Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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bis 31. März 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nochrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 77
Montag, den 19. März 1934.
196. Jahrgang
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Das magere Ergebnis von Rom.
Ausbau der wirkſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Ikalien, Oeſterreich und Ungarn. — „Andere Skagken”
ſollen dem Abkommen beikreken. — Wer wird den leeren Rahmen ausfüllen?
*
Prokokolle.
platz
Die römiſchen Beſprechungen zwiſchen den Staatschefs von
Italien, Oeſterreich und Ungarn haben mit der Abfaſſung
meh=
rerer Protokolle geendet, in denen die grundſätzliche
Uebereinſtim=
mung zum Ausdruck gebracht worden iſt, die zwiſchen Italien,
Oeſterreich und Ungarn beſtehenden wirtſchaftlichen Beziehungen
auszubauen. Das iſt im weſentlichen alles, was in Rom heraus=
„geſprungen iſt und ſchon vor dieſer Dreier=Konferenz feſtſtand.
Mag auch die Wiener regierungstreue Preſſe entzückt tun und
die römiſchen „Verträge” in allen Tonarten loben, ſo werden die
ruhigen Beobachter dadurch weder beeindruckt noch in ihrer
Auf=
faſſung irre gemacht, da Italien, Oeſterreich und Ungarn ſich
gegen=
ſeitig nicht allzu viel zu bieten haben, alſo vom Beginn einer Sa=
Inierung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Donauraum wohl
kaum geſprochen werden kann.
Wie ſehr man erkannt hat, daß ohne Deutſchland eine
Ge=
ſundung nicht erreicht werden kann, geht wohl am beſten aus der
immer wiederkehrenden Beteuerung hervor, daß das heutige
Ab=
kommen auch „anderen Staaten” zum Beitritt offenſtehe, wobei
man nicht nur an Deutſchland denkt, ſondern auch bereits offen
von Deutſchland ſpricht. Dasſelbe Deutſchland, das man
verdäch=
tigt, die Unabhängigkeit Oeſterreichs antaſten zu wollen, und das
man mit allen Mitteln aus dem Donauraum hinauszudrängen
ſucht, das ſoll nun wieder Hilfsſtellung leiſten.
Was liegt denn überhaupt ſchon vor, das uns die Regierungen
zur Annahme empfehlen können? Wir ſehen zunächſt nur einen
Rahmen, der noch ausgefüllt werden muß. Es wird ſich ja ſchon
ſehr bald zeigen, wie mager das römiſche Ergebnis iſt, wenn die
in den Protokollen verankerten Ergebniſſe nämlich praktiſch
ver=
wertet werden ſollen. Uns will ſcheinen, daß die Ungarn gar nicht
ſo begeiſtert ſind, und daß Herr Dollfuß ſich von ſeiner hörigen
Preſſe entſprechend feiern läßt, iſt auch nur innenpolitiſch bedingt.
Die Vorſchußlorbeeren, die ſich Herr Dollfuß pflücken läßt, werden
raſch verdorren. Selbſt wenn beide Vertragspartner öſterreichiſche
Exportartikel in großem Umfang aufnehmen würden, wird, die
öſterreichiſche Wirtſchaft und vor allem die große Zahl der
Ar=
beitsloſen davon kaum profitieren. Zumal Oeſterreich auf der
an=
deren Seite die gemachten Zugeſtändniſſe bezahlen muß.
Es bleibt alſo im Grunde alles beim Alten, — bald wird das
römiſche Abkommen wieder in den Sorgen des Alltages
unterge=
gangen ſein und wieder wird man im Donauraum nach einer
„Löſung der wirtſchaftlichen Probleme” ſuchen.
Eine große Rede Muſſolinis.
EP. Rom, 18. März.
Die zweite Fünfjahres=Verſammlung des italieniſchen
fas=
eiſtiſchen Regimes im Königl. Opernhaus bot ein impoſantes
Schauſpiel. Rund 5000 fasciſtiſche Führer, alle Präfekten, die
fasciſtiſchen Senatoren und überhaupt der geſamte fasciſtiſche
Generalſtab der Nation waren zum größten Teil in fasciſtiſcher
Uniform erſchienen. Die Bühne war mit Lorbeer bekränzten
Säu=
ten in der Form eines römiſchen Tempels geſchmückt. Die Rede
Muſſolinis wurde durch Tonfilm aufgenommen. Hinter dem
Red=
verpult hatten die Miniſter und die fasciſtiſchen Abgeordneten
Platz genommen.
Muſſolini wurde bei ſeinem Erſcheinen begeiſtert gefeiert.
Er trug die Winter=Uniform der fasciſtiſchen Miliz. Seine Rede
war hauptſächlich der Innenpolitik gewidmet, doch machte er in
ihrem Verlauf auch bedeutungsvolle außenpolitiſche Aeußerungen.
Der Duce begann mit der Feſtſtellung, daß der Fascismus
ſeit der letzten Fünfjahresverſammlung aus einer italieniſchen
zu einer univerſellen Erſcheinung geworden ſei. Nach der
Dar=
legung des Programms der öffentlichen Arbeiten ging Muſſolini
auf die internationale Politik über und führte u. a. aus: „Mit
der Schweiz ſind die Beziehungen ſehr herzlich. Wir ſind
be=
reit, den nächſtens ablaufenden Freundſchaftsvertrag zu erneuern.
Seit dem Krieg ſind wir für die Unabhängigkeit und
Unverſehrtheit Oeſterreichs eingetreten. Als die
Dinge einen dramatiſchen Lauf nahmen, erwachten auch andere.
Wir werden unſere bisherige Politik fortſetzen. Oeſterreich weiß,
daß es zur Verteidigung ſeiner Unabhängigkeit als ſouveräner
Staat auf uns zählen kann. Mit Südſlawien ſind die
Be=
ziehungen normal. (Heiterkeit.) Es iſt möglich, ſie zu verbeſſern,
weil beide Länder ſich wirtſchaftlich ergänzen. Um dieſes
Pro=
blem zu löſen, müſſen jedoch gewiſſe Vorbedingungen geſchaffen
werden. Mit Frankreich haben ſich die Beziehungen
ver=
beſſert, aber die Wahrheit gebietet beizufügen, daß keines der
Probleme, die ſeit 15 Jahren zwiſchen den beiden Ländern in der
Schwebe ſind, eine Löſung gefunden haben. Eine
Wiederannähe=
rung iſt in moraliſcher Hinſicht erfolgt. Dieſes günſtige Element
kann als Grundlage für die Weiterentwicklung der Beziehungen
dienen.
Letzter Tage waren die Regierungschefs Ungarns und
Oeſter=
leichs unſere Gäſte. Zwiſchen Italien, Oeſterreich und
Ungarn beſtehen freundſchaftliche Beziehungen. Ungarn hat
mit ſeiner durch die Friedensverträge, verſtümmelten Lage in
Italien ſtets ſolidariſches Verſtändnis gefunden. Ungarn
ver=
langt Gleichheit und Ausführung der Verpflichtungen, die ihn in
den Verträgen gemacht werden. Italien unterſtützt dieſe
For=
derungen. Das magyariſche Volk verdient ein beſſeres Geſchick.
Die in Rom unterzeichneten Protokolle fördern die enge
Zuſam=
menarbeit und ſchließen eine Ausdehnung auf andere Staaten
richt aus. Man muß endlich aus der Zone der Phraſen
heraus=
kommen und in jene der Taten gelangen.
Der Grundſatz einer Reform des Völkerbundes
wurde faſt allgemein angenommen. Wenn die
Abrüſtungskon=
erenz mißlingt, braucht der Völkerbund nicht reformiert zu
wer=
den, ſondern man kann nur noch von ſeinem Ableben Kenntnis
mehmen. Daß die Abrüſtungskonferenz in der Hauptſache
geſchei=
tert iſt, iſt jetzt vollkommen klar, es iſt ſogar die einzige vollkom=
men klare Tatſache. Die bewaffneten Staaten werden nicht
ab=
rüſten, und die entwaffneten werden allmählich wieder eine mehr
oder weniger defenſive Aufrüſtung erhalten. Es iſt klar, daß,
wenn die bewaffneten Staaten nicht abrüſten, ſie auch nicht auf
Grund der Friedensverträge die Aufrüſtung Deutſchlands
verhindern können. Es iſt rein unmöglich, einem Volk wie dem
deutſchen eine Verteidigungsausrüſtung zu beſtreiten. Vielleicht
iſt das ſchon durch die Tatſachen überlebt. (Große Heiterkeit.)
Das italieniſche Abrüſtungsmemorandum wollte in Europa
eine Atmoſphäre der Verſtändigung herbeiführen. Die Rede des
belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville
war ſymptomatiſch, gut und für die europäiſche Lage
nütz=
lich. Die fasciſtiſche Regierung hat ihre Heeresausgaben im
letz=
ten Budget ſtark beſchnitten, aber wir werden nicht weitergehen
und beſonders jetzt nicht angeſichts der Lähmung der
Abrüſtungs=
konferenz. Das Gebot für das italieniſche Volk lautet: Man muß
ſtark ſein. Es iſt nötig, militäriſch ſtark zu ſein,
nicht um anzugreifen, ſondern um jeder Lage die
Stirn bieten zu können. Der Friede wird geſichert durch
den aufrichtigen Willen zur Zuſammenarbeit mit den anderen
Völkern, aber auch durch Sicherung der Grenzen und durch eine
militäriſche Stärkung.
* 2as franzöfiſche „J4— Aber ...!"
Die franzöſiſche Antwort an die engliſche Regierung iſt ſo
ausgefallen, wie das auf Grund der Preſſeäußerungen, aber auch
der Beſchlüſſe der Parlamente und ihrer Ausſchüſſe mit
Leichtig=
keit vorausgeſagt werden konnte. Paris iſt wieder mit ſeinem
be=
kannten „Ja, aber ..." gekommen, — erklärt ſich bereit, das eine
zu tun, verbindet es aber mit zahlreichen anderen Bedingungen,
ſtreicht ſeinen „Friedenswillen” heraus, ſucht aber auch gleichzeitig
zu beweiſen, daß es nicht weitergehen könne in ſeiner Abrüſtung
und daß dem franzöſiſchen „Sicherheitsbedürfnis” durch ein
ent=
ſprechendes Syſtem Rechnung getragen werden müſſe.
London kann, wenn es Luſt dazu hat, in eine neue
Erörte=
rung eintreten, was aber doch nur zu einer nochmaligen
Unter=
ſtreichung des franzöſiſchen abrüſtungsfeindlichen Standpunktes mit
anderen Worten und anderen Formulierungen führen würde.
Die Antwort Frankreichs auf die klare Frage,
ob es den Macdonald=Plan anzunehmen gedenkt,
iſt, auch wenn die Tür für weitere
Verhandlun=
gen keineswegs zugeſchlagen wird, doch ein
glat=
tes Nein. Frankreich weigert ſich, weſentliche Elemente des
Macdonald=Planes anzunehmen, klammert ſich an den Verſailler
Vertrag, will nach Genf, dabei auch nicht ein Gewehr opfern und
dazu Deutſchland zwingen, noch einmal eine internationale
Ver=
einbarung zu unterzeichnen, die ſich praktiſch als eine Verſtärkung
des Verſailler Syſtms auswirken müßte.
Halten wir der franzöſiſchen Note, die in diplomatiſcher Form
den Macdonald=Plan beiſeite ſchiebt, unſere, die Grenzen des
Er=
träglichen faſt überſchreitenden Zugeſtändniſſe entgegen, dann erſt
tritt der unbeugſame Wille Frankreichs klar zutage, weder ſeine
Rüſtungen zu halten, noch gar eine, wenn auch noch ſo beſcheidene
Abrüſtung mitzumachen. Die Welt mag urteilen, wer den Frieden
und den Unfrieden will, wer beſtrebt iſt, Sicherheit im
europä=
iſchen Raum zu ſchaffen.
Engliſche Zuſkimmung zur deukſchen Noke
Engliſcher Plan für ein Lufkräſtungs=
Abkommen im Bordergrund.
EP. London, 18. März.
Die deutſche Antwortnote an Frankreich wird von den
Sonn=
tagsblättern in zuſtimmendem Sinne kommentiert, wobei die
Er=
klärung, daß die Verſailler Rüſtungsbeſchränkungen unhaltbar
ge=
worden ſind, allgemein unterſtrichen wird. Demgegenüber ſteht der
offenbare Unmut über die franzöſiſche Antwortnote an England,
die zwar erſt morgen in der „Downing Street” überreicht werden
wird, deren Inhalt aber bereits allgemein bekannt iſt.. Dieſe Note
bedeutet den Blättern praktiſch den Zuſammenbruch der
Rüſtungsausgleichsverhandlungen, da Frankreich darin jedes
Ent=
gegenkommen gegenüber Deutſchland ablehnt.
Die Preſſe beſchäftigt ſich denn auch bereits mit den
nun=
mehr von England zu ergreifenden Maßnahmen, wobei der
be=
reits im Unterhaus erwähnte Plan eines Luftabkommens in den
Vordergrund gerückt wird. Wie die „Sunday Times” in dieſem
Zuſammenhang ausführt, dürfte die bisher als ſekundär
betrach=
tete Frage der Luftrüſtungen einer Einigung weniger große
Schwierigkeiten bereiten, da auf dieſem Gebiet ein Abkommen
leichter zu erzielen ſei, und auch ſo gefaßt ſein könnte, daß es
allen Mächten gleichmäßig erhöhte Sicherheit gebe. Dabei könnte
dieſes Abkommen, an dem nach Anſicht des Blattes vorläufig nur
Deutſchland, England und Frankreich beteiligt ſein könnten, eng
oder weit gefaßt werden. Die weiteſte und mindeſte Faſſung wäre
die völlige Neutraliſierung der Luft innerhalb eines die drei
Län=
der umfaſſenden Radius und die Schaffung einer internationalen
Luftpolizei, wobei es jedem Land freiſtehen würde ſich der „Liga”
für die Neutraliſierung der Luft” anzuſchließen. Solch eine
Luft=
abrüſtungs=Konvention, von der Deutſchland eine größere
Frie=
densgarantie haben würde, da damit ſeine Neutralität gegen den
Oſten geſchützt ſei, ſchreibt das Blatt abſchließend, würde nicht nur
zur Löſung des Abrüſtungsproblems, ſondern des Friedens=
Problems als Ganzes führen. Es ſei ein beſſerer und
revolutio=
närer Plan als die bisher mit mathematiſchen
Rüſtungsbeſchrän=
kungen arbeitenden Vorſchläge, deren Scheitern nicht zu tragiſch
genommen werden dürfte. „Wenn die engliſche Regierung Mut
genug aufbringt, kann ſie mit einem regionalen Luftabkommen
den Zuſammenbruch der Rüſtungsausgleichsverhandlungen in
einen großen Triumph, für die Menſchheit umwandeln.”
Stiftung für die Opfer der Arbeik.
Auszahlung der genehmigken Geſuche noch vor Oſtern
Der aus den Staatsräten Walter Schuhmann, Dr. Fritz
Thyſſen, Dr. von Stauß beſtehende Ehrenausſchuß der „Stiftung
für Opfer der Arbeit” wird am Mittwoch, dem 21. März 1934,
zu einer weiteren Arbeitsſitzung im Reichspropagandaminiſterium
zuſammentreten. Während dem Ehrenausſchuß in ſeiner erſten
Sitzung etwa 500, in ſeiner zweiten Sitzung etwa 1000
Ge=
ſuche zur Entſcheidung vorgelegt wurden, beträgt die
Geſamt=
zahl der nunmehr zur Entſcheidung gelangenden Anträge
ungefähr 2500. Die Geſchäftsſtelle wird ſich bemühen, die vom
Ehrenausſchuß entſchiedenen Geſuche noch vor Oſtern zur
Aus=
zahlung zu bringen.
Durchführungsverordnung
zum Geſek über die Geheime Staakspolizei.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der
preußiſche Miniſterpräſident Göring eine Verordnung zur
Durch=
führung des Geſetzes über die Geheime Staatspolizei vom
30. November 1933 erlaſſen, durch die u. a. folgendes beſtimmt
wird:
Die Aufgaben der Geheimen Staatspolizei werden
wahr=
genommen:
a) vom Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin für das
ge=
ſamte Staatsgebiet;
b) von den Staatspolizeiſtellen für die Landespolizeibezirke.
Der Inſpekteur führt die Oberaufſicht über die
Staats=
polizeiſtellen im Auftrag und nach den Weiſungen des
Miniſter=
präſidenten (Chef der Geheimen Staatspolizei). Soweit vom
Miniſterpräſidenten nicht etwas anderes beſtimmt wird, ſind die
Staatspolizeiſtellen den Regierungspräſidenten, in Berlin dem
Polizeipräſidenten, unterſtellt, mit denen ſie in unmittelbarer
Geſchäftsverbindung ſtehen.
Die Skaakspolizeiſtellen ſind zuſtändig
a) für Angelegenheiten, die in ihren Auswirkungen auf den
Landespolizeibezirk begrenzt ſind;
b) für die ihnen vom Inſpekteur der Geheimen
Staats=
polizei übertragenen Aufgaben ohne Rückſicht auf die
Grenzen der Landespolizeibezirke.
Für das Verbot periodiſcher Druckſchriften, für die
Anord=
nungen von Beſchränkungen des Eigentums, der perſönlichen
Freiheit und des Vereins= und Verſammlungsrechts, ſowie von
Eingriffen in das Brief=, Poſt=, Telegraphen= und
Fernſprech=
geheimnis iſt neben dem Polizeipräſidenten in Berlin als
Landes= und Kreispolizeibehörde
auch das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin
zuſtändig.
Ebenſo wird die bisherige Regelung der Zuſtändigkeit der
Landes= und Kreispolizeibehörden dahin abgeändert, daß für
die Anordnung von Beſchränkungen der perſönlichen Freiheit
und des Vereins= und Verſammlungsrechtes, ſowie von
Ein=
griffen in das Brief= Poſt= und Telegraphengeheimnis auch die
Behörden der Geheimen Staatspolizei jeweils für ihren
Amts=
bereich, von Eingriffen in das Fernſprechgeheimnis nur dieſe
zuſtändig ſind.
Ergänzend wird hierzu u. a. noch folgendes mitgeteilt:
Im Zuge der allgemeinen politiſchen Beruhigung iſt auch
die bisher noch im Geheimen Staatspolizeiamt als
Zentral=
behörde vereinigte Staatspolizeiſtelle in Berlin an den
Polizei=
präſidenten in Berlin übertragen worden und damit eine klare
Trennung zwiſchen erſter und zweiter Inſtanz herbeigeführ:,
Dem Geheimen Staatspolizeiamt ſteht jedoch das Recht zu, in
beſonderen Fällen auch unmittelbar einzugreifen.
Der preußiſche Miniſterpräſident hat durch ſeinen kürzlichen
Erlaß betreffend die Anordnung von Schutzhaftmaßnahmen vom
11. März 1934 bereits die Zahl der Dienſtſtellen, die
Ver=
haftungen vorzunehmen befugt ſind, ſtark beſchränkt. Dieſer
Geſichtspunkt kommt auch in dieſer Verordnung inſofern zum
Ausdruck, als für Eingriffe in das Fernſprechgeheimnis nur
noch Behörden der Geheimen Staatspolizei, nicht aber — wie
bisher — auch Kreispolizeibehörden zuſtändig ſind.
Vom Tage.
Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete geſtern Nürnberg einen
überraſchenden Beſuch ab, um ſich von dem Fortſchritt der
Arbei=
ten im Luitpoldhain, dem großen Gelände der Reichsparteitage,
zu überzeugen.
Die Geſchäftsräume der Oberſten SA=Führung bleiben
anläß=
lich der Oſterfeiertage von Mittwoch, den 28. März, bis Dienstag,
den 3. April, geſchloſſen.
Der aus dem früheren Reichsbund der Zivildienſtberechtigten
und den Treubünden der neuen Wehrmacht und anderer
ſoldati=
ſcher Organiſationen beſtehende Reichstreubund ehemaliger
Berufs=
ſoldaten weihte geſtern im Berliner Sportpalaſt in Anweſenheit
von 15 000 Mitgliedern etwa 100 Fahnen. Die Weiherede hielt
Reichswehrminiſter von Blomberg.
Am Waſſerturm in Eſſen fand, geſtern in Anweſenheit von
Zehntauſenden eine Gedenkfeier für die bei den Kämpfen gegen
die Spartakiſten in den Jahren 1920—23 gefallenen Angehörigen
der Polizei und der Einwohnerſchaft ſtatt. Miniſterpräſident
Göring betonte in ſeiner Gedenkrede, daß die Weltanſchauung des
Kommunismus Mord, Anarchie, Vernichtung und Untergang
eines Volkes bedeute. Etwas Stärkeres als die Fauſt, nämlich
das Vertrauen des Volkes, ſei heute der Garaut gegen die
Wieder=
kehr der kommuniſtiſchen Gefahr.
Im Zuſammenhang mit dem Staviſky=Skandal hat der
bel=
giſche linksliberale Senator und frühere Miniſter Petitjean ſein
Mandat niedergelegt, um in „größerer Ungbhängigkeit vor dem
(hrengericht ſeine: Partei ſeine Ehre und Berufsungntaſtbarkeit
verteidigen” zu können.
Seite 2 — Nr. 77
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. März 1934.
Bekanntmachungen des Perſonalamkes.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen unter
An=
erkennung der dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte
und unter beſonderer Würdigung des im nationalen Intereſſe
bekundeten Opferſinns: Am 14. März 1934 der Oberſtudienrat
an der Eleonorenſchule (Studienanſtalt und Frauenſchule) zu
Worms Profeſſor Dr. Johann Adam Heid: der Oberſtudienrat
an der Oberrealſchule am Stadthaus zu Offenbach Prof. Guſtav
Nennſtiel; der Studienrat an der Ernſt=Ludwig=Schule (
Re=
ormrealgymnaſium) zu Bad Wimpfen Profeſſor Jakob
Fuld=
ner; der Studienrat an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium und
Oberrealſchule) zu Friedberg Profeſſor Heinrich Michel;
ſämt=
ich mit Wirkung vom 1. April 1934 an: der Studienrat an dem
Gymnaſium und der Oberrealſchule in Dieburg Profeſſor Jakob
Malſy mit Wirkung vom 1. Mai 1934 an die letzteren drei
unter Verleihung des Titels „Oberſtudienrat”
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen, Kultus,
Kunſt und Volkskum.
Erledigt ſind zwei Schulſtellen für katholiſche Lehrer an der
Volksſchule in Abenheim, Kreis Worms. Eine Dienſtwohnung iſt
rei, die andere wird vorausſichtlich demnächſt frei.
5382,99 Reichsmark geſammelt!
Wie die Kreisleitung des Winterhilfswerks mitteilt, erbrachte
der geſtrige Sammelſonntag in der Stadt Darmſtadt das
Geſamt=
ergebnis von 5382,99 RM.
Bekannkmachung des R. L.B.
Es empfiehlt ſich dringend, für raſcheſte Anmeldung zum
9. Lehrgang der Luftſchutzſchule Sorge zu tragen. Für dieſen
Lehrgang ſollen die Anmeldungen ſpäteſtens bis zum 25. dieſes
Monats auf der Geſchäftsſtelle des Reichsluftſchutzbundes e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt. Rheinſtraße 48, getätigt ſein. Die
Koſten eines Lehrganges betragen 2 RM., für
Unterſtützungsempfänger 1 RM. Als Anzahlung werden 0,50 RM.
erhoben, die auch bei evtl. Nichtteilnahme als Unkoſtenbeitrag
einbehalten werden. Die Dauer des Lehrgangs beträgt 3—4
Wochen bei wöchentlich zweimaligem Abendunterricht. — Es iſt
die ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, einen
ſolchen Lehrgang in der Luftſchutzſchule mitzumachen, zumal es
inanziell jeder tragen kann. Bis jetzt ſind in Darmſtadt zirka
700 Einwohner geſchult. Hiervon entfallen auf die Kurſe der
Reichsluftſchutzwarte, die von der Polizeidirektion
zuſammenge=
ſtellt werden, zirka 300 Teilnehmer, und auf die Lehrgänge der
regulären Luftſchutzſchule, in welcher Frauen und Männer
zu=
ſammen geſchult werden, zirka 400 Teilnehmer. Dieſe 700
Volksgenoſſen beſitzen die Beſcheinigung, daß ſie
einen Luftſchutz=Lehrgang erfolgreich mitgemacht haben. Jeder
er=
wachſene Einwohner Darmſtadts muß in kürzeſter Zeit eine ſolche
Beſcheinigung durch den Beſuch eines Lehrgangs der
Luftſchutz=
ſchule zu erlangen ſuchen. Nicht eindringlich genug muß immer
wieder darauf hingewieſen werden: Luftſchutz iſt
Selbſt=
ſchutz!
Heſſiſches Landestheater.
Mie Hfe
Montag19, März 14, Ende 16. D. Bühne, Jugendr. III; Auswärts
(Kein Kartenverkauf)
Hänſel und Gretel. Anf. 20, Ende geg. 22½ GruppeA u B, Serie I
Alle gegen EinenEiuer fürgllle /GeinKortenverk.) Dienstag 1—1300, Serte II
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
30. März /AlllegegenEinen „Einer fürgllle, /KeinKartenverk.) Miech
21. März Anf. 181 Ende 23 Uhr. Ringmiete 2. Vorſt.
Preiſe 0.70—5.50
Die Walküre. Kleines Haus Montag Anfang 16 und 20 Uhr.
19. März ſModenſchau.
Preiſe 0.50—1.60 Dienstag
20. März Anf. 16, Ende 1674.
D. Bühne Jugendring III
Die Puppenfee.
„Preiſe 0.3), 0.50, 0.50 Anf 18, Ende 18¾
D. Bühne Jugendring III
Preite u.30, 0.50, 0.70
Die Puppenfee. Mitch
21. März Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
(Außer Miete).
Preiſe 0.70—3.80
Die große Chance.
40 Jahre „Edelgaſe der Luft”
Spekkralanalyſe enkrätſelt das Lufkmeer.
Vor 300 Jahren wurde erkannt, daß die Luft kein Element
iſt. — Vor 160 Jahren Entdeckung der Zuſammenſetzung der
Luft. — Die Bedeutung der „Edelgaſe” der Luft.
Der neue „Zeppelin” wird ein Helium=Luftſchiff ſein, d. h.,
er wird mit einem unbrennbaren „Edelgas” der Luft gefüllt
ſein. Es ſind jetzt im März 1934 gerade 40 Jahre her, daß zum
erſten Male in dem Luftmeer Gaſe entdeckt wurden, die bisher
unbekannt waren. Es war der engliſche Phyſiker und
Nobel=
preisträger Sir William Ramſay, dem mit Hilfe der
Spektral=
analyſe der Nachweis glückte, daß die Luft ſog. „Edelgaſe”
enr=
hält. Die Luft beſteht bekanntlich aus Sauerſtoff und Stickſtoff.
Vor der Arbeit Ramſay nahm man an, daß dies die einzigen
Beſtandteile der Luft ſeien. Die Edelgaſe unterſcheiden ſich von
den beiden hauptſächlichen Teilen der Luft durch mehrere
phyſi=
kaliſche Eigenſchaften, denen ſie ihren Namen verdanken, während
ſich Sauerſtoff und Stickſtoff mit anderen Stoffen verbinden,
ſind die Edelgaſe jeder Verbindung abhold. Die Erkenntnis,
daß die Luft aus Sauerſtoff und Stickſtoff beſteht, war auch
bereits ein erheblicher Fortſchritt der Erforſchung unſerer
Um=
welt, denn viele Jahrhunderte lang nahm man an, daß die
Luft ein Element ſei, d. h. ein unteilbares Ganzes, ein Urſtoff,
wie man auch annahm, daß Waſſer, Feuer und Erde neben der
Luft als gleichberechtigte Elemente beſtänden. Es ſind kaum
300 Jahre her, daß der belgiſche Phyſiker van Helmont dieſe
An=
ſchauung als irrig nachwies und feſtſtellte, daß die Luft aus
mehreren Beſtandteilen zuſammengeſetzt ſein müſſe. Und erſt im
Jahre 1774 haben die beiden Gelehrten Priſtley und Scheele
feſtgeſtellt, daß Sauerſtoff und Stickſtoff diejenigen Teile ſeien,
aus denen die Luft beſteht. Fernerhin ſtellte die Forſchung
noch feſt, daß auch geringe Mengen von Waſſerdämpfen und
Kohlenſäure in der Luft enthalten ſeien. Nun waren die
Ergeb=
niſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung abgeſchloſſen. — Da trar
William Ramſay auf, der auf neue Eigenſchaften der Luſt
hinwies. In Gemeinſchaft mit Rayleigh ſtellte er im Jahre 1894
mit Hilfe der Spektralanalyſe feſt, daß die Luft auch
ver=
ſchwindend geringe Mengen eines Gaſes beſitze, das bisher
unbekannt war, und das er mit dem Namen Argon bezeichnete.
Dieſes Gas hat weder Geruch noch Geſchmack, verbindet ſich
mit keinem anderen Stoff und iſt bisher in ſeinen Eigenſchaften
noch unergründet. Im Verlauf ſeiner Arbeiten fand er noch
drei andere Elemente, die gleichfalls unbekannt waren und auch
als Edelgaſe bezeichnet werden mußten, da ſie jede Verbindung
mit anderen Beſtandteilen der Luft ausſchloſſen. Dieſe drei
Gaſe nannte er „Neon” (das Neue), „Xenon” (das Fremde)
geutſches Bac and Beites Heich.
Von Reinhold Braun.
Es iſt nicht von ungefähr geſchehen, daß man Goethes
Todes=
tag, den 22. März, zum Tag des Buches machte.
Das wahrhaft Große bleibt, und die Todestage der Großen
wandeln ſich zu Lebenstagen des Volkes, dem die Geiſt= oder
Seelengewaltigen entſproſſen.
Je höher ein Volk in ſeiner Kultur ſteht, je reiner ſeine
völ=
kiſche Sehnſucht iſt, je ſchöner weiß es dieſe Lebenstage zu
ge=
ſtalten und ſie dahin zu nützen, daß ſie echte Beſinnungstage
wer=
den, Tage innerſter Heimführung zu den Dingen, die über dem
harten Alltage der Nation liegen.
Ja, je höher ein Volk ſteht, je tiefer iſt ſeine Erkenntnis, daß
es jene Dinge zu ſeiner Geſtaltung, ſeinem Innenwerte und
ſei=
ner Dauerhaftigkeit braucht.
Das Werk des Führers, das nun anhob nach der unerhört
einzigartigen und großen Erhebung der Nation, iſt im Grunde ein
mächtiges Heimführungswerk.
Ja, er will ſein Volk heimführen zu ſeinen völkiſchen,
gott=
gegebenen. blut= und bodengebundenen Urwerten.
Und wir von der echten Kultuxſchau, für die wir in dieſen
„Betrachtungen” ſeit zwanzig und mehr Jahren kämpfen, und
de=
ren Sehnſucht voller Begeiſterung im Einklang mit der des
ge=
liebten Führers ſteht, können uns dieſes Heimführungswerk in
ſeiner „Totalität” erfaßt, gar nicht denken ohne eine grundhaft
betriebene, edel befeuerte Heimführung zum deutſchen Buche.
Wir können dieſe Angelegenheit nicht ernſt und nachhaltig
genug der Front der großen, brennenden Volks=Angelegenheiten
einordnen.
Unſer deutſches Buch führt heute noch ein gewiſſes
Winkel=
daſein.
Und für viele Volksgenoſſen — man könnte über deren Zahl
erſchrecken — iſt ein Buch immer noch und nur noch ein ſchöner
Gruß aus einem romantiſchen Winkel.
Gewiß, unſer Volk marſchiert und ſoll marſchieren. Das
ge=
hört zum gewaltigen Aufbruch=Thema und zur Heimkehr in ſeine
Ur=Tugenden, deren ſchönſte die Wehrhaftigkeit bleibt. Aber haben
nicht unſere Feldgrauen damals den „Fauſt”, den „Eckermann”
das „Neue Teſtament”, ja, ſelbſt die „Träumereien an
franzöſi=
ſchen Kaminen” und ſo manches andere ſtille, tiefe Buch im
Tor=
niſter gehabt?
Deutſches Volk, zu deinem Heimweg, deinem Marſchkolonnen=
Schritt gehört das deutſche Buch!
Es gehört zum innerſten Quartiere.
Wir nehmen als Pflichtmenſchen deutſcher Art und Prägung,
als Angehörige einer herrlichen, gewaltigen Gefolgſchaft ſo vieles
in die Hand, um zu ſchaffen und zu wirken.
Aber ſeien wir ganz ehrlich: Wann nehmen wir einmal ein
Buch zur Hand im Kameraden=, im Familienkreiſe oder ſonſt in
einem herzſtarken Alleinſein?
Wir müßten mehr Menſchen mit Büchern in der Hand ſehen,
Menſchen, nicht die dadurch etwas ſcheinen wollen, ſondern die
aus innerſtem Herzen nach dem Buch griffen!
Kürzlich gab mir der Leiter einer großen Verſammlung, in
der ich zu ſprechen hatte, vor Eröffnung derſelben, einen Packen
Bücher und bat mich, etwas hineinzuſchreiben. Ich erſtaunte nicht
wenig, daß es von mir verfaßte Bücher waren.
Und er ſprach von Büchern im Allgemeinen als dem „
Seelen=
brot fürs Dritte Reich”
Zutiefſt freute ich mich, einem der wahrhaft „Erkennenden”
begegnet zu ſein. Möchten viele, viele unſerer Volksgenoſſen von
der gleichen Erkenntnis erfüllt ſein!
Deutſches Buch und Drittes Reich! Eine Front=Angelegenheit!
Welch eine Summe von herrlichen Aufbau=Energien enthält
das weſenhafte deutſche Schrifttum! Und ſollen ſie wirklich
unge=
nützt nur bedrucktes Papier bleiben! Ein weiſes Volk greift nach
ſeinen Büchern! Ein wehrhaftes Volk erkennt, daß auch ſein
Schrift=
gut zu ſeinem Wehrſchatze gehört!
Es lebe das deutſche Buch!
Es lebe mit ihm die innere Wehrhaftigkeit!
* Volksmuſik im Rundfunk. Die Darmſtädter „
Man=
dolinen= Konzertgeſellſchaft 1906” hatte am
geſtri=
gen Sonntag vormittag Gelegenheit, im Südweſtfunk in
Frank=
furt zu ſpielen. Obwohl in dem halbſtündigen Konzert nur vier
Stücke, und zwar eine Konzert=Ouvertüre, ein Biedermeier=Tanz,
der Tanz der Liliputaner und ein Marſch, dargeboten werden
konnten, vermittelte das Konzert einen guten Ueberblick über die
Leiſtungen des Orcheſters, das unter der Leitung von
Kammer=
muſiker Georg Kreß ſtand.
* Konfirmationsfeiern fanden geſtern für die Lukasgemeinde
in der Stadtkirche, für die Kaplaneigemeinde in der Stadtkapelle,
für die Schloßgemeinde (Mädchen) in der Schloßkirche, in der
Stiftskirche und für beſondere Konfirmandengruppen in der
Mar=
tinsgemeinde, Johannesgemeinde und Paulusgemeinde ſtatt. Auf
dem Lande fanden geſtern vielfach die Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden bzw. Konfirmandinnen ſtatt.
Cenub und Gesundheit
aurch Mafte Sag
Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Aus
wahl) vom 19, März an 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal auf
geſtellt: 1. Blankenburg=Dreyer: Nationalſozialiſtiſcher
Wirtſchaftsaufbau. Berlin 1934. 33/2094. — 2. Boos, Roman,
Neugeburt des Deutſchen Rechts. München 1934. 33/2109.—
3. Bülow. Paul: Adolf Hitler und der Bayreuther Kulturkreis
Leipzig 1933. 33/1396. — 4. Cleinow. Georg: Der Verluſt der
Oſtmark. Berlin 1934. 33/2091. — 5. Cyſarz, Herbert: Schiller
Halle 1934. 33/2115. — 6. Darrs, R. Walther: Im Kampf un
die Seele des deutſchen Bauern. Berlin 1934. 33/2079. — 7. Em
merling Ernſt: Joh. Ludw. Strecker. Darmſtadt 1933. 33/1881
— 8 Fiſcher, Eugen: Der völkiſche Staat, biologiſch geſehen
Berlin 1933. 33/1501. — 9. Geiſow, Hans: Bühne und Volk
Leipzig 1933. 33/1204. — 10. Girndt, Martin: Bauſtoffkunde
Leipzig 1933. 33/2084. — 11 Hermanns. Will: Stadt in Ket
ten. Aachen 1933. 33/2071. — 12. Hikad: Studenten im
Braun=
hemd. Berlin 1933. 33/2089. — 13 Hollander=Loſſow,
Elſe: Die unſterbliche Königin, Leipzig 1934. 33/2110.
14. Hommes, Jakob: Lebens= und Bildungsphiloſophie. Freil
burg 1934. 33/2090. — 15. Huber, Engelbert: Freimaurerei
Stuttgart 1934. 33/2101. 16. Jeans. James: Die neuen Grund
lagen der Naturerkenntnis. Stuttgart 1934. 33/2102
17. Kircher Gerda: Karoline Luiſe von Baden als Kunſt
ſammlerin. Karlsruhe 1933. 33/1771. — 18. Hoerdt, Philipp=
Ernſt Krieck. Heidelberg 1932. 33/1228. — 19. Kyſer. Hans
Lebenskampf der Oſtmark. Bielefeld 1934. 33/2099. — 20.Meye
Herbert: Recht und Volkstum. Weimar 1933. 33/1398.
21. Mörsdorf, Klaus: Das neue Beſetzungsrecht, der biſchöf
lichen Stühle. Bonn 1933. 33/1635. — 22. Seeger, Ernſt: De=
Krieg der unſichtbaren Fronten. Tübingen 1933. 33/1657.
23. Wort und Geiſt. Feſtgabe für Karl Heim. Berlin 1934
33/1996. — 24. Zarnow Gottfried: Der 9. November 1918
Hamburg 1933. 33/1704. — Vormerkungen werden im Leſeſaal ent
gegengenommen. Verleihbar ab 3. April 1934.
Der Eiſenbahner im nakionalſozialiſtiſchen Staat
Im ſtark überfüllten großen Saale des Städtiſchen Saalbaus
fand eine öffentliche Kundgebung der Fachſchaft Eiſen
bahn ſtatt, in der nach herzlichen Begrüßungsworten des Kreis
leiters des Deutſchen Arbeiterverbandes, Pg. Jox, Bezirksleiter
Pg. Göbel zu den Verſammelten ſprach.
Er erinnerte an das zurückliegende erſte Jahr nationalſozia
liſtiſcher Aufbauarbeit mit ſeinem Kampf um die Befreiung desl
ſchaffenden deutſchen Menſchen, die ihre Krönung fand in den
Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit mit ſeinen neuer
Rechten und Pflichten der Arbeiter. Der Wirtſchaftsführer habl
nach dem Grundſatz „Beſitz verpflichtet” in Zukunft die volle Verl
antwortung zu tragen für das, was in ſeinem Betriebe vorgeht!
Kraft dieſes Geſetzes nehme auch der Reichsbahnarbeiter die Stel
lung im Staate ein die ihm als vollberechtigtes Mitglied der
Volksgemeinſchaft zukomme. Mit Freude und Stolz gehe der Arſauligg
beiter wieder an die Arbeit, und in dem Bewußtſein, hinter
kei=
nem Volksgenoſſen zurückzuſtehen, werde er ſeine Pflicht erfüllen
zum Wohle der Geſamtheit. Man muß einſt ſagen können, daß)6
das geſamte deutſche Volk ſeine Kraft eingeſetzt hat, um der Frei)
heit und dem deutſchen Menſchen zum Sieg zu verhelfen. Die Ehne Eintrag
und die Achtung und Wertung der Arbeit des deutſchen Arbeiters)
ſoll nicht beſchämt werden, ſondern jeder Einzelne muß
berei=
ſein, ſie zu erkämpfen.
Nach einem Schlußmarſch der Kapelle ſchloß der Fachſchafts
leiter die bedeutſame Kundgebung mit einem dreifachen Sieghei! SV. 1
auf den Führer.
„Reichspoſtdirektion” ſtatt Oberpoſtdirektion. Aende
rung von Amtsbezeichnungen. Vom 1. April d. J au
führen die Oberpoſtdirektionen die Bezeichnung „Reichspoſtdirek!
tion”. Vom gleichen Tage an erhalten die Oberpoſtdirektoren dil
Amtsbezeichnung Oberpoſtrat” und die Poſt= und
Tel=
graphendirektoren die Amtsbezeichnung Poſtrat
— Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am kommenden
Dienstag findet nachmittags um 4 Uhr wieder eine Frauen
bibelſtunde durch Frau Miſſionar Hoffmann=Linden
fels ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.
Brieſkaſten.
Jdur Anfrage iſt die letzte Bezugsauſttung beizufügen. Anenyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.
R. Bäume und Sträucher dürfen, ſofern ſie mehr al=
2 Meter hoch ſind, nur in einem Abſtand von 2 Metern, ſofern
ſie 2 Meter oder weniger als 2 Meter hoch ſind, nur in einen
Abſtand von ½ Metern von der Grenze des Nachbargrundſtück=
gehalten werden. Der Abſtand wird von der Mittelachſe des Bau=
mes oder Strauches bis zur Grenzlinie gemeſſen und zwar a
der Stelle, wo der Baum oder Strauch aus dem Boden heraus
tritt. In einem Lokalſtatut können andere Abſtände feſtgeſetzt wer
den. Dieſe Vorſchriften finden aber keine Anwendung auf Bäume
und Sträucher in Gärten, ſofern die Gärten mit einer feſten Um
friedigung, z. B. Lattenzaun, Bretterwand (aber nicht eine lebende
Hecke), verſehen ſind und die Bäume oder Sträucher zu einer Zei
angepflanzt werden, zu welcher der Garten nicht an Aecker. Wieſenl
oder Weinberge grenzt.
Fr. D. Anonyme Anfragen werden grundſätzlich nicht beant
wortet.
„Graphologe.” Aus grundſätzlicher Erwägung möchten wi
anheimgeben, ſich an die hieſige Staatsanwaltſchaft zu wenden.
und „Kripton” (das Verborgene). Es waren alſo jetzt in der
Luft bereits vier neue Edelgaſe durch Ramſay feſtgeſtellt worden.
Damit war aber die Erforſchung des Luftmeeres noch nicht
ab=
geſchloſſen. Im Jahre 1868 hatte gelegentlich der Beobachtung
einer Sonnenfinſternis der franzöſiſche Aſtronom Jannſen ein
Gas entdeckt, das „Helium” genannt wurde, und zwar in
Ab=
leitung von dem griechiſchen Wort „Helios” — Sonne. Dieſes
Gas wurde durch den Spektrographen in der Chromoſphäre
der Sonne feſtgeſtellt, die entſteht, wenn die Mondſcheibe die
Sonnenſcheibe ganz bedeckt und nur am Rande der Sonne
ſtrahlende Fackeln aufflackern. Ramſay ſtellte aber dann feſt, daß
dieſes Helium nicht nur in der Sonne vorhanden iſt, ſondern
ſich auch in unſerer Luft befindet. Damit war das fünfte
Edel=
gas in der Luft entdeckt. Das Helium hat in der Folgezeit
auch eine Bedeutung als Luftſchiffüllung erlangt, da es die
Eigenſchaft beſitzt, unentzündlich zu ſein. Nun kommt Helium
in der Luft in ſo geringen Mengen vor, daß es kaum als
Füllung der Luftſchiffe verwendet werden könnte, wenn nicht
Amerika über eigenartige Quellen verfügen würde, aus denen
das Helium in genügenden Mengen herausſtrömt. Außer dem
Helium, das auf dieſe Weiſe zu techniſchen Zwecken verwendet
wird, iſt man auch dabei, die anderen Edelgaſe menſchlichen
Zwecken dienſtbar zu machen, da man in der Lage iſt, einige in
genügenden Mengen auf künſtliche Weiſe zu erzeugen. So wird
z. B. Neon zur Erzeugung eines rötlichen Lichtes für
Reklame=
zwecke benutzt. — Es ſei noch darauf hingewieſen, daß auf ein
Kubikmeter Luft kaum /₁oo Kubikzentimeter Kripton und kaum
/uoo Xenon entfallen. Daraus geht hervor, daß die Beimengung
der Edelgaſe zur Luft nur äußerſt gering iſt, und es iſt darum
nicht verwunderlich, daß viele tauſend Jahre vergingen, bevor
der Menſch dieſe geheimnisvollen Gaſe entdeckt hat.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Sonntag, den 18. März 1934.
„Der Ring des Nibelungen” von Richard Wagner.
Vorabend: „2as Rheingold.”
Ein feſtlicher Auftakt die Neuinſzenierung des Rheingold, ein
ausverkauftes Haus, feiertäglich empfängliches Publikum und bei
allen Ausführenden das fühlbare Streben, eine vorbildliche
Lei=
ſtung zu geben. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß dem
Rhein=
gold der Lohengrin vorangeht, ſo ſpürt man, daß zwiſchen beiden
Werken die entſcheidenſte Wendung in des Meiſters Schaffen liegt.
Die Flucht nach der Schweiz, die Zeit der Beſinnung auf ſich ſelbſt.
die Beſchäftigung mit philoſophiſchen und äſthetiſchen Problemen,
die Geburt des Muſikdramas. Nachdem die Dichtung „Siegfrieds
Tod” verworfen worden war, ſchuf Wagner den Plan zur
Tri=
logie mit dem Vorſpiel und vollendete Rheingold und Walküre,
ließ dann aber den Siegfried unvollendet, weil ihm durch das
Weſendonck=Erlebnis der Triſtanſtoff ſo nahe getreten war, daß er
gebieteriſch nach der Ausarbeitung verlangte. Iſt das Rheingold
ſomit das erſte Werk des Meiſters, das aus dem Gedanken des
Geſamtkunſtwerkes heraus entſtanden iſt, der Vereinigung von
Dichtung, Muſik, Malerei und Darſtellungskunſt, ſo tritt hier auch
zum erſtenmal das Orcheſter im Sinne der ſtändigen Erläuterung
und Interpretierung der Handlung auf, wird erſtmalig das Leitz
motiv als formbildendes Element benutzt.
Dadurch iſt die Inſzenierung gerade dieſes Werkes ſo ſchwierig,
weil es darauf ankommt, die Einheitlichkeit der pauſenloſen
Hand=
lung zu gewährleiſten und ſich zugleich möglichſt eng an Wagners
genaue Vorſchriften zu halten. Hans Strohbach, der uns als Gaſt
dieſe neuen Bühnenbilder beſchert hat, hat wieder Hervorragendes
geſchaffen. Jedes der Bilder, die Szene im Rhein, die
Gebirgs=
gegend mit der Götterburg im Hintergrund und die Behauſung
der Nibelungen iſt rein künſtleriſch von ausgezeichneter Geſchloſ
ſenheit und von ſtarkem Eindruck, der Szenenwechſel ging
ge=
räuſchlos vonſtatten. Ebenſo geſchloſſen und aus einem Guß war
die muſikaliſche Darſtellung durch Karl Friderich. Er ſchuf das
Werk aus vorzüglicher Beherrſchung der Partitur nach, ſteigerte
in den Zwiſchenſpielen gewaltig und hielt während des Geſangeß
das Orcheſter ſo gut zurück, daß man faſt jedes Wort der Sänger
verſtand. Das Orcheſter des Landestheaters ſpielte mit wirklicher
Hingebung, ausgezeichnet im Ton und charaktervoller Rhythmil
Von den Soliſten hörten wir ausnahmslos recht gute Leiſtungen
Heinrich Blaſel ſtellte einen Wotan voll Würde mit ſchöner voller
und weicher Stimme dar, Joachim Sattler war ein Loge, bei dem
charakteriſtiſcher, tonreiner und ſchönklingender Geſang mit
vor=
züglicher Ausſprache und ſehr lebendiger Darſtellung ſich vereinte.
Sattler wächſt als Künſtler von Rolle zu Rolle. Die Rollen der
anderen Götter hatten Theo Ritzhaupt — ſehr klangvoll ſingend —
und Dr. Allmeroth mit gewohnter Vollendung übernommen, alz
Zwerge hörten wir wieder Heinrich Kuhn und Eugen Vogt, beide
in Geſang und Darſtellung ſcharf charakteriſierend. Theo Herrmann)
und Heinz Schlüter waren Rieſen, die mehr ſtimmgewaltig als
rieſig wirkten. Magda Strack als Fricka, Maria Reining als Freil
jangen ſehr ſchön, die Erda von Frau Jacobs war die bekannte,
künſtleriſch hervorragende Leiſtung. Das heikelſte jeder
Rheingold=
aufführung ſind die Rheintöchter, denn es iſt ſchwer, drei Stimi
ausi
FK. Pir
Boruſſi
Freibur
German
ſau W
Union
Kickers
Sportf
au B
Spiel
Sport
Kurhe
jan
Mülhe
Köln
men zu finden, die in Volumen, Klang und Geſangskunſt guuf
übereinſtimmen. Gertrud Riedinger aus Frankfurt, Regina Harki
und Armella Bauer ſangen die ſchwierigen Partien, letztere ſchein!
noch nicht völlig den Ausgleich zwiſchen Geſangsſtimme und
Sprache gefunden zu haben. Der feſtlichen Aufführung entſprac
der ſtarke, begeiſterte Beifall, der die Darſteller und Karl Fri
derich oftmals vor den Vorhang rief.
F.N.
Montag, 19. Mäkrz 1934
Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77
Taldele Sotehintee Sonte un Beoftafient
Europa= und deutſche Beſt=Leiſtungen beim 1. Olympia=Reichsſchwimmen. — Neue Entſcheidungen
im Fußball. — Kickers Offenbach werden es in Südweſt ſchaffen. — Klägliche 6:0=Niederlage der
Wormatia bei Eintracht Frankfurt. — Der „Club” wird mitreden.
Auch an dieſem Sonntag hat von den vier guten Willen und ſeinem gewiß doch auch nicht
Die Zußball Ergebniſſe.
ſüddeutſchen Fußball=Gauen noch keiner den ſchlechten Können blieb da der Gegner völlig
auliga=Pflicht ſpiele in
Südweſt=
deutſchland.
en daG au Südweſt:
der Frei/ FK. Pirmaſens—Kickers Offenbach 3:3.
Die Ehrl Eintracht Frankfurt—Wormatia Worms 6:0.
Arbeiter) Boruſſia Neunkirchen—Mainz 05 2:1.
Berei) A.,/O. Worms—Sportfreunde Saarbrücken 0:0.
hſchat=GGau Baden:
Siegheil SV. Waldhof—SC. Freiburg 3:0.
Phönix Karlsruhe—Karlsruher FV. 0:0.
Freiburger FC.—1. FC. Pforzheim 3:2.
Germania Brötzingen—VfB. Mühlburg 0:0.
Bau Württemberg:
Union Böckingen—SV. Feuerbach (Sa.) 1:0.
Kickers Stuttgart—Ulmer FV. 94 1:0.
Sportfrde. Stuttgart — Stuttgarter SC. 4: 2.
Gau Bayern:
Bayern München — 1. FC. Nürnberg 0:0.
ASV. Nürnberg—1860 München 1:1.
FC. München—SpVgg. Fürth 0:3.
Würzburg 04—Wacker München 0:3.
FC. Bayreuth—Schweinfurt 05 —
Jahn Regensburg—Schwaben Augsburg 1:1.
mehr alsſG au Nordheſſen:
y, ſoſer) Spielverein-Kurheſſen Kaſſel 3:4.
in einehl Sport Kaſſel—Heſſen Hersfeld 3:2.
undſitz) Kurheſſen Marburg—Bor. Fulda (Sa.) 1:5.
des
Bau=
war alb au Mittelrhein:
heraus! VfR. Köln—CfR. Köln —
etwel Mülheimer SV.—Weſtmark Trier 2:0.
iBäun) Kölner SC. 99—Bonner Fußballverein 2:2.
ſter 1n1 SpVgg. Sülz 07—Fortung Kottenheim 6:1.
Eintracht Trier—Rhenania Köln 5:2.
Privatſpiele:
bemtlFSV. Frankfurt—Sportfr. Frankfurt (Sa.) 1:1.
Phön. Ludwigshafen—VfL. Neckarau (Sa.) 1:2.
en vtlFV. Saarbrücken—FC. Schalke 04 4:6.
beden. VfL. Neckarau—FC. Birkenfeld 5:1.
2/FC. Hanau 93—VfR. Mannheim 1:4.
jegfriehlHermannia — SC. 03 Kaſſel 1:3.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen:
1. Endſpiel um die Gau=Meiſterſchaft:
Hindenburg Allenſtein-Preußen Danzig 3:2.
Gauliga=Spiele:
VfB. Königsberg — BuEV. Danzig 6:1.
) Maſſovia Lyck-Preußen Gumbinnen 6: 3.
Gau Pommern:
2. Endſpiel um die Gaumeiſterſchaft:
Viktoria Stolp—Settiner SC. 2:0.
Gauligaſpiele:
VfB. Stettin—Greifswalder SC. 1:1.
Gau Brandenburg:
Städteſpiel: Berlin—Dresden 1:0.
Berlin—Dresden (Alte Herren) 3:1.
Gau Schleſien:
Breslau 02—Hertha Breslau 1:2.
Ratibor 03—Vorwärts Breslau 2:2.
In Beuthen: Weſt=— Oſtoberſchleſien 0:0.
Gau Sachſen:
Wacker Leipzig—SC. Planitz 0:0.
VfB. Glauchau—VfB. Leipzig 1:3.
SuBC. Plauen—Polizei Chemnitz 2:6.
Chemnitzer BC.—SpVgg. Falkenſtein 1:1.
Gau Mitte:
SC. Erfurt—SV. Steinach 08 1:3.
Preußen Magdeburg — SpVgg. Erfurt 1:2.
Fortung Magdeburg — Germ. Köthen (Geſ=
Spiel) 1:5.
Gau Nordmark:
Schwerin 03—Boruſſia Kiel 2:2.
Union Altona—Holſtein Kiel —
Viktoria Wilhelmsburg — Eimsbüttel 0:3.
Hamburger SV. — Polizei Hamburg 4: 2.
Gau Niederſachſen:
Komet Bremen—05 Göttingen 2:1.
VfB. Peine — 06 Peine 8:0.
Gau Weſtfalen:
Sp.Vgg. Herten — SV. Höntrop 3:1.
Germania Bochum-Arminia Bielefeld 7:1.
Gau Niederrhein:
Fortung Düſſeldorf—Duisburg 99 5:1.
Alemannia Aachen—VfL. Benrath 2:2.
Duisburg 08—SC. Boruſſia Gladbach
PfL. Preußen Krefeld—Hamborn 07. 270.
Meiſter nennen können, aber die Entſcheidungen
wurden doch ſoweit vorbereitet, daß
wahrſchein=
lich ſchon am nächſten Sonntag überall Klarheit
herrſchen wird.
Im Gau Bayern haben die beiden
führen=
den Mannſchaften je einen Punkt eingebüßt.
Bayern München und der 1. FC. Nürnberg
ſpielten in München vor 15 000 Zuſchauern 0:0
und München 60 erreichte in Nürnberg gegen
den ASV. ein 1:1 (1:1). Der Punktverluſt von
München wog aber ſchwerer, denn ſo hat nun
der 1. FC. Nürnberg ſeinen einen Punkt
Vorſprung vor den 60ern behalten, und da der
„Club” nur noch gegen Würzburg 04 zu Hauſe
zu ſpielen hat, ſo wird ihm auch dieſer
Vor=
ſprung nicht mehr abzujagen ſein. Schon am
nächſten Sonntag dürfte Bayern den 1. FC.
Nürnberg als Meiſter melden. FC. München
und Würzburg 04 ſind an dieſem Sonntag durch
neue Niederlagen endgültig zum Abſtieg
verur=
teilt worden.
Eine überraſchende Wendung iſt im Gau
Südweſt eingetreten, Völlig unerwartet
er=
reichten die Offenbacher Kickers in Pirmaſens
ein Unentſchieden von 3:3 nachdem ſie kurz nach
dem Wechſel ſogar einmal 3:1 geführt hatten.
Damit iſt nun Pirmaſens ausgeſchaltet, die
Of=
fenbacher Kickers aber dürften vor dem Endſieg
ſtehen, denn ſie haben nur noch ein Spiel auf
eigenem Platz gegen die Sportfreunde
Saar=
brücken auszutragen. Der dritte
Meiſterſchafts=
anwärter, Wormatia Worms, wurde in
Frank=
furt von einer begeiſternd ſchön und effektvoll
ſpielenden Eintracht mit 6:0 (1:0)
niedergerun=
gen. Man bedauert es, daß die Eintracht in
die=
ſem Jahre ſo ſpät in Schwung gekommen iſt,
keine andere Mannſchaft hätte ſonſt den
Frank=
furtern den Titel ſtreitig machen können.
Wor=
matia hat zwar nach dieſer ſchweren Niederlage
nicht mehr Verluſtpunkte als die Kickers, aber
die Heſſen müſſen noch zu Hauſe gegen den
Bo=
ruſſia Neunkirchen und dann in Kaiſerslautern
ſpielen.
In Baden ſetzte ſich der SV. Waldhof durch
einen 3:0=Sieg über den abſteigenden SC.
Frei=
burg wieder an die Tabellenſpitze. Mit dem
einen Punkt Vorſprung, den Waldhof nun vor
VfR. Mannheim hat, dürfte die Mannſchaft auch
als Sieger durchs Ziel gehen, denn Waldhof hat
nur noch ein Spiel auszutragen, und zwar zu
Hauſe gegen einen ſchwächeren Gegner.
In Württemberg haben Union
Böckin=
gen und die Stuttgarter Kickers punktgleich die
Meiſterſchaftsſpiele beendet. Beide landeten noch
einmal je einen 1:0=Sieg. Böckingen ſchlug
Feuer=
bach und die Kickers beſiegten den FV. 94 Ulm.
Die beiden Spitzenreiter treffen nun am
25. März im Adolf=Hitler=Stadion zu Stuttgart
in einem Entſcheidungsſpiel um die
Gaumeiſter=
ſchaft zuſammen.
Nordheſlen meldete ſchon am Vorſonntag
mit Boruſſia Fulda ſeinen Meiſter. Nun ſteht
auch die letzte Entſcheidung feſt: neben
Her=
mannia Kaſſel werden die Kurheſſen aus
Mar=
burg den Weg in die zweite Klaſſe antreten
müſſen.
Einkrachk in Meiſterform.
Die Frankfurker ſchlagen Wormakia
6:0 (1:0).
In Begleitung einiger Hundertſchaften von
Anhängern kam Wormatia nach Frankfurt,
be=
ſeelt von dem Willen, dieſes bedeutende Treffen
unter allen Umſtänden zu gewinnen. Ein Sieg
hätte der Wormatia zweifelsohne die
Gau=
meiſterſchaft eingetragen. Aber die Heſſen hatten
das Pech, eine Eintracht anzutreffen, die an
große Zeiten erinnerte. Man muß es bedauern,
daß ſich dte Riederwälder in dieſem Jahre ſo
ſpät gefunden haben. In der Form, wie man ſie
heute wicher ſah, wären ſie mit Längen
Vor=
ſprung Meiſter des Gaues geworden. Keine
an=
dere Mannſchaft in Südweſt iſt heute auch nur
annähernd ſo gut. Ohne Schwächepunkte bot ſich
eine Mannſchaft, die flüſſig zuſammenſpielte,
techniſch Glänzendes zeigte, die Ideen entwickelte
und auch durchſchlagskräftig war. Mit all ſeinem
machtlos. Schon in der erſten Halbzeit blieben
die Gegenangriffe der Heſſen meiſt bereits in
der Läuferreihe der Frankfurter hängen, nach
der Pauſe aber wurden die Wormſer einfach in
Grund und Boden geſpielt. Dabei war bei der
Eintracht wieder eine Umſtellung notwendig
ge=
worden. Leis mußte für den fehlenden Schütz
zu=
rück in die Verteidigung und Pettinger
über=
nahm die Sturmführung. Der Magdeburger
er=
wies ſich aber wieder als eine Schußkanone von
beſtem Format, wobei allerdings nicht vergeſſen
werden ſoll, daß ihn ſeine Mitſpieler glänzend
bedienten. Beſonders der linke Flügel, Lindner=
Möbs, zeichnete ſich dabei aus. Pettinger ſchoß
in der 5. Spielminute das Führungstor und
reihte dann in der erſten halben Stunde der
zweiten Halbzeit noch vier weitere Treffer an.
Berger erhöhte in der 31. Minute auf 6:0. Ein
weiteres einwandfreies Tor von Lindner wurde
von dem mäßigen Schiedsrichter Jauch=
Stutt=
gart nicht gewertet. Bemerkt ſei noch, daß bei
Worms Winkler in der Verteidigung ſpielte.
Die 6000 Zuſchauer waren von der großen
Leiſtung und dem ſchönen Erfolg der Eintracht
begeiſtert.
2as Unentſchieden von
Yirmaſens.
SK. Pirmaſens —Ofſenbacher Kickers
3:3 (1:2).
Wieder herrſchte auf dem Platz von
Pir=
maſens Maſſenandrang, denn dieſes Spiel ſollte
ja über die Frage nach dem Meiſter im Gau
Südweſt entſcheiden. Die Entſcheidung fiel nicht
zur Freude der Anhänger, des Pfälzer Klubs
aus, denn die Kickers aus Offenbach konnten
einen Punkt entführen und dieſer eine Punkt
nahm Pirmaſens die ſchönſten Hoffnungen. Das
Unentſchieden war ein gerechtes Urteil für die
Leiſtungen der Mannſchaften. In dem
Beſtre=
ben, den Ball möglichſt flach zu halten, verlor
Pirmaſens viel Zeit. Die Kickers mit ihrem
einfacheren, aber zweckmäßigeren Spiel und
ihrem zielbewußten Drängen waren weitaus
gefährlicher. Sie führten nach der Pauſe ſogar
mit 3:1 Treffern und erſt in einem
dramati=
ſchen Endkampf konnte Pirmaſens das
Unent=
ſchieden retten. Ein Elfmeter mußte noch zum
Gewinn des einen Punktes beitragen. Das
Spiel der Pfälzer erreichte diesmal nicht das
Format, das man letzthin oft bei Pirmaſens
bewunderte. Schwach waren diesmal vor allem
der Tormann und die Verteidiger. Bei den
Gäſten ſchlug ſich die ganze Mannſchaft
ausge=
zeichnet.
Schon nach 10 Minuten Spieldauer
über=
nahm Offenbach, durch ſeinen Linksaußen die
Führung. Pirmaſens glich zwar zehn Minuten
ſpäter aus, aber kurz vor der Pauſe kam
Offen=
bach durch Grebe erneut in Front. Grebe
er=
höhte denn bald nach dem Wechſel auf 3:1. Es
ſah ganz nach einem überraſchenden Siege der
Gäſte aus, aber zehn Minuten vor Schluß kam
Pirmaſens durch einen von Hergert
verwan=
delten Elfmeter auf 3:2 heran und vier
Mi=
nuten vor Schluß ſchoß dann Wagner noch den
Ausgleich.
Bei Selzam=Heidelberg lag die Spielleitung
in guten Händen.
Mainz ſpielt ohne Glück.
Boruſſia Neunkirchen — Mainz 05
2:1 (1:0).
Boruſſia Neunkirchen erreichte in dieſem
Spiel nicht die gewohnte Form, blieb aber
den=
noch mit 2:1 (1:1) Treffern Sieger. Allerdings
unverdient, denn faſt während des ganzen
Kampfes zeigten die Heſſen nicht nur das beſſere
Zuſammenſpiel, ſie lagen auch meiſt im Angriff.
Ihr Sturm konnte aber die gute
Hintermann=
ſchaft der Saarländer nicht überwinden und
Als wir diesmal voraus=
hatten wir bereits darauf hingewieſen, daß jetzt
im Endkampf der einzelnen Klaſſen die
ſonder=
barſten Reſultate kaum mehr überraſchten.
Während wir in der Gauliga 3:1 für
Pir=
maſens getipt hatten, rafften ſich die
Offen=
bacher Kickers zu einem 3.:3 auf und Eintracht
ſiegte ſtatt 4:3 6:0 gegen Wormatia Worms,
wieder einmal beweiſend, daß Wormatia bei
ſchlechtem Wetter entſprechend ſpielt.
In der Bezirksklaſſe traf unſere
Vor=
ausſage Polizei Darmſtadt — Viktoria Urberach
5:2 zu. und Starkenburgia Heppenheim — VfR.
Bürſtadt meldet mit 1:3 nur 1 Tor weniger
(2:3). In Dieburg ſchoſſen Haſſia und
Bens=
heim je 1 Tor mehr zum 4:2 (3:1), Lediglich
der Pfungſtädter 5:1=Sieg gegen SV. 98
Darm=
ſtadt kommt ob ſeiner Höhe überraſchend (2:1),
verſtändlich bei dem Verſagen der Gäſte.
In der Kreisklaſſe zeigte Egelsbach 9:0
(5:2) gegen Ober=Ramſtadt, daß das
vorſonn=
tägliche Unentſchieden am Frankenſtein, doch
wohl nur ein „Schwächeanfall” war. Deutlicher
als erwartet lauten die Platzſiege in Groß=
Gerau gegen Union Darmſtadt 4:0 (3:1) —
Union allerdings mit der zweiten Garnitur
ſpielend — und Griesheim — Mörfelden 4:2
(1.:0). Im Ried gab es eine Ueberraſchung, da
Alemannia Groß=Rohrheim den
Vorwärtsleu=
ten aus Bobſtadt 1:2 (5:1) unterlag, während
TV. Lampertheim gegen Olympia Biebesheim
den erwarteten 3:1=Sieg mit 5:1 deutlicher
be=
ſtätigte.
außerdem hatte er auch noch Pech im Schuß.
Ausgerechnet in Drangperioden der Gäſte fielen
die beiden Tore für Neunkirchen. Welſch ſchoß in
der 16. Minute den erſten, Koch in der 70.
Mi=
nute den zweiten Treffer. Mainz gab ſich zwar
auch dann noch nicht geſchlagen, mußte aber
zu=
frieden ſein, durch Scherm in der 85. Minute
wenigſtens einen Gegentreffer zu erzielen. Der
reichlich verdiente Ausgleich blieb verſagt. Vor
2000 Zuſchauern leitete Dehm=Durlach das Spiel
gut. Vor dem Spiel gab es übrigens ſtarke
Regenfälle, doch ſorgten dann nach Beginn
Sonne und Wind bald dafür, daß die
Platzver=
hältniſſe doch annehmbar wurden.
Torloſes Spiel in Worms.
AO. Worms — Sportfreunde Saarbrücken 0:0.
Nur 500 Zuſchauer kamen zu dieſem Spiel
und auch die wurden noch ſehr enttäuſcht, denn
das Spiel bot nichts, was einigermaßen hätte
befriedigen können. Auf beiden Seiten waren
die Stürmerreihen ſehr mäßig, die
Hintermann=
ſchaften dagegen recht gut. Vor allem die
Tor=
leute zeichneten, ſich aus. Bei wechſelvollem
Spiel wurden in der erſten Halbzeit nicht
ein=
mal klare Torchancen herausgearbeitet. Nach
der Pauſe mehrten ſich zwar die
Tormöglichkei=
ten, aber nun waren die Verteidiger und
Tor=
männer auf dem Poſten. Nach 15 Minuten
Spieldauer mußte übrigens der Kampf auf fünf
Minuten unterbrochen werden, da ſtarke
Regen=
ſchauern ein Spiel unmöglich machten. Der
ſchwach.
Gau XIII (Südweſt). auch Kickers Offenbach 21 45.31. 28:14 FK. Pirmaſens 21 61:31 27:15 Wormatia Worms 20 41:38 26:14 Eintracht Frankfurt 20 49:38 21:19 Boruſſia Neunkirchen 20 50 :43 21:19 FC. Kaiſerslautern 19 43:46 19:19 SV. 05 Mainz 22 44:52 19:25 SV. Wiesbaden 19 30.:36 18:20 Phönix Ludwigshafen 21 35:33 18:24 FSV. Frankfurt 19 36:44 17:21 Sportfr. Saarbrücken 19 36:36 16:22 Alem./Olympia Worms 19 23:45 10:28 [ ← ][ ][ → ]
Nr. 77
ſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtädter Tagblatt
Montag, 19. März 1934
Dem Salsonende entgegen
Pol. Darmſtadt — Viktoria Urberach 5:2 (4:0).
Starkenb. Heppenh. — VfR. Bürſtadt 1:3 (0:1).
Sppgg. 04 Arheilg. — Ol. Lamperth. 3:0 (2:0).
Haſſia Dieburg — FC. 07 Bensheim 4:2 (1:1).
Germ. 03 Pfungſt. — SV. 98 Darmſt. 5:1 (1:1).
Es geht dem Ende entgegen in der
Bezirks=
klaſſe. Wenn nicht alles trügt, iſt auch am
Ta=
bellenende hinſichtlich der Reihenfolge eine
Klä=
rung erzielt worden, die allerdings noch nicht
den Abſtieg zu bedeuten braucht. Denn das iſt
eine Frage, die erſt vom Gaufußballfachwart
ent=
ſchieden wird. Im für ſie entſcheidenden Spiel
gewannen die Pfungſtädter Germanen in einem
temperamentvollen Kampf gegen den SV. 98
Darmſtadt mit 5:1. So ein Ergebnis hat es
zwiſchen beiden Mannſchaften lange nicht
ge=
geben. Pfungſtadt hat damit 16 Punkte erreicht,
nachdem FC. Bensheim ſich in Dieburg trotz
tapferſter Gegenwehr mit 4:2 geſchlagen
beken=
nen mußte und auf 14 Punkten ſtehen bleibt.
(Daß Bensheim ſein letztes Spiel in Darmſtadt
gegen den Gruppenmeiſter gewinnt, iſt im Ernſt
nicht anzunehmen.) Arheilgen hat einen weiteren
Sprung nach oben gemacht, indem ſie Olympia
Lampertheim mit 3:0 abfertigte und ſich vor
Urberach ſchob, das ſich gegen Polizei Darmſtadt
mit 2:5 recht anſprechend hielt, die endgültige
Rangfolge beider Vereine wird aber doch erſt
im letzten Treffen feſtgelegt. Das letzte Spiel
des Tages ſah den VfR. Bürſtadt mit 3:1 in
Heppenheim ſiegreich. Heppenheim hat damit
ſein letztes Spiel beendet und liegt mit großem
Abſtand an letzter Stelle der Tabelle. Ebenfalls
abgeſchloſſen haben Pfungſtadt, Lampertheim
und Dieburg ihre Spiele.
Heute ſoll noch kurz mitgeteilt werden, daß
über Oſtern eine ganze Reihe von
Starkenbur=
ger Vereinen Gegner aus dem Saarland
emp=
fängt. Die Spiele ſind bereits abgeſchloſſen
wor=
den und wir werden darauf zurückkommen.
Die Tabelle nach dem 18. März:
Spiele gew. un. verl. Tore Pkt.
Polizei Darmſtadt ſiegte im Schon=Gang”
Alſo 4:0 bei Halbzeit.
Polizei Darmſtadt-
Biridein Ardetug 9.4 14.b,.
Richtiges April=Wetter. Keine
Promenaden=
miſchung, ſondern zünftiges Windchen und
Fetzen blauen Himmels mit Sonnen=Einlage,
dann ein tüchtiger Schutt Hagel, daß es nur ſo
ſtäubt. Aber, es iſt dennoch herrlicher, als
krank=
liegen und Arznei ſchlucken. Und um die Freude
gleich voll zu machen: beide Parteien erfüllten
in dieſem nicht allzu aufregenden Spielchen
un=
ſere „Prophezeiung”: 5:2.
Dieſe „Fügung” hatte bei der Pauſe niemand
erwartet; da kombinierte der Polizeiſturm, der
für den erkrankten Kaltwaſſer ſeinen
vorher=
gehenden Stelleninhaber Müller als Linksaußen
einſetzen mußte, daß es nur ſo eine Freude war,
— da ſauſten die Schüſſe bombig aufs Tor, und
ſo alle zehn Minuten faſt konnten die 300
Zu=
ſchauer einen Treffer bejubeln. In dieſer Zeit
waren die Gäſte noch gar nicht in Schwung,
be=
ſonders ihr Sturm wußte gegen die
ausgezeich=
nete Abwehrarbeit der Polizei kein Mittel. Erſt
langſam wurde ihr Spiel geſchloſſener und im
Zupaſſen genauer. Nach der Pauſe verlor
Poli=
zei Pfeiffer durch Verletzung und mußte die
Hälfte der zweiten Halbzeit mit zehn Mann
durchſtehen. Als der Deckung dann ein Schnitzer
unterlief, hatten die Gäſte prompt ihren
ver=
dienten Ehrentreffer erzielt, doch noch einmal
mußte der Stift aus der Taſche, denn der
jugendliche Rechtsaußen aus Urberach ſchoß auch
noch ein zweites Tor.
Nach dem 3:1 Auftakt der Reſerven ſprangen
die „Erſten” im hellen Sonnenſchein, unter
trü=
bem Himmel auf den Plan.
Polizei kam komplett, mit Ausnahme von
Kaltwaſſer, der durch Müller gut erſetzt war,
während Urberach mit H. Genßert; L. Lotz,
Schwab; Schmitt, M. Genßert, P. Knapp;
Schroth, Ch. Lotz, Wunderlich, Kraus, Rink
er=
ſchien.
Zunächft überraſchen die Gäſte
In der 1. Minute ſchon erzielten ſie ihre erſte
Ecke, ſie wird abgewehrt, aber ſofort ſauſt ein
16=Meter=Strafſtoß aufs Polizeitor und führt
zur 2. U.=Ecke, die ins Aus abgelenkt wird! Und
wenige Minuten ſpäter kommt ſchon der 3.
Eck=
ball der Gäſte vors Heiligtum der Platzherren,
die nun aufwachen. Dennoch, ſicher im Vorgefühl
des unvermeidlichen Sieges, ſpielen ſie ein
biß=
chen kraftſparend, tändeln auch ein wenig mit
dem Bällchen und vexieren erſt die Blau=Weißen
eine Viertelſtunde.
In der 15. Minute endlich nimmt Pfeiffer
eine Vorlage, ſpurtet ab durch die Mitte und
Nummer 1 des Tor=Reigens wird notiert.
Wenig ſpäter rettet Genßert durch einen
muti=
gen „Reinfall” denn ſonſt war ſchon Nummer 2
fällig. Die läßt dann bis zur 21. Minute auf ſich
warten. Schupp beſchließt einen Vorſtoß aufs
Tor mit einem kräftigen Stoß aus dem Lauf:
nach dem Leder ſtreckt ſich der Gäſtehüter —
ver=
geblich.
Gerade iſt eine ſcharfe Göbel=Flanke am U.=
Kaſten vorübergeweht — Müller erwiſchte ſie
zwar noch vor der Auslinie, dann aber nahm ſie
ihren Weg doch am Tor vorbei — da hat U.
wieder Glück, als Seipp knapp verſchießt. Aber
dann klingelt ſchon „Nummer 3” in den
Ma=
ſchen. Eine kurze Vorlage von Seipp nimmt
Pfeiffer aus der Luft auf die Kante und der
Ball ſpritzt unbehelligt in die ungedeckte Ecke.
Ein ſchöner Durchbruch der Gäſte, die jetzt
im Feldſpiel ſogar etwas überlegen wurden,
en=
det mit der 4. Ecke. Gut hereingegeben, wird ſie
nach mehrmaligem Verſuch ins Feld befördert.
Dann läuft das Spielchen ohne Aufregung ſo
dahin, leiſe plätſchernd. U.s Deckung läßt die
grünen Stürmer immer wieder in die Abſeits=
Falle ſchlittern. Einmal erfreut ein fabelhafter
Weitſchuß von Göbel auf das Gäſtetor, wo
Gen=
ßert ebenſo ſchön „auf dem Sprunge” iſt.
Aber auch ſein Gegenüber, Klein, hat
mitt=
lerweile einige nette Schüſſe gemeiſtert. Dann
haut er einen unheimlichen Strafſtoß von Schwab
ins Feld zurück und auch der ſofortige Nachſchuß
wird ſeine Beute.
Im Gegenbeſuch hat Genßert den Ball zu kurz
abgeſchlagen, drei Mann kämpfen auf dem
Bo=
den, Pfeiffer angelt ſich das Leder und hebt es
über die Linie.
„Wenn das ſo weiter geht”, dachten wir. Aber
es kam bald zweimal anders:
Sofort nach Ballfreigabe allerdings ſauſt der
grüne Sturm ab wie auf engliſch Leder; Genßert
wehrt ausgezeichnet, als Schupp, allein vor ihm
ſtehend, unheimlich losknallt. Der Abſchlag des
Hüters mündet in der grünen Läuferreihe,
Scheuermann legt vor, Pfeiffer am Ball dribbelt
aufs Tor, Seipp einen Meter Abſtand haltend,
ſpurtet mit, die blau=weiße Deckung hinter ſich
laſſend. Genßert verſucht Pfeiffer zu nehmen,
der gibt uneigennützig an Seipp und wie ein
ge=
ölter Blitz flitzt der Ball zum 5. Treffer ins
Gäſtetor.
Dagegen war kein Kraut gewachſen.
Langſam ſetzt nach zehn Minuten Spieldauer
Regen ein, dann peitſcht grober Hagel wie
Staubzucker über das Feld, ſo daß Spieler und
Beſucher alle Schutz unter der Tribüne ſuchen.
Zehn Minuten dauert dieſe Abſchieds=Viſiten=
karte des Winters, dann geht das Spiel weiter.
Aber bei Polizei ſcheint der Faden
abgeriſ=
ſen. Urberach wird immer beſſer und aggreſſiver.
Kaum hat Klein einen ſchweren Schuß von
Kraus gemeiſtert, dann haben die Gäſte wieder
eine klare Torchance, doch Klein rettet gerade
noch vor dem zögernden Wunderlich. Und
wie=
der beweiſt Klein ſein großes Können. Eben hat
ſein Gegenüber den allein heranbrauſenden
Müller abgewehrt, da erzielt der Gäſte=
Rechts=
außen Schroth den erſten Gegentreffer.
Wieder verſucht Müller ſein Glück im
Allein=
gang, doch ſein Schuß prallt vom Verteidiger ab.
Dann iſt Urberachs rechte Seite wieder
ge=
fährlich durchgebrochen, doch Klein boxt zur 6.
Ecke der Gäſte, die ſie direkt ins Feld
hinein=
ſchicken.
Bei Polizei iſt Pfeiffer inzwiſchen infolge
Verletzung ausgeſchieden und kommt auch nicht
mehr ins Gefecht. Allmählich vermögen die Gäſte
etwas Oberwaſſer zu behalten. Die grüne
Ab=
wehr iſt nun etwas beſſer beſchäftigt, zumal der
blau=weiße Sturm nach einer Umſtellung raſcher
in Fahrt kommt.
In der 30. Minute kommt es nach einem
Links=Vorſtoß vor dem Polizei=Tor zu einem
Gedränge, eine weiter geköpfte Flanke wird von
dem Rechtsaußen U.s aufgenommen und
un=
haltbar
zum 5:2 ausgewertet.
Noch zweimal iſt das Gäſtetor in Gefahr,
doch der Hüter läßt ſich nicht mehr überraſchen
zum andern hat Klein Glück: als er aus dem
Tor geſpurtet iſt, hebt Schroth das Leder nur
wenig über die Oberlatte ins Aus.
Unter der ausgezeichneten Leitung von
Dötſch=Zeilsheim verlief das Spiel in
anſtändi=
ger Weiſe.
Unverkennbar ſpielte
die Elf des Aufſtiegs=Kandidaten
verhalten und nicht mit dem reſtloſen Einſatz
des Könnens und Vermögens. Dennoch reichte
ihre Leiſtung in jeder Phaſe aus, den Sieg ſicher
zu halten. Das Ausſcheiden Pfeiffers war
aller=
dings deutlich zu ſpüren.
Bei den eifrigen Gäſten
verdienen ein Sonderlob: Torwart Genßert,
ſein Bruder im Mittelauf, Wunderlich und
Schroth im Sturm, wo Kraus durch ſeine
Luſt=
loſigkeit hemmend wirkte. Die Uebrigen paßten
ſich gefällig in das Mannſchaftsgefüge ein.
Polizei hat nunmehr noch ein Serienſpiel
auszutragen: am kommenden Sonntag empfängt
ſie auf eigenem Platz den FC. Bensheim, der ihr
letzter Punktlieferant der Runde ſein wird, ö=
Pfungſtadt dem Strudel entronnen.
mann, Schnägelberger, Götz; Blendinger,
Böhner, Seifert, Eßlinger I, Hebeiſen,
Germania Pfungſtadt-
SV. 98 Darmſtadt 5:1 11:1).
Vor 700 Zuſchauern haben ſich heute die
Pfungſtädter Germanen im Spiel gegen die
Darmſtädter „Lilien” aller Vorausſicht noch die
weitere Spielberechtigung in der Bezirksklaſſe
geſichert. Im SV. 98 hatten ſie einen
Wider=
part, der nicht im entfernteſten an ihre heute
gute Spielweiſe heranreichte. Die Darmſtädter
gaben eine Vorſtellung, die mehr wie mäßig
war. Die Leiſtungen, die man von ihnen zu
ſehen bekam, entſprechen kaum mittelmäßiger
Kreisklaſſe. Mit ſolchen kraft= und ſaftloſen
Handlungen kann man nichts bei einem Gegner
erben, der neben einer großen Portion
Kampf=
kraft und Spielbegeiſterung auch die nötige
ſpie=
leriſche Reife mitbringt. Damit iſt eigentlich
ſchon die Leiſtung der Pfungſtädter
charakteri=
ſiert. Sie hätten leicht noch höher gewinnen
können, denn ihre Gäſte hatten oft den
Tor=
pfoſten und ſonſtige glückliche Umſtände zum
Bundesgenoſſen. Jedenfalls ſchnürten ſie von
Anfang an ihren Gegner vollkommen in deſſen
Hälfte ein, und wenn die Darmſtädter einmal
vorkamen, dann hatte die Pfungſtädter Deckung
mit dem harmloſen Sturm der Gäſte leichtes
Arbeiten.
Die Pfungſtädter erſchienen komplett,
wäh=
rend bei den „Blauen” die kranken Frey und
Eßlinger durch Götz bzw. Blendinger erſetzt
waren. Dem Schiedsrichter Schreibweiß=
Flörs=
heim ſtellten ſich alſo die folgenden
Mann=
ſchaften:
Pfungſtadt: Darmſtädter; Haſſenzahl, Nickel;
Weber, Schmidt, Engelhardt; Scheuermann,
Spieß, Voos, Greifenſtein, Speckhardt.
SV. Darmſtadt: Meyer; Geyer, Kugel; Orle=
Die Toterfolge
ließen lange auf ſich warten, obwohl ſich den
Pfungſtädtern manche gute Chance bot. Eine
Viertelſtunde vor der Pauſe ließ Spieß einen
flachen Ball los, und Meyer ließ den haltbaren
Ball paſſieren. Gleich darauf ging Speckhardt
ſeiner Bewachung durch, doch ſein Kraftſchuß
klatſchte an den Pfoſten. Im Gegenzug kamen
die Darmſtädter dann zum Ausgleich. Böhner
führte den Ball durch die gegneriſche Deckung,
gab an Seifert weiter, der einſchoß. — Nach der
Pauſe wurde die Ueberlegenheit der Platzherren
noch größer. Speckhardt glückte der
Führungs=
treffer. Meyer ſtand wie angewurzelt, ſonſt
hätte er dieſen Treffer verhindern müſſen.
Pfungſtadt gab ſich damit nicht zufrieden.
Scheuermann erhöht auf 3: 1. und Greifenſtein
beſchloß nach geſchickter Kombination mit zwei
ſchönen Toren den Torreigen.
Kritik. Die Pfungſtädter
Hintermann=
ſchaft wurde vor keine ſchwere Aufgabe geſtellt.
Die Läuferreihe ſpielte unauffällig, aber
nütz=
lich. Im Sturm waren Spieß und Speckhardt
die treibenden Kräfte. Sie waren es auch, die
die meiſten Schüſſe aufs Tor ſetzten.
Greifen=
ſtein und Voos ſtanden den beiden etwas nach,
ohne jedoch ſchlecht zu ſein.
Bei den Darmſtädtern verdienen nur
drei Leute eine gute Note, und das ſind die
Ver=
teidiger Geyer und Kugel, ſowie der Läufer
Orlemann. Alles Uebrige war ein
zuſammen=
hangloſes Gebilde. Auffallend war auch das
Verſagen von Meyer.
Der Schiedsrichter war ſchwach. Er pfiff zu
viel, wenn es nicht nötig war, und dadurch
be=
nachteiligte er beide Parteien.
Die Reſerven trennten ſich mit einem 5:0=
Sieg für Sportverein.
Bensheim wehrt ſich tapfer!
eine ſichere Beute des Gäſte=Torwächters. Kurz
darauf iſt es Weyrich 1., der eine Bombe über
Haſſia Dieburg
den Dieburger Kaſten jagt. Für die Folge ſpielt
FC. Bensheim 4:2 (2:1).
Vor ungefähr 300 Zuſchauern wickelte ſich
dieſes Spiel ab. Bensheim nahm dieſes
wich=
tige Spiel ſehr ernſt und hatte ſeine ſtärkſte
Mannſchaft zur Stelle mit: Ramſpeck; Stock,
Weyrich; Treffert, Braunsdorf, Rettig;
Mau=
dry, Weyrich 2., Hofmann, Arzberger, Genß. —
Dieburg trat mit: Wick; Heilig, Fach 3.;
Müth, Würz, Blank; Blank, Schmitt 2., Fach 2.,
Schmitt 1. und Stückling auf den Plan.
Mit dem Anpfiff des Schiedsrichters
ent=
wickelte ſich ſofort
ein ſehr ſtrammes Spfel.
wobei beide Tore öfters in Gefahr kommen.
Schmitt legt Stückling vor, doch der Schuß wird
Dieburg leicht feldüberlegen, ſetzt ſeine Flügel
ſchön ein, aber alle Angriffe ſcheitern an der
auf=
merkſamen und verſtärkten Verteidigung der
Gäſte. Bensheim verlegt ſich nur auf
Durch=
brüche. In der 30. Minute zieht der Linksaußen
Genß mit dem Balle los und kann durch
ſchar=
fen Schuß
den Führungstreffer für Bensheim
erzielen. Kurz darauf liegt der Ausgleich nahe.
Dieburg bekam einen Handelfmeter zugeſprochen,
den Schmitt trotz Wiederholung verſchoß. Wenig
ſpäter knallt Schmitt eine Bombe an die Latte.
Bensheim kämpft mit all ſeinen Mannen in der
Verteidigung, kann jedoch nicht verhindern, daß
Blank 1. in der 38. Minute im Anſchluß an
einen Strafſtoß
den Ausgleich
erzielt. Die Gäſte gehen jetzt wieder zum An=
griff über und bringen kurz vor der Pauſe das
Dieburger Tor ſchwer in Gefahr. Weyrich und
Genß verſchießen aus ſehr guter Lage. Mit 1:1
werden die Seiten gewechſelt.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ſetzt
Bens=
heim alles auf eine Karte, bringt die Dieburger
Hintermannſchaft manchmal aus dem Konzept
und kann in der 17. Minute durch den
Halbrech=
ten wiederum die Führung an ſich reißen.
Je=
doch dieſer Jubel währte nicht lange. Schmitt 1.
erzielt auf Vorlage von Schmitt 2.
den 2:2 Ausgleich.
Für die Folge wird auf beiden Seiten hart,
aber fair um die Führung gekämpft. Bensheims
rechter Flügel wird manchmal ſehr gefährlich,
aber Wick im Dieburger Tor hielt, was zu hal=!
ten war. In der 20. Minute trat
das Unglück für Bensheim
ein. Schmitt 1. verwandelte einen Strafſtoß zum
Führungstreffer. Die Gäſte kämpften
unent=
mutigt und verzweifelt weiter, können aber
nicht verhindern, daß wenig ſpäter wiederum
Schmitt 1. durch Bombenſchuß den vierten
Tref=
fer erzielt. Bensheims Schickſal iſt nun beſiegelt.
Bis zum Schluß ſpielten die Gaſtgeber noch
manch ſchöne Torgelegenheit heraus, aber an
dem Reſultat änderte ſich nichts mehr.
Bens=
heims Hoffnung, durch einen eventuellen Sieg
die Bezirksklaſſe zu ſichern, iſt zunächſt zu Grabe
getragen.
Kurze Krikik.
Die Gäſte kämpften von Anfang bis zum
Schluß mit einem Kampfgeiſt und Eifer, welcher
ſehr lobenswert war. Ramſpeck im Tor war ſehr
gut. An den vier Toren war er ſchuldlos. In
der Läuferreihe überragte Braunsdorf. Die
bei=
den Außen, Weyrich 1. und Genß, waren im
Sturm die gefährlichſten Kämpfer.
Bei Dieburg war Wick im Tor gut. Die
Verteidigung war nicht auf der Höhe. Heilig!
ſchwächer als Fach 3. Die Läuferreihe wurde
ihrer Aufgabe gerecht Im Sturm war Schmitt 1.
die treibende Kraft. Seine Nebenſpieler paßten
ſich gut an. Nur Blank auf Rechtsaußen
ent=
täuſchte.
Mit den Leiſtungen des Schiedsrichters konnte
man nicht immer einverſtanden ſein. . r.
Sppgg. 04 Arheilgen-
Alympia Lamperth. 3:0 (2:0)
Das Spiel, das vor wenigen Zuſchauern
ab=
rollte, mutete beinahe wie ein Trainingsſpiel
an. Arheilgen, das mit ſonſt vollſtändiger
Mann=
ſchaft antrat, hatte den linken Läufer erſetzen
müſſen, während Lampertheim vollſtändig kome
plett zur Stelle war.
In der 20. Minute, als eigentlich keine
Par=
tei ein Tor erzielen wollte, fiel
überraſchender=
weiſe der erſte Treffer, als Rückerich von Becker!
eine Vorlage erhielt und dieſe zum
Führungs=
treffer verwandelte. Jetzt ſpürte man, daß
Ar=
heilgen ſich aus der Abſtiegsgefahr retten wollte.
Lampertheim dagegen ſpielte recht luſtlos und
ohne Eifer, nur der Mittelläufer Baier, der
beſte Mann bei den Gäſten, ſchuf durch gute
Vor=
lagen brenzliche Situationen vor Arheilgens
Tor, die aber von der Verteidigung geklärt
wer=
den konnten. Nach Baier iſt Arheilgens
Torwäch=
ter Körber zu nennen, der, wenn er auch nur
wenige Arbeit hatte, eine hervorragende Partie
lieferte und heute mit zu den beſten Torhütern!
Starkenburgs zählen dürfte. Das Spiel verlief
ſo fair, daß man im allgemeinen nicht glauben
durfte, daß überhaupt ein Verbandsſpiel
ausge=
tragen würde. Bis zur Pauſe war Arheilgen
etwas überlegen und konnte wiederum durch
Rückerich, auf eine Vorlage von Murmann, der
trotz ſeines Alters augenblicklich der gegebene
Mittelläufer der Sppgg. ſein dürfte, den zweiten
Treffer erzielen.
In den erſten zehn Minuten nach der Pauſe
ſah es für die Platzherren recht gefährlich aus,
da Lampertheim wiederholt verſuchte, den
Vor=
ſprung der Gaſtgeber aufzuholen. Aber dann
ſind es wieder die Platzbeſitzer, die kitzliche
Mo=
mente vor dem Lampertheimer Tor ſchaffen und
auch noch ein drittes Tor fertig bringen.
Das Torverhältnis hätte vielleicht noch höher
ausfallen können, wenn die Stürmer der „
Mühl=
ches=Leute” die Tormöglichkeiten beſſer erfaßt
hätten. Man ſchoß oft und öfter dem
Gäſtetor=
wart in die Hände oder knapp daneben.
Wie ſchon eingangs geſagt, ſpielte
Lampert=
heim luſtlos und ohne Intereſſe. Arheilgen, das
ſich geſichert glaubte, brachte auch nicht viel mehr
Eifer auf, aber trotzdem muß man feſtſtellen, daß
das geſtrige Spiel im Gegenſatz zu den vorherigen
Treffen das techniſch beſte war.
Birk=Olympia Frankfurt leitete einwandfrei
und großzügig, überſah allerdings zwei
Elf=
meter zu Gunſten Arheilgens.
Kreisklaſſe Gruppe 2 (Ried).
Alemannia Groß=Rohrheim-Vorwärts
Bob=
ſtadt 1:2.
DJK. Lorſch—FV. Hofheim 3:4.
TV. Lampertheim—Olympia Biebesheim 5:1.
Die Ueberraſchung dieſer drei Spiele war der
Sieg der Bobſtädter bei den gewiß ſpielſtarken
Groß=Rohrheimer Alemannen. Bobſtadt hat
wieder eine neue Mannſchaft zuſammengeſtellt,
in der der Mittelläufer Landgraf (ehemals Al.
Ol. Worms) die Stärke war, um den ſich das
ganze Spiel drehte. Demzufolge konnte es auch
nicht fehlen, daß Bobſtadt das beſſere Ende für
ſich behielt. Die Lampertheimer Turner
be=
ſannen ſich auf ihre Meiſterſchaftsſtellung und
fertigten die Biebesheimer verhältnismäßig
glatt ab. Dies iſt um ſo höher zu bewerten, als
Biebesheim in der letzten Zeit einige recht gute
Leiſtungen erzielen konnte. In Lorſch gab es
ein ſpannendes Treffen, in dem Hofheim erſt
kurz vor Schluß den Sieg ſicherſtellen konnte. In
der Tabelle hat ſich nach dem vorletzten
Spiel=
ſonntag nicht mehr viel geändert.
jaſt
ſchlecht
Bürf
Kleb
nen
hein
SV.
Viktorig
Es ſt
fin
br.
Leiſt
SV. Gr
plette
Ube
heim
Montag. 19. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77
Schwache Vorſtellung Bürſkadts in Heppenheim.
zren im
vurt
uern ab
ngsſpiel
Mann=
erſetzen
is
kom=
e
Par=
hender
n Becker
hrungs=
daß
Ar=
b wollte.
klos und
ier, der
ute
Vor=
heilgens!
irt
wer=
orwäch=
Euch nur
Partie
orhütern
verlieſ
glauben
ausger
eilgen
durch
in, der
Skarkenburgia Heppenheim
B.I.h. Burftadt 1.o t0.11.
Den pechbekleckerten Heppenheimern ſtand auch
in dieſem Spiel wieder, wie ſchon ſo oft in
die=
ſer Saiſon, das Glück nicht zur Seite, denn genau
ſo gut wie die Bürſtädter, hätten auch die
Berg=
ſträßer gewinnen können. Bürſtadt iſt nach
ſei=
nen vergebenen Meiſterſchaftschancen in ſeiner
Spielweiſe ſtark zurückgegangen. Genau wie ſich
ſchon in den letzten Spielen der Riedleute eine
Schwächeperiode bemerkbar machte, hat auch die
geſtrige Begegnung allerhand Mängel gezeigt.
Wohl war der Platz am „Galgen” nach heftigen
Regen= und Hagelſchauern denkbar ſchlecht, aber
die zirka 200 Zuſchauer hatten von der Bürſtädter
Mannſchaft unbedingt mehr erwartet. Ohne
ihren Standardverteidiger Gotha ſtellten ſich dem
ſehr guten Schiri Stark=Ludwigshafen die
Bür=
ſtädter mit Ludwig; Hartmann, Guckemus; Koch,
Schmidt, Ruh; Krapp, Kleber, Emich, Fetlet,
Ohl.
Heppenheim war mit dem neuen
Erſatz=
mann Beſt und dem bisherigen etatsmäßigen
Tormann Graber, der heute Mittelſtürmer
ſpielte, wie folgt angetreten: Beſt; Vock I,
Vock II: Enzinger, Martin, Metzendorf; Hanſen,
Edelmann, Graber, Schmidt, Straub. Obwohl
die erſte Viertelſtunde vielverſprechend für die
Heppenheimer war, konnten ſie doch nicht zu
einem verdienten Treffer kommen. Nicht weniger
als drei gute Torgelegenheiten wurden im
Uebereifer ausgelaſſen, Bürſtadt hatte viel zu
verteidigen; das wurde auch nicht beſſer, als der
Platz nach der ungewollten Pauſe wegen des
faſt einem Wolkenbruch gleichenden Regens ſehr
ſchlecht geworden war. Bei allerdem hatten die
Bürſtädter wieder ihr berühmtes Glück, als
Kleber durch einen unerwarteten Weitſchuß
ſei=
nen Verein in Führung brachte. Die
Heppen=
heimer ſtrengen ſich mächtig an und waren auch
Kreisklaſſe Starkenburg.
Gruppe 1.
FC. Egelsbach—SC. Ober=Ramſtadt 9:0 (4:0).
SV. Groß=Gerau—Union Darmſtadt 4:0 (2:0).
Viktoria Griesheim—SV. Mörfelden 4:2.
SV. Michelſtadt—SV. Roßdorf (ausgefallen).
F. 75 Darmſtadt—Union Wixhauſen (ausgef.).
SV. Weiterſtadt — TSpGde, 46 (ausgefallen).
Von den ſechs angeſetzten Spielen der erſten
Gruppe mußte genau die Hälfte ausfallen,
wo=
durch das Programm äußerſt mager zu
bezeich=
nen iſt. Von den ausgetragenen Spielen
ver=
dient die Begegnung
FC. Egelsbach—SC. Ober=Ramſtadt 9:0 (4:0)
ob der Höhe des Reſultats beſondere Beachtung.
Es ſcheint doch, daß das magere Abſchneiden des
Meiſterſchaftsanwärters am vergangenen
Sonn=
tag in Eberſtadt nur eine vorübergehende
Schwäche geweſen iſt, denn neun Tore den
be=
ſtimmt nicht ſchlecht ſpielenden Gäſten
aufzu=
brummen, erfordert doch ſchon eine recht gute
Leiſtung.
SV. Groß=Gerau—Union Darmſtadt 4:0 (2:0).
Groß=Gerau hatte das Glück, die Beſſunger
nochmals auf eigenem Platze empfangen zu
dür=
fen. Das glatte Reſultat kann man inſofern vors Tor, Reuter konnte den Ball nur
berüh=
nicht als überraſchend bezeichnen, wenn man
weiß, daß Union gezwungen war, zu dieſem
Spiele anſtelle der etatsmäßigen Elf die
kom=
plette Reſerve wirken zu laſſen. Der Punkt= eine Pfeil=Flanke von Müllmerſtadt im vollen
gewinn verſchafft dem Platzbeſitzer Anſchluß an
die Mittelgruppe, während ſich die einſtmals ſo
gefürchteten Beſſunger hoffnungslos bei der
Schwanzgruppe herumtreiben.
Viktoria Griesheim—SV. Mörfelden 4:2.
Über den Verlauf dieſer Begegnung in
Gries=
heim war trotz eifrigen Bemühens nichts
nähe=
res zu erfahren. Das Reſultat jedoch beſagt, den engliſchen Fußball=Pokal wurden als ſo
daß Viktoria in guter Spiellaune geweſen ſein, ausgeglichen bezeichnet, daß ſelbſt in der
eng=
muß, denn den Mörfelder SV. kann man nicht
ſo mir und dir nichts überfahren. Der Gewinn
eba.
ſehr zu ſtatten.
Gruppe 3.
Dietzenbach—Ober=Roden 2:0.
Nieder=Roden—Tgde, Sprendlingen 6 :0.
Offenthal—Münſter 0:2.
Babenhauſen—Jügesheim 3: 0.
Dreieichenhain—Groß=Zimmern 1:2.
ſtadt 4:2 (2:1).
Pech. Zunächſt mußte die Mannſchaft gegen den
heftigen Sturm kämpfen, gab, aber alles her,
und konnte den Kampf überlegen geſtalten. In Das ſtahlharte, nur auf Erfolg eingeſtellte
der 18. Minute kommt D. zum 1. Treffer, der Spiel der Mancheſter=Mannſchaft ließ das
kunſt=
bei einem Gedränge vom eigenen Verteidiger
abſprang. Der 1. Gegentreffer wurde eigentlich blaſſen. Nicht ganz ſo ſenſationell, aber
immer=
nur vom ſtarken Sturm erzielt, der einen hohen hin unerwartet hoch genug war das Reſultat
Abſchlag aus der Läuferreihe E’s eindrückte, des zweiten Spieles. Auf dem Feld von Bir=
Bald folgte ein ſcharfer flacher Schuß des mingham beſiegte Portsmouth Leiceſter City
Rechtsaußen, der vom Pfoſten ins Netz ſprang
und ſchon führt E. Schuld war hieran der linke
Läufer Mahr. Nach einer ſtarken Hagelſchloſe alſo im April im ſchon jetzt ausverkauften
geht es dann weiter. D. drängt auch wieder Membley=Stadion unter Leitung des auch in
etwas, aber E. gibt ſich nicht zufrieden und
kämpft mit ungeheurem Eifer. Trotzdem kommt
D. durch Seckler, der in den Sturm gegangen. Ergebniſſen des 17. März gilt bereits jetzt
Man=
iſt, zum Ausgleich. Ein leichtſinniges
Hände=
ſpiel Mahrs, hart an der Strafraumgrenze,
führt zu einem Strafſtoß, der unter die Latte
geht. Berth ſtand richtig, hält aber trotzdem
nicht. Schließlich kommt E. noch zu einem 4.
Er=
folg, der ebenfalls auf einen groben
Stellungs=
fehler zurückzuführen iſt, denn dem Torwart
war die Sicht verſtellt. — Darmſtadts
Läufer=
reihe war heute auffallend ſchwach, aber auch
im Sturm haperte es beſonders durch
eigen=
nützige Spielweiſe. Außerde, machte man den
großen Fehler, die rechte Sturmſeite ſo zu ver= im Vorſchlußrundenſpiel um den Silberſchild in
nachläſſigen, daß Hartmann in der 2. Hälfte
kaum einen Ball erhielt, Schiedsrichter
Mül=
ler=Griesheim machte manchen Fehler, zumal E.
ſehr hart ſpielte.
zeitweiſe feldüberlegen, konnten aber einfach
nicht zum verdienten Ausgleich kommen. Mit
dem knappen Vorſprung der Gäſte wechſelte man
die Seiten. Nach der Pauſe erhöhten die
Bür=
ſtädter durch Mittelläufer Schmidt auf 2:0, der
einen Handelfmeter placiert verwandelte. Es
dauert nicht lange, da konnte Heppenheims
ehe=
maliger Torwächter Graber durch einen gut
ge=
zielten Schuß ein Tor aufholen. Die Gäſte aber
hatten kurz vor Schluß noch einmal Glück, als
der linke Läufer Metzendorf ein Selbſttor
fabri=
zierte. Trotzdem ſtrengen ſich die Heppenheimer
nochmals mächtig an, um wenigſtens noch etwas
an den Sieg der Bürſtädter heranzukommen,
aber ein weiteres, Tor blieb ihnen verſagt.
In der Kritik
kommen die Heppenheimer viel beſſer weg als
die Gäſte. Ihre Leiſtungen waren viel
geſchloſ=
ſener. Man konnte nach dem heute gezeigten
Spiel gar nicht verſtehen, daß die Gaſtgeber am
Schluſſe der Tabelle hängen. Dabei muß man
be=
denken, daß ſie viele Leute zu erſetzen hatten,
als ſo gute Spieler wie Rettig, Wolf, Nack und
Mathäus. Wenn man dieſe Umſtände
berück=
ſichtigt, können die Heppenheimer Zuſchauer, die
unentwegt zu ihrem Verein halten, unbedingt
mit der Leiſtung ihrer Mannſchaft zufrieden
ſein, auch wenn dieſe in der kommenden Saiſon
eine Klaſſe tiefer ſpielen muß. Beſonders
her=
vorzuheben iſt auch die Leiſtung des Torwächters
Beſt, der ſich ſehr gut anließ. Ueberhaupt war
die Hintermannſchaft ſehr ſchlagſicher und auch
die wendigen Stürmer hätten, wie geſagt, ein
beſſeres Reſultat verdient gehabt.
Bei Bürſtadt wirkten einige
Mannſchafts=
teile faſt lendenlahm. Man merkte, daß Gotha
fehlte. Obwohl ihn Hartmann einigermaßen gut
erſetzt hatte. In der Läuferreihe überraſchte
wie=
der Ruh als ſehr guter Aufbauſpieler. Im
Sturm wurde viel kombiniert aber wenig
ge=
ſchoſſen. Kleber war hier noch der einzige
Licht=
blick.
HH.
Alte=Herren=Runde.
SV. 98 — Polizei 4:1.
Polizei wählt den ſtarken Wind als Helfer.
Für die 98er heißt es nun den erſten Anſturm
der Polizei aufzuhalten, was alle Kräfte
erfor=
derte. Doch was Läufer und Verteidiger nicht
mehr erreichten, wurde eine ſichere Beute von
Reuter im Tor, der heute einen beſonders guten
Tag hat.
Nach etwa 10 Minuten Spielzeit finden ſich
die Weiß=Blauen und diktieren mit ihrem
ge=
nauen Zuſpiel den Gang der Handlung. Pfeil
ſendet zum 1. Tor ein und durch Jakobi iſt bald
das 2:0 fertig. Polizei verſucht mit allen
Kräf=
ten das Reſultat zu ändern, doch die
Hinter=
mannſchaft läßt den Gegnerſturm zu keiner
ge=
ſchloſſenen Aktion kommen. Einen von Stefan
ſcharf getretenen Elfmeter hält Reuter ſicher.
Kurz danach erfaßt Müllmerſtadt einen Ball
des Polizeiverteidigers durch raſches
Dazwi=
ſchenfahren und 3:0 werden die Seiten
ge=
wechſelt.
Man glaubt nun allgemein, daß die 98er mit
dem Wind im Rücken das Torverhältnis
weſent=
lich günſtiger geſtalten würden. Doch Polizei
iſt auf der Hut. Die rechte Seite der Gäſte iſt
durchgekommen, die ſaubere Flanke kommt hoch
ren, Stefan iſt zur Stelle und lenkt durch
Kopf=
ball zuri Ehrentreffer ein. 3:1. In der
fol=
genden Zeit ſieht man verteiltes Feldſpiel, bis
Lauf durch prächtigen Kopfball zum 4:1
aus=
gewertet wird. Beide Mannſchaften
befleißig=
ten ſich eines fairen und guten Spiels.
Pokalſenſakion in England.
Die Paarungen für die Vorſchlußrunde um
liſchen Sportpreſſe keine ganz klare Vorausſage
gewagt wurde. Auch bei den Wetten kam dieſe
dieſer beiden Punkte kommt den Griesheimern Ungewißheit zum Ausdruck. Vielfach entſchied
man ſich ſchließlich dazu, Aſton Villa und
Ports=
mouth als Gewinner der Vorſchlußrunde und
damit als Teilnehmer am Endſpiel
vorauszu=
ſagen. Man mußte alſo zumindeſt auch
ausge=
glichene Spiele und knappe Reſultate erwarten.
Die Ergebniſſe der beiden Spiele, die am
Sams=
tag unter kaum beſchreiblicher Abteilnahme der
Bevölkerung auf neutralen Plätzen vor ſich gin=
Germania Eſchollbrücken — Reichsbahn Darm= gen, ſpotteten indeſſen allen Erwartungen. Auf
dem Platz von Huddersfield Town wurden die
berühmten Aſtonians von dem alten Cupfighter
In dieſem Spiel hatte Reichsbahn reichlich Mancheſter City mit 6=1 Treffern geſchlagen.
Schon bei der Pauſe hatten die Leute aus
Man=
cheſter bei einer 4:0=Führung den Sieg ſicher.
vollere der Elf, aus Birmingham völlig
ver=
mit 4:1 (2:1) Toren.
Portsmouth und Mancheſter City werden
Deutſchland bekannten engliſchen Unparteiiſchen
Rous das Pokal=Endſpiel austragen. Nach den
cheſter City als Favorit.
Rugby-Pflichkſpiele.
Baden/Württemberg:
TV. 46 Heidelberg — RC. Pforzheim 3:0.
Freundſchaftsſviele:
SC. Heidelberg=Neuenheim — SC.
Frank=
furt 1880 3:3.
Süddeutſchlands Hockeyelf wurde
Heilbronn vor 3000 Zuſchauern von
Mittel=
deutſchland 4:0 (0:0) geſchlagen.
Mitteldeutſch=
land trifft nun im Endſpiel mit Brandenburg
zuſammen.
der fragdilionele Ruder Wefkanpf Orferd-Canbrüdge.
Oben Oxford, unten Cambridge beim letzten Training auf der Themſe.
Cambridge ſiegt in Rekordzeit.
Oxford im klaſſiſchen Achterrennen
mit 4½ Längen geſchlagen.
Unter dem gewohnten Maſſenandrang der
Londoner Bevölkerung iſt am
Samstagnachmit=
tag wieder das traditionelle Achterrennen der
Univerſitätsmannſchaften von Oxford und Cam=
bridge auf der Themſe entſchieden worden. Auf
den heftigen Rückenwind ſollte auch in erſter
Linie die neue Rekordzeit von 18:03 Minuten
für die 7000 Meter lange Strecke von Putney=
Bridge nach Mortlake zurückzuführen ſein, in
der Cambridge als gefeierter Sieger durch das
Ziel ging. Oxford wurde mit viereinhalb
Län=
gen ſchwer geſchlagen.
SiebennentScwnin kteloive
1. Reichs=Olympia=
Brüfungs=
ſchwimmen in Magdeburg.
Der Erfolg des 1. Reichs=Olympia=
Prüfungs=
ſchwimmens, das am Samstag abend in dem
feſtlich geſchmückten Magdeburger Wilhelmsbad
begann, beſtätigt dem Deutſchen Schwimm=
Ver=
band, daß er in ſportlicher Beziehung die
rich=
tigen Wege zur Förderung des deutſchen
Olym=
pia=Nachwuchſes eingeſchlagen hat. Drei neue
deutſche Rekorde konnten erzielt werden und auch
die übrigen teilnehmenden jungen Schwimmer
bewieſen den zahlreichen Zuſchauern, daß ſie in
der Zwiſchenzeit viel gelernt haben. Die größte
Leiſtung des Abends vollbrachte der junge
Bre=
mer Fiſcher mit ſeiner neuen Beſtleiſtung über
100=Meter=Crawl. Mit 59,1 Sekunden verbeſſerte
er den ſeit zwei Jahren beſtehenden Rekord des
Kölner Derichs um 5 Zehntel=Sekunden und
blieb damit als dritter Deutſcher unter der
Mi=
nutengrenze. Das 100=Meter=Crawlſchwimmen
für Herren bildete zugleich die Einleitung des
Abends und verzeichnete 20 ausgezeichnete
Schwimmer am Start. Fiſcher kam im dritten
Lauf zu ſeiner Rekordleiſtung.
Im zweiten Lauf des 100=Meter=
Crawl=
ſchwimmens für Damen unterbot die Berliner
Nixe Giſela Arendt mit der
hervorragen=
den Zeit von 1:11,4 Minuten den bisher im
Be=
ſitz von Frl. Salbert=Beuthen befindlichen
Re=
kord um eine ganze Sekunde. Frl. Salbert ſelbſt
kam hinter Frl. Ohliger=Tbd. Solingen nur auf
den dritten Platz.
Die dritte deutſche Beſtleiſtung erzielte dann
im 200=Meter=Herren=Bruſtſchwimmen der
deut=
ſche Rekordmann Paul Schwarz=Göppingen,
der nach hartem Kampf mit Sietas=Hamburg
in neuer Beſtzeit von 2:43,2 Minuten vor
Sie=
tas (2:44,5 Minuten) ſiegreich blieb. Das 100=
Meter=Rückenſchwimmen der Herren gewann
Küppers=Bremen in der ebenfalls guten Zeit
von 1:09,6 Minuten, womit er faſt die deutſche
Rekordzeit erreichte. Schumann=Leipzig endete
hier in 1:12,5 Minuten an zweiter Stelle vor
Schwarz=Magdeburg. Raimund Deiters=Köln
mußte ſich über 200=Meter=Crawl ſehr ſtrecken,
um den jungen Lenkitſch=Aachen in 2:19,1 auf
den zweiten Platz verweiſen zu können. Die 400=
Meter=Crawl entſchied er dagegen ſicher in
5:07,4 Minuten vor Witthauer=Frankfurt, der
5:11,4 Minuten benötigte. Im 100=Meter=
Damen=Rückenſchwimmen lieferten ſich die
deut=
ſche Rekordhalterin Anni Stolte=Düſſeldorf
und Giſela Arendt=Nixe Charlottenburg in
1:26,2 Minuten ein totes Rennen. Die 400=Mtr.=
Crawl für Damen entſchied Hilde Salbert in
6:10,2 Minuten vor der deutſchen Meiſterin
Ruth Halbsguth=Nixe Charlottenburg für ſich
und zu einem ganz überlegenen Erfolg kam die
Europameiſterin Olga Jentſch=Jordan im
Damen=Kunſtſpringen vor Frl. Kapp=Frankfurt.
Frau Jentſch=Jordan brachte es hier auf 68,20
Punkte, während Frl. Kapp nur auf 56,55 Pkte.
kam. Ein Waſſerballſpiel zwiſchen der deutſchen
Nationalmannſchaft und einer Magdeburger
Städtemannſchaft endete 9:6 (1:5) für die „
Na=
tionale‟.
Zwei Europa=Rekorde am zweiken Tag
Der zweite Tag des Olympia=
Prüfungs=
ſchwimmens in Magdeburg zeugte noch
ein=
drucksvoller von der ausgezeichneten Form
un=
ſerer Schwimmer. Vier deutſche und zwei neue
Europa=Rekorde wurden aufgeſtellt. Küppers=
Bremen ſchwamm über 100 Meter Rücken in
1:08,4 neuen deutſchen und Europarekord und
die zweite europäiſche Beſtleiſtung erzielte die
deutſche National=Mannſchaft mit Deiters,
Len=
kitſch. Grühn und Haas in 9:24,2 in der 4 mal
200 Meter=Crawl=Staffel. Die beiden anderen
deutſchen Rekorde gab es bei den Damen.
Gie=
ſela Arendt=Charlottenburg unterbot mit 1:11
ihren eigenen 100=Meter=Rekord vom Vortage
— Crawlſchwimmen und im 100 Meter=Rücken=
ſchwimmen blieben ſogar die drei
Erſtplacier=
ten unter der beſtehenden Rekordmarke. Anni
Stolte=Düſſeldorf ſchlug als erſte in der neuen
Rekordzeit von 1:24,4 an.
Die Ergebniſſe.
1. Tag.
Herren: 100 Meter Crawl: 1. Fiſcher=
Bre=
men 59,1 Sek. (Rekord), 2. Schwarz=Köln 1:01,1
Min., 3. Leiſewitz=Hannover 1:02,2 Min., 4.
Trocha=Aachen 1:02,2. 200 Meter Crawl: 1.
Dei=
ters=Köln 2:19,1 Min., 2. Lenkitſch=Aachen
2:19,4, 3. Grühn=Spandau 2:21,8 Min., 4. Haas=
Köln 2:22,5. 400 Meter Crawl: 1. Deiters=
Köln, 5:07,5 Min., 2. Witthauer=Frankfurt
5:11,4 Min., 3. Nüske=Stettin 5:13,3 Min., 4.
Freeſe=Bremen 5:14,7 Min. 200 Meter Bruſt:
1. Paul Schwarz=Göppingen 2:43,8 (Rekord), 2.
Sietas=Hamburg 2:44,5 Min., 3. Heina 2:48,8
Min., 4. Wittenberg=Berlin 2:51,5. 100 Meter
Rücken: 1. Küppers=Bremen 1:09,6 Min., 2.
Schumann=Leipzig 1:11,5 Min., 3. Schwarz=
Magdeburg 1:12,5, 4. Richter=Gleiwitz 1:13 Min.
Damen: 100 Meter Crawl: 1. Giſela Arendt=
Charlottenburg 1:11,4 Min. (Rekord), 2.
Ohli=
ger=Solingen 1:14,5 Min., 3. Hilde Salbert=
Charlottenburg 1:15,3 Min., 4. L. Schulze 1:15,4
Min. 200 Meter Bruſt: Frl. Genenger=Krefeld
3:06,3 Min., 2. Liſa Rocke=Magdeburg 3:10,3
Min., 3. Traute Engelmann=Nixe
Charlotten=
burg 3:11 Min., 4. Blattmann=Freiburg 3:12,5
Min. 100 Meter Rücken: 1. Anni Stolte=
Düſſel=
dorf und G. Arendt=Nixe Charlottenburg je
1:26,2 Min., 3. Ruth Halbsguth=Nixe
Charlot=
tenburg 1:27,9 Min., 4. Mehr=Leipzig 1:28,7
Min. 400 Meter Crawl: 1. Hilde Salbert=Nixe
Charlottenburg 6:10,2 Min., 2. R. Halbsguth
6:11,4 Min., 3. K. Hanicke=Dresden 6:12,4 Min.,
4. Mewes=Magdeburg 6:12,5 Min.
Kunſtſpringen: 1. Olga Jentſch=Jordan 68,20
P., 2. Kapp=Frankfurt 56,44, 3. Höhne=Dresden
37,83 P.
Waſſerball: National=Mannſchaft —
Magde=
burger Stadtmannſchaft 9:6 (1:5).
2. Tag.
Herren: 100 Meter Crawl: 1. Fiſcher=
Bre=
men 1:00,3 Min., 2. Schwarz=Köln 1:01,4, 3.
Heibel=Neuwied 1:02 Min. 200 Meter Crawl:
1. Struck=Offenbach 2:23,5 Min., 2. Golz=Berlin
2:25,2 Min., 3. Heiſe und Ewelke=Berlin je
2:26,4 Min. 400 Meter Crawl: 1. R. Deiters=
Köln 5:03,5 Min., 2. Nüske=Stettin 5:12,7 und
Witthauer=Frankfurt gleiche Zeit, 4. Lenkitſch=
Aachen 5:14. 200 Meter Bruſt: 1. Sietas=
Ham=
burg 2:44 Min., 2 P. Schwarz=Göppingen
2:45,6, 3. Wittenberg=Berlin 2:49,8. 100 Meter
Rücken: 1. Küppers=Iremen 1:08,4 (
Europa=
rekord), 2. Schumann=Leipzig 1:11,8, 3. Simon=
Gladbeck 1:13,3. Kunſtſpringen: 1. Mahraun=
Berlin 133,69 Punkte, 2. Eſſer=Iſerlohn 123,382
Punkte, 3, Zander=Berlin 118,23 Punkte. 4 mal
200 Meter Crawl: A.=Mannſchaft 9:24,2 (
Eu=
roparekord), 2. B.=Mannſchaft 9:32,5 Min.
Damen: 400 Meter Crawl: 1. A. Stolte=
Düſſeldorf 6:08,5 Min., 2. K. Hanike=Dresden
6:08,9 Min., 3. R. Halbsguth=Nixe
Charlotten=
burg 6:10,1. 200 Meter Bruſt: Genenger=
Kre=
feld 3:06,1 Min., 2. Traute Engelmann=Nixe
Charlottenburg 3:09,8 Min., 3. L. Rocke=
Magde=
burg 3:10,4 Min. 100 Meter Rücken: 1. A.
Stolte=Düſſeldorf 1:24,4, 2. G. Arendt=Berlin
1:24,6 Min., 3. R. Halbsguth=Berlin 1:25,3. —
4 mal 100 Meter=Crawl=Staffel: 1. A.=
Mann=
ſchaft 4:52,4 Min., 2. B.=Mannſchaft 5:00,6 Min.
Waſſerball: A.=Mannſchaft — B.=Mannſchaft
10:4 (5:2).
Beim Berliner Hallenſportfeſt
der Polizei ſiegte über 3000 Meter Syring
in 8:30.8 Min. knapp vor Böttcher und Göhrt.
Der Deutſche Sprintermeiſter Borchmeyer wurde
über 400 Meter hinter Imhoff=Berlin (51,8)
und Eifrig (SCC.) nur Dritter, Mit Dr. Peltzer
als Schlußmann gewann Preußen Stettin die
4X400 Meter in 3:29,3 Min. vor PSV. Berlin
und DSC. Berlin.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. März 1934.
Dworr nege Fanbogamnelſter.
Die Handball=Ergebniſſe.
Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga.
Gau Südweſt:
1. Entſcheidungsſpiele:
TV. Frieſenheim — Polizei Darmſtadt 6:3.
Damen: TV. 61 Kaiſerslautern — Stadt=SV.
Frankfurt 0:5.
Gruppe Main=Heſſen:
SV. 98 Darmſtadt — Tgſ. Offenbach: verlegt.
TSV. Herrnsheim — TSG. 85 Fechenheim:
verlegt.
In Darmſtadt: Main/Heſſen — Rheinheſſen
10:6.
Gau Baden:
Phönix Mannheim — Tbd. Durlach 7:1.
TV. Ettlingen — SV. Waldhof 5:10.
Mannheim — TV. Hockenheim 6:3.
VfR. Mannheim — Polizei Karlsruhe 10:6.
Gau Württemberg:
Oſt: SSV. Ulm — Tbd. Ulm 5:6.
Sportfr. Tübingen — Tbd. Tailfingen 3:6.
Tgm. Göppingen — Tgm. Geislingen 9:5.
Weſt: Kickers Stuttg. — Eßling. TSV. 2:9.
Tgſ. Stuttgart — Tgm. Eßlingen 7:1.
Stuttgarter TV. — Polizei Stuttgart 5:5.
Gau Bayern:
Nord: 1. FC. Nürnb. — Sppgg. Fürth 5:15.
MTV. Fürth — Polizei Nürnberg: verlegt.
. FC. Bamberg — Tbd. Mögeldorf: verlegt.
TV. 60 Fürth — TV. Leonh. Sündersbühl 2:6.
Süd: 1860 München — TV. Ingolſtadt 7:7.
Polizei München — TV. Milbertshofen 3:8.
FC. Fürſtenfeldbruck — MTV. München 9:5.
TV. Augsburg — BC. Augsburg 3:10.
Gau Nordheſſen:
Kaſſeler Turngemeinde — Tuſpo 86 3:12.
Kurheſſen Kaſſel — TV. Eſchwege 8:6.
Heſſen/Preußen — SC. 03 Kaſſel 7:4.
Gau Mittelrhein:
Poſt Trier — TV. Koblenz=Mühlheim:
kampflos für Trier.
Im ſüdweſtdeutſchen Handballſport fielen am
Sonntag zwei weitere Entſcheidungen. In
Süd=
bayern ſicherte ſich München 1860 die
Meiſter=
ſchaft, allerdings nicht durch eigene Kraft,
ſon=
dern durch die unerwartete Niederlage der
Münchener Polizei gegen den TV.
Milberts=
hofen. Eine weitere Entſcheidung brachten die
Spiele in Württemberg. In der Gruppe Oſt
ſicherte ſich die Turngemeinde Göppingen die
Meiſterſchaft. Sie wartet jetzt auf den Meiſter
der Gruppe Weſt, wo es am Sonntag durch eine
unerwartete Niederlage der Stuttgarter Kickers
wieder eine Verwirrung an der Tabellenſpitze
gab. Im Gau Südweſt ſiegte der TV.
Frieſen=
heim mit 6:3 im erſten Endſpiel um die
Gau=
meiſterſchaft der Polizei Darmſtadt. Am
kom=
menden Sonntag ſtehen ſich die beiden
Mann=
ſchaften im Rückſpiel in Darmſtadt gegenüber.
Sollten die Darmſtädter hier ſiegreich ſein, ſo
dürfte es noch zu einem dritten Spiele kommen.
Bei den Frauen, führte den main=heſſiſchen
Meiſter, SV. Frankfurt, das Vorſpiel um
die Gaumeiſterſchaft in Kaiſerslautern mit dem
dortigen Turnverein 1861 zuſammen. Die
kampf=
erprobten Frankfurterinnen landeten einen
ſicheren und verdienten Sieg von 5:0 (2:0) und
benötigten aus dem am nächſten Sonntag in
Frankfurt ſtattfindenden Rückſpiel nur einen
Punkt zum Gaumeiſter=Titel.
Schlechter Start der Polizei.
Polizei=Handballer ſcheikern
in Frieſenheim!
TD. Frieſenheim — Polizei Darmſtadt
6:3 (2:3).
Gleich vorweg ſei geſagt, daß der Sieg von
Frieſenheim unbedingt als verdient bezeichnet
werden muß. Die Frieſenheimer Elf war in
bezug auf techniſchen Feinheiten eine glatte
Null, aber der Kampfeifer, den die Mannſchaft
beſaß, konnte ſchlechthin von der Darmſtädter
Elf nicht erreicht werden. Die harte Spielweiſe
der Frieſenheimer iſt bei uns beſtimmt
unbe=
kannt, alle Darmſtädter Vereine ſpielen
tech=
niſch ſehr ſchön, um dann „in Schönheit zu
ſter=
ben”. Aber damit kann kein Sieg erzielt
wer=
den, das ſoll und muß ſich die Polizeielf für das
am kommenden Sonntag ſtattfindende Rückſpiel
merken. Hoffen wir, daß ſie durch das Spiel
be=
lehrt, nun weiß, um was und wie es geht.
Die Mannſchaften
ſtanden ſich in folgender Aufſtellung gegenüber:
Frieſenheim: Gjemre; Heß, Maier; E.
Schwarz, Schreiber, A. Schwarz; Grahm.
Reg=
ner, Randl, Hoffmann, H. Schwarz. Polizei
Darmſtadt: Kiepfer; Pfeiffer, Blank;
Un=
macht, Daſcher, Stahl; Rothermel, Spalt,
Som=
mer, Huber, Leonhardt.
Schiedsrichter Schauermann=TV.
Sachſenhau=
ſen war dem Spiel ein vollkommen unfähiger
Leiter. Bei der harten Spielweiſe der
Frieſen=
heimer hätte er unbedingt beſſer durchgreifen
müſſen.
Die Krikik voraus.
die Polizeielf im Angriff, doch immer mehr
nimmt Frieſenheim das Heft in die Hand. Der
ſtarke Gegenwind macht der Darmſtädter
Mann=
ſchaft ſchwer zu ſchaffen. In der 10. und 12.
Mi=
nute verſchaffte ſich die Frieſenheimer Elf die
Führung. Hart, manchmal ſehr hart, werden die
Angriffe der nun verbiſſen kämpfenden Poliziſten
abgeſchlagen. Ihr Schickſal wird in der 18.
Mi=
nute beſiegelt, als der Mittelſtürmer das
Re=
ſultat auf 5:3 für Frieſenheim erhöht. Kurz vor
Schluß ſetzt der Rechtsaußen Frieſenheims den
6. Treffer in das Heiligtum von Darmſtadt. Der
Schlußpfiff ging unter dem Jubel der
Frieſen=
heimer Anhänger unter.
Bo.
Kein Inkereſſe für Frauen=Handball.
Nur zwei Meldungen für die Frauen=Weltſpiele.
Während für die verſchiedenen Wettbewerbe
der TV. Frauen=Weltſpiele, die vom 9. bis 11.
Auguſt in London ſtattfinden, aus 26. Nationen
Meldungen eingegangen ſind, liegen für das
gleichzeitig ausgeſchriebene Handball=Turnier
nur zwei Meldungen, von Deutſchland und
Oeſterreich vor. Ob unter dieſen Umſtänden
überhaupt in London Handball geſpielt wird, iſt
ſehr zweifelhaft.
Merck Darmſtadt — DTSG. 46 Darmſtadt.
5:11 (1:6).
Vor 500 Zuſchauern ſpielte die Polizeielf ihr
weitaus ſchlechteſtes Spiel der Saiſon. Trotz
Sommer, der gar nicht in der gewohnten Form
war, konnte die Mannſchaft nicht gefallen.
Rühmliche Ausnahmen waren nur Daſcher,
Pfeiffer und Leonhardt. Auch Kiepfer ergab ſich
ruhig ſeinem über ihn hereinbrechenden Schickſal.
Wie geſagt, fehlte der Elf das geſchloſſene
Zu=
ſammenwirken, und vor allem der Kampfgeiſt,
der zum Sieg bei ſolch ſchweren Spielen
erfor=
derlich iſt.
Die Frieſenheimer Elf iſt eine ausgeſprochene
Kampfmannſchaft, die über eine Reihe ſehr
un=
fairer Spieler verfügt, die beſtimmt keine
Rück=
ſicht kennen, wenn ſich ein gegneriſcher Stürmer
im Strafraum bewegt. Ihre Stärke hat die
Mannſchaft in dem Tormann, Mittelſtürmer,
Mittelläufer und der rechten Sturmſeite.
Der Spielverlauf.
Nach einem vorausgegangenen Regenguß gab
der Schiedsrichter pünktlich um 3 Uhr den Ball
frei. Die Polizei hatte in der erſten Halbzeit den
ſtarken Wind im Rücken, der ihr in der zweiten
Spielhälfte zum Verhängnis wurde. Gleich in
der erſten Minute holte Spalt die 1:0=Führung
für die Polizei. Dabei blieb es auch vorläufig,
denn in der Reihenfolge Huber, Spalt, Sommer
und wieder Spalt übten ſich dieſe Spieler im
Lattentreffen. Erſt in der 11. Minute gibt
Som=
mer der Ueberlegenheit Ausdruck. 2:0. Aber die
Frieſenheimer ſind nicht entmutigt. Ein
Durch=
ſtoß zeigt, daß ſie den Kampf noch nicht
aufge=
geben haben, denn der Schuß des Halbrechten
ſauſt unhaltbar in die Maſchen Kiepfers. Trotz
dem Rückwind langt es der Polizei in den
fol=
genden Minuten nur zu einem offenen
Feld=
ſpiel. In der 24. Minute bringt der erſte ſchöne
Angriff des Polizeiſturmes einen weiteren
Er=
folg durch Spalt. Keiner der Darmſtädter
An=
hänger hätte gedacht, daß dies der letzte Treffer
der Polizeielf geweſen wäre. In der 26. Minute
ſtellt der Halblinke der Frieſenheimer den alten
Gleichſtand wieder her. Kurz vor der Halbzeit
probiert Leonhard noch einmal ſein Glück,
je=
doch mit negativem Ergebnis.
Nach der Halbzeit nimmt das Unglück ſeinen
weiteren Lauf. Vorerſt iſt wohl noch meiſtens
Wegen des Spielverbots am Nachmittag
mußte dieſes Freundſchaftsſpiel ſchon um 11 Uhr
vormittags zum Austrag kommen. Das mag
der Grund des ſchlechten Beſuchs geweſen ſein,
oder auch der eiſige Südoſt, der auch dem
Spiel=
geſchehen ſeinen Stempel aufdrückte. Nur ſo
war das ungenaue Zuſpiel beiderſeits zu
erklä=
ren. Merck erſchien mit reichlich Erſatz und dazu
noch unvollſtändig. Die meiſte Zeit des Spiels
waren nur 10 Mann zur Stelle. Auch die 46er
kamen nicht in beſter Aufſtellung. Meyers
Platz, der in der Bezirks=Auswahlmannſchaft
ſpielte, war nur teilweiſe gut betreut.
Spieleriſch geſehen war das Spiel recht
an=
ſtändig, wenn doch einige unſanfte
Anrempelun=
gen zutage traten, dann nur wegen des ſtarken
Windes und des ſandigen Bodens.
Schiedsrich=
ter Netz=Polizei war nicht kleinlich, gewiſſenhaft
ung regelſicher.
Die erſte Hälfte kamen die Rothoſen zuerſt
nicht richtig in Fahrt, erſt nach 10 Minuten
war hier eine Ueberlegenheit bemerkbar. Bei
etwas genauerem Zuſpiel hätte hier ſchon die
Torausbeute größer ſein müſſen. Die Mercker,
nur mit drei oder vier Stürmern, waren in die
Defenſive gedrängt und haben ſich bis Halbzeit
ſehr gut geſchlagen. Ihr Mittelſtürmer und
Brücher waren die treibenden Kräfte, die auch
das eine Tor herausholten. Anders die zweite
Halbzeit, wo Merck durch Alleingänge und
Auf=
rücken ihrer Läufer noch zu 4 Erfolgen kam.
Die Rothoſen hätten nach der Pauſe zu mehr
Toren kommen müſſen, aber wenig Verſtändnis
im Sturm und ungenaues Zuſpiel der
Hinter=
mannſchaft, die zeitweiſe das Spiel nicht ernſt
genug nahm, waren der Grund für die Erfolge
des Dreierſturms der Mercker. Ein großes
Pen=
ſum Arbeit bewältigte die Mercker
Hintermann=
ſchaft, wenn auch manchmal eine unnötige Härte
angewandt wurde. Die 11 Tore waren für den
Schlußmann kaum zu halten und dürfte ihm
keine Schuld beizumeſſen ſein. Vorher ſpielten
die M.=Schüler gegen Viktoria Griesheim
Schü=
ler 3:12.
DTSGde. 46 Darmſtadt.
Das Hallentraining findet ab dieſer Woche
in der Woogsturnhalle von 21 bis 22.30 Uhr
ſtatt und gilt wie ſeither für die geſamte
Raſen=
ſportabteilung. Diejenigen Sportkameraden, die
an der Oſterwanderung ſich beteiligen, werden
gebeten, die Spielerverſammlung am Freitag,
pünktlich 21.30 Uhr, bei Mitglied Arnold,
Bis=
marckſtraße 107, zu beſuchen. Der geplanten
Vier=
tags=Wanderung nach dem Vogelsberg können
ſich noch Intereſſenten anſchließen. Vorgeſehen
iſt Selbſtverpflegung, ſo daß mit den geringſten
Mitteln ein Auskommen möglich iſt. Nähere
Einzelheiten am Freitag.
Handball im Kreis Darmſtadt.
Auswahlſpiel: Bezirk Rhein=Main-
Be=
zirk Rheinheſſen 10:6 (5:2).
Pflichtſpiel: Hahn—Poliz. Reſ. 11:4 (4:4).
Privatſpiele: Merck—TSpgde. 46
Darm=
ſtadt 6:11. Braunshardt—Germania
Pfung=
ſtadt 4:5 (3:3). Tv. Pfungſtadt-Beſſungen
(ausgefallen). Urberach-Vorwärts Langen
4:8 (3:3); Zweite 8:6. FAD. Darmſtadt—
FAD. Oppenheim 9:3. FAD, Griesheim—
FAD. Pfungſtadt 7:3.
Mit dem Auswahlſpiel auf dem 98er Stadion
hatte die Kreisſpielleitung einen Lehrgang für
Handball=Schiedsrichter und =Anwärter
verbun=
den. Obmann Zeunert=Langen eröffnete um
13.45 Uhr die Sitzung und bedauerte, daß von
80 Schiedsrichtern noch nicht einmal 20 anweſend
waren. Es wurde das Meldeweſen beſprochen.
Ferner fand eine Ausſprache ſtatt über
Spiel=
vorgänge, die die Handballordnung in ihren
Paragraphen nicht erfaßt. Die einzelnen Punkte
waren recht lehrreich. Mittlerweile hatten ſich
die Zuſchauer zu dem Bezirks=Auswahlſpiel
ein=
gefunden.
Rhein=Main war vertreten mit: Meyer (TSG.
46), Brohm (Schwanh.), Förſter; Klöß,
Ditt=
mar (all: SV. 98), Schunk (Vorwärts
Bocken=
heim); Feick, Werner, Fiedler (alle SV. 98),
Heußer, Pabſtdorf (Schwanheim).
Rheinheſſen mit: Kiſſel; Sehberger, Embach
(Herrnsheim); Schäfer, Reis, Sänger;
Wer=
ner, Göſele (Pfeddersheim), Gruber, Kreider
(Wormatia), Rempel (Offſtein).
Bei den Gäſten wurden ſpäter Rempel durch
Wlodarek (Hochh.) und Kreider durch Keinz
(Bürſtadt) erſetzt. — Schiedsrichter: Zeunert=
Langen.
Sofort ſetzte ein flottes Tempo ein. Die Tore
kamen abwechſelnd in Gefahr. Bei den Gäſten
konnte Kiſſel gerade noch zur Ecke ablenken,
während Meyer zweimal Glück hatte, als
Em=
bachs Schüſſe das Gehäuſe ſtreiften. Bald hatten
ſich die Parteien orientiert und bewachten die
bekannteſten Spieler. Feick konnte nur einmal
ſeinen Läufer abſchütteln. Auch Embach kam
nicht voll zur Geltung. Erſt nach 10 Minuten
Spieldauer wurde der Torreigen eröffnet. Die
Rhein=Mainer waren leicht überlegen und lagen
in der 17. Minute 3:0 in Führung durch ſchöne
Feldtore. Endlich erlangten die Gäſte etwas
mehr Zuverſicht, als Embach durch Strafwurf
den erſten Ball einſchoß zum 3:1, dann 4:2. Faſt
mit dem Halbzeitpfiff verbeſſerte Werner einen
Alleingang zum bejubelten 5:2. Kurz nach
Wiederanpfiff erhöhten die Gäſte durch
Straf=
wurf auf 5:3. Ein klarer Vorteil der Platzelf
ſchaffte bis zur Mitte der zweiten Hälfte das
Ergebnis auf 8:4. Der Druck hielt weiter an
bis zum 10:4. Gegen Schluß ließ der
Mittel=
läufer Schunk etwas nach. Dies nutzte der
Herrnsheimer Stratege Embach ſofort aus und
drängte ſich etwas mehr in der Mitte durch.
Zwei Tore konnte er noch aufholen. Dann Schluß
mit 10:6.
Die Torſchützen: Heußer 4, Pabſtdorf 3, Feick,
Fiedler, Werner je 1. Bei den Gäſten:
Em=
bach 3, Göſele 2, Wlodarek 1 (Rückhänder). Jede
Partei hatte drei Strafwürfe eingeſchoſſen. Es
ergibt ſich hieraus bereits das Kräfteverhältnis,
nämlich der Vorteil der Platzelf mit ſieben
Feld=
toren.
Mit Rückſicht auf den Charakter des Spieles
ſoll auf
die Leiſtungen der Spieler
etwas näher eingegangen werden. Der Aufbau
des Angriffs war recht verſchieden. Während die
Gäſte ohne Anwendung irgendeiner Taktik den
Ball im Alleingang faſt immer vortrieben, bis
es im Strafraum zum Gewurſtel kam, ſorgten
die drei Stürmer des SV. 98 für produktives
Schneiden. In der Mitte ſtanden dann
Pabſt=
dorf und Heußer, nahmen die Chancen wahr
und ſchoſſen herzhaft. Hieraus erklärt ſich auch
die Torbeute dieſer beiden Spieler mit
zuſam=
men 7 Treffern. Gute Leiſtungen in der
Ab=
wehr ſah man vor allem bei Klöß, der
Em=
bachs Flügel mit dem Pfeddersheimer Göſele zu
bewachen hatte. Ferner fiel Förſter auf, und
Meyer war auch beſſer als ſein Gegenüber. Die
Leiſtungen des Schwanheimer Pabſtdorf
wur=
den von keinem Spieler erreicht, auch von
Em=
bach nicht. Wenn die drei Lilienträger ihre
typiſchen Angriffe vortrugen und die Abwehr
gefeſſelt hatten, ſtürmte Heußer aus dem
Hinter=
halt hervor und erhielt uneigennützig den Ball
zugeſpielt. Daher ging er auch mit der höchſten
Torbeute hervor. — Heute kann man ſagen, daß
die Vertreter für die Deutſchen Kampfſpiele in
Nürnberg im nächſten Jahre zum großen Teil
von der Darmſtädter Hochburg (einſchl. Polizei,
die heute in Frieſenheim ſpielte) geſtellt werden
müſſen. Paoſtdorf darf aber dabei nicht fehlen.
Ob für Embach ein Platz frei bleiben kann,
er=
ſcheint fraglich.
Die Parteien vertrugen ſich vorbildlich (
ab=
geſehen von der Abwehr letzten Mittels des
Hal=
tens bei den Gäſten), und ſo hatte Zeunert ein
leichtes Amt. — Wegen der Unbill der
Witte=
rung, wohl auch wegen der mäßigen
Bekannt=
gabe an die Tageszeitungen waren nur 250
Zu=
ſchauer erſchienen.
TSV. Braunshardt—Germania Pfungſtadt
4:5 (3:3).
Die Platzelf konnte leider nur ſechs
Etats=
mäßige ſtellen und mußte mit 10 Spielern
be=
ginnen. Erſt ſpäter ſprang noch ein Erſatzmann
ein. Mit rieſigem Eifer machte ſich
Brauns=
hardt an die Aufgabe heran, den gefürchteten
Pfungſtädter Germanen ſtandzuhalten. Es
ge=
lang. Die Gäſte bereiteten eine Enttäuſchung.
Mitunter ſah man bei ihnen Anſätze, die ihrem
Ruf Ehre machten, aber nur vorübergehend.
Da=
her kam es, daß die geſchwächte Platzelf kurz vor
Schluß noch 4:3 in Führung lag. Erſt in den
letzten vier Minuten fielen noch zwei Tore für
die Gäſte, die damit einen glücklichen 5:4 =Sieg
erzielten.— Schiri Nikolay=Wolfskehlen gut
wie immer.
Tv. Hoffnung Hahn — Polizei Reſ. 11:4 (4:4).
Erinnerte man ſich der hohen
Vorſpielnieder=
lage (4: 12) an einem Sonntagvormittag auf
dem Polizeiplatz, ſo war die Spannung für das
Rückſpiel begreiflich; zumal die Hahner in
letz=
ter Zeit eine bedeutende Formverbeſſerung
auf=
zuweiſen hatten. Bis zur Pauſe hielten die
Gäſte mit vier Strafwürfen den Gleichſtand.
Aber dann zog die Platzelf davon. Der Sturm
war jetzt beſonders gut aufgelegt und brachte
es faſt ausſchließlich mit Feldtoren dahin, daß
die frühere Niederlage mit beinahe demſelben
Ergebnis wettgemacht wurde. Das Spiel ward
ſehr ordentlich durchgeführt und hatte einen
ſicheren Leiter.
Urberach — Vorwärts Langen 4:8 (3:3).
Seit ſeiner Trennung hat der Langener Tn.
Vorwärts einen merklichen Fortſchritt gemacht.
Dies zeigte klar der Spielverlauf in Urberach.
Es wurden techniſch ſehr ſchöne Leiſtungen
ge=
boten, namentlich im Sturm. Urberachs
Ab=
wehr war vor eine Aufgabe geſtellt, die ſie nicht
immer erfüllen konnte. Dieſer Mangel trat
ſichtlich in der zweiten Hälfte zutage. Beſſer
ſchnitten dagegen die Reſerven ab. Aber auch
hier hatten die Gäſte nach der Pauſe merklich
nachgedrängt. — Zimmer=Sprendlingen
lei=
tete gut.
Bezirksmeiſterſchaften
der Kegler im Gau Südweft.
Offenbach Bezirksmeiſter
vor Worms und Darmſtadt.
Der Endkampf um die Bezirksmeiſterſchaften
wurde am Sonntag in Wiesbaden im
Kegler=
ſporthaus ausgetragen. Wie beim Vorkampfe
eröffnete Worms den Kampf. Die
Mann=
ſchaft war in weſentlich beſſerer Form wie in
Kelſterbach und konnte mit dem Geſamtreſultat
von 5211 Holz die Bahn verlaſſen. In Vor=
und Rückkampf erreichte ſie insgeſamt 10 353
Holz und ſteht damit an zweiter Stelle.
Verbandsklubmeiſter „Bahnfrei”=Worms
konnte bei dem Bezirkskampf mit ſeinem ſehr
guten Reſultate von 1625 Holz bei 300 Kugeln
die Bezirksklubmeiſterſchaft erringen.
Dann trat Darmſtadt in den Kampf und
zeigte eine überaus ſchwache Leiſtung, die man
nicht erwartet hat. Keiner konnte ein
beſonde=
res Reſultat zuwege bringen. Die
Geſamt=
leiſtung betrug 4960 Holz, in Verbindung mit
dem Vorkampf ſind 10 239 Holz zu buchen.
Darmſtadt blieb damit bei dem großen
Vor=
ſprung noch hinter Worms zurück und mußte ſich
auch von Offenbach als geſchlagen bekennen. Die
Mannſchaft ſteht in der Bezirksmeiſterſchaft an
dritter und letzter Stelle.
Beſſer erging es der
Verbandsklubmeiſter=
mannſchaft „D. K. 1911/ BV. Darmſtadt, die bei
300 Kugeln 1597 Holz erreichte und damit an
zweiter Stelle ſteht.
Den letzten Start hatte der Verband
Offen=
bach a. M. Seine Mannſchaft war in beſſerer
Form wie im Vorkampf. Die erzielte Leiſtung
beträgt 5230 Holz, dazu 5125 Vorkampf,
Geſamt=
leiſtung 10 355 Holz, und ſo ſtand Offenbach an
erſter Stelle.
Bei dem Klubmeiſterſchaftskampf war
Offen=
bach durch „N. H.” vertreten, der nur 1570 Holz
duchte und damit an letzter Stelle ſteht.
Als weiterer Klub um die
Klubbezirksmeiſter=
ſchaft trat noch „Jung Holz” Neu=Iſenburg an.
Die Mannſchaft hat ſich mit 1582 Geſamtholz an
die dritte Stelle geſetzt.
Bankamgewichts-Ausfcheidungen
der Ringer.
Gehring Frieſenheim ſiegt vor Müller=
Lampertheim.
Vor einer großen Zuſchauermenge kamen am
Sonntag in Lampertheim die Banramgewichts=
Ausſcheidungskämpfe der Ringer für die
Europa=
meiſterſchaften in Rom zum Austrag. Von den
acht ſtartberechtigten Teilnehmern fehlten der
Nürnberger Olympiaſieger Brendel ſowie
Oſter=
mann=Saarbrücken wegen
Gewichtsſchwierigkei=
ten. Es traten alſo an: Fiſcher=Zweibrücken,
Gehring=Frieſenheim, Möſchel=Köln,
Lunkenheimer=Dieburg, Impertro=
Ludwigshafen und Müller=Lampertheim.
Den ſchönſten Kampf lieferten ſich Impertro=
Lud=
wigshafen und der Dieburger Lunkenheimer.
Sportlich am wertvollſten war jedoch das
Tref=
fen zwiſchen Gehring und Fiſcher, das völlig
aus=
geglichen verlief. Der Frieſenheimer erhielt
ſchließlich doch den Arbeitsſieg zugeſprochen, da
Fiſcher in der Bodenrunde unſchön verteidigte,
Die Kämpfe, die unter der Leitung von
Reichs=
ſportwart Stepudat, Sportwart Maſt=Mainz und
Kreisführer Schopf=Mannheim ſtanden, brachten
das folgende Ergebnis; 1. Gehring=
Frieſen=
heim 3 Siege, 2. Müller=Lampertheim, 3.
Mö=
ſchel=Köln, 4. ImpertroLudwigshafen (gegen
Müller wegen Verletzung aufgegeben), 5. Fiſcher.
6. Lunkenheimer.
Hockey=Silberſchild-Zwiſchenrunde
in Heilbronn.
Süddeutſchland — Mitteldeutſchland 0:4 (0:0).
Nachwuchsſpiel: Baden — Württemberg 2:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Gau Südweſt:
SC. Frankfurt 80 — Mainzer HC. 2:0.
SC. Frankfurt 80 — Hanauer HTC. 1:2.
Rotweiß Frankfurt — JG.=SV. Frankfurt
(Damen) 0:5.
Rotweiß Frankfurt — Reichsbahn
Aſchaffen=
burg 0:1.
FSV. Frankfurt — Eintracht Frankfurt 5:1.
(Damen: 0:4.)
Frankfurter TV. 60 — Stadt=SV. Frankfurt
(Damen) 10:0.
Hanauer HTC. — Rotweiß Frankfurt 7:0.
HVg. Koblenz — SC. Frkf. 1880 (Damen) 2:4
Montag, 19. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77 — Seite 7
Aus Heſſen.
Reicheftätthanter Trenger
beſichligt hiſtoriſche Skäkken des Odenwaldes.
STPA. Am Freitag, den 16. März 1934, trat unſer Gauleiter
und Reichsſtatthalter Sprenger, zuſammen mit unſerem
Staats=
miniſter Jung und ihrer Begleitung eine Fahrt durch den
Oden=
wald an, um die Stätten zu beſuchen, die uns als Ueberreſte
ein=
ſtiger Schöpfungen unſerer Vorfahren Kunde geben von dem Stand
damaliger Kultur. Die ſachkundige Leitung der Fahrt lag in den
Händen des Herrn Profeſſors Behn.
Eine eingehende Schilderung deſſen, was beſichtigt wurde und
welche Rückſchlüſſe kultureller Art ſich daraus herleiten laſſen, ſoll
weiteren Abhandlungen, die über die einzelnen Punkte der Fahrt
berichten, vorbehalten ſein. Heute ſoll lediglich der Verlauf der
Fahrt feſtgehalten ſein.
Zunächſt führte die Fahrt nach Dieburg, wo eine Beſichtigung
der Funde aus dem Mithras=Tempel vorgenommen wurde;
an=
ſchließend wurde, noch die alte Wallfahrtskapelle eingehend
be=
ſichtigt.
Von Dieburg ging die Fahrt weiter nach Groß=Umſtadt. Hier,
wie vorher in Dieburg, hatte die Bevölkerung ihrer Freude über
die Anweſenheit des Reichsſtatthalters durch reichen Flaggenſchmuck
lebhaften Ausdruck verliehen. Die Beſichtigung der neuen
Eiszeit=
ſtation in Groß=Umſtadt und ihre Funde erregten größtes
In=
tereſſe. Neben der Beſichtigung der im dortigen Muſeum
ausge=
legten Stücke fand noch eine Inaugenſcheinnahme an einer
Fund=
ſtelle in der Nähe von Eroß=Umſtadt ſtatt. Im Rathaus zu Groß=
Umſtadt überreichte der dortige Bürgermeiſter dem Herrn
Reichs=
ſtatthalter mit einer kurzen Anſprache den Ratsbeſchluß der
Ge=
meinde Groß=Umſtadt, wonach dieſe dem Herrn Reichsſtatthalter
und Gauleiter Sprenger das Ehrenbürgerrecht verleiht.
Reichs=
ſtatthalter Sprenger betonte in ſeiner Erwiderungsrede, daß er
für die Ehrung danke und ſie nur deswegen annehmen könne, weil
er darin vor allem eine Ehrung der Bewegung und unſeres
Füh=
rers erblicke.
Anſchließend ging die Fahrt nach der Haſelburg bei
Hummet=
roth. Dort hat man die Grundriſſe eines römiſchen Gutshofes
feſt=
geſtellt. Hier dreht es ſich darum, das Gelände freizulegen, um zu
ſehen, was von der alten Anlage noch erhalten iſt.
Ueber Michelſtadt und Erbach, wo eine Beſichtigung der
Strick=
garn= und Wollwarenfabrik Kumpf eingeſchaltet wurde, ging es
zur Beſichtigung der karolingiſchen Einhards=Baſilika in
Stein=
bach. Bei dem Verlaſſen der Baſilika hatte ſich aus der
gegenüber=
liegenden Schule die geſamte Dorfjugend eingefunden, die unſerem
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger mit frohen „Heil Hitler=
Rufen” zujubelten.
In Lichtenberg, dem nächſten Haltepunkt, wurde die „
Heune=
burg”, ein alter Ringwall, in Augenſchein genommen. Bei der
Rückkehr zu den Wagen hatte ſich eine Anzahl Pimpfe des
Jung=
volks eingefunden, die zu beiden Seiten Spalier ſtanden. Der
Reichsſtatthalter, der ſich mit dem Führer der Pimpfe kurz
unter=
hielt, ſchenkte dieſem ſein Bild. Die ſtrahlenden Augen des friſchen
Jungengeſichts drückten deſſen Dank aus.
Die Heimfahrt führte über Auerbach a. d. B., wo noch kurz
das Fürſtenlager beſichtigt wurde.
Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger hat mit dieſer
Fahrt erneut ſeine Anteilnahme, die er den Stätten alter deutſcher
Kultur und Vergangenheit entgegenbringt, bewieſen. Letzten
Endes gilt es, alle deutſchen Volksgenoſſen mit den Zeugen
frühe=
ter Zeiten vertraut und unſere Vergangenheit, auch auf
kulturel=
lem Gebiet, wieder ſtolz zu machen.
Wie bereits eingangs betont, wird eine eingehende Würdigung
des auf der Fahrt Geſehenen weiteren Berichten vorbehalten
bleiben.
F. Eberſtadt, 18. März. Gemeinderatsſitzung.
Nach=
dem der bisher kommiſſariſche Beigeordnete, Landwirt Heinrich
Dächert 4., von der Regierung auf die Dauer von ſechs Jahren
in ſein Amt eingeſetzt worden iſt, fand gelegentlich der vorletzten
Sitzung des Rates der Gemeinde ſeine feierliche Einführung
und Verpflichtung ſtatt. In einer weiteren Sitzung wurde
der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934durch
den Rat verabſchiedet. Der im Voranſchlag für den Einbau einer
Warmwaſſerheizung im Rathaus vorgeſehene Betrag von 5000
RM. wurde bei den Ausgaben abgeſetzt. Dafür wurde ein Betrag
von 1500 RM. für eine Lautſprecheranlage eingeſtellt,
die insbeſondere den hieſigen Schulen bei der Uebertragung
öffent=
licher Programme dienen ſoll. Unter Berückſichtigung dieſer
Aen=
derungen ſchließt der Voranſchlag in Einnahme und Ausgabe mit
579 420,33 RM. Der durch Gemeindeumlagen aufzubringende
Fehl=
betrag beläuft ſich auf 46 016,30 RM.
Eb. Eberſtadt, 19. März. Hohes Alter. Frau Marie
Dieter, wohnhaft Neue Schwanenſtraße, kann heute ihren 78.
Geburtstag begehen.
k. Dieburg, 17. März. Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger kam geſtern vormittag mit ſeinem Stabe zu einem
kurzen Beſuch in unſere Stadt. Am Rathaus begrüßte die Herren
Bürgermeiſter und Kreisleiter Burkart. Eine Beſichtigung des
Heimatmuſeums, insbeſondere des erſt vor einigen Jahren
aus=
gegrabenen Mithras=Altarbildes unter fachmänniſcher Führung
des Heſſiſchen Denkmalpflegers. Prof. Behn=Mainz, ſchloß ſich
an die Begrüßung an. Dann begaben ſich die Herren nach der
Wallfahrtskapelle. Unter erklärenden Worten von Baurat
Münk=
ler wurde das Innere der Kapelle ſowie der Außenaltar
beſich=
tigt. Zu Ehren der hohen Gäſte hatten zahlreiche Häuſer
Flaggen=
ſchmuck angelegt.
— Sickenhofen, 16. März. Turnverein —
Mitgliederver=
ſammlung. Als 1. Punkt der Tagesordnung wurden die Statuten
der DT. aus dem „Turner der Weſtmark” vorgeleſen und
beſchloſ=
len, die Statuten des Vereins anzupaſſen. Als Vertreter des
Vereins zum Kreisturntag in Groß=Umſtadt am Sonntag, den 18.
März, wurde der ſtellvertretende Führer des Vereins, Adam
Krapp. beſtimmt. Auf Vorſchlag des Führers beſchließt der Verein
einſtimmig, die Freizeitunkoſten für ein Saarkind im Landheim
zu Annweiler zu übernehmen. Es wurde bekannt gegeben, daß
der Film vom Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart am Montag abend
im Saale „Gaſthaus zum Löwen” läuft.
e. Bad=Wimpfen, 16. März. Hauptverſammlung der
Tabakbauvereine. Der Vorſitzende des Vereins. Wilh. von
Langen, gab einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Jahr,
ins=
beſondere über die Eingliederung der Vereine in den
Reichsnähr=
ſtand; ferner gab er eine Verfügung des Landesbauernführers
Dr. Wagner bekannt, worin die Teilung des Tabakbauvereins
vorgeſchrieben war. Der Vorſitzende bat den Geſamtvorſtand und
die Mitglieder beider Vereine, trotz der Teilung treu
zuſammen=
zuatbeiten. Das ſchwefelſaure Kaliſalz foll gemeinſam bezogen
werden, und jedem Pflanzer wird ſeine Menge zugeteilt unter
Berückſichtigung ſeiner Anbaufläche.
. Wimpfen, 17. März. Ratsſitzung. Der Voranſchlag für
das Rechnungsjahr 1934 wurde von der Verwaltung ausgeglichen
vorgelegt. Infolge erheblicher Einſparungen auf allen Gebieten
der Verwaltung konnten auch die Fehlbetrage aus den
Rechnungs=
jahren 1932 und vorher mit etwa 30 000 RM. bereinigt werden.
Dadurch war es in dieſem Jahr noch nicht möglich, eine
Erleich=
terung für die Steuerzahler eintreten zu laſſen. Die
Geſamtein=
nahmen und Ausgaben betragen 272 673 RM. Nach eingehender
Beratung wird der Voranſchiag vom Rat einſtimmig und ohne
Abänderung genehmigt. Die Gemeindeumlagen betragen wie im
Vorjahr 58 700 RM.
i. Viernheim, 15. März. Weſentlicher Rückgang der
Arbeitsloſenziffer. Durch die Arbeitsaufnahme an der
Autoſtraße und die vermehrte Arbeitereinſtellung in der
Mann=
heimer Induſtrie, konnten im Monat Februar 112 Perſonen
wie=
der in Arbeit gebracht werden. Die Neueinſtellungen dauerten in
der letzten Woche noch an, ſo daß eine weſentliche Entlaſtung auf
dem Arbeitsmarkt zu verzeichnen iſt.
Er. Bürſtadt, 17. März. Der Verkehrsverein Bürſtadt,
wel=
cher erſt vor kurzem ins Leben gerufen wurde, gab in ſeiner am
Freitag abend ſtattgefundenen Verſammlung die Satzungen ſowie
die weiteren Ziele und Zwecke bekannt. Dieſelben lauten: 1.
För=
derung des Fremdenverkehrs, 2. Förderung der Verkehrsanlage
und 3. Verſchönerung des Geſamtbildes von Bürſtadt und ſeiner
näheren Umgebung. Da gerade Bürſtadt an einem günſtigen
Schnittpunkt der Verkehrswege Nord=, Süd= und Weſt=Oſt gelegen
iſt und einen ſelten ſchönen Wald in unmittelbarer Nähe beſitzt,
ſoll künftighin alles aufgeboten werden, um den zahlreichen
Frem=
den den Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu machen.
Der Führerſchein der Zukunft.
p. In England ſind im Laufe der letzten 14 Jahre auf
den Straßen Verkehrsunfälle feſtgeſtellt worden, die etwa
1 800 000 Todesfälle und Verletzungen von Männern, Frauen und
Kindern ergaben. Die ſo anſehnliche Zahl hat die zuſtändigen
Behörden in Aufregung gebracht, und letztere faſſen Maßnahmen
ins Auge, die die Autolenker aller Nationen intereſſieren dürften.
„Pearſons Journal” bringt einen Entwurf
pſychotech=
niſcher Unterſuchungen, die vom Nationalinſtitut für induſtrielle
Pſychologie veranſtaltet worden ſind.
Bevor dem Bewerber geſtattet wird, ein Lenkrad zu
hand=
haben, muß er ſich einer Reihe von Verſuchen und Prüfungen
unterziehen, die denen analog ſind, die die künftigen Lenker von
Autobuſſen im pſychotechniſchen Laboratorium durchmachen müſſen.
Die Raſchheit der Ueberlegung z. B. würde an ſich nichts mit
der Handhabung des Fahrzeugs zu tun haben. Deshalb ſieht
man eine Prüfung vor, um ſich darüber zu vergewiſſern. Der
„Patient ſetzt ſich vor einen Lichtſchirm. Unter ſeine rechte
Hand werden zwei ſchwere Taſten geſtellt: eine rote für den
Dau=
men, eine gelbe unter den Zeigefinger, eine grüne unter den
kleinen Finger. Die übrigen Finger ſind unter einem Tiſchchen
gefangen gehalten, um eine Verwirrung zu vermeiden. Es
fol=
gen einige Minuten freier Uebung auf dieſen drei Taſten;
als=
dann erſcheinen und verſchwinden auf dem Lichtſchirm grüne,
gelbe und rote Lichter in nach Zeit und Raum unregelmäßigen
Abſtänden. Der Bewerber muß ſo raſch als möglich die
entſpre=
chende Taſte anſchlagen. Seine Gegenwirkungen werden
automa=
tiſch regiſtriert: das Element der perſönlichen Schätzung des
Prü=
fenden iſt alſo ausgeſchaltet.
Das ſo erlangte graphiſche Bild zeigt an, daß die
Reaktions=
zeit nicht konſtant iſt, ſondern für jede Perſon um einen
gegebe=
nen Durchſchnitt herum ſchwankt; auf dieſen Durchſchnitt gründet
ſich die erlangte Note.
Auf der Straße werden ſich analoge Reflexe mit der gleichen
Genauigkeit, aber unter vielſeitigen Gedankenablenkungen zeigen
müſſen: Landſchaft, Signale anderer Führer, Verkehrsſtockungen,
Leſen von Verkehrszeichen uſw.
Die genannten Ablenkungen können mehr oder weniger
Be=
deutung haben, denn, ſo ſagen die Spezialiſten, ſelbſt in den
ern=
ſteſten Umſtänden ſind die durch die Begegnung mit einem
hüb=
ſchen Mädchen und die gebieteriſche Gebärde eines Beamten
her=
vorgerufene Ablenkung von wohl verſchiedener Weſentlichkeit und
Wert.
Unter den verſchiedenen Verſuchen ſei noch der nachſtehende
erwähnt:
In einem dunklen Zimmer reicht man dem Prüfling eine
elektriſche Lampe und ſagt ihm dabei, er möge, wenn ſie ſich
ent=
zündet, die darauf dargeſtellten Zeichen genau betrachten. Dieſe
Zeichen haben keine Wichtigkeit: ſie dienen nur dazu, die
Per=
ſon zu zwingen, die angezündete Lampe feſt anzuſehen. Letztere
erliſcht; ſogleich reicht man dem Kandidaten einen Karton, auf
dem Buchſtaben in verſchiedenen Farbentönen, in Grau, vom
Blaſſeſten bis zum Dunkelſten, dargeſtellt ſind. Er beginnt
da=
mit, daß er von allem gar nichts unterſcheiden kann; dann
erſchei=
nen ihm die Buchſtaben in dem Grade der Helle nach. Die Zahl
der letzteren, die er in einer gegebenen Zeitſpanne ſieht, gibt die
Schnelligkeit an, mit der er die Fähigkeit, zu ſehen, nach der
Blendung wieder erlangt.
Die Gelehrten, die dieſes komplizierte Syſtem aufgeſtellt
haben, geben zu, daß ſie nicht ſicher darüber ſind, daß ein Lenker,
der allen dieſen Prüfungen ſich unterzogen hat, nun auch
auto=
matiſch ein guter Autofahrer ſein werde; es gibt in der Tat einen
nicht zu unterſchätzenden pſychologiſchen Faktor, nämlich, daß der
Lenker, wenn er ſein Leben und das anderer Perſonen in der
Hand hält, Reaktionen haben kann, die merklich verſchieden ſind
von denen, die bei dem Prüfling anläßlich der mit ihm
angeſtell=
ten Verſuche zutage getreten ſind. Nichtsdeſtoweniger ſpricht aber
eine ſehr ſtarke Vermutung zu ſeinen Gunſten.
Die diesjährige Mädchen=Freizeit fand unter Leitung des
Landesjugendpfarrers Lic. v. d. Au vom 5. bis 12. März auf dem
Breuberg ſtatt. Die Freizeit war aus allen Teilen Starkenburgs
gut beſucht und konnte mit Hilfe der NSV. durchgeführt werden.
— Jeder einzelne Tag begann nach dem Wecken mit einem vielfach
mehrſtimmigen Morgenlied mit Gymnaſtik. Nach dem Kaffee und
dem Burgdienſt gab es zunächſt eine Morgenandacht, an die ſich
ausgedehnte Bibelarbeit anſchloß. Es wurde der Koloſſer=Brief
behandelt. Während des Reſtes des Vormittags wurden Lieder
geſungen aus dem „Neuen Lied”, aus dem „Singenden Quell” und
der „Geſelligen Zeit”. Nach dem Mittagsmahle gab es einen
Spaziergang bis zum Kaffeetrinken. Den ſpäten Nachmittag
füll=
ten Vorträge und Beſprechungen aus über „Das Ringen um reines
Mädchentum” in beſonderem Anſchluß an Volkslieder und
Mär=
chen. Am Abend fanden Lichtbilder=Vorträge ſtatt oder
Zuſammen=
ſein mit der Dorfjugend und BDM., wobei das feine Muſizieren
mit dem Horn von Forſtrat Kalbhenn nicht vergeſſen werden ſoll.
— Der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Römheld, arbeitete auch diesmal
dankenswerter Weiſe in der Freizeit mit. Eine Burgbeſichtigung
unter Lehrer Schmitt führte uns in die reiche Geſchichte des
Breu=
berges ein. Ein Gottesdienſt des Landesjugendpfarrers in
Neu=
ſtadt über Lebenshunger im Anſchluß an Johannes 6, 51,
ver=
einigte die Freizeit=Teilnehmerinnen mit der Gemeinde. Der
Ab=
ſchied wurde allen Teilnehmerinnen ſchwer, aber in allen werden
die ſchönen Freizeit=Tage auf dem Breuberg nachklingen und ihren
Segen auswirken.
Hindenburgbrücke nur für den Eiſenbahnverkehr.
Die Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich zur Zeit wieder mit der
Frage, ob mit Rückſicht auf die neuen Zeitverhältniſſe die
Hin=
ſenburgbrücke für den Land=, beſonders den Kraftwagenverkehr
freizugeben iſt.
Wer ſich mit der Frage ernſthaft befaßt, muß zu ihrer
Ver=
neinung gelangen. Die Hindenburgbrücke iſt zu dem Zweck
ge=
baut worden, die dem internationalen Eiſenbahnverkehr
dienen=
den rechts= und linksrheiniſchen Linien an einer weiteren Stelle
miteinander zu verbinden und dieſe ſtark belaſteten Strecken durch
gleichmäßigere Verteilung der Züge leiſtungsfähiger zu machen.
Es iſt beabſichtigt, die Brücke durch eine Verbindungslinie
un=
mittelbar an die Binger Strecke anzuſchließen und dadurch die
Städte Bingen-Bingerbrück, ſowie die linksrheiniſchen Orte bis
Koblenz unmittelbar durch die Eiſenbahn mit der rechten
Rhein=
ſeite zu verbinden. Ferner iſt durch die neue Brücke eine
aus=
gezeichnete Verbindung über die Nahebahn zur Saar geſchaffen,
ein Verkehr, der in Kürze wieder eine erhöhte Bedeutung
ge=
winnt. Die Brücke iſt naturgemäß ſo gebaut, daß ſie nur die
beiden Eiſenbahngleiſe trägt und auf beiden Seiten noch für
ſchmale Fußgängerſtege Raum läßt.
Unter dem Druck der Beſatzungsbehörden wurde eine
Fahr=
bahn in den Gleiſen für den Landverkehr hergeſtellt und die
Brücke ihrem Zweck dem Eiſenbahnverkehr zu dienen, völlig
ent=
ogen. Mit dem Abzug der Beſatzung hat der Eiſenbahnverkehr
über die Brücke ſeine volle Freiheit wiedergewonnen und
ver=
langt gebieteriſch, daß die wertvolle Brücke wieder reſtlos ihm
zur Verfügung ſteht. Eine Mitbenutzung durch den Landverkehr
läßt der Eiſenbahnverkehr nicht zu. Sonſt müßten darunter die
Fahrgeſchwindigkeit und Sicherheit leiden, eine völlige
Unmög=
lichkeit angeſichts der Forderung der neuen Zeit nach größter
Beſchleunigung und Sicherheit der Eiſenbahn.
Den Wünſchen nach einer neuen Brücke für den Land=,
be=
ſonders Kraftwagenverkehr über den Mittelrhein kann nur
da=
durch Rechnung getragen werden, daß im Zuge der Butobahnen
eine Ueberbrückung des Rheins gebaut wird.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Alzey (Rhh.), 17. März. Der Stadtrat genehmigte in
ſeiner vorgeſtrigen Sitzung den Haushaltsplan für das
Rechnungs=
jahr 1934. In der Etatsrede führte Bürgermeiſter Dr. Hill aus,
daß es trotz ſparſamſter Behandlung der Ausgabenſeite nicht
ge=
lungen iſt, den Voranſchlag auszugleichen. Dies liege aber darin,
weil die Ueberweiſungen an Wohnungsbauanteilen aus der
ſtaat=
lichen Sonderſteuer zurückgegangen ſeien, ferner ſei die
Zinſen=
aſt der Stadt noch verhältnismäßig hoch, auch laſte die große Zahl
der Wohlfahrtserwerbsloſen noch immer ſchwer drückend auf der
Stadt. Es ſei jedoch möglich geweſen, den neuen Fehlbetrag
gegen=
über 1933 von 150 000 RM. auf 90 000 RM. herabzumindern. Im
Etat ſind die Verwaltungsausgaben gegen 1933 um rund 10 000
RM. gekürzt. Der Geſamtvoranſchlag ſchließt ab mit 1322 969
RM., der Etat des Gaswerks mit 193 562 RM. und der Etat des
Waſſerwerks mit 119 600 RM. Für Wohlfahrtspflege ſieht der
Haushaltsplan 170 930 RM. vor.
Hoheitsſchilder für die Dienſtſtellen der NSDAP.
Wie das G.P.A. ſoeben mitteilt, erhalten ſämtliche
Dienſt=
ſtellen, der Kreis=, Ortsgruppen= und Stützpunkt=Leitungen der
NSDAP. auf Anordnung der Reichsleitung einheitliche Schilder,
die an den Grundſtücken, in denen ſich die Geſchäftsſtellen befinden,
angebracht werden. Die Schilder führen neben der
Dienſtſtellen=
bezeichnung felbſt die Bezeichnung NSDAP. und tragen das
Hoheitszeichen der Partei. Damit iſt auch nach außen hin
gekenn=
zeichnet, daß die NSDAP. als wichtigſte Funktion im öffentlichen
Leben gilt.
Die Deutſche Arbeitsfronk
veranſtaltet am 20. März in der Feſthalle in Frankfurt a. M. eine
Maſſenkundgebung um 20 Uhr mit dem Thema: „Auftakt der
Ar=
beitsſchlacht 1934‟. Der Gauleiter ſpricht.
Deutſcher Arbeiterverband des Nahrungsmittelgewerbes,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Fachſchaft Gaſtſtätten=Angeſtellte!
Berufs= und Beſchäftigungsausweiſe!
Die Ausgabe der Ausweiſe erfolgt noch bis zum 28. März
1934. Dienstags und Freitags nachmittags von 3—5 Uhr. Die
Ausweiſe erhalten nur Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront.
Original=Lehrzeugnis und Berufszeugniſſe ſind unbedingt
mitzu=
bringen.
Ortsgruppe Steinberg.
Geſchäftszimmer jetzt Viktoriaſchule. Geöffnet Dienstags
und Freitags von 5—7 Uhr.
Die Einbürgerung des Uhus im Bogelsberg geglück.
LED. Gießen 14. März. Wie der bekannte oberheſſiſche
Vogelforſcher Dr. Karl Rudolf Fiſcher mitteilt, kann der in den
Waldungen des Grafen Solms=Laubach im vorigen Jahr
unter=
nommene Verſuch der Wiedereinbürgerung des Uhus in den
ober=
heſſiſchen Waldungen als geglückt angeſehen werden. Obwohl die
im vorigen Sommer aus dem deutſchen Oſten eingeführten Uhu=
Paare nicht gehorſtet haben und damit brut= und revierſtändig
geworden ſind, haben ſie von der Möglichkeit der Abwanderung
teinen Gebrauch gemacht, ſondern ſind in den Vogelsberg=
Wald=
revieren geblieben. Um die Reviere der Gräflich Solms=
Laubach=
ſchen Waldungen zur Urzelle für die Wiedereinbürgerung des
Uhus in den geſamten deutſchen Mittelgebirgen zu machen, wird
der Einbürgerungsverſuch weitere 15 Jahre lang fortgeſetzt mit
der Maßgabe, daß in jedem Jahr eine Reihe von Uhus unter
ſorgfältiger Geſchlechterauswahl in dem Großflugkäfig im
Lau=
bacher Wald eingewöhnt und eingepaart und dann nach
ent=
ſprechender Behandlung der Freiheit übergeben werden. Der
Transport für 1934, der diesmal wegen der ſchlechten
Brutergeb=
niſſe und Beſtandsverringerung im deutſchen Oſten aus
Kar=
pathen=Rußland beſorgt werden mußte, iſt bereits gemeldet und
vor einigen Tagen abgerufen worden. Die Arbeiten für den
Ver=
ſuch für 1934 können demnächſt beginnen.
Tandann Samndlaut w. m.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Montag, 19. März
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 6.05 und 6.30:
Gym=
laſtik. — 6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. —
10: Muſit am Morgen.
): Waſſerſtand,
Schneeſportver=
hältniſſe. Wetter.
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00;
Nachrichten. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. — 11.00:
Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Ehret eure deutſchen Meiſter! Ludwig van
Beethoven (1770—1827). — 13.15: Zeit, Nachrichten. — 13.25:
Nachrichten, Wetter. — 13.35: Mittagskonzert des Standarten=
Muſikkorps der SA. Reſerve 1 und 2. — 14.30: Nur Kaſſel=
Nochrichten. — 14.40: Kinderſtunde: Märchen und Lieder. —
15.30: Gießener Wetterbericht: anſchl.: Obſervatorium Aachen:
Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. — 15.40; Zeit,
Wirt=
ſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Unterhaltungskonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.:
Paul Schwob. — 17.30: R. Wirtz: Das bißchen Ehrlichkeit,
das nötig iſt. — 17.45: Volkstümliche Lieder, geſungen von
Auguſt Heimpel (Baß). — 18.00: Stunde der Jugend: Zwei
heitere Geſchichten. — 18.25: Stuttgart: Franzöſiſcher
Sprach=
unterricht. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programm,
Zeit. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: München: Reichsſendung: Neues von Joſeph Haydn. Das
Funkorcheſter, Ltg.: Adolf Sandberger. — 20.00: Nachrichten.
20.10: Mein Kleingärtchen. Vom Mikrophon belauſchte Geſpräche.
20.25: Aufſtand um Henriette. Hörſpiel um Auguſt den Starken.
Von Alfred Schnura. — 21.10: Anton Bruckner: Erſte
Sin=
fonte in C=Moll. Das Funkorcheſter, Ltg.: Hans Rosbaud.
22.00: Zeit Nachrichten. — 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.25: Nachrichten, Wetter, Sport. — 22.40: Trier:
Zwiſchen=
programm. — 23.00: Nachtkonzert. Werke von Hans Fleiſcher.
24.00: Stuttgart: Werke von Joh. Brahms. Mitw.; Hermam
Achenbach (Bariton), Paul Schwob (Klavier).
Aaudfsandtaade=
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Montag, 19. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.:
Tages=
ſpruch. — 6.35: Hamburg: Frühkonzert. — In einer Pauſe
(gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibes=
übung für die Frau. — 9.00: Berufs= und Fachſchulfunk:
Oben=
gebietsführer Axmann: Sinn u. Zweck d. Berufswettkampfes.
9.40: Paul Ernſt: Das Porzellangeſchirr. — 10.00: Nachrichten.
10.10: Werkſtunde: Verſchiedene Kleinigkeiten für den täglichen
Unterrichtsbedarf. — 10.50: Körperliche Erziehung: Einführung
in das Boxen. — 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. — 11.30:
Lied am Vormittag. Aus den ſchlichten Weiſen (Reger);
Volks=
lieder (Brahms). — 12.00; Wetter für die Landwirtſchaft;
anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Unterhaltungskonzert (Schallpl.). — Anſchl.: Wetter für
die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen
See=
warte. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten. — 14.00:
Schallplatten: Stücke für Klavier, Geige und Geſang. — 15.00:
Wetter und Börſe. — 15.15: Für die Frau: Häkeleien für den
Oſtertiſch. — 15.45: Bücherſtunde: Die Welt des Arztes. —
16.00: Leipzig: Nachmittagskonzert des Em=De=Orcheſters. — 17.00;
Werkſtunde für die Jugend: Wir bauen uns ein Boot zum
Früh=
jahr. — 17.20: Der Geſpenſter wunderliche Art. Belehrung
und Warnung von Kurt Matthies. — 17.40: Muſikaliſche
Kurz=
weil auf zwei Klavieren. — 18.20: Illuſtrierte Platte. —
18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: München: Reichsſendung: Stunde der Nation: Neues von
Joſef Haydn. Das Funkorch, Ltg.: Sandberger. — 20.00:
Kernſpruch. — Anſchl.: Nachrichten des Drahtl. Dienſtes. —
20.10: Das Loch im Zaun. Eine Bauernkomödie von Hans Balzer
(Uraufführung). — 21.30: Breslau: Der ſchleſiſche Handweber
lebt noch. Hörbericht aus einer alten Weberſtadt. — 22.00:
Wetter= „Tages= und Sportnachr. — 22.25: Staatsrat Dr. Conti:
Die körperliche Erziehung als biologiſche Aufgabe des Staates.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht. — 23.00: Köln: Nachtmuſik
und Tanz. Das kl. Funkorch. Ltg.: Eyſoldt.
Weiterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 20. März: Fortdauer des
wechſelhaf=
ten Weſtwetters.
Hauptſchriſtteitung: Rudor Mauve
Verantwortlich ür Politik und Wirtſchat: Ruvol Mauve; ür Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe: für den Schlußdienſt: Andrcas
Bauer; ür den Landel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Kar: Böhmann: ür „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel inBild und Wort: Dr. Herbert Nette; ür den
Anzeigen=
eil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtl. in Darmſtadt. D. A II. 34 23339
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkrivte wird. Garantie der Rückſendung n icht übernommen,
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Seiten,
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 77
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. März 1934
Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
39)
19. Der große Jäger.
Ich ging nach oben, um Baggenſen zu wecken; es war
un=
möglich geworden, dieſe Dinge länger vor ihm zu verheimlichen.
Als ich an ſeine Tür kam, hörte ich ihn im Zimmer auf und
ab wandern und leiſe vor ſich hinſummen. Er war alſo ſchon
aufgeſtanden und anſcheinend in glücklichſter Stimmung. Ich
zauderte. Sollte ich ihm wirklich ſchon die ganze Wahrheit ſagen?
War es nicht richtig, erſt Ingers Rückkehr abzuwarten? Gut,
augenblicklich würde ich ihn über das Verſchwinden Rhodas noch
täuſchen können. Den Brief Rhodas hatte ich ja noch immer in
der Taſche. Vielleicht gelang es Inger, Rhoda zur Rückkehr zu
bewegen.
Ich klopfte und trat ein; er band gerade ſeine Krawatte
vor dem Spiegel. Er reichte mir die Hand hin und ſein Blick
ſtrahlte große Freude aus.
„Hab’ es geſchafft, Lauritz. Es war ein ſchwerer Kampf,
aber dann hab’ ich’s doch geſchafft.”
„Gratuliere, Jens! Ich hab’s ſchon gewußt, als Rhoda heute
morgen aus dem Hauſe kam. Sie iſt fruh aufgeſtanden.
Augen=
blicklich macht ſie mit Inger eine kleine Barkaſſenfahrt.”
Schmunzelnd rieb er ſich die Hände. „Ja, ſie iſt immer eine
Frühaufſteherin geweſen, was ich von mir nicht gerade
behaup=
ten kann. Schade eigentlich, daß alles ſo glatt gegangen iſt —
der Schluß deines Romans könnte einige Barrieren gebrauchen.
Aber du mit deine großen Phantaſie, du wirſt ſie ja noch
er=
finden.”
„Nein”, ſagte ich, „ich will keine Barrieren erfinden, und
ich brauche ſie auch nicht zu erfinden. Unſer Roman iſt nämlich
noch nicht zu Ende, Jens ..."
Er ſtutzte, ſah mich feſt an.
„Mann, was iſt los?”
„Ja, heute nacht und heute morgen, da iſt ſo allerlei
ge=
ſchehen, ziemlich ſeltſame Dinge, aber wir werden ja noch
dahinterkommen.”
Ich erzählte ihm die Geſchichte mit Jadran und dem
Pengö=
check.
Er lächelte und ſchüttelte den Kopf. „Hätte ich dem
Bur=
ſchen nicht zugetraut, daß er ſo große Geſchäfte macht. Aber was
hat das mit uns zu tun? Das iſt nichts als eine gewöhnliche
Schmuggelgeſchichte.”
„Warte ab”, ſagte ich, „das dicke Ende kommt noch.”
Nun begann ich zunächſt einige Lügen auszupacken. Ich wäre
heute morgen in die kleine Hauptſtadt gefahren, um ein paar
Raſierklingen zu kaufen. Dabei hätte ich ein Waſſerflugzeug im
Hafen entdeckt. Dann erzählte ich von der Ruderfahrt um das
Flugzeug herum und von dem Ergebnis meines Geſprächs mit
dem Kellner vom Hotel.
Baggenſen ſetzte ſich und ſtarrte mich an. Er wollte es
an=
ſcheinend nicht begreifen. „Nein, mein Junge, dieſen Gefallen
vird dir das Schickſal nicht tun.”
Sag das nicht! Iſt es nicht möglich, daß Elck ſich mit
Bar=
gonnh in Verbindung geſetzt und ihn hergebracht hat? Dieſem
Elck iſt doch mancherlei zuzutrauen.”
Er ſchlüpfte in ſeinen Sakko und trat ans Fenſter. Endlich
kam er auf mich zu. „Lauritz, hol mir doch den Jadran mal
herauf! Ich möchte ihm auf den Zahn fühlen.”
Ich traf Jadran arbeitend im Garten. Er wiſchte ſich die
Hände an der Schürze ab und ſetzte eine völlig gleichmäßige
Miene auf, trotzdem fühlte ich ſeine Erregung ..
Er ging ſofort mit mir hinauf, und Baggenſen reichte ihm
freundlich lächelnd die Hand.
„Jadran, Sie ſind doch noch nicht lange verheiratet . . ."
„Ein Jahr lang, Herr.”
„Haben Sie Ihve Frau ſehr lieb?"
„Ja, Herr.”
„Es macht Sie glücklich, nicht wahr?”
Jadran zögerte. Dann: „Ja, es macht mich ſehr glücklich,
Herr.”
„Warum wollen Sie dieſes Glück denn ſo ſchnell wieder
aufgeben, Jadran?”
Der Kroat verfärbte ſich. „Wie meinen Sie das?"
Baggenſen lachte gleichmütig: „Alſo gut, diesmal kommen
Sie noch mal mit heiler Haut davon — vorausgeſetzt, daß Sie
uns die volle Wahrheit ſagen. Was haben Sie den Ungarn
verſprochen? Sie müſſen doch etwas leiſten für das viele Geld.”
Jadran ballte die Fäuſte, ſeine Erregung zu verbergen. Er
fand keine Worte.
„Ich habe Ihnen ſchon geſagt” begann Baggenſen von
neuem, „daß ich Sie ſchone um Ihrer Familie willen. Sie haben
eine liebe und brave Frau. Auch Ihrem Herrn Mincetta will ich
nichts verraten. Aber jetzt heraus mit der Sprache: wie hoch
war der Scheck, und was ſollen Sie dafür leiſten?“
Jadran ſchluckte: „Ich habe keinen Scheck genommen, Herr.”
„So — keinen Scheck? Bargeld war Ihnen lieber was?
Ich kenne euch Dalmatiner, ihr ſeid mißtrauiſch. Wieviel
Geld alſo?‟
Baggenſen lachte und ſprach mit mir Däniſch. „Statt eines
Schecks über viertauſend nur tauſend in bar! Das iſt eigentlich
eine Sache, die ihm ähnlich ſieht, dem kleinen Bargonny.”
Und zu Jadran: „Ich will Ihnen etwas ſagen: dieſe tauſend
Pengö können Sie behalten — falls Sie mir die volle Wahrheit
ſagen.”
Jadran ſtarrte auf den Boden und konnte ſich nicht
ent=
ſchließen. Baggenſen redete fünf Minuten auf ihn ein, aber
dann hatte er es geſchafft: Jadran ſprach.
Er hätte heute abend, wenn Baggenſen ſich nicht auf ſeinem
Zimmer aufhalte, heimlich die Koffer öffnen und alles
Schrift=
liche, Aktenſtücke und Bücher ſtehlen ſollen.”
(Fortſetzung folgt.)
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an dem ſchweren Verluſt, der uns betroffen
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