Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 241
Montag, den 2. September 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Naiionalbani. Fernſprecher 4.
Alneltid unoorlel Moskaa.
alSowiekregierung iſt für die
kommu=
iſiſche Propaganda verankworklich.
DNB. Waſhington, 1. September.
it amerikaniſche Regierung hat in einer von Staats=
An Hahn ſekltr Hull ausgegebenen öffenilichen Erklärung, die allerdings
niaßtn Form einer Note nach Moskau geſandt wurde, in ſehr
deuſeſcher Form zu verſtehen gegeben, daß die künftigen freund=
428 beſ0u ſchurſich en Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und
Inh. Frilz ſie der orvjetunion einzig und allein von der ſtrengen
Inne=
hallug des ſowjetruſſiſchen Verſprechens der Nichteinmiſchung
in öunneren Angelegenheiten des amerikaniſchen Volkes ab=
EM diesbezügliche Erklärung Hulls lautet:
e kürzliche Note der Vereinigten Staaten und die
Ant=
wouatAr Sowjetunion werfen die Frage auf, ob die
Sowjet=
hesters regzüung unter Verletzung des ausdrücklichen Uebereinkommens
bezücch, ihrer Anerkennung durch die Vereinigten Staaten im
2N Ufen Zaunr 1233 auf ihrem Staatsgebiete Organiſationen oder
Grup=
per ilben will, die ſolche Unternehmungen planen oder leiten,
Sdieſf !7 Umſturz der politiſchen oder ſozialen Ordnung der
Peiſtigten Staaten bezwecken.
ſch eingehender Würdigung des früheren Notenwechſels
zwyſin den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion wird
MAsMAA in ſſe Erklärung Hulls weiterhin feſtgeſtellt, daß die in den
voverähnten Noten der Sowjetregierung abgegebenen
Ver=
ſprcſchngen durchaus klar und keineswegs zweideutig ausgedrückt
ſeietund daß ſich die Sowjetregierung
unzweifel=
hauft: Mißachtung ihrer gegebenen
Verſpre=
chunen ſchuldig gemacht habe. Die amerikaniſche
Re=
m, die ſich in früheren Verbalnoten bereits darüber
be=
hmhabe, daß die Sowjetregierung ihre Verſprechungen nicht
ATat umſetzte und die angeſichts der wachſenden
Unſicher=
heisl” den internationalen Beziehungen und der ſich daraus
Sergoheden gefährlichen Folgen hinſichtlich des Friedens und der
winſlſaftlichen Erholung tief beſorgt ſei, habe in der Note vom
5. ücyuſt ernſthaft verſucht, der Sowjetregierung die
Heilig=
leittbete gegebenen Verſprechungen vor Augen zu führen, um
mt d2
uineh teitere Entwicklung der freundſchaftlichen und amtlichen
„Bezhlngen ſowie eine wertvolle Zuſammenarbeit auf vielen
m Bellnützülen Wegen zu ermöglichen. Wenn die
Sowjetregie=
kumein ihrer Antwortnote die Abſicht zum Ausdruck
gebüae habe, ihr Verſprechen, die Tätigkeit der Komintern
und önlicher Organiſationen zu verhindern, durchaus nicht
1u lilen, ſo habe dies dem Gefüge der freundſchaft=
HichſBeziehungen zwiſchen den beiden
Län=
deuleinen ſchweren Schlag verſetzt. Schließlich ſei
8 ISowjetregierung angeſichts der offenen Sprache der von
hr ſeyegangenen Verpflichtungen unmöglich, ihr Verſprechen,
huf hem Hoheitsgebiete die gegen die politiſche und ſoziale
Ordung der Vereinigten Staaten gerichteten Beſtrebungen zu
verhlmetn abzuleugnen.
9 Sowjets leugneten auch nicht und könnten ihre
Ver=
i Mntnchhunig für die Durchführung ihrer Verpflichtung auch gar-
Richtz bleugnen, weil ihre Herrſchaft in ihrem Staatsgebiet
Inunyränkt und ihre Macht, die Handlungen und Aeußerungen
reiselle hreu rg aniſationen und Untertanen innerhalb dieſer Grenzen
hu ühwachen, unbegrenzt ſei.
39.90 Antta der Sowjetregierung angedeutete Abſicht, die im
Wider=
z9,3c=Pruthnit den früheren Verſicherungen ſtehe, verwirklicht werde.
WGf. 16904 Balles der die Sowjetregierung weiterhin die Politik verfolge,
mied S0” Hanühugen auf ihrem Hoheitsgebiet zu dulden, die eine Ein= Bayriſch=Zell mit Mitteln der Oeffa ausgebaut. Daneben ſind
Neuſche zmiſchſez in innere Angelegenheiten der Vereinigten Staaten
eind 00eedarſtirelen, anſtatt ſolche Handlungen laut ſchriftlicher
Verpflich=
nges berhindern, dann könnten die freundſchaftlichen und
adbe hmtllichn Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ernſtlichen
Wechacs erleiden. Ob dieſe Beziehungen zwiſchen den beiden
Adel2 RroßlaNationen auf dieſe Art unglücklicherweiſe getrübt und
de Ihylichkeiten gedeihlicher Zuſammenarbeit geſtört würden,
el Bshänge in zig und allein von der Haltung und den Hand=
Anglcder Sowjetregierung ab.
Deluchsfahrt mit heimiſchen Treibſtoffen 1935.
DNB. Berlin, 1. September.
am Montag, dem 19. Auguſt 1935, von Korpsführer
Dihrtker auf der Apus zu einer 20 000=Km.=Fahrt geſtarteten 43
öoſtrlnwagen, welche alle mit heimiſchen Treibſtoffen betrieben
NWerorshaben am Samstag, dem 31. Auguſt, den erſten Abſchnitt
Pr. Euchsfahrt beendet. Die Fahrzeuge haben bis jetzt rund
We S0d R. zurückgelegt, davon 2000 Km. auf der Apus und den
Wris Teil im Großſtadtverkehr und auf den
Fernverkehrs=
oe Rrobisier Ungebung Berlins. Seit dem Start am 19. Auguſt
A wweitere drei Verſuchsfahrzeuge hinzugekommen, ſo daß
er A. Antag, dem 2. September, ſämtliche gemeldeten 46.
Laſt=
e Foſtichten die Ueberführungsfahrt zum Nürburgring antreten
Derdge Die geſtellten Bedingungen ſind bisher nicht nur er=
Mist,E dern ſogar übertroffen worden. Die anfangs angenom=
Neneßnitleren Fahrgeſchwindigkeiten mußten durchweg erhöht
Derdlchum den Fahrzeugen die Möglichkeit zu geben, die wirt=
Ndic iſte Betriebsweiſe bei der Fahrt zur Geltung zu bringen.
Lile Nich bei den Fahrten durch Berlin, welche zum Teil durch
EI Aecken Verkehr führten, und bei denen auf den Fernver=
SwSahen fiel das beſonders gleichmäßige und betriebsſichere
Nur der Wagen auf. Die Ueberführungsfahrt zum Nürburg=
Eing arA in drei Kolonnen, welche mit verſchiedenen
Geſchwin=
ige Jahren werden, eingeteilt. Die Fahrzeuge werden je
Nig a ler günſtigeren Fahrgeſchwindigkeit den Kolonnen zuge=
Ln S lentlich iſt hierbei, daß ſich in jeder Kolonne Fahrzeuge
Nr gredenen Treibſtoffen befinden. Durch die
Kolonnen=
fahr
unter Beweis geſtellt werden, daß eine Wagenkolonne
L ke at von unterſchiedlicher Bauart, mit Flaſchengas
4ſſtoff, mit Dampfantrieb und Dieſelmotoren über eine
Der Führer bei den Schießübungen unſerer Flotte.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler nahm in ſeiner.
Eigenſchaft als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht an
Schieß=
übungen der deutſchen Flotte teil. Das Bild zeigt den Führer
während ſeines Flottenbeſuches. Links von ihm General der
Flieger Hermann Göring und rechts Reichswehrminiſter
General=
oberſt v. Blomberg. (Scherl=Bilderdienſt.)
große Fernſtrecke mit gleichmäßiger Geſchwindigkeit geführt
wer=
den kann. Die Fahrten in dem bergigen Gelände des
Nürburg=
ringes, welche ſich über drei Wochen erſtrecken werden, ſollen
Ver=
gleichsmöglichkeiten geben mit den Fahrten in Berlin und deſſen
flacher Umgebung.
Neue Arbeiksbeſchaffungskredike der Oeffa.
DNB. Berlin, 1. September.
„Wie dem DHD. von der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche
Arbeiten mitgeteilt wird, ſind von dieſer kürzlich neue Kredite
bereitgeſtellt worden, und zwar für einzelne beſonders bedeutſame
bleibe abzuwarten, in welchem Ausmaße die in der Maßnahmen in Notgebieten. So hat der Weiß=Elſter=Verband
für die Talſperre bei Pirk ein größeres Darlehen erhalten. Von
der deutſchen Alpenſtraße wird eine weitere Teilſtrecke öſtlich von
von dem Freiſtaat Bayern größere Darlehen für Straßenbauten
im Bayeriſchen Wald zur Verfügung geſtellt worden. Die
Aus=
führung der im Rahmen des Helmuth=Planes vorgeſehenen
Gruppenwaſſerverſorgung Rhön=Maintal iſt durch Gewährung
der erforderlichen Kredite nunmehr geſichert. Durch dieſe
An=
lage werden 33 unterfränkiſche Gemeinden mit Waſſer verſorgt.
— An der Finanzierung der Maßnahmen iſt die Reichsanſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung mit
Mit=
teln aus der Grundförderung beteiligt.
Von der Oeffa wurden außerdem für den weiteren Ausbau
des Reichsparteitaggeländes, der ſofort nach Beendigung des
dies=
jährigen Parteitages fortgeführt werden ſoll, neue Mittel
bereit=
geſtellt.
Ein peinlicher Borgang
beim Danziger Völkerbundskommiſſar.
DNB. Danzig, 2. September.
Bei einem Empfang, den am Sonntag abend der Hohe
Kom=
miſſar des Völkerbundes anläßlich der Anweſenheit des deutſchen
Panzerſchiffes „Admiral Scheer” veranſtaltete, ereignete ſich ein
durch den Gaſtgeber ſelbſt hervorgerufener peinlicher Vorgang.
Zu Beginn des um 10 Uhr abends angeſetzten Empfanges ſtellte
ſich heraus, daß der Hohe Kommiſſar Leſter u. a. auch den unter
ſehr bedenklichen Begleitumſtänden ausgeſchiedenen früheren
Senatspräſidenten Dr. Rauſchning, ſowie verſchiedene Marxiſten
und andere Vertreter der Danziger Oppoſition eingeladen hatte.
Senatspräſident Greiſer hat ſich daraufhin ſofort von dem Hohen
Kommiſſar verabſchiedet und mit den anweſenden Danziger
Her=
ren das Haus verlaſſen. Der Kommandant des „Admiral Scheer”,
Kapitän zur See Marſchall, verabſchiedete ſich kurze Zeit danach
und verließ mit ſeinen Offizieren das Haus, um an zwei
ande=
ren, am gleichen Abend ſtattfindenden Veranſtaltungen
teilzu=
nehmen.
Die große Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsſchau in Frankfurt a.
M. weiſt einen ungeheuren Beſuch auf. So konnten am Sonntag
allein 50 000 Befucher verzeichnet werden, davon rund 20 000, die
von auswärts gekommen waren, um ſich dieſe herrliche Schau
an=
zuſehen. Somit beträgt nun die Geſamtzahl der Beſucher rund
170 000, darunter erfreulicherweiſe etwa 2000 Ausländer aus allen
Teilen der Welt.
Heute
Sport des Sonntags!
„Keine prakliſche Bedeukung
des abefſiniſchen Konzeſionsverkrags”.
EP. London, 1. September.
Die ſcharfe Ablehnung der abeſſiniſchen Konzeſſion durch die
engliſche Regierung wird von den Sonntagsblättern allgemein
begrüßt. Dabei geben die Blätter der in Regierungskreiſen
vor=
herrſchenden Anſicht Ausdruck, daß durch die Vergebung der
Kon=
zeſſion die diplomatiſche Lage noch weiter verſchlechtert worden
ſei, obwohl die Konzeſſion unter den beſtehenden Verhältniſſen
keinerlei praktiſche Bedeutung haben könne. Im allgemeinen
be=
ſteht hier überhaupt der Eindruck, daß der Negus kaum damit
ge=
rechnet haben könnte, daß die Konzeſſion jemals in Kraft treten
könne, und daß er ſie von vornherein nur als einen diplomatiſchen
Schachzug betrachtet haben dürfte.
Im übrigen glaubt man hier nicht, daß engliſche Intereſſen
in nennenswertem Umfang an der African Exploitation and
Levelopment Corporation beteiligt ſeien.
Das Echo in Italien.
EP. Rom, 31. Auguſt.
Die Erteilung umfangreicher Konzeſſionen durch den Kaiſer
von Abeſſinien an das engliſch=amerikaniſche Konſortium hat in
Italien ungeheures Aufſehen erregt und einen Entrüſtungsſturm
hervorgerufen. Zunächſt hat die Nachricht eine Verſchärfung der
Spannung mit England zur Folge, zumal die beſchwichtigenden
Erklärungen des engliſchen Foreign Office bei der Abfaſſung der
erſten Stellungnahmen in der italieniſchen Preſſe noch nicht
be=
kannt waren. Der Londoner Berichterſtatter des „Giornale
d’Italia” ſpricht von einer hinterhältigen Handlung des Negus,
um Italien in letzter Stunde um die natürlichen Reichtümer
Abeſſiniens zu bringen und ſie unter den Schutz der britiſchen
Intereſſen zu ſtellen. Der Negus verſuche auf dieſem Wege die
ihm bisher verſagten Kredite für den Waffenkauf zu erlangen.
Die Konzeſſionäre hätten die Abſicht, die Arbeiten alsbald
auf=
zunehmen. Es erſcheine aber ſehr ſonderbar, wenn nicht
unglaub=
lich, daß ſich Finanzleute bereitfinden ſollten, Kapital in einem
Land anzulegen, das im Begriff ſtehe, von einem Ende bis zum
anderen mit Krieg überzogen zu werden.
Aegypkiſche Beſorgniſſe.
Ueber die Haltung Aegyptens in der abeſſiniſchen Frage
ſchreibt der „Star”, daß die Sympathien naturgemäß auf ſeiten
Abeſſiniens ſeien und daß niemand den Wunſch habe, die
gegen=
wärtige britiſche Beſetzung gegen eine italieniſche einzutauſchen.
Indeſſen herrſche allgemein äußerſte Beſorgnis, daß Aegypten im
Zuſammenhange mit der Frage des Suezkanals in internationale
Verwicklungen geraten könne. Man befürchtet ferner, daß die
britiſchen Behörden angeſichts der drohenden Lage verſucht ſein
könnten, das britiſche Protektorat wiederherzuſtellen, das
wäh=
rend des Weltkrieges proklamiert worden war. Dieſe
Befürch=
tung ſei kürzlich genährt worden, als gewiſſe Mitglieder des
bri=
tiſchen Oberkommiſſariats ſich in innerägyptiſche Angelegenheiten
einzumiſchen verſucht hätten. Glücklicherweiſe werde deren
Hal=
tung an höchſter Stelle in London nicht mehr geſtützt. Die für
die Sicherheit und Verteidigung verantwortlichen Kreiſe ſeien
ſchließlich dadurch ſchwer beunruhigt, daß es innerhalb der
großen italieniſchen Kolonie in Aegypten zwei
gut ausgebildete Divi ſionen von
Schwarzhem=
den gebe, die zahlenmäßig ſtärker ſeien als die
ägyptiſche Armee und die britiſchen
Beſatzungs=
truppen zuſammengenommen. Dank dem veralteten
Syſtem der Kapitulationen ſtünden die fasciſtiſchen
Sturmtrup=
pen außerhalb der Gerichtsbarkeit der ägyptiſchen Behörden.
Vom Tage.
Reichsſchulungsleiter Dr. Max Frauendorfer hat, wie NSK.
meldet, für die Zeit vom 28. Auguſt bis 7. September 1935 die
Lehrkräfte ſämtlicher Parteiſchulen zu Arbeitstagungen
zuſammen=
gerufen.
In einer der größten öffentlichen Kundgebungen, die das alte
Gelnhauſen ſeit der Revolution erlebte, ſprach am Sonntag
Gau=
leiter Reichsſtatthalter Sprenger auf dem Obſtmarkt vor etwa
12 000 Volksgenoſſen aus Stadt und Kreis Gelnhauſen.
Im Raume ſüdlich von Wien fanden die Schlußmanöver der
motoriſierten Diviſion des Bundesheeres ſtatt. An den
Schluß=
übungen nahmen die Militärattaches der auswärtigen Mächte,
für das Deutſche Reich Generalleutnant Muff, teil.
In Konſtantinsbad wurde die von der Sudetendeutſchen
Par=
tei einberufene Tagung für öffentliches Recht mit einer
Be=
grüßungsanſprache Konrad Henleins eröffnet. Henlein verwies
darauf, daß das Sudetendeutſchtum auf ſeinem ſchweren Wege der
Selbſtbehauptung einen Kampf führe, der durch und durch einen
Kampf um die menſchlichen Grundrechte darſtelle. Dieſer Kampf
müſſe alle juriſtiſchen Mittel mobiliſieren und werde erfolgreich
ſein, da er der Sache der Gerechtigkeit gelte.
Die Belgrader „Politika” ſtellt in ihrem Leitaufſatz feſt, daß
in Bled die Anerkennung der Sowjetregierung durch Jugöſlawien
vertagt worden ſei, was offenbar eine Ueberraſchung bedeute, weil
man allgemein mit der längſt beabſichtigten Anerkennung
gerech=
net habe.
Seite 2 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. September 1935 7
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 2 September 1935
Sporktag des B9M.
Blauer Himmel und Sonnenſchein — kann man ſich beſſeres
Wetter zu einer Veranſtaltung wünſchen? Von Petrus ſichtlich
be=
günſtigt ſtieg geſtern der diesjährige Sporttag des BDM.
Morgens trat man auf der Böllenfalltorwieſe an, um den Tag
mit einer kurzen Feierſtunde zu beginnen. Friſche Lieder
er=
klangen, und die Untergauführerin Grete Born ſprach in
herz=
lichen und anfeuernden Worten von der großen, ſchönen Aufgabe,
die jedes deutſche Mädel — es mag noch ſo klein ſein — ſchon hat.
Wachſen doch im BDM. die zukünftigen Frauen und Mütter des
deutſchen Volkes heran. Sie ſollen an Körper und Seele geſunde,
gerade Menſchenkinder werden. Dieſem Ziele dient ja alle
Ar=
beit im BDM. und was an einem ſolchen Sporttag gezeigt wird,
iſt ein Ausſchnitt aus dieſer Arbeit. — Sehr fein ſprach vorher der
Sprechchor einen Chor, in dem das Suchen der Jugend in einer
rich=
tungloſen Zeit Ausdruck fand. Zum Schluß wurde dann
gemein=
ſam das Fahnenlied der Hitlerjugend geſungen.
Am Nachmittag waren die Tribünen des Stadions dicht mit
Zuſchauern gefüllt, die ſichtlich ihre Freude an den Darbietungen
der Mädel hatten und das auch immer wieder durch herzlichen
Beifall bekundeten. Den Dank für dies Verſtändnis und
Inter=
eſſe an der Arbeit des BDM. ſprach die Untergauführerin Grete
Born in ihren Begrüßungsworten aus und verſicherte, daß es
ihnen allen mit dieſer Arbeit bitter ernſt ſei. Nach
Gedichtvor=
trägen und Sprechchören marſchierten dann zu den Klängen der
HJ.=Kapelle die Mädel ein; ſonnengebräunte, geſunde, gerade
Ge=
ſtalten, in ihren friſchen, ſchwarz=weißen Sportanzügen. Zunächſt
gab es Körperſchule des BDM.; Uebungen zur Anſpannung und
Lockerung löſten einander ab, Arm=, Bein= und Rückenmuskulatur
wurden abwechſelnd hergenommen und alles klappte wie am
Schnürchen. Das folgende Bodenturnen des BDM. zeigte ſo recht,
wie vergnüglich, ja faſt ſpieleriſch dieſe ernſte Arbeit am eigenen
Körper ſein kann: die Purzelbäume und Bockſprünge löſten
all=
gemeine Heiterkeit aus. Dann wurde zu den
Mannſchaftsmehr=
kämpfen des BDM. angetreten, die ja wegen ihres hohen
erziehe=
riſchen Wertes ſo beſonders gepflegt werden. Im Kurzſtreckenlauf,
Hoch= und Weitſprung, Kugelſtoßen und Ballweitwurf wurden
ſchöne Ergebniſſe herausgeholt. Ring 3 ging mit 892 Punkten
als Sieger hervor, Ring 1 holte, mit 819 Punkten den 2.,
Ring 4 mit 763 Punkten den 3. Preis. Auf luſtige Ballſpiele
in 5 Gruppen folgte dann ein ſpannender Mannſchaftskampf
(Staffettenläufe) der Jungmädel: hier war Gruppe 2 ſiegreich,
es folgten als zweite die Gruppe 4 und als dritte die Gruppe 7.
Die Preiſe beſtanden jeweils in Sportgeräten. Sehr hübſch und
maleriſch war das Bild, das ſich während der anſchließenden
Volkstanzvorführungen bot!
Dann richtete Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt
Worte herzlicher Anerkennung und Ermunterung an die tüchtigen
jungen Sportlerinnen, und nach dem Schlußwort der
Untergau=
führerin wurde die Fahne der Hitlerjugend, die während des
gan=
zen Nachmittags über der Veranſtaltung geweht hatte, ein=
-A-.
Schlußfeier der Werk=Kunſkausſtellung
bei der Roeder=A.-G.
Die am 23. Auguſt von der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” ins Leben gerufene erſte Werkausſtellung bei der
Firma Gebr. Roeder A.=G. hat am Sonntag, dem 1. September,
einen feierlichen Abſchluß gefunden.
Die Ausſtellung, die den Arbeitern die Pforten zur
bilden=
den Kunſt öffnete, hat gezeigt, daß gerade bei dem Arbeiter der
Fauſt ein ſehr großes Intereſſe für Kunſtwerke vorhanden iſt.
Der Beweis hierfür ſei damit erbracht, daß eine große Anzahl
der Kunſtwerke durch Arbeiter käuflich erworben wurde. Es
war intereſſant, während der Ausſtellung zu beobachten, mit
welcher Begeiſterung, die einen regen Meinungsaustauſch zur
Folge hatte, man Kritik übte oder dieſelben mit einer gewiſſen
Genugtuung beurteilte. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß dieſe
Art Ausſtellung, die in Darmſtadt als erſte Werkausſtellung ihre
Feuerprobe beſtanden hat, weitere Kreiſe zieht und allen
deut=
ſchen Volksgenoſſen in den Fabriken zugänglich gemacht wird.
Nach einem Muſikſtück der Werkskapelle hielt der Leiter der
Ausſtellung eine kurze Anſprache, bei der er darauf hinwies,
daß die Ausſtellungen den einen Zweck verfolgten, dem Arbeiter
die Kunſt näherzubringen, ſein Intereſſe wach zu rufen, ihn
alſo in ein Gebiet zu führen, das dem größten Teil durch
ſinanzielle Nöte ſeither verſchloſſen blieb. Alsdann übernahm
Pg. Weckbach die Führung durch die Ausſtellung. Seine
Aus=
führungen waren ſehr intereſſant, zumal auf die
Verſchieden=
artigkeit der Stile der einzelnen Künſtler aufmerkſam gemacht
wurde, die dann zu einem größeren und beſſeren Verſtändnis
der einzelnen Werke beitrugen.
Zum Schluß der Führung ſprach Pg. Weckbach für die ihm
ſeitens des Betriebsführers zuteil gewordene Unterſtützung ſowie
dem Betriebszellenobmann und allen Mitarbeitern, die die
Aus=
ſtellung ermöglichten, ſeinen herzlichſten Dank aus. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und unter Abſingen des
Horſt=Weſſel=Liedes wurde die Ausſtellung geſchloſſen.
Mögen alle jetzt noch ſtattfindenden Ausſtellungen dieſelben
Erfolge erzielen wie die erſte dieſer Art.
W. Sch.
In den beiden Werkausſtellungen wurden 39 Bilder, zwei
Plaketten und drei Plaſtiken verkauft.
der Kohlenhändler=Berband Darmſtadt e. P.
ſchreibt uns: Jeder Deutſche muß heute den Saarbergmann und
Saarbergbau durch Kauf von Saarkohle unterſtützen. Mit der
Rückkehr des Saarlandes in das Reich hat nunmehr jeder
Volks=
genoſſe die Pflicht, für den Wegfall der ſeitherigen Abſatzgebiete
für Saarkohle (Frankreich, Oeſterreich und andere Staaten)
Er=
ſatz zu ſchaffen. Die an der Saar zur Verfügung ſtehenden
geför=
derten Kohlenmengen ſteigen, von Tag zu Tag. Tauſende von
Waggons ſtehen mit Kohle beladen in den Zechen und auf den
Bahnhöfen, ohne Abſatz zu finden. Die Grubenverwaltungen
richten Appelle an den Kohlengroßhandel und Kohleneinzelhandel
wegen Unterbringung dieſer Kohle, ohne daß bis jetzt ein
nen=
nenswerter Erfolg eingetreten wäre. Auch wir wenden uns
nun=
mehr an die Verbraucher und bitten dringend, bei eintretendem
Bedarf in Brennſtoffen bei dem hieſigen Kohlenhandel
Saar=
kohlen zu beſtellen. Zum mindeſten ſollte jede Haushaltung
einen Verſuch mit Saarkohle machen. Die Sarkohle muß im
Reich bei Induſtrie und Hausbrand wieder Abnehmer finden,
das treue Saarvolk darf hier keine Enttäuſchung erleben.
Die Vorurteile, die man in der Verbraucherſchaft der
Saar=
kohle entgegenbringt, ſind heute nicht mehr begründet. Auch die
Saargruben fördern heute eine ausgezeichnete Fettkohle, die in
jedem Haushalt Verwendung finden kann. In der Struktur der
Kohle iſt gegen früher eine weſentliche Beſſerung eingetreten,
auch die Aufbereitung iſt grundlegend geändert und verbeſſert
worden. Die etwas ſtärkere Rußbildung iſt nur beim Anbrennen
feſtzuſtellen, ſie kann verhindert oder ganz beſeitigt werden durch
zweckmäßige Bedienung der Feuerſtätten. In jedem Falle iſt es
falſch, die Kohle direkt auf das Feuer aufzuſchütten, vielmehr iſt
es richtig, die Glut in der Feuerſtelle zurückzuſchieben und die
Kohle zwiſchen Ofen= bzw. Herdtür und Glut aufzulegen. Der ſich
beim Anbrennen der Kohle bildende Ruß, der ein reiner
Kohlen=
ſtoff iſt, verbrennt dann über der Glut, ſo daß die Nachteile, in
mechaniſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht, die die Rußbildung mit
ſich bringt, beſeitigt werden.
Wir hoffen, daß unſer Notruf nicht ungehört verhallt.
Der Künſtler gehört ins Volk”
Am Sonntag wurde in der Turnhalle Groß=Gerau eine
Kunſtausſtellung eröffnet, der grundſätzliche Bedeutung zukommt
als „NS.=Gemeinſchaftswerk für Kunſt und Künſtler”.
Ausführ=
licher Bericht folgt.
Hanogeeung des Liyem Mamntſchen Srofgandein.
* Im Rahmen der Ausſtellung „Die Rhein=Mainiſche
Wirt=
ſchaft” veranſtaltete geſtern vormittag die Wirtſchaftsgruppe
Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel gemeinſam mit der Deutſchen
Arbeitsfront, Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel, Gau Heſſen=
Naſſau, im Bach=Saal der Feſthalle eine ſtark beſuchte
Kund=
gebung des rhein=mainiſchen Großhandels. An dieſer Kundgebung
nahmen zahlreiche rhein=mainiſche Großbetriebe mit ihren
Gefolg=
ſchaftsmitgliedern geſchloſſen teil, auch waren Vertreter faſt aller
Gliederungen der Partei und die Vertreter der Staats= und
ſtäd=
tiſchen Behörden erſchienen. Die Veranſtaltung, in deren
Mittel=
punkt die Anſprachen des Präſidenten der Induſtrie= und
Han=
delskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet und des
Gauwalters der DAF. ſtanden, wurde mit kurzer
Begrüßungs=
anſprache des Pg. W. Becker (Deutſche Arbeitsfront,
Reichs=
betriebsgemeinſchaft Handel, Gau Heſſen=Naſſau, Fachgruppen
Außen= und Großhandel) eröffnet.
Dann nahm Prof. Dr. Lüer das Wort. Er befaßte ſich
zu=
nächſt mit der Lage des Großhandels, den ſchwere Sorgen drücken,
und führte dann weiter u. a. aus: Zwar iſt auch im Großhandel
eine Beſſerung eingetreten, aber — verglichen mit dem
Auf=
ſchwung, den die Induſtrie ſeit der Machtübernahme durch Adolf
Hitler erfahren hat — ſind die Erleichterungen, die dem deutſchen
Großhandel geworden ſind, nur gering. Einkaufsgenoſſenſchaften
und Großbetriebsformen des Einzelhandels auf der einen Seite
und nach Marktbeherrſchung tendierende Zuſammenſchlüſſe der
Induſtrie auf der anderen Seite raubten ihm eine Poſition nach
der anderen. Sie wollten ſelbſt nicht Großhandel treiben, aber
die Großhandelsſpanne, die wollten, ſie haben! Was ſoll der
Handel heute tun? Wir wollen uns nicht immer, wenn wir nicht
weiter können, auf die ruhmreiche Geſchichte des deutſchen Handels
zurückziehen; wir wollen aber auch andererſeits nicht vergeſſen,
was der Großhandel für die deutſche und die geſamte
Weltwirt=
ſchaft geleiſtet hat. Die ſtolze Tradition des deutſchen
Großhan=
dels ſoll uns keine wehmütige Erinnerung, ſondern Vorbild und
Anſporn ſein. Die wichtigſte und primäre Tätigkeit des Handels
beſteht in der wirtſchaftlich richtigen Verteilung der
Gütererzeu=
gung. Es muß aber nicht minder eine ſeiner vornehmſten
Auf=
gaben ſein, dem Fabrikanten ſeine Rohſtoffe ſchnellſtens
zuzulei=
ten. Der Händler muß eine Perſönlichkeit ſein, er muß ein
Kämpfer ſein, genau ſo, wie es die hanſiſchen Kaufleute immme
geweſen ſind. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland muß ſich jezee
entſcheiden, wie es dem Großhandel helfen will. Der deutſoſe
Großhandel hat die politiſche Struktur, die ihm das Recht auf Lr
Hilfe des Reiches gibt.
Der Großhändler kann nicht etwa ohne weiteres durch eiiſ
andere Inſtitution erſetzt werden die Tätigkeit des Graſ
handels findet ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichk
ſtatt. Weiter wurde von Prof. Dr. Lüer die Bedeutung dos
Großhandels bei der Geſtaltung des Außenhandels geſtrein
Schließlich betonte er, daß Induſtrie und Handel Bundesgenoffſin
werden müſſen, und daß ſich die Lage des Großhandels weiſy
beſſern möge.
Der Gauwalter der DAF., Pg. W. Becker, ging daban
aus, daß wir in einer Zeit leben, in der ein altes Zeital!n
zugrunde gegangen und ein neues Zeitalter angebrochen
Leben iſt Kampf und der Nationalſozialismus wird weint
kämpfen, um der Idee des Führers zum Sieg zu verhelfü
Der Betriebsführer und Gefolgsmann gehören heute zuſammm
denn beide haben ein Ziel und eine Aufgabe, es ſoll ein VA4
geſchaffen werden. Redner rechnete dann mit drei Gruppen y
mit denen, die immer aus der Vergangenheit zehren, Bi
Reaktion, mit der Gruppe des politiſchen Katholizismus und
denen, die ewig verneinen, den Juden. — Allein in Deutſchla/)
iſt es gelungen, den Klaſſenkampf zu überwinden, die Deutſt.
Arbeitsfront wurde vom Führer mit der Aufgabe betraut, Km
Kampf um jeden einzelnen Menſchen zu führen und jesdd
Einzelnen mit dem Geiſte des Nationalſozialismus zu erfüllllu
Wenn dieſes große Ziel erreicht iſt, dann wird der Kampf:
die Seele des deutſchen Mannes und der deutſchen Frau ſeinmn
Triumph feiern können.
Die beiden Anſprachen wurden wiederholt von lebhafttf6
Beifall unterbrochen, Pg. Spörle (Wirtſchaftsgruppe Gr „LMwel
Ein= und Ausfuhrhandel, Bezirksgruppe Heſſen) hielt ein kurn/
Schlußwort. Er gelobte unſerm Führer und Reichskanzler
neut die Treue. Dieſes Gelöbnis wurde mit einem dreifackt,
Sieg=Heil bekräftigt. Die deutſchen Lieder beſchloſſen die eu
drucksvolle Kundgebung, die von muſikaliſchen Darbietungin
umrahmt war.
* Ueber Zaubermeiſter Kaßner
ſei unſerem Vorbereicht über den Premieren=Abend noch
folgen=
des nachgetragen: Der Künſtler „arbeitet” mit einem unglaublich
umfangreichen Apparat. Mit Kleinigkeiten, wie Kartenkunſtſtücken
und dergl. gibt ſich dieſer geniale Zaubermeiſter nicht ab. Dafür
hat er Unmengen von Kiſten und Kaſten, Tiſchen und
geheimnis=
vollen Geſtellen, die er alle offen vorzeigt und beſichtigen läßt,
in denen dann aber, wenn ſie vorübergehend geſchloſſen werden,
die wunderbarſten Dinge vor ſich gehen. In Kiſtchen, nicht größer
wie ein Reiſekoffer, erſcheinen plötzlich zwei und drei erwachſene
Menſchen (ſehr liebenswürdige Damen, nebenbei bemerkt) und
ebenſo geheimnisvoll verſchwinden ſie wieder in Tüchern oder
Decken vor den Augen des Publikums und unter Kontrolle aus
dem Zuſchauerraum. Kaßner ſelbſt läßt ſich in eine gewöhnliche
Packkiſte von einwandfreien Mitarbeitern aus dem Publikum
ein=
nageln, noch dazu in einem verbundenen und verſiegelten Sack,
oder in eine Zwangsjacke gefeſſelt, und während er noch in der
vernagelten Kiſte mit Klingeln etc, rumort, erſcheint Kaßner in
Frack und Zylinder im Zuſchauerraum, in der vernagelten Kiſte
und im verſiegelten Sack, aber iſt — ſeine Gattin! Eine
ent=
zückende junge Dame vom Publikum einwandfrei gekennzeichnet,
nicht etwa zwei gleiche Perſonen in Frage kommen, wird
in eine Kanone geladen und in eine dreifach ineinander
geſchach=
telte, vielfach verſchloſſene Kiſte „geſchoſſen”, die an Ketten hoch
über die Bühnenrampe gezogen wurde. Und einen lebenden
Ka=
narienvogel ſchießt der Zaubermeiſter aus einer Piſtole in eine
brennende Glühbirne, die zerſchlagen werden muß, um das
Tier=
chen wieder zu befreien.
Daß Kaßner aus einer Eierkuchen backenden Bratpfanne vier
lebende Kaninchen, bildhübſche Tierchen zaubert, daß er mit
lebenden Tauben verblüffend zaubert und ſie aus einem
unmög=
lichen Gegenſtand in den anderen praktiziert, daß er aus
gewöhn=
lichem Zeitungspapier einen ganzen Fahnenwald, einen ganzen
Blumengarten erſtehen läßt, daß er aus einer gewöhnlichen
Waſſerkaraffe 20 verſchiedene Liköre, Sekt, Glühwein und Grog
in Gläſer gießt, nach Wünſchen aus dem Publikum, daß er
ſchließ=
lich aus gewöhnlichem Waſſer Pfungſtädter Bier macht, daß er
aus einem lebenden Chineſen einen üppig gedeckten Tiſch zaubert,
daß er Würfel= und Kubusſpiele zeigt, die ganz neu ſind und
un=
erhört frappieren, das alles iſt nur ein Ausſchnitt aus dem
Rie=
ſenprogramm, das, wie geſagt, 36 Nummern umfaßt und noch
durch Einlagen bereichert wird, unter denen das Verwandeln
eines Ziegenbockes in einen Jüngling das tollſte iſt und das, wie
geſagt, mit dem Verſchwinden des Rieſen=Elefanten (der täglich
für Kaßner in den Straßen der Stadt wirkſam Propaganda
macht) abſchließt. Natürlich muß „Toto” zuerſt alle ſeine
Kunſt=
ſtücke zeigen und darf als Belohnung zwei Flaſchen Bier trinken,
bevor er die Reiſe ins Nichts antritt. Wie Kaßner den Rieſen
in einem Nu verſchwinden läßt, das iſt wirklich fabelhaft. Je
mehr man aufpaßt, je weniger ſieht man, wie es gemacht wird.
— Schließlich iſt ja auch nicht die Hauptſache, daß man
heraus=
bekommt, wie der Zaubermeiſter dies oder jenes fertig bringt,
obwohl man aus den erregten Geſprächen der Beſucher auf dem
Heimweg das vermuten könnte. Man ſoll ſich gefangen nehmen
laſſen von dem Geheimnisvollen und Wunderbaren, das für drei
Stunden heraushebt aus dem Grau des Alltags und ſoll ſich freuen
darüber, daß es Menſchen gibt, die — mehr können als unſere
Schulweisheit ſich träumen läßt.
M. St.
Orpheum. Heute Montag und folgende Tage finden
wei=
tere Vorſtellungen der großen Zauber=Revue Kaßner ſtatt. Die
volkstümlichen Eintrittspreiſe von 60 Pfg. an ermöglichen
jeder=
mann den Beſuch dieſer vortrefflichen Darbietung, die
ihres=
gleichen in ſolchem Ausmaße und Vollkommenheit nicht
wieder=
findet.
Was die Lichiſpieltheater bringen.
— Union=Theater zeigt den hiſtoriſchen Großfilm „Liſelotte
von der Pfalz” mit Renate Müller, Dorothea Wieck, Hilde
Hilde=
brand, Hans Stuwe, Michael Bohnen, Ida Wüſt. Jugendliche ab
14 Jahren ſind zugelaſſen.
— Helia=Lichtſpiele bringt Guſtav Fröhlich, Sybille Schmitz
und Albrecht Schoenhals in „Stradivari”. Jugendliche ab 14
Jah=
ren ſind zugelaſſen
— Palaſt=Lichtſpiele bringt einen fabelhaft ſpannenden Wild=
Weſt=Film „Tom Mir räumt auf”. Jugendliche ab 14 Jahren
ſind zugelaſſen.
— Belida zeigt heute zum letzten Male das entzückende
Luſt=
ſpiel „Herz iſt Trumpf” mit Jenny Jugo. Paul Hörbiger,
Fried=
rich Benfer, Käthe Haack.
Reſi=Theater zeigt das bezaubernde Luſtſpiel mit einer Serie
von Lachſalven „Warum lügt Fräulein Käthe?” mit
Dolly Haas, Albrecht Schoenhals, Ida Wüſt, Genie Nikolgjewa.
Wir gratulieren!
dem Buchdrucker Adolf Schnabel, Gutenbergſtraße 54, zu
ſeinem 84. Geburtstag am 3. September.
Slifkungsfeſt und Fahnenweihe
des Vereins ehem. Schuh= und Ueberſeekruppen
Den Auftakt des Stiftungsfeſtes und der Fahnenweihe
Vereins ehemaliger Schutz= und Ueberſeetruppen Darmſtadt 1 OMile
dete am Samstag abend eine Wiederſehensfeier in
Brauerei Rummel. Zahlreiche alte Kameraden und Gäſte
hat=
ſich enigefunden und wurden von dem Vereinsführer, Genddy M1
meriekommiſſar Krauth, herzlich begrüßt. Beſondere Frer) /Emstag
löſte die Anweſenheit des ehemaligen Schutztruppenführers Ge,8 )eiſten neun
ralleutnant v. d. Heyde aus, der trotz ſeiner 78 Jahre an
Veranſtaltungen teilnahm.
Am Sonntag nachmittag folgte ein eindrucksvoller Feſtz ig l. Me
Den Beginn machten Schutztruppler zu Pferde in ihren ſchönm4s, wenn nicht
von Romantik und Mannestum umwehten Uniformen. Um=mSpelen 1
den Klängen des Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darmſtiym erſten Tag
und der Kapelle des Vereins ehemaliger Militärmuſiker nm
ſchierten rund ein Viertelhundert von Formationen und Fahrm? 1 einem weite
abordnungen der Brudervereine und der übrigen vaterländiſelzt hon auf dem erſ
Vereinigungen, teilweiſe ebenfalls zu Pferde, ſowie eine Ald1 Geſmtwertung
lung SS. und der feſtgebende Darmſtädter Verein mit der TAndrei Siegen
verhüllten Fahne vor Generalleutnant v. d. Heyde dem E
bezirksführer Dr. Brill und dem Vertreter der Landesreas!uich ihren ausg
rung, Verwaltungsdirektor Löwer, die an der Techniſchen Me Rhlen vermo
ſchule Aufſtellung genommen hatten vorüber. Der Feſtzug fü./
uuch einen ſinnvollen Wagen mit ſich: Vor einer Eingeboreny en Lag beſt
hütte aus Schilf hielt ein Schutztruppler die alte Kolonialflag! Wauf insge
in den Händen und ein Farmer ſtand wehrhaft mit der Büüf
an ſeiner Seite. Der Feſtzug marſchierte dann durch die Rhc. Groſtag d
und Neckarſtraße und löſte ſich auf dem Marienplatz auf. MEimstagnas
Am Abend nahm gegen 7.30 Uhr die eigentliche Feſtv=AAte gebracht n
anſtaltung, verbunden mit der Fahnenweihe, im Eiueht trühe
au=
ſchmückten Städtiſchen Saalbau ihren Anfang. Der Beſuch*I
ſehr gut, was um ſo erfreulicher war, als der Reinerlös der 9) für eine
Volkswohlfahrt zugunſten des Hilfswerks „Mutter und K79.
leichtathletik=
zur Verfügung geſtellt wird. Anweſend waren u. a. Oberbür za eigen, und die
meiſter und Kreisleiter Wamboldt, Verwaltungsdireso )., Auf den 9
Löwer als Vertreter der Landesregierung, Kreisdirektor Ich tuten
Jann, ſowie zahlreiche Vertreter der Gliederungen der PazeMAagen;
Die muſikaliſche Umrahmung der Feier oblag dem Muſikiag rin die
der Landespolizeigruppe Darmſtadt und ihrem bewährten Oxien
genten, Obermuſikmeiſter Buslau.
Mht. 1
Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Vereinsfüluen
Krauth hielten die Fahnenabordnungen ihren feierlichen 99
zug und
Gaubezirksführer Dr. Brill
ergriff das Wort zur Weiherede. Er ſagte u. a.: Die Fahne.,/
wir heute weihen, zeigt im weißen Feld ein ſchwarzes Kreuz,
in der Ecke in einem roten Feld das Kreuz des Südens.
eine erinnert an die größte Koloniſationstat des Mittelaltg n
an die Eroberung des deutſchen Oſtens, das andere iſt Ausda.0
dafür, daß Deutſchlands Lebensintereſſen hinausgingen über 200.
Grenzen, über die See, in fremde Erdteile. Carl Peters, aMi
große Kolonialdeutſche der uns Deutſch=Oſtafrika verſchafft
hat dieſes Symbol zu ſeiner Flagge erwählt, und dieſe Flaggu 713
dem Kolonialbund mit Recht als Zeichen überwieſen wor e iche
Was Peters auszeichnete, war ſelbſtloſe Vaterlandsliebe Feſt
eiſerne Energie, und das iſt das, was unſer Volk groß man”
und erhalten kann. Das Ziel, das wir verfolgen, iſt die 2
breitung des Gedankens der Koloniſation, das Wecken eines
gemeinen Verſtändniſſes für die Notwendigkeit des Kolom 7eem
beſitzes. Die Verſailler Behauptung, daß Deutſchland ſich aia
Koloniſation als unfähig erwieſen habe, iſt eine der unverſche.) m
teſten Lügen, die es gibt. Deutſchland hat auf kolonialen 50,
biete mehr geleiſtet als irgendein anderes Volk im gleichen Lee
raum. Unſere koloniale Leiſtung iſt eine poſitive Leiſtungk
jeder Hinſicht. In dieſem Sinne wollen wir auch weiter arbein
Die Fahne, die wir hier weihen — bei dieſen Worten wurde?
Fahne enthüllt — iſt ein Symbol für unſeren Kampf um
Endziel: Selbſtändigkeit, Größe und Ve*
geltung unſeres deutſchen Vaterlandes!
Ihl=
erſten Dienſt ſoll ſie leiſten, indem ſie ſich ſenkt im Gedenkenn”
die für den Erwerb und die Erhaltung des deutſchen Kolompſſe
beſitzes Gefallenen.
Während das Lied vom guten Kameraden ertönte erhed”
ſich die Anweſenden und ehrten die Toten mit dem deutſchen G”‟
Kolonial=Propagandaredner Müller erörterte dann
ſchließend in längeren Ausführungen die Bedeutung des K
nialbeſitzes für Deutſchland und verlas auch den Tatſachenber
eines Teilnehmers aus dem Kampf gegen die Eingeborenen 4
Jahre 1905. Das Vorſtandsmitglied der Ortsgruppe Darmſ!
der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft Dietz hielt anſchließend eiſt
Vortrag über die ehemaligen Kolonien in Afrika, den er di
ſehr intereſſante Lichtbilder ergänzte. Dankesworte des Were
führers Krauth an alle jene, die zum Gelingen des Feſte
getragen hatten, das Gelöbnis der Treue zum Führer und Var
land ſowie der Geſang der deutſchen Hymnen beſchloſſendie 9”
der Fahnenweihe.
Künſtleriſche Darbietungen füllten den zweiten Teil de 4*
gramms aus. Die Anſage hatte der Humoriſt Weins9
Frankfurt übernommen und erhielt für ſeine Lieder SDie
applaus. Die Felſingriege der TSG. 46 zeigte
ſchöne Uebungen am deutſchen Turngerät, dem Reck. und 2."
Hilde Wolf=Zoll führte mit ſtarkem Beifall aufgenohm.
kanzſchöpfungen „Bauerntanz”, „Tempeltanz mit der Schlanf
und „Gaſſenjunge” vor. Ihre Schülerin, die kleine 2A
Krauth, mußte ihren Schmetterlingstanz ſogar wiederholen.
Dann kamen die Tanzluſtigen zu ihrem Recht und mi.
zwangloſen Unterhaltung fand das Stiftungsfeſt des Vereis
maliger Schutz= und Ueberſeetruppen ſeinen Ausklang=
ſontag, 2. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241
Tag der Uiaafcatg.
weden ſiegt im Fünfländerkampf in Berlin mit S6 P. vor Deutſchland 52,5 P., Ungarn 40 P.
Japan 33 P. und Italien 26,5. — Neuer 51,66 Hammerwurfrekord durch Blask.
Deutſchland am Sonntag ohne Sieg.
Gegnern und lag zeitweiſe bis 75 Meter vor
Nur 1.90 Meker im Hochſprung.
2 erſten Tag vier deutſche
dem Zweiten. Lange Zeit gab es um dieſen
Die neun Wetkbewerbe
Siege.
oeife Hieß Guropa Rekord
mit 16,21 Meter.
M Samstag wurden im Poſtſtadion zu
Ber=
lin kü erſten neun Wettbewerbe des
Leichtathle=
til=Füfländerkampfes abgewickelt, der als die
bedtundſte leichtathletiſche Veranſtaltung
Euutas, wenn nicht der Welt, vor den
Olym=
piſckig Spielen 1936 anzuſehen iſt. Deutſchland
bolue m erſten Tag vier Einzelſiege und war
zudenn einem weiteren Wettbewerb zuſammen
mit ſpoan auf dem erſten Platz. Schweden, das
in ſGeſamtwertung hinter Deutſchland liegt,
ue kam drei Siegen, während die Ungarn nur
einen urch ihren ausgezeichneten Sprinter Sir
bereteuholen vermochten. Sehr ſchlecht
ſchnit=
ten 1a erſten Tag beſonders die Italiener ab,
die Buur auf insgeſamt fünf Punkte brachten.
Ein Großtag der Leichtathletik!
2ASamstagnachmittag hatte in Berlin
gu=
tes Miter gebracht, nachdem es noch am
Vor=
mittwrecht trübe ausgeſehen hatte. Die letzte
Vorſauietzung für einen durchſchlagenden
Er=
folg/ ½s Leichtathletik=Fünfländerkampfes war
u damalegeben, und dieſer Erfolg ſtellte ſich denn
a 9e aucht er. Auf den Anmarſchwegen zum
Poſt=
ſtadüaſtauten ſich lange vor Beginn des
Kamp=
ſes iWagen; in ununterbrochenen Schlangen
9emarchrten die Zuſchauer auf. Beſonders
früh=
zeitiſl atten ſich die Stehplatzbeſucher auf den
Wegk omacht, um ſich ja ein günſtiges Plätzchen
ſchenn zu können. Die Leichtathletik
DeAſchlands hatte einen ganz
grüfen Tagl 20000 Zuſchauer
ſäunte die ſauber vorbereitete Aſchenbahn,
und ih ſorgfältig abgeſteckten Felder der Wurf=
Wet=loerbe im Innenraum des Platzes
zeug=
ten, lano wie das Klappen aller noch ſo
un=
bedeſand ſcheinenden Kleinigkeiten von der
Eralcht und Untadelhaftigkeit, mit der die
Orgchinion arbeitete.
Güclick in die Loge der Ehrengäſte mußte
letzte weifel an der Bedeutung dieſes
Sport=
lampt deheben. Reichsminiſter. Dr. Goebbels
Dohrlden Kämpfen bei, der Befehlshaber der
deutſche, Polizei, Generalleutnant. Daluege,
Gendymajor von Reichenau vom Reichsheer,
Reickhlortführer von Tſchammer und Oſten
na=
üklüänd Exz. Dr. Lewald, Staatsſekretär Dr.
Plunuter, Staatsrat Hinkel und Dr. Conti vom
Innehyin iſterium, der ungariſche Botſchafter
Und 2/ japaniſche Geſchäftsträger ſowie
Ber=
linss dlizeipräſident. Graf Helldorf
bekunde=
ten Un vielen anderen ihr Intereſſe.
910 Maſten wehten die Fahnen der
betei=
ligtech änder luſtig im Winde, überall herrſchte
ewgsungsfreudige, faſt feſtliche Stimmung auf
den iten Rängen. Im Innenraum der
Weſt=
klurvis aren beſondere Fahnenmaſten errichtet,
Und aüe ging nach einem Aufmarſch der
Dele=
gerblder einzelnen Landesverbände Präſident
Janghits=Ungarn, Bo Eklund=Schweden,
Mar=
beſe” wdoalfi=Italien und Prof. Yamaoto=Japan
Nucka in Führer der deutſchen Leichtathleten
Dr. Ater von Halt die Begrüßung und
feier=
liche ſaggenhiſſung vonſtatten. Unter den
Räpal des Präſentiermarſches gingen an den
calsz weißen Maſten die Fahnen Ungarns,
Schndins, Japans und Italiens hoch, flankiert
von a deutſchen Hoheitszeichen. Dr. v. Halt
bgrißt jeden einzelnen der Delegierten durch
Handlag.
1Aneun Wettbewerbe, die am Samstag
auscäitzen wurden, brachten den deutſchen
Lngrh 85 Punkte ein. Schweden kom auf
Si4blnkte, und damit vor Ungarn (20½),
Sopanl2) und Italien (5). Die
Wahrſchein=
liche eires deutſchen Geſamtſieges rückte damit
lat den Bereich einer Gewißheit. Die
Kärm /e lbſt brachten durchweg den erwarteten
Aute sort, wobei Woellkes neuer Europa=
Reis lim Kugelſtoßen mit 16,21 Meter
beſon=
dersEfie ulich iſt.
des Samstag.
Sir große Klaſſe.
Ohne Zeitverluſt begannen nach den
ein=
leitenden Zeremonien die Wettkämpfe mit dem
200=Meter=Lauf. Die fünf Läufer waren
außerordentlich nervös und faſt jeder
ver=
ſchuldete einmal einen Fehlſtart. Erſt beim
5. Verſuch kam das Feld glatt und geſchloſſen
aus den Löchern. Aber Sir, der prächtige
ungariſche Sprinter, hatte ſchon in der Kurve
mächtig aufgeholt und ging faſt auf gleicher
Höhe mit dem Schweden Strandberg in die
Gerade. Beide lieferten ſich auch bis ins
Ziel=
band einen heftigen Kampf, den Sir in 21,4
Sek. mit nur einem halben Meter Vorſprung
für ſich entſcheiden konnte 21,5 wurden für
den Schweden gemeſſen, während
Necker=
mann als Dritter weit abgeſchlagen den Reſt
über die Ziellinie führte. Die 22,0 Sek. des
Deutſchen ſind doch ſchwächer, als man
dies=
mal von dem Mannheimer erwartet hätte.
Taniguchi und Gonelli bildeten in dieſer
Reihenfolge den Beſchluß.
Woellke ſtieß die Kugel 16,21 Meler.
Zur gleichen Zeit war auch das
Kugel=
ſtoßen in Angriff genommen worden, das
einen prachtvollen Erfolg des Berliners
Woellke brachte. Der deutſche Meiſter und
Rekordmann von Helſingfors kam ſchon als
Zweiter an die Reihe und gleich ſein erſter
Verſuch klappte über alle Maßen gut. Die
Kugel flog einwandfrei 16,21 Meter
weit. Das war neuer deutſcher und neuer
Europarekord! Keiner der Konkurrenten
kam auch nur entfernt an die Leiſtung des
Deutſchen heran. Daranyi=Ungarn ſtieß als
Einziger noch über 15 Meter und beſetzte mit
1532 Meter den zweiten Platz vor Berg=
Schweden (14,99), Biancani=Italien (13,61)
und Kikumoto=Japan (11,40 Meter).
v. Wachenſeldt ſiegt über 400 Meker.
Eine aufregende und ſpannende Sache war
der 400=Meter=Lauf. v. Wachenfeldt=Schweden
ging auf der Innenbahn mächtig los und hatte
ſchon in der erſten Kurve Tavernari=Italien
geholt. In ſcharfem Rennen rückten beide gegen
den dritte Bahn laufenden Hamann auf, doch
hielt ſich der Berliner ſehr gut. Auf der
Ziel=
geraden hatte dann der Schwede klar die
Führung. Hinter ihm kämpfte Hamann
ver=
biſſen gegen Tavernari, den er dann auch kurz
vor dem Ziel noch abfangen konnte.
Wachen=
feldt ſiegte in 48,6 Sek. vor Hamann (49,1)
und Tavernari (49,2). Szitvai (50,4) rettete
vor dem ſchwach laufenden Japaner Yazawa
noch den wertvollen vierten Platz.
Im Hochſprung gab es zwar einen
er=
bitterten Kampf um Sieg und Plätze, aber doch
unerwartet ſchwache Leiſtungen. Bei 1,90 Meter
ſchon waren diesmal Weinkötz und Aſakuma
am Ende; beide teilten die Punkte des erſten
und zweiten Platzes, ſo daß jedes Land deren
vier bekam. Auch um den dritten Rang gab
es ein totes Rennen zwiſchen Lundquiſt=
Schweden und Bodoſi=Ungarn, die bei 1,85
Meter aufhören mußten. Dotti=Italien hatte
nur 1,80 Meter überſprungen.
Lidman ſchlug Wegner.
Beim 110=Meter=Hürdenlauf klappte „ſchon”
der dritte Start. Deutſchlands Meiſter Erwin
Wegner führte bis zu 50 Meter ganz klar,
kam dann aber aus dem Tritt, als der faſt
auf gleicher Höhe laufende Japauer Murakami
eine Hürde riß. Lidman kam jetzt gut auf
und ging in Front als der Deutſche die letzte
Hürde umwarf. Mit zwei Meter Vorſprung
ſiegte Lidman vor Wegner, der immerhin
Kovacs noch den zweiten Platz hatte abnehmen
können. Murakami wurde faſt in gleicher Höhe
mit dem Ungarn Vierter vor Caldang. 148 Sek.
hatte Lidman benötigt, Wegner 14,9, Kovaes
und Murakami je 15.0 und Caldana 15,2.
Stödk gewinnt den Speerwurſ.
Zu dem erwarteten deutſchen Sieg kam es
im Speerwurf durch den Charlottenburger
Gerhard Stöck. Nach 68 Meter im erſten
Wurf kam er ſchon beim zweiten Durchgang
über 71 Meter und damit weit vor ſeine
Mit=
bewerber. Um den zweiten Platz gab es einen
harten Kampf, denn erſt mit dem letzten Wurf
kam Horvath=Ungarn auf 65,91. Meter und
damit vor Nagao=Japan, der 64,69 Meter weit
kam. Attervall=Schweden enttäuſchte; er kam
nur auf 61,15 Meter. Letzter wurde mit nur
6090 Meter der Italiener Spazali.
Leichum ſiegke mit 7,68 Meker.
Eine zuverläſſige Waffe im internationalen
Kampf iſt unſer Weitſprung=Rekordmann
Leichum. Diesmal ſchien es zwar lange Zeit
gar nicht ſo, denn die drei erſten Sprünge
Leichums fielen aus da die tief
entgegen=
ſtehende Sonne die Springer ſtark behinderte.
Tajima=Japan führte bis dahin vor Stenquiſt.
Aber Leichum ſchaffte in ſeinem vorletzten
Sprung 7,68 Meter Weite und damit den Sieg
für Deutſchland. Tajima wurde vor Stenquiſt,
Koltai und Maffei Zweiter.
Jonſſon über 5000 Meker überlegen.
Eine ſichere Sache für Schweden waren die
5000 Meter. Jonſſon enteilte nachdem die
1500MMeter=Marke in 4:28,8 Min. noch
ge=
ſchloſſen paſſiert worden war, allen ſeinen
Des Führers Ehrenpreis für den Fünf=Länder=Kampf
iſt eine Silberſchale, in die der deutſche Reichsadler mit Bernſteinteilen ausgelegt iſt. Die Schale
(Scherl=Bilderdienſt.)
ſtammt aus der Staatlichen Bernſtein=Manufaktur.
Platz zwiſchen Syring und Cerati=Italien
einen harten Kampf, bis ſchließlich der
Witten=
berger ſich freimachen und auf den letzten 150
Metern in prachtvollem Endſpurt ſogar gegen
den ungefährdet heimlaufenden Jonſſon noch
Boden gutmachen konnte. 14:56,2 wurden für
Jonſſon gemeſſen, 14:58,6 Min. für Shring.
Kelen=Ungarn, wurde noch Vierter vor Murgkoſo
Japan.
Zum Schluß deutſcher Stafſel Sieg.
Spannend verlief dann der letzte
Wett=
bewerb des Samstag, die 4X100=Meter=Staffel.
Zwiſchen Deutſchland oder Ungarn mußte die
Entſcheidung fallen; unſere Läufer haben mit
feiner Leiſtung den erſten Platz geholt. Schon
Leichum ſchaffte gegen Minau gut zwei Meter
Vorſprung, den Hornberger und Neckermann
durch ausgezeichnete Läufe noch vergrößerten.
Mit 10 Meter „Gutſchrift” ging dann
Borch=
meher als letzter Mann der Deutſchen ins
Rennen. Sir, der Schlußmann der Ungarn,
holte zwar in fabelhaftem Lauf ſechs Meter
gegen den gewiß nicht langſamen Stuttgarter
auf, aber der Vorſprung der Deutſchen war
zu groß geweſen. In 412 Sek. ſiegte
Deutſch=
land vor Ungarn (41,6), Schweden (42,0),
Japan und Italien.
Zehn Weitbewerbe — Zehn Schlager!
Der Fünfländerkampf der Leichtathleten
er=
gab am Sonntag im Berliner Poſtſtadion vor
35 000 Zuſchauern eine Enttäuſchung für
Deutſch=
land. Schweden ſiegte mit 56 Punkten vor
Deutſchland, das 52,5 Punkte zuſammenbrachte.
Mit 40 Punkten folgte Ungarn vor Japan (33)
und Italien (26,5).—
Dieſes Ergebnis an ſich wäre gar nicht
ein=
mal eine ſo große Ueberraſchung, denn die
Schweden haben in der Leichtathletik einen
be=
kannt guten Standard. Schließlich haben wir
ja auch die erſte Länderkampf=Niederlage
über=
haupt durch die Schweden hinnehmen müſſen.
Enttäuſchend aber war es, daß dieſe Niederlage
gerade diesmal keineswegs nötig geweſen wäre.
Aber es gab in der deutſchen Mannſchaft eine
Reihe von Verſagern. Man kann es nicht
an=
ders nennen, denn Hartmann mußte im
Stab=
hochſprung ſchon bei 3,60 Meter aufhören,
Lei=
chum wurde über 100 Meter ebenſo wie Scheele
über 400 Meter Hürden nur Vierter, und
Wür=
felsdobler kam im Diskuswerfen mit nur 44,39
Meter auch nicht weiter. Unſere Mannſchaft
hatte zudem noch Pech. So wurde Haag im
10 000 =Meter=Lauf unfair gerempelt und zu
Fall gebracht, wodurch natürlich ſeine
Ausſich=
ten vernichtet waren. Daß der Schuldige
dis=
qualifiziert wurde, war nur ein ſchwacher Troſt,
für die Deutſchen, denn Haag hätte
wahrſchein=
lich doch mehr als nur den einen zugeſprochenen
Punkt erobert. Um daß Maß voll zu machen,
mußte unſere 4 mal 100 Meter=Staffel, ohne
Hamann, den beſten Mann, antreten, weil ſich
der Berliner am Vortage eine Zerrung
zuge=
zogen hatte. Vollwertigen Erſatz haben wir
aber für den Berliner zur Zeit nicht einzuſetzen.
— Sehr gut hielten ſich die Ungarn, die eine
Anzahl wertvoller Plätze und durch Kovacs
noch einen Sieg herausholten. Mit 40 Punkten
kamen ſie noch vor Japan trotz der vier Siege
der Aſiaten durch Suzuki, Niſhida, Oſhima und
Murakoſa. Italien machte am zweiten Tag eine
beſſere Figur als am Samstag. Beccali und
Lanzi gewannen die Mittelſtrecken, und da es
auch noch einige Plätze gab, wurde der Abſtand
zu Japan doch noch verringert. Ueber den
letz=
ten Platz kamen die Italiener aber doch nicht
hinaus.
Die Einleitung der Sonntags=Kämpfe
ge=
ſchah wieder in der gleichen Form, wie ſie am
Samstag vollzogen worden war. Der deutſche
Leichtathletenführer Dr. Ritter von Halt nahm
die feierliche Flaggenhiſſung im Beiſein der
Präſidenten der vier ausländiſchen Verbände
vor. Ohne weiteren Uebergang begannen dann
ſofort die Kämpfe. Die Ränge des Poſtſtadions
waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit
größter Spannung harrte dieſe 35 000=köpfige
Menge der Kämpfe. Das Wetter war
ausge=
h die Sonne es zuweilen ein
Ntr. 241
wenig zu gut meinte. Verſchiedentlich milderten
jedoch graue Wolkenbänke die Gewalt der allzu
ſommerlich=heißen Strahlen. Die Stimmung der
Zuſchauer und der Athleten war ausgezeichnet.
Im deutſchen Lager glaubte man nach dem
ſchönen Vorſprung aus den Kämpfen des
Sams=
tags an einen zwar knappen, aber doch ziemlich
ſicheren Sieg. Man konnte ja auch nicht
anneh=
men, daß es ſo ganz, ganz anders kommen ſollte.
Kovacs gewann die 400 Meter Hürden
Unter atemloſer Spannung erfolgte der Start
zum erſten Wettbewerb, dem 400=Meter=
Hürdenlauf. Auf der Innenbahn war
Fa=
celli=Italien bis auf 300 Meter außerordentlich
ſchnell. Er holte den neben ihm laufenden Scheele
und machte auch gegen den auf der Außenbahn
geſtarteten Schweden Areskoug viel Boden gut.
Aber Kovacs=Ungarn war doch der beſte
Mann dieſes Rennens. Ausgangs der Zielkurve
übernahm der Magyare die Spitze. Er raſte in
fabelhaftem Tempo über die letzten Hürden und
ſiegte unangefochten in 53,6 Sek. Areskoug hatte
gegen Facelli die ſtärkeren Kraftreſerven und
ſicherte ſeiner Mannſchaft mit dem in 53,9 Sek.
errungenen zweiten Platz noch wertvolle drei
Punkte. Facelli kam ſicher vor Scheele ein;
weit abgeſchlagen endete der Japaner Harada
in 59,7 Sek. als Letzter.
Beccali über 1500 Meker.
Bravo, Schaumburg!
Im Innenraum des Platzes waren inzwiſchen
die Stabhochſpringer ans Werk gegangen. Auf
der Aſchenbahn traten die 1500=Meter=
Läufer zum Kampfe an. Sehr langſam wurde
begonnen. Schaumburg führte, Beccali, der
Olympiaſieger von Los Angeles, beſchränkte ſich
darauf, ſtets Anſchluß an den Deutſchen zu
hal=
ten. Nilsſon und Szabo, der doch an Stelle von
Igloi eingeſetzt worden war, folgten vor dem
bald zurückfallenden Japaner Tanaka. In der
letzten Runde gab es dann den erwarteten
har=
ten Kampf. Auf der Gegengeraden griff Beccali
an. Schaumburg war aber noch ſtark genug, er
ſchlug den Italiener ab. Aber beim Einbiegen
in die Zielgerade konnte Beccali nicht mehr
ge=
halten werden. Schaumburg kämpfte
verzwei=
felt und unter Aufbietung aller Kraft, aber der
Italiener ſtürmte mit raumgreifenden Schritten
als ſicherer Sieger dem Zielband entgegen. Mit
10 Meter Vorſprung ſiegte er in 3:54 Minuten
vor Schaumburg, deſſen in 3:55,2 Min.
erkämpf=
ter zweiter Platz nie gefährdet war. Nilsſon=
Schweden wurde in 3:58,4 Min. Dritter vor
Szabo und Tanaka.
Der erſte Japaner=Sieg: 100 Meker
Suzuki!
Zwei Fehlſtarts gab es dann über 100
Meter. Erſt der dritte Ablauf klappte, das
Feld ging faſt geſchloſſen ab. Leichum nur kam
ſchlecht weg und verlor koſtbaren Boden. Vorne
kämpften Bruſt an Bruſt Suzuki=Japan und
Sir=Ungarn, hart bedrängt von Schwedens
ſchnellem Rekordmann Strandberg. In 10,6 Sek.
ſiegte überraſchend der Japaner, der damit
Re=
vanche für den Endlauf der Studenten=Spiele
in Budapeſt nehmen konnte. Sir=Ungarn folgte
um Bruſtbreite geſchlagen vor Strandberg, der
in 10,7 Sek. als Dritter einkam. Leichum wurde
in 10,8 Sek. nur Vierter, Toetti=Italien war
der letzte Mann. Deutſchland führte immer noch
mit 6½ Punkten vor Schweden.
Lang lief falſch.
Lanzi gewann die 8o0 Meter.
Größte Begeiſterung löſte der 800=Meter=
Lauf aus. Auch hier erfüllten ſich die
deut=
ſchen Hoffnungen nicht. Unter toſenden
Anfeue=
rungsrufen der Tauſende ging das Feld auf die
Reiſe. Lang ließ ſich dazu verleiten, an die
Spitze zu gehen und in ſcharfem Tempo faſt über
die ganze Strecke zu führen, gefolgt von dem
aufmerkſamen Italiener Lanzi und Wennberg=
Schweden. Im Endſpurt waren dann natürlich
die Kräfte des Heilbronners erſchöpft. Lanzi
ging an ihm vorbei und holte in der
ausge=
zeichneten Zeit von 1:52,2 Min. einen ganz
überlegenen Sieg. 15 Meter trennten ihn im
Ziel von Wennberg, der trotz heftigen
Wider=
ſtandes ebenfalls noch an Lang vorbeigekommen
war. Temesvari und Aochi folgten.
52,12-Meler-Wurf Anderſſons.
Inzwiſchen waren die Diskuswerfer
mit ihrer Uebung zu Ende gekommen. In
Harald Anderſſon=Schweden hatte der Dieſer
dieſes Wettbewerbs von vornherein
feſt=
geſtanden, und der Schwede ließ denn auch vom
erſten Durchgang an keinen Zweifel an der
überlegenen Rolle aufkommen, die er nach wie
vor in Europa ſpielt. Er legte 51,50 Meter
vor und war damit ſchon ſo weit vor ſeinen
Konkurrenten, daß an ſeinem Sieg nicht mehr
zu zweifeln war. Donogan=Ungarn, ein
Linkshänder, hielt ſich noch am beſten zu dem
Schweden, obwohl er „nur” 47,23 Meter weit
kam. Würfelsdobler, der ſtarke Münchener,
konnte ſeine Leiſtung vom Engländer=
Länder=
kampf nicht mehr wiederholen. Seine 44,39
Meter genügten diesmal nicht einmal, um den
Italiener Biancani (45,37 Meter) den dritten
Platz zu nehmen. Der Japaner Kikumoto
wurde mit 41,49 Meter Letzter.
Niſhida ſprang 4,30 Meker ſtabhoch.
Auch im Stabhochſprung, der ſich faſt
1½ Stunden lang hinzog, ſtand ſchon vor
Be=
ginn der Sieger feſt. Niſhida=Japan mit
ſeinen ſicheren 4.30 Meter hat in Europa keinen
Gegner. Deutſchland war alſo nur am Kampf
um die Plätze intereſſiert da der Japaner
er=
wartungsgemäß ſeine Standard=Höhe ſicher
erreichte. Bei 4,35 Meter allerdings ſcheiterten
ihm zwei Verſuche. Größte Enttäuſchung
herrſchte im weiten Rund, als bekanntgegeben
wurde, daß Hartmann=Deutſchland ſchon nach
3,60 Meter nicht mehr weiterkam. Und man
hatte ihm doch glatte 4 Meter zugetraut, die
er ja auch ſchon überſprungen hat. Lindblad=
Schweden kam auf 3,90 Meter und damit ſicher
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
auf den wertvollen zweiten Platz, während
ſich Bacſalmaſi=Ungarn und Innocenti=Italien
ſchon bei 3,80 Meter den dritten und vierten
Platz teilten. Deutſchland hatte weitere
wert=
volle Punkte verloren; die Schweden führten.
Oſhima=Japan
ſicherer Dreiſprung=Sieger.
Auch der Dreiſprung war ſichere Sache
für einen Japaner, den Rekordmann Oſhima.
Er legte ſchon gleich Weiten über 15 Meter
vor, die den übrigen Athleten unerreichbar
blieben. Unentwegt kämpfte hier Joch=
Deutſch=
land um jeden Punkt. L. Anderſſon=Schweden,
der in ſeiner Heimat ſchon über 15 Meter
ge=
kommen war, konnte den tapferen Deutſchen
nicht abſchütteln. Beide teilten bei 14,86 Meter
die fünf Punkte, die es für den zweiten und
dritten Platz gibt. Szirmai=Ungarn und
Milaneſe=Italien beſetzten die nächſten Plätze,
ſprangen aber beide noch klar über 14 Meter.
Immer noch führten die Schweden, aber der
10 000=Meter=Lauf und die Staffel ſtanden ja
noch aus: Deutſchland war noch nicht
ge=
ſchlagen.
Japans vierker Triumph.
Haag wurde gerempelt!
Deutſchlands Hoffnungen trug jetzt zu einem
weſentlichen Teil der Langſtreckler Haag, der
für uns den 10 000=Meter=Lauf beſtritt. Aber
wir hatten kein Glück. Sehr langſam gingen
die Läufer zunächſt über die Strecke. 1000
Meter wurden in 3:10,2 Min. paſſiert, 1500
Meter in 4:46 und 3000 Meter in 9:44,8.
Ab=
wechſelnd führte jeder Läufer, nur der Japaner
Murakoſa verzichtete darauf, für Tempo zu
ſorgen. Er war zwar immer „mit dabei” ließ
jedoch klug die anderen führen. Auch bei 5000
Meter, die in 16:20,4 zurückgelegt wurden,
hatte ſich nichts am Stand des Rennens
ge=
ändert. Dann aber gab es einen Zwiſchenfall,
der beim Publikum größte Empörung
aus=
löſte. Etwa ſechs Runden vor Schluß
wurde Haag, der übrigens recht ſchwer
lief und offenbar noch ſeinen
Rekord=
lauf von Helſingfors in den Knochen hatte,
von dem Schweden Lindgren ſcharf gerempelt
und umgeworfen. Ehe der Darmſtädter ſich
wie=
der aufgerafft hatte und an die Verfolgung
gehen konnte, trennten ihn ſchon 50 Meter von
dem Feld. Hier nutzte der Japaner Murakoſo
die entſtandene Verwirrung zu einem Vorſtoß
aus. Er kam auch glatt ab und vergrößerte
ſei=
nen Vorſprung von Runde zu Runde. Szilagyi=
Ungarn und Lippi=Italien folgten, während ſich
hinten Haag verzweifelt abmühte, wenigſtens
noch an den Schweden heranzukommen. Lippi
konnte ſpäter noch Szilagyi ſchlagen, der
Japa=
ner war aber nicht mehr zu holen. In mäßigen
32:44 Min. ſiegte er vor Lippi=Italien (32:52,8)
und Szilagyi=Ungarn (32:58,2), während Haag
in 33:15,0 Min. als Letzter einkam. — Sofort
kam der Zwiſchenfall vor das Schiedsgericht,
dem natürlich Schweden und Deutſchland nicht
angehörten. Lindgren wurde disqualifiziert,
Haag auf den vierten Platz geſetzt. Die
ſchwe=
diſche Mannſchaft erhielt den Abmachungen
ent=
ſprechend einen Strafpunkt zudiktiert.
Deutſcher Rekord im Hammerwerfen.
Blaſt Zweiter mit 51,66 Meker.
Scharf umſtritten war der Sieg im
Hammer=
werfen. Lange lag hier der Deutſche Meiſter
und Rekordmann Blaſk mit einem neuen
Re=
kordwurf von 51,66 Meter an der Spitze. Aber
mit einem der letzten Würfe kam Janſſon=
Schweden noch auf 51,76 Meter und damit zum
Sieg vor dem Oſtpreußen. Die 5 Punkte, die
ihm dieſer Erfolg einbrachte, ſicherten ſeiner
Mannſchaft den Endſieg, denn jetzt lag Schweden
bereits mit 51 Punkten vor Deutſchland, das
nur 49½ Punkte hatte. Zwar hätte die
ab=
chließende 4 mal 400 Meter=Staffel Deutſchland
doch noch den Geſamtſieg mit einem halben
Punkt Vorſprung (54½:54 der Schweden)
brin=
gen können, aber nachdem Hamann fehlte,
hat=
ten die Schweden den Staffelſieg ſo gut wie
ſicher.
Wie erwarket:
Schweden gewann die Skaffel.
Es kam dann auch ſo, wie man gerechnet
hatte. Schein=Hamburg war an Stelle von
Ha=
mann eingeſetzt worden, konnte jedoch den
Ber=
liner nicht ganz erſetzen. Hamann iſt eben
ge=
genwärtig unſer ſchnellſter 400=Meter=Mann;
ſein Ausfall alſo entſprechend ſchwerwiegend
ge=
weſen. Trotzdem lieferte unſere Mannſchaft ein
tapferes Rennen. Die Schweden ſiegten mit
3:14,2 Min. vor den Unſeren, die in 3:16 Min.
als Zweite einkamen. Ungarn wurde in 3:18,2
Min. Dritter vor Italien und Japan.
Der Leichtathletik=Fünfländerkampf, das
größte Ereignis des Jahres in Europas
Leicht=
athletik, war beendet. Er hat uns nicht den
er=
hofften Erfolg gebracht, aber eine großartige
und ereignisreiche Veranſtaltung. Und
zweifel=
los werden unſere Athleten aus dieſem Kampf
die nötigen Lehren zu ziehen wiſſen. Dann
wäre auch die knappe Niederlage nicht allzu
tragiſch zu nehmen.
Südweſt=Leichtathleten ſiegreich.
Luremburg mit 75½2:42½ geſchlagen.
Die Darmſtädter in Fronk.
In Luxemburg kam am Sonntag ein
in=
offizieller Leichtathletik=Länderkampf zwiſchen
Deutſchland und Luxemburg zum Austrag, bei
dem die Vertretung der deutſchen Intereſſen dem
Gau Südweſt übertragen worden war. Hatte
es im erſten Kampfe im Vorjahre in
Franken=
hal nur einen knappen Südweſtſieg gegeben, ſo
endete der diesjährige Kampf mit einem klaren
Erfolge der Süddeutſchen, obwohl dieſe in letzter
Stunde einige der vorgeſehenen Athleten wie
Hornberger nach Berlin zum Fünfländerkampf
abgeſtellt hatten. Bei der Bevölkerung fand der
Kampf wenig Intereſſe, denn nur knapp 400
Zuſchauer waren erſchienen. Die Organiſation
klappte, von wenigen Ausnahmen abgeſehen,
recht gut, ſonſt war aber das Drum und Dran
mäßig. So fehlte es auch an einer Kapelle, ſo
daß die bei internationalen Begegnungen
üb=
lichen Zeremonien wie das Spielen der
Natio=
nalhymnen unterblieben. Der deutſche Geſandte,
der auch die Südweſt=Mannſchaft empfangen
hatte, wohnte den Kämpfen bei. Die deutſchen
Gäſte überreichten ein Bild der Stadt
Frank=
furt, die Luxemburger revanchierten ſich mit
Blumen. Von den 11 Wettbewerben des Tages
wurden 9 von den deutſchen Gäſten gewonnen,
wobei es mehrfach deutſche Doppelſiege gab. Die
Luxemburger gewannen nur die 400 Meter und
den Weitſprung. Die Leiſtungen waren nicht
gerade überragend, immerhin aber nicht ſchlecht.
Hervorragende Weiten brachte das
Diskuswer=
fen, das der Saarbrücker Lampert mit 49,32
Meter gewann. Hinter ihm belegte der
Darm=
ſtädter Schneider mit 44,07 Meter den zweiten
Platz, und die beiden Luxemburger konnten die
beſtehende Höchſtleiſtung ihres Landes
über=
treffen. Im 800=Meter=Lauf war Luxemburgs
Rekordmann Hemmer nicht am Start,
Die Ergebniſſe.
100 Meter: 1. Kerſch (S.) 10,8 Sek., 2.
Wieden=
höft (S.) und Krombach (L.), 3. Boreiko (L.).
400 Meter: 1. Krombach (L.) 50,3 Sek., 2.
Mar=
ten (S.) 50,4, 3. Grübling (D.) 51,0, 4.
Pau=
lin (L.).
800 Meter: 1. Linke (S.) 2:00 Min., 2. Tölle
(S.) 2:01,4, 3. Stein (L.) 2:05, 4. Piel (L.).
1500 Meter: 1. Creter=Darmſtadt (S.)
4:05,7 Min., 2. Blind=Darmſtadt (S.),
3. Stein (L.), 4. Schiel (L.).
5000 Meter: 1. Fornoff (S.) 15:36 Min., 2.
Heirend (L.) 15:49, 3. Löwel=
Darm=
ſtadt (S.) 15:56, 4. Deloge (L.).
4 mal 100 Meter: 1. Gau Südweſt (Wiedenhöft,
Kerſch, Welſcher, Kühn) 44,0 Sek., 2.
Luxem=
burg 45,6 Sek.
Olympiſche Staffel: 1. Gau Südweſt (Herzer,
Wiedenhöft, Kerſch, Grübling) 3:37,2 Min.,
2. Luxemburg 3:49,4 Min.
Kugelſtoßen: 1. Lampert (S.) 14.49 Meter, 2.
Schneider=Darmſtadt (S.) 14,40 Mtr.,
3. Wagner (L.) 14.10, 4. Martin (L.) 12,72.
Diskuswerfen: 1. Lampert (S.) 49,32 Meter,
2. Schneider=Darmſtadt (S.) 44,07,
3. Martin (L.) 43.43 Meter (Luxemburgiſcher
Rekord), 4. Neu (L.) 43,32 Meter.
Weitſprung: 1. Merſch (L.) 6.89 Meter, 2. Witte
(S.) 6.79 Meter, 3. Haſſinger (S.) 6,715 Mtr.,
4. Uſſeldinger (L.) 6.13 Meter.
Hochſprung: 1. Wittmann (S.) 1,75 Meter, 2.
Baumann (S.) 1,70 Meter und Wegé (L.)
1,70 Meter (im Stechen entſchieden; Baumann
außer Wettbewerb 1,80 Meter), 4. Schauen
(L.) 1,65 Meter.
Der Sporkverein 1898 Darmſtadt
entſandte am Sonntag einige ſeiner
Leicht=
athleten und Leichtathletinnen zu
dem Leichtathletikfeſt der Turngemeinde 1837
Hanau. Die Leiſtungen waren in Anbetracht
der nicht beſonders guten Platzverhältniſſe
durch=
weg recht gut.
Ergebniſſe:
Frau Stephan: 100 Meter 4. Sieger, 14 Sek.,
Kugelſtoßen 3. Sieger, 8,68 Meter, Weitſprung:
5. Sieger 4,67 Meter. Frl. Walter: Weitſprung
3. Sieger, 4,95 Meter; Frl. Ackermann:
Kugel=
ſtoßen 4. Sieger, 8,38 Meter. Diskuswerfen:
4. Sieger 26,22 Meter; Frl. Grünewald ſchied
im Hochſprung=Vorkampf mit 1,30 Meter aus.
— Herren: Kreuder: Kl. I. 400 Meter 2.
Sie=
ger, 53,3 Sek. Hertel: 1500 Meter Kl. II. 3.
Sie=
ger 4:32,6 Min., 5000 Meter Kl. 1 3. Sieger,
17:49,8 Min., 5000 Meter Bahngehen 3. Sieger,
29:26,4 Min.: Schott: 5000 Meter Kl. I. 5.
Sie=
ger, 18:40,8 Min.
Jugend=Skädkekampf
Frankfurk — Darmſtadt — Worms.
Einige Ergebniſſe:
100=Meter=Hürden: 1. Höber, F., 14,6 (neue
dt. Beſtleiſtung—Jgd.); 3. Ackermann, D., 16,3;
6. v. Stein, D., 17,1.
100=Meter=Lauf: 1. Löwe, F., 11,8; 3. Seibert,
D., 12,1; 6. Gimpel, D., 12,6.
400=Meter=Lauf: 1. Raab. D. 55: 2.
Lo=
matſch, D., 55; 3. Braun, F., 55,2.
Speerwerfen: 1. Kreſſer, F., 49,98; 4. Horſt,
D., 38,98; 5. Seibert, D., 37,38.
Kugelſtoßen: 1. Herrmann, F., 14,42; 4.
Weide=
mann, D., 12,31: 6. Koob D., 11,71.
200=Meter=Lauf: 1. Bängert, F., 24,04: 3.
Lommatſch, D., 25; 6. Weidemann, D., 25,04.
1,G: 4. v. Stein D., 151.
Diskuswerfen: 1. Herrmann, F., 41,9
3. Horſt, D., 37; 6. Ackermann, D., 29,83.
800=Meter=Lauf: 1. Horn, F., 2:11,8
2. Raab, D., 2:12,6; 3. Weidemann, D., 2:12,8
Weitſprung: 1. Emmel 1., F., 6,14: 3. Seiber
D., 5,75: 6. Eichhorn, D., 4,93.
Hammerwerfen: 1. Sturm, F., 32,81
2. Koob, D., 32,01; 4. Fiedler, D., 24,35.
3000=Meter=Lauf: 1. Böhm. F., 10,05:
Schmank, D., 10:11,8; 3. Lippert, D., 10,12
Dreiſprung: 1. Buch, D., 11,63; 6. Eie
horn, D., 10,31.
Stabhochſprung: 1. v. Stein, D., 2,65;
Ackermann, D., 2,45.
4X100=Meter=Staffel: 1. Frankfurt 45,,
2. Darmſtadt 48,1; 3. Worms 48,7.
4X400=Meter=Staffel: 1. Frankfurt 3:40,4
2. Darmſtadt 3:44,8; 3. Worms 3:58,8.
10X200=Meter=Staffel: 1. Frankfurt 4:10,8
2. Worms 4,15,8; 3. Darmſtadt 4,24,8.
Geſamtpunktergebnis: 1. Frankfurt 148,7
2. Darmſtadt 106,5; 3. Worms 70.
konnte für Jahn nur den zweiten Platz rud
Steiger den dritten Platz erringen. Im Hoc
ſprung ſtellt Arheilgen die Beſten.
Uebb=
raſchend ſiegt Schäfer (Jahn) im 200=Metu
Lauf, und auch Vierheller gelingt es, den zwui ?
ten Platz einzunehmen. Wieder iſt es Schä u,
der im 100=Meter=Lauf das Zielband dur,0
reißt. Im Kugelſtoßen ſtellt Jahn mit Huf/ Fuh —
mann den Beſten, und im Schleuderball mns m0 —4
ten die Punkte zwiſchen beiden Parteien get/W Reieſlod
werden. Diskus= und Speerwurf ſah die MMel Zha 43 M
heilger in klarer Front. Auch die Staffigſtih u, Zite. Dal
waren eine ſichere Sache der Arheilger. 2Mr 19 49. Eimsbalt
Punktunterſchied in den beiden Klaſſen eM e0 , Hannober
Krunr zweig — Rei
Austemen
Welicherg — ViR. K*
M--KC. 9 Köln
Jugend regiſtriert die Ueberlegenheit der I4M Güügen. — Gc.
heilger gegen die Jahn=Jugend.
Die Einzelergebniſſe
des Kampfes ſind:
Aktive. 100 Meter: Schäfer (J.) 11,8 S:1 heten 12,
Fleck (A.) 12,0, Vierheller (J.) 12,2, Enwil kmach /5.
hardt (A.) 12.0. 200 Meter: Schäfer (J.)
Sek., Vierheller (J.) 25,8, Demmel (A.) 2/ Mehliſche Sle
Weitzel (A.) 26,2. 400 Meter: Brücher 04.
62,0 Sek., Engelhardt (A.) 62,8, Steiger a/I UA Hurbrücken
63,7. 1500 Meter: Roß (A.) 4:32,1, Lemſter 5 Aumaſens — V
4:43,2, Steiger (J.) 5:00,3, Jakobi (A.) 5:C04 hwurg — Unit
3000 Meter: Roß (A.) 6:56 Min., Dannen ./0—0 — Union Ni
ger (J.) 10:21, Luft (A.) 10:27, Frey (J.) 1ar—(eV. Frankurt
Weitſprung: Engelhardt (A.) 5,87 Meter, 2 is Oſfenbach 0:
mann (J.) 5,73, Becker (A.) 5,70, Lemſter F-uioa Württemb
5,52. Hochſprung: Fleck (A.) 1,50 Meter, Krrtuſ— Germania Bri
(A.) 1.45, Trinter und Hofmann (J.) je ruxit — Frank
Kugelſtoßen: Hoffmann (J.) 11,60 Mtr., Bruhein — EeA
(A.) 11,52, Lemſter (J.) 10,33, Wirthmiicſ. Aumberg 2
(A.) 9,73. Diskus: Braun (A.) 34,35 Mac Eütgart 2
Wirthmüller (A.) 32,65. Deißroth (J.) 3—5—G Saarbrücken
Lemſter (J.) 30,45. Speerwurf: Braun /CAMihlburg ?
47,50 Meter, Roß (A.) 39,60. Dannenbe e/09.
(J.) 38,90, Hoffmann (J.) 37,50. SchleuderEd Gleuiſche Vereine
Wirthmüller (A.) 46 Meter, Lemſter (J.) 4—4- Boruſſi
Deißroth (J.) 42,.90, Braun (A.) 42,75 MaleA Mürnberg
Staffeln: 4 mal 100 Meter: Arheilgen 48/4 Sehen 4u.
Jahn 48,7. Schwedenſtaffel: Arheilgen .11
Min., Jahn 2:21,6. 10 mal ½ Runden=Sta:n1
Dichtige Spit
Arheilgen 4:26,9 Min., Jahn 4:44 Min.
Jugend A=Klaſſe: 100 Meter: 1. Quus Fſteiſchaftsſpit
2. Andres (beide A.). 1000 Meter: 1. Am4 Pankow.
(A.), 2. Stumpf (J.). Speerwurf: 1. Stru7— Viktori
(J.), 2. Kraft (A.). Hochſprung: 1. Quar 2/G 5:1. Wa
Andres (beide A.). 4 mal 100 Meter: 1. MPtne Spieler
heilgen, 2. Jahn.
La4, Tug 9.
Jugend B: 100 Meter: 1. Kipp (A.M 40, Crimm
Trautmann (J.). 800 Meter: 1. Kipp .Xursdenſia 9.
2. Trautmann (J.). Weitſprung: 1. Kipp 2/.20 Kötben o
1. Melk (A.). Keulenweitwurf: 1. Melk eA ömeck
2. Kipp (A.).
an Leipig
Das zum Schluß gezeigte Werbe=Hand9/ ſmdurg 0.9
ſpiel konnte Arheilgen nach ſcharfer Gegentrll /winia 6o
der Einheimiſchen mit 8:6 gewinnen. Das Suſeine
war reich an ſpannenden Kampfmomenten Fladyt
zeigte, daß in beiden Vereinen gute Kry/-
Hön=
vorhanden ſind. Schiedsrichterobmann Zeue Müßz an
hatte bei der fairen Spielweiſe, durch diee ch 1
das Spiel auszeichnete, ein leichtes Amt.
Das reiche Sportprogramm, welches gelruich
wurde, bereicherten noch die Gaufeſtſie ℳ
und Gaufeſtſiegerinnen der turnenii9
Mehrkämpfe. Mit reichem Beifall wurden 1
Leiſtungen belohnt.
Andan in
Jugend=Klubkampf Merck — Sb. //4s,
59½2: 71½ Punkke.
Bei ſchönem Wetter und guter
Wettkau=
ſtimmung wurde dieſer Klubkampf am
SonrT=
morgen durchgeführt. Es gab teilweiſe
ſchöne Leiſtungen. Es folgen die Ergebni.
Jugend C. 25:40 Punkte.
100 Meter: Michel, 98, 14 Sek. Weber.-20
14,3: Schott, 98, 14,3: Neff. M. 14,5. —
Meter: Michel, 98, 3.15,8; Leichtlein, 98, I.
Neff, M., 3.20; Schallenberger, M., 3.306
4X100=Meter=Staffel: SV. 98 59 Sek.; Meiſ
61 Sek. — Hochſprung: Boßler, SV. 98, 1,32
ter; Michel, SV. 98, 1,22; Horn, L., M., Ma
Horn, Gg., M., 1.07. — Weitſprung: Mü 20n
M., 3,94; Schwarz, 98, 3,94; Schott, 98, Bn
Walter, M., 3,64. — Sperrwerfen: Boßler-‟
24,25 Meter; Horn, L., M., 20,55; LeichvEch
18,78. — Diskus: Weber, M., 24,37; Boßlem?
22,58: Schallenberger, M., 17,23: Matts m
16,08.
Jugend D. 34½ — 31½ Punkte.
50 Meter: Haas, 98, 7,7: Zimmer, O.-4
7,8: Bäniſch, M., 8,0; Hoffmann, 98, 8S
800 Meter: Matthes, 98, 2.39,5; Zimmer 2
M., 2.46,2; Meyer, 98, 2.46,3: Neff. Mo
— 4X50 Meter: Merck 31: SV. 98 31,2. — 12
ſprung: Haas, 98, 3.,68; Rückert, Gg., M=
Hofmann, 98, 3,35; Heckmann, M., 3,08. ——
ſprung: Bäniſch, M., 1,27 Meter; Matthes”
1,22: Heckmann, M., und Feiſt 107. — Rc
ſtoßen: Lautz, H., M., 6,25 Meter; Rückerl,
M., 6,02; Wendel, 98, 4,67; Kamuff. 8=
— Ballweitwerfen: Rückert, Gg., M., 7.30 ——
Meyer, 98, 5,90 Meter; Matthes, 98, 940
ter: Zimmer, K., M., 43,15 Meter.
Jugendklubkampf Merck — TSG. 20
Heute abend 6 Uhr findet dieſer Koo
kampf auf dem Merck=Sportplatz an der Dice
beerallee ſtatt. Es kommen folgende Ue9lt
zum Austrag: 100 Meter, 400 Meter, 109
ter, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Siet
werfen, 4X100=Meter=Staffel.
ſimtag, 2. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241
zuddeutſche Spiele: 1. FC. Hanau 93 —
Fracht Windecken 9:1, Germ. Fulda — Sppg.
Ri 1:5, SV. Kaſſel — Phönix Ludwigshafen
SV. Karlsruhe — SV. 98 Feuerbach 0:1,
Mannheim — FV. Homburg=Saar 7:3,
03 Bretten — Freiburger FC. 1:3, VfB.
Irtart — BSC. Augsburg 3:4 n. Verl.,
Ul=
nrſV. 94 — Bayern München 5:4, 1. FC.
054rpeinfurt — SV. 08 Steinach 4:0, Eintr.
Khzrach — SV. Waldhof (18. 8.) 1:6,
Wor=
mm Worms — FC. Egelsbach 3:0, VfB.
Leip=
zih-1. FC. Nürnberg 1:2.
ſertere Pokalſpiele: Maſſovia Lyck — SC.
Tu7:3, SC. Stettin — Minerva Berlin 0:1,
Awärts Breslau — BSC. Hertha 3:1,
Vor=
mis Gleiwitz — FV. 06 Breslau 9:1, VfL.
Bürſeld — Hertha/BSC. 1:2 n. Verl., SV.
Mkelurg — Polizei Chemnitz 2:4, Spfr.
Dres=
den- SV. Klettendorf 6:1, BSC. Elſterberg —
Jena 4:4, Holſtein Kiel — Nordring
Auch M *. Stn 7:1, Vikt. Hamburg — Berolina
Ber=
der Aſtiſ, li g::. Tgd. Eimsbüttel — BSC. Eimsbüttel
7:3:V. 96 Hannover — CfR. Köln 4:3. SV.
14NGöttingen — FC. Schalke 04 1:5. Eintr.
Brſchweig — Reichsbahn Berlin 6:3,
Wer=
der remen — Hamburger SV. 4:5, SSV. 08
Giusberg — VfR. Köln 2:5, Fortuna
Düſſel=
dan— SC. 99 Köln 5:0, SV. 07 Hamborn —
Sru Herten 1:2, Union Recklinghauſen —
Vi9Fenrath 0:5.
Addeutſche Freundſchaftsſpiele.
ß. Saarbrücken — Eintracht Frankfurt 1:2,
FFrArmaſens — VfL. Neckarau 1:1, Kickers
Aſ kfenburg — Union Niederrad 2:4, VfB.
Fr iderg — Union Niederrad 2:2, SV.
Wald=
hori-FSV. Frankfurt 3:4, Sppg. 1900 Gießen
— kkers Offenbach 0:1, Eißlingen/Göppingen
570 Ars —Ingliga Württemberg 1:1, Kickers
Stutt=
gars— Germania Brötzingen 6:0, Sportklub
Stikart — Frankonia Karlsruhe 11:1. FC.
Pf. meim — SSV. Ulm 6:1, Spfr. Eßlingen
—F. Bamberg 2:1, Sppg. Unterdürkheim —
SrnStuttgart 2:1, Boruſſia Neunkirchen —
Scu05 Saarbrücken 5:1, FV. Offenburg —
eerwurf; hm Vf.AMühlburg 3:3, Sppg. Traunſtein — 1860
M.üen 0:9.
beein
beiden
000 Meter: 1
3750, Söt Sddeutſche Vereine auf Reiſen: Sppg.
Er=
er, Lemſter” furt- Boruſſia Fulda 3:3, Chemnitzer BC. —
un (4) u5 A2:0 Nürnberg 4:2, FC. Roßwein — ASV.
Arheilgen? Nü werg 4:1.
Fal z Ruct Wichlige Spiele im Reich.
y00 Mlr,” lſterſchaftsſpiele (Gau Brandenburg); V.
Jankow — Tennis Boruſſia 2:1, Berliner
EEl? — Viktoria 89 3:5, Blau=Weiß —
No=
perwal, waru 03 5:1, Wacker 04 — Spandauer SV. 2:0.
chiprung:
„z0 Miul Atere Spiele: Hertha Breslau — VfB.
BrEsu 2:1, Tura Leipzig — Guts Muts Dres=
Autr: 1. 60Crimmitſchau 06 — Fortuna Leipzig
54resdenſia Dresden — DFK. Reichenberg
Merit” 36- V. Köthen 02 — Dresdener SC. 0:5, V.
horille, y f. *r ößneck — Fortuna Leipzig 1:5, Deſſau 05
eiſtwürli .‟ — oria Leipzig 1:3, Union Altona —
Sper=
ber=Emburg 0:2, Polizei Lübeck — Altona 93
9:1. Eminia Hannover — FC. Schalke 04 1:9,
VfA ſeine — Vikt. 96 Magdeburg 1:0,
Alger=
miſEe1911 — Hannover 97 5:0, Schwarz=Weiß
Eſſer— SV. Höntrop 5:1, Turu Düſſeldorf —
Kößyülz 07 2:3, Duisburger FV. 08 — S.u. S.
Bocm 1:3, Landespolizei Weſel, — VfL.
Ben=
ratk (3. Boruſſia München=Gladbach — Germ.
Bocm 2:0, Kölner SC. 99 — Boruſſia
Har=
burg 2, Tura Bonn — Turu Düſſeldorf 1:3.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele.
hStockholm: Schweden — Rumänien 7:1.
In 1Kitowitz: Oſtoberſchleſien —
Weſtoberſchle=
ſiene).
imn den Bereinspokal.
30-1G aumeiſter ſchon ausgeſchieden.
*erſte Hauptrunde um den Vereinspokal
rasyam Sonntag in den ſüddeutſchen Gauen
EhieX Ueberraſchungen, mußten doch bereits
eder aumeiſter, Phönix Ludwigshafen und
ME ſtuttgart, ausſcheiden. Der zweite der
beutzic Meiſterſchaft, V. f. B. Stuttgart, un=
Erlegauf eigenem Platz dem BC. Augsburg
24 20), nach Verlängerung, und Phönix
Lud=
wigsRen wurde in Kaſſel vom dortigen Spiel=
Drem:1 (1:0) ausgeſchaltet. Auch ſonſt gab es
eiſtig2merwartete Ergebniſſe. So unterlagen
De Inchener „Bayern” in Ulm dem Ulmer
GV.:) nach Verlängerung, 5:4 (1:1), und der
badi’ſhy Altmeiſter Karlsruher FV. wurde zu
Hausſ om SV. Feuerbach 0:1 (0:0) geſchlagen.
Savsrenſiege gab es in Fulda, wo die Sppg.
DrS :1 (4:0) über Germania triumphierte, in
Nar Dim, wo der VfR. den ſaarländiſchen Be=
Aris iſten FV. Homburg 7:3 (3:1) abfertigte,
au, wo der Gaumeiſter von Nordheſſen,
Dan 493. Eintracht Windecken 5:1 (1:1)
über=
biellein Schweinfurt, wo der 1. FC. 05 den
SV.* Steinach 4:0 (1:0) bezwang, und in
Dre % wo der Freiburger FC. über den ein=
Neun en FV. 03 3:1 (1:1) erfolgreich war.
die Bezirksklaſſe Südheſſen
ordie neue Runde am Sonntag mit
fol=
genr Spielen: Polizei Darmſtadt —
2 Dieburg, Pfiffligheim —
L, Egelsbach — Münſter, Bobenheim —
Die odt, Lorſch — Bürſtadt, Lampertheim—
99A drms.
Voet Mrennche nuer EinkaclKreuznai
5B. 98 Darmſtadt - Einkracht
Kreuznach 4:2 11:0).
* Den lehken Probegalopp
vor den Pflichtſpielen abſolvierte die Elf
des SV. 98 mit dem Rückſpiel gegen die
Kreuz=
nacher Eintracht, die in ihrem Bezirk mit Recht
eine gute Rolle ſpielt. Im Vorſpiel hatten die
Darmſtädter eine klare 2:5=Niederlage bezogen,
die ſie heute auswetzen wollten. Das iſt ihnen
auch gelungen.
Die Gäſte brachten eine körperlich ſtabile,
ſchnelle und wuchtig dreinfahrende Mannſchaft
aufs Spielfeld, in der lediglich der bekannte Ex=
Wormſer Winkler, der die Elf hochbrachte, jetzt
aber wieder in der Nibelungenſtadt wirkt, fehlte.
Die Mannſchaft beſitzt einen ſchußkräftigen
Sturm, der recht gefährlich wurde, als er ſich
einmal gefunden und mit Einſatz ſeiner flinken
Außenſtürmer, ſeinem hohen Spiel die
Darm=
ſtädter Abwehrreihen auf Herz und Nieren
prüfte.
Zunächſt freilich nahmen die 98er das Heft
in die Hand. Sie griffen wuchtig und ſchnell
an, erzielten nacheinander 7 Ecken, von denen
jedoch keine verwertet werden konnte. Mitte der
Halbzeit wurde das Geſchehen auf dem
Spiel=
feld allmählich ausgeglichen, und die
Darmſtäd=
ter Abwehrreihen, die ſich heute viel beſſer
ver=
ſtanden als am Vorſonntag bekamen alle
„Hände” voll zu tun. Ruppel zeigte wieder ganz
hervorragende Abwehrkunſt bei Prachtſchüſſen
der rot=weißen Gegner. Allzu ſehr gehen die
98er noch auf des Gegners hohes Spiel ein. Erſt
langſam wieder führt der Sturm den Ball
tie=
fer und kommt zu zwei prächtigen
Torgelegen=
heiten. Aber einmal wurde der Gäſtehüter bei
einem Eckball regelwidrig behindert, und zum
zweiten funkte Wenner vor dem leeren Tor hoch
darüber, ſtatt den Ball leicht einzuſchieben. Kurz
vor der Pauſe ſpurtete Mahr auf eine Vorlage
Leichtleins mit dem Ball die Linie entlang, und
ſein ſtrammer Schuß flitzt unter der Latte ins
Netz. SV. führt 1:0.
Nach dem Seitenwechſel greifen die Gäſte
un=
geſtüm an, und als die Läuferreihe den
Links=
außen unbehelligt läßt, knallt der prompt zum
1:1=Ausgleich. Eben hat Mahr knapp über das
vom Hüter verlaſſene Tor geſchoſſen, da folgt die
9. Ecke, und die Hereingabe wird nach kurzem
Gedränge von Mahr zum 2:1 verwertet.
An=
ſchließend kann der Gäſtehüter nur retten, als
er ſich dem unermüdlich angreifenden Leichtlein
vor die Füße wirft. Dann köpft ein
Gäſtever=
teidiger gerade noch auf der Torlinie das
Le=
der zurück. In der 27. Minute verlängert
Leichtlein einen Strafſtoß zur 3:1=Führung.
Fünf Minuten ſpäter kommen die Gäſte aus
einem Gedränge zum 3:2, als ihr
Mittel=
ſtürmer bei einer zu kurzen Abwehr
einköp=
fen kann. Ein Handelfer von Seiffert
führt in der 41. Minute zum 4:2, während die
Gäſte kurz danach einen Handelfer verſchießen.
SV. 98 mit Ruppel; Geyer, Sänger; Luft,
Schnägelsberger, Richter; Mahr, Leichtlein,
Wenner, Seiffert, Hebeiſen, zeigte heute mehr
Einſatzbereitſchaft und Eifer. Leichtlein war
darin ein Vorbild. Das Schlußtrio arbeitete
heute recht zuverläſſig, auch die Läuferreihe,
ins=
beſondere Schnägelsberger, war mit Erfolg beim
Zeug. Im Sturm waren Leichtlein und Mahr
am aktivſten durch die Hereinnahme von
Wen=
ner als Sturmführer — der allerdings noch
et=
was ſchneller und vor dem Tor härter werden
muß — rückte Seiffert auf Halblinks, wo er ſich
mit Hebeiſen ſehr gut verſtand. Ueberhaupt war
die Fünferreihe heute mit erkennbarer Luſt bei
der Sache. Hoffen wir, daß dies immer ſo
bleiben möge. Der Sieg der Mannſchaft war
verdient.
Die Gäſte hatten eine ſehr zuverläſſige
Abwehr. Torhüter und Verteidigung,
unter=
ſtützt von der wuchtigen Läuferreihe, waren gut
aufeinander abgeſtimmt. Aus dem Sturm ſtachen
der wieſelflinke Linksaußen und der
Mittelſtür=
mer mit ſeinem rechten Verbinder hervor.
SR. Eberhard=Pfungſtadt hatte in der
recht anſtändig durchgeführten Begegnung ein
leichtes Amt.
Zirka 600 Zuſchauer wohnten dem Treffen
bei. Nach ſeinem ſchweren Unfall benutzte der
98er Außenſtürmer Württemberger ſeinen erſten
Ausgang aus dem Krankenhaus zur Pilgerung
nach dem Stadion, doch wird es noch Wochen
dauern, bis er wieder aktiv ſein kann.
Untere Mannſchaften des SV. 98: Samstag:
SV. komb. — TG. Beſſungen 0:1: 2a —
Reichs=
djahn Darmſtadt I. 0:2 (0:1); Jun. —
Reichs=
bahn II. 5:2: SV. Weiterſtadt — SV. 98,
Reſ. 7:7 (4:2); SV. Weiterſtadt II — SV. 98
IIb 1:5 (0:3).
Egelsbach hatte Pech in Worms.
Pokalſpiel Wormakia — Egelsbach
3:0 (2:0).
Gut 3000 Zuſchauer
hatten ſich zu dieſem Pokalſpiel im Wormatia=
Stadion eingefunden und natürlich war die
Anhängerſchaft der Gäſte dabei zahlreich
ver=
treten. Wenn auch die tapfere Egelsbacher Elf
mit fliegenden Fahnen unterging, ſo darf man
wohl ſagen, daß das Ergebnis in Egelsbach
wohl ganz anders gelautet hätte. Es waren
der Umſtände zuviel, die einen Egelsbacher
Sieg leider unmöglich machten.
Vor allem ſtand in SR. Höhn=Mannheim
ein Mann über dem Ganzen, der keineswegs
einen imponierenden Eindruck auf das
Publikum machen konnte. Als zweite
ſchwer=
wiegende Auflage erlebte man den
unglück=
lichen Beginn der Egelsbacher: ſie zogen flott
los und ſchoſſen in der 6. Minute ein Tor,
wobei der Ball über der Linie war, aber der
dabeiſtehende Spielleiter gab den Treffer nicht,
während der Ball von einem Wormatia=
Ver=
teidiger hinter der Torlinie zurückgeholt wurde.
Im übrigen lief der Ball bei Wormatia beſſer,
während auf der anderen Seite oft etwas
verkrampft und zu ſchwer zugeſpielt wurde.
Immerhin dauerte es 27 Minuten, bis die
gute Egelsbacher Deckung überwunden werden
konnte. Schlapp, mit dem Außenläufer
Voll=
hardt, der techniſch beſte Mann der Gäſte,
nahm ſeinem Torwart einen Ball von der
Hand weg und ſchon konnte der Wormatia=
Rechtsaußen einſenden. 6 Min, ſpäter ſchoß
der Wormſer Halblinke Buſam den 2. Treffer,
Auffällig, daß der bisher beſte Stürmer
Egels=
bachs, E. Volz, gar nicht auf Touren kam.
Das wirkte ſich zum Nachteil auf den ganzen
Sturm aus.
Nach der Pauſe hatte Egelsbach die große
ſance, ein Tor aufzuholen. Der Ball wurde
der zu nervös verköpft. Dann kam eine
Zeit=
anne, die abſolut keine Großtaten im Spiel=
Id brachte. Egelsbach hätte bei Einſatz ſeines
nzen Könnens unbedingt ein Tor aufholen
inen. In der 30. Min. ſetzte ſich Schuch im
iſtetor wieder ins beſte Licht, als er in
achtvoller Manier dem „Nationalen” Fath
n Ball vom Fuß nahm. Knapp daneben
ungen einige ſchöne Egelsbacher Schüſſe,
ährend Wormatia durch ihren Halbrechten
iß zu einem vielbejubelten 3. Treffer kam.
ennoch erlahmte der Egelsbacher Kampfgeiſt
icht; der in den Sturm gegangene Läufer
hlapp traf noch einmal knapp daneben und
inn in die Latte.
Kritiſch geſehen
it ſich Egelsbach auch diesmal
unzweifel=
ft wieder gut geſchlagen. Die letzte
Raf=
ieſſe in der Ballbehandlung und auch beim
äuſchen des Gegners fehlt noch. Dieſe
Er=
hrung kann jedoch bei großen Spielen noch
eicht werden, und dann würde dieſe
wuch=
ge Mannſchaft auch in der höchſten Klaſſe
n gewichtiges Wort mitreden können. Sehr
it war Schuch im Tor, außerdem die
ge=
mte Verteidigung, in der Anthes hervorſtach,
Läuferreihe mit den vorzüglichen
Außen=
ifern, und Haller im Sturm. Als Haller als
chter Läufer zurückging, war er auch ſehr
ut, und Schlapp zeigte große Fähigkeit eines
turmführers.
Wormatia ſtand komplett. Sie wußte,
was auf dem Spiel ſtand. Mehr als einmal
hatte ſie „zu kratzen”, um ſich der ungeſtümen
Angriffe der Gäſte zu erwehren. Fath, Kiefer,
Zimmermann, Frieß, Cloſet und Ebert waren
die ſtärkſten Leute der Einheimiſchen. H. HI.
Freundſchaftskreffen
in Skarkenburg.
SV. 98 Darmſtadt—Eintracht Wiesb. 4:2 (1:0)
SV. 98 Darmſt. komb.—TG. Beungen 0:1 (0:0)
Flörsheim 09—TSG. 46 Darmſtadt 1:4 (0:2)
Biebesheim—SV. Groß=Gerau
3:3
VfL. Lampertheim—Ol. Lampertheim 0:3
Ol. Lampertheim—04 Heidelberg 2:1
Al.=Ol. Worms—03 Ludwigshafen 2:1
Blau=Weiß Worms—Ol. Lorſch
1:1
Germ. Eberſtadt—Germ. Pfungſtadt 0:1
Feiner Sieg der 46er Fußballer!
SV. 09 Flörsheim — TSG. 46 Darmſtadt
1:4 (0:2).
Nach dem Sieg der 46er über Haſſia
Die=
burg gelang den Leuten vom Woogsplatz in
Flörsheim mit einem 4:1=Sieg ein Erfolg, der
in Anbetracht der vor der Tür ſtehenden
Ver=
bandsſpiele aufhorchen läßt. Vor zirka 500
Zuſchauern hatten ſich die Flörsheimer, die
be=
kanntlich in der Bezirksklaſſe keine ſchlechte
Rolle ſpielen, die 46er zu einem letzten
Probe=
galopp beſtellt, und damit keinen ſchlechten Griff
getan. Man war von der Spielſtärke eines
Ver=
treters der Kreisklaſſe wohl ein wenig
über=
raſcht in Flörsheim. Die 46er ſtörten ſich an
allem nicht und ſpielten dem Gegner, der wohl
in techniſcher Beziehung trotz allem ſeiner Klaſſe
Ehre machte, ruhig etwas vor. War es im
Sturm gut, konnte man in offenen Reihen ein
forſches und ſchußgewaltiges Spiel bewundern,
ſo fand man auch in der Hintermannſchaft Ruhe
und Sicherheit, wobei ganz beſonders Weicker
und Noack hervorſtachen. Letzterer erntete ob
ſeiner allerdings manchmal wagemutigen
Pa=
raden oft den Sonderbeifall der Zuſchauer. Das
jederzeit anſtändige Spiel lag bei Almensdörfer=
Kaſtel in guten Händen.
Wie der Sieg zuſtande kam!
Schon in den Anfangsminuten klappte es
bei den 46ern gut, während Flörsheim an
Ueber=
kombination leidet. Bereits in der 10 Min.
fällt durch Reiniger auf Flanke von rechts der
1. Treffer. Das Spiel der 46er läuft wie am
Schnürchen, und bis ſich die verblüfften
Flörs=
heimer von dieſer Ueberraſchung erholten, ſtand
das Treffen ſchon 2:0 für die Darmſtädter.
Lo=
renz hatte im Alleingang den zweiten Erfolg
fertiggebracht. Mit dieſem Reſultat werden die
Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe hat
Flörs=
heim vorübergehend mehr vom Spiel und kann
auch in dieſer Zeit ſein Ehrentor erzielen, alles
andere vereitelt die ſichere Abwehr der 46er.
Nach einiger Zeit finden ſich die Darmſtädter
wieder zur geſchloſſenen Leiſtung, was einen
offenen Kampf bringt. Eben noch hält Noack
einen placierten Schuß, als auf der Gegenſeite
der 3. Treffer fällt. Einen Strafſtoß vom
Vo=
gelmann kann Müller unhaltbar verlängern.
Durch dieſen Erfolg angeſpornt, leiten die
46er einen famoſen Endſpurt ein, der in der
vorletzten Minute das 4. Tor bringt, und zwar
durch einen von Delp verwandelten Handelfer,
Das Spiel der Reſerven vorher endete mit
einem 5:3=Siege der Darmſtädter.
eba-
Sieg auf der Rennbahn.
TG. Beſſungen — SV. 98 komb. 0:1 (0:0).
In dieſem muſtergültigen
Freundſchafts=
ſpiel konnte die Beſſunger Elf ihrem ſtarken
Gegner vom Böllenfalltor einen knappen Sieg
entreißen. Nur durch das aufopfernde Spiel
der Verteidigung, in Verbindung mit wahren
Akrobaten=Leiſtungen ihres Torhüters gelang
es der Platzelf, ſich gegen das durchdachte Spiel
der Gäſte durchzuſetzen. Läuferreihe und
Stür=
mer der Beſſunger waren zwar ſchon beſſer
und hätten ſie ihre Leiſtung vom Vorſonntag
aufgebracht, dann wäre der Sieg noch höher
ausgefallen. Man muß jedoch zugute halten,
daß ſie auf ihren ſchußgewaltigen
Mittel=
ſtürmer, ihren guten Mittelläufer, die beide
noch verletzt ſind, ſowie auf Frühwein
ver=
zichten mußten. Der Linksaußen konnte nur
als Statiſt gelten. Abgeſehen davon wog die
Kameradſchaftlichkeit und die Ruhe, mit der
das Treffen durchgeführt wurde, weit mehr.
Die Gäſte, denen unſer beſonderer Dank gilt,
nahmen die Niederlage mit Anſtand hin.
Ebenſogut hätte das Treffen umgekehrt enden
können. In der Kritik kommen die Gäſte beſſer
weg; einen hervorheben, hieße den anderen
zurückſetzen. — Wedel=TSG. 46 amtierte als
SR. wieder korrekt und umſichtig.
Olympia=-Turnprüfung
der Südgaue.
Aus den vier ſüddeutſchen Gauen Baden,
Bayern, Südweſt und Württemberg waren am
Samstag und Sonntag die Olympia=
Auswahl=
mannſchaften im Geräteturnen in Ulm
zuſam=
mengekommen. Leider fehlten ſo gute Leute wie
Winter (Frankfurt), Beckert (
Neuſtadt/Schwarz=
wald) und Schwarzmann (Fürth). Winter war
am Freitag plötzlich erkrankt, ſo daß er nicht
antreten konnte. Beckert und Schwarzmann
waren nach Baſel beſtellt, um dort vor dem
Leiter des Olympia=Komitees des
Internatio=
nalen Turnverbandes noch einmal die
Pflicht=
übungen für die Olympiſchen Spiele
durchzu=
üben. Trotzdem wurden hervorragende
Leiſtun=
gen gezeigt, die die 500 Zuſchauer reſtlos
begei=
ſterten. Es war nur ſchade, daß die Charlotten=
Turnhalle nicht die nötige Sicht für alle
Zu=
ſchauer bot.
Am Sonntag vormittag wurden die ſechs
Pflichtübungen und noch die Kürfreiübungen
und die Kürübung an den Ringen abgenommen.
17 von 36 gemeldeten Turnern ſetzten ſich in
dieſen Uebungen für die noch verbleibende Kür
an vier Geräten durch, die als
Entſcheidungs=
kampf am Nachmittag vor nahezu 1000
Zu=
ſchauern auf dem Platz des TB. Ulm
ausgetra=
gen wurde. Beſonders auffallend war die
Ver=
beſſerung in den ſehr ſchwierigen
Pflichtübun=
gen, aber in den olympiſchen Kämpfen werden
auch hohe Anforderungen geſtellt. Dieſe
Tat=
ſache bekräftigte der Verlauf der Ausſcheidung,
denn mehr als die Hälfte der beteiligten
Tur=
ner erreichte nicht die vorgeſchriebene Punktzahl
für die Olympiakämpfe. Am beſten ſchnitten die
Vertreter des Gaues Bayern ab, die auch den
Endſieger ſtellten. Als beſter Turner überhaupt
erwies ſich Volz (Schwabach), der auf 219,9 Pkt.
kam. Am Pferd quer zeigte Reuter (Oppau)
die beſte Einzelleiſtung. Er konnte vor Stadel
(Konſtanz) mit 18,8 Punkten als einziger auf
19 Punkte kommen. Der Münchener Friedrich
kam am langgſtellten Pferd auf 19,7 Punkte. In
der Pflicht=Freiübung war Schmelcher (
Mün=
chen) nicht zu übertreffen, während in der Kür=
Freiübung Friedrich (München) als Einziger
auf 20 Punkte kam. An den Ringen erwies ſich
in der Kür der Gögginger Bezler mit 18
Punk=
ten als beſter Turner.
Endergebniſſe: 1. Volz (Schwabach) 218,0
Punkte, 2. Friedrich (München) 215,1 Punkte,
3. Schmelcher (München) 212,4 P., 4. Bezler
(Göggingen) 208,1 P., 5. Rabenſtein (Fürth),
203,1 P., 6. Lüttner (Ludwigshafen) 201,8 P.,
7. Münder (Göggingen) 201,4 P., 8. Weichedel
(Stuttgart) 201,1 Punkte.
Start der Ringer.
Kraftſporlverein Germania Eckenheim
-Polizei Darmſtadt 11:4.
Am Samstag abend trug die
Kraftſportabtei=
lung des Polizeiſportvereins ihren erſten
Ver=
bandskampf aus. Eckenheim, das eine ſehr
ſta=
bile Mannſchaft auf die Matte ſtellte, ließ
ſei=
nem Gegner kaum eine Chance, Punkte mit
nach Hauſe zu nehmen. Darmſtadt mußte auf
die Mitwirkung von Siebert, der ſich auf einem
Freiſtilringer=Kurſus in Köln befindet,
verzich=
ten. Dieſer Kampf wird jedoch nachgeholt, hat
aber keine ausſchlaggebende Bedeutung mehr.
Wie die Niederlage kam: Bantam:
Schnau=
ber kann in kaum einer Minute ſeinem Gegner
durch verkehrten Ausheber das Nachſehen geben.
0—3. Feder: Quick hatte gegen ſeinen
Geg=
ner einen ſchweren Stand und mußte in der
6. Minute durch Armzug am Boden auf beide
Schultern. 3—3. Leicht: Hier wurde
Ecken=
heim kampflos Sieger, da Becker in
unſport=
licher Weiſe nicht antrat. 6—3. Welter: In
dieſem Kampf leiſtete Fiedler ſeinem ſtarken
Gegner großartigen Widerſtand, konnte aber
einen Punktſieg ſeines Partners nicht
verhin=
dern. 8—3. Mittel: Neumer lieferte ſeinem
Gegner eine faſt ebenbürtige Partie. Mit 1:2
Punkten mußte er die Ueberlegenheit Körbers
anerkennen. 10—3. Schwermittel: Siebert
konnte auf Grund oben angeführter Urſache nicht
antreten. Schwer: In dieſer Begegnung
konnte Reuter nur ein Unentſchieden erzielen.
11—4. Vor etwa 250 Zuſchauern leitete dieſen
Kampf Hubler=Neu=Iſenburg in einwandfreier
Weiſe.
Hüc3
Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. September 19/
Son den Banovanfelbern.
Zreuneſchaftsſsiere.
SV. 98 Darmſtadt — SV. Wiesbaden 9:5 (2:4).
TGS. 46 Darmſtadt — Pol. Darmſtadt 2:15.
Bickenbach — Ff.=Eckenheim 8:8 (4:4).
04 Arheilgen — Braunshardt 8:6 (7:3).
Nauheim — Wallerſtädten 6:6 (5:4).
Nieder=Modau — Hahn 9:1 (3:0).
Vorw. Langen — Neu=Iſenburg 4:7 (1:3).
Seeheim — Beſſungen 11:4 (7:1).
Germania Pfungſtadt — Büdesheim 19:5 (7:2).
Weiterſtadt — Arheilgen II. 7:1.
Vikt. Griesheim — Tſch. Griesheim 10:7 (6:4).
Bei den Eröffnungsſpielen zeigte ſich faſt
überall, daß in den Mannſchaften neue
Ge=
ſichter ſtehen, die ſich zum großen Teil noch
beſſer einſpielen müſſen, denn zwiſchen dem
Training und dem Wettkampfſpiel iſt ja ein
großer Unterſchied. Meiſt wurden keine
über=
ragenden Leiſtungen gezeigt, da ſich die
acht=
wöchige Ruhepauſe doch noch bemerkbar machte.
Ueberraſchungen ſind aber kaum zu verzeichnen.
Wie bekannt, ſetzen die Rundenſpielen der
Gau=Klaſſe am kommenden Sonntag ein,
während die Bezirks= und Kreisklaſſen am
22. September ihren Anfang nehmen. Wie
Kreisſpielwart Wolf=Bickenbach bei
der Pflichtſitzung der Spielleiter und
Schieds=
richter mitteilte, ſind während der Dauer der
Pflichtſpiele er und ſeine Mitarbeiter jeden
Donnerstag zwiſchen 18—20 Uhr in
Darm=
ſtadt, Reſtaurant Arnold, Bismarckſtraße 107,
zu ſprechen oder unter Nr. 347 telephoniſch zu
erreichen.
Handball=Auswahlſpiele.
In Hanau: Nordheſſen — Südweſt 7:11. In
Weinheim: Weinheim — Mannheim 9:8. In
Fürth: Nürnberg/Fürth — München 7:6. In
Fürth: Sppg. Fürth — München 7:14. In Fürth:
Fürth — Nürnberg (Frauen) 6:4.
Die Handball=Gauliga
beginnt am kommenden Sonntag mit folgendem
Programm: SV. 98 — TV. Haßloch,
Herrnsheim — Polizei Darmſtadt,
Frieſenheim — SV. Wiesbaden, Kaiſerslautern
— St. Ingbert. Weiter war das Treffen FSV.
Frankfurt a. M. gegen „H.” angeſetzt. Dieſe
Unbekannte zu ſein, haben TSG. 46
Darm=
ſtadt und Pfiffligheim verſucht! Wie
wir hören, werden jedoch beide der
Bezirks=
klaſſe weiter angehören, und die
Gau=
ſpiele nur von 9 Vereinen beſchickt. Die
amt=
liche Beſtätigung ſteht noch aus.
Neur Geiichter ver 99. 30.
Ernſt Feicks lektes Spiel.
5V. 98 — 5b. Wiesbaden 9:5 (2:4).
* Durch Abgänge und durch die Berufung
von Ernſt Feick zum Gauſpielwart zeigt die
Ligaelf des SV. 98 in dieſem Jahre ein ſtark
verändertes Gefüge. Neue Geſichter ſind
ein=
getreten, um die Lücken zu füllen, und es ihren
großen Vorbildern nachzutun. Man kann nach
der erſten Vorſtellung am Sonntag gegen den
SV. Wiesbaden die Hoffnung hegen, daß die
Mannſchaft allmählich wieder zu einem
ge=
fürchteten Gegner heranwachſen wird. Heute
war ſie offenbar noch nicht „ganz fertig”, aber
ſie darf mit Zuverſicht in die Verbandſpiele
hineingehen. Denn die „Neuen” zeigten
vor=
bildlichen Eifer, und was noch fehlt, wird
ihnen eben im Kampf noch zuwachſen oder
zuwachſen müſſen. Es ſind ja genügend „alte
Füchſe” in der Elf, die zu raten wiſſen.
Die Lilienträger kamen mit Henß;
Rothen=
burger, Fuchs; Kehr, Merz, Delp: Engel,
Kaltenbach, Fendt, Freund, Feick. Lebhafter
Beifall begrüßte ſie, er galt insbeſondere dem
vielfachen Nationalen Ernſt Feick, der heute
ſein letztes Spiel abſolvierte, um ſich nun dem
Amt des Spielwartes im Gau zu widmen.
Auch da wartet große Arbeit auf ihn. Um ſo
ſchöner, daß das Kräftemeſſen gegen den SV.
Wiesbaden mit einem Sieg ausging, an dem
der 98er Linksaußen ſtarken Anteil hat. Sein
Nachfolger wird wohl der bekannte
Mittel=
ſtreckler Bethke werden, der demnächſt wieder
zur Verfügung ſteht.
Wiesbaden wird in dieſer Saiſon
wieder ſtark zu beachten ſein. Die Elf war in
ausgezeichneter Verfaſſung; ſie lag bei der
Pauſe 2:4 in Führung und vergrößerte den
Vorſprung ſogar auf 2:5, aber das war auch
der letzte Erfolg. Denn nun drehten die 98er
zur Freude der zirka 600 Zuſchauer endlich
auf. Henß hatte nunmehr die Sonne hinter
ſich Verteidigung und Läuferreihe waren eine
nicht mehr zu durchbrechende Sperrkette,
namentlich Delp zeigte prächtige
Kabinett=
ſtückchen des Zerſtörungsſpieles. Der Sturm
verzettelte ſich nicht mehr, wie vorher, im
über=
triebenen Innenſpiel, und die Lattentreffer
verringerten ſich. So war denn bald der
Gleichſtand errungen und dann ſorgten die
Stürmer für einen 9:5=Sieg, der ihnen von
der prächtig arbeitenden Wiesbadener Abwehr
allerdings erſt nach hartem Kampf ermöglicht
wurde.
Die Tore warfen Kern 0:1, Feick 1:1,
Gollenbuſch 1:2, Kern 1:3, Schleſies 1:4,
Fendt 2:4 — Kern 2:5. Fendt 3:5, Fendt 4:5,
Merz 5:5, Kaltenbach 6:5, Feick 7:5 und 8:5,
Fendt 9:5.
Dem guten SR. Hamm=Büttelborn
hatten ſich für SV. Wiesbaden die nur auf
einem Poſten umbeſetzte komplette Ligagarnitur
aus der Bäderſtadt geſtellt: der hervorragende
Mund im Tor, Gräſer und Mondel in der
Verteidigung, Krämer als Mittelläufer, Mit=
telſtürmer Kern und ſein linker Verbinder
Gollenbuſch waren die ſtärkſten Leute der
Gelb=Weißen.
1. Jugend SV. 98 — Merck Jgd. 13:3.
Polizeidarmſtadk gut gerüſtel
T5G. 46 — Polizei 2:15 (0:5).
Für den Tag der Werbung im wahrſten Sinne
waren beſte Spielkultur und Kameradſchaft die
gegebenen Tatſachen. In allen Spielen gegen
TSG. 46 auf der Woogswieſe war die Polizei
gut vorbereitet, was man von den
Mannſchaf=
ten der Turn= und Sportgemeinde nicht
behaup=
ten konnte. 46 hatte allerdings einige Leute
ncht zur Stelle, die teils beim Sportfeſt in
Frankenthal oder Frankfurt ſtarteten. In den
Polizeimannſchaften waren alle Leute gut
auf=
einander eingeſpielt, bei den Mannſchaften der
TSG. zeigte man weniger Ehrgeiz, als man es
ſonſt gewohnt iſt.
Das Spielprogramm wickelte ſich recht flott
ab, ſo daß die Zuſchauer immer gefeſſelt und mit
dem Gezeigten auch zufriedengeſtellt wurden.
Beſuch mit nahezu 1000 Zuſchauern darf auch
die Leitung des Werbetages zufriedengeſtellt
haben.
Zum Hauptſpiel der
Ligamann=
ſchaften war das halbe Rund an der
Ter=
raſſe gefüllt. Nach dem ausgeglichenen Spiel der
erſten halben Stunde erlebte man dann eine
ſtarke Ueberlegenheit der Landespoliziſten. Die
Schwächen der Darmſtädter waren der Sturm
und die Verteidigung, die etliche Lücken
auf=
wieſen und auch den ſchnellen Polizeiſturm nicht
immer abzuſtoppen imſtande waren. Immerhin
ein Lehrſpiel für 46 dürfte es geweſen ſein, die
die Mängel noch vor den Verbandsſpielen
ab=
ſtellen werden.
Nach langer Pauſe etwas Neues für
Darm=
ſtadts Handball=Freunde war das Spiel der
Damenmannſchaften, das von der Turn= und
Sportgemeinde 1846 wieder aufgegriffen wurde.
Zu Gaſt waren die Turnerinnen von Neu=
Iſen=
burg. Sie lieferten dann auch ein wahres
Lehr=
ſpiel für die 46er=Damen, die noch gnädig mit
0:8 davonkamen. Hier wird noch manches zu
lernen ſein. Die Kräfte ſind vorhanden, aus
denen etwas zu ſchmieden iſt.
Die unteren Mannſchaften lieferten ſich alle
ſchöne Kämpfe, die auch der Werbung für das
Handballſpiel dienten. In die Leitung der
Spiele teilten ſich die Vereinsſchiedsrichter und
SR. Bauer=Arheilgen zu aller Zufriedenheit.
Die Reſultate: TSG. 46 1.—Polizei 2:15
(0:5). TSG. 46 Reſerve-Polizei Reſerve 7:10
(3:7). TSG. 46 Jgd.—Polizei Jgd. 4:14 (2:5).
TSG. 46 Schüler-Polizei Schüler 2:6 (1:3).
TSG. 46 Damen—Tgd. Neu=Iſenburg 0:8 (0:4).
Pfungſtadts Handballer ſkellen ſich vor
Germ. Pfungſt.—Bingen=Büdesheim 19:5 (7:2).
Der Auftakt der Germanen ließ kaum
einen Wunſch offen, und es ſcheint ſo, als hätte
die Elf an Spielſtärke gewonnen. Die
Stür=
merreihe ſtand unverändert und ſchoß nach
Her=
zensluſt. Uneigennützig, denn alle Fünf kamen
zu Erfolgen: Meyerhöfer 5, Becker 4, Huxhorn 4,
Gg. Crößmann 4 und deſſen Bruder 2. In der
Läuferreihe überragte Carl Crößmann. Die
bei=
den Außenläufer (Neulinge) konnten nicht voll
ins Spiel kommen. Aber daran war das ſture
Innenſpiel der Gäſte ſchuld. Die Abwehr mit
dem Hüter hatte ziemlich zu tun, da Büdesheim
nie den Kopf hängen ließ. Schallte es auch noch
ſo oft im eigenen Kaſten, unvermittelt griff der
Sturm wieder an. Auf Halblinks ſtand ein
Fernſchütze mit Bombenwurf, der Germanias
Hüter mehrfach zur Fußabwehr zwang. — Den
Gäſten fehlten zwei gute Stürmer. Anders
könnte man ſich mit den gezeigten Leiſt ngen
das Prädikat „Bezirksklaſſe” auch nicht erklären.
Sehr anſtändig wurde unter Geibel (Tv.
Pfung=
ſtadt) geſpielt, und man kann es den
Germanen=
anhängern nachfühlen, wenn ſie mit Spannung
den Punktekämpfen entgegenſehen. — Der
Gäſte=
reſerve wurde mit 15:3 ebenfalls eine
anſtän=
dige Packung beſchert. — Germania Schüler—
Turnverein Schüler 7:7 (1:6).
Gegenüber auf dem Turnerplatz
waren die Gäſte aus Wies=
Oppen=
heim bedauerlicherweiſe ausgeblieben.
SR. Ohl=46 Darmſtadt pfiff daher zu einem
Uebungsſpiel Erſte gegen Zweite an. Um die
Kräfte etwas auszugleichen, hütete Grünig das
Tor der Reſerven, die daraufhin mit
Rieſen=
eifer den Kampf aufnahmen. Bis zur Pauſe
wurde das Unentſchieden 2:2 gehalten. Die
Par=
tie endete 7:4 für die Erſte, und wir wollen
nicht verhehlen, daß es Anſtrengung koſtete,
Grü=
nig ſiebenmal zu ſchlagen. — Auch bei den
Tur=
nern iſt etwas Veränderung eingetreten. Der
Weggang von Blumenſchein und Fey riß eine
große Lücke in den Sturm. Doch die Jugend
drängt nach, ſo daß es der Spielleitung für die
Zukunft nicht bange zu ſein braucht. Siehe
Er=
gebniſſe: 1. Jugend—Tv. Eberſtadt 10:3, 2. Jgd.
—Beſſungen 1. Jgd. 5:7.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Ab heute, Montag, 2. September, finden die
Turnſtunden aller Abteilungen wieder nach Plan
ſtatt. Die Turnſtunde der Frauenabteilung
be=
ginnt um 20.30 Uhr, in unſerer Turnhalle, die
Gymnaſtikſtunde für Frauen am Freitag, 6. 9.,
20.30 Uhr, in der Beſſunger Mädchenſchule,
Beſ=
ſungerſtraße.
Am Samstag, 7. September, findet im
Kneip=
ſaal der nächſte Appell aller aktiven
Mitglie=
der ſtatt. Wir machen die Abteilungsleiter auf
die Vollzähligkeit ihrer Abteilungen
aufmerk=
ſam. Beginn pünktlich um 20.30 Uhr.
An=
ſchließend an den Appell findet eine Sitzung
aller Abteilungsleiter ſtatt.
Mitglieder, die ihre Paßbilder für den
Reichs=
bundpaß noch nicht abgegeben haben, werden
ge=
beten, umgehend für die Ablieferung beſorgt zu
ſein.
Hans Stuck wieder Berg=Meiſte
Großkampftag am Schau
MNBlund.
Rekorde am laufenden Band.
Seit Tagen knatterten im Schauinsland bei
Freiburg im Breisgau die Motoren.
Motorräder und Wagen lagen in ſcharfem
Trai=
ning zum „Großen Bergpreis von
Deutſchland”, um den am Sonntag dann
ein harter Kampf ausgefochten wurde. Die 12
Kilometer lange Bergſtrecke, die mit nicht
weni=
ger als 173 ſchweren Kurven geſpickt iſt, befand
ſich am Renntag in allerbeſter Verfaſſung. Auch
das Wetter war günſtig, und nicht zuletzt klappte
die Organiſation diesmal wieder ausgezeichnet.
Alle Rennen waren innerhalb drei Stunden
ab=
gewickelt, Schlag auf Schlag folgten ſich die
Er=
eigniſſe.
Zehntauſende von Zuſchauern ſäumten die
Strecke, als Korpsführer Hühnlein mit einer
feierlichen Flaggenparade die Kämpfe eröffnete.
Mercedes=Benz fehlte leider am Start, aber die
wendigen, ſchnellen engliſchen ERA.=Wagen der
1500er=Klaſſe hatten ſchon beim Training
ge=
zeigt, daß ſie Hans Stucks Grand=Prix=Wagen
ſchwer zu ſchaffen machen konnten. Stucks Wagen
war doch zu wenig wendig, um auf der
kurven=
reichen Strecke ſeine große Schnelligkeit reſtlos
zur Geltung bringen zu können. Der
Berg=
ſtrecken=Spezialwagen des deutſchen Bergmeiſters
iſt bekanntlich zum Stilfſer=Joch=Rennen
gemel=
det worden, wo Varzi gegen ein, zahlenmäßig
übergroßes Auslands=Feld ſtartet.
Rekordiagden bei den Molorrädern.
Die Rennen der Motorräder ſetzten
in der 250er=Klaſſe ſchon gleich mit einem
fabel=
haften Rekord ein. Arthur Geiß, der eben
erſt in Irland Europameiſter ſeiner Klaſſe
ge=
worden war, erwies ſich auch am Berg als ein
überlegener Fahrer. Er ſteuerte denn auch ſeine
kleine DKW.=Maſchine in 8:48,1 Min. — 81,7
Stdkm. über den Kurs und verbeſſerte damit
den im Vorjahre von ſeinem Markengefährten
W. Winkler mit 9:14,4 Min. — 77,9 Stdkm.
auf=
geſtellten Klaſſenrekord ganz erheblich. W.
Wink=
ler auf BMW. wurde Zweiter.
Bei den 350er=Maſchinen dominierte NSU.
Steinbach bewältigte die Strecke als beſter
Mann in 8:37,3 Min. — 83,4 Stdkm. vor Hans
Fleiſchmann (NSU.), einem Bruder des
bekann=
ten Toni Fleiſchmann. Auch die Zeit Steinbachs
bedeutet neuen Klaſſenrekord; Loof=Godesberg
hielt ſeit dem Vorjahre den Rekord mit 8:52,4
Min. — 81,1 Stdkm.
Die beſte Zeit der Motorräder und
zugleich einen neuen Streckenrekord gab es in
der 500er=Klaſſe. Der Imperia=Fahrer Roth=
Münſingen kam in 8:27,0 Min. — 85,2
Stdkm, durch, während der Vorjahresrekord
von Loof=Godesberg auf 8:38,0 — 83,4 Stdkm.
geſtanden hatte. Auch die drei nächſten Fahrer
dieſer Klaſſe, H. Fleiſchmann, Steinbach (beide
NSU.) und der Schwede Strömberg auf
Husg=
varna blieben noch unter der alten Rekordzeit.
Außerordentlich ſchnell waren dann auch die
beiden Seitenwagen=Rennen, die beide
von dem Bayern Babl auf Douglas gewonnen
wurden. Bei den Geſpannen bis 600 ccm. ſiegte
der Miesbacher in der beſten Zeit der
Seiten=
wagen=Rennen 9:36,4 Min. — 74,8 Stdkm.,
zu=
gleich Reord der Seitenwagenklaſſen. Den alten
Rekord hielt Kahrmänn=Fulda mit 9:52,2 Min.
— 72,9 Stdkm. — In der unbeſchränkten Klaſſe
kam Babl in 9:36,8 Min. — 74,8 Stdkm. durch
und übertraf damit ſeinen eigenen Klaſſenrekord
von 9:37,8 — 74,7 Stdkm.
Die Rennen der Wagen.
Stucks knapper Sieg.
Ein neugeſchaffenes Rennen für
Ausweisfah=
rer leitete dann zu den Kämpfen der Wagen
über. Bihl=Schwenningen ſiegte auf Salmſon
in der Klaſſe bis 1100 ccm. vor dem
Pirmaſen=
ſer Joa; in der Klaſſe Sportwagen bis 2000 ccm.
holte ſich Heinemann=Geilenkirchen auf BMW.
den Klaſſenſieg vor Wieck=Dortmund. Ungleich
ſchneller war dann natürlich das erſte
Lizenz=
fahrer=Rennen der Klaſſe bis 1100 ccm.
Der Sieger Brudes=Breslau fuhr hier auf
MG. neuen Klaſſenrekord mit 9:22,3 Minuten
— 76,8 Stdkm. (alter Rekord: Kohlrauſch mit
9:32,6 — 75,4 Stdkm.). Die Klaſſe bis 1500 ccm.
holte ſich in 9:40,2 — 74,4 Stdkm. der Tſcheche
Sojka auf Bugatti, während die Klaſſe bis
2000 ccm. eine Beute des in 9:41,0 — 74,3
Stdkm. vor von Delius ſiegenden Schweizers
Kautz (Alfa Romeo) wurde. Eine gute Zeit
gab es dann wieder in der Klaſſe über 2000 ccm.
durch Pohl=Dibneves auf Bugatti mit 9:01,9
— 79,7 Stdkm. Pohl fuhr die beſte Zeit aller
Sportwagen. Zweiter wurde Baleſtrero=Italien
auf Alfa Romeo vor Hartmann=Ungarn (
Bu=
gatti).
Die Rennwagen
lieferten ſich ſpannende und hartnäckige Kämpfe,
bei denen wieder einige Rekorde der
Schauins=
land=Strecke das Leben laſſen mußten. Bei den
ganz Kleinen fuhr der Münchener
Kohl=
rauſch als Sieger mit 9:07,1 Min. — 78,9
Stdkm. einen neuen Klaſſenrekord, da die alte
Beſtleiſtung von Burggaller auf 9:32,0 — 75,5
Stdkm. geſtanden hatte. Zweiter wurde
Bäu=
mer=Bünde auf Auſtin, der ebenfalls noch unter
der alten Beſtleiſtung blieb.
Hans Stucks ſchärfſte Gegner fuhren in der
1500er=Klaſſe.Hier machten die engliſchen ERA.=
Wagen mit Seaman und Mays am Steuer
die Sache unter ſich aus. Seaman ſiegte in der
fabelhaften Zeit von 8:25,1 Min. — 85,5 Stdkm.
vor ſeinem Landsmann, der in 8:36,8 Min.
ein=
kam. Rekordhalter war ſeit dem vergangenen
Jahre mit 9:01,4 Min. — 79,7 Stdkm. der
Schweizer Keßler (zuſammen mit Maag), der
diesmal Dritter wurde. Baleſtrero=
Ita=
lien, der auf Maſerati in 9:09,9 Min. — 78,5
Stdkm. das Rennen der Wagen bis zu 3000 ccm.
an ſich brachte, blieb weit unter der Zeit des
Engländers und wurde damit nicht der er:
tete Gegner von Hans Stuck, der in der 85
über 3000 ccm. ſtartete. Stuck fuhr diesmalle
8:24,1 Min. — 85,6 Stdk::. Mit einer Sek,
weniger als Seaman benötigt hatte, w
Stuck wieder Gewinner des Großen Bergvmf
von Deutſchland, da ſeine Zeit immerhin
die beſte des Tages war.
Wie ſchon einleitend geſagt, klappte beſorn
die Organiſation ganz ausgezeichnet. Auche
fälle, wie ſie ſich beim Training ereignet ha.
blieben am Sonntag glücklicherweiſe vollkomy
aus, ſo daß keinerlei Mißton dieſe 10. Wi:0
holung der Rennen um den Großen Berg;u
von Deutſchland trübte.
Die Radfernfahrt Warſchau-Berll
der zweite Radländerkampf zwiſchen Deru
land und Polen, wurde am Sonntag mi
147 Kilometer langen Etappe Stettin—Br
beendet. Etappenſieger wurde der Schmel
furter Wendel vor Wierz und Ruhland.,
der Geſamtwertung ſetzte ſich der Sieger
Vorjahres, der Chemnitzer Hauswald,
diesmal wieder durch; Zweiter wurde Zi
vor dem polniſchen Straßenmeiſter Star .
ſki. In der Länderwertung ſiegte Deutſche
mit 99:38,57 Stunden, die Polen benötztr
für die 869 Kilometer lange Geſamtſtrecke=
Warſchau nach Berlin 100:16:36,9 Stundon
Sieger der Schweizer Radrundfahrt,
die am Samstag beendet wurde, wurde
Franzoſe Rinaldini nach einer Geſamtfal z
von 55:16:24 Stunden vor Amberg=Schy
und Garbier=Belgien. Von den deutſchen F,
nehmern kamen Bautz auf den 9., Altenbwrſ
auf den 13., der Vorjahrsſieger Geyer:4
den 14. und Kutſchbach auf den 22. Platz.; au
der Länderwertung ſiegte die Schweiz 1=
Frankreich, Italien und Deutſchland. S
der letzten Etappe wurde der Schweizer 2i
Das „Goldene Rad von Nürnber
ein Vorgabe=Dauerrennen über 60 Kilorrl
wurde von Lohmann=Bochum, vor Hille=Le-zMklſſcht
die beide vom Mal geſtartet waren, gewonn,;
Einen aus drei Läufen beſtehenden Stehermtl,n
ſchaftskampf über 50 Kilom. gewannen. Itm der C
Leipzig und Thyroff=Nürnberg. Die baygiy=
1i
erſt
üren g
teutlich die ſche
Amateur=Fliegermeiſterſchaft über 10 Kilordax
gewann
Fürth.
der Augsburger Kindl, vor Zei
Der „Halloren=Preis” kam am Sonntag
5000 Zuſchauern auf der Radrennbahn in
zur Abwicklung. Im Geſamtergebnis des
100 Kilometer, führenden Rennens ſiegte-
Hannoveraner Erich Möller. vor Schi-
Schäfer, Neuſtedt und Manera.
Richter und Metze gingen bei Radrennu
Paris an den Start, wobei Richter ein 300a0l4e „Tibiztiti”
ter=Rennen gegen Gérardin gewann, wäi=
Metze im Stundendauerrennen geſchlagen m:
Paul Krewer ſtartete in Zürich=Oerlikon un
wann gegen Läuppi und Suter.
Die Hockey=Ergebniſſe.
TV. 57 Sachſenhauſen — Eintracht Fl
furt 5:1, Frauen: Allianz Frankfurt — D—u
4:i0 Tagen das
au die nä
M-ute
M
Eier ſich. Sie
uch zum Teil
ſt kann 1.
riſenden
Wei=
z und Norwe
ei dieſer Tage
h in den letzten
— Bekanntlich f.
ine öſtliche
P die Weichſel e
A uih. Eine weſtli
/ Weſer entlan
NHM. Hier befi
MAr) (Vogelwarte
* Elaß, den Rho
MApiutar nach Afrik
Mer genau einhalt,
Hanau 6:0. FSV. Frankfurt — Reichs=/!2/ herbſt erleb.
Rot=Weiß Frankfurt 3:2, Frauen 0:1. Eß .
TSV. — MTV. Stuttgart 0:5. VfR. AH.
I=
heim — Blau=Weiß Bayern 3:0. TV. 46 MhnFeln dieſe
heim — Germania Mannheim 3:4. WieSſt.,/, der Wald
ner HC. — Kreuznacher HC. 4:1.
wiſchen
Keilf=
einer Exk=
eunde unt
Die inkernakionale Baden=Bade=
Rennwoche
wurde am Sonntag beendet. Im Mittel .
ſtanden die mit 5500 Mark ausgeſtattete Ba.
Meile (1600 Meter) und der mit 8300
dotierte Preis der Stadt Baden=Baden.
Badener Meile gewann die Graditzerin-?
dante unter R. Schmidt vor Artiſchocke
Enak, den Preis der Stadt Baden=E)
holte ſich der Hanielſche Ebro unter BM
Zehmiſch vor Ricardo und Valparaiſo.
bekannte Vierjährige Grandſeigneur zoſh
im Heidelberg=Ausgleich einen Feſſelbrug=
und mußte erſchoſſen werden.
Meld
landy
Das Homburger Tenniskurnies
wurde am Sonntag beendet. Das Männere
gewann der Berliner Werner Menzel A‟
Kuhlmann, bei den Frauen ſetzte ſich Frl.
pel=Berlin gegen Frau Schneider=Peitz durck2
Männerdoppel ſiegten W. Menzel / Dr.
(Berlin/Mannheim) gegen Kleinlogel/Kuhlm
und das Gemiſchte Doppel ſah Frau Fal—2
Dohnal über Frau Käppel/Kleinlogel en
reich.
25 000 Zuſchauer wohnten am letzten Tag!
großen Befreiungs=Reitturnier in Saarbr-G0
bei. Hauptereignis des Tages war das —
ſpringen um den „Preis der Stadt Saarbru””
das Rittmeiſter Ernſt Haſſe auf Calmotſ—
SS.=Unterſcharführer Knuth auf Toni gem
Die Deutſchen Sommerſpiel=Meiſterſche”
wurden am Sonntag in Hannover entſchl.
Fauſtballmeiſter der Männer wurde die
gemeinde Landshut, die das Endſpiel —
(16:12) über Lichtluftbad Frankfurt gewanm.”
den Frauen ſiegte der M. T. V. Neuha-
Nymphenburg 28:20 (14:12) über den Turg.
Hannover. Im Schlagball der Männer de
digte der TV. Gutheil Arbergen ſeinen Tilet
57:34 gegen den TV. Comprachtſchütz; bei
Frauen wurde der TV. Wittgensdorf Me*”
In der Altersklaſſe 2 ſiegte Hamburg=Rol.
burgsort, in der Altersklaſſe 3 gewann der O
klub Hannover.
Adolf Heuſer ſtand bei den ſchwach belte.
Berufsboxkämpfen im Berliner Sportpalgl.
Italiener Livan gegenüber, der eine hause
Puntniederlage einſtecken mußte.
gug, 2. September 1935
edacht war.
MMänner vom Arbeitsdienſt hatten für dieſen Abend dem
en hof alles Nüchterne und Unromantiſche genommen und
uwvoll zu einem Feſtplatz umgeſtaltet. Bierzelt und „Tank=
Bratwurſtſtände, eine improviſierte Schießbude und Kaf=
Weinlauben umrahmten den Platz mit ſeinen zahlreichen
ſohe n und =Bänken. Eine Bühne war aufgeſchlagen, im
Hin=
ud grüßte das vom Woogsfeſt her bekannte Darmſtadt=
Gama, und kreuz und quer über den Platz baumelten in
Ketten bunte Lampions. Der Einladung des
Arbeits=
wpar erfreulicherweiſe in ſo ſtarkem Maße Folge geleiſtet
Daß die vielen Bänke trotz engen Zuſammenrückens bei
nicht allen Gäſten Platz boten. Anweſend waren u. a.
vürxermeiſter und Kreisleiter Wamboldt. Vertreter aller
ſäuigen der Partei und der verſchiedenen Arbeitsdienſt=
„eldmeiſter, Abteilungsführer Raab begrüßte die Gäſte
tisen launigen Worten und wünſchte ihnen einen frohen
Ein wirkungsvoller Sprechchor. Wir Arbeitsmänner”
eirie bunte Vortragsfolge ein, die ſich bis Mitternacht
hin=
w die bewies, wie vielſeitig und allen Neigungen und
Ta=
uRechnung tragend die Arbeitsdienſt=Freizeit ausgefüllt
ihDer Männerchor gab einige Lieder zum beſten, die teils
whe Auswahl, teils durch ihre volkstümlich=übermütige
zu Cbeiſpielsweiſe des „Muß i denn”) ſtarke Anſätze einer
ſſewäckelnden, weſenseigenen Auffaſſung verrieten.
Volks=
zurrteten ebenſoviel Beifall, wie turneriſche Vorführungen
„w und ein Kapitel Bodengymnaſtik. Außerdem erzählte
ſwBolli von ſeinen Erlebniſſen und ſein Partner ſang „La
Gegen Schluß gab es noch einen Schuß luſtiges
Thea=
ei Kakteenfreund”, ein Spiel in waſchechter Darmſtädter
ut. bei dem alle Mitwirkenden ſichtlich begeiſtert bei der
noren und für ſtarken Beifall quittieren konnten.
Muſikzug der HJ. füllte die Pauſen dieſes Programmteils
herſchen. Die Kapelle der Landespolizeigruppe Darmſtadt
über=
tnann. nachdem der „Mond aufgegangen war”, den Schluß=
Feſtfolge und ſpielte zum Tanze auf. Den
Berichterſtat=
uhr rief die Pflicht, und er mußte zu ſeinem aufrichtigen
Be=
dem heiteren Treiben auf dem Kameradſchaftsabend des
N(
dienſtes Lebewohl ſagen.
Ar jetzt zur Nachtzeit noch ſpät unterwegs iſt oder am
Fenſter oder auf dem Balkon in die Finſternis lauſcht,
ſuchr nicht ſelten recht ſchöne und ſeltſame Vogelſtimmen
ver=
ehune die erſt ganz fern anklingen, dann näher und näher
umeo ihren ganzen Wohllaut offenbaren. Das ſind die
Stim=
wr meiſt zur Nachtzeit ziehenden Sumpf= und Waſſervögel.
„cite der Einſender vorgeſtern gegen 24 Uhr am weſtlichen
dimn deutlich die ſchönen flötenden Töne der Brachvögel und
ſie leen Stimmchen der mitziehenden Uferläufer hören, und
nur rügen Tagen das heiſere Krächzen der Fiſchreiher. —
Ge=
ademr die nächtlichen Wanderer aus der Finſternis über eine
ſellenlichtete Großſtadt fliegen, laſſen ſie ihre Pfiffe ertönen,
ſith’s würden ſie ſich gegenſeitig zurufen: Seid ihr noch alle
kam an Sil uſayen?‟ — Viele dieſer Vögel haben ſchon einen weiten
Radrennhah Wez hter ſich. Sie kommen von der Küſte der Nord= und
Oſt=
auch zum Teil von den Tundren Sibiriens. Wer
auf=
iſt, kann jetzt im September auch die hellen Rufe der
reiſenden Weindroſſel vernehmen, die in den Tundren
hens und Norwegens brütet und nur bei uns durchzieht. —
adete dieſer Tage die „Königsberger Allgemeine Zeitung”
m in den letzten Nächten ſtändig über Königsberg das
bei n
Richter ein slbe hle „Tihi=titi ziehender Flußuferläufer vernehmen
in gewan vonn t— Bekanntlich führen durch Deutſchland zwei
Vogelzug=
ennen geſchlau kak in eine öſtliche über die Kuriſche Nehrung (Vogelwarte
„ſoſe 6) die Weichſel entlang weiter nach dem Balkan, Klein=
Bogelſtimmen in der Nachk.
i” ſiew” ſrika. Eine weſtliche über Helgoland (Vogelwarte Helgo=
und.) ie Weſer entlang durch das alte Maintal, das ſog. „
Enk=
eimtakred‟ Hier befindet ſich die Nebenſtelle der Vogelwarte
ſelgsuid (Vogelwarte Fechenheim), weiter durch Rheinheſſen,
Figedü e Mz. Elſaß, den Rhonefluß und die ſpaniſche Küſte entlang,
dert Graltar nach Afrika. — Daß die Zugvögel nicht immer die
ſugſüzen genau einhalten, konnten wir ja hier in Darmſtadt
n ugen Herbſt erleben, wo ein rieſiger Zug von Kranichen
ilſſe typiſchen Keilform über die Stadt zogen. — Erwähnt ſei
dchn iß bei einer Exkurſion, die einige Mitglieder des Vereins
her icelfreunde unternahmen, am Altrhein von durchziehenden
zmnezfögeln dieſer Tage u. a. beobachtet wurden der helle
Laſ)eiufer, der Waldwaſſerläufer, der Flußuferläufer und der
Schr.
frümſenkel.
Freude bereiten
inwſiu durch Meldung eines Erholungsplatzes für die
Kinder=
landverſchickung bei der NSV.
ſute nacht 1 Uhr entſchlief ſanft unſer
täulein Greta Wentz
Köchin
elches wir ihren Freunden u. Bekannten
* Kenntnis bringen.
Familie Val. Schropp.
urrnſtadt, den 31. Auguſt 1935.
Lerdigung Dienstag, den 3. 9.,
nach=
ttags 3½ Uhr auf dem alten Friedhof.
Hr Saun
Wea F her größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes
Dndelinc tragen, Brucheinklemmung kann zur
oderrache werden. Fragen Sie Ihren Arzt. Durch
Wpzial-Bandagen nach Maß und ärztl. Ver-
Kaben sich viele Bruchleidende selbst
ge-
rlangen Sie deren Adressen. Bandagen Von
an. Kostenlos zu sprechen in:Groß-Gerau
D, 4. Sept. von 12—2 Uhr im Hotel Goldne
Wion2Darmstadt, Mittwoch, 4. Sept. von 3—6 Uh.
(773
Mi FM zur Post am Hauptbahnhof.
nach Maß in garantiert
Deick Eeibbinden unübertrottener Auskührung
K. W.kin
Ea Spesialbandagist, Köln, Bichard. Waagerst. 1
Mahnung.
De DAlu guſt 1935 fällig geweſene Rate des Schul=
RiDe ür das Rechnungsjahr 1935 für die hieſiger
de Schulen ſowie die ſtädt. Maſchinenbau=,
SeD D3 Handels= und Haushaltungs=Schulen und
hſalls im vorigen Mongt fällig geweſene
See brate zu den Koſten der erweiterten Klaſſer
U9ſ chulen iſt bei Meidung der Beitreibung
i teberechnung bis zum 10. September 1935
Wi E in erzeichnete Kaſſe zu zahlen. (St 773
Dard
e, den 2. September 1935. Stadtkaſſe,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241 — Seite 7
radſchaftsabend des
Arbeits=
dienſtes.
konnten geſtern kurz berichten, daß dem
Kameradſchafts=
der Reichs=Arbeitsdienſt=Abteilung 2/254 „Peter Gemein=
Samstag ein voller Erfolg beſchieden war. Der weit=
Hof der Abteilungsunterkunft in der Kaſerne am
Ma=
bildete die Stätte dieſes geſelligen Zuſammenſeins von
enſt und Bevölkerung, das gleichzeitig als eine
Wieder=
veer mit jenen Kameraden, die nun wieder die Zivilkluft
Prakiſche Tierſchukarbeit in Darmſtadk.
Der Vorſitzer des Tierſchutzvereins, Miniſterialrat Ringshauſen,
übergibt das neue Tierheim ſeiner Beſtimmung.
Der Sonntag vereinte den Vorſtand des Tierſchutzvereins mit
dem Architekten und den Handwerkern, um feſtlich die
Ueber=
nahme des neuerbauten Heims zu begehen. Als Vertreter der
Stadt war Bürgermeiſter Pg. Kopp erſchienen, die
Polizeidirek=
tion war durch Pg. Hof vertreten.
Es galt, ein Werk abzuſchließen, das jahrelang nur in der
Vorſtellung einiger Idealiſten beſtand, jetzt aber dank der
Opfer=
willigkeit zahlreicher tierfreundlicher Volksgenoſſen und
beſon=
ders der tatkräftigen Unterſtützung der Stadtverwaltung
Wirk=
lichkeit werden konnte. Unter der Leitung des Architekten
Re=
gierungsb aumeiſter Simony, unterſtützt durch den
ſachverſtän=
digen Rat des ſtellv. Vorſitzers, Oberveterinärrat Dr. Küthe,
und beſonders gefördert durch den langjährigen verdienten
Schatz=
meiſter, Oberrechnungsrat N. Kratz, reifte der Bauplan. Die
Maurer gruben und fügten Wände, die Zimmerleute richteten
das Dach, die Dachdecker deckten es ein, Schreiner, Weißbinder,
Schloſſer, alle wirkten zuſammen, jeder an ſeinem Teil, um ein
gemeinſames Ganzes zu ſchaffen. So entſtand ein Werk, das nicht
einem Einzelnen dient, ſondern der ganzen Volksgemeinſchaft,
dem großen ſittlichen Gedanken des Tierſchutzes, dem Schutz
un=
ſerer Freunde und Helfer aus der Tierwelt.
Der Architekt Regierungsbaumeiſter Simony, übergab
nach Worten des Dankes an alle Helfer beim Werden des Baues
die Schlüſſel dem Vorſitzer des Tierſchutzvereins, Miniſterialrat
Ringshauſen, der nun in kernigen Worten auf die
Bedeu=
tung des Tierſchutzes im neuen Deutſchland hinwies. Pg.
Rings=
hauſen ſchilderte eingehend, wie ſich die Aufgaben des Tierſchutzes
in das große ideale Wollen unſeres Führers einordnen und die
Verwirklichung dieſes Zieles von uns die Erhaltung und
Förde=
rung des uns anvertrauten Schöpfungsgutes fordert. — Am
Schluſſe ſeiner Ausführungen betraute er den verdienten
Tier=
pfleger Körber mit der Wartung des Heims.
Nach dem Weiheſpruch eines Handwerksgeſellen würdigte der
ſtellvertretende Vorſitzer Dr. Küthe in dem Schlußwort noch
ein=
mal das Reichstierſchutzgeſetz vom 24. November 1933, das einen
Kulturfortſchritt von beſonderem Ausmaß bedeutet und auch im
Ausland größte Anerkennung gefunden hat.
Nun erfolgte unter der Führung des Architekten eine
Be=
gehung der Anlage. Beim Bau des Heimes wurden bewußt
Tech=
niken und Bauformen angewandt, die anklingen an vergangenes,
ſolides Handwerksſchaffen und Materialien wurden verwandt, die
aus unſerer Heimat ſtammen. Bei den Zimmermannsarbeiten
kam wieder der Zapfenverband zu ſeinem Recht, an Stelle von
billigem Nagelwerk; die Außentreppen wurden an Stelle von
Kunſtſtein in gutem, echtem Naturſtein ausgeführt. So wurde
nicht nur eine vorbildliche Tierſchutzanlage errichtet, ſondern auch
überlieferte handwerksgerechte Arbeitsweiſe gepflegt. Im Geiſte
dieſes Schaffens fand die Feier auch einen würdigen Abſchluß, in
echter Volksverbundenheit, durch ein geſellſchaftliches
Beiſammen=
ſein der Bauherren und Werkleute bei Geſang, Scherz und frohem
Umtrunk.
Betr.: Lebensmittelopferring.
In der Woche von Montag, 2. September, bis einſchließlich
Donnerstag, 5. September, werden in ſämtlichen Ortsgruppen
des Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die
Natural=
beiträge des Lebensmittelopferringes eingezogen.
Die Mitglieder werden gebeten, den Betrag zur Abholung
bereitzuhalten.
Betr.: NSV.=Uebungslager Rimdidim und Roßdorf.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß am Dienstag, den
3. September 1935, die zur Kur ausgewählten Buben und
Mäd=
chen ſich pünktlich um 8.30 Uhr vormittags im Vorhofe des Amtes
für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Darmſtadt,
Wilhelminen=
ſtraße 34, einzufinden haben.
Eine beſondere Aufforderung hierzu ergeht nicht mehr.
Mehr Pilzaufklärung!
Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde und die
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=
Bera=
tung in Darmſtadt veranſtalteten einen Schulungs=
Kurſus zur Einführung in die Pilzkunde. Die Veranſtaltungen:
Lehrwanderungen, Uebungen, Vorträge uſw. fanden eine
ver=
ſtändnisreiche Aufnahme bei den zahlreichen Teilnehmern, die aus
allen Teilen Deutſchlands erſchienen waren. Insbeſondere iſt es
aus ſachlichen Gründen zu begrüßen, daß die „Schadenverhütung”
ſich der Pilzaufklärung ſo nachhaltig annimmt; waren doch aus
einem großen Teil der deutſchen Gaue die zuſtändigen Sachberater
zu dieſer wertvollen Tagung entſandt worden. In allen
wald=
reichen Gegenden, des Reiches ſollen Pilzberatungsſtellen,
Lehr=
wanderungen, Pilz=Marktkontrollen uſw. eingerichtet werden,
da=
mit die Pilzſchätze unſeres deutſchen Waldes beſſer ausgenützt, wir
dadurch von der Pilzeinfuhr des Auslandes unabhängig werden,
und damit vor allem die alljährlichen Pilzvergiftungen endlich
aufhören. Merkblätter über Pilzaufklärung ſind von den
genann=
ten Stellen, die mit der Schadenverhütung zuſammenarbeiten,
er=
hältlich.
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und rundlich. Wenn Sie trotzdem schlank sein wollen, denn
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Aus Heſſen.
— Traiſa, 30. Aug. Obſt= und Gartenbauverein.
In der Monatsverſammlung, Montag, den 2. September, findet
ein Lichtbildervortrag über Spezialdunger ſtatt. Da das Thema
für alle Mitglieder wichtig iſt, wird um zahlreichen Beſuch
ge=
beten.
Cd. Steinbach (Kr. Erbach), 31. Aug. Vorgeſtern nachmittag
gegen 4 Uhr wurden die Bewohner unſeres Ortes durch
Feuer=
alarm aufgeſchreckt. Am Anweſen des G. Sauer brannte der
Inhalt eines Schuppens. Mit Hilfe ſchnell herbeigeeilter
Nach=
bausleute und der raſch eintreffenden Feuerwehr gelang es. das
Feuer im Keime zu erſticken. Die Entſtehungsurſache iſt noch
un=
bekannt.
Ci. Erbach, 31. Aug. Kundgebung der Erbacher
Schuljugend am Niederwalddenkmal. Die
Rhein=
fahrt der Schuljugend des Kreiſes Erbach fand ſo rege
Beteili=
gung aus allen Orten des weiten Bezirkes und allen Kreiſen der
Bevölkerung, daß das Kreisſchulamt drei Fahrten vorbereiten
und durchführen mußte, die etwa 3500 Schüler, Lehrer und Eltern
an den herrlichen Rheinſtrom brachten. Sonderzüge führten die
Teilnehmer nach Mainz, wo dann der größte Rheindampfer
„Kaiſer Wilhelm” der voriges Jahr durch die ſchwimmende
„Braune Meſſe” beſonders bekannt wurde, die Beförderung
über=
nahm. Der Dampfer trug die von den Schönheiten der
Rheinland=
ſchaft begeiſterten Mitfahrer nach St. Goar, drehte hier und
legte dann in Aßmannshauſen zum Aufſtieg nach dem
Nieder=
walddenkmal an. Nach eingehender Beſichtigung dieſes
National=
denkmals im Weſten ſammelte ſich jung und alt auf den Stufen
vor dem Denkmale zu einer ſchlichten eindrucksvollen Kundgebung,
die kein Teilnehmer ſo bald vergeſſen wird. Die Kapelle leitete
mit dem Lied: „O Deutſchland, hoch in Ehren” ſinnig ein; nun
ge=
dachte Herr Kreisſchulrat Gerbig der erſten gemeinſamen Fahrt
der Schulen des Kreiſes an dieſe geweihte Stätte, die im Jahre
1926 erfolgte und überall fremde Beſatzungstruppen antreffen
ließ, würdigte dann den erfolgten Auf= und Umbruch der
deut=
ſchen Nation als das ureigenſte Werk des Führers und gelobte
reſtloſe Hingabe und treueſte Gefolgſchaft für Volk und Führer.
Tauſendſtimmig erklang das Siegheil als gemeinſamer
Treue=
ſchwur der Jugend und des Alters in die deutſchen Gaue und
machtvoll ſchloß ſich der gemeinſame Geſang der beiden
National=
lieder an. Dem Abſtieg nach Rüdesheim folgte dann die Rückfahrt
zu Schiff nach Mainz und von da die Heimfahrt mit dem
Sonder=
zug in den Odenwald.
Eb. Bensheim, 31. Aug. Weinbergſchluß. Der
allge=
meine Weinbergſchluß tritt am Sonntag, den 1. September in
Kraft.
3000 Mark Anerkennungsprämie
für den Führer und die Erbauer des Menſchenkraft=Flugzeuges.
LPD. Frankfurt a. M. Mit den am Samstag abend
ſtattge=
fundenen zwei weiteren Flügen mit dem Muskelflugzeug ſind
nun zunächſt die Verſuche in Frankfurt a. M. beendet. Am
Mon=
tag werden die erfolgreichen Konſtrukteure und der
Flugzeug=
führer Frankfurt verlaſſen, um nach kurzer Ruhepauſe, angeſpornt
durch die ſchönen Anfangserfolge, in der Stille raſtlos an ihrem
Werke weiterzuſchaffen. So erfreulich auch zahlloſe
Glückwunſch=
telegramme und =briefe ſind, die Arbeit darf hierdurch nicht
ge=
ſtört werden.
Das Preisgericht für das Preisausſchreiben der
Polytech=
niſchen Geſellſchaft Frankfurt a. M. für einen Flug mit eigener
Muskelkraft gab nun am Sonntag folgenden Beſchluß bekannt:
Obwohl die Bedingungen des Preisausſchreibens bis heute noch
nicht erfüllt werden konnten, hat in Anerkennung der techniſchen
und fliegeriſchen Leiſtungen bei den Bewerbungsflügen vom 29.
bis 31. Auguſt in Frankfurt a. M. das Preisgericht mit
Zuſtim=
mung des Reichsluftſportführers beſchloſſen, den Wettbewerbern
Nr. 1 Muskelflugzeug Haeßler=Villinger (Führer Dünnebeil),
eine Ermunterungsprämie von RM. 3000.— zuzuſprechen.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Mit der Verſtärkung des feſtländiſchen Hochdruckgebiets hat
auch ſein Einfluß auf unſere Witterung zugenommen. Wohl
be=
ginnen über Südweſteuropa ſich wieder Störungen auszubilden,
die ſchon bis Frankreich Gewittertätigkeit vorgetragen haben, doch
iſt eine ſtärkere Einflußnahme auf unſer Wetter vorerſt
unwahr=
ſcheinlich.
Vorherſage für Montag: „Meiſt heiter, trocken, tagsüber recht
warm, vorwiegend ſüdliche und öſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag: Fortdauer der meiſt heiteren und
trocke=
nen, tagsüber warmen Witterung.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: J. V. Karl
Böhmann; für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilletoni. V.: Max Streeſe,
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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„Seite 8 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. September 1pM
TAdtat Lgb
Copyright by Prometheus-Verlag, Gröbenzell bei München
11
5)
Roman von Maria Oberlin
(Nachdruck verboten)
„Ich weiß nicht, in den letzten Tagen überkommen mich
ſo ſeltſame Angſtgefühle ..” meinte Hermann Frobus und
ſah nachdenklich auf das dunkle, ſchweigend daliegende Waſſer
hinaus.
Thea Korff, die den Forſcher bei ihren vielen einſamen
Spaziergängen wieder einmal an Deck getroffen hatte, ſah ihn
lächelnd an. Sie ſchlug den Kragen des ſchlichten Sportmantels
höher, vom Waſſer wehte es jetzt kühl herüber.
„Das war gewiß ein Scherz!” ſagte ſie und ſah den Forſcher
heiter an. „Dr. Hermann Frobus und Angſtgefühle . . .!!"
„Aber es iſt ſo” meinte Frobus grübelnd. „Sehen Sie, ich
habe ſchon oft feſtſtellen können, daß meine Ahnung ſich immer
erfüllt hat.”
Thea Korff wurde ernſt. Es lag ſo ein eigen ſchwerer und
ſorgender Klang in der Stimme des Mannes, daß auch ſie ein
leiſes, drückendes Gefühl beſchlich. Sie verſuchte es
abzu=
ſchütteln.
„Aber ich bitte Sie! Was ſoll denn paſſieren! Mit der
„Titanic” kann doch niemals etwas paſſieren! Das ſicherſte und
ſchnellſte Schiff der Welt, der ſchwimmende Palaſt! Paſſen Sie
auf, in ein paar Tagen ſind Sie in New York und werden
über ſich ſelbſt lachen
„Das ſchnellſte Schiff der Welt!” Frobus ſah ſtarr
gerade=
aus.
„Ich will Ihnen etwas ſagen, Fräulein Korff”, ſagte er
ernſt.
„So ernſt?” meinte ſie und verſuchte immer noch zu ſcherzen.
„Es iſt auch ernſt”, ſagte er und ſah ſie voll an.
„Wiſſen Sie, daß die „Titanic” eine Rekordfahrt macht?
Daß es bei dieſer Reiſe um die Schnelligkeit geht, um weiter
uichts? Ich erfuhr es zufällig, den Paſſagieren iſt es nicht
be=
kannt . . ."
„Rekordfahrt? Ja, warum denn nicht?”
„Vielleicht iſt mein Angſtgefühl unberechtigt, aber ich kann
nicht von dem Gedanken los, daß es nicht recht iſt, Tauſende
von Menſchen im unklaren zu laſſen, daß ihr Wohl und Wehe
mit dem einer Rekordleiſtung verknüpft iſt . ..
„Sie haben recht! Aber laſſen Sie das Sorgen! So kenne
ich Sie ja gar nicht. Sie müſſen gegen dieſes Gefühl angehen,
wie ich auch ..
„Ja”, ſagte Hermann Frobus, und ſeine tiefe Stimme
bebte, „Sie ſind tapfer, Thea .” Leiſe kam der Name der
Frau aus ſeinem Mund. Sie tat, als hörte ſie es nicht; er ſah
nicht die dunkle Röte, die ihr bei ſeinen Worten in das ſchöne
Geſicht ſchlug.
„Erzählen Sie mir doch von Ihren Reiſen”, ſagte ſie
aus=
weichend und nahm die Wanderung an Deck wieder auf.
Hermann Frobus ſchilderte in ſchlichten Worten von den
Kämpfen und Entbehrungen im heißen Sonnenland Afrika vom
Kampf mit wilden Tieren, von Forſchungsreiſen in unentdeckte
Gebiete, in denen das Fieber den Menſchen bedroht, tauſend
Gefahren ihn ſtändig umlauern und gefährden. Und von den
Erfolgen all dieſer Mühen: von Völkerſtämmen, die den weißen
Häuptling heute als ihren Freund und Bruder begrüßen, von
ergebnisreichen geologiſchen und zoologiſchen Studien und
Er=
folgen ..
Thea Korff hatte atemlos zugehört.
Glauben Sie nicht auch, daß eine Frau ſo etwas kann?”
Frobus ſah die Frau an ſeiner Seite überraſcht an.
„Sie könnten es”, ſagte er ruhig. „Sie haben Tapfesl
Selbſtändigkeit und Umſicht. Sie wären die ideale Gefährting
Er brach heftig ab.
Thea Korff war blaß geworden.
„Laſſen Sie, laſſen Sie bitte”, ſagte ſie mit flieger
Atem, als er nach ihrer Hand griff. „Ich bin verlobt. .. ich
Frobus hatte ſich ſchon wieder in der Gewalt. „Verz 7.0
Sie mir”, ſagte er ruhig. „Soll ich Sie jetzt hinunterbrinen
Thea Korff ſah den Mann an. Ein Schrei wollte ihr
die Lippen treten, ein wilder Schrei: Laß mich bei dir blech
ſollte er heißen, laß mich teilhaben an deiner Arbeit, laß
mit dir ein reiches und erfülltes Leben führen".
Aber ſie nickte kühl und dankbar.
„Ich werde Ihnen einmal alles erklären”, ſagte ſie min
Erregung heiſerer Stimme. „Gute Nacht.”
Frobus ſah ihr lange nach. Wie ein Rauſch war es
ihn gekommen in dieſen kurzen Tagen. Gab es denn ſo ettN
Konnte es möglich ſein, daß man die Erfüllung des Lii
in einer Frau finden konnte einer Frau, die das gleiche In
und fühlte wie er, die Mitkämpferin und Kamerad war?
ſtieg es ihm in die Kehle. Und dazu dieſer Mann! B
Schwächling und verlebte Weltmann mit ſeiner unerträggd
Arroganz.
Er ging in den Speiſeſaal und ließ ſich noch ein Gech
bringen. Als er nach einer Weile ſtummen Nachdenkens ſc.!
lich den Saal verließ und noch einmal über Deck ging, ffy
zwei Geſtalten an der Reeling.
Er wollte ſich zurückziehen, als er plötzlich eine Stty
hörte, die ihm bekannt ſchien. Leo Bürger, Theas Verlmd
Mit der exzentriſchen Amerikanerin?
Ein heftiger Zorn überkam ihn. Alſo trieb es Bay
ſchon vor der Ehe! Er ſah deutlich, wie die Frau, deremd
fallend gefärbte Haare durch den dünnen Schleier himd
ſchimmerten, jetzt lebhaft auf den Mann einredet. Nun nac
ſich die Köpfe der Sprechenden zuſammen. Bürger küßty
Frau haſtig.
Da trat Frobus heran.
„Guten Abend”, ſagte er hart und betont und ſahl
auseinanderweichende Paar ſcharf an.
Mabel Bonnard war totenblaß geworden.
(Fortſetzung folgt.)
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