Einzelnummer 10 Pfennigs
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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2 ufcentlich 7maligem Erſcheinen vom 1.Oezember
A. Oezember 2— Reichtmarl und 20
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 331
Samstag, den 1. Oezember 1934.
196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell. 1 mm boch.
7 Pfennig. Die 92 mm breie Zeile im Texttell 1 mm
boch 10 Pernis Dckauſchieg nach dorbeigen Dei=.
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(einſpaltigl das feitgedruckte Ueberſchriſtswort 20 Pfg.,
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iſt Pr isliſte Nr. 2 gältig.
Poſſcheckfonto: „Franffurt a. M. 1301. Banklonto:
DD=Bani und Darmſtädter und Nationalbanl.
Paßkontrolle im Saargebiet.
Einſchneidende Einreifeerſchwernngen für die Zeil vom 27. Dezember bis 26. Januar.
Efnreife ins Saargebiek nur mit beſonderer Genehmigung.
neue Verordnung der Regierungs=
Lomkatfton.
DNB. Saarbrücken, 30. November.
Inr Einvernehmen mit der Abſtimmungskommiſſion hat die
Rügrungskommiſſion eine Verordnung bekannt gegeben, die
beſoders einſchneidende Einreiſeerſchwerungen für die Zeit vom
7 lezember bis 26. Januar enthält. Mit Ausnahme der
Saar=
ſüur und der Abſtimmungsberechtigten bedürfen für dieſen
Aſtuum alle Perſonen zur Einreiſe ins Saargebiet einer
be=
ſojahren Genehmigung, die von der Abteilung des Innern
er=
tiſt und jederzeit widerrufen werden kann. Dieſe
Einreiſe=
gumigung iſt innerhalb 24 Stunden nach der Einreiſe der
Oützolizeibehörde vorzulegen. Sie berechtigt zu wiederholter
Eiſa ſſe in das Saargebiet innerhalb des in dem
Genehmigungs=
betuik bezeichneten Zeitraum. Perſonen, denen die
Geneh=
mügig zum vorübergehenden Aufenthalt im Saargebiet erteilt
iſtü tüſſen dieſe Genehmigung vor dem 27. Dezember erneuern.
Oüs treuerte Genehmigung berechtigt ſie zu wiederholten
Ein=
um Ausreiſe. Die Gebühr für die Einreiſegenehmigung
be=
räg 20 Franes und kann in begründeten Fällen, insbeſondere
ber eürftigkeit der einreiſenden Perſonen, falls ein dringlicher
Ailz zur Einreiſe vorliegt, erlaſſen werden. Für außerhalb
kgargebiets wohnhafte abſtimmungsberechtigte Perſonen
ge=
urr Einreiſe der Abſtimmungsausweis in Verbindung mit.
cinreiſepaß. Die Polizeibehörden haben die erforderliche
4olle in der Eiſenbahn und ſonſtigen Verkehrsmitteln, in
43 und Gaſthäuſern und ſonſtigen derarüigen
Unterkunfts=
vorzunehmen. Zuwiderhandlungen werden, mit
Geld=
u bis zu 750 Franes oder mit entſprechender Haft beſtraft.
die Verordnung tritt am R. Dezember 1934 in Kraft.
die neue Verordnung muß eine ſchwere Lähmung des
Beckehrs des Saargebietes mit ſeinen Nachbarländern
zuc ſolge haben. Es muß mit allem Ernſt gefragt werden, ob es
wuntch notwendig erſcheint, bereits während des Weihnachtsfeſtes
eißt derartigen Ausnahmezuſtand über das Saargebiet zu
vet ingen, und ob überhaupt eine Abſchnürung des
Saar=
gelutes für eine ſo ausgedehnte Zeitſpanne wirtſchaftlich und
pütlogiſch gerechtfertigt werden kann. Statt der für die Abſtim=
M4lzeit erhofften Beruhigung kann durch derartige rigoroſe
Mitahmen eine unnötige Verärgerung und vorzeitig eine
aufge=
reitz/ Wahlſtimmung erzeugt werden, die weder im Intereſſe der
Bzukerung, noch der Abſtimmungsbehörden liegen dürfte.
Ueber=
dieznüißten zahlreiche außerhalb des Saargebietes wohnende
Ab=
ſtihmungsberechtigte, die ſchon vor dem 6. Januar ins Saargebiet
kolmen wollen, ebenfalls unter dieſe Verordnung fallen, da ja der
füctz fie ungehinderte Einreiſe notwendige Abſtimmungsausweis
dähsſichtlich nicht vor dem 6. Januar fertiggeſtellt werden wird.
Akille Fälle wird aber der Geiſt, nach dem die Verordnung
ge=
haſt abt werden ſoll, namentlich ſich darin zeigen, mit welcher
Be=
ſchünigung und nach welchen Geſichtspunkten die Direktion des
Inlun die eingereichten Einreiſegeſuche erledigen wird.
Uenn die neue Verordnung, deren oben erwähnten Mängel
unkingt ihre Revidierung erforderlich erſcheinen laſſen,
über=
haät innerhalb der Bevölkerung einen günſtigen Erfolg erzielen
undicht als letzter Willkürakt gegen die natürliche Verbundenheit
Wiſenr dem Saargebiet und ſeinem Heimatlande Deutſchland
auſ aßt werden ſoll, ſo muß erwartet werden, daß die neuen
Mckahmen mit gleicher Schärfe auch auf den Grenzverkehr mit
Eugreich angewandt werden und daß das Erforderliche geſchieht,
unkuch dort die notwendige, bisher völlig fehlende Ueberwachung
ſianzu ſtellen. Vor allen Dingen könnte aber die Verordnung
dach einen wirklich heilſamen Erfolg haben, wenn ſie bewirken
wie4t, daß das Saargebiet während der Abſtimmungsperiode
niklinehr wie bisher den Tummelplatz für unruhige, landfremde
Elgnke abgibt.
Machliches Begleitſchreiben der
Regierungs=
anniſn zur eiſafnlen gentſchife
der Deuſchen Fraf.
e Regierungskommiſſion gibt bekannt, daß ſie die letzte
EElle der Deutſchen Front über das Zuſammenſpiel gewiſſer
0 Audiſcher Beamten mit ſeparatiſtiſchen u. Emigrantenrkeiſen
aigin Völkerbund weitergeleitet hat und veröffentlicht
gleich=
zeE ihr Begleitſchreiben.
ieſes Schreiben bewegt ſich auf der gleichen Linie wie
Acümitelbar nach Vekanntgabe der Denkſchrift der Deutſchen
Ru der Saarpreſſe aufgezwungene Auflagennachricht des
Bilheriten Knox. Die Regierungskommiſſion ſucht das von der
D ichen Front vorgebrachte und eidlich erhärtete Material,
wHes, durch die einfache Methode zu entkräften, daß es als
W Ais bezeichnet wird. Es wird zwar zugegeben, daß
2 e* der Deutſchen Front beſchlagnahmten Akten
4u Iſf vom Emigrantenkommiſſar Ritzel und von
2 Scenſtſtellen der Landeskriminalpolizei geſichtet und
(1Ad net wurden. Man beſtreitet jedoch jede wei=
Ritwirkung dieſer Beamten an der
Denun=
iensdenkſchrift der Regierungskommiſſion
Ufr Völkerbund. Die Behauptung der Denkſchrift der
Deutſchen Front, daß die Saargrenze gegen alle Reiſenden mit
Ausnahme der Emigranten hermetiſch verſchloſſen ſei, ſucht die
Saarregierung mit dem Hinweis zu begegnen, daß kürzlich
Aufenthaltsgenehmigungen an mehrere Perſonen aus dem Reich
erteilt wurden, die an den eigenen Preſſeorganen der Deutſchen
Front als Leiter und Redakteure mitwirken.
Für ihre Emigrantenpolitik ſucht ſich die
Regierungskom=
miſſion mit der Bemerkung zu entſchuldigen, daß ſie ihnen im
Geiſte der Völkerbundsentſchließung zur Emigrantenfrage vom
11. Oktober v. J. Aſylrecht gewährt habe. Intereſſant iſt die
Feſtſtellung der Negierungskommiſſion, daß ſich die Zahl der
Emigranten Ende Oktober auf 1100 belief. Die
Regierungs=
kommiſſion verweiſt, ſodann darauf, es verſtehe ſich von ſelbſt,
daß die Emigranten in bezug auf ihre Tätigkeit den im
Saar=
gebiet gültigen Geſetzen und Verordnungen unterworfen ſeien.
Ihr Fall ſei durch eine Verordnung vom 7. Februar 1934
ge=
regelt. Nur eine geringfügige Anzahl unter ihnen würde im
Neich wegen gemeinrechtlicher Vergehen verfolgt. Mehreren ſei
im übrigen die Eigenſchaft eines politiſchen Flüchtlings
abge=
ſprochen worden. Sie ſeien auf Grund der als begründet
an=
erkannten Auslieferungserſuchen den Reichsbehörden übergeben
worden. Wenn andere nicht ausgeliefert worden ſeien, ſo
des=
halb, weil die ihnen zur Laſt gelegten Vergehen nicht der
Aus=
lieferung unterliegen oder weil die deutſchen Behörden die
Uiebermittlung der betrefſenden Akten des betreffenden Falles an
die ſaarländiſchen Behörden ablehnte. Wie die
Regierungskom=
miſſion weiter bemerkt, ſind auch Ausweiſungen verfügt
wor=
den. Im übrigen hebu die Regierungskommiſſion hervor, daß
die Deutſche Front in den letzten Jahren zu wiederholten Malen
durch einige ihrer Funktionäre oder Mitglieder auf angebliche
Waffenlager hingewieſen hat. In jedem angezeigten Falle ſei
eine Unterſuchung durch die Kriminalpolizei oder durch das
Landjägerkorps angeordnet und durchgeführt worden. Allein in
der Zeit zwiſchen dem 1. Januar und 15. November d. J. hätten
nicht weniger als 194 Polizeiaktionen zur Aufdeckung von
Waffenlagern ſtattgefunden. Mehrere Male ſeien dieſe Aktionen
erfolgreich geweſen. In keinem Falle hätten ſie jedoch zur
Auf=
deckung von großen Waffenlagern geführt.
Zum Schluß ſei erwähnt, daß die Regierungskommiſſion
auffallenderweiſe dem Völkerbund gegenüber mit keinem Wort
erwähnt, daß ſie gegen die Unterzeichner der Denkſchrift
Straf=
antrag geſtellt hat.
Neue Knebelung der ſaardeutſchen Zeilungen.
Die Regierungskommiſſion hat ſoeben den Schriftleitungen
ſämtlicher Zeitungen im Saargebiet eine Mitteilung zugehen
laſ=
ſen, in der darauf hingewieſen wird, daß es bei dem
unentgelt=
lichen Verteilen von Zeitungswerbenummern von Haus zu Haus
in der letzten Zeit häufig zu Schwierigkeiten gekommen ſei, die die
Ortspolizeibehörden veranlaßt hätten, die Verteilung zu
verbie=
ten. Um in Zukunft dieſe Schwierigkeiten zu beſeitigen, erſucht
da=
her die Regierungskommiſſion die Schriftleitungen der Zeitungen,
den zuſtändigen Landratsämtern rechtzeitig Mitteilung zu machen,
in welchen Gemeinden und zu welcher Zeit Werbenummern zu
ver=
teilen beabſichtigt iſt, und mit der Verteilung nicht zu beginnen,
als bis eine Mitteilung des Landratsamtes ergangen iſt, ob die
Verteilung ſtattfinden kann oder nicht.
Dieſe Maßnahme der Regierungskommiſſion richtet ſich wieder
einmal gegen ſaardeutſche Zeitungen, die teilweiſe ſchon damit
be=
gonnen hatten, für den Saar=Endkampf Sondernummern
heraus=
zubringen, um ſie gerade unter der ärmeren Saarbevölkerung zu
verteilen.
Anſere Saar 1935!
Aufruf für das neue Jahrbuch.
Immer näher rückt der Schickſalstag des deutſchen
Saar=
volkes. Blatt um Blatt des 100=Tage=Saar=Kalenders fällt. An
750 000 Stellen erinnert er an die entſcheidenden Tage des
End=
kampfes. Dieſer 100=Tage=Kalender ſtellt ein Gemeinſchaftswerk
dar, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk der Saar zufließt. Er iſt
reſtlos ausverkauft.
Mit dem 13. Januar iſt aber der Kampf noch nicht beendet.
Erſt dann werden die ganzen Probleme aufgerollt. Das ganze
nächſte Jahr wird noch im Zeichen der Saar ſtehen. Dieſen
Kampf auch vom Volke her zu unterſtützen, dient das neue Werk,
das in dieſen Tagen zum Vertrieb kommen wird. Es iſt das
Jahrbuch „Unſere Saar 1935!”
Erprobte Kämpfer des Saarlandes, Arbeiter,
Wirtſchafts=
führer, Journaliſten und Künſtler haben es geſchaffen. In
volks=
tümlicher Weiſe werden alle Fragen des Saarlandes behandelt,
die das ganze Jahr 1935 beherrſchen werden. Auch der Erlös
dieſes Jahrbuches — es koſtet eine Mark — fließt dem
Winter=
hilfswerk der Saar zu, das in der Hauptſache mit dieſen Mitteln
aufgebaut wird.
Darum ergeht heute wieder der Appell an das Volk und an
alle Parteidienſtſtellen, Behörden und den Buchhandel,
mitzu=
helfen, daß dieſes neue Jahrbuch jeden Volksgenoſſen an das
Schickſalsjahr unſerer Saar mahnt und ihn über ihre großen
Aufgaben unterrichtet. Beſtellungen werden ſofort
entgegen=
genommen. Auch die noch nicht ausgeführten Aufträge für den
ausverkauften 100=Tage=Kalender werden mit dieſem Jahrbuch
beliefert. Es iſt das einzige offiziell zugelaſſene Jahrbuch der
Saar des ganzen Reiches.
* Die Wirkſchaftspolikik der
kapikal=
ſtarken Länder.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin hat kürzlich vor
einer ſachverſtändigen Zuhörerſchaft einen Vortrag über die
Wirtſchaftspolitik gehalten, die er zu treiben beabſichtigt. Ein
Teil der Preſſe ſeines Landes hat dieſen Darlegungen, die auf
den Rundfunk übertragen worden ſind, lebhaften Beifall
geſpen=
det. Hierbei iſt behauptet worden, die Flandinſchen Ideen
klän=
gen an die Pläne an, an deren Verwirklichung ſich der
ameri=
kaniſche Präſident Rooſevelt ſeit Jahr und Tag abmüht,
Frank=
reich und Amerika ſind die beiden kapitalſtärkſten Länder der
Erde Bisher wies die Wirtſchaftspolitik, die von den
Regierun=
gen der beiden Länder getrieben wurde, nicht viel Aehnlichkeit
auf. Amerika wurde ſehr frühzeitig in den Strudel der
inter=
nationalen Wirtſchaftskriſe hineingezogen: Frankreich hat erſt in
letzter Zeit dieſe Kriſe ſtärker zu ſpüren bekommen. Amerika hat
ſich vom Goldſtandard abgewandt; Frankreich hat ſich an die
Spitze der „Goldländer” geſtellt und hofft, ſeinen Sparern
einen zweiten Aderlaß erſparen zu können. Nur in einem
weſentlichen Punkt weiſt die Wirtſchaftspolitik der beiden
Staa=
ten große Aehnlichkeit auf: Beide haben eine rückſichtsloſe
Ab=
ſchlußpolitik getrieben und weigern ſich, ihren Schuldnern
Ge=
legenheit zu bieten, das Geld, das ſie ihnen als Zinſen und
Tilgungsraten bezahlen ſollen, zu verdienen.
Die amerikaniſche Regierung hat Anfang der Woche in
Berlin eine Note überreichen laſſen, in der gegen die angebliche
„Differenzierung”, der amerikaniſchen Gläubiger durch die
deutſche Regierung Proteſt erhoben wird. Bei dieſer
Gelegen=
heit wird der deutſchen Regierung vorgeworfen, ſie huldige der
falſchen Anſicht, ſie müſſe mit jedem einzelnen fremden Land
zu einer ausgeglichenen Handelsbilanz gelangen und könne nur
diejenigen ausländiſchen Gläubiger befriedigen, bei denen es
einen ausreichenden Ueberſchuß im Warenaustauſch erziele. Da
Deutſchland, — ſo heißt es weiter. — im Warenverkehr mit
Amerika keinen Ueberſchuß erziele, fühle ſich Deutſchland
berech=
nigt, den amerikaniſchen Staatsangehörigen die Ueberweiſung
fälliger Schuldenbeträge zu verweigern. — Deutſcherſeits iſt
gegen dieſe Beſchuldigung eine halbamtliche Erklärung abgegeben
worden. Deutſchland wiſſe genau, daß ein Ausgleich des
Waren=
austauſches nicht zwiſchen je zwei Ländern herbeigeführt werden
kann. Es ſei aber von anderen Ländern, die Gläubiger
Deutſch=
lands und gleichzeitig für den deutſchen Außenhandel
Aktiv=
länder ſind, durch Verrechnungs= und Zahlungsabkommen
deviſenpolitiſch ſo ſehr geſchwächt worden, daß es außerſtande
geſetzt worden ſei, die Gläubiger aus Paſſivländern (wie
Amerika) in gleicher Weiſe zu behandeln wie die Gläubiger aus
Aktivländern.
Es fällt auf, daß die Waſhingtoner Regierung nach Berlin
eine ſachlich recht ſcharfe Note richtet, gleichzeitig aber auf die
Ungeheuerlichkeit, daß Frankreich ſich weigert, aus ſeinen
gewal=
tigen Gold= und Deviſenvorräten die am 15. Dezember auf
Grund des Schuldenabkommens mit Amerika fälligen Beträge
zu überweiſen, nur ſehr milde reagiert. Nicht Deutſchland
„differenziert” böswillig amerikaniſche Gläubiger, ſondern
Ame=
rika diffenziert Deutſchland in der Art, wie es ſeine
Forderun=
gen vorbringt. Man weiß in Amerika ganz genau, daß
Deutſch=
land keine Dollar beſitzt, um die Koupons der in amerikaniſchen
Händen befindlichen Schuldpapiere einzulöſen. Wenn die
Re=
gierung Rooſevelts trotzdem gerade gegen Deutſchland vorgeht,
ſo erklärt ſich das aus zwei Gründen: die amerikaniſche
Regie=
rung will ſich zur Rechtfertigung der Opfer, die ſie dem eigenen
Volke zumutet, in der Verfolgung amerikaniſcher Anſprüche an
das Ausland möglichſt eifrig zeigen; ſie glaubt aber auch, daß
ſie ſich dadurch bei jenen Kreiſen gut Wetter ſchafft, die aus
Gefühl oder auch aus materiellen Intereſſen eine Hetze gegen
Deutſchland betreiben.
Es hat den Anſchein, als wolle Frankreich einen ähnlichen
Weg der Wirtſchaftsbelebung gehen, wie Amerika ihn gegangen
iſt. Flandin hat in ſeinem erwähnten Vortrag erklärt, er
werde erſt die Binnenwirtſchaft in Ordnung bringen, ehe er ſich
der Löſung der außenwirtſchaftlichen Probleme zuwende. Er will
zunächſt die eigene Landwirtſchaft von der Unrentabilität
er=
löſen. Er will „die Erzeugung dem Bedarf anpaſſen”, alſo der
franzöſiſchen Wirtſchaft einen noch autarkeren Einſchlag geben,
als ſie ihn bisher bereits gehabt hat. Er deutet auch an, daß
der franzöſiſche Staat von ſich aus aktiv gegen die
Arbeitsloſig=
keit vorgehen, mithin alſo die behördliche
Arbeitsbeſchaffungs=
politik treiben werde. Erſt wenn das durchgeführt ſei, wolle er
die außenwirtſchaftlichen Notwendigkeiten aufs Korn nehmen Wir
werden alfo, wenn nicht alles täuſcht, eine Aera der franzöſiſchen
binnenwirtſchaftlichen Experimente erleben, wie wir ſie in
Amerika zwei Jahre lang erlebt haben. Dabei iſt Frankreich
nicht auf die binnenwirtſchaftlichen Möglichkeiten in gleicher
Weiſe angewieſen wie Deutſchland. Es könnte ſich ſehr wohl mit
Amerika an die Spitze einer Bewegung ſtellen, die eine Löſung
der Nöte im internationalen Rahmen zum Ziel hat. In Amerika
hat der Gedanke, daß es ſich zu ſeinen Schuldnern anders als
bisher einſtellen müſſe, erkennbare Fortſchritie gemacht.
Frank=
reich will — nach den Worten Flandins — als Nahziel eine neue
binnenwirtſchaftliche Bilanz und als Fernziel eine
Zuſammen=
ſchweißung des Mutterlandes und ſeiner Kolonien zu einem
Wirtſchaftsimperium engliſchen Stils.
Müſſen wir alſo feſtſtellen, daß Frankreich hinter der
Ent=
wicklung der Dinge in Amerika etwa um zwei Jahre
hinterher=
hinkt, ſo werden wir die Erwartung, daß ſich die kapitalſtarken
Länder der Welt bald aktiv um eine internationale Löſung der
Wirtſchaftsſchwierigkeiten bemühen werden, nicht allzu hoch
ſpannen. Amerika iſt ein junges Gläubigerland. Es hat den
Weg vom Schuldnerland zum Gläubigerland erſt vor 20 Jahren
eingeſchlag
s hat aber, wie ihm die eigenen Staatsmänner
jag der Manioniten Sondninnt. oDeſeider.
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vorhalten, die Pſychologie des Schuldnerlandes in den neuen
Zuſtand hinübergenommen. Es will zwar Kapitalzinſen für das
ausgeliehene Geld, aber gleichzeitig einen Ueberſchuß im
Außen=
handel, Es iſt nicht ſchwer nachzuweiſen, daß die Handelsbilanz
eines Gläubigerlandes auf die Dauer nicht aktiv ſein darf,
wenn nicht an anderer Stelle Störungen eintreten ſollen. Und
ſolche Störungen ſind eingetreten: der größte Teil der
amerika=
niſchen Schuldforderungen an das Ausland iſt notleidend
ge=
worden. Die Zolltarife, die der amerikaniſche Kongreß in den
Jahren 1922 und 1930 verabſchiedet und gegen die Widerſtände
der ganzen Welt durchgeſetzt hat, waren ein ausgeſprochener
Pyrrhusſieg; ſie haben den Amerikanern an Kapitalverluſten
im Ausland erheblich mehr Schaden zugefügt, als ſie durch
Ab=
ſperrung von fremder Zufuhr und durch die Belieferung der
Welt mit eigenen Waren Vorteil hatten.
In Amerika und Frankreich hört man immer wieder: wir
müſſen die hohe Lebenshaltung des eigenen Volkes vor einem
Abgleiten in die niedrige Lebenshaltung anderer Völker
bewah=
ren. Als Ziel iſt hiergegen nichts zu ſagen. Wenn aber zur
Erreichung Mittel benutzt werden, die einen großen Teil der
Welt=
märkte aufnahmeunfähig machen, ſo iſt ein Erfolg ausgeſchloſſen.
Der ſtändige Rückgang des Welthandels, — ſeit einem Jahr
abermals um 6 Prozent — beweiſt, daß die Kaufkraft der Märkte
weiter nachläßt, und daß — wie ſeit einer langen Reihe von
Jahren — auch jetzt noch ein Produktionsüberſchuß in den
gro=
ßen Erzeugerländern keine Käufer findet daß alſo die
Menſch=
heit, um mit einem viel angewandten Wort zu ſprechen, „bei
vollen Scheunen hungert”. Die Bemühungen der kapitalſtarken
Länder ſind mit dem Verhalten törichter Menſchen bei einer
Seuche vergleichbar: ſie begnügen ſich damit, ſich zu iſolieren und
höchſtens eine zweifelhafte Schutzimpfung bei ſich vorzunehmen.
Sie verzichten dagegen auf das einzige wirklich
erfolgver=
ſprechende Mittel: aktive Seuchenbekämpfung. In der
Rundfunk=
rede Flandins ſucht man vergeblich nach einem Wort des
Ver=
ſtändwiſſes für den internationalen Einſchlag der Kriſe und für
die Rolle, die dem franzöſiſchen Volk als kapitalſtarkes Volk
ueben dem amerikaniſchen zufällt. Es iſt kein richtiges Rezept,
erſt die inneren Wirtſchaftsfragen löſen zu wollen, ehe man an
die Löſung der außenwirtſchaftlichen Fragen herangeht. Auch
Deutſchland kann hierfür nicht als Beiſpiel angeführt werden.
Deutſchlands außenwirtſchaftliche Möglichkeiten ſind zu beſchränkt,
als daß es eine ausſichtsvolle Initiative entfalten könnte.
Sowiekruſſiſche Brokpreis=„Skudien”
nach der Abſchaffung der Lebensmitkelkarken.
DNB. Moskau, 30. November.
Die Vollverſammlung des Zentralkomitees der
Kommuniſti=
ſchen Partei, die vom 25. bis 28. November unter dem Vorſitz von
Stalin tagte, beſchloß, wie gemeldet, die Abſchaffung der
Lebens=
mittelkarten für verſchiedene Nahrungsmittel, darunter auch für
Brot. Die Regierung will Feſtpreiſe für Brot feſtſetzen, die
denen auf dem freien Markt gleich ſind. Am Donnerstag wurde
die Rede des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare
Molo=
toff über die Abſchaffung der Lebensmittelkarten veröffentlicht.
Danach hat Molotoff darauf hingewieſen, daß das Kartenſyſtem im
Jahre 1928 in der Sowjetunion eingeführt worden ſei. Etwa
50 Millionen Menſchen hätten ihr Brot auf Karten bezogen. Die
Kartenverteilung habe einen großen
Beamten=
apparat notwendig gemacht, der annähernd 40
Mil=
lionen Rubel koſte. Auf jeden Kartenbezieher ſeien etwa 5 bis
8 Rubel Unkoſten entfallen. Jetzt ſei, da die Bauernwirtſchaft im
kollektiven Sinne aufgebaut ſei, die Abſchaffung der
Lebensmittel=
karten möglich geworden. Der private Handel, der im
Jahre 1928 noch einen Anteil von 22 v. H. an der
Brotverſor=
gung der Bevölkerung gehabt habe, ſei jetzt völlig
auszu=
ſchalten. Zur Verhinderung von erheblichen Schwierigkeiten
ſei das ganze Gebiet der Sowjetunion in acht Bezirke aufgeteilt.
Für jeden dieſer Bezirke ſei der Brotpreis feſtgelegt worden. Im
erſten Bezirk koſte das Schwarzbrot je Kilogramm 80 Kopeken,
das Weißbrot 90 Kopeken. Im zweiten Bezirk ſeien die
ent=
ſprechenden Preiſe 90 Kopeken bzw. ein Rubel, im dritten Bezirk
(Moskau) ein Rubel bzw. 1.10 Rubel, im achten Bezirk (Ferner
Oſten) 1.30 bzw. 1.40 Rubel, auf Kamtſchatka 1.50 bzw. 1.60
Ru=
bel. In den einzelnen Bezirken würden die Löhne und Gehälter
der Höhe des Brotpreiſes entſprechend geſtaffelt werden. Die
ver=
ſchiedene Preisfeſtſetzung begründete Molotoff damit, daß man die
Entwicklung der Brotverſorgung nach der Abſchaffung der
Lebens=
mittelkarten „ſtudieren” wolle.
Dei Mutet des 20des.
Zur 75. Wiederkehr von Rethels Todestag am 1. Dezember.
Von Ernſt v. Niebelſchütz.
Nach Ausweis des Düſſeldorfer Kirchenbuchs ſtarb der
rheiniſche Maler Alfred Rethel am 1. Dezember 1859. In
Wirk=
lichkeit hat ſein dunkles Schickſal ihn ſchon ſechs Jahre zuvor
der freundlichen Gewohnheit des Daſeins und Wirkens
ent=
riſſen, indem unheilbare Gemütskrankheit den
ſiebenunddreißig=
jährigen, kerngeſunden Mann zum lebenden Leichnam machte.
Klänge es nicht läſterlich, ſo möchte man ſagen, daß — wie bei
Hölderlin und Nietzſche — auch bei Reihel der Wahnſinn das
ſinngemäße Finale eines früh verdüſterten Lebenslaufs war.
Rethels Tragödie iſt ein Glied in der umfaſfenderen Tragödie
der deutſchen Kunſt im 19. Jahrhundert. Ueber ihr ſteht als
Motto das ſchmerzliche Wort Goethes „Ein deutſcher Künſtler,
ein deutſcher Märihrer”
Die Vertrautheit Rethels mit dem Unheimlichen läßt ſich
bis in ſeine Kindheit zurückverfolgen. Geboren 1816, alſo in
einer Zeit, als noch das Erinnerungsgeſpenſt des Krieges in
den Seelen der Menſchen umging, verbrachte der künftige Maler
des Todes ſeine erſte Jugend in einem einſamen, am Rande
des großen Aachener Waldes gelegenen Gehöft, das
nächtlicher=
weile die Wölfe umſchlichen, wenn drinnen Vater und Mutter
dem Knaben von den Schlachten Napoleons und dem
Unter=
gange der großen Armee erzählten. Kein Wunder, daß ſchon
die erſten Zeichenverſuche immer wieder Krieg und Tod zum
Gegenſtand haben. Kaum weniger ſtark beſchäftigten Sage und
Geſchichte die Phantaſie des Kindes; mit dreizehn Jahren bezog
der begabte Junge die Düſſeldorfer Akademie, die damals
Wil=
helm Schadow, der „königlich preußiſche Raffael”, im Sinne
eines ſehr verdünnten Nazarenertums betreute. Weder die
Lehr=
zeit in Düſſeldorf, noch die erſten Frankfurter Jahre unter
Bhilipp Veits milder Führung vermochten den ſchlummernden
Genius in Rethel zu wecken. Von einigen trefflichen
Zeich=
nungen und dem markigen Bildnis der Mutter abgeſehen
über=
ſteigen Rethels Arbeiten in dieſer Periode nicht das
Mittel=
maß deſſen, was man von einem Schüler der beiden wichtigſten
Pflanzſtätten der romantiſchen Geſchichtsmalerei am Rhein
er=
warten konnte. Auch die vier Kaiſerbilder im Frankfurter
Nömer ſind von dieſem Urteil nicht ausgenommen. Zwar gelten
ſie als die beſten der Reihe, aber das bedeutet in dieſem
Zu=
ſammenhang nicht mehr, als daß ſie nicht völlig belanglos ſind.
Gleichwohl fielen in Frankfurt die Würfel ſeines
Schick=
ſals. Aus einem vom Rheiniſchen Kunſtverein ausgeſchriebenen
Wettbewerb um die Ausmalung des Krönungsſaales im Rat=
Vom Tage.
Die am Mittwoch von dem Rektor und den Dekanen der
Deut=
ſchen Univerſität in Prag gegebenen Demiſſionen wurden
zurückge=
zogen. Rektor Profeſſor Groſſer erklärte, er ſehe ſich mit Rückſicht
auf die vielen ihm zugegangenen Sympathiebeweiſe veranlaßt, im
eigenen Namen ſowie im Namen der Dekane vom Rücktritt
Ab=
ſtand zu nehmen.
Mehrere hundert ungariſche Studenten veranſtalteten am
Freitag vormittag im Garten der Philoſophiſchen Fakultät in
Bu=
dapeſt eine Proteſtkundgebung gegen die Beſchuldigungen des
Kleinen Verbandes nach dem Marſeiller Attentat gegenüber
Ungarn.
Vor ſeiner Rückkehr nach Belgrad hatte der Präſident des
jugo=
ſlawiſchen Regentſchaftsrates, Prinz Paul, eine längere
Unter=
redung mit dem engliſchen Miniſterpräſidenten Macdonald, die ſich
um die beim Völkerbund hinterlegte jugoſlawiſche Denkſchrift
we=
gen des Marſeiller Attentats gedreht haben dürfte. Eine amtliche
Mitteilung iſt über dieſe Unterredung naturgemäß nicht
ausgege=
ben worden, doch verlautet aus unterrichteten Kreiſen, daß
Mac=
donald zur Mäßigung geraten haben ſoll,
Der griechiſch=albaniſche Streit um die Schulen der
griechi=
ſchen Minderheit in Albanien wird in Italien mit gemiſchten
Ge=
fühlen verfolgt. Als Verbündeter Albaniens und Freund Grie=
chenlands hofft Italien, daß der Gegenſatz durch Vermittlung des
Völkerbundes zur gegenſeitigen Zufriedenheit beigelegt werden
kann. Italien iſt bemüht, in dieſem Sinne bei den
verantwort=
lichen Stellen der beiden Länder einzuwirken.
König Fuad von Aegypten erließ am geſtrigen Freitag ein
Dekret, das die Verfaſſung außer Kraft ſetzt und das Parlament
auflöſt.
Das japaniſche Außenminiſterium erhielt am Donnerstag die
Mitteilung, daß die italieniſche und die franzöſiſche Regierung es
abgelehnt hätten, das Waſhingtoner Flottenabkommen gemäß den
japaniſchen Vorſchlägen zu kündigen.
Tag nakionaler Solidarikäk.
Am 8. dezember Sammelakkion für das
Winter=
hilfswerk.
DNB. Berlin, 30. November.
Am Samstag, den 8. Dezember 1934, findet im ganzen Reich
eine Sammlung für das Winterhilfswerk ſtatt, die unter Leitung
des Reichspropagandaleiters der NSDAP. Dr. Goebbels ſteht. Die
verantwortliche Leitung der Sammlung in den Gauen liegt bei den
Gaupropagandaleiter bzw. bei den Landesſtellenleitern, in den
Treiſen bei den Kreispropagandaleitern und in den Ortsgruppen
bei den Ortsgruppenpropagandaleitern.
An der Sammelaktion beteiligen ſich ſämtliche höhere Beamte
und Angeſtellte des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und
Propaganda und der Landesſtellen, ſowie der dem
Reichsminiſte=
rium und den Landesſtellen unterſtehenden Behörden und
öffent=
lichen Einrichtungen der Reichskulturkammer,
Reichsrundfunkge=
ſellſchaft, Werberat der Deutſchen Wirtſchaft, Hochſchule für
Poli=
tik, Philharmoniſches Orcheſter, Theater, Filmprüfſtelle,
Reichsaus=
chuß für Fremdenverkehr. Ebenſo beteiligen ſich alle
Gaupropa=
gandaleiter mit ihren Mitarbeitern ſowie in den Kreiſen und
Ortsgruppen der NSDAP. die Propagandaleiter und ſämtliche in
den Gauen befindlichen Redner. Außerdem werden ſich die
führen=
den Perſönlichkeiten der Partei und ihrer Untergliederungen für
die Sammelaktion einſetzen. Der Chef des Stabes der SA., der
Reichsführer der SS. und der Reichsjugendführer haben einen
entſprechenden Befehl an die ihnen unterſtellten Gliederungen
er=
laſſen.
Geſammelt wird von 16 bis 19,30 Uhr auf den Straßen und
anſchließend in den Gaſtſtätten, Theatern, Kinos uſw. Jeder
Sammler erhält eine Sammelbüchſe der NSV. mit der Aufſchrift;
„Tag der nationalen Solidarität”.
Der frühere Botſchafker Graf Wolff=Mekkernich †.
Am 29. ds. Mts. iſt der Botſchafter a. D. Wirklicher
Gehei=
mer Rat Paul Graf Wolff=Metternich im 81. Lebensjahr
ge=
ſtorben.
Aus dem preußiſchen Juſtizdienſt hervorgegangen, trat er
im Jahre 1882 in den auswärtigen Dienſt des Reiches ein.
1896 erhielt er den Titel und Rang eines außerordentlichen
Geſandten und bevollmächtigten Miniſters, 1897 erfolgte ſeine
Ernennung zum Geſandten in Hamburg und 1901 zum
Botſchaf=
ter in London. Nach ſeinem Uebertritte in den Ruheſtand im
Jahre 1912 wurde er in den Jahren 1915 und 1916 nochmals im
aktiven Dienſt, und zwar als Botſchafter in außerordentlicher
Miſſion in Konſtantinopel verwendet.
Graf Wolff=Meiternich hat ſich in den berſchiedenen
wich=
tigen Stellungen, die er innehatte, hervorragend bewährt und
dem Reich ausgezeichnete Dienſte geleiſtet; er hat ſich auch in
ſchwierigſten Lagen als aufrechter und gerader Charakter gezeigt.
Ein dauerndes ehrenvolles Gedenken iſt ihm ſicher.
Bedienung der Young=Zinsſcheine
am 1. dezember 1934.
DNB. Berlin, 30. November.
Die deutſche Regierung hat mit Ende Juni 1934 den
Transfe=
für die Zinſen der langfriſtigen Reichsanleihen eingeſtellt. Bief
zu dieſem Zeitpunkt hat ſie der Bank für internationalen Zabsh
lungsausgleich als Treuhänder der Young=Anleihe die Mittel ju
der bisherigen Weiſe noch für einen Monat zur Verfügung ger
ſtellt, ſo daß eine Einlöſung ſämtlicher am 1. Dezember 1934 fällioi
werdenden Zinsſcheine zu einem Sechſtel ihres Nennbetrages in
Deviſen gewährleiſtet iſt.
Die zu einem Sechſtel ihres Nennbetrages bedienten
Zins=
ſcheine werden nach dieſer Teilzahlung mit einem Durchlochungss
ſtempel „Ein Sechſtel bezahlt” verſehen,
1. Bezahlung der Zinsſcheine im Ausland.
2) in Deviſen:
In beſonderem Abkommen mit England, Frankreickh
Schweiz, Holland, Belgien, Schweden und Italien iſt vorgeſehem
daß die Zinsſcheininhaber, die die in dieſem Abkommen feſtgelegn
ten Bedingungen erfüllen, auch für die reſtlichen fünf Sechſtel der
Zinsſcheine Bedienung in Deviſen erhalten.
b) in Reichsmark
inſoweit die Zinsſcheine nicht auf Grund dieſer Abkommen voll ini
Deviſen eingelöſt werden können, wird den Inhabern die Möglichch m zweidrittel
keit gegeben, gegen Aushändigung der Zinsſcheine Zahlung ir: fug nicht.
Reichsmark zu erhalten, für deren Verwendung gleiche Grundd ylmenten übl
ſätze gelten wie für die Verwendung der Reichsmarkgutſchrift, din u venn minl
für den nichttransferierten Teil der Oktoberzinsſcheine der Dawess on ſich wäre
Anleihe gewährt worden iſt. Auf dieſe Weiſe wird auch den Inm nz Schickſal
habern dieſer Zinsſcheine die Möglichkeit eröffnet, ſich, ſoweit es ſoſonie wird
in Deutſchlands Macht liegt, bezahlt zu machen. Bei der technü
ſchen Durchführung dieſes Zahlungsverfahrens gilt folle
gendes:
Soweit für die reſtlichen fünf Sechſtel Reichsmark gefordern
werden kann, können die Zinsſcheine, nachdem ſie zu einem Sechſtes
in Deviſen bezahlt ſind, beim Kontor der Reichshauptbank für
Wertpapiere, Berlin SW. 111, direkt oder durch Vermittlung eine=
Bank zur Gutſchrift der reſtlichen fünf Sechſtel in Reichsmark einn
gereicht werden. Die Reichsmarkbeträge werden auf einem bei dein
Treuhandgeſellſchaft von 1933 m. b. H. in Berlin zu führendens ſomn
Reichsmarkkonto gutgebracht, über das die Berechtigten mit Ge3 men
nehmigung der Reichsbank verfügen können.
Med
Die Verfügung kann im allgemeinen für nachſtehende Zweckel e al
erfolgen:
ſumt
1. zum Ankauf von deutſchen Schuldverſchreibungen und Aktien.= hub, weil
ſoweit ſie an deutſchen Börſen notiert ſind und über Reichsmarkn eenthalt
lauten,
2. zur Anlage in langfriſtigen Darlehen, Grundſchulden und 0
Hypotheken,
3. zum Erwerb von Grundbeſitz oder ſonſtigen von der Reichsbonk.!
für ſolche Anlagen zugelaſſenen Gegenſtänden,
4. zur Bezahlung von Koſten vorübergehenden Reiſeaufenthaltsst
in Deutſchland .
Das Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere wird demn
Einreicher über den Empfang der Zinsſcheine quittieren, dies
Treuhandgeſellſchaft von 1933 m. b. H. wird dem Berechtigteny Uiche
Gutſchrift über den für den Zinsſchein gutgeſchriebenen Reichsst hent
markbetrag erteilen.
90
hud
2. Bezahlung der Zinsſcheine im Inland:
Die Inhaber der in Deutſchland zur Einlöſung vorgelegtens ia
Zinsſcheine werden, ſoweit ſie deviſenrechtlich als Inländer gelten, 4 Faſſ
Zahlung in Reichsmark erhalten.
Soweit ſie Ausländer im Sinne der Deviſenbeſtimmugen
ſind, ſteht ihnen zu:
ein Sechſtel in freier Reichsmark.
fünf Sechſtel in Reichsmarkgutſchrift im Sinne des A=
UI
ſchnittes 1b.
die
3. Für den Handel und den Verkauf
der zu einem Sechſtel bedienten Zinsſcheine gelten die gleichenn. A
Grundſätze wie für die noch nicht bedienten Zinsſcheine; auch dient
Forderungen gegen die Treuhandgeſellſchaft von 1933 m. b. 9.0 ſ ſen d.
Dnen werden.
ſind übertragbar.
tehen.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern den deutſchem
tbat
Geſandten in Riga von Schack zum Vortrag.
Am Samstag vormittag findet eine Kundgebung ſämtlichens
reichsdeutſcher Hochſchulen gegen die Vergewaltigung der Deukll
hauſe zu Aachen mit großen Wandgemälden aus der Geſchichte
Karls des Großen ging der vierundzwanzigjährige Alfred
Rethel als der Sieger hervor. Der Tag des Triumphes ſchien
angebrochen. Was konnte ein junger Künſtler mehr erwarten,
als einen Auftrag, der wie kein anderer geeignet war, ſein
brennendes Verlangen nach dem würdigſten Gegenſtande und der
monumentalen Bildform zu ſtillen?
Mit dem ganzen Optimismus der Jugend machte ſich
Rethel an die Arbeit, aber ſchon regte ſich in der alten
Kaiſer=
ſtadt der geſchäftige Todfeind der ungewöhnlichen Begabung,
jenes bürgerliche Philiſtertum, das in der Geſchichte der
deut=
ſchen Kunſt im 19. Jahrhundert die gleiche entſcheidende Rolle
ſpielte wie einſt Fürſten und Patrizier im 16., nur im negativen
Sinne: hemmend, hintertreibend, abflachend. Man wollte Rethel
den Auftrag wieder nehmen. Es kam zu den peinlichſten
Aus=
einanderſetzungen und Kämpfen zwiſchen der Oppoſition und
der Rethelpartei, bis ſchließlich, ſechs volle Jahre nach der
Auf=
tragserteilung, Friedrich Wilhelm IV. den leidigen Streit durch
ein Machtwort zu Rethels Gunſten entſchied. Der hatte
in=
zwiſchen an der Illuſtrierung der großen deutſchen
Nibelungen=
ausgabe mit Holzſchnitten gearbeitet. Nun legte er mit
Freu=
den den Meiſtergriffel aus der Hand, um ſich — endlich! — als
Freskomaler bewähren zu können. Er mochte fühlen, daß er
nicht mehr viel Zeit hatte, und wirklich hat er nur vier
Wand=
bilder ſelbſt ausgeführt: den Sturz der Irminſul, die Schlacht
bei Cordova, den Einzug Karls in Pavia und den Beſuch
Ottos III. am Grabe Karls des Großen. Der Reſt wurde von
ſeinem Gehilfen Joſeph Kehren, und noch dazu mit
Oel=
farben (!), in jenem beſchönigenden Limonadeſtil vollendet, der
die Rethelſchen Entwürfe völlig zuſchanden macht, aber doch
das eine Gute hat, daß auch der Blindeſte ſofort das verletzend
Illuſtrative dieſer Epigonenleiſtung durchſchaut, wenn er ſie
mit den vier großartigen Originalfresken Rethels vergleicht, die
ein gütiges Geſchick erhalten hat. Denn die Kehrenſche
Süßholz=
technik gefiel den Aachenern ſo ausnehmend gut, daß man
ernſt=
lich daran dachte, die farbig ſtumpferen und techniſch ſicher nicht
einwandfreien Bilder Rethels gleichfalls von Kehren übermalen
zu laſſen. Der Frevel iſt gottlob unterblieben, ſo daß man ſich
noch heute eine gute Vorſtellung von Rethels wandgerechtem
Monumentalſtil machen kann — einem Stil, der an maleriſcher
Kraft weit über Cornelius hinausführt und in Deutſchland erſt
von den Neapler Fresken des Hans von Marées wenn nicht
übertroffen, ſo doch erreicht worden iſt.
Der Aachener Auftrag, den Rethel wie einen Siegeskranz
empfing, ſollte ihm zur Dornenkrone werden. Zwar ſchien ſeine
Kraft ungebrochen — die ſechs aquarellierten Blätter mit dem
Zuge Hannibals über die Alpen beweiſen es — aber innerlich
hat Rethel den Zorn und die Trauer über das Aachener
Miß=
geſchick wohl nie ganz verwunden. Das nahende Unheil kündigt
ſchen Univerſität Prag ſtatt. Die Kundgebung wird durch deme
Deutſchlandſender von 11.30 bis 12 Uhr übertragen.
Am Freitag nachmittag verſammelte ſich die Freiburger Smn
dentenſchaft in der Eingangshalle der Univerſität zu einer Proteſſe!
kundgebung gegen die Prager Vorkommniſſe.
ſich an, vor allem in den jetzt ſo häufigen Zeichnungen mit denan
Tode als Sieger, nirgends großartiger als in der ſogar Holbeſtal
in den Schatten ſtellenden Holzſchnittfolge „Auch ein Totentali
die den Eindrücken der Revolution von 1848 ihre Entſtehunß9
verdankt. Kein Werk Rethels, ſelbſt die Wandbilder in Aacheil.
nicht, iſt ſo populär geworden wie dieſe ſechs Blätter, die beiſe.
Triumph des Knochenmanns über das durch ihn verführte Voll
darſtellen. Anders als der immer kühle Holbein, iſt Reihel Miie
ganzer Seele bei der Sache. In jedem einzelnen Blatte, Ve
ſonders dem letzten, wo der lorbeerbekränzte Tod auf dürkeng
Klepper, die Revolutionsfahne in der Hand, die Leichenbarrikadg
erreitet, ſpürt man die tragiſche Erſchütterung des Künſtlers und.
das echte Mitleiden, das dem Revolutionsoptimismus der gleſche
zeitigen Franzoſen durchaus fehlt. Es gibt nichts
Deutſcheres=
als dieſen Totentanz, dem Rethel ohne direkten thematiſchel=
Zuſammenhang noch zwei wundervolle und ebenſo bekannt Bed. A
wordene Blätter hinzufügte. In dem einen tritt der Tod lioh
Gefolge der Cholera als der Würger inmitten einer Feſtgel”.”
ſchaft auf, in dem anderen erſcheint er dem alten Glöckner..
er Turmſtube als der Freund, der für den Entſchlafenen ſely) Vey.
das Läuteamt verrichtet.
„Der Tod als Freund” iſt eine der letzten Arbeiten des
Meiſters. Ein Jahr danach ergriff ihn das dunkle Verhängl.”
in der Geſtalt des Todes, der den Geiſt auslöſcht, ohne d.‟
gleich das Leben zu vernichten. Wer verſteht des Schichlo”
Sprache?
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Freitag, den 30. November 1934.
„Der Dorſbarbier” oder „Die Wunderkur”.
Komiſche Oper in einem Akt von Johann Sche"
In der geſtrigen Wiederholung der reizenden Oper „
Dorfbarbier” ſang erſtmalig Regina Harre die Zunhl.
Suschen. Der geſanglich und darſtelleriſch routinierten Künſt..
gelang die Einfühlung in das Enſemble reſtlos. Die bis zur *i
gelaſſenheit heitere Partie und Rolle liegt ſtimmlich und där.
leriſch Frau Regina Harre beſonders gut. Ihr heiteres Leſſ.
ment und ihre Spielfreudigkeit ſicherten der Künſtlerin, D.
nie einer Aufgabe etwas ſchuldig bleibt, vollen Erfolg. De.
wann der Rolle ganz neue Nuancen ab, ſang auch im Te.
ſicher und vermittelte dem Publikum amüſanten Genuß der. .
rauſchendem Beifall auswirkte.
Auch „Coppelia”, das phantaſtiſche Ballett, fand d r.
mehr als beifallsfreudige Aufnahme.
err)s Mandatsgebiet nicht ohne den Willen der weißen
Be=
vöſileung einverleiben wolle, und er weiß ganz genau, daß die
imstag, 1. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 3
Engliſche Spelnanonent auf Surwent.
Künſtlich zuſtande gekommene Mehrheit der Südweſter Landesverkrelung beſchließt Einverleibung
Deutſch=Südweſts in ſüdafrikaniſche Union.
wären, die auch auf der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz nicht
einig werden konnten und die denn auch heute noch nicht ſo
Das Schickſal Deutſch=Südwefts.
EP. London, 30. November.
ſach einer Meldung aus Windhuk hat die Geſetzgebende
Ver=
ſalmlung des Mandatsgebietes von Südweſt=Afrika den von der
AAeunigten Partei (United Party) eingebrachten Antrag, der
vy ſh auf eine Einverleibung des Mandatsgebietes in die
Süd=
aßcſtniſche Union hinausläuft, mit 12 gegen 6 Stimmen, alſo mit
den ergeſchriebenen Zweidrittel=Mehrheit angenommen. Der
Alng beſtimmt wörtlich, daß das Mandatsgebiet als fünfte
Pſtanz der Union verwaltet werden ſolle „im Einklang mit den
Bytnmungen des Mandats” und verlangt, daß die
Einwohner=
ſchm Südweſt=Afrika eine Vertretung im ſüdafrikaniſchen
Parla=
mi erhält.
Nach den engliſchen Berichten iſt damit die Vorausſetzung
eimt Zweidrittelmehrheit geſchaffen, nach der deutſchen
Auf=
fauſieg nicht. Nach den Gewohnheiten, wie ſie früher in den
Phrmenten üblich waren, iſt die Zweidrittelmehrheit erſt
er=
rerch wwenn mindeſtens eine Stimme darüber abgegeben iſt.
in ſich wäre ja die Abſtimmung in der Landesvertretung
füh gs Schickſal Deutſch=Südweſts ziemlich belanglos. Unſere
alue ſolonie wird von Südafrika im Auftrage des Völkerbundes
vernltet. Der Völkerbund übt aber nach wie vor die
ſtihgliche Oberhoheit aus, ſolange nicht eine
ausdrück=
liale leberantwortung an die ſüdafrikaniſche Union erfolgt iſt.
DRtBeſchluß der Landesvertretung hat alſo
Mheirheit im Landesrat nur künſtlich
zuſtande=
geflim men iſt. Die Deutſchen allein machen zwei Fünftel der
gefunten weißen Bevölkerung aus. Zu ihnen kommen noch die
Rſtgeder der ſogenannten Wirtſchaftspartei. Die Deutſchen
ſihe alſo mit ihrer Ablehnung keineswegs allein. Wenn das
zuhle mäßig nicht zum Ausdruck kommt, ſo vor allen Dingen
deahb, weil vielen von ihnen künſtlich das Wahlrecht
boupnthalten wurde. Noch vor einem Jahr war darüber
abllef mimt worden, daß die deutſche Sprache als eine der
offſtzllen Sprachen Südweſts anerkannt werden ſoll, während
gleice tig das Geſetz über die Einbürgerungen erleichtert
wer=
dem Ute. Dann kam aber plötzlich der Umſchlag, ſeit die
Be=
ſtreuaigen zur formellen Einverleibung der Kolonie einſetzten.
Ler Beſchluß wird jetzt an den Völkerbund gehen, der
dawail=t zu wachen hat, daß die Mandatsmächte die von ihnen
übenwmimenen Verpflichtungen auch genau beobachten. Das iſt
in hüfern Fall nicht geſchehen, und der Völkerbund ſollte um ſo
peitlher darauf achten, da ſonſt das Südweſter Beiſpiel Schule
mauher könnte und das ganze Mandatsſyſtem in ſeinem Aufbau
ütwürde. Die deutſche Regierung hat jedenfalls
en Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie eine
hderung des Mandatscharakters für
unzu=
g hält und hat das, ſoweit wir wiſſen, vor einiger
uch ſchon der Regierung der ſüdafrikaniſchen Union mit=
Elie privake Welkwirtſchaftskonferenz?
1/Aus den Vereinigten Staaten iſt eine Mitteilung
gekom=
meh ie beſagt, daß die amerikaniſchen Handelskreiſe den Plan
habee auf das nächſte Jahr eine internationale private
Welt=
wirſtſtaftskonferenz einzuberufen. Die vorbereitenden Arbeiten
hietf ſollen durch die internationalen Handelskammern
vor=
gemmen werden. Zweck und Ziel dieſer Konferenz ſollen
da=
ring ſſtehen, alle Hemniſſe, die dem internationalen
Warenaus=
tauſch im Wege ſtehen, zu beſeitigen. Dieſes Ziel kann natürlich
mm” diel ſivate Konferenz nicht erreichen, wohl aber kann ſie über
wichiie Fragen ein Einvernehmen der verſchiedenen
Wirtſchafts=
trerſt herbeiführen, die nun ihrerſeits wieder auf ihre Regie=
R
rumg einwirken können, damit die entſprechenden
geſetzgebe=
riſſn Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Aber ſchon
bonß ließe ſich erreichen, daß jede Delegation mit ihrer
Regie=
ruixgdn einzuſchlagenden Weg verabredet, ſich allerdings eine
gehoſt Bewegungsfreiheit ſichert. Denn ſonſt hätte die
inter=
natchhale Konferenz gar keinen Zweck, weil dann die
Delegier=
teng)ch nur das Sprachrohr der verſchiedenen Regierungen
Aufeſſor Adolf Beyer und ſein Werk.
Zur Jubiläumsausſtellung des Künſtlers
in der Kunſthalle am Rheinkor.
Er Vorſtand des Kunſtvereins ſchreibt uns: Seit
ſame Jahren gehört der im heſſiſchen Kunſtleben beſonders
ge=
ſchärtt Darmſtädter Maler Profeſſor Adolf Beyer zu den
an=
gſe=ſten und ſtärkſten künſtleriſchen Perſönlichkeiten unſeres
beſſiſtandes Neben ſeinem Kunſtſchaffen hat er auch oft und
ſetss nit ſchönem Erfolg bei von ihm geleiteten und betreuten
Zellsſtaltungen an führender Stelle geſtanden. Für den Kunſt=
Vrec war es deshalb eine Ehrenpflicht, für den um ſeine
Vater=
ſadai ls Kunſtſtadt hochverdienten Künſtler anläßlich ſeines 65.
Vemstages eine repräſentative Jubiläumsſchau zu bringen,
Ve Eß hohe Können und die große Vielgeſtaltigkeit des Meiſters
wielegibt.
2s Sohn des Malers Carl Beyer, deſſen markante Erſchei=
Nrgr in einem hervorragenden Bildnis feſtgehalten hat, konnte
192WBeyer von Kindesbeinen an das künſtleriſche Handwerk
bri uich kennenlernen. Nach den Darmſtädter Anfängen beim
20eA und dem Galerieinſpektor Profeſſor Ludwig Hofmann=
Deg1 ſich der junge Künſtler auf den Akademien von Karls=
WA nd München ein gediegenes Rüſtzeug als Figurenmaler
Erwen. Ein Studienaufenthalt in Paris vertiefte dieſe
Le miſe und erweiterte ſeinen Blick. Als Landſchaftsmaler
Wee Agt Adolf Beyer keine unmittelbare Schulung genoſſen, er
Nr. N alles durch unermüdliches Arbeiten von der Natur ſelbſt
a= und dabei einen durchaus perſönlichen Stil entwickelt.
et Tugendarbeiten zeigen die Gründlichkeit ſeines Studiums;
wal enchte die Zeichnungen der Karlsruher Zeit ſowie beiſpiels=
2die alte oberbayeriſche Bäuerin in Oel, die ein typiſches
TaAluker Münchener Malerei darſtellt. Von der langen Reiche
iloniſſen, die Beyer gemalt können wir nur einen ganz
Seil vorführen, die Bildniſſe des Vaters, der Gattin, des
an2 die Mädchen= und Kinderköpfe der Neuzeit uſw. zeigen
eVorträtiſten von ſtärkſtem Können, der nie einer Schablone
eIlſt, ſondern ſich ſtets neue Aufgaben ſtellt. Beyers ausge=
V Sinn für Farbe mußte ſich zu ſeiner Befriedigung dem
MEück zuneigen; er hat ſchier zahlloſe ſolcher geſchaffen, in
Zuſammenſtellungen in glühenden oder duftigen Farben.
turke perſönliche Note zeigen ebenſo ſeine Landſchaften,
ob=
wo
zeyt” ſ nach Art des Motivs, Wechſel der Tages= und Jahres=
Technik von größter Verſchiedenheit ſind. Abgeſehen von
ſtel italieniſchen Bildern, finden wir faſt ausſchließlich Dar=
Igen der Heimat. Das Ried, der Altrhein, Oberheſſen ſind
unerſchöpflich aber iſt die Fülle von Bildern der Darm=
Umgebung von allen Seiten, die uns die Schönheit
unſe=
des, der alten Eichen und Buchen, der Teiche und Bäche
ingender Weiſe vorführen. Aber es iſt nicht das „Motiv”
weit ſind, um ſich wieder an den grünen Tiſch ſetzen zu können.
Man darf ſich aber von einer privaten Konferenz, wenn ſie zu
einmütigen Auffaſſungen führt, doch ſo viel verſprechen, daß ſie
die Regierungen unter Druck ſetzt und ſie gewiſſermaßen zwingt,
auf die zuſtandegekommenen Beſchlüſſe Rückſicht zu nehmen.
Alles hängt aber zunächſt von den Vorbereitungen ab. Da man
allmählich überall eingeſehen hat, daß mit den Zollmauern und
Handelshemmniſſen Welthandel und Weltproduktion immer
ſtärker gedroſſelt werden, darf man wohl hoffen, daß ein
brauch=
barer Anhaltspunkt gefunden wird, um durch Anbahnung
ver=
nünftiger Maßnahmen die Weltwirtſchaftskriſe langſam zu
über=
winden.
Die deutſch=franzöſiſchen
Wietſchafts=
verhandlungen abgeſchlofſen.
DNB. Paris, 30. November.
Die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die vor
zwei Wochen in Paris begonnen haben, ſind am Freitag zum
Ab=
ſchluß gebracht worden. Das Weſentliche iſt, daß die Verträge,
die im Juni zur Regelung des deutſch=franzöſiſchen Waren= und
Zahlungsverkehrs und des Anleihedienſtes in Berlin abgeſchloſſen
worden ſind, nur um drei Monate verlängert werden, d. h. vom
1. Januar bis 31. März 1935. Die Berliner Abmachungen ſind
in einer Reihe von Punkten gebeſſert und erweitert worden.
Die beiden Abordnungen waren beſonders bemüht, die
Un=
zuträglichkeiten abzuſtellen, die ſich bei der Durchführung der
Be=
ſtimmungen für den Verrechnungsverkehr ergeben haben. In
dieſer Beziehung ſind wertvolle Verbeſſerungen und
Erleichterun=
gen in dem Verrechnungsverfahren vereinbart worden. Alle
Vereinbarungen haben zum Ziel, den deutſch=franzöſiſchen
Waren=
verkehr im Rahmen des zurzeit Möglichen beſſer auszugleichen.
Bei den Verhandlungen iſt außerdem die Frage der
rück=
ſtändigen Warenforderungen eingehend behandelt worden. Die
Abſicht dabei iſt, die Verwertung dieſer Außenſtände auf
Forde=
rungen, wie auf franzöſiſcher Seite geplant iſt, zu erleichtern und
die Vorausſetzungen dafür zu ſchaffen. Es iſt ferner ein
deutſch=
franzöſiſcher ſtändiger Regierungsausſchuß eingeſetzt worden. Er
hat die Aufgabe, laufend alle Fragen zu verfolgen, zu beſprechen
und zu regeln, die ſich aus der Entwicklung des Waren= und
Zahlungsverkehrs zwiſchen den beiden Ländern ergeben.
v. Ribbenkrop in Paris.
Wie Hawas meldet, iſt Herr von Ribbentrop am Freitag
vor=
mittag in Begleitung ſeiner Frau in Paris eingetroffen. Wie
ver=
lautet, iſt der Beſuch Herrn v. Ribbentrops in Paris rein privater
Natur. Er wird morgen am 1. Dezember wieder in Berlin ſein.
Das hindert die Pariſer Preſſe jedoch nicht, daß ſie den
Be=
ſuch von Ribbentrops zum Hauptgeſprächsthema des heutigen Tags
macht. Die Blätter ergehen ſich in den verſchiedenſten
Vermutun=
gen, wobei jedoch die Anſicht vorherrſcht, daß der Beſuch diesmal
keinen amtlichen Charakter trägt. Im übrigen unterſtreichen die
Blätter den engen Kontakt, der augenblicklich zwiſchen den
fran=
zöſiſchen und den deutſchen ehemaligen Frontkämpfern beſteht.
Der Pariſer Reiſe des Herrn von Ribbentrop wird natürlich
auch von der Londoner Abendpreſſe allgemeine Beachtung geſchenkt.
Die Blätter glauben, aus der Reiſe ſchließen zu können, daß die
Einleitung neuer Verhandlungen über die Rüſtungsfrage zwiſchen
Großbritannien, Frankreich und Deutſchland bevorſtehe.
Meukerei auf einem franzöſiſchen Minenleger.
DNB. Paris, 30. November.
An Bord eines in Toulon vor Anker liegenden franzöſiſchen
Minenlegers iſt nach einer Information des „Paris Soir” eine
Meuterei ausgebrochen. Ein Teil der Beſatzung beklagte ſich über
das ſchlechte Eſſen und verweigerte die Nahrungsaufnahme. Eine
vom Kommandanten eingeleitete Unterſuchung hat damit geendet,
daß 22 Mann der Beſatzung vor das Kriegsgericht geſtellt werden.
Das Blatt fügt hinzu, daß es nicht möglich ſei, nähere
Einzelhei=
ten über dieſen Zwiſchenfall zu erlangen, der augenblicklich
Tages=
geſpräch in Toulon ſei.
„Warum nichk?”
Jean Goy über ſeine Reiſe zu Hikler.
EP. Paris, 30. November.
Ein Vertreter des „Petit Journal” hat den Abgeordneten
Jean Goy, deſſen Interview mit Reichskanzler Adolf Hitler in
Frankreich zu lebhaften Diskuſſionen geführt hat, nach dem Grund
ſeiner Berliner Reiſe gefragt. Jean Goy antwortete, daß er in
ſeiner Eigenſchaft als ehemaliger Frontkämpfer die Reiſe
unter=
nommen habe. Er habe lediglich verſchiedene Mißverſtändniſſe aus
dem Wege zu räumen verſucht, indem er Reichskanzler Hitler
zahlreiche genau umſchriebene Fragen geſtellt habe. Dies allein
werde erlauben, in Verhandlungen mit Deutſchland einzutreten.
Er ſei der Ueberzeugung, daß, wenn man alle
Verhandlungsange=
bote, die Deutſchland gegenwärtig mache, zurückweiſe, man
gewiſ=
ſen Leuten in Deutſchland, die von einem neuen Kriege träumen,
aber gegenwärtig Hitler nicht auf ihrer Seite haben, einen
ge=
wiſſen Vorſchub leiſten würde. Jean Goy erinnerte weiter daran,
daß er in der Kammer niemals Konzeſſionen ohne
Gegenleiſtungen gebilligt habe. Er habe weder den
Young=
plan, noch den Dawesplan, noch das Hoovermoratorium, noch die
vorzeitige Rheinlandräumung gebilligt, denn er habe das Gefühl
gehabt, es ſei vergeblich, mit Menſchen zu verhandeln, die nicht die
wirklichen Herrſcher in Deutſchland ſeien. Heute befinde man ſich
einer deutſchen Regierung gegenüber, die nicht morgen vom
Par=
lament geſtürzt zu werden drohe. Darum habe er
Verhandlungs=
angeboten mit einem „Warum nicht?” geantwortet. Wenn man
ihn weiter frage, ob die heutigen Machthaber Deutſchlands
auf=
richtig ein Abkommen mit Frankreich wünſchen, dann antworte er;
„Gerade dieſe Frage ſuchen wir zu beantworten.”
Goy erinnerte weiter daran, wie durch Hitler die deutſch=
pol=
niſchen Beziehungen freundſchaftlicher geſtaltet worden ſind. Die
Saarfrage werde in zwei Monaten liquidiert ſein und allein das
ſchwierige Problem der deutſchen Gleichberechtigung
und damit ſeiner Aufrüſtung bleibe übrig. Deutſchland rüſte auf
und leugne dies übrigens nicht. Aber beſtünde außer der Gewalt
ein anders Mittel als die Verhandlungen, um Deutſchland
ver=
ſtehen zu geben, daß es ſeine Rüſtungen zunächſt einmal
beſchrän=
ken und dann vermindern müſſe.”
Auf einen Einwand des Journaliſten, daß deutſch=franzöſiſche
Verhandlungen die Kleine Entente und Rußland beunruhigen
könnten, antwortete Jean Goy, es handele ſich keineswegs um
eine deutſch=franzöſiſche Entente gegen ein anderes Land, ſondern
darum, das Geſpenſt eines deutſch=franzöſiſchen Konfliktes zu
ver=
jagen, was zu einer Beſſerung der europäiſchen Atmoſphäre und
ein Wiederaufblühen der Wirtſchaft führen werde. Die Rückkehr
Deutſchlands nach Genf werde lediglich die Folge direkter
deutſch=
franzöſiſcher Auseinanderſetzungen ſein können und nicht
umge=
kehrt. In Genf gebe man wohl die Abkommen bekannt, die
zwi=
ſchen den einzelnen Staaten abgeſchloſſen worden ſind, um dritte
Staaten nicht zu beunruhigen. Aber die Abkommen in Genf
abzu=
ſchließen, das ſei nicht möglich.
Hinſichtlich der Saarabſtimmung formulierte Goy
fol=
genden Vorſchlag: Einige Tage vor der Volksabſtimmung ſolle
eine Delegation deutſcher und eine Delegation franzöſiſcher
ehe=
maliger Kriegsteilnehmer nach Saarbrücken reiſen, um dort bis
eine Woche nach der Abſtimmung zu bleiben. Ihre Gegewwart
würde den Willen der beiden Völker, die Abſtimmungsfreiheit zu
ſichern und zu achten, ausdrücken. Angeſichts einer ſolchen
morali=
ſchen Kaution würden, ſo glaube er, die heißblütigſten Elemente
ſich hüten, einen Zwiſchenfall heraufzubeſchwören. Wird
Deutſch=
land dieſen Vorſchlag annehmen, ſo fragt Goy zum Schluß. Wenn
ja, dann werde ſich die franzöſiſche Oeffentlichkeit ein Urteil über
die Aufrichtigkeit der Erklärungen Hitlers bilden können.
Der Haushalt des franzöſiſchen Außenminiſkerſums
vor der Kammer.
DNB. Paris, 30. November.
In der franzöſiſchen Kammer wurde am Freitag nachmittag
der Bericht für den Haushalt des Außenminiſteriums
veröffent=
licht. In dieſem Bericht gibt der Abg. Dariac einen
Geſamt=
überblick über die internationale Lage und befaßt ſich eingehend
mit der Frage der franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Annäherung. Die
Hilfe Sowjetrußlands in einem neuen Krieg ſei von Bedeutung,
und es ſei daher vollkommen gerechtfertigt, wenn die franzöſiſche
Regierung verſuche, ſich dieſe Hilfeleiſtung zu ſichern. Auf der
anderen Seite dürfe man ſie aber nicht überſchätzen. Die Frage
der franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Zuſammenarbeit habe ihre Licht=
und Schattenſeiten. Vom außenpolitiſchen Standpunkt aus dürfe
man nicht vergeſſen, daß Sowjetrußland mit allen verfügbaren
Mitteln ſeine Propaganda fortſetze, die darauf hinausgehe, die
augenblickliche Ziviliſation zu ſtürzen. In bezug auf den
Oſt=
pakt rät Dariac zur Vorſicht. Der Berichterſtatter ging dann auf
die franzöſiſch=polniſchen Beziehungen über und erklärte, daß die
Einſtellung des deutſch=polniſchen Zollkrieges das franzöſiſch=
pol=
niſche Bündnis nicht berühre.
1912 auf denen für Stadt und Staat wichtige Einkäufe und
Stif=
als ſolches, das uns die Kunſt Adolf Beyers zeigt, es ſind keine
Anſichten” im Sinne der Poſtkarte, ſondern gute Malereien,
Naturſtimmungen, Zauber des Lichtes, der Sonne. Man ſieht
ſeinen Bildern allen an, daß ſie draußen in der Natur, im Kampf
mit Wind und Wetter, in Sonne und Regen, ohne Rezept
ent=
ſtanden, erlebt ſind.
Auf Einzelheiten der umfangreichen Schau ſoll hier nicht
eingegangen werden; wir möchten nur auf den ſtarken Eindruck
hinweiſen, den eine größere Sammlung Beyerſcher Werke auf
jeden unbefangenen Beſchauer machen muß. Beim Anblick ſo
verſchiedenartiger Gemälde — wir nennen nur die Bilder „Der
Dragoner”, die ariſtokratiſchen Damenbildniſſe, den feinkomiſchen
„Datterich”, das „Forſthaus im Walde”, den Mädchenakt. Am
Fenſter”, das zartfarbige Aſternbild, den Kranichſteiner Teich
uſw. — glaubt man doch keineswegs, nur das Werk eines
Malers vor ſich zu ſehen, ſondern Arbeiten mehrerer Künſtler.
Und doch zeigt ſich bei näherer Betrachtung bald, daß wir eine
Hand, eine künſtleriſche Handſchrift vor uns haben. Beyer macht
es ſich nicht bequem, er iſt kein einſeitiger Spezialiſt geworden,
ſondern er geht friſch=fröhlich allen den Motiven zu Leibe, die
ihm gefallen, deren maleriſche Erſcheinung ihn zur Darſtellung
reizt.
So iſt Profeſſor Beyer alle Jahre im Wandel der Zeiten und
der ſtets wechſelnden Kunſtmoden, in den Jahren der „Ismen”.
ganz unbeirrt ſeinen eigenen Weg gegangen, oft genug von der
Kritik mißhandelt oder ignoriert, von Kollegen als rückſtändig
belächelt oder auch angefeindet. Das alles hat ihn nicht
ange=
fochten und aus ſeiner für ihn ſelbſt als richtig erkannten Bahn
herausgedrängt. Und das war gut. Wir wünſchen dem
vor=
trefflichen Künſtler, daß er nach den ſchlimmen Jahren, die ihm
viel Herzeleid und unverdiente Zurückſetzung gebracht, nun im
Dritten Reiche die verdiente Anerkennung finde und den
Wieder=
aufſtieg des Reiches und der deutſchen Kunſt erlebe.
Das Lebenswerk Adolf Beyers, von dem wir nur einen
be=
ſcheidenen Ausſchnitt zeigen können, weiſt außer ſeinem
frucht=
baren Schaffen als Maler noch vieles auf, das nicht unerwähnt
bleiben ſoll. Als Leiter einer 1900 gegründeten eigenen
Kunſt=
ſchule, die einem wirklichen Bedürfnis in Darmſtadt entſprach,
ſich eines ausgezeichneten Rufes erfreute und von weither
Stu=
dierende hierherzog, hat Profeſſor Beyer einem großen Teil des
künſtleriſchen Nachwuchſes die gediegene Grundlage künſtleriſchen
Schaffens gegeben, ebenſo war er als Lehrer der
Großherzog=
lichen Lehrſtätten während der Blütezeit der Künſtlerkolonie drei
Jahre tätig. Im Kunſtleben Darmſtadts hat er ſtets als
An=
reger gewirkt. Nach der bereits 1898 durch ihn erfolgten
Grün=
dung der „Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler”, die eine
landsmannſchaftliche Zuſammenfaſſung der heſſiſchen Künſtler,
nicht die Propagierung einer Richtung bezweckte, hatte eine
ein=
führende Ausſtellung, drei Jahre vor der erſten Veranſtaltung
der Künſtlerkolonie, einen außerordentlichen Erfolg. Eine lange
Reihe der ſchönſten und wertvollſten Kunſtausſtellungen in
Darm=
ſtadt und vielen Städten des Reiches folgten. Die ſeinerzeit
bedeutungsvolle Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes unter
Leopold v. Kalckreuth, 1910 die große Eugen=Bracht=Ausſtellung
tungen gemacht wurden, wären zu erwähnen; auch ſeine
Grün=
dung einer „Modernen Galerie” für Darmſtadt (1914), die, wie
zu hoffen ſteht, demnächſt ihre Auferſtehung feiern wird.
Schon in jungen Jahren hat Adolf Beyer eingehende
kunſt=
geſchichtliche Studien gemacht, große Abbildungsſammlungen
an=
gelegt und mit aufmerkſamen Augen die künſtleriſchen
Geſcheh=
niſſe verfolgt. Als treuer Chroniſt hat er in Fachblättern über
die Kunſtereigniſſe in Heſſen berichtet und zahlreiche biographiſche
Arbeiten über heſſiſche Künſtler, die mit größter Sachkenntnis
geſchrieben ſind, veröffentlicht. Seine Schriften und Vorträge
bilden ein wertvolles Material zur Kunſtgeſchichte des 19.
Jahr=
hunderts. Gelegentlich des 600jährigen Stadtjubiläums wurde
die Ausſtellung „Zweihundert Jahre Darmſtädter Kunſt”
abge=
halten, deren wertvoller hiſtoriſcher Teil (19. Jahrhundert) von
Beyer geſtaltet wurde. Im Katalog derſelben hat er dann zum
erſten Male, de neuere heſſiſche Kunſtgeſchichte im
Zuſammen=
hange eingehend in lebendiger Schilderung dargeſtellt und damit
eine Arbeit von hohem bleibendem Werte geliefert. Einen
Bei=
trag zur Zeit= und Kunſtgeſchichte, der Gegenwart könnte man
auch die diesjährige große „Deutſche Frühjahrsausſtellung
Darm=
ſtadt 1934” auf der Mathildenhöhe nennen, deren Leitung Prof.
Beyer vom Kampfbund für deutſche Kultur und der Landesſtelle
Heſſen=Naſſau der Reichskammer der bildenden Künſte übertragen
war. Hier hat, wie noch in aller Erinnerung, Beyer ganz
Außer=
ordentliches geleiſtet. Die Ausſtellung war die beſte dieſes
Jah=
res in Deutſchland überhaupt, ſie war durchaus zielbewußt im
Aufbau und bot als erſte größere Veranſtaltung im Staate
Adolf Hitlers ein ſo würdiges und hoffnungsreiches Bild
deut=
ſcher Kunſt, wie es ſeit langem nicht mehr geboten wurde.
Der Kunſtverein für Heſſen” hofft, mit der
Jubiläumsaus=
ſtellung Adolf Beyers allen Kunſtfreunden eine wertvolle
Dar=
bietung zu geben; er wünſcht dem Künſtler einen vollen Erfolg,
der zu weiterem Schaffen in ſchwerer Zeit Mut und Zuverſicht
gibt.
Noch: Neue Schallplatten.
Odeon iſt in den Neuerſcheinungen ſehr gut vertreten mit
O. 25 187, die von der ausgezeichneten Guitarre=Virtuoſin Luiſe
Walker mit Schubertliedern beſpielt iſt. — Eine Platte für
Kenner und muſikaliſche Feinſchmecker iſt O. 6930, von dem
Violin=
virtuoſen Riele Queling mit Beethoven=Violin=Concert Op. 61
meiſterlich beſpielt. — Marcel Palotti endlich ſpielt auf der
großen Odeon=Orgel Franz Liſzts wunder volles Notturno Nr. 3.
Liebesträume, und von Rubinſtein „Melodie‟, Opus 3, Nr. 1
(O. 25 188).
— „Der ungeglaubte Gott”, Komödie von Erich von Hartz,
kommt am 6. Dezember am Stadttheater Würzburg, inſzeniert von
Intendant Eugen Keller, zur Uraufführung. Vorher findet am
Erich von Hartz ſtatt.
So strahlen adle Frauen-Augen
im Anblick der wundervollen Festgaben, die das große
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Darmſtadt, den 30. November 1934.
Kiesbergſtraße 58.
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Feſerliches Totenamt Montag, vorm. 7 Uhr in der Liebfrauenkirche.
Beerdigung Montag, nachm. 2½ Uhr, alter Friedhof, Nieder=Rumſtäoterſir.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
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Ewig=
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Hanni Emmerich
Wilheim Emmerich u. Frau, geb. Ihl
Familie Georg Emmerich
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Darmſtadt, Franlfurt, Bruchenbrücken. 30. 11. 34.
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Georg Wolf und Frau
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Heinr. Müller und Frau
Kath. Müller.
Darmſtadt, den 30. Nopember 1934.
Die Beerdigung findet am Montag, den
3. Dezember 1934, nachmittags 3 Uhr,
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ſpenden ſprechen wir unſeren tiefempfundenen Dank
aus. Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Wolf für die troſtireichen Worte, ſowie den
Schweſtern vom Krankenhaus für die liebevolle
Pfiege. Der Ortegruppe „Gervinus” danfen wir
berzlich für das Geleit und Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
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Beerdigung Samstag, den 1. Dezember,
nachmittags 3.30 Uhr, Beſſunger Friedhof.
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skag, 1. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 3
s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 1. Dezember 1934
Aufforderung!
m Saustag, dem 8. Dezember, wird im ganzen Reiche
die noßte und wuchtigſte Sammlung des Winterhilfswerks vor
ſiche chen. Die Sammlung wird durchgeführt von führenden
Veryilichkeiten der NSDAP und ihren ſämtlichen
Gliederun=
genu wwie aller dem Reichspropagandaminiſter für
Volksauf=
ſäpgy und Propagauda unterſtellten Organiſationen.
hmr Sammeln ſind verpflichtet, alle politiſchen Leiter, alle
Leitader NSV. der D.A.F., der SA., SS HJ und des
urbgidienſtes. Führer und namhafte Perſönlichkeiten der
Stauc und Kommunalbehörden (auch die Polizei) alle Künſtler
und Anſtlerinnen des Heſſ. Landestheaters, ſowie ſämtliche ge=
Gemenſainer Hamp/ Aobloider die kul.
aunfſfer, der edag iche Weldlung de delt Aifteiufranfe
(Brzues Haus), zu machen. Hierbei iſt anzugeben, in welcher
Zeiueer Betreffende ſammeln will.
Dr Kreispropagandaleiter der NSDAP.
gez.: Pg. Malcomes.
ſigreisbeauftragte des Winterhilfswerks
gez.: Pg. Hauſel.
tefſiſches Landestheater Darmftadt.
Großes Haus.
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. D. Bühne M4
umätg.
1. Dezember Martha.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Anfaug 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr. Miete A9
G
Preiſe 0.50 bis 4.50
Dezember Hockewanzel.
Anf. 20, Ende gegen 22.
Dezember Hans Pfitzner=Abend.
4. Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.— bis 5.50
Zum Tag der nakionalen Solidarikäl.
8. dezeinber 1934.
Es wurde bereits mitgeteilt, daß das Winterhilfswerk des
Führers für den Winter 1934/35 in einer Veranſtaltung den
Rahmen all deſſen, was im Verlauf der Aktion für die
bedürf=
tigen deutſchen Volksgenoſſen durchgeführt werden ſoll, eine ganz
beſondere Bedeutung erhalten ſoll. Dieſe Veranſtaltung iſt
der Tag der nationalen Solidarität.
Was heißt nationale Solidarität? Nicht mehr und nicht weniger,
als daß an dieſem Tage, am 8. Dezember, die Nation
ihre Solidarität nach außen hin, durch eine Tat, wie ſie die Welt
noch nicht geſehen, dokumentieren will. D. h. alle führenden
Männer und Frauen der Nation, ſoweit ſie durch Regierung und
Partei und ſo weit ſie durch die Träger der deutſchen Kultur
repräſentiert werden, werden ſich an dem Tag, der Zeugnis davon
abgeben ſoll, daß ſich alle Schichten der Bevölkerung ſolidariſch
erklären mit dem Führer, in dem Endziel, allen, die noch
be=
dürftig ſind, im deutſchen Volk tatkräftig und ſelbſtlos zu helfen.
Und das heißt weiter, daß es in erſter Linie an dieſem Tag
nicht einmal und nicht ausſchließlich darauf ankommt, viel Geld
zu ſammeln, obwohl das ſelbſtperſtändlicher Endzweck bleibt
denn Geldſummen könnten auch auf anderem Wege
zuſammen=
gebracht werden —, ſondern in erſter Linie darauf, dem deutſchen
Volk und der Welt zu beweiſen, daß es keinen Deutſchen gibt, der
ſich nicht berufen fühlt oder der ſich zu gut dünkt, durch eigene
tat=
kräftige Mitarbeit dem einzigartigen Hilfswerk, das die deutſche
Winterhilfe darſtellt, zum Erfolg zu verhelfen. Seit der
Er=
ſtehung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland haben ſich
unge=
zählte Tauſende gern und freiwillig in den Dienſt der großen
Sammeltätigkeit geſtellt, ebenſo viele Tauſende von Berufs und
Amts wegen. Hin und wieder auch haben führende Männer und
Frauen der Partei und ihrer Unterorganiſationen ſich an dem
öffentlichen Sammeln beteiligt.
An dem Tag der nationalen Solidarität werden nunmehr
alle, die bisher nur im Opfern ihre Pflicht, ſahen, ſich freudig
auch in den Dienſt des Opfer=Forderns ſtellen.
Alle führenden Perſönlichkeiten der NSDAP.
und ihrer Gliederungen, Perſönlichkeiten aller
in der Reichskulturkammer zuſammengefaßten
Organiſationen, führende Vertreter der
preu=
ßiſchen und heſſiſchen Regierung, ſowie führende
Perſönlichkeiten der ſonſtigen freien Berufe
werden auf der Straße und in Gaſtſtätten für die
Notleidenden unſeres Volkes im Rahmen des
Winterhilfswerkes ſammeln.
Wir werden alſo am 8. Dezember neben dem
Reichsſtatthal=
ter und Staatsminiſter, neben Rektoren und Profeſſoren der
Hochſchule, neben Parteifunktionären mit der Sammelbüchſe in
den Straßen ſehen Künſtler und Künſtlerinnen der Theater, an
ihrer Spitze die Generalintendanten, Maler und Bildhauer,
Dich=
ter, Journaliſten und Schriftſteller, Profeſſoren und Studenten.
Sie alle werden beweiſen, daß ſich niemand in Deutſchland für zu
vornehm hält, ſich mit den ehrenamtlichen Sammlern der NSV.
und des Winterhilfswerkes in treuer Verbundenheit in den Dienſt
für das Volk zu ſtellen. Tauſende führender Perſönlichkeiten
werden ſo die nationale Solidarität dokumentieren.
So ſelbſtverſtändlich es iſt, daß all die Genannten ſich gerne
und freudig der öffentlichen Sammeltätigkeit widmen, ſo
ſelbſt=
verſtändlich muß erwartet werden, daß die übrige Bevölkerung
auch ihrerſeits die nationale Solidarität, die wahre
Volksgemein=
ſchaft dadurch verkörpern hilft, daß ſie die Straßen bevölkert und
daß ſie vor allem ebenſo gern und freudig opfert, wie die
Samm=
ler ihr Opfer erwarten.
Belennt Euch zur Volksgemeinſchaft am Tage der nakionalen Solidarikäk!
6a
Anfang 20.10, Ende nach 22.30. Dtſche,B. O6
Preiſe 0.70 bis 5.50
Dezember Martha.
rBtag,
Dezember
Anf. 19.30, Ende 23 Uhr.
Aida.
Miere C.9
Preiſe 0.70 bis 5.50
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha. Uui Anfang 19.30, Ende geg. 22.30. Außer Miete.
Preiſe u.70 bis 5.50
Dezember Der Zigennerbaron. Eonxt. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete B 10
Preiſe 0.70 bis 5.50
9. Dezember Maebeth. Kleines Haus. Samt *9
Dezember Anf. 19.30, Endegeg. 22 Uhr. D.B. H5 Zuſ.M. 9
Minna von Barnhelm. Preiſe 0.70 bis 3.80 Sunt g
Dezember Anfang 19.30 Ende gegen 22 Uhr:
Breiſe 0.50, 1.—, 1.50
Die ſchöne Melnſine. Diendtg! Dezember Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſ.=M. I.,5. Vſt.
Preiſe 0.70—3.80
Der Robelpreis. Dezember Anfang 20, Ende geg. 22.30. Zuſ.=M. II,4., Vorſt.
Der Dorfbarbier, hieraufCoppelig. Pr. 0.80 4.50 Kiach
Dezember Anf. 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V. 7. Vorſt.
Preiſe 0.70—3.80
Der Nobelpreis. . Dezember Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr.
Deutſche Bühne H5, Zuſatzmiete 10
Minna von Barnhelm. Preiſe 0.70 bis 3.80 7 Bi,
R. Dezember Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Außer Miete
Kinderreiche Mütter Nr. 51-100, 151-300
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis. Eonnig, 0. Dezember Anf. 19,30, Ende 22 Uhr. Zuſatzm. III6. Vorſt.
Preiſe 0.70—3.80
Der Nobeipreis.
ſeſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Lanmeheaters geht heute abend die heitere Oper „Martha” von
Grieſuth von Flotow in Szene. Die Aufführung, die in
Darm=
ſtadtaun ſchon eine ſtattliche Reihe von beifallsfreudigen Hauſern
erlebatz hatte am letzten Mittwoch bei einem Gaſtſpiel des
Heſſi=
cheng Lndestheaters im Wormſer Feſtſpielhaus einen ſehr ſtarken
Erfoſgzei ausverkauftem Haus. Die Leitung der neuinſzenierten
Aufffüung haben Kapellmeiſter Hans Blümer und Dr. Bruno
Heymin den Hauptrollen wirken Johanna Blatter, Lea Piltti,
SulilyKatone a. G. a. A., Rud. Buchner, Hrch. Kuhn und Heinrich
Schlüſit mit. — Im Kleinen Haus des Landestheaters kommt
Leſſiu Luſtſpiel, „Minna von Barnhelm” zur Aufführung, der
drittte roße Klaſſiker=Erfolg des Heſſiſchen Landestheaters in
die=
ſer lzeit. In der Inſzenierung von Generalintendant Franz
Epeuh(mit den Damen Lembach, Schultze=Weſtrum. Trumpp. und
den ihrren Bartſch, Baumeiſter. Linkmann, Poelzig und Verden
in diAHauptrollen) wird „Minna von Barnhelm” heute abend
ſchom im elften Male gegeben. Am vergangenen Sonntag wurde
dieſels laſſiſche deutſche Luſtſpiel in zwei Vorſtellungen vor der
beſſiſſche SA., am Nachmittag in Gegenwart des Stabschefs Lutze
aufgiert.
W Vierte Sinfoniekonzert des Heſſiſchen Landestheaters
bingyum Montag abend wieder Prof. Dr. Hans Pfitzner nach
Larnmdt, der in der letzten Spielzeit vom Darmſtädter Publikum
iber=u herzlich gefeiert wurde. Der berühmte Komponiſt wird
Drei brſpiele aus ſeiner muſikaliſchen Legende „Paleſtrina” zwei
lichgerſtücke aus ſeiner Oper „Das Herz” und ſein
Klavierkon=
ert Mm Orcheſterbegleitung. Opus 31, mit Maria Koerber als
So=
liſtim itigieren.
Um 10 Uhr am Langen Ludwig!
Heute um 10 Uhr kommt der Nikolaus an den langen
Lud=
wig. Wie wir ſchon geſtern angedeutet hatten, hat die Sache am
langen Ludwig etwas mit dem Nikolaus und dem
Winterhilfs=
werk zu tun. Nicht nur Kinder werden eine ganz beſondere
Freude haben, durch den Tannenwald zu dringen und zu forſchen,
was wohl alles darin ſtecken mag. Auch die Erwachſenen werden
es ſich nicht nehmen laſſen, dort einmal nähere Umſchau zu
hal=
ten, denn für jeden, der ſein Scherflein dort abgibt, hat der
Nikolaus eine Quittung vom Chriſtkind. Jeder, der an das
Weih=
nachtsfeſt ſeiner armen Volksgenoſſen denkt, bringt vielleicht ein
kleines Opfer in barer Münze, oder, was ebenſo willkommen iſt,
an Spielſachen und anderen Weihnachtspaketen zum Nikolaus.
Rikolausfeſt
Türplakette des Winkerhilfswerks für Dezember.
Chriſtſtollen!
Heute kommen Chriſtſtollen zum Preiſe von 50 Pf. zum
Ver=
kauf. Der Ertrag daraus kommt ausſchließlich unſeren Armen
im Kreis Darmſtadt zugute. Wer dieſen Chriſtſtollen kauft, hat
außerdem noch die Ausſicht auf einen wertvollen Gewinn. Sie
können z. B. einen Alkodaherd, eine elektriſche Uhr, ſogar
Frei=
flüge bei der Lufthanſa, Freifahrten für einen halben Tag an
die Bergſtraße, mehr noch, ein ganzes Wochenend im Odenwald
und noch viele andere wertvolle Preiſe gewinnen. Kaum jemand
wird ſich die Gelegenheit entgegen laſſen, ſich den ſchmackhaften
Stollen zu leiſten.
WHW.=Weihnachtsſtollen
gegen Hunger und Kälte helfen ſollen!
für Erwachſene und Kinder zum Beſten des Deutſchen Roten
Kreuzes, Landesverband Heſſen, in Darmſtadt, am Donnerstag,
den 6. Dezember, pünktlich 18.30 Uhr, in ſämtlichen Räumen des
Städtiſchen Saalbaues.
Wie alljährlich, ruft auch diesmal das Rote Kreuz zu einem
fröhlichen Nikolausfeſt für groß und klein auf. Seit Wochen
ſchon wird geprobt und geſchafft. Thea Köbrich leitet mit viel
Liebe und noch mehr Geduld das reizende „
Weihnachts=
ſpiel” von Engelbert Humperdinck, zu dem ſie Koſtüme
und Dekorationen entwarf und das von Darmſtädter Kindern
dargeſtellt wird. Profeſſor Friedrich Noack ſingt mit ſeiner
Madrigalvereinigung und Dr. Zima leitet das Orcheſter.
Un=
ermüdlich ſtudiert Ewald Bäulke die Tänze ein und Kinder
der Ballonſchule ſingen unter Lehrer Volk einen
Hirten=
chor.
Alle freuen ſich auf den Tag der Vorſtellung, auf
Donners=
tag, den 6. Dezember.
Aber nicht nur die Kinder werden an dem bunten Spiel ihre
helle Freude haben, auch den Erwachſenen wird die Geſchichte
von dem kleinen Jungen, der im Traume das Weihnachtswunder
erlebte, gut gefallen.
Nach dem Spiel werden die Damen und Herren des Roten
Kreuzes dafür ſorgen, daß es an nichts fehlt. Ewald Bäulke
wird den Tanz mit allerlei bunten Einlagen unterbiechen. Eine
Verloſung wertvoller Gewinne findet ſtatt und in einer
Dorf=
wirtſchaft kann jeder den Abend nach ſeinem Herzen verbringen.
Er hilft dadurch dem Deutſchen Roten Kreuz.
E Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen heute
aus.
Wiederholung des Kantatenabends im Ludwig=Georg=
Gymnaſium. Die mit ſo großem Erfolg aufgeführte luſtige
Kan=
tate „Die Bremer Stadtmuſik anten” von Franziskus
Nagler wird, Freitag, den 7. Dezember, im Feſtſaal des Ludwig=
Georg=Gymnaſiums wiederholt. Die Karten für die erſte
Auf=
führung waren ſo ſchnell vergriffen, daß es zweckmäßig iſt, ſich
für die Wiederholungsvorſtellung möglichſt zeitig Karten zu
ſichern. Beginn des Vorverkaufs am Montag, den 3. Dezember,
beim Amtsgehilfen, Karlſtraße 2.
Stickerei= und Spitzenausſtellung. Auf vielſeitigen Wunſch
hat ſich der Reichsbund Volkstum und Heimat entſchloſſen, die
Stickerei= und Spitzenwerkſchau im Landesmuſeum, die ſich eines
ſehr guten Beſuches erfreut, um acht Tage zu verlängern,
um beſonders den Hausfrauen Gelegenheit zu geben, dieſe
inter=
eſſante Schau zu beſuchen. Die Beſuchsſtunden ſind täglich von
10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Schulklaſſen konnen an
Werktagen ſchon von 8 Uhr ab die Ausſtellung beſuchen.
In der zoologiſchen Abteilung des Heſſiſchen Landesmuſeums
ſind in einem Wandſchrank „Unſere wichtigſten Süßwaſſerfiſche‟
ausgeſtellt worden. Nach einem neuen Verfahren wurden von den
Fiſchen gemalte Gipsabgüſſe hergeſtellt und damit erreicht, daß
Form. Farbe und lebenswahre Geſtalt in nahezu vollendeter
Wie=
dergabe in Erſcheinung treten. Dieſe Präparate ſtammen aus der
kunſtgeübten Hand des in Ruheſtand getretenen Präparators Karl
Küſthardt, der 42 Jahre lang mit vorbildlichem Fleiße und
größtem Erfolge dem Muſeum treu gedient hat. Er verfügt über
ausgezeichnete ſyſtematiſche und anatomiſche Kenntniſſe, er iſt ein
vielſeitiger Techniker und ein hervorragender, begabter
Tiergeſtal=
ter und Künſtler. Wenn heute die zoologiſche Sammlung in ſo
hohem Anſehen bei den Fachgenoſſen und den Muſeumsbeſuchern
ſteht, was ja durch den ausgezeichneten Beſuch unſerer Sammlung
ſeit der Eröffnung des Landesmuſeums zum Ausdruck kommt, ſo
hat an dieſem ſchönen Erfolge Karl Küſthardt großen Anteil.
Darmstadt
Ludwigstr. 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Dezember 1934
Aus der NSDAP.
Stabsleiter des ſtellvertretenden Führers.
NSK. Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers gibt
bekannt:
In immer mehr zunehmendem Maße ſprechen Volksgenoſſen
beim Beauftragten für Wirtſchaftsfragen des Stellvertreters des
Führers in Berlin wegen Gewährung von Krediten vor.
Da von dieſer Stelle aus keine Kredite gegeben werden, noch
die Kreditwürdigkeit des einzelnen zu prüfen möglich iſt, ſondern
erſt mit den örtlichen Stellen in Verbindung getreten werden
muß, entſtehen den Volksgenoſſen unnötige Opfer an Zeit und
Geld. Ich rate deswegen den Kreditſuchenden an, ſich an Ort und
Stelle oder an die beſtehenden Garantieverbände (Rhein=
Maini=
ſcher Verband, Berlin, Hamburg, Kurmark, Kurheſſen, die
Haf=
tungskaſſe des Giroverbandes, Sachſen) oder an die zuſtändigen
Gauwirtſchaftsberater mit ihren Geſuchen zu wenden, um ſich
un=
nütze Fahrt= und Aufenthaltskoſten zu erſparen.
gez. M. Bormann.
Kreisſchulungsamt. Sonderlehrgang. Am Sonntag,
2. Dezember, findet im Hanſa=Hotel, Rheinſtraße, um 10 Uhr
der Sonderlehrgang für die Schulungsobmänner des Kreiſes
Darmſtadt ſtatt. Die Teilnahme aller Schulungsobmänner des
1. und 2. Sonderlehrganges ſowie die neu berufenen
Zel=
lenſchulungsobmanner an dieſem Lehrgang iſt
unbe=
dingte Pflicht.
Zentralſchulungskurſus. Am Dienstag, den 4. Dezember,
fin=
det im Konkordiaſaal der Zentralſchulungskurſus für die
Politi=
ſchen Leiter der Stadt Darmſtadt ſtatt. Beginn pünktlich 20.30
Uhr. Es ſpricht Pg. Bareis=Auerbach a. d. B. Der Beſuch
des Zentralſchulungsabends iſt für alle Politiſchen Leiter
drin=
gend erforderlich. Die Hoheitsträger ſind für vollzähliges
Er=
ſcheinen verantwortlich.
Die Teilnahme ſämtlicher Nebengliederungen iſt dringend
erwünſcht, wie SA., NS. Frauenſchaft uſw. Liederbücher ſind
mitzubringen.
Schulungsabende finden ſtatt:
am Freitag, 7. Dezember, in Malchen,
am Samstag, 8. Dezember, in Waſchenbach.
Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Zu dieſen Schulungsabenden
ſind alle Nebengliederungen, wie überhaupt Gäſte, eingeladen.
NSDFB. (Stahlhelm).
Der Kreis Darmſtadt, Stadt und Land, veranſtaltet am 16.
Dezember für ſeine Kameraden und Angehörigen eine
Weih=
nachtsfeier. Die Weihnachtsfeier findet in ſämtlichen Räumen
des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Teilnahme für alle Kameraden
iſt Pflicht. Nähere Mitteilungen folgen.
Techniſche Nothilſe.
Wochen=Dienſtplan.
Montag, den 3. Dezember, 19.45 Uhr: Abteilung G. u. L. Zug
1—3, Antreten am Kapellplatz. 20 Uhr: Abt. Techn. Dienſt,
Z. 2, am Oſtbahnhof zum Blinken. Zug 1 im Marſtall.
Spielmannszug Verkehrslokal. 21.30 Uhr: Schwimmen für
alle Nothelfer.
Dienstag, den 4. Dezember, 20 Uhr: Generalappell aller
akti=
ven und inaktiven Nothelfer im Marſtall. Neueinteilung.
Donnerstag, den 6. Dezember, 18.30 Uhr; Führerbeſprechung.
19.30 Uhr: Abteilung G. u. L. Marſtall. 19.45 Uhr: Techn.
Dienſt am Kapellplatz. 20 Uhr: Spielmannszug
Verkehrs=
lokal. Inſtandſetzungsdienſt Turnhalle am Kapellplatz.
Freitag, den 7. Dezember, 20 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges.
gez. Kochhafen. OGF.
Der Erziehungsgedanke des Führers.
Vorkrag von Proſ. Lacroir in der Okto=Berndk=Halle.
In der dicht beſetzten Otto=Berndt=Halle fand
ge=
ſtern abend die Eröffnungsveranſtaltung der Vortragsreihe der
Dozentenſchaft an der hieſigen Techniſchen Hochſchule ſtatt. Als
deren Führer begrüßte zunächſt Herr Prof. Dr. Lieſer die
An=
weſenden, und namentlich die Vertreter von Regierung, Stadt,
ſtaatlichen Behörden und Studentenſchaft und umriß kurz die
Auf=
gabe und den Sinn der im Juni dieſes Jahres gegrundeten
Dozen=
tenſchaft. Dieſelbe ſoll einen Block aller Lehrend=Tätigen bilden,
ſie ſoll die Verbindung mit der Studentenſchaft pflegen und die
Verbindung mit der Bevölkerung wiederherſtellen, um ſo einen
wertvollen Stein im Gebäude des Staates aus ſich zu formen.
Sodann hielt Herr Prof. Lacroix=Heidelberg einen
ge=
danklich und formal gleich bedeutenden Vortrag, deſſen
Grund=
linien hier kurz ſkizziert ſeien. — Der Erziehungsgedanke, ſo
führte der Vortragende aus, ſteht ſo ſehr im Mittelpunkt der
Auf=
gabe unſeres Führers, daß man ihn geradezu als den Sinn ſeiner
Sendung bezeid
ſonderen geſchichtlichen Charakter hat. Sie darf nämlich nicht in
die Reihe der Revolutionen im gewöhnlichen Sinne eingereiht
werden, ſondern gehört zu jenen geſchichtlichen Bewegungen, durch
die ein neues Zeitalter heraufgeführt wird, die Epoche machen.
Wir kannten bisher zwei derartige Erſchütterungen, den
Ueber=
gang von der Antike zum frühen Mittelalter und den vom ſpäten
Mittelalter zur Renaiſſance. In jener verlagerte ſich der
gei=
ſtige Schwerpunkt vom Diesſeits ins Jenſeits, in dieſer wurde der
Schwerpunkt ins Innere des Menſchen zurückgeholt. Heute erleben
wir die dritte derartige Erſchütterung und mit ihr die
Verlage=
rung des Wertſchwerpunktes aus der Eigenperſönlichkeit in die
Volksgemeinſchaft.
Zweitens prägt ſich im Erziehungsgedanken des Führers eine
neue geiſtige Grundhaltung aus. Man kann ſie als
Ganzheits=
auffaſſung im Gegenſatz zum Atonismus, Individualismus uſw.
bezeichnen. (Der Unterſchied zwiſchen der Ganzheit eines
Orga=
nismus und dem Summencharakter einer zuſammengeſetzten
Ma=
ſchine wurde an dieſer Stelle vollkommen klargelegt.) Aus der
Ganzheit nun lebt und ſchafft der Führer aus der Ganzheit des
Volkes, das nicht aus ſummierten Einzelnen ſich zuſammenſetzt,
ſondern, durch das ſie alle überwölbende Gemeinſchaftsgefühl
als geiſtige Einheit geſchaffen wird.
Drittens iſt weſentlich für den Erziehungsgedanken des
Füh=
rers, daß er nicht aus einem vereinzelten genialen Aufblitzen
ſtammt, ſondern tief im deutſchen Weſen verwurzelt iſt und auf
eine ſtolze Ahnenreihe, die von Leſſing über Herder,
Schleier=
macher, Fichte, Schiller zu Goethe führt.
Viertens gehört zum Erziehungsgedanken, daß er ſeinen
Schwerpunkt nicht in ſich ſelbſt trägt, ſondern daß er die Pflicht
zu einer Weltmiſſion in ſich trägt. Jedes Volk hat einen
be=
ſtimmten Weltauftrag zu erfüllen. Wie in einer Fuge mehrere
gleichwertige Stimmen vereinigt ſind, die erſt zuſammen das
Ganze ergeben, ſo hat jedes Volk in der großen Fuge der
Menſch=
heitsgeſchichte ſeine Stimme zu ſpielen. Worin ſie beſteht, welchen
Weltauftrag wir zu erfüllen haben, das können wir nicht
begriff=
lich und klar wiſſen, ſondern nur ahnen bei der Betrachtung
an=
derer Völker, deren Weltmiſſion bereits erfüllt iſt: der Griechen,
die ſie durch Kunſt und Philoſophie, der Römer, die ſie durch
Rechts= und Staatsſchöpfungen, der Inder, die ſie durch das
Reli=
giöſe erfüllt haben. Für uns ſind Erſcheinungen wie die deutſche
Myſtik, wie das deutſche Kaiſertum des Mittelalters, die deutſche
Muſik und die deutſche Philoſophie Andeutungen, in welcher
Weiſe wir als Volk unſerem Auftrag in der Welt nachkommen
können. Vorausſetzung dazu iſt daß wir aus dem Ueberſchwang
eines Glaubens leben, wie der Glaube ja auch der Grund iſt, auf
dem der Führer ſein Werk begonnen und errichtet hat.
Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf friſches Fleiſch
aus auswärkigen Schlachkungen.
Auf Grund des Geſetzes über die Gebühren der
Schlachtvieh=
märkte vom 5. Mai 1933 wird für Darmſtadt Mainz und
Offenbach die Erhebung einer Ausgleichsabgabe auf friſches
Fleiſch, das den genannten Städten aus einer Schlachtung
außer=
halb des Stadtbezirks zugeführt wird, mit der Maßgabe
vorge=
ſchrieben, daß die bisherige Nachunterſuchungsgebühr, die in den
genannten Städten bei dem von auswärts zugeführten Fleiſch
zur Erhebung gelangte, gleichzeitig mit dem Inkrafttreten der
Ausgleichsabgabe in Wegfall kommt. Die Erhebung der
Aus=
gleichsabgabe hat ab 15. Dezember 1934 zu erfolgen.
Die deutſche Arbeitsfront
Von der Rohhauf zum Leder.
(Vortragsabend der DAF., Berufshauptgruppen der Angeſtellten,
Ortsgruppe Darmſtadt).
Für die Fachgruppe Chemie der Kaufmannsgehilfen ſprach
Herr Dr. Otto Grimm=Darmſtadt am Mittwoch abend über
das obige Thema. Wie groß das Intereſſe iſt, etwas über die
Herſtellung des Leders zu erfahren. ging daraus hervor, daß der
Fürſtenſaal trotz zahlreichen anderen Veranſtaltungen reſtlos
be=
ſetzt war und daß außer Chemie=Kaufleuten auch
Berufskame=
raden aus dem Einzelhandel, ſowie verſchiedene Darmſtädter
Schuhmacher anweſend waren. Herr Dr. Grimm ſchilderte die
verſchiedenen Arbeitsweiſen vom Aeſcher bis zur Zurichtung. Er
verſtand es, auch die Berufskameraden, die ſeither noch nie
Ge=
legenheit hatten, etwas über die Herſtellung des Leders zu
er=
fahren, über die Grundbegriffe zu unterrichten. Ohne daß dies
beſonders betont war, ging aus dem Vortrag hervor, welche
Er=
folge der deutſche Erfindergeiſt auch auf dieſem Gebiete zu
ver=
zeichnen hat. Während z. B. noch vor zirka 30 Jahren mit
ſtin=
kendem Hunde= und ſonſtigem Tierkot gebeizt werden mußte,
be=
ſorgt dies ſeit 1907 die von Herrn Dr. Otto Röhm=Darmſtadt
erfundene Gerbereibeize Oropon, die in den Gerbereien der
gan=
zen Welt verwendet wird. War es ſeither die große Sorge, daß
der Bedarf an Gerbſtoffen zum größten Teil aus dem Auslande
gedeckt werden mußte, ſo wird auch hier eine Erfindung von
Herrn Dr. Röhm Abhilfe ſchaffen. Die von ihm erfundene Fereon=
Gerbung arbeitet reſtlos mit deutſchen Hilfsmitteln und kürzt
außerdem die Gerbdauer auf wenige Tage ab.
Nach dem Vortrag war Gelegenheit, eine ganze Reihe von
Ledermuſtern zu beſichtigen. Tabellen und Chemikalienproben
vervollſtändigten den Eindruck, ſo daß dieſer Vortrag den Zweck,
die Berufskameraden beruflich fortzubilden, reſtlos erfüllte.
Deutſche Arbeitsfront — Ortsgruppe Beſſungen=Steinberg.
Morgen Sonntag, den 2. Dezember, abends 8.15 Uhr,
ver=
anſtaltet die Ortsgruppe Beſſungen=Steinberg der DAF. in
Ver=
bindung mit der NSG. „Kraft durch Freude unter Mitwirkum
von Johannes Spira vom Heſſiſchen Landestheater in deu
Beſſunger Turnhalle einen Bunten Abend mit Tanu
Kartenvorverkauf auf der Geſchäftsſtelle: Beſſunger Straße 6.
Nieder=Ramſtadt, 30. Nov. Der vorgeſtrige
Schulung=
abend der Angeſtelltenſchaft erfreute ſich eines guten Zuſpruch6=
Der Schulungsleiter, Herr Dr. Schneider=Darmſtadt, verſtam
es, den Abend intereſſant und lehrreich zu geſtalten und erwan
ſich das reſtloſe Vertrauen der Angeſtellten. — Der nächſte Schu”,
lungsabend findet am Mittwoch 5. Dez., pünktlich halb 9 Uhn
ſtatt. Thema: „Selbſtkoſten und Beſchäftigungsgrad”. Alle An,
geſtellten ſind dazu eingeladen.
Ain. Biebesheim, 29. Nov. NS. Gemeinſchaft „Kraf
durch Freude‟ Zwecks Gründung einer Volksmuſikgruppe fanm hhnen der 4
geſtern abend bei Gaſtwirt Daum eine Zuſammenkunft der hiers fmrüältniſſe M
für in Frage kommenden Intereſſenten ſtatt. Zur Teilnahme am ſi ungeheure
dem ſtattfindenden Lehrkurſus für Mund= und Handharmonikt Eigen!
meldeten ſich eine Anzahl Intereſſenten, ſo daß der erſte Uebungsr uziert. D
abend, der von Herrn Heß, Groß=Gerau (gepr. Hand= und Mu /Zy Fegnken wurde
harmonika=Lehrer) abgehalten wird, bereits am kommenden Mit:4 Mſprkaſſen w
woch, den 5. 12., abends 8,30 Uhr, bei Gaſtwirt Daum ſtattfindes
Weitere Teilnehmer können ſich an dieſem Abend noch melden. —
Nachdem die hieſige Volksbücherei durch die NS. Gemeirn
ſchaft „Kraft durch Freude” übernommen wurde, findet die erſtſt oſe gut beſucht
Bücherausgabe in dieſem Jahre am Freitag, den 30. 11.. abendd” ds große In
8—9 Uhr, im Schulhaus Rheinſtraße ſtatt. Die Bücherei umfaßif greſſen der 2
zirka 300 Bände, ſo daß immerhin ſchon eine recht umfangreicht z, Leiter der
Beteiligung ermöglicht iſt. — Die Einwohnerſchaft wird gebetenn mckoſſen.
Her=
von der billigen, aber guten Einrichtung regen Gebrauch zu
machen.
Uu
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
* Helia: Caſanova.
Der Film, die deutſche Faſſung eines franzöſiſchen
Origi=
nals, bringt eine Reihe loſe aneinander gereihter Epiſoden und
Liebesabenteuer aus dem Leben Caſanovas (Iwan Mosjukin).
Trotz einer ganz unerhörten Ausſtattung, die der Regiſſeur (René
Barberis) dem Film gab, können wir nicht warm werden.
Da iſt keine Geſtalt, die wirklich ſympathiſch iſt; nirgendwo wird
ein echtes Gefühl ſichtbar; jedes Wort klingt gekünſtelt und
un=
wahr. Nichts in dieſer Welt der Hohlheit und Oberflächlichkeit
geht uns wirklich an. Wir müſſen uns mit der außerlichen
Prunkentfaltung venezianiſcher Maskenbälle und Gartenfeſte in
Verſailles begnügen. Als Bilder ungetrübter Schönheit behalten
wir einige Aufnahmen von Venedig und dem Park von
Ver=
ſailles aus dem Film im Gedächtnis.
Union=Theater: „Schloß Hubertus”,
Dieſer ſchöne, unterhaltende und ſpannende Film wirkt in
der Bildhaftigkeit ſeiner Erzählkunſt ſelbſt wie ein Roman. Man
kann alſo wohl ſagen, daß er eine gute Romanverfilmung iſt,
d. h., er benutzt nicht nur die Motive des bekannten Romans
von Ludwig Ganghofer, ſondern er verlebendigt die
Geſamt=
handlung dieſes Romans in einer Fülle guter und eindringlicher
Szenen, und vor allem ſehr ſchöner Bilder. Allerdings iſt der
Roman reich an Handlungsſtoff, der ſich für die Schilderung in
Bildern ganz beſonders eignet. Immerhin iſt hier ein eigener
Weg eingeſchlagen. Eine Romanhandlung ſo zu verfilmen, daß
Chopins große Liebe.
Tnntes d
Ze zu
6it
lich hieß e
Geiſtvoll extravagent und kapriziös war die Frau, die den mmen.
großen Komponiſten Friedrich Chopins Herz erobert hat, ſo kah / kreue ſich,
priziös, daß ſie die Hälfte ihres Lebens in Männerhoſen herumm o, die ſchon
lief. Der große Meiſter war von Warſchau über Wien nach wenklärte er
Paris gekommen. Die kluge Schriftſtellerin George Sand hatttz, hiben, ſo g=
Verſtändnis für ſein Können und entbrannte für ihn in tiefſtein en vor uns
Leidenſchaft. Auf einer muſikaliſchen Soirée, die bei dem Hern )e Tatſache, d
zog von Orleans veranſtaltet wird, und die für den Pariſer Erey nerſtützungen
folg Chopins entſcheidend iſt, finden ſich beide.
in nicht mög
Dieſe George Sand iſt Sybille Schmitz. Sie verkörpitn eunſeitigen
Chopins Geliebte in dem neuen Geza von Bolvary=Filn,; hieem Grund
„Abſchiedswalzer‟. Die junge Künſtlerin, die ſich iner= hon ſeit
halb zweier Jahre in die vorderſte Reihe unſerer Filmſchauſpie= den We
ſaatsverbu
Phot. Ufa
Die beiden Freundinnen
IIse Roman und Hansi Knoteck im Peter-Ostermayr-Film
der Ufa „Schloß Hubertus”
ſie auch im lebenden Bild geſehen, erzähleriſch romanhaft wirkt.
Man darf der Spielleitung Hans Deppe teſtieren, daß ihr,
wenn ſie dieſen Weg bewußt eingeſchlagen hat, das Experiment
vollauf gelungen iſt, denn dieſer Film iſt beides: Iſt eine
ausge=
zeichnete Romanerzählung, und iſt auch, rein filmiſch geſehen, von
einer ebenſo guten ſpannend geſtalteten, ſehr lebendigen
Durch=
führung der Handlung.
Der Roman dürfte allgemein bekannt ſein, und durch ſein
Bekanntſein den Beſuch des Filmes ohne weiteres empfehlen.
Die Darſtellung mit Friedrich Ulmer, der bildhübſchen Hanſi
Knoteck, mit Arthur Schröder, Paul Richter und H. A.
Schlettow iſt ausgezeichnet. — Auch das Beiprogramm iſt
reichhaltig und intereſſant.
AK
Palaſt.
In den Palaſt=Lichtſpielen, die für gewöhnlich kräftige
Schlagerkoſt bieten, läuft diesmal ein ſehr gepflegter, mehr auf
die innere Anteilnahme als auf den äußeren Effekt berechneter
Film „Eine Siebzehnjährige” der nach dem Schauſpiel
von Max Dreyer gedreht wurde. Niemand wird dieſem Film
die Spannung abſtreiten, aber ſie kommt hier aus ſeeliſchen
Vor=
gängen, aus dramatiſchen inneren Abläufen — was jeder
be=
grüßt, für den wirkliche Menſchen intereſſanter ſind als
ausge=
klügelte Senſationen. Um den Gegenſtand mit einem Satz
anzu=
deuten, ſo handelt es ſich um die äußere und innere Verwirrung,
die eine Siebzehnjährige anrichtet, der die ſchüchterne Liebe
eines Gleichaltrigen nur als unverbindliches Spiel erſcheint,
während ſie ſich in den Vater ihres Freundes leidenſchaftlich
ver=
liebt. Wie dadurch die Beziehungen zwiſchen Vater und Sohn,
zwiſchen den Gatten, zwiſchen dem Jungen und dem Mädchen ſich
verſchieben, aus Vertrauen Argwohn, aus Liebe Haß wird.
das iſt in dem Film mit viel pſychologiſcher Feinheit dargeſtellt.
Der Hauptreiz liegt dabei in der ſorgfältigen Charakteriſtik der
Hauptperſonen, die ſchauſpieleriſch Vorzügliches leiſten: Albert
Lieven, den man aus der „Reifenden Jugend” in beſter
Er=
innerung hat, ſpielt eine ähnliche Rolle wie damals. Reva
Holſey bleibt nicht hinter ihm zurück, Franziska Kinz
und Alfred Abel bedürfen keiner beſonderen Empfehlung. *
— Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung ein
außergewöhn=
liches Filmkunſtwerk Abſchiedswalzer” (zwei Frauen
um Chopin), mit Sybille Schmitz als George Sand. Wolfgang
Liebeneiner, als Friedrich Chopin und Hanna Wagg.
ihon ſeit
ſt von Bl
ſch
ers
Inſſer
Zut
Selbſthil
ſt ſchaffende
mg der Arb
WVerbundenhe
die kein Volk
ſia dieſer
Beg=
ſelmes, das
Entiſtehung
Hans Schlenck als Franz Liſzt und Sybille Schmitz
als George Sand.
lerinnen geſtellt hat, erhielt in dieſer Rolle Gelegenheit, guntch
neue Ausdrucksmöglichkeiten zu entfalten. „Es war wirklich einen
mal eine ganz andere Rolle!” gibt ſie auf eine ſie geſtellte Froge‟
zur Antwort, „und es war für mich ungemein reizvoll, diß W.‟
malige Zeit auch in der ſchauſpieleriſchen Geſte zu treffen.” So
hat Sybille Schmitz zu ihren bisherigen Frauentypen eine Neſ.
vielleicht die intereſſanteſte, gefügt.
Sie ſelbſt ſagt von ihrer Arbeit: „Meine Arbeit unter Geul
von Bolvary wird für mich ſtets eine ſchöne Erinnerung bleibenn
Intenſivſtes künſtleriſches Wollen verband mich auch mit geiſie
Kollegen: Wolfgang Liebeneiner (Chopin), Hanna Wagbc
Romanowſky, Waldau, Schlenck uſw.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt: Neuregelung.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von Samstag mſttaßh
2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen vl00e
licher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zundchlien
der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, d0le
ſind folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Sonntah=
den 2 Dezember: Dr. med. Grode, Hoffmannſtr. 7. Tele‟
phon 1419: Dr. med. Jung, Ludwigsplatz 1, Telephon 4000.
Dr. med. Rahn, Saalbauſtraße 76. Telephon 763.
Martinsgemeinde. Am 1. Advent. abends 6 Uhr, findet
in unſerer Martinskirche eine kirchenmuſikaliſch=liturgiſche Abeſſe
feier ſtatt. Es wirken dabei mit Fräulein Lili Rückward (ee
pran) und die Herren Willi Hannewald und Bruno /Oelsſe.
(Violinen). Neben Sololiedern von Samuel Scheidt und Lo
W. Frank wird Frl. Rückward von Dietrich Buxtehude eine R‟ſ
tate für Sopran und 2 Violinen: Herr, auf dich traue ich, ſinde
Herr Hannewald wird eine Sonate von Birkenſtock zu Gehle.
bringen. Der Eintritt iſt frei. Die Gemeinde wird gebeten, de
Geſangbuch mitzubringen.
Vereins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Mozart=Verein. Konzert und Tanz. Sonntag. ” 2.
20 Uhr, Saalbau. Eintritt für Mitglieder frei. Gäſte 900 Uie
1.— RM
Vereinigung ehem. Fußa 3. Morgen Pflichtapp””
im Fürſtenſaal; um 16.30 Uhr: Filmvorführung von der L.‟
malsweihe in Mainz (ſoweit Platz, auch für Nichtmitgliebr.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde:dk.."
Nr. 23, Hauptgruppe Darmſtadt. An die Monatsb.
ſammlung am 1. 12. wird erinnert.
Artilleriebund in Heſſen. An die heute abend."
der Beſſunger Turnhalle ſtattfindende Monatsverſawmt.
(Barbarafeier) wird erinnert.
Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Auf die Net.
abend ſtattfindende Mitgliederverſammlung vi.."
merkſam gemacht und um zahlreiche Beteiligung gebeis"
[ ← ][ ][ → ]fm
Gekag, 1. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 7
Kundgebung für den Eigenheimgedanken.
2M Bauſparbewegung im neuen Reich.
45 000 deutſche Familien im Eigenheim.
** Frankfurt a. M., 30. November.
dr Reichsverband Deutſcher Bauſparkaſſen, in dem heute
die güriegende Mehrzahl der privaten Bauſparkaſſen
Deutſch=
ſan uſammengeſchloſſen iſt, veranſtaltete anläßlich des 10
jäh=
rigeig Beſtehens der deutſchen Bauſparbewegung in acht
Graſädten Deutſchlands „Kundgebungen für den
Eigenheim=
gedognn”, die unter dem Motto ſtanden: 65 000 deutſche Familien
im Ißienheim. Eine ſolche Kundgebung fand auch in Frankfurt
A0im großen Saale des Reſtaurants des Zoologiſchen
Gar=
tensy ktr. — Schon am Nachmittag war eine
Preſſebeſprechung,
in 4.eiin regem Gedankenaustauſch durch die Herren Direktoren
Backhyunn und Griebel von der Deutſchen Bau= und
Siedlungs=
gempſchaft, Darmſtadt, Herrn Lambach=Mainz und den
Referen=
ten u9 Abends, Dr. Helmes von der Leonberger Bauſparkaſſe,
wer ult Aufklärungen über das Bauſparweſen gegeben wurden.
Im 7Ahmen der Ausſprache wurde kurz auf die Entwicklung der
Wollnerhältniſſe von vor dem Kriege bis heute hingewieſen
und u ungeheure Entwicklung der Bauſparkaſſen unterſtrichen.
65 ſüll Eigenheime wurden in wenigen Jahren
finnaziert. Die den Bauſparkaſſen zugrunde
liegen=
den nGhnken wurden entwickelt, und es wurde unterſtrichen, daß
die „heſparkaſſen wertvolle Wirtſchaftsfaktoren darſtellen.
Die Kundgebung im 30o
warahr gut beſucht. Dieſer ſtarke Beſuch der Veranſtaltung
be=
wies us große Intereſſe, das der Eigenheimbewegung heute in
allen reiſen der Bevölkerung entgegengebracht wird.
dr Leiter der Kundgebung des Reichsverbandes Deutſcher
Bauuykaſſen, Herr Direktor Bachmann von der Deutſchen
Bauvnd Siedlungsgemeinſchaft, Darmſtadt, hielt eine kurze
Be=
grüßkusanſprache, in der er u. a. ausführte: Als Mitglied des
Füh erates des Reichsverbandes, der Deutſchen Bauſparkaſſen,
der ſ5ü zu dieſer Kundgebung hierher eingeladen hat, erlaube ich
mir, Ee zu begrüßen und Ihnen für Ihr Erſcheinen zu danken.
Namerlich hieß er die Vertreter der Behörden und Verbände
willlionm en.
Afreue ſich, eine ſo große Zahl von Freunden begrüßen zu
umi die ſchon als Bauſparer in unſeren Reihen marſchieren.
Mine erklärte er: Wenn wir Sie zu unſerer Kundgebung
ge=
deuen ſuben, ſo geſchah dies aus der Ueberzeugung, daß wichtige
Auicnuen vor uns liegen.
M Tatſache, daß noch immer große Kapitalknappheit herrſcht
Ute rſtützungen für den privaten Baumarkt aus öffentlichen
Mittze) nicht möglich ſind, bringt deshalb heute den Gedanken
der genſeitigen Selbſthilfe, wieder zu größerer Bedeutung.
Aus zöiſem Grunde treten wir heute an die Oeffentlichkeit.
son ſeit 1924 ſchaffen die Bauſparkaſſen an dem Bau von
geſurdn Wohnſtätten und machen ihre Mitglieder zu
bodenſtän=
digerr, a atsverbundenen Bürgern.
Jon ſeit 1924 arbeiten die Bauſparkaſſen für die
Verbun=
denhſt von Blut und Boden.
ſ4 nöchte daher unſerer heutigen Kundgebung die Worte
unſereß hochverehrten Herrn Reichsminiſters Kerrl noch
voraus=
gehen iſſen:
Zr Sicherſtellung der Zukunft von Volk und Staat bedarf
es darSelbſthilfe und des planmäßigen Einſatzes, aller Kräfte
unſe tei ſchaffenden Volksgenoſſen. Notwendig iſt neben der
Be=
ſeitigng der Arbeitsloſigkeit vor allem die Wiedergewinnung
jenes lerbundenheit des deutſchen Menſchen mit der Heimaterde,
ohnc de kein Volk leben und eine Zukunft haben kann.”
ſch dieſer Begrüßung ergriff der Redner des Abends, Herr
Dr 5lmes, das Wort und ſchilderte
Entſtehung und Entwicklung des Bauſpargedankens
in Deutſchland.
er allen Anfeindungen zum Trotz durchgeſetzt, ſelbſt in
Not=
eit inte Kriſenfeſtigkeit erwieſen hat und heute in neuem
Auf=
ſhwan begriffen ſei.
ſoner ging aus von der Landflucht vor dem Kriege, die zur
Zuſakmenballung beſitzloſer Maſſen in den Städten und
Indu=
ſtrienzatren führte. Die Folgeerſcheinung waren unſoziale
un=
geſu /) Wohnverhältniſſe in Mietskaſernen und ein unzufriedenes
Indn ſtieproletariat. Das Deutſchland von einſt verſtand es nicht,
dieſeſ lenſchen dem Vaterland zu erhalten. Der Sinn für Heimat
und /Golle war ihnen verloren gegangen. Durch die
Unterbre=
chuni ier Bautätigkeit im Kriege wurde die Wohnungsnot in den
Jabſe nach dem Kriege aufs höchſte geſteigert. Sie konnte erſt
in j belanger Arbeit unter Mithilfe der öffentlichen Hand
teil=
weiſſt emildert werden.
ſich der Inflationszeit im Jahre 1924 wurde dann die erſte
Bammkaſſe gegründet, ſo daß wir heuer auf ein zehnjähriges
Be=
ſtehein der deutſchen Bauſparbewegung zurückblicken können. Das
Ziels as den uneigennützigen Gründern der Bauſparbewegung
vorſahebte, iſt die Zuſammenfaſſung der Sparkraft aller
ſparwil=
ligem Nenſchen zur gegenſeitigen Hilfe und zur Förderung des
Eigeyeim=Baues in volksgemeinſchaftlichem Sinne. Der Redner
zab lcen Rückblick über die Entwicklung der Bauſparbewegung
ſeit 194. Aus kleinen Anfängen heraus iſt heute eine große
Boluswegung geworden, die altes nationalſozialiſtiſches
Gedan=
kenguuverwirklichen hilft.
Die Bereinigung des Bauſparweſens durch die Aufſichtsbehörde
iſt heute abgeſchloſſen und das Bauſparweſen ſteht ſtark und in ſich
gefeſtigt da.
Der der Bauſparbewegung zugrunde liegende Grundſatz des
Gemeinſchaftsſparens muß erhalten bleiben. Dieſes Prinzip kann
aber in einer Ergänzung durch zuſätzliche Mittel zur Abkürzung
der Wartezeiten verbeſſert werden. Dieſe Fremdmittel können
auf verſchiedenen Wegen eingeführt werden durch die
Zuſammen=
arbeit mit anderen Einrichtungen des Realkredits. Die
Verhand=
lungen in dieſer Richtung ſind im Gange, aber zurzeit noch nicht
abgeſchloſſen.
Das Jahr 1933 hat auch den Zuſammenſchluß aller privaten
Bauſparkaſſen im Reichsverband Deutſcher Bauſparkaſſen gebracht.
der unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters Kerrl ſteht.
Die deutſchen Bauſparkaſſen haben in knapp 10 Jahren
65 000 Bauſparern 650 Millionen Reichsmark zugeteilt. 65 000
deutſchen Familien haben ſie in der kurzen Zeit ihres Beſtehens
ſchon zu Eigenheimen verholfen.
Die deutſchen Bauſparkaſſen werden auch in Zukunft noch
große Aufgaben zu erfüllen haben. Ihr Glaube an ihre
Auf=
gaben und an ihren weiteren Erfolg iſt unerſchütterlich. Der
Neuzugang bei den deutſchen Bauſparkaſſen hat in den letzten 10
Monaten um rund 60 Prozent zugenommen!
Die neuerſtarkte Bauſparbewegung erfreut ſich heute der
leb=
haften Förderung ſeitens der Reichsregierung und der Bewegung.
Das Ziel der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die Verwurzelung
des deutſchen Menſchen mit dem deutſchen Boden, die
Wieder=
erweckung der Liebe zur Heimat und zum Vaterland wird in der
Tat am nachdrücklichſten verwirklicht durch die Eigenheim=
Bewe=
gung, deren finanzieller Träger die Bauſparkaſſen geworden ſind.
Dir. Bachmann dankte dem Redner für ſeine
Ausführun=
gen herzlich. In tiefgehenden, außerordentlich gut verſtändlichen
Schilderungen hat er es verſtanden, uns in die Materie des
Bau=
ſparens hineinzuführen. Mit dem Eigenheim, mit der eigenen
Scholle, wird der Menſch ein anderer, ein beſſerer, mit einem
neuen Lebensinhalt und neuen Zielen. Er ſchloß mit den
Wor=
ten: Wir arbeiten für die großen Ziele unſeres Führers und
Reichskanzlers, wir kämpfen gegen die Arbeitsloſigkeit, wir
wollen die Verbundenheit von Blut und Boden, wir wollen freie
und geſunde Wohnungen ſchaffen. Wir wollen mit aller Kraft
dem deutſchen Volk und Vaterland dienen. Dieſem inneren
Wollen verleihen wir Ausdruck durch ein dreifaches Sieg=Heil.
Unſere künftige erfolgreiche Arbeit in der Wiederverwurzelung
unſerer deutſchen Volksgenoſſen mit der heiligen deutſchen
Heimaterde, unſer liebes deutſches Vaterland und ſein Führer
Adolf Hitler Sieg=Heil! Mit dem Badenweiler Marſch war die
Kundgebung beendet, die umrahmt wurde von muſikaliſchen
Dar=
bietungen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Gegen den 36jährigen Peter D. verhandelte die Große
Strafkammer am Donnerstag vormittag wegen
Unter=
ſchlagung. D war Zellenwart der NSV. in Darmſtadt und hatte
als ſolcher Mitgliedsbeiträge in Höhe von 230 Mark
unter=
ſchlagen. Der Angeklagte gibt unumwunden zu, daß er das Geld
für ſich behalten und teilweiſe vertrunken habe. Ex bereue ſeine
Tat aufrichtig. Das Gericht erkennt wegen Unterſchlagung und
Untreue auf ein Jahr Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Der
Angeklagte nimmt das Urteil ſofort an.
Weiter verhandelte die Große Strafkammer unter Ausſchluß
der Oeffentlichkeit eine Sache aus Wimpfen. Eine ehemalige
Frankfurter Ballettänzerin, die 35jährige Elſe B. aus Wimpfen,
hatte ſich vor Jahresfriſt dort ein Haus gekauft. Und als ihr
Mann wegen irgendwelcher Sachen ins Gefängnis wandern
mußte begann ſie ein luſtiges Leben. Gemeinſam mit einem
Mädel. Mutter von vier unehelichen Kindern, ging ſie auf den
Männerfang aus, und es ging manchmal hoch her dort, daß die
ganze Stadt ſich darüber empörte. Vor Gericht ſpielt ſie die
Brave und Fromme, die von dem Mädchen verführt worden ſei,
doch ihre verſchiedenerlei Vorſtrafen ſtrafen ſie lügen. Die
Ver=
handlung geht nur langſam vorwärts, da Frau B. anſcheinend
von Uebelſein befallen wird. Der Arzt ſtellte dann aber feſt,
daß die Sache nichts auf ſich habe, daß ſie nur etwas aufgeregt
ſei. Frau B erhält wegen gewohnheitsmäßiger Kuppelei, wegen
gewerbsmäßiger Unzucht und wegen Erpreſſung — ſie hatte
einen Beteiligten mit anzeigen bedroht, falls er die Koſten der
Abtreibung nicht alsbald bezahle — drei Jahre Gefängnis und
fünf Jahre Ehrverluſt. Das Mädchen mit den unehelichen
Kin=
dern, die 31jährige Lina St. aus Wimpfen, erhält wegen
Ab=
treibung eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Ein Jahr
Ge=
fängnis erhält der oft und ſchwer vorbeſtrafte Franz K. aus
Heilbronn, der die Abtreibung vornahm, und wegen Anſtiftung
der 29jährige Eugen Sch. aus Böckingen, der zeitweilige
Lieb=
haber der St., eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten.
Der 20jährige, aus Mittelfranken gebürtige Georg Schmidt
erhält dann eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr, weil er im
Dieburger Arbeitsdienſtlager ſeine Kameraden beſtahl. Selbſt
verſchloſſene Spindtüren waren ihm kein Hindernis. In
Anbe=
tracht ſeiner Jugend werden dem Angeklagten noch einmal
mil=
dernde Umſtände zugebilligt.
Wegen Urkundenfälſchung erhält als letzter der 36jährige
Peter R., von hier eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der
Angeklagte lebte in Eheſcheidung von ſeiner Frau und hat, um
die Möbel zu bekommen, der Frau, die ſie aufbewahrte, einen
angeblichen Brief ſeiner Schwiegermutter vorgelegt, die um die
Herausgabe der Möbel an ihn bat.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 30. Nov. Tödlicher Unglücksfall.
Heute früh ereignete ſich auf der Reichsautobahn ein ſchwerer
Unglücksfall, der den Tod eines in den beſten Jahren ſtehenden
Mannes zur Folge hatte. Der bei der Strabag als Vorarbeiter
beſchäftigte Joſeph Mertens aus Albersloh bei Münſter in
Weſtfalen war kurz nach Arbeitsbeginn mit der Prüfung einer
Karbidbeleuchtungsanlage beſchäftigt. Dabei kam ein
Karbid=
keſſel zur Exploſion. Die Verletzungen des Bedauernswerten
waren derart ſchwerer Natur, daß ſie ſeinen Tod zur Folge
hat=
ten. Die polizeilichen Ermittlunger ſind eingeleitet. Der tödlich
Verunglückte, der als ſehr zuverläſſiger anſtändiger Menſch und
guter Arbeitskamerad geſchildekt wird, hinterläßt Frau und 3
Kinder. — Freitod. In der Nacht von Donnerstag auf
Freitag, in den frühen Morgenſtunden, ließ ſich ein junger Mann
auf der Main=Neckar=Bahnſtrecke zwiſchen Arheilgen und
Darm=
ſtadt, nahe beim Walde, von einem Zuge überfahren. Es
han=
delt ſich um den 21jährigen Helmuth Weidt gebürtig aus
Gießen. Wo ſich der Lebensmüde zuletzt aufgehalten und was ihn
zu dieſer Tat getrieben hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
Die polizeiliche Unterſuchung iſt eingeleitet.
Dg. Arheilgen, 30. Nov. Luther=Linde. An der hinter
dem Kriegerdenkmal von 1870/71 bei der Kirche ſtehenden Luther=
Linde wurde dieſer Tage eine neue Erinnerungstafel angebracht.
Der ſchön gewachſene Baum wurde im Jahre 1883, alſo vor 51
Jahren, zu Luthers 400. Geburtstag gepflanzt und am
Refor=
mationsfeſt des gleichen Jahres von dem damaligen Pfarrer
Römheld unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Poſaunenchors dem Gedenken des großen Reformators geweiht.
Geſtiftet und gepflanzt wurde die Linde von dem im Jahre 1901
verſtorbenen Heinrich Anthes, der ſich auch um die Gründung und
um das Werden der örtlichen evangeliſchen Vereine beſonders
verdient gemacht hatte.
Ae. Gräfenhauſen, 30. Nov. Aus dem Gemeinderat.
Das Grubenholz aus dem Gemeindewald wurde vergeben und der
Firma Schlüter u. Ruby mit dem Höchſtangebot zugeſprochen. Im
Nachtrag zum Wirtſchaftsplan 1935 genehmigte der Gemeinderat
eine außerordentliche Fällung von 600 Feſtmetern. Die
Hunde=
ſteuer für das Jahr 1935 und folgende Jahre wird mit den
be=
ſtehenden Sätzen der Gemeinde von 6 RM. für einen Hund
er=
hoben. Außerdem fanden noch verſchiedene Geſuche ihre Erledigung.
Ar. Eberſtadt. 30. Nov. Dienſtjubiläum. Oberſchutzmann
Jakob Meidinger kann heute, Samstag, auf eine 25jährige
Dienſtzeit als Polizeibeamter der Gemeinde Eberſtadt
zurückblik=
ken. Gerechter Dienſt, Aufrichtigkeit und Pflichtbewußtſein waren
während dieſer Zeit ſeine ſteten Begleiter. — Beſitzwechſel.
Durch den Uebergang der Aktienmehrheit von der Frankfurter
Gaswerkgeſellſchaft an das Darmſtädter Gaswerk iſt die Leitung
der Neuen Gaswerk Eberſtadt A.=G. ab 1. vorigen Monats in den
Beſitz des Darmſtädter Gaswerks gelangt.
Ak Nieder=Ramſtadt 30. Nov. Schulungsabend der
NSDAP. In einer öffentlichen Verſammlung ſprach am
geſt=
rigen Abend Pg. Herling aus Darmſtadt. Als Thema hatte er
ſich gewählt „Sozialismus der Tat”. In durchaus ſachlicher Weiſe
und in abſolut unperſönlicher Form, verſtand es der Redner, an
Hand klarer Beweisführung über den wahren Sozialismus zu
ſprechen. Er führte aus, daß viele noch nicht verſtanden hätten,
was dieſes Wort überhaupt auf ſich habe. Diejenigen
Volksgenoſ=
ſen, die nur um ihrer perſönlichen Intereſſen willen zum
Natio=
nalſozialismus gekommen ſeien, hätten keine Ahnung von den
Zielen unſeres Führers. Sie ſeien die Enttäuſchten. Im Verlaufe
der Ausführungen kam er ſchließlich auf das Winterhilfswerk zu
ſprechen. In dieſer von dem Führer ins Leben gerufenen
Organi=
ſation könne der wahre Sozialiſt die Tat beweiſen. Hier ſei dem
deutſchen Volksgenoſſen eine Aufgabe geſtellt, die er erfüllen könne
und müſſe, wenn das Ganze gelingen ſolle. Das Winterhilfswerk
ſei ein Prüfſtein für jeden Einzelnen. Hier gelte es nach dem
Grundſatz zu handeln „Dein Volk iſt alles‟. Die ſehr intereſſanten
Ausführungen wurden beifällig aufgenommen.
r. Babenhauſen, 30. Nov. Hohes Alter. Die älteſte Frau
Babenhauſens, Frau Witwe Klinger, begeht am 30. 11. in
kör=
perlicher und geiſtiger Friſche ihren 89. Geburtstag. Die alte Frau
nimmt noch regen Anteil an allen Geſchehniſſen der Gegenwart. —
Die Staatsprüfung für Muſiklehrerinnen beſtand
anfangs dieſer Woche an der Muſikhochſchule Darmſtadt Frl.
Irm=
gard Ferrand von hier unter 6 Prüflingen mit gutem Erfolg.
— Vom Baum geſtürzt iſt im nahen Langſtädter Wald ein
Holzmacher beim Ausäſten einer Kiefer aus einer Höhe von 22
Metern. In recht bedenklichem Zuſtand wurde er ins Darmſtädter
Krankenhaus eingeliefert. — Ein weiterer Unglücksfall
er=
eignete ſich beim Holzfällen im Babenhäuſer Wald, wo ein junger
Mann namens Blümler mehrere Armbrüche davontrug und
eben=
falls ins Krankenhaus kam. — Kommende Woche beginnen wieder
die Unterrichtsſtunden bei der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten
Kreuz im Gaſthaus „Michelsbräu”.
— Michelſtadt 30. Nov. Der Marktplatz in Michelſtadt
hat ein anderes Geſicht erhalten. Unter der künſtleriſchen
Lei=
tung des Architekten Gg. Schroth iſt ein neues
Geſchäfts=
haus entſtanden, das neuzeitlich und doch wieder ſehr ſachlich
ge=
halten iſt. Die Faſſade nach dem Marktplatz fügt ſich ſehr
har=
moniſch in das Städtebild ein. Sehr gut iſt vor allem die geſamte
Innenarchitektur gelöſt, denn wer die früheren Platzverhältniſſe
kannte, wird wohl kaum hinter dieſer Faſſade ſolche freundliche
und behagliche Geſchäfts= und Wohnräume ſuchen.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 30. Nov Zugunſten des
Winterhilfs=
werkes findet hier am kommenden Sonntag auf dem ſehr ſchön
gelegenen Sportplatz ein Handballſpiel ſtatt. Die Mannſchaft
Frän=
kiſch=Crumbach 1. wird gegen Pfaffen=Beerfurth=Reichelsheim
kom=
biniert ſpielen. — Der Geſangverein Eintracht veranſtaltet am
kommenden Sonntag mit dem im Laufe des Jahres Erlernten
einen Werbeabend. Neben geſanglichen Darbietungen werden
ver=
ſchiedene Duette und ein Luſtſpiel zur Aufführung gelangen.
Gis zu Rm 200.- Erſparnis
koſtenloſes Fahren im WWinter
Das Opel-WDinter-Programm ermöglicht, durch die WDinter-
Sonderpreiſe diesHunderttauſende den WDinter über in Arbeit
zu halten. Die einſchneidenden Preisnachläſſe decken die
normalen WDinterbetriebskoſten des eigenen Opel-Wagens
für Monate durch die beim Kauf erzielten Erſparniſſe.-WDer
jetzt ſeinen Opel kauſt, hat die Nutznießung eines eigenen
WDagens ſchon im Winter-zu einer Zeit, in der er ihn
viel-
leicht ebenſo dringend benötigt wie im Sommer.
DAAAber jauellafnde
Die Winter-Sonderpreiſe
Das Sonder-Programm gilt nur für Wagen, die vom Opel-
Händler bis zum 13. Februar 1935 zur Ablieferung gelangt
ſind. Am 14. Februar 1935 werden die Preiſe wieder erhöht.
Alle drei Tupen werden auch im nächſten Jahr weitergebaut.
Opel12ktr. MModelle m. 4Zyl. Dier-Takt-Motor:
Cimouſine, 2-türig ... ſtatt RM 1880.- RM 1750.-
Cabr.-Cim., 2.türig.., . ſtatt RM 1990.- RM 1860.-
Spez.-Cim., 2-türig .. ſtatt RM 2200.- RM 2070.-
Opell,3 Ttr. 43gl. m. Opel=Synchron-Federung:
Es war beabſichtigt, die Preiſe dieſer Tupe wie folgt zu erhöhen:
Limouſine, 2-türig von RM 2650.- auf RM. 2850.-
Cabr.-Cim., 2-türig von RM 2750.- auf RM 2950.-
Cimouſine, 4-türig von RM 2950.- auf RM 3150.-
Cabriolet, 4-ſitzig von (RMN 3250.- auf RM 3300.-
Don dieſer Preiserhöhung wurde im Zuge des Winter-Programmis
ab-
geſehen, und es bleibt bis zum 14. Februar 1935 bei den alten Preiſen.
Opel 6 Zyl. 2 Ctr. m. Opel=Synchron-Federung:
Limouſine, 4-türig ... ſtatt RM 3600.- RM 3400.-
Cabriolet, 4-ſitzig .. .. ſtatt RM 4000.- RM 3800.—
Preiſe ab Werk. Aoam Opel g.-6. Rüſſelsheim am Main.
Seite 8 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Dezember 1934
Zur Eröffnung
der Ausſtellung „Handwerk und Kunfk”
— Zu den Großtaten des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland
wird es immer gerechnet werden müſſen, daß man ſich, trotz
drän=
gender Sorge um Sicherung und Ausgeſtaltung unſeres
nationa=
len Daſeins an ſich, gleichzeitig auch an die Löſung bedeutſamer
kultureller Aufgaben begeben hat. Das Beſinnen auf völkiſche
Eigenart und die wahren Quellen unſerer Kraft ſind dabei
rich=
tungweiſend. Im erfolgreichen Kampf um dieſe hohen Ziele
haben die Blutopfer des großen Krieges und der Bewegung in
gleicher Weiſe erſt ihren innerſten Sinn und ihre Bedeutung
wiedergewonnen, wie die aufbauende Arbeit vergangener
Ge=
ſchlechter.
In ſolchem Streben haben wir heute auch den Dienſt am
deutſchen Handwerk aufzufaſſen. Dem Verzweiflungsruf „
Hand=
werk in Not” folgte das Aufrichtende „Handwerk an der Arbeit”
Wir wiſſen es daß wir erſt am Anfang ſtehen, und aller Anfang
iſt ſchwer. Aber es iſt auch des Schweißes der Beſten unter uns
wert, alles daranzuſetzen, das ganze Handwerk wieder mit
echt=
deutſchem, meiſterlichem Geiſte zu erfüllen und ihm aufs neue
einen unbeſtrittenen Platz als unentbehrlicher Kulturfaktor in
unſerem Volke anzuweiſen.
Möge die Ausſtellung in Mainz „Handwerk und Kunſt”, die
am Sonntag, den 2. Dezember, eröffnet wird, ein
deut=
licher Meilenſtein auf dieſem Wege ſein!
Mainz, den 30. November 1934.
Fritz Müller, Präſident der Heſſiſchen Handwerkskammer.
Ve. Mörfelden. 30. Nov. Der hieſige Krieger= und
Mili=
tärverein, der vor einigen Tagen gegründet wurde, trat zu
ſeiner erſten Verſammlung zuſammen. Der Ehrenführer des
Ver=
eins behandelte die Ziele und den Zweck des Kyffhäuſerbundes
in einer intereſſanten Rede. In der Verſammlung konnte
mitge=
teilt werden, daß der Betrag zur Beſchaffung einer
Kyffhäuſer=
fahne durch freiwllige Spenden aufgebracht ſei. Ferner wurden
die Beſtellungen für die Kyffhäuſer=Mütze und das Band
aufge=
geben. Ein gemütliches Beiſammenſein beſchloß die erſte
Verſamm=
lung des neugegründeten Krieger= und Militärvereins. —
Kon=
zert. Wie ſchon ſo manches Mal, hat der hieſige Singkreis ſeinem
Hörerkreis einige ſchöne Stunden bereitet. Es kamen zum
Vor=
trag Muſik und Geſang zum Gottesdienſt.
Ex. Bürſtadt, 30. Nov. Frauenkundgebung für das
WHW. Im Saale „Zur Krone” fand eine Frauenkundgebung
für das Winterhilfswerk ſtatt. Vertreten waren die NS.=
Frauen=
ſchaft, der BDM., die Mädchen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
Bürſtadt, aber auch die SA., SAR., Parteigenoſſen und die
Mit=
glieder der übrigen Gliederungen waren zahlreich erſchienen. Nach
kurzen Begrüßungsworten durch Ortsgruppenleiter Pg. Hch. Jakob
und dem Lied: „Es pfeift von allen Dächern”, ergriff Kreisleiter
Pg. Brückmann das Wort und ſprach über das
Winterhilfs=
werk des deutſchen Volkes. Nach einem kurzen Schlußwort von Pg.
Jakob und einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer ſchloß
man die Kundgebung mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
Ex. Lampertheim, 30. Nov. Waldvogel=, Exoten= und
Aquarienſchau. Eine Ausſtellung beſonderer Art bot der
Verein der Waldvogel=, Exoten= und Aquarienliebhaber den
Vogel=
freunden von Lampertheim. Die Ausſtellung zeigte die
verſchie=
denſten Arten und Farben von Kanarien und verſchiedene Exoten.
In peinlich ſauberen Käfigen tummelte ſich ein wirklich gutes
Material, und 150 Nummern waren geſchmackvoll aufgebaut.
Be. Rüſſelsheim, 29. Nov. Betriebsunfall. Ein
Sicher=
heitsbeamter der Opelwerke hantierte während des Nachtdienſtes
in einem Vorraume unvorſichtig mit einer Tränengaspiſtole. Dieſe
entlud ſich und das Gas erfüllte den kleinen Raum. Seinem
Ab=
löſer verſchwieg er den Vorfall. Als dieſer ſpäter die Portierſtube
betrat, atmete er das Gas ein und erlitt Gasentzündungen der
Augen und Rachenſchleimhäute, die ärztliches Eingreifen
erforder=
lich machten. — Exploſion eines Sprengkörpers. In
der Werkſtätte der Firma Gottſchall war der Arbeiter Herttling
mit Verſchroten von Altmetall beſchäftigt. Plötzlich erfolgte mit
Detonation die Exploſion eines Sprengkörpers. Der Arbeiter
wurde durch Sprengſtücke ſo ſchwer am Unterleib verletzt, daß der
herbeigerufene Arzt die ſofortige Verbringung in das Mainzer
Krankenhaus veranlaßte. Dort wurde die Lebensgefahr durch
Operation beſeitigt. Wie der Sprengkörper unter den großen im
Hofe lagernden Altmetallhaufen gelangt iſt, konnte bisher noch
nicht feſtgeſtellt werden. Polizeiliche Unterſuchung iſt eingeleitet.
Die tief in die Holzwand der Werkſtätte eingedrungenen
Spreng=
ſplitter wurden beſchlagnahmt.
Völkerbund und Film.
(u) Genf. Bisher weiß nur ein ganz kleiner Kreis davon,
und nur einige Auserwählte ſahen ihn: den Film vom
Völker=
bund. Er ſoll 40 Minuten dauern und Genf im Hochbetrieb der
Völkerbundlerei der Welt vorführen. Man ſoll die Vertreter der
Völker beim Frühſtück ſehen und bei den Beratungen, beim
Cock=
tail und bei mehr oder weniger freundſchaftlicher Ausſprache.
Noch ſchneidet man eifrig an dem Film herum, denn dem einen
Land paßt dies nicht und dem anderen jenes. Doch wenn noch etwas
übrig bleibt davon — wird man demnächſt in der Welt den
Völkerbund wirklich im Film laufen laſſen.
Die Lichtſpielhausbeſitzer werden ſich bis dahin entſchieden
haben, ob die Wiedergabe als „hiſtoriſcher Film” erfolgt oder etwa
als — „Werbefilm”
Bierzehn „vorbeugende‟ Ankworken.
(4h) New York. Frank Sanford iſt einer der beliebteſten
Porträtiſten in USA. Er konnte aber in letzter Zeit kaum mehr
in Ruhe arbeiten, denn Tag und Nacht beläſtigten ihn ſeine
zahl=
loſen „Verehrer” — hauptſächlich weiblichen Geſchlechtes — mit
zeitraubenden Beſuchen und Fragen, die ihm heftig auf die Nerven
gingen. Da griff Sanford zu einem einzigartigen
Vorbeugungs=
mittel. Er ließ das Künſtlerviertel von New York im Stich, baute
ſich inmitten eines Wäldchens ein kleines, behagliches Landhaus
und befeſtigte draußen, neben der Eingangstür, einen Block, der,
aus mehreren hundert Blättern beſtehend, folgenden entzückenden
Text enthält:
„Bitte abreißen und mitnehmen! Koſtenlos! An alle, die es
angeht:
1. Ja. Dieſes Häuschen habe ich ſelbſt erbaut.
2. Ja. Das Haus iſt mein Privateigentum mitſamt des
Gartens bis zur Mittelachſe der Erde.
3. Nein. Im Winter wohne ich ganz wo anders.
4. Warum? Weil ich in einer Kunſtſchule Unterricht erteile.
5. Was ich unterrichte? Malerei und Zeichnerei.
6. Nein. Ueber meine Einnahmen gebe ich lediglich der
Steuerbehörde Auskunft.
7. Ja. Ich liebe meinen Beruf über alles. Wenn ich ihn nicht
liebte, würde ich ihn nicht ausüben.
8. Nein. Ich bin nicht verheiratet.
9. Warum nicht? Das iſt mein Privatgeheimnis.
10. Nein. Iſt fühle mich keineswegs vereinſamt und überaus
gern allein. Ich bin ſeit meiner Jugend gewohnt, mich mit meiner
eigenen Geſellſchaft zu begnügen.
11. Nein. Die Einſamkeit ſtört mich gar nicht. Im Gegenteil:
Ich freue mich, wenn ich keine Beſucher empfangen muß.
12. Nein. Ich fürchte mich auch nachts nicht. Habe weder
vor Geſpenſtern, noch vor wilden und zahmen Tieren Angſt. Nur
vor lauten Menſchen und ungebetenen Beſuchern.
13. Ich habe keine Waffe im Hauſe. Will weder mich, noch
meine Mitmenſchen töten.
14. Warum ich keinen Hund halte? Er würde die lieben
Waldtiere aus der Nähe verſcheuchen. Und für läſtige Beſucher
müßte auch dieſe Auskunft genügen!"
„Höre, 0 Aukofahrer — was Japan dir fagl!“
(ns) Tokio. Es gibt drei Möglichkeiten, um den
ſchlech=
ten und böſen Autofahrern das Handwerk zu legen. Entweder
man redet ihnen gut zu, oder man ſtraft ſie wuchtig. Oder man
verbietet ihnen das Autofahren überhaupt.
Japan iſt erſt bei Etappe eins angelangt. Es ſtellt überall
große Tafeln auf, mit weithin ſichtbaren Sprüchen, die
wirk=
lich ans Herz gehen und etwa ſo lauten:
„Oh. Du Automobil — Du biſt groß und mächtig und
Beſupbahn.
Eine Teilanſicht der Veſupbahn,
auf der ein Motorwagen aus den Gleiſen ſprang und an eineng
Maſt der elektriſchen Stromleitung zerſchellte. Von den Inſaſſern
des Wagens wurden 7 getötet und 9 ſchwer verletzt
prachtvoll. Du haſt Kraft und Stärke und Schönheit. Aber
miß=
brauche die negativen Seiten dieſer Eigenſchaften nicht. Halzul
Mitleid mit denen, die nicht in der Lage ſind, mit Dir in
Wett=
bewerb zu treten. Als da ſind: Hunde, Pferde und Fußgängern
Schütze die Hunde vor Deinen Rädern. Erſchrecke die Pferdel
nicht mit Deinem Hupen. Schone die Fußgänger, denn ſie haben
vielleicht morgen auch ein Auto.
Geht ſo etwvas nicht zu Herzen? Gewiß, gewiß, — nu 04
man einen Automobiliſten fragte, ob er ſich denn das nicht zun
Herzen genommen habe, geſtand er: — nein, er habe keine Zei
gehabt, das im 80=Kilometer=Tempo zu leſen. Und ſo laſen es
denn nur — — die Pferde, die Hunde und die Fußgänger.
D.
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 9. November; Friedrich Sauer, Direktor,
66 Jahre, verh., aus Kornweſtheim, Oberamt Ludwigsburg.
Am 23. November; Koch, Bertha Sophie, geb. Habich, Witwe
des Architekten, 84 J. — Kares, Marie Pauline, geb. Keller,
Ehefrau des Hilfsarbeiters, 28 Jahre: Schwarz. Dieter Karl
Wilhelm, Schüler, 10 Jahre Zell i. O: Freudel Ottilie
Ju=
liane Amalie Helene, geb. Dehmel, Witwe des Betriebsdirektors
a. D., 68 Jahre. — Am 24. November: Wagner, Konrad
Lud=
wig. Heizer, 52 J., verh. Jox, Konrad. Hofreitknecht i. R., verw.,
82 Jahre: Schöneweiß, Heinrich, Zugführer, 59 Jahre, verh.;
Schneider Marie, ohne Beruf, ledig, 74 Jahre:
Kampf=
mann Peter Reichsbahnoberſchaffner i R., 63 Jahre, verh.;
des Schreiners, Lindenfels. — Am 25. November: Steinmetz
Joſephine, 1 Jahr, Tochter des Schneiders: Heider, Karl,
Armin Karl Paul Friedrich, Verſicherungsinſpektor, 35 Jahre,
verh. gew — Am 26. November: Färber Marie Eleonore,
geb. Riedlinger. Witwe des Oktroiaufſehers i. R., 84 Jahre;
Deuchert, Katharina Lina, Verkäuferin, 24 Jahre, ledig;
Stierle, Wilhelmine Albertine, geb. Rockenberger, Witwe des
Schneidermeiſters, 75 Jahre. — Am 27. November: Schuſter
verh.; Veit, Albert Ludwig, 4 Jahre. — Am 28. November:
Daab. Philipp Andreas, Lehrer i. R., 70 Jahre, verh.;
Ha=
bermehl, Johannes, Schüler, 8 Jahre. Sohn des Händlers;
Faulhaber Peter Händler, 37 Jahre, verh.;
Harten=
dorff, Friedrich, Hilfsarbeiter, 39 Jahre, verh. — Am 29. Nov.:
Meß, Otto, Buchbinder, 70 Jahre, verw.; Neumann, Giſela
Emma, Tochter von Techniker, 3 Jahre: Trautner Louiſe
Hickler, Hans=Waldemar, Unterfeldmeiſter, 35 Jahre, ledig,
Gonſenheim; Auer, Peter, Schüler, 14 Jahre, Sohn des Händ
lers; Eydel, Georg Michael, Gaſtwirt, 56 Jahre, verh. —
Am 30 November: Horſt, Lydia, Tochter des Landwirts, 4 Mon.,
Wallerſtädten.
in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr: Liturgiſch=kirchenmuſikaliſche Adventsfeier mit
An=
ſprache, unter Mitwirkung von Soliſten. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Mittwoch, 5. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde im Gemeindehaus.
Johauneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
nahls. Pfarrer H. Köhler. Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler,
Abends 5,30 Uhr: Abendgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Weinberger.
Mittwoch, 5. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger. „Neuzeitliche
Bibelüberſetzung in der Heimat und auf dem Miſſionsfelde‟
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarr=
aſſiſtent Junker. Vorm. 11,30 Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Mittwoch, 5. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchenfonds der
Petrus=
gemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
An=
meldung erbeten von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle. Vorm. 11,45 Uhr:
Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Mittwoch, 5. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk
im Saal der Neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wolf. Abends 6 Uhr: Einzelkelchabendmahl. Pfarrer A. Müller. Anmeldung
von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Mittwoch, 5. Dezember, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Lenz. Nachmittags: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule, Adventsfeier,
Donnerstag, 6. Dezember, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer H. Köhler, Liebigſtr. 20, Fernruf 1224.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Schloßkirche. Dienstag, 4. Dez., abends 8 Uhr: Dritter Vortrag
der Darmſtädter Pfarrer: „Die Bibel als Buch der Erbauung”, Pfarrer Lautenſchläger,
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 2. Dez., abends 8 Uhr: Familienabend
der Lukasgemeinde mit Lichtbildern. — Montag, 3. Dez., abends 8 Uhr:
Männerver=
einigung der Lukasgemeinde. — Dienstag, 4. Dez.: Mütterabend der Stadtgemeinde.
— Mittwoch, 5. Dez.: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag,
7. Dez.: Kirchenchor der Stadtkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 5. Dez., nachm.: Handarbeitsſtunde
der Stadtgeieinde.
Schloßgemeinde. Mittwoch, 5. Dez.: Ausflug der Frauenhilfe und Adventsfeier
in Traiſa (Hotel Behrens=Hufnagel). Abfahrt 2, 2,30 oder 3 Uhr ab Schloß mit Linie 2.
Freitag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Männerabend der Männervereinigung mit Vortrag
von Pfarrer Wintermann in der „Bockshaut”.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 3. Dez., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 5. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strick=
ſchule, — Freitag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend Weſt.
Samstag, 8. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 3. Dez., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
der Helferinnen. — Dienstag, 4. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
6. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 7. Dez., abends 8 Uhr:
Mütter=
abend Oſt.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 1. Dezember.
Stiftsrirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
1. Advent, 2. Dezember.
(Kollekte für die Gemeindepflege.
Stadtkicche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
farrer Lautenſchläger. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der
Neformationsge=
teinde. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen
ſtbendmahls. Dekan Müller.
Nu jedem Wochentag abends 6,45 Uhr: Liturgiſche Andacht im Chor der Stadtkirche.
Die Stadtfirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
tordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Bikar Geißler, Vorm. 10 Uhr:
bauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Vorm. 11,15 Uhr: Klndergottesdienſt der
Lukas=
meinde. Dekan Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermaun. Vorm, 11.15
r: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Abends 6 Uhr: Abendmahl
ttesdienſt
inzelkelch). Pfarrer 2intermann.
Martinskirche. (Kollerte für die Gemeindepflege.) Vorm. 10 Uhr: Ha
rDr. Be
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 3. Dez., abends 8 Uhr:
fungenabend Oſt. — Donnerstag, 6. Dez., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 3. Dez., abends
6 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 4. Dez., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Mittwoch, 5. Dez., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 6. Nov.
abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Abends 8 Uhr: Svielſchar. — Samstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Kurrende.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 3. Dez., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 5. Dez., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag,
6. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 2. Dez., abends
7.30 Uhr: Advents=Gemeindenbend mit Vortrag von Pfarrer Schumacher, Frankfurt
a. M. — Montag, 3. Dez., nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung der Frauenhilfe. Abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 4. Dez., abends 8 Uhr:
Mädchen=
chor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 5. Dez., nachm. 3 Uhr: Sitzung im
Frauenarbeitskreis. — Donnerstag, 6. Dez., abends 6—8 Uhr: Poſaunenchor. Abends
8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 7. Dez., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag,
8. Dez., abends 7.30 Uhr: Singefreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 3. Dez., abends
8,30 Uhr: Gemeindemädchenabend. — Dienstag, 4. Dcz., vorm. 10 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung der Frauenhilfe. Abends 8 Uhr:
Adventsfeier. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nac
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Weiker=Beuz
Nittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bihel”
ſtunde über den Römerbrief. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtundal
der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: P
ſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. —M
tag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für Mädcken. Abench.
8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchem.
kreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abenſche
3 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſr. *a*
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und biefſe 2.
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
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3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr uim
nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (ietzt nur im Vorderhauſe, eine Treppel;Einnahinen
ſtelle für das Kirchnotgeld tägl. 8—12 Uhr 2.30—5.30 Uhr: Mittwoch= und Samsſagl
nachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeshraeſan
Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Ferſpr. 20070
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſt. *0S
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardr=au””
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Sheye
Priugtpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Feruſpſ."
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Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 2. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Preolg.
gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Danach Feier des heiligen Abendmälle
Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt im Gemeindeheim. 8 U)?
ſtunde. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 2. Dez., 1. Adbent. Vorm. 10 Uhr: Predigtgotteßdieh
Danach Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrgſſiſtent North. Vorm. 11,15 Uhr:
gottesdienſt.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 2. Dez., 1. Abvent. Vorm. I9.4
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den örtl. Kirchenſe.
Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls. Nachm. 2 Uhr: SMi
dienſt in Waſchenbach. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Adventsandacht. Mitwirhng. L”
Poſaunenchors der ebgl. Gemeinſchaft und des Frauenchors. — Dienstag: Jungmälel.
verein. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein (Adventsſeiek
Eogl. Airche Traiſa. Sonntag, 2. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesole.n
Kollekte. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſ Ne."
1g
u
20 Uhr: Feier des heil. Abendmahls. — Donnerstag: Frauenſingabend.
Evgl. Kirche Ober=Namſtadt. Sonntag, 2. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: O0i
dienſt. Anſchließend Beichte und Heiliges Abendmahl. 1,30 Uhr: Kindergokte.
5 Uhr: Adventsanducht. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag, 6—7 Umr:
ausgabe. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Kirchenchor. — Donnerstag: Prode
verein. — Freitag: Poſaunenchor.
Eogl. Airche Dieburg. Sonntag, 2. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gotteöble,
anſchließend Vorbereitung der hl. Abendmahls. — Mittwoch, 5. Dez., abends 8 !"
Gemeinſame Adventsfeier mit der nationalen Frauengruppe (W. Ruß).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands=
1. Euangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 2. Dez., vorm. 10 ühr: P.
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonutagsſchule, Abends 2."
Adventsfeier. Aufführung der Adventskantate „Freuet Euch, der Herriſt nahe, I. Pe
Kinder=Chor, Soli und Orcheſter. — Montag, abends 8.,30 Uhr: Singſtunde. — Mitche.
nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: opelt.
dacht. Prediger Veihelmann.
2. Eogl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten. (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sole
vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10.30 Uhr: Sohnigh.
ſchule. Abends 8.15 Uhr: Addentsandacht. Prediger Hähnel. — Freitag; 0bens 2"
Uhr: Gebetsandacht.
3. Methodiſten=Geueinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 2. Dez,, pormte L
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirt.— Mittwoch .
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Heilsaruee, Schulzeugaſſe 3. Sonntag, 2. Dez., vorm. 10 Uhr: Heiligungbe. e .
lung. Vorm. 11 Uhr: Sonutagsſchule. Nachn. 5 Uhr: Freigottesbienſt. Marts. Sr..
8 Uhr: Adventsfeier (Advents=Aufführung). — Dienstag, abends 8 ühr: Solduten.
ſanmlung. — Mitiuoch, abends 8 Uhr: Helsverſammlung. — Donuersiag. Ded.
Stadimiſſion (Mühlſtr. 2
vorm. 9 Uhr: Ge
*
Uhr: Heimbundſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſamnlung.
Die Chriſtengeueinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sountag, 2. 283, 1m.
ſchenweihehandlung mit Predigt. Anſchließend: Sonutagsſeier für Rüder. 1r .
Muſikaliſche Veranſtaltung. — Mittwoch, 5. Dez, 7.45 Uhr: Menſchenueihehedtch.
Donnerstag, 6. Dez., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Ehriſtliche Gemeinſchaf Darmnſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 2. Deckzu T.
uhr: Adbentcandacht. Prediger druſt. Nachm. 4 Uhr Wentsſcer. D .
bends 812 Uſr. Abelſinde, Prediger Kruft. Jederman genich ggche.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 9
gattag, 1. Dezember 1934
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5=Zimmer=
Wohnung
mit Zubehör, in
guter Lage zum
1. April od. früh.
v. Beamten i. R.
geſucht. Ang. u.
W 37 Geſchſt.
Penſionierter
Beamter
(2 Perſ.) ſucht
auf 1. April 35,
auch früh., 4—5=
Zim.=Wohng. m.
Zubehör. Angeb.
mit Preis unter
W. 33 Geſchſt.
Kl. Beamt.=Fam.
(3 erwchſ. Perſ.)
ſucht 3=Zimmer=
Wohng. m.
Zu=
behör für ſofort
od. ſpäter.
An=
geb. unter W. 8
an die Geſchſt.
Angeſtellter
ſucht per ſofort
heizbares möbl.
Zimmer. Mögl.
ſeparat. Preis=
Ang. u. W.49Gſch.
Lichtbilder, Zeugnisabſchriften
„ uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſiens
zuräck=
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Origingl=
zeugniſſe einſenden.
Die Trauungszeremonie in der Weſtminſter=Kathedrale,
wo der Herzog von Kent und Prinzeſſin Marina von Griechenland den Bund fürs Leben ſchloſſen.
Reich und Ausland.
Caracciolas Welkrekord=Berſuch
auf der Avus abgebrochen.
Berlin. Rudolf Caracciola unternahm
geſtern mit dem Mercedes=Benz mit
Limouſinen=
aufbau auf der Avus einen neuen
Weltrekord=
verſuch. Die Fahrt mußte nach 140 Kilometer
abgebrochen werden, da ſich eine Schraube gelöſt
hatte und das Oel auslief. Während die
Welt=
rekorde Hans Stucks im Laufe der gefahrenen
ſieben Runden nicht ganz erreicht werden
konn=
ten, befand ſich Caracciola auf dem beſten Weg,
den Stundenweltrekord, der auf 217 Kilometer=
Stunden ſteht, zu brechen. Die bis zum Abbruch
der Fahrt erzielte Zeit entſprach einem
Stunden=
mittel von über 220 Kilometern.
Regiſtrierung von ſtärkeren Erdbeben.
Stuttgart. Von den Inſtrumenten der
württembergiſchen Erdbebenwarten in Stuttgart,
Ravensburg und Mesſtetten wurde Freitag früh
ein ſtärkeres Nahbeben aufgezeichnet. Die erſte
Vorläuferwelle traf in Stuttgart geſtern um
3 Uhr 59 Min. 40½ Sek. ein. Eine genaue
Be=
rechnung der Herdentfernung iſt jedoch vorerſt
nicht möglich, da von dem Herd anſcheinend
mehrere Stöße nacheinander ausgegangen ſind,
die ſich in der Aufzeichnung überlagert haben
und ſchwer voneinander zu trennen ſind.
Außer=
dem wurde gleichzeitig ein Fernbeben
aufgezeich=
net. Der Herd des Nahbebens dürfte
wahr=
ſcheinlich im Gebiet der Oſtalpen liegen.
Drei Bergarbeiter verſchüttet.
Zwei Tote.
Zwickau. Am Donnerstagabend wurden
drei Bergarbeiter eines Tiefbauſchachtes, die nach
Beendigung der Schicht ihren Arbeitsplatz
ver=
laſſen wollten, durch Einſturz eingeſchloſſen. Die
Rettungsarbeiten wurden ſofort aufgenommen.
Zwei Bergarbeiter wurden erſt Freitag früh
als Leichen geborgen. Zu dem dritten
Verſchüt=
teten iſt man vorgedrungen; er lebt, doch konnte
noch nicht feſtgeſtellt werden, ob er verletzt iſt.
Dr. Dornier beſuchk ſein Muſeum.
In Friedrichshafen wurde ein Dornier=Muſeum eröffnet, das die intereſſanteſten Stücke der
Werk=
ſammlung der Dornier=Flugzeugwerke der Oeffentlichkeit zugänglich macht. Der erſte Beſucher nach
der Eröffnung war Dr. Claude Dornier (rechts), der hier das Modell ſeines Vorentwurfs für das
Rieſenflugboot „Do. K” beſichtigt.
Das Kunſtwerk des Monals dezember.
Grubenbrand im Saargebiel.
Saarbrücken. Auf der Grube „
Hirſch=
bach” bei Dudweiler brach in der Nacht zum
Frei=
tag ein Feuer aus, das bis zur Stunde noch nicht
gelöſcht werden konnte. Die Nachtſchicht hatte
ſich gerade an die Arbeit begeben, als in der
Ab=
teilung 4, Flöz 13 der 3. Tiefbauſohle plötzlich
aus noch nicht geklärter Urſache aus einem Koh
lenflöz Flammen herausſchlugen. Das Feuer
griff mit großer Schnelligkeit um ſich. Zwölf
Bergleute, die an der Brandſtelle gearbeitet
hat=
ten, erlitten Gasvergiftungen. Sie wurden ins
Knappſchaftskrankenhaus Sulzbach gebracht. Die
Vergiftungen ſind glücklicherweiſe nur leichter
Natur, ſo daß ein Teil der Erkrankten bereits
wieder entlaſſen werden konnte. Ueber die
Ur=
ſache des Brandes konnte genaueres noch nicht
feſtgeſtellt werden. Man nimmt an, daß ſich
durch Schlagen oder Stoßen eine Gasader
ent=
zündet hat. Das Brandrevier wurde ſofort
ge=
räumt. Auch geſtern vormittag konnte die
Be=
legſchaft nicht einfahren. Man hofft, den Brand
bald endgültig eindämmen zu können.
as im Deutſchen Muſeum zu Berlin an
bevor=
igter Stelle ausgeſtellt wird, iſt eine Tonſtatuette
Naria mit dem Kinde”, die von dem bayeriſchen
ildhauer Egid. Quirin Aſam als Modell für ein
oßes Marienbild geſchaffen wurde. Die Statuetie
iſt ein Meiſterwerk des bayeriſchen Rokoko.
Enkſchwindende Balkanromankik.
Allgemein pflegt man nicht darauf
hinzuwei=
en, daß in dieſem oder jenem europäiſchen Land
ſeine Kamele mehr vorhanden ſind — abgeſehen
von Zirkuſſen und Tiergärten. Das Kamel wird
a allgemein als Wüſtenſchiff der heißen
Kon=
tinente betrachtet. Tatſache iſt aber, daß bis vor
einigen Jahren im ſüdlichſten Teile Jugoſlawiens,
tief unten am Balkan, das Kamel noch als
Trag=
tier benutzt wurde. Es ſpielte gegenüber dem
Reitpferd ungefähr dieſelbe Rolle auf den
primi=
tiven Straßen entlang der griechiſchen Grenze,
in der Umgebung von Strumitza, wir heute der
Laſtkraftwagen gegenüber dem Perſonenauto.
Zwiſchen der Stadt Strumitza und dem 30
Kilo=
meter davon weſtlich liegenden Bahnhof
Stru=
mitza bewegten ſich die Kamelkarawanen. Die
Ungunſt der Zeiten und die veränderten
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe haben aber auf die
Ka=
mele von Strumitza verheerend gewirkt, und wie
ein jugoſlawiſcher Journaliſt jetzt ausfindig
macht, iſt vor kurzem auch das letzte Kamel
ein=
gegangen. An die Einfuhr von Kamelen aus
dem Ausland iſt aber nicht zu denken, da das
Kamel mit einem prohibitiven Einfuhrzoll
beleg=
iſt. Dieſe Romantik des Balkans iſt alſo wohl
für immer dahin.
Ungewöhnlich ſchweres Erdbeben
in größerer Enkſernung von Hawai.
Honolulu. Die Wetterſtation auf dem
Kizaue=Vulkan meldete ein ungewöhnlich ſchwe
res Erdbeben in größerer Entfernung von
Ha=
wai. Die Erdſtöße waren ſo heftig, daß in
Ha=
wai beſtimmt mit der Gefahr einer Springflut
gerechnet wurde. Vorſichtshalber wurde deshalb
in der vorvergangenen Nacht die Garniſon zur
Hilfeleiſtung bereitgehalten.
EP. London. Eine neuartige Idee für
iſt n
Ueberwindung aller der Einrichtung einer r9=Moteſpiels au
mäßigen transatlantiſchen Luftverbindung dur=
15
Flugzeuge noch entgegenſtehenden Schwierigkeit=n
iſt von einem engliſchen Flugzeugkonſtruftat
Tode. 4
ausgearbeitet und mit Unterſtützung des Lu=
Ur fälligen P
fahrtminiſteriums und der Luftfahrtgeſellſchs zpsendlingen
„Imperial Airways” ausgeführt „worden. 21) müſſen ſie m
Idee beſteht darin, daß ein größeres Flugzeug e. hhauſen. Die
kleineres in die Höhe trägt, worauf bei Ey uſer Stutz zur
reichung einer genügenden Höhe das keinern Au, ſo daß ſie d
Flugzeug die Reiſe über den Atlantik zutiün ehen könns
Ihr= 2
Hierdurch ſoll erreicht werden, daß das lein
der Beſſunge
Flugzeug mit einer enormen Breunſtoffbelgſtug Mu Mitfahrer
ohne Schwierigkeiten ſeinen Flug antreten kaur
während gewöhnlich bei Starts vom Boden me! SV. Gro
die Flugzeuge bei Brennſtoffüberlaſtung SchoT ſe Fußho
rigkeiten haben. Die mitgenommene Brenſſtor Ind haben ſich
menge ſoll dem kleinen Flugzeug einen großwe, der ſich zurzei
Aktionsradius und ſomit den Atlantikflug —El darf geſpe
möglichen. Bis jetzt ſind zwei dieſer Neufulehel ind, mit
Teſſpunkt der
ſtruktionen im Bau.
Amerikas neueſter „Staatsfeind Nr. 1
verhaftet.
Chicago. Am Donnerstag fuhren übcl.
raſchend an einer Kraftomnibus=Halteſtelle
Bandenviertel von Chicago fünf vollbeſeige echüler
Kraftwagen mit Geheimpoliziſten vor, die Aeſe
auf einen Mann und eine Frau ſtürzten, die „laas 1200 U1
der Halteſtelle warteten. Der Mann leiſtete a.500 Arheilgen
ſcheinend Widerſtand. Er wurde jedoch überwich.
Merck
tigt. Die Polizei glaubt, daß der Verhaftete 9
neueſte „Staatsfeind Nr. 1‟, John Hamiltatz Abeau
wohl das letzte Mitglied der Dillinger=Bani
iſt, das noch nicht unſchädlich gemacht worden
Seine Begleiterin ſoll die Witwe des am Miieh
woch erſchoſſenen Verbrechers Nelſon ſein.
Berlin hak jeht Unfallkommandos.
srag, 1. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 11
SrergabTrlAtttt
UA4sbund für Leibesübungen und N5.
Kultur=
gemeinde.
Reichsſportführer hat mit dem Leiter des Reichsamts
Kulturgemeinde „Kraft durch Freude” die bereits in der
veröffentlichte Abmachung getroffen, daß einerſeits der
gund für Leibesübungen der NS.=Kulturgemeinde bei der
1hrung ihrer Arbeiten behilflich iſt und andererſeits dieſe
unemeinde den Reichsbund für Leibesübungen unterſtützt.
begrüße dieſe Vereinbarung, da auf dieſem Wege der
henarbeit ohne Zweifel erſprießliche Arbeit im Intereſſe
Ulsganzen geleiſtet werden kann.
Ar werden uns hier in Darmſtadt mit der hieſigen NS. in Verbindung ſetzen, um die obige
Verein=
bant ſofort praktiſch werden zu laſſen.
gez. Löwer,
dr vorl. Ortsgruppe des Reichsbundes f. Leibesübungen.
Fußball.
Bolizei Darmftadt — Vikkoria Urberach.
Sonntag 11 Uhr!
der Bezirksklaſſe Südheſſen ſteht die Vorrunde kurz vor
leendigung. Die Polizeimannſchaft iſt mit ihren
Pflichtſpie=
len „Rückſtand und hat noch insgeſamt 4 Spiele der Vorrunde
Tauszrutigen.
A trifft am Sonntag auf eigenem Platze auf die Urberacher.
die iſſte aus Urberach ſtehen hier vor keiner leichten Aufgabe.
Sie zuen in ihren diesjährigen Spielen eine auffallend ſchlechte
form ſezeigt. Der Mannſchaft fehlte jeder Angriffsgeiſt, der ſie
ſrühlr u großen Leiſtungen befähigte. Die Landespoliziſten haben
auch ſ ich nicht ihre endgültige Form erreicht. Am vergangenen
Sonnt konnte die Mannſchaft trotz des Unentſchiedens überzeu=
Faen, „Aſonders der Sturm führte ein flüſſiges Kombinationsſpiel
/93 an die Beſtform der Polizeimannſchaft erinnerte. Nur
Rteidigung, die einſt das Bollwerk der Mannſchaft war,
zigtte orübergehend einige Schwächen. Dieſe Tatſache ſollte letzten
„AEndes um Verluſt des einen Punktes führen.
MUrberacher werden den Landespoliziſten das Siegen nicht
leicht achen, immerhin ſollte ſich doch das beſſere Können des
Gaſtſtelets durchſetzen. Ein knapper Sieg iſt wahrſcheinlich. Die
Poliſtemannſchaft ſpielt vorausſichtlich in der gleichen Beſetzung
zuvergangenen Sonntag, alſo mit:
Klein
Balſer
Bönſel
W. Kaſpar Matthes
A. Kaufmann
Göbel F. Seipp Keck. Dumont Pfeiffer
ESpiel iſt wegen des am Nachmittag ſtattfindenden Hand=
Adteſpiels auf vormittags 11 Uhr verlegt worden.
Xher (9.15 Uhr) treffen ſich die Reſerven beider Vereine.
Tgde. Beſſungen 1865 (Fußballabteilung).
fälligen Punktekampf fahren die Fußballer am Sonntag
42tendlingen. Wollen die Beſſunger dort zu Punkten
kom=
eunr müſſen ſie mit einer anderen Spielweiſe aufwarten, als in
ſirnguſen. Die Lurner haben am Sonntag erſtmalig den lin=
äfer Stutz zur Verfügung, ebenſo ſpielt der neue Tormann
mit, ſo daß ſie doch mit anderen Vorausſetzungen in den
Kamu gehen können, wie ſeither, Spielbeginn 2,30 Uhr. Vorher,
25 Uhr: 2. Mannſchaften. — Abfahrt mit Auto um 11.20
inder Beſſunger Turnhalle und um 11.30 Uhr an der Perſil=
Ar Mitfahrer ſind noch einige Plätze frei.
SV. Groß=Gerau — TSG. 46 Darmſtadt.
M Fußballer der 46er begeben ſich am Sonntag nach Groß=
Geragu und haben ſich dort mit zwei Mannſchaften dem
Tabellen=
zweine der ſich zurzeit in allerbeſter Verfaſſung befindet, zu
ſtel=
len. „n darf geſpannt ſein, ob die 46er, die ebenfalls wieder im
Komun ſind, mit kompletter Elf dem Gegner die Stange halten
könnun Treffpunkt der beiden Mannſchaften bei Mitglied Löffler=
Magrzenſtraße, pünktlich vorm. 11 Uhr. — Die 3. Mannſchaft
ſviellt en Eſchollbrücken und trifft ſich per Rad um 1 Uhr bei
Jugend=Abteilung!
0 1. Jugend empfängt am Sonntag auf dem Platze an der
Rheigelllee die Jugend des SV. Lengfeld zum Pflichtſpiel.
Die 2schüler ſpielen vormittags halb 10 Uhr auf der Rennbahn
gegen ie 1. Schüler Tgde, Beſſungen, während die 2. Schüler
Nch Tntags 12.30 Uhr auf dem Mühlchen den 1. Schülern der
Spielyg, Arheilgen gegenüberſtehen.
Merck Darmſtadt—Olympia Hahn.
Gederum haben Mercks Fußballer einen der ſpielſtärkſten
ihrer Klaſſe zu Gaſt, und zwar Olympia Hahn. Auch
eſei Nannſchaft hat noch Meiſterſchaftsausſichten, darf
aller=
dingswenn der Anſchluß an die Spitzengruppe nicht verloren
verie ſoll, keine Punkte mehr abgeben. Die Mercker müſſen
gewanen, wenn ſie nicht von der TSG. Beſſungen eingeholt
wer=
den lullen. Der Platzvorteil wird wahrſcheinlich zugunſten der
9ariſidter entſcheidend ſein. Beginn 2.30 Uhr, Maulbeerallee.
Vorku 2. Mannſchaft.
9 Handballer fahren nach Frankfurt, um dort ein
Winter=
hilfeidele gegen ihre Kameraden von der JG. auszutragen. Damit
ſür 9 notleidenden Volksgenoſſen auch durch dieſes Spiel ein
Unſei Nicher Betrag abgeführt werden kann, verzichtet Merck auf
die hrtentſchädigung. Der Ausgang des Treffens iſt
vollkom=
nena ten
9 Spiele der Handball=Jugend und =Schüler fallen aus.
Gball=Jad, gegen SV. 98, 10 Uhr, Maulbeerallee.
CaB/65 Beſſungen (Junior.)—SpV. 16 Groß=Gerau (Junior.)
* Auftakt zu den Pflichtſpielen empfangen die Junioren
ſ cens am Sonntag vormittag 10.30 Uhr auf der Rennbahn
ſltarken Junioren Groß=Gerau. Jugend 1b—Jugend 1b
Mia Eberſtadt, 1 Uhr, Rennbahn. Schüler 1a—Schüler 1a
TSc59 Darmſtadt, 9.30 Uhr, Rennbahn. Schüler 1b ſpielfrei.
VfL. Michelſtadt—TSG. Ober=Ramſtadt.
Digen Sonntag begibt ſich die TSG. Ober=Ramſtadt, früher
KBDRlub 1928, zu Verbandsſpielen nach Michelſtadt. Die Ober=
Naraldier ſtehen vor einer ſchweren Aufgabe, die nur mit vollem
Eim A des ganzen Könnens zu löſen iſt. Kämpft die
Mann=
aAber wie gegen Roßdorf, ſo kann man den Ober=
Ram=
ädicht ohne weiteres einen Sieg gegen die ſtarken Gaſtgeber
FAn. Auf jeden Fall iſt mit einem ſpannenden und ſehr
or7 Kampf zu rechnen. Es wäre zu wünſchen, wenn recht
Nehkneunde und Anhänger die Mannſchaft begleiten würden.
Ma=Nhafts=Aufſtellung:
Mannſchaft: P Seibert: Gg Obmann, Joh. Silber=
KNkh. Emich, W. Oehmichen. Gg. Steinberg; Wilh. Wedel,
Aat un due
Kanu-Club Darmſtadt.
nächſte Wanderung iſt am Sonntag, dem 2. Dezem=
49. dem Frankenſtein. Abmarſch 9.30 Uhr an der Lands=
Fe, Ecke Ludwigshöhſtraße. Ruckſackverpflegung. Führung:
MAus. — Jeden Montag in der Turnhalle der Eliſabethen=
Riedeſelſtraße) ab 20 Uhr Gymnaſtik und anſchließend
tennis. Es wird erwartet, daß ſich die Mitglieder an
Aranſtaltungen recht zahlreich beteiligen.
Winkerhilfsſpiel in Darmſtadk.
Darmſtadt — Ludwigshafen=Frleſenheim.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr findet auf dem Stadion am
Böllenfalltor ein Winterhilfsſpiel des Gaues 13 ſtatt. Alle
Ver=
günſtigungen ſind aufgehoben, ſo daß der Geſamtbetrag dem
Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt werden kann. Darmſtadt
bringt eine ſtarke Kombination der beiden Spitzenvereine.
Ave=
marie von der TSG. wurde noch hinzugezogen. Die
Mannſchaf=
ten wurden wie folgt zuſammengeſtellt:
Darmſtadt:
Weber (98)
Walter Pfeiffer
(beide Polizei)
Avemarie
Daſchner
Dittmar
(TSG. 46) (Polizei) (SV. 98)
Huber Kaltenbach Freund Eichhorn Feick
(Polizei)
(alle SV. 98)
Gärtner Schmitt
Randl Pfirrmann Brandmeier
(Pfalz Ldwh.) (Oggersh.) (Frieſenh.) (beide MTV. Ldwh.)
Schwarz
Dietz
Dörrham
(Frieſenh.) (MTV. Ldwh.) (Pfalz Ldwh.)
Schreiber
Metzger
(Frieſenh.) (MTV. Ldwh.)
Deuſter
Ludwigshafen:
(Oggersheim)
Die Ludwigshafen=Frieſenheimer Städtemannſchaft iſt ſehr ſtark
zuſammengeſtellt worden durch die Hinzuziehung von Spielern der
Vereine Frieſenheim und Oggersheim. Wie ſie gegen die ſehr
ſtark zuſammengeſtellte Mannſchaft der Darmſtädter abſchneiden
wird, iſt inſofern nicht vorauszuſagen, da es ſich um eine ſehr
junge, wieſelflinke Mannſchaft handelt, die ſich ſo ſchnell nicht
be=
zwingen läßt. Wir biten die Handballintereſſenten, recht
zahl=
reich dieſen Kampf zu beſuchen, um dem Winterhilfswerk einen
anſehnlichen Betrag zuführen zu können.
Griesheim—Stadtmannſchaft C.
Die Stadtmannſchaft C trifft ſich pünktlich um 1.45 Uhr in
Griesheim im Lokal der Turnerſchaft an der Endſtation der
Straßenbahn.
B=Mannſchaft in Haßloch.
Abfahrt der B=Mannſchaft am Sonntag um 10,45 Uhr,
Ka=
ſerne 24, Holzhofallee.
Der Akademiſche Sportclub Darmſtadt
trägt dieſes Jahr ſein erſtes Freundſchaftsſpiel gegen den
Turn=
verein 1875 Njeder=Ramſtadt aus. Das Spiel
fin=
det am Sonntag, dem 2. 12., um 10.30 Uhr, auf dem
Hochſchul=
ſtadion ſtatt, Eintritt frei.
Handball=Winkerhilfsſpiel
auf den Mait Hoarfaiaf n Giestein.
Morgen Sonntag ſtellen ſich die Handhaller in den Dienſt
des Winterhilfswerkes. Turnerſchaft und SC. Viktoria haben
eine Mannſchaft aufgeſtellt, die wirklich das Beſte darſtellt. Der
Gegner, eine Darmſtädter Auswahlmannſchaft, wird ſchon ſein
ganzes Können aufbieten müſſen, um einen Sieg herauszuholen.
Es wird zu einem ſchönen Kampf kommen, der zahlreiche
Zu=
ſchauer anlocken wird, letzteres ſchon darum, da der Reinertrag
dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt wird. Der
Spiel=
beginn iſt auf 2.30 Uhr feſtgeſetzt. Vorher findet ein Jugendſpiel
zwiſchen Turnerſchaft und Viktoria ſtatt. Es iſt ſehr zu empfehlen,
ſchon dieſem Spiel beizuwohnen, da hier ebenfalls guter Sport
geboten wird. — Den Spielern zur Kenntnis, daß ſich das
Um=
kleidelokal für alle Spieler im „Darmſtädter Hof” (Vereinslokal
der Turnerſchaft) befindet, da die Räume auf dem Sportplatz im
Winter geſchloſſen bleiben müſſen.
Weihnachten in Schnee und Sonne in
Neſſelwang imAllgäu
3 Winterſport=Fahrten
1. Fahrt vom 22. Dezember 1934 (Nachts) bis 5. Januar 1935
14 Tage ...
.. . . RM. 82.—
2. Fahrt vom 25. Oezember 1934 (Nachts) bls 5. Januar 1935
11 Tage .
.. RM. 71.—
3. Fahrt vom 25. Dezember 1934 (Nachts) bis 2. Januar 1935
8 Tage ......."
. . . RM. 54.—
Es wird Zeit, daß Sie ſich durch Anmeldung Ihr
Quartier ſichern. Anmeldungen und Auskunff am
Reiſeſchalter des Darmſtädter Tagblatt.
Bedeutſame Sihung der 9.N. 5. in Berlin
Unter dem Vorſitz des Führers des deutſchen Kraftfahrſports,
Obergruppenführer Hühnleins, fand in Berlin eine Sitzung der
Oberſten Nationalen Sportbehörde ſtatt, an der neben dem
Prä=
ſidenten des DDAC. und Vertretern des Reichs=Propaganda= und
Reichs=Verkehrs=Miniſteriums auch der Führer der
Wirtſchafts=
gruppe Kraftfahrzeuge, ſowie der Vorſitzende des RWA. und der
Vorſitzende der Vereinigung der Motorrad=Fabriken teilnahmen.
Zu Beginn der Sitzung gedachte Obergruppenführer Hühnlein
in warmen Worten des ſo jäh verſchiedenen Vorſtandsmitgliedes
der Daimler=Benz A.=G., Dr. h. c. Nibel, der auf der Fahrt zur
Teilnahme an dieſer Sitzung auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof
vom Tode ereilt wurde.
Nach einer richtunggebenden Anſprache des Führers des
deut=
ſchen Kraftfahrſports erfolgte die Durchberatung der einzelnen
Punkte der Tagesordnung. Im Mittelpunkt befand ſich die
Auf=
ſtellung des deutſchen Kraftfahrſport=Terminkalenders für 1935,
deſſen endgültige Faſſung in Kürze der Oeffentlichkeit übergeben
wird. Es kann ſchon jetzt geſagt werden, daß die einzelnen
Ver=
anſtaltungen noch ſtärker als bisher auf den ihnen zugrunde
lie=
genden Zweck konzentriert werden. Dies macht erforderlich, daß
im kommenden Jahre bei einer Reihe von Veranſtaltungen, deren
Zweck nicht nur ein rein ſportlicher iſt, ſondern bei denen es
eben=
ſo ſehr auf die Gewinnung techniſcher Kenntniſſe ankommt, die
Zahl der Teilnehmer eingeſchränkt wird. Nachdem die
Kraftfahr=
zeug=Induſtrie und mit ihr die Bereifungs= und
Betriebsſtoff=
induſtrie in dieſem Jahre bei der Durchführung der großen
Ver=
anſtaltungen mit ihren ungeheueren Teilnehmerzahlen neben
ide=
ellen auch außerordentlich hohe finanzielle Leiſtungen im Intereſſe
des Sports durch Stellung von Kraftfahrzeugen, Reifen.
Be=
triebsſtoffen uſw. zu verzeichnen hatte, hat der Kraftfahrſport im
Kalenderjahr 1935 im Hinblick auf das notwendige Haushalten
mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln weitgehende Rückſicht
genommen.
Es gelangte ſodann eine Reihe weiterer Fragen zur
Beſpre=
chung, wie z. B. die der Klaſſeneinteilung bei den nationalen
Ver=
anſtaltungen, der Feſtlegung der deutſchen Meiſterſchaftsläufe der
Regelung der Unfallverſicherung für Teilnehmer an
kraftfahr=
ſportlichen Veranſtaltungen, ſowie des weiteren Ausbaues des
Hilfsfonds für den deutſchen Kraftfahrſport. Zur Unterſtützung
dieſes Hilfsfonds, der den Namen „Deutſcher Kraftfahrer=Dank”
trägt, wird im kommenden Jahr unter der Bezeichnung „
Kraft=
fahrer=Dankgroſchen” ein Aufſchlag auf die Eintrittskarten bei=
Auto= und Motorrad=Rennen uſw. erhoben werden.
Rleiue Rundschau.
Wormatia muß nach Kaiſerslautern. — Waldhofplatz geſperrt. —
Haringer als Mittelſtürmer. — Hugo Mantel ſpielt wieder. —
Krach um Rich. Hofmann. — Ganz neu: Deutſcher
Fußballvokal=
für alle!!
Es hat in letzter Zeit allerhand Neuigkeiten gegeben. Ueber
Nacht wurden die Wormſer aus einem ſchönen Traum geriſſens=
Kaiſerslautern fand Gnade, ſeine Platzſperre wurde aufgehoben.
Demzufolge muß nun Wormatig auf dem Betzenberg in
Kaiſers=
lautern antreten. Ob es dort aber zu einem Sieg und damit zum
2. Tabellenplatz reicht, ſei dahingeſtellt . . .
*
Dafür hat man ſich ſehr geeilt mit einer neuen Platzſperre im
Nachbargau. Im Bezirk Baden hat man ſchon 24 Stunden
nach=
dem Spiel gegen Phönir Karlsruhe den Platz des vorjährigen
Meiſters, Spp. Waldhof geſperrt. Es gab dort nämlich am letzten.
Sonntag einen großen Radau, als Waldhof die erſte Niederlage
erlitt.
Die Frankfurter Eintracht hat den bekannten Fußballſpieler
Hugo Mantel am nächſten Sonntag erſtmals wieder in ihrer
Mannſchaft ſtehen.
Haringer, der frühere Standardverteidiger der Deutſchen
Nationalelf, ſpielte am letzten Sonntag erſtmals für ſeinen neuen
Verein als Mittelſtürmer. Das änderte aber nichts daran, daß
Wacker München ohne weiteres in Augsburg glatt mit 5:1 Toren
„ausgebügelt” wurde.
*
Rich. Hofmann der „große Richard”, wurde beim Spiel
in Kaſſel vom Platz geſtellt, weil der Schiedsrichter glaubte, ein
„netter” Zuruf den R. H. an einen Kameraden tat, habe ihm
ge=
golten. Es gab Radau, und der Schiedsrichter unterbach das
Spiel. Danach ſpielte Rich. Hofmann weiter, weil man dem
Spiel=
leiter klar machte, daß nicht er gemeint war . . .!
Deutſcher Fußball=Pokal für alle! Das läßt ſich hören und
entſpricht vollkommen der Volksgemeinſchaft. Schon in ſechs
Wochen erfolgt der Start, und zwar folgendermaßen: zuerſt die
Kreisklaſſe im ko=Syſtem. Nach drei Runden werden die
übrig=
gebliebenen Sieger mit den Bezirksklaſſen=Teilnehmern gepaart.
Dieſer Kreis wird in der 5. und 6. Runde geſiebt und in der
7. Runde fällt dann die Gauliga ein. Nun gibt es noch einmal
eine Siebung in drei Runden und wer da noch übrigbleibt, trifft
in der erſten Schlußrunde mit den Gaumeiſtern zuſammen. Ueber
die Paarungen entſcheidet das Los; der erſtgezogene Verein iſt
Gaſtgeber; die Bruttoeinnahme wird geteilt — — die
Melde=
gebühr beträgt nur 2.— bis 20.— Mk. Iſt das nicht herrlich? Der
Pokalkampf ſetzt bereits am erſten Sonntag im Januar ein; alſo
ſofort melden, wer Intereſſe hat.
H. H.
„Rund um Schotten” das traditionelle Motorradrennen,
wird, nachdem die Ueberholung der Rennſtrecke vorgenommen
worden iſt, im nächſten Jahre wieder durchgeführt. Auch das
Wiesbadener Automobil=Turnier wird 1935 wieder abgewickelt,
allerdings unter Weglaſſung der durch verſchiedene
Geſchicklich=
keitsprüfungen erſetzten Schönheits=Konkurrenz.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 1. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6 15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral.
700: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallpl. — Anſchl:
Waſſer=
ſtand. Wetter. — 8.30: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur
Frankfurt: Gauſendung. — 9.15: Nur Franfurt: Konzert. —
10.00: Nachr. — 11.0: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. —
1145: So jaldienſt.
1200: Orchiſter Frankfurter Be=ufsmuſiker. Ltg.: Schumacher. —
13.00: Stuttgart: Zeit. Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. aus
dem Sendele rk. — 13.15: Da wackelt der Antennerich! (Ein
aufgedrehtes Schallgeplätſcher). — 14.15: Zeit. Nachr. — 14.30:
Quer durch die Wirtſchaft. — 14.50: Zeit Wirtſchaftsmedungen.
14,55: Wetter. — 15.00: Jugendſtunde: Meiſterſinger und Hand=”
werker. Eine heitere Hans=Sachs=Stunde.
16 00: Nachmittagskonzert. J. ventur bei Schall und Platt. —
18.00: Stimme der Grenze. — 18.25: Stegreifſendung.
18 45: Gießen: Unterhaltungskonzert. Muſikkorps des 1. (Heſſ.)
Grenadier=Batl. 15. Inf.=Regts. Gieſen. Ltg.: Obermuſikmeiſter!
E. Krauſe. — In der Pauſe 19.00: Me dungen. — 19.45:
Ta=
gesſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.05: Stuttgart: Saar=
Umſchau — 20 15: Bad Homburg: Lachend du ch Deutſchland.
22.30: Zeit, Nachr — 22.35: Nachr. Wetter, Sport. — 2.00:
Bad Honburg: Tanzmuſik. Kapelle Hauck — 24.00: Schallvl.:
Na, denn wo lin wir noch mal. Großes Scherbel= und
Schieber=
potpourri mit Auffahrt renommierter Stimmungskanonen.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 1. De ember
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin:
Gym=
raſtik. —
0: Tagesſpruch — 6.35: Königsberc: Gau=
Muſik=
zug der NSDAP. Ltg.: Gau=Muſikinſpzient P. Iwan. —
In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. —
8 45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Se depauſe.
9 30: Hir. Medau: Die Gymnaſtik der Hausfrau. — 10.00:
Nachr — 10.15: Kinderfunkſpiee: Eine Wanderung durch die
deutſche Märchenwet. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten. —
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Die Wiſſenſchaft meldet:
Geoaraphiſche Ergebni e der großen Hochgebirgs=Expeditionen. —
Anſchl.: Wetter. — 11.50: Glückwünſche. —
1200: Leipzig: Mittagskonzert des Fun orcheſters. Ltg.: Weber.
12 55: Zeiteichen. — 13.00: Luſtiger Wochenendſalat (Schallp..).
Anſchl.: Wetter. — 13 45: Nachr. — 14.00: Sperrreſt. —
14.55: Pro ramm, We ter, Börſe. — 15.15: Kinderbaſteſtunde:”
Allerlei Baſteleien zum Advent. — 15.45: K. E. Weiß:
Wirt=
ſchaftswochenſchau.
16 00: Kö.n: Der frohe Samstag=Nachmittag. Beſuch bei der
heiteren Muſe. — 18.00: Sportwochenſchau. — 18.20: Zeitfunk.
18.30: Der deutſche Ruydfunk bringt.
18.40: Funkbrettl. (Schallpl.). — 19.40: Was ſagt Ihr dazu?
Geſpräche aus unſerer Zeit. — 20.00: Kernſpruch; anſchl: Wetter
und Kurmachr — 20.15: Von Liebe ſingen alle Geigen
der Kapellen Georg Boulanger und Georg Nett lnann. — 22.00:
Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.30: Funkſericht vom
Internationalen Eisholey=Kampf aus dem Berliner Sportpalaſt.
BSC.—Vo ants=Paris. — 22.45: Seenet erbericht. — 23.00:
önigsberg: Tankapelle Erich Boerſchel.
Wellerbericht.
Ausſichten für Samstag: In den Niederungen vielfach neblig,
ſonſt zeitweiſe aufheiternd, bei öſtlichen Winden nachts wieder
kälter.
Ausſichten für Sonntag: Bis auf Nebelbildung überwiegend
be=
wölkt und verhältnismäßig mildes Wetter.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war weiter feſt, da man hofft, daß
die europäiſche Politik wieder in ein beſſeres Fahrwaſſer gleitet,
ſo daß die Lähmungen, die das Effektengeſchäft von dieſer Seite
aus erhielt, überwunden werden könnten. Die freundliche
Ver=
faſſung des Rentenmarktes und die Berichte aus dem
Ruhrkohlen=
bergbau ſowie die ſteigenden Leiſtungen der Walzwerke regten
ebenfalls an. Die Großbanken führten für ihre Kundſchaft zu
den erſten Kurſen überwiegend Kaufaufträge aus, während die
Kuliſſe eher Glattſtellungen vornahm. Im allgemeinen hielten
ſich die Befeſtigungen im Rahmen von 1—1½ Prozent. Weiter
feſt lag der Montanaktienmarkt im Zuſammenhang mit der
dem=
nächſt erfolgenden Einführung der neuen Vereinigten Stahl=
Aktien. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz wegen der Ziehung
geſtrichen. Die Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn ſetzten
auf den bevorſtehenden Kuponabgang erneut ½ Prozent höher
ein, Reichsſchuldbuchforderungen gewannen ½ Prozent,
Umſchul=
dungsanleihen 10 Pfg. und Zinsvergütungsſcheine ¼ Prozent.
Am Auslandsrentenmarkt waren Mexikaner angeboten.
Tages=
geld zog auf 4½—4½ Prozent an. Am Valutenmarkt gab das
Pfund nach. Der franzöſiſche Franken war in der Schweiz nach
der vorangegangenen Befeſtigung ebenfalls ſchwächer. Die
Reichs=
mark lag unverändert feſt. Im Verlaufe war die Tendenz
be=
hauptet, nur einige Werte lagen noch feſter. Der Rentenmarkt
lag freundlich, beſonders Liquidationspfandbriefe waren gefragt
und meiſt ¼ Prozent höher. Von Pfandbriefen konnten
Mei=
ninger und Norddeutſche Grundkreditbank um je ½ auf 93½
Pro=
zent anziehen. Liquidations=Pfandbriefe der Sächſiſchen
Land=
ſchaft gewannen 1 Prozent. Von Kommunal=Obligationen
be=
feſtigten ſich Berliner um ¼ auf 91 Prozent. Länderanleihen
waren überwiegend befeſtigt, Mecklenburger Anleihen gewannen
½ Prozent. Von Stadtanleihen wurden 29er Bonner 26er
Frankfurter, Geraer und 26er Eſſener je ½ Prozent höher
be=
zahlt, während 28er Koblenzer ³ und Kolberg ½ Prozent
ver=
loren. Am Obligationenmarkt waren Lüdenſcheid, Aſchinger und
Konkordia Spinnerei 1 Prozent befeſtigt und Baſalt 1 Prozent
niedriger. Umtauſchobligationen und Dollarbonds zogen um etwa
¼ Prozent an. Der Privatdiskont blieb unverändert 3½ Proz.
Die gewiſſe Entſpannung in der internationalen Politik
blieb auch an der geſtrigen Frankfurter Börſe wirkſam und
förderte eine weitere Erholung der Kurſe. Das Geſchäft war
aber gegenüber dem Vortag weſentlich ruhiger, da es ſich meiſt
nur auf die wenigen Aufträge aus der Kundſchaft beſchänkte,
während die Großbanken, wie am Ultimo üblich, Zurückhaltung
übten. Dadurch wurde auch das Ausmaß der Kurserhöhungen
etwas gemindert, da verſchiedentlich noch einige Glattſtellungen
vorgenommen wurden. Die Stimmung blieb aber zuverſichtlich,
zumal ſie durch fortlaufend günſtige Wirtſchaftsnachrichten einen
weiteren Auftrieb erhielt, nur gegenüber der Abendbörſe traten
weitere Beſſerungen von durchſchnittlich ¼ bis ½ Prozent ein.
Am Rentenmarkt waren Zinsvergütungsſcheine infolge von
Tauſchoperationen gegen ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen, die
mit 96½ Prozent nur knapp behauptet lagen, lebhaft geſucht und
15 Pfg. feſter. Kommunal=Umſchuldung waren unverändert,
Stahlverein=Bonds ½ Prozent höher. Für Altbeſitzanleihe wurde
geſtern und heute wegen der Ziehung am 3. Dezember keine
Notiz vorgenommen. Im Freiverkehr wurden ſie exkl. Ziehung
mit ca. 103 gehandelt. Lebhafter gefragt waren 1895er und
1909er Serben mit 8½ bzw. 6½ Prozent. Im Verlaufe ſchrumpfte
das Geſchäft ziemlich zuſammen, und anfolge noch kleiner
Glatt=
ſtellungen zum Ultimo bröckelten die Kurſe eher um ¼—½
Pro=
zent ab. Das Gros der Aktienkurſe blieb aber auf dem
Anfangs=
ſtand unverändert. Auch am Rentenmarkt war das Geſchäft im
Verlaufe ſehr ruhig. Zinsvergütungsſcheine lagen eher etwas
leichter, während ſonſt die erſten Kurſe unverändert blieben.
Alt=
beſitz exkl. Ziehung galten 103½ Prozent. Für Gold= und
Liqui=
dationspfandbriefe beſtand bei um ½—½ Prozent höheren
Kur=
ſen Nachfrage, Kommunal=Obligationen lagen zumeiſt
unverän=
dert. Stadtanleihen waren bei kleinen Veränderungen etwas
uneinheitlich. Staatsrenten lagen ſtill, ebenſo fremde Werte,
wobei Schweizer Bundesbahnen eher etwas nachgaben.
Tages=
geld war zu 4¼ (4) Prozent noch geſucht.
Bei weiter freundlicher und zuverſichtlicher Stimmung lagen
die Kurſe an der Abendbörſe im ganzen wenig verändert.
Ver=
ſchiedentlich traten geringfügige Abweichungen nach oben und
un=
ten von etwa //—¼ Prozent ein. Auch am Rentenmarkt waren
die Kurſe kaum verändert, bei ruhigem Geſchäft.
Zinsvergütungs=
ſcheine blieben beachtet, auch für ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
und Kommunal=Umſchuldung erhielt ſich etwas Nachfrage.
Die Reichskennziffer für die Lebenshalkungskoſten.
im November.
Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten (auf der
erweiterten Grundlage) beträgt im Durchſchnitt Nooember 1934
122,3 (1913/14 — 100); ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat leicht
(um 0,2 v. H.) erhöht. Dieſe Steigerung entfällt auf den erſten
Stichtag der Erhebungen (7. November); am zweiten Stichtag
(20. November) war die Reichskennziffer unverändert. Die
Kennziffer für Ernährung hat um 0,2 v. H. auf 119,5 angezogen.
Eine Erhöhung der Preiſe für Eier und Käſe iſt durch einen
Rück=
gang der Preiſe für Gemüſe, Kartoffeln und Margarine z. T.
ausgeglichen worden. Die Kennziffer für Bekleidung iſt um 1,3
). H. auf 115,5, die Kennziffer für Heizung und Beleuchtung um
0,2 v. H. auf 127,5 (z. T. jahreszeitlich) und die Kennziffer für
Verſchiedenes” um 0,1 v. H. auf 140,3 geſtiegen. Die Kennziffer
für Wohnung iſt um 0,1 v. H. auf 121,2 zurückgegangen.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 30. November. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilogramm, loko Mainz) in RM.:
Weizen 21.00, Roggen 17.00, Hafer 16.70 ab Station. Braugerſte
20.00—20.75. Induſtriegerſte 19.75—19.85, Malzkeime 16.50 bis
17.00, Weizenkleie 10.72 (Mühlenpreis), Weizenfuttermehl 13.75
bis 14.00, Soyaſchrot 13.00 nom. Fabrikpreis ab ſüdd.
Fabrik=
ſtation. Allgemeintendenz: Brotgetreide gut gefragt, Gerſte ruhig.
i. Marktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes Weinheim
vom 29. November. Preiſe in Pfg. pro Pfund. Aepfel 5—12,
Birnen 3—8, Nüſſe 20—25. Anfuhr 150 Zentner, Nachfrage gut.
Verſteigerungen Werktags 14 Uhr.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 30. November. Die
Zufuhren in friſcher Butter blieben verhältnismäßig klein,
ver=
ſchiedentlich zeigten ſie aus deutſchen Erzeugergebieten eine leichte
Zunahme, und man rechnet bald mit weiteren Anlieferungen. In
dieſer Woche blieb der Abſatz an den Konſum gering, er wird
aber in den nächſten Tagen einen weſentlichen Aufſchwung nehmen.
Die Preiſe wurden teilweiſe etwas heruntergeſetzt, nachdem
nun=
mehr auch die Molkereien ſich den neuen Verordnungen angepaßt
haben. Die Großhandelsverkaufspreiſe notierten pro 50 Kilogr.,
frei Frankfurt a. M., wie folgt: Deutſche Markenbutter 145, feine
deutſche Molkereibutter 143—145, deutſche Molkereibutter 140
bis 142, Landbutter 130, Kochbutter 120, holländiſche Butter 148,
däniſche Butter war in dieſer Woche kaum am Markt,
öſter=
reichiſche Butter koſtet 145—146 RM.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 30. November. Das
Geſchäft im Frankfurter Eiergroßhandel blieb während des
letz=
ten Monatsviertels minimal. Die Nachfrage des Verbrauchs iſt
weiter zurückgegangen, ſie dürfte aber in den nächſten Tagen eine
weſentliche Zunahme erfahren, zumal da die Preiſe, insbeſondere
für ausländiſche Eier, etwas ermäßigt worden ſind. Daneben
ſind die Vorbereitungen für das Weihnachtsbackwerk in vollem
Gange. Die Zufuhren in friſcher Ware blieben noch ſehr klein,
beſonders ſind deutſche Friſcheier nur ungenügend am Markt. Es
notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.: Ausländiſche
ſtüſchſe, belſider Auſe S Hiuſ Sl ch äiche Zeſch
Klaſſe B. 11.50—11,75, Klaſſe C 10,75—11,25; Bulgaren 11.00:
10.50; Jugoſlawen 10,75—11,25. Deutſche Kühlhaus=
Rumän
11.,50, Klaſſe A 10 75—11,00, Klaſſe B 1025
),00, Klaſſe D 9,00.
Das Bild der Wirtſchaft.
Monaksüberſichk der Warenpreiſe.
Der geſamte Preisſtand in Deutſchland, hebt ſich, wie die
amtliche Großhandelskennzahl deutlich zeigt, in allmählich
fort=
ſchreitendem Schrittmaß. An der Aufwärtsbewegung der Preiſe
ſind beſonders die landwirtſchaftlichen Waren beteiligt. Die
Ge=
treidepreiſe ſteigen von Monat zu Monat im Sinne der von
vorn=
herein feſtgelegten Feſtpreiſe.
Bei den Induſtriewaren ſind einige grundlegende Preiſe
un=
verändert, insbeſondere Kohle, Eiſen und Benzin. Der Preis
für Baumwolle pendelt in der letzten Zeit um einen ziemlich
hohen Mittelwert, der Preis für deutſche Wolle zeigt einen
lang=
ſamen Anſtieg. Dagegen geht der Preis für Kupfer immer
wei=
ter herunter, und namentlich der Kautſchukpreis hat ſich gegen
ſeinen Höchſtſtand im September jetzt bereits wieder ſehr
beträcht=
lich abwärts bewegt.
Die Preiſe für Schrott und für Kalbfelle zeigen in der letzten
Sp.
Zeit keine erkennbare Richtung einer Aenderung.
Zur Lage im mikkelrheiniſchen Beinbau.
Der 1934er Wein hat faſt überall die Gärung beendet und
beginnt, klar und probierfähig zu werden. Allgemein iſt die
Mei=
nung vertreten, daß der „Neue” nach den letzten Proben ein Wein
von recht guter Qualität wird. Das Verkaufsgeſchäft iſt ruhig.
In den Weinbergen ſind die erſten Arbeiten in Angriff genommen
worden. Düngung, Graben der Weinberge, Reparaturen an den
Weinbergsmauern und Neuanlagen von Weinbergsparzellen
ſchreiten rüſtig voran. Die Beſchaffung des Rebholzes iſt recht
gut, es beſteht kein Mangel an Frucht= und Erſatzreben. In
ver=
ſchiedenen Weinbergsgemarkungen wurde bereits mit dem
Aus=
ſchneiden des alten Rebholzes begonnen.
Suuloefdeältſcher Tadurmartn.
Im Tabakhandel einheimiſcher Tabake iſt augenblicklich gru=
Ruhe. Handel und Induſtrie ſind ſtark mit Beſichtigungen
die Tabakverkaufsſitzungen beſchäftigt. Die in dieſem Jahre
den einzelnen Einſchreibungen erzielten Preiſe ſind für die Pflellu
zer günſtig und entſprechen der Güte des Materials. In den
ezn=
zelnen ſüdweſtdeutſchen Einſchreibungen finden wir heute mi
nikotinfreie Tabake im Angebot, Stämme, die in dieſem Jay
im Freiland gepflanzt wurden, und ſchöne Erträge bei guu
Qualität lieferten. Das Sandblatt befindet ſich in den einzelum
Vergärerlagen in der Fermentation, in der es ſich recht ſchön en
wickelt. Das Material iſt gut und wird augenblicklich umne det 95
ät. 3ch 1i0
ſchlagen. Auch ſind zurzeit ſchon Hauptgutverwiegungen
Gang, ſo daß ſich die einzelnen Läger bald füllen werden,
Astunſt: I
Bezahlungen für das Sandblatt ſind größtenteils beendet,
ebch=
geben w.
falls die für die nächſtanfallenden verwogenen Ernteanteile
Seine
diesjährigen Nachtabakernte iſt zu ſagen, daß das Material lei
händig und ſchönfarbig iſt. Es wird mit einem guten Verkaus /n)” ſagte 2I
preis gerechnet, insbeſondere wird dort dem Pflanzer ein Aegueui ſerngeſpräg
valent durch den Nachtabak geboten, wo Hagelſchäden ihm eininon dam möchte
Teil ſeiner Haupternte vernichtet haben. Die in dieſem Ja/ eſoht geſtern
zu erwartende Ernte wird auf 310 000 Doppelzentner geſchäüt, uis nichtig, we
Für Baden, Bayern, Württemberg und Heſſen werden folgenn
Erträge für 1934 geſchätzt: Baden 320 000 Zentner, Bayern linn:m11 10d 1.W
und rechtsrheiniſch 150 000 Zentner, Württemberg 9500 Zentn.uch — Ganz Tec
und Heſſen 15 200 Zentner. Aus dem Bonitierungsgeſchäft zſin uus angeru
der Verwiegung iſt mitzuteilen, daß das diesjährige Erntemau=m; zweite Geſpre
rial eine ausgezeichnete Beſchaffenheit aufweiſt. Tabake ältere Das erinnert
Jahrgänge und vorjähriger Ernte ſind nach wie vor immer n.49,ſine überraſcht
ſtark gefragt, ſoweit überhaupt Material zur Verfügung ſten,
doch dürfte dies nicht mehr allzuviel ſein. Auch am Rippenma uiſſe lche Derole
Dienſtſchluß.
herrſcht eine feſte, z. T. anziehende Tendenz.
ind mit dem V
ſüy — Dort Ve
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ſaut, hier iſt
Süddeutſchlands Zuckerſtatiſtik 1934/35. Ueber die Ergebniienchend um zwö
der Novemberrundfrage im Deutſchen Reich haben wir bereisſo? — Danke
berichtet. Für Süddeutſchland liegen nunmehr ebenfalls die Zche
len vor. Hiernach ſtellt ſich die Anbaufläche von Rüben zi ie hing den
Zuckergewinnung in der Kampagne 1934/35 auf 25 096 Hektt. ſite er. „Aube
gegen 22 539 Hektar im Jahre 1933/34. Vorausſichtlich werd, eodahinter, d
8 118 250 (7 073 875) Doppelzentner Rüben auf Zucker verarben witens: wer
tet, und die vorausſichtliche Zuckererzeugung wird etwa 1 2538 ds Ganzen?
(1098 820) Doppelzentner erreichen. Gegenüber dem Vorjahd, in eine ſolche
betragen die Steigerungen bei der Anbaufläche 11,03 Prozeit
(Reichsdurchſchnitt 20,66 Prozent), der Rübenverarbeitungm 3c Peſie,
menge 14,776 (19,22) Prozent und bei der Zuckererzeugung 14110 wat —
bei dann verſte
Prozent.
Verlegung von Schlachtviehmärkten. Mit Zuſtimmung ſeit
Herrn Bezirksbeauftragten für Schlachtviehverwertung und det iſer zuckte die
Herrn Beauftragten für den Frankfurter, Schlachtviehmarkt wird di Markus z
in der diesjährigen Weihnachtswoche nur ein Schlachtvieh=Haup” das iſt ja alle
markt für alle Viehgattungen, und zwar am Freitag, de u,den Händen
28. Dezember 1934, abgehalten; ebenſo findet in der darau, nterdeſſen tre
folgenden Woche wegen des Neujahrsfeſtes nur ein Schlachtviekl,
Hauptmarkt für alle Schlachtviehgattungen am Mittwoch,de —
2. Januar 1935, ſtatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenn
ſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 28. November 1934 auf 4.
gegen 43,6 am 20. November (Durchſchnitt 1909/13 — 100), bieku
alſo unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach zn
Preisſtande vom 28. 11. folgende Einzelindexziffern errechnei,
Kupfer 29,6 (am 20. 11. 29,6), Blei 45,3 (45,3) Zink 35,9 (59
Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 100,0 (100,0), Nickel 83,1 1934/4
Antimon 132,2 (132,1).
Infolge der bedeutenden Verſchiffungen von Gold von Euron9
ſgeht alles”
m dieſe Zeit b.
zub ein Mann
i ſtrömenden
nach den Vereinigten Staaten in den letzten Wochen haben dnd
Goldvorräte in den Vereinigten Staaten die Rekordhöhe vo0
der Storch
konunt,
HauR
Hannt
8111 Millionen Dollar erreicht. Gegenüber dem 1. Novenden Weſt ſehd
bedeutet das eine Zunahme von 74,6 Millionen Dollar.
ilter ic d. bewt
Der holländiſche Regierungspreſſedienſt hat folgende Verlauzu Alguagsmittel. F
barung herausgegeben: „Bei den Verhandlungen über einelt 70 ſchnache
neuen Clearing=Vertrag mit Deutſchland, die jetzt im Haag ſtatt, Wle ind alle,
Ai=
finden, wurde vereinbart, daß die deutſchen Behörden für de2 Mo eſend fühl=
Monat Dezember Deviſenbeſcheinigungen, die zu Einzahlunge
auf die niederländiſch=deutſche Clearing=Rechnung berechtigelr 7 Di0 dessere
nach denſelben Richtlinien ausgegehen werden, wie ſie für des Follel. Fa
M 370 RM.
Monat November feſtgeſetzt waren.
Nen Doges
Berliner Kursbericht
vom 30. November 1934
Mer M den
Wui Ader-D.
Deviſenmarkt
Frankku
vom 30. November 1936 Wneitall
Währung GeldBri=
Italien
30
Berl. Handels=Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
deutſche Erdöl
„e
70.—
72.—
R.6os
30.50
25.—
123.75
131.—
110.50
132.87‟
16.75
101.75
Mieit eee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Naſch.=Bau=Untn.
97.875
135.—
58.875
106.75
104.—
AG356
75.775
107.25
72.50
93.75
72.75
56.—
Wenen ue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke
Vie
14.—
95.125
151.75
31.75
39.50
106.75
64.—
13.725
118.625
45.25
96.50
106.—
1125.50
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenlan=
Holland
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Währung
ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
00 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. gr.
D
12.595 12.,715
0.628
58.17
0.204
3.047
2.547
55.25
81.07
2.375
e.6e
5.465
16.39
2.354
168.11
0. 632
8.29
0.2ge
3.05‟
2.553
55.37
31.23
12.40s
58.82
5.475
16.43
2.358
168.45
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
a.7
5.7
eid
uno Karionntvane Sdrihſtavt, Fllidte bek Srrsoher Onn
Frankfurter Kursbericht vom 30. November 1934.
Keee
„Gr. IIp. 1934 /103.7
„ „ „ 1935 106
„ „ . 1936 104.5
„ „ „ 1937 102
„ 1938 997),
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49
5½%Intern., v.30
69Taden ...b.27
6%Bahern ..v.27
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6% „ . ..b.29
6% Preuß. St. v. 28
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6% Dt. Reichsbahn
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Dtſch. Anl. Ausl.
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Deutſche
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6% Heidelberg v. 26
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%Mannheim v. 27
69München v.29
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96.25
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96
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hyp.=Bk.=Liquid.
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Pfb.=Anſt. G. Pf.
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Dt. Komm. Samm.=
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5½%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
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5½% „ Lig.=Pfr
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5½% — Lig.=Pfr.
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Cred.=Bank
Lig
93
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6% Dt. Linol. Werke
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6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
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L.Inveſt.
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4½% Oſt. Schätze
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½% „ 1914
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4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat.- Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.
Berl. Kraf
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Bude
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33.5
87
89
F. G.Chemie. Baſel
Chem.Werke Albert
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uirg. 1. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 13
KPMMNALROMAN
VON C= BRUCC
ſteht der Apparat”, ſagte Loni. Sie wußte nicht, was
prhatte.
Ndas Amt groß?” fragte Liſſer Prim.
An, nein, es umfaßt gerade die Bürgermeiſterei.”
6e, ſagte Liſſer und nahm den Hörer ab. „Hallo
Ihdort das Amt? Hier iſt die Kriminalpolizei.
In=
ſpektum üſer. Ich bin hier bei Dr. Markus, Venndorf, und möchte
ſolgeny Auskunft: Iſt dieſe Nacht ein Ferngeſpräch aus Brüſſel
hierheiſurchgegeben worden? — Ja, bitte. —” Liſſer wartete, den
Höremm Ohr. Seine beiden Zuhörer ſahen ihn geſpannt an.
Mn?” ſagte Liſſer nach einer Weile. „Kein Ferngeſpräch?
Keinnui Ferngeſpräch? Das wiſſen Sie ganz beſtimmt? — Gut,
Fräuze, dann möchte ich jetzt eine andere Auskunft. Haben Sie
Dien k ehabt geſtern abend? Ja? Dann wäre es ganz
außer=
ordendlh wichtig, wenn Sie ſich noch erinnern könnten, woher
zwiſckte 11 und 12 Uhr hier angerufen worden iſt. Erinnern Sie
ſich nu — Ganz recht, zwei Geſpräche. — Das erſte Mal wurde
von ſin aus angerufen, ſehr richtig. — Aber das zweite,
Fräu=
lein, ndt zweite Geſpräch. — Woher ſagen Sie? — Aus dem
Venn=
kug.:/ Das erinnern Sie ſich ganz ſicher? — Ja” wandte Liſſer
ſich gua ine überraſchten Zuhörer, „ſie weiß es ganz beſtimmt. Es
„war letzte Verbindung, die ſie geſtern hergeſtellt hat, danach
hattet/ Dienſtſchluß. — Fräulein, dann verbinden Sie mich jetzt
bitte inl mit dem Vennkrug —
suo — Dort Vennkrug? Herr Reinhardt? Guten Tag, Herr
Reinwadt, hier iſt Inſpektor Liſſer. Sagen Sie mal, wer hat
geſterm bend um zwölf Uhr noch bei Ihnen telephoniert? — Wer?
Pſſd? — Danke ſchön, Herr Reinhardt —
Aüſr hing den Hörer wieder ein. „Ich glaube, jetzt iſt alles
iſgte er. „Außer zwei Dingen: erſtens: wie kamen Berren
DnFreto dahinter, daß mitHeinhauſen etwas nicht inOrdnung war.
Und witens: wer iſt Heinhauſen in dieſem Spiel? Iſt er der
Pen ds Ganzen? Die Geſchichte mit dem Artikel, der Ihren
Vatem n eine ſolche Aufregung verſetzte, könnte einen faſt dazu
hringte Ich denke, daß eine Andeutung auf den Goldſchatz in ihm
enthatin war —
Bhe dann verſtehe ich nicht, warum er ſo lange gewartet
Q.
„derr
eu
ſicht i
U
Briefft
iſrt zuckte die Achſeln. „Wir müſſen einmal abwarten, bis
9. Markus zurück iſt. Vielleicht erfahren wir es dann —‟
As iſt ja alles furchtbar —” ſagte Loni und hatte das
Ge=
en Händen verborgen.
nerdeſſen trat ein Beamter ein und überreichte Liſſer einen
—Vom Fahndungsdienſt —” Liſſer riß den Umſchlag auf.
fehr alles”, ſagte er plötzlich. „Nur ein paar Stunden zu
Undreſe Zeit befand Berren ſich mitten im Moor, und neben
hm ſud ein Mann, der eifrig auf ihn einredete. Sie ſtanden
beidct ſtrömenden Regen, der von ihren Hüllen troff und an
(.9302
M der Sturch
kommt, gagt
ihren Mänteln herunterrieſelte. Rings um ſie brauten ſich die
Nebel über den ſchwarzen Tümpeln, und unter ihren Füßen quoll
das Waſſer aus dem Boden und ſtieg an ihren Schuhen hoch.
Sie achteten weder auf das eine, noch das andere. „Du kannſt
nicht gehen, Berren, du kommſt nicht lebend an. Schau dir das
doch an, das Waſſer iſt überall geſtiegen, du ſiehſt keine zehn
Schritte im Nebel, wie ſoll ſich da noch einer zurechtfinden. Wir
müſſen hier bleiben und wenigſtens warten, bis es ſich ein wenig
aufgeklärt hat. Das kann ja nicht mehr lange dauern —
„Zuerſt habe ich gewartet, bis es hell wurde. Es iſt hell, und
nun ſoll ich auf den Nebel warten. Iſt der Nebel fort, ſoll ich am
Ende noch abwarten, bis der Regen aufgehört hat. Nein, ich habe
dir geſagt, daß ich jetzt fort muß, und daß ich keine einzige Minute
mehr zu verſäumen habe."
„Aber nun hör mich doch an, es iſt unmöglich. Wir rennen
in den Sumpf. Es iſt ganz und gar unmöglich, dich bei dieſem
Wetter heil durchs Moor zu bringen. Ich kann dir doch nicht mehr
ſagen."
„Das iſt alſo dein letztes Wort?‟
„Wahrhaftig, ja.”
„Dann alſo auf Wiederſehen."
„Wo willſt du denn hin?”
„Ich verſuche es allein.”
„Kreuz und Elend, was hat man mit dir eine Not. Das iſt
doch nicht dein Ernſt?‟
„Wahrhaftig, ja, ich habe jetzt keine Zeit mehr, noch lange zu
reden.”
„Dann bleib mal ſtehen. Ich kann doch nicht ſo einfach deinen
Tod auf mein Herz laden. Was bleibt mir denn anders übrig,
als mitzukommen. Wollen wir nur überlegen, auf welche Weiſe
wir die meiſte Ausſicht haben davonzukommen. In dieſer Richtung
geht es auf keinen Fall. Schon nach hundert Schritten bleiben wir
ſtecken. Wir müſſen es hintenherum verſuchen, über die Grenze.
Der Weg iſt kürzer und nicht ſo gefährlich.”
„Aber ein Umweg für mich. Ich komme zu ſpät an.”
„Dafür kommſt du nachher deſto ſchneller vorwärts. Das gleicht
ſich aus.”
„Wenn ich dieſen Halunken noch lebend zu faſſen bekomme,
ich —
„Du denkſt am beſten jetzt nicht daran, ſondern nimmſt hier
den Stock und bleibſt dicht hinter mir. Kannſt meinetwegen auch
ein Stoßgebet verrichten, daß alles gut verläuft, denn es iſt mir
wahrhaftig nicht einerlei, was wir hier tun. Alſo langſam und
vorſichtig. Nachher auf dem Trockenen kannſt du ausſchreiten —”
Sie ſetzten ſich in Marſch. Der Sumpf quietſchte und glubſchte
unter ihren Füßen, und in den tiefen Spuren, die ſie hinterließen,
ſammelte ſich ſofort das Sumpfwaſſer an und trieb gelbe Blaſen.
Der Nebel hatte ſie bald aufgenommen.
XIV.
Nun drängen ſich die Szenen in Liſſers Manuſkript. Ueberall
— in Antwerpen, in Brüſſel, am Waldrand, in Venndorf —
über=
all und faſt gleichzeitig lichtet ſich der Vorhang über gewiſſen
Din=
gen, überall fangen Fäden ſich an zu ſpannen, und eine Regie
wird deutlich. Aber welche? Liſſers? Der Verbrecher?
Oder welche?
XV.
Auf dem Südbahnhof in Antwerpen wartete eine Frau auf
einen Zug aus Brüſſel. Der Zug hatte zwanzig Minuten
Verſpä=
tung, und ſie trippelte aufgeregt den Bahnſteig auf und ab, eine
zierlichen Frau, die aus Südamerika ſtammen konnte. Sie war
ärmlich, aber doch mit einem gewiſſen Geſchmack gekleidet.
Als der Zug ſchließlich einlief, wanderten ihre Augen über
die vorbeifahrenden Wagen. Aber erſt, als alle ausgeſtiegen waren,
entdeckte ſie den Mann, den ſie ſuchte. Ein großer und braun
ver=
brannter Menſch in einer blauen Jacke und mit einer
Schiffer=
mütze auf. Er war aus einem der erſten Wagen geſtiegen und kam
nun mit einem freundlich lachenden Geſicht auf ſie zu.
„Oh Joſé —” plapperte die kleine Frau und trippelte neben
ihm her, „ich habe gewartet, ſchon eine ganze Stunde. Und der
Zug kam immer noch nicht. Ich bin ganz ungeduldig geworden
vor Warten. Und nun kommſt du ganz ruhig und lachſt freundlich,
du haſt ſicher gute Nachrichten.”
„Ja, wir werden bald heimfahren. Nach Buenos Aires, Maria,
Und zu unſerm Wald am Parana. Freut dich das?"
„Oh —‟ Die kleine Frau klatſchte in die Hände. „Das iſt
fein. Es iſt ein ſo ſchlechtes Land hier. Aber was ſagt Pedro?
Er kommt doch auch?‟
Der Mann neben ihr wandte den Kopf einen Augenblick
zur Seite. Dann ſagte er: „Du mußt nicht erſchrecken Maria,
aber es ging nicht anders. Pedro hat ausgerichtet, daß er ſchon
vorgefahren iſt. Deshalb ſagte ich ja, wir fahren bald. Mit
dem nächſten Schiff. Wir werden gleich nachſehen. Pedro konnte
nicht hierher zurück. Du mußt dir vorſtellen, daß alles nicht ſo
einfach gegangen iſt. Er hat Scherereien zu beſtehen gehabt und
Schwierigkeiten. Und um beſſer und ganz unbehelligt wieder
nach Hauſe zu gelangen, iſt er zu einem andern Hafen
ge=
fahren. Wir treffen ihn in Buenos Aires.”
Maria, Pedros Frau, ſah ihm ins Geſicht. „Er hat doch
nichts Schlimmes getan?"
„Nein”, ſagte Joſé gutmütig, „er hat nichts Schlimmes
ge=
tan. Ich verſichere es dir hoch und heilig.”
„Trotzdem wäre es mir lieber geweſen, er hätte dieſe Reiſe
nicht gemacht. Ich habe dieſe Nacht ſo ſchlecht geſchlafen und
ſchreckliche Dinge geträumt. Ich habe immer ſolche Angſt um
ihn. Wir waren glücklich, auch ohne das Gold. Und wir wären
es auch weiterhin geweſen. Was meinſt du, Joſé?”
Joſé, ihr Bruder nickte. „Du haſt recht, Maria. Aber nun
hat er es einmal gewollt.”
Abends traf Joſé in einer kleinen Hafenſchenke mit einem
andern Mann zuſammen. „Nun Joſé, wie ſtehts?” fragte der.
„Pedro iſt tot”, ſagte Joſé.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. X. 34. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr,
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Seite 14 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Samstag, 1. Dez., abds. 81
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dern zeigt dieser Film die
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Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
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Ein Stück Wirklichkeit
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Sonntag ab 8
IIA Eintritt 35 9 einschl. 3
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(Haltestelle Straßenbahn 1
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Ein Thema, das Probleme
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Termin: Mittwoch, den 19. Dezember 1934, M
mittags 10 Uhr, im neuen Gerichtsgedſ
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Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk. 2
Band 20. Blatt 1331:
Flur 23 Nr. 831/vo, Grasgarten,
Hein=
richwingertsweg, 994 qm
Flur 23 Nr. 841/o, Grabgarten
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ſelbſt, 109 qm
Flur 23 Nr. 85½ v, Grasgarten
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Flur 23 Nr. 852 o, Grasgarten mit
Gartenhaus daſelbſt, 8986 qm 30
Flur 23 Nr. 81:/v, Grabgarten
da=
ſelbſt, 1291 qm
Flur 23 Nr. 821/vo, Hofreite Nr. 1
daſelbſt, 2290 qm
Zuſammen RM. 144
Einheitswert nach dem Stand vom
1. Januatr 1931: 139 986.— RM.
Eigentümer: Julie von Alvensleben geb. v0.
ler zu Aichholz. Witwe des Majors
von Alvensleben in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 1. November 1994
Heſſiſches Amtsgericht.
Mahnung.
Das Schulgeld für den Monat November.
für die hieſigen höheren Schulen, ſowie die Lic
Maſchinenbau= Gewerbe=, Handels= und D0it
tungsſchulen iſt bei Meidung der Beitreiblle
Koſtenberechnung bis zum 10. Dezember 1994e
(st.120
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1994
Stadtkaſſe.
Frankfurt a. 11. / Pferde-Märhie
Sam 3. dezember 1934, 8. Januar 1936,
5. Februar 1935, 5. März 1935. *
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