Einzelnummer 10. Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 84
Montag, den 25. März 1935.
197. Jahrgang
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iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
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DD=Bank und Darmſtädter und Nationalban”,
Sinolt and Coen i Berit.
te engliſchen Miniſter eingekroffen.
1 Empfang auf dem Flughafen Tempelhof.
DNB. Berlin, 24. März.
er engliſche Außenminiſter Sir John Simon und
Lordſiegel=
rer Eden ſind am Sonntag nachmittag um 17,30 Uhr in
Sonderflugzeug der Imperial Airways auf dem Berliner
alflughafen Tempelhof gelandet.
In der Umgebung des Flughafens hatte ſich am Sonntag
ittag eine nach vielen Tauſenden zählende Menge angeſam=
Das Flughafengelände ſelbſt war faſt bis auf den letzten
von Zuſchauern gefüllt. Bald nach 17 Uhr fanden ſich die
m hen Perſönlichkeiten ein: Der engliſche Botſchafter Sir Eric
ps mit den Herren der Botſchaft, Reichsaußenminiſter
Frrvon Neurath, der Staatsſekretär der Präſidialkanzlei
eißner als perſönlicher Vertreter des Führers und
kanzlers, der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von
w. der Chef des Protokolls Graf Baſſewitz, Miniſte=
1 ektor Dyckhoff vom Auswärtigen Amt, der Berliner
ipräſident von Levetzow, Miniſterialrat Dahlmann
m Reichsluftfahrtminiſterium ſowie der Flughafenkomman=
Najor Carganico.
e inländiſche und ausländiſche, insbeſondere die engliſche
war ebenfalls zahlreich vertreten. Auf dem Rollfeld war
Sturm der Leibſtandarte Adolf Hitler als
Ehrenbereit=
angetreten. 17,28 Uhr wurde das engliſche Sonderflugzeug
t. Die Ehrenbereitſchaft trat unter Gewehr.
inktlich um 17.,30 Uhr ſetzte das Flugzeug zur Landung an.
iziellen Perſönlichkeiten traten auf das Rollfeld. Als Erſter
Außenminiſter Sir John Simon
ugzeug. Er begrüßte den Reichsaußenminiſter Freiherrn von
h. mit dem er ſich eine Zeitlang unterhielt; er begrüßte
wei=
engliſchen Botſchafter, die Staatsſekretäre und die übrigen
mpfang erſchienenen Perſönlichkeiten. Nach Simon verließ
ſliegelbewahrer Eden das Flugzeug. Auch er
. Grüße mit den offiziellen Perſönlichkeiten aus. Der
Kom=
it des Ehrenſturms der Leibſtandarte Adolf Hitler meldete
gliſchen Außenminiſter die für die engliſchen Staatsmänner
a tene Ehrenbereitſchaft.
ihrend der Begrüßung auf dem Flughafen traten die Preſſe=
— aphen und Kinooperateure lebhaft in Tätigkeit. Die
Mini=
r tiegen darauf die bereitſtehenden Kraftwagen. Im erſten
V nahm Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath neben
gliſchen Außenminiſter Sir John Simon Platz. Die eng=
Gäſte wurden von dem vieltauſendköpfigen Publikum
leb=
id freudig begrüßt.
erzlicher Empfang der engliſchen Miniſter
Unker den Linden.
Fahrt ging zunächſt zur engliſchen Botſchaft, wo man
ge=
n den Tee einnahm. Als die Miniſter in der Wilhelmſtraße
n, hatte ſich hier, wie auch vor dem Hotel Adlon und in
raße Unter den Linden eine große Menſchenmenge ange=
1t, die den Miniſtern einen herzlichen Empfang bereitete.
nige Minuten nach 20 Uhr begaben ſich die engliſchen
er mit ihrer Begleitung, nachdem Reichsaußenminiſter Frhr.
urath und die übrigen deutſchen Herren bereits vorher die
e Botſchaft verlaſſen hatten, zum Hotel Adlon, wo ſie
zu=
ſc on dem Chef des Hauſes, Herrn Louis Adlon, willkommen
Eitwurden. In der Halle bereiteten die hier anweſenden
ue4 hen Angehörigen der engliſchen Kolonie ihren Miniſtern
—erzlichen Empfang.
eſprechung über das Berliner Programm.
einer gemeinſchaftlichen Unterhaltung auf der engliſchen
t nach Ankunft der engliſchen Regierungsvertreter wurden
wrl, ihnen und dem Reichsaußenminiſter Frhr v. Neurath das
ntag vorgeſehene Programm beſprochen. Abends fand auf
liſchen Botſchaft ein Abendeſſen ſtatt, zu dem die engliſchen
esl ngsvertreter und die Mitglieder der engliſchen Botſchaft
Eſcen waren.
—engliſche Preſſe zur Berliner Reiſe Simons.
EP. London, 24. März.
engliſche Miniſterreiſe nach Berlin überſchattet hier alles
22 Die Sonntagsblätter widmen dem Beſuch lange Artikel
a trachtungen, in denen einmütig hervorgehoben wird, daß
tiſter von den Wünſchen des geſamten engliſchen Volkes
würden, daß ſie als verſtändigungsbereite und ehrliche
— nach Berlin gegangen ſeien, und daß von dem Erfolg
Seiſe die zukünftige Geſtaltung der Dinge in Europa ab=
Bärd
ropa am Scheidewege” iſt die Wendung, die in faſt allen
keln wiederkehrt. Dabei wird immer wieder betont, daß
SI bereit und entſchloſſen ſei, mit Deutſchland auf dem Bo=
E A vollſtändigen Gleichberechtigung zu verhandeln. Ein
ver=
r S europäiſches Friedens=Syſtem” ſchreibt der „Obſerver”,
Oglich ohne die Anerkennung Deutſchlands vollſtändiger
rechtigung unter den Mächten. Nur unfähige Politiker
dieſe Vorausſetzung bezweifeln. Daraus folgt aber auch.
algemeine Wehrpflicht in Deutſchland ebenſo berechtigt
bwendbar iſt, wie in Frankreich, Italien, Sowjetrußland
em Dutzend anderer Länder.
*
Kritik um die „Inikiakive‟
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 23. März.
Die Stimmung in Paris iſt noch keineswegs
ruhiger geworden, aber in einer Richtung kann
man eine Wendung konſtatieren: Die
öffent=
liche Meinung beginnt die Außenpolitik der
Regierung zukritiſieren. Die franzöſiſche Preſſe wirft
allerlei Fragen auf, die alle dahin tendieren, ob die
Außen=
politik der letzten Monate richtig war. Die Rechtspreſſe ergeht
ſich dabei in heftigen Angriffen gegen Außenminiſter Laval,
deſſen Preſtige in der letzten Zeit nicht gerade gewachſen iſt.
Die Kritiken der Rechten zeigen kein Verſtändnis für die
Schwie=
rigkeiten der Lage und es iſt geradezu paradox, daß ſie der
Re=
gierung Mangel an Initiative vorwerfen. Hat doch gerade die
franzöſiſche Rechtspreſſe immer ſofort Alarmrufe ausgeſtoßen,
wenn ſie be: der Regierung einen Anflug außenpolitiſcher
Ini=
tiative zu entdecken wähnte.
In den politiſchen Kreiſen beurteilt man die Lage ein
wenig klarer; die verſchiedenen Doktrinen aber, die entwickelt
werden ſind wenig einheitlich. Die Situation iſt geradezu
charak=
teriſtiſch dafür, wie ſehr in einem parlamentariſch regierten
Lande das Spiel der Parteiintereſſen die Außenpolitik ſtören
kann.
Frankreich bedauert heute, daß es in den
letzten Monaten nicht ſelbſt die außenpolitiſche
Initiative nahm oder richtiger daß es ſie
Eng=
land überließ. Das kann wohl objektiv feſtgeſtellt werden.
Um aber die richtigen Folgerungen daraus zu ziehen, muß man
einmal die Frage aufwerfen was man im gegenwärtigen
Augenblick unter „außenpolitiſcher Initiative” verſtehen kann.
Man ſpricht hier immerfort darüber und vermeidet doch
ſorg=
fältig, auf den Grund der Dinge zu gehen.
Jedes außenpolitiſche Beginnen der letzten Monate mußte
notwendigerweiſe darauf gerichtet ſein, in Europa eine
erträg=
liche Atmoſphäre zu ſchaffen. Deshalb vertröſtet man ſich in
Frankreich mit leeren Worten, wenn man glaubt, daß dies
anders als durch eine Klärung des Verhältniſſes zu Deutſchland
möglich iſt. Die franzöſiſche Außenpolitik hat es aber
ſyſtema=
tiſch vermieden, mit Deutſchland direkte Verhandlungen
anzu=
bahnen, Frankreich verſteckte ſich hinter der Front ſeiner
Alliier=
ten, hinter den Völkerbund und vor allem hinter England Man
hat England die Initiative geradezu aufgedrängt, ſeit langen
Wochen lag der Schwerpunkt aller Verhandlungen in London
Die franzöſiſche Rechte war es vor allem, die es ſo wollte. Wenn
man jetzt alſo in Paris darüber klagt, daß Frankreich die
Füh=
rung der europäiſchen Politik entglitten iſt, ſo verurteilt man
damit die eigene Politik. Es iſt eben eine zwieſpältige
Lage. Dies kommt darin zum Ausdruck, daß man in Paris
nach allem, was der franzöſiſche Miniſterrat in der Folge der
Einführung der Wehrpflicht in Deutſchland beſchloß,
unzu=
frieden iſt.
Man hat von der Proteſtnote in Berlin nichts erwarten
können, wenn nicht Verſtimmung. Die Anrufung des
Völker=
bundes konnte auch keine anderen Ergebniſſe zeitigen, nur daß
ſie — abgeſehen von einer allgemeinen Verſtimmung — auch
eine ſpezielle Verſtimmung in London verurſachen mußte. Denn
die engliſche Aktion wurde dadurch geſtört. Endlich: das
For=
cieren einer Dreimächteberatung mußte auch zu Enttäuſchungen
führen, zumal bekannt iſt, daß England und Italien eine
Vier=
mächtekonferenz einer Dreimächteberatung im Prinzip immer
vorziehen. Und doch war der einzige Troſt, welcher der
franzöſiſchen Außenpolitik im Augenblick übrigblieb, die treue
Gefolgſchaft Italiens. Denn über den Wert der
Sowjetfreundſchaft hegt man ja in Paris ſehr
nach=
haltige Zweifel.
Die franzöſiſche Rechte wirft fetzt Laval und Flandin in
bitterſten Worten eine Außenpolitik vor, die ſie ſelbſt der
Re=
gierung aufdrängte. Was die franzöſiſchen Angriffe gegen
Eng=
land betrifft — ſie wären noch viel heftiger ohne offiziöſe
Dämpfungsverſuche und ſie beziehen ſich charakteriſtiſcherweiſe
jetzt auf die engliſche Finanz= und Wirtſchaftspolitik — ſo iſt es
heikel, über ſie ein Urteil zu geben.
Einberufung des Völkerbundsrakes auf 15. April.
EP. Ankara, 24. März.
Der amtierende Präſident des Völkerbundsrates, der türkiſche
Außenminiſter Tewfik Rüſchdü Aras, hat das Genfer
General=
ſekretariat des Völkerbundes angewieſen, den Rat auf den 15.
April im unmittelbaren Anſchluß an die Konferenz der
Außen=
miniſter von Streſa einzuberufen,
Frankreich biekel Italien Madagaskar an?
EP. London, 24. März.
Wie „Sunday Expreß” wiſſen will, habe Frankreich Italien
die Inſel Madagaskar zum Kauf angeboten. Der Kaufpreis ſoll
75 Millionen Pfund (etwa 850 Millionen Mark) betragen und
binnen 15 Jahren bezahlt werden.
In Charbin iſt ein Munitionsdepot in die Luft geflogen. In
einem Umkreis von einem Kilometer ſtürzten zahlreiche Häuſer
ein. Viele Bewohner wurden unter den Trümmern begraben.
Die Zahl der Opfer wird auf über 50 geſchätzt. Die
mandſchu=
riſche Polizei vermutet, daß die Exploſion durch chineſiſche
Ban=
diten verurſacht worden iſt.
Dr. Schacht über die Wirkſchaftslage
Deutſchlands.
Der deutſche Lebensſtandard muß erhalten bleiben.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach auf der
Arbeits=
tagung des Preußiſchen Staatsrates über die heutige Lage
Deutſchlands in der Weltwirtſchaft und führte aus, daß ſich die
deutſche Wirtſchaftspolitik wie jede andere von dem
Grund=
ſatz der Selbſtbehauptung leiten laſſen müſſe. Man
dürfe das Geſetz des Handelns nicht anderen überlaſſen, ſondern
müſſe es ſelbſt in der Hand behalten.
Die heutige Situation der Weltwirtſchaft ſei dadurch
charak=
teriſiert, daß der geſamte Welthandel 1934 ſich nur noch auf
ganze 90 Milliarden beläuft gegen 280 Milliarden im Jahre
1928 Trotz der ungeheuren Schwierigkeiten, in denen ſich
Deutſchland wirtſchaftlich befinde, ſei der deutſche
Ausfuhr=
handel nicht weſentlicher zurückgegangen als der Außenhandel
ſeiner Hauptkonkurrenzländer. Durchaus richtig iſt es, daß die
reinen Löhne in Deutſchland ſicherlich von dem einen oder
anderen der ſonſtigen Induſtrieländer übertroffen werden. Eins
aber iſt ſicher: Die ganzen öffentlichen Einrichtungen, alſo alles,
was über Eſſen und Trinken hinausreicht, alles was wir von
Staats= und Gemeinſchaftswegen den breiten Volksmaſſen zur
Verfügung geſtellt haben, und zwar an Kunſt, Hygiene, Sport
und allen möglichen anderen Dingen, das übertrifft in ſeiner
Geſamtheit doch den Lebensſtandard zahlreicher anderer Länder.
Das Entſcheidende iſt, daß wir von dieſem Lebensſtandard nicht
herunterwollen, denn in dieſem Lebensſtandard liegt eine ſo
große geiſtige und moraliſche Spannkraft, daß die ganze
Zu=
kunft des deutſchen Volkes gefährdet wäre wenn
wir in ein reines Vegetieren des Eſſens,
Trinkens und Kleidens herabſänken.
Selbſtver=
ſtändlich können wir die große Einfuhr nicht aufrechterhalten,
wenn wir keinen entſprechenden Export haben.
Drei Probleme ſtehen für uns im Augenblick im
Vordergrunde: die Rohſtoffbeſchaffung die
Auslandsverſchuldung und die
Deviſenbeſchaf=
fung.
Bei der Erörterung der Rohſtoffverſorgung gab Dr. Schacht
einige bemerkenswerte. Details über den Stand der
wiſſen=
ſchaftlichen Forſchung und ihrer Nutzbarmachung, über die von
Deutſchland eingeſchlagenen Wege zur Sicherung der
Rohſtoff=
verſorgung, das Syſtem der Ueberwachungsſtellen u. a. m. Heute
zeigen ſich Rückwirkungen der deutſchen Politik
auf das Ausland in erſtaunlichem Umfange: Das
Aus=
land beginnt nämlich an dem Bezug deutſcher
Waren ſelbſt ein Intereſſe zu nehmen; gerade die
Rohſtoffländer, die uns mit Rohſtoffen beliefern, gaben immer
deutlicher zu verſtehen, daß ſie im direkten Verkehr mit
Deutſchland die deutſchen Waren aufnehmen wollen, weil nur
in der Aufnahme deutſcher Waren für ſie die Möglichkeit
be=
ſteht, Rohſtoffe an uns abzuſetzen. In dieſer Richtung wird
ſtändig handelspolitiſch gearbeitet.
Dr. Schacht ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten:
Die deutſche Wirtſchaftspolitik ſteht vor großen Aufgaben. Die
Frage, ob wir dieſe Aufgaben meiſtern werden, iſt eine Frage
des Schickſals. Wir gehen an ſie heran nicht mit bloßen
theoretiſchen Ueberlegungen, ſie iſt nur mit einem einzigen
Grundſatz heute zu löſen, das iſt der Grundſatz des Handelns,
des Wollens des Kämpfens und Sichbehauptens, des Glaubens
an den Erfolg und des Zuſammenfaſſeis aller Kräfte, um
dieſen Erfolg unter allen Umſtänden zu erzielen.”
Japan will Nord=Sachalin kaufen.
Bedeufſame Erklärungen Hirokas.
DNB. Tokio, 24. März.
Außenminiſter Hirota erklärte im Reichstag, daß Japan den
Nordteil von Sachalin zu kaufen wünſche. Ueber dieſe
Angelegen=
heit ſei ſchon früher mit der Sowjetregierung geſprochen worden.
Hirota äußerte ſich erneut zuverſichtlich über die Ausſichten einer
Verſtändigung mit der Sowjetunion über die Grenzfragen.
Poli=
tiſche Kreiſe meſſen den Erklärungen größte Bedeutung bei, da
ſie erkennen ließen, daß Sowjetrußland eine weitgehende
Ver=
ſtändigung mit Japan wünſche. Sachalin ſei mit ſeinen
Oel=
vorkommen wichtig für die japaniſche Landesverteidigung,
Vom Tage.
Der im franzöſiſchen Heere herrſchenden Grippe=Epidemi
ſind nach einer Meldung des „Populaire” am Samstag wiel
acht Soldaten zum Opfer gefallen. Die Geſamtzahl, der in
Garniſonen an Grippe geſtorbenen Soldaten iſt damit auf 4
geſtiegen.
Der italieniſche Kabinettsausſchuß hat die Frage der Rohſtof
verſorgung Italiens einer Prüfung unterzogen und beſchloſſe
die Einfuhrkontingente verſchiedener für die Volkswirtſchaft Ite
liens notwendiger Rohprodukte für die Zeit vom 1. April b
30. Juni zu erhöhen. Die Zolldirektion wird mit größter B
ſchleunigung den Grenzzollämtern entſprechende Anweiſungen zu
gehen laſſen.
Zwiſchen der albaniſchen Regierung und der italieniſche
Luftfahrtgeſellſchaft „Ala Littoria” iſt in Tirana ein Vertre
über ein 10jähriges Flugmonopol der italieniſchen Flugverkehr
geſellſchaft in Albanien unterzeichnet worden.
Der polniſche Seim hat in den Morgenſtunden des Sonnta
nach ſtundenlanger Ausſprache die neue polniſche Verfaſſung m
260 gegen 139 Stimmen der nationalen, bäuerlichen und ſoziali
ſchen Oppoſition angenommen. Die nationalen Minderheite
nahmen an der Abſtimmung nicht teil.
Seite 2 — Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Mär
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 25. März 1933
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl)
vom 25. März 1935 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht
auf=
geſtellt: 1. Gertrud Bäumer: Männer und Frauen im
gei=
ſtigen Werden des deutſchen Volkes. Tübingen 1934. 34/1429. —
2. Fritz Bechthold: Deutſche am Nanga Parbat. Der Angriff
1934. München 1935. 34/1477. — 3. Fritz Dehn; Rainer Maria
Rilke und ſein Werk. Eine Deutung. Leipzig 1934. 34/2041.
4 Hermann Glockner: Friedrich Theodor Viſcher und das
19. Jahrhundert. Berlin 1931. 34/1459. — 5 B. Gutenberg
Lehrbuch der Geophyſik. Berlin 1929. 34 A4 127. — 6. Reuben Poſt
Halleck: The Romance of American literature. New York
1934. 34/1925. — 7. Rudolf Hanſlian: Der deutſche
Gas=
angriff bei Ypern am 22. April 1915. Berlin 1934. 34/1372. —
8 Hiwerth u. Franken; Frauenüberſchuß und
Geburten=
rückgang. Hamburg 1934. 34/1334. — 9. Hofmann et Pierre:
La vie de Tolſtoi. Paris 1934. 34/1308. — 10. Erich Jaenſch:
Grundformen menſchlichen Seins. Berlin 1929. 34/1416. — 11.
Fer=
dinand Kattenbuſch: Die deutſche evangeliſche Theologie
ſeit Schleiermacher. Gießen 1934. Tl. 1. 2. 34/1095. — 12. René
König: Vom Weſen der deutſchen Univerſität. Berlin 1935.
34/1420. — 13. Joſef Kral: Deutſche Katholiken und
National=
ſozialismus. Abensberg 1934. 34/1397. — 14. Otto Maull=
Deutſchland. Leipzig 1933. 34/1395. — 15. Heinrich Otto
Meis=
ner: Aktenkunde. Berlin 1935. 34/1981 — 16. Alfred
Nor=
mann; Bolſchewiſtiſche Weltmachtspolitik. Bern 1935. 34/1975.
— 17. Erich Obſt: England. Europa und die Welt. Berlin=
Grunewald 1927 34/2044. — 18. Alice Schalek: Japan.
Breslau 1925. 34/2052. — 19. A. Schlatter. Der Evangeliſt
Johannes. Stuttgart 1930. 34/2008. — 20. A. Schlatter: Der
Evangeliſt Matthäus. Stuttgart 1929. 34/2007. — 21. Schmahl=
Seipel: Der heſſiſche Bauer im Kampf um Acker und Hof.
Gießen 1933. 34/1224. — 22. Paul Schmitthenner:
Volks=
tümliche Wehrkunde. Langenſalza 1935. 34/1302. — 23. Rud.
Alex Schröder: Aus Kindheit und Jugend. Hamburg 1935.
34/2022 — 24. Adolf Stoll: Der Maler Joh. Fried Aug.
Tiſchbein und ſeine Familie. Stuttgart 1923. 34/2031. — 25. Erich
Voegelin: Die Raſſenidee in der Geiſtesgeſchichte. Berlin
1933. 34/1307 — 26. Richard Weißenberg; Grundzüge der
Entwicklungsgeſchichte des Menſchen. Leipzig 1933. 34/1976. —
27. Walther Zimmermann: Die Kunſtdenkmäler der Kreiſe
Ottweiler und Saarlouis. Düſſeldorf 1934. 34/1268. — 28. Wilh.
Winkler: Pfälziſcher Geſchichtsatlas. Neuſtadt a. d. H. 1935.
34 A 148.
Brennk im Frühling keine Grasflächen ab!
Es iſt eine bekannte Unſitte, daß im Frühlina ſowohl von
Kindern als auch von Erwachſenen das verdorrte Gras an
Feld=
rainen und Böſchungen angezündet und verbrannt wird. Auf
dieſe Weiſe werden an trockenen Tagen oft große Flächen
abge=
ſengt, insbeſondere Büſche vernichtet und ganze Wälder ſchwer
ge=
fährdet. Dabei fallen auch viele Vögel, die an oder nahe der Erde
brüten, und denen gerade die überhängenden Grasbüſchel an
Feld=
rainen und niedriges Buſchwerk als Niſtgelegenheit dienen mit
ihren Eiern und Neſtjungen Flammen und Rauch zum Opfer.
Dieſe unnötige Quälerei lebender Tiere iſt nach dem Reichs=
Tier=
ſchutzgeſetz heute ſtrafbar, Außerdem verbieten polizeiliche
Vor=
ſchriften ein derartiges Brandlegen.
Der Reichs=Tierſchutzbund macht erneut auf dieſe Vorſchriften
aufmerkſam in der Erwartung, daß im Intereſſe des Schutzes der
Tiere und der Erhaltung des natürlichen Beſtandes an
Sträu=
chern. Büſchen und Bäumen, die den Vögeln unentbehrlich ſind,
die Volksgenoſſen bei der Bekämpfung einer derartigen, allgemein
ſchädlichen Unſitte mithelfen.
— Hohes Alter. Heinrich Helm, Jahnſtr. 64, feierk heute
ſei=
nen 89. Geburtstaa in körperlicher und geiſtiger Friſche als
Darm=
ſtadts älteſter Kutſcher.
— Evangeliſcher Bund. Heute. Montag, abends 20 Uhr, iſt
wieder ein Beſprechungsabend für die Mitglieder und Freunde
des Bundes in der Aula des Gymnaſiums.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS Dienstag.26. März Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
H, 10. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein deutſches
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Mittwoch,
27. März Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Miete B 19.
Zum erſten Male; Kaukaſiſche Komödie. Oper von
Otto Wartiſch. Die Joſephslegende. Ballett von
Richard Strauß. KLEINES HAUS Montag,
25. März Anfang 16.00 Uhr und 20.00 Uhr. Modenſchau. Dienstag.
26. März Anfg. 20.00, Ende geg. 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
O, 13. Vorſtellung. Die Entführung aus dem Serail.
Zwei Bach=Kankaten in der Pauluskirche.
Sonntag, den 24. März 1935.
Wir danken es Carl Cauer ganz beſonders, daß er das
Wag=
nis unternommen hat, zwei Kantaten des Meiſters aufzuführen.
Bei der Schwierigkeit der Chöre, den hohen Anſprüchen, die Bach
an Geſangsſoliſten und Inſtrumentiſten ſtellt, iſt das Riſiko einer
ſolchen Aufführung ſtets beträchtlich, ſeitdem von den Gemeinden
für derartige Zwecke kaum mehr Aufwendungen gemacht werden.
Es erklangen „Wachet auf, ruft uns die Stimme”, die Bach am
25. November 1731 zuerſt in Leipzig aufführte, alſo zwei Jahre
nach der Matthäuspaſſion, und „Du wahrer Gott und Davids
Sohn”, die Bach noch in Cöthen Februar 1723 ſchuf, urſprünglich
als Bewertungskantate für Leipzig auserſehen hatte, dann aber
als zu tief und kompliziert zugunſten einer leichteren und
gefälli=
geren Kantate verwarf. Beides ſind Meiſterwerke erſten Ranges,
beide bringen monumentale Formen und Sätze neben
kammer=
muſikaliſch feinen Rezitativen und Arien. Die Aufführung war
mit größter Sorgfalt vorbereitet, der Chor ſang recht klangſchön
— die Tenöre etwas ſchwach beſetzt — meiſt ſehr tonrein und
aus=
drucksvoll. Leider wurden in der zweiten Kantate im vorletzten
Chor die Männerſtimmen an der Stelle, wo ſie längere Zeit allein
zu ſingen haben, etwas unſicher und ſchwankend, beſonders der
Tenor, und dieſe Unſicherheit wirkte dann in der großen Schluß=
Choralbearbeitung, die gut angefangen hatte, nach. Die
Verſtär=
kung des Sopran=cantus firmus „Wachet auf” durch
Knaben=
ſtimmen wirkte vorzüglich.
Sehr gut war das Orcheſter beſetzt, eine Reihe hervorragender
künſtleriſcher Kräfte war zu hören und tat ſich in den Soli kund,
ſo Anni Delp=Violine, Wilhelm Botterbuſch=Oboe und andere
Blä=
ſer. An der Orgel waltete ſicher und verſtändnisvoll Lieſel Jäger.
Uns fiel auf, daß Carl Cauer in der Art ſeines Taktſchlagens ſich
ſtärker dem Orcheſter zuwendet als dem Chor, der bei ſo exakt
plötzlichem Schlagen der Taktteile bei langſamem Tempo leicht
Schwierigkeiten empfindet. Geſangsſoliſten waren Suſanne Horn=
Stoll, die mit ihrer lieblichen Stimme und bewundernswerten
Muſikalität für Bach beſonders geeignete Sängerin, Klara
Her=
ber, deren prachtvoller Alt beſonders ergiebig nach der Höhe hin
wirkt, ſo daß das Duett der zweiten Kantate ihr eigentlich zu
tief lag. Peter Schäfer geſtaltete mit gewohnter Sicherheit und
Ueberlegenheit. Er muß ſich gelegentlich vor naſaler Tongebung
hüten. Daß beide Kantaten keine Arien, ſondern ausnahmslos
Duette enthalten, bereichert Ausdruck und Spannung beſonders.
Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht und ließ die Perſönlichkeit
und Kunſt Bachs bei den Hörern recht lebendig werden. F. N.
Auſsaven and Zieie ues eindeihandels.
Erklärungen von Proſ. Dr. Lier.
LPD. Frankfurt a. M., 24. März.
Die große Kundgebung des rhein=mainiſchen Einzelhandels
im Frankfurter Hippodrom war aus den Kreiſen des
Einzelhan=
dels und ſeiner Gefolgſchaftsmitglieder aus Frankfurt und der
weiteren Umgebung außerordentlich ſtark beſucht. Auch die
ſtädti=
ſchen Behörden und diejenigen des Rhein=Mainiſchen
Wirtſchafts=
verbandes waren zahlreich erſchienen. Nach einer Begrüßung durch
den Beauftragten des Geſamtverbandes des rhein=mainiſchen
Einzelhandels, Pg. Köhler, ergriff zunächſt der Leiter der
Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Pg. Dr. Hayler= München,
das Wort zu einer programmatiſchen Rede, in der er u. a.
aus=
führte: Wenn wir heute hier zuſammengekommen ſind, ſo
wol=
len wir damit nicht nur zum Ausdruck bringen, daß wir uns zum
nationalſozialiſtiſchen Staat bekennen, ſondern auch einheitlichen
Willens ſind, unſere Pflicht dem neuen Staat gegenüber zu
er=
füllen. Wir wollen dadurch demonſtrieren, daß die Gruppe
Einzelhandel Schluß machen will mit der Zerſplitterung
durch die Vielheit der Verbände. Es iſt nicht alles ſchlecht
gewe=
ſen, was uns aus der Vergangenheit überkommen iſt; genau wie
nicht jeder ein Liberaler ſein muß, der nicht ſchon vor der Zeit
der Machtübernahme zu uns ſtieß. Aber auch das Beſte muß mit
dem Geiſt der neuen Zeit durchdrungen werden, wenn es nicht
unbrauchbar werden ſoll. Der beſte Menſch iſt ungeeignet für
unſere Zeit, wenn er nicht gewillt iſt, ſich in die
nationalſozia=
liſtiſche Ideenwelt einzuleben. Durch die Gleiſchaltung iſt dies
nicht zu erreichen, der innere Aufbau muß von jedem Einzelnen
ausgehen.
Dann ſprach Pg. Cornelius Berents=Jena, Leiter der
Wirtſchaftsgruppe Mitteldeutſchland der Wirtſchaftsgruppe
Ein=
zelhandel. Der Redner begann mit einer eindringlichen
Schilderung der Not der kleineren ſelbſtändigen
Wirtſchaftsexiſtenzen.
In den letzten zwei Jahren habe ſich vielfach ihre Stellung
ge=
beſſert, aber noch immer leben tauſende von kleinen
Unterneh=
mern aus Einzelhandel, Handwerk und Gewerbe unter dem
Exi=
ſtenzminimum. Nach der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme
und nach der Gleichſchaltung der Verbände glaubten einige, jetzt
würde mit einem Schlage der Wirrwarr beſeitigt, und der Staat
würde jedem Einzelhändler ſein Auskommen garantieren. Sie
vergaßen, daß das Parteiprogramm nicht von heute auf morgen
in der Wirtſchaft umwälzende Verſchiebungen durchführen kann.
Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel will auf dem Beſtehenden
aufbauen, und ſie wird die Aufgabe haben, im Rahmen der ihr
ſtaatlich zugewieſenen Rechte und Pflichten im Einzelhandel
Miß=
ſtände zu beſeitigen, die Durchführung der Geſetze ſichern zu
hel=
fen und ihre Mitglieder im Rahmen des volkswirtſchaftlichen
Geſamtnutzens zu beraten und zu betreuen. Das alles könne aber
nur erreicht werden, wenn alle Mitglieder des Einzelhandels wie
ein Mann zuſammenſtehen, um die ausgegebene Parole zu
voll=
ziehen.
Der Leiter der Reichsgruppe Handel,
Prof. Dr. Lüer-Frankfurk/ M.
ergriff dann das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ausführte:
Ich bin ſtolz, zum Ausdruck bringen zu können, daß die
rhein=
mainiſche Wirtſchaft in ihrer Geſchloſſenheit und Geordnetheit
allen deutſchen Gauen weit voranſteht. Wir haben durch
plan=
volle organiſatoriſche Arbeit am eheſten Diſziplin und Ordnung
in die Reihen des Einzelhandels getragen; wir ſind derjenige
Gau im Deutſchen Reich, dem es zuerſt gelungen iſt, durch eine
glückliche Perſonalunion, zwiſchen öffentlich=rechtlicher
Berufsver=
tretung und freien Einzelhandelsverbänden eine geſchloſſene
Front des Einzelhandels aufzurichten. Mit dem 1. März dieſes
Jahres hat nun endlich die franzöſiſche Politik im Saargebiet
ihr Ende gefunden, und damit iſt hoffentlich das letzte Hindernis
für die Anbahnung engerer Beziehungen zu unſeren großen
Nach=
barvölkern überwunden. Wie Herr Baron Aloiſi kürzlich dem
Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag geſchrieben
hat, iſt hoffentlich das Ereignis der Saarrückgliederung für
Europa ein Beiſpiel der Zuſammenarbeit und eine
Friedensver=
heißung. So ſteuern wir der Löſung großer innerdeutſcher
Auf=
gaben zu im Vertrauen auf unſer gutes Recht, unſere
Gleichde=
rechtigung unter den Nationen Europas, unſere Sicherheit und
unſere Ehre, die keinem Volke der Welt auf die Dauer
vorent=
halten werden können, am wenigſten uns, die wir ſie niemals
durch eigene Schuld verloren haben.
Redner kennzeichnete auch bei dieſer Gelegenheit die
Funk=
tionen des Handels und ſeine Stellung in der Volkswirtſchaft.
Die Aufgaben des Einzelhandels haben ſich im
national=
ſozialiſtiſchen Staat inſofern gewandelt, als ſie nicht mehr
ausſchließlich, wenn auch unbedingt grundſätzlich, den
Wün=
ſchen der Verbraucher Rechnung tragen müſſen.
Profeſſor Lüer erinnerte ſodann an die Aufgaben, die dem
Han=
del durch die Beſchränkung der Einfuhr nichtlebensnotwendiger
Güter erwachſen, die Aufgaben der Umlenkung des Verbrauchs
auf ſolche Waren, die die deutſche Volkswirtſchaft in genügender
Feierſtunde in der Johanneskirche.
Sonntag, den 24. März 1935.
In der Reihe der muſikaliſchen Feierſtunden, die Auguſt
Nie=
bergall in der Johanneskirche einer nicht großen, aber dankbaren
Gemeinde veranſtaltet, verdiente die Bach=Feier beſondere
Be=
achtung, da ſie eine Reihe ſeltener gehörter Werke bot. Bei dem
regen Muſikleben Darmſtadts iſt es ja geradezu erſtaunlich, wie
ſelten Kantaten, Inſtrumentalkonzerte und Kammermuſikwerke
Bachs erklingen. Auguſt Niebergall umrahmte die Feier mit
Orgelkompoſitionen, die er in ſeiner bewußt ſchlichten und
wür=
digen Art vortrug. In der verhältnismäßig kurzen E=Moll=Fuge
mit dem verhaltenen Präludium kamen gelegentlich kleine
Nervo=
ſitäten des Spiels vor, etwas auch noch in dem nach Pachelbels
Art geſtalteten herrlichen Choralvorſpiel „Aus tiefer Not”,
wäh=
rend das figurativ ſo reiche Vorſpiel „Auf meinen lieben Gott”
und die große Fantaſie mit Fuge in G=Moll mit größter
Selbſt=
verſtändlichkeit und Sicherheit geſtaltet wurden. In beiden
Wer=
ken diente die Regiſtrierung ausgezeichnet dazu, das
Stimmenge=
webe klar hervortreten zu laſſen.
Dann hörten wir zwei herrliche Duette mit obligater Violine,
das überaus innige, ſich mit wirklicher Inbrunſt an Jeſus
wen=
dende „Domine deus” aus dem Gloria der ſchönen, leider nur
ge=
legentlich auf Bach=Feſten aufgeführten G=Dur=Meſſe und das
leb=
hafte, faſt dramatiſche aus „Ach Gott, wie manches Herzeleid”, wo
das Eindringen der Sorgen, das freudige Singen zu Jeſus und
das Kreuztragen die Bilder ſind, die in der Muſik geſchildert
wer=
den. Die beiden Frauenſtimmen, Eva Maria Allmanritter (
So=
pran) und Aga Zeh=Landzettel, ſehr verſchieden in der Farbe,
klangen ſehr gut zuſammen, und beide Sängerinnen beherrſchten
den komplizierten Stil Bachs, eine beſonders ſchwierige Aufgabe in
der Geſangskunſt, ſehr gut und gingen im Ausdruck ſehr aus ſich
heraus.
Außerdem erklangen das herrlich melodiſche Andante aus dem
Violinkonzert in A=Moll und das Trio aus dem „Muſikaliſchen
Opfer” dem ſpäten, nach dem Beſuch bei Friedrich dem Großen
entſtandenen Meiſterwerk. Alle Violinſoli trug Eliſabeth Kramer=
Büche mit großer Reife, ausgezeichneter Technik, bemerkenswerter
muſikaliſcher Sicherheit und ſchönem Klang auf edlem Inſtrument
vor. Das Flötenſolo des Trios, eine recht ſchwere Aufgabe, wurde
von Ludwig Wilk ausgezeichnet geblaſen, wir bewunderten, wie
ausgeglichen beide Inſtrumente klangen, und wie durch vorbildliche
gegenſeitige Rüchſichtnahme das thematiſche Gewebe klar
hervor=
trat. Auguſt Niebergall war ein vorzüglicher und nie ſchleppender
Begleiter auf der Orgel
F.N.
Menge und Preiswürdigkeit aus eigener Kraft zu erzeu
mag, an den Schutz und die Förderung der Volksgeſundhe
die Propagierung beſonders wertvoller Verbrauchsgüter
Unterſtützung der öffentlichen Stellen bei der Bewirt
einfuhrbeſchränkter Waren und an anderes mehr. So
dem Handel eingepflanzte Tradition eine ganz ſpezifiſche
geſtaltung geformt, die — das darf hier offen zum Aus
bracht werden — mit jüdiſchem Krämergeiſt auch nicht
ringſte zu tun hat. Der Handel ſteht heute als faſt
Gruppe, die grundſätzlich am Konkurrenzprinzip feſtgehal
ja feſthalten muß, inmitten einer Volkswirtſchaft, die
dauerlicherweiſe in den letzten Jahren, immer mehr
Grundſatz eines echten Leiſtungswettbewerbes eitfernt
begrüßen es darum aufrichtig, daß nunmehr dieſe Grund
einem geſunden Umfange wiederhergeſtellt werden.
In letzter Zeit wird nun verſchiedentlich Klage gefü
die uneinheitliche Erhebung der Beiträge. Ich darf
Ihnen bekanntgeben, daß ich alle Untergliederungen der
gruppe Handel zu ſorgfäktigſter und ſparſamſter Hausl
rung verpflichtet habe, und ich werde ferner dafür Sorge
daß der Uneinheitlichkeit im Beitragsweſen abgeholfen
Im Einzelhandel iſt das Schaffen von zwei Millionen
Volksgenoſſen zuſammengeſchloſſen. Daß ſie alle ihre täg
beit in Liebe zu ihrem Beruf erfüllen, wird die Sorge
duſtrie= und Handelskammern und der privatrechtlichen
tungen des deutſchen Handels ſein.
Die Ausführungen der drei Redner der Kundgebung
mit großem Beifall aufgenommen. — Umrahmt war die
von Muſikvorträgen, ausgeführt von dem Muſikzug d
Standarte 81.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Einzelhat
deutſche Vaterland und den Führer und Reichskanzl
Hitler ſchloß die Kundgebung.
Unfälle an Bahnübergängen und bei Straßenb
Einer Amtsverkündigung der Provinzialdirektion
burg und des Kreisamts Darmſtadt entnehmen wir folg
Die Unfälle an bewachten und unbewachten Bahnübe
ſind nach der Unfallſtatiſtik zurückgegangen. Es ereignet
immer noch eine große Anzahl von Unfällen, die bei
der Verkehrsvorſchriften vermieden werden können.
bei den Straßenbahnen, insbeſondere innerhalb der
Sta=
haben zugenommen. Sie ſind größtenteils durch zu raſe
ren oder durch Unaufmerkſamkeit von Kraftfahrzeugführ
Radfahrern verurſacht. Wir weiſen daher nachſtehend
auf die Vorſchriften hin, die bei der Begegnung mit
fahrzeugen unbedingt zu beachten ſind:
1. Jeder Teilnehmer am öffentlichen Verkehr hat ſich ſe
halten, daß er keinen anderen ſchädigt oder mehr
Umſtänden nach unvermeidbar behindert oder beläſtig
RSVO.) Dieſe Beſtimmung verlangt, daß der Verk
nehmer ſich ſo verhält, wie es von einem ſorgfältig
ſtändigen und die jeweilige Verkehrslage beachtende
ſchen gefordert werden muß. So muß z. B. der Kre
ſeine Geſchwindigkeit ſo einrichten, daß er, beſonders a
übergängen, ſein Fahrzeug rechtzeitig anhalten kan
2. Nach der RSVO. darf der Führer eines Fahrzer
Halteſtellen von Straßenbahnen, wenn Fahrgäſte
Fahrbahn ein= und ausſteigen, langſam vorbeifahre
er dies in angemeſſenem Abſtand tun kann. Iſt
meſſener Abſtand nicht vorhanden, oder werden durch
beifahren die Fahrgäſte gefährdet, dann muß er anl
3. Während im allgemeinen rechts auszuweichen iſt, da
nenfahrzeugen ausnahmsweiſe links ausgewichen
wenn aus Raummangel rechts nicht ausgewichen werl
(§ 26 RSVO.). Ein ſolcher Raummangel beſteht ni
dann, wenn der Raum zwiſchen der Schienenbahn
rechten Fahrbahnkante durch einen anderen Ver
nehmer eingeengt iſt, ſondern nur, wenn der Abſ.
zum rechten Straßenrand ein Rechtsausweichen an
geſtattet.
4. Schienenfahrzeuge ſind rechts zu überholen. Wenn
Raummangel nicht möglich iſt, dürfen ſie ausnal
links überholt werden. Was Raummangel iſt, iſt
vorhergehenden Abſatz erläutert. Nur in Einbal
dürfen Schienenfahrzeuge rechts oder links wahlwei
holt werden.
5. Beim Einbiegen in eine andere Straße iſt nach re
enger nach links ein weiter Bogen auszuführen.
6. An Kreuzungen und Einmündungen von Straßen
rechtigt, wer von rechts kommt (§ 27 RSVO.) Jedo
Kraftfahrzeuge und durch Maſchinenkraft angetrieber
nenfahrzeuge die Vorfahrt vor anderen Verkehrsteil
Dieſe Regeln gelten nicht, wenn durch amtliche
zeichen eine andere Regelung getroffen iſt (§ 27
Demnach ſind Kraftfahrzeuge und Schienenfahrzeuge
einander gleichberechtigt. Amtliche Verkehrszeichen.
Vorfahrt anders regeln, ſind z. B. die Zeichen „V.
recht achten” „Hauptverkehrsſtraße” und „Straße erſ.
nung‟. Das Zeichen „Vorfahrtsrecht achten” iſt ein
tiges, auf der Spitze ſtehendes weißes Dreieck mit rotet
Die Hauptverkehrsſtraßen (Straße mit Vorfahrtsreck
den durch auf die Snitze geſtellte weiße Quadrate m
Rand bezeichnet. Straßen erſter Ordnung (Hauptt
ſtraßen mit beſonderen Verkehrsbeſchränkungen) werd
2 auf die Spitze geſtellte, ineinandergeſchobene weiſ
drate mit rotem Rand bezeichnet. In dieſen Straßen
Varken und Wenden verboten,
7. Die angeführten Beſtimmungen über das Vorfa
gelten nicht für Kreuzungen von Straßen mit E
ſträngen. Vielmehr bleibt das auf der Eiſenhahnb
Betriebsordnung beruhende Vorrecht der Eiſenba
Eiſenbahnübergängen unberührt.
Heſſiſche Berwalkungsakademie Darmſtad
Sommerſemeſter 1935.
Die Heſſiſche Verwaltungsakademie eröffnet am
das 2. Semeſter des im November vorigen Jahres neuel
Studienlehrgangs. Das Semeſter umfaßt die Monate Apt
und Juni Ifd. Js. Die letzte Vorleſung im kommenden
fällt auf den 2. Juli. Aus dem Vorleſungsplan für das
ſemeſter entnehmen wir folgendes: Insgeſamt ſind 3
ſtunden vorgeſehen, die ſich wie folgt verteilen: A. N
wiſſenſchaft. Prof. Dr. Eger;Bürgerliches Recht,
recht 10 Doppelſtunden (6 RM.); Prof. Dr. Gmelin:
des Deutſchen Staatsrechts, 6 Doppelſtunden (4.— Reig
Nationalpolitik Geſchichte und
ſchaftswiſſenſchaft. Profeſſor Lacroix: Natio
tiſche Erziehung, Teil II (Volk. Raſſe, Staat und
3 Doppelſtunden. (4.— RM.) Prof. Dr. Roloff: Deul
ſchichte, Teil I (Deutſche Geſchichte bis zur Reformation)
pelſtunden (2.— RM.); Profeſſor Dr. Muß: Agrarpol!
Uebungen), 8 Doppelſtunden (5.— RM.). — C. Sond‟
anſtaltung. Studienrat Schoemer: Deutſche 2
Teil I. 4 Doppelſtunden (2.— RM.). Die
Vorleſungsvel=
werden durch die Geſchäftsſtelle der Verwaltungsakadem"
kratiusſtraße 4, den ſeitherigen Hörern koſtenlos zugeſter
ſind dieſe Verzeichniſſe den Behörden zum Umlauf bei 4.
amten und Angeſtellten bereits zugeſtellt worden. Anme
zur Teilnahme an den Veranſtaltungen des Sommerſemelt
umgehend der Geſchäftsſtelle der Akademie zuzuleiten.
der Zuſendung der neuen Hörerkarten keine Verzögerung
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
— Das Helia=Theater zeigt Anny Ondra und Max 2.
in dem fröhlichen Filmſpiel: „Knock Out” („Ein junges
— ein junger Mann”). Im Beiprogramm: der filmiſche
bericht des großen Boxkampfes Schmeling — Hamas.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen Hans Albers in dem
den Kriminalfilm als Bekämpfer internationaler N
Schmuggler: „Der weiße Dämon” mit Gerda Maurus. !
von Molo.
— Reſi=Theater zeigt mit großem Erfolg den
„Regine” mit Adolf Wohlbrück, Luiſe Ullrich, Olga 2
— Belida zeigt: „Fräulein Lieſelott”
Schneider, Albert Lieven, Maria Sazarina. Oskar 29
Willy Schur.
Montag, 25. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr.
Gau Mie iAoratſieger
Die Zußhall Ergebniſſe.
Endſpiel um den DFB.=Pokal:
Zerlin: Gau Brdbg. — Gau Mitte 0:2 (0:1).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
u Südweſt: Saar 05 Saarbrücken — FK.
Lirmaſens 2:4; Eintracht Frankfurt — Bor.
Leunkirchen 3:1; Sportfr. Saarbrücken
Formatia Worms 2:2.
Baden: VfL. Neckarau — Freiburger FC.
Württemberg: Sportfr. Stuttgart — Ulmer
fV. 94 3:0; Stuttgarter Kickers — SV.
höppingen 6:0; 1. SSV. Ulm — VfB.
Stuttgart 1:3.
Bayern: 1860 München — Schwaben
Augs=
urg 1:0; BC. Augsburg — Spvgg. Weiden
:1: AS. Nürnberg — Wacker München 1:1;
C. Schweinfurt 05 — Bayern München 1:0.
Nordheſſen: Spv. Kaſſel — Germania
ulda 9:1.
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele:
Südweſt: „Germania Bieber
Polizei
ſarmſtadt 1:0; Opel Rüſſelsheim — FV.
jaarbrücken 0:0; Ludwigshafen 04 —
Reichs=
ahn Rotweiß Frankfurt 2:1.
Württemberg: FV. Zuffenhauſen — FC.
ailfingen 1:2; VfB. Friedrichshafen — VfR.
eidenheim 5:0; VfR. Schwenningen — Sp.. Cannſtatt 1:4.
11
g1
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele.
itia Viernheim — VfR. Mannheim 3:2;
FC. Pforzheim — 1. FC. Nürnberg (Sa.)
:2; Kickers Wiesbaden — Mannheim 08 1:5;
anau 93 — VfB. Mühlburg 2:2; Boruſſia
ulda — Bonner FV. 5:0; Phönix
Karls=
ihe — 1. FC. Nürnberg 4:6; Sp.Vgg.
Mer=
g (Saar) — Kickers Offenbach 1:9; Ballſp.
lub Kaſſel — Kurh. Kaſſel 6:3.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
er Halle — SV. Waldhof (Sa.) 0:3;
Poli=
i Chemnitz — SV. Waldhof 8:5; Jeuneſſe
ſch — Kickers Offenbach 1:4.
Fußball im Reich.
Auswahlſpiele.
ortmund: Weſtfalen — Nordmark 5:0 (3:0)
indenburg: Weſt — Oſt=Oberſchleſ. 3:3 (1:1)
Oſtpreußen: Pr. Danzig — Pruſſia Saml.
önigsberg 2:0; VfB. Königsberg —
Poli=
i Danzig 6:3
Sachſen: SC. Planitz — Vorw, Raſenſp.
leiwitz (Sa.) 4:1; Guts Muts Dresden —
aſenſp. Gleiwitz 3:0.
Nordmark: Viktoria Hamburg — Holſtein
iel 4:4; Altona 93 — Polizei Hamburg
2: Hamburger SV. — Sperber Hamburg
Heſ.=Sp.) 3:3.
Niederſachſen: Komet Bremen —
Hanno=
r 97 2:0; Viktoria Wilhelmsburg — Hil=
Sheim 06 1:1; Bremer SV. — Werder
remen (Geſ.=Sp.) 0:6; Hannover 96 —
ertha BSC. Berlin (Geſ.=Sp.) 5:3;
Armi=
a Hannover — Dresdener SC. (Geſ.=Sp.)
3; Eintr. Braunſchweig — SV. Höntrop
Geſ.=Sp.) 5:2.
Niederrhein: VfL. Benrath — Rheydter
V. 5:1; Fort. Düſſeldorf — Rotweiß
Ober=
tuſen 2:0; Boruſſia M.=Gladbach — TSV.
uisburg 99 2:0; Schwarz=Weiß Eſſen
reußen Münſter 6:4.
Mittelrhein: Mülheimer SV. — FV.
Duis=
irg 99 (Geſ.=Sp.) 2:1; Kölner SC. 99 —
ülz 07 (Geſ.=Sp.) 1:0.
ſechs ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Fuß=
hen nun alle Meiſter feſt. Die letzte
fiel am Sonntag im Gau
Würt=
der VfB. Stuttgart ſeinen
Im gegen den SSV. unerwartet gut
d mit 3:1 (1:1) gewann. Dagegen
iden Abſteigenden in Württemberg
SV. Göppingen ermittelt, der am
den Stuttgarter Kickers mit 6:0
urde. Die Sportfreunde Stuttgart
urch ihren 3:0=Sieg über Ulm 94 in
bracht haben. Endgültig gerettet
nicht, der nächſte Sonntag wird hier
bringen.
ern wurde nun in dem Neuling
den der dritte Abſteigende ermittelt.
uung fällt hier nach dem Torver=
SV. Nürnberg, BC. Augsburg und
e 17:23 Punkten an drittletzter
das ſchlechte Torverhältnis gibt
ig zu Ungunſten der Weidener, die
Mannſchaftsleiſtung gab den Ausſchlag.
Im Endſpiel um den Fußball=Bundespokal wurde Brandenburg im Berliner Poſtſtadion
vom Gau Mitte mit 2:0 (1:0) geſchlagen. — Spiel vor 28 000 Zuſchauern.
Dem Gau Mitte iſt der große Wurf
gelun=
gen, Beſter der 16 deutſchen Fußball=Gaue zu
werden. Er ſchlug am Sonntag im Berliner
Poſtſtadion die Mannſchaft des Gaues
Branden=
burg ſicher und verdient mit 2:0 (1:0). Der
Sieg hätte zahlenmäßig ſogar noch höher
aus=
fallen können, denn der Gau Mitte zeigte die
weitaus beſſere und geſchloſſenere
Mannſchafts=
leiſtung. Die Elf Brandenburgs verſagte. Sie
wandte eine falſche Taktik an und hatte einen
hilfloſen Sturm. Während die Mitteldeutſchen
mit ihrem raumgreifenden und ſtoßkräftigen
Spiel im Strafraum der Berliner immer
ge=
fährlich waren, verzettelten ſich die Berliner
Stürmer in fruchtloſen Einzelaktionen.
Außer=
dem ließen ſie jegliches Schußvermögen
vermiſ=
ſen. Zuſammenſpiel ſah man überhaupt nicht
und auch die Einzelleiſtungen waren nicht ſo,
daß man ſie als gut hätte bezeichnen können.
Die Elf des Gaues Mitte wußte dagegen genau,
um was es ging. Sie kämpfte mit dem größten
Einſatz und mit einer Energie, die
bewunde=
rungswürdig war. Da mußten die kraftlos
ſpielenden Berliner beſiegt werden. Der Gau
Mitte aber hat es geſchafft. Er holte ſich den
Pokal des Deutſchen Fußball=Bundes und hat
damit aufs neue bewieſen, was eine Elf, die ſich
genau kennt und beſte Mannſchaftsarbeit pflegt,
fertigbringen kann.
Das Spielfeld im Berliner Poſtſtadion befand
ſich in einem guten Zuſtand. Das Wetter ging
an, ſonnig, aber kalt und ziemlich windig. Die
beiden Mannſchaften ſtellten ſich dem
umſichti=
gen Nürnberger Schiedsrichter Maul in den
gemeldeten Aufſtellungen, alſo mit:
Brandenburg: Riehl; Appel, Krauſe; Kauer,
Bien, Normann; Ballendat, Hallex, Elsholz,
Sienholz II. Dauda.
Mitte: Tzſchach; Riechert, Müller; Werner,
Böttger, Tetzner; Schüßler, Müller II,
Stau=
dinger, Reinmann, Schlag.
Das Spiel.
Mitte ſpielte in der erſten Halbzeit mit dem
ſtarken Winde im Rücken. Trotzdem wurde
Brandenburg zuerſt gefährlich. Einige gute
Chancen wurden verpaßt, aber man ſah ſchon
bald, daß es diesmal in der brandenburgiſchen
Mannſchaft nicht klappen wollte. Bald hatte ſich
aber dann der Gau Mitte gefunden. Mit ihrem
weitmaſchigen Spiel beherrſchten ſie das Feld
und brachten den Berliner Schlußmann Riehl
des öfteren in größte Bedrängnis.
Zwiſchen=
durch ließen ſich auch die Brandenburger wieder
Der DFB.=Bundespokal.
einmal im Strafraum der Mitteldeutſchen ſehen.
Die Stürmer waren aber zu ſchwach, um die
gebotenen Gelegenheiten ausnützen zu können.
In der 27. Minute kam dann der Gau Mitte zu
ſeinem erſten Tor. Der ausgezeichnete
Mittel=
läufer Böttger gab aus 25 Meter einen hohen
Schuß auf das Tor Brandenburgs, den Riehl
paſſieren laſſen mußte. Das Tor wäre unter
Umſtänden zu verhindern geweſen. Bis zur
Pauſe blieb der Gau Mitte im Vorteil. Die
Mannſchaft Brandenburgs konnte ſich zu keiner
einheitlichen Leiſtung zuſammenraffen und
brachte daher auch keinen Treffer fertig. Drei
Minuten nach dem Wechſel wurde das Spiel
entſchieden. Der Mittelläufer Brandenburgs
Bien machte einen Deckungsfehler, der ſchnelle
Mittelſtürmer der Mitteldeutſchen Staudinger
kam frei, gab zu Reinmann, der aus drei Meter
Entfernung unhaltbar einſchoß. Jetzt kam etwas
Fluß in das Berliner Spiel, Tore konnten jedoch
keine erzielt werden. Als Maul abpfiff, herrſchte
bei den mitteldeutſchen Reiſebegleitern, die in
zwei Sonderzügen von Halle und Magdeburg
nach Berlin gekommen waren, großer Jubel.
zuſammen mit Jahn Regensburg und Schwaben
Augsburg in die Bezirksklaſſe abſteigen müſſen.
Weiden trennte ſich vom BC. Augsburg 1:1, das
gleiche Ergebnis erzielte der ASV. Nürnberg
gegen Wacker München. Die Münchener „
Bay=
ern” wurden in ihrem letzten Spiele vom FC.
Schweinfurt 1:0 geſchlagen und ebenfalls 1:0
ſiegten die Münchener „Löwen” über Schwaben
Augsburg.
In Baden ſicherte ſich der VfL. Neckarau im
letzten Spiele dieſer Spielzeit durch einen Sieg
mit 3:0 über den Freiberger FC. hinter dem
Meiſter VfR. Mannheim und Phönix Karlsruhe
den dritten Platz.
Im Gau Südweſt wurden drei Spiele
aus=
getragen, die, nachdem alle Entſcheidungen
ge=
fallen ſind, ohne Bedeutung waren. Eintracht
Frankfurt ſchlug Boruſſia Neunkirchen 3:1 und
hat die Ausſicht, noch Fünfter zu werden,
nach=
dem Wormatia Worms in Saarbrücken gegen
Sportfreunde nur ein 2:2 erreichte. Der FK.
Pirmaſens erzielte in Saarbrücken gegen Saar
05 einen Sieg mit 4:2, mit dem er hinter
Mei=
ſter Ludwigshafen alleiniger Zweiter wurde.
Nur ein Spiel gab es in Nordheſſen.
Hier gewann der Spielv. Kaſſel mit 9:1 über
Germania Fulda. Die Kaſſeler haben ſich damit
hinter dem Meiſter Hanau 93, und Boruſſia
Fulda den dritten Platz erkämpft.
Arbeitskagung
des Fachamkes Zußball.
Am Samstag fand in Berlin in
Anweſen=
heit des ſtellvertretenden Reichsſportführers
Breitmeyer eine Arbeitstagung des Fachamtes
Fußball im Reichsbund für Leibesübungen
ſtatt. Fachamtsleiter Linnemann ſprach
ein=
gehend über die Entwicklung des Reichsbundes
und betonte die Notwendigkeit klarer Scheidung
zwiſchen Fachamt und Verband ſowie über die
Abgrenzung der Zuſtändigkeiten der
Gaube=
auftragten des Reichsſportführers in ihrem
Arbeitsverhältnis zu den Gaufachamtsleitern.
Der ſtellvertretende Reichsſportführer
über=
brachte die Grüße des Reichsſportführers und
bezeichnete das Fachamt Fußball als den
„größten Vorkämpfer der Reichsbundidee‟. Aus
dem „Kaſſenbericht iſt erwähnenswert, daß
allein in dieſem Winter 200 000 RM. aus den
Winterhilfsſpielen an das Winterhilfswerk
abgeführt werden konnten. An Unterſtützungen
bei Spielerunfällen wurden 134000 Mark
be=
zahlt. Voller Stolz konnte Fachamtsſportwart
Prof. Glaſer auf die großen Erfolge der
deut=
ſchen Nationalmannſchaft hinweiſen. Die
be=
ſondere Vorbereitung für die olympiſchen
Spiele erfordere eine Auffüllung der für die
Nationalmannſchaft in Frage kommenden
Spielerausleſe. Unter dem Beifall der
Ver=
ſammlung gab Fachamtsleiter Linnemann einen
Brief des Reichsſportführers bekannt, in dem
er in herzlichen Worten nochmals den Dank
für den Sieg unſerer Nationalmannſchaft in
Paris zum Ausdruck brachte. In Zukunft
wer=
den die Nationalſpieler außer für
Länder=
ſpiele und Meiſterſchaftsſpiele ihres Vereins
für andere Spielverpflichtungen nicht mehr
freigegeben.
Sehr ſcharfe Worte fielen dann gegen die
Auswüchſe auf dem Spielfeld. Schärfſtes Vor=
gehen gegen die Uebertreter ſportlichen
Anſtan=
des wurde angekündigt.
Die Sommer=Spielſperre wird in dieſem
Jahre wieder vom 1. Juli bis 15. Auguſt
aus=
nahmslos durchgeführt. Turniere und
Fuß=
ballſpiele bei künſtlichem Licht werden nicht
mehr zugelaſſen.
Sehr erfreulich waren die Berichte des
Jugendwartes Dr. Erbach. Die Jugendarbeit
ſoll weiter gefördert werden. Ueber die neue
Satzung des Fachamtes berichtete
Rechtsan=
walt Dr. Schmidt, während über die
Aufbau=
arbeit der Preſſeorganiſation des Fachamtes
der neue Preſſewart Koch ſprach. Die
Jahres=
tagung des DFB., die anſchließend ſtattfand,
war von kurzer Dauer.
Die Pokalzwiſchenrunde
der Gruppe Weſt.
SV. 98 Darmſtadt — Olympia Lorſch 1:2 (0:0).
Haſſia Dieburg — Tura Kaſtel 3:1.
Vikt. Urberach — Germ. Pfungſtadt 3:2.
SV. Erbenheim 3:1.
Vikt, Walldorf
VfR. Bürſtadt — 1912 Koſtheim 2:1.
SV. 05 Mainz — Olympia Biebesheim 0:2 (0:2).
FC. 03 Egelsb. — SV. 1910 Gonſenh. 5:1 (1:0).
SV. Nieder=Olm — Norm. Pfiffligheim 4:5.
FC. 07 Bensheim — 09 Flörsheim 3:1 (3:0).
Bor, Kaſſel — A.=O. Worms 4:1.
SV. Wiesbaden — Spvgg. 04 Arheilgen 8:1.
Al. Großrohrheim — Roßdorf 2:5.
03 Mombach — 08 Geiſenheim 4:2.
Haſſia Bingen — 1920 Eppelsheim 3:2.
08 Schierſtein — VfR. Alsheim 6:0.
Germ. Rüdesheim — Sppgg. Weiſenau 4:2.
TSV. Erzhauſen; Freilos.
Gruppe Oſt:
Ffm.=Heddernheim — 46 Darmſtadt 1:3.
Bei den Spielen um den Vereinspokal, denen
faſt alle Termine der Verbandsrunde zum Opfer
fielen, gab es teilweiſe recht ſenſationelle
Ergeb=
niſſe, die allgemein auf eine ſpannende zweite
Runde der Bezirksklaſſenteilnehmer hoffen
laſ=
ſen. So zeigten ſich Dieburg, Urberach, Bürſtadt
uſw. überraſchend ſtark, während man in
Süd=
heſſen von den Wormſer Vereinigten, der A.=O.
Worms, beſtimmt einen Sieg in Kaſtel gegen die
gewiß nicht ſtarken Boruſſen erwartet hätte.
SV. 98 Darmſtadt legte der Begegnung,
als die Elf 1:0 führte, gegen Lorſch keine große
Bedeutung mehr bei und — haſt du nicht
ge=
ſehen! — war der Sieg 1:2 an Lorſch
hinüber=
gerutſcht.
Der FC. Egelsbach landete vor nur etwa 500
Zuſchauern — mehr waren wegen des ſchlechten
Wetters nicht erſchienen — einen deutlichen Sieg
über die Gäſte aus Gonſenheim, die beſſer waren,
als man eigentlich angenommen hatte. Nach der
geſtrigen Leiſtung iſt es nicht zu verſtehen, daß
ſie in die Kreisklaſſe abſteigen müſſen. Die
Gaſt=
geber nahmen den Gegner nicht ſehr ernſt und
gingen nicht voll aus ſich heraus; im allgemeinen
konnte man mit den gezeigten Leiſtungen auf
beiden Seiten zufrieden ſein, beſonders der Eifer
des Unterlegenen iſt anzuerkennen. Schiri Batz=
Neu=Iſenburg ſehr gut.
Pfiffligheim brachte einen knappen Sieg nach
Hauſe.
In Bensheim glaubten die Gäſte mit
einigen Mätzchen Vorteil zu erreichen, doch der
gute SR. Enzler=Darmſtadt zog die Zügel an
und ſo verlief das Treffen annehmbar; der 3:1
(3:0 Sieg entſpricht den Leiſtungen. Die Tore
ſchoſſen Mauthey (2) und Wenz, ſowie der
Gäſte=
linksaußen.
Eine böſe Ueberraſchung erlebte Mainz 05,
das gegen die Biebesheimer Olympen
bei der Pauſe 0:2 im Nachteil lag und gegen
die eifrig kämpfenden Gäſte nach dem Wechſer
nicht mehr aufkam!
Die Hockey=Ergebniſſe.
FSV. Frankfurt — TV. 1860 Fechenheim 1:
JG. England Auswahl — SC. Frankfur
1880 3:3: Damen: JG. SV. Frankfurt
Höchſter HC. 0:2; Frankfurter TV. 1860 —
Eintracht Frankfurt 7:1:: Damen: 4:0
Reichsbahn Frankfurt — Hanauer HTC. 4:1
Damen: Reichsbahn Frankfurt — SC. Fran
furt 1880 1:3; Offenbacher RV. — TV. 5
Sachſenhauſen 1:2: Damen Offenbacher RV
— Poſt Frankfurt 0:4; Weißblau
Aſchaffe=
burg — Allianz Frankfurt 3:2; VfR. Mann
heim — SC. Frankfurt 1880 2:2; Damen: 1:7
Stuttgarter Kickers — VfB. Ludwigshafe,
2:0; TGS. Stuttgart — Heilbronn 96 0:2,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 82
Die Aufſtegipiele
Germania Bieber — Polizei Darmſtadt 1:0.
Opel Rüſſelsheim — FV. Saarbrücken
0:0.
Ludwigshafen 04 — Reichsb.=Rotw. Frankf. 2:1.
Der Meiſter der Bezirksklaſſe Südheſſen,
Poli=
zei Darmſtadt, traf im erſten Kampf um den
Aufſtieg zur höchſten Fußballklaſſe mit
Germa=
nia Bieber zuſammen und leider meldet der
Draht die knappe und unverdiente Niederlage
unſeres Vertreters.
Im zweiten Spiel trafen Opel Rüſſelsheim
und die Mannſchaft unſeres
Nationalmittelſtür=
mers Conen, der FV. Saarbrücken, aufeinander.
Man trennte ſich 0:0. Nach dieſem Reſultat iſt
verſtändlich, wie ſtark und erfolgreich Conen
be=
wacht wurde.
Im letzten Aufſtiegsſpiel der Gruppe konnte
Ludwigshafen 04 gegen Reichsbahn=Rotweiß
Frankfurt a. M. mit 2:1 den höchſten Sieg des
geſtrigen Tages herausſpielen.
Nach dem erſten Tag zeigt die Tabelle
folgen=
des Ausſehen:
Sp. gew. un. verl. T. P.
Ludwigshafen 04
2:1 2:0
Germania Bieber 1
1:0 2:0
Opel Rüſſelsheim 1
0:0 1:1
FV. Saarbrücken 1
0:0 1:1
Rchsb.=Rotw. Fkf. 1
1:2 0:2
Polizei Darmſt. 1
0:1 0:2
Die nächſte Runde am kommenden Sonntag
ſieht folgende Paarungen auf dem Programm:
Polizei Darmſtadt — Opel
Rüſ=
ſelsheim (Müller=Griesheim). Rotweiß Fkf.
— Bieber und Ludwigshafen — Saarbrücken.
Unglücklicher Start der „Grünen” inBieber
Germania Bieber
Polizei Darmſtadt 1:0 (0:0).
* Aufſtiegsſpiele haben es in ſich.
Jede der ſich um den Aufſtieg in die höchſte
Klaſſe bewerbenden Mannſchaften wird
ſelbſt=
verſtändlich verſuchen, durch elanvolles Spiel
und durch reſtloſen Einſatz eines jeden Spielers
in Vorteil zu kommen. Wenn man nun ſchon
einmal den dornenvollen Weg durch die
Ver=
bandsſpiele der Bezirksklaſſe ſiegreich
durch=
ſchritten hat, dann will man auch nach dem
höchſten Lohn greifen. Man muß ſich alſo auf
allerlei gefaßt machen, wenn man nach
aus=
wärts kommt.
Die Art und Weiſe, wie ſich aber der
Mei=
ſter des Kreiſes Offenbach, der FV. Germania
Bieber, den Platz an der Sonne erkämpfen
will, kann man auf keinen Fall unterſtreichen.
Von Beginn an hatten es einzelne Bieberer
Heißſporne mehr mit den Knochen ihres
Geg=
ners zu tun als mit dem Ball. Wehe, wenn der
Sieg nicht in Bieber geblieben wäre! Ich
glaube, die Poliziſten, deren Mannſchaftsgefüge
ohnehin ſchon ſehr ramponiert iſt, wären noch
mehr traktiert worden. Der ſonſt gute
Schieds=
richter Müller=Frankfurt hätte unbedingt
dem einen oder anderen Sünder den Ausgang
zeigen müſſen. Der Sieg der Bieberer iſt
überdies unverdient und reichlich glücklich.
Wäre Polizei in ihrer altbewährten
Aufſtel=
lung — es fehlten 5 Etatsmäßige — erſchienen,
dann hätte am Sonntag abend in Bieber
be=
ſtimmt keine Siegesfeier ſtattgefunden.
Die Poliziſten
konnten ſich alſo nur auf folgende Mannſchaft
ſtützen: Klein; Muth, Balſer; Kaſpar, Dumont,
Kaufmann; Göbel, Sauer, Schupp, Pfeiffer,
Müller.
Die komplett antretenden Bieberer
waren erſchienen mit: Winter; Heberer 2,
Lukas; Korf. Maier, Kaiſer; Heberer 1, Reitz,
Schary, Tochtermann, Deierling.
Anpfiff — und gleich Krawall
bei den überaus fanatiſch eingeſtellten Bieberer
Zuſchauern. Müller war unglücklich mit dem
rechten Läufer Kaiſer zuſammengeprallt, ſo daß
dieſer einige Minuten verletzt ausſcheiden
mußte. Die Menge verlangt vollkommen
ſinn=
los die Herausſtellung Müllers. Die 3. Min.
verzeichnet eine feine Chance für Polizei.
Göbel hatte die gelbe Deckung überſpurtet, doch
etwas überhaſtet lanciert er den Ball über die
Torecke. Die Bieberer wollen mit Gewalt einen
Zähler erreichen. Sie ſtürzen jedem Ball nach
und wollen mit dieſer Huſarentaktik die
Poli=
zeideckung außer Faſſung bringen. Sie
ver=
ſtehen es auch tatſächlich, brenzliche Momente
vor dem grünen Tor zu ſchaffen, doch Balſer
und nicht zuletzt Klein im Tor haben die Ruhe
weg und laſſen ſich nicht unterkriegen.
Ein Prachtſchuß Pfeiffers
hätte faſt ein Tor ergeben. Er nahm den
Ab=
ſtoß des Torwächters auf und noch ehe dieſer
wieder im Tor war, hatte er aus 40 Meter
Entfernung eine Bombe losgefeuert, der leider
aber die Latte den Weg zum Ziel verſperrte.
Auf der anderen Seite wären die Bieberer um
ein Haar auf billige Weiſe zum Erfolg
ge=
kommen. Der Verteidiger Muth gab einen Ball
zurück, den der aufmerkſame Klein gerade noch
aus der Torecke holen konnte.
Grundverſchiedene Spielſyſteme.
Polizei brilliert etappenweiſe durch feines
flaches Paßſpiel, meiſtens von dem großartig
arbeitenden Mittelläufer Dumont in Szene
ge=
letzt. Wenn die Maſchine manchmal lief, dann
hatten die Gaſtgeber überhaupt nichts zu
be=
ſtellen. Ihr Hurraſtil wirkte dagegen recht
plump. Schupp hatte kurz vor der Pauſe eine
ſelten ſchöne Chance. Er tändelte jedoch ſolange
mit dem Ball bis einer der wuchtigen
Vertei=
diger dazwiſchen geſchlagen hatte.
Gleich nach Halbzeit
fiel das entſcheidende Tor.
Die Verteidigung hatte den Ball nicht weit
genug abgeſtoßen, es entſtand ein Gewühl vor
dem Tor der Grünen, der Linksaußen
Deier=
ling erhielt das Leder und ſchob es über die
Linie. Dieſes Tor gab den Gaſtgebern natürlich
neuen Mut, die Poliziſten verloren aber eine
ganze Viertelſtunde lang jede
Unternehmungs=
luſt. Den Bieberern boten ſich auch einige
Chancen, die jedoch vermaſſelt wurden. So
unterlief einmal Muth ein grober Fehler, doch
der Linksaußen Deierling ſchoß frei vor dem
Tor daneben. Allmählich finden ſich die
Poli=
ziſten wieder. Pfeiffer ſchuftet für zwei. Leider
hat er aber bei ſeinen pomadig ſpielenden
Nebenſpielern wenig Unterſtützung. Er geht mit
einem Ball allein los, ſtand vor dem Tor,
doch ehe er zum Schuß anſetzen konnte, wurde
er von hinten „gemäht‟. Der Pfiff des
Schiedsrichters blieb aber aus.
Die Poliziſten haben nun ihre beſte Zeit.
Die Bieberer können nicht mehr mit; ſie ſind
vollkommen ausgepumpt und beſchränken ſich
nur noch auf die Abwehr. Sie errichten vor
ihrem Tor eine wahre Blockade. Hier
durchzu=
kommen, ſcheint unmöglich, zumal die mutig
ins Gefecht ſteigenden Verteidiger in der Wahl
ihrer Abwehrmittel ſich keine Beſchränkung
auf=
erlegten. Der Ausgleich ſchien aber dennoch zu
fallen, als Göbel die Sperre durchbrochen
hatte und aufs Tor zuſteuerte. Der Torhüter
kam ihm entgegen, und wie hypnotiſiert ſchob
ihm Göbel den Ball in die Hände. Die
Gaſt=
geber können ſich der vielen Angriffe der
Grünen nur noch erwehren, wenn ſie den Ball
über den Zaun ſtoßen. In der letzten Minute
hatte Polizei die klarſte Gelegenheit, wenigſtens
einen Punkt zu retten. Schupp ſtand
mutter=
ſeelenallein vor dem Tor, ſchoß aber ſo ſchwach,
daß ein Verteidiger noch zur Ecke retten konnte.
Die Darmſtädtker Poliziſten
hatten zwei überragende Kräfte in ihrer
Mannſchaft: der Mittelläufer Dumont und der
Verteidiger Balſer. Ihnen am nächſten kamen
Klein. Pfeiffer, und die Außenläufer Kaſpar
und Kaufmann. Der Erſatzverteidiger Muth
fiel gegen ſeinen Nebenmann merklich ab. Der
Sturm hat den Spielverluſt auf dem Gewiſſen.
Müller war zwar ſehr eifrig, doch das allein
genügt nicht, um ein guter Linksaußen zu ſein.
Schupp war der Unglücksrabe, der die Chance
in der letzten Minute nicht auszuwerten
ver=
ſtand, aber auch ſonſt war er nicht auf der
ge=
wohnten Höhe. Der Halbrechte Sauer iſt ein
ſehr begabter Spieler, doch muß er noch lernen,
ſich im richtigen Moment mit Kraft einzuſetzen.
Den Rechtsaußen Göbel hatte man auch ſchon
beſſer geſehen.
Der ſchlechte Start zu den Aufſtiegſpielen
ſoll die Grünen jedoch nicht verdrießlich
ſtim=
men, denn noch iſt es Zeit, in den nächſten
Spie=
len, ſich die Sporen für die Gauliga zu
ver=
dienen. Das Können iſt da, warum ſoll es in
dieſem Jahre nicht klappen.
Die Bieberer
haben noch viele wunde Punkte in ihrer
Mannſchaft auszubeſſern, wenn ſie ernſtlich für
den Aufſtieg in Frage kommen wollen.
Vor=
züglich iſt ihr Torhüter Winter ſowie der
Ver=
teidiger Lukas. In der Läuferreihe ſticht der
rechte Läufer Kaiſer hervor. Ihr „Tank” der
Mittelläufer Maier, macht von ſeiner
Körper=
kraft allzuſehr Gebrauch. In dieſer Beziehung
wird er von ſeinem Nebenmann zur Linken
gut aſſiſtiert. Im Sturm gefielen nur die
bei=
den Außen. Die Innenſtürmer verſtehen nicht,
Syſtem in den Angriff zu bringen.
Schiedsrichter Müller=Ffm.=Griesheim
war regeltechniſch recht gut, muß jedoch den
Vorwurf einſtecken, daß er gegen das
rauh=
beinige Spiel der Bieberer zu nachſichtig war.
Gerechkes Unentſchieden
in Rüſſelsheim.
Opel Rüſſelsh. — 5V. Saarbrücken 0:0.
* Vor 4000 Zuſchauern
lieferten ſich beide Mannſchaften einen ſchönen
ritterlichen Kampf, der unter der vorzüglichen
Leitung von Fink=Seckbach ebenſo gut zu Ende
geführt wurde. Während der größte Teil der
er=
ſten Spielhälfte nicht die Linie von
Aufſtiegs=
ſpielen erreichte, kamen in der zweiten Hälfte
beide Mannſchaften auf volle Touren. In dieſem
Abſchnitt wurde auf beiden Seiten mit
verbiſſe=
ner Energie um den Sieg gerungen, der jedoch
beiden Stürmerreihen durch die mit höchſtem
Einſatz kämpfenden Hintermannſchaften verſagt
blieb. Die beſten Leute auf dem Spielfelde
wa=
ren beide Torwächter (Rooſen=Rüſſelsheim und
Schmidt=Saarbrücken), die weſentlichen Anteil
an dem Punktgewinn ihrer Mannſchaft haben.
Beide ſtanden oft im Brennpunkt der Ereigniſſe.
löſten jedoch ihre Aufgabe mit meiſterhaftem
Ge=
ſchick. Nach ihnen ſind, Sold, Conen, Heimer,
Gengmüller, Schmidt, Sailer von Saarbrücken,
von Rüſſelsheim der Halblinke Schücker und
Schneider zu erwähnen.
Die Saarmannſchaft zeigte vor allem das
beſ=
ſere Zuſammenſpiel, das durch taktiſches Ver=
Montag, 25. März 1935
Mt Oad daddeft.
ſtändnis und gute Einzelleiſtungen ergänzt
wurde. Rüſſelsheim, das eine ausgeglichene
Mannſchaft ins Feld ſtellte, glich dieſe
Ueber=
legenheit durch größeren Eifer aus. — Die
Saar=
brückener Elf dürfte in Darmſtadt mit großem
Intereſſe erwartet werden, da man dieſer Elf
mit ihrem Können ſchon heute den beſten Platz
in den Aufſtiegſpielen einräumen darf. H. St.
Ludwigshafen 04 — Reichsb.=Rotw. Frankf. 2:1.
Die Frankfurter gaben in Ludwigshafen eine
etwas enttäuſchende Vorſtellung. Die Pfälzer
waren in der erſten Halbzeit leicht und nach der
Pauſe drückend überlegen und nur ihrem Pech
und der in der zweiten Halbzeit verſtärkten
Verteidigung der Frankfurter iſt das knappe
Er=
gebnis zu danken. In der 29. Minute der erſten
Halbzeit verſchoß Lang einen Elfmeter für
Lud=
wigshafen, kurz darauf erzielte Winkler den
ein=
zigen Treffer der Frankfurter. In der 25. Min
der zweiten Halbzeit glich Ertl für
Ludwigs=
hafen aus und 10 Minuten vor Schluß fiel durch
Dauth der Siegestreffer. Multer=Landau leitete
vor 3000 Zuſchauern ausgezeichnet.
Die 98er verſchenken den Sieg!
einen zu kurz abgewehrten Fall zum Siegestreffe
einzuſchieben.
SV. 98 — Olympia Lorſch
ba.
1:2 (0:0).
Daß ſich die Lilienträger ſchon im erſten
Pokal=
ſpiel und dazu noch auf eigenem Platze
aus=
ſchalten würden, das hatten ſich wohl die
wenig=
ſten der 300 Zuſchauer träumen laſſen. Und doch
iſt es ſo gekommen, und zwar mit geradezu
liebe=
vollem Entgegenkommen der Platzmannſchaft
ſelbſt. Faſt die gleiche Aufſtellung, die es fertig
brachte, die drei vor ihr in der Tabelle
rangie=
renden Mannſchaften am Böllenfalltor geſchlagen
nach Hauſe zu ſchicken, leiſtete ſich bei dem erſten
Pokalſpiel das Vergnügen, den mit zwei
Erſatz=
leuten ſpielenden Gäſten den ſicheren Sieg
freundlichſt zu überlaſſen. An und für ſich wäre
es gar nicht einmal ſo ſchlimm, von den
immer=
hin ſpieltüchtigen Lorſchern eine Niederlage
ein=
ſtecken zu müſſen, wenn die Elf der 98er ihr beſtes
eingeſetzt hätte. Aber dieſer Sieg durfte nicht
vom Stadion getragen werden! Im Gegenteil,
ganz eindeutig mußte er ausfallen. Zu hoffen
bleibt, daß dies eine Ausnahmeerſcheinung war
und bleibt.
Dem Schiedsrichter Eichhorn=Worms, der
zwar auch nicht fehlerfrei war, aber immerhin
noch zu genügen wußte, ſtellten ſich beide
Mann=
ſchaften wie folgt:
SV. 98: Ruppel III; Sänger Geyer;
Rich=
ter, Schnägelsberger, Müller; Würtenberger,
Frey, Eßlinger II, Roß, Mahr.
Lorſch: Lorbacher II; Schmitt, Degen;
Ro=
tenhuber, Angerſtein II, Metz; Herth,
Anger=
ſtein, Wachtel, Adrian I, Adrian II.
Bei der Krikik
muß den 98ern beſcheinigt werden, daß der
feh=
lende Eßlinger I in der Abwehr ein offenes Loch
hinterließ, das Sänger ſelbſt mit beſtem Willen
nicht ausfüllen konnte. Geyer und Ruppel waren
bis 15 Minuten vor Schluß auf gewohnter Höhe,
ließen ſich dann aber von dem Phlegma einiger
Kameraden anſtecken. In der Verbindung waren
die beiden Außenläufer auf dem Poſten, während
der Mittelläufer durch ſeine einſeitige
Flanken=
bedienung beſonders auffiel. Von den beiden
Außen der Fünferreihe war Mahr der beſte,
da=
für wurde er natürlich prompt zu wenig
beſchäf=
tigt. Das Innentrio hat zwar gezeigt, wie man
ſchön ſpielt, aber an den Einſatz, der ſchließlich
doch zum Erfolg gehört, keinen Augenblick
ge=
dacht. Alles ſei noch gut geheißen, daß es aber
einige Spieler für gut hielten. beim Stande von
1:0 die letzten 15 Minuten geradezu ſpäzieren zu
gehen, war, alles, nur nicht ſchön, was ja auch
mit der Niederlage bezahlt werden mußte.
Die Gäſte kamen ohne ihren Mittelläufer
Lorbacher I und den Sturmführer Schmitt II.
Nachdem die Mannſchaft vier Fünftel der
Spiel=
zeit nicht ſonderlich viel zu beſtellen hatte, war
ſie dennoch in der Lage, die Verworrenheit der
98er kurz vor Schluß voll und ganz auszunutzen.
Die Abwehr mit Schmitt, Degen und Lorbacher I7
im Tor zeigte Qualitätsarbeit, während
Anger=
ſtein den fehlenden Lorbacher I im Mittellauf
nicht erſetzen konnte. Der beſte Stürmer
über=
haupt auf dem Felde war Herth, der überall war
und ſchaffte. Auf ſein Konto Vorarbeit fallen
auch beide Treffer. Bei den übrigen war der
Eifer ein Hauptmerkmal.
Wie das 1:2 zuſtande kam ...
Die 98er haben den leichten Wind im Rücken
und laſſen die Gäſte, bei denen im Gegenſatz zu
den 98ern, die ſchön und gut zuſammenarbeiten,
mehr Einzelleiſtungen hervortreten, nicht richtig
zu Wort kommen. In dieſer Zeit hat die
Ab=
wehr der Gäſte ſchwere Arbeit zu verrichten, um
ſich den dauernden Angriffen der Blauweißen zu
erwehren, was öfters nur mit Glück möglich war.
Gute Gelegenheiten hatten kurz hintereinander
Eßlinger und Mahr. Aber beidesmal geht der
Schuß neben den Kaſten. Roß hat ebenfalls Pech,
als ſein ſtrammer Strafſtoß an die Latte geht.
Die Angriffe der Gäſte ſind nur ſpärlich und
zei=
gen wenig Gefährlichkeit. Torlos werden die
Seiten gewechſelt, und ohne Pauſe gehts weiter.
Es zeigt ſich nun, daß Lorſch etwas beſſer
vor=
wärts kommt und Ruppel hat gleich mehr
Ar=
beit, die er jedoch ſicher bewältigt. Ganz
all=
mählich nehmen die 98er das Spiel wieder in die
Hand, und es zeigt ſich faſt das gleiche Bild der
erſten 45 Minuten. Allgemein wird im
Zuſchauer=
raum ſchon mit keinem Treffer in der regulären
Zeit gerechnet, da wird Frey im Strafraum
gegen die Regel angegangen, was einen Elfer
gegen Lorſch abſetzt. Würtenberger holte damit
die Führung, worauf das Spiel entſchieden
ſcheint, zumal die Gäſte jetzt recht kopfſcheu
wer=
den. Da naht das Verhängnis. Anſtatt daß SV.
98 nun dazu überging, aufzudrehen, fing man an,
gnädig ausgedrückt, gemütlich zu werden. Prompt
ſtellten ſich die Gäſte um und es kam wie es
kom=
men mußte. In der 85. Minute kann Wachtel eine
Vorlage von Herth zum Gleichſtand einköpfen
und mit dem Schlußpfiff gelang es Angerſtein,
SV. 98 (Abteilung Fußballjugend)
Verbands=
ſpiele.
SV. 98 A=Jugend — 04 Arheilgen 1:6 (dort)
B=Jugend — Ober=Ramſtadt 5:2 (dort); 1
Schüler — 46 Darmſtadt 0:1 (dort).
Freundſchaftsſpiel 1b Schüler — Grieshein
b. D. 1. Schüler 2:0 (dort).
46er-Zußballer waren in Form!
SV. 07 Heddernheim — TSG. 46 1:3 (1:2)
Daß die Leute von der Rheinallee in de
letzten Wochen ihre Spielſtärke ſtark verbeſſe
ten, iſt bekannt, aber daß ihnen auf dem Pla
wo der Meiſter der Bezirksklaſſe Rot=Weiß Ff
VfL. Iſenburg und Merkur verloren, geling
ſich mit einem einwandfrei verdienten Sie
über die komplette Mannſchaft von Hedder:
heim in die nächſte Pokalrunde bringen konnt
träumte ſich wohl keiner der eingeweihte
Kreiſe. Nun, es iſt eingetroffen und dazu m
einer Spielweiſe die ob ihrer Feinheit b
dem Gegner ſowie bei den zirke 300 anweſe
den Zuſchauern großen Anklang fand. D
Darmſtädter legten heute aber auch ein Spi
hin, das kaum einen Wunſch offen ließ ur
noch beſſer war, wie vor 8 Tagen an d
Rheinallee gegen FC. Langen.
Dem Schiedsrichter aus Frankfurt, der de
ſchnellen Kampf übrigens gut leitete, ſtellten ſi
die Gegner in ſtärkſter Aufſtellung.
Heddernheim: Abt; Nöding, Jamin; Hau
mannshen, Odenweller, Schropp 1; Witdor
Peter, Gerlach, Meyer, Schropp 2.
46 Darmſtadt: Noack; Morloß, Wetteng 2i
Weicker, Darmſtädter, Delp; Lorenz, Mülle d
Süßenböck, Vogelmann, Finger.
Kritik: Heddernheim war in kein
ſchlechten Verfaſſung, fand aber an den Gäſte won
einen Gegner, der nicht nur ebenbürtig, ſor Den an
dern in manchen Beziehungen ſogar überlege tfinn”
war. Der bekannte Hüter Abt bleibt eit Tor,
Hauptſtütze der Elf. Ganz hervorragend w / Wolf
außerdem Odenweller als Mittelläufer u. ite=
Meier auf halbrechts.
Bei den 46ern gibts eigentlich kein LI.ms zu
und Tadel, denn es klappte immer und übe
all. Iſt es der Mannſchaft vergönnt, weiter
dieſer Aufſtellung zu ſpielen, dann werd EAMMe
weitere Erfolge nicht ausbleiben.
Schon zu Beginn ſuchten beide Gegner
mö=
ſchnell die Entſcheidung herbeizuführen, ab
beide Hintermannſchaften hielten die Stürm
in Schach. Der Gaſtgeber mit dem Wind iFie
Rücken iſt mit ſeinen Angriffen äußerſt a
fährlich. Als nun die 46er ſahen, daß man au
hier nur Fußball ſpielt, kommt etwas mel
Selbſtvertrauen in ihre Reihen und ſiehe da,
ging famos. In der 20. Minute jagte Lorei
einen Schuß auf das Tor, den der Verteidig
nur noch ins eigene Netz lenken konnte. O
Freude dauerte nicht ſehr lange, da hatte d
Gaſtgeber durch Meyer ausgeglichen. Imm
beſſer werden die 46er, und Vogelmann ſchlie
eine gute Kombination mit unhaltbarem Scht
ab. Nach der Pauſe ſpielen die 46er mit de
Wind als Bundesgenoſſen leicht überlege
während Heddernheim nur noch vereinze
durchkommt. Lorenz läßt alles ſtehen, und 8!
Abt zum drittenmal das Nachſehen womit d
Sieg ſichergeſtellt wurde. Zwar geht der Ga
geber nochmals ganz aus ſich heraus, kan
aber außer einigen Ecken, die ſicher abgeweh
wurden, nichts mehr an dem Reſultat änder
TSG. 46 (Reſ.)—Eſchollbrücken (1. Mſchf1
1:3: TSG 46 (3. Mſch.)—Eſchollbrücken (2.M
3:0; TSG. 46 (1. Jgd.—Wixhauſen (1. Jgd
2:1: TSG. 46 (1. Sch.) — SV. 98 (1. Sch
1:0: TSG. 46 (2. Sch.)—04 Arheilgen (2. 60*
eba.
3:0.
Merck Darmſtadt — FV. Gräfenhauſen
5:1 (2:1).
Zu Beginn des Spieles ſprach Sportwa
Voigt der Merck=Mannſchaft, die geſtern 1
letztes Verbandsſpiel auf eigenem Platze
ledigte, zur Erringung der Klaſſenmeiſterſcha
Dank und Glückwünſche aus. — Im Spiel ſelt
zeigte der Meiſter aber keine entſprechend.
Leiſtungen. Gräfenhauſen hatte beim
Stal=
von 2:1 mehrfach Gelegenheit, auszugleiche
jedoch Mercks Hintermannſchaft war aul
Hut und fütterte den heute erſatzgeſchwächt,
Wenn nicht die Läuferreihe, insbeſondere
Mittelläufer Bernhardt, in drei Fällen 2
Selbſthilfe gegriffen hätte, hätte man was
Sturm immer wieder mit Bällen, die C9
ſelten erfolgverſprechend verwendet wurde
ſcheinlich mit einem 2:1=Sieg zufrieden e
müſſen. Bei den Gäſten hoben ſich der Lint
außen und die Verteidiger etwas aus dem 2"
men, während der Torwart ſehr ſchwach Le
Der Schiedsrichter war gut, beſonders in
Auslegung der Vorteilsregel.
Die 2. Mannſchaft kehrte unverrichteter Diſt
wieder heim, da Egelsbach nicht antrat 9e
zweiten Male). — Die kürzlich aufgeſtel.
Schülermannſchaft verlor gegen die 2. Schllt.
elf der Tade. Beſſungen in ihrem erſten, V.
mit 1:3 Toren.
ntag, 25. März 1935
Nr. 82
Aus den Kreisklaſſen.
Dor dem Abſchluß
der Gruppe Darmſtadt.
75 Darmſt. — SV. Weiterſtadt 3:3 (2:1).
rania Eberſtadt — Chattia Wolfskehlen
5:2 (4:1).
erſten Treffen waren die 75er am
Ziegel=
großzügig — als ſie 3:1 führten wurden
htſinnig. Der Gegner ſetzte alles auf eine
und mit 2 Elfmetern erzielte er Gleich=
und 1 Punkt, der aber wohl nichts mehr
während die Platzelf mit ihrem Pünktchen
noch vom Kupieren verſchont blieb.
Frankenſtein erlebten die Zuſchauer ein
Spiel, bei dem die Platzelf gegen die
kämpfenden Wolfskehler Chatten bis zur
4:1 in Front lag. Nach der Pauſe
be=
n ſich beide Parteien mit einem Treffer,
Eberſtadt noch einen Elfmeter vergab.
Die Tabelle nach dem 24. März:
25
Nörfelden 15
46 Dſtdt. 16
Wixhauſen 16
a Griesh. 15
roß=Gerau 16
* Wolfskehl. 15
75 Dſtdt. 16
Eberſtadt 16
ſeiterſtadt 15
63:25
33:23
44:34
40:33
30:36
29:37
29:47
30:38
25:46
7
arr
8
t2
dmm
„r.
urt.
2.
9
hic
*
tot
infe
n
er
Breit
nentſchieden am Ziegelbuſch!
875 Darmſt. — SV. Weiterſtadt 3:3 (2:1)
dieſem Unentſchieden haben die 75er
ppe umſchifft, die Klaſſe iſt erhalten, für
eiterſtädter dagegen ſcheint der Abſtieg
t zu ſein. — Vor einzelnen Zuſchauern
Kn ſich beide einen ſehr harten Kampf.
ſic er waren vom Anſtoß ab drückend
über=
brachten es jedoch zu keinem Erfolg. Der
ließ ziemlich große Chancen aus. Bei
ickenden Ueberlegenheit wurde die 75
er=
nannſchaft leichtſinnig, rückte zu weit
ts ſich in einem Tor der Gäſte bitter
Denn ganz freiſtehend erhielt der
Links=
den Ball, brach durch und erzielte die
gfür ſeinen Verein. Erſt dann kamen
r zur Beſinnung. Es währte nicht lange
olf erzielte auf ſchöne Flanke von Stei=
Ausgleich. Anſchließend ſchoß Hübner
leite Tor. — Nach der Pauſe ſtand der
ganz im Zeichen der 75er, die auch durch
aI., der einen Elfmeter verwandelte, zum
ten. Damit glaubten die Platzbeſitzer
ihren Lorbeeren ausruhen zu können.
on den Weiterſtädtern wurden ſie eines
belehrt. Denn ſie nutzten das Phlegma
itzbeſitzer geſchickt aus, wenngleich ſie in
Lämpfen oft die Grenzen des Erlaubten
. Sie drängten gegen Ende immer
nach vorn, zweimal wurden ſie (einmal
er gs etwas zweifelhaft) unfair
angegan=
für der Schiri zwei Elfer gab, die beide
delt wurden.
an ſich ſicheren Sieg vergaben die 75er
Eiigerweiſe. Genügen konnten Lemſter
die Außenläufer ſowie das Innentrio
If, Hübner und Schäfer, Etzert. — Bei
rſtadt war die Verteidigung (ſowie
ttelläufer) der beſte Teil. — Der SR.
Stei.
wa u nachſichtig,
denburg und Rordmark
Im Endtdmpr.
je Vorſchlußrunde um den
Handball=pokal.
das am 7. April ſtattfindende Endſpiel
Deutſchen Handball=Pokal haben ſich am
die Gaue Brandenburg und Nordmark
(nahmeberechtigung erworben. Der Gau
rk ſiegte in Hamburg vor 7000
Zuſchau=
r Bayern mit 12:9 (6:3), während die
in Breslau vor 6000 Zuſchauern mit
5) gegen Schleſien gewannen.
Nordmark — Bayern 12:9 (6:3).
Hamburger, von 7000 Zuſchauern
be=
reffen war ein ſpannender Kampf von
bis Ende. Die Norddeutſchen waren
als der Gegner, der ſich nur ſchwer
zu=
and. Bis zur Pauſe hatten die
Norddeut=
te Führung von 6:3 herausgeholt und
Wechſel zogen ſie auf 8:3 davon. Man
bereits mit einer kataſtrophalen Nieder=
Bayern, als dieſe ſich freimachten und
den Gleichſtand erzielten. Nordmark
ann 9:8, aber Bayern glich wieder aus.
dmark einen zehnten Treffer ſchoß, wurde
ipf ſehr hart und durch einen 13:
Meter=
d einen weiteren Treffer wurde das
der Bayern beſiegelt. Die Bayern, von
tan ſich viel verſprochen hatte, konnten
artungen nicht ganz erfüllen. Der Sieg
ddeutſchen war nicht unverdient. Dem
vohnte auch Fachamtsleiter
Brigadefüh=
mann bei,
Uleſien — Brandenburg 8:12 (5:5).
einem Sieg über Schleſien konnten die
ihr etwas ins Wanken gekommenes
nachdem ſie am Vorſonntag gegen den
tte 7:23 unterlegen waren, wieder auf=
Die Niederlage der Schleſier iſt aber
auf deren ſchlechtes Können, als auf die
inde Form des deutſchen Nationalhüters
m Berliner Tor (von den Schleſiern als
reufel” bezeichnet), zurückzuführen, der
alles hielt. Bei den Schleſiern gab es
Verſager, die Südoſtdeutſchen hatten
h Pech. So vermochte der Sturm von 15
fen nicht einen zu verwandeln.
li Lindner, der aus der
Nieder=
nion hervorgegangene Linksaußen der
rter Eintracht, iſt nach Leipzig über=
und hat ſich der dortigen Turu
an=
en.
tugals Fußballmeiſter, der
* Football=Club Oporto, wird im April
diele in Köln und Düſſeldorf austragen.
N.90 unnertiegt don
Polizei Darmſtadt — SV. 98 Darmſtadt . 9:6,
VfR. Kaiſerslautern — VfR. Schwanheim, 4:4
und Pfalz Ludwigshafen — TV. Frieſenheim 4:4.
Im Rückſpiel der Darmſtädter Rivalen bezog
der neue Gaumeiſter SV. 98 eine verdiente
Nie=
derlage, wodurch der Altmeiſter ſeine
Vorſpiel=
niederlage ausbügelte. An der Spitze hat ſich
da=
durch nichts geändert, lediglich der Endſieg der
Böllenfalltor=Elf iſt auf 2 Pluspunkte beſchränkt
worden. Damit haben die beiden Darmſtädter
Ligiſten ihre Reihe beendet und mit Abſtand
be=
wieſen, daß ſie in Südweſt die beſten ſind.
Die Abſtiegskandidaten ſind ſich noch nicht
ganz „einig”, wer zu den zwei Gehenkten
ge=
hören ſoll, auch hier wird der letzte Tag erſt das
Urteil bringen, viel Hoffnung beſteht am Ende
nicht mehr.
Ab= und Aufſtieg
der Gauklafſe Südweſt.
Der Saar=Bezirksmeiſter und einer aus
Pfalz=Main/ Heſſen ſteigen auf!
Ueber den Ab= und Aufſtieg der Gauklaſſe im
Gau 13 hat der Führer des Fachamts für
Hand=
ball wie folgt entſchieden:
„Der an der Spitze der Tabelle ſtehende
Be=
zirksklaſſenverein der Saargruppe ſteigt ohne
weiteres zur Gauklaſſe auf. Die übrigen
Grup=
penſieger der Bezirksklaſſe ermitteln in
beſon=
deren Aufſtiegſpielen den zweiten zur Gauklaſſe
aufſteigenden Verein. — Aus der Gauklaſſe
ſteigen zwei Vereine ab”.
Auf Grund dieſer Anordnung beſtimme ich,
daß der Sieger der Bezirksklaſſe Pfalz gegen
den gleichen Sieger des Bezirkes Main=Heſſen
(Starkenburg, Groß=Frankfurt, Rheinheſſen.
D. Schriftl.) in Vor= und Rückſpiel den zweiten
aufſteigenden Verein zur Gauklaſſe ermittelt.
(gez.): A. Reitz.
Die Revanche des Altmeiſters.
Im Rückſpiel ſiegt Polizei Darmſtadk vor 3500 Zuſchauern über Sporkverein 94
wenn auch nur ein Mann im Sturm dadurch
ausfällt, dann „Gute Nacht, Lilie!”
Polizei Darmſtadt-
SV. 98 Darmſtadt 9:6 (5:3).
* Der neugebackene Gqumeiſter 5B.98
mußte in ſeinem letzten Serienſpiel zu dem
vor=
jährigen Deutſchen Meiſter. Dies Treffen hätte,
wenn Polizei am Vorſonntag nicht in
Herrns=
heim geſchlagen worden wäre, für die
Meiſter=
ſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung ſein
können. Bei einem Sieg der „Grünen” wären
ſie mit dem Tabellenführer wieder punktgleich
geworden, und damit konnten ſie ein
Entſchei=
dungsſpiel erzwingen. Der heutige Sieg über
den Rivalen vom Böllenfalltor iſt daher von
einem bitteren „Wenn . . . . . .‟=Geſchmack für
die Grünen begleitet. Die Unterlegenen dagegen
werden froh geweſen ſein, daß ſie ſich mit ihrem
Punkteplus die Niederlage „leiſten” konnten.
Aber das darf nicht darüber wegtäuſchen,
daß der
Sieg der Polizei=Elf verdienk
errungen wurde. Die Elf hatte ſich zweifellos
vorgenommen, die 12:11=Niederlage des
Vor=
ſpieles auszuwetzen und zu beweiſen, daß ſie
wieder „da” iſt. Hatten die „Grünen” in den
letzten Spielen mancherlei Schwächen gezeigt,
nicht der Taktik und des Syſtems, ſo waren dieſe
heute verſchwunden. Vor allem zeigte die Elf,
was letzthin oft mangelte, nämlich geſchloſſenen
Einſatz auf allen Poſten und den
unbeug=
ſamen Siegeswillen. Der wurde ſtark fundiert,
als der Gegner überraſchend ins Hintertreffen
geriet und auch das Glück dem grünen Tor hold
war. Die Stürmerreihe war zudem in der
Aus=
wertung von Strafwürfen ihren Gegnern hoch
überlegen, viermal traf der Ball ins Schwarze.
Zudem wurde die Defenſive in der letzten
Vier=
telſtunde bei jedem gegneriſchen Angriff oder
Strafwurf faſt vom geſamten Sturm vorbildlich
unterſtützt, ſo daß der Sieg nicht mehr ins
Wan=
ken kam. Keimig im Tor lieferte zudem eine
ganz hervorragende Partie; ohne ihn hätte das
Ergebnis leicht anders ausfallen können.
Warum unkerlag Sb. 98,
— dem wir zur endgültigen Gaumeiſterſchaft
noch=
mals unſeren Glückwunſch ausſprechen
mit der Hoffnung, daß er Darmſtadt im Ringen
um die Deutſche Meiſterſchaft würdig vertreten
möge —? Die Frage iſt nicht ſehr ſchwer zu
beantworten: Gewiß hatte die Elf ſtarkes Pech,
aber ſie ließ ſich zu Anbeginn überraſchen; die
Abwehr von Strafwürfen war ungenügend und
im Sturm fehlte es ſtellenweiſe an dem letzten
Kampfgeiſt und Energie, als manche ſchönen
Aktionen fehlgeſchlagen waren. Wenn dieſe
Schwächen bis zum Eintritt in die Endkämpfe
ausgebeſſert ſind, braucht der Elf nicht bange zu
ſein; andernfalls wird ſie nicht weit kommen.
Daß der jeweilige Gegner im Torverhältnis
einmal in Vorteil geht, iſt beim Handball nicht
ſo wild. Die Tatſache muß pſychologiſch
über=
wunden und zur Energiequelle umgewandelt
werden. Der nie erlahmende Kampfgeiſt und
Zuſammenhalt war gerade im Vorjahr der
Schrittmacher zur Meiſterſchaft der „Grünen”,
und die „Blauen” mögen das nicht vergeſſen.
Die Taktik der Strafwurfabwehr bei
den „Lilien” iſt noch nicht „meiſterlich”, modern.
Gerade da nur wenige große Spieler zur
Ver=
fügung ſtehen, muß die Stürmerreihe verſtärkt
bei der Abwehr von Angriffen beiſpringen.
Vor=
bildlich, wie das bei Polizei geſchah! —
Som=
mer, Spalt, gegen Schluß mehrmals die
kom=
plette Stürmerreihe im Strafraum!
Strafwurf=Spezialiſten! Wer ſie hat, iſt gut
verſehen. Aber auch ſie haben mal Pech oder
einen „ſchwarzen Tag”; manchmal iſt es nur
Nervoſität, daß „totſichere Sachen” meterweit
vorbeigehen. Das traf heute die 98er
Spezia=
liſten; Eichhorn und Feick beſonders. Aber auch
freiſtehend gingen Bombenwürfe der Stürmer
entweder dem Hüter auf den Leib oder weit
da=
neben. Keimig hatte faſt nur tiefe Bälle
abzu=
wehren!! Gewiß war es ſchwer, gegen die
äußerſt harte Gegendeckung zu ſpielen, aber
Ueber 3500 Zuſchauer
auf dem „Grer!”
— der Regen mag viele abgehalten haben —
bewieſen die Zugkraft des Lokalkampfes, als die
Mannſchaften den jetzt von der Sonne
ange=
ſtrahlten Platz betraten.
Die Platzelf mußte auf Huber verzichten
und ſtand: Keimig; Blank, Pfeiffer; Unmacht,
Daſcher, Stahl; Villhardt, Stahlecker, Sommer,
Spalt May, während
die Gäſte wie angekündigt erſchienen: Henß;
Rothenburger, Förſter: „Delp, Merz, Dittmar,
Jungheim, Kaltenbach, Freund, Eichhorn, Feick.
Lebhafter Beifall begrüßte die 22, worauf
Oberleutnant Schuchmann im Namen des
Polizei=SV. den Gäſten zur Gaumeiſterſchaft
gratuliert und ihnen ein Blumengeſchenk
über=
reicht, für das der 98er Abteilungsleiter Peter
„Müller den Dank der „Lilien” ausſpricht.
Dann eröffnet Polizei das Spiel, das
mit einer Ueberraſchung
für die Gäſte beginnt: Ehe ſie ſich gefunden
haben, liegen die Grünen nach wenigen
Minu=
ten unter dem Jubel ihrer Anhänger 1:0, 2:0
und 3:0 in Front. Kaum nach dem Anwurf
brach Stahlecker durch und Henß war geſchlagen.
Wenige Augenblicke darauf ſetzte Spalt einen
Strafwurf durch die Verteidigung ins Netz, und
dann trifft Sommers Bombenwurf unhaltbar.
Jetzt kommt die 98er Elf beſſer in Fahrt, ohne
indes die Gefährlichkeit des Gegners zu
errei=
chen. Feick jagt Keimig eine Bombe auf den
Leib. Frei zum Wurf gekommen, pariert Henß
den eiſernen Schuß Spalts. Als Merz mitging
und frei zum Wurf ausholt, iſt Keimig dennoch
nicht zu ſchlagen. Aber auch das Glück ſteht ihm
zur Seite: Dittmar und Feick treffen die
Außen=
latte. Erſt in der 16. Minute fällt der erſte
Gegentreffer durch Strafwurf Feicks.
Hark iſt das Spiel,
jeder einzelne Aktion des Gegners wird zu
zer=
ſtören geſucht. Faſt ununterbrochen tönt die
Pfeife des SR., zerpfeift damit den Fluß der
Züge. Aber hier kämpfen zwei Mannſchaften,
als ginge es um den höchſten Titel. Der
Gäſte=
ſturm iſt vorzüglich gedeckt. Feick, ſchwer
be=
ſchattet, vermag ſich nur ſelten frei zu machen;
am beſten iſt noch das Innentrio, während
Po=
lizei ihre Angriffe ſtets breit entwickelt.
Spalt erzielt durch Strafwurf 4:1, Eichhorn
verbeſſert ebenſo auf 4:2; doch wieder ſitzt ein
Strafball Spalts zum 5:2 im Tor. Bei einer
gar zu harten Abwehr gibt der SR. „13 Meter”
gegen Polizei, den Eichhorn zum Halbzeitſtand
von 5:3 verwertet.
Nach Wiederbeginn
haben die Gäſteſtürmer ſofort dickes Pech.
Zwei=
mal knapp daneben und dann wehrt Keimig
ein paar Sachen in beſtechender Weiſe. In der
10. Minute heißt es durch Feldtor Spalts 6:3,
der Linksaußen May erzielt 7:3, Eichhorn
lan=
det durch Strafwurf 7:4 und ein unverhoffter
Roller Mays ſchafft das 8:4. Das fünfte Tor
der 98er — ein Strafwurf Eichorns — wurde
vom Publikum lebhaft angezweifelt; ein
Straf=
wurf Feicks bringt das 8:6 zuſtande.
Noch fünf Minuten ſind zu ſpielen — wird
ſich das Ergebnis noch weſentlich ändern
kön=
nen? Die „Grünen” ſpielen bei verſtärkter
Ab=
wehr auf „Zeit”, die „Blauen” verſuchen einen
letzten Anſturm. Beide Parteien erreichen noch
je ein Tor. Sommer und Eichhorn treffen die
Latte. Das Spiel iſt aus.
Kritiſches
Verteidigung, Henß im Tor ſchien ſpäter nervös
zu werden.
S. R. Heil=Keſſelſtadt hatte es ſchwer,
er=
füllte jedoch ſein Amt energiſch und korrekt.
Le=
diglich bei Strafwürfen hätte er ſchneller
pfei=
fen müſſen.
Handball
im Kreis Skarkenburg.
Aufſtlieg zur Gauklaſſe:
TSV. Braunshardt — TV. Reinheim 10:5 (6:3).
Bezirksklaſſe: Groß=Umſtadt — Lengfeld
8:7 (2:4).
Privatſpiele: Viktoria Griesheim — Merck
9:9 (2:6); Tſchft. Griesheim — TV.
Arheil=
gen 8:12 (5:5).
Braunshardt buchte im erſten Treffen den Sieg
über den Odenwaldmeiſter Reinheim. — Die
Be=
zirksklaſſenſtaffel des Odenwaldes hat mit der
Begegnung in Groß=Umſtadt nun auch ihre Runde
beendet, da Lengfeld am vorigen Sonntag dem
TV. Erbach die Punkte kampflos überließ.
Ab=
ſchließend ergibt ſich die Tabelle:
wurde ſchon geſagt. Ein Sonderlob bei
Poli=
zei verdienen Keimig im Tor, Spalt und
Som=
mer im Sturm, die anderen wuchſen weit über
ihre letzthin gezeigten Leiſtungen, auch der „
Er=
ſatz” war vorzüglich. — SV 98 war auf den
Außenſtürmerpoſten heute reichlich ſchwach, beſſer
der Innenſturm, überzeugend Läuferreihe und
Aenderung der Termine
der Aufſtiegsſpiele in Skarkenburg.
Wegen der am 7. April in Darmſtadt
ſtatt=
findenden Jeutſchen Ballonmeiſterſchaften wird
das Spiel Braunshardt — TSG. 46 Darmſtadt
nach Braunshardt verlegt. Das letzte „Spiel,
das terminmäßig in Braunshardt ſteigen ſollte,
kommt dann in Darmſtadt zum Austrag. Die
beteiligten Vereine und ebenſo die
Schiedsrich=
ter ſind verſtändigt.
T5V. Braunshardk — TV. Reinheim.
Da der Odenwaldmeiſter nicht die Spielſtärke
des TV. Arheilgen präſentierte, erreichte das
Treffen nicht das Niveau des Vorſonntags. Die
Gäſte gingen jedoch mit Rieſeneifer an ihre
Aufgabe und glichen vorerſt dadurch den
tech=
niſchen Vorteil der Platzelf aus. Sie kamen ſogar
zum erſten Tor. Als die Partie 2:2 ſtand, zog
Braunshardt davon zum 6:3 bis zur Pauſe, und
ſchließlich 10:5. Das Spiel war hochanſtändig.
Unentmutigt kämpften die Odenwälder bis zum
Schlußpfiff und wußten ihre Niederlage mit
An=
ſtand hinzunehmen. Schiedsrichter Zſcherneck=
Frankfurt a. M. ſehr gut.
Tp. Niederrad — 25G. 46 Darmſtadt
4:5 (2:3).
In einem Freundſchaftsſpiel waren die 46er
beim Tv. Niederrad zu Gaſt, der bekanntlich in
der Gruppe Frankfurt der Staffel 2 hinter
Po=
lizei Frankfurt Zweiter iſt. Es war ſehr gut,
auch einmal die Spielſtärke der Frankfurter
Mannſchaften zu ſtudieren. Das Spiel erfüllte
nicht ganz die Erwartungen, doch genügte es,
um die Mannſchaft für die weiteren Spiele
kon=
ſtant zu halten. Bekanntlich wird der Ehrgeiz
einer Mannſchaft von des Gegners
Angriffs=
geiſt geweckt, was leider nicht ſo in Erſcheinung
trat, da es keine der beiden Mannſchaften fertig
brachte, ganz aus ſich herauszugehen, doch war
das Spiel der Darmſtädter weit ausgereifter.
Das Angriffsſpiel war beſſer als das des
Gaſt=
gebers, weil breites Flügelſpiel; Niederrad
da=
gegen verſucht es nur mit dem Dreiinnenſpiel,
das bei der aufmerkſamen Hintermannſchaft
von 46 wenig zu beſtellen hatte. Die
Toraus=
beute der Darmſtädter hätte weit beſſer ſein
müſſen, wenn ihnen nicht die Pechſträhne
an=
gehangen hätte. Die Leiſtungen des
Schieds=
richters aus Fechenheim trugen auch ihr Teil zur
Verſtimmung bei, da er drei einwandfreie Tore
nicht gab und auch ſonſt ſeine eigene
Regelaus=
legung hatte. Der ſcharfe Nordweſtwind und der
vom Regen aufgeweichte kurze Platz ſtellten
ebenfalls große Anforderungen an die Spieler,
Die faire und freundſchaftliche Spielweiſe
bei=
der Mannſchaften bewirkte zur Zufriedenſtellung
aller Beteiligten einen guten Nachklang.
SV. 98 1. Jgd.—TSG. 46 1. Jgd. 7:8 (4:5),
TSG. 46 Darmſtadt — Handballabteilung.
Das Training unſerer Aktiven iſt von dieſer
Woche ab auf 5.30 Uhr feſtgelegt und bitten wir,
dies zu beachten. Soweit unſere Jugendſpieler
ſich beteiligen wollen, iſt ihnen das freigeſtellt.
Ort wie ſeither, auf der Woogswieſe.
Tſchff. Griesheim — Tb. Arheilgen
8:12 (5:5).
Nach dem Verlaufe der Verbandsſpiele
emp=
fing die Turnerſchaft zum erſten
Freundſchafts=
ſpiel den TV. Arheilgen. Die Arheilger Turner
ſind von jeher bei der Turnerſchaft Griesheim ein
gern geſehener Gaſt. Man ſah ein Spiel, das
jedermann begeiſtern mußte. Es war ſchnell und
anſtändig. Die Stürmerleiſtungen beiderſeits
ver=
dienen beſondere Anerkennung. Schon in der
5. Minute lautete das Ergebnis für Arheilgen
2:3. Bald darauf glich die Turnerſchaft aus und
ging ſogar in Führung, doch bis zur Halbzeit
er=
zielte Arheilgen den 5:5=Gleichſtand.
Nach der Pauſe ging Arheilgen mehr aus ſich
heraus und konnte mit 2 weiteren Toren
wiede=
rum die Führung an ſich reißen. Griesheim konnte
in der 47. Minute noch einmal erfolgreich ſein,
doch Arheilgen erhöhte in ganz k=
Zeit auf
Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Teſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. März 1
6:11. Jetzt ging die Turnerelf von Griesheim
zum Endkampf über und noch 2 Treffer fielen.
Leider war der Tormann von Griesheim nicht
ganz auf der Höhe, ſonſt wäre die Niederlage
nicht ſo hoch ausgefallen. — 1. Jgd. — 2. Jgd. 7:6.
Germania Eberſtadt 2. — TV. Arheilgen 2. 2:7.
Reichsbahn Jgd. — TV. Arheilgen Jgd. . . 1:7.
Viktoria Griesheim — SpV. Merck Darmſtadt
9:9 (2:6).
Bei dieſem Spiel ſah es zuerſt aus, als ſollte
Griesheim eine hohe Niederlage hinnehmen
Während bei Gr. nichts klappen wollte, hatten
die Gäſte mehr Glück und konnten bis zur 20.
Minute eine 6:0=Führung erringen. Jetzt erſt
kommt Gr. zu ſeinen zwei Toren, was dann das
Halbzeitergebnis ſein ſollte. In der 2. Hälfte
fallen für Gr. hintereinander ſieben weitere
Tore, und mit 9:6 für Gr. hatte man den
Ein=
druck, als ſollte Merck nun eine einwandfreie
Niederlage einſtecken. Doch fehlgeſchoſſen,
Ret=
tig verſteht es, mit drei Strafwürfen auf 9:9
zu kommen und ſo ein gerechtes Unentſchieden
zu erzielen. Beide Mannſchaften hatten je vier
Mann Erſatz in ihren Reihen. Es war ein
ſchönes Spiel, welches von Nikolei=
Wolfs=
kehlen gut geleitet wurde.
2. Mſch. 14:6 (7:0); Jgd.—Tv. Crumſtadt
Jgd. 17:2, (7: 2).
Zwei neue Handball=Gaumeiſter.
In den ſüddeutſchen Handballgauen ſind am
Sonntag zwei weitere Gaumeiſter ermittelt
worden. Im Gau Baden hat ſich der SV.
Wald=
hof erneut den Meiſtertitel geſichert und im
Gau Württemberg hat der Turnerbund
Göppingen den vorjährigen Meiſter
Eßlin=
ger TSV. den Titel entriſſen. Mit dem SV. 98
Darmſtadt im Gau Südweſt und dem TV.
Sieg=
burg=Mülldorf im Gau Mittelrhein ſind bisher
vier Meiſter ermittelt worden. Es fehlen noch
die neuen Titelträger in den Gauen Bayern und
Nordheſſen. In Bayern bedarf die Meiſterſchaft
der Sppgg. Fürth nur noch der formellen
Be=
ſtätigung und in Nordheſſen liegt das Ende
zwi=
ſchen den beiden Kaſſeler Mannſchaften
Turnge=
meinde und Tuſpo 86/09.
Paßzwang für Leichkathleken.
Wichkig für jeden Bereinsführer!
Wir machen darauf aufmerkſam, daß ab
1. April kein Leichtathlet mehr zu
leichtathleti=
ſchen Wettkämpfen zugelaſſen wird, der nicht den
neuen Paß des Reichsbundes für Leibesübungen
beſitzt. Die Päſſe der DSB. und der DT.
wer=
den mit dieſem Tag ungültig! Der Paßzwang
gilt für Aktive. Alte Herren, Frauen,
Jugend=
liche. Jeder Paß koſtet dreißig Pfennige.
Wich=
tig iſt die Tatſache, daß kein Paß ohne die
dazu=
gehörige Verſicherungsmarke abgegeben wird.
Damit iſt endlich verwirklicht, daß jeder
Leicht=
athlet gegen Unfall und Haftpflicht verſichert iſt!
Die Verſicherungsprämie koſtet nur 1 RM. für
jeden Leichtathleten. Sie wird reſtlos an die
Verſicherungsgeſellſchaft abgeliefert. Alle
Ver=
eine, in deren Reihen Leichtathletik gepflegt
wird, müſſen nunmehr unverzüglich die
Päſſe für ihre Mitglieder beſtellen (DSB.=DT.=
DFB.=Vereine), und zwar in Berlin=
Charlotten=
burg 2 — Hardenbergſtraße 9a — bei der
Ge=
ſchäftsſtelle des Fachamtes für Leichtathletik.
Anzahl der Päſſe iſt anzugeben. Der Gegenwert
iſt zuzüglich Verſandkoſten auf Poſtſcheckkonto
München 42633 einzuzahlen. Diejenigen
Leicht=
athleten, die bereits in einer Verſicherung ſind,
welche ihre Leiſtungen auch auf
Leichtathletik=
unfälle und Haftpflicht erſtreckt, brauchen die
Verſicherung bei dem Fachamt nicht einzugehen.
Ihre Namen müſſen jedoch bei der Paßbeſtellung
zuſammen mit dem der Verſicherungsgeſellſchaft
dem Fachamt genau aufgegeben werden. Im Paß
muß der betreffende Leichtathlet dann durch
Unterſchrift beſtätigen, daß er bereits
ander=
weitigen Verſicherungsſchutz gegen Unfall und
Haftpflicht genießt!
Der Verein erhält von der Geſchäftsſtelle
Berlin die Zahl der beſtellten Päſſe, die
Verſiche=
rungsmarken und außerdem für jeden Paß zwei
Karteikarten. Auszufüllen ſind die Seiten 1 und
3 des Paſſes, ebenſo die Karteikarten. Päſſe
und Karteikarten ſind alsdann im Kreis
Starkenburg an den Kreisfachamtsleiter Heinz
Lindner=Darmſtadt, Mollerſtr. 21,
einzuſen=
den zur Beſtätigung und zur Startrechterteilung.
Beachten: bei Paßbeſtellung den Gegenwert
ſofort auf das obige Poſtſcheckkonto einzahlen und
im Schreiben erwähnen, daß dies geſchehen iſt!
Im Intereſſe aller Vereine und ihrer Aktiven
liegt die umgehende Erledigung. An der
Ver=
ſicherung müſſen die Aktiven und die Eltern der
Jugendlichen beſonderes Intereſſe haben. Es iſt
deshalb bei dem einen oder anderen Verein
durchaus ratſam, die Prämie von den zu
ver=
ſichernden Mitgliedern ſelbſt tragen zu laſſen.
Der Paß umfaßt bei geklebter und
entwer=
teter Verſicherungsmarke zugleich auch die
Ver=
ſcherung bei Handballſchäden, worauf
nochmals beſonders hingewieſen ſei. Da der
Kreis Starkenburg 3 Turnkreiſe umfaßt, werden
auch die DT.=Vereine hiermit nochmals auf die
pünktliche Erledigung der Paßbeſtellung und
Verſicherungsvornahme hingewieſen. Nähere
Auskünfte durch das Kreisfachamt.
Orienkierungsläufe nach Karken.
Am kommenden Donnerstag iſt Meldeſchluß
für die am Sonntag, dem 31. 3., in Darmſtadt
mit Start und Ziel auf dem Platz der TSG. 46
ſtattfindenden Orientierungsläufe.
Nachmeldun=
gen werden nicht angenommen.
Martha Genenger ſtellte einen neuen
Weltrekord im 200=Yards=Bruſtſchwimmen auf.
Sie ſchwamm in Krefeld für dieſe Strecke eine
Zeit von 2:44,9 Min. und unterbot damit die
bisherige Höchſtleiſtung von Frl. Hölzner=Plauen
um 3.1 Sekunden.
Vier deutſche Straßenfahrer
Altenburger, Buſe, Münzer und Wrzeciono
nehmen an der vom 26. bis 31. März
ſtattfin=
denden Radfernfahrt Paris—Nizza teil. Die
Fahrt gliedert ſich in ſechs Tagesſtrecken und
führt insgeſamt über 1315 Kilometer.
* Das Kunſtſpringen.
Ein „Buch mil 7 Siegeln”
iſt für viele Sportler ſelbſt, mehr noch für die
Zuſchauer, das Springen unſerer Schwimmer
und Schwimmerinnen. Um dieſen ſchönen Sport,
der ja auch bei den olympiſchen Weltſpielen 1936
Deutſchland als Konkurrenten ſieht, etwas näher
zu bringen, geben wir nachſtehend unſerem beſten
Darmſtädter Kunſtſpringer Hans Schütz, der
bekanntlich bei der Olympia=Abſchlußprüfung in
Düſſeldorf Fünfter wurde, das Wort.
Der Weg
Bevor ich auf die Materie des Springens
ein=
gehe, will ich den Weg, den das
Waſſerkunſt=
ſpringen hinter ſich hat, kurz beſchreiben.
So=
lange überhaupt der Schwimmſport beſteht,
ver=
ſuchte man ſich auf verſchiedenſten Arten ins
Waſſer zu ſtürzen. Angefangen von den
behelfs=
mäßig aufgebauten Gerüſten, kam man dem
eigentlichen Federbrett immer näher, auf dem
die edle Kunſt des Waſſerſpringens ſeinen
Auf=
ſtieg erlebte. Dieſe Kunſt wurde von der
Deut=
ſchen Springerſchule intenſiv gepflegt. Das
In=
tereſſe wuchs ſtändig, Leiſtungen wurden erzielt
Europameiſter Leo Eſſer beim Salto gehockt.
und geſteigert und ſo blieb es nicht aus, daß die
Deutſche Springerſchule ſich führend an die Stelle
der Weltbeſten ſetzte. Die durch den Krieg
ein=
getretene Jſolierung Deutſchlands machte der
Wiederaufnahme der Internationalen
Beziehun=
gen in den folgenden Jahren nur langſam Platz.
Dadurch iſt es erklärlich, daß wir in der
Sport=
ausübung zunächſt auf uns ſelbſt angewieſen
waren. Der berechtigte Stolz auf unſere vor dem
Kriege gezeigten Leiſtungen, führte zur
eingehen=
den Ausbildung unſeres Nachwuchſes nach
unſe=
rer Art.
Neuerungen, die von unſeren
Reichs=
angehörigen im Auslande (hauptſächlich USA.)
mitgeteilt wurden, ſtanden wir mißtrauiſch
gegenüber und unterſchätzten die Lehren, die man
uns mitteilte. Wir hielten an unſerem Syſtem
feſt.
Bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam
1928 und 1932 in Los Angeles unterlagen wir
der amerikaniſchen Sprungtechnik. Der Anſchluß
an die Weltklaſſe war ebenfalls verloren. Die
Amerikaner ſprangen in ſo überragender und
überzeugender Art, daß ſie einfach eine Klaſſe
für ſich bildeten. Unſere Vertreter waren nicht
etwa durch irgend einen Ausfall gehindert oder
ſogar ſchlecht in Form — nein, ganz gewiß nicht,
alle taten ihr Beſtes — aber an die Eleganz,
mit der die Amerikaner ihre Sprünge
ausführ=
ten, kamen wir einfach nicht heran.
Die neue Sprungtechnik
hatte ſich mit einem Male durchgeſetzt, und zwar
in ſolch überzeugender Art, daß nun eine große
Umwandlung vorerſt zwar langſam, aber
unauf=
haltſam begann.
Die alte, wohl genaue, aber ruckartige
Sprung=
art, mit mittelhoher und weiter Flugbahn,
mußte der amerikaniſchen Sprungtechnik weichen.
Dazu benötigte man vor allem ein weiches
Holz=
brett, denn von Stahlbrettern, wie ſie in
Deutſch=
land leider auch heute noch anzutreffen ſind,
läßt ſich die amerikaniſche Sprungart nicht
aus=
führen. Der Anlauf und Abſprung, die
Sprung=
kurve, das Eintauchen ins Waſſer, alles wurde
abgeändert.
Der Anlauf, der früher ein wirkliches
An=
laufen war, verwandelte ſich jetzt in ein
An=
gehen (Sohlengang).
Der Abſprung der kraftvoll und haſtig
war, wurde in einen langſamen, durch das weiche
Holzbrett beſtimmenden Abſprung abgeändert.
Die Sprungkurve, die verhältnismäßig
flach und weit war, wurde jetzt eine hohe und
dem Sprung entſprechend nahe Kurve.
Das Eintauchenins Waſſer, das
fon=
tänenartige Spritzer hinterließ, mußte einem
„ſpkritzerloſen Eintauchen” weichen.
Erſt wenn die Sprungphaſe gut
und das Eintauchen ſpritzerlos iſt,
kann der Sprung als vollendet
an=
geſehen werden!
All das enthält die amerikaniſche
Sprungtech=
nik. Sie iſt nichts anderes als die „natürlichſte‟
und leiſtungsfähigſte Art des Springens, die man
bisher geſehen hat.
Sämtliche Bewegungen vom Beginn des
An=
laufs bis zum Verſchwinden ins Waſſer ſind
in=
einanderfließend und weich. Beim Anblick eines
in dieſer Art ausgeführten Sprunges hat man
durch die rhythmiſchen Bewegungen das
unbe=
dingte Gefühl einer ſpieleriſchen Arbeit, die
den=
noch Anmut und Kraft verrät.
Im Gegenſatz zu der heutigen Sprungart legte
man bei der früheren ſchon viel zu großen Wert
auf die Haltung vor Beginn des eigentlichen
Sprunges. Beim Anlauf ſtand man zuerſt ſtramm,
ſogar oft im Zehenſtand, jeden Muskel aufs
äußerſte angeſpannt, lief dann verkrampft, mit
mehr oder weniger Schnörkel an und ſprang
dann, den letzten Schrittſprung mit ungefähr 1,50
Meter nehmend, kraftvoll und mit größter Wucht
in den Sprung hinein. Die vor dem Sprung
auf=
gewandte Kraft ging der eigentlichen
Sprung=
ausführung verloren. Der Abſprung mußte ſich
aber beim Stahlbrett ſo geſtalten, da 1. das harte
Brett durch den kraftvollen Abſprung
herunter=
gedrückt werden mußte, um genügend Federung zu
bekommen und 2. weil die Rückfederung und das
Vibrieren des Stahlbrettes zu ſchnell waren und
der aufſpringende Körper ſich viel zu ſchnell vom
Brett löſen mußte. Dem iſt nun anders
gewor=
den! Das haben uns die neukonſtruierten
Holz=
bretter nach amerikaniſchem Muſter gezeigt. Es
ſind verſchiedene Arten von Brettern gebaut
wor=
den. Dietrich u. Hanaak=Chemnitz brachten ein
deutſches Brandſtenbrett heraus, das ſämtliche
Springer zufrieden ſtellte und ohne weiteres das
beſte deutſche Sprungbrett iſt.
Es ſoll nun damit nicht geſagt ſein, daß man
ohne „Brandſtenbrett” nicht entſprechend
ſprin=
gen kann; ein entſprechend konſtruiertes
wei=
ches Holzbrett tut auch ſeine Dienſte und genügt
vor allem für den Anfänger. Wenn aber irgend
eine Neubeſchaffung von Sprungbrettern
vor=
geſehen ſein ſollte, dann greife man
unbe=
dingt zum „Brandſtenbrett”. — Zuvor noch
einige Fragen, die von großer Wichtigkeit ſind.
Wer ſoll ſpringen?
Jeder Schwimmer, — er ſollte wenigſtens
einen Kopfſprung vom 3=Meter=Brett
beherr=
ſchen. Aber wie anders iſt es doch! Schauen
wir uns nur unſere Schwimmkanonen an
wieviele ſind darunter, die ſich fürchten,
über=
haupt einen Sprung vom 3=Meter=Brett
aus=
zuführen.
Wer kann das Kunſtſpringen erlernen?
Dieſe Frage iſt nicht ſo leicht zu beantworten.
Die erſte Vorausſetzung, das Kunſtſpringen zu
erlernen, iſt vor allem Luſt und Liebe dazu! Zu
ihr geſellt ſich dann, um in dieſer Kunſt etwas
zu erreichen, die Veranlagung und eine gute
Figur.
Jeder, der eine Kunſt erlernen, oder beſſer
geſagt, mit ihr etwas anfangen will, muß in
ihr aufgehen und einen Willen von Eiſen
haben. Er muß raſtlos mit Energie und Fleiß
an und mit ſich arbeiten. Nur derjenige, der
gewillt iſt, all das auf ſich zu nehmen, iſt
ge=
eignet, dem Kunſtſpringen näherzukommen. Wer
das nicht will und wankelmütig iſt, der laſſe
lieber von vornherein die Finger vom
Springen.
Was iſt überhaupt Springen?"
Springen iſt ſelbſterzieheriſch und
willens=
ſtärkend, daher kommt im Sprung der Sieg
über ſich ſelbſt — die „Lebensfreude”, zum
Aus=
druck. Springen heißt: ſich federnd in die
Luft ſchnellen, eine große Höhe erreichen, um in
artiſtiſcher Sicherheit Drehungen um die
Längs=
bzw. Breitachſe auszuführen, um anſchließend in
graziöſer Form ſpritzerlos ins Waſſer zu tauchen.
(Schluß folgt.)
Schwimmen.
TSG. 46 Jgd. — Offenbach 96 Jgd.
Wir weiſen nochmals auf den heute 19.30 Uhr
im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ſtattfindenden
Jugendmannſchaftskampf Offenbach 96 gegen
TSG. 1846 hin. Eintrittspreiſe 10 und 20 Pfg.
Der übliche Schwimmbetrieb fällt in der
gro=
ßen Halle heute abend aus.
An die Schwimmſpork kreibenden
Vereine Darmſtadts!
Die Schwimmwarte bzw. Abteilungsleiter der
Schwimmſport treibenden Vereine Darmſtadts
werden hiermit zu einer wichtigen Beſprechung
am Dienstag, 26. März 1935, um 18 Uhr, in der
Tageswirtſchaft der Turnhalle am Woogsplatz
eingeladen. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſer
Beſprechung iſt es Pflicht eines jeden Vereins,
durch ſeinen Schwimmwart bzw. Abteilungsleiter
vertreten zu ſein. Im Verhinderungsfalle iſt ein
Stellvertreter zu entſenden. Schriftliche
Einla=
dung erfolgt nicht mehr. (gez.) Leyerzapf,
Fachamtsleiter für Schwimmen in der
Orts=
gruppe Darmſtadt des DRfL.
Halbſchwergewichts=Ringer
in Bad Reichenhall.
Siebert=Darmſtadt geſchlagen.
Unter der Leitung des Reichsſportwarts
Ste=
putat trafen unſere beſten Ringer der
Halb=
ſchwergewichtsklaſſe in einem
Ausſcheidungstur=
nier in Bad Reichenhall zuſammen. In vier
Run=
den gab es durchweg intereſſante Kämpfe, in
denen ſich überraſchend der deutſche Meiſter
Sie=
bert=Daymſtadt gegen den Nachwuchs nicht
durchſetzen konnte. Nach Punktſiegen über Leſch=
Reichenhall, Böhmer=Reichenhall und Köſtner=
Bamberg verlor Siebert gegen Engelhardt=
Frei=
ſing und kam nicht mehr in die Entſcheidung, die
Böhmer=Reichenhall gegen Engelhardt=Freiſing
nach Punkten gewann.
Winkerhilfsſchießen.
S. S. K. Windmühle.
Das Opferſchießen für das Winterhilfs
1934/35 wurde unter ſtärkſter Beteilt
durchgeführt. Die Reſultate ſind folgende:
Klaſſe A. 15 Schuß liegend freihär
1. Schneider 175 R., 2. Link 172 R., 3. V
166 R., 4. Gräf 165 R.
Klaſſe B, 10 Schuß liegend freihät
1. Büttner 111 R., 2. Röder 111 R., 3. Tr.
103 R., 4. Schäfer, Gg. 99 R., 5. Sch.
Kari 95 R.
Jugend, 10 Schuß liegend freih.: 1.
106 R., 2. Reich 97 R., 3. Gerſtenmeher 9
Altersklaſſe, 5 Schuß lgd.: 1. Sterle
49 R., 2. Heinz 45 R., 3. Müller 42 R
chmank 40 R.
Priv. Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
Neues Schießhaus.
Auf Grund der Anordnung des Re
ſportführers von Tſchammer und Oſten w.
zur Unterſtützung des Winterhilfswerk
deutſchen Volkes ein Opferſchießen von de
Frage kommenden Formationen und Ver
den auf den Ständen der P. S. G.D. dur
führt.
Es war eine Freude, feſtzuſtellen, daß
die, die gerufen waren, kamen, um zur
derung der Not ihrer bedrängten Volksgen
ihren Anteil beizutragen. Wir ſtellen feſt.
die Abwicklung des Schießens reibune
und zur Zufriedenheit aller Beteiligten
ſtatten ging. Wenn wir in Betracht ziehen.
es ſich hier um das erſte Schießen im n
Jahr handelt, ſind die erzielten Ergebniſſe
zufriedenſtellend.
So ſchoſſen im Klein=Kaliber: 1. P.S
713 Ringe, 2. Kam Kriegerverein 1874 711
3. Militärverein 659 R., 4. Vereinigung
Leibgardiſten 625 R., 5. NSDFB. O.K.6
Ringe, 6. NSKK. 3/M50 601 R., 7. Nc
3/M50 590 R., 8. NSDFB. O.K. 4 559
9. NSDFB. O.K. 5 559 R., 10. NST.
O.K. 3 513 R.
In anſchließenden Einzelſchießen warer
Reſultate im Vergleich zu den vorangege
nen Mannſchaftsſchießen ſogar noch beſſer
erzielten die Beſten folgende Ergebniſſe
Heinrich Hummel 165 Ringe, 2. Fritz
S=
berger 162 R., 3. Paul Preſtel 159 R
Karl Göbel 155 R., 5. Jakob Göbel 154
6. Adolf Horn 154 R.
Auf den Groß=Kaliberſtänden erreichte
Mannſchaft der P. S. G.D im Wehrmannſchi
auf 175 Meter 914 Ringe. Im Einzelſch
beteiligten ſich dann noch zwölf Schützen
waren die Reſultate auch ſehr zufri
ſtellend.
Zum Abſchluß des Schießens wurde die
Prof. Dr. Hohenner geſtiftete Ehrenſd
herausgeſchoſſen. Der Gewinner war
jüngſte Mitglied Karl Göbel, Darmſtadt.
Am Abend fand die wohlgelungene
anſtaltung durch ein gemütliches
Zuſam=
ſein mit Preisverteilung durch unſeren 2
ſchützenmeiſter Engel ihren würdigen Abſd
Hoffen wir, daß durch das geſtrige Schi
auch wir Schützen unſer Teil zum Deut
Winterhilfswerk beitragen konnten.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt — Reichsbal
Karlsruhe.
Das am 24. 3. durch den Deutſchen Schi
verband angeſetzte Schießen zugunſten des
terhilfswerks fand unter Beteiligung ſämt
Schützen der Abteilung ſtatt. Dem Winterl
werk konnte durch die Veranſtaltung der B
von 9 RM. zugewieſen werden.
Mit dem Winterhilfsſchießen wurde 9
zeitig ein Mannſchaftsſchießen gegen den Re
bahn TSV. Karlsruhe auf eigenem Schieß
durchgeführt. Jede Mannſchaft aus fünf Sch
hatte in den drei Anſchlagsarten 30 Schuß
angezeigt auf die 12er Einheitsſcheibe
geben. Die Siegesausſichten ſchienen an
wenig günſtig für Darmſtadt, da von den
erſten Karlsruher Schützen in liegender
lung durchweg gute Reſultate erzielt wu
Rehrhirſch erreichte hierbei 116 R. von 12
reichbaren. Trotz dieſer zu Beginn des
ßens ungünſtigen Ausſichten wurden
ſam=
drei Karlsruher Mannſchaften geſchlagen.
war ein Sieg auf der ganzen Linie
Die Ergebniſſe: Karlsruhe 1. Mſch.
2. Mſch. 1276, 3. Mſch. 1103 Ringe, Darm
1. Mſch. 1465, 2. Mſch. 1287, 3. Mſch. 113
Die Leiſtungen beweiſen, mit welchem
und Hingabe der Schießſport von den Sch.
der KlK.=Abteilung Darmſtadt gepflegt
Der erzielte Erfolg iſt um ſo erfreulicher,
es ſich faſt reſtlos um Schützen handelt, W.
durch die Erbauung des eigenen Schießſta.
1933 neu dieſem Sportzweig zugeführt wu
Beſter Tagesſchütze war Rehrhirſch=Karls‟
der unangezeigt mit 30 Schuß 326 Ringe=
360 erreichbaren, erzielte. Dieſe Ergebniſſe.
ſen unzweideutig erkennen, daß Karlsrühe
ſtarker Gegner war.
Neben dem Wettkampfſchießen wurde ſog.
kleines Unterhaltungsſchießen — 3 Schuß ſe
— abgehalten; zur Verfügung ſtanden 9 *
Geſchoſſen wurde: 1. Rehrhirſch=Karlsruhe
35 R., 2. Schneider=Darmſtadt mit 24
3. Seid=Darmſtadt, 4. Gräf=Darmſtadt, je 2‟
5, Sponagel=Karlsruhe 32 R. Die Preisbe
lung fand anſchließend im Brauſtübl am 20
bahnhof ſtatt, wo ſich ein gemütliches Be‟
menſein mit den Karlsruher Schützen aul”
Der Rückkampf in Karlsruhe findet
voral=
lich im Mai ſtatt.
Den Bundespokal des Deutſchen.
ballbundes gewann der Gau Mitte, der Si
denburg im Berliner Poſtſtadion vor
28 000
ſchauern verdient mit 2:0 (1:0) ſchlug.
Frankreich ſchlug Deutſchland
Rugby=Länderkampf zu Paris ſicher Ne
(8:3), nachdem die Deutſchen mit 3:0 I. *
rung gegangen waren. Der Kampf ſole
Prinzenpark=Stadion vor 30 000 Zuſchaue.
Beim Tennisturnier in 89.
ghera erkämpfte ſich Cilly Auſſem den Sit
in das Schlußſpiel des Einzels durch eil
6:2=Sieg über die Engländerin Noel. Ihle.
nerin wird Frau Mathieu ſein, die die Sile
derin Thomas mit 6:3, 6:0 abferticte.
Nontag, 25. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 82 — Seite 7
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
isorganiſationsleiter.
Alle Ortsgruppen und Stützpunkte. Am Montag, dem 25.
rz 1935, abends 7.30 Uhr, findet in der Reſtauration.
Han=
hof”, Ludwigsplatz 8. eine Sitzung ſtatt. An dieſer Sitzung
en unbedingt teilzunehmen: 1. Die Organiſationsleiter, 2. Die
Hago=Ortsgruppenamtsleiter.
Ortsgruppe Steinberg. Heute, Montag, findet im „
Franken=
jer Hof” bei Pg. Braun der Zellenabend für die Zellen 5
6 ſtatt. Beginn 8.30 Uhr. Der Beſuch der Zellenabende wird
zu den Zellen gehörigen Parteigenoſſen zur Pflicht gemacht.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg. Heute, Montag, abends
Uhr, findet in der Gaſtſtätte W. Döring. Dieburgerſtr. 156,
Sitzung der Politiſchen Leiter, ſowie der Leiter ſämtlicher
derungen ſtatt.
Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. Entſchuldigungen nur in
nkheitsfällen, ſchriftlich beim Ortsgruppenleiter. Antreten
ftlich 8.15 Uhr an der Odenwaldbrücke. (Dienſtanzug.) Die
enleiter haben zu dieſer Sitzung reſtloſe Aufklärung über die
abzurechnenden Schulungsbriefe Folge 8—10 und 1 zu geben.
Die NS=Briefe. Wille und Weg” ſind ebenfalls abzurechnen.
Dienſtgemeinſchaft Nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Dienstag, dem 26. März: Sitzung in der „Krone”, abends
Uhr.
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen II. Der Heimabend
et morgen. Dienstag, abends 8 Uhr, in der Beſſunger
Turn=
mit Lichtbildern ſtatt.
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor IV. Heute Montag,
ds 8 Uhr, Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Maintor in
Gaſtſtätte „Gutenberg”.
NS=Frauenſchaft, Ortsgruppe Gutenberg. Der Pflichtabend
Ortsgruppe Gutenberg findet heute, Montag, abends 8 Uhr,
Todt („Wiener Kronenbräukeller”), Dieburgerſtraße ſtatt.
N5=Kullurgemeinde: 4. Meiſterkonzerk.
Ungarn über Hans Weisbach.
Ein gutes Dutzend ungariſcher Zeitungen liegen vor und
Di Zeugnis ab für Weisbachs Pionierarbeit:
„Nicht umſonſt iſt Hans Weisbach, der hervorragende deutſche
gent ſo populär in Budapeſt. Die Orcheſter lieben ihn weil
lit ſicherer Hand deutlich, präzis dirigiert, und das
Publi=
ſchwärmt für ihn, weil ſeine Interpretation immer glutvoll,
ſtilvoll und wirkungsvoll iſt. Er dirigiert auswendig, mit
indernswerter Kongenialität, größtem Können und zünden=
Schwung. Stürmiſche Ovationen!
Es iſt geradezu unglaublich, was Weisbach alles aus dem
eſter herausholt, vor allem anſcheinend eine unumgrenzte
Be=
rung fürs Werk und durch dieſe Begeiſterung die Fülle an
gſchönheit und Präziſion. Seine muſikaliſche Auffaſſung und
des Leitens iſt gerade männlich, ungeziert und kerngeſund.
Es werden Rundfunkſprecher geſucht!
Aus dem im Sommer abgehaltenen erſten
Rundfunkſprecher=
bewerb ſind bereits eine Anzahl fähiger Sprecher
hervorge=
en. Durch die Kreisgruppe des Reichsverbandes Deutſcher
ifunkteilnehmer erfahren wir, daß auch in dieſem Jahre ein
r Wettbewerb ſtattfinden wird. Denn nur, wenn die
kom=
en Rundfunkſprecher mit dem Volke fühlen und empfinden
n. ſind ſie in der Lage, Berichte zu geben, wie ſie der
natio=
zialiſtiſche Rundfunk fordert. Das deutſche Volk ſoll ſich in
r Rundfunkſprecher=Wettbewerben die beſten Sprecher ſelbſt
chen.
Volksgenoſſen, einerlei welchen Standes die an dem
kom=
en Wettbewerb als Rundfunkſprecher teilzunehmen wünſchen,
n ſich ſchon jetzt ſchriftlich an die Kreisrundfunkberatungsſtelle
iſtadt, Luiſenſtraße 34, wenden.
Nolwendigkeit der Anlage von Radfahrwegen
zur Förderung des Wanderns.”
das Fahrrad iſt ein billiges Verkehrsmittel im Vergleich zu
ary en. Es gibt keine andere Möglichkeit, billiger und
unbehin=
de an jeden Ort zu gelangen. Das Fahrrad iſt jederzeit bereit
zu Ifen, ſei es für kurze oder lange Strecken. Es gibt kein
War=
teas benötigt kein Fahrgeld, es ermöglicht bei Dringlichkeit den
kir ten Weg. es iſt Tag und Nacht zur Stelle. Dies ſollten ſich
ge=
rc unſere armeten Volksgenoſſen überlegen. Wenn der radelnde
tädter des Sonntags oder zum Wochenende weiter hinaus
dann braucht er kein Fahrgeld, das der Nichtradelnde nun
il hergeben muß, und er ſpart ſich außerdem noch die
Unan=
nellichkeiten der überfüllten Eiſenbahnabteile, das Eilen zum
— und die Wege zum und vom Bahnhof. Jede Fahrt klingt
r aus und der Gewinn der Erholung iſt dauernder. Wenn
Sder Gewinn einer Radfahrt reſtlos ſein ſoll, dann muß der
R.r auch die Sicherheit haben, unbeſchadet ſeiner Geſundheit
ur eines Lebens aus der Stadt hinaus und draußen von Ort
zu1 t zu gelangen und ebenſo heimwärts. Bei dem immer ſtärker
wonden Straßenverkehr, bei der immer höher ſtrebenden
Ge=
ſchdigkeit, mit der ſich die Fahrzeuge der Straße in Stadt und
Lc bewegen wird es von Tag zu Tag immer dringender, daß
15 Millionen Radfahrer ihre eigene Bahn erhalten. Es iſt
hee Pflicht des Staates und der Gemeinden, dafür zu ſorgen,
da as Leben des vierten Teiles des Volkes genau ſo geſchützt
wwie das der übrigen Volksgenoſſen, die ihre Fahrbahn und
ih= Gehſteig haben.
nſere Jugend, die den alten Radwanderern eifrig nachſtrebt.
ur2 eien Tagen und in den Ferien hinaus zu radeln, um die
Deit, ihr Deutſchland kennen zu lernen, hat ein Recht darauf,
da ian ihnen Wanderluſt und Freude an Unbekanntem
erleich=
te — Auf vielen Radwanderungen durch Deutſchland und auch
ind uslande haben wir Führer von Jungradlern mehr als
ein=
m— tit dem Fuße im Gefängnis geſtanden, wenn im gebirgigen
gede an unüberſichtlichen Straßenkurven, Kreuzungen uſw.
eiTuſammenſtoß des Jungen mit einem Auto und dal. möglich
wen konnte. Der Führer haftet für alles, auch für das Leben
ym Anvertrauten. Alle Vorſichtsmaßregeln können letzten
einen Unfall nicht ausſchalten. Wenn ich auf meiner letzten
mit ſechs Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren eine
US tfahrt von Berlin über Köln—Frankfurt, zurück nach Ber=
Ime Unfall ausführen konnte, ſo dankte ich dies meiner
Er=
ig, die ich mir in zwölf Jahren auf Wanderfahrten mit über
Kilometern erwarb. Viel Sorge aber wäre erſpart worden,
Radfahrwege zur Verfügung geſtanden.
eshalb gehört zur reſtloſen Freude zur reſtloſen Sicherheit
radfahrenden Volksgenoſſen, die reſtloſe Anlage von
Rad=
egen in ganz Deutſchland. — Deutſchland muß und ſoll auch
Zahnbrecher ſein, denn Deutſchland wartet darauf, daß die
d Vermittler der Kameradſchaft von Gau zu Gau wird und
S Wort erfüllt:
„Auf Radfahrwegen die Heimat lernen,
kann keinen geſunden Jungen verderben!
Otto Schoof.
Kunſktnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
tädt. Akademie für Tonkunſt. Wir machen
noch=
auf den heute Montag, den 25 d. M., 20 Uhr im Saale
kädt. Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36, ſtattfin=
4. Vortrags=Abend aufmerkſam. Es gelangen zum
ig: Konzert im alten Stil für drei Violinen von Hermann
er, 4 Lieder für Bariton und ein Trio für Klavier,
Vio=
nd Violoncello von Kapellmeiſter Friedel Fiſcher.
Unkoſten=
g und Programm 20 Pfg.
Vereins- und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsverband der Baltikumkämpfer (Vereinigung ehem
chutz= und Freikorpskämpfer. Die Ortsgruppe Darmſtadt
be=
ſich geſchloſſen an einer am Dienstag, 26. März. in Frank=
M.=Röderberg=Felſenkeller, ſtattfindenden Zuſammenkunft.
Sführer Kreuzer iſt anweſend. Sammelplatz: Dienstag, 18,45
* n Hauptbahnhof. — Der nächſte Kameradſchaftsabend findet
umstag, den 30. März. 20,30 Uhr, im Hotel Hanſa ſtatt.
Das Wunder des Lebens
Die große Jahresausſtellung „Das Wunder des Lebens”
hat ihre Tore geöffnet. Das Reichsminiſterium des Innern, das
Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, das
Deutſche Hygiene=Muſeum eine Reihe von wiſſenſchaftlich=
biolo=
giſchen Inſtituten, die zuſtändigen Gliederungen der NSDAP.
und das Berliner Ausſtellungs= und Meſſeamt ſind die Träger
dieſer zweiten großen Jahresſchau im Dritten Reich. Im
ver=
gangenen Jahr war die Frühjahrsausſtellung dem Thema
„Deutſches Volk — Deutſche Arbeit” gewidmet. Diesmal iſt ſie
dem Menſchen ſelbſt gewidmet in allen ſeinen Beziehungen
„Der gläſerne Menſch”
Wohl der intereſſanteſte Ausſtellungsgegenſtand der großen Schau
„Wunder des Lebens”, die am Samstag in Berlin der
Oeffent=
lichkeit zugänglich gemacht wird, iſt der „gläſerne Menſch”.
Nach dem Modell einer griechiſchen Statue wurden hier die
inneren Organe, Nerven= und Blutbahnen des menſchlichen
Körpers, naturgetreu nachgebildet und mit durchſichtigem
Cellophan überzogen.
zum Leben und zum Kosmos. Im kommenden Jahre ſoll es
eine „Deutſchland”=Ausſtellung werden, die vor allem im
Olympia=Jahr den vielen Beſuchern der Reichshauptſtadt, die
aus allen Erdteilen kommen werden, ein Bild unſerer Kultur
mit ihrem landſchaftlichen Eigenwuchs geben ſoll.
„Das Wunder des Lebens” — wenn das Wort des Berliner
Staatskommiſſars Dr. Lippert „Eine Ausſtellung iſt
Herzens=
ſache”, das er bei einer Vorbeſprechung den Mitarbeitern und
Preſſevertretern mit auf den Weg gab, ſeine volle Bedeutung
gewonnen hat, dann auf dieſer Ausſtellung, die ſich jetzt in den
Berliner Hallen am Funkturm in einer Ausdehnung von rund
40000 Quadratmeter Fläche ausgebreitet hat. Das Wunder des
menſchlichen Lebens iſt uns in allen ſeinen Teilen und feinſten
Gliederungen an Hand von Modellen und Statiſtiken näher
ge=
bracht worden. „Pflicht, Glaube und Freude am Werk” haben
bei der Errichtung dieſer gewaltigen Schau Pate geſtanden. Der
Menſch ſelbſt iſt der Leitgedanke er wird einmal direkt an ſich
ſelbſt herangeführt. In jeder Sekunde unſeres Lebens begegnen
wir bewußt oder unbewußt einem Wunder des Lebens, und
alles Walten der Allmacht der Natur und der Schöpfung ſoll
und wird hier in uns lebendigſte Vorſtellung. Schon die
Ehren=
halle bringt uns das Wunder in ihrer Lichtwirkung näher.
24 ſilberne Leuchtſchalen werfen ein ſtrahlendes und gleißendes
Licht empor, und an der Stirnſeite zieht ein mächtiger Adler
dieſem Licht der Schöpfung entgegen. In dem Schutz ſeiner
mächtigen Schwingen aber zieht ihm der Genius nach der die
Maſſen des Volkes nach ſich zieht, und willig und voll Vertrauen
und Hingabe folgen die Menſchen dieſem Lichtakkord der
all=
mächtigen Schöpfung und ihrer tauſendfältigen Wunder.
Die Lehre vom Leben.
Das alte klaſſiſche „Erkenne Dich ſelbſt” trägt den erſten
Teil der Ausſtellung, der der Lehre vom Leben gewidmet iſt.
Hier hat das Hygiene=Muſeum Regie geführt. Der menſchliche
Körper wird bis in die entlegenſten Winkel und Teilchen
ab=
geleuchtet, ſinnreiche Modellmaſchinen erklären den Mechanismus
der Organe und weiſen auf die hoch bedeutſame Arbeit jeder
kleinen Ader hin. Der Feinbau des Körpers, Gehen, Stehen,
Eſſen und Trinken, Ausſcheidung und Denken, Blut und
Kreis=
lauf, Wachſen und Vergehen werden uns hier näher gebracht.
Die Tätigkeit und Beſtimmung aller Organe und Sinne wird
bis in die feinſten Einzelheiten klar gelegt, und die moderne
Ausſtellungstechnik hat hier ein wahres Wunderwerk in der
Darſtellung aller dieſer großen und kleinen und kleinſten
Wun=
der des Lebens geſchaffen. Eine Spitzenleiſtung iſt dabei
zweifel=
los der „durchſichtige Menſch” ein wahres Zauberwerk der
Modelltechnik, das eher geſpenſtiſch und unheimlich wirkt. Wie
viele tauſende und aber tauſende Menſchen werden hier bei dem
Beſuch der Ausſtellung zum erſten Male ſehen, wie ſie „innen”
ausſehen. Der ſo oft gebrachte Vergleich des menſchlichen
Kör=
pers mit einem Uhrwerk wird hier überaus lebendig und
an=
ſchaulich. Aus dem Raum ſpricht eine mechaniſche Stimme zu
dem Betrachtenden, und nun leuchten nacheinander alle Organe
einzeln in verſchiedenen Farben auf. Dieſer Menſch muß es
ſich gefallen laſſen, daß man ihm durch und durch ſieht und in
wahrſtem Sinne des Wortes bis aufs Herz.
Die elementaren Leiſtungen unſerer wichtigſten Organe
wie Herz und Lungen oder unſerer wichtigſten Sinne wie Ohr
und Auge werden an rieſigen Modellen und anſchaulichen
Dar=
ſtellungen aufgezeigt. So zeigt ein Globus des Gehirns die
Funktionen dieſer „Zentrale”, in Flächen und räumlich=echten
Behältern werden die Leiſtungen von Herz und Lunge
dar=
geſtellt, wieviel Liter Blut das Herz zu pumpen hat und wieviel
Luft in Kubikmetern die Lungen herbeiſchaffen müſſen, damit mit
dieſem „Betriebsſtoff” alle die anderen Organe arbeiten können.
Das moderne Anſchauungsmittel des Films unterſtützt die
ver=
ſchiedenen modellartigen Aufbauten, die aber alle „
mechaniſch=
lebendig” ſind. Eine ſymbolhafte Waſſerfontäne ſchließt die Halle
ab, ein Zeichen und Mahnmal dafür, daß Waſſer das alles
Leben ſpendende Element iſt — ohne Waſſer kein Leben!
Träger des Lebens.
Ein neuer Innenhof nimmt den Beſucher auf ſeinem
Rund=
gang in der Halle III auf. Niederdeutſche Klinker umrahmen
einen Glockenhof, in dem alle 5 Minuten neun Mal die Glocken
anſchlagen und anzeigen, daß jetzt wieder 9 Kinder in Deutſchland
geboren wurden. Ein Glockenſpiel aus Meißener Porzellan ſingt
uns ein Kinderliedchen. Aber auch der Tod hat hier ſeinen
Platz. Im gleichen Turm ſteht eine große Sanduhr. Und im
Abſtand von jeweils 5 Minuten iſt die Sanduhr ausgelaufen
und dreht ſich nun wieder. Dann ſind wieder 7 Menſchen in
Deutſchland in das Grab geſunken. „Träger des Lebens” — das
iſt das Thema dieſes Abſchnittes der Schau. Die Ergebniſſe der
letzten großen Volkszählung iſt in ihren Beziehungen zur Familie
ausgewertet worden. Die ſyſtematiſche Bevölkerungspolitik,
getragen von den Idealen des neuen Staates, hat hier das
Regiment. Mahnende Symbole zeigen den Geburtenrückgang in
den letzten Jahrzehnten, aber ſie weiſen auch hoffnungsfreudig
bereits in die Zukunft. Die NS.=Volkswohlfahrt und das
Winterhilfswerk mit dem ſommerlichen Hilfswerk „Mutter
und Kind” legen in mannigfachen Sonderausſtellungen
Zeugnis von ihrer Arbeit für die Frau und das Kind.
für die Familie ab. Das Denkmal des „unbekannten
Helfers” der NSV. iſt eine erfüllte Dankespflicht an das rieſige
Heer all der ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen an dieſem
großen Werk der volkaufbauenden Nächſtenliebe. Das Deutſche
Frauenwerk zeigt die verſchiedenſten Gebiete, auf denen es ſeine
Erziehungsarbeit für die Familie und die Volksgemeinſchaft
leiſtet. Im Zuſammenhang mit dieſem Teil der Ausſtellung
ſtehen Raſſenpflege, Geſundheitsführung, wobei die „Fürſorge‟
in „Führung” verwandelt wurde ſowie das geſamte
Geſund=
heitsweſen. Die vielgeſtaltigen Organiſationen geben in
Sonder=
ausſtellungen einen Einblick in ihre Arbeitsgebiete.
Stätten des Lebens.
Einen letzten großen Abſchnitt bildet ſchließlich die
Aus=
ſtellung der „Stätten des Lebens”, das ſind die Wohnungen und
Siedlungen, in denen der Menſch hauſt. Ein Siedlungshaus in
natürlicher Größe iſt errichtet worden, nach den Richtlinien des
Reichsheimſtättenamtes der NSDAP. und der DAF.
Garten=
anlagen und Siedlungen der verſchiedenen Typen wechſeln ab.
In zwei letzten Abteilungen wendet ſich die Ausſtellung
be=
ſonders an die Frauen. Hier werden die einzelnen
Wirtſchafts=
zweige des Wohnens und der Ernährung der Kleidung und des
Schmuckes „betreut” und an vielen praktiſchen Beiſpielen zum
Nutzen der aufmerkſamen Beſucherinnen erläutert.
Eine kleine, aber um ſo intereſſantere Sonderſchau der
Aus=
ſtellung iſt das Mirkovarium — die Wunderſchau des
mikroſko=
piſchen Lebens, wie ſie wohl kaum ſchon einmal in dieſer Weiſe
der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht ſein dürfte. In der Mitte
einer der Hallen hat das Mikroben=Theater ſeinen Platz
gefun=
den. Der Zuſchauer ſteht auf einem halbkreisförmigen
Rund=
gang, und durch ein halbes Dutzend von Projektionsapparaten
werden die unter den Mikroſkopen ſich abſpielenden
Lebens=
vorgänge aus der Welt der Mikroben unmittelbar auf die
Wandflächen des Zuſchauerraumes geworfen. Hier kann man
Bakterien und Strahlinge in vielfacher Vergrößerung einmal in
allen ihren Einzelheiten beobachten. Das Mikrovivarium iſt alſo
kein Filmtheater, das einen ſorgfältig vorbereiteten Film
vor=
führt, ſondern hier werden lebende Mikroben „in Freiheit
dreſſiert” vorgeführt.
Dg. Arheilgen, 23. März. Kraft durch Freude. Im
„Haus der Arbeit” veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” am kommenden Dienstag abend einen der beliebten
Bunten Abende, deſſen abwechſlungsreiches Programm der
Hei=
terkeit gewidmet iſt und durch den vom Rundfunk her beſtens
bekannten Hermann Hauth mit ſeinen Humoriſten beſtritten
wird.
Er. Wixhauſen, 25. März. Bunter Abend. Am
Sonn=
tag veranſtaltete der Geſangverein „Sängerluſt” in ſeinem
Vereinslokal „Zur Krone” einen Bunten Abend, der für den
Verein ſowohl als auch für die mitwirkenden Künſtler ein voller
Erfolg war. Das abwechſlungsreiche Programm bot für Auge
und Ohr wirklich Vorzügliches. Der erſte Teil war ausſchließlich
dem Volkslied gewidmet. Hier bot der Vereinschor unter Leitung
ſeines Dirigenten Gg. Jäger=Frankfurt a. M. wirklich
Hervor=
ragendes. Das muſikaliſche Trio Preiß=Offenbach erntete mit
ſeinen vollendet ſchön zu Gehör gebrachten Geſangs= wie
Muſik=
vorträgen reichen Beifall. Anläßlich der Bach=Woche gedachte
das Trio durch Wiedergabe des herrlichen „Ave Maria” des
gro=
ßen Meiſters. — Im zweiten bunten Teil kam mehr die heitere
Seite zu ihrem Recht. Das vorerwähnte muſikaliſche Trio brachte
in vorzüglicher Weiſe Schlagermuſik zu Gehör. Herr Grimm=
Hanau leiſtete auf dem Gebiete der Bauchrednerkunſt Beſonderes
und mußte ſich immer wieder zu Zugaben bereitfinden. Zwei
Kinder” der Tanzſchule Ahner=Böhme=Frankfurt erfreuten
die zahlreichen Beſucher durch allerliebſte Tänze (Walzer
Grotesk=
tanz, Spitzentanz, Bauerntanz) und ernteten ſtarken Beifall. Nicht
zu vergeſſen die Anſagerin Frl. Bauer=Frankfurt, die mit
Humor und Mutterwitz konferiert. Beſonders erwähnt ſei hier
ein kleiner muſikaliſcher Streifzug durch die Schlagermuſik vor
dem Kriege, der Nachkriegszeit bis heute, der die Lachmuskeln
dauernd in Bewegung hkelt.
G. Ober=Ramſtadt, 23. März. Obſtbau. Wie vom hieſigen
Obſtbauverein mitgeteilt wird, werden in dieſem Jahre
voraus=
ſichtlich wieder Mittel zur Gewährung von Zuſchüſſen zu
Obſt=
baumumpfropfungen zur Verfügung ſtehen. Anmeldungen hierauf
müſſen ſofort erfolgen. — Winterhilfswerkſchießen.
Zu=
gunſten des Winterhilfswerks veranſtaltet die Schützengeſellſchaft
„Tell” Ober=Ramſtadt am Sonntag, den 24. März. in ihrem
Ver=
einslokal „Zum weißen Roß” ein Opferſchießen, das mittags 1 Uhr
beginnt. Im Intereſſe der guten Sache darf rege Beteiligung aller
Volksgenoſſen erwartet werden.
f. Roßdorf, 24. März. Lebensmittelausgabe. Die
letzte Lebensmittelausgabe für dieſen Winter an Hilfsbedürftige
erfolgt am Dienstag. den 26. d. M., nachmittags, auf dem
Rat=
hauſe.
Frauenmord in Frankfurt a. M. — Der Täter verhaftet.
LPD. Frankfurt a. M., 24. März. In ihrer Wohnung in der
Schüppengaſſe wurde am Sonntag morgen die 37 Jahre alte
ledige Auguſte Harbach ermordet in ihrem Bett aufgefunden.
Die kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen ergaben, daß der Tod
durch Würgen am Halſe eingetreten iſt. Als Täter konnte im
Laufe des Sonntags der ledige 31jährige Eduard Weber
ermit=
telt und feſtgenommen werden. Er hat ein Geſtändnis
dahin=
gehend abgelegt, daß er die Nacht in der Wohnung der
Ermor=
deten zugebracht und die Harbach ſo lange gewürgt habe, bis ſie
tot in ſeinen Armen lag.
Wetterbericht.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt Fortdauer kühlerer und ziemlich
unbeſtändiger Witterung mit einzelnen Regenfällen, weſtliche
Winde.
Hauptſchriftleitung: Nudolt Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Re
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andre
Bauer: für den Handel: Dr. C. H. Querich; für
inzeigenteil und geſchäftliche Mittelungen: Willy Kuhle, Amtlich in Darmſt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt. Rheinſtraße
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6— 7 UF
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. März 193
„Glauben Sie, ſie wollte ſich die neue Tannhäuſer=
Einſtu=
dierung entgehen laſſen?” lachte der Pole.
Entgegen ſeinen Gepflogenheiten ließ Danielewſki an dieſem
Abend ſchon vor dem Spiel Sekt reichen. Echten, franzöſiſchen
roten Sekt. Rudolf hatte Durſt. Seine Kehle war wie
ausge=
trocknet. Er trank ſonſt nicht viel. Aber heute ſtürzte er vier,
fünf Glas Sekt in einem Zuge hinunter.
Das tat gut. Das erfriſchte. Die Gedanken wurden leichter.
Man vergaß ſeine üble Laune.
Eifriger als je ſuchte er ſeinen Platz am Roulettetiſch. Dann,
als er ſaß, als Danielewſki zum Einſatz aufforderte, zögerte er.
Urplötzlich, mit einem Mal, aber mit greifbarer Deutlichkeit,
wußte er, daß er heute verlieren würde. Hoch verlieren.
Sonderbar, dieſe Ueberzeugung. Lächerlich. Er war nervös. Er
hatte ſchon oft geglaubt, er würde verlieren. Und dann hatte
er doch gewonnen. So kürzlich, als er die zweitauſend Mark
ge=
wann. Als der Baron . .. wo mochte er ſtecken? Und Mary?
Die Kugel ſurrte und tanzte.
Rudolf hatte gewonnen.
Er lachte.
Gewann wieder.
Famos.
Der Diener reichte das Tablett mit Sektgläſern. Rudolf trank.
Was Heda wohl mit ihrem Rat ſagen wollte? Suchte ſie
ihn zu reizen? Wollte ſie ihn unſicher machen?
Er gewann abermals.
Drüben der Medizinalrat zeigte ein verbiſſenes Geſicht.
Das in Monte gekaufte „Syſtem” wollte ſich heute nicht recht
bewähren.
Rudolf ſetzte.
Verlor.
Zum Donnerwetter. Das war kläglich.
Er ſetzte wieder. Verlor abermals.
Im nächſten Spiel gewann er wieder.
Dann fing es an. Verluſt hinter Verluſt. Einſatz hinter
Einſatz verſchwand. Teufel, — es mußte doch wieder klappen,
er mußte den Verluſt wieder hereinholen. Der Medizinalrat auf
der anderen Seite des Tiſches war ſchon längſt wieder am
ge=
winnen.
Er ſetzte hoch. Verlor. Setzte wieder. Verlor.
Schon längſt hatte er kein Geld mehr. Schon längſt ſchrieb
er die Ziffern auf die Beſuchskarten.
Verlor.
Verlor.
Als der Diener abermals Sekt brachte, griff er haſtig zu.
Seine Hände zitterten. Er vergoß den Wein auf den Boden.
Er mußte wieder gewinnen! Das war der einzige Geda
in den er ſich verbohrte. So wie damals, als er als Amateur
Rennen mitfuhr und führte, bis ihn eine Reifenpanne koſtk
Zeit zurückwarf. Dann den Gashebel durchgetreten, das Ste
feſt gepackt und gefahren, was die Karre hergab. Möge ſie
die Luft ſpringen — möge ſie an einem Randſtein zerſche
— die Zeit mußte eingeholt werden — er mußte
winnen".
Damals, bei dem Autorennen gelang es.
Das Rennen am Roulettetiſch Samstag,
30. Mai wenige Minuten vor Mitternacht
es gelang nicht.
Als Rudolf vom Roulettetiſch aufſtand, wiſchte er ſich
Stirn.
War er betrunken? Wie ſchwer ihm das Gehen fiel.
„Danke”, ſagte er zu jemand, der ihm behilflich war.
in der friſchen Luft kam er zur Beſinnung zurück. Schon
Steuer ſeines Wagens, ſtand er noch einmal auf.
Er würde zu Danielewſki zurückgehen, — jetzt gleich
ihm ſprechen. Sofort. Das war das Beſte.
Er fiel wieder auf die Polſter des Sitzes zurück. Blieb
Lange. Die Arme über dem Steuerrad verſchränkt, das g
darauf gelegt.
Dann endlich fuhr er ab.
Langſam. Sehr langſam. Die Nadel des Tachometers
Armaturenbrett ſeines Wagens zeigte nur auf 20.
Als Rudolf Bertoloni am nächſten Morgen aus tie
traumloſen Schlaf erwachte, hatte er das Gefühl, eine gr
Dummheit begangen zu haben. Eine Dummheit, die nicht wie
gutzumachen war. Als er ſich der Tatſachen des vergange
Abends erinnerte, erſchrak er heftig. Er fühlte, wie ihm
Blut aus den Wangen wich. Sein Herz pochte ſtürmiſch.
Er ſchrie einen wütenden Fluch in die Einſamkeit ſei
Schlafzimmers hinein. Tobte, in einem Anfall ſinnloſer,
loſer Wut.
(Fortſetzung folgt.)
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Auf Grund des Artikels 39 Ziffer 2 des Feld=
ſtrafgeſetzbuches beſtimmen wir hiermit, daß alle
Tauben vom 25. März bis 13. April 1935 einge=
Todes=Anzeige.
Gott der Allweiſe hat unſeren lieben,
guten Sohn und treuen Bruder
Eadul, kieiet
cand. ing.
heute vormittag durch eine ſchwere
Grippe, im Alter von 25 Jahren, zu
ſich in die Ewigkeit abgerufen.
In tiefer Trauer:
Familie Emil Römer
Liſelotte Boller
Familie Richard Boller
Offenbach, Biebererſtr. 36
Darmſtadt, Aliceſtr. 41
23. März 1935.
Die Beerdigung erfolgt am Dienstag, den
26. März, nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere lieben Alten Herrn und
Bundesbrüder von dem plötzlichen
und unerwarteten Ableben unſeres
lieben Verbindungsbruders
Mndolf Liumer
(Oſt. 29) cand. ing
in Kenntnis zu ſetzen.
(2904
In tiefer Trauer:
Der Darmſtädter Wingoll.
J. A.: Fritz Roß F.M.
Nach kurzem, ſchweren Leiden verſchied.
meine innigſigeliebte Frau, teuerſie
Mutter, Tochter und Schweſter
Sanungsbeig
im Alter von 42 Jahren.
Im Ramen der Hinterbliebenen:
Sigmund Hönigsberg
Rita Hönigsberg
Trudi Hönigsberg.
Die Beerdigung findet am Montag, 9""
25. März 1935, 4 Uhr, vom Portale des Iſe=
(290
Friedhofes aus, ſtatt.
ſperrt zu halten ſind.
Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis
zu 30.— RM. oder mit Haft bis zu einer Woche
beſtraft.
(st. 2867
Darmſtadt., den 22. März, 1935.
Bürgermeiſterei.
Fahrſchule Wilh. Lel
Nieder=Ramſtädter Straße.
Gründliche Ausbildung für alle 5i