Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 184
Freitag, den 6. Juli 1934.
196. Jahrgang
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Pollmachten für den Reichswirtſchaftsminiſter
Der Miniſter zur Anwendung von Schukmaßnahmen und von Maßnahmen zur Förderung
der deutſchen Wirkſchaft ermächtigk.
Vollmachken zeiklich begrenzk.
Das Reichskabinett hat dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Schmitt weitreichende Vollmachten gegeben, die in einem Geſetz
niedergelegt wurden. Es heißt in dem verabſchiedeten
Geſetzent=
wurf, daß der Miniſter ermächtigt wird, innerhalb ſeines
Geſchäfts=
bereiches alle Maßnahmen zu treffen, die er zur Förderung der
deut=
ſchen Wirtſchaft ſowie zur Verhütung und Beſeitigung
wirtſchaft=
licher Schädigung für notwendig hält.
Damit ſind ihm Befugniſſe eingeräumt worden, für die das
Wort weitreichend noch viel zu milde iſt. Die Vollmachten ſind
aber zeitlich begrenzt. Sie reichen bis zum 30. September. Die
Begrenzung iſt wohl erfolgt, um während der Sommermonate dem
Miniſter die Anwendung von Schutzmaßnahmen zugunſten der
deutſchen Wirtſchaft zu erleichtern. Sind die Ferienzeiten vorüber,
dann ſind auch die Reſſortminiſter wieder vollzählig verſammelt,
ſo daß ſich in unmittelbarer Ausſprache beſtimmte Maßnahmen
durchführen laſſen, ohne daß es dazu beſonderer Vollmachten bedarf.
Das Geſetz hat ſich als nötig erwieſen, weil in den letzten
Monaten eine Entwicklung eingeſetzt hat, die eine Förderung der
deutſchen Wirtſchaft und die Abwehr oder Verhütung von
Schä=
digungen zu einem Gebot machte. Namentlich auf dem Gebiete des
Außenhandels dürften die Vollmachten des
Reichswirtſchafts=
miniſters ihren ſichtbarſten Ausdruck finden.
Das Geſeß über wirkſchaftliche Maßnahmen
wird jetzt veröffentlicht. Es hat folgenden Wortlaut;
8 1.
1. Der Reichswirtſchaftsminiſter wird ermächtigt, innerhalb
ſeines Geſchäftsbereiches alle Maßnahmen zu treffen, die er zur
Förderung der deutſchen Wirtſchaft ſowie zur Verhütung und
Beſeitigung wirtſchaftlicher Schädigungen für notwendig hält.
Soweit die Maßnahmen auch in den Geſchäftsbereich eines
anderen Reichsminiſters fallen, werden ſie im Einvernehmen
mit dieſem getroffen.
2. Die auf Grund des Abſatz 1 getroffenen Maßnahmen
können von beſtehenden Geſetzen abweichen.
8 2.
Der Reichswirtſchaftsminiſter kann beſtimmen, daß
Zuwider=
handlungen gegen die von ihm erlaſſenen Vorſchriften mit
Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen
be=
ſtraft werden. Das Höchſtmaß der Geldſtrafe iſt nicht beſchränkt.
8 3.
Dieſes Geſetz tritt mit ſeiner Verkündung in Kraft. Es
tritt mit Ablauf des 30. 9. 1934 außer Kraft.
1071
Aegelang des SahlangseerTEhs
Mit der Schldelz.
DNB. Berlin, 5. Juli.
In den Verhandlungen mit der Schweiz über den
Zahlungs=
verkehr iſt eine Grundlage gefunden worden, um
Schwierig=
keiten zu überbrücken. Bekanntlich beſteht ein Zahlungsabkommen
zwiſchen Deutſchland und einer Reihe von Ländern, nach dem
deutſche Einfuhrfirmen Markzahlungen für ihre Einfuhr aus
den betreffenden Ländern auf ein Sonderkonto der Notenbank
des betreffenden Landes bei der Reichsbank in Mark einzahlen,
ſoweit die Einfuhr über das zur Verfügung ſtehende
Deviſen=
kontingent hinausgeht. Dieſes Abkommen war bekanntlich vor
einigen Wochen von ſeiten der Reichsbank zeitweiſe unwirkſam
gemacht worden, weil ſich Mißſtände ergeben hatten, die in Ver=
Handlungen mit den einzelnen Ländern ausgeräumt werden ſollten.
Die Regelung mit der Schweiz geht nun dahin, daß in Zukunft die
Einzahlungen nicht mehr einſeitig, ſondern zweiſeitig vor ſich
gehen ſollen, d. h. während bisher nur deutſche Einfuhrfirmen
Markzahlungen auf ein Sonderkonto der Schweizer
National=
bank bei der Reichsbank leiſteten, werden in Zukunft auch
ſchweizer Einfuhrfirmen den Gegenwert ihrer Einfuhr aus
Deutſchland auf ein Konto bei der Schweizer Nationalbank ein=
Fahlen. Die beiden Notenbanken gleichen alsdann die Konten
jegenſeitig aus, wobei von ſeiten der Schweiz Gewähr dafür
geleiſtet wird, daß ein Ueberſchuß zugunſten Deutſchlands
ver=
lleibt, der zur freien Verfügung der Reichsbank ſteht. Die
Einführung dieſer Regelung in die Praxis bedarf allerdings
loch erheblicher techniſcher Vorbereitung.
Zu den vorgeſehenen deutſch=ſchweizeriſchen
Verrechnungs=
aſſen werden von ſchweizeriſcher Seite noch folgende
Einzel=
eiten mitgeteilt: Die Einrichtung der Kaſſen bedingt noch eine
keihe von Vorbereitungen, die mehrere Wochen in Anſpruch
ehmen werden. Die erſten Beſprechungen über die Regelung
er techniſchen Einzelheiten ſollen bereits in den nächſten Tagen
n Zürich beginnen. Die Kaſſen werden dann entſprechend dem
lbkommen rückwirkend ab 1. Juli in Kraft geſetzt werden.
die Durchführung wird ſich ſo geſtalten, daß die Beträge für
Laren, die Deutſchland an die Schweiz liefert, in der Schweiz
ei der Verrechnungskaſſe bleiben, während die Beträge für
Ue ſchweizeriſchen Lieferungen nach Deutſchland bei der
Ver=
ichnungskaſſe der Reichsbank angeſammelt werden. Die in der
Nchweiz angeſammelten Beträge, die infolge der höheren
hweizeriſchen Bezüge die in Deutſchland angeſammelten
be=
ächtlich überſteigen werden, ſollen wie folgt verwendet
ſerden: 1. zur Deckung der ſchweizeriſchen Warenlieferungen
ach Deutſchland, 2. für den deutſchen Reiſe= und
Touriſten=
erkehr nach der Schweiz, 3. für Zinſen und andere periodiſche
Leiſtungen. Dieſes Abkommen ergibt, wie auch in
Kommen=
taren der ſchweizeriſchen Preſſe dazu betont wird, daß eine
er=
hebliche deutſche Zuſatzausfuhr notwendig iſt, damit der
ſchweizeriſche Ueberſchuß die an ihn geſtellten Aufgaben
er=
füllen kann.
Die deutſch=engliſchen Transfer=
Verhandlungen.
Befriedigung in der engliſchen Preſſe und in der Ciky.
EP. London, 5. Juli.
Wie ſchon die Ankündigung des Abſchluſſes eines deutſch=
eng=
liſchen Transferabkommens durch Schatzkanzler Neville
Chamber=
lain im Unterhaus mit Beifall aufgenommen worden war, ſo
wird dieſe Nachricht auch in Citykreiſen und in der Morgenpreſſe
mit offenkundiger Befriedigung begrüßt. In der City
herrſcht, der „Morning Poſt” zufolge, allgemeine
Er=
leichterung darüber, daß eine Atempauſe zuſtande gekommen
und jedenfalls für den Augenblick die Inkraftſetzung des Clearing=
Geſetzes vermieden worden iſt. — In einem Leitartikel
beglück=
wünſcht der „Daily Telegraph” beide Parteien zu dem glücklichen
Ergebnis der Verhandlungen, durch das ein
Wirtſchaftskon=
flikt zwiſchen Deutſchland und England
verhin=
dert wurde. Die am vergangenen Dienstag von der
Reichsregie=
rung beſchloſſenen Gegenmaßnahmen gegen das Clearing=Geſetz
hätten einen Rückgang und eine Störung des Handels und damit
ernſte Folgen für den engliſchen Export nach ſich ziehen können.
Das geplante Zahlungsausgleichs=Abkommen
ſei geeignet, die Handelsbeziehungen zu
erleich=
tern. — Auch die „Times” erklärt, es beſtehe aller Grund, den
Abſchluß eines Streites zu begrüßen, der ſehr unerfreuliche Folgen
hätte haben können.
* Die memelländiſche Tragödie.
Die Verhältniſſe im Memelland werden von Tag zu Tag
un=
erfreulicher. Mit einer Brutalität ſondergleichen beſeitigen die
Litauer aus der Verwaltung alles, was nicht litauiſch iſt. Täglich
erhalten weitere Beamte ihr Entlaſſungsſchreiben. Faſt immer
müſſen ſie ſofort ihren Arbeitsplatz verlaſſen und ihn einem
Li=
tauer einräumen.
Der nächſte Schlag, der geplant iſt, ſoll, auf die öffentliche
Selbſtverwaltung niederſauſen. Es verlautet ſchon, daß der
Me=
meler Stadtrat nach Hauſe geſchickt und der ganze
Verwaltungs=
apparat dem Litauer Simonaitis als Staatskommiſſar unterſtellt
werden ſoll. Ein kleiner Zwiſchenfall, die Zurückweiſung von
Briefpoſt mit der Ueberſchrift Memelland und der Poſt mit der
Aufſchrift Memelgebiet, läßt deutlich erkennen, daß es für die
Litauer ausgemachte Sache iſt, die geſamte
Selbſtverwal=
tung, wie ſie international garantiert iſt, in
Trüm=
mer zu legen. Man will aus dem Memelland eine
litauiſche Provinz machen, man will die Memelländer
ſoweit entrechten, daß ſie nur noch Steuern zahlen dürfen, aber
ſonſt den Mund nicht aufmachen dürfen. Konnten ſie bisher die
Richtung ihres Eigenlebens ſelbſt beſtimmen, ſo will künftig die
litauiſche Regierung in Kowno die Weiſungen dafür ausgeben,
was bei der deutſchen Bevölkerung des Memellandes geſchehen
ſoll.
Wir haben ſchon tauſendmal die Frage geſtellt, ob die
Ga=
rantiemächte die Dinge im Memelland ſo weitertreiben laſſen
wol=
len. Dafür hören wir aus Frankreich, daß Frankreich ſich beſondere
Verdienſte um die Wiederherſtellung der litauiſch=polniſchen
Be=
ziehungen erworben haben ſoll. Wir freuen uns, daß der
litauiſch=polniſche Streit begraben werden ſoll, möchten aber nicht
verfehlen, Frankreich als Garanten der Memel=Konvention daran
zu erinnern, daß auf der anderen Seite Litauen einen
Rechtsbruch nach dem anderen folgen läßt und
ſich über alle eingegangenen Verpflichtungen
hinwegſetzt und als Friedensſtörer auftritt. Wenn
die diplomatiſchen Bemühungen, den Frieden im Oſten zu ſichern,
einen Sinn haben ſollen, dann darf man wohl erwarten, daß
Frankreich — das in dieſem Spiel eine Hauptrolle übernommen
hat — ſich nicht bloß auf die Verkündung irgendwelcher
Leitge=
danken beſchränkt, ſondern aktiv dafür ſorgt, daß vorhandene
Streitgegenſtände ſchleunigſt aus der Welt geſchafft werden. Es
hat mit den übrigen Garantiemächten England, Italien und
Ja=
pan die Pflicht, dem Trauerſpiel im Memelland ein Ende zu
be=
reiten und für die Wiederherſtellung der vertraglichen
Verhält=
niſſe zu ſorgen. Frankreich, das ſonſt ſtets mit juriſtiſchen
Spitz=
findigkeiten bei der Innehaltung von Verträgen aufwartet und
bis zum äußerſten durchficht, leiſtet ſich ſelbſt einen überaus
ſchlech=
ten Dienſt, wenn es ſo tut, als ob im Memelgebiet nicht das
ge=
ringſte paſſiert wäre. Die Garantiemächte der Memelkonvention
werden eine internationale Vertrauenskriſe heraufbeſchwören,
wenn ſie ſich weiterhin ſträuben, für die Einhaltung der
eingegan=
genen Verträge zugunſten der Memelländer zu ſorgen.
Das neue Memeldirektorium hat alle Beamten entlaſſen, die
in die Mitgliederliſte der verbotenen Parteien eingetragen waren.
Inzwiſchen ſind noch der Geſchäftsführer des Memelländiſchen
Landtages Böttcher und der Vorſitzende des Landgerichtes in
Heydekrug, Schurze mit der Begründung entlaſſen worden, daß
ſie der litauiſchen Sprache nicht mächtig ſeien.
Außerdem wurde eine weitere Anzahl von Amtsvorſtehern
vom Dienſte ſuſpendiert. Die Zahl der bisher entlaſſenen Beamten
und Amtsvorſteher wird noch nicht bekanntgegeben. Man ſchätzt
jedoch die Zahl der Entlaſſenen auf über. 150.
* Feinde ringsum!
Von unſerem Berichterſtatter.
C. S. Budapeſt, Anfang Juli.
Die Worte des trutzigen Kampfliedes „Feinde ringsum”
kennzeichnen am beſten den Geiſt und die Stimmung, die
gegen=
wärtig einen jeden Ungarn, ja, das ganze Land, die ganze
Nation erfüllen angeſichts der Provokationen, deren ſich der
franzöſiſche Außenminiſter Barthou auf ſeiner ſüdoſteuropäiſchen
Propagandareiſe ſchuldig machte. Feinde ringsum! Mögen ſie
auch von allen Seiten drohen, vom Norden, vom Süden und
vom Oſten: Ungarn wird auch nicht ein Jota von ſeinem Recht
aufgeben, von ſeinem Recht auf den Schutz der nationalen
maghariſchen Minderheiten in den losgeriſſenen Gebieten; von
ſeinem Recht, mit friedlichen Mitteln die Reviſion des
Trianon=
diktates zu verlangen. In den fünfzehn Jahren, die nun ſchon
jener ſogenannte Friedensvertrag wirkſam iſt, hat kaum je eine
ſo einmütige Empörung und Entſchloſſenheit zur Abwehr die
ganze maghariſche Nation erfüllt, wie in dieſen Tagen, da Herr
Barthou es wieder einmal für angebracht hielt, im
Zuſammen=
hange mit der Reviſionsfrage von kriegeriſchen
Verwicklungs=
möglichkeiten zu ſprechen. Selbſt das Blatt der ungariſchen
Sozialdemokraten verwahrte ſich in entſchiedenſter Weiſe gegen
die Geſchichtslügen Barthous und gegen die Beſtrebungen, die
maghariſche Minderheit in Rumänien zu entnationaliſieren. Im
ungariſchen Oberhaus fand Erzherzog Joſef Worte tiefſter
Empörung über die Herausforderungen, die die verſchiedenen in
Bukareſt und Belgrad gehaltenen Reden gebracht hatten. Und
immer wieder beſchäftigen ſich die Budapeſter Blätter mit
Leidenſchaft und voll Erbitterung mit dieſen fortgeſetzten
Provo=
kationen, die nur zu ſehr geeignet ſind, die friedliche
Entwick=
lung im mittel= und ſüdoſteuropäiſchen Raum zu ſtören.
Es wäre grundfalſch, wollte man die Augen verſchließen
vor der Tatſache, daß die Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters
Barthou in der Tat geeignet war, ernſte Gefahren
herauf=
zubeſchwören und damit aufs neue Frankreich als den
Friedens=
ſtörer in Europa erſcheinen zu laſſen. Durchaus zutreffend wies
dieſer Tage ein führendes ungariſches Blatt darauf hin, daß
derſelbe Barthou es war, der erſt vor kurzem in Genf durch
ſeine Ausfälle gegen Henderſon eine ſchwere Kriſe
herauf=
beſchwor und die Hauptſchuld am völligen Scheitern der
Ab=
rüſtungskonferenz trug. Bei ſeiner Propagandareiſe durch den
europäiſchen Südoſten ließ aber Barthou auch die noch in Genf
getragene Maske fallen. Verſchanzte ſich damals der Vertreter
Frankreichs hinter die berühmte Ausrede, Frankreichs
Sicher=
heit ſei bedroht, ſo enthielten ſeine Aeußerungen während der
Reiſe nichts weiter als nackte Kriegsdrohungen. Dabei muß
man doch vor allem die Frage ſtellen: Was hat denn Ungarn
eigentlich getan? Es hat lediglich durch den Mund ſeiner
Staatsmänner immer wieder erklärt, daß es an den Gedanken
einer friedlichen Reviſion des Friedensdiktates feſthalte! Dieſe
Reviſion aber iſt ja theoretiſch unter genauer Angabe des
Ver=
fahrens in den Friedensverträgen ſelbſt vorgeſehen. Warum
alſo die Aufregung? Dazu kommt ſchließlich noch, daß Ungarn
nach wie vor ein wehrloſes und unbewaffnetes Land iſt,
während Rumänien bis an die Zähne bewaffnet iſt, erſt
kürz=
lich ein eigenes Rüſtungsminiſterium ſchuf und gegenwärtig
da=
mit beſchäftigt iſt, ſeine militäriſche Schlagkraft zu erhöhen und
zu vermehren. Wenn der franzöſiſche Außenminiſter trotzdem
ſo kriegeriſche Töne anſchlug, und wenn der rumäniſche
Miniſterpräſident Tatarescu den Satz prägte: „Frankreichs
Grenzen enden am Dnjeſter”, ſo muß ſchon ein anderer Grund
vorliegen für derartig ungewöhnliche Erklärungen.
Dieſer Grund iſt nun freilich bei näherem Zuſehen leicht zu
erkennen. Doppelt leicht, wenn man den weſentlich kühleren
Empfang Barthous in Südſlawien in Betracht zieht. Da zeigte
ſich nämlich, daß die Lage Rumäniens zwiſchen den verſchiedenen
Bündnisſyſtemen höchſt ſchwierig geworden iſt. Schon bei den
Beratungen der letzten Konferenz der Staaten der Kleinen
Entente in Bukareſt, die dem Beſuche Barthous unmittelbar
vorausgingen, zeigte es ſich, daß die Außenminiſter der Staaten
der Kleinen Entente neuerdings beſonders beſorgt ſind über die
unzweifelhafte Lockerung des bisher recht freundſchaftlichen
Ver=
hältniſſes zwiſchen Polen und den Staaten der Kleinen Entente.
Daß zwiſchen Warſchau und Prag ſeit geraumer Zeit ſchon ein
geradezu feindſeliges Verhältnis Platz gegriffen hat, dieſe
Tat=
ſache iſt ja in der letzten Zeit in wiederholten Fällen vor aller
Welt klar geworden. Darüber hinaus aber hat Polen durch den
Abſchluß von Nichtangriffsverträgen mit Rußland einerſeits
und mit Deutſchland andererſeits ſein bisheriges Intereſſe an
dem ſeinerzeit mit ſo großer Begeiſterung abgeſchloſſenen
Militärbündnis mit Rumänien eigentlich ziemlich verloren,
wobei natürlich auch die fernöſtliche Bindung Sowjetrußlands
mit eine große Rolle ſpielt. Von beſonderer Bedeutung aber
für Rumänien iſt die Entwicklung auf dem Balkan. Hier zeigt
ſich immer deutlicher, daß die Intereſſen Südſlawiens nach
einer ganz anderen Richtung verlaufen als die Rumäniens, ja,
daß ſich ſogar ſchon — verſchiedentlich deutlich ſichtbar —
aus=
geſprochene Differenzen ergeben. Südſlawiens Politik iſt ganz
auf den Balkan abgeſtellt und hier wieder in erſter Linie auf
eine unbedingte Verſtändigung mit Bulgarien, das heißt alſo
auf eine großſüdſlawiſche Zielſetzung. Eine ſolche Politik aber
wird aus naheliegenden Gründen von rumäniſcher Seite nur
ſehr ungern geſehen, denn man weiß in Bukareſt ſehr wohl,
daß eine Verſtändigung zwiſchen Belgrad und Sofia ſehr leicht
die Gefahr eines bulgariſchen Anſpruches auf die Dobrudſcha
und weiter die Gefahr einer Unterſtützung dieſes Anſpruchs durch
Südſlawien bringen kann, ja geradezu zwangsläufig bringen muß.
Man hat alſo in Bukareſt großes Intereſſe daran, die enge
Freundſchaft mit Frankreich beſonders zu unterſtreichen. Denn
bei Licht beſehen befindet ſich Rumänien in einem Zuſtand einer
allmählichen Iſolierung, wozu natürlich auch die Entwicklung
in Mitteleuropa weſentlich beiträgt. Nicht nur das polniſche
Intereſſe iſt geringer geworden, ſondern auch der innere
Zu=
ſammenhalt der Kleinen Entente, bisher die Hauptſtütze und
das Rückgrat der rumäniſchen Politik, iſt um vieles unſicherer
geworden. Um ſo mehr, als die Intereſſen der Tſchechoſlowakei
durch die Verſuche einer Fühlungnahme nach Rom hin in der
Richtung eines Anſchluſſes an den italieniſchen Donauplan dem
tſchechiſchen Bundesgenoſſen größere Zurückhaltung auferlegen.
So glaubt man denn in Bukareſt der Gefahr einer
Verein=
ſamung am beſten dadurch begegnen zu können, daß man recht
Seite 2 — Nr. 184
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Juli 1934
laut mit dem franzöſiſchen Säbel raſſelt. Eigentlich ein recht
naives Beginnen, denn im Ernſtfalle bleibt es höchſt
problema=
tiſch, wie denn Frankreich eigentlich die rumäniſchen Grenzen
praktiſch verteidigen will. Auf dem Feſtlande würden ja für
eine militäriſche Unterſtützung verſchiedene, recht ſchwierige
Hinderniſſe zu überwinden ſein, und auf dem Seewege
nun, hier liegen einerſeits die Dardanellen und andererſeits
das griechiſche Saloniki, noch immer nicht italieniſchen
Ein=
flüſſen entzogen, hindernd im Wege. Das laute Kriegsgeſchrei
des Herrn Tatareseu und ſeines Miniſterkollegen Titulescu
er=
innert daher ein wenig an das Pfeifen und Singen eines
einſamen Wanderers, der damit ſeine eigene Angſt und Sorge
zu verſcheuchen bemüht iſt.
Braucht man alſo in Ungarn praktiſch und für den
Augen=
blick jene Fanfaren aus der Südoſtecke nicht für allzugefährlich
anzuſehen, ſo bleibt doch ein ſtarker moraliſcher Eindruck
be=
ſtehen. Zeigt es ſich doch, daß allen friedlichen
Verſtändigungs=
bemühungen zum Trotz die Lage im Donaubecken faſt
unver=
ändert die gleiche iſt wie vor 15 Jahren unmittelbar nach
Beendigung des Krieges. Heute wie damals iſt Ungarn, das
ſchwache und wehrloſe Ungarn ringsum von Feinden umgeben,
die nach wie vor nur an die Gewalt appellieren und von Recht
und Gerechtigkeit nichts wiſſen wollen. Darum gilt es für
Ungarn, auf der Wacht zu ſein und nichts unverſucht zu laſſen,
was ihm helfen könnte, ſeine gerechten Anſprüche ſowohl auf
Gleichberechtigung als auch auf eine territoriale Reviſion zu
unterſtützen und zu ſtärken.
vom Tage.
21
Erfahrungen im Zivilen Nachtflug=
Beiteye Mititärtich wernds.
DNB. London, 5. Juli.
Die Frage des Nachtflugverkehrs und ſeiner zivilen und
militäriſchen Bedeutung war am Mittwoch Gegenſtand einer
Ausſprache im engliſchen Unterhaus.
Der konſervative Abgeordnete Simmonds erklärte, daß in
Deutſchland 98 Nachtflüge durchgeführt würden, während es in
England keinen einzigen gebe. Die Einrichtung britiſcher
Nacht=
fluglinien ſei aus vier Gründen notwendig. Erſtens ſei es
handelspolitiſch unerträglich, daß England auf eine deutſche
Geſellſchaft für die Beförderung von Poſt von und nach Europa
angewieſen ſei. Eimzweiter Grund ſei die Beſchleunigung des
Luftverkehrs innerhalb des britiſchen Reiches. Drittens ſeien
militäriſche Gründe vorhanden. Der Nachtflieger verfüge über
eine flugtechniſche und navigatoriſche Erfahrung, die den
mili=
täriſchen Fliegern in Friedenszeiten beinahe verſagt ſei. Man
gebe Deutſchland einen außerordentlichen Vorteil im Vergleich
mit den engliſchen Nachtfliegern. Ein vierter Grund wären
die Intereſſen der Flugzeuginduſtrie, England habe bereits
das Monopol für ſchnelle Flüge den Deutſchen, Amerikanern
und anderen Ländern überlaſſen.
Der Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtminiſterium, Saſſoon,
erklärte, daß die von Simmonds aufgeſtellten Vorausſetzungen
für die Einrichtung britiſcher Nachtfluglinien unzutreffend
ſeien. Die Nachtfliegerei ſei eine der hauptſächlichen Aufgaben
der engliſchen Luftſtreitkräfte und werde in viel größerem
Aus=
maße durchgeführt, als man glaube.
70 engliſche Flugzeuggeſchwader ſeien im Nachtfliegen
aus=
gebildet. Die Behauptung, daß die Erfahrung der zivilen
Nacht=
flugpiloten beträchtlichen Wert im Kriege haben würde, ſei
voll=
kommen unrichtig. Denn die Zahl der betreffenden Flieger ſei
verſchwindend gering. Entgegen den Erklärungen von Simmonds
beſtehe in England nicht die geringſte Nachfrage nach
Nachtpoſt=
flügen, und der engliſche Luftpoſtverkehr ſei ganz unzulänglich,
um einen Nachtflugdienſt einträglich zu geſtalten.
Nicht nur — ſo fuhr der Redner fort — ſei es unrichtig,
zu behaupten, daß Deutſchland ein Monopol der
Nachtflug=
erfahrung beſitze, ſondern vielmehr müſſe billigerweiſe geſagt
werden, daß die Nachtflugerfahrung Deutſchlands in keiner Weiſe
mit der Englands verglichen werden könne. Die Angelegenheit
wurde dann im Unterhaus nicht weiter erörtert.
Zuſammenkrikk des Reichsverkehrsrakes.
DNB. Berlin, 5. Juli.
Der Reichsverkehrsminiſter hat den Reichsverkehrsrat zum
Freitag, den 6. Juli d. J. zu ſeiner dritten Tagung
zuſammen=
berufen. Auf der Tagesordnung ſtehen zwei wichtige
Gegen=
ſtände: oſtpreußiſche Verkehrsprobleme und die Organiſation
des Verkehrs. Bei der Ausſprache über dieſen letzten
Gegen=
ſtand werden die gegenwärtig beſonders aktuellen und
brennen=
den Fragen der organiſatoriſchen und ſachlichen Beziehungen
zwiſchen dem privatwirtſchaftlichen Verkehrsgewerbe und der
Hauptgruppe XII, „Privatwirtſchaftliche Verkehrsgewerbe”, in
der Geſamtorganiſation der Wirtſchaft ſowie dem Treuhänder
der Arbeit, der Arbeitsfront und den Induſtrie= und
Handels=
kammern zur Erörterung gelangen.
Du Heit Muolchls So. Grouttstag.
Man möchte es nicht für wahr halten, daß Well Habicht, der
Schöpfer des Niebergall=Brunnens, am morgigen Samstag das
fünfte Jahrzehnt des Lebens vollendet!
Sein jugendliches Ausſehen, der Kopf mit den hochgeſtellten
Haaren, die Friſche ſeiner Werke, die Fülle ſeiner künſtleriſchen
Einfälle laſſen nicht an einen Fünfziger glauben. Und doch hat er
am 7. Juli 1884 zum erſten Male in dieſe bewegte Welt geblickt.
Gymnaſium und Dienſt als Einjährig=Freiwilliger bei der
Artil=
lerie in Darmſtadt waren die erſten Stufen. Mit der Prüfung als
Diplom=Ingenieur im Baufach legte er die ſolide techniſche
Grund=
lage für ſeine ſpätere Tätigkeit.
Entſprechend einem von Jugend auf gehegten Wunſch, ging er
hierauf zur Bildhauerei über, war Schüler von Wrba und S.
Werner und wurde als ſelbſtändiger Bildhauer in Dresden tätig,
bis der Weltkrieg ihn unter die Fahnen rief. Nach ſchwerer
Er=
krankung richtete er im Dienſt des Roten Kreuzes in Darmſtadt
Werkſtätten für Verwundete ein, die für viele Städte vorbildlich
wurden.
Seit Kriegsende arbeitet Well Habicht als freier Bildhauer
in Darmſtadt. Ausgezeichnete Werke ſind aus ſeiner Hand
ent=
ſtanden.
Der Niebergallbrunnen iſt ein liebenswürdiges,
charakteriſti=
ſches und in die Umgebung vorzüglich ſich einfügendes Denkmal für
den heiteren, lebensweiſen Darmſtädter Dichter=Philoſophen.
Bad=Nauheim beſitzt in einer lebensgroßen Steinfigur den
ſchönſten Schmuck ſeiner Anlagen; Salzhauſen erfreut ſich eines
ge=
ſchmackvollen Bronzebrunnens. In Darmſtadt, Köln, Hamburg und
anderen Städten befinden ſich wertvolle Plaſtiken in Privatbeſitz,
vor allem auch ausgezeichnete Kinderköpfe.
Reizend ſind die zahlreichen kleinen Plaſtiken, die aus
Habichts Werkſtätte hervorgegangen ſind; ſie verkörpern beſtes
Kunſtgewerbe. Seine frühere Tätigkeit als Leiter der
Kunſtabtei=
lung der Großherzöglichen Keramiſchen Manufaktur in Darmſtadt
gewann ihm eine ſtarke Sicherheit in der keramiſchen Technik.
Habicht lebt in der Zeit: ſeine jüngſte Arbeit ſtellt in einer
überaus lebensvollen Geſtalt das deutſche „Jungvolk” dar.
Aus der ſtiliſierenden Form früherer Zeit hat ſich Habichts
Kunſt in den letzten Jahren zu großer Natürlichkeit und
Leben=
digkeit entwickelt. Der Schaffensfreude des Fünfzigjährigen ſteht
bei ſolcher Begabung ein ſchöner und erfolgreicher Weg offen!
Der Reichskriegertag iſt jetzt endgültig für dieſes Jahr
abge=
ſagt worden. Der nächſte Reichskriegertag findet 1935 in Kaſſel
ſtatt.
Der Reichsführer der SS. gibt amtlich bekannt, daß
Gruppen=
führer Dietrich, Führer der Obergruppe Oſt und Kommandeur der
Leibſtandarte, vom Führer perſönlich zum Obergruppenführer
be=
fördert wurde.
Die Reichs= und Gauleitertagung in Flensburg fand geſtern
ihren Abſchluß mit Reden des Stellvertreters des Führers,
Reichs=
miniſters Rudolf Heß, und Reichsleiters Alfred Roſenberg.
Am Donnerstagvormittag fanden ſich in Eiſenach die Vertreter
der Reichs= und Staatsbehörden, die Intendanten und
Dramatur=
gen, die Abordnungen aus dem ganzen Reich, auch aus dem
Saar=
gebiet, zu einer Kulturtagung im Rahmen der erſten Reichstagung
der NS. Kulturgemeinde zuſammen.
Der König und die Königin von Siam ſtatteten am
Donners=
tag mit ihrer engeren Begleitung dem Herrn Reichspräſidenten
von Hindenburg in Neudeck einen Beſuch ab.
Das ſpaniſche Parlament hat der Regierung mit 191 gegen 62
Stimmen der vereinigten Linken ein Vertrauensvotum erteilt und
das Kabinett ermächtigt, im Einklang mit der Verfaſſung und
dem katalaniſchen Statut den bekannten Streitfall mit der
katala=
niſchen Regierung nach eigenem Ermeſſen zu löſen.
Der franzöſiſche Botſchafter in Rom, Graf de Chambrun, iſt
am Donnerstag in Paris eingetroffen zur Berichterſtattung über
die Unterredungen, die er mit Muſſolini und Unterſtaatsſekretär
des Aeußern Suvich hatte. In dieſen Unterredungen ſind nach den
Angaben der Blätter die Möglichkeiten von Verhandlungen zur
Beſeitigung der ſeit Jahren zwiſchen Frankreich und Italien
be=
ſtehenden Streitigkeiten beſprochen worden. Muſſolini ſoll die
Hoffnung geäußert haben, Barthou demnächſt in Rom begrüßen zu
können.
Der franzöſiſche Senat hat am Donnerstag den Geſetzentwurf
über die Steuerreform durch Handaufheben angenommen.
Die engliſch=holländiſchen Handelsvertragsverhandlungen haben
am Donnerstag begonnen. Die holländiſche Delegation unter der
Führung des Generaldirektors im Handelsminiſterium Dr.
Herſch=
feld wurde am Nachmittag im engliſchen Handelsamt empfangen.
Der ſtellvertretende engliſche Miniſterpräſident Baldwin lehnte
es am Donnerstag im Unterhaus ab, eine Zuſicherung zu geben,
daß Großbritannien ſeine Luftſtreitkräfte erſt erhöhen werde, wenn
die Abrüſtungserörterungen endgültig geſcheitert ſeien.
In einer vielbeachteten Rede lehnte der engliſche
Lordſiegel=
bewahrer Eden im Unterhaus die Uebernahme neuer
Sicherheits=
garantien durch England ab.
enk.
Japans ne
Zei Henderntelee yes Jaherg
an den Chef des Skabes der SA und an den
Reichsführer der 55.
DNB. Flensburg, 5. Juli.
Der Stellvertreter des Führers hat an Viktor Lutze, Chef
des Stabes der Oberſten SA.=Führung, folgendes Telegramm
geſandt:
„Lieber Pg. Lutze! Namens der zu einer Amtstagung hier
zuſammengekommenen Reichsleiter und Gauleiter der NSDAP.
wünſche ich Ihnen für Ihr ſchweres Amt und zur Durchführung
der Ihnen vom Führer geſtellten Aufgaben vollſte Arbeitskraft
zum Erfolg.
In Ihrem Streben um die Erhaltung des geſchichtlichen
Rufes der SA. als ein treues und ſchlagfertiges Inſtrument in
der Hand des Führers finden Sie die Unterſtützung von uns
allen. Dies um ſo mehr, als wir überzeugt ſind, daß die SA.
bis zum letzten Mann ihre Ehre daran ſetzen wird, die Flecken,
die hier und dort auf dem Schild der SA. blieben, zu beſeitigen.
Wir wiſſen auch, daß der alte SA.=Mann, deſſen Kampf und
Opfer die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat groß machen
helfen, unberührt geblieben iſt von dem Treiben der Verräter
und nach wie vor Achtung und Dank des deutſchen Volkes verdient.
Heil Hitler!
Ihr Rudolf Heß.
Admiral Kaiſuke Okada,
der frühere japaniſche Marineminiſter, iſt von Kaiſer
Hirohito zum Miniſterpräſidenten ernannt und mit der
Zuſammenſtellung des neuen Kabinetts beauftragt worden.
Einer Reutermeldung auf Tokio zufolge hat das neue
japa=
niſche Kabinett folgende Zuſammenſetzung: Miniſterpräſident:
Okada; Außenminiſter: Hirota; Marineminiſter: Admiral Oſumi;
Kriegsminiſter: Hayaſhi; Finanzminiſter: Maſonubo Fujii und
Juſtizminiſter: Naoſhi Ohara. In der Meldung wird weiter
be=
tont, daß in der japaniſchen Außenpolitik nicht die geringſte
Aen=
derung eintreten werde.
An den Reichsführer der SS., Himmler, hat der
Stellver=
treter des Führers folgendes Telegramm gerichtet:
„Die hier verſammelten Reichsleiter und Gauleiter gedenken
mit mir der Leiſtungen unſerer SS., die unter Ihrer Führung
in vergangenen ſchweren Tagen ihre Opferbereitſchaft und Treue
aufs neue bewieſen hat.
Ihr Rudolf Heß.”
Die Heſſiſche Kirche an den Reichskanzler.
EPH. Der Landesbiſchof hat folgendes Telegramm an den
Herrn Reichskanzler nach Berlin geſandt:
„Evangeliſche Landeskirche Naſſau=Heſſen ſendet heißen Dank
für ſtarke rettende Tat nebſt Glückwunſch und erneutem
Gelöb=
nis unerſchütterlicher Treue, und erfleht Gottes Beiſtand für
den geliebten Führer.
Landesbiſchof
Lic. Dr. Dietrich.”
Zuſammenſtöße in Amſterdam.
DNB. Amſterdam, 5. Juli.
In mehreren Stadtteilen Amſterdams kam es am Mittwoch
abend zu ernſten Zwiſchenfällen, die ſich ſchließlich im Laufe der
Nacht zum Donnerstag zu förmlichen Straßenkämpfen
ſtei=
gerten zwiſchen einem ſtarken Polizeiauafgebot
und einer aufrühreriſchen Menge, die von
kommu=
niſtiſchen Elementen aufgeſtachelt wurde.
Die Unruhen begannen bereits in den erſten Abendſtunden in
dem im Zentrum gelegenen Arbeiterviertel Jordaan, in dem ſich
eine größere Menſchenmenge zuſammengerottet hatte, um gegen
die Herabſeßung der Arbeitsloſenunterſtützung zu proteſtieren.
Bei Einbruch der Dunkelheit nahm die Lage einen bedrohlichen
Charakter an; die Polizei mußte fortwährend neue Verſtärkungen,
anfordern. Die Aufrührer zerſtörten in verſchiedenen
Straßen=
zügen die Laternen und errichteten Barrikaden. Die Polizei wurde
ferner aus den Häuſern mit Blumentöpfen, Steinen und anderen
Wurfgeſchoſſen bombardiert. Erſt nach umfangreichem Gebrauch
der Schußwaffe konnte in den frühen Morgenſtunden die
Ord=
nung wiederhergeſtellt werden.
Faſt gleichzeitig iſt es in den Abendſtunden in den öſtlichen
Stadtvierteln zu ähnlichen Zwiſchenfällen gekommen, wobei nur
der Anlaß ein anderer war. Auf die Kunde, daß auf dem
Am=
bonplein eine Verſammlung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
(NSB.) abgehalten werden ſollte, hatten ſich große Scharen
marxi=
ſtiſcher Elemente eingefunden, um die Veranſtaltung zu ſtören.
Die Verſammlung wurde aber im letzten Augenblick abgeſagt.
Trotz=
dem ſchwoll die Menge auf mehrere Tauſend an. Da man ernſte
Ausſchreitungen befürchtete, rückten ſtarke Polißeiabteilungen von
allen Seiten heran. Die Polizeibeamten wurden mit
Pflaſter=
ſteinen beworfen. Auch hier mußte des öfteren von der Schußwaffe
Gebrauch gemacht werden. Bis nach Mitternacht war die Polizei
genöüigt, fortwährend nach allen Richtungen hin Streifen
einzu=
ſetzen. Bei den Zuſammenſtößen gab es eine ganze Anzahl mehr
oder weniger Schwerverletzte. Ob auch Tote zu beklagen ſind, ſteht
noch nicht feſt.
Muß man die Augen ſchonen!
„Halte dich gerade! Schließe den Mund bei ſtürmiſchem
Wet=
ter! Iß nicht ſo ſchnell! Schone deine Augen und lies nicht bei
ſchlechtem Licht!‟ Dieſe uns allen vertrauten Befehlsformeln
mütterlicher Sorge und väterlicher Fürſorge klingen uns noch aus
der Kinderzeit in den Ohren. Sie enthalten alle eine ſehr
beher=
zigenswerte Mahnung, die wir ruhig unſeren Kindern
weiter=
geben ſollten. Nur gegen die allzu weitgehende Anordnung „Schone
die Augen” ſind einige Bedenken am Platz. Gewiß, das Auge iſt
das Sinnesorgan, deſſen Wert uns am größten ſcheint und das
wir gern bis ins höchſte Alter voll leiaſtungsfähig erhalten
möch=
ten. Iſt es aber dazu nötig, das Auge beſonders zu ſchonen? Ein
geſundes Auge gewiß nicht. Im Gegenteil, man ſoll ſeine Augen
nach Kräften gebrauchen. Es gibt ja ſo viel Schönes in der Welt,
ſo viel zu ſchauen und zu betrachten und zu unterſuchen. Auch die
feinſte Arbeit, das Leſen kleinen Druckes, die Arbeit am
Mikro=
ſkop, zierliche Handarbeiten greifen das vollwertige Auge nicht
an. Es gibt natürlich eine Grenze, wo man auch mit geſunden
Augen nichts mehr erkennen kann, aber die iſt bald gefunden.
Dann geht eben das Leſen nicht mehr, oder es wird unbequem und
die Bilder ſind undeutlich verwaſchen. Bei allzu kleinen Objekten,
bei ſchlechter Beleuchtung in einer dem Auge nicht angepaßten
Entfernung ſieht man eben nicht mehr gut und wird von ſelbſt
auf Abhilfe ſinnen. Man hält die Schrift näher oder weiter vom
Auge ab, nimmt die Brille, die vom Arzt verordnet iſt, ſetzt ſich
ans Licht oder nimmt Lupe bzw. Mikroſkop zur Hand. Man braucht
keine Angſt zu haben, daß man ſeine Augen überanſtrengt. Die
Augen höten ſchon von ſelbſt auf richtig zu arbeiten, wenn ihnen
eine Leiſtung zugemutet wird, der ſie nicht gewachſen ſind.
Den=
noch hören wir alle Tage die Klage, die feine Arbeit ſtrengt
meine Augen an, oder die Augen werden müde, ſobald ich leſe.
Am meiſten hört man ſolche Klagen von Leuten, die eine Brille
brauchen, und ſie nicht aufſetzen. Oft handelt es ſich um
Binde=
hautentzündungen, die der Behandlung bedürfen. Sehr oft ſind es
gar nicht Augenbeſchwerden, ſondern nervöſe Störungen
mannig=
facher Art, die die Augenermüdung bewirken, und zur Auffaſſung
führen, das Auge müſſe unbedingt geſchont werden. Die
Leiſtungs=
fähigkeit unſerer Augen bleibt nicht während des ganzen Lebens
dieſelbe. Alterserſcheinungen am Auge treten verhältnismäßig
früh auf, die Spannkraft der Linſe läßt allmählich nach. Dann
kann man das Auge nicht mehr ohne weiteres auf nächſte Nähe
und große Entfernungen umſtellen.
Der Normalſichtige braucht eine Brille, um leſen zu können,
wenn er die Mitte der Vierziger erreicht hat. Sucht man aber
das Auge zu zwingen, kleinen Druck ohne Brille zu leſen, ſo ſtrengt
dies ſelbſtverſtändlich die Augen an und führt zur Ermüdung.
Mit der richtigen Brille kann man aber wieder ſtundenlang leſen
und braucht die Augen nicht zu ſchonen. Es iſt auch falſch, wenn
behauptet wird, daß die Augen, die viel geſchont werden, länger
leiſtungsfähig bleiben. Im Gegenteil, genau wie Gelenke und
Muskeln erſchlaffen, die lange ruhiggeſtellt wurden, ſo läßt auch
die Sehkraft des Auges nach, das lange Zeit nicht in Anſpruch
genommen wird. Beanſpruchung und Belaſtung ſetzt bei jedem
Organ einen Reiz zur Neubelebung und Leiſtungsſteigerung.
Manchmal ſind die Störungen beim Sehen recht unangenehm.
Da ſieht einer kleine ſchwarze Punkte wie fliegende Mücken durchs
Geſichtsfeld huſchen. Keine Angſt! Es liegt nur Ermüdung oder
nervöſe Erſchöpfung vor. Man ſchlafe ſich ordentlich aus und ſorge
für Nervenberuhigung, dann geht’s vorbei. Und wenn es uns gar
ſchwarz vor den Augen wird? Nun, dann kann man zunächſt nichts
ſehen und verliert wohl auch das Bewußtſein. Dann handelt es
ſich um eine Ohnmacht, eine plötzliche, durch ſeeliſche Erregung
be=
dingte Verminderung der Blutverſorgung im Gehirn, und die
Netzhaut unſeres Auges iſt ja ein Gehirnteil. Keine Sorge, die
Ohnmacht iſt bald überwunden, dafür ſorgen ſchon die
Ausgleichs=
vorrichtungen unſeres Körpers in kürzeſter Zeit. Bald ſieht man
wieder ſo gut wie vorher, aber auch in dieſem Falle ſollte etwas
für die Nerven geſchehen. Anders ſteht es freilich, wenn die
Seh=
kraft wirklich nachzulaſſen beginnt, wenn ſich heftige Schmerzen
im Auge zeigen, wenn das Geſichtsbild trübe wird oder gar andere
Störungen auftreten. Dann iſt es aber auch nicht mit Schonung
getan, ſondern ſofortige augenärztliche Unterſuchung tut not. Erſt
dann, wenn der Augenarzt Schonung eines kranken Auges
ver=
ordnet, iſt dieſe Schonung am Platz, und ſoll ſo lange geübt
wer=
den, wie es zur Behandlung der Krankheit notwendig erſcheint.
Schonung fürs Auge entſpricht etwa der Bettruhe bei fieberhaften
oder anderen Krankheiten. Sie gehört zur Behandlung, aber man
kann durch dauernde Schonung der Augen keine Augenkrankheiten
verhüten, auch die Kurzſichtigkeit nicht. Sie beruht, wie wir heute
wiſſen, in erſter Linie auf ererbter Anlage, nur zum geringen
Teil auf Schädigungen oder Naharbeit. Der Kurzſichtige braucht
eine richtige Brille, dann kann er leſen und ſchauen ſo viel er
will, ohne befürchten zu müſſen, daß die Kurzſichtigkeit zunimmt=
Nur bei hochgradiger Kurzſichtigkeit und Gefahr für die Netzhaut
wird Schonung der Augen vom Arzt verordnet.
Alſo machen wir uns keine allzu großen Sorgen um unſer
Sehorgan. Freuen wir uns an all dem Schönen, das es uns
ver=
mittelt, nach Herzensluſt. Wir brauchen das Auge nicht zu ſchonen,
ſo lange es geſund iſt. Da, wo die Leiſtungsfähigkeit nicht
aus=
reicht, um bequem ſehen zu können, müſſen eben Hilfsmittel
an=
gewendet werden, die nur eine Korrektur, aber keine Belaſtung des
Auges darſtellen.
Dr. Georg Kaufmann.
Freitag, 6. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 184 — Seite 3
Der Neuaufbau der Sozialverſicherung.
Kernſtück der Reform die Schaffung einer Spike der Sozialverſicherung in den einzelnen Landeskeilen.
Zuſammenarbeik zwiſchen Kranken= und Renkenverſicherung. — Reichsverſicherungsamt
oberſtes Aufſichtsorgan. — Volkskümliches Verſicherungsrecht im Werden.
*
Der neue Rahmen.
Die Sozialverſicherung hat in der Nachkriegszeit die
Regie=
rungen und Parlamente unendlich oft beſchäftigt. Es iſt eine
Fülle von zuſätzlichen Geſetzen geſchaffen worden, ſo daß
all=
mählich das geſamte Sozialverſicherungswerk unüberſichtlich
wurde. Die Notwendigkeit einer Reform trat immer
gebiete=
riſcher in die Erſcheinung. Es ſind verſchiedentlich
Kommiſ=
ſionen zuſammengetreten, die ſich aber über die einzuſchlagenden
Wege nicht einig werden konnten, ſo daß die Gutachten als
unbrauchbar beiſeite gelegt werden mußten. Nach dem 30. Januar
1933 iſt von der Regierung Adölf Hitler unverzüglich der Weg
für die Neuordnung der Sozialverſicherung
ge=
ebnet worden. Soweit das mit einfachen
Verwaltungsmaß=
nahmen möglich war, iſt in erſter Linie bei den Krankenkaſſen
ſofort für Ordnung geſorgt worden. Man hat in raſchem Zug
mit den Mißſtänden aufgeräumt und allein dadurch die Kaſſen
wieder einer finanziellen Geſundung entgegengeführt. Aber,
trotzdem blieb die Pflicht beſtehen, auch die Krankenkaſſen in
eine große Reform einzubeziehen.
Die Reichsregierung hat nun ein Geſetz über den Aufbau
der Sozialverſicherung verabſchiedet, durch das die
Grund=
lagen der Sozialverſicherung nicht berührt
werden, das aber den äußeren Aufbau reorganiſieren will. Zur
Zeit gibt es nicht weniger als 20 Arten von
Verſicherungs=
trägern und etwa 7000 einzelne Verſicherungsträger. Das ganze
Syſtem iſt unüberſichtlich geworden und namentlich die Arbeit
der Aufſichtsbehörden erſchwert, wenn nicht ganz zur
Unüber=
ſichtlichkeit verurteilt. Nebeneinander laufen Krankenverſicherung,
Unfallverſicherung, Invalidenverſicherung,
Angeſtelltenverſiche=
rung, Knappſchaftliche Penſionsverſicherung und
Arbeitsloſen=
verſicherung. Was in dem neuen Geſetz zum Ausdruck gebracht
wird, iſt das Ergebnis der Arbeit eines Ausſchuſſes von
Sach=
verſtändigen, die vor einigen Monaten zuſammentraten und
dann dem Reichsarbeitsminiſter eine Reihe von Vorſchlägen
unterbreiteten, die jetzt ihre Verwertung gefunden haben.
Das Geſetz hat den Charakter eines Rahmengeſetzes. Die
angeſtrebte Reform will die Sozialverſicherung als ſolche
er=
halten, will ihre ſichtlichen Unterlagen feſtigen und ihre
Wirk=
ſamkeit ſtärken. Eine Uniformierung der Verſicherungen wird
ebenſo abgelehnt wie eine Beſeitigung des Eigenlebens, der
Eigenverantwortung und der Verſicherungsarten.
Staats=
ſekretär Dr Krohn, der das neue Geſetz aufgebaut hat,
ver=
öffentlicht im „Völkiſchen Beobachter” einen längeren Artikel
über die Bedeutung der Ordnung der finanz= und
verwaltungs=
mäßigen Unterlagen der Sozialverſicherung. Er bringt zum
Ausdruck, daß die einzelnen Verſicherungszweige und
Ver=
ſicherungsträger nicht mehr unmittelbar und ohne organiſche
Beziehungen nebeneinander beſtehen, ſondern daß ſie zu einem
einheitlichen, ſtraff nach oben gerichteten und von oben
geführ=
ten Aufbau zuſammengeführt werden. Das Kernſtück dieſer
Reform iſt die Schaffung einer Spitze der Sozialverſicherung
in den einzelnen Landesteilen. Die Landesverſicherungsanſtalt,
die bisher nur Träger der Invalidenverſicherung iſt, erhält
künftig die Aufgabe, auch auf die Aufgaben der
Krankenverſiche=
rung und zieht bis zu einem gewiſſen Grad auch die
Unfall=
verſicherung an ſich heran. Die Landesverſicherungsanſtalt
über=
nimmt von den Krankenkaſſen gemeinſchaftliche Aufgaben der
Krankenverſicherung. Die Krankenkaſſen bleiben zwar ſelbſtändig
und behalten ihre Verantwortung, die
Landesverſicherungs=
anſtalt iſt ihr aber vorgeſetzt und ſoll die Gewähr für eine
ein=
heitliche Zuſammenarbeit der Kräfte von Kranken= und
Renten=
verſicherung bieten. Die Erſatzkaſſen der Krankenverſicherung
werden in die Reichsverſicherungsanſtalt als Verſicherungsträger
eingereiht und treten, ſoweit es ſich um Kaſſen der Angeſtellten
handelt, zur Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in
ähn=
liches Verhältnis wie die übrigen Krankenkaſſen zu den
Landes=
verſicherungsanſtalten. Die bisher ſehr zerſplitterte Aufſicht
erhält im Reichsverſicherungsamt eine einheitliche Spitze. Das
Geſetz enthält auch neue Vorſchriften über die Führung der
Verſicherungsträger. Das Verfahren der Sozialverſicherung iſt
vorläufig nicht berührt. Die Neuregelung des Verfahrens iſt
vielmehr einem beſonderen Geſetz vorbehalten. Das Geſetz
liefert nur die Unterlagen des neuen Aufbaus. Die Krönung
des geſamten Werkes ſoll die Herausgabe einer neuen
Reichs=
verſicherungsordnung ſein, die ſämtliche Verſicherungszweige
*
Zun Toue ven Masume eutie.
Mitten aus einem arbeitsreichen Leben wurde Madame
Curie, die Gemahlin des berühmten Gelehrten, durch den Tod
herausgeriſſen. Madame Curie hat ein Alter von 67 Jahren
erreicht. Ihr Gatte war im Jahre 1906 bei einem Autounfall
tödlich verunglückt. Sie folgte ihm jetzt nach 28 arbeitserfüllten
Jahren in den Tod. Der Name Curie iſt und bleibt aber
unlöslich mit der für die Wiſſenſchaft ſo hochbedeutſamen
Ent=
deckung des Radiums verbunden. Dieſe wiſſenſchaftliche Arbeit
hat den Namen des Ehepaars in der ganzen Welt berühmt
gemacht, und die Forſcherin war bis zu ihrem Tod eine der
angeſehenſten und geehrteſten Perſönlichkeiten in der
wiſſen=
ſchaftlichen Welt.
Seit ein paar Wochen ſchon war Madame Curie ein wenig
kräntlich. Aber ohne Unterlaß war ſie ihrer Arbeit in dem
Pariſer Laboratorium nachgegangen. Noch am Montag dieſer
Woche hatte ſie mehr als 10 Stunden gearbeitet. Und erſt in
dieſen Tagen war durch die Preſſe bekannt geworden, daß
Madame Curie als Ehrengaſt an dem Internationalen
radio=
logiſchen Kongreß in Zürich teilnehmen werde. Jäh hat der
Tod dieſes arbeitſame Leben abgeſchloſſen, bis zum letzten
Atem=
ſug hatte dieſe Frau nur ihrer Arbeit und der Sorge ihrer
peiden Kinder gelebt. Von ihren beiden Töchtern erlangte die
ilteſte, Frau Irene Joliot=Curie, ſchon im Alter von 20 Jahren
ruf Grund einer wiſſenſchaftlichen Abhandlung über die von
hrer Mutter entdeckten „Alphaſtrahlen des Poloniums” die
Würde eines Dr. chem. der philoſophiſchen Fakultät. Aller
Pahrſcheinlichkeit nach wird Frau Irene Joliot=Curie auch das
Kadium=Inſtitut in Paris nach dem Tode der Mutter nun
veiterführen.
Das Lebenswerk der Madame Curie iſt die Entdeckung des
rädiums, das ſie zuſammen mit ihrem Gatten, Profeſſor Curie,
m Jahre 1898 gefunden hat. Damit hatte das Ehepaar einen
enen Zweig der geſamten phyſikaliſchen Wiſſenſchaft geſchaffen.
lber nicht nur das naturwiſſenſchaftliche Weltbild war auf den
Copf geſtellt, ſondern durch die Entdeckung dieſes Elementes
purden für die mediziniſche Wiſſenſchaft ungeahnte
Heilungs=
töglichkeiten und Wirkungen in der Behandlung des
menſch=
ſchen Körpers mit dieſem Element eröffnet. Die Welt enthielt
em Ehepaar denn auch die höchſten Ehren und Anerkennungen
icht vor. Noch mit ihrem Gatten zuſammen erhielt Madame
=urie im Jahre 1903 den Nobelpreis für Phyſik, und im
Jahre 1911 erhielt Madame Curie ein zweites Mal den
Nobel=
reis für Chemie. Die Royal Society ſpendete ihr im gleichen
jahre die Albert=Medaille, die Univerſität Glasgow folgte mit
yrer Ernennung zum Ehrendoktor, und im Jahre 1920 ſtiftete
außer der Arbeitsloſenverſicherung zuſammenfaßt, die
unbegrün=
deten Verſchiedenheiten des Rechts beſeitigt, mit ſeiner äußeren
Unüberſichtlichkeit aufräumt und es in ein verſtändliches,
ein=
faches und volkstümliches Verſicherungsrecht bringt.
Die wichkigſten Beſtimmungen des Kleinrenknerhilfe=
Geſehes.
DNB. Berlin, 5. Juli.
Der Staatsſekretär im Reichsarbeitsminiſterium Dr. Krohn
ſprach am Donnerstag vor Preſſevertretern über das Geſetz über
Kleinrentnerhilfe. Die wichtigſten
Beſtimmun=
gen des Geſetzes ſind folgende:
Die Kleinrentnerhilfe erhalten alte oder erwerbsunfähige
Perſonen, die hilfsbedürftig ſind und nachweislich am 1. Januar
1918 ein Kapitalvermögen von mindeſtens 12 000 Mark oder einen
Rechtsanſpruch auf eine lebenslängliche Rente von jährlich
min=
deſtens 500 Mark beſaßen, ſofern das Vermögen oder der
Renten=
anſpruch der Geldentwertung zum Opfer gefallen iſt. Die
für=
ſorgerechtlichen Vorſchriften gelten im übrigen auch für die
Durch=
führung der Kleinrentnerhilfe, jedoch mit folgenden
Vergünſti=
gungen:
Der Empfänger der Kleinrentnerhilfe, ſein
Ehegatte oder ſeine Eltern ſind nicht verpflichtet, dem
Fürſorgeverband die Koſten der
Kleinrentner=
hilfe zuerſetzen. Sicherheiten, die in dieſen Fällen für den
Erſatz der bisherigen Fürſorgekoſten ſchon geſtellt worden ſind,
werden freigegeben. Auch die nächſten Erben des
Empfängers der Kleinrentnerhilfe ſind von der
Ver=
pflichtung zum Erſatz der Fürſorgekoſten
be=
freit. Die allgemeinen fürſorgerechtlichen Vorſchriften über
Ar=
beitspflicht und Arbeitszwang gelten nicht für die
Kleinrentner=
hilfe. Die Richtſätze für Empfänger der Kleinzentnerhilfe müſſen
um wenigſtens ein Viertel über dem Richtſatz der allgemeinen
Fürſorge liegen. Die Anrechnung von Aufwertungs= und
Ar=
beitseinkommen iſt weſentlich gemildert worden. Endlich wird
beſtimmt, daß die Hilfsbedürftigkeit der Empfänger der
Klein=
rentnerhilfe nur in größeren Zeitabſtänden (alle zwei Jahre)
nachgeprüft wird.
Das Geſetz tritt am 1. September 1934 in Kraft. Für
Per=
ſonen, die von den Fürſorgeverbänden als Kleinrentner betreut
werden, aber die beſonderen Vorausſetzungen dieſes Geſetzes nicht
erfüllen, bleibt es bei den bisherigen Vorſchriften der
Klein=
rentnerfürſorge.
Eintichkung von Geſundheitsämkern
in den Siadi= und Landkreiſen.
Das von der Reichsregierung am 3. Juli 1934 beſchloſſene
Geſetz über die Vereinheitlichung des Geſundheitsweſens beſtimmt,
daß zur einheitlichen Durchführung des öffentlichen
Geſundheits=
dienſtes in den Stadt= und Landkreiſen in Anlehnung
an die untere Verwaltungsbehörde. Geſundheitsämter
einzurichten ſind. Leiter des Geſundheitsamtes iſt ein
ſtaatlicher Amtsarzt. Seine Stellung wird durch eine noch
aus=
ſtehende Dienſtordnung beſtimmt, im übrigen bleibt bis zur
an=
derweitigen Regelung die beſtehende Landesgeſetzgebung in Kraft.
Den Geſundheitsämtern liegt ob, einmal die Durchführung
der ärztlichen Aufgaben der Geſundheitspolizei, der Erb= und
Raſ=
ſenpflege einſchließlich Eheberatung, der geſundheitlichen
Volks=
belehrung, der Schulgeſundheitspflege, der Mütter= und
Kinder=
beratung, der Fürſorge für Tuberkulöſe, Geſchlechtskranke,
körper=
lich Behinderte, Sieche und Süchtige; zum anderen die ärztliche
Mitwirkung bei Maßnahmen zur Förderung der Körperpflege
und Leibesübungen, ſowie ſchließlich die amts= gerichts= und
ver=
trauensärztliche Tätigkeit, ſoweit ſie durch Landesrecht den
Amts=
ärzten übertragen iſt. Auf Grund beſonderer Regelung können
die Geſundheitsämter weitere vertrauensärztliche Tätigkeit,
be=
ſonders auf dem Gebiet der Sozialverſicherung, übernehmen.
Krankenhäuſer, Heil= und Pflegeanſtalten, Heime der geſchloſſenen
und halbgeſchloſſenen Fürſorge=, Kur= und Badeanſtalten und
ähn=
liche Einrichtungen bleiben in der Verwaltung der bisherigen
Träger.
Die Geſundheitsämter ſind ſtaatliche Einrichtungen, zu deren
Unierhaltung und Einrichtung die Stadt= und Landkreiſe nach
Be=
die Stadt Paris als beſondere Ehrung die Summe von
2½ Millionen Franes für den Ausbau des Radium=Inſtituts,
des Lebenswerkes der Wiſſenſchaftlerin.
Madame Curie war am 7. November 1867 in Warſchau
als Tochter eines Lyzealprofeſſors geboren. Die Schulzeit
be=
endete ſie ohne jede Schwierigkeit. Aber noch in dieſer Zeit
kehrte Not und Elend in ihrer Familie ein, und das junge
Mädchen war gehalten, ſich alsbald nach einem lohnenden
Er=
werb umzuſehen. Sie wurde zunächſt Gouvernante bei einem
ruſſiſchen Grafen, kam dort aber in den Verdacht revolutionärer
Umtriebe und mußte nach Paris fliehen. Ohne einen Sous
kam ſie in der Seineſtadt an. In einer elenden Dachkammer
hungerte ſie ſich wochenlang durch, bis es ihr endlich gelang,
in einem chemiſchen Inſtitut als Dienerin anzukommen. Sie
ſtellte ſich aber vom erſten Tage ſo geſchickt und zuverläſſig an,
daß ſie bald zu allerlei beſonderen Handreichungen
heran=
gezogen wurde. Alsbald fiel ſie wieder durch ihre beſondere
Eignung für die angeſtellten Verſuche auf, daß man auf ſie
aufmerkſam wurde. Und nun ſtieg ſie in wenigen Jahren von
der Aufwärterin zur Laborantin, und dann zur Aſſiſtentin des
Leiters des Inſtituts, Profeſſor Curie, auf. Bald faßte der
Profeſſor eine perſönliche Zuneigung zu ſeiner jungen und
eifrigen Mitarbeiterin, die er kurze Zeit darauf heiratete.
Gemeinſam ging nun das Ehepaar an die Arbeit. Als im
Jahre 1896 der Gelehrte Röntgen die nach ihm benannten
Strahlen fand, begann die ganze wiſſenſchaftliche Welt nach
derartigen Strahlen zu forſchen. Zuerſt fand der Franzoſe
Bequerel einzelne Mineralien wie die uranhaltigen, die Strahlen
ausſandten, die den Röntgenſtrahlen ſehr ähnlich waren.
Photo=
graphiſche Platten, die in lichtſicherem Papier verpackt waren,
wurden durch dieſe Strahlen gleichwohl geſchwärzt. Das
Ehe=
paar Curie kam bei ſeinen Unterſuchungen dann bald darauf,
daß ein weiterer Stoff von noch größerer Strahlungsfähigkeit
in dem Uran ſelbſt enthalten ſein müßte. Bei der Analyſe der
ſogenannten Pechblende entdeckten die beiden Forſcher dann
zwei neue radioaktive Stoffe. Das Endprodukt ihrer Analyſe
wies ein völlig eigenes Spektrum auf und zeigte ſich damit als
neues ſelbſtändiges Element. Die beiden Curies nannten das
eine Element „Radium” und das zweite „Polonium”, der
polniſchen Heimat von Madame Eurie zu Ehren.
Die Entdeckung des Radiums war für die geſamte
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung bahnbrechend und wegweiſend. Das
Ge=
ſetz von der Erhaltung der Energien war dadurch erſchüttert,
da das Radium ununterbrochen Strahlen von ſehr heftiger
Intenſität ausſandte. Nach dem vorzeitigen Tode ihres Gatten
arbeitete Madame Curie allein in dem Inſtitut weiter, und im
Jahre 1912 wurde ſie als erſter weiblicher Profeſſor an die
Sorbonne berufen. Seit dieſer Zeit ſtand ſie mit niemals er=
dürfnis und Leiſtungsfähigkeit beitragen. An Stelle ſtaatlicher=
Geſundheitsämter können Einrichtungen der Stadt= und
Land=
kreiſe als Geſundheitsämter anerkannt werden, worüber noch
Aus=
führungsbeſtimmungen ergehen. Bei der Ernennung des
ſtaat=
lichen Amtsarztes iſt die Gemeinde oder der Gemeindeverband zu
hören. Die von den Geſundheitsämtern zu erhebenden Gebühren
werden vom Reichsminiſter des Innern feſtgelegt. Das Geſetz tritt
erſt am 1. April 1935 in Kraft und bis dahin dürften wohl auch
die ausſtehenden Uebergangs= und Durchführungsverordnungen
vorliegen.
Fachſchaft für Redakkionsangefkellke
aufgelöft.
Ausführungsbeftimmungen zur Berfügung über die
Eingliederung der Berlagsangeſtellten
und Redaktionsangeſtellten.
DNB. Berlin, 5. Juli
1. Fachſchaft für Verlagsangeſtellte (Fachſchaft V.=A.).
Hiermit ordne ich an, daß ſich nunmehr außer den
Verlags=
direktoren, Verlagsgeſchäftsführern und Verlagsleitern auch die
Anzeigen= und Vertriebsleiter, ſowie die Werbeleiter der
Ver=
lage in die Fachſchaft der Verlagsangeſtellten eingliedern müſſen.
Als Werbeleiter im Sinne dieſer Ausführungsbeſtimmungen
gilt, wer die Werbung eines Verlages nach eigenen oder von
der Verlagsleitung feſtgelegten Richtlinien im
Angeſtelltenver=
hältnis verantwortlich leitet. Als Werbeleiter ſind nicht zu
be=
trachten Kolonnenführer von Abonnentenwerbern, ferner Werber,
deren Tätigkeit überwiegend eine im Außendienſt liegende
Ver=
treterbeſchäftigung auf Proviſionsbaſis darſtellt.
Die vorſtehend bezeichneten Perſonengruppen müſſen ſich bei
gleichzeitiger Aufhebung ihrer etwaigen Mitgliedſchaft bei
ande=
ren Verbänden der Reichspreſſekammer ſofort in die Fachſchaft
einreihen laſſen. Die Eingliederung muß ſpäteſtens bis zum
1. September vollzogen ſein.
Diejenigen leitenden Verlagsangeſtellten, die gleichzeitig
geſetzliche Vertreter ihrer Verlage ſind, werden gleichfalls als
or=
dentliche Mitglieder in die Fachſchaft der Verlagsangeſtellten
ein=
gegliedert. Meine diesbezügliche Anordnung vom Dezember 1933,
wonach die Mitgliedſchaft für dieſen Perſonenkreis zunächſt ruhen
ſollte, wird damit außer Kraft geſetzt. Alle Anmeldungen ſind an
die Fachſchaft für Verlagsangeſtellte (Reichspreſſekammer),
Ber=
lin SW. 68, Zimmerſtraße 90/91, zu richten.
2. Fachſchaft für Redaktionsangeſtellte (Fachſchaft R.=A.)
Nachdem nunmehr der Reichsverband der Deutſchen Preſſe im
Rahmen der Reichspreſſekammer die berufsſtändiſche
Eingliede=
rung aller im redaktionellen Arbeitsbetrieb der Preſſe tätigen
Perſonen geregelt hat, wird hiermit die Fachſchaft für
Redaktions=
angeſtellte aufgelöſt.
gez. Amann,
Präſident der Reichspreſſekammer.
Auflöſung der Organiſakionen der
deutſchen Minderheit in Rumänien.
DNB. Bukareſt, 5. Juli.
Der Miniſterrat beſchloß die Auflöſung der Organiſationen
der deutſchen Minderheit, die gegen die Beſtimmungen des
Son=
tergeſetzes zum Schutze des Staates verſtoßen. Durch dieſen
Mini=
ſterratsbeſchluß ſollen offenkundig die Organiſationen der NEDR.
(Nationale Erneuerungsbewegung der Deutſchen in Rumänien)
getroffen werden. Die Auflöſung der Verbände und
Arbeits=
lager der NEDR. war ſeinerzeit von der Regierung im
Wahl=
pakt mit der deutſchen Parlamentspartei gegen Zuſicherung des
bisherigen deutſchen Mandatsbeſitzes ausbedungen worden. Im
Wahlpakt war ferner die Umbenennung der damals ſich noch
nationalſozialiſtiſch nennenden Partei, aber nicht deren Auflöſung
gefordert worden. Der jetzige Miniſterratsbeſchluß ſpricht auch
von einer Auflöſung der Organiſationen. Es iſt hiermit
anzu=
nehmen, daß nicht die Partei ſelber aufgelöſt werden ſoll.
Immer=
hin überraſcht der Miniſterratsbeſchluß inſofern, als die NEDR.
in einer letzthin in Kronſtadt abgehaltenen Verſammlung ſich in
beſonders klarer und unzweideutiger Weiſe als loyale,
ſtaats=
erhaltende Partei innerhalb des rumäniſchen Staates erklärt
hatte.
Wegen ſtaatsfeindlicher aufwiegleriſcher Tätigkeit in der
Pro=
vinz Bologna hat das außerordentliche italieniſche Staats=
Schutz=
gericht 16 Antifaſciſten zu Zuchthausſtrafen von 2 bis 10 Jahren
verurteilt.
müdendem Eifer dem Inſtitut vor. Bald war das Pariſer
Nadiuminſtitut der Mittelpunkt der geſamten Radium=Heilkunde
von Frankreich. Als im Jahre 1914 nach Kriegsausbruch die
Regierung nach Bordeaux „verreiſte”, ſah man unter den hohen
Herren auch eine Frau im unauffälligen ſchwarzen Kleid. Sie
trug eine Kaſette, die ſie niemals aus den Händen gab. Es
war Madame Curie mit dem „nationalen Vorrat” des Radiums.
Mit dem Tode der Forſcherin hat die Welt der chemiſchen
und phyſikaliſchen Wiſſenſchaft eine ihrer beſten und tüchtigſten
Vorarbeiterinnen verloren. Sie war unermüdlich in ihrer
Arbeit und von ſtets wachem und ſchnellem Geiſte. Ihr Name,
der in der Wiſſenſchaft ſchon heute einen Ehrenplatz hat, wird
in die Ewigkeit eingehen. Sind doch die letzten Wirkungen und
die praktiſche Verwertbarkeit ihrer Arbeiten heute noch nicht
ein=
mal völlig abzuſehen. Madame Curie lebte bis zu ihrem Tode
in aller Stille und Beſcheidenheit nur für ihre über alles
ge=
liebte Wiſſenſchaft und als eine gute Mutter ihrer beiden Kinder.
die kommende nakurforſcherverſanmlung.
Die deutſchen Naturforſcher und Aerzte werden ſich in dieſem
Jahre zu ihrer 93. Tagung vom 16.—20. September in
Han=
nover zuſammenfinden und damit jene Tagung in Hannover
nachholen, die ſchon einmal in Hannover angeſetzt war, damals
aber infolge des Kriegsausbruchs 1914 verſchoben werden mußte.
Hannover, „die Großſtadt im Grünen, die Stadt der Schulen, der
Reiter und Flieger”, rüſtet ſich bereits, um eine große Schar von
Forſchern aufzunehmen. Aber nicht nur die Fachgelehrten,
ſon=
dern jeder Deutſche, der ſich für Naturwiſſenſchaft intereſſiert, ſoll
willkommen ſein. Das Programm ſieht neben rein
wiſſenſchaft=
lichen Themen auch ſolche von mehr, allgemeinem Intereſſe vor.
Unter anderem werden Dr. Eckener über den transozeaniſchen
Luftverkehr ſprechen; auch Spen Hedin hat einen Vortrag
ange=
kündigt. Den Auftakt bildet ein Vortrag von C. Müller über den
Philoſophen Leibnitz und ſein Werk, der 40 Jahre lang in
Han=
nover gewirkt hat. Von anderen Vorträgen ſind zu nennen:
Nilsſon=Ehle, Lund: „Züchtungsforſchung im Dienſte der
Land=
wirtſchaft”, Kikuth=Wuppertal: „Neue Wege in der Behandlung
von Tropenkrankheiten”: Eggert=Leipzig: Neue Anwendungen
in der Photographie‟; Eſau=Jena: „Elektriſche Wellen”;
Kirſch=
ner=Tübingen: „Der Kampf gegen den Schmerz‟. Einen beſonders
breiten Raum werden die Ausführungen über Erbforſchung und
die Entſtehung von Erbkrankheiten einnehmen. Hierüber ſprechen
unter anderen v. Verſchuer=Berlin, Kühn=Göttingen, Curtius=
Heidelberg, Boſtroem=Königsberg.
Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor für
engliſche Philolggie an unſerer Univerſität Dr. Walther Fiſcher
hat den an ihn ergangenen Ruf auf den engliſchen Lehrſtuhl an
der Univerſität Frankfurt a. M. zum 1. Okt. 1934 angenommen.
2
Seite 4 — Nr. 184
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Juli 1934
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Dankſagung
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Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
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teilnahme und die vielen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir allen unſeren herzlichſien Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Wolf für die troſtreichen
Worte und allen denen, die der lieben Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Wieviel Fett enthält
ein Küchenhandtuch?
Zürde man das Fett herausziehen, das die Woche
über an einem Küchenhandtuch von Händen und
Geſchirr abgewiſcht wird — es würde einen
Klumpen ergeben, der ſo groß iſt wie ein Stück
Butter. Darum machen Küchenhandtücher bei
der Wäſche auch ſo viel Arbeit. Ein Tip: Das
Fett geht doppelt ſo raſch heraus, wenn man
abends Burnus ins Einweichwaſſer tut. Burnus
löſt mit ſeinen organiſchen Säften das Eiweiß
und das Fett intenſiv auf, man braucht halb
ſo=
viel Seife und Waſchmittel als bisher. Die große
Doſe Burnus 49 Pfennig, überall zu haben.
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Freitag, 6. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 184 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 6. Juli 1934
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden: der Hausverwalter beim Heſſiſchen
Land=
tag, Karl Modebach in Darmſtadt. mit Wirkung vom 1. April
1934 zum Polizeihauptwachtmeiſter; am 22. Juni 1934 der
Büro=
gehilfe beim Heſſiſchen Oberverſicherungsamt zu Darmſtadt. Hans
Bert, mit Wirkung vom 1. Juni 1934 unter Berufung in das
Beamtenverhältnis zum Kanzliſten; am 25. Juni 1934 der
ehe=
malige Oberlandmeſſer Fritz Haas zu Worms mit Wirkung vom
15. Mai 1934 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Oberlandmeſſer bei einem Feldbereinigungsamt; der
Landwirt=
ſchaftsaſſeſſor Dr. Richard Pabſt zu Mainz mit Wirkung vom
1. April 1934 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Landwirtſchaftsrat als Aufſichtskommiſſar für
Reblausangelegen=
heiten in Heſſen; am 25. Juni 1934 der Aſſiſtenzarzt bei der
Lan=
des=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau, Dr.
Ludwig Schönmehl, unter Berufung in das
Beamtenverhält=
nis zum Anſtaltsarzt mit der Amtsbezeichnung „Medizinalrat”
mit Wirkung vom 1. Juli 1934 ab:
zu Bürgermeiſtern: Kreis Darmſtadt: Philipp
Ma=
ger 3. in Gräfenhauſen: Kreis Dieburg: Philipp
Trink=
aus in Fränkiſch=Crumbach. Peter Georg Lantelme in
Rohr=
bach; Kreis Erbach: Georg Friedrich in Etzen=Geſäß,
Johann Brunner in Hetzbach. Heinrich Wider in Ober=
Sens=
bach; Kreis Schotten:: Karl Döring in Köddingen, Albert
Stöhr in Glashütten, Heinrich Peppel 2. in Ober=Seemen:
zu Beigeordneten: Kreis Darmſtadt: Peter Knöbel
in Gräfenhauſen; KreisDieburg; Ferdinand Jörg in
Mos=
bach; Kreis Erbach: Michael Schäfer 2. in Breitenbrunn;
Adam Kaffenberger in Ebersberg, Paul Treuſch in
Kreis=
ſtadt Erbach, Jakob Karg in Hummetroth, Georg Trautmann
in Hüttenthal, Friedrich Bock in Langen=Brombach (F. S.). Karl
Mohr in Mümling=Grumbach. Johannes Jeckel in Rimhorn,
Jakob Eckhardt in Unter=Moſſau. Peter Olt in Wald=
Amor=
bach; Kreis Schotten: Karl Hofmann in Buſenborn.
Verliehen wurde am 25. Juni 1934: dem Oberſtudienrat i. R.
Profeſſor Ernſt Neeb, dem verdienſtvollen Schulmann, dem
her=
vorragenden Forſcher und feinſinnigen Kunſthiſtoriker, in
beſon=
derer Anerkennung ſeiner bedeutenden Leiſtungen auf dem
Ge=
biete der Erforſchung der Heimatgeſchichte und der Geſchichte der
Baudenkmäler der Stadt Mainz anläßlich des Ausſcheidens aus
ſeinem Amte als Direktor der ſtädtiſchen Muſeen in Mainz der
Titel „Geheimer Schulrat”,
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf eigenen Antrag: der
Vermeſſungsrat Joſeph Schönberger, zu Höchſt im Odw. mit
Wirkung vom 1. Juli 1934 unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſteten treuen Dienſte und des im nationalen Intereſſe
bekun=
deten Opferſinns: am 23. Juni 1934 der Schulrat Johannes
Den=
zer bei dem Pädagogiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt in Mainz auf Grund von 8 5 (2) des Geſetzes zur
Wie=
derherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933; der
Polizeiverwaltungsoberaſſiſtent. Heinrich Schadt in Offenbach
a. M. unter Anerkennung der dem Staate geleiſteten langjährigen
treuen Dienſte; beide mit Wirkung vom 1. Oktober 1934; der
Poli=
zeihauptwachtmeiſter Heinrich Neu in Worms mit Wirkung vom
1. November 1934.
Aufgabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 22. Juni
1934 hat der Rechtsanwalt Theo Peters in Alzey ſeine
Zu=
laſſung zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht Alzey
auf=
gegeben.
In den Ruheſtand verſetzt wurde, auf Grund des 8 6 des
Ge=
ſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April
1933 (RGBl. S 175) der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Alsfeld. Ernſt Berck mit Wirkung vom 1. Juli 1934.
In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde der
Regie=
rungsrat, früher am Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt. Dr. Paul
Sander, mit Wirkung vom 1. April 1934.
Unwürdig und unchriſtlich!
Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt der Evangeliſche
Preſſever=
band für Heſſen: An mehrere evangeliſche Sonntagsblätter und
an Tageszeitungen iſt neuerdings ein gnonymes Anſchreiben
ver=
ſandt worden, in dem mit Maſſenabbeſtellung gedroht wird, wenn
das Blatt nicht „endlich den Mut aufbringt, die Oeffentlichkeit
auch nur einigermaßen über den kirchlichen Kampf in der
evangeli=
ſchen Kirche zu unterrichten, und wie es ihre Pflicht vor dem Volk
iſt, aufzuklären!“ Abgeſehen davon, daß es den Tageszeitungen
unterſagt iſt, in den kirchenpolitiſchen Streit einzugreifen, kann
man über die Zweckmäßigkeit, in ein ruhiges Gebiet Unruhe zu
bringen, ſehr verſchiedener Meinung ſein. Unwürdig und
unchriſt=
lich jedoch iſt es durch ſolche Drohung eine kirchenpolitiſche
Stel=
lungnahme erzwingen zu wollen und von Mut zu reden, wo einem
ſelbſt der Mut zur Namensnennung fehlt.
Heſſiſches Landesmuſeum (Paradeplatz). Im Landesmuſeum
wird zur Zeit eine Ausſtellung vorbereitet, die einen Ueberblick
über die deutſche Landſchaftsmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts
geben ſoll. Es werden keine Oelgemälde, ſondern Handzeichnungen
und Aquarelle gezeigt, zumeiſt aus den reichen Beſtänden unſeres
Kupferſtichkabinetts, die durch Leihgaben privater und öffentlicher
Sammlungen aus Frankfurt und Darmſtadt ergänzt wurden. Die
Ausſtellung wird ſo umfangreich, daß die weiten Räume, die
kürz=
lich der Geſellſchaft deutſcher Lichtbildner für die Arbeiten ihrer
Mitglieder zur Verfügung geſtellt wurden, wiederum gefüllt
wer=
den. Da dieſe Schau am kommenden Sonntag um 10 Uhr
vormit=
tags der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden ſoll, muß das
Landesmuſeum am Freitag, dem 6. Juli 1934 geſchloſſen bleiben.
Kunſthalle am Rheintor. Wie zu erwarten war hat die
Ge=
dächtnisſchau Leo Kayſer bei den Darmſtädter
Kunſt=
freunden großen Beifall gefunden. Das iſt ja auch nur zu
ver=
ſtändlich, weil die Ausſtellung zufolge ihrer ganzen gut deutſchen
Art im Sinne der heutigen Zeit liegt. Es hat weiterhin die
Ra=
dierung „Dorf im Odenwald” einen Kaufliebhaber gefunden. Da
auch für das Blatt. In Zwingenberg”, das der Kunſtverein für
ſeine Weihnachtsverloſung erworben hatte, ein Beſucher Intereſſe
bekundete, es jedoch nur in einem Exemplar vorhanden war, trat
der Kunſtverein zu deſſen Gunſten von dem Verkauf zurück, ſo
daß dasſelbe in Privatbeſitz überging. Hierfür wurde dann die
ſchöne Arbeit. Auf der Landſtraße” als Weihnachtsgewinn
ge=
nommen. Es ſoll hier nochmals darauf hingewieſen werden, daß
jeder an den gezeigten ſchönen künſtleriſchen Schöpfungen Leo
Kay=
ſers ſeine aufrichtige Freude haben wird, ſo daß der Beſuch der
Gedächtnisſchau nur wärmſtens empfohlen werden kann.
Einheitsmietvertrag. Die Zentralſtelle für
Grundſtückswirt=
ſchaft des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstags hat in
gemeinſamen Beratungen mit Vermieter= und
Mieterorgani=
ſationen die Berliner Faſſung des Einheitsmietvertrages
über=
prüft und den Erforderniſſen des hieſigen Bezirks entſprechend
er=
gänzt und abgeändert. Dieſer Bezirksmietvertrag nach den
Grund=
ſätzen des Einheitsmietvertrages wird in der nächſten Nummer
des amtlichen Organs des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und
Han=
delstags, der „Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftszeitung”
veröffent=
licht werden. Alle Intereſſenten werden darauf hingewieſen, daß
die zuſtändigen Organiſationen im geſamten Wirtſchaftsgebiet
Heſſen nur dieſer von der Zentralſtelle für Grundſtückswirtſchaft
rusgearbeitete Faſſung als maßgeblich anerkennen.
G
Bei 39 Grad in Schalken!
So gut möchten Sie es auch wohl haben?
Waldbrände können ungeheueren
Schaden anrichken!
Ein weggeworfenes Zündholz, achtlos weggeworfene
Zigarren= oder Zigarettenreſte rufen Waldbrände hervor!
Was wird aus Darmſtadt werden?
Heute abend 20.30 Uhr findet im großen Saale des
Städti=
ſchen Saalbaues, die öffentliche Kundgebung des Verkehrs= und
Verſchönerungsvereins Darmſtadt und Umgebung E. V. ſtatt. In
ihr wird der Vereinsführer, Kreisleiter und kommiſſariſcher
Oberbürgermeiſter Wamboldt über das Thema ſprechen:
„Was wird aus Darmſtadt werden?‟ Der Beſuch dieſer
Kund=
gebung iſt Pflicht für jeden heimatbewußten Darmſtädter. Der
Eintritt iſt frei.
Weltrekord=Segelflug von Hanna Reitſch.
Am Mittwoch morgen, gegen 11 Uhr, ſtartete die
Segelflie=
gerin Hanna Reitſch, die beſonders durch ihre Segelflüge in
Südamerika im Rahmen der deutſchen Segelflug=Expedition bekannt
wurde und dort den Höhen=Weltrekord für Frauen im Segeflug
aufſtellte, mit dem Segelflugzeug „Fafnir”, auf dem Günther
Groenhoff ſeine bewunderungswürdigen Segelflüge durchführte. Es
iſt ihr in unſerer deutſchen Heimat gelungen, einen Frauen=
Welt=
rekord im Streckenflug durchzuführen, indem ſie vom Flugplatz
Griesheim bei Darmſtadt nach Reutlingen in Württemberg flog.
Sie legte dabei eine Strecke von 160 Kilometern zurück. Dieſe
Leiſtung iſt um ſo höher einzuſchätzen, als Hanna Reitſch auf dem
Gebiet des Streckenfluges noch Neuling iſt.
Was
in der
Welt=
vorgeht
findet ſeinen Niederſchlag in den Spalten des „Darmſtädter
Tag=
blatt!“ Die Zuſammenarbeit mit den bedeutendſten Nachrichten=
Agenturen, die ſorgfältige Auswahl aller Mitarbeiter, geben
un=
ſerem Blatt eine anerkannte Stellung. Intereſſante Reportagen
aus allen Gebieten umrahmen den beſonders gepflegten
Heimat=
teil, der allein ſchon das „Darmſtädter Tagblatt” zu einem
un=
entbehrlichen Weggenoſſen des Leſers machen würde!
Wer mit dem „Darmſtädter Tagblatt” zufrieden iſt, wird die
Zeitung auch gerne ſeinen Bekannten empfehlen!
Die Burgfeſtſpiele in Dreieichenhain. Die Heſſiſche
Bürger=
meiſterei teilt mit, daß für die Nachtaufführung des
Freilicht=
ſpiels „Ekkehard” am Samstag, den 7. Juli, ein Sonderzug
für die Rückfahrt ab Dreieichenhain 23.50 Uhr, mit Anſchluß nach
Darmſtadt eingelegt wird. Es iſt damit den Beſuchern Gelegenheit
gegeben, ohne Schwierigkeiten und mit Sonntagsrückfahrkarten die
Aufführung zu beſuchen. Der Beginn iſt auf 20.30 Uhr feſtgelegt.
Wie beurkeilk man
die „Deutſche Frühjahrsausſtellung
Burmſtaut 1934 Malnndengoge:
Waren ſchon zu dem Einladungsſchreiben ſeitens zahlreicher
deutſcher Künſtler freudige Zuſtimmungen und Glückwünſche
ein=
gegangen, ſo hatte die Eröffnungsfeier und Beſichtigung der
fer=
tigen Ausſtellung erſt recht größte Freude und Anerkennung
aus=
gelöſt. Die Anerkennung des beſonderen Wertes dieſer Kunſtſchau
hat ſich nunmehr in Darmſtadt und weit darüber hinaus
durch=
geſetzt. Ein ſtarker Beſuch hat eingeſetzt, ſo daß darin alle
vorher=
gehenden Ausſtellungen weit übertroffen werden. Noch immer
laufen von ſeiten deutſcher Künſtler wie aus Kreiſen der
Kunſt=
freunde Anerkennungen in derart freudigem Tone ein, wie dies
wohl kaum je vorher erlebt wurde.
Da dieſe Kunſtausſtellung, die erſte größere im Dritten Reich,
auch für die Folge für Darmſtadt bedeutungsvoll
bleibt, dürfte es unſere Mitbürger ſicher intereſſieren, von
ſol=
chen Zuſchriften Kenntnis zu nehmen.
Der Maler Hermann Tiebert. (Isny im Allgäu), der
Schöpfer des raſch bekannt gewordenen Gemäldes „Der
Erbhof=
bauer” ſchreibt: „... ich habe die Ueberzeugung
bekom=
men, daß es ſich hier um eine Veranſtaltung von
einer bisher kaum gebotenen Qualität handelt.”
V. Lamberger (Heppenheim): „Die Ausſtellung wird für jeden
ein Erlebnis ſein, eine Erbauung und Erholung, ſo viel ſehr
Gutes und Schönes wird dort gezeigt.‟ Ein bekannter Münchener
Maler (Profeſſor Ernſt Liebermann) ſchreibt u. a.: „Der ...
durch=
aus neuartige Katalog Ihrer Frühjahrsausſtellung zeigt mir,
daß da wirklich eine ausgezeichnete kerngeſunde deutſche Schau
zu=
ſammengebracht wurde und jeder gute Deutſche ſollte das herzlich
danken.” Akademieprofeſſor Julius Diez in München: „Aus
dem Katalog bekomme ich einen Einblick in die Ausſtellung und
iſt es meine Freude zu ſehen, daß diesmal keine
verbogenen Akte, keine Fratzen, keine Bilder=
Rätſel den Beſchauer verwirren und verſtimmen.”
Mittlerweile iſt die Ausſtellung auch von ſolchen
auswär=
tigen Fachleuten beſucht worden, die bereits die anderen
deutſchen Kunſtausſtellungen des Jahres (Berlin:
Akademieaus=
ſtellung. Düſſeldorf: Gemeinſchaftsausſtellung. München: Große
Münchener Kunſtausſtellung in der neuen Pinakothek) beſichtigt
haben. Die Urteile dieſer Künſtler, die wir noch nicht nachprüfen
konnten, gingen alle dahin, daß die Darmſtädter
Aus=
ſtellung von dieſen die beſte ſei! Die Durchſicht der
illuſtrierten Kataloge aller Ausſtellungen laſſen tatſächlich dieſe
Urteile als durchaus richtig erſcheinen, da jene anderen
Veran=
ſtaltungen weit entfernt von einer gleich zielſicheren
Marſch=
richtung ſind und allem Anſchein nach keineswegs über eine ſolche
Fülle unantaſtbarer Meiſterwerke verfügen.
Frau M. C—P. lobt, daß man endlich auch wieder fertige
Bilder, aufdie auch Fleiß und techniſche Sorgfalt verwendet ſei
zu ſehen bekomme,, und daß die Leitung den Mut gehabt habe, darauf
zu verzichten, das Allerneueſte und Allermodernſte zu bringen.
„Darauf kommt es doch wahrlich nicht an, ſondern auf ganz
an=
dere Qualitäten.” C. P. ſagt: „Was die deutſche Kunſt von
mor=
gen bringen wird, wie die Kunſt des Dritten Reiches ausfallen
wird, wiſſen wir noch nicht, wir müſſen es in Demut
er=
warten. Nur Toren verlangen ſchon
Unmögli=
ches. Kunſt kann man nicht machen und nicht
er=
zwingen, die entſteht, wie ſie muß, als eine
Gnade . aber es iſt beglückend, nach dem Chaos der
ſeitherigen Ausſtellungen eine ſolche Fülle geſunden
wert=
vollen urdeutſchen Kunſtgutes der Gegenwart ſehen zu können,
und da muß man danken, von Herzen.”
Ein hoher kirchlicher Würdenträger ſchreibt kurz: „Ihrer
Ausſtellung, die ſo vorzüglich gelungen iſt, und Ihrem
Beſtrebungen wünſche ich von Herzen allen Erfolg. Heil Hitler!”
Darmſtädter, haſt du dieſe Kunſtausſtellung ſchon beſichtigt?
Sie iſt täglich ab 10 Uhr geöffnet.
Aus dem Gerichtsſagl.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Don=
nerstag in nichtöffentlicher Sitzung gegen den ehemaligen
Leiter der Gernsheimer Ortsgruppe der
Hitler=
jugend. Nikolaus Dullmayer, wegen
Sittlich=
keitsverbrechens an 12 Jungen aus ſeiner Jugendgruppe.
Seit 1933 iſt Dullmayer in Gernsheim Ortsgruppenleiter, und
ſeit der Zeit war eigentlich keiner der Buben vor ihm ſicher.
Das Gericht erkennt gegen ihn wegen Sittlichkeitsverbrechens in
12 Fällen auf insgeſamt acht Jahre Zuchthaus und
fünf Jahre Ehrverluſt. Es ordnet außerdem die
Entmannung an.
Das Schwurgericht verhandelt am ſelben Tag gegen den
Friedhofsaufſeher K. aus Dietzenbach. K. hatte
einer Grabſteinfirma Kunden vermittelt und mußte bei
Streitig=
keiten zwiſchen der Firma und einem Kunden als Zeuge
auf=
treten. In dieſer Zeugenausſage im November vorigen Jahres
ſoll er in zwei, allerdings nicht ſehr wichtigen. Punkten
wiſſent=
lich falſch ausgeſagt haben. Das Gericht kommt nach eingehender
Verhandlung — die ſchon am Montag begonnen hatte und wegen
nötig gewordener Vernehmung etlicher neuer Zeugen auf
Don=
nerstag vertagt werden mußte, zu der Auffaſſung, daß dem
An=
geklagten eine wiſſentlich falſche Ausſage nicht nachgewieſen ſei,
und verurteilt ihn lediglich wegen fahrläſſigen
Falſch=
eides zu ſechs Monaten Gefängnis mit einer
vier=
jährigen Bewährungsfriſt.
Im ſchwelenden Spreuhaufen den Tod gefunden.
Im vergangenen Auguſt brachten die Landwirte Stefan und
Philipp Lotz mit ihrem Knecht Brandenthaler zwölf Fuhren Spreu
an einem wenig begangenen Platz in der Nähe von Urberach und
verbrannten die Ladungen an Ort und Stelle. Infolge ſchlechter
Luftzufuhr ſchwelte die Spreu noch lange Zeit unter ſtarker
Rauch=
entwicklung. Ein unglücklicher Zufall wollte, daß abends zwei
Frauen mit einem neunjährigen Mädchen an der fraglichen Stelle
vorbeikamen. Das Kind hatte ſich zum Schutz gegen den beißenden
Rauch die Schürze vor’s Geſicht genommen und war dabei blind
in die unter der Höhe des Weges liegenden Spreuhaufen
hinein=
geſtolpert. Obwohl es ſofort aus der ſchwelenden Glut
herausge=
zogen wurde, ſtarb es alsbald an den erlittenen Brandwunden.
Das Landgericht Darmſtadt ſprach die drei Genannten am 6.
De=
zember v. J. von der Anklage der fahrläſſigen Tötung frei. Das
Gericht war der Anſicht, daß die Angeſchuldigten nach Lage der
Dinge nicht annehmen konnten, daß jemand in die gut ſichtbaren
Spreuhaufen hineinfallen und dabei umkommen würde. Gegen
dieſes freiſprechende Urteil wandte ſich die örtliche
Staatsanwalt=
ſchaft beſchwerdeführend an das Reichsgericht und behauptete, daß
die Angeklagten wenigſtens wegen fahrläſſiger Körperverletzung
zu beſtrafen waren, da ſie damit rechnen mußten, daß ein
Vorüber=
gehender möglicherweiſe Brandverletzungen erleiden konnte. Wie
der Reichsgerichtsdienſt des DNB. meldet. beſtätigte das
Reichs=
gericht jedoch am Dienstag rechtskräftig das freiſprechende Urteil,
da die drei Angeklagten des guten Glaubens geweſen ſind, daß
durch die ſchwelende Spreu neben dem Wege niemand zu Schaden
kommen konnte.
Er Namk ardfs
Mülze Stes auls!
wird als Edelmaterial
durch verlötete
Metoll-
hülse vor allen äußeren
Eintlüssen geschützt=
Aa fe
Manchmal ist’s so schön, daß man einfach alles, was man sieht,
knipsen möchte. Leider ging’s bisher nicht immer, denn oft konnte
der Film nicht mit. Aber jetzt, mit „Panatomic‟, gibt’s keine
Hinder-
nisse mehr — er ist der Film für jedes Wetter, für jedes Licht, jedes
Motiv: Vier hervorragende Eigenschaften machen ihn zum
Uni-
versal-Film für jeden Zweck. Der große Belichtungsspielraum, die
absolute Lichthoffreiheit, die hohe Farbenempfindlichkeit (auch
für rot!) und das überraschend feine Korn.
Deshalb „PANATOMIC” in die Kamera, und dann heran an die
lotive — es lohnt sich immer, ganz gleich, wann, wie und wol für jedes Wetter, jedes Licht, jede Stimmung
KODAF AG., BERtIN SWSO EABRIkEN iM srurrcaer uno röpcnics
„Panatomlc” ist ein Erzeugnis der kodak AG.
Anafom
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Juli 1934
An alle Vereinsführer!
Bekannkmachung des Beaufkragken des
Reichs=
ſporkführers für Gau 13.
Die zu den Deutſchen Kampfſpielen nach Nürnberg fahrenden
Jugendlichen der Turn= und Sportvereine, der HJ. und des BdM.
erhalten eine 75proz. Fahrpreisermäßigung für die vorgeſehenen
Sonderzüge. Als Ausweis zur Erreichung dieſer 75proz.
Fahr=
preisermäßigung für die Jugendlichen der Turn= und
Sportver=
eine bis zum 21. Lebensjahr gelten die Mitgliedskarten der
Ver=
eine.
Um eine einwandfreie Unterbringung und Verpflegung in
vor=
geſehenen Zeltlagern für die männlichen, in Jugendherbergen
und Schulen für die weiblichen Jugendlichen ſicherzuſtellen, muß
von den Vereinsführern ſpäteſtens bis zum 8. Juli ihrem
zuſtän=
digen Fachverbandsgauführer die ungefähre Zahl der jugendlichen
Fahrtteilnehmer — nach Geſchlechtern getrennt — abgegeben
wer=
den. Die Sportgauführer haben bis zum 9. Juli, 16 Uhr, die
Meldungen geſammelt an den Gaubeauftragten des
Reichsſport=
führers, Frankfurt a. M., Taunusanlage 14, weiterzugeben.
Um nun einer großen Anzahl von Jugendlichen die
Möglich=
keit zu geben, den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg
beizu=
wohnen, übernimmt der Reichsſportführer einen Teil der
Unter=
bringungs= und Verpflegungskoſten für die Jugendlichen in
Nürn=
berg. Dieſe Jugendlichen müſſen die am 21. Juli abgehenden
Sonderzüge benutzen, die am 30. Juli wieder zurückfahren.
An Unterbringungs= und Verpflegungskoſten wären für dieſe
Jugendlichen in Nürnberg je 12 RM. zu zahlen. Von dieſem
Be=
trag braucht der Jugendliche nur einen Anteil von 6 RM. zu
tra=
gen; der reſtliche Betrag wird vom Reichsſportführer übernommen,
gleichfalls die Eintrittskoſten für den Eröffnungs= und Schlußtag
der Kampfſpiele. Für den Beſuch weiterer ſportlicher
Veranſtal=
tungen vom Mittwoch bis Samstag ſind von den Jugendlichen
die Koſten, die ſich zwiſchen 0,30—0,50 RM. bewegen, ſelber zu
tragen.
Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Gau XIII
gez. Limpert, Stellvertreter.
Aus der NSDAP.
Referent der „Alten Garde‟
Pg. Gimpel iſt beauftragt, ſofort in allen Kreiſen des
Gaues Zuſammenkünfte der alten Parteigenoſſen durchzuführen.
Groß=Gerau am 7. Juli ds. Js, 8 Uhr abends, Hotel „Zur Krone‟,
Darmſtadt am 8. Juli ds. Js., 10 Uhr vormittags.
Uſingen 10. Juli, 8 Uhr abends.
Freiendiez, Gaſthaus Schmidt.
Unterlahn 13. Juli.
Limburg, 14. Juli.
Friedberg, 15. Juli.
Obertaunus. 16. Juli.
Hitlerjugend Oberbann IIT/13.
Die für Sonntag, 8. Juli, in Auerbach vorgeſehene Freilicht=
Aufführung des Oberbannes fällt mit Rückſicht auf das Verbot
des Kartenverkaufs in der Oeffentlichkeit aus.
Betr.: Teilnahme in Bingen:
Es fehlt noch die Meldung für dieſe Teilnahme von der
Orts=
gruppe Ober=Ramſtadt.
Die Meldung iſt ſofort einzureichen.
Betr.: Alte Garde!!
Am Sonntag, 8. Juli ds. Js., vormittags 10 Uhr, findet
eine Zuſammenkunft der alten Parteigenoſſen 1—300000 bei
Pg. Todt (Wiener Kronenbräu), Dieburger Straße 97 ſtatt.
Zu dieſem Treffen ſind die Ausweispapiere mitzubringen.
Ortsgruppe Maintor.
1. Die Parteigenoſſen erſcheinen vollzählig am 6. Juli, 20.30
Uhr, im Städtiſchen Saalbau zum Vortrag des Kreisleiters „Was
wird aus Darmſtadt werden?
2. Laut Anordnung der Gauleitung haben ſämtliche alten
Kämpfer (Mitglieds=Nr. bis 300 000) am 8. Juli, vormittags 10
Uhr, Wiener Kronenbräu, Dieburger Straße 97, zu erſcheinen.
Par=
teiausweiſe ſind mitzubringen. Falls ein Parteigenoſſe ohne
Aus=
weis iſt, ſtellt die Ortsgruppe auf Antrag einen ſolchen aus.
Ortsgruppe Mitte.
Wir machen unſere Mitglieder auf die öffentliche Kundgebung
am Freitag, dem 6. Juli 1934, im Städt. Saalbau, aufmerkſam,
in der Kreisleiter Pg. Wamboldt über: „Was wird aus
Darmſtadt werden?” ſprechen wird. Den Beſuch empfehlen
wir dringend.
Kampfbund für Deutſche Kultur — NS. Kulturgemeinde.
Eine größere Anzahl Vereine und Verbände haben ſich noch
nicht angemeldet. — Vgl. die Aufforderung vom 29 6. bis 3. 7.
Umgehende Anmeldung dringend erforderlich an Geſchäftszimmer
KfdK., Eſchollbrücker Straße 20. Tel. 2387.
Kampfring der Deutſch=Oeſterreicher.
Am Freitag dem 6. Juli 1934, findet um 20.30 Uhr im
Reſtau=
rant Sitte, Karlsſtraße, eine Mitgliederverſammlung ſtatt.
BNSDJ., Gruppe Referendare und Aſſeſſoren.
Am Montag, dem 9. Juli 1934, 14 Uhr pünktlich, findet im
Sitzungsſaal der Zivilkammer II ein Schulungsvortrag ſtatt, zu
dem alle Kameraden zu erſcheinen haben.
(gez.) Referendar Schmeel.
Jungvögel nicht mit nach Hauſe nehmen! (Mitleid am falſchen
Platze.) Es kommt immer wieder vor, daß Jungvögel, die in der
Natur noch flugunfähig angetroffen werden, aus Mitleid mit nach
Hauſe genommen werden. Der Laie der das Vogelleben nicht kennt
und nicht ganz flügge Vögel antrifft, glaubt, die Vögel ſeien aus
dem Neſt gefallen, von den Alten verlaſſen und ſo dem
Hunger=
tod preisgegeben. Aus Mitleid nimmt er die Jungen nach Haus,
füttert ſie, gewöhnt ſie an die Gefangenſchaft und macht ſie ſo
zum Leben im Freien untauglich, auch wenn er ſie ſpäter der Natur
zurückgeben möchte. Ganz abgeſehen davon, daß ſich die
Betreffen=
den, obwohl ſie in den meiſten Fällen aus Mitleid handeln, nach
den beſtehenden Geſetzen ſtrafbar machen, erweiſen ſie der
Vogel=
welt einen ſchlechten Dienſt. Wer richtig handeln will, nimmt
keinen Jungvogel mit nach Hauſe, ſondern hebt ihn auf und ſetzt
ihn in der Nähe des Fundplatzes in irgendein Gebüſch, wo er nicht
leicht geſehen werden kann. Man kann ſicher ſein, daß die Alten
ihre Kinder jederzeit wieder auffinden und aufſuchen, ſobald kein
Menſch in der Nähe iſt. Auch die Jugend ſollte in der Schule in
dieſem Sinne belehrt werden. Die heimiſche Natur verarmt immer
mehr an ſeltenen Vögeln. Es muß daher von ſeiten des Menſchen
alles geſchehen, was möglich iſt, um auf dieſem Wege Schädigungen
der Natur zu vermeiden.
Deutſcher Luftpoſtdienſt nach Südamerika. Der nächſte deutſche
Poſtflug nach Südamerika, der für Luftpoſtſendungen nach
Argen=
tinien, Bolivien, Braſilien, Chile, Paraguay und Uruguay
beſon=
ders günſtige Beförderungsgelegenheiten bietet, beginnt am
kom=
menden Samstag, dem 7. Juli. Poſtſchluß für dieſen Flug iſt am
gleichen Tage in Berlin bei dem Poſtamt G 2 um 11.30 Uhr, und
in Stuttgart, bei dem Poſtamt 9, um 13.30 Uhr. Gegenüber dem
gewöhnlichen Beförderungsweg werden Zeitgewinne bis zu 14
Ta=
gen erzielt. Vom 21. Juli ab wird der Luftpoſtdienſt nach
Süd=
amerika nicht mehr vierzehntägig, ſondern wöchentlich ausgeführt,
und zwar im Wechſel zwiſchen dem Luftſchiff „Graf Zeppelin” und
dem Flugdienſt der Deutſchen Lufthanſa. Auskunft über Abflug=
und Abfahrttage, Gebühren uſw. erteilen die Poſtanſtalten.
Gedenkk auf der Reiſe der N.5.B.
Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat mit dem ſchon während
des Winterhilfswerks bewieſenen Verſtändnis für alle ſozialen
Belange ſich entſchloſſen, eine Zuſatzkarte für Fahrſcheine
einzu=
führen. Dieſe Spendenkarte iſt an allen Schaltern erhältlich und
koſtet 10 Pfg. Der Ertrag fließt der NSV. für die Aktion „
Mut=
ter und Kind” zu.
Kein Reiſender darf verſäumen, dieſe Karte zu löſen, keine
Sonntagskarte ſoll gekauft werden, ohne auch zugleich die
Spen=
denkarte mitzulöſen.
Wer in der glücklichen Lage iſt, noch einen Sonntagsausflug
machen zu können, wer gar noch eine Ferienreiſe unternehmen
kann, muß dieſes Spendenkärtchen für jede gelöſte Fahrkarte
er=
werben. Wir denken an jene armen Mütter, jene blaſſen Kinder,
die tagaus, tagein nichts ſehen als die Mauern der
Großſtadthäu=
ſer, die keine andere Luft atmen als die ſtickige Stadtluft. Glaubt
uns alle, die Ihr hinausziehen könnt in die Natur, die Ihr Euch
freimachen könnt für einige Wochen, von dem Druck des Alltags,
Euer Vergnügen wird ein viel größeres ſein, wenn Ihr einen
Blick auf die Spendenkärtchen werft und Euch ſagt: „Ich habe
wenigſtens auch ein kleines Teilchen dazu beigetragen, daß
hilfs=
bedürftige Volksgenoſſen Licht und Sonne haben können, weil die
NSV. ſie ihnen aus den Mitteln der Spendenkärtchen verſchaffen
kann.”
Vom Baker=Bender=Heim.
Der Vogelsberger Höhen=Club (VHC.) hat das im Jahre
1925 auf Anregung des bekannten Frankfurter Profeſſors Gg.
Bender auf der Herchenhainer Höhe errichtete Vater=Bender=
Heim endgültig dem Reichsverband Deutſcher Jugendherbergen,
Gau Main=Rhein=Lahn=Fulda, für ſeine Zwecke überlaſſen. Der
V.H.C. wollte damit den heutigen Zeitverhältniſſen Rechnung
tragen und durch ſeine Stiftung zum Ausdruck bringen, daß die
Leitung der für die wandernde einheitliche deutſche Jugend
be=
ſtimmten Heime und Herbergen dem Einheitsgedanken
entſpre=
chend in eine feſte Hand gehört und auch in dieſer Hinſicht jede
Eigenbrötelei aufhören muß. Auf dieſer Grundlage ſind die von
dem Nachfolger Prof. Benders mit der Herbergsleitung, Rektor
Ludwig Dern, Offenbach a. M., mit dem Reichsverbande DJH.
geführten Verhandlungen nun zu einem beide Teile
befriedigen=
den Ergebnis gekommen.
Seinem ureigenſten Zwecke entſprechend, bleibt das mit
elek=
triſchem Licht und eigener Quellwaſſerleitung verſehene Heim
auch weiterhin eine Raſtſtätte zur körperlichen und geiſtigen
Er=
tüchtigung der deutſchen Jugend. Aus Dankbarkeit gegen den
Gründer wird der Name „Vater=Bender=Heim” für alle Zeiten
beibehalten, und den Mitgliedern des Vogelsberger Höhen=Clubs,
deſſen Ehrenmal die Spitze des Berges krönt, ſteht das Heim
jederzeit zu den gleichen Unterkunfts= und Verpflegungsſätzen zur
Verfügung, wie den Mitgliedern des Herbergsverbandes.
Zurzeit iſt das Heim mit ſeinen 90 Betten von zwei Klaſſen
der Ziehen=Oberrealſchule in Frankfurt a. M. mit insgeſamt 84
Schülern belegt, die hier in der friſchen Vogelsbergluft Erholung
ſuchen und auch finden. Das Heim ſoll auch künftighin, wie
ſeit=
her, ſowohl als Jugendherberge wie auch als Schul=Landheim
in gleicher Weiſe Verwendung finden.
Rheinland-Limousine
nur noch Rll. 3900. lieferbar durch
Fr. Rinner, Rheinstraße 30, (5489a 5
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die „Chorgemeinſchaft Darmſtadt” beteiligte ſich an
dem Preisgeſangsfeſt des „M.G.V. Frohſinn, Neu=Iſenburg, und
errang unter der Leitung ihres Chormeiſters Bernd Zeh im
Klaſſenſingen den II. (Ib) Preis bei Punktgleichheit mit dem
1. Preisträger im Meiſterklaſſenſingen den 1. Preis. Dieſer
aus=
gezeichnete Erfolg möge die bisherigen Mitglieder anſpornen zu
weiterer gleich hingebungsvoller Arbeit und noch fernſtehende
ſangesfreudige Herren veranlaſſen, in der Chorgemeinſchaft
Darm=
ſtadt” mitzuwirken im Dienſte des deutſchen Liedes. Probeabend:
Freitags 20.30 Uhr in der „Stadt Coburg".
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Anzeige des Städtiſchen Leihamts
aufmerkſam gemacht.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: Meine Lippen lügen nicht.
G
Aus Heſſen.
Großer Odenwälder Bauerntag.
Beerfelden, 4. Juli. Die Vorbereitungen zu dieſem
gewal=
tigen Bauerntreffen des Odenwaldes ſind in vollem Gange; es
durfte allen Anzeichen nach die Veranſtaltung in dieſem Jahre
ihre Vorgänger weit übertreffen.
Die Heuernte iſt allenthalben längſt unter Dach und Fach
und bis zum Beginn der Getreideernte vergehen immer noch
einige Tage, ſo daß es für jeden Landwirt und Viehzüchter der
engeren und weiteren Umgebung geradezu ein Bedürfnis ſein
ſollte, ſich einmal einen Tag der Ruhe und der beſchaulichen
Aus=
ſprache mit Gleichgeſinnten gelegentlich dieſes „Odenwälder
Bauerntages” zu gönnen.
Der „Beerfelder Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt” als
größte Veranſtaltung ſeiner Art ſteht diesmal ganz im Zeichen
der Wiederaufbauarbeit des Reichsnährſtandes im Dritten Reich,
Schon der Marktſonntag, 8. Juli, mit ſeinem bedeutenden Reit=
und Fahrturnier gibt hierzu durch den friedlichen
Wettkampf der vielen SA.=Reiterſtürme.
bzw. =Trupps einen glänzenden Auftakt. Die Nennungen zu
die=
ſem Turnier ſind reichlicher denn je und ſteht für alle
Tierlieb=
haber und Sportbegeiſterte ein erſtklaſſiger Sport zu erwarten.
Der eigentliche Markttag, Montag, der 9. Juli, wird in
dieſem Jahre einen ganz gewaltigen Auftrieb in nur erſtklaſſigem,
durchgezüchtetem Zuchtmaterial, ſowohl in Pferden und Rindvieh,
als wie auch in Ziegen und Schweinen bringen.
Alle Zuchtgebiete des Odenwaldes bis hinüber zur
Berg=
ſtraße und bis Darmſtadt werden vertreten ſein. Eine größere
Anzahl chriſtlicher Pferdehändler bieten mit einem reichen
Auf=
trieb guten Pferdematerials jedem Kauf= oder Handelsluſtigen
beſte Gelegenheit, ebenſo wie auch der Auftrieb in männlichem
Zuchtvieh, ſowohl Bullen als wie Ebern und Ziegenböcken, beſte
Kaufgelegenheit für Gemeinden und Zuchtverbände bietet. Eine
Ausſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen und Geräte vermittelt
dem Beſucher die Neuerungen auf dieſem Gebiete.
Die geſamte Veranſtaltung ſteht unter Leitung der
Landes=
bauernſchaft Rhein=Main=Neckar und wird auch der
Landesbauern=
führer Dr. Wagner am Markttage bei einer großen Bauern=
Kundgebung das Wort ergreifen.
Dg. Arheilgen, 5. Juli. Aus dem Gemeinderat. Auf
der Tagesordnung der geſtrigen Gemeinderatsſitzung ſtanden zwei
Punkte. Unter Mitteilungen gab Bürgermeiſter Birkenſtock
nach=
träglich bekannt, daß der Verſorgungsanwärter Friedrich Ramge
zum Schutzmann für die Gemeinde beſtellt und verpflichtet wurde,
Ratsmitglied Lotz hat, da er als Wiegemeiſter im Dienſt der
Gemeinde ſteht, ſein Amt als Ratsmitglied niedergelegt, was von
dem Rat zur Kenntnis genommen wird. — Die
Sportvereini=
gung 04 hat um Ueberlaſſung des Gemeindeſchwimmbades für
kommenden Sonntag nachmittag nachgeſucht. Der Rat ſtimmte dem
zu. Das Schwimmbad ſteht dem Verein ab 2 Uhr nachmittags zur
Verfügung. Dafür hat der Verein den Betrag von 100 RM. an
die Gemeinde abzuführen. — Der durch das Forſtamt
Kranich=
ſtein vorgelegte Waldwirtſchaftsplan für 1935 ſieht einen Hiebſatz
von rund 600 Feſtmeter Holz vor, was vom Rat gutgeheißen
wird.
Griesheim, 5. Juli. Sommerfeſtder
Kleinkinder=
ſchule. Nächſten Sonntag, nachmittags um 3 Uhr. feiert die
hie=
ſige Kleinkinderſchule im Saale „Zum grünen Laub” ihr ſeit
Jah=
ren übliches Sommerfeſt. Alt und jung freuen ſich darauf, wieder
einige frohe Stunden zu verleben bei Spiel und Sang der Kinder
und bei trefflichem Kuchen und Kaffee, der zum Beſten der
Klein=
kinderſchule geſpendet und verkauft wird. — Infolge
Schwermütig=
keit hat ſich in Abweſenheit ihrer Angehörigen eine im 58.
Lebens=
jahre ſtehende Frau ertränkt.
Ek. Pfungſtadt, 5. Juli. Hohes Alter. Am Freitag
be=
geht Frau Margarete Kern, Wwe., Zieglerſtraße 43, bei guter
kör=
perlicher und geiſtiger Friſche ihren 82. Geburtstag.
Ek. Pfungſtadt, 5. Juli. Zu unſerer geſtrigen Meldung über
die Anordnung des Ortsgruppenführers für das Weißbindergewerbe
Pfungſtadt, Hahn und Eſchollbrücken, betr. 50 proz. Herabſetzung der
Weißbinderpreiſe, teilt uns der Obermeiſter der Pflichtinnung
der Maler= und Weißbinderinnung im Landkreis Darmſtadt mit,
daß die betreffende Anordnung ohne ſein Wiſſen und ohne ſeine
Genehmigung erfolgte. Die Anordnung wurde außer Kraft geſetzt.
G Ober=Ramſtadt, 4. Juli. Hohes Alter. Geſtern
voll=
endete Herr Peter Gunkel 1., Ammerbachſtraße 16, ſein 82.
Lebensjahr. — Die am letzten Sonntag im Rahmen des
Hilfs=
werkes „Mutter und Kind zugunſten der Kinderlandverſchickung
durchgeführte Sammlung erbrachte einen Betrag von 155 Mk.
Le. Groß=Umſtadt, 5 Juli. Am Dienstag abend veranſtaltete
die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. mit ihren ſämtlichen
Glie=
derungen auf dem Marktplatz eine große öffentliche
Treuekund=
gebung für unſeren Führer Adolf Hitler. Sämtliche Vereine und
eine überaus große Anzahl Einwohner Groß=Umſtadts hatten ſich
hierzu eingefunden. Propagandaleiter Brunnel eröffnete mit
einer Begrüßungsanſprache die Kundgebung Es ſprach hierauf
der rührige Ortsgruppenleiter Wieſner in längeren
Ausführun=
gen, erwähnte, daß die hieſige Ortsgruppe nunmehr vier Jahre
beſtehe. gegründet von einigen wenigen herzhaften Männern, daß
dieſe dann von Tag zu Tag zugenommen habe und heute eine
mächtige, große Organiſation darſtelle. Er ſchilderte die großen
Verdienſte Adolf Hitlers in der kurzen Zeit ſeit der
Machtergrei=
fung, beſonders die ſtändige Behebung der Arbeitsloſigkeit und
Fortſchritte auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, ſo daß
ihm jeder deutſche Volksgenoſſe zu großem Danke verpflichtet ſei,
In das Treugelöbnis zu unſerem Führer und Volkskanzler Adolf
Hitler ſtimmte die große Menge begeiſtert ein, dem das Horſt=
Weſſel= und Deutſchland=Lied folgten. Die Anſprachen wurden
durch den neuen großen, der hieſigen Ortsgruppe gehörigen
Laut=
ſprecher übertragen. Die beiden hieſigen Geſangvereine trugen
durch Vortrag zweier ſtimmungsvoller Chöre unter der ſicheren
Stabführung des nimmermüden betagten Dirigenten der
Sänger=
vereinigung, Herrn Rektor Maſer, zur Verherrlichung des
Abends bei.
m. Beerfelden, 5. Juli. Von unſerer Volksbank.
Welches Vertrauen das geſamte Publikum dem hieſigen
Geld=
inſtitut entgegenbringt, zeigte auch wieder die ordentliche
Gene=
ralverſammlung. Herr Aug. Willenbücher als
Aufſichtsratsvor=
ſitzender konnte außer den in nicht zu großer Zahl anweſenden
Mitliedern auch Herrn Direktor Eidmann von der
Landes=
bauernkaſſe Rhein=Main=Neckar, Frankfurt a. M. begrüßen. Her=
Rendant Hofmann erſtattete den Geſchäftsbericht. Das 33.
Ge=
ſchäftsjahr ſtand im Zeichen des Umſchwungs auf politiſchem
Ge=
biet und leitete den Wiederaufbau von Volk und Wirtſchaft ein.
Den erhöhten Anforderungen, hervorgerufen durch die
Wirt=
ſchaftsbelebung beſonders auf dem Gebiet der Bautätigkeit,
konnte die Volksbank vollauf genügen, trotz der vorher
beſtan=
denen ſchweren Jahre. Der Zugang an Mitgliedern betrug 31,
Neuausleihungen betrugen 65 000 RM. Der Reinzuwachs von
70 000 RM. an Spareinlagen erhöhte die Geſamteinlagen der
Bank auf 535 000 RM. Der Umſatz ſtieg wieder auf 11 Millionen
und zeigte dadurch deutlich die Belebung des Geſchäftsverkehrs.
Der Zinsſatz wurde ohne weitere Proviſion geſenkt auf 5,75
Pro=
zent. Der Mindererlos kam den Mitglidern zugute, darum iſt
auch der Reingewinn von 3000 RM. ausreichend und
befriedi=
gend. — Die Geſchäftsbelebung des abgelaufenen Jahres zeigt
deutlich den Umſchwung der Wirtſchaftsverhältniſſe. In dankbarer
Treue gedachte man des Volkskanzlers in einem dreifachen Sieg=
Heil. — Die im April d. J. ſtattgehabte Verbandsreviſion ergab
ein günſtiges Bild der Entwicklung und des Standes der
Ge=
noſſenſchaft, die Wirkſamkeit von Vorſtand und Aufſichtsrat wurde
lobend anerkannt und dieſelben erhielten für ihre
Geſchäftsfüh=
rung einſtimmige Entlaſtung und Genehmigung der Bilanz. Der
Reingewinn brachte den Mitgliedern eine Dividende von 5
Pro=
zent und erhöhte die Eigenmittel auf 67 500 RM. — Herr
Direk=
tor Eidmann feſſelte die Anweſenden durch einen intereſſanten
Vortrag über zeitgemäße Fragen auf allen Gebieten der
genoſſen=
ſchaftlichen Wirtſchaftsführung. — Einige unbedeutende
Aende=
rungen der Statuten waren raſch erledigt,
WOCHENENI
D
RiE
U
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SAMSTASGBENDESSEN)
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FRüKSTUck:
FREikASMBENDESSEM EiNE SANZE WOCHE
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Bis
——
ABEND Bis
DiENSTAS
FRÜMSrück:
— HONTA6 FRUF eHeh.
IM0 HöHERE MACH ANSPRÜCHEN• PROSP:STADTVERKEHRSAMT.
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 6. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 184 — Seite 7
Zur bevorftehenden Gekreideernke.
Was jeder Bauer beachken ſollke!
Die Ernte der Wintergerſte hat bereits eingeſetzt, und auch
die anderen Getreidearten werden heuer früher zur Reife kommen
als in anderen Jahren. Ob ſich die Reife der verſchiedenen
Ge=
treidearten ſtark zuſammendrängt, hängt von der Witterung der
nächſten Zeit ab. Wichtig iſt, daß der Landwirt alle
Vorbereitun=
gen für die Ernte trifft, damit er raſch die Bergung der Ernte
durchführen kann. Die vorhandenen Senſen müſſen durchgeſehen,
ausgebeſſert, Schneidflächen inſtand geſetzt und wenn es
notwen=
dig iſt, muß der Beſtand ergänzt werden. Mähmaſchinen ſind noch
gründlich nachzuſehen; die Reſervemeſſer müſſen bereitgeſtellt
wer=
den. Naht der Zeitpunkt der Ernte heran, ſo iſt es von
Wichtig=
keit, beſonders darauf zu achten, das Getreide im richtigen
Reife=
ſtadium zu mähen. Zu früh geſchnittenes Getreide braucht
erhed=
lich länger zur Austrocknung. Der beſte Zeitpunkt des Mähens
des Getreides iſt im allgemeinen beim Uebergang von der
Gelb=
reife zur Vollreife, weil in dieſem Zuſtand das Getreide genügend
ausgereift iſt und umgekehrt Schaden durch Ausfall der Körner
noch nicht zu befürchten iſt. Iſt das Getreide gemäht, ſo iſt dafür
zu ſorgen, daß es möglichſt raſch vom Boden weggebracht wird.
Es ſoll bald gebunden und aufgeſtellt werden. Das Einfahren in
die Scheune darf erſt erfolgen, wenn das Stroh brüchig geworden
iſt. Schon immer hat der Bauer darauf geachtet, während oder
nach dem Schnitt, die Stoppel baldmöglichſt zu ſtürzen. Heuer wird
es beſonders wichtig ſein, dieſe Maßnahme ſogleich durchzuführen,
um dann ſofort auf hierfür, geeigneten Feldern Zwiſchenfrüchte
anbauen zu können. Durch die frühere Ernte und die dadurch
be=
dingte längere Wachstumszeit werden ſich bei einigermaßen
ge=
nügenden Niederſchlägen dieſe Zwiſchenfrüchte noch gut entwickeln
und ſie helfen dann weſentlich dazu beizutragen, die Futtervorräte
zu vergrößern.
Krumbach i. O., 4. Juli. Zuſammenſtoß an der
Stra=
ßenkreuzung. An der Straßenkreuzung beim Gaſthaus „Zur
Roſenhöhe” ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein aus
Richtung Weſchnitz kommender Motorradfahrer rannte mit
erheb=
licher Geſchwindigkeit auf einen dort haltenden Perſonenwagen
auf. Die auf dem Rückſitz mitfahrende Frau des Motorradfahrers
wurde auf das Auto geſchleudert und erlitt eine ſchwere
Gehirn=
erſchütterung, der Ehemann kam mit Verſtauchungen davon. Das
Motorrad wurde demoliert, das Auto beſchädigt. Die Verunglückte
wurde in das Weinheimer Krankenhaus überführt.
Em. Heppenheim a. d. B., 5. Juli. Verlängerung der
Feſtſpiele. Die vorgeſehene Spielzeit iſt erweitert worden
und bringt außer den bereits vorgeſehenen Vorſtellungen am
Samstag und Sonntag abend (7. und 8. Juli), auch noch
Auffüh=
rungen am 15. und 22. Juli, beide Male um 4.30 Uhr und 8 Uhr.
— Unfall. Im Tonwerk kam der Arbeiter Werner aus
Ham=
bach ſo unglücklich zwiſchen zwei Kippkarren, daß er mit ſchweren
Quetſchungen und einem Beinbruch in das Weinheimer
Kranken=
haus eingeliefert werden mußte. — Hier fand eine dienſtliche
Beſprechung der Fleiſchbeſchauer des Kreiſes mit
ſehr reichhaltiger Tagesordnung ſtatt. Herr Stadttierarzt Dr.
Schleimer=Heppenheim referierte über „Neuere Forſchungen über
die Tuberkuloſe der Schlachttiere”, Fleiſchbeſchauer Guthier=
Hep=
penheim ſprach über das Schlachtſteuergeſetz und die
Altersbeſtim=
mung des Rindes. Veterinärrat Dr. Schmidt=Heppenheim, der
rührige Vorſitzende, beſchloß die Vormittagsſitzung mit einem
Vor=
trag über die Ausführungsbeſtimmungen 4. zum
Reichsfleiſch=
beſchaugeſetz und die Ausſchreiben des Miniſteriums und
Kreis=
amts. Nachmittags ſprach nach einem Referat des Fleiſchbeſchauers
Kadel über den Hauptverbandstag in Oppenheim der Führer des
Landesverbandes, Fleiſchbeſchauer, Reidel=Nieder=Saulheim. Er
eiferte die Berufskollegen zu reſtloſer Erfüllung ihrer
Dienſtoblie=
genheiten an und erklärte, einer ſolch vielſeitigen und lehrreichen
Verſammlung noch ſelten beigewohnt zu haben.
Ex. Bürſtadt, 5. Juli. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten öffentlichen Gemeinderatsſitzung wurde die Filial= und
Warenhausſteuer für das Rechnungsjahr 1934 von allen Arten
der filial= und warenhausſteuerpflichtigen Betriebe in Höhe von
200 vom Hundert von der gemeindlichen Gewerbeſteuer feſtgeſetzt,
und zwar rückwirkend ab 1. April 1934. Von der Geſtellung eines
Hilfsfeldſchutzen wurde vorläufig Abſtand genommen. —
Sel=
tener Unfall. An einem Perſonenwagen löſte ſich am
Mitt=
woch auf der Straße Bürſtadt—Lorſch auf unverſtändliche Weiſe
das rechte Vorderrad und rollte in raſendem Tempo etwa 200
Meter weiter die Straße entlang, wo es eine Radlerin erwiſchte,
ſo daß dieſe durch den Anprall vom Rade flog. Sie erlitt eine
ſchwere Unterſchenkelquetſchung. Das Auto überſchlug ſich, die zwei
Inſaſſen kamen (außer einigen Hautabſchürfungen) mit dem
Schrecken davon.
Be. Groß=Gerau, 5. Juli. Tag der Alten Garde. Im
Auftrage des Gauleiters hat der Referent der Alten Garde im
Gau Heſſen=Naſſau der NSDAP. in allen Kreiſen
Zuſammen=
künfte der alten Parteigenoſſen einberufen. Für den Kreis Groß=
Gerau findet dieſer Kreistag der Alten Garde am kommenden
Samstag, 7. Juli, im Hotel. Zur Krone” in Groß=Gerau ſtatt.
Um 19.30 Uhr erfolgt am Bahnhofsplatz die Aufſtellung der Alten
Garde und um 20 Uhr werden die Teilnehmer eingeholt.
An=
ſchließend wird der Kreisleiter ſeine Alte Garde begrüßen, und
hierauf wird der Referent, Pg. Kreisleiter Gimbel, M.d.R., zu
den alten Parteigenoſſen ſprechen. — Ein Fahrrad
ge=
liehen, verkauft, geſtohlen und wieder verkauft.
Dieſe eigenartige Geſchichte wurde geſtern vor dem Amtsgericht
Groß=Gerau verhandelt. War da ein aus Mainz ſtammender,
fünfmal vorbeſtrafter Arbeiter in Trebur, der ſich dort ein Rad
lieh. Mit dieſem fuhr er nach Nierſtein und hat es hier einem
Knecht verkauft. Nach einiger Zeit wollte er das Rad wieder
haben, da aber der Käufer auf dem rechtmäßigen Abſchluß des
Kaufes beſtand, entwendete er es ihm zu einer Zeit, da er nicht
zu Hauſe war. Nach einigen Tagen verkaufte er es an einen
Geinsheimer, den er getroffen hatte abermals. Aber der
eigent=
liche Beſitzer war hinter den Handel gekommen und holte ſich ſein
Rad wieder ab. Der ſaubere Burſche wurde zu vier Monaten und
zwei Wochen Gefängnis verurteilt.
Be. Aus dem Ried, 5. Juli. Allgemein beginnt man hier
mit dem Schnitt des Getreides, zwar iſt es erſt die
Win=
tergerſte, doch wird man in 8—10 Tagen mit dem Korn beginnen
können. Mit dem Körnerertrag iſt man zufrieden, nur das Stroh
iſt nicht ganz nach Wunſch.
Be. Raunheim, 5. Juli. Seine Parteigründungsfeier
hielt am vergangenen Sonntag die Ortsgruppe Raunheim der
Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei ab.
Be. Wolfskehlen, 4. Juli. Hohes Alter. Geſtern feierte
Magdalene Melchior ihren 88. Geburtstag.
Cp. Wolfskehlen, 5. Juli. Feueralarm. Geſtern
nachmit=
tag entſtand plötzlich Feueralarm. In dem Anweſen eines
Land=
wirts in der Ernſt=Ludwigſtraße war die Räucherkammer in Brand
geraten. Das Feuer konnte aber raſch gelöſcht werden, ſo daß
ein weiteres Eingreifen der Feuerwehr nicht mehr erforderlich war.
Cp. Gräfenhauſen, 5. Juli. „Die hieſige Spar= und
Dar=
lehnskaſſe, deren Mitgliederſtand 212 beträgt, konnte in dem
abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von RM. 1955.75
erzielen. Die Geſamthaftſumme ſtellt ſich auf 106 000 RM. Die
Spareinlagen erreichten eine Höhe von 252 701,81 RM.
— Hirſchhorn, 5. Juli. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 4. d. M.: 1,53 Meter, am 5. d. M.: 1.49 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim, 5. Juli. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 4. d. M.: 0.40 Meter, am 5. d. M.: 0,28 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Der Mann, der die Welt vergiltet.
Alle Länder führen Krieg gegen einen dunkelen Unbekannken. — Zurchtbare Wirkungen des Rauſchgiftes.
Ein Verbrecher an der Menſchheit.
Von E. T. A. Hay. (Nachdruck verboten!)
1)
„Der Mann, der die Welt vergiftet” iſt eine
Re=
portage, die eines der ungeheuerlichſten Vorgänge
in der ganzen Weltgeſchichte aufdeckt. Hinter dem
ge=
heimnisvollen Spitznamen „Der Prinz” verbirgt ſich
eine Perſon, der es bisher durch ihre Organiſation
und ihr ungeheures Vermögen möglich geweſen iſt,
einen Krieg mit faſt ſämtlichen Staaten der Erde zu
führen und dieſen Krieg bisher .... zu gewinnen.
Eine halbe Milliarde Reinverdienſt im Jahr, daß iſt
der Gewinn aus dieſem Krieg für ihn, aber die Zahl
ſeiner Opfer iſt ungeheuerlich. In Zuchthäuſern.
Ge=
fängniſſen und Irrenhäuſern der ganzen Welt ſind
die Opfer dieſes Mannes zu finden. Hinter
Aufſtän=
den, Kriegen, Revolutionen ſteht der Schatten dieſes
Mannes, der die Welt vergiftet!
„Der Prinz” verdienk im Jahr eine halbe Milliarde.
Einer der größten und ungeheuerlichſten Verbrecher, gegen
den ſelbſt Dillinger ein Weiſenknabe genannt werden muß, iſt
ein .. . Unbekannter.
Ein Mann, von dem man weder Namen, noch Nationalität,
Alter und Geſicht kennt.
Ein Mann, der furchtbar und drohend irgendwo im Dunkeln
ſitzt und ſeine Fäden über die ganze Welt ſpinnt.
Das Einzige, was man von ihm kennt, iſt ſein Spitzname.
Man nennt ihn „Der Prinz”,
Er iſt der geheimnisvolle und furchtbare Chef einer
ver=
brecheriſchen Organiſation, die ſich über die ganze Welt erſtreckt.
Seine Agenten ſitzen ebenſo in Hamburg, Berlin, Paris,
London, Brüſſel, New York, Buenos Aires, wie auch in den
kleinſten Fellachdörfern, in afrikaniſchen Camps, in bulgariſchen
Dörfern, und es gibt kein Land auf dieſer Erde, wo er nicht
ſeine Büros ſeine Angeſtellten, ſeine Vertretungen unterhält.
Und all das geſchieht unter den Augen der Polizeidirektionen
aller Länder.
Jedes Land führt ſeinen eigenen Krieg gegen dieſen Mann
und ſeiner Organiſation.
Unabläſſig tobt dieſer Krieg.
Minen und Gegenminen werden gelegt.
Die Opfer dieſes Krieges ſind ungeheuerlich.
Auf beiden Seiten ..."
Trotzdem die Polizeizentralen und Regierungen aller Welt,
Polizei, Detektive, ein Heer von Spitzeln, ja die fernöſtlichen
Staaten oft ganze Armeen gegen dieſen Unbekannten und deſſen
Helfershelfer aufbieten, iſt dieſer Krieg bisher zu Gunſten des
Prinzen verlaufen.
Wohin der Schatten dieſes großen Unbekannten fällt, erwächſt
Unglück, Tod und Vernichtung.
Ganze Länder ſind durch ihn ruiniert.
In Revolutionen, Putſchen, Umſtürzen und Kataſtrophen aller
Welt hat dieſer Mann ſeine Hand.
Seine Opfer bevölkern die Irrenhäuſer, die Zuchthäuſer, die
Gefängniſſe in allen Staaten.
Wo immer ſich ein furchtbares Drama abſpielt iſt 100 gegen 1
zu wetten, daß ſeine Tat dahinter ſteht.
Korruption, Betrug, Mord, Totſchlag und Elend wandern in
ſeinem Gefolge.
Internationale Polizei, Kontrollſtationen, Nachrichtenbüros
werden errichtet, um dieſen Mann und ſeine Organe
auszu=
merzen ... vergeblich.
Der Völkerbund befaßt ſich immer wieder mit der Frage, wie
man dieſe furchtbare Seuche, die dieſer Mann über die ganze
Welt bringt, ausrotten könnte .. . vergeblich.
Dabei weiß man, daß der durchſchnittliche Verdienſt dieſes
großen Schurken im Jahr faſt eine halbe Milliarde beträgt.
Man weiß auch, daß faſt jedes Schiff, das irgendeinen Hafen
anläuft, das Verbrechen dieſes Mannes an Bord trägt.
Aber wie es faſſen?
Wie es vernichten?
Es fließt durch Tauſende von geheimnisvollen Kanälen in
jedes Land und trägt den Todeskeim, das Unglück, den Irrſinn,
das Elend mit ſich.
Das Verbrechen heißt: Internationaler
Rauſch=
giftſchmuggel.
Der Mann aber, der an der Spitze dieſes rieſenhaften
Inter=
nationalen Rauſchgiftſyndikats ſteht, hat keinen Namen,
Der Mann ohne Namen.
Aber ſein Spitzname iſt bekannt . . . „Der Prinz”.
Ein ſeltſames Hokel ...
Als ich am 12. April 1934 Macpherſons Hotel in London
betrat, wußte ich jedoch weder etwas von dem Internationalen
Rauſchgiftſyndikat, noch von ſeinem Chef, dem „Prinzen”.
„Ich war ganz zufällig in dieſes Hotel gekommen.
Ich bat einen Taxichauffeur am Bahnhof, mich zu einem
ruhigen und ſtillen Hotel zu fahren.
„Einem Hotel, wo man Ruhe hat und für ſich allein iſt . . .".
ſagte ich dem Manne.
Er ſah mich einen Augenblick nachdenklich an, und ich hatte
das Gefühl, als wolle er mich noch etwas fragen.
Aber dann lächelte er plötzlich und ſagte: „Certainly! Ganz
ruhiges Hotel. Ich glaube, es iſt das richtige für Sie ...!"
Später habe ich mich oft gefragt, ob es Bosheit oder nur
Zu=
fall geweſen iſt, daß er mich gerade in Macpherſons Hotel
brachte.
Jedenfalls fuhr mich dieſer Taxichauffeur geradewegs in das
große Abenteuer meines Lebens hinein.
Macpherſons Hotel.
Die Straße iſt ruhig und wie verſchlafen. Auch das Hotel
ſelbſt. Es wundert mich, daß am hellen Tage die meiſten
Jalou=
ſien der Zimmer heruntergelaſſen ſind. Es geht auf zwölf Uhr,
und man kann doch nicht annehmen, daß die Hotelgäſte noch alle
ſchlafen
„Halloh! Halloh!” Auf jeden Fall ſcheint der Portier wie der
Boy zu ſchlafen. Ich ſehe ihre goldbetreßten Uniformen durch die
Fenſter der Drehtür.
Pennen die Kerle im Stehen?
I
Der Chauffeur hupt wie verrückt.
Dabei ſieht er mich grinſend an.
Irgend etwas iſt hier los . .. das merke ich ſchon jetzt. Aber
einem Zeitungsmann kann es ja nur recht ſein, wenn er irgendwo
hinkommt, wo etwas los iſt..."
Das mörderiſche Hupen des Chauffeurs weckt die
Sieben=
ſchläfer.
Der Portier kommt herausgelaatſcht . . ."
Gelaatſcht iſt der richtige Ausdruck, denn er geht ſchwerfällig,
als habe er ein Zentnergewicht auf dem Buckel.
Der Boy iſt nicht beſſer. Er kriecht hinter dem Portier her,
wie eine lahme Fliege ..
„Hier die Koffer!”
Weder der Portier noch der Boy machen erfreute Geſichter
über den neuen Gaſt.
Ihre Geſichter ſind von einer ſeltſamen Unbeweglichkeit. Der
Boy iſt höchſtens 15 Jahre, und doch hat er das welke Geſicht
eines Greiſes. Der Portier iſt ein ſchlotterndes Knochenbündel...
Wirklich komiſche Leutchen.
Sie ſchleppen an meinen Koffern, als ſeien ſie aus Eiſen.
Dabei iſt nichts Beſonderes darin. Nein, viel Murr haben dieſe
Burſchen nicht in den Knochen.
„Ich hätte als Hotelbeſitzer dieſe ſchlappen Burſchen nicht
enga=
giert, aber was geht das mich an .."
Die lebenden Token ...
Der Chauffeur wird entlohnt. Als er ein gutes Trinkgeld
in ſeiner Hand ſieht, ſagt er noch einmal:
„Ich glaube, dieſes Hotel iſt das richtige für Sie!”
„Sieht ein bißchen verſchlafen aus!” ſagte ich.
„Oh, es wird ſchon aufwachen . . .” ſagte er lächelnd und
fährt ab.
Wie ſehr es aufwachen würde, ahnte ich in dieſem Augenblick
noch nicht.
Zuerſt jedenfalls verſtärkt ſich für mich noch der Eindruck des
Hotels, das einen Dornröschenſchlaf ſchläft, weiter.
Der Beamte an der Reception jedenfalls ſchläft richtig, und
er muß erſt von dem Portier einen kleinen Stoß erhalten, ehe
er mit einem geradezu erſchrockenen Schrei auffährt, und wild
um ſich blickt ...
Erſt als er merkt, daß es ſich um einen neuen Gaſt handelt,
verſchwindet dieſer Ausdruck des Schreckens aus ſeinem Geſicht.
Erſt jetzt betrachte ich mir richtig das Geſicht dieſes Mannes,
und ich erſchrecke. Das Geſicht dieſes Mannes hat faſt eine
grün=
liche Färbung, und die Augen ſind ſo ſtarr und unheimlich, daß
ich ein leiſes Grauen empfinde, als er mich anblickt.
Seine Bewegungen ſind von derſelben Schläfrigkeit und
Matt=
heit, wie die des Portiers, des Boys ...
Seltſame Menſchen!
Seltſames Hotel!
Aber als ich durch das Foyer zum Fahrſtuhl hinüberſchreite,
erkenne ich, daß dieſe Schläfrigkeit nicht nur die Angeſtellten des
Hotels, ſondern auch ſcheinbar die Gäſte erfüllt.
In den Seſſeln des Foyers erkenne ich einige Herren, die
ohne Zweifel ſchlafend in ihren Klubſeſſeln ſitzen.
Aber nein, ſie ſchlafen nicht.
Das iſt ja grauenhaft ſie ſitzen unbeweglich, wie
Schla=
fende, aber ihre Augen ſind offen, und dieſe Augen ſtieren blick=
und glanzlos vor ſich hin.
Auch eine Frau ſitzt dort.
Eine Frau in großer Geſellſchaftskleidung. Mit Schmuck
ge=
radezu behangen. Eine ſehr ſchöne Frau . . . auch ſie ſitzt
apa=
thiſch, völlig gleichgültig und traumverloren vor ſich
hinſtar=
rend da.
Nur etwas fällt mir bei dieſer Frau auf.
Sie bewegt unabläſſig den Unterkiefer hin und her mit einer
mahlenden Bewegung.
Als ich eben an ihr vorüber bin, höre ich ein hohes, kurzes
Lachen.
Ich fahre herum.
Hat die Frau gelacht . . . hat ſie über mich gelacht?
Ja, die Frau hat gelacht. Sie lacht auch jetzt ſchon wieder.
Aber über mich kann ſie nicht gelacht haben. Sie ſieht mich ja
gar nicht an . . . Sie blickt doch genau ſo ſtarr wie vorher vor
ſich hin . . . Was ſieht ſie nur?
Das Lachen hört ſich an, wie das Lachen einer Irren!
Der Teufel, ich bin kein Mann, dem leicht bange zu Mute iſt.
Ich habe Kriege, Revolutionen und mörderiſche Schlachten
mitgemacht. Ich bin gehärtet im Stahlbad des Lebens.
Nein, ſo leicht fürchte ich mich nicht.
Aber dieſes Hotel . .. Verdammt! Langſam beginnt es mir
auf die Nerven zu gehen.
Sind dieſe Leute alle krank?
Herrſcht hier irgendeine Epidemie, von der alle Leute
be=
fallen ſind?
Und wie lange wird es dauern, daß mich auch dieſe Epidemie
gepackt haben wird . . ."
Wann werde auch ich, wie dieſe lebenden Toten, hier
herum=
ſitzen?
(Fortſetzung folgt.)
Die erſte Haupkſtadt des Parther=Reiches enkdeckk?
A.S. Ruſſiſche Archäologen haben an der Grenze zwiſchen
Ruſſiſch=Turkeſtan und Perſien, etwa fünfzehn Kilometer von
Achek=
habad entfernt, die Ruinen einer antiken Stadt entdeckt, die der
„Isweſtija” zufolge die erſte Hauptſtadt des Königreichs der
Par=
ther Neſſa, ſein ſoll. Die Fachmänner für altorientaliſche
Ge=
ſchichte waren ſchon ſeit längerer Zeit zu dem Schluß gelangt, daß
die Parther=Stadt ſich irgendwo in der Nähe der perſiſchen Grenze
befinden müſſe, aber erſt im Jahre 1931 wurde die
Aufmerkſam=
keit des Inſtituts für wiſſenſchaftliche Forſchungen in Turkmeniſtan
auf die Gebirgskette Kopet=Daga hingelenkt. Profeſſor Baſchkirow
begann dort Ausgrabungen vorzunehmen, die jetzt von Erfolg
ge=
krönt worden ſind. Tempel, Paläſte, Häuſer, Ziſternen und
Stra=
ßen ſind freigelegt worden. Die Stadt, die einen Durchmeſſer von
fünf Kilometern hatte, iſt von 48 Türmen umgeben. In der
Stadt=
mitte iſt der Königspalaſt und der Haupttempel ausgegraben
worden. Dabei wurden zahlreiche Tempelgeräte gefunden, darunter
auch das „Zepter des Herkules”, das Hoheitszeichen der
Parther=
prieſter. Die Ausgrabungen werden fortgeſetzt werden.
R
*
Mu
Fiüber das vorbildliche Kartenmaterial des bei vielen SHElL.Tankstellen eingerichteten SHElI-
Reisedienstes, der allen SHElL. Kunden zur Verfügung steht. — 20 Straßenkarten für alle Landes-
* teile, 80 Stadtkarten für alle größeren Städte über 150 Tourenkarten verhelfen dem
Kraft-
fahrer zu einer vollkommenen Orientierung und erschließen ihm die Schönheiten Deutschlands.
DER VOLLKOMMENE KUNDENDIENST
Die Ausgabe
der Karten
erfolgt an
den
Tank-
stellen, die
durch ein
SHELL-
Reise-
dienstplakat
kenntlich
ge-
macht sind.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Skaatsbankekt für den König und die Königin von Siam.
Im Auftrage des Reichspräſidenten gab der Reichsaußenminiſter zu Ehren des in Berlin weilenden
ſiameſiſchen Königspaares ein Staatsbankett im Goldenen Saal des Charlottenburger Schloſſes.
Von links: Reichswehrminiſter v. Blomberg; der Chef der Heeresleitung General Frhr. v. Fritſch
König Prajadhipok; Vizeadmiral Groß; Reichsarbeitsminiſter Seldte und (im Hintergrund)
Reichs=
außenminiſter Freiherr v. Neurath.
Die inkernakionale Henley=Regakta eröffnel.
Der Achter des Ibis=Rowing=Club geht im Rennen um den Themſe=Pokal als Sieger durchs Ziel.
Ein Bild vom erſten Tage der Henley=Regatta, die jetzt auf der klaſſiſchen Themſe=Rennſtrecke zum
Austrag kommt.
Seite 8 — Nr. 184
Reich und Ausland.
Zum Reichsforſtmeiſter ernannk.
Der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring
wurde auf Grund des Geſetzes zur Ueberleitung
des Forſt= und Jagdweſens auf das Reich zum
Reichsforſtmeiſter ernannt. In Jagdſachen wird
er die Bezeichnung Reichsjägermeiſter führen.
Der deutſche Geſandtſchaftsſekretär
in Brüſſel ködlich verungläckk.
Aachen. Auf der Landſtraße zwiſchen
Ver=
viers und Dolhein prallte am Mittwoch der aus
Richtung Verviers kommende Kraftwagen des
Sekretärs der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel,
Karl Werner, mit einem Benzin=Tankwagen
zu=
ſammen. Durch den Zuſammenprall wurde der
Perſonenwagen zur Seite geſchleudert und ſtürzte
um. Die drei Inſaſſen des Wagens, der
Geſandt=
ſchaftsſekretär, ſeine Frau und ſeine Tochter,
wur=
den ſchwer verletzt. Man brachte ſie in
hoffnungs=
loſem Zuſtande nach Verviers, wo der Sekretär
am Nachmittag um 17 Uhr ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen erlag. Man hofft, ſeine Frau und ſeine
Tochter am Leben erhalten zu können, doch iſt
ihr Zuſtand ernſt. Ob irgendein Verſchulden bei
dem Unfall vorliegt,, konnte noch nicht feſtgeſtellt
werden, doch handelt es ſich bei dem Unglücksplatz
um eine Stelle der Straße, wo bereits im vorigen
Jahre vier Menſchen bei einem Kleinbahnunglück
getötet wurden.
Philipp=Reis=Gedächknisfeier
in Gelnhauſen.
Gelnhauſen. Für Philipp Reis, den
Erfin=
der des Telephons, findet in ſeiner Vaterſtadt
Gelnhauſen, wo er am 8. Januar 1834 das Licht
der Welt erblickte, am 21. und 22. Juli aus Anlaß
der 100. Wiederkehr des Geburtstages des
Erfin=
ders eine würdige Feier ſtatt. Die Stadt
Geln=
hauſen hatte bereits am 100. Geburtstag ſelbſt,
am 7. Januar ds. Is., einen ſchlichten Feſtakt in
Verbindung mit der Eröffnung des
Heimat=
muſeums für Stadt und Kreis Gelnhauſen
veran=
ſtaltet. Mit Rückſicht auf die Ungunſt der
Witte=
rung hatte ſich eine größere öffentliche Feier von
ſelber verboten. Dies wird nunmehr am 22 Juli
nachgeholt. Die Vorbereitungen zu dieſer
Feier=
lichkeit ſind ihrem Abſchluß nahe. Es iſt mit der
Teilnahme zahlreicher Perſönlichkeiten der
Wiſſen=
ſchaft und der Technik zu rechnen. Die Feier wird
durch den Rundfunk übertragen.
Standortmeldung vom „Graf Zeppelin”
Hamburg. Nach Mitteilungen der Deutſchen
Seewarte befand ſich das Luftſchiff „Graf
Zeppe=
lin” am Donnerstag um 6 Uhr MEZ. vor der
afrikaniſchen Küſte in der Höhe von Rio de Oro.
Das Luftſchiff kämpft ſeit Mitternacht gegen
Nord=
winde von 50 Kilometer die Stunde und hat
in=
folgedeſſen nur eine mittlere Geſchwindigkeit von
58 Kilometern. Der Himmel iſt wolkenlos, die
Temperatur betrug in 200 Meter Flughöhe 19
Grad Celſius.
Reichsgerichtspräſidenk Bumke
60 Jahre alt.
Dr. Erwin Bumke,
ſer Präſident des Reichsgerichts in Leipzig, feiert
am 7. Juli ſeinen 60. Geburtstag.
Vom Aukoſchloſſer zum Opernſänger.
Der 22jährige frühere Autoſchloſſer
Hans Bleſſin aus Freienwalde a. d. Oder,
deſſen Stimme vor anderthalb Jahren entdeckt und
daraufhin ſorgfältig ausgebildet wurde, iſt zum
1. September an die Oper in Bonn verpflichtet
worden. Er hat bereits im Rundfunk debutiert.
Ein zweites Todesopfer des Schadenfeuers
im Werk Ludwigshafen der J.G. Farbeninduſtrie.
Ludwigshafen. Das Schadenfeuer im
Werk Ludwigshafen der J.G. Farbeninduſtrie vom
vergangenen Montag hat ein zweites Todesopfer
gefordert. Der ſchwerverletzte Arbeiter Adam Klein
iſt am Mittwoch nachmittag im Krankenhaus
ſei=
nen Verletzungen erlegen.
Todesſturz vom Berliner Columbus=Haus.
Berlin. Donnerstag nachmittag ſtürzte ſich
vom 9. Stockwerk des Columbus=Hauſes eine
bis=
her unbekannte, etwa 20 Jahre alte weibliche
Perſon auf den Potsdamer Platz herunter. Mit
ſchweren Verletzungen wurde ſie zur Rettungsſtelle
gebracht. Dort konnte der Arzt aber nur noch den
Tod feſtſtellen. Der Beweggrund zur Tat iſt noch
nicht ermittelt.
Fliege verurſachk ködlichen Anfall.
Siegen. Das achtjährige Töchterchen des
Gaſtwirts Löcker in Benolpe wurde beim
Beeren=
ſuchen im Walde von einer Fliege geſtochen. Das
Kind verſuchte dieſe abzuwehren und ſtürzte dabei
rückwärts mit dem Kopf auf einen Stein. Bei dem
Aufſchlagen verletzte ſich das Kind ſo ſchwer, daß
es im Krankenhaus, ohne das Bewußtſein
wieder=
erlangt zu haben, ſtarb.
Tödliche Abſtürze in den Dolomiten.
Trient. Zwei reichsdeutſche Bergſteiger,
Joſef Kappelman und Elſe Wurganſki aus
Ber=
lin, verſtiegen ſich beim Abſtieg von der Boe=
Spitze im Faſſa=Tal (Dolomiten) und ſtürzten
gegen ein Wildbachbett ab. Während ſich die
Dame nach etwa 100 Metern feſtzuhalten
ver=
mochte, ſtürzte Kappelman in die Tiefe und blieb
tot liegen. Drei Bergführer bargen trotz
Unwet=
ters und Nebels ſeine Leiche. Die Dame hat nur
leichte Hauptabſchürfungen erlitten.
Sexten (Dolomiten). Ein Touriſt aus
Magdeburg iſt von der Oſtwand der Großen Zinne
tödlich abgeſtürzt. Von einem anderen Bergſteiger
wurde beobachtet, wie er etwa 200 Meter tief fiel
und in einer Schneerinne zwiſchen der Kleinen
und Großen Zinne liegen blieb. Seine Perſonalien
konnten noch nicht feſtgeſtellt werden.
Drei franzöſiſche Fabriken
zu gleicher Zeit niedergebrannt.
Paris. In der Nacht auf Mittwoch wurden
in der Nähe von Lille drei Fabriken durch einen
ſchnell um ſich greifenden Brand vernichtet. Die
Feuerwehren von Lille und Tourcoing trafen erſt
2½ Stunden nach der erſten Feuermeldung am
Brandort ein und mußten ſich darauf beſchränken,
die umliegenden Häuſer vor dem Uebergreifen
des Feuers zu ſchützen. Der Sachſchaden beläuft
ſich auf mehrere Millionen.
40 Perſonen
unter Vergiftungserſcheinungen erkrankt.
Paris. In Abranches ſind etwa 40 Perſonen
nach dem Genuß von Wurſtwaren an ſchweren
Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Eine 70jährige
Frau iſt bereits im Krankenhaus geſtorben. Der
behandelnde Arzt hat die Todesurkunde
verwei=
gert, ſo daß eine Unterſuchung angeſtrengt werden
wird. 14 Perſonen ſind ins Krankenhaus
einge=
liefert worden; bei einigen von ihnen beſteht
Lebensgefabr.
Freitag, 6. Juli 1934
Beiſehung des Prinzgemahls Heinrich
am 11. Juli.
Haag. Amtlich wird bekannt gegeben, daß die
Beiſetzung des Prinzgemahls Heinrich erſt am
Mittwoch, dem 11. Juli, ſtattfinden wird. In
Uebereinſtimmung mit einem wiederholt vom
Prinzgemahl geäußerten Wunſch ſollen, wie weiter
mitgeteilt wird, bei der Beſtattung keine
Trauer=
farben getragen werden. Der Leichenwagen und
die Pferde werden weiß behängt. Da es der
Wunſch des Verſtorbenen iſt, von äußerlichen
Zeichen der Trauer Abſtand zu nehmen, wird bei
der Beiſetzung weder die Königin noch die
Thron=
folgerin in Trauerkleidung erſcheinen.
Dem Vernehmen nach iſt die ſpäte
Anberau=
mung der Beiſetzungsfeierlichkeiten auf bauliche
Veränderungen in der königlichen Gruft in der
neuen Kirche zu Delft zurückzuführen. Die
Thron=
folgerin, Prinzeſſin Juliane, kehrte Mittwoch aus
England nach dem Haag zurück. Ihr erſter Gang
galt ihrem verſtorbenen Vater. Für die Nacht wird
die Ankunft des Bruders des Prinzgemahls, des
Herzogs Adolf von Mecklenburg, erwartet.
hunderk Todesopfer des amerikaniſchen
Ungbhängigkeitskages.
New York. Die Feier des amerikaniſchen
Unabhängigkeitstages hat auch in dieſem Jahre
wieder etwa 100 Menſchenleben gefordert. Im
Gegenſatz zu früher iſt jedoch nur ein einziger
durch einen Feuerwerkskörper tödlich verletzt
wor=
den, jedoch wurden in der Stadt New York allein
1900 Perſonen, meiſt Kinder, durch
Feuerwerks=
exploſionen mehr oder minder ſchwer verletzt,
ob=
wohl die Polizei in den letzten Tagen ihr
Mög=
lichſtes tat, um den Verkauf unvorſchriftsmäßig
hergeſtellter Feuerwerkskörper zu unterbinden.
Amerikas Feind Nr. 1 wieder
aufgekauchk!
Wie aus Muncis im Staate. Indiana
gemeldet wird, ſoll dort John Dillinger, genannt
Amerikas Feind Nr. 1, wieder aufgetaucht ſein.
Ein Poliziſt will ihn in einer der belebteſten
Straßen der Stadt geſehen haben. Der Beamte
alarmierte ſofort die nächſte Polizeiwache, als aber
das Polizeiauto an Ort und Stelle eintraf, war
der Bandit längſt über alle Berge. Der Poliziſt
will erkannt haben, daß Dillinger in Begleitung
eines Mannes und einer Frau geweſen iſt. Wie
er noch berichtete, ſoll Dillinger außerordentlich
ſchlecht ausgeſehen haben. Auf die Meldung hin
iſt jedenfalls der ganze Polizeiapparat wieder in
höchſte Alarmbereitſchaft verſetzt worden.
Sich ſelbſt in die Luft geſprengt.
Sagard (Rügen). Der Kreidewerksbeſitzer
Albert Fritz, der bereits wiederholt
Selbſtmord=
abſichten geäußert hatte, begab ſich in der Nacht
zum Donnerstag zur Ausführung dieſes ſeines
Vorhabens in ſeinen Kreidebruch bei Sagard, ſteckte
ſich die Taſchen voll Dynamit, ſetzte ſich auf die um
ihn herum ausgeſchüttete Sprengmaſſe und zündete
ſie an. Im Nu war der Unglückliche in Atome
ge=
riſſen. Die Exploſion erſchütterte die Häuſer des
Ortes ſo ſtark, daß zunächſt ein Erdbeben vermutet
wurde.
Falſchmünzerbande in Antwerpen dingfeſt gemacht.
Antwerpen. Die Polizei hat, eine
zwölf=
köpfige Falſchmünzerbande entdeckt und verhaftet,
die falſche Hundert=Guldenſcheine herſtellte und
vertrieb.
Tribüneneinſturz. — 3 Tote, 56 Verletzte.
New York. Auf dem Fußballplatz des
Ge=
fängniſſes von Welfare Island ereignete ſich ein
ſchweres Unglück. Während eines Fußballſpiels
der Gefangenen=Mannſchaft ſtürzte plötzlich die
Tribüne, von der aus die anderen Häftlinge dem
Spiel zuſahen, in ſich zuſammen. Drei Gefangenen
kamen ums Leben, 56 wurden verletzt.
Fünf Perſonen im Flugzeug verbrannt.
New York. Bei Ansgar im Staate Jowa
ſtürzte ein Paſſagierflugzeug ab und geriet in
Brand. Fünf Inſaſſen fanden den Tod in den
Flammen.
Unfreiwillige Taufe.
NewYork. In Bayonne bei New York brach
eine Holzbrücke zuſammen, auf der ſich etwa 200
Menſchen befanden, die einer Taufe von Neger=
Baptiſten zuſahen. Sämtliche Zuſchauer ſtürzten
ebenfalls ins Waſſer, konnten aber alle
wohlbehal=
ten an Land gebracht werden.
Dr. Ing. Puppe —R
ffkommiſſar.
Dr.=Ing. Puppe aus Düſſeldorf
wurde zum Rohſtoffkommiſſar im
Reichswirt=
ſchaftsminiſterium ernannt. Seine Aufgäbe wird
es ſein, angeſichts der Deviſenlage darauf
hinzu=
wirken, daß die Verwendung ausländiſcher
Roh=
ſtoffe möglichſt eingeſchränkt wird und daß an
ihrer Stelle, ſoweit wie
heimiſche
Roh=
ſ—se gewonnen :—
det werden.
Freitag, 6. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 184 — Seite 4
Wanderungen durch Odenwald, Bergſtraße und Neckartal.
Von Erbach nach dem Krähberg.
Dem beglückenden Gedanken nachhängend, daß endlich ein
tauſendjähriger Traum Wirklichkeit wird und das Dritte Reich
die heißerſehnte Einheit der deutſchen Nation ſchenkt, fahre ich in
die kleine Reſidenz an der Mümling, wo meine Wanderung
an=
heben ſoll. Mich grüßt der hohe Turm vom Erbacher Schloß, auf
dem unter Lebensgefahr von Jahr und Tag Soldaten Hitlers das
Hakenkreuzbanner aufgezogen hatten, und ich ſehe noch die
dollfußiſch Entrüſteten, die das ſie anklagende und vernichtende
Zeichen aus ſchwindelnder Höhe nicht herunterzuholen ſich
getrau=
ten. Ich ſtehe in der Hauptſtadt eines Staates, der noch auf dem
Wiener Kongreß ſeine Rechte mit Nachdruck vertrat und über das
unter Napoleons Druck vollzogene große Reinemachen nicht
hin=
wegkommen wollte. Auch in dieſem kleinen Staat werde ich auf
Schritt und Tritt hingewieſen auf Taten entſchlußfroher Regenten.
Mancher Name erinnert mich noch heute an die Auffriſchung, die
Georg Ludwig I. der durch den Dreißigjährigen Krieg
zuſammen=
geſchmolzenen Bevölkerung gegeben hat, indem er Schweizer,
Schle=
ſier und Böhmen an die Mümling rief. Wenn ich vor der
toga=
umwallten Geſtalt ſtehe, die von hohem Sockel nach dem Schloſſe
blickt, muß ich denken an den Antrieb auf allen Gebieten
kulturel=
len Lebens, der von dem letzten ſelbſtändigen Herrſcher, dem
Gra=
fen Franz I., ausgegangen iſt. Wer weiß noch, daß zu ſeiner Zeit
Erbach ein kleiner Muſenhof war, an dem Gelehrte und Künſtler
ſich ein Stelldichein gaben? Wer weiß noch etwas von dem „
Klee=
taler”, den Franz I. ſtiftete, um den damals noch unbekannten
Klee=
anbau zu fördern, von der „Feldbaumedaille”, die dem „thätigſten
Verbeſſerer des Feldbaus im Amt Erbach” feierlich in der Kirche
verliehen wurde? Bekannter iſt er in ſeinem Nachwirken als
Sammler, als Obermeiſter der Elfenbeinſchnitzer und
Begründer des Eulbacher Marktes. Mit nie erlahmendem
Eifer hat der Weitgereiſte Altertümer und Kunſtgegenſtände aller
Art, Waffen und Geweihe erworben, um Erbach durch einzigartige
Sammlungen zu ſchmücken. Was muß das für ein Staunen
ge=
weſen ſein, wenn die Ochſengeſpanne die ſchweren Laſten antiker
Marmorbildniſſe von Eberbach herbeifuhren, wohin ſie auf langer
Fahrt der Waſſerweg getragen hatte! Das Beſtreben, ſeinen
Un=
tertanen Brot und Arbeit zu geben, führte den Grafen dazu, die
Elfenbeinſchnitzerei nach Etbach zu verpflanzen. Die launenhafte
Mode hatte damals gerade dem Elfenbein ihre Vorliebe
zuge=
wandt. Der Graf hatte in Wien und in der Campagna kunſtvolle
Drechſlerarbeiten und Schnitzereien bewundert und ſich dann ſelbſt
in dieſem Kunſthandwerk mit ſolchem Erfolg verſucht, daß ihn die
Drechſlerzunft nach Vorlage von techniſch einwandfreien Elfenbein=
Schnupftabaksdoſen als ihren Obermeiſter anerkannte. Dem jungen
Gewerbe der Schnitzerei gab im Auftrag des Grafen ſtarke Anregung
der bekannte Tiermaler Chr, Kehrer, der für die Meiſter die
Zeich=
nungen entwarf. Die neue Kunſt kam ſchnell zur Blüte, mancher
erwarb dadurch Haus und Beſitz, und es gab Zeiten, in denen man
ſich buchſtäblich um die Erzeugniſſe der Erbacher Elfenbeinſchnitzerei
riß. Staunende Bewunderung erregte die Erbacher Kunſt auf der
Wiener Weltausſtellung 1873. Hier erntete ihre Früchte die ſtille,
zähe Arbeit der Maler Eduard Kehrer und Friedrich Hartmann,
die die Schnitzer anleiteten, in der Zeichnung die peinlichſte
Ge=
nauigkeit walten zu laſſen. Der Michelſtädter Hartmann war der
Schöpfer des Roſenmotivs. Von dieſer „Roſenzeit”, in der die
Blüten ſich in Gulden umwandelten, wiſſen alte Erbacher
ſchwär=
meriſch zu erzählen. Zeiten der Hochkonjunktur, in denen fremde
Händler die Schmuckſtücke den Arbeitern noch unterm Schnitzmeſſer
wegkaperten, Zeiten, in denen in jedem Haus Elfenbein oder Bein
geſchnitzt wurde, ſind wohl vorbei, aber ſeit 1892 bildet eine
ſtaat=
liche Fachſchule einen gediegenen Nachwuchs heran, und Drechſlerei
und Schnitzerei finden neben der Töpferei heute noch liebevolle
Pflege, erſt recht im Dritten Reich, das ehrſamem Handwerk ſeine
Fürſorge und Anerkennung zuwendet, und der Elefant in der
Her=
mann=Göring=Straße kann als ein Wahrzeichen gelten. — An einer
Schöpfung des Grafen Franz haben heute noch viele fröhlichen
An=
teil. Ich meine den Eulbacher Markt, das ernſtere
Odenwäl=
der Gegenſtück zu dem Dürkheimer Wurſtmarkt der Pfalz. Denn
die Ausgelaſſenheit, die der Pfälzer Tropfen in die Adern jagt,
ſpritzt in Erbach nicht auf, aber es iſt uns doch ein buntbewegtes,
Wanderung nach dem Krähberg.
Sonntagskarte Erbach. Fahrpreis
ab Oſtbahnhof 2,60 RM. Mit der
Odenwaldbahn nach Erbach. Zeichen —
weiß durch das Städtchen zu der nach
Erlenbach führenden Straße, auf dieſer
nach ½ Stunden Erlenbach (290 m),
durch Wald allmählich ſteigend nach
134 Stunden „Bullauer Bild” (521 m).
Zeichen 4., rot rechts ab ſüdlicher
Rich=
tung, über die Straße Erbach-Bullau,
letzteres bleibt links, über
Gebhards=
hütte (540 m) nach 3½4 Stunden
Forſt=
haus Reiſenkreuz (500 m),
Krähberg=
gipfel 555 m. Gaſthaus. Zeichen K rot,
durch Wald ab, der Bahnlinie entlang,
durch das Himbächel=Viadukt (10
Wöl=
bungen von je 20 m Spannweite, Höhe
40 m), nach 4½ Stunden Marbach.
Gaſthaus. Von hier in 20 Minuten
zum Bahnhof Hetzbach. Einfache Karte ((„Rzeutzonu
bis Erbach löſen. Preis 30 Pfg.
fröhliches Volksfeſt an der Mümling beſchert, das über 125 Jahre
ſeine Anziehungskraft bewahrt hat. In Eulbach hatte Graf Franz
1802 einen abgabenfreien Markt mit allerhand Jux und Kurzweil
ins Leben gerufen. Dieſes Volksfeſt, urſprünglich in der Nähe des
Jagdſchloſſes Eulbach abgehalten, wurde 1824 nach Erbach verlegt,
hat aber ſeinen Namen und ſeine Eigenart beibehalten. Daß es
hier auch recht luſtig herging, beweiſt die Tatſache, daß den
Heidel=
berger Studenten, die Stammgäſte des Feſtes waren, die
Markt=
polizei übertragen wurde!
Das Erbacher Schloß iſt ein etwas einförmig wirkender,
langgeſtreckter Barockbau mit drei mächtigen Geſchoſſen. Auf ihn
ſchaut herab der maſſige Rundturm, ein prächtiges Reſtſtück der
alten Burganlage, dem man im Jahre 1497 einen ſchlanken, ſpitzen
Schieferhelm mit vier Ausgucktürmchen aufgeſetzt hat. Rechts
ſchließt ſich ein Renaiſſance=Bau an, der Archivbau mit der
Tor=
fahrt. Dann folgt die alte Wache mit Säulengang. „Klein=
Nürn=
berg” tritt mir entgegen, wenn ich den Blick nach der Mümling=
Partie wende. Den Nordoſten des Marktplatzes beſetzt das
male=
riſche Rathaus, hinter dem der mächtige Turm der evangeliſchen
Stadtkirche emporſteigt. Das ſchöne Portal führt in das „Städtel”,
in das uralte Städtchen, die mittelalterliche Heimſtatt der adeligen
Burgmannen. Die in die Gaſſe hineinſpringenden Häuſer und
Häuschen künden von alten Zeiten wie der Brunnen, den heute
noch fleißige Hände zu Pfingſten mit Blumen ſchmücken. Alles iſt
auf einen kleinen Bezirk zuſammengedrängt. Bald ſtehe ich vor
dem mit rotem Gebälk durchzogenen Fachwerkbau des
Schwenk=
ſchen Hauſes, bald vor dem Wohnhaus des Echter von
Meſpel=
brunn, in dem Fürſtbiſchof Julius von Würzburg, der
menſchen=
freundliche Stifter des Julius=Spitals, ſeine Jugend verbracht
haben ſoll, bald packt mich ein wuchtiger, trotziger Bau mit ſtrengen,
ernſten Linien, mit hohem Treppengiebel und ſteilem Dach, einſt
der Sitz des Burggrafen, das „Steinerne Haus”, das man im
18. Jahrhundert zum „Tempelhaus” umgetauft hat.
Zur Beſichtigung der im Schloß geborgenen und verſtändig
geordneten Sammlungen muß man ſich Zeit nehmen. Es gibt
wenig Privatſammlungen in Deutſchland, die ſich an
Reichhaltig=
keit und Wert mit dieſem koſtbarſten Beſitz Erbachs meſſen können.
Jeder kommt hier auf ſeine Koſten, der Jäger, der Waffenkenner,
der Heimatforſcher, der Kulturhiſtoriker und der Archäologe. Es
gibt Kunſtfreunde, die allein die Büſte Alexanders des Großen
zu einer Reiſe nach Erbach veranlaßt hat. An meinem Wandertag
kann ich mich allerdings nicht in die Reichtümer dieſer
Samm=
lungen vertiefen.
Das heutige Erbach iſt eine Stätte des Sports. Ich denke
nicht nur an die Schwimmer des Alexanderbades, ſondern an die
Odenwälder Reiter. Das Pferd ſteht hier in höchſtem Anſehen, und
die Belebung der Pferderennen iſt eine verdienſtliche Tat.
Ein altes Schmuckſtück Erbachs iſt die Kaſtanienallee an
der Michelſtädter Straße, ein neues der Heldenhain auf dem
Schöllenberg, der einen herrlichen Blick auf das obere Mümlingtal
und den Krähberg ſpendet. Ein weihevoller Fichtenhain gibt
hier die ſtimmungsvolle Umrahmung für die ſchöne Bronzeſtatue
eines knienden Mannes.
Das hochgelegene Erlenbach iſt ſchnell erreicht. Der Blick
gleitet über die breiten Flächen der gemähten Wieſen, ſtreichelt die
hochſtehenden Aehren und freut ſich der grünen Waldumrahmung.
Dann geht es im kühlenden Schatten bergan. Jungvolk trotz der
ſpäten Sonnenwende marſchfroh und munter, macht ſich die Mäuler
blau an den Heidelbeeren, die überall am Wege ſproſſen.
Weiter=
hin umſäumen meinen Weg in üppigem Laubwald ſtolze Fächer
des Farnkrautes. Immer wieder bieten ſich Ausblicke auf blaue,
waldgeſchmückte Berge, durch ein verwachſenes Pfädchen winde ich
mich zum „Bullauer Bild‟. Das Heiligenbild ſelbſt iſt nicht
mehr vorhanden, wohl aber die Steinumrahmung. Dieſe wird,
gleichſam ſchützend, von einer in drei Stämme ausladenden Buche
umkrallt. Beim Weitermarſch werfe ich, mich über die Aehren
reckend, einen Blick nach Bullau und das Bergland mit ſeinem
ver=
ſchwenderiſchen Waldreichtum. Bei. der Gebhardshütte ſchaue ich
hinunter nach Beerfelden, das ſich gar ſtattlich ausnimmt. Die
Sonne, die große Malerin, nimmt in ihrem Atelier die Wolken
zu Hilfe, taucht die Fluren in helles Licht und läßt die weiten
Waldungen in düſterem Ernſt daneben ſtehen. Bald drückt ſich der
von hochſtämmigen Buchen gekrönte Krähberg aus dem grünen
Grund hervor wie ein praller Knopf an einer Weidmannsweſte.
Der Krähberg oder Krähenberg hat einen guten
deutſchen Namen. Die Franken haben ihn Crawinberg genannt
und mit deutſchem Wort ihr Eigentumsrecht betont. Der
Kräh=
berg iſt 555 Meter hoch, er bleibt aber nur 50 Meter hinter dem
höchſten Punkt des heſſiſchen Odenwaldes, der Neunkircher Höhe,
zurück. Nur wenige nehmen ihn als Wanderziel. Kein Turm krönt
ihn, keine überraſchende Rundſicht vermag er zu ſchenken. Er hat
eine verſchwiegene Schönheit. Die meiſten kennen ihn von der
Eiſenbahn oder vom Auto her. Die Fenſter des Abteils fliegen
in die Höhe, wenn der Zug ſich anſchickt, den Leib des Rieſen zu
durchbohren. Der Krähberg=Tunnel iſt immerhin beinahe ein
Viertel ſeines bekannteren Gotthard=Bruders. Weithin bekannt
waren die Krähberg=Rennen. Die vielgewundene Gebirgsſtraße,
die ſeit 1820 an dem Berg emporklettert, hatte ſich der Heſſiſche
Automobilklub ausgeſucht als geignetes Gelände für
Berg=
rennen, und die Serpentinen, die vier Kilometer mit 260 Meter
Steigung bedecken, ſind in der Tat eine Prüfſtrecke, wie der Autler
ſie nicht beſſer wünſchen kann. Da mir aber das Volksbein immer
noch näher liegt als das Volksauto, wandere ich heute hinauf nach
der Waſſerſcheide zwiſchen Neckar und Main, nach dem Berg, der
durch Reſte von Wällen und Schanzen bekundet, daß ſein Gipfel
oft in Kriegsnot den Bedrängten eine ſichere Zuflucht gewährt hat.
Eine Erfriſchung in dem ſtillen Gaſthaus „Zur Schmidtsruhe” tut
mir wohl. Hier wohnen in kleinem Haus Urahne, Großmutter,
Mutter und Kind glücklich in der Waldeinſamkeit, ohne die ſie
nicht leben können. In wenigen Minuten bin ich bei dem Schloß
Krähenberg, der das Herrenhaus mit vier Pavillons umſtellt. Es
war in einen Dornröschenſchlaf verſunken. Ein Ritter wird es
erwecken. Erbgraf Erbach=Fürſtenau wird hier einziehen. Deshalb
lacht auch das Glück der Arbeitsbeſchaffung im hohen Walde. Die
Erde zeigt Striemen, Waſſerleitung und elektriſches Licht will man
dahin führen, wo Brunnen und Petroleum die Herrſchaft hatten.
In wenigen Schritten komme ich zu einer Lichtung, wo Birken.
tänzeln. Da liegt das rotbedachte Beerfelden zum Greifen nah.
Den etwas holperigen Abſtieg verſchönt die Würze des
Tannen=
duftes. Lichte Freude in den dunkelgrünen Rahmen bringt das
leuchtende Roſa des Himbächelviadukts. Ich gehe unter einem der
zehn Bogen her, die eine Spannweite von 20 Meter haben und
40 Meter über dem Tal des Himbächels die Bahn nach Hetzbach
tragen. Schlußraſt mache ich im Kurhaus Marbach, das
früher im Volksmund das „Unnötige Wirtshaus” hieß. Als der
Viadukt 1881 beendet war, und die Bahn den Fuhrleuten, die hier
anhielten, Arbeit und Brot nahm. mag das Wirtshaus unnötig
geworden ſein. Heute deutet die Wirtin auf den Autopark, der den
ſchattigen Garten umſtellt, ſie erzählt von Wochenendlern und
Sommergäſten und beweiſt, daß dieſes Wirtshaus am Eck der
Er=
bacher und Fürther Straße nicht unnötig iſt. Vom nahen Hetzbach
fahre ich heim. Bis Höchſt werden bei jedem Halt Eimer und
Körbe in den Zug gereicht, voll duftender Heidelbeeren. E. K.
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Seite 10 — Nr. 184
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Juli 1934
Ohort, Spiel und Jucnen
Wer wird Gaumeiſter?
Am Sonnkag
Die Leichtakhlekik=Gaumeiſkerſchaften
werden die Meiſterſchaften bereits um 9 Uhr vormittags
fort=
geſetzt. Die Frauen haben hier zumeiſt das Wort, bzw. die Tat,
am Samskag und Sonnkag im Hochſchulſtadion.
und werden im Hochſprung, Schleuderballwerfen Speerwerfen be=
Am Samstag und Sonntag kämpfen unſere Leichtathleten
des Gaues 13 hier in Darmſtadt im ſchönen Hochſchulſtadion um
den Meiſtertitel, deſſen Erringung in erſter Linie die
Berechti=
gung verleiht, an den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg
teil=
zunehmen. „Kampf und Sieg!” iſt die Loſung der beiden Tage.
Sie wird uns beſtimmte prachtvolle Kampfmomente und auch
aus=
gezeichnete Leiſtungen bringen, denn alles von Namen und Rang
wird am Start erſcheinen.
Das Meldeergebnis iſt ſehr gut ausgefallen.
Bis in allen Diſziplinen die Endteilnehmer feſtſtehen, wird viel
Kampfgeiſt und Einſatz nötig ſein. Jedenfalls werden uns auch
dieſe Meiſterſchaften wieder einmal, wie dereinſt in den Tagen
der Weltmeiſterſchaften der Studenten, die großen Werte der
ſchönen Leichtathletik ſo recht zum Bewußtſein bringen!
Am Samskag
beginnen die Kämpfe pünktlich 16 Uhr. Die Athleten, die die
meiſte Zeit zur Ermittlung ihres Beſten benötigen, eröffnen die
Meiſterſchaftstage: die Stabhochſpringer. Am Start iſt u. a. der
Deutſche Altmeiſter Reeg=Neu=Iſenburg, der wohl in Grabke=
Eintracht Frankfurt den ſtärkſten Gegner zu bekämpfen hat. Im
Diskuswerfen werden Schneider=Polizei und Berg=JG.
Frank=
furt wohl alle anderen Bewerber diſtanzieren. Den
Trainings=
leiſtungen nach ſollte der Darmſtädter die erſte Meiſterſchaft für
Darmſtadt erwerfen. Wer von den Frauen die 80 Meter Hürden
gewinnt, läßt ſich ſchwer vorausſagen. Im Hochſprung wird der
Endkampf ſicherlich zwiſchen Fuchs=Eintracht und Endres=
Neu=
ſtadt entbrennen. Bei den Frauen wird die Deutſche Meiſterin
im Kugelſtoßen Frau Schröder=Mundenheim wohl nicht zu
über=
treffen ſein. Beſonders intereſſant wird die erſte lange Strecke
werden, denn im 5000=Meter=Lauf ſind mehrere Läufer zuſammen,
die für den Sieg in Frage kommen. Heft=Pirmaſens, Fehr=
Lud=
wigshafen, Siegel=Frankfurt, Wöll=JG., Eberhard=Neuſtadt und
Haag=SV. 98 Darmſtadt ſind die Anwärter. Wir ſind
ge=
ſpannt, wer von ihnen den beſten Kampfgeiſt an dieſem Tag
beſitzt. Das Hammerwerfen iſt nicht nur überaus wertvoll, es
iſt für den Beſchauer zweifellos auch eine techniſche Delikateſſe,
die ob der Gefährlichkeit des Gerätes leider auf dem
Uebungs=
feld dargeboten werden muß. Ott=Dieburg iſt wohl als Meiſter
dieſer Uebung anzuſprechen. Im Weitſprung der Frauen ſind
einige gleichwertige Konkurrentinnen am Start, von denen die
Siegerin weit über 5 Meter ſpringen muß, um zu ſiegen.
Span=
nend vom Start bis zum Ziel wird die 4X400=Meter=Staffel
ver=
laufen. Von den gemeldeten Mannſchaften wird in erſter Linie
JG. Frankfurt und DSC. Saarbrücken vor Allianz und
Wies=
baden zu beachten ſein. Ob die TSG. 46 und der SV. 98 als
Darmſtädter Vertreter in Front zu finden ſein werden, muß erſt
der Kampf ſelbſt erweiſen. Mit beſonderem Genuß iſt der Kampf
über 110 Meter Hürden zu verfolgen. Nachdem Altmeiſter
Wel=
ſcher=Eintracht gemeldet iſt, ſcheint mit ihm auch der Endſieger
vor Schwethelm=Wiesbaden und Koßbiel=Saarbrücken feſtzuſtehen.
Als letzte Entſcheidung des Samstags wird zum Abſchluß das
Bahngehen über 10000 Meter geſtartet, das der ſüddeutſche
Rekordmann Wied=Frankfurt ſicherlich gewinnen wird. Die neben
dieſen Entſcheidungen noch ſtattfindenden Vorkämpfe werden alſo
bereits das Samstags=Programm überaus abwechſelungsreich
ge=
ſtalten.
Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A:
Am 25. Juni 1934 hinſichtlich der Firma:
Weſt=
fäliſche Wurſt= und Fleiſchwarenfabrik
Her=
mann Scherkamp, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. — Am 26. Juni 1934 hinſichtlich der
Firma: Voltz & Repp, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. — Am 30. Juni 1934 hinſichtlich der
Firma: Neue Eberſtädter Zeitung Guſtav
Bickelhaupt, Eberſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt
übergegangen auſ: a) Margarete Bickelhaupt, geb.
Kübler, Witwe des Guſtav Bickelhaupt in
Eber=
ſtadt. b) Annelieſe Johanna Bickelhaupt, geboren
am 25. Januar 1927, während ihrer
Minderjährig=
keit vertreten durch ihre Mutter, die zu a) Genannte.
— Neueinträge am 25. Juni 1934: 1) Firma
Peſſia Feldhuhn, Darmſtadt. Inhaberin Peſſia
Feldhuhn, geb. Waſſermann, Witwe des Kaufmanns
Iſrael Feldhuhn in Darmſtadt. — 2) Firma
Tho=
mas Eiſinger, Darmſtadt. — Inhaber:
Kauf=
mann Thomas. Eiſinger in Darmſtadt. — Der
Helene Eiſinger, Ehefrau des Thomas Eiſinger in
Darmſtadt, iſt Profura erteilt.
Abteilung B: Am 27. Juni 1934 hinſichtlich der
Firma: Heſſiſche Landeszeitung, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch
Generalverfammlungsbeſchluß vom 19. Februar 1934
wurde die Firma geändert in Buchdruckerei
und Verlag Kichler Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung”. — Am 29. Juni 1934 hinſichtlich
der Firma: E. Bekker’ſche Buchdruckerei
Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Die Vertretungsbefugnis des Geſchäftsführers
Adolf Köhler iſt durch deſſen Tod erloſchen. Dr.
Ing. Kayſer in Darmſtadt wurde zum
Geſchäfts=
führer und Heinrich Wiemer daſelbſt zum
ſtellver=
tretenden Geſchäftsführer durch Beſchluß der
Geſell=
ſchafter vom 23. Juni 1934 beſtellt. — Am 30. Juni
1934 hinſichtlich der Firma: Ferd. Adolf Pertſch,
Conventionsbureau und
Treuhandgeſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
a) Ferdinand Adolf Pertſch iſt aus dem Vorſtand
ausgeſchieden, b) Wilhelm Dietrich iſt ordentlicher
Geſchäftsführer, c) Dr. Alexander von Steiger iſt
zum ordentlichen Geſchäftsführer berufen; d) durch
Beſchluß der Geſellſchafter vom 20. Juni 1934 wurde
der Geſellſchaftsvertrag geändert: Die Geſellſchaft
wird vertreten durch zwei Geſchäftsführer, oder
durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit
einem Prokuriſten. Die Beſtellung ſtellvertretender
Prokuriſten iſt zuläſſig. — Stellvertretende
Ge=
ſchäftsführer ſind in Gemeinſchaft mit einem
Ge=
ſchäftsführer, oder einem ſtellvertretenden
Geſchäfts=
führer oder einem Prokuriſten zur Vertretung der
Geſellſchaft, nicht aber zur Beſtellung von Proku=
(7357
riſten berufen.
Darmſtadt, den 2. Juli 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.
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reits die Meiſterinnen ermitteln. Die Olympiakämpferin Tilly
Fleiſcher und die Deutſche Kugelſtoßmeiſterin Schröder werden in
den Geräteübungen wohl die Meiſterin ſtellen.
Auch die Herren ermitteln am Vormittag im
Schleuderball=
werfen den Beſten, und wenn alles richtig verläuft, ſollte es
Deppenbrock, dem ſüddeutſchen Rekordmann, gelingen, für den
ASC. und damit für Darmſtadt eine Meiſterſchaft zu erringen.
Im Steinſtoßen iſt wohl Moppelberg von JG. nicht zu ſchlagen.
Der Nachmittag bringt dann nach dem Aufmarſch aller
Teil=
nehmer um 14.45 Uhr die Kette der ſpannendſten
Entſcheidungs=
kämpfe. Zunächſt ſtarten die Mittelſtreckler über 1500 Meter. Von
ihnen ſind 4 erſte Favoriten: Dehm=Frankfurt, Wagner=
Saar=
brücken, Creter und Blind=98 Darmſtadt. Wer wird hier ſiegen?
Im Kugelſtoßen werden ſich wieder einmal Berg=JG. und Schneider=
Polizei bekämpfen. Den 100=Meterlauf der Frauen wird wohl die
eine oder andere der Eintrachtlerinnen gewinnen, während bei
den Herren Hornberger=Pirmaſens, Kerſch=Frankfurt und
Geer=
ling=Eintracht, der Altmeiſter, nur um weniges im Ziel
aus=
einanderliegen ſollten. Ueber 400 Meter ſind vor allen anderen
Lindenberg=Kaiſerslautern, Schäfer=Allianz, und Will=1880
Frank=
furt zu nennen, die für den Sieg in Frage kommen. Im
Weit=
ſprung ſollte der eine oder andere unſerer Springer die 7=Meter=
Marke überſpringen. Bei der Gleichwertigkeit müſſen wir uns
ſchon überraſchen laſſen. Die 800 Meter werden ein ſcharfes Duell
zwiſchen Linke=Eintracht und Herzer=Saarbrücken bringen, wenn
nicht ein anderer hier eine Ueberraſchung ſerviert. Mit viel
Spannung wird der Endlauf über 200 Meter zu erwarten ſein,
denn auch hier werden ſicher wieder Hornberger, Geerling, Kerſch,
Kaup ſich nicht viel nachgeben.
Der Flug des Speeres wird dann wieder alle Augen in Bann
ziehen. Wer wird hier der Erſte werden? Trautmann, Dr. Ebner,
Neff? Die Frauen werden über 4X100 Meter wohl Eintracht
oder JG. Frankfurt als Beſte ſehen. In der 4X1500=Meterſtaffel
könnten die Lilienträger eine weitere Meiſterſchaft für Darmſtadt
gewinnen. Zu verachten iſt allerdings der MTV. Saarbrücken
und der IGSV. Frankfurt nicht. Beim Dreiſprung ſind wohl
Witzel (Eintracht) und Deppenbrock (ASC.) die erſten Anwärter
auf Meiſterehren. — Den langen Hürdenlauf über 400 Meter
werden in der Entſcheidung ſicher Kopp und Schwethelm=
Wies=
baden, Koßbiel=Saarbrücken oder Lindenberg=Kaiſerslautern
be=
ſtreiten. Jeder hat das Zeug in ſich, in guter Zeit zu ſiegen.
Frau Lutz=Lorenz (Eintracht) ſollte bei den Frauen Siegerin über
200 Meter werden, während im Diskuswerfen von neuem ein
Zweikampf Fleiſcher—Schröder entbrennen wird. Die 10000
Me=
ter werden an alle Teilnehmer große Anforderungen ſtellen,
zu=
mal bei der gleichen Güte gutes Tempo gelaufen werden muß.
Siegel (Poſt Frankfurt), Haag (SV. 98 Darmſtadt) und Heft=
Pirmaſens werden ſich wohl erbittert um den Meiſtertitel ſtreiten.
Den Abſchluß bildet auch diesmal wieder die Staffel, die am
ſtärk=
ſten die Gemüter mitgehen läßt, die 4X100 Meter=Staffel der
Aktiven. Hier eine Vorausſage zu treffen, hält ſchwer bei
Mann=
ſchaften wie Eintracht, DSC. Saarbrücken, FC. Pirmaſens, Poſt
und Allianz Frankfurt. Traditionsgemäß iſt man geneigt, auf
die Eintrachtler zu ſetzen, die ja zumeiſt da waren, wenn es galt.
Dieſer letzte Kampf wird alſo nochmals alle Zuſchauer begeiſtern.
Dann werden auch die erſten Meiſterſchaften des Gaues 13
Süd=
weſt vorüber ſein, die gemeinſam von den Turnern und Sportlern
beſtritten werden und denen wir hiermit in jeder Hinſicht vollen
Erfolg wünſchen!
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 6. Juli
5.45: Choral, Zit, Wetter. — 5.50: Stuttgart: Gymnaſtik. —
6.15: Gymnaſtik.
6.40: Zeit, Frühmeldungen.
6.50:
Wetter.
: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.).
8.15:
Wäſſerſtand, Wetter. — 8.23: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.25:
Nur Freiburg; Werbekonzert — 9.45: Nur Freidurg: Eigene
Sendung. — 10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. — 11.50:
Sozialdienſt
12.00: Stuttgart: O wär ich am Neckar, o wär ich am Rhein!
Ein heiteres Schallplatten=Potpourri. — 13.00: Zeit, Nachr.,
Saardienſt. — 13.10: Nachrichten aus dem Sendebezirk. —
13.20: Mittagskonzert. Lig.: Barthelmeus. — 13.50: Zeit,
Nachr. — 14.0: Fortſetzung des Mittagskonzerts — 14.30:
Nur Freiburg: Nachr. — 14.4): Stunde der Frau: Kleine
Berichte und Geſpräche. — 15.30: Wetter. — 15.35:
Wirt=
ſchaſtsbericht. — 15.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Lrg.:
O. Seyfert. — 17.09: Karlsruhe: Kammermuſik für Bläſer.
17.30: Unbekannte Dichter: Ferdinand Oppenberg. — 17.45:
Freiburg: Heitere Weiſen für eine Singſtimme und Klavier.
18.00: Ludwig Metzger: Vier auf dem Kriegspfad. — 18.25:
Auf dem Falkenhof von Sickingen. Bei den Edelfalken und
Seeadlern. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programm
Zeit. — 18.53: Griff ins Heute.
19.00: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Dr. Merten. — 20.00: Berlin:
Reichsſendung: Politiſcher Kurzbericht. — 20.15: München:
Reich=ſendung: Stunde der Nation: Houſton Stuart
Chamber=
lain, die Prophetengeſtalt an der Zeitenwende.
21.00:
Feſtkonzert anläßl. der Jahrestagung des Elſaß=Lothringen=
In=
ſtituts. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr. aus dem
Sendebezirk, Weiter, Sport. — 22.45: Kleine Unterhaltung.
23.00: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes: Das Schickſal
der deutſchen Staatsidee von Friedrich dem Großen zum
Frei=
herrn vom Stein. Hörfolge.
24.00: Opern=Ouverküren.
(Schallplatten).
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Freitag, 6. Juli
5.45: Hamburg: Wetter
5.50: Wiederholung der
Abend=
machrichten. — 6.0J: Berlin; Gymnaſtik. — 6.15: Tagesſpruch.
6.20: Kiel: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00):
Nachr.
8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die
Frau. — 9.40; Charlotte Streve: Abadäus Hirſebreis Glück
im Unglück.
10.0): Nachr.
— 10.10: Funkſtille. — 10.50:
Spielturnen im Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht —
11.30: Die Wach= zieht auf (Schallpl.). — 11.55: Wetter
für die Landwiriſchaft.
12.00: München: Mittagskonzert. Ltg.; Kloß. — 12.55:
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zeichen. — 13.09: Spaniſches Feuer (Schallpl.). — Anſchl.:
Wetter für die Landw. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit.
14.45: Glückmünſche. — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Am
Strande. Melodien und Geſpräche. — 15.40: Die Frau und
der Wettkampfſport.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.:
O. Seyfert — 17.00: Ines Schmid=Jürgens: Leben und
Werk des Dramatikers Otto Erler. — 17.15: Zeitfunk.
17.30: Muſik am Nachmittag. Bunte Folgen kleiner Stücke für
Violine, Cello, Geſang und Klavier. — 18.25: Jungvolk, hör
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Summe der Paſſiva: 25 969,08
44
Mitgliederſtand Ende 1932 . .
Abgang in 1933
...
Mitgliederſtand Ende 1933
43
Geſamthaftſumme der Mitglieder
RM. 25 200.—
Ende 1933 ..
Darmſtadt, den 18. Juni 1934.
Spar= und Vorſchuß=Verein der Kathol. Gemeinde
Darmſtadt, e. G. m. b. H. i. L. (7355
Lücken. Malſy. Meſſerſchmitt.
Rexk nungsergebniſſe der Kaſſe der
Maſchi=
nenbau= u. Gewerbeſchule für 1931 u. 1934.
Die obigen Rechnungsergebniſſe nebſt Urkunden
liegen während einer Friſt von einer Woche in den
Dienſträumen der Stadtkaſſe zur Einſicht offen.
Während dieſer Zeit kann jeder Beteiligte von dem
Rechnungsergebnis Einſicht nehmen und ſchriftliche
Bemerkungen dazu einreichen.
Darmſtadt, den 2. Juli 1934.
Wamboldt,
kommiſſ. Oberbürgermeiſter. st 7356
Verſteigerung
im ſtädtiſchen Leihamt, Kirchſtraße 9.
Mittwoch, den 11. Juli, vormittags von 9—12
Uhr, und Donnerstag, den 12. Juli ds. Js.,
nachmittags 3—5 Uhr, Verſteigerung der bis Ende
Juni d8. Js. verfallenen Pfänder: Brillanten, Gold=
und Silberwaren, Uhren, Herren= und Damenkleider,
Wäſche, Photoapparate, Muſikinſtrumente uſw.
Am Dienstag, den 10. Juli, bleibt das Amt wegen
der Vorarbeiten zur Verſteigerung nur eine Stunde
— von 12—1 Uhr — geöffnet und zwar für
Aus=
löfung der verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 5. Juli 1934.
Städtiſches Leihamt.
8b 7869
Nummer 184
Freitag, 6. Juli
Die Boden= und Kommunalkredikinſtikuke im Mai.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Obwohl das Geſchäft an der Berliner Börſe auch geſtern
nur zögernd einſetzte, da Publikumsorders in nennenswertem
Um=
fange fehlten und nur die Kuliſſe zu teilweiſen Rückkäufen ſchritt,
herrſchte doch ein ausgeſprochen freundlicher Grundton. Hierzu hat
in erſter Linie die in London zuſtande gekommene Einigung in
der Transferfrage beigetragen, wobei der neuen Stellungnahme
Englands in der Frage der Berückſichtigung von
Ausfuhrüber=
ſchüſſen für die deutſchen Zahlungsverpflichtungen entſcheidende
Bedeutung beigemeſſen wird. Von weiterem Einfluß auf die
Tendenz war u. a. der Bericht der Reichskreditgeſellſchaft über die
wirtſchaftliche Entwicklung Deutſchlands im erſten Halbjahr 1934,
der erneut eine anhaltende und kräftige Belebung auf ſämtlichen
Wirtſchaftsgebieten kennzeichnet. In dieſem Zuſammenhang
wur=
den auch die von der Reichsbahn ausgewieſenen höheren
Verkehrs=
einnahmen mit Befriedigung aufgenommen. Von Montanwerten
hatten Stolberger Zink mit plus 2 und Hoeſch mit plus 1½ Proz.
die größten Anfangsgewinne zu verzeichnen. Harpener, welche
mit min. ¼ Proz. zu den wenigen anfänglich gedrückten Papieren
gehörten, konnten dieſen Verluſt bereits bald wieder einholen.
Ziemlich ſtill lagen Braunkohlenpapiere. Bubiag verloren 1 Proz.
Kaliaktien zeigten keine ganz einheitliche Entwicklung, indeſſen
überwogen auf die günſtigen Abſatziffern Kursbeſſerungen, ſo bei
Salzdetfurth mit plus 3 Proz. Von chemiſchen Papieren gingen
JG. Farben bei relativ kleinen Umſätzen weitere ¼ Proz. höher
um. Am Gummi= und Linoleummarkt fallen Deutſche Linoleum
mit einer Einbuße von 2½ Prozent auf. Faſt durchweg befeſtigt
waren Elektrowerte unter Führung von Felten u. Lahmeyer mit
2 bzw. 1½ Proz. höheren Kurſen. Auch Bekula ſetzten 1½ Proz.
höher ein. Von Tarifwerten ſind ſonſt noch Schleſiſche Gas mit
plus ½ und Deſſauer Gas mit plus ½ Prozent erwähnenswert.
Autowerte konnten nach dem vorgeſtrigen Einbruch bis ¼ Proz.
höher ankommen; bis 1 Prozent gebeſſert waren
Maſchinenfabri=
ken. In Kunſtſeidewerten bemerkte man Käufe der
ausländi=
ſchen Arbitrage, wobei Aku 1 Prozent und Bemberg 1½ Prozent
gewannen. Von ſonſtigen Induſtriepapieren fallen Dt. Atlantik
mit einem Gewinn von 2½ Proz. auf. Im Verlaufe wurde es
nach einer kurz anhaltenden Belebung des Geſchäfts wieder ſtiller,
An der Frankfurter Börſe trat eine leichte
Umſatzbele=
bung, wenn auch nicht in allzu großem Maße, hervor. Nach der
politiſchen Beruhigung, die vor allem auch im Auslande über die
deutſchen Vorgänge feſtzuſtellen iſt, und unter der guten Aufnahme
des Transferabkommens zwiſchen Deutſchland und England macht
ſich nun das Anlagebedürfnis nach dem Kupontermin ſtärker
be=
merkbar. In erſter Linie profitierte davon der Rentenmarkt,
doch waren auch Aktien, beſonders gute Papiere, beachtet.
Farben=
induſtrie lagen 38 Proz., Rütgerswerke /s Proz, höher. Am
Elek=
tromarkt zogen Schuckert ½ Proz., Licht u. Kraft ½ Proz., Bekula
¼ Proz., AEG. ¼ Proz. und Lahmeyer bis 1½ Proz. an. Der
Montanmarkt war auf Rückdeckungen allgemein leicht befeſtigt, ſo
Phönir und Harpener um je 4 Proz., Mansfeld um 8 Prozent.
Auch Transportanſtalten lagen zumeiſt feſter, ſo Reichsbahn=VA.
(plus ¼ Proz.), Allgem. Lokal u. Kraft (plus ¼ Proz.), AG. für
Verkehrsweſen (plus ½ Proz.). Schiffahrtsaktien tendierten aber
leichter, und zwar gingen Hapag und Nordd. Lloyd bis zu
Proz zurück. Kunſtſeideaktien lagen freundlicher. Aku plus 78
Prozent. Gut erholt waren Daimler Motoren, die zunächſt ein
Prozent und dann weitere 4 Prozent gewannen. Zellſtoffpapiere
lägen uneinheitlich, während Aſchaffenburger erneut leicht erhöht
waren, gaben Waldhof auf die Sanierungserwägungen hin um
½ Prozent nach. Am Aktienmarkt blieb auch in der zweiten
Bör=
ſenſtunde die Umſatztätigkeit klein, doch lagen die Kurſe auf.
dem befeſtigten Anfangsniveau gut behauptet. Soweit Kurſe
ſpä=
ter notiert wurden, lagen ſie von ½—½ Prozent, teilweiſe auch
bis 1 Prozent feſter. Schiffahrtswerte waren wieder erhöht,
während Zellſtoff Waldhof nochmals ½ Proz. verloren. Von den
Kaliaktien zogen Salzdetfurth um 3 Prozent an.
An der Abendbörſe war die Stimmung freundlich, die
Umſätze hielten ſich aber infolge des nur kleinen Ordereinganges
in engen Grenzen, zumal auch ſonſtige Anregungen fehlten. Die
Kuliſſe betätigte ſich ebenfalls nur in geringem Umfange. Indeſſen
blieben die feſteren Mittagskurſe in den meiſten Fällen gut
be=
hauptet, vielfach wurden ſie auch um ½—½ Prozent überſchritten.
Darüber hinaus konnten ſich Harpener Bergbau um 1½ Prozent
befeſtigen, auch Deutſche Linoleum waren nach dem weiteren
Rückgang von heute mittag wieder erholt (zirka 58½). Im
Ver=
laufe zogen Farbeninduſtrie um 5s Prozent an; ſonſt traten bei
ſehr kleinem Geſchäft keine Veränderungen ein. Der Rentenmarkt
lag ebenfalls ſtill, doch ſchien weitere Nachfrage zu beſtehen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Deutſche Oſtmeſſe vom 19.—22. Auguſt. Die 22. Deutſche
Oſt=
meſſe findet in dieſem Jahre vom 19—22. Anguſt in Königsberg
ſtatt, und zwar als Warenmuſtermeſſe, Techniſche und Baumeſſe,
Landwirtſchafts= und Handwerks=Ausſtellung. Unter dem Einfluß
der Förderung des Oſtgeſchäfts im neuen Deutſchland und der
er=
folgreichen Inangriffnahme des Oſtpreußenaufbauplanes, welcher
bereits der vorjährigen Meſſe einen ſtarken Verkaufserfolg
ge=
bracht hat, iſt die Beteiligung der Ausſteller heute bereits um
40 Prozent größer als zur gleichen Zeit im Vorjahre. Auch die
Aufhebung der Sperrbeſchlüſſe durch den Werberat der deutſchen
Wirtſchaft hat beſonders auf dem Gebiete der Technik und der
Landmaſchineninduſtrie für eine ſtärkere Beſchickung der Oſtmeſſe
günſtige Vorausſetzungen geſchaffen. Aus den Oſtſtaaten liegen
bereits zahlreiche Beſuchermeldungen vor. Ausſtellern und
Be=
ſuchern der 22. Deutſchen Oſtmeſſe kommen weitgehende
Vergünſti=
gungen zugute. Sowohl die Reichsbahn als auch der Seedienſt
Oſtpreußen gewähren zum Beſuch Oſtpreußens und der Deutſchen
Oſtmeſſe Fahrpreisermäßigung bis zu 60 Proz. Nichtverkaufte
Ausſtellungsgüter werden von der Reichsbahn frachtfrei
zurück=
befördert.
Zur Neuordnung bei den Adlerwerken. Die AR.=Ergänzung.
Die in ihren Grundzügen bekannte Sanierung der Adlerwerke
ſieht eine Kapitalzuſammenlegung 2:1 von RM. 25,00 auf 12,50
Millionen Stammaktien vor. Die nom. RM. 21 000
Vorzugs=
aktien werden nicht zuſammengelegt, aber unter Aufgabe ihrer
Rechte in Stammaktien umgewandelt. Alsdann wird das
Grund=
kapital unter Einrechnung dieſer RM. 21 000 Stammaktien auf
insgeſamt RM. 15 Millionen wieder erhöht. — Weiterhin
erfah=
ren wir, daß, nachdem im letzten Jahre der AR.=Vorſitzende Jakob
Goldſchmidt, ferner Kom.=Rat Dr. Walter Sobernheim und Gen.=
Dir. William Meinhardt (Osram) aus dem AR. ausgeſchieden
ſind, nunmehr die Herren Gen.=Dir. Flick (Flick=Konzern), Gen.=
Dir. Koettgen (Siemens u. Halske AG.), Prof. Dr. Selck (
Ver=
waltungsratsmitglied der JG. Farben) und Gen.=Dir. Ernſt
Buſe=
mann (Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt) neu in den AR.
eintreten ſollen. Die GV. findet in der Zeit zwiſchen 28. Juli und
Anfang Auguſt ſtatt.
Umtauſchangebot für die Siemens=Dollaranleihe. Die
Sie=
mens u. Halske AG. und die Siemens=Schuckert=Werke AG.
ver=
öffentlichen ein Angebot an die inländiſchen Inhaber ihrer
ge=
meinſamen 6½prozentigen Dollaranleihe von 1926 wonach ſie
entſprechend der bisherigen Uebung für einen Dollar 3
Reichs=
mark: Schuldverſchreibungen anbieten. Der Zinsſatz der neuen
Reichsmark= Schuldverſchreibung iſt auf 4½ Prozent feſtgeſetzt,
während bisher üblicherweiſe 6½prozentige Dollar=
Schuldverſchrei=
bungen in 4Pproz. RM.=Schuldverſchreibungen getauſcht wurden.
Die Herabſetzung um ½ Prozent iſt entſprechend dem
zwiſchenzeit=
lich weiter geſenkten Zinsniveau auf Anordnung der zuſtändigen
Behörde erfolgt.
GV. Deutſche Erdöl AG., Berlin. Die GV. der Geſellſchaft
genehmigte den Abſchluß für 1933 mit der unv.
Dividendenzah=
lung von 4 Prozent und wählte Dr. Hans Schippel von der
Dres=
dener Bank neu in den Aufſichtsrat. Im neuen Geſchäftsjahr hat
ſich die Beſſerung fortgeſetzt. Der Abſatz bei der Steinkohle iſt um
5 Prozent, bei der Braunkohle um etwa 10 Prozent geſtiegen.
Wenn nicht beſondere Ereigniſſe eintreten, ſo dürfe gehofft
wer=
den, daß die Einkünfte aus, dieſer Beſſerung den ao. Beträgen
gleichkommen werden, die es im Berichtsjahr ermöglicht haben,
die Dividende aufrecht zu erhalten.
Die Statiſtik der Boden= und Kommunalkreditinſtitute für
Mai umfaßt unv. 102 Anſtalten. Einen Ueberblick über den
Um=
lauf an Schuldverſchreibungen und den Beſtand an Hypotheken
und Kommunaldarlehen am 31. Mai 1934 geben ausführliche
Zahlenreihen.
Im Verlauf des Monats Mai hat ſich der Umlauf der
Schuld=
verſchreibungen der Boden= und Kommunalkreditinſtitute etwas
beſſer gehalten als in den vorhergehenden Monaten. Der
Netto=
rückfluß an Pfandbriefen und Kommunalobligationen beſchränkt
ſich im Mai auf den geringen Betrag von 6,6 Mill. RM., während
er im April noch 29,6 Mill. RM. erreichte. Ebenſo hat ſich im
Aktiogeſchäft der Beſtand an langfriſtigen Darlehen nur noch um
5 Mill. RM. gegenüber 36,7 Mill. RM. im Vormonat verringert.
Die landwirtſchaftlichen Hypotheken haben im Zuſammenhange
mit der landwirtſchaftlichen Umſchuldung ſogar etwas
zugenom=
men. Ebenſo haben ſich im Zuſammenhang mit der Finanzierung
der unmittelbaren Arbeitsbeſchaffung, die über die Boden= und
Kommunalkreditinſtitute erfolgt, die Meliorationsdarlehen und
ſonſtigen Darlehen um 15,7 Mill. RM. erhöht. Außer durch die
marktmäßige Bewegung haben ſich der Umlauf an
Schuldverſchrei=
bungen und der Beſtand an Deckungsdarlehen noch durch die
ver=
ſchiedenen Umſchuldungs= und Umformungsaktionen verändert. An
den 4prozent. Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsverbandes
deutſcher Gemeinden ſind erneut 209,9 Mill. RM. begeben
wor=
den ſo daß ihr Geſamtumlauf ſich Ende Mai auf 1851,9 Mill.
RM. ſtellt. In dieſe Umſchuldung ſind auch Teilbeträge der
Dek=
kungsdarlehen bei der Landesbank der Provinz Weſtfalen und der
Provinzialbank Oberſchleſien einbezogen, ſo daß hier
Deckungs=
darlehen durch Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsverbandes
als „Erſatzdeckung” erſetzt wurden. Bei der Schleswig=
Holſteini=
ſchen Landſchaft hat ſich der Umlauf an Pfandbriefen durch
nach=
trägliche Berichtigung um 10,4 Mill. RM. erhöht. Die Thüringer
Landeshypothekenbank hat ihre 13 300 Ztr. 5proz.
Roggenkommu=
nalſchuldverſchreibungen in 99 900 RM. 4prozent. RM.=
Schuldver=
ſchreibungen umgewandelt.
Darmſtädter Viehmarkt vom 5. Juli. Aufgetrieben waren
166 Kälber. Bezahlt wurde für Kl. a) 34—38, b) 30—33, c). 26—
29, d) 22—25 Pfg. pro Pfund. Spitzen= und geringe Tiere nicht
notiert. Es wurden in der Klaſſe a) 34, b) 46, c) 37, d) 27 Tiere
verkauft. Marktverlauf: ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Viehmarktbericht, vom 5. Juli. Auftrieb: 11
Kälber, 6 Schafe, 88 Schweine, 250 Ferkel, 355 Läufer. Preiſe
pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ferkel bis 6 Wochen 8—10, über ſechs
Wochen 17—21 RM., Läufer 21—24 RM. Alles andere unnotiert.
Marktverlauf: mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 5. Juli. Auftrieb: Rinder 159
(gegen 150 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter befanden ſich
50 Ochſen, 11 Bullen, 33 Kühe und 65 Färſen, Kälber 926 (772),
Hammel 37 (35), Schafe 46 (5), Schweine 287 (745). Notiert
wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber Sonderkl. —
andere a) 43—45, b) 39—42, c) 32—38, d) 24—31; Lämmer und
Hammel b) 1 32—34, c) 29—30; Schafe e) 32—34, f) 28—30,
g) 18—22: Schweine b) 42—44, c) 40—43, d) 38—43. Im
Preis=
vergleich zum letzten Donnerstagsmarkt zogen mittlere Kälber 1
bis 2, geringe bis 4 RM. an: Schweine ſtellten ſich um 4—5 RM.
höher. Hammel und Schafe blieben unverändert. Marktverlauf:
Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft: Schweine
rege, ausverkauft
Anordnung zur Regelung des Abſatzes von
Früh=
karkoffeln. — Zulaſſung einer zweiten Größenklaſſe.
Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von
Frühkartoffeln hat unter dem 4. Juli eine neue Anordnung
er=
laſſen, die am 5. Juli in Kraft trat. Danach wird eine 2.
Größen=
klaſſe mit einem Querdurchſchnitt von 2,8—3,4 Zentimeter
allge=
mein zugelaſſen. Es hat ſich dies als notwendig erwieſen, da die
diesjährige Ernte der Frühkartoffeln einen höheren Anteil an
kleinen Kartoffeln als in früheren Jahren ergibt, und da auch
dieſe für die Verſorgung der Märkte nutzbar gemacht werden
ſol=
len. Hinſichtlich der Qualität gelten für die zweite Größenklaſſe
die gleichen Qualitätsvorſchriften wie für die erſte Größenklaſſe.
Die Preiſe werden jeweils auch für die zweite Größenklaſſe
feſt=
geſetzt. Zum Schutze der Verbraucher darf die zweite Größenklaſſe
nur aus den vorſchriftsmäßigen, gekennzeichneten Säcken verkauft.
werden. Eine Vermiſchung der erſten und zweiten Größenklaſſe
iſt unzuläſſig. Zuwiderhandlungen ſind als vorſchriftswidriger
Verkauf ſtrafbar.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Getreidemarkt vom 5. Juli. Weizen. inländ.,
76—77 Kilo, frei Mannheim 21,20—21,30; desgl. franko
Vollbahn=
ſtation des Erzeugers per Juli: Bez. 9 20,10 (
Mühleneinkaufs=
preis 20,50), Bez. 10 20,30 (20,70), Bez. 11 20.60 (21,00); Roggen
ſüdd., Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeugers per Juli:
Bez 8 17,30 (17,70). Bz. 9 17,60 (18,00); Wintergerſte neue 18—
20,00; Mais im Sack 19,50—19,75; Erdnußkuchen pr. 17,20;
Soya=
ſchrot pr. 16,00: Rapskuchen 14,50; Palmkuchen 15,70; Kokoskuchen
17,70: Leinkuchen 17,60. Biertreber mit Sack 15—15,50;
Roh=
melaſſe 9,00; Wieſenheu loſes 10—11; Luzernekleeheu 11—11,60;
Preßſtroh Roggen=Weizen 2,60—3.00, do. Hafer=Gerſte 2,60—2,80;
gebünd. Stroh Roggen=Weizen 2,20—2.60, do. Hafer=Gerſte 2,20—
2,40; Weizenmehl Spezial Null Type 563 Feſtpreisgebiet 11: 29,25,
10: 29,15, 9: 29,05, 8: —, 7: 28,85; Roggenmehl 70—60proz.,
nordd. Type 610 Feſtpreisgebiet 9: 25,75. 8: 25.25; Weizenkleie
feine mit Sack 11,25, do. grobe 11,75; Roggenkleie 12,
Weizen=
futtermehl 12,50, Roggenfuttermehl 12,75, Weizennachmehl 15,75
bis 16,00, do. 4 b 16,75. Tendenz: ſtetig.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 5. Juli. Obwohl das
Angebot in dem Getreideverkehr auf der ganzen Linie klein war,
reichte es für die geringe Nachfrage voll aus. Brotgetreide wird
am Platze nur wenig gehandelt; am Oberrhein kamen einige
Ab=
ſchlüſſe in Saaleweizen zuſtande. Auch Roggen hatte ſtilles
Ge=
ſchäft, wobei Aufgelder nicht mehr erzielt wurden. Laufendes
Geſchäft haben Wintergerſten, jedoch handelt es ſich auch hierin
vorerſt überwiegend um kleinere Quantitäten. Hafer liegt eher
ruhiger und iſt bei kleinem Angebot ſchwer unterzubringen. Mehle
und Exportſcheine blieben unverändert.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton: J. V.
Dr. Herbert Nettei für Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: J. V.
Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Handel:
Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann: für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel
in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigenteil und geſchäftliche
Mit=
teilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VI. 34. 22377. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23,
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 5. Zuli 1934
Deviſenmarkt
vom 5. Juli 1934
Berl. Handels.Ge
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt. 1
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gasl:
Mue
Glektr. Lieferung
J. G. Farben.
Gelſ. Bergwerke
Geſtf.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
U-
77.75
48.5
59.825
105.5
103,25
73.5
61.375
126.25
70—
92.375
64.375
44.5
Drenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb.Maſch.
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahl
Wanderer=Werke
G5
15.5
38.125
170.,5
19.5
40.—
127.25
63.—
11.875
115.25
29.75
90.—
77.75
106.25
1ägypt. 2 Geld
13.05 R
12,08 Italien Bährung
uo0 Aire. Geld
21.55 Brief
21.59 Argentinien 11 Pap. Peſo 0.5og 0. 602 Japan 1 Yen 0.749 0.751 Belgien. 100 Belga 5o,58 58.70 Jugoſlawien 100 Dinar 5.664 5.678 Braſilien 1 Milreis 0.184 0.1s6 Lettland. 100 Lats 77.42 I 77.58 Bulgarien 100 Leba 3.047 3.053 Norwegen 100 gronen 63.66 63.78 Canada Teanad. Doll. 2.529 2.535 Oeſterreich 100 Schilling 48.45 48.55 Dänemar! 100 Kronen 56.59 56.71 Portugal 100 Eseudos 11.53 11.55 Danzig 100 Gulden /81.72 21.89 Schweden 100 Kronen 65.28 65.42 England 12=Stg. 12.,67 12.70 Schweiz 100 Franes ſe 91.52 8i.68 Eſtland 100 eſtl. gr. 69.53 69.67 Spanien 100 Peſetas 34.30 34.36 Finnland
Frankreich 100 finn. Mk. 5.599 5.S1 Tſchechoſlowk. 100 Tſch.=Kr. 1o.4 10.46 100 Franken 18.50 16.54 Türkei
1 türk. s 1.891 1.998 Griechenland 100 Drachm. 2.497 2.503
ungarn 100 Pengs Holland. 100 Gulden 169.73 170.07 Uruguah 1 Goldpeſo 0.999 1.o0: Island 100 isl. Kr. 57.341 57.46 Ver. Staaten 1 Dollar. 2.509 2.5i3
Surinftädter and Karioharbane Bariftaut, diiate dee Beesoher Funt
Frankfurter Kursbericht vom 5. Juli 1934.
Steuergutſcheine
68o
WRth
60 Dt. 4
Schätze
Dtſch. Anl. Ausl. 95.8
„*2s Abl..
88 Darmſtadt.
v.
6%Mainz ....."
83
Goldoblig, 87.5
5½% beſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liguid. 90 88
434% „ Kom. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf. 9=
6%o „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
94
829 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
62Naſſ. Landesbk.
512%o „ Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf. Anl.
96.25 93 92‟. 29 98 92 28/106/, 106I, 2 94 94 e7/ 93.5
90.25 100.85 100.7 uoo 100.65 94.85 *) 2265 9.20 7 4 183 82.25 8 SGl. 76.75 91 80-, 84.25 83 81.75 82.75 9/ 87 89.25 90.75 84.5 17 91.5 91 89 84.5 84.5 91.5 967 88. 90
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
99.5 6%Berl. Hyp. Bk.
5½%0„ Lig.=Pfbr.=
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
69
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½2%0 Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bk.
2%0 n Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
o n Lig. Pfbr.
6%Rhein. Hyp. Bk.
5½% n Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank ...
5½%0 n Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B
6% Daimler=Benz.
8% Dt. Linol. Werkel
6% Mainkr. W.v.26l
6% Mitteld. Stahll
6% SalzmanncCo.
6% Ver=Stahlwerkel
6½ Voigt & Häffner!
J. 6. Farben Bondsl
5%Bosn. L.E.B.
„ L. Inbeſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½%0 Oſt. Schätzel
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
80. 4½%
420
89.25 4% Türk. Admin.
4% „ 1.Bagbat
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
3 „ 19141
„ Goldr
„ 19101
4½ Budp. Stadtanl
4% Liſſabon
4% Stockholm „
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtziide Untel
A.E.G. ......
88.5 AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bab. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
11112,5 113.5 Berl. Kraft u. Licht
88.25 90.75 88.5 90 88.5= 86e, 83.5 90.35 88.5 91.25 90.5 911 88.5 91.5 90" 94.5 91.25 92.25 91.75 90.75 96 9131 89.75 88.5 87.5 94.75 9r 91 90.35 95:1, 91.75 9o 95.5 96 89.5 90 89.75 91 79.5 81 741, 78).
78.25 1241. 117.5 13 9.25 Aus 24.5 4! 4.3 6.75 5 425 4.5 76 7.5 7.85 7.75 8.25 7.75 7 50 44 51.5 50.25 90.5 93.5 16 1 177 637 60.25 26o 22.75 g = 163 44.75 55.5 8 188 y 122 71 68 10 136 142.25
Buderus Eiſen...
Fement Heidelberg
Cement Karlſtadt:
7.G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert!
Chade (A=C)......
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Erdöl .......
Di. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Dt. Linoleumwerkel
Dortm. Ritterbräul
Dhckerhoff e Widm!
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk".
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
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5.7.
75.25 74
102 1108.5
125.5
150.25 173
141.5
66
48),
119.8
192
68.75
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226
98.75
96.5
90.5
41.75
154
166.25
32.75
86.5
140‟
90
93
42),
116.5
20
114
50.5
44.5
108.5
100.75
70.5
86.75
116
51.75
57.5
74.5
68
80.5
51
682),
70
155
106.5
61
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68.2!
1102.5
109.75 1
26.25
31.25
58.5
224
11.10
107
(
100
90.75
89
38.25
194
174,75
30
90.75
92.5
182
98.5
403)
119.75
19.25
128
45.5
45.25
113.5
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68a5
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62
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55
20,5
15
208
220
410
Seite 12 — Nr. 184
9
UBTA
ſiſche Neueſte Nachrichten
Du
Freitag, 6. Juli 1934
15)
Roman von Wolfheinrich V. d. Mülbe
(Nachdruck verboten)
„Elſe iſt wirklich unerſetzlich”, pflichtete ſeine Frau bei.
„Na alſo, meinte Harald, „dann keine Sorge. Aber
ab=
rechnen muß ich noch mit Ihnen, Haller. Sie wiſſen, die Elſe
kann nicht herkommen, der Streichholzfritze holt es für alle.” Und
er zählte Paul Haller eine Reihe Scheine auf, die dieſer in ein
beſonderes Fach ſeiner Brieftaſche legte.
„Harald, Sie ſind wirklich ein anſtändiger Kerl., ſagte er
an=
erkennend. „Aber Sie werden auch gut bedient.”
Harald, der gern den großen Mann ſpielte, hob die
Schul=
tern. „Das iſt die Hauptſache. Uebrigens werdet ihr hier immer
teurer”, ſetzte er unzufrieden hinzu.
„Was wollen Sie,” ſagte Vater Haller und trat etwas
zu=
rück, „die Kinder! Die Frieda muß heiraten und in ein gutes
Haus. Der Emil ſoll ſich ein Geſchäft gründen, ein anderes aber,
ein einträgliches. Glauben Sie, wir wollen ewig in der
Buch=
binderei Kornhaas bleiben?”
Neuntes Kapitel.
Die Polizeielſe.
Am Nachmittag desſelben Tages ſaß der Abteilungschef der
Berliner Kriminalpolizei, Polizeiinſpektor Hintze, am
Schreib=
tiſch ſeines Arbeitszimmers im Polizepräſidium. Er hatte eben
einige Unterſchriften erledigt und wollte ſie dem vor ihm
ſtehen=
den Untergebenen über den Tiſch reichen, als ſich die Tür öffnete
und eine blonde junge Dame mit einem Blatt Papier in der
Hand eintrat.
Das Dienſtgeſicht des grauhaarigen Abteilungschefs hellte ſich
bei ihrem Anblick auf.
„Aha, Fräulein Roth .. . Was gibt’s denn?
„Ein drahtloſes Telegramm aus Wien.” Sie gab ihm das
Blatt, nach dem er eilig griff.
Ehe er es las, konnte er ſich doch nicht enthalten, der
Ueber=
bringerin einen freundlichen Blick zuzuwerfen.
„Nanu, Fräulein Roth, Sie haben ja ganz heiße Backen.
Ja, wenn alle Beamten Ihren Dienſteifer hätten, — was,
Lohmann?
Der rotblonde Hüne, der inzwiſchen die Unterſchriften an ſich
genommen hatte, nickte lächelnd, Lohmann war die rechte Hand
des Inſpektors und ſeit vielen Jahren unter ihm tätig.
„Zeit, daß die Leute wieder was von ſich hören laſſen”
meinte der Chef, während er das Telegramm vor ſich hinlegte
„Die letzte Nachricht iſt mindeſtens eine Stunde alt. Dabei habe
ich in dringenden Fällen um Anruf erſucht. Schlappe Kerls, daß
ſie nicht längſt alles heraus haben.‟ Er ſtrich das Papier glatt.
„Das würden wir anders machen. Na, mal ſehen ...". und er
beugte ſich über die Nachricht.
Lohmann und Elſe Roth tauſchten einen Blick. Sie waren
beide der Anſicht, daß ihr Chef, ein ſo ausgezeichneter Beamter er
auch war, aus einem verſchmitzten Verbrecher wenig genug
her=
ausgebracht hätte.
Lohmann ſchmunzelte. Das hübſche Fräulein Roth war der
Liebling der ganzen Abteilung. So feſch und keck ihr Auftreten
und ihre Erſcheinung ſein mochten, wußte ſie doch mit ſicherem
Takt ihren Vorgeſetzten gegenüber den richtigen Abſtand zu
wah=
ren und hatte ſich durch viele Jahre ſo pünktlich, zuverläſſig und
anſtellig gezeigt, daß ſie faſt als einzige Frau ihren Poſten
be=
halten hatte, nachdem man dazu übergegangen war, das meiſte
weibliche Beamtenperſonal zu entlaſſen. Sie genoß das vollſte
Vertrauen.
„Das iſt der Rechtsanwalt, der ſeine Frau ermordet hat”,
ſagte der Inſpektor zu ſeinem Untergebenen. „Hat von Laubach
einen Paß für Rumänien bekommen. Fluchtverdacht nach Ruß=
land. Signalement haben wir ſchon. Der wird ſich kaum hier
blicken laſſen. Immerhin . .
Das Telephon neben ihm raſſelte. Inſpektor Hintze ergriff
den Hörer. „Wien? Ja ... richtig! . . . Veranlaſſen Sie das
Uebliche, Lohmann,” rief er dieſem leiſe über den Tiſch zu. „
Blei=
ben Sie noch!” Er nahm ſchnell einen Bleiſtift und ſtenographierte
mit, während er aufmerkſam in den Apparat lauſchte. „Ja?...
Na, hat auch lange genug gedauert . . . ſo gemütlich können wir
es uns hier nicht machen. Alſo . . .", er horchte angeſpannt.
Plötz=
lich wurde er lebhaft. „Wie ... was? Wahrhaftig der Harald
. . . Harald Borch? . . . Ausgezeichnet . . . Der Diamantendieb
aus Monte . . . ja, zuletzt . . . Paris, London, Stockholm, Madrid
. . . Schweiz auch, beſonders Territet . . . Perlen, ja, weiß ich
alles . . . vollſtändig im Bilde . . . endlich gibt ſich der Kerl mal
eine Blöße . . hm, wie? . . . So weit haben wir ſein
Signale=
ment ſelbſt Genaueres wiſſen Sie alſo nicht . . . Warze?
Alles bekannt. Bitte jetzt genau den Paß . . . ausgeſtellt auf?
wie, Larmi? . . . Graf Larmi . . . Nach Deutſchland? . . . So,
Sie meinen nach Berlin? . . . Das iſt einleuchtend. Na.” er lachte
grimmig, „wenn er ſich hierher gewagt hat, wird das diesmal
das Ende ſeiner Laufbahn ſein . . . Danke . . . ja . . . jawohl,
vielen, Dank. Schluß!“
Hintze legte den Hörer ungeduldig hin. „Die Menſchen
glau=
ben immer, man hätte Zeit übrig, um ſie ſich aufs Brot zu
ſchmieren. Aber endlich haben ſie doch was herausbekommen. Was
ſagen Sie, Lohmann? . Sie haben ja gehört . . .‟ Er reichte
ſeinem Untergebenen das ſaubere Stenogramm, das dieſer
auf=
merkſam ſtudierte. Fräulein Roth guckte ihm über die Schulter
„Fein,” flüſterte ſie, „wenn wir den faſſen können.”
Lohmann hatte zu Ende geleſen: Fräulein Roth auch.
„Jetzt heißt es vor allem exakt und ſchnell ſein,” erklärte der
Chef. „Zunächſt die Fremdenliſten nachſehen. Feſtſtellen, wo er
wohnt. Meiſt ſteigt er ja in einem der erſten Hotels ab. Wenn
er noch keinen Wind bekommen hat . die verdammte
Zeitungs=
notiz! Dieſe Journaliſten ſoll doch .
„Entſchuldigen Herr Inſpektor,” bemerkte Lohmann ruhig,
„er hat aus der Notiz nur erfahren können, daß der Laubach
gefaßt iſt. Daß man von ihm weiß, wird ihm noch unbekannt
ſein. Gerade Leute ſeines Schlages ſind oft unbegreiflich
leicht=
ſinnig.”
„Pah . .. der weiß, was die Glocke geſchlagen hat!‟ Der
Inſpektor ging mit den Händen auf dem Rücken im Zimmer auf
und ab und dachte angeſtrengt nach.
Fortſetzung folgt.
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