Darmstädter Tagblatt 1934


28. Dezember 1934

[  ][ ]

Engliſche Kombingkionen
über einen Sechs=Mächke=Pakl.

Bel wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
bi8 31. Dezember 2. Reichsmark und 20 PfennigAb=
tagegebühr
, abgebolt 2. Reichsmark, durch die
Tgenturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
im Dezember ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmark.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Zezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkelt für uns.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 356
Freitag, den 28. Dezember 1934.
196. Jahrgang

Anzeigenpreis:

Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell, 1 mm hoch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zele im Texttell 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger Ver=
einbarung
) für Placſerung unter Text oder an be=
fimmter
Stelle 25% Rabattnach Staffel C.prlvatanzelgen
(elnſpaltig) das feitgedruckte Ueberſchriſtelwort 20 Pfg.,
jedes weitere Wort 8 Pfennig. Famlſen= Avzelgen
die 22 mm brelie Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Preieliſte Nr. 2 güliſg.
poſiſcheckonio: Franffurt g. M. 1301. Bantkonio
DD=Bani und Darmſtädter und Nallonalbanl.

Neuer franzöſiſcher Sicherheits=Wunſch.
Pariſer Pläne zur Ueberwindung der franzöſiſch=ikalieniſchen Schwierigkeiken. Die öſterreichiſche Kuliſſe.
Ein mitkeleuropäiſches Sicherheits=Syſtem ſoll die Ungbhängigkeit Oeſterreichs garankieren.

ſtr. 121

EP. London, 27. Dezember.
Ueber einen italieniſch=franzöſiſchen Plan für ein mitteleuro=
häiſches
Sicherheitsſyſtem mit dem unmittelbaren Ziel der Garan=
ierung
der öſterreichiſchen Unabhängigkeit macht der diplomatiſche
Berichterſtatter des Daily Telegraph heute eingehende Angaben,
ſie augenſcheinlich aus engliſchen Regierungskreiſen ſtammen, was
ſen Rückſchluß zuläßt, daß dieſe Pläne von England gefördert
verden, zumal in dem Artikel mitgeteilt wird, daß ſie bei der Zu=
ammenkunft
zwiſchen Sir John Simon und Laval eingehend be=
prochen
worden ſeien.
Das italieniſch=franzöſiſche Projekt geht von der Vorausſetzung
us, daß die Unabhängigkeit Oeſterreichs heute der Angelpunkt
ſer europäiſchen Lage iſt und daß eine Löſung dieſes Problems
ſen Weg für die Bereinigung anderer Fragen ebnen würde. Der
on den beiden Mächten angeſtrebte Pakt iſt ein Sechsmächte=
jertrag
, dem außer Frankreich und Italien
deutſchland, Südſlawien, Ungarn und die Tſche=
ſoſlowakei
beitreten ſollen. Die erſte Vorausſetzung
ür das Zuſtandekommen dieſes Paktes wäre, wie in dem Artikel
es Daily Telegraph betont wird, ein poſitives Ergebnis der
talieniſch=franzöſiſchen Verhandlungen, die, wie auch die Times.
kute melden, gute Fortſchritte machen ſollen, aber immerhin noch
ſicht ſoweit gediehen ſind, daß ein Zeitpunkt für die Reiſe Lavals
uich Rom feſtgeſetzt werden könnte, zumal, wie angedeutet wird,
ke wachſende Spannung zwiſchen Italiaen und
1beſſinien die italieniſch=franzöſiſche Einigung über die afri=
niſchen
Fragen hinauszögern kann.
Eine weitere Vorausſetzung für den Sechsmächtepakt wäre
ine Annäherung zwiſchen Italien und Jugofla=
11en, für die einerſeits Muſſolini Opfer zu bringen bereit ſein
ſil, während ardererſeits von der neuen ſüdſlawiſchen Regierung
uid dem Prinzen Paul erhofft wird, daß ſie ebenfalls zu Zuge=
ſindniſſen
bereit ſind, wodurch auch die Spannung zwiſchen Süd=
ſwien
und Ungarn bereinigt werden würde.
Was Deutſchland anbelangt, ſo ſtellt der diplomatiſche Mit=
beiter
des Blattes feſt, daß ohne deſſen Beteiligung die Durch=
ſhrung
des Planes nicht möglich ſei. Deutſchlands Haltung, ſo
urd erklärt, dürfte zu allererſt von der Geſtaltung der Beziehun=
un
zu Frankreich nach der Saarabſtimmung abhängen.
Wie ſich die Dinge im einzelnen entwickeln würden, ſchreibt
ur diplomatiſche Mitarbeiter abſchließend, ſtünde noch nicht feſt,
) die Befürworter des neuen Sicherheitspaktes in jeder nur
wglichen Richtung vorſtoßen würden. Jedenfalls würde Deutſch=
und eingeladen werden, dieſem und anderen Pakten beizutre=
ta
. Falls Deutſchland dieſer Einladnug folgt und falls es dann
hreit iſt, mit den übrigen Mächten eine Konvention über die
Bſchränkung der Rüſtungen abzuſchließen, würden die ehemaligen
Aiierten naturgemäß ihrerſeits bereit ſein, Artikel 5 des Verſail=
e
Vertrages für ungültig zu erklären, womit die für Deutſchland
Atenden Rüſtungsbeſchränkungen aufgehoben werden würden.
Schließlich wird in dem Artikel noch betont, daß man in fran=
zöiſchen
Regierungskreiſen angeſichts des Friedenswillens des
Nichskanzlers hoffe, daß es gelingen werde, Anfangs des neuen
Ihres zu einer allgemeinen Einigung zu kommen

Perkinar zu den franzöſiſch=if
Verhandlungen.

EP. Paris, 27. Dezember.
Außenminiſter Laval iſt ſchon am Mittwoch, alſo 24 Stun=
m
früher als urſprünglich vorgeſehen, wieder nach Paris zu=
iſkgekehrt
. Laval begab ſich ſofort in den Quai dOrſah, um die
afenden Geſchäfte zu erledigen und ſich vor allem wieder den
Gang befindlichen, franzöſiſcheitalieniſchen Verhandlungen
Vorbereitung ſeiner Rom=Reiſe zu widmen.
1 Im Echo de Paris berichtet Pertinax, Laval ſtehe im
Sgriff, eine Entſcheidung über das Datum diefer Reiſe zu tref=
ſ
. Man dürfe daraus aber nicht den Schluß ziehen, daß die
ſunzöſiſche und die italieniſche Regierung ſich über die Zuſam=
marbeit
mit dem Kleinen Verband in Mitteleuropa geeinigt
ſſten Das Gegenteil ſei richtig. Bisher ſei es den verein=
Anſtrengungen Lavals und des römiſchen Botſchafters de
ehmbrun nicht gelungen, Muſſolinis Feindſchaft
iſgenüber der Kleinen Entente im allgemeinen
d Jugoſlawien im beſonderen auch nur im
ſſringſten zu mildern. Zweimal habe der Duce eine
Emzöſiſche Einladung, zu bezeugen, daß die italieniſche Politik
9 jugoſlawiſchen Einheit nicht feindlich geſinnt ſei, abgelehnt.
Ah die Zulaſſung des Kleinen Verbandes zu dem engliſch=
Echzöſiſch=italieniſchen Protokoll über die Unabhängigkeit Oeſter=
lhs
habe Muſſolini verweigert. Unter dieſen Umſtänden würde
R Reiſe Lavals nach Rom in Belgrad, Bukareſt und Prag
eine Geſte des Imſtichelaſſens ausgelegt werden, woran
9 Treue=Beteuerungen nichts ändern könnten. Die Reiſe
hue auch nicht damit begründet werden, daß Italien ſich nun=
ehr
dem franzöſiſchen Standpunkt in der Abrüſtungsfrage an=

nähere, denn die römiſche Regierung nehme die franzöſiſche
Note vom 17. April heute ebenſo wenig an wie vor 8 Monaten.
Wer ſagt uns ſo fragt Pertinax, ob Muſſolini bei dieſer
Gelegenheit nicht vielmehr die Kleine Entente und die Bande,
die ſie mit Frankreich verknüpfen, zu ſprengen hofft?
Romreiſe Lavals in den erſten Januarkagen?
DNB. Paris, 27. Dezember.
Der Paris Soir meldet aus Rom, daß man mit dem Be=
ſuch
des Außenminiſters Laval in Rom für den 3. oder 5. Januar
rechne. Laval ſei der Anſicht, daß ein unmittelbarer Meinungs=
austauſch
mit Muſſolini über die noch umſtrittenen Fragen den
Verhandlungen von Kanzlei zu Kanzlei vorzuziehen ſei.

*

Schon in Vorkriegszeiten nannte man den Balkan den Hexen=
keſſel
Europas. Er hat auch heute noch Anſpruch auf dieſen Titel.
Nur daß ſich das Schwergewicht der Konflikte etwas mehr in den
Donaurgum verlagert hat, und gerade hier haben die Pariſer
Friedensverträge alle verſagt, um Gegenſätze auszugleichen. Im
Gegenteil. Aus Haß und Ländergier haben ſich unbegrenzte Men=
gen
neuen Zündſtoffs angehäuft. Rumänien in Front gegen ſeine
ſämtlichen Nachbarn, Bulgarien in Front gegen Jugoſlawien, Ju=
goſlawien
und Rumänien aber in Front gegen Italien. Das iſt
das Ergebnis dieſes Friedens, und wenn inzwiſchen an ein=
zelnen
Stellen wie in Bulgarien eine Milderung erfolgte, ſo nicht
etwa wegen, ſondern trotz der Friedensverträge.
Der Marſeiller Königsmord, in deſſen Gefolge Jugoſlawien
ſcharfe Anſchuldigungen gegen Ungarn erhob, ſchien nun der Aus=
gangspunkt
neuer Differenzen, die ſich vorübergehend auch zu=
ſpitzten
durch die Lunte, die unmittelbar am Pulverfaß lag. Die
Verhandlungen vor dem Völkerbundsrat haben keine Erleichterung
gebracht. Immerhin, ſie bedeuteten doch einen gewiſſen Abſchluß
und auch einen Anlaß zur Selbſtbeſinnung. Es darf ſchon als eine
Beſſerung angeſehen werden, wenn der ungariſche Außenminiſter
Kanya am Vorweihnachtstage in einer öſterreichiſchen Zeitung die
Anregung zu einer Verſtändigung vor allem zwiſchen Ungarn und
der Kleinen Entente gab, wobei er dafür eintrat, daß nach dem
Muſter des deutſch=polniſchen Vertrags die Meinungsverſchieden=
heiten
, ſoweit ſie territorialer Art ſind, auf eine beſtimmte Zeit
zurückgeſtellt werden. Das einzige, was er verlangte, war, daß die
kleine Entente ſich zu allen Paragraphen der Völkerbundsſatzung
bekannte, alſo künftig nicht mehr friedliche Reviſionswünſche einer
Kriegsdrohung gleichſtellte. Und es iſt beachtenswert, daß der
tſchechiſche Geſandte in Budapeſt im Prager Tageblatt dieſe An=
regung
im poſitivem Sinne aufwahm.
Nun macht eine Schwalbe gewiß noch keinen Sommer. Aber
dieſe Frage und dieſe Antwort iſt doch ſicherlich mehr als nur ein
privater Meinungsaustauſch, ſo daß ſich hier zum erſten Male die
Möglichkeiten einer Verſtändigung im Donauraum zunächſt auf
wirtſchaftlichem Gebiet abzeichnen, die eine Erleichterung auch der
politiſchen Gegenſätze zur Folge haben können. Allerdings bis es
wirklich ſo weit iſt, dazu bedarf es noch eines langen Weges, vor
allem bei allen Anwohnern des Donauraumes der Erkenntnis,
daß ein ſolcher Plan den wirtſchaftlichen Bedingtheiten der ein=
zelnen
Länder nur mit, aber nicht ohne oder gar gegen Deutſchland
durchgeführt werden können.

*

Was Herrn Barthou politiſch zweckmäßig erſchien und als
ſein Erbe vom Quai dOrſay gepflegt und ausgebaut wird, ver=
mag
noch immer nicht alle Franzoſen reſtlos zu begeiſtern. Das
hat ſich eben erſt wieder bei der Ueberreichung des Beglau=
bigungsſrcheibens
des neuen Botſchafters der Sowjet=Union,
Potemkin gezeigt. Während ein Teil der Pariſer Preſſe nur
von dieſem Vorgang Notiz nimmt und ſich im übrigen in ein
beredtes Schweigen hüllt, haben Matin und Journal ihrem
Groll gegen die Bolſchewiſten freien Lauf gelaſſen. Beide über=
gießen
die Verteidiger der franzöſiſch=ruſſiſchen Zuſammenarbeit
mit beißendem Hohn und Spott, indem ſie den Namen des
Botſchafters von allen Seiten beſpiegeln und immer wieder
Parallelen zwiſchen den bekannten potemkinſchen Dörfern und
der Orientierung der Sowjet=Union nach Frankreich hin ziehen.
Der Matin weckt aber auch Erinnerungen an den Film
Potemkin, der bekanntlich die Meuterei auf dem ruſſiſchen
Kriegsſchiff gleichen Namens und das Ueberbordwerfen ſowie
die Erſchießung der Offiziere zeigte. Er zitiert ſogar ein Wort
Lenins, um ſeiner grenzenloſen Verachtung Ausdruck zu ver=
leihen
: Unter 100 Bolſchewiſten wäre nur ein echter Bolſchewiſt,
39 wären Verbrecher und 60 wären Dummköpfe. Potemkin ſei
allerdings kein Dummkopf, wohl aber, ſo ruft der Matin war=
nend
aus, ein Bolſchewiſt! Und das Journal vergleicht höh=
nend
die Kopfſtärke der ruſſiſchen Bevölkerung 160 Millionen
mit den zu erwartenden ruſſiſchen Aufträgen in Höhe von
250 Millionen Franken oder etwa 60 Millionen Reichsmark, die
noch nicht einmal bezahlt würden. Und gleich darauf wird die
Pariſer Regierung daran erinnert, daß Rußland den franzöſi=
ſchen
Sparern noch immer mehrere Milliarden Goldfranken
ſchuldet.
Wenn auch dieſe Ausfälle gegen die Sowjet=Union eine An=
näherung
der diplomatiſchen und nach den Enthüllungen des
Star auch militäriſchen Zuſammenarbeit nicht herbeiführen
wird, ſo ſind ſie doch kennzeichnend für die Ablehnung wei=
teſter
Kreiſe Frankreichs, die inſtinktiv fühlen, daß in dem fran=
zöſiſch
=ruſſiſchen Verhältnis nicht Frankreich führt, ſondern daß
Frankreich von den Ruſſen für die Ziele der bolſchewiſtiſchen
Revolution geſchickt vorgeſchoben und mißbraucht wird.

Flandins Wirkſchaftspolikik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 27. Dezember.
Es iſt bemerkenswert, wie ſchnell die Regierung Flandin
die heftige Propaganda für die Verfaſſungsreform zum Schwei=
gen
brachte. Man ſpricht heute in Frankreich viel mehr über
Wirtſchaftsprobleme als über die Innenpolitik. Während der
Aera Doumergue ſtand die Löſung der politiſchen Fragen im
Vordergrund; ja man erklärte, daß, ſolange die Verfaſſungs=
reform
nicht verwirklicht ſei, für die Wirtſchaft nichts grund=
legendes
geſchehen könne. Und jetzt heißt es, daß, ſolange die
Wirtſchaftskriſe nicht überwunden ſei, die politiſchen Reformen
zurückſtehen müßten. Nicht die Inſtitutionen ſeien wichtig, ſon=
dern
allein der Geiſt der ſie beſeele und die Männer, die ſie
führten. Was nicht beſagen will, daß die Regierung gegebenen=
falls
nicht höchſt energiſch gegen die Kammer vorgehen und die
Auflöſung in unmißverſtändlichen Worten in Ausſicht ſtellen
würde. Die Durchführung der wichtigſten Sanierungsmaßnahmen
erfordert einen ſtetigen Kampf in der Kammer; aber der Zeit=
verluſt
iſt noch immer geringer, als wenn vor der Erledigung
der praktiſchen Aufgaben all die prinzipiellen Probleme der
Innenpolitik gelöſt werden ſollten.
So wurde auch das Weizenproblem nach einigem inner=
politiſchen
Hin und Her verhältnismäßig ſchnell erledigt. Ein
großer Schritt für die Wiederherſtellung der Wirtſchaftsfreiheit
iſt damit getan. Die einzelnen müſſen die Verantwortung auf
ſich nehmen und ſie nicht dem Staate überlaſſen, heißt es in den
Reden des Miniſterpräſidenten. Der Uebergang erfolgt aber nur
ſchrittweiſe. Der Staat kauft zuerſt die überſchüſſigen Vor=
räte
auf und kegelt die Produktion, erſt dann darf ſich die
Wirtſchaftsfreiheit auswirken. Für den Augenblick werden alſo
die ſtaatlichen Eingriffe noch tiefer als bisher; man kann in
dieſer Feſtſtellung eine Kritik ſehen. Aber letzten Endes wäre
es kaum möglich, die Löfung der Schwierigkeiten auf einem
anderen Wege zu finden, als die Regierung es zu tun ſucht.
Den Prinzipien Freiwirtſchaft oder Etatismus kommt dabei nur
eine beſchränkte Bedeutung zu. Die ſchematiſche Maſſenproduk=
tion
und die ſtaatliche Feſtſetzung der Minimalpreiſe haben in
Frankreich endgültig verſagt.
Die Löſung, welche die Regierung für die Weinkriſe fand,
iſt der vorgeſehenen Sanierung des Weizenmarktes ähnlich. Auch
da ſucht man, von der Quantitätsproduktion auf die Qualitäts=
produktion
überzugehen und die ſtaatlichen Eingriffe zur Er=
haltung
der Preiſe überflüſſig zu machen. Was Einzelheiten
anbelangt, ſo ließe ſich die Agrarpolitik der Regierung kritiſieren.
Doch muß man anerkennen, daß ſeit dem Kriege in Frankreich
zum erſten Male der Verſuch unternommen wird, eine Agrar=
politik
zu treiben. Was man bisher ſah, war nämlich im
beſten Falle Wahlpolitik".
Es wäre aber falſch, zu glauben, daß dieſe ſchüchternen An=
fänge
ſchon als die Ueberwindung der franzöſiſchen Agrarkriſe
betrachtet werden könnten. Die Uebel liegen viel zu tief, als daß
ſie von einem Tag auf den anderen beſeitigt werden könnten.
Und eine wirkliche Geſundung würde auch eine Umwälzung in
der Sozialpolitik, eine Art geſellſchaftliche Revolution bedingen.
Die Lage iſt aber viel zu ernſt, die Stunde viel zu fortge=
ſchritten
, um daran zu denken. Was Flandin vorſchwebt, das
iſt die Beſeitigung der gefährlichſten Symptome.
Die Abkehr von der Verſtaatlichung bedeutet eine prinzipielle
Entſcheidung, die nach der langen Konfuſion ſchon allein als
Fortſchritt anzuſehen iſt. Daß ihre Verwirklichung ſo äußerſt
vorſichtig beginnt, daran iſt die Schwierigkeit der Lage viel mehr
ſchuld als die Regierung. Das trifft ganz beſonders auf die
konfuſe Lage des Kreditweſens zu; der Zuſammenbruch vieler
Hypothekenbanken und das Verſagen der Agrargenoſſenſchaften
hat einen großen Teil der franzöſiſchen Landwirtſchaft von jeg=
lichem
Betriebskapital beraubt und das Feld dem Wucher frei=
gegeben
. Eine Geſundung der Lage erhofft man aber erſt von
einem allgemeinen Aufſchwung von der Rückkehr des Vertrauens
und der Geldflüſſigkeit. Auch da ſind ſchon einige Hoffnungen
vorhanden, aber die zwei große Vorbedingungen fehlen noch.
Man ſieht noch nicht einmal die Anſätze einer internationalen
finanzpolitiſchen Geſundung und keine nennenswerte Annähe=
rung
zwiſchen den franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen
Konzeptionen. Und was die innerfranzöſiſche Lage ſelbſt be=
trifft
, ſo ſcheint die Aera der Skandale mit den gefährlichen
moraliſchen Erſchütterungen, die ſie in der Wirtſchaft verurſachen,
noch nicht überwunden. Und die Effektenbörſe bleibt nach einem
kurzen Aufſchwung wieder leblos. Die Eindämmung der an=
dauernden
Verſchuldung des Staates genügt allein nicht. Und
die Hoffnungsloſigkeit der ſtaatlichen Maßnahmen zum Schutze
der Sparer wurde offen zugegeben.
So berechtigt auch die Klagen in Frankreich gegen die
ſtaatlichen Eingriffe in die Privatwirtſchaft, gegen den LEtat
Bon Dieu ſind, es wäre ungerecht, für die jetzige troſtloſe
Lage allein den Staat verantwortlich zu machen. Der franzöſiſche
Handel funktioniert ſchlecht, es geht ihm jegliche Elaſtizität ab.
Ganz beſonders trifft dies für Lebensmittelhandel zu, das
gab ja auch den Anlaß zur Bildung der zahlloſen Genoſſen=
ſchaften
, die freilich ihrerſeits noch zu ſchlechteren Erfahrungen
Anlaß gaben.
Es iſt charakteriſtiſch für die Einſtellung der franzöſiſchen
Politik in der letzten Zeit, daß die Aera der einſeitigen Be=
günſtigung
der Induſtrie etwas nachgelaſſen hat. Die rieſigen
Rüſtungsausgaben ſcheinen dieſer Behauptung zu widerſprechen;
aber in der Handelspolitik iſt die Tendenz erkennbar, manche
lebensunfähige Induſtrien fallen zu laſſen.
Die Regierung ſpricht nicht gerne über ihre Pläne zur
Belebung des franzöſiſchen Außenhandels. Man weiß aber, daß
das vielumſtrittene Rußlandgeſchäft nur einen Teil davon dar=
ſtellt
und daß Flandin entſchloſſen iſt, die Folgen der außen=
politiſchen
Eutſpannung in Europa, auf die man hier rechnetz
guch wirtſchaftli

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Das Verkeidigungsſyſtem des Empire
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. Londen, im Dezember.
Der britiſche Premierminiſter, Ramſay Maedonald, wurde
kürzlich im Unterhauſe von einem Labour=Abgeordneten gefragt,
welches die Miſſion ſei, in der Sir Maurice Hankey,
der Generalſekretär des Verteidigungs= Komi=
tees
des britiſchen Reiches, zur Zeit die verſchie=
denen
Dominions bereiſe. Der Premier entgegnete, daß Sir
Maurice Hankey ſich nach Auſtralien nur deshalb begeben habe,
um an den Centenarfeiern von Melbourne teilzunehmen und
daß ſein Beſuch der übrigen Dominien rein perſönlichen
Zwecken gegolten habe. Dieſe Erklärung des britiſchen Premier=
miniſters
ſtand jedoch etwas auffällig im Gegenſatz zu einer
zur gleichen Zeit aus Wellington (Neuſeeland) kommenden Mel=
dung
, die Reuters, d.h. die offizielle britiſche Telegraphenagentur,
verbreitete und die beſagte, daß Sir Maurice Hankey aus Syd=
ney
in Wellington eingetroffen ſei, um mit der Regierung von
Neuſeeland Fragen der Verteidigung des Empire zu beſprechen
Sir Maurice war überdies von einer Reihe hochoffizieller Per=
ſönlichkeiten
begleitet, deren Anweſenheit allein genügte, um die
obige Meldung zu beſtätigen. Dieſe Perſonen waren: Sir
George Pearce, auſtraliſcher Miniſter für Auswärtige Ange=
legenheiten
, Mr. A. E. Leighton, Generalkontrolleur des auſtra=
liſchen
Munitionsweſens, und Mr. F. Shedden, der Vorſitzende
des Verteidigungskomitees von Auſtralien. Die letzten Zweifel
zerſtreute noch Sir Maurice Hankey ſelbſt, der in einem Preſſe=
interview
vollkommen offen und unmißverſtändlich erklärte, daß
er nach Neuſeeland gekommen ſei, um die Fragen der Ver=
teidigung
des britiſchen Reiches zu erörtern. Deshalb iſt es nur
natürlich, daß die engliſche Preſſe ſich mit der etwas merkwür=
digen
Unterhauserklärung des Premierminiſters nicht zufrieden
gibt. Und der ſozialiſtiſche Daily Herald benutzt die Gelegen=
heit
, um dem in Labour=Kreiſen heute beſtgehaßten Macdonald
einen Hieb zu verſetzen. Es liegt uns vollkommen fern meint
das Blatt, behaupten zu wollen, daß der Premierminiſter be=
wußt
verſucht hat, das Unterhaus irrezuführen. Die Erklärung
für ſeine merkwürdige Behauptung iſt eine viel einfachere: ſeine
Herren Kollegen haben ſich einfach nicht die Mühe gegeben, ihn
darüber zu informieren, was im Britiſchen Reiche vor ſich
geht .. ."
Was geht nun auf dem Gebiet der Empire=Verteidigung zur
Zeit vor ſich? Die britiſche Regierung und Preſſe hüllen ſich
über dieſen Punkt, wie das in wirklich wichtigen Fällen ja ſtets
der Fall zu ſein pflegt, in geheimnisvolles Schweigen. Die
Informationen hierüber ſind überaus dürftig. Aber dieſes und
jenes iſt doch durchgeſickert; und dieſes Wenige genügt, um ſich
ein ungefähres Bild von den zur Zeit zwiſchen dem
Mutterlande und den Dominien vor ſich gehen=
den
Verhandlungen zu machen. Eine Londoner Zentral=
ſtelle
zur Leitung der dem geſamten britiſchen Reich geltenden
Verteidigungsmaßnahmen gibt es bereits ſeit mehreren Jahren.
Es iſt dieſes das Imperial Defence Committee‟. Doch ſeit
Antritt der Nationalen Regierung hat dieſes Komitee mit ver=
doppelter
Energie zu arbeiten begonnen. Es hat einen detaillier=
ten
Plan der Vereinheitlichung des geſamten Verteidigungs=
weſens
des britiſchen Empire ausgearbeitet und dieſen den Re=
gierungen
der verſchiedenen Dominien vorgelegt. Dieſer Plan
ſieht vor allem vor: 1. Moderniſierung und Verſtärkung der die
einzelnen Teile des britiſchen Reiches verbindenden Stützpunkte
Gibraltar, Malta, Suez, Aden, Colombo, Singapoxe und
Hongkong; 2. Errichtung von ſtarken und gut ausgebauten Luft=
baſen
an dieſen Orten; 3. weitgehende Koordination zwiſchen
dem engliſchen Rohal Air Force und den Luftſtreitkräften
Auſtraliens, Neuſeelands, Südafrikas und Kanadas; Verſtärkung
der Luftflotten der Dominien und des Mutterlandes. 5. Engere
Zuſammenarbeit der Flotten und Armeen der einzelnen Do=
minien
mit der Flotte und der Armee des Mutterlandes. 6. Ein=
führung
der gleichen Waffengattungen, wie z. B. des Vickers=
Berthier=Maſchinengewehrs, in ſämtlichen Teilen des Britiſchen
Reiches uſw.
Nachdem dieſer Plan Anfang dieſes Jahres
den einzelnen Dominien underbreitet worden
war, begab ſich Sir Maurice Hankey, der Generalſekretär des
Committee of Imperial Defence, im Auguſt in Begleitung einer
großen Anzahl von techniſchen Sachverſtändigen zuerſt nach Süd=
afrika
, dann nach Auſtralien und Neuſeeland und kehrt nun über
Kanada nach England zurück. Er reiſte alſo nicht nur in aus=
geſprochen
offizieller Miſſion, ſondern in Ausführung einer
hochbedeutungsvollen, für das britiſche Weltreich geradezu
lebenswichtigen Aufgabe. Sir Maurice Hankeys Miſſion ſcheint
denn auch in jeder Hinſicht erfolgreich geweſen zu ſein. Die
Regierung von Südafrika hat bereits bekannt gegeben, daß ſie
den von England ausgearbeiteten Imperial Defence Plan rück=
haltslos
gutheißt, Und die Zuſage der Regierungen der übrigen
Dominien dürfte vorausſichtlich ebenfalls kaum lange auf ſich
warten laſſen.

Im IMfkitul fur biologie.
Das Zenkrum der deutſchen Forſchung.

Von Hans Hartmann,

Der Weg führt mich in die Abgeſchiedenheit des ſtillſten
Stadtteils von Berlin, in den Teil Dahlem, der die Kaiſer=
Wilhelm=Inſtitute enthält. Hier iſt aller Großſtadtlärm ge=
ſchwunden
alle Aufmerkſamkeit, alle Gedanken der Forſcher
können ſich auf die eine Aufgabe ſammeln: die Forſchung zu
fördern. In der Boltzmannſtraße, genannt nach dem großen
theoretiſchen Phyſiker, ſteht ein beſonders großes helles Ge=
bäude
: das iſt das Inſtitut für Biologie. Als ich nach langer
Zeit wieder aus dem Gebäude herauskomme, da habe ich einen
der ſchönſten Eindrücke meines Lebens mitgenommen: was
Biologie iſt, wie es um die Geheimniſſe der Lebensvorgänge
ſteht, wie ſich die Millionen und aber Millionen von Lebens=
vorgängen
abſpielen, in einem Worte: das Walten und Weben
des Lebens ſelbſt war mir eindrücklich geworden wie nie zuvor.
Mein Führer war einer der drei Direktoren des Inſtitutes
für Biologie, das drei Abteilungen unterhält, eine für Pflan=
zen
, eine für niedere Lebeweſen und eine für höhere Lebeweſen,
Max Hartmann, bekannt nicht nur als erfolgreicher Forſcher,
ſondern auch als Philoſoph der Biologie, führte mich in die
Säle und Zimmer, wo Menſchen mit allen ihren geiſtigen
Kräften, aber in großer Beſcheidenheit und Ehrfurcht den Vor=
gängen
des Lebens lauſchen. Und in dieſer Welt war es be=
ſonders
reizvoll, im Zwiegeſpräch bis in die letzten Gedanken
jüber das Leben ſelbſt und ſeine Geſetze vorzudringen, viel reiz=
voller
als irgendwo am Schreibtiſch oder im Hörſaal,
Profeſſor Max Hartmann ſagte mit Betonung, die Biologie
befinde ſich heute da, wo ſich die Phyſik zur Zeit Galileis oder
höchſtens Newtons befand. Das iſt ein erſtaunliches Wort:
denn es zeigt die merkwürdige Tatſache, daß ſich die Menſchen
viel früher um die Vorgänge in der äußeren toten Natur
gekümmert haben als um die Vorgänge des Lebens ſelbſt, die
Fortpflanzung, die Vererbung, die Entſtehung der Arten mit
allen ihren Varianten‟ Ob man vvohl einen geheimen, unein=
geſtandenen
Schauer davor empfand? Die Riten aller Völker,
mit denen ſie die Lebensvorgänge umgeben, laſſen darauf

Freitag, 28. Dezember 1934

Vom Tage.
Der Landesrat des Saargebiets hält am 28. Dezember eine
Vollverſammlung ab, der darum beſondere Bedeutung zukommt.
weil es die letzte vor Rückgliederung des Saargebiets ſein dürfte
und weil von ſeiten der Deutſchen Front bedeutſame politiſche Er=
klärungen
abgegeben werden ſollen.
Das deutſch=ſchwediſche Abkommen über die Regelung des Zah=
lungsverkehrs
iſt verlängert worden.
Der Führer des aufgelöſten Oeſterreichiſchen Republikaniſchen
Schutzbundes, General a. D. Theodor Körner, der ſich unter dem
Verdacht des Hochverrats ſeit dem 12. Februar in Unterſuchungs=
haft
befand, iſt in Freiheit geſetzt worden. Das Strafverfahren
wegen Unterlaſſung der Anzeige bei Kenntnis hochverräteriſcher
Pläne wird gegen ihn fortgeführt.
Der von der Königin=Witwe Maria von Jugoſlawien zu
ihrer Vertretung beſtellte ehemalige franzöſiſche Außenminiſter,
Rechtsanwalt Paul=Boncour, hatte eine erſte längere Beſprechung
mit dem Marſeiller Unterſuchungsrichter Ducup de St. Paul, der
die Unterſuchung über die Ermordung des Königs Alexander
von Jugoſlawien und des Außenminiſters Barthou in Marſeille
führt.
Die jetzt veröffentlichten Ziffern für den Außenhandel der Ver=
einigten
Staaten im November weiſen eine neue Steigerung gegen=
über
den entſprechenden Ziffern des Vorjahres auf. Im November
1934 ſtellte ſich die Ausfuhr der Vereinigten Staaten auf 194901000
Dollar gegenüber 184 256 000 Dollar im November 1933. Die Ein=
fuhr
im November 1934 betrug 150 919 000 Dollar gegenüber
128 541 000 Dollar im November 1933.

3
Die Rache für Kirow.
Rikolgiews angebliches Geſtändnis.
Die Sowjetruſſen bereiten einen neuen Senſationsprozeß vor.
Der Mord an Kirow ſoll zu einem großen Schlag gegen unbe=
queme
Oppoſitionsſplitter ausgenutzt werden. Nach beglaubigten
Meldungen aus Moskau ſoll, zwar der eigentliche Beweggrund
für die Erſchießung Kirows in perſönlichſten Dingen zu ſuchen ſein.
Es wird ihm nachgeſagt, daß er enge Beziehungen zu der Frau
des Attentäters Nikolajew gehabt habe und deswegen aus Rache
über den Haufen geſchoſſen worden ſei. Aber das darf natürlich
nicht richtig ſein. Deswegen wird das ganze Verfahren in eine
hochnotpeinliche Verſchwörung umgemünzt. Ueber hundert Opfer
ſind bereits gefallen.
Jetzt veröffentlicht die amtliche Telegraphen=Agentur die An=
klageſchrift
gegen den eigentlichen Schuldigen Nikolajew und 13
ſeiner Genoſſen wegen Gegenrevolution und politiſchen Mordes.
Auf etwa 300 Seiten iſt nach dem angeblichen Geſtändnis der An=
geklagten
das Gebäude einer Verſchwörung aufgebaut, die ſich vor=
nehmlich
gegen Stalin und Molotow gerichtet habe. Die Ermor=
dung
Kirows ſollte das Signal zu einer allgemeinen Erhebung
ſein mit dem Ziel, Trotzki zurückzuholen und an die Stelle Stalins
zu ſetzen. Selbſtverſtändlich ſpielen auch ein ausländiſcher Konſul
und eine fremde Macht, die Geld hergegeben haben ſoll, dabei eine
große Rolle. Man will ein beſonderes Leningrader Zentrum
feſtgeſtellt haben, das ſich aus ehemaligen Anhängern der Sinow=
jewgruppe
gebildet und den ganzen Plan eingehend vorbereitet
haben ſoll einſchließlich des Angriffs der auswärtigen Macht zum
Sturze der Sowjetherrſchaft.
Das Ganze mutet wie ein Senſationsfilm an. Denn es iſt
nicht einzuſehen, weshalb, wenn der Stoß eigentlich gegen Stalin
gerichtet war, dann zunächſt Kirow dran glauben mußte. Es iſt
noch weniger wahrſcheinlich, daß ausgerechnet Trotzki, deſſen hell=
dunkle
Verbindungen zur Sowjetregierung nicht ganz geklärt ſind,
als Drahtzieher hinter den Plänen ſteht, zumal da er ſelbſt auch
bei ſeinen früheren Freunden in Rußland jeden Einfluß verloren
hat. Zudem hat ihn die franzöſiſche Regierung noch einmal aus=
drücklich
gewarnt, daß er ſich jeder politiſchen Tätigkeit enthalten
ſoll, widrigenfalls er über die Grenze abgeſchoben werden würde.
Man würde der franzöſiſchen Regierung ein ſchlechtes Zeugnis aus=
ſtellen
, wenn man annehmen wollte, daß nicht ohnehin der ganze
Briefwechſel wie auch ſein Verkehr unter dauernder ſcharfer Kon=
trolle
ſtünden.
Die Zuſammenhänge zwiſchen Trotzki und dem Kirowmörder
ſind jedenfalls ſo wenig erwieſen und durch die Anklageſchrift nicht
glaubhafter gemacht, daß auch jetzt noch der Eindruck eines großen
Zweckprozeſſes bleibt. Es gilt wie ja auch das Beiſpiel Sinow=
jews
und Kamenews zeigt eine Rechnung von früher her zu
begleichen und der Oeffentlichkeit den Nachweis zu erbringen, daß
an den Mißerfolgen der Induſtrialiſierung und an der drohenden
Hungersnot nicht das Syſtem oder die Untüchtigkeit der Syſtem=
träger
, ſondern die Sabotage der geheimen Oppoſition und der
Neofasciſten ſchuld ſei. Das wird natürlich auch bewieſen werden.
Denn bei den Bolſchewiſten iſt die Anklage ſchon ſo gut wie das
Urteil. Der Zentralvollzugsausſchuß hat ausdrücklich verfügt, daß
die Todesurteile vollſtreckt werden, 24 Stunden, nachdem den An=
geklagten
die Anklageſchrift zugegangen iſt.

Ein= und Ausreiſe ins Saargebiet.
Die Regierungskommiſſion teilt betreffend die Einreiſe und
den Aufenthalt im Saargebiet in der Zeit vom 27. Dezember
1934 bis 26. Januar 1935 folgendes mit.
Für die Einreiſe und den Aufenthalt im Saargebiet in der
Zeit vom 27. Dezember 1934 bis 26. Januar 1935 iſt einer der
folgenden Ausweiſe erforderlich:
1. der ſaarländiſche Perſonalausweis (rote Karte)"
2. der gelbe ſaarländiſche Perſonalausweis, erteilt von der ehe=
maligen
Militärbehörde;
3. die weiße ſaarländiſche Identitätskarte (Carte d ldenté) für
Angehörige der ehemals alliierten Staaten;
4. der ſaarländiſche Reiſepaß (Auslandspaß)
5. nichtſaarländiſche Perſonalausweiſe oder Reiſepäſſe mit
Aufenthaltsgenehmigung für das Saargebiet, die zur Gül=
tigkeit
für die Zeit vom 27. Dezember 1934 bis 26. Januar
1935 erneuert worden iſt (Gebühr für die Erneuerung 2 Fr.);
6. nichtſaarländiſche Reiſepäſſe oder Perſonalausweiſe mit einer
Einreiſe= und Aufenthaltsgenehmigung für die Zeit vom 27.
Dezember 1934 bis 26. Januar 1935 (Gebühr 20 Franken),
Eine Erneuerung dieſer Genehmigung iſt ſelbſtverſtändlich
nicht erforderlich;
7. ſaarländiſche Legitimationskarten für im Saargebiet beſchäf=
tigte
auswärtige Arbeitnehmer (graue Legitimationskarte, er=
teilt
vom Arbeitsamt gemeinſam mit der Direktion der In=
neren
Regierungskommiſſion). Die Erneuerung dieſer Karte
iſt nicht erforderlich;
8. Grenzkarten für den Arbeiterverkehr an der ſaarländiſch=
franzöſiſchen
Grenze (für Saargebietsbewohner grüne Grenz=
karte
, für die in Frankreich wohnhaften Grenzbewohner roſa
Grenzkarte). Eine Erneuerung dieſer Karte iſt nicht erfor=
derlich
.
Eine beſondere Einreiſegenehmigung iſt
nicht erforderlich für:
1. außerhalb des Saargebietes wohnhafte abſtimmungsberech=
tigte
Perſonen, die den Abſtimmungsausweis und einen
Reiſepaß beſitzen;
2. für Perſonen, die lediglich das Saargebiet durchreiſen, ſofern
ſie durch ihre Fahrkarte oder ſonſtige Unterlagen nachweiſen
können, daß es ſich lediglich um eine Durchreiſe handelt;
3. Angehörige von ſtaatlichen Behörden (Eiſenbahn=, Poſt=, Zoll=
verwaltung
und ähnl.), ſofern ſie ſich in Uniform befinden
oder nachweiſen können, daß ſie zu dienſtlichen Zwecken ins
Saargebiet einreiſen oder ſich dort aufhalten.
4. Bewohner des Grenzbezirks an der deutſch=ſaarländiſchen
Grenze (Geländeſtreifen in einer Breite von etwa 10 Kilo=
metern
zu beiden Seiten der Grenze) haben das Recht, ſich
aus beruflichen, wirtſchaftlichen, verwandſchaftlichen, religiö=
ſen
, erzieheriſchen, ſozialen, ſanitären oder ſonſtigen Gründen
in den gegenüberliegenden Grenzbezirk zu begeben und ſich
dort eine dem Zweck entſprechende angemeſſene Zeit aufzu=
halten
, ſofern ſie die in ihrem Grenzbezirk übliche Ausweis=
karte
beſitzen. Zur Erleichterung der Kontrolle iſt es empfeh=
lenswert
, daß die Ausweiſe als ſolche des Grenzbezirks be=
ſonders
gekennzeichnet ſind oder ein ſonſtiger Nachweis dafür
vorgezeigt werden kann, daß der Wohnort innerhalb des
Grenzbezirks liegt;
5. Perſonen, die an Hand einer Ladung einer ſaarländiſchen
Gerichtsbehörde den Nachweis erbringen können, daß ſie als
Zeuge oder Angeklagter zu einer Gerichtsverhandlung erſchei=
nen
müſſen.
Die Meldepflicht innerhalb 24 Stunden bleibt beſtehen,
Beſonders erwähnt wird noch, daß nichtſaarländiſche Schiffer, die
auf dem Schiff in das Saargebiet einfahren, der vorgeſchriebenen
Meldepflicht innerhalb 24 Stunden anſtatt bei einer Polizei=
ſtelle
bei dem Schleuſenwärter in Güdingen genügen können.
Perſonen, die vor dem 27. Dezember 1934 einreiſen, können
ſich auf Grund der polizeilichen Anmeldung 7 Tage im Saar
gebiet aufhalten, ohne eine beſondere Aufenthaltserlaubnis für
dieſe Zeit nachſuchen zu müſſen. Bei einem Aufenthalt über 7.
Tage hinaus iſt eine ſolche Genehmigung aber erforderlich.
Der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Saito, teilte mit,
daß er die Note ſeiner Regierung, mit der das Waſhingtoner
Flottenabkommen aufgekündigt wird, am Samstag im Staats=
departement
überreichen werde. Eine gleichlautende Mitteilung
werde die japaniſche Regierung zur gleichen Zeit allen übrigen
Signatarmächten des Waſhingtoner Abkommens zugehen laſſen,
Die Poſtbeamten von Rio ſind wegen der Hinausſchiebung
einer ihnen zugeſagten Gehaltserhöhung in den Streik getreten,
Der Zuſtelldienſt ruht vollſtändig, der Telegraphendienſt iſt jedoch
nicht unterbrochen.
Die chineſiſchen Behörden, die einen unerbittlichen Kampf
gegen den Kommunismus führen, haben zu ihrer letzten Demon=
ſtration
in dieſem Kampf einen Platz in der unmittelbaren Nähe
der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Peking gewählt. Auf Anordnung
der chineſiſchen Behörden wurden dort über 10 000 kommuniſtiſche
Druckſchriften öffentlich auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die
verbrannten Bücher waren im Verlauf der letzten Monate bei
bekannten chineſiſchen Kommuniſten beſchlagnahmt worden,

Abſcht
zendung bon
un f391 N
rdnung zum S
ein Sithilfe Enit
er vom Schulder
er Sſthife ſich erge
peitere Beſtimmung
pr bisherigen Pke
ga die in der Oſthilf
zeil beſonders ſchwi
nungen übernommen
ugte Abwicklung
der 2. Abſchn
ungsvorſchriften
ungsgeſetzes
auch auf die bereits
eiklärt. Dieſe Durchfi
die Schaffung klare
den entſchuldeten
men, die ſtär
er z.
jre Ueberſicht
biſchni
Oſthilfe
rbhöfen. Die
ſäßzlich keine Abweid
dungsverfahren. Le
ſen als nichtentſch
Eutſchuldungsantr
ſondere Vorſchrift
ber die Mündelſich
ſcherten Forderung
nus den zur Ver
helöſt. Die
hungsforderu
hangshypotheken ble
im 4. Abſchni
deiroffen, die u. a.
ᛋgabe im Ra
kens erleichtern.
ſuhaber, der ſeinen
hafttreten des Se
gezogen hat, das
dem Geſetz vom
der bisherige
deſtellt worde
iſt. Der Be
Entſchuldu
Inkrafttreten
wrd dan
Eine wick
bonach durch
bei träge- bis
bereits beim
fahren aufe
die Felger
werden

ſchließen. Die Fallgeſetze, die Unterſuchung von Lichtſtrahlen,
die Verdünnung von Luft ſchien den Menſchen berechtigter er=
folgverſprechender
zu ſein als die Aufhellung der biologiſchen
Vorgänge. Und wären nicht Lamarck und Darwin als Vor=
läufer
der heutigen Biologie gekommen, wer weiß, wo wir heute
ſtänden.
Das Wort Max Hartmanns zeigt, wie dieſer Forſcher die
Mitte hält zwiſchen Beſcheidung und zuverſichtlicher Hoffnung.
Der Anfang iſt gemacht, und bei einigen Fragen ſprach er von
einem deutlich ſichtbaren Fortſchritt in den letzten dreißig
Jahren. War vor zwanzig bis dreißig Jahren noch Durch=
einander
, ſo iſt heute Ordnung wenigſtens in der Problem=
ſtellung
und den Methoden der Biologie, und es ſind auch Teil=
geſetzlichkeiten
erkannt. Beſonders waren bis vor nicht langer
Zeit die Erbbiologie (alſo Fortpflanzung und Vererbung) und
die reine, iſolierte Zellforſchung voneinander unabhängige
Difziplinen. Heute bilden ſie in der Chromoſomentheorie der
Vererbung eine Einheit. Und nun ſtellen wir uns vor, was
das heißt, daß die Biologie heute da ſteht, wo die Phyſik zu
Zeiten Galileis oder Newtons ſtand. Damals kannte man noch
keine Elektrizität. Allein ihr Gebiet hat unſer geſamtes Welt=
bild
und damit unſere Vorſtellungen von der Natur und ihren
Kräften entſcheidend verändert. Damals wußte man noch nichts
von radioaktiven Subſtanzen: wieder erfolgte durch ſie eine
große Veränderung des Weltbildes. Welche Ausſichten beſtehen
alſo für die Fortſchritte in der Beologie! Wie weit mag ſie in
hunderten von Jahren in die Erkenntnis der Lebensvorgänge
gedrungen ſein!
Ehe wir den Gedanken Max Hartmanns noch weiter folgen,
ſei ein lebendiger Eindruck von der ſichtbaren Seite des
Inſtitutes für Biologie entwickelt. Da ſtehen in mehreren Sälen
große drehbare Aufbauten aus Glas mit mehreren Etagen. Auf
jedem Stockwerk Gefäße, zum Teil ganz flach, aus Jenenſer
Glas weil anderes Glas die Flüſſigkeiten, in denen die
Lebensvorgänge unterſucht werden, ſchon durch leiſeſte Spuren
ungünſtig beeinfluſſen könnten. In der Mitte eine ungemein
helle Lampe (künſtliche Lampe), die auf die Juliſonne an der
Nordwand eingeſtellt iſt.
Aus einem dieſer Glasaufbauten holt Profeſſor Hartmann
eine Anzahl grüner Algentierchen heraus, die durch Zellteilung,
alfo ungeſchlechtlich, ſich fortpflanzen. Er erklärt, daß es ge=
lungen
ſei, nachzuweiſen, es handle ſich nicht, wie man früher
annahm, um Degenerationserſcheinungen bei ſolcher fortgeſetzten
Zellteilung ohne Befruchtung, ſondern ſie könne den idealen
Fall angenommen ins Unendliche fortgeſetzt werden. Das
ſei der Beweis für die potientielle Unſterblichkeit der Zelle,
das heißt alſo, ihrer Anlage, ihrem Grundcharakter nach könne

ſie ewig leben und brauche nie zu ſterben wobei wir es
uns analog mit anderen Lebensvorgängen freilich ſo vorſtellen,
daß im Augenblick, wo die alte Zelle ſtirbt, die neue geboren
wird, alſo Tod und Geburt immer wieder zuſonmenfallen. Als
er dann noch ſagte, mit faſt mathematiſcher Genauigkeit finde
eine ſolche Teilung alle fünf Tage ſtatt, da kam wieder das
große Staunen über mich über die Regelmäßigkeit auch im
biologiſchen Teil der Natur, und über die menſchliche Geiſtes=
ſchärfe
, die aus Billionen und aber Billionen von Natuk=
vorgängen
man denke an die ganze Erde! gerade einen
Vorgang iſoliert, um an ihm die entſcheidenden Geſetze zu
ſtudieren und zu entdecken.
Wir gehen in ein anderes Zimmer. Hartmann ſchiebt an
einem großen Kaſten eine Tür hoch und erklärt: dieſe Tierchen
teilen ſich nur bei Nacht, und darum kann man an ſich auch
nur bei Nacht die Vorgänge beobachten. Aber da wir nicht aul
die Dauer nachts aufſtehen und beobachten wollen, haben wie=
Tag in Nacht verwandelt und Nacht in Tag: durch die große
Lampe in der Mitte erzeugen wir Sonnenlicht=Erſatz, und jage
ſchalten wir ab und machen dunkel. So werden für jeden de=
hunderte
von Fällen, die man unterſucht, beſondere experimel"
tale Bedingungen erfunden und durchgeführt.
Profeſſor Hartmann läßt eine Reihe von fünf Typen der
Droſophila, einer beſtimmten Fliegenart, kommen. Ein frühere=
Mitarbeiter, Profeſſor Jollos, hat dieſes Muſtertier der model‟
nen Biologie muſterhaft, weil es für Vererbungsverhüch.
ungemein günſtig iſt in andere Lebensbedingungen verſe?
extreme Wärme; die nächſte Generation dieſer Fliege zeigte. !"
ſchwärzliche Flügelfarbe, die unter normalen Bedingungen."
halten blieb und ſich nach den Mendelgeſetzen vererbte, !
ſogenannte Mutation. Ließ man die Ausnahmebedingung.
auf die abgeänderte neue Form wieder einwirken, ſo verſtal.
ſich die Wirkung in der zweitfolgenden Generation; bis Nae
fünfmaliger Behandlung in aufeinanderfolgender Generation. ?"
Flügel ganz dunkel wurden. Der Schluß, den die Biologie A""
dieſem Verſuch zieht, iſt der: ein Beweis iſt gelungen, daß *
keine Vererbung erworbener Eigenſchaften im üblichen Sii
gibt die große Streitfrage nach Darwin! wohl
Mutationen (Aenderungen des Erbgefüges), die unter I.""
geſetzten Ausnahmebedingungen ſich verſtärken, d. h. iI. Generationen in derſelben Richtung
weiter verändern (gerichtete Mutationen).
Und nun ſehe ich wenn auch nur in Photograpyie
das allerwunderbarſte. Es handelt ſich um Chromoſomen,
die charakteriſtiſchen Fäden in der Zelle. Man hat früher."
allem die Samen= und Eizellen unterſucht, und der vorſ9.

[ ][  ][ ]

Die Oſthilfe-Abwickelungsverordnung.
DNB. Berlin, 27. Dezember.
In der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes gelangt die
Ifthilfe=Abwicklungsverordnung vom 21. Dezember 1934 zur Ver=
iffentlichung
. Sie ſtellt den Abſchluß der materiellen
ſthilfegeſetzgebung dar. Die Verordnung umfaßt 42
Laragraphen und iſt in pier Abſchnitte gegliedert.
Der 1. Abſchnitt (Paragraphen 121) behandelt die An=
vendung
von Vorſchriften des Schuldenrege=
ungsgeſetzes
, insbeſondere der ſechſten Durchführungs=
verordnung
zum Schuldenregelungsgeſetz auf die noch ſchweben=
den
Oſthilfe=Entſchuldungsverfahren, und zwar mit den aus
ſer vom Schuldenregelungsverfahren abweichenden Geſtaltung
er Oſthilfe ſich ergebenden Aenderungen. Darüber hinaus ſind
veitere Beſtimmungen geſchaffen, deren Notwendigkeit ſich aus
ſer bisherigen Praxis der Oſthilfe=Entſchuldung ergeben hat.
da die in der Oſthilfe noch ſchwebenden Verfahren zum großen
ceil beſonders ſchwierig liegen, ſind insbeſondere die Beſtim=
nungen
übernommen worden, die eine erleichterte und beſchleu=
igte
Abwicklung der Verfahren gewährleiſten.
Der 2. Abſchnitt (Paragraphen 2231) bringt Durchfüh=
ungsvorſchriften
zu Paragraph 100 des Schuldenrege=
ungsgeſetzes
, der weſentliche Vorſchriften dieſes Geſetzes
uch auf die bereits entſchuldeten Oſthilfebetriebe für anwendbar
rklärt. Dieſe Durchführungsvorſchriften bezwecken in erſter Linie
ſie Schaffung klarer grundbuchlicher Belaſtungsverhältniſſe bei
en entſchuldeten Betrieben, denn infolge der Entſchuldungs=
naßnahmen
, die ſtändigen Geſetzesänderungen unterlagen, laſſen
ſie Grundbücher zum Teil die für den Rechtsverkehr erforder=
ſche
klare Ueberſicht über die Belaſtungsverhältniſſe vermiſſen.
Der 3. Abſchnitt (3235) behandelt die Durchführung
)es Oſthilfe=Entſchuldungsverfahrens bei
erbhöfen. Die Entſchuldung der Erbhöfe erfordert grund=
ſitzlich
keine Abweichungen von dem üblichen Oſthilfe= Entſchul=
ſuingsverfahren
. Lediglich für die nach den bisherigen Vorſchrif=
en
als nichtentſchuldungsfähig anzuſehenden Erbhöfe, deren
kutſchuldungsantrag nicht abgelehnt werden darf, mußten be=
ondere
Vorſchriften geſchaffen werden, und zwar werden die
iber die Mündelſicherheitsgrenze hinausgehenden und die unge=
ſcherten
Forderungen nach entſprechender Kürzung anteilmäßig
uus den zur Verfügung ſtehenden Entſchuldungsdarlehen ab=
ſelöſt
. Die nicht abgelöſten Beträge werden zunächſt als Ueber=
ſanigsforderungen
eingetragen. Für die Ablöſung dieſer Ueber=
hingshypotheken
bleibt eine ſpätere Regelung vorbehalten.
Im 4. Abſchnitt (Paragraphen 3642) ſind Vorſchriften
ſetroffen, die u. a. die techniſche Durchführung der Land=
ibgabe
im Rahmen des Entſchuldungsverfah=
jens
erleichtern. Ferner iſt die Frage, ob für einen Betriebs=
nhaber
, der ſeinen Oſthilfe=Entſchuldungsantrag nach dem In=
tafttreten
des Schuldenregelungsgeſetzes (15. Juni 1933) zurück=
bzogen
hat, das amtsgerichtliche Entſchuldungsverfahren nach
dm Geſetz vom 1. Juni 1933 eröffnet werden kann, entſprechend
der bisherigen Auffaſſung der amtlichen Stellen dahin klar=
bſtellt
worden, daß die Eröffnung des Verfahrens unzuläſſig
f. Der Betriebsinhaber kann die Zurücknahme des Oſthilfe=
intſchuldungsantrages
innerhalb von zwei Monaten nach dem
Fnkrafttreten der Verordnung widerrufen. Das Oſthilfeverfahren
tir d dann weiter bearbeitet.
Eine wichtige Friſt enthält ferner 8 12. der Verordnung
bo iach durch Zahlung etwaiger rückſtändiger Sachverſicherungs=
kiträge
bis zum 31. Januar 1935 in den Fällen, in denen
reits beim Inkrafttreten der Verordnung das Sicherungsver=
ühren
aufgehoben oder der Entſchuldungsantrag abgelehnt war
de Folgen der Nichtzahlung der Beiträge rückwirkend beſeitigt
gerden können.
Nach dem Erlaß dieſer Verordnung iſt mit einer ſchnellen
Frledigung der noch ſchwebenden Oſthilfefälle zu rechnen.
* Mit der neuen Oſthilfeverordnung iſt eine Anpaſſung an
e Formen, wie ſie ſich durch die Umſchuldung, die Entſchuldung,
ſe Erbhofverſicherung und ſonſtige Schutzmaßnahmen zugunſten
r Landwirtſchaft herausgebildet haben, vorgenommen worden.
ſleichzeitig iſt mit dieſer Verordnung die Oſthilfe in ihr ab=
bließendes
Stadium getreten. Man kann alſo jetzt ſchon unge=
ühr
das Ende der ganzen Aktion, die ein reichlich unerfreuliches
hapitel darſtellte, abſehen.
Hervorgegangen iſt die Oſthilfe aus der Hilfe für Oſtpreußen,
hren Anfang im Frühjahr des Jahres 1929 durch die damalige
ſeichsregierung beſchloſſen wurde. Sie reichte aber keineswegs
gs; denn ein Jahr ſpäter mußte der Reichspräſident v. Hinden=
ſrg
die Regierung feierlich ermahnen, Oſtpreußens Landwirt=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
9 de Ohnfe.
ſchaft finanziell zu unterſtützen, um ſie vor dem Zuſammenbruch
zu bewahren.
Wie weit die deutſche Landwirtſchaft damals ſchon auf die
abſchüſſige Bahn geraten war, geht am beſten aus der Statiſtik
der Zwangsvollſtreckungen hervor. 1927 wurden 36 000 Hektar
verſteigert, ein Jahr danach ſchon 48 000, dann 90 000, im Jahre
1930 128 000 und 1931 135 000 Hektar. Daß dieſe Zwangsver=
ſteigerungen
, namentlich in den dünner bevölkerten Oſtgebieten,
im nationalen Sinne kataſtrophale Folgen haben mußten, war
für jeden klar. Einmal verſchwanden die mittleren und kleineren
Betriebe. Der Bauernſtand wurde alſo zuſammengeſchlagen zum
Landarbeiter herabgedrückt oder in die Städte abgedrängt. Dann
aber verſtanden es gewiſſe Geldinſtitute nichtdeutſcher Herkunft,
deutſche Landwirte in ein Hörigkeitsverhältnis zu überführen,
um ſie allmählich auszubooten und durch nichtdeutſche Siedler zu
erſetzen. Allein aus nationalen Gründen beſtand alſo ein durch=
ſchlagender
Grund, helfend einzugreifen. Abgeſehen davon, konnte
der Landwirt überhaupt ſeines Lebens nicht mehr froh werden,
hatte ſich die Schuldenlaſt bis 1930 bereits wieder auf 12,9 Mil=
liarden
Goldmark aufgetürmt. 18,8 Prozent ſeines Verkaufs=
erlöſes
mußte er allein für die Zinszahlung hergeben. Selbſt=
hilfemaßnahmen
brachten nicht die gewünſchte Hilfe hervor, weil
es an einer ſtraffen Diſziplin fehlte. Was die Regierung bot,
genügte auch nicht. Die Preiſe blieben ſchwankend. Außerdem
beſtimmte die Einfuhr aus dem Ausland, wie viel der deutſche
Bauer abſetzen durfte, und wie viel er für ſeine Mühe bekam.
So kam ſchließlich für Oſtpreußen eine Hilfsaktion zuſtande,
die raſch auf weite Teile des Reiches ausgedehnt werden mußte.
Die politiſchen Parteien ſchalteten ſich ein. Kuhhandelsgeſchäfte
wurden abgeſchloſſen. Die Sozialdemokratie als herrſchende Par=
tei
in Preußen trieb Verzögerungspolitik. Aber auch die Oſt=
hilfe
ſelbſt wußte ſich als Organiſation nicht von einſeitigen
Bevorzugungen freizuhalten.
Ordnung kam erſt nach dem 30. Januar 1933, als Hugenberg
ſein Entſchuldungsgeſetz dem Kabinett vorlegte. Es iſt dann
ſpäter durch den Reichsminiſter Darré weiter aufgebaut worden.
Praktiſch liegen die Dinge heute ſo, daß die meiſten verſchuldeten
Unternehmungen in der Entſchuldung oder Umſchuldung ſind. So=
weit
es ſich um Erbhöfe handelt, ſind ſie ebenſo wie die erwähn=
ten
Gruppen vor der Vollſtreckung geſchützt. Wer von den ver=
ſchuldeten
Betrieben nicht von der Hilfsaktion erfaßt wurde, gilt
als nicht ſanierungsfähig. Da aber die Höfe bis 110 Hektar Erb=
höfe
ſind, iſt der kleine und mittlere Bauer vor der Zwangsvoll=
ſtreckung
automatiſch geſichert.
Was noch an Verfahren läuft, wird nun abgewickelt. Die
Bauern haben durch die auf die Wiederherſtellung der Wirt=
ſchaftlichkeit
abgeſtellten Maßnahmen wieder Boden unter den
Füßen gewonnen. Sie können voller Vertrauen der Zukunft
entgegenſehen, wenn natürlich ihre wirtſchaftliche Not noch längſt
nicht überwunden iſt, aber mit Hilfe der Marktordnung iſt bin=
nen
kurzem vorläufig für den Bauern bereits mehr erreicht wor=
den
als durch die langjährige Oſthilfe, die nach dem Willen des
verſtorbenen Reichspräſidenten eine hochherzige nationale Aktion
werden ſollte, aber doch nur Verdruß brachte und die politiſchen
Leidenſchaften aufwühlte.

Nr. 356 Seite 3

Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 7. Auguſt 1934
wurden in Heſſen, weitere 4106 Amneſtierungen vorgenommen,
die ſich auf die Provinz Starkenburg mit 1156
Oberheſſen 984
Rheinheſſen 1966 Fällen verteilen.
Somit ſtellt ſich die Geſamtzahl der bis jetzt Amneſtierten in
Heſſen auf 38 075. Bei 24 235 Perſonen wurde die Strafe erlaſſen,
während bei 13 840 Perſonen das Strafverfolgungsverfahren ein=
geſtellt
wurde.
Japaniſche Spione durch ruſſiſche Grenzbehörden
verhaftel.
EP. Moskau, 27. Dezember.
Nach einer Meldung aus Chaborowſk haben die ſowjetruſſi=
ſchen
Poſten an der mandſchuriſch=ruſſiſchen Grenze wieder zwei
wichtige Verhaftungen vorgenommen. Die Verhafteten,
die im Auftrag der japaniſchen Heeresleitung auf ruſſiſchem
Boden eine umfangreiche Spionagetätigkeit ausgeübt haben ſol=
len
, ſind zweichineſiſche Offiziere der mandſchu=
riſchen
Armee, von denen einer im Rang eines Majors
ſteht.

Der Kronzeuge der Likauer im Berhör.
DNB. Kowno, 27. Dezember.
Bei der Wiederaufnahme des Memelländer=Prozeſſes am
Donnerstag bietet ſich den zahlreichen Preſſevertretern und Zu=
ſchauern
ein merkwürdiges Bild. Von allen Angeklagten
befindet ſich nur der Kronzeuge der Litauer, der auf
Grund ſeiner Ausfagen von den Memelländern als Spitzel
bezeichnet wird, Molinnus im Gerichtsſaal. Die in
Haft befindlichen Angeklagten wurden gar nicht
vorgeführt und die auf freiem Fuß befindlichen
Angeklagten wurden wieder entlaſſen. Den
Antrag des Verteidigers, Prof. Stankevicius, Molinnus in
Anweſenheit der anderen Angeklagten zu ver=
nehmen
, lehnte das Gericht ab mit der Begründung,
daß nach der litauiſchen Prozeßordnung jeder Angeklagte beſon=
ders
verhört werden könnte. Das Gericht gibt dem Antrag, die
protokollariſchen Ausſagen allen Angeklagten zur Kenntnis zu
geben, inſofern ſtatt, als es erklärt, daß einzelne Stellen der
Ausſagen auf Antrag der Verteidigung verleſen werden.
Darauf beginnt das Verhör von Molinnus, der in
ſeinem Aeußeren und in ſeinem Auftreten einen nicht gerade
vertrauenerweckenden Eindruck macht. Er beantwortet alle Fra=
gen
auf litauiſch und ſo leiſe, daß ſelbſt die Verteidiger ihn
nicht verſtehen können und ihn um lauteres Sprechen erſuchen.
Die Ausſagen von Molinnus werden ohne Zögern und ohne
Verlegenheit gemacht, ſo, als ob er ſie auswendig gelernt hätte.
Sie ſind dabei ſo gehalten, als ob Molinnus nicht ein An=
geklagter
, ſondern ein Zeuge iſt. Er ſchildert zunächſt ſein Leben
ſeit dem Jahre 1926 und dann ſeine Beziehungen zur
Sozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft der Neu=
mann
=Partei, bei der er als Geſchäftsführer angeſtellt war.
Molinnus wird immer ſehr weitſchweifig und antwortet weit
mehr, als der Vorſitzende fragt. Auf die Frage, ob Beziehun=
gen
der Sozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft zur Nationalſozialiſti=
ſchen
Partei in Deutſchland beſtanden hätten, antwortet Molin=
nus
ſehr unklar. Er behauptet, es ſei ſtändig davon die Rede
geweſen, jedoch in dem Zuſammenhang, daß man auf einen
bevorſtehenden Sturz des Direktoriums Schreiber durch die litau=
iſchen
Schützen mit einem Aufſtand der Sturmtrupps des Memel=
landes
habe antworten wollen. Die Vernehmung ergab keine
weſentlich neuen Momente über die Anklageſchrift hinaus. Von
Seiten der Verteidigung wurden an den Angeklagten Molinnus
nur wenige Fragen geſtellt.
Dann wurde, ebenfalls in Abweſenheit aller
üibrigen Angeklagten mit dem
Verhör des Zührers der Chriſtlich=Sozialiſtiſchen
Arbeitsgemeinſchaft, Pfarrer von Saß,
begonnen. Bevor der Richter an den Angeklagten eine Frage
ſtellte, gab Saß eine längere Erklärung in deutſcher Sprache ab.
Er ſei, ſo betonte er, aus Ueberzeugung der Nationalſozialiſti=
ſchen
Bewegung in ihren erſten Anfängen beigetreten, weil ſie
nach ſeiner Auffaſſung das deutſche Volk vor dem wirtſchaft=
lichen
, politiſchen und moraliſchen Zuſammenbruch retten konnte
und die Ehre jedes Deutſchen, wo er ſich auch befinden mochte,
wiederherſtellte. Seine Mitgliedſchaft bei der NSDAP. habe
nichts mit der Gründung der Chriſtlich=Sozialiſtiſchen Arbeits=
gemeinſchaft
im Memelgebiet zu tun. Dieſe Partei ſei aus dem
früheren von ihm geleiteten Chriſtlichen Volksdienſt des Memel=
gebietes
hervorgegangen. Von ihrer Gründung bis zur Schlie=
ßung
ſei die Chriſtlich=Sozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft dem
litauifchen Staat gegenüber völlig loyal eingeſtellt geweſen, etwa
ebenſo wie die Amerika=Litauer, die ihrem Vaterlande jede Hilfe
zuteil werden ließen, ohne gegen ihre amerikaniſchen Staats=
bürgerpflichten
zu verſtoßen. Die C.S.A. ſei eine rein innere
memelländiſche Partei geweſen. Er habe ſich ſtets gegen die Ein=
miſchung
ausländiſcher Stellen gewandt und in dieſer Hinſicht
bei dem Stellvertreter des Führer der NSDAP., Heß, vollſte
Unterſtützung gefunden. In ſeinen weiteren Ausführungen
ſprach Saß über den Kampf der beiden neuen Parteien im
Memelgebiet. Die Beſchuldigungen, daß ſeine Partei durch einen
bewaffneten Aufſtaud das Memelgebiet von Litauen abtrennen
und an Deutſchland angliedern wollte, ſtempelte Saß als eine
unerhörte Lüge. Er habe nie eine Verbindung mit deutſchen amt=
lichen
Stellen unterhalten, auch nicht mit der Zentralſtelle der
NSDAP. in Deutſchland.
Im weiteren Verlauf des Verhörs ſtellten der Vorſitzende,
die beiden Staatsanwälte und die Verteidiger an Saß zahlreiche
Fragen über Einzelheiten der Beſchuldigungen. Der Angeklagte
beantwortete ſie prompt und erſchöpfend. Sein Verhör dauerte
über drei Stunden. Dann ſetzte das Gericht eine Pauſe ein um
den zweiten Hauptangeklagten der C. S.A., Baron von der Ropp,
zu vernehmen.

Ybelpreisträger Morgan und ſeine Mitarbeiter hatten durch
Vererbungsverſuche bewieſen, daß an beſtimmten Orten dieſer
Ziden ganz beſtimmte Erbanlagen lokaliſiert ſind, die Bein=,
Fügelformen u. a. m. herporrufen. Aber ſelbſt bei dreitauſend=
ſther
Vergrößerung konnte man nicht viele Einzelheiten er=
fuſchen
. Da fand ein Amerikaner Pointer, daß die Chromo=
ſoen
in der Speicheldrüſe viel, etwa tauſend mal größer ſind.
Aelche Ausſicht bietet ſich hier auf weitere Erkenntnis. Man
konn nun bei der Droſophila, bei der Morgan und ſeine
Mitarbeiter über 500 Erbanlagen durch Baſtardierungsexperimente
iſ den vier Chromoſomenpaaren lokaliſieren konnten, die Lokali=
ſhrung
nun auch durch direkte Zellunterſuchung feſtſtellen. Der
gnze Umkreis der Fragen, die hier neu auftauchen, kann nicht
eſimal angedeutet werden. Feſt ſteht ſchon jetzt, daß man auf
Gund der Chromoſomenbilder das Erbverhalten beſtimmter
dirch Beſtrahlung erhaltener Mutationen vorausſagen kann.
Eine andere Frage: die Unterſuchungen Hartmanns und
ſener Mitarbeiter ergeben, daß die Sexualität einer Linie
glichkommt, bei der es relative Unterſchiede gibt. Wir wußten
zo wohl ſchon, daß in allem Männlichen auch Weibliches ent=
huten
iſt und mitwirkt und umgekehrt. Nun iſt der exakte Be=
mis
da. Man konnte Maßſtäbe aufſtellen, mit deren Hilfe
mn die ſexuelle Potenz mißt. So hat ein niederes Tier z. B.
di Potenz weiblich 3, ein anderes die Potenz weiblich 6
Deſe beiden können ſich paaren denn das zweite iſt, wie
Artmann ſagte eine Art Ueberweib. So iſt auch hier ein
igeheures Gebiet für die Forſchung freigelegt.
Ich ſitze mit dem Forſcher in dem lichten und einfachen
Abeitszimmer. Er erklärt: die große Idee der Deſzendenz, der
Aſtammungslehre, bleibt, aber im einzelnen muß die Er=
kſrung
der Artumwandlung viele Erweiterungen und Ver=
tſfungen
erfahren. In die ganze Biologie einſchließlich der
Rylogenie, der Entſtehung der Arten, kommt mehr und mehr
Adnung; Vererbungswiſſenſchaft, Zellforſchung und Entwick=
lhigsphyſiologie
ſuchen in planvoller Zuſammenarbeit mit ihren
beſchiedenen Methoden die zugrundeliegenden Geſetzmäßigkeiten
uſch und nach zu enthüllen.
Und dann wird noch etwas über die heutige Philoſophie
di Biologie geſprochen, wobei oft der Name des genialen Bahn=
beiters
Weismann fällt. Aber von beſonderen in den
oyaniſchen Weſen wirkſamen Kräften will Hartmann nichts
uſſen, wie ſie Hans Drieſch mit ſeinen Entelechien an=
mnmt
. Aber hier iſt die Diskuſſion in vollſtem Fluſſe, und ſie
urd nicht ſo bald zur Ruhe kommen. Denn wir Menſchen wollen
us ein Bild machen von den wirkenden Geheimniſſen in der
Atutr ...

Ein neuer Dickens.

Im Albatros=Verlag, Hamburg, iſt vor kurzem ein
bisher unveröffentlichtes Werk von Charles Dickens erſchienen;
es iſt Das Leben unſeres Herrn Jeſus Chriſtus
geſchrieben für ſeine eigenen Kinder‟. Das Büchlein
entſtand in den Jahren 184649; aber man verſteht, daß ſich die
Familie des Dichters erſt jetzt, nach dem Tode ſeines Sohnes Sir
Henry, dazu entſchloſſen hat, es an die Oeffentlichkeit zu geben:
ſo ſehr trägt dieſes Werk einen ganz privaten Charakter. Und doch
wird es trotz dieſer Eigenſchaft zu etwas, das über alles Private
hinaus überall Gültigkeit hat. Man ſpürt es ſchon nach den erſten
Worten und lieſt es ſpäterhin auf jeder Seite: hier hat ein Vater
geſchrieben, dem es warm am Herzen lag, daß ſeine Kinder ein
Bild von Jeſus mit auf den Weg bekamen, dem ſie ſpäter nur
neue Züge hinzuzufügen, an dem ſie aber nie zu korrigieren brauch=
ten
. Und daß der Vater, der dieſes Werk nun undernahm, ein wirk=
licher
Dichter war, das ließ ſein Buch ihm unmerklich unter den
Händen zu etwas werden, was alle Väter ihren Kindern ſagen
könnten.
Es ſoll hier nicht feſtgeſtellt werden, ob das Bild, das Dickens
von Chriſtus entwirft, richtig iſt. Man kann hier nur kurz er=
wähnen
, daß Dickens ſich an die Evangelien anſchließt, von ihnen
nur wegläßt, was die Kinder verwirren würde, und alles in eine
Sprache für Kinder umſchmilzt, ohne dabei willkürliche oder un=
nötige
Aenderungen vorzunehmen. Davor bewahrt ihn ſchon das,
was wir von dem ganzen Buch ſagen möchten: es iſt ein frommes
Buch, von einem Mann geſchrieben, der in einem ſchönen Sinn
fromm iſt. Und damit iſt eigentlich auch ſchon geſagt, daß das Bild,
das er von Chriſtus entwirft, richtig iſt in einem tiefern als
theologiſchen oder hiſtoriſchen Sinn: dies Chriſtusbild hat die
innere Wahrheit, die alles, was aus echter dichteriſcher Schau ge=
boren
iſt, hat.
Wir ſagten, daß dieſes Buch für Kinder geſchrieben wurde.
Dickens offenbart in ſeinem geſamten Schaffen ſtarke pädagogiſche
Neigungen und nicht nur Neigungen, ſondern wie dies kleine
Bändchen auf jeder Seite bezeugt eine geradezu ſchlafwandle=
riſche
Sicherheit in pädagogiſchen Dingen: die Sicherheit eines
gütigen Vaterherzens und die Sicherheit des Dichters. Dickens iſt
beileibe kein ſchriftſtellernder Pädagoge, ſondern ein Dichter, der
eben alle Pädagogik ſo ſelbſtverſtändlich in ſich begreift, wie die
ganze übrige Welt.
Wie macht es nun dieſer Dichter=Vater, den Kindern die hei=
lige
Geſchichte nahe zu bringen? Wir greifen nur ein paar weſent=
liche
Züge heraus und fangen bei ganz einfachen, ſozuſagen hand=
werklichen
Dingen an. Alle Begriffe und Bezeichnungen, die
den Kindern fremd ſind, werden im Vorbeigehen kurz erläutert
und an Bekanntem erklärt: Der Tempel iſt eine große Kirche oder
ein Dom, Jeruſalem eine Hauptſtadt wie London, die Krippe ein
Kaſten, aus dem die Pferde freſſen. Einzelne Szenen werden
mit lebhafven, anſchaulichen Einzelheiten ausgeſchmuckt: die Ver=

zweiflung und Verwirrung der Mütter beim Kindermord von
Bethlehem, die Größe der Heuſchrecken, von denen Johannes der
Täufer lebte, die Leiden der Kranken werden geſchildert. Die
Gleichniſſe Jeſu werden nicht loſe aneinandergereiht, es wird im=
mer
ein gemeinſamer Gedanke herausgehoben, z. B. das Gebot der
Demut oder Nächſtenliebe, ſo daß die einzelnen Geſchichten den
Kindern in einem gewiſſen Zuſammenhang erſcheinen müſſen.
Daraus ergibt ſich, daß der Dichter hin und wieder in einem
kurzen Abſatz ſelbſt das Wort ergreift zu einer Erläuterung. Er
tut das in einer ſehr leiſen unaufdringlichen Weiſe, indem er oft
mit einem Satz eine Sache gewiſſermaßen nur eben ins rechte
Licht rückt, ſo etwa beim Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht mit
dem Satz: Das iſt der Sinn der Worte im Vaterunſer, wenn wir
ſagen: Vergib uns unſere Schuld, wie auch wir vergeben unſern
Schuldigern Gewiſſe Grundgedanken werden immer wieder
betont. Einer dieſer immer wiederkehrenden Gedanken iſt im
Rahmen von Dicken’s Geſamtwerk betrachtet beſonders charak=
teriſtiſch
; es iſt der, daß Gott keinen Unterſchied macht zwiſchen
denen, die gute Kleider tragen und denen, die barfuß und in
Lumpen gehen, woran ſich die Mahnung knüpft: Ihr ſollt nie=
mals
hochmütig oder unfreundlich zu den Armen ſein; ſind ſie
ſchlecht, bedenket, daß ſie beſſer geweſen wären, wenn ſie liebe
Freunde und ein gutes Heim gehabt hätten und eines Beſſern be=
lehrt
worden wären
Welche Züge trägt nun Chriſtus, wie ihn Dickens ſeinen Kin=
dern
vorſtellt? Dickens hat ausſchließlich Gewicht geiegt auf die
Güte und Barmherzigkeit; vor allem iſt Chriſtus bei ihm ein guter
Menſch. Der Engel ſagt bei ſeiner Geburt: Er wird heran=
wachſen
und ſo gut ſein, daß Gott ihn liebt wie ſeinen eigenen
Sohn‟. Daraus ergab ſich nun eine Schwierigkeit; wenn man
Chriſtus nur Menſch ſein läßt, was ſind dann ſeine Wundertaten?
Dickens löſt dieſe Schwierigkeit auf die in dieſem Fall einzig mög=
liche
Weiſe. Er nimmt die Löſung aus der Pſyche der Kinder: den
Kindern iſt das Wunderbare natürlich, ſo wie ihnen auch noch
alles Natürliche wunderbar iſt. Es findet ſich da bei Dickens der
Satz: Das war ſehr wunderbar, aber Gott hatte es ſo befohlen;
ein Satz, an dem alle Erwachſenen=Logik Anſtoß nehmen wird, der
aber den Kindern ſelbſtverſtändlich ſein wird. Zugleich iſt dieſer
Satz bezeichnend für den Geiſt, aus dem das ganze Büchlein heraus
geſchrieben iſt: in ihm findet das, was wir vorhin die Frömmig=
keit
des Dichters nannten, ihren feinſten und reinſten Ausdruck,
A. H.
Die Vielgeliebte eine Operette in drei Akten von Rudolf
Köller, in welcher ſich eine berühmte Filmdiva in der Abge=
ſchiedenheit
von Welt und Ruhm, inkognito unter allerlei Ver=
wirrungen
, in Sizilien ihren Lebenskameraden ſucht, mit der recht
geſchickt, klangvoll inſtrumentierten Muſik von Nico Doſtel, er=
lebte
am Leipziger Neuen Operettentheater unter der muſikaliſchen
Leitung des Komponiſten und mit Lillie Claus von der Wiener
Staatsoper als Gaſt eine recht erfolgreiche Urcufführung. H.A.E.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 28. Dezember 1934

Aaiaeis

Dſe Geburt eines geſunden Töchterleins
Chriſtiane
geben wir in dankbarer Freude bekannf.
Dr. med. Ernſt Georgi
und Frau Käthe, geb. Thiele
z. Zt. Wöchnerinnenheim des Alicehoſpitals
am 1. Weihnachtstag 1934. (13467

Fritz Wagner
Hennh Wagner, geb. Adams
geben ihre Vermählung bekannt

Statt Karten Die Verlobung ihrer Tochter Meine Verlobung mit Fräulein Lieſeloite mit Herrn Hans= LieſelotteHermanns zeige Eberhard Herzbruch beehren ich an ſich anzuzeigen Ferd. Hermanns Hans=Eberhard Herzbruch u. Frau Irma geb. Schaffner Darmſiadt
Im Dezember 1934
Darmſiadt Olbrſchweg 16 Im Geißenſee 11

Gewiſſenhafter
Unkerricht
und gründliche
Nachhilſe
n allen Fächern
und Stufen der
höh. Schule ſow.
Vorbereitung
für die
Reiſeprüfung
wird erteilt von
erfahr. und be=
währt
. Lehrkräf=
ten
. Zu erfrag.:
Moſerſtraße 3,
Erdgeſchoß. (a

Darmſtadt, den 29. Dezember 1934
Kahleriſtraße 17.
Dresden=A. 28, Hainsbergerſtraße 9.

All denen, die durch Blumenſpenden und
Teilnahme unſerem lieben Entſchlafenen
die letzte Ehrung gaben, ſowie Herrn Pfarrer
Weigel für ſeinen lieben Nachruf und die
tröſtenden Worte am Grabe wie auch dem
Kriegerverein für die erwieſenen mili=
täriſchen
Ehren, herzlichſten Dank.

Familie Spengler.

Nieder=Ramſtadt, 27. Dezember 1934.
Schachen=Mühle.

Statt jeder beſonderen Anzeige.

Am 25. Dezember 1934 entſchlief ſanft meine innigſt=
geliebte
Frau, unſere treue, herzensgute Mutter und
Großmutter
Eliſe Krebs, geb. Demmer
im 83. Lebensjahr.
Karl Krebs, Geheimer Finanzrat i. R.
Dr. Theodor Krebs, Oberregierungsrat
Gertrud Krebs, geb. Köhler
Helmut Krebs.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1934.
Die Beiſetzung fand in der Stille ſtatt. (13462
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.

SLALNIALOA
Größte Auswahl Darmstadts. Nur beste Künstler.
Bilder, Einrahmungen billig im alten Fachgeschäft
* Schützenstr. 1/3
Kunstsalon YallusHergt imn Ludwigspl. (420293

Ihr

Sekt u Silwester

unser

Flasche:

20

Nachruf.
Nach kurzer Krankheit verſchied am 25. ds. Mts.
im Alter von 38 Jahren unſer Arbeitskamerad
Karl Exner
Uhrmacher.
Obwohl erſt 5 Jahre in unſerem Betrieb, hat der
Verſtorbene mit großem Intereſſe ſowie gewiſſen=
haft
und treu ſeine Pflicht erfüllt. Wir werden dem
Dahingeſchiedenen ein ehrendes Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1934.
(13477
Betrſebsführung und Gefolgſchaft
der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G.

Runn
G
Meie e 4
Seiner Punsche
Rum u. Arrak
Weine größte Auswahl Liköre
Welzeohler
Ludwigstraße 8

Schön
möbl., ſeparates
Zimmer ſofort
billig zu verm.
Heidelberger=
ſtraße
46, II.

Neckarſtr. 6, III.
7=Zim.=Wohng.,
Bad, Veranda,
Gartenant. nebſt
Zubehör per 1
April 35 zu ver=
mieten
. Näheres
Friedrichſtr. 28.

D
18
Wein=, Bier=,
Boulen= und Eikär=
gläser
in grober Ausuahk.
BeachtenSie bitte meineSpezialfenster
Aeutsfte
Schillerplatz u. Pankratiusstraße
Baf

Romeria
Romeria-Rasierklinge ist darum begehrt
weil 1000 fach bewährt.
0,10mm hauchdünn . . 10 Stück 50 Pf
9602a)
Nur erhältlich:
Tarf. Jillmann, Elisabethenstraße 21

holdt, folgendes
A
Der Handballe
9. Dezember ein e
auch eine ſehr wirt
Die deutſche
dem überaus herzlit
herzlichen Zuneigl.
Mannſchaften bei
entgegenbrachten.
Geſtatten Sie
Ihnen für die übe
volle Unterſtützung
herzlichen Dank zu

Eine (c Für 1-2 Perſon.
kleine
4=Zimmer- Wohnung.
neu hergerichtef,
Wohnung ſofort zu verm
in unſeremHauſe Ang. A. 18 Gſch.

Riedeſelſtr. 37,
Stock, iſt per
1. 4. 1934 z. ver=
mieten
.
Allgemeine
Ortskrankenkaſſe
Darmſtadt=Lant

Schöne
z= u. 2=Zimmer
Wohnung in ru=
hig
. Hauſe nah
Herrngarten ar
ruh. ſaub. Mie=
ter
per 1. 4. 35
zu vermieten.
Angebote unte
A. 39 Geſchſt.

2 Zimmer
leer oder möbl.,
mit oder ohne
Penſion abzu=
geben
. Angeb. u
A. 38 Geſchſt. (e

V

Schöne
68=Zimmer=
Wohnung
mögl. mit Balkon
und Garten in
guter Wohnlage,
zum 1. April 35
geſucht. Ang. u.
A. 5 Geſchſt. C

Für mein ver=
heirat
. Mädchen
2-3-Zimmer
Wohnung
m. Küche geſucht.
Miete wird vor=
ausgez
. Angeb.
Frau Daechſel,
Olbrichweg 10

Junges
Ehepaar mit 1
Kind ſucht 1= od.
2=Zim.=Wohng.,
bis 30 . Ang
unt. A. 27 Gſch

Alleinſtehende
Dame ſucht in
gutem Hauſe bis
April 23=3.=
Wohnung, mögl.
abgeſchloſſen.
Ang. A. 23 Gſch.

12=
Zim.=Wohnung
zu miet. geſucht.
Ang. unt. A. 30
Geſchäftsſtelle.

Bekan
Beſtellt wurden
gruppenleiter Ph=
18. Dezember 193
Grünberg für die (
bergen für die Ge=
berg
für die Gem
Kaſtel für die Gem
D Die Sprech
Samstag, dem 29

Leeres
Zimmer geſucht.
Ausführl. Prs.=
Angeb. u. A. 17
Geſchäftsſtelle.

Herr
in geſetzt. Alter
ſucht einfach
möbl. Zimmer
in ruhig. Haus=
halt
od. allein=
ſtehender
Dame
Preis oh. Kaf=
ee
bis 12.. An=
geb
. A. 33 Gſch.

Nettes
möbl. Manſard.=
Zimmer i. Zen=
trum
z. 1. Jan.
geſucht. Ang. u.
A. 34 Geſchſt.

Möbliertes",
Zimmer mit el
Licht preiswert
Mauerſtr. 27, p

Gut
möbliertes Zim=
mer
ab 1. 1. 35
zu verm. Eliſa=
bethenſtr
. 30, II.
Saalbauſtr. 8, I.
nettes Zimmer.

Elegant
möbliertes Zim
mer, 1 o. 2 Bet=
ten
, fließ. Waſſ.,
z. vm. Zentral=
heizung
umſonſt.
Olbrichweg 10, I
bei Bock.

Soderſtr. 67, pt.
möbl. Zimmer
zu vermieten,
v. Badbenutzg.

Schön
möbl. Zimmer
zu vermieten.
Rheinſtr. 98, I.

Dauerwellen

Weißmann, Schulſtr. 3

O

Jg. unabh. ſaub.
Mädcher
per 1. 1. für
chenhilfe bis 2
Uhr, bei Lohn
von 20. mon.
geſucht. Näh.
Geſchäftsſt. d. Bl.

Männlich.

Technnter
1. Jan. geſucht
Ang. A. 22 Gſch.

Weiblich.

Hübſches
Frautenn
zu Silveſter an
Sekt=Büfett ge
ſucht. Gaſtſtätte
Fink. ((

Tüchtige
Verkäuferin
Metzgerei
äglich für meh=
ere
Abendſtun=
den
und Sams=
tags
für d. gan=
en
Tag geſucht.
Höchſter Lohn.
Zuſchriften unt.
A. 40 Geſchſt.

Tüchtiges
Servierfräulein
geſucht. Runde=
turmſtraß

Pelzuäherin
(gute) ſofort ge=
ucht
. Ang. unt.
A. 28 Geſchſt.

Wegen Heirat de=
ſeitherigen
Haus=
hilfe
ehrliches
fleißiges
Mädchen
mit guten Zeug=
niſſen
für tagsüb
geſucht. Eintritt
1. Jan. 3. event
15. 1. 35.
) Heinrichſtr. 18

Junge Frau
od. Mädchen in
kleinenHaushalt
dis nach d. Spü=
len
geſucht. An=
geb
. mit Lohn=
forderung
unter
A. 29 Geſchſt.

In kl. Haushalt
(2 Perſon.) tüch=
ige
, zuverläſſige

Hilfe

v. 811 Uhr ge=
ſucht
. Vorzuſtel
zw. 10 u. 12 Uhr
Frau L. Krüger,
Geiſenſee 10.

Tücht., ehrliches
Hausmädchen
baldigſt f. tags=
über
geſucht.
Ang. unt. A. 25
Geſchäftsſtelle.
Mädchen (e
für d. Haushalt
bis nach dem
Spülen p. ſofort
geſucht. Alter 20
bis 22 Jahre
Vorzuſtellen mit
Zeugniſſ. Eſcholl=
brückerſtr
. 11. p.

RM. 200.
gegen Zedierung
einer Ia 1935
fäll. Forderung
und Zinſen ge=
ſucht
. Angeb. u.
A. 35 Geſchſt.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag 28. Dezember
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45:
eit, Meldungen. 6.50: Wetter. 6.,55: Morgenſpruch
Choral. 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.). 8.10:
Waſſerſtand. Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
(.
Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg; Muſik
um Weihnachten. 1. Badiſche Komponiſten. 2. Ein Spa=
ziergang
durch das weihnachtliche Freiburg. Plauderei. 3. Alte
und neue Weihnachtslieder für Chor a capella. 10.00:
Nachr. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: Sosial=
dienſt
.
12.00: Köln: Vor= und Zwiſchenſpiele aus Opern und Operetten.
Das kleine Orcheſter. Ltg.: Eyſoldt. 13.00: Nachr. 13.15:
Stuttgart: Muſik aus der Zopfzeit. (Schallpl.). 14.15:
Zeit. Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit
Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Frei=
burg
: Nachr. 15.15: Für die Frau; 1. Zehn Minuten Schön=
heitsdienſt
: Allgemeine Körperpflege. 2. Kommſt du mit im
den Mütterſchulungskurs? und auch die Väter ſollten
lernen. 3. Sind Sie abergläubiſch?
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert. Bunte Welt der Tiere. Sechs
Zwei=Minuten=Schnappſchüſſe eines Tierfreundes. Paul Eipper er=
zählt
ſelbſterlebte Anekdoten. In der Pauſe: Kunſtbericht
der Woche. 18.00: Jugendfunk: Jungens hört zu wir
haben ein Heim! 18.15: Die deutſche Automobilinduſtrie am
Jahresende. Ein Zwiegeſpräch mit Dr. Kühn. 18.30: Ein Jahr
geht zu Ende. Rückblick und Selbſtbeſinnung. Von O. Metzker,
18.45: Wirtſchaftsmeldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert. Orcheſter der Berufs=
muſiker
Kaiſerslautern. Ltg.: Schmidt. 19.45: Tagesſpiegel.

Das Heſſiſche
ſchaft), Landesſie
Naſſau der NSD
tekten einen Wettber
wirtſchaftliche Sied
Technik und dem
weit ſie Mitgliede
rachverband für Ba
ſchreibung ordnung
termin iſt der 5.
ind ausgeſetzt.
ſendung von
ſiedlungsamt Dar=
EIP. Kirchenk=
ſchlag
der Deutſche
ſtag 1935
Kollekte Go
werk des deut
Vom L
das Deutſche Reich
Wertpap=
Errichtung
kaſſe Le
ſälle
per Ende
tes ſich dab
Kriegsanleih
Es wurde
14. Prozent
Zinsver
Beiſpiele
vermieden
und rechtzeitt
olgt wäre.
Weihuad
Waſtgewerbes
wreitag abend
Eine öffentlich=
wird
. Die Feier
Dus Gaſtgen
haben ſich
peſtellt. Die
don hier. Tee u
Angehörigen de
ſire
Preußiſ
Klaſſe
Panu
F Janua=

OUms vun aanenon niltmer Hadt
antdindfe din ank srt ir Orckt!

Zwei Herren kann man auch nicht dienen, ſuchen Sie ſich
deshalb eine tüchtige Waſchfrau durch unſere vielbwährte
Kleine. Unſere Kleinanzeigen haben einen guten
Namen. Sie ſind erfolgreich und billig!

Wetter, Sport. 22.15: Saarländer ſprechen. 22.30: Sport=
vorſchau
. 23.00: Menſchen und Landſchaft. Ein Querſchnitt
des Zeitfunks. 24.00: Konzert des Reichs= Symphonieorche=
ſters
. Ltg.: Kloß. 1.00: Die Welt in Tanz und Lied.
(Schallplatten).

hrskarten.

OMistiun dnnsänmnn
Freitag, 28. Dezember
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation; Heitere
Tonkunſt.
Berlin: 21.00: Herm. Proebſt; Ein Jahresrückblick im
Echo.
Breslau: 21.00: Die Magd als Herrin. Singſpiel von
G. B. Pergoleſe.
Deutſchlandſender: 21.00: Carl Schuricht dirigiert
die Berliner Philharmoniker. Werke zeitgenöſſiſcher Tone
ſetzer.
Frankfurt: 21.00: Der Kanal. Ein Hörſpiel von 30ſ=
Martin Bauer.
Hamburg: 18.00: Winterſport in Ton und Wort.
Köln: 18.30: Räuchern, klopfen, loſen . .. Vom altdell.
ſchen Mittwinterbrauch.
Königsberg: 19.35: Feuer auf den Bergen. Winte‟
ſonnenwendfeier der Hitlerjugend.
Leipzig: 21.00: Das Meretlein. Ein Spiel nach be‟
Diarium, das der Grüne Heinrich im Pfarrhaus fang"
A. Kunert.
München: 18.20: Dr. Knuſt ſpricht über Das Arc
für Funkrecht.
Stuttgart: 18.45: Im alten Jahr zu guter Stühe
dreht Euch noch einmal in der Runde!
Wien: 23.05: Eine Stunde Alt=Wien.
Kopenhagen: 21.35: Neuere däniſche Muſik.
Beromünſter: 21.10: Meiſterkonzert.
Budapeſt: 20.50: Abenteuer von Moll und Dur. Di
ter Abend der Muſikparodiſten Moesanyi und Satds:

Feuerwerkskörper zu sehr
Gießblei
vorteilhaften
Knallbonbons
Preisen

Hautz

13468b
Ecke Rhein- u.

[ ][  ][ ]

Freitag, 28. Dezember 1934

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 28. Dezember 1934.
Der Dank der Sporkbehörde an Darmſtadt.
SA.=Brigadeführer Herrmann, der Leiter des Fach=
amtes
für Handball im Reichsbund für Leibesübungen, hat an
den Oberbürgermeiſter der Landeshauptſtadt Darmſtadt. Wam=
boldt
, folgendes Schreiben gerichtet:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
Der Handball=Länderkampf Deutſchland Ungarn war am
9. Dezember ein ſportlicher Erfolg für unſere deutſche Sache, aber
auch eine ſehr wirkungsvolle Kundgebung für den Handball.
Die deutſche und ungariſche Expedition war überraſcht von
dem überaus herzlichen Empfang, von der Gaſtfreundſchaft und der
herzlichen Zuneigung, die die Einwohner Darmſtadts den beiden
Mannſchaften bei ihrem Auftreten beſonders während des Kampfes
entgegenbrachten.
Geſtatten Sie, hochverehrter Herr Oberbürgermeiſter, daß ich
Ihnen für die überaus liebenswürdige Aufnahme und die wert=
volle
Unterſtützung auch im Namen der ungariſchen Mannſchaft
herzlichen Dank zum Ausdruck bringe.
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden zu kommiſſariſchen Bürgermeiſtern: Orts=
gruppenleiter
Philippi in Nidda für die Gemeinde Nidda am
18. Dezember 1934; Bürgermeiſter Dr. Kurt Mildner in
Grünberg für die Gemeinde Oſthofen; Willi Madre in Helden=
bergen
für die Gemeinde Eberſtadt; Heinz Wagner in Hom=
berg
für die Gemeinde Grünberg: Johann Jaudt in Mainz=
Kaſtel für die Gemeinde Finthen, ſämtlich am 21. Dezember 1934.
Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen am
Samstag, dem 29. Dezember 1934, aus.
Weltbewerb für landwirkſchaftliche Siedlungen.
Das Heſſiſche Staatsminiſterium. Abteilung 1e ( Landwirt=
ſchaft
), Landesſiedlungsamt, ſchreibt unter den im Gau Heſſen=
MNaſſau der NSDAP. am 1. Dezember 1934 wohnhaften Archi=
ſtekten
einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für land=
wirtſchaftliche
Siedlungen im Einvernehmen mit dem Amt der
Technik und dem NSBDT. aus. Zugelaſſen ſind Architekten, ſo=
weit
ſie Mitglieder der Reichskammer der bildenden Künſte,
Fachverband für Baukunſt, ſind, bzw. ſolche, die ſich vor der Aus=
ſchreibung
ordnungsgemäß dort angemeldet haben. Ablieferungs=
ſtermin
iſt der 5. Februar 1935. Preiſe von zuſammen 3000 RM.
ind ausgeſetzt. Die Wettbewerbsbedingungen werden gegen Ein=
ſſendung
von Rückporto koſtenlos abgegeben bei dem Landes=
liedlungsamt
Darmſtadt, Altes Palais, Zimmer 108.

ELP. Kirchenkollekte für das Winterhilfswerk. Auf Vor=
ſchlag
der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wird am Neujahrs=
tag
1935 im ganzen Reichsgebiet in den Gottesdienſten eine
KKollekte. Gabe der Evangeliſchen Kirche an das Winterhilfs=
werk
des deutſchen Volkes erhoben.
Vom Landesverband Heſſen, e. V., des Sparerbundes für
das Deutſche Reich wird uns geſchrieben: Erfahrungen mit
Wertpapieren. In der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeit
EErrichtung der Wertpapierſchutzabteilung der Sparerſchutz=
kaſſe
Leipzig. Hindenburgſtraße 3, konnten 30 einzelne
Fälle feſtgeſtellt werden, bei denen die Ausloſungen bereits
ber Ende 1926 bis Ende 1932 erfolgten. In der Hauptſache handelt
s ſich dabei um Deutſche Anleiheausloſungsſcheine (für die frühere
Kriegsanleihe), und vor allem um Stadtanleiheausloſungsſcheine.
EEs wurde errechnet, daß bei einem angenommenen Zinsſatz von
Prozent die Wertpapierbeſitzer bis 31. Dezember 1933 einen
Binsverluſt von etwa 1015 RM. hatten. Dieſe wenigen
Beiſpiele zeigen zur Genüge, welche Vermögensnachteile hätten
bermieden werden können, wenn eine genaue Kontrolle
und rechtzeitige Einziehung der betreffenden Ausloſungsſcheine er=
ſolgt
wäre.
Weihnachten für Gaſthausangeſtellte. Alle Angehörigen des
Haſtgewerbes werden noch einmal darauf hingewieſen, daß am
Freitag abend um 12 Uhr im Haus der Arbeit, Bismarckſtr. 19,
line öffentliche Weihnachtsfeier für Gaſthausangeſtellte abgehalten
bird. Die Feier wird veranſtaltet von dem chriſtlichen Bund für
as Gaſtgewerbe (CBfG.) Zu den muſikaliſchen Darbietungen
daben ſich freundlicherweiſe verſchiedene Chöre zur Verfügung
feſtellt. Die Weihnachtsanſprache hält. Herr Pfarrer W. Köhler
ſon hier Tee und Kuchen gratis. Alle männlichen und weiblichen
Ungehörigen des Gaſtgewerbes ſind herzlich eingeladen. Eintritt
ſei!
Preußiſch=Süddeutſche Staatslotterie. Die Ziehung der
Klaſſe der laufenden Lotterie. (44.,/270.) findet am 9. und 10.
banuar 1935 ſtatt. Letzter Erneuerungstermin iſt der
Januar 1935.
Heſſiſches Landestheater Darmftadt.

Graßßes Haus.

Famstag,
29. Dezember

Anfg. 19.30, Ende g. 22 Uhr. Dtſche, Bühne 23
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha.

Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche B. M. 6
fonntag,
Preiſe 0.70 bis 5.50
30. Dezember Der Zigeunerbaron.

Klelnes Haus.

Nacte
28. Dezember

Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr
Zuſatzmiete IV, 5. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt Preiſe 0.70 bis 3.80

famstag,
29. Dezember

Anfang 15.30, Ende nach 18 Uhr
Deutſche Bühne, Jugendring II, 1. Vorſt,
Der kleine Muck. . Geſchloſſene Vorſtellung
Anfang 19 30, Ende gegen 22 Uhr
Deutſche Bühne K 8. Vorſt. Zuſatzmiete XII
Wenn der Hahn kräht Preiſe 0.70 bis 3.80

Fonntag,
30. Dezember

Außer Miete
Anfang 15. Ende 17,30 Uhr
Preiſe 0.40 bis 2.
Der kleine Muck
Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr
Zuſatzmiete II, 7. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt Preiſe 0.70 bis 3.80

In Vorbereitung: Tannhäuſer Die drei Eisbären.
Das Heſſiſche Landestheater veranſtaltet an Silveſter in
den Häuſern einen Bunten Abend, der um neun Uhr beginnt
bis nahe an Mitternacht dauern wird. Mit hauptſächlich hei=
n
Vorträgen beteiligen ſich an dieſen beiden Veranſtaltungen
reiche Mitglieder der Oper und des Schauſpiels; ferner wirkt
geſamte Tanzgruppe und das ganze Landestheaterorcheſter mit.
Vorverkauf für die Parallel=Veranſtaltung in beiden Häu=
hat
bereits begonnen und in Anbetracht des guten Rufes,
dieſen Veranſtaltungen des Landestheaters vorausgeht, ſehr
aft eingeſetzt. Als Neujahrpremiere bringt das
ſiſche Landestheater die Oper Tannhäuſer von Rich. Wagner
neuer Inſzenierung mit Joachim Sattler in der Titelpartie.
muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich,
Spielleitung Prof. Max Hofmüller. Das neue Bühnenbild
rde von Prof. Leo Paſetti, dem bekannten Bühnenbildner der
yeriſchen Staatstheater in München, entworfen. Eine be=
ere
Ueberraſchung für die Beſucher des Heſſiſchen Landes=
ters
bringt der 2. Januar, an dem im Großen Haus ein
nmaliger Heiterer Abend mit dem berühmten,
nentlich auch durch den Rundfunk in ganz Deutſchland bekannt
ordenen Vortragskünſtler Guſtav Jacoby ſtattfindet. Zur Aus=
altung
des Abends trägt die Tanzgruppe des Heſſiſchen Landes=
ters
einige Tanzdarbietungen bei; unter anderem kommt da=
die
im vorigen Jahr mit großem Beifall aufgenommene
armen=Parodie in der Einſtudierung von Alice Zickler zur
führung.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 Seite 5
Wie muß ſich nach der nzuen Reichsſtraßenverkehrs=
ordnung
der Radfahrer und Fußgänger verhalten?

Aus § 25 T der Ausführungsanweiſung zur Reichsſtraßen=
verkehrsordnung
ergibt ſich für die Radfahrer die Verpflichtung,
ausſchließlich die vorhandenen Fahrradwege zu benutzen.
Die Darmſtädter Radfahrer haben alſo folgende Radfahr=
wege
zu benutzen:
Beſſungerſtraße, nördliche Seite von Kattreinſtraße bis Haardt=
ring
;
Haardtring, weſtliche Seite von Beſſungerſtraße bis Südbahnhof;
Eſchollbrückerſtraße, ſüdliche Seite von Kattreinſtraße bis Haardt=
ring
:
Schepp=Allee, nördliche Seite vom Hopfengarten bis Philipp=
Röth=Weg;
Holzhof=Allee, nördliche Seite von der Hindenburg=Anlage bis
Bahndamm;
Rheinſtraße, nördliche Seite von Steubenplatz bis Eiſenbahn=
brücke
:
Provinz=Straße nach Griesheim, beiderſeits von Eiſenbahnbrücke=
bis
Waldfriedhof;
Provinz=Straße nach Eberſtadt, weſtliche Seite von Moosberg=
ſtraße
bis Stadtgrenze;
Frankfurterſtraße, öſtliche Seite von Schlageterſtraße bis Eiſen=
bahnbrücke
:
Schlageterſtraße=Speſſartring, nördliche Seite von Frankfurter=
ſtraße
bis Dieburgerſtraße;
Roßdörferſtraße, nördliche Seite von Heidenreichſtraße in Richtung
Botaniſcher Garten.
Radfahrer, die neben dieſen Wegen liegende Straßenteile
benützen, müſſen damit rechnen, daß ihnen das Weiterfahren un=
möglich
gemacht wird. Mit der gleichen Maßnahme und mit
einer Strafanzeige müſſen diejenigen Radfahrer rechnen:
1. Die die Lenkſtange loslaſſen;
2. die beim Fahren die Füße von den Tretkurbeln entfernen;
3. die ſich an andere Fahrzeuge anhängen;
4. die beim Einbiegen von der Seite auf die Fahrbahn keine
beſondere Rückſicht auf den übrigen Verkehr nehmen;
5. die an ihre Fahrräder Handwagen anbinden;
6. die Pferde und Vieh von ihren fahrenden Fahrrädern aus
mitführen;

7. die Gegenſtände mitnehmen, die ihre Bewegungsfreiheit be=
einträchtigen
, oder andere ſchädigen, behindern oder beläſtigen;
8. die auf Hauptverkehrsſtraßen innerhalb und außerhalb ge=
ſchloſſener
Ortſchaften nicht hintereinanderfahren.
Durch das Verbot. Handwagen an Fahrrädern anzubinden,
wird gleichzeitig feſtgeſtellt, daß nur ſolche Fahrzeuge an Fahr=
räder
angehängt werden dürfen, die für dieſen Zweck eingerichtet
ſind. Jedes nicht zum Anhängen an ein Fahrrad eingerichtete
Fahrzeug ſchleudert bei der Benutzung hin und her und iſt daher
unzuläſſig.
Wenn auch in der Reichsſtraßenverkehrsordnung nicht poſitiv
geſagt iſt, daß die Radfahrer grundſätzlich immer hintereinander
fahren müſſen, ſo muß dies auf allen Hauptverkehrsſtraßen inner=
halb
und außerhalb geſchloſſener Ortſchaften von der Polizei doch
verlangt werden, da ſonſt der Verkehr behindert wird oder zum
mindeſten behindert werden kann.

Die Fußgänger ſind verpflichtet, die Fahrbahnen und
Radfahrwege auf dem kürzeſten Wege und ohne Aufenthalt zu
überſchreiten. An Straßenkreuzungen mit bezeichneten Ueber=
gängen
ſind ausſchließlich dieſe zu benutzen.
Der kürzeſte Weg iſt in der Regel das rechtwinklige Ueber=
queren
.
Straßenbahnwagen und Omnibuſſe dürfen nur an den dazu
beſtimmten Stellen betreten und verlaſſen werden; das Auf= und
Abſpringen während der Fahrt iſt verboten. Das Betreten und
Verlaſſen der öffentlichen Verkehrsmittel iſt alſo nur an, den
Halteſtellen geſtattet. Auf die Straßenbahn und die Omnibuſſe
muß auf den Verkehrsinſeln oder der Gehbahn gewartet werden.
Es iſt nicht zuläſig, ſchon bei der Annäherung einer Straßenbahn
die Gehbahn zu verlaſſen und auf der Fahrbahn zu warten.
Die Fahrbahn in der Längsrichtung darf der Fußgänger
unter Beachtung aller Vorſichtsmaßregeln nur benutzen, wenn er
durch das Mitführen ſperriger Gegenſtände den Fußgängerver=
kehr
auf der Gehbahn behindern oder ſchädigen würde, oder wenn
eine Gehbahn nicht vorhanden iſt. Im letzteren Falle hat er die
äußerſte rechte Fahrbahnſeite einzuhalten.

WhW.=Spikenroſekken.

Weihnachken in der Turngemeinde Beſſungen 65.

Alle Freunde von hübſchen Handarbeiten werden eine beſon=
dere
Freude daran haben, daß das WHW.=Abzeichen für den kom=
menden
Monat wieder eine von den beliebten Spitzenroſetten der
bekannten Plauener Spitzen=Induſtrie iſt. Nach den Erfahrungen,
die bei der letzten Ausgabe von Spitzen gemacht wurden, zeigte
ſich, daß der Bedarf der ſeinerzeit dem Winterhilfswerk zur Ver=
fügung
geſtellt wurde, bei weitem nicht ausreichte, denn jede

MINI0

Zur Eröffnung ſpielte unſere Hauskapelle unter der Leitung
von H. Eigenbrodt eine Weihnachtsfantaſie. Dem Vorſpruch. ge=
ſprochen
von Irmgard Koch, folgte die Singmannſchaft mit O du
fröhliche unter Kapellmeiſter Fiſchers Leitung. Mit kerniger
Stimme brachte Turner Liebig mit Klavier= und Harmonium=
begleitung
ein Melodram zu Gehör. Hierauf begrüßte Dietwart
Krüger die Anweſenden. Die Turnerinnen brachten eine
choriſche Marſchbewegung, Turner Eigenbrodt ein Violin=Soli
Czardas, Chr. Liebig drei Lieder von Schubert, und den Ab=
ſchluß
bildete ein von Turnern und Turnerinnen gebrachtes
Theaterſtück Im Glanze des Weihnachtslichtes‟. Die Rollen
waren ſehr gut beſetzt und ernteten die Mitwirkenden, die Tur=
ner
Kumpf, Eckers Jäger und Geyer, ſowie die Turnerinnen
Frau Wenner. Schwebel, Reeſe, Tomberg und Völz, reichen
Beifall.
Am 2. Feiertag kamen unſere Jüngſten, die Schülerinnen
und Schüler, vor einem überfüllten Saale mit ihrem Weihnachts=
ſchauturnen
zu Wort. Annähernd 300 Kinder wechſelten in bun=
ter
Reihenfolge ihre turneriſchen Nummern ab. Unter den An=
weſenden
befanden ſich auch der Vertreter der Ortsgruppe des
Reichsbundes für Leibesübungen der DT.=Kreisführer und der
Jugendwart der TSG. 46 Darmſtadt. Pünktlich um 3 Uhr be=
gann
das durch den Jugendturnwart Becker, zuſammengeſtellte
Programm mit dem Fahnenaufmarſch und dem Aufmarſch der ge=
ſamten
Turnerjugend. Alle Kinder ſtanden nun vor ihren Eltern
und hörten den Begrüßungsworten ihres Jugendleiters mit zu.
Die Kinder brachten alsdann zwei Weihnachtslieder zu Gehör,
denen Gedichte der Allerjüngſten folgten. Turnbruder und Diet=
wart
Krüger ſprach die verbindenden Worte zu Kindern und
Eltern. Nach dem Abmarſch der Jugend begann das eigentliche
turneriſche Programm.
Frau Wenner die Leiterin unſerer 6=Jährigen, brachte mit
ihnen ein wohlgelungenes Singſpiel. Es folgten dann abwech=
ſelnd
Schülerinnen und Schüler bei Geräte= Stab= und Frei=
übungen
Volkstanz, Körperſchule und Ballſpielen. Hier konn=
ten
ſich die Eltern von der muſtergültigen turneriſchen Ausbil=
dung
überzeugen. Kreisvertreter Turnbruder Roth betonte in
ſeinem Appell an die Anweſenden, daß die Turngemeinde Beſſun=
gen
ſtolz ſein kann, einen ſolchen Stab Mitaxbeiter auf dem
ſchwerſten Gebiet der Erziehung nämlich der Jugenderziehung,
zu beſitzen. Den Abſchluß der Vortragsfolge bildete das von
Schülerinnen und Schülern in bezaubernder Weiſe aufgeführte
Märchenſpiel Rübezahl als Weihnachtsmann.

Hausfrau und jedes junge Mädchen, das Sinn für die Herſtel=
lung
von Handarbeiten, wie Kiſſen. Decken uſw. hat, benötigte
eine größere Anzahl dieſer Roſetten, deren Wert durchaus dem für
die WHW.=Spende erhobenen Betrag von 20 Pfg. entſprechen
könnte.
Jeder, der dieſes Abzeichen kauft, dient nicht nur dem mild=
tätigen
Werk des WHW., ſondern bereitet gleichzeitig ſeinen An=
gehörigen
eine Freude und fördert damit ein deutſches Kunſt=
gewerbe
und Handwerk.

Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Größere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.

Der Verlag.

Unzuverläſſige Kraftwagenführer.

Der Kreisausſchuß hat in ſeiner Sitzung
vom 20. Dezember einem hieſigen Kraftdroſch=
kenhalter
den Führerſchein entzogen, weil er in
betrunkenem Zuſtande einen Verkehrsunfall
verurſachte. Dieſes Urteil veranlaßt die Polizeidirektion, auf
Folgendes hinzuweiſen:
Nach § 1 Abſatz 3 der Reichsſtraßenverkehrsordnung hat die
Verwaltungsbehörde die Fahrererlaubnis zu entziehen, wenn ſich
jemand als ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen erweiſt. Un=
geeignet
iſt insbeſondere, wer unter erheblicher Wirkung gei=
ſtiger
Getränke oder Rauſchgifte Fahrzeuge geführt oder ſonſt
gegen verkehrsrechtliche Vorſchriften erheblich verſtoßen hat. Unter
Berückſichtigung der Notwendigkeit, den künftig ſich weiter ſteigern=
den
Verkehr vor unzuverläſſigen Elementen zu ſchützen, muß ge=
fordert
werden, daß ein ſtrenger Maßſtab angelegt und jede Wir=
kung
geiſtiger Getränke als erheblich angeſehen wird, die ſei
es im Verhalten des Betreffenden, ſei es durch andere Beobach=
tungen
, überhaupt feſtgeſtellt werden kann.
Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Preußiſchen Oberver=
waltungsgerichts
iſt ſchon einmalige Trunkenheit beim Führen
eines Kraftfahrzeuges ſo ſchwer zu werten, daß ſich die Ent=
ziehung
des Führerſcheins wegen nachgewieſener Unzuverläſſig=
keit
rechtfertigt. Der Fahrzeugführer hat die Verpflichtung, eni=
weder
die Führung einem Dritten zu übertragen, ſeinen Rauſch
auszuſchlafen oder ſonſt geeignete Maßnahmen zu treffen, um die
in ſeinem Zuſtande liegenden Gefahren für den öffentlichen Ver=
kehr
abzuwenden.
Wer dies nicht tun will, muß mit der Entziehung ſeines
Führerſcheins, und zwar auf die Dauer, rechnen, da das neue
Recht die Möglichkeit einer zeitlichen Entziehung nicht mehr
kennt.

* Der heſſiſche Nikelos in Berlin.
Zu den kleinen und den großen Heſſenkindern in Berlin kam
am Tag vor dem Heiligen Abend der Nikelos aus dem Heſſenland
angereiſt. Und mit ihm das Chriſtkindchen. Was war das für
eine Freude in der Landsmannſchaft der Heſſen, die unter einem
rieſigen, mit Kerzen über und über beſäten Weihnachtsbaum zu=
ſammengekommen
war, freundlich begrüßt von ihrem Vereins=
führer
, Oberfinanzrat Schäfer. Da wurden Weihnachtslieder ge=
ſungen
und Gedichte aufgeſagt. Und dann griff der Nikelos in
ſeinen rieſigen Sack und holte Aepfel und Nüſſe hervor, und das
Chriſtkind zauberte die ſchönſten Geſchenke, ſo daß die Schar der
Heſſenkinder mit glühenden Geſichtern und ſtrahlenden Augen
gabenbeladen zu ihren Eltern eilten. Die kleinen Mädchen hatten
Puppen in Heſſentracht erhalten, die kleinen Buben einen holz=
geſchnitzten
Wagen mit dem dazugehörenden Geſpann, aus dem
Odenwald, beſte heſſiſche Arbeit. Geſellſchaftsſpiele erhielten die
größeren. Alle, alle dankten dem Nikelos, keinen hatte er trotz
ſeiner weiten Reiſe vergeſſen. Und dann das Puppentheater, das
ſich gleich an die Senſation der Brezeln und der Schokolade, mit
der der Heſſenverein die kleinen Gäſte bewirtet hatte, anſchloß.
Hänſel und Gretel vor dem Knuſperhäuschen. Vier Akte ſogar.
Wie klatſchten da die Händchen Beifall. Am liebſten wäre aber
jeder in das Marionettentheater hineingekrochen, ſo gut hatten
die Darſteller, die Familie Kawe, geſpielt. Selbſtverſtändlich kam
auch noch der Kaſper, der wilden Jubel auslöſte. Das war ein
Abend, wie er in dieſen Tagen in Berlin nicht allzu oft zu fin=
den
war.

Weihnachtsfeier beim Kegelſportverband. Am 2. Weih=
nachtsfeiertag
, nachmittags, hielt der Kegelſportverband Darm=
ſtadt
E. V. und Umgebung im Reſtaurant Rummelbräu ſeine
diesjährige Weihnachtsfeier vor überaus gut beſuchtem Hauſe
ab. Ein reichhaltiges Programm ſorgte für einige angenehme
Stunden der Unterhaltung. Nach einem einleitenden Eröffnungs=
marſch
folgte die Begrüßungsanſprache durch den Ehrenvorſitzen=
den
des Verbandes, Herrn Hermann Thümmel, da der der=
zeitige
Verbandsvorſitzende, Herr Jakob Eigenbrodt, durch Krank=
heit
am Erſcheinen verhindert war. In ſehr guter Betonung ge=
ſprochen
, folgte der Prolog, vorgetragen durch Gretel Rößler.
Frau Horn ſang mit vortrefflicher Sopranſtimme das Ave
Maria von Schubert und Maria Wiegenlied von Reger. Das
Quintett vom Turnerbund Jahn beſtehend aus den Herren
Gebr. Thier, Grün, Hartmann und Mitſchdörfer, die ſich in
liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten, brachte
verſchiedene Chöre meiſterhaft zu Gehör. Beſonders gefielen die
Soli des Herrn Thier. Während der Pauſe wurden durch den
Sportwart, Herrn Paul Rößler, die Diplome für das Winter=
hilfskegeln
an die Sieger der einzelnen Wertungsgruppen ver=
teilt
. Ein gut gelungenes Theaterſtück betitelt Die rechte Weih=
nachtsfreude
, dargeſtellt ausſchließlich durch Angehörige und Kin=
der
von Verbandsmitgliedern, ſowie die Beſcherung ſämtlicher
Kinder durch den Weihnachtsmann, bildeten den Abſchluß des
Programms. Daß alles ſo vortrefflich klappte, dankt der Ver=
band
ſeinem vorzüglichen Vergnügungsausſchuß, in erſter Linie
aber der mühevollen Arbeit des Ausſchuß=Vorſitzenden, Herrn
Fritz Wagner, der ſich beſondere Verdienſte um das Gelingen des
Theaterſtückes exwarb. Für die Begleitung der Geſangsvorträge
zeichnete
er verantwortlich.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die deutſche Arbeitsfront

NSG. Kraft durch Freude‟
Kreis Darmſtadt.
Achtung! Orts= und Betriebswarte!
Heute abend 6.30 Uhr im Hausder Arbeit, kleiner
Saal, findet eine wichtige Beſprechung ſtatt.
Der Kreiswart.
Erſcheinen iſt Pflicht.
Silveſter=Vorfeier mit Tanz am Samstag, dem 29.
Dezember 1934. abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau.
Die Propaganda für dieſen Abend hat beſonders ſtark einzu=
ſetzen
.
Die Betriebswarte ſämtlicher Betriebe Darmſtadts holen
heute im Laufe des Tages für ihre Gefolgſchaftsmitglieder Ein=
trittskarten
und Plakate ab.
Inhaber von Stammkarten für Theatermieten erhalten unter
Vorzeigung derſelben Karten zu 40 Pf. im Vorverkauf und an
der Abendkaſſe.
Ein genußreicher Abend ſteht allen Beſuchern bevor. Willy
Schlupp wird mit ſeiner SA.=Kapelle ſein Beſtes bieten.
Theatermiete Landestheater. Erſte Vorſtellung 4. Jan. 35:
Wenn der Hahn kräht. Miet=Anträge werden bis
zum 3. Jan. noch angenommen.
Der Kreiswart KdF..

Weihnachtsfeier bei der MAD. Eine Weihnachtsfeier im
echt nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsſinn fand bei der Maſchi=
nen
= und Apparate=Bauanſtalt Darmſtadt ſtatt. Am Samstag
nachmittag verſammelte ſich die Betriebsgemeinſchaft, einſchließ=
lich
der Frauen der auf Montage befindlichen Kameraden, im
Büro der Firma. Der Betriebsführer, Herr Auguſt Küchler,
begrüßte die Erſchienenen und wies in ſeiner Anſprache auf den
tiefen Sinn des deutſchen Weihnachtsfeſtes hin. Nachdem ver=
teilte
er die Geſchenke an die einzelnen Gefolgſchaftsglieder.
Dabei konnte man freudig erſtaunte Geſichter ſehen. Gab es doch
außer Rauchmaterial und Biermarken noch einen Geldbetrag,
der zum Teil über die Höhe eines vollen Wochenlohnes mit allen
Zulagen ging. Auf Einladung des Betriebsführers hin begab
ſich dann die ganze Betriebsgemeinſchaft in ein hieſiges Lokal,
um dort die Feier fortzuſetzen. Der Betriebsobmann Felger
führte in einer Anſprache den Unterſchied zwiſchen Weihnachten
in den Jahren des verfloſſenen Syſtems und Weihnachten im
nationalſozialiſtiſchen Deutſchland vor Augen. Nachdem er dem
Betriebsführer den Dank der Gefolgſchaft ausgeſprochen hatte,
ſchloß er mit einem dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer
Adolf Hitler und ein weiteres Fortblühen der Firma. Bei Muſik
und Geſang, dargebracht von einem Teil der Belegſchaft ent=
wickelte
ſich ein fröhliches Treiben bis tief in die Nacht hinein.

Invenkurverkauf 1935.
Für den Inventurverkauf 1935 ſind im Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaftsgebiet folgende Vorſchriften zu beachten:
I. Als Beginn des Inventurverkaufs wird der letzte Montag
im Januar, d. i. der 28. Januar 1935, feſtgeſetzt.
II. Der Inventurverkauf ſoll längſtens 12 Werktage, d. h. bis
zum 9. Februar 1935 einſchließlich, dauern.
III. Die Verkaufe ſind als Inventurverkäufe zu bezeich=
nen
. Hierbei iſt es unerheblich, ob die Schreibweiſe Tren=
nungsſtriche
aufweiſt oder nicht. Der Zeitpunkt des Beginns
der Veranſtaltung muß für jedermann deutlich erkennbar
angegeben werden.
IV. Für die Verkäufe ſind allgemein folgende Beſchränkun=
gen
vorzuſehen:
1. Auf den Inventurverkauf bezugnehmende Ankündigungen
und Mitteilungen jeglicher Art dürfen grundſätzlich nicht
früher als 24 Stunden vor Beginn der Verkäufe erfol=
gen
. In Zeitungen, die weniger als 7mal in der Woche,
aber mindeſtens wöchentlich und nicht gerade am 27. Ja=
nuar
erſcheinen, dürfen Ankündigungen und Anzeigen von
Inventurverkäufen bereits in der vor dieſem Tage erſchei=
nenden
letzten Ausgabe enthalten ſein. Mit der Vertei=
lung
von Druckſchriften und Plakaten durch Reklame=
unternehmen
darf in Rückſicht auf den der Eröffnung des
Inventurverkaufs vorausgehenden Sonntag bereits am
Samstag, dem 26. Januar, ab 16 Uhr, begonnen werden.
Aus dem gleichen Grunde wird zugelaſſen, daß Ankündi=
gungen
und Mitteilungen, die durch Schauſtellung von
Waren in Schaufenſtern. Schaukäſten und dergleichen er=
folgen
, bereits am Samstag, dem 26. Januar, abends
nach Ladenſchluß der Beſichtigung durch das Publikum
freigegeben werden. Ankündigungen und Mitteilungen
außerhalb der Schaufenſter und außerhalb des Geſchäfts=
lokals
dürfen bereits am Samstag, dem 26. Januar, ab
16 Uhr, angebracht werden.
Alle vorzeitig erfolgenden Ankündigungen und Mit=
teilungen
müſſen deutlich und unmißverſtändlich den Tag
des Beginns der Veranſtaltung angeben.
2. Es iſt verboten, im Zuſammenhang mit dem Inventur=
verkauf
in öffentlichen Bekanntmachungen oder Mittei=
lungen
, die für einen größeren Perſonenkreis beſtimmt
ſind.
Waren zum Verkauf anzubieten, die nach ihrem Ver=
wendungszweck
und dem Zeitpunkt ihrer Anſchaffung
und Herſtellung durch den Verkäufer für den Vertrieb
oder Verbrauch in dem künftigen Verbrauchsabſchnitt
(Saiſon) beſtimmt ſind. Das Angebot von Waren aus
früheren Verbrauchsabſchnitten iſt zuläſſig.
3. Welche Warengruppen von den Inventurverkäufen aus=
geſchloſſen
werden ſollen, wird durch die zuſtändige In=
duſtrie
= und Handelskammer beſtimmt.
V. Die vorſtehende Regelung iſt auch auf die von Verſand=
geſchäften
veranſtalteten Inventurverkäufe anzuwenden.
Ueber die Warengruppen, die dem Inventurverkauf unter=
ſtellt
werden, ſind beſondere Anordnungen ergangen.

Den Taler nicht vergeſſen!
Mit dem Ablauf des Jahres verlieren die Drei=
Mark=Stücke und die Drei Reichsmark=Stücke ihre
Gültigkeit. Deshalb ſollte jeder, der eine Sparbüchſe hat,
dieſe ſchnellſtens zur Entleerung bringen, um dadurch feſtzuſtellen,
ob ſich in der Büchſe keine Munzen befinden, die ihre Gültigkeit
demnächſt einbüßen. Zu beachten iſt auch, daß verſchiedene Mun=
zen
, die aus Anlaß von Gedenktagen herausgegeben worden ſind,
ihre Gültigkeit verlieren. Es iſt daher ſehr empfehlenswert, auch
dieſe noch rechtzeitig einzuwechſeln. Wenn der eine oder andere
bei dieſer Gelegenheit noch ein paar Mark zulegt, ſo kann er ſein
Sparguthaben vergrößern, oder, wenn er noch kein Sparkonto hat,
ſich mit den Münzen, die mit Ablauf des Jahres ihre Gültigkeit
verlieren, einen Notgroſchen ſchaffen. Damit bewahrt er ſich nicht
nur ſelbſt vor der Gefahr eines Verluſtes von ſauer erſpartem
Geld, ſondern er hilft auch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
fördern. Alſo nochmals, ein letzter Mahnruf. Schleunigſt alle
Sparbüchſen nachſehen laſſen und entleeren!

Auslandsdeukſche Neujahrsſendungen im deutſchen
Rundfunk.
Als Abſchluß der im Jahre 1934 veranſtalteten zahlreichen
Stunden der Auslanddeutſchen und als Auftakt für
das Jahr 1935 wird der Deutſchlandſender am Nachmit=
tag
des Neujahrstages eine muſikaliſch=literariſche Hörfolge
bringen, in der kein auslanddeutſches Gebiet vergeſſen iſt. Sie
hat die Aufgabe, die Empfindungen der Volksgenoſſen in aller
Welt zu Heimat und Volkstum in Wort und Lied zur Darſtellung
zu bringen. Ausklingen wird ſie in das Kurzhörſpiel von Norbert
Langer Glocken klingen über der Saar‟. Die ein=
ſtigen
Abſtimmungsgebiete haben der Stadt Saarbrücken ein
Glockenſpiel geſchenkt, das vom Rathausturm die Heimatlieder
von Nordſchleswig und Kärnten, Weſtpreußen und Oberſchleſien,
ſowie das Saarlied ſpielt. In dem Hörſpiel werden die Abge=
ſandten
der einſtigen Abſtimmungsgebiete den Saardeutſchen das
Glockenſpiel übergeben, damit es für Jahrhunderte weiter ins
Land ſchalle Deutſch iſt die Saar, deutſch immerdar!

Zukkerhäuschen
für hungernde Bögel in Froſt und Schnee.
(Etwas für geſchickte Hände.)
Wenn die Vorausſetzungen der Wettermacher zutreffen, wer=
den
wir uns im kommenden Winter über Mangel an Schnee und
Eis und Kälte nicht zu beklagen haben. Hierüber werden ſich zwar
viele Menſchen von Herzen freuen, beſonders die Jünger von der
wanderfrohen Zunft der Skiläufer und auch bei den ſeßhafteren
Winterſportlern, die ſich den Schlittſchuh an den Fuß ſchnallen, bei
den Rodlern uſw. wird eitel Freude ſein, wenn Stein und Bein
zuſammenfrieren und wenn es immer dicker vom Himmel herunter
kommt, von den Sportgeſchäften und den ſchmunzelnden Kohlen=
händlern
gar nicht zu reden. Ganz anders ſieht die märchenhafte
Pracht des Winters aber für unſere geflügelten Freunde aus Für
ſie, die dann da draußen in Garten und Anger und Feld mit auf=
gepludertem
Gefieder herumtrauern, bedeutet der Winter Faſten
und Frieren! Für ſie iſt der Winter eine ſchlimme Zeit! Viele der
armen Vöglein ſterben dann vor Hunger oder erfrieren umſo leich=
ter
, als ſie an manchen Tagen zu wenig oder gar nichts zu freſſen
finden. Dieſe bittere Not zu lindern und viele der köſtlichen Sän=
ger
für den nächſten Frühling zu erhalten, liegt in unſerem Be=
reich
oft nur an uns. Für etwas Streufutter, das man (für Am=
ſeln
uſw.) noch mit ganz klein geſchnittenen, getrockneten Fleiſch=
abfällen
ſtrecken kann, wird mancher ein paar Groſchen erübrigen
können, und ein Vogelhäuschen ſelbſt zu baſteln, ſo wie es unſere
Abbildung darſtellt, koſtet faſt nichts. Für geſchickte Hände iſt es
außerdem eine unterhaltſame Beſchäftigung.
Nur ein zwei Meter langer Rähmling, 5 Zentimeter dick, wäre
beim Holzhändler zu kaufen und etwas Rubrit oder Dachpappe.
Für alles übrige Holz genügt eine alte Kiſte. Man ſchneide vier
gleichmäßige Holzdreiecke nach unſerem Schema zurecht und füge
ſie als Dach (in Pyramidenform) zuſammen. Von dem Rähmling

a) Dach 4 gleichſchenkelige Holzdreiecke, Maße nach
Modellſtizze.
b) Dachträger mit rundem Zapfen, der in das lange
Kantholz eingeführt wird.
c) 2 Meter langes Kantholz mit Bohrloch für den
Zapfen.
d) Futterbrett mit 2 Zentimeter hoher Randleiſte. Durch
den viereckigen Ausſchnitt in der Mitte wird das
Futterbrett über das Kantholz geſchoben.
) Tragklötzchen für das Futterbrett.
I) Runde Anflugſtängelchen.

Verwalkungs=Sonderzug nach Berlin.
Anläßlich der Grünen Woche Berlin 1935 wird
die Reichsbahndirektion Mainz vom 30. Januar bis
2. Februar einen Verwaltungsſonderzug mit 50 Prozent
Fahrpreisermäßigung nach Berlin und zurück verkehren laſſen. Die
Ortsgruppen des Reichsnährſtandes werden gern Gelegenheit neh=
men
, ihre Mitglieder auf die billige und bequeme Gelegenheit,
die großartige Schau über deutſche Arbeit zu beſichtigen, aufmerk=
ſam
zu machen.
In ſämtlichen Ausſtellungshallen der Berliner Meſſeſtadt
wird ein geſchloſſenes Bild aller im Reichsnährſtand vereinigten
Zweige gegeben werden. Aber auch andere Kreiſe, nicht zuletzt
die Sportfreunde, werden das größte Intereſſe daran haben, die
im Rahmen der Grünen Woche ſtattfindenden Reit= und Spring=
turniere
in Berlin zu beſuchen. Alle Einzelheiten für den in Aus=
ſicht
genommenen Sonderzug werden durch ein ausführliches Pro=
gramm
bekanntgegeben, das in einigen Tagen bei allen Fahr=
kartenausgaben
und Mitteleuropäiſchen Reiſebüros koſtenlos zu
haben iſt.

ſäge man ein 10 Zentimeter langes Stück ab, ſchräge es oben er
ſprechend zu und verſehe es unten mit einem Zapfen, der ſich in e
Bohrloch des Rähmlings genau einfügt. Auf das abgeſchrägte kur
Stück nageln oder ſchrauben wir das Dach. Ein quadratiſches Bre=
mit
einem 2 Zentimeter hohen Leiſtenrand gibt die Futterplatte
In der Mitte verſieht man ſie mit einem im Geviert 5 Zentimete
weiten Ausſchnitt, in den der Rähmling genau paßt. Vier umg
kehrte auf den Rähmling genagelte Holznaſen tragen das jederze
(ebenſo wie das Dach) abnehmbare Futterbrett. Vier runde A
flugſtängelchen vervollſtändigen das Futterhäuschen, deſſen Da
nur noch mit Rubrit oder Dachpappe überzogen zu werden brauch
um fertig zu ſein und für unſere Vögel ein ausprobiert praktiſch
und überaus nützliches Weihnachtsgeſchenk darzuſtellen. Die Vöge
können von allen Seiten bequem zu= und abfliegen. Die Futterpla
bleibt bei Regen und Schnee unbedingt geſchützt und vollſtänd
trocken. Auch bietet ein derartiges Futterhäuschen einer Katze kei
erfolgreiche Jagdgelegenheit. Das beſonders bei Hartfroſt de
Vögeln ſo dringend nötige Waſſer kann man auch auf dem Futte
brett aufſtellen, man vergeſſe aber nicht, daß man es bei ſtren
Kälte täglich mehrmals erneuern muß, weil es bald zu Eis wi
Adolf Ziegler.

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Reſi.

* In Fräulein Liſelott, dem neuen amüſanten Luſtſpiel=
film
im Reſi wirbelt außer der beliebten, temperamentvollen
Künſtlerin Magda Schneider eine Reihe von Filmgrößen über
die Leinwand, die ganz mit der Handlung leben und in ausge=
laſſener
Fröhlichkeit auch Leben, Frohſinn und heitere Laune ver=
mitteln
. Wie Liſelott vier bis ſechs verbummelte junge Künſtler
wieder auf den rechten Weg bringt, iſt ſo originell und amüſant.

eich it.
ro Pettel=Bürſtadt
telung Zwerghühne
(angichan, ſchwatd:
Hünlein auf Cat
tug konnte Heind
duten und Carier
eenpreiſe und zal
Die Kreis=Geflü
jiehung einen volle
Bensheim, und der
diblichen Durchführ
Migliedern genug
Ausſtellung organiſi

daß man ſich über jeden neuen Einfall köſtlich amüſiert. Magda
Schneider läßt alle Regiſter ihres ſchauſpieleriſchen Könnens und
alle weiblichen Künſte ſpielen, und findet in übermütiger Laune
immer neue Wege, um ihre. Schutzbefohlenen dahin zu bringen,
wohin ſie will. Die Handlung iſt mit hübſchen Schlagern voin=
tiert
, es ſei nur an die entzückende, einſchmeichelnde Melodie Ein
kleines Häuschen, ein grüner Garten erinnert. Neben Magda
Schneider iſt vor allem noch Maria Sazarina zu nennen, die ſich
in die Herzen der Zuſchauer tanzt, und dann die vier männlichen
Partner Albert Lieven, Günter Lüders, Willy Schur und Paul
Weſtermeier. Das Filmluſtſpiel mit ſeinen heiteren Szenen ver=
mittelt
einige Stunden ungetrübter Freude. Hinzu kommt noch
das ſehr reichhaltige Beiprogramm und die neueſte Wochenſchau.

Das Union=Theater zeigt nur noch kurze Zeit Hans Albers
in dem Großfilm Peer Gynt. Weitere Darſteller Luice Höf=

lich, Marieluiſe Claudius.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen die köſtliche Komödie, das beſte
muſikaliſche Luſtſpiel Die engliſche Heirat mit Adele Sandrock,
Renate Müller, Hilde Hildebrand Adolf Wohlbrück. Georg
Alexander. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film, der in Fröhlich=
keit
und Stimmung ſchwelgt. Grüß mir die Lore noch einmal
mit Maria Beling. Ery Bos, Dina Gralla und Paul Beckers.
Jugendliche haben Zutritt.
Reſi=Theater zeigt die luſtige Erſtaufführung Fräulein
Liſelott mit Magda Schneider, Albert Lieven. Maria Sazarina,
Willy Schur.

Der Fahrlehrer ſpricht: Fahrt wirkſchaftlich!

Wer will als Beſitzer eines Wagens, beſonders wenn er Ans
fänger iſt, nicht ſchneidig anfahren und raſch auf Tempo kom
men, ohne allerdings dabei zu bedenken, daß bei dieſem Sport
viel Brennſtoff vergeudet wird und die Reifen der Hinterräder in
dieſen paar Sekunden ſo ſtark abgenutzt werden wie in einigen
Stunden normaler Fahrzeit? Drücke ich den Gashebel bis unten
durch und der Motor hat erſt zaghaft einige Umdrehungen ge=
macht
, dann iſt er gar nicht in der Lage, die große Brennſtoff=
menge
zu verdauen; er verſchluckt ſich, der Motor bleibt
ſtehen. Aber dafür hat man ſeine Batterie, um unzählige Male
hintereinander anzulaſſen. Iſt die Batterie leer, wird ſie eben neu
aufgefüllt. Die Hauptſache iſt, es geht alles mit dem nötigen
Schmiß und man zeigt ſeiner Mitwelt, daß man fahren kann.
Was intereſſiert dieſen ſelbſtbewußten Kraftfahrer, daß bei aus=
giebiger
Betätigung der Starterklappe beim Starten Kraftſtoff in
überreichlicher Menge ſich an den Zylinderwänden niederſchlägt,
in Tropfenform in das Kurbelgehäuſe und Oel ſickert, dieſes da=

durch verdünnt und in ſeiner Schmierfähigkeit ſtark herabſetzt.
Und nun die Fahrgeſchwindigkeit! Beim Kauf des Wagens iſt eine

Höchſtgeſchwindigkeit angegeben: Warum ſoll man nicht verſuchen,
dieſe aus dem Wagen herauszuholen? Daß man allerdings bei
einer Geſchwindigkeit von 7080 Kilometern weſentlich mehr an
Brennſtoff verbraucht und der Reifenverſchleiß 45fach höher iſt
als bei einer Normalgeſchwindigkeit von 4050 Kilometern, iſt
ſchwer einzuſehen. Warum überhaupt gleichmäßiges Fahren auf
der Landſtraße, wenn es auch anders geht. Lieber mit höchſter
Geſchwindigkeit fahren, um im nächſten Augenblick ruckartig mit
Hilfe der Bremſen (wofür ſind dieſe denn ſonſt da?) droſſeln zu
können, das macht das Autofahren wenigſtens zu einem Ver=
gnügen
evtl. auch zu einem Wagnis. Auch in der Stadt nur mit
Tempo an die nächſte große Straßenkreuzung herangefahren,
um dann mit ſehr elegantem Ruck zu halten. Man beweiſt
ſamit, wie ſicher man ſeinen Wagen in der Gewalt hat und wie
ſicher er arbeitet. Iſt es überhaupt eine Fahrkunſt, wenn man
ſchon frühzeitig genug das Gas wegnimmt, den Wagen nach
Möglichkeit auslaufen läßt und wenn notwendig ſchließlich
leicht bremſt? Einmal ſpart man Brennſtoff und zum anderen
ſpart man ſeine Reifen, ganz abgeſehen von der größeren Sicher=
heit
(Schleudergefahr!), die mit dieſer wenig ſchönen Fahrweiſe
verbunden iſt. Jeder Kraftfahrer merke ſich, daß vernunftgemaßes
Fahren mindeſtens ebenſo ſchnell zum Ziele führt wie unſinniges
Raſen und dabei den Vorzug hat, billiger zu ſein. Er merke ſich
aber auch, daß er von vornherein den richtigen Treibſtoff fähff
und nicht irgendein unbekanntes, aber dafür billiges Gemiſch
Er beugt dabei Mängeln vor, die lediglich auf den Kraftſtoff zu=
rückzuführen
ſind. Mit der Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit durc
den Gemiſchbetrieb, der eine höhere Kilometerzahl für die gleiche
Brennſtoffmenge gegenüber dem Benzin ergibt, iſt gleichzeitig eine
Erhöhung der Klopffeſtigkeit und leichtere Vergasbarkeit verbunde=
Unſere Regierung iſt dem früheren notleidenden Kraftvertell

De. Arheilgen,
Haus der Arbeit
Jugendabend, der
Dicheſter, aus Jug
nit dem Hohenfried.
veier Zeidler beg
Sportzugend und ſp.
eren Muſikſtücken
Schuld und Sühn
ierende Orcheſter ein
en neben Muſikvort
auführung Die g.
Darbietungen der
Das Orcheſter beſ
wotte von Goſſeck
C. Ober=Ramſta
In Weihnachtsfe
der Goldenen H.
Hahn 2. und
leuten Georg
Darmſtädter S
hörigen am 2.
ud Geſchenken
6o erhielten
Reichskanzler A
vom Heſſiſchen
Tamtes und der
Bürgermeiſter A
biſchof in einem
Ehrengabe der
pare noch durch
guter Geſundheit.
Eberſtadt,
Cheleute Ada
Goldene
teit
Darmſt
und Ba
Auto, wi
den. Ein M
Aich verletzt,
ßungen dar
jahrenden Zu=
eberſicht
verl
bringen.
Le. Richen,
broßen Tag
galt es dod
führer Dr.
Erbhofbaue
Der ganze Ort
Dne Fahnen
Sial war au
Siurm Richen
Muſikzug 256
Giont von
dei Uhr ab
Herren Reich=
Merzu einberufen
Dauernſchaft
Deutſche Abend
M0 jaſt die ganze
Senenden eingefiun
Din dem Mulikzu
3i0 Diechlrg, der
furt a
des Fanfar
Benaler Lanzan
erbelicher
Mend an das 9.
Bichen Taßz ſat.
Zeilhard, 25
ede Miltel,
en Bochelt
denhofen.
Der Dor Jahte
Hens ie ausck

mit den verſchiedenſten Maßnahmen entgegengekommen, um de
Motoriſierung Deutſchlands, die gegenüber dem Auslande ſehr ine
Hintertreffen geraten war, den Weg freizumachen. Die Kralle

fahrt iſt von der Seite der ſtaatlichen Belaſtung weſentlich Die
liger geworden. Und wenn der Kraftfahrer in der Automobi
haltung immer noch eine teure Angelegenheit ſieht, ſo iſt er i
den meiſten Fällen ſelbſt ſchuld daran. Ihn an ſeine Schuld zu."
innern, das iſt der Zweck dieſer Zeilen.

Die Auszahlung der Ruhegehälter und Hinterbliebene!
bezüge für die Angehörigen der Deutſchen Reichspoſt finder
reits am Samstag, den 29. Dezember, und zwar in ?."
Räumen der Poſtamt=Zentralhauptkaſſe ſtatt.

Vereins= und lokale Beranſtaltungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Neujahrstanz in der Woogsplatzturnha.
Dienstag, den 1. Januar 1935, abends 8,11 Uhr, ſteigt als.

takt der Karnevalszeit nach altem Brauch das Neujahrskonzer.
Tanz der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Stimmti
muſik und deutſcher Humor im Lied werden auf einige Stunden."
Geſchehniſſe des Allatags vergeſſen laſſen und den Beſuchexn ſ.."
volles Erleben bieten. Der Eintrittspreis einſchließlich Aähe-"

trägt 50 Pfg. Der Vorverkauf der Karten hat bereits in der Dee
ſtätte Woogsplatzturnhalle begonnen. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.
Kreis=Geflügelausſtellung in Hähnlein.
In Hähnlein fand die 2. Kreis=Geflügelſchau der Fachgruppe
des Kreiſes Bensheim ſtatt, die mit nahezu 600 Tieren aller
Kaſſen Hühner Gänſe, Enten, Faſanen, Zwerghühner und Tauben
beſchickt war. In bezug auf Reichhaltigkeit und Vielſeitigkeit war
dieſe Schau die größte, die jemals in den Mauern Hähnleins ſtatt=
gefunden
hat. 14 Geflügelzuchtvereine des Kreiſes Bensheim
waren mit ihrem beſten Zuchtmaterial vertreten, und für die
Herren Preisrichter war es nicht leicht, von dem vielen Guten das
Beſte herauszufinden.
Es wurden 20 Ehrenpreiſe vergeben, die von nachſtehenden
Züchtern errungen wurden: Germann=Reichenbach, Baumann=Gr.=
Rohrheim, Berg=Bürſtadt, Wetzel=Biblis, Heiſer=Bürſtadt (2),
Wöllmecke=Hähnlein (2), P. Rechel=Hähnlein, Weimar=Reichenbach,
Hechler=Jugenheim, Joh. Flauaus=Hähnlein (2), Strack=Hofheim,
Metzger=Auerbach, Bernhardt=Hähnlein, Hechler=Bensheim, Kär=
cher
=Hofheim, Zimmermann=Bürſtadt und Frank=Jugenheim.
Den Leiſtungspreis für beſte Leiſtung in einer Raſſe oder
einem Farbenſchlag erhielten: a) in der Abteilung Hühner: Hein=
rich
Vettel=Bürſtadt auf Hamburger Schwarzlack; b) in der Ab=
teilung
Zwerghühner: Peter Weimar=Reichenbach auf Zwerg=
langſchan
, ſchwarz; e) in der Abteilung Tauben: Heinz Wöllmecke=
Hähnlein auf Carier. Den Leiſtungspreis für beſte Geſamtlei=
ſtung
konnte Heinz Wöllmecke=Hähnlein auf ſchwarze Zwergwyan=
dotten
und Carier erringen. Außerdem wurden an 50 Zuſchlags=
ehrenpreiſe
und zahlreiche hohe Klaſſenpreiſe vergeben.
Die Kreis=Geflügelſchau in Hähnlein bedeutete in jeder Be=
ziehung
einen vollen Erfolg für die Geflügelzuchter des Kreiſes
Bensheim, und der Geflügelzuchtverein Hähnlein hat mit der vor=
bildlichen
Durchführung der Schau bewieſen, daß er unter ſeinen
Mitgliedern genug geſchultes Perſonal beſitzt, um eine größere
Ausſtellung organiſieren zu können.
Dg. Arheilgen, 27. Dez. Sportvereinigung 04. Im
Haus der Arbeit veranſtaltete der Verein einen Eltern= und
Jugendabend, der einen flotten Verlauf nahm. Ein kleines
Orcheſter, aus Jugendlichen zuſammengeſtellt, leitete den Abend
mit dem Hohenfriedberger Marſch ein, Vereinsführer Beigeord=
neter
Zeidler begrüßte in einer Anſprache die Eltern der
Sportjugend und ſprach kurz über die Veranſtaltung. Zwei wei=
teren
Muſikſtücken folgte die Aufführung des Theaterſtückchens
Schuld und Sühne‟. Nach kurzer Pauſe, in der das fleißig muſi=
zierende
Orcheſter ein Weihnachtspotpourri zu Gehör brachte, folg=
ten
neben Muſikvorträgen, Duetten und einer weiteren Theater=
aufführung
Die grüne Locke eine Reihe flotter gymnaſtiſcher
Darbietungen der jugendlichen Damen, Schülerinnen und Schüler.
Das Orcheſter beſchloß den ſtimmungsvollen Abend mit einer Ga=
votte
von Goſſeck".
G. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Goldene Ehejubiläen
Am Weihnachtsfeſt war es hier zwei Paaren vergönnt, das Feſt
der Goldenen Hochzeit zu feiern, und zwar den Eheleuten Georg
Hahn 2. und Frau geb. Hartmann, Hammergaſſe, und den Ehe=
leuten
Georg Breitwieſer 5. und Frau geb. Schuchmann,
Darmſtädter Straße. Die Jubelpaare nahmen mit ihren Ange=
hörigen
am 2. Feiertage am Gottesdienſte teil. An Glückwünſchen
und Geſchenken hat es ihnen an ihrem Ehrentage nicht gefehlt.
Jo erhielten ſie u. a. ein Glückwunſchſchreiben vom Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler und ein ſolches nebſt einer Ehrengabe
vom Heſſiſchen Staatsminiſterium. Die Glückwünſche des Kreis=
umtes
und der Gemeinde überbrachte mit einem Blumengebinde
Bürgermeiſter Pg. Jörgeling, Außerdem gratulierte der Landes=
biſchof
in einem herzlich gehaltenen Schreiben. Neben der üblichen
Ehrengabe der Evgl. Kirche ehrte der Poſaunenchor die Jubel=
baare
noch durch ein Ständchen. Beide Paare erfreuen ſich noch
zuter Geſundheit.
Eberſtadt, 27. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag feierten die
Eheleute Adam Feick. Neue Darmſtädterſtraße 97, das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 27. Dez. Autounglück. Am zwei=
en
Feiertag vormittags fuhr ein Autobeſitzer aus Griesheim bei
Darmſtadt nach Reichelsheim i. Odw. Zwiſchen Nieder=Kainsbach
and Bahnhof Nd.=Kainsbach / Fr.=Crumbach überſchlug ſich das
Uuto, wobei die Mitfahrenden aus dem Wagen geſchleudert wur=
ber
. Ein Mädchen von 11 Jahren wurde am Kopf lebensgefähr=
ſich
verletzt, während die übrigen Inſaſſen mit kleineren Verlet=
tungen
davonkamen. Der Fahrer ſoll durch den gerade vorbei=
fahrenden
Zug der SEB., deſſen Maſchine viel Dampf abblies, die
Ueberſicht verloren haben und wollte ſein Auto kurz zum Stehen
bringen.
Le. Richen. 27. Dez. Unſer Ort hatte am letzten Freitag einen
troßen Tag, der für alle Teilnehmer unvergeſſen, bleiben wird;
falt es doch, den in unſere Gemeinde einziehenden Landesbauern=
üührer
Dr. Wagner, der hier einen Erbhof erworben hat, als
Erbhofbauer feierlich zu empfangen, und herzlichſt zu begrüßen.
der ganze Ort hatte ein feſtlich Kleid angelegt und kein Haus war
ihne Fahnen und Girlandenſchmuck; auch der große Gunkelſche
saal war auf das ſchönſte geſchmückt. Ein SS.=Sturm der SA.=
Sturm Richen und Umgebung ſowie der NS.=Arbeitsdienſt mit
Nuſikzug 256 Dieburg waren beim Eintreffen aufgeſtellt, deren
kront von dem Landesbauernführer, abgeſchritten wurde. Von
ſrei Uhr ab fand Landesbauernthing ſtatt, an welchem auch die
derren Reichsſtatthalter Sprenger, Staatsminiſter Jung ſowie die
ſierzu einberufenen Kreis= und Bezirksbauernführer der Landes=
lauernſchaft
HeſſenNaſſau teilnahmen. Um 7 Uhr abends begann
er Deutſche Abend mit einem reichhaltigen Programm, zu dem
ſch faſt die ganze Gemeinde Richen ſowie Leute aus den Nachbar=
ſemeinden
eingefunden hatten. Das Programm wurde beſtritten
uon dem Muſikzug ſowie Arbeitskameraden des NS.= Arbeitsdien=
ſes
256 Dieburg, der Spielſchar der Hitlerjugend Bann 81 Frank=
urt
a. M., des Fanfarenzuges des Jungvolks Frankfurt a. M., von
ddenwälder Tanzgruppen und dem weit über Heſſen bekannten
berheſſiſchen Heimatdichter Georg Heß aus Leihgeſtern. An=
hließend
an das Programm fand gemütliches Beiſammenſein mit
ſeutſchem Tanz ſtatt.
Zeilhard, 27. Dez. Am zweiten Weihnachtsfeiertag begingen
ſie Eheleute Wilhelm Müller und Frau das Feſt der Gol=
ſenen
Hochzeit.
Dudenhofen, 27. Dez. Der hieſige Wanderklub Edel=
deiß
, der vor Jahresfriſt ſich als Ortsgruppe des Odenwald=
Uubs dieſen angeſchloſſen hat, beging ſein erſtes Dekorie=
ungsfeſt
, verbunden mit einem Familienabend und einer
Leihnachtsfeier. Der Vorſitzende der jungen Ortsgruppe, Herr
ihr. Hch. Klein 2. begrüßte die Gäſte, insbeſondere den vom
lauptausſchuß entſandten Vertreter, Herrn. Amtsgerichtsrat
Lecker. Dieſer übermittelte die Grüße und Wünſche des Vorſtan=
bs
des Klubs, brachte in ſeiner Anſprache einen Vergleich zwi=
hen
Wandern und Menſchenleben und ſchloß dieſe mit einem freu=
ſg
aufgenommenen Friſchauf für Heimat und Vaterland und
eſſen Führer, worauf das Deutſchlandlied erklang. Der Vor=
ßende
dankte dem Vertreter des Hauptausſchuſſes für ſeine
Vorte. Der Unterhaltung dienten die Vorträge der Mandolinen=
nd
Gitarrenſpieler aus den Reihen der Klubmitglieder, mit
enen ſpäter als Gäſte die Zugfgeigenſpieler des Odenwaldklubs
kanau (Edelweiß) in Wettbewerb traten. Zwei Bühnenſtücke,
en heiteres: Weihnachtsverlobung mit Hinderniſſen und ein
inſtes Weihnachten in der Dachſtube, wurden im Verein mit
Um brennenden Lichterbaum der Weihnachtsſtimmung gerecht.
ſin Quartett ſangesfroher Mädels brachte einen luſtigen Lieder=
kauß
und, wieder als Gäſte, traten zwei Mitglieder des Oden=
ſaldklubs
Babenhauſen auf die Bühne. Die Auszeichnung von 15
Vanderern und Wanderinnen, die zum erſtenmal die Bedingun=
en
erfüllt hatten, nahm mit entſprechender Anſprache Herr Amts=
richtsrat
Becker vor, den Dekorierten ein Friſchauf weihend;
ene beſondere Ehrung wurde den vier Gründern des Wander=
lubs
, Philipp Ludwig Klein. Ludwig Klein, Ludwig Seum, Wil=
UIm Klein zuteil, die ſeit zehn Jahen bereits in dem alten Klub
Edelweiß gewandert ſind.
Cp. Wolfskehlen, 27. Dez. Hohes Alter. Witwe Marga=
ſthe
Bergner in der Kleingaſſe begeht morgen, Freitag, ihren

. Geburtstag.

Weihnachtsfeier im Lande.

alten ſchönen Brauch folgend, ſpielte am Heiligen Abend der Po= machte der Nikolaus den Kindern mit ſchönen Geſchenken eine be=
ſaunenchor
auf zahlreichen Plätzen des Ortes Weihnachtslieder, ſondere Freude.
Am Nachmittag um 4 Uhr hatten ſich die den Kindergottesdienſt
beſuchenden Kinder in der Kirche verſammelt, wo eine Weih= des Winterhilfswerks. Zu einer erhebenden Feierſtunde
nachtsfeier ſtattfand. Am Vormittag des 1. Feiertags fand in der
Kirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, den der Kirchenchor wirkungsvoll
umrahmte, während der Poſaunenchor beim Gottesdienſt in der
in der Kirche, die der Kirchengeſangverein mit einer Weihnachts=
Kantate von Lübeck einleitete. Im Mittelpunkte ſtand die Auf= hielt, in der er auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes im natio=
führung
des feinſinnigen Krippenſpiels Auf Weihnachtswegen
von Wilhelm Schreiner. Das Spiel, durchzogen von unſeren be=
kannten
Weihnachtsliedern, teils von der Gemeinde und teils vom
geſchichte dar. Im Gemeindehaus fand abends eine gemeinſame und Helfern für das gute Gelingen der Weihnachtsverteilungen
Weihnachtsfeier der Landeskirchlichen Gemeinſchaft und des Blau=
Kreuz=Vereins ſtatt. Im vollbeſetzten Gemeindehaus fand dann
am Abend des 2. Feiertags eine weihnachtliche Feierſtunde für die
evgl. Gemeinde ſtatt, deren Ausgeſtaltung die Spielſchar übernom=
men
hatte. Weihnachtsgedichte Weihnachtsmuſik und drei Weih=
nachtsſpiele
hinterließen, ſinnreich zuſammengeſtellt und vorzüglich
dargeboten, einen tiefen Eindruck. Die Weihnachtsfeier der
Kleinkinderſchule war bereits am Sonntag in der Kirche abgehal=
ten
worden.

Eine Saar=Taſſe
der Skaaklichen Porzellan=Manufakkur Berlin,

die anläßlich der bevorſtehenden Saarabſtimmung geſchaffen
wurde. Die Obertaſſe zeigt eine Landkarte des Saargebietes,
während die Untertaſſe den Liedanfang Deutſch iſt die Saar,
deutſch immerdar! trägt.

o. Erzhauſen, 27. Dez. Am Sonntag wurden außer dem Haupt=
gottesdienſt
noch zwei Feiern abgehalten: Chriſtbeſcherung in der
Kleinkinderſchule und am Vorabend ein Krippen=
ſpiel
in der Kirche; beide unter der geſchickten Leitung der all=
zeit
rührigen Schweſter Eliſabeth. Die Veranſtaltungen waren
gut beſucht. Am erſten Feiertag predigte im Vormittagsgottes=
dienſt
Herr Dekan Müller aus Darmſtadt. Am Abend fand
ein vom evangel. Kirchengeſangverein ausgeführter liturgiſcher
Gottesdienſt ſtatt, in welchem der Leiter, Herr Lehrer Raut, zei=
gen
konnte, was für edles Gut in unſeren religiöſen Liedern ver=
borgen
liegt.
E. Wixhauſen, 27. Dez. Weihnachtsfeier des Win=
terhilfswerkes
. Auch in unſerem Orte wurde eine öffent=
liche
Weihnachtsfeier veranſtaltet, um den Kindern bedürftiger
Volksgenoſſen Freude zu bereiten. Pg. Lehrer Spalt eröffnete
die Feier. Zahlreiche Kinder wurden von dem Weihnachtsmann
mit Geſchenken bedacht. Propagandaleiter Rechel ſprach über
den Sinn dieſer Veranſtaltung. Die Muſikkapelle verſchönte den
Abend durch Muſikvorträge. Weihnachtsfeier der Kin=
derſchule
. Im Saale des Gaſthauſes Zur Krone beging
unſere Kinderſchule eine Weihnachtsfeier. Herr Pfr. Erkmann
ſprach zunächſt; dann brachten die Kleinen vor dem Chriſtkind Ge=
dichte
, Liedchen und Spiele vor. Da dieſe ſo ſchön und ſo treu=
herzig
ergriffen ihre Sachen vortrugen, erlebten die Eltern mit
ihren Kindern eine ſchön verlaufene Feier. Dank der emſigen
Vorbereitung durch die Leiterin Frl. Sonneck.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsfeier der
Kleinkinderſchule. Sonntag nachmittag fand in der evang.
Kirche dahier die Weihnachtsfeier der hieſigen Kleinkinderſchule
ſtatt. Eingeleitet wurde dieſelbe mit dem gemeinſamen Weih=
nachtslied
O du fröhliche‟. Die kleinen Kinderchen, ſichtlich er=
freut
über den ſtrahlenden Weihnachtsbaum, legten alsdann Zeug=
nis
ab von ihrem Können. Unter der Leitung ihrer Betreuerin,
Schweſter Marie Laub, kamen Weihnachtsgedichte, Weihnachts=
lieder
und anderes mehr zum Vortrag. Hier zeigte es ſich wieder,
wie groß die Aufgabe einer Kleinkinderſchulſchweſter iſt, aber auch
mit welcher Liebe und Dankbarkeit die Kinder ihrer Betreuerin
folgten. Alles, was die Kinder zu Gehör brachten, war nach mühe=
voller
Arbeit gut einſtudiert und lief wie am Schnürchen ab. Herr
Pfarrer Weigel nahm in ſeiner Anſprache Gelegenheit, der
Schweſter für ihre rieſige Arbeit den Dank der Eltern und der
Gemeinde zum Ausdruck zu bringen, und wies im weiteren darauf
hin, von welch großer Bedeutung das Beſtehen einer Kleinkinder=
ſchule
in einer Gemeinde iſt. Der gemiſchte Chor der evangeliſchen
Gemeinde, unter der Leitung von Herrn Eduard Dörr, ver=
ſchönerte
die Feier durch einige Weihnachtsliedvorträge. Die Kin=
der
wurden zum Schluß noch recht reichlich beſchenkt.
C Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Adventsfeier der Turn=
und Sportgemeinde 1877. Die Turn= und Sportgemeinde
veranſtaltete am Sonntag vor Weihnachten im Schützenhof eine
Adventsfeier, verbunden mit Chriſtbeſcherung für die Kinder. Die
Veranſtaltung, die ſich eines guten Beſuches erfreute, wurde vom
Leiter der Turn= und Sportgemeinde, Pg. Bürgermeiſter Jörge=
ling
, mit einer Anſprache eröffnet. Er begrüßte zunächſt die
Erſchienenen und gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck,
daß die traditionellen Bräuche alter Vereine, die nun in der Turn=
und Sportgemeinde 1877 zuſammengeſchloſſen, von dieſer mit über=
nommen
und weiter gepflegt werden. Einem Weihnachtschor der
Turnerſänger und einem Prolog einer Schülerin folgte die Auf=
führung
Die Eispolizei durch Schülerinnen des Vereins. Der
zweite Teil wurde mit dem gemeinſamen Geſang eines Weih=
nachtsliedes
eingeleitet. Dem folgte eine dreiaktige Theaterauf=
führung
Das Einmaleins, die ausſchließlich von Kleinen wieder=
gegeben
wurde und bei den Zuſchauern ſtärkſten Beifall fand. Auch
die Sologeſänge des Vereinsdirigenten Otto Emich: Schlaf ein,
mein Blondengelein und Aus der Jugendzeit fanden dankbare

Dg. Arheilgen, 27. Dez. Evangel. Gemeinde. Einem Aufnahme. Zum Schluß des ſehr abwechſlungsreichen Programas
C. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsbeſcherung
geſtaltete ſich am Sonntag abend die Chriſtbeſcherung des Winter=
hilfswerks
, die um 6 Uhr auf dem Platz vor dem neuen Rathaus
ſtattfand, und zu der ſich Hunderte von Volksgenoſſen eingefunden
Schloßkapelle Kranichſtein mitwirkte. Nachmittags verſammelte hatten. Mit einem Glockengeläute eingeleitet, eröffnete der Ev.
ſich die evangel. Gemeinde zu einer Liturgiſchen Weihnachtsfeier Poſaunenchor mit Weihnachtsliedern, worauf Ortsgruppenleiter
Pg. Bürgermeiſter Jörgeling an die Verſammelten eine Anſprache
nalſozialiſtiſchen Deutſchland hinwies. Heute ſei das ganze Volk
wieder eine große Familie geworden und die Zeit, in der jeder
nur auf ſein eigenes Wohl bedacht geweſen und ſeinen Nächſten
Kirchenchor geſungen, ſtellt in ſchlichter Weiſe die Weihnachts= nicht mehr gekannt habe, ſei vorüber. Er dankte allen Spendern
des Winterhilfswerks und erteilte unſerem Ortsgeiſtlichen. Pg.
Pfarrer Nürnberger, das Wort zu einer Feſtanſprache. Redner
verſtand es in ausgezeichneter Weiſe, der Feier eine beſondere
Weihe zu geben. Einem gemeinſam geſungenen Weihnachtslied
folgte die Beſcherung an 50 Kinder im Alter von 58 Jahren, die
der hl. Nikolaus in gelungener Weiſe vornahm. Mit einem drei=
fachen
Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler und dem Geſang
des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes fand die impoſante Feier
ihren Abſchluß. Weihnachtsfeier der Kleinkinder=
ſchule
. Am 4. Advent fand, wie alljährlich, die Weihnachtsfeier
der Kleinkinderſchule in der Kirche ſtatt. Wie ſtrahlten wieder die
Augen der Kleinſten im Blick auf den Chriſtbaum und die dar=
unter
aufgeſtapelten Geſchenke, die ihnen das Chriſtkind zugedacht
hatte. So ganz einfach allerdings geht die Sache denn doch nicht.
Erſt mußte, einmal gezeigt werden, was ſie in der Obhut der
Schweſter und ihrer Helferinnen gelernt. Und in der Tat entledig=
ten
ſie ſich ihrer Vorträge und Spiele mit viel Eifer und Stolz.
Die Feier wurde von Weihnachtsliedern der Gemeinde umrahmt.
Cp. Reinheim, 27. Dez. Der Kirchenbeſuch war an bei=
den
Feiertagen ſehr gut. Am erſten Feiertag waren es faſt
400 erwachſene Perſonen, am zweiten 340, dazu an jedem Tage
zwiſchen 4050 Kinder, außer den Kindern des Kindergottesdien=
ſtes
. Die Kollekten des erſten Tages waren für die Erneuerung der
Kirche und Orgel, die des zweiten Tages für den Poſaunenchor
beſtimmt. Die Predigt des zweiten Tages hatte vertretungsweiſe
Pfarrer Sehrt=Ueberau und wartete mit einer ausgezeichneten
Auslegung der Weihnachtsgeſchichte auf, die die ſcheinbaren Gegen=
ſätze
dieſer durch den alles überſtrahlenden Glauben an das Wun=
der
von Bethlehem, dem jeder Erwachſene noch anhangen kann,
völlig unſcheinbar erſcheinen ließ. Am Abend des geſtrigen
Tages hielten die ehemaligen Kriegsgefangenen einen Fami=
lienabend
im Gaſthaus Zur goldenen Kette ab, der gut be=
ſucht
war. Gleichzeitig fand im Saale des Gaſthauſes Zum
Schwanen ein Weihnachtsball ſtatt, der ſo ſtarken Beſuch aufwies,
daß viele Ankommende unverrichteter Sache abziehen mußten, weil
der Saal völlig überfüllt war.
Ef. Meſſel, 27. Dez. Der Kriegerverein hielt am
2. Weihnachtsfeiertag ſeinen Weihnachtsball im Saale der Gaſt=
wirtſchaft
Johann Heinrich Laumann 2. ab. Nach den Begrüßungs=
worten
des Vorſitzenden. Herrn Jakob Laumann 9., der auch der
Toten des verfloſſenen Jahres, und insbeſondere des Ablebens
des großen Feldmarſchalls von Hindenburg gedachte, ſpielte die
Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Im Laufe des Abends
nahm Herr Bürgermeiſter Fröhner die Gelegenheit wahr, die
erſten in unſerer Gemeinde eingetroffenen Ehrenkreuze für Front=
kämpfer
an die in Frage kommenden Kriegsteilnehmer zur Ver=
teilung
zu bringen. In paſſenden Worten verſtand er es, die Lei=
ſtungen
der deutſchen Frontſoldaten entſprechend zu würdigen.
Ci. Erbach, 27. Dez. Die Weihnachtsfeiertage wurden durch
ein Krippenſpiel auslandsdeutſcher Studenten
würdig eingeleitet. Die aus 30 Perſonen beſtehende Reiſegeſell=
ſchaft
ſtand unter Führung des Profeſſors Dr. Mannhardt,
dem Leiter des Inſtituts für Grenz= und Auslandsdeutſchtum an
der Univerſität Marburg, und befand ſich auf einer Studienfahrt
durch den Odenwald ſowie das Neckar= und Rheintal. Die Durch=
führung
des Gaſtſpiels hatte die neu gegründete hieſige Orts=
gruppe
des Vereins für das Deutſchtum im Ausland übernommen.
Ueberaus zahlreich hatten ſich die Beſucher aus allen Bevölke=
rungskreiſen
in der Feſthalle zu dieſer volksdeutſchen Kundgebung
eingefunden. Herr, Rektor. Weber, der Leiter der hieſigen
Ortsgruppe des VDA., begrüßte in herzlichen Worten die frem=
den
und einheimiſchen Gäſte und betonte beſonders, daß noch nie=
mals
vorher hier eine Spielſchar auftrat, deren Spieler ſich aus
drei verſchiedenen Erdteilen zuſammenfanden und in einer, und.
zwar der deutſchen. Mutterſprache ihre Vorführung darboten.
Stärker als willkürlich gezogene Grenzen erweiſen ſich die Bande
der Blutsverwandtſchaft und das gemeinſame nationale Bewußt=
ſein
. Den volksdeutſchen Gedanken diesſeits und jenſeits der
Grenzpfähle zu wecken und zu feſtigen, iſt eines der Hauptziele des
neuen Reiches. Mit der Löſung dieſer Aufgabe iſt vor allem der
VDA. betraut. Herr Profeſſor Mannhardt dankte zunächſt
für die hier gefundene überaus freundliche Aufnahme, gab dann
ſehr lehrreiche Aufſchlüſſe über die einzigartige Stellung des
VDA. zur Partei und zum Staat und die ihm daraus geſtellten
beſonderen Aufgaben. Das Krippenſpiel fand wegen ſeiner feinen
Durchführung und ſtarken ſeeliſchen Wirkung ebenſo dankbaren
Beifall wie die Ausführungen der Redner. Der Leiter der hieſi=
gen
VDA.=Ortsgruppe dankte allen, die die Veranſtaltung geſtal=
ten
halfen
m. Beerfelden, 26. Dez. Eine Chriſtveſper am heiligen
Abend leitete die Feiertage ein. Die weiten Räume unſeres Got=
teshauſes
, darunter beſonders die Emporen, waren dicht beſetzt,
ein Zeichen, daß auch unſere Filialorte zahlreich vertreten waren.
In ſinnreicher Folge brachte Herr Pfarrer Koller miteinander
in lebendige und anmutende Verbindung: Geſänge, Schriftleſun=
gen
und ſeine Anſprache die Herzen gingen auf in froher Weih=
nachtsfreude
. Den Anfang und das Ende des Gottesdienſtes
ſchmückte der Kirchengeſangverein durch zwei ſchöne Chöre. Bei
abgedrehtem Lichte, nur im Dämmerſchein der zwei Chriſtbäume,
verwoben ſich die drei wohlgelungenen Lieder des Kinderchors mit
den Schriftleſungen des Geiſtlichen zu einer eindrucksvollen Litur=
gie
. Aus dem ſeitherigen Schülerchor, iſt nun ein Kinderchor
geworden, der ſich hier zum erſtenmal bewährte Den gleich
zahlreichen Beſuch wie die Chriſtveſper wies auch der Gottesdienſt
am erſten Weihnachtstage auf. Herr Oberpfarrer Clotz feſſelte die
andächtige Weihnachtsgemeinde durch treffende Betrachtungen über
die Bedeutung des Ereigniſſes, deſſen wir in dieſen Tagen ge=
denken
. Die Weihe auch dieſes Gottesdienſtes erhöhte der Kirchen=
chor
durch den Vortrag zweier Chöre. Nach dieſem Gottesdienſt
und nachmittags 5 Uhr wurde das Abendmahl gereicht.
Dp. Zwingenberg, 27. Dez. Zu einer ſchlichten Feier im
weihnachtlichen Sinne hatte ſich die hieſige HJ. im Lindenſaal,
eingefunden. Nach dem Einmarſch ſchilderte Gefolgſchaftsführer
Lutzi Zweck und Ziel der Hitlerjugend. Die Ausführungen endeten
mit einem Treubekenntnis zum Führer. Der Unterhaltung
beſtand aus Geſängen der HJ., einem kleinen Theaterſtück, Mili=
tärſchwänken
und Humoresken. Muſikſtücke, ausgeführt von den
HJ.=Kameraden Götz und Geierhaas, füllten die Pauſen aus. Mit
einer Weihnachtsbeſcherung und einem Schlußlied fand die Feier
ihr Ende.
t. Gernsheim, 27. Dez. Im feſtlich dekorierten Saal des Deut=
ſchen
Hauſes fand am erſten Weihnachtsfeiertag der traditions=
gemäße
Schifferball ſtatt. Wie jedes Jahr, ſo war auch diesmal ein
guter Beſuch zu verzeichnen, um bei der Gernsheimer Schifferfami=
lie
einen ſchönen Abend zu verleben. Ein auserwähltes Pro=
gramm
wie Gedichte, Muſikſtücke und zuletzt ein Theaterſtück Der
falſche Spitzbube erfreuten die Zuhörer immer wieder. Der zweite
Vorſitzende Drais begrüßte die Erſchienenen und gab ſeiner Freude
Ausdruck über dieſen ſtarken Beſuch, Ortsgruppenleiter Köſter be=
tonte
in ſeiner Anſprache, daß es ihm große Freude bereite, wenn
er dieſen gut beſetzten Saal ſieht, fließt doch der Reinerlös dem
Winterhilfswerk zu. Es war wieder einmal ein ſchöner Weih=
nachtsabend
zuſammen mit der großen Gernsheimer Schiffer=
familie
.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 28. Dezember 1934

unnen ein Rakurwunder.
der Drest
Reich und Ausland.

Schweres Aukounglück am Riederwald.
Rüdesheim. Am erſten Feiertag ereignete
ſich an der ſcharfen Kurve im ſogenannten Enger=
weg
ein ſchweres Autounglück. Die Familie Dauer
aus Wiesbaden hatte mit dem Auto einen Ausflug
nach dem Niederwald unternommen. Auf der Rück=
fahrt
kam das Auto in der genannten Kurve in=
folge
Verſagens der Bremſe ins Rutſchen. Der
Wagenlenker beſaß die Geiſtesgegenwart, den Wa=
gen
, bevor er die ſteile Straße hinunterſauſen
konnte, an der Rüdesheimer Jugendherberge von
der Straße ſeitlich wegzuſteuern, bemerkte aber
nicht den dort befindlichen 3 Meter tiefen Floß=
graben
. Der Wagen fuhr mit voller Wucht in den
Graben, wo er ſich überſchlug. Die Inſaſſen, fünf
Perſonen, die teilweiſe durch die Fenſterſcheiben
geſchleudert wurden, erlitten erhebliche Verletzun=
gen
. Sie haben alle erhebliche Knochenbrüche da=
vongetragen
. Der Hausmeiſter der naheliegenden
Jugendherberge leiſtete die erſte Hilfe und alar=
mierte
einen Arzt und die Sanitätskolonne. Die
Verletzten, die mit großer Mühe unter dem Wa= hervorgezogen werden mußten, wurden in das
Rüdesheimer Krankenhaus gebracht. Die Frau des
Autobeſitzers hat die ſchwerſten Verletzungen da=
vongetragen
; ihr Befinden iſt beſorgniserregend.

Ein Rekordinhaber dingfeſt gemacht.
Bis jetzt 100 Bodenkammer= und Kellereinbrüche
geſtanden.
Kaſſel. Der Kaſſeler Kriminalpolizei iſt es
gelungen, einen Einbrecher in der Perſon des
40jährigen Bruno Lieder feſtzunehmen, der lange
Zeit der Schrecken Kaſſels geweſen iſt. Lieder be=
trieb
berufsmäßig die Aufräumung von Boden=
und Kellerräumen als Spezialität. Ueberall trat
er in der Maske des harmloſen Handwerkers auf,
einmal als Schloſſer, das andere Mal als Klemp=
ner
, der mit dem Zollſtock in der Hand Meſſungen
vornahm, wenn er in ſeiner Arbeit geſtört
wurde. Immer ſpielte er den Liebenswürdigen, der
es verſtand, die Leute einzufangen und ſich den
Anſchein der Harmloſigkeit zu geben. Die Haus=
ſuchung
in ſeiner Wohnung förderte eine ganze
Wagenladung von Diebesgut zutage. Die wert=
vollen
und beſſeren Sachen verſetzte Lieder gleich
nach erfolgtem Beutezug im Leihhaus und ver=
baufte
anſchließend ſofort den Pfandſchein, ſo daß
es heute unmöglich iſt, dieſen Teil ſeiner Beute
zu ermitteln. Vor der Kriminalpolizei legte Lie=
der
ein umfaſſendes Geſtändnis ab und gab zu,
etwa 100 Bodenkammer= und Kellereinbrüche be=
gangen
zu haben.
Große Verwüſtungen eines abgeſprengten Fels=
blocks
in einer Edelſteinſchleiferei.
Idar (Nahe). Bei Sprengarbeiten an der
Hindenburgſtraße löſte ſich ein ſchwerer Felsblock
und ſtürzte in weitem Bogen zu Tal. Er durch=
ſchlug
das Dach und die Innendecke der ſogenann=
ten
Kaulwieſenſchleiferei und landete ſchließlich
hart neben einem bei der Arbeit befindlichen
Schleifer, in deſſen Behälter für Kitthölzer und
Rohſteine er einſchlug. Die Rohſteine wurden nach
allen Seiten zerſtreut und waren nachher ebenſo
wie die Kitthölzer unauffindbar. Bei der durch
den Felsblock demolierten Kaulwieſenſchleiferei
handelt es ſich um die einzige noch in Betrieb be=
findliche
Waſſerſchleiferei im Stadtgebiet von
Idar=Oberſtein; ſie iſt zur Sommerzeit das Ziel
vieler Fremden, die hier die Kunſt der Edelſtein=
ſchleiferei
mittels Waſſerkraft bewundern konnten.
Kampf mit Wilderern.
Schwetzingen. Drei Jagdaufſeher der Jagd=
bezirke
Speyer, Neulußheim und Hockenheim
lauerten in einer der letzten Nächte Wilderern
auf, die ſchon längere Zeit ihrer wilden Jagd=
luſt
frönten. Sie erwiſchten zwei Männer, die, als
ſie ſich überführt ſahen, Miene machten, zur Waffe
zu greifen. Dem einen gelang es auch, einen Schuß
abzugeben, der aber fehlging. Einer der Jagdauf=
ſeher
gab gleichzeitig Schüſſe auf die beiden Wil=
derer
ab, die ſie kampfunfähig machten. Es han=
delt
ſich um wiederholt vorbeſtrafte Wilddiebe aus
Neulußheim.
Eine neue Schiller=Stakuekte

Der Arteſiſche Brunnen auf dem Albertplatz in Dresden (links) gehört zu den Naturwundern, die
weiteren Kreiſen unbekannt ſind. Nicht nur die Wärme des Waſſers, die im Sommer wie im
Winter 16 Grad beträgt, iſt eine Beſonderheit, ſondern vor allem die Herkunft des Waſſers ſelbſt.
Die Bohrſtelle iſt nämlich 250 Meter vom Brunnen entfernt. In 243 Meter Tiefe wurde vor
100 Jahren die Quelle entdeckt und hierbei feſtgeſtellt, daß das Waſſer ſich von der Höhe des gegen=
überliegenden
Elbufers zwiſchen zwei undurchläſſigen Schichten unter der Elbe hinweg den Weg
hierher gebahnt hat. Das einfache Gebäude, das über der Bohrſtelle errichtet wurde (rechts), ſteht
noch heute an einer der verkehrsreichſten Straßen der Stadt.

Zur Welkausſtellung 1935.

Polens größter Grubenbetrieb Ueberblick dadurch erſchwert wurde.
durch Maſchinenſchaden ſtillgelegt.
Kattowitz. Wegen eines Schadens an der holländiſches Auto in einen Kanal
Fördermaſchine mußte der geſamte Förderbetrieb
auf dem Präſident=Moſcicki=Schacht in Chorzow
dens wurde feſtgeſtellt, daß die Maſchine, die von deutſchen Grenze gelegenen Ortſchaft Munſter=
war
, aus minderwertigem Material hergeſtellt iſt.
größten Grubenbetrieb Polens, wird vorausſichtlich
ſtarke Belegſchaft wird bis zur Wiederinbetrieb=
nahme
des Schachtes auf den ſtaatlichen Skarbo=/3 Uhr nachts aus bisher noch nicht geklärter Ur=
ferm
=Gruben untergebrächt.

die bekanntlich in Brüſſel ſtattfinden wird, hat
die belgiſche Poſtverwaltung eine Serie beſon=
derer
Briefmarken herausgegeben.

Eiſenbahnzug zerkrümmerk Kraftwagen.
Zwei Tote. Der Bahnwärter verhaftet.
Wien. Bei der Ueberquerung einer Straße an
der Südbahnſtrecke in der Nähe von Wien wurde
ein Perſonenkraftwagen durch einen Zug erfaßt
und vollſtändig zertrümmert. Der Lenker des
Kraftwagens, ein Arzt, und ſeine Mutter waren
auf der Stelle tot. Weitere Inſaſſen wurden ſter=
bend
ins Krankenhaus gebracht. Der Bahnwärter,
der vergeſſen hatte, die Schranken herabzulaſſen
wurde verhaftet.
Kälkewelle in den Vereinigken Staaten.
40 Grad Celſius unter Null. 23 Todesopfer
New York. Die ungeheure Kältewelle wäh=
rend
der Weihnachtsfeiertage hat in den Ver=
einigten
Staaten nicht weniger als 23 Todesopfer
gefordert. Die Schiffahrt auf dem Pazifik iſt völlig
lahmgelegt. Der Sachſchaden, der durch die ſtarken
Stürme verurſacht wurde, iſt beträchtlich.

Siemianowitz zwiſchen Alfred=Schacht und Adlers
der eine große Ausdehnung angenommen hat. In
einer Tiefe von etwa 810 Metern iſt ein Koh=
fährdet
und muß wahrſcheinlich geräumt werden.
Polizei und Grubenwehren haben am Donnerstag
ſchächten nicht gefördert wurde.

wilde Schießerei zwiſchen holländiſchen
Zollbeamken und Schmugglern.
Amſterdam. Bei der Ortſchaft Gaſtel an
der holländiſch=belgiſchen Grenze kam es in der
Nacht zum Mittwoch zu einer wilden Schießerei
zwiſchen holländiſchen Zollbeamten und Schmugg=
lern
. Ein Zollbeamter entdeckte auf einem Pa=
trouillengang
einen Schmugglertrupp, der bei
ſeinem Herannahen die Flucht ergriff. Der Be=
amte
konnte einen der Schmuggler einholen und
feſtnehmen. Als die übrigen Schmuggler merkten.
daß der Beamte allein war, kehrten ſie wieder
zurück. Sie umzingelten ihn von allen Seiten und
bewarfen ihn mit Steinen, ſo daß er ſeinen Häft=
ling
wieder freilaſſen mußte. Im letzten Augen=
blick
kamen fünf weitere Zollbeamte im Auto
ihrem Kollegen zur Hilfe. Dieſe machten ſofort
von der Schußwaffe Gebrauch. Zunächſt gelang es
ihnen, die Angreifer zurückzudrängen. Dieſe wur=
den
aber von der Bevölkerung von Gaſtel unter=
ſtützt
und gingen abermals zum Angriff über. Die
Beamten mußten ſich feuernd zurückziehen und
ihren Kraftwagen im Stich laſſen, der von der
Menge zerſtört wurde. Plötzlich tauchten neue
Gendarmen auf, die aus ihren Karabinern ganze
Salven abgaben, worauf die Schmuggler endlich
in wilder Flucht davonliefen. Acht Schmuggler
blieben mit ſchweren Schußverletzungen liegen und
wurden als Polizeigefangene in ein Krankenhaus
übergeführt. Unterwegs erlag einer von ihnen
ſeinen Verwundungen. Der Zuſtand von zwei wei=
teren
iſt beſorgniserregend.
Nähere Ermittlungen nach dem Hergang des
Zuſammenſtoßes zwiſchen Zollbeamten und
Schmugglern an der holländiſchen Grenzortſchaft
Gaſtel haben ergeben, daß die Folgen nicht ſo
ernſtlich ſind, wie dies anfangs den Anſchein hatte.
Die Zollbeamten gaben meiſt nur Schreckſchüſſe ab.
Es ſind daher nur mehrere Leichtverletzte und keine
Schwerverwundeten zu verzeichnen. Auch hat es
ſich nicht beſtätigt, daß einer der Verletzten beim
Abtransport ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die
erſten übertriebenen Darſtellungen ſind wahrſchein=
lich
darauf zurückzuführen, daß die fraglichen Vor=
gänge
ſich zur Nachtzeit abſpielten und ein genauer
geftürzik.
eingeſtellt werden. Bei der Unterſuchung des Scha= Amſterdam. In der unmittelbar an der
der franzöſiſchen Maſchinenbaugeſellſchaft Citroén ſcheveld ſtürzte in der Nacht zum Donnerstag ein
zum Preiſe von 300 000 RM. geliefert worden mit neun Perſonen beſetzter Kraftwagen in einen
Kanal. Sieben Inſaſſen konnten ſich nicht mehr
retten und ertranken.
Die Förderung auf dem Moſcicki=Schacht, dem Das Auto befand ſich auf der Heimfahrt von
einem Muſikfeſt. Bei der Ueberquerung einer in
über einen Monat ruhen müſſen. Die 1500 Mann der Nähe der katholiſchen Kirche in Munſter=
ſchevelt
gelegenen Zugbrücke ſtieß der Wagen gegen
ſache gegen das Brückengeländer, durchbrach es
und ſtürzte in das an dieſer Stelle ziemlich tieſe
Waſſer. Da der Wagen ſich während des Fallens
Unterirdiſcher Brand auf einem Notſchachtgelände, überſchlug und die Inſaſſen ſehr gedrängt ſaßen,
Kattowitz. Auf dem Notſchachtgelände in gelang es nur einem jungen Manne, ſich aus dem
furchtbaren Gefängnis zu befreien. Dem jungen
Mann glückte es aber noch, ein junges Mädchen
hütte wütet ſeit Montag ein unterirdiſcher Brand, aus dem Wagen herauszuziehen und gleichfalls in
Sicherheit zu bringen.
lenflöz von einem Meter Mächtigkeit in Brand ge= Das Arnheimer Theater durch Großfeuer vernichtet
raten, wahrſcheinlich durch Selbſtentzündung von Amſterdam. Das ſtädtiſche Theater in Arn=
Kohlengaſen. Aus 20 Notſchächten ſchlagen haus= heim iſt geſtern früh durch ein Großfeuer ver=
hohe
Flammen empor. Da die Schächte unterein= nichtet worden. Der Brand brach anſcheinend in
ander verbunden ſind, gewinnt das unterirdiſche den im zweiten Stock gelegenen Requiſitenräumen
Feuer infolge ſtändiger Zufuhr von friſcher Luft aus. Er wurde erſt ſo ſpät bemerkt, daß die Feuer=
immer
mehr an Ausdehnung. Ein Wohngebäude wehr das Gebäude nicht mehr retten konnte. Der
in der Nähe des Notſchachtgeländes iſt ſtark ge= Schaden wird auf rund 1 Million Gulden geſchätzt.
Wirbelſturm auf der Inſel Kreta.
das ganze Gelände abgeſperrt und überwachen den Athen. Nach Meldungen aus Canea auf der
unterirdiſchen Brand, um etwa notwendig wer= Inſel Kreta iſt die Umgebung dieſer Stadt von
dende Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen. Men= einem Wirbelſturm heimgeſucht worden, der
ſchenleben ſind bei dem Brand nicht in Gefahr ge= ſchweren Sachſchaden angerichtet hat. Nach den bis=
kommen
, da bei Ausbruch des Feuers in den Not= herigen Feſtſtellungen ſind fünf Perſonen getötet
worden; etwa 100 Häuſer wurden zerſtört.


aer Mae Doect. e
iein Wich en
Gce h.
butte, u 9. 2.
Meingt. Mit eotd.
EeeWe
ie Auftceice De.
Großent, zu demt Ne
heie
guice Reichsbolt.
ſtützung des Reidt
hold Rudolph.
Der Deutſche
ſiebenter Folge. Er.
Diech u. de Wect
due Hulſcel Reise.
nitzige dientliche E.
ir aucfen Dueriohe.
igen Aufgabene 1nd
er will gleichzeitig
Benutzungsmöglichket.
Berater ſein. Das vo
blatt zeigt in ſieber
über ihr ein am näd
Die dann folgenden
Ausgeſtaltung und
derer Wert iſt wied
fünſtleriſchen Bildſe
Druck gelegt worden.
Athenaion=Kalend
kalender eingerid
Engelhardt. (1,
naion m. b. H.,
Ueberaus ſchnel
in der dritten Folge
ſeiner ganzen Vielſt
höchſten Anſprüchen
bild, das ein Motir
das Augenmerk auf
hildungen aus Natu
allen Gegenden der
nik und Wirtſchaft,
neben Bildern aus
dieſe beiden Gebiete
den in dem Kalend
Der beſte
ſoeben im Wilhe
erſchienene, vom
deutſche Luftfahrt=K
der den Kalender
ſich klar darüber.
bedanken der deu
hineinzutragen.
da, ſondern letzten
der Kalender kann
ter erheblicher F
Kalenders angeſeh
Der neue Limp
Freude, zur ſchlichte
nis in die Herzen
den Gereiften ſein
die mit dem Herzen
freude leſen. Erinn
Sommergluter
gud Blüte. Bat
Quell, um ſtill
Sonne, Wind u.
ſches Land un
HArt, um alle Se
dieſes neue Wand
frohen Menſchen
gaſtliche Stätten
Kalenderblätter
noch offenen
lernt. (2.
755 Jahre Bay
München.)
Seit dem
And 2 Jahre
chen, herausgeb
anz beſonders
Dergänger, au
eine Mit ſichere
iechnich muſter
Kunſt, bayeri
dem erſten E.
nähernd 50c

166 Tote bei Verkehrsunfällen am Weihnachtstage
in Amerika.
New York. Der in dieſem Jahre beſonders
ſtarke Weihnachtsverkehr hatte eine beträchtlich
große Zahl von Verkehrsunfällen zur Folge. In
den Vereinigten Staaten wurden am Weihnachts=
tage
166 Tote durch Verkehrsunfälle gezählt.
Amerikaniſcher Multimillionär geſtorben.
New York. Der amerikaniſche Multimillionär
Andrus, einer der letzten amerikaniſchen Multimil=
lionäre
überhaupt, iſt im Alter von 93 Jahren ge=
ſtorben
. Das Vermögen des Verſtorbenen wird auf
100 bis 300 Millionen Dollar geſchätzt.

Zugzuſammenſtoß bei Toulon.
Paris. Bei der Einfahrt in den Bahnhof von
Toulon ſtieß ein Perſonenzug auf eine Rangier=
maſchine
mit zwei Anhängewagen. 15 Reiſende
des Perſonenzuges wurden verketzt, einige von
ihnen ſchwer.

deren ausdrucksvolle Eigenart von dem Bildhauer
Profeſſor Hugo Lederer geſchaffen wurde.

Das ankarkkiſche Feſtland überflogen.
London. Nach einer Reutermeldung aus
Wellington (Neu=Seeland) iſt dort die Nachricht
eingetroffen, daß der amerikaniſche Forſchungs=
reiſende
Lincoln Ellsworth in einem von dem
Flieger Bernt Malchen geführten Flugzeug von
Deception Island (1000 Kilometer ſüdlich von Kap
Horn) über das antarktiſche Feſtland hinweg nach
der Walfiſchbucht im Roß=Meer geflogen ſei. Hier=
bei
habe die Maſchine in annähernd 20 Stunden
4300 Kilometer zurückgelegt. Sie iſt am Südpol in
einer Entfernung von etwas weniger als 500 Kilo=
meter
vorbeigeflogen.

Bernd hate
Hider WDa mau
Eesdte dtl io
Ein aus, Sct
Ei Lr Ral,
Uund nal
ſatte, 8.. le Rand
Eie Grau
en die Deil ſe glau
Ei ias eis
Besih ich
d5 ds in
ei Big

Im
Märchenwald

Faſt unwirklich mutet
der Anblick dieſes tief=
verſchneiten
Waldes
an, deſſen hochragende
Tannen ſich unter der
Laſt glitzernder Schnee=
maſſen
beugen.

[ ][  ][ ]

Ketebtaee 19us!

* Goethe=Kalender auf das Jahr 1935. Herausgegeben vom Frank=
furter
Goethe=Muſeum. Dieterich’ſche Verlagsbuchhandlung,
Leipzig. In Leinen 3,50 RM.
Eröffnet wird der Kalender durch Hermann Heſſes liebevolle,
mit feinſter Einfühlung geſchriebenen Ausführungen über Wil=
helm
Meiſters Lehrjahre. Was Amerika für Goethe bedeutet hat,
und die Frage nach dem Echo, das Goethes Weſen und Wirken in
der Neuen Welt gefunden, behandelt Ernſt Beutler Erwähnt aus
dem übrigen Inhalt ſeien Franz Göttings Aufſatz, der uns
Goethe als Chef des Ilmenauer Bergbaues, wie der bisher unge=
druckte
, von H. H. Houben mitgeteilte erſte Brief Eckermanns aus
Weimar. Mit Sorgfalt und Hingabe wurde der vielſeitige Band
vom Verlag anmutend ausgeſtattet. Beſonders hervorgehoben ſei
die vortreffliche Wiedergabe des einzigen Bildes Friedrichs des
Großen, zu dem der große König einem Maler wirklich geſeſſen
hat.
*
Deutſcher Reichspoſt=Kalender 1935. Herausgegeben mit Unter=
ſtützung
des Reichspoſtminiſteriums. (Konkordia=Verlag Rein=
hold
Rudolph. Leipzig C 1. Goetheſtraße 6. Preis 2,80 RM.)
Der Deutſche Reichspoſt=Kalender iſt wieder erſchienen, in
ſiebenter Folge. Er will in gemeinverſtändlicher Form Zeugnis
ablegen für die neuzeitliche und wirtſchaftliche Geſchäftsführung
der Deutſchen Reichspoſt und für ihre Bedeutung als gemein=
nützige
öffentliche Einrichtung im Dienſte der Volksgeſamtheit.
In großem Querſchnitt führt er durch alle Zweige der vielgeſtal=
tigen
Aufgaben= und Tätigkeitsgebiete der Deutſchen Reichspoſt;
er will gleichzeitig Erklärer der bequemſten und wohlfeilſten
Benutzungsmöglichkeiten und damit ein wertvoller und praktiſcher
Berater ſein. Das von bewährter Künſtlerhand entworfene Titel=
blatt
zeigt in ſiebenfarbigem Druck die Großfunkſtation Nauen,
über ihr ein am nächlichen Himmel dahinziehendes Poſtflugzeug.
Die dann folgenden 128 Blätter geben ein lichtvolles Bild der
Ausgeſtaltung und Leiſtungen der Deutſchen Reichspoſt. Beſon=
derer
Wert iſt wiederum auf gediegene Aufmachung, reichhaltigen
künſtleriſchen Bildſchmuck, knappe, klare Texte und erſtklaſſigen
Druck gelegt worden.
Athenaion=Kalender Kultur und Natur 1935. Als Abreiß=
kalender
eingerichtet, mit einem farbigen Titelbild von G.
Engelhardt. (1,95 RM. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athe=
naion
m. b. H., Potsdam.)
Ueberaus ſchnell hat ſich der Athenaion=Kalender, der jetzt
in der dritten Folge erſcheint, ſeine Freunde erworben, denn in
ſeiner ganzen Vielſeitigkeit und Reichhaltigkeit kann er auch
höchſten Anſprüchen genügen. Schon das hübſche farbige Titel=
bild
, das ein Motiv aus dem alten Dinkelsbühl darſtellt, zieht
das Augenmerk auf ſich. Auf 185 Seiten finden wir dann Ab=
bildungen
aus Natur und Leben. Reizvolle Photographien aus
allen Gegenden der Erde wechſeln mit Darſtellungen aus Tech=
nik
und Wirtſchaft, Reproduktionen wertvoller Kunſtwerke ſtehen
neben Bildern aus der Kulturgeſchichte und Volkskunde. Gerade
dieſe beiden Gebiete, die heute von größter Wichtigkeit ſind. fin=
den
in dem Kalender eine beſonders liebevolle Pflege.
Der beſte Werbeträger für die deutſche Luftfahrt iſt der
ſoeben im Wilhelm=Limpert=Verlag, Berlin SW. 68,
erſchienene, vom Deutſchen Luftſport=Verband herausgegebene
Deutſche Luftfahrt=Kalender 1935. Der Deutſche Luftſport=Verband
der den Kalender als ſein eigenes Werbemittel herausgibt, iſt
ſich klar darüber, daß gerade dieſer Kalender dazu beiträgt, den
Gedanken der deutſchen Luftfahrt in die weiteſten Volkskreiſe
hineinzutragen. Die Luftfahrt iſt nicht um ihrer ſelbſt willen
da, ſondern letzten Endes zur Erhaltung des Volkes und Staates.
Der Kalender kann in ſeiner vorliegenden Form als ein weite=
rer
erheblicher Fortſchritt zu den bisherigen Jahrgängen dieſes
Kalenders angeſehen werden. 2,20 RM.
Der neue Limpert=Wandkalender 1935 iſt ein Jahrweiſer zur
Freude, zur ſchlichten, reinen Freude, die aus dem Wandererleb=

Deutſcher Geſundheitskalender 1935 von Dr. Schipperl, heraus=
gegeben
unter Mitarbeit praktiſcher Aerzte von der Verlags=
anſtalt
Manz, Regensburg. 122 Seiten mit vielen Bildern.
Preis 85 Pfennig.
Ein erfahrener Arzt zeigt hier Geſunden und Kranken das
richtige Helfen und Heilen in allen vorkommenden Krankheits=
fällen
. Dr. Schipperl macht das in einer recht originellen Weiſe,

us in die Herzen quillt. Erinnern und neue Sehnſucht wird er
den Gereiften ſein und unſerer Jugend Wille und Ziel. Alle,
die mit dem Herzen ſehen, werden in ſeinen Blättern Wander=
freude
leſen, Erinnern und Erwarten um Frühlingswehen und
Sommergluten, um letzten Herbſt= und Winterzauber, um Halm
ſunnd Blüte. Baum und Wald, um Berg und Schluchten, See und
Quell, um ſtille Winkel, alte Städte und Dörferfrieden, um
Sonne Wind und Wetter um Werden und Vergehen, um deut=
ſſches
Land und deutſche Sitten, um Trachten und um deutſche
Art, um alle Schönheit, die das Vaterland uns ſchenkt. Nehmt
dieſes neue Wander=Bilderbuch, das für das Heim aller natur=
frohen
Menſchen, für das Schulzimmer, für Wanderheime und
gaſtliche Stätten ein ganzes Jahr Freude ſpendet. Die herrlichen
Kalenderblätter dienen in erſter Linie der deutſchen Jugend, die
noch offenen Herzens Wanderwege ſchreitet und ſelig ſchauen
lernt. (2. Mk.)
25 Jahre Bayernkalender, (2,50 RM., Verlag Carl Gerber,
München.)
Seit dem Erſcheinen der erſten Ausgabe des Bayernkalenders
ſind 25 Jahre verfloſſen. Der jetzt vom Verlag Carl Gerber, Mün=
ſchen
, herausgebrachte Jahrgang 1935 iſt als Jubiläumsausgabe
ganz beſonders ſorgfältig ausgeſtattet worden. Er bietet, wie ſeine
Vorgänger, auf 122 Blättern und zwei farbigen Kunſtblättern
ſeine mit ſicherem künſtleriſchen Geſchmack ausgewählte und druck=
ſtechniſch
muſtergültige neue Sammlung ſchönſter Bilder bayeriſcher
Kunſt, bayeriſchen Städtebaues und bayeriſcher Landſchaft. Seit
dem erſten Erſcheinen des wohlbekannten Kalenders ſind an=
nähernd
500 000 Exemplare verbreitet worden.

m ind8 GunMich. Hau8 c8
Gautaktoden

1988

Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley:
Die deutſche Saar ſteht im letzten
Winter ihres Grenzlandkampfes. Das
ganze deutſche Volk nimmt Anteil
an dem großen Winterhilfswerk, das
für unſere Brüder an der Saar auf=
gebaut
wird.
An jeden ſchaffenden Deutſchen er=
geht
daher mein Aufruf:
Opfere für die Saar,
erwirb das Haarjahrbuch!

Das Saarjahrbuch dient dem Aufbau des Winter=
hilfswerkes
an der Saar. Sein Reinertrag fließt der
Saarhilfe zu.
In jeder Buchhandlung für 1 Rm.

nämlich in Form einer Sprechſtunde. Die rund 100 Krankheiten,
die beſprochen werden, ſind alphabetiſch geordnet. Ordiniert wird
nicht einſeitig nach einer einzigen, ſondern nach der jeweils beſten
Methode.
Der Kalender für alle Naturfreunde. Zu den ſchönſten Bild=
kalendern
, die wir haben, gehört zweifellos der Kosmos= Abreiß=
kalender
(Franckh’ſche Verlagshandlung, Stuttgart. Preis
2,40 RM.)
Dem Charakter und Weſen des Kosmos entſprechend bringt
er in ſeinen Bildern einen Querſchnitt durch das ganze weite
Reich der Natur. Sorgfältig reproduzierte Bilder von den Wun=
dern
der Kleinwelt folgen auf Landſchaftsaufnahmen, die bald
durch feine Stimmung, bald durch impoſante Größe zu dem Be=
ſchauer
ſprechen.
Rheiniſcher Volkskalender für 1935. 58. Jahrgang. Ein rheini=
ſches
Jahrbuch, begründet von Joh. Falk 3. im Jahre 1877.
Mit einer Kunſtdruckbeilage: Das Fähnches=Kreuz bei Mainz=
Koſtheim errichtet 1783. Nach einem Gemälde von Ph. Zeltner,
Mainz. Neuzeitliche Ausſtattung. Wandkalender. 53 Textbilder.
104 Seiten. Preis 55 Pfg. Verlag Joh. Falk 3. Söhne G. m. b. H.,
Mainz.
Deutſcher Reichswehr=Kalender 1935 bearbeitet von Major a. D
Hans Martens. 3. Jahrgang. 55 Blatt, davon 12 mit ab=
trennbaren
Poſtkarten in beſtem Kupfertiefdruck, ergänzt durch
wichtige Gedenktage und paſſende Sinnſprüche. (Verlag Werner
Klotz, Zittau.)
Reichswehrminiſter v. Blomberg gab dieſem Kalender das Ge=
leitwort
: Soldat ſein heißt: Sein Volk über alles lieben; dem
Vaterlande und ſeinem Führer in treueſter Pflichterfüllung dienen;
gewillt und entſchloſſen ſein, den deutſchen Lebensraum zu ſchützen
und damit die Arbeit am Wiederaufbau der Nation zu ſichern.

Heſſes Muſikerkalender, 57. Jahrgang 1935. Zwei Adreßbände und
ein Notizbuch. 1568 Seiten. Geb. 8 RM. (Max Heſſes Verlag,
Berlin=Schnöeberg.)
Wieder erſchien das Adreßbuch der geſamten Muſikerſchaft
Deutſchlands und des Auslandes. Es umfaßt die vollſtändige Or=
ganiſation
des Muſikweſens, den Nachweis aller Opern, Orcheſter,
Kammermuſikverinigungen, Geſangvereine, Hochſchulen, Kirchen=
und Schulmuſiker, Konzertvermittlungen, Konzertſäle, Bibliotheken
uſw., ferner nach Städten geordnet den genauen Ueberblick über
alle im betreffenden Ort vorhandenen muſikaliſchen Einrichtungen
und dort anſäſſigen und tätigen Muſiker. Für jeden Muſiker, Ver=
lag
, Vereinsleiter, deſſen Wirkungskreis weiter geht als es das
Adreßbuch des Heimatortes zu vermitteln vermag, iſt der Muſik=
kalender
unentbehrlich.
Schreibers Adventskalender. (Verlag J. F Schreiber, =
lingen
a. N.) Nr. 265 Adventskalender für deutſche Haus
(0,90 RM.), Nr. 266 Adventshäuschen zum Beleuchten (0,75).
Es iſt als trügen Schreibers Adventskalender weſentlich zur
Vertiefung und Verinnerlichung des Weihnachtsgedankens bei;
ſie erfreuen ſich von Jahr zu Jahr immer größerer Beliebtheit.
Dienſt am Deutſchtum. Jahrweiſer für das deutſche Haus 1935.
Mit 55 prächtigen Bildblättern. (J. F. Lehmanns Verlag,
München.)
Zum vierten Male erſcheint heuer ſchon dieſer ſchöne Abreiß=
kalender
, der ſich in den vergangenen Jahren ſo ſchnell zahlloſe
Freunde erworben hat. Wieder ſteht er im Zeichen aller der welt=
anſchaulichen
Fragen des Nationalſozialismus. Wundervolle Bil=
der
aus der germaniſchen Vorgeſchichte beweiſen, daß unſere Vor=
fahren
keine, Barbaren geweſen ſind, viele Bildblätter ſtehen im
Dienſte der Raſſenkunde, wieder andere im Dienſte von Heimat
nud Volkstum, Perſönlichkeit und Wehrhaftigkeit.
Ueber alles Zeitgeſchehen hinaus, hat es ſich erwieſen, daß
das Antlitz des Kindes ewig iſt. Noch nie haben die Fragen des
Kindes, unſeres deutſchen Kindes, ſo im Mittelpunkt unſerer In=
tereſſen
geſtanden, wie jetzt. Es iſt, als ob die neue Zeit uns das
Kind auch aus neuem andersartigem Geſichtswinkel betrachten
läßt. Der zum fünften Male erſcheinende Deutſche Kinder= Bild=
kalender
1935, Wilhelm Limpert=Verlag, Berlin, erfüllt ſeine
Aufgabe in dem Sinne, ſtets wieder Freude am Kinde und Liebe
zum Kinde zu verbreiten, in vollendeter Form. (Preis 2 RM.)
Altfränkiſche Bilder 1935. Illuſtrierter kunſthiſtoriſcher Pracht=
kalender
. Preis RM. 2.
In der 41. Folge der Altfränkiſchen Bilder=Kalender 1935
machte der Kunſtordinarius an der Univerſität Würzburg, Prof.
Knapp, erſtmalig den intereſſanten Verſuch, die Geſchichte der
Würzburger Malerei der Spätgotik in einer alle erfaßbaren
Stücke der Zeit umfaſſenden Geſamtſchau aufzuzeigen. So ſind
die Altfränkiſchen Bilder als Mittler unvergänglicher deutſcher
Kunſtſchöpfungen dazu angetan, die heute wieder innerlich erleb=
ten
Begriffe von Heimat und Volkstum der lebenden Generation
mit Inhalt zu füllen und ſie ihr wertvoll zu machen. Die Sam=
melreihe
, mit ihren 41 Jahrgängen eine herrliche kleine Kunſt=
geſchichte
darſtellend, verdient daher alle Beachtung. (A. Stürtz
Verlag, Würzburg.)
Leopardenmenſchen am Kongo. Unter dieſem rätſelhaften
Namen verbirgt ſich eine geheimnisvolle Negerſekte, die etwa wie
eine mittelalterliche Feme im innerſten Afrika wirkt. Ueber ihre
ſeltſamen Gebräuche und ihr myſtiſches Treiben erfahren wir zum
erſten Male Näheres durch einen hochintereſſanten Beitrag des
neuen Jahrgangs 1935 des Köhlerſchen Kolonial=Kalenders
(Wilhelm Köhler Verlag. Minden i. W.). Intereſſant und ſpan=
nend
von der erſten bis zur letzten Seite iſt überhaupt das ganze
vielſeitige und abwechſelungsreiche Jahrbuch, dem der Verlag
wiederum ein neues, wirkungsvolles Gewand gegeben hat und vor
allem eine beſondere Ueberraſchung für alle alten Freunde
den neuen, bedeutend ermäßigten Preis von nur 95 Pfg.
Kalender für Geflügelzüchter 1935. Jahrbuch der Reichsfachſchaf=
ten
Landwirtſchaftliche Geflügel= und Herdbuchzüchter ſowie
Ausſtellungsgeflügelzüchter im Reichsverband Deutſcher Kleintier=
züchter
, 37 Jahrgang. 576 Seiten. Mit 2 Farbtafeln und 111 Text=
abbildungen
. Herausgegeben unter Mitwirkung bekannter Züchter
von Fritz Pfenningſtorff. Preis: 75 Pfg., poſtfrei 90 Pfg. Verlag
Fritz Pfenningſtorff, Berlin W. 57.
Nürnberger Tierfreundkalender 1935 (Jubiläums=Ausgabe).
Herausgegeben vom Tierſchutzverein Nürnberg. (Verlag der
Fr. Kornſchen Buchhandlung. Nürnberg. Preis 20 Pfg.)
Dieſe Jubiläums=Ausgabe (10 Jahrgang) beſitzt hohen lite=
rariſchen
und erzieheriſchen Wert. Es kommen in ihm nur Schrift=
ſteller
von Ruf zu Wort, die durch ihre feinſinnigen Naturbeob=
achtungen
und lebensvollen Naturſchilderungen den Weg zu fin=
den
wiſſen zu Herz und Gemüt der Leſer und dieſe zur Schonung
der Geſchöpfe der Natur nachhaltig anzuregen vermögen.
Elly Peterſens Hunde= und Katzenkalender 1935. Ein künſtleri=
ſcher
Wochenabreißkalender mit 65 Tierbildern. (RM. 1,95.
Verlag Knorr u. Hirth GmbH., München.)
Elly Peterſens Hunde= und Katzenkalender zählt heute zu den
beliebteſten und meiſt verbreiteten Abreißkalendern. Darin liegt
auch ein Lob für den immer größer werdenden Kreis ſeiner An=
hänger
und Leſer; denn Freude an unſeren nächſten Tieren, ja
Liebe zur Kreatur überhaupt iſt ein Zeichen wahrer Menſchlich=
keit
! Der Jahrgang 1935 iſt wieder vortrefflich geglückt. Auf
ſeinen wundervollen Kunſtdruckbildern der beſten Tierphotogra=
phen
geben ſich Doggen, Pudel, Schäferhunde, Terriers, Teckel,
Spitze, Pinſcher, Hauskatzen, Siam= und Angorakater ein fried=
iches
Stelldichein.

Roman von Else Meerstädt

Bernd hatte ſich vom Bett aus umgeſchaut. Es war alles vor=
handen
, was man in einem Hauſe von Rang erwartete. Ein an=
ſchließendes
Bad, bequeme Möbel, die weder eingeſeſſen noch ver=
choſſen
waren, ſchöne, dicke Teppiche und Klingeln für die Bedie=
nung
. Wenn man drückte, kam jemand in verbindlicher Haltung
und nahm ohne Randbemerkungen die Wünſche entgegen, die man
hatte. Keine Frau Lachmann erſchien, und machte Gleichſtellungs=
verſuche
, weil ſie glaubte, daß ſie ſich das bei einem, der fünf Trep=
den
hoch zog, leiſten könne. Keiner hatte im Hotel eine Ahnung,
vie es bei einem im Portemonnaie ausſah. Das heißt, man hätte,
ohne daß das in eine Blamage für ihn ausgeartet wäre, ruhig
einen Blick in ſeine Brieftaſche tun können. Dort lagen noch acht
Hunderter, die ohne halsbrecheriſche Rechenexempel verbraucht
verden durften. Und an jedem Erſten füllte ſich die Brieftaſche
vieder auf. Man brauchte nicht mehr hinter Stoff herzujagen, der
hktueller oder ſenſationeller war, als der der Mitbewerber. Man
ſonnte eine ganze Anzahl armer Teufel von einer läſtigen Konkur=
genz
befreien. Ein Pferd weniger an der Krippe ſchaffte immer
Es war etwas ganz Wunderbares, was ihm da geſchehen war
Man hatte eine Mäzenin gefunden, und konnte nun in Ruhe
darauf hinwirken, daß man gedruckt und bekannt wurde, und
vieder zu einer geſicherten Exiſtenz kam. Das Geſicherte einer
xiſtenz war es nicht zuletzt, wonach Bernd ſtrebte. In der
Familie der Allens hatte es nie Bohemiens gegeben, und er war
ſuch keiner.
So zuverſichtlich und froh gelaunt, daß er nun nicht mehr
in der Luft hing, beſtellte ſich Bernd ſein erſtes Frühſtück in
Beichtesgaden.
Und während es ihm ſchmeckte, dachte er an Rita Czerwon
Nan war ſehr vergnügt geweſen, nachdem das befreiende Wort
von Kameradſchaft gefallen war. Hatte ſich herzlich wenig um die

(Nachdruck verboten.)

anderen gekümmert, ſondern erſt mal verſucht einander ein wenig
kennen zu lernen. Dabei hatte eine Flaſche Sekt eine freundliche
Vermittlevin geſpielt.
Bernd war geſpannt, wie Rita am Tage auf ihn wirken
würde
Zuerſt ſah er, daß ſie auch am Tage bildſchön war. Er traf ſie
draußen vor dem Hotel. Ganz in weißer, flauſchiger Wolle. Sie ſah
ſehr jung aus. Und kam ſchon von einem Spaziergang zurück. Sagte
aber, daß ſie von dem herrlichen Vorwittag noch nicht genug hätte.
So bummelte man noch einmal zuſammen los. Tatſächlich, man
bummelte. Man ſuchte bequeme Wege in geringer Höhe, zwiſchen
Almen und Tannen. Hie und da mit einem maleriſch hingeſetzten
Haus. Bayriſche Häuſer ſind immer maleriſch. Der Rauch ſtieg aus
dem Schornſtein auf. Es gackerte, meckerte, gurrte, quakte, brummte
in der Nähe dieſer Häuſer. Auch einmal ein paar Worte in lang=
ſam
=breiter bayeriſcher Mundart fielen dazwiſchen.
Bernd hatte nach einer Stunde ſchon zum zweiten Male Hun=
ger
. Man frühſtückte bei Bauern und ließ ſich für Hochzeitsreiſende
halten, weil Rita noch den Ehering des ſeligen Auktionators trug,
nur aus dem Grunde, um das Frauſein zu betonen. Und weil ſich
an Bernds rechter Hand auf dem vierten Finger ein durchaus
harmlos aufzufaſſender Ring verſchoben hatte, und nun dort als
mißverſtandener Trauring protzte.
Bernd war es etwas peinlich, dadurch an ein Angebot in
einem Inſerat erinnert zu werden. Wiewohl ſich eine zweite
Stimme in ihm meldete, die ihm eindringlich klar zu machen
ſuchte, wieviel Purzelbäume nacheinander wohl ein anderer armer
Teufel ſchlagen würde, den das Schickſal mit einem ſo romanhaften
Glück geradezu bombardierte. Und dann war noch eine dritte
Stimme, die ſich allerdings in einer gewiſſen Entfernung hielt.
Sie flüſterte, daß er ſich das Leben reichlich leicht gemacht hätte,

im Verhältnis zu einem dunkeln, ſeidigglänzenden Pagenkopf,
der ſich beſtimmt keinen Mäzen geſucht haben würde. Er hatte
keinen Beweis dafür, daß dieſe Yella ſo dachte, aber er fühlte, ſie
würde kämpfen, arbeiten und ſich einſchränken, damit es auch
ohne Mäzen ging
Aber wollte er denn nicht über eine Mäzenin hinweg zu
Yella 2 Und das halbe Eheverſprechen, das er in dem Inſerat
gegeben hatte? Damals kannte er das Mädel noch nicht !
Und was hätte er Yella heute nützen ſollen, als gelegentlicher
Schreiber von Artikeln? Man hätte zuſammenhalten und gemein=
ſam
auf einen Aufſchwung warten können, um aus eigener Kraft
mitzuſteigen, wenn es ſoweit war
Nein, er hätte das nicht gekonnt. Mit den letzten paar Litern
Benzin und keiner Ausſicht zu tanken, ließ ſich kein Ziel erreichen.
Haben Sie vielleicht eine unglückliche oder glückliche Liebe,
Bernd, bei der Sie viel zu Gaſt waren? Ich habe nicht dagegen
einzuwenden, wenn Sie ihr eine Anſichtskarte ſchreiben. Dies
Plätzchen hier iſt ſo hübſch, daß ich es vollſtändig begreife, wenn
eine kleine Sehnſucht auf einer Anſichtskarte zuſammenfließen
will Eine kleine Sehnſucht , trällerte Rita leiſe. Man
hatte in der Nacht vorher nach dieſer Melodie getanzt. Und man
hatte dabei ausgemacht, daß man ſich beim Vornamen nennen
wollte, wie das unter guten Kameraden üblich war
Bernd ſieht Rita an. Sollte er ihr von Yella Blankenburg
erzählen? Aber was ſollte er ihr von Yella Blankenburg erzäh=
len
2? Rita war eine liebenswürdige Frau, aber eine moderne
Frau. Sie würde über die Toggenburgiade lachen. Außerdem
hätte es auch einen ſchlechten Eindruck gemacht die eine Frau
liebte man, von der anderen ließ man ſich beſchenken!
Das gefiel ihm ſelbſt ja auch nicht, aber da war immer wieder
der Knüppel, der beim Hunde lag! Armut verdirbt den Charakter,
ſagt man, und wenn das auch nicht für jeden zutraf, in gewiſſem
Sinne wehrlos machte Armut beſtimmt
Wie könnte ich in Gegenwart einer ſo ſchönen Frau an eine
andere denken? verſuchte Bernd ſcherzend zu bemänteln.
Man merkt Ihnen das Schwindeln an, Bernd, aus ſolchem
Kompliment mache ich mir nichts. Alſo ſchreiben Sie ſchon die
Anſichtskarte
Bernd dachte, daß es eigentlich eine Idee wäre, dem Mädel,
der Yella, ein Lebenszeichen zu geben. Freilich, aller Vorausſicht
nach kannte ſie ja ſeinen Namen gar nicht aber man konnte
die Karte ſo abfaſſen, daß ſie trotzdem wußte, von wem ſie kam
Aber dann ſchrieb Bernd doch nicht. Er war kein freier Mann
augenblicklich, wenn es auch ſo den Anſchein hatte
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 28. Dezember 1934

SlürbabTu lgtit

Der Sport am Jahresende.

Raſenſport und Winterſport ſind die Ereigniſſe, die den
größten Teil des Sportprogramms am letzten Sonntag des Jah=
res
1934 in Anſpruch nehmen.
Fußball.
Der Meiſterſchaftsbetrieb in den ſüd= und ſüdweſt=
deutſchen
Gauen iſt nicht umfangreich Es wird zwar in allen Gauen
dem Spiele, da ſie nur noch um zwei Verluſtpunkte von den bei= Turnverein ſehr gut, erſt ein drittes Spiel brachte den Poliziſten
ſtänden an Phönix Karlsruhe abtreten müſſen, der in Mannheim iſt auf 15 Uhr feſtgeſetzt.
gegen 08 gewinnen ſollte. Germania Karlsdorf wird ſich gegen
den KFV. ſicher mächtig anſtrengen, um auch ihn noch in die bund Jahn 1875 Darmſtadt.
Gefahrzone hineinzuziehen. In Württemberg gibt es nur
ein Punktetreffen. Die führenden Stuttgarter Kickers ſind am
Weihnachtsturnier in Rom beteiligt, in ihrer Abweſenheit wird
es wieder einmal zu einem Führungswechſel kommen. Es ſpielen
SV. Feuerbach und SSV. Ulm. Den Ulmern genügt ein Un=
die
Feuerbacher nach vorn. Mit dieſer Möglichkeit rechnen wir Reichswehr uſw. bei Hottes, Schloßgaſſe.
angeſichts des heimiſchen Bodens der Stuttgarter am meiſten,
Drei Spiele ſtehen im Gau Bayern auf der Liſte. Die führende
Spielvgg. Fürth, deren Vorſprung vor München 1860 nur noch
drei Punkte beträgt, wird auf der Hut ſein müſſen, in Herrn=
hütte
nicht vom ASV. Nürnberg mit einer Ueberraſchung bedacht
zu werden, wenn auch normalerweiſe mit einem ſicheren Sieg
der Fürther gerechnet wird. Aufpaſſen muß aber auch München
1860, denn in Augsburg beim BC. haben auch die Fürther eine
Hauſe und in Augsburg unentſchieden. Das Treffen Weiden
Rhein / Pfalz, geht am Sonntag in Mainz in Szene. Die ihren alten Widerſacher Dieburg. Die Kämpfe, die ſich beide
men. Drei Spiele bringt auch der Gau Nordheſſen. Dem burger ſind nach überraſchenden Erfolgen zu Beginn der Ver=
führenden
FC. Hanau 93 ſollte es auf eigenem Platze nicht ſchwer bandsrunde, in letzter Zeit merklich abgefallen. Ihre letzte Nieder=
fallen
, die Tabellenſpitze gegen Sport Kaſſel, den Letzten, zu ver= lage gegen Pfiffligheim beſtätigt den Formrückgang aufs neue.
Das Vorſpiel endete 1:1, ein ähnliches Ergebnis im Rückſpiel
dürfte die letzten Ausſichten der Boruſſen, noch in den Endkampf
einzugreifen, zerſtören. In Kaſſel erwarten wir Kurheſſen gegen gefahr zu kommen. Die Landespoliziſten lieferten in Bürſtadt ein
Heſſen Hersfeld als zweiter Sieger. Vollbetrieb iſt im Gau überzeugendes Spiel, wenn auch der Sturm immer noch nicht ſeine
Kampf an der Spitze wieder recht intereſſant geworden. Der nen. Sie wird, wenn ſie ihren kämpferiſchen, zähen Willen wie in
führende VfR. Köln hat in Sülz 07 einen ſeiner Verfolger zu den vergangenen Jahren aufbringt, auch in dieſem Jahr wieder
Gaſt, der ihm ſchwer zu ſchaffen machen wird. Der Kölner CfR muß erſter Favorit in der Bezirksklaſſe Südheſſens ſein. Wir erhoffen
nach Trier zu Weſtmark und hat dort auch keinen leichten Stand, ein ſchönes Spiel beider Mannſchaften, aus dem Polizei als knap=
Ferner ſpielen: Köln 99Mülheimer SV. Blau=Weiß Köln per Sieger hervorgehen ſollte. Das Spiel findet um 14 Uhr auf
Bonner FV. und 1. FC. IdarEintracht Trier.
Im Reich verdient neben den Meiſterſchaftsſpielen der übri= der Vereine.
gen Gaue der große Gaukampf Nordmark Südweſt in
Hamburg beſondere Erwähnung. Der Kampfſpielſieger aus
Nürnberg iſt heute ſtark gefragt, und neben dem Hamburger
Treffen wartet der Süddeutſchen noch eine zweite, ſchwerere Auf=
gabe
am Neujahrstag, in Berlin gegen, Brandenburg. Beide
Gaue haben für das Hamburger Spiel ihre augenblicklich ſtärk=
ſten
Mannſchaften aufgeboten. Erwähnt ſeien noch die deutſchen
München den Beſuch der Bayern, die dort vor zwei Wochen behaupten. Man bedenke nur die Leiſtung der Gäſte am ver=
uns
in erſter Linie die Spiele deutſcher Mannſchaften. Die
Stuttgarter Kickers eröffnen am Sonntag das internatio= Wandlung kommen? Dann muß aber jeder Spieler und das
nale Turnier in Rom mit dem Spiel gegen AS. Rom. Am Mon=
tag
treffen ſich Genua 93 und FC. Bern, und am Neujahrstag
fallen die Entſcheidungen. Der VfB. Friedberg trägt am
reiſe aus, die am Neujahrstage abgeſchloſſen wird. Am Sams= Abſchluß des Jahres eine erfreuliche Ueberraſchung beſchert, Spiel=
tag
ſind die Heſſen Gaſt des US. du Mans, und am Sonntag beginn 2 Uhr.
ſpielen ſie gegen ASPO. Tours.
Handball.
temberg. Bayern und Nordheſſen keine Punktekämpfe. Im Gau getan. 300 Zuſchauer ſahen ein von Anfang bis Ende ſpannendes
Südweſt haben die Tabellenführer Aufgaben zu bewältigen. Spiel, dem in Sattig=Dieburg ein ganz vorzüglicher Leiter vor=
Darmſtadt muß nach Wiesbaden, und die 98er erwarten zu
Hauſe den TV. Frieſenheim, während der zu Hauſe ſo gut wie
fertig werden ſollte. Außerdem gibt es noch zwei Spiele in der
erwartenden Sieg auch die bisher von Ketſch mit einem mehr
ausgetragenen Spiel gehaltene Spitze erreichen.
Rugby.
In Süddeutſchland ruht der Spielbetrieb, zumal aus den
beiden Zentren des ſüddeutſchen Rugbyſportes, aus Frankfurt und
Heidelberg, Auswahlmannſchaften in Frankreich weilen.
Eishockey.
Im Eishockeyſport ſtehen drei große Ereigniſſe auf dem Pro=
gramm
. Zunächſt erwähnen wir die Gaſtſpiele der Winni=
peg
Monarchs in München und Garmiſch am Sams=
tag
und Sonntag. In München werden die Kanadier am Sams=
tag
abend gegen die aus dem bis 28. Dezember dauernden inter=
nationalen
Turnier in Garmiſch als Sieger hervorgehende Mann=
ſchaft
ſpielen. In Davos iſt der Wettbewerb um den Speng=
ler
=Pokal im Gange, an dem ſich deutſcherſeits diesmal nur
der Münchener Eislaufverein beteiligt. Die ſechs Teilnehmer,
Münchener EC., HC. Davos, Grashoppers Zürich. Univerſitäten
Oxford und Cambridge und eine italieniſche Mannſchaft, ſpielen
zunächſt in zwei Gruppen einen Gruppenſieger heraus, die
Gruppenſieger ſtreiten dann um den Pokalgewinn. Ein weiteres
Turnier mit Tradition iſt der Kampf um den Leinweber=
Pokal in Füſſen, das vom Sonntag bis Neujahr dauert.
Skiſport.
Im Skiſport ſind bis jetzt nur Skiſpringen in Garmiſch und
Gläziſch=Falkenberg und ein Univerſitätskampf zwiſchen der
Schweiz und England in Mürren vorgeſehen. Die Zahl der Ver=
anſtaltungen
wird ſich ſchlagartig ſteigern, wenn eine Beſſerung
der Wetterlage eintreten ſollte.
Tennis.
Das große, alljährlich ſtattfindende Pariſer Weih=
nachtsturnier
nähert ſich ſeinem Ende und wird am Sil=
veſtertage
abgeſchloſſen. In Stettin werden die nationalen
Deutſchen Tennismeiſterſchaften ausgetragen, zu
denen ein ſehr gutes Meldeergebnis vorliegt. 106 Einzelteil= als Lokaltreffen gelten kann.
nehmer ſowie 21 Gaumannſchaften ſind gemeldet.
Ringen.
Ein intereſſanter Mannſchaftskampf, Main / Heſſen
Elite der Gauliga des Gaues Südweſt wird auf der Matte ver=
ſammelt
ſein. Wir nennen aus der Schar der Teilnehmer nur
die Darmſtädter Siebert und Schnauber, den Schiffer=
ſtädter
Schäfer und Gehring=Ludwigshafen.
1934, wird im nächſten Jahre einen Vorſche=Wagen der Auto= nach Hamburg abgeſchloſſen worden. Der New Yorker Garden
die Farben der Auto=Union.

Handball.
5V. 98 TV. Frieſenheim.
Die 98er haben am kommenden Sonntag endlich wieder ein=
geſpielt
, volles Programm hat aber nur der Gau Mittelrhein, mal ein Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Der Gegner iſt der
angeſetzt. Im Gau Südweſt ſteht nur ein Spiel auf der Karte, bekannte TV. Frieſenheim, der ſchon die ganzen letzten Jahre
Union=NiederradFSV. Frankfurt. Im Vorſpiel haben die Nie= eine beachtliche Rolle im Handballſport ſpielt. Im vorigen Jahre
derräder in Bornheim geſiegt, im Rückſpiel wird ihnen dies auch konnte er die Meiſterſchaft der Gruppe Pfalz=Saar erringen. Bei
auf eigenem Platze nicht leicht fallen. Für Union ſteht viel auf, den Spielen um die Gaumeiſterſchaft hielt ſich der Frieſenheimer
den Tabellenerſten getrennt iſt. In Baden hat der Gaumeiſter den Titel Gaumeiſter. In den letzten Spielen haben die Frieſen=
Waldhof in Mühlburg anzutreten. Der dort zu erwartende Sieg heimer gegen ſehr ſpielſtarke Gauvereine beachtliche Reſultate er=
wird
den Waldhöfern die Tabellenſpitze wieder einbringen da zielt. Am vergangenen Sonntag konnten ſie auf dem gefürch=
der
ſeit dem zweiten Feſttag führende VfR. Mannheim ſpielfrei, teten Schwanheimer Platz ein 438=Reſultat er=ielen, welches be=
iſt
. Der FC. Pforzheim wird ſich beim VfL. Neckarau auf ſtarken, ſtimmt als ſehr gut zu bezeichnen iſt. Die Lilienträger beſtrei=
Widerſtand gefaßt machen und ſeinen dritten Platz unter Um= ten den Kampf in ihrer bekannten Aufſtellung. Der Spielbeginn
Vorher (um 13.45 Uhr) ſpielt die Reſerve gegen den Turner=

SV. 98 Darmſtadt.

Die Handballer treffen ſich heute abend 20.30 Uhr mit den
entſchieden, um Spitzenreiter zu werden, eine Niederlage bringt zurzeit in Darmſtadt auf Urlaub weilenden Kameraden der

Die Spiele um den Vereins=Pokal.
Kreis Starkenburg.

Fußball.
Polizei Darmſtadt Haſia Dieburg.
Am kommenden Sonntag ſetzt der Meiſter mit dieſem Spiele
Niederlage erlitten, und der Club ſpielte mit dem BC. zu die Reihe der Verbandsſpiele fort. Die Mannſchaft trifft auf
Regensburg hat nur inſofern Bedeutung, als die ſiegende Mann= Mannſchaften lieferten, waren ſchon immer erbittert. Vorwiegend
ſchafft Hoffnungen nähren kann, vom Tabellenende wegzukom= behielten die Landespoliziſten das beſſere Ende für ſich. Die Die=
teidigen
. Boruſſia Fulda hat den Lokalgegner Germania zu Gaſt. Die Mannſchaft ſteht mit 12 Punkten an 7. Stelle in der Tabelle.
Sie wird ſich gewaltig anſtrengen müſſen, um nicht in Abſtiegs=
Mittelrhein, der zwei Sonntage pauſiert hat. Hier iſt der alte Form gefunden hat. Die Polizeimannſchaft liegt gut im Ren=
dem
Platz der Landespoliziſten ſtatt. 12.15 Uhr: Reſerven bei=
SpBag. 04 Arheilgen Normannia Pfiffligheim.
Am kommenden Sonntag empfangen die Mühlches=Leute
Normannia Pfiffligheim, den Gegner, welcher ihnen in der Vor=
runde
die größte Niederlage bereitete und von welchem Zeit=
Gaſtſpiele des polniſchen Meiſters Ruch Bismarckhütte, punkt ab ſie ſich zu keiner beſonderen Leiſtung mehr aufraffen
der am Sonntag in München gegen die Bayern ſpielt und an konnten, obwohl alles mögliche verſucht wurde. Auch im Rück=
Neujahr Gaſt des VfB. Stuttgart iſt. Die Polen erwidern in ſpiel auf eigenem Platze wird es der Elf ſchwer fallen, ſich zu
das große Turnier gewannen. Aus dem Ausland intereſſieren, gangenen Sonntag in Dieburg, wo ſie die Haſſianer mit 5:3
bereinlegten. Oder ſollte bei den Arheilgern endlich einmal eine
gilt beſonders für die Stürmer eine viel größere Schnelligkeit
und Beweglichkeit an den Tag legen und beim Kampf um den
Ball eine unermüdliche Einſatzbereitſchaft zeigen. Hoffen wir,
Samstag und Sonntag zwei weitere Spiele ſeiner Frankreich= daß ſich die Elf wieder einmal auf ſich ſelbſt beſinnt und uns zum
Spielvergg, 34 Ueberau Germania Pfungſtadt Reſ. 1:3 (1:2).
Ueberau hatte am zweiten Weihnachtstage die Reſerve von
Der letzte Sonntag des Jahres bringt in den Gauen Würt= Germania Pfungſtadt zu Gaſt und damit keinen ſchlechten Griff
denen ſie gewachſen ſein müßten. Der deutſche Meiſter Polizei ſtand. Das Spiel begann mit beiderſeits ſchönen Angriffen, die
aber vorerſt abgewehrt wurden. Beſonders bei den Gäſten ſah
man ſehr ſchönes kurzes Paßſpiel, wodurch ſie auch immer gefähr=
unſchlagbar
erſcheinende TSV. Herrnsheim auch mit Schwanheim, lich in Toresnähe kamen. Bei gut verteiltem Feldſpiel kann Pf. in
Führung gehen. Doch Ueb, läßt ſich nicht verblüffen und erzielt
Pfalz. und zwar: Pfalz LudwigshafenTgl. Offenbach und TV. kurz darauf, als der Mittelläufer einen abgewehrten Ball ſchön
Haßloch-TV. Kaiſerslautern. In Baden wird der relativ, in die Ecke ſetzt, den Gleichſtand. Bis zur Halbzeit bucht Pf. noch
führende SV. Waldhof durch einen gegen Beiertheim ſicher zu ein Tor, als ein ſcharf geſchoſſener Ball dem ſich werfenden Tor=
mann
aus den Händen ins Tor gleitet. Nach der Pauſe geht Pf.
noch mehr aus ſich heraus und, obwohl beide Parteien noch Tor=
chancen
auslaſſen, ſchießt Pf. das 3. Tor. Dabei bleibt es bis zum
Schlußpfiff. Bei Pfungſtadt gefielen beſonders der linke Läufer
Speckhard und der Mittelläufer. Größmann konnte ſich infolge
Verletzung nicht richtig entfalten. Bei Ueberau konnten Hinter=
mannſchaft
und Mittelläufer gefallen. Im Sturm fehlt das Ver=
ſtändnis
untereinander, trotzdem konnte man heute mit der Mann=
ſchaftsleiſtung
insgeſamt zufrieden ſein. Wenn die Mannſchaft am
Sonntag gegen Neuſtadt mit dem gleichen Eifer ſpielt, dürften
vorausſichtlich beide Punkte in Ueberau bleiben.
TSV. Lengfeld.
Nachdem die Fußballabteilung des TSV. Lengfeld am letz=
ten
Sonntag von der Spielvereinigung Ueberau ein nettes Weih=
nachtsgeſchenk
erhielt, da beide Mannſchaften im Verbandsſpiel
gegen Ueberau nur ein Unentſchieden erzielten was beſonders
bei der erſten Mannſchaft nur durch die eigennützige und plan=
loſe
Spielweiſe zuſtande kommen konnte gefiel die 1. Mann=
ſchaft
am 1. Weihnachtsfeiertag in Michelſtadt gegen den VfL.
ſehr gut, obwohl ſie ſich in den letzten Minuten durch ein Eigen=
tor
noch mit 3:2 geſchlagen bekennen mußte. Hier hat es ſich
wieder gezeigt, daß die Lengfelder gegen klaſſenhöhere Gegner
auch ein gutes und gleichwertiges Spiel liefern können.
Am nächſten Sonntag empfängt TSV. Lengfeld im
Verbandsſpiel Gäſte aus Spachbrücken. Die Vereinsführung ſowie
die Zuſchauer dürfen nun von der Mannſchaft verlangen, daß
ſie am Sonntag bei der Sache iſt und endlich wieder einmal auch
zu Hauſe ein ſchönes Spiel liefert, zumal die Gäſte beſtrebt ſein
werden, ſich für die Vorſpielniederlage zu revanchieren. Der
Beſuch des Spiels, das um 13.15 Uhr beginnt, wird ſich jedenfalls
lohnen.
Um 10.30 Uhr empfängt die 2. Mannſchaft die 1 Mannſchaft
vom Sportverein Oberklingen zum fälligen Verbandsſpiel. Auch
hier iſt mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen, da dieſes Spiel
Die Handballer ſpielten am 2. Feiertag in Groß=Bieberau
und konnten trotz 5 Mann Erſatz ein 838 erzielen.
Am nächſten Sonntag empfängt die 1. Handballmann=
ſchaft
den Tabellenerſten TV. Reinheim zum fälligen Pflicht=
ſpiel
. Hier wird mit einem äußerſt intereſſanten Spiel zu rech=
nen
ſein. Beginn 15 Uhr.
Schmeling Hamas, der Ausſcheidungskampf um die
Achille Varzi, der erfolgreichſte Rennfahrer der Saiſon / Schwergewichts=Weltmeiſterſchaft iſt jetzt für den 10. März 1935
Union bei den wichtigſten Rennen fahren. Neben Varzi vertreten, iſt mit dieſer Regelung nicht einverſtanden, und will die Gerichte
noch Hans Stuck. Pietſch. Roſemeyer, Sebaſtian und Momberger anrufen. Bekanntlich wollte der Garden den Kampf ſelbſt im
Februar 1935 in Miami zur Durchführung bringen.

Die vorgenommene Ausloſung hat folgende
geben:
Gruppe 1.
1. Runde am 6. 1. 35.
Turngemeinde Beſſungen TV. Alsbach
FC. Dreieichenhain Germania Eberſtadt
SPV. Erzhauſen SPV. Weiterſtadt . ..
TG. Sprendlingen Union Wixhauſen ..
TSG. 46 Darmſtadt VfR. Fehlheim . ..
TV. Zwingenberg Merck Darmſtadt . . .
Starkenburgia Heppenheim Gräfenhauſen.
Reichsbahn Darmſtadt Viktoria Griesheim
FC. Bensheim TV. Hähnlein . ...."
T.u.,SV. Erzhauſen Freilos ....."
2. Runde am 3. 2. 35.
C
Sieger E Sieger H
..... "
Sieger 1 Sieger C.
... .
Sieger D Sieger K
.....
Sieger 0 Sieger P

Sieger 4 Sieger B
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger P Sieger M
Sieger 0 Sieger I.
Sieger 9 Freilos
Gruppe 2.
1. Runde am 6. 1. 35.
Biebesheim Nauheim . . . .
Groß=Gerau Trebur/ .. . . . .
Leeheim Mörfelden . . . . ..
Biblis Geinsheim . . . . . .
Stockſtadt Groß=Rohrheim ....
Wolfskehlen Freilos ......
2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger 4 Sieger B Sieger
Sieger B Sieger C Sieger
Sieger V Sieger D Sieger
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger 0 Sieger I
Sieger H Freilos
Gruppe 3.
1. Runde am 6. 1. 35.
Froſchhauſen Zellhauſen
TG. Seligenſtadt Klein=Welzheim
Dudenhofen Obertshauſen
Jügesheim SpVgg. Seligenſtadt . .
Blau=Weiß Hainhauſen Kl.=Auheim
Mainflingen Klein=Krotzenburg.
Weiskirchen Freilos.

Paarungen er=

Sieger 4
Sieger B
Sieger C.
Sieger D
Sieger B.
Sieger P
Sieger 0.
Sieger I
Sieger 1
Sieger K

Sieger I.
Sieger 11
Sieger 1
Sieger 0.
Sieger 1

Sieger A
Sieger B
Sieger 0.
Sieger P.
Sieger 9.
Sieger B

Sieger 4
Sieger 8
Sieger C.
Sieger D
Sieger B
Sieger V
Sieger C

2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger 0 Sieger B Sieger 1
Sieger Sieger P Sieger K
Sieger 4 Sieger 1 Sieger 1.
Sieger Freilos Sieger 11
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger II Sieger K
Sieger 1. Sieger 1
Gruppe 4.
1. Runde am 6. 1. 35.
Neuſtadt Beerfelden
Sieger 4
Ober=Ramſtadt Münſter
. . Sieger B
Groß=Zimmern Babenhauſen . . Sieger (
Eppertshauſen Niederroden . . . Sieger 9
Roßdorf Lengfeld.
. . . Sieger .
Oberroden Freilos .. . . . . Sieger V
2. Runde am 3. 2. 35.
Sieger ( Sieger L Sieger G
Sieger B Sieger 4 Sieger II
Sieger D Sieger P Sieger 7
3. Runde am 3. 3. 35.
Sieger 1 Sieger II
Sieger 0 Freilos
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen im Januar um 14.15 Uhr, im Februar um
14,30 Uhr, und im März um 15 Uhr.
Die Eintrittspreiſe wurden einheitlich bei allen Spielen auf
0,35 RM. und für Erwerbsloſe auf 0.20 RM. feſtgeſetzt. Irgend=
welche
Vergünſtigungen für Mitglieder ſind ausgeſchloſſen. Der
Sportgroſchen iſt zu erheben und iſt in den Preiſen enthalten.
Von der Bruttoeinnahme ſind 5 Prozent an den DFB. abzu=
führen
, und zwar innerhalb 3 Tagen auf das Poſtſcheckkonto Berlin
Nr. 103405. Innerhalb gleicher Friſt iſt eine Abrechnung an den
DFB. und eine Abrechnung an den Unterzeichneten einzureichen.
Eine Abrechnung behält der Platzverein. Von der reſtlichem Ein=
nahme
ſind die Schiedsrichterſpeſen zu zahlen. Der alsdann ver=
bleibende
Ueberſchuß wird zu gleichen Teilen an die Vereine ge=
teilt
. Hierzu verweiſe ich auf Ziffer 7 der Ausführungsbeſtimmun=
gen
für den Vereinspokal.
Die Ergebniſſe der einzelnen Runden und die Spielgegner der
folgenden Runde mit Namen werden baldigſt nach den einzelnen
Spieltagen von mir bekannt gegeben werden.
Die Schiedsrichter ſtellt der Unterzeichnete im Einvernehmen
mit dem Schiedsrichterſachbearbeiter. Die Schiedsrichter für die
1. Runde werden ſchriftlich verſtändigt.
Ich erwarte von allen Mannſchaften, daß die Spiele in echt
ſportlichem und kameradſchaftlichem Geiſt ausgetragen werden.
Schäfer, Kreisſportwart,
Groß=Gerau (Poſtfach).
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Wir machen unſere Mitglieder noch einmal darauf aufmerk=
ſam
, daß heute abend unſere Uebungsſtunde im Hallenbad wegel
des um 20 Uhr, im Gelben Saal des Reſtaurants Sitte, Karlsſtr.
ſtattfindenden Unterhaltungsabends, der zum Jahresabſchluß noch
einmal alle unſere Mitglieder zuſammenführen wird, ausfallen.
Gleichzeitig weiſen wir noch einmal darauf hin, daß ſich un=
ſere
Jugend morgen, Samstag, um 2 Uhr nachmittags, am Tiet=
brunnen
, zum Spaziergang nach dem Café Waldesruh trift.
Wekterbericht.
Die aus dem nordoſteuropäiſchen Hochdruckgebiet ausfließenee
Kaltluft macht ſich nur noch bis zur Elbe bemerkbar, während ſie
im Oſten und Südoſten Deutſchlands bereits durch milde Beanluſt.
erſetzt iſt. Da es in Mittel= und Weſtdeutſchland zu verbreiteten
wenn auch leichten Schneefällen gekommen iſt, werden dort die
Fröſte ſich weiter verſchärfen. Unſer Gebiet bleibt jedoch im we
ſentlichen im Bereich einer milden Südweſtſtrömung und Lee
durch ſie auf dem Kontinent vorgetragenen Tiefdruckſtörungen
Ausſichten für Freitag: Anfänglich Regenneigung, dann wiebe
zeitweilig aufheiternd, bei ſüdlichen Winden, mild.
Ausſichten für Samstag: Nach Niederſchlägen (im Gebirge I.
weiſe als Schnee) wieder Beſſerung, im ganzen kälter.

Folgende Wer
vorden iſt, wurde
viert, ſo daß
iränkt: Unnawer
heiger Mälzerei 2
den und Stuttge
Aunchen:
Mdisher Kölnd=
verk
. Düſſeldorfe
9üſſeldorf: Gek
brauhaus, vorm.
Continenta

[ ][  ][ ]

ſieger
Sieger 9
Sieger
Sieger !
Sieger !
zjiege

dieger
Sieger 9
Sieger 0
Sieger !
jeger
ieger

Die Neuordnung des Berliner Kurszettels.
Die Ueberweiſung der Werke an die einzelnen Provinzbörſen.
Nach der längeren Verkehrsunterbrechung kam das Geſchäft
Ausnahmezulafſungen für Berlin.
an der Frankfurter Effektenbörſe nur ſehr langſam in Gang.
Während vorbörslich noch eine überwiegend freundliche Grund=

In dem Programm zur Reform des Börſenweſens iſt vorge=
ſiehen
, daß die Wertpapiere mit einem Kapital von weniger als
1,5 Millionen RM. von der Berliner Börſe an die Provinzbörſen
abgegeben werden. Lediglich wenn die betreffenden Wertpapiere
Bum Bereich der Berliner Börſe gehörten oder ſonſtige beſondere
VVerhältniſſe für eine Aufrechterhaltung der Berliner Notiz vor=
Tiegen, kann der Reichswirtſchaftsminiſter die Aufrechterhaltung
Der Berliner Zulaſſung bewilligen. Die Zulaſſungsſtelle an der
BBerliner Börſe hat in ihrer Sitzung vom 19. Dez. die Zurücknahme
Der Zulaſſung der unter die geſetzlichen Beſtimmungen fallenden
Wertpapiere beſchloſſen. Inzwiſchen ſind die erforderlichen Anord=
nungen
des RWM. über die Verweiſung dieſer Wertpapiere an
hre Heimatbörſen und die Bewilligung von Ausnahmen ergan=
gen
. Danach ergibt ſich folgendes Bild;
I.
Folgende Wertpapiere werden von Berlin an die nachſtehend
bezeichnete Börſe überwieſen: J. Banning, Maſchinenfabrik AG.,
Samm: Düſſeldorf; Dommitzſcher Tonwerke, Dommitzſch: Leipzig;
Doornkat AG., Norden; Hannover; Geismann Brauerei AG.,
Fürth: München; AG. für Korbwaren und Kinderwageninduſtrie,
Hourdeaux=Bergmann, Lichtenfelde (Bayern): München; Jülicher
Zuckerfabrik, Alexander Schöller u. Co., AG. Jülich: Düſſeldorf;
Fr. Klauſer, Spinnerei AG. München=Gladbach: Düſſeldorf; =
rigbrauerei
AG., Duisburg=Ruhrort. Duisburg=Beeck: Düſſeldorf;
Kunz, Treibriemenweberei und Seilfabrik, Treuen i. S.: Leipzig;
denwälder Hartſtein=Induſtrie. Darmſtadt: Frankfurt; Plauener
Tüll= und Gardinenweberei, Plauen: Leipzig: Porzellanfabrik
Tettau AG., Tettau: Leipzig; Saline und Solbad Salzungen,
Sad=Salzungen: Leipzig; Marie Conſol, Braunkohlenbergwerk,
tzendorf: Leipzig: Stickereiwerke Plauen: Leipzig; AG. Sturm,
Freiwaldau: Breslau; Trachenberger Zuckerſiederei, Trachenberg:
Sreslau; Vogtländiſche Spitzenweberei, Plauen; Leipzig; Vogt=
rändiſche
Tüllfabrik AG., Plauen: Leipzig; Wilke u. Komp., AG.,
Dampfkeſſel= und Gaſometerfabrik, Braunſchweig: Hannover; El.
Straßenbahn BarmenElberfeld, WuppertalElberfeld: Düſſel=
ſorf
; Marienborn=Beendorfer Kleinbahngeſellſchaft, Beendorf:
Hannover; Sächſiſche Verſicherungs=AG., Dresden: Leipzig.
II.
Folgende Wertpapiere, deren Berliner Zulaſſung aufgehoben
worden iſt, wurden bisher an einer beſonders bezeichneten Börſe
rotiert, ſo daß ſich in Zukunft der Handel auf dieſe Notiz be=
ſschränkt
: Annawerk AG., Ceslau bei Coburg: Frankfurt; Bam=
berger
Mälzerei AG. vorm. Carl J. Deſſauer, Bamberg: Mün=
Hen und Stuttgart; Bayriſche Hartſtein=Induſtrie AG., München:
München: Bielefelder Mechaniſche Weberei, Bielefeld: Düſſeldorf
bisher Köln); Düſſeldorfer Maſchinenbau AG., jetzt Loſenhauſen=
werk
, Düſſeldorfer Maſchinenbau AG., Düſſeldorf=Grafenberg:
Düſſeldorf; Gebler=Werke, Radebeul i. S.: Leipzig; Hanau Hof=
rauhaus
, vorm. G. Ph. Nikolay AG., Hanau a. M.: Frankfurt;
Eontinental Aſphalt AG., Hannover: Hannover; Plauener Gar=
dänenfabrik
, Plauen: Leipzig (bisher Dresden); Stadtberger
gütte AG. i. L., Niedermarsberg: Düſſeldorf (bisher Köln);
riptis AG. Triptis: Leipzig (bisher Dresden); Gebr. Unger in
C hemnitz: Leipzig (bish, Dresden); Vorwohler Poxtland= Zement=
fabrik
AG., Hannover: Hannover; E. Wunderlich u. Comp, AG.,
Waldenburg in Schleſ.: Leipzig (bisher Dresden).
III.
Folgende Wertpapiere bleiben auf Grund einer Ausnahme=
bewilligung
des Reichswirtſchaftsminiſters in Berlin zugelaſſen,
obwohl ihr Kapital die Grenze von 1,5 Million Mk. nicht erreicht:
Berthold, Meſſinglinien AG. Berlin; Bodengeſellſchaft Hoch=
bahn
Schönheuſer Allee i. L., Berlin; Bolle, Weißbierbrauerei
AG., Berlin: Erdmannsdorfer AG. für Flachsgarn= Maſchinen=
ſoinnerei
und eweberei, Erdmannsdorf: Erſte Deutſche Feinjute=
ſwinnerei
, Brandenburg a. Havel; G. Feibiſch AG. Berlin; Groß=
Uchterfelder Terraingeſellſchaft, Berlin; Fa. Günther u. Sohn
AG., Berlin; Georg Grauert i. L., Berlin; Kamerun= Eiſenbahn=
geſellſchaft
, Berlin; Kartonfabrik Gebr. Särchen N.L.; Mecklen=
burg
=Strelitzer Hypothekenbank, jetzt: Mecklenburgiſche Kredit= u.
Hypothekenbank. Neuſtrelitz; C. Müller, Gummiwaren AG., Ber=
Um: Norddeutſche Trikotweberei AG., Berlin; Pommerſche Eiſen=
gleßerei
und Maſchinenfabrik AG. Stralſund; J. O. Preuß AG.,
Königsberg, Pr. Rhein=Main=Donau AG. München; Gebrüder
Ritter, Wäſchefabrik, AG., Berlin; Roſtocker Straßenbahn AG.,
Roſtock; Sangerhauſen Maſchinenfabrik, Sangerhauſen; Straus=
berg
=Herzfelder Kleinbahn AG., Berlin; Terrain=Rudow= Johan=
ursthal
AG., Berlin; Triumphwerke, Nünberg; Vereinigte Alten=
burger
und Stralſunder Spielkartenfabriken AG. Altenburg in
Thür.; Vereinigte Gumbinner Maſchinenfabrik AG., Gumbinnen;
Veltag, Veltener Ofen= und Keramik AG., Velten bei Berlin;
Yereinigte Smyrna=Teppichfabriken AG. Kottbus: Wenderoth
AG. für Pharmazeutiſche Bedarfsartikel, Kaſſel; B. Wittkop Tief=
hau
AG., Berlin; Zeitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau AG.,
Zeitz; Zuckerfabrik Raſtenburg AG., Raſtenburg; Hildesheim=
Aeiner Kreiseiſenbahn, Hildesheim.
Die Neuordnung erfolgt mit Wirkung vom 1. Januar 1935
gb. Die in Gruppe I und Gruppe II bezeichneten Aktien werden
an ihren Heimatbörſen in derſelben Weiſe gehandelt und notiert,
wie dies bisher in Berlin der Fall war. Die Vorſtände dieſer
Heimatbörſen werden ſich dieſer Papiere beſonders annehmen.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach der mehrtägigen Unterbrechung durch die Feſttage wickelte
ſich das Geſchäft an der Berliner Börſe in kleinem Rahmen
ab, da nur wenig Aufträge von der Kundſchaft vorlagen. Die
Grundſtimmung war unter dem Einfluß der günſtigen Berichte
vom Roheiſenmarkt und aus der Kunſtſeideninduſtrie überwiegend
freundlicher, wenn ſich auch die Kuliſſe angeſichts des bevorſtehen=
den
Ultimos zurückhaltend verhielt. Bemerkenswertes Intereſſe
zeigte ſich heute für eine Reihe von Nebenwerten, die Kursge=
winne
von 23 Prozent buchten. Hierzu gehörten Junghans,
Eiſenbahnverkehrsmittel und Deutſche Telephon u. Kabel. Auch
Rütgers fielen mit einer Steigerung von 2½ Prozent aus dem
Rahmen der heutigen Befeſtigung, die im Durchſchnitt bis zu 1
Prozent gingen Einzelne Werte lagen auch etwas ſchwächer, ins=
beſondere
die beiden Standardpapiere Reichsbank und Farben.
hierdurch wurde die Tendenz im Verlauf etwas beeinträchtigt,
farben gaben um 1 Prozent nach, Reichsbankanteile ſetzten un=
derändert
ein und waren ſpäter auf Abgaben des Auslandes 1½
Prozent gedrückt. Im einzelnen lagen Montanwerte bei Schwan=
lungen
von ½ Prozent überwiegend freundlicher, Schleſiſche Berg=
ba
u und Zink gewannen 18. Braunkohlenaktien bröckelten etwas
1b. Chemiſche Werte lagen bis 1 Prozent höher. Am Renten=
narkt
war die Haltung feſter. Altbeſitz gewannen ½ Proz, gegen
den letzten Schlußkurs. In der ſteuerfreien Amneſtieanleihe lag
eine Nachfrage von 350 000 RM. vor, die auf 1 Prozent höherer
Kaſis nur mit 10 Prozent befriedigt wurde. Pfandbriefe waren
benig verändert. Kommunalobligationen und Liquidationspfand=
briefe
meiſt höher. Deutſche Hyp.=Pfandbriefe 94 nach 93½, desgl.
Kommunalobligationen 93½ nach 93. Deutſche Zentralboden= An=
eilſcheine
gewannen 25 Rpfg. Rhein. Hyp.=Bank=Liquidations=
Pandbriefe ſtiegen um 1 Prozent und Kommunglobligationen
desgl. um ½ Proz. Von der Preußiſchen Hyp.=Bank war die Serie
9 der Pfandbriefe und von der Braunſchw.=Hannoverſchen die
Liquidationspfandbriefe ½ Prozent höher. Stadtanleihen waren
berwiegend befeſtigt. Altenburger, Bochumer, Bonner, Gerger
und Düſſeldorfer gewannen je 3 Prozent, während 28er Koblen=
der
und Kieler den gleichen Satz verloren. Belgarder Kreis= An=
leihe
gingen auf 92 (91½). Provinzanleihen waren behauptet.
die Ruhrverbandsanleihe befeſtigte ſich um ½ Prozent und die
Holſteiniſche Elektrizitätsverbandsanleihe Reihe 8 um 1½ Proz.

ſtimmung vorherrſchte, zeigte der offizielle Beginn eine gewiſſe
Unſicherheit, wobei die außerordentliche Geſchäftsſtille von Ein=
fluß
war. Von der Kundſchaft lagen nur in geringem Umfange
Aufträge vor, ſo daß die Kuliſſe wieder ſtärkere Zurückhaltung an
den Tag legte, zumal beſondere Anregungen aus der Wirtſchaft
und Induſtrie fehlten. Der Rentenmarkt zeigte ſich indeſſen wider=
ſtandsfähig
, da man Hoffnungen an den bevorſtehenden großen
Kupontermin knüpfte. Das Geſchäft bewegte ſich aber ebenfalls
in engſten Bahnen. Die Altbeſitzanleihe eröffneten mit 103 um
½ Prozent freundlicher, auch Stahlvereinbonds gewannen ½ Pro=
zent
; ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen blieben mit 97½ Prozent
gut behauptet, ebenſo die Gemeinde=Umſchuldungsanleihe. Der
Aktienmarkt wies keine einheitliche Kursgeſtaltung auf, es über=
wogen
jedoch kleine Abſchwächungen. JG. Farbeninduſtrie lagen
mit 132131½ um 1 Prozent ſchwächer. Bei kaum veränderten
Kurſen blieb die Umſatztätigkeit auch in der zweiten Börſenſtunde
ſehr klein. Etwas feſter lagen AEG. mit plus ½ Prozent, ferner
Hanfwerke Füſſen nochmals plus ½ Prozent, andererſeits gingen
Stahlverein um weiteres ½ Prozent zurück. Am Rentenmarkt
trat für die variablen Anleihen keine Veränderung ein, Altbeſitz
103, ſpäte Schuldbücher 97½, Stahlvereinbonds 90½. Zinsver=
gütungsſcheine
bröckelten allerdings um 0.10 Prozent ab. RM.=
Anleihen notierten etwa ¼ Prozent freundlicher. Am Pfandbrief=
markt
beſtand allgemein etwas Nachfrage, es ergaben ſich durch=
ſchnittliche
Beſſerungen von 4½ Prozent.
Gleich dem Mittagsverkehr nahm auch die Abendbörſe
auf allen Marktgebieten einen ſehr ſtillen Verlauf. Angeſichts des
herrſchenden Ordermangels beſtand bei der Kuliſſe die Zurück=
haltung
fort. Die Stimmung war luſtlos, wobei am Aktienmarkt
im Vergleich zum Berliner Schluß die Kursgeſtaltung zwar nicht
ganz einheitlich, aber eher noch etwas leichter war. Am Renten=
markt
blieben die Großwerte wie Altbeſitz, ſpäte Reichsſchuldbuch=
forderungen
und Kommunal=Umſchuldung vernachläſſigt und meiſt
nur knapp gehalten; auch Stahlvereinbonds bröckelten etwas ab.
Hingegen zeigte ſich bei allerdings kaum veränderten Kurſen wei=
tere
Nachfrage nach Goldpfandbriefen.

Produkkenmärkke.

Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 27. Dezember. Nach
fünftägiger Verkehrsunterbrechung durch die Weihnachtsfeiertage
ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr äußerſt ruhig ein.
Auch im Verlaufe war die Umſatztätigkeit gering, zumal der Be=
ſuch
des Getreidegroßmarktes weſentlich geringer als ſonſt war,
Man rechnet kaum vor dem Jahresende mit einer normalen Ab=
ſchlußtätigkeit
, umſomehr, als mit dem 1. Januar um 1,5 RM. er=
höhte
Feſtpreiſe Geltung erlangen. Das Angebot der erſten Hand
war andererſeits gering, was ſowohl für Brotgetreide als auch
für Hafer und Gerſten gilt. Auch Mehle lagen ausgeſprochen
ruhig. Roggenausfuhrſcheine nannte man 159 Brief.

Diehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 27. Dezember. Aufgetrieben
waren 102 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 4950
Pfg., b) 4348, C) 3742. d) 3036 Pfg. pro Pfund. Es wur=
den
verkauft in der Kl. a) 4, b) 22, c) 46, 0) 30 Stück. Markt=
verlauf
: ruhig, ausverkauft.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 27. Dezember. Auftrieb:
37 Ochſen, 53 Bullen, 129 Kühe, 87 Färſen, 810 Kälber, 35 Schafe,
1507 Schweine, 1 Ziege, 40 Arbeits= und 68 Schlachtpferde. Es
wurde pro Zentner Lebendgewicht bezahlt in RM.: Ochſen Kl. a)
3840, b) 3437, c) 2933; Bullen: Kl. a) 3536, b) 3234,
c) 2831: Kühe Kl. a) 2934, b) 2528, c) 1924, d) 1418;
Färſen Kl. a) 3940, b) 3438, c) 3033; Kälber: Kl. a) 52
54, b) 4751, c) 4246, d) 4041: Schweine Kl a) und b) 53,
c) 5053, d) 4853; Arbeitspferde 4501050 RM. pro Stück;
Schlachtpferde 25120 RM. pro Stück. Schafe und Ziegen nicht
notiert. Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine lebhaft.
Arbeitspferde ſchleppend, Schlachtpferde ruhig. Nächſter
Markt am 2. Januar 1935.

Der Ausweis der Reichsbank.
Skärkere Beanſpruchung in der Vorweihnachtswache.
Um die Veröffentlichung des Wochenausweiſes der Reichsbank
für die vorletzte Dezemberwoche noch vor dem Weihnachtsfeſt zu
ermöglichen, erfolgte der Abſchluß im Gegenſatz zu den Vorjahren
bereits am 21. Dezember. Das Weihnachtsgeſchäft hat eine ſtär=
kere
Beanſpruchung hervorgerufen, die in einer Zunahme der ge=
ſamten
Kapitalanlage um 28,1 Millionen auf 4479,5 Mill. RM.
zum Ausdruck kommt, während am 23. Dez. 1933 die geſamte Ka=
pitalanlage
um 33,8 Millionen auf 3567,4 Mill. RM. verringert
war. Trotzdem ſind die Rückflüſſe von der Ultimobeanſpruchung
mit rund 57 v. H. bis zum 21. Dez. immer noch weitaus höher als
in den erſten drei Dezemberwochen des Vorjahres, in denen erſt
42 v. H. der Belaſtung abgedeckt waren.
In dieſem Jahre dürfte auch die Verſchiebung des Inventur=
verkaufs
mit der verſtärkten Inanſpruchnahme im Zuſammenhaug
ſtehen. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und
ſchecks um 10,3 Millionen auf 3605,3 Mill. RM. an Lombardfor=
derungen
um 4,1 Millionen auf 101,6 Mill. RM., an deckungsfähi=
gen
Wertpapieren um 0,3 Millionen auf 436,5 Mill. RM. und an
Reichsſchatzwechſeln um 13,4 Millionen auf 16,4 Mill. RM. zuge=
nommen
. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben bei
einer Zunahme um 32 000 RM. mit rund 318,8 Mill. RM. nahe=
zu
unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu=
ſammen
ſind 29,4 Millionen in den Verkehr abgefloſſen, und zwar
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 4,7 Millionen auf
3724,3 Mill. RM., derjenigen an Rentenbankſcheinen um 24,7 auf
334,4 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm
um 1,5 Millionen auf 1471,2 Mill. RM. ab. Der geſamte Zah=
lungsmittelumlauf
betrug am 21. Dez. 5706 Mill. RM. gegen
5343 Millionen im Vormonat und 5453 Mill. RM. am 23. Dez.
1933. Die fremden Gelder zeigen mit 764,3 Millionen eine Zu=
nahme
um 4,7 Millionen, nachdem noch in der Vorwoche bei den
Giroguthaben infolge der Bareinlöſung von Reichsſchatzwechſeln
eine Abnahme um 97,3 Mill. RM. zu verzeichnen war. Die öffent=
lichen
Guthaben ſind in der Berichtswoche etwas geſtiegen, da=
gegen
haben die privaten etwas abgenommen. Die ſtetige, lang=
ſame
Aufwärtsentwicklung der Deckungsmittel hat ſich auch im
Berichtsabſchnitt fortgeſetzt, indem die Goldbeſtände um 51 000
RM. auf 78,8 Millionen und die Beſtände an deckungsfähigen De=
viſen
um 184 000 RM. auf 4,4 Mill. RM. zugenommen haben.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Neue Röhrwerke AG., Ober=Ramſtadt Gläubigerverſamm=
lung
. Die bis 28. Dezember feſtgeſetzte Friſt zur Einreichung eines
Vergleichsvorſchlages wurde vom Amtsgericht um etwa 14 Tage
verlängert. Nach Informationen des Fwd. liegt von der Mehr=
heit
der Gläubiger die Zuſtimmung zur Durchführung eines Ver=
gleichsverfahrens
vor. Am 3. Januar findet in Berlin eine Gläu=
bigerverſammlung
unter Mitwirkung des Reichsverbandes, der
Kraftfahrzeugteile=Induſtrie, dem die Mehrheit der Lieferanten=
gläubiger
der Röhrwerke angehören, ſtatt. Hier ſoll ein eingehen=
der
Vergleichsvorſchlag vorgelegt werden. Die Verhandlungen
über die reine kapitalmäßige Sanierung ſind in poſitivem Sinne
beendet; die Grundlage zum Fortbeſtehen des Werkes iſt durch
die Bereitſtellung neuer Mittel einer deutſch=ſchweizeriſchen
Gruppe vorhanden unter der Vorausſetzung, daß das Vergleichs=
verfahren
nach Zuſtimmung der Gläubigerverſammlung durchge=
führt
werden kann. Das Werk arbeitet zur Zeit eingeſchränkt,
Neue Aufträge liegen noch vor.
Durch Anordnung vom 19. Auguſt 1933 hatte der Reichswirt=
ſchaftsminiſter
den Mitgliedern des Kunſtſeide=Verkaufsbureaus
das Recht gegeben, jederzeit den Vertrag mit dem Kunſtſeide= Ver=
kaufsbureau
friſtlos zu kündigen. Dieſe Anordnung iſt unter dem
22. Dez. 1934 aufgehoben worden.
M
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann
für Die Gegenwart. Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 27. Dezember 1934

Oeviſenmarkt
vom 27. Oezember 1934

Mei He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd.
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl =

e
71.
72.
24.
28.875
27.
111.25
80.50
102,25
139.
/120.
100.375

Meie ece
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Föln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Mif
131.50
60.125
107.875
100.
78.
78.375
108.
74.75
94.375
54.50
57.275

Orenſtein & Koppe
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 11
Agsb.=Nnrb. Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
ſindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!1
Wanderer=Werke 1

Vs
11.125
96.25
142.125
32.375
39.75
108.25
63.50
12.75
120.
44.
102.50
106,75
124.75

Aeghpten
Argentinier
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Mie
äghpt. 2
1 Pap. Be o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanab. Doll
100 Kronen
1o0 Gulden
S=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
00 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 191., Kr.

Geld Brief=

12.58
0.628
0.204
3.047
2.507
54.78
8i.22
12. 2781
5.415
18. 405
2.354
188.19
55.52

12.61
0.632l
59,25 58.41
0.206
3.053
2.51
54,88
81.38
12.305
68.68 65.32
5.325
15.445
2.358
188.53
55. 641 9

Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Heſterreich
Bortugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowa
Türkei.
Ungarn
Uruquah
Ver, Staalen

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Eseudos 1
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 4
100 Pengö
Golbpeſo
Dollar

GeldBrief

21.30
0.716
5.649
80.32
Si.s6
/48.95
1.15
63.27
z0.72
34.02
10.39
1.273

21. 34
0.719
5.661
21.08
S1. 78
49.05
11.17
63.39
C0.88
3408
10.41
1.377

1.049 fost
2.406 2.480

Durmſtädter anu Karionaloant Buriſtaut, Mihane der Breioher Bunr

Frankfurter Kursbericht vom 27. Dezember 1934.

Kee
Gr. II p. 1934
1935
1936
1937
1938/1
Gruppel ...."
53 Dtſch. Reichsanl.
49
5½%Intern., v.30
68Taden ...v.27
69gBahern ..b.27
6%Heſſen .... v.28
.. . v.29
60
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.. .......
59 Dt. Reichspoſt
Schätze. . .
4½%0
Dtſch. Anl. Ausl.
*1/, Ablöſung.11

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden
69Berlin ...b.24
6%Darmſtadt . . .
6%Dresden.. v. 26
6% Frankfur : v. 26
6Sceidelberg b.28
6%Mainz......
6%Mannheim v.27
68München v.29
6%Wiesbaden v. 28
Heſſ. Landesbk
6% Goldoblig.

103.65
106.6
105.
1031,
1021),
104:,
96=
95
99

98.25
96
108.75
96.5
96.5
100.9
100.3
98

103

9.6
88.75
90
Rr6
91.25
89.75
93
91.75

Dee
hyp.=Bk.=Liquid.
434 26
Komm.=Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb. .=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
626 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl.R.11
6% R.12
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . ....
6SNaſſ. Landesbk.
5½2% Lig.=Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*FAusl. Ser. 1
*Ausl. Ser.I 1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hhp.=Bl.
Lig.=Pfbr.
8SFrkf. Hyp.=Bk.
51%o Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
BFrkf. Pfbr.=Bk.
Jo Lig.=Pfr.
82Mein. Hyp.=Bl.
Lig=Pfr.
825Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% n Lig.=Pfb.
6Rhein.Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
665
Goldoblig
6%0 Südd, Boden=
Cred.=Ban!
5½%6 n Lig.=Pfbr
62Württ. Ghp.=B.

93

96

90.5

95.25
95.75
95.25

102.5
118

94
94.25
94.5
94.55
92.75
94.25
95.25
94.75
95.25
96.5
95.
95.5
95.5
93
97.25
95,
95

8BDaimler=Benz.
62Dt. Linol. Werke
830Mainkrw. v.26
68Mitteld. Stahl
6½Salzmann ckCo.
8%Ver. Stahlwerke
62Poigt & Häffner
J. G.Farben Bonds 11
5%Bosn. L. E. B.
5%6 L.Inbeſt.
52Bulg. Tab. b.02
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5Svereinh. Rumän
41
42

4%Türk. I. Bagdad
% II. Bagdad
4½%üngarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat., Fabrik /1
Alg. Kunſtzide Un
A. E. G.
......! 27
AndregeNoris Bahn 105
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr. 129
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg!1
Karlſtadt 13

Ve
97.5
947,
94
88.75
31
118.25
10.5
10.5
34.,5
42
13
5.2
6.25
46.25
47.5

150
49

G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade (A.C) .
Contin. Gun
Contin=Linoleum.
20, IDaimler=B.
Dt. Atl.
Erdö
Dt. Gol
ſcheid
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Lichtu. graft 112
Gnzinger union. 100
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen.
6 Faber & Schleicher
5.9 Fahr, Gebrüder ...1120
F.0. Farbeninduſtr /131
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaumt
Frankfurter Hof
Gelſenkirch, Berawv./ 60.5
Geſ.felektr. Untern. 107
Goldſchmidt Th. ../ 89.25
Gritzner=Kahſer. .. 28,5
Grün & Bilfinger 1185
Hafenmühle Frkft. 95
Hanauer Hofbräuh. /416
Hanfwerke. Füſſen! 53.5
HarpenerBergbau. 99.25
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. 9
3lſe Berob. Stamm
Genüſſel

Re
184.5
138.,5
57.5
470
119.5
100.5
201
621.

86!
99.5
1260
56
108
41

Jace
galichemie
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.
Konſerven Brauf
Lahmeher &
Laurahltte
Lech, Augsbu
Lokomf. Krau
Löwenbr. Münck
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau
Moenus. .. . ..
Motoren Darmſtadt
Reckarwer: Eßling.
Barkeu. Bürgerbräulz7,75
Phönis Bergbau
Rh. Braunkohlen. 12091/
Elektr. Stamn
Stahlwerke".
Riebeck Montan.,
Roeber, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetſurth Kal=
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel1
Reinigerwerke
ibd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau...

772.
on
75.25
176
45.5
ros,2s
18.5
87.5
7
478.75
85
74.75
80
88
76
93.5
48
100
86.75
91.25

Kiuf e
Unterfranken ..
Ver. Stahlwerle.
Ver. Ultramarin . 1120
Weſtdte. Kaufho)
Weſteregeln Kai.
ZeliſtoffWaldlo). / 47
Aulg. Dt. Cred tonſ.
Badiſche Bank. . 123.5
Bk. f. Brauinduſtr 101:25
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Ghpothekbl
Comm. u. Privatbk
Dt. Ban) u. Dise.,
Dt. Eff. u. Wechſe!l
Dresduer Bau)...
Fran 1ſ.Bauk.
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Ban1
Pfälz. Hyp.=Ban=
Reichsbank=Ant 1145.25
Rhein. Hyp.=Ban!.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Bürttb. Notenbank/100
A..G. 1.Verlehrst
Allg. Lokalb. Kraftv!4
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapag .....
Lübeck=Büchner. . 83
Nordd. Llohzd.,
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stut
Verſicherung.
Verein. Ber
Frankona Rück=u.M1
Maunh. Ber

39.5
198
54,75
93.5
108.25
69,75
96.;
33.75
83.5
113
114575
113
24.25
28
54.25

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 356

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 28. Dezember 1934

22.
FEI

Hente letzter Tag Heute letzter Tag Bis auf weiteres Versäumen Sie nicht
Hans Albers Renate Müller,
Adolf Wohlbrück in:
Die englische Maria Beling, Paul
Beckers in:
un ad mit Mre Lüte V18481
99Pucr .u. n. LANDES.

Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr.

THEATER
Kleines Haus
Freilag, 26. Derhr.
Anf. 20, Ende geg. 22.45 Uhr
Zuſatzm. IV, 5. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt
Luſtſpiel von Lenz
Muſik von Eichhorn
Inſzenierung: Bartſch
Hauptroll: Schultze=Weſtrum
Wahry, Ausfelder, Link=
mann
, Raddatz, Stelzer,
Stieda, Verden, Weſter=
Pr. 0.703.80
nann.

Die traditionelle

Sttdebter sBeter

Kotel zur Fraube
beginnt ab 21 Uhr.
Tischbestellungen gegen Entnahme der
18463) Gedeckkarte RM. 1.50 im Voraus erbeten

K
ſchöne Aepfel
a Pfund 13 Pf.
zu verkaufen.
Gardiſtenſtr. 11
Vorderh. p. lks
Daſelbſt 5=Röhr.
Batterie=Radio,
Röhren gut, Ap=
parat
muß nach=
geprüft
werden.
Preis 13 Mark.

Nähmaſch.
RM. 112.
Bei Teilzahlg.
mit RM. 10.
Anzahlung u.
Monatsraten
von RM. 7.
kl. Aufſchlag
Drio, Karl=
ſtr
. 14/16. (a

Für Brautpaare
ſelten günſtige
Gelegenheit!
Aus Privathaus
ca. 50 St. Ech
Bleikriſtall,
mundgeblaſen
handgeſchliffen,
auch einz. ſpott=
bill
. abzugeben
Schriftl. Anf. u.
A. 36 Geſchſt.

Ganz wenig ge
brauchteverſenkb.
Nähmaſchine
weit unter Preis
abzugeben.
Gütting
Schuchardſtr.

Kenner kauten

Instrumente in
dem bekannten
Fachgeschäft
H. Gderbert
Kunstgeigen-
bauer
(
Schuchardstr. 13.

Schlafzimmer
Eiche mit Nuß=
baum
,ſehr ſchöne
Mod.; ſehr billig
zu verkaufen.
Möbel u. Betten
Menger
Bleichſtraße 17.
Eheſtandsdarleh

Roederherd,
links, 55X85.
gebr., billig zu
vk. Liebfrauen=
ſtr
. 75, part. lks.

Bill. Kerzen
1 Stück nur 7 5,
3 Stück nur 20 3.
Neu: JedesStück
mit Patentfuß,
ſteht oh. Leuchter
Seifen=Lehner
Mackenſenſtr. 9.
(a)

ORPHEUM S4
Freitag!
Samstag!
u. Sonntag!/
Wletzte Tage
lachen Sie über
Karl Napp
und seine lustige Napp-
Kuchen-Revue.
Kinderreiche Mütter heute
Nr. 1500. (3474 5
Sonntag nachmltlag 4 Uhr
Jugend-Vorstellung
bei halben Preisen.
O
Büro und de Waal.

Neujahrstanz
Darmst. Turn- u. Sportg. 1846.
Stimmungskonzert
Humor und Lieder
Dienstag, den 1. Januar 1955,
20 Uhr 11 Min., Woogsplatzturnhalle.
Eintrittspreis: 50 Pf. mit Tanz.
Vorverkauf: Gaststätte Turnhalle
(13466
Woogsplatz.

Für Silveſter!

13480)

Wild:

Haſen
Abgez. u. ausgen. Pf. 90
Damwild
Rücken, Keulen Pf. 1.20
Rehbraten
Bug Pf. 80, Ragout 30

Geflügel:
laMaſt=Gänſe
Gänſeſeit
Truthahnen=Hennen
Poularden Kapaunen
jg. Hahnen jg. Enten
Suppen=Ragout=Hühner

Heinrich Grimm
Alteſt. Fachgeſchäft a. Platze / Tel. 115 Schulſtr. 16

Kaunau

ohne Kopf
Pfund BZ
im Ganzen
Pfund 209

Filet

küchenfertig
Pfund 349
Schade &
Füllgrabe

Adler
Limouſine 10/45
PS, kombin. als
Liefer= u. Perſ.=
Wag., ſehr guter
Zuſt., aus Priv.
bill. verkäuflich.
Näh. Geſchſt. (c
Kommk zu
Sohnelt
Radio-
geräte

alle Marken auf
Teilzahlung.
Volks=
empfänger

Anzahl. 7.25
18 Monatsraten
a 4.40 .

mit
Gochsknis
mice

Einpatentes
Mädel in
einem pa-
tenten
Film!
DIi

Käuden
Lunelot

ERSTAUFFÜHRUNG
Magda Schneider
Albert Lieven
Oskar Sima, Willy Schur
Samstag abend 10.45 Uhr
Nachtvorstellung
Die Insel
der Dämonen

Welche von der
vielen Anoden=
Batterien?

ika

Huz

anenn
Blau-Weiß 59
Rot-Weiß 10
Schwarz-Wein 159
Frauk
Parfümerie
Eligabethen
straße 9 (7662a

Warum?
Sin Quglität der ubdbhallce.
teuerſt. Batterie
ebenbürtig!
100
Volt 5.45 M.
100
Volt 4.50 M.
Radio-Rekord-
Röhren,
Wechſelſtr.= Röh=
ren
v. 6. an,
Batterieröhren
von 3.20 an, 1rTüker
Lautſpr.=Röhren
von 3.50 a
Gleichricht.= Röh=
ren
v. 3.40 an,
Schirmgitter=
Röhren 10., Gegen
Penthoden
von 8. an,
Doppelgitter=
Röhren .. 4.,
Kraftverſtärker= altbewährteechte
Röhren,
Radio-Akkus
5.50, 6.50, 9.50, Flaschen mitbrs.
10.50. (s
Vertrieb elektr.
Glühlampen.
Freiſchwinger=
ſyſteme
nur 5.- A. Fischer
Gr. Bachgaſſe 23.
Lad. (Inſel), am/ 1. Rheinstr. 12½
Niebergall=Br. (II.Bln. 12299)

hücher
Diebiligelnode br ielordner

Rheinstr. 28

Haarausfall
Schuppen, Jucken
der Kopfhaut,das
Brennesselhaar-
wasser
von Hof-
apoth
. Schaefer,
fein parfümiert.
¼Liter 0.75 RM.,
½ Liter 1.25 RM.
Allein-Vertretg.:
Adler-Drogerie
Frankf. Str. 12/14

FüR PUNSCH UND GLÜHWEIA

Rotwein vom Faß". Liter 0.65 Tafel-Rotwein.
Königsbacher Liter-Fl. ). Gl. 1.80
0.90 Ingelheimer. 1.00 Tarragona, rot 1.25 33er Dürkheimer . . . ." : R1 0.80 32er Oberingelheimer . 1.00 Muskat, ital. Süßwein .. 0.90 Weinbrand-Verschnitt . . / FI 1.30 . 7. 2.40 ScF-Weinbrand . . . . ½ Fl. 1.55 1), FI 2.90 Jamaica-Rum-Verschnitt ½ FI 1.60 1 Fl. 3.00 Batavia-Arrac-Verschnitt . ½ E 1.85 17. Fl. 3.40 R DIE BOWLE Weißer Tischwein . . . Liter-Fl O. Gl. 0.80 Pfaffenschwabenheimer 0.90 Hambacher Schloßberg. 29 0.95 33er Haubickelheimer 1. 0.70 31er Niersteiner .. 0.80 31er Oppenheimer Rehrweg 1.00 33er Zeltinger Riesling. 22 1.20 30er Niersteiner Galgenberg 1.50 33er Glüsserather Riesling 0.90 33er Deidesheimer Weg 2 * z 1.10

Ananas, in Scheiben . . . ¼D. 0.60 ¼ D. 1.80
½ D. 0.66 ½D. 1.18
Erdbeeren
½ D. 0.65 ½,D. 1.15
Pfirsiche

SCHAUMWEIN
Obst-Schaumwein . .
Gebr. Hochl u. Haus Blankenhorn.
Mathens Häller .
SäFKAFFEE der FESTKAFFEE

(18471
1½ Bl, 1.40
2.50
3.00

Gebrauchtes
Damenfahrrad
bill. zu verkauf.
Eliſabetbenſtr. 35
pst!
geräuschlos
ist der Wagen-
aufzug
der
IDEAL. Diese
järmsparende
Einrichtung
ist ein beson-
derer
Vorzug
der neuen

Kt

Die Darmſtädter Fiſchſpezialgeſchäſte
empfehlen:
Große Zufuhr! Billige Preiſe!

Kurzsichtigkeit!
Kurzsichtigkeit hat noch immer geschadet, besonders
im öffentlichen Leben, woes mehr als einmal darauf
ankommt, klarer zu sehen und stets über alles Be-
scheid
zu wissen. Und um klarer zu sehen und auf
dem Laufenden zu bleiben, braucht der moderne,
zeitnahe Mensch die aktuelle und vielseitig unter-
richtete
Tageszeitung, die wie eine gute Optik die
bunten Strahlen des Lebens einfängt und unverzerrt
zur Wiedergabe bringt.
Hktuelles Tag für Tag
Eindet seinen Niederschlag
im
Darmſtädter Cagblatt

WINKEL
RHEINSTR. 28

Villenverkauf!
Direkt vom Be=
ſitzer
i. ſchönſter
Lage ( Tinten=
viert
.) mit groß
Garten (Bau
platz) ſofort bei
10000 Mk. An=
zahlung
zu ver=
kaufen
. Ang. u.
A. 32 Geſchſt. ((
Pflanzgelände
abzugeben nah
Pallaswieſenſtr.
Frankfurter=
ſtraße
88, part.

Ausſchnittfiſche:
Fiſchfilet Pfd. v. 45an
Schellfiſch . . . Pfd. 85
Nordſ.=Kabliau Pfd. 65
Jsld.=Kabliau Pfd. 45
Seelachs . . . Pfd. 40
Goldbarſch . . Pfd. 40
Konſum=Kabliau Pfd. 25
Bratſchellfiſche Pfd. 28

Lebd. Spiegelkarpfen 1.00
Bodenſee=Blaufelchen
GroßeBreſem Pf. 60, 50
Rheinbackfiſche Pfd. 35
Flußzander, Hechte
Heilbutt, Steinbutt
Große Rotzungen
Süßbücklinge ½ Pfd. 28
Marinaden 1 Lt.=Doſe 74

Geräucherte Spickaale, Bundaale alle Größen
Vorausbeſtellungen auf Silveſterkarpfen
10430a) erbitten frühzeitig.

Gebiß
verloren. Wie=
derbring
. erhält
Belohnung. Näh.
Geſchäftsſtelle.

Lebensmittel=
Geſchäft
Ecke Viktoria= u.
Blumenthalſtr.
ſofort zu ver=
mieten
. v. Priv.
Piand bar geſ.
Ang. A. 37 Gſch. At
Batterie= Emp=
fänger
z. kaufen
geſucht. Preis=
ang
. unt. A. 19
Geſchäftsſtelle.

Kätzchen,
gräugetigert
entlaufen.
burgerſtr. 124.

Baum=
acker

an der
Marienhöhe
geeignet f. Bau=
platz
, zu verkau=
fen
. Angebote
unter A. 21 an
die Geſchäftsſt.

Zigarren

gegen ſof. Kaſſe
zu kauf. geſucht.
Ang. unt. A. 20
a. d. Geſchäftsſt.

Große Königsberger Milchvieh= und Zuchtviehaufkt. 00
am 16. u. 17. Januar 1935. Zum Verkauf kommell
350 hochtrag, Färsen u. Rühe
262 sprungfähige Bullen
Beginn der Auktion in Königsberg: (Viehhof Roſehlalt
Mittwoch, den 16. Januar 1935:
von 10 Uhr ab weibl. Tiere
Donnerstag, den 17. Januar 1935:
von 9½ Uhr ab Bullen.
Fracht in Oſtpreußen ermäßigt.
Die Herdbuch=Geſellſchaftbeſorgt aufWunſch Ankat
Verkauf gegen Barzahlung oder beſtätigte Sce.
Kataloge für 1. Mk. verſender
Herdbuch=Geſellſchaft, Königsberg P.
(II. Bln. 1327
Händelſtraße 2. Tel. 24 766.

der heuti
ung lehnte
jächſt die
tzung der
mmiſſion habe
hnungsl
Sohnungsprobler
uder es ſei ein
brauchbare
kerung lehn
der Völkerbu
verwirrung und
und handelsrech
öffentlichen, ſtaat
die Redensart
ſtellen können.
Bruch des
ein und gab ein
ausdrückte, daß
vertagt worden
Denkſchrift nied
Erklärung eri
Emigrantenke
Monaten in
Verfahren
werter, als
ſuchungen b
beſchlagjahr
politiſchen
dann darauf
die fremden
rung hege
denn ſie gehord
Aber i
dieſe Trupper
richten. Bedaue
7 Beſchlag
mwichtig