Erfolg, ſo daß
ſich Kurfürſt Auguſt veranlaßt ſah, wendiſche
Seidler nach Sachſen kommen zu laſſen, um
auch dort die Bienenzucht volkstümlich zu
machen. Die Seidlerei der Standesherrſchaft
Muskau ſtand während eines gewiſſen
Seit=
raumes in beſonderem Anſehen. Das
beobach=
tete Verfahren hielt ſie lange ſtreng geheim.
Lebenslauf
Große, hohe Buche, Mutter des Waldes,
himmelan wölbſt du die Kuppel deines
Blätter=
daches, breiteſt übereinandergeſtaffelt deine
ſeg-
nenden Schirmhände weit nach allen Seiten und
gewährſt unzähligen Cieren, den Singvögeln,
Käfern, Bienen, den Mückchen und Spinnen,
eine gaſtliche Wohnung in deinem Gelaub. Die
Nehmutter ſtellt ſich unter deinen Schutz, der
Haſe und das Hirſchkalb; die Waldtaube baut
ſich hoch oben in deiner Krone ihr Neſt, und
auch dem Marder wehrſt du nicht ſeinen
Unter-
ſchlupf. Allen biſt du gut; alle wiegſt du mit
deinem melodiſchen Blätterrauſchen in den
Schlaf; Schatten ſpendeſt du ihnen, Nahrung
und Nuhe vor Negen und Sturm.
Alle ſechs bis zehn Jahre biſt du
Frucht=
barkeit ſelbſt; zu Cauſenden öffnen ſich dann im
Herbſt deine holzigen Becher, laſſen die
drei=
eckigen, glänzend braunen Samen zu Boden
fallen.
Bis im April ruhen ſie im Humusgrund
des vermodernden Laubes; mit der
Frühlings=
wärme keimen ſie, und bei Sommerbeginn iſt
plötzlich der Boden rings um den mütterlichen
Buchenſtamm dicht beſteckt mit winzigen
Pflänzchen, mit dunkelgrün glänzenden, fleiſchig
dicken Blattpaaren auf zierlichſtem Stiel.
Würde auch nur der achtzigſte Ceil dieſer
Keimlinge Wurzel faſſen und gedeihen, es
ent=
ſtünde aus wenigen Mutterbuchen ein Urwald,
der ſich ſelbſt erſtickte. Verſchwendung und
Vernichtung halten ſich das Gleichgewicht in
der Natur; allein das Stärkſte, Tüchtigſte
kommt zur Entwicklung, dringt durch den
Cep=
pich des welken Laubes in die Erde und kann
den weiteren Aufbau betreiben, ſetzt über den
fleiſchigen Lappenblättern einen neuen Crieb an,
das zweite Stockwerk, aus dem nun die
eigent=
lichen Buchenblätter ſprießen, ganz klein noch,
aber ſchon zierlich gezähnt.
In den erſten fünf Jahren entwickelt ſich das
Wachstum eines ſolchen Buchenkindes
außer=
ordentlich langſam; vielerlei Gefahren bedrohen
zudem ſein Leben, Witterungsunbill,
Wildver=
biß, Näſſe und Froſt. Mit zehn Jahren iſt der
Buſch knapp achtzig Sentimeter hoch; aber nun
mag er aus dem Aergſten heraus ſein; das
Stämmchen ſteift ſich, ſetzt eine ſchöne Krone
an, ſchwankt anmutig und voll Crotz in Wind
und Gewitterſturm. Swar bekemmt der junge
Baum wenig Sonnenlicht unter dem Baldachin
der Mutter; doch von allen Laubbäumen
ver=
trägt die Buche am leichteſten ſtarke
Beſchat=
tung.
Die Jahreszeiten ziehen auf und vergehen,
helfen mit ihrem Wechſel zu ſommerlichem
Sprießen und ſtillem Winterſchlaf; alljährlich
Auch zu Hoyerswerda blühte das Seidelweſen
bereits im 16. Jahrhundert, doch reicht ſeine
Geſchichte auch dort bedeutend weiter zurück.
In Brandenburg beſaß die Bienenzucht
eben=
falls viele Freunde und genoß einen beſonderen
gerichtlichen Schutz. Wer gegen ſie auf
irgend=
welche Weiſe frevelte, wurde in einer ſtark
überheizten Stube hinter den Ofen geſetzt und
bekam trotz des dadurch hervorgerufenen
großen Durſtes nichts zu trinken. Im 16. und
17. Jahrhundert verbreitete ſich die
Gewohn=
heit, Bienen gegen Erlag eines beſtimmten
Sinſes in fremde Waldungen zur Weide zu
tragen. Etliche Negierungen deutſcher
Klein=
ſtaaten ſahen hierdurch die Forſtwirtſchaft
ernſtlich bedroht und ſchränkten daher die
Bie=
nenzucht weſentlich ein. Ihr Wiederaufleben
zählt zu den Verdienſten der neueren und
neueſten Seit. Heute, wo man den Wert der
Bienenwirtſchaft in allen Ländern erkannte,
gibt es in allen Gegenden, wo die Bienenzucht
Ausſicht auf Erfolg beſitzt, Imkerſchulen, welche
ihre Schüler zu praktiſchen Bienenwirten
aus=
bilden.
Hans Winter.
einer Buche
im Herbſt färben ſich die Blätter braun und
rot; der junge Baum ſcheint zu brennen, glüht
flammend im Sonnenlicht, raſchelt geſpenſtig zur
Nacht, bis das welke Laub in wehmütiger
Schönheit zu Boden ſinkt, mit Froſtkriſtallen
überpudert und ſchließlich vom Schnee
zugebet=
tet wird, Nährboden für kleine Pilze,
Wühl=
grund für Wurm und Käfer. Ganz zerfallen
wird aus ſeinem Staub neue, fruchtbare Erde.
Die Buche weiß davon nichts; die gehorcht
ihren eigenen Geſetzen. Anfang Mai zeigen ſich
an den Enden aller ihrer Aeſte länglich
weiß=
gelbe Spindeln, die braun anſchwellen. Ihre
Spitzen ſpalten ſich; ſchon kann man unter die
Schutzhaut blicken; zierlich gefältet liegen dort
die noch ſchlummernden, blaßgrünen Blättchen.
Aber ſie erwachen bald; die Sonne holt ſie aus
ihrem Winterbett. Ueber Nacht ſind dann die
zarten Blättchen ausgeſchlüpft, zahlloſe kleine
Fackeln, deren grüner Glanz wie Silberſtaub
ſchimmert. Ihr Gewicht iſt klein, dennoch zu
ſchwer für den jungen Stiel; am Morgen
hän=
gen ſie kopfabwärts, nicht krank, nur ein wenig
müde, anmutig dabei.
Wenn leichter Oſtwind weht, wippen ſie wie
die Gazeröckchen kleiner Cänzerinnen. Aus
Wurzel, Stamm, Sweig und Aſt ſtrömt ihnen
Nahrung zu; die Gnade der ſchönen Maientage
hilft ihnen zu froher und endgültiger
Entfal=
tung.
Immer ſtolzer reckt ſich der junge Baum in
Höhe und Weite; mit dreißig Jahren iſt er
lechs Meter hoch; wird nun zunächſt jedes Jahr
um einen halben Meter höher wachſen, bis er
mit ſechzig oder ſiebzig Jahren geſchlechtsreif
iſt, das heißt, gleichzeitig mit den jungen
Blätt=
chen im Mai auch Blüten treibt. Daraus
bil=
den ſich allherbſtlich die verholzenden
Frucht=
becher, die ihrerſeits nun Bucheln zur Keimung
auf den Boden ſchütten: der Kreislauf der
Ent=
wicklung iſt geſchloſſen, eine neue Generation
von Buchen kann entſtehen. Ewig grünt ſo der
ſtolze, hohe Waldesdom.
Aber die reif gewordene Buche denkt noch
lange nicht ans Sterben; ſie iſt in ihren beſten
Jahren, etwa zwanzig Meter hoch, kann auf
das Doppelte heranwachſen und wird unter
gün-
ſtigen Lebensbedingungen faſt das dritte
Jahr=
hundert erreichen.
Vorausgeſetzt, daß der Menſch nicht
ein=
greift und ſeine Anſprüche geltend macht!
Das rötlichweiße, beſonders harte
Buchen=
holz wird auf vielerlei Art gebraucht: zu
Eiſen-
bahnſchwellen, für Fäſſer und Näder, zum
Hausbau und für den Möbeltiſchler. Schließlich
iſt es ein ausgezeichnetes Brennmaterial.
chen auf die glatte Ninde / breiben; Holzfäje
kommen, greifen mit Axt, Säge und Stemml.
len den Stamm dicht über den Wurzeln
Breite Wunden klaffen im lebendigen Haz
fleiſch; der Wipfel erzittert; Aechzen ſchüt:e
den Stamm, der ſich plötzlich neigt und
Boden ſinkt, Diener des Menſchengeſchlecht.
Paul Eippe
Briefwechſel
mit Herrn Timpt
* Herr Cimpe iſt ein eleganter junger Maru
in einer kleinen Stadt, die außer andern
Sehenswürdigkeiten auch ein Schloß beſitzt,
einem liebevoll gepflegten Park. Schloß un
Park gehören dem einſtigen Landesvater, einun
Großherzog, der in entgegenkommender Werſ
nichts dagegen einzuwenden hat, daß die
B=
völkerung im Schloßpark ihre Spaziergärr),
macht.
Dieſes Entgegenkommen und die Pflese
die der Großherzog dem Park angedeihen länt
führten dazu, daß er eines Cages von din
eleganten Herrn Cimpe folgenden Brief bekan
Sehr geehrter Herr Großherzog!
Ich erſuche um Mitteilung über die Bäru/
im Schloßpark, wie es damit ſteht, wenn mir
ſie als Sitzplatz benutzt, ob die Bänke dau
trocken ſein müſſen oder nicht. Als ich am le-;
ten Sonntag im Schloßpark mit meiner
Frei=
din Paula Wernicke da drin ſpazieren gin)
ſetzten wir uns auf die Bank in der
Hifſame=
allee. Und zwar die dritte vom Schloſſe ans
Wir wußten nicht, daß ſie nicht trocken wer
Aber beim Aufſtehen wurde ich gewahr,
d-
ich nicht hochkommen konnte. Ich war
ang-
klebt. Als ich zu Hauſe nachſah, war mein A- hinten voll Farbe. Ich habe dem Gärtnu
Müller die Sache gemeldet, aber er ſagte,
hätte die Bänke trocken hingeſtellt. Ich meiie
aber, wäre das der Fall, könnte ich meimn
Anzug nicht voll Farbe haben. Nun möchte u.
Sie hierdurch erſuchen, wie Sie ſich zu Bn
Sache äußern wollen. Ob ich damit zu Gerin!
gehen muß oder dergleichen. —
Als Herr Cimpe auf dieſen Brief nicht ſ.
fort Antwort bekam, wurde er ungeduld)
ſetzte ſich kurz entſchloſſen wieder hin und ſtav
tete einen neuen Brief, der lautete:
Sehr geehrter Herr Großherzog!
Ich fühle mich veranlaßt, noch einmal u
ermahnen. Es handelt ſich um meinen Anzu
den wo ich mir auf der Bank im Schloßpark
voll Farbe, bekommen habe. — Ich verlan,?
dafür Schadenerſatz. Entweder einen neum
Anzug. Oder den Wert in Geld. Mein
ar=
derer Anzug ſteht gerne zur Verfügung. Wert
der gereinigt wird, geht die Wolle ab. Und id
kann ihn Sonntags nicht mehr anziehen. Men
letzter Cermin iſt noch eine Woche. Habe ih
bis dahin nichts bekommen, gehe ich zur Kla//
über, auf dem Amtsgericht. —
Man kann wohl ſagen: die Sache ſchien fü
Herrn Cimpe nicht ſchlecht zu ſtehen; nicht
um=
ſonſt hatte er etwas von „Haftpflicht” läut:
hören und fühlte ſich deshalb wohl durchaus
ſiegesſicher. Aber da kam doch etwas plötzlih
dazwiſchen, womit er nicht gerechnet hatt;
nämlich ein Brief der Unfall- und Haftpflich
Geſellſchaft, bei der der Großherzog verſiche
war; dieſer Brief lautete, kurz und bündig,
Sehr geehrter Hert Cimpel
Unſere Auffaſſung zu vorliegendem Sche
denfall iſt folgende: Da ſich an dem Kleide
Ihrer Freundin, Fräulein Paula Wernick,
keine Farbflecken befinden, denn ſonſt hätte
Sie das erwähnt und Schadenerſatz dafür
ver=
langt, iſt anzunehmen, daß ſich Fräulein
Wer=
nicke unvorſichtigerweiſe Ihnen auf den Scheſ
geſetzt hat. Hierdurch iſt eine Mehrbelaſturg
der Sitzfläche entſtanden, der die an ſich
trok=
kene, aber noch nicht vollſtändig durchgetrocke
nete Farbe nicht gewachſen war. Hätte Hen
Franz Cimpe die Bank lediglich zu dem Swecht
benutzt, für den ſie aufgeſtellt iſt, ſo ware a.
zweifellos vor Schaden bewahrt geblieben.
Mit deutſchem Gruß
Die Unfall= und Haftpflicht=Geſelſſchaft
Und ſeitdem — ſagte ſchmunzelnd der
freundliche Verſicherungsinſpektor, dem ich
die=
ſen reizenden Briefwechſel verdanke —, ſeitdenl
hat man von Herrn Cimpe keine
Sterbenswört=
chen mehr gehört. Was vielleicht ganz gut A
verſtehen iſt, nicht wahr? Alfred Balte,
Kölner Humor
Der Cruthahn.
Der Pitter hatte dem Cünn zehn Caler
ge=
liehen, aber ſein Geld konnte er nicht
zurück=
bekommen. Um ihn mal wieder zu mahnen,
geht er eines Cages zu ſeinem Freunde und
findet ihn ganz gemütlich über einer fettel
Schruut (Cruthahn) ſitzen und kauen.
„No, da ’s ſchön”, ſagte der Pitter, „üitt
künnſte mich äpper doch bezahle."
„Och minge leeve Pitter, et geht noch imel
mer nit.”
„Wat! Et geht noch immer nit? Un do iß
en Schruut?”
„Aevver dat es jo grad dat Elend”, ſagte
der Cünn, und macht dabei ein ganz trauriges
Geſicht. „Ich kunnt da ärme Deer nit mits
fodere (füttern).”
Seichnung
HELFE
HApINAUERFÜM
* Die Geſetze der Kriegskunſt ſind ewig,
ſo=
iel auch immer die Kriegstechnik ſich ändern
nag, denn die letzte Entſcheidung im Ningen
ur Völker liegt zu allen Seiten beim
menſch=
iwen Herzen. Wenn es ſtark iſt und bleibt,
ält der Sieg ihm zu. Die Cechnik iſt nur
Srumpf, ſolange ſie das menſchliche Herz zu
crecken vermag. Iſt der erſte Schrecken vor
einer neuen, von ihr ins Feld geführten Waffe
u menſchlichen Herzen überwunden, iſt ihre
Sroßkraft dahin, wird das Gegenmittel in einer
7nuen Kampfführung oder in einem neuen
Kampfmittel gefunden.
Wir haben es ſelber erlebt. Als die
feind=
lichen Kampfwagen in der Cambrai=Schlacht,
aus dem Walde von Villers=Cotterets, an der
Aömerſtraße gegen uns vorbrachen, da winkte
iimen überall Erfolg, wo ſie auf Verbände
ſteßen, die an ihrem Anblick, ihre Kampfweiſe
nach nicht gewohnt, zu ihrer Abwehr noch nicht
gſchult waren, wo ſie Seuerkraft mit
Ueber=
raſchung paaren konnten. Wo ſie auf
tank=
ſichere Verbände ſtießen, wo die überraſchte
Cruppe das leeliſche Gleichgewicht behielt oder
ſchnell wiedergewann, entſprachen ihre Erfolge
ucht der aufgewendeten Kraft, wurde die
Mehrzahl der eingeſetzten Wagen Opfer der
geballten Ladungen beherzter Infanteriſten, der
Schartentreffer geſchickter
Maſchinengewehr=
ſHützen oder der Volltreffer der über Viſier
ud Korn feuernden Richtkanoniere. Wir
hät=
tn nur ein wenig in die Vergangenheit zu
ſHauen, uns einmal an unſere Schulzeit und ihr
ſe oft verächtlich für totes Wiſſen angeſehenes
humaniſtiſches Bildungsgut zu erinnern
brau=
chen, um aus den jahrhundertealten
Erfahrun=
gen der Griechen und Nömer die richtigen
Schlüſſe für die Bekämpfung der Waffen einer
neuzeitlichen, verfeinerten Kriegstechnik zu
ziehen. Denn was bezeckte der Einſatz von
Streitwagen und Elefanten anders wie die
Berwendung von Kampfwagen, von Canks?
Beide treten, wenn auch um Jahrtauſende
ge=
nennt, dort und dann in Erſcheinung, wo die
Kräfte des Sußvolkes hüben und drüben ſich
die Wage halten, wo die Schlacht unentſchieden
zu bleiben, der Bewegungskrieg in
Stellungs=
krieg zu entarten droht. Sie entſprechen dem
Bedürfnis, eine Waffe ſtarker Stoßkraft zu
beſitzen, die den ſchwachen Menſchenleib
über-
rennt, ſein zagendes Herz zur Ergebung zwingt.
Beide kommen nicht aus dem europäiſchen,
aus dem ihn damals tragenden mittelländiſchen
Kulturkreis. Sie kommen vom Orient, aus den
Ciefen Aſiens, wo mit dem Pferde, dem
Elefanten die bewegliche Kriegführung heimiſch
war. Es iſt vielfach vergeſſen, daß das Pferd
dem Kriegsgott anfangs nicht als Veitpferd,
ſondern als Sugtier gedient hat. Die
Streit=
wagen brauſen früher über das Blachfeld als
die Neiterſchwadronen. Wir ſehen dabei, daß
den Streitwagen die gleiche Doppelaufgabe
zu=
fällt, die man heute den motoriſierten und
wechaniſierten Kampfeinheiten zuweiſen will:
Die eine, die urſprüngliche: die Durchbrechung
der feindlichen Infanteriefront; die andere, die
ſich aus ihrer Beweglichkeit ergebende: der
ſchnelle, überraſchende Einſatz einer großen
„Seuerkraft” an der entſcheidenden Stelle der ihn jederzeit zur Verfolgung, zur Flucht wieder
Griechen und Nömern nicht durchgerungen; ſie Nömern gar keine Nolle. Bei den aſiatiſchen
Anekdoten
der verunglückte „Julius Cäſar”.
In einem kleinen Landſtädtchen der ſchönen
Schweiz wurde jüngſt „Julius Cäſar” von
Shakeſpeare gegeben. Marcus Antonius
be=
fand ſich gerade oberhalb der Bühne auf der
Creppe.
„Erlaubt ihr, daß ich hinunterſteige?”
fragte er die untenſtehenden Nömer. Dieſe
gaben großmütig ihre Einwilligung, Marcus
Antonius aber trat unvorſichtig auf das
ſchwache, mit Segeltuch überzogene Gerüſt,
welches die Marmorplattform oberhalb der
Creppen vorſtellt, und hinab ſtürzte die ganze
Herrlichkeit mit Marcus Antonius ſelber.
Julius Cäſar aber, der ſchon ſeit mehreren
Stunden tot war und ſtarr auf einer Bahre am
Suße der Creppe lag, ſtreckte ſeine Arme in
paniſchem Schrecken empor, als die Plattform
krachte, und ſchlug heftig mit Händen und
Güßen links und rechts um ſich, um die ihm be=
Drohlich um die Ohren ſauſenden Crümmer
ab=
zuwehren.
Marcus Antonius jedoch, kurz entſchloſſen,
fuhr unbeirrt, ohne ſich im geringſten aus der
Caſſung und aus dem Konzept und Cext bringen
zu laſſen, in ſeiner Nolle fort:
„Sofern ihr Cränen habt, bereitet euch, ſie
jetzo zu vergießen!”
Und die Cränen floſſen reichlich, aber es
Aparen Lachtränent
blieb in Geſtalt der
Sichel=
wagen auf die
orientali=
ſchen Völker, die
Baby=
lonier, Aſſyrer und Perſer
beſchränkt. Wir ſehen, die
Sichelwagen zu 50, zu 100
vereint, ihren
Schlacht=
reihen voranfahren, aber
ſie auch zu wenigen in die
Swiſchenräume zwiſchen
den einzelnen „
infanteri=
ſtiſchen” Verbände
ver=
teilt. Ueberhaupt hat ihr
enges Suſammenwirken
mit der Hauptwaffe auch
jener Seiten dem Sußvolk,
den Caktikern und
Stra=
tegen in Babylon und
Ninive nicht weniger am
Herzen gelegen als den
über den Einſatz von
Kampfwagen
nachdenken=
den Soldaten von heute.
Die aſſyriſche
Kampfein=
heit — die Schar — beſtand aus 35
Wagen=
kämpfern, 35 Reitern, 50 Schildträgern und
95 Infanteriſten. Die Fernwaffe — das
Ma=
ſchinengewehr, die Maſchinenkanone des
Streit=
wagens — war der Bogen, der Pfeil. Die
Lanze, der Wurfſpeer traten erſt in ſpäterer
Seit hinzu.
In ſeiner zweiten Aufgabe, die er aber
mehr als Cransportmittel, weniger als
Kampf-
mittel, löſte, lernen wir ihn bei den Griechen
vor allem im Homeriſchen Seitalter kennen,
wenn die Helden Olias auf ihm die
Kampfrei=
hen durcheilen, ſpähend, wo ſie einen ihrer
würdigen Gegner treffen, eine ſchwache Stelle
in der gegneriſchen Front durchſtoßen können.
Wohl ſchnellen ſie dabei bisweilen auch im
Fah=
ren den Pfeil von der Sehne, ſtoßen im
Vor=
beiſtreichen die Lanze in die Weiche des
Geg=
ners. Im allgemeinen aber ſitzen ſie zum Kampf
ab, laſſen den Wagen in der Nähe halten, um
Schlachtfront. Die erſte Form hat ſich bis in bei der Hand zu haben. In geſchichtlicher Seit
den mittelländiſchen Kulturkreis bis zu den ſpielte er bei den Griechen kaum eine, bei den
und den unter ihrem Einfluß ſtehenden
afrika=
niſchen Völkern hält er ſich länger. Darius
lenkt die Alexander=Schlacht noch vom Korbe
ſeines Streitwagens und ſieht die Schwerkraft
ſeiner Kampfführung noch bei den Sichelwagen.
In den chineſiſchen Heeren der Cſchou=Dynaſtie
zählte man nicht weniger als 10 000
Streit=
wagen bei 100 000 Mann Gefechtsſtärke.
Die Griechen machten — ſo leſen wir in
Renophons Anabaſis — in der Schlacht von
Kunaxa die Pferde der 150 Streitwagen des
Kyros durch Suſammenſchlagen von Schild und
Lanze ſcheu oder gingen ihnen mit der Lanze zu
Leibe. Ließen ſie ſich dadurch nicht aufhalten,
ſo gab man ihnen durch Ausweichen nach rechts
und links den Weg frei, ſo daß ſie kaum
Sha=
den anrichteten. Und nicht anders erging es
den Sichelwagen des Darius, die bei
Gauga-
mela auf einem für ſie ſorgfältig vorbereiteten
Kampffeld gegen die Phalanx Alexanders des
Großen vorſtürmten. Sie wurden durch die
Wurfſchützen, durch einen Hagel von Geſchoſſen
größtenteils zum Stutzen, zum Stehen gebracht,
ihre Wagenlenker herabgeriſſen, ihre Pferde
erſtochen. Diejenigen, die dennoch durchbrachen,
wurden vom zweiten Creffen erledigt. Als
an=
derthalb Jahrhunderte ſpäter Antjochos bei
Magneſia gegen römiſche Legionen Sichelwagen
einzuſetzen verſuchte, konnte Livius in ſeinem
Schlachtenbericht ſie als „unnützes Spielzeug”
abtun.
Elefanten ſind zuerſt in Indien gezähmt und
dort auch am längſten zum Kriegsdienſt
ver=
wendet worden. In den Kämpfen der indiſchen
Fürſten bildeten die Elefanten das erſte
ent=
ſcheidende Creffen. Elefantengeſchwader von
mehreren tauſend Stück waren keine
Selten=
heit. Die ungefügen Füße der Dickhäuter
zer=
malmten das am Boden gefeſſelte „Gewürm
der Infanteriſten‟. Die auf ihren Nücken
ſitzenden Schützen ſandten Pfeile und
Wurf=
ſpeere in das Gewühl unter ihnen herab, und
der ungewohnte Anblick der Ungetüme, die
Crompetenſtöße ihrer Nüſſel ließen die
Reiter=
ſcharen der aus Inneraſien in das
Zweiſtrom=
land einbrechenden Nomadenvölker
auseinan=
derſtieben. Vom Rücken der Elefanten lenkten
Könige und Heerführer Indiens ihre Schlachten.
Den Griechen und Nömern mögen ſie, wie
den deutſchen Frontkämpfern des Weltkrieges
die ſchweren Kampfwagen der Alliierten,
wan=
delnden Seſtungen geglichen haben. König
Pyrrhos von Epirus verdankt ihnen nicht
zu=
letzt ſeine Siege über die Nömer bei Herakleia
Aſſyriſcher Kampfwagen (etwa 1000 v. Chr.),
die in größeren Trupps vor dem Fußvolk zum
Angriff eingeſetzt wurden.
und Askulum. Aber die Griechen und Nömer
fanden vielleicht ſchneller als wir die
Gegen=
mittel. Am Hydaspes durchbrachen die
Elefan=
ten des Königs Poros noch die Phalanx
Alexanders, wo immer ſie auf ſie trafen. Aber
ihre Linie geriet dabei ſelbſt in Unordnung. Die
Macedonier, die ſich inzwiſchen von ihrem
Schreiken erholt hatten, umzingelten die
einzel=
nen Ciere, ſchoſſen ihre Neiter herab, ſpickten
ſie ſelber mit Wurfſpießen und Pfeilen, ſo daß
die geängſtigten Kreaturen ſich rückwärts zur
Flucht wandten und in ihrer Naſerei Freund
und Feind gleichermaßen zertraten. Auch König
Pyrrhos hatte, als er bei Beneventum zum
dritten Male die Elefanten gegen die Nömer
einſetzte, kein Glück. Sie wurden mit
brennen-
den Pfeilen empfangen und bereiteten dem
Fußvolk ihres Herrn das gleiche Los wie die
Elefanten des Poros der indiſchen Infanterie
am Hydaspes. Nicht allzuviel haben auch die
Karthager mit ihren Elefanten, die ihnen in
ihren Kämpfen mit den Reitern der Wüſte ſo
oft von Nutzen geweſen waren, und die ihr
großer Feldherr Hannibal mit vieler Mühe über
die Pyrenäen und Alpen geſchafft hatte, gegen
die Nömer ausgerichtet. Immerhin erſchienen
ſie den Nömern noch eine ſo gefährliche
Kampf=
waffe, daß ſie den Karthagern beim
Friedens=
ſchluß am Ende des zweiten puniſchen Krieges
— wer denkt dabei nicht an Verſailles und an
das Verbot der Cankwaffe für Deutſchland?
— das Halten von Kriegselefanten unterſagte.
Und die Lehre für uns, wenn wir auf
wan=
delnde Feſtungen treffen ſollten, wie einſt die
Phalanx Alexanders und die Legionen der
Nömer? Freilich, das ſeelenloſe Material der
Canks läßt ſich nicht durch Schlachtenlärm
ſchrecken oder durch „Nadelſtiche” in Naſerei
verſetzen, die ſich gegen die eigenen Linien
wendet, aber die neuzeitliche Cechnik ſchafft
uns Kampfmittel, die ihre Eiſenpanzer
durch=
ſchlagen, ihren Steuer= und
Schießmechanis=
mus zerſtören, ihre Beſatzung vernichten,
vor=
ausgeſetzt, daß ſie in der Hand von Männern
ſind, deren ſtarkes Herz nicht beim Anblick noch
ſo grauſeliger Ungetümer erzittert, deren
ſtar=
ker Arm und ſcharfes Auge ſie zietſicher zu
bedienen weiß.
Frech .....
aber unwiderſtehlich!
Kleines Erlebnis mit Jungens.
* Wir machen unſeren üblichen
Abend=
ſpaziergang. Mein Petz und ich.
Petz iſt mein treuer, vierbeiniger Kamerad.
Ein echter Mops — ſelten — nur noch bei den
älteren Generationen, oder bei beſonders
In=
tereſſierten der Neuzeit bekannt.
Wir ſtehen an einem Sportplatz und gucken
zu, wie ſich die Jungen tummeln, wie ſie die
ſchlanken Leiber im Sport gewandt und kräftig
halten. — Barren, Fußball, Handball,
Kugel=
ſtoßen. Jeder gibt ſein Beſtes, die
Jungen=
augen blitzen. —
Wir gehen endlich weiter.
„Ein idealer Genuß iſt das” hören wir
einen älteren, bebrillten Herrn unter den
vie=
len Saungäſten loben.
Am Ausgangstor kommen wir vorüber. Da
ſteht eine Gruppe junger Sportler. Luſtig,
fidel, das Herz auf dem rechten Fleck und —
den Mund auch.
Eben wollen ſie fröhlich auseinandergehen.
Da will es das Geſchick, daß ſie meinen Petz
erblicken. — Ein Mops iſt ihnen unbekannt.
Einer ſchreit: „Kinder, guckt doch mal, was
kommt denn da for’n Vieh?”
Aller Augen richten ſich auf Petz. Ein
Junge meint: „Das iſt ſo’n Mittelding zwiſchen
Nachtigall und Meerſchwein!”
Er regt mit ſeinen Vermutungen die
laut=
gröhlenden Kameraden an:
„Nee, Kinder, das iſtn ondulierter Igel!”
Einer der Krakehler ſteht prächtig gebaut
vor uns. Sein geſundes Gebiß glänzt hinter
den ſchmalen, ſpöttiſchen Lippen:
„Herrſchaften, ich kenn’ ihn wieder. Das
iſt der Hund, der den Nachtwächter neulich
zer=
riſſen hat.”
Mein kleiner, harmloſer, bildhübſcher Petz
bellt tüchtig.
„Vorſicht, biſſig, das iſt jan halber Löwe.”
Die Schar quiekt vor Vergnügen.
Ich gehe langſam vorbei, lache mit und
empfinde die humoriſtiſchen Frechdachſe als —
Wohltat!
Ein Junge beſinnt ſich noch, läuft uns
hin=
terher, blickt mich treuherzig an:
„Frollein, iſt das in Selbſtgeſtrickter?”
Ich lache und höre vergnügt den guten
Nat. .
„Ich würde mir aber einen richtigen Hund
kaufen.”
Alſo ſieht man meinen Petz, mein
Pracht=
exemplar an Echtheit, Würde und Schönheit
nicht für voll an.
Die Jungen hinter uns haben uns ſchon
vergeſſen. Setern und lachen ſchon wieder über
einen neuen Eindruck.
Wer kann ihnen böſe ſein? Ich nicht! Und
— mein „Selbſtgeſtrickter” auch nicht, denn er
ſpringt ſchon wieder munter voran und hat die
lärmenden Jungen vergeſſen.
Marg. Müller=Höhne,
RtbagPoomſtobagsseragfbltaz
Alſo naa, uff was ſe net alles kumme, un
was ſe net alles rausdifftle — mer ſoll’s net
for menſchunmeechlich halte! —
Nemlich was mei Kolleech is, der krohniſche
Maximilian, alſo der hott in ſeine voriche
„Woche=Rickſchau” unner annerm erwehnt, daß
es jetzt aach ſtaddiſtiſch noochgewieſe un
zu=
ſammeaddiert weer, was der Menſch wann’s
hoch kimmt — alſo bis zu ſeim ſibbzichſte
Läwensjohr — alles zuſammefuddern un in
ſich eneimammſche dhet. Un wann mer ſich däß
Näſſuldadergäbnis ſo oguckt, dann därf mer
ſchun allerhand Hochachdung vor ſich hawwe.
Nemlich: 200 bis 250 Zentner Brod, 14 bis
17 dauſend Killo Fett und Flaaſch, edwa
fimf=
dauſend Killo Fiſch, rund zwölfdauſend Eier,
300 Zentner Kadoffel. hunnerdfuffzig Zentner
Gemies, ditto Obſt: 25 000 Lidder an
Fliſſich=
keide. Un an Luft in de Minud 8
Lid=
der, däß ſin ſummaſummarum in ſibbzig
Johr zwaa Komua fimf Millione Hekdolidder
allaans an Luft, ohne de Schlickſer!
Alſo es brauch aam do uff e paar Pfund
odder Schobbe ruff odder runner gornet
ozu=
kumme, 8 is doch, zuſamme genumme, en ganze
Haufe Sach, der wo do im Laaf vun ſibbzig
Johr den Wähk alles Irdiſchen geht, un e
Leiſtung, vor der mer de Hu: abduh kann.
Nojg, 8 haaßt jo: „un wenn es köſtlich war,
ſo iſt es Miehe un Arweit gewäſen‟. Womit
net etwa s Eſſe gemaant is ſundern daß
es do is, wann’s gebraucht wärd, däß macht
Mieh un Arweit, ganz gleichgildich, ob mer nu
als Broduzent odder als
Konn=
ſument in Frog kimmt, — 8 will ebei
geſchafft ſei! — Mit Ausnahm vun de Luft,
die wo uns jo in geniechender Meng, un
gott=
lob koſtenlos un ſteier= un abgawefrei zur
Verviechung ſteht ..
Noja, ſo hott mer alſo all die Johrn doher
in de Dag eneigeläbt, ohne zu wiſſe, was mer
ſo ſchluckſeſiefe an Vikduwalje un ſunſtiche
Genußmiddel alles verkonnſumiert. Jetz waaß
mers, un wärd die nedich Achdung for unſere
Ernehrungs= un Erzeichungsbolledick hawwe,
un wärd net leichtferdich uffs Kochbuch
enei=
hauſe, wo’s haaßt: „Man nehme — —” ohne
zu froge: „Woher un net ſtähle!”
un gottlob, mir ſin jo in Deitſchland jetzt
ſo geſtellt, daß jeder nooch ſeine Faſſong net
bloß ſeelich, ſundern aach ſatt wärrn kann.
Mir ſin alſo in Bezugnahm uff unſerm
Glaawe, un uff unſer Ernehrung, alſo
in geiſtiſcher un körperlicher Hieſicht, uff’s
Ausland net mehr ogewieſe. Un do därfe un
kenne mer uns ſchun was druff eibilde!
Jwwrichens, do hott Icksjohrn v. Chr. in
Griechenland drunne en Filleſof geläbt, namens
Sokradäß. Ich hab alleweil was for=en
iwwrich gehatt, for den Sokradäß ſeelich, dann
es war e Held, im Läwe wie im Stärwe.
Wers waaß, wärds wiſſe. Un e bees
Weibs=
ſtick vun=ere Fraa hatt=er a, der Sokradäß.
Dann allemol, wann er grad ſo im beſte
Fille=
ſofiern gewäſe is,4do hott=em ſei Ald, die
Gſandibbe, en Mordskrach hiegelegt, vun wäje
m Haushaldungsgeld un ſo. Awwer der
Sokradäß hott ſich daab geſtellt, wie däß bei
Filleſofe ſo is, bis em mitunner die Ald
mit=
em Bäſemſtiel friſſiert, un mitem
Klammern=
beidel gepudert hott; dann die hott vun däre
ganze Filleſofiererei nie gehalte, weil ſe ſich
nir defor hott kaafe kenne. No ja —
Awwer recht hatter drotzdem, der
Sokra=
däß, mit ſeiner Filleſofie; un ſo hatter aach
in Bezugnahm uffs Eſſe ganz de richdiche
Glaawe (Gott ſei dank, alleweil hab=ich de
Fadem widder). Nemlich er hott unner annerm
gaach den weiſe Spruch vun ſich gäwwe:
„Annere Leit läwe um zu eſſe; ich awwer
eß, um zu läwe!"
s mag dohiegeſtellt ſei”, ob der Sokradäß
uff die Weisheit kumme is infolge vun ſeim
mehr odder wenicher vorbildliche
Famillie=
läwe (ſei Ald mag em als emol e bees
„Schlabbegemies” ſärrwiert hawwe!), awwer
der Ausſpruch is ſo dräffend un ſo
ſchlagend (was widderum nix mit dem
Bäſemſtiel, un em Klammernbeidel zu dhu
hott!), daß mer ſchun därntwäje den Sokradäß
als en große Geiſt bezeichne kenne, indem er
bereits Icksjohrn v. Chr. klar un deitlich
ge=
ſagt hott, was unſer Ernehrungstheoredicker
heit als letzte Weisheit brediche.
Zwar, ich will mich jo in Bezugnahm uff
die Ernehrungstheorie net weiders ausloſſe.
denn ſie iſt grau, teurer Freund, un grien des
Läwens goldner Baum. Awwer grad däßhalb
hott=er recht, der Sokradäß, wann er ſeegt,
daß mer eſſe, um zu läwe, un net umgekehrt;
odder ſo geſagt; daß es net druff okimmt,
was mer ißt ſundern was mer
ver=
dreegt (um net zu ſage — verdaut!).
No, in däre Beziehung ſin mer jo ganz vun
ſällwer vernimſdicher worrn. Dann wann mer
heit lieſt, was beiſpielsmeßich die
Ratsbrie=
derſchaft in friehere Zeite, wann ſe ihr
„Quadahl” gehalte hott, uff aan Sitz ewäck=, ja,
ich muß ſchun ſage — gefräſſe hott —, däß is
ganz unglaablich. Odder wann mer denkt, wie
im wilhelminiſche Zeitalder ſo e
Hochzeits=
menü beſchaffe war, wanns einigermaße
„ſtandesgemeß” ſei ſollt — alſo domols miſſe die
Leit Mäge mit dobbeltem Boddem gehatt hawwe.
Iwwrichens, die Filleſoſe aach. Wie
beiſpiels=
meßich der Schobbenhauer in Frankfort
driwwe; däß war zwar aach e ſehr gelehrt Haus,
un hott vun „Läwensweisheite” nor ſo gedrieft.
Awwer im Eſſe war er annerer Aſicht, wie
ſei Kolleech Sokradäß; in däre Beziehung warn
die Zwaa grundverſchiede. Noja, der
Schobben=
hauer war halt net verheirat. — Allerdings, der
Nietzſche, wo äwenfalls e großer Filleſof war
vor dem Herrn, der war zwar aach leddich,
awwer in Bezugnahm uffs Eſſe hott ſich ſei
Filleſofie widderum mehr däre vum Sokradäß
genehert, dann der Nietzſche is mit der Zeit zu
der Erkenntnis kumme, daß der Mage „der
Vad=
der aller Driebſal” is.
Heit hawe mer alſo in däre Beziehung
aller=
hand Erfahrunge, ſowohl in filleſofiſcher, wie in
theorediſcher Beziehung, un de Unnerſchied vun
ſo=eme Vorkriegsfeſteſſe, un ſo=ere Rohkoſtimbs
is uns mittlerweil ſo langſam eigange. Domit
will ich net behaubte, daß en Deller voll
ge=
ſchabte Gääleriewe, un e Glas voll Spinatſaft
ſo ganz nooch meim Guſto weer. Awwer deror=
diche Sache, die mer frieher affach als
Griefud=
der bezeichnet hott, die ſin mittlerweil „
hof=
feehich” worrn, wann mer den Begriff heit noch
owenne kann.
Jetzt, was mich bedrifft, ich ſag: „Doch in der
Mitten liegt holdes Beſcheiden”. Ich ſchweer alſo
in däre Beziehung uff kaa Syſtem, un loß mich
aach vun dem ganze Kalloriezauwer, un däre
Vitaminkunſt net dorchenanner mache, ſundern eß,
was die Johreszeit uff de Diſch bringt, do is
ſchun alles drinn, was mer brauche. Die
Haubt=
ſach is, daß es uff deitſchem Boddem
ge=
waxe is, un net nooch Dewieſe ſchmeckt. Dann
der dewiesliche Beigeſchmack, der is uns ſchun
mehr wie emol recht ſchlecht bekumme, un lang
denooch noch iwwel uffgeſtoße.
Un däßhalb miſſe mer däß Wort vun dem alde
Sokradäß mehr wie je behärziche, nemlich daß
mer eſſe, um zu läwe, un net umgekehrt. Un es
is un wärd aach defor geſorgt, daß jeder nooch
ſeine Faſſong ſatt wärrn kann, ſowohl die
fleiſch=
fräſſende, wie aach die griefuddernde
Individi=
bumme. Nor ſchnäuwich därfe mer net ſei, un
net geier. Sundern brauche uns bloß emol die
Uff= un Zuſammeſtellung ozugucke, vun wäje
dene ſounſoviel an Zentner, Killo un Lidder,
die mir uns ſo nooch un naach eiverleiwe,
dann wärn mer e Ahnung krieje, was for e
Uff=
gab ſich unſer deitſche Bauern geſtellt hawwe,
in=
dem ſo dorch die groß Erzeichungsſchlacht
for unſer Ernehrung aus eigener Kraft ſorje,
damit uns kaa Ausland mehr de Brotkorb
heecher henke kann.
Annererſeiz därf un muß ſich die deitſche
Haus=
fraa awwer aach ſage, wann ſe ſich die erwehnte
Uff= un Zuſammeſtellung vun dene verſchiedene
Zentner, Killo, Stick un Lidder oguckt, daß des
Geld defor — un däß is jährlich mehr wie die
Hälft vum ganze deitſche Volksvermeeche — dorch
ihr Hend geht. Aach do wärd ſe Reſchbäckt
for ſich krieje, un ſich klor ſei, daß die Bolledick
heit vorm Brotkaſte, un=em Kadoffelkeller kaan
Halt mehr macht, un daß däß Geld, wo im Land
bleibt, aach widder im Land ausgäwwe wärrm
kann, un ſo zur Arweitsbeſchaffung diene dhuu.
Un die Angſthaſe vun Mannsbilder, die mn
den Summer ſchun geglaabt hawwe, im Winten!
dhet=en meechlicherweis ihr Kadoffel= un Frigo‟
dällebaich zammeſchrumbele, die ſolle ſich äwen
falls geſagt ſei loſſe, daß mer eſſe, um zu läwo
un net umgekehrt. Un ſie hawwe zu läwe, dam
an Kadoffel un Weißkraut is kaan Mangel, zn
es wärd aach, wann’s Zeit is, widder der aldd
Metzelſubbe=Kannduß ſteiche:
Sauerkraut un Läwwerworſcht
Un gedembte Ebbel;
Un e Gläsche for de Dorſcht —
Däß ſchmeckt — gottvadebbel!
Iwwrichens, eme gude Schluck war, bei alle=
Weisheit, noch kaa richdicher Filleſof abgeneigu
aach der Sokradäß net; ganz im Gäjedaal. uI
noochdem ich jetzt noch geläſe hab, daß unſer lies
Vadderſtadt „Petter”, worrn, is in Bezugl
nahm uff die berihmte un geſäjende Weiortt
Sankt Johann, Nierſtaa, Bechtheim un Weff
hofe — alſo, do wolle mer net bloß eſſe, um za
läwe, ſundern aach emol aan drinke, um zz
läwe, damit ſich die heſſiſche Winzer in denn
Weiorte unſerer Patenſchaft net zu ſcheem
brauche. No, un ich maan, bei fimſunzwanzichk 1
dauſend Lidder, die wo mir an Fliſſichkeide bif Atzwhung 2
zum ſibbzichſte Läwensjohr hinner die Bim !?
ſchidde, do kimmts uffe paar Lidder mehr aa,”
net mehr o.
Bienchen Bimmbernell.
10
2n Haus
ſenten
9
tedau
Kleiner Mann,
was nun?
Ein hübſcher
Schnapp=
ſchuß, den wir der
Foto=Zeitung „Licht
und Linſe” verdanken.
Der Fotograf hat den
netten kleinen Bengel
von der Hand der
Mutter weg auf den
Zaunpfahl geſetzt. Was
bleibt ihm übrig, als
zu ſchreien? Ein paar
Jahre noch und er
wird gelernt haben.
Momente der
Hilf=
loſigkeit anders zu
überwinden.
(Foto: Dr. Gg. Fricke)
dem
Poſtſchkribbdumm: Am voriche Sunrn
dag is mer widder mol en Witz eigefalle”
Ausgerechnet im Muſſeium. Noja, er hott i
aach Alderdummswert, der Witz. — Alſo do
wor emol dohinne im Odenwald — wo i!
worſcht — Schulviſſedatzion. De Kreisſchun
inſpekter war aach do, un hott, wie däß ſo is
vun dene Buwe allerhand wiſſe wolle. —
Noochmiddags, wie er noch uff e anner Orr ANchnung
wollt, do hott er unnerwähks en klaane Bur!
gefrogt — s war=em Genshert ſeiner — w./ Aſſe der
de Wähk enaus gingt. Do guckt=en der Bu / iſtes, abt
ganz dreihärzich o, un ſeegt: „Wos, heit mom udere 31
jend hoſt=de mich en Dummkobb gehaaße, we5 kſ, als
ich net gewißt hab, wie die Haubtſtadt vu küge; es
Schina haaßt, un jetzt waaßt du noch nes ſeſe Anſch
emol de Wähk nooch Schimmeldewoog? — D.
biſt mer aach de Richdiche!”
Wie geſagt, der Witz is mer eigefalle, wi
ich am voriche Sunndag morjend die viell
Menſche im Muſſejum geſähe hab. Dann da
die net vun hier warn, hab ich gemerkt, u
daß ſe net vun weit her worn, hab ich aas
gemerkt. Un wißbegierich, wie ich nu emc hück
bin, hab ich ſo bei=en erum gefrogt, un hab di m
ewiß
erfahrn, daß ſe aus de Gäjend vun Mains
Worms un Wißbade ſtamme, un daß ſe mit 8
eme Zug „ins Blaue” ausgerächnet uffem /oic
Bahnhof— Krannichſtaa geland weern. Awwe Jahreszei
ſie worn ausnabmslos ſo begeiſtert, vun dem üch bei
Gang dorch de Darmſtädter Wald, vum Jagdr bondthe
ſchloß Krannichſtaa vum Owwerwaldhaus
vum Landes= un vum Schloßmuſſejum un ſp
daß ſe net vun Wunners ſage konnte, was dil
for ſie fore Erläbniß gewäſe weer. Un wi
mern am Noochmiddag im Große Haus noch beiterer
de „Datterich” vorgeſpielt hott, do hott E
Begeiſterung kaa Grenze mehr gekennt. Jeder / ſcſt, wird
falls, ſie worn vun däre Fahrt „ins Blaue / dß es
reſtlos befriedricht. Noja de Fritz Beck hauf ſit einen
jo aach die Sach ausgeheckt. Der hott ſei
große Stamm Sonder= un Blaufahrer ſchun a.
alle ſcheene Orte in Deitſchland gebracht, da
er ſich mit Recht geſagt hott: jetzt will ich ei
emol mei Vadderſtadt weiſe, die kann ſi. jedere annere Stadt meſſe.
Awwer mir wolle ehrlich ſei; wann’s ge
haaße hett: „Sonderfahrt nooch Darmſtadt!“ —
kag 300 weern zuſammekumme. So worn!! gereick
1300! Un kaans endeiſcht! — Außer aan. Pateile
der wo ſogar „berufsmeßich” hett begeiſtert ſ4 9
miſſe..
Noja, der Lokahlpaddriodißmuß gedeiht gol
limmerlich in Darmſtadt, doher mag’s aad
kumme, daß mer drauß ſo wenich vun un
hellt. — Un mer muß es ſchun mache, wie D
Fritz Beck, un muß die Fremde uff e gradez”
hinnerliſtich Art nooch Darmſtadt luxe. Um 50
begeiſterter ſin ſe dann
Küchenzettel vom 16. bis 22. September.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Gebrannte Mehlſuppe,
Kräuter=
auflaufk) mit Salat.
Dienstag: Peterſilienſuppe, Krautwickel mit
Kartoffeln und Tomatentunke.
Mittwoch; Brotſuppe, geſchnitzelte Leber mit
Reis.
Donnerstag: Tomatenſuppe, Sauerbraten
mit Kartoffelklöße.
Freitag: Gemüſeſuppe, Fiſchfiletbratenks)
mit Salat und Kartoffeln.
Samstag: Kartoffelſuppe mit Würſtchen,
Zwetſchenkuchen.
Sonntag: Helgoländerſuppe, Roaſtbeef mit
gedämpften Tomaten, Salat und Kartoffeln,
Flammeri.
geſchnittenem Speck beſtreut, oder es werden
zum Füllen gewiegte Kräuter und Speck
ver=
wendet. Man fährt nun abwechſlungsweiſe ſo
fort, bis die Filets verbraucht ſind. Dann legt
man dieſe übereinander, beſtreut ſie mit
ge=
riebenem Käſe, ſetzt ſie in braune Butter und
brät 30—35 Minuten.
zaak
Schachnummer 641.
Aufgabe 860.
J. V. Ulehla in Wien.
(Urdruck.)
c
a b
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kc3 Dd1 Te7 Le5 Bh4; Kg6 Tg8 Sh8
Betz, 15. h8, hi.
Aufgabe 861.
J. Halumbirek.
(Neue Leipziger Zeitung, 1928.)
Weiß: Kf6 Tb1, h2Bc3, e3, f7, g4 (7 Steine)
Schwarz: K18 Lh4 Ba3, b2, d3, e4, g5 (7 Steine)
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
856. W. A. Braun 1. Ib8—e5 Ke7 2. beß:T1 GbesD? patt)
Keß: 3. Tes Kk7 (5, 45, 47) 4. In5 (es, 13, 44)4. Andere
Va=
rianten, z. B. 1. . Seß 2. b8D4 Se8 3. 1d6 uſp. leicht. Die
ſchönen Echomattbilder im Hauptſpiel entſchädigen für die etwas
einfachen und teilweiſe mehrdeutigen Nebenvarianten.
857. J. Halumbirek, 1. No7—g 4: Ta2 2. Ne5 8b3 3. Kbg
4. Teßtx. Geſtaffelte Vorpläne. Die Probeſpiele ſind: 1. Kb6?
Tb2.4, I. Te5 Th5! (1.... 8b37 2. Kb6).
Zum Auszählen.
wie’s woh ih fiſch grund wüß ſo lein du dem iſt teſt auf *) Kräuterauflauf. In 4 Liter kochende
Milch, die mit 100 Gr. Butter erhitzt wurde,
ſchüttet man 150 Gr. Mehl und rührt bis ſich
der Teig von der Schüſſel löſt. Etwas
ab=
gekühlt gibt man allmählig 4—5 Eier dazu und
5 Eßlöffel recht verſchiedene gehackte Kräuter.
In gebutterter Form gebacken oder in
vor=
bereiteter Puddingform eine Stunde gekocht.
*5) Fiſchfiletbraten. 2 Pfund Fiſchfilet mit
Salz und Zitronenſaſt gewürzt. Das unterſte
Filet wird mit Senf beſtrichen und mit klein=
2öſerliſte: gand. ger. met. W. Becker in Eberſtadt (854444)
93 Punkte, 5. Meidingerin Eberſtadt /83 4 4 441 91 P. Oblt. a. D.
L. Ehrhardtin Darmſtadt 82 44 4/90 P., 6. Schmidtin
Darm=
ſtadt, V. Nubröder in Darmſtadt 80 44.4.41 88 P. W. A. Prgun
in Darmſtadt (79 4 4. 441 83 P. L. Luck in Darmſtadt (714 4.44)
79 P., L Schott in Pfaffenbeerfurth (70 +4 +4) 78 P.
Een dtric
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 3 7.
Silbenrätſel.
1. Dobermann, 2. Aſtronomie 3. Spinnerei,
4. Tauroggen, 5. Einglas, 6. Heidekraut, /
Tſche=
choſlowakei, 8. Idyll. 9. Menzel, 10.
Waſſer=
kuppe. 11. Arminius, 12. Liturgie, 13.
Dol=
metſcher. 14. Göttingen, 15. Euripides, 16.
Spi=
nett, 17. Chiemſee, 18. Reblaus, 19. Jwanow,
20. Eldorado, 21. Blücher 22. Einropfgericht.
Die Verſe des Liedes lauten: „Da ſteht im
Wald geſchrieben ein ſtilles, ernſtes Wort.
Druck. Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. ſ. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboter
Ländlicher Humor.
Kühe, die weinen. Die Frau des Dorfſchu”
lehrers beklagte ſich eines Wintertages bei den
Landwirt über die ſchlechte Beſchaffenheit der
Milch. Ja, Frau Lehrer”, entſchuldigte ſich der
Landwirt, das kommt daher, weil es im Winteel
kein ſo gutes Futter gibt. Die Kühe merken
ſelbſt, daß ſie jetzt ſchlechte Milch liefern, und —
glauben Sie es mir, Frau Lehrer, — ich ſehe die
armen Tiere oft vor Kummer darüber weinen
— „So, wirklich?” entgegnete die Frau. „Dr
möchte ich Sie aber doch bitten, acht zu geben
daß ſie ihre Tränen nicht in den Milcheimer
fa=
len laſſen.”
D1 E
O N
1 *- U
I-
Der Herbſt iſt da .. denken Sie an den neuen Bchlafrock!
Die Art, wie ſich eine Frau im
Rahmen des eigenen Heims kleidet,
iſt — von allen modiſchen Fragen
ab=
geſehen — für ihre Einſtellung und
Denkungsart bezeichnend, denn Frauen
von Kultur werden unter allen
Um=
ſtänden Wert darauf legen, auch
da=
heim eigenartig, aber ohne
Ueber=
treibung gekleidet zu ſein und daher
dem Hauskleide jene Aufmerkſamkeit
ſchenken, die es verdient.
Gerade jetzt, vor Beginn der
kal=
ten Jahreszeit, erhält dieſes Thema
beſondere Bedeutung, da man daran
denken muß, die Abende, die man
bisher nach Möglichkeit im Freien
verbrachte, daheim zu verleben; es
gibt dann jeder Frau eine
an=
genehme Sicherheit, nicht „
irgend=
einen Schlafrock”, ſondern die „
rich=
tige” Aufmachung zu beſitzen, die
ihrer Perſönlichkeit voll und ganz
Rechnung trägt.
Bedauerlicherweiſe ſind noch immer
diele der Meinung, daß irgend ein
altes, abgetragenes Kleid, das für
undere Zwecke nicht mehr verwendbar.
ſt, als Hauskleid vollkommen
ge=
nüge; es liegt auf der Hand, daß
dieſe Anſchauung durchaus unhaltbar
iſt, denn jede Frau, die ſich bemüht,
in der Ausgeh= und
Geſellſchafts=
lleidung vorbildlich zu ſein, ſollte ſich
ſagen, daß oft die Stimmung im
Hauſe von ihrer Aufmachung
ab=
hängig ſei und müßte wiſſen, daß
irgend ein „ausgedientes”
Kleidungs=
ſtück geradezu „bedrückend”, wirken
müſſe!
Gewiß iſt es nicht zu leugnen, daß
es oft trotz größter Sparſamkeit nicht
leicht ſei, die Ausſtattung für die neue
Jahreszeit zuſammenzuſtellen, denn
auch bei vollendeter modiſcher
Ge=
wandtheit und Sicherheit bedarf es
doch eines beträchtlichen materiellen
Opfers; und da man vorerſt für die
Ausgehkleidung zu ſorgen gewohnt
iſt, kommt der Schlafrock erſt in
weiterer Folge in Frage.
Wer ſich mit dieſem Thema
be=
faßt, wird allerdings bald erkennen,
daß es keineswegs notwendig ſei,
für einen Schlafrock viel Geld
auf=
zuwenden, weil mit verhältnismäßig
geringen Mitteln etwas durchaus
Zweckentſprechendes zuſammenzuſtellen iſt.
Von Wichtigkeit iſt hier das Material, da
der herbſtliche Schlafrock zwar warm, aber doch
ticht zu ſchwer ſein ſoll.
Auch die Farbe des Hauskleides kann für
die gute Wirkung entſcheidend ſein und es
gereicht den neueſten Entwürfen ſicherlich zum
Vorteile, daß die Herbſtmode — vom
Kunſt=
gewerbe beeinflußt — ſchöne Schattierungen
27-
liebt und in dieſer Hinſicht auch bei der
häus=
lichen Aufmachung unleugbare Großzügigkeit
an den Tag legt.
Aus dieſem Grunde begegnen wir vielen
ſchönen Schattierungen, wie weinrot, lila,
flaſchengrün uſw.
Mit der Anbringung von Garnierungen iſt
man inſofern vorſichtig, als ſie die
Reinigungs=
möglichkeit des Hauskleides beeinträchtigen,
doch ſagt man ſich andererſeits, daß ein
voll=
kommen aufputzloſer Schlafrock vielleicht doch
allzu „freudlos” ausſehen könnte, ſo daß es
doch gut iſt, hier und dort in Form eines ganz
unaufdringlichen Aufputzes die entſprechenden
„Lichter” aufzuſetzen.
Die letzten Neuheiten auf dem „Gebiete der
Schlafrockmode führen unſere Bilder vor
Augen und geben mancherlei Anregungen, die
unſere Leſer gewiß gerne aufgreifen
werden.
Im erſten Bilde ſtellen wir einen
glockig geſchnittenen Schlafrock dar,
der — in der Art einer
Mönchs=
kutte — mit einer an den Enden
geknoteten Schnur
zuſammen=
gehalten wird; es ſieht immer gut
aus, zu einer ſchönen Modefarbe eine
metalliſche Schnur zu wählen, die die
Geſamtwirkung weſentlich ſteigert.
Beachtenswert der etwas verſteifte
„Ritterkragen” und die maleriſchen
Aermel, deren enge Säumchenbahnen—
unten aufſpringend — eine ſchöne
Kelchform entſtehen laſſen.
Schlanken Geſtalten ſei der in der
Mitte geknöpfte, mit einer
waſſerfall=
ähnlichen Rüſche verſehene. Prinzeß=
Schlafrock” empfohlen, deſſen
Trichter=
ärmel im Handgelenk mit einer
Blende zuſammengefaßt ſind und der
zum Halſe mit Schleifen, die aus den
beiden Vorderteilen entſtehen,
ver=
knotetet erſcheint.
Sehr beliebt ſind die verſchiedenen
Cape=Schlafröcke, die trotz ihrer
Einfachheit lebhaft wirken. An Stelle
eines herkömmlichen Gürtels wählt
man heuer die mit Franſen beſetzte
Schärpen=Form, die
ungezwun=
gen und maleriſch iſt. Während früher
„Herren=Aufſchläge als richtunggebend
galten, ſcheint ſich heuer der „runde
Schalkragen” durchzuſetzen, der — wie
dies unſere vorletzte Skizze andeutet—
mit lichtem Materiale ausgeſchlagen,
wattiert und geſteppt iſt. Die lange,
ſeitliche Knopfreihe und der
drei=
viertellange Aermel ſind
Zugeſtänd=
niſſe an die Tagesmode!
Manche Schlafröcke haben durchaus
kleidartigen Charakter, wie zum
Bei=
ſpiel das als letzte Figur ſkizzierte
Modell mit ſeinem eingehaltenen
Sat=
tel, mit dem Studentenkragen mit dem
Knopfverſchluß des Oberteiles und
mit den an der Außenkante (1
ge=
knöpften Aermeln, die als neue Form
nicht übergangen werden dürfen.
Ein ſolcher Schlafrock der Haus= und
Arbeitskleid zugleich iſt, alſo auch für
Räumetage herangezogen werden ſoll,
müßte unbedingt aus einem in ſich
gemuſterten Materiale gearbeitet
wer=
den, das ſich als weniger empfindlich
erweiſt als einfarbige Stoffe, auf denen jedes
Fleckchen ſofort zu bemerken iſt.
Der moderne Schlafrock folgt alſo nicht
mehr — wie ehemals — der ewig gleichen
Schablone, ſondern iſt in allen ſeinen
Einzelheiten dem „Rhythmus der Mode‟
angepaßt, die Tag für Tag mit feſſelnden
Neuheiten hervortritt!
Der „Rieſen=Btudentenkragen”
der — aus ſchmalen Pelzſtreifchen
zuſammen=
geſetzt — mit einem kleinen Umlegkragen
verſehen und mit quaſtenbeſchwerten Schnüren
gehalten wird, zählt zu den neueſten
Mantel=
verbrämungen des Herbſtes. Da ſolche
Fell=
garnierungen in der Hauptſache für die neuen
Die neuzeitlichen Sportkleider
haben nicht mehr jenen nüchternen Stil, den
man ihnen früher immer geben zu müſſen
glaubte, ſondern zeichnen ſich durch guten
Schnitt, durch ſchöne Linienführung, durch
be=
ſondere Farbzuſammenſtellung und durch nicht
alltägliche Kleinarbeiten aus.
Um dies zu bekräftigen, zeigen wir in
unſerem Bilde als Vorläufer der kommenden
frühwinterlichen Sportmode ein braunes
Loden=
kleid mit einem großen Kragen, der derart
zurückgeſchlagen und feſtgeknöpft wird, daß er
einen maſchenähnlichen Eindruck macht. Die
Innenſeite dieſes Kragens oder beſſer geſagt:
der ſo entſtandenen Maſche wird mit ſtrahlen=
Dieſe als Bergſportkleid und
Wochenend=
aufmachung für kalte Tage hervorragend
ge=
eignete neuartige Form ſoll gewiß nicht
über=
gangen werden (Bild).
Die lange
Nachmittagsumhüllen in Betracht gezogen
wer=
den, dürfte man ſie vorzugsweiſe für
Samt=
mäntel verwerten, von deren ſchönen
Schat=
tierungen (wie zum Beiſpiel: grün,
mittel=
blau, braun oder weinrot) ſie ſich ausgezeichnet
abheben.
Als Neuheit haben wir die leicht
ge=
bauſchten Aermel anzuführen, die durch eine
enge, aus mehreren Fellſtreifen
zuſammen=
geſetzte Manſchette gehalten werden (Bild).
Beſtickte Garnituren
ſind ein überaus beifällig beurteilter
Aufputz=
effekt der neuen Kleider, und zwar bemüht
man ſich immer, auch in ſolchen Kleinigkeiten
der Jahreszeit Rechnung zu tragen, indem man
jetzt beiſpielsweiſe die Kragen= und
Man=
ſchetten=Garnitur und den lichten Waſſerfall
des Beſuchskleides mit in Seiden= oder
Perl=
ſtickerei wiedergegebenen Motiven von
fallen=
dem Herbſtlaub verſieht.
Daß die Nachbildungen der wundervollen
Schattierungen des Herbſtlaubes gerade für
dieſen Zweck als lohnende modiſche Aufgabe
betrachtet werden dürfen, beweiſen die neueſten
Entwürfe, weshalb wir auch ein derartiges
Modell in unſerer Skizze feſthalten!
dem Jagdgrün ausgeſchlagen, das übrigens
auch für den Gürtel und für die Manſchetten
verwendet erſcheint, deren Stulpe in ähnlicher
Weiſe zurückgeſchlagen iſt wie der eben
be=
ſprochene Kragen.
wird auch als ſpätherbſtliche Umhülle ihre
Be=
deutung noch behalten; ſie wäre aus warmem,
weichem Materiale, am beſten aus
Schafwoll=
flauſch zu arbeiten und in ſportlicher Art mit
„Blenden=Spangen” an Stelle der Knöpfe zu
verſchließen.
Der Raglanſchnitt iſt ſeiner ungezwungenen
und kleidſamen Form wegen beliebter denn je
und findet allgemeine Anerkennung. Um dieſen
herbſtlichen Strapazumhüllen eine flotte Note
zu geben, verbrämt man ſie gerne mit einem
ausdrucksvollen Pelzwerk, etwa mit Tigerfell
und dergleichen. Der kleine, flotte „Wulſtkragen”
dürfte ſich bald durchſetzen; auch die einige
Jahre hindurch wenig beachtet geweſenen
„Ritterſtulpen” erringen wieder ganz bedeutende
Erfolge.
Seite 22 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. September 1935
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Die Donnerstags-VorträgedesGaswerks fallen vorerstaus.
Anläßlich der Lehrschau „Volk und Wirtschaft” finden
in der Woche vom 15. bis 22. September 1965 folgende
Vorführungen des
städtischen Gaswerks
in der Festhalle statt:
Sonntag, 15. 9. 1955:
Montag, 16. 9. 1935:
Dienstag, 17. 9. 1985:
Mittwoch, 18. 9. 1935:
Donnerstag, 19. 9. 1955:
Freitag, 20.9. 1985:
Samstag, 21. 9. 1985:
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