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Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
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Nummer 330 Donnerstag, den 20. Dezember 1934. 196. Jahrgang
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Hungeſtſce Dnpanwanſche.
Außenpolikiſche Rede Lavals im franzöſiſchen Senak. — Einladung an Deutſchland, dem Oſtpakt beizukreken.
Dieldeukige Formulierungen.
Lavals neuer Weg.
Laval hat ſich vor dem franzöſiſchen Senat einen
ungewöhn=
ichen Erfolg geholt, wie ihn vorher nur einmal Clemenceau
er=
ungen hat. Ein Beweis, daß er es verſtanden hat, ſich das
Igemeine Vertrauen zu ſichern, ein Beweis aber auch, wie
aus=
eichnet er es pſychologiſch verſteht, ſich in die Wünſche und
ſedankengänge des Senats einzufühlen. Der Zweck ſeiner Rede
*denn auch wohl in erſter Linie innenpolitiſch bedingt geweſen.
ſt hat Rechenſchaft ablegen wollen von dem, was er in Genf
er=
eichte, und vielleicht gleichzeitig auch den Verſuch machen wollen,
ch etwas von dem Ballaſt Barthouſcher Gedankengänge zu
be=
reien, unter dem er bisher zu leiden hatte. Zum erſten
Tale zeichnet ſich deutlich der Verſuch einer eigenen
ußenpolitiſchen Konzeption ab, allerdings noch ſo
etſchwommen, daß Rückſchlüſſe auf ſeine wirklichen Abſichten ſich
maus nicht ziehen laſſen.
In den Bindungen an Rußland iſt Laval allerdings
inem Vorgänger Barthou treu geblieben, möglicherweiſe
gar hat er die Beziehungen zu Rußland noch enger
geſtal=
er. Er hat das Genfer Protokoll vom 5. Dezember
rileſen, das eine Art enger diplomatiſcher Arbeitsgemeinſchaft
piſchen Rußland und Frankreich feſtlegt, eine Art
Arbeits=
emeinſchaft, die nicht nur auf den Oſtpakt begrenzt iſt, ſondern
uß für den Fall eines Scheiterns des Oſtpaktes eine künftige
zſammenarbeit feſtlegt mit einer deutlichen Spitze gegen die
Lecierungen, die dem Oſtpakt nicht beitreten wollen.
Es iſt gewiß kein Zufall, daß unmittelbar bevor Laval dieſes
rotokoll bekannt gab, in dem Londoner „Star” ein regelrechter
Ailitärvertrag zwiſchen Frankreich und Sowjetrußland
veröffent=
cht wurde. Er iſt ſelbſtverſtändlich ſofort von beiden Seiten
ementiert worden. Aber damit iſt ſein Inhalt doch keineswegs
ſiderlegt. Eine Zeitung wie der „Star” iſt ſicherlich nicht irgend
nem Schwindler aufgeſeſſen. Wenn ſie einen ſolchen Vertrag
rröffentlicht, dann hat ſie unter allen Umſtänden mindeſtens
nterlagen für die Wahrſcheinlichkeit und hat ſich vermutlich auch
ſe notwendige Rückendeckung geſichert. Mag ſein, daß dieſer
ſeitkag nicht in jedem Wort richtig iſt — mag ſein, daß einzelne
eine Abänderungen getroffen ſind, die ein Dementi formell
ichtfertigen können. Die Tatfache aber, daß irgendein
Militär=
undnis zwiſchen Paris und Moskau beſteht, wird durch
amt=
ſche Ableugnungen nicht aus der Welt geſchafft, und es
legt ſogar ziemlich nahe, anzunehmen, daß das Genfer
Pro=
hkoll vom 5. Dezember, wie es Laval jetzt im Senat
utgeteilt hat, nur geſchloſſen wurde, um
gewiſſer=
taßen als Feigenblatt für weitergehende
Ab=
nachungen zu dienen, ein Alibi alſo für
vor=
mmende Fälle...
Einen großen Teil ſeiner Ausführungen hat Laval dem
Rutſch=franzöſiſchen Verhältnis gewidmet aber
ſrade hier ſtoßen wir auf Formulierungen, die ſo vieldeutig
*d, daß ſich alles oder nichts aus ihnen herausleſen läßt.
lir nehmen gern davon Kenntnis, daß er Deutſchland
gegen=
ſer keine Iſolierungspolitik treiben will. Wir nehmen auch
un zur Kenntnis, daß er die Unterhaltung mit Deutſchland
ſeder aufnehmen will, und zwar auf der Baſis der
Gleich=
brechtigung. Aber gerade hier kommt es nichy ſo ſehr auf Ver=
Undlichkeiten, ſondern auf den ſachlichen Gehalt an und daran
hlt es bisher. Bei all ſeinen Ueberlegungen iſt Laval von
Im Oſtpakt ausgegangen, den er wieder zum Leben erwecken
AI. Wenn er alſo das Geſpräch wieder aufnehmen will, dann
(hn das doch nur ſo geſchehen, daß er auf die deutſche
lote zurückgreift, die ſeit dem September in Paris liegt.
* darf verſichert ſein, daß die deutſche Regierung
jedem poſitiv gehaltenen Angebot ſehr gern
ftellung nehmen wird. Aber eine ſolche Ein=
Idung läßt ſich aus Lavals Rede noch nicht her=
AShören. Wir können ſie deuten als eine Ankündigung,
9ß von ſeiner Seite aus die Abſicht beſteht, irgendwelche neuen
der abgeänderten Vorſchläge an die deutſche Regierung
heran=
ſtragen, die ſicherlich in Berlin ein freundliches Ohr finden
arden, wenn ſie von der praktiſchen Anerkennung der Gleich=
Rechtigung ausgehen.
Lavals Rede.
EP. Paris, 19. Dezember.
Außenminiſter Laval hielt am Dienstag abend anläßlich der
kratung des Haushalts des Außenminiſteriums im Senat eine
dße außenpolitiſche Rede.
Er erinnerte zunächſt an die Genfer Regelung des
Saar=
bhlems. Eine bedeutende Entſcheidung ſei in bezug auf die
Iutlielle Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Regimes an der
dar getroffen worden. Der Völkerbundsrat, an, dem in dieſem
le die Souveränität im Saargebiet zurückfalle, würde die
Lglichkeit haben, dieſes Regime abzuſchaffen, falls die
Saar=
vohner ſpäter den Wunſch ausdrückten, wieder in die deutſche
lichsgemeinſchaft aufgenommen zu werden. In der Kammer
be er bereits erklärt, daß Frankreich ſich einer ſolchen Ent=
Keidung nicht widerfetzen werde. Er habe mit Genugtuung
ſgeſtellt, daß Frankreich in dieſem Punkt mit dem Dreier=
Mitee böllig einig gehe. Der Außenminiſter ging dann auf
Geſchichte der Regelung des jugoſlawiſch=ungariſchen Streit=
Nes ein, wobei er betonte, daß Frankreich ſeinen Freunden
bleiben, keinerlei geheime Abſichten, noch verſteckte
Ambi=
en hegen, und ſeinen Teil zum notwendigen Werk der
dederverſöhnung der Völker beitragen werde.
Mkreich verfolge in all” den gegenwärtigen Verhandlungen
rlei egoiſtiſche Ziele. Unter dieſem Geſichtspunkt ſeien
die Verhandlungen um den Oſtpakt und die
Beſprechungen mit Ikalien
eingeleitet worden. In Muſſolini grüße er den großen Führer
einer befreundeten Nation und zolle ihm Lob für ſeine
Ver=
ſöhnungsaktion und ſeinem Friedenswillen. In alll den letzten
Verſuchen zur europäiſchen Verſöhnung habe Italien das
Ge=
wicht ſeiner moraliſchen Autorität in die Waagſchale zu werfen
verſtanden. Durch ſeinen Beitrag zum gemeinſamen Genfer
Werk habe Muſſolini der Welt das Maß ſeiner Verbundenheit
mit den Beſtrebungen der internationalen Einigung gegeben.
Er, Laval, drücke ihm hiermit ausdrücklich ſein Vertrauen aus.
Frankreich habe keine Vermittlerrolle zu ſpielen. Italien habe
ſeine Freunde denen es treu bleiben wolle. Beide Regierungen
müßten aus freien Stücken eine gemeinſame Politik fortſetzen.
Von dieſer Verſtändigung hänge die Aufrechterhaltung einer
mit dem europäiſchen Frieden eng verbundenen politiſchen
Ord=
nung in Mittel= und Oſt=Europa ab.
Der Außenminiſter beruhigte dann die Kleine
Entende, die in die erprobte Freundſchaft Frankreichs nach
wie vor Vertrauen ſetzen könne. Alles was Frankreich
unter=
nehme, geſchehe von vornherein unter voller Berückſichtigung der
Invereſſen des Kleinen Verbandes. An das jugoſlawiſche Volk
richte er von neuem den Ausdruck der aufrichtigen Freundſchaft
Frankreichs.
Die Oſtpaktverhandlungen ſeien eng mit den Intereſſen des
Friedens in ganz Europa verbunden. Die franzöfiſch=ruſſiſche
Solidarität in dieſen Verhandlungen müſſe offen zum Nutzen
aller ſich auswirken. Die Verhandlungen würden fortgeſetzt und
vor allem wünſche Frankreich die Mitarbeit Polens zu ſichern.
Mit Deutſchland werde Frankreich in aller Kürze
die Verhandlungen wieder aufnehmen.
Deutſchland werde, wie er bereits in der Kammer erklärt habe,
berufen werden, um mit allen Nationen unter den gleichen
Bedingungen und in gleicher Stellung zu verhandeln. Es werde
von neuem eingeladen werden, an dem Oſtpakt teilzunehmen,
und werde die Gewißheit haben, die gleichen Garantien zu
er=
halten wie diejenigen, die es den anderen Staaten gebe. — Der
Miniſter verlas in dieſem Zuſammenhang das in Genf
unter=
zeichnete franzöſiſch=ruſſiſche Protokoll, durch das ſich die beiden
Staaten verpflichten, ſolange die Oſtpaktverhandlungen dauern,
keinerlei zwei= oder mehrſeitige Bindungen einzugehen, die dem
Abſchluß des Oſtpaktes im Wege ſtehen könnten. Die
Tſchecho=
ſlowakei habe bereits ihre Zuſtimmung zu dieſem Protokoll
gegeben.
Zum Schluß betonte der Außenminiſter, daß Frankreich
eine Friedenspolitik treibe, die gegen niemanden gerichtet ſei.
Frankreich ſchließe niemanden aus es rufe alle Staaten zur
Mitarbeit auf. Die franzöſiſche Regierung werde niemals etwas
unternehmen, was Deutſchland zu dem Glauben veranlaſſen
könne, daß ſie Deutſchland gegenüber eine Iſolierungspolitik
treiben wolle.
Die deutſch=franzöſiſche Annäherung und Einigung
im inkernakionalen Rahmen ſei eine wirkſame
Garankie für den Frieden.
Möge Deutſchland davon überzeugt ſein! Möge Deutſchland
demzufolge handeln und dann wird ein großer Schritt zur
not=
wendigen Wiederverſöhnung der beiden Völker gemacht ſein.
Deutſchland wird in den kommenden Verhandlungen ſich
auszu=
ſprechen haben. Es wird ſagen müſſen, ob es an dem geplanten
Kollektivpakt teilnehmen will. Es wird dadurch das Maß ſeines
Solidaritätsgefühls kundtun. Frankreich wird vor keiner Gefahr
die Augen ſchließen, aber auch auf keine Hoffnungen verzichten.
Es behält die Ueberzeugung, daß in der gegenwärtigen Welt
nichts dauerhaft gemacht werden kann, ohne eine aufrichtige und
wirkſame internationale Zuſammenarbeit.
Die Rede des Außenminiſters wurde im ganzen Haus mit
großem Beifall aufgenommen. Der Vorſitzende der
Außen=
politiſchen Kommiſſion, Henri Bérenger, dankte dem
Außen=
miniſter im Namen der Kommiſſion für ſeine Ausführungen.
Eine von Bérenger und zahlreichen anderen Senatoren
ein=
gebrachte Vertrauens=Tagesordnung wurde darauf einſtimmig
vom Senat angenommen.
Die italieniſchen Saarkruppen auf dem Anmarſch.
EP. Rom, 19. Dezember.
Die Abreiſe der italieniſchen Ordnungstruppen nach dem
Saargebiet hat begonnen. Eine erſte Abteilung hat mit einem
Zug. Ausrüſtungsmaterial am Dienstag Turin verlaſſen. Dieſe
erſte Abteilung hat den Auftrag, die Quartiere für das
nach=
folgende Truppenkontingent vorzubereiten. — Das Regiment
Grenadiere iſt dieſer Tage in Rom feldmarſchmäßig ausgerüſtet
worden. Ein Sonderzug mit dem erſten Bataillon ſardiniſcher
Grenadiere verließ Mittwoch nachmittag 15,35 Uhr Rom. Am
Donnerstag folgt, das Bataillon Carabinieri und am Freitag
das zweite Bataillon Grenadiere mit dem Regiments=Komman=
danten, Oberſt Melotti, der Fahne und dem Generalſtab.
(
Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Elphand, iſt
Diens=
tag abend nach Paris abgereiſt, wo er ſich bis Anfang Januar
aufzuhalten gedenkt. Dieſe Reiſe ſcheint im Zuſammenhang mit
den franzöſiſch=ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen zu ſtehen,
die demnächſt in Paris wieder aufgenommen werden ſollen, denn
in Begleitung des Botſchafters befindet ſich auch der Handels=
Attaché der Moskauer franzöſiſchen Botſchaft.
Sudekendeutſche Weihnacht 1934.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, im Dezember.
Sudetendeutſche Weihnacht! Wenn ſich die dreieinhalb
Millionen Deutſchen in der Tſchechoſlowakei zu Ende des vorigen
Jahres der Hoffnung hingegeben haben, daß 1934 die ſehnſüchtig
erwartete politiſche und wirtſchaftliche Entſpannung für ſie
bringen würde, ſo ſehen ſie ſich abermals enttäuſcht, mehr noch:
ſie ſtehen vor der unerbittlichen Wahrheit, daß das Jahr 1934
das Sudetendeutſchtum noch tiefer in Leid und Verzweiflung
geführt hat, und daß die Rückſchau auf die vergangenen zwölf
Monate ein um ſo ſchmerzlicheres Empfinden auslöſen muß,
als alle Verſuche, dem Notſtand des ſudetendeutſchen Volkes in
kultureller, wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht zu ſteuern,
als fehlgeſchlagen bezeichnet werden müſſen. Gewiß war es im
politiſchen Leben der Deutſchen im Jahre 1934 mehrmals
unter=
nommen worden, die ſo dringend nötige Einigung zwiſchen den
Parteien herbeizuführen, bzw. eine Zuſammenfaſſung aller an
der Feſtigung der deutſchen Stellung in der tſchechoſlowakiſchen
Republik arbeitenden Kräfte herbeizuführen, aber wenn in dieſer
Hinſicht auch die in der zweiten Hälfte des Jahres 1933 ins
Leben getretene „Sudetendeutſche Heimatfront” bemerkenswerte
Erfolge erzielt, ſo muß doch geſagt ſein, daß man ſich im
all=
gemeinen über den Weg aus dem wirtſchaftlichen und politiſchen
Chaos innerhalb der ſudetendeutſchen Stände noch immer nicht
einig geworden iſt. Denn die anderen deutſchen Parteien,
an=
gefangen von den Chriſtlichſozialen über die Deutſchdemokraten
und Gewerbeparteiler bis zu den Sozialdemokraten, halten es
immer noch für no wendig, über die von der ſudetendeutſchen
Politik zu verfolgenden Wege zu ſtreiten; ſie marſchieren immer
noch — allen ſchlimmen Erfahrungen zum Trotz — getrennt
dahin, und ſehen oder wollen nicht ſehen, daß eine Baſtei des
Deutſchtums im tſchechoflowakiſchen Staate nach der anderen
fällt.
In den Grenzgebieten, in denen die Mehrheit des
ſudeten=
deutſchen Volkes ſiedelt, herrſcht bitterſte Noy, ein Elend, das
die Menſchen vergrämt und verbittert gemacht hat, Jahrhunderte=
und jahrzehntelang war das einfache Volk dieſer Gegenden zu
einem großen Teil darauf angewiefen, ſich jenſeits der Grenzen
das Broo zu verdienen. Nach dem Vater und, der Mutter gingen
die Söhne und Töchter „ins Bayeriſche”, „ins Sächſiſche”, „ins
Preußiſche”, „ins Oeſterreichiſche” — und niemals mag den
guten Leuten der Gedanke gekommen ſein, daß es mit dieſem
Brauch einmal ein Ende haben könnte, daß einmal an der
Grenze ſich Schranken erheben würden, die mit einem Male
den Verkehr abſchneiden und damit ungezählten Tauſen
Exiſtenz nehmen könnten . . Heute ſind zahlreiche ſudetendeutſche
Orte an den Grenzen in Induſtriefriedhöfe verwandelt, und es
hat damit noch nicht ſein Bewenden: die tſchechiſche
Wirtſchafts=
politik bleibt bemüht, die letzten Reſte der ſudetendeutſchen
Induſtrie ins Landesinnere zu bringen, dem an ſich verarmten
ſudetendeutſchen Boden die letzten wirtſchaftlichen Poſitionen
zu nehmen. Einer gewiſſenlos gegen Deutſchland hetzenden
Preſſe iſt es gelungen, zwiſchen der Tſchechoſlowakei und dem
Deutſchen Reiche eine Mauer aufzurichten, die niederzureißen
bisher trotz mehrfach unternommener Verſuche nicht geglückt iſt.
Der eingeſchränkte gegenſeitige Waren= und Güteraustauſch hat
einen Notſtand geſchaffen, der unzweifelhaft in den deutſchen
Grenzgebieten der Tſchechoſlowakei ungemein größer iſt als etwa
der Verluſt, den die deutſche Wirtſchaft durch den teilweiſen
Ausfall des Touriſtenverkehrs aus der Tſchechoſlowakei zu
ver=
zeichnen hat. Am meiſten muß hierbei beklagt werden, daß durch
die Entwicklung der Dinge in der Tſchechoſlowakei in erſter
Linie die deutſchen Staatsbürger in Mitleidenſchaft gezogen
werden, Menſchen, deren Sendung als deutſche Kultunträger in
fremdem Lande nicht zu unterſchätzen iſt. Der Egerländer, der
Nordböhme und der Iſer= und Rieſengebirgler leidet darunter
gleicherweiſe wie der Sudetendeutſche in den mähriſchen und
ſchleſiſchen Randgebieten. —
So feiert denn auch diesmal wieder das ſudetendeutſche
Volk Weihnachten gedrückt und verbittert. Die Ausblicke in die
nächſte Zukunft ſind alles weniger denn roſig. In den
Grenz=
gebieten klopft das Hungergeſpenſt nicht mehr an die Türen der
niedrigen Süuben — es iſt längſt hineingeſchlüpft, und hauſt
mit tauſenden von arbeitsloſen Familien einträchtig unter einem
Dach . . . Die Hoffnung dieſer Armen kreiſt unentwegt um den
gleichen Punkt: wann fallen die Schranken, die ſich in ſo
ver=
heerender Weiſe aufgerichtet haben zwiſchen Völkern und
Staaten? Wann endlich wieder iſt der Deutſche in der
Tſchecho=
ſlowakei — und auch anderswo —, der ſeinem Volke die Treue
hält, in den Augen der „anderen” nicht mehr ein Staatsfeind,
und wann wird man einſehen, daß die gegenſeitige
Achtung die erſte Vorausſetzung iſt ſür die immer wieder als
dringend notwendig betonte Befriedung nach innen und nach
außen? Der Deutſche in der Tſchechoſlowakei iſt kein Feind des
Staates; er weiß, daß er ſich den Geſetzen dieſes Landes zu
beugen hat, und er tut es. Aber er empfindet es als
untrag=
bar, daß er deshalb, weil er ſich zur deutſchen
Volksgemein=
ſchaft bekennt, als Staatsbürger minderer Klaſſe behandelt wird,
daß man ihn in ſeinen politiſchen, kulturellen und
wirtſchaft=
lichen Rechten verkürzt. Immerhin hat er, nach vielen
Demü=
tigungen, noch einmal ſeinen guten Willen manifeſtiert: in der
poſitiviſtiſchen Armee der „Sudetendeutſchen Heimatfront”
marſchierend, ſucht er den Weg aus dem Chaos, in das ihn eine
Entwicklung gebracht hat, an der er ſelbſt nur paſſiv und bedingt
Anteil hat. Wenn er ſich dabei von der Hoffnung leiten läßt,
daß er der ihm nach der Verfaſſung zuſtehenden Behandlung
als gleichberechtigter Staatsbürger teilhaftig wird, dann bleibt
dringend zu wünſchen, daß er nicht wieder enttäuſcht werde,
denn beſcheiden
Jeihnachtswunſch der
Sudeten=
deutſchen wirklich nicht mehr ſein!=
Seite 2 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Genſer Prokokoll vom 5. Dezember.
Der Worklauk des franzöſiſch=ſowietruſſiſchen
Protokolls.
DNB. Paris, 19. Dezember.
Der Wortlaut des franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Protokolls iſt
folgender:
„Der franzöſiſche Außenminiſter und der ſowjetruſſiſche
Volkskommiſſar für Auswärtige Angelegenheiten, die in Genf
einen Gedankenaustauſch über den Stand der Verhandlungen
zum Abſchluß eines Oſtpaktes, für den von ihren Regierungen
die Initiative ergriffen worden iſt, geführt haben, ſind zu der
Feſtſtellung gelangt, daß beide Regierungen gemeinſam
entſchloſſen ſind, den Abſchluß der vorgeſehenen
internationalen Pakte zu betreiben. Sie ſind in
dem Augenblick, in dem die Verhandlungen eine aktivere
Wen=
dung genommen haben, übereingekommen, im Namen ihrer
Re=
gierungen folgende Haltung einzunehmen:
1. Keine der beiden Regierungen wird ſich mit den
Regie=
rungen, die zur Teilnahme an dem Oſtpakt aufgefordert worden
ſind, und insbeſondere mit denen, die ihren grundſätzlichen
Bei=
tritt noch nicht erklärt haben, in Verhandlungen einlaſſen, die
zum Abſchluß von zwei= oder mehrſeidigen Verwägen führen
könnten, die die Vorbereitung und den Abſchluß des regionalen
Oſtpaktes und der mit ihm verbundenen Verträge
kompromit=
tieren könnten, oder die dem Geiſte widerſprechen, dem ſie
ent=
ſprungen ſind.
2. Zu dieſem Zweck wird jede der beiden Regierungen die
andere über jeden Vorſchlag auf dem Laufenden halten, der
eine derartige Tragweite haben könnte, gleich auf welchem Wege
er ihr von einer der in Frage kommenden Regierungen
unter=
breitet werden würde. Dieſe Verpflichtungen gelten für die
Dauer des laufenden diplomatiſchen Unternehmens (entreprise)
und aller folgenden Unternehmen, die gemäß der gleichen
all=
gemeinen Auffaſſung und mit der gleichen Abſicht an ſeine Stelle
geſetzt werden könnten.
Beide Regierungen verpflichten ſich, auf dieſe Unternehmen
nicht zu verzichten, ohne durch gemeinſames Uebereinkommen
feſtgeſtellt zu haben, daß es nutzlos wäre ſie weiter zu
ver=
folgen. In dieſem einen Falle würden ſie über die neuen
Ver=
ſicherungen beraten, die ſie ſich in dem gleichen Geiſt und zum
Zwecke eines gleichen Gegenſtandes zu geben für zweckmäßig
erachten würden.
Die beiden Regierungen ſind überzeugt, daß eine ſolche
Garantie der Kontinuität und der Wirkſamkeit in der
diplo=
matiſchen franzöſiſch=ruſſiſchen Zuſammenarbeit den Erfolg der
laufenden internationalen Verhandlung erleichtern und
gleich=
zeitig dazu dienen wird, allgemein den Geiſt des gegenſeitigen
Vertrauens in den amtlichen Beziehungen zwiſchen beiden
Ländern zu ſtärken. Im Vertrauen darauf haben die
Unter=
zeichneten, die von ihren Regierungen hierzu ermächtigt waren,
das vorliegende Protokoll unterzeichnet.
Genf, den 5. Dezember 1934.
(Unterſchriften)
Litwinow Laval
Kühle Anfahme der Engländer im Saargebiet.
EP. London, 19. Dezember.
Die engliſche Preſſe bringt heute Berichte von der Ankunft
der erſten engliſchen Abſtimmungstruppen im Saargebiet. In den
Schilderungen der Blätter kommt zum Ausdruck, daß die
Eng=
länder von der Bevölkerung mit kühlem Schweigen aufgenommen
worden ſeien. Die Atmoſphäre, die die Truppen vorfanden, ſei
zwar nicht ausgeſprochen feindſelig geweſen, jedoch habe man
we=
der Beifallskundgebungen feſtſtellen können, noch habe ſich eine
Hand zum Gruß erhoben. Die Bevölkerung habe ſich den
Ein=
marſch der Truppen angeſehen und ſei dann ruhig nach Hauſe ge=
gangen.
Henneſiy Nachfolger Hemslens.
DNB. Saarbrücken, 19. Dezember.
Zum Nachfolger des zurückgetretenen Hemsley iſt der
eng=
liſche Major Henneſſy ernannt worden. Henneſſy gehört zu den
ſchon ſeit einiger Zeit im Saargebiet weilenden Polizeioffizieren
und war dem Präſidenten der Regierungskommiſſion, Knox,
perſönlich zugeteilt. Er gilt als ein ſehr bewährter Offizier
und kennt Deutſchland aus eigener Anſchauung.
Freude macht Freude.
Von Wilhelm Michel.
Freude iſt anſteckend. Sie will anſtecken. Freude iſt eine
Grundempfindung des Lebens, die ihrer Natur nach einen ſo
ſtarken Schwung hat, daß ſie um ſich greifen muß. Sie will nicht
allein ſein; ſie will ſich ausbreiten nach allen Seiten. Sie will
ringsum in den Herzen die gleiche weltgewaltige
Lebens=
ſchwingung erwecken, die ihr ſelber durch die Seele geht.
Man ſehe ſich einen Menſchen an, der eben jetzt eine große
Freude erlebt hat. Wie blickt er um ſich! Wie deutlich liegt in
ſeinem lachenden Auge die Aufforderung: Freue dich mit mir!
„Ich will meine Freude nicht für mich allein haben, ich will ihren
Widerſchein ringsum in allen Augen ſehen! Ein Menſch, der
ſich freut, iſt erſt dann ſeiner Freude froh und ſicher, wenn er
das Herz des Nebenmenſchen im gleichen Takt der Lebensfülle
ſchlagen weiß wie ſein eignes.
Darum bedeutet das Wort „Freude macht Freude” in erſter
Linie: Freude weckt Freude um ſich her. Freude will Freude
bereiten. In einer herzhaften Freude erleben wir, ſtrahlend klar
und unzweideutig, den großen Zuſammenhang aller Weſen. Was
wir im Alltag ſo oft vergeſſen, das weiß die Freude mit einer
beſtimmten, untrüglichen Art von Kenntnis: Es gibt kein
wirk=
liches Alleinſein des einzelnen Menſchen er lebt ſein Leben
nur in der großen Verbundenheit! In Schillers Lied an die
Freude ſteht deshalb als Kernwort: Seid umſchlungen,
Mil=
lionen! Freude iſt ihrer Natur nach etwas Schenkendes, und
indem ſie ſchenkt, zahlt ſie fröhlich den Zoll der großen
unbe=
dingten Gemeinſchaft, die Menſch mit Menſch und alle Weſen
mit dem Herrn des Lebens verbindet.
Aber das Wort „Freude macht Freude” bedeutet noch etwas
Weiteres. Das erfahren wir, ſo oft wir in die Lage kommen,
einem andern Menſchen etwas Gutes anzutun. Man ſchenkt
einem Kind einen Apfel. Man lobt einen Menſchen für eine
gute Leiſtung. Man hilft da oder dort mit Wort oder Ta
aus einer Bedrängnis. Was erfährt man dabei. — Sowie der
Funke Freude im Auge des Andern aufglänzt, ſowie er unſere
Hand nimmt und ſeinen Dank ſagt, zündet ſich eine Flamme
der Freude im eigenen Herzen an. Freude, die wir andern
machen, ſtrahlt als Freude in unſere Bruſt zurück. Da winkt und
wärmt etwas vom andern zu uns herüber, das mehr iſt als
alle Gabe, die wir geſpendet haben. Ein Glück tritt in uns ein,
von dem wir ſpüren, daß es mit allem Leben, mit Geſundheit,
Jugend, Ueberſchwang verwandt iſt. Freude erleben, iſt ſchön,
Aber andern Freude bereiten, zuſehen, wie ihnen plötzlich das
Leben aus den Augen ſtrahlt und ihre ganze Exiſtenz ſich
durch=
ſonnt, bloß auf Grund des kleinen Handgriffs, mit dem wir
ihnen beigeſprungen ſind — das überſteigt jede Luſt und
Er=
füllung, die wir bloß für uns ſelber erfahren
Vom Tage.
Bekanntlich hatte der im Stavisky= und Prince=Skandal viel
genannte Pariſer Polizeiinſpektor Bony nach ſeiner
Haftentlaſ=
ſung dem Innenminiſter ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Wie
verlautet, hat der Innenminiſter dieſes Geſuch abgelehnt, um
Bony vor den Diſziplinarrat zu zitieren.
für dieſe im Luftfahrtminiſterium nunmehr eine vollſtändig
un=
abhängige Abteilung geſchaffen und einem Generaldirektor für
Zivilluftfahrt unterſtellt werden. Der ſogenannte „Luftrat” wird
in Zukunft nur noch für das Militärflugweſen zuſtändig ſein.
Einer Mitteilung des engliſchen Kriegsamtes zufolge wird
im nächſten Jahre das 3. Regiment Königshuſaren verſuchsweiſe
in eine Kraftwagentruppe umgewandelt werden.
In Athen wurden zwei Perſonen verhaftet, die Spionage in
der griechiſchen Marine betrieben haben ſollen. Gegen ſie wurde
Anklage wegen Landesverrates erhoben.
Wie vor einigen Tagen das Unterhaus, hat nunmehr auch das
Oberhaus den Bericht des Verfaſſungs=Ausſchuſſes für Indien als
Grundlage für die indiſche Verfaſſungsreform in der Richtung
einer beſchränkten Selbſtverwaltung angenommen, ſo daß der Weg
für die Indien=Bill nunmehr geebnet erſcheint.
Ein amerikaniſcher 25-Jahre=Plan.
Ein Rieſenprogramm öffenklicher Arbeiten.
EP. Waſhington, 18. Dezember.
Der amerikaniſche Ausſchuß für nationale Hilfsquellen hat
ein grandioſes Programm öffentlicher Arbeiten für einen
Zeit=
raum von fünfundzwanzig Jahren vorgelegt. Der Plan ſieht
Aus=
gaben in Höhe von 105 Milliarden Dollar vor. Sein Schickſal
hängt im weſentlichen, von drei Faktoren ab: 1. ob Präſident
Rooſevelt den Plan im ganzen oder geteilt unterſtützen wird: 2.
wie ſich der Kongreß dazu ſtellen wird, und 3. welche Methoden
man finden wird, um den Plan zu finanzieren.
Die Geldaufwendungen ſollen in vier Richtungen erfolgen.
Die Pläne des Ausſchuſſes, deſſen Vorſitzender der Innenminiſter
Ickes iſt und dem fünf weitere Kabinettsmitglieder angehören,
beziehen ſich auf Waſſer, Mineralſchätze und Organiſation. U. a.
wird darin vorgeſchlagen:
Jedes Jahr ſollen fünf Millionen Acres (etwa 8 Millionen
Morgen) verhältnismäßig wenig ergiebigen Landes unausgenutzt
gelaſſen werden.
Neue landwirtſchaftliche Gebiete ſollen erſchloſſen werden. Eine
Bundeskontrolle über Weideland ſoll eingerichtet werden.
Die Gebiete der ſtaatlichen Forſten und der nationalen Parks
ſollen erweitert werden.
Die Waſſerkräfte des Landes ſollen intenſiver ausgenutzt
wer=
den. Die Ueberſchwemmungsgefahr ſoll beſeitigt werden. Die
Ge=
winnung der Bodenſchätze ſoll unter öffentliche Aufſicht geſtellt
werden.
Schließlich ſollen noch ſtändige amtliche Stellen für öffentliche
Arbeiten für das Land, für das Waſſer und für die Mineralſchätze
gebildet werden.
Die „New York Herald Tribune”, ſagt, der ganze Plan ziele
darauf ab, dem amerikaniſchen Volke eine unabänderliche Wohl=
fahrt zu geben.
Beauftragung Jeftitſchs.
Weitgehende Heranziehung der Oppoſickion.
DNB. Belgrad, 19. Dezember.
Prinzregent Paul empfing Mittwoch mittag den
zurück=
getretenen Außenminiſter Jeftitſch in Audienz und erteilte ihm
den Auftrag zur Bildung der neuen Regierung. Jeftitſch
er=
klärte ſich bereit, die ihm anvertraute Aufgabe durchzuführen.
Er begab ſich ſogleich ins Außenminiſterium und verhandelte
dort mit dem ehemaligen ſloweniſchen Parteiführer Koroſchetz
und dem ehemaligen radikalen Miniſter Miletitſch.
Wie verlautet, gewährte der Prinzregent dem Außenminiſter
bei der Neubildung des Kabinetts freie Hand.
Jeftitſch hat die Abſicht, eine ſogenannte
Kon=
zentrationsregierung zu bilden; er iſt daher
be=
ſtrebt, ſeine Verhandlungen ſowohl auf die parlamentariſche als
auch auf die außerparlamentariſche Oppoſition zu erſtrecken. Die
Heranziehung von Kräften, die außerhalb des Parlamentes
ſtehen, iſt für ihn um ſo natürlicher, als er ſelbſt weder der
Skupſchtina noch dem Senat angehört. Er kam ſeinerzeit als
Vertrauensmann des Königs Alexander in die Regierung und
ſcheint ſeine Vertrauensratsſtellung auch gegenüber dem
Regent=
ſchaftsrat beibehalten zu haben. Außerdem iſt Jeftitſch mit dem
Kriegsminiſter, General Zivkowitſch, verwandt. Seine
Aus=
ſichten bei der Neubildung der Regierung werden daher günſtig
beurteilt.
Donnerstag, 20. Dezember 19341
Es iſt faſt etwas von Schöpferfreude in einem ſolchen
Er=
lebnis. Es macht uns ſtolz; denn wir ſpüren darin unſere
Macht. Aber wir ſpüren zugleich, daß das nicht unſere Macht
iſt, ſondern etwas Gemeinſames, die Weltmacht Liebe, die wir
als Gebende und Schenkende, als Freudeſtiftende in einem
höheren Namen verwalten.
Wer andern Freude bereitet, der tur etwas Gewaltiges. Er
tritt in den Liebeszuſammenhang ein, der alles Leben
verbin=
det. Er ſtellt dieſen Liebeszuſammenhang ſchöpferiſch her. Das
iſt der Grund, weshalb Freude, die wir andern machen, nicht
als ein totes Ding zu ihnen übergeht und bei ihnen verharrt,
ſondern ſofort auch unſer eigenes Leben in den allgemeinen
Lebens= und Freudenſtrom mit hineinreißt. Es iſt, wie wenn ich
in einer Menſchenkette ſtehe, in der hüben und drüben je eine
Hand einen elektriſchen Pol berührt. Solange mein Nachbar und
ich getrennt ſind, ereignet ſich nichts. Aber mit dem Augenblick,
da ich ihm die Hand reiche, ſchließe ich nicht nur ihn an die
Kette an, ſondern unweigerlich auch mich. Ihn und mich
durch=
zuckt zugleich der verbindende Funke. Indem ich dem
Neben=
menſchen eine Freude bereite, hole ich ihn in den Ring herein;
aber im ſelben Augenblick ſchließt ſich die Kette auch für mich,
und durch uns beide geht der Strom der Kraft, von der allein
wir leben.
Freude, die ich erfahre, Freude, die ich dem Nebenmenſchen
bereite, Freude, die vom Nebenmenſchen zu mir zurückglänzt —
die letzte Wahrheit in allen dieſen Fällen iſt die, daß ſich in
ihnen die Illuſion aufhebt, als hätten wir Einzelne ein Leben
für uns allein. Wir haben nichts für uns allein als unſere
Armut und Dürre, unſere Verbohrtheit und unſern Haß und
den finſtern Tod in der Enge unſerer Bruſt. Aber was Leben
in uns iſt, das exiſtiert nur in der mächtigen Verbrüderung;
das wird nur wirklich in der empfundenen und beſtätigten
Ge=
meinſchaft. Wir können zu Zeiten Haß hegen; aber wir ſollen
uns nicht einbilden, daß wir von ihm leben. Jeder Funke
Leben, der in uns iſt, hat ſeine Nahrung allein von jener Macht.
die geflügelt durch die Zeiten und Zonen geht, die überall das
Leben aus den Erſtarrungen rettet und es heimholt in das
große Zuſammenſein. Ihr Herz iſt die Liebe, und was ihr als
Glanz im Auge ſteht, das iſt die Freude.
Ich habe zum Schluß ein ernſtes Wort zu ſagen.
Es gehen jetzt Boten durchs Land, die aus den Häuſern
groß und klein Gaben zuſammentragen. Tauſende von fleißigen
Händen arbeiten in den Sammelſtellen, um die herbeiſtrömenden
Nahrungsmittel, Kleider, Kohlen als Licht und Wärme an die
Brüder auszuteilen. Geld kann zum gleichen Zweck faſt an jeder
Straßenecke geſpendet werden. Und allen dieſen Zurüſtungen
liegt als treibende Kraft die Liebe zugrunde, die Leben nährt
und Leben ſtiftet.
Aber, die ihr ſammelt und die ihr ſpendet: glaubt nicht, daß
mit den Gaben, die man zählen und meſſen kann, ſchon alles
Der Ozean der Feindſchaft.
Vom Stillen, vom „friedlichen” Ozean ſpricht man,
wer=
man die endloſen Waſſerflächen zwiſchen dem aſiatiſchen und dan
amerikaniſchen Feſtland meint. Aber weder geht es an ſeinne
Rändern, noch auf den Inſeln, die die Wogen des Pazifiſchen
Ozeans umſpülen, ruhig und friedlich zu. Im Gegenteil herrſ5.
ausgeſprochene Feindſchaft zwiſchen den Nationen, die am Stillle
Ozean teilhaben oder mit ihren Schiffen die wichtigſten
Verkehry=
linien befahren und beherrſchen. Immer wieder bricht dieſe Feirn
ſchaft auf, wenn auch überall mit ausgeſuchteſter Höflichkeit und
korrekter Zurückhaltung operiert wird.
Was hinter dieſer Faſſade ſteckt, hat ſich im Laufe der
Lcw=
doner Flottenvorbeſprechungen herauskriſtalliſiert, die erledi
ſind, wenn auch über die Form des Begräbniſſes noch einige
U=
gewißheit herrſcht.
Schon ſind unentwegte Politiker an der Arbeit, an de
Stelle der Flottenkonferenz eine Konferenz den
pazifiſchen Mächte zu ſetzen. Die Engländer, Amerikan=”,
Japaner und Niederländer, vielleicht auch Auſtralien und
REy=
land ſollen zuſammengetrommelt werden, um zu überlegen, wre
am beſten der Frieden im Pazifik erhalten werden kann. Abbr
was nützt es, eine Konferenz durch eine andere zu erſetzen und Ae
Delegierten von London nach dem Haag zu verfrachten, wenn —i
weſentlichen der gleiche Mächtekreis beiſammen bleibt und nat
ihm die Gegenſätze fortdauern, die ſich als unüberbrückbar
herauu=
geſtellt haben. Die pazifiſche Konferenz ſoll im nächſten Jah
ſteigen. Die Holländer haben durch ihren Generalſtabschef auh
das Problem angeſchnitten. Dabei wurde die holländiſche Lande= einer recht herben Kritik unterzogen und der A
ſpruch Hollands auf einen Sitz bei der etwaigen Pazifik=
Konfere=
angemeldet. Daß man Holland nicht übergehen wird, ſteht weil
ziemlich feſt, und wenn es nicht vertreten ſein ſollte, dann werd
die Engländer ſchon die niederländiſchen Intereſſen zu wahr
wiſſen. London und der Haag ſind, ſoweit der Ferne Oſten
Frage kommt, ſehr intim. Und beide wiſſen warum.
Schließl-
waren die Manöver um die Unangreifbarkeit Singapurs niecſ
nur eine rein engliſche Angelegenheit, ſondern eine Demonſtrati aß
der Briten, die den Holländern zeigen wollten, wie wichtig es Fi
mit ihnen zuſammenzuarbeiten.
Ein neues Moment der Beunruhigung, jedah
nur für die Japaner, iſt der von den Amerikanern angeblich S
plante Kanalbau durch Nicaragua. Waſhington hat /
das Recht auf den Bau einer zweiten Verbindung zwiſchen d—i
beiden Ozeanen vor Jahren zu ſichern gewußt. Ob es jedoch
win=
lich einmal daran geht, dieſen zweiten Kanal zu bauen, bleibt
au=
zuwarten. Tokio iſt jedoch nervös und ſpricht von neuen
Krieg=
vorbereitungen der Amerikaner.
Umgekehrt ſind die Amerikaner wieder ärgerlié,
aber weniger über die Japaner, als über die Ruſſen, mt
denen ſie ſich ſchon etwas zu ſehr eingelaſſen haben. Sie habei
Sowjetrußland de jure anerkannt, haben ſich aber die
Zuſicherum=
geben laſſen, daß die bolſchewiſtiſche Agitation auf amerikaniſche—
Boden eingeſtellt wird. Die Ruſſen haben die Anerkennung em
gegengenommen, aber das andere nicht gegeben, ſo daß jetzt die
Amerikaner Lärm ſchlagen über die Art, wie bei ihrer
Marim=
ſchöne Kommuniſtinnen ſich an die Matroſen heranſchlängeln, u
von ihnen allerlei Dinge zu erfahren, auf die die Ruſſen neugier5/
ſind. Die Amerikaner fordern ſofortige Unterbindung dieſo
Wint
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Der
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ingeſetzt, um das
Elſswerk großz
Haft beförderte in
ter Winterhilfsf
Spionage.
Unter dieſen Umſtänden eine Konferenz der pazi ſonen RM.
fiſchen Mächte zuſammenzubringen, iſt noch ſchwerer alſ Beſſer als
die Ankurbelung der Flottenvorbeſprechungen on der eiſer
Wenn in dieſem Fall ſachliche Gegenſätze, die Beratungen zum Volkes, das
Scheitern brachten, ſo wird eine pazifiſche Konferenz Momente i
die Erſcheinung treten laſſen, die ſo ernſter Natur ſind, daß ſchon
bei der diplomatiſchen Abtaſtung der Fronten die Erfolgloſigkei
der Konferenz klar werden muß.
Virtſchaftska
rit ſeinenarb
Mögen draußen die
zlte Kritiker im ei
Kündigung des Flokkengbkommens
vom japaniſchen Staaksrak beſchloſſen.
Uffern des Winterh
DNB. Tokio, 19. Dezember.
In Gegenwart des Kaiſers fand am Mittwoch vormittar
eine Vollſitzung des japaniſchen Staatsrates ſtatt, an der all
Miniſter teilnahmen. Einſtimmig wurde die Kündigung de=
Waſhingtoner Flottenabkommens beſchloſſen. Die Admiralita3
hat ſofovt die Befehlshaber der Küſtenplätze, die Geſchwader
chefs und die Marineattachés im Ausland von dieſem Beſchluf
in Kenntnis geſetzt.
eechlichen Zahler
ſigere Hilfsaktior
huiſche Volk vollbra
ing iſt es gelunger
rhilfswerk zu orgar
Auf Grun
Runlungen und
Ngsgeſetz) vor
Der Feldzug der Nanking= und Kantontruppen gegen die kom Unſter eine
muniſtiſchen Banden in Südchina nähert ſich ſeinem Ende. Nach
einer Meldung aus Nanking iſt es den Regierungstruppen gelumg o ceiten fü
gen die Stadt Tungtao in der Provinz Hunan zu beſetzen, wobes 2 Rißt dann
3000 Kommuniſten getötet und 500 gefangengenommen worder! / iche Veranſt
ſeien.
Denn für ihr
geſchehen ſei! Nur da ereignet ſich wirkliches Freudeſpenden, wa
der ganze Nebenmenſch gemeint und bedacht iſt; nicht nur ſeim
Leib, ſondern auch ſein Herz! Denkt in den Tagen wo einn
ganzes Volk aufſteht im Kampf gegen Hunger und Kälte, daß 2
Bedürftigkeiten. Ausgeſtoßenheiten gibt, die nicht durch Kartol
feln und Kohlen, ſondern nur durch Liebe, durch Verzeihenn
durch Herzensmilde zu heilen ſind. Gegenſeitiger Haß, der durc
eine freie Herzensregung getilgt werden könnte, gegenſeinges
Verfolgen, Verkleinern Denunzieren, Belauern — das ſina
Dinge, die wahrlich ſchlimmer ſind als Froſt, der zu den Fenſtel
ritzen hereinkriecht, und die die Volksgemeinſchaft im Herzenl
kränken und benagen. Herzensachtung von jedem, der mit eNle
lichem freudigem Willen mitſchafft am Aufbau unſeres Volkes—
iſt ſie in deinem, in meinem Lebenskreiſe ſchon völlig verwiil.
licht? Standesdünkel, Geſinnungsdünkel, Vorbehalte kleinlicheil.
Art — ſind ſie überall ſchon ſoweit abgeräumt, wie ſie es ane
geſichts der großen Schickſalsverbundenheit aller Deutſchen ſeint.
müßten? Der Führer hat jedem die Bruderhand gereicht, der Fe
redlich mit Volk und Vaterland meint. Haſt du das auch ſchon"
getan? Haſt du ſchon gelernt, Verzicht zu leiſten auf deille
Sondermeinungen und Sonderrezepte, die dich mit finſterer A—
lehnung vor Menſchen oder Maßnahmen oder vereinzelten Mcle.
geln ſtehen laſſen? Vertrauen erſchüttern, Hoffnung erſchlage.
Ehre abſchneiden, dem und jenem durch mutwillige Anfeindunhe
die Freude an Dienſt und Werk kürzen — das alles heißt Me0
dem großen Kampf gegen Hunger und Kälte verweigern. Nut
da iſt der Aufruf zu dieſem Kampf richtig verſtanden, wo *i
begriffen wird als der Aufruf, dem Nebenmenſchen von Hekt.‟
alles zu gönnen und zuzuwenden, was er zu einem bouel”
Leben braucht.
Beweglich, herzerſchütternd ſteht in den Gedichten
Kerners eine Klage, die jenes tiefere, jenes ſeeliſche
des Menſchenlebens benennt:
fuſtinug
edürfen
Im Feuer zu verbrennen,
Iſt eine ſchwere Pein.
Doch kann ich eine nennen,
Die ſchrecklicher mag ſein.
Die Pein iſt’s, das Verderben,
Das Los, ſo manchem fällt:
Langſam dahinzuſterben
Im Froſte dieſer Welt.
Ihr alle, die ihr rüſtig mitſchafft im Kampf gegen Hunge.”
und Kälte, denkt auch an den Kampf gegen den tödlichen Froſt, Ro.
dem dieſer treue, deutſche Mann hier ſpricht! Laßt in der Sorbe”
für die leibliche Not die Herzen nicht darben. Nehmt ernſttieh
das ganze Leben der Nebenmenſchen an und ſchließt die Keii
der Liebe und der Freude auch da, wo ſie nicht durch leiptichen
ſondern durch ſeeliſche Entbehrung und Verfremdung getrenn..!
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Donnerstag, 20. Derember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 3
Was das Winterhilfswerk leiſtete.
Ziffern, die für ſich ſprechen!
DNB. Berlin, 19. Dezember.
Die gewaltigen Anſtrengungen des deutſchen Volkes, den
ar=
teitsloſen und bedürftigen Volksgenoſſen auch in dieſem Jahre
twber die harte Winternot hinwegzuhelfen, wurden von
allergröß=
ſem Erfolge gekrönt. Im deutſchen Winterhilfswerk 1934 hat ſich
die Forderung Adolf Hitlers, ſich im Kampfe gegen Hunger und
Kälte nicht auf Almoſenſpenden zu beſchränken, ſondern tatſächlich
zu opfern, im idealen Sinne erfüllt. Innerhalb von zwei
Monaten wurden an Barſpenden für das
Winterhilfs=
werk faſt 50 Millionen RM. aufgebracht. An den
Sammlungen beteiligten ſich alle guten Deutſchen in geſchloſſener
Cinmütigkeit, nicht ausgenommen die Seefahrer auf fernen
Mee=
ren und die Volksgenoſſen der deutſchen Kolonien in China, Indien,
Marokko, Mexiko, Afrika, Amerika und der Sowjetunion. Den
Geld=
ſpenden für das Winterhilfswerk ſtehen die Werte der
Sach=
ſpenden nicht nach, die, ſoweit ſie überhaupt zahlenmäßig
er=
fißt werden können — auf 43 Millionen RM. beziffert
werden. Im Reich kamen allein für 30 Millionen RM. an
Le=
bensmitteln und für 10 Millionen RM. an Kleidungsſtücken den
hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zugute. Insbeſondere von der
Landbevölkerung wurden 5½ Millionen Zentner Kartoffeln,
bis=
her 390 000 Zentner Getreide, 26 000 Zentner Gemüſe, 74 000 Eier
und aber Tauſende Zentner an Butter, lebendem Vieh, Fleiſch,
Fiſche und Fette an das Winterhilfswerk abgeführt. 253 000 Paar
Schuhe, 157 000 Mäntel und 41 000 Anzüge wurden aus allen
Be=
völkerungsſchichten geſpendet.
Auch in dieſem Jahre ſchenkte das Winterhilfswerk der
Kar=
toffelverſorgungsfrage größte Beachtung; es gelangten bisher 13,5
Millionen Zentner Kartoffeln zur Verteilung, demnach konnte
prozentual jeder Hilfsbedürftige über einen Zentner Kartoffeln
empfangen. Dazu kommen die überaus reichlichen Mehlſpenden
und faſt 19 Millionen Lebensmittelgutſcheine, im Geſamtwert von
über 9 Millionen RM., die es den einzelnen Volksgenoſſen
ermög=
lichen, nach freier Wahl in jedem einſchlägigen Geſchäft ſich mit
Lebensmitteln zu verſorgen.
Kein notleidender Volksgenoſſe ſoll im
teuen Deutſchland hungern und frieren. Dafür
orgten 10 500 000 Zentner Kohlen im Werte von 15 750 000 RM.,
die bis zum 30. November zur Ausgabe gelangten, und 11 100 000
Zentner Kohlen im Werte von 16 650 000 RM., die bis zum 31.
Dezember verteilt werden.
In dieſem Jahre wird das Winterhilfswerk
ſoppelt, ſo viel Weihnachtsbäume wie im
Vor=
jahre verſchenken. 764 000 Tannenbäume ſollen ein wenig
Feſtfreude und Lichterglanz in die Häuſer der notleidenden
Fa=
milien bringen.
Der nationalſozialiſtiſche Staat hat alle verfügbaren Mittel
ingeſetzt, um das vom Opfergeiſt der Nation getragene
Winter=
ſilfswerk großzügig zu unterſtützen. Allein die
Reichsbahngeſell=
haft beförderte in 159 232 Waggons insgeſamt 31 900 000
Zent=
ter Winterhilfsfracht mit einem Koſtenaufwand von faſt 8
Mil=
jonen RM.
Beſſer als alles andere ſprechen dieſe Ziffern
on der eiſernen Notgemeinſchaft des deutſchen
Volkes, das auch in den Zeiten des ſchwerſten
Virtſchaftskampfes die nationale Solidarität
nrt ſeinen arbeitsloſen Brüdern aufrecht erhält.
Nögen draußen die Emigranten geifern und hetzen und
verein=
elte Kritiker im eigenen Lande nörgeln. Wir halten ihnen die
liffern des Winterhilfswerkes vor Augen und ſtrafen ſie mit
un=
feſtechlichen Zahlen Lügen! Nirgends konnte ein Land eine
groß=
ügigere Hilfsaktion für ſeine Armen durchführen, als es das
eutſche Volk vollbrachte; ſeiner nationalſozialiſtiſchen
Staatsfüh=
ung iſt es gelungen, trotz 15jähriger Volksverelendung ein
Win=
erhilfswerk zu organiſieren, wie es in der Welt einzig daſteht!
zur Durchführung des Sammlungsgeſetzes.
Auf Grund des Geſetzes zur Regelung der öffentlichen
ſammlungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltngen (
Samm=
ungsgeſetz) vom 5. November hat nunmehr der
Reichsinnen=
niniſter eine Verordnung erlaſſen. Dieſe regelt zuerſt die
Zu=
ändigkeiten für die Erteilung der Sammlungsgenehmigung.
18 heißt dann weiter u. a.: Sammlungen und
ſammlungs=
hnliche Veranſtaltungen jeder Art dürfen nur genehmigt
wer=
en, wenn für ihre Durchführung ein hinreichendes öffentliches
Alkmeiſter Kröhs
Weihnachksausſtellung.
Wie ſeit einer Reihe von Jahren veranſtaltet auch heuer der
Iltmeiſter der heſſiſchen Künſtler, Profeſſor H. R. Kröh,
ſeinem Atelier, Kiesſtraße 58, eine Atelier=Ausſtellung um
en Freunden ſeiner Kunſt Gelegenheit zu geben, vor
Weih=
achten noch eines oder das andere ſeiner herrlichen Bildwerke
u erſtehen, doppelte Freude verbreitend!
Es iſt wirklich bewunderswert, mit welcher Friſche und
mntenſität der Künſtler heute noch ſchafft. Seine Motive aus
r Heimat oder aus dem Allgäu ſind von einer ſo prachtvollen
laturfriſche und Erdhaftigkeit, dabei ſo freudvoll farbig im
ſolorit, daß man immer wieder ſeine Freude daran haben kann.
ind bewundern muß man, neben der feinen und zarten, dabei
bch zu ſo ſtarkem Ausdruck kommenden Pinſelführung, immer
lieder das liebevolle Eingehen auf die kleinen und feinen
inge der Natur, die ja auf ihre eigene Weiſe das Landſchafts=
11d ſo unendlich reich geſtaltet. Und wie fein und eindring=
Ih, faſt fromm=ehrfürchtig der greiſe Meiſter des Pinſels und
4r Paleite die Natur ſieht und liebt. —
Auch wer nicht unbedingt kaufen will oder kann, ſollte ſich
e Ausſtellung Profeſſor Kröhs einmal anſehen. Sie lohnt
**
in beſte deutſche Kunſt!
Mainzer Stadtkheaker.
Opernaufführung: „Boris Godunow”.
Muſſorgſkys große Oper, nach der Neubearbeitung und
In=
ſumentierung durch Rimſtky=Korſakoff ohne Zweifel der
markan=
te Vertreter des neuzeitlichen ruſſiſchen Opernſchaffens wurde
4s vor ein paar Jahren durch ein ruſſiſches Opernenſemble
dar=
boten. Der Vergleich mit der ſonntäglichen Erſtaufführung der
ainzer Bühne iſt überaus intereſſant. War jene gewiß ſtilechter,
entſprach ebenſo zweifellos dieſe erheblich mehr dem, was wir
Deutſchland heute von einer Oper erwarten, die ſogar
muſik=
amatiſche Anſprüche ſtellt. Ueber das Werk ſelbſt iſt bereits
ſo=
el geſchrieben, daß auf eine eigene Würdigung hier verzichtet
Eiden darf. Eines aber wurde auch in der deutſchen Aufführung
ur. daß hier eine ganz andere ſeeliſche Welt ihren muſikaliſchen
Usdruck ſucht, die von deutſcher Muſikgeſinnung durch eine tiefe
32 breite Kluft getrennt iſt. Die Aufführung ſelbſt ſtellt die
ainzer Oper dieſes Winters auf eine Höhe, die ſie in den letzten
ei Jahrzehnten nicht gekannt hat, ſie war einer ganz großen
ſchne würdig und hatte keinerlei provinzielle Schlacken mehr an
. Der einheitliche Stilwille, der ſich hier entlud, iſt höchſter
herkennung wert. In einem Zuſammenklang, wie man es ſonſt
gentlich nur in Bayreuth erleben kann, wirkten hier Leitung
Bedürfnis beſteht und wenn der Veranſtalter genügend Gewähr
für die ordnungsmäßige Durchführung ſowie für die
zweck=
entſprechende und einwandfreie Verwendung des
Sammlungs=
ertrages bietet. Sammlungen zu gemeinnützigen oder
mild=
tätigen Zwecken dürfen nur genehmigt werden, wenn die
Samm=
lungsunkoſten in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem
Samm=
lungsertrag ſtehen. Warenvertriebe dürfen nur genehmigt
wer=
den, wenn mindeſtens 25 v. H. der Roheinnahmen für den
gemeinnützigen oder mildtätigen Zweck verbleiben. Die
Be=
ſchaffenheit der Ware, die Herſtellungs= und ſonſtigen Unkoſten
ſind vor der Erteilung der Genehmigung genau zu prüfen.
Auf Eintrittskarten muß der Verkaufspreis und auf Waren,
die vertrieben werden, außerdem der für den gemeinnützigen
oder mildtätigen Zweck abzuführende Betrag deutlich ſichtbar
vermerkt ſein. Jugendliche vom 14—18. Lebensjahr dürfen nur
bei der Durchführung von Sammlungen auf Straßen oder
Plätzen und nur bis zum Beginn der Dunkelheit mitwirken.
Die Verwendung von Kindern unter 14 Jahren iſt unzuläſſig.
Die Polizei bringk dem Führer ein Skändchen.
Anläßlich des Tages der deutſchen Polizei brachte eine
Hundertſchaft der Landespolizeigruppe „General Göring” dem
Führer ein Ständchen. Mit klingendem Spiel zog die
Hundert=
ſchaft in den Ehrenhof vor der Reichskanzlei ein. Während
der Präſentiermarſch erklang, erſchien, jubelnd begrüßt, der
Führer am offenen Mittelfenſter des erſten Stocks. Die
Hundert=
ſchaft brachte zunächſt zwei Soldatenlieder zum Vortrag. Während
der Geſangsvorführung erſchien auch Miniſterpräſident General
Göring und begab ſich zum Führer, der ihn herzlich begrüßte.
Dann erſchien der Führer unter dem Glasdach des
Haupt=
portals und nahm die Meldung entgegen begrüßte die Truppe
mit Heil und ſchritt ihre Front ab. In dieſem Augenblick brach
die vielhundertköpfige Menge erneut in brauſende Heilrufe aus.
Der Führer richtete an die Truppe die Worte: „Ich möchte
Ihnen und der ganzen Polizei im Namen des ganzen Volkes
dafür danken, daß Sie ſich ebenfalls ſo für das
Winterhilfs=
werk einſetzen.” Unter den Klängen des Badenweiler Marſches
zog die Hundertſchaft wieder ab. Der Führer blieb bis zum
Schluß unter dem Glaspovtal ſtehen.
Auflöſung des Deutſchen Flokkenvereins.
Der Reichsbund deutſcher Seegeltung teilt mit:
In ſeiner Hauptverſammlung vom 16. Dezember hat der
Deutſche Flottenverein ſeine Auflöſung beſchloſſen.
Mit Stolz kann er auf die Zeit zurückblicken, als er dem
deutſchen Volke den Blick öffnete für den Bau der Flotte, die
im Weltkriege auf allen Meeren ruhmreich gekämpft hat.
In hingebender Treue hat der Deutſche Flottenverein den
Seegedanken durch alle Notzeit hindurchgetragen, bis er nun
unter der neuen Formung des deutſchen Volkstumes ſeine
ver=
dienſtvolle Tätigkeit abgeſchloſſen hat.
Nunmehr liegt die Betreuung der Seegeltungsfragen bei
dem auf Anordnung des Führers im Frühjahr geſchaffenen
Reichsbund deutſcher Seegeltung, der alle mit der See
verbun=
denen Kräfte ohne den Neuaufbau einer Vereinsorganiſation
zuſammenfaßt und mit deſſen Leitung Vizeadmiral a. D.
Staats=
rat von Trotha beauftragt iſt.
Neuregelung
und Ausdehnung des Rundfunkgebühren=Erlaſſes.
Das Reichspoſtminiſterium teilt amtlich mit: Die am
Rund=
funk beteiligten Reichsminiſterien (Rechspoſtminiſterium,
Reichs=
finanzminiſterium und Reichsminiſterium für Volksaufklärung und
Propaganda) haben beſchloſſen, zum 1. April 1935 eine
Neurege=
lung der Beſtimmungen über den Erlaß von Rundfunkgebühren
eintreten zu laſſen. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Zahl der
ge=
bührenfreien Rundfunkempfangsanlagen für hilfsbedürftige
Volks=
genoſſen um rund 180 000 erhöht werden. Nähere Einzelheiten
werden ſpäter veröffentlicht werden.
In Anweſenheit des Führers hielt am Mittwoch der Führer
des Deutſchen Kraftfahrſports, Obergruppenführer Hühnlein, einen
Vortrag über den „Kurs des deutſchen Kraftfahrſportes”.
Der ehemalige deutſche Reichstagsabgeordnete und
Kommu=
niſtenführer Heinz Neumann iſt vom Züricher Bezirksgericht zu
14 Tagen Gefängnis wegen Gebrauchs eines falſchen Paſſes
ver=
urteilt worden. Ein Auslieferungsbegehren Deutſchlands liegt
nicht vor. Mit ſeiner bevorſtehenden Ausweiſung aus der Schweiz
iſt jedoch zu rechnen.
Ernennung des bayeriſchen
Skaaks=
miniſters der Juſtiz Dr. Hans Frank
zum Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich.
Der Führer und Reichskanzler hat den bayeriſchen
Staats=
miniſter der Juſtiz, Dr. Hans Frank, zum Reichsminiſter ohne
Geſchäftsbereich ernannt. Aus dieſem Anlaß hat der Führer und
Reichskanzler, folgendes Schreiben an Dr. Frank gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Miniſter!
Nachdem die Juſtizminiſterien des Reiches und Preußens
ver=
einigt ſind und in den übrigen Ländern das Reich durch das
Ge=
ſetz vom 5. Dezember 1934 die unmittelbare Leitung der
Juſtiz=
verwaltung übernommen hat, iſt die Aufgabe, die Juſtiz in den
Ländern gleichzuſchalten, gelöſt. Für die Mitarbeit bei der
Er=
neuerung der Rechtsordnung haben Sie ſich in der Akademie des
deutſchen Rechts eine vorbildliche, dauernde Einrichtung
geſchaf=
fen, die Sie in den Stand ſetzt, ohne Beſchränkung auf die Juſtiz
im engeren Sinne bei der Durchſetzung der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchauung auf allen Gebieten der Neugeſtaltung des Rechts
mitzuwirken. Indem ich Ihnen für Ihre unermüdliche und
erfolg=
reiche Tätigkeit als Reichskommiſſar für die Gleichſchaltung der
Juſtiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsordnung
meinen wärmſten Dank und meine beſondere Anerkennung
aus=
ſpreche, erkläre ich hiermit den Auftrag für beendet, den Ihnen
der verewigte Herr Reichspräſident von Hindenburg am 22. April
1933 erteilt hat. Gleichzeitig berufe ich Sie als Reichsminiſter
ohne Geſchäftsbereich in die Reichsregierung.
Mit deutſchem Gruß
gez. Adolf Hitler.”
*
Ruſſiſche Bareinkäufe.
Der Außenhandel der Sowjetunion iſt auf dem Grundſatz
aufgebaut, daß nur derjenige Staat in Rußland Waren abſetzen
darf, der umgekehrt ruſſiſche Erzeugniſſe aufnimmt, ſich aber mit
langfriſtigen Zahlungsterminen einverſtanden erklärt.
Infolge=
deſſen fällt es auf, daß die Ruſſen neuerdings in England und
Dänemark ihre Aufträge per ſofort in bar bezahlen. Angeblich
wollen ſie in England von den alten Bedingungen keinen
Ge=
brauch mehr machen, weil die engliſchen Zinſen zu hoch ſind. Das
iſt ganz offenſichtlich eine Ausrede. Es ſieht aber ſo aus, daß
ſie zur Barzahlung übergegangen ſind, um beſonders wichtige
Erzeugniſſe möglichſt raſch zu erhalten. In England und
Däne=
mark kaufen die Ruſſen ſeit Wochen Konſervenfleiſch. Während
die einen behaupten, daß die Konſerven der Roten Armee
zuge=
führt werden, ſind andere der Anſicht, daß das einſt in
Nah=
rungsmitteln ſchwimmende Rußland heute nicht mehr in der
Lage iſt, genügend Schlachtvieh aufzutreiben, und daß ſich
in=
folgedeſſen Moskau genötigt ſieht, ausländiſches Konſervenfleiſch
zu erwerben, um eine empfindliche Lücke zu ſchließen.
Möglicher=
weiſe haben aber auch die engliſchen und däniſchen Lieferanten
den Ruſſen zu verſtehen gegeben, daß ſie nur gegen bar verkaufen
und ſich auf Wechſelgeſchäfte mit langer Sicht nicht einlaſſen.
Umgekehrt wird mit Ueberraſchung feſtgeſtellt, daß die Ruſſen
auf dem Weltmarkt als Roheiſenlieferanten großen Formats
auftreten. Sie haben mit Japan ein umfangreiches Geſchäft
ab=
geſchloſſen, obwohl angeſichts der Rieſenentfernungen, die das
Roheiſen zurückzulegen hat, Unkoſten entſtehen, die ſo erheblich
ſind, daß irgendwelcher Verdienſt und Gewinn überhaupt nicht
mehr übrig bleibt, vielmehr von ruſſiſcher Seite noch Zuſchüſſe
gezahlt werden müſſen. Ein ähnliches Geſchäft in Roheiſen
wollen die Sowjets mit Polen abſchließen.
Man muß daraus wohl entnehmen, daß Rußland über
ge=
waltige Beſtände an Roheiſen verfügt, die es im Augenblick
nicht verwerten kann und deshalb benutzt, um durch den Verkauf
möglichſt raſch Deviſen für den Ankauf von Lebensmitteln
herein=
zubekommen. Nach dem Fünfjahresplan waren keine
Roheiſen=
überſchüſſe möglich, da das erzeugte Eiſen ſofort verwendet
wer=
den ſollte. Wir haben aber in der Vergangenheit wiederholt
ähnliche Vorgänge verzeichnen müſſen, und zwar ſtets dann, wenn
in Rußland eine Verknappung an Lebensmitteln eintrat. Dann
wurden jedesmal umfangreiche Ausverkäufe inſzeniert, die die
ausländiſchen Exporteure beunruhigten, aber für die Ruſſen nur
dazu dienten, Deviſen zum Ankauf von Lebensmitteln
einzu=
tauſchen.
*
Nachdem die Behörden in Singapur ſchon vor einigen
Tagen auf zwei Japaner, die ohne Päſſe gelandet waren, Jagd
gemacht hatten, ſtattete die Polizei geſtern überraſchend mehreren
japaniſchen Photogeſchäften Beſuche ab und beſchlagnahmte eine
Reihe von Negativen und Abzügen. Der Vorfall erregt in
Verbindung mit den Spionagegerüchten anläßlich der am
Sonn=
tag beendeten engliſchen Flottenmanöver großes Aufſehen.
und Ausführende auf ein klar geſtecktes Ziel hin. Und der Erfolg
konnte um ſo weniger ausbleiben, als wir zur Zeit dank der
glän=
zenden Perſonalpolitik der oberſten Leitung des Theaters in der
ſeltenen Lage ſind, ſelbſt die allerkleinſten Rollen mit erſten
Solo=
kräften zu beſetzen.
Die Spielleitung hatte Intendant Trede ſelbſt und zeigte
erneut ſeine ganz hervorragende regieliche Begabung vor den
größten und ſchwerſten Aufgaben. Alles iſt prachtvoll durchdacht
und Solo= wie Maſſenſzenen kamen zu größtmöglicher Wirkung,
ohne daß die Hand des Regiſſeurs irgendwie ſichtbar geworden
wäre. Heinz Berthold als muſikaliſcher Leiter hatte ſich in den
typiſch ſlawiſchen Stil dieſer Muſik glänzend hineingefunden und
brachte die ſchwerflüſſige und ſchwerblütige Partitur zu lebendiger
Klangwirkung. Außerordentlich eindrucksvoll die Bühnenbilder,
eine Meiſterleiſtung von Ernſt Preuſſer. Der junge begabte
Künſtler wächſt zuſehends mit den ihm geſtellten Aufgaben.
Es iſt bei der großen Zahl der Rollen gänzlich unmöglich, alle
Mitwirkenden einzeln zu nennen. Weitaus beherrſchend, gemäß
der Art der Rolle. Hans Komregg als Boris. Spürte man
anfangs noch die Nachwirkungen der eben überſtandenen
Krank=
heit, ſo ſang und ſpielte er ſich überaus ſchnell vollkommen frei und
ſteigerte ſowohl geſanglich wie darſtelleriſch von Szene zu Szene.
Das iſt eine Rolle, die für ihn wie geſchaffen iſt, und er nutzte die
ſchöne Gelegenheit, ſein hohes Können in hellſtem Lichte ſtrahlen
zu laſſen. Die Rolle des falſchen Demetrius liegt unſerem
Helden=
tenor Rudolf Wedel (den wir ſchmerzlicherweiſe verlieren)
ebenſo günſtig; in der ſchönen Liebesſpene mit Xenia, für die ſich
Maja Clarenbach mit beachtlicher Eigennote einſetzte, konnte
er neben heldiſchen auch lyriſche Töne aufweiſen. Die wichtige
Rolle des gleißneriſchen Fürſten Schuiſky war Gerhard
Zimmer=
mann anvertraut, der ſie ſo ausgezeichnet durchführte, daß über
ſeine Eignung zur Oper wohl kein Zweifel mehr beſtehen kann.
Dem alten Mönche Pimen gab Wilhelm Schirp die ganze Pracht
ſeines herrlichen Organs. Aus der langen Reihe der ſonſtigen
Mitwirkenden ſeien die Charakterfiguren der beiden Bettelmönche
(Franz Larkens und Friedrich Kempf) und des Blödſinnigen
(Philipp Raſp) ſowie die fein gezeichnete Geſtalt des jungen
Zarewitſch (Margrit Ziegler), namentlich herausgehoben, doch
ſtanden auch alle anderen ausnahmslos an richtiger Stelle und
entledigten ſich ihrer Aufgaben tadellos. Ausnehmend ſchwer ſind
in dieſer Oper die Chöre, ſie waren von Mathias Bungart
geſchult und verſtärkt durch „Mainzer Frauenchor” und „
Rhein=
gold”, zu denen der vortrefflich ſingende und ſpielende Knabenchor
des Gymnaſiums kam. Die tonlich und rhythmiſch teilweiſe ſehr
ſchwierigen Sätze kamen durchweg ſchön und ſicher heraus und
ſtel=
len dem muſikvädagogiſchen Können des Chorleiters beſtes
Zeug=
nis aus. So fügte ſich alles ineinander, der Mainzer Oper zu
einem großen Erfolge und Ehrenabend zu verhelfen. Dr. B.
René König: Vom Weſen der deutſchen Univerſität. Verlag
Die Runde, Berlin, 211 Seiten. RM. 5,00.
Im Kampf um die Reform der Univerſität ſucht der Verfaſſer
einen Maßſtab von abſoluter Gültigkeit. Solcher Maßſtab und
damit die Norm für jede Neugeſtaltung wird gefunden in dem
klaſſiſchen Bild der Univerſität, wie es der deutſche Idealismus
aufgeſtellt hat. Durch die neue Bewußtmachung dieſes Ideals
und die Darſtellung ſeines geſchichtlichen Schickſals wird Sinn
und Ziel der heutigen Problematik, zu klären und feſtzuſtellen
verſucht. — Wir werden auf die gerade im gegenwärtigen
Zeit=
punkt äußerſt bedeutſame Schrift demnächſt ausführlich
zurück=
kommen.
Dr. N.
* Lothar Helbing: Der dritte Humanismus. Verlag Die Runde,
Berlin. Dritte veränderte Auflage. 107 S. 3,20 RM.
Das Buch gibt die umfaſſendſte und lebendigſte Antwort auf
die Frage, wieweit heute noch humaniſtiſches Gedanken= und
Le=
bensgut für Erziehung und Bildung unentbehrlich iſt. Zu der
Begeiſterung durch die Antike tritt ein hohes
Verantwortungs=
gefühl vor dem geſamten Erbe abendländiſcher Kultur, und
bei=
des mindert nicht den Willen, den konkreten Aufgaben der
Gegen=
wart mit ganzem Einſatz der Perſon gerecht zu werden. Der
Humanismus, um den es hier geht, iſt kein abgenutzter
Schul=
begriff, er iſt nach der Ueberzeugung des Verfaſſers, die wichtigſte
Antwort auf die deutſch=europäiſche Frage. Von dem erſten,
wiſ=
ſenſchaftlichen und dem zweiten künſtleriſchen Humanismus
unterſcheidet ſich der heute neu entdeckte durch ſeine Orientierung
auf den Staat und das Politiſche im weiteſten Sinn. — Die
vor=
liegende dritte Auflage iſt neu durchgeſehen und ſprachlich
viel=
fach verändert. Eine deutlichere Gliederung des ſehr gedrängten
Stoffes und eine ausführliche Inhaltswiedergabe erleichtern die
Leſung. Wir haben beim erſten Erſcheinen im Jahre 1932
ein=
gehender über das Buch berichtet. Inzwiſchen hat es nicht an
Aktualität verloren und auch heute ſcheint uns noch unentſchieden,
wieweit ſich der Glaube Helbings und die kühne Konzeption eines
neuen Humanismus in einem modernen Staat verwirklichen kann.
Dr. Nette.
Der neue „Volksdeutſche” als Bilderzeitung. Das
Haupt=
blatt des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland erſcheint
ſeit einiger Zeit als moderne Bilderzeitung und bringt neben
den Mitteilungen über das Auslandsdeutſchtum und die
volks=
deutſche Arbeit nun auch volkskundliche Beiträge aus allen
Ge=
bieten — belehrenden und unterhaltenden Stoff ſowie eine reiche
Fülle von eindrucksvollen Bildern über das Außenvolkstum, ſo
daß er wahrhaft ein Brennſpiegel des volksdeutſchen Gedankens
genannt werden kann. Mit der Jahreszeit gehend, iſt die letzte
Nummer des Volksdeutſchen” dem Weihnachtsfeſt gewidmet. Im
Einleitungsartikel grüßt der VDA. die Deutſchen in aller Welt
in der Chriſtnacht Ueberall. wo Deutſche wohnen, wird, das
Weihnachtsfeſt in deutſcher Art gefeiert; wie gleich und doch wie
verſchieden und mannigfaltig, das zeigt der reich bebilderte
Auf=
ſatz „In deutſcher Weihnacht wirſt du neu geboren”.
Baſtelbuch, ein Wegweiſer für Handfertigkeit, Spiel und Arbeit.
(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart, 4.80 RM.)
Das Baſtelbuch gibt ganz genaue Anweiſungen für alle Arten
von praktiſchen, unterhaltenden und intereſſanten Baſtel=Arbeiten,
exakt ausgearbeitete Pläne, Rezepte und allerlei praktiſche Winke.
Das ausführliche Regiſter macht den Band als Auskunfts= und
Hilfsbuch für alle Fälle beſonders wertvoll und brauchbar. Wer
nach den Anweiſungen des Baſtelbuchs arbeitet, wird immer
Freude an der Arbeit haben und befriedigt ſein von dem, was etz
zuſtande bringt.
N6
A
Unser Wolfgang hat ein
Brüder-
chen bekommen.
In dankbarer Freude
Hans Weitzel u. Frau Käthe
geb. Morgenroth.
Hölgesstraße 5.
IHRE VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT
verſchd. Syſteme
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Dr.Ing. Ernst-Ludwig Zinsel, Regierungsbaurat
Hildegard Zinsel, geb. Gerlach
DEZEMBER 1954
Deutſches
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modell ℳ 49.—
„Diana”= (a
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Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am Sonntag, den 16. Dezember 1934 ſtiarb nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein lieber Mann, unſer
guter Vater und Großvater
Philipp Koch
Stadikaſſendirektor i. R.
im Alter von 26 Jahren.
Eliſe Koch, geb. Hein
Heinrich Koch und Frau
Hans F. Koch und Frau
und 4 Enkelkinder.
Darmſiadt, den 20. Dezember 1934.
Speſſartring 9
Auf Wunſch des Entſchlafenen fand die Beerdigung in aller
Stille ſtatt.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen. (18224
Mitten aus einem arbeitsreichen, ſchaffensfrohen
Leben heraus wurde uns unſer Prokuriſt
durch den Tod entriſſen.
Nach kurzer Krankheit ſtarb er geſtern an einer
Herzlähmung infolge einer Lungenentzündung im
Alter von 52 Jahren.
Er war 16 Jahre lang Prokuriſt der Firma,
Durch ſeine raſtloſe Tätigkeit, abſolute
Gewiſſen=
haftigkeit und vornehme Geſinnung, in Verbindung
mit ſeltenen Gaben des Geiſtes und des Herzens
hat er erfolgreich am Aufblühen der Firma
mit=
gearbeitet. Für alle Angelegenheiten der
Gefolg=
ſchaft hatte er großes Intereſſe auf Grund geſunden
ſozialen Empfindens. Er hat ſich ſtets als äußerſt
zuverläſſiger Mitarbeiter gezeigt; ein leuchtendes
Vorbild von Treue, Kameradſchaft und raſtloſer
Hingabe an die ihm geſtellten Aufgaben. (13256
Wir werden ſein Andenken ſtets in Ehren halten.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1934.
Bekriebsführer Alberk Konzelmann,
Verkrauensrak und Gefolgſchaft
der Firma Herdfabrik und Emaillierwerk,
G. m. b. H.
Am Dienstag, 18. Dezember verſchied unſer Landsmann
Otto holmboe
Er iſt uns allen ein lieber Freund und guter Kamerad
geweſen, den wir ſtets in beſter Erinnerung behalten
werden.
der Norwegiſche Club Darmſtadt.
Geſtern verſtarb unſer lieber Klubkamerad
Otto Holmboe
Wir verlieren in ihm einen guten Freund, der uns ſtets
in treuem Angedenken bleiben wird.
Der Akad. Skiklub Darmſtadt.
„Geitzner”
Nähmaschinen
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Minden/Westf.
Karollinger-Ring 63
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ſchon v. ℳ 5.- an.
Alles Zubeh. für
Jagd und Sport.
Reparakuren
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Schwägerin und Tante
in eig. Werkſtatt,
Georg Link
Waff. u.
Muni=
tion, Grafenſtr. 39
Frau Chriſtine Schulte Vwe.
Gebrauchte (a
geb. Koke
nach kurzem, ſchweren Leiden, verſehen
mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter
von 73 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1934,
Schreib=
maſchinen
mit Garantie
billigſt zu verkf
Beerdigung findet Freitag, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhaf Nieder=
Ramſtäderſtraße ſtatt.
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Seelenamt Freitag, morgens 6¾ Uhr,
in der Fideliskirche. (13258
Am 17. Dezember entſchlief unſere
ver=
ehrte Vorſteherin
Eliſabeth Heinzerling
nach einem Leben, reich an geſegneter
Arbeit. Die wir in jahrelanger
Tätig=
keit mit ihr verbunden waren, betrauern
aufs tiefſte ihren Heimgang. Ihre
vor=
bildliche Pflichttreue, ihre Güte und
Fürſorge werden uns unvergeßlich
blei=
ben und uns in ihrem Sinne arbeiten
(13250
laſſen.
Die Lehererinnen und Angeſtellten
der Privatſchule Heinzerling.
Für den
Herrenhemden
Unser Institut
Rheinstraße 22,II. St.
bleibt Montag, 24. Dezember
und Montag, 31. Dezember 1934
geschlossen
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Fan
B.
Donnerstag, 20. Dezember 1934
Aus der Landeshauptſtadt
ſuce
mpfiehlt
tüek T. 197
er 1084.1-
Teine
P14.10
nter Pid. 19
P4.00
Tuch 1R
Darmſtadt, den 20. Dezember 1934
Uenladung der alleinſtehenden Perſonen,Junggeſellen
naf den „Heiligen Abend” in Familien mit Kindern.
Um alleinſtehenden Perſonen, Junggeſellen uſw., die
Teil=
ahme an einer familiären Weihnachtsfeier zu ermöglichen,
wer=
drr Familien mit Kindern gebeten, ohne Rückſicht auf ihre
wirt=
zaftlichen Verhältniſſe ſolche auf den „Heiligen Abend” zu ſich
irzuladen.
Ebenſo werden Junggeſellen und ſonſtige alleinſtehende
Per=
oren gebeten, zu armen Familien zu gehen und mit dieſen
ge=
neinſam den „Heiligen Abend” zu verbringen.
Es werden aber auch wohlhabende und beſſer geſtellte
Fa=
nſkien gebeten, arme und alleinſtehende Volksgenoſſen und
Rmilien auf den Heiligen Abend zu ſich in die Wohnung
kom=
nu zu laſſen und mit dieſen gemeinſam Weihnachten zu feiern.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerks 1934/35.
Kreis Darmſtadt.
— Hohes Alter. Herr Kaufmann Philipp Huwerth,
Roß=
örfer Straße 21. begeht am Sonntag, dem 23. Dezember d. J.,
einen 82. Geburtstag. H. iſt Altveteran von 1870/71 und lieſt
hon über 50 Jahre das Darmſtädter Tagblatt.
— Heſſiſche Handwerkskammer. Das Büro der Heſſ
Hand=
oirkskammer Darmſtadt, Hügelſtraße 16, bleibt in der Zeit vom
½Dez. 34 bis 2. Jan. 35 geſchloſſen.
— Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. Es wird nochmals
grauf hingewieſen, daß die Mitglieder die diesjährigen
Jahres=
aben im Geſchäftszimmer im Schloß abholen können, und zwar
n den Vormittagsſtunden von 9—1 Uhr und nachmittags von
5 bis 18 Uhr.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
ſonnerstag,
20. Dezember
Anfang 20, Ende geg. 22 Uhr. Miete C. 11
Hockewanzel.
Preiſe 0.50 bis 4.50
retag,
Anf. 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr. Miete D 11
21. Dezember Macbeth.
Preiſe 0.70 bis 5.50
ſonntag,
Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Miete B 11
23. Dezember / Der Zigeunerbaron.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Kleines Haus.
ſamstag,
Anfang 15.30, Ende 18 Uhr Deutſche Bühne
22. Dezember Jugendring II 1. Vorſiellung
Der tleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung
unntag,
Anfang 19.30, Ende 18 uhr. Deutſche Bühne
23. Dezember Jugendring II 1. Vorſtellung
Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung
In Vorbereitung: Heimliche Brautfahrt — Tannhäuer
Beihnachts=Vorſtellungen des Heſ. Landestheaters.
Vorverkauf ab Donnerstag, 20. Dezember an den Tageskaſſen,
Graßes Haus.
zden • EN2
Brot • Zneaz
Freunmn!
RM. H0N
Schlenk
ſienstag.
„Weihnachtsfeiert.)
25. Dezember
Rittwoch,
WVeihnachtsfeiert.)
26. Dezember
ſonnerstag,
27. Dezember
Anfang 13.30. Ende nach 22.45 Uhr
Hauptmiete A 12. Vorſtellung
Lohengrin.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr
Deutſche Bühne H 6. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt. Preiſe 0.50 bis 4.50
Anfang 19.30, Ende 24.15 Uhr
Hauptmiete C 12. Vorſtellung
Macbeth.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Hleines Haus.
ſienstag,
Aittwoch,
onnerstag,
Anfang 14 Uhr, Ende geg. 17 Uhr Außer Miete
Preiſe 0.4) bis 2.00
Der kleine Muck.
„Weihnachtsfeiert.) Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzmiete V 8
25. Dezember! Zum erſten Male: Heimliche Brautfahrt.
Preiſe 0.70 bis 3.80
Anfang 14, Ende gegen 17 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Weihnachtsfeiert.) Anfaug 20, Ende geg, 22 Uhr. Außer Miete
26. Dezember Die ſchöne Meluſine. Preiſe 0.50, 1.00, 1.50
Anfang 15.30 Ende geg. 18.30 Uhr
Deutſche Bühne Jugendring II (Geſchl. Vorſt.)
Der kleine Muck.
27. Dezember Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr
Deutſche Bühne K 8. Vorſtellung Zuſatzm. KI
Wenn der Hahn kräht. Preiſe 0.70 bis 3.80
leihnachtsmiete: 6 Vorſtellung, nach freier Wahl in einer beſtimmten
Platzart vom 24. Dezember 1934 bis 1. April 1935.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus geht heute
öockewanzel” in Szene. Die Titelrolle dieſes humorvollen
lolksſtückes, das am Heſſiſchen Landestheater, ſeine ſüddeutſche
Eſtaufführung mit großem Erfolg erlebte, ſpielt
Generalinten=
zut Everth. In den übrigen Hauptrollen des Stückes, das von
ochen Poelzig inſzeniert wurde, ſpielen Käthe Gothe. Anni
annewaldt, Hans Ausfelder, Hans Baumeiſter, Anton Gaugl,
udw. Linkmann, Carl Raddatz, Ullrich Verden und Curt
Weſter=
ſann. Wie wir erfahren, wurde „Hockewanzel” inzwiſchen auch
un den Staatstheatern in München und Dresden zur
Auffüh=
ung angenommen. — Am Heſſiſchen Landestheater beginnt heute
r Vorverkauf für die Vorſtellungen an den
Weihnachtsfeier=
gen, die wir bereits veröffentlicht haben. Der
Kartenvorver=
luf für Weihnachten findet an den Tageskaſſen des
Landesthe=
gers während der üblichen Dienſtſtunden (9.30—13.30 Uhr) ſtatt.
lie „Weihnachtsmiete”, die regſte Nachfrage findet, iſt bei der
lietabteilung des Landestheaters während der gleichen Zeit
er=
bltlich.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 5
Der Tag der deutſchen Polizei in Darmſtadt.
Zu den Veranſtaltungen, die am geſtrigen Tag der Deutſchen
Polizei ſtattfanden, bildete ein Platzkonzert am Adolf=
Hitler=Platz den Auftakt. Die ſchneidigen Marſchklänge und
flot=
ten Potpourris, die das Muſikkorps der Heſſiſchen
Landespolizei Darmſtadt unter Obermuſikmeiſter Buslau
ſpielte, hatten bald zahlreiche Zuhörer herbeigelockt. Von dem
Handballſpiel, das
nach=
mittags auf dem
Polizeiſport=
platz ſtattfand, berichten wir im
Sportteil unſeres Blattes. Im
Anſchluß an das Handballſpiel
fand in der Kaſerne 24 an der
Holzhofallee eine
Speiſung von 250
hilfs=
bedürftigen Kindern
ſtatt. Wenn man den großen,
mit Tannenreiſern und einer
Hakenkreuzfahne, geſchmückten
Raum betrat, in welchem die
Speiſung ſtattfand, ſo ſchlug
einem gleich ein lebhaftes
Ge=
wirr von Kinderſtimmen
ent=
gegen. Zu je ſechs an einem
Tiſch ſaßen ſie da, größere und
kleine, die kaum ihr Näschen
über den Tiſchrand ſtrecken
konn=
ten; Buben, die erwartungsvoll
und unternehmungsluſtig
drein=
ſchauten, und kleine Mädel, die
noch nicht recht wußten, wie ſie
ſich zu der Sache ſtellen ſollten.
Von lebhaftem Hallo begrußt,
erſchienen dann die erſten
damp=
fenden Rieſenſchüſſeln, und die
Verteilung, die von der NS.=
Frauenſchaft übernommen
worden war, konnte beginnen.
Hoch gefüllt erhielt jedes Kind
ſeinen Teller, und ein
verlocken=
der Duft ſtieg von den leckeren
Bratwürſten auf, die es zu dem
Rotkraut und den Kartoffeln
gab. Ein leckeres und
kräfti=
ges Eſſen, das hier die
Wacht=
meiſter der Landespolizei den Kleinen geſpendet hatten! Die
Größeren hieben denn auch gleich kräftig drein, während den
Kleinen erſt von den freundlichen Helferinnen der NS.
Frauen=
ſchaft das Fleiſch zerteilt werden mußte. Auch Hauptmann;
Getſchin. der die Leitung der Speiſung hatte, half hie und da
einem kleinen Knirps. ſein Teil zu zerſchneiden, ehe unſer Heiner
zu der Radikalmaßnahme greifen konnte, die ganze Bratwurſt
aus der Hand zu futtern. Hinterher gab’s dann noch leckere
Zwetſchen, ebenſo reichlich wie das Vorhergegangene. Ob es
geſchmeckt hatte, das brauchte man gar nicht zu fragen: man
konnte es ohne weiteres an den kleinen Geſichtern ableſen!
Am Abend ſetzte ſich dann von der Holzhofallee aus ein
Fackel=
zug der Landespolizei in Bewegung, der über die Heidelberger
Straße, Marienplatz und Ludwigsplatz ſeinen Weg zum
Parade=
platz nahm. Ueberall, wo der Zug durch die Straßen marſchierte,
fanden ſich raſch zahlreiche Schauluſtige ein, die den ſchönen
An=
blick des ſchneidig marſchierenden Zuges, der mit ſeinen Fackeln
wie ein leuchtendes Band durch die dunklen Straßen zog. zu
ſehen. Als der Zug auf dem Paradeplatz ankam, wartete da
ſchon Kopf an Kopf gedrängt eine dichte Menſchenmenge, und
mancher Vater hatte ſeinen Bub auf den Schultern, damit er
auch das Ganze recht verfolgen könne. Die Mitte des Platzes
blieb für die aufmarſchierenden Kolonnen frei; dann folgte,
tadellos exakt ausgeführt vom Muſikkorps der Landespolizei unter
Obermuſikmeiſter Buslaus bewährter Leitung, der
Große Zapfenſtreich,
an deſſen Ende die vielköpfige Menge in das Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied einſtimmte. Eine ſehr eindrucksvolle Stunde!
— Unter klingendem Spiel zog dann der Fackelzug über die
Rheinſtraße zurück zur Unterkunft. Der Tag der Deutſchen
Poli=
zei, der einen ſichtbaren Beweis dafür lieferte, daß ſich die Polizei
verbunden fühlt mit allen deutſchen Volksgenoſſen, hatte ſeinen
Abſchluß gefunden.
*
Bei dem Bunten Abend der Fachſchaft Polizei hatte die
An=
ſage Herr Richard Hinz (nicht Werner Hinze) übernommen.
Niemand ſoll einſam ſein!
In dieſen Weihnachtstagen, zieht es uns, wie ſonſt zu keiner
Zeit im Jahre in den Kreis der Familie, und jemehr wir uns dem
Feſte nähern, deſto aufgeſchloſſener werden unſere Seelen und deſto
empfänglicher unſer Gemüt. Eltern und Kinder rücken in dieſen
Tagen einander ſo recht von Herzen näher, und es erſcheint dann
das Leben der Alleingebliebenen ſo ganz ohne Freude und
freund=
lichen Glanz. Denken wir beiſpielsweiſe an die große Zahl der
Junggeſellen, denen nichts von all den Freuden, die die Familie
erlebt. zuteil wird, und die einſam und oft wahrhaft verlaſſen in
Trübſal einen Tag verbringen, der nur der Freude vorbehalten
ſein ſollte.
Wir möchten deshalb einen Vorſchlag machen, der ſicherlich
von mancher Familie gerne aufgegriffen wird und Nachahmung
verdient. Familien, die einſame Perſonen kennen, ſollten dieſe
zu ihrer Weihnachtsfeier am heiligen Abend einladen und ſie an
ihrem Glück, das ſie im Kreiſe der Kinder erlebn dürfen,
teilneh=
men laſſen. Oder auch, der oder jener Junggeſelle gehe von ſich aus
zu einer befreundeten oder bekannten Familie und teile deren
Freuden. Erlauben es ihm ſeine Verhältniſſe, bringe er
ſelbſtver=
ſtändlich für die Kinder etwas mit. Ganz beſondere Beachtung
ſchenke man jedoch folgendem Vorſchlag: Wie wäre es, wenn
Jung=
geſellen, die es ſich vermöge ihres Einkommens oder ihrer
Stel=
lung erlauben könnten, ſich zu Familien begeben, die ſich nach
ihrem Wiſſen in Not befinden und durch mitgebrachte Gaben
deren Feſt verſchönten? Welche Freude kann durch einen ſolchen
Beſuch ins Haus gebracht und wieviel Not und Entbehrung dürfte
dadurch leichter getragen werden, wenn man die Teilnahme und
den Willen zur Hilfe bei ſeinen Mitmenſchen erkennt. Der Mut
zu neuem Lebensdrang wird geweckt und den Kindern der Glaube
an eine reine und ehrliche Volksgemeinſchaft ſchon in der Jugend
mitgegeben.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerks 1934/35.
Beim Einzelhändler wirſt Du gut beraken ſein.
Bei ihm kaufſt du zu Weihnacht ein!
Neues vom Trippelſchen Land=Waſſer=Auto. Im Steinbrücker
Teich (Oberwaldhaus) wurden geſtern durch die „Fox=Tönende=
Wochenſchau” die glänzend gelungenen Waſſerungen. Landungen
und Verſuchsfahrten im Tonfilm feſtgehalten. Die „Rheintaufe‟
des Fahrzeuges in der letzten Woche bei Rüdesheim, die auf das
plötzliche Verſagen der neueingebauten Motorpumpe zurückzuführen
war, hat für die Weiterentwicklung große Erfahrungen gebracht,
die bereits zum Teil bei den geſtrigen Verſuchsfahrten
aus=
gewertet wurden, ſo daß das Fahrzeug jetzt auch in großen
Strömen und bei ſtarkem Wellengang brauchbar iſt. Der Leſer
wird in der nächſten Woche Gelegenheit haben, das Land=Waſſer=
Auto im Tonfilm bewundern zu können.
Verloſung des Kunſtvereins für Heſſen.
Bei der am 18. Dezember 1934 erfolgten Verloſung des
Kunſtvereins für Heſſen entfielen Gewinne: 1. Gew. Prof. W.
Horſt. „Die Rax Semmering”, Nr. 279: 2. Gew. A. Soeder,
„Vorfrühling i. O.‟
Ntr. 364: 3. Gew. M. Stegmayer, „Motiv
bei Ober=Ramſtadt”. Nr. 294 4. Gew. H. Vielmetter. „
Baum=
gruppe‟, Nr. 1734; 5. Gew. K. Scheld, „Landſchaft mit Straße‟,
Nr. 1449: 6. Gew. M. Sittmann „Blumen”. Nr. 1527: 7. Gew.
Gg. Breitwieſer, „Landſchaft”, Nr. 36; 8. Gew. Hch. Hohmann,
„Am Ammerſee‟. Nr. 303: 9. Gew. A. Poſch. „Mädchen bei der
Arbeit”, Nr. 1623: 10. Gew. A. Poſch, „Atelier=Ecke, Nr. 154;
11. Gew. Prof. A. Beyer, „Waldinneres”. Nr. 1506; 12. Gew.
Prof. F. W. Kleukens „Ratte‟, Nr. 1871; 13. Gew. E. Pfiſter=
Kaufmann, „Schachpartie‟, Nr. 1467: 14. Gew. A. Bornemann.
Waldweg”. Nr. 44; 15. Gew. Prof. R. Hoelſcher. „Quelle‟.
Nr. 785; 16. Gew. K. Herrmann, „Bogengang”. Nr. 182: 17. Gew.
C. Coſomati. „Waſſermühle‟, Nr. 1284; 18. Gew. H. R. v.
Volk=
mann. „Alter Gutshof”, Nr. 1619: 19. Gew. Prof. F. W.
Kleu=
kens, „Ratten”. Nr. 210: 20. Gew. H. Zernin, „Alte Saalebrücke‟,
Nr. 54. Die Gewinne können gegen Vorzeigung der
Mitglieds=
karte in der Zeit von 10—13 Uhr in der Kunſthalle abgeholt
werden.
— Weihnachten im Heſſiſchen Landestheater. Am 1.
Weih=
nachtsfeiertag bringt das Heſſiſche Landestheater im Großen
Haus die Oper „Lohengrin”, unter der muſikaliſchen Leitung
von Generalmuſikdirektor Karl Friderich zur Aufführung. Im
Kleinen Haus findet an dieſem Abend die Erſtaufführung des
Luſtſpiels „Heimliche Brautfahrt” von Leo Lenz Muſik
von Bernhard Eichhorn, unter der Spielleitung von J.=Joachim
Bartſch, ſtatt. Die Rolle der Fürſtin Charlotte=Helene ſpielt Edith
Schultze=Weſtrum, die nach einem zweimonatigen Engagement am
Heſſiſchen Landestheater anfangs Januar wieder an die
Kammer=
ſpiele in München zurückkehrt. Die „Heimliche Brautfahrt” wird
am 2. Weihnachtsfeiertag im Großen Haus des
Landes=
theaters wiederholt. Im Kleinen Haus ſpielt die Heſſiſche
Spiel=
gemeinſchaft das übermütige Dorfſtück „Die ſchöne
Melu=
ſine”, das jüngſt hier ſeine erfolgreiche Uraufführung erlebte.
— Am 27. Dezember ſpielt das Heſſiſche Landestheater im
Großen Haus die Oper „Macbeth” von Verdi, deren
Erſtauf=
führung in Darmſtadt in der Inſzenierung von Dr. B. Heyn und
Max Fritſch, unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl
Friderich und mit Liſelotte Ammermann und Heinrich Blaſel in
den Hauptrollen vor kurzem einen ungewöhnlichen künſtleriſchen
Erfolg brachte. Am Abend des 27. Dezember wird im Kleinen
Haus die erfolgreiche Komödie „Wenn der Hahn kräht;
von Auguſt Hinrichs gegeben. An allen drei Tagen wird
nachmit=
tags im Kleinen Haus des Landestheaters das Märchen Der
kleine Muck” von W. Burggraf für die Kinder aufgeführt.
Am 2. Weihnachtsfeiertag gaſtiert die Operette des Heſſiſchen
Landestheater mit dem „Zigeunerbaron” von Johann Strauß
im Feſtſpielhaus Worms.
Ludwigsstraße 13
Darmstadt
Luc
sstraße 13
Seite 6 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. Dezember 1934
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Gauführerſchule.
Für die Lehrgänge 14/34 bis 16/34 haben folgende Kreiſe
(Kreisleiter) noch nicht gemeldet:
Alzey, Darmſtadt, Erbach. Gießen, Lauterbach, Offenbach.
O
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Donnerstag, dem 20. Dezember 1934. findet bei Pg.
Braun, „Frankenſteinerhof”, abends 20.30 Uhr, eine Sitzung
ſämtlicher Politiſcher Leiter ſtatt. Die zurzeit Beurlaubten haben
ebenfalls zu erſcheinen, ſowie die neuernannten. Pg. Müller,
Wohmann und Bayer.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Geſchäftsſtelle der NS.=Frauenſchaft. Rheinſtraße 48, iſt
vom 19. Dezember 1934 bis 3. Januax 1935 geſchloſſen. Die
Ar=
beiten für die NSV. gehen ſelbſtverſtändlich weiter. Die
Kreis=
frauenſchaftsleiterin Pg. Krauth iſt zu erreichen unter
Tele=
phon Nr. 37—4 (Dillmann), Heidelberger Straße 65, die
Ge=
ſchäftsführerin Pg. Bickelhaupt unter Nr. 762 (Kemmerzehl),
Aliceſtraße 2.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Am kommenden Donnerstag und Freitag werden in
der Turnhalle, Soderſtraße Nr. 30, die
Weihnachtslebens=
mittel, Kohlen= und Fettgutſcheine für die
Hilfs=
bedürftigen der Ortsgruppe Mitte der NS.=Volkswohlfahrt
aus=
gegeben. Die Ausgabe erfolgt für die einzelnen Zellen getrennt
nach folgendem Plan:
Donnerstag, den 20. Dez. 1934: Zelle I von 8—12 Uhr,
Zelle II von 12—16 Uhr, Zelle III von 16—20 Uhr.
Freitag, den 21. Dez. 1934: Zelle IV von 8—12 Uhr,
Zelle V von 12—16 Uhr, Zelle VI von 16—20 Uhr.
Die Kleiderausgabe erfolgt am kommenden
Sams=
tag und Sonntag, ebenfalls in der Turnhalle in der
Soder=
ſtraße, wie folgt:
Samstag, den 22. Dez. 1934: Zelle I von 8—12 Uhr,
Zelle II von 12—16 Uhr, Zelle III von 16—20 Uhr.
Sonntag, den 23. Dez. 1934: Zelle IV von 8—12 Uhr,
Zelle V von 12—16 Uhr, Zelle VI von 16—20 Uhr.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Kleider und
Wäſche nur an die Hilfsbedürftigen ausgegeben werden, die
weder auf der Geſchäftsſtelle unſerer Ortsgruppe noch durch die
Weihnachtsſpende (Weihnachtspakete) bereits Kleider uſw.
er=
halten haben.
Hans=Albers-Begeiſterung in Darmſtadt.
Es iſt wohl ſo, daß Filmlieblinge ihr Publikum haben, das
nichts Größeres und Schöneres kennt, als den, den man jahrelang
auf der lebenden Leinwand bewundert, nun auch einmal
perſön=
lich kennen zu lernen, ihm wohl gar die Hand drücken zu dürfen.
beſonders toll getrieben. Und bemerkenswerter Weiſe waren
hier nicht oder doch zum Wenigſten die Backfiſche begeiſtert
ſon=
dern die männliche Jugend. Ab r auch Männer reiferen Alters.
Es war wohl nicht nur Senſationsluſt, die ungezählte Hunderte
trotz Regenwetters vor dem U. T. und vor der „Traube”
ſtunden=
lang ausharren ließ, bis ſie endlich ihren Hans Albers ſahen.
Es war ehrliche Begeiſterung für den Filmliebling, der nicht wie
viele andere in ſchwierigen Senſationsſzenen ſich „vertreten”
läßt, ſondern ſeine halsbrecheriſchen Dinge ſelbſt ausführt. Seien
es Sprünge oder Stürze, raſende Fahrten oder Ritte oder —
Boxkämpfe.
Man ſtand alſo dicht und feſt wie eine Mauer vor dem U. T.,
und nur mit Liſt und Tücke gelang es Direktor Zix, den
Künſt=
ler ins Theater und auf die Bühne zu bugſieren. Daß Albers
hier Dutzende Male vor den Vorhang gerufen wurde, und es
ſchwer war das Theater nach der Vorſtellung zu räumen, iſt
ſchon berichtet worden. Das Verlaſſer des Theaters aber war
auch mit Liſt und Tücke nicht möglich. Hierzu mußte ein ſtarkes
Polizeiaufgebot herangezogen werden, und dann war es genau ſo
ſchwierig. Albers in die „Traube” zu bringen, die ebenfalls von
Hunderten belagert wurde. Das Auto wurde einfach feſtgehalten
und konnte trotz Vollgas nicht weiter. Als es dann endlich doch
gelang, hatte der Kunſtler noch lange nicht Ruhe. Fortwährend
riefen Sprechchöre ihn auf die Terraſſe. Immer wieder mußte
er ſich zeigen und Autogramme geben. Zwei beſonders Begeiſterte
erprobten ſich als Faſſadenkletterer und ſtanden plötzlich vor
ſei=
ner Balkontüre, bis auch ſie ihr Autogramm hatten.
Liebenswürdig ließ der Künſtler alles über ſich ergehen und
ſonnte ſich — trotz Regens — in der ſtürmiſchen Liebe der
Darmſtädter. Er wird an ſeinen Beſuch noch lange denken. —
*
Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1934.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. Dezember: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. Dezember 1934 erfolgten Lohnzahlungen
im Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren.
Im letzteren jedoch nur dann, wenn die in der erſten
Hälfte des Kalendermonats einbehaltenen
Lohnſteuer=
beträge für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Ar=
beitnehmer den Betrag von 200— RM. überſtiegen haben.
(Keine Schonfriſt.)
20. Dezember: In gleicher Weiſe wie vorſtehend Abführung der
Eheſtandshilfe der Lohnempfänger. (Keine
Schon=
friſt.)
20. Dezember: Entrichtung der Arbeitsloſenhilfe für die
nicht ſozial verſicherten Arbeitnehmer an die Finanzkaſſe.
(Keine Schonfriſt.)
20. Dezember: Entrichtung der Bürgerſteuer ſoweit dieſe
durch Lohnabzug einbehalten iſt auf Grund der näheren
Beſtimmungen. (Keine Schonfriſt.)
20. Dezember: Laut öffentlicher Mahnung des Finanzamts
Darm=
ſtadt=Stadt vom 11. Dezember 1934 (ſiehe Darmſtädter
Tagblatt Nr. 342 vom 12. Dezember 1934) ſind bis zu
dieſem Tage die im Monat Dezember 1934 fälligen
Steuern und zwar:
Einkommenſteuer 4. Rate,
Körperſchaftsſteuer 4. Rate,
Umſatzſteuer für den Monat November
zu zahlen. Gegen Säumige wird ohne weiteres das
Bei=
treibungsverfahren eingeleitet, auch werden von
dieſem Tage ab die geſetzlichen Beitreibungskoſten
er=
hoben.
25. (27.) Dezember: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) auf
die ſtaatliche Grundſteuer,
Sondergebäude=
ſteuer und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr
1934/35. (Schonfriſt bis zum 5. Januar 1935.)
31. Dezember: Entrichtung des Schulgeldes für die
Darm=
ſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbil=
dungsſchulen für den Monat Dezember 1934 an die
Stadt=
kaſſe. (Schonfriſt bis zum 10. Januar 1935.)
31. Dezember: Entrichtung des Beitrags zur
Handwerks=
kammer, 3. Ziel, für das Rechnungsjahr 1934/35. Die
Zahlung hat auf Grund des Anforderungszettels an die
Stadtkaſſe in Darmſtadt zu erfolgen.
31. Dezember: Wer mit Steuern im Rückſtand iſt und für dieſe
Steuern keine Stundung erlangt hat, muß bis Ende
De=
zember 1934 die Steuerrückſtände begleichen. Sonſt kommt
er auf die Liſte der ſäumigen Steuerzahler.
71. Dezember: Wer am 1. Juni 1933 ſteuerpflichtiges
Ver=
mögen von mehr als 1000 RM. im Ausland gehabt
und das bisher dem Finanzamt noch nicht angezeigt hat,
muß die Anzeige bis Ende Dezember 1934 nachholen.
31. Dezember: Deviſen müſſen, auch wenn ſie ſich im
In=
land befinden. bis Ende Dezember 1934 an die
Reichsbank, oder an eine Deviſenbank abgeliefert
oder einem Finanzamt angezeigt werden.
Nichterfüllung dieſer Anzeige — und
Anbietungs=
pflichten, iſt mit ſchweren Freiheitsſtrafen
bedroht. (Vergl. Nr. 87 des Reichsſteuerblattes vom
14. Dezember 1934. Seite 1585.)
H. W. Wohmann.
Die deutſcheArbeitsfront
Beiriebsſchluß des Großhandels vor Weihnachken
und Neujahr.
Die Bezirksgruppe Heſſen der Wirtſchaftsgruppe Groß=, Ein=
und Ausfuhrhandel teilt mit:
Am Montag, den 24., und am Montag, den 31. Dezember
1934, ſchließen die Großhandelsbetriebe um 13 Uhr.
Es wird erwartet, daß die Firmen dafür Sorge tragen, daß
ihren Beſchäftigten durch den früheren Geſchäftsſchluß keine
Lohn=
oder Gehaltsausfälle entſtehen. Heil Hitler!
Der Leiter der Bezirksgruppe Heſſen der
Wirtſchafts=
gruppe des Deutſchen Groß= Ein= und Ausfuhrhandels.
(gez.) Dr. Drißler.
An die Mitglieder der Reichsbekriebsgemeinſchaft
„Skein und Erde‟!
Den Mitgliedern der RBG. „Stein und Erde” zur Kenntnis,
daß die Mitteilungsblätter der RBG. für die hieſigen Betriebe
Das Staatspreſſeamt teilt mit: „Das
Reichswirtſchafts=
miniſterium weiſt darauf hin, daß in den der
Arbeitszeitverkür=
zung auf Grund der Faſerſtoffverordnung unterliegenden
Betrie=
ben, in denen die Arbeit an den fünf Werktagen zwiſchen dem 23.
Dezember 1934 und dem 1. Januar 1935 (alſo am 24., 27.. 28., 29.
und 31. Dezember 1934) ganz oder teilweiſe ausfällt, die verloren
gehende Arbeitszeit, wenn die Rohſtofflage des einzelnen
Betrie=
bes es zuläßt, ohne beſondere Genehmigung bereits jetzt bis zum
22. Dezember 1934 vorgearbeitet oder im Laufe des Monats
Ja=
nuar 1935 nachgeholt werden darf. Außerdem darf in derſelben
Zeit zum Ausgleich für den durch die beiden Weihnachtsfeiertage
entſtehenden Lohnausfall Mehrarbeit in Höhe von einem Sechſtel
der nach § 2 Abſ. 1 der Faſerſtoffverordnung für den einzelnen
Betrieb zuläſſigen verkürzten Wochenarbeitszeit — ohne
Berück=
ſichtigung etwa genehmigter Mehrarbeit — geleiſtet werden.”
Einen treuen Freund.
haben dieſe beiden Jungvermählten, mit dem ſie
Tag für Tag manche angenehme Stunde verleben,
der nie kommt, ohne nicht einen guten Rat
mit=
zubringen, der intereſſanter als jeder andere über
die Geſchehniſſe in Heimat und Welt plaudert!
Und weil ſie mit dieſem Freund, dem „
Darm=
ſtädter Tagblatt”, ſo zufrieden ſind
empfeh=
len ſie das Blatt auch all” ihren Bekannten, ſind
ſtolz darauf, dem „Darmſtädter Tagblatt”
neue Anhänger geworben zu haben. Die
Zufrieden=
heit eines anſpruchsvollen Leſerkreiſes iſt uns auch
in Zukunft Anſporn, die Leiſtungen immer noch
zu ſteigern!
— Turngemeinde Beſſungen 1865. Wie alljährlich, findet auch
in dieſem Jahre die Weihnachtskneipe aller aktiven
Abtei=
lungen am Samstag, den 22. Dezember d. J., in der Kneipe ſtatt.
Kein aktives Mitglied wird es verſäumen, dieſe Veranſtaltung
wieder mit dem nötigen Humor zu erleben. Den Höhepunkt des
Abends wird wieder das Erſcheinen des Weihnachtsmanns bilden,
der alle Aktiven mit einer Weihnachtsgabe bereichern wird. Die
Weihnachtsfeier der geſamten Turngemeinde findet am 1.
Feier=
tag im großen Saale ſtatt. Ein reichhaltiges Programm bietet
für einige Stunden unſeren Mitgliedern Erholung in unſerer
Turnerfamilie. Das Weihnachtsſchauturnen unſerer Jugend
fin=
det am 2. Feiertag, nachmittags, ſtatt. Allen Eltern und
Freun=
den unſerer Jugend wird hier Gelegenheit geboten, die vielſeitigen
Uebungen an allen Geräten und alle Formen der Gymnaſtik der
Kleinſten zu bewundern. Freudig ſind ſchon heute die Geſichter
unſerer Jüngſten, daß ſie wieder den Weihnachtsmann empfangen
dürfen.
Wer in warmer Skube ſihk
und ſein feſtes Einkommen hat, der denke an
ſeine Brüder in Nok und ſpende
auf das Konto des Winterhilfswerkes:
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
3500 bei der Dresdner Bank und
„ 16000 bei der Deutſchen Bank.
2as Arbeitsbeſchaffungs=Los
hilft Deinen erwerbsloſen Kameraden und bringt Dir
Glück! — Ziehung am 22. und 23. Dezember d. J.
Immer noch herrſcht Hochbetrieb in der Feſthalle. SAJ
SS., NSV., NS. Frauenſchaft, Arbeitsdienſt und die
übrige=
zugelaſſenen Verbände arbeiten eifrigſt, Hand in Hand. Laſt
wagen, teilweiſe von hieſigen Firmen geſtellt, befördern die zr
verteilenden Sachen von der Feſthalle und der Kreisführung de
Winterhilfswerks zu den Ortsgruppen. Es ſollen ja pro Famili;
10 bis 20 Pfund Lebensmittel zur Verteilung kommen, und für
einen großen Teil von Volksgenoſſen iſt die Ausgabe von neuer,
Kleidern. Mänteln. Schuhen. Joppen, Hoſen. Leibwäſche,
Bett=
wäſche uſw. vorgeſehen. Wenn auch die NSV. das ganze Jahr
die Bedürftigen betreut, ſo ſoll doch dieſe Betreuung am
Weih=
nachtsfeſt ihren Höhepunkt haben. An dieſem Feſt der Liebe ſoll
ſich das ganze deutſche Volk als eine große Familie fühlen!
Außerdem gibt es ja noch die Weihnachtspakete, die
Spender auf die Wunſchzettel der Bedürftigen hin dieſen durch
das WHW. zugehen laſſen. Es iſt manchmal wirklich eine Freude,
die Spendepakete zu ſehen, die oft köſtlichen Inhalt, Würſte,
Konſerven, Schokolade uſw. haben! Gewiß, das Schenken iſt eine
Kunſt, die nicht jedem eigen iſt. Aber wer ſich von dem einfachen
Gefühl, helfen zu wollen und Freude zu bereiten lenken läßt,
wird ſelten daneben greifen! Man merkt einem ſolchen Paket
gleich an, ob es mit ein wenig Liebe und Sorgfalt gepackt iſt.
Wieviel macht das ſchon aus, wenn alles fein ſäuberlich
ein=
gepackt, mit einem farbigen Bändchen oder einem Stück
Gold=
kordel und einem kleinen Tannenreis verziert iſt. Solch ein
ſorg=
fältig bereitetes, ſchönes Paket wie das, was wir im Bilde hier
zeigen beweiſt, daß der Spender den Sinn des echten Gebens
begriffen hat, und manchmal werden ſolche Pakete auch von
Spendern abgegeben, die ſelbſt in beſcheidenen Verhältniſſen
leben.
Das Winterhilfswerk darf das Weihnachtswerk als die größte
bisher geleiſtete Arbeit betrachten, und das Weihnachtsfeſt wird
wirklich vom Geiſt der Nächſtenliebe zeugen.
— Prämiierungsergebniſſe von der Ausſtellung des
Kanarien=
zucht= und Vogelſchutzvereins, gegr 1897, Darmſtadt. im Loka
Hanauer Hof, Heinheimerſtraße 8. In der Jungklaſſe 1934
erhielt=
den 1. Ehrenpreis mit 342 Punkten Herr Löwenſtein=Darmſtadt,
Heinheimerſtr. 42. den 2. Ehrenpreis mit 339 Punkten Herk
Jünger=Wiesbaden, den 3. Ehrenpreis mit 329 Punkten Herk
Dreſcher=Würzburg, den 4. Ehrenpreis mit 317 Punkten Herk
Frz. Boy=Darmſtadt, Wenckſtr. 12, den 5. Ehrenpreis mit 300
Punkten Herr Völker=Trebur. In der Allgemeinen Klaſſe er”
hielt den 1. Ehrenpreis mit 327 Punkten Herr Ludw. Fuchs”
Darmſtadt Erbacher Straße 4, den 2. Ehrenpreis mit 321
Punk=
ten Herr Ph. Bernhardt=Darmſtadt, Karlſtraße 27, den 3.
Ehren=
preis mit 312 Punkten Herr Neumann. Ober=Ramſtadt; den 0=
Ehrenpreis mit 306 Pkt. Herr Hch. Spatz. Darmſtadt.
Alicen=
ſtraße 3; den 7 Ehrenpreis mit 300 Pkt. Jul. Dietrich Arheil
gen: 8. Ehrenpreis, mit 298 Pkt. Frz. Goldſchmidt Eisleben;
9. Ehrenpreis mit 291 Pkt. Karl Jung. Darmſtadt. Liebfrauel”
ſtraße 42: 10 Ehrenpreis mit 288 Pkt. Ph. Bernhardt,
Darm=
ſtadt, Karlſtraße 27; 11. Ehrenpreis mit 285 Pkt. Karl Konrad=
Ginsheim; 12. Ehrenpreis mit 283 Pkt. Joh. Schmidt, Bensheim:
13. Ehrenpreis mit 278 Pkt. Ernſt Riekens. Darmſtadt.
Mag=
dalenenſtraße 4: 14. Ehrenpreis mit 267 Pkt. Heinrich Colin=
Darmſtadt, Wendelſtadtſtraße 14.
Was die Lichkſpieltheater bringen.
— Das Helia=Theater ſtartet heute die Weihnachts=Premiele
Die engliſche Heirat” einer der beſten deutſchen
Luſl=
ſpielfilme, ein wundervoll unterhaltender Film, der ſo recht ge‟
eignet iſt einen Abend mit Luſtigkeit und Humor auszufüllen.
Hauptrollen: Renate Müller, Adolf Wohlbruck, Adele Sandroc,
Hilde Hildebrand. Jugendliche haben Zutritt.
— Das Union=Theater zeigt den mit allergrößem Erfolg
an=
gelaufenen Großfilm „Pee: Gynt” mit Hans Albers in de‟
Hauptrolle — das Schickſal des nordiſchen Abenteurers frei nach
Motiven von Ibſens „Peer Gynt”, Weitere Hauptdarſteller=
Lucie Höflich, Marieluiſe Claudius, Ellen Frank und Oi9e
Tſchechowa.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male
da=
gewaltige Filmerlebnis von ungeheurer Wucht und Dramatit:
„Die Männer von Aran”
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den Film „Nachtflug
In den Hauptrollen Clark Gable, Helen Hayes. John und Lionel
Barrymore. Ab morgen in Neuaufführung „Schwarzwaldmadet
mit Maria Beling und Hans Söhnker. Zu beiden Filmen haben
Jugendliche Zutritt.
Belida zeigt das Dolly=Haas=Luſtſpiel „Die kleine Schwinde
lerin” mit Theo Lingen und Otto Wallburg.
ſowie für die Einzelmitglieder und Invaliden auf dem Hauu
der Arbeit, Bismarckſtraße 19, Zimmer 20 a, abgeholt werder
können.
(gez.): Zachow, Kreiswalter der D.A.F
Cg. Reinheim, 17. Dez. Die DAF. Reichsberufsgruppe de
Angeſtellten hatte für vorgeſtern mittag in die Volksſchule w.
einem Vortrag des Pg. Lehrer Heß=Reinheim über das Thema
„Volkswirtſchaft” eingeladen. Auf der Erläuterung der einfachſtes
Grundbegriffe, was eigentlich Wirtſchaft iſt, von unſeren Ur
vätern, den Alten Deutſchen beginnend, wo jeder alles ſelbſt
er=
zeugte, bis zur gebundenen Wirtſchaft des Mittelalters um
Reformationszeit, die jeden ein gutes Auskommen und ſorgloſ
Lebenshaltung ermöglichte, dann über die Irrgänge des
Marxis=
mus (beginnend mit gleichen Ideologien in der franzöſiſchen Re
volution) bis zur Umwälzung 1933 baute ſich der Vortrag aun
Mit dem Vergleichen der Wirtſchaftsformen und dem
Hinweis=
daß heute wieder ſich die Neigung zu gebundener Wirtſchaft zeige
beſchloß der Redner die Ausführungen. Die weitere Erläuterunu
iſt im nächſten Vortrage vorgeſehen.
ine Winterla
Jun S
amprunertal
Lengefährlichem.
Ien in dichtem Nebel
niel zum Karline
eilen Gletſcherha
Füurm ſetzten ein
ziü nur von Zeit
M Orientierung m
Derwalder Hütte u
Mend taucht ſie pl
hitte war es kalt,
üichſte Tag brachte
eſahren und in w
ntiehrt wurde. Wei
u Waſſerfallwinke
u. Kleiner und
Meiter geſchah die
Süurm tobte in grö
viler Decken keine
ſlte über den Karl
Zuur wurde einem
ſoaft von Damen u
gier im Nebel drei
onen den Tod fande
buacht werden, wo
Der Vortragende
und Ski. Nach St
Herrn, der ebenfall
von Montags bis
Mühe gelang e
nur geringe Verl=
Lebende von der
angekommen ware
Eine große Anzah
Der Vorſitzen
rum, dankte
xungen. Er iſt ei
Ciches Draufgänge
und die Gefahren
Donnerstag, 20. Dezember 1934
Klekterkouren in den Kalkkögeln und winkerliche
Glocknerfahrt.
Vortrag in der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſter=
reichiſchen Alpenvereins.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichi=
chen Alpenvereins E. V. hielt Herr Hanns Dillmeier=Würz=
Hurg im gutbeſetzten Saal 349 der Techniſchen Hochſchule einen
Lichtbildervortrag mit dem oben genannten Thema.
Die Kalkvögel, die Nordtiroler Dolomiten genannt, iſt ein
zerklüftetes Kalkſteingebirge. Es ſtreckt ſeine Spitzen und Nadeln
ühn zum Himmel. Da es ſehr brüchig iſt, ſind Klettertouren
ſchwierig und mit größter Vorſicht auszuführen. Von Kematen,
an der Arlbergbahn, führt der Weg durch das Sanderstal
auf=
wärts, an der Kematener Alm vorbei zur Adolf=Pichler=Hütte
des Akadem. Alpenklubs Innsbruck (1960 Meter), in ſchöner
Lage am Fuße der Kalkkögel. Von hier wird die große
Ochſen=
wand (2703 Meter) beſtiegen. Der Abſtieg wurde über den
See=
ſochweg zur Hütte genommen. Die Erkletterung der Schlicker
Nadeln war deshalb ſchwierig, weil die Kletterer zu wenig Seil
ſend Ringe mitgenommen hatten. Aber ſie ließen ſich deshalb
nicht abhalten, und mit kühnem Mut und jugendlichem
Drauf=
gängertum wird das Ziel erreicht. Bei der weiteren Beſteigung
des Seejochturmes (Weſtgrat), der ſehr viele brüchige Stellen
aufweiſt, kam der Vortragende in eine ſchwierige Lage. Ein
Urm war in einem Riß eingeklemmt und er konnte ſich nur ſehr
langſam und vorſichtig, da der Fels auch noch loſe war, mit den
Beinen hocharbeiten. Weiter wird der Nordturm beſtiegen. Der
Ausblick auf die Stubaier und in die Täler, beſonders in das
Alpeiner Tal, war reizvoll. Der Abſtieg erfolgte auf der Schlicker
Seite zur Schlicker Alm über Froneben nach Fulpmes
Im zweiten Teil des Vortrages wurden die Zuhörer in die
ſchöne Winterlandſchaft des Zeller Sees geführt. Nach
verſchie=
denen Skifahrten zur Schmittenhöhe ging die Wanderung in das
Kamprunertal zum Keſſelfallalpenhaus und von hier auf
lawi=
nengefährlichem, von Eisbrocken überſätem Weg zum Moſerboden,
der in dichtem Nebel erreicht wird. Am nächſten Tag wurde bei
Nebel zum Karlingerkees und im undurchſichtigen Gelände den
ſteilen Gletſcherhang zum Riffeltor aufgeſtiegen.” Schnee und
Sturm ſetzten ein und die Kälte nahm mehr und mehr zu, ſo
daß nur von Zeit zu Zeit mit Karte, Kompaß und Höhenmeſſer
die Orientierung möglich war. Die Augen ſchmerzten, und die
Oberwalder Hütte war immer noch nicht gefunden. Endlich, am
Abend taucht ſie plötzlich vor den Suchenden auf. Auch in der
Hütte war es kalt, ſo daß an Schlaf nicht zu denken war. Der
nächſte Tag brachte hellen Sonnenſchein, ſo daß zur Hohen Riffel
gefahren und in wunderbarer Abfahrt wieder zur Hütte
zurück=
gekehrt wurde. Weiter wurden noch bei ſtrenger Kälte Fahrten
zum Waſſerfallwinkel, über die Paſterze. Hoffmannskees,
Adlers=
ruh. Kleiner und Großer Glockner ausgeführt. Bei ſchlechtem
Wetter geſchah die Abfahrt zur Hütte. Die Kälte nahm zu, der
Sturm tobte in größter Stärke bei Tag und Nacht, ſo daß trotz
vieler Decken keine Nacht geſchlafen werden konnte. Die Abfahrt
ſollte über den Karlingerkees nach Zell am See gehen. Aufdieſer
Tour wurde einem Menſchen das Leben gerettet. Eine
Geſell=
ſchaft von Damen und Herren wollte zur Oberwalderhütte, irrte
aber im Nebel drei Tage und drei Nächte herum, wobei drei
Per=
ſonen den Tod fanden. Ein Herr konnte zur Oberwalderhütte
ge=
bracht werden, wo er aber verſchied. Beim Abfahren ſah nun
der Vortragende und ſeine Freunde von weitem einen Ruckſack
und Ski. Nach Suchen fanden ſie in einer Gletſcherſpalte einen
Herrn, der ebenfalls zu der genannten Geſellſchaft gehörte und
von Montags bis Mittwochs in der Spalte lag. Mit vieler
Mühe gelang es, ihn aus der Spalte herauszuholen. Er hatte
nur geringe Verletzungen davongetragen, ſo daß er der einzige
Lebende von der Geſellſchaft war. Nachdem die Wanderer in Zell
angekommen waren beſuchten ſie nochmals die Schmittenhöhe. —
Eine große Anzahl Lichtbilder unterſtützte den Vortrag
Der Vorſitzende der Sektion, Herr Min.=Rat i. R.
Gun=
trum, dankte dem Vortragenden herzlich für ſeine
Ausfüh=
rungen. Er iſt ein Bergſteiger, der Geiſtesgegenwart und
jugend=
liches Draufgängertum zeigt und es verſtand, lebendig die Touren
und die Gefahren der Alpen anſchaulich zu ſchildern.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 7
— Ein Paſtwertzeichen für das Winterhilfswerk im Los. Vom
29. Dezember an veranſtaltet die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiterpartei im Rahmen des Winterhilfswerkes 1934/35 eine
Straßen=Losbrief=Lotterie, bei der jedem Los zwei
zuſammenhän=
gende Anſichtspoſtkarten beigefügt ſein werden. Bei einem Teil
der Loſe iſt eine Karte mit einem 6=Rpfg.=Poſtwertzeichen
ver=
ſehen, das eine Hand mit Schale zeigt. Aus ihr lodert eine
Flamme empor, hinter der ein von einem Strahlenkranz
umgebe=
nes Herz ſichtbar iſt. Dieſer Wertſtempel iſt auf 40 verſchiedenen
Anſichtskarten aufgedruckt. Die Karten müſſen vor der Verſendung
mit der Poſt auseinandergetrennt werden. Bei den Poſtanſtalten
oder den Verkaufsſtellen für Sammlermarken iſt die Karte nicht
erhältlich. Sie kann auch nach dem Ausland benutzt werden, wenn
die erforderlichen Zuſatzmarken aufgeklebt werden.
Aus Heſſen.
m md8 Guutichr Hauß 98
Dauuclroden
1989
Oeffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes
Darm=
ſtadt. Am Donnerstag, 20. Dezember, vormittags 9.15 Uhr,
findet im Sitzungsſaal des Regierungsgebäudes hier (Neckarſtr. 3)
eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes
Darm=
ſtatt ſtatt. Tagesordnung: 1. Klage des Michael Kimmel=
Darm=
ſtadt wegen Entziehung des Führerſcheins; 2. Geſuch des Johs:
Kappes=Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung
des Bewachungsgewerbes.
Güterabfertigung. Am 24. und am 31. Dezember
wird der Frachtgutſchuppen der Güterabfertigung Darmſtadt=
Hauptbahnhof für die Annahme und Ausgabe von Stückgut
be=
reits um 15 Uhr geſchloſſen.
M I.20
1.9C
Reichsminiſter und Reichsbauernführer
Walther Darré:
„Die große Aktion für die Saarhilfe
wird nun fortgeführt durch das
Jahr=
buch „Unſere Saar 1935”, deſſen
Reinertrag ausſchließlich dem Saar=
Winterhilfswerk zugute kommt.
Jeder deutſche Bauer ſollte dieſes
Buch erwerben und leſen und
da=
durch, wenigſtens in beſcheidenem
Maße, den Kampf unſerer Brüder
an der Saar unterſtützen.”
In jeder Buchhandlung für 1 Rm.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
G. hier. Ihre Verwunderung iſt nur zu berechtigt, aber die
Notariatsgebühren ſind heute noch nicht einheitlich geregelt und
in den beiden genannten Ländern verſchieden feſtgeſetzt.
H. M.=Groß=Bieberau. Es iſt richtig, daß bei „Revolution”,
die Gegner ihre Karten vor dem Ausſpielen und nach Einſicht
in die Karten des Spielers austauſchen können. „Revolution”
iſt aber kein Skatſpiel.
100. 1. Wir haben die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei
im Anzeigenteil jüngſt veröffentlicht. Sollte ſie Ihnen entgangen
ſein, ſo bitten wir, den Band in der Geſchäftsſtelle einzuſehen.
2. Der Gläubiger kann nach dem am 13. ds. verabſchiedeten
Ge=
ſetze ſoweit keine anderen Vereinbarungen in Frage kommen, die
Aufwertungshypothek zum 31. März 1935 erſtmals kündigen; es
muß dann die Kündigung dem Schuldner ſpäteſtens am 4. Januar
1935 zugegangen ſein.
Dg. Arheilgen. 18. Dez. Reichsluftſchutz. Im
Rathaus=
ſaale fand eine Beſprechung der Ortsgruppe des
Reichsluftſchutz=
bundes ſtatt, zu der ſich neben den Amtsträgern des RLB. auch
Bürgermeiſter Birkenſtock, die Vorſtände der Vereine ſowie
Ge=
ſchäftsführer Pg. Scriba von der Ortsgruppe Darmſtadt des
RLB. eingefunden hatten. Gemeindegruppenführer Stroh
er=
ſtattete Bericht über die bisherige Tätigkeit unſerer Ortsgruppe.
Er betonte beſonders, daß den Beſtrebungen des
Reichsluftſchutz=
bundes ſeitens der hieſigen Bevölkerung unbedingt größeres
In=
tereſſe entgegengebracht werden muß In gleicher Weiſe
ver=
breitete ſich in einer Anſprache Pg. Scriba. In erſter Linie
müßten die Amtsträger des RLB. Kämpfer für die Sache ſein
und ſich einer grundlegenden Schulung unterziehen. Weiterhin
gab der Redner einen eingehenden Ueberblick über den
Werde=
gang und die Arbeit des RLB. Die anſchließende Ausſprache
be=
faßte ſich beſonders mit dem Luftſchutz auf dem Lande, der für
den Landwirt in erſter Linie in Betracht komme. Beſchloſſen
wurde der Ausbau eines Luftſchutzkellers am hieſigen Platze, der
der Bevölkerung zugänglich ſein ſoll. — Elternabend.
Zu=
gunſten des Winterhilfswerkes veranſtaltete die obere
Mädchen=
klaſſe im evang, Gemeindehaus einen wohlgelungenen
Eltern=
abend. Die reichhaltige und ſinnvolle Vortragsfolge baute ſich in
vier Teilen auf: Lied und Tanz, Volk und Vaterland. Mutter
und Kind, Weihnachten. Die Klaſſenlehrerin Frl. Hattemer
unter deren Leitung die Veranſtaltung ſtand, ſprach zunächſt kurze
Begrüßungsworte und ging dann naher auf den tieferen Sinn
der einzelnen Darbietungen ein. In Wort, Lied und Tanz boten
die Mädels ein ausgewahltes Programm, das die Mitwirkenden
mit Eifer und Hingabe bei der Sache ſah. Die Begleitung der
Lieder hatte Lehrer Bechthold übernommen, der ſie auch
ein=
ſtudiert hatte. Der Verlauf der Veranſtaltung bewies, daß
Leh=
rer und Darbietende ausgezeichnete Vorarbeit geleiſtet hatten.
Am Donnerstag (20. Dez.) nachmittags, findet im Gemeindehaus
wiederum zugunſten des Winterhilfswerkes eine Wiederholung
der Veranſtaltung ſtatt, der in Anbetracht der feinſinnigen
Dar=
bietungen und des guten Zweckes ein zahlreicher Beſuch zu
wün=
ſchen iſt.
Dg. Arheilgen. 19. Dez. Eiſenbahner=Verein. Eine
kleine Weihnachtsfreude bereitete der Verein den Kindern ſeiner
Mitglieder im überfüllten Löwenſaale mit einer weihnachtlichen
Veranſtaltung. Nach kurzer Begrüßungsanſprache durch
Vereins=
führer Pg. Hettinger wickelte ſich ein buntes Programm
weihnachtlicher Darbietungen ab. Dazwiſchen wurden
Weih=
nachtslieder geſungen, während ein kleines Kinder=Orcheſter
un=
ter Leitung von Frl. Barth fleißig muſizierte. Weiterhin
wurden drei nette Einakter zur Aufführung gebracht. Und dann
kam der ſehnlichſt erwartete Nikolaus, der die etwa 380 Kinder
der Vereinsmitglieder mit ſeinen Gaben bedachte.
— Auch in
dieſem Jahre wieder hat die Ortsgruppe der NSDAP. auf dem
Adolf=Hitler=Platz vor dem „Löwen und auf dem Wiegehäuschen
der Gemeindewaage je einen großen Weihnachtsbaum
auf=
geſtellt, die zur Freude von groß und klein allabendlich im Glanze
zahlreicher Lichter erſtrahlen und weihnachtliche Stimmung
ver=
breiten. In gleicher Weiſe wurde auch durch die Gefolgſchaft des
Bahnbetriebswerks Kranichſtein im Hofe des Betriebswerks ein
großer Weihnachtsbäum aufgeſtellt.
— Erzhauſen. 19. Dez. Der Sportverein 29 Erzhauſen brachte
in der „Krone” ein Luſtſpiel zur Aufführung, zugunſten des
WHW. 1934/35. Es ſchnurpſte nur ſo. wenn Schnurpel (Delrieux),
der urwüchſige Burſche des feſchen Leutnants Schmettow (
Eich=
horn) nur auf die Bühne kam. Friedmann war ſowohl als
Leut=
nant Kück als auch als die falſche Tante gut. Der Major (Deb=
witz, Frl. Berck als Lilli, deren Tochter, und Frl. Haaß als
argen=
tiniſche Tante, gebürt ein Geſamtlob, da jede mit Luſt und Liebe
bei der Sache war. Die Zuſchauer waren ebenfalls ganz dabei und
kargten nicht mit ihrem Beifall.
Cp. Braunshardt, 19. Dez. Errichtung eines
Ehren=
mals. Nach einem Beſchluß des Gemeinderates wird hier für
die im Weltkrieg gefallenen Ortseinwohner, ein Ehrenmal
er=
richtet. Man rechnet damit, daß das Denkmal bis zum Frühjahr
enthüllt werden kann.
J. Griesheim, 19. Dez. Vortrag über Düngung im
Gemüſe= und Ackerbau. Auf Veranlaſſung der bäuerlichen
Werkſchule und Beratungsſtelle in Darmſtadt findet am
Donners=
tag, 20. Dezember d. J.. abends 8 Uhr, im Gaſthaus „Zum grünen
Laub” hier ein Vortrag über das Thema „Düngung im Gemüſe=
und Ackerbau” mit Filmvorführung ſtatt. Redner iſt Diplom=
Land=
wirt Schineis=Darmſtadt von der Deutſchen
Superphosphatindu=
ſtrie. Obſtbauinſpektor Behne iſt ebenfalls anweſend, ſo daß auch
beſondere, den hieſigen Gemüſebau betreffende Fragen behandelt
werden können. Anſchließend an den Vortrag iſt Gelegenheit zu
einer Ausſprache, ſowie zur Stellung von Anträgen bezüglich der
Abſatzregelung geboten.
M 1.50
bis 4.20
M 1.
bis 2
elerteafs
BeulyEIEEt
35 M 1.60
„30 5.20
bis 3.70
PeeindeshGorlezeilts
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M1.1.
1.90
2.85
Seite 8 — Nr. 350
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. Dezember 1934
Weizenauglifksnelbenerb in Franfurk
und Braugerſtenwettbewerb in Alzey, Darmſtadt
und Gießen.
Lpd. Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Im
Rahmen der Erzeugungsſchlacht veranſtaltet die
Landesbauern=
ſchaft Heſſen=Naſſau Ende Januar in Frankfurt a. M. einen
Wei=
zenqualitätswettbewerb und in Alzey, Darmſtadt und Gießen
Braugerſtenwettbewerbe. Die Veranſtaltungen haben den Zweck,
die Bauern und Landwirte mit den Maßnahmen zur
Qualitäts=
erzeugung und den Anforderungen, die an Qualitätsweizen bzw.
Gerſte geſtellt werden, vertraut zu machen. Die Bauern und
Land=
wirte werden hierdurch aufgefordert, ſich durch Beſchickung der
Schauen recht zahlreich an den Veranſtaltungen zu beteiligen. Für
den Weizenqualitätswettbewerb in Frankfurt a. M. ſind Proben
im Gewicht von 10 Kg., für die Braugerſtenwettbewerbe im
Ge=
wicht von 5 Kg. einzuſenden. Jeder Probe ſind folgende Angaben
beizufügen: Name und Wohnort des Einſenders, Sorte und
Ab=
ſaat der eingeſandten Probe. Menge der verfügbaren Verkaufs=
ware.
Nachſtehend geben wir die Adreſſen, an die die Proben
einzu=
ſenden ſind, bekannt und bitten, beſonders die dabei vermerkten
Verſandtermine zu beachten.
1. Weizenqualitätswettbewerb in Frankfurt a. M. Zugelaſſen
ſind Proben aus dem geſamten Gebiet der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau. Die Proben ſind zu ſenden an: Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, Frankfurt a. M., Bockenheimerlandſtraße 25.
Letz=
ter Verſandtermin Freitag, den 5. Januar 1935.
2. Braugerſtenwettbewerb in Alzey. Zugelaſſen ſind Proben
aus Rheinheſſen. Die Proben ſind zu richten an: Bäuerliche
Werk=
ſchule und Beratungsſtelle Alzey. Letzter Verſandtermin Samstag,
den 19. Januar 1935.
3. Braugerſtenwettbewerb in Darmſtadt. Zugelaſſen ſind
Pro=
ben aus Starkenburg. Die Proben ſind zu ſenden an: Bäuerliche
Werkſchule und Beratungsſtelle Darmſtadt. Hügelſtraße 73. Letzter
Verſandtermin Samstag, den 19. Januar 1935.
4 Braugerſtenwettbewerb in Gießen. Zugelaſſen ſind Proben
aus Oberheſſen. Die Proben ſind zu richten an; Bäuerliche
Werk=
ſchule und Beratungsſtelle Gießen, Liebigſtraße, Letzter
Einſende=
termin Samstag, den 19. Januar 1935.
Die eingeſandten Proben, ſowohl bei Weizen als auch bei
Braugerſte, werden bezüglich ihrer Qualität bewertet und die
beſten Proben werden mit Preiſen ausgezeichnet. Es findet weiter
dann in den angegebenen Orten eine öffentliche Veranſtaltung
ſtatt, bei der die Proben zur Schau geſtellt und die einſchlägigen
Fragen in Vorträgen behandelt werden. Die Termine für dieſe
öffentlichen Veranſtaltungen werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Cg. Reinheim, 17. Dez. Die Evang. Frauenhilfe hatte
alle Einwohner über 70 Jahre in den Gemeindeſaal eingeladen,
zu gemeinſchaftlichem Kaffee mit Kuchen. Frau Pfarrer Hein
begrüßte ſie herzlich, wies auf das kommende Chriſtfeſt hin und
wünſchte allen frohe Stunden, Verſchiedene Lieder und Gedichte,
vorgetragen von Vereinsſchweſtern und Kinderſchulſchweſter
Eliſa=
beth mit ihrer Jungſchar ließen die Zeit ſchnell verrinnen. Dann
folgte der „Sternengruß” und die Vortragende brachte jedem
Teil=
nehmer ein goldenes Sternchen. Muſikvorträge füllten die
Pau=
ſen. Pfarrer Dr. Meiſinger ſprach packende Worte über die
Bedeutung des Weihnachtsfeſtes. Inzwiſchen konnte der in der
Spitze zubereitete Kaffee mit Kuchen aufgetragen werden, Scherze
und Begebniſſe aus der Schulzeit, beendeten den Nachmittag.
Be=
ſonders ſchätzten die Alten, daß ſie großenteils mit dem Auto
heim=
gebracht werden konnten.
Ci. Erbach, 17. Dez. Milchbewirtſchaftung. Um
viel=
fach beſtehende Meinungsverſchiedenheiten über die Maßnahmen
zur Bewirtſchaftung der Milch und der Butterverwertung zu
be=
ſeitigen, rief das Kreisamt die Bürgermeiſter, Ortsbauernführer
und Gendarmeriebeamten zu einer Aufklärungstagung zuſammen,
in der zwei Vertreter des Milchverſorgungsverbandes Rhein=
Main anweſend waren und wertvolle Aufſchlüſſe gaben. Herr
Dr. Hartmann betonte die Notwendigkeit einer einheitlichen
Regelung der Butter= und Milchverwertung. Die Regelung erfaßt
die ganze deutſche Milcherzeugung, ſchafft durch die Preisfeſtſetzung
einen gerechten Ausgleich und verhütet die ſeither üblichen, oft
ganz unnatürlichen Preisſchwankungen. Der zweite Vertreter des
Milchverſorgungsverbandes erläuterte und klärte die
Beſtimmun=
gen der Butterbewirtſchaftung. Die an die Ausführungen ſich
an=
ſchließende Ausſprache ließ erkennen, wie notwendig und wie
wert=
voll auch die Verſammlung war. Herr Regierungsrat Dr.
Helm=
reich bat um Vertrauen für die von der Regierung getroffenen
Maßnahmen, forderte die Bürgermeiſter zu unermüdlicher
Aufklä=
rungsarbeit auf und ſchloß die Tagung mit einem Sieg=Heil auf
den Führer und Reichskanzler. — Von der NSKOV. In der
letzten Verſammlung der Kriegshinterbliebenen in der
Kriegs=
opferverſorgung. Ortsgruppe Erbach, ſprach Frau Volk=
Darm=
ſtadt. Sie erinnerte an die ſchwere Leidenszeit der Kriegsopfer
während der Kriegs= und Nachkriegszeit und die nunmehr durch
die Kriegsopfervereinigung entfaltete ſegensreiche Tätigkeit für
die Notleidenden und Hilfeſuchenden und bat vor allem, ſich der
Witwen und Waiſen annehmen zu wollen. Die wertvollen
Aus=
führungen wurden mit dankbarem Beifall belohnt.
Bn. Hirſchhorn, 18. Dezember. Adventsfeier. Die hieſige
Ortsgruppe der NS.=Frauenſchaft hielt eine Adventsfeier ab, die
ſich eines zahlreichen Beſuches erfreute. Nach der Begrüßung durch
die hieſige Ortsgruppenleiterin, Frau Alwine Lang führte der
BdM. volkstümliche Tänze vor. Anſchließend brachte eine
Kinder=
ſchar ein Theaterſtückchen zur Aufführung. Eine Verloſung von
zahlreichen von den Frauen geſtifteten Gaben ſchloß ſich an. So
nahm der Abend unter der umſichtigen Leitung von Frau Lang
einen ſchönen Verlauf. — Ehrenkreuze. Mit der Verleihung
der Ehrenkreuze für Frontkämpfer wurde dieſer Tage hier
be=
gonnen. Bis jetzt wurden vorerſt 66 Ehrenkreuze überreicht.
Dp. Hähnlein, 17. Dez. Die zweite Kreisfachgruppen=
Geflügelſchau der Kreisfachgruppe Bensheim iſt beendet.
Die Leitung lag in bewährten Händen, ſo daß ſchon im Voraus
ein Erfolg ſicher war. In den Ehrenausſchuß hatte man Herrn
Kreisdirektor Meiſel=Bensheim, Kreisleiter Brückmann=
Bensheim, Bürgermeiſter Becht= Hähnlein, Stadtbaumeiſter
May=Solingen, Dr. Rothert=Darmſtadt, K. Schweickert=
Hähnlein, Peter Schäfer=Hähnlein und Dr. Lang= Gießen
gewählt, welche auch zum größten Teil bei der Eröffnung zugegen
waren. Mit Recht wurde die Behauptung aufgeſtellt, daß hier in
Hähnlein etwas Derartiges noch nicht geboten wurde, waren doch
über 500 Tiere gemeldet. Die Zahl der ausgeſtellten Tiere ſtand
hinter der genannten Zahl nicht viel zurück. Das
Preisrichter=
kollegium: Fr. Steffan=Lampertheim, Georg Ackermann=
Sprendlingen, Andreas Maus=Gernsheim und F. Andreas=
Frankfurt a. M., hatte eine umfangreiche und ſchwierige Arbeit
zu leiſten, um unter den ſchönſten, beſten Tiere noch eine
Aus=
wahl zu treffen. Hühner der Leiſtungsraſſen waren am meiſten
vertreten. Um aber die Schau zu einer vielſeitigen zu machen,
durften auch Schönheitsraſſen und Ziergeflügel nicht fehlen. An
Faſanen war nur ein Zuchtpaar Goldfaſanen ausgeſtellt, dem die
Note „Sehr gut” zufiel. Dagegen war die Ausſtellung an
Tau=
ben aller Art ſehr reichhaltig. Nicht unerwähnt ſollen die
zahl=
reich ausgeſtellten Taubenraſſen des Züchters Johannes
Flau=
aus=Hähnlein bleiben, die auf der internationalen
Geflügel=
ſchau in Berlin ihrem Züchter die goldene Plakette einbrachten.
Die Ausſtellung, der ein großartiger Erfolg hinſichtlich der
Be=
ſücherzahl zuteil wurde, hat gezeigt, daß ſich der Idealismus der
Zuchter mit wirtſchaftlichen Erfolgen ſehr gut vereinigen läßt,
zum Beſten der allgemeinen deutſchen Wirtſchaft. Was ſich im
In=
land erzeugen läßt, braucht nicht eingeführt zu werden. Dieſer
Gedanke iſt gleichbedeutend mit dem Grundſatz der Zuchter: Durch
Raſſe zur Leiſtung”. Beſonderer Dank gebührt dem
Geflügel=
zuchtverein Hähnlein, welcher ſich in jeder Weiſe um die
Ausſtel=
lung ſehr verdient gemacht hat. Die Idee, Eintrittskarten auch
gleich als Loſe für eine Gebrauchsgegenſtände=Tombola zu
benut=
zen und zu vertreiben, hat wohl weſentlich zu dem guten Beſuch
der Ausſtellung beigetragen.
Eill liotel Sielnle
Die Brand=Kataſtrophe
/ des Hotel Kern in Lanſing
(Schluß) Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934. Alle Rechte vorbehalten. (Nachdruck verboten.)
Aufwachen! Aufwachen!
Aber etwas anderes ſieht Mr. White.
Aus einem Seitengang kommt ganz plötzlich brüllend und
heulend eine ſchnelle, züngelnde Flamme gelaufen.
Einen Augenblick iſt Mr. White wie erſtarrt.
Er ſtürzt auf die Treppe zu.
Auch die Treppe iſt ſchon voll Rauch und Qualm.
Trotzdem . . . es iſt wohl noch möglich, bis unten ſich zu
retten.
Aber dann denkt er an die vielen ſchlafenden Menſchen in
ihren Zimmern, die noch nichts von Brand und Gefahr ahnen.
Die ruhig und tief ſchlafen.
Die noch nichts von Brand und Gefahr ahnen.
Und Mr. White läuft nicht die Treppen hinunter. Er ſtürzt
ſich an die Gänge und ſchreit „Feuer! Feuer!”
„Aufwachen! Das Hotel brennt!“
Aber ſeltſam.
Das Feuer iſt ſchneller wie Mr. White.
Es iſt plötzlich ſchon überall.
Es brüllt und tobt und kracht in den Gängen.
Geſchrei und Lärm iſt plötzlich überall.
Türen werden aufgeriſſen und erſchreckte, halbbekleidete
Menſchen werden ſichtbar.
„Rettet euch! Es brennt! Rettet euch!” ſchreit White.
Einen Augenblick ſind alle wie beſtürzt, aber dann iſt ganz
plötzlich das Entſetzen da . . . die Panik . .". das wilde Rennen
ums Leben.
Aber da brennt auch ſchon die Treppe.
Sie brennt mit wilden, krachenden Flammen und Paneel
und Holz explodiert wie mit lauten Schüſſen.
Glas birſt knallend.
Die Teppiche ſind plötzlich leckende Feuerzungen . . . Die
Türen eine Feuerwand.
Und da iſt das Feuer auch ſchon in den Zimmern der
er=
ſchreckten Gäſte.
Eine Frau läuft ſchreiend an Mr. White vorbei.
Die Kleider der Frau brennen . ſie iſt eine lebende,
ſchreiende Feuerſäule
Mr. White ergreift einen Vorhang und reißt ihn herunter.
Er eilt hinter der Frau her und will ihr den Vorhang
über=
werfen, um das Feuer zu erſticken, aber die Frau iſt halb
wahn=
ſinnig vor Angſt und Entſetzen . . . ſie läuft weiter und bricht
nach einer Weil lautlos zuſammen".
Die Luft iſt erfüllt von Geſchrei, dem gellen Alarmraſen
der Klingeln, dem Berſten von brennenden Balken ...
Ein Mann eilt an Mr. White vorbei und ſchreit unabläſſig.
„Aus den Fenſtern in den Fluß . . . aus den Fenſtern in
den Fluß . . .” ſeine Stimme iſt vor Angſt und Entſetzen ſo hoch
wie die Stimme einer Frau.
Eine Menge Männer und Frauen ballen ſich auf dieſen
Ausruf hin zuſammen und ſtürzen an die Fenſter.
Ein raſender Schrecken durchzuckt Mr. White.
Er hat einen klaren Kopf behalten und er weiß, was das
bedeutet aus der vierten Etage in den eiskalten gurgelnden
Fluß zu ſpringen.
Das iſt ſicheres Verhängnis.
„Nicht in den Fluß! Nicht in den Grand River!” ſchreit
Mr. White, aber die Leute hören nicht auf ihn.
Panik und Entſetzen.
Mr. White ſtürzt an ein Fenſter wo gerade ein junges
Paar ſteht und ſich hinunter in den Fluß ſtürzen will.
„Ihr ſeid toll!” ſchreit er und reißt ſie zurück.
Wir wollen nicht verbrennen!” ruft die Frau.
Am Nebenfenſter haben ſich in dieſem Augenblick zwei
Män=
ner in die Tiefe geſtürzt.
Der Fluß iſt von der roten Lohe des Feuers taghell
be=
leuchtet.
Wild und gurgelnd ſchießen die Fluten dahin.
Die beiden Männer verſchwinden in der Tiefe in einer
wilden aufgiſchenden, rot leuchtenden Waſſerſäule.
Man ſieht nichts mehr von ihnen.
Der gurgelnde Fluß hat ſie gepackt und fortgeriſſen.
Die junge Frau neben Mr. White ſchreit entſetzt auf und
wird ohnmächtig.
Ihr Mann ſteht verzweifelt neben ihr.
Ueber ſein junges, verzweifeltes Geſicht laufen Tränen.
„Nur die Feuerwehr kann retten . . . !" ruft White mahnend
aus.
„Wir müſſen warten, bis die ſich heraufgekämpft hat."
Aber die meiſten wollen nicht warten.
Die Hitze hier oben wird hölliſch Die Luft erſtickend
und beißend . . . viele brechen ohnmächtig auf den Teppichen
zuſammen.
Immer wieder ſpringen Verzweifelnde mit
Entſetzensſchreie=
in die Fluten.
Andere ſpringen auf die Straße.
Unbeweglich bleiben ſie mit zerſchmetterten Gliedern liegen
Der junge Mann hat ſeine ohnmächtige Frau auf den Arm
genommen.
„Wir wollen es noch einmal mit der Treppe verſuchen!!
ruft er Mr. White zu.
White nickt.
Aber er hat wenig Hoffnung.
Keuchend, faſt erſtickt und taumelnd erreichen ſie die Trepps
Sie brennt.
Ueberall zucken die lohenden Flammen.
Ein Feuerregen geht unabläſſig durch die Luft.
Trotzdem ſtürzen ſich White und der junge Mann in dern
Flammenregen auf die Treppe.
Eine Feuerwand ſteht vor ihnen auf.
Sie raſen hindurch.. . brennen. . . jagen und ſpringen weite
. . Sie ſind ohne Luft und alles dreht ſich um ſie.. ſie ſtürzen
ind rollen die Treppe hinunter.
Der junge Mann läßt ſeine Frau nicht los.
So kommen ſie bis in die zweite Etage
Es iſt ein Glück, denn in dieſem Augenblick bricht das Dach
des Hotels in wildem Furioſo in ſich zuſammen.
Die 4. Etage iſt nur noch ein Flammenmeer.
White und das junge Paar haben Glück. In der zweiter
Etage kämpfen heldenhafte Feuerwehrleute mit den raſender
Flammen einen gigantiſchen Kampf.
Eine Waſſerwelle ſpringt White und das junge Ehepaar ar,
und löſcht den Brand der Kleider.
Aber alle drei ſind mit ſchrecklichen Brandwunden bedeckt.
Ein Rettungswagen bringt die drei ins Spital.
Ex. Biblis, 17. Dez. Aus dem Gemeinderat. Unter
dem Vorſitz von Bürgermeiſter Kärcher fand eine
Gemeinde=
ratsſitzung ſtatt, wobei folgendes beſchloſſen wurde: Da die
Turn=
halle, von den nationalen Verbänden zu Uebungs= und
Dienſt=
ſtunden verwendet wird, ſtellte der Turnverein bei der Gemeinde
den Antrag wegen einer Vergütung, und dieſem Antrag wurde
ſtattgegeben. Dem Antrag auf Abgabe einer gewiſſen Menge
Nutz=, Stangen= und Brennholz aus der Hand aus dem
Gemeinde=
wald wurde entſprochen. Der Antrag der Freiwilligen
Feuer=
wehr wegen eines Zuſchuſſes zur Anſchaffung einer Sirene wurde
ebenfalls befürwortet. Die Faſelkommiſſion wurde in ihrer
ſeit=
herigen Beſetzung belaſſen, nur daß der landwirtſchaftliche
Fach=
berater H. Kiſſel als beratendes Mitglied noch hinzugezogen
wurde. — Die Umrollungs= und Siedlungsarbeiten wurden hier
am Freitag ſoweit beendet, und traten die hierzu benötigten
Ma=
ſchinen bereits wieder ihre Reiſe nach dem Bürſtadter Bruch an.
Bw. Hofheim (Ried), 17. Dez. Einbrüche. Nach
endgül=
tiger Feſtſtellung handelt es ſich bei den hieſigen Einbrüchen bzw.
Einbruchsverſuchen um insgeſamt 18 Fälle. Das geſtohlene
Fahr=
rad wurde am anderen Tag in einer Kiesgrube gefunden. Im
Rahmen der Unterſuchung nahm die Polizei bereits verſchiedene
Verhaftungen vor. — Straßenarbeiten. Gegenwärtig
wer=
den hieſige Straßen ausgebeſſert. Es iſt in dieſer Sache viel zu
tun, da das Pflaſter alt und teilweiſe ſehr mitgenommen iſt —
Adventsfeier. Im Jahnſälchen des „Kaiſerhof”
veranſtal=
tete unſere Frauenſchaft eine Adventsfeier in würdigem Rahmen.
Ex. Bürſtadt, 17. Dez. Einbruchsdiebſtahl. In der
Bäckerei und Gaſtwirtſchaft „Zum Waldſchlößchen” wurde ein
Ein=
bruch verübt, wobei den Dieben für zirka 60 Mark Genußmittel
in die Hände fielen. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Ex. Lampertheim, 17. Dez. Hochbetagte Veteranen.
Der älteſte Einwohner von hier, Herr Johann Götz 1., konnte
am Montag ſeinen 90 Geburtstag in körperlicher und geiſtiger
Rüſtigkeit begehen. Der Veteran war 40 Jahre in der Chem.
Fabrik Neuſchloß tätig. Am ſelben Tage konnte Herr Ph.
Box=
heimer, Steuerbote i. R. ſeinen 80, Geburtstag feiern.
Der=
ſelbe machte den Feldzug 1870/71 mit.
Be. Groß=Gerau. 19. Dez. Kreis=
Geflügelausſtel=
lung des Kreiſes Groß=Gerau. Am vergangenen Sonntag fand
in Rüſſelsheim in den Opel=Gaſtſtätten die diesjährige Kreis=
Ge=
flügelausſtellung ſtatt. Die Ausſtellung war mit 341 Stämmen
beſchickt. Davon entfielen auf Hühner 271. Zwerghühner 51.
Zucht=
ſtämme 7, Waſſergeflügel, Enten 19, Tauben 84. Silberfaſan 1.
Ziergeflügel 8 Stämme. Für die Prämiierung ſtanden 3 Ehren=
preiſe von der Reichsfachſchaft deutſcher Geflügelzüchter, 1
Zucht=
preis mit Plakette der Reichsfachſchaft, 4 Zuchtpreiſe des Kreiſes
Groß=Gerau, 3 Ehrenpreiſe der Landesbauernſchaft. 1 Ehrenpreis
der Firma Adam Opel A.=G., 2 Ehrenpreiſe der Stadt
Rüſſels=
heim. 2 Ehrenpreiſe des Ehrenbürgers der Stadt Rüſſelsheim, Dr.
Fritz Opel. 1 Ehrenpreis der Muskatorfabrik und 12 von
Mitglie=
dern des Geflügelzuchtvereins Rüſſelsheim geſtifteten Ehrenpreiſe
zur Verfügung. Die Ausſtellungsleitung lag in den Händen des
Herrn Leopold Weißrock, Joſef Himmelhuber und Ernſt
Kämpf. Die Ausſtellung bot ein ſchönes Bild, der im Kreis
Groß=Gerau in Blüte ſtehenden Geflügel=Edelzucht. Man ſah
durchweg Prachtexemplare von Tieren. Der Beſuch war ſehr gut.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Worms, 19. Dez. Sein Anweſen in Brand
ge=
ſteckt — und ſich dann aufgehängt. Ein ſchreckliches
Ver=
brechen wird aus, Herrnsheim bei Worms berichtet. In dem
dor=
tigen Anweſen des Landwirts Phil. Burkhard brach nachmittags
ein Brand aus. Es beſtand Gefahr, daß das Feuer auf andere
Ge=
bäude übergriff. Aus dieſem Grunde wurde außer der
Herrns=
heimer Feuerwehr auch die Wormſer Feuerwehr alarmiert. Mik
vereinten Kräften wurde das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt.
Eine Futterſcheune mit großen Erntevorräten wurde vernichtet.
Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Den
Landwirt, der plötzlich während des Brandes vermißt wurde,
fan=
den die Sanitätsmänner tot auf dem Scheunenboden. Seine Leiche
war verſtümmelt und verkohlt. Wie verlautet, ſoll Burkhard den
Brand angelegt und dann ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende
gemacht haben.
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händer, (Verlag
So heldenhaft auch die Feuerwehr kämpft.
Das Schickſal iſt gegen ſie.
Es hat die Vernichtung des Hotels beſchloſſen.
Immer wieder friert das Waſſer in den Schläuchen feſt.
Die Feuerwehrleute weinen faſt vor Wut und Verzweiflung.
Das Waſſer muß zum Teil aufgetaut werden.
Inzwiſchen brennt das Hotel weiter ſtürzen ſich neue=
Unglückliche aus den Fenſtern auf die Straße . . . in den
gur=
gelnden Fluß . . . freſſen die Flammen Menſch auf Menſch ..."
Der Eiswind heult immer ſtärker.
In den ausgebrannten Ruinen friert das Waſſer zu Eise
wänden feſt.
Krachend und donnernd brechen die Wände des Hotels mit
fürchterlicher Wucht zuſammen und begraben unter ſich
Feuer=
wehr, Gäſte und Perſonal des Hotels.
Ein ſchrecklicher Feurregen erhebt ſich über dem Hotel in
der Luft.
Ein Regen, der aufwärts ſteigt.
Der eine blutrote Wolke bildet und weithin den Ort des
Schreckens kündet.
In den Spitälern arbeiten die Aerzte fieberhaft um die
Ver=
brannten und Verwundeten vom Tode zu erretten.
Die Ambulanzwagen raſen durch die Straßen . . . immer
neue . . . immer neue ..
Die Opfer wollen kein Ende nehmen.
Als ſchließlich die Feuerwehr des Brandes Herr iſt. . . da
iſt Hotel Kern nur noch eine Ruine.
Ein Eisſarg für unzählige Tote, die unter dem
eisver=
kruſteten Trümmern liegen.
Bilanz des Schreckens.
Es iſt wirklich eine Bilanz des Schreckens, die man nach
dieſem furchtbaren Brande aufſtellen muß.
Zweihundert Hotelgäſte hielten ſich zur Zeit des Brandes
im Hotel Kern auf.
Von dieſen zweihundert werden nach dem Brande hundert
vermißt.
Wo ſind ſie!?
Das iſt eine ſchreckliche Frage.
In furchtbarer Bergungsarbeit werden ſie zum Teil unter
vereiſten Trümmern des Hotels hervorgeholt.
In einem ſchrecklichen, grauenhaften Zuſtande.
Verkohlt, von Trümmern erſchlagen, in giftigen
Rauch=
ſchwaden erſtickt.
Andere werden in ſtundenlanger Arbeit aus den ſchrecklichen
Fluten des Grand River gezogen.
Heldenhaft hat die Feuerwehr von Lanſing gekämpft. Sie
hat Tod und Schrecken und Gefahr nicht gefürchtet.
Aber das Schickſal war ſtärker als ſie.
Der Tod hat triumphiert . ..
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Donnerstag, 20. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 350 — Seite 9
Wiſſenſchaft und Forſchung.
Gottfried Wilhelm Leibniz: Die Hauptwerke. Zuſammengefaßt
und übertragen von Dr. Gerhard Krüger. Mit einem
Vor=
wort von Prof. Dietrich Mahnke. (Alfred Kröner Verlag,
Leipzig. In Leinen 3,50 RM.)
Der Verlag Kröner, dem tiefere Leſer ſchon manche ſchöne
Gabe verdanken, ſchenkt uns nun eine vortrefflich eingeführte,
auch für weitere Kreiſe beſtimmte Ausgabe der Hauptwerke von
Leibniz. Der König ſeines Jahrhunderts, der erſte Denker und
Mathematiker ſeiner Zeit, der weitblickende Politiker und der
Organiſator der Wiſſenſchaft erſteht in ganzer Größe vor dem
Leſer dieſes Bandes. Wenige haben die Doppelſeitigkeit des
deut=
ſchen Menſchen, ſein Streben, Glauben und Wiſſen. Betrachtung
es Kutkn
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Fun=
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und Tat zu vereinen, ſo vorgelebt wie Leibniz. Wenige ſind ſo
jauſtiſch reſtlos von einer Aufgabe zu nächſten größeren
weiterge=
ſchritten, auch wenn ſie einem ganz anderen Tätigkeitsbereiche
an=
gehörte. Wenige waren ſeit ihrer Jugend ſo durchdrungen von
der Einmaligkeit und unaufhebbaren Einſamkeit des einzelnen,
wenige ſo in allem getragen von der Verantwortung für das
Ganze, für das Vaterland wie er. Sein ungeheures,
weitver=
weigtes Werk iſt nur wenigen bekannt. Die großen Gedanken
ſeiner Hauptwerke, die uns heute aufs höchſte bewegen, ſind noch
icht halb ausgeſchöpft. Da ermöglicht die Krönerſche Ausgabe,
von erſten Kennern betreut, zum erſten Male eine Ueberſicht über
alles Weſentliche. Sie enthält die Schrift zur Errichtung der
Akademie der Wiſſenſchaften, wichtigſte vaterländiſche Gedanken,
die „Metaphyſiſche Abhandlung”", die Briefe an Arnauld und
Clarke, das „Neue Syſtem der Natur”, die „Nouveaux essais”
dire „Monadologie” und die „Theodizee”, Bei der Selbſtentdeckung
des deutſchen Geiſtes darf ſie größter Beachtung gewiß ſein.
Richard Kobler: Der Weg des Menſchen vom Links= zum
Rechts=
händer. (Verlag M. Perles, Wien.)
Die Forſchung nahm bisher zumeiſt an, daß die
Rechtshändig=
keit von jeher zum Menſchen gehörte oder daß der Urmenſch beide
Hände gleichmäßig gebrauchte. Das Koblerſche Buch nun vertritt,
auf ſorgfältige Unterſuchungen prähiſtoriſcher Werkzeuge geſtützt,
die Annahme, daß der Urmenſch ein Linkshänder war. Dieſe Theſe
wird durch mancherlei Tatſachen aus der Soziologie, Phychologie,
Ethnologie und Anthropologie unterbaut und führt zu
über=
raſchenden Ausblicken auf älteſte Kulte und andere
frühgeſchicht=
liche Zuſtände der Menſchheitsentwicklung.
Das Buch verrät viel wiſſenſchaftliche Kombinationsgabe, die
leineswegs leichtfertig gehandhabt wird. Es iſt auch für den
ulturgeſchichtlich intereſſierten Laien eine anregende Lektüre. *
Raſſe und Seele. Eine Einführung in den Sinn der leiblichen
Geſtalt. Von Dr. L. F. Clauß. Mit 176 Abbildungen. 3.
be=
arbeitete Auflage. (J. F. Lehmanns Verlag, München. Geh.
6,50 RM.)
Die Aufgabe des Buches iſt es, das Weſen des germaniſchen
Nenſchen von dem anderer Raſſen abzugrenzen. Clauß löſt ſeine
Probleme nicht vom grünen Tiſch aus. Er wandte vielmehr Jahre
uf, um den ſeeliſchen Stil des ſemitiſchen Menſchen zu erforſchen:
s iſt bekannt, wie er lange Zeit „als Beduine unter Beduinen”
n der Wüſte lebte. Ebenſo geht Clauß in der Methode der
For=
hung und Darſtellung ſeine eigenen Wege: bisher hat ſich die
Kaſſenforſchung darauf beſchränkt, mit naturwiſſenſchaftlichen
Mit=
eln vom Körperlichen aus die Geheimniſſe der Raſſe enträtſeln
u wollen. Clauß dagegen läßt uns die Seele im Ausdruck ihres
innenlebens erkennen. Er gibt uns eine „Pſychologie der Raſſe‟
nd hat ſich dafür in ſeinen Ausdrucksreichen — Bilder, die den
lblauf eines ſeeliſchen Geſchehens feſthalten — ſeine berühmte
mimiſche Methode” geſchaffen. So iſt Clauß zum Begründer einer
ergleichenden Art= und Ausdrucksforſchung geworden.
Fritz Bechtold: „Deutſche am Nanga Parbat. Der Angriff 1934‟.
F. Bruckmann Verlag. RM. 3,50,
Noch ſteht jedem Bergſteiger der tragiſche Ausgang der
deut=
hen Himalaja=Expedition 1934 am Nanga Parbat, vor Augen,
ei der vier der Beſten den Einſatz mit dem Leben bezahlen
muß=
en. Das Vorwort des erſten Berichtes ſagt: „Wo der Tod ſo
indringlich wie am Nanga Parbat ſein memento mori geſprochen
at, iſt es nicht an uns Ueberlebenden, viele Worte zu machen.
die ausführliche Darſtellung der Expedition muß einem ſpäteren
duch vorbehalten bleiben. Was hier vorliegt, ſind nur
Tagebuch=
ufzeichnungen, die in großen Zügen den Ablauf des Geſchehens
hildern. Den kurzen Text ergänzend, mögen die Bilder einen
ſegriff von der Schwierigkeit der Aufgabe und ihrer
hinreißen=
en Größe vermitteln und klar das Ziel aufzeigen, für das unſere
kameraden ihr Leben hingaben und für das weiter zu kämpfen
uir bereit ſind”. — Der knappe Text, die ausgezeichnet
wieder=
egebenen, teilweiſe phantaſtiſchen Photographien ſind
außer=
rdentlich eindrucksvoll. Sie ſind Zeugnis eines heldenhaften
kampfes. Das Buch bedarf keiner Empfehlung. Es wird den
Veg in die Hände aller finden, die ſich den Kämpfern vom Nanga
Dr. W.
ſarbat verbunden fühlen.
Politik.
Im Namen der Geſchichte. Politiſche Prozeſſe der Nachkriegszeit.”
Von F. W. von Oertzen. (3. RM., Hamburg. Hanſeatiſche
Verlagsanſtalt.)
Die Darſtellung F. W. von Oertzens zeigt die verwundbarſte
ſtelle des alten Staates. Hier ſtanden ſich am ſichtbarſten zwei
rundverſchiedene Welten einander gegenüber. Packend gelingt es
em Verfaſſer, an Hand der großen Prozeſſe die Volksfremdheit
es Weimarer Regimes aufzuzeigen und die Kluft zwiſchen Staat
nd Volk deutlich zu machen. In ungewöhnlich ſpannungsreichen
larſtellungen ziehen an uns die Prozeſſe vorüber. Da iſt der
zelfferich=Erzberger=Prozeß, der Münchener Hitler=Prozeß, der
eme=Prozeß; da ſtehen ſie wieder vor uns, die Bombenwerfer
us Holſtein und die jungen Reichswehroffiziere aus Ulm. Erſt
tute können wir die unerhörte politiſche Bedeutung, die dieſen
krozeſſen zukommt, ganz erkennen. Sie ſind die Höhepunkte im
lampf zweier Weltanſchauungen. Von allen Urteilen, die die
ſerichte ausſprechen, gilt das Wort, das Adolf Hitler am Schluß
ſiner Ausführungen vor dem Münchener Volksgericht ſprach:
Denn nicht Sie, meine Herren, ſprechen das Urteil über uns,
as Urteil ſpricht das ewige Gericht der Geſchichte.”
Lebensbilder.
Max Arendt: „Hindenburg‟. Ein Leben der Pflicht. (2,35 RM.,
Verlag: Nationale Schriftenvertriebsſtelle Kurt Möbius,
Berlin.)
Das vorliegende Buch iſt bereits in jener Zeit begonnen
wor=
den, als der greiſe Feldmarſchall in dem letzten bedeutungsvollſten
inneren Kampfe ſeines Lebens ſtand, dem Kampfe mit einer
Ein=
ſtellung, die bisher ſein Wirken als Oberhaupt des Reiches
be=
ſtimmt hatte. Der 30. Januar 1933 bedeutete den Sieg des alten
Helden über ſich ſelbſt und öffnete dem deutſchen Volke das Tor
zu einer neuen Zukunft. So durchzieht das Buch ein
heroiſch=
ſchlichtes Leitmotiv; das der Pflichterfüllung gegen Gott und
Vaterland. Es klingt an in der Jugendzeit, die bewußt eingehender
behandelt iſt, als in anderen Darſtellungen, begleitet die
Man=
nesjahre, die Zeiten weltgeſchichtlichen Wirkens und die letzte
Tat des greiſen Vater des Vaterlandes.
Der große König, als erſter Diener ſeines Staates, dargeſtellt
aus ſeinen Schriften, Briefen und Geſprächen von F. von
Oppeln=Bronikowſki. (Verlag E. A. Seemann,
Leipzig.)
In dieſem Buch wird, erſtmalig in dieſer Form eine Auswahl
kennzeichnender Proben und Stücke aus Friedrichs des Großen
eigener ſchriftlicher Hinterlaſſenſchaft mit den genialen
Nach=
ſchöpfungen ſeines Heldenlebens durch Künſtlerhand zu einem
doppelt lebendigen Ganzen verbunden. Als Quellen für den Text
dienten Friedrichs Staatsſchriften und Regierungsakte, Teſtamente
und Marginalverfügungen, Bekenntniſſe in Vers und Proſa,
Briefe und Geſpräche, ſowie Schilderungen von Augenzeugen,
beſonders gut beglaubigte Anekdoten. Dieſes Buch muß jeden
feſſeln, der ſich nicht damit begnügt, den Lebenslauf und die
ge=
ſchichtliche Miſſion des großen Königs zu kennen, ſondern tiefer
eindringen will in das Denken und Handeln dieſes auserwählten
Fürſten, der Soldat und Gelehrter war und nur ein Streben
kannte: ſeinem Volke zu dienen.
hat ihn zu einem wahren Volkshelden werden laſſen. Fritz Schollk
war in ſeiner Darſtellung darauf bedacht, all das herauszuheben,
was an ſeinem Charakter ritterlich ſchön war, was ihn heute noch
dem Volke lieb und verehrungswürdig erſcheinen läßt.
Die Perle am Hals der Erde. Roman einer Reiſe von Wilhelm
Pferdekamp. (Schlieffen=Verlag, Berlin SW. 11.)
Perle am Hals der Erde, ſo nannten die Maya=Indianer die
von ihnen bewohnte Halbinſel Yukatän. Pferdekamp beſchreibt
ſeine abenteuerliche Reiſe, auf der er nach den im Urwald
ver=
borgenen Trümmern der uralten Maya=Kultur ſucht. In einer
Reihe ſeltener Aufnahmen führt er uns das, was er fand, vor.
Man ſpürt in jeder Zeile, daß der Verfaſſer von ſeinem Stoff
ſtark ergriffen iſt, ſo ſehr, daß er noch nicht die Kraft zur
Geſtal=
tung dieſes Erlebniſſes hat. In dem Bemühen, die Schilderung
ſehr lebendig zu halten, wird Pferdekamp ſprunghaft, unruhig in
der Form. Und äußerſte Klarheit wäre vielleicht gerade hier, bei
einem Gebiet, das den meiſten Leſern ganz unbekannt ſein wird,
angebracht.
Erlebniſſe.
— Carl. Einer gegen England. Erlebniſſe des deutſchen
Meiſter=
ſpions 1914/18. (Enßlin & Laiblin, Reutlingen. 4 RM.)
So ſieht Spionage in Wirklichkeit aus! Der „deutſche
Meiſter=
ſpion”, wie ihn die Engländer nannten, erzählt von ſeiner
Spio=
nagetätigkeit während des Weltkrieges in England. Lord
Kitche=
ner, der damals allmächtige engliſche Kriegsminiſter kam am
5. Juni 1916 beim Untergang des Panzerkreuzers „Hamſhire” ums
Leben. Seit faſt 20 Jahren rätſelt man über die Urſache dieſer
Kataſtrophe von weltgeſchichtlicher Bedeutung nach. Mine?
U=Boot? Nein. Ernſt Carl und ſeine iriſchen Helfer haben dieſes
Grab bereitet, Oberleutnant Hans Lody, dem am 6. November
1934 in Lübeck ein Denkmal errichtet wurde, iſt Carls Freund;
eingehend ſchildert Carl deſſen Spionentätigkeit und letzte Wochen
in England. Wie durch ein Wunder entkommt Carl ſelbſt aus
dem Tower und entgeht damit dem für einen Spion üblichen
Tod durch Erſchießen. Kriegsgefangenenlager, Flucht, neue Arbeit.
— Am Wald entlang. Erlebtes und Erlauſchtes von Tieren und
Pflanzen. Von Carl W. Neumann. (Quelle & Meyer,
Leipzig.)
Natur erleben können iſt eine Gabe, die nur wenige Menſchen
beſitzen. Umſo mehr findet deshalb ein Buch unſere Zuneigung,
das mit dem Wiſſen des Naturkenners die Kunſt des Dichters
ver=
bindet. Neumann hat uns eine Sammlung ſchönſter
Naturerleb=
niſſe geſchenkt, die ſo recht geeignet ſind, uns einige beſinnliche
Stunden mit Tier und Pflanze, mit ihrem Leben und Lieben, ihren
Freuden und Leiden zu vermitteln. Wir blicken hinaus über das
graue Heute, pflegen Umgang mit den Geſchöpfen der Natur,
hal=
ten Zwieſprache mit ihnen und laſſen uns die Rätſel des Lebens
ausdeuten. Ein feines Buch für jung und alt, ſo recht geeignet
zum Vorleſen im trauten Familienkreis.
Segelflug und Segelflieger. Entwicklung — Meiſter — Rekorde.
Von Georg Brütting. (Verlag Knorr & Hirth, München.
4,60 RM.)
Gute Erlebnisbücher von Segelfliegern fehlen uns nicht. Aber
heute — 37 Jahre nach Lilienthals Tod — wo es gelang, im
kraftloſen Segelflugzeug faſt 400 Kilometer Entfernung
zurückzu=
legen, 4350 Meter Höhe zu erſteigen, und mehr als 36 Stunden
ununterbrochen in der Luft zu bleiben, ſtellt jeder Intereſſierte
die Frage nach dem Wieſo und Warum! Wie ſpielt ſich der
Flug vor einer Gewitterfront ab, was iſt „thermiſcher” Segelflug,
was bedeuten Luftwalzen und Aufwindſtraßen? In dem Buch des
jungen Segelfliegers Georg Brütting „Segelflug und
Segel=
flieger” iſt nun zum erſtenmal beides vereinigt; lebendige
Ent=
wicklungsgeſchichte und packende Erlebnisſchilderung. Und immer
ergreifen an der rechten Stelle Berufenſte als Erzähler oder als
Erklärer ſelbſt das Wort. In den Ketten des Verſailler Diktats
iſt die deutſche Segelfliegerei die erſte und beſte der Welt
ge=
worden, eine einzigartige Schule der Kameradſchaft und des
ſchönſten Mannestums für die deutſche Jugend! Hier iſt ihr Buch!
Romane.
* Rückſicht auf Marta, Roman von Alice Berend. (Raſcher & Cie.
AG. Verlag, Zürich.)
Ein feines warmherziges Buch, in dem das Schickſal einer
Ber=
liner Familie erzählt wird, deren Oberhaupt ſeine Stellung
ver=
liert und ſeiner Frau zuliebe die Illuſion aufrecht erhält, daß er
noch in Amt und Würden ſei, Die Verfaſſerin verſteht es, die
Menſchen greifbar lebendig für uns zu machen. Sie ſchaut auch
hinter die Dinge und Menſchen; allein ſie macht nicht viel Worte
davon und läßt manches nur zwiſchen den Zeilen ahnen.
— Der bayeriſche Hiasl von Fritz Scholl. (Verlag H.
Hugen=
dubel, München.)
Der „bayeriſche Hiasl” gehört wohl zu den volkstümlichſten
Geſtalten des bayeriſchen Oberlandes. Sein abenteuerliches
Wil=
dererdaſein, ſein Eintreten für die freie Pirſch und gegen die
un=
gerechte Bedrückung der Bauern, ſein mannhaftes deutſches Weſen
— Michael Choromanski: Eiferſucht und Medizin. Roman. Aus
dem Polniſchen überſetzt von Heinrich Koitz. (Ganzl. ℳ 5.50.
Verlag W. G. Korn, Breslau.)
Dies Buch iſt nicht nur ein Stück Literatur, ſondern ebenſo ſehr
ein Stück Polen. Darin liegt ſein Wert für uns, denn die
Kennt=
nis des polniſchen Lebens iſt für uns nicht minder wichtig, als
es die Auseinanderſetzung mit der weſtlichen Welt war. Dieſer
Roman des jungen polniſchen Dichters hat den großen
Staats=
preis der polniſchen Literaturakademie für das Jahr 1933
ge=
wonnen. Ueberſetzungen erſchienen bereits in Frankreich und
Skandinavien und erregten großes Aufſehen. Es geht in dieſem
Buche — nach den beſcheidenen Worten Choromanskis ſelbſt —
„nur um einen Ausſchnitt aus dem wirklichen Leben”, dem Leben
einer kleinen polniſchen Stadt. Phantaſtiſch und bizarr muten
uns oft die Menſchen und Geſchehniſſe an, ebenſo der Gang der
Handlung, der einmal kühn vorweggenommen, dann erzählend
nachgeholt wird. Es iſt die für unſere Begriffe faſt naive, ſtarke
und oft brutale Erdhaftigkeit öſtlicher Menſchen, die hier in den
bürgerlichen Schichten der Städte mit den Formen weſtlichen
Le=
bens und Denkens im Kampfe liegt.
Boriſav Stankovic: „Hadſchi Gaika verheiratet ihr Mädchen”
Bücherei Südoſteuropa, Albert Langen=Georg Müller=Verlag.
In Leinen 4,80 RM.
Der Verlag eröffnet mit dieſem Band „eine neue Buchreihe,
die ſich zum Ziel ſetzt, uns das Weſen der Völker im europäiſchen
Südoſten näherzubringen, damit aus beſſerem Wiſſen von
ein=
ander ehrliche Freundſchaft entſtehen kann. Dem Deutſchland
un=
ſerer Tage kann es nicht ſchwer fallen, neue gute und dauerhafte
Beziehungen zu ihnen anzuknüpfen. Denn wenn irgendwo in
Europa völkiſches Selbſtbewußtſein heroiſche Geſinnung und
bäuer=
liche Verwurzelung fern von zerſetzender Ziviliſation zu finden
ſind, dann auf dem Balkan . B. Stankovic nimmt unter den
neuen ſerbiſchen Erzählern die erſte Stelle ein Er ſchildert uns
eine altſerbiſche Familie, eine uns fremde bunte Welt
urſprüng=
licher Sitten und Gebräuche. Hauptfigur iſt die Tochter einer
an=
geſehenen Familie, die von ihrem Vater in die Ehe mit einem
14jährigen Jungen verkauft wird. Konflikt mit dem
Schwieger=
vater, die Enttäuſchung des herangewachſenen Gatten, wie er den
ſchmählichen Handel der Väter entdeckt, bilden die
Spannungs=
punkte des Romans. Während der Anfang mir etwas in die
Länge gezogen erſcheint, vermag ſpäter das Buch durch dramatiſch
geraffte Handlung und lebendige kraftvolle Sprache ſtark zu
feſſeln.
Dr. W.
— Fluggaſt über Europa. Ein Roman der langen Strecken. Von
Alfons Paquet. (Verlag Knorr & Hirth, München.)
Es gibt eine Menge Fliegerbücher, die vor allem dem
Erleb=
nis des Piloten, der techniſchen Kunſt des Fliegens gelten. „
Flug=
gaſt über Europa” unterſcheidet ſich von dieſen Flugbüchern
gänz=
lich. Das deutet ſchon ſein Untertitel „Ein Roman der langen
Strecken, an. Paquet hat in einem Sommer ganz Europa beflogen,
gerade um in ſo zeitlicher Zuſammenfaſſung alles zu erleben, den
Flug, Länder und Städte, und vor allem die Menſchen, die ſich in
dieſem grandioſen Verkehrsnetz bewegen, die Fluggäſte, die
Flie=
ger, die Menſchen in den Flughäfen. Merkwürdige Menſchen und
Dinge ſieht der Dichter. Er erlebt nicht nur Städte und Länder,
ſondern wahrhaft ganz Europa auf eine neue Art. Seine
Dar=
ſtellungskunſt und Schilderungskraft iſt ſo ſtark, daß das ganze
wirklich zu einem Roman der langen Strecken wird.
Jugendſchriffen.
Rollerwilly. Bilder und Verſe für kleine Straßenſünder von
Oberlehrer Pruckner. (1,60 RM. Hubers Verlag, Dießen.)
Dieſes Verkehrsbilderbuch hat nach Vorlage bei Schul= und
Polizeibehörden größte Beachtung gefunden und iſt als Geſchenk
für unſere Kleinen wärmſtens empfohlen worden. Text und
Bil=
der ſollen die Kinder anſchaulich auf die Gefahren der Straße
auf=
merkſam machen.
— Martha Roegner: Das kleine Paradies. Erzählung für Kinder
von 6—10 Jahren. (Halbleinen 1,25 RM., A. H. Payne=
Verlag, Leipzig.)
Einen wahrhaft holden Zauber ſtrahlt die in echtem Kinderton
geſchriebene Geſchichte aus. Greifbar nahe ſieht man Jgel.
Eidech=
ſen, Vögel und auch einen luſtigen, tierreichen Gutshof. Beſonderes
Intereſſe dürften jedoch Muſchi und Karo finden, die, bevor ſie
Einzug in das kleine Paradies hielten, ein geradezu kümmerliches
Daſein führten. Die anfänglich Heimatloſen fanden liebevoll
ver=
ſtehende Menſchen und Kinder, an denen ſie für die erwieſenen
Wohltaten auch mit großer Liebe hingen.
—Eliſabeth Hillebrandt: Bärbele und ihre Mütter. Erzählung
für Mädchen von 6—14 Jahren. (Halbleinen 1,25 RM., Leipzig,
A. H. Payne=Verlag.)
Bärbele erſchien es faſt wie ein Märchen, als ſie nachmittags
nicht mehr in das Jugendheim zu gehen brauchte, ſondern ihre
ſchulfreie Zeit in dem gepflegten Haushalt der Familie Richter
verbringen konnte. Die Liebe der neuen Mami ließ das für alles
Schöne empfängliche Kinderherz bald vergeſſen, daß es noch ein
richtiges Mütterchen beſaß, das auch einige Anſprüche an ſie hatte.
So hatte Bärbele zwei Mütter, die ſie lieb hatten und ſich von
ihr nicht trennen wollten. Darum war es wohl die beſte Löſung,
daß die beiden alleinſtehenden Frauen ſich entſchloſſen, mit ihrem
Sonnenſchein gemeinſam zu leben und ſo noch viele freudvolle
Jahre miteinander zu verbringen.
Fahrrad
Sachs=Motor,
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Weihnachts=
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Verein Sängerbund 1847 E. V.,
Flörsheim a. Main. (I.13236
Seite 10 — Nr. 350
tt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
In langen Reihen ſtehen die Särge der 16 Toten des Autobusunglücks von Langwedel
neben=
einander, ehe ſie in einem gemeinſamen Grabe beigeſetzt werden.
Die Hauptſtadt Kubas, in der jetzt an einem einzigen Tage 20 Bomben zur Exploſion gebracht
wor=
den ſind. Die Bombenwürfe, durch die viele Häuſer ſchwer beſchädigt wurden, ſollten das Signal zu
einem allgemeinen kommuniſtiſchen Aufſtande ſein. Die Regierung hat zahlreiche Verhaftungen
vor=
genommen und glaubt, die Urheber einer großen linksradikalen Verſchwörung gefaßt zu haben.
Die Aufbahrung der Opfer von Langwedel.
Bombenkerror in Havanna.
Reich und Ausland.
Hapag=Dampfer „New York”
leiſtek einem norwegiſchen Dampfer
Hilfe in Seenok.
Hamburg. Nach einem bei der Hamburg=
Amerika=Linie in der Nacht zum Mittwoch
ein=
gegangenen Telegramm des Commodore Kruſe,
leiſtet der auf der Heimreiſe von New York
be=
findliche Dampfer „New York” dem norwegiſchen
Dampfer „Siſto” ſeit Dienstag nachmittag
Hilfe in Seenot. Das Wetter iſt ſtürmiſch, doch
hofft die „New York”, die Beſatzung der „Siſto”
bei Tagesanbruch bergen zu können. Zur Zeit der
Abſendung des Telegramms befand ſich der Hapag=
Dampfer „New York” auf 49 Grad Nordbreite und
22 Grad Weſtlänge.
Nunmehr liegen in New York ausführlichere
Berichte über die Rettung der Mannſchaft des
norwegiſchen Dampfers „Siſto” vor, die
größten=
teils durch Funkſprüche vom Lloyd=Dampfer
„Europa” übermittelt worden ſind. Danach
eil=
ten nach Aufnahme der erſten Hilferufe des ſchwer
beſchädigten Schiffes Dienstag, früh alle in der
Nähe ſich aufhaltenden Fahrzeuge, darunter ſechs
Ozeandampfer, nach der Unglücksſtelle. Als erſtes
Schiff traf der britiſche Tankdampfer „Mobile
Oil” ein, der den ganzen Tag über Oel auf die
rieſigen Wellen pumpte, um eine Rettung der
Be=
ſatzung zu ermöglichen. Der Tankddampfer blieb
in er Nähe des ſteuerlos treibenden Norwegers,
konnte aber von ſich aus keinen Verſuch zur
Ret=
tung machen. In der Nacht trafen weitere Schiffe
ein, und zwar der britiſche Dampfer „Aurania”,
der Hapagdampfer „New York” und der Nord=
Lloyddampfer „Europa”. Um 1 Uhr früh funkte
die „Aurania”, daß die „New York” Boote
ausge=
nur um ein Boot gehandelt haben. Alle Schiffe
pumpten während der Rettungsarbeiten ebenfalls
Oel ins Waſſer. Die Scheinwerfer der „Aurania”
und der „Europa” erhellten die Nacht und zeigten
die „Siſto”, die ſchon ſtark auf der Seite lag und der Straße ſtehenden Zigeunerwagen vorbeifahren.
wurde. Die Kommandobrücke und das Steuer=
Schiffes fortgetrieben. Schließlich konnten die abſchürfungen; ſeine Frau trug eine leichte
Ge=
herunterholen, was beſonders ſchwierig war, da ſie
ſich auf dem Deck feſtgebunden hatten, um nicht
fortgeſpült zu werden. Um 2 Uhr telegraphierte
die „New York”, daß ſie alle Schiffbrüchigen
wohl=
behalten geborgen habe, und daß dieſe in
glück=
licher Stimmung ſeien. Hierauf traten die üb= Berlin. Dem Antrag des Staatsanwalts
Holz geladen hatte. An der Unglücksſtelle der und wegen verſuchten Mordes zu 15 Jahren
„Siſto” iſt in der letzten Woche der engliſche Zuchthaus. Außerdem wurden dem
Angeklag=
worden.
3000 RM. Spende für die Beſatzung
A.=G., aus Anlaß der Rettungstat des Dampfers
„New York” folgendes Telegramm zugegangen:
„In aufrichtiger Bewunderung für das todes= Dresden. Das Dresdener Schwurgericht
mutige Einſetzen eigenen Lebens zur Rettung verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den
wünſche. Als ſichtbares Zeichen unſerer Verehrung wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Ver=
und des Stolzes auf unſere tapferen, deutſchen luſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Angeklagte
Seeleute ſtellen wir für die Beſatzung des Ret= wurde beſchuldigt, in der Nacht zum 27. Juni 1934
tungsbootes 3000 RM. zur Verfügung.”
Budapeſt-Wien in 3 Skunden!
Der Schienen=Autobus, der zwiſchen Budapeſt und Wien jetzt in Dienſt geſtellt wurde,
brauchte für ſeine erſte Fahrt nur 3 Stunden.
Hans Skuck und Frau leicht verlekzt.
Berlin. Nach einer hier eingetroffenen
Mel=
ſetzt habe. Nach einem anderen Bericht ſoll es ſich dung hat der bekannte deutſche Autorennfahrer
Hans Stuck auf der Fahrt von Brünn nach
Ber=
lin einen Autounfall erlitten, der glücklicherweiſe
ohne ernſte Folgen geblieben iſt. In der Nähe
von Iglau wollte Hans Stuck an einem quer über
heftig von der hohen See hin= und hergeworfen Der Wagen Stucks kam dabei der Straßenböſchung
zu nahe, überſchlug ſich und wurde vollſtändig
zer=
ruder waren zertrümmert und Rettungsboote des trümmert. Hans Stuck erlitt dabei lediglich Haut=
Helfer vom Dampfer „New York” die ganze Be= hirnerſchütterung davon. Stuck und ſeine Frau
ſatzung der „Siſto”, 16 Mann, vom Unglücksſchiff wurden nach Brünn transportiert; ſie wollen am
Mittwoch von Brünn aus in einem ihnen von der
Autounion entgegengeſandten Kraftwagen nach
Berlin weiterfahren.
Todesurteil in Moabit.
rigen Dampfer ihre Weiterreiſe an. Daß ſich das entſprechend, verurteilte das Berliner
Schwurge=
norwegiſche Schiff überhaupt ſo lange über Waſſer richt am Mittwoch den 34jährigen Erich Sehlke
halten konnte, iſt darauf zurückzuführen, daß es wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode
Dampfer „Usworth” untergegangen und der japa= ten die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit
niſche Dampfer „Viktoria Maru” ſchwer beſchädigt aberkannt. Sehlke hatte im Juni ſeine Ehefrau
Erna und ſein drei Monate altes Töchterchen
Eveline durch Beilhiebe getötet. Seine
Schwie=
des Rettungsbootes der „New York” germutter, auf die der Mörder gleichfalls mit
dem Beil eindrang, wurde nur verletzt. Sehlke
Hamburg. Der Hamburg—Amerika=Linie war am Tage vorher von ſeiner Ehefrau
geſchie=
iſt von der „Nordſtern” Allgemeine Verſicherungs= den und als alleinſchuldiger Teil erklärt worden.
Wegen Mordes zum Tode verurteilt.
ihrer norwegiſchen Kameraden herzlichſte Glück= 44jährigen Gottfried Aloyſius Faſt aus Zeithain
den ebenfalls in Zeithain wohnenden 51jährigen
Arbeiter Thomas Harder, mit deſſen Frau er ehe=
Wilderer erſchoſſen.
widrige Beziehungen unterhielt, durch Beilhiebe
Kreuth (Oberbayern). Am 15. Dezember ermordet zu haben. Der Angeklagte will gegen
beobachteten im Blaubergkar zwei herzogliche Jä= das Urteil Reviſion einlegen.
ger zwei Wilderer, die einen Gamsbock geſchoſſen
Ein Meteor von ſeltener Schönheit beobachtet.
hatten. Die Jäger warteten, bis die Wildſchützen
den Gamsbock verſorgt hatten und ſich damit über Meſeritz. Am Dienstag abend wurde ein
die Grenze davonmachen wollten. Dabei kam es großer Meteor beobachtet, der von Weſten nach
zu einem Zuſammenſtoß mit den ſchußbereiten Oſten zog und im Zenith mit lautem Knall zer=
Wilderern, die ſich nach erfolgloſem Anruf anſchick= platzte. Der Meteor tauchte die Gegend
ſekunden=
ten, Widerſtand zu leiſten. Hierauf gab, einer lang in helles Licht. Beim Zerſpringen ging ein
der Jäger einen Schuß ab, der einen der Wil= feuerwerksähnlicher Sternregen nieder „Die
Him=
derer tödlich traf. Erſt daraufhin warf der zweite melserſcheinung wurde auch in den Nachbarorten
beobachtet.
Wilderer ſein Gewehr weg und ergab ſich.
Raubüberfall im Eiſenbahnabkeil? dete glatt um 7.03 Uhr auf dem Werftgelände.
Köln. Am Mittwoch vormittag wurde in
einem Abteil 2. Klaſſe des Perſonenzuges Köln
—Koblenz, der um 7.13 Uhr Köln verläßt, der
25 Jahre alte Landwirt Heinrich Sürbach aus
Annen (Weſtfalen) mit einer Schußwunde in der
Herzgegend aufgefunden. Der Schwerverletzte
wurde dem Krankenhaus zugeführt. Wie die
Landeskriminalpolizei mitteilt, hat der junge
Mann bei einer erſten kurzen Vernehmung
an=
gegeben, daß er hinter dem Bahnhof
Kalſcheu=
ren überfallen worden ſei. Dabei ſei ihm ein
Geldbetrag in Höhe von 2000.— RM. in
Papier=
geld und 25 RM. in Hartgeld entwendet worden.
Bis zur Mittagsſtunde war eine Aufklärung des
Vorfalles noch nicht möglich, da wegen der
Schwere der Verletzung eine weitere
Verneh=
mung des Mannes nicht möglich war.
Schulſchiff „Deutſchland” vor der La=Plata=
Mündung.
Bremen. Der deutſche Schulſchiff=Verein
teilt mit: Nach Funkmeldungen befand ſich das
Schulſchiff „Deutſchland” des Deutſchen
Schul=
ſchiff=Vereins am 17. Dezember auf 34 Grad Süd,
53 Grad Weſt, alſo kurz vor der La=Plata=
Mün=
dung. An Bord iſt alles wohl.
Kreuzer „Karlsruhe‟
zu Weihnachten in Montevideo.
Kiel. Kreuzer „Karlsruhe” iſt am
Diens=
tag vormittag aus Itajahy (Braſilien)
ausgelau=
fen und wird am 21. Dezember in Montevideo
er=
wartet. Dort wird die Beſatzung des
Weihnachts=
feſt feiern. Der Aufenthalt in Montevideo iſt
gegenüber dem urſprünglichen Reiſeplan um fünf
Tage verkürzt. Kreuzer „Karlsruhe” wird
Monte=
video bereits am 28. Dezember wieder verlaſſen.
Der norwegiſche Schriftſteller Elveſtad .
Oslo. Der bekannte norwegiſche
Schriftſtel=
ler und Journaliſt Spen Elveſtad iſt Dienstag
abend im Alter von 50 Jahren an einem
Schlag=
anfall geſtorben, als er ſich dienſtlich in Skien
be=
fand, um an der Reiſe des erſten Dampfers der
neu errichteten norwegiſchen Paläſtinalinie
teilzu=
nehmen. Elveſtad hat unter dem Decknamen Stein=
Riverton eine große Anzahl von Detektivromanen
herausgegeben die auch in mehreren anderen
Sprachen, darunter in Deutſch, erſchienen ſind,
da=
neben ferner mehrere literariſche Werke, u. a.
Ge=
ſellſchaftsſatiren. Seit Anfang d. J. war Elveſtad
vom langjährigen Mitarbeiter zum Chef des
Nach=
richtendienſtes der großen Zeitung „Tidens Tegn”
heraufgerückt. Mit ihm hat die norwegiſche
Jour=
naliſtik einen ihrer hervorragendſten Männer
ver=
loren.
„Graf Zeppelin”
begeiſtert die Sevillaner.
Madrid. Die Ankunft des deutſchen
Luft=
ſchiffes „Graf Zeppelin” in Sevilla, die am
Mon=
tag abend erfolgte, war für die dortige
Bevölke=
rung ein großes Erlebnis. Trotz der ſpäten Stunde
und der ungünſtigen Witterung hatte ſich eine
große Menſchenmenge auf dem Flugplatz
eingefun=
den. Von den Dächern der Häuſer erlebten die
Sevillaner das ſchöne Schauſpiel der nächtlichen
Landung des vom Scheinwerferlicht umſtrahlten
Zeppelins. Die Landung ging unter Leitung von
Dr. Eckener glatt vonſtatten. Der für Dienstag
angeſetzte offizielle Rundflug, an dem außer
dem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Lerroux, dem
Finanzminiſter und dem Unterſtaatsſekretär des
Präſidenten der Republik noch der deutſche
Bot=
ſchafter in Madrid ſowie zahlreiche andere
her=
vorragende Perſönlichkeiten teilnahmen, hat bei
allen Gäſten einen unvergleichlichen Eindruck
hin=
terlaſſen. Der ſpaniſche Regierungschef äußerte
wiederholt ſeine Begeiſterung über das
Meiſter=
werk deutſcher Technik, und es iſt anzunehmen, daß
künftig auch ſpaniſcherſeits der weiteren
Ausge=
ſtaltung dieſes als europäiſche Endſtation
vorge=
ſehenen Flughafens beſonderes Intereſſe
zugewen=
det werden wird. Während des zweiſtündigen
Rundfluges wurden von Bord des Luftſchiffes
ver=
ſchiedene Begrüßungsanſprachen gehalten, die auß
die ſpaniſchen Sender übertragen wurden. Die
ſpaniſche Preſſe geht in illuſtrierten Artikeln
aus=
führlich auf den Zeppelinbeſuch ein.
„Graf Zeppelin” in Friedrichshafen gelandet.
Friedrichshafen. „Graf, Zeppelin” iſt
geſtern, um 6.45 Uhr, unter Führung Dr. Eckeners
von ſeiner Weihnachtsfahrt aus Südamerika nach
Friedrichshafen zurückgekehrt. Das Luftſchiff lan=
Braſlien ehrt die deutſche Wiſſenſchaft.
Rio de Janeiro. In dem berühmten
Bo=
taniſchen Garten von Rio de Janeiro fand am
Dienstag eine einzigartige Ehrung der deutſchen
Wiſſenſchaft durch die braſilianiſche Regierung
ſtatt. In Anweſenheit des braſilianiſchen
Acker=
bauminiſters, des deutſchen Geſandten, des
Diplo=
matiſchen Korps ſowie des Direktors des
Botani=
ſchen Gartens in Berlin=Dahlem, Pilger, der
hierzu von der braſilianiſchen Regierung nach Rio
de Janeiro eingeladen worden war, wurde ein
Denkmal des deutſchen Naturforſchers Martius
enthüllt, der zuſammen mit den Botanikern
Eich=
ler und Urban durch ſein grundlegendes Werk
„Flora Braſilienſis” einen ausſchlaggebenden
An=
teil an der Entwicklung der braſilianiſchen
Natur=
forſchungen gehabt hat.
Dr. Rikter auf den Galapagos=Inſeln
vergiftek?
Guayaquil. Nach den letzten Berichten des
Kapitäns Hancocks ſollen die geheimnisvollen
Todesfälle auf den Galapagos=Inſeln in einen
Streit um einen Piratenſchatz ihre Aufklärung
finden. Dr. Ritter habe den Verſteck des Schatzes
gekannt und ſei deswegen vergiftet worden. De
Baronin Wagner und Philippſon ſeien auf der
Flucht verhungert. Ritter habe vor ſeinem Tode
der Frau Koerwin Mitteilung von dem Schatz 9e‟
macht. Hancocks will nun auf Grund der Angaben
der Frau den Schatz im Innern der Floreanel”
Inſel, das gebirgig iſt, ſuchen.
Furchtbarer Doppelmord in Steiermark.
Wien. Ein furchtbarer Doppelmord hat ſich
in der Ortſchaft Puſterwald bei Judenburg in
Steiermark abgeſpielt. Der Knecht Wogensber”
ger erſchlug die Witwe Heiniſſer, eine
hochbe=
tagte Frau, um ſie ihrer Barſchaft von 85 RM.
zu berauben. Der achtjährige Enkel wollte der
Großmutter zu Hilfe kommen und wurde bon
dem Knecht ebenfalls getötet. Nach der
Verhal=
tung des Knechtes, der ein Geſtändnis ablegte,
belagerte eine erbitterte Menſchenmenge den
Gendarmeriepoſten von Puſterwald, in der
Ab=
ſicht, den Mörder bei der Ueberführung in da=
Bezirksgericht Jugendburg zu lynchen. Die Gei”
darmerie war gezwungen, den Transpor! ee
Mörders in aller Heimlichkeit und in der
Nac=
vorzunehmen.
u der Tabelle hab
gerbeitet, wodurgh
olge der beiden Let
u biſſeres Ausſehen g/
den „Genuß”, komm
ſude teilzunehmen.
Fürſelden.
litoria Griesheim
ahn 75 Darmſtadt
eM Groß=Gerau
(SG. 46 Darmſtadt
Ghattia Wolfskehlen
union Wixhauſen".
(ermania Eberſtadt
W. Weiterſtadt
Am kommenden
ſicken befreit war
uegefallenen Treffen
eſen ſich:
TSG. 46 Da
Die Eberſtädter
geten, und trotz ihres
Sonntag wird es
1 ſſch die 46er mi
in in der Tabelle
der Tab
WGerau,
Da bringe
Men einer
AUeberral
V
Giieshein
Mezuang die
M Die Piat
MA bei de
17
derlat
nber
ermaße
[ ← ][ ][ → ]Sonnerstag, 20. Dezember 1934
Nr. 350 — Seite
Mdotbablagdtt
Fußball in Starkenburg.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
m mt am kommenden Sonntag mit folgenden Spielen ihren
atgang:
Bürſtadt — Polizei,
SV, 98 — Urberach.
A.=O. Worms — Arheilgen,
Dieburg — Pfiffligheim.
Lorſch — Pfungſtadt,
Walldorf — Egelsbach.
grrungen, die im Kampf um die Spitze von erheblicher
Bedeu=
mg ſind. Polizei reiſt zu den Raſenſpielern nach Bür=
nö t und wird ſtark auf der Hut ſein müſſen, wenn ſie ihre gute
ſſition nicht gefährden laſſen will. Nach dem Geſetz der Serie
ſerdings wäre der kommende Sonntag für die „Grünen” ein
ſenannter „guter”, denn die vergangene Vorſtellung am
Mühl=
in war, darüber kann kein Zweifel beſtehen, nicht über
Durch=
mitt. Bürſtadt iſt heißer Boden, dennoch halten wir die
Darm=
drer für einen Sieg gut. — Einen Darmſtädter Sieg ſollten
che die 98er am Böllenfalltor über Urberach erringen, das
ſerdings beſſer iſt, als der Tabellenſtand beſagt. — Das zweite
aupttreffen” ſteigt in Walldorf, wo Egelsbach unter
ſen Umſtänden bemüht ſein wird, den Verluſt vom Vorſonntag
cugleichen. Wir halten dieſes Spiel für offen. Das gleiche
eſte auch für die Begegnung Lorſch — Pfungſtadt
zu=
rſſen. Die Germanen haben ſich in den letzten Spielen ſtark
ubeſſert und gehen mit reellen Ausſichten ins Ried. —
Ar=
ilgen trifft in Worms auf eine vom Abſtieg bedrohte
die ſicherlich das Letzte hergeben wird, um einen Sieg
ſicher=
ztellen, der allerdings kaum ſehr hoch ausfallen dürfte. Eine
lukteteilung erſcheint durchaus möglich. — Dieburg iſt ſtark
mug, auf eigenem Platz und mit wiederhergeſtellter Mannſchaft
gen die Wormſer Vorſtädter einen, wenn nicht beide Punkte
behalten.
Die Kreisklaſſe 1.
Gruppe 2 — Darmſtadt.
In der Tabelle haben ſich die 46er wiederum um eine Stelle
ugearbeitet, wodurch Wolfskehlen zurückverſetzt wurde. Die
folge der beiden Letzten haben ihrem Punktekonto ebenfalls
beſſeres Ausſehen gegeben, und wir hoffen, daß auch ſie noch
n den „Genuß” kommen, an den Verſchiebungen der
Schluß=
ude teilzunehmen.
Nörfelden
ſiktoria Griesheim
ſahn 75 Darmſtadt
V. Groß=Gerau
SG. 46 Darmſtadt
ſhattia Wolfskehlen
lnion Wixhauſen.
ſermania Eberſtadt
P. Weiterſtadt
25:15
22:17
21:26
23:15
1314
19:25
18:18
11:18
9:18
Am kommenden Sonntag, der urſprünglich von den
Punkte=
ulen befreit war, finden nun doch Spiele ſtatt, und zwar die
ſugefallenen Treffen des erſten Sonntags der Rückrunde. Es
ufen ſich:
TSG. 46 Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Die Eberſtädter Germanen müſſen an der Rheinallee
an=
ner, und trotz ihres ſchönen Sieges gegen Wixhauſen am letz=
Sonntag wird es dort für ſie nicht viel zu holen geben
zu=
n ſich die 46er mit dem Gedanken tragen, durch einen Sieg
ear in der Tabelle vorzuſtoßen.
SV. Mörfelden — SV. Groß=Gerau.
Der Tabellenführer iſt nun auf dem Wege zum Ziel, und auch
Gß=Gerau, das als Gaſt in Mörfelden weilt, wird es nicht
ſuig bringen, den 90prozentigen Meiſter aufzuhalten. Wir
er=
yeten einen ſicheren Sieg von Mörfelden, während alles andere
Ueberraſchung anzuſehen wäre.
Viktöria Griesheim — Jahn 75 Darmſtadt.
Griesheim ſpielt zu Hauſe gegen die Darmſtädter 75er. Der
sgang dieſer Begegnung erſcheint uns reichlich offen, da
eines=
s die Platzmannſchaft in ihrer Form ſchwankend iſt, während
ma bei den 75ern abwarten muß, inwieweit die Wunde der
ſten Niederlage geheilt iſt.
Union Wixhauſen — SV. Weiterſtadt.
Der Tabellenletzte hat in Wixhauſen anzutreten, und man
mn nicht umhin, den Unioniſten trotz ihrer vorſonntäglichen
ſderlage in Eberſtadt die beſſeren Chancen auf das gute Ende
jeben. Doch darf man nicht vergeſſen, daß Weiterſtadt gegen
Abſtieg kämpft, was leicht alle Vorausſagen umwerfen
mnte.
Gruppe 3 — Odenwald.
Hier zeigt die Tabelle nach dem 16. Dezember folgendes
ſtcht:
31.15
ſroß=Zimmern
22:16
13
Nichelſtadt.
15:18
ſabenhauſen
18:11
öchſt
26:15
loßdorf
19:20
ſher=Ramſtadt
9:37
ſchaafheim
Am kommenden Sonntag ſind liſtenmäßig keine Spiele
an=
ißt.
Auch Gruppe 4 — Rodgau
vorgeſehenermaßen einen Ruhetag. Vielleicht werden aber
Treffen angeſetzt.
Kreisklaſſe 2.
Gppe 1: Alsbach — Fehlheim, Auerbach — Seeheim.
Ham=
ſach — Zwingenberg.
Appe 2: Leeheim — Nauheim Geinsheim — Trebur,
Büttel=
ſorn — SV. 98 3. — Am Vorſonntag trennten ſich Nauheim
— Stockſtadt 2:5, Leeheim — Geinsheim 1:5. Trebur —
Büt=
elborn 6:0.
Yppe 3: Gräfenhauſen — Eſchollbrücken, TSG. Erzhauſen —
dahn. — Vom Vorſonntag ſind noch nachzutragen die
Ergeb=
liſſe Sprendlingen — Reichsbahn 8:2 und Gräfenhauſen
SG. Erzhauſen 4:3.
Appe 4: Sandbach — Spachbrücken Groß=Umſtadt Erbach,
lengfeld — Ueberau, Kleeſtadt — Beerfelden, Lützel=
Wiebels=
ſach — Neuſtadt und bei den 2. Mannſchaften noch Erbach 2.
Ober=Klingen 1. (14 Uhr) und Neuſtadt 2. — Rimhorn 1.
14 Uhr).
Kreisklaſſe II, Gruppe 4 (Rückrunde).
2 34: Kleeſtadt — Groß=Umſtadt: Erbach — Beerfelden;
Lützel=Wiebelsbach — Sandbach; Ueberau —
Neu=
ſtadt: Lengfeld — Spachbrücken (10.30 Uhr).
1 35: Beerſelden — Groß=Umſtadt: Erbach — Kleeſtadt;
Neuſtadt — Spachbrücken: Ueberau — Lützel=
Wiebels=
bach; Lengfeld — Sandbach.
1 35: Neuſtadt — Sandbach;, Beerfelden — Sprachbrücken;
Lengfeld — Groß=Umſtadt: Ueberau — Erbach;
Klee=
ſtadt — Lützel=Wiebelsbach.
1 35: Sandbach — Kleeſtadt; Lützel=Wiebelsbach —
Beer=
ſelden: Erbach — Lengfeld; Spachbrücken — Ueberau;
Groß=Umſtadt — Neuſtadt.
2 35: Neuſtadt — Erbach; Groß=Umſtadt — Lützel=
Wiebels=
bach; Beerfelden — Lengfeld; Spachbrücken —
Klee=
ſtadt: Sandbach — Ueberau.
35: Sandbach — Erbach: Spachbrücken — Lützel=
Wiebels=
bach; Neuſtadt — Beerfelden; Ueberau — Groß=
Um=
ſtadt; Lengfeld — Kleeſtadt.
24. 2. 35: Kleeſtadt — Neuſtadt; Groß=Umſtadt — Sandbach;
Lützel=Wiebelsbach — Lengfeld; Ueberau —
Beerfel=
den; Erbach — Spachbrücken.
10. 3. 35: Erbach — Lützel=Wiebelsbach; Groß=Umſtadt —
Spach=
brücken; „Beerfelden — Sandbach; Kleeſtadt
Ueberau; Lengfeld — Neuſtadt.
Die Spiele beginnen, falls nichts anderes vermerkt, im
De=
zember und Januar um 14 Uhr, im Februar und März um
14.30 Uhr ohne Wartezeit. Eine Verlegung des Spielbeginns muß
rechtzeitig unter Beifügung der ſchriftlichen
Einverſtändniserklä=
rung des Gegners und 18 Pfg. Porto bei mir beantragt werden.
Ich erinnere ferner an ſofortige Ablieferung der
Spielab=
rechnungen. Eine Reihe von Vereinen (Erbach, Kleeſtadt,
Neu=
ſtadt und Spachbrücken) haben die Einnahmenachweiſungen der
Vorrunde noch nicht an mich gelangen laſſen. (gez.) Dr.
Grüne=
wald.
Kreisklaſſe II, Gruppe 4, 2. Mannſchaften.
Die Runde der 2. Mannſchaften der Kreisklaſſe II, in der auch
die 1. Mannſchaften des TV. Rimhorn und des SpV. Oberklingen
mitwirken, wird wie folgt neu feſtgeſetzt. Die Spiele Ueberau—
Oberklingen und Neuſtadt—Lengfeld, die am 2. 12. 34
ausgetra=
gen wurden, werden in Anrechnung gebracht.
30. 12. 34 Ueberau—Neuſtadt. Erbach — Rimhorn, Lengfeld—
Oberklingen.
13. 1. 35 Neuſtadt — Ueberau, Lengfeld —Erbach, Rimhorn—
Oberklingen.
20. 1. 35 Ueberau—Erbach, Neuſtadt—Oberklingen, Lengfeld—
10. 2. 35 Neuſtadt—Erbach, Rimhorn-Lengfeld, Oberklingen—
Rimhorn.
27. 1. 35 Erbach—Lengfeld, Rimhorn—Oberklingen, Neuſtadt—
Uebevau.
Ueberau.
2. 35 Oberklingen—Erbach, Ueberau—Rimhorn.
24. 2. 35 Ueberau-Lengfeld, Erbach-Neuſtadt, Oberklingen—
Rimhorn.
10. 3. 35 Lengfeld—Neuſtadt Erbach—Ueberau.
17. 3. 35 Rimhorn—Neuſtadt, Oberklingen—Lengfeld.
24. 3. 35 Rimhorn—Erbach.
Die Spiele in Erbach, Lengfeld, Neuſtadt und Ueberau finden,
falls nicht anders vermerkt, vor den Spielen der 1. Mannſchaften
ſtatt, alſo im Dezember und Januar um 12.15 Uhr, im Februar
und März um 12.45 Uhr; die in Oberklingen und Rimhorn
aus=
zutragenden Spiele beginnen im Dezember und Januar um 14.00
Uhr, im Februar und März um 14.30 Uhr — jeweils ohne
Warte=
zeit.
Um mit den Vereinen verſchiedene für den Spielbetrieb
wich=
tige Fragen, insbeſondere die der Durchführung und Ausloſung
der Pokalſpiele, eingehend beſprechen zu können, fordere ich alle
Vereine auf, zu der am Sonntag, 23. Dez. um 10 Uhr. in
der Brauerei Schul ſtattſindenden Beſprechung ihre
Ver=
treter zu entſenden.
Deutſcher Fußballbund, Gau XIII, Kreisführer
(gez.): Dr. Grünewald.
Viktoria Griesheim—Jahn 1875 Darmſtadt.
Zum Rückſpiel müſſen die 7her am kommenden Sonntag nach
Griesheim. Das Vorſpiel konnten ſie als die Glücklicheren mit
6:4 gewinnen. Der Ausgang am Sonntag iſt offen. Griesheim
iſt durch die Niederlage von Groß=Gerau und durch die der F5er
gegen Mörfelden Tabellenzweiter geworden und wird ſicher alles
daran ſetzen, dieſen Platz erfolgreich zu verteidigen. Wenn
Vik=
toria jedoch auf die Form der F5er vom Vorſonntag trifft, wird
ſie alle Mühe haben, zu beiden Punkten zu kommen. Es iſt zu
erwarten, daß es zu dem gleichen intereſſanten Kampfe des
Vor=
ſpiels kommt, das mit 10 Toren und recht ſpannenden
Momen=
ten ſeine Stimmung und Senſation hatte.
Spielbeginn nachmittags 2 Uhr. Vorher 12.15 Uhr, 2. Mſch.
Die Mannſchaften fahren A Stunde vor Spielbeginn mit dem
Rad ab Feſthalle direkt zum Griesheimer Platz.
Mitglieder ſowie Anhänger des Vereins treffen ſich um
1 15 Uhr an der Brücke am Hauptbahnhof (Rheinallee), zum
Spaziergang nach dem Griesheimer Sportplatz.
Wir erwarten zahlreiche Begleitung.
Mannſchaftsaufſtel=
lung am Samstag an dieſer Stelle.
Zu der Spielerlitzung Freitag abend 8.30 Uhr
wer=
den alle Aktiven ſowie Inaktiven der Fußballabteilung erwartet.
FV. Gräfenhauſen — TSG. Erzhauſen 4:3 (1:2).
Zum vorletzten Spiel der Vorrunde ſtanden ſich beide
Mann=
ſchaften in Gräfenhauſen gegenüber. Obwohl Gr. von Beginn an
ſtändig mehr vom Spiel hatte, gelang es jedoch Erzhauſen, durch
Nachſchuß den Führungstreffer zu erzielen, der aber bald durch ein
Tor des Gr. Mittelſtürmers wieder ausgeglichen wurde. Durch
ein Selbſttor wurde der Halbzeitſtand hergeſtellt. Nach
Wieder=
beginn konnte Erzhauſen, jedoch auf nicht ganz einwandfreie Weiſe
zum 3:1 einſenden. Nun raffte ſich aber Gr. zuſammen und ſpielte
eine klare Ueberlegenheit heraus. Durch Tore des Links= und
Rechtsaußen wurde der Gleichſtand wieder hergeſtellt, und kurz
vor Schluß konnte Gr. Mittelſtürmer durch wundervolles
Kopf=
balltor den längſt verdienten Siegestreffer erzielen.
Schiedsrich=
ter Mülbach=Darmſtadt leitete zufriedenſtellend.
Mannſchaftskämpfe im Ringen. — Kreis Darmſtadi.
Der 6. Kampfſonntag nahm wieder einen ruhigen,
einwand=
freien Verlauf mit den im voraus erwarteten Ergebniſſen. Alle
ſiegreichen Mannſchaften konnten mit hoher Punktzahl gewinnen.
eine Ausnahme machte nur Bensheim, das in Ober=Ramſtadt um
ein Haar an einer Niederlage nicht vorbeigekommen wäre. Die
Reſultate:
Werſau — Fürth 20:0 P. Bensheim — Ober=Ramſtadt
12:8 P. Seeheim — Pfungſtadt 15:3 P., Schaafheim —
Arheilgen 6:15 P.
Werſau brachte zu Hauſe abermals die Ueberraſchung fertig.
die Fürtber Mannſchaft mit 20:0 Punkten hineinzulegen. Gegen
Fürth 6 Schulterſiege und im Schwergewicht einen Punktſieg zu
erringen, iſt beſtimmt eine gute Leiſtung, doch ſcheint Fürth von
allen guten Geiſtern verlaſſen zu ſein.
Seeheim konnte ebenfalls zu Hauſe hoch 15:3 gegen
Pfungſtadt gewinnen. Der Sieg wäre noch um 3 Punkte höher
ausgefallen, hätte nicht der Seeheimer Federgewichtler
Ueber=
gewicht gebracht. Aber auch Pfungſtadt trat in ſehr ſchlechter
Beſetzung an, und zwar mit 2 Uebergewi ten und ohne den
Mit=
telgewichtler Größmann.
Arheilgen hatte gegen die geſchwächte Mannſchaft
Schaaf=
heims keinen ſchweren Stand. Mit 5 Schulterſiegen ſtellte
Ar=
heilgen ſeinen Endſieg ſicher. Schaafheim konnte nur 2
Schulter=
ſiege entgegenſetzen.
Ober=Ramſtadt war es zu Hauſe nicht vergönnt den
Geſamtſieg zu erringen, trotzdem es bis zum Mittelgewicht mit
8:3 Punkten führte. Die Bensheimer ließen in den drei oberen
Klaſſen die Ober=Ramſtädter nicht mehr zum Zuge kommen und
ſtellten hier mit 3 Schulterſiegen das Endreſultat ſicher.
Darmſtädker Turn= und Sporkgemeinde 1846.
In der Zeit vom 21. Dezember 1934 bis zum 6. Januar 1935
fallen alle Uebungsſtunden und Sitzungen, in der Turnhalle am
Woogsplatz aus.
Die erſte Schwimmſtunde im neuen Jahr beginnt dagegen am
Mittwoch, den 3. Januar.
Die Deutſchen Junioren=Meiſterſchaften der
Leichtathleten, die 1935 zum erſten Male entſchieden
wer=
den, wurden nunmehr auch terminlich feſtgelegt. Sie finden am
21. Juli 1935 in Kaſſel ſtatt. Mit Ausnahme des 10 000=Meter=
und Marathon=Laufes wird das geſamte olympiſche Programm
abgewickelt.
Handballer im Dienſte der Winkerhilfe=
Polizei Darmſtadt — Skadkelf 14:14 (8:7).
Im Rahmen des Tages der Polizei ſtellten ſich die Handballer
noch einmal in den Dienſt der Winterhilfe. Die Mannſchaft des
Deutſchen Meiſters — lediglich für Luley ſtürmte Villhardt auf
Rechtsaußen — ſtand einer Stadtelf aus SV. 98 und STG. 46
gegenüber, und dieſe Paarung hatte gut 1000 Zuſchauer auf den
Exert angelockt. Sie wurden durch ein ſchönes Spiel mit einigen
herrlichen Einzelleiſtungen und 28 Toren erfreut, alſo nahezu
„pro Pfennig Eintritt ein Tor‟. Das Unentſchieden kann man
als gerecht werten, wenn auch das größere Pech bei den
Stür=
mern der Stadtmannſchaft klebte. Gegenüber dem guten
Ver=
ſtändnis der Polizeimannſchaften mußten ſich die Kombinierten
erſt finden, und das dauerte ein Weilchen. Dann aber machten
die Gäſte Ernſt, das Spiel wurde erheblich ſchneller und beſſer,
und von 13:8 rutſchte das Torverhältnis in einem beachtlichen
Endſpurt auf 14:14. Beide Mannſchaften befleißigten ſich einer
anſtändigen Spielweiſe und machten Schiedsrichter Niebling=
Merck das Leben ſchön.
In der erſten Hälfte ging die Meiſterelf ſtets in Führung.
doch fünfmal zogen die Gäſte gleich bis auf 8:7 zur Pauſe. Nach
dem Wechſel machten ſich in der Gäſteabwehr einige ſchwache
Momente geltend, und ſchon ſtand die Partie 13:8, um erſt im
Schlußgalopp in das Unentſchieden auszulaufen. Die Zuſchauer
gingen lebhaft mit und applaudierten beſonders ſchöne
Lei=
ſtungen auf beiden Seiten. Die Tore warfen für Polizei:
Spalt 8, Sommer 2. Huber 3; für die Stadtelf: Feick 6.
Eich=
horn 3, Witzleb 2, Freund 2 und Avemarie.
„5..
Die Gauliga Südweſt ſieht am Sonntag folgendes
Pro=
gramm:
Polizei Darmſtadt — TSV. Herrnsheim,
Pfalz Ludwigshafen — VfR Kaiſerslautern,
SV. Wiesbaden — TV. Haßloch,
Offenbach — 98 Darmſtadt.
Schwanheim — Frieſenheim.
Der deutſche Meiſter wird die Gelegenheit, auf eigenem Platz
Herrnsheim abzuhängen, nicht vorübergehen laſſen. Ob 98
Darmſtadt in Offenbach zu den Punkten kommen wird, muß man
nach dem ſchwachen Spiel in Haßloch wohl offen laſſen, denn die
Offenbacher Turner ſind auf eigenem Platz, wie die Gäſte ſchon
erfahren haben, ein gefährlicher Rivale. Im übrigen ſollten
Schwanheim Kaiſerslautern und Wiesbaden im Beſitz der
Punkte bleiben.
Ballſport Dietesheim I.—TAV. Eppertshauſen I. 7:7 (5:5).
Zu Beginn der Rückrunde weilte Eppertshauſen in
Dietes=
heim. Mit Glück kamen die Gaſtgeber um eine Niederlage
her=
um, aber das Ergebnis iſt dem Spielverlauf gerecht. Beide
Mann=
ſchaften zeigten ein fabelhaftes Spiel, was an Spannung, Tempo
und Fairneß nichts zu wünſchen übrig ließ. Dietesheim ſtellte
eine flinke Stürmerreihe, welche auch vor dem Tor nicht zögert.
Läuferreihe Verteidigung und Tormann ſind ebenfalls gut;
be=
ſonders gefallen konnte der linke Läufer. — Bei Eppertshauſen
konnte der Sturm nicht immer gefallen. Tüncher muß den
Ball=
eher abſpielen und auch die linke Seite mehr bedienen. Müller H.*
der beſte Mann auf dem Felde. Die Läuferreihe war gut. In
der Verteidigung Kraus überragend: Müller F. im Tor war
beſſer als ſein Gegenüber. — Reſ. 6:8 (5:2) für Eppertshauſen.
Die Jugend weilte in Jügesheim und ſiegte 5:7 (4:4).
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 20. Dezember
5.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6 45; Zeft.
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral. —
700: München: Das kleine Funkorcheſter Ltg.: Erich Kloß. —
810: Waſſerſtand. Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
900: Nur Trier: Werbekonzert. — 9.15: Von Trier: Selten
ge=
hörte Klaviermuſtk. — 9.45: Lieder aus galanter Zeit von L.
An=
derſen. — 10.00: Nachr. — 10.15: Stuttgart: Schulfunk:
Volks=
liederſingen. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche u. Haus.
1100: Werbekonzert — 11.30: Meldungen.
12,00: Muſikzug der SA.=Standarte R 63. Ltg.: Muſikreferent von
der Dovenmühle. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr —
13.10: Nachr. aus dem Sendebezirk. — 13.15: Schallplatten: Mal
was für die Rleinen! — 14.15: Zeit. Nachr. — 14.30:
Wirtſchatts=
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14,55: Wetter.
1500: Nur Frankfurt: Nachr. der Gauleitung. — 15.151
Kinder=
ſtunde: Prinz Schnupfen! Hörſpiel.
T6.00: 1000 Takte Frohlinn — 1000 Worte Humorl (Schallpl.).
18,00: Katechismus für Sprachſünder. — 18.10: Die
Schnee=
ſchuhe. Eine Funkfolge mit Texten von Helm. Lantſchner, Joh.
Linke und Hub. Mumelter. — 18.35: Mit Hitler gut der
Feſte Landsberg. Zur Erimerung an die Entlaſſung des Führers
aus der Feſtungshaft am 20. Dezember 1924. Von Mar
Kallen=
bach. — 18 45: Meldungen
18.50: Doppelkonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Cornelns. — Die
Tanzkapelle Hauck. — 19.35: München: Unw.=Prot, Dr.
Haus=
hofer: Weltpolitiſcher Monatsbericht. — 20.00: Nachr. — 20.10:
Saarumſchau. — 20.30: Lanner=Strauß=Konzert. Bekanntes und
unbekanntes aus ihren Werken. — Mit Einlagen: Szenen aus
dem zeitgenöſiſchen Wien. — 22.00: Zeit. Nachr. — 22.16:
Nachr. Wetter, Sport. — 22.30: Deutſche Mütter. Eine
Funk=
folge von Anton Betzner, (Wiederholung!. — 23.30; Kammermuſik
von Leclair, Haydn und Mozart. — 24 00; Stuttgart: Nachtmuſik.
OMlistien dnnsännnn
Donnerstag, 20. Dezember
Berlin: 20.10: Bunter Tanzabend: „Nur noch vier
Tage .....
Breslau: 20.10: Adventfeier in der Hofkirche. Es
kumpt ein ſchif geladen.
Deutſchlandſender: 20.50: Hermann Abendroth
di=
rigiert die Berliner Philharmoniker. Bruckner: Sinfonie
Nr. 3, D=Moll.
Frankfurt: 20.30: Lanner=Strauß=Konzert.
Hamburg: 20.10: ... und abends wird getanzt.
Köln: 21.15: Mich ſchuf Solingen, Bunte Hörbilder.
Königsberg: 20.15: Träumereien am deutſchen Kamin.
Leipzig: 20.10: Wie die Alten ſungen — und ſo
zwit=
ſchern die Jungen.
München: 20.10: Hannibal. Tragödie von Chr. Dietrich
Grabbe.
Stuttgart: 20.30: Kameraden vom Himalaja. Deutſche
Bergſteiger ſprechen.
Rom: 20.45: Sinfoniekonzert.
Budapeſt: 23.15: Zigeunerkapelle Imre Maghari.
Beromünſter: 20.00: Aus der Martinskirche, Baſekz
Weihnachtsoratorium von Bach.
Luxemburg: 20.40: Deutſcher Abend.
Kopenhagen: 21.10: Aus der Fledermaus, von
Jo=
hann Strauß.
Meſſeheiſchl.
Ausſichten für Donnerstag: Nach verbreiteten Regenfällen wieder
mehr wechſelnd bewölk”, nur noch einzelne Schauer, bei
leb=
haften ſüdweſtlichen Winden milder.
Ausſichten für Freitag: Bei weſtlicher Luftzufuhr milder,
unbe=
ſtimmt,
Deutſchlands Treibſtoffproblem.
Auf dem Wege zum Aufbau einer eigenen Treibſtoffwirtſchaft. — Skeinkohleverflüſſigungsverſuche geglückk.
gefragt und bis ½ Prozent höher. Staatsanleihen lagen ſtill und
kaum verändert; ſchwach blieben aber 6prozent. Dollarſchätze von
Benzin aus Skeinkohle.
1923, für die keine Bewertung zu erhalten war; der letzte Kurs
In einem Vortrag in der Techniſch=Literariſchen Geſellſchaft
Berlin am 18. Dezember äußerte ſich Dr. M. Pier über die
Arbeiten und Ergebniſſe der erſten groß=techniſchen
Verſuchsan=
lage der Steinkohleverflüſſigung in Ludwigshafen=Oppau.
Ins=
geſamt wurden bisher 1500 To. Ruhrgasflammkohle hydriert,
da=
von im November durchſchnittlich 20 To. täglich. Durch Abbau
(Umwandlung) von 96 Prozent der Kohleſubſtanz gelang es,
täg=
lich zirka 13—14 To. Oel aus Steinkohle neu zu erzeugen.
Hier=
bei wurden zirka 20 Prozent des Gewichts der Verflüſſigung —
zirka 14 Prozent der Kohleſubſtanz — in gasförmige Produkte
übergeführt, von denen 30—40 Prozent Propan= und Butangas
darſtellen und als ſolches gewonnen werden können. Der Verſuch
hat beſtätigt, daß der Vorſprung, den die Braunkohlehydrierung
infolge ihrer längeren techniſchen Entwicklung hat, aufgeholt iſt.
Die Anlagekoſten werden vorausſichtlich bei der Steinkohle
niedri=
ger liegen als bei der Braunkohle; auch die Betriebskoſten
wer=
den nach kurzer Anlaufszeit bei Verwendung geeigneter Kohlen
ſicher nicht höher liegen als bei der Braunkohle.
Die bisherigen Ergebniſſe rechtfertigen dieſes Urteil, denn
die Durchführung des Großverbrauchs iſt mit Apparaten
vor=
genommen, wie ſie entſprechend für die ſpätere Verwendung im
Großbetrieb in Frage kommen. Das Benzin, das teils im
Kohle=
ofen erhalten, teils durch Weiterverarbeitung des Mittelöles
gewonnen wird, ſtellt ein ausgezeichnetes Autobenzin dar. Auch
für die Herſtellung von Fliegerbenzin iſt es beſonders geeignet.
Zum Unterſchied von der Braunkohle kann der im Kohleofen
ge=
wonnene Anteil des Benzins unmittelbar raffiniert werden.
Da=
bei fallen Phenole, z. B. die Karbolſäure an. Während man auf
dieſem Wege aus der Steinkohle zu verhältnismäßig
waſſerſtoff=
armen Produkten gelangt, iſt die Braunkohlehydrierung dort
be=
ſonders geeignet, wo waſſerſtoffreichere Produkte, wie Schmieröle
und Paraffine, in erheblichen Mengen neben Treibſtoffen
gewon=
nen werden ſollen. Dadurch bildet die Steinkohlehydrierung eine
gewiſſe Ergänzung der Braunkohleverarbeitung. Von großer
Be=
deutung für die Steinkohleverflüſſigung iſt es, daß ſowohl der
reine Hydrierungsprozeß wie auch die Wiedergewinnung des
An=
reibeöls einwandfrei funktioniert hat.
Damit iſt erwieſen, daß die Möglichkeit der
Steinkohlehydrie=
rung ſich großtechniſch voll ausſchöpfen laſſen und daß die
unmit=
telbare Hydrierung der Kohle das gegebene Verfahren für die
Gewinnung von Treibſtoffen iſt, wenn keine ſchwer verwertbaren
Nebenprodukte auftreten ſollen. Dadurch wurde auch die Frage
beantwortet, ob es grundſätzlich vorzuziehen ſei, ſtatt die Kohle
ſelbſt zu hydrieren, aus ihr erſt Teer herzuſtellen und dieſen dann
mittels der Hydrierung weiter zu verarbeiten. Wir ſind zu dieſem
Ergebnis gekommen, nachdem wir auch die Frage geprüft haben,
ob es nicht zweckmäßig ſei, die Kohle erſt vollſtändig zu vergaſen,
und aus dem Gemiſch von Kohlenoxyd und Waſſerſtoff rückwärts
aufbauend zu flüſſigen Treibſtoffen zu gelangen. Einen ähnlichen
Weg beſchreitet auch Franz Fiſcher mit ſeiner Treibſtoffſyntheſe,
die jetzt in einer Verſuchsanlage über ihre techniſche Eignung
ge=
prüft wird.
Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß die großtechniſche
Verſuchs=
anlage in Ludwigshafen=Oppau in mehrmonatiger Betriebszeit
die Ergebniſſe der Kleinverſuche vollſtändig beſtätigt hat. Sie
hat gezeigt, daß nunmehr auch die Steinkohle unbedenklich zur
Löſung des Treibſtoffproblems herangezogen werden kann. Auf
lange Sicht betrachtet, wird ſich in einem kohlereichen und
erdöl=
armen Land wie Deutſchland der Aufbau einer eigenen
Treibſtoff=
wirtſchaft in erſter Linie auf unmittelbare Hydrierung von Kohle
(Steinkohle bis Braunkohle) ſtützen müſſen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach dem bereits gegen Schluß der vorgeſtrigen Börſe
ein=
getretenen Tendenzumſchwung eröffneten die Berliner
Aktien=
märkte zu überwiegend höheren Kurſen. Zwar ſind dieſe zum
Teil darauf zurückzuführen, daß die Kuliſſe angeſichts der letzthin
das Börſenbild kennzeichnenden rückläufigen Bewegung ſich
wei=
teſtgehend glattgeſtellt hatte, ſo daß neu aufkommender Bedarf
zum Teil auf leere Märkte ſtieß; unzweifelhaft wird die
freund=
lichere Haltung aber auch durch andere Faktoren bedingt, von
denen in erſter Linie das außenpolitiſche Expoſé Lavals im Senat
zu erwähnen iſt, das hinſichtlich der an die Adreſſe Deutſchlands
gerichteten Ausführungen über eine Verſtändigungsbereitſchaft
Befriedigung ausgelöſt hat. Aber auch Meldungen aus der
Wirt=
ſchaft, u. a. über eine befriedigende Entwicklung der weſtdeutſchen
Eiſeninduſtrie und in der Schultheiß=Aufſichtsratsſitzung gemachte
Ausführungen über eine günſtige Geſchäftsentwicklung ſowie die
Beibehaltung der vierprozentigen Dividende bei dem
Unterneh=
men beeinflußten die Geſamttendenz günſtig. Die
Kursbeſſerun=
gen betrugen im Durchſchnitt etwa ½—1 Prozent und gingen
ver=
einzelt weſentlich darüber hinaus. Am Rentenmarkt blieb es
vor=
erſt ſehr ſtill, da nennenswerte Orders noch nicht vorlagen.
In=
deſſen iſt auch hier die Grundſtimmung nicht unfreundlich. Man
hörte Vortagskurſe. Altbeſitzanleihe waren 5 Pfg. ſchwächer, ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen wurden auf Vortagshöhe umgeſetzt.
Am Geldmarkt blieben die Sätze für Blankotagesgeld
unverän=
dert 4—4½ Prozent. Von Valuten errechneten ſich der Dollar
und das engliſche Pfund mit 2,483 bzw. 12,288 etwas leichter. Im
Verlauf blieb die Tendenz weiter freundlich, bei regerem
Kauf=
intereſſe des Publikums zogen die Kurſe überwiegend an. Intern
ging von der Erholung der Farbenaktie bis auf 132½ eine
An=
regung aus. Gut erholt waren Aku und Bemberg, die gegen den
Anfang je 1½ Prozent höher zur Notiz kamen. Von
Auslands=
werten ſind noch Chadeanteile mit einer weiteren Beſſerung von
1,25 RM. zu erwähnen. Am Rentenmarkt hielt ſich das Geſchäft
in Hypothekenpfandbriefen und Kommunalobligationen in eng=
ſten Grenzen. Kursmäßig traten größere Veränderungen nicht
ein; die Schwankungen betrugen nach beiden Seiten etwa ½—½
Prozent. Lebhafter wurden Stadtanleihen gefragt, die auch meiſt
höher zur Notiz kamen. Erwähnt ſeien 28er Gelſenkirchen=Buer
mit plus ½ Proz. 27er Kolberger mit plus 8 Prozent. Sonſt
betrugen die Beſſerungen etwa ½—½ Prozent. Auch
Provinz=
anleihen, verkehrten in freundicher Haltung.
Die Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters im Senat
gaben der bereits vorgeſtern ſich anbahnenden freundlicheren
Auf=
faſſung an der Frankfurter Börſe geſtern eine weitere Stütze,
zumal man auch ſonſt in bezug auf die außenpolitiſche Lage etwas
zuverſichtlicher geſtimmt war. Von allgemein günſtigem Einfluß
war auch das Aufhören der Verkäufe der Auslandsarbitrage.
Angeſichts der bevorſtehenden Weihnachtsfeiertage blieb aber die
Unternehmungsluſt ſowohl der Kundſchaft als auch der Kuliſſe
ſehr klein, ſo daß die Umſatztätigkeit auf faſt allen Marktgebieten
keine Ausdehnung erfuhr. Gegenüber der Abendbörſe überwogen
aber durchſchnittliche Kursbeſſerungen von ½—1 Prozent. Der
Nentenmarkt hatte ebenfalls nur kleines Geſchäft; „etwas mehr
beachtet blieben Kommunal=Umſchuldung; ferner notierten
Stahl=
vereinbonds ¼ Prozent höher, dagegen kamen Altbeſitz mit 102½
um ½ Prozent niedriger zur Notiz, während im übrigen die
letz=
ten Kurſe behauptet blieben. Im Verlaufe ſetzten ſich in den
Hauptwerten bei allerdings kleinen Umſätzen weitere
Beſſerun=
gen durch, ſo für Aku 47 (46½), Schiffahrtswerte nochmals plus
½ Prozent; von Elektroaktien Bekula 131 (130½). Lebhafter
waren jedoch JG. Farben mit 133—133½ nach 132½. Der
Mon=
tanmarkt blieb dagegen ziemlich ruhig und unverändert, auch ſonſt
waren die Anfangskurſe zumeiſt behauptet; etwas feſter noch
Reichshank bis 147½ (147). Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft
klein, Altbeſitz waren weiter gedrückt, und zwar bis auf 102;
fer=
ner gaben ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen auf 97 (min. ½
Pro=
zent) nach, während im übrigen die erſten Kurſe voll behauptet
blieben. Der Pfandbriefmarkt hatte bei ruhigerem Geſchäft
zu=
meiſt unveränderte Kurſe. Stadtanleihen waren teilweiſe etwas
lag bekanntlich bei 94½ Prozent. — Am Auslandsrentenmarkt
konnten ſich Schweiz. Bundesbahnen weiter etwas erholen,
wäh=
rend im übrigen bei wenig veränderten Kurſen weitgehendſte Ge=
ſchäftsſtille herrſchte. Tagesgeld war verhältnismäßig leicht und
zu 3½ Prozent unverändert.
Die zuverſichtliche Stimmung der Mittagsbörſe erhielt ſich
auch im Abendbörſenverkehr, doch entwickelte ſich angeſichts
der herrſchenden Zurückhaltung vor den Feiertagen nur
unbedeu=
tendes Geſchäft. — Am Rentenmarkt herrſchte weitgehendſte
Ge=
ſchäftsſtille.
An der Frankfurter Börſe ſind zum Börſenhandel zugelaſſen:
RM. 73 250 000 6prozent. Preußiſche Schatzanweiſungen von 1935
Folge 1, rückzahlbar zu 102 Prozent am 20. Januar 1936. Die
Schatzanweiſungen lauten auf RM. und ſind in Stücken zu RM.
50, 250 500, 5000 und 25 000 ausgefertigt. Die beiden Zinsſcheine
ſind fällig am 20. 7. 1935 und 20. 1. 1936. Der Zinslauf beginnt
am 20. Januar 1935. Die Schatzanweiſungen werden vom 21. 12.
1934 ab notiert.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 19. Dezember. Am
letz=
ten Getreidegroßmarkt vor den Feiertagen entwickelten ſich nur
noch ſporadiſche Umſätze. Das Angebot in Brotgetreide war
ver=
hältnismäßig reichlich, die Nachfrage hat etwas nachgelaſſen.
Futtergetreide blieb hingegen bei immer noch knappen Zufuhren
geſucht, auch Mühlenabfälle und ölhaltige Futtermittel waren
weiter knapp und ſehr begehrt. Das Mehlgeſchäft blieb aber ſehr
unbefriedigend, auch für ſpätere Lieferungen zeigte ſich nur
ge=
ringe Nachfrage. Der Abruf aus laufenden Schlüſſen war
ſchlep=
pend. Es notierten (Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo)
in RM.: Weizen W. 9: 203,50 W. 13: 207,50. W. 16: 211,50;
Rog=
gen R. 9: 163,50, R. 13: 167,50, R. 15: 171,50 — alles
Großhan=
delspreiſe der Mühlen des genannten Preisgebiets. Futtergerſte
G.9: 165,50 G. 11: 168,50, G. 12: 170,50; Hafer H. 13: 163.50,
H. 14: 165,50 — alles Großhandelspreiſe ab Station. Bei
Waſſer=
verladung über 100 To. RM. 3.— mehr. Sommergerſte für
Brau=
zwecke 200, Weizenmehl W. 13 und 16: 27,15 pl. 0,50 Mk.
Fracht=
ausgleich; Roggenmehl R. 13: 23,60, R. 15: 24,00 plus 0,50 RM.
Frachtausgleich. Weizennachmehl 16,50, Weizenfuttermehl 12,75,
Weizenkleie W. 13 10,58, W. 16 10,79, Roggenkleie R. 13 9,81,
R. 15 10,05 — alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit
ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen.
Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag (m.M.) 13,00, Palmkuchen m. M.
13,30, Erdnußkuchen m. M. 14,50 — alles Fabrikpreiſe ab ſüdd.
Fabrikſtation. Treber —, Trockenſchnitzel 9,30—9,70. Heu ſüdd.
11,00 Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,70
bis 5,00. — Der nächſte Getreidegroßmarkt findet am 31.
Dezem=
ber d. J. ſtatt.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 19. Dezember. Im
Berliner Getreideverkehr bewegte ſich das Geſchäft in anbetracht
der bevorſtehenden Feiertage in ruhigen Bahnen. Von der erſten
Hand liegt andererſeits aber geringeres Angebot vor, was ſowohl
für Weizen und Roggen als auch für Futtergetreide gilt. Bei
den Abſchlüſſen handelt es ſich zumeiſt um Januar=Verladungen,
um unnötige Koſten zu vermeiden. Die Mühlen am Platze zeigen
weiter etwas Aufnahmeneigung, während an der Küſte ſich der
Abſatz weniger glatt vollzieht, zumal hier etwas mehr Material
herauskommt. Für Futtergetreide hat ſich die Lage nicht
ver=
ändert, der Konſum zeigt weiter reges Intereſſe. Für Braugerſte
werden letzte Preiſe nicht voll bewilligt, Induſtriegerſten haben
ruhiges Geſchäft. Roggenausfuhrſcheine liegen feſt.
Biehmärkke.
Schweinemarkt in Friedberg vom 19. Dezember. Auf dem
heutigen Schweinemarkt waren 394 Jungtiere aufgetrieben. Es
wurden folgende Preiſe bezahlt: Tiere bis zu 6 Wochen alt 12—
15 Mark 6—8 Wochen alt 15—20 Mark, 8—12 Wochen alt 20—25
Mark. Der Handel war ſehr lebhaft. Der Auftrieb wurde
reſt=
los verkauft.
Auf Grund des Paragraphen 1 des Geſetzes zur Vorbereitunm
des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Febu
1934 wird angeordnet: 1. Die Wirtſchaftsgruppe Bergbau in
Ber=
lin W. 35, Viktoriaſtraße 11, wird als alleinige Vertretung ihres
Wirtſchaftszweiges anerkannt. Die Wirtſchaftsgruppe und ihrw
Untergliederungen dürfen keine marktregelnden Maßnahmen
tref=
fen. 2. Der Wirtſchaftsgruppe werden alle Unternehmer und Um
ternehmungen (natürliche und juriſtiſche Perſonen) angeſchloſſem
die im ſtehenden Gewerbe Steinkohle, Braunkohle, Eiſenerz, Mai
tallerz, Kali, Salz, Erdöl, Flußſpat, Graphit und Bernſtein berge
männiſch gewinnen, einſchließlich der Salinen, oder im betriel”
lichen und örtlichen Zuſammenhange mit Bergbaubetrieben wes
terverarbeiten. Sie haben, ihren Betrieb bei der Wirtſchaft
gruppe Bergbau anzumelden. Dies gilt auch für ſolche Unterner)
mer und Unternehmungen, die den bergbaulichen Betrieb neben
anderer Gewerbstätigkeit ausüben. 3. Die Bildung von Facht
gruppen und die Einzelheiten des Meldeverfahrens regelt de
Führer der Wirtſchaftsgruppe Bergbau.
Verordnung über die Regelung des Abſahes
von Holz im Privatwald.
Auf Grund der SS 2 und 10 des Reichsnährſtandsgeſetzes vom
13. September 1933 wird lt. RGB. verordnet: 8 1. Der Reichg=Fh0, wehnt. Mant.
nährſtand wird ermächtigt, zur Regelung des Verkaufs von Nun=/ſch Eltern mit
holz im Privatwald 1. die Abhaltung öffentlicher Verſteigeruy=/ ſu einem kleinen
gen zu verbieten und zu beſtimmen, daß Ausnahmen nur mit ſoi= ung würden, war
ner Genehmigung zuläſſig ſind. 2. Vorzuſchreiben, daß bei 34,0 wer nun war e
widerhandlungen gegen eine auf Grund der
Ermächtigu=
in Nummer 1 erlaſſenen Anordnung Ordnungsſtrafen w=/upſeren Lachen
zu zehntauſend Reichsmark für jeden einzelnen Foll ſt. Ein Mädel, d.
der Zuwiderhandlung feſtgeſetzt werden können. Macht der Reich,=/mm ſite mit einem
nährſtand von dieſer Ermächtigung Gebrauch, ſo hat er die Al=/4 umeradſchaft ve
rufung eines Schiedsgerichts vorzunehmen. 8 2. Gemäß 8 1 A=Fnten das jeden auch
laſſene Anordnungen ſind dem Reichsminiſter für Ernährung u DP mas fühlte man
Landwirtſchaft unverzüglich mitzuteilen. Dieſer kann ſie beal=ſis solle breit Bode
ſtanden und hierbei verlangen, daß entſprechend ſeinen Anw=”
ſungen verfahren wird. Die Beanſtandung macht die Anordnu oh” 4 nicht einmal
nichtig. Kommt der Reichsnährſtand dem Verlangen des Reict=/6M.M
miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft innerhalb der vonſe ichen,
dieſem beſtimmten Friſt nicht nach, ſo kann der Reichsminiſter Hiyſthe verſetz
Ernährung und Landwirtſchaft die Anordnung ſelbſt erlaſſen. „ſiy var heute
8 3. Anordnungen, die der Reichsnährſtand auf Grund der SM0 Ausert
mächtigung im 8 1 erläßt, ſind im D.R.=A. bekanntzugeben. Seſt falien ge
treten, ſoweit in ihnen nichts anderes beſtimmt wird, mit dern
dritten Tage nach dem Tage in Kraft, an dem die betreffenne)
Ip. verpſlichtet,
Nummer des R.=A. ausgegeben worden iſt,
iey, daß er über di
Ne
ianftr Eütet 2i
Iia Luge, einem K4
in Nenuibalent. O
Tpft erſt die Zuku
hund war ein
i Buaren ihm g
Vuerwon
an Beſit. Deun
ndft deran, daß
iegen und das
Huiel zu verliere
zute ihm dieſe R
49c-Ruf losließ.
uichen haben und
Beuen ſein. Denn
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ſturg führte —
Bernd packte ſei
Abſchlagszahlung auf die Dividende der V.=A. Serie 4. 1—5ſwkoffer, der noch
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. An die Inhaber von Zer —m Vergnügungsreiſ
fikaten Gruppe 1—5 der Reichsbank über V.=A. Serie 4, 5, 2.,3ſtall das, was ma
und 1 der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft wird die Abſchlag= man ſich heute
dividende für 1934, die auf die durch die Zertifikate vertretenUn, um den Anzug
V.=A. entfällt, unverkürzt an Dividendenbezugsſchein Nr. 17 dwr),
Zertifikate Gruppe 1 Nr. 13, der Zertifikate Gruppe 2 Nr. 3, dus znverkauſten Ro
Zertifikate Gruppe 3 Nr. 3, der Zertifikate Gruppe 4 Nr. 9, dar 1. Dann montierte
Zertifikate Gruppe 5 vom 2. Jan. 1935 ab bei den für die Eisß Mauf Beluch
löſungen vorgeſehenen Zahlſtellen ausgezahlt.
Der holländiſche 100 Millionen hfl. Kredit für Beloien, Eiß
holländiſches Bankenſyndikat hat, wie bereits berichtet, mit 6ö
nehmigung der Niederländiſchen Bank dem belgiſchen Staat iF4
einen einjährigen Zeitraum einen Kredit von 100 Millionen h0
gewährt. Die belgiſche Regierung gibt für dieſen Kredit drei
monatige Schatzwechſel des belgiſchen Staates und der
Kongl=
kolonie aus. Die Goldklauſel für dieſe Schatzwechſel, die dreimyt
um den gleichen Zeitraum verlängert werden können, iſt
dieſelll=
wie bei den im März 1933 in Holland ausgegebenen franzöſiſche)
Schatzwechſeln. Das oben erwähnte Syndikat beſteht aus dan
Amſterdamer Firmen Mendelsſohn u. Co. Nederländiſche
Ha=
dels=Mij. und Pierſon u. Co., alſo denſelben Unternehmen, kel
ſeinerzeit die gleichlautende Finanztransaktion mit dem franzc.
ſchen Staat abgeſchloſſen haben. Wie verlautet, ſtellt ſich Eu
Zinsfuß für den belgiſchen Kredit auf etwas über 4 Prozent.
Berliner Kursbericht
vom 19. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 19. Dezember 1951
Bulgariei Nordd. Lloht 28.625 Hoeſch Eiſen und 78.75 Verein. Stahlwerk” 39.50 Canaba. N.E.6. 26.— Köln=Neueſſen Beſteregeln Akali 108.— Dänemar Bahr. Motorenw 122.50 Vereinigte Glanzſt. Agsb.=Nnrb. Ma ch. 62.25 Danzig C. P. Bemberg 112.25 Phil. Holzmann. 76.75 Baſalt Linz 13.— England Bergmann Elektr. 83.— Kali Aſchersleben 108.— Berl. Karlsr. Ind. 116.50 Eſtland Berl. Maſch.=Bau 1 104.375 glöchnerwerke 72.75 Hohenlohe=Werke 42.75 Finnland Conti=Gummi. 134.— goksw. Chem. Fabr. 93.125 Lindes Eismaſch. 98.50 Frankreich
Griechenlan Deutſche Cont. Gas 119.25 Mannesm. Röhr 73.625 VogelTelegr. Drah 1104.— Holland. Deutſche Erdöl 99.875 Maſch.=Bau=Untn. 56.25 Wanderer=Werke 124.— Jsland
D
ägypt. .
Pap. Pe o
00 Belga
1 Milreis
100 Leva
canab. Doll
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.
Geld Brieit
2.5ns
0.829
58.17
0.204
3.047
2.5or
54.80
ſot. 18
12.27
68.68
5.42
16.40
2.3541,
188.18
55.54
12.807
0.532
58.29
0.208
3.053
2.513
54.30
81.34
12.30
68.82
5.43
18.44
2.359
168.52
55.66
Ralten
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal
Türkei.
ungarn
uruguah
Ver. Staa en
D
100 Lire
1 Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 GSeudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=gr
1 türk. 4
100 Pengb
1 Goldpeſo
Dollar.
Geld Bra.
21.30
0.716
5.639
80. 32
81.58 6
/48.25
11.15!
63.39
80.72
34.02
/10.40
1.575
1oic
2.384
2.
Surafftädter and Marlonarbant Barihftaut, Fllidte der Aresoher Ban
Frankfurter Kursbericht vom 19. Dezember 1934.
Heenene
Gr. IIp. 1934
1935
1936
„ 1937
1938
„Gruppel ...."
zo3.65
106.8
1057,
1031.
102-.
104.4
536 Dtſch. Reichsan!.
48.
5½%Intern. ,v.30
6FTaden ...v.27
69Bayern ..v.27
6%Heſſen ....v.28
6%
...b.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ........
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. ......
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
*1 Ablöfung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
9Baden=Baden
6%Berlin ...b.24
68 Darmſtadt . . . .
6%Dresden .„. v. 26
6% Frankfur v.26
6Sgcheidelberg v.26
6SMainz. .....
6%Mannheim v.27
88München v.29
6%Wiesbaden v. 28
6% Hefſ. Landesbk.
68 „ Goldoblig
96:I.
95
98.75
95:
98.55
95.75
97
108 75
96.5
95.75
100.75
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102.25
97.25
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90.5
89
89.5
93
94.5
92.75
5½% beſſ.
Landes-
hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% „ „
Komm=Obl. . ..
5% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% — Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
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62 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . .. ..
6%Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 1
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
69Berl. Hyp.=Bi.
5½%0 n Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfbr.
6% „ Goldoblig.
6% Frif. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6%Mein Hyp.=Bk.
5½%0 — Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfb.
6SRhein.Hyp.=Bi.
5½%0 Lig.=Pfr.
6% Golboblig.
8% Südd. Boden=
Fred.=Ban!
5½% Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
94.25
93
90-.
95.25
95
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102.5
117.5
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6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.26
6%Mitteld. Stahl
6Salzmann &Co
69 Ver. Stahlwerke
62Voigt & Häffner
F. 6. Farben Bonds
5%Bosn. L. E.B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
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47 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
42
4% Türk. 1. Bagdad
4% „ II. Bagdad
4½ %ungarn 1913
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45Liſſabon
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Aktien.
Accumulat., Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.E.G. .
AndregeNoris Zak
Aſchaffbg. Brauer”
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P...=
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Eemen: Heidelberg
Karlſtadt
Ve
97.5
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87.5
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6.5
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129
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104.5
133
Oadee Re
Chem.Werke Abert
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Contin. Gummiw. /1
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdzl.
Dt. Gold= u.
Silber=
cheide=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr., Gebrüder .1
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof .
Gelſenlirch. Bergw.
Geſtfelektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfine
Dafenmühle. F
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau=
Henninger, Kempfl=
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſen ...
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm/1
Genüſſel
113.25
78.25
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133.5
48.5
115
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61.75
97.25
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KaliChemie ..
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke
KnorrC. H......
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co .
Laurahütte.
Lech. Augsburg. .
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm =Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge), Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus..
Motoren Darmſtadt
Neckarwer! Eßling.
Park=u. Bürgerbräuſ=
Phönix Bergbau
Rh. Braunkohlen. .!
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswert”
Salzdetjurth Ka
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau...!
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Ver, Stahlwerle
Ver. Ultramarin 7.
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Badiſche Banl.
Bk. ſ. Brauinduſt.
Baher, Hyp. u. W.
Ber) Handelsgel.
Sypothelbi
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban4
Fran /. Bonk:
Hyp.=Banl
Mein, Shp.=Bant
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bont.
Südd. Bod.Er.Bit.
Württb. Notenbon!/4
A..G. „Ver=ehrsw.
Allg. Lolalb. Kraftw
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapag
Lübeck=Büchne
Nordd Llotzd.
Südd Eiſenl.=Gei.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein Beri.
Frankona Rück=u.M
Mannh. Berſich
108.
1464
112.-5,
100
12
116.-
84
29
54.—
Otavi Minen
Schantung Handelsl
104
37
12
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 20. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Auun!,
Roman von Else Meerstädt.
Da wir uns nun auf dieſe Weiſe kennengelernt haben,
nöchte ich Sie bitten, falls Sie nichts Beſſeres und nichts
Wichtigeres vorhaben, nach Berchtesgaden zu kommen und
mein Gaſt zu ſein. Vielleicht laſſen Sie Ihren nächſten
oman hier ſpielen — vielleicht auch finden Sie hier das
ſeeignete Sujet dafür — — ich bin pekunjär ſehr wohl in
der Lage, einem Künſtler die Wege öffnen zu können — auch
ohne Aequivalent. Ob ich ein ſolches für erſtrebenswert halte,
müßte erſt die Zukunft lehren —
Bernd war ein wenig verblüfft. Moderne Frauen und
ſidels waren ihm genug über den Weg gelaufen. Aber dieſe
p. Czerwon ſchien ſie doch alle zu übertreffen — allerdings
ich an Beſitz. Denn wer einen Tauſender, er zweifelte jetzt
chi mehr daran, daß er echt war, einfach zwiſchen ein
Brief=
uti legen und das dem Briefkaſten anvertrauen konnte, der
rhre viel zu verlieren haben, ehe es ihm fühlbar wurde.
Hätte ihm dieſe Rita eher geſchrieben, gleich damals, als er
SOS=Ruf losließ, würde er ihr eine gewiſſe Originalität
zeſprochen haben und ohne Beſinnen in dies Abenteuer
hinein=
gangen ſein. Denn ein Abenteuer forderte man immerhin
haas, wenn man ſich in dieſer Form eine Mäzenin ſuchte.
iß ſich Eltern mit einer gut bürgerlich erzogenen Tochter der
hauf einem kleinen Umweg einen Mann verſchaffen wollten,
nden würden, war ja wohl nicht anzunehmen
Aber nun war eine da, die Yella hieß. Ein Mädel mit
ſien tapferen Lachen inmitten widerlicher, unwirtlicher Ver=
Nmiſſe. Ein Mädel, das ſich ſeiner leeren Taſchen nicht ſchämte,
ſupern ſie mit einem gewiſſen Humor hinnahm. Ein Mädel,
3 Kameradſchaft verhieß. Das einem nicht von der Seite
pchen, das jeden, auch den unbequemſten Weg mitgehen würde.
5etwas fühlte man. Dieſe Yella würde Gemſe ſpielen, um
eit Sohle breit Boden zum Stehen zu gewinnen. Aber heute
wes nicht einmal Wege mehr für Gemſen. Alles war
ver=
ſitztet. Die Wirtſchaft und mit ihr die Kunſt. Die eine konnte
u leben, wenn die andere lebte. Arbeitswille, der früher
hge verſetzte, und alle Hinderniſſe über den Haufen gerannt
ne, war heute nichts mehr. Und für Arbeitskraft konnten ſich
wAuserwählte etwas kaufen. Lachen konnte nur, wer noch
üeftalien gerettet, und die ſicher angelegt hatte
— —wenn einem ſchon ein Weg gezeigt wurde, ſo war
ſua verpflichtet, ihn zu gehen. Möglicherweiſe ließ er ſich ſo
ſatn, daß er über dieſe Rita Czerwon hinweg zu Yella
Blan=
eurg führte
Bernd packte ſeine Sachen. In einem eleganten, handlichen
ſſopskoffer, der noch aus der Zeit ſtammte, da man Geſchäfts=
Vergnügungsreiſen machte. Es blieb noch viel Raum darin
ſakl das, was man früher für unerläßlich gehalten hatte und
ſm man ſich heute nicht mehr leiſten konnte. Zu unterſt im
Kof=
ſn um den Anzug von der Stange nicht zu drücken, lagen die
iw unverkauften Romane
Tann montierte er den Spion ab und erbat ſich Frau Lach=
S Beſuch.
(Nachdruck verboten.)
Mißtrauiſch ſchaute Frau Lachmann auf den Koffer, der
mit=
ten in der Stube ſtand. Heute war der Zwanzigſte und ihr Mieter
pflegte nachträglich zu bezahlen —
„Ich muß für einige Zeit verreiſen, Frau Lachmann”.
Sofort richtete ſich Frau Lachmann kampfbereit auf. In der
nächſten Minute würde ſie beide Arme ausſtrecken und ſo
ſymbo=
liſch die Türe abriegeln.
Bernd lächelte.
„Ja — und?” Frau Lachmanns Stimme hörte man jetzt
be=
reits an, daß ſie ſich nach einer ungenügenden Antwort auf dieſe
Frage überſchlagen würde.
„Ja — und? Wieſo Frau Lachmann — —?
Bernd Allen machte eine kleine Pauſe und lächelte in ſich
hinein. Wie beſcheiden man doch geworden war, daß man ſich des
kleinen Triumphes ſchon freute. „Wieſo, Frau Lachmann?”
wie=
derholte Bernd, „ganz einfach, Frau Lachmann. Ich zahle Ihnen
die Miete für dieſen und die zwei folgenden Monate und Sie
verpflichten ſich dafür, mir das Zimmer freizuhalten und nicht
etwa doppelt zu vermieten — —‟ Dieſen kleinen Hieb mit dem
Doppelvermieten konnte ſich Bernd als der nunmehr Mächtigere
nicht verkneifen. „Können Sie wechſeln, Frau Lachmann?” Bernd
hält ſeiner deſpotiſchen Wirtin einen Hundertmarkſchein unter die
Naſe.
„Er wird wohl echt ſein?” verſucht Frau Lachmann zu
ſcher=
zen. Aber man hört aus ihrer Stimme deutlich den Aerger, ob
der nunmehr veränderten Situation beraus. Sie hatte ſich als
„Machthaberin” recht wohl gefühlt —
„Darf man fragen, wohin die Reiſe geht, Herr Allen?”
Neu=
gierig war Frau Lachmann nun einmal.
„Aber gewiß, Frau Lachmann, ich freue mich Ihres
Inter=
eſſes —!‟ Die leiſe Ironie, mit der dieſe Verſicherung gegeben
wird, entgeht Frau Lachmann nicht. „Ich reiſe nach Bayern,
ver=
ehrte Frau — zuerſt zum Berg= dann zum Winterſport.”
„Donnerwetter!” ſagt, Frau Lachmann nur, Sie hat ſich
in=
zwiſchen überlegt, daß die möblierten Zimmer häufiger ſind als
die möblierten Herren. Und daß es deshalb nicht angebracht iſt,
einen zahlungsfähigen Mieter zu reizen —
Bernd wußte, wann ein Zug nach München ging. Er wollte
heute abend noch fahren und die Nacht hindurch reiſen.
Was würde das Mädel, die Yella, ſagen, wenn es ihn morgen
und übermorgen nicht ſah und am dritten Tage auch nicht. Und
wenn es dann endlich die Entdeckung machte, daß er verſchwunden
war?! — Es reizte ihn, zu denken, daß das Mädel Sehnſucht nach
ihm haben könnte — — ſolch eine herzhafte, ehrliche Sehnſucht,
daß es bei ſeiner Rückkehr nur zweier geöffneter Arme bedurfte,
und ſie flog ohne Ausſprache hinein —
Bernd hatte ganz vergeſſen, daß er, falls eine Gegenleiſtung
gewünſcht wurde, auch eine ſolche in Ausſicht geſtellt hatte —
Das fiel ihm erſt wieder ein, als er bereits im Zuge ſaß. Zweiter
Klaſſe natürlich, wie er früher gewohnt geweſen zu reiſen. Denn
der Tauſender war echt geweſen. Der Beamte in der Geldwechſel=
Nr. 350 — Seite 13
ſtube hatte ihn nur ganz kurz gegen das Licht gehalten und ihm
dann dafür die gewünſchten Hundertmarkſcheine hingelegt
Bernd verſuchte ſich klar zu machen, daß er halb und halb auf
ein Heiratsgeſuch reiſte, jedenfalls hatte er ſich zur Verfügung zu
halten, falls er gewünſcht wurde. Und es war gar nicht
ausge=
ſchloſſen, daß man ihn wünſchte! Er gehörte zwar keinesfalls zu
denen, die ſich für unwiderſtehlich hielten. Aber man hatte ihn
ge=
nugſam fühlen laſſen, verblümt und unverblümt, daß er
Frauen=
geſchmack war. Und Frauen, die ſo ablehnend taten, wie dieſe Rita
Czerwon, wollten in den meiſten Fällen nur das Temperament
verbergen, das in ihnen brodelte-
Bernd gefiel die Situation, in die er ſich begab, keinesfalls.
Aber er konnte ſich ihr auch nicht entziehen. Die Fühlungnahme
mit dieſer Rita Czerwon war die einzige Möglichkeit geweſen,
noch in letzter Minute dem Nichts auszubiegen. Was ihm
geblie=
ben wäre, wenn dieſes Angebot nicht kam — —? Er wußte es
ſelbſt nicht.
Bernd verweilte bei dieſem Gedanken, zu dem die Stille des
Abteils mit der dunkel verhängten Lampe, die Nacht, die draußen
ſchwer und ſchwarz lag, die Räder, die eintönig immer das gleiche
wiederholten, allerlei Kommentar ſchufen
Und allmählich ſtieg beinabe ſo etwas wie Dankbarkeit gegen
dieſe Rita Czerwon, zu der er jetzt fuhr, in ihm auf.
Wie ſie wohl ausſchauen mochte?! Ohne Zweifel ſehr elegant.
mit einem Schuß Extravaganz. Wahrſcheinlich würde ſie etwas
herriſch ſein, möglicherweiſe ein bißchen Spanierin mimen, nach
Varieté=Begriffen. Auf alle Fälle würde ihre Art nicht ohne
Kün=
ſtelei ſein — ſie hatte viel Geld und verlangte viel Beachtung,
möglicherweiſe hatte ſie einen ganzen Stab von Kavalieren in
ihrer Gefolgſchaft. Und möglicherweiſe lief man um ſie
Wettren=
nen — ſie ſchien abſolut frei zu ſein — Geſchieden —? Eine reiche
Erbin und Waiſe=
In München angekommen, telegraphierte er an Frau Rita
Czerwon nach Berchtesgaden, daß er mit dem Nachmittagszuge
dort eintreffen und ſich erlauben würde, ihr eine Stunde nach
ſei=
ner Ankunft ſeine Aufwartung zu. machen—
Es waren nicht viele, die in Berchtesgaden ausſtiegen und
auch nicht viele, die auf dem Bahnhof von Berchtesgaden jemand
erwarteten. Der beginnende Oktober war eine Uebergangszeit.
Zum Kraxeln war es zu ſpät, zum Winterſport zu früh. Aber
trotzdem gehörte ſchon allerlei dazu, wenn ſich zwei, die ſich noch
nie geſehen hatten, unter ein paar Dutzend Menſchen fanden.
Rita Czerwon ſtand da, in Sportdreß, praktiſch, ſcheinbar
ein=
fach, aber doch raffiniert, wie Bernd mit geübten Augen ſah. Von
oben bis unten dunkelblau. Lange Hoſen, ein Jumper, der ſehr eng
eine ſehr ſchlanke Taille, eine ſehr feine Büſte umſchloß. Nur da,
wo der Jumper noch unter dem Kinn umgekrempelt war, zeigte
er ein eigenartiges Korallenrot. Dies Rot war abgeſtimmt auf
den ſüdländiſch=bräunlichen Teint, auf das ſchwarze Haar, auf dem
keck ein kleines Mützchen klebte. So alſo ſah die Frau aus, ſo jung
war ſie noch, die es ſich leiſten konnte, einem Künſtler Mäzenin
ſein zu wollen! Und wieder fand Bernd, daß die Situation ein
wenig peinlich war, als er auf Rita Czerwon, die ihm lächelnd
entgegenſah, zuging. Er wußte, daß ſie es war. Es war das
Ge=
ſicht, das zwiſchen den Zeilen des Briefes aufgetaucht war.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
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und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
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D. A. XI. 34. 92415, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
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Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
M
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