Einzelnummer 10 Pfennige
A
Tarmmtad
Sagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 108
Donnerstag, den 18. April 1935. 197. Jahrgang
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1301. Banlonte:
OD=Bont und Darmſtädter und Nationalbont.
Nt denfte don Derſatese
Einſtimmige Annahme der Drei=Mächke=Enkſchließung durch den Rak. — Nur Dänemark enkhält ſich der Skimme.
träfen oft beide Teile und verlören daher den Charakter einer
Der Ral beſchließt.
Strafe. Im übrigen gehöre Portugal zu den Staaten, die es be= * Heidiizerſleiſchung des Bohteronhoes.
DNB. Genf, 17. April.
EAm Mittwoch, kurz vor 1.30 Uhr, wurde die von Frankreich,
tclland und Italien eingebrachte Entſchließung vom Völkerbunds=
„,Ibei Stimmenthaltung Dänemarks, angenommen.
DDer Völkerbundsrat hat am Mittwoch ſeine Sondertagung zu
de geführt, die der Behandlung des franzöſiſchen Proteſtes gegen
Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſchland gewidmet
Entgegen den Erwartungen, die man noch am Dienstag zu
em berechtigt war, hat nur ein einziger Staat, nämlich
Däne=
r=, den Mut aufgebracht, ſich der Stimme zu enthalten und ſo
ne Mißbilligung mit der von den drei „Streſamächten‟
Eng=
hd. Frankreich und Italien, eingebrachten Entſchließung, die das
ſtüä che Vorgehen vom 16. März in der ſchärfſten Form verurteilt
dmls eine Bedrohung des europäiſchen Friedens bezeichnet, zum
spruck zu bringen. Da kein einziges Ratsmitglied gegen die
ſtihließung ſtimmte, galt dieſe nach dem herrſchenden Gebrauch,
wie Stimmenthaltung nicht berückſichtigt, als einſtimmig
an=
tarnmen. Eine offene Ablehnung der Entſchließung war nach der
Frölkerbundsrat vorhandenen Kräfteverteilung von vornherein
hü zu erwarten geweſen.
Der polniſche Außenminiſter Beck, der geſtern im Rat noch in
ewgeutlichen Ausführungen ſich gegen die franzöſiſch=ruſſiſchen Pakt=
Szu nierungen im Oſten Europas gewandt und die
Verantwort=
lkaiten unterſtrichen hatte, die die Staaten durch die Verzögerung
Plbrüſtung auf ſich genommen haben, hat in der heutigen
zung darauf verzichtet, das Wort zu ergreifen, um ſeine
Zu=
ſturung zu der „Verurteilung Deutſchlands” zu begründen.
Wer ruſſiſche Außenminiſter Litwinow benutzte die
Gelegen=
t, wum gegen Deutſchland eine Brandrede zu halten, wie ſie in
te: Schärfe ſelbſt in dieſem Kreis wohl noch nicht gehört worden
ſurd weder der Vertreter Englands, noch diejenigen Frankreichs
Ftaliens hielten es für nötig, ihm entgegenzutreten. Von den
ſtwgen Reden, die heute im Rat gehalten wurden, iſt, abgeſehen
ſz geer Rede des däniſchen Außenminiſters Munch, lediglich noch
jenrige des ſpaniſchen Vertreters Madariaga erwähnenswert, der
aus der Lage herauszuwinden verſuchte, wie ſie für ihn aus
4 uſtimmung zu der Entſchließung trotz der ſcharfen Kritiken
dnm Vorgehen der Streſa=Mächte, die er geſtern vorgebracht
te ergab. Er legte dabei den Hauptnachdruck auf die Schuld
en=igen, die die Abrüſtung vereitelt hätten.
Der Verlauf der Ratsſihung.
R
DNB. Genf, 17. April.
nLudwigsplaltz”
Mach einer kurzen geheimen Sitzung des Völkerbundsrates,
2
Heſ iglich der Behandlung der abeſſiniſchen Frage gewidmet war,
Bde in öffentlicher Ratsſitzung die weitere Erörterung der
üſiſch=engliſch=italieniſchen Entſchließung zum deutſchen Schritt
Ri
Ars erſter Redner ergriff, wie erwartet, der ſowjetruſ=
Be
9i Außenkommiſſar Litwinow das Wort. Er be=
40
rnit der Feſtſtellung, daß geſtern die Unterzeichner des
Ver=
zu
r Vertrages, die durch den deutſchen Schritt unmittelbar
be=
üt ſſeien, geſprochen hätten. Sowjetrußland ſei für Verſailles
ſew —9 verantwortlich, aber als Mitglied des Völkerbundes und des
iewbundsrates ſei es durch eine Verletzung des Völkerbunds=
Kucte) plltsldurch einen Staat, der noch Mitglied des Völkerbundes ſei,
eiRals berührt. Gewiß müßten alle Staaten für ihre
Sicher=
ges Wie00 Hſſtſargen. Man werde, wenn ein Staat ſich Waffen anſchaffe,
bih+k annehmen, daß es zu defenſiven Zwecken geſchehe. Dieſe
giege O Oo
Alumne werde aber zweifelhaft, wenn dieſe Waffen nicht zu
Ver=
grnsh
44Kyungszwecken, ſondern offenſichtlich zur Revanche und zu einer
GFillxpolitik beſtimmt ſein könnten, die die Sicherheit benachbar=
U t4hsimaten bedrohe. Wenn ein Staat durch ein Staatsoberhaupt
r0 Art, werde, das unbegrenzte Eroberungsziele als ſein Programm
Wr
b/Khret habe, und das ſpäter von dieſer Politik nicht abgerückt
ſelſyann ſei eine andere Lage geſchaffen. Deutſchland habe
kei=
n i Cßarantien dafür gegeben, daß es an dieſen Zielen nicht mehr
felktllze. Der ſowjetruſſiſche Außenminiſter ſtellte ſodann die Frage
auboh, man vor derartigen Tatſachen die Augen ſchließen könne.
geile L/lanow ſuchte ſodann die „Gefährlichkeit‟ Deutſchlands durch
eihl Wergleich zu demonſtrieren. Er behauptet, daß, wenn in
P
eulüt Sstadt ſich ein Individuum, das die Abſicht kundgetan habe,
Pei dübzauſer der Bürger zu zerſtören, illegal Waffen beſorgt habe
vie ! un Muran beruhigende Zuſicherungen gebe, zweifellos keine
Sympa=
th/ arzeugt würden. Litwinow ſtellte in Zweifel, ob man die
efN
WKha rungen eines derartigen angriffsluſtigen Individuums ernſt
na ten, könne, das fähig ſei, ſich über alle Geſetze hinwegzuſetzen.
149 (948 eichnete Litwinow, ohne es ſelbſt zu wollen, in
hervor=
raNdur Weiſe den Durchſchnittstyp des kommuniſtiſchen
Revolu=
mrs.), Litwinow erklärte ſodann abſchließend, er wäre froh,
zbl” wM Doeutſchland hier anweſend wäre und die Gelegenheit
ergrei=
felkrüßte, von ſeinem Programm der Revanche und der
Erobe=
rucg=lüſte abzurücken. Leider ſei hierzu keinerlei Ausſicht
vor=
hemn
Nurh Litwinow ſprachen nacheinander die Vertreter
Pſbſtm gals, Auſtraliens und Spaniens. Alle drei
wiltn der Entſchließung zuſtimmen. Der Vertreter Spaniens
kwhlte, an ſeine Zuſage allerdings eine ziemlich ſtarke Kritik.
weiteren Verlauf der Ausſprache erklärte der portu=
N
N
gAliſcheVertreter, daß er zwar der Anſicht ſei, daß die
Füllurung der kollektiven Sicherheit in Europa nur dann möglich
ſeilſenn ſein Vertragsbruch unmöglich gemacht werde, daß er aber
dMBtſchluß von Sanktionen ſehr ſkeptiſch ge=
8 üleerſtehe. Beſonders Maßnahmen wirtſchaftlicher Art
grüßen würden, wenn gewiſſe Länder, die durch ihr Preſtige und
ihre Bedeutung einen wichtigen Platz in der europäiſchen
Frie=
densorganiſation einzunehmen berufen ſeien, zum Völkerbund
zu=
rückkehrten.
Der auſtraliſche Vertreter erklärte, daß er für die Entſchließung
ſtimmen werde. Obwohl dieſe beſonders auf europäiſche Probleme
Bezug nehme, ſo ſehe man doch auch in außereuropäiſchen Staaten
mit Beunruhigung die Verſchlechterung, der politiſchen Lage in
Europa. Die Entſchließung nehme auf Tatſachen und auf
Verpflich=
tungen Bezug, die außer Zweifel ſeien. Von der Annahme der
Entſchließung erhoffe er eine Beruhigung der internationalen
Lage.
Skarke Krikik des ſpaniſchen Verkrekers
mn der Eeiſciſehnd.
Der ſpaniſche Vertreter Madariaga wies darauf hin, daß
der Völkerbundsrat vielmehr eine politiſche Inſtanz als ein
Ge=
richtshof ſei, und daß daher nicht lediglich nach dem Buchſtaben
vorgegangen werden könne, ohne den politiſchen Notwendigkeiten
Rechnung zu tragen. Aus dieſem Grunde habe er der
unter=
breiteten Entſchließung vorzuwerfen, daß ſie nicht
ge=
nügend die politiſche Geſamtlage berückſichtige
und der geſchichtlichen Entwicklung Rechnung
trage, die das Vorgehen der deutſchen
Regie=
rung zur Folge hätte. Die ſpaniſche Delegation habe oft
genug darauf hingewieſen, daß die Anwendung des Art, 8 des
Völkerbundspaktes unbedingt gefordert werden müſſe. Wäre
eine Abrüſtungskonvention zuſtande gekommen, ſo würde man
ſich heute in einer weſentlich anderen Lage befinden. Der
ſpa=
niſche Vertreter kam dann auf die Wirkſamkeit des
Völkerbunds=
paktes zu ſprechen. Er ſprach die Auffaſſung aus, daß wenn
gewiſſe Paktartikel, die nicht mit der nötigen
Ehrlichkeit angewendet würden, man ſich auch
nicht wundern müſſe, daß auch andere
Ver=
pflichtungen nicht eingehalten werden.
Unglück=
licherweiſe hätten die meiſten Artikel des Paktes in den letzten
Jahren eine Abſchwächung erfahren. Die Schwierigkeit bei der
Beſchließung von Sanktionen ſei die Frage des Augenblicks ihrer
Anwendung. Wenn er geſtern einige Zweifel über die
vorge=
legte Entſchließung ausgedrückt habe, ſo werde das die ſpaniſche
Delegation nicht daran hindern, die Realitäten zu berückſichtigen,
denn Spanien könne ſich nicht der Zuſtimmung zu einer
Ent=
ſchließung enthalten, in der geſagt ſei, daß die Gewalt kein
Recht hat.
Die Vertreter Mexikos, Argentiniens und
Chiles brachten übereinſtimmend ihre Loyalität gegenüber dem
Völkerbund zum Ausdruck und betonten, daß ſie ſich ſtets für
genaue Innehaltung der gegenſeitig eingegangenen
Verpflich=
tungen eingeſetzt hätten. Sie hoben jedoch beſonders hervor, daß
durch die vorliegende Erklärung, die auf Europa abgeſtellt ſei,
der weltumfaſſende Charakter des Völkerbundes nicht in Frage
ge=
ſtellt werde. Von allen drei Staaten werde der
Entſchlie=
ßung zugeſtimmt werden.
Aan
Dänemark mißbilligk die Enkſchließung der Mächke.
Der däniſche Außenminiſter Münch erklärte, daß er die letzten
drei Paragraphen der Entſchließung gern annehmen würde. Es
gebe aber einen anderen Abſchnitt, nämlich die Einleitung der
Entſchließung, der auf die hiſtoriſche Entwicklung Bezug nehme,
und der über das deutſche Vorgehen vom 16. März ein Urteil fälle.
Ueber die Zweckmäßigkeit dieſes Teiles habe er ſtarke Zweifel. Er
befürchte, daß ſein Inhalt auf die in Gang befindlichen
inter=
nationalen Verhandlungen eine ſchlechte Einwirkung haben werde,
und daß die Schwierigkeit, aus dem Engpaß herauszukommen, in
dem ſich die internationale Politik augenblicklich befinde, dadurch
noch erhöht werden. Er bedauere ſehr, daß die Entſchließung dieſen
Teil enthalte, da man dadurch aus dem allgemeinen Rahmen
heraus=
getreten ſei, Deutſchland namentlich genannt und dem Rat ſomit
die Rolle eines Gerichtshofes zuerteilt habe. Die Annahme dieſes
Teiles würde die Verſöhnungsaufgabe des Völkerbundsrates
be=
einträchtigen. Er könne daher ſeine Zuſtimmung zu der
Ent=
ſchließung nur dann geben, wenn dieſer Teil eine entſprechende
Aenderung erfahre. So aber ſei ihm das nicht möglich.
Was die Frage der Sanktionen für zukünftige
Vertragsbrüche anlange, ſo ſei ſein Land angeſichts der
gegenwärtigen internationalen Lage damit einverſtanden, dem
Studium der Ausdehnung des Art. 16 zuzuſtimmen, da die um
ſich greifende Nichtanerkennung internationaler Verpflichtungen
ſomit zur internationalen Anarchie zu führen drohe. Seine
Regie=
rung lege jedoch großen Wert darauf, daß gleichzeitig mit der
Vorbereitung ſolcher Maßnahmen neue Anſtrengungen gemacht
werden, dem Rüſtungswettlauf Einhalt zu gebieten, der immer
mehr beänſtigendere Formen annehme.
Türkiſche Anſpielungen
auf die Beiltäige uen Rerfif und Aulanan.
Der türkiſche Außenminiſter erklärte, daß internationale
Verpflichtungen eingehalten werden müßten, und daß er der
Ratsentſchließung zuſtimmen werde. In ſeiner Eigenſchaft als
Vertreter der Türkei hob der Ratspräſident ſodann die
Notwen=
digkeit hervor, das vorliegende Memorandum im Lichte der
Ver=
handlungen von Streſa zu betrachten. Die Kleine Entente und
der Balkanbund hätten bezüglich der Verhandlungen von Streſa
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Der 17. April 1935 gehört zu den ſchwärzeſten Tagen, die der
Völkerbund ſeit ſeiner Gründung erlebt hat. Man übertreibt
ge=
wiß nicht, wenn man behauptet, daß ſich die Genfer
Ein=
richtung an dieſem Tage etwas geleiſtet hat, was alles
bis=
herige in den Schatten ſtellt. Sie iſt von der ſyſtematiſchen
Zerſtörung ihres Anſehens zur zielbewußten
Selbſtzerfleiſchung und Selbſtverſtümmelung
übergegangen. Denn anders kann man das in Genf
ge=
wählte Verfahren nicht bezeichnen, das ſich am Mittwoch vor den
Augen der ganzen Welt abſpielte,
Noch am Vorabend wagten es namentlich die kleineren
Nationen wider den Stachel zu löcken und ihre Bedenken gegen
den Entſchließungsantrag vorzubringen. Aber einige Stunden
ſpäter war die „Wandlung” vollzogen und ihre Zuſtimmung,
ab=
geſehen von der Stimmenthaltung Dänemarks,
ſicher=
geſtellt. Hätten die Vertreter der einzelnen Ratsmächte wenigſtens
darauf verzichtet, zum Thema zu ſprechen, dann wäte der
Selbſt=
zerfleiſchungsakt nicht ſo deutlich in die Erſcheinung getreten, wie
das nunmehr der Fall iſt, nachdem jeder Vertreter eine mehr
oder weniger gewundene Erklärung abgab. Alle traten ſchon mit
ſchlechtem Gewiſſen an das Rednerpult und jeder ſuchte
ſich zu rechtfertigen. Die überſeeiſchen Mächte erklärten ſich an den
europäiſchen Angelegenheiten für desintereſſiert. Die Türken
ver=
ſuchten zwar bei dieſer Gelegenheit die Entmilitariſierung der
Dardanellen rückgängig zu machen, wurden aber ſofort durch die
Engländer ſehr ſcharf zurückgewieſen. Die Ruſſen, vertreten durch
Litwinow, verſuchten, ſich über die deutſche „Friedensſtörung”
be=
ſonders erregt zu zeigen. Nur paſſierte ihnen dabei das Mißgeſchick,
daß ihr Außenkommiſſar plötzlich ſeine amtliche Eigenſchaft vergaß
und die Töne des bolſchewiſtiſchen Agitators anſchlug, die man ihm
in Moskau eingeimpft hatte, daß es für den
Bolſchewis=
mus keine beſſere Situation als den Unfrieden
in Europa, womöglich die Entfachung eines
neuen Krieges geben kann. So ergab ſich ſchließlich das,
was zu einer reſtloſen Beſeitigungder
Ungbhängig=
keit des Völkerbundes führte: Frankreich, England und
Italien ließen ihre Bundesgenoſſen aufmarſchieren, während
gleich=
zeitig die kleinen Neutralen in der ſchlimmſten
Weiſe vergewaltigt wurden. Sie mußten ſich dazu
be=
quemen, durch ihre Stimmabgabe die Lüge von der Schuld
Deutſchlands an der Zerſtörung aller friedensfördernden
Be=
mühungen und Verhandlungen zu unterzeichnen.
Das „Direktorium des Völkerbundsrates”, alſo
lediglich drei Verſailler Mächte, hat mit dieſer Abſtimmung den
Völkerbundsrat und darüber hinaus den ganzen Völkerbund in
die Knie gezwungen, hat den Völkerbund jeder Macht
ent=
kleidet und zum bloßen Werkzeug degradiert. Der
Entſchließungsantrag muß allerdings noch durch die
Bundesmit=
glieder beſtätigt werden und ſpäter durch zwei Drittel Mehrheit
angenommen werden. Aber was ſich im Rate abgeſpielt hat, wird
ſich im größeren Kreis ohne Not wiederholen laſſen, zumal da die
Franzoſen in den hinter uns liegenden Jahrzehnten mit Hilfe
ihres Goldes zahlreiche Bundesgenoſſen im wahrſten Sinne des
Wortes gekauft haben, wie ſoeben erſt ein bekannter franzöſiſcher
Journaliſt in der Zeitung „La Preſſe” dargeſtellt hat. Er hat
herausgerechnet, daß Frankreich einſchließlich der Zarenſchulden
550 Milliarden Franken an die Verbündeten gezahlt hat.
An=
leihen verpflichten bekanntlich noch mehr als
Bünd=
nisverträge. Sie ſind für Frankreich, die beſte Garantie,
daß jede Oppoſition verſchwindet.
Wir wollen uns noch einmal daran erinnern, wie die Dinge
gelaufen ſind: Es hat zuerſt einen Proteſt gegen die Einführung
der deutſchen Wehrpflicht gegeben. Die Wehrpflicht iſt bei uns
geſetzlich verankert worden, nachdem wir viele Jahre hindurch
darauf gewartet haben, daß die Verſailler Mächte ihre
Abrüſtungs=
verpflichtungen erfüllen würden. Sie haben das nicht getan.
Frankreich ſchickte zwar einen Briand vor, der das bekannte Wort
prägte: „Nieder mit den Kanonen!”, aber dieſes Wort in Genf
blieb leerer Schall, wie alles, was im Völkerbund oder bei der
Abrüſtungskonferenz zu hören war. Die Kanonen, die Briand
verurteilte, wurden im gleichen Augenblick in unerhörter Zahl in
Auftrag gegeben. Die gleiche Aufrüſtung betrieben alle anderen
Nachbarn Deutſchlands, ſo daß wir aus Gründen der
eigenen Sicherheit den Weg einſchlagen mußten,
den wir betreten haben, zumal in allen Staaten der
Grundſatz anerkannt wurde, daß jede Nation ihrem
Sicherheitsbedürfnis Rechnung zu tragen habe.
Es kam dann nach einigem Zwiſchenſpiel die franzöſiſche
Denk=
ſchrift zuſtande, die den deutſchen „Vertragsbruch” rechtfertigen
ſollte. In dieſem Entwurf werden auch die einleitenden Worte
des Teiles V des Verſailler Vertrages behandelt, in denen es
heißt, daß die deutſche Abrüſtung die allgemeine Abrüſtung
ein=
leiten ſoll. Wörtlich wird in dieſer Denkſchrift geſagt: „Auch
wenn, was die franzöſiſche Regierung formell beſtreitet, die
Prä=
ambel von Teil V den Charakter und die Tragweite hätte . . ."
Frankreich löſt ſich alſo einſeitig von der im
Verſailler Vertrag verankerten
Abrüſtungs=
verpflichtung. Es hat das getan, was es uns zum
Vorwurf macht und weswegen man den Völkerbundsapparat
gegen uns aufmarſchieren ließ. Dieſes offizielle
Ab=
rücken von der Abrüſtungsverpflichtung darf
nicht vergeſſen werden. Aus ihr geht der ganze
Wider=
ſinn des Genfer Verfahrens hervor. Dieſe Verneinung der
fran=
zöſiſchen Abrüſtungsverpflichtung beweiſt eben, daß der
fran=
zöſiſche Ankläger auf die Anklagebank gehört.
Für uns ergibt ſich nun die Frage, wie ſollen ſich die Dinge
weiterentwickeln? Wir ſind mit Recht darüber verſtimmt, daß
Seite 2 — Nr. 108
man zuerſt Rundreiſen unternahm und den Anſchein erweckte, als
ob wirklich ehrliche Beſtrebungen im Gange wären, eine Einigung
herbeizuführen. Man darf es uns nicht übelnehmen, wenn wir
angeſichts dieſer Scheinheiligkeit, mit der die übrigen Regierungen
zu Werke gegangen ſind, von einem grenzenloſen Mißtrauen
be=
herrſcht werden. Schon hören wir, daß alles gar nicht ſo ſchlimm
wäre und daß man nun neue Verhandlungen mit Deutſchland
anknüpfen wolle. Nachdem die ſehr ausſichtsreichen
Verhandlungen der Abrüſtungsbeſprechungen
am 17. April 1934 durch die franzöſiſchen
Quer=
treibereien zur Ergebnisloſigkeit verurteilt
wurden, und nachdem man jetzt ausſichtsreiche
Verhand=
lungen in dieſer Weiſe ſabotiert, können wir uns nicht
vorſtellen, wo die Fäden wieder angeknüpft werden ſollen. Der
Völkerbund, die verkörperte Ohnmacht und Abhängigkeit, hat die
letzten Brücken zu Deutſchland in Stücke geſchlagen. Welche
be=
fonderen Schritte von der Reichsregierung darauf zu erwarten
ſind, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Es bleibt hier
erſt die reſtloſe Abrundung des Genfer Bildes abzuwarten, bevor
ihre Stellungnahme erfolgen kann.
Der Verlauf der Ralsſihung.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
bereits ihre Anſicht zum Ausdruck gebracht. Es liege ihm jedoch
als Vertreter der Türkei daran, in dieſem Zuſammenhang
ge=
wiſſe Wünſche der Türkei bezüglich der die Türkei betreffenden
militäriſchen Klauſeln des Abkommens von Lauſanne zum
Aus=
druck zu bringen, falls die kommenden Verhandlungen zur
Auf=
hebung der militäriſchen Beſtimmungen der Verträge von Neuilly
und Trianon führen würden. Dieſe Anſpielungen des türkiſchen
Außenminiſters wurden jedoch ſofort von den Vertretern der drei
Großmächte Italien, England und Frankreich in aller Form
zurückgewieſen, da ſie mit dem gegenwärtigen Verhandlungsthema
der Ratsſitzung nichts zu tun hätten.
Nach dieſem kurzen Zwiſchenſpiel ſtellte dann der türkiſche
Außenminiſter als Ratspräſident den franzöſiſch=engliſch=
italieni=
ſchen Entſchließungsentwurf zur Abſtimmung. Hierbei meldete
ſich der däniſche Außenminiſter Munch erneut zum
Wort und brachte zum Ausdruck, daß ihn die
Ableh=
nung der drei Großmächte die von ihm
vorge=
ſchlagenen Aenderungen an der Entſchließung
vorzunehmen, dazu beſtimmen müßte, ſich bei
der Abſtimmung ſeiner Stimme zu enthalten. Er
gab jedoch der Hoffnung Ausdruck, daß die Entſchließung dennoch
das Ziel erreichen würde, zu der ſo notwendigen Befriedung
Eu=
ropas beizutragen und zu einem Uebereinkommen aller
Groß=
mächte zu führen. Vor dem Schluß der Sitzung ergriff Litwinow
nochmals das Wort und erklärte, daß er der Beſchränkung der
Beſtimmungen gegen Vertragsbruch auf Europa nicht zuſtimmen
könne. Er ſei der Anſicht, daß ſolche Maßnahmen auch auf die
übrigen Weltteile ausoedehnt werden müßten, da ſonſt der
Ein=
druck entſtehe, daß die außereuropäiſchen Verträge ohne weiteres
verletzt werden dürften.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon
erklärte dazu in ziemlich ſcharfem Ton, daß es nicht Sache der
Ratsentſchließung ſei, die Aufgaben des einzuſetzenden Ausſchuſſes
zu beſchränken. Die beſondere Erwähnung Europas in der
Ent=
ſchließung ſei vollkommen erklärlich durch die Bedeutung, die die
hier aufgeworfene Frage in erſter Linie für Europa habe. Er
könne einer Aenderung der Entſchließung im Sinne der Wünſche
Litwinows daher nicht zuſtimmen. Durch eine Erweiterung
würde die Entſchließung ihre Kraft und Wirkung verlieren.
Ziemlich erregt fügte er hinzu, man befinde ſich hier vor einem
praktiſchen Problem, das eine praktiſche Löſung verlange und das
nicht mit leeren Formeln und Worten in ein ſo erweitertes
Ge=
biet getragen werden könne, daß es daran wirkungslos zerſchelle.
Nach der bereits gemeldeten Abſtimmung ſprach der
fran=
zöſiſche Außenminiſter noch einige Worte. Er erklärte,
daß Frankreich dem Völkerbund feſt zugetan ſei. Der Rat habe
ſeine Verantwortlichkeiten übernommen. Er habe den
Vertrags=
bruch ausdrücklich verurteilt. Laval führte weiter aus, er habe
nun die angenehme Pflicht, dem Rat im Namen Frankreichs für
die Erfüllung ſeiner Aufgaben zu danken. Einem unruhigen
Europa werde Frankreich weiter ſeine Hilfe zur Sicherung des
Friedens leihen. Durch Taten, wie die in Rom, London und
Streſa beſchloſſenen, werde Frankreich weiter dem Frieden dienen.
Ausſchuß zur Prüfung der Sankkionsfrage ernannk.
Am Nachmittag hat der Völkerbundsrat dann zum Abſchluß
ſeiner außerordentlichen Tagung einen dreizehngliedrigen Ausſchuß
ernannt, der im Mai Vorſchläge für diejenigen Maßnahmen
aus=
arbeiten ſoll, welche die Völkerbundsmitglieder künftig im Falle
einſeitiger Vertragsaufkündigungen ergreifen ſollen. Dieſem
Aus=
ſchuß gehören außer den Großmächten auch Vertreter von Spanien,
Polen, Holland, Jugoſlawien, Ungarn, Portugal, der Türkei,
Kanada und Chile an.
Aus der Glanzzeit des Darmſtädter
Lhrüters mitet Greßyerzog Lubwig :.
Nach Akten des Staatsarchivs und privaten Quellen bearbeitet
von Franz Harres.
Jakob Jgnatz Dorn, der erſte Darmſtädter Maſchinenmeiſter.
III. Aus Briefen von 1825—1847. Ruheſtand und Tod.
(Schluß.)
Im Oktober 1825 erhielt Dorn einen Vorſchuß von 1000
Gulden. Im Februar des Jahres 1826 ſchreibt er an
Schleier=
macher: „Vor ein paar Tagen wurde mir der Antvag gemacht,
daß ich für’s neuzuerbauende Theater in Wiesbaden eine
Maſchinerie=Einrichtung, die einfach und doch zweckmäßig wäre,
uinternehmen möchte, die mir die bedeutende Crativikation von
100 Carolin einbringen dürfte, indem meine Leiſtung am
hie=
ſigen Hofoperntheater, als ſicherer Bürge für mich, das volle
zutraun erworben hat.” Ein zehntägiger Urlaub führte ihn nach
Düſſeldorf und Aachen. Am 6. Mai 1827 erneuerte er mit der
Begründung, daß er ſich durch häufige Erhitzung im Dienſt eine
ſchwache Bruſt und ein Gichtleiden zugezogen, ſeine ſchon vor
7 Jahren ausgeſprochene Bitte um ein Kabinets=Dekret, das ihm
nach 20jähriger Dienſtzeit eine vom Großherzog feſtzuſetzende
Penſion zuſichere. Sein Gehalt betrage zur Zeit 1600 Gulden.
Als er Mitte Auguſt abermals dieſe Angelegenheit berührte,
wurde Oberbaurat Moller um ein Gutachten erſucht, das wie
folgt ausfiel: „Euer Hochwohlgeboren habe ich die Ehre zufolge
der mir gemachten gewogentlichen Mittheilung hinſichtlich des
Geſuchs des H. M. M. Dorn zu erwiedern, daß es im Fall
Sr. Königlichen Hoheit der Großherzog die Gnade haben wollen,
vielleicht angemeſſen ſorgen dörfte, ihm die Zuſicherung zu
er=
theilen, daß er im Fall einer Penſionierung nach den
Beſtim=
mungen der höchſten Verordnung vom 12. April 1820 behandelt
werden ſolle, welcher zufolge er jetzt ſchon ³w des
Dienſtein=
lommens und dem 20. Dienſtjahr /u desſelben erhalten werde.
Mit innigſter Verehrung Euer Hochwohlgeboren ganz ergebenſter
G. Moller. D. d. 24. Auguſt. 1827. Endlich am 22, September
gelangte Dorn in den Beſitz ſeines Dekrets. Ende Oktober
be=
reiteten die Theaterarbeiter ihrem Leiter durch Nachläſſigkeiten
ſtarken Aerger. Er berichtet darüber an den Großherzog: „Es
hat ſich geſtern zum fünften Aufzug der Vorſtellung „Abälino”
der Fall ereignet, daß die Vordergardine beym erſten
Schellen=
zeichen aufgezogen wurde, dadurch den Zuſchauern die Anſicht
eines Durcheinanders (ich war auch dabei:) wurde, der ſtöhrend
auf jede Vorſtellung einwürcken muß. Da dieſer fehler als folge
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Reichsminiſter Dr. Goebbels wird am Samstag, dem 20. April.
mittags von 12—12.10 Uhr über alle deutſchen Sender zum (
ne=
burtstag des Führers ſprechen. Die Rede wird abends von 20 bis
20,10 Uhr wiederholt.
Wie zur Wiederzulaſſung der Deutſchen Nationalvartei in der
Tſchechoſlowakei mitgeteilt wird, beſteht in führenden Kreiſen der
Partei nicht die Abſicht, die Deutſche Nationalvartei wieder
auf=
zurichten. Die politiſche Zuſammenfaſſung des Sudetendeutſchtums
ei heute unter Henlein in ſo erfreulichem Maße fortgeſchritten,
daß dies nur als eine Störung dieſes Einigungswerkes aufgefaßt
werden könnte.
Die Verſtärkung der Garniſonen an der oſtfranzöſiſchen Grenze
gehen weiter. In Belfort iſt am Mittwoch das 8. Regiment der
Senegalſchützen eingetroffen, das bisher in Marmande und Agen
Südfrankreich) lag. Ein Teil des Regiments wird die Forts in
der Umgebung der Stadt beſetzen. Ferner wird in Belfort ein Teil
der Infanterie der in Beſanoon liegenden 13. Diviſion und ein
Jägerbataillon aus Giromagne erwartet.
In der Nacht zum Dienstag iſt in die Geſchäftsräume der
Sozialiſtiſchen Vereinigung des Seine=Departements in Paris ein
Einbruch verübt worden. Sämtliche Türen waren zertrümmert
das Mobiliar zerſchlagen und Tiſche und Schränke durchwühlt. Als
Täter wurden zwei Perſonen verhaftet, die angeblich in der
Front=
kämpfer=Vereinigung Feuerkreuz eine Rolle ſpielen ſollen.
Der Kriegsrichter von Barcelona gibt jetzt anläßlich der
Auf=
hebung des Kriegszuſtandes in ganz Spanien und des Ueberganges
der Gerichtsbarkeit von den Militär= auf die Zivilbehörden die
Zahl der durchgeführten Kriegsgerichtsverfahren bekannt. Danach
haben in den ſechs Monaten und ſieben Tagen des
Kriegszuſtan=
des insgeſamt 1525 Verfahren ſtattgefunden. Hiervon entfallen
350 Verfahren auf das Jahr 1935 und 1075 Verfahren auf das
Jahr 1934.
Infolge des Wiederaufflammens der Gegenſätze zwiſchen den
fasciſtiſchen Behörden und der griechiſchen Bevölkerung der Inſel
Calymnos ſind drei italieniſche Zerſtörer im Hafen der Inſel
ein=
getroffen und haben Truppen an Land geſetzt.
Aiterhanserttätang Maroonalos
über die Konferenz von Streſa.
DNB. London, 17. April.
Miniſterpräſident Maedonald gab am Mittwoch nachmittag
im Unterhaus die erwartete Erklärung über die Erörterungen
in Streſa ab. Macdonald ging dabei ausführlich auf die
Vor=
geſchichte ein und ſprach die verſchiedenen Abſchnitte des Streſaer
Communiqués durch. Die Ausführungen Macdonalds enthielten
keine Geſichtspunkte, die über dieſes Communiqus hinausgingen.
Zu erwähnen wäre ſeine Aeußerung, daß die
Rüſtungsforderun=
gen Deutſchlands von einer derartigen Größe geweſen ſeien,
daß die zahlenmäßigen Vorausſetzungen, auf denen die
Be=
mühungen zur Abrüſtung beruht hätten, hinfällig geworden
eien. Maedonald beſtätigte, daß die drei Mächte
übereingekom=
men ſeien, die Prüfung des geplanten Luftpaktes für
Weſt=
europa fortzuſetzen mit dem Ziel, einen Pakt zu entwerfen, wie
er in der Londoner Erklärung in Ausſicht genommen iſt. Dieſes
Uebereinkommen habe auch „irgendwelchen zweiſeitigen
Verein=
barungen”, die dieſen Luftpakt begleiten könnten, gegolten. Nach
Erwähnung der Solidaritätserklärung hinſichtlich des Locarno=
Vertrages fuhr Macdonald fort:
„Wir ſind nach Streſa gegangen, um frühere politiſche
Er=
klärungen im Lichte neuer und verſchlechterter Verhältnifſe zu
prüfen. Viele dachten, daß dieſe neuen Verhältniſſe neue
Ver=
pflichtungen der britiſchen Regierung bedeuten würden.
Wir haben keine übernommen. Wir haben die Tür
für Deutſchland offen gehalten, damit es ſich als
ein aktiver Teilhaber den Bewegungen anſchließen kann, die wir
geplant haben, um ein Syſtem kollektiver Sicherheit in Europa
zu ſchaffen, ohne Deutſchland ſeinen Schritt zu verzeihen, und
indem wir im Gegenteil klar machten, daß wir ihn als eine
ernſte Urſache der Unruhe und als einen Schlag für jede
inter=
nationale Organifation des Friedens und der Ordnung anſehen,
haben wir zu erkennen gegeben, daß unſere Politik weiterhin
auf die Satzung des Völkerbundes gegründet ſein wird.
Die drei auf der Konferenz vertretenen Staaten ſind
aus=
einandergegangen nicht als Einzelweſen, die durch die
zweifel=
loſen Schwierigkeiten, die ſie behandeln mußten,
auseinander=
gebracht worden ſind, ſondern als eine Staaten=Kombination,
die dazu verpflichtet iſt, zuſammenzuhalten. Dieſe
Staatenkom=
bination iſt verpflichtet, friedliche Löſungen für augenblickliche
Gefahren im Zuſammenwirken mit jedem Staat zu finden, der
willens iſt, ſich ihrer Arbeit anzuſchließen.
Am Schluß ſeiner Ausführungen erklärte Macdonald, daß
die Regierung Vorkehrungen für eine außenpolitiſche Ausſprache
in der erſten Woche nach dem Wiederzuſammentritt des
Unter=
hauſes nach den Oſterferien getroffen habe.
der Unachtſamkeit unverzeihlich iſt, auch ſich ungerügt leicht unter
ſchlimmeren folgen wiederholen möchte — auch ſich ſchon öfter
von allen Seiten fehler der Nachläſſigkeit gezeigt haben, die durch
pünktliche Pflichterfüllung durchaus nicht erſcheinen können; ſo
auch ſich leider zeigt, daß durch milde Behandlung, Vorangehen
mit ſorglicher Handhabung, Austheilung Allergnädigſter
geneh=
migter Gratifikationen, ſelbſt die Hoffnung auf Zulage und
befiniver (!) Anſtellung dieſe Nachläſſigkeit nicht beſeitigen
kön=
nen, ſo bin ich gezwungen (ſo ungern ich Unangenehmes
be=
richte) darauf anzutragen, daß für den Fall der Nachläſſigkeit,
eine Strafbeſtimmung entworfen werde, nemlich: wenn dieſe
Masregel Ihre Königl. Hoheit allergnädigſt billigen, und ich
dieſelbe in aller unterthänigkeit zur gnädigſten Einſicht und
Prüfung vorlegen darf. „Im November 1827 waren die
Arbei=
ten im Wiesbadener Theater beendet. Dorn konnte
Schleier=
macher das Wiesbadener Zeugnis vorlegen und berichten, daß
er 260 Gulden übrig behalten, der Herzog von Naſſau ihm 20
Dukaten verehret, der Magiſtrat ihm ein Geſchenk von 100
Gul=
den habe überreichen laſſen. Der Gewinn ſei: „Ehre und eine
Tätigkeit, die nebſt den 10 Reiſen ſeiner Geſundheit ſehr
zuträg=
lich geweſen ſei”. Im Jahre 1828 verſuchte Dorn noch einmal
Ordnung in ſeine Geldverhältniſſe zu bringen und erbat ſich
hierfür einen Vorſchuß von 1800 Gulden, der aber nach
drei=
maligem Erſuchen endgültig abgelehnt wurde. Im Jahre 1829
ſchlug Dorn Schleiermacher und dem Großherzog die
Anfer=
tigung von Grund= und Aufriſſen der ſämtlichen in den
Maga=
zinen aufbewahrten Dekorationen vor. Leider fand dieſer geniale
Gedanke unſeres erſten Theatermeiſters bei den maßgebenden
Stellen keine Annahme. Es iſt dies von dem Standpunkt des
Beſchichtsſchreibers der Bühnentechnik aus auf’s lebhafteſte zu
bedauern, denn dieſe „Grund= und Aufriſſe” hätten ſich ſicher
der genialen neuen Bühneneinrichtung des Mollerſchen Theaters
ebenbürtig zur Seite geſtellt. Um wenigſtens die Idee dieſes
aus Sparſamkeitsgründen geſcheiterten Planes ganz hervortreten
zu laſſen, geben wir die folgenden Briefe in vollem Wortlaut
wieder. Am 14. März 1829 ſchreibt Dorn an Schleiermacher:
„Zur gefälligen Einſicht habe ich das Vergnügen das disjährige
Verzeichnis über die gefertigten Operntheater Dekorationen
er=
gebenſt vorzulegen. — Zugleich bin ich auch nach reifer
Ueber=
legung geſonnen beygefügten Berichtlichen=Vorſchlag (nicht bei
Akten) Sr. Königl. Hoheit in unterthänigkeit vorzulegen, in
welchem ich mich zwar ſo ziemlich entbehrlich und blos gebe,
aber mir dadurch ein Stück Geld zu verdienen hoffe, womit ich
meine Frau in ein Wittwen Inſtitut zu kaufen projektiere —
und zugleich gegen meinen gnädigſten Herrn eine redliche
Hand=
lung zu begehen glaube indem wenn durch irgendein Ereignis,
ich von hieſiger Bühne abgangbar bin, ohne den bemeldeden
Vorſchlag ausgeführt zu haben an Verſetzſtücken ein Verlurſt (!
gering gerechnet: 4000 bis 6000 durch unkenntlichkeit p. ſich ein=
EP. Paris, 17. Aprikl
Die Nachricht, daß der Völkerbundsrat die franzöſiſch=engln
italieniſche Entſchließung, in der Deutſchlands Wehrmaßnahrne
verurteilt und Sanktionen für den Fall neuer Vertragsverletzun=e
vorgeſehen werden, einſtimmig, bei nur einer
Stimmenthaltu=
angenommen hat, wird von der Nachmittagspreſſe in rieſigen Ke
tern verkündet und mit äußerſter Befriedigung kommentiert.
Der „Temps” erklärt, die Annahme der Entſchließung.
eine Solidarität Englands, Frankreichs und Italiens darſt=eul
bilde eine klare Warnung, die in Berlin verſtanden werden wü.de
Sauerwein kommt im „Paris Soir” zu dem Schluß, Frankrü
müſſe jetzt mehr denn je an dem Zuſtandekommen der zweiſeitä=
Luftabkommen arbeiten, denn die Sicherheit Europas müſſe
Flugzeugen, nicht auf Texten begründet werden. Andererſie
dürfe man keine Gelegenheit vorbeigehen laſſ,
die Fühlung mit Deutſchland wieder aufzun—h
men, da ſich die Schwierigkeiten jetzt weſentlich gebeſſert hätte
Man dürfe nicht vergeſſen, daß man den Frieden mit ſeinen Ch
nern und nicht mit ſeinen Freunden verwirklichen müſſe.
Die Blätter heben beſonders die Haltung Polens bei der
ſtimmung hervor. Obwohl Außenminiſter Beck geſtern eine R
gehalten habe, die als „Sabotage” oder „Obſtruktion”
bezeich=
werde, habe er ſchließlich doch für die Entſchließung der drei Méi)
geſtimmt. Nichts ſteht alſo, ſo erklärte der „Paris Soir”, ei-
Beſuch Lavals in Warſchau im Wege, bei dem die Mittel erörru
werden könnten, dem in letzter Zeit etwas in Schlaf verſunkeg
franzöſiſch=polniſchen Bündnis mehr eigene Kraft und Stärke
rückzugeben.
gefä
In London mit gemiſchken Gefühlen aufgenomn
EP. London, 17. Aprä.
Die Entſchließung des Völkerbundsrats in der Frage der 2
ſchen Wehrpflicht iſt in bieſigen politiſchen Kreiſen mit ſehr;
miſchten Gefühlen aufgenommen worden, da trotz allen offizice
Beſchwichtigungsverſuchen befürchtet wird, daß mit die=
Entſchließung die internationalen Sicherhei
verhandlungen endgültig zuſammengebrode
ſind. Vor allem hält man es nunmehr für ſehr unwa ſ
ſ cheinlich, daß Deutſchland die Donaukonfer
in Rom beſchicken wird.
Von den Abendblättern ſchreibt der „Star”, es ſei vielkl
wichtig, Deutſchland anzuprangern, beſtimmt ſei es unendlich wi
tiger, ſich mit Deutſchland zu verſöhnen und ihm ein Verſtäiul
gungsangebot zu machen, bei deſſen Ablehnung es vor der We
ſchlechterem Licht daſtünde als das heute der Fall ſei.
Niem=
könne leugnen, daß Deutſchland den Verſailler Vertrag ve
habe, Deutſchland ſelbſt habe das zugegeben und ſich dabei dann
berufen, daß andere Mächte das gleiche getan häi=
„Aber es iſt viel praktiſcher, heute und morgen darüber zu r
was getan werden muß, um die Gleichberechtigung und die Tr/
densideale zu verwirklichen, denen jede Nation heute ſo entk.)t
ſtiſch Tribut zollt
Die übrigen Blätter enthalten ſich jeder Stellungnahme
begnügen ſich mit dem Abdruck ausführlicher deutſcher Preſſe=;
men, in denen ſich der durch die Genfer Beſchlüſſe in Deutſchg
ausgelöſte Entrüſtungsſturm widerſpiegelt.
Römiſche Preſſe mit Genf zufrieden.
EP. Rom, 17. Ap-N.
Zu den Beratungen des Völkerbundsrates und der eindlis
migen Annahme der Entſchließung bemerkt die römiſche NS4
rungspreſſe, die italieniſch=franzöſiſch=engliſi
Solidarität habe ſich bei der erſten gebotenen Gelegenhe‟
Genf reſtlos bewährt. Das ſei eine politiſche
Tatſache=
größter Bedeutung. Zum Gegenſtand der Beratungen des Vä.4
bundsrats könne man nur ſagen, daß die einſeitige Verletzun
Verträge verhindert werden müſſe, da ſonſt kein friedliches Zuuc
menleben mehr möglich ſei. Genf erſcheine heute als logiſche=l
wirkſame Folgerung von Streſa.
Der kommuniſtiſche Dichter Bikow iſt in Leningrad erſcſ
aufgefunden worden. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede
Bikow wirkte früher in der Roten Armee. Später trat er als
trauensmann der Partei und der Regierung in die Wirtſchaft
Der franzöſiſche Kriegsminiſter General Maurin
ha=
ſchloſſen, die beiden Generäle und Mitglieder des Oberſten Kme
rates, Bineau und Dufieux. die im Laufe des Monats Mai d
Diviſionsgeneräle auf 62 Jahre feſtgeſetzte Altersgrenze err
werden, auch weiterhin als Mitglieder des Oberſten Kriegsg
zu behalten.
11
be
Eu
lita
wü
Ge
de
her
den
Hef=
finden würde, da außer mir alle die vielſeitigen zuß
menpaſſenden Verſetzſtücke niemand weiter be
ſind, zumal die verfertiger derſelben nicht mehr ſind ande‟
Neu
auch nur theilweiſe mit dem Vervielfältigungs Gebrauc
kann: waren: ferner ſoll auch dadurch erzweckt werden, da.
Königl. Hoheit bey Vorſchlagung der Dekorationen, nicht
Höchſtdieſelben den Nammen allein bekommen, ſondern
jedesmal die Dekorations=Copie beygelegt werden ſoll. MEN
nach 2 Uhr erbitte ich mir von Ihrer Güte, dieſe
Gegen-
bey Ihnen abholen zu dürfen: bey dieſer Gelegenheit wer”
dann das etwa undeutliche mit Vergnügen
zergliedern-
darüber Ihren gütigen Rath, und Meinung mir ergeben
erbitten wagen‟. Am 31. März leſen wir: „Sie werden S0 MMtün
die mir allhier genommene ſchriftliche Beläſtigung und f—5
mit Ihrer allbekannten Nachſicht überſehen — da ich aEd M ei
der Sache (:gebaute Dekorationen p.) noch bis zur Zeit=)
Allerhöchſten Beyfall ſchwebe — aber nur einer Allergnäx!
en
Beſtimmung hierüber entgegenſehe, ſo wage ich dieſes
gebenheit durch Ihre Allgüte bey Sr. Königl. Hoheit zu er 74 U0ünf
üerl
Da mein ungeſchükter Arm mich von Ihrer werthen Na-1
98
hält ſo erbitte ich nochmals Nachſicht und Entſchuldigung
ſchlecht geſchrieben, geht nicht beſſer.)” Pe
lech
vergingen ohne Beſcheid. Dazu kam noch, daß ſich Dorn OI Llher
Auguſt zum erſten Male gezwungen ſah, einem direkten
derei
des Großherzogs ſich zu widerſetzen. Das Schreiben 1
„Montag den 10. d. gegen Mittag bin ich genöthiget, Sr.
einen unterthänigen Bericht gegen die felſen Couliſſen=
mahlung einzuſenden, theils um in Anregung zu bringe 2 Meforgt
dieſes nicht gut möglich iſt (weil dieſelben meine Scha 11
it
Couliſſen ſind) zumal ſie, in vielen Oppern, ſo wie ſie ſe*
G
gebraucht werden — auch dazu alle Verſetzſtückeer
der
zwey Jahren umgemahlt worden ſind — anderſeits,
*,
die Ummahlung würklich ſtattfinden ſollis
ichi,
ſelben beym Gebrauch einer älteren Oper nicht paſſen
ich mich gegen die Bemerkung: „ich hätte es ſagen ſollels
wahrt habe. Neu Couliſſen machen auch nicht mehr Alk.
Nih,
den Platz und zeit erfordern eine wie die andere Arbein
Schilbach hat meine felſen Couliſſen zu dieſer Dekoratie
um
mir verlangt, nachdem er Aufgefordert erklärt hat, daß 9
Niten
Auguſt die fertigung der Dekorationen zur Oper: Die 2
von Portici bewerkſtelligt werden kann. Damals habe ſie
ſelben die Bemerkung gemacht, daß ich dieſe Couliſſen bis
behalten muß, weil dieſelben wie ſie ſind zuviel Dienſte
tung leiſten müſſen; Jedoch die Nummer 6 und 7 Linas
Rechts ſtünde ihm frey im Thon ſo zu halten wie Es-
Uebergang nach ſeinem belieben bildet — dieſes zur n0he.
klärung des unterthänigſten Berichtes, indem ich Sr. N.
nicht ſo viel Worte zu machen mir erlaube. Entſchuldſthe
Hochzuverehrender Herr gütigſt dieſe Zeilen — Um‟
Sonnerstag, 18. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 108 — Seite 3
Litquiſche Unverſchämtheit.
*
Kownos Zickzackurs.
Die Garantiemächte des Memelſtatuts haben ihre
ſarſtellungen in Kowno bisher mit einem dichten
Sleier des Geheimniſſes zu umgeben gewußt,
lur hin und wieder darf man gewiſſen Andeutungen entnehmen,
gi: die Garantiemächte Litauen aufgefordert haben, die
Rechts=
erhältniſſe im Memelgebiet wiederherzuſtellen, und daß ſich an
e Aufforderung Beſprechungen anſchloſſen, die zurzeit noch
uüfen. Aber über den Inhalt dieſer diplomatiſchen
Verhand=
ngen, über den Ton, den die Garantiemächte in Kowno
ange=
ragen haben, und über das Echo, das die Vorſtellungen in
imauen fanden, hört man ſo gut wie gar nichts. Infolgedeſſen
la-bt der alte Eindruck erhalten, daß ſich Litauen
ufßerordentlich ſtark fühlt und daß es von einer
ſeßtimmten Stelle aus unterſtützt wird, ſo daß
ſie Proteſte bisher völlig negativ geblieben
d.
In der Kownoer Preſſe iſt nun dieſer Tage das Thema
memelländiſchen Selbſtverwaltung angeſchnitten worden. Bei
eger Gelegenheit haben die litauiſchen Zeitungen, die ihre
Ar=
kiAl ſehr wahrſcheinlich in Uebereinſtimmung mit den Wünſchen
r Kownoer Regierung geſchrieben haben, die Behauptung
auf=
ſicellt, daß ſich die Verhältniſſe im Memelgebiet erſt durch die
inmiſchung eines fremden Staates ſo entwickelt haben, wie ſie
uke ſind, und daß durch dieſe Einmiſchung die Selbſtverwaltung
führdet worden ſei. Denn dieſer „fremde Staat” habe es Litauen
nnnöglich gemacht, die Beſtimmungen der Memelkonvention
ducch=
führen.
Wir müſſen ſchon ſagen, daß eine derartige
Begrün=
ſumg der litauiſchen Rechtsbrüche das
Unver=
hämteſte darſtellt, was ſich in den letzten Jahren
der Behandlung irgendwelcher Konflikte in
uropa ergab. Wir würden uns nicht wundern, wenn von
ſtautiſcher Seite demnächſt auch noch die Behauptung aufgeſtellt
ürde, daß der Raub des Memelgebietes durch Deutſchland
provo=
eick worden ſei. Aus dieſer Argumentation, wie wir ſie in der
ſtautiſchen Preſſe finden, ergibt ſich von neuem, was wir immer
ſeoer feſtſtellen dürfen, daß Litauen ein ſchlechtes Gewiſſen hat
d. daß ihm allmählich keine neuen Gedanken mehr einfallen, um
edeutſchen Anklagen entkräften zu können.
In der Kownoer Preſſe wird auch noch die intereſſante
Mit=
ilang gemacht, daß die litauiſche Regierung den
ſam antiemächten die Anrufung des
Völkerbun=
oder des Haager Schiedsgerichts
vorgeſchla=
ir haben ſoll. Damit geben die Litauer offen zu, daß
tatſäch=
hiein Konflikt vorhanden iſt, den ſie bisher abzuſtreiten ſuch=
. Aber Völkerbund und Haager Schiedsgerichtshof ſind nicht
Inſtanzen, die für die Wiederherſtellung der Rechte und
Frei=
ten der Memelländer in Frage kommen. Vielmehr ſind es die
iyrerungen Englands, Frankreichs und Italiens, die ſeinerzeit
1tMLitauen die Memelkonvention abgeſchloſſen haben. In dieſem
im rage verpflichtete ſich Litauen, die ſcharf umgrenzte
Selbſt=
yaltung des Memelgebiets zu achten und ſich von allen
Ein=
tinen fernzuhalten. Die Garantiemächte ſind alſo diejenigen
ſtanzen, die dafür zu ſorgen haben, daß die Memelkonvention
mlLitauen aus geachtet wird. Dieſe Mächte haben zudem im
gemwärtigen Augenblick ein Intereſſe daran, daß ihre
Unter=
rikten etwas gelten. Laſſen ſie weiterhin den Litauern freien
fiellraum, dann hat das unausbleibliche Rückwirkungen auf die
ſamte europäiſche Lage.
Kaſſakionsklage
der Berurkeilken im Memelländer=Prozeß.
DNB. Kowno, 17. April.
Die Verteidiger ſämtlicher Verurteilten im
Memelländer=
vreß haben am 17. April gegen das Urteil des Kriegsgerichts
ſit=tionsklage beim Oberſten Tribunal eingereicht.
Mach der Auffaſſung des litauiſchen Rechts ſind
Kaſſations=
we nur Verletzungen der Geſetze bzw. unzutreffende
Aus=
lungen der Geſetze, deren Vermeidung bei der Urteilsfindung
underes Urteil herbeiführen können. Eine Aufrollung des
hrſſes mit der Beweisaufnahme, wie Verhör von Zeugen
SSachverſtändigen, kommt in der Kaſſationsinſtanz nicht in
ſtge. Falls aber die Kaſſationsgründe als ſtichhaltig befunden
den, ſo wird der Prozeß entweder demſelben Gericht in
dener Zuſammenſetzung zur nochmaligen Urteilsfindung
über=
ſm, oder, falls der Kaſſationsgerichtshof die Anwendung
ſneines Paragraphen als ungerecht empfindet, der betreffende
ſragraph mit ſeinen Folgen ſozuſagen aus dem Urteil
ge=
then, ſo daß automatiſch die mit dieſem Paragraphen
zu=
ſitm enhängenden Strafen fortfallen.
zil
Wr
Wr
*
JNe
hunklaſſen mich ſicher zu gehen”. Am 3. November erinnerte
vethleiermacher nochmals an ſeinen Plan: „Zuerſt in aller
mhenheit einen Kreuzwohlaufen Morgenwunſch. Ich war heute
ngen ſo frey Sr. K. Hoheit um eine gnädigſte Entſcheidung;
ſtei— den Unterthänigſten Bericht datiert vom 16. März d. J.
bher den Vorſchlag zur Anfertigung der Grund= und Aufriſſe
Magazin=Dekorationen und der gebauten Dekorationen zu
weil ich dadurch gegen meinen Allergnädigſten Herrn
Wortheilbringende, redliche Handlung zu begeh’n glaube
nicht in meiner Verpflichtung liegt) indem wenn dieſe
Ein=
hunig nicht angefertigt werden ſollte, dem Ganzen ein
Ver=
von wönigſtens von 4 bis 5000 Gulden erwachſen wird p.p.
inigen Monathen gaben Sie Hochgeehrter Herr mir die
Miwzerung, daß gelegentlich wenn S.K. Hoheit ſich beſſer
be=
ſen, Hochdieſelben meinen unterthänigen Vorſchlag in
An=
ng zu bringen gedencken; Ich wage daher jetzt um Ihre
alin ge Verwendung zu einer ſo zweckmäßigen, als wie Vor=
Abrringenden Sache in aller ergebenheit zu bitten. (Bitte um
Aſoſirht — Die Schmerzen meines rechten Armes ſind in eine
Achue Schrift übergegangen pp.) Der Brief an den Großherzog
am hautete: „Ich hatte unterm 16. März d. J. unter andern
ei lereicht: Die Auseinanderſetzung eines nötigen Bedarfes p.
nimelchen die noch fehlende Vollkommenheit, der
Magazin=
un wer Vorſtellungs=Dekorations=Auszüge erreicht werden
k mtr in die bereits bemelten Auszüge nur die Namen der
9crrtion p. anführen, denſelben aber die Anſchauliche — Deut=
1i mhit gänzlich ermangelt; Lauteinem Unterthänigſten
9k ucht, worin die Vortheile und die
Oecono=
un werbunden mit Erſparnis dargethan ſind.
ſwnge daher, um im vollen Sinn des Wortes den ſchuldigen
Aleflächtungen gegen meinen Allergnädigſten Herrn
nachzukom=
uR — auch die Zeit mir erlaubt, die dem ganzen ſo
weſent=
n Vortheil und bedeutende Erſpaarung gebracht habende
CAicotung in ſeiner Vollkommenheit Durch
Anfer=
mg der Grund= und Aufriſſe ſetzen zu
dür=
ſaim die dazu nöthige Allerhöchſt gnädigſte Genehmigung
ſitten.” Am 7. Dezember wandte er ſich noch einmal an
2Eliarmacher in dieſer Angelegenheit: „Erlauben Nachſichtsvoll
eimMitte! Das durch mich project. Unternehmen der dem Thea=
((no?Vortheilbringende „Grund= und Aufriſſe für gebaute
De=
ky mionen pp.” ſchwebt zur Zeit die Allergnädigſte Entſcheidung
Wininmmer in Unbeſtimmtheit. — Da ich dieſen würklich
mühe=
bſſin, Verdienſt nur ſuche um ein ganzes zu bilden und zu=
8’ſewie Einlage in ein Wittwen=Inſtitut zu erreichen — worin
mie Eintritts=fähigkeit mit Ausgabe dieſes Jahres erliſcht.)
11Atee ich recht ſehr, dieſen meinen an S. K. H. geſtellten Ge=
17iur gnädigſte Entſcheidung zu leiten; und durch eine Zeil
mMmich zu beglücken.” Faſt zehn Jahre ſchwieg die Korre=
Die Kaſſationsklagen enthalten, abgeſehen von Einzelheiten,
die ſich auf individuelle Vorgänge der einzelnen Verurteilten
beziehen, im weſentlichen folgende Beanſtandungen des Urteils:
Zunächſt beanſtandet die Kaſſationsklage die Anwendung
des § 3, der die Vorbereitung zu einem bewaffneten Aufſtand
vorſieht. Weder ſei der Nachweis erbracht für eine
Bereit=
ſtellung von militäriſchem Material für den Aufſtand, noch ſeien
die in dieſem Paragraphen vorgeſehenen vorbereitenden
Hand=
lungen zur Beſchaffung dieſes Materials erfolgt.
Dann wird die Heranziehung des Paragraphen 6, der ſich
auf das Beſtehen geheimer Verſchwörerorganiſationen bezieht,
als unzuläſſig bezeichnet, da die Verurteilten Mitglieder der
beiden memelländiſchen Parteien waren, alſo vom
Kommandan=
ten genehmigten und geſetzlich regiſtrierten Organiſationen
an=
gehörten. Falls innerhalb der Neumann= und Saß=Partei eine
geheime Organiſation beſtanden hätte, ſo hätte den einzelnen
Angeklagten die Zugehörigkeit zu einer ſolchen
Geheimorgani=
ſation jeweils nachgewieſen werden müſſen. Darüber iſt aber im
Urteil kein Hinweis vorhanden; im Gegenteil, im Urteil bezieht
ſich das Gericht bei der Behauptung der Zugehörigkeit zu
ge=
heimen Organiſationen auf die nackte Tatſache der
Zugehörig=
keit zu den legal erlaubten Parteien, nämlich der ſozialiſtiſchen
Volksgemeinſchaft und der chriſtlich=ſozialiſtiſchen
Arbeitsgemein=
ſchaft.
Ferner wird in der Kaſſationsklage auf den Mangel einer
individuellen Beurteilung der Straftaten der einzelnen
Ange=
klagten hingewieſen. In dem Urteil heißt es ſchematiſch, daß die
meiſten Angeklagten Terrorakte verübt, loyale Bürger in Furcht
verſetzt, ſowie erlaubte litauiſche Verſammlungen geſtört hätten
und dergleichen, ohne im einzelnen anzugeben, wann, wo, bei
welcher Gelegenheit und in welcher Art dieſe Verbrechen
began=
gen wurden.
Endlich wird als Kaſſationsgrund die Ablehnung einer Reihe
von Zeugen angeführt. Das Urteil wird auch deswegen
ange=
griffen, weil es von der Vorausſetzung ausgeht, daß
Be=
uingen einzelner Verurteilter zu den Gliederungen der
NSDAP. in Deutſchland eo ipso den Beweis darſtellten, daß
dieſe Verurteilten auf eine gewaltſame Losreißung des
Memel=
gebietes von Litauen und Angliederung an Deutſchland
hingear=
beitet hätten, während das Gericht eine Klarſtellung der
Auf=
gaben und Ziele der SA. und SS., um die es im weſentlichen
geht, im Verlaufe des Prozeſſes nicht zuließ.
Das Verfahren vor dem Kaſſationsgerichtshof iſt in dieſem
Falle ein äußerſt ſchwieriges, weil die Zeugenvernehmungen und
die ſonſtigen Tatbeſtände vom Kriegsgericht nicht protokolliert
werden, ſo daß der Kaſſationsgerichtshof ſich nur auf die
An=
klageſchrift, das Urteil, die ſchriftlichen Gutachten und die ganz
wenigen, auf beſonderen Antrag protokollierten Sätze aus dem
Zeugenverhör ſtützen kann.
Weilere deutſchfeindliche
991
Ausſcreltangen in Pomierenen.
Wie erſt jetzt bekannt wird, kam es in Nordpommerellen auch
im Kreiſe Karthaus zu Ausſchreitungen gegen die deutſche
Min=
derheit. So wurde in Egerſthütte eine öffentliche Verſammlung
der Jungdeutſchen Partei von Angehörigen des
Schützenverban=
des geſprengt. Die anweſende Polizei verhinderte weitere
Aus=
ſchreitungen.
In Pollenſchin drangen mit Gewehren bewaffnete und
uni=
formierte Mitglieder des Schützenverbandes ſogar in eine
Ver=
ſammlung des Raiffeiſenverbandes ein und machten die
Weiter=
führung der Verſammlung unmöglich. In beiden angeführten
Fällen wurden die Vorſitzenden der deutſchen Organiſationen
durch Drohungen gezwungen, eine Entſchließung zu
unterſchrei=
ben, in der für die Polen in Deutſchland und Danzig die gleichen
Rechte gefordert werden, die angeblich die deutſche Minderheit in
Polen beſitzt.
In Neuſtadt wurde die Zeitungsausträgerin der „Danziger
Neueſten Nachrichten” überfallen und ihr die Zeitungen zerriſſen.
Ferner wurden während der Uebungsſtunde des evangeliſchen
Kirchenchors die unter polizeilichem Schutz ſtattfand,
Fenſter=
ſcheiben der Uebungsſtätte eingeſchlagen.
Nachdem am Dienstag das „Pommereller Tageblatt”
beſchlag=
nahmt worden iſt, wurde auch die „Deutſche Rundſchau” in Polen
wegen ihrer Berichterſtattung über die bedauerlichen
deutſchfeind=
lichen Ausſchreitungen im Norden und Süden des ehemals
preußi=
ſchen Teilgebietes der Republik Polen, die zwei Todesopfer und
mehrere Schwerverletzte zur Folge hatte, am Dienstag und
Mitt=
woch beſchlagnahmt. Die Beſchlagnahme erfolgte, obgleich ſich die
Deutſche Rundſchau aus Gründen der Zenſur jedes Kommentars
enthalten hatte.
ſpondenz Dorns mit ſeinem „zweyten Vatter”. Sein letzter Brief
an Schleiermacher lautet: „Heute habe ich Sr. K. H. das
Maga=
zin=Verzeichnis vom Jahr 1838 unterth, eingeſenden — und mir
zugleich eine Bitte beyzulegen erlaubt (betr. den Maſchinenbau
für Mainz und Baſel — um die Allergn. Erlaubnis dazu p.)
Da dieſe Einrichtungen meiner Geſundheit und Thäthigkeit ſehr
entſprechen und dabei kein Dienſt=Verſäumen vorkommt, ſo
wollte ich Um Ihr gütiges Vorwort p ergebenſt bitten.
Um nicht lange läſtig zu ſein bin ich ſo frey kreutzwohlaufen=
Morgen zu wünſchen.” Einige Jahre ſpäter bot man Dorn eine
junge Kraft zur Hilfe an, die er aber mit dem Bemerken
zurück=
wies, er ſei noch kräftig genug, ſein Amt allein zu verſehen. Als
dann allgemein über die langen Pauſen geklagt wurde, ſuchte
man den Maſchinenmeiſter dafür verantwortlich zu machen. Die
Preſſe aber trat für den Beſchuldigten ein. So ſchreibt die
Zeit=
ſchrift „Gutenberg” im Jahre 1843: „Die hinter dem Vorhang
zu treffenden Vorkehrungen für den nächſten Akt,
Dekorations=
wechſel, Maſchineriebeſorgung, Gruppierungen uſw. tragen
jedenfalls keine Schuld an den langen Pauſen; bei all dem, im
Vergleich zu anderen bedeutenden Theatern, ſo großen Umfang
und complizierten Maſchinenweſen den vielfältigen Requiſiten
u. ſ.w. der hieſigen Bühne iſt Herr Dorn ein fleißiger, geſchickter
und unermüdlich flinker Maſchiniſt, daß er auch in neuen oder
ſonſtigen Stücken, Zauberopern z. B., die einen bedeutenden
Aufwand an Dekorationen und Gerätſchaften u.ſ.w. erfordern,
immer ſchnell genug und mit größter Sicherheit fertig wird, um
das Wiederaufziehen des Vorhangs um keine Minute zu
ver=
zögern.‟ Die Zeitſchrift weiß uns auch im ſelben Jahrgang zu
berichten, daß gegen Ende des Jahres unter Oberinſpektor
Teſcher eine Führung in das „Feenreich”, deſſen Scenerie von
Herrn Dorn brillant ausgeſtattet worden, ſtattgefunden habe.
Noch einmal machte Dorn im Juni des Jahres 1847 durch eine
Eingabe an Großherzog Ludwig II. einen allerletzten Verſuch
ſich von ſeinem Schulden=Kreutz zu befreien. Das Schreiben
lautet: „Die allgemeine übertheuerung dieſen Winter und die
koſtſpielige Pflege meines Dienſtgebrechens hat mich in einen ſo
bedeutenden Rückſtand verſetzt, in welchem ich Euer Königl.
Hoheit neuerdings zu beläſtigen allerunterthänigſt wagen muß;
und ſubmiſſeſt bitte, mir eine Allergnädigſte Unterſtützung
aus Allerhöchſt Ihrem Kreiſe mir Huldreichſt zufließen zu
laſſen womit ich die Pflege meines kranken Fußes fortzuſetzen
in Stande bin; um ferner meiner Dienſtpflicht mich kräftig zu
erhalten; welche für mich das höchſte Glück meines Lebens ſtets
in ſich faßt‟. Dorns Geſuch wurde mit der Bemerkung: „Beruht
auf ſich.” in die Akten eingereiht. Im Mai des Jahres 1849
trat Dorn, der drei Großherzögen in Treue gedient hatte, in den
Ruheſtand. Brandt, ſein ehemaliger Schüler, trat an ſeine Stelle
und führte das Darmſtädter Theater einem neuen Aufſchwung
Abſchluß der deutſch=ikalieniſchen
Wirkſchaftsbeſprechungen.
DNB. Rom, 17. April.
Die deutſch=italieniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen ſind am
Dienstag abgeſchloſſen worden. Hierzu wurde folgendes
ge=
meinſames Communigué ausgegeben:
In Rom ſind in dieſen Tagen zwiſchen einer deutſchen
Abord=
nung und der italieniſchen Regigrung Beſprechungen geführt
wor=
den, mit dem Ziel, zu vermeiden, daß durch die in beiden
Län=
dern beſtehenden Einfuhrſyſteme eine Minderung der Höhe des
ge=
genwärtigen Warenaustauſches eintritt. Dieſe Beſprechungen
ha=
ben zu einem durchaus befriedigenden Ergebnis geführt. Es iſt die
Einſetzung eines deutſchen und eines italieniſchen
Regierungsaus=
ſchuſſes beſchloſſen worden, deren Aufgabe es ſein ſoll, die
Entwick=
lung des Waren= und Zahlungsverkehrs zwiſchen beiden Ländern
in enger Fühlungnahme ſtändig zu verfolgen und
erforderlichen=
falls in gemeinſamen Beſprechungen etwa auftretenden
Schwierig=
keiten zu begegnen. Es iſt ferner die Möglichkeit erörtert worden,
daß die deutſche Regierung in gewiſſem Umfange die
Transferie=
rung privater Forderungen italieniſcher Gläubiger vornimmt. Die
italieniſche Regierung ihrerſeits hat mitgeteilt, welche Maßnahmen
getroffen worden ſind, um die ungeſtörte Abwicklung des deutſchen
Reiſeverkehrs nach Italien ſicherzuſtellen.
Deutſch=ungariſche Beſprechungen in Berlin.
DNB. Berlin, 17. April.
In der Zeit vom 9. bis 16. April haben in Berlin die
deutſchen und ungariſchen Regierungsausſchüſſe getagt. Die
Tagung iſt dazu benutzt worden, die laufenden Angelegenheiten
des deutſch=ungariſchen Waren= und Zahlungsverkehrs zu
be=
ſprechen. Es iſt zum Schluß der Tagung von beiden Ausſchüſſen
mit Befriedigung feſtgeſtellt worden, daß für alle ſchwebenden
Fragen Vereinbarungen gefunden werden konnten, die dem
wei=
teren Ausbau der deutſch=ungariſchen Wirtſchaftsbeziehungen
dienen.
Die Vermögensverwalkung in den Evangeliſchen
Landeskirchen.
* Im Einvernehmen mit dem Finanzminiſter iſt auf Grund
des Geſetzes über die Vermögensverwaltung in den Evangeliſchen
Landeskirchen eine Durchführungsverordnung des Reichs= und
preußiſchen Miniſters für Erziehung und Volksbildung erlaſſen
worden, in der beſtimmt wird, daß Finanzabteilungen zu bilden
ſind, und zwar bei den zuſtändigen kirchlichen Spitzenbehörden. Für
Heſſen iſt die Finanzabteilung bei der Verwaltungsſtelle in
Wiesbaden der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen zu
bil=
den. Die Finanzabteilungen der Konſiſtorien ſind der
Finanzabtei=
lung des Evang. Oberkirchenrates unterſtellt. Da die Landes= und
Provinzialkirchen, die kirchlichen Verbände und Kirchengemeinden
Körperſchaften des öffentlichen Rechts ſind, liegt es den
Finanz=
abteilungen ob, dafür Sorge zu tragen, daß alle laufenden
Ver=
pflichtungen erfüllt werden, und daß größte Sparſamkeit geübt
wird.
R
Enkgelkzahlung an Heimarbeiker am 1. Maf.
DNB. Berlin, 16. April.
Der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter teilt im
Ein=
vernehmen mit dem Reichs= und preußiſchen Wirtſchaftsminiſter
mit: Der Nationale Feiertag des deurſchen Volkes ſoll dem
deutſchen Arbeiter nach dem Willen der Reichsregierung keinen
Lohnausfall bringen. Das Geſetz über die Lohnzahlung am
Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes vom 26. April 1934
ſchreibt daher vor, daß dem Arbeiter der regelmäßige
Arbeits=
verdienſt auch für den 1. Mai zu zahlen iſt.
Auch der deutſche Heimarbeiter ſoll den Nationalen
Feier=
tag feiern können, ohne daß ſeine Feſtesfreude durch
Entgelt=
ausfall getrübt wird. Es wird daher erwartet, daß alle
Auftrag=
geber Zwiſchenmeiſter und Hausgewerbetreibende die von ihnen
beſchäftigten Heimarbeiter ſo ſtellen, daß ſie keinen
Entgeltaus=
fall erleiden. Im Intekeſſe einheitlicher Behandlung ſoll jeder
Heimarbeiter 4 v. H. der im Monat April verdienten Entgelte
erhalten. In Betrieben, in denen vor dem Oſterfeſt eine
ſaiſon=
mäßige Belebung des Geſchäfts zu beſonders hohen Entgelten
im April geführt hat, kann ausnahmsweiſe auf 3 v. H. der im
April verdienten Entgelte herabgegangen werden.
Da es für manchen Zwiſchenmeiſter und die
Hausgewerbe=
treibenden wirtſchaftlich nicht erträglich iſt, wenn ihnen der
Arbeitsausfall zur Laſt fällt, iſt es Pflicht aller Auftraggeber,
dieſen Zwiſchenmeiſtern und Hausgewerbetreibenden die von
ihnen gezahlten Entgeltſummen zu erſetzen.
entgegen. Dorn verließ ſeine Dienſtwohnung im alten Theater
und zog in die Beſſunger Karlſtraße (heutige Nr. 20). Dort
ver=
ſtarb er, faſt 72 Jahre alt, am 5. Juni 1856. Zwei Tage ſpäter
wurde er zu Grabe getragen. Seine Frau überlebte ihn
um=
volle 25 Jahre. Nach dem Tode ihres Mannes bezog ſie eine
kleinere Wohnung im Hinterhaus und fand ſpäterhin Aufnahme
in der Familie eines Verwandten. Aber vergebens ſuchte ſie ſich
in jeder Beziehung einzuſchränken. Als ſie in den achtziger
Jah=
ren die Augen ſchloß, waren die Schulden ihres Mannes noch
nicht getilgt. Das Erbbegräbnis Dorns iſt nicht mehr
vorhan=
den, da es durch Verkauf in andere Hände überging. Ein letzter
Aufſatz wird auf Grund privater Quellen Dorns Tätigkeit als
Theatermeiſter bei der Uraufführung einer neuen Oper
auf=
zeigen und ſeinem 25jährigen Dienſtjubiläum im Mai des
Jah=
res 1836 gewidmet ſein.
Furkwängler dirigiert wieder das Berliner
Philharmoniſche Orcheſter.
DNB. Berlin. Staatsrat Wilhelm Furtwängler dirigiert
am 25. April in Berlin das Konzert des Berliner
Philharmo=
niſchen Orcheſters und am 26. April in Hamburg das ſeinerzeit
verſchobene zweite Hamburger Konzert des Berliner
Philhar=
moniſchen Orcheſters.
Fokobildkarken des Deutſchen Kunſtverlages, Berlin.
* Der Deutſche Kunſtverlag, rühmlich bekannt durch ſeine
Ver=
öffentlichungen über die Kunſtſchätze der deutſchen Städte, gibt
eine große Anzahl Fotos der deutſchen Bau= und Kunſtdenkmäler
in Poſtkartengröße heraus. Die Karten ſind zu Reihen
zuſammen=
geſtellt, die entweder die Baudenkmäler einer Landſchaft oder die
Kunſtdenkmäler eines beſtimmten Zeitraumes oder eines einzelnen
Künſtlers vereinigen. So finden wir z. B. die Baudenkmale der
Donau von Ulm bis Paſſau, oder die Backſteinkirchen des
Oſtſee=
gebietes oder der Altmark (Außen= und Innenaufnahmen); die
Plaſtik des Bamberger und des Naumburger Domes, der lübiſchen
Meiſter des 15 und 16. Jahrhunderts, auch moderner Meiſter
wie Kolbes, Sintenis Lembrucks; die Meiſterwerke Albrecht
Dürers, Grünewalds, Baldungs und vieler anderer. Die Werke
der Maler werden durch gute farbige Wiedergaben ergänzt.
Da man ſowohl die ganzen Serien als auch jede Karte
ein=
zeln beziehen kann, bietet der Verlag uns ein außerordentlich
wertvolles und reichhaltiges Material zum Studium der Kunſt=
und Baugeſchichte auch zur Vorbereitung oder Erinnerung an
Fahrten und Reiſen. Faſt alle Aufnahmen, auch die Farbdrucke,
ſind von hervorragender Güte.
Dr. W.
Seite 4 — Nr. 108
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. Aprfk 1935
fach,
Stait Harten.
die Verlobung meiner Cochter
Else mit Herrn
Oberstaatsan=
walt, Präsidenten d.
Strafvoll=
zugsamts Edgar Wutzdorff
geoe ich hierdurch bekannt.
Cherese Ehrhardt
geb. Wolf
Meine Verlobung mit Fräulein Else
Ehr=
hardt, Kriminalsekretärin im
Polizeiprä=
sidium Berlin, Cochier des verstorbenen
Majors u. Regimentskommandeurs Edwin
Ehrhardt u. seiner Frau Gemahlin Cherese,
geb. Wolf, gebe ich hierdurch bekannt.
Edgar Wutzdorff
Darmstadt
Roßdörferstraße 126
Ostern 1935
Berlin halensee
Markgraß Rlbrecht Straße 15
erlobungs=
Anzeigen
die in die Oſterausgabe des
D. T. zur Veröffentlichung
kommen ſollen, bitten wir
mög=
lichſt heute, ſpäteſtens aber
bis Samstag vormittag 10
Uhr aufzugeben.
Der Verlag
Geſtorbene.
Darmſtadt: Schmidt, Johann Adam.
Magazin=
arbeiter, verheiratet, 68 Jahre.
Bickel, Sophie, geb. Kugel, Ehefrau des
Schuldieners i. R., 85 Jahre.
Wamſer, Philipp, Spengler u. Inſtallateur,
verh., 56 Jahre.
Todes=Anzeige
Heute verſchied plötzlich und unerwartet
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter und Tante
Frau Agathe König
geb. Klumpp
Zugführers=Witwe
im Alter von 68 Jahren.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Heinrich König
Familie Wilhelm Weinkauf
Familie Philipp Hofmann
Familie Ernſt König
Marie König.
Darmſtadt (Kaſinoſtr. 30),
Eberſtadt (Bergſtr.), Frankfurt (Main),
Friedberg (Heſſen), 16. April 1935.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
20. April, 11½ Uhr vormittags, auf dem
(8756
Waldfriedhof ſtatt.
Heute iſt mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Adam Schmidt
nach langem ſchwerem Leiden im Alter
von 68 Jahren ſanft entſchlafen,
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Katharine Schmidt Bwe., geb. Ruths.
Darmſtadt, den 17. April 1935,
Schloßgartenſtr. 47,
Die Beerdigung findet Samstag, den
20. April, mittags 1 Uhr, auf dem alten
Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt,
Vereinlgung früherer
Lelb=
gardſſten Darmſtadt.
Nach ſchwerem Leiden
ent=
ſchlief unſer langjähriges,
treues Mitglied, Kamerad
Philipp Wamſer
Spenglermeiſter
R
Beerdigung Donnerstag,
nachmittags 8 Uhr, Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. Ich bitte die Mitglieder, dem
verſtorbenen Kameraden durch recht
zahl=
reiche Beteiligung, die letzte Ehre zu er=
(6768) Der Bereinsführer,
weiſen.
Vereinlaung früherer
Leib=
gardiſten Darmſtadt.
Nachruf.
Am 12. April wurde unſer
langjähriges, treues
Mit=
glied, Kamerad (3767
Philipp Albach
Reichsbahninſpektor f. R.
durch einen Unglücksfall jäh aus dem Leben
geriſſen. Wir werden dem verſtorbenen
Kameraden ein ehrendes Andenken
be=
wahren.
Der Vereinsführ r.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Karl Otto Geppert
ſowie für Kranz= und Blumenſpenden unſeren
innigſten Dank. Beſonders danken wir den
Brüdern des Herz=Jeſu= Hoſpitals für ihre
liebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Müller für
ſe ne tröſtenden Worte, dem Eiſenbahn=
Werk=
ſtätten=Verein, dem Reichsbahn=Wagenwerk
für ihre Kranzniederlegung und allen denen,
die ihm die letzte Ehre erwieſen haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Alexander Geppert
Darmſtadt, Kiesbergſtraße 2.
(3769
Heute mittag verſchied unerwartet an den Folgen einer
Operation mein lieber Mann, unſer guter Vater, Sohn
und Bruder
Dr. Axel Poſſius
im Alter von 43 Jahren.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Erika Voſſius, geb. Plehn.
Darmſtadt, den 17. April 1935.
Die Beiſetzung findet in aller Stille ſtatt. — Von
Beileids=
bezeugungen und Blumenſpenden bitte ich im Sinne des
(3784
Verſtorbenen abzuſehen.
Fräulein.
berufl. tätig, 38
Jahre, evgl.,
ge=
diegen, geſund u.
häuslich, wünſcht
achtb. Herrn m.
ſich. Exiſtenz zw.
Heirat kennen z.
lern. Vermittl.
verbeten.
Ernſt=
gemeinte Zuſchr.
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An=
denken)
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Schlageter=,
Frankfurter=,
Blumenthalſtr.
Abzugeb. gegen
Belohng.:
Fund=
büro, Hügelſtr.
HeiegeanensKänte:
Statt Karien.
Für die bielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
beim Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen, beſonders auch Herrn Pfarrer
Köhler für die wirtlich troſtreichen Worte, ſagen
wir allen auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Aa
Die trauernden Hinterbliebenen:
Schnellbächer — Irle.
(8782
Darmſtadt, April 1935.
Verreist
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dronnerstag, 18. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 108 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt Saarländiſche Preſſevertreter in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 18. April 1935
* Augenarzt Dr. med. Arel Pofſius F.
Im Alter von 43 Jahren iſt geſtern nachmittag plötzlich nach
Operation im Krankenhaus an Herzſchwäche Dr. med. Axel
ſus geſtorben. Als Sohn des Geheimrats Profeſſor Dr.
ſuus=Gießen am 2. Mai 1891 in Gießen geboren, beſuchte er
Symnaſium ſeiner Geburtsſtadt, an dem er die Reifeprüfung
gente. Er ſtudierte dann in Gießen, Königsbeig und Heidel=
und promovierte an der Univerſität Gießen. Dr. Voſſius
Aſſiſtenzarzt an den Augenkliniken in Gießen und in
Hei=
urrg bei Geheimrat Wagenmann. Den großen Krieg machte
Verſtorbene von Anfang bis Ende in vorderſter Linie mit
Aließ ſich Dr. Voſſius als Augenarzt in Darmſtadt nieder.
Dr. Voſſius war einer der geſuchteſten Aerzte Darmſtadts, er
nweit über die Grenzen unſerer Stadt als tüchtiger Spezial=
Hekannt. Seine hohen menſchlichen Qualitäten ſicherten ihm
per, ſeiner ärztlichen Fähigkeit nicht nur das unbedingte
Ver=
tum ſeiner Patienten, ſondern gewannen ihm den großen
ſundeskreis, der erſchüttert von ſeinem Ableben Kenntnis
ge=
immen hat. Der Tod des beliebten Arztes, hat bei ſeinen
irnten und Bekannten eine tiefe Lücke geriſſen und alle in
wichtige Trauer verſetzt.
— Lippmann=Gedächtnisſchau. Die zum Andenken an unſeren
erehrten Profeſſor Johannes Lippmann in der Kunſthalle am
hintor veranſtaltete Gedächtnisausſtellung, die nach ſehr
gün=
in. Vorbeſprechungen in der hieſigen Preſſe am Palmſonntag
ſtr lebhafter Beteiligung eröffnet wurde, hat den erwarteten
erseilten Beifall aller Beſucher. Es ſteht um deswillen auch
ſte, daß ſie nicht nur den unausbleiblich künſtleriſchen Erfolg
ſn, wird, ſondern daß auch viele Kunſtfreunde dieſe letzte Ge=
(ngeit nicht vorübergehen laſſen, um ſich zu den ſehr tragbaren
ſiſtn einen ſchönen Lippmann zu ſichern. Der Verkauf hat auch
beiss eingeſetzt. Das Bild „Aus der Wetterau” ſowie die
beſon=
guten Paſtelle „Großvater und Enkel” und „Auf dem
Kar=
ſlzeld” haben Kaufliebhaber gefunden. Außerdem hat der
Aſwverein für ſeine Weihnachtsverloſung 5 der herrlichen
Oel=
em erworben. Wie ſchon bei der Eröffnungsanſprache
mitge=
wurde, iſt der Kunſtverein gerne bereit zurückzutreten und eine
ſtu= Arbeit zu wählen, wenn einer der Ausſtellungsbeſucher
ge=
für eines der 5 von dem Kunſtverein ausgeſuchten Bilder
ſtrieſſe haben ſollte. Die Ausſtellung iſt auch am Karfreitag und
ſeſonntag von 10—13.30 Uhr geöffnet, am 2. Oberfeiertag
ge=
bſen. Es iſt zu hoffen, daß die Gedächtnisſchau auch anläßlich
Lſterfeſtes ſtarken Zuſpruch haben wird.
— Orpheum. Der Oſterfeſt=Varieté=Spielplan beginnt am
umanden Samstag, 20. April. An beiden Feiertagen finden
Nachmittagsvorſtellungen ſtatt. Der Kartenverkauf iſt im
Das
ßeſrsbüro und bei de Waal. Rheinſtraße, eröffnet.
ſzramm enthält eine Serie glänzender artiſtiſcher Kunſtkräfte.
— Preußiſch=Süddeutſche Staatslotterie. Die Ziehung der
lierſſe der neuen Lotterie (45,/271.) findet am 26. und 27.
Fl:1935 ſtatt.
— Lea Piltti vom Heſſiſchen Landestheater ſingt im
Feſt=
mur des Reichsſenders Frankfurt a. M. am 1. Oſterfeiertag von
WiS 22 Uhr.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
usiag,
0 Aprik
Anfang 19.00. Ende 23.15 Uhr (Miete F 22): Zum
Geburtstag des Führers: „Lohengrin”,
Große romantiſche Oper von Richard Wagner.
April
Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr (außer Miete)
Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigennerbaron”, Operette von Johann Strauß.
Karnt 6
R Aprik
Anfang 19.30. Ende 22 Uhr (D 20): „Der
Trou=
badour”. Oper von Giuſeppe Verdi.
KLEINES HAUS
stag,
0 April
Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr ( Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert”. Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Sltus
1 Aprik
Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr (Zuſatzm. II
12. Vorſtellung): „Ein Kerl, der ſpekuliert”,
Ko=
mödie von Dietrich Eckart.
Edpril
Anfang 19,30. Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete)
Letzte öffentliche Vorſtellung zu ganz
kleinen Preiſen: „Die drei Eisbären”,
länd=
liches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
ſefſiſches Landestheater. Die „Lohengrin”=Aufführung des
HAAſchen Landestheaters am Geburtstag des Führers, Samstag,
Elmil, ſteht unter der muſikaliſchen Leitung von
Generalmuſik=
dilktor
Karl Friderich. Die Hauptpartien ſingen Johannes
Me Bklte. Erna von Georgi, Heinrich Blaſel, Joachim Sattler und
nitl HeFtich Schlüter.
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Scheneralintendant hot uff de Diſch gehaache:
idne Theriaderfeſtwoch muß mer aach en Niebergall enei —
ſind merm ſchullig — kann mer ruhig ſage —
oll in der Jubelfeier net vergeſſe ſei!
mir en ſpiele wollte — hot er uns gefragt —
Datterich wär doch ſchun ſo oft geweſe — und:
z einfach — mit Begeiſterung hawwe mer zugeſagt
mache am Oſtermittwoch ſei Erſtlingswerk:
Dedolle Hund!
U
Empfang durch die Stadkverwalkung.
* Die Vertreter der ſaarländiſchen Preſſe, die auf Einladung
des Landesverkehrsverbandes eine Preſſerundfahrt durch das
Rhein=Main=Gebiet unternahmen und am Samstag abend ſchon
kurz in Darmſtadt weilten, beſchloſſen ihre Rundfahrt mit einem
Beſuch unſerer Stadt. Die Gäſte von der Saar beſichtigten
zu=
nächſt die Fliegerſchule ſowie das Schloßmuſeum und deſſen
wert=
volle Beſtände. Daran anſchließend fand im ſchön geſchmückten
Rathausſitzungsſaal eine Begrüßung durch den
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt
ſtatt. Anweſend waren ferner die geſamte Stadtverwaltung, die
Bürgermeiſter Haug und Kopp. Vertreter der Polizei, des
Ver=
kehrsverbandes uſw. Der Herr Oberbürgermeiſter gab ſeiner
Freude Ausdruck, daß er die Vertreter der ſaarländiſchen Preſſe
in Darmſtadt begrüßen könne, nachdem ſie bereits am Samstag
om Herrn Reichsſtatthalter in Darmſtadt begrüßt worden waren.
Er hoffe, daß die Gäſte einen günſtigen Eindruck von Darmſtadt
gewonnen hätten, ſie hätten ja bereits zwei Merkwürdigkeiten,
die Fliegerſchule und das Schloßmuſeum, geſehen. Zwiſchen
Saar=
land und Rhein=Main=Gebiet beſtehe enge Verbundenheit auch
unſer Segelflieger Herr Dittmar hat mit ſeinem Flug Grüße
gebracht. Auch durch die Techniſche Hochſchule beſtänden enge
Verbindungen. Wir haben die engere Heimat überwunden heute
kennen wir nur ein einiges Deutſchland.
In wenigen Worten
wolle er das Weſentliche zum Ausdruck bringen, was man von
Darmſtadt wiſſen müſſe. Darmſtadt ſei Stadt des Soldatentums
und der guten Schulen. In fünf Punkten, die man ſich merken
wolle, habe Darmſtadt beſondere Geltung und wolle ſie auch
be=
halten: 1. Darmſtadt ſei von jeher Behördenſitz und Sitz einer
Garniſon geweſen. Hier war das älteſte Regiment des deutſchen
Heeres, das JR. 115. garniſoniert. Er hoffe, daß unſere Stadt
wieder Garniſon werde, 2. Nach der nationalſozialiſtiſchen
Macht=
übernahme wurde gerade bei uns die Leibesübung gefördert,
namentlich durch den Zuſammenſchluß von Sport und Turnen.
Und wir wollen auch in dieſer Beziehung führend bleiben. 3. Aus
der Vorkriegszeit haben wir gute Darmſtädter Schulen,
einſchließ=
lich der Techniſchen Hochſchule. Durch Pflege dieſer
Bildungs=
ſtätten werden wir den Ruf aufrechterhalten. 4. Unſere Stadt
iſt eine Pflegeſtätte großer Künſte. Nächſte Woche feiert unſer
Landestheater ſein 125jähriges Beſtehen. Wir haben die
Künſt=
lerkolonie, eine Künſtlergefolgſchaft, die tonangebend war und
bleiben ſoll. Wir wollen am Aufbau des Kunſtlebens
tonange=
bend mitwirken. 5.
Dank der günſtigen Lage iſt unſere Stadt
eine bevorzugte Wohnſtadt und ſoll es bleiben. — In zäher
Ar=
beit hoffen wir, daß wir die Not überwinden. Mögen die Gäſte
einen günſtigen Eindruck von uns mitnehmen.
Altem gutem Brauch folgend, wurde den Gäſten dann aus
dem von Ludwig IIII. der Stadt gegebenen Pokal ein
Ehren=
trunk durch einen Kellermeiſter kredenzt.
Als Vertreter der ſaarländiſchen Preſſe ſpracht
Hauptſchrift=
leiter Dr. Heidien Worte des Dankes. Es ſei eine herrliche
Fahrt geweſen, an die man gerne zurückdenke. Der Dankbarkeit
könne er nicht beſſer Ausdruck verleihen als damit, daß ſie
ge=
loben, im Geiſte des Führers, den ſie im Mutterlande überall
gefunden haben, mitzuarbeiten an einer glücklicheren. Zukunft
Deutſchlands. — Nachdem Oberbürgermeiſter Wamboldt unſerem
Führer ein dreifaches Sieg=Heil ausgebracht hatte, nahmen die
Gäſte auf dem Oberwaldhaus gemeinſam das Mittageſſen ein.
Nach einer Stadtrundfahrt wurde die Reichsautobahn beſichtigt
und dann die Weiterfahrt über Bensheim nach Worms
angetre=
ten, wo die ſaarländiſche Preſſe ihre Fahrt durch das Rhein=
Main=Gebiet beſchließen wird.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt
am Karfreitag, dem 19. April 1935: Dr. med.
Ham=
mer, Karlſtraße 95. Telephon 632; Dr. med. Schreiner
Bis=
marckſtraße 39, Telephon 858; Dr. med. Vidal, Stiftsſtraße 25.
Telephon 1110.
*
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Den Nachtdienſt und den Dienſt am Karfreitag verſehen die
Hirſchapotheke, Nieder=Ramſtädter Straße 21. und die
Nordendapotheke. Dietrich=Eckart=Platz 17.
Die Osternummer
unseres Blattes erscheint bereits mit der
Ausgabe vom 20.April vereinigt, am Oster-
Samstag und gelangt nachm.ab 5 Uhrinder
Stadtdurchdie TrägerinnenzurVerteilung.
Anzeigen für die Oster-Ausgabe müssen
spätestens bis Samstag, vormittags 10 Uhr,
aufgegeben sein; es empfiehlt sich, dies
jedoch bereits heute zu tun.
Der Verlag.
Sonderzug nach Baden=Baden. Wegen ungenügender
Be=
teiligung kann der in der Zeit vom 18. bis 22. April vorgeſehene
Verwaltungsſonderzug nach Baden=Baden nicht verkehren. Die im
Beſitze von Sonderzugrückfahrkarten befindlichen Reiſeteilnehmer
werden am 18. April mit Eilzug 298 Frankfurt (M.) Hbf. ad
13.52 Uhr nach Baden=Baden und am 22. April mit Vorzug D 1.
Baden=Baden ab 19.25 Uhr wieder zurückbefördert. Reiſeteilnehmer,
die von Anſchlußſtrecken kommen, müſſen zur Fahrt nach und von
den Haltebahnhöfen der beiden Züge Frankfurt, Darmſtadt.
Bens=
heim, Weinheim und Friedrichsfeld geeignete Anſchlußzüge
be=
nutzen. Soweit Quartiere beſtellt ſind, erfolgt die Zuweiſung bei
der Hinfahrt.
Am Ostersamstag
sind unsere sämtlichen Kassenschalter
geschlossen.
Städtische Spatkasse Darmstadt
(st. 8740
— Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24. Den Mitgliedern
und Freunden der Stadtmiſſionsarbeit wird zur Kenntnis
ge=
bracht, daß am Karfreitag nachmittag eine
Gemeinſchaftsabend=
mahlsfeier ſtattfindet, die durch Herrn Studienrat Knöpp gehalten
wird. Die Verſammlungen am 1. Oſtertag hält Herr Sekretär Nöll
von Auerbach. Am 2. Oſterfeiertag finden in der Stadtmiſſion
keine Verſammlungen ſtatt.
— Schließung der ſtädtiſchen Büros und Kaſſen. Am
Sams=
tag, dem 20. April 1935 (Oſter=Samstag) bleiben die ſtädtiſchen
Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.
* Thingpläße als Spielſtäkten der Nakion.
Vortrag von Prof. Dr. Carl Nieſſen.
Auf Einladung des Heſſiſchen Landestheaters ſprach geſtern
der Leiter des Theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituts der Univerſität
Köln, Prof. Dr. Carl Nieſſen, in der Hochſchule über
„Thingplätze als Spielſtätten der Nation”.
fingangs begrüßte Prof. Mindner als Vertreter des
Rek=
tors der Techniſchen Hochſchule den Redner, ſowie Miniſterialrat
Ringshauſen als Leiter des Landſchaftsbundes Volkstum
und Heimat und Generalintendant Everth als Leiter des
Heſſiſchen Landestheaters.
Profeſſor Dr. Nieſſen begann ſeinen Vortrag mit einer
hiſtoriſchen Betrachtung, bei welcher er ſeinen Ausgangspunkt
vom griechiſchen Theater der Antike nahm. Hier, wo die
reli=
giöſe Durchdringung des Theaters vollkommen war und das
Theater zugleich Volksverſammlung war, konnte eine
Höchſt=
form des Theaters überhaupt entſtehen. Solche Höchſtleiſtungen
waren in dem weiteren Verlauf der hiſtoriſchen Betrachtungen
nicht wieder anzutreffen. Profeſſor Nieſſen erwähnte die
Paſ=
ſionsſpiele auf den Ringwällen in Cornwall, wo auch ſportliche
Veranſtaltungen ſtattfanden, und das Theater Shakeſpeares, das
in ſeiner Form aus der Wirtſchaftsform des Volkes beſtimmt
wurde; dasſelbe war dann in Spanien der Fall, wo die
architek=
toniſche Leiſtung auch zufällig blieb. Im ausgehenden
Mittel=
alter waren die Spiele Repräſentation des ſtolzen Bürgertums,
man ſpielte auf öffentlichen Plätzen; für architektoniſche
Höchſt=
leiſtungen fehlten die ſoziologiſchen Vorausſetzungen. Auch die
vergängliche Architektur der Gartentheater iſt im Soziologiſchen
begründet; ſie entſprang einer Laune der Fürſten und hate keine
Verbindung mit dem Volk. Charakteriſtiſch iſt, daß z. B. bei den
„romaniſchen Theatern” an eine Geſtaltung des Zuſchauerraums
gar nicht gedacht wurde. Das Deutſche Freilichtheater des
Vor=
märz übertrug einfach die Bühne eines Innenraumes ins Freie.
Neue Verſuche, etwa in Italien, ſuchten Anlehnung an antike
Formen. Alle dieſe Bildungserinnerungen ſcheiterten letzten Endes
daran, daß das Volk dem Theater fehlte. Auch dem italieniſchen
Fascismus gelang die Bildung eines Volkstheaters nicht.
In dem Freilichttheater Goethes haben wir einen
An=
knüpfungspunkt für die Geſtaltung unſerer nationalen Spiele im
neuen Deutſchland: indem Goethe die Stücke für ſein
Freilicht=
theater eigens ſchrieb, wurde hier eine vollkommene „Identität
zwiſchen dramatiſcher und ſzeniſcher Form erreicht. Das neue
Deutſchland, an ſeiner Spitze der Führer, glaubt an die
Möglich=
keit des architektoniſchen Freilichttheaters und an die unendlichen
ideellen Möglichkeiten des Theaters überhaupt.
Es iſt ein verhängnisvoller Irrtum, Thingplätze und
Freilichttheater für dasſelbe zu halten, oder in einer
Ver=
bindung von Aufmarſchplatz und Freilichttheater ſchon einen
Thing=
platz zu ſehen. Ein Thingplatz iſt ein Aufmarſchplatz, ein
politiſcher Raum, der ſich vollkommen durchdringt mit
den Spielmöglichkeiten. In ihm müſſen Brücken
zum Zuſchauerraum geſchlagen werden, die es ermöglichen,
das Spiel auch dorthin zu tragen. Daraus ergeben ſich
neue Forderungen für die Regie ſie muß das ganze Theater,
nicht nur den Spielraum erfaſſen. Und auch der Schauſpie
ſich vor neuen Aufgaben; ſein Spiel darf nicht „privat” bleiben,
er wird wieder zur Maske, mindeſtens zur Schminkmaske greifen.
Was nun die Form der Thingplätze angebt ſo kann man keinen
Normalplan entwerfen. Das alte germaniſche Kreisſymbol der
Sonne kann in den Thingplätzen wieder auferſtehen; eine
voll=
kommene Einheit von Bühne und Zuſchauerraum wird damit
er=
reicht. Immer wird man den Zuſchauerraum in ſeinen
Dimen=
ſionen labil halten, ſoll er doch z. B. auch Stätte.
zpolitiſcher
Demonſtrationen werden. Gegebenheiten der
Landſch=
jeweils wirkungsvoll ausgenützt werden, und für die Regie muß
die Möglichkeit geſchaffen werden, wirkſame Gruppen zu bilden
und mit verhältnismäßig wenigen Menſchen den Eindruck von
Maſſen zu erzielen. Räumliche Möglichkeiten für Aufmärſche
müſ=
ſen geſchaffen werden. Endlich erwähnte der Redner auch die
Möglichkeit einer Verbindung von Thingſtätte und
Ehren=
mal und wies auf die großen Aufgaben, die hier den deutſchen
Architekten geſtellt ſind, hin. Abſchließend betonte er, daß das
Innentheater mit der Schaffung der Thingplätze nicht ſeine
Be=
rechtigung verliere und daß erſt in einem Nebeneinander von
Innentheater und Thingplatz das deutſche Nationaltheater erſtehen
werde.
Der Vortrag, der von vielen guten Lichtbildern begleitet war
und in ſeiner Fülle von praktiſchen Beiſpielen und Einzelheiten
eine Menge Anregungen gab, wurde von den Zuhörern mit
ſicht=
lich großem Intereſſe verfolgt.
A. I
Kichtiae Kot
dem Man=
Betriebssicher und wirtschaftlich
Abgestimmt auf alle Mofortypen
Hergestellt in deutschen Fabriken
Seite 6 — Nr. 108
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. April 1935
Aus der NSDAP.
Reichsleitung.
Dienſtſtunden der Reichsleitung während der Oſterfeiertage 1935.
NSK. Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt: Sämtliche
Dienſt=
ſtellen der Reichsleitung der NSDAP. bleiben in der Zeit vom
Karfreitag, dem 19. April 1935, bis einſchließlich Oſtermontag,
dem 22. April 1935, geſchloſſen.
Der Kreisleiter.
An ſämtliche Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt.
Es wird den einzelnen Ortsgruppen aufgegeben, die Feier
des Geburtstages unſeres Führers am 20. April 1935 feierlich in
einem würdigen Rahmen innerhalb ihrer Ortsgruppen zu
be=
gehen.
Die Feier anläßlich des Geburtstages unſeres Führers findet
Apri
für alle Ortsgruppen Darmſtadts am Samstag, dem
Mu
abends 8.30 Uhr, im Saalbau ſtatt. Die Feier wird vor
Stelle
ſtücken umrahmt. Nähere Vortragsfolge wird an dieſe
noch bekanntgegeben. Alle Parteigenoſſen werden aufge
dieſer Feier beizuwohnen.
Ortsgruppe Pfungſtadt.
Vorbereitende Arbeiten zum 1. Mai, dem nationaler
tag des deutſchen Volkes.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr, im Rathausſaal wi
ſprechung, an der teilzunehmen haben: Vertreter aller
rungen der NSDAP., Vertreter der angeſchloſſenen Verbä
ſowie Beauftragte der Vereine. (Den Geſangvereinen wer.
gleichzeitig die Chöre bekanntgegeben.)
Schachmeiſter Bogoliubow in Darmſtadk.
Die Darmſtädter Schachgemeinde hatte geſtern einen großen
Tag. Der hervorragende Schachmeiſter Bogoljubow war Gaſt
des Schachklubs 1875 und ſpielte gleichzeitig auf 32 Schachbrettern
gegen 32 der beſten Darmſtädter Spieler. Bogoljubow hat in
den letzten Tagen ähnliche Simultanvorſtellungen in unſerer
näheren und weiteren Umgegend ausgetragen, in Mannheim,
Worms, Alzey, Kandel und Sonntag in Burſtadt.
Bogoljubow, der ſich geſtern übrigens zum dritten Male in
Darmſtadt befand, hatte die Freundlichkeit, uns einiges aus
ſei=
nem Leben und ſeiner Schachlaufbahn zu erzählen: Er wurde
am 1. April 1889 in Kiew als Sohn eines Prieſters geboren,
beſuchte das Seminar und die Techniſche Schule in Kiew und
errang 1911 das Championat von Kiew; 1912/13 wurde er Erſter
im Turnier von Lodz und Zweiter im Turnier von Wilna. Juli
1914 kämpfte er zum erſten Male im Ausland, im Mannheimer
Turnier. Es gelang ihm zwar, den Titel zu erringen, aber eine
Rückkehr in die Heimat machte ihm der Krieg unmöglich. Durch
die Aenderung der ruſſiſchen Verhältniſſe wurde er veranlaßt,
überhaupt in Deutſchland zu bleiben, und hat inzwiſchen die
deutſche Staatsangehörigkeit erworben. Er errang in der
Nach=
kriegszeit eine große Zahl aufſehenerregender Erfolge; ſeinen
wert=
vollſten Sieg erzielte er im großen Moskauer Schachturnier 192
das ungleich ſtärker als das diesjährige beſetzt war; mit 151
Zählern aus 20 Spielen wurde er Erſter vor Lasker und
Capa=
blanca. Im vergangenen Jahr kämpfte er, wie erinnerlich, als
Herausforderer um die Schachweltmeiſterſchaft gegen den
Schach=
weltmeiſter Aljechin und verlor vor allem durch einige taktiſche
Verſager in entſcheidenden Partien.
Für den nächſten Weltmeiſterſchaftskampf gibt. Bogoljubow
ebenfalls Aljechin gegen den holländiſchen Meiſter Dr. Euwe die
etwas beſſeren Chancen, möchte ſich allerdings an keine, feſte
Prophezeiung binden, da Dr. Euwe ein bekannt ſtarker Spieler
iſt. Nach den beſten deutſchen Spielern befragt, entſchied ſich
Bogoliubow für den jungen Nürnberger Dr. Rödel. Er hält
aber Richter Sämiſch und Carls für annähernd gleich ſtark und
erwartet, daß aus dem tüchtigen deutſchen Nachwuchs noch
ſtär=
kere Spieler hervorgehen werden, hoffentlich auch wieder ein
Dr. G.
Mann der Weltklaſſe.
*
Bei Redaktionsſchluß dauerte das Simultanſpiel
Bogol=
jubows, das im Reſtaurant Kaiſerſaal ausgetragen wurde, noch
an. Wir werden morgen über das Ergebnis berichten.
Nächklicher Wohnungseinbruch
in Altheim.
Vorſicht bei Radiokauf.
Einbrecher in der Nacht zum 17. April 1935 in Altheim (Kreis
Dieburg) bei der Arbeit.
Der Polizeibericht meldet: Am 16. April 1935 gegen 11 Uhr,
kam ein gut gekleideter Herr in Altheim in die Wirtſchaft Zum
Bahnhof” und beſtellte ſich einen Kartoffelſchnaps. Hierbei fragte
er die Wirtin bis ins kleinſte, insbeſondere über die
Beſchäfti=
gung und die Arbeitsſtelle ihres Mannes, aus. Unter anderem
kamen ſie auch auf das im Wirtslokal aufgeſtellte Radio zu
ſpre=
hen. Nachdem er ſich etwa 20 Minuten in der Wirtſchaft
auf=
gehalten hatte, bezahlte er ſeine Zeche und verſchwand wieder.
Am 17. April 1935, früh 5.30 Uhr, als die Tochter der Wirtin
„Trumpf=Stechautomat” zertrümmert unter der Decke lag und der
Geldinhalt geſtohlen war. Außerdem fehlte ihr in einem
Schup=
pen untergeſtelltes Damenrad. Unter Zuziehung ihrer Mutter
konnte ſie alsdann im Lokal feſtſtellen, daß alle Behältniſſe
durch=
wühlt waren. Geſtohlen wurde ein Radiogerät, Marke, Mende‟
(Fabr.=Nr. 3459) mehrere Liter Schnaps, drei große Gläſer mit
Oſterhaſen und Oſtereiern
Das geſtohlene Damenrad wird wie folgt beſchrieben: Marke
„Rex, Fabr.=Nr. 328 089, Halbballon mit roter Bereifung,
ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Felgen, engliſcher Lenker, ſchwarze
Griffe, mit neuem Schutznetz.
In einem Nachbargarten des Tatortes konnte ein
herren=
loſes Herrenfahrrad, Marke „Adler”, Fabr.=Nr. 818 615, ſchwarzer
Rahmen und ſchwarze Felgen, mit elektriſcher Beleuchtung,
Dynamo Marke, Aſtrom” und Blende Marke „Radſonne”, ſowie
eine ſchwarze Wolldecke vorgefunden und ſichergeſtellt werden. Es
ſteht einwandfrei feſt, daß der Täter das Fahrrad am Tage vor
der Tat gefahren hat. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß das
Fahrrad und auch die Decke aus einem Diebſtahl herrühren. Vor
Ankauf der geſtohlenen Sachen wird gewarnt.
Der Täter wird wie folgt beſchrieben: Etwa 35
bis 40 Jahre, ca. 1,75 Meter groß, ſtarke Figur, ſchmales Geſicht,
gelblich graue Geſichtsfarbe, bartlos, ſchwarzes dickes Kopfhaar.
Das Haar iſt ziemlich grau meliert. Außerdem hat der Täter
eine ziemlich ſtarke Naſe. Bekleidet war er mit ſchwarzem
Schuh=
zeug (Gamaſchen bzw. Stiefeln), ſchwarzer Stiefelhoſe und
brau=
ner Lederjacke. Als Kopfbedeckung trug er eine dunkelblaue
Schirmmütze.
Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen können, wollen
ſich umgehend an die nächſte Polizei= oder Gendarmerieſtation
wenden.
*
Vce
Maaeen
Das Abendmahl am Gründonnerstag. — Nach einer Zeitnung von Albrecht Dürer.
Scherl-Bildmaterndienst.
nma
en hohes
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Helia: Der Weltkrieg, wie er wirklich war.
Die Sondervorführungen des Großfilms der Ufa „Der
Welt=
krieg” zeigen die umfaſſenden Kriegshandlungen nicht etwa
theatermäßig nachgebildet, ſondern wie ſie wirklich waren, und
zwar durch Aufnahmen, die ſchon im Felde ſelbſt hergeſtellt
wor=
den ſind und die heute, nach zwanzig Jahren. mit das
Intereſſan=
teſte darſtellen, was ein Film zeigen kann. Man ſitzt hingeriſſen
vor dieſen unerhörten, aufwühlenden Bildern, und ſieht, was die
ſchwerſten Jahre unſerer Feldgrauen erfüllt hat. Es iſt ein
gran=
dioſer lebenswahrer Kriegsbericht, ein erſchütterndes Denkmal
des Helden= und Opfermutes für alle Zeiten. Gewiß,
Kriegs=
filme wie etwa „Die Hölle von Verdun und ähnliche, wirken
dramatiſcher. Aber die Tatſache, daß hier eine große Reihe von
Filmſtreifen aus dem Kriege zuſammengeſetzt und durch
ergän=
zende Aufnahmen verbunden ſind. Filmſtreifen, in denen neben
vielen hohen und höchſten Heerführern auch die Helden der Luft,
die Eroberer von Douaumont uſw. uſw. feſtgehalten ſind,
geſtal=
ten dieſen Film zu dem, was er uns iſt und ſein ſoll, zu einem
durch lebendige Bilder illuſtrierten Kriegsbericht von faſt
er=
ſchöpfendem Ausmaß. Eine ganze Reihe Szenen ſind geradezu
grandios geſtaltet.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen das
ergreifende Filmwerk: „So endete eine Liebe” mit Paula Weſſely.
Willy
Forſt und Guſtav Gründgens in den Hauptrollen
In den Palaſt=Lichtſpielen findet der große Abenteuerfilm
„Der Flüchtling aus Chicago” beſondere Beachtung. In den
tra=
genden Rollen ſind neben Guſtav Fröhlich und Luiſe Ullrich auch
Lil Dagover, Hubert von Meyerink und Paul Kemp zu ſehen.
— Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen den
Spitzen=
film der Saiſon „Pe
Gynt” mit Hans Albers, Olga
Tſche=
chowa. Marie Luiſe Claudius.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die letzten Sitzungen vor den Feiertagen! Vor der
Großen Strafkammer wird gegen den 61jährigen Adam
K. 15. aus Hahn verhandelt wegen Verleitung zum
Mein=
id. K. hatte vor mehr als Jahresfriſt ein Strafverfahren gegen
ſich laufen, in dem eine Schlägerei in ſeinem Hof eine Rolle
ſpielte. Ein Bekannter von ihm, ein Baumeiſter von der
Berg=
ſtraße, hatte zu gleicher Zeit ein Verfahren gegen ſich laufen
wegen Diebſtahls von Obſtbäumchen. So beſchloſſen die beiden,
ſich gegenſeitig als Zeugen auszuhelfen. Die Sache lief zu ihren
Ungunſten aus und beide beantragten Wiederaufnahmeverfahren.
ſo daß die beiden Sachen, die bisher bei verſchiedenen Gerichten
verhandelt wurden, in die Hand eines Richters kamen, dem die
Sache natürlich auffiel. Er ging dem nach, und es ſtellte ſich
heraus, daß der Baumeiſter von dem Vorfall im Hofe des
An=
geklagten gar nichts gewußt hatte und nur aus Gefälligkeit
Zeu=
genſchaft ablegte. Seine Ausſage ſchien jedoch gleich zweifelhaft
und man hatte nicht viel Wert darauf gelegt Und es ſtellte ſich
heraus, daß K. ihn zu dieſer unwahren Ausſage beſtimmt hatte.
Das Gericht verurteilte K. wegen Verleitung zum Meineid zu
einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und zwei
konaten, zu drei Jahren Ehrperluſt und erläßt ſofort, da
Fluchtverdacht beſteht, Haftbefehl.
Das Bezirksſchöffengericht verurteilt den 40jährigen
Hans L. von hier wegen Unterſchlagung und Untreue
zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. L. hatte
nach ſiebenjähriger Arbeitsloſigkeit bei der Stadt eine Stellung
bekommen und hatte ſein Einkommen dazu benutzt, um nach
Be=
lieben dem Alkoholgenuß zu fröhnen. Da L. auch etliche
An=
ſchaffungen zu machen hatte, reichte das Geld nicht aus, und er
Diebſtahl im Städtiſchen Waſſerwerk. In der Zeit von etwa
5. März bis 16. April 1934 wurde von einem Förderband,
wel=
ches außerhalb der Pumpſtation des Städtiſchen Waſſerwerks
auf=
geſtellt iſt, ein Elektromotor geſtohlen. Der Motor war mit dem
förderband aufmontiert und trägt folgende Zeichen: SSW. 2. 2.
1420 Umdrehungen, Type OR, 61/1500, Nr. 1659 534 E
380/660 Volt, 5.1 Amp. Vor Ankauf wird gewarnt. Wer hat
hin=
ſichtlich der Täter oder des Diebſtahls Wahrnehmungen gemacht
Sachdienliche Angaben erbittet das Landeskriminalpolizeiamt,
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 27.
unterſchlug etwa 40 RM., die er als Kaſſier der Deutſchen Ar=
beitsfront eingenommen hatte. L. war auch wegen Betrugs
an=
geklagt, da er ungedeckte Schecks in Zahlung gegeben hatte, doch
wird er hier mangels Beweiſes freigeſprochen. Das Gericht läßt
ihm gegenüber eine beſondere Nachſicht walten, da es ihm trotz
ſeiner vier einſchlägigen Vorſtrafen mildernde Umſtände zubilligt,
um ihm den Weg in die Zukunft nicht ganz abzuſchneiden.
L. nimmt die Strafe an.
Eine zweite Sache, ebenfalls wegen Betrugs, wird nach
zwei=
ſtündiger Verhandlung zwecks weiterer Klärung abgeſetzt.
* Geheimrat Sommer Ehrenpräſidenk
der Geſellſchaft Liebig-Muſeum Gießen.
Die Geſellſchaft Liebig=Muſeum in Gießen.
deren Aufgabe die Erhaltung des in ein Muſeum umgewandeltenn
altberühmten Laboratoriums des Begründers der chemiſchenn
Wiſſenſchaft Juſtus von Liebig iſt, hielt unter dem Vorſitz vonn
Dr. Fritz Merck=Darmſtadt ihre
Jahreshauptverſammlung=
ab. Aus dem Jahresbericht war neben einer Vortragstätigke
die Verleihung der Liebig=Muſeums=Medaille an Heinrich ve
Liebig zu entnehmen, der wertvolle Erinnerungsſtücke geſtiften
hat. In den Vorſtand, deſſen 1. Vorſitzender Dr. Fritz Merc=
Darmſtadt und ſtellvertretender Vorſitzender der Direktor des
Che=
miſchen Inſtituts der Univerſität Gießen, Profeſſor Dr. Weitz, iſt,
vurden die Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule Darmſtade
Schöpf und Zintel hinzugewählt. Zum 70. Geburtstage d
Geheimrats Sommer in Gießen überreichte der Vorſtand demn
Jubilar, der neben der Familie E. A. Merck als einer der Erſter
mit der Liebig=Muſeums=Medaille ausgezeichnet worden war, fün
ſeine hervorragende Arbeit eine Kopie der Totenmaske Juſtus
von Liebigs.
Am 23. Jumi d. Is. ſoll der alle zwei Jahre ſtattfindende=
Familientag Liebig in Gießen abgehalten werden, zu dem die
Verwandten bzw. deren Nachkommen eingeladen werden. Daben
wird Geheimrat Sommer einen Vortrag über einen ſehr
wertvol=
len Fund von Briefen von Karl Liebig, Valparaiſo, halten.
Das Muſeum der am 26. Juli 1911 gegründeten Geſellſchaſt
Liebig=Muſeum beſteht in dieſem Jahre bereits 25 Jahre. Vn
einer Jubiläumsfeier ſoll abgeſehen werden. Der Vorſtand
hat=
aber eine Ehrung Geheimrat Sommers beſchloſſen. Dr. Meickd
feierte ihn in einer Anſprache als den Arbeiter, Schaffer undel
Finder, als den treueſten Geiſt in jeder Weiſe, der alles Schöne.
Große und Wertvolle geſchaffen, der durch ſeine Vorträge ds
Intereſſe in weite Kreiſe getragen hat, der durch die Verwandten=”
tage der Liebig es ermöglichte, daß wir auch die Nachkommenn
Liebigs kennen lernten. Ihm gelang es, wertvolle Gegenſtänden
der Erinnerung zuſammenzutragen, wie z. B. die Totenmaste*
Welche Arbeit das gekoſtet hat, kann nur der Vorſtand ermeſſen.n
Den Dank dafür hat der Vorſtand bereits durch das Geſchenk der
Kopie der Totenmaske anläßlich des 70. Geburtstages ausgeſpre)
chen. Die Jubiläumsfeier erfordert aber erneut herzlichen Dankt
für das Rieſenausmaß der Arbeit zu ſagen. Darum ernann
der Vorſtand Geheimrat Profeſſor Dr. Robert Sommer=Gießen
um Ehrenpräſidenten der Geſellſchaft. Der Vor
ſitzende verband mit den herzlichen Glückwünſchen an den vor zu
Jahren als Vorſitzenden zurückgetretenen Geheimrat die Bitw
der Geſellſchaft auch weiterhin als treuer Bevater und Helfer 3
Seite zu ſtehen. Der Geehrte war über dieſe Ueberraſchung ſehl
erfreut und gedachte der großen Verdienſte Geheimrat E. Mer=
(dem Vater des jetzigen Vorſitzenden) deſſen hochherzige Spendeſt
den Erwerb des Laboratoriums vor Zeiten ermöglichten, und als
Mitbegründer der Geſellſchaft deren langjähriger Vorſitzendl‟
war. Geheimrat Sommer verſprach, auch fernerhin ſeine Arbeiss
kraft dem Muſeum und der Geſellſchaft zu widmen.
An die Sitzung ſchloß ſich eine Beſichtigung neu erworbenel‟
Muſeumsſtücke an, u. a. 16 Briefe aus dem Beſitze Dr. W. vo
Schneider=Petersburg. Es handelt ſich um einen Briefwechſel 9s‟
Vaters des Spenders mit J. von Liebig, der aus den Krieges
jahren 1870/73 ſtammt und in dem Liebig beſonders die Herſte””
lung von Fleiſchextrakt und Kinderſuppen beſchreibt. 37 Kollee‟
hefte eines Schülers Liebigs ſtiftete Dr. Wahl=Berg, weil
Kolleghefte und Bücher aus 1831 Kreistierarzt Speck=Dillenbung
deſſen Vater Schüler Liebigs war. Dr. Merck ſchenkte dem Ma
ſeum eine Photographie Liebigs im Kreiſe von Heinrich Bill
Friedrich Wöhler und Hermann Kopp. Von Dr. Heinrich ‟
Liebig erhielt das Muſeum fünf Galvano=Plaſtiken aus Lieble”
Arbeitszimmer, die L.s väterlichen Freund Alexander von Hull..
boldt, den Erbauer der Dampflokomotive Stephenſon und 9=
etragen
nehrſtimmige
werſam
Grachte ihne
vierlichen W
tmuf das zu A
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ußten ihre
reu unſerem Volt
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Piſtert janger
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Berthau
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bei de,
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*
eunelseih.
Naturwiſſenſchaftler Newton, Linné und Lavoiſier darſtelle
A
durch das Rhodiumverfahren der Firma Herräus=Hanau konnſe.
2
iene Baiche.
dieſe Plaſtiken wieder erkenntlich gemacht und wiederhergeſte
werden. Die von der Familie Waslé=Gießen geſtiftete Mineralie).
Wuchte
ſammlung aus Liebigs Zeiten, die 775 Steine umfaßt, wurde ſ
durch Studienreferendar Hellmut Henning geordnet und ſoll Ve
A
praktiſchen naturwiſſenſchaftlichen Anſchauungsunterricht in vol”
tümlicher Art dienen. Aus einem aus Amerika ſtark bekunde‟
Weneshen
Intereſſe für alte Waagen wurde jetzt feſtgeſtellt, daß zwei V.
älteſten Waagen ſich im Muſeum befinden. Es handelt ſich um 9.
erſten Konſtruktionen der Gießener Firma Spörhaſe an
Liebig gelieferten Waagen. Durch Vermittelung von Prol
edeht
Dr. Bürker erhielt das Muſeum aus deſſen Verwandtſchaft
Frl. Fehling=Freiburg eine Büſte und etwa 70 Briefe (B!e
25
wechſel Liebig=Fehling) Fehlings (1811—85), des Entdeckers
Fehlingſchen Löſung zum Nachweis von Zucker, deren Vorhal
ſein bei der jetzt einſetzenden Entrümpelung entdeckt worden we"
Geheimrat Sommer hat fernerhin wertvolle Briefe zw
Glaswände rahmen laſſen, ſo daß ſie beiderſeitig ſtudiert weib. Slteuer. Geſch
können.
Wcehedt
29.
Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Frontkämpferbund (Siolt
helm). Am Samstag, dem 20. ds. Mts., findet anläßlich
Geburtstages des Führers um 11.15 Uhr vormittags im N0l
melbräu eine Feier ſtatt. Erſcheinen ſämtlicher Kameig.
Pflicht. Der Kreisführer
*
Vo
Mi eie Stau
R
P
Donnerstag, 18. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 108 — Seite 7
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 17. April. Luftſchutz. Die
Gemeinde=
ruppe Arheilgen des Reichsluftſchutzdundes führt in der Zeit
orn 30. April bis 31. Mai einen Luftſchutz=Lehrgang durch, an
ſemi noch einige Mitglieder teilnehmen können. Anmeldungen
nüſſen bis ſpäteſtens 20. April erfolgen.
Kirchenkon=
ſert. In der evangeliſchen Kirche veranſtaltet der Kirchenchor
Nachmittag des Karfreitag eine Bach=Feierſtunde, zu deren
ussgeſtaltung ſich neben einem Orcheſter Arheilger Muſikfreunde
Herren Muſiklehrer Karl Geiß (Orgel) ſowie Landzettel
Tenor) und Wieſt (Baß) zur Verfügung geſtellt haben. Im
ſormittagsgottesdienſt gelangt das Oratorium „Die ſieben Worte
m Kreuz” von Schütz, jedoch ohne die Geſangsſolis, zu Gehör. —
Abſchluß des Winterhilfswerkes findet am
kom=
ſenden Samstag ſeitens der NS. Volkswohlfahrt auf dem
Rat=
s eine Lebensmittel=Ausgabe (Mehl. Fett, Zucker. Eier uſw.)
die aus dem Winterhilfswerk Betreuten ſtatt. Am gleichen
ase erfolgt im Gemeindehaus die Ausgabe von Oſtereiern an
ſchulpflichtigen Kinder der aus dem WHW. unterſtützten
ſo ksgenoſſen, zu der auch die Eltern der in Betracht kommenden
ſieder eingeladen ſind.
Er. Wixhauſen, 17. April. Oſterveranſtaltung der
S. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. Am zwei=
Oſterfeiertag findet im Saale „Zur Krone” ein Theater=
und der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſtatt. Zur
lufführung gelangt die Operette „Friſcher Wind aus Kanada”.
Griesheim, 17. April. Elternabend der
Turner=
hrft Griesheim. Im Rahmen eines Eltern= bzw.
Kinder=
rrabends fand die Entlaſſung der Konfirmanden und
Konfir=
ardinnen aus der Schülerabteilung und ihre Ueberführung in
Zöglingsabteilungen des Vereins ſtatt. Die Veranſtaltung
„Darmſtädter Hof” wurde eingeleitet durch von allen Kindern
meinſam geſungene Lieder. Es folgte ein „Bekenntnis” in
un von Gedichten und Sprechchören von Hermann Ohneſorge,
zu verdienſtvollen Leiter der Deutſchen Turnſchule. Turner
zum z begrüßte die Eltern und Kinder und wies auf die Ziele
Deutſchen Turnerſchaft hin. Dann folgten in bunter Reide
E eriſche und ſpieleriſche Vorführungen der Schüler und
Schu=
tinnen. Von einfachſten Bewegungen der kleinſten Buben an
Schwebekante und der kleinſten Mädchen mit ihren Puppen
izu den Uebungen der großen Knaben an Reck und Barren
o, der großen Mädchen mit Keulen und Bällen nach den Takten
hie
Muſik beteiligten ſich alle Altersſtufen. Alle Darbietungen
iſten von treuem Fleiß und aufopferungsvoller Arbeit des
un Leiters Ernſt Baum und der neuen Leiterin Greta
Hof=
im ſowie all der anderen Turnwarte und =wartinnen, denen
bei= hohes Lob gebührt. Beſonders gefielen auch die recht nett
uergetragenen Handharmonikaſtücke des Schülers Beſt und die
ſh=ſtimmigen Lieder und Kanons der Mädchen. Zum Schluß
aſrmmelte Dietwart Keller noch einmal alle um ſich Er
beite ihnen Grüße ihres früheren Leiters Dieter und wies in
heillichen Worten die aus der Schule Entlaſſenen noch einmal
Das zu Anfang geſprochene Gelöbnis hin und ermahnte ſie,
eie Ziele Jahns jederzeit vor Augen zu halten. Die Kinder
ſten ihre Antwort zuſammen in dem Liede und Verſprechen:
ſei unſerem Volke und treu unſerem Führer!. Mächtig erklang
SSieg=Heil auf Adolf Hitler, Volk und Vaterland, und
be=
ſtrt ſangen alle gemeinſam das Horſt=Weſſel=Lied.
— Griesheim, 17. April. Im Rahmen des Abendmahls=
Sdienſtes am Gründonnerstag wird die Madrigalvereinigung
mſtadt unter Leitung von Prof. Dr. Noack die
Johannes=
ion” von Heinrich Schütz hier in der evang. Kirche
auf=
hire n. Es entſpricht dem Sinn der Kirchenmuſik von Schütz,
er 350. Geburtstag dieſes Jahr gefeiert, wird, daß ſie im
durch Kauf an einen anderen, von auswärts kommenden Beſitzer
über. Der neue Eigentümer beabſichtigt, das zum Hof gehörende
Feld nicht mehr in der bisher üblichen Weiſe landwirtſchaftlich
zu nutzen, ſondern Großgemüſebau zum Abſatz an Großmärkte zu
betreiben.
G. Ober=Ramſtadt, 17. April. NS.=Volkswohlfahrt.
Unter das Erholungswerk des deutſchen Volkes fällt außer der
Kinderlandverſchickung als nicht minder wichtig die Betreuung
Erwachſener. Und hier ſind es beſonders die Mütter, deren
Er=
holung und Geſunderhaltung der Fürſorge am Herzen liegt. Auch
Ober=Ramſtadt werden deshalb Pflegeſtellen für
erholungsbe=
dürftige Mütter geſucht, und wer in der Lage iſt, eine Frau auf
einige Wochen zum Erholungsaufenthalt aufzunehmen, ſoll die
Gelegenheit nicht verſäumen. Gutes zu tun und ſich zu melden.
Anmeldungen von Pflegeſtellen werden an die
Ortsgruppenamts=
leitung der NSV. (Rathaus) erbeten.
NIVEA Tchnpa
mild, leich:
schäunend,
gonz wundewvoll
im Geschmack.
die KroSse Tube
An.
Rhein=Mainiſches Muſikfeſt in Bad=Nauheim
am 22. und 23. Auguſt 1935.
Am 1 Juli d. I feiert Bad=Nauheim den Tag ſeines
100jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß wurde von der
Lei=
tung des Heſſiſchen Staatsbades ein äußerſt reichhaltiges und
abwechſelungsreiches Jubiläumsprogramm herausgebracht. Im
Rahmen der verſchiedenen Veranſtaltungen nimmt das am 22.
und 23. Auguſt ſtattfindende Muſikfeſt eine bevorzugte Stellung
ein. Es trägt den Namen „Rhein=Mainiſches Muſikfeſt” und
will erſtmalig die ſtarken ſchöpferiſchen Kräfte, die innerhalb
un=
ſeres Heimatgaues am Aufbau einer neuen deutſchen Muſik
wirk=
ſam ſind aufzeigen. Jeder Komponiſt des Rhein=Maingebietes,
der in Volk und Heimat verwurzelt nach weſens= und
zeit=
gemäßem Ausdruck ringt, iſt zur Einreichung ſeiner Werke
berech=
tigt. Durch die Aufführung der bis jetzt noch nie zum Erklingen
gebrachten Schöpfungen und die dabei vermittelten Eindrücke will
das Muſikfeſt anregend und damit fördernd und befruchtend
zu=
gleich auf die einzelnen Komponiſten einwirken. Darüber hinaus
iſt es der Zweck dieſes Feſtes, die geſamte deutſche Muſikwelt auf
die in unſerem Heimatgau ſchöpferiſch tätigen, vielverſprechenden
Muſiktalente aufmerkſam zu machen.
tieshaus und im Gottesdienſt erklingt.
1Ak. Nieder=Ramſtadt, 17 April. Hohes Alter. Am 19.
Mts. vollendet Frau Eliſabeth Weppler Wwe, dahier, Bach=
Beſitzwechſel. Der
be=
ihren 77. Lebensjahr.
ſente Mühlenhof bei den Schachenmühlen zu Nieder=Ramſtadt,
har Herrn Pertſch aus Darmſtad” gehörend, ging dieſer Tage
Ci Erbach, 17. April. Landeshauptverſammlung
des Vereins für das Deutſchtum im Auslande.
Die Leitung des Landesverbandes Heſſen vom VDA. hat als
Tagungsort der diesjährigen Landeshauptverſammlung, die am
und 5. Mai ſtattfindet, unſer Kreisſtädtchen erkoren und die
Vorbereitungen hierzu der hieſigen Gruppe übertragen. Die
Ver=
anſtaltung beginnt am Samstag, den 4. Mai, nachmittags, mit
einer geſchloſſenen Tagung. Am Abend iſt dann eine zwangloſe
Unterhaltung zwiſchen den auswärtigen Gäſten und den
einhei=
miſchen Beſuchern mit Einlagen auslandsdeutſcher Muſik, wobei
der Landesmuſikwart Herr Profeſſor Dr. Behn=Mainz die
Lei=
tung hat. Der Sonntag bringt zunächſt Frühgottesdienſte und
anſchli
zend Einzeltagungen. Die Vormittagsarbeit endet mit
einer geſchloſſenen Geſamttagung, in der ein Vertreter der
Bun=
desleitung einen
Ueberblick über die Lage der deutſchen
Volks=
gruppen in der Welt geben wird und der Landesleiter das
Schlußwort ſpricht. Am Nachmittag findet dann vorausſichtlich
im Schloßhof eine abſchließende öffentliche Feierſtunde ſtatt.
Jahreshauptverſammlung des Frauenvereins.
Die Jahreshauptverſammlung des Frauenvereins brachte nach
vorausgegangener Andacht mit Bibelleſe zunächſt den von Frau
Stoppelbein erſtatteten reichhaltigen Jahresbericht und
an=
ſchließend den von Frau Kumpf gegebenen Rechnungsbericht
Beide zeigten die ſegensreiche Tätigkeit des Frauenvereins auf
dem Gebiete innerer örtlicher Miſſionsarbeit, werden doch die
Gemeindepflegeſtation, die Kinderſchule und das Altersheim im
Luiſen= und Erasmusſtift geldlich völlig vom Frauenverein
ge=
tragen. Dem geſchäftlichen Teile des Abends ſchloß ſich dann ein
gemütliches Kaffeekränzchen an.
Dp. Hähnlein. 16. April. Das Wertungsſingen des
Gaues Bergſtraße findet für zwei Drittel der zugehörigen
Vereine unter der Stabführung des Herrn Muſikdirektors Döbert=
Benshei am 19. Mai in unſerem Orte ſtatt. Das reſtliche Drittel
der Vereine des Gaues wird am 26. desſelben Monats in
Bicken=
bach Zeugnis ſeines Könnens ablegen. Die Vereine werden nach
Beendigung ihres Wertungsſingens durch ihre Liedervorträge für
das deutſche Volkslied werben.
Gernsheim, 17. April. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 16. April 1,85 Meter, am 17. April 1,94 Meter.
* Hirſchhorn, 17. April. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel in Hirſchhorn am 15. April: 2,16 Meter, am 16. April:
2.18 Meter; jeweils 5.30 Uhr morgens.
Lpd. Büdingen, 17. April. Das Geldverſteckunterder
Haustreppe. In dem Kreisort Blofeld wurde bei
Umbau=
arbeiten im Hauſe des im Jahre 1931 plötzlich verſtorbenen
Land=
wirts Oppermann in einer unter der Haustreppe verſteckten aus
Zement gemauerten Niſche ein Betrag von 922 Mark in
Silber=
münzen aufgefunden. Das Geld hatte Oppermann dort verſteckt
aufbewahrt, wie aus einem Zettel vom März 1920 hervorging. Er
war dann plötzlich verſtorben und hatte ſeine Erben nicht mehr
von dem Betrag unterrichten können. Durch Zufall wurde das
Geld jetzt bei dem Umbau gefunden.
Nu=
Thoiuh=
Au5 Ayeingeſſen.
Bingen, 17. April. Mit dem Roller in den Rhein.
Das fünfjährige Söhnchen der Eheleute Göppert wurde ſeit
meh=
reren Tagen vermißt. Zuletzt war es mit ſeinem Roller geſehen
worden. Geſtern morgen fand man in der Nähe der Burg
Rheinſtein die Mütze des Bübchens im Rhein, ſo daß mit
Sicher=
heit anzunehmen iſt, daß der Kleine mit ſeinem Roller in den
Rhein gefahren und ertrunken iſt.
Kirchliche Nachrichken.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Evangeliſche Freikirche),
Wendelſtadtſtraße 38. Karfreitag, abends 7.30 Uhr:
Paſſions=
feier mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14.
Gründon=
nerstag, 18. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung. 20 Uhr:
Abendpredigt: Das Leid als Führer zu Chriſtus. — Karfreitag,
19. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. —
Kar=
ſamstag, 20. April,
Uhr: Menſchenweihehandlung. 20 Uhr;
Dichterſtimmen über Tod und Auferſtehung.
Evangeliſche Gemeinde Griesheim. Gründonnerstag, den
18. April, abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Zu Beginn:
Die Johannespaſſion von Schütz (Madrigelvereinigung
Darm=
ſtadt unter Leitung von Prof. Dr. Noack). Pfarrer Mangold.
Karfreitag, 19. April, vormittags 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Danach Feier des hl. Abendmahls. Dekan Müller, Kollekte für
bedürftige Gemeinden. Abends 8 Uhr: Karfreitagsandacht unter
Mitwirkung des Poſaunenchors. Pfarrer Mangold.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. „Gründonnerstag, 18. April,
abends 8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt mit Feier des hl.
Abend=
mahls. — Karfreitag vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des hl. Abendmahls. Nachmittags 2 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des
hl. Abendmahls.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg. Karfreitag, vormittags 10
Uhr: Gottesdienſt. Anſchließend Beichte und hl. Abendmahl.
AMMIOIAOTER TOEMSOA
NA
eingetragene Genossenschaft
mit beschränkter Haftpflicht
Miat H
Beginn
(t
Zugang
1.— 2184.60 —
Ab=
gang
— 2 000.—
üva
Amlagevermögen
1 Bebaute Grundſtücke
Bankgebäude . . 147 000.—
b) Sonſt. Grundſtücke 130 000.— 26 000.—125 000.—
2 Unbebaute Grundſtücke 1000.—
3 Geſchäftseinrichtung
Beteiligung einſchl. der
zur Beteiligg.
beſtimm=
ſterr Wertpapiere . . . 2 821.—
Murlaufsvermögen
Forderungen
feſt befriſtete Hypotheken uſw. . . . . . . . ."
...
Vorſchüſſe gegen Schuldſcheine . ."
e Vorſchüſſe gegen börſengängige Wertpapiere.
d) rückſtändige Zinſen und Proviſionen zu a) bis c)
1. fällig am 31. Dezember 1934 . . . . . ..
2. rückſtändig ..
..
Forderungen in laufender Rechnung . . . . .
WGeſchäftswechſel (i. Beſtand) . . . . . . . ...
.............
Einzugswechſel ..
In 1 bis 3 enthalten:
..
a) Forderungen an Mitglieder
U) Forderungen gemäß 8 334 Abſatz 4 Gen.=Geſ.
1. Buchſchulden . . . . . . . . . . ..
2. Wechſelobl.go .. . . . . . . . . . ..
Wertpapiere
Bilanz per 31. Dezember 1934
Veie
ſchreib.
3 000.—
2 185.60
Miat u
Ende
FNsc
821.—
) Anleihen und Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder . . .
.....
Sonſtige Wertpapiere .."
Bankguthaben
bei den genoſſenſchaftlichen Zentral=Kreditinſtituten . . . . . . .
..
b) bei ſonſtigen Banken.. .
forderungen aus gewährten Reichszuſchüſſen (fällig 1. 4. 35). . . . .
Poſtſcheck= und Guthaben bei Noten= und Abrechnungsbanken . . . .
Fällige Zins= und Dividendenſcheine . . . . . . . ... . . ..
. .. . .
Kaſſenbeſtand .
T) Forderungen aus Bürgſchaften, Wechſel= und Scheckbürgſchaften, ſowie
aus Garantieverträgen.
Sergleichen unter das Deutſche Kreditabkommen von 1934 fallend . .
Paſſiva
275 000.-
1000.-
821.—
3 158 974.54
258 042.08
16 479.82
8 956.70
774 197.28
846 666.66
154 459.80
1971.01
112 842.48
I. Geſchäftsguthaben
a) 1. der verbleibenden Mitglieder . . . . . . . . . . . . .."
2. der ausſcheidenden Mitglieder .
. „ .
b)rückſtändige Einzahlungen auf den Geſchäftsanteil . . . . . . . ."
II. Reſervefonds (Eintrittsgelder) . . . . . . . . . . . ......
III. Verbindlichkeiten
1. Einlagen
Spareinlagen und Gelder auf Kündigung oder feſte Termine
aa) mit Kündigungsfriſt bis zu 7 Tagen ..........
bb) mit Kündigungsfriſt bis zu 3 Monaten ... . .. ...."
cc) mit Kündigungsfriſt über 3 Monate . . . . . . ....
b/Einlagen in laufender Rechnung . . . . . . . . . . ....
2. Aufgenommene Gelder
Hypotheken.
b/ Bankſchulden (Buchkredit)
aa) Reſt aus Vergleich
..... .
bb) geſicherte Bankgläubiger
. .
cc) neue Einlagen von Banken . .. ... . ........
IV. Inkaſſokonto .
........... ..
V. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen . . . . ."
VI. a) Verbindlichkeiten aus Bürgſchaften, Wechſel= und Scheckbürgſchaften,
ſowie aus Garantieverträgen
b)dergleichen unter das Deutſche Kreditabkommen von 1934 fallend . .
VII. Gewinn
a) Bilanzvortrag .".
b) Gewinn 1934 . . . . . ..
585 5 154.93 15 5441.57 607 367.57 412 159.95 562 756.78 618 223.80 Rif 140.53 1488 236.78 17 500.— 155 60.12 147 855.65 43 267.— 209 816.67 188 273.— 21 183.91 28 425.54
4 061 377.31
49 609.45
5109411.37
AAwendungen
Gewinn= und Verluſt=Rechnung per 31. Dezember 1934
Erträge
Mitgliederbewegung
1.-Bgaaben für Zinſen und Proviſionen ,
2.:Eſt nliche Unkoſten
öhne und Gehälter,
wziale Abgaben . . . .
8. * 6ch iche Unkoſten
ellgemeine.
Miete für Geſchäftslokal . . . .
4.=Guern
Beſitzſteuern
wavon Bankgebäude RM. 7018.50)
aus ſonſt. Grundbeſ. RM. 10318.55)
ſwnſtige Steuern . .....
5.=Achreibungen
Mobilien
.
Geſchäftsgrundſtück . . . . .
3. Grſäge Aufwendungen
füir Bankgebäude . .
für ſonſtigen Grundbeſitz . ..
ſonſtige Aufwendungen . . . .
7. Aigewinn 1934
Geivinnvortrag 1933 . . .
Sewinn 1934 . . . . . . .
151 097.14 136 219.67
6 288.47 142 508.14 29 695.72
9 600.— 39 295.72 20 830.88 333.20 21 164.08 2 185.60
3 000.— 5 185.60 4 687.68
20 428.37
6 191.17 31 307.22 21 183.91
23 425.54 49 609.45 440 167.35
1. Einnahmen aus Zinſen und Proviſionen
2. Erträge aus Beteiligungen . . . . . .
3. Kursgewinn auf Wertpapiere . . . .
4. Sonſtige Kapitalerträge . . . . ..
5. Einnahmen aus Grundbeſitz . . . . . .
eigene Miete ....... ...
6. Getwinnvortrag 1933. „ . . ..
Stand am 1. 1. 1934
Zugang 1934. ..
Zahl der
itglieder
2250
28
Inzahl der
Geſchäftsanteile
2483
28
5 109 411.37
Haftſumme
RM.
2 483 000.—
28 000.—
Abgang 1934
a durch Tod . . . . 49
b) freiwillig . .
c durch Übereinkunft 2
d)infolge Auflöſung
der Geſellſchaft. 2.
2278
54
2511
60
2 511 000.—
60 000.—
Stand am 31. 12. 1934 . .„
Ra
„
2 451 000.—
Die Geſchäftsguthaben haben ſich im Berichtsjahre
vermehrt um ...
.. . . RM. 83 933.13
Die Haftſummen haben ſich im Berichtsjahre
ver=
mindert um . . . . . . . . . . . . . . . RM. 32 000.—
Darmſtadt, den 16. April 1935,
(3751
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
Willand
Zapf.
Seite 8 — Nr. 108
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. Aprik 1935
Beſahung der „Emden” ehrte deutſche Gefallene in Agypken
Die Spielbank Monke
In der kommenden Generalverſammlung
wer=
den die Aktionäre der weltberühmten Spielbank
in Monte Carlo die traurige Mitteilung
bekom=
men, daß die Dividende, eine ſonſt ſo fette
Pfründe, ausbleibt. Die Geſchäftslage der
Spiel=
bank iſt nicht nur kataſtrophal ſchlecht, ſondern
ihre Exiſtenz ſchlechthin gefährdet, wenn ſich die
Umſätze nicht ſehr bald ganz erheblich verbeſſern.
Noch im Vorjahr betrug der Reingewinn rund
5 Millionen RM., und dieſes Ergebnis iſt im
abgelaufenen Geſchäftsjahr auf ganze 150 000 RM.
zuſammengeſchrumpft. Eine Aktie des Kaſinos,
die vor gar nicht langer Zeit noch 1000 RM.
koſtete, iſt heute für etwa 160 RM. zu haben. Es
hat ſogar einmal Zeiten gegeben, da notierten
die Anteile der Spielbank über 4000 RM., und
nehmen. Aber dann kam die „Kriſe”, und aus de=
„Goldſhips” ſind ſolche aus Galalith oder Har.
gummi geworden. Es ſcheint, als ob mit dem ver
ſchwundenen Glanz der goldenen Spielmarken auf
der Glanz der Spielbank dahingegangen ſei.
Im=
mer mehr ließen die Umſätze nach. Die
Gols=
münzen übten doch einen eigenen und unwiede n
bringlichen Einfluß auf die Spieler aus.
Zude=
hat die Umwälzung in der Welt manche „
Stamm=
kunden” aus den Spielſälen verſchwinden laſſe
Die Großfürſten mit ihren rieſigen Steppengüter
die in einer Nacht in Monte Carlo ihre gan.
Ernte umſetzten, ſie verdoppelten oder alles ve
loren, kennen wir nur noch aus den Romane=,
oder Filmen. Sie ſind ausgeſtorben, und mi
ihnen ein ganzes Heer von Großgrundbeſitzer:,
Raln
Scherl-Bildmaterndienst.
Eine Abordnung des deutſchen Kreuzers „Emden” beſuchte während des Aufenthaltes in Alexandria
(Aegypten) die Gräber der deutſchen Kriegsgefallenen, um hier Kränze niederzulegen. An dieſer
Totenehrung nahm auch der deutſche Konſul in Alexandria teil, den man auf unſerem Bilde
rechts ſieht.
Reich und Ausland.
Feierliche Eröffnung der
Bibel=
ausſtellung in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag wurde
im Kunſtgewerbemuſeum in feierlicher Weiſe die
„Große Bibelausſtellung Frankfurt a. M.” durch
Probſt Trommershauſen mit einer Anſprache
er=
öffnet, in der er ſeiner Freude darüber Ausdruck
gab, daß es trotz der Schwierigkeiten in den
kirchenpolitiſchen Verhältniſſen möglich geworden
iſt, dieſe Ausſtellung zuſtande zu bringen. Er
ſtattete dann ſeinen Dank an alle diejenigen ab,
die ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt
ha=
ben, namentlich dem Oberbürgermeiſter Dr.
Krebs und dem Bibliotheksrat Dr. Diehl. Dann
erklärte der Probſt die Ausſtellung für eröffnet.
Muſik= und Geſangsvorträge umrahmten de
ſchlichte Feier, an die ſich unter der Führung von
Prof. D. Heinrich Schloſſer ein Rundgang durch
die Ausſtellung anſchloß.
19000 RM. von einem falſchen
deviſen=
konkrollenr erſchwindelt.
Berlin. In den Mittagsſtunden des 6. April
1935 ſuchte ein Schwindler eine Frau in ihrer
Wohnung in Berlin=Wedding auf und gab ſich ihr
gegenüber als Deviſenkontrolleur aus. Er
er=
klärte, er habe Auftrag, die Wohnung durchſuchen
zu müſſen, wenn ihm nicht etwa verſteckte Deviſen
freiwillig vorgelegt würden. Die Frau glaubte
tatſächlich, es mit einem Beamten zu tun zu
ha=
ben und legte dem Betrüger ihr geſamtes
Ver=
mögen in barem Geld, in Höhe von 19 000 RM.,
zur Einſichtnahme vor. Nun erklärte der
Betrü=
ger, daß er das Geld mitnehmen müſſe, da ſeine
Behörde darüber entſcheiden werde, ob ſie es
zu=
rückerhielte. Er zählte dann das Geld ab, legte
es in einen mitgebrachten kleinen Pappkarton und
entfernte ſich. Zu ſpät erkannte dann die Frau,
daß ſie einem Schwindler in die Hände gefallen
war.
Seliſame
Kul.
M2
W
Muten C
u beht.
zmeben
Mit
lic frei
Die 2
Kadave
Diutze
eaten nit
Grſt
Selt
Scherl-Bildmaterndierrt
auch die Dividendenzahlen lagen in „
aſtronomi=
ſchen” Höhen und erreichten in einem Rekord 165
Prozent.
Die Spielbank iſt auf kaufmänniſchen
Grund=
ſätzen aufgebaut und organiſiert. Um
konkurrenz=
fähig zu ſein, mietete die Leitung des Kaſinos in
Monte Carlo noch das Palais de Méditerrans in
Nizza. Aber dieſe Spekulation erwies ſich als ein
reſtloſer Verſager. Die Miete für das Palais in
Nizza betrug allein 300 000 RM. im Jahr.
Zu=
dem wurden Rieſenkapitalien in das Haus zur
Ausſtattung inveſtiert, nachdem es bekanntlich im
Herbſt des Jahres 1933 innen völlig ausgebrannt
war. Und ſo ſind alle Gewinne, die die Spielbank
in Monte Carlo noch machte, in Nizza zerronnen.
Wie es heißt, iſt der Pachtvertrag nun nicht mehr
verlängert worden.
Das Kaſino in Monte Carlo ſah einſtmals
glänzende Tage. Wer gute Ohren hatte, konnte
ſchon beim Betreten des Gebäudes das leiſe
Klingen der Goldmünze auf den Spieltiſchen ver=
Vor allem aber war es die allgemeine Deviſ-Elmpjangshallen, Po
lage, mit ihren Schwierigkeiten, die der Spä/en im indiſchen o0
bank ſchließlich zu ihrem Abſtieg verhalf. T41F Blech. Bu
Geld lief nicht mehr in den internationalen Sullficitas, All das eing
nälen ſo wie es wollte, und im gleichen Mom „Küuücen. Inmi
hatte auch die internationale Spielbank ihre Abeines ſchwat
ſeinsberechtigung faſt völlig verloren.
Schließ-
iſt die „neue Zeit” auch über die ſchwerſeiden/?/ kütſelhaft
Ja, was
Vorhänge der einſtmals ſo glanzvollen Spielßſt
Es iſt
in Monte Carlo hinweggegangen. Es gibt ſi
cen. Grau
viele modernere und freundlichere Spielbanken) )u geit auf der
Ich komme
Gibi, das i
ſtreng.
Rundfunk=Prozeß.
Verteidigung von Dr. Magnus verlangt
Frei=
ſprechung.
Berlin. Im Rundfunkprozeß nahm am
Mitt=
wochvormittag der Verteidiger des zweiten
Haupt=
angeklagten Dr. Magnus, Rechtsanwalt Dr. Goltz,
das Wort, um in allgemein=rechtlichen
Ausfüh=
rungen die Freiſprechung ſeines Mandanten zu
verlangen. Der Verteidiger wandte ſich gegen die
juriſtiſche Begriffsbeſtimmung, die der
Oberſtaats=
anwalt in ſeiner Anklagerede den
Rundfunkge=
bühren und der Rundfunkgeſellſchaft überhaupt
gegeben hatte. Es ſei nicht richtig, die
Rund=
funkgebühren als öffentlich=rechtliche Gelder und
die Rundfunkgeſellſchaft als die Verwalterin ſolcher
öffentlich=rechtlicher Gelder zu bezeichnen. Ganz
be=
wußt habe vielmehr das Reichspoſtminiſterium
der Reichsrundfunkgeſellſchaft den Charakter einer
privatwirtſchaftlichen Geſellſchaft gegeben, um auf
dieſe Weiſe dem Rundfunk eine größere
Bewe=
gungsfreiheit zu verſchaffen. Auch der
Reichs=
finanzhof habe den öffentlich=rechtlichen Charakter
der Rundfunkeinnahmen verneint. In dem
Augen=
blick, in dem die Gebühren in den Beſitz einer
pri=
vatwirtſchaftlichen Geſellſchaft übergehen, hätten
ſie den Charakter öffentlicher Gelder verloren.
Wenn der Hörer für ſeine Rundfunkgebühr die
angebotenen Darbietungen erhalte, ſo könne er
nicht geſchädigt ſein, wie immer auch die
Einnah=
men des Rundfunks verwaltet würden. Es ſei
aber auch falſch, wenn der Oberſtaatsanwalt
er=
kläre, Dr. Magnus habe die Intereſſen der
Pri=
vataktionäre einſeitig zum Schaden der Reichspoſt
bevorzugt. Nach der Rechtſprechung des
Reichsge=
richts habe der Direktor einer
Wirtſchaftsgeſell=
ſchaft die Pflicht, die Intereſſen aller Aktionäre
gleichmäßig zu vertreten. Das habe Magnus
ge=
tan. Er habe ſogar die Privataktionäre bewogen,
auf wohlerworbene Rechte zu verzichten.
Staats=
ſekretär Sautter vom Reichspoſtminiſterium habe
in dieſem Prozeß als Zeuge unter ſeinem Eid
be=
kundet, daß Dr. Magnus die Intereſſen der
Reichspoſt in beſter Weiſe wahrgenommen habe.
Eine Verurteilung wegen Untreue ſei alſo
recht=
lich nicht zu verantworten.
Die Oſterräder in Lügde.
Holzschnitt von Rud. Riege, Hameln.
In Lügde, in unmittelbarer Nähe von Pyrmont, der Stätte alten Volks= und Brauchtums, iſt ein
beſonderer Oſterkult lebendig. Wuchtige Holzräder mit Hakenkreuzvierung rollen am 1. Oſtertage
bei einbrechender Dunkelheit brennend zu Tal. Seit undenklichen Zeiten iſt das Lügder Volk
dieſem Brauchtum treu und ſammelt ſich auf dem Oſterberg, um die Räder für die brennende
Talfahrt zu richten, als Symbol der ſiegenden Sonne, die nun in das zweite Feld tritt. Ein
Feuer=
rad nach dem anderen rollt, von den Rufen und Geſängen einer vieltauſendköpfigen Volksmenge
begleitet, in gewaltigen Sprüngen und auf feurigen Bahnen über Ufer und Gräben zu Tal.
Während am Bergeshang ein großes Hakenkreuz aufleuchtet, erſchallen ringsum die begeiſterten
Lieder der Bewegung. Dann folgt im Zauber der Oſterfrühlingsnacht allerlei Kurzweil, Spiel
und Tanz. Auf den Straßen und in den Häuſern herrſcht bewegtes Leben von zehntauſenden
Volksgenoſſen. Heute wie ehedem rollen die Feuerräder zu Tal und ſtellen die Verbindung her
zwiſchen einſt und jetzt. Sie ſind die Künder unvergänglichen Brauchtums, das in deutſcher
Volksſeele wurzelt.
Hinrichkung zweier Mörder.
Berlin. Am 17. April ſind in Eſſen der am
24. März 1905 geborene Fritz Kliſchat und der am
26. Februar 1910 geborene Friedrich Islakar
hin=
gerichtet worden. Islakar war wegen Ermordung
der Ehefrau Kliſchat und Kliſchat wegen
Anſtif=
tung zu dieſem Morde durch Urteil des
Schwur=
gerichts in Eſſen zum Tode verurteilt worden.
Weil ihm ſeine Frau läſtig geworden war und
er ſich in den Beſitz einer
Lebensverſicherungs=
ſumme ſetzen wollte, vermochte Kliſchat, Islakar
zu beſtimmen, die Ehefrau Kliſchats zu ermorden.
Der Führer und Reichskanzler hat von dem
Be=
gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil
die von dem Verurteilten bewieſene gefühlsrohe
und gemeine Geſinnung und die Niedrigkeit der
Beweggründe keinen Anlaß zur Milde geben
konnten.
Exploſionskataſtrophe in Tenneſſee.
Hundert Verletzte.
New York. In Helenwood (Tenneſſee)
er=
eignete ſich ein furchtbares Exploſionsunglück.
Ein Brand, der in einem Wohnhaus
ausge=
brachen war, breitete ſich auf einen
Lagerſchup=
pen aus, in dem 20 Kiſten mit Dynamit und 200
Kiſten mit Schießpulver aufgeſpeichert waren. Die
geſamten Sprengſtoffvorräte explodierten. Außer
der Bahnſtation wurden 36 Gebäude zerſtört, bzw.
ſchwer beſchädigt. Hundert Menſchen wurden mehr
oder weniger ſchwer verletzt. 200 Perſonen ſind
obdachlos geworden. Eine Reihe von Perſonen
hatte ſich kurz vor der Exploſion noch in
Sicher=
heit bringen können, da der Bahnhofsvorſteher
die Einwohner noch rechtzeitig warnen konnte.
Eiſenbahnunglück in Mandſchuko.
Sieben Tote.
Mukden. Nach einer Meldung aus Tſitſikar
ſtießen zwiſchen den Bahnhöfen Peianſchen und
Schinzen zwei Eiſenbahnzüge zuſammen. Nach
den bisherigen Meldungen ſind 7 Tote und 16
Verletzte zu verzeichnen.
Der transſibiriſche Expreß entgleiſt.
Tokio. Nach einer Meldung aus Charbin iſt
der transſibiriſche Expreß auf mandſchuriſchem
Bo=
den, in der Nähe von Pogranitſchnaja, mit einem
Perſonenzug zuſammengeſtoßen und entgleiſt. Zur
Zeit des Unfalls herrſchte ein heftiger
Schnee=
ſturm. Meldungen über die Ausmaße des Unglücks
liegen bisher noch nicht vor.
Nizza, in Cannes oder in Juan les Pins. Ac
die ſchönen Frauen, die Monte zu ſeinem Weltty
verhalfen, ſind nicht mehr gekommen, und ſo u. / Nicht vu
ren es zum Schluß eigentlich nur noch ein p=ſEſch Aſien
unbedeutende Rentner, die ihren Lebensabend y
Inder n
mit zubrachten, mit Hilfe ihres „Syſtems” tägu Sütadt ent
10 bis 15 RM. zu gewinnen. Davon aber komt 1/ Vom E
eine Spielbank wie Monte Carlo nicht mehr
Das iſt
ben. Und ſo wird ihre letzte Stunde wohl Bilihele heiße
geſchlagen haben. . . ."
Aluelle iſt z1
—igurden
pant bel einer Andſenvertenuf
75 Perſonen zertrampelt.
London. Nach einem im Kolonialamt
getroffenen Bericht ſind auf der unter engliſ
Verwaltung ſtehenden Bahrein,Inſel im Psiü
ſchen Golf 75 Perſonen, darunter zahlren
Frauen und Kinder, bei der Verteilung von
moſen ums Leben gekommen. Der Schauplatz
Tragödie war das Haus eines perſiſchen Ku
manns, der unter den Armen Almoſen verte
Infolge des großen Andrangs mußte das
jedoch geſchloſſen werden, worauf ſich der im Si
bereits Anweſenden eine Panik bemächtigte, me
ſie glaubten, in eine Falle geraten zu ſein.
die nach innen gehende Tür wieder geöffnet m.
den konnte, waren die 75 Perſonen von der
hunderten zählenden aufgeregten Menge
trampelt worden.
Feuergefecht mit Ausbrechern.
New York. Aus dem Gefängnis in
worth in Texas verſuchten am Dienstag ſi=
Gefangene auszubrechen. Als Alarm geſchle”
wurde, befanden ſich die Ausbrecher bereits au5
halb der Gefängnismauern. Die Wärter
e=
neten auf die Flüchtigen ein Schnellfeuer. O
wurde einer der Gefangenen getötet; zwei
dere wurden ſchwer verletzt. Die übrigen kom!
wieder verhaftet werden.
KK
„Dentſche Wehr”.
Scherl-Bildmatern-
U
Zur Wiedereinführung der allgemeinen 27
pflicht prägt die Staatliche Sächſiſche Münze
von dem Bildhauer, Franz Beyer geſ09
M.
Ehrenmedaille „Deutſche Wehr” die das
riſche Datum vom 16. März 1935 trage,
Münze wird in der Größe des alten Fünf
ſtückes in Feinſilber und in Bronze heis=
und iſt der deutſchen Wehrmacht gewidnt *0 d0n
Rue0.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
bmnerstag, 18. April 1935
Nr. 108 — Seite 9
Ausſatz! Durſt und Sklavenpeitſche!
Ein Inferno!
Meus ſelrſane Reiſe durch Abefinien.
Wenigſtens für mich.
Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.
Die mondäne Frau und der Sklave.
is Abeba. Hauptſtadt von Abeſſinien.
Seltſame Stadt in einem ſeltſamen Lande. Hütten und Pa=
Sien Stewns H71 Kultur und Barbarei.
Sp
Dndegaunge
nd D.
enen 1nd
Spieler as
Maicke
Benbsih, z
Garfa ine
zc es überhaupt eine Stadt? Dann eine wunderliche
Peten Der uls Sftt . . . Geſchloſſene Häuſergruppen wechſeln mit weiten, un=
Ne den Na Bbüren Flächen ab, auf denen nur hier und da eine einzelne
beſorden u0 Hßie fſteht. Schafe weiden auf den Straßen.
Grobarund,
Lnneben ein moderner Packard mit leiſe ſingendem Motor.
Lort das Haus eines europäiſchen Kaufmannes. Modern,
ſich ſtreng. Amerikaniſche Bauart. Ein Bungalow. Auf der
Aſenpa die Frau des Kaufmanns im modernen Pyjama. Keine
zu pig Schritt von ihr ein Feld, auf dem Sklaven arbeiten.
, Sklaven . .. richtige, wirkliche Sklaven, die bis aufs
Bſſt nepeitſcht werden dürfen, wenn es ihrem Herrn gefällt.
de mondäne Frau und der Sklave.
me Welt trennt beide voneinander, und doch . . . hier
küſnen ſie ſich die Hände reichen, wenn ſie es wollten.
öueben marſchiert ein Trupp Soldaten über die Hauptſtraße.
72tetruppe. Glänzende Uniformen, wehende Helmbüſche.
N-litäriſche Kommandos.
de Offiziere voran. Hoch zu Roß.
Iles ganz europäiſch. Vom Gewehr bis zur Hondgranate
im irtel.
Stzlich ſtockt der Zug.
ſemwirrung, Lärm
Lus iſt der Grund?
die Truppe kann nicht weiter, weil mitten auf der Straße
deit iadaver eines geſtürzten Kameles liegt, um den ein halbes
4ütn, raſender Geier bis aufs Blut kämpfen und ſie den
Sol=
dauſt micht weichen wollen
ſutt ein Schuß auf ſie läßt ſie lärmend das Feld räumen.
ſe tſame Stadt!!!
Scherl-Bildmaier
die algemeine UE
gkeiten, die di *te
Abſtieg verhu 41
n internationdl:2
im gleichen 1B
le Spielbank it. t
lig verloren. S4. 41
über die ſchwen
glanzvollen E.
zuangen. E4/f
dere Suieh Zer
an les Pins
mte zu ſeinen !
ihren Lebensudes
n. Davon der b.
nict neh
c komme von Gibi.
ſiei, das iſt die kaiſerliche Reſidenz. Ein Städtchen für ſich.
zurgshallen, Poſt, Telegraph. Zollgebäude. Die meiſten
Bau=
n indiſchen oder europäiſchen Stil errichtet. Die Dächer
dech. Bunt, grell wie wilde Blumen. Brennende Blumen
us. All das eingeſchloſſen von Ringmauern, Portalen, Toren,
üen. Inmitten der Gebäude der Palaſt des Kaiſers Selaſſi.
u ſchwarzbärtigen Beherrſchers Athiopiens. Der Palaſt ernſt
tieeng. Irgendwie irritierend durch verſteckte Geheimniſſe
üſelhaften Afrikas.
was man ſieht, iſt nur Faſſade.
s iſt nicht leicht und tut nicht gut, hinter dieſe Faſſade zu
9. Grauſames und nie gebändigtes Afrika liegt hier
ſprung=
auf der Lauer.
Die Geißel der Menſchheit.
nen u0 / Xlſtot nur Afrika lauert böſe und tückiſch hinter der Faſſade.
ur nch WAuldAfien!
ſntz er waren die erſten mit am Platz, wie dieſe ſeltſame
hres „Syſtns StEl nntſtand. Klug, ſchlau, unergründlich . .
om Gibi gehe ich zu der „Quelle des Lebens” hinunter.
as: iſt ein Bad, von einer heißen Quelle geſpeiſt. Es gibt
nie nd )ieziſlhi=iße Quellen in dieſem vulkaniſchen Lande, aber dieſe
Luch4 ſiſt zu einer Stätte des Schreckens und des Grauens ge=
Ein ſchlauer Inder hat die Konzeſſion zum Betrieb eines
öffentlichen Bades hier erworben.
Für alles kann man hier Konzeſſionen bekommen, wenn".
man das rechte Trinkgeld in die rechte Hand zu drücken weiß.
Das weiß hier jedermann.
Aber davon wollte ich nicht ſprechen,
Sondern vom Bad des Grauens,
Vom Inferno!
Vom fleiſchgewordenen Entſetzen
Der ſchlaue Inder hat es verſtanden, durch geſchickte Reklame
zu verbreiten, daß dieſes Bad wie ein Wunderbad die Lepra
heile.
Lepra, die furchtbarſte Geißel der Menſchheit. Abfaulen
aller Glieder des Körpers. Stück für Stück. Grauen und
Ent=
ſetzen ohne Ende .
Aus ganz Abeſſinien ſtrömen die Unglücklichen herbei. Dies
Bad wird ihnen helfen . . . ſie werden geſund werden . . .
ge=
ſund . . . heil . . . leben . . . Nicht mehr verflucht, verachtet,
verfemt, ausgeſtoßen.
Des Inders Geſchäft blüht. Fluchwürdiges Geſchäft!
Da ſtehen nun die armen Teufel im ſeichten Waſſer. Eng
zu=
ſammengedrängt. Es müſſen möglichſt viele in das Bad. Der
Inder will verdienen.
Ihr Anblick iſt ein Nachtmahr. Ein Alptraum.
Menſchen .. völlig zerfreſſen . . . ohne Geſicht . . .
ein=
beinig . . . einarmig . . . furchtbar verſtümmelt.
Andere wieder noch im Anfang ihrer Leiden. Dort ſehe ich
einen Mann und eine junge Frau. Beide von ungewöhnlicher
Schönheit. Er ein ſchwarzer Apoll, ſie eine dunkelbraune Venus.
Man ſieht noch nichts von der zerſtörenden Krankheit. Vielleicht
tragen ſie erſt nur irgendwo ein Mal ... nicht größer als der
Maria=Thereſien=Taler, der als wichtigſte Münze hier durch das
Land rollt.
Aber dieſes Mal wird freſſen und freſſen die
Schön=
heit über kurzem zerſtören. Das Ende wird grauenhaft und
ent=
ſetzlich ſein.
Daran denke ich gerade.
Da wendet mir die Frau ihren Blick zu. Seltſam, welch
leuchtende Augen dieſe Frau hat
Vielleicht erkennt ſie den Schrecken, das Mitleid in meinem
Sie lächelt . . . glücklich
hoffnungsvoll . . . winkt mir
mit der Hand zu und ruft: „Wir werden geſund werden . .
ganz beſtimmt . . . mein Mann und ich . . ."
Auch ihr Mann winkt mir zu.
„Beſtimmt . . geſund . . .!"
Auch er lächelt glücklich.
Ich könnte in dieſem Augenblick den Inder erwürgen, dem
das Bad gehört.
Der mit der Hoffnung Geſchäfte macht.
Wie furchtbar muß die Enttäuſchung dieſer armen Menſchen
ſein . . .?
Ich lächle den beiden zu. Sicher ein verzerrtes Lächeln, dann
drehe ich mich um. Ich kann nicht mehr hinſehen. Das Bad
wird belagert von Kranken,
Armen Kranken, die nicht das Geld haben, um das Bad zu
bezahlen. Der Inder iſt hart wie ein Teufel. Er läßt niemand
ohne Bezahlung hinein. Draußen iſt es heiß, wie in der Hölle.
Aber ſie wollen doch auch geſund werden . .. auch . . . wie die
andern, die baden können . . . Schrecklicher Betrug!
Sie betteln jeden an, der in die Nähe des Bades kommt.
Nur um das Geld dem hartherzigen Inder bringen zu können,
Ein Mann kriecht auf mich zu.
Wendet mir ſein Geſicht zu.
Ich ſchreie faſt auf, denn es iſt überhaupt kein Geſicht mehr
vorhanden ..
„Helfen Sie mir Geld ... zum Baden ...” fleht er.
Ich werfe ihm Geld zu.
Fliehe! Nur fort von der Stätte des Grauens.
Ich begreife nicht, warum ich immer wieder dorthin gehe.
Wenn ich mich auch ſehr vorſehe könnte ich mich nicht doch
einmal anſtecken? Eine Berührung kann genügen, und ich ſelbſt
bin dann verloren.
Das Grauen ſchüttelt mich, wenn ich daran denke.
Eine Senſation für mich.
Eine Hand legt ſich mir auf die Schulter.
Ich ſchrecke zuſammen, denn mir iſt, als ſei es die Lepra
ſelber, die mich da berühre.
Als ich mich umdrehe, ſteht ein älterer Herr im ſchneeweißen
Tropenanzug vor mir.
Ein Europäer!
Ja, ein Blick auf ſein Geſicht ſagt mir ſofort, daß es ein
Eng=
länder ſein muß.
Scharfgeſchnittenes Tropenantlitz.
„Ich wollte Sie nicht erſchrecken. Verzeihen Sie mir .. ."
ſagt er ungewöhnlich liebenswürdig.
Ehe ich etwas anworten konnte, fährt er faſt haſtig fort:
„... ich ſah Sie eben bei der „Quelle des Lebens”. Intereſſiert
Sie dieſe unglückliche Stätte aus menſchlichen oder aus
beruf=
lichen Gründen, verzeihen Sie bitte, wenn ich frage, aber Sie
werden es ſpäter noch verſtehen, weshalb ich es wiſſen
möchte .. ."
Ich war ein wenig erſtaunt über dieſe Frage.
„Aus menſchlichen Gründen natürlich. Wieſo aus
beruf=
lichen?
„Sie ſind doch Journaliſt, und da dachte ich. Sie wollten
etwas darüber ſchreiben
Ich war erſtaunt, daß meine Antwort bei dem Engländer
ſo etwas wie Befriedigung auslöſte.
„Sie glauben doch auch nicht an die Wunder dieſer Quelle?‟
fragte er mich.
„Nur an das Wunder, daß der Pächter dieſer Quelle in
weni=
gen Jahren ein ſteinreicher Mann geworden ſein wird . . ." war
meine Antwort.
Aber dann fiel mir noch etwas ein.
„Woher wiſſen Sie, daß ich Journaliſt bin?”
Der Engländer lächelte.
„Ich ſah Sie geſtern im Gibi. Fragte einen Bekannten, wer
Sie wären, und erfuhr, daß Sie im Auftrage einer Zeitung hier
ſeien, um über Abeſſinien zu berichten. Adis Abeba iſt ein
fürch=
terliches Klatſchneſt, und beſonders zum Gibi gehen die Leute
eigentlich nur hin, um den letzten Klatſch dort zu erfahren. Es
iſt der große Rendezvous=Platz der Stadt. Aber da ich nun
weiß, daß Sie Journaliſt ſind, möchte ich Ihnen etwas erzählen.
Eine Sache, die eine Senſation für alle Zeitungen der Welt ſein
wird".
Ich lächelte ein wenig ſkeptiſch.
„Ich garantiere für die Senſation, wenn Sie auch lächeln . . .
kommen Sie mit in mein Haus, und ſollte Ihnen wirklich meine
„Senſation” nicht imponieren, ſo wird Ihnen ſicher mein
eis=
gekühlter Sekt imponieren. Moet et Chandon. Bei dieſer
Affen=
hitze nicht zu verachten . . .
Ich zögerte einen Augenblick.
Es war mir, als warne mich irgendeine geheime Stimme,
mit dieſem Manne mitzugehen.
Ich fürchtete nicht Raub und Ueberfall. Erſtens ſah dieſer
Engländer nicht danach aus, und zweitens iſt ſo etwas in Adis
Abeba eine Unmöglichkeit. Die Rechtsſicherheit iſt groß. Aber
ich hatte meinen Revolver in der Taſche.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10 — Nr. 108
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. April 1925
Spoct, Sotel und Jucnen
Fußball an Oſtern!
*
Nachdem Saarbrücken verhindert iſt auf eigenem Platze zu
ſpielen und demgemäß die Begegnung zu den Frankfurtern
um=
gelegt wurde, und auch das am letzten Sonntag in Rüſſelsheim
ausgefallene Spiel am Karfreitag nachgetragen wird, ſtehen ſich
folgende vier Vereine gegenüber:
Reichsb. Rot=Weiß Frankf. — FV. Saarbrücken
Opel Rüſſelsheim — Germania Bieber.
Nach den gezeigten Leiſtungen der letzten Wochen iſt anzunehmen,
daß es diesmal den „Opelleuten” gelingt, die Spitze der Tabelle
mit Vorſprung anzuführen, denn ein Sieg über Bieber ſteht bei
ihnen wohl außer Frage. Anders iſt die Sache bei der „Conen=
Mannſchaft”! Wohl haben die Saarleute bis jetzt noch kein Spiel
der Aufſtiegſerie verloren, aber die Frankfurter zählen
bekannt=
lich auch zu den Favoriten dieſer Serie, und es ſollte uns nicht
allzuſehr wundern, wenn die Punkte in Frankfurt bleiben würden.
Das letzte Verbandsſpiel der Starkenburg=Gruppe
im ſüdlichen Ried wird nunmehr an den Oſterfeiertagen abſolviert,
damit dieſe Punkte=Serie wenigſtens endgültig abgeſchloſſen iſt. Im
nun ſchon zum dritten Mal verſchobenen Schlußſpiel der
Ver=
bandsſerie ſtehen ſich
Alem.=Olympia Worms — Olympia Lorſch
gegenüber, wobei es evtl. zu einer Punkteteilung kommen wird.
denn beide Vereine ſind ziemlich gleich ſpielſtark.
Freundſchaftsſpiele an den Feierkagen.
Bis jetzt iſt uns ein ziemlich reichhaltiges „Oſter=Programm”
zugegangen, doch ſcheinen noch etliche Nachzügler zu kommen. Wir
veröffentlichen vorerſt einmal die uns bekanntgewordenen
Be=
gegnungen:
Polizei Darmſtadt — VfB. Ludwigsburg (1. Feiertag)
V 98 Darmſtadt
Vikt. Aſchaffenburg (1. Feiertag)
Haſſia Dieburg — SV. Münſter (1. Feiertag)
Haſſia Dieburg — Vf4
Ludwigsburg (2. Feiertag)
Spvgg. Arheilgen — SV. Weiſenau
Rhen. Hamm — Germ. Pfungſtadt Reſ.
Conc. Gernsheim —
ſpel Rüſſelsheim
Conc. Gernsheim — Dudenhofen
FV. Trebur — TSpogg. Biebesheim
V. Biblis —
Norm. Pfiffligheim
V. Biblis VfR. Mannheim komb.
Eſſenheim — Wolfskehlen
Wixhauſen — Starkbg. Heppenheim
Gräfenhauſen — Starkbg. Heppenheim (2. Feiertag)
C. Bensheim — VfR. Bürſtadt
fR. Bürſtadt — FV. Hofheim
SC. Haßfurt (Bayern)—
SG. 46 Darmſtadt (1. Feiertag)
7 Zeil/Schweinfurt — 7
„SG. 46 Darmſtadt (2. Feiertag)
VfR. Fehlheim — TSG. 46 Darmſtadt Reſ.
Vikt. Griesheim — VfR. Pirmaſens
ahn 75 Darmſtadt — TG. Beſſungen (1. Feiertag)
TV. Alsbach — SV. 98 IIa Darmſtadt
SV. Weiterſtadt — Mainz 05 Reſ.
Reichsbahn Darmſtadt — SV. Echzell (2. Feiertag)
VfR. Nierſtein — Germania Eberſtadt (2. Feiertag)
Saarreiſen: Alem. Gr.=Rohrheim in Altenwalde.
Germ Pfungſtadt ſpielt in Saarwellingen und in Saarlouis.
FC. Egelsbach ſpielt in Rehlingen und in Büren.
Wir ſehen alſo, die Vereine unſerer Gruppe haben ſich über
Oſtern allerhand vorgenommen!! Wir wünſchen ihnen zu ih—
Freundſchaftsſvielen vor allem gutes Wetter und im übrigen recht
vergnügte Feiertage. Beſonders großen Spaß werden natürlich
unſere Reiſende haben, die an den einzelnen Orten ſicherlich
an=
genehme Stunden verleben werden.
ſftadt
SV. 98 Darmſaor-Bikkoria Aſchaffenburg.
Mit Viktoria Aſchaffenburg erſcheint am Oſterſonntag, 14.30
Uhr, eine Mannſchaft auf dem Stadion am Böllenfalltor, deren
Können überall. wo ſie bis jetzt aufgetreten iſt, großen Anklang
gefunden hat. Gerade in dieſem Jahre hat die Aſchaffenburger
Mannſchaft die denkbar beſte Form erreicht. In der Bezirksklaſſe
Franken hat ſie mit 5 Punkten Vorſprung ſicher und
unangefoch=
ten die Meiſterſchaft geholt, und in den letzten Privatſpielen
er=
zielten ſie Reſultate.
jeder guten Gauligaelf zur Ehre
gerei=
chen würden. U. a. FSV. Frankfurt 6:2. Phönix Karlsruhe 4:3,
Union Niederrad 3:2, Germania Fulda 6:2 (alle gewonnen).
Man darf erwarten, daß ſich das Darmſtädter Sportpublikum
wieder einmal zahlreich einfinden wird, denn nicht allzu oft wird
in der nächſten Zeit eine ſo gute Mannſchaft in Darmſtadt
gaſtie=
ren. Vor dieſem Spiel, um 14 Uhr, wird den Beſuchern eine
weitere Delikateſſe geboten. Die Jung=Liga=Mannſchaft des SC.
1900 Stuttgart, die in dieſem Jahre Württ. Meiſter geworden
iſt, ſpielt gegen die Jungliga=Elf des SV. 98, die ebenfalls in
dieſem Jahre ohne Punkteinbuße die Verbandsſpiele ſiegreich
durchgeſtanden hat.
Jahn 1875-TG. Beſſungen.
Am 1. Oſtertag, morgens um 10.30 Uhr, haben die 75er die
hieſigen 65er am Ziegelbuſch zu Gaſt. Die ehemaligen
Unioni=
ſten, die vergangenes Jahr durch allerlei Kriſen der 1 Klaſſe
entfallen ſind, haben ſich in der Rückrunde der diesjährigen
KKl. den 2. Tabellenplatz erobert, und man wird ſie im
kom=
menden Jahre ſicher als Hauptanwärter zur Meiſterſchaft
an=
ſprechen können. Junge tüchtige Kräfte ſind am Werk, die alte
Tradition der ehemaligen Union auch im neuen Verein, der
rüh=
rigen Turngemeinde Beſſungen, zu erhalten.
Das Spiel ſelbſt wird ſehr ſpannend werden. Denn
wäh=
rend die 65er mit der gewohnt eingeſpielten Mannſchaft
antre=
ten, kommen die 75er mit einer ganz neu zuſammengeſtellten,
ſehr verjüngten Elf. Vor den 1. Garnituren treffen ſich die 2.
um 9 Uhr
Ein Oſterſpaziergang bei hoffentlich ſchönem Wetter wird
lohnen.
pielerſitzung iſt dieſe Woche am Donnerstag,
abends 8.30 Uhr.
Am 2. Feiertag ſpielen die beiden Mannſchaften in
Spach=
brücken. Abfahrtszeit am Samstag an dieſer Stelle.
Tgd. 1865 Beſſungen — SV. Zwingenberg.
„Im weiteren Verlauf der Privatſpiele erwarten die Beſſunger
am Karfreitag die 1. Elf von SV. Zwingenberg. Die Gäſte.
wiederum ein Gegner aus der 1. Kreisklaſſe, ſpielen einen
vor=
züglichen Fußball, und darf man geſpannt ſein, wie ſich die
Turner=Elf aus der Affäre zieht, ob es ihnen gelingt, den Schein
der Unbeſiegbarkeit auf eigenem Gelände zu wahren. Das Spiel
am Sonntag gegen Meſſel. mit ſeinem unentſchiedenen
Aus=
gang 1:1. zeigte deutlich, daß auf der alten Radrennbahn wieder was
m Kommen iſt. Hoffen wir, daß der Wettergott endlich mal ein
Einſehen mit den Geſchehniſſen auf dem Raſen hat, und gutes
Wetter ſendet. Spielbeginn 1. Mannſchaft 11.00 Uhr, 2.
Mann=
ſchaft 9.30 Uhr.
Handball.
SV. 98 Darmſtadt.
Die Schüler und Jugendlichen der Handballabteilung treffen
ſich am Karfreitag, morgens 8 Uhr, am Tierbrunnen.
Ruckſack=
verpflegung.
TSG. 46 Darmſtadt in Haßloch.
Zu einem Freundſchaftsſpiel fahren die 46er Handballer am
Karfreitag nach Haßloch, da an Oſtern der Spielbetrieb der
akti=
ven Mannſchaften ruht. Die Spielverpflichtung konnte für zwei
Mannſchaften feſtgemacht werden, und iſt man allgemein geſpannt,
wie 46 in Haßloch beſteht, wo ſeinerzeit die Darmſtädter
Gau=
ligiſten Niederlägen bezogen. Die Fahrt nach Haßloch wird mit
Omnibus gemacht und ſind für Intereſſenten noch drei Sitzplätze
frei. Abfahrt, der Wagen am Marienplatz am Karfreitag früh
um 11 Uhr pünktlich.
Zum fälligen Verbandsſpiel empfängt die 46er 1. Jgd. die
1. Jgd. Reichsbahn am Oſterſamstag auf der Woogswieſe um
3 Uhr. Am 2. Feiertag, 2 Uhr mittags, weilt die 1. Jgd. in
Pfung=
ſtadt beim dortigen Turnverein. Dieſes Freundſchaftsſpiel der
46er Jugend wird als Feiertagsausflug mit Rad gemacht.
Ab=
fahrt der Jugend am 2. Feiertag, um 1 Uhr, am Marienplatz.
TV. Fr.=Crumbach — Polizei Darmſtadt komb.
Um auch im Gerſprenztale dem Handballſport immer mehr
Anhänger zuzuführen, hat ſich die Spielleitung des TV. Fr.=
Crumbach mit namhaften Vereinen aus der Handballhochhurg
Darmſtadt in Verbindung geſetzt, um an Oſtern den Odenwäldern
auch mal einen ſchönen Handball zu demonſtrieren. Am
Oſter=
ſonntag, nachm. 3 Uhr, ſpielt unſere 1. Elf gegen eine kombinier”
Elf von Polizei Darmſtadt. Wir nennen hier einige
Namen von Spielern, welche bei uns antreten: Spalt, Vill
Stahlecker, May. Luley und andere, lauter Namen von Klang,
und dieſe ſollten ihre Anziehungskraft auf die Handballfreunde
nicht verfehlen. — Am 2. Feiertag iſt SV. Merck
Darm=
ſtadt unſer Gaſt mit 2 Mannſchaften. Auch dieſer Verein hat ſich
in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens raſch emporgearbeitet. Hier
beginnen die 2. Mannſchaften um 2.15 Uhr mit dem Spiel, dem
ſich um 3.15 Uhr die 1. Garnituren anſchließen. Wir warten nun
noch auf ſchönes Wetter, und glauben dann dem Handballſport im
Odenwald einen ſchönen Dienſt erwieſen zu haben.
in Darmſtadk zum Beſten der Winkerhilfe.
Die im Fachamt Radſport in der Ortsgruppe Darmſtadt des
Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen vereinigten hieſigen
Radfahrer=Vereine veranſtalten am 28. April, abends
Uhr, im Städtiſchen Saalbau zum Beſten der
Win=
terhilfe ein großes Saalſportfeſt, das ein Ereignis auf dieſem
Gebiete zu werden verſpricht. Es kommen hierbei Reigen aller
Art, ſpannende Radballſpiele, ſowie Kunſtfahren zur Vorführung
in einem Ausmaße, das der hohen ſaalſporrlichen
Leiſtungsfähig=
heit der hieſigen Radfahrer=Vereine das allerbeſte Zeugnis
aus=
zuſtellen verſpricht.
Darmſtadt war ſchon von jeher eine Hochburg des
Saal=
ſportes und die hieſigen Vereine konnten nicht ſelten bei
wich=
tigen Wettbewerben hohe Erfolge erringen und ſogar
Meiſter=
ſchaften mit nach Hauſe bringen. So ſteht zu erwarten, daß auf
dem Saalſportfeſt am 28. April Leiſtungen gezeigt werden, die
die alte hieſige ſaalſportliche Tradition erneut und nachdrücklichſt
unter Beweis ſtellen. Die Mannſchaften der beteiligten Vereine
ind ſeit Wochen eifrig bei der Arbeit, um an dieſem Tage in
Ehren beſtehen zu können. Dieſe Arbeit und der lobenswerte
Eifer der Saalfahrer wird diesmal nicht geleiſtet, um wertvolle
Ehrenpreiſe zu erringen ſondern — und das iſt das Erfreuliche —
um der Winterhilfe für unſere notleidenden Volksgenoſſen zu
dienen.
So dürfte zu erwarten ſein, daß die von jeher am ſchönen
Saalſport intereſſierte Darmſtädter Bevölkerung die lobenswerten
Beſtrebungen der hieſigen Radfahrerſchaft am 28. April durch
recht zahlreichen Beſuch unterſtützt und dadurch zu einem vollen
Erfolg für die Winterhilfe mit beiträgt.
Aus dem DFB. ausgeſchloſſen wurde der DSC. 1900
Duis=
burg, der ſich bei Spielabrechnungen verſchiedene Verſtöße
zuſchul=
den kommen ließ.
Darmſtädter Fechter in Fronk.
Ausſcheidungskämpfe für das Gaufeſt in Saarbrücken am 14. Amd
in Offenbach a. M.
Der vergangene Sonntag ſah die beſten Fechter der Kr=e
16 und 18 zu den Ausſcheidungsturnieren für das kommende gr”
Gaufeſt in Saarbrücken in der „Fechterſtadt” Offenbach vere=
Die Darmſtädter Fechter haben ſich prachtvoll geſchlagen und
zeigt, daß ſie nicht zu unterſchätzende Gegner ſind. Die drei Veresiu
TSG. 46, Darmſtädter Fechtclub und TG. Beſſungen 1865
ſchickten das Turnier mit 10 Fechtern und 2 Fechterinnen.
Das Turnier begann am frühen Morgen mit den Flon
Vorrunden für Fechterinnen und Fechter. Die Kämpfe wurden
Tempo und oft mit Härte durchgeführt, namentlich von den OF;
bachern und Bürgelern Vertretern. Einen guten Eindruck mack
die Darmſtädter, und kamen mit F. Melcher FC., Maletzki Kru
berger, Langsdorf TSG. 46 und Kraft Beſſungen in die Zwiſcteh
runde.
Zu der Endrunde ſetzten ſich allein Melcher und Kraft d-
Die Florett=Endrunde zog ſich bis in den ſpäten Nachmittag
zeigte manch gutes Gefecht, aber auch manch Schlechtes an
genannten „Körpergefechten”, die man gerne auf ſolchen Turni
vermiſſen möchte. In überzeugender Weiſe focht F. Melcher
und belegte den 2. Platz hinter Hirth FC. Offenbach. Drnt
wurde Brückner=Bürgel.
Die Florettkämpfe der Fechterinnen waren mittlerweile el
falls zum Schluß gekommen. Die Endrunde war eine Angele=el
heit der Offenbacher Fechterinnen unter ſich. Die beiden Dan
ſtädterinnen blieben in der Vorrunde.
Der Nachmittag begann mit der Vorrunde für leichten Säll
Die Säbelkämpfe erfreuen ſich immer eines großen. Inte
wegen ihrer Lebhaftigkeit und Spannung. Darmſtadt wurde
Maletzke. Langsdorf, Weicker.
SG. 46. Fr. Melcher und K.
Melcher, FC. und Seip, Tgd. Beſſungen, vertreten. Das Su
reiche Publikum verfolgte die Kämpfe mit der größten Am
nahme, die ihren Höhepunkt in dem Stichkampf um den er
Platz zwiſchen Maletzke, K. H. Melcher, Darmſtadt. und Sch-”
Offenbach, fanden. Aus dieſem meiſterhaften Treffen ging Mal /
TSG. 46. als Sieger hervor.
Eine Endrunde im Degen brachte noch den 3. Platz für :0
FC. Darmſtadt.
Dieſer Erfolg, der auch in Offenbach große Beachtung
und zur Aenderung des allgemeinen Urteils über die Darmſtöl
führte, mag nicht zuletzt der neuen gemeinſamen Trainingst
keit der geſamten Darmſtädter Fechter zu verdanken ſein.
Darmſtadt wird nun auf dem Gaufeſt in Saarbrü=/
vertreten durch Frl. Fuchs. Gebrüder Melcher
H. Sack vom Darmſtädter Fechtclub, Maletzke. TSG. 46,
Ga. Seib, Tgd. Beſſungen.
Siehſt
Inglich
Joneſt.
di
wige
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 18. April
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50:
Wetter. — 6,55: Morgenſpruch. — Choral: Da Jeſus an än
Kreuze ſtund. — 7.00: München: Frühkonzert. Das Münche
Unterhaltungsorcheſter. Ltg.: Hagel. — 8.10: Waſſerſtand,
ter.
Anſchl.: Stuttgart: Gymnaſtik.
— 9.00: Nur Tr
Werbekonzert. — 9.15: Nur Trier: 1. (9.15): Seltener gehst
Klaviermuſik. 2. (9.30): Kammerſonate in G=Moll v. Teleman
(9.45): Arie für Koloratur=Sopran mit Flöte. — 10.
1—)
Nachrichten.
— 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche und Has
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdis
12.00: Mittagskonzert. Ltg.: Muſikreferent v. d. Dovenmühle.
3.00: Zeit, Nachrichter
13.15: Der gute T.
n bei Schall
Platt — 14.15: Zeit, Nachrichten. —
14.30:
Wirtſchaftsberzt
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter
Nur Frankfurt: Nachrichten der Gauleitung. — 15.15: Kmär
funk: Heute lernen wir ein Oſterſpiel.
16 00: B. Nennſtiel: Ein neuerfundenes Tonſilben=ABC. — 16.1
Mar Rieple: Neue deutſche Dichtung.
16.40: Dr. Goer
Em aitdeutſches Oſterſpiel. — 17.00: Köln: Nachmittagskon
g.: Hageſtedt.
18.30: Kunſtbericht der Woche.
19.
Joh. Seb. Bach Eine Rede von Wilhelm Schäfer. — 18-
Meldungen.
19.00: Leipzig: Volkstümliche Muſik. — 19.45: Oberpoſtrat Fmsp
Die neuen Beſtimmungen über die Befreiung von Rundſut
gebühren. — 20.00: Zeit, Nachrichten.
Anſchl.: Tagesſpieg
0.15: Orcheſter=Konzert. Neue deutſche Muſik. Ltg.: Frickhoeff=
21.15: Kammermuſik für Horn und Klavier. — 22
9
Nachrichten. — 22.15: Wetter, Nachr., Sport. —
9
Waſhigton: Worüber man in Amerika ſpricht. Von Kurt
. — 22.30: Villingen: Matthäus=Paſſion von H
.
Ltg.: Dr. Heinzmamn. — 23.00: Orgelmuſik von Joh. Seb. B)
24.00: Funkſtille.
Midtiun dandarnen
Donnerstag, 18. April
Königsberg: 21.30: Paſſionslieder, Soloquartett
Kirchengeſang, Prof. Bruno Röthig.
München: 20.10: Altdeutſche Volkslieder zur Paſſi.4
zeit. Lautenſätze von Heinrich Scherrer.
Breslau: 20.10: Es kommt auch an Dich! Ein Slt
ſpiel aus dem Burenkrieg von Hendrik Herſe.
Agram: 20.00: Der Franziskanerchor ſingt.
Bukareſt: 20.05: Sinfoniekonzert.
Rom: 20.45: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 20.45: Unterhaltungsmuſik.
Luxemburg: 20.45: Deutſche Muſik.
Wien: 20.55: Cembalo=Konzert.
Budapeſt: 22.10: Konzert des Opernorcheſters.
London: 23.10: Funk=Tanzkapelle.
inne
jauf
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ſäuter
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lürchte
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Ger
Mödchen
muß tapft
Mit
londen
„Neir
iſt n
etwe
Wetterbericht.
Der über Irland liegende Tiefdruckwirbel füllt ſich al
lich auf und verliert an Einfluß auf unſer Gebiet.
Gleich=
ſteigt der Luftdruck im Weſten weiter an, damit iſt eine von?
gehende Beſſerung verbunden, doch bleibt eine leichte
Unb=
igkeit noch erhalten.
Ausſichten für Donnerstag: Veränderliche Bewölkung und
fach aufheiternd, noch vereinzelte Schauer, bei weſt
Winden ziemlich kühl.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer des unbeſtändigen W.?
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Fuarst du nie von mie gegangen
Roman von Erich Ebenstein
„Siehſt du! Und er brachte dir ſicherlich nur darum kein
ſishlück, weil du ihn nie bei dir, ſondern im Bankſafe verwahrt
ſteſt. Laß ihn bald wieder dorthin bringen, Papa, ich bitte
SHerr Donawend iſt an einen kleinen Bücherſchrank getreten,
m er eine dünne Broſchüre entnimmt, die er vor Sigrid
legt.
„Hier iſt übrigens etwas, das dich im Anſchluß an unſere
ut. ge Unterhaltung vielleicht intereſſieren dürfte. Ich ſtöberte
ſe Broſchüre vor Jahren einmal bei einem Londoner Antiquar
„Weinende Diamanten, ein Beitrag zu den Seltſamkeiten
SWunderlandes Indien betitelt ſie ſich.”
Zweites Kapitel.
Mord!
Sigrid geht raſcher als ſonſt, und das Herz ſchlägt ihr
be=
iyrnen in der Bruſt, als ſie den Korridor entlang und die
uSe nach dem zweiten Stockwerk hinaufeilt.
Förmlich unheimlich empfindet ſie heute die vornehme Stille
alten Patrizierhauſes, die ſie ſonſt liebt.
Aber ſie ſpürte es ja ſchon den ganzen Tag — ihre Nerven
rregt und vibrieren förmlich, und eine unerklärliche
Bangig=
ngt ihr die Bruſt ein . . . Der ſeltſame Stein und Papas
zuäge Erzählung von dem alten ſterbenden Araber haben das
gi: Gefühl bei ihr noch verſtärkt . . .
ls Sigrid ihr Wohnzimmer betritt, läuft ihr ein
Kälte=
uer über den Rücken, obwohl es warm und behaglich darin
Die Lichter ſind angedreht, im Kamin brennt noch Feuer.
deſcheint auch ſchon Betty, das Stubenmädchen, und fragt, ob
Momädige Frau noch Befehle für ſie habe oder ob ſie ſchlafen
ſen könne.
„Mein, danke, ich brauche nichts mehr, Betty. Aber ehe Sie
ſuuff nach Ihrer Manſarde gehen, ſehen Sie noch alle Schlöſſer
ſt, vob ſie gut verſchloſſen ſind.”
„Das tat ich bereits. Es iſt alles in Ordnung. Gnädige Frau
ſcthien ſich doch hoffentlich nicht ſo allein hier? Sonſt könnte ich
ſansen ſchlafen ..
Gern hätte Sigrid ja geſagt, aber ſie ſchämt ſich vor dem
Wogen und denkt an die Worte ihres Schwiegervaters: „Man
apfer ſein."
Mit einem blaſſen Lächeln auf den Lippen ſchüttelt, ſie den
itden Kopf.
„Mein, ich fürchte mich nicht, gehen Sie nur ſchlafen, Betty.
zſ nur das Kniſtern und Knacken in dem alten Hauſe, das
atwas nervös macht . . ."
5.
): D. G0
Dote
ſchöfrt.
Nachdruck verboten
„Das macht der Novemberſturm draußen, der ja wie toll um
das Haus fährt, heute juſt, als ſeien die wilde Jagd und alle
un=
erlöſten armen Seelen losgelaſſen. Gute Nacht alſo, gnädige
Frau.”
„Gute Nacht.”
Sigrid überlegt, nachdem das Mädchen gegangen, ob ſie nun
nicht am beſten auch gleich zu Bett gehen ſollte, ſtatt, noch ein
Weilchen in einem der Klubſtühle vor dem Kamin zu träumen,
wie ſie es gewohnt war.
Aber nein — es wäre zu traurig ſo allein — ohne Fred, der
ihr heute fehlte wie nie zuvor.
Und ſchlafen würde ſie erſt recht nicht können ..
Alſo leſen — etwas recht Feſſelntes, das keine Gedanke,
auf=
kommen ließ ..
Plötzlich fällt Sigrid die Broſchüre über die „Weinenden
Diamanten” ein. Zugleich merkt ſie, daß ſie ſie unten beim
Schwie=
gerpapa hat liegen laſſen. „Da hilft nun nichts,” denkt ſie
ärger=
lich, „als noch einmal hinunterzugehen, um ſie zu holen, ſelbſt
auf die Gefahr hin, daß Papa ſich ſchon in ſein Schlafzimmer
zu=
rückgezogen hat, denn er würde es mir ſicher übelnehmen und es
als Mangel an Intereſſe auslegen, wenn ich das Heft bis
mor=
gen unten ließe.”
Sigrid nimmt alſo ein Tuch um die Schultern und verläßt
noch einmal ihre Wohnung, deren Tür vorſorglich hinter ſich
ab=
ſperrend.
Unten bei dem alten Herrn iſt inzwiſchen, gleich nachdem die
Schwiegertochter ihn verlaſſen hat, Frau Sophie erſchienen, um
dem Gatten wie gewöhnlich gute Nacht zu ſagen.
„Warum biſt du nicht früher gekommen, Sophie?” empfängt
ſie Donawend etwas mißgeſtimmt. „Fühlſt du nicht, wie kränkend
dein Fernbleiben auf Sigrid wirken muß — gerade jetzt, wo ſie
ſich durch Fr.
fühlen mußsd dpel vereinſamt in hrem neuen Heim
„Du weißt ſehr wohl, daß ich mich durchaus nicht berufen
fühle, ihr dies Heim, in das ſie gegen meinen Willen eintrat,
angenehm zu machen!” lautet die ſchroff und kalt gegebene
Ant=
wort. „Genug, daß du ſelbſt dich darin überbieteſt, den zärtlichen
Vater zu ſpielen! Von mir wird ſie derlei Schwachheiten nie
erleben!“
Der alte Herr ſeufzte.
„Wie hart du biſt, Sophie! Trotzdem Manfred Sigrid über
alles liebt und ſein ganzes Glück in ihr gefunden hat!”
„Weil er ebenſo verblendet iſt wie du! Eines Tages wird
er aus dieſem Rauſch erwachen und es dann bitter bereuen, ſich
an dieſes unbedeutende Geſchöpf gebunden zu haben.”
„Wenn ich nur wüßte, was die arme Sigrid, die wahrlich
kein „unbedeutendes Geſchöpf”, ſondern ein beſonders
warmfüh=
lendes, weiches und hochgebildetes Weſen und dabei ſo beſcheiden
und anſpruchslos iſt, daß man ſie liebhaben muß, dir getan hat,
daß du ſie unbarmherzig mit deiner Abneigung verfolgſt?"
„Das weißt du ganz genau, lieber Hans. Sie hat Freds
glänzende Zukunftsausſichten zerſtört, indem ſie ſich zwiſchen ihn
und Anſelma Meyersbach drängte. Hätte Fred Anſelma
gehei=
ratet — ſeit Jahren gab ich mir Mühe, dieſe glänzende
Verbin=
dung zuſtande zu bringen — ſo wäre nicht nur Anſelmas reiche
Mitgift unſerer Firma zugute gekommen, ſondern nach dem Tode
des Kommerzienrats auch deſſen ſämtliche
Induſtrieunterneh=
mungen Fred zugefallen, denn Anſelma iſt ſein einziges Kind.
Fred wäre dadurch in die Reihen der allererſten
Großinduſtriel=
len des Landes gerückt. Statt deſſen mußte er dieſes Fräulein
von Habenichts heiraten, das du uns leichtſinnigerweiſe ins Haus
gebracht haſt, obwohl du dir ſagen konnteſt, daß man ſich kein
hübſches Mädchen als Sekretärin nimmt — wenn man einen
er=
wachſenen Sohn beſitzt.”
„Nun, ſchließlich haben wir doch ſelber Geld genug, und da
Fred Anſelma nicht liebte . .
„Er hätte ſie geliebt, wenn dieſe Perſon nicht dazwiſchen
gekommen wäre! Uebrigens iſt „Liebe’ auch gar kein notwendiger
Faktor bei einer Eheſchließung. Nein — nie werde ich dir, Fred
und Sigrid dieſe törichte Heirat verzeihen.”
„Willſt du dich nicht ſetzen, Sophie?‟
„Danke. nein. Erſtens iſt es ſchon ſpät, und zweitens habe ich
gar keine Luſt, über dies ſchon bis zum Ueberfluß oft behandelte
Thema mich noch weiter zu unterhalten. Auch wollte ich dir ja
nur gute Nacht ſagen. Angenehme Ruhe alſo.”
Frau Sophie tritt an den Gatten heran, der ſich bereits
er=
hoben hat und zum Schlafengehen anſchickt, drückt einen flüchtigem
Kuß auf ſeinen Mund und verläßt das Gemach.
Die Zimmer der Hausfrau liegen am Ende des Korridors.
Langſam ſchreitet Frau Sophie dieſen entlang. Als ſie den
Ein=
gang zu ihrem Schlafzimmer beinahe erreicht hat, hört ſie hinter
ſich ein leiſes Geräuſch, wie wenn jemand ſehr leiſe und dorſichtig
den Korridor entlang ſchliche. Sich umwendend, erblickt ſie
tat=
ſächlich eine weibliche Geſtalt, in der ſie zu ihrem Erſtaunen ihre
Schwiegertochter, Sigrid, erkennt, die eben an der Tür zu Herrn
Donawends Rauchzimmer haltmacht und, ſichtlich bemüht, kein
Geräuſch zu machen, dieſe öffnet. Sie ſtutzt einen Augenblick.
„Wie ſonderbar — was kann ſie noch bei Hans wollen?”
fährt es Frau Sophie durch den Kopf. Da ſie aber weder fragen
noch geſehen werden will, öffnet ſie haſtig die Tür ihres
Schlaf=
zimmers und verſchwindet in demſelben zu gleicher Zeit, als
Sigrid das Rauchzimmer betritt.
Sigrid hat, ohne Licht zu machen, die Tür hinter ſich offen
laſſend, bald die vergeſſene Broſchüre vom Tiſch an ſich
genom=
men und den Rückweg angetreten.
(Fortſetzung folgt.)
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In der zweiten Aprilwoche betrug die Entlaſtung der
Reichs=
bank 7 v. H. Insgeſamt ſind damit im April bisher 53 v. H. der
Ultimo=März=Beanſpruchung abgedeckt worden gegen 78 v. H. im
entſprechenden Zeitraum des Vorjahres. Dieſe relativ geringe
Entlaſtung iſt rein techniſch bedingt; ſie iſt zurückzuführen auf die
Anforderungen infolge des bevorſtehenden Oſterfeſtes. Es haben
ziemlich ſtarke Wechſeldiskontierungen, hauptſächlich in der
Pri=
vatwirtſchaft, ſtattgefunden. Die geſamte Kapitalanlage der
Reichsbank hat ſich nur um 37,4 auf 4355,7 Mill. RM. verringert,
und zwar haben die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um
7,9 auf 3591.1 Mill. RM., an Lombardforderungen um 8,3 auf
40,2 Mill. RM., an deckungsfähigen Wertpapieren um 77,5 auf
393,1 Mill. RM. und an Reichsſchatzwechſeln um 3,7 auf 3,0 Mill.
RM. abgenommen. Die Verminderung der deckungsfähigen
Wert=
papiere erklärt ſich aus dem Verkauf von Steuergutſcheinen und
eines kleinen Poſtens der neuen Reichsanleihe. Das
Lombard=
konto weiſt übrigens den größten Tiefſtand ſeit einigen Jahren
aus, was wohl mit der vermehrten Inanſpruchnahme des
Wechſel=
kredites zuſammenhängt. Auf der anderen Seite iſt die Zunahme
der Girogelder um 54,9 auf 898,3 Mill. RM. bemerkenswert, die
ebenfalls auf das Oſterfeſt zurückzuführen iſt und ausſchließlich
auf die privaten Konten entfällt. Der geſamte
Zahlungsmittel=
umlauf betrug am Stichtag 5591 Mill. RM. gegen 5486 Mill.
zum entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 5355 Mill.
RM. im Vorjahr. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Deviſen haben ſich um 0,2 auf 85,3 Mill. RM. erhöht.
Die Berliner Börſe zeigte ſich unbeeinflußt von den
Gen=
fer Entwürfen, war aber in Anbetracht der bevorſtehenden
mehr=
tägigen Unterbrechung durch die Feſttage ſehr ruhig. Unter dem
Eindruck der günſtigen Außenhandelsziffern lagen aus
Publi=
kumskreiſen, kleinere Kauforders vor. Die Kursveränderungen
hielten ſich meiſt wieder im Rahmen von Bruchteilen von
Pro=
zenten und gingen nur in wenigen Fällen darüber hinaus. So
gewannen Ilſe Bergbau bei kleinem Umſatz 4 Prozent und
Deutſche Kabel auf den günſtigen Abſchluß weitere 35 Prozent.
Montanwerte nicht ganz einheitlich. Gaswerte lagen freundlich,
ebenſo Autoaktien, während Maſchinenwerte bis ½ Prozent
nach=
gaben. Gut behauptet waren Metall=, Bau=, Textil= und
Zell=
ſtoffwerte Verkehrsaktien waren angeboten. Für
Schiffahrts=
aktien beſtand weiteres Intereſſe. Der Verlauf war im
allge=
meinen behauptet. Weiter feſt lagen Buderus, die insgeſamt
1½ Prozent gewannen.
Die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete bei ſehr
kleinen Umſätzen in uneinheitlicher Haltung, doch zeigten die
Kurſe ſowohl am Aktien= wie am Rentenmarkt keine ſtärkeren
Veränderungen. Mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Feiertage
verhielt ſich die Kuliſſe abwartend, auch die Kundſchaft beteiligte
ſich nur in ganz kleinem Umfange am Geſchäft. Die
Grundten=
denz war jedoch weiter freundlich, wobei einige günſtige
Wirt=
ſchaftsnachrichten die Haltung ſtützten. Starke Beachtung fand
vor allem der Abſchluß der Dresdner Bank, auch die
Wiederauf=
nahme der Dividendenzahlung bei Eſſener Steinkohle regte an.
Daneben wirkte die aktive Außenhandelsbilanz im Monat März
günſtig nach. An den Aktienmärkten gingen die
Kursverände=
rungen nach beiden Richtungen nicht über 1 Prozent hinaus.
Etwas Intereſſe zeigte ſich am Chemiemarkt für JG. Farben und
Scheideanſtalt, die um ¼ bzw. ½ Prozent feſter lagen.
Metall=
geſellſchaft konnten ſich behaupten. Erhöhtes Intereſſe zeigte ſich
für Zementaktien in Nachwirkung der günſtigen Abſchlüſſe. Am
Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein.
Altbeſitz=
anleihe gingen ½ Prozent zurück. Im Verlaufe konnte ſich das
Geſchäft auf keinem=Marktgebiet beleben, die Kurſe wieſen gegen
den Anfang faſt keine Veränderungen auf. JG. Farben gingen
auf 149. Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Veränderungen von
Belang.
Die Abendbörſe lag ruhig. Vor den Feiertagen herrſchte
vollkommene Geſchäftsmüdigkeit. Die Berliner Schlußkurſe waren
durchweg gut gehalten, JG. Farben 149 nach 149½. Deutſche
Renten lagen ſtill.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
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Skuktgark AG., Heidelberg.
Der Zementabſatz der Werke einſchließlich Tochtergeſellſchaften
belief ſich in 1934 auf 643 000 Tonnen gegen 392 000 Tonnen in
1933 und 304 000 Tonnen in 1932. Die Erzeugung der
Bedarfs=
menge des Berichtsjahres, welche kaum 50 Prozent der
Leiſtungs=
fähigkeit ausmacht, wurde auf die ſämtlichen in Baden, Bayern,
Heſſen und Württemberg liegenden Werke verteilt. Die
Beleg=
ſchaften ſind gegen das Vorjahr um 60 Prozent und gegen 1932
um 104 Prozent erhöht. Die Ausfuhr konnte im Berichtsjahre
von 64 400 Tonnen im Jahre 1933 auf 84 200 Tonnen, alſo um
30 Prozent, geſteigert werden. Für 1935 könne mit dem gleichen
Inlandsabſatz wie im Vorjahre gerechnet werden
Der Abſchluß ergibt nach 1,695 (0,8) Mill. RM. Anlage= und
0,717 (0,325) Mill. RM. anderen Abſchreibungen einen
Rein=
gewinn von 2 256 637 (1 453 449) RM. Hiervon ſind der
geſetz=
lichen Rücklage 113 000 (73 518) RM. zuzuweiſen und
ſatzungs=
gemäß 5000 RM. für 5 Prozent Dividende auf 100 000 RM.
Vor=
zugsaktien zu verteilen. Zuzüglich des Gewinnvortrages aus
dem Vorjahre mit 53 217 (17 455) RM. ſtehen 2 038 223 (1 392 387)
RM. zur Verfügung. Hieraus ſoll auf die Stammaktien eine
Dividende von 7 (4) Prozent verteilt werden, davon 6 Prozent in
bar, 81 662 (—) RM. ſind zur Tilgung und Verzinſung der noch
im Umlauf befindlichen Genußrechte vorzuſehen und der Reſt von
81723 (321 051) RM. wird vorgetragen.
Die A.=G. Buderusſche Eiſenwerke, Wetzlar, verzeichnen
eine Erhöhung des Betriebsüberſchuſſes auf 12,79 (8,83.
und ſonſtige Kapitalerträge erbrachten 0,34 (0,26), außeron)
liche Erträge 0,012 (0,36) und Beteiligungserträge 0,005 (G
Andererſeits beanſpruchten Lohnaufwendungen 8.15
Sozialabgaben 1,05 (0,65) Steuern 1,11 (0,92), ſonſtige Aum
dungen 0.13 (0,013). Nach Anlageabſchreibungen von
(1,391) und anderen Abſchreibungen von 0.25 (0,99) verbun
1,326 (0.203) Reingewinn, aus dem der Naſſauiſche Hüttenwel
0,36 (0,055) erhält, ſo daß aus dem verbleibenden Reinger)
von 0,98 die Dividendenzahlung mit 4 Prozent aufgenon
wird und 0,075 zur Tilgung von Genußrechten verwandt wel
Zum Vortrag gelangen 173 306 RM.
Das abgelaufene Jahr ſtand im Zeichen einer lebhaften
ſchäftigung aller Erzeugungsgebiete der Geſellſchaft. 2
hatte eine Umſatzſteigerung auf 31,78 Mill. RM., der
ſchloſſene Hüttenverein auf 11,53 Mill. RM., der Konzerr
auf 43,31 Mill. RM. Das Auslandsgeſchäft wurde, allerdings
Opfern, etwas geſteigert. Die Belegſchaftsziffer ſtieg i
zern auf 8319 Mann. Mit der durchgeführten Auflöſun
rüheren Verkaufsgeſellſchaft des Hüttenvereins verminderter
Beteiligungen und Verbindlichkeiten beim Hüttenverein um
Mill. RM. — Alle Anzeichen deuten auf eine Belebung de
ſchäftes zum beginnenden Frühjahr, ſo daß auch für 1935 rn
ein zufriedenſtellendes Ergebnis erwartet wird. Ueber den (
ſtein=Bergbau wird berichtet, daß die Geſamtförderung ar)
Gruben der JG. 155 383 Tonnen, die Kalkſteingewinnung
Tonnen betrug. Die von Buderus aufgenommene Bauxitey
nung macht Fortſchritte. Im März 1934 wurde von den
Hochöfen, ein zweiter neu in Betrieb genommen, wodur)
Vom deutſchen Weinmarkk.
Alljährlich um dieſe Zeit herrſcht im freihändigen
Wein=
geſchäft mehr oder minder Ruhe. Der geſamte Weinmarkt wird
von den Frühjahrsweinverſteigerungen beherrſcht. Ihr Verlauf
iſt überraſchend gut. Dabei iſt bemerkenswert, daß von Ausgebot
zu Ausgebot höhere Durchſchnittspreiſe zu verzeichnen ſind.
Größere Mengen Flaſchenweine der Jahrgänge 1931—1933
wur=
den ebenfalls auf den Verſteigerungen laufend untergebracht. Im
freihändigen Weingeſchäft iſt an der Moſel, am Mittelrhein,
teil=
weiſe auch in der Rheinpfalz, immer etwas Bewegung
feſtzu=
ſtellen. Die Sektkellereien, die einen anhaltend guten Abſatz
ihrer Erzeugniſſe verzeichnen, ſind laufend Abnehmer deutſcher
Weine kleinerer und mittlerer Qualitäten. Das Auslandsgeſchäft
brachte in der letzten Zeit dem Weinmarkt keine nennenswerte
Entlaſtung.
Roheiſenerzeugung und der Verſand der Sophienhütte hu
prozentig ſtieg. Im laufenden Jahre wird mit der Neuzuſt
des Hochofens I, alſo des dritten Ofens, begonnen werden
Nachfrage in den Gießereierzeugniſſen war unvermindert
Das Erzeugungsprogramm in Gußeiſen wurde erweitert.
in ſonſtigen Baumaterialien liegen Fortſchritte vor.
Bilanz zeigt eine weitere Verflüſſigung und innere Stärkun,.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 17. April.
Odenwälder Harkſtein=Induſtrie AG., Darmſtadt.
Die Geſellſchaft ſchließt 1934 nach erhöhten Abſchreibungen
auf Anlagen von 225 095 RM. (im Vorjahre 178 715 RM.
An=
lageabſchreibungen und 2999 RM. andere) mit einem leicht
er=
höhten Reingewinn von 134 014 (123 418) RM. einſchließlich 5760
(3732) RM. Vortrag. Die Sonderreſerve und der Sozialfonds
erhalten je 20 000 RM., ſodann werden entgegen der bisherigen
Annahme der Generalverſammlung am 18. Mai auf 1,32 Mill.
RM. Stammkapital 6 (5) Prozent Dividende vorgeſchlagen und
1600 RM. neu vorgetragen. Die Bilanzſitzung fand bereits am
15. ds. Mts. ſtatt. Der Kurs ſtieg an der Frankfurter
Mittags=
börſe von 96 Prozent an der Abendbörſe (2½ Prozent
Steige=
rung) auf 98½ Prozent.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
treidegroßmarkt herrſchte ſtarke Feiertagsſtimmung, und Un
wurden kaum vorgenommen. Die Angebotsverhältniſſe in A
getreide blieben unverändert. In Futtergetreide blieb das
gebot knapp, ebenſo in Kraftfuttermitteln, während die
frage noch anhielt. Das Mehlgeſchäft brachte für die Feün
keinerlei Mehrabſatz, insbeſondere vermißte man Nachfra g
hochwertige Weizen=Auszugsmehle. Es notierten Getreäe
Tonne, alles übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizem!
209,00, W 13 213,00, W. 16 217,00; Roggen R 9 169,00,
173,00, R 16 177,00 (Großhandelspreiſe der Mühlen der geil
ten Preisgebiete); Futtergerſte G 9 171,00. G 11 174,00.
76,00; Hafer H 13 169,00, H 14 171,00 (Großhandelspreil
tation, bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00 RM. ud
Sommergerſte für Brauzwecke 200,00; Weizenmehl W 13/9
W 16 28,05; Roggenmehl R 13 23,70, R 15 24,10 (plus 0,50
Frachtausgleich); „Weizennachmehl 17,50, Weizenfuttermehl.)
Weizenkleie W 13 10,87, W. 16 11,08; Roggenkleie R 13/1
R 15 10,38 (Mühlenpreiſe ab Mühlenſtation); Sojaſchr
Monopolzuſchlag 13.00; Palmkuchen 13,30; Erdnußkuchem
(Palmkuchen und Erdnußkuchen auch mit Monopolzuſch u
Fabrikpreis ab ſüddeutſcher Fabrikſtation); Treber —
ſchnitzel 9,65; Heu 10,50; Weizen= und Roggenſtroh drahtgn
und gebündelt 5,00—5,40.
Der Zementabſatz belief ſich nach Mitteilung des Deutſchen
Zementbundes im März 1935 auf 552 000 Tonnen gegenüber
328 000 Tonnen im Februar.
Die belgiſch=luxemburgiſche Metallinduſtrie hat am Dienstag
eine Preiserhöhung für ihre Produkte um 50 belgiſche Franken
pro Tonne beſchloſſen.
Amtlich wird mitgeteilt, daß die von dem engliſchen Blatt
„Finacial News” verbreiteten Gerüchte, wonach die
Niederlän=
diſche Regierung eine Devalvation beabſichtige, jeder Grundlage
entbehren.
Nach einer Meldung aus Liſſabon wird die erſte
internatio=
nale Kaffeekonferenz in der portugieſiſchen Hauptſtadt
zuſammen=
treten. Die Verhandlungen ſollen fünf Tage dauern.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 17. April. Die Maml
läßt vor den Feiertagen nur geringe Aenderungen erkenner?
der Nachfrageſeite liegen Anregungen nicht vor, da der
abſatz unbefriedigend bleibt und auch die Verſorgung mit Ei
getreide eine merkliche Entſpannung erfahren hat. Weize
Roggen ſind reichlich angeboten und bei den Mühlen gegen.0
kaum unterzubringen, der Handel nimmt vereinzelt hochr3t
Weizenſorten auf. Zu Futterzwecken iſt auch Weizen ehene
ſetzen als Roggen. Die Umſätze in Mehl ſind vor dem Ft
noch gering. Hafer und Gerſte zur Verfütterung wird imd
meinen nur bei Gegenlieferung von Oelkuchen oder Sor
zum Verkauf geſtellt. Umſätze in Brau= und
Induſtrie=
ſcheitern zumeiſt an der zu großen Spanne zwiſchen Forde u
und Geboten. Roggenſcheine waren wieder billiger ang d
während in Weizenſcheinen nur zu weſentlich erhöhten 2
Verkaufsneigung beſtand.
Neue Röhr A.=G., Ober=Ramſtadt. Geſtern fand im
Amts=
gericht wiederum ein Termin ſtatt, der dem
Liquidations=
vergleich der Neuen Röhr=Werke A.=G., Ober=Ramſtadt, zum
Gegenſtand hatte. Die Entſcheidung wird am 23. April
ver=
kündet, doch darf die Annahme des Vergleichs mit 90 Prozent
Zuſtimmung als geſichert erſcheinen.
Neuer Vorſtand des Zuckerwirtſchaftsverbandes
Süddeutſch=
lands. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde zum Vorſitzenden für
den Zuckerwirtſchaftsverband Süddeutſchland, Sitz Frankfurt
a. M., der Erbhofbauer Philipp Wolf in Albig ernannt.
A.=G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation in Aſchaffenburg.
In der Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft wurde die Bilanz für
1934 vorgelegt. Die Erfolgsrechnung ſchließt nach 2,1 (1,9) Mill.
RM. Anlageabſchreibungen mit einem Gewinn von 3,144 Mill.
RM. ab. Der Hauptverſammlung am 28. Mai wird
vorgeſchla=
gen, zunächſt den noch beſtehenden Verluſt von 2 968 974 RM. zu
decken, 100 000 RM. dem geſetzlichen Reſervefonds zu überweiſen
und den verbleibenden Reſt von 75 130 RM. auf neue Rechnung
vorzutragen. — Ueber die Weiterentwicklung des laufenden
Ge=
ſchäftsjahres, von dem erſt drei Monate verfloſſen ſind, laſſe ſich
bei der Unüberſichtlichkeit des Auslandsmarktes nichts genaues
ſagen. Auch ſei im laufenden Jahre nicht damit zu rechnen, daß
noch größere außerordentliche Erträge der Geſellſchaft zufließen
würden. — Bei der A.=G. für Zellſtoff= und
Papier=
abrikation Memel ſchließt das Geſchäftsjahr 1934 in
An=
betracht der internationalen Währungsverhältniſſe, die ſich für
die Geſellſchaft in ſtarkem Maße auswirken, mit einem Verluſt
von Lit. 1141 993. Der Geſamtverluſt erhöht ſich dadurch auf
Lit. 2 108 244.
Deutſche Centralbodenkredit A.=G., Berlin. Die
Hauptver=
ſammlung erledigte die Regularien und genehmigte die
Aus=
ſchüttung einer Dividende von wieder 5 Prozent. Den
Auskünf=
ten der Verwaltung auf verſchiedene Anfragen iſt zu entnehmen,
daß bei Angabe der Teilungsmaſſe der Verwaltungskoſtenbeitrag
bereits abgezogen iſt. Bei der endgültigen Abfindung der
Pfand=
briefgläubiger komme vielleicht eine Zuſchußleiſtung der Bank in
Frage, insbeſondere aus dem Grunde, weil die Bank
Perſonal=
forderungen von zweifelhaftem Werte übernehmen müſſe. Zu
dem Streit mit dem Sparerbund wurde mitgeteilt, daß dieſer in
allen Inſtanzen unterlegen ſei, auch vor dem Reichsgericht
Das neue Geſchäftsjahr ſteht unter dem Zeichen der Zinskonverſion.
Neuausleihungen konnten in beſcheidenem Umfange wieder
vor=
genommen werden.
Polen ermäßigt die Einfuhrzölle für Automobile und
Motor=
räder. Der neue engliſch=polniſche Handelsvertrag ſieht
weit=
gehende Zollvergünſtigungen bei der Einfuhr, engliſcher
Kraft=
wagen und Motorräder vor. Wie die polniſche Preſſe mitteilt,
beabſichtigt das polniſche Finanzminiſterium, dieſe
Zollermäßi=
gungen auch für die Einfuhr von Automobilen, Motorrädern und
anderen Fahrzeugen aus anderen Staaten zu gewähren, mit denen
Zollabkommen geſchloſſen wurden. Es müſſen von den polniſchen
Konſulaten im Auslande beſcheinigte Zertifikate beigebracht
wer=
den, wenn dieſe Vorzugszölle zur Anwendung kommen ſollen.
Berliner Kursbericht
vom 17. April 1935
Oeviſenmark
vom 17. April 12
Verl. Handels=Geſ. 108.75
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank 92.25
Hapag
Nordd. Lloyb
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 131.-
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 1116.875
Conti=Gummi
147.50
Deutſche Cont. Gas 1124,25
Deutſche Erdöl 106.50
92.25
34,125
82
35 8
37.875
115.—
We e
F. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mffe
148.75
123.—
105.875
95.125
91.875
113.—
109.375
78.—
73.375
Orenſteinc Koppe!
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 113.75
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht!.
Wanderer=Werke
„igfe
10.375
111.50
158.50
35.625
80.—
88.—
15.125
125.50
59.50
128.75
112.50
139.75
egypten
Argentinien
lgien
Fraſilien
Bulgarien
Can
Dänemarl
danzig
mngland
and
Finnland
Frankreich
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Islant
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zypt. 2
ap. Peſo
00 Belt
Nilreis
100 Leva
nad.
00 Kre
100 Gulder
1 S. Stg
100 eſtl. gr.
100 finn. M
nken
100
100 Drachm
100 Gulde
100 is1. Kr.
Geld
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De
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12.0
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2.3.
5459
Brieil
12.39
0.662
ON
*
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*
16.
8
5488
Italien
Japan
oſlawien
Zeftle
land
Norwegen
Seſterreich
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Schweiz
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Tſchechoſlowak.
Türkei
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Ver. Staaten
Mie
100 Lire
Den
100 Dinar
100 Lat=
00 Kronen
0 Schilling
100 Escud
00 Kroney
Ra
Peſete
100 T.
ſch.=Kr.
ſengs
NKS
Surmftäster und Kätiekärbant Surikast, Flaite der Arescher a
Frankfurter Kursbericht vom 17. April 1935.
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1935
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„1937
:
„ 1938
Gruppel..
103.15
107
107
106:
105.3
105.9
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.n v.30
Baden .v. 2
4½%Bahern v.2
4½%Heſſen.. v.
4½9
..v.
4½% Preuß. v. 2
4½% Sachſen v.2
4½%Thüringen 27
100.
97.6
102.
8.
Rré
16531,
35.5
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
2 Dt. Reichspoſt
Schätze ......."
4½%.......
Dtſch. Anl. Ausl.
*ſ. Ablöſung,
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
„Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 17. April. Aufgetrieben
Klaſſe a) 58—61, b) 55—57, c) 48
Preiſe:
wurden 216 Kälber
bis 54 d) 38—47 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Es wurden
verkauft in der Klaſſe a) 14, b) 33. c) 98, d) 54 Stück.
Markt=
verlauf: geräumt.
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .b. 24
4½%
armſt
35
Rae
41.%Franffur”
418Mainz..
41
Monnheim
(½9
n2.
4*.
SBiesbadens
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.
100.8
1o0,
100
113.05
36.5
92
5½% beſſ.
Landes-
hyp.=Bk.=Liquid.
mm.=Obl. .
Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
49% Landeskom.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½2Kaſ. Landest
zoldpfbr. . . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½%- Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.Anl.
-Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
92:I.
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92.5
96.2
94.25
4½%Berl. Hyp. 2
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* 9
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ſg.=Pfbr.
boblig.
Ffb.=B
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zoldobl.
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49
en.)
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100.3
95
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98
96.2*
100.25
115
129.5
21.5
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100.5
94
6.25
100.5
5.75
101
Ma
161
96.*
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97.25
101:
98.5
82Daimler=Benz.
Linol. Werl
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26
8.
3Mitteld.
Salzmann ECo.
82 Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
15e
2.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v.0
4½%0 Oſt. Schätze.
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49
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4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ... ..
42 Stockholm. . .
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Accumulat. Fabr 11
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A. E. G. ....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Mee
101
188
100.75
12411,
11.5
11.5
6.75
36
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SIl.
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49.25
92
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80.75
128.5
136
95.75
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Chem.Werke Abert
Chade (A=C) ...."
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.
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Dt. Gold=u. Sil
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.)=
Licht u. Kraft
Enzinger Union
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Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.
J. G. Farbeninduſ
inmech. (Jetter)
Feltc Guilleaume
Frankfurter Hof.
Geſ.f. elektr. Untern.
zoldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer:
Grün &Bilfinger..
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.),
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
IlſeBergb. Stamm
Genüſſel
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96.5
147.5
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Kali=Chemie. .. . . .
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerte ....
KnorrC. H. ..."
Konſerven Braun
Lahmeyer E Co ..
Laurahütte ....
Lech, Augsburg..
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Kainz=Akt.=Br.
Nannesm.=Röhrer
(ansfeld. Bergb.
Netallgej. Frankf..
g. Mühlenbau.
Moenus . .....
MotorenDarmſtadt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtei..
Part=u. Bürgerbr..
R! Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder. Geb=
Rütgerswerft.
Salzbetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm.
ckfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storcher
Siemens & Halsfe.
Reinigerwerfe
Südb. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau
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Wonnerstag, 18. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 108 — Seite 13
Bresdner Bank / Geschäftsbericht Für 1934
Zeigte das Jahr 1933, das noch vorwiegend der Liguidation der Krise gewidmet war, schon den
Beginn einer Erholung, s0 gelang es der nationalsozialistischen Regierung im Jahre 1934, durch
ziel-
bewußte Maßnahmen einen wesentlichen Aufschwung der deutschen Wirtschaft herbeizuführen.
Wie groß die auf diese Weise erzielten Erfolge waren, zeigt allein schon die Tatsache, daß
mengenmäßig die 1933 um 21 % gestiegene Industrieproduktion im Jahre 1934 um weitere 17%
ge-
steigert werden konnte und im Dezember 1934 nur um 14% niedriger war als zur Zeit der letzten
Hochkonjunktur, Im engsten Zusammenhang damit wurde die Zahl der Arbeitslosen weiter von 4 auf
2,6 Millionen verringert gegenüber einem Höchststand von 6 Millionen zu Beginn des Jahres 1933.
Die wirtschaftliche Erholung blieb leider auf den Binnenmarkt beschränkt, während der Außen-
Thandel mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, Absperrungs- und Währungsmaßnahmen
Thaben bis in die jüngste Zeit immer neue Umschichtungen im Welthandel hervorgerufen; die
unge-
heuren Hindernisse, die in den vergangenen Jahren den Weg des internationalen Händels so schwierig
gestalteten, sind noch nirgends beseitigt worden. Eine Wendung zum Besseren ist erst zu erwarten,
wwenn allseits die grundsätzliche Wahrheit anerkannt wird, daß die Gläubigerländer bereit sein müssen,
pdurch erhöhten Warenbezug den Schuldnerländern die Abzahlung ihrer Schulden zu ermöglichen.
TFehler nach dieser Richtung müssen das Gleichgewicht des Welthandels immer wieder stören und
sseine Desorganisation weitertreiben.
Solange diese Zustände bestehen, wird Deutschland gezwungen sein, seine Rohstoffversorgung
Emmer mehr nach den Ländern zu verlagern, die bereit sind, seine Industrieprodukte in Zahlung
zu nehmen. Die Verbesserung unserer Ernährungsgrundlage durch die gesteigerten Leistungen unserer
T andwirtschaft sowie die technische Entwicklung gewisser Ersatzstoft-Industrien werden dazu bei-
Kragen, unseren Bedarf an ausländischen Lebensmitteln und Rohstoffen zu verringern.
Ereignisse von außerordentlicher Tragweite für die zukünktige Entwicklung der Banken und
Mreditinstitute sind neben dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit sowohl der im Jahre 1934
orfolgte ständische Aufbau des Bankgewerbes als auch der kurz vor Jahresende erfolgte Erlaß des
Tesetzes über das Kreditwesen. Durch dieses Gesetz werden Stellung und Aufgaben der Banken
estgelegt und damit Grundlagen für eine ruhige und gesunde Weiterentwicklung der Banken
ge-
schatten.
Für unser Institut brachte das Jahr 1934 die Fortsetzung der vorjährigen
Aufwärtsentwick-
rung. Die Umsätze lagen im Durchschnitt um 8% über denen des Jahres 1933. Die Einlagen unserer
unländischen Kundschaft erhöhten sich im Laufe des Jahres in erheblichem Ausmaße.
Der Rückgang unserer Auslandsverpklichtungen und inländischen Nostroverpklichtungen um
rzusammen rund 330 Millionen Reichsmark führte bei gleichzeitiger Erhöhung des Wechselbestandes
nzu einer beträchtlichen Verbesserung der Gesamtliguidität unseres Institutes.
Den an uns im Laufe des Jahres herantretenden vertretbaren Kreditwünschen konnten wir in
lallen Fallen Rechnung tragen. Die Summe der im Laufe des Geschäftsjahres gewährten Kredite
gabgesehen von der unmittelbaren Finanzierung von Arbeitsbeschattungsmaßnahmen und ohne
Pro-
vongationen oder Wiedererhöhungen) beläuft sich auf 578 Millionen Reichsmark gegenüber 486
Millio-
en im Vorjahre. Hiervon entfielen aut
Einzelkredite bis zu RM. 20000,—.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10186 Stück
Einzelkredite von RM. 20000,— bis RM. 100000,— ... . . . . . . . 2132 „
674
dardber hinausgehende Beträge ............................
Da die Einnahmen aus Dienstleistungsprovisionen und Gebühren nicht entsprechend stiegen—
rrohl aber die Bearbeitungskosten —, bedeutet die Zunahme des Zahlungsverkehrs im Augenblick
üine Ertragsminderung. Wir hoffen jedoch, daß hier noch im Laufe dieses Jahres durch die
beab-
güchtigte Einführung eines Einheitsüberweisungsvordruckes ein grundsätzlicher Wandel geschaffen
Heird.
Ein fühlbarer Rückgang ergab sich im abgelaufenen Jahr infolge der allgemeinen Entwicklung
er deutschen Devigenlage im Devisengeschäft. Die Zahl der Währungsposten sank bis Dezember all= auf weniger als die Hälfte des Vorjahrsdurchschnittes, während gleichzeitig unsere
arbeits-
unäßige Beanspruchung infolge der gewachsenen Bearbeitungsschwierigkeiten sogar wesentlich
gestiegen ist.
Eine betriedigende Weiterentwicklung zeigte im Berichtsjahr das Effektengeschäft. Die
wert-
naäbigen Umsätze weisen gegenüber dem Vorjahre eine Erhöhung um zirka 20% auf; die
Durch-
ushnittsgröße des Einzelauftrages ist gewachsen. Es besteht die Aussicht, daß die zwischenzeitlich
gstroffenen Maßnahmen auf dem Kapitalmarkt im laufenden Jahre dieses Geschäftsgebiet weiten
tseleben.
Unsere Genossenschaftsabteilungen haben ihre geschäftlichen und persönlichen Beziehungen zu
deen gewerblichen Genossenschaften und zum Reichsstand des gewerblichen Handwerks sowie zun
B-eichsgruppe des deutschen Handels vertieft und ausgebaut. Der Gesamtumsatz mit betreundeten
G enossenschaften ist 1934 gegenüber dem Vorjahre um rund 600 Millionen Reichsmark auf 3,4 Mil-
Hearden Reichsmark gestiegen. Ebenso bewegen sich die Einlagen der Genossenschaften bei uns in
auufsteigender Linie, während gleichzeitig die gesamte Kreditinanspruchnahme zurückging. Wir sehen
G ese Entwicklung als ein erfreuliches Zeichen der Wiedergesundung und Erstarkung des gewerblichen
Genossenschaktsmesens und damit des gesamten Mittelstandes an.
Die in den Vorjahren in organisatorischer Hinsicht getroffenen Maßnahmen haben sich bewährt.
Iim einzelnen 1ä8t vor allem die Zunahme der Neubewilligungen von Mittel- und Kleinkrediten erkennen,
daß die dexentralisierte und selbständige Bearbeitung dieser Geschätte in den einzelnen
Kopffilial-
brezirken einem berechtigten Bedürfnis entgegenkommt. Die gleichzeitige Verminderung unseres
Ge-
su mtbestandes an Mittel- und Kleinkrediten, die sich aus der weiter unten wiedergegebenen Statistik
engsibt, erklärt sich vor allem aus der Abdeckung alter Effektenvorschusse an Prifate, die durch die
Huursgestaltung des Berichtsjahres begünstigt wurde.
In Zahl und Umfang unserer Niederlassungen sind im Laufe des Jahres 1934 wesentliche
Ver-
zu dorungen nicht eingetreten, Insgesamt waren wir am Jahresende im Reich an 160 Plätzen
ver=
enisten. Die Zahl unserer Depositenkassen belief sich in Berlin auf 79 (im Vorjahre 80), im übrigen
Btsich aut 89 (im Vorjahre 92). Im Laufe des Jahres haben wir kunt Depositenkassen gesohlossen und
sige Depositenkasse neu eröffnet. Im Ausland sind wir nach wie vor an 8 Plätzen durch Filialen
ver-
rieten.
Im neuen Jahre haben wir bel der Rückgliederung des Saargebietes eine Niederlassung in
Ss arbrücken eröffnet. Auf Grund besonderer Abmachungen konnte dabei der überwiegende Teil des
Guoschäkts von drei zur Schliebung kommenden tranzösischen Banken auf uns übergeleitet werden.
iv erdurch wurde eine Liguidation der Kredite der genannten Banken im Saargebiet während der
Ab-
ziammungs- und Ubergangszeit vermieden und damit in einem nicht unwichtigen Punkte die
wirt-
smaktliche Rückgliederung gefördert.
Unsere Gefolgschaft ist im Laufe des Berichtsjahres, und zwar namentlich wegen der
ge-
t4 1gerten Beanspruchung der Bank im Zahlungs- und Devisenverkehr, erhöht worden, Insgesamt
betsrug der Personalbestand der Bank am Jahresende rund 11 760 Köpfe gegenüber rund 11160 am
Zu de des Vorjahres. Die Zahl der bei uns zu Beginn des Jahres beschäftigten Aushilfskrätte (476 Per
oinen) hat sich im Laufe des Jahres zunächst weiter erheblich erhöht. Hauptsächlich durch Uber-
Marung in ein festes Anstellungsverhältnis trat dann bis zum Jahresende eine Verminderung aut
02 Köpke ein. Unter Berücksichtigung derjenigen Gefolgschattsmitglieder, die während des Jahres
zeinsioniert wurden oder aus anderen Gründen ausschieden, belief sich die Gesamtzahl der
Neuein-
tklungen auf annähernd 1200 Personen,
Wir nehmen auch an dieser Stelle Gelegenheit, der Gefolgschaft Dank und Anerkennung far
dns Mitarbeit und getreue Pklichterkallung im vergangenen Jahre auszusprechen.
Der Vorstand ist am 1. September 1934 durch Ernennung von vier stellvertretenden Mitgliedern
r8Anzt worden. Die Bezüge des Vorstandes (vier ordentliche und vier stellvertretende Mitglieder)
en rugen ohne Berucksichtigung von Pensionsverträgen RM. 190000,—, die Bezuge des Aufsichtsrats
zu. 68500 —.
Zu den einzelnen Positionen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung bemerken win
au Folgende:
Der Bestand an Schecks, Wechseln und unverzinslichen Schatzanweisungen hat gegenüber
ens Vorjahre eine weitere Erhöhung um aber 100 Millionen Reichsmark erfahren, die ausschließlich
u eine Zunahme rediskontfähiger Papiere entfällt. Der Rediskontbetrag für den Wechselbestand
vertmals nicht unter den Posten der Rechnungsabgrenzung ausgewiesen, sondern vom
Wechsel-
eikkand abgesetzt worden. Zu Mobilisierungsswecken hereingenommene Abschnitte sind im
Wechsel-
eikand nicht enthalten.
Von den mit RM. 206 846 000 ausgewiesenen Reichsschatzanweisungen werden etwa ſe ein
Frirtel in den Jahren 1936, 1937 und 1938 rällig.
Unter Nestroguthaben bei Banken und Bankfirmen sind nur bei ersten Stellen stehende In-
Ind- und Auslandguthaben enthalten, der weitaus größte Teil unserer Bankguthaben ist innerhalb
fzu 7 Tagen fällig.
Die scharfe Verminderung der Vorschüsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren
gegen-
ber dem Vorjahr findet zum Teil in Währungsditterenzen und der weiteren Schrumpfung des
Aug-
nilsgeschäftes ihre Begründung; zum überwiegenden Teil hängt die Rückführung der Position je-
doch damit zusammen, daß wir hierunter nur noch solche Forderungen ausweisen, die mit der
Finan-
zierung von Außenhandelsgeschäften in unmittelbarem Zusammenhang stehen.
In der Erhöhung unseres Bestandes an eigenen Wertpapleren um 45 Millionen Reichsmarck
kommt in erster Linie unser Anteil an der Kommunalumschuldung zum Ausdruck. Die
durchschnitt-
liche Bewertung unserer Wertpapierbestände liegt ebenso wie im Vorjahr unter den augenblicklichen
Börsenkursen.
Der zu Beginn des Jahres voshandene Bestand an eigenen Aktien wurde im Laufe des
Berichts-
jahres zusammen mit einem kleineren Betrage in 1934 erworbener eigener Aktien zum
Durchschnitts-
kurse von 66,97%0 Verkauft. Aus Neuaufnahmen, die im Durchschnitt zu 71 % erfolgten, besaßen
wir am Jahresende RM. 1060900,— nom. eigene Aktien, die mit 50% zu Buch stehen.
In der Erhöhung unserer Beteiligungen und Konsortialbeteiligungen um 15 Millionen
Reichs-
mark findet vor allem unsere Mitwirkung bei zahlreichen im Berichtsjahre durchgeführten
Sanierun-
gen ihren Niederschlag, Trotz der sich hieraus für uns vorübergehend ergebenden bilanzmäßigen
Be-
lastung haben wir durch unsere Bereitwilligkeit zur Übernahme von Aktien in zahlreichen Fällen in
einer der jeweiligen Sachlage entsprechenden Weise zur Bilanzbereinigung von Unternehmungen
beigetragen. Wir sind überzeugt, daß wir in vielen Fällen nicht nur die Betriebsverhältnisse von
Unternehmungen durch diese Sanierungsopfer endgültig geordnet haben, sondern auch dadurch
zahl-
reiche gefährdete Arbeitsstellen erhalten konnten.
Unter den Neuzugängen an Beteiligungen verdient besondere Erwähnung die unter unserer
Führung im Laufe des Jahres zum Zwecke der Absatztinanzierung langlebiger Güter mit einem
Aktienkapital von RM. 1000000,— gegründete Diskont- und Kredit-Aktiengesellschaft, Berlin. Die
Gesellschaft konnté für das erste, 7 Monate umfassende Geschäftsjahr eine anteilige Dividende von
5 % p. 2. ausschütten.
Bei den dauernden Beteiligungen bei anderen Banken und Bankürmen sind in zwei Fällen
erwähnenswerte Abgänge eingetreten, In Ausübung einer Option hat das Reich 1934 und Anfang 1935
unseren Bestand an Akzeptbank-Aktien abernommen. Des weiteren haben wir den größten Teil
unseres Besitzes an Aktien der Internationale Bank te Amsterdam N. V. realisiert. Größere Zugänge.
sind während des Berichtsjahres nicht eingetreten
Von den uns nahestehenden Banken und Bankfirmen war die Deutsch-Südamerikanische
BankA. G. trotz der anhaltenden schwierigen Wirtschafts- und Währungsverhältnisse ihrer
Arbeits-
gebiete in der Lage, ihre Position weiter auszubauen. Ebenso hat die Mercurbank in Wien eine
befriedigende Entwicklung genommen, In Rumänien hat die Verschlechterung der allgemeinen
wirt-
schaftlichen Lage und der dortigen Entschuldungs-Gesetzgebung selbstverständlich Rückwirkungen
auf die Societatea Bancara Romana (Rumänische Bankanstalt), Bukarest, gehabt. Die Bank hat
jedoch ihre Liguidität in vollem Umfang aufrechterhalten und ist in der Lage, bei einer Besserung
der wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes ihre Geschäfte auszubauen. Die Aktiengesellschaft
Libauer Bank, Riga, hat ihre Stellung in ihrem Arbeitsgebiet behauptet.
Wie bekannt, unterhalten wir Filialen in Aegyptenan den Plätzen Kairo und Alexandrien. Die
wirtschaftlichen Verhältnisse dieses Landes haben sich im vergangenen Jahre wesentlich günstiger
gestaltet, 80 daß wir auch mit einer aufsteigenden Entwicklung unserer dortigen Filialen rechnen
können.
In der Türkel sind wir an den Plätzen Istanbul und Izmir durch Filialen vertreten. Das
Ge-
schäft hat sich dort befriedigend gestaltet.
In Rumänien hat die Societatea Bancara Romana gemeinsam mit rumänischen Freunden eine
Gesellschaft zur Förderung des deutsch-rumänischen Warenaustausches gegründet, und in Belgrad
haben wir zum Zwecke der Förderung des jugoslawisch-deutschen Handels eine Vertretung errichtet,
die der deutschen Industrie und dem deutschen Handel zur Beratung zur Verfügung steht.
Einzahlungsverpflichtungen auf nicht voll gezahlte Wertpapiere sind in der Bilanz nicht
enthalten.
Die von uns Ende 1933 zum Zwecke der Bearbeitung unserer Grundstücksinteressen gegründete
Grundbesitz-Verwaltungs-Aktiengesellschaft hat im abgelaufenen Jahre ihre Tätigkeit
aufge-
nommen. Der mit der Gründung verkolste Gedanke einer gesonderten Behandlung der reinen
Grundstücksverwaltung und -Verwertung hat sich bewährt.
Uber die größenmäßige Zusammensetzung der Kredite einschließlich Warenvorschusse unter-
Hchtet die nachfolgende Ubersicht:
1934 Im Vorjahr
bls RM.
5 000,— 36 727 Konten 40 394
Aber RM.
5 000,— bis RM.
20 000— 8 344
8 608
aber RM.
20 000,— bis RM. 100 000,— 4 581
4 705
über RM. 100 000,— bis RM. 500 000,—
425
1 498
über RM. 1 000 000.—
aber RM. 500 000,— bis RM. 1 000 000,—
195
208
20
3
Insgesamt: 51 480 Konten 55 640
Der durchschnittliche Betrag des Einzelkredits blieb mit RM. 28 000,— gegenaber dem Vor-
Jahre /RM. 27700,—) nahezu unverändert.
Das Konto Bankgebäude erscheint mit RM. 39,5 Milllonen gegendber dem Vorjahr um
RM. 500 000,— ermäßigt. Von der Verminderung entfallt der Hauptteil mit RM. 335 295,18 aut
Abschreibungen, die verbleibende Differenz erklärt sich aus Umbuchungen und geringfügigen
Ab-
gängen.
Das Konto Sonstiger Grundbesitz weist im Berichtsſahr Zugänge auf Neuerwerbungen von
RM. 2 628 403,33 und Verkäufe von RM. 2 078 682,76 auf. Bei den vorgenommenen Verkäufen
wurden die Buchpreise im Durchschnitt überschritten, Abschreibungen auf „Sonstigen Grundbesitz‟
wurden zum Jahresende im Gesamtbetrage von RM. 476 761,21 vorgenommen. Die restlichen Zu-
und Abgänge erklären sich vor allem aus Umbuchungen und werterhöhenden Investitionen,
Ins-
gesamt stellen die auf Sonstigen Grundbesitz” verbuchten Objekte zum Jahresende einen
Einheits-
wert von rund RM. 35 Millionen dar. Unser Gesamtgrundbesitz (ohne Bankgrundstücke) umfaßt
272 Objekte; hiervon entfallen auf ganz oder hauptsächlich zu Wohnzwecken genutzte Grundstücke
78, vorwiegend gewerblichen Zwecken dienende Grundstücke 138 und unbebaute Grundstücke 56.
An Mobilien ergaben sich im Laufe des Berichtsjahres insgesamt Zugänge von RM. 180 284,31,
die wie üblich voll abgeschrieben wurden.
Die erhebliche Verminderung der Summe der Gläubiger gegenüber dem Vorjahr entfällt im
wesentlichen auf den Rückgang unserer ausländischen und inländischen Nostroverpflichtungen.
Hier-
von haben die Stillhalteverpklichtungen allein im Berichtsjahr um rund RM. 180 Millionen
abge-
nommen. Sie waren am Jahresschluß ermäßigt auf ein Drittel des Betrages von Anfang 1932.
Der Rückgang der Guthaben deutscher Banken und Bankfirmen ist durch die Erhöhung der
sonstigen Einlagen aus dem Inland einschließlich Spareinlagen, die um 12 bzw. 19% gestiegen sind,
ausgeglichen worden.
Das Konto Akzepte erscheint mit RM. 331,8 Millionen gegenaber dem Vorjahr um RM. 11 Mil-
Hionen geringfügig erhöht.
Die eigenen Indossamentsverbindlichkeiten aus laufenden Rediskontierungen haben sich
von RM. 245,3 auf RM. 179,6 Millionen verringert. Unser Obligo aus weiterbegebenen Bankakzepten
ist mit RM. 159,2 Millionen nahezu unverändert geblieben (im Vorjahr RM. 164,3 Millionen).
Die Gewinn- und Verlust-Rechnung zeigt in der Summe der Erträge gegenüber dem Vor=
Jahr keine nennenswerte Veränderung (RM. 87,0 Millionen gegenüber RM. 87,3 Millionen 1933). Da
die Unkosten insgesamt um weitere RM. 2,8 Millionen (— 3,8%) gesenkt werden konnten, ergibt sich
gegenüber dem Vorjahr ein erhöhter Betriebsgewinn.
Im einzelnen haben wir wie in den Vorjahren, die Ertragsseite um alle diejenigen Zinsen und
Provlsionen auf debitorischen Konten gekurzt, deren Eingang nicht unbedingt gesichert erschten. Der
hier in Betracht kommende Betrag ist noch immer sehr erheblich, weist jedach gegenüber dem
Vor-
jahr infolge der gebesserten Wirtschaftslage bereits einen fühlbaren Rückgang auf.
Das Gewinn- und Verlust-Konto weist einen gegenüber dem Vorjahre erhöhten Betriebsgewinn
von RM. 14 130 583,71 aus (1933 RM. 11 557 907,05). Wenn wir es für richtig halten, den
Haupt-
teil dieses Uberschusses mit RM. 12½ Millionen wieder zurdckzustellen, so schaffen wir eine weitere
innere Stärkung und damit für die Zukunft eine besondere Grundlage für eine stetige
Weiterent-
wicklung unserer Bank.
Von dem nach Rückstellung von RM. 12,5 Millionen (im Vorjahr RM. 10 Millionen)
ver=
bleibenden Reingewinn schlagen wir vor, einen Betrag von RM. 800 000,— dem Pensionskonds
zuzuführen, der damit auf RM. 10 Millionen erhöht wird, und den Restbetrag von RM. 830 583,71
mit dem Vortrag aus 1933 in Höhe von RM. 1 557 907,05 auf neue Rechnung vorzutragen,
Der gesamte Vortrag stellt sich alsdann auf RM. 2 388 490,76.
Berlin, im April 1935.
Der Vorstand
Goetz
Bergmann
Ritscher Schippel
(3763
uu
Ner.eice
Büg
Reche
Bohft. .4
Berl.
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Dresdner Bank
ZMnluundsechzigste ordentl. Generalversammlung
derrmit werden die Aktionäre zur zweiundsechzigsten ordentlichen
zuwie Ceferitsersammlung, die
Friffa, den 10. Mal 1935, vormittags 11½ Uhr,
Im Bankgebäude Dresden, Könlg-Johann-Straße 3
staktiach en wird, eingeladen.
Tagesordnung:
L Wwgung des Geschäftsberichts für 1934 und der Bilanz nebst
minn- und Verlustrechnung zum 31. 12. 1934 sowie
Genehmi-
fg dieser Vorlagen.
DD R 2. Rikstung des Vorstavdes und Aufsichteratgs.
3. W ahdlen zum Aufsichtsrat.
4. A kahk von Bilanzprüfern.
Ineder Aktionär ist zur Teilnahme an der Generalversamm.
lumBppechtigt. Um in dieser stimmen oder Anträge stellen zu
Wa M könckau, müssen die Aktionäre ihre Aktien oder die über diese lau.
Teneu/ Hinterlegungsscheine einer Effektengiro-Bank gemäß 5 21 der
Saung spätestens bis zum 7. Mai 1935 einschließlich bei der
Drdinser Bank in Dresden und Berlin sowie ihren übrigen
NielHlaussungen bis zum Ende der Schalterkassenstunden hinter-
We8Hnk1 bis zur Beendigung der Generalversammlung dort belassen
Drr esden, den 17. April 1935.
Der Vorstand
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Am Samstag, den 20. April 1935
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Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
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[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 108
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