Hugetmmmer 10 Pfennlge
Bezugspreis
Flaggenverbot im Saargebiet.
B1nach der Verkündung des amklichen Abſtimmungsergebniſſes dürfen weder Flaggen, Fahnen und Mimpel
noch nakionale Symbole und Hoheitszeichen gezeigl werden.
Ein ungerechkes Verbok.
Fuwöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1.Dezember
luiſtargebühr, abgeholt 2.— Reichsmart, durch die
ſülgeturen 2.20 Reichemark frei Haus. Poſbezugspreis
„Mundezember obne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmartl.
küicgerſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
ſoteauſt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bteuuspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkeſt für uns
Er war 7.
DNB. Saarbrücken, 22. Dezember.
die Regierungskommiſſion des Saargebietes veröffentlicht eine
eie Wurdnung, durch die „die öffentliche Ausſtellung von Fahnen,
mF luegen und Wimpeln in den Farben des Saargebietes ſowie in
den Farben der völkerrechtlich anerkannten Staaten und deren
„Tit bis zum Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des
Abſtim=
numsergebniſſes verboten” wird.
e mir den Eüßerier wird die öffentliche
Aus=
ſe und freute tellng nationaler Symbole und
Die erſten 5a
Dir natußshitszeichen ſowie ſolcher
Sym=
ihlen weihole die einen „
abſtimmungs=
e Puywlitſchen Charakter haben”,
iwieſagt.
Zwwiderhandelnde werden mit
figögſt nicht unter drei Tagen, bei
EMNußsrtegen mildernder Umſtände
nE liner Geldſtrafe nicht unter
chüictiſlu Franes beſtraft.
0 De Beſtimmungen der
Ver=
werbung finden keine Anwendung
zu die Behörden der
Regie=
eungkommiſſion, der
Abſtim=
sanmnskommiſſion, auf die
inter=
a imalen Truppen, ſowie auf
ſie Bollbehörden und die im
Jarngebiet akkreditierten konſu=
„arſten Vertreter.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mtit. Degzember 2— Reſchenat und 20 Pemlaut. Molgenzeitung der Lanveshauptfraut
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 353
Sonntag, den 23. Oezember 1934. 196. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentell. 1 mm hoch.
7 Pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttell 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Placſerung unter Text oder an
be=
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(einſpaltig) das feitgedruckte Ueberſchriſtswort 20 Pfg.,
jedes weitere Wort 8 pfennig. Famillen=Anzeigen
die 22 mm breite Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Preisliſſe Nr. 2 gülig.
poſſcheckonto; „Franffurt a. M. 1301. Bankkonio.
DD=Bani und Darmſtädter und Nailonalbanl.
Die meiſten von ihnen wollen, drei bis vier Monate in
Deutſchland bleiben, und viele ſind unter ihnen, die überhaupt
im Deutſchen Reich bleiben und nicht mehr in die Vereinigten
Staaten zurückehren wollen.
Im Namen des Bremer Senats hieß Präſident Dr. Brauneck
die Ankommenden herzlich willkommen. Er ſagte u. a.: Meine
lieben Landsleute von der Saar! Wir begrüßen Euch nicht als
Beſucher, ſondern als Kämpfer für die freie Saar. Wenn Ihr
über den Laufſteg deutſches Feſtland betreten werdet, ſo geht Ihr
n aus Ueberſee in Deutſchland.
D1 Regierungskommiſſion hat
„at eine zweite Verordnung
n, die die Stimmabgabe
Kin Artikel 52 der
Abſtim=
mnuentzverordnung bezeichneten
Laußesſnen betrifft. Es handelt
jch ſabei im weſentlichen um
ſtrone, Häftlinge, Angeſtellte
es ffentlichen Verkehrsweſens,
Folliſten, Landjäger ſowie
Land=
ſäte ind Bürgermeiſter.
* das Flaggenverbot an der
Hagskann gerade nicht als ein
uißewes abſoluter
Unparteilich=
ſeit 4wertet werden. Wenn es
„leide iſt, ſo ſieht die Praxis
och ltwas anders aus.
Ver=
ſoten ſind tatſächlich nur die Farben und Symbole des Deutſchen
Rerchts und die nationalſozialiſtiſchen Fahnen. Dagegen bleiben
die äahnen der Franzoſen auf den Gebäuden der Zollbehörden
1 und alen Gebäuden, die von franzöſiſchen Behörden belegt ſind,
weitel an den Fahnenmaſten. Auch die ſchwarz=weiß=blaue Flagge
ubes Sargebietes fällt nicht unter das Verbot, ſoweit ſie auf den
gewſl nicht wenigen Gebäuden der Saarverwaltung ſind.
Air müſſen alſo zuſammenfaſſend feſtſtellen, daß die Farben
einerder am Saarkampf intereſſierten Gruppe verbannt worden
ſind, hgegen die Farben der franzöſiſchen Gruppe und der Status
uo=Artei weiter gezeigt werden können. Entweder muß im
In=
tereſſt der Gerechtigkeit das Flaggenverbot, deſſen Unpopularität
ſich 11 Abſtimmungs= und Regierungskommiſſion inzwiſchen
über=
eugt haben dürften, gänzlich fallen, oder es muß ſoweit
ausge=
dehrt werden, daß alle Fahnen, auch die auf den amtlichen
Ge=
bäude), zurückzuziehen ſind.
Hpokaner Prokeft der Saarbevölkerung
Ds Verbot der Regierungskommiſſion hat im Saargebiet
tarke Erregung hervorgerufen. Man empfindet es allgemein als
eine anz einſeitige, gegen die Deutſchdenkenden gerichtete
Maß=
nahme Durch ſie wird es der Bevölkerung unmöglich gemacht, den
uch in die Form einer allge= Mit dem Motorſchiff „Monte Olivia” der Hamburg=Süd traf die erſte größere Gruppe
abſtim=
neknſgültigen Beſtimmung ge= mungsberechtigter Saardeutſcher aus Argentinien, Chile, Braſilien und Uruguay in Hamburg ein.
herade in der Verbotszeit herbeieilenden abſtimmungsberechtigten
Freunſen, Verwandten und Bekannten aus nah und fern ihre
Frerd zu zeigen und den Willkomm zu entbieten, der in den
Far=
ben de Mutterlandes, in dem Hoheitszeichen des Reiches Adolf
„Hitlen, ſeinen ſprechendſten Ausdruck findet. Das Gefühl des an=
Betane Unrechtes hat heute die deutſchen Bewohner des Saar=
)Bebiett zu einem ſpontanen Proteſt veranlaßt: Im reichen
Flag=
ßen= ud Fahnenſchmuck prangen die Städte des ganzen Gebietes:
Ein Euß für die, die in den nächſten zwei Wochen zurückkehren,
um mi dem Abſtimmungszettel die Heimat zu verteidigen. Ein
WWillionm für alle, denn heute darf die Freude ſich noch zeigen.
„ Das Prbot gilt erſt vom 23. Dezember ab.
Die erſten Ueberſee=Saardeutſchen
wieder in der Heimal.
DNB. Bremerhaven, 22. Dezember.
Nahdem am Donnerstag und Freitag mit der Cap Arcona
und die Monte Olivia über 500 Saarländer aus Südamerika
herbeigeilt ſind, um der Abſtimmungspflicht zu genügen, trafen
am Sinstag früh mit dem Lloyd=Schnelldampfer „Bremen”
wiedeeum 342 Saardeutſche aus Nordamerika ein, von denen 296
ſbſti mungsberechtigt ſind und die am 13. Januar mit
Begeiſte=
kung ür Jawort für die Wiedervereinigung der Saar mit dem
Deutſan Reich geben wollen. Alle waren in der Zeit von 1919
bis 194 nach Amerika ausgewandert, als mit der franzöſiſchen
Beſetzug die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ihnen keine
Lebens=
mögllickeiten mehr in ihrer Heimat boten.
zu dem Volk, für das Ihr Zeugnis ablegen wollt. Unſere
Wünſche, die Wünſche des deutſchen Volkes, werden Euch
beglei=
ten, wenn Ihr zum letzten Male in einer
geknech=
teten Heimat das Weihnachtsfeſt, feiern werdet.
Aber die Silveſterglocken läuten ein neues Jahr
ein, ein freies Saarland unter dem Reich Adolf Hitlers.
Danach begrüßte der ſtellvertretende Vorſitzende des Bundes
der Saarvereine, Debusmann, ſeine Landsleute im Saarbrücker
Dialekt. Er ſchloß mit dem Appell: Wir wollen alle dafür
ein=
treten, daß unſer liebes Saarland wieder deutſch wird.
Nachdem der laute Beifall ſich gelegt hatte, ſtimmte die
Menge bewegt das Saarlied an. Einige der aus Amerika und
Kanada gekommenen Saarländer traten vor das Mikrophon und
brachten in kurzen Worten ihre Freude über das Betreten
deut=
ſchen Bodens zum Ausdruck.
Im großen Speiſeſaal der Bremen ſpielten ſich dann
ergrei=
fende Wiederſehensſzenen zwiſchen den aus dem Saargebiet nach
Bremerhaven geeilten Verwandten, der Ueberſee=Saardeutſchen
und den ſaarländiſchen Volksgenoſſen aus Amerika ab.
Wie ſimmt der Saardeutſche ab.
Das Verordnungsblatt der
Regierungs=
kommiſſion des Saargebietes vom 15. Dezember gibt
unter anderem im Artikel 46 der neuen Abſtimmungsordnung
folgende Beſtimmung über das Verhalten der Wähler
wieder:
Der Abſtimmende zieht ſich in eine der Iſolierzellen zurück
und ſchreibt mit einem ſchwarzen Bleiſtift, der ſich in der
Iſolierzelle befinden muß, auf den Stimmzettel in das ſeiner
Wahl entſprechende Feld ein Kreuz (X).
In der Iſolierzelle muß der Abſtimmungsberechtigte den
Stimmzettelungefaltet in den Umſchlag ſtecken,
den er dann ſelber ſchließen muß.
Nachdem er aus der Iſolierzelle getreten iſt, übergibt der
Abſtimmungsberechtigte den geſchloſſenen Umſchlag dem
Vor=
ſitzenden, der ihn in die Urne legt. Der Abſtimmungsausweis
wird mittels eines feuchten Stempels ungültig gemacht und
verbleibt als Anlage zum Protokoll im Abſtimmungslokal.
Die Zurückgabe des Umſchlages durch den
Abſtimmungs=
berechtigten und ſeine Einführung in die Urne durch den
Vor=
ſitzenden werden beſcheinigt durch die Anbringung des
Namens=
zuges des die Identifizierungsliſte führenden Wahlprüfers in
dem zu dieſem Behufe vorgeſehenen Raum.
Falls der dem Abſtimmungsberechtigten übergebene
Um=
ſchlag oder Stimmzettel unbrauchbar oder beſchädigt ſind,
ver=
langt der Abſtimmungsberechtigte deren Erſetzung. Die
Aus=
händigung des zweiten Umſchlages oder des zweiten
Stimm=
zettels wird im Protokoll vermerkt und die nicht benützten
Stücke werden vom Vorſitzenden vernichtet.
Nach erfolgter Stimmabgabe und nach Entgegenahme ſeines
Identitätsausweiſes oder Paſſes muß der
Abſtimmungs=
berechtigte das Abſtimmungslokal verlaſſen.
Die Woche.
Das Scheitern der Londoner Flottenkonferenz hat nicht nur
bei den unmittelbar beteiligten Mächten, ſondern in der ganzen
Welt von neuem erhebliche Nerboſität verurſacht. Das iſt
über=
aus bezeichnend. Dabei konnte das negative Ergebnis der
Londoner Verhandlungen eigentlich niemanden überraſchen.
Denn wenn man nicht der Auffaſſung geweſen wäre, daß das
demnächſt ablaufende Waſhingtoner Abkommen der führenden
Seemächte über ihre maritimen Rüſtungen kaum verlängert
werden würde, hätte man ſich ja die Londoner Verhandlungen,
die den Charakter von Vorbeſprechungen hatten, ſparen können.
Bekanntlich wurde auf der Konferenz von Waſhington, die vom
11. November 1921 bis zum 6. Februar 1922 tagte, u. a. auch
jener ſogenannte Fünf=Mächte=Vertrag (England Vereinigte
Staaten, Japan, Frankreich und Italien) abgeſchloſſen, der das
Verhältnis der Flottenſtärken im Verhältnis von 5:5:3:1,75:1,75
feſtlegte. Für die aufſtrebende Großmacht Japan iſt die formelle
Feſt=
legung ihrer Flottenſtärke im Verhältnis zu der der Vereinigten
Staaten von 3 zu 5 auf die Dauer ebenſo unerträglich wie es die
An=
erkennung einer Flottenparität für die Amerikaner ſein würde.
Im übrigen hat Norman Davis, der Führer der amerikaniſchen
Abordnung für die Londoner Flottenverhandlungen, nicht ganz
mit Unrecht erklärt, daß die Gleichheit in der Sicherheit nicht
die Gleichheit der Flottenrüſtungen bedeute. Flottengleichheit mit
Japan würde für die Vereinigten Staaten in Anbetracht der
geographiſchen Lage eine ſtarke Unterlegenheit der Amerikaner
im Falle eines pazifiſchen Krieges bedeuten. Am
japaniſch=
amerikaniſchen Gegenſatz ſind letzten Endes die Londoner
Ver=
handlungen geſcheitert. Der japaniſche Staatsrat hat in
An=
weſenheit des Kaiſers feierlich die Kündigung des Waſhingtoner
Flottenabkommens beſchloſſen. Nach amerikaniſchen Meldungen
iſt es ſicher, daß ſich der Kongreß mit der Verſtärkung der
amerikaniſchen Befeſtigungen im Stillen Ozean beſchäftigen
wird, die Engländer verſtärken ihre Flotte in Singapore und
die Ruſſen verſichern, daß ſie im Fernen Oſten für alle
Eventualitäten vorbereitet ſeien. Alle dieſe etwas aufgeregten
Meldungen laſſen die Lage ernſter erſcheinen, als ſie in
Wirk=
lichkeit iſt. Wenigſtens im Augenblick. Daß eine kriegeriſche
Auseinanderſetzung im Pazifiſchen Ozean für alle Beteiligten
ein geradezu ungeheuerliches Riſiko bedeuten würde, iſt zu
be=
kannt, als daß man darüber noch viel Worte zu verlieren
brauchte. Auf der anderen Seite aber iſt der Expanſionsdrang
Japans wirtſchaftlich und bevölkerungspolitiſch bedingt, und
dieſer Expanſionsdrang bedroht in ſteigendem Maße
wirtſchaft=
liche und politiſche Lebensintereſſen anderer Mächte,
inſonder=
heit Amerikas und Englands.
Aus Waſhington wurde dieſer Tage berichtet, daß
Präſi=
dend Rooſevelt zuſammen mit ſeinem Staatsſekretär Hull einen
Planu ausarbeite, der einen Verzicht auf die Neutralitätsrechte,
insbeſondere den Grundſatz der Freiheit der Meere enthalte.
Der Plan ſoll, wie erklärt wird, den Vereinigten Staaten die
Möglichkeit geben, ſich von jedem künftigen Kriege anderer
Mächte fernzuhalten. Wenn aber geſagt wird, daß die
ameri=
kaniſche Regierung in Zukunft amerikaniſchen Schiffen ihren
Schutz entziehen werde, die ſich im Kriegsfalle in eine
Kon=
fliktszone wagen würden, wenn in dem geplanten Geſetz
feſt=
geſtellt werden ſoll, daß jeder, der ſich in ein Kriegsgebiet
hin=
einbegibt — und dazu würden auch die Meere in der Nähe
der Kriegführenden gehören — derartige Reiſen auf eigene
Ge=
fahr unternimmt, ſo kann man ſich doch nicht des Eindrucks
erwehren, daß ein ſolches Geſetz nicht ohne Zuſammenhang mit
der Lage im Pazifiſchen Ozean erlaſſen wird. Wenn die
Ameri=
kaner ein ſolches Geſetz für ſich ſelbſt feſtlegen, werden ſie es
ſelbſtverſtändlich gegebenenfalls auch auf andere anwenden. Der
Plan des Präſidenten Rooſevelt iſt an ſich nichts epochemachend
Neues. Er geht von einem ähnlichen Standpunkt aus, von
dem aus das Deutſche Reich während des Weltkriegs den
U=Boo=Krieg erklärte, und läßt die theoretiſche Phraſe von der
Freiheit der Meere endgültig fallen, für die im Jahre 1917
die Vereinigten Staaten angeblich in den Krieg eingetreten ſind.
Man hat in früheren Zeiten viel über Völkerrecht geſchrieben
und geſprochen. Man hat große Konferenzen abgehalten, um
beſtimmte Rechtsgrundſätze für alle Völker verbindlich zu machen.
Der Weltkrieg hat mit erſchütternder Deutlichkeit gezeigt, wie
fadenſcheinig ſolches Völkerrecht iſt, hat gezeigt, mit welcher
brutalen Rückſichtsloſigkeit kriegführende Großmächte ſich über
Grundſätze des Völkerrechts hinwegſetzen, wenn es ihnen im
Jutereſſe der Kriegsführung nützlich und notwendig erſcheint.
Was bedeutet Recht, wenn keine Inſtanz da iſt, die es
nötigen=
falls auch mit Gewalt durchzuſetzen vermöchte! Es hat
Phan=
taſten gegeben, die einmal geglaubt haben, daß der Völkerbund eine
ſolche überſtaatliche Inſtanz ſein würde. Daß er es nicht iſt, daß er es
nicht werden konnte, wiſſen wir zur Genüge. An der harten
Wirk=
lichkeit werden auch alle Bemühungen ſcheitern, den Völkerbund
in dieſer Richtung irgendwie auszubauen. Wenn durch die
Genſer Verhandlungen letzthin der Konflikt zwiſchen
Jugo=
ſſawien und Ungarn beigelegt wurde, ſo geſchah es auf den
Druck der beteiligten Großmächte, und es iſt in ſolchem Fall
gauz gewiß nicht entſcheidend, ob dieſer Druck im Rahmen des
Völkerbundes oder außerhalb desſelben ausgeübt wird. Die
Vorgeſchichte aber des Austritts Japans zeigt die ganze
Hilf=
loſigkeit des Völkerbundes, wenn es ſich um Lebensfragen einer
großen Macht handelt. Der Genfer Völkerbund iſt keine
über=
ſtaatliche Macht, ſondern er iſt ein Juſtrument der Politik, ein
Zeutrum der europäiſchen Diplomatie, und als ſolches kann er
eine politiſche Bedeutung auch in Zukunft behalten, und ſeine
Bedeutung wird um ſo größer ſein, je weniger er zum
In=
ſtrument einſeitiger Intereſſenpolitik einzelner Mächte
miß=
braucht wird.
Herr Laval, Frankreichs Außenminiſter, hat letzhin vor dem
Senat über die außenpolitiſche Lage geſprochen. Er befand ſich
inſofern in einer nicht ganz angenehmen Lage, als
unmittel=
bar vorher in einer engliſchen Zeitung der angebliche Text eines
franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Militärabkommens veröffentlicht
wor=
den war, das am 22. November in Genf von Laval und
Litwinow unterzeichnet worden ſein ſoll. Der franzöſiſche
Außen=
miniſter zog ſich demgegenüber auf das ſogenannte Genfer
Protokoll vom 5. Dezember d. J. zurück, um dann in dieſem
Zuſammenhang auf den Oſtpakt zu kommen. Die
Oſtpakt=
verhandlungen ſeien eng mit den Intereſſen des Friedens in
Seite 2 — Nr. 353
ganz Europa verbunden. Die franzöſiſch=ruſſiſche
Solidarität in dieſen Verhandlungen müſſe offen zum
Nutzen aller ſich auswirken. Die Verhandlungen würden
fort=
geſetzt, und vor allem wünſche Frankreich die Mitarbeit Polens
zu ſichern. Mit Deutſchland werde Frankreich in aller Kürze
die Verhandlungen wieder aufnehmen. Es werde von neuem
eingeladen werden, an dem Oſtpakt teilzunehmen und werde
die Gewißheit haben, die gleichen Garantien zu erhalten wie
die=
jenigen, die es den anderen Staaten gäbe. Man hat manchmal
den Eindruck, als ob die franzöſiſche Außenpolitik unter Laval
ſich ernſtlich bemühe neue Wege zu finden; der Oſtpakt aber
iſt ein alter Ladenhüter, mit dem unter den gegenwärtigen
Verhältniſſen kaum noch große Geſchäfte zu machen ſein werden.
Ganz abgeſehen davon, daß nicht recht einzuſehen iſt, warum
Frankreich am Abſchluß eines Oſtpaktes noch immer ſo ſtark
iniereſſiert iſt, dürfte die Neigung der Polen. Arm in Arm mit
den Sowjets zu marſchieren, nicht gerade überwältigend ſtark
ſein. Kennt man doch in Warſchau nur allzu gut die
Er=
fahrungen, die andere Länder mit der Vertragstreue der
Mos=
kauer Machthaber gemacht haben! Herr Laval will in aller
Kürze die Verhandlungen mit Deutſchland wieder aufnehmen.
Wir haben Verhandlungen mit Frankreich niemals abgelehnt,
und es wird nicht ſchwer ſein, das Geſpräch wieder in Gang
zu bringen, wenn man in Paris auf die deutſche Note
zurück=
greift, die bereits ſeit September dort vorliegt. Das deutſche
Reich will den Frieden. Es wird gern über alle Maßnahmen
verhandeln, die in dem ehrlichen Beſtreben getroffen werden
MI.
ſollen, ihn zu fördern.
An die SA.!
Eine Weihnachksbotſchaft des Chefs des Stabes.
DNB. Berlin, 22. Dezember.
Die NSK. meldet: An die SA. erläßt der Chef des Stabes
Viktor Lutze folgende Weihnachtsbotſchaft:
Weihnacht iſt das Feſt der Liebe, iſt die hohe Zeit ewig ſich
erneuernden Lebens.
Im Nationalſozialismus formte ſich der Lebenswille des
deutſchen Volkes zum politiſchen Prinzip, ſeine tragenden
Gedan=
ken höchſter, uneigennütziger Liebe, die Ueberwindung des
ſelbſti=
ſchen Eigennutzes zugunſten des allgemeinen Beſten und die
Niederreißung der trennenden Schranken zwiſchen Berufen und
Konfeſſionen, zwiſchen Klaſſen und Ständen zur Verwirklichung
einer wahren Volksgemeinſchaft aller Deutſchen.
In der SA. wurden dieſe Ziele lebendige Tat.
In dem vieljährigen Kampf der SA. um die Straße und um
die Herzen der deutſchen Menſchen offenbarte ſich eine
Opfer=
freudigkeit, die nicht an Exiſtenz und Lohn, nicht an bequeme
Ruhe und perſönliches Glück dachte — die nur erfüllt war von
einer heiligen Unraſt und bereit, jede Stunde alles hinzugeben,
ſelbſt Blut und Leben, für Deutſchland.
Und in der Kameradſchaft der SA. lebte die tätige
Volks=
gemeinſchaft ſichtbar und überzeugend. In den braunen
Batail=
lonen Adolf Hitlers trat ruhig und ſelbſtverſtändlich der Student
neben den Arbeiter, der Bauer neben den Erwerbsloſen, der
Prinz neben den Handwerker. Sie alle gleichen Rechts und
glei=
cher Pflichten. Alle geeint durch einen Glauben, den
Natio=
nalſozialismus; eine Liebe, Deutſchland — eine Treue, die
zum Führer Adolf Hitler.
Mit dieſen Weſensarten hat die SA. dem
Nationalſozialis=
mus den Weg zum Siege gebahnt.
Und an dieſem Tage der Geburt Jeſu Chriſti, der Wende in
der Natur zu neuem Leben — an dieſem Feſt der Liebe, das das
ganze deutſche Volk unter dem Weihnachtsbaum im Glauben an
eine lichtere Zukunft vereint, verbindet ſich die geſamte SA.
Deutſchlands als Garant einer lebendigen Volksgemeinſchaft mit
heißem Herzen zu dem ſtahlharten Wollen: Nimmer zu laſſen von
den männlichen Tugenden, die die SA. groß gemacht und
Deutſch=
land befreit haben, die die tragenden Pfeiler ſind, auf denen
der Beſtand und die Zukunft des neuen Deutſchland ſicher und
unverbrüchlich beruht. — Jetzt und für alle Zeit das Wohl des
Ganzen höherzuſtellen als das eigene Ich, jedem Volksgenoſſen
ein leuchtendes Beiſpiel zu ſein in der Treue zum Führer und
im Einſatz für eine wahre, aufrichtige Volksgemeinſchaft, immer
bereit zu ſein, alles, ſelbſt das Leben, freudig zu geben für das
Volk, für Deutſchland. In dieſem Geiſte der alten SA. frohe
Weihnacht! Heil Hitler!
(gez.) Lutze.
Die Firma Daimler=Benz hat es, wie im vergangenen Jahre,
auch diesmal durch eine Spende im Geſamtbetrage von rd. 340000
RM. ermöglicht, daß jedem Werksangehörigen ohne Unterſchied,
vom Laufjungen bis zum letzten Beamten, ein einheitlicher
Geld=
betrag überreicht wurde.
Das Reichsbahnperſonal hat zu Weihnachten für das
Winter=
hilfswerk eine Sonderſpende von 500 000 RM. zur Verfügung
geſtellt.
Das Panzerſchiff „Admiral Scheer” unter dem Kommando
des Kapitäns zur See Marſchall iſt in der Nacht zum Samstag
in ſeinen neuen Heimathafen Kiel eingelaufen.
Nach ſeinem Beſuche in Berlin iſt Lord Rothermere auf der
Informationsreiſe durch das neue Deutſchland in München
einge=
troffen. In Begleitung ſeines Sohnes beſuchte er das Braune
Haus, wo ihn der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß empfing.
Der im Zuſammenhang mit dem Marſeiller Attentat vor
eini=
gen Wochen in Wien feſtgenommene Kroatenführer
Oberſtleut=
nant a. D. Pertſchewitſch wurde aus der Haft entlaſſen. Das von
Frankreich geſtellte Auslieferungsbegehren wurde von Oeſterreich
abgelehnt.
Oeſterreich hat die Zahlung einer am 1. Januar fällig
wer=
denden Tilgungsrate in Höhe von 460 093 Dollar für die nach
dem Kriege in den Vereinigten Staaten aufgenommene Anleihe
ausgeſetzt. Nach den Bedingungen der Anleihe wird eine
der=
artige Verzögerung in der Rückzahlung nicht als Zahlungsverzug
des Schuldners betrachtet.
Die lettländiſche Regierung hat ein Geſetz erlaſſen, durch das
die Ausfuhr von Butter und Käſe durch ein Zentralorgan geregelt
wird. Dieſer Ausfuhrkontrollſtelle gehören die
Zentralmolkerei=
geſellſchaft und andere Exportfirmen dieſes Gewerbezweiges an.
Am Samstagvormittag traf die ſchwediſche Abteilung des
in=
ternationalen Truppenkontingents auf dem Saarbrücker
Güter=
bahnhof ein. Es handelt ſich um 250 Mann, welche nach kurzem
Aufenthalt nach ihren Standorten Mettlach, Merzig und
Beckin=
gen weiterfuhren.
Der franzöſiſche Senat nahm am Samstag mit 276 gegen 10
Stimmen den von der Regierung angeforderten und bereits von
der Kammer bewilligten außerordentlichen Militärkredit von 800
Millionen Franken an, der in der Hauptſache für die Beſchaffung
von Material und die Moderniſierung der Artillerie beſtimmt iſt.
während der Saarabſkimmung.
An alle Wirkſchaftsführer und Volksgenoſſen
der Weſtmark!
Es iſt bewundernswert, mit welchem Opfermut aus allen
Tei=
len nicht nur des Reiches, ſondern auch des Auslandes die
Saar=
abſtimmungsberechtigten aufbrechen, um am 13. Januar 1935 ihre
Stimme für Deutſchland abzugeben. Wer einmal Einblick in die
Vorbereitungsarbeit bei den Ortsgruppen des Bundes oder
Saar=
vereine gewinnen konnte, ſteht erſtaunt und erfreut vor ſolchen
Zeichen tiefſter Heimatliebe. Gebrechliche und Kranke beantragen
ihre Eintragung in die Abſtimmungsliſten und werden ſich in der
zweiten Januarwoche, betreut von Landsleuten oder Schweſtern,
auf den Weg in die alte Heimat machen. Mütter und Väter laſſen
ihre Familien allein, um mit ihrer Stimme das Saargebiet
be=
freien zu helfen. Erſchütternde Beweiſe der Treue wurden in
die=
ſer Zeit offenbar. Sie geben uns die Gewißheit, daß es um die
deutſche Sache an der Saar gut beſtellt iſt. Denn hinter denen, die
zur Abſtimmung ſchreiten, ſteht die Treue des ganzen deutſchen
Volkes. An viele Volksgenoſſen wird nun in den Tagen der
Ab=
ſtimmung die Aufgabe herantreten, alleinſtehenden Angehörigen
behilflich zu ſein, damit jeder Saarländer unbeſorgt auf die
ent=
ſcheidungsvolle Reiſe gehen kann. Wenn auch die NS.=
Frauen=
ſchaft und andere Organiſationen helfend bereit ſtehen und ſich vor
allem der Kinder annahmen, wird doch in vielen Fällen noch
wei=
tere Hilfe nötig werden. Jeder Volksgenoſſe ſollte darum in ſeiner
Nachbarſchaft Umſchau halten, ob dort ein
Abſtimmungsberechtig=
ter bei der Betreuung von Angehörigen, bei der Ueberwachung
des Hauſes oder auch beruflich vertreten werden muß. Dieſe
Nach=
barhilfe iſt an den Tagen der Abſtimmung Ehrenpflicht jedes
Deutſchen.
Der Bund der Saarvereine iſt leider nicht in der Lage,
Ver=
tretungskoſten zu übernehmen. Der Bund hat die Durchführung
der geſamten Abſtimmungsvorbereitung außerhalb des
Saargebie=
tes und die Fahrt der Sonderzüge zu tragen, ſo daß ihm eine
wei=
tere Belaſtung unmöglich iſt.
Die Berliner Wirtſchaftsführer haben ſich bereit erklärt, ihren
zur Abſtimmung fahrenden Betriebsangehörigen den Lohn auch
während der Reiſetage weiterzuzahlen und dieſe Tage
ſelbſtver=
ſtändlich auch nicht auf den Jahresurlaub anzurechnen. An die
Wirtſchaftsführer der Weſtmark richten wir die Bitte, ſich dieſem
Vorgehen anzuſchließen, zumal den meiſten
Abſtimmungsberech=
tigten an ſich ſchon durch die Fahrt ins Saargebiet erhebliche
ver=
ſönliche Opfer entſtehen. An dieſen Entſcheidungstagen muß ganz
Deutſchland in einer Front mit den 800 000 Saarländern ſtehen.
Es muß gleichſam ein Aufbruch der geſamten Nation ſein, um die
Brüder der Saar heimzuholen.
(gez.) Heinz Kellner,
Leiter der Landesgruppe Weſtmark des Bundes der Saarvereine.
des „Tages der deutſchen Polizer.
DNB. Berlin, 22. Dezember.
General der Landespolizei Dalugue ſprach am Samstag vo=
Vertretern der Preſſe über das Ergebnis des Tages der Polizen
Er dankte der Preſſe für ihre tatkräftige Unterſtützung, die zur
einem Erfolg geführt habe, der von der Polizei nicht
erwarte=
worden ſei. Der Redner fuhr dann u. a. fort:
Weihnachten 1931! Statt Liebe — Volksverhetzung! Stat:t,
Fröhlichkeit — Verzweiflung, ſtatt Volksverbundenheit — Haß‟
der Aermſten des Volkes gegen den Staat und ſeine Organe;
Alarmbereitſchaft der Polizei zu Weihnachten gegen das Volk!
Weihnachten 1934! Alarmbereitſchaft der Polizei für 48
Stunden, aber nicht gegen, ſondern für das Volk, nichte
um die Regierung Adolf Hitlers vor vermeintlichen Staatsfein= zu ſchützen, ſondern um volksverbunden den Aermſten, nochd
notleidenden Volksgenoſſen zu helfen.
Hier das Ergebnis, der Beweis für eine wahre volksverbun= Polizei, wie ſie heute in der ganzen Welt und in keiner
Nation ſo vorhanden ſein dürfte.
Bargeld . .
. . 595 112 RM.
Weihnachtspakete (73 653)
im Werte von 155 000 RM.
Pfundſpenden (193 000 Pakete)
im Werte von 96 900 RM.
Das bedeutet ein
Geſamtergeb=
nis des Tages der Deutſchen
Polizei von .
.. . 850 000 RM.
Daneben Tauſende und aber Tauſende vor
Kinderſpeiſungen, Tauſende und aber
Tau=
ſende von Speiſungen noch ohne Arbeit vorhan
dener Volksgenoſſen, Weihnachtsvorſtellungenu
Weihnachtsbeſcherungen aller Art. An Sachwerteny uewſichdt. Sa
noch Spenden an warmer Kleidung, Brennmaterial, Schuhzeugy
Wild=, Fleiſch= und Wurſtwaren, Weihnachtsbäume,
Kinderſpiel=
zeug uſw. Dazu Verpflichtungen von einzelnen Polizeibeamten:
die z. B. Saarkinder für die Zeit von ſechs Wochen bei ſich auf=”
nehmen wollen.
Die Polizei hat freudig gegeben unter
voll=
ſtem Einſatz jedes Einzelnen. Sie iſt aber auch ebenſch PmN
freudig unterſtützt worden von den Volksgenoſſen, die in der Lagoe
waren, ihr zu helfen. Sie hat gepofert nach dem ſelbſtverſtänd= Ain
lichen Grundſatz, daß der im feſten Lohn und Brot ſtehende
Be=
amte — und ſei ſein Einkommen noch ſo gering — verpflichte:
iſt, mit ſeinem Opfer die größte Not bei den hilfsbedürftigen
Volksgenoſſen zu bannen. Was der Deutſche Polizeitag bewieſen,
hat, wird die Zukunft erhärten: Die Volksverbundenheit zwiſcher
der ſtaatlichen Exekutive und dem geſamten Volk iſt hergeſtellt
und ſie wird bleiben in guten und in böſen Tagen!
In Ergänzung der Ausführungen Dalueges ſeien noch zwei
beſonders glänzende Beiſpiele für die Opferfreudigkeit am Tas ſſurden in Lebig”
der Deutſchen Polizei gegeben. In Altona, wo die ärmere
Be=
völkerung oorherrſchend iſt, wurden 25 000 RM. in bar aufge=; ſrſte neben 447
bracht. Das Land Sachſen hatte überhaupt mit 110 000 RM. bam
das beſte Sammelergebnis.
Verordnung über die Zurückziehung von
Einkommen-
ſteuermarken.
DNB. Berlin, 22. Dezember.
Der Reichsfinanzminiſter hat eine Verordnung über die
Au=
rückziehung von Einkommenſteuermarken erlaſſen. § 1 der ve
18. Dezember datierten Verordnung beſtimmt, daß Einkomz
ſteuermarken zur Entrichtung der Lohnſteuer, für Lohnzahlungss
zeiträume, die nach dem 31. Dezember 1934 enden, nicht mehr
verz=
wendet werden dürfen. Die weiteren vier Paragraphen der
Vers=
ordnung regeln die Erſtattung des Gegenwertes gegen Hingabes
ungebrauchter und nicht mehr verwendbarer
Einkommenſteuer=
marken.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval empfing den neuen
ſowe=
jetruſſiſchen Botſchafter Potemkin, der ihm die Abſchriften ſeiner:
Beglaubigungsſchreiben überreichte. Die Entgegennahme der
Orie=
ginale durch den Präſidenten der Republik, Lebrun, wird voraus=:
ſichtlich am Montag erfolgen.
Der Sekretär des Amerikaniſchen Gewerkſchaftsbundes
beziſe=
fert in einer von ihm veröffentlichten Statiſtik die Zahl der auf
Unterſtützung angewieſenen Perſonen in den Vereinigten Staaten1
für den Stichtag des 1. Dezember auf 18 402 000, d. h. auf etmar
15 Prozent der Geſamtbevölkerung. Im Dezember 1933 hat die
Zahl der Unterſtützungsbedürftigen etwa 13 Millionen betragen.
Die Arbeitsloſen=Unterſtützungen ſchätzt der Gewerkſchaftsbund”
auf 185 Millionen Dollar monatlich, das Doppelte der im
Vor=
jahr zur Auszahlungen gekommenen Unterſtützungen.
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Unbekannter
Iin—Heppenheim
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Wenbrauen, ni
Mdung: blau
Wo bleibt der Winker?
Die meſeorologiſchen Urſachen des Schneemangels.
Wieder iſt die „falſche Zugſtraße” der Tiefdruckgebiete ſchuld.
Nach den Feiertagen Schneefall und Kälte zu erwarten.
Auf den ungewöhnlich trockenen Sommer dieſes
Jahres iſt — vorläufig wenigſtens — ein ebenſo
ungewöhnlicher Winter gefolgt. Es iſt Ende
Dezem=
ber und noch hat es nicht ein einziges Mal „richtig”
geſchneit; ſelbſt in den höheren Lagen der Alpen
liegen nur ein paar Zentimeter Schnee. Wir haben
unſere meteorologiſchen Mitarbeiter gebeten, uns die
Urſachen dieſes gänzlich ungewöhnlichen Wetters
darzulegen und die Witterungsausſichten für die
nächſte Zeit unſeren Leſern mitzuteilen.
Die Schriftleitung.
Selbſt die berühmten „älteſten Leute” können ſich kaum auf
einen Dezember beſinnen, der ſo ungewöhnlich warm wie der
diesjährige war, an einen Winter, in dem es bis Weihnachten
überhaupt nicht nennenswert geſchneit hat. Wir brauchen nur
an die kalten November= und Dezembertage des Jahres 1933 zu
denken, um die ganz anormale Witterung der letzten Wochen
zu erkennen.
Sicherlich freuen wir uns mit den Notleidenden unter
unſe=
ren Volksgenoſſen, daß der Winter noch nicht kalt geweſen iſt,
daß ſie ihre Kohlenvorräte bisher ſchonen konnten. Aber nicht
nur die zahlreichen Freunde des Winterſports blicken mit
Unge=
duld und Bekümmerung auf die ſchneeleeren Felder. Auch die
Gaſtwirte und ihre Angeſtellten ſehen mit Beſorgnis, daß das
Winterwetter ausbleibt, und mit ihnen ſorgen ſich Tauſende von
Bewohnern armer Gebirgsgegenden, für die die Aufnahme der
Winterſportler oft den wichtigſten Teil ihres Lebensunterhalts
abwirft.
Warum ſchneit es nicht?
Warum iſt dieſer Winter ſo abnormal? Um dieſe Frage
be=
antworten zu können, müſſen wir uns zunächſt einmal fragen:
woher kommt denn normalerweiſe die winterliche Kälte? In
unſerer Nachbarſchaft liegen zwei große Kältezonen: Sibirien
und das Polargebiet, beide können uns kalte Luft ſchicken.
Von Oſten, von Sibirien kommt die Kälte nicht ſo häufig zu
uns denn ſie muß ja zuerſt das große Gebiet des europäiſchen
Rußland erobern. Wenn ſie aber einmal kommt, dann bleibt
ſie auch meiſt für längere Zeit, es gibt dann die ſchönen kalten
Wintertage mit vorherrſchenden Oſtwinden. Anderer Art iſt der
Einfluß des Polargebiets. Die kalten Winde von dort haben
einen kürzeren Weg, ſie bringen auch meiſt reichliche Nieder=
ſchläge mit, aber ſie halten nicht allzulange an. Nur unter
be=
ſonderen Umſtänden vermag auch die Polarluft dauernd Zugang
nach Mitteleuropa zu finden.
So geht es in normalen Jahren. Wie ſteht es aber heuer?
Daß die ſibiriſche Kälte nicht bis zu uns gekommen iſt, braucht
uns nicht weiter zu wundern; denn wir ſagten ſchon, daß ſie
nicht regelmäßig ſo weit nach dem Weſten vorſtößt. Was aber
verwehrt der polaren Kälte den Zutritt? Es muß eine richtige
„Schutzwand” vorhanden ſein, welche die polare Luft von
Deutſchland abhält. Dieſe Schutzwand gibt es zur Zeit in der
Tat — ſie wird vom Tiefdruckgebiev über England
gebildet. In normalen Jahren ziehen die Tiefdruckgebiete im
Winter über den europäiſchen Kontinent hinweg, und die polare
oder ſibiriſche Kälte löſt ſie ab; dieſes Jahr aber bleiben die
„Tiefs” über England ſolange ſtehen bis ſie von der von allen
Seiten herbeiſtrömenden Luft ausgefüllt ſind. Ehe es aber ſo
weit kommt, iſt bereits ein neues Tiefdruckgebiet vom
atlan=
tiſchen Ozean herangekommen und legt ſich mit der gleichen
Beharrlichkeit über England feſt. Das alſo iſt die „Wand” die
die kalte Polarſtrömungen von uns fernhält. Dafür liegt
Deutſchland im Bereich der warmen weſtlichen und ſüdlichen
Winde, die von den Azoren oder aus dem Mittelmeer
heran=
kommen, um auch ihrerſeits an der Ausfüllung der engliſchen
„Tiefs” mitzuwirken.
Wie wird ſich das Wetter weiter entwickeln?
Von Oſten, von Sibirien her iſt vorläufig nicht ſo raſch
Kälte zu erwarten, denn die ſibiriſche Kaltluft braucht viel Zeit,
um bis ins Herz von Europa vorzuſtoßen. Vorläufig hat ſie
noch gar nicht einmal Miene gemacht, ſich nach Weſten
auszu=
breiten. Wir müſſen alſo unſere Hoffnung auf einen
Kälteein=
bruch aus dem Polargebiet ſetzen, und da hängt alles von
der Laune jener „wetterwendiſchen” Tiefdruckgebiete ab, die es
ſich anſcheinend vorgenommen haben, nicht weiter als bis nach
England zu gehen.
Es iſt ein eigenartiges Ding um ſo ein Tiefdruckgebiet. Wir
kennen ſeinen Aufbau, wir wiſſen, daß es, den großen
Luftſtrö=
mungen folgend, in unſerer Gegend ſtets von Weſten nach Oſten
wandert — aber welchen Bahnen es dabei folgen wird, wie
ſchnell es wandert, ob es ſich gar irgendwo feſtſetzen will: das
häugt von ſo vielen kleinen Zufälligkeiten des Wetters ab, daß
hier eine Vorausſage ſchwer fällt. Wer die Wetterkarten der
letzten Wochen verfolgt hat, konnte ſehen, mit welcher Zähigkeit
die Wetterlage ſich gleich blieb, mit welchem „Eigenſinn” ſich
die Tiefdruckgebiete immer wieder nach England ſchoben was
ſie ſonſt in dieſer Jahreszeit faſt niemals zu tun pflegen. Dieſes
ſtarre Feſthalten an ungewohnten Wegen erinnert ſtark an die
Trockenheit im Frühjahr und Sommer, in der auch die
Tief=
druckgebiete diel weiter im Norden wanderten als in normalen
Jahren. War auch die Wirkung eine verſchiedene — damals .ig öder
Trockenheit, jetzt Fernbleiben der Winterkälte — das Bild bleiht : Phermutlich mit
das gleiche: ein ungewöhnliches Feſthalten des Tiefdrucks au Mi trug er eine
einer „falſchen”, d. h. für die betreffende Jahreszeit anormale Aobedeckung
Zugſtraße.
Die Anzeichen einer Aenderung ſind ſichtbar.
Trotzdem — kleine Anzeichen deuten bereits auf eine
Aenderung der gegenwärtigen Wetterlage hin. Noch können
wir nicht beſtimmt ſagen, ob es einen dauernden Umſchwung
geben wird, ob wirklich Kälte und Schnee ihren Einzug auf die
Dauer halten wollen. Aber es beſteht die meteorologiſch
wohl=
begründete Ausſicht, daß es nächſte Woche — vielleicht noch nich
zu den Feiertagen, aber bald nachher — zum Einbruch wintel”
licher Witterung und Schneefall kommen wird. Allerdings 9e‟
nügt es nicht, wenn einmal ein Tiefdruckgebiet der normale”
Zugſtraße folgt und nach dem öſtlichen Europa vorſtößt; Das
brächte uns nur einen vorübergehenden Einbruch der Point.
kälte. Auch die nachfolgenden „Tiefs” müſſen den gleichen Wrs
einſchlagen und dürfen ſich nicht wieder als ſchirmende Wäle
über England feſtlegen. Dann erſt käme das günſtige Wihle”
ſportwetter, das wir allen Sportfreunden und allen Bouis
genoſſen im Gebirge, die der Wintergäſte harren, aus vouk‟
Dr. W. Mertens.
Herzen wünſchen.
Men geflickt.
Vorhemd.
Din, braunen Led
12 RN. Inhalt
Mn bei ſich. Auswei
2 ich um einen jun
Sadienliche
Doestiminalpolizeig
9 Mord in Lübeck!
A. Dezember 1
hDder, geh.
— Berta Sch
Ners *And nach
Ind 500 R9
Dig, blondes
Sidtion entgeg
ähle
* Blodigs Alpenkalender 1935. 98 Blätter mit großen beſchrit.
ten Bildern, darunter drei Vierfarben=Kunſtblätter, Anſtled”,
blätter, geologiſche und meteorologiſche Beiblätter. Verlag.?
Blodigſchen Alpenkalenders Paul Müller, München NW. O
Preis RM. 2.90.
Man möchte es kaum für möglich halten, daß der Alpenkalen.”
immer wieder ſeine Vorgänger übertreffen kann, denn ſchlieb:
findet der Lichtbildner auch nichts neues mehr. Und doch iſt."
ſo. Der neue Kalender bietet eine ſolche Fülle ausgezeichſe.
Aufnahmen, ſo viel Humor und auch wieder, ſo viel ſpanne..
Blätter aus Natur= und Landeskunde, daß er jedem wa.
Dr. W.
Naturfreund in die Hand gehört.
— Wieviel Waſſer iſt im Meer? Das können wir Ihnen gaſe
genau verraten, nachdem wir den neuen, in altgewohnter Uſt.
trefflicher Reichhaltigkeit erſchienenen Jahrgang 1935 des Ro9
ſchen Flotten=Kalenders (Wilhelm Köhler Verlag, Minden I. S
durchgeblättert haben. Es ſind genau 1370 Millionen Kubirki
meter. Viele wird es nicht geben, die den Köhlerſchen Füot.
Kalender nicht kennen; dieſen aber ſei geſagt, daß er, obwoht. L
Inhalt natürlich von fachlicher Seite überprüft iſt, galg. S
Gegenteil eines trockenen Fachkalenders iſt, ſondern ein fur ie
Leſer von der erſten bis zur letzten Seite intereſſantes und De
nendes Unterhaltungsbuch. Für jeden, der die See liebt, für.
Bewohner der Waſſerkante, wie für die Landratte im üc
Binnenlande, für jeden, der gern ſpannende Seegeſchichten. ”
für jeden ſchließlich, der Sinn hat für eine kernige undſ ſiſhe.
Seewind atmende Lektüre iſt dieſes Jahrbuch beſtimmt.
RM.
untermß
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„ die in d4
im ſeldim
Brot ſtehend
Wutt
Abichrifte
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run, wirln
die 3u
reit
Eei
Sonntag, 23. Dezember 1934
die DeutſcheArbeitsfront
die NS=Kulkurgemeinde in der NS-=Gemeinſchaft
„Kraff durch Freude‟ Orksverband Darmſtadt.
Unſere Vorſtellungen:
Sonntag, den 23. 12. 34, 15.30 Uhr im Kleinen Haus. Geſchloſſene
Vorſtellung. Jugendring II: „Der kleine Muck”.
Zonnerstag, den 27. 12. 34. 15.30 Uhr, im Kleinen Haus,
Ge=
ſchloſſene Vorſtellung, Jugendring II: „Der kleineMuck”
Donnerstag, den 27. 12. 34. im Kleinen Haus. Miete K,
Zuſatzmiete 11: „Wennder Hahn kräht”
6amstag, den 29. 12. 34. 15.30 Uhr. im Kleinen Haus,
Geſchloſ=
ſene Vorſtellung, Jugendring II: „Der kleine Muck”.
Sumstag, den 29. 12. 34, im Kleinen Haus. Miete K.
Zuſatz=
miete 12: „Wenn der Hahn kräht
Sumstag, den 29. 12. 34, im Großen Haus, Miete L, 3.
Vor=
ſtellung: „Martha”.
Sonntag, den 30. 12. 34, im Großen Haus, Miete M. Gruppe
1—4, 6. Vorſtellung: „Der Zigeunerbaron”.
Kartenausgabe für die Miete I. und M: Freitag, den 28. 12.,
und Samstag, den 29. 12., vormittags von 9—13 Uhr, ſowie
eweils ½ Stunde vor Beginn der Vorſtellung.
Unſere Geſchäftsſtelle iſt am Montag, dem 24. 12., und
Mon=
ug. dem 31. 12. 34, geſchloſſen.
Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” iſt mit einem
zunten Bilderbogen am 2. Weihnachtsfeiertag im
Kro=
enſaal bei Pg. Scheerer in Traiſa zu Gaſt. Alle Volksgenoſſen
nd zu dieſer Veranſtaltung eingeladen. Die Künſtler der NS. „Kraft durch Freude” ſind von dem letzten Abend
och in beſter Erinnerung, ſo daß ihre zahlreichen Verehrer ſich
eine einfinden werden. Beſorgt euch rechtzeitig Eintrittskarten
dieſer Veranſtaltung!
Darmſtadt. 21. 12. 34.
Heil Hitler!
gez. Malcomes, Kreiswart „Kraft durch Freude‟.
Zwiſchenbilanz der Berufserziehung in der 2A5.
In 38 größeren Städten 102 404 Teilnehmer!
Als der Führer des deutſchen Volkes der Deutſchen
Arbeits=
ont die Aufgabe gab, den Arbeitsmenſchen beruflich auszubilden
nd zu ſchulen, hatten die Beauftragten der Reichsberufsgruppen
ſon die Vorbereitungen für das Winterhalbjahr 1934/35
getrof=
in und zunächſt die bewährten Einrichtungen der Angeſtellten
leſer Aufgabe unterſtellt. Jetzt liegen die erſten Ergebniſſe aus
en größeren Orten vor. Die Teilnehmerzahlen beweiſen, wie leb=
Ift die ſchaffenden Volksgenoſſen dem Ruf zur Berufserziehung
ofolgt ſind. Natürlich ſteht Berlin mit 18 463 Beſuchern an der
Hitze. Nicht gezählt wurden die Beſucher der
Arbeitsgemeinſchaf=
i in den vielen Fachgruppen. Dann folgt Hamburg mit 7320
Lilnehmern an den Abendlehrgängen ſeiner Schulen. Dresden
nldet 6177 Teilnehmer. Im „Haus der Berufserziehung” in
keslau” ſind 6080 Angeſtellte aller Berufe vereint. In Hannover
arden in Lehrgängen und Arbeitsgemeinſchaften 5375
Teilneh=
ar gezählt. Die „Schule der Deutſchen Arbeitsfront” in Bremen
eaßte neben 4471 Angeſtellten, ebenſo viele Arbeiter in einer
Leikſchule. Mit beachtlichen Ziffern meldeten ſich Köln.
Frank=
t a. M., Leivzig und Stuttgart. Das ſind vorläufige Zahlen.
m Jahresſchluß werden die endgültigen Zahlen aus allen Orten
geſtellt ſein. Bald wird die Deutſche Arbeitsfront Millionen
ſaffende Menſchen auch in der Berufserziehungsarbeit vereinen.
ve das bisher weder in Deutſchland, noch in der Welt verzeichnet
urden konnte.
Der Polizeiberichk.
Unbekannter junger Mann auf der Eiſenbahnſtrecke
Bens=
hm—Heppenheim tot aufgefunden. Am 22. Dezember, 8 Uhr
umittags, wurde auf der Bahnſtrecke Bensheim-Heppenheim
Gergſtr.) ein junger Mann, der ſich in der vergangenen Nacht
m einem Zuge hatte überfahren laſſen, tot aufgefunden.
Be=
ſtreibng: 16—17 Jahre. ca. 1,55—1,60 Meter, ſchlank, ſchma=
EGeſicht, bartlos, rötlichblondes Haar, hellblaue Augen, blonde
Agenbrauen, niedrige Stirn, Stupsnaſe, vollſtändige Zähne,
Kidung: blauen, ziemlich abgetragenen Cheviotanzug,
Hoſen=
ben geflickt, graue Socken, braune Halbſchuhe, blaues Hemd,
iſt Vorhemd, ſchwarzen, geſtreiften Selbſtbinder, graue
Unter=
hen, braunen Ledergürtel. Trug hufeiſenförmigen Geldbeutel
1,27 RM. Inhalt und eine Sonntagsfahrkarte Lorſch-
Bens=
en bei ſich. Ausweispapiere fehlen. Es iſt zu vermuten, daß
sſich um einen jungen Mann aus Lorſch oder Umgebung han=
. Sachdienliche Mitteilungen an Polizei Bensheim oder
ideskriminalpolizeiamt Darmſtadt.
Mord in Lübeck! 500 RM. Belohnung. In Lübeck hat
20. Dezember 1934, gegen 13 Uhr, der Student Johann
Sroder, geb. am 12. 9. 1906, das Dienſtmädchen ſeiner
hern — Berta Schulz — im Keller mit einem Beil erſchlagen.
Sröder ging nach der Tat flüchtig. Für die Ergreifung des
ſiers ſſnd 500 RM. Belohnung ausgeſetzt. Beſchreibung
N5 Schröder: 1,68 Meter groß, blaſſes, ſpitzes Geſicht
hol=
mgig, blondes Haar, über dem linken Auge eine friſche Wunde,
ſvermutlich mit einem Pflaſter verklebt iſt. Bei ſeinem
Fort=
hg trug er einen braunen Anzug war ohne Kragen und ohne
ſhfbedeckung. Zweckdienliche Mitteilungen werden von jeder
wizeiſtation entgegengenommen.
Diebſtähle. Am 20. Dezember 1934, in den Mittagsſtunden,
ude in der Techniſchen Hochſchule ein am Eingang zum
Hör=
u 144 im 1. Stock an einem Kleiderhaken aufgehängter
beige=
chener Slipon=Gabardinemantel geſtohlen. In einer der
Unteltaſchen befand ſich ein Paar gefütterte Nappahandſchuhe.
Ader Nacht zum 20. Dezember 1934 wurden aus einer
Garten=
ſte an der verlängerten Pankratiusſtraße 4 Stallhaſen (3 graue
1 weißer) im Werte von 25.— RM. geſtohlen. Wer kann
ir die Diebſtähle Angaben machen? Zweckdienliche
Mitteilun=
ſwerden an das Landeskriminalpolizeiamt, Zimmer 27 und 2.
iiten.
Wo befindet ſich das Schild? Zu unſerer Notiz vom 30.
No=
iber 1934: „Rohlinge am Werk” wonach in der Zeit vom 26.
28. November 1934 das auf dem Woogsweg hinter dem Woog
ieſtellte Warnungsſchild der „Turn= und Sportgemeinde 1846‟
uh Rohlinge etwa 15 Zentimeter über dem Erdboden
abge=
ſchen iſt, fragen wir nochmals an dieſer Stelle an, wer
An=
ſen über den Täter bzw. über den Verbleib des Schildes
ſhen kann. Das Schild trägt die Aufſchrift: „Privatweg der
An= und Sportgemeinde 1846, Betreten auf eigene Gefahr”
Khreibung des Schildes: 40 mal 25 Zentimeter großes Eiſen=
Mo, das an einem eiſernen T=Träger befeſtigt iſt. Sachdienliche
Maben erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Gelſtraße 31/33. Zimmer 26.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
urn= und Sportgemeinde 1846
Kcnarien=Ausſtellung.
Sie ſind wieder da, die luſtigen gelben und grauen Geſellen,
die Hohlroller, Knorrer, Killer, Waſſerroller, Pfeifer und wie
ſie alle heißen, dieſe entzückenden Kanarienvögel, die ſich im
Bür=
gerſaal zuſammengefunden haben und hier, mitten im Winter,
zum Entzücken ihrer Züchter und aller Ausſtellungsbeſucher ihre
frohen Frühlingsliedchen erklingen laſſen, ſo daß man erſtaunt
ſtehen bleibt und ſoviel Stimmen= und Tonreichtum ſtill lauſcht.
Wie alljährlich, veranſtaltet der Kanarienzüchterklub
Darmſtadt im Bürgerſaal ſeine Jahres=Ausſtellung,
die heute während des ganzen Tages geöffnet iſt und einen
Ein=
blick gibt in die vortrefflichen Zuchtergebniſſe des vergangenen
Jahres. Gar manchem kommt da der Wunſch, einen dieſer
klei=
nen luſtigen Sänger mit nach Hauſe zu nehmen, und manchem
Glücklichen wird in der ſehr reichhaltigen Tombola dieſer Wunſch
ſofort erfüllt.
21 Stämme mit je 2 Hähnen und einige Einzelvögel ſind
ausgeſtellt, und mit Liebe und Sachkenntnis wird Intereſſenten
von dem 1. Vorſitzenden des Klubs Stolz, von dem
Ausſtel=
lungsleiter Fehlberg und den übrigen Vorſtandsherren die
„Technik” dieſer faſt 100 kleinen Sangeskünſtler der Vogelwelt
erklärt, und — was viele noch nicht wiſſen — hier erfährt man
z. B., daß die wilden Kanarienvögel meiſt graugrüner Farbe und
mit die beſten Sänger ſind. Das Auge erfreuen ja beſonders die
ſchön ſingenden, in rein gelber Farbe leuchtenden Goldkanarien.
Dem Kenner zeigt dieſe hübſche Schau, daß gerade in Darmſtadt
eifrig daran gearbeitet wird, die „Geſangstechnik” der Kanarien
noch immer zu vervollkommnen und in der Zucht beſtes zu
lei=
ſten. Das Prämiierungsergebnis zeigt, daß man dieſen Zielen
ſchon ſehr nahegekommen iſt. Unter den Ehrenpreiſen ſtehen an
den erſten drei Stellen in der Selbſtzucht=Klaſſe die Züchter Otto
Fehlberg, Viktor Pfeffer, Hermann Diller, in der
allgemeinen Klaſſe die Züchter Hans Stolz, Richard Eimler,
Otto Fehlberg uſw. Heute abend um 6 Uhr, werden die
Singerſtämme nochmals vorgeführt, das heißt, ſie müſſen ſich vor
der Prämiierungskommiſſion im Wettgeſang produzieren.
Jedem Züchter wurde ein ſchöner Sonderpreis zuerkannt, alle
Preiſe ſind im Saale ausgeſtellt. Auch der Firma
Rodenhäu=
ſer wurde für ihre reiche Sonderſchau an Käfigen
Futter=
miſchungen und dergl. ein 1. Preis und Diplom zur Silbernen
Medaille zuerkannt. — Zu erwähnen iſt noch die intereſſante
Kreuzung zwiſchen Kanarien und Diſtelfink.
Wer ſich an die munteren kleinen Vögelchen, die er ſelbſt
beſitzt oder bei Bekannten ſo oft bewundert hat, erinnert, wird
gerne heute Gelegenheit nehmen, dieſe ſchöne Schau zu beſuchen.
Handel und Handwerk mühen ſich um Qualität!
Hausfrau ſchenke du ihnen dein Vertrauen,
dann werden ſie auch deine perſönlichen Wünſche erfüllen!
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Im Union=Theater ſieht man den mit allergrößtem Erfolg
aufgenommenen Großfilm „Peer Gynt” mit Hans Albers in der
Hauptrolle.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den großen Heiterkeitserfolg:
Die engliſche Heirat” mit Renate Müller, Adele Sandrock Adolf
Wohlbrück und Georg Alexander. Jugendliche haben Zutritt. Als
Film=Morgenfeier läuft heute zum letzten Male Mittelholzers
Abeſſinienflug. Beginn vormittags 11.15 Uhr,
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
mit furioſem Tempo erfüllten Film „Steckbrief 3. 48‟ Das
Schick=
ſal eines unſchuldig Verfolgten.
— Reſi=Theater zeigt die bekannte Operette mit den vielen
perlenden Melodien „Schwarzwaldmädel” mit Maria Beling,
Hans Söhnker. Jugendliche zugelaſſen. Mittags
Jugendvor=
ſtellung: „Rächer ſeiner Mutter”.
Nr. 353 — Seite 7
Aus Heſſen.
Kameradſchaftsabend der Vorlehrewerkſtälte
der Induſtrie=und Handelskammer Darmſtadt.
Am Mittwoch veranſtaltete die Vorlehrewerkſtätte der
In=
duſtrie= und Handelskammer Darmſtadt im Konkordiaſaal zu
Darmſtadt einen weihnachtlichen Kameradſchaftsabend. Der
Lei=
ter der Vorlehrewerkſtätte, Diplomingenieur Dr. Sauer, konnte
in ſeinen begrüßenden Worten erfreut feſtſtellen, daß neben
ſämt=
lichen Vorlehreſchülern und Lehrmeiſtern zahlreiche Eltern und
ſonſtige Angehörige der Schüler, ſowie Vertreter der induſtriellen
Betriebe erſchienen waren. Beſonders begrüßen konnte Herr
Sauer neben Vertretern der Behörden, wie des
Staatsminiſte=
riums, der Bürgermeiſterei und des Arbeitsamtes, ſowie der
Schulen, Herrn Profeſſor Diplomingenieur Botſch, den Leiter
des Hauptausſchuſſes für Berufserziehung beim Rhein=Mainiſchen
Induſtrie=
täte hinzuweilenden wir nötiger denn je brauchten. ad=
Die Veranſtaltung wurde verſchont durch Vorträge der
vortreff=
lichen Kapelle des Arbeitsdienſtes unter Leitung des
Muſikzug=
führers Herrn Forſchler und durch mit beſonderem Beifall
aufge=
nommene Geſangsvorträge des Opernſängers Herrn Spira. Die
Vorlehreſchüler erwieſen in geſanglichen, theatraliſchen und
ſon=
ſtigen Vorträgen ihr Geſchick, geleitet durch ihre tüchtigen
Lehr=
meiſter unter Führung des Werkſtattleiters Herrn K. Roth. auch
auf dieſem Gebiete Erfreuliches zu leiſten. Gekrönt wurde die
Veranſtaltung durch eine Reihe von lebenden Bildern mit
Dar=
ſtellungen aus der Tätigkeit der Vorlehrewerkſtätte. Der
gemein=
ſame Geſang der beiden Nationalhymnen durch alle Anweſenden
beſchloß dieſen Teil der Feier. Im Anſchluß an die
kamerad=
ſchaftlichen Darbietungen konnte den Vorlehreſchülern auf Grund
von dankbar begrüßten Spenden mehrerer Induſtriefirmen des
Kreiſes Darmſtadt eine kleine Weihnachtsgabe unter dem
kerzen=
ſtrahlenden Weihnachtsbaum überreicht werden. Zum guten Schluß
dankte der Leiter der Vorlehrewerkſtätte den Lehrmeiſtern für
ihre hingebungsvolle Arbeit, die auch in dem ſo ſchön
verlaufe=
nen Kameradſchaftsabend einen beredten Ausdruck gefunden hatte.
Am Donnerstag abend fand in dem feſtlich hergerichteten
Aufenthaltsraum der Brauerei Karl Fay G. m. b. H. ein
Kameradſchaftsabend ſtatt, deſſen äußeres Gepräge der
Weih=
nachtszeit angepaßt war. Eine kurze Anſprache des
Betriebs=
führers, Herrn W. Rathgeber, eröffnete den Abend. Nach
Abſingen einiger Weihnachtslieder von der Gefolgſchaft überreichte
im Lichterglanze eines Tannenbaumes der Betriebsführer jedem
Kameraden perſönlich einen nennenswerten Geldbetrag. Sichtlich
war die Freude jedes Einzelnen. Nach Beendigung der
Weihe=
ſtunde ging es zur Gemütlichkeit über, wobei die beſte
Zuſammen=
gehörigkeit innerhalb der Gefolgſchaft feſtgeſtellt werden konnte.
Der Betriebszellenobmann übermittelte nochmals dem
Betriebs=
führer den Dank der Gefolgſchaft. Ein Sieg=Heil auf unſeren
Führer Adolf Hitler beſchloß die Feier.
Der Gefolgſchaft Bahnbedarf=Rodberg wurde durch
den Betriebsführer Pg. Neigenfind eine Weihnachtsfreude
be=
reitet, indem er jedem Kameraden ein entſprechendes Geldgeſchenk
überreichen ließ. Die Firma hat hierdurch wie ſchon immer,
bewieſen, daß ſie das Aufbauwerk des Führers nach Kräften
unterſtützt.
Dg. Arheilgen, 22. Dez. Verkehrsunfall mit
töd=
lichen Folgen. Auf der Frankfurter Straße ſüdlich vom
Abzweig der Straße nach Erzhauſen ereignete ſich am Mittwoch
nachmittag kurz nach 5 Uhr ein folgenſchwerer Verkehrsunfall,
dem der 52jährige Motorradfahrer Friedrich Haas aus Erzhauſen
zum Opfer fiel. Der Motorradfahrer fuhr vorſchriftsmäßig auf
der rechten Seite der Fahrbahn in Richtung Langen. Ihm
ent=
gegen kamen auf der anderen Straßenſeite zwei Perſonen mit
kleinem Handwagen und Schubkarren, beide mit Holz beladen,
Beide fuhren auf dem Bankett, ſo daß ſie für die Fahrbahn kein
Hindernis bildeten. Gleichzeitig kam aus Richtung Langen ein
Frankfurter Perſonenkraftwagen. In unverſtändlicher Weiſe
bog der Frankfurter Kraftwagenführer beim Ueberholen der
bei=
den Holzfahrzeuge derart weit nach links ab, daß er dem gerade
ankommenden Motorradfahrer in die Flanke fuhr. Der
Motor=
radfahrer ſtürzte und blieb mit ſchweren Kopfverletzungen im
Straßengraben bewußtlos liegen. Mit Hilfe eines
hinzukommen=
den Radfahrers ſchaffte der Autofahrer den ſchwerverletzten Haas
in ſeinen Wagen und verbrachte ihn nach dem Städtiſchen
Kran=
kenhaus Darmſtadt wo er an den Folgen der Verletzungen tags
darauf verſtarb. Die Ermittlungen über die Schuldfrage
wur=
den vom Landeskriminalpolizeiamt mit der Arheilger
Gendar=
merie ſofort aufgenommen. — Ein Darmſtädter Autofahrer,
der anſcheinend betrunken war, fuhr mit ſeinem kleinen Hanomag
in raſendem Tempo durch unſeren Ort. Beim Einbiegen von der
Darmſtädter in die Dieburger Straße fuhr er auf den Fußſteig.
Glücklicherweiſe waren im Augenblick keine Paſſanten im Wege.
Trotz ſeiner Unſicherheit fuhr der verantwortungsloſe Autofahrer
weiter. Da er eine Gefahr für den Verkehr bildete, mußte die
Polizei eingreifen, die ihm den Führerſchein abnahm.
Evangeliſcher Frauenverein. Im Sinne der
Einheit=
lichkeit bei der Durchführung des Winterhilfswerk hat der
Ver=
ein in dieſem Jahre von einer Verteilung von Gaben und
Ge=
ſchenken zum Weihnachtsfeſt an Bedürftige abgeſehen und dafür
dem Winterhilfswerk 325 Pfund Lebensmittel verſchiedenſter Art
zur Verfügung geſtellt.
Ae. Gräfenhauſen, 22. Dez. Aus dem Gemeinderat.
In der letzten Gemeinderatsſitzung ſtanden folgende Punkte zur
Beratung: Die infolge der Arbeiten an der Reichsautobahn
her=
abgeſetzte Jagdpacht wurde vom Gemeinderat für das Jahr 1935
und folgende Jahre feſtgeſetzt. Die Anſchaffung einer fahrbaren
Baumſpritze wurde beſchloſſen. Das anfallende Schwellenholz aus
dem Gemeindewald erhält nach Gebot Sägewerksbeſitzer Heinrich
Poppe=Gräfenhauſen zu den üblichen Bedingungen. Die Gemeinde
iſt dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge E. V.
korpo=
rativ als Mitglied beigetreten. — In den letzten Tagen iſt ein
großer Chriſtbaum auf dem freien Platz vor der Kirche
auf=
geſtellt worden. Es iſt dies das erſtemal, daß ein ſtrahlender
Lichterbaum in unſeren Straßen ſteht und das Feſt der Liebe und
Freude verſchönern hilft.
— Weiterſtadt, 22. Dez. Die Turngemeinde veranſtaltet
am kommenden Sonntag, den 23. d. M., im Vereinslokal ihren
Elternabend, wobei Weihnachtsſpiele aller Abteilungen zur
Auf=
führung gelangen.
J. Griesheim, 22. Dez. Weihnachtsfeier des
Eiſen=
bahnervereins. Am Sonntag, 23. d. M., nachmittags 4.30
Uhr, veranſtaltet der Eiſenbahnerverein Griesheim eine
Weih=
nachtsfeier. Als Verſammlungsort wurde diesmal mit Abſicht
das Empfangsgebäude des hieſigen Bahnhofs gewählt. Es ſoll
an dieſem Platz nicht allein den Kindern bei einer würdigen Feier
eine Weihnachtsfreude bereitet werden, ſondern darüber hinaus
ſollen ſich auch das reiſende Publikum und nicht zuletzt auch die
vorbeifahrenden Eiſenbahner am Glanze des Chriſtbaumes
er=
freuen. — Bei der Zwangsverſteigerung des Gaſthauſes Zum
Darmſtädter Hof” war die Schöfferhof=Binding=Bürger=
Brauerei Frankfurt a. M. mit ihrem Gebot von 24 850 Mk.
meiſt=
bietend.
Ar. Eberſtadt, 21. Dezember. Ein Weihnachtsbaum iſt
im Rathaushof erſtanden und ſtrahlt allabendlich zum Ergötzen
von jung und alt im reichen Lichterglanz.
f. Roßdorf, 18. Dezember. Ehrenkreuze. Die erſten
Ehren=
kreuze — 60 an der Zahl — nebſt den Beſitzzeugniſſen ſind bei der
Bürgermeiſterei eingetroffen und ſind an die Berechtigten
aus=
gegeben worden.
* Meſſenhauſen, 22. Dez. Hohes Alter. Am 24.
Dezem=
ber 1934 feiert die Witwe Margarete Lang zu Meſſenhauſen
ihren 83. Geburtstag. Sie iſt geiſtig und körperlich geſund und
nimmt noch an allen öffentlichen und privaten Angelegenheiten
regſten Anteil.
— Georgenhauſen, 21. Dezember. Geflügel= und
Kanin=
chenzuchtverein. Auf der diesjährigen Kreisausſtellung am
16. Dezember 1934 in Groß=Umſtadt konnte unſer Verein mit
fol=
genden Preiſen ausgezeichnet werden. Es errangen: Raſſe Belg.
Rieſen=Kaninchen den höchſten Preis, die RDK.=Medaille, franz.
Silber=Kaninchen den Ehrenpreis Züchter: Friedrich Spilger,
Schwarzloh=Kaninchen den 1. Preis. Züchter: Ludwig Brunner,
Weiße Wiener Kaninchen den 1. Preis, Gelbſilber=Kaninchen den
1 Preis und Franz. Silber=Kaninchen den 1. Preis: Züchter:
Georg Götz.
As. Erbach, 21. Dez. Weihnachtsfeier der
Schuh=
fabriken. Die Ortsverwaltung der Reichsbetriebsgemeinſchaft
„Leder” hatte ihre Mitglieder zu einer Weihnachtsfeier
ein=
geladen. Außer der Belegſchaft der beiden Schuhfabriken waren
noch anweſend Herr Bürgermeiſter Lenz, der Ortsgruppenleiter
der Deutſchen Arbeitsfront Fritz Horn und der Leiter der NSG.
„Kraft durch Freude” Auguſt Suchefort. Paſſende Lieder,
ſinnvolle Gedichte und Muſikſtücke umrahmten die Anſprache des
Herrn Löffler, des Betriebsführers der Polo AG., der mit
beſonderem Nachdruck darauf hinwies, daß die Weihnachtsfeier in
erſter Linie eine Dankesfeier ſein müſſe. Er forderte ſeine
Gefolg=
ſchaft auf, in Treue und Opferbereitſchaft und in echter
Kamerad=
ſchaft zuſammenzuſtehen und mitzuarbeiten am Aufbau des
ge=
liebten Vaterlandes. Sein Sieg=Heil galt dem erſten
Gefolg=
ſchaftsführer Adolf Hitler. Den Abſchluß des erſten Teils bildete
die Beſcherung der Gefolgſchaft der Firma Polo AG. Im
Mittel=
punkt des zweiten Teils ſtand die Aufführung des
Theaterſtück=
ſchens „Weihnachten in der Waldhütte”. Betriebsamtswalter
Hans Köhler dankte zum Schluß allen Kameraden für ihre
treue Mitarbeit. Ortsgruppenamtswalter Horn gab ſeiner
Freude über den harmoniſchen Verlauf des Abends Ausdruck.
m. Beerfelden, 21. Dez. Beſcherung im
Arbeits=
dienſtlager. Nach dem Geſang von „Stille Nacht” ergriff der
Abteilungsführer Oberfeldmeiſter Pfahl das Wort und betonte
den Sinn dieſer Beſcherung, nämlich die Volksgemeinſchaft zu
hegen und zu fördern. Die treffenden Ausführungen klangen aus
in einem Sieg=Heil auf den Führer der Deutſchen. Nach einem
paſſenden Vorſpruch erſchien der Knecht Ruprecht, deſſen Worte
wiederum fruchtbaren Boden fanden. Andächtig erklangen
wei=
tere Weihnachtsgeſänge. Groß war dann die Freude, als alle
dieſe wunderſchönen Sachen in Empfang genommen wurden.
Außer den Einzelempfängern wurden auch bedacht das Jungvolk
mit einer herrlichen Burg und einer Jugendbühne, die Kucken
mit dem „Café Sattler”. Mit „O Tannenbaum” ſchloß dieſe
weihe=
volle Feier.
Lindenfels, 21. Dezember. Im Saale des Hotels Odenwald
fand ſich die evangeliſche Frauenhilfe zu einer Adventsfeier
zu=
ſammen, die zahlreich beſucht war. Der Saal und die Tiſche waren
mit Grün und Kerzen geſchmückt. Gemeinſam geſungene Lieder,
Gedichte. Chöre des Frauenchors, die Begrüßungsanſprache der
Führerin, Frau Major Schenk, ſowie die Adventsanſprache des
Orts=
geiſtlichen umrahmten das Weihnachtsfeſtſpiel von Margarete
Müller, das von Mitgliedern der Frauenhilfe ſowie einigen
klei=
nen Mädchen meiſterhaft zur Darſtellung gebracht wurde. Nach
einer Kaffeepauſe leitete ein Nikolaus eine reichhaltige Verloſung
ein. Ein kurzes Schlußwort des Ortspfarrers beendete die
Feier=
ſtunde. Die Führerin des Vereins und die treuen Helferinnen,
vor allem Frau Stoll, haben in dankenswerter Weiſe bei der
Ge=
ſtaltung der Feier gewirkt.
— Hirſchhorn, 22. Dez. Waſſerſtand des Neck
(Pegel) am 21. d. M.: 1,54 Meter, am 22. d. M.: 1,52 M
jeweils morgens 5.30 Uhr.
sind heute
4. Aduent von
2—7 Uhr geöffnet
Die Testlelte
Seite 8 — Nr. 353
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 23. Dezember 1934
Siraßenbericht
für die Woche vom 23. bis 29. Dezember 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmark”
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Heppenheim-Juhöhe—Mörlenbach (beim Bahnübergang
Mörlen=
bach) für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge
wer=
den über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet.
Um=
leitung für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinheim.
Bickenbach—Pfungſtadt, Km. 3.8—5,08 vom 29. 11. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Eberſtadt.
Mittershauſen—Scheuerberg vom 3. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Die aufgeſtellten Schilder ſind zu beachten.
König—Vielbrunn vom 3. 12. bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge
über 5,5 Tonnen geſperrt. Umleitung: Michelſtadt—Eulbach.
Babenhauſen—Schaafheim (Ortsdurchfahrt Schaafheim) vom 12.
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langſtadt—Kleeſtadt
—Schlierbach.
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hahn.
Im Gaſthaus „Zur Sonne” hielt
Du. Jugenheim. 19.
am 15. Dezember die DAF. ihre Mitgliederverſammlung ab.
Nach Eröffnung der Tagung durch den Ortsgruppenwalter ſprach
Pg. Krüger über „Sozialismus”. Seine Ausführungen über
Karl Marx und andere bekannte Sozialiſtenführer, belegt durch
einwandfreie geſchichtliche Tatſachen, öffneten manchem
Volks=
genoſſen die Augen darüber, wohin die Verblendung der Maſſen
durch dieſe hat führen ſollen, und wohin ſie geführt hätte, wenn
nicht mit dem 30. Januar vorigen Jahres der
Nationalſozialis=
mus an die Macht gekommen wäre. Der Kreiswalter Pg. Vetter
ſprach im zweiten Teil des Abends. Anknüpfend an die
Miß=
wirtſchaft der Freien Gewerkſchaften erklärte er den Zweck und
den Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront, der größten
Organiſa=
tion, die je die Welt geſehen hat. Das Geſetz zur Ordnung der
nationalen Arbeit, das Werk unſeres großen Führers, wird
er=
möglichen, daß die herrlichen Kräfte, die im deutſchen Arbeiter
ſchlummern, ſich frei entfalten können, um ſo Deutſchland wieder
in der Welt an den Platz zu ſtellen, der ihm gebührt.
Dp. Zwingenberg, 22. Dez. Zur Freude der hieſigen
Einwoh=
nerſchaft wurde auf dem Löwenplatz ein Weihnachtsbaum
für alle aufgeſtellt, der beſonders abends ein impoſantes Bild
bietet.
Dp. Zwingenberg, 22. Dez. Gemeinderatsbericht.
Ehrung des ſcheidenden Beigeordneten Kiſſel. Der
Bürger=
meiſter führte aus, daß der Scheidende allzeit als treudeutſcher
Mann befunden worden ſei, welcher ſeit 15 Jahren in
uneigen=
nützigſter Weiſe im Dienſte der Gemeinde ſtehe. Daß Herr Kiſſel
allzeit dem deutſchen Volk zu dienen bereit ſei, beweiſe der
Ehren=
brief der Deutſchen Turnerſchaft, welcher dem Scheidenden im
laufenden Jahre überreicht worden ſei. Als äußeres Zeichen der
Dankbarkeit wurde dem verdienſtvellen Beigeordneten ein Bild
des Führers mit Widmung überreicht. Sichtlich gerührt dankte
der Geehrte, gab einen kurzen Bericht über ſeine Tätigkeit in den
Dienſten der Gemeinde und verſprach beim Anblick des Bildes des
Führers, ſich ſtets erneut an ſeine Pflichten dem deutſchen Volke
gegenüber zu erinnern. Ortsgruppenleiter Dickler, der kommiſſ.
Nachfolger des ſcheidenden Beigeordneten, ſchilderte letzteren als
aufrechten Menſchen, der auch in den Stunden ſchwerſten
Kamp=
fes nicht verſagt habe.
Dp. Hähnlein, 21. Dezember. Die hieſige NS.=Frauenſchaft
hatte alle über 70 Jahre alten Männer und Frauen zu einer
Altenfeier im feſtlich geſchmückten Sitzungsſaale des Rathauſes
eingeladen. Die ſtellvertretende Leiterin konnte eine ſtattliche
An=
zahl der Geladenen begrüßen. Bei Kaffee und Kuchen verbrachte
man einige ſchöne Stunden. Einer der Gäſte ſtattete den Dank der
Geladenen ab und brachte ein Hoch auf den Führer aus. Gedichte
und Lieder=Vorträge geſtalteten die Feier zu einem ſchönen
Erlebnis.
Dp. Rodau, 22. Dez. Die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes,
Frau Katharine Raab. Wwe., mehrfache Urgroßmutter,
voll=
endet am Heiligen Abend ihr 87. Lebensjahr.
Em. Heppenheim a. d. B., 22. Dez. Auf der Landſtraße nach
Laudenbach geriet ein Perſonenwagen beim Ueberholen eines mit
Papierballen hochbeladenen Pferdefuhrwerks ins Schleudern und
fuhr von hinten auf das Fuhrwerk auf. Eine auf der Ladung
ſitzende Frau flog durch den Anprall rückwärts auf den Kühler
des Autos, wobei ſie ſich ſo ſchwer verletzte, daß ſie dem
Kranken=
haus zugeführt werden mußte. Während das Fuhrwerk faſt
un=
beſchädigt blieb, mußte das Auto ſchwer beſchädigt abgeſchleppt
werden.
e. Bad Wimpfen, 20. Dez. 81. Geburtstag. Am 1.
Weih=
nachtsfeiertag, den 25. 12. 1934, begeht Rechnungsrat i. R. Heinr.
Belzner in geiſtiger Friſche ſeinen 81. Geburtstag.
D. Biblis, 21. Dez. Bei der Hufbeſchlag=Prämiierung der
hie=
ſigen Deckſtation durch die Landesbauernſchaft, wobei 12 Pferde
anweſend waren, wurden ſehr gute Ergebniſſe erzielt.
Cp. Wolfskehlen, 20. Dez. Hohes Alter. Kirchendiener und
Glöckner Johann Schäfer 8., der bereits 52 Jahre im Amt iſt,
kann am Freitag dieſer Woche ſeinen 82. Geburtstag begehen.
Dy. Sprendlingen, 22. Dez. Gemeinderatsſitzung. Der
Verkauf eines Bauplatzes an der Offenbacher Straße zu den
feſt=
geſetzten Preiſen wurde genehmigt. Wegen Eröffnung einer neuen
Straße von der Offenbacher Straße nach dem Bachweg iſt der
Er=
werb von Straßengelände nötig. Da eine Einigung wegen
Ein=
tauſch von Gemeindegelände für das zu erwerbende
Straßen=
gelände zuſtande gekommen und die Gemeinde keine Gelder
aufzu=
bringen hat, wird der Tauſch vom Gemeinderat genehmigt.
Aufer jaglic Bret.
Unſer nationalſozialiſtiſcher Staat, unſer Drittes Reich, iſt
ſich der Bedeutung des Bauern ganz beſonders bewußt.
Des=
halb gilt ſeine Sorge vordringlich der Schaffung eines geſunden.
lebenskräftigen Bauernſtandes. Der deutſche Bauernſtand iſt das
Rückgrat unſeres Staates; er iſt der Träger der Ernährung des
Volkes. Seiner Arbeit iſt unſer „täglich Brot” anvertraut.
Weder bei einer Feſttafel noch bei der einfachſten Mahlzeit, in
keinem Schloß und in keiner Hütte darf das „tägliche Brot”
fehlen, das mit Recht auch das „liebe Brot” genannt wird.
Mannigfacher Volksglauben und allerlei Volksſitten umrankt
das tägliche Brot, das Korn, das Backen, und den Backofen.
Rochholz weiſt in ſeinem Werke „Deutſcher Glaube und
Brauch im Spiegel der heidniſchen Vorzeit” (Berlin 1867)
be=
reits auf das ſogenannte Kornopfer hin. „Die Keimkraft des
Getreides erſcheint als etwas nahezu Unvergängliches;
ackerbau=
treibende Völker ſchütten es daher mit in die Gräber den ewigen
Deutſcher Pferdeſport=Kalender
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Darmſtädter Tagblattes.
Af
Schläfern zur immerdauernden Speiſe. Kulturvölker haben es
zum Sinnbild einer über das Grab hinaus reichenden
Fort=
dauer erhoben. Herkömmlich ſieht man auf den Kirchhöfen
katho=
liſcher oberdeutſcher Dörfer in den Weihwaſſerbecken neben dem
Grabkreuze einen aus Kornähren geflochtenen Sprengwedel
liegen; er iſt ein Symbol des hier gleich einem Weizenkorne in
die Erde geſenkten Lebens, das durch den Tau des Weihwaſſers
wieder erweckt und gezeitigt werden ſoll. So galt es ſchon vor
Jahrtauſenden; aus Korn und Brot beſtanden die früheſten
Totenopfer, ſo beweiſt es der Gräber=Fund, ſo drücken es die
Sprachen aus Bei der Oeffnung antiker Gräber im
ober=
ägyptiſchen Theben, auf denen das Siegel von Jahrtauſengen
unverletzt geruht hatte, fand man Totenbrote, mit in die
Leichen=
binden eingewickelt. Weizerkörner in den Händen der Mumien.
Als von ſolcher Frucht der Franzoſe Guérin Mineville im
Jahre 1849 fünf Weizenkörner ausgeſäet hatte, erhielt er mit
einem 1200 fachen Ertrage ein der heutigen ägyptiſchen
Weizen=
frucht völlig gleiches Produkt.”
Im altdeutſchen Recht durfte der Ueberlebende ſich ſolange
nicht in den Beſitz der Erbſchaft ſetzen, bis nicht Erbmahl
und Erbtrunk feierlich abgehalten und damit des
Verſtor=
benen Gedächtnis (Minne) getrunken war. Bei dieſem Erbmahl
wurde das „Totenbrot” verzehrt, meiſtens Gebäck in Zopf= oder
Knauf=Form; in Niederdeutſchland heißen dieſe Opferbrote noch
heute „Stutenbrote”, auch „Seel= oder Kreuzchenbrote” giebt es.
Im Engadin wird ein Mandelbrot kipfelförmig gebacken und in
Schnitten verzehrt; dieſe Schnitten nennt man „Totenbeinli”
Ein anderes länglich geformtes Süßbrot, das in Graubünden
beliebt iſt, trägt zwar nicht mehr jenen widerwärtigen Namen,
hat dagegen noch vollkommen die Geſtalt eines förmlichen
Röhr=
knochens.
Es gleicht dem Mürb=Brote der ſogenannten „Bube
Schenkel”, wie ſie an der Bergſtraße und in Rheinheſſen gebacte
werden. Auch in Weſtfalen, namentlich in der Gegend Sol
Iſerlohn, ſind ähnliche Brotgebäcke üblich.
Auch den Germanen=Göttern werden, wie die Rigwe)
Edda erzählt, Brote vorgeſetzt. Als der nordiſche Gott R
(Heimdall) die Erde durchwanderte, um das Menſchengeſchl ad
in Stände zu ordnen, da findet er dasſelbe überall ſchon me
Ackerbau beſchäftigt, und erhält bei der Einkehr in dem eine
Hauſe grobes Gerſtebrot, in dem anderen feine Weizenkuche
vorgeſetzt.
Beim Zubereiten des Teiges beobachten die Bauersfraue
allerhand Vorſichtsmaßregeln. In der Oberpfalz ſoll währen
das „Dampfl” gemacht wird, die Stubentür nicht geöffnet w
den. In Schleſien darf man den Teig nicht loben, weil dan
das Gebäck nicht gerät.
Macht die Hausfrau den Brotteig an, ſo wirft ſie e
Hand voll Mehl hinter ſich, ein Stückchen Teig in den Ba
ofen, beim Küchlein=Backen erſt etwas Schmalz aus der Pfamu
dann auch das erſte Küchlein ins Feuer.
Wenn die Hofbäuerin am Samstag ihr friſches Kleinbrot
backen hat, wie es zu jedem Sonn= und Feiertag geſchieht, i19 Schaufenſtem deutel
werden aus den Teigreſten der Backmulde klotzförmige Brötde
geknetet: Mutſchen= Spend= und Almoſenbrötlein genannt. Mr
verſchenkte ſie an vorüberziehende Fremde und Arme.
Es iſt dies ein hier an die Armut, dorten an das Feu=
Element hingegebener, geopferter Teil, damit dadurch di
übrigen Hausbrote die geſegnete Nährkraft verbleibe; zuglei
aber geht der Empfänger die ſtillſchweigende Verpflichtung ei
ſeine vorgeſchriebene Anzahl Vaterunſer für die Armenſee
abzubeten.
Um den Teig und das Brot vor böſen Einflüſſen
ſchützen, macht man über den ungeſäuerten und geſäuerten T
und über die Laibe, die man in den Ofen ſchießt, ein o
drei Kreuze. In der Ober=Pfalz beſpritzt die Bauersfrau de ſime ?eO
Teig mit Weihwaſſer, im Böhmerwald wird während 5e
Backens neunmal das Kreuz geſchlagen.
In der Eifel und auch in Luxemburg wird das erſte oFwummleee
letzte Brot, welches in den Backofen kommt, mit einem Kreuz/ werss.."
verſehen: es heißt daher „Kreuz=Brot” und wird zuletzt an
geſſen. Das „Kreuz=Brot” darf niemals verſchenkt werden, ſo
weicht der Brotſegen aus dem Hauſe. In Thüringen ſchütz=
„drei Stopfen”, die in das erſte Brot (Kreuz=Brot) mit dil
Finger im Namen Gottes geſtochen werden, das Haus,1
Anfeindungen und vor dem Beſuch der Hexen.
Nächſt dem Bereiten des Teiges iſt das Einſchießen D1
Brotes in den Backofen und das Backen ſelbſt mit allerei
Brauchtum verbunden. Beim Einſchießen erfleht man du
einen frommen Spruch Segen für das Brot; im Saarla)
ſchlägt die Frau nach dem Einſchießen ein Kreuz über di
Backofen.
Früher pflegten die Frauen, wenn der Backofen verſchloſſt
war, hoch zu ſpringen und laut zu jauchzen, damit das Bw.
gut gerate.
In manchen Gegenden beſteht auch die Sitte, ein Hufeifſ
auf das noch ungebackene Brot zu drücken. Solche Brote heißſ/co Allein
dann „Spar=Brote‟. Man verſteht darunter aber auch das kleins
Brötchen, welches die junge Hausfrau beim erſten Brotbacke
im eigenen Hauſe bäckt; es wird ſorgfältig aufbewahrt, „damiill
zu kröl
Huse nt
oite beichen.
Ginge Hudert B.
au amu greben.
d mit üubehi.
perſehen. B8 dut
zäüufer bei dieſt
eſtimmt etmgs
gur etnige beibiele.
R
N n
außen gemufft,
währt, nur Mk. 0.
Mk. 10.— Anzahl
4Mk. 6.—
Geitere Preiſe und
Bitstoria= und Lpel
Fahrrad=Erſatzteilen,
wagen und Nähmal
ORlo,
Brößtes Fahrrade un
zu 4 um 24Drf
Ees e
Be
veiredetiekerser‟"
Ad datge
nie im Hauſe das Brot ausgehe‟
Wenn das Brot im Backofen iſt, darf man nicht hineie Aſchlawpen rung
blaſen, ſonſt wird das Brot „ſpindig” und hohl. Findet man elſerenz=Aronen haltes
oder mehrere Löcher im Brot, ſo ſagt man, der Bäcker iſt mit
ſeinen Geſellen durchgeſchlüpft. In München ſagt man, we
eine Semmel hohl iſt, der Kuckuck iſt darin.
Am Freitag darf man nicht backen, denn das bringt. Bu0Den Heials=
und Zank ins Haus.
„Back kein Freitags=Brot,
So hilft Dir Gott aus aller Not.”
Aus meiner Jugendzeit entſinne ich mich des „Haſenbrotes
Damals trugen die Jäger noch die „Jagdtaſche” nur in Sü/l Neſiges Lader
deutſchland war der „Ruckſack” üblich. Kam Vater von der Jawſcl. Nur ſolche
nach Hauſe, und hörten wir den Wagen vorfahren, dann ſtürr gangsformen,
klan=
ten meine Schweſter und ich ihm entgegen, um das „Heieſimtes Auſtreten vorf
brot” zu erbitten.
Wir waren feſt davon überzeugt, daß das Brotſtück, welch A beſonders
auszeichne=
der Vater ſeiner Jagdtaſche entnahm, ihm von den Waldhaf gote mit kurzem Lebe
für uns mitgegeben worden ſei. Darum weil es die Haſ/ultsanſprüchen unter
gebacken hatten, ſchmeckte es auch ſo köſtlich!
Bei uns Jägern iſt, wenn nach dem Regen der Nebel ae)e—
ſteigt oder der Wald raucht die Redensart üblich: „Die Hirſeſhnk=!
uartir=
rauchen Tabak” oder „Fuchs und Has backen Brot”; Meover w Kaſſa=Geſch
bringt in letzterem Fall ſogar die Tierwelt mit dem Back ſeraobertrier od gu
in Verbindung.
Am ſchönſten iſt eine ſchleſiſche Sitte, die uns zeigt, Feind beſuchen, Dn
Sdt=
unſere Vorfahren jedes Stückchen Brot als Gottesgabe heiu ſachwv, ea. 2
Milliong=
gehalten haben. Wenn ein Stückchen Brot verſehentlich zur Er)0off, da unſ. Dir „u
fiel, dann hob man es ſorgfältig wieder auf, und führte /1Xi. Mainzunt
zum Kuſſe an den Mund mit den Worten: „Verzeih’ es miſe Wonenſrenz. Moin
Gott”
ſolide,
kaufm
Perſön
baätiſchlampen Rente
ſtehend
ſeinfache
„geſuc
darmſt
Mungerſtre
22
ſiſt.
melden, welche
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Seite 10 — Nr. 353
Reich und Ausland.
Obergruppenführer Hühnlein
zum Korpsführer befördert.
Der Führer hat die bisherige Dienſtſtellung
„Korpsführer” zum Dienſtgrad erhoben und
Obergruppenführer Hühnlein zum Korpsführer
befördert.
Der Chriſtbaum für den Führer.
Berchtesgaden. Der Gemeinderat
Berch=
tesgaden hat dem Führer als Weihnachtsgeſchenk
einen beſonders ſchönen Chriſtbaum überſandt, der
mit kunſtvoll geſchnitzten Holzfiguren nach
Ent=
würfen des Kunſtmalers Reinhold geſchmückt iſt.
Die Sendung iſt mit einem Gedicht in heimiſcher
Mundart begleitet, das Kunſtmaler Raſp auf
Pergament gezeichnet hat. Die Berchtesgadener,
hoffen, dem Führer mit dem ſchlichten und
ſin=
nigen Weihnachtsgeſchenk eine große Freude zu
machen.
Schweres Eiſenbahnunglück. — 6 Toke.
Stuttgart. Am Samstag, um 9.20 Uhr,
ſtieß auf der eingleiſigen Strecke Murrhardt—
Backnang der Perſonenzug 1978 Heſſenthal—
Stuttgart auf der freien Strecke bei Haltepunkt
Schleißweiler mit dem Nachzug zum Perſonenzug
1973 Stuttgart-Nürnberg zuſammen. Das Gleis
iſt geſperrt. Feſtgeſtellt ſind bis jetzt ſechs Tote,
15 Schwerverletzte und eine Anzahl von
Leicht=
verletzten. Unter den Toten iſt der Zugführer
Bratzel aus Crailsheim. Die Schwerverletzten
be=
finden ſich im Krankenhaus Bachnang; ihre
Na=
men und die der Toten — außer dem des
Zug=
führers — konnten noch nicht ermittelt werden.
Die erſte ärztliche Hilfeleiſtung wurde von
Bahnärzten und Aerzten aus Sulzbach und
Back=
nang geleiſtet; außer der Feuerwehr und einigen
Sanitätskolonnen beteiligte ſich auch Arbeitsdienſt
aus Sulzbach und Murrhardt an den
Rettungs=
arbeiten. Die Reiſenden des Zuges 1978 ſind mit
Sonderzug nach Stuttgart weiterbefördert
wor=
den. Von Crailsheim und Stuttgart ſind
Hilfs=
züge abgegangen. Der Schnellzug 238, der von
Berlin kommt, iſt über Heſſenthal nach Heilbronn
und der Schnellzug D. 117 nach Nürnberg über
Aalen umgeleitet worden.
Berlin. Durch die Feſtnahme einer Bande
von gefährlichen Deviſenſchiebern hat die
Berli=
ner Zollfahndungsſtelle jetzt wieder einen guten
Fang gemacht. Es handelt ſich bei den Verhafteten
um fünf Juden, und zwar einen Hans Epelſtein
aus Holland, Artur Weiſe aus Crimmitſchau in
Sachſen, Markus Löwenthal aus Berlin, Louis
Löwenbach aus Berlin=Schöneberg und Helmut
Epelſtein aus Berlin=Schöneberg, den Bruder des
Hans Epelſtein. Alle fünf ſind in
Unterſuchungs=
haft genommen worden. Im Hintergrund der groß
angelegten Schiebungen ſtehen zwei galiziſche
Ju=
den, Aron Jakob Kohn und deſſen Sohn Moſes
Kohn, die es vorgezogen haben, vom Ausland her
ihre Verbrechen zu organiſieren. Nach dem
Ergeb=
nis der Ermittlung der Zollfahndungsſtelle
hatten die Verhafteten umfangreiche
Vorberei=
tungen getroffen, um in großem Ausmaße
Zins=
ſcheine von deutſchen Wertpapieren, die ſich im
Auslande befinden, nach Deutſchland zu
ver=
äußern und den Gegenwert ins Ausland zu
ver=
ſchieben. Durch das raſche Zugreifen der
Zoll=
fahndungsſtelle Berlin wurden, die beabſichtigten
Schiebungen in dieſem Falle verhindert.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 23. Dezember 1
Ehrung der deutſchen Retter durch den Führer.
Ankunft der „New
in Cuxhaven.
Cuxhaven. Ueber der Elbmündung lag
dieſiges Wetter, und es wehte eine leichte Briſe,
als am Samstag, gegen 3 Uhr, der Hapagdampfer
„New York” mit den 16 geretteten norwegiſchen
Seeleuten an Bord in Cuxhaven eintraf. An dem
Steubenhoeft im Amerikahafen hatten ſich trotz
der frühen Morgenſtunde verſchiedene Angehörige
der Fahrgäſte und der Beſatzung eingefunden, um
Freunde und Verwandte als erſte auf deutſchem
Boden begrüßen zu können. Höhere
Marineoffi=
ziere ſowie eine Kapelle der Reichsmarine hatten
ſich ebenfalls zum Empfang eingefunden. Ganz
allmählich tauchten aus dem Dunkel die Lichter
des Oezanrieſen auf, zuerſt kaum wahrzunehmen,
um dann ſichtbar und ſichtbarer zu werden. Kurze
Zeit ſpäter lag dann die „New York” quer vor
dem Pier. Im Lichte von Scheinwerfern
erſtrahl=
ten die ſchwarz=weiß=roten Schornſteine des
Damp=
fers. Die Marinekapelle intonierte den
Baden=
weiler Marſch, und von der Reeling, die plötzlich
von Menſchen beſetzt war, ertönte als Begrüßung
der Ruf: Unſerem deutſchen Vaterlande, unſerer
Heimat ein dreifaches „Sieg Heil”, Begeiſtert
ſtimmten alle Anweſenden in das „Sieg Heil” ein.
Darauf wurden die Taue feſtgemacht und die
Fall=
reeps fielen. Einige Marineoffiziere unter
Füh=
rung von Korvettenkapitän Udke begaben ſich
ſo=
dann an Bord, um Kommodore Kruſe zur großen
ſeemänniſchen Tat ihre Glückwünſche auszuſprechen,
die er und ſeine Beſatzung vollbracht haben. Die
Reichsmarine, ſo ſagte Korvettenkapitän Udke,
abſchließend, danke ihren tapferen Kameraden von
der Handelsmarine für dieſes große
Rettungs=
werk. In kurzen Worten dankte Kommodore Kruſe
für die ihm und ſeiner Beſatzung zuteil
gewor=
dene Ehrung.
gleitung Deutſchlands äußerſten Hafenvorpoſten
an der Nordſe, um nach der Reichshauptſtadt
zu=
rückzukehren. Als der Führer die Bahnhofshalle
verläßt, um den Zug zu beſteigen, ſchwillt der
Ju=
bel der tiefgeſtaffelten Menſchenmenge zum Orkan.
Ehrung der ruhmreichen
Rettungs=
mannſchaft durch die Hapag.
Nachdem der Führer und Reichskanzler das
Schiff verlaſſen hatte, verſammelten ſich am
Samstag morgen die Beſatzung und die Fahrgäſte
der „New York” auf dem Achterdeck, um hier den
ruhmreichen Männern des Rettungsbootes „New
York” einen feierlichen Empfang zu bereiten. Die
zehnköpfige Beſatzung des Bootes hatte auf Deck
Aufſtellung genommen. Hinter ihnen waren die
16 geretteten Norweger angetreten. Die
Betriebs=
zellenohleute der Hapagbetriebe waren mit ihren
Fahnen erſchienen. Zunächſt begrüßte der
ſtell=
vertretende Betriebsführer Dr. Hoffmann die
Mannſchaft. Im Namen der Betriebsführung
und Gefolgſchaft überreichte Dr. Hoffmann
dar=
auf den einzelnen Mitgliedern der
Rettungs=
mannſchaft ein Geſchenk. Sodann ein Kommando
des Erſten Offiziers Wieſen, und unter den
Klängen des Badenweiler Marſches ging der
Commodore=Stander am Maſt hoch. Der Leiter
der Abteilung Seefahrt, Biedermann, begrüßte
als nächſter Redner die ruhmreiche Mannſchaft
und ſprach ihr im Namen aller deutſchen Seeleute
den Dank für ihre Tat aus. Darauf wünſchte
Bürgermeiſter Kloſtermann=Cuxhaven im Namen
der Stadt den tapferen Seeleuten auf deutſchem
Boden ein herzliches Willkommen. Als letzter
Redner ſprach der norwegiſche Konſul. Er dankte
im Namen der norwegiſchen Regierung den
See=
leuten von ganzem Herzen für ihre Tat. Zum
Schluß brachte dann noch der norwegiſche
Vizekon=
ſul den Dank im Namen der geretteten
norwegi=
ſchen Beſatzung zum Ausdruck.
Zimmer geſtürzt und kann kaum ſprechen vor Em
regung, als ſie von der kühnen Tat berichtet: „Urn
ſer Alfred hat das Rettungsboot geführt!” Jac
ſelbſt habe losgeheult, ſo ſagte die weißhaarigg
Mutter des erſten Ofiziers, als ich nach der erſte=
Freude an die Gefahr dachte, in der mein Jungg
und ſeine Mannſchaft geſchwebt haben. Eine ganz
Reihe von Jahren pendelt er nun ſchon zwiſche
Hamburg und New York hin und her”, ſo erzähm
ſie weiter, „auf der „St. Louis”, auf der „Alber
Ballin”, und dies war ſeine erſte Reiſe auf des
„New York”. Den Weltkrieg hat er auf dern
„Moltke” mitgemacht. Schon vor einigen Jahrem
E=
iſt mein Junge an der Rettungstat bei dem Un=t W miſt di
tergang des holländiſchen Dampfers „Alkaid”, im Hhommk. A
der Nähe von New York, beteiligt geweſen.” — eeſte
Immer wieder hört man aus den Worten deru roden
rüſtigen alten Dame die Freude über die Rett / zuſt nationale
tungstat der kühnen Bootsbeſatzung.
Inzwiſchen iſt der Hapag=Sonderzug in Cux ri heute, duß ſie ſ0
haven eingetroffen, die Bremſen kreiſchen, un7 dung zwiſchen den
bald wird eine glückliche Mutter ihren Sohn umz / phlisnus des Grol
armen.
Stabschef Luhe an die kapferen Seeleuta &os Gepicht der Prel
Hannover. Der Chef des Stabes Lutze hau) zu Gewalten und del
an den Führer der SA. Gruppe Hanſa in Hamz und ſtellt feſt, daß
burg, folgendes Telegramm gerichtet: Den SA., I Querhaſtigkeit des
Männern des Marineſturms, die ſich ſo mutig am me freilich dieſe i
der „Siſto”=Rettung beteiligten, ſofort Dank unz) jen Charalter der
vollſte Anerkennung übermitteln für den in de= ſunderſetzung in d
Tat bewieſenen SA.=Geiſt. Chef des Stabes.
Heftige Skürme über dem Aklankik.
Begrüßung der Reikungsmannſchaft.
Ehrung durch den Hamburger Henak.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler iſt
Samstag morgen, mit Sonderzug von Hamburg Rathaus die Ehrung der Rettungsmannſchaft der
York”, die die tapfere Rettungstat vollbracht ha= überwieſen und die Rettungsmedaillen und
Aus=
z
ben, perſönlich zu begrüßen.
Welche Anerkennung das ganze deutſche Volk
der tapferen Seemannstat der Beſatzung der
„New York” zollt und welche Gefühle der Freude
und des Stolzes ihnen auf deutſchem Boden
ent=
gegenſchlagen, das zeigt die große und beſondere
Ehrung, die den heimkehrenden deutſchen
Seeleu=
ten durch den Führer Adolf Hitler ſelbſt zuteil
wird. Wie ein Lauffeuer hat es ſich am frühen
Morgen durch die Stadt verbreitet; ganz
Cux=
haven ſtrömt zu den Landungsbrücken und zum
Hapag=Bahnhof. Hier haben inzwiſchen
Ehren=
abteilungen der Reichsmarine und der Marine=
SA. Spalier vom Bahnhof zum Pier gebildet.
Um 7.40 Uhr brauſt der Sonderzug des
Füh=
auf, als der Führer und Reichskanzler dem Zuge
entſteigt. In ſeiner Begleitung befinden ſich u. a. unterwegs. Soweit ſie von der Hamburg—Ame=
Obergruppenführer Brückner, SS.=Obergruppen= rika=Linie in der kurzen Zeit benachrichtigt
wer=
führer Joſef Dietrich, der Reichspreſſechef der
NSDAP., Gruppenführer Dr. Dietrich, der
Adju=
tant der Wehrmacht beim Führer, Major
Hoß=
bach, SS.=Oberführer Schreck; aus Hamburg wa= im Hapag=Gebäude die Mutter des Leichtmatroſen
ren Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann, SS.=
Gruppenführer Lorenz und Polizeiherr
Ober=
führer Boltz anweſend.
Der Führer ſchreitet durch das Spalier der
Reichsmarine und der Marine=SA. zum Pier, wo
Commodore Kruſe den Reichskanzler erwartet.
Der Führer begrüßt den Commodore, er ſei
glück=
lich, ihm hier ſelbſt die Glückwünſche des ganzen
deutſchen Volkes überbringen zu können. —
Com=
modore Kruſe geleitet den Führer ſodann auf das
Promenadendeck der „New York” wo in der Halle
die Rettungsmannſchaft ſowie die übrige
Beſat=
zung des Schiffes Aufſtellung genommen hat.
ſprache: „Herr Commodore. Ich bin gekommen,
um Ihnen im Namen der ganzen deutſchen Na= zu verlaſſen und ihrem Sohn nach Cuxhaven
ent=
tion den Dank für Ihre hervorragende Tat aus= gegenzufahren. „Wir ſitzen abends beim Tee” ſo
zuſprechen. Das ganze deutſche Volk iſt ſtolz auf
Sie! Und auch der deutſchen Schiffahrt haben Sie
große Ehre erwieſen! Sie haben vor der Welt
bekundet, daß deutſche Schiffsbeſatzungen tapfer,
furchtlos und heldenmütig ſind; Sie haben aber
auch der Welt gezeigt, daß das deutſche Volk alle
Zeit zu friedlicher Hilfe bereit iſt. Ich gratuliere
Ihnen, Herr Commodore, zu einer ſolchen
Beſat=
zung, und ich beglückwünſche das deutſche Volk zu
ſo tapferen Männern!”
Kommodore Kruſe ſpricht im Namen der
Mannſchaft dem Führer den Dank aus und ſchließt
mit einem dreifachen Sieg Heil auf den
Reichs=
kanzler. Sodann ſtellt der Leiter der
Rettungs=
aktion, der jetzige Erſte Ofizier Alfred Wieſen,
dem Führer die Beſatzung des Rettungsboots
ein=
zeln vor. Unter dieſer befinden ſich auch fünf
Männer vom Marineſturm 1 Hamburg, des erſten
deutſchen Marine=SA.=Sturmes.
Der Führer überreichte ſodann der elfköpfigen
Beſatzung des Rettungsbootes die Rettungs=
Medaille, dem Kommodore Kruſe, dem Erſten
Offizier und dem jetzigen Erſten Offizier Wieſen
je eine goldene Uhr mit ſeinem Namenszug als
Geſchenk und den 10 Mannſchaftsmitgliedern des
Rettungsbootes je einen Umſchlag mit einem
Weihnachts= und Urlaubszuſchuß
Mit nochmaligem Dank an die
Rettungsmann=
ſchaft verabſchiedet ſich der Führer und begibt ſich
mit Kommodore Kruſe in deſſen Kajütte zu einer
längeren Unterhaltung, wo er ſich von dem
Ka=
pitän der „New York” den genauen Hergang der
Rettungsaktion ſchildern läßt.
Nachdem der Führer noch 40 Saardeutſche, die
zur Abſtimmung am 13. Januar aus den
Verei=
nigten Staaten herübergekommen ſind und die
ebenfalls in der Halle des Promenadendecks
Auf=
ſtellung genommen haben, begrüßt hat, verläßt er
um 8.15 Uhr das Schiff, begleitet von Kommodore
Kruſe.
Um 8.40 Uhr, genau eine Stunde nach der
An=
kunft, verläßt der Führer ſodann mit ſeiner Be=
Am Samstag nachmittag fand im Hamburger
kommend, im Nordſeehafen in Cuxhaven einge= „New York” durch den Senat ſtatt, wobei den
troffen, um die deutſchen Seeleute der „New deutſchen Seehelden Ehrenurkunden des Senats
ſeichnungen der deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchiger verliehen wurden. Als Commodore
Kruſe, der Erſte Offizier Wieſen und ſeine
Boots=
mannſchaft auf den Rathausbalkon traten, wurden
ſie von der Menge mit Jubel begrüßt, während
ſich die Sturmfahne der Marine=SA. zum Gruß
für die Kameraden der „New York” hob.
Mit dem Hapag=Sonderzug
nach Cuxhaven.
Cuxhaven. Es iſt Nacht, dichte
Nebelſchwa=
den liegen über der Flachlandſchaft der Unterelbe,
durch die der Hapag=Sonderzug nach Cuxhaven
rers in die Halle. Unbeſchreiblicher Jubel klingt eilt. In dem Zug ſind auch viele Angehörige der
Beſatzung des Rettungsbootes der „New York”
den konnten, ſind ſie gekommen, um ihre Männer
und Söhne in Cuxhaven zu empfangen.
Ihre Freude iſt überwältigend. So erſcheint
Ludwig Hagen. Sie iſt faſt faſſungslos vor
Freude: „Zwei Jungen habe ich,” ſo erzählte ſie,
„beide ſind Leichtmatroſen bei der Hapag.” Als
man ihr den Hergang der Rettungstat berichtet,
kommt es dann ſpontan über ihre Lippen: „O,
wie iſt das ſchön für Deutſchland!‟ Eine
Arbei=
terfrau aus Barmbeck, einem der früher röteſten
Stadtviertel der Hanſeſtadt, ſpricht ſo einfach und
ſchlicht, und man fühlt, daß ihre Freude über die
Tat ihres eigenen Sohnes in dieſem Augenblick
emporwächſt zum Stolz und zur Liebe für ein
gan=
zes Volk.
Auch die 82jährige Mutter des erſten Offiziers
Der Führer nimmt das Wort zu einer An=Wieſen, des Führers des Rettungsbootes, hat es
ſich nicht nehmen laſſen, ihren Ruheſitz in Uelzen
erzählt ſie, „als das Telephon ſchrillt. Meine
Tochter geht zum Apparat, dann kommt ſie ins
London. Ein heftiger Sturm tobt wiede= au Paul von St
im Atlantiſchen Ozean. Acht große Dampfer, au ſe Unterſchiede zwiſct
dem Wege von New York nach Europa mit Weih= eſend die Gründe
nachtspoſt, haben infolgedeſſen Verſpätung erlit= egenüber Deutſchlan
ten, darunter die „Ascania” der Cunard=White; Außland kommt etwa
Star=Line, die „Europa”, die am Freitag eintref= 7 Betrachtungen
hliſchen Staaten, 1
fen ſollte, aber erſt am Sonntag erwartet wird niteln. Zu Prophe=
und die „Deutſchland”, die Donnerstag fällig hi der Vielheit der
icht zu 9
.I0d wenn die geſch
jeder kartelliſtiſchen o
Lu kommt, daß er
ſicht denn als Pflich
Mi Preſſe dort zu ſeh
ns durch andere Er
twemmten Gebieter
nuden dürfen. Mit
erichneten charakter
Min auis
Vom Baltiku
en Letten und Eſte
war, aber erſt am Freitag eintreffen dürfte. Dem umen, widerſproche
Hapagdampfer „New York”, der Freitag früh auff M d05 Judentum ve
der Reede von Cowes vor Anker ging, hat dis Von Rom aus be
16 Mann Beſatzung des norwegiſchen Dampfers Es heißt den Wert ſe
„Siſto” an Bord, die er in dem Atlantik=Sturnm, Lolſtändigkeit halbe
vickelt habe, hier ſeh=
unter den Scheinwerfern der „Europa” gerettett berlin den neueſten
hat. Die „New York” nimmt die Mannſchaft der ſluſt iſt, in ſein
„Siſto” mit nach Hamburg, von wo ſie die Heim= ch nicht verwerte
reiſe nach Norwegen fortſetzt.
Verbundenheit zwiſe
mr wieder mit
itlieniſche Politik
bermit unterzieht
Eine Flugzeuglandung . . . in der Küche.
einer genauen Feſtſ”
London. Bei dem Verſuch, im Nebel auf” iſche Verbindung zu
dem Flugplatz von Croydon zu landen, rannte ein; dirfen weiterhin nie
franzöſiſches Flugzeug, das Zeitungen von Frank= ſcht gab und nicht g
Verner darf nicht
reich nach England gebracht hatte, gegen ein Hals Fialien jahrbunderte
und drückte eine ganze Seitenwand des Haufs” biligen römiſchen
vollſtändig ein. Das Flugzeug konnte erſt in der wührend geopolitiſ.
Küche zum Stehen gebracht werden, und nur der „Ns Mittelmeeree
Geiſtesgegenwart der Hausfrau, die ſofort die büßt, daß Adolf
Gasflamme abſtellte, iſt es zu danken, daß eine onte, ein Ziel,
Exploſion des ausſtrömenden Benzins vermieden. hen gegenüber
Mimiſtiſch, nicht
wurde. Die zwei Inſaſſen des Flugzeuges kamen” bährend Italien
wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen, on hinter ſich
davon.
Durch den
Kries auf das
Blitzſchlag die Urſache des Unglücks der „Uiver”?
uid dem Englände=
Amman (Transjordanland). Die ſterblichen Aüßeren Zuſammer
Reſte der Opfer der unglückſeligen „Uiver” ſollen. Zelie hur dunkel im
kiſende Bild brau
durch ein britiſches Militärflugzeug nach Kaire, Mllenlängen
geſpr=
gebracht werden. Man glaubt hier, daß das Un Mrzüſcthanſegtiſche
glück durch Blitzſchlag erfolgt iſt, und nicht im= Eug dem — ſeiner
folge einer unglücklichen Landung, da das Ge R Deutſchen gegenit
lände ausgezeichnet ſein ſoll. Die Leichen der bei liegsſchuldlüge noch
der Kataſtrophe ums Leben gekommenen Per= Zblegten Janoranl
ſonen ſind geborgen und nach Rutbah übergeführt 57 Leutſche auf ſeine
erbei der hiſtoriſch
worden. Alle ſieben ſind ſtark verſtümmet, ſe hlin über das Vu
konnten aber identifiziert werden. — Außerden Eüzelſeiten
zutrodi=
iſt es gelungen, den größten Teil der von dem lcht ein Volk rein
Flugzeug mitgeführten Poſt zu bergen. Die Poſte leſt die Schlußford
ſäcke ſind, wie es ſcheint vor der Exploſion aus — Ang des engliſchen
dem Flugzeug herausgefallen und aufgegangen. N Ooung dieſer A.
worauf der Sturmwind die Briefe verweht hat, henhang mit der ei
Diderietzung fir
In einem Umkreis von mehreren Kilometern
wurden über 30 000 Briefe und andere Poſtſtücke
aufgeleſen.
Hollands ſtolzeft
Das holländiſche Großflugzeug „Uiver”, das durch ſeinen zweiten Platz im Luftrennen Lonol.
Melbourne berühmt geworden iſt, iſt während des Weihnachtsfluges von Holland nach Niedertll
Indien in der Syriſchen Wüſte abgeſtürzt und verbrannt. Die vierköpfige Beſatzung und die Le
Fluggäſte ſind hierbei ums Leben gekommen.
Sonntag, 23. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 353 — Seite 11
Gar Saatelllsdr.
Deutſchland von draußen geſehen.
Hans Steinsdorf hat dieſe Reihe von Schriften
her=
ausgebracht*), die von Paris und London, von Rom und aus der
öſtlichen Wetterecke heraus geſehen die Dinge politiſch,
wirtſchaft=
lich und nach ihrer hiſtoriſchen Entwicklung würdigt. Der Wert
dieſer 4 Schriften — das Werturteil ausgeſprochen im Hinblick auf
den Titel und was er verſpricht — iſt ſehr ungleich, zuweilen
über=
wuchern die hiſtoriſchen und kulturellen Betrachtungen die
leben=
digen Fäden, die in der Gegenwart zwiſchen draußen und drinnen
geſponnen werden.
Eugen Feihl hat ſeinen Blickpunkt in Paris und
unter=
wirft die franzöſiſche Mentalität einer eingehenden Unterſuchung.
Er kommt dabei zu dem Schluß, daß neben den kulturellen und
nicht zu gering zu achtenden ſprachgedanklichen Schwierigkeiten die
Einſtellung des Franzoſen zu geſchichtlichen Wahrheiten beachtet
werden muß. Solche bleiben ihm gleichgültig neben der
Werbe=
kraft nationaler Willensbetätigung und der Leitgedanke lautet:
„Und wenn die geſchichtliche Wahrheit anders ausſah, ſo wollen
wir heute, daß ſie ſo geweſen ſei!” Einer wirtſchaftlichen
Verſtän=
digung zwiſchen den beiden Völkern ſteht, der materielle
Indi=
vidualismus des Franzoſen gegenüber, der eingefleiſchter Gegner
jeder kartelliſtiſchen oder korporativen Wirtſchaftsorganiſation iſt.
Dazu kommt, daß er auf rein bürgerliche Art den Beſitz eher als
Recht denn als Pflicht betrachtet. Feihl warnt mit Recht davor,
das Gewicht der Preſſeſtimmen in Frankreich zu überſchätzen, da
die Preſſe dort zu ſehr moraliſch und materiell von den
herrſchen=
den Gewalten und den dahinter ſtehenden Parteigruppen abhängt
und ſtellt feſt, daß der Franzoſe ſich von vornherein über die
Dauerhaftigkeit des nationalſozialiſtiſchen Regimes im klaren iſt,
ohne freilich dieſe ihm zu gönnen. Der Franzoſe kennt den
unblu=
tigen Charakter der deutſchen Revolution an und gönnt die
Aus=
einanderſetzung in der Judenfrage uns und den Juden, wobei wir
uns durch andere Erſcheinungen in den durch Emigranten
über=
ſchwemmten Gebieten (Elſaß=Lothringen und Paris) nicht irre
machen dürfen. Mit den Hauptwert des Buches machen die
aus=
gezeichneten charakterlichen Analyſen des Deutſchen und des
Fran=
joſen aus.
Vom Baltikum und von Rußland aus beurteilt die
Lage Paul von Sokolowſki. Er formt ſtark und anſchaulich
die Unterſchiede zwiſchen den Finnen und Litauern auf der einen,
den Letten und Eſten auf der anderen Seite und unterſucht
ein=
gehend die Gründe für die Abneigung der ruſſiſchen Intelligenz
gegenüber Deutſchland. Das politiſche Verhältnis Deutſchland=
Rußland kommt etwas zu kurz gegenüber den an ſich ſehr
feſſeln=
den Betrachtungen über das Schul= und Bildungsweſen in den
haltiſchen Staaten, die dem Leſer ganz neue Anſchauungen
ver=
nitteln. Zu Prophezeiungen für die Zukunft kann der Verfaſſer
bei der Vielheit der Völker und Kräfte im Oſten natürlich nicht
ommen, widerſprochen muß aber ſeiner Behauptung werden, daß
rſt das Judentum von heute ſich zu einer Nation oder Raſſe
ent=
vickelt habe, hier ſehen wir heute doch tiefer und ſchärfer.
Von Rom aus betrachtet Maximilian Claardie Dinge
Es heißt den Wert ſeiner Schrift nicht herabſetzen, wenn man der
Vollſtändigkeit halber feſtſtellt, daß er in den Beziehungen Rom=
Zerlin den neueſten Stand, der durch das Problem Oeſterreich
be=
ſinflußt iſt, in ſeinem vor einigen Monaten erſchienenen Werk
och nicht verwerten konnte! Claar betont die weltanſchauliche
Verbundenheit zwiſchen den beiden großen Völkern und weiſt
im=
ner wieder mit Recht darauf hin, daß Italien eben eine rein
talieniſche Politik treibt und treiben muß. Im Zuſammenhang
ermit unterzieht der Verfaſſer alle Phaſen der Dreibundpolitik
iner genauen Feſtſtellung, die in dem Satz gipfelt, daß die
poli=
tſche Verbindung zwiſchen Wien und Rom unnatürlich war! Wir
lürfen weiterhin nie vergeſſen, daß es in Italien eine Judenfrage
ſicht gab und nicht gibt, und daß Italien auch religiös geeint iſt.
ſerner darf nicht vergeſſen werden, wie Claar ausführt, daß
Italien jahrhundertelang in die unglückſelige Konſtruktion des
kiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation eingeſchloſſen war,
tährend geopolitiſch geſehen, es auf eine weſt=öſtliche Beherrſchung
bs Mittelmeeres hingewieſen iſt. Beſonders wird in Italien
be=
füßt, daß Adolf Hitler die abſolute Einheit des Reiches ſchaffen
bnnte, ein Ziel, das Bismarck den monarchiſch=dynaſtiſchen
Inter=
eſen gegenüber nicht erreichen konnte. Für die Zukunft iſt Claar
vtimiſtiſch, nicht zuletzt, weil Deutſchland noch im Umbruch iſt,
tährend Italie; die Kinderkrankheiten der Umformung teilweiſe
hon hinter ſich hat.
Durch den Blick von London aus, den Wilhelm von
kries auf das Problem: England und das Dritte Reich” wirft,
uird dem Engländer — vielleicht — ein Begriff aufgehen von den
rößeren Zuſammenhängen der deutſch=engliſchen Geſchichte, die ihm
kute nur dunkel im Bewußtſein liegen. Beide Völker haben — dies
teffende Bild braucht der Verfaſſer — zu oft auf verſchiedenen
Vellenlängen geſprochen und dem Engländer, der heute in einem
utriziſch=hanſeatiſchen Staat lebt und ſeinen politiſch totalen
Staat dem — ſeiner Auffaſſung nach — ſoldatiſch totalen Staat
dr Deutſchen gegenüberſtellt, iſt zum Beiſpiel auf dem Gebiet der
briegsſchuldlüge noch nicht beizukommen. Kries ſpricht hier von
ar gepflegten Ignoranz des Engländers, auf die er ſo ſtolz iſt wie
dr Deutſche auf ſeine Sachkunde! Die Ausführungen, die der
Ver=
iſſer bei der hiſtoriſchen Unterſuchung des Verhältniſſes London=
Lerlin über das Wettrüſten zur See macht, mögen nicht in allen
Enzelheiten zutreffen, aber er ſieht richtig, daß wir in England
ſcht ein Volk rein germaniſcher Tradition erblicken dürfen. Kries
dehr die Schlußforderung, daß es unſere Aufgabe iſt, eine
Beſſe=
ung des engliſchen Verhältniſſes zu uns herbeizuführen, und daß
ſe Löſung dieſer Aufgabe heute wieder möglich iſt, ja im
Zu=
mmmenhang mit der einmal kommenden europäiſch=aſiatiſchen Aus=
(anderſetzung für Europa eine Exiſtenzfrage bedeutet.
H. W. W.
2) 1. Paris Von Dr. Eugen Feihl: 2. Rom. Von Geh.
ht Prof. Dr Claar; 3. London Von Dr. Wilhelm von
hries; 4. Baltikum Von Prof. Dr. Sokolowſki
Um=
mg je etwa 100 Seiten, Preis 1,60 RM. Verlag Alfred Metzner,
Krlin. Herausgeber: Hans Steinsdorff.
Wiſſenſchaft und Forſchung.
’llexandra David=Neel: Meiſter und Schüler. Verlag F. A.
Brockhaus, Leipzig.
Die Verfaſſerin, von Hauſe aus Philologin, hat 14 Jahre lang
Kdaſien, den Himalaja und Tibet durchſtreift. Ihre Bücher, in
mien ſich ernſte Wiſſenſchaft mit abenteuerlichem Erleben
ver=
cigt, beruhen auf perſönlicher Erfahrung und zugleich auf
hundlicher Kenntnis der tibetaniſchen Literatur. Außerdem
imt ihr bei ihren Arbeiten über Geiſtesleben und Religioſität
Mtralaſiens beſonders zuſtatten, daß ſie auf jahrelange perſön=
ihe Vertrautheit mit tibetaniſchen Mönchen zurückſchauen kann.
Araus leitet ſich ſowohl der Wert ihrer Bücher für die Forſchung
de auch ihr hoher Reiz für die Leſer. — In ihrem neuen Buch
effnet ſie nun einen Einblick in die Geheimniſſe der
lamaiſti=
ſen Weihen. Die ſtarke Einfühlungsgabe der Verfaſſerin zeigt
auch hier, übrigens keineswegs auf Koſten klarer Kritik. Für
, die ſich für die Fragen des Mediumismus, der Meditation
insbeſondere des Yoga und der aſiatiſchen Myſtik intereſſie=
*
W wird auch dieſer neue Band aufſchlußreich ſein.
Vktrotechnik in Bildern. Von G. Büſcher., Teil IIII mit je
164 Seiten und zuſammen rund 700 Abbildungen. (Kart. je
2,20 RM. Franckh’ſche Verlagshandlung. Stuttgart.)
WWie bitte — in Bildern? Jawohl, in rund 700 Bildern, die
ſelend zu erfaſſen ſind, die ſich, da ſie geſchickt und praktiſch ſind,
Ahelos einprägen laſſen. Ein Buch, das nicht ſagt, wie es ſein
Ante, ſondern Tatſachen bringt, allerlei über Erzeugung. Weſen
W Wirken von Elektrizität, Magnetismus, Elektromagnetismus
Shält und Anwendungsformen in der Praxis zeigt. Alles in
Vchaulichen Bildern, an Hand vieler Vergleiche aus dem
täg=
ſen Leben und mit einem kurzen Text, der nur zur Ergänzung
Mt. Und alles eindringlich, lebendig, packend, daß man mit
Rhſender Spannung folgt. Mit dieſem Buch macht es der Verlag
hem leicht. Dinge ſicher zu erfaſſen, denen man beinahe auf Schritt
Tritt begegnet und häufig verſtändnislos gegenüberſteht.
deutſchlandſpiegel. Herausgegeben von Petrus H. Steigerwald.
Verlag Holle & Co., Berlin, 1934.
Das drucktechniſch hervorragend ausgeſtattete und mit
zahl=
hen guten Bildern geſchmückte Buch bringt in Auszügen aus
Werken und Reiſetagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen
aus=
ländiſcher Reiſender aus Jahrtauſenden (von Tacitus bis
Muſſo=
lini) ein Geſamturteil über Deutſchland, das ſich in unſerer Zeit
der Schmähungen und Verleumdungen dieſen vernichtend
gegen=
überſtellt. Autoren= und Quellenverzeichnis ergänzen das Werk.
für die Ueberſetzungen zeichnen u. a. Profeſſor Dr. W. Dick und
Ernſt Klopfer verantwortlich.
Deutſcher Kamera=Almanach, Jahrgang 1935 (Band 25). Ein
Jahrbuch für die Photographie und Kinematographie unſerer
Zeit. Herausgegeben von Karl Weiß. Mit 1
Farbenauf=
nahme und vielen Abbildungen. Preis 6,80 RM. (Union,
Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Berlin SW. 19.)
Dem diesjährigen Band des „Deutſchen Kamera=Almanachs”
kommt inſofern eine ganz beſondere Bedeutung zu, als das
Jahr=
buch mit dieſer Ausgabe das einzigartige Jubiläum des 25
jähri=
gen Erſcheinens begeht. Der Herausgeber hat dieſes Jubliaum
zum Anlaß genommen, den vorliegenden Band beſonders
reich=
haltig auszugeſtalten. Man iſt vom Kamera=Almanach zwar
ge=
wöhnt, daß er ſtets nur mit beſonderem Verſtändnis ausgewählte
Spitzenleiſtungen der künſtleriſchen Photographie bringt, in
die=
ſem Jahre aber iſt die Auswahl beſonders gut gelungen. Jedes
Bild iſt ein Meiſterwerk für ſich. Der Jubiläumsband ſpiegelt
daher in außerordentlich intereſſanter und aufſchlußreicher Weiſe
die Entwicklung wider, die die künſtleriſche Photographie in dem
letzten Jahr genommen hat. Selbſtverſtändlich iſt aber daß in
den Textbeiträgen auch die techniſchen Fortſchritte eingehend
berückſichtigt wurden, ſo daß der Kamera=Almanach ſeine
Auf=
gabe, über den Stand der künſtleriſchen Photographie und die
techniſche Entwicklung Bericht zu erſtatten, in jeder Hinſicht voll
erfüllt.
Deutſcher Almanach für das Jahr 1935. (Kart. 1,50 RM. Philipp
Reclam jun., Verlag, Leipzig.)
Der Reclam=Almanach für 1935 ſucht den neuen Stil eines
literariſchen Jahrbuchs zu begründen, der dem Weſen und der
Weltanſchauung des Dritten Reiches angemeſſen iſt. Nicht etwa,
daß in äußerlicher Weiſe oft gehörte politiſche Schlagworte
abge=
wandelt werden; auch nicht durch aktuelle Beiträge im engeren
Sinne. Sein Beſtreben geht vielmehr darauf, in der
Mannigfal=
tigkeit der verſchiedenen Lebensgebiete eine einheitliche Geſinnung
deutlich werden zu laſſen, die ſich in Erzählung und Gedicht, in
wiſſenſchaftlichem Aufſatz und Tatbericht gleicherweiſe ausdrückt.
Dabei wird das große Gut der Vergangenheit mit den neuen
Kräften der Gegenwart verſchmolzen unter dem einigenden
Zei=
chen des arteigenen Volkstums. Dies alles in geiſtiger
Lebendig=
keit, in wertvollen, oft glänzenden und ſpannenden Beiträgen
her=
vorragender Schriftſteller des neuen Deutſchland und ſolcher aus
vergangener Zeit, die unſerer Gegenwart beſonders naheliegen.
Ausritt 1934/35. Almanach des Verlags Albert Langen/Georg
Müller.
Zu den aufſchlußreichſten Büchern gehören doch die
Verlags=
almanache. Wenn ſie gut aufgemacht ſind, geben ſie einen
Quer=
ſchnitt durch die Jahresarbeit eines Verlages und deuten an, was
noch zu erwarten ſteht. Von ſolcher Art iſt der diesjährige „
Aus=
ritt” des Verlages Albert Langen/Georg Müller, deſſen reiche
Fülle einen Begriff gibt von der vorbildlichen Arbeit dieſes
Verlages.
* Carl Haeberlin: Einführung in die Forſchungsergebniſſe von
Lud=
wig Klages. Niels Kampmann Verlag, Kampen, Sylt.
Dieſe Einführung, die eine wirkliche Ueberſicht über die
lebens=
wiſſenſchaftlichen Forſchungen von Ludwig Klages ermöglicht,
leiſtet zweierlei. Sie macht dem noch Außenſtehenden Mut, der
Denklandſchaft von Klages näherzutreten, und ſie erleichtert dem
mit ihr ſchon etwas Vertrauten das Weiterwandern. Ihren Zweck,
die Leſer zum eigenen Studium der Klagesſchen Werke zu
veran=
laſſen, erfüllt ſie in beſter Weiſe.
*
Horſt Kliemann: Werkzeug und Technik des Kopfarbeiters. 154
Seiten, 68 Abbildungen. Broſch. 3,80 RM. (Franckhſche Ver=
lagsbuchhandlung, Stuttgart.)
Kliemann ſchildert Arbeitsweiſen und Hilfsmittel, die für den
geiſtigen Arbeiter: Schriftſteller, Redner und jeden geiſtig
In=
tereſſierten überhaupt, wichtig ſind. Wir erfahren, wie man den
Stoff ſammelt und verarbeitet, das geeignete Thema wählt und
wie man eine Kartei anlegt. Viele gute Beiſpiele und
Abbil=
dungen belegen das Geſagte. Durch die kritiſche Betrachtung der
Ordnungsmethoden und Ordnungsmittel erhalten wir ganz
ge=
naue Angaben, um Arbeitsplatz und Arbeitsraum
zweckentſpre=
chend einzurichten. Man erfährt, wie man Quellen für
vor=
geſehene Arbeiten auffindet und den Stoff verarbeitet,
nieder=
ſchreibt und veröffentlicht. Genaueſte Darlegung der Technik und
eingehende kritiſche Betrachtung des Werkzeugs des
Geiſtes=
arbeiters ſind der Inhalt des Buches.
— Hilfsbuch für Maſchinenſchreiber. Von Heinz Berger. (80 Rpf.
Verlag Joſef Seidel. Reutlingen.)
Ein ſehr gutes Werkchen, das knapp und klar in zahlreichen
Beiſpielen, die teilweiſe in Maſchinenſchrift gehalten ſind, einen
umfangreichen Wiſſensſtoff behandelt, deſſen Beherrſchung für
jeden Maſchinenſchreiber, wie überhaupt für jeden Gebildeten
von großem Wert iſt.
* Prof. Dr. A. Meſſer: Die Philoſophie der Gegenwart.
Ver=
lag Quelle u. Meyer, Leipzig.
Die vorliegende Neuauflage des Bändchens, das die
verwir=
rende Fülle der philoſophiſchen Richtungen in überſichtliche
Ord=
nung bringt, iſt bis in die jüngſte Gegenwart fortgeführt. +
Die Waage im Wandel der Zeiten. Von Auguſt Kruhm. Mit
6 Abbildungen, 32 Seiten (Verlag W. Kramer u. Co.,
Frank=
furt a. M. Kart. 1.— RM.)
Die erſte feſſelnd geſchriebene kulturhiſtoriſche Studie über
eines der wichtigſten Meßinſtrumente, nämlich die Waage. Der
Autor, äußerſt ſorgfältig z. T. ſeither unbekanntes
Quellen=
material heranziehend, ſchildert unter kurzer Berückſichtigung der
Gewichte die Entwicklung des faſt alltäglich benützten
wirtſchaft=
lichen Treuhänders des Verkehrs” im Wandel der Zeiten in
einer Reihe ſehr lebendig geſchriebener Kapitel, kündet den
Sie=
geszug der Waage vom Altertum bis zum Mittelalter und der
Neuzeit, weiſt auf die Waage in der deutſchen Dichtung und in
der deutſchen Rendensart hin, auf falſche Waagen und die
be=
rühmten Stadtwaagen.
VES=Bezugsquellen für Erzeugniſſe der Elektrotechnik,
heraus=
gegeben von der VES=Vereinigung Elektrotechniſcher
Spezial=
fabriken e. V., Berlin. (Verlag Max Schmidt=Römhild, Lübeck.)
Das überſichtlich gegliederte Adreßbuch gibt Auskunft über faſt
ſämtliche Erzeugniſſe, die von Spezialfabriken aller Zweige der
Elektrotechnik hergeſtellt werden. Die Gliederung in 4
Haupt=
teile (Waren=Verzeichnis. Marken=Abc, Bezugsquellen=
Verzeich=
nis, Firmen=Verzeichnis, das gleichzeitig die Warenzeichen
ent=
hält) macht das Adreßbuch zu einem praktiſchen, dabei handlichen
Nachſchlagebuch für den taglichen Gebrauch.
Praktiſche Menſchenkenntnis und richtige Menſchenbehandlung.
Neue charakterkundliche Anweiſungen mit Bildern und
prak=
tiſchen Beiſpielen. Von Prof. Dr. Joh. M Verweyen.
(Süddeutſches Verlagshaus G. m. b. H., Stuttgart=N.)
Wer ein, guter Menſchenkenner werden will, das heißt: wer
wiſſen will, welche Charaktereigenſchaften, Fähigkeiten, Schwächen
uſw. jene Menſchen haben, mit denen er in Berührung kommt,
der greife nach dieſem Buche. Hier gibt ein Mann, der
jahr=
zehntelang, als charakterologiſcher Berater und Begutachter mit
größtem Erfolge tätig iſt, alle ſeine praktiſchen Erfahrungen zum
erſten Male der Oeffentlichkeit bekannt.
Polikik.
* Der Arbeiter im Dritten Reich. Von Auguſt Winnig. Verlag
Buchholz & Weißwange, Berlin, 1934.
Die kleine Schrift aus der Feder des bekannten Verfaſſers
kennzeichnet die nationalſozialiſtiſche Revolution als eine
Heim=
kehr und gibt nach einer kurzen hiſtoriſchen Schilderung über das
Entſtehen der Arbeiterbewegung eine Charakteriſtik des Arbeiters,
d h. des arbeitertümlichen Menſchen von heute, der als der vom
Marxismus gereinigte und befreite Arbeiter als ſtaatsſchöpferiſche
Perſönlichkeit in die große Geſchichte eingetreten iſt. Geſchichtlicher
Wille iſt dieſer Aufſtieg, der Ausblicke für eine größere Zukunft
eröffnet im Zuſammenwirken mit den ſtark und tüchtig gebliebenen
Teilen der alten Führerſchicht. Die Schrift zeigt einen geſunden,
zeitgemäßen Optimismus.
Geſchichte.
Rudolf G. Binding: Wir fordern Reims zur Uebergabe auf.
Anekdote aus dem Großen Krieg. Leinen 2,40 RM. Rütten &
Loening Verlag, Frankfurt a. M.
Stark und bildhaft, männlich ſtreng in der dichteriſchen Form
und gerecht in der Geſinnung iſt dieſe geſpannte und geſtraffte
große Anekdote, die ganz dem Schwung und der Kraft der erſten
Kriegswochen entſpringt. Das Schickſal reißt Offizier und Mann,
deutſche Parlamentäre, in gefahrvolle Verwicklungen von
kriege=
riſcher Wucht und überraſchendem Ausgang. In Humor und Ernſt
zugleich ragen die ſoldatiſchen Geſtalten dieſer an Tatſachen
ge=
knüpften Geſchichte auf dem Hintergrund der gegneriſchen Heere
und Völker als ewige Sinnbilder empor.
* Das Auslandsdeutſchtum. Von F. W. Schaafhauſen.
Her=
mann Schaffſtein Verlag. Köln.
Das ſchmale Bändchen gibt einen ausgezeichnet klaren, knappen
und ſachlichen Ueberblick über das geſamte Auslandsdeutſchtum,
indem der Verfaſſer nacheinander die Deutſchen in abgetrennten
Gebieten, als fremde Staatsvölker und in der Zerſtreuung
behan=
delt. mit beſonderer Berückſichtigung der jeweiligen geſchichtlichen
Vorausſetzungen für die heutige Lage.
Albert Kropp und A Hillen Ziegfeld: Vom Werden des deutſchen
Volkes Kleine Geſchichtsfibel. 32 Seiten 14 Karten. Kart.
0,50 RM. (Erwin Runge Verlag, Berlin.)
„Große Ideen ſind einfach — dieſe Erkenntnis findet doppelte
Anwendung auf das Kroppſche Werk. Eindringlich führen die
Karten vor Augen, welche Kräfte das deutſche Schickſal beſtimmt
haben..
Leo Priske: Die deutſche Volkwerdung. Weſen und Aufgaben
deutſcher Art. 64 Seiten. Kart. 0,70 RM. (Edwin Runge
Verlag, Berlin.)
Dieſer geſchichtsphiloſophiſche Aufriß vertieft das durch die
Geſchichtsfibel geformte Geſchichtsbild nach der erkenntnis= und
wiſſensmäßigen Seite. Sie iſt ein wichtiger Wegweiſer in einer
Zeit geſchichtlichen Umdenkens.
Kunſt.
Wolfgang Graf von Rothkirch: Deutſche Kunſt. Eine Auswahl
ihrer ſchönſten Werke mit einem Geleitwort von Geheimrat
Profeſſor Dr. Wilhelm Pinder. 80 Seiten Text, 350
Abbildun=
gen, 8 farbige Tafeln! (Ganzleinen 4,80 RM. Propyläen=
Ver=
lag, Berlin.)
Dieſes Bilderwerk entſtand aus den in vielen Jahren
angeſam=
melten Schätzen der großen Propyläen=Kunſtgeſchichte. Es zeigt die
ſchönſten und typiſchſten Werke deutſcher Künſtler, von Anbeginn
deutſchen Kunſtſchaffens bis zur Gegenwart: Bauten, Bildwerke
und Gemälde, muſterhaft gedruckt und meiſt ganzſeitig. Ein ſchönes
und unendlich reiches Erbe haben die deutſchen Künſtler uns
hin=
terlaſſen. Aber wie wenige wiſſen um dieſen Schatz. Ihn zu heben,
die ganze Spannweite und Tiefe dieſer Erſcheinungswelt
mitzu=
erleben, war Aufgabe dieſes Werkes, daß zum Bücher=Beſtand einer
jeden deutſchen Familie zählen ſollte. Zudem iſt dieſe „Deutſche
Kunſt” ſo billig, daß die Anſchaffung jedem kunſtintereſſierten
Volksgenoſſen durchaus möglich iſt. Wer immer aber mit offenen
Augen durch den Bilderſaal geht, den dieſe Blätter umſchließen,
den wird das Gefühl ſtolzer Bewunderung erfüllen angeſichts der
unerſchöpflichen Ausdrucksfülle und der überragenden Kraft
un=
ſerer deutſchen Kunſt.
— Kunſt im Zeichen des Kreuzes. Die künſtleriſche Welt des
Pro=
teſtantismus unſerer Zeit. Von Winfried Wendland.
Herausgegeben in Verbindung mit dem Reichsamt für
chriſt=
liche Kunſt. Mit 92 Abbildungen vorbildlicher Werke der
evan=
geliſchen Kunſt. Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin
W. 57.
Das Buch bietet einen großzügigen Ueberblick über die
weſent=
lichen Werke, die unſere Zeit auf dem Gebiete der Kirchenkunſt,
der Architektur, Plaſtik und Malerei geſchaffen hat. So iſt ein Werk
des Schauens entſtanden — ein Buch, das ſchon durch ſeine
ausge=
zeichneten und vortrefflich gewählten Abbildungen für Theologen,
Künſtler, evangeliſche Gemeinden und jeden, der für das
Gottes=
haus zu ſorgen berufen iſt oder ihm ehrfurchtsvolle, Anteilnahme
entgegenbringt, ſeine hohe Bedeutung hat.
— Albrecht Dürer: Landſchaftsaquarelle. (Verlag Woldemar Klein,
Berlin; geb. 2.80 RM.)
Von den Landſchaftsaquarellen Albrecht Dürers ſagt. Emil
Waldmann, der Direktor der Bremer Kunſthalle: „Mit dieſen
Blättern hat Dürer als kaum Fünfundzwanzigjähriger die deutſche
Landſchaftsmalerei begründet”. Aber wie ſchwer ſind die Originale
der Allgemeinheit zugänglich. Es war alſo eine wirklich lohnende
Aufgabe, wenigſtens die ſchönſten Blätter, einem größeren Kreiſe
zugänglich zu machen. Aber eine ſchwarze Wiedergabe hätte ja
gerade den Zauber der farbigen Stimmungen nicht vermitteln
können. Deshalb entſchloß ſich der Verlag, achtfarbigen Offſet
da=
für zu wählen, wodurch eine außerordentliche Originaltreue
er=
zielt wurde.
Aus vergangenen Zeiten.
Margot Boger: Der Dom. (Verlag C. Bertelsmann in Gütersloh.
Geb. 4,40 RM.)
Was hier an äußerem Geſchehen erzählt wird — vom Bau des
Domes in Flütdam, ſeinem vierten Baumeiſter Hieronymus und
der Barbara, die man ſpäter die Domhexe nannte, vom jungen
Tobias, den Brüdern der Hauhütte, vom dunklen Verhängnis über
dem Bau der Türme — ein Stück deutſchen Mittelalters iſt
ein=
gefangen. Und doch iſt das alles nur Rahmen für eines der
ſchön=
ſten Bücher, die die Seele des mittelalterlichen Menſchen und ſeinen
gotiſchen Dom uns nacherleben laſſen. Spuk und Wachtraum
ver=
ſunkener Jahrhunderte, wie ſie unſern Maler Zacharias hin und
her zerren, umkriechen als ſteinernes Gewürm noch heute die Sockel
der Heiligen, Fratzen der Torheit. Bosheit und armſeligen Furcht.
Ja, ein Dämon iſt dieſer Dom von Flütdam. Alle Menſchen, die
ihm dienen, ſchlägt er in ſeinen Bann, treibt ſie zum Guten oder
Böſen.
* Karl Theodor Weigel: Lebendige Vorzeit rechts und links der
Landſtraße. Alfred Metzner Verlag, Berlin.
Das gediegen ausgeſtattete Bilderbuch will nicht „
wiſſenſchaft=
liche Arbeit” darſtellen, ſondern weite Kreiſe unſeres Volkes
dar=
auf aufmerkſam machen, wieviel noch heute an alter Symbolik,
an Weisheit und Brauchtum unſerer Vorfahren an der
Land=
ſtraße zu finden iſt, in allen Ecken draußen in Feld und Flur, in
Stadt und Land, in Kirchen und Muſeen. In einfacher
Darſtel=
lung wird gezeigt, daß überall eine ſchöne und tiefe Bedeutung
dieſen Sinnbildern zugrunde liegt, deren wichtigſte (Kreuz.
Le=
bensbaum, Sonne, Spirale, Raute, Lilie, Sechsſtern uſw.) eigens
behandelt werden. Ein halbes Hundert guter Abbildungen,
be=
ſonders von Ornamenten an Fachwerkbauten, ſorgt für die nötige
Anſchaulichkeit. So iſt das Buch beſtens geeignet, in jedem
Hei=
matfreund die Entdeckerfreude wachzurufen und ihn mit anderen
Augen die zahlreichen Ueberreſte unſerer Vergangenheit anſehen
zu laſſen, ſei es nun ein Steinkreuz im Feld, ein geſchnitzter
Pferdekopf auf einem Giebel, ein Kratzmuſter im Putz eines alten
Hauſes oder ſonſt ein altes Zeichen oder Ornament.
Dr. N.
Humor.
Rumpelſtilzchen: Sie wer’n lachen. Der Reihe 14. Band. (Leinem
5,50 RM. Brunnenverlag.)
Natürlich werden Sie lachen! Seit 1920 haben Sie es jedes
Jahr getan, wenn wieder der erſehnte Plauderband von
Rumpel=
ſtilzchen herauskam. Diesmal iſt es der vierzehnte. Der vergnügte
Satiriker iſt wirklich unerſchöpflich. „Man nehme” den 14. Band.
dann lacht man, dann freut man ſich wieder ſeines Daſeins und
geht mit friſcher Hoffnung an das oft ſo mühſelige Tagewerk. Wir
leben gewiß in einer großen Zeit, aber es gibt immer noch kleine
Schwächen. Sie herauszuklauben und liebenswürdig zu gloſſieren,
das iſt Rumpelſtilzchens Stärke.
D.acſa ete eei
Peter Poddel hat es ſo zuſammengeſtellt, daß jeder ſich und
anderen damit viele.
den ſchenken kann. Friſch und
derb, bodenſtändig und kerngeſund, das ſind die Kennzeichen des
hier geſammelten Humors in Vers und Proſa.
Algemeines.
Rechenkniffe. Luſtiges und vorteilhaftes Rechnen von Karl
Menninger. Verlagsbuchhandlung Karl Poths,
Frank=
furt a. M. 1934. 86 Seiten.
Das bekannte Buch vom luſtigen Rechnen iſt in 3. Auflage in
neuem ſoliden Leinenkleid erſchienen. Der auch im beſcheidenen
Gewand der 1. und 2. Auflage reiche Inhalt des Buches iſt
über=
ſichtlicher angeordnet und beim Vielfachen und Zerlegen der
Zah=
len vermehrt und bereichert. Wir ſollten daher wieder beſſer
rechnen lernen, und ſchaffen es mit Freude und Gewinn zugleich,
wenn wir den Wegen des Verfaſſers folgen. Die Darſtellung iſt
derart glücklich, daß man dem Reiz des ganz zu Unrecht verpönten
Rechnens nicht entgehen kann. Ob alt oder jung, wer den
In=
halt beſitzt, beherrſcht die Redeſchrift der Zahlen und iſt vom
mechaniſchen Rechner ſo weit entfernt, daß dieſer es ſchon nach
wenigen Schritten aufgeben muß, zu folgen. — Erwirb es, um es
zu beſitzen!
Carl Heinz Höfele: Volkwerdung. Gedanken zur
nationalſozia=
liſtiſchen Erziehung. Broſch. 0,50 RM. (Edwin Runge
Ver=
lag, Berlin.)
C. H. Höfele unternimmt hier zum erſten Male den
bedeu=
tungsvollen Verſuch, Grundſätze für die Erziehung des Menſchen
aus der nationalſozialiſtiſchen, ganzheitlichen
Geſellſchaftsauffaſ=
ſung abzuleiten.
Wolfgang Weigel: Balliſtik der Fauſtfeuerwaffen. Verlag von
J. Neumann. Neudamm. (1,50 RM.)
Allen am Schießſport Intereſſierten wird dies Büchlein ein
will=
kommener, weil lange vermißter, Ratgeber ſein und bald ein
un=
entbehrlicher Helfer werden. Seinen Zweck ſieht der Verfaſſer ganz
beſonders darin, das in Deutſchland relativ geringe Verſtändnis
für die Lehre vom Schuß, von der Geſchoßbahn zu heben und
da=
mit beizutragen zur geiſtigen Wehrertüchtigung des deutſchen
Volkes. Was enthält das Büchlein? Die balliſtiſchen
Grundbe=
griffe. Schutztafeln für Piſtolen (Browning 6,35 Millimeter;
Browning 7,65 Millimeter: Browning 9 Millimeter, kurz;
Pa=
rabellum 7,65 Millimeter, Parabellum 9 Millimeter: Mauſer 7,63
Millimeter) und Revolver (Kaliber 320; Kal. 380; Kal. 450;
S. u. W. 32; S. u. W. 32 lang; S. u. W. 38: S. u. W. 38 Spezial;
S. u. W. 44 Spezial). Streuung. Seitenabweichungen. Gasdruck.
Rückſtoß. Methoden zur Beſtimmung von Geſchoßgeſchwindigkeiten.
Wirkung der Geſchoſſe. Wahl der Gebrauchswaffe. An wen wendet
es ſich? An den, der Freude hat am Schießen mit Fauſtfeuerwaffen,
um ihm neue Anregungen zu geben. An den, der dem Schießſport
bislang ablehnend oder gleichgültig gegenüberſtand, um ihm die
dieſem eignenden Werte nahezubringen und ihn ſo zum Freund
zu gewinnen. Ganz beſonders auch an den Lehrer, dem damit ein
ausgezeichnetes Mittel an die Hand gegeben iſt, ſeinen Rechen=,
Mathematik= und Phyſikunterricht art= und zeitgemäß auszuge=
Kuhring.
ſtalten.
— Schönheit und Lebensfreude durch Körperpflege. Von Ola
Alſen. (Leipzig, Heſſe u. Becker. Verlag.)
Treffliche Anleitungen zu einer verſtändigen Körperpflege
werden jedem willkommen ſein, Frauen ſowohl wie Männern.
In dem Büchlein von Ola Alſen, einer auf dieſem Gebiet
erfah=
tenen Frau, wird gezeigt, daß Körperpflege auch mit beſcheidenen
Mitteln durchgeführt werden kann, daß ſie die Geſundheit fördert
und Lebensfreude zeitigt, und daß ſie im Kampf um beſſere
Lebensbedingungen unerläßlich iſt. Das Werkchen, das humorvolle
Zeichnungen und erläuternde Photos ſchmücken, ſollte fleißig
ge=
leſen und — beherzigt werden.
Verblüffende Zauberkunſtſtücke können Sie ſelbſt vorführen nach
dem neuen Anleitungsbuch „Zaubern leicht gemacht”, von Ernſt
Firnholzer. (Franckh’ſche Verlagshandlung, Stuttgart, karton.
2.00 RM.)
Firnholzer zeigt in dieſem ernſthaften Lehrbuch luſtiger
Zau=
bereien eine Menge Zauberkunſtſtücke, eines verblüffender als das
andere und erläutert ſie ſo ausführlich, daß jeder ſie leicht lernen
kann. Man braucht ja nichts dazu als ein bißchen Geſchick im
Baſteln und Flunkern. Ohne ſchwierige Uebung und nur mit
ein=
fachen, für wenige Pfennige ſelbſt hergeſtellten Hilfsmitteln laſſen
ſich alle die Kunſtſtücke durchführen.
Erzählungen.
* Das Buch von Sandro. Von Arnaldo Muſſolini. Verlag
Raſcher & Cie, Zürich, Leipzig und Stuttgart. 1934.
Dieſes Bekenntnisbuch, das Dr. Wilhelm Reich ſehr fein
über=
ſetzte, iſt dem Andenken von Italico Sandro gewidmet und
er=
zählt von dem Schmerz und der Hoffnung ſeiner Lieben. Eine tief
aus dem Herzen kommende Religioſität zeichnet das kleine Buch
aus, das Vaterliebe über ein Leben ſchrieb, das nur 20 Jahre
währte, das aber reich und verheißungsvoll geweſen iſt.
Neue Bändchen der Sammlung „Das kleine Buch”. C. Bertelsmann
Verlag in Gütersloh.
20. Hermann Eris Buſſe: Der Vogt von Schiltebach. Gebunden
1.20 RM. — Eine prächtige Geſtalt, dieſer Vogt. Das iſt noch alter
Bauernadel. Knorrig, kerzengrad wie die düſteren Tannen ſeines
Schwarzwaldes, mit hellen Augen, klar wie Bergwaſſer, ſo freit
der Knecht Stoffel die Großbäuerin Agathe, iſt nun Herrenbauer
auf dem Uhrenmichelshof und wird Vogt vom Schiltebachtal. Aber
dieſem Alemannen in ſeiner großen ſicheren Manneskraft will der
Vogtsrock nicht recht paſſen. Ueber all der Plackerei mit
Sippen=
wirtſchaft und Engſtirnigkeit kriegt er’s am richtigen Ende zu
faſſen: Lieber den Pflugſtert in der Fauſt als den Seidenhut
zwi=
ſchen den Fingern! Dieſe urwüchſige Geſchichte konnte nur
Her=
mann Eris Buſſe ſo erfriſchend erzählen. Denn dieſem Epiker des
Schwarzwaldes iſt ja Alemannenart vertraut.
21. Heinz Steguweit: Die Harfe. Geb. 1,10 RM. 1—11 Tauſend.
Steguweit, der Dichter der Frontgeneration mit dem herben Wiſſen
um Krieg und Grauen, iſt doch auch wieder der Fröhliche, der mit
der geliebten Ziehharmonika die derben Späße ſeiner rheiniſchen
Landsleute luſtig begleitet. Ernſt und Kurzweil den Rhein
ent=
lang; ſo halten es auch die kleinen Koſtbarkeiten dieſes Bändchens.
Erlauſchtes aus dem Alltag einfacher Menſchen, der Bauern,
Kin=
der, Soldaten und Arbeiter. Von Köln bis Boppard, von der Eifel
bis dorthin, wo fremde Kanonen aufs Breiſacher Münſter drohen,
allüberall harft das Schickſal, bald fröhlich hell, bald drohend
dunkel, ſeine ewige Melodie, und Steguweit weiß ſie uns zu deuten.
22. Wilh. Bramann: Namenlos. Geb. 1.20 RM. — Nach alten
Ueberlieferungen aus der Reformationszeit iſt ein ſeltſames
Be=
gebnis erzählt. Wird nach einem Leben ſtiller Qual trotz äußerer
Ehren ein Menſch ohne Namen bei den Ulmer Geſchlechtern das
Rätſel ſeiner Herkunft löſen? Und ſo erwacht die geheimnisvolle
Vergangenheit, weckt alten Streit zu neuem Haß, verjährte Tat
zu neuer Rache; reißt Freunde und Liebende auseinander, bis der
raſche Tod dem grauſen Spiel vom Zufall und Schickſal ein Ende
macht. Der Menſch, der ſeinen Namen ſuchte, war Johann
Tho=
maſius, Profeſſor zu Wittenberg. Er war als Freund Zwinglis
auf dem Wege nach Marburg und ſtarb 1529 im Rathausſaale zu
Ulm, verklagt des Diebſtahls am Eigentum der Stadt.
23. M. Munier=Wroblewska: Deutſch iſt die Saar. Geb 1.40
RM. 1—12 Tauſend. — Du Land an der Saar, inmitten der
grünen Wälder deines Warndt, mit den Schloten deiner Zechen
und Eiſenhämmer, dich heiligt die Arbeit, die Grenznot und die
Treue! Auf dieſen Dreiklang hat Mia Munier=Wroblewska, die
ſelbſt Grenzlanddeutſchtums Dulden und Hoffen erfahren hat, ihre
Geſchichte einer Saarkumpelfamilie geſtimmt. Und unſer Herz
ſchlägt beim Leſen all den Unbekannten entgegen, Männern und
Frauen, deren Schwurlied nun bald Erfüllung finden ſoll: „Ob
in Not oder neuem Glück, Deutſchland, wir wollen zu dir zurück!”
Vier neue Bände der „Kleinen Bücherei”. (Alb. Langen / Gg.
Müller, München.)
Nr. 42: Knut Hamfun: „Ein Geſpenſt und andere Erlebniſſe‟,
Mit dieſem Bändchen tritt Knut Hamſun, der große Epiker, der
unübertreffliche Menſchenſchilderer, als Meiſter der kleinen
Er=
ßählung vor den Leſer. Aus jeder dieſer fünf Geſchichten leuchtet
die unnachahmliche urſprüngliche Erzählerfreude, die Gabe, den
unſcheinbarſten Erlebniſſen einen eigenen Reiz abzugewinnen und
damit den Leſer zu feſſeln und in Spannung zu halten.
Nr. 43: Rudolf Paulſen: „Das feſtliche Wort”. Gedichte. — Mit
Rudolf Paulſen erſcheint ein neuer Name im Rahmen der „Kleinen
Bücherei”. Hellmuth Langenbucher, der die Auswahl dieſer
Ge=
dichte beſorgte, ſpricht in einem als Nachwort beigegebenen.
Be=
kenntnis zu Rudolf Paulſen” von der unlöslichen Einheit, die Blut
und Geiſt für den Dichter bilden. In dieſer Einheit liegt wohl das
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Geheimnis ſeines Schaffens, dem bisher — zur Beſchämung vieler
ſei’s geſagt — der Weg zu ſeinem Volk faſt verſchloſſen blieb. weil
flachere, lautere, geſchäftstüchtigere Geiſter ſich vorzudrängen
wuß=
ten. Aber aus den Verſen Paulſens tönt geheim der Ruf deutſcher
Art, deutſchen Schickſals, deutſcher Sendung.
Nr. 44: Emil Strauß: „Der Laufen”. Erzählung. — Mit der
ganzen Kraft ſeiner klaren und lehendigen Sprache läßt Strauß
die unheimliche Schönheit des wilden Rheinſtroms Geſtalt
gewin=
nen, um damit den Hintergrund und das Symbol zu erhalten für
die leidenſchaftliche Unbedingtheit junger Seelen. Das tragiſche
Ende einer ſtarken Liebe iſt in dieſer Novelle von Strauß einmalig
geſtaltet mit dem Sinn für die Unerbittlichkeit und
Unausweich=
lichkeit der Liebe, den kaum einer unter den Lebenden mit ſolcher
Strenge bekannt wie er.
Nr. 45: Helene Voigt=Diederichs: „Luiſe” Erzählung. — Eine
beſonders ſchöne Liebesgeſchichte iſt dieſe ganz ſchlichte, durch ihre
Innigkeit tief bewegende Erzählung von der Liebe zweier Brüder
zu einem Mädchen. Mit dieſer reifen Gabe ihrer Kunſt ſchuf die
holſteiniſche Dichterin ein kleines Kunſtwerk, in deſſen
Verhalten=
heit die ſtille und verſchloſſene Art niederdeutſcher Menſchen ganz
beſonders gut getroffen iſt.
Sonntag, 23. Dezember 1934
Erlebniſſe.
* Wir fliegen um die Erde ins Vaterland. Ein deutſches
Flug=
abenteuer von Hermann Horſt. Zeichnungen von R.
Wer=
nicke. Verlag E. A. Seemann. Leipzig.
Drei junge deutſche Menſchen fliegen um die Erde, zuerſt im
Segelflugzeug, dann mit dem Zeppelin und erleben in dieſem
Flugabenteuer die Erkenntnis, daß fremde Landſchaft und fremde
Menſchen uns nie ſoviel bedeuten können, wie die deutſche Heimat.
Dichkung.
— Erſt ſüß, dann federweiß. . . Eine Entwicklung. Verſe von
Theo=
dor Büren. (Halbl. 2 RM., Freundsberg=Verlag.)
Der Verfaſſer, der mit dieſen Gedichten zum erſten Male an
die Oeffentlichkeit tritt, gibt in den Verſen einen Einblick in eine
vom großen Wege der Allgemeinheit entlegene, idylliſche
Seelen=
welt. Alle Verſe der Sammlung tragen jene ganz unverbildete
und einfache Geradheit in ſich, der wir nur jenſeits der Schienen
und Telephone begegnen können.
„Das deutſche Herz”. Ein Volksbuch deutſcher Gedichte.
Herausge=
geben von Rudolf Mirbt. (Ganzleinen 2,85 RM., Ulſtein,
Berlin.)
Das von Rudolf Mirbt herausgegebene Volksbuch deutſcher
Gedichte „Das deutſche Herz” enthält einmal jene Gedichte die
heute in unſerem Volk lebendig ſind darüber hinaus aber auch die
Gedichte die unſer Volk ganz ungerechtfertigterweiſe nicht kennt.
Das Buch will alle Freunde des Gedichtes ſtärken und bereichern
und will zugleich den zu erfaſſen ſuchen, der im Gedicht etwas
Abwegiges, nicht ganz zum Leben Gehöriges ſieht. Dieſe
Samm=
lung ſoll ein Hausbuch werden, noch richtiger geſagt, ein
Volks=
buch. Das bedeutet aber nicht eine Minderwertung, ſondern einen
allerletzten Maßſtab. Das Buch wendet ſich an alle, die ſich zum
Volke bekennen.
„Jahrbuch junger Dichtung”, Band 1: Lyrik. Im Auftrage der
Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums
bearbei=
tet von Dr. E. Waldmann. (Ganzleinen 3,50 RM.
Schlief=
fen=Verlag, Berlin.)
Nicht ſo ſehr die brauſenden Rufe der Revolution tönen uns
aus der vorliegenden Sammlung entgegen, als der
geheimnis=
volle Geſang der jungen deutſchen Dichtung, die da iſt, und von
der viele noch nichts ahnen. Daß auch dieſer, ſoweit ſie die großen
Themen von Volkstum. Heimat und der Welt menſchlicher
Ge=
fühle betrifft. Gehör verſchafft wird, verdanken wir der Arbeit
der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums ,welche
aus dem ihr vorliegenden umfangreichen Material an neuen
Büchern und ungedruckten Manuſkripten die ſchönſten Proben
zu=
ſammengeſtellt hat, um weiten Kreiſen die im Verborgenen
wir=
kenden jungen deutſchen Dichter nahe zu bringen.
* Lebensbuch. Gedichte aus zwei Jahrzehnten von Hermann Stehr.
Paul Liſt Verlag, Leipzig.
In dieſen Gedichten ſteht ein Menſch vot uns, der in raſtloſem
Streben immer wieder anſetzt zum Ringen um die letzten Fragen
und ihre Beantwortung. Das iſt immer wieder das Grundthema
aller dieſer Gedichte, mag ſich manchmal Gelegenheitsdichtung,
Na=
turſchilderung u. a. dazwiſchenſchieben. Die ſtark naturaliſtiſchen
Lügen, die uns in den frühen Gedichten begegnen, treten ſpäter
immer mehr zurück. Doch bei aller weiſen Güte und Abgeklärtheit,
die den ſpäteren Gedichten oft eigen ſind, bleibt doch ein
kämpferi=
ſcher Grundzug bemerkbar, der ſich immer wieder gegen alles Enge
und Dumpfe auflehnt.
* Deutſche Weihnacht, die Gabe der deutſchen Dichter. Im Auftrage
der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums
her=
ausgegeben von Barthold Blunck und Ernſt Adolf Dreyer.
(Verlag Fr. Seybold, Leipzig.)
Ein gutes Weihnachtsbuch für den Deutſchen des Dritten
Reiches. Beſſer geſagt vielleicht: ein verheißungsvoller Anfang!
Ein Anfang der Aufgabe nämlich, die dieſes Buch löſen will:
„Mittels einer verhältnismäßig hohen Auflage und eines billigen
Verkaufspreiſes gutes deutſches Schrifttum in das Volk zu
tra=
gen.” — Die Herausgeber haben ſich die Aufgabe der Ausleſe nicht
leicht gemacht. Es galt wohl manches auszuſcheiden, das Anſpruch
auf gute Placierung im deutſchen Schrifttum glaubte erheben zu
können. Und auch wohl umgekehrt! Die Ausleſe die blieb, iſt, wie
bemerkt, vielverſprechend. Auch die gehaltliche Scheidung und
Ran=
gierung der Dichtungen! Sie ſchuf trotz der vielen Köpfe und
Ver=
ſchiedenheit der Federn ein gutes geſchloſſenes Kunſtwerk. *
* Zwei neue Gedicht=Anthologien. Die ſchönſten Gedichte der
Welt=
literatur. Phaidon Verlag, Wien.
Dieſe Gedichtſammlung iſt ein groß angelegter Querſchnitt durch
die Lyrik aller fremden Literaturen aus vier Jahrtauſenden, ein
Werk, das ſich mit Recht als ein Hausbuch der Weltlyrik bezeichnen
kann. Es gibt kein Volk außer dem deutſchen, deſſen beſte Dichter
ſoviel Kraft daran gewendet haben, das Wertvollſte aller fremden
Dichtung für den eignen Sprachbereich zu gewinnen. So finden wir
unter den Ueberſetzern in dieſem Buch Namen wie Herder, Goethe,
Chamiſſo, Eichendorff, Platen, Rückert, Möricke. Grimm. — Nicht
weniger glücklich iſt die Auswahl gelungen in dem Band des
gleichen Verlags Die ſchönſten deutſchen Gedichte. Dieſe neue, nach
Stilen geordnete Anthologie bringt faſt tauſend Gedichte von
Lyrikern der Vergangenheit und Gegenwart. Man darf ſagen, daß
ſich darunter nichts Unlebendiges befindet. Ueberraſchend iſt die
Leſe aus dem Minneſang und der neue Geſichtspunkt, der für die
Barocklyrik gewonnen wurde. Darüber wurde die Gegenwart
kei=
neswegs vernachläfſigt. — Beide Bände ſind mit ſchönen
Kupfer=
tiefdruckbildern ausgeſtattet.
*
Lebensbilder.
René Fülöp=Miller: Führer, Schwärmer und Rebellen. Verlag
F. Bruckmann, München.
Führer, Schwärmer und Rebellen, große und kleine, erhabene
und lächerliche Geſtalten der Weltgeſchichte, denen uralte
Wunſch=
träume der Menſchheit ihre hiſtoriſche Funktion zuweiſen.
Män=
ner, die dieſe Träume mitträumen und aus ihnen die Kraft zur
Erregung und Meiſterung der Maſſen ziehen — das ſind die
Hel=
den dieſes Buches: Meiſter der Angſt und Meiſter der Verheißung,
Rebellen in Chriſto und Rebellen der Vernunft, gelehrte Narren,
die utopiſchen Weltſyſtemen nachträumen, geniale Seher,
helden=
hafte Könige und Krieger, die neue Wirklichkeiten ſchaffen,
roman=
tiſche Schwärmer und zielbewußte Staatsmänner von grandioſem
Format. — Wie alle früheren Publikationen Fülöp=Millers iſt
auch dieſe mit einer Fülle der intereſſanteſten Bilder aus allen
Zeiten und Kulturen illuſtriert, die noch dazu beitragen, die
An=
ſchaulichkeit des Textes zu unterſtützen und die hiſtoriſche
Genauig=
keit zu dokumentieren.
* Jwan Bunin: Im Anbruch der Tage. Verlag Bruno Caſſirer,
Berlin.
Bunin, der im letzten Jahre mit dem Nobelpreis ausgezeichnet
wurde, ſchildert in dieſem Buch rückblickend ſein eignes Leben. Er
iſt, aus einer alten Adelsfamilie ſtammend, auf dem Gut ſeines
Vaters aufgewachſen, in einem Rußland, das es nicht mehr gibt,
deſſen Schwächen er nicht verkennt, dem aber ſeine ganze Liebe
gilt. Gegen die großen Werke Bunins fallen dieſe
Jugenderinne=
rungen etwas ab, trotzdem iſt in ihnen viel eingefangen von der
Eigenart der ruſſiſchen Landſchaft, der Weite ſeines Himmels, dem
Reiz der patriarchaliſchen Verhältniſſe.
*
Aus der Nakur.
— Robert v. Wattenwyl: Ein Land. Menſchen in Marokko=
6 RM. Orell Füßli Verlag Zürich.)
„Ein Land” nennt der Verfaſſer, Robert v. Wattenwyl,
ſei=
ſchön ausgeſtattetes Buch. Aber wenn er den Untertitel „
Menſche=
in Marokko” hinzufügt, dann hat man eine ganze Welt. Das i.
das Land, Marokko, man ſieht, hört, fühlt. ſchmeckt es. ſo wundem
bar zeichnet der Verfaſſer Zauber und Härte des Lebens in de
modernen villes nouvelles, in den Arabervierteln, der Fremdern
legion und dem Bled — ohne Ueberſchwang, in ſtraffer, zuchtvolle=
Sprache. Und auf jeder Seite ſtößt man auf kluge Bemerkunge
über Sitten und Gebräuche oder über Koloniſierungsfragen.
Die hoben Tauern. Ein Landſchafts= und Bergſteigerbuch.
Heraus=
gegeben von Julius Gallhuber. 56 Kunſtdrucktafeln, 4 Mehm
farbendrucke. 12 ganzſeitige und viele Textbilder. Ganzleinenn
6,50 RM. (F. Bruckmann AG., München.)
Die zentralen Oſtalpen werden vom eisgekrönten Kamm der
Hohen Tauern beherrſcht, der ſich vom Katſchberg über 100 Kilog
meter weſtlich bis zur Birnlücke erſtreckt. Viele der gewaltigſten
und ſchönſten Berge der Oſtalpen entragen ihm: der Ankogel, diej
Hochalmſpitze, das Wiesbachhorn — alle aber überragt vom Köni.;
der Oſtalpen, vom höchſten Berge Oeſterreichs — vom Großglockneu
Von dieſen Bergen, vom Ringen der Menſchen um dieſe Gipfell
von den Menſchen, die am Fuße dieſer Berge um ihr täglich Broo
kämpfen und von den Orten und Tälern, wo ſie ihre Höfe habem
erzählt dieſes Buch. Hervorragende Autoren haben mit Worten un
Bildern mitgewirkt, um ein abgerundetes, gediegenes Werk zu
ſchaffen, dem Freund der Alpen ein neues, wundervolles Lando
ſchafts= und Bergſteigerbuch über eines der beliebteſten und
be=
ſuchteſten Gebiete der Alpen in die Hand zu geben.
Zauber der Wildnis in deutſchen Landen. Urkunden vom Wirkem
der Naturgewalten im Bilde der deutſchen Landſchaft Vom
Prof. Dr. Walther Schoenichen. Direktor, der Staatlichem
Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. (Verlag J. Neu
mann, Neudamm. Leinen 4,80 RM.)
Von allem Herrlichen und Wunderbaren, was die weiten
Gau=
unſerer Heimat enthalten, werden uns hier erleſene Beiſpiele im
charaktervollen Lichtbildaufnahmen vorgeführt; von den Dünem
und Kliffen unſerer Meeresküſten, von den Felsmauern der Hoch;
gebirge, von Seen und Waſſerfällen, von Blockmeeren und Schluch
ten, von alten Vulkanen, von Mooren und Heiden. Kurz die ganz=
Fülle landſchaftlicher Schönheit und Eigenart unſeres Vaterlandes
wird vor dem Beſchauer ausgebreitet und durch eine feſſelnd ge
ſchriebene Einleitung erläutert. Dabei hat der Verfaſſer abſichtlich
das Anſichtspoſtkartenhafte und allzu Bekannte ausgeſchloſſen,
viel=
mehr ſolche Bildausſchnitte bevorzugt, in denen das
Urſprüng=
liche und Urtümliche der deutſchen Landſchaft ſich urkundetreu und
unverfälſcht ausdruckt. Von der Dynamik der deutſchen Landſchafz=
und ihrer Entwicklung, wie ſie ſich im Verlaufe von Jahrtauſen= und Jahrmillionen im Widerſtreit der Naturgewalten
ab=
geſpielt hat, ſoll durch dieſe Folge von Bildern etwas in
uns=
lebendig werden.
* C. B. Schwerla: Paddelbuch für eine Kajakfrau. 2 RM., Gebr.
Enoch Verlag, Hamburg.
Dieſes Büchlein iſt zwar der Kajakfrau gewidmet, geſchriebem
aber iſt es für jeden, der da paddelt oder paddeln will. Legt man
das Buch wieder aus der Hand, weiß man nicht, worüber man, ſichn
mehr freuen ſoll: über das, was man gelernt hat, über die
liebens=
würdige und ſachverſtändige Art, in der man belehrt worden iſt.
*
oder gar über die vielen reizenden Zeichnungen.
Romane.
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* Nourraine, der Geſchichtenerzähler, Roman von Fred Neumeyer.
Sozietätsverlag Frankfurt a. M., 1934.
Ein eigenartiges Buch, dieſe Geſchichte von dem Balkanbauern, ſangen Jahren w
der eine große Erbſchaft gemacht und den es nach Deutſchland, ſe hat und in
nach Berlin zieht mit aller Macht noch nicht vergeſſener Kriegs= NB. Friedbe
ereigniſſe. Dort findet er das große Erlebnis ſeines Lebens Ein; ſjankreich m
beſinnliches, trotz aller Wirklichkeiten faſt unwirkliches Werk, deſſen ſaß. Die erſten S
Vorzug nicht zum kleinſten die ſeltſamen, ſprachſchönen Viſionen hbd US Bruon en
und Träume ſind, die Nourraine erzählt. Zugleich ein traurigl., Fnige intereſſante
Buch mit einem doch verſöhnenden Ausklang, der den Aufbau eines Feſttage
jungen, aus der Heimat verpflanzten Geſchlechtes ahnen läßt,
1rrg-Schl
lers Fortu
NB. Leipzig.
Jugendſchriften.
* Margret Halm: Georg verdient fünf Mark. Enßlin & Laiblins
Verlagsbuchhandlung, Reutlingen.
Eine Geſchichte für Sechs= bis Zwölfjährige, die aber auch
Aelteren noch Freude machen wird. Friſch erzählt und pädagogiſch
ohne alle Aufdringlichkeit, ſo daß man ſich denken kann, daß das
Vorbild des kleinen Georg erzieheriſch wirkt.
Semsrott. Albert: Hein Spuchtfink, der Bremer Schiffsjunge.
Herausgegeben von Alfred Riebau. Mit 19 ſchwarzen Bildern
von Wilhelm Peterſen. Halbleinen 2 RM. K. Thienemanns
Verlag, Stuttgart S. K. 10—15.
Neue Handarbeitshefte. — Neues für die Köchin.
Neue Woll=Pullover (für Straße und Haus). Beyer=Band 301
Pullover und Jacken neueſter Form und Linie, mit amüſanten
Streifenwirkungen und ſchleifenartigen Verzierungen. Als
neu=
artiges Beiwerk Anhängebuchſtaben in Holz und Galalithringe.
Schnitte, Zählmuſter und Arbeitsproben auf dem beiliegenden
Bogen.
Neue Kiſſen und Wärmer aus Wolle. Beyer=Band 304.
Den Inhalt dieſes reichhaltigen Bandes bilden neue Kiſſen in
allen Formen, Kaffee= und Teewärmer, Tiſchdecken, Reiſedecken und
Matten, Handtaſchen und Kleiderbügel mit wirkungsvollen
Mu=
ſtern in Strick= und Häkelarbeit. Auch viele andere Kleinigkeiten
wie neue Eierhütchen, Eier= und Löffelkörbchen — zu
Geſchenk=
zwecken ſehr gut geeignet —, ſind darin zu finden. Sämtliche
Muſter zu den Modellen befinden ſich auf dem beiliegenden Bogen.
Küchengeheimniſſe von Wien bis Budapeſt
ein reichbebilderter Beyer=Band, der in die Geheimniſſe der
weltberühmten öſterreichiſchen Küche einführt. Mehr als fünfic
erprobte, teilweiſe alte Wiener Familienrezepte bereichern —
de=
ſonders an Feſttagen — den Tiſch. Die köſtlichſten Mehlſpeiſeh=
Nockerl, Schmarrn, Knödel, Dalkerl, Dunſtkoch, und wie ſie aue
heißen, werden in Wort und Bild beſchrieben, ebenſo herrliche
Gebäcke, vom altberühmten Guglhupf bis zum delikaten
Apfel=
ſtrudel. Beliebte Fleiſchſpezialitäten, an denen die öſterreichiſche
Küche reich iſt, vervollſtändigen das Heft, das im Verlag Oie
Beyer in Leipzig erſchienen iſt.
Geſelligkeit im eigenen Hauſe
zu pflegen, iſt überall auch mit geringen Koſten möglich. OM
ſeine Gäſte unzureichend zu bewirten, iſt es nicht unbedingl
forderlich, nur Weine und Liköre vorzuſetzen. Die Hausfrau ſeie
kann eine Menge verſchiedener Getränke herſtellen, die je9e‟
Geſchmack genügen. Wenige dieſer Rezepte ſind bekannt, und *
iſt von bſonderem Wert, die verſchiedenen Zubereitungen kenhe‟
zu lernen. Beyer=Band 275: „Getränke ſelbſt zubereitet — N‟
und ohne Alkohol” zeigt, wie man Limonaden, Selterswaſſer
Obſtweine herſtellt, wie Fruchtſaft eingekocht, wie gemixt w.
wie Pünſche und Bowlen gebraut werden. Außerdem erfriſcheſt
Eisgetränke und für Feinſchmecker Liköre, Cocktails und Cobolk.”
Die Getränke, die vielfach zur praktiſchen Früchteverwertung Le
legenheit geben, enthalten größtenteils keinen oder nur welie
Alkohol. Ausgezeichnete Abbildungen ergänzen und ſchmücken.
reichhaltige Heft.
Fiſche kochen — Fiſche eſſen. Beyer=Band 282.
Eine Fülle von Rezepten und Anleitungen, die der Hausli..
zeigen, welche ungemein reiche Abwechſlung gerade die biuis.
Fiſche ihrem Speiſezettel geben. Dieſer Band unterſtützt ſe
auch die Maßnahmen der Regierung, die die volkswirtſchalt.
Wichtigkeit des Fiſchkonſums anſtreben. Fiſchſpeiſen ſind, da."
verdaulich, der Geſundheit ſehr zuträglich.
— Geſunde Mädchen — glückliche Frauen. Von Dr. med. F. 30I
1,10 RM. Süddeutſches Verlagshaus G. m. b. H., Stutiga."
— Die tägliche Schönheitspflege der Frau. Rezepte und Di
ſame Mittel, die wenig Geld koſten. Von Lisbeth Ankenol..
Mit Bildern. (Preis 1,10 RM. Süddeutſches Verlags!”
G. m. b. H., Stuttgart.)
Das iſt das Buch welches jede Frau lebhaft intereſſie.t
zevte und wirkſame Mittel der Schönheitspflege die wenig Le
koſten! Es iſt das praktiſche Schönheitshrevier für den taßos
Gebrauch.
Aunkteſpiele
biele iſt bi
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Spoct, Spiel und Jucnen
Der Sport an Weihnachten.
mM.
Gegenüber früheren Jahren iſt das Sportprogramm für die
Weihnachtstage weniger reichhaltig ausgefallen.
Sonſt begannen um die Weihnachtszeit die öſterreichiſchen,
tſchechiſchen, ungariſchen und italieniſchen Fußballer ihre
mehr=
tigigen Gaſtſpiele in Deutſchland an den Weihnachtstagen. Die
ſchweren Nöte unſerer Vereine laſſen ſie heute von ſolchen
Experi=
menten Abſtand nehmen und der Fußballbetrieb, der Feiertage
beſchränkt ſich neben den wenigen in Süddeutſchland angeſetzten
Punktekämpfen auf einige intereſſante Freundſchaftsſpiele. Auch
die Reiſen deutſcher Mannſchaften ins Ausland haben im gleichen
Waße nachgelaſſen wie die Deutſchlandreiſen führender
auslän=
diſcher Klubs. Süddeutſche Punktekämpfe gibt es in
den Gauen Südweſt Baden und Nordheſſen. Im Gau Südweſt
ſrwartet Eintracht Frankfurt am erſten Feſttage Phönix
Ludwigs=
ſfen. Bei dem ſchußſchwachen Sturm der Riederwälder iſt kaum
ſamit zu rechnen, daß der „Phönix” in Frankfurt gerupft wird.
Um zweiten Tage empfangen, die Saarbrücker Sportfreunde die
ſieunkirchener Boruſſen, ein Spiel, deſſen Ausgang offen iſt. In
Kaden erwartet am zweiten Feſttage der VfR. Mannheim den
öiganeuling Mannheim 08, der ſich mit einer Niederlage wird
ab=
inden müſſen und am gleichen Tage begegnen ſich in
Nordheſ=
en die Kaſſeler Vereine „03” und „Sport”. Man rechnet hier
mit einem ſicheren Siege von „03‟.
Das Programm der Freundſchaftsſpiele
Sachaet en eui en de eietee
hne Punktverluſt führenden FV. Saarbrücken. Dieſer Kampf dürfte
m Süden einer der intereſſanteſten der Feſttage ſein. Wacker
Nünchen ſpielt am erſten Tage gegen den Freiburger FC. und
rifft am zweiten Feſttage in Straßburg auf den dortigen
Ama=
eur=Sportklub. Phönix Karlsruhe unternimmt eine Reiſe nach
franken, die den derzeitigen badiſchen Tabellenführer zum FC.
ſchweinfurt 05 und zu der heute in der Bezirksklaſſe ſpielenden
ſiktoria Aſchaffenburg führt. Der Gaumeiſter des Gaues Südweſt
im Gau Mittelrhein zu Gaſt, der Bonner FV. und Eintracht
kreuznach ſind ſeine Gegner. Die beiden Trierer Gauligavereine
aben ebenfalls Freundſchaftsſpiele abgeſchloſſen. Weſtmark
er=
eartet Schwarzweiß Eſſen und Eintracht ſpielt in Wittlich. Der
abellenführer des Gaues Südweſt. Phönix Ludwigshafen, fährt
ach dem Frankfurter Punkteſpiel nach Stuttgart, um ſich dort am
weiten Feiertage dem Stuttgarter Sportklub zu ſtellen, der
würt=
mbergiſche Neuling SV. Göppingen hat am gleichen Tage den
ſfB. Mühlburg zu Gaſt.
Auf=Reiſen befinden ſich von den ſüddeutſchen Vereinen nur
zenige. Wormatia Worms, derzeit mit Phönix
Ludwigs=
uſen Tabellenführer im Gau Südweſt, hat zwei ſchwere Spiele
Sachſen abgeſchloſſen. Gutsmuts Dresden und Chemnitzer BC.
ind die Gegner. Der badiſche Meiſter SV. Waldhof weilt, am
weiten Feſttage in Hamburg ſein Gegner iſt der HSV., und
te Spielvgg. Fürth mißt ihre Kräfte, am gleichen Tage im
Feſten mit dem deutſchen Meiſter FC. Schalke 04.
Im Ausland weilen außer Wacker München, der
Straßburg ſpielt, noch der 1. FC. Nürnberg, der ſeit
ungen Jahren wieder einmal eine Spanienreiſe
abgeſchloſ=
in hat und in Madrid gegen den dortigen FC. ſpielt. und der
A1B. Friedberg, der fünf Spiele in Mittel= und
Nord=
tankreich mit erſtklaſſigen Amateurmannſchaften abgeſchloſſen
Die erſten Spiele führen die Friedberger mit AS. Raismes
US. Bruay en Artois zuſammen. Im Reich ſtehen noch
mnige intereſſante Ereigniſſe auf dem Programm, ſo am zweiten
Feſttage, in der Reichshauptſtadt der Gaukampf
Branden=
ſarg—Schleſien und die Sachſenreiſe des deutſchen
Altmei=
ers Fortung Düſſeldorf mit Spielen gegen Polizei Chemnitz und
NB. Leipzig.
Handball.
Im Handballſport, hat man an den Weihnachtstagen von
ſunkteſpielen Abſtand genommen. Die Zahl der
Freundſchafts=
ſiele iſt bisher auch recht gering.
Hockey.
Die ſüddeutſchen Freundſchaftsſpiele erfahren eine beſondere
Zdeutung durch den Beſuch einer engliſchen Hockeymannſchaft in
krankfurt. Nach ihren Spielen in Köln und Wiesbaden ſpielen
ſe Beckenham Wanderers am 1. Feiertag in Höchſt gegen
dn Hockeyklub und am 2. Feiertag ſind ſie Gaſt des SC. 1880.
Radſport.
Am reichhaltigſten iſt noch an den Feſttagen das Programm
Radſport. Auch in Deutſchland ſind die Hallenbahnen faſt
ſämt=
ſh im Betrieb. In der Kölner Rheinlandhalle haben am
Feſttag die Amateure das Wort. Im Mittelpunkt des
Pro=
tamms ſteht ein 100 Klm.=Mannſchaftsrennen um den „Silbernen
dler”. Am gleichen Tage wartet auch die Dortmunder
Weſt=
ſtenhalle mit einer Veranſtaltung auf. Höhepunkt iſt das Rennen
m den „Großen Weihnachtspreis der Dauerfahrer” in zwei
Läu=
i über je 30 Klm. Lohmann=Bochum, Krewer=Köln der Spanier
kieto und der Nachwuchsfahrer Matheus ſtarten. Außerdem gibt
ein internationales Fliegertreffen mit Scherens, Richter und
Eamota. In Münſter ſteht ein 1001=Runden=
Mannſchaftsren=
in in erſtklaſſiger Beſetzung auf der Karte. Ein großes
Pro=
ſamm bringt die Stuttgarter Winterbahn am zweiten
Feſt=
ige. In den Dauerrennen gehen Möller, der Schweizer
Wanzen=
ſed und Schindler an den Start und im Fliegerkampf trifft Toni
lerkens auf gute ſüddeutſche und ſchweizeriſche Klaſſe. In
Ko=
unhagen ſteht ein Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen auf dem
kogramm, zu dem auch die Sechstageſieger Rauſch=Falck=Hanſen
mpflichtet wurden. Mit deutſcher Beteiligung gehen auch die
znnen in Baſel vor ſich.
Boxen.
Am zweiten Feiertage ſind zwei Veranſtaltungen in deutſchen
hrringen vorgeſehen. Ein intereſſantes Programm wird in
hamburg abgewickelt. Als Hauptereignis der Kompf zwiſchen
Im deutſchen Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt=Kiel und dem
lefelder Jakob Schönrath. In Düſſeldorf ſtehen u. a. Metz=
UE. Dübbers und Hein Domgörgen in der Liſte der Teilnehmer.
Eishockey.
Die Winniveg=Monarchs, Kanadas Vertreter für die
Ampfe um die Weltmeiſterſchaft, liefern am 2. Feiertage in
Ber=
n ihr zweites Gaſtſpiel. Nach dem Kampfe gegen eine Ver=
Indsmannſchaft treten die Kanadier am 26. Dezember im Sport=
Yaſt gegen den Berliner Schlittſchuhklub an. Man
urd geſpannt ſein dürfen, wie ſich der BSC. gegen die bisher
un=
liegten Kanadier hält. Ein internationales Turnier
urd in Garmiſch am zweiten Feſttage eingeleitet. Teilnehmer
10 neben dem SC. Rießerſee der deutſche Meiſter, Brandenburg
brlin, die Zehlendorfer „Weſpen” und eine franzöſiſche
Auswahl=
unnſchaft.
Skiſport.
Die Ausſichten für die Durchführung der allerorts angeſetzten
ßiſpringen ſind zurzeit noch recht ungünſtige. Vorgeſehen
Weihnachtsſpringen in Garmiſch=Partenkirchen. Krummhübel,
*) Flinsberg, Schreiberhau, Altenberg. Biſchofsgrün, Schierke
10 St. Moritz ſowie der alpine Abfahrtslauf der Skizunft Stutt=
Et im Walſertal, Außerdem ſoll in Garmiſch der Spezial=
Sprin=
kurſus des DSV beginnen. Alle dieſe Veranſtaltungen
brau=
in aber reichlich Schnee.
Pferdeſport.
In Mülheim=Duisburg finden am Sonntag wieder
blovprennen ſtatt. Nach Abſchluß der Pariſer Rennzeit beginnt
It die Saiſon an der Riviera, Näzza macht mit der erſten
Ver=
ſtaltung den Anfang.
und richtunggebend ſein.
Ein neues Hallenbad ſoll jetzt in München errichtet
uden. Der Bau ſoll im Nordweſten der Stadt erſtehen und wird
ch den vorliegenden Plänen für den Hallenbadbau in Deutſch=
Sporkkalender.
Sonntag, den 23. Dezember 1934.
Fußball.
14.00 Uhr: Stadion: SV. 98 — Viktoria Urberach.
14.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — Germania Eberſtadt.
Handball.
15.00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — TSV. Herrnsheim.
Ringen.
9.30 Uhr: Eſchollbrückerſtraße 24: Bantam=Kreisturnier.
Handball.
Polizei Darmſtadt — T5B. Herrnsheim.
Heute nachmittag, um 15 Uhr, iſt der Landespolizei=Sportplatz
der Schauplatz eines intereſſanten und ſpannenden Handballſpiels.
Beide Mannſchaften zählen zu den Anwärtern für die
Gaumeiſter=
ſchaft. Eine Niederlage des einen oder anderen iſt gleichbedeutend
mit geringeren Ausſichten, den begehrten Titel zu erringen. Der
Sieger aus dieſem Kampf wird morgen an der Tabellenſpitze zu
finden ſein. Das iſt Grund genug, das Letzte herzugeben, um den
Sieg an ſeine Fahn= zu beften. Die Darmſtädter haben die
beſſe=
ten Ausſichten,
Turngeſelſchaft Offenbach — Sp. 98 Darmſtadt.
Die Lilienträger müſſen zum Verbandsſpiel nach Offenbach.
Die Mannſchaft fährt ab Adolf=Hitler=Platz um 13.15 Uhr.
In=
tereſſenten iſt die Möglichkeit gegeben, noch mitzufahren.
Fußball.
SV. Darmſtadt 1898 — Bikforia Arberach.
Heute nachmittag 2 Uhr
treffen die 98er im Verbandsſpiel mit Viktoria Urberach
zuſam=
men. Man iſt geſpannt, ob es den „Lilien” gelingen wird, die
ge=
rade in letzter Zeit wieder verbeſſerten Urberacher niederzuhalten.
Ein Sieg würde jedenfalls ein weiteres Aufſchließen zur
Spitzen=
gruppe ermöglichen, ſo daß Anſporn genug da iſt, alles verfügbare
Können aufzubieten. Um 12.15 Uhr Reſerven.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Die Fußballer der TSG. Ober=Ramſtadt empfangen auf dem
Sportplatz am Schorsberg den Reichsbahn SpV. Darmſtadt zu
Freundſchaftsſpielen Reichsbahn in der Kreisklaſſe 2 Gruppe
Darm=
ſtadt gilt als ſehr ſpielſtark. Es wird zu einem recht ſpannenden
Spiele kommen, zu deſſen Beſuch wir alle Anhänger des
Fußball=
ſports herzlich einladen
Spielanfang: 2. Mannſchaften 9,15 Uhr; 1. Mſch. 10.,45 Uhr.
TSG. 46 Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf das Verbandsſpiel beider
Mannſchaften das heute nachmittag 2 Uhr an der Rheinallee
ſtattfindet. Das Spiel verſpricht ſehr intereſſant zu werden,
zu=
mal der Ausgang für jeden Beteiligten von Wichtigkeit iſt. Um
12 Uhr ſtehen ſich die Reſerven gegenüber, während vor dem
Hauptſpiel ein Jugendſpiel 46 — Alsbach ſtattfindet.
Viktoria Griesheim — Jahn 1875 Darmſtadt.
Die 1. Mannſchaft fährt in folgender Aufſtellung nach
Gries=
heim: Lemſter, Ph. Schäfer, Walther, Wolf. Mühlbach, H.
Schä=
fer, Reitzel, Thier, Steimer, Zahn Hoffmann. Abfahrt per Rad
ab Feſthalle um 1.15 Uhr. Um die gleiche Zeit treffen ſich die
Mitglieder und Anhänger auf der Brücke zum Spaziergang nach
dem Griesheimer Platz. Die 2. Mannſchaften ſtehen ſich um 12
Uhr gegenüber. Abfahrt per Rad 11.30 Uhr von der Feſthalle.
TSV. Meſſel — Tgde. Beſſungen.
Nach den letzten ſchweren Verbandsſpielen pauſieren die Fuß=
ballmannſchaften am Sonntag und 1. Weihnachtsfeiertag. Dies
iſt um ſo notwendiger geworden, als nahezu die Hälfte ſämtlicher
Spieler mehr oder weniger ſchwere Verletzungen auszuheilen
haben. Infolge Abgangs unſerer beſten Spieler zu Reichswehr
(Jak. Laumann), Reichsmarine (Hch. Bäcker und Gg. Marquardt),
Schutzpolizei (Gg. Hallſtein), Arbeitsdienſt (Wilh. Fröhner) und
Krankheit (Aug. Engel) ſind von unſerer vorjährigen 1.
Mann=
ſchaft nur noch wenige Spieler vorhanden. Außerdem ſind der
ausgezeichnete Verteidiger Nieder, der Mittelläufer A. Volk und
der Rechtsaußen L. Volk infolge Sperre bzw. Verletzungen auf
längere Zeit außer Gefecht geſetzt. Trotz unſerer großen
Mit=
gliederzahl iſt ein beträchtlicher Mangel an guten Spielern
ein=
getreten. Auf dieſe Umſtände ſind auch in erſter Linie die
ſchwe=
ren Niederlagen der letzten Spiele zurückzufuhren.
Am 2. Feiertag empfängt nun die 1. Mannſchaft die
Fußball=
abteilung der Tgde. Beſſungen (früher Union”) zum
Freund=
ſchaftsſpiel. Die Tgde. Beſſungen iſt in Meſſel nicht unbekannt,
lieferte doch die Mannſchaft ſchon immer ein ſehr ſchönes Spiel.
So wird es auch wieder am 2. Weihnachtsfeiertag der Fall ſein.
Anſchließend wird man bei einem Glas Bier im Vereinslokal
ge=
mütlich beiſammen ſein, wozu unſere geſamten Mitglieder herzlich
eingeladen werden. Spielbeginn 2 Uhr. Vorher ſpielen die
1. Jugend und die Schüler gegen die gleichen Mannſchaften der
Tgde. Beſſungen.
Kreis Starkenburg, AH.=Runde (Vorrunde).
Die noch rückſtändigen Spiele der Vorrunde werden wie folgt
zum Austrag gebracht: 30 12 34: Walldorf — Mörfelden;
Ar=
heilgen — SV. 98; Wixhauſen — Griesheim. 6 1. 35:
Wix=
hauſen — Arheilgen; Griesheim — SV 98 (10 Uhr). 13. 1. 35:
Mörfelden — Wixhauſen (10 Uhr). — Die Spiele beginnen, falls
nicht beſonders vermerkt, um 9,30 Uhr.
(gez.) Dr. Grünewald, Kreisführer.
Großſtaffelläufe am 16. Juni.
Der Leiter des Fachamtes Leichtathletik, Dr. von Halt, erläßt
über die Durchführung der Großſtaffelläufe im Jahre 1935
fol=
gende Anordnung: Als Termin für dieſe Läufe wird einheitlich
der 16. Juni feſtgeſetzt. Mitglieder der Kern=Mannſchaft dürfen
keine Aufnahme in die Staffelmannſchaften finden. Alle
Groß=
ſtaffelläufe ſind bis ſpäteſtens 31. Januar 1935 beim Fachamt für
Leichtathletik München, Romanſtraße 69 anzumelden unter
gleich=
zeitiger Vorlage der Ausſchreibung. Zur Durchführung können
nur ſolche Großſtaffelläufe kommen, die vom Fachamt genehmigt
wurden. Für rechtzeitige Sicherung des Termins: 16. Juni, iſt
Sorge zu tragen.
Miniſterialdirekkor Dr. Krümmel
Leiter des Amtes für körperliche Erziehung.
Die große Bedeutung, die der neue Staat der körperlichen
Erziehung der deutſchen Jugend widmet, kommt auch darin zum
Ausdruck, daß im Rahmen des Reichsminiſteriums für
Wiſſen=
ſchaft, Erziehung und Volksbildung nunmehr ein ſelbſtändiges
Amt für körperliche Erziehung (mit den Abteilungen für
Leibes=
übungen und für Jugendpflege) geſchaffen worden iſt. Die
Lei=
tung dieſes Amtes iſt dem jetzt zum Miniſterialdirektor
ernann=
ten bishergen Referenten für Leibesübungen Dr. Krümmel,
übertragen worden. Dr. Krümmel, der zugleich Leiter des
Ber=
liner Hochſchul=Inſtituts für Leibesübungen iſt, iſt ein
langjäh=
riger Vorkämpfer für die notwendige ſtärkere Geltung und
Be=
wertung der Leibesübungen in der Erziehung.
Nr. 353 — Seite 13
Einen Ski=Wohnzug hat die polniſche Eiſenbahn den
Winterſportlern zur Verfügung geſtellt. Der mit allen
erforder=
lichen Einrichtungen ausgeſtattete Zug fährt am erſten
Weihnachts=
feiertage von Beuthen aus durch die ganzen Weſt= und Oſt=
Kar=
pathen direkt in die Hohe Tatra nach Zakovane. Der Zug fährt
nachts von einem Winterſportplatz zum anderen, am Tage werden
unter ortskundiger Führung Skitouren unternommen.
Ein „Klubder Meiſter” hat ſich unter dem Vorſitz des
Speerwurf=Olympiaſiegers Matti Järvinen in Finnland gebildet.
Die Mitgliedſchaft kann nur unter beſtimmten Vorausſetzungen
er=
worben werden. Zu dieſen Vorausſetzungen gehören zweimaliger
Gewinn einer finniſchen Meiſterſchaft „Erringung eines
olym=
piſchen Preiſes oder die Erreichung beſtimmter Mindeſtleiſtungen.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 23. Dezember
6.35: Bremen: Hafenkonzert. — Großes Geläute vom Bremer
Dom. — Choral: Es iſt ein Ros” entſprungen. — 8.15: Zeit,
Nachr. Wetter
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45:
Choral=
blaſen — 9.60: Katholiſche Morgenfeier. — 9.45: Deutſches
Schatzkäſtlein. Arien mit obligaten Inſtrumenten. — 10.15:
Chor=
geſang. Ausf.: Männerchor „Frohſinn=Harmonie‟ Darmſtadt. Ltg.:
A. Simmermacher jun. — 11.00: Jakob Kneip lieſt: „Das
geſtohlene Chriſtkind” (aus „Hunsrückweihnacht”). — 11.20:
Hausmuſik.
12.00: München: Standmuſik an der Feldherrnhalle. Das
Trom=
peterkorps des Artillerie=Regiments München. Ltg.: Muſikmeiſter
Schießl. — 13.00: Weihnachten daheim! Ein Arbeiter erzählt
aus ſeiner Kindheit. — 13.15: Hamburg: Mittagskonzert.
Bar=
nabas von Geczy ſpielt. — 14.00: Stuttgart: Kaſperlſtunde;
„Kaſperle als Teufel!” — 15.00: Weihnachten aur dem Dorf,
Zwei Funkſzenen.
15.30: Nürnberg: Konzert. — 17.00: Stuttgart: Drei Freunde
feiern diesmal nicht. Hörſpiel von Käte Mann. — 17.30:
Mün=
chen: Kinderſtunde: Moosbart und Sternenkind. Ein
Märchen=
ſpiel. — 18.30: Kindelein zart, von guter Art. Kirchenweiſen und
geiſtliche Lieder.
19 00: Jugendfunk: Land ohne Tränen! Eine weihnachtl.
Bilder=
bogengeſchichte für groß und klein. — 19.45: Weihnachten im
Bergwerk. Stegreiferzählung von P. Laven. — 20.00: Stuttg.:
Nikolaus und Companie. Funkbericht aus einer geheimmisvollen
Werkſtatt. Hörſpiel von Ludwig Hofmeier, — 20,50: München:
Jeſuskind in Flandern. Ein Weihnachtsſpiel nach dem
gleichnami=
gen Buch von Felix Timmermans. — 22.00: Zeit, Nachrichten.
22.10: Nachr. Wetter, Sport. — 22.20: München: Werke von
Heinrich Schütz. Das Funkorcheſter, der Funkchor u. Soliſten.
Ltg.: Orff. — 23.10: Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter.
Ltg.: Hans Rosbaud — 24.00: 1. Konzert. Aus deutſchen
Meiſteropern. Die luſtigen Weiber von Windſor, von Otto
Ni=
colai, 2. Schallvlatten: Aufforderung zum Tanz.
Frankfurt: Montag, 24. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Chbral.
7.00: Muſikzug der Brigade 49 Otg.: Muſikzugführer Weilert.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. — 9.15: Kaiſerslautern:
Dr. Haubold: Beſuch in der größten Mühle Deutſchlands. —
2 Klavierkonzert, Sonate A=Moll. Werk 61 Nr. 2 von Haas.
3. Unſere Saar, Ausſchnitt aus dem Jahrbuch 1935. — 10.00:
Nachr. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Pforzheim: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters. Ltg.:
Leger. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. —
13.15: Karlsruhe: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters
Karlsruhe. Ltg.: Muſikdirektor Froehlich. — 14.15: Zeit. Nachr.
14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit Wirtſchaftsmeldungen,
14,55: Wetter. — 15.00: Kinderſtunde: Freuet euch, Chriſtkind
kommt bald! Preisverteilung unſeres Weihnachtspreisrätſels.
16.00: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Paul Belker.
17.00: Weihnachten im aller Welt (Schallpl.). — 18.00:
Kai=
ſerslautern: Heilige Nacht, von Ludwig Thoma. — 18.30: Der
Blindenchor ſingt Weihnachtslieder. Ltg.: Burkard.
19 00: Der Weibnachtsabend. Funkſpiel nach Charles Dickens von
Willy Anna Lehner=Sander. — 19.45: Orgelkonzert. Ausf.:
Hait Wüthe ent ai fe Fae er ii
München: Reichsſendung: Weihnachtsanſprache an die
Auslands=
deutſchen und die deutſchen Seefahrer. Es ſpricht Reichsmimiſter
Rudolf K
— 21.20: Schöne alte Weihnachtslieder. Geſungen
vom Funkchor Ltg; Belker. — Als Einlage: Weihnachtl.
Orgel=
muſik. — 22.00: Alpenländiſche Weihnachten. Ausf.: Das
Funk=
orcheſter und Soliſten. Ltg, und verbindende Worte: H.
Ros=
baud. — 22.30: Schallplatten: Weihnachtskonzert. Glaube.
Hoff=
mung. Liebe. — 24.00; Stuttgart: Chriſtmette aus der Erzabter
Beuron.
Arst S
Berlin: 20.00: Hänſel und Gretel. Märchenoper von
Engelbert Humperdinck.
Breslau: 20.00: Weihnachtsoratorium von J. S. Bach.
Deutſchlandſender: 20.00: Die Nacht der tauſend
Wünſche. Ein bunter Gabentiſch.
Frankfurt: 19.00: Land ohne Tränen! Eine
weihnacht=
liche Bilderbogengeſchichte.
Hamburg: 20.00: Unterhaltung u. Tanz mit Barnabas
v. Geczh u. a.
Köln:21.15: Die Chriſtnacht der Hallig. Hörſpiel von
Lulu v. Strauß und Tborney.
Königsberg: 20.00: Uraufführung: Adventsſpiel von
Agnes Miegel. Muſik von O. Beſch.
Leipzig: 20.00: Chriſtelflein. Spieloper von H. Pfitzner.
München: 22.20: Kompoſitionen von Heinrich Schütz.
Stuttgart: 20.00: Nikolaus und Compagnie.
Funk=
bericht aus einer geheimnisvollen Werkſtatt. Hörſpiel.
Wien: 20.30: Hoch vom Kahlenberg. Funkpotpourri von
Dr. Riedinger.
Budapeſt: 22.20: Zigeunerkapelle Saray,
Warſchau: 22.30: Moderne Tanzmuſik.
Montag, 24. Dezember
Reichsſendung: 21.00: Weihnachtsanſprache an die
Auslandsdeutſchen und die deutſchen Seefahrer. Es ſpricht
Reichsminiſter Pg. Rudolf Heß.
Berlin: 20.00: Zur heiligen Nacht.
Breslau: 19.00: Aus der Ki che Wang im Rieſencebirge:
Das Chriſtkindlſpiel des Böhmerwaldes.
Deutſchlandſender: 22.15: Heut” ſoll niemand
ein=
ſam ſein . .
Frankfurt: 21.20: Schöne alte Weihnachtslieder,
Hamburg: 20.00: O du fröhliche, o du ſelige .. ..
Stimmungsbilder um den Weihnachtsbaum.
Köln: 24.00: Chriſtmette aus der Franziskanerkirche in
Münſter.
Königsberg: 19.00: Das Chriſtgeburtſpiel. Hörſpiel
von A. van Dyck.
Leipzig: 20.00: Deutſchlands Weihnachtsglocken. Dreißig
deutſche Dome läuten die Chriſtnacht ein.
München: 19.15: Vom Wendelſtein (1838 m):
Weih=
nachten in der Berghütte.
Stuttgart: 18.00: Wir zünden den Weihnachtsbaum an
Stockholm: 18.30: Weihnachtstanz.
Wien: 23.40: Turmblaſen vom Stephansturm.
Prag: 17.15: Deutſche Sendung. Weihnachtslieder,
Weiterbericht.
Ueber Skandinavien hat ſich in Verbindung mit dem
ruſſi=
ſchen Hochdruckgebiet ein kräftiges Teilhoch entwickelt. Demgemäß
dringen von. Oſten her langſam kältere Luftmaſſen über
Deutſch=
land weſtwärts vor,
tal auch die ſich über dem Oſtatlantik
noch entwickelnden Wirbel in der Hauptſache ſüdoſtwärts
ver=
lieren.
Ausſichten für Sonntag: Vielfach neblig und überwiegend
be=
wölkt, im ganzen trocken, bei öſtlichen Winden weitere
Ab=
kühlung und
ver=
auch leichter Froſt.
Ausſichten für Montag: Bei meiſt öſtlichen Winden kälteres
Wetter und vielerorts Froſt.
Beinner and Sränrfarterefferiensorfe.
Die letzte Berliner Börſe vor den Feiertagen eröffnete,
eigentlich wider Erwarten, zu weiter anziehenden Kurſen und
recht lebhaften Umſätzen. Insbeſondere beteiligt ſich die Kuliſſe
ſtärker am Geſchäft, wobei es ſich vermutlich um Voreindeckungen
angeſichts der im Januar erwarteten kräftigen Belebung an dem
Effektenmarkt handelt. Von günſtigem Einfluß auf die Stimmung
waren verſchiedene Momente politiſcher und wirtſchaftlicher Art,
von denen das Interview des Miniſterpräſidenten Göring über
die deutſch=engliſchen Beziehungen, in denen er mit offenen
Wor=
ten für Frieden und internationale Zuſammenarbeit eintrat die
Meldung der Adlerwerke über Mehrumſatz und Betriebsüberſchuß
und ſchließlich die Dividendenaufnahme bei der Nürnberger
Her=
kuleswerke AG. mit 4 Proz. zu erwähnen ſind. Ferner gewannen
Schultheiß 88 Proz., Braubank 1½ Proz. Aber auch Montane
waren lebhaft gefragt, wobei Mansfelder mit plus 1½ Proz. und
Rheinſtahl mit plus 1 Proz. die Führung hatten. Am
Braunkoh=
lenmarkt fielen Rheinbraun mit plus 1½ Proz, als über dem
Durchſchnitt gebeſſert auf, während Eintracht mit minus 1 Proz.
eine Ausnahme darſtellten. Von chemiſchen Werten ſetzten
Far=
ben zu unverändert 133½ Proz. ein dagegen waren Goldſchmidt
um 3 und Kokswerke um 8 Proz. feſter. Am Elektromarkt
lie=
gen weiter Chadeanteile ſchwach (Lit. 4—C minus 1,75 RM.),
während Lieferungen 1½ Prozent, die übrigen Werte bis 1 Proz.
höher zur Notiz kamen. Siemens und Schuckert allerdings gaben
auf Glattſtellungen ¼ Proz, ihrer vorangegangenen Erhöhung
wieder her. Ruhiger lagen Gas= Kabel= und Draht=, Metall=
und Textilwerte. Auch in den Maſchinenfabriken= Papier= und
Zellſtofaktien und Autowerten blieben die Kurſe bei mäßigen
Um=
ſätzen wenig verändert. Dagegen wurden Bauwerte durchweg
höher bezahlt. Im Verlauf war die Entwicklung an den
Aktien=
märkten nicht einheitlich, da auf dem erhöhten Niveau doch noch
einige Glattſtellungen erfolgten. Etwas verſtimmte auch der
Rückgang der Farbenaktien um 1½ Proz. für den jedoch
beſon=
dere Gründe nicht vorliegen. So büßten Reichsbankanteile 1
Pro=
zent, AEG. ½ Proz. ein. Daneben waren jedoch weitere kleine
Anſchaffungen feſtzuſtellen, die hier und da zu erneuten
Kursbeſſe=
rungen führten. Am Rentenmarkt bleibt es zwar ſtill, aber nicht
unfreundlich.
Auch die letzte Frankfurter Börſe vor den Feiertagen
bewahrte ihre freundliche Haltung, zumal in einigen
Spezialwer=
ten kleines Publikumsintereſſe vorlag. Daneben boten günſtige
Nachrichten aus der Wirtſchaft etwas Anregung und ſtärkten die
ſeit einigen Tagen herrſchende Zuverſicht. Der Bericht des
Inſti=
tuts für Konjunkturforſchung über eine angeſichts der
ſaiſonübli=
chen ſtillen Zeit behauptete Wirtſchaftslage fand Beachtung, auch
die befriedigende Eiſenausfuhr und der techniſche Jahresbericht
der AEG. hinterließen einen guten Eindruck. Indeſſen blieb die
Unternehmungsluſt doch klein, ſo daß den notierten Kurſen
wie=
derum nur kleinſte Umſätze zugrunde lagen. Da aber andererſeits
die techniſche Lage der Börſe infolge der Beendigung der
Vorbe=
reitungen für den Jahresultimo gut iſt und auch der Geldmarkt
eine weiter flüſſige Haltung zeigt, rechnet man in den nächſten
Tagen mit etwas lebhafteren Umſätzen. Am Elektromarkt lagen
AEG. aus dem erwähnten Grunde 1 Prozent feſter; ferner
ge=
wannen Felten in Nachwirkung der letzten Verwaltungsäußerung
weitere 1½ Prozent. Geſfürel lagen ½ Prozent höher, dagegen
Licht u. Kraft ½ Prozent niedriger. Von Montanaktien ſetzten
Harpener 1 Prozent, Gelſenkirchen, Stahlverein und Rheinſtahl
je ½ Prozent feſter ein. Weiter befeſtigt waren außerdem auf
die Auslaſſungen in der GV. Gebr. Junghans mit plus ½ Proz.
Im Verlaufe hatte das Geſchäft keine Bedeutung mehr. doch blieb
die Stimmung zuverſichtlich und die Anfangskurſe auf den meiſten
Marktgebieten voll behauptet. Renten lagen bei voll gehaltenen
Kurſen auch ſpäterhin ſehr ſtill. Pfandbriefe lagen nicht ganz
einheitlich, doch waren die Veränderungen klein. Auch
Stadt=
anleihen hatten etwas unregelmäßige Kursgeſtaltung, während
Staatsanleihen ruhig lagen.
Gerichtliche
Liquidierung der Cikroer=Berke.
Weiterführung des Bekriebes nach vorübergehender
Slillegung.
Das Pariſer Handelsgericht hat geſtern über die
Automobil=
fabrik Citroen, die am vergangenen Samstag ihre Bilanz
depo=
niert hatte, die gerichtliche Liquidation verhängt. Der Betrieb
der Werke wird aufrechterhalten werden, jedoch wird zur
Auf=
nahme des Inventars eine vorläufige Stillegung vom 23. Dez.
bis 3. Januar erfolgen. Dieſe Stillegung war jedoch ſchon vor
der Deponierung der Bilanz bekanntgegeben worden. Die
künfti=
gen Lieferungen von Rohmaterialien an die Citroenwerke werden
aus der Maſſe garantiert. Die Verkäufe werden zu den alten
Bedingungen fortgeſetzt werden. Lediglich die Preiſe gewiſſer
Wagentypen ſollen einer Nachprüfung unterzogen und eventuell
erhöht werden. Der Vorſitzende des Handelsgerichts hat ſelbſt
die Leitung der Liquidation übernommen. Ihm zur Seite ſtehen
drei vom Gericht ernannte Liquidatoren.
Nach einer Meldung der „Agence Economique et Financiere‟
ſind die Sanierungsverhandlungen, die in letzter Zeit zwiſchen
Induſtrie= und Bankgruppen geführt worden ſind und
vorüber=
gehend ins Stocken gerieten, ſeit Donnerstag abend wieder
auf=
genommen worden.
Die Schwierigkeiten bei der Citroén=Geſellſchaft haben ſich
übrigens bereits auf die geſchäftliche Lage gewiſſer Gläubiger
ausgewirkt. Die Hochofenwerke La Chiers haben mit Rückſicht
darauf, daß ihre beträchtlichen Forderungen bei Citroen unſicher
geworden ſind, von der Verteilung einer bereits beſchloſſenen
Dividende Abſtand genommen und werden aus ihrem Reingewinn
von rd. 14 Millionen Fr. 6 Millionen Fr. einem Konto für
zwei=
felhafte Debitoren überweiſen.
Eine zweite, wenn auch weniger bedeutende Firma der
fran=
zöſiſchen Automobilinduſtrie, die Automobilwerke Donnet, mit
einem Aktienkapital von 35 Millionen Fr., iſt geſtern vom
Han=
delsgericht in Bankerott erklärt worden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 19. Dezember. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellte ſich für den 19. Dezember
— wie in der Vorwoche — auf 101,1 (1913: 100) Die Kennziffern
der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 100,8 (plus 0,3 v. H.),
in=
duſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,9 (minus 0,2 v. H.) und
in=
duſtrielle Fertigwaren 118.8 (unverändert).
Bekanntmachung der Reichsmonopolverwaltung für
Brannt=
wein. Die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein erläßt die
vierte Bekanntmachung über die Regelung des Brennrechts, der
Uebernahmepreiſe für Branntwein und des Monopolausgleiches
für das Betriebsjahr 1934/35. Darin heißt es: Für die innerhalb
von 130 Hundertteilen des regelmäßigen Brennrechts aus
Kartof=
ſeln und für den innerhalb von 150 Hundertteilen des
regelmäßi=
gen Brennrechts in Melaſſebrennereien hergeſtellten Branntwein
beträgt der Abzug nur 20 Hundertteile des Grundpreiſes von 48
RM. Für dieſen in Ueberbrand in Melaſſebrennereien herge
ſtellten Branntwein wird außerdem der beſondere Abzug für
Me=
laſſebrennereien in Höhe von 5,70 Mk. je Hektoliter W. geſtrichen.
Schönberger Cabinet AG., Mainz. Dieſe Sektkellerei
verzeich=
net für das Geſchäftsjahr 1933, für das erſt jetzt der Abſchluß
vorgelegt wird, eine durch den Wegfall der Sektſteuer erfolgte
Erhöhung des Umſatzes. Der Warenerlös iſt mit 398 000 (317 000)
RM. ausgewieſen, während Abſchreibungen 104 700 (10 120) RM.
erforderten. Um den Reingewinn von 12959 (27 324) RM.
ver=
mindert ſich der Verluſtvortrag auf 381 261 RM.
Das Bild der Wirkſchaft.
Ueberaus augenfällig kommt die Belebung der deutſchen
Wirtſchaftstätigkeit in den Zahlen des Eiſenbahnverkehrs zum
Ausdruck. Die Kurven des Frachtverkehrs ſteigen ſo gewaltig,
daß die jahreszeitlichen Schwankungen im Geſamtverlauf der
Kurven kaum noch zum Ausdruck kommen. Man betrachte die
Kurve des Eiſenbahn=Frachtverkehrs nach Tonnenkilometer, die
ſeit dem April des vorigen Jahres eine faſt ununterbrochene
Stei=
gerung aufweiſt und im letzten Berichtsmonat (Auguſt) mit 4,4
Milliarden To.=Klm. weit über das Netz des Schaubildes
hinaus=
geht; man betrachte in gleicher Weiſe die Kurve der gefahrenen
Güterwagenachs=Klm. In der Kurve der Geſamt=Wagengeſtellung
kommt die Jahreszeitbewegung am deutlichſten zur Geltung. Hier
pflegt im Oktober ein Höchſtwert erreicht zu werden; in dieſem
Jahre liegt er ganz beſonders hoch.
Der Seeverkehr zeigt im September in Hamburg eine
beacht=
liche Erholung. In Stettin haben ſich beide Kurven auch im
Okto=
ber gut gehalten.
Die Kurven des Außenhandels weiſen bekanntlich im Oktober
zum erſten Male ſeit Monaten wieder einen kleinen
Ausfuhrüber=
ſchuß aus.
Vom Ledermarkt. Die Lederinduſtrie iſt nach wie vor gut
be=
ſchäftigt und die in der Schuhinduſtrie allmählich eingehenden
Frühjahrsbeſtellungen laſſen hoffen, daß ſich an dieſer Lage in
der nächſten Zeit wenig ändern wird. Bevorzugt werden vor
allem gute Artikel. Vernachläſſigt liegt nach wie vor das Geſchäft
im Lederkleinhandel. Am Oberledermarkt, ſind es vor allem
Chepreaux= und Boxcalfleder, die ſich beſonderen Intereſſes
er=
freuen. Roßchevreaux in farbigen und ſchwarzen Zurichtungen
ſind ſehr ſtark begehrt. Bei ſchweren Lederſorten iſt die Lage
zur Zeit noch unbefriedigend. In Rindbox beſteht größere
Nach=
frage nach mittleren und billigen Preislagen. Maſtbox hatte
be=
friedigendes Geſchäft. Oberlederſorten hatten laufenden Abſatz.
Die Einzelhandelsumſähze im November
15 Prozenr Hohrr uis im Bocjame.
Die jetzt vorliegenden Zahlen der Forſchungsſtelle für den
Handel beim RKW. über die Umſätze im November 1934 zeigen
eine Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahre. Die
Preisbewegung iſt, ſoweit ſich am Preisindex des Statiſtiſchen
Reichsamtes abſchätzen läßt, an der Umſatzſteigerung gegenüber
dem Vorjahre weniger beteiligt. Von den einzelnen
Handels=
zweigen hat der Lebensmittelfachhandel nur geringen Anteil an
der geſamten Umſatzſteigerung (4 Proz.). Stark ſind die
Umſatz=
ſteigerungen im Textilhandel (im November 25 Prozent bei 6,7
Prozent Preiserhöhung). Beim Textilfachhandel haben die
Um=
ſatzzunahmen bei Kleiderſtoffen und Herrenkonfektion nachgelaſſen,
im Wäſchehandel dagegen iſt die Umſatzſteigerung beträchtlich (48
Prozent). Im Schuhhandel konnte das Vorjahrsergebnis nicht
ganz erreicht werden, während im Hausrathandel die Steigerung
der Umſätze noch anhält. Im Glas= und Porzellanfachhandel war
nach dem vorläufigen Ergebnis die Umſatztätigkeit gegenüber dem
Vorjahre um 17 Prozent höher. Neu in die Berichterſtattung
wurden der Papierhandel (Umſatzſteigerung im erſten Halbjahr
knapp 15, im dritten Vierteljahr knapp 10 Proz.) und der
Fahr=
radhandel (1. Halbjahr plus 25, 3. Vierteljahr plus 14, Oktober
plus 20—25 Prozent) aufgenommen. Ueber das Ergebnis des
Weihnachtsgeſchäftes kann noch kein Urteil abgegeben werden.
Produktenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 22. Dez.
WHnce.
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* im beſchäftigte. 2
ine nette Kameral
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.); Kohlrabi 5,
Erd=
kohlraben 8, Gelberüben, Roterüben und Weißerüben je 6—8,
Schwarzwurzeln 20, Spinat 10—12, Rotkraut 10—12, Weißkraut
ſteiſterflügeln auftürm
4—6, Wirſing 4—8, Grünkohl 8—10, Roſenkohl 20, Zwiebeln 8—
10. Knoblauch 50—60, Tomaten 40—60, Kaſtanien 18—20,
Feld=
ſalat (Lattich) 40—60. Endivienſalat 5—15, Kopfſalat 25,
Blu=
menkohl 20—50 Rettich 5—10, Meerrettich 30—40.
Speiſekartof=
feln 4, Tafeläpfel 10—18, Wirtſchaftsäpfel 6—10, Tafelbirnen 10
bis 15, Wirtſchaftsbirnen 5—10, Trauben 35—40, Nüſſe 35—40,
Apfelſinen 20—25, Zitronen 4—6, Bananen 40; Süßrahmbutter
152—157, Landbutter 140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12,
friſche Eier 11—16; Gänſe 80—100, Hühner 70—80, Rehe 50—120.
Tauben 50 und 60, Haſen 40—100, Ziegenfleiſch 50; Hahnen 90
bis 120; Rindfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch 76. Schweinefleiſch 90,
Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 21. Dez. Das bisher
befriedigende Geſchäft im Frankfurter Eiergroßhandel hielt
an=
fangs der Woche noch in vollem Umfange an, ſpäter flaute es
allerdings — nachdem der Bedarf zumeiſt gedeckt war — etwas
ab, im ganzen war es aber dennoch zufriedenſtellend im Vergleich
zu den Vorwochen. Kühlhauseier ſtanden, ſo lange die Backzeit
war, wegen ihrer Billigkeit naturgemäß im Vordergrunde ſpäter
zeigte ſich aber vorwiegend Intereſſe für friſche Eier. Da ſich auch
die Angebotsverhältniſſe gebeſſert haben, konnte der Nachfrage,
genügt werden. Für friſche Eier wurden die Preiſe etwas
er=
mäßigt. Kühlhauseier blieben auf dem ermäßigten Stand
unver=
ändert. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.;
Friſchware: Deutſche Handelsklaſſeneier: Sonderklaſſe 12,75—
13,50, Kl. a) 12,25—13, b) 11,75—12,50, c) 11—11.50: Holländer
Sonderkl. 12,75, Kl. a) 12,25, b) 11,75, c) 10,.25: Dänen Sonderkl.
Unden wie wild ſich geb
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12,75—13. Kl. a) 12,25—12,50, b) 11,50—11,75, c) 10,75—11: Buu/
garen und Rumänen 11—11 25, Jugoſlawen 10,75—4125
Deut=
ſche Kühlhauseier: Sonderkl. 10,75, Kl. 4) 10,25—10,50,5
b) 10 c) 9,.25—9,50, d) 8,50—8,75.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 21. Dez. Bei
un=
veränderten Preiſen nahm das Buttergeſchäft den gleichen
Ver=
lauf wie bei Eiern, alſo zunächſt lebhaft, ſpäter etwas ruhiger.
Die Anlieferungen in deutſcher Butter dürften etwas reichlicher
ſein. Dieſer gewiſſe Mangel wurde aber durch ausreichende
Zu=
fuhren von holländiſcher, däniſcher und öſterreichiſcher Butter von
ſeiten der Reichsſtelle ausgeglichen. Beſonders gefragt blieb
in=
folge ihrer erſtklaſſigen Qualität holländiſche Butter, für die man
auch die etwas höheren Preiſe bewilligte. Es notierten in RM.
pro 50 Kilo, frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe);
Deutſche Markenbutter 145, feine deutſche Molkereibutter 143—
145, deutſche Molkereibutter 140—142, Landbutter 130, Kochbutter
120; Holländiſche Markenbutter 147—148, däniſche und
öſterreichi=
ſche Markenbutter 145.
Berliner Kursbericht
vom 22. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 22. Dezember 1934
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Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
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Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 1
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl1
Deutſche Erdöl
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70.25
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24.25
28.125
26.875
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F. 0. Farben.
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
goksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
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Polyphonwerte.
Rütgerswerke
Salzdetfurth ga 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali =
Agsb.Nnrb.Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
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Frankreich
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Lettland
Norwegen
Oeſterreich
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Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowar.,
Türkei.
ungarn
Uruguay
Ver, Staa en
Währung
100 Lire
Yen
100 Dinau
100 Lats
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100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
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100 Tſch.=K.
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Neiten (auch
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Frankfurter Kursbericht vom 22. Dezember 1934.
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Elektr. Lieferg.=Geſ.
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Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Sch
Fahr, Gebrüder
F.6. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Jetter!
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſenlirch. Bergt
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Grün & Bilfin
Hafenmühle Frk
Hanauer Hof
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
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Holzmann, Phil.
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Klöcknerwerke ..
Knorr C. H..... ..
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm=Röhren
Mansfeld. Bergb.
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Miag, Mühlenbau
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Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau ..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle
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Salzw. Heilbror
Schöfferhof=Bind..
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Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
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Südd. Bucker=A. 6.)
Telluz Bergbau...!
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Ber. Stahlwerie
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Allg. Dt. Cred 101
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Dt. Ban u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſell
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Mein. Shp.=Bani=
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Reichsbank=Ant.
Nhein. Hyp.=Bant.
Südd. Bob.=Cr. Bi.
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A.-G. 1.Bertehrsw.
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Lübeck=Büchner.
Nordd. Lloyd.
Südd. Ciſenb.=Geſ.
Alianz= u. Stuttg.
Verſicherung .
„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u.M
Mannh. Verſich.
Roman von Else Meerstädt.
Yella war noch einmal ſpät abends, als Tante Jenny alles
s abgegeſſen hatte, was die Strümpfe ungefähr wert waren,
ſt einer brennenden Kerze in die Speiſekammer gegangen, um
ſt Hilfe von Lichtſignalen und Körperausdruckskunſt jemandem
der fünften Etage klarzumachen, wie leid es ihr tat, daß ſich
zichen eine löbliche Abſicht und ihre Erfüllung ein ſolcher Keil
ſchoben hatte in Geſtalt von Tante Jennys 200 Pfund
Lebend=
wicht.
Aber droben, hinter dem Fenſter, das ſie ſo gut kannte, war
(es finſter geweſen. Möglich, daß der Boy noch nicht zu Hauſe
ut. Yella wußte ja nicht, wie der, mit dem ſie gut Freund
ge=
urden war, hieß. So nannte ſie ihn einfach Boy, wenn ſie ſich
it ihm beſchäftigte. Das klang herzlich und zutraulich. Und es
g eine nette Kameradſchaftlichkeit in dem kleinen, aus Amerika
vereiſten Wort —
Yella ſchlief in dieſer Nacht nicht ſo ſchnell ein wie ſonſt. Eine
ſe Unruhe war in ihr, die ſie ſich nicht erklären konnte —
Ihr erſter Beſuch an dieſem Morgen in der Speiſekammer lag
ſon recht früh. Ihm folgten in kurzen Abſtänden weitere Beſuche,
ſämtlich erfolglos verliefen. Inſofern, als der Boy
unſicht=
de blieb.
Erſt gegen mittag regte ſich droben Leben. Sie kam gerade
ſzu, wie die Frau mit dem etwas vulgären Geſicht, bei der der
by wohnte, ſämtliche Federbetten, zwiſchen den geöffneten
Fnſterflügeln auftürmte und Durchzug machte. Man konnte das
den wie wild ſich gebärdenden Gardinen merken. Sie ſchüttelte
uh allerlei zum Fenſter hinaus aus. Und dabei war es Yella, als
ein höhniſcher Blick der Frau ſie träfe. Sie kannte dieſe Frau
Achmann vom Anſehen. Man hatte ſich gelegentlich beim
Schlach=
v und beim Grünkramhändler getroffen, wo Frau Lachmann
drch kleine, hämiſche Bemerkungen ihrer Befriedigung darüber
Asdruck gab, daß nun endlich auch einmal die anderen zu
ſchmek=
b kriegten, wie es war, mit einem ewig leeren Portemonnaie
heumzulaufen —
Am Nachmittag waren dann die Betten verſchwunden. Das
inſter geſchloſſen und noch obendrein mit einer Zuggardine
ab=
geichtet. Kein Lichtſchein zeigt ſich am Abend dahinter. Heute
uht, nicht am nächſten, am übernächſten Tage. Und erſt recht
r Boy —
In Yella kroch die Sehnſucht hoch, von der ſich Bernd
ge=
winſcht hatte, daß ſie ihn ſuchen möchte
Aber wo ſollte Yella ſuchen? — — Sie ſuchte ins Nichts
hein ohne jede Handhabe! — Da war einer, von dem man nur
* Geſicht und die Figur kannte. Man wußte nicht, wie er
(Nachdruck verboten.)
hieß, wer und was er war, und was er dachte und wollte. Man
hatte ihn ſelbſt getauft: Boy. Und ihm eine nette Weſensart
zu=
geſchrieben. Der Pinſel, mit dem die Liebe malt, iſt parteiiſch
eingeſtellt und neigt zu Ueberſchwenglichkeiten. Gelegentlich
auch zu Schwarzmalerei. In einem ſolchen Stadium ſah Yella
den Boy, bis zur Unkenntlichkeit verbunden, im Krankenhaus
liegen — —. Vielleicht war er noch an demſelben Abend
ver=
unglückt — —! Vielleicht war Tante Jenny von etwas, was man
Fatum nannte, in die Szenerie geſchoben worden, um etwas
Schreckliches zum Abrollen zu bringen. Vielleicht — —! Yellas
unzählige Vielleichts glichen einem Weſpenſchwarm, deſſen
ein=
zelne Mitglieder immer wieder zum Angriff übergingen und
ſtachen — bis Frau Lachmann, die Yella doch ſonſt gar nicht
wohlwollte, als Retterin erſchien und den Weſpenſchwarm
ver=
jagte. Freilich keineswegs, um Yella Ruhe zu verſchaffen.
Viel=
mehr kam ſie mit dem berühmten Spezialfloh, den man jemand
ins Ohr ſetzte, damit er ſich von dort aus in wenig rühmlicher
Weiſe als Miesmacher betätigte. Sie erzählte nämlich beim
Grünkramhändler, als Yella neben ihr ſtand, daß Herr Allen,
ihr möblierter Zimmerherr, auf unbeſtimmte Zeit verreiſt ſei.
Zum Sport nach Bayern habe er geſagt und ſei mit einem Male
mächtig großſchnäuzig geweſen, wie das alle Leute an ſich hätten,
ſobald ſie wieder einen Sechſer in der Taſche fühlten.
Wahr=
ſcheinlich habe er eine reiche Braut gefunden, die den ganzen
Kram bezahle, denn Romanſchreiben, was ihr Mieter als
Er=
werb angegeben habe, ſei doch überhaupt kein Beruf, eine
Durchhungerei ſei es! Große Reiſen nach Bayern fielen wohl
nicht dabei ab!
Yella wußte nun wenigſtens, wie der Boy hieß. Allen! Sie
hätte aber auch gern den Vornamen gewußt. Und deshalb
drängte ſie die Abneigung, die ſie gegen die Frau mit der ſozialen
Einſtellung hatte, zurück, machte ein freundliches Geſicht, und los:
„Ich habe neulich einen Roman von einem Walther Allen
ge=
leſen. Kann den wohl der Herr geſchrieben haben, der bei Ihnen
wohnt?‟
„Nee, Fräulein, der bei mir wohnt, heißt Bernd —” Frau
Lachmann, trotzdem ſie ſtets das Gegenteil verſichert haben würde,
ühlte ſich halbwegs geſchmeichelt durch die Anrede der
general=
direktorlichen Tochter. — „Und ich glaube auch nicht, daß Sie von
dem was geleſen haben. Sein Laden ging wohl nicht. Heutzutage
kann einer nur noch was verdienen, wenn er mit Butter, Eiern
und Käſe handelt
„Da haben Sie recht”, ſagte Yella, um ſich Frau Lachmanns
Gunſt nicht zu verſcherzen. Vielleicht, wenn ſie geſchickt war, hörte
ſie auf dieſem Umwege manchmal etwas von dem Boy. Freilich,
Nr. 353 — Seite 15
wenn er eine Braut hatte — —!? Da fing der Floh, den Frau
Lachmann ausgeſetzt hatte, ſchon an zu zwicken.
Bei Generaldirektors war es froſtig. Das Haus, in dem man
wohnte, machte zwar einen recht feudalen Eindruck —
Treppen=
läufer, Meſſingſtangen, und was ſonſt noch dazu gehörte, um
Ein=
druck zu ſchinden — aber es beſaß noch keine Zentralheizung,
ſon=
dern Oefen. Oefen, die hinter mehr protzigen als geſchmackvollen
Kaminattrappen verſteckt waren, und ſich kalt anfühlten. Es ging
einfach nicht, daß man jetzt ſchon heizte. Die paar Kohlen, die man
noch vom vergangenen Winter her im Keller liegen hatte, mußten
geſtreckt werden bis aufs äußerſte. Neue würden aller
Wahrſchein=
lichkeit nach nicht dazukommen. So ließ man am Tage die
Oktober=
ſonne heizen, wenn es ihr gefiel, ſich zu zeigen — und ſuchte
her=
vor, was man noch an wollenen Weſten, Sweatern und Jumpern
hatte. Wenn man ſich dann noch den Rücken an den Polſtermöbeln
wärmte, ließ es ſich zur Not aushalten. Dies zur Not hing ja
heute jeder Sache an wie eine Fabrikmarke. Man erwartete ſchon
gar nichts anderes mehr!
Generaldirektors gruppierten ſich in der erwähnten Weiſe um
den Pilztiſch, auf dem ein Stellenanzeiger lag, den jeder einmal
hochgenommen und jeder mit einer verächtlichen Geſte wieder
hin=
gelegt hatte, Yella brachte ihn immer mit, trotzdem er überflüſſig
war, denn Generaldirektoren wurden nicht im Stellenanzeiger
ge=
ſucht. Er brachte auch ſonſt keine ſtandesgemäßen Angebote. Er
war troſtlos wie das ganze Leben! Abſolute Hoffnungsloſigkeit
war die Atmoſphäre im Blankenburgſchen Hauſe. Nur Yella war
nicht damit durchtränkt. Sie dachte an Uebergänge, an Umſtellung,
an ein Beſſerwerden, ſobald man — das „man” waren die
ande=
ren — einſah, daß es mit den Generaldirektors endgültig vorbei
war. Man konnte doch nicht als Generaldirektors verſteinern oder
ſich mumifizieren, nur, weil man durchaus als Generaldirektors
enden wollte. Jeder mußte heute Abſtriche machen. Kaiſer, König,
Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Wer die Abſtriche mit
freundlichem Geſicht machte, war in der Vorhand. Ob man ſich
ſtandesgemäß ſatt aß, darauf kam es doch heute weiß Gott nicht an
— daß man ſich ſatt aß, das war der ſpringende Punkt und die
Hauptſache. Heute rannte alles nach Brot. Weshalb ſollte man
nicht mitrennen —? Weshalb ließ man ſich wenigſtens nicht
ren=
nen, ſondern nagelte ſich in der Stube mit den ungeheizten
Prunk=
kaminen feſt? Sie hatte neulich einen warme Würſtchen verkaufen
geſehen, bei dem war völlig noch der Eindruck wahrzunehmen
ge=
weſen, den ein Jahrzehnte lang getragenes Einglas dort
zurückge=
laſſen hatte. Darauf ſchwören hätte ſie mögen, daß der, der die
Würſtchen, je nach den Wünſchen des Käufers, dick oder dünn mit
Senf beſtrich, früher, als alles anders war, von ſilbernen Platten
Auſtern gegeſſen hatte — — Nur der, der heute
Verwandlungs=
künſtler zu ſpielen vermochte, bekam wieder Boden unter den
Füßen.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr:
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Es finden heute in allen Stadtgegenden öffentliche
Weihnachtsfeiern ſtatt, die von der NSDAP. und dem
Winterhilfswerk durchgeführt und wobei einer großen
Anzahl armer Kinder Weihnachtsgaben beſchert werden.
Um 17 Uhr auf dem Dietrich=Eckartplatz für die
Orts=
gruppen Schloßgarten und Gutenberg unter Mitwirkung
des Muſikzuges der Standarte 115, Leitung
Muſikzug=
führer Willy Schlupp, und des Knabenchores der
Ohly=
ſchule.
Um 17/, Uhr auf der Inſel für die Ortsgruppen Gervinus
und Mitte unter Mitwirkung des Muſikkorps der Heſſ.
Landespolizei, Leitung Obermuſikmeiſter Buslau, und
des Knabenchores der Ballonſchule.
Um 18 Uhr auf dem Marienplatz für die Ortsgruppen
Rheintor und Maintor unter Mitwirkung des
Muſik=
zuges der Motorſtaffel M/50, Leitung Muſikzugführer
Greilich, und des Chores der Rundeturmſchule.
Um 18½), Uhr auf dem Forſtmeiſterplatz für die
Orts=
gruppen Steinberg und Beſſungen unter Mitwirkung
der Kapelle des NS. Frontkämpferbundes, Leitung
Muſikzugführer Schütze, und des Chores der Beſſunger
Knabenſchule.
Bei ſämtlichen Beſcherungen ſpricht der Kreisleiter und
Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt zu den Kindern
und der Bevölkerung.
Die Darmſtädter Kirchenglocken werden von 17—17,15
Uhr und 18—18,15 Uhr läuten.
Teil nehmen ſämtliche Gliederungen der Partei und
die im WHW. zuſammengeſchloſſenen Verbände. (13899
Ganz Darmſtadt nimmt einmätig an den Beihnachtsfeiern teil.
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