Darmstädter Tagblatt 1934


19. März 1934

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

*
2
4
Te
T *
Tatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:

Bei wichentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. März
bis 31. März 2. Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
nagegebühr
, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
Agenturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtibezugspreis
m März ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmark.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſſellungen durch
Fermruf obne Verbindlichkeſt für uns.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nochrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 77
Montag, den 19. März 1934.
196. Jahrgang

Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell 1 mm hoch
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 100 Pfennlg. Platzaufſchlag (nach vorheriger Ver=
einbarung
) ſür Plazierung unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25%. Rabatt nach Tarif. Privatanzeigen
ſeinſpaltig) das feitgedruckte Ueberſchriftzwort 20 Pfg,
ſedes weltere Wort 8 Pfennig. Familien• Anzeigen
die 22 mm breite Zeiſe 1 mm hoch 6 pfennig.
poſſcheckonto: Franffurt a. M. 1301. Banlkonto:
DD.=Bank und Darmſſädter und Nationalbani.

Das magere Ergebnis von Rom.
Ausbau der wirkſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Ikalien, Oeſterreich und Ungarn. Andere Skagken
ſollen dem Abkommen beikreken. Wer wird den leeren Rahmen ausfüllen?

*

Prokokolle.

platz

Die römiſchen Beſprechungen zwiſchen den Staatschefs von
Italien, Oeſterreich und Ungarn haben mit der Abfaſſung meh=
rerer
Protokolle geendet, in denen die grundſätzliche Uebereinſtim=
mung
zum Ausdruck gebracht worden iſt, die zwiſchen Italien,
Oeſterreich und Ungarn beſtehenden wirtſchaftlichen Beziehungen
auszubauen. Das iſt im weſentlichen alles, was in Rom heraus=
geſprungen iſt und ſchon vor dieſer Dreier=Konferenz feſtſtand.
Mag auch die Wiener regierungstreue Preſſe entzückt tun und
die römiſchen Verträge in allen Tonarten loben, ſo werden die
ruhigen Beobachter dadurch weder beeindruckt noch in ihrer Auf=
faſſung
irre gemacht, da Italien, Oeſterreich und Ungarn ſich gegen=
ſeitig
nicht allzu viel zu bieten haben, alſo vom Beginn einer Sa=
Inierung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Donauraum wohl
kaum geſprochen werden kann.
Wie ſehr man erkannt hat, daß ohne Deutſchland eine Ge=
ſundung
nicht erreicht werden kann, geht wohl am beſten aus der
immer wiederkehrenden Beteuerung hervor, daß das heutige Ab=
kommen
auch anderen Staaten zum Beitritt offenſtehe, wobei
man nicht nur an Deutſchland denkt, ſondern auch bereits offen
von Deutſchland ſpricht. Dasſelbe Deutſchland, das man verdäch=
tigt
, die Unabhängigkeit Oeſterreichs antaſten zu wollen, und das
man mit allen Mitteln aus dem Donauraum hinauszudrängen
ſucht, das ſoll nun wieder Hilfsſtellung leiſten.
Was liegt denn überhaupt ſchon vor, das uns die Regierungen
zur Annahme empfehlen können? Wir ſehen zunächſt nur einen
Rahmen, der noch ausgefüllt werden muß. Es wird ſich ja ſchon
ſehr bald zeigen, wie mager das römiſche Ergebnis iſt, wenn die
in den Protokollen verankerten Ergebniſſe nämlich praktiſch ver=
wertet
werden ſollen. Uns will ſcheinen, daß die Ungarn gar nicht
ſo begeiſtert ſind, und daß Herr Dollfuß ſich von ſeiner hörigen
Preſſe entſprechend feiern läßt, iſt auch nur innenpolitiſch bedingt.
Die Vorſchußlorbeeren, die ſich Herr Dollfuß pflücken läßt, werden
raſch verdorren. Selbſt wenn beide Vertragspartner öſterreichiſche
Exportartikel in großem Umfang aufnehmen würden, wird, die
öſterreichiſche Wirtſchaft und vor allem die große Zahl der Ar=
beitsloſen
davon kaum profitieren. Zumal Oeſterreich auf der an=
deren
Seite die gemachten Zugeſtändniſſe bezahlen muß.
Es bleibt alſo im Grunde alles beim Alten, bald wird das
römiſche Abkommen wieder in den Sorgen des Alltages unterge=
gangen
ſein und wieder wird man im Donauraum nach einer
Löſung der wirtſchaftlichen Probleme ſuchen.
Eine große Rede Muſſolinis.
EP. Rom, 18. März.
Die zweite Fünfjahres=Verſammlung des italieniſchen fas=
eiſtiſchen
Regimes im Königl. Opernhaus bot ein impoſantes
Schauſpiel. Rund 5000 fasciſtiſche Führer, alle Präfekten, die
fasciſtiſchen Senatoren und überhaupt der geſamte fasciſtiſche
Generalſtab der Nation waren zum größten Teil in fasciſtiſcher
Uniform erſchienen. Die Bühne war mit Lorbeer bekränzten Säu=
ten
in der Form eines römiſchen Tempels geſchmückt. Die Rede
Muſſolinis wurde durch Tonfilm aufgenommen. Hinter dem Red=
verpult
hatten die Miniſter und die fasciſtiſchen Abgeordneten
Platz genommen.
Muſſolini wurde bei ſeinem Erſcheinen begeiſtert gefeiert.
Er trug die Winter=Uniform der fasciſtiſchen Miliz. Seine Rede
war hauptſächlich der Innenpolitik gewidmet, doch machte er in
ihrem Verlauf auch bedeutungsvolle außenpolitiſche Aeußerungen.
Der Duce begann mit der Feſtſtellung, daß der Fascismus
ſeit der letzten Fünfjahresverſammlung aus einer italieniſchen
zu einer univerſellen Erſcheinung geworden ſei. Nach der Dar=
legung
des Programms der öffentlichen Arbeiten ging Muſſolini
auf die internationale Politik über und führte u. a. aus: Mit
der Schweiz ſind die Beziehungen ſehr herzlich. Wir ſind be=
reit
, den nächſtens ablaufenden Freundſchaftsvertrag zu erneuern.
Seit dem Krieg ſind wir für die Unabhängigkeit und
Unverſehrtheit Oeſterreichs eingetreten. Als die
Dinge einen dramatiſchen Lauf nahmen, erwachten auch andere.
Wir werden unſere bisherige Politik fortſetzen. Oeſterreich weiß,
daß es zur Verteidigung ſeiner Unabhängigkeit als ſouveräner
Staat auf uns zählen kann. Mit Südſlawien ſind die Be=
ziehungen
normal. (Heiterkeit.) Es iſt möglich, ſie zu verbeſſern,
weil beide Länder ſich wirtſchaftlich ergänzen. Um dieſes Pro=
blem
zu löſen, müſſen jedoch gewiſſe Vorbedingungen geſchaffen
werden. Mit Frankreich haben ſich die Beziehungen ver=
beſſert
, aber die Wahrheit gebietet beizufügen, daß keines der
Probleme, die ſeit 15 Jahren zwiſchen den beiden Ländern in der
Schwebe ſind, eine Löſung gefunden haben. Eine Wiederannähe=
rung
iſt in moraliſcher Hinſicht erfolgt. Dieſes günſtige Element
kann als Grundlage für die Weiterentwicklung der Beziehungen
dienen.
Letzter Tage waren die Regierungschefs Ungarns und Oeſter=
leichs
unſere Gäſte. Zwiſchen Italien, Oeſterreich und
Ungarn beſtehen freundſchaftliche Beziehungen. Ungarn hat
mit ſeiner durch die Friedensverträge, verſtümmelten Lage in
Italien ſtets ſolidariſches Verſtändnis gefunden. Ungarn ver=
langt
Gleichheit und Ausführung der Verpflichtungen, die ihn in
den Verträgen gemacht werden. Italien unterſtützt dieſe For=
derungen
. Das magyariſche Volk verdient ein beſſeres Geſchick.
Die in Rom unterzeichneten Protokolle fördern die enge Zuſam=
menarbeit
und ſchließen eine Ausdehnung auf andere Staaten
richt aus. Man muß endlich aus der Zone der Phraſen heraus=
kommen
und in jene der Taten gelangen.
Der Grundſatz einer Reform des Völkerbundes
wurde faſt allgemein angenommen. Wenn die Abrüſtungskon=
erenz
mißlingt, braucht der Völkerbund nicht reformiert zu wer=
den
, ſondern man kann nur noch von ſeinem Ableben Kenntnis
mehmen. Daß die Abrüſtungskonferenz in der Hauptſache geſchei=
tert
iſt, iſt jetzt vollkommen klar, es iſt ſogar die einzige vollkom=

men klare Tatſache. Die bewaffneten Staaten werden nicht ab=
rüſten
, und die entwaffneten werden allmählich wieder eine mehr
oder weniger defenſive Aufrüſtung erhalten. Es iſt klar, daß,
wenn die bewaffneten Staaten nicht abrüſten, ſie auch nicht auf
Grund der Friedensverträge die Aufrüſtung Deutſchlands
verhindern können. Es iſt rein unmöglich, einem Volk wie dem
deutſchen eine Verteidigungsausrüſtung zu beſtreiten. Vielleicht
iſt das ſchon durch die Tatſachen überlebt. (Große Heiterkeit.)
Das italieniſche Abrüſtungsmemorandum wollte in Europa
eine Atmoſphäre der Verſtändigung herbeiführen. Die Rede des
belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville
war ſymptomatiſch, gut und für die europäiſche Lage nütz=
lich
. Die fasciſtiſche Regierung hat ihre Heeresausgaben im letz=
ten
Budget ſtark beſchnitten, aber wir werden nicht weitergehen
und beſonders jetzt nicht angeſichts der Lähmung der Abrüſtungs=
konferenz
. Das Gebot für das italieniſche Volk lautet: Man muß
ſtark ſein. Es iſt nötig, militäriſch ſtark zu ſein,
nicht um anzugreifen, ſondern um jeder Lage die
Stirn bieten zu können. Der Friede wird geſichert durch
den aufrichtigen Willen zur Zuſammenarbeit mit den anderen
Völkern, aber auch durch Sicherung der Grenzen und durch eine
militäriſche Stärkung.
* 2as franzöfiſche J4 Aber ...!"
Die franzöſiſche Antwort an die engliſche Regierung iſt ſo
ausgefallen, wie das auf Grund der Preſſeäußerungen, aber auch
der Beſchlüſſe der Parlamente und ihrer Ausſchüſſe mit Leichtig=
keit
vorausgeſagt werden konnte. Paris iſt wieder mit ſeinem be=
kannten
Ja, aber ..." gekommen, erklärt ſich bereit, das eine
zu tun, verbindet es aber mit zahlreichen anderen Bedingungen,
ſtreicht ſeinen Friedenswillen heraus, ſucht aber auch gleichzeitig
zu beweiſen, daß es nicht weitergehen könne in ſeiner Abrüſtung
und daß dem franzöſiſchen Sicherheitsbedürfnis durch ein ent=
ſprechendes
Syſtem Rechnung getragen werden müſſe.
London kann, wenn es Luſt dazu hat, in eine neue Erörte=
rung
eintreten, was aber doch nur zu einer nochmaligen Unter=
ſtreichung
des franzöſiſchen abrüſtungsfeindlichen Standpunktes mit
anderen Worten und anderen Formulierungen führen würde.
Die Antwort Frankreichs auf die klare Frage,
ob es den Macdonald=Plan anzunehmen gedenkt,
iſt, auch wenn die Tür für weitere Verhandlun=
gen
keineswegs zugeſchlagen wird, doch ein glat=
tes
Nein. Frankreich weigert ſich, weſentliche Elemente des
Macdonald=Planes anzunehmen, klammert ſich an den Verſailler
Vertrag, will nach Genf, dabei auch nicht ein Gewehr opfern und
dazu Deutſchland zwingen, noch einmal eine internationale Ver=
einbarung
zu unterzeichnen, die ſich praktiſch als eine Verſtärkung
des Verſailler Syſtms auswirken müßte.
Halten wir der franzöſiſchen Note, die in diplomatiſcher Form
den Macdonald=Plan beiſeite ſchiebt, unſere, die Grenzen des Er=
träglichen
faſt überſchreitenden Zugeſtändniſſe entgegen, dann erſt
tritt der unbeugſame Wille Frankreichs klar zutage, weder ſeine
Rüſtungen zu halten, noch gar eine, wenn auch noch ſo beſcheidene
Abrüſtung mitzumachen. Die Welt mag urteilen, wer den Frieden
und den Unfrieden will, wer beſtrebt iſt, Sicherheit im europä=
iſchen
Raum zu ſchaffen.
Engliſche Zuſkimmung zur deukſchen Noke
Engliſcher Plan für ein Lufkräſtungs=
Abkommen im Bordergrund.
EP. London, 18. März.
Die deutſche Antwortnote an Frankreich wird von den Sonn=
tagsblättern
in zuſtimmendem Sinne kommentiert, wobei die Er=
klärung
, daß die Verſailler Rüſtungsbeſchränkungen unhaltbar ge=
worden
ſind, allgemein unterſtrichen wird. Demgegenüber ſteht der
offenbare Unmut über die franzöſiſche Antwortnote an England,
die zwar erſt morgen in der Downing Street überreicht werden
wird, deren Inhalt aber bereits allgemein bekannt iſt.. Dieſe Note
bedeutet den Blättern praktiſch den Zuſammenbruch der
Rüſtungsausgleichsverhandlungen, da Frankreich darin jedes Ent=
gegenkommen
gegenüber Deutſchland ablehnt.
Die Preſſe beſchäftigt ſich denn auch bereits mit den nun=
mehr
von England zu ergreifenden Maßnahmen, wobei der be=
reits
im Unterhaus erwähnte Plan eines Luftabkommens in den
Vordergrund gerückt wird. Wie die Sunday Times in dieſem
Zuſammenhang ausführt, dürfte die bisher als ſekundär betrach=
tete
Frage der Luftrüſtungen einer Einigung weniger große
Schwierigkeiten bereiten, da auf dieſem Gebiet ein Abkommen
leichter zu erzielen ſei, und auch ſo gefaßt ſein könnte, daß es
allen Mächten gleichmäßig erhöhte Sicherheit gebe. Dabei könnte
dieſes Abkommen, an dem nach Anſicht des Blattes vorläufig nur
Deutſchland, England und Frankreich beteiligt ſein könnten, eng
oder weit gefaßt werden. Die weiteſte und mindeſte Faſſung wäre
die völlige Neutraliſierung der Luft innerhalb eines die drei Län=
der
umfaſſenden Radius und die Schaffung einer internationalen
Luftpolizei, wobei es jedem Land freiſtehen würde ſich der Liga
für die Neutraliſierung der Luft anzuſchließen. Solch eine Luft=
abrüſtungs
=Konvention, von der Deutſchland eine größere Frie=
densgarantie
haben würde, da damit ſeine Neutralität gegen den
Oſten geſchützt ſei, ſchreibt das Blatt abſchließend, würde nicht nur
zur Löſung des Abrüſtungsproblems, ſondern des Friedens=
Problems als Ganzes führen. Es ſei ein beſſerer und revolutio=
närer
Plan als die bisher mit mathematiſchen Rüſtungsbeſchrän=
kungen
arbeitenden Vorſchläge, deren Scheitern nicht zu tragiſch
genommen werden dürfte. Wenn die engliſche Regierung Mut
genug aufbringt, kann ſie mit einem regionalen Luftabkommen
den Zuſammenbruch der Rüſtungsausgleichsverhandlungen in
einen großen Triumph, für die Menſchheit umwandeln.

Stiftung für die Opfer der Arbeik.
Auszahlung der genehmigken Geſuche noch vor Oſtern
Der aus den Staatsräten Walter Schuhmann, Dr. Fritz
Thyſſen, Dr. von Stauß beſtehende Ehrenausſchuß der Stiftung
für Opfer der Arbeit wird am Mittwoch, dem 21. März 1934,
zu einer weiteren Arbeitsſitzung im Reichspropagandaminiſterium
zuſammentreten. Während dem Ehrenausſchuß in ſeiner erſten
Sitzung etwa 500, in ſeiner zweiten Sitzung etwa 1000 Ge=
ſuche
zur Entſcheidung vorgelegt wurden, beträgt die Geſamt=
zahl
der nunmehr zur Entſcheidung gelangenden Anträge
ungefähr 2500. Die Geſchäftsſtelle wird ſich bemühen, die vom
Ehrenausſchuß entſchiedenen Geſuche noch vor Oſtern zur Aus=
zahlung
zu bringen.
Durchführungsverordnung
zum Geſek über die Geheime Staakspolizei.
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der
preußiſche Miniſterpräſident Göring eine Verordnung zur Durch=
führung
des Geſetzes über die Geheime Staatspolizei vom
30. November 1933 erlaſſen, durch die u. a. folgendes beſtimmt
wird:
Die Aufgaben der Geheimen Staatspolizei werden wahr=
genommen
:
a) vom Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin für das ge=
ſamte
Staatsgebiet;
b) von den Staatspolizeiſtellen für die Landespolizeibezirke.
Der Inſpekteur führt die Oberaufſicht über die Staats=
polizeiſtellen
im Auftrag und nach den Weiſungen des Miniſter=
präſidenten
(Chef der Geheimen Staatspolizei). Soweit vom
Miniſterpräſidenten nicht etwas anderes beſtimmt wird, ſind die
Staatspolizeiſtellen den Regierungspräſidenten, in Berlin dem
Polizeipräſidenten, unterſtellt, mit denen ſie in unmittelbarer
Geſchäftsverbindung ſtehen.
Die Skaakspolizeiſtellen ſind zuſtändig
a) für Angelegenheiten, die in ihren Auswirkungen auf den
Landespolizeibezirk begrenzt ſind;
b) für die ihnen vom Inſpekteur der Geheimen Staats=
polizei
übertragenen Aufgaben ohne Rückſicht auf die
Grenzen der Landespolizeibezirke.
Für das Verbot periodiſcher Druckſchriften, für die Anord=
nungen
von Beſchränkungen des Eigentums, der perſönlichen
Freiheit und des Vereins= und Verſammlungsrechts, ſowie von
Eingriffen in das Brief=, Poſt=, Telegraphen= und Fernſprech=
geheimnis
iſt neben dem Polizeipräſidenten in Berlin als
Landes= und Kreispolizeibehörde
auch das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin
zuſtändig.
Ebenſo wird die bisherige Regelung der Zuſtändigkeit der
Landes= und Kreispolizeibehörden dahin abgeändert, daß für
die Anordnung von Beſchränkungen der perſönlichen Freiheit
und des Vereins= und Verſammlungsrechtes, ſowie von Ein=
griffen
in das Brief= Poſt= und Telegraphengeheimnis auch die
Behörden der Geheimen Staatspolizei jeweils für ihren Amts=
bereich
, von Eingriffen in das Fernſprechgeheimnis nur dieſe
zuſtändig ſind.
Ergänzend wird hierzu u. a. noch folgendes mitgeteilt:
Im Zuge der allgemeinen politiſchen Beruhigung iſt auch
die bisher noch im Geheimen Staatspolizeiamt als Zentral=
behörde
vereinigte Staatspolizeiſtelle in Berlin an den Polizei=
präſidenten
in Berlin übertragen worden und damit eine klare
Trennung zwiſchen erſter und zweiter Inſtanz herbeigeführ:,
Dem Geheimen Staatspolizeiamt ſteht jedoch das Recht zu, in
beſonderen Fällen auch unmittelbar einzugreifen.
Der preußiſche Miniſterpräſident hat durch ſeinen kürzlichen
Erlaß betreffend die Anordnung von Schutzhaftmaßnahmen vom
11. März 1934 bereits die Zahl der Dienſtſtellen, die Ver=
haftungen
vorzunehmen befugt ſind, ſtark beſchränkt. Dieſer
Geſichtspunkt kommt auch in dieſer Verordnung inſofern zum
Ausdruck, als für Eingriffe in das Fernſprechgeheimnis nur
noch Behörden der Geheimen Staatspolizei, nicht aber wie
bisher auch Kreispolizeibehörden zuſtändig ſind.

Vom Tage.

Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete geſtern Nürnberg einen
überraſchenden Beſuch ab, um ſich von dem Fortſchritt der Arbei=
ten
im Luitpoldhain, dem großen Gelände der Reichsparteitage,
zu überzeugen.
Die Geſchäftsräume der Oberſten SA=Führung bleiben anläß=
lich
der Oſterfeiertage von Mittwoch, den 28. März, bis Dienstag,
den 3. April, geſchloſſen.
Der aus dem früheren Reichsbund der Zivildienſtberechtigten
und den Treubünden der neuen Wehrmacht und anderer ſoldati=
ſcher
Organiſationen beſtehende Reichstreubund ehemaliger Berufs=
ſoldaten
weihte geſtern im Berliner Sportpalaſt in Anweſenheit
von 15 000 Mitgliedern etwa 100 Fahnen. Die Weiherede hielt
Reichswehrminiſter von Blomberg.
Am Waſſerturm in Eſſen fand, geſtern in Anweſenheit von
Zehntauſenden eine Gedenkfeier für die bei den Kämpfen gegen
die Spartakiſten in den Jahren 192023 gefallenen Angehörigen
der Polizei und der Einwohnerſchaft ſtatt. Miniſterpräſident
Göring betonte in ſeiner Gedenkrede, daß die Weltanſchauung des
Kommunismus Mord, Anarchie, Vernichtung und Untergang
eines Volkes bedeute. Etwas Stärkeres als die Fauſt, nämlich
das Vertrauen des Volkes, ſei heute der Garaut gegen die Wieder=
kehr
der kommuniſtiſchen Gefahr.
Im Zuſammenhang mit dem Staviſky=Skandal hat der bel=
giſche
linksliberale Senator und frühere Miniſter Petitjean ſein
Mandat niedergelegt, um in größerer Ungbhängigkeit vor dem
(hrengericht ſeine: Partei ſeine Ehre und Berufsungntaſtbarkeit
verteidigen zu können.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 77

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. März 1934.
Bekanntmachungen des Perſonalamkes.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen unter An=
erkennung
der dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte
und unter beſonderer Würdigung des im nationalen Intereſſe
bekundeten Opferſinns: Am 14. März 1934 der Oberſtudienrat
an der Eleonorenſchule (Studienanſtalt und Frauenſchule) zu
Worms Profeſſor Dr. Johann Adam Heid: der Oberſtudienrat
an der Oberrealſchule am Stadthaus zu Offenbach Prof. Guſtav
Nennſtiel; der Studienrat an der Ernſt=Ludwig=Schule ( Re=
ormrealgymnaſium
) zu Bad Wimpfen Profeſſor Jakob Fuld=
ner
; der Studienrat an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium und
Oberrealſchule) zu Friedberg Profeſſor Heinrich Michel; ſämt=
ich
mit Wirkung vom 1. April 1934 an: der Studienrat an dem
Gymnaſium und der Oberrealſchule in Dieburg Profeſſor Jakob
Malſy mit Wirkung vom 1. Mai 1934 an die letzteren drei
unter Verleihung des Titels Oberſtudienrat

Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen, Kultus,
Kunſt und Volkskum.
Erledigt ſind zwei Schulſtellen für katholiſche Lehrer an der
Volksſchule in Abenheim, Kreis Worms. Eine Dienſtwohnung iſt
rei, die andere wird vorausſichtlich demnächſt frei.

5382,99 Reichsmark geſammelt!
Wie die Kreisleitung des Winterhilfswerks mitteilt, erbrachte
der geſtrige Sammelſonntag in der Stadt Darmſtadt das Geſamt=
ergebnis
von 5382,99 RM.
Bekannkmachung des R. L.B.
Es empfiehlt ſich dringend, für raſcheſte Anmeldung zum
9. Lehrgang der Luftſchutzſchule Sorge zu tragen. Für dieſen
Lehrgang ſollen die Anmeldungen ſpäteſtens bis zum 25. dieſes
Monats auf der Geſchäftsſtelle des Reichsluftſchutzbundes e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt. Rheinſtraße 48, getätigt ſein. Die
Koſten eines Lehrganges betragen 2 RM., für
Unterſtützungsempfänger 1 RM. Als Anzahlung werden 0,50 RM.
erhoben, die auch bei evtl. Nichtteilnahme als Unkoſtenbeitrag
einbehalten werden. Die Dauer des Lehrgangs beträgt 34
Wochen bei wöchentlich zweimaligem Abendunterricht. Es iſt
die ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, einen
ſolchen Lehrgang in der Luftſchutzſchule mitzumachen, zumal es
inanziell jeder tragen kann. Bis jetzt ſind in Darmſtadt zirka
700 Einwohner geſchult. Hiervon entfallen auf die Kurſe der
Reichsluftſchutzwarte, die von der Polizeidirektion zuſammenge=
ſtellt
werden, zirka 300 Teilnehmer, und auf die Lehrgänge der
regulären Luftſchutzſchule, in welcher Frauen und Männer zu=
ſammen
geſchult werden, zirka 400 Teilnehmer. Dieſe 700
Volksgenoſſen beſitzen die Beſcheinigung, daß ſie
einen Luftſchutz=Lehrgang erfolgreich mitgemacht haben. Jeder er=
wachſene
Einwohner Darmſtadts muß in kürzeſter Zeit eine ſolche
Beſcheinigung durch den Beſuch eines Lehrgangs der Luftſchutz=
ſchule
zu erlangen ſuchen. Nicht eindringlich genug muß immer
wieder darauf hingewieſen werden: Luftſchutz iſt Selbſt=
ſchutz
!
Heſſiſches Landestheater.

Mie Hfe

Montag
19, März 14, Ende 16. D. Bühne, Jugendr. III; Auswärts
(Kein Kartenverkauf)
Hänſel und Gretel. Anf. 20, Ende geg. 22½ GruppeA u B, Serie I
Alle gegen EinenEiuer fürgllle /GeinKortenverk.) Dienstag 11300, Serte II
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
30. März /AlllegegenEinen Einer fürgllle, /KeinKartenverk.) Miech
21. März Anf. 181 Ende 23 Uhr. Ringmiete 2. Vorſt.
Preiſe 0.705.50
Die Walküre. Kleines Haus Montag Anfang 16 und 20 Uhr.
19. März ſModenſchau.
Preiſe 0.501.60 Dienstag
20. März Anf. 16, Ende 1674.
D. Bühne Jugendring III
Die Puppenfee.
Preiſe 0.3), 0.50, 0.50 Anf 18, Ende 18¾
D. Bühne Jugendring III
Preite u.30, 0.50, 0.70
Die Puppenfee. Mitch
21. März Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
(Außer Miete).
Preiſe 0.703.80
Die große Chance.

40 Jahre Edelgaſe der Luft
Spekkralanalyſe enkrätſelt das Lufkmeer.
Vor 300 Jahren wurde erkannt, daß die Luft kein Element
iſt. Vor 160 Jahren Entdeckung der Zuſammenſetzung der
Luft. Die Bedeutung der Edelgaſe der Luft.
Der neue Zeppelin wird ein Helium=Luftſchiff ſein, d. h.,
er wird mit einem unbrennbaren Edelgas der Luft gefüllt
ſein. Es ſind jetzt im März 1934 gerade 40 Jahre her, daß zum
erſten Male in dem Luftmeer Gaſe entdeckt wurden, die bisher
unbekannt waren. Es war der engliſche Phyſiker und Nobel=
preisträger
Sir William Ramſay, dem mit Hilfe der Spektral=
analyſe
der Nachweis glückte, daß die Luft ſog. Edelgaſe enr=
hält
. Die Luft beſteht bekanntlich aus Sauerſtoff und Stickſtoff.
Vor der Arbeit Ramſay nahm man an, daß dies die einzigen
Beſtandteile der Luft ſeien. Die Edelgaſe unterſcheiden ſich von
den beiden hauptſächlichen Teilen der Luft durch mehrere phyſi=
kaliſche
Eigenſchaften, denen ſie ihren Namen verdanken, während
ſich Sauerſtoff und Stickſtoff mit anderen Stoffen verbinden,
ſind die Edelgaſe jeder Verbindung abhold. Die Erkenntnis,
daß die Luft aus Sauerſtoff und Stickſtoff beſteht, war auch
bereits ein erheblicher Fortſchritt der Erforſchung unſerer Um=
welt
, denn viele Jahrhunderte lang nahm man an, daß die
Luft ein Element ſei, d. h. ein unteilbares Ganzes, ein Urſtoff,
wie man auch annahm, daß Waſſer, Feuer und Erde neben der
Luft als gleichberechtigte Elemente beſtänden. Es ſind kaum
300 Jahre her, daß der belgiſche Phyſiker van Helmont dieſe An=
ſchauung
als irrig nachwies und feſtſtellte, daß die Luft aus
mehreren Beſtandteilen zuſammengeſetzt ſein müſſe. Und erſt im
Jahre 1774 haben die beiden Gelehrten Priſtley und Scheele
feſtgeſtellt, daß Sauerſtoff und Stickſtoff diejenigen Teile ſeien,
aus denen die Luft beſteht. Fernerhin ſtellte die Forſchung
noch feſt, daß auch geringe Mengen von Waſſerdämpfen und
Kohlenſäure in der Luft enthalten ſeien. Nun waren die Ergeb=
niſſe
der wiſſenſchaftlichen Forſchung abgeſchloſſen. Da trar
William Ramſay auf, der auf neue Eigenſchaften der Luſt
hinwies. In Gemeinſchaft mit Rayleigh ſtellte er im Jahre 1894
mit Hilfe der Spektralanalyſe feſt, daß die Luft auch ver=
ſchwindend
geringe Mengen eines Gaſes beſitze, das bisher
unbekannt war, und das er mit dem Namen Argon bezeichnete.
Dieſes Gas hat weder Geruch noch Geſchmack, verbindet ſich
mit keinem anderen Stoff und iſt bisher in ſeinen Eigenſchaften
noch unergründet. Im Verlauf ſeiner Arbeiten fand er noch
drei andere Elemente, die gleichfalls unbekannt waren und auch
als Edelgaſe bezeichnet werden mußten, da ſie jede Verbindung
mit anderen Beſtandteilen der Luft ausſchloſſen. Dieſe drei
Gaſe nannte er Neon (das Neue), Xenon (das Fremde)

geutſches Bac and Beites Heich.

Von Reinhold Braun.

Es iſt nicht von ungefähr geſchehen, daß man Goethes Todes=
tag
, den 22. März, zum Tag des Buches machte.
Das wahrhaft Große bleibt, und die Todestage der Großen
wandeln ſich zu Lebenstagen des Volkes, dem die Geiſt= oder
Seelengewaltigen entſproſſen.
Je höher ein Volk in ſeiner Kultur ſteht, je reiner ſeine völ=
kiſche
Sehnſucht iſt, je ſchöner weiß es dieſe Lebenstage zu ge=
ſtalten
und ſie dahin zu nützen, daß ſie echte Beſinnungstage wer=
den
, Tage innerſter Heimführung zu den Dingen, die über dem
harten Alltage der Nation liegen.
Ja, je höher ein Volk ſteht, je tiefer iſt ſeine Erkenntnis, daß
es jene Dinge zu ſeiner Geſtaltung, ſeinem Innenwerte und ſei=
ner
Dauerhaftigkeit braucht.
Das Werk des Führers, das nun anhob nach der unerhört
einzigartigen und großen Erhebung der Nation, iſt im Grunde ein
mächtiges Heimführungswerk.
Ja, er will ſein Volk heimführen zu ſeinen völkiſchen, gott=
gegebenen
. blut= und bodengebundenen Urwerten.
Und wir von der echten Kultuxſchau, für die wir in dieſen
Betrachtungen ſeit zwanzig und mehr Jahren kämpfen, und de=
ren
Sehnſucht voller Begeiſterung im Einklang mit der des ge=
liebten
Führers ſteht, können uns dieſes Heimführungswerk in
ſeiner Totalität erfaßt, gar nicht denken ohne eine grundhaft
betriebene, edel befeuerte Heimführung zum deutſchen Buche.
Wir können dieſe Angelegenheit nicht ernſt und nachhaltig
genug der Front der großen, brennenden Volks=Angelegenheiten
einordnen.
Unſer deutſches Buch führt heute noch ein gewiſſes Winkel=
daſein
.
Und für viele Volksgenoſſen man könnte über deren Zahl
erſchrecken iſt ein Buch immer noch und nur noch ein ſchöner
Gruß aus einem romantiſchen Winkel.
Gewiß, unſer Volk marſchiert und ſoll marſchieren. Das ge=
hört
zum gewaltigen Aufbruch=Thema und zur Heimkehr in ſeine
Ur=Tugenden, deren ſchönſte die Wehrhaftigkeit bleibt. Aber haben
nicht unſere Feldgrauen damals den Fauſt, den Eckermann
das Neue Teſtament, ja, ſelbſt die Träumereien an franzöſi=
ſchen
Kaminen und ſo manches andere ſtille, tiefe Buch im Tor=
niſter
gehabt?
Deutſches Volk, zu deinem Heimweg, deinem Marſchkolonnen=
Schritt gehört das deutſche Buch!
Es gehört zum innerſten Quartiere.
Wir nehmen als Pflichtmenſchen deutſcher Art und Prägung,
als Angehörige einer herrlichen, gewaltigen Gefolgſchaft ſo vieles
in die Hand, um zu ſchaffen und zu wirken.
Aber ſeien wir ganz ehrlich: Wann nehmen wir einmal ein
Buch zur Hand im Kameraden=, im Familienkreiſe oder ſonſt in
einem herzſtarken Alleinſein?
Wir müßten mehr Menſchen mit Büchern in der Hand ſehen,
Menſchen, nicht die dadurch etwas ſcheinen wollen, ſondern die
aus innerſtem Herzen nach dem Buch griffen!
Kürzlich gab mir der Leiter einer großen Verſammlung, in
der ich zu ſprechen hatte, vor Eröffnung derſelben, einen Packen
Bücher und bat mich, etwas hineinzuſchreiben. Ich erſtaunte nicht
wenig, daß es von mir verfaßte Bücher waren.
Und er ſprach von Büchern im Allgemeinen als dem Seelen=
brot
fürs Dritte Reich
Zutiefſt freute ich mich, einem der wahrhaft Erkennenden
begegnet zu ſein. Möchten viele, viele unſerer Volksgenoſſen von
der gleichen Erkenntnis erfüllt ſein!
Deutſches Buch und Drittes Reich! Eine Front=Angelegenheit!
Welch eine Summe von herrlichen Aufbau=Energien enthält
das weſenhafte deutſche Schrifttum! Und ſollen ſie wirklich unge=
nützt
nur bedrucktes Papier bleiben! Ein weiſes Volk greift nach
ſeinen Büchern! Ein wehrhaftes Volk erkennt, daß auch ſein Schrift=
gut
zu ſeinem Wehrſchatze gehört!
Es lebe das deutſche Buch!
Es lebe mit ihm die innere Wehrhaftigkeit!

* Volksmuſik im Rundfunk. Die Darmſtädter Man=
dolinen
= Konzertgeſellſchaft 1906 hatte am geſtri=
gen
Sonntag vormittag Gelegenheit, im Südweſtfunk in Frank=
furt
zu ſpielen. Obwohl in dem halbſtündigen Konzert nur vier
Stücke, und zwar eine Konzert=Ouvertüre, ein Biedermeier=Tanz,
der Tanz der Liliputaner und ein Marſch, dargeboten werden
konnten, vermittelte das Konzert einen guten Ueberblick über die
Leiſtungen des Orcheſters, das unter der Leitung von Kammer=
muſiker
Georg Kreß ſtand.
* Konfirmationsfeiern fanden geſtern für die Lukasgemeinde
in der Stadtkirche, für die Kaplaneigemeinde in der Stadtkapelle,
für die Schloßgemeinde (Mädchen) in der Schloßkirche, in der
Stiftskirche und für beſondere Konfirmandengruppen in der Mar=
tinsgemeinde
, Johannesgemeinde und Paulusgemeinde ſtatt. Auf
dem Lande fanden geſtern vielfach die Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden bzw. Konfirmandinnen ſtatt.

Cenub und Gesundheit
aurch Mafte Sag

Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Aus
wahl) vom 19, März an 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal auf
geſtellt: 1. Blankenburg=Dreyer: Nationalſozialiſtiſcher
Wirtſchaftsaufbau. Berlin 1934. 33/2094. 2. Boos, Roman,
Neugeburt des Deutſchen Rechts. München 1934. 33/2109.
3. Bülow. Paul: Adolf Hitler und der Bayreuther Kulturkreis
Leipzig 1933. 33/1396. 4. Cleinow. Georg: Der Verluſt der
Oſtmark. Berlin 1934. 33/2091. 5. Cyſarz, Herbert: Schiller
Halle 1934. 33/2115. 6. Darrs, R. Walther: Im Kampf un
die Seele des deutſchen Bauern. Berlin 1934. 33/2079. 7. Em
merling Ernſt: Joh. Ludw. Strecker. Darmſtadt 1933. 33/1881
8 Fiſcher, Eugen: Der völkiſche Staat, biologiſch geſehen
Berlin 1933. 33/1501. 9. Geiſow, Hans: Bühne und Volk
Leipzig 1933. 33/1204. 10. Girndt, Martin: Bauſtoffkunde
Leipzig 1933. 33/2084. 11 Hermanns. Will: Stadt in Ket
ten. Aachen 1933. 33/2071. 12. Hikad: Studenten im Braun=
hemd
. Berlin 1933. 33/2089. 13 Hollander=Loſſow,
Elſe: Die unſterbliche Königin, Leipzig 1934. 33/2110.
14. Hommes, Jakob: Lebens= und Bildungsphiloſophie. Freil
burg 1934. 33/2090. 15. Huber, Engelbert: Freimaurerei
Stuttgart 1934. 33/2101. 16. Jeans. James: Die neuen Grund
lagen der Naturerkenntnis. Stuttgart 1934. 33/2102
17. Kircher Gerda: Karoline Luiſe von Baden als Kunſt
ſammlerin. Karlsruhe 1933. 33/1771. 18. Hoerdt, Philipp=
Ernſt Krieck. Heidelberg 1932. 33/1228. 19. Kyſer. Hans
Lebenskampf der Oſtmark. Bielefeld 1934. 33/2099. 20.Meye
Herbert: Recht und Volkstum. Weimar 1933. 33/1398.
21. Mörsdorf, Klaus: Das neue Beſetzungsrecht, der biſchöf
lichen Stühle. Bonn 1933. 33/1635. 22. Seeger, Ernſt: De=
Krieg der unſichtbaren Fronten. Tübingen 1933. 33/1657.
23. Wort und Geiſt. Feſtgabe für Karl Heim. Berlin 1934
33/1996. 24. Zarnow Gottfried: Der 9. November 1918
Hamburg 1933. 33/1704. Vormerkungen werden im Leſeſaal ent
gegengenommen. Verleihbar ab 3. April 1934.

Der Eiſenbahner im nakionalſozialiſtiſchen Staat

Im ſtark überfüllten großen Saale des Städtiſchen Saalbaus
fand eine öffentliche Kundgebung der Fachſchaft Eiſen
bahn ſtatt, in der nach herzlichen Begrüßungsworten des Kreis
leiters des Deutſchen Arbeiterverbandes, Pg. Jox, Bezirksleiter
Pg. Göbel zu den Verſammelten ſprach.
Er erinnerte an das zurückliegende erſte Jahr nationalſozia
liſtiſcher Aufbauarbeit mit ſeinem Kampf um die Befreiung desl
ſchaffenden deutſchen Menſchen, die ihre Krönung fand in den
Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit mit ſeinen neuer
Rechten und Pflichten der Arbeiter. Der Wirtſchaftsführer habl
nach dem Grundſatz Beſitz verpflichtet in Zukunft die volle Verl

antwortung zu tragen für das, was in ſeinem Betriebe vorgeht!
Kraft dieſes Geſetzes nehme auch der Reichsbahnarbeiter die Stel
lung im Staate ein die ihm als vollberechtigtes Mitglied der
Volksgemeinſchaft zukomme. Mit Freude und Stolz gehe der Arſauligg
beiter wieder an die Arbeit, und in dem Bewußtſein, hinter kei=
nem
Volksgenoſſen zurückzuſtehen, werde er ſeine Pflicht erfüllen
zum Wohle der Geſamtheit. Man muß einſt ſagen können, daß)6
das geſamte deutſche Volk ſeine Kraft eingeſetzt hat, um der Frei)
heit und dem deutſchen Menſchen zum Sieg zu verhelfen. Die Ehne Eintrag
und die Achtung und Wertung der Arbeit des deutſchen Arbeiters)
ſoll nicht beſchämt werden, ſondern jeder Einzelne muß berei=
ſein
, ſie zu erkämpfen.
Nach einem Schlußmarſch der Kapelle ſchloß der Fachſchafts
leiter die bedeutſame Kundgebung mit einem dreifachen Sieghei! SV. 1
auf den Führer.

Reichspoſtdirektion ſtatt Oberpoſtdirektion. Aende
rung von Amtsbezeichnungen. Vom 1. April d. J au
führen die Oberpoſtdirektionen die Bezeichnung Reichspoſtdirek!
tion. Vom gleichen Tage an erhalten die Oberpoſtdirektoren dil
Amtsbezeichnung Oberpoſtrat und die Poſt= und Tel=
graphendirektoren
die Amtsbezeichnung Poſtrat
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am kommenden
Dienstag findet nachmittags um 4 Uhr wieder eine Frauen
bibelſtunde durch Frau Miſſionar Hoffmann=Linden
fels ſtatt, zu der herzlich eingeladen wird.

Brieſkaſten.

Jdur Anfrage iſt die letzte Bezugsauſttung beizufügen. Anenyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.

R. Bäume und Sträucher dürfen, ſofern ſie mehr al=
2 Meter hoch ſind, nur in einem Abſtand von 2 Metern, ſofern
ſie 2 Meter oder weniger als 2 Meter hoch ſind, nur in einen

Abſtand von ½ Metern von der Grenze des Nachbargrundſtück=

gehalten werden. Der Abſtand wird von der Mittelachſe des Bau=

mes oder Strauches bis zur Grenzlinie gemeſſen und zwar a
der Stelle, wo der Baum oder Strauch aus dem Boden heraus
tritt. In einem Lokalſtatut können andere Abſtände feſtgeſetzt wer
den. Dieſe Vorſchriften finden aber keine Anwendung auf Bäume
und Sträucher in Gärten, ſofern die Gärten mit einer feſten Um
friedigung, z. B. Lattenzaun, Bretterwand (aber nicht eine lebende
Hecke), verſehen ſind und die Bäume oder Sträucher zu einer Zei
angepflanzt werden, zu welcher der Garten nicht an Aecker. Wieſenl
oder Weinberge grenzt.
Fr. D. Anonyme Anfragen werden grundſätzlich nicht beant
wortet.
Graphologe. Aus grundſätzlicher Erwägung möchten wi
anheimgeben, ſich an die hieſige Staatsanwaltſchaft zu wenden.

und Kripton (das Verborgene). Es waren alſo jetzt in der
Luft bereits vier neue Edelgaſe durch Ramſay feſtgeſtellt worden.
Damit war aber die Erforſchung des Luftmeeres noch nicht ab=
geſchloſſen
. Im Jahre 1868 hatte gelegentlich der Beobachtung
einer Sonnenfinſternis der franzöſiſche Aſtronom Jannſen ein
Gas entdeckt, das Helium genannt wurde, und zwar in Ab=
leitung
von dem griechiſchen Wort Helios Sonne. Dieſes
Gas wurde durch den Spektrographen in der Chromoſphäre
der Sonne feſtgeſtellt, die entſteht, wenn die Mondſcheibe die
Sonnenſcheibe ganz bedeckt und nur am Rande der Sonne
ſtrahlende Fackeln aufflackern. Ramſay ſtellte aber dann feſt, daß
dieſes Helium nicht nur in der Sonne vorhanden iſt, ſondern
ſich auch in unſerer Luft befindet. Damit war das fünfte Edel=
gas
in der Luft entdeckt. Das Helium hat in der Folgezeit
auch eine Bedeutung als Luftſchiffüllung erlangt, da es die
Eigenſchaft beſitzt, unentzündlich zu ſein. Nun kommt Helium
in der Luft in ſo geringen Mengen vor, daß es kaum als
Füllung der Luftſchiffe verwendet werden könnte, wenn nicht
Amerika über eigenartige Quellen verfügen würde, aus denen
das Helium in genügenden Mengen herausſtrömt. Außer dem
Helium, das auf dieſe Weiſe zu techniſchen Zwecken verwendet
wird, iſt man auch dabei, die anderen Edelgaſe menſchlichen
Zwecken dienſtbar zu machen, da man in der Lage iſt, einige in
genügenden Mengen auf künſtliche Weiſe zu erzeugen. So wird
z. B. Neon zur Erzeugung eines rötlichen Lichtes für Reklame=
zwecke
benutzt. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß auf ein
Kubikmeter Luft kaum /₁oo Kubikzentimeter Kripton und kaum
/uoo Xenon entfallen. Daraus geht hervor, daß die Beimengung
der Edelgaſe zur Luft nur äußerſt gering iſt, und es iſt darum
nicht verwunderlich, daß viele tauſend Jahre vergingen, bevor
der Menſch dieſe geheimnisvollen Gaſe entdeckt hat.

Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Sonntag, den 18. März 1934.

Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner.
Vorabend: 2as Rheingold.

Ein feſtlicher Auftakt die Neuinſzenierung des Rheingold, ein
ausverkauftes Haus, feiertäglich empfängliches Publikum und bei
allen Ausführenden das fühlbare Streben, eine vorbildliche Lei=
ſtung
zu geben. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß dem Rhein=
gold
der Lohengrin vorangeht, ſo ſpürt man, daß zwiſchen beiden
Werken die entſcheidenſte Wendung in des Meiſters Schaffen liegt.
Die Flucht nach der Schweiz, die Zeit der Beſinnung auf ſich ſelbſt.
die Beſchäftigung mit philoſophiſchen und äſthetiſchen Problemen,

die Geburt des Muſikdramas. Nachdem die Dichtung Siegfrieds
Tod verworfen worden war, ſchuf Wagner den Plan zur Tri=
logie
mit dem Vorſpiel und vollendete Rheingold und Walküre,
ließ dann aber den Siegfried unvollendet, weil ihm durch das
Weſendonck=Erlebnis der Triſtanſtoff ſo nahe getreten war, daß er
gebieteriſch nach der Ausarbeitung verlangte. Iſt das Rheingold
ſomit das erſte Werk des Meiſters, das aus dem Gedanken des
Geſamtkunſtwerkes heraus entſtanden iſt, der Vereinigung von
Dichtung, Muſik, Malerei und Darſtellungskunſt, ſo tritt hier auch
zum erſtenmal das Orcheſter im Sinne der ſtändigen Erläuterung
und Interpretierung der Handlung auf, wird erſtmalig das Leitz
motiv als formbildendes Element benutzt.
Dadurch iſt die Inſzenierung gerade dieſes Werkes ſo ſchwierig,
weil es darauf ankommt, die Einheitlichkeit der pauſenloſen Hand=
lung
zu gewährleiſten und ſich zugleich möglichſt eng an Wagners
genaue Vorſchriften zu halten. Hans Strohbach, der uns als Gaſt
dieſe neuen Bühnenbilder beſchert hat, hat wieder Hervorragendes
geſchaffen. Jedes der Bilder, die Szene im Rhein, die Gebirgs=
gegend
mit der Götterburg im Hintergrund und die Behauſung
der Nibelungen iſt rein künſtleriſch von ausgezeichneter Geſchloſ
ſenheit und von ſtarkem Eindruck, der Szenenwechſel ging ge=
räuſchlos
vonſtatten. Ebenſo geſchloſſen und aus einem Guß war
die muſikaliſche Darſtellung durch Karl Friderich. Er ſchuf das
Werk aus vorzüglicher Beherrſchung der Partitur nach, ſteigerte
in den Zwiſchenſpielen gewaltig und hielt während des Geſangeß
das Orcheſter ſo gut zurück, daß man faſt jedes Wort der Sänger
verſtand. Das Orcheſter des Landestheaters ſpielte mit wirklicher
Hingebung, ausgezeichnet im Ton und charaktervoller Rhythmil
Von den Soliſten hörten wir ausnahmslos recht gute Leiſtungen
Heinrich Blaſel ſtellte einen Wotan voll Würde mit ſchöner voller
und weicher Stimme dar, Joachim Sattler war ein Loge, bei dem
charakteriſtiſcher, tonreiner und ſchönklingender Geſang mit vor=
züglicher
Ausſprache und ſehr lebendiger Darſtellung ſich vereinte.
Sattler wächſt als Künſtler von Rolle zu Rolle. Die Rollen der
anderen Götter hatten Theo Ritzhaupt ſehr klangvoll ſingend
und Dr. Allmeroth mit gewohnter Vollendung übernommen, alz
Zwerge hörten wir wieder Heinrich Kuhn und Eugen Vogt, beide
in Geſang und Darſtellung ſcharf charakteriſierend. Theo Herrmann)
und Heinz Schlüter waren Rieſen, die mehr ſtimmgewaltig als
rieſig wirkten. Magda Strack als Fricka, Maria Reining als Freil
jangen ſehr ſchön, die Erda von Frau Jacobs war die bekannte,
künſtleriſch hervorragende Leiſtung. Das heikelſte jeder Rheingold=
aufführung
ſind die Rheintöchter, denn es iſt ſchwer, drei Stimi

ausi
FK. Pir
Boruſſi

Freibur
German
ſau W
Union
Kickers
Sportf
au B

Spiel
Sport
Kurhe
jan

Mülhe
Köln

men zu finden, die in Volumen, Klang und Geſangskunſt guuf
übereinſtimmen. Gertrud Riedinger aus Frankfurt, Regina Harki
und Armella Bauer ſangen die ſchwierigen Partien, letztere ſchein!
noch nicht völlig den Ausgleich zwiſchen Geſangsſtimme und
Sprache gefunden zu haben. Der feſtlichen Aufführung entſprac
der ſtarke, begeiſterte Beifall, der die Darſteller und Karl Fri
derich oftmals vor den Vorhang rief.
F.N.

[ ][  ][ ]

Montag, 19. Mäkrz 1934

Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 77

Taldele Sotehintee Sonte un Beoftafient
Europa= und deutſche Beſt=Leiſtungen beim 1. Olympia=Reichsſchwimmen. Neue Entſcheidungen
im Fußball. Kickers Offenbach werden es in Südweſt ſchaffen. Klägliche 6:0=Niederlage der
Wormatia bei Eintracht Frankfurt. Der Club wird mitreden.
Auch an dieſem Sonntag hat von den vier guten Willen und ſeinem gewiß doch auch nicht
Die Zußball Ergebniſſe.
ſüddeutſchen Fußball=Gauen noch keiner den ſchlechten Können blieb da der Gegner völlig

auliga=Pflicht ſpiele in Südweſt=
deutſchland
.
en daG au Südweſt:

der Frei/ FK. PirmaſensKickers Offenbach 3:3.
Die Ehrl Eintracht FrankfurtWormatia Worms 6:0.
Arbeiter) Boruſſia NeunkirchenMainz 05 2:1.
Berei) A.,/O. WormsSportfreunde Saarbrücken 0:0.
hſchat=GGau Baden:
Siegheil SV. WaldhofSC. Freiburg 3:0.
Phönix KarlsruheKarlsruher FV. 0:0.
Freiburger FC.1. FC. Pforzheim 3:2.
Germania BrötzingenVfB. Mühlburg 0:0.
Bau Württemberg:
Union BöckingenSV. Feuerbach (Sa.) 1:0.
Kickers StuttgartUlmer FV. 94 1:0.
Sportfrde. Stuttgart Stuttgarter SC. 4: 2.
Gau Bayern:
Bayern München 1. FC. Nürnberg 0:0.
ASV. Nürnberg1860 München 1:1.
FC. MünchenSpVgg. Fürth 0:3.
Würzburg 04Wacker München 0:3.
FC. BayreuthSchweinfurt 05
Jahn RegensburgSchwaben Augsburg 1:1.
mehr alsſG au Nordheſſen:
y, ſoſer) Spielverein-Kurheſſen Kaſſel 3:4.
in einehl Sport KaſſelHeſſen Hersfeld 3:2.
undſitz) Kurheſſen MarburgBor. Fulda (Sa.) 1:5.
des Bau=
war
alb au Mittelrhein:
heraus! VfR. KölnCfR. Köln
etwel Mülheimer SV.Weſtmark Trier 2:0.
iBäun) Kölner SC. 99Bonner Fußballverein 2:2.
ſter 1n1 SpVgg. Sülz 07Fortung Kottenheim 6:1.
Eintracht TrierRhenania Köln 5:2.
Privatſpiele:
bemtlFSV. FrankfurtSportfr. Frankfurt (Sa.) 1:1.
Phön. LudwigshafenVfL. Neckarau (Sa.) 1:2.
en vtlFV. SaarbrückenFC. Schalke 04 4:6.
beden. VfL. NeckarauFC. Birkenfeld 5:1.
2/FC. Hanau 93VfR. Mannheim 1:4.
jegfriehlHermannia SC. 03 Kaſſel 1:3.

Fußball im Reich.

Gau Oſtpreußen:
1. Endſpiel um die Gau=Meiſterſchaft:
Hindenburg Allenſtein-Preußen Danzig 3:2.
Gauliga=Spiele:
VfB. Königsberg BuEV. Danzig 6:1.
) Maſſovia Lyck-Preußen Gumbinnen 6: 3.
Gau Pommern:
2. Endſpiel um die Gaumeiſterſchaft:
Viktoria StolpSettiner SC. 2:0.
Gauligaſpiele:
VfB. StettinGreifswalder SC. 1:1.
Gau Brandenburg:
Städteſpiel: BerlinDresden 1:0.
BerlinDresden (Alte Herren) 3:1.
Gau Schleſien:
Breslau 02Hertha Breslau 1:2.
Ratibor 03Vorwärts Breslau 2:2.
In Beuthen: Weſt= Oſtoberſchleſien 0:0.
Gau Sachſen:
Wacker LeipzigSC. Planitz 0:0.
VfB. GlauchauVfB. Leipzig 1:3.
SuBC. PlauenPolizei Chemnitz 2:6.
Chemnitzer BC.SpVgg. Falkenſtein 1:1.
Gau Mitte:
SC. ErfurtSV. Steinach 08 1:3.
Preußen Magdeburg SpVgg. Erfurt 1:2.
Fortung Magdeburg Germ. Köthen (Geſ=
Spiel) 1:5.
Gau Nordmark:
Schwerin 03Boruſſia Kiel 2:2.
Union AltonaHolſtein Kiel
Viktoria Wilhelmsburg Eimsbüttel 0:3.
Hamburger SV. Polizei Hamburg 4: 2.
Gau Niederſachſen:
Komet Bremen05 Göttingen 2:1.
VfB. Peine 06 Peine 8:0.
Gau Weſtfalen:
Sp.Vgg. Herten SV. Höntrop 3:1.
Germania Bochum-Arminia Bielefeld 7:1.
Gau Niederrhein:
Fortung DüſſeldorfDuisburg 99 5:1.
Alemannia AachenVfL. Benrath 2:2.
Duisburg 08SC. Boruſſia Gladbach
PfL. Preußen KrefeldHamborn 07. 270.

Meiſter nennen können, aber die Entſcheidungen
wurden doch ſoweit vorbereitet, daß wahrſchein=
lich
ſchon am nächſten Sonntag überall Klarheit
herrſchen wird.
Im Gau Bayern haben die beiden führen=
den
Mannſchaften je einen Punkt eingebüßt.
Bayern München und der 1. FC. Nürnberg
ſpielten in München vor 15 000 Zuſchauern 0:0
und München 60 erreichte in Nürnberg gegen
den ASV. ein 1:1 (1:1). Der Punktverluſt von
München wog aber ſchwerer, denn ſo hat nun
der 1. FC. Nürnberg ſeinen einen Punkt
Vorſprung vor den 60ern behalten, und da der
Club nur noch gegen Würzburg 04 zu Hauſe
zu ſpielen hat, ſo wird ihm auch dieſer Vor=
ſprung
nicht mehr abzujagen ſein. Schon am
nächſten Sonntag dürfte Bayern den 1. FC.
Nürnberg als Meiſter melden. FC. München
und Würzburg 04 ſind an dieſem Sonntag durch
neue Niederlagen endgültig zum Abſtieg verur=
teilt
worden.
Eine überraſchende Wendung iſt im Gau
Südweſt eingetreten, Völlig unerwartet er=
reichten
die Offenbacher Kickers in Pirmaſens
ein Unentſchieden von 3:3 nachdem ſie kurz nach
dem Wechſel ſogar einmal 3:1 geführt hatten.
Damit iſt nun Pirmaſens ausgeſchaltet, die Of=
fenbacher
Kickers aber dürften vor dem Endſieg
ſtehen, denn ſie haben nur noch ein Spiel auf
eigenem Platz gegen die Sportfreunde Saar=
brücken
auszutragen. Der dritte Meiſterſchafts=
anwärter
, Wormatia Worms, wurde in Frank=
furt
von einer begeiſternd ſchön und effektvoll
ſpielenden Eintracht mit 6:0 (1:0) niedergerun=
gen
. Man bedauert es, daß die Eintracht in die=
ſem
Jahre ſo ſpät in Schwung gekommen iſt,
keine andere Mannſchaft hätte ſonſt den Frank=
furtern
den Titel ſtreitig machen können. Wor=
matia
hat zwar nach dieſer ſchweren Niederlage
nicht mehr Verluſtpunkte als die Kickers, aber
die Heſſen müſſen noch zu Hauſe gegen den Bo=
ruſſia
Neunkirchen und dann in Kaiſerslautern
ſpielen.
In Baden ſetzte ſich der SV. Waldhof durch
einen 3:0=Sieg über den abſteigenden SC. Frei=
burg
wieder an die Tabellenſpitze. Mit dem
einen Punkt Vorſprung, den Waldhof nun vor
VfR. Mannheim hat, dürfte die Mannſchaft auch
als Sieger durchs Ziel gehen, denn Waldhof hat
nur noch ein Spiel auszutragen, und zwar zu
Hauſe gegen einen ſchwächeren Gegner.
In Württemberg haben Union Böckin=
gen
und die Stuttgarter Kickers punktgleich die
Meiſterſchaftsſpiele beendet. Beide landeten noch
einmal je einen 1:0=Sieg. Böckingen ſchlug Feuer=
bach
und die Kickers beſiegten den FV. 94 Ulm.
Die beiden Spitzenreiter treffen nun am
25. März im Adolf=Hitler=Stadion zu Stuttgart
in einem Entſcheidungsſpiel um die Gaumeiſter=
ſchaft
zuſammen.
Nordheſlen meldete ſchon am Vorſonntag
mit Boruſſia Fulda ſeinen Meiſter. Nun ſteht
auch die letzte Entſcheidung feſt: neben Her=
mannia
Kaſſel werden die Kurheſſen aus Mar=
burg
den Weg in die zweite Klaſſe antreten
müſſen.
Einkrachk in Meiſterform.
Die Frankfurker ſchlagen Wormakia
6:0 (1:0).
In Begleitung einiger Hundertſchaften von
Anhängern kam Wormatia nach Frankfurt, be=
ſeelt
von dem Willen, dieſes bedeutende Treffen
unter allen Umſtänden zu gewinnen. Ein Sieg
hätte der Wormatia zweifelsohne die Gau=
meiſterſchaft
eingetragen. Aber die Heſſen hatten
das Pech, eine Eintracht anzutreffen, die an
große Zeiten erinnerte. Man muß es bedauern,
daß ſich dte Riederwälder in dieſem Jahre ſo
ſpät gefunden haben. In der Form, wie man ſie
heute wicher ſah, wären ſie mit Längen Vor=
ſprung
Meiſter des Gaues geworden. Keine an=
dere
Mannſchaft in Südweſt iſt heute auch nur
annähernd ſo gut. Ohne Schwächepunkte bot ſich
eine Mannſchaft, die flüſſig zuſammenſpielte,
techniſch Glänzendes zeigte, die Ideen entwickelte
und auch durchſchlagskräftig war. Mit all ſeinem

machtlos. Schon in der erſten Halbzeit blieben
die Gegenangriffe der Heſſen meiſt bereits in
der Läuferreihe der Frankfurter hängen, nach
der Pauſe aber wurden die Wormſer einfach in
Grund und Boden geſpielt. Dabei war bei der
Eintracht wieder eine Umſtellung notwendig ge=
worden
. Leis mußte für den fehlenden Schütz zu=
rück
in die Verteidigung und Pettinger über=
nahm
die Sturmführung. Der Magdeburger er=
wies
ſich aber wieder als eine Schußkanone von
beſtem Format, wobei allerdings nicht vergeſſen
werden ſoll, daß ihn ſeine Mitſpieler glänzend
bedienten. Beſonders der linke Flügel, Lindner=
Möbs, zeichnete ſich dabei aus. Pettinger ſchoß
in der 5. Spielminute das Führungstor und
reihte dann in der erſten halben Stunde der
zweiten Halbzeit noch vier weitere Treffer an.
Berger erhöhte in der 31. Minute auf 6:0. Ein
weiteres einwandfreies Tor von Lindner wurde
von dem mäßigen Schiedsrichter Jauch= Stutt=
gart
nicht gewertet. Bemerkt ſei noch, daß bei
Worms Winkler in der Verteidigung ſpielte.
Die 6000 Zuſchauer waren von der großen
Leiſtung und dem ſchönen Erfolg der Eintracht
begeiſtert.
2as Unentſchieden von
Yirmaſens.
SK. Pirmaſens Ofſenbacher Kickers
3:3 (1:2).
Wieder herrſchte auf dem Platz von Pir=
maſens
Maſſenandrang, denn dieſes Spiel ſollte
ja über die Frage nach dem Meiſter im Gau
Südweſt entſcheiden. Die Entſcheidung fiel nicht
zur Freude der Anhänger, des Pfälzer Klubs
aus, denn die Kickers aus Offenbach konnten
einen Punkt entführen und dieſer eine Punkt
nahm Pirmaſens die ſchönſten Hoffnungen. Das
Unentſchieden war ein gerechtes Urteil für die
Leiſtungen der Mannſchaften. In dem Beſtre=
ben
, den Ball möglichſt flach zu halten, verlor
Pirmaſens viel Zeit. Die Kickers mit ihrem
einfacheren, aber zweckmäßigeren Spiel und
ihrem zielbewußten Drängen waren weitaus
gefährlicher. Sie führten nach der Pauſe ſogar
mit 3:1 Treffern und erſt in einem dramati=
ſchen
Endkampf konnte Pirmaſens das Unent=
ſchieden
retten. Ein Elfmeter mußte noch zum
Gewinn des einen Punktes beitragen. Das
Spiel der Pfälzer erreichte diesmal nicht das
Format, das man letzthin oft bei Pirmaſens
bewunderte. Schwach waren diesmal vor allem
der Tormann und die Verteidiger. Bei den
Gäſten ſchlug ſich die ganze Mannſchaft ausge=
zeichnet
.
Schon nach 10 Minuten Spieldauer über=
nahm
Offenbach, durch ſeinen Linksaußen die
Führung. Pirmaſens glich zwar zehn Minuten
ſpäter aus, aber kurz vor der Pauſe kam Offen=
bach
durch Grebe erneut in Front. Grebe er=
höhte
denn bald nach dem Wechſel auf 3:1. Es
ſah ganz nach einem überraſchenden Siege der
Gäſte aus, aber zehn Minuten vor Schluß kam
Pirmaſens durch einen von Hergert verwan=
delten
Elfmeter auf 3:2 heran und vier Mi=
nuten
vor Schluß ſchoß dann Wagner noch den
Ausgleich.
Bei Selzam=Heidelberg lag die Spielleitung
in guten Händen.
Mainz ſpielt ohne Glück.
Boruſſia Neunkirchen Mainz 05
2:1 (1:0).
Boruſſia Neunkirchen erreichte in dieſem
Spiel nicht die gewohnte Form, blieb aber den=
noch
mit 2:1 (1:1) Treffern Sieger. Allerdings
unverdient, denn faſt während des ganzen
Kampfes zeigten die Heſſen nicht nur das beſſere
Zuſammenſpiel, ſie lagen auch meiſt im Angriff.
Ihr Sturm konnte aber die gute Hintermann=
ſchaft
der Saarländer nicht überwinden und

Als wir diesmal voraus=

hatten wir bereits darauf hingewieſen, daß jetzt
im Endkampf der einzelnen Klaſſen die ſonder=
barſten
Reſultate kaum mehr überraſchten.
Während wir in der Gauliga 3:1 für Pir=
maſens
getipt hatten, rafften ſich die Offen=
bacher
Kickers zu einem 3.:3 auf und Eintracht
ſiegte ſtatt 4:3 6:0 gegen Wormatia Worms,
wieder einmal beweiſend, daß Wormatia bei
ſchlechtem Wetter entſprechend ſpielt.
In der Bezirksklaſſe traf unſere Vor=
ausſage
Polizei Darmſtadt Viktoria Urberach
5:2 zu. und Starkenburgia Heppenheim VfR.
Bürſtadt meldet mit 1:3 nur 1 Tor weniger
(2:3). In Dieburg ſchoſſen Haſſia und Bens=
heim
je 1 Tor mehr zum 4:2 (3:1), Lediglich
der Pfungſtädter 5:1=Sieg gegen SV. 98 Darm=
ſtadt
kommt ob ſeiner Höhe überraſchend (2:1),
verſtändlich bei dem Verſagen der Gäſte.
In der Kreisklaſſe zeigte Egelsbach 9:0
(5:2) gegen Ober=Ramſtadt, daß das vorſonn=
tägliche
Unentſchieden am Frankenſtein, doch
wohl nur ein Schwächeanfall war. Deutlicher
als erwartet lauten die Platzſiege in Groß=
Gerau gegen Union Darmſtadt 4:0 (3:1)
Union allerdings mit der zweiten Garnitur
ſpielend und Griesheim Mörfelden 4:2
(1.:0). Im Ried gab es eine Ueberraſchung, da
Alemannia Groß=Rohrheim den Vorwärtsleu=
ten
aus Bobſtadt 1:2 (5:1) unterlag, während
TV. Lampertheim gegen Olympia Biebesheim
den erwarteten 3:1=Sieg mit 5:1 deutlicher be=
ſtätigte
.

außerdem hatte er auch noch Pech im Schuß.
Ausgerechnet in Drangperioden der Gäſte fielen
die beiden Tore für Neunkirchen. Welſch ſchoß in
der 16. Minute den erſten, Koch in der 70. Mi=
nute
den zweiten Treffer. Mainz gab ſich zwar
auch dann noch nicht geſchlagen, mußte aber zu=
frieden
ſein, durch Scherm in der 85. Minute
wenigſtens einen Gegentreffer zu erzielen. Der
reichlich verdiente Ausgleich blieb verſagt. Vor
2000 Zuſchauern leitete Dehm=Durlach das Spiel
gut. Vor dem Spiel gab es übrigens ſtarke
Regenfälle, doch ſorgten dann nach Beginn
Sonne und Wind bald dafür, daß die Platzver=
hältniſſe
doch annehmbar wurden.
Torloſes Spiel in Worms.
AO. Worms Sportfreunde Saarbrücken 0:0.
Nur 500 Zuſchauer kamen zu dieſem Spiel
und auch die wurden noch ſehr enttäuſcht, denn
das Spiel bot nichts, was einigermaßen hätte
befriedigen können. Auf beiden Seiten waren
die Stürmerreihen ſehr mäßig, die Hintermann=
ſchaften
dagegen recht gut. Vor allem die Tor=
leute
zeichneten, ſich aus. Bei wechſelvollem
Spiel wurden in der erſten Halbzeit nicht ein=
mal
klare Torchancen herausgearbeitet. Nach
der Pauſe mehrten ſich zwar die Tormöglichkei=
ten
, aber nun waren die Verteidiger und Tor=
männer
auf dem Poſten. Nach 15 Minuten
Spieldauer mußte übrigens der Kampf auf fünf
Minuten unterbrochen werden, da ſtarke Regen=
ſchauern
ein Spiel unmöglich machten. Der

Schiedsrichter Drees=Mühlburg war
ſchwach.
Gau XIII (Südweſt). auch Kickers Offenbach 21 45.31. 28:14 FK. Pirmaſens 21 61:31 27:15 Wormatia Worms 20 41:38 26:14 Eintracht Frankfurt 20 49:38 21:19 Boruſſia Neunkirchen 20 50 :43 21:19 FC. Kaiſerslautern 19 43:46 19:19 SV. 05 Mainz 22 44:52 19:25 SV. Wiesbaden 19 30.:36 18:20 Phönix Ludwigshafen 21 35:33 18:24 FSV. Frankfurt 19 36:44 17:21 Sportfr. Saarbrücken 19 36:36 16:22 Alem./Olympia Worms 19 23:45 10:28 [ ][  ][ ]

Nr. 77

ſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtädter Tagblatt

Montag, 19. März 1934

Dem Salsonende entgegen

Pol. Darmſtadt Viktoria Urberach 5:2 (4:0).
Starkenb. Heppenh. VfR. Bürſtadt 1:3 (0:1).
Sppgg. 04 Arheilg. Ol. Lamperth. 3:0 (2:0).
Haſſia Dieburg FC. 07 Bensheim 4:2 (1:1).
Germ. 03 Pfungſt. SV. 98 Darmſt. 5:1 (1:1).

Es geht dem Ende entgegen in der Bezirks=
klaſſe
. Wenn nicht alles trügt, iſt auch am Ta=
bellenende
hinſichtlich der Reihenfolge eine Klä=
rung
erzielt worden, die allerdings noch nicht
den Abſtieg zu bedeuten braucht. Denn das iſt
eine Frage, die erſt vom Gaufußballfachwart ent=
ſchieden
wird. Im für ſie entſcheidenden Spiel
gewannen die Pfungſtädter Germanen in einem
temperamentvollen Kampf gegen den SV. 98
Darmſtadt mit 5:1. So ein Ergebnis hat es
zwiſchen beiden Mannſchaften lange nicht ge=
geben
. Pfungſtadt hat damit 16 Punkte erreicht,
nachdem FC. Bensheim ſich in Dieburg trotz
tapferſter Gegenwehr mit 4:2 geſchlagen beken=
nen
mußte und auf 14 Punkten ſtehen bleibt.
(Daß Bensheim ſein letztes Spiel in Darmſtadt
gegen den Gruppenmeiſter gewinnt, iſt im Ernſt
nicht anzunehmen.) Arheilgen hat einen weiteren
Sprung nach oben gemacht, indem ſie Olympia
Lampertheim mit 3:0 abfertigte und ſich vor
Urberach ſchob, das ſich gegen Polizei Darmſtadt
mit 2:5 recht anſprechend hielt, die endgültige
Rangfolge beider Vereine wird aber doch erſt

im letzten Treffen feſtgelegt. Das letzte Spiel
des Tages ſah den VfR. Bürſtadt mit 3:1 in
Heppenheim ſiegreich. Heppenheim hat damit
ſein letztes Spiel beendet und liegt mit großem
Abſtand an letzter Stelle der Tabelle. Ebenfalls
abgeſchloſſen haben Pfungſtadt, Lampertheim
und Dieburg ihre Spiele.
Heute ſoll noch kurz mitgeteilt werden, daß
über Oſtern eine ganze Reihe von Starkenbur=
ger
Vereinen Gegner aus dem Saarland emp=
fängt
. Die Spiele ſind bereits abgeſchloſſen wor=
den
und wir werden darauf zurückkommen.
Die Tabelle nach dem 18. März:
Spiele gew. un. verl. Tore Pkt.

Polizei Darmſtadt 19 15 * 2 55:15 32 VfR. Bürſtadt 19 12 3 4 51:21 27 Olympia Lorſch 18 10 3 5 41:28 23 SV. 98 Darmſtadt 19 39:35 22 Ol. Lampertheim 20 49:31 21 Haſſia Dieburg 20 44:51 20 Sppgg. 04 Arheilg. 19 36:36 18 Viktoria Urberach 19 33:44 17 Germ. 03 Pfungſt. 20 1 35 58 16 FC. 07 Bensheim 19 11 24:56 Starkb. Heppenh. 20 1 2 17 26:58 Bezirksklaſſe in den Nachbargauen. FV. Sprendlingen SV. Bonames . 2:0. 1. FC. Langen SV. 07 Heddernheim . . 7:1.

Polizei Darmſtadt ſiegte im Schon=Gang
Alſo 4:0 bei Halbzeit.
Polizei Darmſtadt-

Biridein Ardetug 9.4 14.b,.

Richtiges April=Wetter. Keine Promenaden=
miſchung
, ſondern zünftiges Windchen und
Fetzen blauen Himmels mit Sonnen=Einlage,
dann ein tüchtiger Schutt Hagel, daß es nur ſo
ſtäubt. Aber, es iſt dennoch herrlicher, als krank=
liegen
und Arznei ſchlucken. Und um die Freude
gleich voll zu machen: beide Parteien erfüllten
in dieſem nicht allzu aufregenden Spielchen un=
ſere
Prophezeiung: 5:2.
Dieſe Fügung hatte bei der Pauſe niemand
erwartet; da kombinierte der Polizeiſturm, der
für den erkrankten Kaltwaſſer ſeinen vorher=
gehenden
Stelleninhaber Müller als Linksaußen
einſetzen mußte, daß es nur ſo eine Freude war,
da ſauſten die Schüſſe bombig aufs Tor, und
ſo alle zehn Minuten faſt konnten die 300 Zu=
ſchauer
einen Treffer bejubeln. In dieſer Zeit
waren die Gäſte noch gar nicht in Schwung, be=
ſonders
ihr Sturm wußte gegen die ausgezeich=
nete
Abwehrarbeit der Polizei kein Mittel. Erſt
langſam wurde ihr Spiel geſchloſſener und im
Zupaſſen genauer. Nach der Pauſe verlor Poli=
zei
Pfeiffer durch Verletzung und mußte die
Hälfte der zweiten Halbzeit mit zehn Mann
durchſtehen. Als der Deckung dann ein Schnitzer
unterlief, hatten die Gäſte prompt ihren ver=
dienten
Ehrentreffer erzielt, doch noch einmal
mußte der Stift aus der Taſche, denn der
jugendliche Rechtsaußen aus Urberach ſchoß auch
noch ein zweites Tor.
Nach dem 3:1 Auftakt der Reſerven ſprangen
die Erſten im hellen Sonnenſchein, unter trü=
bem
Himmel auf den Plan.
Polizei kam komplett, mit Ausnahme von
Kaltwaſſer, der durch Müller gut erſetzt war,
während Urberach mit H. Genßert; L. Lotz,
Schwab; Schmitt, M. Genßert, P. Knapp;
Schroth, Ch. Lotz, Wunderlich, Kraus, Rink er=
ſchien
.

Zunächft überraſchen die Gäſte

In der 1. Minute ſchon erzielten ſie ihre erſte
Ecke, ſie wird abgewehrt, aber ſofort ſauſt ein
16=Meter=Strafſtoß aufs Polizeitor und führt
zur 2. U.=Ecke, die ins Aus abgelenkt wird! Und
wenige Minuten ſpäter kommt ſchon der 3. Eck=
ball
der Gäſte vors Heiligtum der Platzherren,
die nun aufwachen. Dennoch, ſicher im Vorgefühl
des unvermeidlichen Sieges, ſpielen ſie ein biß=
chen
kraftſparend, tändeln auch ein wenig mit
dem Bällchen und vexieren erſt die Blau=Weißen
eine Viertelſtunde.
In der 15. Minute endlich nimmt Pfeiffer
eine Vorlage, ſpurtet ab durch die Mitte und
Nummer 1 des Tor=Reigens wird notiert.
Wenig ſpäter rettet Genßert durch einen muti=
gen
Reinfall denn ſonſt war ſchon Nummer 2
fällig. Die läßt dann bis zur 21. Minute auf ſich
warten. Schupp beſchließt einen Vorſtoß aufs
Tor mit einem kräftigen Stoß aus dem Lauf:
nach dem Leder ſtreckt ſich der Gäſtehüter ver=
geblich
.
Gerade iſt eine ſcharfe Göbel=Flanke am U.=
Kaſten vorübergeweht Müller erwiſchte ſie
zwar noch vor der Auslinie, dann aber nahm ſie
ihren Weg doch am Tor vorbei da hat U.
wieder Glück, als Seipp knapp verſchießt. Aber
dann klingelt ſchon Nummer 3 in den Ma=
ſchen
. Eine kurze Vorlage von Seipp nimmt
Pfeiffer aus der Luft auf die Kante und der
Ball ſpritzt unbehelligt in die ungedeckte Ecke.
Ein ſchöner Durchbruch der Gäſte, die jetzt
im Feldſpiel ſogar etwas überlegen wurden, en=
det
mit der 4. Ecke. Gut hereingegeben, wird ſie
nach mehrmaligem Verſuch ins Feld befördert.
Dann läuft das Spielchen ohne Aufregung ſo
dahin, leiſe plätſchernd. U.s Deckung läßt die
grünen Stürmer immer wieder in die Abſeits=
Falle ſchlittern. Einmal erfreut ein fabelhafter
Weitſchuß von Göbel auf das Gäſtetor, wo Gen=
ßert
ebenſo ſchön auf dem Sprunge iſt.
Aber auch ſein Gegenüber, Klein, hat mitt=
lerweile
einige nette Schüſſe gemeiſtert. Dann
haut er einen unheimlichen Strafſtoß von Schwab
ins Feld zurück und auch der ſofortige Nachſchuß
wird ſeine Beute.
Im Gegenbeſuch hat Genßert den Ball zu kurz
abgeſchlagen, drei Mann kämpfen auf dem Bo=
den
, Pfeiffer angelt ſich das Leder und hebt es
über die Linie.

Wenn das ſo weiter geht, dachten wir. Aber
es kam bald zweimal anders:
Sofort nach Ballfreigabe allerdings ſauſt der
grüne Sturm ab wie auf engliſch Leder; Genßert
wehrt ausgezeichnet, als Schupp, allein vor ihm
ſtehend, unheimlich losknallt. Der Abſchlag des
Hüters mündet in der grünen Läuferreihe,
Scheuermann legt vor, Pfeiffer am Ball dribbelt
aufs Tor, Seipp einen Meter Abſtand haltend,
ſpurtet mit, die blau=weiße Deckung hinter ſich
laſſend. Genßert verſucht Pfeiffer zu nehmen,
der gibt uneigennützig an Seipp und wie ein ge=
ölter
Blitz flitzt der Ball zum 5. Treffer ins
Gäſtetor.
Dagegen war kein Kraut gewachſen.
Langſam ſetzt nach zehn Minuten Spieldauer
Regen ein, dann peitſcht grober Hagel wie
Staubzucker über das Feld, ſo daß Spieler und
Beſucher alle Schutz unter der Tribüne ſuchen.
Zehn Minuten dauert dieſe Abſchieds=Viſiten=

karte des Winters, dann geht das Spiel weiter.
Aber bei Polizei ſcheint der Faden abgeriſ=
ſen
. Urberach wird immer beſſer und aggreſſiver.
Kaum hat Klein einen ſchweren Schuß von
Kraus gemeiſtert, dann haben die Gäſte wieder
eine klare Torchance, doch Klein rettet gerade
noch vor dem zögernden Wunderlich. Und wie=
der
beweiſt Klein ſein großes Können. Eben hat
ſein Gegenüber den allein heranbrauſenden
Müller abgewehrt, da erzielt der Gäſte= Rechts=
außen
Schroth den erſten Gegentreffer.
Wieder verſucht Müller ſein Glück im Allein=
gang
, doch ſein Schuß prallt vom Verteidiger ab.
Dann iſt Urberachs rechte Seite wieder ge=
fährlich
durchgebrochen, doch Klein boxt zur 6.
Ecke der Gäſte, die ſie direkt ins Feld hinein=
ſchicken
.
Bei Polizei iſt Pfeiffer inzwiſchen infolge
Verletzung ausgeſchieden und kommt auch nicht
mehr ins Gefecht. Allmählich vermögen die Gäſte
etwas Oberwaſſer zu behalten. Die grüne Ab=
wehr
iſt nun etwas beſſer beſchäftigt, zumal der
blau=weiße Sturm nach einer Umſtellung raſcher
in Fahrt kommt.
In der 30. Minute kommt es nach einem
Links=Vorſtoß vor dem Polizei=Tor zu einem
Gedränge, eine weiter geköpfte Flanke wird von
dem Rechtsaußen U.s aufgenommen und un=
haltbar

zum 5:2 ausgewertet.
Noch zweimal iſt das Gäſtetor in Gefahr,
doch der Hüter läßt ſich nicht mehr überraſchen
zum andern hat Klein Glück: als er aus dem
Tor geſpurtet iſt, hebt Schroth das Leder nur
wenig über die Oberlatte ins Aus.
Unter der ausgezeichneten Leitung von
Dötſch=Zeilsheim verlief das Spiel in anſtändi=
ger
Weiſe.
Unverkennbar ſpielte
die Elf des Aufſtiegs=Kandidaten
verhalten und nicht mit dem reſtloſen Einſatz
des Könnens und Vermögens. Dennoch reichte
ihre Leiſtung in jeder Phaſe aus, den Sieg ſicher
zu halten. Das Ausſcheiden Pfeiffers war aller=
dings
deutlich zu ſpüren.
Bei den eifrigen Gäſten
verdienen ein Sonderlob: Torwart Genßert,
ſein Bruder im Mittelauf, Wunderlich und
Schroth im Sturm, wo Kraus durch ſeine Luſt=
loſigkeit
hemmend wirkte. Die Uebrigen paßten
ſich gefällig in das Mannſchaftsgefüge ein.
Polizei hat nunmehr noch ein Serienſpiel
auszutragen: am kommenden Sonntag empfängt
ſie auf eigenem Platz den FC. Bensheim, der ihr
letzter Punktlieferant der Runde ſein wird, ö=

Pfungſtadt dem Strudel entronnen.
mann, Schnägelberger, Götz; Blendinger,
Böhner, Seifert, Eßlinger I, Hebeiſen,
Germania Pfungſtadt-

SV. 98 Darmſtadt 5:1 11:1).

Vor 700 Zuſchauern haben ſich heute die
Pfungſtädter Germanen im Spiel gegen die
Darmſtädter Lilien aller Vorausſicht noch die
weitere Spielberechtigung in der Bezirksklaſſe
geſichert. Im SV. 98 hatten ſie einen Wider=
part
, der nicht im entfernteſten an ihre heute
gute Spielweiſe heranreichte. Die Darmſtädter
gaben eine Vorſtellung, die mehr wie mäßig
war. Die Leiſtungen, die man von ihnen zu
ſehen bekam, entſprechen kaum mittelmäßiger
Kreisklaſſe. Mit ſolchen kraft= und ſaftloſen
Handlungen kann man nichts bei einem Gegner
erben, der neben einer großen Portion Kampf=
kraft
und Spielbegeiſterung auch die nötige ſpie=
leriſche
Reife mitbringt. Damit iſt eigentlich
ſchon die Leiſtung der Pfungſtädter charakteri=
ſiert
. Sie hätten leicht noch höher gewinnen
können, denn ihre Gäſte hatten oft den Tor=
pfoſten
und ſonſtige glückliche Umſtände zum
Bundesgenoſſen. Jedenfalls ſchnürten ſie von
Anfang an ihren Gegner vollkommen in deſſen
Hälfte ein, und wenn die Darmſtädter einmal
vorkamen, dann hatte die Pfungſtädter Deckung
mit dem harmloſen Sturm der Gäſte leichtes
Arbeiten.
Die Pfungſtädter erſchienen komplett, wäh=
rend
bei den Blauen die kranken Frey und
Eßlinger durch Götz bzw. Blendinger erſetzt
waren. Dem Schiedsrichter Schreibweiß= Flörs=
heim
ſtellten ſich alſo die folgenden Mann=
ſchaften
:
Pfungſtadt: Darmſtädter; Haſſenzahl, Nickel;
Weber, Schmidt, Engelhardt; Scheuermann,
Spieß, Voos, Greifenſtein, Speckhardt.
SV. Darmſtadt: Meyer; Geyer, Kugel; Orle=

Die Toterfolge

ließen lange auf ſich warten, obwohl ſich den
Pfungſtädtern manche gute Chance bot. Eine
Viertelſtunde vor der Pauſe ließ Spieß einen
flachen Ball los, und Meyer ließ den haltbaren
Ball paſſieren. Gleich darauf ging Speckhardt
ſeiner Bewachung durch, doch ſein Kraftſchuß
klatſchte an den Pfoſten. Im Gegenzug kamen
die Darmſtädter dann zum Ausgleich. Böhner
führte den Ball durch die gegneriſche Deckung,
gab an Seifert weiter, der einſchoß. Nach der
Pauſe wurde die Ueberlegenheit der Platzherren
noch größer. Speckhardt glückte der Führungs=
treffer
. Meyer ſtand wie angewurzelt, ſonſt
hätte er dieſen Treffer verhindern müſſen.
Pfungſtadt gab ſich damit nicht zufrieden.
Scheuermann erhöht auf 3: 1. und Greifenſtein
beſchloß nach geſchickter Kombination mit zwei
ſchönen Toren den Torreigen.
Kritik. Die Pfungſtädter Hintermann=
ſchaft
wurde vor keine ſchwere Aufgabe geſtellt.
Die Läuferreihe ſpielte unauffällig, aber nütz=
lich
. Im Sturm waren Spieß und Speckhardt
die treibenden Kräfte. Sie waren es auch, die
die meiſten Schüſſe aufs Tor ſetzten. Greifen=
ſtein
und Voos ſtanden den beiden etwas nach,
ohne jedoch ſchlecht zu ſein.
Bei den Darmſtädtern verdienen nur
drei Leute eine gute Note, und das ſind die Ver=
teidiger
Geyer und Kugel, ſowie der Läufer
Orlemann. Alles Uebrige war ein zuſammen=
hangloſes
Gebilde. Auffallend war auch das
Verſagen von Meyer.
Der Schiedsrichter war ſchwach. Er pfiff zu
viel, wenn es nicht nötig war, und dadurch be=
nachteiligte
er beide Parteien.
Die Reſerven trennten ſich mit einem 5:0=
Sieg für Sportverein.

Bensheim wehrt ſich tapfer!
eine ſichere Beute des Gäſte=Torwächters. Kurz
darauf iſt es Weyrich 1., der eine Bombe über
Haſſia Dieburg
den Dieburger Kaſten jagt. Für die Folge ſpielt

FC. Bensheim 4:2 (2:1).

Vor ungefähr 300 Zuſchauern wickelte ſich
dieſes Spiel ab. Bensheim nahm dieſes wich=
tige
Spiel ſehr ernſt und hatte ſeine ſtärkſte
Mannſchaft zur Stelle mit: Ramſpeck; Stock,
Weyrich; Treffert, Braunsdorf, Rettig; Mau=
dry
, Weyrich 2., Hofmann, Arzberger, Genß.
Dieburg trat mit: Wick; Heilig, Fach 3.;
Müth, Würz, Blank; Blank, Schmitt 2., Fach 2.,
Schmitt 1. und Stückling auf den Plan.
Mit dem Anpfiff des Schiedsrichters ent=
wickelte
ſich ſofort

ein ſehr ſtrammes Spfel.

wobei beide Tore öfters in Gefahr kommen.
Schmitt legt Stückling vor, doch der Schuß wird

Dieburg leicht feldüberlegen, ſetzt ſeine Flügel
ſchön ein, aber alle Angriffe ſcheitern an der auf=
merkſamen
und verſtärkten Verteidigung der
Gäſte. Bensheim verlegt ſich nur auf Durch=
brüche
. In der 30. Minute zieht der Linksaußen
Genß mit dem Balle los und kann durch ſchar=
fen
Schuß
den Führungstreffer für Bensheim
erzielen. Kurz darauf liegt der Ausgleich nahe.
Dieburg bekam einen Handelfmeter zugeſprochen,
den Schmitt trotz Wiederholung verſchoß. Wenig
ſpäter knallt Schmitt eine Bombe an die Latte.
Bensheim kämpft mit all ſeinen Mannen in der
Verteidigung, kann jedoch nicht verhindern, daß
Blank 1. in der 38. Minute im Anſchluß an
einen Strafſtoß
den Ausgleich
erzielt. Die Gäſte gehen jetzt wieder zum An=

griff über und bringen kurz vor der Pauſe das
Dieburger Tor ſchwer in Gefahr. Weyrich und
Genß verſchießen aus ſehr guter Lage. Mit 1:1
werden die Seiten gewechſelt.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ſetzt Bens=
heim
alles auf eine Karte, bringt die Dieburger
Hintermannſchaft manchmal aus dem Konzept
und kann in der 17. Minute durch den Halbrech=
ten
wiederum die Führung an ſich reißen. Je=
doch
dieſer Jubel währte nicht lange. Schmitt 1.
erzielt auf Vorlage von Schmitt 2.

den 2:2 Ausgleich.
Für die Folge wird auf beiden Seiten hart,
aber fair um die Führung gekämpft. Bensheims
rechter Flügel wird manchmal ſehr gefährlich,
aber Wick im Dieburger Tor hielt, was zu hal=!
ten war. In der 20. Minute trat
das Unglück für Bensheim
ein. Schmitt 1. verwandelte einen Strafſtoß zum
Führungstreffer. Die Gäſte kämpften unent=
mutigt
und verzweifelt weiter, können aber
nicht verhindern, daß wenig ſpäter wiederum
Schmitt 1. durch Bombenſchuß den vierten Tref=
fer
erzielt. Bensheims Schickſal iſt nun beſiegelt.
Bis zum Schluß ſpielten die Gaſtgeber noch
manch ſchöne Torgelegenheit heraus, aber an
dem Reſultat änderte ſich nichts mehr. Bens=
heims
Hoffnung, durch einen eventuellen Sieg
die Bezirksklaſſe zu ſichern, iſt zunächſt zu Grabe
getragen.
Kurze Krikik.
Die Gäſte kämpften von Anfang bis zum
Schluß mit einem Kampfgeiſt und Eifer, welcher
ſehr lobenswert war. Ramſpeck im Tor war ſehr
gut. An den vier Toren war er ſchuldlos. In
der Läuferreihe überragte Braunsdorf. Die bei=
den
Außen, Weyrich 1. und Genß, waren im
Sturm die gefährlichſten Kämpfer.
Bei Dieburg war Wick im Tor gut. Die
Verteidigung war nicht auf der Höhe. Heilig!
ſchwächer als Fach 3. Die Läuferreihe wurde
ihrer Aufgabe gerecht Im Sturm war Schmitt 1.
die treibende Kraft. Seine Nebenſpieler paßten
ſich gut an. Nur Blank auf Rechtsaußen ent=
täuſchte
.
Mit den Leiſtungen des Schiedsrichters konnte
man nicht immer einverſtanden ſein. . r.

Sppgg. 04 Arheilgen-
Alympia Lamperth. 3:0 (2:0)

Das Spiel, das vor wenigen Zuſchauern ab=
rollte
, mutete beinahe wie ein Trainingsſpiel
an. Arheilgen, das mit ſonſt vollſtändiger Mann=
ſchaft
antrat, hatte den linken Läufer erſetzen
müſſen, während Lampertheim vollſtändig kome
plett zur Stelle war.
In der 20. Minute, als eigentlich keine Par=
tei
ein Tor erzielen wollte, fiel überraſchender=
weiſe
der erſte Treffer, als Rückerich von Becker!
eine Vorlage erhielt und dieſe zum Führungs=
treffer
verwandelte. Jetzt ſpürte man, daß Ar=
heilgen
ſich aus der Abſtiegsgefahr retten wollte.
Lampertheim dagegen ſpielte recht luſtlos und
ohne Eifer, nur der Mittelläufer Baier, der
beſte Mann bei den Gäſten, ſchuf durch gute Vor=
lagen
brenzliche Situationen vor Arheilgens
Tor, die aber von der Verteidigung geklärt wer=
den
konnten. Nach Baier iſt Arheilgens Torwäch=
ter
Körber zu nennen, der, wenn er auch nur
wenige Arbeit hatte, eine hervorragende Partie
lieferte und heute mit zu den beſten Torhütern!
Starkenburgs zählen dürfte. Das Spiel verlief
ſo fair, daß man im allgemeinen nicht glauben
durfte, daß überhaupt ein Verbandsſpiel ausge=
tragen
würde. Bis zur Pauſe war Arheilgen
etwas überlegen und konnte wiederum durch
Rückerich, auf eine Vorlage von Murmann, der
trotz ſeines Alters augenblicklich der gegebene
Mittelläufer der Sppgg. ſein dürfte, den zweiten
Treffer erzielen.
In den erſten zehn Minuten nach der Pauſe
ſah es für die Platzherren recht gefährlich aus,
da Lampertheim wiederholt verſuchte, den Vor=
ſprung
der Gaſtgeber aufzuholen. Aber dann
ſind es wieder die Platzbeſitzer, die kitzliche Mo=
mente
vor dem Lampertheimer Tor ſchaffen und
auch noch ein drittes Tor fertig bringen.
Das Torverhältnis hätte vielleicht noch höher
ausfallen können, wenn die Stürmer der Mühl=
ches
=Leute die Tormöglichkeiten beſſer erfaßt
hätten. Man ſchoß oft und öfter dem Gäſtetor=
wart
in die Hände oder knapp daneben.
Wie ſchon eingangs geſagt, ſpielte Lampert=
heim
luſtlos und ohne Intereſſe. Arheilgen, das
ſich geſichert glaubte, brachte auch nicht viel mehr
Eifer auf, aber trotzdem muß man feſtſtellen, daß
das geſtrige Spiel im Gegenſatz zu den vorherigen
Treffen das techniſch beſte war.
Birk=Olympia Frankfurt leitete einwandfrei
und großzügig, überſah allerdings zwei Elf=
meter
zu Gunſten Arheilgens.
Kreisklaſſe Gruppe 2 (Ried).
Alemannia Groß=Rohrheim-Vorwärts Bob=
ſtadt
1:2.
DJK. LorſchFV. Hofheim 3:4.
TV. LampertheimOlympia Biebesheim 5:1.
Die Ueberraſchung dieſer drei Spiele war der
Sieg der Bobſtädter bei den gewiß ſpielſtarken
Groß=Rohrheimer Alemannen. Bobſtadt hat
wieder eine neue Mannſchaft zuſammengeſtellt,
in der der Mittelläufer Landgraf (ehemals Al.
Ol. Worms) die Stärke war, um den ſich das
ganze Spiel drehte. Demzufolge konnte es auch
nicht fehlen, daß Bobſtadt das beſſere Ende für
ſich behielt. Die Lampertheimer Turner be=
ſannen
ſich auf ihre Meiſterſchaftsſtellung und
fertigten die Biebesheimer verhältnismäßig
glatt ab. Dies iſt um ſo höher zu bewerten, als
Biebesheim in der letzten Zeit einige recht gute
Leiſtungen erzielen konnte. In Lorſch gab es
ein ſpannendes Treffen, in dem Hofheim erſt
kurz vor Schluß den Sieg ſicherſtellen konnte. In
der Tabelle hat ſich nach dem vorletzten Spiel=
ſonntag
nicht mehr viel geändert.

jaſt
ſchlecht
Bürf
Kleb
nen
hein

SV.
Viktorig
Es ſt
fin
br.
Leiſt
SV. Gr
plette

Ube
heim

[ ][  ][ ]

Montag. 19. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 77

Schwache Vorſtellung Bürſkadts in Heppenheim.

zren im
vurt

uern ab
ngsſpiel
Mann=
erſetzen

is kom=
e
Par=
hender

n Becker
hrungs=
daß
Ar=
b
wollte.
klos und
ier, der
ute Vor=
heilgens
!
irt wer=
orwäch
=
Euch nur
Partie
orhütern
verlieſ
glauben
ausger
eilgen
durch
in, der

Skarkenburgia Heppenheim
B.I.h. Burftadt 1.o t0.11.
Den pechbekleckerten Heppenheimern ſtand auch
in dieſem Spiel wieder, wie ſchon ſo oft in die=
ſer
Saiſon, das Glück nicht zur Seite, denn genau
ſo gut wie die Bürſtädter, hätten auch die Berg=
ſträßer
gewinnen können. Bürſtadt iſt nach ſei=
nen
vergebenen Meiſterſchaftschancen in ſeiner
Spielweiſe ſtark zurückgegangen. Genau wie ſich
ſchon in den letzten Spielen der Riedleute eine
Schwächeperiode bemerkbar machte, hat auch die
geſtrige Begegnung allerhand Mängel gezeigt.
Wohl war der Platz am Galgen nach heftigen
Regen= und Hagelſchauern denkbar ſchlecht, aber
die zirka 200 Zuſchauer hatten von der Bürſtädter
Mannſchaft unbedingt mehr erwartet. Ohne
ihren Standardverteidiger Gotha ſtellten ſich dem
ſehr guten Schiri Stark=Ludwigshafen die Bür=
ſtädter
mit Ludwig; Hartmann, Guckemus; Koch,
Schmidt, Ruh; Krapp, Kleber, Emich, Fetlet,
Ohl.
Heppenheim war mit dem neuen Erſatz=
mann
Beſt und dem bisherigen etatsmäßigen
Tormann Graber, der heute Mittelſtürmer
ſpielte, wie folgt angetreten: Beſt; Vock I,
Vock II: Enzinger, Martin, Metzendorf; Hanſen,
Edelmann, Graber, Schmidt, Straub. Obwohl
die erſte Viertelſtunde vielverſprechend für die
Heppenheimer war, konnten ſie doch nicht zu
einem verdienten Treffer kommen. Nicht weniger
als drei gute Torgelegenheiten wurden im
Uebereifer ausgelaſſen, Bürſtadt hatte viel zu
verteidigen; das wurde auch nicht beſſer, als der
Platz nach der ungewollten Pauſe wegen des
faſt einem Wolkenbruch gleichenden Regens ſehr
ſchlecht geworden war. Bei allerdem hatten die
Bürſtädter wieder ihr berühmtes Glück, als
Kleber durch einen unerwarteten Weitſchuß ſei=
nen
Verein in Führung brachte. Die Heppen=
heimer
ſtrengen ſich mächtig an und waren auch
Kreisklaſſe Starkenburg.
Gruppe 1.
FC. EgelsbachSC. Ober=Ramſtadt 9:0 (4:0).
SV. Groß=GerauUnion Darmſtadt 4:0 (2:0).
Viktoria GriesheimSV. Mörfelden 4:2.
SV. MichelſtadtSV. Roßdorf (ausgefallen).
F. 75 DarmſtadtUnion Wixhauſen (ausgef.).
SV. Weiterſtadt TSpGde, 46 (ausgefallen).
Von den ſechs angeſetzten Spielen der erſten
Gruppe mußte genau die Hälfte ausfallen, wo=
durch
das Programm äußerſt mager zu bezeich=
nen
iſt. Von den ausgetragenen Spielen ver=
dient
die Begegnung
FC. EgelsbachSC. Ober=Ramſtadt 9:0 (4:0)
ob der Höhe des Reſultats beſondere Beachtung.
Es ſcheint doch, daß das magere Abſchneiden des
Meiſterſchaftsanwärters am vergangenen Sonn=
tag
in Eberſtadt nur eine vorübergehende
Schwäche geweſen iſt, denn neun Tore den be=
ſtimmt
nicht ſchlecht ſpielenden Gäſten aufzu=
brummen
, erfordert doch ſchon eine recht gute
Leiſtung.
SV. Groß=GerauUnion Darmſtadt 4:0 (2:0).
Groß=Gerau hatte das Glück, die Beſſunger
nochmals auf eigenem Platze empfangen zu dür=
fen
. Das glatte Reſultat kann man inſofern vors Tor, Reuter konnte den Ball nur berüh=
nicht
als überraſchend bezeichnen, wenn man
weiß, daß Union gezwungen war, zu dieſem
Spiele anſtelle der etatsmäßigen Elf die kom=
plette
Reſerve wirken zu laſſen. Der Punkt= eine Pfeil=Flanke von Müllmerſtadt im vollen
gewinn verſchafft dem Platzbeſitzer Anſchluß an
die Mittelgruppe, während ſich die einſtmals ſo
gefürchteten Beſſunger hoffnungslos bei der
Schwanzgruppe herumtreiben.
Viktoria GriesheimSV. Mörfelden 4:2.
Über den Verlauf dieſer Begegnung in Gries=
heim
war trotz eifrigen Bemühens nichts nähe=
res
zu erfahren. Das Reſultat jedoch beſagt, den engliſchen Fußball=Pokal wurden als ſo
daß Viktoria in guter Spiellaune geweſen ſein, ausgeglichen bezeichnet, daß ſelbſt in der eng=
muß
, denn den Mörfelder SV. kann man nicht
ſo mir und dir nichts überfahren. Der Gewinn
eba.
ſehr zu ſtatten.
Gruppe 3.
DietzenbachOber=Roden 2:0.
Nieder=RodenTgde, Sprendlingen 6 :0.
OffenthalMünſter 0:2.
BabenhauſenJügesheim 3: 0.
DreieichenhainGroß=Zimmern 1:2.
ſtadt 4:2 (2:1).
Pech. Zunächſt mußte die Mannſchaft gegen den
heftigen Sturm kämpfen, gab, aber alles her,
und konnte den Kampf überlegen geſtalten. In Das ſtahlharte, nur auf Erfolg eingeſtellte
der 18. Minute kommt D. zum 1. Treffer, der Spiel der Mancheſter=Mannſchaft ließ das kunſt=
bei
einem Gedränge vom eigenen Verteidiger
abſprang. Der 1. Gegentreffer wurde eigentlich blaſſen. Nicht ganz ſo ſenſationell, aber immer=
nur
vom ſtarken Sturm erzielt, der einen hohen hin unerwartet hoch genug war das Reſultat
Abſchlag aus der Läuferreihe E’s eindrückte, des zweiten Spieles. Auf dem Feld von Bir=
Bald folgte ein ſcharfer flacher Schuß des mingham beſiegte Portsmouth Leiceſter City
Rechtsaußen, der vom Pfoſten ins Netz ſprang
und ſchon führt E. Schuld war hieran der linke
Läufer Mahr. Nach einer ſtarken Hagelſchloſe alſo im April im ſchon jetzt ausverkauften
geht es dann weiter. D. drängt auch wieder Membley=Stadion unter Leitung des auch in
etwas, aber E. gibt ſich nicht zufrieden und
kämpft mit ungeheurem Eifer. Trotzdem kommt
D. durch Seckler, der in den Sturm gegangen. Ergebniſſen des 17. März gilt bereits jetzt Man=
iſt
, zum Ausgleich. Ein leichtſinniges Hände=
ſpiel
Mahrs, hart an der Strafraumgrenze,
führt zu einem Strafſtoß, der unter die Latte
geht. Berth ſtand richtig, hält aber trotzdem
nicht. Schließlich kommt E. noch zu einem 4. Er=
folg
, der ebenfalls auf einen groben Stellungs=
fehler
zurückzuführen iſt, denn dem Torwart
war die Sicht verſtellt. Darmſtadts Läufer=
reihe
war heute auffallend ſchwach, aber auch
im Sturm haperte es beſonders durch eigen=
nützige
Spielweiſe. Außerde, machte man den
großen Fehler, die rechte Sturmſeite ſo zu ver= im Vorſchlußrundenſpiel um den Silberſchild in
nachläſſigen, daß Hartmann in der 2. Hälfte
kaum einen Ball erhielt, Schiedsrichter Mül=
ler
=Griesheim machte manchen Fehler, zumal E.
ſehr hart ſpielte.

zeitweiſe feldüberlegen, konnten aber einfach
nicht zum verdienten Ausgleich kommen. Mit
dem knappen Vorſprung der Gäſte wechſelte man
die Seiten. Nach der Pauſe erhöhten die Bür=
ſtädter
durch Mittelläufer Schmidt auf 2:0, der
einen Handelfmeter placiert verwandelte. Es
dauert nicht lange, da konnte Heppenheims ehe=
maliger
Torwächter Graber durch einen gut ge=
zielten
Schuß ein Tor aufholen. Die Gäſte aber
hatten kurz vor Schluß noch einmal Glück, als
der linke Läufer Metzendorf ein Selbſttor fabri=
zierte
. Trotzdem ſtrengen ſich die Heppenheimer
nochmals mächtig an, um wenigſtens noch etwas
an den Sieg der Bürſtädter heranzukommen,
aber ein weiteres, Tor blieb ihnen verſagt.
In der Kritik
kommen die Heppenheimer viel beſſer weg als
die Gäſte. Ihre Leiſtungen waren viel geſchloſ=
ſener
. Man konnte nach dem heute gezeigten
Spiel gar nicht verſtehen, daß die Gaſtgeber am
Schluſſe der Tabelle hängen. Dabei muß man be=
denken
, daß ſie viele Leute zu erſetzen hatten,
als ſo gute Spieler wie Rettig, Wolf, Nack und
Mathäus. Wenn man dieſe Umſtände berück=
ſichtigt
, können die Heppenheimer Zuſchauer, die
unentwegt zu ihrem Verein halten, unbedingt
mit der Leiſtung ihrer Mannſchaft zufrieden
ſein, auch wenn dieſe in der kommenden Saiſon
eine Klaſſe tiefer ſpielen muß. Beſonders her=
vorzuheben
iſt auch die Leiſtung des Torwächters
Beſt, der ſich ſehr gut anließ. Ueberhaupt war
die Hintermannſchaft ſehr ſchlagſicher und auch
die wendigen Stürmer hätten, wie geſagt, ein
beſſeres Reſultat verdient gehabt.
Bei Bürſtadt wirkten einige Mannſchafts=
teile
faſt lendenlahm. Man merkte, daß Gotha
fehlte. Obwohl ihn Hartmann einigermaßen gut
erſetzt hatte. In der Läuferreihe überraſchte wie=
der
Ruh als ſehr guter Aufbauſpieler. Im
Sturm wurde viel kombiniert aber wenig ge=
ſchoſſen
. Kleber war hier noch der einzige Licht=
blick
.
HH.

Alte=Herren=Runde.
SV. 98 Polizei 4:1.
Polizei wählt den ſtarken Wind als Helfer.
Für die 98er heißt es nun den erſten Anſturm
der Polizei aufzuhalten, was alle Kräfte erfor=
derte
. Doch was Läufer und Verteidiger nicht
mehr erreichten, wurde eine ſichere Beute von
Reuter im Tor, der heute einen beſonders guten
Tag hat.
Nach etwa 10 Minuten Spielzeit finden ſich
die Weiß=Blauen und diktieren mit ihrem ge=
nauen
Zuſpiel den Gang der Handlung. Pfeil
ſendet zum 1. Tor ein und durch Jakobi iſt bald
das 2:0 fertig. Polizei verſucht mit allen Kräf=
ten
das Reſultat zu ändern, doch die Hinter=
mannſchaft
läßt den Gegnerſturm zu keiner ge=
ſchloſſenen
Aktion kommen. Einen von Stefan
ſcharf getretenen Elfmeter hält Reuter ſicher.
Kurz danach erfaßt Müllmerſtadt einen Ball
des Polizeiverteidigers durch raſches Dazwi=
ſchenfahren
und 3:0 werden die Seiten ge=
wechſelt
.
Man glaubt nun allgemein, daß die 98er mit
dem Wind im Rücken das Torverhältnis weſent=
lich
günſtiger geſtalten würden. Doch Polizei
iſt auf der Hut. Die rechte Seite der Gäſte iſt
durchgekommen, die ſaubere Flanke kommt hoch
ren, Stefan iſt zur Stelle und lenkt durch Kopf=
ball
zuri Ehrentreffer ein. 3:1. In der fol=
genden
Zeit ſieht man verteiltes Feldſpiel, bis
Lauf durch prächtigen Kopfball zum 4:1 aus=
gewertet
wird. Beide Mannſchaften befleißig=
ten
ſich eines fairen und guten Spiels.
Pokalſenſakion in England.
Die Paarungen für die Vorſchlußrunde um
liſchen Sportpreſſe keine ganz klare Vorausſage
gewagt wurde. Auch bei den Wetten kam dieſe
dieſer beiden Punkte kommt den Griesheimern Ungewißheit zum Ausdruck. Vielfach entſchied
man ſich ſchließlich dazu, Aſton Villa und Ports=
mouth
als Gewinner der Vorſchlußrunde und
damit als Teilnehmer am Endſpiel vorauszu=
ſagen
. Man mußte alſo zumindeſt auch ausge=
glichene
Spiele und knappe Reſultate erwarten.
Die Ergebniſſe der beiden Spiele, die am Sams=
tag
unter kaum beſchreiblicher Abteilnahme der
Bevölkerung auf neutralen Plätzen vor ſich gin=
Germania Eſchollbrücken Reichsbahn Darm= gen, ſpotteten indeſſen allen Erwartungen. Auf
dem Platz von Huddersfield Town wurden die
berühmten Aſtonians von dem alten Cupfighter
In dieſem Spiel hatte Reichsbahn reichlich Mancheſter City mit 6=1 Treffern geſchlagen.
Schon bei der Pauſe hatten die Leute aus Man=
cheſter
bei einer 4:0=Führung den Sieg ſicher.
vollere der Elf, aus Birmingham völlig ver=
mit
4:1 (2:1) Toren.
Portsmouth und Mancheſter City werden
Deutſchland bekannten engliſchen Unparteiiſchen
Rous das Pokal=Endſpiel austragen. Nach den
cheſter City als Favorit.
Rugby-Pflichkſpiele.
Baden/Württemberg:
TV. 46 Heidelberg RC. Pforzheim 3:0.
Freundſchaftsſviele:
SC. Heidelberg=Neuenheim SC. Frank=
furt
1880 3:3.
Süddeutſchlands Hockeyelf wurde
Heilbronn vor 3000 Zuſchauern von Mittel=
deutſchland
4:0 (0:0) geſchlagen. Mitteldeutſch=
land
trifft nun im Endſpiel mit Brandenburg
zuſammen.

der fragdilionele Ruder Wefkanpf Orferd-Canbrüdge.

Oben Oxford, unten Cambridge beim letzten Training auf der Themſe.

Cambridge ſiegt in Rekordzeit.
Oxford im klaſſiſchen Achterrennen
mit 4½ Längen geſchlagen.
Unter dem gewohnten Maſſenandrang der
Londoner Bevölkerung iſt am Samstagnachmit=
tag
wieder das traditionelle Achterrennen der
Univerſitätsmannſchaften von Oxford und Cam=

bridge auf der Themſe entſchieden worden. Auf
den heftigen Rückenwind ſollte auch in erſter
Linie die neue Rekordzeit von 18:03 Minuten
für die 7000 Meter lange Strecke von Putney=
Bridge nach Mortlake zurückzuführen ſein, in
der Cambridge als gefeierter Sieger durch das
Ziel ging. Oxford wurde mit viereinhalb Län=
gen
ſchwer geſchlagen.

SiebennentScwnin kteloive

1. Reichs=Olympia= Brüfungs=
ſchwimmen
in Magdeburg.
Der Erfolg des 1. Reichs=Olympia= Prüfungs=
ſchwimmens
, das am Samstag abend in dem
feſtlich geſchmückten Magdeburger Wilhelmsbad
begann, beſtätigt dem Deutſchen Schwimm= Ver=
band
, daß er in ſportlicher Beziehung die rich=
tigen
Wege zur Förderung des deutſchen Olym=
pia
=Nachwuchſes eingeſchlagen hat. Drei neue
deutſche Rekorde konnten erzielt werden und auch
die übrigen teilnehmenden jungen Schwimmer
bewieſen den zahlreichen Zuſchauern, daß ſie in
der Zwiſchenzeit viel gelernt haben. Die größte
Leiſtung des Abends vollbrachte der junge Bre=
mer
Fiſcher mit ſeiner neuen Beſtleiſtung über
100=Meter=Crawl. Mit 59,1 Sekunden verbeſſerte
er den ſeit zwei Jahren beſtehenden Rekord des
Kölner Derichs um 5 Zehntel=Sekunden und
blieb damit als dritter Deutſcher unter der Mi=
nutengrenze
. Das 100=Meter=Crawlſchwimmen
für Herren bildete zugleich die Einleitung des
Abends und verzeichnete 20 ausgezeichnete
Schwimmer am Start. Fiſcher kam im dritten
Lauf zu ſeiner Rekordleiſtung.
Im zweiten Lauf des 100=Meter= Crawl=
ſchwimmens
für Damen unterbot die Berliner
Nixe Giſela Arendt mit der hervorragen=
den
Zeit von 1:11,4 Minuten den bisher im Be=
ſitz
von Frl. Salbert=Beuthen befindlichen Re=
kord
um eine ganze Sekunde. Frl. Salbert ſelbſt
kam hinter Frl. Ohliger=Tbd. Solingen nur auf
den dritten Platz.
Die dritte deutſche Beſtleiſtung erzielte dann
im 200=Meter=Herren=Bruſtſchwimmen der deut=
ſche
Rekordmann Paul Schwarz=Göppingen,
der nach hartem Kampf mit Sietas=Hamburg
in neuer Beſtzeit von 2:43,2 Minuten vor Sie=
tas
(2:44,5 Minuten) ſiegreich blieb. Das 100=
Meter=Rückenſchwimmen der Herren gewann
Küppers=Bremen in der ebenfalls guten Zeit
von 1:09,6 Minuten, womit er faſt die deutſche
Rekordzeit erreichte. Schumann=Leipzig endete
hier in 1:12,5 Minuten an zweiter Stelle vor
Schwarz=Magdeburg. Raimund Deiters=Köln
mußte ſich über 200=Meter=Crawl ſehr ſtrecken,
um den jungen Lenkitſch=Aachen in 2:19,1 auf
den zweiten Platz verweiſen zu können. Die 400=
Meter=Crawl entſchied er dagegen ſicher in
5:07,4 Minuten vor Witthauer=Frankfurt, der
5:11,4 Minuten benötigte. Im 100=Meter=
Damen=Rückenſchwimmen lieferten ſich die deut=
ſche
Rekordhalterin Anni Stolte=Düſſeldorf
und Giſela Arendt=Nixe Charlottenburg in
1:26,2 Minuten ein totes Rennen. Die 400=Mtr.=
Crawl für Damen entſchied Hilde Salbert in
6:10,2 Minuten vor der deutſchen Meiſterin
Ruth Halbsguth=Nixe Charlottenburg für ſich
und zu einem ganz überlegenen Erfolg kam die
Europameiſterin Olga Jentſch=Jordan im
Damen=Kunſtſpringen vor Frl. Kapp=Frankfurt.
Frau Jentſch=Jordan brachte es hier auf 68,20
Punkte, während Frl. Kapp nur auf 56,55 Pkte.
kam. Ein Waſſerballſpiel zwiſchen der deutſchen
Nationalmannſchaft und einer Magdeburger
Städtemannſchaft endete 9:6 (1:5) für die Na=
tionale‟
.
Zwei Europa=Rekorde am zweiken Tag
Der zweite Tag des Olympia= Prüfungs=
ſchwimmens
in Magdeburg zeugte noch ein=
drucksvoller
von der ausgezeichneten Form un=
ſerer
Schwimmer. Vier deutſche und zwei neue
Europa=Rekorde wurden aufgeſtellt. Küppers=
Bremen ſchwamm über 100 Meter Rücken in
1:08,4 neuen deutſchen und Europarekord und
die zweite europäiſche Beſtleiſtung erzielte die
deutſche National=Mannſchaft mit Deiters, Len=
kitſch
. Grühn und Haas in 9:24,2 in der 4 mal
200 Meter=Crawl=Staffel. Die beiden anderen
deutſchen Rekorde gab es bei den Damen. Gie=
ſela
Arendt=Charlottenburg unterbot mit 1:11
ihren eigenen 100=Meter=Rekord vom Vortage
Crawlſchwimmen und im 100 Meter=Rücken=

ſchwimmen blieben ſogar die drei Erſtplacier=
ten
unter der beſtehenden Rekordmarke. Anni
Stolte=Düſſeldorf ſchlug als erſte in der neuen
Rekordzeit von 1:24,4 an.
Die Ergebniſſe.
1. Tag.
Herren: 100 Meter Crawl: 1. Fiſcher= Bre=
men
59,1 Sek. (Rekord), 2. Schwarz=Köln 1:01,1
Min., 3. Leiſewitz=Hannover 1:02,2 Min., 4.
Trocha=Aachen 1:02,2. 200 Meter Crawl: 1. Dei=
ters
=Köln 2:19,1 Min., 2. Lenkitſch=Aachen
2:19,4, 3. Grühn=Spandau 2:21,8 Min., 4. Haas=
Köln 2:22,5. 400 Meter Crawl: 1. Deiters=
Köln, 5:07,5 Min., 2. Witthauer=Frankfurt
5:11,4 Min., 3. Nüske=Stettin 5:13,3 Min., 4.
Freeſe=Bremen 5:14,7 Min. 200 Meter Bruſt:
1. Paul Schwarz=Göppingen 2:43,8 (Rekord), 2.
Sietas=Hamburg 2:44,5 Min., 3. Heina 2:48,8
Min., 4. Wittenberg=Berlin 2:51,5. 100 Meter
Rücken: 1. Küppers=Bremen 1:09,6 Min., 2.
Schumann=Leipzig 1:11,5 Min., 3. Schwarz=
Magdeburg 1:12,5, 4. Richter=Gleiwitz 1:13 Min.
Damen: 100 Meter Crawl: 1. Giſela Arendt=
Charlottenburg 1:11,4 Min. (Rekord), 2. Ohli=
ger
=Solingen 1:14,5 Min., 3. Hilde Salbert=
Charlottenburg 1:15,3 Min., 4. L. Schulze 1:15,4
Min. 200 Meter Bruſt: Frl. Genenger=Krefeld
3:06,3 Min., 2. Liſa Rocke=Magdeburg 3:10,3
Min., 3. Traute Engelmann=Nixe Charlotten=
burg
3:11 Min., 4. Blattmann=Freiburg 3:12,5
Min. 100 Meter Rücken: 1. Anni Stolte= Düſſel=
dorf
und G. Arendt=Nixe Charlottenburg je
1:26,2 Min., 3. Ruth Halbsguth=Nixe Charlot=
tenburg
1:27,9 Min., 4. Mehr=Leipzig 1:28,7
Min. 400 Meter Crawl: 1. Hilde Salbert=Nixe
Charlottenburg 6:10,2 Min., 2. R. Halbsguth
6:11,4 Min., 3. K. Hanicke=Dresden 6:12,4 Min.,
4. Mewes=Magdeburg 6:12,5 Min.
Kunſtſpringen: 1. Olga Jentſch=Jordan 68,20
P., 2. Kapp=Frankfurt 56,44, 3. Höhne=Dresden
37,83 P.
Waſſerball: National=Mannſchaft Magde=
burger
Stadtmannſchaft 9:6 (1:5).
2. Tag.
Herren: 100 Meter Crawl: 1. Fiſcher= Bre=
men
1:00,3 Min., 2. Schwarz=Köln 1:01,4, 3.
Heibel=Neuwied 1:02 Min. 200 Meter Crawl:
1. Struck=Offenbach 2:23,5 Min., 2. Golz=Berlin
2:25,2 Min., 3. Heiſe und Ewelke=Berlin je
2:26,4 Min. 400 Meter Crawl: 1. R. Deiters=
Köln 5:03,5 Min., 2. Nüske=Stettin 5:12,7 und
Witthauer=Frankfurt gleiche Zeit, 4. Lenkitſch=
Aachen 5:14. 200 Meter Bruſt: 1. Sietas= Ham=
burg
2:44 Min., 2 P. Schwarz=Göppingen
2:45,6, 3. Wittenberg=Berlin 2:49,8. 100 Meter
Rücken: 1. Küppers=Iremen 1:08,4 ( Europa=
rekord
), 2. Schumann=Leipzig 1:11,8, 3. Simon=
Gladbeck 1:13,3. Kunſtſpringen: 1. Mahraun=
Berlin 133,69 Punkte, 2. Eſſer=Iſerlohn 123,382
Punkte, 3, Zander=Berlin 118,23 Punkte. 4 mal
200 Meter Crawl: A.=Mannſchaft 9:24,2 ( Eu=
roparekord
), 2. B.=Mannſchaft 9:32,5 Min.
Damen: 400 Meter Crawl: 1. A. Stolte=
Düſſeldorf 6:08,5 Min., 2. K. Hanike=Dresden
6:08,9 Min., 3. R. Halbsguth=Nixe Charlotten=
burg
6:10,1. 200 Meter Bruſt: Genenger= Kre=
feld
3:06,1 Min., 2. Traute Engelmann=Nixe
Charlottenburg 3:09,8 Min., 3. L. Rocke= Magde=
burg
3:10,4 Min. 100 Meter Rücken: 1. A.
Stolte=Düſſeldorf 1:24,4, 2. G. Arendt=Berlin
1:24,6 Min., 3. R. Halbsguth=Berlin 1:25,3.
4 mal 100 Meter=Crawl=Staffel: 1. A.= Mann=
ſchaft
4:52,4 Min., 2. B.=Mannſchaft 5:00,6 Min.
Waſſerball: A.=Mannſchaft B.=Mannſchaft
10:4 (5:2).

Beim Berliner Hallenſportfeſt
der Polizei ſiegte über 3000 Meter Syring
in 8:30.8 Min. knapp vor Böttcher und Göhrt.
Der Deutſche Sprintermeiſter Borchmeyer wurde
über 400 Meter hinter Imhoff=Berlin (51,8)
und Eifrig (SCC.) nur Dritter, Mit Dr. Peltzer
als Schlußmann gewann Preußen Stettin die
4X400 Meter in 3:29,3 Min. vor PSV. Berlin
und DSC. Berlin.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. März 1934.

Dworr nege Fanbogamnelſter.

Die Handball=Ergebniſſe.

Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga.

Gau Südweſt:
1. Entſcheidungsſpiele:
TV. Frieſenheim Polizei Darmſtadt 6:3.
Damen: TV. 61 Kaiſerslautern Stadt=SV.
Frankfurt 0:5.
Gruppe Main=Heſſen:
SV. 98 Darmſtadt Tgſ. Offenbach: verlegt.
TSV. Herrnsheim TSG. 85 Fechenheim:
verlegt.
In Darmſtadt: Main/Heſſen Rheinheſſen
10:6.

Gau Baden:
Phönix Mannheim Tbd. Durlach 7:1.
TV. Ettlingen SV. Waldhof 5:10.
Mannheim TV. Hockenheim 6:3.
VfR. Mannheim Polizei Karlsruhe 10:6.
Gau Württemberg:
Oſt: SSV. Ulm Tbd. Ulm 5:6.
Sportfr. Tübingen Tbd. Tailfingen 3:6.
Tgm. Göppingen Tgm. Geislingen 9:5.
Weſt: Kickers Stuttg. Eßling. TSV. 2:9.
Tgſ. Stuttgart Tgm. Eßlingen 7:1.
Stuttgarter TV. Polizei Stuttgart 5:5.
Gau Bayern:
Nord: 1. FC. Nürnb. Sppgg. Fürth 5:15.
MTV. Fürth Polizei Nürnberg: verlegt.
. FC. Bamberg Tbd. Mögeldorf: verlegt.
TV. 60 Fürth TV. Leonh. Sündersbühl 2:6.
Süd: 1860 München TV. Ingolſtadt 7:7.
Polizei München TV. Milbertshofen 3:8.
FC. Fürſtenfeldbruck MTV. München 9:5.
TV. Augsburg BC. Augsburg 3:10.

Gau Nordheſſen:
Kaſſeler Turngemeinde Tuſpo 86 3:12.
Kurheſſen Kaſſel TV. Eſchwege 8:6.
Heſſen/Preußen SC. 03 Kaſſel 7:4.
Gau Mittelrhein:
Poſt Trier TV. Koblenz=Mühlheim:
kampflos für Trier.

Im ſüdweſtdeutſchen Handballſport fielen am
Sonntag zwei weitere Entſcheidungen. In Süd=
bayern
ſicherte ſich München 1860 die Meiſter=
ſchaft
, allerdings nicht durch eigene Kraft, ſon=
dern
durch die unerwartete Niederlage der
Münchener Polizei gegen den TV. Milberts=
hofen
. Eine weitere Entſcheidung brachten die
Spiele in Württemberg. In der Gruppe Oſt
ſicherte ſich die Turngemeinde Göppingen die
Meiſterſchaft. Sie wartet jetzt auf den Meiſter
der Gruppe Weſt, wo es am Sonntag durch eine
unerwartete Niederlage der Stuttgarter Kickers
wieder eine Verwirrung an der Tabellenſpitze
gab. Im Gau Südweſt ſiegte der TV. Frieſen=
heim
mit 6:3 im erſten Endſpiel um die Gau=
meiſterſchaft
der Polizei Darmſtadt. Am kom=
menden
Sonntag ſtehen ſich die beiden Mann=
ſchaften
im Rückſpiel in Darmſtadt gegenüber.
Sollten die Darmſtädter hier ſiegreich ſein, ſo
dürfte es noch zu einem dritten Spiele kommen.
Bei den Frauen, führte den main=heſſiſchen
Meiſter, SV. Frankfurt, das Vorſpiel um
die Gaumeiſterſchaft in Kaiſerslautern mit dem
dortigen Turnverein 1861 zuſammen. Die kampf=
erprobten
Frankfurterinnen landeten einen
ſicheren und verdienten Sieg von 5:0 (2:0) und
benötigten aus dem am nächſten Sonntag in
Frankfurt ſtattfindenden Rückſpiel nur einen
Punkt zum Gaumeiſter=Titel.

Schlechter Start der Polizei.

Polizei=Handballer ſcheikern

in Frieſenheim!
TD. Frieſenheim Polizei Darmſtadt

6:3 (2:3).

Gleich vorweg ſei geſagt, daß der Sieg von
Frieſenheim unbedingt als verdient bezeichnet
werden muß. Die Frieſenheimer Elf war in
bezug auf techniſchen Feinheiten eine glatte
Null, aber der Kampfeifer, den die Mannſchaft
beſaß, konnte ſchlechthin von der Darmſtädter
Elf nicht erreicht werden. Die harte Spielweiſe
der Frieſenheimer iſt bei uns beſtimmt unbe=
kannt
, alle Darmſtädter Vereine ſpielen tech=
niſch
ſehr ſchön, um dann in Schönheit zu ſter=
ben
. Aber damit kann kein Sieg erzielt wer=
den
, das ſoll und muß ſich die Polizeielf für das
am kommenden Sonntag ſtattfindende Rückſpiel
merken. Hoffen wir, daß ſie durch das Spiel be=
lehrt
, nun weiß, um was und wie es geht.

Die Mannſchaften
ſtanden ſich in folgender Aufſtellung gegenüber:
Frieſenheim: Gjemre; Heß, Maier; E.
Schwarz, Schreiber, A. Schwarz; Grahm. Reg=
ner
, Randl, Hoffmann, H. Schwarz. Polizei
Darmſtadt: Kiepfer; Pfeiffer, Blank; Un=
macht
, Daſcher, Stahl; Rothermel, Spalt, Som=
mer
, Huber, Leonhardt.
Schiedsrichter Schauermann=TV. Sachſenhau=
ſen
war dem Spiel ein vollkommen unfähiger
Leiter. Bei der harten Spielweiſe der Frieſen=
heimer
hätte er unbedingt beſſer durchgreifen
müſſen.
Die Krikik voraus.

die Polizeielf im Angriff, doch immer mehr
nimmt Frieſenheim das Heft in die Hand. Der
ſtarke Gegenwind macht der Darmſtädter Mann=
ſchaft
ſchwer zu ſchaffen. In der 10. und 12. Mi=
nute
verſchaffte ſich die Frieſenheimer Elf die
Führung. Hart, manchmal ſehr hart, werden die
Angriffe der nun verbiſſen kämpfenden Poliziſten
abgeſchlagen. Ihr Schickſal wird in der 18. Mi=
nute
beſiegelt, als der Mittelſtürmer das Re=
ſultat
auf 5:3 für Frieſenheim erhöht. Kurz vor
Schluß ſetzt der Rechtsaußen Frieſenheims den
6. Treffer in das Heiligtum von Darmſtadt. Der
Schlußpfiff ging unter dem Jubel der Frieſen=
heimer
Anhänger unter.
Bo.

Kein Inkereſſe für Frauen=Handball.

Nur zwei Meldungen für die Frauen=Weltſpiele.

Während für die verſchiedenen Wettbewerbe
der TV. Frauen=Weltſpiele, die vom 9. bis 11.
Auguſt in London ſtattfinden, aus 26. Nationen
Meldungen eingegangen ſind, liegen für das
gleichzeitig ausgeſchriebene Handball=Turnier
nur zwei Meldungen, von Deutſchland und
Oeſterreich vor. Ob unter dieſen Umſtänden
überhaupt in London Handball geſpielt wird, iſt
ſehr zweifelhaft.

Merck Darmſtadt DTSG. 46 Darmſtadt.
5:11 (1:6).

Vor 500 Zuſchauern ſpielte die Polizeielf ihr
weitaus ſchlechteſtes Spiel der Saiſon. Trotz
Sommer, der gar nicht in der gewohnten Form
war, konnte die Mannſchaft nicht gefallen.
Rühmliche Ausnahmen waren nur Daſcher,
Pfeiffer und Leonhardt. Auch Kiepfer ergab ſich
ruhig ſeinem über ihn hereinbrechenden Schickſal.
Wie geſagt, fehlte der Elf das geſchloſſene Zu=
ſammenwirken
, und vor allem der Kampfgeiſt,
der zum Sieg bei ſolch ſchweren Spielen erfor=
derlich
iſt.
Die Frieſenheimer Elf iſt eine ausgeſprochene
Kampfmannſchaft, die über eine Reihe ſehr un=
fairer
Spieler verfügt, die beſtimmt keine Rück=
ſicht
kennen, wenn ſich ein gegneriſcher Stürmer
im Strafraum bewegt. Ihre Stärke hat die
Mannſchaft in dem Tormann, Mittelſtürmer,
Mittelläufer und der rechten Sturmſeite.

Der Spielverlauf.

Nach einem vorausgegangenen Regenguß gab
der Schiedsrichter pünktlich um 3 Uhr den Ball
frei. Die Polizei hatte in der erſten Halbzeit den
ſtarken Wind im Rücken, der ihr in der zweiten
Spielhälfte zum Verhängnis wurde. Gleich in
der erſten Minute holte Spalt die 1:0=Führung
für die Polizei. Dabei blieb es auch vorläufig,
denn in der Reihenfolge Huber, Spalt, Sommer
und wieder Spalt übten ſich dieſe Spieler im
Lattentreffen. Erſt in der 11. Minute gibt Som=
mer
der Ueberlegenheit Ausdruck. 2:0. Aber die
Frieſenheimer ſind nicht entmutigt. Ein Durch=
ſtoß
zeigt, daß ſie den Kampf noch nicht aufge=
geben
haben, denn der Schuß des Halbrechten
ſauſt unhaltbar in die Maſchen Kiepfers. Trotz
dem Rückwind langt es der Polizei in den fol=
genden
Minuten nur zu einem offenen Feld=
ſpiel
. In der 24. Minute bringt der erſte ſchöne
Angriff des Polizeiſturmes einen weiteren Er=
folg
durch Spalt. Keiner der Darmſtädter An=
hänger
hätte gedacht, daß dies der letzte Treffer
der Polizeielf geweſen wäre. In der 26. Minute
ſtellt der Halblinke der Frieſenheimer den alten
Gleichſtand wieder her. Kurz vor der Halbzeit
probiert Leonhard noch einmal ſein Glück, je=
doch
mit negativem Ergebnis.
Nach der Halbzeit nimmt das Unglück ſeinen
weiteren Lauf. Vorerſt iſt wohl noch meiſtens

Wegen des Spielverbots am Nachmittag
mußte dieſes Freundſchaftsſpiel ſchon um 11 Uhr
vormittags zum Austrag kommen. Das mag
der Grund des ſchlechten Beſuchs geweſen ſein,
oder auch der eiſige Südoſt, der auch dem Spiel=
geſchehen
ſeinen Stempel aufdrückte. Nur ſo
war das ungenaue Zuſpiel beiderſeits zu erklä=
ren
. Merck erſchien mit reichlich Erſatz und dazu
noch unvollſtändig. Die meiſte Zeit des Spiels
waren nur 10 Mann zur Stelle. Auch die 46er
kamen nicht in beſter Aufſtellung. Meyers
Platz, der in der Bezirks=Auswahlmannſchaft
ſpielte, war nur teilweiſe gut betreut.

Spieleriſch geſehen war das Spiel recht an=
ſtändig
, wenn doch einige unſanfte Anrempelun=
gen
zutage traten, dann nur wegen des ſtarken
Windes und des ſandigen Bodens. Schiedsrich=
ter
Netz=Polizei war nicht kleinlich, gewiſſenhaft
ung regelſicher.

Die erſte Hälfte kamen die Rothoſen zuerſt
nicht richtig in Fahrt, erſt nach 10 Minuten
war hier eine Ueberlegenheit bemerkbar. Bei
etwas genauerem Zuſpiel hätte hier ſchon die
Torausbeute größer ſein müſſen. Die Mercker,
nur mit drei oder vier Stürmern, waren in die
Defenſive gedrängt und haben ſich bis Halbzeit
ſehr gut geſchlagen. Ihr Mittelſtürmer und
Brücher waren die treibenden Kräfte, die auch
das eine Tor herausholten. Anders die zweite
Halbzeit, wo Merck durch Alleingänge und Auf=
rücken
ihrer Läufer noch zu 4 Erfolgen kam.
Die Rothoſen hätten nach der Pauſe zu mehr
Toren kommen müſſen, aber wenig Verſtändnis
im Sturm und ungenaues Zuſpiel der Hinter=
mannſchaft
, die zeitweiſe das Spiel nicht ernſt
genug nahm, waren der Grund für die Erfolge
des Dreierſturms der Mercker. Ein großes Pen=
ſum
Arbeit bewältigte die Mercker Hintermann=
ſchaft
, wenn auch manchmal eine unnötige Härte
angewandt wurde. Die 11 Tore waren für den
Schlußmann kaum zu halten und dürfte ihm
keine Schuld beizumeſſen ſein. Vorher ſpielten
die M.=Schüler gegen Viktoria Griesheim Schü=
ler
3:12.

DTSGde. 46 Darmſtadt.

Das Hallentraining findet ab dieſer Woche
in der Woogsturnhalle von 21 bis 22.30 Uhr
ſtatt und gilt wie ſeither für die geſamte Raſen=
ſportabteilung
. Diejenigen Sportkameraden, die
an der Oſterwanderung ſich beteiligen, werden
gebeten, die Spielerverſammlung am Freitag,
pünktlich 21.30 Uhr, bei Mitglied Arnold, Bis=
marckſtraße
107, zu beſuchen. Der geplanten Vier=
tags
=Wanderung nach dem Vogelsberg können
ſich noch Intereſſenten anſchließen. Vorgeſehen
iſt Selbſtverpflegung, ſo daß mit den geringſten
Mitteln ein Auskommen möglich iſt. Nähere
Einzelheiten am Freitag.

Handball im Kreis Darmſtadt.

Auswahlſpiel: Bezirk Rhein=Main- Be=
zirk
Rheinheſſen 10:6 (5:2).
Pflichtſpiel: HahnPoliz. Reſ. 11:4 (4:4).
Privatſpiele: MerckTSpgde. 46 Darm=
ſtadt
6:11. BraunshardtGermania Pfung=
ſtadt
4:5 (3:3). Tv. Pfungſtadt-Beſſungen
(ausgefallen). Urberach-Vorwärts Langen
4:8 (3:3); Zweite 8:6. FAD. Darmſtadt
FAD. Oppenheim 9:3. FAD, Griesheim
FAD. Pfungſtadt 7:3.
Mit dem Auswahlſpiel auf dem 98er Stadion
hatte die Kreisſpielleitung einen Lehrgang für
Handball=Schiedsrichter und =Anwärter verbun=
den
. Obmann Zeunert=Langen eröffnete um
13.45 Uhr die Sitzung und bedauerte, daß von
80 Schiedsrichtern noch nicht einmal 20 anweſend
waren. Es wurde das Meldeweſen beſprochen.
Ferner fand eine Ausſprache ſtatt über Spiel=
vorgänge
, die die Handballordnung in ihren
Paragraphen nicht erfaßt. Die einzelnen Punkte
waren recht lehrreich. Mittlerweile hatten ſich
die Zuſchauer zu dem Bezirks=Auswahlſpiel ein=
gefunden
.
Rhein=Main war vertreten mit: Meyer (TSG.
46), Brohm (Schwanh.), Förſter; Klöß, Ditt=
mar
(all: SV. 98), Schunk (Vorwärts Bocken=
heim
); Feick, Werner, Fiedler (alle SV. 98),
Heußer, Pabſtdorf (Schwanheim).
Rheinheſſen mit: Kiſſel; Sehberger, Embach
(Herrnsheim); Schäfer, Reis, Sänger; Wer=
ner
, Göſele (Pfeddersheim), Gruber, Kreider
(Wormatia), Rempel (Offſtein).
Bei den Gäſten wurden ſpäter Rempel durch
Wlodarek (Hochh.) und Kreider durch Keinz
(Bürſtadt) erſetzt. Schiedsrichter: Zeunert=
Langen.
Sofort ſetzte ein flottes Tempo ein. Die Tore
kamen abwechſelnd in Gefahr. Bei den Gäſten
konnte Kiſſel gerade noch zur Ecke ablenken,
während Meyer zweimal Glück hatte, als Em=
bachs
Schüſſe das Gehäuſe ſtreiften. Bald hatten
ſich die Parteien orientiert und bewachten die
bekannteſten Spieler. Feick konnte nur einmal
ſeinen Läufer abſchütteln. Auch Embach kam
nicht voll zur Geltung. Erſt nach 10 Minuten
Spieldauer wurde der Torreigen eröffnet. Die
Rhein=Mainer waren leicht überlegen und lagen
in der 17. Minute 3:0 in Führung durch ſchöne
Feldtore. Endlich erlangten die Gäſte etwas
mehr Zuverſicht, als Embach durch Strafwurf
den erſten Ball einſchoß zum 3:1, dann 4:2. Faſt
mit dem Halbzeitpfiff verbeſſerte Werner einen
Alleingang zum bejubelten 5:2. Kurz nach
Wiederanpfiff erhöhten die Gäſte durch Straf=
wurf
auf 5:3. Ein klarer Vorteil der Platzelf
ſchaffte bis zur Mitte der zweiten Hälfte das
Ergebnis auf 8:4. Der Druck hielt weiter an
bis zum 10:4. Gegen Schluß ließ der Mittel=
läufer
Schunk etwas nach. Dies nutzte der
Herrnsheimer Stratege Embach ſofort aus und
drängte ſich etwas mehr in der Mitte durch.
Zwei Tore konnte er noch aufholen. Dann Schluß
mit 10:6.
Die Torſchützen: Heußer 4, Pabſtdorf 3, Feick,
Fiedler, Werner je 1. Bei den Gäſten: Em=
bach
3, Göſele 2, Wlodarek 1 (Rückhänder). Jede
Partei hatte drei Strafwürfe eingeſchoſſen. Es
ergibt ſich hieraus bereits das Kräfteverhältnis,
nämlich der Vorteil der Platzelf mit ſieben Feld=
toren
.
Mit Rückſicht auf den Charakter des Spieles
ſoll auf
die Leiſtungen der Spieler

etwas näher eingegangen werden. Der Aufbau
des Angriffs war recht verſchieden. Während die
Gäſte ohne Anwendung irgendeiner Taktik den
Ball im Alleingang faſt immer vortrieben, bis
es im Strafraum zum Gewurſtel kam, ſorgten
die drei Stürmer des SV. 98 für produktives
Schneiden. In der Mitte ſtanden dann Pabſt=
dorf
und Heußer, nahmen die Chancen wahr
und ſchoſſen herzhaft. Hieraus erklärt ſich auch
die Torbeute dieſer beiden Spieler mit zuſam=
men
7 Treffern. Gute Leiſtungen in der Ab=
wehr
ſah man vor allem bei Klöß, der Em=
bachs
Flügel mit dem Pfeddersheimer Göſele zu
bewachen hatte. Ferner fiel Förſter auf, und
Meyer war auch beſſer als ſein Gegenüber. Die
Leiſtungen des Schwanheimer Pabſtdorf wur=
den
von keinem Spieler erreicht, auch von Em=
bach
nicht. Wenn die drei Lilienträger ihre
typiſchen Angriffe vortrugen und die Abwehr
gefeſſelt hatten, ſtürmte Heußer aus dem Hinter=
halt
hervor und erhielt uneigennützig den Ball
zugeſpielt. Daher ging er auch mit der höchſten
Torbeute hervor. Heute kann man ſagen, daß
die Vertreter für die Deutſchen Kampfſpiele in
Nürnberg im nächſten Jahre zum großen Teil
von der Darmſtädter Hochburg (einſchl. Polizei,
die heute in Frieſenheim ſpielte) geſtellt werden
müſſen. Paoſtdorf darf aber dabei nicht fehlen.
Ob für Embach ein Platz frei bleiben kann, er=
ſcheint
fraglich.
Die Parteien vertrugen ſich vorbildlich ( ab=
geſehen
von der Abwehr letzten Mittels des Hal=
tens
bei den Gäſten), und ſo hatte Zeunert ein
leichtes Amt. Wegen der Unbill der Witte=
rung
, wohl auch wegen der mäßigen Bekannt=
gabe
an die Tageszeitungen waren nur 250 Zu=
ſchauer
erſchienen.

TSV. BraunshardtGermania Pfungſtadt
4:5 (3:3).
Die Platzelf konnte leider nur ſechs Etats=
mäßige
ſtellen und mußte mit 10 Spielern be=
ginnen
. Erſt ſpäter ſprang noch ein Erſatzmann
ein. Mit rieſigem Eifer machte ſich Brauns=
hardt
an die Aufgabe heran, den gefürchteten
Pfungſtädter Germanen ſtandzuhalten. Es ge=
lang
. Die Gäſte bereiteten eine Enttäuſchung.
Mitunter ſah man bei ihnen Anſätze, die ihrem
Ruf Ehre machten, aber nur vorübergehend. Da=
her
kam es, daß die geſchwächte Platzelf kurz vor
Schluß noch 4:3 in Führung lag. Erſt in den
letzten vier Minuten fielen noch zwei Tore für
die Gäſte, die damit einen glücklichen 5:4 =Sieg
erzielten. Schiri Nikolay=Wolfskehlen gut
wie immer.

Tv. Hoffnung Hahn Polizei Reſ. 11:4 (4:4).

Erinnerte man ſich der hohen Vorſpielnieder=
lage
(4: 12) an einem Sonntagvormittag auf
dem Polizeiplatz, ſo war die Spannung für das

Rückſpiel begreiflich; zumal die Hahner in letz=
ter
Zeit eine bedeutende Formverbeſſerung auf=
zuweiſen
hatten. Bis zur Pauſe hielten die
Gäſte mit vier Strafwürfen den Gleichſtand.
Aber dann zog die Platzelf davon. Der Sturm
war jetzt beſonders gut aufgelegt und brachte
es faſt ausſchließlich mit Feldtoren dahin, daß
die frühere Niederlage mit beinahe demſelben
Ergebnis wettgemacht wurde. Das Spiel ward
ſehr ordentlich durchgeführt und hatte einen
ſicheren Leiter.

Urberach Vorwärts Langen 4:8 (3:3).

Seit ſeiner Trennung hat der Langener Tn.
Vorwärts einen merklichen Fortſchritt gemacht.
Dies zeigte klar der Spielverlauf in Urberach.
Es wurden techniſch ſehr ſchöne Leiſtungen ge=
boten
, namentlich im Sturm. Urberachs Ab=
wehr
war vor eine Aufgabe geſtellt, die ſie nicht
immer erfüllen konnte. Dieſer Mangel trat
ſichtlich in der zweiten Hälfte zutage. Beſſer
ſchnitten dagegen die Reſerven ab. Aber auch
hier hatten die Gäſte nach der Pauſe merklich
nachgedrängt. Zimmer=Sprendlingen lei=
tete
gut.

Bezirksmeiſterſchaften

der Kegler im Gau Südweft.

Offenbach Bezirksmeiſter
vor Worms und Darmſtadt.

Der Endkampf um die Bezirksmeiſterſchaften
wurde am Sonntag in Wiesbaden im Kegler=
ſporthaus
ausgetragen. Wie beim Vorkampfe
eröffnete Worms den Kampf. Die Mann=
ſchaft
war in weſentlich beſſerer Form wie in
Kelſterbach und konnte mit dem Geſamtreſultat
von 5211 Holz die Bahn verlaſſen. In Vor=
und Rückkampf erreichte ſie insgeſamt 10 353
Holz und ſteht damit an zweiter Stelle.
Verbandsklubmeiſter Bahnfrei=Worms
konnte bei dem Bezirkskampf mit ſeinem ſehr
guten Reſultate von 1625 Holz bei 300 Kugeln
die Bezirksklubmeiſterſchaft erringen.
Dann trat Darmſtadt in den Kampf und
zeigte eine überaus ſchwache Leiſtung, die man
nicht erwartet hat. Keiner konnte ein beſonde=
res
Reſultat zuwege bringen. Die Geſamt=
leiſtung
betrug 4960 Holz, in Verbindung mit
dem Vorkampf ſind 10 239 Holz zu buchen.
Darmſtadt blieb damit bei dem großen Vor=
ſprung
noch hinter Worms zurück und mußte ſich
auch von Offenbach als geſchlagen bekennen. Die
Mannſchaft ſteht in der Bezirksmeiſterſchaft an
dritter und letzter Stelle.
Beſſer erging es der Verbandsklubmeiſter=
mannſchaft
D. K. 1911/ BV. Darmſtadt, die bei
300 Kugeln 1597 Holz erreichte und damit an
zweiter Stelle ſteht.
Den letzten Start hatte der Verband Offen=
bach
a. M. Seine Mannſchaft war in beſſerer
Form wie im Vorkampf. Die erzielte Leiſtung
beträgt 5230 Holz, dazu 5125 Vorkampf, Geſamt=
leiſtung
10 355 Holz, und ſo ſtand Offenbach an
erſter Stelle.
Bei dem Klubmeiſterſchaftskampf war Offen=
bach
durch N. H. vertreten, der nur 1570 Holz
duchte und damit an letzter Stelle ſteht.
Als weiterer Klub um die Klubbezirksmeiſter=
ſchaft
trat noch Jung Holz Neu=Iſenburg an.
Die Mannſchaft hat ſich mit 1582 Geſamtholz an
die dritte Stelle geſetzt.

Bankamgewichts-Ausfcheidungen
der Ringer.

Gehring Frieſenheim ſiegt vor Müller=
Lampertheim.

Vor einer großen Zuſchauermenge kamen am
Sonntag in Lampertheim die Banramgewichts=
Ausſcheidungskämpfe der Ringer für die Europa=
meiſterſchaften
in Rom zum Austrag. Von den
acht ſtartberechtigten Teilnehmern fehlten der
Nürnberger Olympiaſieger Brendel ſowie Oſter=
mann
=Saarbrücken wegen Gewichtsſchwierigkei=
ten
. Es traten alſo an: Fiſcher=Zweibrücken,
Gehring=Frieſenheim, Möſchel=Köln,
Lunkenheimer=Dieburg, Impertro=
Ludwigshafen und Müller=Lampertheim.
Den ſchönſten Kampf lieferten ſich Impertro= Lud=
wigshafen
und der Dieburger Lunkenheimer.
Sportlich am wertvollſten war jedoch das Tref=
fen
zwiſchen Gehring und Fiſcher, das völlig aus=
geglichen
verlief. Der Frieſenheimer erhielt
ſchließlich doch den Arbeitsſieg zugeſprochen, da
Fiſcher in der Bodenrunde unſchön verteidigte,
Die Kämpfe, die unter der Leitung von Reichs=
ſportwart
Stepudat, Sportwart Maſt=Mainz und
Kreisführer Schopf=Mannheim ſtanden, brachten
das folgende Ergebnis; 1. Gehring= Frieſen=
heim
3 Siege, 2. Müller=Lampertheim, 3. =
ſchel
=Köln, 4. ImpertroLudwigshafen (gegen
Müller wegen Verletzung aufgegeben), 5. Fiſcher.
6. Lunkenheimer.

Hockey=Silberſchild-Zwiſchenrunde
in Heilbronn.

Süddeutſchland Mitteldeutſchland 0:4 (0:0).
Nachwuchsſpiel: Baden Württemberg 2:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Gau Südweſt:
SC. Frankfurt 80 Mainzer HC. 2:0.
SC. Frankfurt 80 Hanauer HTC. 1:2.
Rotweiß Frankfurt JG.=SV. Frankfurt
(Damen) 0:5.
Rotweiß Frankfurt Reichsbahn Aſchaffen=
burg
0:1.
FSV. Frankfurt Eintracht Frankfurt 5:1.
(Damen: 0:4.)
Frankfurter TV. 60 Stadt=SV. Frankfurt
(Damen) 10:0.
Hanauer HTC. Rotweiß Frankfurt 7:0.
HVg. Koblenz SC. Frkf. 1880 (Damen) 2:4

[ ][  ][ ]

Montag, 19. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 77 Seite 7

Aus Heſſen.
Reicheftätthanter Trenger
beſichligt hiſtoriſche Skäkken des Odenwaldes.
STPA. Am Freitag, den 16. März 1934, trat unſer Gauleiter
und Reichsſtatthalter Sprenger, zuſammen mit unſerem Staats=
miniſter
Jung und ihrer Begleitung eine Fahrt durch den Oden=
wald
an, um die Stätten zu beſuchen, die uns als Ueberreſte ein=
ſtiger
Schöpfungen unſerer Vorfahren Kunde geben von dem Stand
damaliger Kultur. Die ſachkundige Leitung der Fahrt lag in den
Händen des Herrn Profeſſors Behn.
Eine eingehende Schilderung deſſen, was beſichtigt wurde und
welche Rückſchlüſſe kultureller Art ſich daraus herleiten laſſen, ſoll
weiteren Abhandlungen, die über die einzelnen Punkte der Fahrt
berichten, vorbehalten ſein. Heute ſoll lediglich der Verlauf der
Fahrt feſtgehalten ſein.
Zunächſt führte die Fahrt nach Dieburg, wo eine Beſichtigung
der Funde aus dem Mithras=Tempel vorgenommen wurde; an=
ſchließend
wurde, noch die alte Wallfahrtskapelle eingehend be=
ſichtigt
.
Von Dieburg ging die Fahrt weiter nach Groß=Umſtadt. Hier,
wie vorher in Dieburg, hatte die Bevölkerung ihrer Freude über
die Anweſenheit des Reichsſtatthalters durch reichen Flaggenſchmuck
lebhaften Ausdruck verliehen. Die Beſichtigung der neuen Eiszeit=
ſtation
in Groß=Umſtadt und ihre Funde erregten größtes In=
tereſſe
. Neben der Beſichtigung der im dortigen Muſeum ausge=
legten
Stücke fand noch eine Inaugenſcheinnahme an einer Fund=
ſtelle
in der Nähe von Eroß=Umſtadt ſtatt. Im Rathaus zu Groß=
Umſtadt überreichte der dortige Bürgermeiſter dem Herrn Reichs=
ſtatthalter
mit einer kurzen Anſprache den Ratsbeſchluß der Ge=
meinde
Groß=Umſtadt, wonach dieſe dem Herrn Reichsſtatthalter
und Gauleiter Sprenger das Ehrenbürgerrecht verleiht. Reichs=
ſtatthalter
Sprenger betonte in ſeiner Erwiderungsrede, daß er
für die Ehrung danke und ſie nur deswegen annehmen könne, weil
er darin vor allem eine Ehrung der Bewegung und unſeres Füh=
rers
erblicke.
Anſchließend ging die Fahrt nach der Haſelburg bei Hummet=
roth
. Dort hat man die Grundriſſe eines römiſchen Gutshofes feſt=
geſtellt
. Hier dreht es ſich darum, das Gelände freizulegen, um zu
ſehen, was von der alten Anlage noch erhalten iſt.
Ueber Michelſtadt und Erbach, wo eine Beſichtigung der Strick=
garn
= und Wollwarenfabrik Kumpf eingeſchaltet wurde, ging es
zur Beſichtigung der karolingiſchen Einhards=Baſilika in Stein=
bach
. Bei dem Verlaſſen der Baſilika hatte ſich aus der gegenüber=
liegenden
Schule die geſamte Dorfjugend eingefunden, die unſerem
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger mit frohen Heil Hitler=
Rufen zujubelten.
In Lichtenberg, dem nächſten Haltepunkt, wurde die Heune=
burg
, ein alter Ringwall, in Augenſchein genommen. Bei der
Rückkehr zu den Wagen hatte ſich eine Anzahl Pimpfe des Jung=
volks
eingefunden, die zu beiden Seiten Spalier ſtanden. Der
Reichsſtatthalter, der ſich mit dem Führer der Pimpfe kurz unter=
hielt
, ſchenkte dieſem ſein Bild. Die ſtrahlenden Augen des friſchen
Jungengeſichts drückten deſſen Dank aus.
Die Heimfahrt führte über Auerbach a. d. B., wo noch kurz
das Fürſtenlager beſichtigt wurde.
Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger hat mit dieſer
Fahrt erneut ſeine Anteilnahme, die er den Stätten alter deutſcher
Kultur und Vergangenheit entgegenbringt, bewieſen. Letzten
Endes gilt es, alle deutſchen Volksgenoſſen mit den Zeugen frühe=
ter
Zeiten vertraut und unſere Vergangenheit, auch auf kulturel=
lem
Gebiet, wieder ſtolz zu machen.
Wie bereits eingangs betont, wird eine eingehende Würdigung
des auf der Fahrt Geſehenen weiteren Berichten vorbehalten
bleiben.
F. Eberſtadt, 18. März. Gemeinderatsſitzung. Nach=
dem
der bisher kommiſſariſche Beigeordnete, Landwirt Heinrich
Dächert 4., von der Regierung auf die Dauer von ſechs Jahren
in ſein Amt eingeſetzt worden iſt, fand gelegentlich der vorletzten
Sitzung des Rates der Gemeinde ſeine feierliche Einführung
und Verpflichtung ſtatt. In einer weiteren Sitzung wurde
der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934durch
den Rat verabſchiedet. Der im Voranſchlag für den Einbau einer
Warmwaſſerheizung im Rathaus vorgeſehene Betrag von 5000
RM. wurde bei den Ausgaben abgeſetzt. Dafür wurde ein Betrag
von 1500 RM. für eine Lautſprecheranlage eingeſtellt,
die insbeſondere den hieſigen Schulen bei der Uebertragung öffent=
licher
Programme dienen ſoll. Unter Berückſichtigung dieſer Aen=
derungen
ſchließt der Voranſchlag in Einnahme und Ausgabe mit
579 420,33 RM. Der durch Gemeindeumlagen aufzubringende Fehl=
betrag
beläuft ſich auf 46 016,30 RM.
Eb. Eberſtadt, 19. März. Hohes Alter. Frau Marie
Dieter, wohnhaft Neue Schwanenſtraße, kann heute ihren 78.
Geburtstag begehen.
k. Dieburg, 17. März. Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger kam geſtern vormittag mit ſeinem Stabe zu einem
kurzen Beſuch in unſere Stadt. Am Rathaus begrüßte die Herren
Bürgermeiſter und Kreisleiter Burkart. Eine Beſichtigung des
Heimatmuſeums, insbeſondere des erſt vor einigen Jahren aus=
gegrabenen
Mithras=Altarbildes unter fachmänniſcher Führung
des Heſſiſchen Denkmalpflegers. Prof. Behn=Mainz, ſchloß ſich
an die Begrüßung an. Dann begaben ſich die Herren nach der
Wallfahrtskapelle. Unter erklärenden Worten von Baurat Münk=
ler
wurde das Innere der Kapelle ſowie der Außenaltar beſich=
tigt
. Zu Ehren der hohen Gäſte hatten zahlreiche Häuſer Flaggen=
ſchmuck
angelegt.
Sickenhofen, 16. März. Turnverein Mitgliederver=
ſammlung
. Als 1. Punkt der Tagesordnung wurden die Statuten
der DT. aus dem Turner der Weſtmark vorgeleſen und beſchloſ=
len
, die Statuten des Vereins anzupaſſen. Als Vertreter des
Vereins zum Kreisturntag in Groß=Umſtadt am Sonntag, den 18.
März, wurde der ſtellvertretende Führer des Vereins, Adam
Krapp. beſtimmt. Auf Vorſchlag des Führers beſchließt der Verein
einſtimmig, die Freizeitunkoſten für ein Saarkind im Landheim
zu Annweiler zu übernehmen. Es wurde bekannt gegeben, daß
der Film vom Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart am Montag abend
im Saale Gaſthaus zum Löwen läuft.
e. Bad=Wimpfen, 16. März. Hauptverſammlung der
Tabakbauvereine. Der Vorſitzende des Vereins. Wilh. von
Langen, gab einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Jahr, ins=
beſondere
über die Eingliederung der Vereine in den Reichsnähr=
ſtand
; ferner gab er eine Verfügung des Landesbauernführers
Dr. Wagner bekannt, worin die Teilung des Tabakbauvereins
vorgeſchrieben war. Der Vorſitzende bat den Geſamtvorſtand und
die Mitglieder beider Vereine, trotz der Teilung treu zuſammen=
zuatbeiten
. Das ſchwefelſaure Kaliſalz foll gemeinſam bezogen
werden, und jedem Pflanzer wird ſeine Menge zugeteilt unter
Berückſichtigung ſeiner Anbaufläche.
. Wimpfen, 17. März. Ratsſitzung. Der Voranſchlag für
das Rechnungsjahr 1934 wurde von der Verwaltung ausgeglichen
vorgelegt. Infolge erheblicher Einſparungen auf allen Gebieten
der Verwaltung konnten auch die Fehlbetrage aus den Rechnungs=
jahren
1932 und vorher mit etwa 30 000 RM. bereinigt werden.
Dadurch war es in dieſem Jahr noch nicht möglich, eine Erleich=
terung
für die Steuerzahler eintreten zu laſſen. Die Geſamtein=
nahmen
und Ausgaben betragen 272 673 RM. Nach eingehender
Beratung wird der Voranſchiag vom Rat einſtimmig und ohne
Abänderung genehmigt. Die Gemeindeumlagen betragen wie im
Vorjahr 58 700 RM.
i. Viernheim, 15. März. Weſentlicher Rückgang der
Arbeitsloſenziffer. Durch die Arbeitsaufnahme an der
Autoſtraße und die vermehrte Arbeitereinſtellung in der Mann=
heimer
Induſtrie, konnten im Monat Februar 112 Perſonen wie=
der
in Arbeit gebracht werden. Die Neueinſtellungen dauerten in
der letzten Woche noch an, ſo daß eine weſentliche Entlaſtung auf
dem Arbeitsmarkt zu verzeichnen iſt.
Er. Bürſtadt, 17. März. Der Verkehrsverein Bürſtadt, wel=
cher
erſt vor kurzem ins Leben gerufen wurde, gab in ſeiner am
Freitag abend ſtattgefundenen Verſammlung die Satzungen ſowie
die weiteren Ziele und Zwecke bekannt. Dieſelben lauten: 1. För=
derung
des Fremdenverkehrs, 2. Förderung der Verkehrsanlage
und 3. Verſchönerung des Geſamtbildes von Bürſtadt und ſeiner
näheren Umgebung. Da gerade Bürſtadt an einem günſtigen
Schnittpunkt der Verkehrswege Nord=, Süd= und Weſt=Oſt gelegen
iſt und einen ſelten ſchönen Wald in unmittelbarer Nähe beſitzt,
ſoll künftighin alles aufgeboten werden, um den zahlreichen Frem=
den
den Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu machen.

Der Führerſchein der Zukunft.
p. In England ſind im Laufe der letzten 14 Jahre auf
den Straßen Verkehrsunfälle feſtgeſtellt worden, die etwa
1 800 000 Todesfälle und Verletzungen von Männern, Frauen und
Kindern ergaben. Die ſo anſehnliche Zahl hat die zuſtändigen
Behörden in Aufregung gebracht, und letztere faſſen Maßnahmen
ins Auge, die die Autolenker aller Nationen intereſſieren dürften.
Pearſons Journal bringt einen Entwurf pſychotech=
niſcher
Unterſuchungen, die vom Nationalinſtitut für induſtrielle
Pſychologie veranſtaltet worden ſind.
Bevor dem Bewerber geſtattet wird, ein Lenkrad zu hand=
haben
, muß er ſich einer Reihe von Verſuchen und Prüfungen
unterziehen, die denen analog ſind, die die künftigen Lenker von
Autobuſſen im pſychotechniſchen Laboratorium durchmachen müſſen.
Die Raſchheit der Ueberlegung z. B. würde an ſich nichts mit
der Handhabung des Fahrzeugs zu tun haben. Deshalb ſieht
man eine Prüfung vor, um ſich darüber zu vergewiſſern. Der
Patient ſetzt ſich vor einen Lichtſchirm. Unter ſeine rechte
Hand werden zwei ſchwere Taſten geſtellt: eine rote für den Dau=
men
, eine gelbe unter den Zeigefinger, eine grüne unter den
kleinen Finger. Die übrigen Finger ſind unter einem Tiſchchen
gefangen gehalten, um eine Verwirrung zu vermeiden. Es fol=
gen
einige Minuten freier Uebung auf dieſen drei Taſten; als=
dann
erſcheinen und verſchwinden auf dem Lichtſchirm grüne,
gelbe und rote Lichter in nach Zeit und Raum unregelmäßigen
Abſtänden. Der Bewerber muß ſo raſch als möglich die entſpre=
chende
Taſte anſchlagen. Seine Gegenwirkungen werden automa=
tiſch
regiſtriert: das Element der perſönlichen Schätzung des Prü=
fenden
iſt alſo ausgeſchaltet.
Das ſo erlangte graphiſche Bild zeigt an, daß die Reaktions=
zeit
nicht konſtant iſt, ſondern für jede Perſon um einen gegebe=
nen
Durchſchnitt herum ſchwankt; auf dieſen Durchſchnitt gründet
ſich die erlangte Note.
Auf der Straße werden ſich analoge Reflexe mit der gleichen
Genauigkeit, aber unter vielſeitigen Gedankenablenkungen zeigen
müſſen: Landſchaft, Signale anderer Führer, Verkehrsſtockungen,
Leſen von Verkehrszeichen uſw.
Die genannten Ablenkungen können mehr oder weniger Be=
deutung
haben, denn, ſo ſagen die Spezialiſten, ſelbſt in den ern=
ſteſten
Umſtänden ſind die durch die Begegnung mit einem hüb=
ſchen
Mädchen und die gebieteriſche Gebärde eines Beamten her=
vorgerufene
Ablenkung von wohl verſchiedener Weſentlichkeit und
Wert.
Unter den verſchiedenen Verſuchen ſei noch der nachſtehende
erwähnt:
In einem dunklen Zimmer reicht man dem Prüfling eine
elektriſche Lampe und ſagt ihm dabei, er möge, wenn ſie ſich ent=
zündet
, die darauf dargeſtellten Zeichen genau betrachten. Dieſe
Zeichen haben keine Wichtigkeit: ſie dienen nur dazu, die Per=
ſon
zu zwingen, die angezündete Lampe feſt anzuſehen. Letztere
erliſcht; ſogleich reicht man dem Kandidaten einen Karton, auf
dem Buchſtaben in verſchiedenen Farbentönen, in Grau, vom
Blaſſeſten bis zum Dunkelſten, dargeſtellt ſind. Er beginnt da=
mit
, daß er von allem gar nichts unterſcheiden kann; dann erſchei=
nen
ihm die Buchſtaben in dem Grade der Helle nach. Die Zahl
der letzteren, die er in einer gegebenen Zeitſpanne ſieht, gibt die
Schnelligkeit an, mit der er die Fähigkeit, zu ſehen, nach der
Blendung wieder erlangt.
Die Gelehrten, die dieſes komplizierte Syſtem aufgeſtellt
haben, geben zu, daß ſie nicht ſicher darüber ſind, daß ein Lenker,
der allen dieſen Prüfungen ſich unterzogen hat, nun auch auto=
matiſch
ein guter Autofahrer ſein werde; es gibt in der Tat einen
nicht zu unterſchätzenden pſychologiſchen Faktor, nämlich, daß der
Lenker, wenn er ſein Leben und das anderer Perſonen in der
Hand hält, Reaktionen haben kann, die merklich verſchieden ſind
von denen, die bei dem Prüfling anläßlich der mit ihm angeſtell=
ten
Verſuche zutage getreten ſind. Nichtsdeſtoweniger ſpricht aber
eine ſehr ſtarke Vermutung zu ſeinen Gunſten.

Die diesjährige Mädchen=Freizeit fand unter Leitung des
Landesjugendpfarrers Lic. v. d. Au vom 5. bis 12. März auf dem
Breuberg ſtatt. Die Freizeit war aus allen Teilen Starkenburgs
gut beſucht und konnte mit Hilfe der NSV. durchgeführt werden.
Jeder einzelne Tag begann nach dem Wecken mit einem vielfach
mehrſtimmigen Morgenlied mit Gymnaſtik. Nach dem Kaffee und
dem Burgdienſt gab es zunächſt eine Morgenandacht, an die ſich
ausgedehnte Bibelarbeit anſchloß. Es wurde der Koloſſer=Brief
behandelt. Während des Reſtes des Vormittags wurden Lieder
geſungen aus dem Neuen Lied, aus dem Singenden Quell und
der Geſelligen Zeit. Nach dem Mittagsmahle gab es einen
Spaziergang bis zum Kaffeetrinken. Den ſpäten Nachmittag füll=
ten
Vorträge und Beſprechungen aus über Das Ringen um reines
Mädchentum in beſonderem Anſchluß an Volkslieder und Mär=
chen
. Am Abend fanden Lichtbilder=Vorträge ſtatt oder Zuſammen=
ſein
mit der Dorfjugend und BDM., wobei das feine Muſizieren
mit dem Horn von Forſtrat Kalbhenn nicht vergeſſen werden ſoll.
Der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Römheld, arbeitete auch diesmal
dankenswerter Weiſe in der Freizeit mit. Eine Burgbeſichtigung
unter Lehrer Schmitt führte uns in die reiche Geſchichte des Breu=
berges
ein. Ein Gottesdienſt des Landesjugendpfarrers in Neu=
ſtadt
über Lebenshunger im Anſchluß an Johannes 6, 51, ver=
einigte
die Freizeit=Teilnehmerinnen mit der Gemeinde. Der Ab=
ſchied
wurde allen Teilnehmerinnen ſchwer, aber in allen werden
die ſchönen Freizeit=Tage auf dem Breuberg nachklingen und ihren
Segen auswirken.
Hindenburgbrücke nur für den Eiſenbahnverkehr.
Die Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich zur Zeit wieder mit der
Frage, ob mit Rückſicht auf die neuen Zeitverhältniſſe die Hin=
ſenburgbrücke
für den Land=, beſonders den Kraftwagenverkehr
freizugeben iſt.
Wer ſich mit der Frage ernſthaft befaßt, muß zu ihrer Ver=
neinung
gelangen. Die Hindenburgbrücke iſt zu dem Zweck ge=
baut
worden, die dem internationalen Eiſenbahnverkehr dienen=
den
rechts= und linksrheiniſchen Linien an einer weiteren Stelle
miteinander zu verbinden und dieſe ſtark belaſteten Strecken durch
gleichmäßigere Verteilung der Züge leiſtungsfähiger zu machen.
Es iſt beabſichtigt, die Brücke durch eine Verbindungslinie un=
mittelbar
an die Binger Strecke anzuſchließen und dadurch die
Städte Bingen-Bingerbrück, ſowie die linksrheiniſchen Orte bis
Koblenz unmittelbar durch die Eiſenbahn mit der rechten Rhein=
ſeite
zu verbinden. Ferner iſt durch die neue Brücke eine aus=
gezeichnete
Verbindung über die Nahebahn zur Saar geſchaffen,
ein Verkehr, der in Kürze wieder eine erhöhte Bedeutung ge=
winnt
. Die Brücke iſt naturgemäß ſo gebaut, daß ſie nur die
beiden Eiſenbahngleiſe trägt und auf beiden Seiten noch für
ſchmale Fußgängerſtege Raum läßt.
Unter dem Druck der Beſatzungsbehörden wurde eine Fahr=
bahn
in den Gleiſen für den Landverkehr hergeſtellt und die
Brücke ihrem Zweck dem Eiſenbahnverkehr zu dienen, völlig ent=
ogen
. Mit dem Abzug der Beſatzung hat der Eiſenbahnverkehr
über die Brücke ſeine volle Freiheit wiedergewonnen und ver=
langt
gebieteriſch, daß die wertvolle Brücke wieder reſtlos ihm
zur Verfügung ſteht. Eine Mitbenutzung durch den Landverkehr
läßt der Eiſenbahnverkehr nicht zu. Sonſt müßten darunter die
Fahrgeſchwindigkeit und Sicherheit leiden, eine völlige Unmög=
lichkeit
angeſichts der Forderung der neuen Zeit nach größter
Beſchleunigung und Sicherheit der Eiſenbahn.
Den Wünſchen nach einer neuen Brücke für den Land=, be=
ſonders
Kraftwagenverkehr über den Mittelrhein kann nur da=
durch
Rechnung getragen werden, daß im Zuge der Butobahnen
eine Ueberbrückung des Rheins gebaut wird.

Aus Rheinheſſen.

Ah. Alzey (Rhh.), 17. März. Der Stadtrat genehmigte in
ſeiner vorgeſtrigen Sitzung den Haushaltsplan für das Rechnungs=
jahr
1934. In der Etatsrede führte Bürgermeiſter Dr. Hill aus,
daß es trotz ſparſamſter Behandlung der Ausgabenſeite nicht ge=
lungen
iſt, den Voranſchlag auszugleichen. Dies liege aber darin,
weil die Ueberweiſungen an Wohnungsbauanteilen aus der ſtaat=
lichen
Sonderſteuer zurückgegangen ſeien, ferner ſei die Zinſen=
aſt
der Stadt noch verhältnismäßig hoch, auch laſte die große Zahl
der Wohlfahrtserwerbsloſen noch immer ſchwer drückend auf der
Stadt. Es ſei jedoch möglich geweſen, den neuen Fehlbetrag gegen=
über
1933 von 150 000 RM. auf 90 000 RM. herabzumindern. Im
Etat ſind die Verwaltungsausgaben gegen 1933 um rund 10 000
RM. gekürzt. Der Geſamtvoranſchlag ſchließt ab mit 1322 969
RM., der Etat des Gaswerks mit 193 562 RM. und der Etat des
Waſſerwerks mit 119 600 RM. Für Wohlfahrtspflege ſieht der
Haushaltsplan 170 930 RM. vor.

Hoheitsſchilder für die Dienſtſtellen der NSDAP.
Wie das G.P.A. ſoeben mitteilt, erhalten ſämtliche Dienſt=
ſtellen
, der Kreis=, Ortsgruppen= und Stützpunkt=Leitungen der
NSDAP. auf Anordnung der Reichsleitung einheitliche Schilder,
die an den Grundſtücken, in denen ſich die Geſchäftsſtellen befinden,
angebracht werden. Die Schilder führen neben der Dienſtſtellen=
bezeichnung
felbſt die Bezeichnung NSDAP. und tragen das
Hoheitszeichen der Partei. Damit iſt auch nach außen hin gekenn=
zeichnet
, daß die NSDAP. als wichtigſte Funktion im öffentlichen
Leben gilt.
Die Deutſche Arbeitsfronk
veranſtaltet am 20. März in der Feſthalle in Frankfurt a. M. eine
Maſſenkundgebung um 20 Uhr mit dem Thema: Auftakt der Ar=
beitsſchlacht
1934. Der Gauleiter ſpricht.
Deutſcher Arbeiterverband des Nahrungsmittelgewerbes, Orts=
gruppe
Darmſtadt. Fachſchaft Gaſtſtätten=Angeſtellte!
Berufs= und Beſchäftigungsausweiſe!
Die Ausgabe der Ausweiſe erfolgt noch bis zum 28. März
1934. Dienstags und Freitags nachmittags von 35 Uhr. Die
Ausweiſe erhalten nur Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront.
Original=Lehrzeugnis und Berufszeugniſſe ſind unbedingt mitzu=
bringen
.
Ortsgruppe Steinberg.
Geſchäftszimmer jetzt Viktoriaſchule. Geöffnet Dienstags
und Freitags von 57 Uhr.
Die Einbürgerung des Uhus im Bogelsberg geglück.
LED. Gießen 14. März. Wie der bekannte oberheſſiſche
Vogelforſcher Dr. Karl Rudolf Fiſcher mitteilt, kann der in den
Waldungen des Grafen Solms=Laubach im vorigen Jahr unter=
nommene
Verſuch der Wiedereinbürgerung des Uhus in den ober=
heſſiſchen
Waldungen als geglückt angeſehen werden. Obwohl die
im vorigen Sommer aus dem deutſchen Oſten eingeführten Uhu=
Paare nicht gehorſtet haben und damit brut= und revierſtändig
geworden ſind, haben ſie von der Möglichkeit der Abwanderung
teinen Gebrauch gemacht, ſondern ſind in den Vogelsberg= Wald=
revieren
geblieben. Um die Reviere der Gräflich Solms= Laubach=
ſchen
Waldungen zur Urzelle für die Wiedereinbürgerung des
Uhus in den geſamten deutſchen Mittelgebirgen zu machen, wird
der Einbürgerungsverſuch weitere 15 Jahre lang fortgeſetzt mit
der Maßgabe, daß in jedem Jahr eine Reihe von Uhus unter
ſorgfältiger Geſchlechterauswahl in dem Großflugkäfig im Lau=
bacher
Wald eingewöhnt und eingepaart und dann nach ent=
ſprechender
Behandlung der Freiheit übergeben werden. Der
Transport für 1934, der diesmal wegen der ſchlechten Brutergeb=
niſſe
und Beſtandsverringerung im deutſchen Oſten aus Kar=
pathen
=Rußland beſorgt werden mußte, iſt bereits gemeldet und
vor einigen Tagen abgerufen worden. Die Arbeiten für den Ver=
ſuch
für 1934 können demnächſt beginnen.
Tandann Samndlaut w. m.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Montag, 19. März
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 6.05 und 6.30: Gym=
laſtik
. 6.55: Zeit, Frühmeldungen. 7.05: Wetter.
10: Muſit am Morgen.
): Waſſerſtand, Schneeſportver=
hältniſſe
. Wetter.
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. 10.00;
Nachrichten. 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. 11.00:
Werbekonzert. 11.40: Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Ehret eure deutſchen Meiſter! Ludwig van
Beethoven (17701827). 13.15: Zeit, Nachrichten. 13.25:
Nachrichten, Wetter. 13.35: Mittagskonzert des Standarten=
Muſikkorps der SA. Reſerve 1 und 2. 14.30: Nur Kaſſel=
Nochrichten. 14.40: Kinderſtunde: Märchen und Lieder.
15.30: Gießener Wetterbericht: anſchl.: Obſervatorium Aachen:
Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. 15.40; Zeit, Wirt=
ſchaftsmeldungen
. 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Unterhaltungskonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.:
Paul Schwob. 17.30: R. Wirtz: Das bißchen Ehrlichkeit,
das nötig iſt. 17.45: Volkstümliche Lieder, geſungen von
Auguſt Heimpel (Baß). 18.00: Stunde der Jugend: Zwei
heitere Geſchichten. 18.25: Stuttgart: Franzöſiſcher Sprach=
unterricht
. 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programm,
Zeit. 18.50: Griff ins Heute.
19.00: München: Reichsſendung: Neues von Joſeph Haydn. Das
Funkorcheſter, Ltg.: Adolf Sandberger. 20.00: Nachrichten.
20.10: Mein Kleingärtchen. Vom Mikrophon belauſchte Geſpräche.
20.25: Aufſtand um Henriette. Hörſpiel um Auguſt den Starken.
Von Alfred Schnura. 21.10: Anton Bruckner: Erſte Sin=
fonte
in C=Moll. Das Funkorcheſter, Ltg.: Hans Rosbaud.
22.00: Zeit Nachrichten. 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.25: Nachrichten, Wetter, Sport. 22.40: Trier: Zwiſchen=
programm
. 23.00: Nachtkonzert. Werke von Hans Fleiſcher.
24.00: Stuttgart: Werke von Joh. Brahms. Mitw.; Hermam
Achenbach (Bariton), Paul Schwob (Klavier).
Aaudfsandtaade=
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Montag, 19. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. 6.05: Wieder=
holung
der wichtigſten Abendnachrichten. 6.15: Berlin: Gym=
naſtik
. 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Tages=
ſpruch
. 6.35: Hamburg: Frühkonzert. In einer Pauſe
(gegen 7.00): Nachrichten. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leibes=
übung
für die Frau. 9.00: Berufs= und Fachſchulfunk: Oben=
gebietsführer
Axmann: Sinn u. Zweck d. Berufswettkampfes.
9.40: Paul Ernſt: Das Porzellangeſchirr. 10.00: Nachrichten.
10.10: Werkſtunde: Verſchiedene Kleinigkeiten für den täglichen
Unterrichtsbedarf. 10.50: Körperliche Erziehung: Einführung
in das Boxen. 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. 11.30:
Lied am Vormittag. Aus den ſchlichten Weiſen (Reger); Volks=
lieder
(Brahms). 12.00; Wetter für die Landwirtſchaft;
anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Unterhaltungskonzert (Schallpl.). Anſchl.: Wetter für
die Landwirtſchaft. 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen See=
warte
. 13.00: Sperrzeit. 13.45: Nachrichten. 14.00:
Schallplatten: Stücke für Klavier, Geige und Geſang. 15.00:
Wetter und Börſe. 15.15: Für die Frau: Häkeleien für den
Oſtertiſch. 15.45: Bücherſtunde: Die Welt des Arztes.
16.00: Leipzig: Nachmittagskonzert des Em=De=Orcheſters. 17.00;
Werkſtunde für die Jugend: Wir bauen uns ein Boot zum Früh=
jahr
. 17.20: Der Geſpenſter wunderliche Art. Belehrung
und Warnung von Kurt Matthies. 17.40: Muſikaliſche Kurz=
weil
auf zwei Klavieren. 18.20: Illuſtrierte Platte.
18.50: Das Gedicht. Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: München: Reichsſendung: Stunde der Nation: Neues von
Joſef Haydn. Das Funkorch, Ltg.: Sandberger. 20.00:
Kernſpruch. Anſchl.: Nachrichten des Drahtl. Dienſtes.
20.10: Das Loch im Zaun. Eine Bauernkomödie von Hans Balzer
(Uraufführung). 21.30: Breslau: Der ſchleſiſche Handweber
lebt noch. Hörbericht aus einer alten Weberſtadt. 22.00:
Wetter= Tages= und Sportnachr. 22.25: Staatsrat Dr. Conti:
Die körperliche Erziehung als biologiſche Aufgabe des Staates.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht. 23.00: Köln: Nachtmuſik
und Tanz. Das kl. Funkorch. Ltg.: Eyſoldt.

Weiterbericht.

Ausſichten für Dienstag, den 20. März: Fortdauer des wechſelhaf=
ten
Weſtwetters.

Hauptſchriſtteitung: Rudor Mauve
Verantwortlich ür Politik und Wirtſchat: Ruvol Mauve; ür Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe: für den Schlußdienſt: Andrcas
Bauer; ür den Landel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Kar: Böhmann: ür Die
Gegenwart Tagesſpiegel inBild und Wort: Dr. Herbert Nette; ür den Anzeigen=
eil
und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtl. in Darmſtadt. D. A II. 34 23339
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkrivte wird. Garantie der Rückſendung n icht übernommen,
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr nachmittags 67 Uhr

Die heutige Nummer hat 8 Seiten,

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 77

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 19. März 1934

Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
39)
19. Der große Jäger.
Ich ging nach oben, um Baggenſen zu wecken; es war un=
möglich
geworden, dieſe Dinge länger vor ihm zu verheimlichen.
Als ich an ſeine Tür kam, hörte ich ihn im Zimmer auf und
ab wandern und leiſe vor ſich hinſummen. Er war alſo ſchon
aufgeſtanden und anſcheinend in glücklichſter Stimmung. Ich
zauderte. Sollte ich ihm wirklich ſchon die ganze Wahrheit ſagen?
War es nicht richtig, erſt Ingers Rückkehr abzuwarten? Gut,
augenblicklich würde ich ihn über das Verſchwinden Rhodas noch
täuſchen können. Den Brief Rhodas hatte ich ja noch immer in
der Taſche. Vielleicht gelang es Inger, Rhoda zur Rückkehr zu
bewegen.
Ich klopfte und trat ein; er band gerade ſeine Krawatte
vor dem Spiegel. Er reichte mir die Hand hin und ſein Blick
ſtrahlte große Freude aus.
Hab’ es geſchafft, Lauritz. Es war ein ſchwerer Kampf,
aber dann hab’ ich’s doch geſchafft.
Gratuliere, Jens! Ich hab’s ſchon gewußt, als Rhoda heute
morgen aus dem Hauſe kam. Sie iſt fruh aufgeſtanden. Augen=
blicklich
macht ſie mit Inger eine kleine Barkaſſenfahrt.
Schmunzelnd rieb er ſich die Hände. Ja, ſie iſt immer eine
Frühaufſteherin geweſen, was ich von mir nicht gerade behaup=
ten
kann. Schade eigentlich, daß alles ſo glatt gegangen iſt
der Schluß deines Romans könnte einige Barrieren gebrauchen.
Aber du mit deine großen Phantaſie, du wirſt ſie ja noch er=
finden
.

Nein, ſagte ich, ich will keine Barrieren erfinden, und
ich brauche ſie auch nicht zu erfinden. Unſer Roman iſt nämlich
noch nicht zu Ende, Jens ..."
Er ſtutzte, ſah mich feſt an.
Mann, was iſt los?
Ja, heute nacht und heute morgen, da iſt ſo allerlei ge=
ſchehen
, ziemlich ſeltſame Dinge, aber wir werden ja noch
dahinterkommen.
Ich erzählte ihm die Geſchichte mit Jadran und dem Pengö=
check
.
Er lächelte und ſchüttelte den Kopf. Hätte ich dem Bur=
ſchen
nicht zugetraut, daß er ſo große Geſchäfte macht. Aber was
hat das mit uns zu tun? Das iſt nichts als eine gewöhnliche
Schmuggelgeſchichte.
Warte ab, ſagte ich, das dicke Ende kommt noch.
Nun begann ich zunächſt einige Lügen auszupacken. Ich wäre
heute morgen in die kleine Hauptſtadt gefahren, um ein paar
Raſierklingen zu kaufen. Dabei hätte ich ein Waſſerflugzeug im
Hafen entdeckt. Dann erzählte ich von der Ruderfahrt um das
Flugzeug herum und von dem Ergebnis meines Geſprächs mit
dem Kellner vom Hotel.
Baggenſen ſetzte ſich und ſtarrte mich an. Er wollte es an=
ſcheinend
nicht begreifen. Nein, mein Junge, dieſen Gefallen
vird dir das Schickſal nicht tun.
Sag das nicht! Iſt es nicht möglich, daß Elck ſich mit Bar=
gonnh
in Verbindung geſetzt und ihn hergebracht hat? Dieſem
Elck iſt doch mancherlei zuzutrauen.
Er ſchlüpfte in ſeinen Sakko und trat ans Fenſter. Endlich
kam er auf mich zu. Lauritz, hol mir doch den Jadran mal
herauf! Ich möchte ihm auf den Zahn fühlen.
Ich traf Jadran arbeitend im Garten. Er wiſchte ſich die
Hände an der Schürze ab und ſetzte eine völlig gleichmäßige
Miene auf, trotzdem fühlte ich ſeine Erregung ..
Er ging ſofort mit mir hinauf, und Baggenſen reichte ihm
freundlich lächelnd die Hand.
Jadran, Sie ſind doch noch nicht lange verheiratet . . ."
Ein Jahr lang, Herr.

Haben Sie Ihve Frau ſehr lieb?"
Ja, Herr.
Es macht Sie glücklich, nicht wahr?
Jadran zögerte. Dann: Ja, es macht mich ſehr glücklich,
Herr.
Warum wollen Sie dieſes Glück denn ſo ſchnell wieder
aufgeben, Jadran?
Der Kroat verfärbte ſich. Wie meinen Sie das?"
Baggenſen lachte gleichmütig: Alſo gut, diesmal kommen
Sie noch mal mit heiler Haut davon vorausgeſetzt, daß Sie
uns die volle Wahrheit ſagen. Was haben Sie den Ungarn
verſprochen? Sie müſſen doch etwas leiſten für das viele Geld.
Jadran ballte die Fäuſte, ſeine Erregung zu verbergen. Er
fand keine Worte.
Ich habe Ihnen ſchon geſagt begann Baggenſen von
neuem, daß ich Sie ſchone um Ihrer Familie willen. Sie haben
eine liebe und brave Frau. Auch Ihrem Herrn Mincetta will ich
nichts verraten. Aber jetzt heraus mit der Sprache: wie hoch
war der Scheck, und was ſollen Sie dafür leiſten?
Jadran ſchluckte: Ich habe keinen Scheck genommen, Herr.
So keinen Scheck? Bargeld war Ihnen lieber was?
Ich kenne euch Dalmatiner, ihr ſeid mißtrauiſch. Wieviel
Geld alſo?
Baggenſen lachte und ſprach mit mir Däniſch. Statt eines
Schecks über viertauſend nur tauſend in bar! Das iſt eigentlich
eine Sache, die ihm ähnlich ſieht, dem kleinen Bargonny.
Und zu Jadran: Ich will Ihnen etwas ſagen: dieſe tauſend
Pengö können Sie behalten falls Sie mir die volle Wahrheit
ſagen.
Jadran ſtarrte auf den Boden und konnte ſich nicht ent=
ſchließen
. Baggenſen redete fünf Minuten auf ihn ein, aber
dann hatte er es geſchafft: Jadran ſprach.
Er hätte heute abend, wenn Baggenſen ſich nicht auf ſeinem
Zimmer aufhalte, heimlich die Koffer öffnen und alles Schrift=
liche
, Aktenſtücke und Bücher ſtehlen ſollen.
(Fortſetzung folgt.)

Der freundliche Oſterhaſe
gibt ſich viel Mühe mit ſchöner Oſterpackung!
Oberhemden, Blelefelder Erzeugnis
von Mk. 4 25 an
Sporthemden mit feſtem Kragen
von Mk. 4.25 an
Binder für ſeden Geſchmack
von Mk. 0.75 an
Seldenflorſocken, ſtarke Qualität
von Mk. 1 20 an
Strapazierfähige Sportſtrümpfe
von M. 1.50 an
Seld. Damenunterkleider und Schlüpfer
von Mk. 1.95 an
HANDSCHUH
HAUPTMANM
3250) Ludwigsplatz 2.

Hören Sie am 21. März
den Führer mit einem

andestheater

Montag, den 19. März 1934
GROSSES HAUS
DeutſcheBühne, JugendringIII
1416 Uhr
Auswärts
Hänſel und Gretel
Märchenoper von Humperdinck
Darſteller: Gmeiner, Harre,
Riedinger a. G., Jakobs, Krauß,
Liebel, Drath
Preiſe: 0.508.00
Serie I Nr. 11300
20 bis gegen 22.30 Uhr
Alle gegen Einen
Einer für Alle
Schauſpiel v. Friedrich Forſter
Darſteller: Franke=Booch,
Gothe, Ausfelder, Baumeiſter,
Beſt,Gehre, Hauer, Heck, Hinzel=
mann
, Keim, Laubenthal,
Langer, Linkmann, Magel,
Maletzki, Schudde, Schwartz,
Weſtermann, Worret
Kein Kartenverkauf
KLEINES HAUS
Anfang 16 und 20 Uhr
Modenſchau
Preiſe: 0.501.60

Reiserollen, Leder-Etuls, Leder-Maniküls
(2087a
spottbillig im Teilverkauf der
PARFÜMERIE MULLER & SOHN
Ludwigsplatz 1. am Bismarckdenkmal

Nur noch kurze Zeit!
Wissenschaftlich studiertes
Handlesen
der im In- und Ausland berühmten
Meister-Psycho-Chirologin von
Weltruf. Frau Dir. Schaefer,
Baden BadenStuttgart. 18jährige
Praxis, 75000 Hände geprüft. Aus-
kunft
in allen Lebensfragen für
Damen u. Herren. Sprechst. 2-7 Uhr
Peter-Gemeinderstr. 6, I., Vdh. (2929a

URRTLOTT

Fragen Sie Ihre Bekannten,
welche das Programm geseben baben.
Heute Montag, den 19. März, 8.20 Uhr abends
Die Lachschlagor-
Revue -Ausverkauft
22 Bilder
21 Künstler
Sie lachen Tränen über
CARL NAPP
Sie werden staunen über
OTIAS O
Kleine Eintrittspreise
Vorverkauf: Verkehrsbüro und H. de Waal.
Kinderreiche heute Nr. 1500

Fernruf 3642
B248a)

Radio=-Apparat
von
Radto-Lorz
Mollerstraße 4

Lustuns Ailte Hand
Des Fachgeschäft für moderne
Geleuchtung und elektrischen Heusret
Orofenstt. 26. Neben der Stadtkasse.

(2909a

Klavier-
Arnold
Eche Erbacherſtr.

Bei Sterbefällen
Beerdigungsgeſchäft (45a
Georg Beſt
Telefon 987
Bismarckſtraße 21

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
an dem ſchweren Verluſt, der uns betroffen
hat, ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weißgerber für die troſtreichen Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Berger.

Eberſtadt, im März 1934.

Café Ott
Hügelstraße d794a
Heute Gedecktag

Am Dienstag, den 20. März 1934
begehen die Eheleute Johannes
Willemannn. Frau Wilheimine
geb. Salvmon, Darmſtadt,
Speſſartring 4, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.

A
mancher jungen Dame iſt eine
ſtabile, moderne Nähmaſchine.
Schon für 115. Mk. gibt es
(2718a
gute Modelle bei
Fr. Gülting. Schuchardstr.

Raaio
Reparaturen sowie Störungs-
beseitigungen
prompt u. billig
Sallweg & Co.
Elisabethenstraße 28
s155a) Telefon 2556

SSehandtung von Linoleum
in Räumen, die stark benutzt werden.
Heute abend um 7 Uhr praktische Vorführung
in unserem Geschäft mit dem neuen Mittel
Famos‟, für weiches wir den Vertrieb für
Darmstadt übernommen haben. Das lästige
Reinigen des Linoleums mit Wasser u. Seife oder
(2245a
Seifenpulver erübrigt sich.
Seilenhaus Müller, am weißen Turm.

Zeitſedern Heinngang
gehört zum Hausputz und Umzug
Beitfedern und Inlet, billigſt!
Neuanfertigung u. Umarbeiten von
Deckbetten, Plümo, Kiſſen,Matratzen
Stepp= und Daunendecken ſowie
ganze Ausftattungen auf Eheſtands=
Darlehen
vom Fachmann
L. J. Menger
Bleichſiraße 17. Fernſprecher 1608.
Spezialhaus für Betten und Möbel.

Polstermibel
Oabaltzen)
Spezieabeilen.
Dekoralionen
C.HERBER
Louisenstr. 36, Telefon: 1916

Unterzeichnete
nimmt die gegen
Frl. Bertasteinwand,
Karlſtr. 30 aus=
geſprochene
Ver=
dächtigung
u. un=
wahre
Behaup=
tung
mit dem
Ausdruck des Be=
dauerns
zurück.
Fr. ChriſtinaBauer
Karlſtraße 30. C

Fahnen=
ſtangen

Spitzen, Querſtäbe
mit Eicheln, Fahnen=
ſchnur
, Fahnenhalter,
Hißrollen, Hißleinen
am beſten bei
Brückner
Holzſtr., am Brunnen
Fernſpr. 1 49. (

Wer braucht
Zement=
pfoſten

Wo Frankfurter=
Straße 105

Das gute

Brikeu, auch Union
Ia Nußkohlen
Schmitt
Kohlenhandlung,
Schwanenstr. 15.
Tel. 2660.

Hühner=
Augen
und Hornhaut
heilt Schmerz
laß nach‟
Tube 50H a
2 Fußbäder 459
Müller, am
Weißen Turm.

Die erste P/icht
Dein Augenlicht!
Opliker
(23a
Spaethe
Schuchardstraße 11.

Re
Rädle in jedes
Haus
Wir machen Ihnen die Anschaffung leicht!
Radio-Boßler Ludnigsplets 3.

(Ausſchneiden)
Roſenſtöcke
Verkaufe jeden Dienstag u. Mittwoch in der
Brafenſtr. Nr. 39, gegenüber der Stadtkaſſe,
aus dem Einſchlag niedere u. Hochſtammroſen
in den neueſten Sorten zu den bill. Preiſen.
Adam Rothermel, Noſen= Spezial=
kulturen
, Steinfurth (Kr. Friedberg),

Kaufe
getragene
Kleider, Schuhe
ſowie Boden= u.
Kellerkram.
Saul
Kl. Bachgaſſe 8
(Chriſtlicher
Händler.)

K

1. Hypoih.=Kapital
auf hieſige Etagen=
wohn
.= u. Geſchäfts=
häuſer
bei 5Proz.
Zins anzulegen
durch
Bankvertreter
H. Heldmann
Pet.=Gemeinderſtr. 29
Telefon 4251. (a

Kanefa-/ee
rogelt den Stuhlgang, fördert die Verdauung.
Er schmeckt gut. Er ist billiger als chlne-
sischer
Tee und wirksam.
Pakete zu RM. 0.91, 1.77, 3.10
Bestandteile auf der Packung
Herst. Apoth. P. Grundmann, Berliu W 30, Geisbergstr. 38
In allen Apotheken zu haben (1V 1873

Lack=Schuhe
ſehr billig bei
Rubin Nachf.
Katz
Kirchſtr. 10. (e

Harmonium
faſt neu), nußb.
Schreibt. = Aufſ.,
nußb. kl. Büfett,
Vertikow, 3 Le=
derſtühle
, Polſt.
Bank, Spiegel,
Spiegelſchr., ält.
zute Nähmaſch.,
eiſer. Kinderbett,
Nachtſtuhl billig
zuverkauf. Herd=
weg
25, Gartenh.

Herr.=Schreibtiſch
Ausziehtiſch, voll=
ſtändiges
Bett
Schaukelſtuhl,
Damen= Schreib=
pult
, Rokokofofa,
2 dazugehör. Seſ
ſel, gut erhalten,
zu verkauf. Vik=
toriaſtr
. 26, 1. St

güche.
Pitchpine) und
verſenkb. Wäſche=
mangel
bill. ab=
zugeben
. Nähe=
res
Geſchäftsſt.

Damen=Zimmer
(Ahorn) billig zu
verkaufen Bis=
marckſtr
. 24, II.

Bauſparvertrag
(D.B. S.), hohe
Kennziffer, zu
verkaufen. Off.
u. M. 159 Gſch.*

Herren=Rad
15., zu verkauf.
Soderſtr. 59.
Aht
Mackenſenſtr. 9, I.
zut möbl. Zim=
mer
zu verm.

Eliſabethen=
ſtraße
48, I.
5 Zim. m. reich=
ich
. Zubeh. weg.
Sterbefall p. 1.
April zu verm.
Monatlich 90 .
Näh. im Laden
daſelbſt.
(a

Schöne herrſch.
5=Zimmer=
Wohnung
im 2. Stock zu
vermiet. Erfrag.
Hügelſtraße 30.*

Separates
Manſard. =Zim.
eer, für einzelne
Perſon zu verm.
Mackenſenſtr. 9.

Eliſabethen=
ſtraße
48, I.
4 Zim. m. reich=
lich
. Zubeh. per
1. Mai zu ver=
miet
. Mietprs.
monatlich 75 .
Einzuſeh. 1012
und 24 Uhr.
Näh. im Laden
(a
daſelbſt.

Umzdge
werd. bei billigſt. Berechnung ge=
wiſſenhaft
ausgeführt. Beiladung
Frankf., Offenb., Mainz, Gießen,
Heidelbg., Worms, Alzey. Herzog,
Steinackerſtr. 18, Tel. 4165. (2063a

AOplé
und alle modernen Haarersatzteile
werden angefertigt. Mäßige
Preise. Haare können gestellt
(22753
werden.
Dauerwellen-Salon
Philipp Gaydoul
Teleſon 4467
Mühlstraße 7
(zwisch. Dieburger- u. Erbacherstr.)

heidend
für Geg
peiß,

Romeria
die beste Rasierklinge
0.10 mm, hauchdünn
009
10 Stück

nur erhältlich
Parf, Tillmann.
Elisabe henstr. 21. (1 267

Ihre Frühjahrsgarderobe erbittet
rechtzeitig
Bügel-Eix
Rut 3403
nur Karlstr. 7
vorher Schützenstraße.
Hyg. Dampfbügelanstalt
für Herren- u. Damenkleider,
Entstaub., Enttlecken, Entglänz.
*S Ausbessern. Annahme f. Chem.
S Reinig., Färben, Kunststopfen