Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Auguſt 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt=
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 214
Sonntag, den 5. Auguſt 1934.
196. Jahrgang
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Mpgunge Selfehung in deirgerlmärm.
Die lehzlen Vorbereikungen für den Trauerakk am Tannenberg=Denkmal.
ſchließlich nicht unbeträchtliche Truppenteile für den Trauerakt
ſelbſt. Die entſprechenden Vorbereitungen dieſes Aufmarſches wie
Anordnung des Reichskanzlers.
auch der Quartierfrage ſind in vollem Gange. Weiter iſt die
Po=
lizei in weitem Maße an den Vorbereitungen beteiligt.
Feldherrnkurm wird Gruſkapelle.
htel
aus
DNB. Berlin, 4. Auguſt.
m Einvernehmen mit der Familie von Hindenburg hat der
far und Reichskanzler Adolf Hitler angeordnet, daß die
end=
üe Beiſetzung des Reichspräſidenten und
Generaldfeldmar=
ch von Hindenburg im Feldherrnturm des Tannenberg=
Denk=
mnſ erfolgt, der als Gruftkapelle eingerichtet wird.
der Sarg des Reichspräſidenken geſchloſſen.
DNB. Neudeck, 4. Auguſt.
ſie Leiche des Generalfeldmarſchalls iſt heute vormittag
ein=
gaſt worden. Bei der Einſargung waren nur die engſten
Fllienmitglieder zugegen. Der Sarg iſt geſchloſſen und im
Wtszimmer des Reichspräſidenten aufgebahrt worden; auch
diffiziersehrenwache hat in dem Arbeitszimmer Aufſtellung
ge=
noſen. Der Sarg iſt von Blumenſchmuck reich umgeben.
ekker Hammerſchlag in Tannenberg.
m Freitag morgen um 8 Uhr ſind die Kommandos des
Ar=
ienſtes und der Scharen von Handwerkern und
Zimmer=
der Beamten der Poſt und der Reichsbahn und das tech=
Hilfsperſonal eingeſetzt worden, um auf der Walſtatt von
enberg die Zurichtungen für den großen Staatsakt zu
tref=
ait dem das deutſche Volk von ſeinem Feldmarſchall und
zpräſidenten für die Ewigkeit Abſchied nehmen wird.
Un=
yrochen arbeiten Tauſende von Händen, ſchweigend gehen die
ier ihrer Arbeit nach. In einzelnen Schichten wird ohne
gearbeitet. Architekt Speer, der Leiter auch aller großen
ner Aufmärſche, hat in Gemeinſchaft mit dem Königsberger
ſſor Dr. Frick die künſtleriſche Oberleitung für die
Aus=
kung des Tannenbergdenkmals. Entſprechend dem Charakter
ieier werden die weiten Räume des Schlachtdenkmals aus=
Stet werden. Von den acht Türmen wehen lange
Trauer=
ſan, umkränzt mit Eichen — und Lorbeerzweigen. Breite
de lgrüne Girlanden werden ſich an der Mauer entlang in
gro=
he jogen von Turm zu Turm ziehen. Im Innenraum des
Denk=
m in dem ſich der Trauerakt abſpielen ſoll, wird vor dem
rie=
ſis Holzkreuz, das das Grab des unbekannten Soldaten krönt,
ei latafalk errichtet, zu deſſen Häupten eine Tribüne. Auf den
b=n Stufen im Kreiſe ringsum wird durch Aufſtellung von
Een für 3500 bis 4000 Ehrengäſte Platz geſchaffen, die den
liedern der Reichsregierung und der Länderregierungen
vor=
ten ſind, weiter dem Diplomatiſchen Korps, den offiziellen
Tdnungen und den Angehörigen der Familie des Entſchlafenen.
Insbeſondere ſind an den Vorbereitungen aber die Reichs=
Reichsbahn und die Reichspoſt beteiligt. Die Reichswehr
bekanntlich die Trauerwache im Sterbehaus, die
Trauer=
de zur Ueberführung von Neudeck nach Tannenberg und
Insgeſamt rechnet man mik einer Teilnahme
von rund 200 000 Menſchen.
Es ergeben ſich hieraus eine Reihe von Fragen des Verkehrs und
der Sicherheit, die die Anweſenheit von ſpeziellen Stäben der
Polizei notwendig macht. Der Aufmarſch dieſer rieſigen
Men=
ſchenmaſſen muß bis in die kleinſten Einzelheiten überlegt und
geordnet ſein.
An die Reichsbahn werden auch wieder ganz beſondere
An=
forderungen geſtellt. Allein für die Beförderung der Ehrengäſte
aus Berlin und aus dem Reich müſſen 12 Sonderzüge gefahren
werden. Das Diplomatiſche Korps wird, wie bei dem Nürnberger
Parteitag, in einem Sonderzug aus Mitropa=Schlafwagen reiſen,
in dem die Vertreter der ausländiſchen Mächte gleichzeitig
woh=
nen werden. Alle verfügbaren Hotelbetten ſind in weitem
Um=
kreis um Tannenberg herum bereits ausverkauft. Weitere 100
Sonderzüge der Reichsbahn werden die vielen Zehntauſende der
Vertreter und Abordnungen der Städte und Gemeinden, der
Ver=
eine und Verbände nach dem Oſten bringen. Und nicht zuletzt hat
auch die Reichspoſt einen großen Anteil an dieſer rieſigen Aufgabe
der Organiſation zu leiſten. Kilometerlang werden die zahlloſen
Sendekabel gelegt um dem Anſturm auf die Fernſprechleitungen
begegnen zu können. Hinzu kommt die gigantiſche Anlage für den
Rundfunk. Der geſamte Trauerakt wird ja auf alle deutſchen
Sender übertragen und weiter auf alle Sender der ganzen Welt.
Immer mehr werden die Kolonnen der Arbeiter und Techniker
verſtärkt, um mit Schaufel und Hammer das Material, das für
die Anlage in großen Laſtzügen herangebracht werden muß, in
das Rund des Denkmals einzubauen.
Nach der Ueberführung von Neudeck wird der Sarg des
toten Feldmarſchalls zunächſt in dem ſogenannten Feldherrnturm
äufgebahrt. Unmittelbar vor dem Eintreffen des Kanzlers wird
er dann von einem Kommando von Offizieren auf den Katafalk
getragen, begleitet von aktiven Generalen und zwei aktiven
Admiralen. Der Feldherrnturm, im Volksmund kurz der „
Hinden=
burgturm” genannt, iſt mit Traperien aus Fahnentuch und
Flor=
ſtoff ausgeſchmückt. Der Boden iſt nach alter oſtpreußiſcher Sitte
mit friſchem Tannengrün und weißem Sand ausgelegt. Während
der Feier nehmen vor dem Katafalk die 50 Fahnen der alten
Armee Aufſtellung, unter ihnen die Fahnen der drei Hindenburg=
Regimenter. Die Ehrenkompagnie wird von der
Traditions=
kompagnie des Inf.=Regts. Nr. 147 „Generalfeldmarſchall v.
Hin=
denburg” geſtellt. Im Kreis des Denkmals werden etwa 4000
Menſchen Platz finden. Auf den Tribünen zwiſchen den Türmen
nehmen dann die Fahnenabordnungen der SA., SS., PO., HJ.,
des Arbeitsdienſtes und der Deutſchen Arbeitsfront Aufſtellung.
Draußen in dem weiten Stadion des Hindenburg=Sportplatzes
hören dann die anderen rund 200 000 Menſchen die Trauerfeier
durch den Lautſprecher des Radios mit an.
Reichspräſident von Hindenburg auf dem Totenbett.
Neue Arbeitsethik.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Der Nationalſozialismus hat den Gemeinſchaftsgeiſt, der —
wenigſtens theoretiſch — vom marxiſtiſchen Sozialismus
ge=
fordert wurde, mit der ſelbſtverantwortlichen Tätigkeit des
privaten Unternehmers verbunden. Wirtſchaftlicher Eigennutz
ſoll nicht mehr die Haupttriebkraft ſein, — weder bei einzelnen
Unternehmern, noch bei der Belegſchaft oder der geſamten
Arbeiterſchaft. Vielen ſchien es ſo, als könne eine Abkehr von
marxiſtiſchen Ideen nur zum ungehemmten Individualismus
zurückführen. Der Nationalſozialismus lehnt es jedoch
ent=
ſchieden ab, daß „der Geſamtnutzen die Summe aller
Einzel=
heiten” ſein ſoll. Er reißt den Nur=Verdienern, die ihren
Vor=
teil gemeinnützig verkleideten, das moraliſche Mäntelchen
her=
unter und zwingt ſie zu wählen zwiſchen Eingliederung in
die Gemeinſchaft und der Räumung der bisher innegehabten
Führerſtelle.
So klar die Scheidung begrifflich iſt, ſo ſchwierig iſt ſie
praktiſch. Es iſt daher unvermeidlich, daß die Meinungen
aus=
einandergehen und daß ſich häufig nicht die beſſeren Gründe,
ſondern die größere Macht durchſetzt. Mit einem äußeren
An=
gleichen der Betätigung an das neue Ideal iſt es natürlich nicht
getan. Es muß zu einer völligen Umſtellung der Anſchauungen
und der Handlungen kommen. Dieſer Prozeß iſt langwierig.
Noch ſteht der wirtſchaftliche Erfolg des Einzelnen, gleichgültig
wie er errungen iſt, hoch im Kurs. Einkommen= und
Ver=
mögens=Unterſchiede ſind nicht umſonſt jahrzehnte= ja
jahr=
hundertelang das wichtigſte klaſſenbildende Moment geweſen.
Jetzt iſt die Auflockerung planmäßig in Angriff genommen
worden, und zwar von unten. Gibt man den Menſchen, die
in einem Betrieb zuſammenarbeiten, die Möglichkeit, ſich
außer=
beruflich zu ſehen und zu ſprechen, ſo können Beziehungen von
Menſch zu Menſch entſtehen, die nach der früheren
geſellſchaft=
lichen Ordnung ausgeſchloſſen waren.
Selbſt unter denjenigen, die ſich ehrlich der neuen
Arbeits=
ethik hingeben, gibt es viele, die in ihre alte Vorſtellungswelt
zurückfallen und ihrem ſozialen Inſtinkt, — oder eigentlich:
ihrem ſozialen Dünkel — die Zügel ſchießen laſſen, wenn ſie
es ſich leiſten zu können glauben. Es iſt deshalb unerläßlich,
daß jeder Einzelne ſich Gelegenheit verſchafft, mit den Menſchen
aus anderen ſozialen Lagern perſönlichen Umgang zu pflegen.
Selbſtverſtändlich darf dabei keine überſchwengliche oder
heuch=
leriſche Anbiederei herauskommen. Nach wie vor muß es die
Möglichkeit geben, daß Menſchen, die nicht zueinander paſſen,
einander meiden und zueinander achtungsvolle Diſtanz halten.
Aber wenn ſich auch nur wenige zueinanderfinden, ſo iſt das
von gar nicht hoch genug einzuſchätzendem Nutzen für das
Ge=
meinſchaftsleben in einem Volk.
Für tüchtige, wertvolle Menſchen gibt es einen unbedingt
richtigen Maßſtab dafür, ob man gegenüber ſeinen
Auftrag=
gebern oder gegenüber ſeiner ungeſchriebenen Pflicht recht
ge=
handelt hat: das eigene Gewiſſen. Damit iſt Unbehagen wegen
geringen Nutzeffekts der geleiſteten Arbeit durchaus vereinbar.
Aber erfolgreiche und erfolgloſe Tage löſen einander ab: man
wird daraus Troſt herleiten können, wenn man eines
Tage=
werks nicht recht froh wird und verlorenen oder halbverlorenen
Stunden nachtrauert. Je mehr Einzelmenſchen in ſolche höhere
Wertung ihrer Pflicht und ihrer Leiſtung hineingezogen werden,
auf deſto feſterem Boden ruht die neue Arbeitsethik.
Selbſt=
verſtändlich darf hierbei nicht das Vorzeichen umſchlagen. Eine
Ueberſpannung der Arbeitsleiſtung etwa bei gleichzeitiger
plan=
mäßiger Einſchränkung des Lebensgenuſſes iſt kein
erſtrebens=
wertes Ziel. Die neue deutſche Arbeitsethik iſt eine erfreuende,
das Leben bejahende, aber keine verdrießliche, das Leben
ver=
neinende Ethik.
Wer den Menſchen anhält, ſich mit ſeinem Kameraden zu
vertragen, darf ihm keine Waffen in die Hand geben, mit denen
er ihn bekämpfen kann. Das iſt der Grund, warum die
Regie=
rung Hitler vor nunmehr 1½ Jahren die Gewerkſchaften
auf=
löſte und die Unternehmerverbände außer Funktion ſetzte, ſoweit
ſie Arbeitgeberverbände waren. In den letzten Jahrzehnten
beſtand die Tendenz, die Feſtlegung der Arbeitsbedingungen in
immer höhere Sphären zu verlegen. Nachdem ſich einmal der
„kollektive Arbeitsvertrag” durchgeſetzt hatte, war das Ziel der
Reichstarif. So wurden zahlreiche Unternehmungen in ein
Prokruſtesbett eingeſpannt, an dem ſie zugrunde gingen. Selbſt
wo Unternehmer und Belegſchaft vollauf bereit waren, auf einem
ermäßigten Lohnſtand den Betrieb fortzuſetzen, nur um die
Schließung zu vermeiden, ſtanden die ſtarren Beſtimmungen des
Reichstarifs entgegen. Die Vertretungen der Arbeiter taten
nichts dagegen, weil ſie es grundſätzlich vermieden, einer
Ver=
ſchlechterung der Arbeitsbedingungen zuzuſtimmen; die
Arbeit=
geberverbände ließen es ſich gern gefallen, wenn ein
Konkurrenz=
betrieb ausſchied. Die Menſchen von Fleiſch und Blut wurden
durch ſtarre Paragraphen daran gehindert, als Kameraden zu
handeln und das gemeinſame Werk unter den möglichen
Be=
dingungen fortzuſetzen.
Die Kritiker der neuen Ordnung haben von einer
Atomiſie=
rung des Arbeitsverhältniſſes geſprochen. Wenn auch in der
neuen Arbeitsethik das Leiſtungsprinzip einen geſicherten Platz
einnimmt, ſo denkt doch in der Praxis niemand daran, etwa
innerhalb eines Betriebes jede einzelne Arbeitskraft individuell
zu werten. Es ſind ſogar Vorkehrungen getroffen, daß für
ganze Gebietsteile und Branchen einheitliche Regelungen
vor=
genommen werden können, wenn die Praxis ſie erfordert. Die
Regel ſoll aber ſein, daß ſich Führer und Gefolgſchaft innerhalb
der Betriebe einigen und erſt dann die Entſcheidung einer
über=
geordneten Stelle anrufen, wenn alle
Verſtändigungsmöglich=
keiten erſchöpft ſind. Das ſoll nur die Ausnahme ſein. Die
Beteiligten ſollen es immer mehr als Mangel, ja als Verſtoß
gegen ihre betriebliche Kameradſchaftspflicht anſehen lernen,
wenn ſie zur Erzielung einer Einigung über das
Arbeits=
verhältnis den Treuhänder anrufen müſſen.
Der anſtelle des ausgeſchiedenen Generaldirektors Keßler
mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Führers der deutſchen
Wirtſchaft beauftragte bisherige ſtellvertretende Führer, Graf
von der Goltz, hat vor einigen Tagen in einem Aufruf erklärt,
daß die neue Wirtſchaftsorganiſation, die Anfang Auguſt vom
Reichswirtſchaftsminiſter verkündet werden ſoll, es entſchieden
ablehnen werde, dem Arbeitgeber irgendwelche ſozialpolitiſche
Seite 2 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hilfsſtellung zu geben. Ebenſo erfülle die Deutſche
Arbeits=
front keine ſozialpolitiſche Funktionen im Intereſſe der Arbeiter
und Angeſtellten. Wenn vielfach noch andere Anſchauungen
be=
ſtehen, ſo erklärt ſich dies daraus, daß in der Arbeitsfront das
Gros der Mitglieder ſelbſtverſtändlich Arbeitnehmer ſind, und
daß die eigentliche Wirtſchaftsorganiſation mit ihren 13
Fach=
verbänden überwiegend aus Betriebsführern, alſo Unternehmern
zuſammengeſetzt iſt. Vielmehr pflegt die Deutſche Arbeitsfront
die Betriebskameradſchaft für ſämtliche in der Wirtſchaft tätige
Perſonenkreiſe, während die Wirtſchaftsorganiſation der
Heran=
bildung einer einwandfreien Führerſchicht und der Bearbeitung
wirtſchaftspolitiſcher Fragen dient.
Der Uebergang von überlebten Formen zu neuen Gebilden
bringt Schwierigkeiten und Schmerzen. Wer dieſe
Begleit=
erſcheinungen zum Anlaß nimmt, um das Neue etwa als
undurchführbar zu bezeichnen, muß es ſich gefallen laſſen, daß
man ihn bei der Durchführung übergeht. Es iſt nicht
ver=
wunderlich, wenn es Jahre und Jahrzehnte dauert, bis der
neue Geiſt der Führergeneration in Fleiſch und Blut
über=
gegangen iſt; es wäre ſogar unverſtändlich, wenn die neue
Arbeitsethik, die ja doch aus neuer Geſinnung fließen ſoll, in
wenigen Monaten eine Anſchauungswelt verdrängen würde, die
ſich Jahrzehnte lang eingefreſſen hat. Es gilt, Geduld und
Vertrauen zu bewahren und ſich weder durch peſſimiſtiſche Kritik,
noch auch durch gelegentliche Rückſchläge beirren zu laſſen!
Vom Tage.
Aufrnf
zur Anmeldung für die Bolksabſtlimmung
im Saargebiet.
DNB. Berlin, 4. Auguſt.
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat am 8. Juli
1934 die Vorſchriften über die Aufſtellung der Stimmliſten für
die Volksabſtimmung im Saargebiet am 13. Januar 1935
er=
laſſen. Weiterhin hat die Volksabſtimmungskommiſſion des
Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Bekanntmachung
veröffent=
licht, die nähere Vorſchriften über die Abſtimmungsberechtigung
und über die Anmeldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme
in die Stimmliſten enthält.
Hiernach müſſen Stimmberechtigte, die außerhalb des
Saar=
gebietes wohnen, einen beſonderen Antrag auf Eintragung in
die Stimmliſten ſtellen. Wer nicht in die Stimmliſten eingetragen
iſt, kann ſein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im
eigenſten Intereſſe aller im Reich wohnenden Stimmberechtigten,
dieſen Antrag mit tunlichſter Beſchleunigung einzureichen. Die
Antragsfriſt läuft mit dem 31. Auguſt 1934 ab.
Der Antrag, der an den „Gemeindeausſchuß” des
Be=
zirkes zu richten iſt, in dem der Abſtimmungsberechtigte am
28. Juni 1919 die Einwohnereigenſchaft hatte, muß folgende
Angaben enthalten:
1. Namen, Vornamen, das Geburtsdatum den Geburtsort
und den Beruf des Antragſtellers (im Falle einer
Berufs=
änderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), ſowie
die Vornamen ſeines Vaters und ferner, falls es ſich um eine
verheiratete Frau handelt, die Namen und Vornamen ihres
Ehemannes (im Falle einer Veränderung des Familienſtandes
nach dem 28. 6. 1919 den Familiennamen, den ſie an dieſem
Zeitpunkt trug).
2. Die Gemeinde, in der er die Einwohnereigenſchaft am
28. Juni 1919 hatte.
3. Den gewöhnlichen Aufenthalt zurzeit des Antrages.
4. Die Anſchrift im Saargebiet, an die Mitteilungen zu
richten ſind.
Die vorhandenen Beweisſtücke für die Einwohnereigenſchaft
im Saargebiet ſind dem Antrag beizufügen; befinden ſich ſolche
Beweisſtücke nicht in den Händen der Antragſteller, ſo iſt in dem
Antrag anzugeben bei welcher Stelle des Saargebietes dieſe
Unterlagen erhältlich ſind.
Sämtliche Abſtimmungsberechtigten im Reich werden
hier=
mit aufgefordert, ihren Antrag auf Eintragung in die
Stimm=
liſte bis ſpäteſtens 31. Auguſt 1934 an den zuſtändigen
Ge=
meindeausſchuß im Saargebiet gelangen zu laſſen. Zur
Auf=
klärung über alle bei der Anmeldung zu berückſichtigenden
Ge=
ſichtspunkte ſtehenden Stimmberechtigten die Saarmeldeſtellen
ihres jetzigen Wohnortes (das Einwohnermeldeamt, in den
Städten die zuſtändigen Polizeireviere) zur Verfügung. Es
wird jedem Abſtimmungsberechtigten dringend empfohlen, vor
Abſendung ſeiner Anmeldung die vorgenannten Stellen zum
Zwecke der Beratung in Anſpruch zu nehmen.
Trotz des Einſpruches der japaniſchen Militärbehörden finden
zurzeit bei Schanhaikwan Felddienſtü bungen der britiſchen
Ge=
ſandtſchaftswache ſtatt, an denen 200 Mann mit 20
Maſchinen=
gewehren beteiligt ſind. Als offenſichtliche Gegendemonſtration
halten die in Schanhaikwan ſtationierten japaniſchen Truppen zur
gleichen Zeit Manöver ab. bei denen Straßenkämpfe unter
Ver=
wendung von Artillerie geübt werden.
Nach Meldungen aus Charbin ſoll die Regierung der
Man=
dſchurei beabſichtigen, ſämtliche Beziehungen zu Sowjetrußland
ab=
zubrechen.
Hindenburgs Tod und das Ausland.
Die erſchütternde Nachricht von dem ſchweren
Ver=
luſt, der Deutſchland mit dem Tode des
Reichspräſi=
denten traf, hat in der ganzen Welt wärmſte
Anteil=
nahme ausgelöſt, wie die Telegramme aus allen
Himmelsrichtungen zeigen. Beſonders ſtark iſt
natür=
lich das Echo in Europa geweſen. Wir haben deshalb
unſere Korreſpondenten in den wichtigſten europäiſchen
Hauptſtädten gebeten, uns in kurzen Artikeln einen
knappen Querſchnitt des Eindrucks zu vermitteln, den
der Tod des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg
dort hinterlaſſen hat. Unſere Korreſpondenten in
London, Paris. Wien, Rom und Warſchau äußern ſich
hierzu in den nachfolgenden Beiträgen.
(Nachdruck verboten.)
Von Hindenburg zu Hitler.
(U.) London, 2. Auguſt 1934.
Der „Grand Old Man‟ Deutſchlands iſt tot. Es gibt keinen
Engländer, der beim Eintreffen der Nachricht vom Ableben des
Reichspräſidenten von Hindenburg nicht ein Gefühl tiefer
Sym=
pathie für den „alten Herrn” empfindet, dem er ſeit den Tagen
des Weltkrieges höchſte Achtung und Bewunderung entgegenbrachte.
Zu dieſem Gefühl rein menſchlicher Art des Mannes auf der
Straße trat in den Kreiſen, die für die Formung der britiſchen
Politik maßgebend ſind, d. h. den Männern des Hofes, der
Regie=
rung, der Geiſtlichkeit, beider Häuſer des Parlaments, der
Partei=
maſchinen ſowie der Wirtſchaft, der Finanz und der Preſſe der
Ge=
danke, daß Hindenburg ein unerſchütterlicher Fels im brauſenden
Meer politiſcher Leidenſchaften und eine Bürgſchaft für die
Uner=
ſchütterlichkeit des deutſchen Staatsgefüges bildet. Hindenburg war
ſchon als eine bleibende Inſtitution angeſehen worden. Obwohl oft
angeſichts ſeines hohen Alters beſorgte Fragen laut geworden
waren, was nach ſeinem Ableben geſchehen und wer die Lücke
aus=
füllen werde, ſchien die körperliche und geiſtige Widerſtandskraft
des Reichspräſidenten alle derartigen Sorgen überflüſſig zu machen.
Die Tatſache, daß nach dem Ableben des Reichspräſidenten
von Hindenburg die Welt auch nicht einen Augenblick lang
dar=
über im Zweifel gelaſſen wurde, in welcher Weiſe die
Nachfolge=
ſchaft des Reichspräſidenten geregelt wird, und daß gleichzeitig die
Reichswehr, die geſchloſſen hinter Hindenburg geſtanden hatte, ſich
ebenſo geſchloſſen hinter Hitler ſtellt, hat ſicher ihren tiefen
Ein=
druck nicht verfehlt; ſie wird beſtimmt dazu beitragen, dem Führer
ſeine Aufgabe gegenüber England zu erleichtern. Darüber, daß
Aus Anlaß des Hinſcheidens des Herrn Reichspräſidenten v.
Hin=
denburg hat das biſchöfliche Ordinariat Mainz angeordnet, daß am
Sonntag, den 12. Auguſt, in allen Pfarrkirchen der Diözeſe nach
der Nachmittagsandacht eine Trauerfeier ſtattfindet.
Die polizeiliche Unterſuchung gegen ſämtliche am Ueberfall
auf das Wiener Kanzleramt beteiligten 144 Aufſtändiſchen wird
in der kommenden Woche abgeſchloſſen ſein. Sodann werden die
Hochverräter gruppenweiſe dem Militärgericht übergeben werden.
Bisher ſind 16 Perſonen vom Polizeigefängnis ins Landgericht,
wo der Militärgerichtshof tagt, gebracht worden.
Die Tagung der franzöſiſchen Frontkämpfer=Verbände am
Freitag, in der der Regierung Doumergue eine weitere Friſt
ge=
währt wurde, war ziemlich verworren und verlief teilweiſe
ſtür=
miſch.
Die kommuniſtiſche „Humanité” behauptet triumphierend, daß
die Bevölkerung von Avignon trotz behördlicher Aufforderung ſich
geweigert habe, an den Luftabwehrmanövern teilzunehmen. Der
Befehl zur Abblendung ſämtlicher Lichter ſei nicht befolgt worden,
und angeſichts der drohenden Haltung der Menge habe der
Bür=
germeiſter es nicht gewagt, die Polizei eingreifen zu laſſen.
Außenkommiſſar Litwinow hatte mit dem polniſchen
Botſchaf=
ter Lukaſchewitz eine Ausſprache über den Nordoſtpaktplan im
Zuſammenhang mit der Miſſion des litauiſchen Außenminiſters
Lozoraitis.
Der in Tokio eingetroffene japaniſche Botſchafter in Paris,
Sato, hat dem Außenminiſter Hirota einen ausführlichen Bericht
über die Lage in Europa erſtattet. Beſonders eingehend
beſpro=
chen wurden die politiſchen Verhältniſſe in Oſteuropa im
Zuſam=
menhang mit dem Plan eines Regionalpaktes, wie auch die
Stel=
lungnahme der Sowjetunion zum Eintritt in den Völkerbund und
die Frage eines ruſſiſch=franzöſiſchen Militärbündniſſes.
Das japaniſche Auswärtige Amt hat den Geſandten in China
beauftragt, gegen die Bildung einer japanfeindlichen Partei durch
Frau Sunyatſen Einſpruch zu erheben. In einer Note wird
er=
klärt, daß die Exiſtenz einer ſolchen Partei den Frieden Oſtaſiens
gefährdet. Aus dieſem Grunde müſſe die Auflöſung dieſer
Be=
wegung verlangt werden.
Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, am Dienstag, den
7. Auguſt, am Tage der Beiſetzung des Reichspräſidenten von
Hin=
denburg auf allen öffentlichen Gebäuden in Frankreich die
Flag=
gen auf halbmaſt zu ſetzen. Der franzöſiſche Botſchafter Francois
Poncet wird den Präſidenten der Republik, Lebrun. bei den
Bei=
ſetzungsfeierlichkeiten für den Reichspräſidenten von Hindenburg
als außerordentlicher Botſchafter vertreten.
General Renondeau, der franzöſiſche Militärattaché hat am
Samstag im Auftrage des Marſchalls Pétain dem
Reichswehr=
miniſter Generaloberſt von Blomberg das Beileid der franzöſiſchen
Wehrmacht zum Hinſcheiden des Oberbefehlshabers
Reichsprä=
ſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg perſönlich zum
Ausdruck gebracht.
Im Zuſammenhang mit der Beiſetzung des Reichspräſidenten
von Hindenburg hat die Regierungskommiſſion des Saargebiets
für Dienstag, den 7. Auguſt, ein Verbot aller öffentlichen
Ver=
anſtaltungen erlaſſen.
Der amerikaniſche Botſchafter ſprach Samstag im Auftrage
des Staatsſekretärs Hull im Auswärtigen Amt vor und brachte
mündlich zum Ausdruck, wie ſehr der Präſident, die Regierung
und das Volk der Vereinigten Staaten an dem Verluſt Anteil
nehmen, den Deutſchland durch den Tod des Herrn
Reichspräſiden=
ten erlitten habe. Der große Soldat und Staatsmann werde in
unvergänglicher Achtung der ganzen Welt fortleben.
24 deutſche Zeikungen in Likauen
verboken.
DNB. Kowno, 4. Auguſt.
Wie amtlich gemeldet wird, ſind auf Beſchluß des Direktors
des Staatsſicherheits=Departements 24 führende deutſche Zeitungen
mit ſofortiger Wirkung vom 3. Auguſt 1934 bis zum 1. Januar
1935 für die Einfuhr und Verbreitung in Litauen verboten
wor=
den. Begründet wird die Maßnahme damit, daß die betreffenden
Zeitungen dauernd beleidigende, die litauiſche Oeffentlichkeit
auf=
reizende Nachrichten und Artikel veröffentlicht hätten und eine
ſyſtematiſche Propaganda gegen die Autorität Litauens im
Memel=
gebiet geführt hätten; der Inhalt der Zeitungen ſei der „
Aufbau=
arbeit des unabhängigen Litauen” ſchädlich.
Von dem Verbot werden die nachfolgenden Zeitungen
be=
troffen: Völkiſcher Beobachter, Preußiſche Zeitung=Königsberg,
Königsberger Allgem. Zeitung, Königsberger Tageblatt,
Ermelän=
diſche Zeitung=Braunsberg, Berliner Tageblatt, Berliner
Lokal=
anzeiger, Berliner Illuſtrierte Nachtausgabe, Der Tag, Berliner
Morgenpoſt, Kreuz=Zeitung, Frankfurter Zeitung, Hamburger
Fremdenblatt. Hamburger Tageblatt, Berliner Börſenzeitung,
Neue Leipziger Zeitung, Leipziger Neueſte Nachrichten,
Sonntag=
morgen, Deutſche Wochenſchau, Deutſche Allgemeine Zeitung,
Auf=
wärts, Bamberger Tageblatt, Preußiſche Lehrerzeitung.
dieſe Aufgabe rieſig iſt und bei der augenblicklichen Einſtellung
der öffentlichen Meinung gegenüber dem Nationalſozialismus in
Deutſchland noch ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden ſein
werden, wäre es verfehlt, ſich irgendwelchen Illuſionen hinzugeben.
Der Trugſchluß, daß das deutſche Volk in ſeiner großen Mehrheit
nicht hinter Hitler ſteht, hat jedoch durch die Erklärung des
General von Blomberg im Namen der Reichswehr ſchon einen
empfindlichen Schlag erlitten. Nun wird dieſer am 19. Auguſt
end=
gültig zerſtört werden. Die Haltung der Reichswehr in der
Ge=
ſamtfrage iſt in den Augen der engliſchen Oeffentlichkeit von
um ſo größererBedeutung, als man im letzten Jahr begonnen hatte,
ſie im Gegenſatz zu früher nicht als ein Werkzeug des Angriffes
gegen die Nachbarn Deutſchlands, ſondern als ein Werkzeug der
Abwehr und als ſtändiger Faktor der innerpolitiſchen Entwicklung
Deutſchlands angeſehen. Darüber, daß Hitler den
Frie=
den will, iſt in den maßgebenden Kreiſen
nie=
mand im Zweifel. Dies iſt letzten Endes die Kardinalfrage.
Im Augenblick, wo ſich trotz aller Anfeindungen auch bei den
brei=
ten Maſſen des engliſchen Volkes der Gedanke, daß Hitler ein
Friedenspräſident iſt, durchgeſetzt hat, wird es auch hier heißen:
„Hindenburg iſt tot, es lebe Hitler!”
Geſchichtliches Ereignis von europäiſcher Tragweite
(G.) Paris, den 2. Auguſt 1934.
Der ſchickſalsſchwere Jahrestag des 2. Auguſt ſieht das
fran=
zöſiſche Volk gleichzeitig mit Deutſchland in tiefer Landestrauer.
Die ſeit Mittwoch von Stunde zu Stunde erwartete Nachricht von
dem Ableben des Reichs kxäſidenten traf in Paris ein, als ganz
Frankreich ſich anſchickte, ſeinen Marſchall Lyautey zur letzten Ruhe
zu geleiten. Die Kirchenglocken von Nancy, die über die
franzö=
ſiſchen Sender durch das ganze Land hallen, miſchen ſich mit den
Trauerkundgebungen, die von jenſeits des Rheins durch den Aether
bis nach Frankreich dringen. Der Miniſterpräſident Doumergue hat
ſich in einem Telegramm an den Führer im Namen der
franzö=
ſiſchen Republik ſofort der Trauer Deutſchlands angeſchloſſen,
nach=
dem die Meldung über den Tod von Hindenburg ihm auf ſeinem
Urlaubsſitz erreicht hatte. Die geſamte franzöſiſche Oeffentlichkeit,
die den letzten Stunden des Reichspräſidenten mit ruhiger
Anteil=
nahme gefolgt war, würdigt ſeine Abberufung zur großen
Armee als ein geſchichtliches Ereignis von
europäiſcher Tragweite.
Noch hat die Preſſe keine Zeit gefunden, zu der Tatſache ſelbſt
Stellung zu nehmen. Aber ſie hat ſchon in den letzten Tagen die
entſcheidende Rolle Hindenburgs hervorgehoben, die ihren Höhe=
Schachts Bekrauung.
Rohſtoff=
und Deviſenbewirtſchaflung in einer
vereinigk.
Die Betrauung des B
bankpräſidenten Dr. S
mit der Führung des R
wirtſchaftsminiſterium
allgemein . Ueberraſ
ausgelöſt, weil man I
annahm, daß ein
wöchiger Erholungsu
des Reichswirtſchafts
ſters Dr. Schmitt ger
würde, um ſeine Geſur
wiederherzuſtellen und
ſeine alte bewährte
beitskraft wieder zur
geben. Dr. Schmitt h.
den Monaten ſeiner
ſtertätigkeit auf das
ſtrengteſte gearbeitet.
war einer der Erſten,
des Morgens im Am
ſchien, und er war fa
mer der Letzte, der
Büroräume verließ. J
Tat wurden auch an
die höchſten
Anforder=
geſtellt. Denn alles
Dr. Schacht.
ſich in der Vergange
und dreht ſich heute
recht um die Wiederbelebung der Wirtſchaft und um die
haltung und Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeiten. Vieles.
die Vergangenheit hinterließ, mußte ausgeſchieden oder
Grund auf erneuert werden. Vieles war ſo umzubauen, d
der gemeinſamen Sache beſſer als zuvor diente. Dr. Se
war um die Aufgaben, die an ihn herantraten, gewiß nie
beneiden. Er hat niemals auch nur einen Augenblick gez
ſich reſtlos in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Er hat
Letzte an Körperkraft hergegeben, bis es ſchließlich nicht
ging und eine Erholungspauſe notwendig war.
Aus der Betrauung Dr. Schachts für den Zeitraum
6 Monaten darf wohl geſchloſſen werden, daß Miniſter Sch
Geſundheit weſentlich ſtärker angegriffen iſt, als das an
ſchien, und daß ihm die Aerzte nahegelegt haben, nicht
Wochen, ſondern 6 Monate einmal auszuſpannen. Aber
Wirtſchaftsminiſterium, eines unſerer wichtigſten Behö
konnte und durfte nicht allzulange verwaiſt bleiben, eben
die Wirtſchaft in dieſer für ſie und für das deutſche
Vo=
ernſten Zeit einer feſten Führung bedarf.
Wir wiſſen nicht, ob Dr. Schacht ſeinen Auftrag ſo
faſſen wird, daß er grundſätzliche Probleme in Angriff ni
Aber er als Reichsbankpräſident hat ſich ja mit wirtſchaftl
Angelegenheiten ſchon immer viel intenſiver befaßt, als ir
einer ſeiner Vorgänger. Er hat auch an allen Kabin
ſitzungen, die wirtſchaftliche Intereſſen berührten, teilgenon
Er hat mit dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt
in Hand gearbeitet, wie das vor allem ſchon durch die Det
bewirtſchaftung bedingt war. Es gilt heute, die Wirtſchaft
eine Periode von Schwierigkeiten hinwegzubringen, die
das Rohſtoffproblem und die Deviſenſchwierigkeiten ge
zeichnet ſind. Hier liegt auch der Kern ſeines ihm erte
Auftrags. Von nun ab ſind Rohſtoff= und Devi
bewirtſchaftung in einer Hand verei
Dr. Schacht iſt nicht nur, der Hüter der Währung, er iſt
der Hüter der Wirtſchaft. Auf ſeinen Schultern ruht die
antwortung, die ungleich ſchwerer iſt, als das in der Vergan
heit der Fall war.
Dr. Schacht, der bereits am Freitag vormittag ſeine 9
geſchäfte im Reichswirtſchaftsminiſterium übernommen hat,
in der ausländiſchen Fachpreſſe ein recht freundliches Echo g
den. Vorauszuſchicken iſt, daß die Zeitungen, die ſich mit
Betrauung befaſſen, durchaus nicht im deutſchfreundlichen
ſtehen. Sie haben ſich aber in dieſem Fall von einer gehä
und kurzſichtigen Kommentierung fernzuhalten gewußt. So i
Finanzial News der Anſicht, daß die Vereinigung der b
Aemter große Vorteile in ſich berge, angeſichts der Notwendi
daß bei der Beſchaffung der erforderlichen Deviſen für die
materialieneinfuhr Reichsregierung und Reichsbank auf das
zuſammenarbeiten. Die Tatſache, daß Dr. Schacht dieſen /
übernimmt, ſichere eine Wirtſchaftspolitik, die nicht von der
gemeinen Linien der Reichsregierung abweicht. Dr. Schacht
ſei gut bekannt als Anhänger finanzieller Orthodoxie und
Gegner einer Inflation oder Abwertung der Mark. Der Bei
Korreſpondent der „Times” erklärt es für bezeichnend, da
deutſche Wirtſchaftspolitik während der nächſten ſechs Monate
ſich als beſonders ſchwierig für Deutſchland erweiſen könnte
die Hände Dr. Schachts gelegt werde.
punkt in der Berufung Hitlers zum Führer des Dritten R
fand. Ihren zahlreichen und widerſprechenden Vorausſagen
die Nachfolgeſchaft Hindenburgs iſt durch die Vereinigunt
Funktionen des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers, di
von manchem Franzoſen erwartete Lücke in der Führung des
ſchen Volkes ſchließt, die Spitze abgebrochen. Als Staatsn
Heerführer, Patriot und Menſch findet der greiſe Feldmarſche
Frankreich lebhafte Anerkennung, die auch äußerlich in den 1a.
Nachrufen und zahlreichen Bildern aus ſeinem Leben zum
druck kommt. Wie ſehr hat ſich das Urteil geändert ſeit dem
als Hindenburg zum erſtenmal zum deutſchen Reichspräſidente
wählt wurde! So ſehr die franzöſiſche Preſſe damals ihre A
nung auf die Spitze trieb, ſo ſehr mußte ſie in der Folgezei
erkennen, daß Hindenburg in den Jahren des innerpolit
Durcheinanders in Deutſchland der ruhige Pol der C
wicklung blieb und ſein Volk über alle Kriſen hinwegit
bis es im Zeichen Adolf Hitlers ſeinen neuen Inhalt
„Hindenburg hat bis zum Tode ſeinem Ba
lande gedient!” ſchreibt ein Pariſer Abendblatt und b
damit die höchſte Anerkennung zum Ausdruck, die ein Frandl
zollen vermag.
Noch iſt der Eindruck von dem Tode des Tannenbergkam
zu friſch, als daß die politiſchen Schlußfolgerungen, die in V.
reich daran geknüpft werden könnten, eine feſte Form angendn
haben. Die Feſtſtellung, daß nun Hitler alleiniger Herr De
lands iſt, paart ſich aber mit der Frage, welchen Weg das —
Reich nun gehen wird. Aus der Stimmung, die in der letzten
hier Deutſchland gegenüber herrſchte, iſt die traditionelle De.
nis der Franzoſen nicht gewichen. Doch hat die Zuſammente
der beiden höchſten Reichsämter und die Vereidigung der 2
wehr auf Adolf Hitler ihren klärenden Eindruck nicht verfeyl.
Führer zur Wiederbeſinnung.
(M.) Rom, den 2. Auguſt 19
Stark iſt, trotz und wegen der Verſtimmung der letzten
in Italien die Anteilnahme an deutſchen Ereigniſſen. Siu
deshalb auch der Eindruck, den der Tod Hindenburgs hier. 9
läßt. Das Intereſſe an Deutſchland iſt womöglich noch Beſte
Denn der Drang des Fascismus, moderne Staatsideen, Its
berufener Vertreter er ſich betrachtet, in der Welt durchßee
ſehen — und das geht nur mit Deutſchland —, ſteht im Iit
Kampf mit der Voreingenommenheit, in außenpolitiſche Dſe
greifen zu ſollen, die eine genau entgegengeſetzte Stelluſt.
arkundgebung. — Der ſaarländiſche Lehrer gehört zur großen Gemeinſchaft der deutſchen Erzieher.
aufwerfen, kann denn von der Schultüchtigkeit auf die Lebens=
WrMaang der Lehrmntetadsfteltang. tüchtigkeit geſchloſſen werden? Dieſe Frage gilt für den Aufbau
LPD. Frankfurt, 4. Auguſt.
je 1. Reichstagung des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes
über 30 000 Lehrer aus allen Teilen des Reiches, aus
y, dem Saargebiet und aus Oeſterreich nach Frankfurt
gey nen ſind, wurde am Freitag nachmittag mit der
Eröff=
der großen Lehrmittelausſtellung auf
de Feſthallengelände durch Staatsminiſter Schemm,
de eichsamtsleiter des NSLB., eingeleitet.
er Begrüßungsabend in der Feſthalle ſtand unter dem
n der Trauer um Deutſchlands großen Toten, den
Reichs=
ö nten und Generalfeldmarſchall von Hindenburg.
tumm marſchierten die umflorten Fahnen des NS.=Lehrer=
3 ein, die von den Maſſen ſtehen begrüßt wurden. In
Eingangsworten gedachte Staatsminiſter Schemm des
Reichspräſidenten.
ach dem Spiel der Ouvertüre zur Oper „Die heilige
von Siegfried Wagner und dem Chor „Wach auf” aus
Meiſterſingern” begrüßte der Amtsleiter des gaſtgebenden
Heſſen=Naſſau im NSLB. Miniſterialrat Rings=
en die Verſammlung. Die unzähligen Organiſationen
ſde utſchen Erzieherſchaft ſeien heute in den gewaltigen Block
u S2B. zuſammengeſchloſſen. Dieſe Einheit geſchaffen zu
„ ſei das Verdienſt des Führers. Die Aufgabe der
deut=
ſs Lehrerſchaft ſei es, auf dieſem Werk weiterzubauen an
uſde rziehung und Bildung der deutſchen Jugend zum neuen
w5 )en. Träger dieſer Arbeit ſei in erſter Linie der
Reichs=
ſrr iter des NSLB., Staatsminiſter Schemm, den er
be=
ſoys herzlich auf der Tagung begrüße.
verbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs überbrachte die
ßy der Stadt Frankfurt ſowie des Kreiſes Groß=Frankfurt
ſeSDAP. und wünſchte der deutſchen Lehrerſchaft für ihre
ſu*tige Arbeit beſten Erfolg.
e Ouvertüre zur Oper „Rienzi” und der Chorgeſang des
„Was iſt des Deutſchen Vaterland” leitete über zu dem
er Kundgebung, der dem Kampf um die deutſche
gewidmet war. An Stelle des plötzlich verhinderten
ters Staatsrat Simon überbrachte der Führer der
ſaar=
ſir hen Lehrerſchaft, Dr. Schweig, M. d. L. die Grüße des
ceutſchtums. Der Kampf der deutſchen Lehrer an der Saar
In den vergangenen Jahren dem Ziel gegolten, immer die
ſy le Verbundenheit mit dem Geſamtdeutſchtum aufrecht
alten. Innerlich gehörten die ſaarländiſchen Lehrer zu
e oßen Gemeinſchaft der deutſchen Erzieher. Nichts ſehnten
yr herbei, als den Tag, an dem dieſe Zugehörigkeit auch
h anerkannt werde. Sie alle legten das Gelöbnis ab,
flicht weiter zu tun, bis an den Tag, an dem die
Heim=
s Reich Wirklichkeit geworden ſei.
ich dem Geſang des Saarliedes beſchloß Staatsminiſter
öchn die Kundgebung. Der Ruf nach der Saar ſei der
c einer Mutter nach ihren Kindern. Der Schrei des
einmal laut geworden, werde von allen in der Welt
die als Volk zur deutſchen Mutter gehörten.
Die Arbeitskagung.
Samstag vormittag wurde die Arbeitstagung des NS.
Azundes eröffnet. Die große Feſthalle war ſo überfüllt, daß
le Tagungsteilnehmer darin Platz finden konnten. Als
Redner ſprach der Gauobmann von Heſſen=
Naſ=
es NSLB., der zunächſt Worte der Begrüßung an die
gsteilnehmer und die Referenten richtete und dann u. a.
lSrte: Die Reichstagung iſt ein Markſtein in der Geſchichte
ſes itſchen Erziehungsweſens. Wir werden von nun an eine
ſic ig einſchlagen, die zu verfolgen uns in der Vergangenheit
nich ergönnt war, da wir nicht das Glück hatten, eine
einheit=
ichh ation zu ſein. Es war lediglich ein Staat, Preußen, der
iigen Jahrhundert die Richtung nahm auf das Ziel hin,
ſass s jetzt vom Führer vorgezeichnet iſt. Am Anfang des
rIsiſchen Soldatentums ſtand das Standrecht,
am nfang des preußiſchen Beamtentums ſtand
e) rückſtock, und am Anfang unſerer heutigen
Dit ſteht die harte Diſziplin. — Ueber
Vererbung und Erziehung
ſpr ſodann Pg. Dr. Gerhard Dreſſel Leipzig. Der
RS: erklärte, Schickſal iſt nicht abſolut fataliſtiſch hinzunehmen,
de-die Entfaltungsmöglichkeiten der Erbanlage ſind in
ge=
wi5 Grenzen der äußeren Bewirkung zugänglich. Dieſe äußere
Brlkung im Rahmen des Möglichen zu erreichen, iſt das
Kampf=
ßiels Menſchen mit nordiſchem Blut. Wir müſſen die Frage
der Schule, der ſo geſtaltet werden muß, daß wenigſtens nach der
Pubertät eine Trennung eintritt nach den beiden großen
Bega=
bungsunterſchieden des Gelehrſamkeits= und des Tatmenſchen. Die
letztere Begabung iſt bisher auf unſeren höheren Schulen zu kurz
gekommen. Wiſſen und Bildung ſei dem Charakter nur
Werk=
zeug. Dann wird jeder, Mann und Frau, ſeinen Platz in der
Generationenfolge finden und ſich aus freier Verantwortung
ent=
ſcheiden können, ob er wert iſt ein Ahnherr oder eine deutſche
Mutter zahlreicher Nachkommen zu ſein, oder ob er auf dieſes
vor=
nehmſte Recht aus innerer Ueberzeugung verzichten muß, zum
künf=
tigen Heil ſeines Volkes. — In ſeinem Referat
„Lehrerbildung im nationalſozialiſtiſchen Staat”,
ſtellte Univerſitätsprofeſſor Pg. Dr. Krieck, Heidelberg, für die
Lehrerbildung vier Grundſätze auf: Die Lehrerbildungsſchulen
ſind auf die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung zu gründen. Der
erzieheriſche Aufbau iſt gegeben mit der bündiſchen Lebensform
(HJ. uſw.). Der weltanſchaulich=wiſſenſchaftliche Oberbau wird
erreicht durch eine völkiſche Erziehungswiſſenſchaft. Sie erſt wird
den kommenden Erzieher befähigen. Alle erzieheriſche Arbeit muß
im Zuſammenhang ſtehen mit unſeren Lebensgeſetzen. Jedem das
Seine”, das gelte auch für die Bildung. — Oberſtleutnant
Stem=
mermann, vom Wehrkreiskommando V, ſprach anſchließend über
„Wehrmacht und Nationalſozialismus”.
Der Aufbau des Offizierskorps ſei nur dem einen
Grund=
gedanken untergeordnet, ein Führerkorps zu ſchaffen, das auf
Grund hohen beruflichen Könnens und perſönlicher
Charakter=
werte zu befehlen und zu gehorchen verſteht. Aber nicht nur der
Gehorſam tue es, er müſſe auch mit Können gepaart ſein. So
ſuche das Heer durch ſorgfältige Auswahl, durch immer erneute
Ausleſe die Spreu vom Weizen zu trennen und in leitende
Stel=
len des Offizierkorps nur Leute hineinzunehmen, die lange Jahre
ſich in allen möglichen Lagen in Dienſt und Selbſtzucht ſich
be=
währt haben. Es werde die große Aufgabe der Gegenwart und
der nahen Zukunft ſein, für Deutſchland eine Wehrverfaſſung und
cin Wehrſyſtem zu finden, das der heutigen Wehrmacht die
Mög=
lichkeit gibt, nationalſozialiſtiſches Gedankengut und wahrhaftes
Soldatentum zum Nutzen des Geſamtvolkes der deutſchen Jugend
anzuerziehen. Das reine Berufsſoldatentum, das uns heute noch
aufgezwungen bleibt, könne dieſe Aufgabe nicht erfüllen, da der
Umkreis ſeiner Wirkungsmöglichkeit zwangsläufig zu ſehr
be=
ſchränkt bleibe. Auf der großen Tradition des alten Heeres
auf=
bauend, müſſe das neue deutſche entſtehende Volksheer geſchaffen
werden. Das neue deutſche Heer werde aber erſtehen auf den
Er=
ziehungsidealen und Grundlagen des völkiſchen Staates, der die
Erziehung der Jugend von Grund auf verändert hat und noch
ver=
ändern wird. Die körperliche Ertüchtigung der Jugend, und
da=
mit die Grundlage jeder militäriſchen Dienſtleiſtung ſei von
An=
beginn der Schulzeit an in die ſorgende Obhut des Staates
ge=
nommen. Das neue deutſche Heer werde, wie Adolf Hitler ſagt,
in Zukunft nicht mehr dem Einzelnen Gehen und Stehen
bei=
bringen, ſondern viel höheres: „In dieſer Schule ſoll der Knabe
zum Mann gewandelt werden, und in dieſer Schule ſoll er nicht
nur gehorchen lernen, ſondern dadurch auch die Vorausſetzungen
zum ſpäteren Befehlen erwerben.” — Ueber
„Hitlerjugend und Schule‟
ſprach Pg. Bauer, München. Die Jugend im
nationalſoziali=
ſtiſchen Staat brauche eine Bildung, die mit den beſten
Metho=
den erreicht werden müſſe. Der Lehrer der Zukunft müſſe durch die
Zucht der SA., des Arbeitsdienſtes uſw. hindurchgegangen ſein.
Wir brauchten eine freudige Mitarbeit der deutſchen Erzieher.
Der lebendige Kameradſchafts= und Gemeinſchaftsgeiſt, der in der
HJ. herrſche, müſſe auch in der Erzieherſchaft in beſtem Sinne
wirkſam ſein. — Gegen 12 Uhr teilte der Reichsamtsleiter des
NSLB. Schemm mit, daß ſoeben
Reichsunkerrichtsminiſter Bernhard Ruft
eingetroffen ſei.
Mit einem donnernden Sieg=Heil wurde der Miniſter
emp=
fangen. Er ergriff darauf das Wort zu längeren Ausführungen.
Der Miniſter ging davon aus, daß ſich ſeit Uebernahme der Macht
durch Adolf Hitler ein Prozeß der Umwandlung vollzogen habe.
Aus einer Nation der Zerriſſenheit ſei eine Nation der Einheit
geworden. Im Lager und in der Kolonne bilde ſich eine neue
Gemeinſchaft der Ordnung. Wir haben immer ringen müſſen um
die nationale Einheit, ſie nicht. Wir tragen in Deutſchland an
dem ſchweren Schickſal, daß die Reformation nicht ausgepaukt wor=
Nr. 214 — Seite 3
den iſt. Und daher geht mitten durch das Volk die
Demarkations=
linie der Kirchen. Dieſer Generation iſt die Aufgabe geſtellt, ein
Volk zu werden, und zwar ſo, daß es nie mehr zerfällt. Wir
müſ=
ſen uns ſo zuſammenleben, daß es in der Geſchichte hält. Die
Auf=
gabe der deutſchen Zukunft wird gelöſt, wenn wir den neuen
deut=
ſchen Menſchen geſchaffen haben. (Langanhaltender Beifall.) Und
damit tritt der deutſche Erzieher an die Spitze der Schaffung der
deutſchen Zukunft. Die Völker ſind die einzigen großen Weſen in
der Geſchichte. Es iſt klar, daß damit der Jugnd ein neues
Ge=
ſchichtsbild überliefert werden muß. Das iſt die erſte Forderung
zukünftiger Erziehung. Die zweite Forderung lautet: Völkiſches
Denken heißt nicht nur die Geſchichte ſehen. Deshalb muß das
erſte fundamentale Geſetz ſein: Wenn du nicht das deutſche
Ge=
deihen immer voranſtellen willſt, dann kann Deutſchland nicht
ge=
deihen. In jedem Menſchen müßten alle Kräfte entwickelt
wer=
den, nicht nur der Intellekt, ſondern auch der Mut, der Wille,
nicht nur der Geiſt, ſondern auch der Körper. Es ändere ſich der
Lehrplan und es ändere ſich das Erziehungsprinzip. Das wäre kurz
der Inhalt: Es iſt unmöglich, zu glauben, daß man einen Staat
auf Führung ſtelle und die Schule auf Demokratie. An die Stelle
der Allgemeinbildung trete die nationalſozialiſtiſche Erziehung.
Eine neue Schule kommt mit dem neuen Lehrer, wenn in der
Schule der neue völkiſche Menſch erzieht und lehrt.
Wir kommen damit zu der Frage: Haben Sie dieſen Lehrer
ſchon? Die deutſche Lehrerſchaft hat ſich in den 1½ Jahren
die beſte Mühe gegeben und tut im großen und ganzen was ſie
kann. Ich ſehe die Aufgabe, die ich zu löſen habe, nicht als
gelöſt an, wenn ich eine Lehrerſchaft habe, die mir verſichert
und das in ihrem Tun beſtätigt, daß ſie die neue Regierung
nicht ſabotiert.
Wenn ein Erzieher es nicht fertig bringl.
die deutſche Geſchichte deutſch zu ſehen, daun
ſoll er nicht deutſcher Lehrer werden.
(Beifall.) Was geſchichtlich geworden iſt, das iſt geworden.
Es ſind über Deutſchland viele Weltanſchauungen
dahin=
gegangen. Was iſt denn nun das Einzige? Es iſt der ewige
Blutſtrom, es iſt das ewige Volk! Wo einmal der Blutſtrom
verdorrt vergehen die Kulturen für immer. Ein Volk auf
ſeiner Scholle, das iſt die einzige Garantie der Ewigkeit auf
dieſer Erde. Meine Erzieher und Erzieherinnen, die deutſche
Jugend wird Ihnen nie gehören, wenn Sie nicht mit der
Jugend leben. Ich kann aber das Leben nicht aus Büchern
lernen. Glauben Sie, daß ein Volk es ſich leiſten kann, daß
die jungen Lehrer, die erziehen ſollen, tun können was ſie
wollen? Wir verlangen vom deurſchen Lehrer,
daß er Gemeinſchaftsmenſch iſt, und daß er ſich
dahin begibt, woman das lernt. Sie ſind mit Ihren
Kindern zuſammen die Volksarmee, dann müſſen Sie auch
marſchieren. Die junge Lehrergeneration wird
das Führerkorps werden. Ich kann dieſe neue
Er=
ziehung nur mit neuenMenſchen machen. Ich habe den
N52B. gedacht als ein Erziehungsinſtikuk,
das mir von der kameradſchaftlichen Seite die neue
Lehrer=
ſchaft zu bilden hilft. Reichsamtsleiter Miniſter Schemm hat
während der Zeit des Kampfes den Auftrag vom Führer
be=
kommen, Kämpfer zu ſammeln. Dieſe Organiſation iſt für mich
maßgebend, keine andere in der Welt. Die Organiſation darf
aber nicht glauben, daß ſie alles erfaſſen muß. Machen Sie
das Tor eng, machen Sie ſich rar. Von heute ab ſteht die HJ.
neben Elternhaus und Ihnen als Miterzieher. Die
Lehrer=
ſchaft kann heute noch nicht ſein, was ſie einmal werden ſoll.
Die deutſche Jugend iſt auch noch nicht, was ſie werden ſoll.
Es ſind in der Hitze des Kampfes Ausdrücke
ge=
fallen, die mit dem heutigen Tage vorbei ſind.
Ich werde nicht mehr dulden, daß eine deutſche
Erzieherſchaft ſummariſch verurteilt wird.
Reichsminiſter Ruſt ſchloß mit folgenden Worten: Ich
perſön=
lich habe verſchiedene Aemter zu verwalten. Ein Amt habe ich
mir gewählt in der Jugend; eines habe ich verfolgt als
Gau=
leiter und Redner; eines hat der Führer mir wiedergegeben.
Laſſen Sie mich unter Ihnen, als Ihr Kamerad, Deutſchlands
erſter Erzieher ſein und bleiben.
Reichsamtsleiter Schemm dankte in ſeinem Schlußwort
Reichsminiſter Ruſt und ſchloß mit einem dreimaligen Sieg=Heil
auf den Führer.
Am Nachmittag fanden die Beſprechungen der einzelnen
Fachſchaftsleiter über organiſatoriſche Fragen ſtatt.
Die Schlußtagung der Reichstagung des NS.=Lehrerbundes
beginnt am Sonntag, dem 5. Auguſt, bereits um 10,/45 Uhr in
der Feſthalle, die um 10,15 Uhr geöffnet wird. Es ſprechen
der Leiter der PO., Dr. Ley, Reichsſtatthälter Gauleiter Sprenger
und Staatsminiſter Schemm.
Vorher finden Trauergottesdienſte anläßlich des Heimganges
des Herrn Reichspräſidenten ſtatt, um 9 Uhr für die Katholiken
im Dom und um 8,45 Uhr für die Evangeliſchen in der
Kreuzkirche.
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a o
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— eutſchen Volk mit ſich bringen und ſchon gebracht haben.
wieſpältige, inkonſequente Haltung Italiens am 2. Auguſt
verkennbar. Das „Trotz und Wegen” kommt deutlich zum
28 uck.
rotz der Verſtimmung betont man in Italien, daß die ver=
(Swürdige Geſtalt des Feldmarſchalls die beſten Eigenſchaf=
ISs deutſchen Volkes verkörpert habe: Rechtſchaffenheit,
Grad=
h itterliches Soldatentum, unerſchütterliche Treue und Liebe
Jaterland, Beſcheidenheit und Maßhalten, Pflichttreue bis
eußerſten. Darüber hinaus aber heißt es — und das wird
nderen Völkern weniger verſtanden und geachtet worden
er habe bei aller traditionellen Verankerung das Streben
Nation mit weitem Herzen und Verſtand begriffen, er ſei
loß ein Hüter glorreicher Vergangenheit, ſondern über trübe
Nrliegsjahre hinweg Führer zur Wiederbeſinnung
ſen. Er habe die neue Zeit mit der alten vereinigt, das
Reich mit dem erſten verbunden.
e gen der Verſtimmung gegen Deutſchland aber, deren Opfer
n in dieſen Tagen iſt, vermeidet man hier kleinlich die
Feſt=
g, daß mit den Deutſchen faſt die ganze Welt um dieſen
Deutſchen trauert, unterſtreicht dagegen um ſo ſtärker, daß
od Deutſchland in einem ſchwierigen Augenblick treffe. Da
Deſterreich „zuliebe” ſich an die Spitze der Kulturwelt gegen
yland geſtellt zu haben rühmt, muß man nun die Aufgabe
achfolge Hindenburgs als beſonders belaſtet ſchildern.
keſes alles ändert am tiefen Bewußtſein für die ſtille Größe
rblichenen Feldmarſchalls nichts. Gerade aus den italieni=
Tachrufen mit ihrem inneren Zwieſpalt iſt die
Erſchütte=
zu verſpüren, die das Hinſcheiden dieſes wahrhaft großen
en Mannes in der Welt hinterläßt.
Glaube an Deutſchland.
(—ch—) Wien, den 2. Auguſt 1934.
rſchüttert ſteht das deutſche Volk in Oeſterreich an der Bahre
Teichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls. Der Eindruck
ier iſt nicht minder groß wie jener im deutſchen Reich ſelbſt.
eiten des Weltkrieges werden lebendig, begonnen von der
e, da die Kunde von Tannenberg über das Land wegbrauſte,
age alle, wo ſich Siege ſonder Zahl an den Fahnen der
ver=
ten Heere hefteten. Ob die Truppen aus Deutſch=Oeſterreich
m eiſigen Wall der Alpen, in den Steppen Rußlands oder
n Sümpfen Albaniens kämpften, in ihren Herzen brannte
laube an Deutſchland ebenſo wie in den Reihen der Feld=
grauen Hindenburgs. Sie alle fochten und litten um das deutſche
Volk.
In den furchtbaren Novembertagen 1918 ward es ſtill um
Hindenburg. Als aber dann der Generalfeldmarſchall in das
Reichspräſidentenpalais einzog, erſtrahlte ſein Name auch hier
wie=
der in dem alten myſtiſchen Glanz, der ihn nun auch in ſeiner
Sterbeſtunde umzittert. In welchem Lager der Deutſche in
Oeſter=
reich auch immer ſtehen mag, die Tage von damals ſind nicht
ver=
geſſen. Der Tod des Allverehrten hat auch hier die Erinnerung an
die große Zeit lebendig gemacht. Der Eindruck der Todesnachricht
war im Volke groß, war es nicht minder in allen politiſchen
Krei=
ſen, zumal die Kunde von dem Sterben beinahe zuſammenfiel mit
der Meldung von der Uebernahme der
Reichspräſi=
dentſchaft durch Adolf Hitler. Was für Märchen hatten
noch in den letzten Tagen die jüdiſchen Blätter über die
Möglich=
keiten, die ſich an den Tod des Herrn v. Hindenburg knüpfen könnten,
zu melden gewußt. Nun aber wurde man ſich mit einem Male der
überragenden Stellung des Reichskanzlers bewußt. Man fühlt jetzt
die überragende Tatſache, daß Deutſchland, das bisher in zwei
Führerherzen ſchlug, über deſſen Schickſal zwei Männer walteten,
nunmehr gleichſam in einem Herzen und in einem Hirn
ver=
einigt iſt.
Die Beurteilung der Stellung des Reichskanzlers iſt ſich einig
über die imponierende Bedeutung ſeiner ſouveränen Machtſtellung.
Die neuen Tatſachen werden erſt in den nächſten Wochen, die
ver=
mutlich durch die Bemühungen um die Beilegung des
deutſch=
öſterreichiſchen Konfliktes ausgefüllt ſein werden, ihr volles
Schwer=
gewicht erlangen; dann, wenn im Reich die Grabglocken verklungen
ſind und wenn in Oeſterreich, das noch immer ſtark unter dem
Ein=
druck der Ereigniſſe der letzten Woche ſteht, die Wellen abgeebbt
ſind.
Das nationale Oeſterreich ſteht unter dem Eindruck, daß ſich
ein Leben erfüllt hat, das, rein menſchlich geſehen, unerſetzbar iſt,
deſſen Ende aber ein unſagbarer Glückſtrahl beleuchtet hat durch
das Wiſſen, daß im Reichskanzler dem deutſchen Volke der Mann
geſchenkt iſt, die deutſche Sehnſucht, die auch die Sehnſucht des
deut=
ſchen Reichspräſidenten war, zu verwirklichen.
Garanten des Friedens.
(K) Warſchau, den 2. Auguſt 1934.
Der verſtorbene Reichspräſident von Hindenburg erfreute ſich
in Polen außerordentlichen Anſehens. Dieſer aufrechte, immer
pflichtbewußte Soldat und Staatsmann hat ſich in weiten Kreiſen
des polniſchen Volkes ſogar ſehr ſtarke Sympathien erworben. Er
befreite Polen vom ruſſiſchen Joch, das das polniſche Volk in
meh=
reren Aufſtänden vergeblich abzuſchütteln verſucht hatte. Marſchall
Pilſudſki, der ſelbſt ein überragender Soldat und Staatsmann iſt,
und der 1920 die Rote Armee vor den Toren Warſchaus ſchlug,
äußert ſich in ſeinen „Reden und Schriften” mit größter
Bewunde=
rung über den Sieger von Tannenberg, den er als das Symbol
heroiſcher Kraft und militäriſchen Geiſtes bezeichnet. Als der greiſe
Feldmarſchall an die Spitze des Reiches trat, erblickte Polen in
ihm denſelben Retter Deutſchlands, der während des Großen
Krieges das deutſche Volk vom äußeren Feind befreite. Es
er=
blickte in dem Reichspräſidenten von Hindenburg den Garanten
des inneren und äußeren Friedens, an dem Polen ſelbſt das größte
Intereſſe haben mußte, weil es ſich im Kampfe gegen den
Kom=
munismus mit Deutſchland einig wußte. Niemals gab es eine
Preſſeſtimme in Polen, die in pietätloſer Weiſe das greiſe
Reichs=
oberhaupt zum Mittelpunkt eines Angriffs gemacht hätte. Sein
Tod legt die eminente politiſche Frage nahe, ob das Deutſchland
unter ſeiner neuen Führung dieſelbe Gewähr für den Frieden und
für ein friedliches Zuſammenleben mit Polen bietet wie das
Deutſchland unter dem greiſen Feldmarſchall. Darum iſt man
in Polen nicht beſorgt. War es doch kein anderer als
Adolf Hitler, der ſich in dem Friedenswillen Deutſchlands mit
dem alten Reichspräſidenten einig war, und der Polen die Hand
zum Frieden bot, um die zugeſpitzten Nachbarbeziehungen nicht nur
zu entſpannen, ſondern eine Atmoſphäre zu ſchaffen, die ein
er=
ſprießliches Zuſammenleben und Zuſammenarbeiten zwiſchen dem
deutſchen und polniſchen Volke erſt ermöglichte. Daß von
die=
ſer Linie nicht abgewichen wird, dafür ſieht man
in dem neuen Staatschef Adolf Hitler die beſte
Gewähr.
Reichsminiſter Dr. Goebbels an Knut Hamſun.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an Knut Hamſun, der am
4. Auguſt ſeinen 75. Geburtstag feierte, folgendes Telegramm
gerichtet:
„Ich habe die Ehre, Ihnen zum 75. Geburtstag die
herz=
lichſten Glückwünſche auszuſprechen. Mit Bewunderung und
Dankbarkeit gedenkt das deutſche Volk am heutigen Tage des
großen Epikers und Geſtalters echten Menſchentums, deſſen Werk
wie kaum ein anderes eine Brücke zwiſchen dem deutſchen und
dem norwegiſchen Volk geſchlagen hat. Mögen Ihnen noch recht
viele Jahre fruchtbaren Schaffens beſchieden ſein. Reichsminiſter
Dr. Goebbels.”
Seite 4 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
SSUM
Ihre Verlobung geben bekannt
Lieſel Schott
Studienreferendarin
Hans Kirſtein
Gerichtsaſſeſſor
Darmſtadt
Mainz
5. Augnſt 1934
Fiſchtorpiatz 23
Hochſtraße 5
Statt Karten.
Ihre Verlobung geben bekannt:
Annelieſe Seitz
heini Zimmermann
5. Ruguſt 1934
Rlexandraweg 26
Inſelſtraße 17
Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe hat es
gefallen, unſeren lieben, ſtets treuſorgenden
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Sohannen Sienger
Drogiſt
nach ſchwerem Leiden zu ſich in die
Ewig=
keit abzurufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Ludwig Stenger
Maria Stenger
Eliſabeth Zeh, geb. Stenger
Ernſt Zeh und Enkel.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1934.
Heinheimerſtr. 16
Die Beerdigung findet am Montag, den
6, Auguſt, 15 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt, das Seelenamt Montag, den
6. Auguſt, 7 Uhr, in St. Eliſabeth.
„Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige).
Heute vormittag 11.30 Uhr verſchied
plötzlich und unerwartet unſere liebe
Schweſter und Tante
Frau
geb. Müller
im vollendeten 75. Lebensjahr. (8307
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ober=Ramſtadt, den 4. Auguſt 1934.
Die Beerdigurg findet Montag, den
6. Auguſt 1934, nachmittags 3 Uhr vom
Trauerhauſe Entengaſſe 2 aus ſtatt.
Statt Karten.
Dankſagung.
Herzlichen Dank allen denen, die unſerem lieben
Entſchlafenen
Willy Oechert
das letzie Geleit gegeben haben und für die vielen
ſchönen Blumenſpenden, ganz beſonders danken
wir den Herz=Jeſu=Brüdern für die liebevolle
Pflege und Hilfe bei der ſchweren Krankheit und
Herrn Kaplan Schäfer für ſeine große Mühe
und Sorge um ihn.
Frau Charlotte Dechert Wiw.
und Angehörige.
Darmſtadt, den 4. Auguſf 1934.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtigſter Teilnahme
während der Krankheit und bei dem Heimgang
meiner lieben Frau, unſerer guten Mutter,
ſprechen wir unſeren herzlichſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
K. Kleinſchnitz
E. Kleinſchnitz und Familie
R. Kleinſchnitz und Familte.
Darmſtadt, Gießen, den 5. Auguſf 1934.
Ihre Verlobung geben bekannt
Paule Teuschler
Erwin Hennemann
Darmstadt, im Juli 1934
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Sonntag, 5. Auguſt 1991
Für die zahlreichen Beweiſe wohltuender Teilnahme
ſagen wir herzlichen Dank.
Maria Rudolph
Otto Rudolph
Reg.=Baumeiſter a. D.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher Anteilnahme,
die uns bei dem ſo ſchmerzlichen Verluſte unſerer teuren
Entſchlafenen
Frau Margarethe Debus
geb. Ganßmann
Witwe des Steinholzfabrikanten und Schreinermeiſters
durch Wort, Schrift, Blumenſpenden und ehrendes Geleit
eni=
gegengebracht wurden, ſagen wir hierdurch unſeren Dank.
Namens aller Hinterbliebenen:
Die tieftrauernden Kinder.
Darmſtadt (Cudwigshöhſtr. 35), den 3. Auguſt 1934. (8291
Dankſagung.
Für die lieben Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim
Heimgange unſerer lieben Mitſchweſter
Schwelet M. Auaderd
ſagen wir auf dieſem Wege inniges Vergelt’s Gott.
Schweſter Theocla, Oberin u. Mitſchweſter
Nieder=Ramſtädterſtraße 30.
(8299
Dankſagung.
(Statt Karten)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme, die uns bei dem ſo ſchmerzlichen
Ver=
luſte unſerer teuren Entſchlafenen durch Wort,
Schrift und Blumenſpenden entgegengebracht
worden ſind, ſagen wir hierdurch unſeren
herz=
lichſten Dank. Beſonders danken wir den
Schweſtern des Alice=Hoſpitals für ihre
liebe=
volle Pflege und Herrn Pfarrer Müller für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Schuchmann.
Darmſtadi, den 4. Auguſf 1934.
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nntag, 5. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 214 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 5. Auguſt 1934
Auerkundgebungen am 6. u. 7. Auguft
die Reichskundgebungen aus Anlaß des Ablebens und der
tungsfeierlichkeiten des Generalfeldmarſchalls und
Reichs=
enten von Hindenburg werden durch Rundfunk übertragen.
die öffentlichen Uebertragungen finden in
mſtadt auf dem Marienplatz ſtatt.
In den Landgemeinden des Kreiſes regelt der
ruppenleiter die Durchführung der öffentlichen
Uebertra=
ayn. An den öffentlichen Uebertragungen nehmen alle
Glie=
de gen der Partei mit Fahnenabordnungen teil.
die öffentlichen Uebertragungen finden ſtatt:
am Montag, den 6. Auguſt, von 12 Uhr ab.
am Dienstag, den 7. Auguſt, um 11 Uhr und 20 Uhr.
die Bevölkerung wird aufgefordert, an den öffentlichen
erfeiern teilzunehmen. Die Uebertragungen ſind mit entblöß=
Kopf anzuhören, Rauchen iſt nicht geſtattet.
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
Trauergokkesdienſte
Anlaß des Ablebens des Reichspräſidenten finden heute
vor=
ag 10 Uhr in ſämtlichen evangeliſchen Kirchen Darmſtadts
Es ſind dazu alle evangeliſchen Gemeindeglieder und im
rag des Landesbiſchofs insbeſondere auch die ſämtlichen ſtaat=
und ſtädtiſchen Behörden, ſowie die verſchiedenen
Organi=
nen der NSDAP. eingeladen.
Heſſiſches Staatsminiſterium:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden: Am 15. Juni 1934 der Schulamtsanwärter
Heiderich aus Frankfurt a. M.=Rödelheim zum Lehrer
er Volksſchule zu Falken=Geſäß, Kreis Erbach, mit Wirkung
1. Junf 1934 an; am 25. Juli 1934 der Lehrer (Turnlehrer)
er Volksſchule in Mainz. zurzeit kommiſſariſch an der
Auf=
zule in Friedberg, Georg Reinhard, zum
Turnober=
fr an der Hochſchule für Lehrerbildung in Friedberg, mit
ung vom 23. Mai 1934 an; am 25. Juli 1934 der Kanzliſt
em Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt Heinz Münch
Sekretär mit Wirkung vom 1. Juni 1934 an.
lebertragen wurden: Am 24. Juli 1934 dem Lehrer Karl
os zu Heldenbergen, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an
Volksſchule zu Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach: dem Lehrer
tel Mühlbach aus Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach eine
erſtelle an der Volksſchule zu Heldenbergen, Kreis
Fried=
beide mit Wirkung vom 1. Auguſt 1934 an; am 27. Juli
dem Oberreallehrer Wilhelm Stoll an der Realſchule zu
I. zurzeit kommiſſariſch an der Volksſchule zu Vilbel, Kreis
berg, eine Lehrerſtelle an dieſer Schule mit Wirkung vom
vom 1. Auguſt 1934 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Miniſterial=
Kanzlei=
ktor Heinrich Geiſel zu Darmſtadt auf Grund des
Ge=
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19.
nber 1923 (Reg.=Bl. S. 509 und 511) in der Faſſung des
ſes vom 8 Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) mit Wirkung
1. September 1934. Dem Ausſcheidenden wurde aus dieſem
ß die Anerkennung der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte
eſprochen.
Verſehungen von Forſtbeamken.
iuf Grund der Neuorganiſation erforderlich geworden ſind.
Es wurden mit Wirkung vom 1. Juli 1934 in glei=
Dienſteigenſchaft verſetzt die Förſter: E.
Ober=
n der Förſterei Lißberg des Forſtamts Konradsdorf in die
erei Schwickartshauſen des Forſtamts Konradsdorf; K.
Kip=
der Förſterei „Häuſer Berg” des Forſtamts Lich in die För=
Langsdorf des Forſtamts Lich; R. Hofmann der Förſte=
Schwickartshauſen des Forſtamts Konxadsdorf in die Förſterei
=Lais des Forſtamts Konradsdorf; Fr. Reeg der Förſterei
des Forſtamts Eichelsdorf in die Förſterei Eichelsdorf des
kamts Eichelsdorfs; K. Frank der Forſterei Stornfels des
amts Eichelsdorf in die Förſterei Rainrod des Forſtamts
Usdorf; Krd. Schwöbel der Förſterei Affolterbach des
=amts Waldmichelbach in die Förſterei Ober=Schönmattenwag
Forſtamts Waldmichelbach; Krd. Ad. Merget der Förſte=
Zellhauſen des Forſtamts Seligenſtadt in die Förſterei
Klein=
eim des Forſtamts Seligenſtadt; Fr. Kuhl der Förſterei
enthal des Forſtamts Mörfelden in die Förſterei Sensfelder
ne des Forſtamts Mörfelden; P. Schmidt der Förſterei
5=Ellenbach des Forſtamts Lörzenbach in die Förſterei
Weſch=
des Forſtamts Lörzenbach; P. Eiſinger der Förſterei See=
I des Forſtamts Jugenheim in die Förſterei Alsbach des
tamts Jugenheim; Hrch. Bauer der Förſterei Langerwald
Forſtamts Hirſchhorn in die Förſterei Hirſchhorn des Forſt=
S Hirſchhorn; Ph. Speier der Förſterei Groß=Bieberau des
ſtamts Groß=Bieberau in die Förſterei Holländer Hütte des
ſtamts Groß=Bieberau; Fr. Kaiſer der Förſterei Mainzer
g des Forſtamts Dieburg in die Förſterei Altheim des Forſt=
S Dieburg; Gg. Eiſenhauer der Förſterei, Mörlenbach
Forſtamts Birkenau in die Förſterei Rimbach des Forſtamts
kenau; Ad. Bauer der Förſterei Altheim des Forſtamts
Die=
in die Förſterei Merlau des Forſtamts Nieder=Ohmen;
Sann, der Förſterei Frankel des Forſtamts Waldmichelbach
die Förſterei Elbenrod des Forſtamts Eudorf; K.
Ahl=
end der Förſterei Konradsdorf des Forſtamts Konradsdorf
ie Förſterei Glaubzahl des Forſtamts Nidda: R. Göbel der
ſterei Kirtorf des Forſtamts Kirtorf in die Förſterei Meiches
Forſtamts Storndorf; O. Heß der Förſterei Leihgeſtern des
ſtamts Schiffenberg in die Förſterei Gambach des Forſtamts
bach; J. Hch. Urbach der Förſterei Pferdsbach des Forſtamts
ingen in die Förſterei Düdelsheim des Forſtamts Düdels=
7: W. Nickel der Förſterei Reichenbach des Forſtamts Bens=
7 in die Förſterei Affolterbach des Forſtamts Waldmichelbach;
Kirſchner der Förſterei Seidenbuch des Forſtamts
Lin=
els i. O. in die Förſterei Kelſterbach des Forſtamts Kelſter=
W. Klipſtein der Förſterei Ober=Lais des Forſtamts
radsdorf in die Förſterei Baierseich des Forſtamts
Kranich=
r: M. Braun der Förſterei Langenthal des Forſtamts
henberg in die Förſterei Schadeck des Forſtamts Hirſchhorn;
Lohfink der Förſterei Einſiedel des Forſtamts Kranich=
* in die Förſterei Markhaus des Forſtamts Dieburg.
Ausfallende Sprechſtunden. Am Dienstag, dem 8. Auguſt
4, fallen aus Anlaß der Beiſetzung des Herrn
Reichspräſiden=
die Sprechſtunden bei den ſtädtiſchen Dienſtſtellen aus.
— Ausbildungslehrgang im Rettungsſchwimmen für Damen
Großen Woog. Am kommenden Mittwoch dem 8. Auguſt,
innt ein Lehrgang im Rettungsſchwimmen für Damen.
Teil=
mer melden ſich 18.30 Uhr am Ende des Laufſteges beim
nenbad. Die Teilnahme iſt koſtenlos. Leiterin: Sportlehrerin
R. Page.
Ausſahrangsderoronang zur Berorohanig des neichshranveien
Ader Die Berierhang von Reitangsihebainten.
Auf Grund des § 12 der Verordnung des Reichspräſidenten
über die Verleihung von Auszeichnungen für die Errettung von
Menſchen aus Lebensgefahr (Rettungsmedaillen) vom 22. Juni
1933 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 411) wird im Einvernehmen mit dem
Reichsminiſter des Innern folgendes beſtimmt:
§ 1. Ueber jede Lebensrettung, bei der die Verleihung der
Rettungs= oder Erinnerungsmedaille, eine Geldbelohnung oder
öffentliche Belobigung in Frage kommt, iſt dem Heſſiſchen
Staats=
miniſterium, Miniſterialabteilung Ib. (Innere Verwaltung) von
Amts wegen mit größter Beſchleunigung zu berichten. Zuſtändig
für die Berichterſtattung iſt das Kreisamt, in deſſen Bezirk der
Retter wohnt. In den Städten Darmſtadt, Mainz, Offenbach
a. M., Worms und Gießen tritt an die Stelle des Kreisamtes
die Polizeidirektion. Hat der Retter ſeinen Wohnſitz im Ausland,
ſo iſt örtlich zuſtändig die Behörde, in deren Bezirk der
Rettungs=
ort liegt. Der Bericht muß enthalten:
a)den Zunamen und den Rufnamen, den Stand oder Beruf und
den Wohnort des Retters, ſein Lebensalter zur Zeit der
Ret=
tungstat und ſeine Staatsangehörigkeit.
b)den Tag und den Ort der Rettung.
c) eine Schilderung der Rettungstat unter Angabe des Namens,
des Berufs, des Alters und des Wohnorts des Geretteten und
aller Umſtände, die zur Beurteilung der Rettungstat von
Wert ſind,
4) ein kurzes Urteil über die Würdigkeit des Retters,
e) eine Stellungnahme der berichtenden Behörde.
Dem Bericht ſind die Ermittlungsverhandlungen in einem
Heft beizufügen.
§ 2. Die Ermittlungen ſind in jedem Einzelfall beſonders
darauf zu richten, ob alle Vorausſetzungen für die Auszeichnung
gegeben ſind. Zu dieſem Zweck ſind Retter und Geretteter ſowie
die ſonſtigen Augenzeugen, ausführlich über den Tatbeſtand zu
vernehmen. Den Verhandlungen iſt erforderlichenfalls eine
be=
hördlicherſeits herzuſtellende, einfache Handzeichnung beizufügen,
welche die Oertlichkeit veranſchaulicht, und in der namentlich bei
Rettung aus Waſſernot die in Betracht kommenden Entfernungs=
und Tiefenverhältniſſe durch Zahlenangaben erſichtlich gemacht
ſind. Bei Rettungstaten im Rhein. Main und Neckar iſt das
zu=
ſtändige Waſſerbauamt gutachtlich zu hören.
§ 3. In allen Fällen, in denen nur die Erinnerungsmedaille
verliehen werden kann, iſt zu berichten, ob der Retter bereit iſt,
die — nicht zum Anlegen beſtimmte — Erinnerungsmedaille im
Falle der Verleihung anzunehmen.
8 4. Ein jugendlicher Retter erhält eine Belobigung unter
Inausſichtſtellung ſpäterer Verleihung der Rettungsmedaille am
Bande (8 5 Abſatz 1, Satz 2 der Verordnung des
Reichspräſiden=
ten) nur, wenn die ſonſtigen Vorausſetzungen für die Verleihung
Aufruf des Landeshandwerksführers
an das Handwerk.
Deutſches Handwerk! Der Herr Reichspräſident von
Hinden=
burg, der Ehrenmeiſter des deutſchen Handwers, wurde durch
Gottes Beſchluß in die große Armee ſeiner toten Kameraden
ab=
berufen. Mit tiefer Trauer erfüllt, beklagt das Handwerk das
Hinſcheiden eines großen deutſchen Mannes, gleichzeitig aber auch
ſeines Ehrenmeiſters. Ehrenpflicht eines jeden
Handwerks=
meiſters iſt es, ſeine Trauer durch Halbmaſtſetzen der Flagge zu
bekunden, kein Haus eines Handwerkers darf ohne eine
Trauer=
fahne ſein. Die Obermeiſter der Innungen, ſowie alle Führer
handwerklicher Organiſationen tragen bis zum Beiſetzungstage
einſchließlich Trauerflor am linken Arm. Beſondere
Anweiſun=
gen für die am Beiſetzungstage durch die handwerklichen
Orga=
niſationen durchzuführenden Trauerfeiern ſind an die
Hand=
werkskammern ergangen. Ernſtes Auftreten, würdiges
Verhal=
ten müſſen das äußere Zeichen eurer Trauer ſein.
Der Landeshandwerksführer für Heſſen.
gez. Gamer.
Treue Mieterin. Seit 1. Auguſt 1904 wohnt Frau Käthe
Fehr Witwe im Hauſe des Metzgermeiſters Scheerer, Mühlſtr. 16.
Seit 30 Jahren iſt Frau Fehr auch Abonnentin des „Darmſtädter
Tagblatts”.
— Pauslusgemeinde. Im heutigen Hindenburg=
Gedächtnis=
gottesdienſt in der Pauluskirche um 10 Uhr wird die
Konzert=
ſängerin Fräulein Grete Nies (Alt) zwei Bach=Lieder zu Gehör
bringen.
Fkp. Für den NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bund (Stahlhelm)
hat der Bundesführer, Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte,
befoh=
len, daß alle Bundesdienſtſtellen bis zum Tage der Beiſetzung
des Reichspräſidenten die Hakenkreuzfahne, die Bundesdienſtflagge
und — wenn drei Flaggen geſetzt werden können — auch die
ſchwarz=weiß=rote Fahne auf Halbmaſt zu ſetzen haben. Alle
Mit=
glieder des Bundes haben" für 14 Tage Trauerflor am linken
Oberarm anzulegen, ſowohl in Uniform als auch in Zivil.
DNB. Gebührenfreie Rundfunkaufnahme der
Trauerfeierlich=
keiten. Die Errichtung und der Betrieb von
Rundfunkempfangs=
anlagen zur Aufnahme der Trauerfeierlichkeiten für den
verſtor=
benen Herrn Reichspräſidenten am 6. und 7. Auguſt iſt allen
Volksgenoſſen ohne beſondere Genehmigung geſtattet. Gebühren
werden von der Deutſchen Reichspoſt nicht erhoben, wenn die
Anlagen nach Beendigung der Uebertragung der
Trauerfeierlich=
keiten ſogleich abgebaut werden.
der Rettungsmedaille am Bande gegeben ſind. Ob dieſe
Voraus=
ſetzungen erfüllt ſind, entſcheidet der Reichspraſident. Die
Be=
lobigung wird durch den Staatsminiſter, und zwar bei Schülern
und Schülerinnen ſtets durch Vermittlung der Schule
ausgeſpro=
chen. Die Rettungsmedaille am Bande wird den Jugendlichen
nach Vollendung des 18. Lebensjahres nur verliehen, wenn er
nach ſeiner ganzen Führung in der Zeit bis dahin ſich der Verleihung
dieſer Auszeichnung würdig gezeigt hat.
§ 5. Die Rettungsmedaille am Bande und die
Erinnerungs=
medaille werden nicht nur für Rettungstaten verliehen, bei denen
beſtimmte, namentlich feſtſtehende Perſonen aus Lebensgefahr
ge=
rettet worden ſind, ſie können vielmehr auch dann erwirkt werden,
wenn der Retter eine offenſichtliche große Gefahr für Leben und
Geſundheit von einem unbeſtimmten Perſonenkreis
abgewen=
det hat.
§ 6. Der Verleihung der Rettungsmedaille oder
Erinnerungs=
medaille iſt nicht würdig, wer eine mit dem Verluſt der
bürger=
lichen Ehrenrechte verbundene Verurteilung erlitten oder ſich in
vaterlandsfeindlichem Sinne betätigt hat. Die Tatſache einer
ge=
richtlichen Beſtrafung ſchließt die Verleihung dann nicht ohne
weiteres aus, wenn die Straftat nicht Ausfluß einer ehrloſen
Ge=
ſinnung war, wenn ſie keine allzu ſchwere geweſen iſt oder bereits
längere Zeit zurückliegt.
8 7. Die Medaillen und Verleihungsurkunden und die
Be=
lobigungsurkunden werden durch das zuſtändige Kreisamt, in den
Städten Darmſtadt, Mainz, Offenbach. Worms und Gießen durch
die Polizeidirektion ausgehändigt. Hat der Retter ſeinen
Wohn=
ſitz im Ausland, ſo regelt der Reichsminiſter des Innern die
Aus=
händigung der Auszeichnung.
Reichs=. Staats= und Gemeindebeamte erhalten die Medaillen
durch Vermittlung der vorgeſetzten Dienſtbehörde, Schüler und
Schülerinnen durch den Leiter der Schule.
S 8. Der Staatsminiſter kann für Rettungstaten, die ſich zu
Vorſchlägen auf Verleihung der Rettungs= oder der
Erinnerungs=
medaille nicht eignen oder für die keine der beiden Medaillen
ver=
liehen wird, oder in Fällen, in denen der Retter einer
Geldbeloh=
nung vor dieſen beiden Auszeichnungen den Vorzug gibt, eine
Geldbelohnung gewähren oder eine öffentliche Belobigung
aus=
ſprechen. Geldbelohnung und öffentliche Belobigung können
mit=
einander verbunden werden. Vorbedingung für die Bewilligung
einer Geldbelohnung oder einer öffentlichen Belobigung iſt, daß
der Retter mit ſeiner Tat den Beweis beſonderer Entſchloſſenheit
und Hilfsbereitſchaft erbracht hat.
Die öffentliche Belobigung wird in der „Darmſtädter
Zei=
tung” bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1934.
Der Heſſiſche Staatsminiſter. Jung.
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Graphiſche Arbeiter im deutſchen Danzig!
Ein großes Berufstreffen veranſtalten die graphiſchen
Arbei=
ter in Danzig in der Zeit vom 8.—14. Auguſt 1934. Zur
Aufklä=
rung an alle Mitfahrer aus unſerem Bezirk geben wir folgende
Punkte bekannt, die zu beachten ſind:
1. Anmeldungen für die Danzigfahrt können nicht mehr
zurück=
gezogen werden, da ſich jeder durch Unterſchrift verpflichtet
hat und die Viſen namentlich ausgeſtellt ſind.
2. Der Betrag für das Teilnehmerheft in Höhe von 14,75 RM.
iſt bis ſpäteſtens 6. Auguſt 1934 an unſere Anmeldeſtellen zu
entrichten.
3. Jeder Teilnehmer kauft ſich die Fahrkarte ſelbſt. Er erhält
dieſelbe bei Vorzeigung des Teilnehmerheftes am
Fahrkarten=
ſchalter zum genannten ermäßigten Preis.
4. Tragen von Uniform iſt da kein Parteidienſt nicht erwünſcht.
Wer im Beſitz des DAF.=Anzuges iſt, trägt den Feſtanzug.
5. Die Abfahrzeiten des Sonderzuges ſind genau zu beachten:
Ab Darmſtadt 15,28 UUhr, ab Frankfurt 16,07 Uhr, ab Gießen
17,27 Uhr, ab Kaſſel 19.40 Uhr.
Inkelletkualismus.
Man ſchreibt uns: Ueber dieſes Thema ſprach am Freitag
mittag im Neuen Gerichtsgebäude anläßlich einer zahlreich
be=
ſuchten Verſammlung der Gruppe Jungjuriſten des BNSDJ., Gau
OLG.=Bezirk Darmſtadt. Pg. Referendar Altendorf.
Der Vortragende betonte eingangs, daß es ihm nicht ſo ſehr
auf ein ſtreng wiſſenſchaftliches Elaborat ankomme, als vielmehr
auf die Vermittlung einer, wenn auch aus hiſtoriſchen und
gegen=
wartsgeſchichtlichen Erkenntniſſen entwickelte, ſo doch perſönliche
Anſchauung. Er wies weiter darauf hin, daß die Löſung eines
Problems in letzter Inſtanz allerdings durch die Tat erfolge, jeder
Betätigung aber ein Betrachten und Entſchließen vorausgehe. Es
liege ihm vor allem an der pſychologiſchen Aufklärung des
Problems „Intellektualismus”. Ausgehend von der Urfrage: Sein
oder Nichtſein und dem Standpunkt der vorbehaltsloſen
Lebens=
bejahung, kam der Referent dann eingehend auf die
Verſelbſtän=
digung (Emanzipation) des Geiſtes (Intellekts) vom Leben zu
ſprechen. Er unterſchied drei Exponenten dieſes
Emanzipations=
prozeſſes, drei „Brücken”, auf denen ſich der Geiſt von der
Vita=
lität entfernt bis zur Erſtarrung und ſchließlich zum Tode. Die
erſte: die Komplizierung des Lebens, die den Geiſt
ver=
führe das Mittel zum Zweck zu machen. Als Beiſpiel wurde das
Streben nach dem Gelde angeführt, das dann in Kapitalismus
ausgeartet ſei. Die zweite: die Objektivierung gewiſſer
urſprünglich ſubjektiver Lebensvorgänge durch den Geiſt. bei dem
das objektivierte Wiſſen am Ende zum Selbſtzweck werde. So
habe die Wiſſenſchaft der Vergangenheit z. B. den Götzen der „
ob=
jektiven Wahrheit” hervorgebracht. Und die dritte: die
Verſchie=
bung der Luſtempfindung vom Zweck auf das Mittel, die
dieſem erſt die Kraft einhauche, zum Selbſtzweck zu werden. So
ſeien entſtanden Staaten und Rechte ohne Vitalwert, eine
Wirt=
ſchaft, die das Volk verhungern läßt, eine Kunſt, die ververs und
tödlich iſt, und das ganze Rieſenproblem unſerer europäiſchen
Kulturſtunde.
Dieſer Entwicklung Einhalt zu gebieten, ſei der
Nationalſozia=
lismus geboren, der lediglich die Rehabilitierung des Vitalwertes
auf allen Gebieten auf ſeine Fahnen geſchrieben habe.
Abſchlie=
ßend bemerkte der Vortragende, daß es ausgeſchloſſen ſei, auf „
in=
tellektuellem” Wege Kämpfer dieſer Bewegung zu werden.
Kämp=
fer werde man nicht aus dem Intellekt, ſondern aus Fanatismus.
aus Leidenſchaft. Der Intellekt „funktioniere” erſt auf „Antrieb”.
Die Diener des Geiſtes hätten jedenfalls noch manches
nachzu=
holen ſelbſt gegenüber denen, die der Bewegung „nur” mit ihrem
Körper gedient hätten, indem ſie ihn hingaben für das gleiche
Leben des gleichen Deutſchlands, dem wir alle dienen wollen.
E. P.
Aus der Uebungswirtſchaft.
Die Uebungswirtſchaft in der Deutſchen Angeſtelltenſchaft, die
augenblicklich bereits über 2000 Uebungsfirmen und
Uebungs=
büros der Berufsgemeinſchaften der Kaufmannsgehilfen, der
weiblichen Angeſtellten, der Büro= und Behördenangeſtellten und
der Techniker umfaßt, erfreut ſich auch in den Sommermonaten
einer ausgezeichneten Entwicklung. Das iſt darauf
zurückzufüh=
ren, daß dieſe Uebungsfirmen kein Erſatz für zeitlich begrenzte
Lehrgänge ſind, die in der Regel auf die Herbſt= und
Winter=
monate verlegt werden, ſondern Arbeitskameradſchaften für
Lehr=
linge und Junggehilfen bis zum 25. Lebensjahre. Die Arbeit,
die im Auftrag der HJ. geleiſtet wird, hat zum Ziel die
zuſätz=
liche Berufsſchulung als Ergänzung zur
Pflichtberufs=
ſchule und zur praktiſchen Lehre zu betreiben.
Soeben ſind die Folgen 6 der Arbeitsblätter für die
Uebungs=
firmen der Wirtſchaftsgruppen Induſtrie und Handel
er=
ſchienen. Im Induſtriefirmen=Arbeitsblatt wird zur Frage der
Technik in der Uebungswirtſchaft und zu der
Frage der Notwendigkeit von Kartellen oder
ähnlichen Gebilden in der Uebungswirtſchaft
Stellung genommen. Im Arbeisblatt der Wirtſchaftsgruppe
Han=
del werden die Auswirkungen der Reinhardtſchen
Steuerreform auf den Handel, die
Gemein=
ſchaftsaufgaben von Handel und Gewerbe und
die Förderung der Planmäßigkeit in der
Kohlen=
wirtſchaft behandelt.
Bei Erſcheinen dieſer Zeilen ſind bereits die neubearbeiteten
Richtlinien für die Gründung und Leitung von Uebungsfirmen
und für den Verkehr der Uebungsfirmen mit dem Handelsregiſter
in die Ortsgruppen gelangt. In dieſen Richtlinien ſind die
neueſten geſetzlichen Maßnahmen über die Umwandlung von
Kapitalgeſellſchaften in
Unternehmungsfor=
men mit perſönlicher Verantwortung mit
einge=
arbeitet.
Die Uebungswirtſchaft wird durch dieſe Richtlinien
zweifel=
los eine weitere Entwicklung der Arbeit und eine erhebliche
zahlenmäßige Verſtärkung des Uebungsfirmenetzes verzeichnen
können.
Seite 6 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
BaTfn3.
Vorläuſig lob ich mir meinen kreuen „Herſch”
Es iſt nun mal ſo, wie es iſt: Unſere Beine reichen nicht
immer aus, und wenn ſie noch ſo ſchön und kräftig ſind. Von
Zeit zu Zeit fällt uns das wieder mal auf. Da bewegt ſich alles
ſo ſchnell an uns vorbei; da ſteigt mein Nachbar ſtolz und
er=
haben in ſein Auto, klappt die Tür zu und gibt dem Ding
Ben=
zin zu freſſen, daß es knurrt und faucht und ſich ſpeuzend
davon=
macht; da klemmt ſich der junge Mann von gegenüber auf ſeinen
Knatterkaſten, das ſogenannte Fräulein Braut hebt ſich graziös
auf den Soziusſitz, zieht den Rock in die nötige Anſtandslänge
und wartet darauf, daß der Freund dem Untier in die Rippen
tritt, einmal oder fünfmal, je nachdem, bis er die ganze Straße
mit dem Radau erfüllt und ſich wie Jupiter in Dunſt und
Wol=
ken hüllt und im Nebel verſchwindet . . . und zurück bleibt das
Urbild des Menſchen, da ſich da auf eigenen Füßen langſam
vor=
wärts bewegt und je nach Veranlagung und Temperament mehr
oder weniger auf die Maſchinen ſchimpft, die da an ihm
vorbei=
ziehen.
Ich aber, ich lobe mir meinen treuen „Herſch”. Ich hebe ihn
aus ſeinem Geſtell. gebe ihm ein bißchen Oel, fühle ihm den Puls
und ſchwinge mich auf den gefederten Sattel. Und dann geht es
aus der Stadt hinaus. Geduldig läßt er ſich treten, behaglich
knirſchen die Räder auf dem Fahrradweg, und da ich den
Ma=
ſchinen keine Konkurrenz ſein will, biege ich bald von den großen
Straßen ab und ſchlängele mich auf ſtillen Pfaden dahin,
2000 Kilometer in einem Stück kann ich natürlich nicht machen,
ich begnüge mich mit dem hundertſten Teil etwa, werfe mich
irgendwo ins Laub oder Gras, beiße in mein Brot und ſuche mir
ein paar Brombeeren dazu.
Ich meine, ich bin nun nicht etwa ſelbſtzufrieden und
ver=
herrliche ungebührlicherweiſe mein Geſchick. Oh nein. So ein Auto
zum Beiſpiel, ſo ein ſchöner „ſchnittiger” Wagen
Irgendwo
in einem Schaufenſter ſteht ſo einer, den hat ſich mein Bub
die=
ſer fünfjährige Bengel, ſchon herausgeſucht. Er will damit ſo
ſchnell fahren wie die Zweitauſend=Kilometer=Fahrer, und hat
mich großherzig dazu eingeladen. Da werde ich zu gegebener
Zeit nicht nein ſagen, ſo bin ich nicht, aber bis dahin lob ich mir
immer wieder meinen treuen Herſch und lade meinen
hoffnungs=
vollen Sohn ein, vor mir Platz zu nehmen, und nun iſt er es,
der nicht nein ſagen kann. Doch jedesmal, wenn wir zufällig an
beſagtem Schaufenſter vorbeikommen, bleiht er ſtehen, erklärt mir
ſeinen Wagen und ſchließt mit der Verſicherung: „Dann darfſt
du aber auch mitfahren. Vater.”
Vorläuſig aber . . . doch das habe ich ja ſchon zweimal geſagt.
Orisleilung der Aebungsfirmen
in der Berufsgemeinſchaft der Techniker der Deutſchen
Angeſtellten=
ſchaft Darmſtadt.
Mit den am 1. Auguſt dieſes Jahres gegründeten
Uebungs=
firmen Feldmann u. Co. Flugzeugbau Darmſtadt
und Mittelrheiniſche Bau=G. m. b. H. Darmſtadt
haben nun auch die Techniker Darmſtadts erſtmalig die
Uebungsfirmenarbeit in Angriff genommen. Sie will
den jungen Technikern Gelegenheit geben, ihr Können und Wiſſen
an gemeinſamer kameradſchaftlicher Arbeit, auch mit den
Kauf=
leuten, in deren Händen die Bearbeitung des kaufmänniſchen
Teiles liegt, zu üben.
Es werden alle Aufgaben eines modernen techniſchen
Be=
triebes gelöſt, und es wird verſucht, in praktiſcher
Werk=
ſtattarbeit Betriebsvorgänge anſchaulich zu machen.
Alle jungen Techniker und Kaufleute von 17—25 Jahren ſind
für dieſe neuartige zuſätzliche Berufsbildungsarbeit zugelaſſen.
Weitere Firmengründungen ſind nach Zahl und Art der
Neuan=
meldungen ins Auge gefaßt.
Auskunft wird erteilt und Meldungen können erfolgen bei
der Berufsgemeinſchaft der Techniker, Rheinſtraße 35 I.
Zahlen der Volkszählung vom 16. Jun 1933.
LPD. In der vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegebenen
Zeitſchrift „Wirtſchaft und Statiſtik” werden nun in einer
Sonder=
beilage die endgültigen Zahlen der Volkszählung vom 16. Juni
1933 veröffentlicht.
Die Zahlen für Heſſen zeigen folgendes Bild: Heſſen
um=
faßte am 1. Januar eine Fläche von 7 692,01 Quadratkilometer.
Die Geſamteinwohnerzahl betrug 1 429 048. Davon waren 698 038
männlichen Geſchlechts. Im Juni 1925 betrug die Einwohnerzahl
für den Volksſtaat Heſſen 1 347 279, wovon 655 964 männlichen
Ge=
ſchlechts waren. Die Geſamtzunahme betrug 81 769, d. h. 6,1 v. H.
An dieſer Zunahme hatten die männlichen Perſonen einen Anteil
von 42074 oder 6,4 v. H., die weiblichen dagegen nur 5,7 v. H.
In Heſſen kommen auf 1 Quadratkilometer 185,8 Perſonen nach
der neuen Zählung, während es 1925 nur 175,2 waren.
Für die drei Provinzen Heſſen ergeben ſich folgende Zahlen:
Die Provinz Starkenburg hat eine Geſamteinwohnerzahl
von 665 512, wovon 326 257 männlichen Geſchlechts ſind. Am
16. Juni 1925 betrug die Geſamteinwohnerzahl Starkenburgs
624 572, davon waren 305 570 männlich. Die Geſamtzunahme
be=
trägt für dieſe Provinz 40 940, alſo 6,6 v. H. Daran ſind die
männlichen Perſonen mit 20 687 oder 6,8 v. H, beteiligt. Der
An=
teil der weiblichen Perſonen beträgt nur 6,3 v. H. In der
Pro=
vinz Starkenburg entfallen auf 1 Quadratkilometer 221,9
Men=
ſchen. Im Jahre 1925 waren es nur 208,3.
Die Provinz Oberheſſen hat eine
Geſamteinwohner=
zahl von 342 620. Davon entfallen auf die männlichen 169 461.
Vorher betrug ſie 328 490, wovon 161 504 männlich waren. — Die
Provinz Oberheſſen hat ihre Einwohnerzahl von den heſſiſchen
Provinzen am wenigſten vermehrt, denn ihre Zunahme beträgt nur
14 130 oder 4,3 v. H. Daran ſind die Männer mit 7957 oder 4,9
v. H. beteiligt. Die weiblichen Perſonen nur mit 3,7 v. H. In
Oberheſſen kommen auf 1 Quadratkilometer nur 104,2 Perſonen,
gegen 99,9 im Jahre 1925.
In Rheinheſſen wohnen nach den neuen Ergebniſſen
420 916 Perſonen. Davon ſind 202 320 männlichen Geſchlechts.
1925 betrug die Einwohnerzahl Rheinheſſens 394 217 wovon
188 890 männlichen Geſchlechts waren. Die Geſamtzunahme betrug
26 699 oder 6,8 v. H. An dieſer Zunahme ſind die männlichen
Perſonen mit 13 340 oder 7,1 v. H. beteiligt, die weiblichen
da=
gegen nur mit 6,5 v. H. Auf einen Quadratkilometer kommen in
Rheinheſſen nun 299,5 Perſonen; im Jahre 1925 waren es 280,6.
Danach iſt Rheinheſſen immer noch die dichtbeſiedeltſte Provinz
Heſſens.
Die einzelnen Kreiſe Heſſens zeigen folgende
Bevölkerungs=
zahlen: Bensheim 78 919. Darmſtadt 154 537, Dieburg 68 102,
Erbach 49 968. Groß=Gerau 69 948. Heppenheim 59 000,
Offen=
bach 185 038. Alsfeld 39 157 Büdingen 44 648, Friedberg 93 481,
Gießen 105 621, Lauterbach 30 945, Schotten 28 768. Alzey 43 951,
Bingen 47 821, Mainz 175 632, Oppenheim 49 563, Worms 103 944.
Vorübergehende Einſchräukung des Poſtſchalterdienſtes am
6. und 7. Auguſt. Während der Rundfunkübertragung der
Trauer=
eietlichkeiten für den verſtorbenen Herrn Reichspräſidenten am
5. und 7. Auguſt werden die Schalter der Poſtämter
vorüber=
gehend geſchloſſen. Für den Telegramm= und Rohrvoſtdienſt
bleibt bei jeder Poſtanſtalt ein Schalter geöffnet. Auch im
Fern=
ſprech= Luftpoſt= und Eilzuſtelldienſt treten keine Beſchränkungen
ein. Die Poſtanſtalten geben die vorübergehende Schließung der
Schalter durch Aushang bekannt. Bei den Poſtſcheckämtern ruht
ebenfalls der Kaſſendienſt.
Die Preſſeſtelle der Fliegerlandesgruppe VII (Südweſt)
teilt mit, daß das Staatliche Turn= und Sportamt des Heſſiſchen
Staatsminiſteriums einen Preis von 300 RM. für den 15. Rhön=
Segelflug=Wettbewerb zur Verfügung geſtellt hat.
Die Dienſtſtelle der Ortsgruppe Darmſtadt des
Reichsluft=
ſchutzbundes teilt mit, daß vom 6. bis 20. Auguſt 1934 keine
Sprech=
ſtunden ſtattfinden. Mitgliedsanmeldungen werden jedoch in dieſer
Zeit während der Dienſtſtunden angenommen. In dringenden
Fällen iſt Griesheim bei Darmſtadt unter Nr. 85 anzurufen.
Herr Ludwig Bayer, Darmſtadt, Schulſtr. 7, II erſuch,!
uns, mitzuteilen, daß er nicht identiſch iſt mir dem zu 1 Jahr
Ge=
fängnis verurteilten Ludwig Bayer aus Darmſtadt, 29 Jahre alt.
Sonntag, 5. Auguſt 1934
Steuer= und Wielſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1934.
Ausſchneiden!
5. (6.) Aug.
5. (6.) Aug.:
vom 16 bis 31. Juli 1934 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Juli 1934 einbehaltenen Lohn=
5. (6.) Aug.
5. (6.) Aug.
5. (6.) Aug.
6. Auguſt:
10. Auguſt:
10. Auguſt:
10. Auguſt:
10. Auguſt:
15. Auguſt:
15. Auguſt:
15. Auguſt:
15. Auguſt:
ſteuerbeträge, für ſämtliche in einem Betriebe
be=
ſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM.
nicht überſtiegen haben, im Ueberweiſungsverfahren
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 31. Juli 1934 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.)
In gleicher Weiſe wie vorſtehend angegeben
Abfüh=
rung der Eheſtandshilfe bei Lohnempfängern.
(Keine Schonfriſt.)
Entrichtung der Arbeitsloſenhilfe für die
nicht ſozialverſicherten Arbeitnehmer an die
Finanz=
kaſſe. (Keine Schonfriſt.)
Abführung der Bürgerſteuer, ſoweit dieſe im
Monat Juli 1934 von den Arbeitgebern
einzubehal=
ten und nicht bereits am 20. Juli 1934 abzuführen
war. (Keine Schonfriſt.)
Vorlage der Aufſtellung der
Deviſen=
geſchäfte, die von einem Unternehmen mit
gene=
reller Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat
Juli 1934 getätigt worden ſind.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Juli
1934 fällig geweſene zweite (gemeindliche) Ziel der
Gemeinde= Kreis= und
Provinzial=
umlagen für das Rechnungsjahr 1934/35.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Juli
1934 fällig geweſene zweite Ziel der
Filial=
ſteuer in der Stadt Darmſtadt für das
Rechnungs=
jahr 1934/35.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Juli
1934 fällig geweſene zweite Ziel der
Warenhaus=
ſteuer in der Stadt Darmſtadt für das
Rechnungs=
jahr 1934/35.
Ablauf der Schonfriſt für das am 25. Juli
1934 fällig geweſene zweite Ziel der
Müllab=
fuhr=, Straßenreinigungs= und
Kanal=
benutzungsgebühren in der Stadt Darmſtadt
für das Rechnungsjahr 1934/35.
Anmeldung und Zahlung der
Börſenumſatz=
ſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsver=
fahren zu entrichten iſt. (Abrechnung für den
Mo=
nat Juli 1934.) Keine Schonfriſt.
Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Vor=
auszahlung für die monatlichen Zahler für den
Monat Juli 1934. (Schonfriſt bis 17. Auguſt 1934.)
Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren
Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für
den Monat Juli 1934. (Vergl. die Bekanntmachung
der Stadtkaſſe Darmſtadt vom 2. Auguſt 1934 in
Nr. 211 des „Darmſtädter Tagblatts” vom gleichen
Tage.)
Entrichtung der 3. Rate der Bürgerſteuer für
Veranlagte. Näheres iſt aus dem roten „
Bür=
gerſteuerbeſcheid” 1934 zu entnehmen.
Zweites und letztes Ziel der Hundeſteuer für
das Kalenderjahr 1934 laut Beſcheid.
Zweites Ziel der Kirchenſteuer für das
Rech=
nungsjahr 1934/35 laut Kirchenſteuerbeſcheid. (Keine
Schonfriſt.)
Zahlung eines Teilbetrages der
Aufbringungs=
umlage für das Rechnungsjahr 1934/35 laut
Be=
ſcheid. (Keine Schonfriſt.)
Entrichtung der Vierteljahresrate der
Vermögen=
ſteuer laut Beſcheid. Nicht für die
Land=
wirtſchaft!
Beiträge zur Handwerkskammer.
Auf die Ausführungen am Schluſſe der letzten Steuerkalender
wird verwieſen. Die Anforderungszettel ſind noch nicht
heraus=
gegeben. Ueber die Fälligkeit des 1. Zieles wird hier näheres
rechtzeitig mitgeteilt werden.
Arbeitgeber — Bürgerſteuer 1934!
Auf die ſo bezeichnete wichtige Bekanntmachung der
Bürger=
meiſterei Darmſtadt vom 20 Juli 1934 in Nr. 203 des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” vom 25. Juli 1934 wird auch an dieſer Stelle
(Strafen bei Verſäumnis) verwieſen.
H. W. Wohmann.
Am Poſtſchalter.
Zehn Dreier, nich, und zehn Vierer, nich. Noch
fünf Sechſerkarten, nich. Ich habe nur einen
Zwanzigmarkſchein, nich.
So iſi mancher deutſche Mund
heute mit der Nich=Seuche behaftet.
Sprachverein.
Vom Verband des Sparerbundes wird uns geſchrieben: Die
hieſige Ortsgruppe wird am 15. Auguſt, abends 8.30 Uhr, eine
Werbeverſammlung im Fürſtenſaal abhalten, in welcher
erſtmals der Führer, Miniſterpräſident a. D. Prof. Dr.
Wer=
ner über die Ziele des Bundes ſprechen wird. Die Tagesordnung
der Veranſtaltung wird noch bekanntgegeben werden.
Sonderzug nach Trier verſchoben. Mit Rückſicht auf die aus
Anlaß des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten und
Generalfeld=
marſchalls von Hindenburg eingetretene Volkstrauer wird der für
Sonntag, den 5. Auguſt, vorgeſehene Verwaltungsſonderzug nach
Trier erſt am Sonntag, den 12. Auguſt. gefahren. Die bereits
ge=
löſten Sonderzugkarten behalten ihre Gültigkeit.
Zuſammenſtoß. Der von uns in der Nr. 211 unſeres Blattes
geſchilderte Zuſammenſtoß eines Heag=Omnibuſſes mit einem
Lie=
ferwagen trug ſich wie folgt zu: Ein eigentlicher Zuſammenſtoß
fand nicht ſtatt, ſondern der Lieferwagen überholte in der Kurve
zwei Radfahrer und riß beim Erblicken des Heag=Omnibuſſes ſein
Steuer nach rechts, wodurch er umfiel. Der Führer des Heag=
Omnibuſſes erfaßte blitzſchnell die Situation und verhütete durch
ſeine Geiſtesgegenwart einen Zuſammenſtoß.
Gute Haſenjagd in Ausſicht. Die warme trockene Witterung
dieſes Jahres iſt für die Entwicklung der jungen Feldhaſen
außer=
gewöhnlich günſtig geweſen. Die Junghaſen ſind ausgezeichnet durch
den Frühling gekommen und haben ſich auch dank der beſſeren, durch
das Geſetz vorgeſchriebenen Hege ſehr gut entwickelt. Jetzt ſchon
ſieht man zahlreiche junge Haſen ſich auf den Feldern tummeln, ſo
daß man der kommenden Jagdzeit hoffnungsvoll entgegenſehen
kann.
Wetterbericht.
In der Rinne tiefen Drucks, die ſich vom Nordatlantik in
ſüd=
öſtlicher Richtung über das Feſtland erſtreckt und in der ſich ein
Zerngebiet über Deutſchland entwickelt hat, wird fortgeſetzt
ver=
hältnismäßig kühle özeaniſche Luft heranbefördert, ſo daß ſich der
Witterungscharakter wechſelhaft geſtalten wird. Bei vorwiegend
bewölktem Himmel, wobei zwiſchendurch auch leichte Aufheiterung
intritt, kommt es zeitweiſe zu Regenfällen, die ſtellenweiſe von
Gewitterbildungen begleitet ſind. Die Temperaturen dürften
etwas unter die normalen Werte zu liegen kommen.
Ausſichten für Sonntag: Wechſelnd wolkig und mäßig warm,
vereinzelt Niederſchläge, teils gewittriger Art.
Ausſichten für Montag: Weiterhin etwas wechſelhaftes Wetter.
uns der Aasuu
Aufbewahren!
Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Monat Juli 1934
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der
im gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge
übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
Die SA. bei der Trauerfeier für Hindenburg.
Trauerparaden im ganzen Reich.
NSK. Der Chef des Stabes der SA., Lutze, hat angeordn
daß am Dienstag, den 7. Auguſt 1934, vormittags zwiſchen 11
12 Uhr, im geſamten Deutſchen Reich von ſämtlichen SA.=g
heiten Trauerparaden abgehalten werden. Zur gleichen Zeit wi
die Beiſetzungsfeierlichkeit von Neudeck durch Rundfunk übertrag=
Der Gauleiter.
Der Gaupropagandaleiter.
Infolge des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten Gener
feldmarſchall von Hindenburg fallen ſämtliche Verſammlungen
Partei und deren Gliederungen vom 2. Auguſt bis einſchlie
5. Auguſt aus.
Der Vorſitzende des Parteigerichtes.
Das Oberſte Parteigericht wird in Nürnberg am 8. Septen
eine Sondertagung der Parteigerichtsvorſitzenden abhalten. E
hierfür eine beſchränkte Anzahl von Einlaßkarten verſandt word
Parteigerichtsvorſitzende, die an dieſer Tagung teilzunehmen
ſichtigen, können die Karten beim Gaugericht anfordern. Falls
mehr Parteigerichtsvorſitzende melden als Karten vorhanden
werden die Karten nach dem Eingang der Beſtellung aufgegeh
Der Kreisleiter
Kaſſenverwaltung.
Reichsparteitag 1934.
Der Reichsſchatzmeiſter hat für den Reichsparteitag 1934
Umlage innerhalb der Parteigenoſſenſchaft angeordnet, und zu
wie folgt:
Erwerbsloſe Parteigenoſſen: keine Umlage.
Erwerbstätige Parteigenoſſen, die vor dem 30. 1. 193
der Partei waren: 0,75 RM.
Erwerbstätige Parteigenoſſen, die nach dem 30. 1. 1933
die Partei eingetreten ſind: 1,50 RM.
Beitragsrückſtände.
Die meiſten Ortsgruppen haben noch keine Meldungen
ſtattet. Letzter Termin iſt 7. Auguſt 1934. Fehlmeldung erforderl
Das „2. Singlager für junge Lehrex”
veranſtaltet vom Zentralinſtitut für Erziehung und Unterri
findet vom 27. 8. bis 2. 9. 1934 im Volkshochſchulheim „Die A
lade” bei Rahmede, Kreis Lüdenſcheid, ſtatt. Die Leiter ſind g.
muth Jörns. Auguſt Sander, Gerhard Schwarz. Arbeitsg
biete: Das politiſche Lied als Volkslied der Gegenwart
Landsknechts= und Soldatenlied. Muſizieren mit Fanfaren, Flö
und Landsknechtstrommeln. Feiergeſtaltung, Sprechchor und Sp
Chorübung. Anfragen und Anmeldungen ſind umgehend zu rich
an das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, Berlin W
Potsdamer Straße 120.
An die Gaupropagandaleiter und Funkwarte der NSDAP.
Die Reichspropagandaleitung der NSDAP. gibt bekannt
„Der Rundfunk überträgt am Montag, dem 6. Auguſt. r
mittags 12 Uhr, die Trauerfeier des Deutſchen Reichstags,
der der Führer ſpricht. Die Uebertragung wird am Montag,
6. Auguſt, 20 Uhr, wiederholt. Ferner überträgt der Rundf
am Dienstag, dem 7. Auguſt, vormittags 11 Uhr, die
Tra=
feier der Reichsregierung am Tannenberg=Denkmal. Die Uel
tragung wird am Dienstag, dem 7. Auguſt, 20 Uhr wiederh
Die Funkwartorganiſation führt überall Gemeinſchaftsempf
durch, um die Trauerfeierlichkeiten allen Volksgenoſſen zu u
mitteln. Die jeweiligen Hörſtellen werden durch die politi
Leiter in der Tagespreſſe, durch Plakatanſchlag. Rundfunk,
bekanntgegeben. Die Funkwarte geben am Mittwoch, dem 8.9
über ihre Kreis=, Gau=Funkwarte Ort und Umfang der
geführten Gemeinſchaftsempfänge an Hauptabteilung Rundf
im Reichspropagandaminiſterium Berlin W. 8. Wilhelmſtr.
gez. Dreßler Andres
Reichspropagandaleitung Rundfunk.”
Von dem Kreisfunkwart erfahren wir, daß die für
Dien=
abend im Kaiſerſaal, Grafenſtraße, angeſetzte Beſprechung mit
Funkwarten und dem R.D.R. infolge der Gemeinſchaftsempfä
der Trauerkundgebung für den verſtorbenen Reichspräſider
ausfällt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erk
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſrets zunächſt der Haus
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichhar iſt, dann ſind am Sonn
den 5. Auguſt 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bei
Dr. med. E. Draudt, Heinrichſtraße 17 Telephon 2520;
med. Hofmann, Lauteſchlägerſtr. 16. Telephon 3069; Dr.r
Schefers Zimmerſtr. 8. Telephon 2000.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſte
Es verſehen den Sonntags= und in der Woche vom 6. bis 11.
den Nachtdienſt die Löwenapotheke, Ballonplatz 11, und
Adlerapotheke, Wilhelminenplatz 17.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Ehemalige Baltikum= und Freikorpskämp
ſowie Grenzſchutzkämpfer aus Darmſtadt und Umgeb
die ſich dem beſtehenden Reichsverband der Baltikumkämpfer
einigung ehemaliger Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer) anſchli
möchten, wollen ihre Adreſſe angeben an: Erhard Scherzer, I
ſtadt, Kittlerſtraße 17.
Verein der Pioniere und Verkehrstrunn
Der Waffenringtag in Heidelberg findet vorausſichtlich am 2 1934 ſtatt. Nähere Anordnungen erfolgen noch.
Schießſportklub Hubertus=Kleeblatt.
Das für heute geplante Königsſchießen fällt infolge Able
des Herrn Reichspräſidenten aus. Der Austragungstermin
noch bekanntgegeben.
Das abgeänderke Rundfunkprogranm des Heid
ſenders Frankſurk d. M.
Programm für Sonntag, 5. Auguſt.
6.15 Uhr von Hamburg: Hafenkonzert. — 8.15: Zeitan!
Nachrichten, Wetterbericht. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00:
Morgenfeier. — 9.45: Deutſches Schatzkäſtlein „Aufbruch 194*
10.15—11.00: Funkſtille. — 11.00: Waſſerkuppe. — 11.50
Stuttgart: Den alten Fahnen, den toten Brüdern, dem
Leben. — 12.00—14.00: Von Königsberg: Konzert. — 14—
Stuttgart: Heldengedenkſtunde der Jugend. — 15—10.40
ſtille. — 15.40—17.00: Konzert (Schallplatten) — 17.00-
Von Bayreuth: „Rheingold . — 19.30: Funkſtille. — 19.40—
Improviſationen auf der Orgel. Ausführung: H Simmelm.
— 20—21.00: „1914” Mobilmachung — 21—22.00: Von Be.
Konzert. — 22—22.20: Funkſtille. — 22.20: Zeitangabe,
richten. — 23—24.00: Bxahms=Konzert. — 24.00: Funkſtiue.
Programm für Montag, 6. Auguſt.
6.40 Uhr: Choral. Zeitangabe. Frühmeldungen.
W=
bericht. — 8.10 Uhr: Waſſerſtandsmeldungen. Wetterbericl.
8.15—10.00: Funkſtille. — 10.00: Nachrichten. — 10.10-*
Funkſtille. — 12.00: Von Berlin: Trauerfeier im Reichslek
ſchließend: Funkſtille. Nachrichten, dann Funkſtille bis Qe
16.00: Von Bayreuth: „Walküre” von Richard Wagner.
Von Stuttgart: „Dem unbekannten Soldaten”. — 2200. S
gart: Konzert Kapelle Limpert. — 22.20: Zeitangabe, Nachl.
— 22.40 Uebertragung nach Stuttgart: Rede des Kultusſ.
Schemm. — 23.00: Stuttgart: Kammermuſik.
Geſchäftsſtelle: Frankfurt a. M.. Gutleutſtraße 8/12. Ade
Hitler=Haus. Fernruf: 303 81.
Schriftverkehr: Obige Anſchrift genau beachten. Bei Antwo
ſchreiben zuſtändige Abteilung und Tagebuch=Nummer
unbedi=
angeben. Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung beſ.
dere Bogen.
Sprechſtunden: 9—16 Uhr. Schriftliche Anmeldung iſt
Möglichkeit erwünſcht.
nntag, 5. Auguſt 1934
Aus Heſſen.
2g. Arheilgen, 4. Aug. Trauer um Hindenburg. Auch
ieſige Einwohnerſchaft bezeugt in reichem Maße ihre Anteil=
„ie an dem Heimgange Hindenburgs. Faſt von jedem Hauſe
n die Fahnen des neuen und alten Reiches auf Halbmaſt
mit Trauerflor verſehen. Allabendlich ertönt das eherne
it der Kirchenglocken, die zu ſtillem Gedenken an den großen
mahnen. Am Sonntag vormittag 10 Uhr findet in der
jeliſchen Kirche unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
des Poſaunenchors ein Trauergottesdienſt ſtatt, an dem auch
Solitiſchen Leiter, die Parteimitglieder der NSDAP. ſowie
S. Frauenſchaft teilnehmen werden. Der Gemeinderat hat
Montag abend 9 Uhr im Rathausſaale eine Trauerſitzung
räumt, zu welcher ſich auch die Politiſchen Leiter einfinden
en. Zur Uebertragung der Beiſetzungsfeierlichkeiten ſowie
rauerfeier des Reichstages am Montag und Dienstag wird
pangeliſchen Gemeindehaus eine Lautſprecheranlage
aufge=
um auch den Einwohnern, die kein Radiogerät beſitzen,
genheit zur Entgegennahme zu bieten.
dg. Arheilgen, 4. Aug. Gemeinnütziger Bauverein.
iner kürzlich abgehaltenen außerordentlichen
Hauptverſamm=
wurde die Auflöſung des Vereins beſchloſſen. Da nach den
ngen des Vereins eine weitere Verſammlung den
Auf=
gsbeſchluß beſtätigen muß, fand geſtern abend eine zweite
tverſammlung ſtatt. Notwendig iſt hierzu die Anweſenheit
mindeſtens der Hälfte der Mitglieder, von denen wiederum
Drittel ihre Zuſtimmung erklären müſſen.
Unverſtändlicher=
war aber die erforderliche Anzahl Mitglieder nicht
erſchie=
ſo daß ein endgültiger Beſchluß über die Auflöſung nicht
igeführt werden konnte. Dadurch wird eine dritte
Verſamm=
notwendig. Die vom Vorſtand in der geſtrigen
Verſamm=
vorgeſchlagenen Satzungsänderungen wurden, von den
an=
iden Mitgliedern einſtimmig gutgeheißen. Nach dieſen
ungsänderungen wird die nunmehr einzuberufende
Verſamm=
unabhängig von der Anzahl der anweſenden Mitglieder
be=
ßfähig und die gefaßten Beſchlüſſe rechtskräftig.
4e, Gräfenhauſen, 4. Auguſt. Kleinkinderſchule. Die
iten an der Neueinrichtung der Kleinkinderſchule gehen ihrem
entgegen. Man hofft, daß die Kleinſten der Gemeinde bis
Herbſt von ihrem alten ins neue Heim ziehen können.
chweihe. Das Erntedankfeſt fällt durch ſeine Feſtlegung
Sen Tag unſerer Kirchweihe. Deshalb ſah ſich die
Gemeinde=
wetung veranlaßt, dieſelbe auf den 16. September feſtzulegen.
Griesheim, 4. Aug. Nach einer Bekanntmachung des
Perſonal=
des Heſſ. Staatsminiſteriums iſt Herr Wilh. Nothnagel 7. von
um kommiſſ. Beigeordneten für die Gemeinde Griesheim
er=
t worden. Da nach den geſetzlichen Beſtimmungen Staats=
Gemeindebeamte öffentliche Aemter nicht mehr bekleiden
n, mußte der ſeitherige kommiſſariſche Beigeordnete, Herr
r Schrauth, auf Weiſung der Regierung ſein Amt nieder=
Fortſchritt — Verbeſſerung. Wer gerade
mit dem Auto oder Motorrad durch die hieſigen Straßen
dem wird es auffallen, daß an der Friedenslinde (1871
ge=
zt) das eiſerne Gitter verſchwunden und eine Ruhebank
um errichtet iſt. Alte und kranke Leute können ſich doch jetzt
Weile zur Erholung hier niederlaſſen, auch iſt der Platz jetzt
inen Kinderſpielplatz wie geſchaffen. Ebenſo iſt auch um den
nienbaum in der Obendorferſtraße vor dem Gaſthaus „Zum
m Laub” eine ähnliche Rundbank aufgeſtellt, die gut in den
ien des Straßennetzes paßt. Zurzeit wird auch das Gitter
dem Kriegerdenkmal an der Bürgermeiſterei entfernt und
eine einfache, niedere Einfriedigung erſetzt. Dadurch kommt
denkmal mehr zur Geltung und wird dieſe Ecke für den
Ver=
überſichtlicher. — Der frühere Gendarmerie=
Hauptwacht=
er Niſchwitz iſt vom Kreisamt Darmſtadt als Oberſchutzmann
ie Gemeinde Griesheim verpflichtet worden. D.T.=
Volks=
ilehrgang. Samstag und Sonntag findet ein Lehrgang
Jolksturner auf dem Turnplatz am Felſenkeller ſtatt. Man
uch diesmal wieder die ſchöne Platzanlage gewählt, da ſie ſich
ihrer Jugendherberge für derartige Lehrgänge vorzüglich
. Eberſtadt, 4. Aug. Gedenkſtunde für
Hinden=
g. Die Turngeſellſchaft E. V. hielt zum Gedächtnis des
ver=
nen Reichspräſidenten eine ſchlichte Gedenkſtunde mit einer
rache des Vereinsführers Weizenmüller ab. Das
Pfei=
ind Trommlerkorps ſpielte das Lied vom guten Kameraden.
k. Nieder=Ramſtadt, 4. Aug. Ernte Zum weitaus größ=
Teile iſt die Ernte eingebracht. Immerhin ſteht aber noch
es Getreide draußen, deſſen Einbringung durch das eingetre=
Regenwetter jetzt beeinträchtigt wird. Andererſeits iſt aber
Regenwetter der Landwirtſchaft ſehr erwünſcht geweſen, weil
Herbſthackfrüchte dringend des Regens bedurften. Für die
offeln kam der Regen gerade noch zur rechten Zeit.
ſchweihe. Die aus Anlaß des Todes des Herrn
Reichs=
denten verlegte Kirchweihe findet nunmehr am nächſtzuläſſi=
ASonntag, den 19. ds. Mts., ſtatt.
1. Ober=Ramſtadt, 4 Aug. Mit Rückſicht auf die infolge des
dens des Herrn Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von
enburg von der Reichsregierung angeordnete 14tägige Trauer
die am 19. ds. Mts. ſtattfindende Volksabſtimmung wurde
Sommerfeſt mit Jahnfeier der Turn= und Sportgemeinde
vom 11. und 12. Auguſt auf 25. und 26. Auguſt verlegt.
. Meſſel, 4. Aug. Für Durchführung der in dieſem Jahr
usſicht genommenen Verſchickung der Saardeutſchen in das
Sgebiet iſt das Amt für Volkswohlfahrt beſtimmt worden.
ill einer großen Anzahl Volksgenoſſen an der Saar die Reiſe
as Mutterland ermöglicht werden. Die Erholungsreiſe
rt 10 Tage. Die Unterbringung ſoll vorausſichtlich vom 29.
ber bis 8. November 1934 und vom 12. bis 22. November 1934
gen. Es wird lediglich freie Verpflegung und Unterkunft
ngt. Volksgenoſſen, die bereit ſind, einen Saardeutſchen
auf=
ymen, werden erſucht, ſich umgehend, jedoch bis ſpäteſtens 9.
iſt ds. Js., beim Ortsgruppenleiter des Amtes für
Volks=
fahrt, Herrn Lehrer Fay, zu melden.
Op. Dieburg, 5. Aug. HohesAlter. Heute Sonntag kann
ve Eva Spieß ihren 75. Geburtstag begehen.
Le. Groß=Umſtadt, 4. Auguſt. Nachdem vorgeſtern abend von
9 Uhr das erſte Trauergeläute von den beiden hieſigen
Kir=
für den verſtorbenen Reichspräſidenten und
Generalfeldmar=
von Hindenburg verklungen war, fand im Anſchluß hieran
Toten=Gedächtnisfeier in der altehrwürdigen evang.
Stadt=
ſtatt. Die überaus zahlreiche Zuhörerſchaft lauſchte in tiefer
icht den ernſten und erhebenden Worten des Herrn Pfarrer
mann, der ſeiner Predigt die Worte des 39. Pſalm. Vers 8
10, zugrunde gelegt hatte. Der Kirchengeſangverein unter
Lei=
ſeines Dirigenten, Oberzeichenlehrer Frey, ſang „Herr, bleibe
ins, denn es will Abend werden”. Mit dem Gemeindegeſang
Liedes „Herr, meine Seele” fand dieſer ernſte Trauer=Gedächt=
Hottesdienſt ſeinen Abſchluß, bei den Teilnehmern tiefen
Ein=
hinterlaſſend.
Zf. Brensbach, 4. Aug. Der Gedächtnisgottesdienſt an die
T 20 Jahren erfolgte Mobilmachung wurde Donnerstag abend
Iyr abgehalten. Da unſere Kirche gegenwärtig im Innern
2 richtet wird, fand derſelbe, wie ſchon ſeit einigen Sonntagen,
reien im alten Friedhof unmittelbar neben der Kirche ſtatt.
C racht einen ſchönen, überwältigenden Eindruck, die reichliche
Ge=
de unter den alten Lindenbäumen zur Andacht verſammelt zu
Herr Pfarrer Scriba erwähnte bei Beginn ſofort das Ab=
2 unſeres Reichspräſidenten und gedachte ſeiner hohen Ver=
Ete um das deutſche Volk. Weiter gedachte er in ſeiner ker=
Tr Rede der einzelnen Entwicklungen des Krieges in ſeinen
T hiedenſten Schrecken, dabei jedoch betonend, daß in maßlos
Tn Fällen das Wirken Gottes uns deutlich vor Augen geführt
ee Insbeſondere ſei es daran zu erkennen, daß Gott uns
2 Führer in der Perſon unſeres Kanzlers Adolf Hitler vorher
idt hatte, ehe er den Präſidenten des Reiches zu ſich ge=
— nen.
— Kirch=Brombach, 3. Aug. Man ſchreibt uns: Es gibt nichts
nehmeres, als an heißen Sommertagen, wie wir ſie in dieſem
ſo oft erlebten, ein friſches Bad zu nehmen. Leider ſind wir
nicht in der glücklichen Lage, ein Bad zu beſitzen. Um dieſe
ichtung müſſen wir andere Gemeinden wirklich beneiden. Für
gieſige Bevölkerung ſowie für die in den umliegenden Orten
eine derartige Einrichtung von unberechenbarem Wert.
uim ſollte es nicht möglich ſein, wenn man den feſten Willen
hat, die Sache vorwärts zu bringen. Dieſer Punkt ſtand
öferts auf der Tagesordnung, aber ohne Erfolg. Es liegt
Zweifel im Intereſſe der ganzen Einwohnerſchaft, ſobald wie
lich ein modernes Schwimmbad zu ſchaffen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Jagd im Auguſt in Heſſen.
(Mitgeteilt vom Heſſ. Jagdklub, Darmſtadt.)
Der Rothirſch hat jetzt ſein Geweih vereckt und meiſt bereits
gefegt. Er tritt in die Feiſte, wird ſehr heimlich und darf vom
16. des Monats an geſchoſſen werden. Die Schußzeit des
Dam=
hirſches beginnt erſt am 1. September.
Zu Anfang des Monats erreicht die Brunft des Rehwildes
ihren Höhepunkt, um gegen Mitte Auguſt langſam abzuflauen.
Man ſoll in der Blattzeit zuerſt nur ſchlecht veranlagte Böcke
ab=
ſchießen und ſich erſt gegen Ende der Brunft den einen oder anderen
ſtarken Bock, nachdem er ſich vererbt hat, als Lohn für bisherige
Enthaltſamkeit holen.
Die Jagd auf Wildenten iſt jetzt im Gange; daneben bieten
Wildtauben, Bekaſſinen uſw. die Möglichkeit, ſich im Revier zu
be=
tätigen.
Im Hinblick auf den günſtigen Ernteſtand wird die Behörde
aller Vorausſicht nach verfügen, daß die Feldhühner ſchon mehrere
Tage vor Monatsende geſchoſſen werden dürfen. Der erſte
Jagd=
tag wird rechtzeitig in den Tageszeitungen bekanntgegeben.
Mit Rückſicht auf das Jungwild, namentlich auch die
Jung=
haſen, iſt den ſtreunenden Hunden und Katzen dauernd ſchärfſte
Aufmerkſamkeit zu ſchenken, die auch gegenüber dem
Wilderer=
unweſen nicht erlahmen darf.
Schon während des Monats Auguſt ſollte mit dem Auslegen
von Salzpfannenſteinen begonnen und damit zur Geſunderhaltung
von Reh= und Rotwild beigetragen werden.
Oberheſiſcher Zeuerwehrkag verlegt.
LPD. Bad=Nauheim, 4. Auguſt. Der Provinzialverband der
Freiwilligen Oberheſſiſchen Feuerwehren hat mit Rückſicht auf das
Ableben des Reichspräſidenten beſchloſſen, den 28. Oberheſſiſchen
Provinzial=Feuerwehrtag, der am 4., 5. und 6. Auguſt in Bad=
Nauheim ſtattfinden follte, zu verlegen. Er wird aller Vorausſicht
nach am 18., 19. und 20. Auguſt in Bad=Nauheim ſtattfinden.
Ci. Erbach, 4. Aug. Landkinder in die Stadt. Unſer
Odenwald wurde ſchon vielen Stadtkindern eine traute
Erholungs=
ſtätte. Geſtern ging nun umgekehrt aus unſerem faſt durchweg
ländlichen Kreiſe ein Transport von ungefähr 50
erholungs=
bedürftigen Kindern durch Vermittlung des großen
nationalſozia=
liſtiſchen Hilfswerkes Jugenderholungspflege auf etwa 4 Wochen
nach der bekannten Badeſtadt Wiesbaden; aus unſerem
Kreisſtädt=
chen ſelbſt nehmen 10 Kinder an dieſem Kuraufenthalte teil.
Dk. Waldmichelbach, 3. Auguſt. Die Pflegekinder der NSV.
machten mit der Schuljugend einen Ausflug nach dem
Siegfrieds=
brunnen. — Die Erntearbeiten in unſerer Gemeinde ſind in vollem
Gange. Abgeſehen von dem Hafer iſt der Körner= und
Stroher=
trag der übrigen Getreidearten als gut zu bezeichnen. In manchen
Orten wurde ſchon mit dem Dreſchen begonnen. — Der
Fremden=
verkehr und die Benützung des neuen Schwimmbades haben
gegen=
über dem Vorjahre bedeutend zugenommen.
Ct. Birkenau, 3. Aug. Ausflug der N. S. V. Die
Orts=
gruppe der N.S.V. unternahm mit den zum Landaufenthalt hier
befindlichen Frankfurter Kindern einen zweiten Ausflug nach
Lindenfels. Die Ortsgruppe Birkenau der N.S.V. tut alles, um
den Frankfurter Kindern den Aufenthalt recht angenehm zu
ge=
ſtalten. Die Kinder fühlen ſich alle ſehr wohl und haben
durch=
weg gut zugenommen. — Ein Unfall der noch gut abging,
ereignete ſich vorgeſtern gegen Abend auf der Straße Birkenau—
Kallſtadt. Ein Zigeunerwagen, der von den Männern ſelbſt
ge=
fahren wurde, kam oberhalb des Steinbruches ins Rollen, und
der Mann, der die Deichſel führte, verlor die Herrſchaft über den
Wagen. Der Wagen, auf dem ſich die Frauen und die Kinder
befanden, ſtürzte eine ca. 3 Meter hohe Böſchung hinunter
Kei=
ner der Inſaſſen erlitt zum Glück Verletzungen, nur der Wagen
wurde erheblich beſchädigt.
D Biblis, 1. Aug. Der Geflügel= und Kaninchenzuchtverein
veranſtaltete im Saale von Gg. Hebling („Zur Krone”) eine
wohlgelungene und ſehr gut beſchickte Jungtier=Ausſtellung, die
mit über 50 Nummern beſtellt war. Die Preisträger der
einzel=
nen Tierarten waren: Belgiſche Rieſen: Joh. Lehmann 1.
Ehren=
preis, 3 erſte, 3 zweite und 1 dritter Preis; Karl Bitſch 2
Ehren=
preiſe und 1 erſter Preis; Valt. Kiſſel 14. 2 Ehrenpreiſe. Deutſche
Widder: Frz. Keilmann 3 Ehrenpreiſe, 1 erſter und 1 zweiter
Preis. Blauer Wiener: Gg. Sauer 1 zweiter und 2 dritte Preiſe;
E. Streuber 2 zweite und 1 erſter Preis; Hch. Kurz 1. 1 zweiter
Preis; Pius Wolf 3 erſte, 2 zweite und 1 dritter Preis. Weißer
Wiener: Adam Bitſch 3 erſte, 2 zweite und 2 dritte Preiſe; Karl
Bitſch 1 zweiter Preis Alaska: E. Streuber 1 Ehrenpreis, 2 erſte,
2 zweite und 2 dritte Preiſe. Kaninchen: Frz. Keilmann 1
zwei=
ter Preis; Valt. Kiſſel 14 1 Ehrenpreis. Die Leitung dieſer gut
beſuchten Ausſtellung lag in den bewährten Händen des Bibliſer
Zuchtwerbewarts E. Streuber.
Cp. Biebesheim, 4. Aug. Dienſtjubiläum. Am
heuti=
gen Samstag konnte Schutzmann Heinrich Rothermel ſein
25jähriges Dienſtjubiläum begehen. Während des Krieges ſtand
er an der Front. In der Nachkriegszeit war ſein Amt durch die
Beſatzung beſonders verantwortungsvoll. Rothermel war auch
lange Jahre geſchäftsführender Vorſitzender des hieſigen
Krieger=
vereins.
Aus Rheinheſſen.
LPD. Mainz. 4. Auguſt. Ein Hehlerneſt in Mainz
ausgehoben. Dank der Mitarbeit des Publikums wurde durch
die Kriminalpolizei hier ein Hehlerneſt feſtgeſtellt und ausgehoben,
wo geſtohlene Fahrräder in großer Zahl zunächſt untergebracht
und dann weiterveräußert worden ſind. Es fiel auf, daß ein
ge=
wiſſer Martin Oſterrod in Mainz=Biſchofsheim, obwohl er in
Mainz eine einträgliche Stellung hatte, billig gebrauchte Fahrräder
in großer Anzahl gewerbsmäßig abſetzte. Die hierdurch erzielten
Einkünfte hat er jedenfalls zur Befriedigung beſonderer
Bedürf=
niſſe verwandt. Die Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß Oſterrod
die von ihm in den Handel gebrachten Fahrräder von dem
Fahr=
radhändler Wilhelm Schmidt in Mainz. Rheinſtraße 91, bezogen
hat. Dieſer ſteht ſchon längere Zeit im Verdacht, geſtohlene
Fahr=
räder anzukaufen. Bei einer Durchſuchung entdeckte die
Kriminal=
polizei bei ihm einen verſteckten Wandſchrank, der gerade groß
genug war, um ein Fahrrad dort aufzuhängen. Jedenfalls war der
Schrank die Stelle, in der das Rad zunachſt untergebracht wurde,
bis es ſpäter durch Umarbeitung unkenntlich gemacht worden iſt.
Bis jetzt ſind in Mainz=Biſchofsheim über 30 Fahrräder
ſicher=
geſtellt worden, die von Schmidt und Oſterrod dorthin verkauft
worden waren. An allen Fahrrädern iſt das frühere Ausſehen
verändert worden. Entweder wurden die Markenſchilder vertauſcht,
oder die Fabriknummer durch Abfeilen und Hinzuſchlagen neuer
Ziffern geändert. Schmidt hat den An= und Verkauf der Räder
nicht, wie vorgeſchrieben iſt, in das hierfür beſtimmte Buch
einge=
tragen. Dadurch wird der Verdacht der gewerbsmäßigen Hehlerei
noch verſtärkt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Schmidt und
Oſterrod, dieſen unreellen Handel, wodurch ehrbare Geſchäftsleute
ſchwer geſchädigt wurden, ſchon ſeit längerer Zeit betrieben und
die geſtohlenen Fahrräder nicht nur in Mainz=Biſchofsheim,
ſon=
dern auch anderwärts verkauft haben. Auch ſind die Räder
jeden=
falls nicht nur in Mainz und Umgebung, ſondern auch in der
weiteren Umgebung, hauptſächlich in den Nachbarſtädten, geſtohlen
worden.
Ch. Oppenheim (Rhein), 3. Aug. Selten ertragreiche
Weinſtöcke. Zwei ſelten ertragreiche Weinſtöcke können in
dieſem Jahre in Selzen und Elsheim angeſehen werden.
In Selzen handelt es ſich um den Hausweinſtock des Georg
Schnei=
der 1. Der Stock erſtreckt ſich auf eine Fläche von 25 qm und iſt
mit rund 1000 Trauben behangen. Der Rieſenbehang iſt um ſo
bemerkenswerter, als der Stock bereits im vergangenen Herbſt
dem Beſitzer rund 700 Trauben abgab. — In Elsheim pflanzte
vor vier Jahren das Söhnchen des Winzers Peter Degreif eine
Wurzelrebe der Sorte Sylvaner unter die Dachrinne. Die Rebe
hat ſich unter guter Pflege zu einem prächtigen Stock entwickelt,
der in dieſem Jahre einen Behang von 185 Trauben aufweiſt.
Aus Oberheſſen.
LPD. Gießen, 4. Aug. Feindliche Geſinnung gegen
das neue Reich. Vorgeſtern wurde ein Viehſchweizer auf dem
Hofgut Winnerod bei Reiskirchen verhaftet, weil er den Anſchlag
der Richtlinien des Führers für die SA. von einer Anſchlagtafel
abgeriſſen hatte und auch unberechtigterweiſe ein Abzeichen der
NSBO. trug. Der Täter wurde dem Amtsgerichtsgefängnis in
Gießen zugeführt.
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Seite 8 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 5. Auguſt 1931
Zum Tode
eichspräſidenten von Hindenburg.
Um ſich in die Beileidsliſten einzutragen, die im Reichspräſidentenpalais ausliegen, ſtehen unük
Das Arbeitszimmer des Verewigten im Trauerſchmuck. — Auf dem Seſſel des Reichspräſidenten ſehbare Scharen von Menſchen aus allen Bevölkerungsſchichten vor der einſtigen Wirkungsſtä
liegt ein großer Lorbeerkranz. Der Kronleuchter iſt mit Trauerflor umwunden.
Hindenburgs.
Reich und Ausland.
90. Geburtstag.
Speyer. In völlig geiſtiger Friſche feierte
geſtern der im Ruheſtand lebende frühere Beſitzer
der Anker=Brauerei Jean Schirmer ſeinen 90.
Ge=
burtstag. Er iſt einer der wenigen überlebenden
Teilnehmer am Feldzug 1870/71.
Das Ende des Wiener Sacher=Hotels.
Wien. Hinter der Wiener Oper liegt ein
ſchlichtes Gebäude, das „Hotel Sacher”,
Treff=
punkt der Diplomatie, der altöſterreichiſchen
Ari=
ſtokratie. Stätte von kleinen Skandälchen und
be=
rühmt wegen der Torte, die Frau Anna Sacher
erfand. Die alte Dame war übrigens eine
lei=
denſchaftliche Zigarettenraucherin und hielt auf
Tradition. Als ſie vor einigen Jahren ſtarb, war
das Hotel Sacher bereits hinter der modernen
Hotelkunſt zurückgeblieben. Auch ein
altöſterrei=
chiſcher Kavalier zieht ſchließlich Räume, mit
fließendem Waſſer und ein Badezimmer dem
berühmten Sacher=Hotel vor, wo es ſo etwas
nicht gibt. Schließlich klagten die Kellner durch
ihre Kellnerkrankenkaſſe auf 65 000 Schilling
rück=
ſtändiger Beiträge. Das Hotel wurde
zwangs=
verſteigert und iſt jetzt offiziell geſchloſſen worden.
Aber die Sachertorte iſt auch heute noch etwas
Gutes, auch wenn ſie nicht mehr von der
Erfin=
derin oder ihren Nachfolgern im Hotel Sacher
ge=
backen wird. Das Rezept dieſer Torte wurde
nämlich längſt erraten.
Ein Kuß — und ſonſt gar nichts.. ..
Budapeſt. Der Herr Polizeiwachtmeiſter
Gulyas ging mit ſeinem beſten Freund, dem
Un=
teroffizier Viniß in eine Weinſtube, um
Namens=
tag zu feiern. Frau Polizeiwachtmeiſter fand
ge=
gen Mitternacht, die Feier könnte nun wohl
be=
endet werden und machte ſich auf, um ihren lieben
Gatten abzuholen. Der Freund bat die Gnädigſte,
ſich noch ein Weilchen zu gedulden und einen
Schoppen mitzutrinken. Er bat ſie recht
handgreif=
lich, umarmte ſie ſcherzhaft und drückte ihr ſogar
einen Kuß auf die Wange. Der Druck war leider
ſo ſtark, daß die arme Frau ſofort — in ein
Kran=
kenhaus gebracht werden mußte Kinnbruch! Und
ſo blieb dem Wachtmeiſter leider nichts anderes
übrig, als ſeinen übertemperamentvollen Freund
an Ort und Stelle zu verhaften. Allem Anſchein
nach iſt bei den Söhnen der Puſta ein Kuß, und
ſonſt gar nichts”, faſt ſo folgenſchwer wie ein
Erdbeben mittleren Formats.. .
Die Siegerplakekfe für die Europa=
Schwimm-Meiſterſchaften
vom 12. bis 19. Auguſt in Magdeburg
ſtatt=
n. beſteht aus Bernſtein. Die Plakette, die
der Staatlichen Bernſtein=Manufaktur, in
nigsberg geſchaffen wurde, zeigt in
Negativ=
ſchnitt das Wappen der Stadt Magdeburg.
Hindenburg zum letzten Male am Tannenberg=Denkmal.
Eine Aufnahme von der vorjährigen Tannenberg=Feier, die ſich zu einer großartigen Ehrung für
den greiſen Feldmarſchall geſtaltete. (Hinter dem Reichspräſidenten Reichskanzler Adolf Hitler)
Die Standarte des Reichspräſidenten auf Schloß Neudeck ſank auf Halbmaſt.
Mailand. Auf der Eiſenbahnſtrecke Aoſta—
Turin ging in der Nähe von Arnaz eine
Stein=
lawine nieder, die den Bahnkörper in einer
un=
überſichtlichen Kurve in kurzer Zeit unter
Fels=
blöcken. Steinen und Erdmaſſen völlig begrub.
Wenige Minuten ſpäter näherte ſich in voller
Fahrt ein auf der Strecke verkehrendes
Schienen=
automobil, das ſtark beſetzt war. Einige Meter
vor der Unglücksſtelle brachte ein Bauer den
Wagen zum Halten und verhinderte ſo ein
ſchwe=
res Unglück. Der Steinſchlag war durch dauernde
Regengüſſe der letzten Tage ausgehöhlt.
Franzöſiſcher Botſchaftsrat in Rio de Janeiro
verunglückt.
Paris. Seit dem 25. Juli wurde der
Bot=
ſchaftsrat der franzöſiſchen Botſchaft in Rio de
Janeiro, Le Verdier, vermißt. Jetzt wurde, wie
aus Rio de Janeiro gemeldet wird, von Fiſchern
ſeine Leiche geborgen. Man vermutet, daß der
Diplomat bei einem Spaziergang ſich zu weit auf
die ins Meer hinausragenden Klippen vorgewagt
hat und abgeſtürzt iſt.
Seen.
UF Sſ.
New York. Ein Orkan von außerorde
licher Heftigkeit hat im Süden des Staates Mi.
gan ſchwere Schäden angerichtet. Der Orkon
heerte einen 180. Kilometer langen Landſt
zwiſchen Flint und Detroit. Die Ernte wu
vollkommen vernichtet. Weiter wurden Bär
entwurzelt, die Straßen und die tiefer gelege
Stockwerke der Häuſer überſchwemmt. In e
einem Dutzend Städten wurden die elektriſ
Leitungen zerſtört, ſo daß die Licht= und Str
verſorgung unterbrochen war. — Nach den
her vorliegenden Meldungen ſind 15 Todeso
zu beklagen. Allein in Flint wurden 15 Verl
in die Krankenhäuſer eingeliefert. Der Sach
den wird auf etwa 2 Millionen Dollar geſch
Auch im Staat New Jerſey iſt, wie aus Bri
ton gemeldet wird, durch einen gewaltigen 7
kenbruch großer Sachſchaden angerichtet wor
Auch hier ſind die Straßen weithin überſchwen
Zahlreiche Brücken ſind zerſtört worden. Mel
Häuſer wurden von den Fluten zum Einſtur
bracht.
Die Unwetterſchäden in New Jerſey,
New York. Die ungewöhnlich heſtigen?
kenbrüche haben beſonders in Bridgeton 7
Jerſey) großen Schaden angerichtet. Meh
Bahnbrücken ſind von der Flut zerſtört wor
Zwei Pionierkompagnien wurden eingeſetzt,
durch den Bau von Notbrücken die Wieder
nahme des Eiſenbahnverkehrs zu ermöglichen
Bisher 16 Tote im amerikaniſchen Unwetterge
New York. Die ungewöhnlichen Wol
brüche und Gewitterſtürme haben in den be
fenen Gebieten Millionenſchäden verurſacht.
Menſchenleben ſind zu beklagen. In Ohio
man bisher 15 Todesopfer, in Weſtpennſylva
einen Toten. Mehrere Städte ſind ohne Lich
Der Bergſteiger Peters=München nicht verung
Paris. Zwei Münchener, Peters und
ringer, wurden kürzlich in den franzöſiſchen 9
als vermißt gemeldet. Man hatte ſogar
nommen, daß beide abgeſtürzt und ums Lebei
kommen ſeien. Wie der Petit Pariſien”
Chamonix meldet, trifft dieſe Nachricht für
ters nicht zu. Er hat ſich in eine Schutzhütte
ten können, wo er völlig erſchöpft aufgefu
wurde. Seinen Begleiter jedoch haben ſre
ſiſche, deutſche und öſterreichiſche Bergſteiger,
ſich auf die Suche gemacht hatten, nur als L
bergen können.
Ein Dynamit=Lager durch Hitze explodier
Tokio. Durch die glühende Sonnet
wurde ein Dynamitlager im Kraftwerk von
ſhima zur Exploſion gebracht. Dabei kanen
30 Perſonen ums Leben. Etwa 100 weitere
ſonen wurden verletzt.
Profeſſor Berſon 75 Jahre all.
London. Im Bezirk Ganjam, in der
indi=
ſchen Provinz Madras, iſt eine furchtbare Cholera=
Maſſenerkrankung ausgebrochen. 20 Aerzte haben
ſich von Kalkutta aus im Flugzeug an Ort und
Stelle begeben. Die Landſtraßen ſind beinahe
un=
paſſierbar infolge der vielen von Ochſen
gezo=
genen Karren, auf denen die Toten zu den
lan=
desüblichen Scheiterhaufen befördert werden. Die
amtliche Liſte der Toten verzeichnet bisher mehr
als 1000 Opfer, man befürchtet aber, daß die Zahl
weitaus höher iſt, weil viele Bauern aus Angſt
vor Anmeldung bei den Behörden ihre Toten dem
Feuer übergeben. Die Arbeit der Aerzte iſt
außer=
ordentlich erſchwert durch die Abneigung der
Ein=
geborenen gegen das Impfen, weil ſie
befürch=
ten, durch eine ſolche Handlung die Göttin, auf
deren Zorn ſie die Maſſenerkrankungen
zurückfüh=
ren, noch mehr zu reizen. Auch die
Zentralpro=
vinzen und die vereinigten Provinzen Indiens
ſind von der Cholera erfaßt, die ſchon über 5500
Opfer ſeit Anfang Juli gefordert hat. In den
Zentralproyinzen allein ſtarben in der vorigen
Woche 1500 Menſchen.
Der berühmte Aeronaut und Luftforſcher
feſſor Artur Berſon, der namentlich durch
im Sommer 1901 unternommenen Bollonau
von 10800 Mete, Löhe bekannt geworder.
vollendet am 6. Auguſt das 75. Lebensig
„Auguſt 1934
TAIA
Da
*
eutſchland wirbt für Deutſchland
Die Arbeit der Werbeſtellen für den Reiſeverkehr.
internationale Neiſeverkehr ſpielt heute im Rahmen der
Volkswirtſchaft der Sremdenverkehrsländer eine
außer=
ich große Nolle. Seine Bedeutung für die
Han=
ilanzen kann man ungefähr erfaſſen, wenn man hört,
Jahre 1952 im internationalen Reiſeverkehr nicht
weni=
ſechs Milliarden Mark umgeſetzt worden ſind. Den
Ei Auswahl von kleinen Propagandaheften, die in zehn
H—en in alle Welt hinausgehen. Sie tragen als Citelblatt
iſt ein charakteriſtiſches Bild aus deutſcher Landſchaft.
N=d an Ueberſchuß durch die Einnahmen aus dem
Fremden=
r erzielte im Jahre 1929. Frankreich mit 1660 Millionen
A Wenn die genannten Siffern z. C. auch geſunken ſind, ſo
halch die eigentliche Bedeutung des Fremdenver=
— s gerode mit der Verſchlechterung des zwiſchenſtaatlichen
Aiverkehrs für die einzelnen Länder weſentlich zugenommen.
der muß man aber feſtſtellen, daß Deutſchland in
etzten Jahren im internationalen Neiſeverkehr lange
Panorama der Baueriſchen Alpen uiid ſorgfältig
verpackt und nach Ueberſee verſchickt.
nicht die Nolle geſpielt hat, die ihm ſeiner kulturellen Bedeutung,
ſeiner geographiſchen Lage und ſeinen landſchaftlichen
Schön=
heiten nach zukäme. Unſere Fremdenverkehrsbilanz war auf
die-
ſem Gebiet ſtark paſſiv. Während Ausländer im
Jahre 1932 100 Millionen Mark in
Deutſch=
land ausgaben, trugen Deutſche 115 Millionen
Markins Ausland! Als Sahlen, die ſehr zu denken geben,
mögen noch folgende gelten: Während die Franzoſen aus ihrem
Sremdenverkehr (Frankreich ſtand auf dieſem Gebiet bisher an
der Spitze) in den Jahren 1927 bis 1952 einen Ueberſchuß von
6,5 Milliarden Mark herauswirtſchafteten, gaben im gleichen
Seitraum Deutſche im Ausland 430 Millionen Mark mehr aus
als Ausländer in Deutſchland!
Ausgehend von dieſen Catſachen führen in dieſem Jahre alle
verantwortlichen und maßgebenden deutſchen Stellen in allen
Ländern eine großangelegte Propanganda für den
Beſuch des ſchönen und klimatiſch angenehmen Deutſchland durch.
Weſentlich beteiligt dabei iſt die Reichsbahnzentrale
für den Deutſchen Reiſeverkehr, die durch Schrift,
Bild, Silm und aufklärende Preſſepropaganda auch in die
ent=
fernteſten Gegenden der Welt den Ruf von Deutſchlands
Schön=
heit trägt. Durch Hunderte von Stützpunkten in allen großen
Ländern der Erde werden ungezählte Cauſende von
Werbepro=
ſpekten in vielen Weltſprachen verteilt.
In Cauſenden von Exemplaren geht das große Bild des Kölner
Doms in alle Welt hinaus, um zum Beſuch des unvergleichlich
ſchönen Rheinlandes einzuladen.
Einen ungefähren Begriff von dieſer Propagandaarbeit kann
man ſich machen, wenn man hört, daß ſeit dem Jahre 1925, mit
Beginn der Auslandsarbeit, 7,5 Millionen Verkehrsbücher, 7,1
Millionen Sonderſchriften und Faltblätter ſowie 14,5 Millionen
Schriften von Verkehrsvereinen,
Bädern uſw. zur Verteilung
ge=
langten. Dazu kommen noch 1,2
Millionen Plakate, die in erſter
Linie auf großen Bahnhöfen in der
ganzen Welt ausgehängt werden.
Allein im letzten Jahre verließen
330 000 Nieſenplakate
Deutſch=
land, um in aller Welt die
Srhön=
heiten unſeres Vaterlandes zu
ver=
künden. Deutſche Landſchaften,
deutſche Dome und deutſche
Bur=
gen laden die Menſchen aus allen
Gegenden der Erde zum Beſuch
ein, erzählen davon, wie viele
land=
ſchaftliche Schönheiten in dem
Lande im Herzen Europas vereint
ſind.
Hand in Hand mit der
Bild=
propaganda geht aber auch die
Werbung durch
Seitun=
gen und durch den Silm.
In elf Sprachen erſcheinen zur Seit
nicht weniger als 17 verſchiedene
Preſſedienſte, und eine große
An=
zahl von Filmen über deutſche
Neiſegebiete und deutſche Volks=
Die großen Werbebilder, die man in der Hauptſache auf den fremden
Bahnhöfen hängen ſieht, werden in ſolchen Papprollen verſchickt.
bräuche, in vielen Sprachen ſunchroniſiert, laufen als
Beipro=
gramm in großen Silmtheatern.
Ein unendliche Fülle von Schönheiten kann unſer Vaterland
ſeinen Beſuchern, die es als gern geſehene Gäſte willkommen
heißen wird, bieten. Seine vieltauſendjährige Kultur
gibt jedem Fremden unvergeßliche Eindrücke und unerſchöpfliche
Anregungen. Dasdeutſche Gaſtwirtsgewerbe gehört
zu den beſtorganiſierten und vorbildlichſten der Welt, und auch
der Fremde, der nur wenige Cage in unſerem Lande weilt, wird
feſtſtellen, daß nirgends ſo viel Ordnung und Sauberkeit herrſchen
kann als in Deutſchland. Er wird aber auch feſtſtellen müſſen,
vielleicht, zu ſeiner Beſchämung, daß über dieſes ſchöne und
ordentliche Land noch heute überall viele unwahre Berichte
ver=
breitet werden. Dankbar begrüßen wir deshalb die Parole, die
erſt kürzlich ein großes engliſches Neiſebüro ſeinen Neiſen nach
Deutſchland vorangeſtellt hat: „Fahrt hin und überzeugt euch
ſelbſt!”
Neuerdings haben ſich die 24 Landesverkehrsverbände
ſowie die Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr zur
Auskunft= und Werbezentrale „Deutſchland”
zuſammengeſchloſſen. In Anweſenheit von Vertretern der
ver=
ſchiedenen Neichsminiſterien ſowie der Cräger und Förderer des
deutſchen Fremdenverkehrs ging dieſer Suſamntenſchluß am 24.
März im Columbushaus am Potsdamer Platz vor ſich.
Neichs=
miniſter Dr. Goebbels und der baueriſche Staatsminiſter Eſſer
als Bundespräſident haben die künftige Wirkſamkeit der neuen
Organiſation eingehend gekennzeichnet.
*
Die Aufgaben des Fremdenverkehrs ſind nicht nur
wirtſchaft-
licher, ſondern auch politiſcher Natur. In innenpolitiſcher
Beziehung ergibt ſich die Verpflichtung, daß ſich das deutſche
Volk gegenſeitig kennenlernt, damit die Einheit der
Nation für alle Seiten feſt untermauert wird. Die
außen=
politiſchen Aufgaben beſtehen in der Notwendigkeit der
gaſtfreundlichen Aufnahme der Ausländer, um Sympathien für
Deutſchland zu ſammeln und damit den Lebenskampf der Nation
zu erleichtern.
Cäglich verlaſſen zahlloſe Pakete mit Werbeſchriften den großen Verſandraum.
[ ← ][ ][ → ] Die Hecke iſt noch da, jene Hainbuchenhecke,
die dem Fünfjährigen den Blick auf die Straße
verſperrte, ſie iſt noch dichter und höher
ge=
worden, wenn ſie auch heute weniger
Geheim=
niſſe zu bergen ſcheint, und die
Saunkönig=
familie hat wieder ihre Neſtkugel darin gebaut.
Mit der Hand griff ich heute hinter dem
Stallfenſter den jungen Sliegenſchnäpper, der
ſich verflogen hätte und hinter der Scheibe
flatterte. Er fühlte ſich weich und warm an,
und als ich ihn in die Luft warf, ſchoß er um
das Haus herum wie ein Falke.
Fliegenſchnäp=
per waren immer ſchon hier geweſen, auch als
an der Stelle, wo jetzt das Beet mit den
violet=
ten Königskerzen leuchtet, noch die beiden
ver=
witterten Käſten mit den Bienenkörben
ſtan=
den. Damals ſchwenkten ſie zuweilen vor dem
Flugloch herum, um ſich eine Biene zu holen,
und mußten dann durch Händeklatſchen
ver=
ſcheucht werden.
Manchmal möchte man es nicht glauben,
daß die Erde nicht mit uns älter wird, und doch
hat der Birnbaum wieder ſoviel Früchte
ange-
ſetzt, wie nur jemals, die Perlen der
Johannis=
beeren glänzen friſch in der Sonne, die Fliegen
wirbeln als goldene Punkte herum, um die
großen Kapſeln des Mohns kräuſelt ſich ein
Blütenblatt, das rot iſt wie Kinderlippen.
Ver=
gißmeinnicht hat ſeine himmelblauen Sterne
ausgeſät, und die hängenden Becher des
Ein=
gerhuts ſind verlangend geöffnet. Die Hände
freilich, die einſt die Wege harkten, ruhen nun
aus, und wo ſonſt die Marſchall-Niel=Noſen
ihre gelbe Pracht entfalteten, grünt heute nur
ein mooſiger Naſen.
Aber die Stauden auf den Beeten drängen
ſich noch genau ſo wie kleine Wälder zuſammen,
die gemeiſelten Knoſpen der Feuerlilien röten
ſich, die Spitzen des Buchsbaums ſind hell wie
junge Oliven, und das Licht durchſchimmert die
Herzblätter des Flieders mit derſelben
ſtrahlen-
den Heiterkeit wie damals.
Es riecht, nach heißer Erde, und dieſelbe
winzige Ameiſenart gräbt hier noch immer ihre
Wälle und Gänge. Crotzdem ſcheint es mir,
als habe der Himmel nicht ganz das
grenzen=
loſe Blau mehr, als wiegten ſich die
Mauer=
ſegler nun etwas niedriger, als ſei dies Stück
Erde näher zuſammengerückt und kleiner
ge=
worden, und das kann doch nicht daher allein
kommen, daß ich nun über die Hecke
hinüber=
ſchaue.
Die Aiebe geht durch den Magen
VON ALTEN KOCHBÜCHERN UND DERGLEICHEN ANGELEGENHEITEN
Wohl noch niemals hat man ſoviel über
Kochrezepte geſprochen, niemals iſt die
Küchen-
kunſt ſo in den Vordergrund getreten, wie
wie in der heutigen Seit. Denn noch nie iſt
an die deutſche Hausfrau ſo dringend die
Sor=
derung geſtellt worden, gute und leckere, dabei
aber vor allem preiswerte Gerichte auf den
Ciſch zu bringen. Ein wahrer Wettbewerb
unter den Hausfrauen iſt in die Schranken
gefordert worden, eine jede will ſich hervortun
in der Erfindung neuer Möglichkeiten der
Verwertung von all den Lebensmitteln, die der
deutſche Markt ihr bietet, und in der
Kompo=
ſition neuer Gerichte. Aber nicht jede Hausfrau
verläßt ſich da auf die eigene Phantaſie,
manche zieht es vor, die Erinnerungen an die
guten, bewährten Hausmannsgerichte unſerer
Großmütter und Canten wieder hervorzu=
Ein Blick in eine mittelalterliche Küche, in der die Schinken und Würſte ſo berlockend von der Decke baumeln, macht
es offenbar, woher die Schmauſenden ihre feiſten Bäuchlein und dicken Pausbacken haben.
Gafzelr
Beiltg
h
ein gefährlicher Berg, der nach den Füßen
angelte, um einen zu verſchlucken, Dickichte von
Nitterſporn, Schluchten von Himbeeren, und
die dämmernde Ulmenlaube war ein Verſteck
für flüſternde Spiele. Wenn der Falter
Cau=
benſchwanz über den Suchſien ſchwebte, wenn
die Buchfinken heimlich in der Aſtgabel des
Apfelbaums zu ihren Jungen flogen, die
plötz=
lich laut zu wiſpern begannen, wenn die
ſchlei=
chende Katze vertrieben wurde und ein
roſen=
brüſtiger Dompfaff auf dem Wäſchepfahl pfiff:
das war das Wunder, das man mit ſtaunenden
Augen in ſich aufnahm. Es gab keinen
ſchöne=
ren Garten als dieſen, in ihm war das Urbild
und der Sinn aller Gärten, was in ihm mit
Liebe angelegt war, das wuchs in unſer Herz,
um darin zu bleiben.
Nein, er iſt nicht kleiner und enger
gewor=
den, dieſer Garten, der Klang der
Kirchen=
glocken ſummt genau ſo tief über ihn hin wie
früher. Die Jungen, die an der Hecke
vorüber=
rennen, reißen ein Buchenblatt ab und ſtecken
es in den Mund. Die Jahreszeiten bringen
die=
ſelben Blumen oder etwas andere, was macht
es? Die Stämme der Bäume ſind etwas dicker
geworden, und hie und da ſtreckt ſich einer
empor, der ſonſt nicht da war.
Derſelbe Duft nach heißer Erde und
reifen=
den Früchten wird hier auch ſein, wenn dieſe
Wege nichts mehr von uns wiſſen, die Sonne
wird genau ſo leicht und warm in den Büſchen
liegen, und andere Kinder werden im Gras
herumſpringen, einen Käfer aufheben und
fra=
gen: „Was iſt das?"
Für uns aber kann keiner mehr herrlich
werden wie dieſer eine.
Meine erſte Erinnerung kennt einen
Gar=
en, der zauberhaft groß iſt, bewohnt von
Vogel= und Schneckenheeren, umhegt von
un=
durchdringlichen Wänden von Nüſtern und
Holunderſträuchern. Der Kompoſthaufen war
Onkel Wilhelm
und die Mundharmonika
Von Karl Ludwig Eſte.
Es iſt ein Abend der Erregungen, der die
Familie des Bauern Ambros vollzählig in der
Stube verſammelt hält, der ſelbſt den im
Bahn=
ort verheirateten Sohn Andres ins Heimattal
herübergelockt hat. Ja, mit dem Auftreten des
Andres werden alle von einem beſonderen
Sie=
ber erfaßt. Er bringt Neuigkeiten, Gerüchte
verwirrenden Inhalts. Die ferne, große Welt
mit ihren Geheimniſſen geiſtert plötzlich aus
ſeinen Erzählungen vom drohenden Krieg in
dieſes Landidyll brüllender Kühe, die man noch
nicht gemolken hat und die mit ihren
ſchmerz=
haft vollen Eutern unruhig werden, in die
durch den Kriegsruf aufgeſchrecite
Sommer=
friſche eines Stadtjungen, der hier beim
Groß=
vater Ambros ein paar Wochen lang alles
gymnaſiale Bücherwiſſen vergeſſen darf, geiſtert
auch in die Stille einer warmen, ſternenklaren
Julinacht, die jetzt von den Menſchen ſeltſam
ſchwül und drückend empfunden wird.
Einer ſitzt ſchweigſam und verſonnen inmitten
der überlauten Ciſchrunde, und iſt doch der, um
deswillen alle erregt ſind, einer, der vielleicht
nie wieder unter ihnen ſitzen wird, des Bauern
jüngſter Sohn Wilhelm und des Stadtbuben
liebſter Onkel. Aber nicht lange bleibt Onkel
Wilhelm an dieſem Abend bei den Seinen. Nach
dem Abendeſſen äußert er den Wunſch, allein
zu ſein, und ſteigt den Kirchenpfad empor, um
ſich ſeitwärts an den Hang zu ſetzen. Nur der
Stadtjunge darf ihn begleiten. Swiſchen dem
Bauern Wilhelm und dem jungen Städter
Heinrich iſt ein heiliges Band der Freundſchaft
geknüpft. Sterne funkeln bald durchs Gezweig
der Wipfel über ihnen. Leuchtkäferchen
ſchwir=
ren zahllos um ihren Lagerplatz. Irgendwo im
Laub raſchelt vielleicht eine Kröte.
„Nein, es iſt keine Schlange. Es gibt keine
Schlangen in dieſem Cal.‟ Ein Käuzchen läßt
einen ſchreckhaften Ruf hören. „Das iſt der
Codesvogel. Es gibt viele Leute, die glauben,
daß in ihrer Familie einer ſterben wird, wenn
ſie das Käuzchen ſchreien hören.” Aber Onkel
Wilhelm iſt nicht abergläubig. Die
herein=
ſinkende Nacht hüllt die Wachenden in
Schwei=
gen. Plötzlich fragt Heinrich den Onkel: „Gehſt
du gern in den Krieg?”
Was für eine Frage. Darauf läßt ſich ſchwer
eine Antwort geben, denn das Kriegführen iſt
doch nichts, was man gern oder nicht gern tut.
Darüber zerbricht ſich Onkel Wilhelm nicht den
Kopf, vielleicht nicht, weil er noch keine Frau
und Kinder zurückläßt. Aber er könnte auch
dann nicht zögern, wenn feindliche Kanonen
angefahren kommen und das Land
zuſammen=
ſchießen wollen.
Siehſt du, Junge, das Land iſt es, was Onkel
Wilhelm mehr als alles andere liebt — träumt
der Onkel vor ſich hin, ohne ein Wort zu ſagen.
Den Wald dort liebt er, der von den Höhen
herab nur wenig Acker= und Wieſenſtreifen im
Chl freigibt, dieſe Wieſen im Cal mit dem
ſchwätzenden Bachlauf liebt, er, die in jedem
Frühjahr neu ſprießen und blühen und ſetzt
ſchon nach dem Heuduft des Grummets riechen.
Auch den ſchwerreifen, betäubenden Geruch der
Frucht, der ſchon wie eine dichte Wolke über
den Aehrenfeldern ſteht, liebt Onkel Wilhelm,
und ſeine Seele wird davon mehr erfüllt, als
ſich alle Sehnſucht nach einem Weibe an ihm
erfüllen könnte. Nein, in dieſes Land, zu dem
er gehört, ſeitdem er atmet, ſoll kein Donner
der Kanonen einbrechen, ſollen keine Haubitzen
ihre zerſtörende Saat ſchleudern. Darum möchte
Onkei Wilhelm ſchon in den Krieg ziehen, auch
wenn man ihn nicht gerufen hätte.
Heinrich wagt dieſe Schweigſamkeit des
Oheims nicht zu ſtören, denn er fühlt, daß es
etwas Großes und Ernſtes ſein muß, was er
mit ſeiner Frage an den Onkel angerührt hat.
Da auf einmal hört man drunten im Haus die
Klänge einer Mundharmonika, die droben am
Hang geſpielt wird. „Er hat ſie ſchon lange
nicht mehr geſpielt,” ſtaunt die Mutter wie im
Gefühl, daß nun etwas Heiliges geſchieht.
Ja, Onkel Wilhelm iſt ſeine Mundharmonika
heilig, das wiſſen alle. Er holt ſie nicht wie
andere im Dorf bei der Kirchweih h.rvor, aber
am Weihnachtsabend, wenn die feierlichſte
Stunde gekommen iſt. Er ſpielt ſie nicht gern
in großer, lärmender Geſellſchaft, ſondern allein
und dort, wo ihn niemand hört und ſtören kann.
Er ſpielt manchmal und weiß nicht, was er
ſpielt. Er träumt ſich eine Weiſe zuſammen,
die keinen Cext hat und doch ſo traulich klingt.
Er will ſich nicht mit ſeinem Spiel in die Ohren
der Dorfmädchen einſchmeicheln. Er hat nicht
die Mameren eines Sigeunerprimas, der ebenſo
holen. Handgeſchriebene Nezeptbücher werd
aus alten Kaſten hervorgekramt, man beſin
ſich auf die kräftigen Nationalgerichte alſ
Landesteile, und manches vergeſſene Gerie
kommt zu neuen Ehren. Da iſt es vielleicht au
intereſſant einmal zu erfahren, wann m
eigentlich zuerſt auf den Einfall kam, Kog
rezepte aufzuſchreiben. Denn ſchließlich ißt
trinkt man nicht nur, um ſatt zu werden, e.
uns auch ſchmecken. Denn die heutige Frauenm
ſchüttelt doch ſchon wieder den Kopf, wenn
an die Speiſekarte der letzten Jahre denkt.
fein jäuberlich die Kalorienmenge mit aufgefü
war; jede Frau ihrer ſchlanken Linie halber
die Kalorienzahl zuſammenrechnete und üb.
haupt nicht darauf achtete, was ſie aß und
bei beim Kochen vergaß, daß die Liebe du
den Magen geht!
In Epen und Liedern des Mittelalters f
den wir zwar die Schilderungen der gro
Eſſen und Crinkgelage, daraus entnehmen
aber keine Einzelheiten über die Subereitu
es wird nur im allgemeinen von guter,
uchensiſti.
Titel eines Kochbuches aus dem Zahre 1507
und beſonders ſehr reichhaltiger Speiſe
ſprochen. Aus anderen hiſtoriſchen Quellen
uns auch Speiſefolgen überliefert, z. B.
Hofe des Hochmeiſters von Preußen;
wurde das Mahl mit Suppen von Mohrri
Schoten, Peterſilienwurzel und Knoblauch
geleitet, jetzt folgten Gemüſe von Kohl, 2
ren, Kreſſe, Meerettig, Erbſen und Sc
und dazu trug man Siſchgerichte, rieſige 2
braten und ſchließlich noch Mehlſpeiſen
damit begnügte man ſich aber nicht, denn ſe
verſtändlich gab es noch die verſchiede
Nachſpeiſen, dau wälſche Nüſſe, Aepfel,
nen, Konfekt, Cardamon, Aniskonfekt, Vo
und eifrigſt wurde der Humpen geſchwu
und Geſundheiten getrunken. Das waren
wahrhafte Eſſer und Secher!
Bis zum 16. Jahrhundert hatte ſich
Kochkunſt mehr und mehr ausgebildet,
Austauſch von Waren, Erweiterung des
dels nach Ueberſeeländern verfeinerte ſicht
Ki ſe und bereicherte ſich ungemein an
rungsmitteln und Gewürzen.
Es iſt auch weiter nicht verwunderlich
das älteſte deutſche Kochbuch von einen
Köche eines Erzbiſchofs ſtammt, denn in
Klöſtern und an den großen Höfen der
Geiſtlichkeit ſchätzte man eine gute Küche.
Numpolt, der Koch des Erzbiſchofs und
fürſten von Mainz, gab im Jahre 1580
mannigfaltige Sammlung von Gerichten he
angefangen mit den Auſtern und Siſchen
den Braten und Nationalgerichten der
um Handgeld wie um flügge Herzen geigt
iſt der Bauer Wilhelm, der in freien Si.
ſeine Mundyarmonika anſetzt, wie einer
und einfältig vor ſich hinſummt. Er fliel
Menſchen, wenn er ſpielen will, und
manchmal bei der Vorſtellung, daß ihm
leicht die Engel im Himmel zuhören.
Diesmal liegt es ihm ſchwer und ernſt al
Bruſt. Er ſpielt, um freier atmen und 4
ſchlafen zu können. Es ſind alte, beß
Weiſen: Soldatenlieder. Heimatlieder
Scheiden, vom einſamen Poſten in Feinde
vom guten Kameraden und frühem Oi
Plötzlich bricht Onkel Wilhelm ab und
Heinrich: Willſt du die Mundharn
haben? Ich ſchenk ſie dir, wenn du ſie w
Ach, er wird nie ſo ſchön ſpielen könne
der Onkel, ſeufzt Heinrich. Hat ihm das
des Onkels ſo gut gefallen? — Ja, und
rich möchte ihn noch länger ſpielen horen
andere, fröhliche Lieder, vielleicht Prin;C
Onkel Wilhelm kennt die Melodie, und
ſchallen die raſchen, hellen Klänge, die 19.
dig ſtimmen, in die Nacht hinaus. Heinricl
im Geiſte die Reiter auf die Cürken losſt
und fragt: „Wirſt du auch hoch zu PI
den Krieg reiten?”
Nein, Onkel Wihelm hat bei der Onſe
gedient, und er denkt, daß er nun viellel
dem Jungen weniger gilt als mit einem
„Du biſt wohl jetzt nicht mehr ſtolz aul
Onkel?” fragt er zurück. „O doch.” OaS.
etwas mager, aber Heinrich fügt hinzi.
den Onkei ſehr, ſehr lieb hat und 1e9‟
ihm in den Arm.
Stolz wie der König ſein Zepter, ſo ſchwingt der wohlbeleibte Küchenmeiſiter den großen Löffel,
das zeichen ſeiner Würde und ſeiner Kunſt
en Länder herrliche Puddinge, Saucen,
sten uſw., dazu die Art und Weiſe des
chtens, die Suſammenſetzung der prunkvol=
Schaugerichte, Anweiſungen zur Ordnung
Bankette der verſchiedenſten Stände,
da=
ir Unterſchied der Speiſenfolge an
Fleiſch=
faſtentagen. Man ſieht, Numpolt war ein
und guter Küchenvater, der wohl zu
tieren verſtand, und dem es daran gelegen
ſich einen guten Namen und durch
Be=
g auch gute Nachfolger zu ſchaffen.
falls machte das Kochbuch des Mainzer
nmeiſters große Senſation, denn das
deutſche Kochbuch aus dem 15.
Jahr=
rt, die „Kuchemaiſtry”, das auch ſchon
Rezepte und Jaſtenſpeiſen aufwies, fand
kaum dieſe Verbreitung. Sehr amüſant
Schluß in der Kuchemaiſtry, der Autor
nprobates Mittel wider den verdorbenen
n an und dazu die Ermahnung namentlich
2 Jungfrauen, Mäßigkeit beim Eſſen zu
n. Während Humpölt ganz als Fachmann
t und ſogar ſchon die Kleidung der Köche
: feine weiße Hemder, wohlgemachte enge
r, und von den jungen Köchen verlangt er,
je ſollen fein holdſelig, leutſelig, gehorſam
illig ... ſein.”
Jedenfalls ſcheint in Süddeutſchland eine
beſonders gute Küche geführt worden zu ſein,
ſo weiſt ein Nürnberger Kochbuch aus dem
Jahre 1691 außerordentlich wohlſchmeckende
Speiſen auf, und ſeit dem 18. Jahrhundert gibt
es faſt in jeder deutſchen größeren Stadt eigene
Kochbücher. Durch die Einfuhr von Kaffee,
Cee, Kakao und auch dem Anbau der Kartoffeln
iſt der Küchenzettel ungeheuer bereichert
wor=
den, dazu verfeinerten ſich die techniſchen
Küchenanlagen; man muß bedenken, daß der
Koch Numpold noch keinen Brat= und
Koch=
ofen hatte, ſondern am offenen Seuer hantierte
und die Braten am Spieße zubereitete, um das
Feuer herum ſtanden die Cöpfe und die
Kaſſe=
rolen und Pfannen mit langen Stielen, während
die Keſſel an den Haken hingen. Das Konfekt,
den Branntwein uſw., die der Mainzer
Küchen=
chef auch ſchon in ſeinem Kochbuch erwähnt,
fertigten damals die Apotheker an.
Kochbücher von Frauen verfaßt, erſchienen
erſt gegen Ende des 17. Jahrhunderts, bis
da-
hin herrſchten in den „großen Küchen” die
Köche, man darf nicht vergeſſen, daß es
aller=
dings in die Seit fällt, die die Frage aufſtellte,
ob Frauen „überhaupt Menſchen” ſeien!
E. Kerſten.
ommerlicher See
wohne am Ammerſee; aber eine ganze
e vom Skrand entfernt auf einer Anhöhe,
1 Blick auf die Waſſerfläche und die
um=
nden Hügelketten breit erſchließt.
ſchöneren Blick aufs Waſſer hat man
dart am Strand. Denn da liegt die
Waſ=
de nur wenig unter Augenhöhe, und
dehnt ſie ſich weit hinaus; der Wind
über ſie daher und mit dem Wind die
runter weißbeſchäumten Kämmen, und ganz
unter dem feuchten, ſamtigen Meergrün
Faſſers läuft ein gewellter Streifen von
endem Blau hin, die Hügel von drüben.
r der Blick von der Höhe hat den Vor=
1aß man immer mehrere Witterungen
zu=
erlebt. Ich ſehe, während mein Haus in
r Sonne liegt, weit überm See drüben
ürme anfahren. Och ſehe, wie ſie drüben
digen Schimmer des Waſſers einen gift=
1 Streifen aufwühlen, der mit dem Flug
turmes immer breiter wird. Ich ſehe
ewitterwolken in breiter Front anrücken,
hoch aufgetürmt, hinten in endloſen
zgrauen Geſchwadern geſtaffelt, ein be=
wegtes, ſtahlfarbenes Gevölbe, das ſich mit
zermalmender Wucht heranſchiebt. Ich ſehe die
kilometerbreiten Negengardinen aus ihnen
her=
unterſtürzen in den See und die Berge dahinter
in weißlichem Dunſt verſchwinden. Da legt auch
ſchon eine Wolke mein Haus in Schatten.
Laut=
loſes Dunkel wölkt mit dem Wehen der
Vor=
hänge ins Simmer. Es wird Nacht. Die Seit
hört auf. Die Noſen draußen ſtehen ohne
Regung im fahlen Weltuntergangslicht. Eine
Weile Drohen und Schweigen — aber dann
poltert das Gewitter ſeitwärts vorbei, und
während die Malven vorm Fenſter unter den
erſten Hagelkörnern zucken, werden im Weſten
die Berge ſchon wieder frei. Nauſchender
Regenguß überſtrömt Haus und Garten, und
durch ihn hindurch leuchtet vom andern Ufer
ſchon ein heller, blitzender Streif.
Da fühlt man das ſchöne, große Cier in der
Natur. Man ſieht, wie es ſpielt und atmet,
die Brauen zornig runzelt und ſich alsbald
wie=
der in breitem Behagen ſtreckt und gähnt. Da
iſt das langweilige, zuſtändliche Ding „Wetter”
eine Lebensäußerung, ein rieſiges „Lachen, ein
hallendes Sürnen, eine rauſchende, feſtliche
Freude. Der Geſtaltenwechſel am Himmel und
auf der Erde, der Reichtum an Farben, der
ſich auf blanke und ſtumpfe Flächen ausſchüttet,
die Aufeinanderfolge von Seelenſtimmungen,
denen wir durch dieſes gewitterſchwüle Laſten
und Brüten, durch das ausbrechende Stürmen
und Rauſchen und dann durch das paradieſiſche
Glänzen und Lächeln ausgeſetzt ſind — das iſt
lauter Muſik. Es iſt ein ſinnvoller Aufbau von
Anſprache und Anruf, der uns in die endloſe
Kette aller beſeelten Weſen einreiht.
Aber am ſchönſten ſind darin die Stunden
der weilenden, ſchwebenden Stille, die den Sinn
aller Erregung wie in ein geformeltes Wort
zuſammenfaſſen.
Sch ſehe vor dem Fenſter einen ſchmalen
Birkenwipfel und durch ihn hindurch den
ge=
ſtillten See in einem ruhigen, bleibenden Glanz.
Die Blätter des Bäumchens wenden ſich wie
empfindende Hände. Es iſt eine faſt geiſtige
Leichtigkeit, mit der der Stamm die Sweige
und das ſchmächtige Laubwerk hinaushält. Die
Wolken lagern friedlich beglänzt. Im Senith
iſt eine Inſel von durchſeäter Bläue. Die
Linien der Bucht fahren weit aus und ſtillen
ſich in einer großen, edlen Nundung. Malven
und Noſen umſtehen lautlos den Springbrunnen
im verwilderten Becken, und eine Dauer, eine
ſommerliche Langmut ſchwebt über allem. Jedes
Ding bedeutet gänzlich ſich ſelbſt und iſt voll
von ſeinem eignen, währenden Sinn.
Welch eine Ermutigung für den Menſchen!
Dem Wechſeln und Werden iſt er
dahin=
gegeben, aber Etwas in ihm weiß tief um das,
was bleibt. Die Gewitter und die Erregungen
fahren über ihn dahin, aber in der Stille
be=
gegnet ihm der feſte, beſtändige Sinn und läßt
ihn Boden faſſen im „unbeweglichen Neich”
Wilhelm. Michel.
Luſtige Anerdoten,
In Sachſen hatte ich das Vergnügen, einen
philoſophierenden Droſchkenchauffeur zu
ent=
decken.
Er ſtand am Bahnhof.
Neben ſeinem Wagen.
Ich ging mit meinem Koffer auf ihn zu und
fragte:
„Sind Sie frei?”
Da erwiderte er mit tiefſinnigem
Augenauf=
ſchlag:
„Schon Globbſchdogg ſaachd: Gein Menſch
auf dieſer Erde is frei!”
Eine Herde von Amerikanern brauſt nach
Weimar, hopſt in bereitſtehende Automobile.
Wird zum Park gefahren, Goethes
Garten=
haus beſichtigen.
Sie bleiben vor dem Eingang ſtehen und
ſehen ſich die Wieſe vor dem Hauſe an.
Dann ſagen ſie alle, wie aus einem Munde:
„Was für ein wundervoller Golfplatz!”
9
19
1
Tel
I—
bru
aEl
un nimm aber die Mundharmonika”,
* Onkel Wilhelm. Aber als Heinrich ſie
eckt hat, fällt ihm ein, daß ſie der Onkel
jeg brauchen könnte, daß er den
Kame=
nach der Schlacht etwas Schönes
vor=
könnte. Der Onkel wehrt den Jungen
aa‟ „Nein, wenn er eine Mundharmonika
t, findet er im Feld ſchon eine neue. Dies
t ſeine Heimatmundharmonika, und Hein=
II ſie ihm aufheben, bis er wiederkommt.
verrat’s nicht, daß ich ſie dir gegeben
ſtellt Onkel Wilhelm die Bedingung.
n werden ſie bald zum Haus zurückge=
Andres will ſich verabſchieden. Man
ch wohl im Bahnort noch einmal treffen,
Mr Wilhelm zur Garniſon fährt. Wenn es
us irgendeinem Grunde doch nicht mehr
) ſein ſollte, dann „Mach’s gut, und
uns bald wieder geſund heim”, ſchüttelt
1s ſeinem Bruder beide Hände.
GSarl Retep.
iſt mir neulich während meines Urlaubs
r Jöchſt unangenehme Geſchichte paſſiert.
lich nicht mir, ſondern meiner Frau.
da der Briefträger eines Cages einen
für eine Dame in den Briefkaſten, die
einmal in unſerer Wohnung gewohnt
und längſt in eine entfernte Gegend der
verzogen war. Meine Frau hatte den
durchaus lobenswerten Entſchluß gefaßt, ihn
dem Briefträger wieder zurückzugeben. Aber
wie das nun meiſt mit den guten Vorſätzen zu
gehen pflegt: einmal war der Briefträger, das
andere Mal der Brief oder meine Frau nicht
da, und nach 14 Cagen lag der Brief immer
noch verſteckt auf einem Ciſch und überhäufte
meine Frau mit unausgeſprochenen Vorwürfen.
Das konnte meine Frau auf die Dauer nicht
länger ertragen. Und da öffnete ſie eines Cages
den Brief in der ſicheren Erwartung, daß
etwas ganz Belangloſes darin ſtehe, und man
ihn dann mit gutem Gewiſſen wegwerfen könne.
Er habe wie eine Druckſache ausgeſehen, meinte
meine Frau. Ich war zwar anderer Anſicht,
als ich nach meiner Nückkehr aus dem Urlaub
den Brief ſah, aber dieſe Anſicht habe ich
natürlich nicht ausgeſprochen. Denn niemand
gießt gern Oel ins Feuer, und ein auf den
Frie=
den der Samilie bedachter Ehemann ſchon gar
nicht, wenn es bei der Gattin kocht. Aber das
Unglück hatte es gewollt, daß in dem Briefe
nicht eine belangloſe, ſondern im Gegenteil eine
recht kitzlige perſönliche Angelegenheit ſtand.
Keine Liebesgeſchichte. Meine Frau hatte zwar
twas übertrieben, als ſie einmal behauptete.
die Dame ſei ſchon ſo alt, daß ſie, wenn ſie
Glück gehabt hätte, bereits von Kolumbus hätte
entdeckt werden können. Aber ſie war doch ſo
geſetzten Alters, um mich höflich auszudrücken,
daß Liebesgeſchichten nicht in Frage kommen
konnten. Der Inhalt des Brieſes war derart,
jaß er der Dame unbedingt zur Kenntnis
ge=
bracht werden mußte. Das ſtand für uns beide
feſt. Aber die Sache hatte einen Haken. Da
gibt es nämlich im Strafgeſetzbuch unter den
vielen widerwärtigen Paragraphen einen, der
beſagt, daß die unbefugte Oeffnung eines
ver=
ſchloſſenen Briefes mit Geldſtrafe oder
Ge=
fängnis bis zu drei Monatei beſtraft wird.
Allerdings tritt die Verfolgung nur auf Antrag
ein. Der Staatsanwalt konnte alſo die Sache
nicht von ſich aus aufgreifen, wenn ſie ihm
be=
kannt wurde; die Dame mußte vielmehr einen
beſonderen Strafantrag ſtellen. Darauf baute
ich meine Hoffnung. Das alles ſetzte ich meiner
Frau, wie ich glaube, ganz ruhig auseinander.
Aber meine Frau erklärte, ich hätte jedesmal
einen ſo überheblichen, ſalbadernden Con, den
ſie in den Cod nicht leiden könne, wenn ich ihr
etwas Juriſtiſches auseinanderſetze. Ich war
zwar der Ueberzeugung, daß die Ausſicht, ſich
vielleicht unfreiwillig für einige Seit von der
Familie trennen zu müſſen, meine Frau etwas
aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Aber
das habe ich natürlich nur gedacht, nicht geſagt.
Geſagt habe ich nur, daß ſie am beſten ſelbſt
den Brief zu der Dame bringe, weil es ihrer
beſtrickenden Liebenswürdigkeit ſicher gelänge,
die drohende Gefahr abzuwenden. Aber da kam
ich ſchön an. Meine Frau behauptete, das ſei
meine Sache, zu was habe ſie denn einen
Ju=
riſten zum Mann. Sie werden ſich ſchon denken
können, wie dieſe kleine
Meinungsverſchieden=
heit geendet hat. Ich bin hingegangen und habe
mit vielen Entſchuldigungen der Dame den
Brief übergeben. Aber meine demütigen
Ent=
ſchuldigungen waren vollkommen wirkungslos.
Sie erklärte mir kühl, daß ſie gegen mich,
aus=
gerechnet gegen mich, Strafantrag ſtellen werde.
Da — ich muß es geſtehen, denn es war ja
eigentlich nur Notwehr, und ich war ſehr
ent=
rüſtet über die geſetzte Dame —, da ſchwindelte
ich ein bißchen. Ich ſetzte ihr auseinander, daß
mein jüngſter Sohn ahnungslos den Brief
auf=
gemacht, daß er aber ſchon beim Leſen der
Ueberſchrift ſeinen Irrtum entdeckt und den
Brief erſchrocken zur Seite gelegt habe. Meinen
jüngſten Sohn habe ich beſchuldigt, das
unſchul=
dige fünfjährige Hänschen, das noch keinen
Buchſtaben leſen kann. Aber das wußte die
Dame ja nicht. Und Hänschen hatte außerdem
den ungeheuren Vorzug vor den Erwachſenen,
daß er noch ſtrafunmündig, noch nicht in dem
Alter war, in dem man vom Strafrichter
be=
langt werden kann. Der darf ſich erſt mit
Miſſetätern beſchäftigen, die ſchon 14 Jahre alt
waren, als ſie ſich gegen die Autorität des
Strafgeſetzbuchs vergingen. Jüngere
Nechts=
brecher darf er noch nicht einmal überlegen,
obwohl ich der Anſicht bin, daß man ihm dieſes
Recht zugeſtehen und in einem beſonderen
Straf=
geſetzbuch genau die Sahl der zu erteilenden
Hiebe für jeden Sall vorſchreiben ſollte.
Natür=
lich wurde die Dame von meiner Erzählung
ganz gerührt — geſetzte Damen, die ſelbſt keine
Kinder haben, finden Kinder immer rührend —
von Strafantrag war gar keine Nede mehr, ſie
packte mir ſogar für Hänschen ſchließlich noch
ein paar Süßigkeiten ein. Und die hatte
Häns=
chen ja auch verdient. Ich habe mir aber
ernſt=
lich überlegt, ob ich überhaupt noch einmal
während meines Urlaubs verreiſen oder ob ich
für dieſe Seit nicht wenigſtens dem Briefträger
das Betreten des Hauſes ſtreng verbieten ſoll.
Dr. Luchwig Roth
Zwei heimliche Vögel
Es gibt einige „heimliche” Vögel, die dem
Stadtbewohner faſt oder ganz unbekannt ſind.
Dazu gehört der „Neuntöter”, der auch
„Würger” oder „Dorndreher” genannt wird.
Schon dieſe Namen bezeichnen ihn gut. Wo
am Nande der Feldgehölze und der Laubwälder
die Hecken wuchern, wo Ginſter=, Schleh= und
Weißdornſträucher ſtehen, da treibt der „
Wür=
ger” ſein Weſen.
Wenn man die Hecken durchſucht, dann
findet man leicht die „Fleiſchkammer”, die
„Folterkammer” dieſes heimlichen Geſellen.
An Dornen feſtgedreht oder aufgeſpießt hat
der „Dorn=Oreher” da allerlei Getier:
Heu=
ſchrecken, Hummeln, Maikäfer,
Maulwurfs=
grillen, Naupen und kleine Fröſche. Manchmal
zappelt aber auch eine junge Maus oder ein
junges Vögelchen an einem großen ſpitzen
Dorn.
Neuntöter und seine Opfer
Der Neuntöter iſt nicht größer als eine
Feld=
lerche; wenn er ſitzt, hat er die Haltung eines
kleinen Naubvogels. Die Spitze ſeines
Ober=
ſchnabels iſt hakenförmig gekrümmt; das
Ge=
fieder liegt aalglatt, blank und ſchmuck an der
kräftigen Vogelgeſtalt. Beſonders hübſch
nimmt lich die weiße Kehle und die roſig
an=
gehauchte Bruſt aus, dazu der ſtumpfblaue
Oberhopf und Hinterhals, ſowie das ſchöne
Noſtbraun des Bückens; wahrlich, dieſer kleine
Näuder iſt einer unſerer ſchmuckeſten Vögel.
Wie die genauen Magenunterſuchungen
ge=
wiſſenhafter Jorſcher ergeben haben, iſt der
„Neuntöter ein eifriger Inſektenjäger. Er
ver=
tilgt dabei Maikäfer, Nüſſel= und Bockkäfer,
ebenſo wie die nützlichen Cotengräber,
Laub=
käfer und Erdhummeln.
Allerdings, die Beobachtungen, die der
Jäger auf lautloſem Pirſchpfade macht, ſtehen
manchmal im Gegenſatz zu dem Ergebnis, daß
der Dorndreher nur Onlekten=Vertilger ſei.
Wer geſehen hat, wie der kleine Näuber ein
junges Notkehlchen beim Kopf ergreift, es aus
dem Neſt ſchleudert, ſein armes Opfer nach
ſeiner Folterkammer ſchleppt und ihm dort mit
kräftigem Nuck den ſpitzen Schlehdorn durch
den Hals treibt, der weiß aber, daß der
Neun=
töter auch ein rechter „Würger”, für die
Vogelwelt iſt. Da kann man beobachten, wie
er mit großer Sicherheit ſeiner im Codeskampf
zappelnden Beute zunächſt die Schädeldecke
einſchlägt, um zu ſeinem Leckerbiſſen, dem
Ge=
hirn, zu gelangen, oder man findet junge
Sper=
linge, Gr mücken, ſelbſt junge Nebhühnchen
aufgeſpießt mit einem Ge' ick, das erkennen
läßt, daß der „Würger” ſein grauſames
Hand=
werk „berufsmäßig” betreibt.
Weitverbreitet iſt der Volksglaube, daß die
Mordluſt des Neuntöters erſt dann geſtillt ſei,
wenn er „neun” Jungvögel oder andere
un=
ſchuldige Opfer aufgeſpießt habe. Auch betöre
er kleine, dem Neſt kaum entflogene Vögelchen
dadurch, daß er die Stimme ihrer Eltern in
täuſchendſter Weiſe nachahme. Daß der
Neun=
töter dieſes Nachahmen in meiſterhafter Weiſe
verſteht, wird jeder Pirſchjäger beſtätigen.
Hinter deckendem Gezweig hört er plötzlich
Cöne wie die der Nachtigall, dann wie vom
Lied der Schwarzamſel oder des Baumpiepers.
Dann folgen ſchnell verſchiedene Lockrufe, wie
die der Wachtel, des Kuckucks, des Buſſards.
Allerdings wird dieſes ganze Durcheinander
mit ziemlich ſchwacher Stimme vorgetragen.
Wie der regungslos verharrende Jäger bald
feſtellen kann, iſt der vielſeitige Conkünſtler
unſer kleiner Naubritter.
Als Neſt=Vogel iſt der „Würger” ſehr
ordentlich, Vater und Mutter ſind eifrig um
die grauen Dunen=Jungen bomüht, und,
merk=
würdiges Spiel der Natur, gerade der
Neun=
töter wird häufig von dem Kuckucks=Weibchen
auserſehen, ihr Ei auszubrüten.
Nur kurze Zeit, vom Mai bis Ende Juli,
Mitte Auguſt, weilen die Neuntöter bei uns,
dann ziehen ſie gen Süden. Wenn das
Laub=
werk an den Hecken licht wird, dann findet oft
auch mancher Wanderer die „Fleiſchbank”, die
„Folterkammer” des Würgers, mit den Reſten
der aufgeſpießten Opfer.
Der andere heimliche Vogel iſt der Kuckuck.
Es gibt wenige Stadtbewohner, denen es
ver=
gönnt war, den Kuckuck in der Nähe zu
be=
obachten. Er iſt der „Zauber=Vogel”, der ſich
nach dem Volksglauben unſichtbar machen kann.
Er weisſagt Liebenden, wie lange ſie noch
bis zur Hochzeit warten müſſen kündet, wieviele
neuem Leben erwachenden Wald. Um Johanni
(24. Juni) verſtummt er. Bei den Bauern
mei=
ner Heimat iſt der Glaube verbreitet, daß er
ſich dann in einen „Sperber” „Habch‟ (Habicht)
verwandelt. Er ſei in der Vogelwelt der
Be=
trüger und der Betrogene, der im Bunde mit
dem Teufel ſtehe, dem er als „Ceufelsküſter”.
verſchrieben ſei. Er, ſoll den Wiedehopf, zum
Knecht haben, alle kleinen Vögel ſeien ihm als
dienſtbare Geiſter untertan. Das
Kuckucksweib=
chen legt bis in den Juli hinein etwa 20 Eier
und, wie man weiß, immer einzeln in die Neſter
fremder Vögel, der Singdroſſel, des Waldlaub=
Neuntöter füttert sein gefräßiges Kuckuckskind
vogels, der Bachſtelze, des Notkehlchens, des
Saunkönigs und, wie ſchon geſagt,
eigentüm=
licherweiſe mit Vorliebe in das Neſt des
Neun=
töters.
So iſt der Kuckuck wohl der einzige Vogel,
der der Liebe der eigenen Eltern entbehrt, denn
nicht dieſe ziehen ihr eigen Fleiſch und Blut
groß, ſondern die Pflege=Eltern füttern ihn,
bis er ſich ſelbſt ernähren kann.
Jahre man noch lebe. Um Ciburtius (14. April)
herum tönt zum erſten Male alljährlich das
fröhliche „Kuckuck” dieſes Frühlingsboten und
Hochzeitskünders durch den ſtillen, eben zu
Die Hundemuhle
Eine der Mühlen in inſerm Waldtal iſt die
„Uhlemühl”, was aber nicht etwa Eulenmühle
heißt, von Eulen hat ſchon die Nachbarsmühle
ihren Namen, ſondern Oelmühle, denn bei uns
auf dem Lande wird das Oel Uhle genannt.
In dieſer Uhlemühle gibt es vier
Merkwür=
digkeiten. Suerſt die ſchöne, uralte hölzerne
Oelpreſſe. Die dicke Mühlradwalze bringt in
der Mühlſtube mit zwei Holzarmen zwei ſchwere
Balken — die „Stempel” — zum hämmern
und dieſe treiben i: die Oelpreſſe, die wie ein
Crog darunter ſteht, allmählich zwei Holzkeile
und ſo das Oel aus dem Samen. hier Naps,
der in Wollſächchen zwiſchen je zwei Brettern
ſteckt, in die unter der Preſſe ſtehenden beiden
Kannen.
Merkwürdig iſt zweitens, daß von gut
tauſend, Dorf= und Stadtleuten der Nähe nicht
eins, ja nicht einmal alle Nachbarn im Cälchen,
dieſe ſchöne alte Preſſe, das luſtige Auf= und
Niederſpringen der Balkenhämmer, das
Glän=
zen des Oeles am Holzwerke geſehen und den
feinen Duft gerochen haben, der den ganzen
Mühlraum erfüllt, obwohl jeder nach den mit
dieſem guten deutſchen Oel gebackenen Kroppeln
und Pfannkuchen die Finger leckt.
Die dritte Seltſamkeit iſt, daß in dieſer
Uhlemühle außer dem Stallvieh und ihren
Mücken und Mäuſen nur noch eine Katze und
zehn Hunde hauſen. Daher heißt dieſe Mühle
auch die „Hundemühle”, in der der alte Herr
und die alte Frau Hund wohnen, drei
Hunde=
ſöhne, die Frauen der zwei älteren, die beiden
Hundekinder der zwei Junghundpaare und
Hofhund. Der aber wird nicht Hund genann
ſondern — wohl zur Unterſcheidung von de
andern — Volf. Die neun übrigen ſind gbi
auch richtige „GHunde” und nicht etwa ſolche, d.
ſich mit dt, oder t, oder th ſchreiben!
Su dieſen zehn Hunden kam als vior
Merkwürdigkeit an einem kalten Wintert
des vergangenen Jchres ein Notkehlchen.
die Sp- iche der Menſchen zu verſtehen ſchie
Es trippelte, wie s die ſeiner Sippe ſo ge
tun, der älteren von den beiden jungen Hund
frauen ſo nahe an den Wen, daß ſie ſich
mit ihm unterhalten konnte. Freundlich ſprl
ſie, die nicht allein gut die Hundeſprache vo
ſtand, ſondern auch die der Vö ſel zu ken
ſchien, zu dem zutraulichen Dinglein:
„Iß dich nur ordentlich ſatt bei uns
wenns dich friert, flieg in unſ re Wohnſtu
Da iſts ſchön warm.” Und dann noch: „
biſt warm angezogen? Aber, gelt, wenns
kälter wird, dann kommſt du?”
Am andern Cage war das Notkehlchen
der gleichen Stelle, pickte da und pickte do
ſah ſich oft um, ob von andrer Seite kel
Gefahr drohe, flog ein Stückchen fort und
ſchien wieder und hörte anſcheinend aufmerkf
auf das, was die junge Hundin zu ihm lagte
Wenige Cage ſpäter — es war inzwit
kälter geworden — war das Cierchen viet
da. Und weil die junge Frau Hund Eile hat
denn die Kühe brüllten ſchon nach dem Futt
rief ſie ihm zu:
„Jetzt gehſt aber rein. Ich komme ge
nach. In der Stub’ iſt’s ſchön warm und
auch leckeres Futter für dich!‟ Dabei wie
mit dem freien Arm auf die Haustür, und
ob das Waldvöglein die Worte verſtan
habe oder vielleicht die Armbewegung, os tr
pelte ohne ſich umzuſehen auf die Cürſchwele
Lachend ſah es die Freundin und rief
nach:
„Ja, Hänschen, ſo iſts recht. — Noch
bißchen weiter! Ja, die Crepp' hinauf. 6ch
gleich fertig.”
Als ſie aus dem Stalle kam, war das V
kehlchen nicht mehr im Hofe. Schnell ſprang
ins Haus, und in der Wohnſtube ſtanden
andern Hunde um den kleinen Waldgeſellen
freuten lich über ſeine liebe Keckheit und
ſeinen Hunger. Wie groß war ihre Uet
raſchung, als ſie hörten, daß es auf das Ge
der jungen Frau in den Flur gekommen ſei.
Jetzt blieb das Votbrüſtchen bei ihnen,
durch das immer wieder geöffnete Fenſter
und aus, nährte ſich von den Broſamen,
von der Hunde Ciſch fielen und ſchlief aufei
Sweig der Simmerlinde. Es ließ ſich nicht
mal von der jungen Hundin ſtören, wenn 1u
Morgen die Stube kehrte, oder aufwiſcht.
geräuſchvoll das Hausgerät an den alten
ſtellte. Eins der Füßchen in die warm au
pluſterten Gederchen gezogen, das Köpfel
den Halsfedern, ſo ſaß es da und wachte,
auf, wenn es ausgeſchlafen hatte.
Alle Cage tat es das und alle Hunde,
der vom Hofe, waren ſichtlich erfreut über
neuen Hausgenoſſen und keiner dachte an
— Katze.
An einem frühen Morgen war das
Vöglein nicht mehr an ſeinem Plätzchen in
Linde. Und als man es ſuchte, fand man en
in der Scheune nur noch ein paar roſtreote
andere Federchen.
Walter Schwete
Küchenzettel vom 6. bis 12. Auguſt.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Grießſuppe, Bratwurſt, bayeriſch
Kraut, Kartoffeln.
Dienstag: Tomatenſuppe, Spinat und Eier,
Kartoffeln.
Mittwoch; Fleiſchbrühe mit Einlage,
Koch=
fleiſch, Wirſing, Beilagen, Kartoffeln.
Donnerstag: Reisſuppe, Koteletten mit
gelben Rüben, Kartoffeln.
Freitag: Haferſuppe, gebackenen Fiſch,
Kar=
toffelſalat.
Samstag: Gemüſeſuppe, Grieß=
Schokoladen=
ſpeiſe*) mit roher Milch.
Sonntag: Blumenkohlſuppe. Hammelbraten,
grüne Bohnen, Kartoffeln, Aprikoſeneis.
DGrieß=Schokoladenſpeiſe. Zutaten:
½ Liter Milch, /4 Pfund Schokolade, 60 Gramm
Grieß, 30 Gramm Zucker, 2 Eiweiß. Die Milch
wird zum Kochen gebracht, dann geriebene
Schoko=
lade, Grieß und Zucker dazu, 10 Minuten unter
ſtändigem Rühren kochen laſſen, vom Feuer
nehmen, die zu Schnee geſchlagenen Eiweiß
dazu=
gegeben und auf heißer Platte noch kurze Zeit
ziehen laſſen. Hierauf wird die Maſſe in eine
Puddingform gegeben und nach dem Erkalten
mit roher Milch oder Vanilletunke zu Tiſch geben.
Beſonders würziger Brotaufſtrich
als Abendbrot. Der fein zerrührte Quark
wird mit Milch oder Sahne, etwas Tiſchbutter,
Paprika, Salz, Pfeffer, geriebener Zwiebel,
Schnittlauch in beliebiger Menge, etwas
Küm=
mel und einer Sardelle, die man mit dieſem
zu=
ſammen wiegt, wodurch er nicht umherfliegt,
recht geſchmeidig verrührt und mit Brot oder
nicht zu mehligen Kartoffeln, als Abendbrot
verſpeiſt. Feingewiegte Kapern ſind eine beliebte
Würze dieſes Auftriches.
Schachnummer 583.
Partieſtellung Nr. 16.
Ein problematiſcher Partieſchluß.
Schwarz: Prof. Marotti, de Simone und
Giudol (in Beratung).
del
Mie Mche
Geſpielt: Neapel, April 1914.
Weiß zieht und gewinnt.
Der Führer der weißen Steine, der im
Fe=
bruar 1934 verſtorbene Deutſche
Schachgroß=
meiſter Dr. Tarraſch, erzwang in obiger
Stel=
lung durch einen Opferzug die wechſelſeitige
Ver=
ſtellung von Dame und Turm, was zu zwei
ele=
ganten Mattwendungen führt.
Aufgabe 782.
W. A. Shinkmann.
(Nr. 12. The White Rooks, 1910.)
Weiß: Kh8 Ta7 Tg7 B44 B48 /5 Steine);
Schwarz: Kd8 Da2 Lg2 Ba6 Bd7 (5 Steinel.
Matt in drei Zügen.
Schachnachrichten: In der zweiten Julihälfte veranſtaltete die
Schachgeſelſchaft Zürich anläßlich ihres 125jährigen Jubiläums
ein großes internationales Meiſterturnier, 1. Sieger wurde der
Schachweltmeiſter Dr. Aljechin mit 13 Punkten aus 15 Partien,
2.13. Dr. Euwe und Flohr mit je 12 4. Bogolzubow 111ſ., 5. Dr.
Lasker 10, 8. 7. Dr. Bernſtein und Nimzowitſch je 9. 8. Stahlberg
8. Es folgen Hans Johner 71l., Henneherger 51l=, Ghgli 5.
Reſelli 4/=, Grob und Müller je 4, Dr. Naegeli 3 und Joß 2.
Wir fordern Ihren Kopf!
Wochenendglück.
Waagerecht; 4. oberitalieniſche Provinz,
7. Ruhepauſe. 9. Fluß in der Schweiz, 11.
grie=
chiſcher Buchſtabe, 14. weiblicher Vorname.
16. Holzblasinſtrument, 18 franz.: Sommer,
19., flüchtiger, brennbarer Stoff, 20.
Himmels=
richtung, 21. Nachtvogel, 23. Gegenteil von
hungrig, 25. Enterich, 27. Halmgewächs, 29.
eng=
liſcher Titel, 31. Raubtier.
„Senkrecht: deutſches Bad, 2. Heil=und
Zierpflanze, 3, weiblicher Vorname, 5. kleinſter
Teil der Elemente, 6. Nebenfluß der Donau,
8 Sportsmann aus Liebhaberei, 10. Laubbaum.
12. Gegenteil von fett, 13. Regenrinne, 15.
Syn=
onym für Löwe, 17. Himmelsrichtung, 22.
Wein=
ernte, 24. bekannter Schulmann, f 1727 26.
Koſe=
wort für den Vater, 28. engliſche Bierſorte,
30. Abſchiedsgruß.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 30.
Arithmogryph.
Main. Emma, Caen, Hahn, Anna, Nike,
Imme, Kahn. — „Mechanik.”
Er; „Wieviel Thermosflaſchen haſt d.
eigentlich in den Ruckſack gepackt?”
Sie: „Fünfzehn, Liebſter. Du verſteh!
ich auf mein warmes Bad nicht verzichten.
Je nachdem. Er ſaß im Operationsſtu,
Zahnarztes und fragte: „Was koſtet das 2
ziehen?‟ — „Vier Mark!” — „Was
Mark für eine Arbeit von ein paar Sekun
„Wenn Sie wollen, kann es auch ein
Minuten dauern”, ſagte der Zahnarzt and=
Dann allerdings. Herr (im Theate
einer vor ihm ſitzenden Dame, die ihm mit
Hut vollſtändig die Ausſicht verſperrt: „Gi
Frau, ich habe 10 Mark für meinen Aa
zahlt, und Ihr Hut. . ." Dame: Ur
bitte, habe für meinen Hut 15 Mark bes
Die Unterſchrift. Ihr werdet mir all
Strafarbeit machen Ihr Bengels” ſagt
Lehrer wütend. „Schreibt hundertmal auf
bin ein dummer Eſel!” Und jeder bring
außerdem noch auf dem Papier die Unter
ſeines Vaters.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C.Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl., für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdt. verl
[ ← ][ ][ → ]eit der Traudern
feit der Herbſtmode
el zu oft ſind es ja — leider! — Trauben,
nem viel, viel zu ſauer ſind, weil Wünſche,
nack und Herz „ja” ſagen, die Brieftaſche
ber mit einem erbitterten „nein”, allen
abſichten widerſetzt.
lücklicherweiſe ſind die Frauen modiſch ſo
ndt, daß ſie mit geringen Ausgaben Schönes
imenzuſtellen verſtehen.
de Anregung wird mit Eifer ſtudiert, jede
ſſante modiſche Einzelheit mit hellſter
Be=
rung aufgegriffen. Je länger man ſich mit
Aufbau der Herbſtausſtattung befaßt, deſto
r iſt die Freude — bis alles, — man weiß
er kaum mehr wie es geſchah — vollzählig
imen iſt!
irderhand hat man ja noch keine Eile, denn
erbſtzeit liegt noch vor uns; es kann aber
wegs von Nachteil ſein, ſich die Modepläne
ie kommenden Monate in Ruhe
zurechtzu=
weil man dann niemals den Fehler
be=
wird, unnötige Anſchaffungen zu machen,
wenn man planlos einkauft, was einem
im Schaufenſter ins Auge ſpringt und
kend erſcheint, unvermeidlich wären.
Natür=
innte auf dieſe Weiſe auch keine
gutdurch=
individuelle Aufmachung entſtehen, die
ne Frau von modiſcher Kultur ſo
unend=
ichtig iſt.
enn wir uns mit den Neuheiten der
begin=
n Herbſtmode vertraut machen wollen,
müſ=
ir uns bemühen, die verſchiedenen Andeu=
, die in den führenden Modehäuſern
ge=
werden und die in Form eines oder des
en Entwurfes ab und zu auch ſchon in die
itlichkeit dringen, richtig zu deuten und von
„Erſtlingen” der Herbſtmode auf die
Ent=
ng der neuen Richtung Schlüſſe zu ziehen
hen.
ie es ſcheint, wird der Linie diesmal er=
Bedeutung geſchenkt, was inſofern
bemer=
ert iſt, als die letzte Mode bekanntlich das
e überging und ſich in Garnierungen und
wirkungen verlor, die hin und wieder
gewiſſe Ueberladenheit zur Folge haben
in aber ſcheint man ſich eines beſſeren
be=
zu haben und eine gewiſſe „Linienrein=
und „Klarheit” anzuſtreben, ſo daß ſich
Modeformen herauszukriſtalliſieren be=
Zu den markanteſten Schnitten gehören
Kimonos und Raglans, die ſowohl für
herbſtliche Jackenkleider als auch für Umhüllen
verwertet werden ſollen.
Dieſe eigenartige Machart verdient in
Ver=
bindung mit den originell=gemuſterten Mate=
rialien in ſchönen Herbſtſchattierungen vollſte
Aufmerkſamkeit.
Machen wir mit den Kimono=Formen
den Anfang: es muß vorausgeſchickt werden, daß
dieſer Schnitt ein Privileg der Schlanken iſt, da
er begreiflicherweiſe eine Verbreiterung der
Schulterlinie und des Oberkörpers herbeiführt,
ein Luxus, den ſich nur Idealfiguren leiſten
dür=
fen, an denen die vornehme Läſſigkeit des
Kimonos geradezu unwiderſtehlich wirkt.
Daß ausdrucksvoll=deſſiniertes Herbſtmaterial
hier vorzüglich zur Geltung kommt, läßt uns der
in unſerem erſten Bilde ſkizzierte Kimono=
Mantel erkennen, deſſen feines Streifenmuſter
uns beſticht. Den Verſchluß bilden bogenförmige
„Röhrenklipſe”, die als allerneueſte Garnierung
die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Ein niederer
Perſianerkragen harmoniert mit dem Pelzbeſatz
der Aermel.
Noch viel intereſſanter iſt der Kimonoſchnitt
des in unſerem nächſten Bilde dargeſtellten
flot=
ten Jackenkleides, das für Stadt, Sport und
Herbſtwochenende beſtimmt iſt. Die Kimonolinie
iſt hier nämlich inſofern noch viel
ausdrucks=
voller, als dieſes Koſtüm aus zweierlei Material
zuſammengeſtellt wird, indem für den
Kimono=
ſattel und für die Aermel ein dunkel=einfarbiger
Stoff verarbeitet erſcheint, der die tiefſte
Schat=
tierung des „Flechtmuſter=Gewebes” hat, das als
Grundmaterial gedacht iſt. Der ſchmale „Wellen=
Kragen” könnte aus Fohlenfell hergeſtellt ſein.
Hell= und dunkelbraun gemuſterter Flechtſtoff mit
dunkelbraunem Sattel und entſprechend
abge=
ſtimmtem Fohlenfell ergäbe ſicherlich eine
ein=
drucksvolle Geſamtwirkung.
Dem Kimono=Eindruck in der Geſamtwirkung
zwar einigermaßen ähnlich, im Prinzip davon
aber ganz verſchieden iſt der Raglanſchnitt,
den wir an Hand zweier eindrucksvoller
Ent=
würfe erörtern wollen:
Der karierte Raglan (vorletztes Bild) hält
ſich von jeder Schablonenwirkung fern, hat einen
kleinen Pelzbindekragen, fellbeſetzte Aermel und
— längs der Außenkante der Aermel —
Pelz=
knöpfe, die dieſer Herbſtumhülle ein gutes Profil
geben.
Man begreift, daß Raglan=Koſtüme einen
durchſchlagenden Erfolg erringen könnten, wenn
man unſeren letzten Entwurf ins Auge faßt. Mit
einfachſten Mitteln wird hier aus einfarbigem
Stoff ein ausgezeichnetes Raglan=Jackenkleid
her=
geſtellt, an dem ein paar bemerkenswerte
Einzel=
heiten auffallen, wie zum Beiſpiel der
Rund=
kragen aus Fell, ferner die ſogenannten „
türki=
ſchen Halbmond=Taſchen” und ſchließlich die in
den Rock eingearbeitete Fellbahn, die für den
völlig neuartigen Geſamteindruck ſehr wichtig iſt.
Die Kimono= und Raglian=Mode, die
Geſchmack und Eigenart beſitzt, iſt zweifellos ein
ſchöner Auftakt für den Herbſt und Anlaß genug,
der kommenden Mode mit Spannung entgegen=
Willy Ungar.
zuſehen.
zeichen des Staubwedels
oder: Zeder Hausfrau ihre Arbeitsſchürze!
ne kleine Ernüchterung nach ſchön
verbrach=
ommerferien iſt der Gedanke an das große
träumen, das nun ſchon unaufſchiebbar iſt,
eſe und jene Arbeit während des Sommers
ſpäter” zurückgeſtellt wurde, nun aber
un=
gt getan ſein will.
5 iſt unſagbar nett zu beobachten, wie ſich
rau in die „Dienerin ihres eigenen
Haus=
z” verwandelt und wie ſie ſich mit viel
Ge=
ck auch bei ſolchen Gelegenheiten den rich=
Rahmen zu geben verſteht, um ſogar in der
itskleidung „perſönliche Note” zu bekunden.
rüher einmal war Hausarbeit eine gane
ime, oft die Anſpannung aller Kräfte
er=
rnde Sache; heute hingegen liegt der Fall
iflicherweiſe weſentlich anders, weil die
ſchen Behelfe aus aufreibender Tätigkeit ein
erſpiel machen.
ieſen geänderten Verhältniſſen trägt
natür=
tuch die neuzeitliche Räumekleidung
Rech=
denn ſie iſt nicht mehr auf „Schwerarbeit”,
ſtellt, ſondern kann auf der Linie einer
ten Hauskleidung liegen, müßte allerdings
allen Umſtänden leicht gereinigt werden
n.
n aber das Kleid, das man zur
Räume=
t heranzieht, vor im Drange der Arbeit
un=
eidlichen Flecken zu bewahren, braucht jede
frau eine Wirtſchafts=Schürze, die
geſehen davon, daß ſie ungemein praktiſch
bezaubernd ausſehen kann, ſo daß man
im=
entzückt ſein wird, die Frau, die ſonſt ſo gut
präſentieren verſteht, nun in der Rolle der
n Wirtin” zu beobachten.
fer die Anſicht vertritt, daß eine
Arbeits=
ze zu unwichtig ſei, um als Modeſache
ge=
t zu werden, iſt ganz entſchieden am
Holz=
weil ſich erfahrungsgemäß gerade in dieſen
gloſen Dingen der Geſchmack einer Frau
bart.
chon die Art, mit der an die Frage des
ttes der Wirtſchaftsſchürze herangetreten
iſt für die Einſtellung der Trägerin bezeich=
und eine Frau, die in Dingen der Mode ein
chen mitſprechen will, wird es ſich nicht
en laſſen, auch dieſes kleinſte Stück der
Aus=
ing „mit Geiſt” zuſammenzuſtellen.
Sir wollen uns heute an Hand unſerer
Skiz=
nit dem Kapitel der Wirtſchaftsſchürze
ein=
id beſchäftigen und ein paar aufſchlußreiche
chläge machen:
Entzückend iſt die „Latz=Schürze”, wie wir
ſie im erſten Bilde vor Augen führen. Die zu
Maſchen verknoteten Tragbänder werden durch
ſichert leichte Reinigungsmöglichkeit; abgeſehen
davon iſt der Schnitt mit ſeinen derb=
abgeſtepp=
ten Kanten ſehr flott.
Eine Wirtſchaftsſchürze mit ſpitz
zulau=
fendem, durch dünne Bänder gehaltenen
Oberteil, ſtellt unſer drittes Bild dar. Der
rüſchenartige Anſatz zeigt, daß man hin und
wieder auch etwas phantaſievollere Formen
gut=
heißt.
die Oeſen des Oberteiles gezogen und wirken
ſehr kapriziös: die ſpitz zulaufende Form der
unteren Schürzenpartie und die aufgelegten
„Hufeiſen=Taſchen” ſehen gut aus.
Der an die Schulter verlegte
Knopf=
verſchluß des nächſten Modells und die
da=
durch bedingte Zweiteiligkeit dieſer Schürze
Obzwar einfarbiges Material für
Wirt=
ſchaftsſchürzen vorherrſcht, finden gelegentlich doch
auch gemuſterte Gewebe ſür dieſen Zweck
Ver=
wendung. Vornehmlich gepunktete und karierte
Materialien ſcheinen zu intereſſieren. Da in
dieſen Fällen ſchon das Material wirkt, darf man
ſich darauf beſchränken, die ganz einfache zweck=
dienliche Note zu unterſtreichen und kann
den=
noch ſicher ſein, einen günſtigen Geſamteindruck
zu erreichen. Die an das Kleid
ange=
knöpfte Schürzentype, deren untere Partie
ſich aus drei aneinandergeknöpften Teilen
zu=
ſammenſetzt, hat ſehr viel für ſich und wird aller
Vorausſicht nach bald ſehr gebräuchlich geworden
ſein. (Viertes Bild.)
Man ſpricht heuer auch viel von den
ſoge=
nannten „Prinzeß=Schürzen” die als nach
rück=
wärts gebundene „Ueberwurfkleider” aufzufaſſen
ſind. Die Andeutung eines Capes in Form kleiner
Flügel iſt gerne geſehen. (Vorletzte Figur.) Auch
hier bemerkt man die charakteriſtiſche
Stepp=
kante.
Eine gelungene Nachahmung der ſogenannten
„Gärtnerſchürzen” ſind die allerneueſten, mit
einer großen „Werkzeugtaſche” verſehenen
Mo=
delle, deren umgeſchlagener und feſtgeknöpfter
Latz ebenſowenig überſehen werden ſoll wie die
Zacke in der Rockpartie der Schürze. (Letzte
Skizze.)
Kein Zweifel, daß eine ſo nette, ſo
perſön=
liche Aufmachung die Arbeitsfreude ſteigert und
die Hausfrau in gute Laune verſetzt, die für
Räumetage, die ſchließlich auch heute noch nicht
zu den Wonnen des Daſeins gehören,
unerläß=
lich iſt!
Willy Ungar.
Schräger Schluß
beherrſcht das Frühherbſtkleid
„Knöpfe ſind noch immer große Mode!” ſo
hören wir die Modeſchöpfer ſprechen und ſagen
uns dabei aber doch, daß wir uns an den vorn in
ganzer oder halber Länge geknöpften
Wollklei=
dern, Waſchleinen=, Kunſtſeiden=, Baumwollkrepp=
und Panamakleidern und wie ſie ſonſt noch
ge=
heißen haben, etwas ſatt geſehen haben. Nun
wohl — Knöpfe ſind noch immer modern, aber —
in völlig veränderter Anwendung. So konnten
wir ein geradezu klaſſiſch=einfaches, ſilbergraues
Wollkleid bewundern, deſſen rechte Vorderbahn
mit breiter Klappe links auf der Bruſt über die
Mitte trat und hier in Abſtänden von etwa
fünf Zentimeter immer mit je drei ziemlich dicht
geſetzten, grünen Galalithknöpfen. bei blind aus
Schnuren gefertigten Knopflöchern, bis hinab
zum Rockſaum beſetzt war. Das auffallend
Ori=
ginelle an dieſem Knopfbeſatz war aber die
unterſchiedliche Größe der Knöpfe, die von der
Größe eines Dreimarkſtückes bis zur
Pfennig=
größe herab varierte. Die ganze Reihe
tatſäch=
lich ebenſo apart, wie reizvoll in ihrer Wirkung,
noch unterſtrichen durch eine den mäßig weiten
Halbärmeln aufgeſetzte, gleichgroße Klappe, die
auf gleiche Weiſe aufgeknöpft erſchien.
Seite 14 — Nr. 214
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 5. Auguſt 1934
Produktenmärkte.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom a. Auguſt.
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. pro Stuck.
Gemüſe: Kohlrabi 5, Karotten 5, Gelbe Rüben 8—10, Rote
Rüben 10—12, Spinat 15—20. Römiſchkohl 10—12, Rotkraut 15.
Weißkraut 10—12, Wirſing 15, Stangenbohnen 25—30,
Buſchboh=
nen 12—15, Wachsbohnen 20, Erbſen 30, Zwiebeln 12—14,
Toma=
ten 12—15, Endivienſalat 12—15, Kopfſalat 12—15, Salatgurken
5—20, Einmachgurken 100—140, Blumenkohl 5—30, Rettich 5.
Kartoffeln: Frühkartoffeln 5—6½. Obſt: Pfirſiche 15—25,
Aprikoſen 30, Johannisbeeren 18, Brombeeren 18—23, Mirabellen
12—18, Reineclauden 12—16, Tafeläpfel 15—25, Wirtſchaftsäpfel
8—12, Falläpfel 4—6, Tafelbirnen 15—25, Wirtſchaftsbirnen 8
bis 15, Zwetſchen 10—15, Pflaumen 10—12, Trauben 35—40,
Zitronen 5—8, Bananen 35. Eßwaren: Süßrahmbutter 155,
Landbutter 130—140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche
Eier 9—12. Wild und Geflügel: Rehe 70—120, Hühner
70—90. Tauben 50—60, Hahnen 100—110, Ziegenlämmer 50.
Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches Rindfleiſch 56,
Kalb=
fleiſch 70, Schweinefleiſch 80—85, Dörrfleiſch 100, Wurſt 80,
Hack=
fleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Angebot in deutſchen
Eiern hat, obwohl allgemein über eine Zunahme der Produktion
be=
richtet wird, keine grundlegende Veränderung erfahren. Die vor
dem Monatsende ſchon ruhiger gewordene Nachfrage des Konſums
hat bisher noch keine Belebung erfahren. Das Kaufintereſſe
er=
ſtreckt ſich faſt ausſchließlich auf die ſchweren Qualitäten, ſo daß
trotz der hohen Preiſe das holländiſche Ei Kl. S. (65 Gramm und
darüber) bevorzugt wird; auch nach den beſten deutſchen Eiern iſt
die Nachfrage gut, wogegen mindere Sorten wenig beachtet wer=
den. Die Preiſe blieben ziemlich unverändert, nur billige Ware
(Kl. c) und d) zog infolge des knappen Angebots etwas an. Die
offiziellen Verkaufspreiſe ſtellten ſich in Pfg. pro Stück frei
Frank=
furt wie folgt: Deutſche Markeneier Kl. S. 10 . a) 9,25—9,50,
b) 8,75, c) 8,00, d) 7,50; Holländer S. 9,75—10,00, a) 9,25—9,50,
b) 8,50—8,75; Flandern ſind kaum am Markt; das wenige wird
zirka zwiſchen 8,50—9,75 für die Klaſſen b) bis S. verkauft.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Der Buttermarkt
be=
hielt auch in dieſer Woche ſeine feſte Haltung, wobei die ſtarken
Preiserhöhungen im Ausland nicht ganz ohne Wirkung geblieben
ſind, wenngleich ſich die Einfuhren nach hier angeſichts der
be=
kannten Deviſenſchwierigkeiten in engen Grenzen hielten. Der
Verbrauch iſt zwar nicht größer geworden, bleibt aber
verhältnis=
mäßig gut. Obwohl die Qualitäten der deutſchen Butter ſich
er=
heblich gebeſſert haben, wird — ebenſo wie beim Ei —
holländi=
ſche Ware bevorzugt; ſie ſtellt ſich auch vom Block im Einzelhandel
etwas billiger. Die Anlieferungen haben eher noch eine
Ein=
ſchränkung erfahren, für die Nachfrage reichen ſie jedoch aus. Die
Großhandels=Verkaufspreiſe wurden in dieſer Woche offiziell wie
folgt feſtgeſetzt: Deutſche Markenbutter 143—145, feine deutſche
Molkereibutter 140, Landbutter 120—125, holländiſche
Marken=
butter 140—145 pro 50 Kilo frei Frankfurt a. M. Im jeweiligen
Höchſtpreis iſt der Aufſchlag für ausgeformte, alſo gepackte Ware
inbegriffen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe um 0,4 Prozent
geſtie=
gen. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe (1913 — 100) ſtellt
ſich für den 1. Auguſt auf 99,7, ſie iſt — zum Teil infolge
ſaiſon=
mäßiger Preiserhöhungen — gegenüber der Vorwoche (99,3) um
0,4 Prozent geſtiegen. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
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115,2 (plus 0,2) Prozent.
Die Berliner Banken am Dienstag während der Trauerfeien
lichkeiten geſchloſſen. Wie wir hören, werden aus Anlaß der natio
nalen Trauerfeier für den verſtorbenen Herrn Reichspräſidente=
Generalfeldmarſchall von Hindenburg am Dienstag vormittag d:
Kaſſen und Büros der Vereinigung von Berliner Banken un
Bankiers (Stempelvereinigung) von 10.40 Uhr bis zur Beend;
gung der Rundfunkübertragung für den Verkehr mit der Kund
ſchaft vorübergehend geſchloſſen.
Aus Anlaß der Trauerfeierlichkeiten für den verſtorbene
Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall v. Hindenburg bleiben d:
Berliner Vörſenräume auch am Montag, den 6., und Diensta
den 7. Auguſt 1934, für jeden Verkehr geſchloſſen. Die Deviſe,
notierungen finden an beiden Tagen wieder im Gebäude de
Reichsbank ſtatt.
Die deutſchen Börſen ſchließen ſich dem Vorgehen der Berlin=
Börſe an und ſchließen ihre Märkte am kommenden Montag un
Dienstag für jeden Verkehr.
Ab 4. Auguſt gelten folgende Preiſe für Metallhalbzeug (;
RM. je 100 Kilogramm, für Abſchlüſſe auf 100 Kilogramm
Kupfer: Bleche 72,50 (72,00), Rohre 88,50 (88,00), Drähte ur
Stangen 65,50 (65,00).
Die erſte für Frankreich beſtimmte Sendung von Irak=Petr.
leum iſt am Freitag von Tripolis abgegangen. Ein
Dampf=
mit einer Ladung von 14 600 Tonnen Irak=Petroleum lief na
Marſeille aus.
Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Auguſt 1934 für ein
Unze Feingold 138 sh ½ d. Eine Umrechnung des London=
Goldpreiſes in RM. konnte nicht vorgenommen werden, da
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tag, 5. Auguſt 1934
Nr. 214 — Seite 15
WHRUN0
SeFTerer!4
vielle
die
vie1
Nachdruck verboten.
In9
FrAf
m noch war der Vater nah geweſen. Jetzt war er um
uſend Kilometer von dem Sohn entfernt, den er in
Todes=
anaß rufen hatte. Heinz Latimer ſtand erſtarrt, bleich bis in
penwinkel. Sein Vater war erkrankt, ſein Vater ſtarb
— nach ihm, gerade nach ihm hatte der Vater gerufen.
ſich zuſammen, fieberhaft holte er ſich aus ſeinem Schmerz.
handelte rein inſtinktiv und in größter Eile; er ſtürzte
Zimmer, packte innerhalb von Minuten ſeinen Koffer,
ich dem Fahrplan; das Schiff nach Trieſt ging in einer
Es war aus mit Raguſa, aus mit dem Tennisſpielen,
t der hübſchen Engländerin, die Jane hieß — in dieſer
in der ſein Vater mit dem Tode rang, verſank eine Welt.
ſte nach Berlin, mußte den Vater noch einmal ſehen, mußte
ihm verſöhnen.
rhandlungen mit dem Manager des Hotels. Der Mann
iverſtanden, den Schrankkoffer als Pfand zu behalten, bis
Berlin die Hotelrechnung begleichen würde.
Heinz Latimer fertig zur Abreiſe war, mußte er
feſt=
daß ſeine Geldmittel nicht ausreichten, um nach Berlin
igen. Er ſuchte nach ſeinen Freunden. Niemand war zur
Halt! Vielleicht war Gralla noch in Kupari! Beſtimmt
Gralla ihm das Geld leihen. Es kam nur darauf an, daß
ſich ſofort in ein Auto ſetzte, um ihn noch vor Abgang
iffes zu erreichen. Er telephonierte nach Kupari, aber der
war vergebens, Gralla war bereits vor acht Tagen
ab=
unbekannt wohin. Er grübelte. Er wollte ein Geſpräch
lin anmelden und ſeinen Bruder bitten, ihm das
Reiſe=
ch Trieſt zu ſchicken. Sinnlos! Verhandlungen mit der
hatten keinen Zweck, er war der verlorene Sohn, mit
n nichts zu tun zu haben wünſchte. Und doch hatte ihn
er gerufen.
dem Weg zum Hafen ſprach Heinz Latimer einen völlig
Herrn an, den er um das Reiſegeld bat. Der Herr blickte
durch ſeine Brillengläſer und ſtrich ſich den Bart, dann
heftig weiter und ſah ſich einige Male ängſtlich nach dem
Mann um, der ihn angebettelt hatte. Fünf Minuten vor
des Schiffes ging Heinz Latimer an Bord. Vielleicht
auf dem Schiff einen Menſchen, der ihm das Geld leihen
Niemand lieh ihm nur einen Heller. Die Menſchen
be=
in es als ein Attentat, um Geld gebeten zu werden.
Man konnte ſie um Zigaretten, Kaffee, Baumwolle, Maſchinen,
Kragenknöpfe, Rohſtoffe bitten, aber nicht um Geld.
In Trieſt, als er den Zug beſtieg, reichten ſeine Mittel nur
noch, um dritter Klaſſe bis nach Venedig zu kommen. Sein Herz
ſchlug in dumpfer Verzweiflung; ihm, dem kein Flugzeug raſch
genug geflogen wäre, um nach Hauſe zu gelangen, blieb keine
Hoffnung, die Reiſe fortſetzen zu können. Er ſaß feſt, und in
Berlin ſtarb ſein Vater.
Der Mann, der in Begleitung einer Dame aus dem Café
Florian kam, hatte offenbar keine Zündhölzer bei ſich. Auf halbem
Weg zur Piazetta hin hielt er an, um die Taſchen ſeines
Smo=
kings zu durchſuchen; zwiſchen ſeinen Lippen ſtak eine Zigarette.
Selbſt von weitem war die Zigarette zu erkennen: Le Khedive,
Format ultra grand, Nr. 11. Eine koſtſpielige Zigarette, ein
koſtſpieliger Mann; aber was nützte ihm der beſte Tabak, wenn
er kein Feuer hatte?
Von der Brücke her ſah Latimer dem Mann zu, wie er
ärger=
lich nach Zündhölzern ſuchte; die Dame war ſchon ungeduldig,
auch ſie war von koſtſpieliger Art. Es ließ ſich geradezu eine
Novelle daraus machen, eine feine Skizze, in der weiter nichts
geſchah, als daß ein Mann im Smoking mitten in der Nacht auf
dem Markusplatz nach Zündhölzern ſuchte, und zwar ſo eifrig, daß
er ſeine ſchöne Begleiterin vollſtändig vergaß; er wollte um jeden
Preis ſeine Zigarette rauchen; er brauchte wohl die Zigarette,
um über etwas Dringendes nachzudenken; dem fehlte nur ein
Zündholz; dem anderen aber, der ihm zuſah, fehlte Geld.
Und es konnte wohl ſein, daß der Mann in dieſem Augenblick
für ein Zündholz ein kleines Vermögen angelegt hätte, etwa
einen Betrag, der ausreichte, um von Venedig nach Berlin zu
reiſen, etwa hundert Mark für ein Zündholz; es konnte wohl ſein.
Latimer ging’ gerade auf ihn zu. „Wollen Sie Feuer?” fragte
er und rieb raſch ein Zündholz an.
„Sieh an, Latimer!” ſagte der Mann; es klang gar nicht
erſtaunt, er gehörte zu denen, die über nichts erſtaunten. Er
lächelte aber ein wenig, während er die Zigarette über das
Zünd=
holz hielt.
Faſt hätte Latimer einen Schrei ausgeſtoßen. Nur die Gegen=
wart der Dame hinderte ihn daran. Das Zündholz fiel ihm aus
den Fingern. Er wunderte ſich darüber, daß er nicht ſofort
dar=
auf gekommen war, um wen es ſich hier handelte; an der Khedive,
Format ultra grand, Nummer 11, hätte er ihn erkennen müſſen.
„Gralla!” rief er und atmete wie in größter Erſchöpfung.
Es entſtand eine kleine Stille, während der Gralla forſchend
in das verſtörte, gepeinigte Geſicht des jungen Mannes blickte, der
ihn ſeinerſeits ſtarr betrachtete, mit einem Ausdruck des Zweifels,
gerade ſo, als glaubte er nicht daran, daß es wirklich Gralla war,
dem er auf dem Markusplatz von Venedig ein Zündholz angeboten.
hatte; vielleicht hatte er einem Phantom Feuer angeboten. Seine
Phantaſie war vielleicht tätig und gaukelte ihm dieſen Mann vor,
der den Zigarettenrauch genußvoll einſog.
„Ich ſtelle Sie vor, mein Lieber”, ſagte Gralla mit einer
leichten, operettenhaften Geſte, ohne aber aufzuhören, ihn ſcharf.
und durchdringend zu beobachten. Latimer wurde Madame
Ger=
maine de Tronje vorgeſtellt. Er verneigte ſich vor der duftenden
Schönheit, die ihm eine kokett geſpreizte Hand wie ein Geſchenk
hinhielt, und wünſchte ſie zum Teufel — durch ihre Anweſenheit
wurde eine Ausſprache mit Gralla unmöglich. Dieſer erkundigte
ſich gedehnt: „Was iſt mit Ihnen los, mein Lieber? Seit wann
ſind Sie in Venedig? Was hat dieſer nächtliche Spaziergang zu
bedeuten?‟
„Ich bin nur auf der Durchreiſe. Auf jeden Fall wollte ich
mir den Dogenpalaſt anſehen”, erwiderte Latimer nervös und
ſah Gralla in beſtimmter Weiſe an. Mit dieſem Blick wollte er
ihm bedeuten, daß er ihn dringend unter vier Augen ſprechen
müſſe. Gralla begriff, daß mit dem jungen Mann etwas nicht
ſtimmte. Sich an die Dame wendend, fuhr Latimer fort: „Venedig
iſt außerordentlich ſchön, nicht wahr, Madame?‟
„Oh, dieſe Stadt iſt romantiſch”, entgegnete Madame de
Tronje mit einer etwas heiſeren Stimme. Sie rauchte oder trank
wohl ſehr viel. In der Dunkelheit war von ihr nicht viel zu
ſehen, nicht mehr als ein Chinchillacape und ein blaß
ſchimmern=
des Profil; aber ein ſtarker Duft ging von ihr aus, ein
bitter=
ſüßer Duft, aus dem ſich ſchließen ließ, daß ſie einer beſtimmten
Sorte Frauen angehörte. Einer Sorte, über die Heinz Latimer
höhniſche und ſchwärmeriſche Novellen ſchrieb.
Die große Zigarette im Mundwinkel, erklärte Gralla: „Es
kommt auf die Umſtände an, auf die näheren Umſtände . . .=
Venedig ſtinkt, wenn einer zufällig kein Geld hat, da iſt es aus
mit der Romantik. Keine Stadt der Welt kann häßlicher,
ſchmutzi=
ger, verfallener ſein als dieſe, wenn einer hier ohne Geld
umher=
laufen muß, beſonders, wenn er nur auf der Durchreiſe iſt und
nicht weiterreiſen kann Stimmt’s, mein Lieber?” wandte er
ſich mit einem weltläufigen Lächeln und einem beſonderen Blick
an den jungen Mann, der dieſem blinzelnden Blick nicht
ſtand=
halten konnte.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: J. V.: Max Streeſe.
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII. 34. 22394. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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