Engliſche Kombingkionen
über einen Sechs=Mächke=Pakl.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 356
Freitag, den 28. Dezember 1934.
196. Jahrgang
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iſt Preieliſte Nr. 2 güliſg.
poſiſcheckonio: Franffurt g. M. 1301. Bantkonio
DD=Bani und Darmſtädter und Nallonalbanl.
Neuer franzöſiſcher „Sicherheits”=Wunſch.
Pariſer Pläne zur Ueberwindung der franzöſiſch=ikalieniſchen Schwierigkeiken. — Die öſterreichiſche Kuliſſe.
Ein mitkeleuropäiſches „Sicherheits”=Syſtem ſoll die Ungbhängigkeit Oeſterreichs garankieren.
ſtr. 121
EP. London, 27. Dezember.
Ueber einen italieniſch=franzöſiſchen Plan für ein
mitteleuro=
häiſches Sicherheitsſyſtem mit dem unmittelbaren Ziel der
Garan=
ierung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit macht der diplomatiſche
Berichterſtatter des „Daily Telegraph” heute eingehende Angaben,
ſie augenſcheinlich aus engliſchen Regierungskreiſen ſtammen, was
ſen Rückſchluß zuläßt, daß dieſe Pläne von England gefördert
verden, zumal in dem Artikel mitgeteilt wird, daß ſie bei der
Zu=
ammenkunft zwiſchen Sir John Simon und Laval eingehend
be=
prochen worden ſeien.
Das italieniſch=franzöſiſche Projekt geht von der Vorausſetzung
us, daß die Unabhängigkeit Oeſterreichs heute der Angelpunkt
ſer europäiſchen Lage iſt und daß eine Löſung dieſes Problems
ſen Weg für die Bereinigung anderer Fragen ebnen würde. Der
on den beiden Mächten angeſtrebte Pakt iſt ein
Sechsmächte=
jertrag, dem außer Frankreich und Italien
deutſchland, Südſlawien, Ungarn und die
Tſche=
ſoſlowakei beitreten ſollen. Die erſte Vorausſetzung
ür das Zuſtandekommen dieſes Paktes wäre, wie in dem Artikel
es „Daily Telegraph” betont wird, ein poſitives Ergebnis der
talieniſch=franzöſiſchen Verhandlungen, die, wie auch die „Times”.
kute melden, gute Fortſchritte machen ſollen, aber immerhin noch
ſicht ſoweit gediehen ſind, daß ein Zeitpunkt für die Reiſe Lavals
uich Rom feſtgeſetzt werden könnte, zumal, wie angedeutet wird,
ke wachſende Spannung zwiſchen Italiaen und
1beſſinien die italieniſch=franzöſiſche Einigung über die
afri=
niſchen Fragen hinauszögern kann.
Eine weitere Vorausſetzung für den Sechsmächtepakt wäre
ine Annäherung zwiſchen Italien und Jugofla=
11en, für die einerſeits Muſſolini Opfer zu bringen bereit ſein
ſil, während ardererſeits von der neuen ſüdſlawiſchen Regierung
uid dem Prinzen Paul erhofft wird, daß ſie ebenfalls zu
Zuge=
ſindniſſen bereit ſind, wodurch auch die Spannung zwiſchen
Süd=
ſwien und Ungarn bereinigt werden würde.
Was Deutſchland anbelangt, ſo ſtellt der diplomatiſche
Mit=
beiter des Blattes feſt, daß ohne deſſen Beteiligung die
Durch=
ſhrung des Planes nicht möglich ſei. Deutſchlands Haltung, ſo
urd erklärt, dürfte zu allererſt von der Geſtaltung der
Beziehun=
un zu Frankreich nach der Saarabſtimmung abhängen.
Wie ſich die Dinge im einzelnen entwickeln würden, ſchreibt
ur diplomatiſche Mitarbeiter abſchließend, ſtünde noch nicht feſt,
) die Befürworter des neuen Sicherheitspaktes in jeder nur
wglichen Richtung vorſtoßen würden. Jedenfalls würde Deutſch=
und eingeladen werden, dieſem „und anderen Pakten”
beizutre=
ta. „Falls Deutſchland dieſer Einladnug folgt und falls es dann
hreit iſt, mit den übrigen Mächten eine Konvention über die
Bſchränkung der Rüſtungen abzuſchließen, würden die ehemaligen
Aiierten naturgemäß ihrerſeits bereit ſein, Artikel 5 des
Verſail=
e Vertrages für ungültig zu erklären, womit die für Deutſchland
Atenden Rüſtungsbeſchränkungen aufgehoben werden würden.”
Schließlich wird in dem Artikel noch betont, daß man in
fran=
zöiſchen Regierungskreiſen angeſichts des Friedenswillens des
Nichskanzlers hoffe, daß es gelingen werde, Anfangs des neuen
Ihres zu einer allgemeinen Einigung zu kommen
Perkinar zu den franzöſiſch=if
Verhandlungen.
EP. Paris, 27. Dezember.
Außenminiſter Laval iſt ſchon am Mittwoch, alſo 24
Stun=
m früher als urſprünglich vorgeſehen, wieder nach Paris
zu=
iſkgekehrt. Laval begab ſich ſofort in den Quai dOrſah, um die
afenden Geſchäfte zu erledigen und ſich vor allem wieder den
Gang befindlichen, franzöſiſcheitalieniſchen Verhandlungen
Vorbereitung ſeiner Rom=Reiſe zu widmen.
„1 Im „Echo de Paris” berichtet Pertinax, Laval ſtehe im
Sgriff, eine Entſcheidung über das Datum diefer Reiſe zu
tref=
ſ. Man dürfe daraus aber nicht den Schluß ziehen, daß die
ſunzöſiſche und die italieniſche Regierung ſich über die
Zuſam=
marbeit mit dem Kleinen Verband in Mitteleuropa geeinigt
ſſten Das Gegenteil ſei richtig. Bisher ſei es den verein=
Anſtrengungen Lavals und des römiſchen Botſchafters de
ehmbrun nicht gelungen, Muſſolinis Feindſchaft
iſgenüber der Kleinen Entente im allgemeinen
d Jugoſlawien im beſonderen auch nur im
ſſringſten zu mildern. Zweimal habe der Duce eine
Emzöſiſche Einladung, zu bezeugen, daß die italieniſche Politik
9 jugoſlawiſchen Einheit nicht feindlich geſinnt ſei, abgelehnt.
Ah die Zulaſſung des Kleinen Verbandes zu dem engliſch=
Echzöſiſch=italieniſchen Protokoll über die Unabhängigkeit
Oeſter=
lhs habe Muſſolini verweigert. Unter dieſen Umſtänden würde
R Reiſe Lavals nach Rom in Belgrad, Bukareſt und Prag
eine „Geſte des Imſtichelaſſens” ausgelegt werden, woran
9 Treue=Beteuerungen nichts ändern könnten. Die Reiſe
hue auch nicht damit begründet werden, daß Italien ſich
nun=
ehr dem franzöſiſchen Standpunkt in der Abrüſtungsfrage an=
nähere, denn die römiſche Regierung nehme die franzöſiſche
Note vom 17. April heute ebenſo wenig an wie vor 8 Monaten.
„Wer ſagt uns” ſo fragt Pertinax, „ob Muſſolini bei dieſer
Gelegenheit nicht vielmehr die Kleine Entente und die Bande,
die ſie mit Frankreich verknüpfen, zu ſprengen hofft?”
Romreiſe Lavals in den erſten Januarkagen?
DNB. Paris, 27. Dezember.
Der „Paris Soir” meldet aus Rom, daß man mit dem
Be=
ſuch des Außenminiſters Laval in Rom für den 3. oder 5. Januar
rechne. Laval ſei der Anſicht, daß ein unmittelbarer
Meinungs=
austauſch mit Muſſolini über die noch umſtrittenen Fragen den
Verhandlungen von Kanzlei zu Kanzlei vorzuziehen ſei.
*
Schon in Vorkriegszeiten nannte man den Balkan den
Hexen=
keſſel Europas. Er hat auch heute noch Anſpruch auf dieſen Titel.
Nur daß ſich das Schwergewicht der Konflikte etwas mehr in den
Donaurgum verlagert hat, und gerade hier haben die Pariſer
Friedensverträge alle verſagt, um Gegenſätze auszugleichen. Im
Gegenteil. Aus Haß und Ländergier haben ſich unbegrenzte
Men=
gen neuen Zündſtoffs angehäuft. Rumänien in Front gegen ſeine
ſämtlichen Nachbarn, Bulgarien in Front gegen Jugoſlawien,
Ju=
goſlawien und Rumänien aber in Front gegen Italien. Das iſt
das Ergebnis dieſes „Friedens”, und wenn inzwiſchen an
ein=
zelnen Stellen wie in Bulgarien eine Milderung erfolgte, ſo nicht
etwa wegen, ſondern trotz der Friedensverträge.
Der Marſeiller Königsmord, in deſſen Gefolge Jugoſlawien
ſcharfe Anſchuldigungen gegen Ungarn erhob, ſchien nun der
Aus=
gangspunkt neuer Differenzen, die ſich vorübergehend auch
zu=
ſpitzten durch die Lunte, die unmittelbar am Pulverfaß lag. Die
Verhandlungen vor dem Völkerbundsrat haben keine Erleichterung
gebracht. Immerhin, ſie bedeuteten doch einen gewiſſen Abſchluß
und auch einen Anlaß zur Selbſtbeſinnung. Es darf ſchon als eine
Beſſerung angeſehen werden, wenn der ungariſche Außenminiſter
Kanya am Vorweihnachtstage in einer öſterreichiſchen Zeitung die
Anregung zu einer Verſtändigung vor allem zwiſchen Ungarn und
der Kleinen Entente gab, wobei er dafür eintrat, daß nach dem
Muſter des deutſch=polniſchen Vertrags die
Meinungsverſchieden=
heiten, ſoweit ſie territorialer Art ſind, auf eine beſtimmte Zeit
zurückgeſtellt werden. Das einzige, was er verlangte, war, daß die
kleine Entente ſich zu allen Paragraphen der Völkerbundsſatzung
bekannte, alſo künftig nicht mehr friedliche Reviſionswünſche einer
Kriegsdrohung gleichſtellte. Und es iſt beachtenswert, daß der
tſchechiſche Geſandte in Budapeſt im Prager Tageblatt dieſe
An=
regung im poſitivem Sinne aufwahm.
Nun macht eine Schwalbe gewiß noch keinen Sommer. Aber
dieſe Frage und dieſe Antwort iſt doch ſicherlich mehr als nur ein
privater Meinungsaustauſch, ſo daß ſich hier zum erſten Male die
Möglichkeiten einer Verſtändigung im Donauraum zunächſt auf
wirtſchaftlichem Gebiet abzeichnen, die eine Erleichterung auch der
politiſchen Gegenſätze zur Folge haben können. Allerdings bis es
wirklich ſo weit iſt, dazu bedarf es noch eines langen Weges, vor
allem bei allen Anwohnern des Donauraumes der Erkenntnis,
daß ein ſolcher Plan den wirtſchaftlichen Bedingtheiten der
ein=
zelnen Länder nur mit, aber nicht ohne oder gar gegen Deutſchland
durchgeführt werden können.
*
Was Herrn Barthou politiſch zweckmäßig erſchien und als
ſein Erbe vom Quai dOrſay gepflegt und ausgebaut wird,
ver=
mag noch immer nicht alle Franzoſen reſtlos zu begeiſtern. Das
hat ſich eben erſt wieder bei der Ueberreichung des
Beglau=
bigungsſrcheibens des neuen Botſchafters der Sowjet=Union,
Potemkin gezeigt. Während ein Teil der Pariſer Preſſe nur
von dieſem Vorgang Notiz nimmt und ſich im übrigen in ein
beredtes Schweigen hüllt, haben „Matin” und „Journal” ihrem
Groll gegen die Bolſchewiſten freien Lauf gelaſſen. Beide
über=
gießen die Verteidiger der franzöſiſch=ruſſiſchen Zuſammenarbeit
mit beißendem Hohn und Spott, indem ſie den Namen des
Botſchafters von allen Seiten beſpiegeln und immer wieder
Parallelen zwiſchen den bekannten potemkinſchen Dörfern und
der Orientierung der Sowjet=Union nach Frankreich hin ziehen.
Der „Matin” weckt aber auch Erinnerungen an den Film
„Potemkin”, der bekanntlich die Meuterei auf dem ruſſiſchen
Kriegsſchiff gleichen Namens und das Ueberbordwerfen ſowie
die Erſchießung der Offiziere zeigte. Er zitiert ſogar ein Wort
Lenins, um ſeiner grenzenloſen Verachtung Ausdruck zu
ver=
leihen: Unter 100 Bolſchewiſten wäre nur ein echter Bolſchewiſt,
39 wären Verbrecher und 60 wären Dummköpfe. Potemkin ſei
allerdings kein Dummkopf, wohl aber, ſo ruft der „Matin”
war=
nend aus, ein Bolſchewiſt! Und das „Journal” vergleicht
höh=
nend die Kopfſtärke der ruſſiſchen Bevölkerung — 160 Millionen
— mit den zu erwartenden ruſſiſchen Aufträgen in Höhe von
250 Millionen Franken oder etwa 60 Millionen Reichsmark, die
noch nicht einmal bezahlt würden. Und gleich darauf wird die
Pariſer Regierung daran erinnert, daß Rußland den
franzöſi=
ſchen Sparern noch immer mehrere Milliarden Goldfranken
ſchuldet.
Wenn auch dieſe Ausfälle gegen die Sowjet=Union eine
An=
näherung der diplomatiſchen — und nach den Enthüllungen des
„Star” auch militäriſchen — Zuſammenarbeit nicht herbeiführen
wird, ſo ſind ſie doch kennzeichnend für die Ablehnung
wei=
teſter Kreiſe Frankreichs, die inſtinktiv fühlen, daß in dem
fran=
zöſiſch=ruſſiſchen Verhältnis nicht Frankreich führt, ſondern daß
Frankreich von den Ruſſen für die Ziele der bolſchewiſtiſchen
Revolution geſchickt vorgeſchoben und mißbraucht wird.
Flandins Wirkſchaftspolikik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. Dezember.
Es iſt bemerkenswert, wie ſchnell die Regierung Flandin
die heftige Propaganda für die Verfaſſungsreform zum
Schwei=
gen brachte. Man ſpricht heute in Frankreich viel mehr über
Wirtſchaftsprobleme als über die Innenpolitik. Während der
Aera Doumergue ſtand die Löſung der politiſchen Fragen im
Vordergrund; ja man erklärte, daß, ſolange die
Verfaſſungs=
reform nicht verwirklicht ſei, für die Wirtſchaft nichts
grund=
legendes geſchehen könne. Und jetzt heißt es, daß, ſolange die
Wirtſchaftskriſe nicht überwunden ſei, die politiſchen Reformen
zurückſtehen müßten. Nicht die Inſtitutionen ſeien wichtig,
ſon=
dern allein der Geiſt der ſie beſeele und die Männer, die ſie
führten. Was nicht beſagen will, daß die Regierung
gegebenen=
falls nicht höchſt energiſch gegen die Kammer vorgehen und die
Auflöſung in unmißverſtändlichen Worten in Ausſicht ſtellen
würde. Die Durchführung der wichtigſten Sanierungsmaßnahmen
erfordert einen ſtetigen Kampf in der Kammer; aber der
Zeit=
verluſt iſt noch immer geringer, als wenn vor der Erledigung
der praktiſchen Aufgaben all die prinzipiellen Probleme der
Innenpolitik gelöſt werden ſollten.
So wurde auch das Weizenproblem nach einigem
inner=
politiſchen Hin und Her verhältnismäßig ſchnell erledigt. Ein
großer Schritt für die Wiederherſtellung der Wirtſchaftsfreiheit
iſt damit getan. Die einzelnen müſſen die Verantwortung auf
ſich nehmen und ſie nicht dem Staate überlaſſen, heißt es in den
Reden des Miniſterpräſidenten. Der Uebergang erfolgt aber nur
ſchrittweiſe. Der Staat kauft zuerſt die überſchüſſigen
Vor=
räte auf und kegelt die Produktion, erſt dann darf ſich die
Wirtſchaftsfreiheit auswirken. Für den Augenblick werden alſo
die ſtaatlichen Eingriffe noch tiefer als bisher; man kann in
dieſer Feſtſtellung eine Kritik ſehen. Aber letzten Endes wäre
es kaum möglich, die Löfung der Schwierigkeiten auf einem
anderen Wege zu finden, als die Regierung es zu tun ſucht.
Den Prinzipien Freiwirtſchaft oder Etatismus kommt dabei nur
eine beſchränkte Bedeutung zu. Die ſchematiſche
Maſſenproduk=
tion und die ſtaatliche Feſtſetzung der Minimalpreiſe haben in
Frankreich endgültig verſagt.
Die Löſung, welche die Regierung für die Weinkriſe fand,
iſt der vorgeſehenen Sanierung des Weizenmarktes ähnlich. Auch
da ſucht man, von der Quantitätsproduktion auf die
Qualitäts=
produktion überzugehen und die ſtaatlichen Eingriffe zur
Er=
haltung der Preiſe überflüſſig zu machen. Was Einzelheiten
anbelangt, ſo ließe ſich die Agrarpolitik der Regierung kritiſieren.
Doch muß man anerkennen, daß ſeit dem Kriege in Frankreich
zum erſten Male der Verſuch unternommen wird, eine
Agrar=
politik zu treiben. Was man bisher ſah, war nämlich — im
beſten Falle — Wahlpolitik".
Es wäre aber falſch, zu glauben, daß dieſe ſchüchternen
An=
fänge ſchon als die Ueberwindung der franzöſiſchen Agrarkriſe
betrachtet werden könnten. Die Uebel liegen viel zu tief, als daß
ſie von einem Tag auf den anderen beſeitigt werden könnten.
Und eine wirkliche Geſundung würde auch eine Umwälzung in
der Sozialpolitik, eine Art geſellſchaftliche Revolution bedingen.
Die Lage iſt aber viel zu ernſt, die Stunde viel zu
fortge=
ſchritten, um daran zu denken. Was Flandin vorſchwebt, das
iſt die Beſeitigung der gefährlichſten Symptome.
Die Abkehr von der Verſtaatlichung bedeutet eine prinzipielle
Entſcheidung, die nach der langen Konfuſion ſchon allein als
Fortſchritt anzuſehen iſt. Daß ihre Verwirklichung ſo äußerſt
vorſichtig beginnt, daran iſt die Schwierigkeit der Lage viel mehr
ſchuld als die Regierung. Das trifft ganz beſonders auf die
konfuſe Lage des Kreditweſens zu; der Zuſammenbruch vieler
Hypothekenbanken und das Verſagen der Agrargenoſſenſchaften
hat einen großen Teil der franzöſiſchen Landwirtſchaft von
jeg=
lichem Betriebskapital beraubt und das Feld dem Wucher
frei=
gegeben. Eine Geſundung der Lage erhofft man aber erſt von
einem allgemeinen Aufſchwung von der Rückkehr des Vertrauens
und der Geldflüſſigkeit. Auch da ſind ſchon einige Hoffnungen
vorhanden, aber die zwei große Vorbedingungen fehlen noch.
Man ſieht noch nicht einmal die Anſätze einer internationalen
finanzpolitiſchen Geſundung und keine nennenswerte
Annähe=
rung zwiſchen den franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen
Konzeptionen. Und was die innerfranzöſiſche Lage ſelbſt
be=
trifft, ſo ſcheint die Aera der Skandale mit den gefährlichen
moraliſchen Erſchütterungen, die ſie in der Wirtſchaft verurſachen,
noch nicht überwunden. Und die Effektenbörſe bleibt nach einem
kurzen Aufſchwung wieder leblos. Die Eindämmung der
an=
dauernden Verſchuldung des Staates genügt allein nicht. Und
die Hoffnungsloſigkeit der ſtaatlichen Maßnahmen zum Schutze
der Sparer wurde offen zugegeben.
So berechtigt auch die Klagen in Frankreich gegen die
ſtaatlichen Eingriffe in die Privatwirtſchaft, gegen den „LEtat
Bon Dieu” ſind, es wäre ungerecht, für die jetzige troſtloſe
Lage allein den Staat verantwortlich zu machen. Der franzöſiſche
Handel funktioniert ſchlecht, es geht ihm jegliche Elaſtizität ab.
Ganz beſonders trifft dies für Lebensmittelhandel zu, das
gab ja auch den Anlaß zur Bildung der zahlloſen
Genoſſen=
ſchaften, die freilich ihrerſeits noch zu ſchlechteren Erfahrungen
Anlaß gaben.
Es iſt charakteriſtiſch für die Einſtellung der franzöſiſchen
Politik in der letzten Zeit, daß die Aera der einſeitigen
Be=
günſtigung der Induſtrie etwas nachgelaſſen hat. Die rieſigen
Rüſtungsausgaben ſcheinen dieſer Behauptung zu widerſprechen;
aber in der Handelspolitik iſt die Tendenz erkennbar, manche
lebensunfähige Induſtrien fallen zu laſſen.
Die Regierung ſpricht nicht gerne über ihre Pläne zur
Belebung des franzöſiſchen Außenhandels. Man weiß aber, daß
das vielumſtrittene Rußlandgeſchäft nur einen Teil davon
dar=
ſtellt und daß Flandin entſchloſſen iſt, die Folgen der
außen=
politiſchen Eutſpannung in Europa, auf die man hier rechnetz
guch wirtſchaftli
Seite 2 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Verkeidigungsſyſtem des Empire
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. Londen, im Dezember.
Der britiſche Premierminiſter, Ramſay Maedonald, wurde
kürzlich im Unterhauſe von einem Labour=Abgeordneten gefragt,
welches die Miſſion ſei, in der Sir Maurice Hankey,
der Generalſekretär des Verteidigungs=
Komi=
tees des britiſchen Reiches, zur Zeit die
verſchie=
denen Dominions bereiſe. Der Premier entgegnete, daß Sir
Maurice Hankey ſich nach Auſtralien nur deshalb begeben habe,
„um an den Centenarfeiern von Melbourne teilzunehmen” und
daß ſein Beſuch der übrigen Dominien „rein perſönlichen
Zwecken” gegolten habe. Dieſe Erklärung des britiſchen
Premier=
miniſters ſtand jedoch etwas auffällig im Gegenſatz zu einer
zur gleichen Zeit aus Wellington (Neuſeeland) kommenden
Mel=
dung, die Reuters, d.h. die offizielle britiſche Telegraphenagentur,
verbreitete und die beſagte, daß Sir Maurice Hankey aus
Syd=
ney in Wellington eingetroffen ſei, „um mit der Regierung von
Neuſeeland Fragen der Verteidigung des Empire zu beſprechen”
Sir Maurice war überdies von einer Reihe hochoffizieller
Per=
ſönlichkeiten begleitet, deren Anweſenheit allein genügte, um die
obige Meldung zu beſtätigen. Dieſe Perſonen waren: Sir
George Pearce, auſtraliſcher Miniſter für Auswärtige
Ange=
legenheiten, Mr. A. E. Leighton, Generalkontrolleur des
auſtra=
liſchen Munitionsweſens, und Mr. F. Shedden, der Vorſitzende
des Verteidigungskomitees von Auſtralien. Die letzten Zweifel
zerſtreute noch Sir Maurice Hankey ſelbſt, der in einem
Preſſe=
interview vollkommen offen und unmißverſtändlich erklärte, daß
er nach Neuſeeland gekommen ſei, um die Fragen der
Ver=
teidigung des britiſchen Reiches zu erörtern. Deshalb iſt es nur
natürlich, daß die engliſche Preſſe ſich mit der etwas
merkwür=
digen Unterhauserklärung des Premierminiſters nicht zufrieden
gibt. Und der ſozialiſtiſche „Daily Herald” benutzt die
Gelegen=
heit, um dem in Labour=Kreiſen heute beſtgehaßten Macdonald
einen Hieb zu verſetzen. „Es liegt uns vollkommen fern” meint
das Blatt, „behaupten zu wollen, daß der Premierminiſter
be=
wußt verſucht hat, das Unterhaus irrezuführen. Die Erklärung
für ſeine merkwürdige Behauptung iſt eine viel einfachere: ſeine
Herren Kollegen haben ſich einfach nicht die Mühe gegeben, ihn
darüber zu informieren, was im Britiſchen Reiche vor ſich
geht .. ."
Was geht nun auf dem Gebiet der Empire=Verteidigung zur
Zeit vor ſich? Die britiſche Regierung und Preſſe hüllen ſich
über dieſen Punkt, wie das in wirklich wichtigen Fällen ja ſtets
der Fall zu ſein pflegt, in geheimnisvolles Schweigen. Die
Informationen hierüber ſind überaus dürftig. Aber dieſes und
jenes iſt doch durchgeſickert; und dieſes Wenige genügt, um ſich
ein ungefähres Bild von den zur Zeit zwiſchen dem
Mutterlande und den Dominien vor ſich
gehen=
den Verhandlungen zu machen. Eine Londoner
Zentral=
ſtelle zur Leitung der dem geſamten britiſchen Reich geltenden
Verteidigungsmaßnahmen gibt es bereits ſeit mehreren Jahren.
Es iſt dieſes das „Imperial Defence Committee‟. Doch ſeit
Antritt der Nationalen Regierung hat dieſes Komitee mit
ver=
doppelter Energie zu arbeiten begonnen. Es hat einen
detaillier=
ten Plan der Vereinheitlichung des geſamten
Verteidigungs=
weſens des britiſchen Empire ausgearbeitet und dieſen den
Re=
gierungen der verſchiedenen Dominien vorgelegt. Dieſer Plan
ſieht vor allem vor: 1. Moderniſierung und Verſtärkung der die
einzelnen Teile des britiſchen Reiches verbindenden Stützpunkte
— Gibraltar, Malta, Suez, Aden, Colombo, Singapoxe und
Hongkong; 2. Errichtung von ſtarken und gut ausgebauten
Luft=
baſen an dieſen Orten; 3. weitgehende Koordination zwiſchen
dem engliſchen Rohal Air Force und den Luftſtreitkräften
Auſtraliens, Neuſeelands, Südafrikas und Kanadas; Verſtärkung
der Luftflotten der Dominien und des Mutterlandes. 5. Engere
Zuſammenarbeit der Flotten und Armeen der einzelnen
Do=
minien mit der Flotte und der Armee des Mutterlandes. 6.
Ein=
führung der gleichen Waffengattungen, wie z. B. des Vickers=
Berthier=Maſchinengewehrs, in ſämtlichen Teilen des Britiſchen
Reiches uſw.
Nachdem dieſer Plan Anfang dieſes Jahres
den einzelnen Dominien underbreitet worden
war, begab ſich Sir Maurice Hankey, der Generalſekretär des
Committee of Imperial Defence, im Auguſt in Begleitung einer
großen Anzahl von techniſchen Sachverſtändigen zuerſt nach
Süd=
afrika, dann nach Auſtralien und Neuſeeland und kehrt nun über
Kanada nach England zurück. Er reiſte alſo nicht nur in
aus=
geſprochen offizieller Miſſion, ſondern in Ausführung einer
hochbedeutungsvollen, für das britiſche Weltreich geradezu
lebenswichtigen Aufgabe. Sir Maurice Hankeys Miſſion ſcheint
denn auch in jeder Hinſicht erfolgreich geweſen zu ſein. Die
Regierung von Südafrika hat bereits bekannt gegeben, daß ſie
den von England ausgearbeiteten Imperial Defence Plan
rück=
haltslos gutheißt, Und die Zuſage der Regierungen der übrigen
Dominien dürfte vorausſichtlich ebenfalls kaum lange auf ſich
warten laſſen.
Im IMfkitul fur biologie.
Das Zenkrum der deutſchen Forſchung.
Von Hans Hartmann,
Der Weg führt mich in die Abgeſchiedenheit des ſtillſten
Stadtteils von Berlin, in den Teil Dahlem, der die Kaiſer=
Wilhelm=Inſtitute enthält. Hier iſt aller Großſtadtlärm
ge=
ſchwunden alle Aufmerkſamkeit, alle Gedanken der Forſcher
können ſich auf die eine Aufgabe ſammeln: die Forſchung zu
fördern. In der Boltzmannſtraße, genannt nach dem großen
theoretiſchen Phyſiker, ſteht ein beſonders großes helles
Ge=
bäude: das iſt das Inſtitut für Biologie. Als ich nach langer
Zeit wieder aus dem Gebäude herauskomme, da habe ich einen
der ſchönſten Eindrücke meines Lebens mitgenommen: was
Biologie iſt, wie es um die Geheimniſſe der Lebensvorgänge
ſteht, wie ſich die Millionen und aber Millionen von
Lebens=
vorgängen abſpielen, in einem Worte: das Walten und Weben
des Lebens ſelbſt war mir eindrücklich geworden wie nie zuvor.
Mein Führer war einer der drei Direktoren des Inſtitutes
für Biologie, das drei Abteilungen unterhält, eine für
Pflan=
zen, eine für niedere Lebeweſen und eine für höhere Lebeweſen,
Max Hartmann, bekannt nicht nur als erfolgreicher Forſcher,
ſondern auch als „Philoſoph” der Biologie, führte mich in die
Säle und Zimmer, wo Menſchen mit allen ihren geiſtigen
Kräften, aber in großer Beſcheidenheit und Ehrfurcht den
Vor=
gängen des Lebens lauſchen. Und in dieſer Welt war es
be=
ſonders reizvoll, im Zwiegeſpräch bis in die letzten Gedanken
jüber das Leben ſelbſt und ſeine Geſetze vorzudringen, viel
reiz=
voller als irgendwo am Schreibtiſch oder im Hörſaal,
Profeſſor Max Hartmann ſagte mit Betonung, die Biologie
befinde ſich heute da, wo ſich die Phyſik zur Zeit Galileis oder
höchſtens Newtons befand. Das iſt ein erſtaunliches Wort:
denn es zeigt die merkwürdige Tatſache, daß ſich die Menſchen
viel früher um die Vorgänge in der äußeren „toten” Natur
gekümmert haben als um die Vorgänge des Lebens ſelbſt, die
Fortpflanzung, die Vererbung, die Entſtehung der Arten mit
allen ihren „Varianten‟ Ob man vvohl einen geheimen,
unein=
geſtandenen Schauer davor empfand? Die Riten aller Völker,
mit denen ſie die Lebensvorgänge umgeben, laſſen darauf
Freitag, 28. Dezember 1934
Vom Tage.
Der Landesrat des Saargebiets hält am 28. Dezember eine
Vollverſammlung ab, der darum beſondere Bedeutung zukommt.
weil es die letzte vor Rückgliederung des Saargebiets ſein dürfte
und weil von ſeiten der Deutſchen Front bedeutſame politiſche
Er=
klärungen abgegeben werden ſollen.
Das deutſch=ſchwediſche Abkommen über die Regelung des
Zah=
lungsverkehrs iſt verlängert worden.
Der Führer des aufgelöſten Oeſterreichiſchen Republikaniſchen
Schutzbundes, General a. D. Theodor Körner, der ſich unter dem
Verdacht des Hochverrats ſeit dem 12. Februar in
Unterſuchungs=
haft befand, iſt in Freiheit geſetzt worden. Das Strafverfahren
wegen Unterlaſſung der Anzeige bei Kenntnis hochverräteriſcher
Pläne wird gegen ihn fortgeführt.
Der von der Königin=Witwe Maria von Jugoſlawien zu
ihrer Vertretung beſtellte ehemalige franzöſiſche Außenminiſter,
Rechtsanwalt Paul=Boncour, hatte eine erſte längere Beſprechung
mit dem Marſeiller Unterſuchungsrichter Ducup de St. Paul, der
die Unterſuchung über die Ermordung des Königs Alexander
von Jugoſlawien und des Außenminiſters Barthou in Marſeille
führt.
Die jetzt veröffentlichten Ziffern für den Außenhandel der
Ver=
einigten Staaten im November weiſen eine neue Steigerung
gegen=
über den entſprechenden Ziffern des Vorjahres auf. Im November
1934 ſtellte ſich die Ausfuhr der Vereinigten Staaten auf 194901000
Dollar gegenüber 184 256 000 Dollar im November 1933. Die
Ein=
fuhr im November 1934 betrug 150 919 000 Dollar gegenüber
128 541 000 Dollar im November 1933.
3
Die Rache für Kirow.
Rikolgiews angebliches Geſtändnis.
Die Sowjetruſſen bereiten einen neuen Senſationsprozeß vor.
Der Mord an Kirow ſoll zu einem großen Schlag gegen
unbe=
queme Oppoſitionsſplitter ausgenutzt werden. Nach beglaubigten
Meldungen aus Moskau ſoll, zwar der eigentliche Beweggrund
für die Erſchießung Kirows in perſönlichſten Dingen zu ſuchen ſein.
Es wird ihm nachgeſagt, daß er enge Beziehungen zu der Frau
des Attentäters Nikolajew gehabt habe und deswegen aus Rache
über den Haufen geſchoſſen worden ſei. Aber das darf natürlich
nicht richtig ſein. Deswegen wird das ganze Verfahren in eine
hochnotpeinliche Verſchwörung umgemünzt. Ueber hundert Opfer
ſind bereits gefallen.
Jetzt veröffentlicht die amtliche Telegraphen=Agentur die
An=
klageſchrift gegen den eigentlichen Schuldigen Nikolajew und 13
ſeiner Genoſſen wegen Gegenrevolution und politiſchen Mordes.
Auf etwa 300 Seiten iſt nach dem angeblichen Geſtändnis der
An=
geklagten das Gebäude einer Verſchwörung aufgebaut, die ſich
vor=
nehmlich gegen Stalin und Molotow gerichtet habe. Die
Ermor=
dung Kirows ſollte das Signal zu einer allgemeinen Erhebung
ſein mit dem Ziel, Trotzki zurückzuholen und an die Stelle Stalins
zu ſetzen. Selbſtverſtändlich ſpielen auch ein ausländiſcher Konſul
und eine fremde Macht, die Geld hergegeben haben ſoll, dabei eine
große Rolle. Man will ein beſonderes „Leningrader Zentrum”
feſtgeſtellt haben, das ſich aus ehemaligen Anhängern der
Sinow=
jewgruppe gebildet und den ganzen Plan eingehend vorbereitet
haben ſoll einſchließlich des Angriffs der auswärtigen Macht zum
Sturze der Sowjetherrſchaft.
Das Ganze mutet wie ein Senſationsfilm an. Denn es iſt
nicht einzuſehen, weshalb, wenn der Stoß eigentlich gegen Stalin
gerichtet war, dann zunächſt Kirow dran glauben mußte. Es iſt
noch weniger wahrſcheinlich, daß ausgerechnet Trotzki, deſſen
hell=
dunkle Verbindungen zur Sowjetregierung nicht ganz geklärt ſind,
als Drahtzieher hinter den Plänen ſteht, zumal da er ſelbſt auch
bei ſeinen früheren Freunden in Rußland jeden Einfluß verloren
hat. Zudem hat ihn die franzöſiſche Regierung noch einmal
aus=
drücklich gewarnt, daß er ſich jeder politiſchen Tätigkeit enthalten
ſoll, widrigenfalls er über die Grenze abgeſchoben werden würde.
Man würde der franzöſiſchen Regierung ein ſchlechtes Zeugnis
aus=
ſtellen, wenn man annehmen wollte, daß nicht ohnehin der ganze
Briefwechſel wie auch ſein Verkehr unter dauernder ſcharfer
Kon=
trolle ſtünden.
Die Zuſammenhänge zwiſchen Trotzki und dem Kirowmörder
ſind jedenfalls ſo wenig erwieſen und durch die Anklageſchrift nicht
glaubhafter gemacht, daß auch jetzt noch der Eindruck eines großen
Zweckprozeſſes bleibt. Es gilt — wie ja auch das Beiſpiel
Sinow=
jews und Kamenews zeigt — eine Rechnung von früher her zu
begleichen und der Oeffentlichkeit den Nachweis zu erbringen, daß
an den Mißerfolgen der Induſtrialiſierung und an der drohenden
Hungersnot nicht das Syſtem oder die Untüchtigkeit der
Syſtem=
träger, ſondern die Sabotage der geheimen Oppoſition und der
Neofasciſten ſchuld ſei. Das wird natürlich auch bewieſen werden.
Denn bei den Bolſchewiſten iſt die Anklage ſchon ſo gut wie das
Urteil. Der Zentralvollzugsausſchuß hat ausdrücklich verfügt, daß
die Todesurteile vollſtreckt werden, 24 Stunden, nachdem den
An=
geklagten die Anklageſchrift zugegangen iſt.
Ein= und Ausreiſe ins Saargebiet.
Die Regierungskommiſſion teilt betreffend die Einreiſe und
den Aufenthalt im Saargebiet in der Zeit vom 27. Dezember
1934 bis 26. Januar 1935 folgendes mit.
Für die Einreiſe und den Aufenthalt im Saargebiet in der
Zeit vom 27. Dezember 1934 bis 26. Januar 1935 iſt einer der
folgenden Ausweiſe erforderlich:
1. der ſaarländiſche Perſonalausweis (rote Karte)"
2. der gelbe ſaarländiſche Perſonalausweis, erteilt von der
ehe=
maligen Militärbehörde;
3. die weiße ſaarländiſche Identitätskarte (Carte d ldenté) für
Angehörige der ehemals alliierten Staaten;
4. der ſaarländiſche Reiſepaß (Auslandspaß)
5. nichtſaarländiſche Perſonalausweiſe oder Reiſepäſſe mit
Aufenthaltsgenehmigung für das Saargebiet, die zur
Gül=
tigkeit für die Zeit vom 27. Dezember 1934 bis 26. Januar
1935 erneuert worden iſt (Gebühr für die Erneuerung 2 Fr.);
6. nichtſaarländiſche Reiſepäſſe oder Perſonalausweiſe mit einer
Einreiſe= und Aufenthaltsgenehmigung für die Zeit vom 27.
Dezember 1934 bis 26. Januar 1935 (Gebühr 20 Franken),
Eine Erneuerung dieſer Genehmigung iſt ſelbſtverſtändlich
nicht erforderlich;
7. ſaarländiſche Legitimationskarten für im Saargebiet
beſchäf=
tigte auswärtige Arbeitnehmer (graue Legitimationskarte,
er=
teilt vom Arbeitsamt gemeinſam mit der Direktion der
In=
neren Regierungskommiſſion). Die Erneuerung dieſer Karte
iſt nicht erforderlich;
8. Grenzkarten für den Arbeiterverkehr an der
ſaarländiſch=
franzöſiſchen Grenze (für Saargebietsbewohner grüne
Grenz=
karte, für die in Frankreich wohnhaften Grenzbewohner roſa
Grenzkarte). Eine Erneuerung dieſer Karte iſt nicht
erfor=
derlich.
Eine beſondere Einreiſegenehmigung iſt
nicht erforderlich für:
1. außerhalb des Saargebietes wohnhafte
abſtimmungsberech=
tigte Perſonen, die den Abſtimmungsausweis und einen
Reiſepaß beſitzen;
2. für Perſonen, die lediglich das Saargebiet durchreiſen, ſofern
ſie durch ihre Fahrkarte oder ſonſtige Unterlagen nachweiſen
können, daß es ſich lediglich um eine Durchreiſe handelt;
3. Angehörige von ſtaatlichen Behörden (Eiſenbahn=, Poſt=,
Zoll=
verwaltung und ähnl.), ſofern ſie ſich in Uniform befinden
oder nachweiſen können, daß ſie zu dienſtlichen Zwecken ins
Saargebiet einreiſen oder ſich dort aufhalten.
4. Bewohner des Grenzbezirks an der deutſch=ſaarländiſchen
Grenze (Geländeſtreifen in einer Breite von etwa 10
Kilo=
metern zu beiden Seiten der Grenze) haben das Recht, ſich
aus beruflichen, wirtſchaftlichen, verwandſchaftlichen,
religiö=
ſen, erzieheriſchen, ſozialen, ſanitären oder ſonſtigen Gründen
in den gegenüberliegenden Grenzbezirk zu begeben und ſich
dort eine dem Zweck entſprechende angemeſſene Zeit
aufzu=
halten, ſofern ſie die in ihrem Grenzbezirk übliche
Ausweis=
karte beſitzen. Zur Erleichterung der Kontrolle iſt es
empfeh=
lenswert, daß die Ausweiſe als ſolche des Grenzbezirks
be=
ſonders gekennzeichnet ſind oder ein ſonſtiger Nachweis dafür
vorgezeigt werden kann, daß der Wohnort innerhalb des
Grenzbezirks liegt;
5. Perſonen, die an Hand einer Ladung einer ſaarländiſchen
Gerichtsbehörde den Nachweis erbringen können, daß ſie als
Zeuge oder Angeklagter zu einer Gerichtsverhandlung
erſchei=
nen müſſen.
Die Meldepflicht innerhalb 24 Stunden bleibt beſtehen,
Beſonders erwähnt wird noch, daß nichtſaarländiſche Schiffer, die
auf dem Schiff in das Saargebiet einfahren, der vorgeſchriebenen
Meldepflicht innerhalb 24 Stunden anſtatt bei einer
Polizei=
ſtelle bei dem Schleuſenwärter in Güdingen genügen können.
Perſonen, die vor dem 27. Dezember 1934 einreiſen, können
ſich auf Grund der polizeilichen Anmeldung 7 Tage im Saar”
gebiet aufhalten, ohne eine beſondere Aufenthaltserlaubnis für
dieſe Zeit nachſuchen zu müſſen. Bei einem Aufenthalt über 7.
Tage hinaus iſt eine ſolche Genehmigung aber erforderlich.
Der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Saito, teilte mit,
daß er die Note ſeiner Regierung, mit der das Waſhingtoner
Flottenabkommen aufgekündigt wird, am Samstag im
Staats=
departement überreichen werde. Eine gleichlautende Mitteilung
werde die japaniſche Regierung zur gleichen Zeit allen übrigen
Signatarmächten des Waſhingtoner Abkommens zugehen laſſen,
Die Poſtbeamten von Rio ſind wegen der Hinausſchiebung
einer ihnen zugeſagten Gehaltserhöhung in den Streik getreten,
Der Zuſtelldienſt ruht vollſtändig, der Telegraphendienſt iſt jedoch
nicht unterbrochen.
Die chineſiſchen Behörden, die einen unerbittlichen Kampf
gegen den Kommunismus führen, haben zu ihrer letzten
Demon=
ſtration in dieſem Kampf einen Platz in der unmittelbaren Nähe
der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Peking gewählt. Auf Anordnung
der chineſiſchen Behörden wurden dort über 10 000 kommuniſtiſche
Druckſchriften öffentlich auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die
verbrannten Bücher waren im Verlauf der letzten Monate bei
bekannten chineſiſchen Kommuniſten beſchlagnahmt worden,
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ſchließen. Die Fallgeſetze, die Unterſuchung von Lichtſtrahlen,
die Verdünnung von Luft ſchien den Menſchen berechtigter
er=
folgverſprechender zu ſein als die Aufhellung der biologiſchen
Vorgänge. Und wären nicht Lamarck und Darwin als
Vor=
läufer der heutigen Biologie gekommen, wer weiß, wo wir heute
ſtänden.
Das Wort Max Hartmanns zeigt, wie dieſer Forſcher die
Mitte hält zwiſchen Beſcheidung und zuverſichtlicher Hoffnung.
Der Anfang iſt gemacht, und bei einigen Fragen ſprach er von
einem deutlich ſichtbaren Fortſchritt in den letzten dreißig
Jahren. War vor zwanzig bis dreißig Jahren noch
Durch=
einander, ſo iſt heute Ordnung wenigſtens in der
Problem=
ſtellung und den Methoden der Biologie, und es ſind auch
Teil=
geſetzlichkeiten erkannt. Beſonders waren bis vor nicht langer
Zeit die Erbbiologie (alſo Fortpflanzung und Vererbung) und
die reine, iſolierte Zellforſchung voneinander unabhängige
Difziplinen. Heute bilden ſie in der Chromoſomentheorie der
Vererbung eine Einheit. Und nun ſtellen wir uns vor, was
das heißt, daß die Biologie heute da ſteht, wo die Phyſik zu
Zeiten Galileis oder Newtons ſtand. Damals kannte man noch
keine Elektrizität. Allein ihr Gebiet hat unſer geſamtes
Welt=
bild und damit unſere Vorſtellungen von der Natur und ihren
Kräften entſcheidend verändert. Damals wußte man noch nichts
von radioaktiven Subſtanzen: wieder erfolgte durch ſie eine
große Veränderung des Weltbildes. Welche Ausſichten beſtehen
alſo für die Fortſchritte in der Beologie! Wie weit mag ſie in
hunderten von Jahren in die Erkenntnis der Lebensvorgänge
gedrungen ſein!
Ehe wir den Gedanken Max Hartmanns noch weiter folgen,
ſei ein lebendiger Eindruck von der „ſichtbaren” Seite des
Inſtitutes für Biologie entwickelt. Da ſtehen in mehreren Sälen
große drehbare Aufbauten aus Glas mit mehreren Etagen. Auf
jedem Stockwerk Gefäße, zum Teil ganz flach, aus Jenenſer
Glas — weil anderes Glas die Flüſſigkeiten, in denen die
Lebensvorgänge unterſucht werden, ſchon durch leiſeſte Spuren
ungünſtig beeinfluſſen könnten. In der Mitte eine ungemein
helle Lampe (künſtliche Lampe), die auf die Juliſonne an der
Nordwand „eingeſtellt” iſt.
Aus einem dieſer Glasaufbauten holt Profeſſor Hartmann
eine Anzahl grüner Algentierchen heraus, die durch Zellteilung,
alfo ungeſchlechtlich, ſich fortpflanzen. Er erklärt, daß es
ge=
lungen ſei, nachzuweiſen, es handle ſich nicht, wie man früher
annahm, um Degenerationserſcheinungen bei ſolcher fortgeſetzten
Zellteilung ohne Befruchtung, ſondern ſie könne — den idealen
Fall angenommen — ins Unendliche fortgeſetzt werden. Das
ſei der Beweis für die „potientielle” Unſterblichkeit der Zelle,
das heißt alſo, ihrer Anlage, ihrem Grundcharakter nach könne
ſie ewig leben und brauche nie zu ſterben — wobei wir es
uns analog mit anderen Lebensvorgängen freilich ſo vorſtellen,
daß im Augenblick, wo die „alte” Zelle ſtirbt, die neue geboren
wird, alſo Tod und Geburt immer wieder zuſonmenfallen. Als
er dann noch ſagte, mit faſt mathematiſcher Genauigkeit finde
eine ſolche Teilung alle fünf Tage ſtatt, da kam wieder das
große Staunen über mich über die Regelmäßigkeit auch im
biologiſchen Teil der Natur, und über die menſchliche
Geiſtes=
ſchärfe, die aus Billionen und aber Billionen von
Natuk=
vorgängen — man denke an die ganze Erde! — gerade einen
Vorgang iſoliert, um an ihm die entſcheidenden Geſetze zu
ſtudieren und zu entdecken.
Wir gehen in ein anderes Zimmer. Hartmann ſchiebt an
einem großen Kaſten eine Tür hoch und erklärt: dieſe Tierchen
teilen ſich nur bei Nacht, und darum kann man an ſich auch
nur bei Nacht die Vorgänge beobachten. Aber da wir nicht aul
die Dauer nachts aufſtehen und beobachten wollen, haben wie=
Tag in Nacht verwandelt und Nacht in Tag: durch die große
Lampe in der Mitte erzeugen wir Sonnenlicht=Erſatz, und jage
ſchalten wir ab und machen dunkel. So werden für jeden
de=
hunderte von Fällen, die man unterſucht, beſondere experimel"
tale Bedingungen erfunden und durchgeführt.
Profeſſor Hartmann läßt eine Reihe von fünf Typen der
Droſophila, einer beſtimmten Fliegenart, kommen. Ein frühere=
Mitarbeiter, Profeſſor Jollos, hat dieſes Muſtertier der model‟
nen Biologie — muſterhaft, weil es für Vererbungsverhüch.
ungemein günſtig iſt — in andere Lebensbedingungen verſe?”
extreme Wärme; die nächſte Generation dieſer Fliege zeigte. !"
ſchwärzliche Flügelfarbe, die unter normalen Bedingungen."
halten blieb und ſich nach den Mendelgeſetzen vererbte, !”
ſogenannte Mutation. Ließ man die Ausnahmebedingung.”
auf die abgeänderte neue Form wieder einwirken, ſo verſtal.”
ſich die Wirkung in der zweitfolgenden Generation; bis Nae
fünfmaliger Behandlung in aufeinanderfolgender Generation. ?"
Flügel ganz dunkel wurden. Der Schluß, den die Biologie A""
dieſem Verſuch zieht, iſt der: ein Beweis iſt gelungen, daß *
keine Vererbung erworbener Eigenſchaften im üblichen Sii
gibt — die große Streitfrage nach Darwin! — wohl
Mutationen (Aenderungen des Erbgefüges), die unter I.""
geſetzten Ausnahmebedingungen ſich verſtärken, d. h. iI. Generationen in derſelben Richtung
weiter verändern (gerichtete Mutationen).
Und nun ſehe ich — wenn auch nur in Photograpyie
das allerwunderbarſte. Es handelt ſich um Chromoſomen,
die charakteriſtiſchen Fäden in der Zelle. Man hat früher."
allem die Samen= und Eizellen unterſucht, und der vorſ9.
Die Oſthilfe-Abwickelungsverordnung.
DNB. Berlin, 27. Dezember.
In der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes gelangt die
Ifthilfe=Abwicklungsverordnung vom 21. Dezember 1934 zur
Ver=
iffentlichung. Sie ſtellt den Abſchluß der materiellen
ſthilfegeſetzgebung dar. Die Verordnung umfaßt 42
Laragraphen und iſt in pier Abſchnitte gegliedert.
Der 1. Abſchnitt (Paragraphen 1—21) behandelt die
An=
vendung von Vorſchriften des
Schuldenrege=
ungsgeſetzes, insbeſondere der ſechſten
Durchführungs=
verordnung zum Schuldenregelungsgeſetz auf die noch
ſchweben=
den Oſthilfe=Entſchuldungsverfahren, und zwar mit den aus
ſer vom Schuldenregelungsverfahren abweichenden Geſtaltung
er Oſthilfe ſich ergebenden Aenderungen. Darüber hinaus ſind
veitere Beſtimmungen geſchaffen, deren Notwendigkeit ſich aus
ſer bisherigen Praxis der Oſthilfe=Entſchuldung ergeben hat.
da die in der Oſthilfe noch ſchwebenden Verfahren zum großen
ceil beſonders ſchwierig liegen, ſind insbeſondere die
Beſtim=
nungen übernommen worden, die eine erleichterte und
beſchleu=
igte Abwicklung der Verfahren gewährleiſten.
Der 2. Abſchnitt (Paragraphen 22—31) bringt
Durchfüh=
ungsvorſchriften zu Paragraph 100 des
Schuldenrege=
ungsgeſetzes, der weſentliche Vorſchriften dieſes Geſetzes
uch auf die bereits entſchuldeten Oſthilfebetriebe für anwendbar
rklärt. Dieſe Durchführungsvorſchriften bezwecken in erſter Linie
ſie Schaffung klarer grundbuchlicher Belaſtungsverhältniſſe bei
en entſchuldeten Betrieben, denn infolge der
Entſchuldungs=
naßnahmen, die ſtändigen Geſetzesänderungen unterlagen, laſſen
ſie Grundbücher zum Teil die für den Rechtsverkehr
erforder=
ſche klare Ueberſicht über die Belaſtungsverhältniſſe vermiſſen.
Der 3. Abſchnitt (32—35) behandelt die Durchführung
)es Oſthilfe=Entſchuldungsverfahrens bei
erbhöfen. Die Entſchuldung der Erbhöfe erfordert
grund=
ſitzlich keine Abweichungen von dem üblichen Oſthilfe=
Entſchul=
ſuingsverfahren. Lediglich für die nach den bisherigen
Vorſchrif=
en als nichtentſchuldungsfähig anzuſehenden Erbhöfe, deren
kutſchuldungsantrag nicht abgelehnt werden darf, mußten
be=
ondere Vorſchriften geſchaffen werden, und zwar werden die
iber die Mündelſicherheitsgrenze hinausgehenden und die
unge=
ſcherten Forderungen nach entſprechender Kürzung anteilmäßig
uus den zur Verfügung ſtehenden Entſchuldungsdarlehen
ab=
ſelöſt. Die nicht abgelöſten Beträge werden zunächſt als
Ueber=
ſanigsforderungen eingetragen. Für die Ablöſung dieſer
Ueber=
hingshypotheken bleibt eine ſpätere Regelung vorbehalten.
Im 4. Abſchnitt (Paragraphen 36—42) ſind Vorſchriften
ſetroffen, die u. a. die techniſche Durchführung der
Land=
ibgabe im Rahmen des
Entſchuldungsverfah=
jens erleichtern. Ferner iſt die Frage, ob für einen
Betriebs=
nhaber, der ſeinen Oſthilfe=Entſchuldungsantrag nach dem
In=
tafttreten des Schuldenregelungsgeſetzes (15. Juni 1933)
zurück=
bzogen hat, das amtsgerichtliche Entſchuldungsverfahren nach
dm Geſetz vom 1. Juni 1933 eröffnet werden kann, entſprechend
der bisherigen Auffaſſung der amtlichen Stellen dahin
klar=
bſtellt worden, daß die Eröffnung des Verfahrens unzuläſſig
f. Der Betriebsinhaber kann die Zurücknahme des
Oſthilfe=
intſchuldungsantrages innerhalb von zwei Monaten nach dem
Fnkrafttreten der Verordnung widerrufen. Das Oſthilfeverfahren
tir d dann weiter bearbeitet.
Eine wichtige Friſt enthält ferner 8 12. der Verordnung
bo iach durch Zahlung etwaiger rückſtändiger
Sachverſicherungs=
kiträge bis zum 31. Januar 1935 in den Fällen, in denen
reits beim Inkrafttreten der Verordnung das
Sicherungsver=
ühren aufgehoben oder der Entſchuldungsantrag abgelehnt war
de Folgen der Nichtzahlung der Beiträge rückwirkend beſeitigt
gerden können.
Nach dem Erlaß dieſer Verordnung iſt mit einer ſchnellen
Frledigung der noch ſchwebenden Oſthilfefälle zu rechnen.
* Mit der neuen Oſthilfeverordnung iſt eine Anpaſſung an
e Formen, wie ſie ſich durch die Umſchuldung, die Entſchuldung,
ſe Erbhofverſicherung und ſonſtige Schutzmaßnahmen zugunſten
r Landwirtſchaft herausgebildet haben, vorgenommen worden.
ſleichzeitig iſt mit dieſer Verordnung die Oſthilfe in ihr
ab=
bließendes Stadium getreten. Man kann alſo jetzt ſchon
unge=
ühr das Ende der ganzen Aktion, die ein reichlich unerfreuliches
hapitel darſtellte, abſehen.
Hervorgegangen iſt die Oſthilfe aus der Hilfe für Oſtpreußen,
hren Anfang im Frühjahr des Jahres 1929 durch die damalige
ſeichsregierung beſchloſſen wurde. Sie reichte aber keineswegs
gs; denn ein Jahr ſpäter mußte der Reichspräſident v.
Hinden=
ſrg die Regierung feierlich ermahnen, Oſtpreußens Landwirt=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
9 de Ohnfe.
ſchaft finanziell zu unterſtützen, um ſie vor dem Zuſammenbruch
zu bewahren.
Wie weit die deutſche Landwirtſchaft damals ſchon auf die
abſchüſſige Bahn geraten war, geht am beſten aus der Statiſtik
der Zwangsvollſtreckungen hervor. 1927 wurden 36 000 Hektar
verſteigert, ein Jahr danach ſchon 48 000, dann 90 000, im Jahre
1930 128 000 und 1931 135 000 Hektar. Daß dieſe
Zwangsver=
ſteigerungen, namentlich in den dünner bevölkerten Oſtgebieten,
im nationalen Sinne kataſtrophale Folgen haben mußten, war
für jeden klar. Einmal verſchwanden die mittleren und kleineren
Betriebe. Der Bauernſtand wurde alſo zuſammengeſchlagen zum
Landarbeiter herabgedrückt oder in die Städte abgedrängt. Dann
aber verſtanden es gewiſſe Geldinſtitute nichtdeutſcher Herkunft,
deutſche Landwirte in ein Hörigkeitsverhältnis zu überführen,
um ſie allmählich auszubooten und durch nichtdeutſche Siedler zu
erſetzen. Allein aus nationalen Gründen beſtand alſo ein
durch=
ſchlagender Grund, helfend einzugreifen. Abgeſehen davon, konnte
der Landwirt überhaupt ſeines Lebens nicht mehr froh werden,
hatte ſich die Schuldenlaſt bis 1930 bereits wieder auf 12,9
Mil=
liarden Goldmark aufgetürmt. 18,8 Prozent ſeines
Verkaufs=
erlöſes mußte er allein für die Zinszahlung hergeben.
Selbſt=
hilfemaßnahmen brachten nicht die gewünſchte Hilfe hervor, weil
es an einer ſtraffen Diſziplin fehlte. Was die Regierung bot,
genügte auch nicht. Die Preiſe blieben ſchwankend. Außerdem
beſtimmte die Einfuhr aus dem Ausland, wie viel der deutſche
Bauer abſetzen durfte, und wie viel er für ſeine Mühe bekam.
So kam ſchließlich für Oſtpreußen eine Hilfsaktion zuſtande,
die raſch auf weite Teile des Reiches ausgedehnt werden mußte.
Die politiſchen Parteien ſchalteten ſich ein. Kuhhandelsgeſchäfte
wurden abgeſchloſſen. Die Sozialdemokratie als herrſchende
Par=
tei in Preußen trieb Verzögerungspolitik. Aber auch die
Oſt=
hilfe ſelbſt wußte ſich als Organiſation nicht von einſeitigen
Bevorzugungen freizuhalten.
Ordnung kam erſt nach dem 30. Januar 1933, als Hugenberg
ſein Entſchuldungsgeſetz dem Kabinett vorlegte. Es iſt dann
ſpäter durch den Reichsminiſter Darré weiter aufgebaut worden.
Praktiſch liegen die Dinge heute ſo, daß die meiſten verſchuldeten
Unternehmungen in der Entſchuldung oder Umſchuldung ſind.
So=
weit es ſich um Erbhöfe handelt, ſind ſie ebenſo wie die
erwähn=
ten Gruppen vor der Vollſtreckung geſchützt. Wer von den
ver=
ſchuldeten Betrieben nicht von der Hilfsaktion erfaßt wurde, gilt
als nicht ſanierungsfähig. Da aber die Höfe bis 110 Hektar
Erb=
höfe ſind, iſt der kleine und mittlere Bauer vor der
Zwangsvoll=
ſtreckung automatiſch geſichert.
Was noch an Verfahren läuft, wird nun abgewickelt. Die
Bauern haben durch die auf die Wiederherſtellung der
Wirt=
ſchaftlichkeit abgeſtellten Maßnahmen wieder Boden unter den
Füßen gewonnen. Sie können voller Vertrauen der Zukunft
entgegenſehen, wenn natürlich ihre wirtſchaftliche Not noch längſt
nicht überwunden iſt, aber mit Hilfe der Marktordnung iſt
bin=
nen kurzem vorläufig für den Bauern bereits mehr erreicht
wor=
den als durch die langjährige Oſthilfe, die nach dem Willen des
verſtorbenen Reichspräſidenten eine hochherzige nationale Aktion
werden ſollte, aber doch nur Verdruß brachte und die politiſchen
Leidenſchaften aufwühlte.
Nr. 356 — Seite 3
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 7. Auguſt 1934
wurden in Heſſen, weitere 4106 Amneſtierungen vorgenommen,
die ſich auf die Provinz Starkenburg mit 1156
Oberheſſen „ 984
Rheinheſſen „ 1966 Fällen verteilen.
Somit ſtellt ſich die Geſamtzahl der bis jetzt Amneſtierten in
Heſſen auf 38 075. Bei 24 235 Perſonen wurde die Strafe erlaſſen,
während bei 13 840 Perſonen das Strafverfolgungsverfahren
ein=
geſtellt wurde.
Japaniſche Spione durch ruſſiſche Grenzbehörden
verhaftel.
EP. Moskau, 27. Dezember.
Nach einer Meldung aus Chaborowſk haben die
ſowjetruſſi=
ſchen Poſten an der mandſchuriſch=ruſſiſchen Grenze wieder zwei
wichtige Verhaftungen vorgenommen. Die Verhafteten,
die im Auftrag der japaniſchen Heeresleitung auf ruſſiſchem
Boden eine umfangreiche Spionagetätigkeit ausgeübt haben
ſol=
len, ſind zweichineſiſche Offiziere der
mandſchu=
riſchen Armee, von denen einer im Rang eines Majors
ſteht.
Der Kronzeuge der Likauer im Berhör.
DNB. Kowno, 27. Dezember.
Bei der Wiederaufnahme des Memelländer=Prozeſſes am
Donnerstag bietet ſich den zahlreichen Preſſevertretern und
Zu=
ſchauern ein merkwürdiges Bild. Von allen Angeklagten
befindet ſich nur der Kronzeuge der Litauer, der auf
Grund ſeiner Ausfagen von den Memelländern als Spitzel
bezeichnet wird, Molinnus im Gerichtsſaal. Die in
Haft befindlichen Angeklagten wurden gar nicht
vorgeführt und die auf freiem Fuß befindlichen
Angeklagten wurden wieder entlaſſen. Den
Antrag des Verteidigers, Prof. Stankevicius, Molinnus in
Anweſenheit der anderen Angeklagten zu
ver=
nehmen, lehnte das Gericht ab mit der Begründung,
daß nach der litauiſchen Prozeßordnung jeder Angeklagte
beſon=
ders verhört werden könnte. Das Gericht gibt dem Antrag, die
protokollariſchen Ausſagen allen Angeklagten zur Kenntnis zu
geben, inſofern ſtatt, als es erklärt, daß einzelne Stellen der
Ausſagen auf Antrag der Verteidigung verleſen werden.
Darauf beginnt das Verhör von Molinnus, der in
ſeinem Aeußeren und in ſeinem Auftreten einen nicht gerade
vertrauenerweckenden Eindruck macht. Er beantwortet alle
Fra=
gen auf litauiſch und ſo leiſe, daß ſelbſt die Verteidiger ihn
nicht verſtehen können und ihn um lauteres Sprechen erſuchen.
Die Ausſagen von Molinnus werden ohne Zögern und ohne
Verlegenheit gemacht, ſo, als ob er ſie auswendig gelernt hätte.
Sie ſind dabei ſo gehalten, als ob Molinnus nicht ein
An=
geklagter, ſondern ein Zeuge iſt. Er ſchildert zunächſt ſein Leben
ſeit dem Jahre 1926 und dann ſeine Beziehungen zur
Sozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft der
Neu=
mann=Partei, bei der er als Geſchäftsführer angeſtellt war.
Molinnus wird immer ſehr weitſchweifig und antwortet weit
mehr, als der Vorſitzende fragt. Auf die Frage, ob
Beziehun=
gen der Sozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft zur
Nationalſozialiſti=
ſchen Partei in Deutſchland beſtanden hätten, antwortet
Molin=
nus ſehr unklar. Er behauptet, es ſei ſtändig davon die Rede
geweſen, jedoch in dem Zuſammenhang, daß man auf einen
bevorſtehenden Sturz des Direktoriums Schreiber durch die
litau=
iſchen Schützen mit einem Aufſtand der Sturmtrupps des
Memel=
landes habe antworten wollen. Die Vernehmung ergab keine
weſentlich neuen Momente über die Anklageſchrift hinaus. Von
Seiten der Verteidigung wurden an den Angeklagten Molinnus
nur wenige Fragen geſtellt.
Dann wurde, ebenfalls in Abweſenheit aller
üibrigen Angeklagten mit dem
Verhör des Zührers der Chriſtlich=Sozialiſtiſchen
Arbeitsgemeinſchaft, Pfarrer von Saß,
begonnen. Bevor der Richter an den Angeklagten eine Frage
ſtellte, gab Saß eine längere Erklärung in deutſcher Sprache ab.
Er ſei, ſo betonte er, aus Ueberzeugung der
Nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung in ihren erſten Anfängen beigetreten, weil ſie
nach ſeiner Auffaſſung das deutſche Volk vor dem
wirtſchaft=
lichen, politiſchen und moraliſchen Zuſammenbruch retten konnte
und die Ehre jedes Deutſchen, wo er ſich auch befinden mochte,
wiederherſtellte. Seine Mitgliedſchaft bei der NSDAP. habe
nichts mit der Gründung der Chriſtlich=Sozialiſtiſchen
Arbeits=
gemeinſchaft im Memelgebiet zu tun. Dieſe Partei ſei aus dem
früheren von ihm geleiteten Chriſtlichen Volksdienſt des
Memel=
gebietes hervorgegangen. Von ihrer Gründung bis zur
Schlie=
ßung ſei die Chriſtlich=Sozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft dem
litauifchen Staat gegenüber völlig loyal eingeſtellt geweſen, etwa
ebenſo wie die Amerika=Litauer, die ihrem Vaterlande jede Hilfe
zuteil werden ließen, ohne gegen ihre amerikaniſchen
Staats=
bürgerpflichten zu verſtoßen. Die C.S.A. ſei eine rein innere
memelländiſche Partei geweſen. Er habe ſich ſtets gegen die
Ein=
miſchung ausländiſcher Stellen gewandt und in dieſer Hinſicht
bei dem Stellvertreter des Führer der NSDAP., Heß, vollſte
Unterſtützung gefunden. In ſeinen weiteren Ausführungen
ſprach Saß über den Kampf der beiden neuen Parteien im
Memelgebiet. Die Beſchuldigungen, daß ſeine Partei durch einen
bewaffneten Aufſtaud das Memelgebiet von Litauen abtrennen
und an Deutſchland angliedern wollte, ſtempelte Saß als eine
unerhörte Lüge. Er habe nie eine Verbindung mit deutſchen
amt=
lichen Stellen unterhalten, auch nicht mit der Zentralſtelle der
NSDAP. in Deutſchland.
Im weiteren Verlauf des Verhörs ſtellten der Vorſitzende,
die beiden Staatsanwälte und die Verteidiger an Saß zahlreiche
Fragen über Einzelheiten der Beſchuldigungen. Der Angeklagte
beantwortete ſie prompt und erſchöpfend. Sein Verhör dauerte
über drei Stunden. Dann ſetzte das Gericht eine Pauſe ein um
den zweiten Hauptangeklagten der C. S.A., Baron von der Ropp,
zu vernehmen.
Ybelpreisträger Morgan und ſeine Mitarbeiter hatten durch
Vererbungsverſuche bewieſen, daß an beſtimmten Orten dieſer
Ziden ganz beſtimmte Erbanlagen lokaliſiert ſind, die Bein=,
Fügelformen u. a. m. herporrufen. Aber ſelbſt bei
dreitauſend=
ſther Vergrößerung konnte man nicht viele Einzelheiten
er=
fuſchen. Da fand ein Amerikaner Pointer, daß die
Chromo=
ſoen in der Speicheldrüſe viel, etwa tauſend mal größer ſind.
Aelche Ausſicht bietet ſich hier auf weitere Erkenntnis. Man
konn nun bei der Droſophila, bei der Morgan und ſeine
Mitarbeiter über 500 Erbanlagen durch Baſtardierungsexperimente
iſ den vier Chromoſomenpaaren lokaliſieren konnten, die
Lokali=
ſhrung nun auch durch direkte Zellunterſuchung feſtſtellen. Der
gnze Umkreis der Fragen, die hier neu auftauchen, kann nicht
eſimal angedeutet werden. Feſt ſteht ſchon jetzt, daß man auf
Gund der Chromoſomenbilder das Erbverhalten beſtimmter
dirch Beſtrahlung erhaltener Mutationen vorausſagen kann.
Eine andere Frage: die Unterſuchungen Hartmanns und
ſener Mitarbeiter ergeben, daß die Sexualität einer Linie
glichkommt, bei der es relative Unterſchiede gibt. Wir wußten
zo wohl ſchon, daß in allem Männlichen auch Weibliches
ent=
huten iſt und mitwirkt und umgekehrt. Nun iſt der exakte
Be=
mis da. Man konnte Maßſtäbe aufſtellen, mit deren Hilfe
mn die ſexuelle Potenz mißt. So hat ein niederes Tier z. B.
di Potenz „weiblich 3”, ein anderes die Potenz „weiblich 6‟
Deſe beiden können ſich paaren — denn das zweite iſt, wie
Artmann ſagte — eine Art Ueberweib. So iſt auch hier ein
igeheures Gebiet für die Forſchung freigelegt.
Ich ſitze mit dem Forſcher in dem lichten und einfachen
Abeitszimmer. Er erklärt: die große Idee der Deſzendenz, der
Aſtammungslehre, bleibt, aber im einzelnen muß die
Er=
kſrung der Artumwandlung viele Erweiterungen und
Ver=
tſfungen erfahren. In die ganze Biologie einſchließlich der
Rylogenie, der Entſtehung der Arten, kommt mehr und mehr
Adnung; Vererbungswiſſenſchaft, Zellforſchung und
Entwick=
lhigsphyſiologie ſuchen in planvoller Zuſammenarbeit mit ihren
beſchiedenen Methoden die zugrundeliegenden Geſetzmäßigkeiten
uſch und nach zu enthüllen.
Und dann wird noch etwas über die heutige Philoſophie
di Biologie geſprochen, wobei oft der Name des genialen
Bahn=
beiters Weismann fällt. Aber von beſonderen in den
oyaniſchen Weſen wirkſamen Kräften will Hartmann nichts
uſſen, wie ſie Hans Drieſch mit ſeinen „Entelechien”
an=
mnmt. Aber hier iſt die Diskuſſion in vollſtem Fluſſe, und ſie
urd nicht ſo bald zur Ruhe kommen. Denn wir Menſchen wollen
us ein Bild machen von den wirkenden Geheimniſſen in der
Atutr ...
Ein neuer Dickens.
Im Albatros=Verlag, Hamburg, iſt vor kurzem ein
bisher unveröffentlichtes Werk von Charles Dickens erſchienen;
es iſt „Das Leben unſeres Herrn Jeſus Chriſtus
geſchrieben für ſeine eigenen Kinder‟. Das Büchlein
entſtand in den Jahren 1846—49; aber man verſteht, daß ſich die
Familie des Dichters erſt jetzt, nach dem Tode ſeines Sohnes Sir
Henry, dazu entſchloſſen hat, es an die Oeffentlichkeit zu geben:
ſo ſehr trägt dieſes Werk einen ganz privaten Charakter. Und doch
wird es trotz dieſer Eigenſchaft zu etwas, das über alles Private
hinaus überall Gültigkeit hat. Man ſpürt es ſchon nach den erſten
Worten und lieſt es ſpäterhin auf jeder Seite: hier hat ein Vater
geſchrieben, dem es warm am Herzen lag, daß ſeine Kinder ein
Bild von Jeſus mit auf den Weg bekamen, dem ſie ſpäter nur
neue Züge hinzuzufügen, an dem ſie aber nie zu korrigieren
brauch=
ten. Und daß der Vater, der dieſes Werk nun undernahm, ein
wirk=
licher Dichter war, das ließ ſein Buch ihm unmerklich unter den
Händen zu etwas werden, was alle Väter ihren Kindern ſagen
könnten.
Es ſoll hier nicht feſtgeſtellt werden, ob das Bild, das Dickens
von Chriſtus entwirft, „richtig” iſt. Man kann hier nur kurz
er=
wähnen, daß Dickens ſich an die Evangelien anſchließt, von ihnen
nur wegläßt, was die Kinder verwirren würde, und alles in eine
Sprache für Kinder umſchmilzt, ohne dabei willkürliche oder
un=
nötige Aenderungen vorzunehmen. Davor bewahrt ihn ſchon das,
was wir von dem ganzen Buch ſagen möchten: es iſt ein frommes
Buch, von einem Mann geſchrieben, der in einem ſchönen Sinn
fromm iſt. Und damit iſt eigentlich auch ſchon geſagt, daß das Bild,
das er von Chriſtus entwirft, richtig” iſt in einem tiefern als
theologiſchen oder hiſtoriſchen Sinn: dies Chriſtusbild hat die
innere Wahrheit, die alles, was aus echter dichteriſcher Schau
ge=
boren iſt, hat.
Wir ſagten, daß dieſes Buch für Kinder geſchrieben wurde.
Dickens offenbart in ſeinem geſamten Schaffen ſtarke pädagogiſche
Neigungen und nicht nur Neigungen, ſondern — wie dies kleine
Bändchen auf jeder Seite bezeugt — eine geradezu
ſchlafwandle=
riſche Sicherheit in pädagogiſchen Dingen: die Sicherheit eines
gütigen Vaterherzens und die Sicherheit des Dichters. Dickens iſt
beileibe kein ſchriftſtellernder Pädagoge, ſondern ein Dichter, der
eben alle Pädagogik ſo ſelbſtverſtändlich in ſich begreift, wie die
ganze übrige Welt.
Wie macht es nun dieſer Dichter=Vater, den Kindern die
hei=
lige Geſchichte nahe zu bringen? Wir greifen nur ein paar
weſent=
liche Züge heraus und fangen bei ganz einfachen, ſozuſagen
hand=
werklichen Dingen an. — Alle Begriffe und Bezeichnungen, die
den Kindern fremd ſind, werden im Vorbeigehen kurz erläutert
und an Bekanntem erklärt: Der Tempel iſt eine große Kirche oder
ein Dom, Jeruſalem eine Hauptſtadt wie London, die Krippe ein
Kaſten, aus dem die Pferde freſſen. — Einzelne Szenen werden
mit lebhafven, anſchaulichen Einzelheiten ausgeſchmuckt: die Ver=
zweiflung und Verwirrung der Mütter beim Kindermord von
Bethlehem, die Größe der Heuſchrecken, von denen Johannes der
Täufer lebte, die Leiden der Kranken werden geſchildert. — Die
Gleichniſſe Jeſu werden nicht loſe aneinandergereiht, es wird
im=
mer ein gemeinſamer Gedanke herausgehoben, z. B. das Gebot der
Demut oder Nächſtenliebe, ſo daß die einzelnen Geſchichten den
Kindern in einem gewiſſen Zuſammenhang erſcheinen müſſen.
Daraus ergibt ſich, daß der Dichter hin und wieder in einem
kurzen Abſatz ſelbſt das Wort ergreift zu einer Erläuterung. Er
tut das in einer ſehr leiſen unaufdringlichen Weiſe, indem er oft
mit einem Satz eine Sache gewiſſermaßen nur eben ins rechte
Licht rückt, ſo etwa beim Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht mit
dem Satz: „Das iſt der Sinn der Worte im Vaterunſer, wenn wir
ſagen: Vergib uns unſere Schuld, wie auch wir vergeben unſern
Schuldigern” — Gewiſſe Grundgedanken werden immer wieder
betont. Einer dieſer immer wiederkehrenden Gedanken iſt — im
Rahmen von Dicken’s Geſamtwerk betrachtet beſonders
charak=
teriſtiſch; es iſt der, daß „Gott keinen Unterſchied macht zwiſchen
denen, die gute Kleider tragen und denen, die barfuß und in
Lumpen gehen”, woran ſich die Mahnung knüpft: „Ihr ſollt
nie=
mals hochmütig oder unfreundlich zu den Armen ſein; ſind ſie
ſchlecht, bedenket, daß ſie beſſer geweſen wären, wenn ſie liebe
Freunde und ein gutes Heim gehabt hätten und eines Beſſern
be=
lehrt worden wären”
Welche Züge trägt nun Chriſtus, wie ihn Dickens ſeinen
Kin=
dern vorſtellt? Dickens hat ausſchließlich Gewicht geiegt auf die
Güte und Barmherzigkeit; vor allem iſt Chriſtus bei ihm ein guter
Menſch. Der Engel ſagt bei ſeiner Geburt: „Er wird
heran=
wachſen und ſo gut ſein, daß Gott ihn liebt wie ſeinen eigenen
Sohn‟. Daraus ergab ſich nun eine Schwierigkeit; wenn man
Chriſtus nur Menſch ſein läßt, was ſind dann ſeine Wundertaten?
Dickens löſt dieſe Schwierigkeit auf die in dieſem Fall einzig
mög=
liche Weiſe. Er nimmt die Löſung aus der Pſyche der Kinder: den
Kindern iſt das Wunderbare natürlich, ſo wie ihnen auch noch
alles Natürliche wunderbar iſt. Es findet ſich da bei Dickens der
Satz: „Das war ſehr wunderbar, aber Gott hatte es ſo befohlen”;
ein Satz, an dem alle Erwachſenen=Logik Anſtoß nehmen wird, der
aber den Kindern ſelbſtverſtändlich ſein wird. Zugleich iſt dieſer
Satz bezeichnend für den Geiſt, aus dem das ganze Büchlein heraus
geſchrieben iſt: in ihm findet das, was wir vorhin die
Frömmig=
keit des Dichters nannten, ihren feinſten und reinſten Ausdruck,
A. H.
„Die Vielgeliebte” eine Operette in drei Akten von Rudolf
Köller, in welcher ſich eine berühmte Filmdiva in der
Abge=
ſchiedenheit von Welt und Ruhm, inkognito unter allerlei
Ver=
wirrungen, in Sizilien ihren Lebenskameraden ſucht, mit der recht
geſchickt, klangvoll inſtrumentierten Muſik von Nico Doſtel,
er=
lebte am Leipziger Neuen Operettentheater unter der muſikaliſchen
Leitung des Komponiſten und mit Lillie Claus von der Wiener
Staatsoper als Gaſt eine recht erfolgreiche Urcufführung. H.A.E.
Seite 4 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. Dezember 1934
Aaiaeis
Dſe Geburt eines geſunden Töchterleins
Chriſtiane
geben wir in dankbarer Freude bekannf.
Dr. med. Ernſt Georgi
und Frau Käthe, geb. Thiele
z. Zt. Wöchnerinnenheim des Alicehoſpitals
am 1. Weihnachtstag 1934. (13467
Fritz Wagner
Hennh Wagner, geb. Adams
geben ihre Vermählung bekannt
Im Dezember 1934
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Gewiſſenhafter
Unkerricht
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wird erteilt von
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währt.
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Darmſtadt, den 29. Dezember 1934
Kahleriſtraße 17.
Dresden=A. 28, Hainsbergerſtraße 9.
All denen, die durch Blumenſpenden und
Teilnahme unſerem lieben Entſchlafenen
die letzte Ehrung gaben, ſowie Herrn Pfarrer
Weigel für ſeinen lieben Nachruf und die
tröſtenden Worte am Grabe wie auch dem
Kriegerverein für die erwieſenen
mili=
täriſchen Ehren, herzlichſten Dank.
Familie Spengler.
Nieder=Ramſtadt, 27. Dezember 1934.
Schachen=Mühle.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 25. Dezember 1934 entſchlief ſanft meine
innigſt=
geliebte Frau, unſere treue, herzensgute Mutter und
Großmutter
Eliſe Krebs, geb. Demmer
im 83. Lebensjahr.
Karl Krebs, Geheimer Finanzrat i. R.
Dr. Theodor Krebs, Oberregierungsrat
Gertrud Krebs, geb. Köhler
Helmut Krebs.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1934.
Die Beiſetzung fand in der Stille ſtatt. (13462
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
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Nach kurzer Krankheit verſchied am 25. ds. Mts.
im Alter von 38 Jahren unſer Arbeitskamerad
Karl Exner
Uhrmacher.
Obwohl erſt 5 Jahre in unſerem Betrieb, hat der
Verſtorbene mit großem Intereſſe ſowie
gewiſſen=
haft und treu ſeine Pflicht erfüllt. Wir werden dem
Dahingeſchiedenen ein ehrendes Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1934.
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Frankfurt: Freitag 28. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45:
eit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.,55: Morgenſpruch —
Choral. — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.). — 8.10:
Waſſerſtand. Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
(.
Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: Nur Freiburg; Muſik
um Weihnachten. — 1. Badiſche Komponiſten. — 2. Ein
Spa=
ziergang durch das weihnachtliche Freiburg. Plauderei. — 3. Alte
und neue Weihnachtslieder für Chor a capella. — 10.00:
Nachr. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. —
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45:
Sosial=
dienſt.
12.00: Köln: Vor= und Zwiſchenſpiele aus Opern und Operetten.
Das kleine Orcheſter. Ltg.: Eyſoldt. — 13.00: Nachr. — 13.15:
Stuttgart: Muſik aus der Zopfzeit. (Schallpl.). — 14.15:
Zeit. Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit
Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur
Frei=
burg: Nachr. — 15.15: Für die Frau; 1. Zehn Minuten
Schön=
heitsdienſt: Allgemeine Körperpflege. — 2. Kommſt du mit im
den Mütterſchulungskurs? und auch die Väter ſollten
lernen. — 3. Sind Sie abergläubiſch?
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert. Bunte Welt der Tiere. Sechs
Zwei=Minuten=Schnappſchüſſe eines Tierfreundes. Paul Eipper
er=
zählt ſelbſterlebte Anekdoten. — In der Pauſe: Kunſtbericht
der Woche. — 18.00: Jugendfunk: Jungens hört zu — wir
haben ein Heim! — 18.15: Die deutſche Automobilinduſtrie am
Jahresende. Ein Zwiegeſpräch mit Dr. Kühn. — 18.30: Ein Jahr
geht zu Ende. Rückblick und Selbſtbeſinnung. Von O. Metzker,
18.45: Wirtſchaftsmeldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert. Orcheſter der
Berufs=
muſiker Kaiſerslautern. Ltg.: Schmidt. — 19.45: Tagesſpiegel.
Das Heſſiſche
ſchaft), Landesſie
Naſſau der NSD
tekten einen Wettber
wirtſchaftliche Sied
Technik und dem
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Sport=
vorſchau. — 23.00: Menſchen und Landſchaft. Ein Querſchnitt
des Zeitfunks. — 24.00: Konzert des Reichs=
Symphonieorche=
ſters. Ltg.: Kloß. — 1.00: Die Welt in Tanz und Lied.
(Schallplatten).
hrskarten.
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Freitag, 28. Dezember
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation; Heitere
Tonkunſt.
Berlin: 21.00: Herm. Proebſt; Ein Jahresrückblick im
Echo.
Breslau: 21.00: Die Magd als Herrin. Singſpiel von
G. B. Pergoleſe.
Deutſchlandſender: 21.00: Carl Schuricht dirigiert
die Berliner Philharmoniker. Werke zeitgenöſſiſcher Tone
ſetzer.
Frankfurt: 21.00: Der Kanal. Ein Hörſpiel von 30ſ=
Martin Bauer.
Hamburg: 18.00: Winterſport in Ton und Wort.
Köln: 18.30: Räuchern, klopfen, loſen . .. Vom altdell.
ſchen Mittwinterbrauch.
Königsberg: 19.35: Feuer auf den Bergen. Winte‟
ſonnenwendfeier der Hitlerjugend.
Leipzig: 21.00: Das Meretlein. Ein Spiel nach be‟”
Diarium, das der Grüne Heinrich im Pfarrhaus fang"
A. Kunert.
München: 18.20: Dr. Knuſt ſpricht über „Das Arc”
für Funkrecht”.
Stuttgart: 18.45: Im alten Jahr zu guter Stühe
dreht Euch noch einmal in der Runde!
Wien: 23.05: Eine Stunde Alt=Wien.
Kopenhagen: 21.35: Neuere däniſche Muſik.
Beromünſter: 21.10: Meiſterkonzert.
Budapeſt: 20.50: Abenteuer von Moll und Dur. Di”
ter Abend der Muſikparodiſten Moesanyi und Satds:
Feuerwerkskörper zu sehr
Gießblei
vorteilhaften
Knallbonbons
Preisen
Hautz
13468b
Ecke Rhein- u.
Freitag, 28. Dezember 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. Dezember 1934.
Der Dank der Sporkbehörde an Darmſtadt.
SA.=Brigadeführer Herrmann, der Leiter des
Fach=
amtes für Handball im Reichsbund für Leibesübungen, hat an
den Oberbürgermeiſter der Landeshauptſtadt Darmſtadt.
Wam=
boldt, folgendes Schreiben gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
Der Handball=Länderkampf Deutſchland — Ungarn war am
9. Dezember ein ſportlicher Erfolg für unſere deutſche Sache, aber
auch eine ſehr wirkungsvolle Kundgebung für den Handball.
Die deutſche und ungariſche Expedition war überraſcht von
dem überaus herzlichen Empfang, von der Gaſtfreundſchaft und der
herzlichen Zuneigung, die die Einwohner Darmſtadts den beiden
Mannſchaften bei ihrem Auftreten beſonders während des Kampfes
entgegenbrachten.
Geſtatten Sie, hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter, daß ich
Ihnen für die überaus liebenswürdige Aufnahme und die
wert=
volle Unterſtützung auch im Namen der ungariſchen Mannſchaft
herzlichen Dank zum Ausdruck bringe.”
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden zu kommiſſariſchen Bürgermeiſtern:
Orts=
gruppenleiter Philippi in Nidda für die Gemeinde Nidda am
18. Dezember 1934; Bürgermeiſter Dr. Kurt Mildner in
Grünberg für die Gemeinde Oſthofen; Willi Madre in
Helden=
bergen für die Gemeinde Eberſtadt; Heinz Wagner in
Hom=
berg für die Gemeinde Grünberg: Johann Jaudt in Mainz=
Kaſtel für die Gemeinde Finthen, ſämtlich am 21. Dezember 1934.
— Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen am
Samstag, dem 29. Dezember 1934, aus.
Weltbewerb für landwirkſchaftliche Siedlungen.
Das Heſſiſche Staatsminiſterium. Abteilung 1e (
Landwirt=
ſchaft), Landesſiedlungsamt, ſchreibt unter den im Gau Heſſen=
MNaſſau der NSDAP. am 1. Dezember 1934 wohnhaften
Archi=
ſtekten einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für
land=
wirtſchaftliche Siedlungen im Einvernehmen mit dem Amt der
Technik und dem NSBDT. aus. Zugelaſſen ſind Architekten,
ſo=
weit ſie Mitglieder der Reichskammer der bildenden Künſte,
Fachverband für Baukunſt, ſind, bzw. ſolche, die ſich vor der
Aus=
ſchreibung ordnungsgemäß dort angemeldet haben.
Ablieferungs=
ſtermin iſt der 5. Februar 1935. Preiſe von zuſammen 3000 RM.
ind ausgeſetzt. Die Wettbewerbsbedingungen werden gegen
Ein=
ſſendung von Rückporto koſtenlos abgegeben bei dem
Landes=
liedlungsamt Darmſtadt, Altes Palais, Zimmer 108.
ELP. Kirchenkollekte für das Winterhilfswerk. Auf
Vor=
ſchlag der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wird am
Neujahrs=
tag 1935 im ganzen Reichsgebiet in den Gottesdienſten eine
KKollekte. Gabe der Evangeliſchen Kirche an das
Winterhilfs=
werk des deutſchen Volkes” erhoben.
— Vom Landesverband Heſſen, e. V., des Sparerbundes für
das Deutſche Reich wird uns geſchrieben: Erfahrungen mit
Wertpapieren. In der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeit
EErrichtung der Wertpapierſchutzabteilung der
Sparerſchutz=
kaſſe Leipzig. Hindenburgſtraße 3, konnten 30 einzelne
Fälle feſtgeſtellt werden, bei denen die Ausloſungen bereits
ber Ende 1926 bis Ende 1932 erfolgten. In der Hauptſache handelt
s ſich dabei um Deutſche Anleiheausloſungsſcheine (für die frühere
Kriegsanleihe), und vor allem um Stadtanleiheausloſungsſcheine.
EEs wurde errechnet, daß bei einem angenommenen Zinsſatz von
Prozent die Wertpapierbeſitzer bis 31. Dezember 1933 einen
Binsverluſt von etwa 1015 RM. hatten. Dieſe wenigen
Beiſpiele zeigen zur Genüge, welche Vermögensnachteile hätten
bermieden werden können, wenn eine genaue Kontrolle
und rechtzeitige Einziehung der betreffenden Ausloſungsſcheine
er=
ſolgt wäre.
— Weihnachten für Gaſthausangeſtellte. Alle Angehörigen des
Haſtgewerbes werden noch einmal darauf hingewieſen, daß am
Freitag abend um 12 Uhr im Haus der Arbeit, Bismarckſtr. 19,
line öffentliche Weihnachtsfeier für Gaſthausangeſtellte abgehalten
bird. Die Feier wird veranſtaltet von dem chriſtlichen Bund für
as Gaſtgewerbe (CBfG.) Zu den muſikaliſchen Darbietungen
daben ſich freundlicherweiſe verſchiedene Chöre zur Verfügung
feſtellt. Die Weihnachtsanſprache hält. Herr Pfarrer W. Köhler
ſon hier Tee und Kuchen gratis. Alle männlichen und weiblichen
Ungehörigen des Gaſtgewerbes ſind herzlich eingeladen. Eintritt
ſei!
Preußiſch=Süddeutſche Staatslotterie. Die Ziehung der
Klaſſe der laufenden Lotterie. (44.,/270.) findet am 9. und 10.
banuar 1935 ſtatt. Letzter Erneuerungstermin iſt der
Januar 1935.
Heſſiſches Landestheater Darmftadt.
Graßßes Haus.
Famstag,
29. Dezember
Anfg. 19.30, Ende g. 22 Uhr. Dtſche, Bühne 23
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha.
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche B. M. 6
fonntag,
Preiſe 0.70 bis 5.50
30. Dezember Der Zigeunerbaron.
Klelnes Haus.
Nacte
28. Dezember
Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr
Zuſatzmiete IV, 5. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt Preiſe 0.70 bis 3.80
famstag,
29. Dezember
Anfang 15.30, Ende nach 18 Uhr
Deutſche Bühne, Jugendring II, 1. Vorſt,
Der kleine Muck. . Geſchloſſene Vorſtellung
Anfang 19 30, Ende gegen 22 Uhr
Deutſche Bühne K 8. Vorſt. Zuſatzmiete XII
Wenn der Hahn kräht Preiſe 0.70 bis 3.80
Fonntag,
30. Dezember
Außer Miete
Anfang 15. Ende 17,30 Uhr
Preiſe 0.40 bis 2.—
Der kleine Muck
Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr
Zuſatzmiete II, 7. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt Preiſe 0.70 bis 3.80
In Vorbereitung: Tannhäuſer — Die drei Eisbären.
— Das Heſſiſche Landestheater veranſtaltet an Silveſter in
den Häuſern einen Bunten Abend, der um neun Uhr beginnt
bis nahe an Mitternacht dauern wird. Mit hauptſächlich
hei=
n Vorträgen beteiligen ſich an dieſen beiden Veranſtaltungen
reiche Mitglieder der Oper und des Schauſpiels; ferner wirkt
geſamte Tanzgruppe und das ganze Landestheaterorcheſter mit.
Vorverkauf für die Parallel=Veranſtaltung in beiden
Häu=
hat bereits begonnen und in Anbetracht des guten Rufes,
dieſen Veranſtaltungen des Landestheaters vorausgeht, ſehr
aft eingeſetzt. — Als Neujahrpremiere bringt das
ſiſche Landestheater die Oper „Tannhäuſer” von Rich. Wagner
neuer Inſzenierung mit Joachim Sattler in der Titelpartie.
muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich,
Spielleitung Prof. Max Hofmüller. Das neue Bühnenbild
rde von Prof. Leo Paſetti, dem bekannten Bühnenbildner der
yeriſchen Staatstheater in München, entworfen. — Eine
be=
ere Ueberraſchung für die Beſucher des Heſſiſchen
Landes=
ters bringt der 2. Januar, an dem im Großen Haus ein
nmaliger Heiterer Abend mit dem berühmten,
nentlich auch durch den Rundfunk in ganz Deutſchland bekannt
ordenen Vortragskünſtler Guſtav Jacoby ſtattfindet. Zur
Aus=
altung des Abends trägt die Tanzgruppe des Heſſiſchen
Landes=
ters einige Tanzdarbietungen bei; unter anderem kommt
da=
die im vorigen Jahr mit großem Beifall aufgenommene
armen”=Parodie in der Einſtudierung von Alice Zickler zur
führung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 — Seite 5
Wie muß ſich nach der nzuen
Reichsſtraßenverkehrs=
ordnung der Radfahrer und Fußgänger verhalten?
Aus § 25 T der Ausführungsanweiſung zur
Reichsſtraßen=
verkehrsordnung ergibt ſich für die Radfahrer die Verpflichtung,
ausſchließlich die vorhandenen Fahrradwege zu benutzen.
Die Darmſtädter Radfahrer haben alſo folgende
Radfahr=
wege zu benutzen:
Beſſungerſtraße, nördliche Seite von Kattreinſtraße bis
Haardt=
ring;
Haardtring, weſtliche Seite von Beſſungerſtraße bis Südbahnhof;
Eſchollbrückerſtraße, ſüdliche Seite von Kattreinſtraße bis
Haardt=
ring:
Schepp=Allee, nördliche Seite vom Hopfengarten bis Philipp=
Röth=Weg;
Holzhof=Allee, nördliche Seite von der Hindenburg=Anlage bis
Bahndamm;
Rheinſtraße, nördliche Seite von Steubenplatz bis
Eiſenbahn=
brücke:
Provinz=Straße nach Griesheim, beiderſeits von
Eiſenbahnbrücke=
bis Waldfriedhof;
Provinz=Straße nach Eberſtadt, weſtliche Seite von
Moosberg=
ſtraße bis Stadtgrenze;
Frankfurterſtraße, öſtliche Seite von Schlageterſtraße bis
Eiſen=
bahnbrücke:
Schlageterſtraße=Speſſartring, nördliche Seite von
Frankfurter=
ſtraße bis Dieburgerſtraße;
Roßdörferſtraße, nördliche Seite von Heidenreichſtraße in Richtung
Botaniſcher Garten.
Radfahrer, die neben dieſen Wegen liegende Straßenteile
benützen, müſſen damit rechnen, daß ihnen das Weiterfahren
un=
möglich gemacht wird. Mit der gleichen Maßnahme und mit
einer Strafanzeige müſſen diejenigen Radfahrer rechnen:
1. Die die Lenkſtange loslaſſen;
2. die beim Fahren die Füße von den Tretkurbeln entfernen;
3. die ſich an andere Fahrzeuge anhängen;
4. die beim Einbiegen von der Seite auf die Fahrbahn keine
beſondere Rückſicht auf den übrigen Verkehr nehmen;
5. die an ihre Fahrräder Handwagen anbinden;
6. die Pferde und Vieh von ihren fahrenden Fahrrädern aus
mitführen;
7. die Gegenſtände mitnehmen, die ihre Bewegungsfreiheit
be=
einträchtigen, oder andere ſchädigen, behindern oder beläſtigen;
8. die auf Hauptverkehrsſtraßen innerhalb und außerhalb
ge=
ſchloſſener Ortſchaften nicht hintereinanderfahren.
Durch das Verbot. Handwagen an Fahrrädern anzubinden,
wird gleichzeitig feſtgeſtellt, daß nur ſolche Fahrzeuge an
Fahr=
räder angehängt werden dürfen, die für dieſen Zweck eingerichtet
ſind. Jedes nicht zum Anhängen an ein Fahrrad eingerichtete
Fahrzeug ſchleudert bei der Benutzung hin und her und iſt daher
unzuläſſig.
Wenn auch in der Reichsſtraßenverkehrsordnung nicht poſitiv
geſagt iſt, daß die Radfahrer grundſätzlich immer hintereinander
fahren müſſen, ſo muß dies auf allen Hauptverkehrsſtraßen
inner=
halb und außerhalb geſchloſſener Ortſchaften von der Polizei doch
verlangt werden, da ſonſt der Verkehr behindert wird oder zum
mindeſten behindert werden kann.
Die Fußgänger ſind verpflichtet, die Fahrbahnen und
Radfahrwege auf dem kürzeſten Wege und ohne Aufenthalt zu
überſchreiten. An Straßenkreuzungen mit bezeichneten
Ueber=
gängen ſind ausſchließlich dieſe zu benutzen.
Der kürzeſte Weg iſt in der Regel das rechtwinklige
Ueber=
queren.
Straßenbahnwagen und Omnibuſſe dürfen nur an den dazu
beſtimmten Stellen betreten und verlaſſen werden; das Auf= und
Abſpringen während der Fahrt iſt verboten. Das Betreten und
Verlaſſen der öffentlichen Verkehrsmittel iſt alſo nur an, den
Halteſtellen geſtattet. Auf die Straßenbahn und die Omnibuſſe
muß auf den Verkehrsinſeln oder der Gehbahn gewartet werden.
Es iſt nicht zuläſig, ſchon bei der Annäherung einer Straßenbahn
die Gehbahn zu verlaſſen und auf der Fahrbahn zu warten.
Die Fahrbahn in der Längsrichtung darf der Fußgänger
unter Beachtung aller Vorſichtsmaßregeln nur benutzen, wenn er
durch das Mitführen ſperriger Gegenſtände den
Fußgängerver=
kehr auf der Gehbahn behindern oder ſchädigen würde, oder wenn
eine Gehbahn nicht vorhanden iſt. Im letzteren Falle hat er die
äußerſte rechte Fahrbahnſeite einzuhalten.
WhW.=Spikenroſekken.
Weihnachken in der Turngemeinde Beſſungen 65.
Alle Freunde von hübſchen Handarbeiten werden eine
beſon=
dere Freude daran haben, daß das WHW.=Abzeichen für den
kom=
menden Monat wieder eine von den beliebten Spitzenroſetten der
bekannten Plauener Spitzen=Induſtrie iſt. Nach den Erfahrungen,
die bei der letzten Ausgabe von Spitzen gemacht wurden, zeigte
ſich, daß der Bedarf der ſeinerzeit dem Winterhilfswerk zur
Ver=
fügung geſtellt wurde, bei weitem nicht ausreichte, denn jede
MINI0
Zur Eröffnung ſpielte unſere Hauskapelle unter der Leitung
von H. Eigenbrodt eine Weihnachtsfantaſie. Dem Vorſpruch.
ge=
ſprochen von Irmgard Koch, folgte die Singmannſchaft mit „O du
fröhliche” unter Kapellmeiſter Fiſchers Leitung. Mit kerniger
Stimme brachte Turner Liebig mit Klavier= und
Harmonium=
begleitung ein Melodram zu Gehör. Hierauf begrüßte Dietwart
Krüger die Anweſenden. Die Turnerinnen brachten eine
choriſche Marſchbewegung, Turner Eigenbrodt ein Violin=Soli
„Czardas”, Chr. Liebig drei Lieder von Schubert, und den
Ab=
ſchluß bildete ein von Turnern und Turnerinnen gebrachtes
Theaterſtück „Im Glanze des Weihnachtslichtes‟. Die Rollen
waren ſehr gut beſetzt und ernteten die Mitwirkenden, die
Tur=
ner Kumpf, Eckers Jäger und Geyer, ſowie die Turnerinnen
Frau Wenner. Schwebel, Reeſe, Tomberg und Völz, reichen
Beifall.
Am 2. Feiertag kamen unſere Jüngſten, die Schülerinnen
und Schüler, vor einem überfüllten Saale mit ihrem
Weihnachts=
ſchauturnen zu Wort. Annähernd 300 Kinder wechſelten in
bun=
ter Reihenfolge ihre turneriſchen Nummern ab. Unter den
An=
weſenden befanden ſich auch der Vertreter der Ortsgruppe des
Reichsbundes für Leibesübungen der DT.=Kreisführer und der
Jugendwart der TSG. 46 Darmſtadt. Pünktlich um 3 Uhr
be=
gann das durch den Jugendturnwart Becker, zuſammengeſtellte
Programm mit dem Fahnenaufmarſch und dem Aufmarſch der
ge=
ſamten Turnerjugend. Alle Kinder ſtanden nun vor ihren Eltern
und hörten den Begrüßungsworten ihres Jugendleiters mit zu.
Die Kinder brachten alsdann zwei Weihnachtslieder zu Gehör,
denen Gedichte der Allerjüngſten folgten. Turnbruder und
Diet=
wart Krüger ſprach die verbindenden Worte zu Kindern und
Eltern. Nach dem Abmarſch der Jugend begann das eigentliche
turneriſche Programm.
Frau Wenner die Leiterin unſerer 6=Jährigen, brachte mit
ihnen ein wohlgelungenes Singſpiel. Es folgten dann
abwech=
ſelnd Schülerinnen und Schüler bei Geräte= Stab= und
Frei=
übungen Volkstanz, Körperſchule und Ballſpielen. Hier
konn=
ten ſich die Eltern von der muſtergültigen turneriſchen
Ausbil=
dung überzeugen. Kreisvertreter Turnbruder Roth betonte in
ſeinem Appell an die Anweſenden, daß die Turngemeinde
Beſſun=
gen ſtolz ſein kann, einen ſolchen Stab Mitaxbeiter auf dem
ſchwerſten Gebiet der Erziehung nämlich der Jugenderziehung,
zu beſitzen. Den Abſchluß der Vortragsfolge bildete das von
Schülerinnen und Schülern in bezaubernder Weiſe aufgeführte
Märchenſpiel „Rübezahl als Weihnachtsmann”.
Hausfrau und jedes junge Mädchen, das Sinn für die
Herſtel=
lung von Handarbeiten, wie Kiſſen. Decken uſw. hat, benötigte
eine größere Anzahl dieſer Roſetten, deren Wert durchaus dem für
die WHW.=Spende erhobenen Betrag von 20 Pfg. entſprechen
könnte.
Jeder, der dieſes Abzeichen kauft, dient nicht nur dem
mild=
tätigen Werk des WHW., ſondern bereitet gleichzeitig ſeinen
An=
gehörigen eine Freude und fördert damit ein deutſches
Kunſt=
gewerbe und Handwerk.
Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Größere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
Unzuverläſſige Kraftwagenführer.
Der Kreisausſchuß hat in ſeiner Sitzung
vom 20. Dezember einem hieſigen
Kraftdroſch=
kenhalter den Führerſchein entzogen, weil er in
betrunkenem Zuſtande einen Verkehrsunfall
verurſachte. Dieſes Urteil veranlaßt die Polizeidirektion, auf
Folgendes hinzuweiſen:
Nach § 1 Abſatz 3 der Reichsſtraßenverkehrsordnung hat die
Verwaltungsbehörde die Fahrererlaubnis zu entziehen, wenn ſich
jemand als ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen erweiſt.
Un=
geeignet iſt insbeſondere, wer unter erheblicher Wirkung
gei=
ſtiger Getränke oder Rauſchgifte Fahrzeuge geführt oder ſonſt
gegen verkehrsrechtliche Vorſchriften erheblich verſtoßen hat. Unter
Berückſichtigung der Notwendigkeit, den künftig ſich weiter
ſteigern=
den Verkehr vor unzuverläſſigen Elementen zu ſchützen, muß
ge=
fordert werden, daß ein ſtrenger Maßſtab angelegt und jede
Wir=
kung geiſtiger Getränke als „erheblich” angeſehen wird, die ſei
es im Verhalten des Betreffenden, ſei es durch andere
Beobach=
tungen, überhaupt feſtgeſtellt werden kann.
Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Preußiſchen
Oberver=
waltungsgerichts iſt ſchon einmalige Trunkenheit beim Führen
eines Kraftfahrzeuges ſo ſchwer zu werten, daß ſich die
Ent=
ziehung des Führerſcheins wegen nachgewieſener
Unzuverläſſig=
keit rechtfertigt. Der Fahrzeugführer hat die Verpflichtung,
eni=
weder die Führung einem Dritten zu übertragen, ſeinen Rauſch
auszuſchlafen oder ſonſt geeignete Maßnahmen zu treffen, um die
in ſeinem Zuſtande liegenden Gefahren für den öffentlichen
Ver=
kehr abzuwenden.
Wer dies nicht tun will, muß mit der Entziehung ſeines
Führerſcheins, und zwar auf die Dauer, rechnen, da das neue
Recht die Möglichkeit einer zeitlichen Entziehung nicht mehr
kennt.
* Der heſſiſche Nikelos in Berlin.
Zu den kleinen und den großen Heſſenkindern in Berlin kam
am Tag vor dem Heiligen Abend der Nikelos aus dem Heſſenland
angereiſt. Und mit ihm das Chriſtkindchen. Was war das für
eine Freude in der Landsmannſchaft der Heſſen, die unter einem
rieſigen, mit Kerzen über und über beſäten Weihnachtsbaum
zu=
ſammengekommen war, freundlich begrüßt von ihrem
Vereins=
führer, Oberfinanzrat Schäfer. Da wurden Weihnachtslieder
ge=
ſungen und Gedichte aufgeſagt. Und dann griff der Nikelos in
ſeinen rieſigen Sack und holte Aepfel und Nüſſe hervor, und das
Chriſtkind zauberte die ſchönſten Geſchenke, ſo daß die Schar der
Heſſenkinder mit glühenden Geſichtern und ſtrahlenden Augen
gabenbeladen zu ihren Eltern eilten. Die kleinen Mädchen hatten
Puppen in Heſſentracht erhalten, die kleinen Buben einen
holz=
geſchnitzten Wagen mit dem dazugehörenden Geſpann, aus dem
Odenwald, beſte heſſiſche Arbeit. Geſellſchaftsſpiele erhielten die
größeren. Alle, alle dankten dem Nikelos, keinen hatte er trotz
ſeiner weiten Reiſe vergeſſen. Und dann das Puppentheater, das
ſich gleich an die Senſation der Brezeln und der Schokolade, mit
der der Heſſenverein die kleinen Gäſte bewirtet hatte, anſchloß.
Hänſel und Gretel vor dem Knuſperhäuschen. Vier Akte ſogar.
Wie klatſchten da die Händchen Beifall. Am liebſten wäre aber
jeder in das Marionettentheater hineingekrochen, ſo gut hatten
die Darſteller, die Familie Kawe, geſpielt. Selbſtverſtändlich kam
auch noch der Kaſper, der wilden Jubel auslöſte. — Das war ein
Abend, wie er in dieſen Tagen in Berlin nicht allzu oft zu
fin=
den war.
— Weihnachtsfeier beim Kegelſportverband. Am 2.
Weih=
nachtsfeiertag, nachmittags, hielt der Kegelſportverband
Darm=
ſtadt E. V. und Umgebung im Reſtaurant „Rummelbräu” ſeine
diesjährige Weihnachtsfeier vor überaus gut beſuchtem Hauſe
ab. Ein reichhaltiges Programm ſorgte für einige angenehme
Stunden der Unterhaltung. Nach einem einleitenden
Eröffnungs=
marſch folgte die Begrüßungsanſprache durch den
Ehrenvorſitzen=
den des Verbandes, Herrn Hermann Thümmel, da der
der=
zeitige Verbandsvorſitzende, Herr Jakob Eigenbrodt, durch
Krank=
heit am Erſcheinen verhindert war. In ſehr guter Betonung
ge=
ſprochen, folgte der Prolog, vorgetragen durch Gretel Rößler.
Frau Horn ſang mit vortrefflicher Sopranſtimme das „Ave
Maria” von Schubert und „Maria Wiegenlied” von Reger. Das
Quintett vom Turnerbund Jahn” beſtehend aus den Herren
Gebr. Thier, Grün, Hartmann und Mitſchdörfer, die ſich in
liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten, brachte
verſchiedene Chöre meiſterhaft zu Gehör. „Beſonders gefielen die
Soli des Herrn Thier. Während der Pauſe wurden durch den
Sportwart, Herrn Paul Rößler, die Diplome für das
Winter=
hilfskegeln an die Sieger der einzelnen Wertungsgruppen
ver=
teilt. Ein gut gelungenes Theaterſtück betitelt „Die rechte
Weih=
nachtsfreude”, dargeſtellt ausſchließlich durch Angehörige und
Kin=
der von Verbandsmitgliedern, ſowie die Beſcherung ſämtlicher
Kinder durch den Weihnachtsmann, bildeten den Abſchluß des
Programms. Daß alles ſo vortrefflich klappte, dankt der
Ver=
band ſeinem vorzüglichen Vergnügungsausſchuß, in erſter Linie
aber der mühevollen Arbeit des Ausſchuß=Vorſitzenden, Herrn
Fritz Wagner, der ſich beſondere Verdienſte um das Gelingen des
Theaterſtückes exwarb. Für die Begleitung der Geſangsvorträge
zeichnete
er verantwortlich.
Seite 6 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die deutſche Arbeitsfront
NSG. „Kraft durch Freude‟
Kreis Darmſtadt.
Achtung! Orts= und Betriebswarte!
Heute abend 6.30 Uhr im „Hausder Arbeit”, kleiner
Saal, findet eine wichtige Beſprechung ſtatt.
Der Kreiswart.
Erſcheinen iſt Pflicht.
Silveſter=Vorfeier mit Tanz am Samstag, dem 29.
Dezember 1934. abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau.
Die Propaganda für dieſen Abend hat beſonders ſtark
einzu=
ſetzen.
Die Betriebswarte ſämtlicher Betriebe Darmſtadts holen
heute im Laufe des Tages für ihre Gefolgſchaftsmitglieder
Ein=
trittskarten und Plakate ab.
Inhaber von Stammkarten für Theatermieten erhalten unter
Vorzeigung derſelben Karten zu 40 Pf. im Vorverkauf und an
der Abendkaſſe.
Ein genußreicher Abend ſteht allen Beſuchern bevor. Willy
Schlupp wird mit ſeiner SA.=Kapelle ſein Beſtes bieten.
Theatermiete Landestheater. Erſte Vorſtellung 4. Jan. 35:
Wenn der Hahn kräht”. Miet=Anträge werden bis
zum 3. Jan. noch angenommen.
Der Kreiswart „KdF.”.
— Weihnachtsfeier bei der MAD. Eine Weihnachtsfeier im
echt nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsſinn fand bei der
Maſchi=
nen= und Apparate=Bauanſtalt Darmſtadt ſtatt. Am Samstag
nachmittag verſammelte ſich die Betriebsgemeinſchaft,
einſchließ=
lich der Frauen der auf Montage befindlichen Kameraden, im
Büro der Firma. Der Betriebsführer, Herr Auguſt Küchler,
begrüßte die Erſchienenen und wies in ſeiner Anſprache auf den
tiefen Sinn des deutſchen Weihnachtsfeſtes hin. Nachdem
ver=
teilte er die Geſchenke an die einzelnen Gefolgſchaftsglieder.
Dabei konnte man freudig erſtaunte Geſichter ſehen. Gab es doch
außer Rauchmaterial und Biermarken noch einen Geldbetrag,
der zum Teil über die Höhe eines vollen Wochenlohnes mit allen
Zulagen ging. Auf Einladung des Betriebsführers hin begab
ſich dann die ganze Betriebsgemeinſchaft in ein hieſiges Lokal,
um dort die Feier fortzuſetzen. Der Betriebsobmann Felger
führte in einer Anſprache den Unterſchied zwiſchen Weihnachten
in den Jahren des verfloſſenen Syſtems und Weihnachten im
nationalſozialiſtiſchen Deutſchland vor Augen. Nachdem er dem
Betriebsführer den Dank der Gefolgſchaft ausgeſprochen hatte,
ſchloß er mit einem dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer
Adolf Hitler und ein weiteres Fortblühen der Firma. Bei Muſik
und Geſang, dargebracht von einem Teil der Belegſchaft
ent=
wickelte ſich ein fröhliches Treiben bis tief in die Nacht hinein.
Invenkurverkauf 1935.
Für den Inventurverkauf 1935 ſind im Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaftsgebiet folgende Vorſchriften zu beachten:
I. Als Beginn des Inventurverkaufs wird der letzte Montag
im Januar, d. i. der 28. Januar 1935, feſtgeſetzt.
II. Der Inventurverkauf ſoll längſtens 12 Werktage, d. h. bis
zum 9. Februar 1935 einſchließlich, dauern.
III. Die Verkaufe ſind als „Inventurverkäufe” zu
bezeich=
nen. Hierbei iſt es unerheblich, ob die Schreibweiſe
Tren=
nungsſtriche aufweiſt oder nicht. Der Zeitpunkt des Beginns
der Veranſtaltung muß für jedermann deutlich erkennbar
angegeben werden.
IV. Für die Verkäufe ſind allgemein folgende
Beſchränkun=
gen vorzuſehen:
1. Auf den Inventurverkauf bezugnehmende Ankündigungen
und Mitteilungen jeglicher Art dürfen grundſätzlich nicht
früher als 24 Stunden vor Beginn der Verkäufe
erfol=
gen. In Zeitungen, die weniger als 7mal in der Woche,
aber mindeſtens wöchentlich und nicht gerade am 27.
Ja=
nuar erſcheinen, dürfen Ankündigungen und Anzeigen von
Inventurverkäufen bereits in der vor dieſem Tage
erſchei=
nenden letzten Ausgabe enthalten ſein. Mit der
Vertei=
lung von Druckſchriften und Plakaten durch
Reklame=
unternehmen darf in Rückſicht auf den der Eröffnung des
Inventurverkaufs vorausgehenden Sonntag bereits am
Samstag, dem 26. Januar, ab 16 Uhr, begonnen werden.
Aus dem gleichen Grunde wird zugelaſſen, daß
Ankündi=
gungen und Mitteilungen, die durch Schauſtellung von
Waren in Schaufenſtern. Schaukäſten und dergleichen
er=
folgen, bereits am Samstag, dem 26. Januar, abends
nach Ladenſchluß der Beſichtigung durch das Publikum
freigegeben werden. Ankündigungen und Mitteilungen
außerhalb der Schaufenſter und außerhalb des
Geſchäfts=
lokals dürfen bereits am Samstag, dem 26. Januar, ab
16 Uhr, angebracht werden.
Alle vorzeitig erfolgenden Ankündigungen und
Mit=
teilungen müſſen deutlich und unmißverſtändlich den Tag
des Beginns der Veranſtaltung angeben.
2. Es iſt verboten, im Zuſammenhang mit dem
Inventur=
verkauf in öffentlichen Bekanntmachungen oder
Mittei=
lungen, die für einen größeren Perſonenkreis beſtimmt
ſind.
Waren zum Verkauf anzubieten, die nach ihrem
Ver=
wendungszweck und dem Zeitpunkt ihrer Anſchaffung
und Herſtellung durch den Verkäufer für den Vertrieb
oder Verbrauch in dem künftigen Verbrauchsabſchnitt
(Saiſon) beſtimmt ſind. Das Angebot von Waren aus
früheren Verbrauchsabſchnitten iſt zuläſſig.
3. Welche Warengruppen von den Inventurverkäufen
aus=
geſchloſſen werden ſollen, wird durch die zuſtändige
In=
duſtrie= und Handelskammer beſtimmt.
V. Die vorſtehende Regelung iſt auch auf die von
Verſand=
geſchäften veranſtalteten Inventurverkäufe anzuwenden.
Ueber die Warengruppen, die dem Inventurverkauf
unter=
ſtellt werden, ſind beſondere Anordnungen ergangen.
Den Taler nicht vergeſſen!
Mit dem Ablauf des Jahres verlieren die Drei=
Mark=Stücke und die Drei Reichsmark=Stücke ihre
Gültigkeit. Deshalb ſollte jeder, der eine Sparbüchſe hat,
dieſe ſchnellſtens zur Entleerung bringen, um dadurch feſtzuſtellen,
ob ſich in der Büchſe keine Munzen befinden, die ihre Gültigkeit
demnächſt einbüßen. Zu beachten iſt auch, daß verſchiedene
Mun=
zen, die aus Anlaß von Gedenktagen herausgegeben worden ſind,
ihre Gültigkeit verlieren. Es iſt daher ſehr empfehlenswert, auch
dieſe noch rechtzeitig einzuwechſeln. Wenn der eine oder andere
bei dieſer Gelegenheit noch ein paar Mark zulegt, ſo kann er ſein
Sparguthaben vergrößern, oder, wenn er noch kein Sparkonto hat,
ſich mit den Münzen, die mit Ablauf des Jahres ihre Gültigkeit
verlieren, einen Notgroſchen ſchaffen. Damit bewahrt er ſich nicht
nur ſelbſt vor der Gefahr eines Verluſtes von ſauer erſpartem
Geld, ſondern er hilft auch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
fördern. Alſo nochmals, ein letzter Mahnruf. Schleunigſt alle
Sparbüchſen nachſehen laſſen und entleeren!
Auslandsdeukſche Neujahrsſendungen im deutſchen
Rundfunk.
Als Abſchluß der im Jahre 1934 veranſtalteten zahlreichen
Stunden der Auslanddeutſchen und als Auftakt für
das Jahr 1935 wird der Deutſchlandſender am
Nachmit=
tag des Neujahrstages eine muſikaliſch=literariſche Hörfolge
bringen, in der kein auslanddeutſches Gebiet vergeſſen iſt. Sie
hat die Aufgabe, die Empfindungen der Volksgenoſſen in aller
Welt zu Heimat und Volkstum in Wort und Lied zur Darſtellung
zu bringen. Ausklingen wird ſie in das Kurzhörſpiel von Norbert
Langer Glocken klingen über der Saar‟. Die
ein=
ſtigen Abſtimmungsgebiete haben der Stadt Saarbrücken ein
Glockenſpiel geſchenkt, das vom Rathausturm die Heimatlieder
von Nordſchleswig und Kärnten, Weſtpreußen und Oberſchleſien,
ſowie das Saarlied ſpielt. In dem Hörſpiel werden die
Abge=
ſandten der einſtigen Abſtimmungsgebiete den Saardeutſchen das
Glockenſpiel übergeben, damit es für Jahrhunderte weiter ins
Land ſchalle „Deutſch iſt die Saar, deutſch immerdar!“
Zukkerhäuschen
für hungernde Bögel in Froſt und Schnee.
(Etwas für geſchickte Hände.)
Wenn die Vorausſetzungen der Wettermacher zutreffen,
wer=
den wir uns im kommenden Winter über Mangel an Schnee und
Eis und Kälte nicht zu beklagen haben. Hierüber werden ſich zwar
viele Menſchen von Herzen freuen, beſonders die Jünger von der
wanderfrohen Zunft der Skiläufer und auch bei den ſeßhafteren
Winterſportlern, die ſich den Schlittſchuh an den Fuß ſchnallen, bei
den Rodlern uſw. wird eitel Freude ſein, wenn Stein und Bein
zuſammenfrieren und wenn es immer dicker vom Himmel herunter
kommt, von den Sportgeſchäften und den ſchmunzelnden
Kohlen=
händlern gar nicht zu reden. Ganz anders ſieht die märchenhafte
Pracht des Winters aber für unſere geflügelten Freunde aus Für
ſie, die dann da draußen in Garten und Anger und Feld mit
auf=
gepludertem Gefieder herumtrauern, bedeutet der Winter Faſten
und Frieren! Für ſie iſt der Winter eine ſchlimme Zeit! Viele der
armen Vöglein ſterben dann vor Hunger oder erfrieren umſo
leich=
ter, als ſie an manchen Tagen zu wenig oder gar nichts zu freſſen
finden. Dieſe bittere Not zu lindern und viele der köſtlichen
Sän=
ger für den nächſten Frühling zu erhalten, liegt in unſerem
Be=
reich oft nur an uns. Für etwas Streufutter, das man (für
Am=
ſeln uſw.) noch mit ganz klein geſchnittenen, getrockneten
Fleiſch=
abfällen ſtrecken kann, wird mancher ein paar Groſchen erübrigen
können, und ein Vogelhäuschen ſelbſt zu baſteln, ſo wie es unſere
Abbildung darſtellt, koſtet faſt nichts. Für geſchickte Hände iſt es
außerdem eine unterhaltſame Beſchäftigung.
Nur ein zwei Meter langer Rähmling, 5 Zentimeter dick, wäre
beim Holzhändler zu kaufen und etwas Rubrit oder Dachpappe.
Für alles übrige Holz genügt eine alte Kiſte. Man ſchneide vier
gleichmäßige Holzdreiecke nach unſerem Schema zurecht und füge
ſie als Dach (in Pyramidenform) zuſammen. Von dem Rähmling
a) Dach — 4 gleichſchenkelige Holzdreiecke, Maße nach
Modellſtizze.
b) Dachträger mit rundem Zapfen, der in das lange
Kantholz eingeführt wird.
c) 2 Meter langes Kantholz mit Bohrloch für den
Zapfen.
d) Futterbrett mit 2 Zentimeter hoher Randleiſte. Durch
den viereckigen Ausſchnitt in der Mitte wird das
Futterbrett über das Kantholz geſchoben.
) Tragklötzchen für das Futterbrett.
I) Runde Anflugſtängelchen.
Verwalkungs=Sonderzug nach Berlin.
Anläßlich der Grünen Woche” Berlin 1935 wird
die Reichsbahndirektion Mainz vom 30. Januar bis
2. Februar einen Verwaltungsſonderzug mit 50 Prozent
Fahrpreisermäßigung nach Berlin und zurück verkehren laſſen. Die
Ortsgruppen des Reichsnährſtandes werden gern Gelegenheit
neh=
men, ihre Mitglieder auf die billige und bequeme Gelegenheit,
die großartige Schau über deutſche Arbeit zu beſichtigen,
aufmerk=
ſam zu machen.
In ſämtlichen Ausſtellungshallen der Berliner Meſſeſtadt
wird ein geſchloſſenes Bild aller im Reichsnährſtand vereinigten
Zweige gegeben werden. Aber auch andere Kreiſe, nicht zuletzt
die Sportfreunde, werden das größte Intereſſe daran haben, die
im Rahmen der „Grünen Woche” ſtattfindenden Reit= und
Spring=
turniere in Berlin zu beſuchen. Alle Einzelheiten für den in
Aus=
ſicht genommenen Sonderzug werden durch ein ausführliches
Pro=
gramm bekanntgegeben, das in einigen Tagen bei allen
Fahr=
kartenausgaben und Mitteleuropäiſchen Reiſebüros koſtenlos zu
haben iſt.
ſäge man ein 10 Zentimeter langes Stück ab, ſchräge es oben er
ſprechend zu und verſehe es unten mit einem Zapfen, der ſich in e
Bohrloch des Rähmlings genau einfügt. Auf das abgeſchrägte kur
Stück nageln oder ſchrauben wir das Dach. Ein quadratiſches
Bre=
mit einem 2 Zentimeter hohen Leiſtenrand gibt die „Futterplatte
In der Mitte verſieht man ſie mit einem im Geviert 5 Zentimete
weiten Ausſchnitt, in den der Rähmling genau paßt. Vier umg
kehrte auf den Rähmling genagelte Holznaſen tragen das jederze
(ebenſo wie das Dach) abnehmbare Futterbrett. Vier runde A
flugſtängelchen vervollſtändigen das Futterhäuschen, deſſen Da
nur noch mit Rubrit oder Dachpappe überzogen zu werden brauch
um fertig zu ſein und für unſere Vögel ein ausprobiert praktiſch
und überaus nützliches Weihnachtsgeſchenk darzuſtellen. Die Vöge
können von allen Seiten bequem zu= und abfliegen. Die Futterpla
bleibt bei Regen und Schnee unbedingt geſchützt und vollſtänd
trocken. Auch bietet ein derartiges Futterhäuschen einer Katze kei
erfolgreiche Jagdgelegenheit. Das beſonders bei Hartfroſt de
Vögeln ſo dringend nötige Waſſer kann man auch auf dem Futte
brett aufſtellen, man vergeſſe aber nicht, daß man es bei ſtren
Kälte täglich mehrmals erneuern muß, weil es bald zu Eis wi
Adolf Ziegler.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Reſi.
* In „Fräulein Liſelott”, dem neuen amüſanten
Luſtſpiel=
film im Reſi wirbelt außer der beliebten, temperamentvollen
Künſtlerin Magda Schneider eine Reihe von Filmgrößen über
die Leinwand, die ganz mit der Handlung leben und in
ausge=
laſſener Fröhlichkeit auch Leben, Frohſinn und heitere Laune
ver=
mitteln. Wie Liſelott vier bis ſechs verbummelte junge Künſtler
wieder auf den rechten Weg bringt, iſt ſo originell und amüſant.
eich it.
ro Pettel=Bürſtadt
telung Zwerghühne
(angichan, ſchwatd:
Hünlein auf Cat
tug konnte Heind
duten und Carier
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Die Kreis=Geflü
jiehung einen volle
Bensheim, und der
diblichen Durchführ
Migliedern genug
Ausſtellung organiſi
daß man ſich über jeden neuen Einfall köſtlich amüſiert. Magda
Schneider läßt alle Regiſter ihres ſchauſpieleriſchen Könnens und
alle weiblichen Künſte ſpielen, und findet in übermütiger Laune
immer neue Wege, um ihre. „Schutzbefohlenen” dahin zu bringen,
wohin ſie will. Die Handlung iſt mit hübſchen Schlagern
voin=
tiert, es ſei nur an die entzückende, einſchmeichelnde Melodie „Ein
kleines Häuschen, ein grüner Garten” erinnert. Neben Magda
Schneider iſt vor allem noch Maria Sazarina zu nennen, die ſich
in die Herzen der Zuſchauer tanzt, und dann die vier männlichen
Partner Albert Lieven, Günter Lüders, Willy Schur und Paul
Weſtermeier. Das Filmluſtſpiel mit ſeinen heiteren Szenen
ver=
mittelt einige Stunden ungetrübter Freude. Hinzu kommt noch
das ſehr reichhaltige Beiprogramm und die neueſte Wochenſchau.
— Das Union=Theater zeigt nur noch kurze Zeit Hans Albers
in dem Großfilm „Peer Gynt”. Weitere Darſteller Luice Höf=
lich, Marieluiſe Claudius.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen die köſtliche Komödie, das beſte
muſikaliſche Luſtſpiel „Die engliſche Heirat” mit Adele Sandrock,
Renate Müller, Hilde Hildebrand Adolf Wohlbrück. Georg
Alexander. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film, der in
Fröhlich=
keit und Stimmung ſchwelgt. „Grüß mir die Lore noch einmal”
mit Maria Beling. Ery Bos, Dina Gralla und Paul Beckers.
Jugendliche haben Zutritt.
— Reſi=Theater zeigt die luſtige Erſtaufführung „Fräulein
Liſelott” mit Magda Schneider, Albert Lieven. Maria Sazarina,
Willy Schur.
Der Fahrlehrer ſpricht: „Fahrt wirkſchaftlich!”
Wer will als Beſitzer eines Wagens, beſonders wenn er Ans
fänger iſt, nicht „ſchneidig” anfahren und „raſch auf Tempo kom
men”, ohne allerdings dabei zu bedenken, daß bei dieſem „Sport”
viel Brennſtoff vergeudet wird und die Reifen der Hinterräder in
dieſen paar Sekunden ſo ſtark abgenutzt werden wie in einigen
Stunden normaler Fahrzeit? Drücke ich den Gashebel bis unten
durch und der Motor hat erſt zaghaft einige Umdrehungen
ge=
macht, dann iſt er gar nicht in der Lage, die große
Brennſtoff=
menge zu „verdauen”; er „verſchluckt” ſich, der Motor bleibt
ſtehen. Aber dafür hat man ſeine Batterie, um unzählige Male
hintereinander „anzulaſſen”. Iſt die Batterie leer, wird ſie eben neu
aufgefüllt. Die Hauptſache iſt, es geht alles mit dem nötigen
Schmiß” und man zeigt ſeiner Mitwelt, daß man „fahren” kann.
Was intereſſiert dieſen ſelbſtbewußten Kraftfahrer, daß bei
aus=
giebiger Betätigung der Starterklappe beim Starten Kraftſtoff in
überreichlicher Menge ſich an den Zylinderwänden niederſchlägt,
in Tropfenform in das Kurbelgehäuſe und Oel ſickert, dieſes da=
durch verdünnt und in ſeiner Schmierfähigkeit ſtark herabſetzt.
Und nun die Fahrgeſchwindigkeit! Beim Kauf des Wagens iſt eine
Höchſtgeſchwindigkeit angegeben: Warum ſoll man nicht verſuchen,
dieſe aus dem Wagen herauszuholen? Daß man allerdings bei
einer Geſchwindigkeit von 70—80 Kilometern weſentlich mehr an
Brennſtoff verbraucht und der Reifenverſchleiß 4—5fach höher iſt
als bei einer Normalgeſchwindigkeit von 40—50 Kilometern, iſt
„ſchwer” einzuſehen. Warum überhaupt gleichmäßiges Fahren auf
der Landſtraße, wenn es auch anders geht. Lieber mit höchſter
Geſchwindigkeit fahren, um im nächſten Augenblick ruckartig mit
Hilfe der Bremſen (wofür ſind dieſe denn ſonſt da?) droſſeln zu
können, das macht das Autofahren wenigſtens zu einem
Ver=
gnügen evtl. auch zu einem Wagnis. Auch in der Stadt nur mit
„Tempo” an die nächſte große Straßenkreuzung herangefahren,
um dann mit „ſehr elegantem Ruck” zu halten. Man „beweiſt”
ſamit, wie ſicher man ſeinen Wagen in der Gewalt hat und wie
ſicher er „arbeitet”. Iſt es überhaupt eine „Fahrkunſt”, wenn man
ſchon frühzeitig genug das Gas wegnimmt, den Wagen nach
Möglichkeit auslaufen läßt und — wenn notwendig — ſchließlich
leicht bremſt? Einmal ſpart man Brennſtoff und zum anderen
ſpart man ſeine Reifen, ganz abgeſehen von der größeren
Sicher=
heit (Schleudergefahr!), die mit dieſer „wenig ſchönen” Fahrweiſe
verbunden iſt. Jeder Kraftfahrer merke ſich, daß vernunftgemaßes
Fahren mindeſtens ebenſo ſchnell zum Ziele führt wie unſinniges
Raſen und dabei den Vorzug hat, billiger zu ſein. Er merke ſich
aber auch, daß er von vornherein den richtigen Treibſtoff fähff
und nicht irgendein unbekanntes, aber dafür „billiges Gemiſch
Er beugt dabei Mängeln vor, die lediglich auf den Kraftſtoff
zu=
rückzuführen ſind. Mit der Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit durc
den Gemiſchbetrieb, der eine höhere Kilometerzahl für die gleiche
Brennſtoffmenge gegenüber dem Benzin ergibt, iſt gleichzeitig eine
Erhöhung der Klopffeſtigkeit und leichtere Vergasbarkeit verbunde=
Unſere Regierung iſt dem früheren notleidenden Kraftvertell
De. Arheilgen,
Haus der Arbeit
Jugendabend, der
Dicheſter, aus Jug
nit dem Hohenfried.
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Sportzugend und ſp.
eren Muſikſtücken
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Bürgermeiſter A
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guter Geſundheit.
— Eberſtadt,
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Muſikzug 256
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Zeilhard, 25
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Der Dor Jahte
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mit den verſchiedenſten Maßnahmen entgegengekommen, um de
Motoriſierung Deutſchlands, die gegenüber dem Auslande ſehr ine
Hintertreffen geraten war, den Weg freizumachen. Die Kralle
fahrt iſt von der Seite der ſtaatlichen Belaſtung weſentlich Die
liger geworden. Und wenn der Kraftfahrer in der Automobi”
haltung immer noch eine „teure Angelegenheit” ſieht, ſo iſt er i
den meiſten Fällen ſelbſt ſchuld daran. Ihn an ſeine Schuld zu.”"
innern, das iſt der Zweck dieſer Zeilen.
Die Auszahlung der Ruhegehälter und Hinterbliebene!”
bezüge für die Angehörigen der Deutſchen Reichspoſt finder
reits am Samstag, den 29. Dezember, und zwar in ?."
Räumen der Poſtamt=Zentralhauptkaſſe ſtatt.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Neujahrstanz in der Woogsplatzturnha.
Dienstag, den 1. Januar 1935, abends 8,11 Uhr, ſteigt als.
takt der Karnevalszeit nach altem Brauch das Neujahrskonzer.”
Tanz der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Stimmti
muſik und deutſcher Humor im Lied werden auf einige Stunden."
Geſchehniſſe des Allatags vergeſſen laſſen und den Beſuchexn ſ.."
volles Erleben bieten. Der Eintrittspreis einſchließlich Aähe-"
trägt 50 Pfg. Der Vorverkauf der Karten hat bereits in der Dee
ſtätte Woogsplatzturnhalle begonnen. (Siehe Anzeige.)
Aus Heſſen.
Kreis=Geflügelausſtellung in Hähnlein.
In Hähnlein fand die 2. Kreis=Geflügelſchau der Fachgruppe
des Kreiſes Bensheim ſtatt, die mit „nahezu 600 Tieren aller
Kaſſen Hühner Gänſe, Enten, Faſanen, Zwerghühner und Tauben
beſchickt war. In bezug auf Reichhaltigkeit und Vielſeitigkeit war
dieſe Schau die größte, die jemals in den Mauern Hähnleins
ſtatt=
gefunden hat. 14 Geflügelzuchtvereine des Kreiſes Bensheim
waren mit ihrem beſten Zuchtmaterial vertreten, und für die
Herren Preisrichter war es nicht leicht, von dem vielen Guten das
Beſte herauszufinden.
Es wurden 20 Ehrenpreiſe vergeben, die von nachſtehenden
Züchtern errungen wurden: Germann=Reichenbach, Baumann=Gr.=
Rohrheim, Berg=Bürſtadt, Wetzel=Biblis, Heiſer=Bürſtadt (2),
Wöllmecke=Hähnlein (2), P. Rechel=Hähnlein, Weimar=Reichenbach,
Hechler=Jugenheim, Joh. Flauaus=Hähnlein (2), Strack=Hofheim,
Metzger=Auerbach, Bernhardt=Hähnlein, Hechler=Bensheim,
Kär=
cher=Hofheim, Zimmermann=Bürſtadt und Frank=Jugenheim.
Den Leiſtungspreis für beſte Leiſtung in einer Raſſe oder
einem Farbenſchlag erhielten: a) in der Abteilung Hühner:
Hein=
rich Vettel=Bürſtadt auf Hamburger Schwarzlack; b) in der
Ab=
teilung Zwerghühner: Peter Weimar=Reichenbach auf
Zwerg=
langſchan, ſchwarz; e) in der Abteilung Tauben: Heinz Wöllmecke=
Hähnlein auf Carier. Den Leiſtungspreis für beſte
Geſamtlei=
ſtung konnte Heinz Wöllmecke=Hähnlein auf ſchwarze
Zwergwyan=
dotten und Carier erringen. Außerdem wurden an 50
Zuſchlags=
ehrenpreiſe und zahlreiche hohe Klaſſenpreiſe vergeben.
Die Kreis=Geflügelſchau in Hähnlein bedeutete in jeder
Be=
ziehung einen vollen Erfolg für die Geflügelzuchter des Kreiſes
Bensheim, und der Geflügelzuchtverein Hähnlein hat mit der
vor=
bildlichen Durchführung der Schau bewieſen, daß er unter ſeinen
Mitgliedern genug geſchultes Perſonal beſitzt, um eine größere
Ausſtellung organiſieren zu können.
Dg. Arheilgen, 27. Dez. Sportvereinigung 04. Im
„Haus der Arbeit” veranſtaltete der Verein einen Eltern= und
Jugendabend, der einen flotten Verlauf nahm. Ein kleines
Orcheſter, aus Jugendlichen zuſammengeſtellt, leitete den Abend
mit dem Hohenfriedberger Marſch ein, Vereinsführer
Beigeord=
neter Zeidler begrüßte in einer Anſprache die Eltern der
Sportjugend und ſprach kurz über die Veranſtaltung. Zwei
wei=
teren Muſikſtücken folgte die Aufführung des Theaterſtückchens
„Schuld und Sühne‟. Nach kurzer Pauſe, in der das fleißig
muſi=
zierende Orcheſter ein Weihnachtspotpourri zu Gehör brachte,
folg=
ten neben Muſikvorträgen, Duetten und einer weiteren
Theater=
aufführung „Die grüne Locke” eine Reihe flotter gymnaſtiſcher
Darbietungen der jugendlichen Damen, Schülerinnen und Schüler.
Das Orcheſter beſchloß den ſtimmungsvollen Abend mit einer
Ga=
votte von Goſſeck".
G. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Goldene Ehejubiläen
Am Weihnachtsfeſt war es hier zwei Paaren vergönnt, das Feſt
der Goldenen Hochzeit zu feiern, und zwar den Eheleuten Georg
Hahn 2. und Frau geb. Hartmann, Hammergaſſe, und den
Ehe=
leuten Georg Breitwieſer 5. und Frau geb. Schuchmann,
Darmſtädter Straße. Die Jubelpaare nahmen mit ihren
Ange=
hörigen am 2. Feiertage am Gottesdienſte teil. An Glückwünſchen
und Geſchenken hat es ihnen an ihrem Ehrentage nicht gefehlt.
Jo erhielten ſie u. a. ein Glückwunſchſchreiben vom Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler und ein ſolches nebſt einer Ehrengabe
vom Heſſiſchen Staatsminiſterium. Die Glückwünſche des
Kreis=
umtes und der Gemeinde überbrachte mit einem Blumengebinde
Bürgermeiſter Pg. Jörgeling, Außerdem gratulierte der
Landes=
biſchof in einem herzlich gehaltenen Schreiben. Neben der üblichen
Ehrengabe der Evgl. Kirche ehrte der Poſaunenchor die
Jubel=
baare noch durch ein Ständchen. Beide Paare erfreuen ſich noch
zuter Geſundheit.
— Eberſtadt, 27. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag feierten die
Eheleute Adam Feick. Neue Darmſtädterſtraße 97, das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 27. Dez. Autounglück. Am
zwei=
en Feiertag vormittags fuhr ein Autobeſitzer aus Griesheim bei
Darmſtadt nach Reichelsheim i. Odw. Zwiſchen Nieder=Kainsbach
and Bahnhof Nd.=Kainsbach / Fr.=Crumbach überſchlug ſich das
Uuto, wobei die Mitfahrenden aus dem Wagen geſchleudert
wur=
ber. Ein Mädchen von 11 Jahren wurde am Kopf
lebensgefähr=
ſich verletzt, während die übrigen Inſaſſen mit kleineren
Verlet=
tungen davonkamen. Der Fahrer ſoll durch den gerade
vorbei=
fahrenden Zug der SEB., deſſen Maſchine viel Dampf abblies, die
Ueberſicht verloren haben und wollte ſein Auto kurz zum Stehen
bringen.
Le. Richen. 27. Dez. Unſer Ort hatte am letzten Freitag einen
troßen Tag, der für alle Teilnehmer unvergeſſen, bleiben wird;
falt es doch, den in unſere Gemeinde einziehenden
Landesbauern=
üührer Dr. Wagner, der hier einen Erbhof erworben hat, als
Erbhofbauer feierlich zu empfangen, und herzlichſt zu begrüßen.
der ganze Ort hatte ein feſtlich Kleid angelegt und kein Haus war
ihne Fahnen und Girlandenſchmuck; auch der große Gunkelſche
saal war auf das ſchönſte geſchmückt. Ein SS.=Sturm der SA.=
Sturm Richen und Umgebung ſowie der NS.=Arbeitsdienſt mit
Nuſikzug 256 Dieburg waren beim Eintreffen aufgeſtellt, deren
kront von dem Landesbauernführer, abgeſchritten wurde. Von
ſrei Uhr ab fand Landesbauernthing ſtatt, an welchem auch die
derren Reichsſtatthalter Sprenger, Staatsminiſter Jung ſowie die
ſierzu einberufenen Kreis= und Bezirksbauernführer der
Landes=
lauernſchaft Heſſen—Naſſau teilnahmen. Um 7 Uhr abends begann
er „Deutſche Abend” mit einem reichhaltigen Programm, zu dem
ſch faſt die ganze Gemeinde Richen ſowie Leute aus den
Nachbar=
ſemeinden eingefunden hatten. Das Programm wurde beſtritten
uon dem Muſikzug ſowie Arbeitskameraden des NS.=
Arbeitsdien=
ſes 256 Dieburg, der Spielſchar der Hitlerjugend Bann 81
Frank=
urt a. M., des Fanfarenzuges des Jungvolks Frankfurt a. M., von
ddenwälder Tanzgruppen und dem weit über Heſſen bekannten
berheſſiſchen Heimatdichter Georg Heß aus Leihgeſtern.
An=
hließend an das Programm fand gemütliches Beiſammenſein mit
ſeutſchem Tanz ſtatt.
Zeilhard, 27. Dez. Am zweiten Weihnachtsfeiertag begingen
ſie Eheleute Wilhelm Müller und Frau das Feſt der
Gol=
ſenen Hochzeit.
— Dudenhofen, 27. Dez. Der hieſige Wanderklub „
Edel=
deiß”, der vor Jahresfriſt ſich als Ortsgruppe des Odenwald=
Uubs dieſen angeſchloſſen hat, beging ſein erſtes
Dekorie=
ungsfeſt, verbunden mit einem Familienabend und einer
Leihnachtsfeier. Der Vorſitzende der jungen Ortsgruppe, Herr
ihr. Hch. Klein 2. begrüßte die Gäſte, insbeſondere den vom
lauptausſchuß entſandten Vertreter, Herrn. Amtsgerichtsrat
Lecker. Dieſer übermittelte die Grüße und Wünſche des
Vorſtan=
bs des Klubs, brachte in ſeiner Anſprache einen Vergleich
zwi=
hen Wandern und Menſchenleben und ſchloß dieſe mit einem
freu=
ſg aufgenommenen „Friſchauf” für Heimat und Vaterland und
eſſen Führer, worauf das Deutſchlandlied erklang. Der
Vor=
ßende dankte dem Vertreter des Hauptausſchuſſes für ſeine
Vorte. Der Unterhaltung dienten die Vorträge der
Mandolinen=
nd Gitarrenſpieler aus den Reihen der Klubmitglieder, mit
enen ſpäter als Gäſte die Zugfgeigenſpieler des Odenwaldklubs
kanau („Edelweiß”) in Wettbewerb traten. Zwei Bühnenſtücke,
en heiteres: „Weihnachtsverlobung mit Hinderniſſen” und ein
inſtes „Weihnachten in der Dachſtube”, wurden im Verein mit
Um brennenden Lichterbaum der Weihnachtsſtimmung gerecht.
ſin Quartett ſangesfroher Mädels brachte einen luſtigen
Lieder=
kauß und, wieder als Gäſte, traten zwei Mitglieder des
Oden=
ſaldklubs Babenhauſen auf die Bühne. Die Auszeichnung von 15
Vanderern und Wanderinnen, die zum erſtenmal die
Bedingun=
en erfüllt hatten, nahm mit entſprechender Anſprache Herr
Amts=
richtsrat Becker vor, den Dekorierten ein „Friſchauf” weihend;
ene beſondere Ehrung wurde den vier Gründern des
Wander=
lubs, Philipp Ludwig Klein. Ludwig Klein, Ludwig Seum, Wil=
UIm Klein zuteil, die ſeit zehn Jahen bereits in dem alten Klub
Edelweiß” gewandert ſind.
Cp. Wolfskehlen, 27. Dez. Hohes Alter. Witwe
Marga=
ſthe Bergner in der Kleingaſſe begeht morgen, Freitag, ihren
. Geburtstag.
Weihnachtsfeier im Lande.
alten ſchönen Brauch folgend, ſpielte am Heiligen Abend der Po= machte der Nikolaus den Kindern mit ſchönen Geſchenken eine
be=
ſaunenchor auf zahlreichen Plätzen des Ortes Weihnachtslieder, ſondere Freude.
Am Nachmittag um 4 Uhr hatten ſich die den Kindergottesdienſt
beſuchenden Kinder in der Kirche verſammelt, wo eine Weih= des Winterhilfswerks. Zu einer erhebenden Feierſtunde
nachtsfeier ſtattfand. Am Vormittag des 1. Feiertags fand in der
Kirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, den der Kirchenchor wirkungsvoll
umrahmte, während der Poſaunenchor beim Gottesdienſt in der
in der Kirche, die der Kirchengeſangverein mit einer Weihnachts=
Kantate von Lübeck einleitete. Im Mittelpunkte ſtand die Auf= hielt, in der er auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes im
natio=
führung des feinſinnigen Krippenſpiels „Auf Weihnachtswegen”
von Wilhelm Schreiner. Das Spiel, durchzogen von unſeren
be=
kannten Weihnachtsliedern, teils von der Gemeinde und teils vom
geſchichte dar. Im Gemeindehaus fand abends eine gemeinſame und Helfern für das gute Gelingen der Weihnachtsverteilungen
Weihnachtsfeier der Landeskirchlichen Gemeinſchaft und des Blau=
Kreuz=Vereins ſtatt. — Im vollbeſetzten Gemeindehaus fand dann
am Abend des 2. Feiertags eine weihnachtliche Feierſtunde für die
evgl. Gemeinde ſtatt, deren Ausgeſtaltung die Spielſchar
übernom=
men hatte. Weihnachtsgedichte Weihnachtsmuſik und drei
Weih=
nachtsſpiele hinterließen, ſinnreich zuſammengeſtellt und vorzüglich
dargeboten, einen tiefen Eindruck. — Die Weihnachtsfeier der
Kleinkinderſchule war bereits am Sonntag in der Kirche
abgehal=
ten worden.
Eine Saar=Taſſe
der Skaaklichen Porzellan=Manufakkur Berlin,
die anläßlich der bevorſtehenden Saarabſtimmung geſchaffen
wurde. Die Obertaſſe zeigt eine Landkarte des Saargebietes,
während die Untertaſſe den Liedanfang „Deutſch iſt die Saar,
deutſch immerdar!” trägt.
o. Erzhauſen, 27. Dez. Am Sonntag wurden außer dem
Haupt=
gottesdienſt noch zwei Feiern abgehalten: Chriſtbeſcherung in der
Kleinkinderſchule und am Vorabend ein
Krippen=
ſpiel in der Kirche; beide unter der geſchickten Leitung der
all=
zeit rührigen Schweſter Eliſabeth. Die Veranſtaltungen waren
gut beſucht. — Am erſten Feiertag predigte im
Vormittagsgottes=
dienſt Herr Dekan Müller aus Darmſtadt. Am Abend fand
ein vom evangel. Kirchengeſangverein ausgeführter liturgiſcher
Gottesdienſt ſtatt, in welchem der Leiter, Herr Lehrer Raut,
zei=
gen konnte, was für edles Gut in unſeren religiöſen Liedern
ver=
borgen liegt.
E. Wixhauſen, 27. Dez. Weihnachtsfeier des
Win=
terhilfswerkes. Auch in unſerem Orte wurde eine
öffent=
liche Weihnachtsfeier veranſtaltet, um den Kindern bedürftiger
Volksgenoſſen Freude zu bereiten. Pg. Lehrer Spalt eröffnete
die Feier. Zahlreiche Kinder wurden von dem Weihnachtsmann
mit Geſchenken bedacht. Propagandaleiter Rechel ſprach über
den Sinn dieſer Veranſtaltung. Die Muſikkapelle verſchönte den
Abend durch Muſikvorträge. — Weihnachtsfeier der
Kin=
derſchule. Im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” beging
unſere Kinderſchule eine Weihnachtsfeier. Herr Pfr. Erkmann
ſprach zunächſt; dann brachten die Kleinen vor dem Chriſtkind
Ge=
dichte, Liedchen und Spiele vor. Da dieſe ſo ſchön und ſo
treu=
herzig ergriffen ihre Sachen vortrugen, erlebten die Eltern mit
ihren Kindern eine ſchön verlaufene Feier. Dank der emſigen
Vorbereitung durch die Leiterin Frl. Sonneck.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsfeier der
Kleinkinderſchule. Sonntag nachmittag fand in der evang.
Kirche dahier die Weihnachtsfeier der hieſigen Kleinkinderſchule
ſtatt. Eingeleitet wurde dieſelbe mit dem gemeinſamen
Weih=
nachtslied „O du fröhliche‟. Die kleinen Kinderchen, ſichtlich
er=
freut über den ſtrahlenden Weihnachtsbaum, legten alsdann
Zeug=
nis ab von ihrem Können. Unter der Leitung ihrer Betreuerin,
Schweſter Marie Laub, kamen Weihnachtsgedichte,
Weihnachts=
lieder und anderes mehr zum Vortrag. Hier zeigte es ſich wieder,
wie groß die Aufgabe einer Kleinkinderſchulſchweſter iſt, aber auch
mit welcher Liebe und Dankbarkeit die Kinder ihrer Betreuerin
folgten. Alles, was die Kinder zu Gehör brachten, war nach
mühe=
voller Arbeit gut einſtudiert und lief wie am Schnürchen ab. Herr
Pfarrer Weigel nahm in ſeiner Anſprache Gelegenheit, der
Schweſter für ihre rieſige Arbeit den Dank der Eltern und der
Gemeinde zum Ausdruck zu bringen, und wies im weiteren darauf
hin, von welch großer Bedeutung das Beſtehen einer
Kleinkinder=
ſchule in einer Gemeinde iſt. Der gemiſchte Chor der evangeliſchen
Gemeinde, unter der Leitung von Herrn Eduard Dörr,
ver=
ſchönerte die Feier durch einige Weihnachtsliedvorträge. Die
Kin=
der wurden zum Schluß noch recht reichlich beſchenkt.
C Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Adventsfeier der Turn=
und Sportgemeinde 1877. Die Turn= und Sportgemeinde
veranſtaltete am Sonntag vor Weihnachten im „Schützenhof” eine
Adventsfeier, verbunden mit Chriſtbeſcherung für die Kinder. Die
Veranſtaltung, die ſich eines guten Beſuches erfreute, wurde vom
Leiter der Turn= und Sportgemeinde, Pg. Bürgermeiſter
Jörge=
ling, mit einer Anſprache eröffnet. Er begrüßte zunächſt die
Erſchienenen und gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck,
daß die traditionellen Bräuche alter Vereine, die nun in der Turn=
und Sportgemeinde 1877 zuſammengeſchloſſen, von dieſer mit
über=
nommen und weiter gepflegt werden. Einem Weihnachtschor der
Turnerſänger und einem Prolog einer Schülerin folgte die
Auf=
führung „Die Eispolizei” durch Schülerinnen des Vereins. Der
zweite Teil wurde mit dem gemeinſamen Geſang eines
Weih=
nachtsliedes eingeleitet. Dem folgte eine dreiaktige
Theaterauf=
führung „Das Einmaleins”, die ausſchließlich von Kleinen
wieder=
gegeben wurde und bei den Zuſchauern ſtärkſten Beifall fand. Auch
die Sologeſänge des Vereinsdirigenten Otto Emich: „Schlaf ein,
mein Blondengelein und „Aus der Jugendzeit” fanden dankbare
Dg. Arheilgen, 27. Dez. Evangel. Gemeinde. Einem Aufnahme. Zum Schluß des ſehr abwechſlungsreichen Programas
C. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsbeſcherung
geſtaltete ſich am Sonntag abend die Chriſtbeſcherung des
Winter=
hilfswerks, die um 6 Uhr auf dem Platz vor dem neuen Rathaus
ſtattfand, und zu der ſich Hunderte von Volksgenoſſen eingefunden
Schloßkapelle Kranichſtein mitwirkte. Nachmittags verſammelte hatten. Mit einem Glockengeläute eingeleitet, eröffnete der Ev.
ſich die evangel. Gemeinde zu einer Liturgiſchen Weihnachtsfeier Poſaunenchor mit Weihnachtsliedern, worauf Ortsgruppenleiter
Pg. Bürgermeiſter Jörgeling an die Verſammelten eine Anſprache
nalſozialiſtiſchen Deutſchland hinwies. Heute ſei das ganze Volk
wieder eine große Familie geworden und die Zeit, in der jeder
nur auf ſein eigenes Wohl bedacht geweſen und ſeinen Nächſten
Kirchenchor geſungen, ſtellt in ſchlichter Weiſe die Weihnachts= nicht mehr gekannt habe, ſei vorüber. Er dankte allen Spendern
des Winterhilfswerks und erteilte unſerem Ortsgeiſtlichen. Pg.
Pfarrer Nürnberger, das Wort zu einer Feſtanſprache. Redner
verſtand es in ausgezeichneter Weiſe, der Feier eine beſondere
Weihe zu geben. Einem gemeinſam geſungenen Weihnachtslied
folgte die Beſcherung an 50 Kinder im Alter von 5—8 Jahren, die
der hl. Nikolaus in gelungener Weiſe vornahm. Mit einem
drei=
fachen „Sieg=Heil” auf den Führer Adolf Hitler und dem Geſang
des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes fand die impoſante Feier
ihren Abſchluß. — Weihnachtsfeier der
Kleinkinder=
ſchule. Am 4. Advent fand, wie alljährlich, die Weihnachtsfeier
der Kleinkinderſchule in der Kirche ſtatt. Wie ſtrahlten wieder die
Augen der Kleinſten im Blick auf den Chriſtbaum und die
dar=
unter aufgeſtapelten Geſchenke, die ihnen das Chriſtkind zugedacht
hatte. So ganz einfach allerdings geht die Sache denn doch nicht.
Erſt mußte, einmal gezeigt werden, was ſie in der Obhut der
Schweſter und ihrer Helferinnen gelernt. Und in der Tat
entledig=
ten ſie ſich ihrer Vorträge und Spiele mit viel Eifer und Stolz.
Die Feier wurde von Weihnachtsliedern der Gemeinde umrahmt.
Cp. Reinheim, 27. Dez. Der Kirchenbeſuch war an
bei=
den Feiertagen ſehr gut. Am erſten Feiertag waren es faſt
400 erwachſene Perſonen, am zweiten 340, dazu an jedem Tage
zwiſchen 40—50 Kinder, außer den Kindern des
Kindergottesdien=
ſtes. Die Kollekten des erſten Tages waren für die Erneuerung der
Kirche und Orgel, die des zweiten Tages für den Poſaunenchor
beſtimmt. Die Predigt des zweiten Tages hatte vertretungsweiſe
Pfarrer Sehrt=Ueberau und wartete mit einer ausgezeichneten
Auslegung der Weihnachtsgeſchichte auf, die die ſcheinbaren
Gegen=
ſätze dieſer durch den alles überſtrahlenden Glauben an das
Wun=
der von Bethlehem, dem jeder Erwachſene noch anhangen kann,
völlig unſcheinbar erſcheinen ließ. — Am Abend des geſtrigen
Tages hielten die ehemaligen Kriegsgefangenen einen
Fami=
lienabend im Gaſthaus „Zur goldenen Kette” ab, der gut
be=
ſucht war. Gleichzeitig fand im Saale des Gaſthauſes „Zum
Schwanen” ein Weihnachtsball ſtatt, der ſo ſtarken Beſuch aufwies,
daß viele Ankommende unverrichteter Sache abziehen mußten, weil
der Saal völlig überfüllt war.
Ef. Meſſel, 27. Dez. Der Kriegerverein hielt am
2. Weihnachtsfeiertag ſeinen Weihnachtsball im Saale der
Gaſt=
wirtſchaft Johann Heinrich Laumann 2. ab. Nach den
Begrüßungs=
worten des Vorſitzenden. Herrn Jakob Laumann 9., der auch der
Toten des verfloſſenen Jahres, und insbeſondere des Ablebens
des großen Feldmarſchalls von Hindenburg gedachte, ſpielte die
Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Im Laufe des Abends
nahm Herr Bürgermeiſter Fröhner die Gelegenheit wahr, die
erſten in unſerer Gemeinde eingetroffenen Ehrenkreuze für
Front=
kämpfer an die in Frage kommenden Kriegsteilnehmer zur
Ver=
teilung zu bringen. In paſſenden Worten verſtand er es, die
Lei=
ſtungen der deutſchen Frontſoldaten entſprechend zu würdigen.
Ci. Erbach, 27. Dez. Die Weihnachtsfeiertage wurden durch
ein Krippenſpiel auslandsdeutſcher Studenten
würdig eingeleitet. Die aus 30 Perſonen beſtehende
Reiſegeſell=
ſchaft ſtand unter Führung des Profeſſors Dr. Mannhardt,
dem Leiter des Inſtituts für Grenz= und Auslandsdeutſchtum an
der Univerſität Marburg, und befand ſich auf einer Studienfahrt
durch den Odenwald ſowie das Neckar= und Rheintal. Die
Durch=
führung des Gaſtſpiels hatte die neu gegründete hieſige
Orts=
gruppe des Vereins für das Deutſchtum im Ausland übernommen.
Ueberaus zahlreich hatten ſich die Beſucher aus allen
Bevölke=
rungskreiſen in der Feſthalle zu dieſer volksdeutſchen Kundgebung
eingefunden. Herr, Rektor. Weber, der Leiter der hieſigen
Ortsgruppe des VDA., begrüßte in herzlichen Worten die
frem=
den und einheimiſchen Gäſte und betonte beſonders, daß noch
nie=
mals vorher hier eine Spielſchar auftrat, deren Spieler ſich aus
drei verſchiedenen Erdteilen zuſammenfanden und in einer, und.
zwar der deutſchen. Mutterſprache ihre Vorführung darboten.
Stärker als willkürlich gezogene Grenzen erweiſen ſich die Bande
der Blutsverwandtſchaft und das gemeinſame nationale
Bewußt=
ſein. Den volksdeutſchen Gedanken diesſeits und jenſeits der
Grenzpfähle zu wecken und zu feſtigen, iſt eines der Hauptziele des
neuen Reiches. Mit der Löſung dieſer Aufgabe iſt vor allem der
VDA. betraut. Herr Profeſſor Mannhardt dankte zunächſt
für die hier gefundene überaus freundliche Aufnahme, gab dann
ſehr lehrreiche Aufſchlüſſe über die einzigartige Stellung des
VDA. zur Partei und zum Staat und die ihm daraus geſtellten
beſonderen Aufgaben. Das Krippenſpiel fand wegen ſeiner feinen
Durchführung und ſtarken ſeeliſchen Wirkung ebenſo dankbaren
Beifall wie die Ausführungen der Redner. Der Leiter der
hieſi=
gen VDA.=Ortsgruppe dankte allen, die die Veranſtaltung
geſtal=
ten halfen
m. Beerfelden, 26. Dez. Eine Chriſtveſper am heiligen
Abend leitete die Feiertage ein. Die weiten Räume unſeres
Got=
teshauſes, darunter beſonders die Emporen, waren dicht beſetzt,
ein Zeichen, daß auch unſere Filialorte zahlreich vertreten waren.
In ſinnreicher Folge brachte Herr Pfarrer Koller miteinander
in lebendige und anmutende Verbindung: Geſänge,
Schriftleſun=
gen und ſeine Anſprache — die Herzen gingen auf in froher
Weih=
nachtsfreude. Den Anfang und das Ende des Gottesdienſtes
ſchmückte der Kirchengeſangverein durch zwei ſchöne Chöre. Bei
abgedrehtem Lichte, nur im Dämmerſchein der zwei Chriſtbäume,
verwoben ſich die drei wohlgelungenen Lieder des Kinderchors mit
den Schriftleſungen des Geiſtlichen zu einer eindrucksvollen
Litur=
gie. Aus dem ſeitherigen „Schülerchor”, iſt nun ein „Kinderchor”
geworden, der ſich hier zum erſtenmal bewährte — Den gleich
zahlreichen Beſuch wie die Chriſtveſper wies auch der Gottesdienſt
am erſten Weihnachtstage auf. Herr Oberpfarrer Clotz feſſelte die
andächtige Weihnachtsgemeinde durch treffende Betrachtungen über
die Bedeutung des Ereigniſſes, deſſen wir in dieſen Tagen
ge=
denken. Die Weihe auch dieſes Gottesdienſtes erhöhte der
Kirchen=
chor durch den Vortrag zweier Chöre. Nach dieſem Gottesdienſt
und nachmittags 5 Uhr wurde das Abendmahl gereicht.
Dp. Zwingenberg, 27. Dez. Zu einer ſchlichten Feier im
weihnachtlichen Sinne hatte ſich die hieſige HJ. im „Lindenſaal”,
eingefunden. Nach dem Einmarſch ſchilderte Gefolgſchaftsführer
Lutzi Zweck und Ziel der Hitlerjugend. Die Ausführungen endeten
mit einem Treubekenntnis zum Führer. Der Unterhaltung
beſtand aus Geſängen der HJ., einem kleinen Theaterſtück,
Mili=
tärſchwänken und Humoresken. Muſikſtücke, ausgeführt von den
HJ.=Kameraden Götz und Geierhaas, füllten die Pauſen aus. Mit
einer Weihnachtsbeſcherung und einem Schlußlied fand die Feier
ihr Ende.
t. Gernsheim, 27. Dez. Im feſtlich dekorierten Saal des
Deut=
ſchen Hauſes fand am erſten Weihnachtsfeiertag der
traditions=
gemäße Schifferball ſtatt. Wie jedes Jahr, ſo war auch diesmal ein
guter Beſuch zu verzeichnen, um bei der Gernsheimer
Schifferfami=
lie einen ſchönen Abend zu verleben. Ein auserwähltes
Pro=
gramm wie Gedichte, Muſikſtücke und zuletzt ein Theaterſtück „Der
falſche Spitzbube” erfreuten die Zuhörer immer wieder. Der zweite
Vorſitzende Drais begrüßte die Erſchienenen und gab ſeiner Freude
Ausdruck über dieſen ſtarken Beſuch, Ortsgruppenleiter Köſter
be=
tonte in ſeiner Anſprache, daß es ihm große Freude bereite, wenn
er dieſen gut beſetzten Saal ſieht, fließt doch der Reinerlös dem
Winterhilfswerk zu. Es war wieder einmal ein ſchöner
Weih=
nachtsabend zuſammen mit der großen Gernsheimer
Schiffer=
familie.
Seite 8 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. Dezember 1934
unnen —ein Rakurwunder.
der Drest
Reich und Ausland.
Schweres Aukounglück am Riederwald.
Rüdesheim. Am erſten Feiertag ereignete
ſich an der ſcharfen Kurve im ſogenannten
Enger=
weg ein ſchweres Autounglück. Die Familie Dauer
aus Wiesbaden hatte mit dem Auto einen Ausflug
nach dem Niederwald unternommen. Auf der
Rück=
fahrt kam das Auto in der genannten Kurve
in=
folge Verſagens der Bremſe ins Rutſchen. Der
Wagenlenker beſaß die Geiſtesgegenwart, den
Wa=
gen, bevor er die ſteile Straße hinunterſauſen
konnte, an der Rüdesheimer Jugendherberge von
der Straße ſeitlich wegzuſteuern, bemerkte aber
nicht den dort befindlichen 3 Meter tiefen
Floß=
graben. Der Wagen fuhr mit voller Wucht in den
Graben, wo er ſich überſchlug. Die Inſaſſen, fünf
Perſonen, die teilweiſe durch die Fenſterſcheiben
geſchleudert wurden, erlitten erhebliche
Verletzun=
gen. Sie haben alle erhebliche Knochenbrüche
da=
vongetragen. Der Hausmeiſter der naheliegenden
Jugendherberge leiſtete die erſte Hilfe und
alar=
mierte einen Arzt und die Sanitätskolonne. Die
Verletzten, die mit großer Mühe unter dem Wa= hervorgezogen werden mußten, wurden in das
Rüdesheimer Krankenhaus gebracht. Die Frau des
Autobeſitzers hat die ſchwerſten Verletzungen
da=
vongetragen; ihr Befinden iſt beſorgniserregend.
Ein Rekordinhaber dingfeſt gemacht.
Bis jetzt 100 Bodenkammer= und Kellereinbrüche
geſtanden.
Kaſſel. Der Kaſſeler Kriminalpolizei iſt es
gelungen, einen Einbrecher in der Perſon des
40jährigen Bruno Lieder feſtzunehmen, der lange
Zeit der Schrecken Kaſſels geweſen iſt. Lieder
be=
trieb berufsmäßig die „Aufräumung” von Boden=
und Kellerräumen als „Spezialität”. Ueberall trat
er in der Maske des harmloſen Handwerkers auf,
einmal als Schloſſer, das andere Mal als
Klemp=
ner, der mit dem Zollſtock in der Hand Meſſungen
vornahm, wenn er in ſeiner „Arbeit” geſtört
wurde. Immer ſpielte er den Liebenswürdigen, der
es verſtand, die Leute einzufangen und ſich den
Anſchein der Harmloſigkeit zu geben. Die
Haus=
ſuchung in ſeiner Wohnung förderte eine ganze
Wagenladung von Diebesgut zutage. Die
wert=
vollen und beſſeren Sachen verſetzte Lieder gleich
nach erfolgtem Beutezug im Leihhaus und
ver=
baufte anſchließend ſofort den Pfandſchein, ſo daß
es heute unmöglich iſt, dieſen Teil ſeiner Beute
zu ermitteln. Vor der Kriminalpolizei legte
Lie=
der ein umfaſſendes Geſtändnis ab und gab zu,
etwa 100 Bodenkammer= und Kellereinbrüche
be=
gangen zu haben.
Große Verwüſtungen eines abgeſprengten
Fels=
blocks in einer Edelſteinſchleiferei.
Idar (Nahe). Bei Sprengarbeiten an der
Hindenburgſtraße löſte ſich ein ſchwerer Felsblock
und ſtürzte in weitem Bogen zu Tal. Er
durch=
ſchlug das Dach und die Innendecke der
ſogenann=
ten Kaulwieſenſchleiferei und landete ſchließlich
hart neben einem bei der Arbeit befindlichen
Schleifer, in deſſen Behälter für Kitthölzer und
Rohſteine er einſchlug. Die Rohſteine wurden nach
allen Seiten zerſtreut und waren nachher ebenſo
wie die Kitthölzer unauffindbar. Bei der durch
den Felsblock demolierten Kaulwieſenſchleiferei
handelt es ſich um die einzige noch in Betrieb
be=
findliche Waſſerſchleiferei im Stadtgebiet von
Idar=Oberſtein; ſie iſt zur Sommerzeit das Ziel
vieler Fremden, die hier die Kunſt der
Edelſtein=
ſchleiferei mittels Waſſerkraft bewundern konnten.
Kampf mit Wilderern.
Schwetzingen. Drei Jagdaufſeher der
Jagd=
bezirke Speyer, Neulußheim und Hockenheim
lauerten in einer der letzten Nächte Wilderern
auf, die ſchon längere Zeit ihrer „wilden”
Jagd=
luſt frönten. Sie erwiſchten zwei Männer, die, als
ſie ſich überführt ſahen, Miene machten, zur Waffe
zu greifen. Dem einen gelang es auch, einen Schuß
abzugeben, der aber fehlging. Einer der
Jagdauf=
ſeher gab gleichzeitig Schüſſe auf die beiden
Wil=
derer ab, die ſie kampfunfähig machten. Es
han=
delt ſich um wiederholt vorbeſtrafte Wilddiebe aus
Neulußheim.
Eine neue Schiller=Stakuekte
Der Arteſiſche Brunnen auf dem Albertplatz in Dresden (links) gehört zu den Naturwundern, die
weiteren Kreiſen unbekannt ſind. Nicht nur die Wärme des Waſſers, die im Sommer wie im
Winter 16 Grad beträgt, iſt eine Beſonderheit, ſondern vor allem die Herkunft des Waſſers ſelbſt.
Die Bohrſtelle iſt nämlich 250 Meter vom Brunnen entfernt. In 243 Meter Tiefe wurde vor
100 Jahren die Quelle entdeckt und hierbei feſtgeſtellt, daß das Waſſer ſich von der Höhe des
gegen=
überliegenden Elbufers zwiſchen zwei undurchläſſigen Schichten unter der Elbe hinweg den Weg
hierher gebahnt hat. Das einfache Gebäude, das über der Bohrſtelle errichtet wurde (rechts), ſteht
noch heute an einer der verkehrsreichſten Straßen der Stadt.
Zur Welkausſtellung 1935.
Polens größter Grubenbetrieb Ueberblick dadurch erſchwert wurde.
durch Maſchinenſchaden ſtillgelegt.
Kattowitz. Wegen eines Schadens an der holländiſches Auto in einen Kanal
Fördermaſchine mußte der geſamte Förderbetrieb
auf dem „Präſident=Moſcicki=Schacht” in Chorzow
dens wurde feſtgeſtellt, daß die Maſchine, die von deutſchen Grenze gelegenen Ortſchaft
Munſter=
war, aus minderwertigem Material hergeſtellt iſt.
größten Grubenbetrieb Polens, wird vorausſichtlich
ſtarke Belegſchaft wird bis zur
Wiederinbetrieb=
nahme des Schachtes auf den ſtaatlichen Skarbo=/3 Uhr nachts aus bisher noch nicht geklärter
Ur=
ferm=Gruben untergebrächt.
die bekanntlich in Brüſſel ſtattfinden wird, hat
die belgiſche Poſtverwaltung eine Serie
beſon=
derer Briefmarken herausgegeben.
Eiſenbahnzug zerkrümmerk Kraftwagen.
Zwei Tote. — Der Bahnwärter verhaftet.
Wien. Bei der Ueberquerung einer Straße an
der Südbahnſtrecke in der Nähe von Wien wurde
ein Perſonenkraftwagen durch einen Zug erfaßt
und vollſtändig zertrümmert. Der Lenker des
Kraftwagens, ein Arzt, und ſeine Mutter waren
auf der Stelle tot. Weitere Inſaſſen wurden
ſter=
bend ins Krankenhaus gebracht. Der Bahnwärter,
der vergeſſen hatte, die Schranken herabzulaſſen
wurde verhaftet.
Kälkewelle in den Vereinigken Staaten.
40 Grad Celſius unter Null. — 23 Todesopfer
New York. Die ungeheure Kältewelle
wäh=
rend der Weihnachtsfeiertage hat in den
Ver=
einigten Staaten nicht weniger als 23 Todesopfer
gefordert. Die Schiffahrt auf dem Pazifik iſt völlig
lahmgelegt. Der Sachſchaden, der durch die ſtarken
Stürme verurſacht wurde, iſt beträchtlich.
Siemianowitz zwiſchen Alfred=Schacht und Adlers
der eine große Ausdehnung angenommen hat. In
einer Tiefe von etwa 8—10 Metern iſt ein
Koh=
fährdet und muß wahrſcheinlich geräumt werden.
Polizei und Grubenwehren haben am Donnerstag
ſchächten nicht gefördert wurde.
wilde Schießerei zwiſchen holländiſchen
Zollbeamken und Schmugglern.
Amſterdam. Bei der Ortſchaft Gaſtel an
der holländiſch=belgiſchen Grenze kam es in der
Nacht zum Mittwoch zu einer wilden Schießerei
zwiſchen holländiſchen Zollbeamten und
Schmugg=
lern. Ein Zollbeamter entdeckte auf einem
Pa=
trouillengang einen Schmugglertrupp, der bei
ſeinem Herannahen die Flucht ergriff. Der
Be=
amte konnte einen der Schmuggler einholen und
feſtnehmen. Als die übrigen Schmuggler merkten.
daß der Beamte allein war, kehrten ſie wieder
zurück. Sie umzingelten ihn von allen Seiten und
bewarfen ihn mit Steinen, ſo daß er ſeinen
Häft=
ling wieder freilaſſen mußte. Im letzten
Augen=
blick kamen fünf weitere Zollbeamte im Auto
ihrem Kollegen zur Hilfe. Dieſe machten ſofort
von der Schußwaffe Gebrauch. Zunächſt gelang es
ihnen, die Angreifer zurückzudrängen. Dieſe
wur=
den aber von der Bevölkerung von Gaſtel
unter=
ſtützt und gingen abermals zum Angriff über. Die
Beamten mußten ſich feuernd zurückziehen und
ihren Kraftwagen im Stich laſſen, der von der
Menge zerſtört wurde. Plötzlich tauchten neue
Gendarmen auf, die aus ihren Karabinern ganze
Salven abgaben, worauf die Schmuggler endlich
in wilder Flucht davonliefen. Acht Schmuggler
blieben mit ſchweren Schußverletzungen liegen und
wurden als Polizeigefangene in ein Krankenhaus
übergeführt. Unterwegs erlag einer von ihnen
ſeinen Verwundungen. Der Zuſtand von zwei
wei=
teren iſt beſorgniserregend.
Nähere Ermittlungen nach dem Hergang des
Zuſammenſtoßes zwiſchen Zollbeamten und
Schmugglern an der holländiſchen Grenzortſchaft
Gaſtel haben ergeben, daß die Folgen nicht ſo
ernſtlich ſind, wie dies anfangs den Anſchein hatte.
Die Zollbeamten gaben meiſt nur Schreckſchüſſe ab.
Es ſind daher nur mehrere Leichtverletzte und keine
Schwerverwundeten zu verzeichnen. Auch hat es
ſich nicht beſtätigt, daß einer der Verletzten beim
Abtransport ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die
erſten übertriebenen Darſtellungen ſind
wahrſchein=
lich darauf zurückzuführen, daß die fraglichen
Vor=
gänge ſich zur Nachtzeit abſpielten und ein genauer
geftürzik.
eingeſtellt werden. Bei der Unterſuchung des Scha= Amſterdam. In der unmittelbar an der
der franzöſiſchen Maſchinenbaugeſellſchaft Citroén ſcheveld ſtürzte in der Nacht zum Donnerstag ein
zum Preiſe von 300 000 RM. geliefert worden mit neun Perſonen beſetzter Kraftwagen in einen
Kanal. Sieben Inſaſſen konnten ſich nicht mehr
retten und ertranken.
Die Förderung auf dem Moſcicki=Schacht, dem Das Auto befand ſich auf der Heimfahrt von
einem Muſikfeſt. Bei der Ueberquerung einer in
über einen Monat ruhen müſſen. Die 1500 Mann der Nähe der katholiſchen Kirche in
Munſter=
ſchevelt gelegenen Zugbrücke ſtieß der Wagen gegen
ſache gegen das Brückengeländer, durchbrach es
und ſtürzte in das an dieſer Stelle ziemlich tieſe
Waſſer. Da der Wagen ſich während des Fallens
Unterirdiſcher Brand auf einem Notſchachtgelände, überſchlug und die Inſaſſen ſehr gedrängt ſaßen,
Kattowitz. Auf dem Notſchachtgelände in gelang es nur einem jungen Manne, ſich aus dem
furchtbaren Gefängnis zu befreien. Dem jungen
Mann glückte es aber noch, ein junges Mädchen
hütte wütet ſeit Montag ein unterirdiſcher Brand, aus dem Wagen herauszuziehen und gleichfalls in
Sicherheit zu bringen.
lenflöz von einem Meter Mächtigkeit in Brand ge= Das Arnheimer Theater durch Großfeuer vernichtet
raten, wahrſcheinlich durch Selbſtentzündung von Amſterdam. Das ſtädtiſche Theater in Arn=
Kohlengaſen. Aus 20 Notſchächten ſchlagen haus= heim iſt geſtern früh durch ein Großfeuer
ver=
hohe Flammen empor. Da die Schächte unterein= nichtet worden. Der Brand brach anſcheinend in
ander verbunden ſind, gewinnt das unterirdiſche den im zweiten Stock gelegenen Requiſitenräumen
Feuer infolge ſtändiger Zufuhr von friſcher Luft aus. Er wurde erſt ſo ſpät bemerkt, daß die
Feuer=
immer mehr an Ausdehnung. Ein Wohngebäude wehr das Gebäude nicht mehr retten konnte. Der
in der Nähe des Notſchachtgeländes iſt ſtark ge= Schaden wird auf rund 1 Million Gulden geſchätzt.
Wirbelſturm auf der Inſel Kreta.
das ganze Gelände abgeſperrt und überwachen den Athen. Nach Meldungen aus Canea auf der
unterirdiſchen Brand, um etwa notwendig wer= Inſel Kreta iſt die Umgebung dieſer Stadt von
dende Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen. Men= einem „Wirbelſturm heimgeſucht worden, der
ſchenleben ſind bei dem Brand nicht in Gefahr ge= ſchweren Sachſchaden angerichtet hat. Nach den
bis=
kommen, da bei Ausbruch des Feuers in den Not= herigen Feſtſtellungen ſind fünf Perſonen getötet
worden; etwa 100 Häuſer wurden zerſtört.
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166 Tote bei Verkehrsunfällen am Weihnachtstage
in Amerika.
New York. Der in dieſem Jahre beſonders
ſtarke Weihnachtsverkehr hatte eine beträchtlich
große Zahl von Verkehrsunfällen zur Folge. In
den Vereinigten Staaten wurden am
Weihnachts=
tage 166 Tote durch Verkehrsunfälle gezählt.
Amerikaniſcher Multimillionär geſtorben.
New York. Der amerikaniſche Multimillionär
Andrus, einer der letzten amerikaniſchen
Multimil=
lionäre überhaupt, iſt im Alter von 93 Jahren
ge=
ſtorben. Das Vermögen des Verſtorbenen wird auf
100 bis 300 Millionen Dollar geſchätzt.
Zugzuſammenſtoß bei Toulon.
Paris. Bei der Einfahrt in den Bahnhof von
Toulon ſtieß ein Perſonenzug auf eine
Rangier=
maſchine mit zwei Anhängewagen. 15 Reiſende
des Perſonenzuges wurden verketzt, einige von
ihnen ſchwer.
deren ausdrucksvolle Eigenart von dem Bildhauer
Profeſſor Hugo Lederer geſchaffen wurde.
Das ankarkkiſche Feſtland überflogen.
London. Nach einer Reutermeldung aus
Wellington (Neu=Seeland) iſt dort die Nachricht
eingetroffen, daß der amerikaniſche
Forſchungs=
reiſende Lincoln Ellsworth in einem von dem
Flieger Bernt Malchen geführten Flugzeug von
Deception Island (1000 Kilometer ſüdlich von Kap
Horn) über das antarktiſche Feſtland hinweg nach
der Walfiſchbucht im Roß=Meer geflogen ſei.
Hier=
bei habe die Maſchine in annähernd 20 Stunden
4300 Kilometer zurückgelegt. Sie iſt am Südpol in
einer Entfernung von etwas weniger als 500
Kilo=
meter vorbeigeflogen.
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Märchenwald
Faſt unwirklich mutet
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tief=
verſchneiten Waldes
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Laſt glitzernder
Schnee=
maſſen beugen.
Ketebtaee 19us!
* Goethe=Kalender auf das Jahr 1935. Herausgegeben vom
Frank=
furter Goethe=Muſeum. Dieterich’ſche Verlagsbuchhandlung,
Leipzig. In Leinen 3,50 RM.
Eröffnet wird der Kalender durch Hermann Heſſes liebevolle,
mit feinſter Einfühlung geſchriebenen Ausführungen über
Wil=
helm Meiſters Lehrjahre. Was Amerika für Goethe bedeutet hat,
und die Frage nach dem Echo, das Goethes Weſen und Wirken in
der Neuen Welt gefunden, behandelt Ernſt Beutler Erwähnt aus
dem übrigen Inhalt ſeien Franz Göttings Aufſatz, der uns
Goethe als Chef des Ilmenauer Bergbaues, wie der bisher
unge=
druckte, von H. H. Houben mitgeteilte erſte Brief Eckermanns aus
Weimar. Mit Sorgfalt und Hingabe wurde der vielſeitige Band
vom Verlag anmutend ausgeſtattet. Beſonders hervorgehoben ſei
die vortreffliche Wiedergabe des einzigen Bildes Friedrichs des
Großen, zu dem der große König einem Maler wirklich geſeſſen
hat.
*
Deutſcher Reichspoſt=Kalender 1935. Herausgegeben mit
Unter=
ſtützung des Reichspoſtminiſteriums. (Konkordia=Verlag
Rein=
hold Rudolph. Leipzig C 1. Goetheſtraße 6. Preis 2,80 RM.)
Der Deutſche Reichspoſt=Kalender iſt wieder erſchienen, in
ſiebenter Folge. Er will in gemeinverſtändlicher Form Zeugnis
ablegen für die neuzeitliche und wirtſchaftliche Geſchäftsführung
der Deutſchen Reichspoſt und für ihre Bedeutung als
gemein=
nützige öffentliche Einrichtung im Dienſte der Volksgeſamtheit.
In großem Querſchnitt führt er durch alle Zweige der
vielgeſtal=
tigen Aufgaben= und Tätigkeitsgebiete der Deutſchen Reichspoſt;
er will gleichzeitig Erklärer der bequemſten und wohlfeilſten
Benutzungsmöglichkeiten und damit ein wertvoller und praktiſcher
Berater ſein. Das von bewährter Künſtlerhand entworfene
Titel=
blatt zeigt in ſiebenfarbigem Druck die Großfunkſtation Nauen,
über ihr ein am nächlichen Himmel dahinziehendes Poſtflugzeug.
Die dann folgenden 128 Blätter geben ein lichtvolles Bild der
Ausgeſtaltung und Leiſtungen der Deutſchen Reichspoſt.
Beſon=
derer Wert iſt wiederum auf gediegene Aufmachung, reichhaltigen
künſtleriſchen Bildſchmuck, knappe, klare Texte und erſtklaſſigen
Druck gelegt worden.
Athenaion=Kalender „Kultur und Natur” 1935. Als
Abreiß=
kalender eingerichtet, mit einem farbigen Titelbild von G.
Engelhardt. (1,95 RM. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft
Athe=
naion m. b. H., Potsdam.)
Ueberaus ſchnell hat ſich der Athenaion=Kalender, der jetzt
in der dritten Folge erſcheint, ſeine Freunde erworben, denn in
ſeiner ganzen Vielſeitigkeit und Reichhaltigkeit kann er auch
höchſten Anſprüchen genügen. Schon das hübſche farbige
Titel=
bild, das ein Motiv aus dem alten Dinkelsbühl darſtellt, zieht
das Augenmerk auf ſich. Auf 185 Seiten finden wir dann
Ab=
bildungen aus Natur und Leben. Reizvolle Photographien aus
allen Gegenden der Erde wechſeln mit Darſtellungen aus
Tech=
nik und Wirtſchaft, Reproduktionen wertvoller Kunſtwerke ſtehen
neben Bildern aus der Kulturgeſchichte und Volkskunde. Gerade
dieſe beiden Gebiete, die heute von größter Wichtigkeit ſind.
fin=
den in dem Kalender eine beſonders liebevolle Pflege.
— Der beſte Werbeträger für die deutſche Luftfahrt iſt der
ſoeben im Wilhelm=Limpert=Verlag, Berlin SW. 68,
erſchienene, vom Deutſchen Luftſport=Verband herausgegebene
Deutſche Luftfahrt=Kalender 1935. Der Deutſche Luftſport=Verband
der den Kalender als ſein eigenes Werbemittel herausgibt, iſt
ſich klar darüber, daß gerade dieſer Kalender dazu beiträgt, den
Gedanken der deutſchen Luftfahrt in die weiteſten Volkskreiſe
hineinzutragen. Die Luftfahrt iſt nicht um ihrer ſelbſt willen
da, ſondern letzten Endes zur Erhaltung des Volkes und Staates.
Der Kalender kann in ſeiner vorliegenden Form als ein
weite=
rer erheblicher Fortſchritt zu den bisherigen Jahrgängen dieſes
Kalenders angeſehen werden. 2,20 RM.
Der neue Limpert=Wandkalender 1935 iſt ein Jahrweiſer zur
Freude, zur ſchlichten, reinen Freude, die aus dem Wandererleb=
Deutſcher Geſundheitskalender 1935 von Dr. Schipperl,
heraus=
gegeben unter Mitarbeit praktiſcher Aerzte von der
Verlags=
anſtalt Manz, Regensburg. 122 Seiten mit vielen Bildern.
Preis 85 Pfennig.
Ein erfahrener Arzt zeigt hier Geſunden und Kranken das
richtige Helfen und Heilen in allen vorkommenden
Krankheits=
fällen. Dr. Schipperl macht das in einer recht originellen Weiſe,
us in die Herzen quillt. Erinnern und neue Sehnſucht wird er
den Gereiften ſein und unſerer Jugend Wille und Ziel. Alle,
die mit dem Herzen ſehen, werden in ſeinen Blättern
Wander=
freude leſen, Erinnern und Erwarten um Frühlingswehen und
Sommergluten, um letzten Herbſt= und Winterzauber, um Halm
ſunnd Blüte. Baum und Wald, um Berg und Schluchten, See und
Quell, um ſtille Winkel, alte Städte und Dörferfrieden, um
Sonne Wind und Wetter um Werden und Vergehen, um
deut=
ſſches Land und deutſche Sitten, um Trachten und um deutſche
Art, um alle Schönheit, die das Vaterland uns ſchenkt. Nehmt
dieſes neue Wander=Bilderbuch, das für das Heim aller
natur=
frohen Menſchen, für das Schulzimmer, für Wanderheime und
gaſtliche Stätten ein ganzes Jahr Freude ſpendet. Die herrlichen
Kalenderblätter dienen in erſter Linie der deutſchen Jugend, die
noch offenen Herzens Wanderwege ſchreitet und ſelig ſchauen
lernt. (2.— Mk.)
25 Jahre Bayernkalender, (2,50 RM., Verlag Carl Gerber,
München.)
Seit dem Erſcheinen der erſten Ausgabe des Bayernkalenders
ſind 25 Jahre verfloſſen. Der jetzt vom Verlag Carl Gerber,
Mün=
ſchen, herausgebrachte Jahrgang 1935 iſt als Jubiläumsausgabe
ganz beſonders ſorgfältig ausgeſtattet worden. Er bietet, wie ſeine
Vorgänger, auf 122 Blättern und zwei farbigen Kunſtblättern
ſeine mit ſicherem künſtleriſchen Geſchmack ausgewählte und
druck=
ſtechniſch muſtergültige neue Sammlung ſchönſter Bilder bayeriſcher
Kunſt, bayeriſchen Städtebaues und bayeriſcher Landſchaft. Seit
dem erſten Erſcheinen des wohlbekannten Kalenders ſind
an=
nähernd 500 000 Exemplare verbreitet worden.
m ind8 GunMich. Hau8 c8
Gautaktoden
1988
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley:
„Die deutſche Saar ſteht im letzten
Winter ihres Grenzlandkampfes. Das
ganze deutſche Volk nimmt Anteil
an dem großen Winterhilfswerk, das
für unſere Brüder an der Saar
auf=
gebaut wird.
An jeden ſchaffenden Deutſchen
er=
geht daher mein Aufruf:
Opfere für die Saar,
erwirb das Haarjahrbuch!
Das Saarjahrbuch dient dem Aufbau des
Winter=
hilfswerkes an der Saar. Sein Reinertrag fließt der
Saarhilfe zu.
In jeder Buchhandlung für 1 Rm.
nämlich in Form einer Sprechſtunde. Die rund 100 Krankheiten,
die beſprochen werden, ſind alphabetiſch geordnet. Ordiniert wird
nicht einſeitig nach einer einzigen, ſondern nach der jeweils beſten
Methode.
Der Kalender für alle Naturfreunde. Zu den ſchönſten
Bild=
kalendern, die wir haben, gehört zweifellos der Kosmos=
Abreiß=
kalender (Franckh’ſche Verlagshandlung, Stuttgart. Preis
2,40 RM.)
Dem Charakter und Weſen des „Kosmos” entſprechend bringt
er in ſeinen Bildern einen Querſchnitt durch das ganze weite
Reich der Natur. Sorgfältig reproduzierte Bilder von den
Wun=
dern der Kleinwelt folgen auf Landſchaftsaufnahmen, die bald
durch feine Stimmung, bald durch impoſante Größe zu dem
Be=
ſchauer ſprechen.
Rheiniſcher Volkskalender für 1935. 58. Jahrgang. Ein
rheini=
ſches Jahrbuch, begründet von Joh. Falk 3. im Jahre 1877.
Mit einer Kunſtdruckbeilage: „Das Fähnches=Kreuz bei Mainz=
Koſtheim” errichtet 1783. Nach einem Gemälde von Ph. Zeltner,
Mainz. Neuzeitliche Ausſtattung. Wandkalender. 53 Textbilder.
104 Seiten. Preis 55 Pfg. Verlag Joh. Falk 3. Söhne G. m. b. H.,
Mainz.
Deutſcher Reichswehr=Kalender 1935 bearbeitet von Major a. D
Hans Martens. 3. Jahrgang. 55 Blatt, davon 12 mit
ab=
trennbaren Poſtkarten in beſtem Kupfertiefdruck, ergänzt durch
wichtige Gedenktage und paſſende Sinnſprüche. (Verlag Werner
Klotz, Zittau.)
Reichswehrminiſter v. Blomberg gab dieſem Kalender das
Ge=
leitwort: Soldat ſein heißt: Sein Volk über alles lieben; dem
Vaterlande und ſeinem Führer in treueſter Pflichterfüllung dienen;
gewillt und entſchloſſen ſein, den deutſchen Lebensraum zu ſchützen
und damit die Arbeit am Wiederaufbau der Nation zu ſichern.
Heſſes Muſikerkalender, 57. Jahrgang 1935. Zwei Adreßbände und
ein Notizbuch. 1568 Seiten. Geb. 8 RM. (Max Heſſes Verlag,
Berlin=Schnöeberg.)
Wieder erſchien das Adreßbuch der geſamten Muſikerſchaft
Deutſchlands und des Auslandes. Es umfaßt die vollſtändige
Or=
ganiſation des Muſikweſens, den Nachweis aller Opern, Orcheſter,
Kammermuſikverinigungen, Geſangvereine, Hochſchulen, Kirchen=
und Schulmuſiker, Konzertvermittlungen, Konzertſäle, Bibliotheken
uſw., ferner nach Städten geordnet den genauen Ueberblick über
alle im betreffenden Ort vorhandenen muſikaliſchen Einrichtungen
und dort anſäſſigen und tätigen Muſiker. Für jeden Muſiker,
Ver=
lag, Vereinsleiter, deſſen Wirkungskreis weiter geht als es das
Adreßbuch des Heimatortes zu vermitteln vermag, iſt der
Muſik=
kalender unentbehrlich.
Schreibers Adventskalender. (Verlag J. F Schreiber,
Eß=
lingen a. N.) Nr. 265 Adventskalender für deutſche Haus
(0,90 RM.), Nr. 266 Adventshäuschen zum Beleuchten (0,75).
Es iſt als trügen Schreibers Adventskalender weſentlich zur
Vertiefung und Verinnerlichung des Weihnachtsgedankens bei;
ſie erfreuen ſich von Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit.
— Dienſt am Deutſchtum. Jahrweiſer für das deutſche Haus 1935.
Mit 55 prächtigen Bildblättern. (J. F. Lehmanns Verlag,
München.)
Zum vierten Male erſcheint heuer ſchon dieſer ſchöne
Abreiß=
kalender, der ſich in den vergangenen Jahren ſo ſchnell zahlloſe
Freunde erworben hat. Wieder ſteht er im Zeichen aller der
welt=
anſchaulichen Fragen des Nationalſozialismus. Wundervolle
Bil=
der aus der germaniſchen Vorgeſchichte beweiſen, daß unſere
Vor=
fahren keine, Barbaren” geweſen ſind, viele Bildblätter ſtehen im
Dienſte der Raſſenkunde, wieder andere im Dienſte von Heimat
nud Volkstum, Perſönlichkeit und Wehrhaftigkeit.
— Ueber alles Zeitgeſchehen hinaus, hat es ſich erwieſen, daß
das Antlitz des Kindes ewig iſt. Noch nie haben die Fragen des
Kindes, unſeres deutſchen Kindes, ſo im Mittelpunkt unſerer
In=
tereſſen geſtanden, wie jetzt. Es iſt, als ob die neue Zeit uns das
Kind auch aus neuem andersartigem Geſichtswinkel betrachten
läßt. Der zum fünften Male erſcheinende Deutſche Kinder=
Bild=
kalender 1935, Wilhelm Limpert=Verlag, Berlin, erfüllt ſeine
Aufgabe in dem Sinne, ſtets wieder Freude am Kinde und Liebe
zum Kinde zu verbreiten, in vollendeter Form. (Preis 2 RM.)
Altfränkiſche Bilder 1935. Illuſtrierter kunſthiſtoriſcher
Pracht=
kalender. Preis RM. 2.—
In der 41. Folge der Altfränkiſchen Bilder=Kalender 1935
machte der Kunſtordinarius an der Univerſität Würzburg, Prof.
Knapp, erſtmalig den intereſſanten Verſuch, die Geſchichte der
Würzburger Malerei der Spätgotik in einer alle erfaßbaren
Stücke der Zeit umfaſſenden Geſamtſchau aufzuzeigen. So ſind
die Altfränkiſchen Bilder als Mittler unvergänglicher deutſcher
Kunſtſchöpfungen dazu angetan, die heute wieder innerlich
erleb=
ten Begriffe von Heimat und Volkstum der lebenden Generation
mit Inhalt zu füllen und ſie ihr wertvoll zu machen. Die
Sam=
melreihe, mit ihren 41 Jahrgängen eine herrliche kleine
Kunſt=
geſchichte darſtellend, verdient daher alle Beachtung. (A. Stürtz
Verlag, Würzburg.)
— Leopardenmenſchen am Kongo. Unter dieſem rätſelhaften
Namen verbirgt ſich eine geheimnisvolle Negerſekte, die etwa wie
eine mittelalterliche Feme im innerſten Afrika wirkt. Ueber ihre
ſeltſamen Gebräuche und ihr myſtiſches Treiben erfahren wir zum
erſten Male Näheres durch einen hochintereſſanten Beitrag des
neuen Jahrgangs 1935 des Köhlerſchen Kolonial=Kalenders
(Wilhelm Köhler Verlag. Minden i. W.). Intereſſant und
ſpan=
nend von der erſten bis zur letzten Seite iſt überhaupt das ganze
vielſeitige und abwechſelungsreiche Jahrbuch, dem der Verlag
wiederum ein neues, wirkungsvolles Gewand gegeben hat und vor
allem — eine beſondere Ueberraſchung für alle alten Freunde —
den neuen, bedeutend ermäßigten Preis von nur 95 Pfg.
— Kalender für Geflügelzüchter 1935. Jahrbuch der
Reichsfachſchaf=
ten Landwirtſchaftliche Geflügel= und Herdbuchzüchter ſowie
Ausſtellungsgeflügelzüchter im Reichsverband Deutſcher
Kleintier=
züchter, 37 Jahrgang. 576 Seiten. Mit 2 Farbtafeln und 111
Text=
abbildungen. Herausgegeben unter Mitwirkung bekannter Züchter
von Fritz Pfenningſtorff. Preis: 75 Pfg., poſtfrei 90 Pfg. Verlag
Fritz Pfenningſtorff, Berlin W. 57.
Nürnberger Tierfreundkalender 1935 (Jubiläums=Ausgabe).
Herausgegeben vom Tierſchutzverein Nürnberg. (Verlag der
Fr. Kornſchen Buchhandlung. Nürnberg. Preis 20 Pfg.)
Dieſe Jubiläums=Ausgabe (10 Jahrgang) beſitzt hohen
lite=
rariſchen und erzieheriſchen Wert. Es kommen in ihm nur
Schrift=
ſteller von Ruf zu Wort, die durch ihre feinſinnigen
Naturbeob=
achtungen und lebensvollen Naturſchilderungen den Weg zu
fin=
den wiſſen zu Herz und Gemüt der Leſer und dieſe zur Schonung
der Geſchöpfe der Natur nachhaltig anzuregen vermögen.
Elly Peterſens Hunde= und Katzenkalender 1935. Ein
künſtleri=
ſcher Wochenabreißkalender mit 65 Tierbildern. (RM. 1,95.
Verlag Knorr u. Hirth GmbH., München.)
Elly Peterſens Hunde= und Katzenkalender zählt heute zu den
beliebteſten und meiſt verbreiteten Abreißkalendern. Darin liegt
auch ein Lob für den immer größer werdenden Kreis ſeiner
An=
hänger und Leſer; denn Freude an unſeren nächſten Tieren, ja
Liebe zur Kreatur überhaupt iſt ein Zeichen wahrer
Menſchlich=
keit! Der Jahrgang 1935 iſt wieder vortrefflich geglückt. Auf
ſeinen wundervollen Kunſtdruckbildern der beſten
Tierphotogra=
phen geben ſich Doggen, Pudel, Schäferhunde, Terriers, Teckel,
Spitze, Pinſcher, Hauskatzen, Siam= und Angorakater ein
fried=
iches Stelldichein.
Roman von Else Meerstädt
Bernd hatte ſich vom Bett aus umgeſchaut. Es war alles
vor=
handen, was man in einem Hauſe von Rang erwartete. Ein
an=
ſchließendes Bad, bequeme Möbel, die weder eingeſeſſen noch
ver=
choſſen waren, ſchöne, dicke Teppiche und Klingeln für die
Bedie=
nung. Wenn man drückte, kam jemand in verbindlicher Haltung
und nahm ohne Randbemerkungen die Wünſche entgegen, die man
hatte. Keine Frau Lachmann erſchien, und machte
Gleichſtellungs=
verſuche, weil ſie glaubte, daß ſie ſich das bei einem, der fünf
Trep=
den hoch zog, leiſten könne. Keiner hatte im Hotel eine Ahnung,
vie es bei einem im Portemonnaie ausſah. Das heißt, man hätte,
ohne daß das in eine Blamage für ihn ausgeartet wäre, ruhig
einen Blick in ſeine Brieftaſche tun können. Dort lagen noch acht
Hunderter, die ohne halsbrecheriſche Rechenexempel verbraucht
verden durften. Und an jedem Erſten füllte ſich die Brieftaſche
vieder auf. Man brauchte nicht mehr hinter Stoff herzujagen, der
hktueller oder ſenſationeller war, als der der Mitbewerber. Man
ſonnte eine ganze Anzahl armer Teufel von einer läſtigen
Konkur=
genz befreien. Ein Pferd weniger an der Krippe ſchaffte immer
Es war etwas ganz Wunderbares, was ihm da geſchehen war
Man hatte eine Mäzenin gefunden, und konnte nun in Ruhe
darauf hinwirken, daß man gedruckt und bekannt wurde, und
vieder zu einer geſicherten Exiſtenz kam. Das Geſicherte einer
xiſtenz war es nicht zuletzt, wonach Bernd ſtrebte. In der
Familie der Allens hatte es nie Bohemiens gegeben, und er war
ſuch keiner.
So zuverſichtlich und froh gelaunt, daß er nun „nicht mehr
in der Luft hing”, beſtellte ſich Bernd ſein erſtes Frühſtück in
Beichtesgaden.
Und während es ihm ſchmeckte, dachte er an Rita Czerwon
Nan war ſehr vergnügt geweſen, nachdem das befreiende Wort
von Kameradſchaft gefallen war. Hatte ſich herzlich wenig um die
(Nachdruck verboten.)
anderen gekümmert, ſondern erſt mal verſucht einander ein wenig
kennen zu lernen. Dabei hatte eine Flaſche Sekt eine freundliche
Vermittlevin geſpielt.
Bernd war geſpannt, wie Rita am Tage auf ihn wirken
würde —
Zuerſt ſah er, daß ſie auch am Tage bildſchön war. Er traf ſie
draußen vor dem Hotel. Ganz in weißer, flauſchiger Wolle. Sie ſah
ſehr jung aus. Und kam ſchon von einem Spaziergang zurück. Sagte
aber, daß ſie von dem herrlichen Vorwittag noch nicht genug hätte.
So bummelte man noch einmal zuſammen los. Tatſächlich, man
bummelte. Man ſuchte bequeme Wege in geringer Höhe, zwiſchen
Almen und Tannen. Hie und da mit einem maleriſch hingeſetzten
Haus. Bayriſche Häuſer ſind immer maleriſch. Der Rauch ſtieg aus
dem Schornſtein auf. Es gackerte, meckerte, gurrte, quakte, brummte
in der Nähe dieſer Häuſer. Auch einmal ein paar Worte in
lang=
ſam=breiter bayeriſcher Mundart fielen dazwiſchen.
Bernd hatte nach einer Stunde ſchon zum zweiten Male
Hun=
ger. Man frühſtückte bei Bauern und ließ ſich für Hochzeitsreiſende
halten, weil Rita noch den Ehering des ſeligen Auktionators trug,
nur aus dem Grunde, um das Frauſein zu betonen. Und weil ſich
an Bernds rechter Hand auf dem vierten Finger ein durchaus
harmlos aufzufaſſender Ring verſchoben hatte, und nun dort als
mißverſtandener Trauring protzte.
Bernd war es etwas peinlich, dadurch an ein Angebot in
einem Inſerat erinnert zu werden. Wiewohl ſich eine zweite
Stimme in ihm meldete, die ihm eindringlich klar zu machen
ſuchte, wieviel Purzelbäume nacheinander wohl ein anderer armer
Teufel ſchlagen würde, den das Schickſal mit einem ſo romanhaften
Glück geradezu bombardierte. Und dann war noch eine dritte
Stimme, die ſich allerdings in einer gewiſſen Entfernung hielt.
Sie flüſterte, daß er ſich das Leben reichlich leicht gemacht hätte,
im Verhältnis zu einem dunkeln, ſeidigglänzenden Pagenkopf,
der ſich beſtimmt keinen Mäzen geſucht haben würde. Er hatte
keinen Beweis dafür, daß dieſe Yella ſo dachte, aber er fühlte, ſie
würde kämpfen, arbeiten und ſich einſchränken, damit es auch
ohne Mäzen ging —
Aber wollte er denn nicht über eine Mäzenin hinweg zu
Yella — —2 Und das halbe Eheverſprechen, das er in dem Inſerat
gegeben hatte? Damals kannte er das Mädel noch nicht — —!
Und was hätte er Yella heute nützen ſollen, als gelegentlicher
Schreiber von Artikeln? Man hätte zuſammenhalten und
gemein=
ſam auf einen Aufſchwung warten können, um aus eigener Kraft
mitzuſteigen, wenn es ſoweit war —
Nein, er hätte das nicht gekonnt. Mit den letzten paar Litern
Benzin und keiner Ausſicht zu tanken, ließ ſich kein Ziel erreichen.
„Haben Sie vielleicht eine unglückliche oder glückliche Liebe,
Bernd, bei der Sie viel zu Gaſt waren? Ich habe nicht dagegen
einzuwenden, wenn Sie „ihr” eine Anſichtskarte ſchreiben. Dies
Plätzchen hier iſt ſo hübſch, daß ich es vollſtändig begreife, wenn
eine kleine Sehnſucht auf einer Anſichtskarte zuſammenfließen
will — — Eine kleine Sehnſucht —”, trällerte Rita leiſe. Man
hatte in der Nacht vorher nach dieſer Melodie getanzt. Und man
hatte dabei ausgemacht, daß man ſich beim Vornamen nennen
wollte, wie das unter guten Kameraden üblich war
Bernd ſieht Rita an. Sollte er ihr von Yella Blankenburg
erzählen? Aber was ſollte er ihr von Yella Blankenburg
erzäh=
len — —2? Rita war eine liebenswürdige Frau, aber eine moderne
Frau. Sie würde über die Toggenburgiade lachen. Außerdem
hätte es auch einen ſchlechten Eindruck gemacht — die eine Frau
liebte man, von der anderen ließ man ſich beſchenken!
Das gefiel ihm ſelbſt ja auch nicht, aber da war immer wieder
der Knüppel, der beim Hunde lag! Armut verdirbt den Charakter,
ſagt man, und wenn das auch nicht für jeden zutraf, in gewiſſem
Sinne wehrlos machte Armut beſtimmt —
„Wie könnte ich in Gegenwart einer ſo ſchönen Frau an eine
andere denken? verſuchte Bernd ſcherzend zu bemänteln.
„Man merkt Ihnen das Schwindeln an, Bernd, aus ſolchem
Kompliment mache ich mir nichts. Alſo ſchreiben Sie ſchon die
Anſichtskarte
Bernd dachte, daß es eigentlich eine Idee wäre, dem Mädel,
der Yella, ein Lebenszeichen zu geben. Freilich, aller Vorausſicht
nach kannte ſie ja ſeinen Namen gar nicht — aber man konnte
die Karte ſo abfaſſen, daß ſie trotzdem wußte, von wem ſie kam
Aber dann ſchrieb Bernd doch nicht. Er war kein freier Mann
augenblicklich, wenn es auch ſo den Anſchein hatte
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. Dezember 1934
SlürbabTu lgtit
Der Sport am Jahresende.
Raſenſport und Winterſport ſind die Ereigniſſe, die den
größten Teil des Sportprogramms am letzten Sonntag des
Jah=
res 1934 in Anſpruch nehmen.
Fußball.
Der Meiſterſchaftsbetrieb in den ſüd= und
ſüdweſt=
deutſchen Gauen iſt nicht umfangreich Es wird zwar in allen Gauen
dem Spiele, da ſie nur noch um zwei Verluſtpunkte von den bei= Turnverein ſehr gut, erſt ein drittes Spiel brachte den Poliziſten
ſtänden an Phönix Karlsruhe abtreten müſſen, der in Mannheim iſt auf 15 Uhr feſtgeſetzt.
gegen „08” gewinnen ſollte. Germania Karlsdorf wird ſich gegen
den KFV. ſicher mächtig anſtrengen, um auch ihn noch in die bund Jahn 1875 Darmſtadt.
Gefahrzone hineinzuziehen. In Württemberg gibt es nur
ein Punktetreffen. Die führenden Stuttgarter Kickers ſind am
Weihnachtsturnier in Rom beteiligt, in ihrer Abweſenheit wird
es wieder einmal zu einem Führungswechſel kommen. Es ſpielen
SV. Feuerbach und SSV. Ulm. Den Ulmern genügt ein
Un=
die Feuerbacher nach vorn. Mit dieſer Möglichkeit rechnen wir Reichswehr uſw. bei Hottes, Schloßgaſſe.
angeſichts des heimiſchen Bodens der Stuttgarter am meiſten,
Drei Spiele ſtehen im Gau Bayern auf der Liſte. Die führende
Spielvgg. Fürth, deren Vorſprung vor München 1860 nur noch
drei Punkte beträgt, wird auf der Hut ſein müſſen, in
Herrn=
hütte nicht vom ASV. Nürnberg mit einer Ueberraſchung bedacht
zu werden, wenn auch normalerweiſe mit einem ſicheren Sieg
der Fürther gerechnet wird. Aufpaſſen muß aber auch München
1860, denn in Augsburg beim BC. haben auch die Fürther eine
Hauſe und in Augsburg unentſchieden. Das Treffen Weiden—
Rhein / Pfalz, geht am Sonntag in Mainz in Szene. Die ihren alten Widerſacher Dieburg. Die Kämpfe, die ſich beide
men. Drei Spiele bringt auch der Gau Nordheſſen. Dem burger ſind nach überraſchenden Erfolgen zu Beginn der
Ver=
führenden FC. Hanau 93 ſollte es auf eigenem Platze nicht ſchwer bandsrunde, in letzter Zeit merklich abgefallen. Ihre letzte
Nieder=
fallen, die Tabellenſpitze gegen Sport Kaſſel, den Letzten, zu ver= lage gegen Pfiffligheim beſtätigt den Formrückgang aufs neue.
Das Vorſpiel endete 1:1, ein ähnliches Ergebnis im Rückſpiel
dürfte die letzten Ausſichten der Boruſſen, noch in den Endkampf
einzugreifen, zerſtören. In Kaſſel erwarten wir Kurheſſen gegen gefahr zu kommen. Die Landespoliziſten lieferten in Bürſtadt ein
Heſſen Hersfeld als „zweiter Sieger”. Vollbetrieb iſt im Gau überzeugendes Spiel, wenn auch der Sturm immer noch nicht ſeine
Kampf an der Spitze wieder recht intereſſant geworden. Der nen. Sie wird, wenn ſie ihren kämpferiſchen, zähen Willen wie in
führende VfR. Köln hat in Sülz 07 einen ſeiner Verfolger zu den vergangenen Jahren aufbringt, auch in dieſem Jahr wieder
Gaſt, der ihm ſchwer zu ſchaffen machen wird. Der Kölner CfR muß erſter Favorit in der Bezirksklaſſe Südheſſens ſein. Wir erhoffen
nach Trier zu Weſtmark und hat dort auch keinen leichten Stand, ein ſchönes Spiel beider Mannſchaften, aus dem Polizei als knap=
Ferner ſpielen: Köln 99—Mülheimer SV. Blau=Weiß Köln— per Sieger hervorgehen ſollte. Das Spiel findet um 14 Uhr auf
Bonner FV. und 1. FC. Idar—Eintracht Trier.
Im Reich verdient neben den Meiſterſchaftsſpielen der übri= der Vereine.
gen Gaue der große Gaukampf Nordmark — Südweſt in
Hamburg beſondere Erwähnung. Der Kampfſpielſieger aus
Nürnberg iſt heute ſtark gefragt, und neben dem Hamburger
Treffen wartet der Süddeutſchen noch eine zweite, ſchwerere
Auf=
gabe am Neujahrstag, in Berlin gegen, Brandenburg. Beide
Gaue haben für das Hamburger Spiel ihre augenblicklich
ſtärk=
ſten Mannſchaften aufgeboten. Erwähnt ſeien noch die deutſchen
München den Beſuch der „Bayern”, die dort vor zwei Wochen behaupten. Man bedenke nur die Leiſtung der Gäſte am
ver=
uns in erſter Linie die Spiele deutſcher Mannſchaften. Die
Stuttgarter Kickers eröffnen am Sonntag das internatio= Wandlung kommen? Dann muß aber jeder Spieler — und das
nale Turnier in Rom mit dem Spiel gegen AS. Rom. Am
Mon=
tag treffen ſich Genua 93 und FC. Bern, und am Neujahrstag
fallen die Entſcheidungen. Der VfB. Friedberg trägt am
reiſe aus, die am Neujahrstage abgeſchloſſen wird. Am Sams= Abſchluß des Jahres eine erfreuliche Ueberraſchung beſchert,
Spiel=
tag ſind die Heſſen Gaſt des US. du Mans, und am Sonntag beginn 2 Uhr.
ſpielen ſie gegen ASPO. Tours.
Handball.
temberg. Bayern und Nordheſſen keine Punktekämpfe. Im Gau getan. 300 Zuſchauer ſahen ein von Anfang bis Ende ſpannendes
Südweſt haben die Tabellenführer Aufgaben zu bewältigen. Spiel, dem in Sattig=Dieburg ein ganz vorzüglicher Leiter vor=
Darmſtadt muß nach Wiesbaden, und die „98er” erwarten zu
Hauſe den TV. Frieſenheim, während der zu Hauſe ſo gut wie
fertig werden ſollte. Außerdem gibt es noch zwei Spiele in der
erwartenden Sieg auch die bisher von Ketſch mit einem mehr
ausgetragenen Spiel gehaltene Spitze erreichen.
Rugby.
In Süddeutſchland ruht der Spielbetrieb, zumal aus den
beiden Zentren des ſüddeutſchen Rugbyſportes, aus Frankfurt und
Heidelberg, Auswahlmannſchaften in Frankreich weilen.
Eishockey.
Im Eishockeyſport ſtehen drei große Ereigniſſe auf dem
Pro=
gramm. Zunächſt erwähnen wir die Gaſtſpiele der
Winni=
peg Monarchs in München und Garmiſch am
Sams=
tag und Sonntag. In München werden die Kanadier am
Sams=
tag abend gegen die aus dem bis 28. Dezember dauernden
inter=
nationalen Turnier in Garmiſch als Sieger hervorgehende
Mann=
ſchaft ſpielen. In Davos iſt der Wettbewerb um den
Speng=
ler=Pokal im Gange, an dem ſich deutſcherſeits diesmal nur
der Münchener Eislaufverein beteiligt. Die ſechs Teilnehmer,
Münchener EC., HC. Davos, Grashoppers Zürich. Univerſitäten
Oxford und Cambridge und eine italieniſche Mannſchaft, ſpielen
zunächſt in zwei Gruppen einen Gruppenſieger heraus, die
Gruppenſieger ſtreiten dann um den Pokalgewinn. Ein weiteres
Turnier mit Tradition iſt der Kampf um den Leinweber=
Pokal in Füſſen, das vom Sonntag bis Neujahr dauert.
Skiſport.
Im Skiſport ſind bis jetzt nur Skiſpringen in Garmiſch und
Gläziſch=Falkenberg und ein Univerſitätskampf zwiſchen der
Schweiz und England in Mürren vorgeſehen. Die Zahl der
Ver=
anſtaltungen wird ſich ſchlagartig ſteigern, wenn eine Beſſerung
der Wetterlage eintreten ſollte.
Tennis.
Das große, alljährlich ſtattfindende Pariſer
Weih=
nachtsturnier nähert ſich ſeinem Ende und wird am
Sil=
veſtertage abgeſchloſſen. In Stettin werden die nationalen
Deutſchen Tennismeiſterſchaften ausgetragen, zu
denen ein ſehr gutes Meldeergebnis vorliegt. 106 Einzelteil= als Lokaltreffen gelten kann.
nehmer ſowie 21 Gaumannſchaften ſind gemeldet.
Ringen.
Ein intereſſanter Mannſchaftskampf, Main / Heſſen —
Elite der Gauliga des Gaues Südweſt wird auf der Matte
ver=
ſammelt ſein. Wir nennen aus der Schar der Teilnehmer nur
die Darmſtädter Siebert und Schnauber, den
Schiffer=
ſtädter Schäfer und Gehring=Ludwigshafen.
1934, wird im nächſten Jahre einen Vorſche=Wagen der Auto= nach Hamburg abgeſchloſſen worden. Der New Yorker „Garden”
die Farben der Auto=Union.
Handball.
5V. 98 — TV. Frieſenheim.
Die 98er haben am kommenden Sonntag endlich wieder
ein=
geſpielt, volles Programm hat aber nur der Gau Mittelrhein, mal ein Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Der Gegner iſt der
angeſetzt. Im Gau Südweſt ſteht nur ein Spiel auf der Karte, bekannte TV. Frieſenheim, der ſchon die ganzen letzten Jahre
Union=Niederrad—FSV. Frankfurt. Im Vorſpiel haben die Nie= eine beachtliche Rolle im Handballſport ſpielt. Im vorigen Jahre
derräder in Bornheim geſiegt, im Rückſpiel wird ihnen dies auch konnte er die Meiſterſchaft der Gruppe Pfalz=Saar erringen. Bei
auf eigenem Platze nicht leicht fallen. Für Union ſteht viel auf, den Spielen um die Gaumeiſterſchaft hielt ſich der Frieſenheimer
den Tabellenerſten getrennt iſt. In Baden hat der Gaumeiſter den Titel Gaumeiſter. In den letzten Spielen haben die Frieſen=
Waldhof in Mühlburg anzutreten. Der dort zu erwartende Sieg heimer gegen ſehr ſpielſtarke Gauvereine beachtliche Reſultate
er=
wird den Waldhöfern die Tabellenſpitze wieder einbringen da zielt. Am vergangenen Sonntag konnten ſie auf dem
gefürch=
der ſeit dem zweiten Feſttag führende VfR. Mannheim ſpielfrei, teten Schwanheimer Platz ein 438=Reſultat er=ielen, welches
be=
iſt. Der FC. Pforzheim wird ſich beim VfL. Neckarau auf ſtarken, ſtimmt als ſehr gut zu bezeichnen iſt. Die Lilienträger beſtrei=
Widerſtand gefaßt machen und ſeinen dritten Platz unter Um= ten den Kampf in ihrer bekannten Aufſtellung. Der Spielbeginn
Vorher (um 13.45 Uhr) ſpielt die Reſerve gegen den Turner=
SV. 98 Darmſtadt.
Die Handballer treffen ſich heute abend 20.30 Uhr mit den
entſchieden, um Spitzenreiter zu werden, eine Niederlage bringt zurzeit in Darmſtadt auf Urlaub weilenden Kameraden der
Die Spiele um den Vereins=Pokal.
Kreis Starkenburg.
Fußball.
Polizei Darmſtadt — Haſia Dieburg.
Am kommenden Sonntag ſetzt der Meiſter mit dieſem Spiele
Niederlage erlitten, und der „Club” ſpielte mit dem BC. zu die Reihe der Verbandsſpiele fort. Die Mannſchaft trifft auf
Regensburg hat nur inſofern Bedeutung, als die ſiegende Mann= Mannſchaften lieferten, waren ſchon immer erbittert. Vorwiegend
ſchafft Hoffnungen nähren kann, vom Tabellenende wegzukom= behielten die Landespoliziſten das beſſere Ende für ſich. Die
Die=
teidigen. Boruſſia Fulda hat den Lokalgegner Germania zu Gaſt. Die Mannſchaft ſteht mit 12 Punkten an 7. Stelle in der Tabelle.
Sie wird ſich gewaltig anſtrengen müſſen, um nicht in Abſtiegs=
Mittelrhein, der zwei Sonntage pauſiert hat. Hier iſt der alte Form gefunden hat. Die Polizeimannſchaft liegt gut im
Ren=
dem Platz der Landespoliziſten ſtatt. — 12.15 Uhr: Reſerven bei=
SpBag. 04 Arheilgen — Normannia Pfiffligheim.
Am kommenden Sonntag empfangen die Mühlches=Leute
Normannia Pfiffligheim, den Gegner, welcher ihnen in der
Vor=
runde die größte Niederlage bereitete und von welchem Zeit=
Gaſtſpiele des polniſchen Meiſters Ruch Bismarckhütte, punkt ab ſie ſich zu keiner beſonderen Leiſtung mehr aufraffen
der am Sonntag in München gegen die „Bayern” ſpielt und an konnten, obwohl alles mögliche verſucht wurde. Auch im Rück=
Neujahr Gaſt des VfB. Stuttgart iſt. Die Polen erwidern in ſpiel auf eigenem Platze wird es der Elf ſchwer fallen, ſich zu
das große Turnier gewannen. Aus dem Ausland intereſſieren, gangenen Sonntag in Dieburg, wo ſie die Haſſianer mit 5:3
bereinlegten. Oder ſollte bei den Arheilgern endlich einmal eine
gilt beſonders für die Stürmer — eine viel größere Schnelligkeit
und Beweglichkeit an den Tag legen und beim Kampf um den
Ball eine unermüdliche Einſatzbereitſchaft zeigen. Hoffen wir,
Samstag und Sonntag zwei weitere Spiele ſeiner Frankreich= daß ſich die Elf wieder einmal auf ſich ſelbſt beſinnt und uns zum
Spielvergg, 34 Ueberau — Germania Pfungſtadt Reſ. 1:3 (1:2).
Ueberau hatte am zweiten Weihnachtstage die Reſerve von
Der letzte Sonntag des Jahres bringt in den Gauen Würt= Germania Pfungſtadt zu Gaſt und damit keinen ſchlechten Griff
denen ſie gewachſen ſein müßten. Der deutſche Meiſter Polizei ſtand. Das Spiel begann mit beiderſeits ſchönen Angriffen, die
aber vorerſt abgewehrt wurden. Beſonders bei den Gäſten ſah
man ſehr ſchönes kurzes Paßſpiel, wodurch ſie auch immer
gefähr=
unſchlagbar erſcheinende TSV. Herrnsheim auch mit Schwanheim, lich in Toresnähe kamen. Bei gut verteiltem Feldſpiel kann Pf. in
Führung gehen. Doch Ueb, läßt ſich nicht verblüffen und erzielt
Pfalz. und zwar: Pfalz Ludwigshafen—Tgl. Offenbach und TV. kurz darauf, als der Mittelläufer einen abgewehrten Ball ſchön
Haßloch-TV. Kaiſerslautern. In Baden wird der relativ, in die Ecke ſetzt, den Gleichſtand. Bis zur Halbzeit bucht Pf. noch
führende SV. Waldhof durch einen gegen Beiertheim ſicher zu ein Tor, als ein ſcharf geſchoſſener Ball dem ſich werfenden
Tor=
mann aus den Händen ins Tor gleitet. Nach der Pauſe geht Pf.
noch mehr aus ſich heraus und, obwohl beide Parteien noch
Tor=
chancen auslaſſen, ſchießt Pf. das 3. Tor. Dabei bleibt es bis zum
Schlußpfiff. Bei Pfungſtadt gefielen beſonders der linke Läufer
Speckhard und der Mittelläufer. Größmann konnte ſich infolge
Verletzung nicht richtig entfalten. Bei Ueberau konnten
Hinter=
mannſchaft und Mittelläufer gefallen. Im Sturm fehlt das
Ver=
ſtändnis untereinander, trotzdem konnte man heute mit der
Mann=
ſchaftsleiſtung insgeſamt zufrieden ſein. Wenn die Mannſchaft am
Sonntag gegen Neuſtadt mit dem gleichen Eifer ſpielt, dürften
vorausſichtlich beide Punkte in Ueberau bleiben.
TSV. Lengfeld.
Nachdem die Fußballabteilung des TSV. Lengfeld am
letz=
ten Sonntag von der Spielvereinigung Ueberau ein nettes
Weih=
nachtsgeſchenk erhielt, da beide Mannſchaften im Verbandsſpiel
gegen Ueberau nur ein Unentſchieden erzielten — was beſonders
bei der erſten Mannſchaft nur durch die eigennützige und
plan=
loſe Spielweiſe zuſtande kommen konnte — gefiel die 1.
Mann=
ſchaft am 1. Weihnachtsfeiertag in Michelſtadt gegen den VfL.
ſehr gut, obwohl ſie ſich in den letzten Minuten durch ein
Eigen=
tor noch mit 3:2 geſchlagen bekennen mußte. Hier hat es ſich
wieder gezeigt, daß die Lengfelder gegen klaſſenhöhere Gegner
auch ein gutes und gleichwertiges Spiel liefern können.
Am nächſten Sonntag empfängt TSV. Lengfeld im
Verbandsſpiel Gäſte aus Spachbrücken. Die Vereinsführung ſowie
die Zuſchauer dürfen nun von der Mannſchaft verlangen, daß
ſie am Sonntag bei der Sache iſt und endlich wieder einmal auch
zu Hauſe ein ſchönes Spiel liefert, zumal die Gäſte beſtrebt ſein
werden, ſich für die Vorſpielniederlage zu revanchieren. Der
Beſuch des Spiels, das um 13.15 Uhr beginnt, wird ſich jedenfalls
lohnen.
Um 10.30 Uhr empfängt die 2. Mannſchaft die 1 Mannſchaft
vom Sportverein Oberklingen zum fälligen Verbandsſpiel. Auch
hier iſt mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen, da dieſes Spiel
Die Handballer ſpielten am 2. Feiertag in Groß=Bieberau
und konnten trotz 5 Mann Erſatz ein 838 erzielen.
Am nächſten Sonntag empfängt die 1.
Handballmann=
ſchaft den Tabellenerſten TV. Reinheim zum fälligen
Pflicht=
ſpiel. Hier wird mit einem äußerſt intereſſanten Spiel zu
rech=
nen ſein. Beginn 15 Uhr.
Schmeling Hamas, der Ausſcheidungskampf um die
Achille Varzi, der erfolgreichſte Rennfahrer der Saiſon / Schwergewichts=Weltmeiſterſchaft iſt jetzt für den 10. März 1935
Union bei den wichtigſten Rennen fahren. Neben Varzi vertreten, iſt mit dieſer Regelung nicht einverſtanden, und will die Gerichte
noch Hans Stuck. Pietſch. Roſemeyer, Sebaſtian und Momberger anrufen. Bekanntlich wollte der „Garden” den Kampf ſelbſt im
Februar 1935 in Miami zur Durchführung bringen.
Die vorgenommene Ausloſung hat folgende
geben:
Gruppe 1.
1. Runde am 6. 1. 35.
Turngemeinde Beſſungen — TV. Alsbach
FC. Dreieichenhain — Germania Eberſtadt
SPV. Erzhauſen — SPV. Weiterſtadt . ..
TG. Sprendlingen — Union Wixhauſen ..
TSG. 46 Darmſtadt — VfR. Fehlheim . ..
TV. Zwingenberg — Merck Darmſtadt . . .
Starkenburgia Heppenheim — Gräfenhauſen.
Reichsbahn Darmſtadt — Viktoria Griesheim
FC. Bensheim — TV. Hähnlein . ...."
T.u.,SV. Erzhauſen — Freilos ....."
2. Runde am 3. 2. 35.
— C
Sieger E — Sieger H
..... "
Sieger 1 — Sieger C.
... . —
Sieger D — Sieger K
..... —
Sieger 0 — Sieger P
—
Sieger 4 — Sieger B
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger P — Sieger M
Sieger 0 — Sieger I.
Sieger 9 — Freilos
Gruppe 2.
1. Runde am 6. 1. 35.
Biebesheim — Nauheim . . . .
Groß=Gerau — Trebur/ .. . . . . —
Leeheim — Mörfelden . . . . .. —
Biblis — Geinsheim . . . . . . —
Stockſtadt — Groß=Rohrheim .... —
Wolfskehlen — Freilos ......
2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger 4 — Sieger B — Sieger
Sieger B — Sieger C — Sieger
Sieger V — Sieger D — Sieger
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger 0 — Sieger I
Sieger H — Freilos
Gruppe 3.
1. Runde am 6. 1. 35.
Froſchhauſen — Zellhauſen
TG. Seligenſtadt — Klein=Welzheim
Dudenhofen — Obertshauſen
Jügesheim — SpVgg. Seligenſtadt . .
Blau=Weiß Hainhauſen — Kl.=Auheim
Mainflingen — Klein=Krotzenburg.
Weiskirchen — Freilos.
Paarungen er=
Sieger 4
Sieger B
Sieger C.
Sieger D
Sieger B.
Sieger P
Sieger 0.
Sieger I
Sieger 1
Sieger K
Sieger I.
Sieger 11
Sieger 1
Sieger 0.
Sieger 1
Sieger A
Sieger B
Sieger 0.
Sieger P.
Sieger 9.
Sieger B
Sieger 4
Sieger 8
Sieger C.
Sieger D
Sieger B
Sieger V
Sieger C
2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger 0 — Sieger B — Sieger 1
Sieger — Sieger P — Sieger K
Sieger 4— Sieger 1 — Sieger 1.
Sieger — Freilos — Sieger 11
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger II — Sieger K
Sieger 1. — Sieger 1
Gruppe 4.
1. Runde am 6. 1. 35.
Neuſtadt — Beerfelden
— Sieger 4
Ober=Ramſtadt — Münſter
. . — Sieger B
Groß=Zimmern — Babenhauſen . . — Sieger (
Eppertshauſen — Niederroden . . . — Sieger 9
Roßdorf — Lengfeld.
. . . — Sieger .
Oberroden — Freilos .. . . . . — Sieger V
2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger ( — Sieger L — Sieger G
Sieger B — Sieger 4 — Sieger II
Sieger D — Sieger P — Sieger 7
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger 1 — Sieger II
Sieger 0 — Freilos
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen im Januar um 14.15 Uhr, im Februar um
14,30 Uhr, und im März um 15 Uhr.
Die Eintrittspreiſe wurden einheitlich bei allen Spielen auf
0,35 RM. und für Erwerbsloſe auf 0.20 RM. feſtgeſetzt.
Irgend=
welche Vergünſtigungen für Mitglieder ſind ausgeſchloſſen. Der
Sportgroſchen iſt zu erheben und iſt in den Preiſen enthalten.
Von der Bruttoeinnahme ſind 5 Prozent an den DFB.
abzu=
führen, und zwar innerhalb 3 Tagen auf das Poſtſcheckkonto Berlin
Nr. 103405. Innerhalb gleicher Friſt iſt eine Abrechnung an den
DFB. und eine Abrechnung an den Unterzeichneten einzureichen.
Eine Abrechnung behält der Platzverein. Von der reſtlichem
Ein=
nahme ſind die Schiedsrichterſpeſen zu zahlen. Der alsdann
ver=
bleibende Ueberſchuß wird zu gleichen Teilen an die Vereine
ge=
teilt. Hierzu verweiſe ich auf Ziffer 7 der
Ausführungsbeſtimmun=
gen für den Vereinspokal.
Die Ergebniſſe der einzelnen Runden und die Spielgegner der
folgenden Runde mit Namen werden baldigſt nach den einzelnen
Spieltagen von mir bekannt gegeben werden.
Die Schiedsrichter ſtellt der Unterzeichnete im Einvernehmen
mit dem Schiedsrichterſachbearbeiter. Die Schiedsrichter für die
1. Runde werden ſchriftlich verſtändigt.
Ich erwarte von allen Mannſchaften, daß die Spiele in echt
ſportlichem und kameradſchaftlichem Geiſt ausgetragen werden.
Schäfer, Kreisſportwart,
Groß=Gerau (Poſtfach).
Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland”.
Wir machen unſere Mitglieder noch einmal darauf
aufmerk=
ſam, daß heute abend unſere Uebungsſtunde im Hallenbad wegel
des um 20 Uhr, im Gelben Saal des Reſtaurants Sitte, Karlsſtr.
ſtattfindenden Unterhaltungsabends, der zum Jahresabſchluß noch
einmal alle unſere Mitglieder zuſammenführen wird, ausfallen.
Gleichzeitig weiſen wir noch einmal darauf hin, daß ſich
un=
ſere Jugend morgen, Samstag, um 2 Uhr nachmittags, am
Tiet=
brunnen, zum Spaziergang nach dem Café „Waldesruh” trift.
Wekterbericht.
Die aus dem nordoſteuropäiſchen Hochdruckgebiet ausfließenee
Kaltluft macht ſich nur noch bis zur Elbe bemerkbar, während ſie
im Oſten und Südoſten Deutſchlands bereits durch milde Beanluſt.
erſetzt iſt. Da es in Mittel= und Weſtdeutſchland zu verbreiteten
wenn auch leichten Schneefällen gekommen iſt, werden dort die
Fröſte ſich weiter verſchärfen. Unſer Gebiet bleibt jedoch im we
ſentlichen im Bereich einer milden Südweſtſtrömung und Lee
durch ſie auf dem Kontinent vorgetragenen Tiefdruckſtörungen
Ausſichten für Freitag: Anfänglich Regenneigung, dann wiebe
zeitweilig aufheiternd, bei ſüdlichen Winden, mild.
Ausſichten für Samstag: Nach Niederſchlägen (im Gebirge I.”
weiſe als Schnee) wieder Beſſerung, im ganzen kälter.
Folgende Wer
vorden iſt, wurde
viert, ſo daß
iränkt: Unnawer
heiger Mälzerei 2
den und Stuttge
Aunchen:
Mdisher
Kölnd=
verk. Düſſeldorfe
9üſſeldorf: Gek
brauhaus, vorm.
Continenta
ſieger
Sieger 9
Sieger ”
Sieger !
Sieger !
zjiege
dieger
Sieger 9
Sieger 0
Sieger !
jeger
ieger
Die Neuordnung des Berliner Kurszettels.
Die Ueberweiſung der Werke an die einzelnen Provinzbörſen.
Nach der längeren Verkehrsunterbrechung kam das Geſchäft
Ausnahmezulafſungen für Berlin.
an der Frankfurter Effektenbörſe nur ſehr langſam in Gang.
Während vorbörslich noch eine überwiegend freundliche Grund=
In dem Programm zur Reform des Börſenweſens iſt
vorge=
ſiehen, daß die Wertpapiere mit einem Kapital von weniger als
1,5 Millionen RM. von der Berliner Börſe an die Provinzbörſen
abgegeben werden. Lediglich wenn die betreffenden Wertpapiere
Bum Bereich der Berliner Börſe gehörten oder ſonſtige beſondere
VVerhältniſſe für eine Aufrechterhaltung der Berliner Notiz vor=
Tiegen, kann der Reichswirtſchaftsminiſter die Aufrechterhaltung
Der Berliner Zulaſſung bewilligen. Die Zulaſſungsſtelle an der
BBerliner Börſe hat in ihrer Sitzung vom 19. Dez. die Zurücknahme
Der Zulaſſung der unter die geſetzlichen Beſtimmungen fallenden
Wertpapiere beſchloſſen. Inzwiſchen ſind die erforderlichen
Anord=
nungen des RWM. über die Verweiſung dieſer Wertpapiere an
hre Heimatbörſen und die Bewilligung von Ausnahmen
ergan=
gen. Danach ergibt ſich folgendes Bild;
I.
Folgende Wertpapiere werden von Berlin an die nachſtehend
bezeichnete Börſe überwieſen: J. Banning, Maſchinenfabrik AG.,
Samm: Düſſeldorf; Dommitzſcher Tonwerke, Dommitzſch: Leipzig;
Doornkat AG., Norden; Hannover; „Geismann Brauerei AG.,
Fürth: München; AG. für Korbwaren und Kinderwageninduſtrie,
Hourdeaux=Bergmann, Lichtenfelde (Bayern): München; Jülicher
Zuckerfabrik, Alexander Schöller u. Co., AG. Jülich: Düſſeldorf;
Fr. Klauſer, Spinnerei AG. München=Gladbach: Düſſeldorf;
Kö=
rigbrauerei AG., Duisburg=Ruhrort. Duisburg=Beeck: Düſſeldorf;
Kunz, Treibriemenweberei und Seilfabrik, Treuen i. S.: Leipzig;
denwälder Hartſtein=Induſtrie. Darmſtadt: Frankfurt; Plauener
Tüll= und Gardinenweberei, Plauen: „Leipzig: „Porzellanfabrik
Tettau AG., Tettau: Leipzig; Saline und Solbad Salzungen,
Sad=Salzungen: Leipzig; „Marie Conſol, Braunkohlenbergwerk,
tzendorf: Leipzig: Stickereiwerke Plauen: Leipzig; AG. Sturm,
Freiwaldau: Breslau; Trachenberger Zuckerſiederei, Trachenberg:
Sreslau; Vogtländiſche Spitzenweberei, Plauen; Leipzig; „
Vogt=
rändiſche Tüllfabrik AG., Plauen: Leipzig; Wilke u. Komp., AG.,
Dampfkeſſel= und Gaſometerfabrik, Braunſchweig: Hannover; El.
Straßenbahn Barmen—Elberfeld, Wuppertal—Elberfeld:
Düſſel=
ſorf; Marienborn=Beendorfer Kleinbahngeſellſchaft, Beendorf:
Hannover; Sächſiſche Verſicherungs=AG., Dresden: Leipzig.
II.
Folgende Wertpapiere, deren Berliner Zulaſſung aufgehoben
worden iſt, wurden bisher an einer beſonders bezeichneten Börſe
rotiert, ſo daß ſich in Zukunft der Handel auf dieſe Notiz
be=
ſschränkt: Annawerk AG., Ceslau bei Coburg: Frankfurt;
Bam=
berger Mälzerei AG. vorm. Carl J. Deſſauer, Bamberg: Mün=
Hen und Stuttgart; Bayriſche Hartſtein=Induſtrie AG., München:
München: „Bielefelder Mechaniſche Weberei, Bielefeld: Düſſeldorf
bisher Köln); Düſſeldorfer Maſchinenbau AG., jetzt
Loſenhauſen=
werk, Düſſeldorfer Maſchinenbau AG., Düſſeldorf=Grafenberg:
Düſſeldorf; Gebler=Werke, Radebeul i. S.: Leipzig; Hanau
Hof=
rauhaus, vorm. G. Ph. Nikolay AG., Hanau a. M.: Frankfurt;
Eontinental Aſphalt AG., Hannover: Hannover; Plauener
Gar=
dänenfabrik, Plauen: Leipzig (bisher Dresden); Stadtberger
gütte AG. i. L., Niedermarsberg: Düſſeldorf (bisher Köln);
riptis AG. Triptis: Leipzig (bisher Dresden); Gebr. Unger in
C hemnitz: Leipzig (bish, Dresden); Vorwohler Poxtland=
Zement=
fabrik AG., Hannover: Hannover; E. Wunderlich u. Comp, AG.,
Waldenburg in Schleſ.: Leipzig (bisher Dresden).
III.
Folgende Wertpapiere bleiben auf Grund einer
Ausnahme=
bewilligung des Reichswirtſchaftsminiſters in Berlin zugelaſſen,
obwohl ihr Kapital die Grenze von 1,5 Million Mk. nicht erreicht:
Berthold, Meſſinglinien AG. Berlin; Bodengeſellſchaft
Hoch=
bahn Schönheuſer Allee i. L., Berlin; „Bolle, Weißbierbrauerei
AG., Berlin: Erdmannsdorfer AG. für Flachsgarn=
Maſchinen=
ſoinnerei und eweberei, Erdmannsdorf: „Erſte Deutſche
Feinjute=
ſwinnerei, Brandenburg a. Havel; G. Feibiſch AG. Berlin; Groß=
Uchterfelder Terraingeſellſchaft, „Berlin; Fa. Günther u. Sohn
AG., Berlin; Georg Grauert i. L., Berlin; Kamerun=
Eiſenbahn=
geſellſchaft, Berlin; Kartonfabrik Gebr. Särchen N.L.;
Mecklen=
burg=Strelitzer Hypothekenbank, jetzt: Mecklenburgiſche Kredit= u.
Hypothekenbank. Neuſtrelitz; C. Müller, Gummiwaren AG., Ber=
Um: Norddeutſche Trikotweberei AG., Berlin; Pommerſche
Eiſen=
gleßerei und Maſchinenfabrik AG. Stralſund; J. O. Preuß AG.,
Königsberg, Pr. Rhein=Main=Donau AG. München; Gebrüder
Ritter, Wäſchefabrik, AG., Berlin; Roſtocker Straßenbahn AG.,
Roſtock; Sangerhauſen Maſchinenfabrik, Sangerhauſen; „
Straus=
berg=Herzfelder Kleinbahn AG., Berlin; Terrain=Rudow=
Johan=
ursthal AG., Berlin; Triumphwerke, Nünberg; Vereinigte
Alten=
burger und Stralſunder Spielkartenfabriken AG. Altenburg in
Thür.; Vereinigte Gumbinner Maſchinenfabrik AG., Gumbinnen;
Veltag, Veltener Ofen= und Keramik AG., Velten bei Berlin;
Yereinigte Smyrna=Teppichfabriken AG. Kottbus: Wenderoth
AG. für Pharmazeutiſche Bedarfsartikel, Kaſſel; B. Wittkop
Tief=
hau AG., Berlin; Zeitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau AG.,
Zeitz; Zuckerfabrik Raſtenburg AG., Raſtenburg; Hildesheim=
Aeiner Kreiseiſenbahn, Hildesheim.
Die Neuordnung erfolgt mit Wirkung vom 1. Januar 1935
gb. Die in Gruppe I und Gruppe II bezeichneten Aktien werden
an ihren Heimatbörſen in derſelben Weiſe gehandelt und notiert,
wie dies bisher in Berlin der Fall war. Die Vorſtände dieſer
Heimatbörſen werden ſich dieſer Papiere beſonders annehmen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach der mehrtägigen Unterbrechung durch die Feſttage wickelte
ſich das Geſchäft an der Berliner Börſe in kleinem Rahmen
ab, da nur wenig Aufträge von der Kundſchaft vorlagen. Die
Grundſtimmung war unter dem Einfluß der günſtigen Berichte
vom Roheiſenmarkt und aus der Kunſtſeideninduſtrie überwiegend
freundlicher, wenn ſich auch die Kuliſſe angeſichts des
bevorſtehen=
den Ultimos zurückhaltend verhielt. Bemerkenswertes Intereſſe
zeigte ſich heute für eine Reihe von Nebenwerten, die
Kursge=
winne von 2—3 Prozent buchten. Hierzu gehörten Junghans,
Eiſenbahnverkehrsmittel und Deutſche Telephon u. Kabel. Auch
Rütgers fielen mit einer Steigerung von 2½ Prozent aus dem
Rahmen der heutigen Befeſtigung, die im Durchſchnitt bis zu 1
Prozent gingen Einzelne Werte lagen auch etwas ſchwächer,
ins=
beſondere die beiden Standardpapiere Reichsbank und Farben.
hierdurch wurde die Tendenz im Verlauf etwas beeinträchtigt,
farben gaben um 1 Prozent nach, Reichsbankanteile ſetzten
un=
derändert ein und waren ſpäter auf Abgaben des Auslandes 1½
Prozent gedrückt. Im einzelnen lagen Montanwerte bei
Schwan=
lungen von ½ Prozent überwiegend freundlicher, Schleſiſche
Berg=
ba u und Zink gewannen 18. Braunkohlenaktien bröckelten etwas
1b. Chemiſche Werte lagen bis 1 Prozent höher. Am
Renten=
narkt war die Haltung feſter. Altbeſitz gewannen ½ Proz, gegen
den letzten Schlußkurs. In der ſteuerfreien Amneſtieanleihe lag
eine Nachfrage von 350 000 RM. vor, die auf 1 Prozent höherer
Kaſis nur mit 10 Prozent befriedigt wurde. Pfandbriefe waren
benig verändert. Kommunalobligationen und
Liquidationspfand=
briefe meiſt höher. Deutſche Hyp.=Pfandbriefe 94 nach 93½, desgl.
Kommunalobligationen 93½ nach 93. Deutſche Zentralboden=
An=
eilſcheine gewannen 25 Rpfg. Rhein. Hyp.=Bank=Liquidations=
Pandbriefe ſtiegen um 1 Prozent und Kommunglobligationen
desgl. um ½ Proz. Von der Preußiſchen Hyp.=Bank war die Serie
9 der Pfandbriefe und von der Braunſchw.=Hannoverſchen die
Liquidationspfandbriefe ½ Prozent höher. Stadtanleihen waren
berwiegend befeſtigt. Altenburger, Bochumer, Bonner, Gerger
und Düſſeldorfer gewannen je 3 Prozent, während 28er
Koblen=
der und Kieler den gleichen Satz verloren. Belgarder Kreis=
An=
leihe gingen auf 92 (91½). Provinzanleihen waren behauptet.
die Ruhrverbandsanleihe befeſtigte ſich um ½ Prozent und die
Holſteiniſche Elektrizitätsverbandsanleihe Reihe 8 um 1½ Proz.
ſtimmung vorherrſchte, zeigte der offizielle Beginn eine gewiſſe
Unſicherheit, wobei die außerordentliche Geſchäftsſtille von
Ein=
fluß war. Von der Kundſchaft lagen nur in geringem Umfange
Aufträge vor, ſo daß die Kuliſſe wieder ſtärkere Zurückhaltung an
den Tag legte, zumal beſondere Anregungen aus der Wirtſchaft
und Induſtrie fehlten. Der Rentenmarkt zeigte ſich indeſſen
wider=
ſtandsfähig, da man Hoffnungen an den bevorſtehenden großen
Kupontermin knüpfte. Das Geſchäft bewegte ſich aber ebenfalls
in engſten Bahnen. Die Altbeſitzanleihe eröffneten mit 103 um
½ Prozent freundlicher, auch Stahlvereinbonds gewannen ½
Pro=
zent; ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen blieben mit 97½ Prozent
gut behauptet, ebenſo die Gemeinde=Umſchuldungsanleihe. Der
Aktienmarkt wies keine einheitliche Kursgeſtaltung auf, es
über=
wogen jedoch kleine Abſchwächungen. JG. Farbeninduſtrie lagen
mit 132—131½ um 1 Prozent ſchwächer. Bei kaum veränderten
Kurſen blieb die Umſatztätigkeit auch in der zweiten Börſenſtunde
ſehr klein. Etwas feſter lagen AEG. mit plus ½ Prozent, ferner
Hanfwerke Füſſen nochmals plus ½ Prozent, andererſeits gingen
Stahlverein um weiteres ½ Prozent zurück. Am Rentenmarkt
trat für die variablen Anleihen keine Veränderung ein, Altbeſitz
103, ſpäte Schuldbücher 97½, Stahlvereinbonds 90½.
Zinsver=
gütungsſcheine bröckelten allerdings um 0.10 Prozent ab. RM.=
Anleihen notierten etwa ¼ Prozent freundlicher. Am
Pfandbrief=
markt beſtand allgemein etwas Nachfrage, es ergaben ſich
durch=
ſchnittliche Beſſerungen von 4—½ Prozent.
Gleich dem Mittagsverkehr nahm auch die Abendbörſe
auf allen Marktgebieten einen ſehr ſtillen Verlauf. Angeſichts des
herrſchenden Ordermangels beſtand bei der Kuliſſe die
Zurück=
haltung fort. Die Stimmung war luſtlos, wobei am Aktienmarkt
im Vergleich zum Berliner Schluß die Kursgeſtaltung zwar nicht
ganz einheitlich, aber eher noch etwas leichter war. Am
Renten=
markt blieben die Großwerte wie Altbeſitz, ſpäte
Reichsſchuldbuch=
forderungen und Kommunal=Umſchuldung vernachläſſigt und meiſt
nur knapp gehalten; auch Stahlvereinbonds bröckelten etwas ab.
Hingegen zeigte ſich bei allerdings kaum veränderten Kurſen
wei=
tere Nachfrage nach Goldpfandbriefen.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 27. Dezember. Nach
fünftägiger Verkehrsunterbrechung durch die Weihnachtsfeiertage
ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr äußerſt ruhig ein.
Auch im Verlaufe war die Umſatztätigkeit gering, zumal der
Be=
ſuch des Getreidegroßmarktes weſentlich geringer als ſonſt war,
Man rechnet kaum vor dem Jahresende mit einer normalen
Ab=
ſchlußtätigkeit, umſomehr, als mit dem 1. Januar um 1,5 RM.
er=
höhte Feſtpreiſe Geltung erlangen. Das Angebot der erſten Hand
war andererſeits gering, was ſowohl für Brotgetreide als auch
für Hafer und Gerſten gilt. Auch Mehle lagen ausgeſprochen
ruhig. Roggenausfuhrſcheine nannte man 159 Brief.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 27. Dezember. Aufgetrieben
waren 102 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 49—50
Pfg., b) 43—48, C) 37—42. d) 30—36 Pfg. pro Pfund. Es
wur=
den verkauft in der Kl. a) 4, b) 22, c) 46, 0) 30 Stück.
Markt=
verlauf: ruhig, ausverkauft.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 27. Dezember. Auftrieb:
37 Ochſen, 53 Bullen, 129 Kühe, 87 Färſen, 810 Kälber, 35 Schafe,
1507 Schweine, 1 Ziege, 40 Arbeits= und 68 Schlachtpferde. Es
wurde pro Zentner Lebendgewicht bezahlt in RM.: Ochſen Kl. a)
38—40, b) 34—37, c) 29—33; Bullen: Kl. a) 35—36, b) 32—34,
c) 28—31: Kühe Kl. a) 29—34, b) 25—28, c) 19—24, d) 14—18;
Färſen Kl. a) 39—40, b) 34—38, c) 30—33; Kälber: Kl. a) 52—
54, b) 47—51, c) 42—46, d) 40—41: Schweine Kl a) und b) 53,
c) 50—53, d) 48—53; Arbeitspferde 450—1050 RM. pro Stück;
Schlachtpferde 25—120 RM. pro Stück. Schafe und Ziegen nicht
notiert. Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine lebhaft.
Arbeitspferde ſchleppend, Schlachtpferde ruhig. — Nächſter
Markt am 2. Januar 1935.
Der Ausweis der Reichsbank.
Skärkere Beanſpruchung in der Vorweihnachtswache.
Um die Veröffentlichung des Wochenausweiſes der Reichsbank
für die vorletzte Dezemberwoche noch vor dem Weihnachtsfeſt zu
ermöglichen, erfolgte der Abſchluß im Gegenſatz zu den Vorjahren
bereits am 21. Dezember. Das Weihnachtsgeſchäft hat eine
ſtär=
kere Beanſpruchung hervorgerufen, die in einer Zunahme der
ge=
ſamten Kapitalanlage um 28,1 Millionen auf 4479,5 Mill. RM.
zum Ausdruck kommt, während am 23. Dez. 1933 die geſamte
Ka=
pitalanlage um 33,8 Millionen auf 3567,4 Mill. RM. verringert
war. Trotzdem ſind die Rückflüſſe von der Ultimobeanſpruchung
mit rund 57 v. H. bis zum 21. Dez. immer noch weitaus höher als
in den erſten drei Dezemberwochen des Vorjahres, in denen erſt
42 v. H. der Belaſtung abgedeckt waren.
In dieſem Jahre dürfte auch die Verſchiebung des
Inventur=
verkaufs mit der verſtärkten Inanſpruchnahme im Zuſammenhaug
ſtehen. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und
ſchecks um 10,3 Millionen auf 3605,3 Mill. RM. an
Lombardfor=
derungen um 4,1 Millionen auf 101,6 Mill. RM., an
deckungsfähi=
gen Wertpapieren um 0,3 Millionen auf 436,5 Mill. RM. und an
Reichsſchatzwechſeln um 13,4 Millionen auf 16,4 Mill. RM.
zuge=
nommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben bei
einer Zunahme um 32 000 RM. mit rund 318,8 Mill. RM.
nahe=
zu unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen
zu=
ſammen ſind 29,4 Millionen in den Verkehr abgefloſſen, und zwar
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 4,7 Millionen auf
3724,3 Mill. RM., derjenigen an Rentenbankſcheinen um 24,7 auf
334,4 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm
um 1,5 Millionen auf 1471,2 Mill. RM. ab. Der geſamte
Zah=
lungsmittelumlauf betrug am 21. Dez. 5706 Mill. RM. gegen
5343 Millionen im Vormonat und 5453 Mill. RM. am 23. Dez.
1933. Die fremden Gelder zeigen mit 764,3 Millionen eine
Zu=
nahme um 4,7 Millionen, nachdem noch in der Vorwoche bei den
Giroguthaben infolge der Bareinlöſung von Reichsſchatzwechſeln
eine Abnahme um 97,3 Mill. RM. zu verzeichnen war. Die
öffent=
lichen Guthaben ſind in der Berichtswoche etwas geſtiegen,
da=
gegen haben die privaten etwas abgenommen. Die ſtetige,
lang=
ſame Aufwärtsentwicklung der Deckungsmittel hat ſich auch im
Berichtsabſchnitt fortgeſetzt, indem die Goldbeſtände um 51 000
RM. auf 78,8 Millionen und die Beſtände an deckungsfähigen
De=
viſen um 184 000 RM. auf 4,4 Mill. RM. zugenommen haben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Neue Röhrwerke AG., Ober=Ramſtadt —
Gläubigerverſamm=
lung. Die bis 28. Dezember feſtgeſetzte Friſt zur Einreichung eines
Vergleichsvorſchlages wurde vom Amtsgericht um etwa 14 Tage
verlängert. Nach Informationen des Fwd. liegt von der
Mehr=
heit der Gläubiger die Zuſtimmung zur Durchführung eines
Ver=
gleichsverfahrens vor. Am 3. Januar findet in Berlin eine
Gläu=
bigerverſammlung unter Mitwirkung des Reichsverbandes, der
Kraftfahrzeugteile=Induſtrie, dem die Mehrheit der
Lieferanten=
gläubiger der Röhrwerke angehören, ſtatt. Hier ſoll ein
eingehen=
der Vergleichsvorſchlag vorgelegt werden. Die Verhandlungen
über die reine kapitalmäßige Sanierung ſind in poſitivem Sinne
beendet; die Grundlage zum Fortbeſtehen des Werkes iſt durch
die Bereitſtellung neuer Mittel einer deutſch=ſchweizeriſchen
Gruppe vorhanden unter der Vorausſetzung, daß das
Vergleichs=
verfahren nach Zuſtimmung der Gläubigerverſammlung
durchge=
führt werden kann. Das Werk arbeitet zur Zeit eingeſchränkt,
Neue Aufträge liegen noch vor.
Durch Anordnung vom 19. Auguſt 1933 hatte der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter den Mitgliedern des Kunſtſeide=Verkaufsbureaus
das Recht gegeben, jederzeit den Vertrag mit dem Kunſtſeide=
Ver=
kaufsbureau friſtlos zu kündigen. Dieſe Anordnung iſt unter dem
22. Dez. 1934 aufgehoben worden.
M
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann
für „Die Gegenwart. Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 27. Dezember 1934
Oeviſenmarkt
vom 27. Oezember 1934
Mei He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban”
Hapag
Nordd. Lloyzd.
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl =
e
71.—
72.—
24.—
28.875
27.—
111.25
80.50
102,25
139.—
/120.
100.375
Meie ece
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Föln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
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0.628
0.204
3.047
2.507
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1.377
1.049 fost
2.406 2.480
Durmſtädter anu Karionaloant Buriſtaut, Mihane der Breioher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 27. Dezember 1934.
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„Gr. II p. 1934
„ 1935
„ 1936
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„ 1938/1
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49
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6% Dt. Reichsbahn
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59 Dt. Reichspoſt
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6%Dresden.. v. 26
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6%Mannheim v.27
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103.65
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1031,
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5½2% „ Lig.=Obl.
—
Dt. Komm.
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825Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% n Lig.=Pfb.
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5½% „ Lig.=Pfr.
665
„ Goldoblig
6%0 Südd, Boden=
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5½%6 n Lig.=Pfbr
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93
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95.75
95.25
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118
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94.25
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94.25
95.25
94.75
95.25
96.5
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95.5
95.5
93
97.25
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425 Oſt. Goldrente
5Svereinh. Rumän
41
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Seite 12 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. Dezember 1934
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dieſe Trupper
richten. Bedaue
7 Beſchlag
mwichtig