Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 33
Samstag, den 3. Februar 1934.
196. Jahrgang
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Die deutſche Antwort an Oeſterreich
Ablehnende öſterreichiſche Skellungnahme zur Ankworknoke der Reichsregierung. — Dollfuß ſieht lehte
Reikung in einem Appell an den Völkerbund.
Verdächtige Eile.
DNB. Wien, 2. Februar.
Das Wiener Kabinett hat in einer mehrſtündigen bis in die
ſpäten Nachtſtunden andauernden Sitzung den Inhalt der dem
öſterreichiſchen Geſandten in Berlin übermittelten Antwortnote der
Reichsregierung zu dem öſterreichiſchen Schritt vom 17. Januar
d. J. geprüft. Ueber die Beratungen des Kabinetts, das unter dem
Vorſitz des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß tagte, wurde in der Nacht
folgende amtliche Verlautbarung, der öſterreichiſchen Regierung
veröffentlicht:
„Die Antwort der deutſchen Reichsregierung auf den
öſterrei=
chiſchen Schritt in Berlin vom 17. Januar d. J. iſt in den ſpäten
Abendſtunden in Wien angelangt und wurde dem zu dieſer Stunde
noch tagenden Miniſterrat zur Kenutnis gebracht. Der Miniſterrat
mußte aus der Antwort der deutſchen Reichsregierung mit
Be=
dauern entnehmen, daß auch dieſer Verſuch der öſterreichiſchen
Bun=
desregierung, den Konflikt unmittelbar zwiſchen den beiden
deut=
ſchen Staaten zu bereinigen, bei der deutſchen Reichsregierung kein
Verſtändnis gefunden hat. Die Antwortnote der deutſchen
Reichs=
regierung trägt den von der öſterreichiſchen Bundesregierung
er=
hobenen Beſchwerden in keiner Weiſe Rechnung und begnügt ſich
damit, die einzelnen Beſchwerdepunkte einfach in Abrede zu ſtellen.
Aus dieſem Grund hat der Miniſterrat die deutſche
Aut=
wortnote einhellig für unbefriedigend gefunden. In
dem zuverſichtlichen Vertrauen auf das gute Recht und in
ein=
mütiger Entſchloſſenheit wird die Bundesregierung unter
Führung des Bundeskanzlers Dollfuß nunmehr den Weg
weitergehen, der ihr durch die Verhältniſſe aufgezwungen iſt.”
* Die Eile, mit der dieſe Entſcheidung herbeigeführt worden
iſt, legt den Verdacht nahe, daß Hert Dolkfuß ſchon von
vornherein entſchloſſen war, unter allen
Um=
ſtänden den Weg nach Genf zu gehen. Denn ſchließlich
hat die deutſche Regierung ſehr genau die Wiener
Beſchwerde=
punkte geprüft und Punkt für Punkt widerlegt. Die deutſche
Ent=
gegnung iſt ſehr ſorgfältig auch in ihren Anlagen ausgearbeitet
worden. Wenn alſo in Wien nur ſachliche Geſichtspunkte
aus=
ſchlaggebend geweſen wären, hätte wenigſtens eine eingehende
Prüfung der deutſchen Antwort vorgenommen werden können.
Aber Herr Dollfuß hat das nicht nötig. Er ſieht ſeine letzte
Ret=
tung in einem Appell an den Völkerbund und iſt darin offenbar
auch von anderer Seite beſtärkt worden, weil es immerhin
Regie=
rungen gibt, die eine ſolche Diverſion ganz gern begrüßen würden,
um dadurch die öffentliche Aufmerkſamkeit von der Abrüſtung
ab=
zulenken. Formell gibt allerdings die Völkerbundsſatzung keine
Handhabe, um den Rat in dieſer rein innerpolitiſchen
Angelegen=
heit beider Länder mobil zu machen und politiſch iſt es auch
einigermaßen zweifelhaft, ob alle Großmächte mit beſonderer
Be=
geiſterung an die Möglichkeit einer derartigen Behandlung in
Genf denken, nicht nur, weil das eine ſehr einſeitige
Angelegen=
heit werden würde, ſondern weil ſich daraus auch Folgerungen
er=
geben könnten, die dem Völkerbund ſehr unbequem werden
könn=
ten. Der Reichskanzler hat in ſeiner letzten Rede noch
ein=
mal deutlich erklärt, daß er jederzeit bereit ſei, die Hand
zu einer wirklichen Verſtändigung zu reichen.
Herr Dollfuß hat auch dieſes ehrliche Angebot
beiſeite geſtoßen — vielleicht beiſeite ſtoßen
müſſen. Es macht nachgerade den Eindruck, daß er nicht mehr
ganz Herr ſeiner Entſcheidungen iſt, weil die Dinge über ſeinen
Kopf gewachſen ſind.
Der Borklaut der deutſchen Ankwort.
DNB. Berlin, 2. Februar.
Das öſterreichiſche amtliche Kommuniqué über die Sitzung
des Miniſterrats in Wien vom 2. d. M. teilt mit, daß die
Antwortnote der deutſchen Reichsregierung den von der
öſter=
reichiſchen Bundesregierung erhobenen Beſchwerden in keiner
Weiſe Rechnung trage und ſich damit begnüge, die einzelnen
Beſchwerdepunkte einfach in Abrede zu ſtellen. Aus dieſem
Grunde habe der Miniſterrat die deutſche Antwortnote
ein=
hellig für unbefriedigend befunden. Angeſichts dieſer
Stellung=
nahme der öſterreichiſchen Regierung hält es die deutſche
Regie=
rung für angebracht, die deutſche Antwort nachſtehend bekannt
zu geben:
Ankwort
auf die von dem Herrn öſterreichiſchen Geſandten am 17. vor. Mts.
überreichten Notiz.
Die Notiz enthält eine einſeitige Schilderung
ge=
wiſſer Vorkommniſſe in Oeſterreich und verbindet
damit den Vorwurf, daß dieſe Vorkommniſſe auf
eine unzuläfſige von Deutſchland aus
unter=
nummene Einmiſchung in die innerpolitiſchen
öſtereichiſchen Verhältniſſe zurückzuführen
ſeien. Sie ſpricht von einem Konflikt zwiſchen den beiden
deutſchen Staaten und gibt dem ganzen Fragenkomplex eine
Darſtellung, die ſie von vornherein unter einen falſchen
Geſichts=
punkt rückt. Bevor die deutſche Regierung auf die einzelnen
Vor=
kommniſſe eingeht, hält ſie es für nötig, dieſen falſchen
Geſichts=
punkt richtig zu ſtellen.
Es handelt ſich nicht um einen Konflikt zwiſchen den beiden
deutſchen Staaten als ſolchen, der unter den von der
öſter=
reichiſchen Regierung geltend gemachten formalen Begriff des
Völkerrechts fiele, ſondern um die Auseinanderſetzung der
öſter=
reichiſchen Regierung mit einer hiſtoriſchen Bewegung des ganzen
deutſchen Volkes.
Der Nationalſozialismus, der die Bevölkerung des Reiches
mit elementarer Kraft ergriffen und der die deutſche Bevöl=
kerung Oeſterreichs ſchon ſeit langem in ſeinen Bann gezogen
hat, wird von der öſterreichiſchen Regierung mit allen Mitteln
der Gewalt in ſeiner freien Entwicklung und Entfaltung
ge=
hindert. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß durch die politiſche Erenze
zwiſchen dem Reich und Oeſterreich das Gefühl völkiſcher und
geiſtiger Verbundenheit nicht beſeitigt und das Uebergreifen
volksbewegender Ideen nicht aufgehalten werden kann.
Die öſterreichiſche Regierung kann nicht erwarten, daß
Deutſch=
land einem Regierungsſyſtem gleichgültig gegenüberſteht, das
alles das entrechtet und unterdrückt, was das deutſche Volk mit
neuem Mut und neuer Zuverſicht erfüllt. Es iſt unvermeidlich,
daß der ſchwere innerpolitiſche Konflikt in Oeſterreich ſeine
ge=
fühlsmäßige Rückwirkung hat. Trotzdem hat
die deutſche Regierung es auf das peinlichſte
vermieden, ſich in die innerpolikiſchen Berhält-
Niſie Leſterreichs einzumiſchen.
Sie hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß ihr jeder Gedanke
an gewaltſame Einmiſchung oder irgendeine Verletzung
vertrag=
licher Bindungen vollkommen fern liegt. Sie kann daher nur ihr
lebhaftes Befremden darüber äußern, daß die öſterreichiſche
Regie=
rung bei mehrfachen Anläſſen die deutſche Regierung verdächtigt
hat, als ob ſie die Unabhängigkeit Oeſterreichs bedrohe.
Bei dieſer grundſätzlichen Einſtellung der deutſchen Regierung
verſteht es ſich im Gegenſatz zu der Darſtellung der öſterreichiſchen
Regierung ganz von ſelbſt, daß die deutſche Regierung es nur
be=
grüßen würde, wenn endlich eine Verſtändigung zwiſchen der
öſter=
reichiſchen Regierung und der Nationalſozialiſtiſchen Partei in
Oeſterreich herbeigeführt werden könnte. Auch von ſeiten
natio=
nalſozialiſtiſcher Kreiſe in Deurſchland iſt niemals etwas geſchehen,
was einer ſolchen Verſtändigung hätte eutgegenwirken können.
Ferner hat auch, ſoweit hier bekannt, die Nationalſozialiſtiſche
Partei in Oeſterreich ſelbſt niemals ihre Mitarbeit an der Löſung
des innerpolitiſchen öſterreichiſchen Problems abgelehnt.
Die öſterreichiſche Regierung weiß, daß die Zuſammenkunft,
die auf Grund der Berliner, Demarche des Herrn öſterreichiſchen
Geſandten vom 1. Januar d. J. zwiſchen Herrn Bundeskanzler
Dollfuß und Herrn Habicht durch Vermittlung der
Reichsregie=
rung vereinbart worden war, im letzten Augenblick nicht etwa
von nationalſozialiſtiſcher Seite, ſondern von der öſterreichiſchen
Regierung ſelbſt ohne jeden ſtichhaltigen Grund abgeſagt
wor=
den iſt. Daß
die deutſche Regierung Aeis darauf Bedacht
genommen hak, eine Berſchärfung der Lage
zu vermeiden.
kann die öſterreichiſche Regierung z. B. aus der Zurückhaltung
er=
ſehen, mit der von deutſcher Seite der Zwiſchenfall Schumacher
behandelt worden iſt. Obwohl es ſich um die Erſchießung eines
Neichswehrſoldaten durch beamtete öſterreichiſche Grenzorgane auf
deutſchem Gebiet handelte, und obwohl die gemeinſame
Unter=
ſuchung die Alleinſchuld der öſterreichiſchen Organe ergab, hat
die deutſche Regierung alles getan, was eine ſchnelle Beilegung
dieſes ernſten Zwiſchenfalles ermöglichte. Trotzdem hat die
öſter=
richiſche Regierung es bisher unterlaſſen, die zugeſicherte
gericht=
liche Sühne herbeizuführen. Die deutſche Regierung muß darauf
beſtehen, daß ihr jetzt endlich die damals in Ausſicht geſtellte
Mitteilung über die Beſtrafung der Täter zugeht.
Nach dieſen Ausführungen möchte die Reichsregierung auf
die einzelnen von der öſterreichiſchen Regierung erhobenen
Be=
ſchwerden näher eingehen.
1. Die öſterreichiſche Legion.
Die deutſche Regierung hat die von der öſterreichiſchen
Regie=
rung erneut aufgeſtellte Behauptung von angeblichen Plänen eines
gewaltſamen Vorgehens der ſogenannten öſterreichiſchen Legion
gegen öſterreichiſches Gebiet ſchon mehrfach als unwahr
zurückge=
wieſen. Sie bezieht ſich vor allem auf ihre Note vom 21.
Sevtem=
ber vorigen Jahres, in der ſie die vorgebrachten Beſchwerden Punkt
für Punkt widerlegt hat. Im übrigen iſt, wie der öſterreichiſchen
Regierung bekannt, das Lager Lechfeld in vollem Umfange
ge=
räumt und die Verteilung der öſterreichiſchen Flüchtlinge auf
ein=
zelne, zum Teil erheblich von der öſterreichiſchen Grenze entfernt
liegende Orte, wie Weiden, durchgeführt worden.
Von einer Zuſammenziehung an der Grenze kann daher keine
Rede ſein.
Die vom Auswärtigen Amt neuerlich — ohne Namensnennung
— übermittelten Ausſagen von öſterreichiſchen Staatsangehörigen,
die der ſogenanuten öſterreichiſchen Legion angehört haben ſollen,
tragen deutlich den Stempel der Unglaubwürdigkeit und haben ſich
nach dem Ergebnis der von der deutſchen Regierung
vorgenomme=
nen Unterſuchungen als völlig unzutreffend herausgeſtellt.
Die näheren Einzelheiten ſind auf die Anlage I verwieſen.
2. Sendung von Propaganda= und Sprengmakerial
von Deutſchland nach Oeſterreich.
Die deutſche Regierung hat dieſen Punkt angeſichts der Schwere
der erhobenen Beſchuldigung einer beſonders eingehenden Prüfung
unterzogen. Vorweg möchte ſie auf die ſtrengen
Beſtimmun=
genüberden Verkehr und den Handel mit
Spreng=
ſtoffen in Deutſchland hinweiſen, die es ausgeſchloſ=
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
Einkommen und Berbrauch.
R Nach den Berechnungen des Inſtituts für
Konjunktur=
forſchung beträgt das Einkommen der Arbeiter und Angeſtellten
im vierten Vierteljahr 1933 etwa 6,8 Milliarden RM. Sieht
man von den Saiſonſchwankungen ab, denen auch das
Arbeits=
einkommen unterworfen iſt, ſo iſt es vom konjunkturellen
Tief=
punkt bis jetzt um etwa 6 Prozent geſtiegen. Für das ganze
Jahr 1933 darf man das Arbeitseinkommen wohl auf 26,1
Mil=
liarden RM. ſchätzen, es iſt damit um etwa 250 Millionen RM.
höher als 1932. Das ſcheint zunächſt wenig zu ſein. Man muß
aber dabei berückſichtigen, daß das Arbeitseinkommen ſowohl
im erſten wie auch im zweiten Vierteljahr 1933 noch niedriger
war als 1932, und zwar im ganzen um 360 Millionen RM.
Erſt in der zweiten Hälfte des Jahres 1933 wurde das Niveau
von 1932 überſchritten, und zwar um rund 600 Millionen RM.,
ſo daß der Rückgang im erſten Halbjahr nicht nur
aus=
geglichen, ſondern um knapp ½ Milliarde RM. übertroffen
wurde. Die bisherige konjunkturelle Beſſerung des
Arbeits=
einkommens iſt vor allem auf die Steigerung der Beſchäftigung
zurückzuführen. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter und
Angeſtellten iſt, konjunkturell geſehen, ſeit Mitte vorigen Jahres
beinahe ununterbrochen geſtiegen. Seit dem Frühjahr des
Jahres 1933 war das Tempo der Aufwärtsbewegung beſonders
raſch. Von Monat zu Monat hat die Zahl der Beſchäftigten
ſeit Mai bis in die letzte Zeit im Durchſchnitt um mindeſtens
170 000 zugenommen. Es kommt hinzu, daß ſich nicht nur die
Zahl der Beſchäftigten, ſondern auch deren Arbeitszeit, beſonders
im zweiten Vierteljahr 1933, erhöht hat. Das Lohn= und
Gehalts=
niveau dagegen blieb im weſentlichen unverändert. Wie immer
in Zeiten der Depreſſion und des Konjunkturumſchwunges, iſt
auch diesmal zunächſt das Einkommen der
Induſtriearbeiter=
ſchaft geſtiegen. Die konjunkturelle Zunahme des Einkommens
der Induſtriearbeiterſchaft vom Tiefpunkt im erſten Vierteljahr
1933 bis zum vierten Vierteljahr kann man auf rund 16 Prozeut
ſchätzen. Das Einkommen der Induſtriearbeiterſchaft iſt der
konjunkturempfindlichſte Teil des geſamten Arbeitseinkommens,
Ebenſo wie die Induſtriearbeiter den Konjunkturrückgang in
ihrem Einkommen am ſchmerzlichſten zu ſpüren haben, weil ſie
unter der Arbeitsloſigkeit und der Einſchränkung der
Arbeits=
zeit am meiſten leiden und weil bei ihnen der Druck auf die
Löhne am ſtärkſten iſt, ſo werden ſie jetzt der Wirkungen der
Belebung zuerſt und am ſtärkſten teilhaftig.
Ein guter Teil der Steigerung des Arbeitseinkommens iſt
den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu verdanken. Freilich muß
man ſich darüber klar ſein, daß auf den Einkommenskreislauf
anregend nur die Einkommen wirken können, die aus zufätzlich
finanzierten Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen fließen. Das heißt,
nur wenn bei der Arbeitsbeſchaffung Kredite ſich in Einkommen
verwandeln, entſteht ſofort zuſätzliches Einkommen, nicht ohne
weiteres aber, wenn auf irgendwelchen Wegen Einkommensteile
ſelbſt zur Finanzierung von Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
herangezogen, wenn alſo z. B. Steuermitteln oder Beiträge zur
Arbeitsloſenverſicherung in den Dienſt der Arbeitsbeſchaffung
geſtellt werden. Denn in dieſen Fällen handelt es ſich lediglich
darum, daß der Einkommensſtrom in neue Bahnen gelenkt wird,
nicht aber, daß er ſich ausdehnt. Zuſätzliche Einkommen können
alſo nur in dem Umfange entſtehen, in dem ſich Geldkapitalien
aus der Kreditwirtſchaft in Einkommen umſetzen. Die
Wir=
kungen der Arbeitsbeſchaffung auf Einkommen und Verbrauch
werden aber um ſo größer ſein, je geringer in allen Teilen der
Wirtſchaft der Drang zur Kreditrückzahlung und je kleiner die
Vorräte ſind. Im übrigen ſind die Wirtungen um ſo
nach=
haltiger, je größer der Einſatz der Mittel im Verhältnis zu den
beſtehenden Schulden und den vorhandenen Lagern iſt. Kleine
Doſen verpuffen wirkungslos, nur der Einſatz großer Mittel,
wie es geſchehen iſt, kann die Wirtſchaft auf dieſem Wege
anregen.
Im Gegenſatz zum Arbeitseinkommen, das ſich erſt im
zweiten Vierteljahr 1933 konjunkturell belebt hat, hat ſich nach
den Feſtſtellungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung die
Einkommenſituation der Unternehmer bereits um die
Jahres=
wende 1932/33 etwas, wenn auch nur wenig, gebeſſert. Auch
diesmal hat ſich alſo wieder beſtätigt, daß die ſchwarze Stunde
der Unternehmer die Kriſis, die ſchwarze Stunde der Ar
die Depreſſion iſt. Wenn hier von der Einkommensſituation
der Unternehmer geſprochen wird, ſo ſind damit die
Ertrags=
verhältniſſe der Unternehmungen gemeint. Daß ſich dieſe bereits
vor Jahresfriſt zu beſſern begannen, beweiſen die Abſchlüſſe der
Aktiengeſellſchaften, die zum erſten Male wieder einen
Gewinn=
ſaldo aufweiſen und die beginnende Konſolidierung der
Bilan=
zen ſchon Ende 1932 erkennen laſſen, eine Entwicklung, die ſich
im weiteren Verlaufe des Jahres 1933 fortgeſetzt hat und aus
der anhaltenden Steigerung des Aufkommens der
Körperſchafts=
ſteuer hervorgeht. Das Unternehmereinkommen in ſeiner
Geſamt=
heit iſt geſtiegen, weil Produktion und Abſatz in allen Teilen
der Wirtſchaft teils mehr, teils weniger zugenommen und die
Preiſe ihren tiefſten Stand wohl endgültig überwunden haben,
Die Gewinnmarge hat ſich erhöht, weil die Betriebe beſſer
ausgenutzt werden und die fixen Koſten jetzt bei ſteigendem
Ab=
ſatz die einzelnen Verkaufseinheiten weniger belaſten. Hinzu
kommt die Entlaſtung, die den Unternehmungen durch die
Steuergutſcheine und die ſonſtigen Steuererleichterungen zuteil
geworden iſt, und nicht zuletzt das Nachlaſſen des Drucks von
der Kreditſeite her, der, ſolange er anhielt, alle Anſätze zu einer
Beſſerung der Erträge vernichtet hat.
Auch die Einkommensverhältniſſe in der Landwirtſchaft
haben ſich im Verlauf der letzten neun Monate gebeſſert. Die
Reichsregierung hat durch ihre agrarpolitiſchen Maßnahmen für
beſſere Verkaufspreiſe der Rekordernte 1933 und der hohen
Produktion von Schlachtvieh und diehiſchen Erzeugniſſen geſorgt
und damit der Landwirtſchaft erhöhte Verkaufsergebniſſe
ge=
ſichert. So läßt ſich nach den Berechnungen des Inſtituts für
Konjunkturforſchung bereits jetzt überſehen, daß die
Verkaufs=
erlöſe der Landwirtſchaft im Wirtſchaftsjahr 1933/34 um etwa
1 Milliarde RM. zunehmen werden. Da auf der Koſtenſeite bei
der Landwirtſchaft eine Reihe von Erleichterungen eingetreten
ſind, ſo iſt ein großer Teil dieſer Summe reine
Einkommens=
ſteigerung
Mit der Belebung der Wirtſchaft und dem Einſetzen der
Arbeitsbeſchafungspolitik hat ſich ein grundſätzlicher Wandel auch
in der Einkommensverteilung angebahnt, der ſich allmählich
immer mehr durchſetzt. Es iſt die Beendigung des
Deflations=
prozeſſes, der heute an entſcheidenden Punkten gemildert iſt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 33
Es fließen heute nicht mehr Geldkapitalien von den
Kredit=
märkten direkt in den Konſum, ſondern werden zur Finanzierung
der Arbeitsbeſchaffung verwendet. Die Geldkapitalien gehen alſo
in die volkswirtſchaftliche Produktion ein und verwandeln ſich
ſo immer wieder in neue Einkommen, wobei ſich der Beſtand
der Wirtſchaft an Sachkapital erneuert und erhöht. Aehnlich iſt
es auch mit den aus dem Einkommen abgezweigten Mittelu,
alſo den Beiträgen zur Arbeitsloſenverſicherung uſw. Werden
dieſe Gelder nicht mehr zur Unterſtützung der Arbeitsloſen,
ſondern zur Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung verwendet,
dann iſt aus der reinen Einkommensverſchiebung ſtaatlich
er=
zwungene Produktionsfinanzierung aus dem Einkommen
ge=
worden. Der Produktionsfinanzierung aus dem Einkommen
dienen auch die Summen, die durch die Spende zur Förderung
der nationalen Arbeit und die Sammlungen der NSDAP. für
die Arbeitsbeſchaffung aufgebracht werden; allein die Spende
zur Förderung der nationalen Arbeit hat bis zum Jahresende
über 100 Millionen RM. eingebracht. Daneben laufen nach
wie vor Einkommensverſchiebungen großen Stils. Einzigartig
in ſeinen Ausmaßen iſt das Winterhilfswerk des deutſchen
Volkes, bei dem die Träger von Vermögens= und
Arbeits=
einkommen freiwillig Teile ihres Einkommens zugunſten der
Arbeitsloſen und ſonſtigen Bedürftigen abſpalten. Bisher
dürf=
ten auf dieſe Weiſe mehr als 200 Millionen RM. übertragen
worden ſein.
Mit der Belebung des Einkommens iſt in den
zurück=
liegenden Monaten auch der Verbrauch der Bevölkerung auf
manchen Gebieten wieder etwas geſtiegen, im ganzen hat er
aber nicht ſo ſtark zugenommen wie die Einkommen ſelbſt. Dieſer
uur ſcheinbare Widerſpruch iſt nach Anſicht des Inſtituts für
Konjunkturforſchung ein Zeichen dafür, daß mit dem Beginn
der Arbeitsbeſchaffungspolitik der Kreislaufſtörung der letzten
Jahre inſofern ein Ende geſetzt worden iſt, als die
Geld=
kapitalien nicht mehr unmittelbar in den Verbrauch eingehen;
ſie ſchlagen vielmehr wieder den natürlichen und längeren Weg
über die Produktionsfinanzierung und die Einkommensbildung
ein, es werden allmählich wieder neue Erfparniſſe gebildet,
ſtatt daß Spargelder verzehrt werden. Die
Verbrauchsgüter=
induſtrien können nur dann mit einer weiteren Zunahme ihres
Abſatzes rechnen, wenn auch das Einkommen weiter, und zwar
ſtärker als bisher, zunimmt. Bisher hat die
Produktions=
ſteigerung in dieſen Zweigen der Induſtrie vor allem dazu
ge=
führt, die zuſammengeſchmolzenen Lagerbeſtände wieder
auſ=
zufüllen. Jetzt wird es vor allem darauf ankommen, daß die
durch die Geſtaltung des Einkommens beſtimmten
Abſatzmöglich=
keiten über den Einzelhandel hinweg mit dem Umfang der
Produktion allmählich in Einklang kommen. Je mehr ſich aber
Einkommen und Verbrauchsabgaben in ihrer Belebung dem
Tempo der Inpeſtitionswirtſchaft anpaſſen, deſto größere
Sicher=
heit iſt dafür gegeben, daß die Wirtſchaft in einen alles um=
E. B.
faſſenden Aufſchwung eintritt.
Der Worklauk der deutſchen Ankwork.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
ſen erſcheinen laſſen, daß Sprengſtoffſendungen in
größerem Umfange aus Deutſchland nach
Oeſter=
reich ſtattgefunden haben können. Dazu kommt, daß
die zuſtändigen deutſchen Behörden ſchon ſeit
län=
geuer Zeit die Grenze in verſchärftem Maße
über=
wachen. Immerhin wäre es bei der Länge und der ſchwierigen
Linienführung der deutſch=öſterreichiſchen Grenze vielleicht möglich,
daß in einzelnen Fällen Schmuggeltransporte der Aufmerkſamkeit
der deutſchen Grenzbeamten — wie nach Darſtellung der
öſterrei=
chiſchen Regierung offenbar auch der Aufmerkſamkeit der
öſterreichi=
ſchen Grenzbeariten — doch entgangen wären. Indeſſen haben die
angeſtellten Ermittlungen keinen
Anhalts=
punkt dafür gegeben, daß ſolche Schmuggelfälle
tatſächlich vorgekommen ſind. Völlig ausgeſchloſſen iſt
es aber, daß amtliche oder parteiamtliche deutſche Stellen
irgend=
wie an einem derartigen Schmuggel beteiligt waren oder ihn auch
nur begünſtigt haben.
Im übrigen wird auf Anlage II Bezug genommen.
3. Hekkampagne durch die Preſſe.
Zu der Beſchwerdeüber die angebliche
Verhetzungs=
kampagne der reichsdeutſchen Preſſe gegen die
öſterreichiſche Regierung muß bemerkt werden) daß in der Tat
in einzelnen Fällen Angriffe auf die
öſter=
reichiſche Regierung erfolgt ſind, die jedoch lediglich
die Antwort auf eine Unzahl höchſt
gehäſſigerAus=
fälle der öſterreichiſchen Preſſe gegen das neue
Deutſchland darſtellten. Letztere ſind leider von den
öſter=
reichiſchen Behörden weder gehindert noch geahndet worden,
ſondern werden, trotz der Proteſte der deutſchen Geſandtſchaft
in Wien in mehr als 200 Fällen, mit offenſichtlicher
Unter=
ſtützung und aktiver Beteiligung amtlicher öſterreichiſcher Kreiſe
tagtäglich in geſteigertem Maße fortgeſetzt.
Dei Mar Mam geustſchenl.
Von W. E. Süskind.
Wenn Knut Hamſun ein Deutſcher wäre, dann thronte er
vvohl wie ein Fürſt überm Reich unſerer Dichtung? Man ſollte
es meinen; aber ſchon ein wenig Nachdenken wird uns zweifeln
laſſen, und wenn wir ſein Werk ernſthaft überſchauen und dann
an das literariſche Deutſchland denken, wie es in den letzten
Jahren geworden war, wird der Zweifel faſt zur Gewißheit,
Hätte dieſer Berg wirklich Platz gehabt im allzu wohlberechneten
Nutzgarten des deutſchen Kunſtbetriebes: Freilich, der Pkatz
wäre geweſen, den viele Hunderttauſende williger Leſerherzen
dem Norweger ſeit Jahren geboten haben. Aber hätte er auch
Raum zum Atmen gefunden? Hat nicht eine viel zu weichliche
Luft geherrſcht, als das ein ſolcher Dichter in ihr hätte
ge=
deihen können? Hamſuns Werk iſt gegründet auf den Glauben
an das Tragiſche in der Kunſt, und eben von dieſem Glauben
hatte ſich das deutſche Kunſtleben abgekehrt. Mochten ſelbſt, wir
wollen es hoffen, die Dichter treu geblieben ſein, ſo waren doch
die Verwalter der Kunſt, ihre Vermittler, Geldgeber und
Agen=
ten, in eine moraliſch=äſthetiſche Auflöſung verfallen, die den
Grundlagen des künſtleriſchen Schaffens verhängnisvoll ſein
mußte. Das Schnoddrige wurde zu einem Jargon im
Vorzim=
mer der Kunſt. Die Ueberlegung: „Geht das?" „Iſt das ein
Geſchäft?” — ſpielte eine Rolle zwiſchen dem Schriftſteller und
ſeinem Verleger, ſchon ehe ein neuer Plan konzipiert war — ſie
ſpielte eine Rolle während des künſtleriſchen Werdens! Und
nur um ſo ſchlimmer, wenn die ſchnoddrigen Worte nicht
wirk=
lich fallen, wenn ſie „nur” eingewickelt in pflaumenweiche
Redensarten, die Gedanken beherrſchten! Am ſchlimmſten aber,
daß keiner das Uebel merken wollte, daß die Gutgläubigſten
noch darein verſtrickt waren — vielleicht ſind ſie’s heute noch!
Ein Beiſpiel, kein leichtfertig gewähltes aus der
Boulevard=
preſſe, ſondern aus der Theaterrezenſion eines kundigen,
ge=
wiſſenhaften Bühnenkritikers, der es gewiß ernſt mit ſeiner
Sache meint. Er ſchreibt von der Aufführung des Hamſunſchen
Stücks „Vom Teufel geholt‟. Es ſei ein wenig ſympathiſches
Drama, ſagt er, und er motiviert dies Urteil zum Beiſpiel mit
folgendem Satz: Eine peſſimiſtiſche, menſchenfeindliche
Stim=
mung lagere wie eine dunkle Wolke auf dem Ganzen, und man
wiſſe nicht recht, wozu das alles vorgeführt werde. Sachlich iſt
an alledem etwas Richtiges: das Stück iſt wirklich höchſt
peſſi=
miſtiſch, es hat etwas vom Totentanz, es atmet den Geiſt
unab=
änderlicher Fatalität — wie alle Werke dieſes Dichters, aber
in einem beſonders engen Rahmen und darum beängſtigender
als in ſeinen großen Romanlandſchaften. Es mag ſogar ſein,
daß das Stück einen bürgerlichen, ungewohnten Hamſun zeigt —
4. Rundfunkpropaganda.
Die Behauptung der öſterreichiſchen Regierung, daß im
deutſchen Rundfunk eine Verhetzungskampagne getrieben werde,
iſt nicht richtig. Die Vorträge des Rundfunks richten ſich an die
reichsdeutſchen Hörer und unterrichten dieſe über die
Entwick=
lung in Oeſterreich. Die Beſtimmungen der
inter=
nationalen Rundfunkverträge werden dabei in
jeder Hinſicht eingehalten.
Dagegen hat die deutſche Regierung trotz wiederhulter
Vor=
ſtellungen immer wieder feſtſtellen müſſen, daß von öſterreichiſcher
Seite der Rundfunk=Dienſt zur Propaganda gegen das neue
Deutſchland mißbraucht wird, wobei der amtliche
Nachrichten=
dienſt ſelbſt vor üblen Verleumdungen nicht zurückſchreckt.
Näheres erſichtlich aus Anlage 3.
5. Kampfring der Deutſchöſterreicher im Reich.
Im gleichen Zuſammenhang proteſtiert die öſterreichiſche
Regierung gegen die Gründung und Förderung des
Kampfringes der Deutſchöſterreicher im Reich.
Dazu bemerkt die deutſche Regierung, daß es ſich um eine
freie Vereinigung von im Deutſchen
Reichleben=
den Oeſterreichern handelt, die den Wunſch gehabt
haben, ſich auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage
zuſammen=
zuſchließen. Irgendeine Förderung oder Unterſtützung ſeitens
deutſcher Behörden iſt nirgends erfolgt. Andererſeits hat die
Tätigkeit des Vereins bisher den deutſchen Behörden auch keinen
Anlaß zum Eingreifen gegeben.
6. Reiſe des Erbprinzen zu Waldeck=Pyrmonk.
Die Reiſe des Erbprinzen zu Waldeck=Pyrmont nach Wien
wird von der öſterreichiſchen Regierung als Beweis einer
Kon=
ſpiration gegen die öſterreichiſche Regierung
betrachtet.
Dazu iſt folgendes zu ſagen: Legationsrat Erbprinz zu
Waldeck=Pyrmont ſollte ſeinerzeit mit Wiſſen und Billigung der
öſterreichiſchen Regierung Herrn Habicht nach Wien zur
Zuſam=
menkunft mit dem Herrn Bundeskanzler begleiten. Nachdem dieſe
dann von öſterreichiſcher Seite überraſchend abgeſagt worden war,
hat ſich Legationsrat Erbprinz zu Waldeck=Pyrmont in amtlichem
Auftrag nach Wien begeben, um ſich bei der deutſchen
Geſandt=
ſchaft über die Lage zu informieren. Bei dieſer Gelegenheit hat
er den ihm im vergangenen Jahre bekannt gewordenen Herrn
Frauenfeld in deſſen Wohnung aufgeſucht und dort auch den
Gra=
fen Alberti getroffen.
Wie man aus dieſem Beſuch eine Konſpiration gegen den
öſterreichiſchen Staat herleiten könnte, erſcheint der
Reichsregie=
rung um ſo weniger verſtändlich, als Graf Alberti Führer der
Niederöſterreichiſchen Heimwehr, alſo Mitglied einer
Regierungs=
partei war.
Zuſammenfaſſend kann die deutſche Regierung nur ihr
Be=
dauern darüber zum Ausdruck bringen, daß die
öſter=
reichiſche Regierung es für angezeigt gehalten
hat, ſchwerwiegende Vorwürfe zu erbeben,
ob=
wohl ſie die Unrichtigkeit aus den ihr von der deutſchen
Regie=
rung bereits bei früheren Gelegenheiten gemachten Mitteilungen
ohne weiteres hätte erſehen können. Das Vorgehen der
öſter=
reichiſchen Regierung hat die deutſche Regierung um ſo mehr
befremdet, als die öſterreichiſche Regierung, ohne das Ergebnis
der deutſchen Unterſuchung abzuwarten, gleichzeitig mit ihrem
Schritt in Berlin andere Regierungen mit der Angelegenheit
befaßt hat. Wenn die öſterreichiſche Regierung darüber hinaus
erklärt, ſie müſſe ernſtlich in Erwägung ziehen, ſich an den
Völker=
bund zu wenden, ſo muß ihr die Verantwortung für einen ſolchen
Schritt überlaſſen bleiben. Die deutſche Regierung iſt jedenfalls
nicht der Anſicht, daß das vorliegende Problem, das ſeine Wurzeln
letzten Endes in einem rein innerpolitiſchen Konflikt in
Oeſter=
reich hat, der internationalen Verhandlung zugängig wäre und
auf dieſem Wege gelöſt werden könnte.
Die der Antwort beigefügten Anlagen erhärten noch im
ein=
zelnen die deutſchen Darlegungen.
Die Ereigniſſe in Wien.
Heute vormittag rückten aus allen Bezirken Wiens mehrere
tauſend Heimatſchützer zur Verſtärkung der bereits früher
auf=
gebotenen Schutzkorps=Brigade aus und bezogen mittags in zwei
bereitgeſtellten Kaſernen das innere Stadtquartier. Begründet
wird dieſe Einberufung mit der Notwendigkeit der
Gewähr=
leiſtung abſoluter Sicherheit und Ordnung.
Wie verlautet, wurde der Sohn des öſterreichiſchen
Ge=
ſandten in Rom, Dr. Anton Rintelen, in Graz bei einer
nationalſozialiſtiſchen geheimen Veranſtaltung angetroffen und
verhaftet. — Dem Vater, dem gegenwärtigen Geſandten und
früheren chriſtlich=ſozialen Miniſter, hat man ſeinerzeit gewiſſe
Sympathien für den Nationalſozialismus nachgeſagt.
aber nicht darum ſtreiten wir ja mit dem Kritiker, ſondern
vegen eines gewiſſen Klangs in ſeiner Kritik, „. . . ein wenig
ſympathiſches Stück ... man weiß nicht recht wozu . . ." —
das iſt ein Klang des Vorwurfs, und er gibt uns zu denken,
weil er uns an die größte, weil ſchleichendſte Gefahr unſeres
geiſtigen Lebens erinnert: den Kult des Erfreulichen.
Es fing mit einem ungeheuren beſchämenden Aufſchwung
der Amüſierpreſſe an, jener periodiſchen Magazin= und
Bahn=
hofsliteratur, die unter dem Vorwand entſpannen zu wollen,
immer ſeichtere Ware bot, wobei man ſich darüber ſtreiten kann,
ob das Laſzive oder das Läppiſche in dieſen Produkten
gefähr=
icher war. Ihre feſtlichſte Zeit hat dieſe Preſſe in der
In=
flation gehabt: ſie iſt aber ſeitdem nicht entfernt in dem Maße
zurückgegangen, wie es hätte geſchehen müſſen, wenn der
Vor=
wand zurecht beſtünde, eine Kriſenzeit habe ſolche Entſpannungs=
Literatur gewiſſermaßen nötig. Dieſes Wort „Entſpannung” iſt
ja überhaupt ein Deckmantel für alle Grade geiſtiger Faulheit
und Renitenz. Wir haben keinen Grund uns einzubilden, unſere
Arbeitsleiſtung ſei der unſerer Großväter ſo turmhoch überlegen;
trotzdem haben dieſe Großväter ſich nicht vor der Mühe
ge=
drückt das Entſpannende und das Edle in einem zu ſuchen.
Sie haben gewußt, daß Sprache und Leſen heilige Aufgaben
ſind, und daß man ſie dieſer Heiligkeit nicht ungeſtraft entreißen
kann. Niemand war ja gezwungen, ſich gerade durch Leſen zu
entſpannen; wer es aber wollte, der wußte: es wird mir nicht
leicht gemacht.
Wir idealiſieren abſichtlich. Natürlich hat es auch damals
ſchon eine minderwertige Preſſe gegeben; zur Amüfierpreſſe aber
und zur großen Gefahr iſt ſie erſt durch ihre Maſſenvorbereitung
geworden, durch den aus Anglo=Amerika ſtammenden Grundſatz,
die Zeitung habe ſich nach dem Publikumsgeſchmack als letzter
Inſtanz zu richten. Mehr und mehr wurde dabei vom
Schrift=
ſteller, der zum Volk ſprechen ſollte, ſtatt eines wirklich
volks=
tümlichen ein pöbelhaftes Niveau verlangt. Gewiß, es wurde
im einzelnen Fall nicht deutlich. In den beſſeren Preß= und
Literaturvierteln, wo man auf ſich hielt, ſprach man nicht von
„Niveau ſenken”. Man ſprach, halb ſcherzhaft, von der
Not=
wendigkeit das „Erfreuliche” zu pflegen und dem „
Publikums=
geſchmack” Rechnung zu tragen. Was aber ſtand dahinter? Daß
vom Künſtler und vom Menſchen überhaupt eine beſtimmte
Ge=
ſinnung dem Leben gegenüber verlangt wurde. Er ſollte es
lob=
preiſen; er ſollte zum mindeſten der Anſchauung Ausdruck geben,
daß das Leben „in Ordnung” ſei. Er mochte im einzelnen
Kritik üben, er mochte ſatiriſch ſein und Remedur predigen;
wehe aber, wenn er ſich herausnahm, an der Unfehlbarkeit der
Sache ſelbſt zu zweifeln, wenn er das Schwanke und „
Unerfreu=
liche” in ſeine Lebens=Deutung mit aufnahm, wenn er wagte,
die Welt als Verhängnis zu ſehen. Dann war er ein Peſſimiſt
und damit ein verächtlicher Menſch, den man tadeln muß.
Samstag, 3. Februar 1934
Der Führer ſpricht
auf der Gauleikerkagung in Berlin.
DNB. Berlin, 2. Februar=
Die Gauleitertagung in Berlin fand, wie die NSK. meldet,
am Freitag ihren Höhepunkt und Abſchluß mit einer Rede des
Führers vor den verſammelten Reichsleitern, Gauleitern und
amtlichen Leitern der Oberſten Leitung der politiſchen
Organi=
ſation.
In eingehenden Ausführungen wies der Führer zunächſt auf
die Größe und Bedeutung der Aufgabe hin, den nunmehr
erober=
ten Staat nicht nur mit der nationalſozialiſtiſchen
Weltanſchau=
ung völlig zu durchdringen, ſondern auch den geſamten
Staats=
apparat im Geiſte der ſiegreichen Bewegung zu einem
geſchloſſe=
nen, lebensvollen Organismus auszubauen. Wenn die
national=
ſozialiſtiſche Revolution gegen den Novemberſtaat kommen mußte,
weil dieſer volksfremde Staat gegen das flutende Leben der
Nation Dämme aufrichtete, dann wird der nationalſozialiſtiſche
Staat ſich ſo organiſieren, daß ſeine innere Volksverbundenheit
naturnotwendig ſeinen Beſtand garantiert.
Als ſtabiles Gerüſt eines ſolchen Staatsorganismus brauche
die Führung eine Garde von zuverläſſigen politiſchen
Funktio=
nären, eine Verwaltungsapparatur, die die Führung in die Lage
verſetze, das nationalſozialiſtiſche Gedankengut auf allen Gebieten
auch praktiſch zu verwirklichen. Nur mit einem ſolchen
ſchlagfer=
tigen Inſtrument, das weltanſchaulich durchknetet und von
treue=
ſtem Pflichtbewußtſein durchdrungen ſei, könne die
Befehlsfähig=
keit der Führung nach unten voll zur Wirkung kommen. Wenn
wir einen nationalſozialiſtiſchen Staat, einen derart geſchloſſenen
Apparat, deſſen Fundierung natürlich ſeine Zeit erfordere,
ge=
ſchaffen hätten, dann liege darin eine ganz außerordentliche
Lei=
ſtung für die Zukunft unſeres Volkes.
Die Form, in der die Verſchmelzung von Weltanſchauung und
Staat durchgeführt werde, ſei die Partei. In der großen, vom
ganzen Volk getragenen Gemeinſchaft des Nationalſozialismus
müſſe die Partei ein auserleſener Orden des
Führerſtabes ſein, der den nationalſozialiſtiſchen Staat für
alle Zukunft zu garantieren beſtimmt ſei. Was der Staat vom
Volk verlange, das werde dieſer Orden einer verſchwornen
Füh=
rergemeinſchaft in beſinnungsloſer Unterordnung unter ſeine
eigenen Geſetze in komprimierteſter Form bei ſich ſelbſt
verwirk=
lichen. In dieſer auf Gedeih und Verderh verbundenen
Gemein=
ſchaft werde, nachdem andere Funktionäre ſtaatspolitiſcher
Beſtän=
digkeit nicht mehr vorhanden ſeien, die abſolute Kontinuität der
Entwicklung der deutſchen Nation für alle Zukunft neu geregelt
ſein. Mit der unerſchütterlichen Fundamentierung dieſer
Füh=
rungshierarchie ſei auch die Frage der Parteiführung an ſich gelöſt
und dieſe für alle Zeiten geſichert. Denn, nachdem dieſe neue
Führerorganiſation des deutſchen Volkes durch eine einmalige
ſchöpferiſche Leiſtung erreicht ſei, gewährleiſte ſie nunmehr in ſich
die durch nichts zu unterbrechende Folge der höchſten
Führerper=
ſönlichkeit. Wer in kommenden Zeiten als Führer vor die
Be=
wegung geſtellt werde, werde immer die Partei als ein
beiſpiel=
los geſchloſſenes, ihr blind gehorſames, der Idee dienendes
In=
ſtrument und in ihr bereits einen ſicheren Garanten für die
Zukunft finden.
In ſeinen von wahrhafter Größe getragenen Ausführungen
unterſtrich der Führer weiter die ſtarken kraftſpendenden
Wir=
kungen der Geſchloſſenheit, der Autorität und der Diſziplin, in
der die geſamten Führer der Bewegung, die Kreuzritter, hinter
jeden Entſchluß der Partei treten. Das Beſtehen dieſer
uner=
ſchütterlichen Einheit der Führergemeinſchaft der Partei und die
Kraft, die ſie ausſtröme, ſeien unerſetzbar für die zukünftige
Exiſtenz der geſamten Nation. Der Führer gab ſeiner feſten
Ueberzeugung Ausdruck, daß das deutſche Volk allem widerſtehen
könne und werde, wenn die Bewegung dieſe innere Eigenſchaft
ganz auf den Staat übertrage. In der Harmonie zwiſchen
Par=
tei und Staat liege ſomit letzten Endes die Kraft, die es dem
Staat ermögliche, alle Probleme zu meiſtern. Die akkumulierte
Kraft des Volkswillens, wie ſie am 12. November der Welt
ſicht=
bar geworden iſt, ſei dafür ein einzigartiger Beweis.
Der Führer ſchloß mit der Mahnung, ſtets dieſer
aufgezeig=
ten großen Geſichtspunkte, eingedenk zu ſein. Wer in ihrem
Sinne handele, der trete ein für die Unſterblichkeit der
Bewe=
gung und damit unſeres Volkes.
Die Heimwehr in Titol weiter im Alarmzuſtand.
EP. Wien, 2, Februar.
Die bisher aus Tirol vorliegenden Meldungen beſagen, daß
heute im ganzen Land völlige Ruhe herrſcht. Die aufgebotenen
Heimatſchützler, deren Zahl angeblich 8000 betragen ſoll, haben
noch nicht abgerüſtet. Sie haben erklärt, daß ſie zunächſt die
Erfüllung der von ihnen geſtellten Forderungen abwarten wollen.
Falſch iſt das heute hier kurſierende Gerücht,
daß Fürſt Starhemberg verhaftet worden ſei;
denn er iſt, wie einwandfrei feſtgeſtellt werden
konnte heute und geſtern in Wien geſehen
vorden.
Nun war es aber von jeher die Vorausſetzung der Kunſt,
daß ſie den vorhandenen Stoff in der Mannigfaltigkeit
der möglichen Beleuchtungen darſtellte, daß ſie keinen
grundſätz=
lichen Unterſchied zwiſchen dem Freudigen und dem Traurigen
kannte, weil das Freudige und das Traurige zuſammen, in
ihrem gleichmütig wechſelnden Wellenſchlag, erſt das
Grund=
gefühl des Tragiſchen ins Leben bringen. Ja, wie aus dem
vielen Waſſer erſt durch den Wechſel der Welle das ewige Meer
wird, ſo iſt das Leben erſt dann tragiſch geſpannt, wenn es
von ſeiner Polarität weiß, von ſeiner Gefährdung, von Jubel
und Abſturz. Stehen aber die Kundigen der Kunſt, die
Ver=
mittler und Kritiker, heute vielfach im Banne des „Erfreulichen”
ſo werden es auch bald die Produzierenden nicht mehr anders
wiſſen, als daß Kunſt ein Spezifikum ſein, eine nur=optimiſtiſche
Angelegenheit, eine einzige chemiſch reine Erfreulichkeit, die ihre
Problematik nur aus den Widrigkeiten des Zufalls ſchöpfen
dürfen, beileibe aber nicht aus der Unverläßlichkeit des Lebens
ſelbſt.
Bis hierher iſt es nur eine Angelegenheit der Kunſt. Aber
dahinter ſteht mehr: die Seele des ganzen Volkes.
Es wird in eine Geſinnung der abſoluten Weltfreudigkeit
hin=
eingezwungen; iſt dieſe Geſinnung aber ohne das Gefühl vom
Tragiſchen, ſo hat ſie keine Hintergründe und erſchöpft fich in
einem reinen Funktionalismus. Dann muß auch der Himmel
leer werden, und ein gedämpftes, ameiſenhaftes Geſchlecht mag
heiter und glaubenslos auf der Erde wimmeln. Es iſt aber
nicht nur die Heiterkeit, die wir wollen; noch bitten wir den
Himmel um Mut, daß wir dem allem entgehen, wir bitten
ihn=
um Mut und Ernſt.
75 Jahre Spekirglanalyſe.
Eine Großtal der Wiſienſchaff.
Wie Kirchhoff und Bunſen die Spektralanalyſe fanden. — Unge
heure Ausweitung des Anwendungsgebietes. — Die
Geheim=
niſſe ferner Welten werden entſchleiert. — Ihre Schnelligkeit
wird gemeſſen. — Die Bedeutung des „Dopplerſchen Prinzips”.
Im Februar 1859 gelang den beiden Forſchern Kirchhoff
und Bunſen eine wiſſenſchaftliche Entdeckung, die als eine der
größten Ereigniſſe der Forſchung angeſehen werden muß, als
ſie das Weſen der Spektralanalyſe ahnten. Dieſe
Spektral=
analyſe war zuerſt und urſprünglich die Möglichkeit, durch
Unterſuchung des von einem Körper ausgeſandten oder von
ihm durchgelaſſenen Lichtes durch Zerlegung zu einem Spektrum
die ſtoffliche Zuſammenſetzung dieſes Körpers feſtzuſtellen. Das
Wort „Die Sonne bringt es an den Tag” erhielt eine Be=
Samstag, 3. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 33 — Seite 7
Beroffemchangbes fränzofeſchewikaumenche.
Abrüſtung in franzöſiſcher Beleuchkung: Keinerlei Preisgabe des erreichten Rüſtungsſtandes. —
Aufrechl=
erhallung der Forderung nach einſeitiger Konktolle. — Neue Feſſeln für die Zivilluftfahrt geplank.
*
Die franzöſiſche „
Abrüſtungs=
bereitſchaft”.
Wenn zu Beginn der nächſten Woche auch die Antwort der
Reichsregierung auf das franzöſiſche Aide memoire vom
1. Januar vorliegt, werden wir in der Lage ſein, uns ein
um=
faſſendes Bild von den verſchiedenen Standpunkten zum
Ab=
rüſtungsproblem zu machen. Wir werden aber bei dieſer
Ge=
legenheit auch feſtſtellen können, wie ſich die einzelnen Mächte
die Erreichung des großen Zieles vorſtellen und wie weit ſich
die Anregungen und Vorſchläge decken. Dennoch reizt es, ſchon
heute das franzöſiſche Aide memoire etwas unter die Lupe zu
nehmen, weil es wochenlang die franzöſiſche Generalität
be=
ſchäftigte und weil es durch verſchiedene Kabinettsſitzungen
hin=
durchging, bevor es am Neujahrstag in der Wilhelmſtraße
über=
reicht wurde. Gerade dieſe Denkſchrift hat zudem noch in der
franzöſiſchen Propaganda, die man ſehr geſchickt auf mehr oder
minder beabſichtigte Indiskretionen aufgebaut hatte, eine große
Rolle geſpielt..
Frankreich hat, das müſſen wir zugeben, es verſtanden,
ſein Aide memofre in einer Weiſe aufzubauen, die bei einer
flüchtigen Prüfung dieſes Dokuments den Eindruck aufkommen
laſſen muß, als ſeien die Franzoſen durchaus bereit, alle
mög=
lichen Opfer zu bringen, damit endlich der Rüſtungsſtreit ein
Ende findet.
Es iſt nicht nötig, Satz für Satz dieſes Dokuments kritiſch
zu beleuchten.
Ein paar Ausſchnikke aus dem Aide memoire
genügen ſchon, um zu zeigen, wie es in Wirklichkeit mit der
franzöſiſchen „Abrüſtungsbereitſchaft” ausſieht.
Ganz abgeſehen davon, daß man zwiſchen den Zeilen zu
verſtehen gibt, daß die deutſchen Sicherheitswünſche eine
Er=
ſchwerung für die Abrüſtung (2) ſeien, und daß man dann
wieder Reichswehr, Polizei und vaterländiſche Verbände
zu=
ſammenzählt, um den Eindruck zu erwecken, als ob Deutſchland
zahlenmäßig nicht nur den Franzoſen, ſondern auch den übrigen
Nachbarvölkern haushoch überlegen ſei, vermiſſen wir in dem
Aide memoire auch nur den kleinſten Hinweis darauf, daß
Frankreich bereit ſei, von ſeinen vorhandenen Rüſtungen auch
nur irgendetwas abzuſtreichen und der Vernichtung zu
über=
antworten. Die Franzoſen erklären ſich lediglich bereit, den
gegenwärtigen Rüſtungsſtand nicht zu überſchreiten und jede
weitere Herſtellung von Waffen zu verbieten. Es bleibt alſo
bei dem, was ſich die Franzoſen an Waffen und ausgebildeten
Soldaten zugelegt haben.
Wenn man ſich aber an die
Konkrolle
erinnert, die wir grundſätzlich anerkennen, ſofern ſie auf
Gegen=
ſeitigkeit beruht, dann wird von Frankreich der Verſuch gemacht,
nur das unter die Kontrolle zu bringen oder zu verhindern, was
für uns im Intereſſe unſerer Sicherheit und im Zuſammenhang
mit einer Vermehrung der Heeresſtärke unbedingt erforderlich iſt:
nämlich die Herſtellung des Heeresgeräts das für weitere 200000
Mann notwendig iſt. Dieſe Art der franzöſiſchen „Bereitſchaft” die
nichts aufgibt, ſoll ſich alſo praktiſch gegen uns auswirken,
trotz=
dem der Grundſatz der Gleichberechtigung eben in ſich ſchließt, daß
alle Unterzeichner einer Konvention den gleichen Verpflichtungen
unterworfen ſind.
Die Kontrolle wünſcht Frankreich in ſeinem Aide memoire,
auf die Perſonalſtärke, auf die Herſtellung und Einfuhr von
Kriegsmaterial angewandt zu ſehen. Es iſt alſo keine Rede von
einer Kontrolle der vorhandenen Beſtände. Auch hier gehen die
Franzoſen um die weſentlichſten Dinge herum, während ſie, was
wir ſchon eben zum Ausdruck gebracht haben, das unter Aufſicht
ſtellen wollen, was für uns wichtig iſt, alſo die Stärke unſerer
künftigen Reichswehr und deren Bewaffnung. Eine große Rolle
hat in allen Abrüſtungsbeſprechungen u. a. auch
die Kaliberſtärke der Geſchühe
geſpielt. Was in dem Aide memoire ſteht, kann uns nicht
befrie=
digen, zudem davon die Rede iſt, daß ein Einvernehmen hierüber
nicht in einer deutſch=franzöſiſchen Ausſprache erzielt werden kann,
ſondern nur im Kreiſe aller intereſſierten Mächte. Damit wird
wieder auf die Genfer Abrüſtungskonferenz hingewieſen. Damit
bekämpft Frankreich eine deutſch=franzöſiſche Einigung über eine
ſehr wichtige Frage.
So ließen ſich unzählige Beiſpiele für die franzöſiſche
Ab=
rüſtungsbereitſchaft in großen Zügen aufführen. Daß die
Fran=
zoſen ihre 50prozentige Verminderung der im
Dienſt befindlichen Luftflotte mit einer
Kon=
trolle der Zivilluftfahrt verbinden wollen,
überraſcht uns nicht. Die alten Pläne, die deutſche Zivilluftfahrt
tödlich zu treffen, exiſtieren nach wie vor.
Ein abſchließendes Urteil auch über das franzöſiſche Aide
memoire wird ſich, wie ſchon geſagt, erſt erfüllen laſſen, wenn wir
die engliſche und italieniſche Denkſchrift gemeinſam mit der
deut=
ſchen Antwort in die gleiche Reihe geſtellt haben. Wir werden
dann wiſſen, in welchen Punkten wenigſtens eine wenn auch nur
mäßige Abrüſtungskonvention möglich iſt. Wenn jetzt eine neue
große internationale Diskuſſion an Hand der verſchiedenen
Doku=
mente einſetzt, dann haben wir nur den einen Wunſch, daß ſich das
Ausland frei von aller Leidenſchaft an die Dinge heranmacht,
da=
bei aber berückſichtigt, wie die tatſächlichen Kräfteverhältniſſe in
Europa liegen, und daß Deutſchland ein unbeſtreitbares Recht auf
einen Schutz ſeiner Grenzen und den Schutz ſeiner Bevölkerung
hat, daß es ſeine nationale Sicherheit nicht länger vernachläſſigen
darf und es ein Ding der Unmöglichkeit iſt, uns die praktiſche
Gleichberechtigung vorzuenthalten, die nun einmal nötig iſt, um
überhaupt Verträge zuſtandezubringen, die für alle Beteiligten in
gleicher Weiſe gelten ſollen.
Das franzöſiſche Hide memoire.
Einwände gegen die deutſche
Gleichberechtigungs=
forderung.
Das Aide wemoire der franzöſiſchen Regierung zu den
Forde=
eungen Deutſchlands hinſichtlich ſeiner militäriſchen
Gleichberech=
tigung iſt nunmehr veröffentlicht worden.
Darin heißt es u. a.: Aus den Angaben der deutſchen
Regie=
rung gehe nicht nur hervor, daß Deutſchland die Erhöhung
ſeiner ſtändigen Truppenzahl auf 300000 Mann
verlange. Dazu komme noch die beträchtliche Zahl der
Polizei=
kräfte, deren Charakter als militäriſche Organiſation in den
früheren Konferenzarbeiten anerkannt ſei und deren Abſchaffung
trotz der erheblichen Verſtärkung der ſtändigen Perſonalbeſtände,
die ſich aus dem Programm der Reichsregierung ergäbe, nicht
be=
abſichtigt zu werden ſcheine. Beſonders ſeien hinzuzurechnen die
militäriſchen Organiſationen, die ſeit der
Machter=
greifung des jetzigen Regimes eine Entwicklung und einen Aufbau
erfahren hätten, daß ſie ein militäriſches Problem darſtellten.
Das Aide memoire erklärt weiter, daß die Angehörigen dieſer
Formationen mindeſtens zum großen Teil durch Reichswehrcadres
ausgebildet, daß ſie, wenn auch nicht alle, ſtändig bewaffnet,
min=
deſtens in der Handhabung der Kriegswerkzeuge ausgebildet ſeien,
jederzeit zur Verfügung ihrer Führer ſtünden, jetzt auch
Kraft=
fahrformationen, Kavallerieeinheiten, ja Pioniertruppen umfaſſen
und ihre Organiſation und räumliche Verteilung den Verhältniſſen
beim Heer genau nachgebildet ſeien.
Die franzöſiſche Regierung müſſe deshalb darauf beharren, daß
die Nichtberückſichtigung ſolcher Formationen bei der Berechnung
der Perſonalbeſtände einen angemeſſenen Vergleich zwiſchen den in
Frage kommenden Streitkräften unmöglich mache.
Die franzöſiſche Regierung ſtelle ferner feſt, daß die deutſche
Regierung auf dem Gebiet des Kriegsmaterials zu Lande und
in der Luft eine bedeutende Aufrüſtung ſowohl in
quantitativer, ſowie qualitativer Hinſicht
ver=
lange. Die in der Erklärung vom 11. Dezember 1932 grundſätzlich
anerkannte Gleichberechtigung ſetze aber in ihrer praktiſchen und
gerechten Verwirklichung eine vorherige Angleichung und
Verein=
heitlichung der Perſonalbeſtände voraus, und Teutſchland vertrete
ſelbſt die Anſicht, daß mehrere Jahre nötig ſeien.
Die franzöſiſche Regierung fordert ſchließlich eine klare
Aeuße=
rung über die Frage, von welchem Zeitpunkt an die Kontrolle
wirkſam werden ſoll. „Die Einführung und Erprobung dieſer
Kontrolle unter Bedingungen vollſtändiger Gegenſeitigkeit ſind
nun aber gerade die Vorausſetzungen für eine loyale Durchführung
des Abkommens; nur ſo iſt es möglich, die in Ausſicht genommenen
Rüſtungsverminderungen in gegenſeitiger Sicherheit zu
bewerk=
ſtelligen.
deutung, die bis zu dieſem Zeitpunkt auch nicht einmal geahnt
wurde. Bald folgte eine ſo ungeheure Ausweitung, des
An=
wendungsgebietes der Speltralanalyſe, daß ihre Entdeckung als
eine der folgenſchwerſten Großtaten in der Geſchichte der
Wiſſen=
ſchaft bezeichnet werden muß. Was iſt nun, in kurzen Worten
ausgedrückt, Spektralanalyſe? Jeder hat ſchon einmal ein
drei=
eckig geſchliffenes Glas in der Hand gehabt, wie es an alten
Kronleuchtern hängt, und beim Durchblicken feſtgeſtellt, daß man
viele ſchöne Farben des Regenbogens ſieht. Dieſes Farbenſpiel
nennt man das Spektrum. Vor mehr als hundert Jahren
er=
kannte der Münchener Optiker Fraunhofer, daß dieſe bunten
Farben von einem Syſtem ſchwarzer Linien durchſetzt iſt die
man „Fraunhoferſche Linien” nennt. Wenn man nun nicht den
Sonnenſtrahl zerlegt, ſondern eine Flamme durch das Prisma
beirachtet, die beſtimmte Stoffe verdampft hat, dann erhält
man auch Linien, die von den „Fraunhoferſchen Sonnenlinien”
merkbare Unterſchiede aufweiſen. Aus dieſer geringen
Erkennt=
nis zogen nun Kirchhoff und Bunſen die bedeutſamſten
Fol=
gerungen. Sie ſtellten feſt, daß die Lage und Gruppierung
dieſer „chemiſchen” Linien für die chemiſche Beſchaffenheit des
gasförmigen Körpers charakteriſtiſch iſt. So iſt z. B. die
be=
rühmte gelbe Linie, die an der Stelle der D=Linie des
Sonnen=
ſpektrums auftaucht, die Natrium=Linie. Sie entſteht, wenn man
Licht durch Natriumdampf hindurchgehen läßt und es ſpektral
zerlegt. Kirchhoff ſtellte nun das Geſetz auf, daß der
dampf=
oder gasförmige Körper gerade jene Wellenlängen abſorbiert,
die er auch ausſendet, während er alle anderen Strahlenarten
durchläßt. Nun folgten großartige Entdeckungen. Beim
Ver=
brennen winziger Reſte von Mineralwaſſer fand man
eigen=
artige unbekannte Linien und wußte, daß hier ein noch
unent=
deckter Urſtoff verborgen iſt. Er wurde als Cäſium feſtgeſtellt.
Zahlreiche neue unbekannte Stoffe wurden gefunden. Das Licht
der Sterne wurde unterſucht und ihre Zuſammenſetzung
feſt=
geſtellt. Die Einheitlichkeit der Schöpfung wurde erkannt. In
der Sonne fand man Eiſen, Natrium, Aluminium, Nickel, Kupfer,
Zink. Calcium, Chrom, Kohlenſtoff und Waſſerſtoff. Sterne,
die Hunderttauſende von Lichtjahren entfernt ſind, konnten
unter=
ſucht werden. Ja, man konnte ihre Geſchwindigkeit und
Rich=
tung der Bewegung erkennen. Eine Lichtquelle, die ſich mit
großer Geſchwindigkeit auf uns zu oder von uns fortbewegt,
dann werden von jeder Lichtſorte, die ſie ausſendet, weniger
oder mehr Schwingungen das Prisma treffen, als wenn die
Lichtquelle ſtillſtände. Da aber Farbe und Brechbarkeit eines
Lichtſtrahls von der Anzahl der Schwingungen abhängt, ſo muß
ſich auch die Farbe des Lichtes bei Annäherung oder
Ent=
fernung entſprechend verändern. (Das gleiche gilt für die
Töne.) Die Spektrallinie wird alſo bei Annäherung nach dem
violetten Ende des Spektrums bei Entfernung nach dem roten
Ende verſchoben ſein. (Dopplerſches Prinzip.) Die berühmte
Rotverſchiebung mancher Spektra ferner Welten hat zu der
Berechnung geführt, daß dieſe mit einer ungeheuren
Geſchwindig=
keit ſich von uns entfernen, daß alſo „das Weltall explodiert”.
So fand die Spektralanalyſe ungeahnte Auswirkungen im
Weltenraum.
Münchener Kunſtberichk.
Gegen Ende des letzten Jahres veranſtaltete die Münchener
Künſtlergruppe „Der Bund” eine Ausſtellung im Kunſtverein.
Dieſe Gruppe wurde, wie der Völkiſche Beobachter berichtet, von
der einzigen völkiſchen Zeitſchrift der Nachkriegszeit, „Deutſche
Bildkunſt”, zu den „Deutſch=Schaffenden” gezählt.
Ein ſolcher Titel erweckt naturgemäß Erwartungen. Man
hofft, eine poſitive Definition deſſen zu erhalten, was neue Kunſt
ſein ſoll, man hofft heimlich auf eine Offenbarung — und iſt dann
leicht enttäuſcht, wenn ſie ausbleibt. Ich erwartete zwar nichts
Vollkommenes, aber ich erwartete eben irgendeine Verheißung, zum
mindeſten den Ausdruck einer Kraft. Ich ſah aber nur Bravheit.
Als Motiv überwog die Landſchaft, das Gebirge. Der Menſch
war kaum dargeſtellt. Man ſah die bayeriſchen Berge gemalt, aber
man verſpürte nicht ihre Atmoſphäre. Weder ihre Wucht, noch
ihre Lieblichkeit. Keine Erinnerung an ſonnendurchglühte
Wan=
dererlebniſſe wurde wach. Ich empfand faſt immer nur als
Ein=
druck: Gemalte Photographie. Das Schwarz=Weiß echter
Photo=
graphien hatte mir ſogar, wenn ſie künſtleriſch waren, mehr
ge=
geben. Die Möglichkeiten der Farbe waren nicht ausgeſchöpft, und
das Einmalige der Geſtaltung blieb zu vermiſſen.
Eine zweite Gruppe von Künſtlern arbeitete mit romantiſchen
Requiſiten, die wohl von Schwindſcher Art beeinflußt waren. Ich
empfand ſie aber eben nur als Requiſiten, weil ſie nicht
notwen=
diger und unumgänglicher Ausdruck eines Fühlens waren.
Bei=
ſpielsweiſe gab es als Motiv den Durchblick durch eine Felsgrotte
auf einen Teich, in deſſen Mitte eine weibliche Aktfigur ſtand. Es
ſollte wohl eine Fee ſein, die in dieſer romantiſchen
Abgeſchieden=
heit ihr Bad nahm. Aber die Geſtalt, auf die der Blick durch die
ganze Anordnung des Bildes hingezogen wurde, rechtfertigte weder
durch irgendeine Schönheit oder Beſeelung des Körperlichen, noch
durch den Ausdruck eines inneren Erlebens ihr Vorhandenſein. Steif
und puppenhaft war ſie dahingezeichnet, mit Loreleihaaren und
leerem Geſicht. Nur ganz äußerliche Momente einer „Romantik”,
die ſich gefährlich nah zum Kitſch hinüberneigt, waren vorhanden.
Die Seele fehlte.
Auch die Engelſchwärme, die auf manchen Heiligenbildern
er=
ſchienen, zeigten allzu ſehr das Schema, nach dem ſie gemalt worden
waren. Mir traten unwillkürlich im Gegenſatz dazu die
Dar=
ſtellungen von Rubens vor Augen, wo auch der kleinſte Engel ſein
Frankreich erklärt ſich zu einer
Abänderung des britiſchen Plans
in dem Sinne bereit, daß einer Herabſetzung der franzöſiſchen
Streitkräfte in den erſten Jahren zeitlich eine Umbildung der
jetzt beſtehenden deutſchen Streitkräfte mit dem Ziel des
einheit=
lichen Typs eines Verteidigungsheeres mit kurzer Dienſtzeit und
beſchränkter Truppenzahl parallel läuft, d. h. der
Perſonal=
beſtände, die zur Verteidigung des Mutterlandes beſtimmt ſind.
Hinſichtlich des Landkriegsmaterials will Frankreich vom
Zeit=
punkte des Abkommens ab den gegenwärtigen Stand ſeiner
Rü=
ſtungen nicht überſchreiten und die Herſtellung größerer Kaliber
oder höherer Tonnengehalten, als ſie allen Staaten geſtattet ſind,
verbieten. Gleichzeitig wäre die Anwendung und Klarſtellung
einer auf alle Staaten anwendbaren Kontrolle zu betreiben, die
ſich auf die Perſonalſtärke wie auf die Herſtellung oder Einfuhr
von Kriegsmaterial erſtrecken würde. In einem zweiten Stadium
des Abkommens wäre die allmähliche Abſchaffung des über die
feſtgeſetzten qualitativen Grenzen hinausgehenden
Kriegsmate=
rials vorzunehmen; ferner ebenſo allmählich die Steigerung der
Zuteilung des erlaubten Kriegsmaterials, an die den
Militär=
beſtimmungen der Friedensverträge unterworfenen Staaten. (In
dieſer Forderung iſt alſo die „Probezeit”, wenn auch
unaus=
geſprochen, ſo doch praktiſch, enthalten. Die Redaktion.) Die
franzöſiſche Regierung iſt bereit, die Heeresſtärken, Kaliber und
Tonnengehalte genau zu beziffern, meint aber, daß eine
Verſtän=
digung zwiſchen Frankreich und Deutſchland zur Beſtimmung
die=
ſer Zahlen allein nicht genügen könne. Schon jetzt ſei aber geſagt,
daß Frankreich gern in Ausſicht nehmen würde, das Kaliber der
allen Staaten geſtatteten beweglichen Geſchütze auf 15 Zentimeter
herabzuſetzen.
Hinſichtlich der Luftrüſtungen erklärt ſich Frankreich zum
Verbot des Bombenabwurfs unter den in der Entſchließung vom
23. Juli 1932 feſtgelegten Bedingungen bereit und würde bei einer
allgemeinen Herabſetzung der Stärke der hauptſächlichſten
Luft=
flotten und bei einer wirkſamen Kontrolle der zivilen Luftfahrt
und der Herſtellung von Luftfahrtmaterial eine Herabſetzung
ſei=
nes jetzt in Deutſchland, befindlichen Materials um 50 v.H. in
Ausſicht nehmen. Als Endziel ſieht Frankreich immer noch
Ab=
ſchaffung jeder nationalen und deren Erſetzung durch eine
inter=
nationale Luftmacht.
Das Aide memoire polemiſierk dann weiker
gegen das angebliche Beſtreben der Reichsregierung, bei den
Unterhandlungen von der Aufrüſtung auszugehen, kritiſiert das
Ausſcheiden Deutſchlands aus der Abrüſtungskonferenz und fügt
bekannte Allgemeinbemerkungen über die Notwendigkeit einer
allgemeinen Abrüſtung hinzu. Die franzöſiſche Regierung würde
es dennoch bedauern, wenn die diplomatiſchen Beſprechungen, die
die deutſche Regierung mehrfach gewünſcht habe, nicht
weiterge=
führt werden. Sie begrüßt ferner die Verſicherung der
Reichs=
regierung, daß ſie jederzeit bereit ſei, etwa ſtrittige Fragen
zwi=
ſchen Frankreich und Deutſchland auf dem geeigneten Wege
güt=
lich zu regeln und erklärt, daß ſie dieſe Geſinnung teile.
Uebri=
gens werde eine Prüfung der Fragen, vor denen Deutſchland und
Frankreich zurzeit ſtehen — wo nun, nach dem Ausſpruch des
Reichskanzlers zwiſchen unſeren beiden Ländern keine territoriale
Forderung mehr beſteht — die deutſche Regierung ſchnell davon
überzeugen, daß es ſich nicht um franzöſiſch=deutſche, ſondern um
europäiſche Fragen handele.
In dieſem Zuſammenhange verweiſt das Aide memoire zunt
Schluß noch einmal ausdrücklich auf den Völkerbund als die Stelle,
wo die Gleichberechtigung, die Deutſchland ſo nachdrücklich fordere,
ihre praktiſche Anwendung finde.
Amerika zu den Abrüftungsdenkſchriften
„Angemeſſener Ausbau der deutſchen
Landes=
verkeidigung nichk als Aufrüſlung anzuſehen.”
Offenbar als Wirkung der britiſchen und der italieniſchen
Stellungnahme iſt eine gewiſſe Aenderung der
bisheri=
gen ſtarren ablehnenden Haltung der
amerika=
niſchen Regierung gegenüber einem Ausbau der
deutſchen Rüſtungen zu erkennen. Dem Vertreter des
DNB. wurde von zuſtändiger Seite erklärt, daß die
Vereinig=
ten Staaten ſelbſtverſtändlich keinerlei Intereſſe
r=
an hätten, Deutſchland wehrlos zu erhalten. Mam
würde nur eine Siruation be auert haben, die Frautreich zu —m
Entſchluß gebracht hätte, ſeine bereits ſo ſtarke Rüſtung noch weiter
zu ſteigern. Sollte ſich alſo eine Löſung finden laſſen, die
Deutſch=
lands Wünſche auf einen angemeſſenen Ausbau ſeiner
Landesverteidigung erfüllt und gleichzeitig Frankreich
veranlaßt, ſeine Rüſtungen nicht zu vergrößern, ſo würde das in
Waſhington nicht als Aufrüſtung Deutſchlands
auf=
gefaßt werden.
eigenes lebendiges, beſeeltes Geſicht hat, weil jedes einzelne durch
das Weſen des Meiſters hindurchgegangen iſt.
Gut war ein großes Bild, das mit Freudigkeit eine junge
Mut=
ter, die Madonna mit ihrem Kind, darſtellte. Es erquickte durch
ſeine liebevolle Linienführung und die fröhliche Farbe.
Aber alles in allem geſehen, gab auch die Ausſtellung nicht die
Löſung der heute ſchwebenden Kunſtfrage. Man muß aus einem
Kunſtwerk ſpüren, daß es dem Weſen des Künſtlerss abgerungen
worden iſt. Heute wird von uns allen viel gefordert, da wollen
wir auch von der Kunſt den ganzen Einſatz fordern. Wir müſſen
ihn ſogar fordern, ſoll in der Kunſt an Stelle ängſtlicher Bravheit
offenes deutſches Schaffen treten.
cand. phil. Nora Albrecht.
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Fe=
bruarnummer. Naturliche Lebensfreude ſpricht aus jedem Satz der
Abhandlung von Hermann Eris Buſſe „Oberdeutſche
Volksfaſt=
nacht”. In buntem Zuge ziehen die Narrenſtädte. Narrenzünfte,
kurz alles, was zu einer Volksfaſtnacht gehört, an uns vorüber bis
zum Sonntag nach Faſtnacht, an dem der Spuk vorbei iſt und auf
den Höhen im Oberrheingebiet die Feuer glühn und die Feuerräder
ſprühn. Sabine Lepſius, die den „Tag der deutſchen Kunſt in
München” miterleben konnte „ſchreibt darüber und fügt ihrem
Aufſatz viele farbige Abbildungen bei. Hermann Stehr feiert am
16. Februar ſeinen 70. Geburtstag: Ernſt Ludwig Schellenberg
würdigt dieſen Tag. Die Inſel Ceylon, das ſagenhafte Paradies
der Menſchheit, beſuchte Prof. Arnold Buſch und beſchreibt ſeine
Eindrücke und Erlebniſſe in einer Abhandlung „Eine Malerfahrt
nach Ceylon und Niederländiſch=Indien‟. Der Aufſatz enthält elf
farbige Abbildungen nach Oelbildern des Verfaſſers.
Ein deutſcher Weg zu Jeſus. Von Ludwig Reeg. (Verlag
Strecker und Schröder, Stuttgart. Preis 2 RM.)
Ap. Der Verfaſſer ſieht die religiöſe Not als tiefſte unſerer
Zeit an. Er glaubt nicht, daß es einer neuen Religion bedarf,
ſondern das Volksganze muß neu erfaßt werden. Die religiöſe
Gemeinſchaft muß den Weg finden zur tiefen Verbindung mit
dem Volk. Das Volk als Ganzes und jeder Einzelne muß eine
neue fruchtbare Stellung zu Jeſus gewinnen. In dieſem Sinne
erfaßt das Buch die Geſtalt Jeſu als deutſch. Nur von innen her
und durch Erſchließung neuer und deutſcher Wege zu Jeſus kann
gehol
Seite 4 — Nr. 33
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Februar 1934
Vor der Balkan=Konſerenz.
Bulgarien lehnt Teilnahme am Balkan=-Pakk ab.
Belgrad, 2. Februar.
Die Balkankonferenz beginnt am Samstag in Belgrad um
10 Uhr und dauert bis Sonntag. Es ſind drei Sitzungen
vorge=
ſehen, in denen die Außenminiſter Südſlapiens, Rumäniens,
Grie=
chenlands und der Türkei ihre Meinungen über den
abzuſchließen=
den Balkan=Pakt austauſchen werden.
In der geſtrigen Sitzung des Außenpolitiſchen Ausſchuſſes des
Sobranje erklärte der bulgariſche Miniſterpräſident Muſchanoff
über die Haltung Bulgariens in der Frage des Balkanpakts, daß
Bulgarien dieſem Pakt nicht beitreten könne. Bulgarien wünſche
den Frieden und wolle dies dadurch beweiſen, daß es Rumänien
vorſchlage, einen Nichtangriffspakt mit ihm abzuſchließen, der eine
genügende Gewühr für die Sicherung des Friedens auf dem
Bal=
kan bieten würde.
Abends empfing Muſchanoff die Vertreter der Preſſe, denen
er erklärte, daß er alle bulgariſchen Geſandten
an=
gewieſen habe, den Regierungen der
betreffen=
den Länder mitzuteilen, daß Bulgarien bereit
ſei, einen Nichtangriffspakt mit allen
Balkan=
mal beweiſen, daß es keinerlei aggreſſive Abſichten hege. Es könne
ſtaaten abzuſchließen. Damit wolle Bulgarien noch
ein=
jedoch nicht auf den Artikel 19 des Völkerbundspaktes verzichten.
der die Möglichkeit einer friedlichen Reviſion der
Friedensver=
träge vorſehe.
Unſer A=Mitarbeiter beurteilt die Lage auf dem
Bal=
kon wie folgt:
Die Ausſichten des Balkanpaktes ſind nach dem Beſuch des
bulgariſchen Königspaares in Bukareſt ſchlechter geworden; wenn
auch Bulgarien nach jeder Richtung ſeine friedlichen Abſichten
be=
tont, ſo erwies es ſich doch als unmöglich, — wie wir ſeinerzeit
ſchon darauf hingewieſen haben, — den Balkan in eine politiſche
Einheit zuſammenzufaſſen. Das war aber die Voxausſetzung jener
neuen Konzeption der Aufgaben der Kleinen Entente, die
ſchein=
bar der franzöſiſchen Außenpolitik — unter dem Einfluß Beneſchs
und Titulescu — vorſchwebte. Es geht nicht an, die Kleine
En=
tente als eine Großmacht in Europa auszuſpielen. Auch wenn
Bulgarien dem Balkanpakt beigetreten wäre, hätte ein ſolches
Syſtem nur auf Frankreich beruht.
Wie die Dinge jetzt ſtehen, hat man nichts weiteres erreicht,
als eine weitere Verſtrickung Frankreichs in
mit=
teleuropäiſche und Balkan=Angelegenheiten. Die
franzöſiſche Oeffentlichkeit wünſcht aber etwas ganz
anderes. Sie iſt im Grunde genommen ſehe wenig entzückt
davon, daß Fxankreich immer mehr der tragende
Pfeiler eines künſtlichen Syſtems in Europg
wird. Man gibt ſich darüber Rechenſchaft, daß je weiter man
ſich engagiert, um ſo größer werden die Laſten, die Frankreich
tragen muß.
Das Schickſal der deutſchen Südſeeinſeln.
* Die Japaner haben ſich auf den ehemaligen deutſchen
Süd=
ſeeinſeln, die ihnen als Mandat zugeſprochen waren, häuslich
eingerichtet und bisher ſchon zu erkennen gegeben, daß ſie nicht
daran dächten, den Beſitz wieder herauszugeben. Der japaniſche
Außenminiſter Hirotha behauptet jetzt ſogar öffentlich, daß Japan
auch einen Rechtsanſpruch geltend machen könne, da ihm
wäh=
rend des Krieges von den Alliierten durch einen Geheimvertrag
die Inſeln zugeſprochen worden ſeien, und die Form des
Man=
dats ſpäter nur mit Rückſicht auf den Präſidenten Wilſon gewählt
worden ſei, ohne daß ſich aber dadurch etwas an dem Beſitzrecht
änderte.
Wenn dieſe Angaben richtig ſind, dann iſt da alſo eine
Komödie hinter dem Rücken Wilſons geführt worden. Warten
wir ab, was England und Frankreich zu dieſer japaniſchen
Ent=
hüllung zu ſagen haben. Wir wollen aber doch keinen Zweifel
darüber laſſen, daß derartige geheime Abmachungen eine private
Angelegenheit der Siegerſtgaten waren und an den
Rechtsver=
hältniſſen, wie ſie durch den Friedensvertrag geſchaffen worden
ſind, einſeitig nichts ändern können. Tatſächlich hat Japan nur
ein Mandat des Völkerbundes, aber keinen Eigentumsanſpruch,
Veröiſenklichung der deutſchen Denkſchrift an die
franzöſiſche Reglerung am Samstag.
DNB. Berlin, 2, Februar.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wird die
ſeiner=
zeit an den franzöſiſchen Botſchafter Francois=Poncet
über=
gebene Denkſchrift der deutſchen Regierung am Samstag
ver=
öffentlicht werden.
Verbände.
Anotenung des Reichsinnenminiſters an die
Landesreglerungen.
Auf Grund einer Anregung des preußiſchen
Miniſter=
präſidenten hat ſich der Reichsinnenminiſter veranlaßt geſehen,
die Landesregierungen zu erſuchen, alle monarchiſtiſchen
Ver=
bände ſofort aufzulöſen und zu verbieten.
Die Maßnahme hätte ſich erübrigt, wenn ſich die Verbände
der gebotenen Zurückhaltung befleißigt und auf die Pflege rein
geſchichtlicher Erinnerungen beſchränkt hätten. Der
national=
ſozigliſtiſche Staat wird die hiſtoriſchen Verdienſte großer
deut=
ſcher Fürſten und preußiſcher Könige ſtets anerkennen. Er kann
es aber nicht dulden, daß ſich dunkle Elemente in die
monarchi=
ſtiſche Bewegung einſchleichen und den Verſuch machen, ſie zu
einer Oppoſition gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat
aus=
zubauen, Schon ſolche Verfuche verſtoßen gegen Sinn und Geiſt
des Geſetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli
1933, das die NSDAP. als einzige in Deutſchland beſtehende
Partei anerkannt hat.
Aenderung des Beſoldungsgeſehes verlängert.
Auf Grund des vorläufigen Geſetzes zur Gleichſchaltung
der Länder mit dem Reich vom 31. März 1933 hat der heſſiſche
Staatsminiſter durch Geſetz vom 18. Januar 1934 die
Geltungs=
dauer des Geſetzes zur Aenderung des Beſoldungsgeſetzes vom
10. Dezember 1930 (Reg.=Bl. S. 309) bis auf weiteres verlängert.
Das Stahlhelmbundesamt teilt mit: Gemäß Verfügung der
oberſten SA.=Führung iſt auf Grund der angeordneten
Ver=
ſchmelzung der SA.=Reſerve I mit der SA. die Dienſtſtelle des
Führers der SA.=Reſerve I aufgehoben worden. Der Stabschef
Röhm hat Oberlandesführer von Stefani ſeinen Dank und ſeine
Anerkennung für die bis dahin geleiſteten Dienſte ausgeſprochen
und ihn zur Verfügung der oberſten SA.=Führung geſtellt,
Ober=
landesführer von Stefani hat gleichzeitig ſein Amt als
Bundes=
hauptmann im Stahlhelm B.d.F, niedergelegt.
Ihre Vermählung geben bekannt
Karl Filſinger. Richtmeiſier
und Frau Maria, geb. Borell
Darmſtadt
Rohrbach j. Odw.
Kirchſſr. 12
Lichtenbergſtr. 72
Kirchl. Trauung am 4. Februar 1934, ½3 Uhr,
in der Martinskirche.
Franz heiligenthal
und Frau Minna, geb. Rupp
vermählte
Jakobiſtr. 35
Rirchliche Trauung: Sonntag, 4. Frbruar 1934,
17.30 Uhr, in der Johänneshirche.
Todes=Anzeige.
Von langem, ſchweren Leiden durch einen
ſanften Tod erlöſt wurde heute vormitttag
mein lieber Mann, unſer guter Vater
Auguſt Hotz
Gott der Allmächtige hat heute meinen guten Mann.
unſeren lieben Pater, Sohn, Bruder, Schwager.
und Onkel
Beitl Bentel
Poſiſekretär i. R.
nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
im Alter von 62 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
abgerufen.
Im Namen der Hinterbliebenen;
Dina Vetter, geb. Gotimann
Ludwig Veiter.
Darmſtadt, Brüſſel, den 1. Februar 1934.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Februar, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Metzgermeiſter
Wer will im Frühiahr ein
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nach einem arbeitsreichen Leben im
Alter von 61 Jahren.
In tiefer Trauer:
Louiſa Hotz, geb. Echarnier
Karl Hotz
Theodor Hotz
Maria Hotz, geb. Brück.
Darmſtadt, den 1. Februar 1934,
Heinrichſtraße 99.
Die Beerdigung findet am Montag, den
5. Februar, nachmitt. 2½ Uhr auf dem
Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Schreiben Sie uns, wir machen Ihnen
einen Vorsohlag, der Sie bogeistert.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine heißgeliebte gute Frqu, unſere
berzensgute, unvergeßliche Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Luiſe Schwinn
geb. Roßmann
nach langem ſchwerem, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden zu ſich, in die
Ewigkeit abzuberufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Schwinn, Oberrechnungsrat
Darmſtadt, den 2. Februar 1934.
Niebergallweg 20.
DieBeiſetzung findet auf Wunſch der
Ent=
ſchlafenen auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße, in aller Stille ſtatt.
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Am Donnerstag abend entſchlie f unſer
einziges, herzensgutes Kind, Enkeichen,
Nichtchen und Ruſinchen, unſer aller
Sonnenſchein
Erika
zwei Tage vor ihrem 4. Geburtstage.
Im Namen der trauernden hinterbliebenen:
Ludwig Penck u. Frau
Riedlingerſtraße 43
die Bcerdigung findet in aller Stille hatt.
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Darmſtadt, den 31. Januar 1934.
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Samstag, 3. Februar 1934
Aus der Landeshauptſtad
Darmſiadt, den 3. Februar 1934.
Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Regierung: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Oſthofen Dr.
Walter Buch zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht Mainz;
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Lauterbach Dr. Wilhelm
Kalbfleiſch zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht Gießen;
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Oſthofen Philipp Karl
Friedrich Hamm zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amts=
gericht Mainz; Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in
Darm=
ſtadt Karl Pfannſtiel zum Landgerichtsrat bei dem
Land=
gericht Darmſtadt: Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht in
Darm=
ſtadt Dr. Auguſt Sprey zum Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht
Lauterbach unter Berufung in das Beamtenverhältnis:
Gerichts=
aſſeſſor in Mainz Dr. Hans Schröder zum Amtsgerichtsrat bei
dem Amtsgericht in Offenbach unter Berufung in das
Beamten=
verhältnis; Gerichtsaſſeſſor in Darmſtadt Walter
Taut=
phaeus zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in
Offen=
hach unter Berufung in das Beamtenverhältnis: Gerichtsaſſeſſor
bei dem Heſſiſchen Staatsminiſterium Kurt Vetsberger zum
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Darmſtadt unter Berufung
in das Beamtenverhältnis: Gerichtsaſſeſ
amtsrichter bei dem Heſſiſchen Amtsgericht in Herbſtein Hans
Werner zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Offen=
bach: Gerichtsaſſeſſor bei dem Heſſiſchen Staatsminiſterium Dr.
Wilhelm Will zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Worms unter Berufung in das Beamtenverhältnis:
Gerichts=
aſſeſſor in Darmſtadt Dr. Hans Wißmann zum
Amtsgerichts=
rat bei dem Amtsgericht Langen unter Berufung in das
Beam=
tenverhältnis; Staatsanwalt am Amtsgericht in Mainz Ernſt
Joſef Carlebach zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in
Mainz; Staatsanwalt bei dem Amtsgericht Darmſtadt Dr. Karl
Specht zum Staatsanwalt bei dem Landgericht Darmſtadt:
Gerichtsaſſeſſor zurzeit beim Landgericht Darmſtadt Dr. Karl
Otto Trieb zum Staatsanwalt bei dem Landgericht Gießen
unter Berufung in das Beamtenverhältnis, alle mit Wirkung
vom 29. Januar 1934: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Reinheim Friedrich Karl Kramer zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amtsgericht Darmſtadt: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Mainz Dr. Karl Lang zum Landgerichtsrat bei dem
Land=
gericht Mainz; Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Offenbach
Wilhelm Orth zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht
Darm=
ſtadt: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Michelſtadt i. Odw.
Paul Scriba zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Rein=
heim; Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Butzbach Richard
Schaeg zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht Gießen:
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Offenbach Dr. Adolf
Tautphaeus zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht
Darm=
ſtadt: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Langen Dr. Willy
Wellmann zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht
Darm=
ſtadt: Staatsanwalt bei dem Landgericht Mainz Rudolf Reitz
zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht Mainz; Staatsanwalt
bei dem Landgericht Darmſtadt Heinrich Orth zum
Landgerichts=
rat bei dem Landgericht Darmſtadt: Staatsanwalt bei dem
Land=
gericht Darmſtadt Reinhold Schlamp zum Landgerichtsrat bei
dem Landgericht Darmſtadt: Staatsanwalt bei dem Landgericht
Gießen Alfred Schneider zum Landgerichtsrat bei de
Land=
gericht Gießen, ſämtlich mit Wirkung vom 29. Janu 1934;
Landgerichtsrat bei dem Landgericht Darmſtadt Dr. Friedrich
Werner zum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom 1. April 1934: Oberamtsrichter Karl
Rudolf Becker bei dem Amtsgericht in Wöllſtein zum
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz mit Wirkung vom 29.
Ja=
nuar 1934: Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Grünberg Dr.
Wilhelm Chriſt zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der
Provinz Rheinheſſen und zugleich zum Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Mainz; Staatsanwalt bei dem Amtsgericht
Offen=
bach Dr. Robert Schwab zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amts=
gericht Offenbach, mit Wirkung vom 29. Januar 1934;
Juſtiz=
nſpektor bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg Wilhelm
Hanſt zum Bürodirektor bei dem Landgericht in Darmſtadt, mit
Wirkung vom 29. Januar 1934; Juſtizpraktikant Wilhelm
Kohl=
bacher unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Ober=
uſtizſekr. bei einem noch zu beſtimmenden Amtsgericht mit
Wir=
kung vom 1. Februar 1934; Juſtizpraktikant Hans Gerber
un=
ter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Oberjuſtizſekretär
bei dem Amtsgericht Wörrſtadt, mit Wirkung vom 1. Januar
1934; Juſtizpraktikant Juſtizſekretär Andreas Merle zum
Ober=
juſtizſekretär bei dem Amtsgericht Gießen, mit Wirkung vom
1. Januar 1934; Kanzliſt bei der Staatsanwaltſchaft Mainz
Hans Zimmender zum Juſtizſekretär, mit Wirkung vom 1.
Januar 1934; Kanzliſt bei dem Amtsgericht Worms Joſef
Veith zum Juſtizſekretär, mit Wirkung vom 1. Januar 1934;
Kanzleiaſſiſtent bei dem Amtsanwalt in Worms Adam Lorenz
ſekretär, mit Wirkung vom 1. Januar 1934; Kanzliſt bei dem
Generalſtaatsanwalt Darmſtadt Otto Kraft zum. Juſtizſekretär,
mit Wirkung vom 1. Januar 1934; Kanzliſt bei dem Amtsgericht
Darmſtadt Hans Daſcher zum Juſtizſekretär, mit Wirkung vom
1. Januar 1934. Unter Berufung in das Beamtenverhältnis mit
Wirkung vom 29. Januar 1934: Gerichtsaſſeſſor zurzeit bei der
Zellenſtrafanſtalt Butzbach Hermann Georgi zum Direktor bei
dem Heſſiſchen Landeszuchthaus Marienſchloß in Rockenberg;
Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsanwalt I in Darmſtadt Otto Axt
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Seligenſtadt:
Gerichts=
aſſeſſor zurzeit am Amtsgericht Seligenſtadt Ludwig Bormuth
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Michelſtadt:
Ge=
richtsaſſeſſor bei dem Landgericht Darmſtadt Dr. Friedrich Brun
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Vilbel: Gerichtsaſſeſſor
bei dem Amtsgericht Butzbach Ludwig Günter Buxbaum zum
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Oſthofen: Gerichtsaſſeſſor
bei dem Landgericht Darmſtadt Dr. Karl Dörr, zum
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht in Worms: Gerichtsaſſeſſor in
Gießen Dr. Hans Finke zum Staatsanwalt bei der
Staats=
bei dem Amtsgericht Darm=
Darmſtadt Arthur Buß zum Staatsanwalt bei der
Staatsan=
waltſchaft Darmſtadt; Gerichtsaſſeſſor bei der Staatsanwaltſchaft
Gießen Dr. Wilhelm Claß zum Staatsanwalt bei dem
Land=
gericht Gießen; Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht Mainz Dr.
Walter Gerhard zum Staatsanwalt bei dem Amtsgericht
Mainz; Gerichtsaſſeſſor bei der Staatsanwaltſchaft Mainz Fritz
Heinrichs zum Staatsanwalt bei dem Landgericht der Provinz
Rheinheſſen in Mainz; Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht
Offenbach Karl Herbert zum Staatsanwalt bei dem
Amts=
gericht Offenbach; Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht Gießen
Dr. Karl Hofmann zum Staatsanwalt bei dem Landgericht
Gießen; Gerichtsaſſeſſor in Worms Heinrich Koch zum
Amts=
gerichtsrat beim Amtsgericht in Offenbach: Gerichtsaſſeſſor bei
dem Heſſiſchen Staatsminiſterium Karl König zum
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht Offenbach; Gerichtsaſſeſſor in
Darmſtadt Otto Küchler zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amts=
gericht Darmſtadt: „Gerichtsaſſeſſor bei dem Heſſiſchen
Staats=
miniſterium Rudolf Kröning zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amtsgericht in Offenbach a. M.; Gerichtsaſſeſſor beim
Amts=
gericht Darmſtadt Dr. Ludwig Lamb zum Amtsgerichtsrat beim
Amtsgericht in Friedberg; Gerichtaſſeſſor. Dr. Hans Joachim
Lehr zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Lorſch;
Ge=
richtsaſſeſſor in Oſthofen Kurt Müller zum Amtsgerichtsrat
bei dem Amtsgericht in Darmſtadt; Gerichtsaſſeſſor bei dem
Amtsgericht in Mainz Joſef Murmann zum Amtsgerichtsrat
bei dem Amtsgericht in Oſthofen; Gerichtsaſſeſſor bei dem
Amts=
gericht Mainz Karl Neuenhagen zum Amtsgerichtsrat bei
dem Amtsgericht Wöllſtein: Gerichtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht
Alzey Paul Reiff zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
in Alzey; Gerichtsaſſeſſor bei dem Landgericht in Mainz Dr.
Jakob Reyl zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Mainz
Gerichtsaſſeſſor bei dem Landgericht Mainz Meinhard Quack
zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Bad Wimpfen;
Ge=
richtsaſſeſſor bei dem Amtsgericht Büdingen Hugo Schmick zum
Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Büdingen: Gerichtsaſſeſſor
bei der Staatsanwaltſchaſt Darmſtadt Dr. Fritz Knöß zum
Staatsanwalt bei dem Landgericht in Mainz; Gerichtsaſſeſſor bei
der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt Alwin Löſch zum
Staats=
anwalt bei dem Amtsgericht Gießen: „Gerichtsaſſeſſor bei dem
Amtsgericht in Worms Leo Natale zum Staatsanwalt bei
dem Amtsgericht in Mainz; Gerichtsaſſeſſor bei dem
Amtsau=
walt I Darmſtadt Kurt Neuenhagen zum Staatsanwalt bei
dem Amtsgericht Darmſtadt: Gerichtsaſſeſſor bei dem Landgericht
Darmſtadt Ludwig Rexroth zum Staatsanwalt bei dem
Land=
gericht Darmſtadt.
I. Beförderungen: a) Bereitſchaftspolizei;
Polizei=
hauptmann, Karl Philippi, Darmſtadt, zum Polizeimajor,
mit Wirkung vom 1. Januar 1934 an, und Polizeihauptmann
Karl Tendering aus Hagen zum Polizeihauptmann bei der
Heſſiſchen Landespolizei, mit Wirkung vom 1. Februar 1934 an;
die Polizeioberleutnants Friedrich Heſſe und Karl Back,
Darmſtadt, zum Polizeihauptmann, mit Wirkung vom 1. Januar
1934 an; die Polizei=Hauptwachtmeiſter Wilfried Macholz,
Darmſtadt, zum Polizei=Leutnant, und Jean Kohlberger,
Darmſtadt, zum Polizei=Hauptwachtmeiſter, unter Berufung in
das Beamtenverhältnis, beide mit Wirkung vom 1. Jan. 1934 an;
0) Verwaltungspolizei; Komm. Polizei=Direktor Dr.
Ludwig Käß, Offenbach, zum Polizei=Direktor, unter Berufung
in das Beamtenverhältnis mit Wirkung vom 16. Januar 1934
an; Komm. Leiter des Polizeiamts Bad Nauheim Martin
Lut=
ter unter Berufung in das Be
Nr. 33 — Seite 5
Darmſtadt, zum Pol.=Verw.=Inſpektor; Pol.=Verw.=Oberſekretär
Philipp Hillgärtner, Darmſtadr, zum Pol.=Verw.=Inſpektor;
Pol.=Verw.=Oberſekr. Hans Vogel Darmſtadt, zum Polizei=
Verw.=Inſpektor; Pol.=Verw.=Praktikant Richard Mink, Darm=
BEl FASCHINGSFREUDEN
JEDES EINTOPFGERICHT
MACHT ZWEI FAMILIEN SATT
ſtadt, zum Pol.=Verw.=Oberſekretär, ſämtlich mit Wirkung vom
1. Januar 1934 an; c). Kriminalpolizei; Krim.=Sekretär
Peter Schnellbacher Darmſtadt, zum Krim.=Kommiſſar mit
Wirkung vom 1. Dezember 1933 an; Krim.=Pol.=Meiſter
Fried=
rich Eichenauer, Darmſtadt, zum Krim.=Kommiſſar; Krim.=
Pol.=Meiſter Paul Müller, Offenbach a. M., zum Krim.=
Kommiſſar; Krim=,Pol.=Meiſter Heinrich Keimp, Darmſtadt,
zum Polizei=Kommiſſar; „Krim.=Hauptwachtm. Karl Korell,
Darmſtadt, zum Krim.=Pol.=Meiſter, ſämtlich mit Wirkung vom
1. Januar 1934 an; O) Einzeldienſtpolizei: Komm,
Kommiſſar Wilhelm Kiſſel, Friedberg, zum Pol.=Kommiſſar
unter Berufung in das Beamtenverhältnis, mit Wirkung vom
1. Januar 1934 an: Komm. Kommiſſar Heinrich Jäger,
Offen=
bach a. M., zum Pol.=Kommiſſar unter Berufung in das
Beam=
tenverhältnis, mit Wirkung vom 1. Januar 1934 an; Kriminal=
Sekretär Joſef Petermann, Bensheim, zum Polizeimeiſter,
mit Wirkung vom 16. Jan. 1934 an; Pol.=Hauptwachtmeiſter Paul
Reinz, Offenbach a. M., zum Polizeimeiſter: Pol.=Hauptwachtm.
Joſef Raumacker, Offenbach a. M., zum Polizeimeiſter; Alex
Hoffmann zu Darmſtadt zum Polizei=Hauptwachtmeiſter;
Helmut von Foullon zu Worms zum Polizeimeiſter, unter
Berufung in das Beamtenverhältnis, ſämtlich mit Wirkung vom
1. Januar 1934 an: e) Gendarmerie; Gendarmerie=Hauptw.
Ludwig Trippel, Mainz, zum Gend.=Meiſter, mit Wirkung
om 1. Januar 1934 an.
II. Durchführung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Be=
rufsbeamtentums: a) der Kriminalpolizeirat Felix
Steiger=
wald zu Mainz wird mit Wirkung vom 1. Mai 1934 auf Grund
des § 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums in den Ruheſtand verſetzt; o) der Polizeidirektor Hermann
Bach zu Offenbach a. M. wird auf Grund des § 5 des Geſetzes
zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums mit Wirkung vom
16. Januar 1934 zum Regierungsrat ernannt.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Albert Soergel: Dichter aus deutſchem Voltstum.
Dich=
tung und Dichter der Zeit. 3. Band. 1934. 35 Kl 412. Ludwig
Klages: Vom Weſen des Rhythmus. 1934. 20 Ks 212. Otb=
Zeit der Kulturwende. Dargeſtellt von Freunden und Schülern.
1933. 3 Cz 67. Das deutſche Lichtbild: Jahresſchau 1934.
10 Ka 28. Alexandra David=Neel: Mönche und
Strauch=
ritter. Eine Tibetfahrt auf Schleichwegen. 1933. 30 Ca 32.
Her=
mann von Egloffſtein: Das Weimar von Carl Alexander
Hermann Wirth: Die Ura Linda Chronik. Mit einer
ein=
führenden geſchichtlichen Unterſuchung. 15 Bd 394.
Diechriſt=
liche Frühzeit Deutſchlands in den Berichten über die
Bekehrer. 1 Band: Die iriſch=fränkiſche Miſſion. 1929. 55 Rc 5;
2. Band: Die angelſächſiſche Miſſion. 1929. 55 Rc 6. Oscar
Alm=
gren: Nordiſche Felszeichnungen als religiöſe Urkunden. 1934.
15 Bd 3. Wilhelm Grönbech: Germaniſche Götter= und
Ge=
ſchlechterſagen. 12 A 78. Alt=Island im Bilde.
Herausge=
geben von S. Blöndal und S. Sigtryggsſon. 1930. 6 Kg 310.
Wilhelm Schäfer: Auf Spuren der alten Reichsherrlichkeit.
1934. 1 Bd 336. Heinrich Bauer: Geburt des Oſtens. Drei
Kämpfer um eine Idee. 125 Bd 28. Hermann Ullmann:
Durchbruch zur Nation. Geſchichte des deutſchen Volkes 1919—1933.
90 Bd 833. Friedrich Glombowski; Organiſation Heinz.
Das Schickſal der Kameraden Schlageters. 1934. 90 Bd 285. E.
Schmahl und W. Seipel:Entwicklung der antiſemitiſchen
und nationalſozialiſtiſchen Bauernbewegung in Heſſen. 1933. 35 Fp
358. A. Gercke und R. Kummer: Die Raſſe im Schrifttum.
Wegweiſer durch das raſſekundliche Schrifttum 1933. 80 Db 1.
Perſonalien aus dem Oberpoſtdirekkionsbezirk
Darmſtadi.
Uebertragen ſind: die Vorſteherſtelle des
Telegraphen=
amts in Mainz dem Telegraphendirektor Hirn aus Mannheim;
ſchaffner beſtätigt: der Poſtſchaffner auf Probe Draisbach in
Mainz.
Planmäßig angeſtellt iſt: als Techniſcher
Obertele=
graphenſekretär der Techniſche Telegraphenpraktikant Stelz in
Bensheim.
Verſetzt ſind; der Poſtdirektor Dr. Kämmerer von
Dort=
mund nach Darmſtadt, der Poſtaſſiſtent Georgi von Worms nach
Bürſtadt, die Poſtaſſiſtenten (w.) Helene Laun von Reinheim
nach Gau=Odernheim und Eliſabeth Zimmermann von Gau=
Odernheim nach Mainz, die Telegraphengehilfin Johanna
Wie=
ner von Butzbach nach Bad Nauheim, die Poſtſchaffner Kraft
von Offenbach nach Stockheim (Oberheſſen), Lautenſchläger von
Bensheim nach Auerbach, Wißner von Stockheim (Oberheſſen)
nach Gießen und der Hilfspoſtſchaffner Heß von Offenbach nach
Gießen.
Angenommen ſind: als Poſtſchaffner auf Probe die
Ver=
ſorgungsanwärter Beck und Fach in Mücke. Diſſer in Offenbach,
Soeder in Darmſtadt, Stelz in Grünberg und Willwohl in
Bens=
heim; als Hilfspoſtſchaffner der Poſthelfer Geibel in Worms=
In den Ruheſtand treten; der Telegraphendirektor
Eckel in Mainz, der Poſtamtmann Weiß in Gießen, die
Ober=
poſtinſpektoren Hechler in Offenbach, Schmidt in Bensheim,
Wei=
gelt in Mainz, der Oberpoſtmeiſter Schäfer in Groß=Gerau der
Poſtinſpektor Lange in Darmſtadt, die Oberpoſtſekretäre
j=
berau. Maid in Neckarſteinach und Weber in Ober=Ramſtadt,
der Poſtſekretär Maria Lergen in Darmſtadt, die
Telegraphen=
ſekretäre Karoline Decher und Luiſe Petri in Darmſtadt,
Katha=
rine Ganß. Kniß und Pfeifer in Mainz, Elſe Limbach und
Hed=
wig Schaaf in Gießen, die Poſtaſſiſtenten Balſer in Homberg,
Eckert und Ucharin in Mainz, Ermel in Laubach, Kleber und
Kuhn in Darmſtadt. Wiegand in Friedberg; der
Telegraphen=
aſſiſtenr Kirchner in Darmſtadt, die Poſtaſſiſtenten Philippine
Baumüller, Anna Blum. Auguſte Boßler, Hedwig Diehm. Anna
Kreikemeier, Wilhelmine Mühlpforth. Johanna Mußig, Amalie
Rettig und Katharina Schmitt, geb. Rühl, in Darmſtadt
Eliſa=
beth Weber in Gießen und Sophie Weil, geb. Wedel, in Worms;
die Telegraphenoberleitungsaufſeher Bernd und Braun in
Mainz. Dörr in Butzbach, Hahn in Gießen Koſt in Stockheim
und Wiſſel in Offenbach; die Oberpoſtſchaffner Böhme Boos,
Döller, Seeger und Seipp in Mainz. Delp in Auerbach, Eidmann
in Neuſtadt, Engel und Stephan Paul in Offenbach, Fabian in
Darmſtadt Fahrenbruch in Sprendlingen (Offenbach a. M.),
Feick in Schlitz, Gemmer, Karl Rück und Schweitzer in Gießen,
Hoffmann in Grünberg, Jeglinger in Sprendlingen (Rheinheſſ.),
Klett und Matheis in Worms, Lipp in Alsfeld. Magſam in
Hroß=Umſtadt. May in Vilbel, Rühl in Butzbach, Schlegelmilch
in Alzey; die Poſtſchaffner Baldauf in Nieder=Gemünden,
Bund=
ſchuh in Groß=Umſtadt, Diefenbach in Wölfersheim, Dörr in
Ruhlkirchen. Göllner in Mainz. Heiſer in Bürſtadt, Kahl in Bin=
Poſtbote Oehler in Mainz.
— V. D. A. im Dienſte der Winterhilfe. „Deutſche Trachten.”
Der V.D.A.=Abend, der die deutſche Tracht und den deutſchen
Volkstanz in den Vordergrund ſtellt, bringt auch einige Dorfbilder
aus vergangenen Zeiten. In der „Gemeinderatsſitzung” hat der
heſſiſche Heimatdichter Vonalt Vorkommniſſe entſchwundener Tage
ſchalkhaft zuſammengeſtellt, und die Lindenfelſer Gäſte zeigen das
harmlos=frohe Treiben einer Spinnſtube. Vonalts Dorfbilder
ha=
ben erſt jüngſt in Worms großen Beifall gefunden.
— Schnee= und Witterungsbericht von der Darmſtädter Hütte
im Schwarzwald. Bei 5 Grad Kälte und nordweſtlichem Wind
in der Nacht zum 1. Februar ſehr ſtarker Schneefall,
Altſchnee=
decke 60 Zentimeter. Neuſchnee 30 Zentimeter, insgeſamt 90
Zen=
timeter Schneehöhe (am Donnerstag). Ganz vorzügliche
Schnee=
verhältniſſe mit langen Abfahrten bis zu den Bahnſtationen.
Es ſchneit weiter.
— Engliſcher Sprechkreis. In allen deutſchen Städten ſind nach
dem Krieg, den weſentlichen Bedürfniſſen der Zeit entſprechend,
engliſche Sprechkreiſe entſtanden. Es iſt noch zu wenig bekannt,
daß die Volkshochſchule unter der Leitung von Frau M. v.
David=
ſon, einer geborenen Engländerin, einen ſolchen Sprechkreis
unter=
hält. Er findet Freitags abends im Realgymnaſium ſtatt.
— Botaniſcher Garten. Sonntag, den 4. Februar, 2.15 Uhr,
findet wieder eine wiſſenſchaftliche Führung durch die
Gewächs=
häuſer des Botaniſchen Gartens ſtatt. Im Bedarfsfalle wird die
Führung um 3.15 Uhr wiederholt. Der Eintritt iſt frei.
Die ABC=Schützen. Vom Stadtſchulamt Darmſtadt wird
uns geſchrieben: Die an Oſtern I. J. ſchulpflichtig werdenden
Knaben und Mädchen — alſo auch ſolche Kinder, die
z. Zt. krank oder ſchwächlich und ſomit evtl.
ſchul=
unfähig ſind — ſind nach der Bekanntmachung allgemein am
Montag, den 12. Februar 1934, in den betreffenden
Schulgruppen anzumelden. Bei der Anmeldung iſt
Familien=
ſtammbuch oder Geburtsſchein ſowie Impfſchein
mitzubringen Auskunft über die Bezirkseinteilung wird in
allen Volksſchulen erteilt.
Heſſiſches Landestheater.
2. Jhg 19½, Endeg. 22½. D. Bühne, Jugendr. 1 2, G. 3u.4
Hänſel undGretel dierauß: DieBuppenfee. 0.70,-5.50 Sonntag
4. Februar Anf. 11½ Uhr.
Zweite Lieder=Morgenfeier. Pr. 0.20, 0.40, 0.60 Anf. 20, Ende nach 22½ Uhr. (Außer Miete.)
Preiſe 0.50—3.00
Rigoletto. Montag
2 Jſß Anf. 20, Ende 22 Uhr.
Pre ſe 0.30—5.00
Sechſtes Sinfoniekonzert. Dienstag
6. Februar 19½,Ende 22. D. Bühne, Jugendr. I 4, Gr. 1—2
Alle gegen Einen — Einer für Alle. 0.50—4.50 Mittwoch
7. Februar Auf. 19½, Ende 23 Uhr. Deutſche Bühne L.5
Preiſe 0.70—5.50
Aida. Donnerstag
2. Jſſſ 3 Anf. 19, Ende nach 22 Uhr. E 15.
Preiſe 0.70—5.50
Die Zauberflöte. Freitag
9. Februar 19½.,Ende 22. D. Bühne Jugendr. 1 4, Gr. 3 u. 4
Ale gegen Einen — Einer fürAlle. 0.50— 4.50 Samstag
10. Februat Anf. 19½., Ende geg. 22.45 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.50—4.50
Bräfin Mariza. Anf. 23 Uhr. (Außer Miete).
Großes Faſchingskongert. Preiſe 0.50—2.00 Sonntag
11. Februar
Anf. 15, Ende 16.45 Uhr (Außer Miete)
Preiſe 0.50—2.00
Häuſel und Gretel. Anf. 19½, Ende 22 Uhr. E16
Preiſe 0.50—4.30
Die Hochzeitsreiſe. Kleines Haus Samstag
3. Februar Anf. 191 Enden. 1½ Deutſche Bühne 0 10
Preiſe 0.70—3.80
Matheis bricht 8 Eis. Sonntag
A Jfr 300 Zuſatzmiete V 7.
Auf. 19½, Ende nach 22.
Preiſe 0.70—3.80.
Der letzte Zeuge. Lienstag
Februar Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.30—3.80
Tauzabend. Zuſatzm. III 7
Anf. 20, Ende 22.45 Uhr.
Donnerstag
Preiſe 0.70—3.80
februar Der letzte Zeuge. Freitag
zruar Anf. 20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete IV a
Preiſe 0.80—4.50
Ton Pasquale. Samstag
Außer Miete).
Anf. 20, Ende nach 22 Uhr
Die Erbtaute oder Familie Luſtig. 0.50, 1.-, 1.50
Sonntag
Auf. 19½, Ende geg. 22½
11. Februar Der Wildſchütz.
Volksvorſtellung
Preiſe 0,50—3.04
Seite 6 — Nr. 33
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheinkor.
Am Donnerstag, 18.30 Uhr, hielt Dr. med. Immel ſeinen
Vortrag über „Was die Frau über Geſchlechtskrankheiten wiſſen
muß”. In ſeinem Vortrag ging der Redner davon aus, daß bei
den bisherigen Aufklärungen der Bevölkerung über die
Geſchlechts=
krankheiten viel zu wenig auf die Folgen und Gefahren, welche
die Geſchlechtskrankheiten dem Betroffenen ſeiner Umgebung,
ſei=
ner Familie und ſeinen Nachkommen bringen, aufmerkſam gemacht
worden ſei. Eine der Hauptſorgen des Fuhrers ſei die Erhaltung
der Nation und demgemäß ſorge er auch für die Geſundheit der
kommenden Generation. Heilbar ſind die Geſchlechtskrankheiten,
wenn nur die Betroffenen den Arzt unverzüglich nach Auftreten
der erſten verdächtigen Erſcheinungen aufſuchen, die Behandlung,
ſolange es der Arzt für nötig erachtet, gewiſſenhaft durchführen
und die arztlichen Vorſchriften beachten. Beſſer als die Heilung
iſt Verhütung der Erkrankungen. Aber einen beſſeren Schutz als
Enthaltſamkeit, Reinheit und Reinlichkeit, gibt es nicht.
„Wer raſtet — der roſtet.” Ein Mahnwort an Frauen und
Mädchen. Wer ſeine körperlichen Fähigkeiten nicht ſchult, roſtet
ein, wird ſteif, alt und verbraucht. Welche Frau möchte alt ſein?
Welche Frau mochte ſich nicht jugendlich und elaſtiſch halten, und
welche nicht geſund und leiſtungsfähig? Wie erreicht man das?
Es iſt ſo ſchwer und doch ſo einfach. Alles dieſes zeigte am
Don=
nerstag Fräulein Gertrud Kayſer bei ihrer Vorführung „Die
Gymnaſtik als körperliche, geiſtige und ſeeliſche Entwicklung und
Heilmittel der Frau”. Jedem Mädchen, Frau und Mutter, allen
iſt die Gelegenheit gegeben, ſich gymnaſtiſch zu üben, ſo daß der
Körper, der ja der Tempel und Ausdruck einer höheren
Intelli=
genz darſtellt, nicht eine Laſt, ſondern zur Freude wird. Ein Volk
muß fallen und ſteigen durch die Geſundheit, die Moral und die
ethiſche Stellung der Frau. Sie iſt die Trägerin der Zukunft
einer Nation. Der Vortrag ſowie die praktiſche Vorführung (der
Flügel von der Firma Arnold) erntete viel Beifall.
Im überfüllten Saal fand am Freitag nachmittag die dritte
Vorführung „Gymnaſtik und Tanz” von Elli Bommersheim, unter
Mitwirkung der Laban=Lehrerinnen W. und G. Hofmann und E.
Müller, ſtatt, die für ihre ausgezeichneten Darbietungen lebhafte
Anerkennung fanden.
Heute, um 15 Uhr, ſpricht Dr. med. F. Sell bei einer
Führung durch die Ausſtellung. 16 Uhr: Kurzvortrag über „
Ent=
fettungs= und Maſtdiät” (wichtig für Fett= und Magerſuchtkranke),
Frau Liſi Paupié. 17 Uhr: „Kinderaymnaſtik im Spiel”,
Lei=
tung Frl. Lore Rhenius, gepr. Lehrerin der Dora=Menzler=
Schule. Um 18.30 Uhr: Einmaliger Vortrag über „Krebs” von
Herrn Dr. Morian.
Morgen, Sonntag. um 11. 30 Uhr; Kurzvortrag mit
praktiſcher Vorführung über „Gymnaſtik — Tänzeriſche
Gym=
naſtik”, Leitung Aenna Schellhaas und Herta Luiſe Beck,
gepr. Lehrerinnen für Tanz und Gymnaſtik, Lehre Laban. — 15.30
Uhr: Führung durch die Ausſtellung. Dr. med. Seil. 17 Uhr:
Frauenarzt Dr. med Schimmel, Vortrag über „Die Blutungen
der Frau”. — 18 Uhr: Frau Pgn. Liſi Paupié, letzter Vortrag
über „Was die Hausfrau von der Ernährung in geſunden und
kranken Tagen wiſſen muß”.
Der Polizeibericht meldet:
Ein Diebespaar — wo iſt es noch aufgetreten?
Anfang Dezember 1933 mietete ſich bei einer alleinſtehenden
Frau in Darmſtadt ein angebliches Ehepaar im Alter von etwa
36 Jahren ein und gab an, mehrere Monate wohnen bleiben zu
wollen. Nach etwa acht Tagen wurde die Vermieterin von dem
Mann unter verſchiedenen Vorwänden eingeladen, mit in die
Stadt zu gehen. Deſſen angebliche Ehefrau blieb während dieſer
Zeit allein in der Wohnung zurück. Sie hat dann der Vermieterin
den Schreibtiſch geöffnet und ſämtliche Wertſachen, die von ihr
vorgefunden wurden, ſowie einen Geldbetrag geſtohlen. Die
ge=
ſtohlenen Sachen wurden von ihr ſofort beiſeite geſchafft.
An=
ſchließend ſuchte ſie ihre Vermieterin und ihren angeblichen Mann
in einem hieſigen Lokal, welches wahrſcheinlich vorher ausgemacht
war, auf, und nun ging es wieder nach Hauſe. In der Wohnung
angekommen, vermißte die Vermieterin einen Zimmerſchlüſſel.
Sofort erbot ſich jetzt das Pärchen, den verlorenen Schlüſſel, der
vielleicht in dem Lokal liegen geblieben ſei, zu ſuchen. Dies war
der Moment, in dem die Diebe mit ihrer ſchon ſichergeſtellten
Beute verdufteten. Geſtohlen wurden: Zwei zuſammengelötete
Trauringe mit dem Zeichen A. G. H.G., April 1887, eine goldene
Broſche mit Stein, ein ſilbernes Bleiſtift, ein Goldgaumen mit
zwei Zähnen in Platin eingefaßt, vier neue Taſchentücher und
zwei Lederriemen, zu einem Baſtkoffer gehörig.
Beſchreibung der beiden Perſonen: Der Mann,
etwa 35 Jahre alt, ca. 1,72 Meter groß, ſchmales, blaſſes Geſicht,
Glatze, trägt dunklen Anzug. — Die Frau, etwa 1,65 Meter groß,
ſchmale Statur, ſchmales, blaſſes Geſicht, auffallend großen Mund,
rötliches Haar, Bubikopf, trägt dunklen Mantel mit ſchwarzem
Pelz,
Diebſtähle an Auto=Reſerverädern im Großen. Joſef Hoß,
geb. am 9. 4. 1911 in Köln, und Günther Schneider, geb. am 25.
9. 1914 in Köln, ſind nach Begehung von zahlreichen Diebſtählen
von Auto=Reſerverädern flüchtig. Sie benutzten bei Begehung der
Diebſtähle einen faſt neuen Perſonenkraftwagen, Chevrolet, mit
grau=beigem Verdeck, Kennzeichen IZ 58 637, iſt gefälſcht, Motor=
Nummer 3 080 177. Beide befinden ſich mit dem oben näher
be=
zeichneten Wagen auf einer Fahrt durch Deutſchland.
Vermißt werden folgende Perſonen: 1. Seit 21. 1. 1934 die
Haustochter Irma Held, geb. 7. 8. 1905 zu Oppau, zuletzt
wohn=
haft in Kelſterbach. Beſchreibung: 1,66 Meter groß, ſchlanke
Ge=
ſtalt, ovales, blaſſes Geſicht, ſchwarzes, dichtes, glattes Haar, hohe
Stirn, vollſtändige Zähne, dunkelbraune Augen. Die Vermißte
trägt ein ſchwarzes Kleid mit grünem Einſatz, grauſeidene
Strümpfe, ſchwarze Wildlederſchuhe, Wäſchezeichen großes J.H.,
Brille mit Goldeinfaſſung. Sie iſt ſchwermütig und hat in einem
hinterlaſſenen Brief Freitod geäußert. — 2. Seit 17 1. 1934 der
Arbeiter Georg Ferdinand Sauer, geb. am 25. 8. 1901 zu
Unter=
ſchönmattenwaag. Beſchreibung: 1,70—1775 Meter groß, ſchlanke
Geſtalt, friſches Geſicht, dunkelblondes Haar, graue Augen,
geſtutz=
ten Bart, lückenhafte Zähne. Der Vermißte trägt einen blauen
Anzug mit Flicken. Graues, geſtricktes Halstuch, graue Strümpfe,
ſchwarze, genagelte Schnürſchuhe. Er hat in einem an die
Ange=
hörigen geſandten Brief Freitod geäußert. Im Ermittlungsfalle
erbittet Nachricht die Landeskriminalpolizei Darmſtadt,
Zentral=
ſtelle für Vermißte und unbekannte Tote.
Handwagen geſtohlen. Am Montag, den 29. 1. 1934 wurde
aus einem Gartengelände an der Artillerieſtraße unter
erſchwer=
ten Umſtänden ein zweirädriger Weißbinderwagen geſtohlen. An
dem Wagen fehlt die Wagenſchere und auch der Wagenboden. Wer
kann über den Täter nähere Angaben machen?
Wieder ein Landfriedensbruch aus Ober=Ramſtadt.
Aw. 43 Angeklagte, lauter ehemalige
Reichs=
bannerleute, auch einige Kommuniſten, ſitzen auf der
Anklagebank der Großen Strafkammer, weil ſie ſich in der
Nacht vom 4. auf den 5. März zuſammentaten, und tätlich gegen
Nationalſozialiſten vorgingen. Wie gewöhnlich, ſind faſt alle
voll=
kommene „Unſchuldslämmer”. Sie behaupten z. B., es ſei
be=
hauptet worden, es ſollte der Konſum von der SA. geſtürmt
wer=
den. Deshalb ſei in dieſer Nacht eine ſtändige Wache in den
Kon=
ſum gelegt worden. Mitten in der Nacht ertönte plötzlich ein
Sig=
nal und der tapfere Bläſer, der mitangeklagte Schloſſer
Baders=
bach, behauptet, er habe lediglich aus Angſt geblaſen, damit man
ihm eine verſchloſſene Haustüre öffne. Auf dieſes Signal hin
ſtrömten etwa 50—70 Marxiſten zuſammen und auf dem
Markt=
platz kam es zu einem Zuſammenſtoß, bei dem auch geſchoſſen und
zwei Reichsbannerleute ſchwer, einer tödlich verletzt wurde.
Kei=
ner von den Angeklagten will natürlich geſchoſſen haben, auch
ge=
ſchlagen haben will keiner. Die nationalſozialiſtiſchen Zeugen,
von denen am Nachmittag einige vernommen werden, bekunden,
daß ſie in jener Nacht ebenfalls wachten, weil ihnen zu Ohren
gekommen war, daß die Kommuniſten Ober=Ramſtadt in dieſer
Nacht anſtecken wollten. Die Angeklagten ſeien wohl hauptſächlich
verhetzt worden, die Hauptanführer ſeien, wie gewöhnlich, wieder
nicht dabei, ſo bekunden ſie. Die Zeugen bekunden, daß das
Reichs=
hanner blaſend und: Revolution und Rache ſchreiend ins Dorf
gezogen ſeien. Keiner der Zeugen hat den oder die Schützen
ge=
ſehen. Die ganze Sache ſpielte ſich mit großer Schnelligkeit und
in reichlich ſchlechter Beleuchtung ab, ſo daß wenig genaue
An=
gaben gemacht werden konnten.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
„Mein Liebſter iſt ein Jägersmann” iſt ein
ſon=
niges, leichtbeſchwingtes und humorreiches Filmluſtſpiel, mit
einer ganzen Reihe von „Jägersmannern” und drei feſchen,
ent=
zückenden Mädels, einer Großfürſtin, einer Hofdame und einem
Förſterstöchterchen, die alle das Gleiche verbindet — die Liebe zu
hrem auserwählten Jägersmann. Und über allem wacht und
alles führt zu gutem Ende der liebe Papa Franz Joſeph,
wei=
land Kaiſer von Oeſterreich (Karl Ehmann). Die Handlung
ſpielt in Wien und Schönbrunn, hat den leichten, prickelnden
Einſchlag, der durch das Wiener Blut gegeben iſt, und
einſchmei=
chelnde hübſche Melodien, die den Film unterſtreichen.
Beſon=
deren Schwung gibt dem ganzen Georg Alexander als Baron
Witzdorf. Mit ſeinen neckiſchen Huſarenſtreichen macht er zwei
Paare glücklich — und ſich mit ſeiner Partnerin natürlich auch.
Originelle Typen die ſtark zur Beluſtigung beitragen, ſind Wilh.
Schich als K.u.K. Oberförſter in Iſchl und ſeine Frau Leni, die
von Hanſi Nieſe treffend gegeben wird. Einen ſchneidigen
Gardeleutnant ſtellt Fred von Bohlen und einen forſchen
Großfürſten Otto Neugebauer. Die drei flotten Wiener
Mädels werden, von Suſi Lanner Lizzi Holzſchuh und
Gretl Theimer ſchwung= und temperamentvoll geſpielt. Schöne
Naturaufnahmen und die Hofburgen in Schönbrunn und Wien
dilden den glänzenden und paſſenden Rahmen zu dem
Lebens=
glück der Jägersmänner. — Eine intereſſanter Kulturfilm, der
Stapellauf eines deutſchen Paſſagier=Ozeanrieſen und die
Wochen=
ſchau vervollſtändigen das Programm.
Premiere im „Reſi”:
„Mädels von heute”.
Dieſe Mädel von heute, richtiger die Jugend von heute
über=
haupt, wie ſie dieſer ausgezeichnete Film präſentiert, ſind
pracht=
volle Menſchen. Sind ſie auch hier durch ungemein ſympathiſche
Künſtler verkörpert, ſo wiſſen wir doch, daß es dieſe Jugend heute
gibt. Mädel, die ſtudieren und ihr Leben ſelbſt zimmern, Mädel,
die ſegeln in ihren Ferien und die es fertigbringen, bei
Swine=
münde einen abgeſtürzten Flieger aus dem Waſſer zu retten, und
Mädels, die dann eben auch fliegen lernen. Und männliche
Ju=
gend, die ihre Blicke ſehnſüchtig nach oben richtet, zum weiten,
klaren Himmel und zu den Wolken, deren Reich ſich die deutſche
Jugend erobert hat, trotz aller Knebelungsbeſtrebungen. Jungens,
die eine wundervolle Kameradſchaft verbundet, und die auch
Mä=
del, die zu ihnen paſſen, in dieſe Kameradſchaft einbeziehen. Wenn
dann auch, wie das wohl zu Zeiten kommen mag, aus der
Kame=
radſchaft — Liebe wird und dem Film ein, wenn auch
dramati=
ſches, doch ſehr ſympathiſches unſentimentales happy end gibt. —
Das iſt, wenn man will, die Handlung des Films, in dem die
Matador=Film GmbH. ein ganz ausgezeichnetes deutſches Film=
Kunſtwerk ſchuf. Aber die „Handlung”, die nun einmal ſein muß,
iſt nicht die Hauptſache. Das iſt vielmehr die ausgezeichnet
ge=
lungene Verkörperung der lebenden Generation, die durch harte
Schule gegangen, durch Freude zur Kraft gelangt und dem Sehnen
nach dem neuen deutſchen Menſchen Hoffnung auf Erfüllung gibt.
Darin liegt die Stärke der Leiſtung dieſes Films, der nichts
Weiches kennt, trotzdem er Schönheit und Gepflegtheit nicht
leug=
net. Sie offenbart ſich in den wundervollen Bildſzenen auf dem
Meer und in der Luft (glänzende Segelflug= und Kunſtflug=
Auf=
nahmen) und in der Darſtellung, in deren Mittelpunkt die
un=
gemein ſympathiſche, urwüchſige, friſche, geſunde Geſtalt Victor
de Kowas ſteht, um den ſich die Mädels von heute, prächtige
Typen, erſtellt von Lily Rodien, Leni Sponholtz und
Anny Markaxt, gruppieren. Dazu eine ganze Reihe guter
Jungens aus dem Segelfluglager und ſonſtige Typen. — Man
ſollte ſich dieſen guten Film, deſſen Tongebung und Sprache in
dem kleinen Theater „Reſi” ſehr natürlich wirkt, nicht entgehen
laſſen.
In dem reichhaltigen Beiprogramm läuft u. a. ein
intereſſan=
ter Lehrfilm, der in die Geheimniſſe der Holzſchnitt= und
Holzſtich=
kunſt inſtruktiv einweiht. —
Sprich deutſche Namen nicht undeutſch aus!
Es heißt nicht Schlageeter;
nach deutſcher Art wird die erſie Silbe betont:
Schlageter!
Und wie Steffenſen heißt es Mackenſen!
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt
Langjähriger Abonnent. Wenden Sie ſich in ausführlicher
Be=
gründung an das Reichsarbeitsminiſterium in Berlin NW. 40,
Scharnhorſtſtraße 35.
14 Q. Wir würden raten, ſich an eine der pſychiatriſchen
An=
ſtalten in Heſſen zu wenden.
W. S. Das Städtiſche Wohlfahrtsamt wird wohl die
ge=
wünſchte Auskunft erteilen können.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— In der Sektion Starkenburg des Deutſchen u.
Oeſterreichiſchen Alpenvereins e. V. hält am
Mon=
tag, den 5. Februar 20 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hoch=
ſchule (Eingang Weſtportal), Herr Landesgerichtsdirektor Dr.
Müller=Wiesbaden einen Vortrag über „Vom Fernpaß zu den
Oetz=
taler Alpen. Der Vortrag wird begleitet von einer großen Anzahl
ſelbſt aufgenommener Lichtbilder. Die Mitglieder der Sektion
Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
Liedertafel=Maskenball am 10. Februar im
Städt. Saalbau. Nicht nur Humor und Stimmung ſind es,
die einen Maskenball auszeichnen, ſondern auch der Rahmen. in
dem ſich das Feſt bewegt. Geſchmackvolle, gediegene, künſtleriſche
De=
koration, nicht ſchreiend, ſondern vornehm wirkend. Das ſind die
Vorzüge, die von jeher ihre Reize auf die Gäſte ausübten und den
Liedertafel=Maskenball auszeichnen. Es wird empfohlen, von dem
Kartenvorverkauf im Zigarrenhaus Hartſtang, Ludwigsplatz 3,
Gebrauch zu machen, da an der Abendkaſſe die Eintrittspreiſe einen
Aufſchlag erfahren. Für Mitglieder, Studenten und Schüler
er=
folgt die Ausgabe der Eintrittskarten bei dem Rechner, Herrn
Friedel Hofmann, Hügelſtraße 6.
Verſteigerungskalender.
Aus der NSDAP.
Der Gauſchulungsleiter.
Der Zentralſchulungskurſus in Frankfurt a. M. findet am
Samstag, den 3. Februar 1934, nachmittags 4 Uhr, im
Stadtver=
ordnetenſitzungsſaal, im Römer. ſtatt. Themen: Staat —
Staats=
bürger — Nat.=Soz. Staatsauffaſſung (Art. 4 des Programms).
Der Zentralſchulungskurſus in Limburg a. d. L. findet am
Sonntag, den 4. Februar, vormittags 9 Uhr, in der Fachſchule
Eiſenbahnſtraße 1, ſtatt. Themen: Staat — Staatsbürger — Nat.=
Soz. Rechts= und Staatsauffaſſung.
Der Zentralſchulungskurſus in Wetzlar findet am Samstag, den
3. Februar, abends 7 Uhr, im Gaſthaus „Grünes Laub” ſtatt.
The=
men: Staat — Staatsbürger — Nat.=Soz. Rechts= und
Staats=
auffaſſung.
Für ſämtliche Schulungsleiter iſt die Teilnahme an dieſen
Kur=
ſen Dienſtpflicht.
Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, 4. Febr., Schotten, 14 Uhr Turnhalle. —
Mon=
tag, 5. Febr.. Gießen, 18.30 Uhr, Kaffee Leib. — Dienstag, den
6. Februar, Bingen, 20.30 Uhr, Bahnhof. — Mittwoch. 7
Fe=
bruar, Bensheim a. d. B., 20.30 Uhr. „Deutſches Haus”. —
Erſcheinen aller Amtswalter, ebenſo der Schulungsobmänner der
betr. Kreiſe iſt Pflicht. Beſuch der Parteigenoſſen und Anhänger
iſt erwünſcht. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Der Gau=Propagandaleiter.
Am kommenden Montag, den 5 „Februar, fallen alle
öffent=
lichen Verſammlungen der PO. ſowie ſämtlicher Neben= und
Un=
tergliederungen aus.
Abteilung „Volksdienſt” in der DAF.
Der ſtellvertretende Führer der Deutſchen Arbeitsfront. Pg.
Schmeer, erläßt folgende Verfügung: „Dem Sozialen Amt der
DAF. wird eine fünfte Abteilung „Volksdienſt”
angeglie=
dert. Die Leitung übernimmt der Leiter der NS.=Volkswohlfahrt,
Pg. Hilgenfeldt.
Sämtliche Vereine der Stast Darmſtadt ſowie des Kreiſes
Darmſtadt
melden ſofort die Anſchriften ihrer Vereinseiter an die
Kreislei=
tung der NSDAP.. Darmſtadt. Hügelſtraße 15, I.
Zentral=Schulungskurſus.
Der für Sonntag, den 4. Februax, angeſetzte
Zentralſchulungs=
kurſus im Reſtaurant „Rummelbrau fällt aus. Dafür findet
am Montag, den 5. Febr., abends 8 Uhr, ein ſolcher im Reſtaurant
„Krone, Schuſtergaſſe, ſtatt. Beſuch iſt für die PO.=Amtswalter
Pflicht. Ebenſo iſt es Pflicht für die Schulungsobmänner des
Kreiſes, zu erſcheinen. Letztere haben ihre Mitgliedskarte bzw.
=Buch mitzubringen. Gäſte können eingeführt werden.
Schulungskurſe finden ſtatt:
Dienstag, 6. Febr., abends 8.30 Uhr Darmſtadt O.=G.
Mitte. — Donnerstag. 8. Febr., abends 8.30 Uhr, Kranichſtein.
Freitag, 9. Febr., abends, Pfungſtadt. — Samstag,
10. Febr., abends 8.30 Uhr,. Gräfenhauſen. — Es ſpricht
der Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert. Anfang pünktlich 8.30
Uhr. Erſcheinen iſt Pflicht für Parteigenoſſen. Gäſte ſind ſo viel
wie mögich einzuführen. Lokal iſt dem Kreisſchulungsleiter jeweils
vorher bekanntzugeben.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Zur Durchführung der Sammung für das Eintopfgericht
wol=
len ſich die Zellen= und Blockwalter ſowie die Helfer der NSV. der
Ortsgruppe am Sonntag, 4. Februar, vormittags 9 Uhr, in der
Kyritzſchule. Emilsſtraße einfinden. Ebenſo werden die Helfer
und Helferinnen der NS.=Frauenſchaft, des Roten Kreuzes, der
Inneren Miſſion des Caritas=Verbandes, ſowie des Königin=Luiſe=
Bundes um ihr Erſcheinen gebeten. Der Kampf gegen Hunger und
Kälte geht weiter!
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Darmſtadt. Schloßgarten.
Zu dem auf Montag, den 5. Februar, abends 8.15 Uhr, in der
Kyritzſchule Emilsſtraße, feſtgeſetzten Schulungsabend „Aufgaben
der öffentlichen Fürſorge”, haben die Zellenwalter, Blockwalter
und die Helfer der NSV., Ortsgruppe 6, ſowie die ſozialen
Helfe=
rinnen der NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten, zu
er=
ſcheinen.
Ortsgruppe Darmſtadt, Mitte.
An der Sammlung am 4. Februar (Eintopfgericht) haben alle
politiſchen Leiter teilzunehmen. Erſcheinen um 8.30 Uhr, in der
Berufsſchule, Ecke Nieder=Ramſtädter= und Karlsſtraße,
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am 8. Februar findet im Saalbau ein Vortrag von Pg. Dr.
Ende, Kommiſſar der Aerztlichen Spitzenverbände Heſſens ſtatt.
„Wie muß die deutſche Frau als Urquelle des deutſchen Volkes
charakterlich und körzerlich ſich ſtählen”. Anſchließend: 1.
Ortho=
pädiſche Gymnaſtik=Vorführungen, Leiterin Frl. v. Strzemieczmy
M. D.Fr., 2. Gymnaſtik und Tanz im Leben des Kindes, Leiterin
Hilde Wolff, MDFr. Die Kapelle Buslau hat ihre Mitwirkung
zugeſagt. — Einlaßkarten zu 20 Pfg. ſind bei den Ortsgruppen=
Leiterinnen, in der Geſchäftsſtelle des Braunen Hauſes,
Rhein=
ſtraße 48 in der Geſchäftsſtelle des Hausfrauenbundes.
Rhein=
ſtraße 7, 2. Stock, und abends an der Kaſſe zu haben. Alle
Frauen=
verbände ſind zu dieſer Veranſtaltung herzlich eingeladen.
Jungvolk.
Jungbann 1/115 (Flandern).
Sämtliche Stamm= Fähnlein und Zugführer, der
Spielmanns=
zug und alle Mitarbeiter der Jungbannführung ſtehen am
Sonn=
tag, 4. Februar, 13.15 Uhr, am Paradeplatz.
Stp. Nieder=Beerbach.
Am Samstag, 3. Febr., abends 8.30 Uhr. findet im Gaſthaus
„Mühltal” ein Schulungsabend ſtatt.
NSDAP.. Kreis Dieburg, Abtl. Rundfunk.
Die Sprechſtunden der Abteilung Rundfunk, Kreis Dieburg,
finden ſtatt: Montag, von 17 bis 18.30 Uhr: Dienstag, von 14
bis 15 Uhr: Donnerstag von 17 bis 18.30 Uhr: Samstag, von
13 bis 14 Uhr Dieburg. Bahnhofſtraße.
In Groß=Zimmern: Mittwoch, von 17 bis 19 Uhr, Adolf=
Hitler=Straße 24.
Angelegenheiten des Reichsverbandes Deutſcher
Rundfunk=
teilnehmer, e. V., können nur in den Sprechſtunden berückſichtigt
Witt. Kreisfunkwart.
werden.
Wochenprogramm.
Montag 5. Febr., 20.30 Uhr: Monatsverſammlung im
Ver=
kehrslokal „Reichskrone”, Mühlſtraße 5, für alle Nothelfer,
einſchl. des Muſikzuges und Spielmannszuges, ſowie der noch
nicht verpflichteten Nothelfer. Wichtige Bekanntmachungen.
Vortragsthema: „Von Bismarck zu Hitler”,
Dienstag, 6. Febr., 19.30 Uhr: Antreten der Gas= und
Luft=
ſchutzabteilung, Zug 1. 2 und 3. im Marſtall, zum
Schulungs=
kurſus. — 20 Uhr: Antreten des Spielmannszuges zur Uebung
im Marſtall.
Mittpoch 7. Februar, 19.30 Uhr: Antreten der
Nachrichten=
abteilung, Zug 1 und 2. im Marſtall. zum Gruppenabend.
Donnerstag, 8. Februar, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung im
Marſtall. 19.30 Uhr: Antreten aller uniformierten
Not=
helfer im Marſtall zur Allgemeinübung. — 20 Uhr: Antreten
des Spielmannszugs zur Uebung im Marſtall. — 20.30 Uhr:
Geſamtprobe des Muſikzugs in der „Reichskrone‟, Mühlſtr, 5.
— 21 Uhr: Führerkurſus.
Freitag, 9. Februar: 19.30 Uhr: Antreten der
Nachrichten=
abteilung. Zug 1 und 2. im Marſtall zum Schulungskurſus
19.45 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutzabteilung. Zug 3.
im Marſtall zum Feuerwehrkurſus. — 20 Uhr: Antreten des
Spielmannszuges zur Uebung im Marſtall.
Samstag. 10. Februar: dienſtfrei.
Sonntag, 11. Februar: dienſtfrei.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hotel Hufnagel, Seeheim: Maskenball.
Beſſunger Lichtſpiele: „Das Mädel vom Montparnaſſe‟.
Feier
alte
einein
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 3. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Einweihung der Führerſchule des Oberbannes 3
in Zwingenberg.
Am Sonntag, den 4. d. M., findet um 11 Uhr vormittags die
feierliche Einweihung der Führerſchule des Oberbannes 3 ſtatt.
Gleichzeitig wird der erſte beendete Lehrgang (30 HJ.=Führer)
verabſchiedet.
Die mit einem Aufmarſch der HJ. aus Zwingenberg und
Um=
gegend verbundene Feier, an der vorausſichtlich der Herr
Reichs=
ſtatthalter ſowie Vertreter der Behörden teilnehmen werden, wird
umrahmt durch Darbietungen der Spiel= und Singſchar des
Ban=
nes 115.
Dg. Arheilgen, 2. Febr. Ein junges 16jähriges Mädchen von
hier ſprang geſtern abend kurz vor 10 Uhr, als die Eltern nicht
zu Hauſe waren, aus dem Fenſter der Wohnung im erſten Stock
auf die Straße. Glücklicherweiſe war durch den
niedergegange=
nen Schnee der Aufprall des Mädchens auf der Straße nicht zu
hart, ſo daß es keine ſchwereren Verletzungen davontrug. Ein
gerade um die Straßenecke kommender junger Mann ſah das
Mädchen noch abſpringen. Nachbarsleute trugen die Verletzte
ins Haus und ſorgten für ärztliche Hilfe. Welche Gründe das
Mädchen zu der Tat getrieben haben, iſt unbekannt. Man
ver=
mutet mißliche Familienverhältniſſe.
E. Wixhauſen, 2. Febr. Von dem evang. Frauenverein waren
die älteren Frauen unſeres Ortes zu einem Kaffeekränzchen
ein=
geladen. Die Frauen hatten ſich zahlreich eingefunden und
ver=
lebten bei Kaffee und Kuchen einige angeregte Stunden. Durch
Muſikdarbietung trugen hieſige Schüler zur Verſchönerung der
Feier bei Frau Volz fand mit ihrem Vortrag des Gedichtes „Die
alte Waſchfrau” von Chamiſſo großen Anklang. Ebenſo wurde
einem Vortrag von Frau Arheilger, die 80 Jahre alt iſt,
An=
erkennung gezollt.
a. Erzhauſen, 1. Febr. Schon ſeit Jahren liegt das Projekt der
inneren Herſtellung unſerer evang. Kirche vor. Jetzt
iſt das benötigte Kapital dazu von der Reichsregierung zur
Ver=
fügung geſtellt, und die Arbeit wird Anfang Februar in Angriff
genommen. — Unſer hieſiger Einwohner Joh. G. Heinz beging
am 31. Januar ſeinen 73. Geburtstag.
Be. Büttelborn, 30. Jan. Bei dem vom VDA.
veranſtalte=
ten Kornblumentag gingen 62 RM. ein. — An der
Abſchluß=
prüfung des Roten Kreuzes, die im Kaffee Menne zu Groß=
Gerau in Anweſenheit des kommiſſariſchen Bürgermeiſters und
des Ortsgruppenleiters Karl Schad ſtattfand, nahmen auch einige
Büttelborner teil.
Griesheim, 2. Febr. Der 30. Januar. Aus Anlaß des
Jahrestages der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler des
Deutſchen Reiches waren die Straßen unſeres Ortes in ein
wah=
res Flaggenmeer gehüllt. Die NS.=Volkswohlfahrt hatte die von
ihr zu Betreuenden in den Saal „Zum grünen Laub” beſtellt um
ihrer an dieſem Tage beſonders zu gedenken. Nach dem feierlichen
Einzug der SA.=Fahnengruppen hielt Pg. Ortsgruppenwalter
Mangold eine kurze Anſprache, in der er betonte, daß das,
was wir geben, keine Unterſtützung oder gar Almoſen ſei, ſondern
eine Verbundenheit des geſamten Volkes darſtellen ſoll. Die
Orts=
gruppenleitung und die Vertretung der Bürgermeiſterei waren
anweſend. An vielen unterernährten Geſichtern ſah man, wie
wichtig es iſt, daß wir helfen, und würde es manchem Krätſcher
ein Schlag ins Geſicht geweſen ſein, wenn er die handgreifliche
Not geſehen hätte. Deshalb ſteht auch der kommende Sonntag im
Zeichen des Winterhilfswerkes, an dem ſich die SA.=Stürme, die
Turn=, Sport= und Geſangvereine beteiligen. Nach der Rede des
Führers, die durch einen aufgeſtellten Radioapparat übertragen
würde, hielt Pg. Schrauth das Schlußwort. Ein am Abend von
der Einwohnerſchaft ſehr gut beſuchter Dankgottesdienſt in der
evangel Kirche gab dem Tag einen würdigen Abſchluß. — Drei
Erbhöfe. Nach dem amtsgerichtlichen Verzeichnis kommen in
hieſiger Gemeinde nur drei Erbhöfe in Betracht.
F. Eberſtadt, 2. Febr. Aus dem Verſchönerungs=
und Verkehrsverein. In einer Führerratsſitzung
be=
richtete der Führer des Vereins Philipp Eyſenbach über den in
dieſem Jahre beabſichtigten weiteren Ausbau des Naturpfades.
Neben der Aufſtellung weiterer Ruhebänke wird — nachdem die
Gemeinde ſich bereit erklärt hat, das erforderliche Holz nebſt den
Bruchſteinen für das Fundament zu ſtellen — mit dem
beginnen=
den Frühjahr im Mühltal (bei der Villa Monnard) die ſchon
ſeit längerer Zeit ins Auge gefaßte Schutzhütte errichtet werden.
Sodann ſollen im Zuge des Naturpfades eine Anzahl farbiger
Abbildungen — Blumen unſerer hier heimiſchen Flora —
ein=
geſchloſſen in wetterfeſten Schutzhüllen, angebracht werden und
dem Wanderer des Pfades weitere Möglichkeiten für ſeine
Be=
obachtungen in Gottes freier Natur eröffnen. Wegen der
Raum=
frage für das Heimatmuſeum, deſſen Einrichtung der Verein ſchon
ſeit Jahr und Tag betreibt, ſcheint eine (wenn auch nicht ganz
befriedigende) Löſung inſofern gegeben, als die Gemeinde die er=
forderliche Fläche von der jetzt zur Verfügung ſtehenden Turnhalle
abteilen und dem Verein zu dem genannten Zweck zur Verfügung
ſtellen will.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Febr. Erbhöfe. Das gerichtlich
aufgeſtellte Verzeichnis über die in der Gemarkung Nieder=
Ram=
ſtadt gelegenen Höfe, deren Eintragung in die Erbhöferolle in
Ausſicht genommen iſt, liegt von heute an auf dem Rathauſe
wäh=
rend der Dienſtſtunden zur Einſichtnahme offen. Bis ſpäteſtens
16. März d. Is. ſind Einſprüche dagegen beim Anerbengericht —
Amtsgericht Darmſtadt — vorzubringen. Für die hieſige
Gemar=
kung ſind es im ganzen 5 Höfe, die in Frage kommen. Für alle
übrigen liegen die Vorausſetzungen nicht vor. —
Stromver=
ſorgung. Die Fälle mehren ſich, wo Stromkonſumenten mit
der Bezahlung ihrer Stromrechnungen beim Gemeinde=
Elektrizi=
tätswerk in Verzug kommen. Der Gemeinderat hat daher
be=
ſchloſſen, rückſichtslos gegen alle Verbraucher vorzugehen, welche
trotz wiederholter Aufforderung ihre Verpflichtungen nicht
er=
füllen. Am heutigen Tage wurde über eine ganze Reihe
hart=
näckiger Schuldner die Stromſperre verhängt; weitere werden
folgen.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Febr. Hohes Alter. Am 1. Februar
vollendete Herr Chriſtian Karl Noſtadt, Schulſtraße, ſein 75.
Lebensjahr — Reichsluftſchutz bund. Augenblicklich findet
hier eine Mitgliederwerbung für den Stützpunkt Ober=Ramſtadt
des Reichsluftſchutzbundes ſtatt.
Bf. Brensbach. 2. Febr. Berichtigung. Zu dem am 30.
Januar gemeldeten Unfall, wonach eine Frau von einem
Motor=
rad überfahren worden ſein ſollte, iſt folgendes auf Wunſch
nach=
zutragen: Der Motorradfahrer gibt an, mit der Frau in keiner
Weiſe in Berührung gekommen zu ſein. — Dem ſtehen die
Aus=
ſagen, die die Familie der Frau angeben. im Widerſpruch. Auch
dürfte ein längs aufgeriſſener Schuh, den die Frau an hatte, nicht
von einem bloßen Fall herrühren. Die Frau liegt mit einem
kom=
plizierten Knöchelbruch im Stadtkrankenhaus zu Darmſtadt. Alle
weiteren Aufklärungen ſind Aufgabe der Polizei.
r. Babenhauſen. 1. Febr. Vortragsabend der NSDAP.
Aus Anlaß der Uebernahme der Führung der Reichsregierung
durch Adolf Hitler am 30. Januar 1933 veranſtaltete die
Orts=
gruppe der NSDAP. im Gaſthaus zum Adler einen
Vortrags=
abend, der einen recht guten Beſuch aufwies. Ortsgruppenleiter
W. Horſt wies nach Begrüßungsworten darauf hin, daß die
NSDAP. den Jahrestag der deutſchen Revolution getreu dem
Wunſche des Führers nicht mit einem rauſchenden Feſte feiern,
ſondern, dem Ernſte der Zeit angepaßt, einen Rechenſchaftsbericht
über das vergangene Jahr ablegen wolle. In einer Minute
ſinnenden Schweigens gedachte die Verſammlung zunächſt der
Toten der Bewegung. Dann ſprach der Schulungsleiter, Pg.
Stu=
dien=Aſſeſſor Kratz, in einem großangelegten Vortrag über
das Thema: „Ein Jahr nationalſozialiſtiſcher
Auf=
bauarbeit” Mit dem Horſt=Weſſel=Lied und einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer fand der Vortragsabend ſeinen
krönen=
den Abſchluß
Cs. Ueberau, 1. Februar. In dem Schulſaale gelangten die
Kohlengutſcheine der Serie D und die beſonderen Scheine für
Kohlen und Lebensmittel zum Jahrestag der deutſchen Revolution
zur Verausgabung. Vor der Verteilung richtete der
Geſchäfts=
führer der NS.=Volkswohlfahrt einige Worte an die
Unter=
ſtützungsempfänger mit dem Hinweis auf die große Bedeutung des
30. Januar. Um 7.30 Uhr riefen die Glocken zum Feſtgottesdienſt.
Herr Pfarrer Sehrt ſtreifte all das, was im neuen Staate geleiſtet
und geſchafft wurde.
*die Hangernoen Bogel!
dunt
Nr. 33 — Seite 7
„Luchs” oder Fuchs?
Erlebnis, das ich vor nun zwanzig Jahren im Vogeisberg
hätte und deſſen Schilderung vielleicht auch etwas Licht über den
Wildräuber in Kurheſſen und im Weſterwald zu bringen vermag.
Kurz vor Weihnachten 1913 ſchritten wir an einem froſtklaren
Wintermorgen von Laubach die Straße nach Schotten hinauf.
Hier und dort blinkerte Schnee im Walde, und ein Stückchen
wei=
ter droben lag der Wieſengrund zur Rechten der Straße ganz im
ſanften Weiß einer geſchloſſenen Schneedecke. Bewundernd lugten
wir in dieſe ſchöne Winterlandſchaft und ſahen plötzlich in der
dachten wir an einen Hund. Doch wir ſahen und hörten im
wei=
ten Umkreis keinen Menſchen, zu dem er gehören konnte.
Glück=
licherweiſe hatten wir den Wind gegen uns und ſchlichen uns nun
am Waldrande vorſichtig dem „Rätſel” zu. Ein Waldzipfel, der
über die Straße in die Wieſe ſprang, gewährte uns bald
voll=
kommene Deckung. Bald waren wir unbemerkt auf 70—80 Meter
heran. Und was ſahen wir? Vor uns auf der Wieſe tollte ein
kapitaler Fuchs (wenigſtens ſahen wir das Tier für einen Fuchs
an) im Schnee, immer im Kreiſe, wie ein Zirkuspferd in der
Manege, herum. Wir ſahen uns eine gute Weile dieſes ſeltene
luſtige Spiel an und klatſchten dann mutwillig in die Hände.
Huſch, flog der Fuchs hoch, warf blitzſchnell den Kopf zu uns
her=
über, gewahrte uns und trabte ſpornſtreichs zum jenſeitigen
Wald=
rande. Dort trollte er gemächlich etwa 50 Meter aufwärts, kam
oben wieder über die Wieſe herüber, warf uns oben von der
Straße noch einen vorwurfsvollen Blick zu und verſchwand dann
im Walde zur Linken.
Nun ſtiegen wir, zur Wieſe hinab, um zu ſehen, was der
Burſche dort geſchafft hatte. Und bald ſahen wir in einer Mulde
einen dunklen Klumpen inmitten einer blutigen Schneelache
lie=
gen, ein geriſſenes Reh. Kopf und Hals waren völlig abgefreſſen
ſowie die Eingeweide herausgeriſſen. Wir überlegten, was zu
tun ſei. Wir entſchloſſen uns, weiterzugehen, da das Falltor=
Forſthaus etwa 20 Minuten weiter oben nach Schotten zu lag, um
dort dem Förſter Meldung zu erſtatten. Kaum waren wir auf
der Straße ein Stückchen weitergetrollt, da wies mein Bruder
weiter oben in die Wieſe hinein und rief: „Guck, da liegt ja noch
ein Reh”. Und wirklich, etwa 50 Meter von dem anderen, da lag
noch ein leichteres jüngeres Reh, dem auch Kopf und Hals wie die
Eingeweide fehlten. Dieſe tolle Geſchichte machte uns nun aber
doch Kopfzerbrechen. Konnte denn wirklich ein Fuchs dieſe
Schandtaten verübt haben, aber wir hatten ihn doch deutlich
ge=
ſehen. Es war allerdings ein Mordskerl, mit einem zünftigen
roten Rok und einer ſtattlichen Fahne. Wir erklärten uns dann
die Sache ſo, daß es ſo ein alter Räuberfuchs ſei, der ſich hier
an der Bahn auf die Lauer legte und die Rehe, wie ſie hier zum
Waſſer kamen, anſprang und niederriß. — Mit dieſer Annahme
fanden wir aber bei dem Förſter, dem wir nun bald die Sache
meldeten, keinen Beifall. Er ſagte, das Reh ſei ſicher krank
ge=
weſen, und ſo habe es der Fuchs überwältigt. Als wir einwandten,
daß es ja zwei Rehe ſeien und daß ſie doch wohl kaum alle beide
„krank” geweſen ſeien, brummte er etwas unwirſch in ſeinen Bart.
Er verſprach aber, der Sache nachzugehen. Wir zogen dann
be=
ruhigt weiter, dem Vogelsberg zu, und wir haben auch nie
er=
fahren, was nun eigentlich vorlag. Der Krieg kam dazwiſchen.
Als ich vor Jahren wieder einmal das Falltorhaus beſuchte, traf
ich den Förſter nicht an.
Jetzt, wo ich in dem Aufſatze von Dr. Roth leſe, daß Tſchudi
ſchildert, wie ein Luchs die von ihm geriſſenen Rehe zurichtet,
werde ich ſtutzig, denn dieſe Merkmale, der abgefreſſene Kopf und
Hals und die herausgeriſſenen Eingeweide, das war ja auch bei
den von uns gefundenen Rehen der Fall. War es nun ein Fuchs
oder war es ein Luchs, das wage ich heute nicht mehr zu
entſchei=
den, ſintemalen kein Fünkchen von einem Nimrod in mir ſteckt.
W. Scheld.
Ed. Winterkaſten, 2. Februar. Anläßlich der Wiederkehr des
hiſtoriſchen 30 Januar veranſtaltete der
kaſten der NSDAP. im Saale von Johannes Jährling eine Feier.
Winter=
Pg. Geiß ſprach über die Bedeutung des 30. Januar. Anſchließend
ließ die Landesfilmſtelle Südweſt der NSDAP. die Filme „
Nürn=
berger Parteitag” und „Brand von Moskau” laufen.
Ct. Heubach, 31. Jan. Unterhaltungsabend der
NS.=Frauenſchaft. Nach einem flott geſpielten
Eröff=
nungsmarſch brachten verſchiedene Mitglieder der Frauenſchaft
der Zeit entſprechende Prologe zum Vortrag. Pg. Weidmann
ſprach alsdann über die Bedeutung des 30. Januar und die
ge=
leiſtete Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Regierung im letzten
Jahre. Seine Ausführungen fanden reichen Beifall. Den
Haupt=
teil des Abends füllte die für dieſe Veranſtaltung gewonnene
Rednerin. Frl. Eſchenfelder, aus. In ganz glänzender Weiſe
ſchilderte ſie in ihrer Jugendfriſche und begeiſternden Art die
Tätigkeit der Frau im Dritten Reich und warb für die herrliche
Bewegung der NS.=Frauenſchaft. Liedervorträge der NS.=
Frauen=
ſchaft unter der Leitung ihrer Vorſitzenden, Frau Förſter Rauch,
hielten die Anweſenden noch in froher Stimmung in echt
deut=
ſcher Kameradſchaft beiſammen. Der Stützpunktleiter, Pg. Ohl,
dankte Mitwirkenden wie Zuhörern, und mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf unſeren Führer ſchloß die Kundgebung.
m. Beerfelden, 1. Febr. Kinderſpeiſung. Die hieſige
NS.=Frauenſchaft führt ſeit etwa 14 Tagen eine Kinderſpeiſung
von weſentlich weiterem Umfang durch, als dies in den letzten
Jahren der Fall war, es iſt nicht nur die Zahl der Kinder größer
— 80 Teilnehmer — ſondern die Speiſung wird auch längere
Zeit gereicht werden als ſeither. Die Frauenſchaft, an der Spitze
die Führerin, Frau Weſternacher, fertigte in emſiger Arbeit eine
ſolche Anzahl reizender und nützlicher Handarbeiten an, daß mit
ihnen eine Tombolaverloſung und eine Lotterie beſtritten werden
konnte. Es konnten damit doppelt ſoviel Mittel aufgebracht
wer=
den, als ſolche in den letzten Jahren von der Roſentalſtiftung
zu=
geſchoſſen wurden. Die Speiſung iſt ſomit eine reine Veranſtaltung
der NS.=Frauenſchaft unter der ſeitherigen Mithilfe der Gemeinde
und der Fürſorge.
Cf. Birkenau, 2. Febr. Die Ortsgruppe der NSDAP feierte
in würdiger Weiſe den Jahrestag, der nationalſozialiſtiſchen
Revolution. Die Gliederungen der Bewegungen traten am Abend
nit ihren Fahnen zum gemeinſamen Kirchgang an und auch die
Ortsvereine nahmen mit ihren Fahnen daran teil. — Nach dem
Gottesdienſt fand eine würdige Gedenkſtunde für die Partei= und
NSBO.=Mitglieder im Lokal „Zum deutſchen Haus” ſtatt, wobei
Pg. Kreisſchulungsleiter Glaßer einen Vortrag über Staat, Volk
und Führer hielt.
Es. Fürth i. O., 30. Jan. Die Schützenabteilung des
Krieger=
ereins Haſſia führte im dicht beſetzten Saale des Gaſthauſes
„Zum Odenwald das Theaterſtück „Schlageter, ein
deutſcher Held” auf. Die vielfach bewährte Theatergruppe
des Vereins hatte ſich die ſchwere Aufgabe geſtellt, in dieſem
Stück das Wirken und den Tod unſeres großen deutſchen Helden
Albert Leo Schlageter vor Augen zu führen. Der ſpontane
Bei=
fall am Schluſſe des Stückes belohnte die Spieler des Stückes für
hre Mühe. Ein dreifaches „Sieg=Heil” und das Deutſchlandlied
beſchloſſen den Abend.
10 beging das Saargebiet den 39. Janugr.
Reich mit Flaggen geſchmückte Straße in Saarbrücken an dem
Jahrestag der Kanzlerſchaft Hitlers.
An dieſem Tage war das ganze Saargebiet ein einziges
Flaggen=
meer. Trotz aller Einſchränkungen durch die Saar=Kommiſſion
bekundeten die Saarländer ihre unerſchütterliche Treue zum
Mut=
terlande. Ganz beſonders reich hatte gerade die ärmſte
Bevöl=
kerung ihre Häuſer geſchmückt.
Wieder Großwild in deutſchen Wäldern.
Liſente, die mächtige Wildochſen=Gattung, die jetzt in rieſigen,
neuzuſchaffenden Naturſchutzgebieten wieder in Preußen
angeſiedelt werden ſollen.
iniſterpräſident Göring wird ſein beſonderes Augenmerk der
chaffung dieſer Wildparks widmen, die bis zu 150 000 Morgen
röße haben werden. Viele Tiergattungen, die heute nirgends
r kaum mehr in Deutſchland anzutreffen ſind, wie Wiſente,
lche, Muffelwild, Fiſch= und Seeadler, beleben dann dieſe Gebiete.
Bn. Hirſchhorn, 1. Febr. Auf dem Schulungsabend der
Orts=
gruppe der NS. Beamtenabteilung hielt Forſtmeiſter
Chantre einen intereſſanten, lehrreichen Vortrag, der ſich weſentlich
mit dem Ablauf des Feldzugs im Jahre 1918 beſchäftigte und
ver=
ſuchte, den Gründen des ſeeliſchen Zuſammenbruchs der Front
nachzugehen. Die an den Vortrag ſich anſchließende Ausſprache
zeugte von regem Intereſſe und brachte die Anregung, ſich mit den
angeſchnittenen Fragen gelegentlich noch in einem weiteren
Schu=
lungsabend zu beſchäftigen. Kameradſchaftliche Ausſprache hielt
die Teilnehmer des Schulungsabends, wie üblich, noch einige Zeit
zuſammen.
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 2. Febr. In der „Krone” in
Affolterbach fand eine ,
Bürgermeiſterverſamm=
lung der Kreisabteilung Heppenheim des Heſſiſchen
Gemeinde=
tages ſtatt. Das Kreisamt war durch die Herren Kreisdirektor
Nanz und Verwaltungsoberinſpektor Eiſenhauer vertreten. Mit
der Verſammlung verbunden war eine Ehrung des Herrn
Bürger=
meiſters Peter Bickel=Affolterbach für 25jährige Dienſtzeit durch
den Vorſitzenden der Kreisabteilung, Bürgermeiſter Bechtel=
Viern=
heim, ſowie Herrn Kreisdirektor Nanz, der dem Jubilar eine
Ehrenurkunde des Kreisamts Heppenheim mit Worten des Dankes
und der Anerkennung aushändigte. Zur Schulung der
Bürger=
meiſter fanden zwei Vorträge ſtatt. Herr Verwaltungsinſpektor
Alter ſprach über das Haushaltsrecht in Reich, Land und
Ge=
meinde. Herr Verwaltungsoberinſpektor Eiſenhauer referierte über
die Aufſtellung des Gemeindevoranſchlags. — In der „Krone” in
Mörlenbach war unter dem Vorſitz Herrn Bürgermeiſters
Schäfer=Kirſchhauſen die letzte Hauptverſammlung des
landwirtſchaftlichen Bezirksvereins
Heppen=
heim, der nach überhundertjährigem Beſtehen auf Veranlaſſung
des Herrn Landesbauernführers ſich auflöſte, um in den
Reichs=
nährſtand eingegliedert zu werden. Herr Landwirtſchaftsrat Dr.
Keil=Heppenheim hielt einen umfaſſenden Vortrag über das Thema
„Der Bauer im neuen Staat”. Herr Kreisbauernführer Pg.
Reinheimer=Reiſen ſchilderte den Aufbau des Reichsnährſtandes
und ſeine klaren Ziele. Nach einer Anſprache des Vorſitzenden
beſchloß die Verſammlung einſtimmig die Auflöſung des Vereins
und gelobte, beim Neuaufbau kräftig mitzuarbeiten.
Ca. Lorſch, 3. Febr. Hohes Alter. In ſelten körperlicher
und geiſtiger Friſche feiert am Sonntag Herr Kaſpar Jäger I.
Landwirt, dahier, die Vollendung ſeines 75. Lebensjahres.
Ca. Lorſch, 2. Febr. Aus Anlaß des Jahrestages der
Machtübernahme durch den Führer Adolf Hitler verſammelten
ſich im Gaſthaus „Zum goldenen Stern” alle Gliederungen der
Ortsgruppe der NSDAP. In einer Anſprache führte
Ortsgrup=
penleiter Pg. Degen aus, daß er die Pg. zuſammengebeten habe,
um den Jahrestag der nationalen Revolution in einfacher Weiſe
zu begehen. Nochmals rief er den Anweſenden die hiſtoriſchen
Ereigniſſe des 30. Januar 1933 ins Gedächtnis zurück und
ſchil=
derte insbeſondere die ſprudelnde Begeiſterung, die ganz
Deutſch=
land an dieſem Tage erfaßte. Er ſchließt mit der Aufforderung,
dem Führer zu danken für das herrliche Reich, das er uns
geſchaf=
fen hat, und bittet, dies mit einem dreifachen Sieg=Heil zu
be=
kräftigen. Spontan, erhebt ſich die Verſammlung und erwidert
dieſe Huldigung.
— Gernsheim 2. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
1. Februar: 0,72 Meter; am 2. Februar: 0,82 Meter.
Seite 8 — Nr. 33
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Februar 1934
* Winkerſpork auf der Tromm.
Dk. Waldmichelbach, 1. Febr. Der 1. Hornung zauberte
über Nacht in „unſeren Bergen” die herrlichſte Winterlandſchaft
hervor. Reicher Schneefall legte einen 20 bis 30 Zentimeter
mächtigen Schneeteppich über die Fluren und ſchuf dadurch
herr=
lichſte Winterſportmöglichkeiten. Die Stoßgebete unſerer
Schul=
jugend und gar ſo manchen Skiſportlers ſind endlich erhört
wor=
den, und der Schneemonat Hornung hat ſich damit gut eingeführt
und ſeinem Namen alle Ehre gemacht. Vorausgeſetzt, daß der
Wettergott keinen Strich durch die Rechnung macht und ſeinen
Segen nicht in Form von Regen ſchickt, gibt es am Samstag und
Sonntag bei uns wieder Hochbetrieb, denn die Winterſportler
aus Weinheim, Mannheim, Ludwigshafen, Worms und anderen
Städten werden die ſich leider in dieſem Jahre mal wieder ſo
ſelten bietende Gelegenheit des Winterſportes auf der Tromm
und Umgebung nicht entgehen laſſen. Die zeitraubenden
Bahn=
fahrten nach dem Schwarzwald ſind nun nicht mehr nötig, denn
kaum eine Stunde Bahnfahrt von Weinheim, und man iſt ſchon
mitten im Winterſportgebiet, wo man ſich genau ſo gut im
Telle=
markſchwung, oder im Stemmbogen und in ſauſenden Talfahrten
üben kann, wie im Schwarzwald oder in der Rhön. Auf der
Tromm, in der Nähe der Wirtſchaft Keil, iſt ſogar eine
Sprung=
ſchanze vorhanden, die Skiſprünge von 20 bis 25 Metern Weite
zuläßt. Die Hänge und Mulden in „unſeren Bergen” ſind oft
geradezu wie für den Winterſport geſchaffen und halten jeder
Kritik ſtand. Welchen Anklang unſere Gegend in
Winterſport=
kreiſen unſerer näheren und weiteren Umgebung ſchon gefunden
hat, erſieht man daran, daß an Sportſonntagen allein die Bahn
mehr als 2000 Skifahrer von Weinheim nach Waldmichelbach und
zurück befördert hat, ganz abgeſehen von dem Autoverkehr. Der
erſte und leider gleichzeitig auch der letzte Sportſonntag in
die=
ſem Winter — übrigens der Eintopfſonntag des Januar — war
auch über Nacht hervorgezaubert worden und brachte uns regen
Sportbetrieb. Man ſchätzte nahezu 2000 Skifahrer, die aus den
Städten gekommen waren und an den Hängen und Bergen mit
mehr oder weniger Geſchick Tellemarkſchwung und Chriſtiania
übten. Ganz abgeſehen von der körperlichen Kräftigung und der
geiſtigen Erfriſchung, die ein ſolcher Sportſonntag für jeden
Sportler mit ſich bringt, liegt er auch unbedingt im Intereſſe
un=
ſerer Fremdeninduſtrie und nicht zuletzt unſeres Verkehrsweſens.
Hoffentlich ſchenkt uns der Wettergott auf Sonntag etwas
Neu=
ſchnee, 2 Grad Kälte und etwas Sonnenſchein und — unſere
Berge ſtehen wieder im Zeichen des Winterſportes.
Pferde auf Erholung.
Es iſt eine ſchon keineswegs mehr neue Einrichtung, Pferde
auf Erholung zu ſchicken. Denn daß man pflaſtermüde
Großſtadt=
gäule hinausgibt aufs Land, damit ſie ihre von dem harten
Pflaſter überanſtrengten Muskeln und Knochen auf dem weichen
Boden ausruhen können, iſt eine Gepflogenheit, die im
wohlver=
ſtandenen Beſten für das Pferd und ſeinen Beſitzer ſchon ſeit
Jahrzehnten geübt wird. Erſt die Großſtadt mit ihren
kilometer=
weiten harten Straßen, auf denen die Geſchäftsfuhrwerke
wochen=
täglich jahraus jahrein ihre weiten Fuhren machen, hat ja
über=
haupt ſo etwas wie einen Erholungsurlaub für das wertvollſte
unſerer Nutztiere, das Pferd, ergeben.
jahr vollenden. Noch im verfloſſenen Jahre hat ſich die Hochbetagte
häufig mit Gartenarbeiten beſchäftigt.
Gernsheim, 31. Jan. Zur Feier des Tages der
national=
ſozialiſtiſchen Erhebung hatte man ſich hier zu einer ernſten
ſchlich=
ten Feier im überfüllten Feſthaus Bopp zuſammengefunden.
Zu=
vor war in der überfüllten evangeliſchen Kirche Dankgottesdienſt.
Die fleißige SA.=Kapelle verſchönerte die ſchlichte Feier mit
Muſik=
ſtücken. Ortsgruppenleiter, Pg. Köſter, gedachte der gefallenen
zwei Millionen und der 400 Toten der Revolution und würdigte
den Kampf vor der Machtübernahme am 30. Januar ſowie nach
dem 30. Abgeſchloſſen wurde der Abend mit einem „Sieg=Heil”
und dem Horſt=Weſſel=Lied
Bm. Hofheim (Ried), 2. Februar. In einer
Bauernver=
ſammlung hielt Diplomlandwirt Geber von der Bad. Anilin=
und Sodafabrik einen Lichtbildervortrag über „Wie kann ſich das
deutſche Volk ernähren” Schöne Lichtbilder veranſchaulichten
hauptſächlich. Düngung, Bodenbearbeitung, Viehfütterung uſw.;
wozu der Redner eingehende Erläuterungen gab. Anſchließend
ſprach Landw.=Aſſeſſor Wahlig vom Landw.=Amt Worms über
Jungviehaufzucht und =Fütterung”. Beide Vorträge fanden reges
Intereſſe.
Bm. Hofheim (Ried), 1. Febr. Jahresverſammlung.
Im „Schwarzen Adler” hielt die Freiwillige Feuerwehr
ihre Jahresverſammlung ab bei gutem Beſuch. Geſchäfts= und
Kaſſenbericht zeugten von geſunden Verhältniſſen. Der erſte
Kommandant, erläuterte eingehend die beſtehenden Richtlinien
über den zivilen Luftſchutz, und nahmen an einem diesbezüglichen
Kurſus zwei Wehrmänner teil. — Theaterabend der SA.
Die Stürme 16 und K 15/221 veranſtalteten im „Schwarzen Adler”,
einen Theaterabend, der von über 700 Perſonen beſucht war und
in dem das Bühnenwerk „Verdun” von Pannek mit
erſchüttern=
der Wirkung über die Bühne ging. Der evangeliſche Poſaunenchor
umrahmte den Abend in würdiger Weiſe.
— Stockſtadt a. Rh., 1. Febr. Hauptverſammlung der
Turngemeinde. Die Turngemeinde e. V. hielt ihre
ordent=
liche Hauptverſammlung ab. Der Führer des Vereins, Turner
Nold, gab einen eingehenden Rückblick auf das Jahr 1933.
Einen umfangreichen Bericht über die Tätigkeit der einzelnen
Ab=
teilungen erſtattete Oberturnwart Merz. Aus beiden Berichten
konnte erfreulicherweiſe entnommen werden, daß die turneriſche
Arbeit im letzten Jahre außerordentlich vielſeitig geweſen iſt.
Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer ſind die finanziellen
Ver=
hältniſſe in beſter Ordnung. Die Wahl des Vereinsführers fiel
auf den ſeitherigen bewährten Führer Turner Fritz Nold.
„Wo bleibt mein Futter?‟
Ein das Guadenbrot genießendes Militärpferd ſetzt eine
Klingel in Bewegung, wenn es Wünſche hat.
Mit den Erfahrungen, die bei dieſer Art der Sommerfriſche
oder auch Wintererholung für die Pferde gemacht worden ſind,
hat ſich nun ein doch höchſt bedeutſames und umfangreiches
Som=
mer= und Winter=Exholungsweſen herausgebildet. Auf dieſen
Er=
fahrungen fußend, ſehen wir in einer Anzahl Länder, die etwa
wie Deutſchland und England gerade auf dem Gebiet der
Tier=
pflege wie auch des Tierſchutzes immer führend geweſen ſind,
Pferdeſanatorien ſich bilden und emporwachſen, die tatſächlich ja
nicht nur aus einer mildherzigen Regung allein, ſondern auch aus
kluger Ueberlegung zugleich entſtanden ſind. Weil ein Pferd am
allerwenigſten in ſo roher Weiſe ausgenutzt werden darf, wie das
in anderen, beſonders auch romaniſchen Ländern geſchieht.
Beſonders hervorzuheben ſind hier die vorbildlichen
Einrich=
tungen, die ſeitens des Militärveterinärweſens getroffen worden
ſind. Ohne allzu großen Aufwand, im Gegenteil man darf ſagen:
mit einem Mindeſtmaß an Mitteln, ſind dieſe Sanatorien für
das koſtbare Pferdematerial ſehr zweckentſprechend eingerichtet
worden. Selbſtverſtändlich ſind die uralten Erholungs= und
Tummelplätze der Pferde, wie Koppel und Schwemme, auch
vor=
handen. Es iſt alles für die Hufpflege wie für den ſonſtigen
Ge=
ſundheitszuſtand der Tiere vorhanden. In Entlauſungskäſten, aus
denen das Pferd nur mit dem Kopf herausſchaut, kann es unter
Gas geſetzt werden, nach einem ganz neuartigen Verfahren, um
auf dieſe Weiſe von dem ſchädlichen Ungeziefer in kürzeſtem
Ver=
fahren befreit zu werden. In einem Sanatorium für engliſche
Militärpferde iſt man ſpaßigerweiſe ſogar ſoweit gegangen, daß
man für einen beſonders klugen vierbeinigen Sanatoriumsgaſt
einen Klingelzug eingerichtet hat, den das Pferd in Bewegung
ſetzen kann, wenn es gewiſſermaßen ſeinen Wärter oder Pfleger
herbeirufen will.
Die Hauptſache bilden eben doch die uralten Hilfsmittel der
Pferdepflege: Bewegung im Freien, gute Weide im Sommer,
ſorgfältiger Putz und nicht zuletzt umſichtige Hufpflege, die ja bei
wenig erfahrenen Pferdebeſitzern bekanntermaßen ein Punkt iſt,
der nur zu leicht vernachläſſigt wird. In verhältnismäßig kurzer
Zeit erholen ſich die Pferde dann und werden wieder voll
leiſtungsfähig, ſo daß der Beſitzer unter allen Umſtänden davon
nur Gewinn und Vorteil hat. Das Pflegeperſonal iſt für dieſe
beſonderen Aufgaben genau ſo geſchult, wie es nur irgend in
einem Erholungsort für uns Menſchen ſelbſt der Fall ſein kann.
Ja es gibt unter dieſen Pferdepflegern der Sanatorien Männer,
die einen ebenſo großen „Pferdeverſtand” wie die damit
unum=
gänglich notwendig verknüpfte Liebe zum Tier beſitzen. Sehr
bald entwickelt ſich dann auch eine echte Freundſchaft zwiſchen dem
erholungsbedürftigen Tier und ſeinem Pfleger, in der der
Schütz=
ling ſich ganz ebenſo vortrefflich erholt, wie wir es von uns ſelbſt
in guter Pflege nur immer erwarten können.
Ck. Goddelau, 2. Febr. Die NSDAP. hielt eine öffentliche
Verſammlung im großen Rühlſchen Feſtſaale ab, zu der Pg.
Korten, Ffm.=Fechenheim als Redner gewonnen war. In ſeinem
Thema: „Deutſchland ein Jahr unterm Hakenkreuzbanner”
be=
handelte der Redner den heroiſchen Kampf um die Seele des
deut=
ſchen Volkes und ging auf alle Gegenwartsfragen ein. Seine
ſach=
lichen Ausführungen wurden mit reichem Beifall belohnt. Zuvor
wurde die Rede des Reichsinnenminiſters auf Schallplatten
über=
tragen.
e Wimpfen, 2. Febr. Dekorierungsfeſt des
Oden=
waldklubs, Ortsgruppe Bad=Wimpfen. Der erſte Vorſitzende
Kubach begrüßte beſonders die Ortsgruppe Bad=Rappenau, ſowie
einige liebe Ehrengäſte, wie z. B. Prof. Dr. Werner als
Reichs=
führer der Deutſchen Gebirgs= und Wandervereine und Vorſtand
des Geſamt=Odenwaldklubs, ſowie Studienrat Dr. Götz und Prof
Dr. Meiſinger. Ein ſehr reichhaltiges Programm ſorgte mit
muſi=
kaliſchen Darbietungen und altdeutſchen Tänzen für anregende,
beſte Unterhaltung, während als Unterbrechung des vielſeitigen
Programms der Akt der eigentlichen Wanderer=Ehrung vollzogen
wurde. In dieſem Jahre bekamen 16 Wanderer das goldene
Ab=
zeichen für Höchſtzähl der Wanderteilnahmspunkte. An die
Ju=
gendlichen wurden von ihrem Leiter, Lehrer Will, 20 Abzeichen
verteilt. Alle Abteilungen vom Jung=Odenwaldklub ſind im
Ver=
lauf des Jahres 1933 als ſelbſtändige Gruppen aufgelöſt worden
und der Hitlerjugend ſowie dem BdM. zugeführt. Profeſſor Dr.
Werner wurde von den Wimpfenern das ortsintereſſante Buch
„Kräuterweible von Wimpfen” als kleines Geſchenk mit ſinniger
Widmung übergeben, und Dr. Götz als Schriftführer im
Haupt=
ausſchuß des Odenwaldklubs die Urkunde über die Ernennung
zum Ehrenmitglied feierlich überreicht. Prof. Dr. Werner und
Dr. Götz dankten in herzlichen Worten.
PU
MIn Apoth. u. Drog. -.30.-60, 1.20
Do. Urberach, 29. Jan. Die SA. führte im Kath.
Vereins=
hauſe das Theaterſtück „Schlageter läutet Sturm” auf. Der große
Saal war von den ungefähr 500 Erſchienenen bis auf den letzten
Platz beſetzt. Alle Darſteller entledigten ſich ihrer Rollen ſicher
und bewußt, ſo daß man aus der Spielgemeinſchaft keinen
her=
vorzuheben braucht. Von dem gewaltigen Eindruck den das
Stück hinterließ, eingenommen, ſtimmten am Schluſſe die
Zu=
ſchauer ſpontan das Deutſchlandlied an.
AF. Neu=Iſenburg, 30. Jan. Von der Feuerwehr.
End=
lich konnte die ſeit Jahren geforderte Feuermeldeanlage in
Gegen=
wart des Kreisdirektors Dr. Merck und des Regierungsrats Dr.
Winkelmann, Kreisdezernent für das Feuerlöſchweſen, in
Be=
trieb genommen werden. Eine Alarmprobe von der alten Poſt
aus rief in wenigen Minuten die Wehr zur Stelle, und der
Feuerwehrkommandant ernannte aus Dankbarkeit den
Bürger=
meiſter und den Beigeordneten zu Ehrenmitgliedern. — Die
Bür=
germeiſterei hat ſich erneut dafür eingeſetzt, daß, nachdem unſer
Städtchen hinſichtlich des Ortsbriefportos, der
Ortsfernſprech=
gebühr und des Paketverkehrs an Frankfurt angeſchloſſen ſei, es
auch in das Frankfurter Fernſprechbuch einbezogen werde.
P. Rüſſelsheim, 31. Jan. Aus Mitteln der Dr. Ludwig Opel=
Stiftung werden zurzeit ſechs Wohnhäuſer errichtet. Die
Errich=
tung weiterer Wohnhäuſer iſt für dieſes Jahr beabſichtigt. Durch
die Dr. Fritz Opel=Stiftung iſt auch die Gemeinnützige
Baugenoſ=
ſenſchaft Rüſſelsheim in die Lage verſetzt worden, eine größere
Anzahl von Wohnungen hier wieder neu zu errichten.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Ab. Oppeuheim (Rhein), 1. Febr. Ehemalige KPD.=
Funktionäre feſtgenommen. Die Gendarmerie und
das Sonderkommando Oppenheim nahmen in Dienheim
meh=
rere ehemalige kommuniſtiſche Funktionäre feſt. Die Feſtnahme
erfolgte auf Grund vorgefundener kommuniſtiſcher Druckſchriften,
die in einem Privatbriefkaſten ſichergeſtellt werden konnten. Die
Feſtgenommenen wurden zwecks Aufklärung dem
Amtsgerichts=
gefängnis Oppenheim zugeführt.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 26. Januar: Dygges, Albin, Lackierer,
69 Jahre alt, verh., Griesheim, Hermannsſtraße 6; Tröger,
Max. Monteur, 47 Jahre verh., Nieder=Ramſtadt, hier.
Stadt=
krankenhaus. — Am 27. Januar: Blümler, Georg. Maurer,
58 J., verh., Babenhauſen, hier. Hermannsſtr. 6. Zimmer,
Eliſabeth. geb. Benz, 45 J., Witwe des Schmieds, Arheilgen, hier,
Eliſabethenſtift; „Küſter, Jakob, Landwirt verw 70 J..
Nie=
derſtr. 3. — Am 23. Januar: Luy, Heinrich. Elektrotechniker.
verh., 76 J.. Erbacher Straße 48. — Am 30. Januar: Schwarz,
Wilhelm Schuhmacher. 66 J.. Mathildenplatz 18; Wolf. Anna
Katharina, geb. Geyer, Witwe des Baukontrolleurs= 40 J., Alicen=
ſtraße 40; Hotz, Martin Leonhard Auguſt, Metzgermeiſter,
61 J., Heinrichsſtr. 69.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 3. Februar.
Stadtlirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftslirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 4. Februar, Sexageſimä.
(in allen Kirchen Kollekte für das Krüppelheim in Nieder=Ramſtadt.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abends 8 Uhr: Vortragsabend des
Guſtavs=Adolf=Vereins:, Das deutſche Volk und ſeine evangeliſche Kirche.”
Generalſekretär D. Geißler=Leipzig. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Dekan Zimmermann. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Lukasge=
meinde. Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Mittwoch, 7. Febr., abends 8 Uhr:
Vortrag von Pfarrer Lautenſchläger: „Das Opfer (der Tod Chriſti als Sühnopfer zu
unſerer Erlöſung)”
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Beringer. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr:
Keindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer D. Waitz, Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Ailtersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér. — Mittwoch,
Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uihr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Mittwoch,
Febr., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx. — Die
Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Panl=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker. — Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Keindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends
6f Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Mittwoch, 7. Febr., abends 8 Uhr
Bibel=
nde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus über „Markusevangelium”. Pfarrer Weiß.
Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne:
Konfirmandenſtunde für Konfirmierte. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 7. Febr., abends 8 Uhr: Vibelſtunde. Pfarrer A. Müller. Die Pauluskirche
iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Hickel.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag, 8. Febr.,
bends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 4. Febr., abends 8 Uhr:
Familienabend der Lukasgemeinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (
ge=
meinſamer Abend). — Montag, 5. Febr., abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung.—
Jugend=
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgeme inde. — Mittwoch, 7. Febr., abends 8 Uhr:
Kirchen=
geſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde.
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag, 9. Febr., abds. 6 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Familienabend der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 7., und Samstag, 10. Febr., nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 8. Febr., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 10. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 4. Febr., nachm.
3 Uhr: Familienfeier des Kirchenchors. — Mittwoch, 7. Febr., nachm. 2 Uhr:
Hand=
arbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 8. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
Weſt. — Freitag, 9. Febr., abends 8 Uhr; Mütterabend Weſt. — Samstag, 10. Febr.,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Dpnnerstag, 8. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, 9. Febr.,
abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 8. Febr., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 5. Febr., abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr:
Mädchen=
bund und Jungenſchaft. — Mittwoch, 7. Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule; 2,30 Uhr:
Nähnachmittag. — Freitag, 9. Febr., abends 8 Uhr: Kurrende.
Paul=Gerhardt=Haus (Bemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 5. Febr., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 8. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabenb.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 5. Febr., nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Jungvolkabend. Abends
8,15 Uhr: Weibliche Jugendſchar. — Dienstag, 6. Febr., abends 8 Uhr:
Hauptverſamm=
lung von Männervereinigung und Sterbekaſſe. — Mittwoch, 7. Febr., nachm. 3 Uhr:
Sitzung der Frauenhilfe. Nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. — Donnerstag, 8, Febr.,
abends 6—8 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Jahresverſammlung des Frauenvereins.
Abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft (Heim: Eichbergſtraße). — Freitag,
9. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Jahresverſammlung des
Kirchenchors. — Samstag, 10. Febr., nachm. 3 Uhr: Bubenjungſchar. Abends 7,30 Uhr:
Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 5. Febr., abends
8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 6. Febr., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 8. Febr., abends 8 Uhr:
Mütter=
abend. — Samstag, 10. Febr., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 4. Febr.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag: Blaukreuzkonferenz. Vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. Vorm. 10 lihr: Gemeinſamer Kirchgang zur Martinskirche. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Vortrag von Herrn Generalſekretär Seinſch:
„Die Bedeutung der Blaukreuzarbeit in der Gegenwart.” Abends 8 Uhr:
Evangeliſa=
tionsverſammlung. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8 Uhr:
Blaukrenz=Evangeliſation. Generalſekretär Seinſch. — Dienstag nachmittags 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. Abends 8 Uhr: Blaukreuz=Evangeliſation Generalſekretär Seinſch.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends
6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, Beteiligung an der Blaukreuz=
konferenz. — Montag und Dienstag, abends 8 Uhr: Beteiligung an der
Blaukreuz=
euangeliſation. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und G. C.=Jungſchar für
Mäd=
chen. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis
für junge Männer. — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kindarbund und E. C.=Jungſchar für
Kuaben. — Voranzeige: Sonntag, 11. Febr., nachm. 5 Uhr: und abends 8.15 Uhr:
Jugendbundfilm von der Dresdener E. C.=Tagung.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Heim: Kahlertſtr. 26. Horſt:
Mathildenplatz 9). Samstag, 3. Febr., nachm. 4 Uhr: Pflichtkreis im Heim. — Montag,
5. Febr., nachm. 4,30 Uhr: Treuburg im Horſt. — Mittwoch, 7. Febr. nachm. 4 Uhr:
Siegfried im Horſt. — Freitag, 9. Febr., abends 8,15 Uhr: Jungmannſchaft im Horſt.
— Samstag, 10. Febr., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe (M.=B.=K.), Eliſabethenſtr. 16, 3. Stock.
Dienstag, 6. Febr., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II. — Freitag, 9. Febr., abends 8 Uhr:
Arbeitskreis. — Samstag, 10. Febr., nachm. 3,30 Uhr: Kreis TV (Kl. Lichter). Nachm.
5 Uhr: Kreis III.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 4. Febr., vorm. 10 Uhr: Predigtgottes.
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar.
Abends 8 Uhr: Predigt und Hl. Abendiahl: Prediger Killinger, Frankfurt. — Montag,
abends 8,15 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. —
Don=
nerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Eogl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) „Mauerſtr. 17. Sonintag,
4. Febr., vormt. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt und Hl. Abendmahl. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Gemeindefeſt. Abends kein Gottesdienſt. — Dienstag,
abends 8,15 Uhr: Jugendſingen. — Mittſvoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 4. Febr., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heiurichſtr. ). Sountag, 4. Jchr.
vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Mittwoch, 7. Febr., vorm. 7,45
Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 8. Febr., vorm. 10,30 Uh r:
Menſchen=
weihehandlung. — Samstag, 10. Febr., 20,30 Uhr: Bibelabend (altes Teſtament).
Pfarrer Thielemann.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Sclenue Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr, und jeden Mittwockh),ſabends 8,15 Uhr: Thema am 4. Febr.: Liebe: Goldener
Text: Judas 1:21.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 4. Febr., vorm. 9 Uhr:
Andacht. Prediger Kruſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Adveut=Gemeinde, andſtraße 10. Samstag 9.30 — 11.30 Uhr Gottesdienſt,
Sonntag 20—21 Uhr Bibelſtunde „Die Einheit des Glaubens”. Montag nachmitt.
gemeinſame Näharbeit für Bedürftige. Mittwoch, 15—17 Uhr Religionsunterricht
für Kinder. Donnerstag nachmittag gemeinſame Näharbeit ſür Bedürftige. Freitag
20—21 Uhr Gebets= und Erbauungsſtunde.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 4. Febr., vorm. 10 Uhr:
Hanptgottes=
dienſt. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Mittwoch): Keirchenchor. —
Don=
nerstag: Frauenverein. Generalverſammlung. — Freitag: Jungmädchenverein.
Edgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 4. Febr. (Reichserziehungsſonntag): Vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. (Text durch den Reichsbiſchof beſtimmt: Phil. 1, 27). Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag, 6 bis 7 Uhr:
Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8.15 Uhr:
Zibelſtunde. — Freitag: Mädchenverein.
Evgl. Kirche Roßdorf. Sonntag, 4. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, 5 Uhr: Jungſchar
Mädchen ält. Gruppe. 8 Uihr: Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein und
Poſaunenchör. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. — Freitag:
Mädchenbund.
Evgl. Gemeinde Dieburg. Sonntag, 4. Februar, vorm. 10 Uhr; Gottesdienſt.
Dienstag, 6. Febr, evang. Frauenverein bei Mayer,
Samstag, 3. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Tod in der Stratoſphäre.
Nr. 33 — Seite 9
Zum Abſturz derrufſiſchen Rekordflieger
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Nachricht von dem Tod der drei ruſſiſchen
Stratoſphären=
flieger hat ſich beſtätigt. Die Trauer in der geſamten ruſſiſchen
Oeffentlichkeit um dieſe tapferen Pioniere der wiſſenſchäftlichen
Luftfahrt iſt ſehr groß. Der augenblicklich in Moskau tagende
Generalkongreß der Kommuniſtiſchen Partei hat denn auch die
feierliche Beiſetzung der Piloten in der Kremlmauer beſchloſſen.
Das iſt die höchſte Ehre, die einem Toten in Rußland
wiederfah=
ren kann. Der Kongreß ſelbſt vertagte ſich aus Trauer um die
Stratoſphärenflieger.
Nach den bislang bekannt gewordenen Einzelheiten der
Kata=
ſtrophe iſt der Abſturz ſchon am Dienstag etwa um 19 Uhr
er=
folgt. Unmittelbar vor der Kataſtrophe ſoll der Ballon über der
Bahnſtrecke Moskau-Kaſan in einer Höhe von 300 Metern
ge=
kreuzt haben. Schon ſeit 18 Uhr ſchwebte der Ballon ſo niedrig,
daß er von der Bevölkerung wahrgenommen worden war, und
man hatte jeden Augenblick die Landung erwartet. Aus allen
Richtungen eilten die Menſchen herbei, Landungsmannſchaften
wurden zuſammengeſtellt. Augenzeugen berichten, daß ſich dann
plötzlich hintereinander zwei deutlich wahrnehmbare Detonationen
ereignet hätten. Im gleichen Moment riß die Gondel vom Ballon
und ſtürzte ab. Die Gewalt des Sturzes war ſo gewaltig, daß ſich
die Gondel mehr als 3 Meter tief in die Erde eingrub. Mehrere
Stunden mußte gearbeitet werden, bis ſie ausgegraben und
frei=
gelegt war. Dann zeigten ſich die ſchweren Schäden. Die Gondel
war vollſtändig eingedrückt. Als man ſie mit Mühe geöffnet hatte,
bot ſich ein grauſiges Bild der Zerſtörung und des Verderbens.
Die drei Piloten lagen tot und verſtümmelt auf dem Boden der
Gondel. Alle Apparate waren zerſtört, die Funkeinrichtung war
ein einziges Knäuel von Draht und Glasſcherben. Seltſamerweiſe
blieb der Höhenbarometer, der auch beſonders eingekauſelt war,
unverſehrt. Er zeigte die Höhe von 21800 Metern an. Die Reſte
des Frühſtücks, das die Piloten kurz vorher noch eingenommen
haben mochten, lagen verſtreut auf der Erde.
Ein Rädioamateur will nach einer Meldung aus Moskau etwa
in der Gegend von Homel noch ein Funktelegramm aufgenommen
haben, und zwar am 30. Januar um 13 Uhr. Das Telegramm ſoll
folgenden Wortlaut haben:
„.. ſpricht ſtratoſphärenballon mitteilt dies ... ballon geriet
in zone niederſchläge vereiſte wir befinden uns auswegloſer lage
... eisbedeckt fallen wir zwei meiner genoſſen ſehr übel."
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion macht aber darauf
aufmerkſam, daß dieſe Mitteilung noch ſorgfältig nachgeprüft
wer=
den müſſe. In Moskau wurde eine beſondere
Unterſuchungskom=
miſſion unter Leitung des Profeſſors Prokoview eingeſetzt Prof.
Prokoview hatte die vorletzte ruſſiſche Expedition in die
Stratoſ=
phäre geleitet. Die Kommiſſion iſt bereits zuſammengeſtellt und
aus Moskau abgereiſt, um unverzüglich an die Arbeit zu gehen.
Die Unglücksſtelle iſt in weitem Umfang abgeſperrt. Die
Ballon=
hülle wurde bis zur Stunde noch nicht aufgefunden.
Eine andere Meldung will beſagen, daß man 15 Minuten
vor dem Abſturz noch einen Funkſpruch aus dem Ballon
aufge=
nommen habe. Der Empfang ſoll ganz klar geweſen ſein. Die
Piloten ſollen in dieſem Funkſpruch Grüße an ihre Angehörigen
aufgetragen haben. An Bord ſei alles wohlauf, und man bereite
ſich jetzt langſam zur Landung vor. Eine Beſtätigung dieſer
Mel=
dung liegt aber nicht vor.
Führer dieſes Ballonaufſtiegs war der erſt 37jährige Profeſſor
Fedaſſejenko, zuletzt techniſcher Lehrer an der Univerſität in
Mos=
kau. Wie viele andere ſeines Berufes bekleidete er gleichzeitig ein
militäriſches Amt. Auch war er Mitglied des Luftſchutzes
Oſſo=
apiachim, der der Roten Armee unterſteht. Das Spezialgebiet von
Profeſſor Fedaſſejenko war die Fliegerei. So leitete er auch die
Moskauer Flugzeugwerke. Sein Schickſalsgenoſſe Uſſiſchkia hatte
ein paar beſondere Erfindungen auf dem Gebiet der
Militärluft=
fahrt gemacht. Der dritte Pilot Ewilenko iſt ein bekannter
Heeres=
flieger der ukrainiſchen Armee. Er hatte im vergangenen Jahre
den aufſehenerregenden Nonſtopflug von Moskau in die ſibiriſche
Steppe hinein unternommen. Dafür hatte er einen hohen Orden
erhalten, der ihm jetzt in den Sarg gelegt werden wird. Ewilenko
war noch nicht 30 Jahre alt. Noch am Tage ſeines Todes hatte er
mit ſeiner jungen Frau ein Funkgeſpräch aus der Gondel heraus
geführt. Da ließ er ſie und ſein kleines Söhnchen herzlich grüßen.
Dieſes Telegramm ſtammte aus einer Höhe von 21 000 Metern.
Der bekannte belgiſche Stratoſphärenflieger Profeſſor
Pic=
card äußerte ſich einem Vertreter der United Preß gegenüber über
das Unglück, daß der Ballon wahrſcheinlich infolge des Verſagens
des Gasablaßventils explodiert ſei. Wenn es zu der Kataſtrophe
gekommen ſei, ſo ſei das darauf zurückzuführen, daß die Gondel
nicht mit einem Fallſchirm ausgerüſtet geweſen wäre. Er ſelbſt
habe bei ſeinem Fluge drei Fallſchirme mitgeführt, einen für die
Gondel für den Fall, daß ſie ſich von dem Ballon löſe, und die
beiden anderen für ſich und ſeinen begleitenden Piloten. Die ruſ=
ſiſchen Flieger hätten ſicherlich auf die Mitnahme der Fallſchirme
verzichtet, um das Gewicht des Ballons nicht weiter zu erhöhen.
Die Ruſſen hätten ſich beſonders lange in der Stratoſphäre
aufge=
halten. Es würde einen großen Verluſt für die geſamte
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung ergeben, wenn die Aufzeichnungen und
Meſ=
ſungen durch den Abſturz vernichtet worden wären.
Die Methode der bemannten Stratoſphärenballons hat den
unbemannten ſogenannten Regiſtrierballons gegenüber doch einen
großen Vorteil. Sehr viele beſondere Beobachtungen und Meſſun=
ſprechend dem Beſchluß des Kommuniſtiſchen Parteikongreſſes an
der Kremlmauer hinter dem Grabmal Lenins unter militäriſchen
Ehrenbezeugungen beigeſetzt. Den Piloten wurden nachträglich
der Lenin=Orden verliehen. An der Beiſetzung haben
ſchätzungs=
weiſe etwa 50 000 Perſonen teilgenommen, darunter ſämtliche
Regierungsmitglieder.
Wie aus dem bei dem Abſturz der Gondel unverſehrt
ge=
bliebenen Höhenmeſſer hervorgeht, hatte der Ballon eine Höhe
von rund 20 800 Metern erreicht. Alle übrigen Inſtrumente
wur=
den zerſtört. Jedoch ſind die Aufzeichnungen aufgefunden
wor=
den; daraus geht hervor, daß der Abſturz zwei Minuten dauerte.
Rundſunk=Brogramme.
Der ruſſiſche Forſcher Fedosjenko in der Gondel=Oeffnung
ſeines Ballons.
gen können durchgeführt werden, auf die man verzichten müßte,
wenn man ſich ausſchließlich auf die unbemannten
Regiſtrierbal=
lons verlaſſen wollte. Die wahrſcheinliche Urſache der Kataſtrophe
iſt wohl eine Undichtigkeit der Gondel, ſo daß durch den plötzlichen
Wechſel der dichten Luft mit der ſehr dünnen Luft der Atmoſphäre
der Tod der Inſaſſen herbeigeführt wurde. Auch kann der
unge=
mein harte Aufprall der Gondel bei dem Abſturz den Tod der
Piloten herbeigeführt haben. Daß das Unglück allein durch das
Abreißen der Gondel von dem Ballon oder etwa durch die
kos=
miſche Strahlung eingetreten iſt, mag nach den gemachten
Erfah=
rungen unwahrſcheinlich ſein.
Die Kakaſtrophe des ruſſiſchen Skrakoſphärenballons.
22 000 Meter Höhe erreicht.
Die von der Oſſo Aviachim eingeſetzte Kommiſſion zur
Unterſuchung der Kataſtrophe des ſowjetruſſiſchen
Stratoſphären=
ballons ſtellte feſt, daß die Notizen der Fahrtteilnehmer und die
Aufzeichnungen des Barographen bei dem Sturz der Gondel
unverſehrt geblieben waren. Es konnte daher einwandfrei
feſt=
geſtellt werden, daß der Ballon am 30. Januar um 12,33 Uhr
(Moskauer Zeit) die bisher unerreichte Höhe von 22000 Metern
erreicht hatte. Der Ballon blieb 12 Minuten in dieſer Höhe und
ſank dann ſtetig bis etwa 16 Uhr. Um 16,21 Uhr ſetzte der
Barograph aus. Die Uhr des Teilnehmers Waſſenko blieb um
16,23 Uhr ſtehen, ſo daß man annimmt, daß ſich die Kataſtrophe
zu dieſem Zeitpunkt ereignet hat. Als Urſache der Kataſtrophe
nimmt man den zu ſchnellen Abſtieg des Ballons an, wodurch
ſich die Gondel von der Ballonhülle gelöſt haben muß. Die
Auf=
zeichnungen der Fahrtteilnehmer zeigen an, daß die Befatzung
bis 16,10 Uhr in beſter Stimmung war und keinerlei
Befürch=
tungen hegte. Man hofft, daß die in der Gondel vorgefundenen
Apparate noch eine große wiſſenſchaftliche Ausbeute ergeben
werden.
Die Beiſehung der ruſſiſchen Skrakoſphätenflieger.
Moskau. Den drei verunglückten Stratoſphärenfliegern
wurde geſtern unter Beteiligung einer rieſigen Menſchenmenge
ein feierliches Begräbnis zuteil. Die Aſchenurnen wurden ent=
Frankfurt: Samstag, 3. Februar
10.10: Schulfunk: Rhein=Mainiſches Land. Aus der Chronik des
ſchlichten Lebens. Hörfolge.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde für alle. Zwei Flieger und ein
Laie unterhalten ſich. — 15.10: Stuttgart: Lernt morſen!
1600: Nachmittagskonzert. Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker.
Ltg.: Willi Wilde. — 18.00: Stimme der Grenze
18.20: Wochenſchau. — 18.35: Stegreifſendung.
19.00: Breslau: Stunde der Nation: Der Bauernbrief des Jahres
1933. Eine Dichtung von Grieſe. Muſik: Joh. Rietz.
20.00: Griff ms Heute.
20.10: Maſchkera und Narre. Ein bunter Faſtachtsreigen.
21.30: Stuttgart: Brüder, reicht mir die Hand zum Bunde. Muſikal.
Grüße an die Donauſchwaben.
22.45: Kleine Unterhaltung.
B3.00: Bunte Stunde. — 24.00: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnaveno, 3. Februar
10.10: Schulfunk: Märchenſtunde: Aſchenbrödel. — 10.50:
Fröh=
licher Kidergarten. — 11.30: Alte deutſche Bauernſchwänke,
Das Bürle — 11.45: Dr. Taubadel: Was ſind eigentlich
Hormone? — 12.10: Schulfunk: Deutſche Tänze i vier
Jahrhunderten. — 14.30: Hörbericht von der Grünen Woche,
15.00: Jugendfunk: Vom Gedanken bis zum Patent. Hörbericht.
15.45: Dipl=Kaufmann Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
16.00: Frankfurt: Veſperkonzert Ltg.: Wilde. — 17.00: G.
Schä=
fer: Sportwochenſchau. — 17.20: Das Wendling=Quartett
ſpielt.
18.00: Das Gedicht. — 18.05: Dr. Caſtelle: Em Köllſcher Jung
Pan und andere unterhalten ſich über den Karneval.
18.25: Zur Unterhaltung: Wochenendſalat.
18.45: Glockengeläute vom Ulmer Münſter.
18.50: Aus der deutchen Arbeitsfront.
19.00: Breslau: Stunde der Nation: Der Bauernbrief des Jahres
1933 Dichtung für den Funk von Grieſe. Muſik: Rietz.
20.10: Großes Militärkonzert Ausgeführt vom Trompeterkorps der
3. Preuß.) Nachrichten=Abteilung Potsdam.
22.25: Hamburg: Die deutſchen Winterkampfſpiele Uebertragung
vom Kunſteislaufen und Eisſchießen in Braunlage.
B.00: Hörbericht vom Internationalen Berliner Reitturnier um den
Preis der Nationen. — 23.15: Feſt des Vereins Berliner
Preſſe, Kavelle Kermhach und Kavelle Strauß
Weiterbericht.
Ein Keil hohen Drucks erſtreckt ſich über Deutſchland und
be=
herrſcht die Wetterlage. Infolge zuſammenſinkender Luft tritt
daher weiterhin vielfach Aufklaren ein, wobei durch die nächtliche
Ausſtrahlung, die durch die Schneedecke noch begünſtigt wird, der
ſtrenge Froſt anhält. Durch die Rückſeite der nordweſtlichen
Stö=
rung wird etwas milde Luft herangebracht, die vornehmlich in
Norddeutſchland vereinzelt zum Aufzug von Bewölkung führen
dürfte.
Ausſichten für Samstag: Noch meiſt heiter und ſtarker
Nacht=
froſt, trocken.
Ausſichten für Sonntag: Abgeſehen von vereinzelten
Dunſtbil=
dungen noch vielfach aufklarend mit kräftigem Nachtfroſt,
trocken.
Winterſportmöglichkeiten.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Klar, minus 12 Grad, 60—70
cm., 15 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr gut; Herchenhainer
Höhe: Klar, minus 10 Grad, 35 cm., 16 cm. Neuſchnee.
Pulver, ſehr gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Wolkig, minus 10 Grad, 50 cm., 11
bis 15 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr gut; Gersfeld:
Wol=
kig, minus 8 Grad, 26 cm., kein Neuſchnee, Pulver, ſehr gut.
Sauerland. Winterberg: Wolkig, minus 10 Grad, 47 cm.,
6—10 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: Wolkig, minus 15 Grad, 115 cm.,
11—15 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr gut; Triberg: Wolkig,
minus 8 Grad, 30 cm., 11—15 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr
gut.
Hauptſchriftleitung: Rudol Manve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudol Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;fürden Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ür den Sandel: Dr. C. b. Quetſch; für Sport: Kar/ Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei für den
Anzeigen=
eilund geſchäftliche Mitteilungen: Bilty Kuhle, ſämtl. in Darmſtabt. D,A. XII. 23362.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Gaxantie der Rückſendung nicht übernommen:
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Bar=Kredit
bis RM. 1000.— gegen
Pfand=
objekte, ſofort, ohne Spareinlagen
u. Wartezeit. (Keine
Zweckſpar=
kaſſe). Rückzahlung 18 Monate.
Bez.=Vertretung:
Ob.-Ing. 1. Kehrein, Heppenheim
Ludwigſtr. 14 — Telefon 206.
Bei Anfragen Rückportoerb. (426a
Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 3 Portemonnaies m.
Inhalt. 1 Strickjacke mit Schal,
1 Damenſchirm 1 Brille, 3 einz.
Handſchuhe, 2 Damenhandtaſchen,
2 Emailleſchilder mit der
Auf=
ſchrift „Maggi”, 1
Manſchetten=
knopf, 1 Ohrring, 2 kleine
Porre=
monnaies, 1 Kinderpelzkragen,
Katzenfell, 4 Bund Schlüſſel, 2
Halsketten, 1 Metermaß, 1
Fuß=
ball, 1 Kindermütze, 1 Marktnetz.
Zugelaufen: 1 Stallhaſe, 1 Hund
(Baſtard).
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Klavier=
ſtimmen
ſofort.
Repara=
turen billigſt.
Piano=Berg,
Klav.=Fachmann
Hügelſtraße 32.
Tel. 126. (b
Das gute
Brikeul, auch Unlon
Ia Mußkohlen
Kohlen-Schmitt
Schwanenstr. 15.
Tel. 2660.
Ke
Wer leiht
100.— Mark
mit 10 %2 Off.
u. G. 41 Geſchſt.
Holzberſteigerung Ar. 7
Dienstag, den 6. Februar ds. Js. von
vor=
mittags 9 Uhr ab, werden in der Turnhalle am
Woogsplatz hier aus den ſtädtiſchen Förſtereien!
Heiligkreuz (Ubtrieb Steinsnickel 16 (Buche,
Eiche) von Los 906—1250) und ſtädtiſche Tanne
(Bürgertanne: Landwehr 18 und Abtrieb
Land=
wehr 20 von Los 783—955 — letzte diesjährige
Brennholzverſteigerung — verſteigert:
Scheiter rm — Buche 451, Eiche 233 (
Werk=
holz!, Kiefer 140; Knüppel rm — Buche 179,5,
Eiche 150, Kiefer o9.
Darmſtadt, den 31. Januar 1934.
Städt. Güterverwaltung.
211391)
„Runst im Kandwerk
am Ludwigsplatz au5a
Geschenkartikel in Silber
und Gold.
Haare
ausgekämmte
u. abgeſchnittene,
kauft laufend (s
Schulſtraße 12.
Asphaltarbeiten.
Nutzholzverſteigerung.
Holzberſteigerung Nr. 8.
(Letzte Verſteigerung in Förſterei Kr. Buche).
Mittwoch, den 7. Februar, vorm. 9 Uhr
wird in Arheilgen (Wirtſchaft zum Schwanen
aus Forſtort III Krauſe Buche 3,5 verſteigert:
Derbſtangen Stck.: o Buche III (in Abtlg. 5)
Scheuholz rm: 143 Buche, 270 Eiche, 1 Birke,
161 Kiefer (rund),
Knüppelholz rm: 89 Buche, 125 Eiche, 2 Linde,
16 Kiefer,
Reiſerholz I. Kl. rm: 37 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen.
Auskunft durch Förſter Bayerer, Forſthaus Krauſe
Buche (Tel. Langen 514) und uns.
tso
Darmſtadt, den 1. Februar 1934.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Holzverſteigerung Nr. 9.
Freitag, den 9. Februar, vorm. 9 Uhr
wird in Arheilgen (Wirtſchaft zum Schwanen)
aus Forſtort VI Mörsbachergrund 6, Rauſchen 29.
Dianabg. Hegſtück 32, 33, 34, Fichtengarten 35,
Stockſchlag 36, 37, 38, Viehtrift 50, 51, 53 verſteigert:
Derbſtangen Stück: 5 Fichte II in Stockſchlag 36.
Scheitholz rm: 207 Buche, 5 Hainbuche, 570 Eiche,
3 Birke, 3 Erle, 20 Kiefer, 3 Weymouth.
Knüppel=
holz rm: 43 Buche. 8 Hainbuche, 217 Eiche, 1 Birke,
1 Erle, 8 Kiefer, 1 Weymouth, 2 Fichte.
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Auskunft durch
Förſter Heger, Forſthaus Kalkofen (Tel. Meſſel 7)
(1490
und uns.
Darmſtadt, den 1. Februar 1934.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Die Unterhaltung von Gußasphaltbelägen in Am Dienstag, 6. Februar 1934,
vor=
ſtädtiſchen Straßen im Jahre 1934 ſoll auf Grund
Kanzler, der Reichsverdingungsordnung vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
bei dem unterzeichneten Amt, Ziminer Nr. 6,
wäh=
rend der Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
werden dort die Angebotſcheine abgegeben.
Aus=
wärtige Bewerber können nicht berückſichtigt werden
Angebote ſind bis Freitag, den 16. Februar I.
J. 11 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 2. Februar 1934. (st1488
Städt. Tiefbauamt.
Nutzholzberſteigerung Nr. 4
(Gemeinderald Ober=Ramſtadt).
Dienstag, den 6. Februar 1934, vormittags 9 Uhr
anfangend, werden aus den Forſtorten Eichelberg
14a und 14b und Günkelbach 15a an Ort und
Stelle verſteigert:
Stämme: 3 Stück Buchen Kl. IV u. V. — 358Fm
42 Stück Kiefern Kl. IIb—IVa —24,02 Fm
28 Stück Lärchen Kl. Ib—IIIb — 15,30 Fm
52 Stück Fichten Kl. Ib—IIb — 23,00Fm
Zuſammenkunft der Steigerer am Eingang zum
Forſtort Eichelberg. Nähere Auskunft durch Förſter
Trautmann, Ober=Ramſtadt, Darmſtädterſtraße 100.
Ober=Ramſtadt, den 31. Januar 1934.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Jörgeling.
1469
Prankkurt a. II. / Pferde-Märkte
am 5. Februar 1934, 14. Mai 1934
5. März 1934, 11. Juni 1934
16. April 1934, 9. Juli 1934
Durchſchnittlicher Antrieb. 400 Pferde aller
Naſſen, auch Schlachtpferde, größte Auswahl 2
und beſte Gelegenheit für Kauf und Tauſch
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfehlen.
Der Handel Sonntags verboten! Ve19
mittags 9 Uhr beginnend, werden aus dem
Roßdörfer Gemeindewald, in der Wirtſchaft
Kaffenberger zu Roßdorf, nachſtehende
Sorti=
mente verſteigert:
Lärchenſtämme
Aus Abtlg. 5: 5 Stück Kl. 1a 0,58 Fſtm.
Kiefernſtämme
Aus Abtlg. 9: 6 Stück Kl. 2b 2 63 Fſtm.
5, 9, 12. 14: 8Stück Kl. 3a 5,23 Fſtm.
9, 12, 14: 22 Stück Kl. 3b 16,63 Fſtm.
1 Stück Kl. 4a 0,63 Fſtm.
):
Fichtenſtämme
Aus Abtlg. 9, 12, 21, 25, 42, 43. 60:
52 Stück Kl. 1a 9,78 Fſtm.
3, 5, 9, 21, 25, 47, 49 60:
72 Stück Kl. 1b 26,37 Fſtm.
„ „ 2, 9. 12, 18, 21, 25, 38, 43, 47, 54, 60:
37 Stück gl. 2a 25,69 Fſtm.
21, 25: 3 Stück Kl. 2b 2,90 Fſtm.
1 Stück Kl. 3a 1,25 Fſtm.
54:
Lärchen=Derbſtangen
Aus Abtlg. 5: 86 Stück Kl. 1
5: 12 Stück Kl. 2
„ „ 5: 18 Stück Kl. 3
Fichten=Derbſtangen
Aus Abtlg. 9, 12, 13, 18, 21, 25, 42: 82 Stück Kl. 1
30 Stück Kl. 2
9, 13, 21:
35 Stück Kl. 2
5, 9:
Lärchen=Reisſtangen
Aus Abtlg. 5: 1 Stück Kl. 4
Fichten=Reisſtangen
Aus Abtlg. 5, 9: 24 Stück Kl. 4
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Nähere Auskunft
erteilt Herr Förſter Hofmann, Roßdorf.
Roßdorf, den 1. Februar 1934.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Ricolay.
Samstag, 3. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 33
Erſte Originalbilder von den furchtbaren Erdbeben=Verwüſtungen in Nordindien
Zerſtörter Tempel und vernichtete Häuſer in Muzafarpur.
Nachdem tagelang alle Verbindungen mit dem Erdbebengebiet
im Norden Indiens zerſtört waren und die Berichterſtattung
lediglich auf die Angaben, der Militärflieger angewieſen war,
Reich und Ausland.
In allen Gebirgen hoher Schnee.
Gute Sportmöglichkeiten. — Verkehrsſtörungen
durch Schneeverwehungen.
Frankfurt a. M. Die kräftigen Schneefälle
der letzten Tage und die ſtetig geſunkenen
Tempe=
raturen haben überall auf. den Bergen ideale
Sportmöglichkeiten geſchaffen. Im Taunus liegt
eine etwa 20 bis 25 Zentimeter hohe Schneedecke.
Sie beſteht ausſchließlich aus Pulverſchnee und
bietet die bisher beſten Sportmöglichkeiten des
Jahres. — Der Verkehrsverein Oberurſel hat aus
der Erkenntnis heraus, daß Oberurſel zwar
vor=
zügliche Verkehrsverbindungen, aber
verhältnis=
mäßig geringen Winterſportverkehr beſitzt, in
Zu=
ſammenarbeit mit Winterſportlern und
Revier=
förſtern zwei ausgezeichnete Ski=Abfahrtswege vom
Feldberg bzw. Fuchstanz und vom Sandklacken
nach HohemarkOberurſel geſchaffen. Die
Feſt=
legung dieſer Abfahrtswege, die demnächſt
über=
ſichtlich markiert werden, dürfte jedem Skifahrer
willkommen ſein. Die Abfahrtsverhältniſſe (
Ge=
fälle und Schneebeſchaffenheit) ſind auf beiden
Wegen ausgezeichnet. An beſonders ſteilen Stellen
ſind Umgehungswege für Anfänger vorgeſehen.
Aus dem Rhöngebirge wird gemeldet, daß der
kräftige Schneefall teilweiſe Schneehöhen bis zu
einem Meter erbracht hat.
Im Hunsrück und Hochwald, ſowie in der Eiſel
iſt die Schneedecke durchſchnittlich 60 Zeitimeter
hoch. Die Straßen ſind teilweiſe infolge der
Schneeverwehungen unpaſſierbar. Zahlreiche Autos
blieben unterwegs ſtecken und wurden eingeſchneit.
Auf der Eiſenbahnſtrecke Jünkerath=Losheim und
Hermeskeil=Thalſand mußten Schneepflüge
einge=
ſetzt werden, um die Gleiſe von den teilweiſe bis
zu einem Meter hohen Schneemaſſen freizumachen.
Der ſchwerbeſchädigte Palaſt des Gouverneurs in Darjeling am Fuße des Himalaja.
die das Gebiet überflogen, ſind jetzt die erſten Aufnahmen ein= ſteigen bereits 9000 Tote: die der Verletzten geht in die
Zehn=
getroffen, die die grauenhaften Zerſtörungen des kataſtrophalen tauſende. Eine Berechnung des Materialſchadens und des unerſetz=
Erdbebens zeigen. Die noch unvollſtändigen Verluſtliſten über= lichen Verluſtes großer Kunſtwerte iſt noch gar nicht möglich.
Der Reichsluffahrtminiſter auf der inkernakionalen Flugplan=Konſerenz.
Der Funkmaſt von Grimsby
Mi eiflf.
London. Der 165 Meter hohe Maſt der
Funkſtation der Admiralität in Waltham bei
Grimsby, der am Mittwoch abend in Brand
ge=
raten war, iſt jetzt völlig zerſtört. Das Feuer
dauerte den ganzen Donnerstag über an.
Nach=
mittags brach der Oberteil des Maſtes zuſammen,
abends ergriffen die Flammen auch den unterſten
Teil, der ebenfalls umſtürzte. Durch rechtzeitiges
Löſen der Halteſeile war es gelungen, den Sturz
des Antennenmaſtes auf die anliegenden Gebäude
zu verhindern. Der Maſt lag, nach dem Einſturz
wie eine rieſige Feuerſchlange auf der Erde. Das
Perſonal der Funkſtation löſchte den Brand.
Zwei Todesopfer des Gaſes.
München. In München hat ſich wieder ein
ſchweres Unglück, das auf Unachtſamkeit
zurückzu=
führen iſt, ereignet. In der Sendlingerſtraße
wur=
den in ſeiner Wohnung ein 70 Jahre alter
ehe=
maliger Schreinermeiſter und ſeine 36 Jahre alte
verheiratete Tochter, die bei dem Vater wohnte,
infolge Gasvergiftung tot aufgefunden. Wie ſich
herausſtellte, hatte die Tochter, die nach dem
Kochen den Gasherd beiſeite ſtellte, den
Haupt=
hahn, an dem der Gummiſchlauch angeſchloſſen
war, abzudrehen vergeſſen, ſo daß das Gas
unge=
hindert ausſtrömen konnte. Die Leichen wurden
nach dem Oſtfriedhof gebracht.
Die ſiegreiche Amazone.
Reichsminiſter Hermann Göring und neben ihm Staatsſekretär Milch
mit den Delegierten der 19 teilnehmenden Länder.
In Berlin wurde die 7. internationale Flugplan=Konferenz der in der internationalen Lufttransport=
Vereinigung „Jata” zuſammengeſchloſſenen Luftverkehrsgeſellſchaften eröffnet.
Zeierliche Inkhroniſakion
des Reien Dichif Den Berlf.
Berlin. In der St. Hedwigs=Kathedrale
wurde geſtern vormittag der neue Biſchof von
Berlin, Dr. Nikolaus Bares, feierlich
inthroni=
ſiert. Unter den Gäſten bemerkte man als,
Vertre=
ter der Reichsregierung Vizekanzler v. Papen,
ferner Reichsverkehrsminiſter Freiherr Eltz v.
Rü=
benach, Staatsſekretär Stuckart vom preußiſchen
Kultusminiſterium, Miniſterialdirektor. Jäger,
Vertreter der Länder und der Kommunalbehörden,
ſowie der diplomatiſchen Vertretungen zahlreicher
Staaten. In einer Anſprache wies der neue Biſchof
u. a. darauf hin, daß der Treue im Glauben die
Treue zu Volk und Vaterland hinzugefügt werden
müſſe. Der Biſchof ſei geweiht als Volksbiſchof, im
Volk ſtehend, weil vom Volk genommen, für das
Volk beſtimmt und verpflichtet für Volk und
Va=
terland. Freudig bekenne er ſich zu ſeiner Pflicht.
einzutreten für Staat und Obrigkeit. Auch die
Ge=
meinde müſſe ſich ihrer Pflicht bewußt bleiben und
ihrem Biſchof folgen. Beim Verlaſſen der
über=
füllten Kathedrale wurde der Biſchof von der
draußen harrenden Gemeinde begrüßt.
Frau Marcks mit ihrem Hengſt „Kurfürſt”
gewaun das Amazonen=Jagdſpringen im
Damen=
ſattel beim großen Berliner Reit= u. Fahrturnier,
Die Golddollars in die Kafſeelonne.
Freiburg i. Sa. Das Sondergericht für den
Freiſtaat Sachſen verhandelte am Donnerstag
gegn den Feinkoſthändler Albert Balkowſti aus
Dresden wegen Deviſenverbrechens. Der
Ange=
klagte erwarb im April 1931 120 Golddollars und
im Juni 1932 etwa 400 tſchechiſche Kronen, ohne
ſie, wie es ſeine Pflicht war, der
Deviſenbewirt=
ſchaftungsſtelle anzugeben und anzubieten. Er
ver=
wahrte die Golddollars in einer Kaffeetonne
un=
ter dem Kaffee. Auch nach dem Erlaß des Geſetzes
gegen den Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft
vom 12. Juni 1933 zeigte er den Beſitz nicht an.
Er handelte dabei nach der Ueberzeugung des
Ge=
richts vorſätzlich und wurde zu zwei Jahren
Zucht=
haus und 550 RM. Geldſtrafe verurteilt. Die
be=
ſchlagnahmten Deviſen wurden eingezogen.
Laſtkraftwagen ſtürzt auf vereiſter Straße um.
München. Vorgeſtern vormittag geriet in
der Nähe von Feldkirchen ein Laſtkraftwagen mit
SA.=Männern auf der ſchneeverwehten und
ver=
eiſten Straße ins Schleudern und ſtürzte um,
wo=
bei die Inſaſſen unter den Wagen zu liegen kamen.
Dabei wurde der SA.=Mann Franz Albinger ſo
ſchwer verletzt, daß er am Abend im Kraukenhaus
ſtarb. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leichteren.
Verletzungen davon.
Polarforſcher Wellmann †.
NewYork. Der bekannte Polarforſcher
Wal=
ter Wellman iſt hier im Alter von 75 Jahren
ge=
ſtorben. Wellman hat ſeit 1894 eine Reihe von
Expeditionen in die Arktis organiſiert. 1909
ver=
ſuchte er vergeblich mit einem Luftſchiff den
Nord=
pol zu erreichen. Im ſolgenden Jahr unternahm
er einen Verſuch zur Ueberquerung des
Atlanti=
ſchen Ozeans auf dem Luftweg, wurde jedoch durch
widrige Winde zur Umkehr gezwungen.
Betrug und Unterſchlagung am laufenden Band.
Paris. Matin befaßt ſich mit ſhandalöſen
Un=
terſchlagungen bei der Landwirtſchaft=
Kreditgenoſ=
ſenſchaft von Moyenneville bei Abbéville. Als
Haupttäter kommt der verſtorbene Bürgermeiſter
des Ortes, Lecul, in Frage. Er betreute
gleich=
zeitig die Filiale der Kreditgenoſſenſchaft.
Zah=
lungsunfähige Geldſucher erhielten von ihm
ge=
ringfügige Beträge, „mußten aber Schuldſcheine
ausſtellen, die auf bedeutende Summen lauteten.
Mehrfach hat Lecul dann die Ziffern noch
nachträg=
lich gefälſcht, ſo daß beiſpielsweiſe ein auf 5000
Franken lautender Schuldſchein die Ziffer 35 000
erhielt. Da das Gerücht verbreitet iſt, daß Lecul
keines natürlichen Todes geſtorben ſei, ſoll die
Leiche jetzt unterſucht werden.
Gegen eine Speditionsfirma in Angoulsme iſt
eine Unterſuchung wegen Betruges an der
ſtaat=
lichen Eiſenbahngeſellſchaft eingeleitet worden.
In=
folge Abgabe falſcher Gewichtserklärungen ſind
Monate hindurch große Fleiſchſendungen zu ſehr
geringen Frachtſätzen befördert worden. Der
Scha=
den der Bahn wird auf über eine Million
ge=
ſchätzt.
Der „Erfinder” eines „Geſchoßbootes” vor Gericht.
Zürich. Vor dem Züricher Schwurgericht
be=
gann Donnerstag ein Prozeß gegen einen
gewiſ=
ſen Propſt aus Bern, der als Erfinder eines
ſo=
genannten Geſchoßbootes Betrügereien in Höhe
von etwa einer halben Million Schweizer Franken
begangen hatte. Es war ihm gelungen, dieſen
Be=
trag von Schweizer Kaufleuten zu erhalten, denen
er vorgeſchwindelt hatte, die britiſche Admiralijät
habe die Erfindung für 1½ Millionen Pfund
Sterling aufgekauft. Ein Modell des
Geſchoß=
bootes ſei zuſammen mit den Plänen nach
Lon=
don geſchickt worden. Weiter gab der Angeklagte
an, von der Techniſchen Hochſchule Braunſcheig ſei
ihm ein Ehrentitel verliehen worden. Der Haupt=
Zeuge, der mit 170 000 Schweizer Franken
geſchä=
digte Leiter einer Baukfiliale, erklärte, er habe
an die Verwirklichung der Pläne und an die
Echt=
hoit der Unterlagen geglaubt.
Einführung des metriſchen Syſtems in China.
London. Wie der Times=Berichterſtatter in
Schaughai meldet, trat am Donnerstag in China
die neue Beſtimmung in Kraft, durch die für Maße
und Gewichte das metriſche Syſtem eingeführt
wird. Der Berichterſtatter des engliſchen Blattes
iſt damit ſehr unzufrieden. Offenbar, ſpricht er die
Auffaſſung der durch ihr zähes Feſthalten am
über=
kommenen bekannten engliſchen Geſchäftskreiſe aus,
wenn er erklärt, die Folgen ſeien ungeheure
Um=
ſtände, Verluſt an Geld und Zeit für die
ausläu=
diſchen Händlerkreiſe.
Engliſche Offiziere zur deutſchen Himalaya=
Expedition eingeladen.
Kalkutta. Der Leiter der deutſchen
Hima=
laya=Erpedition, Willi Merkl, hatte die in Indien
ſtationierten engliſchen Offiziere eingeladen, ſich
an ſeiner Expedition zu beteiligen. Wie jetzt
mit=
geteilt wird, iſt die Einladung von ſechs Offizieren
angenommen worden. Drei von ihnen huben ihre
Mitwirkung davon abhängig gemacht, daß ſie von
ihren vorgeſetzten Militärbehörden den
notwendi=
gen Urlaub erhalten. Für die Beteiligung an der
Expedition kann jedoch nur ein Offizier
ausge=
wählt werden.
Das große hiſteriſche 85 Konzert
in Berlin.
Der Führer wird von einem kleinen Hitlermädchen
mit einem Blumenſtrauß willkommen geheißen.
Im Berliner Sportpalaſt veranſtalteten die beſten
SS=Kapellen unter. Führung ihrer bewährten
Muſikmeiſter ein großes hiſtoriſches Konzert, ze
dem der Führer, der Reichsführer der SS.
Himm=
ler, der Stabschef der SA. Röhm ſowie zahlreiche
andere führende Perſönlichkeiten erſchienen waren.
Spart,
Stlgt Nt Tttt
Zwischen den Kaubzeiten-
Der Mannſchaftsführer an ſein Sußball- Fußball Lokalkreffen am Böllenfaltor.
59. 98 Darmſtadt - Polizei Darmſtadi.
Kriegsvolk.
Die von allen Sportanhängern mit Spannung erwartete Be=
(af)) Schwerer denn je ſind in dieſem Jahre die Punkte zu gegnung der beiden Lokal=Rivalen findet morgen, Sonntag, 2.30
erkämpfen. Da hat der Mannſchaftsführer ſeine elf Spieler ganz Uhr, auf dem Stagion ſtatt. Es geht in dieſem Treffen bei der
beſonders zu betreuen, da gibt es zwiſchen den Halbzeiten ſo Polizei um die Behauptung ihrer Führerſtellung im Bezirk Süd=
manche Anſprache, natürlich nur, wenn die Mannſchaft nicht 5:0
in Front lag. . . Wir lauſchten ein wenig und laſſen ſie alle vier
je nach Temverament und nach Mundart ſprechen:
Der Hanguiniker
(aus Berlin).
Vaſtehſte, du langer Lulatſch von Torwächter, ach wat,
Nacht=
wächter biſte, un wenn ick ſon richtjen zehnjährigen Jungen, übern
Meter jroß, in dein Maſchenkaſten neingeſchubbſt hätte, den hättſte
ooch nich jehalten, jeſchweige denn ſon leichtet Bälleken, det dir
dieſer Duſſel von eiinen Verteidier blos ſo mitm jeſpitzten Mund
hinjehaucht hat! Menſch, muſter lieber bei de Jasanſtalt an, denn
nehm ſe dir als Straßenlaterne un denn kannſte nachts dein Licht
weniiſtens mang de Eiſenſtangen leuchten laſſen! Un ihr beiden
Verteidier?! Menſch, Meier, Backs wollt ihr ſind, Bäcker ſeid ihr
und backt weiche Brötjen, anſtatt det Bälleken weizupuſten. Stoßt
man tanich zu derb zu. ſonſt könnten eure Hühnerooten blind wern.
Un ihr drei, Läufer wollt ihr ſind! Menſch, wenn ick inn
Irune=
wald ſpazieren jeh un de ſchwarzen Weiſchnecken kriechen ſeh, denn
machen die bei euch noch die deutſche Meiſterſchaft . . . Un der
Sturm! Wat Sturm?! Een lindes Lüftchen ſeid ihr . Wenn ſe
euch bei de Belagerung von Jericho als Sturm jehabt hätten, denn
hätten ſe de Stadtmauern von düſſe olle Feſtung aus Seidenpavier
baun könn. Ihr hättetſe beſtimmt nich umjeblaſen! Un ihr alle!
Eene Mannſchaft wollt ihr ſein! Liga wollt ihr ſein! Jawoll, de
Jottſeidank verſchollne Friedensliga ſeid ihr . . . Sooo! Un nun
jeht ſcheen raus un laßt euch det Fell noch jänzlich ieber de Ohren
ziehn, denn de Punkte ſin doch futſch, die könnt ihr euch mitm
Fillfederhalter malen!
Der Melancholiker
(aus Sachſen).
„Ich mechde off geen Fall fluchen, awer beinahe häddch „
Godd=
ſchdrambach” geſagt. So eene Schande mißdr mir machen, ihr
Gu=
den! Dorwächter, wenn ich dran denge, wasde vor ä Gerl am
vorchen Sonndaag warſchd. Wie ä Godd hasde gehalden, Magnede
hasde inn Bfoden gehabd, heide hasde dein Schadden zwiſchen
de Bfosden geſchdelld, nochnichmal den, ä Hauch warſchde, den mr
beiſeide busden gonnde. Un ihr Verdeidcher, mir hads diregd den
Adem verſchlagen, wie ich eich ſo geſähn habe, immer ſeidr in de
Lufd gehubbd, wenn dr Ball gam. Un ihr Leifer! Leifer ward
ihr ſchon awer rode Fußleifer, auf den ſichs ſcheen weich gebd.
Un de Schdärmer. Schdärm gonnd mr, wenn mr das angeſähn
had An vorchen Sonndag habdr aufs Gohl geſchoſſen, daß ein s Härz
in Leib gebuddeld had, heid ſeidr da dn Ball ausn Wäte
ge=
gangen, als ohr Angsd hädded in ä Bfidſel zu drädn .. . Beſinnd
eich doch meine Guden! Seid doch verninfdch . . . S Härz dräd ſich
mir im Leibe rum, wenns nich anders wird . . . Ihr brauch doch
de Bungde needcher als dägliches Brod. Wolldr denn mid aller
Machd abſchdeichen? Seid doch endlich mal ä bischen ungemiedlich
und gämbfd . . . gämbfd . . . gämbfd . . . Un nu machd wieder
naus!
Der Choleriker
(aus Bayern).
Himmikruzitirkensſakrament! Teifi Teifi und nochmal
Himmi=
kruzitirkenſakrament überanand ös Bazi! Oes gſelchten, ös
aus=
geſchamten!!! Im Malteſerbräu, wann friſch angſchlagen wird,
gibts an ſolchern Sauhaufen, der ſich um die erſte Maß drängt,
wie ös um die hupfende Blaſen! Kaner waß, was Platzhalten
hatzt! Ka Droſchkenkrampen, ruckt früher nacht, bevor der vordere
Platz net frei is! Aber ſoviel Roßverſtand kann ma gan
Ligafuß=
bakla net zutraun! No amoi ſo aan Weißwurſchtrummel, daß alle
aufn Ball hinfahrn tuts un i fahr eini wie a Gereizter ins
Spiel=
feld un hau an jeden zwa Watſchen, daß er net weiß, ob er gan
Preiß oder aan Urndlicher is! Un der Teifi ſoll ös kreuzweis
fri=
kaſſiern, wann ös de Punkt net heimbringt! Jetzt ſchauts, daßr
gach auſſi kommt!
Der Phlegmaliker
(aus Hamburg).
Scheun hebbt ji ſpeelt, dat mutt ick ſeggen! Un raſch ſied ji
ook weſt, dat ſüht een blindes Ferd! Ick loot glieks een ſcheun
Korwſtohl für jeden von ji halen, mit een weeken Kiſſen hinnen
un de ſett ick för alle elf op dat Speelfeld, und denn ſett ii alle
elf in de Korwſtöhl. Sloopt ſcheun ien, denn mookt ji dat de
annern noch bequömer, dat ſe ji alle, twee Punkte ut de Nees
trecken!
Wenn ji dit awer nich weeten wöllt, denn nennt ji
Sloop=
wogengeſellſchapp un nich Liga! Un jetz man to! Hanns Lerch.
Rot=Weiß — FC. Egelsbach.
Sonntag vormittag 11 Uhr!
Zu dem recht bedeutungsvollen Spiel der erſten Kreisklaſſe am
Sonntag vormittag an der Rheinallee werden beide Mannſchaften
in ihrer ſtärkſten Aufſtellung antreten. Ueber den Ausgang iſt
man in eingeweihten Kreiſen der Anſicht, daß Egelsbach auch an
dieſem Tage ſeinen imponierenden Siegeszug fortſetzt. Wenn auch
die bisherigen Reſultgte der Egelsbacher dieſes Urteil rechtfertigt.
ſo darf man bei dieſer Begegnung nicht außer acht laſſen, daß
gerade die Rot=Weißen in ihrer augenblicklichen Form einen
Partner abgeben können, der nicht im Spaziergang zu ſchlagen iſt.
Viel wird davon abhängen, wer von Beiden am beſten mit dem
verſchneiten Boden zurecht kommt. Nach der Spielweiſe beider
Mannſchaften zu urteilen, kann man mit einem Kampf rechnen,
der nicht nur gute Leiſtungen bringt, ſondern auch in anſtändiger
Weiſe zur Durchführung kommt. Zu hoffen wäre, daß die Behörde
bei der Wahl des Schiedsrichters eine glückliche Hand hat, und
dem wichtigen Spiel den gegebenen Pfeifenmann ſchickt.
Die Reſerven beider Vereine treffen ſich vor den erſten
Garni=
turen. Auch dieſes Treffen verbürgt guten Sport, da auf beiden
Seiten durchweg Spieler ſtehen, die ſchon des öfteren in der Erſten
ihren Mann ſtellen mußten.
Sy. Cl. Viktoria Griesheim.
Sonntag beteiligt ſich der Verein an dem Winterhilfswerk der
NSV. Griesheim mit ſeiner Handball= und Leichtathletik=
Abtei=
lung. Die Fußball=Abteilung hat mit zwei Mannſchaften zum
Pflichtſpiel in Ober=Ramſtadt anzutreten und die erſte Garnitur
wird alles daranſetzen müſſen, um die zwei wertvollen Punkte mit
nach Hauſe nehmen zu können. In Griesheim verlor Ober=
Ram=
ſtadt. Der Ausgang des Rückſpiels iſt als vollkommen offen zu
be=
zeichnen. Die Mannſchaften fahren gemeinſam mit Omnibus um
12 Uhr ab. Zuſammenkunft an Mitglied A. Baſel, Friſeur. Für
Intereſſenten ſind noch einige Plätze frei.
Olympia Lorſch — SVgg. 04 Arheilgen.
Dieſe Begegnung der Bezirksklaſſe in Lorſch wurde mit
Rück=
ſicht auf das 30jährige Jubiläum der SVgg. am Samstag=Sonntag
abgeſetzt.
Heſſen, zumal VfR. Bürſtadt in Lampertheim anzutreten hat
Beide Lokalgegner haben in ihren bisherigen Spielen
gleich=
mäßig gute Leiſtungen geboten. Die 98er werden unter allen
Um=
ſtänden verſuchen. Anſchluß an die Spitzengruppe zu erhalten.
Zu dem ſonntäglichen Treffen ſtehen beide Gegner in zur Zeit
ſtärkſter Beſetzung mit;
Polizei:
Klein
Balſer Bönſel
Kaſpar Matthes Scheuermann
Göbel. Seip Schupp Pfeiffer Kaltwaſſer
Hebeiſen Staigmiller Seifert Böhmer Mahr
Frey Schnägelsberger Geyer
Kugel Eßlinger
SV. 98:
Bärenz.
Damit iſt die Gewähr für einen raſſigen Kampf gegeben, der
ſich — davon ſind wir überzeugt — im Rahmen des Sportlichen
halten wird.
Vor den erſten Garnituren treffen ſich die beiderſeitigen
Er=
ſatz=Mannſchaften, in deren Reihen ebenfalls alte Bekannte und
hoffnungsvoller Nachwuchs ſteben.
Der Platz des Stadions befindet ſich, unter Berückſichtigung
der Schneeverhältniſſe, in guter Verfaſſung. Die Leitung der 98er
hat dafür Sorge getragen, daß die Zuſchauer=Plätze von Schnee
befreit ſind.
Sportverein 1898 E. V.
Alle Aktiven und Jugendlichen melden ſich heute (Samstag)
nachmittag 2.30 Uhr. auf dem Stadion beim
Sportausſchuß=
vorſitzenden Kuhle, um bei den Platzarbeiten für das morgige
Spiel gegen Polizei zu helfen. Es wird reſtloſes Erſcheinen aller
Fußballer erwartet.
TSV. Meſſel — Merck Darmſtadt.
Morgen, Sonntag nachmittags 2.30 Uhr, ſteigt in Meſſel
die=
s Treffen, über deſſen Bedeutung ſich jedes Wort erübrigt,
Meſſel, das auch jetzt noch nicht in ſtärkſter Aufſtellung antreten
kann, muß ſich ſehr anſtrengen, um nicht wieder unangenehm
über=
raſcht zu werden. Die Mannſchaft darf ſich nicht durch die am
ver=
gangenen Sonntag in Eſchollbrücken völlig unverdiente Schlanne
entmutigen laſſen, ſondern muß durch Einigkeit mit dem Einſatz
aller Kräfte den noch beſtehenden Punktevorſprung, der zur
Errin=
gung der Meiſterſchaft dringend notwendig iſt, verteidigen. —
Vor=
her 2, Mannſchaften.
FC. Union Darmſtadt — SV. Mörfelden.
Wir weiſen nochmals auf das morgen vormittag 11 Uhr
ſtatt=
findende Verbandsſpiel zwiſchen den beiden Vereinen hin. Dieſes
Treffen dürfte ebenfalls zu einem Großkampf werden und der
An=
ziehungskraft nicht entbehren, zumal ſich beide Mannſchaften in
ihrem Können ziemlich gleichwertig ſind. Für die Einheimiſchen
heißt es daher, mit ganzem Können und Willen bei der Sache zu
ſein, Vorher (9,15 Uhr) Reſerven,
1. Jugend — 1. Jugend SpV. Gr.=Gerau 1 Uhr (Rennbahn)
Pflichtſpiel.
Am Nachmittag, 2.30 Uhr, empfängt die ſpielſtarke
Sonder=
mannſchaft die 1. Mannſchaft des Turnvereins 75 Pfungſtadt. Eine
erſt vor kurzem neu erſtandene Fußhall=Mannſchaft des
Turnver=
eins ſpielt zum erſtenmal in Darmſtadt. Die Turner ſollen eine
techniſch vorzügliche und ſtabile Elf beſitzen. In keiner Weiſe darf
der Gegner unterſchätzt werden. Auch dieſes Spiel verſpricht ſehr
intereſſant zu werden und dürſte ſich ein Beſuch ſchon lohnen.
Wir geben hiermit nochmals bekannt, daß die reſtlichen
Er=
werbsloſenkarten bei Mitglied Guſtav Falk. Drogerie
Beſſunger=
ſtraße, gegen Vorzeigen des Ausweiſes unentgeltlich in Empfang
genommen werden können.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt — SV. Groß=Gerau.
Zu dieſem Spiel treten die 75er in etwas veränderter
Auf=
ſtellung an und es iſt zu hoffen, daß ſie ſich zum Beſten bewährt.
Als Sturmführer ſteht der alte Kämpe Karl Mühlbach, der aus
der Reſerve wieder geholt wurde. Neu in der Mannſchaft ſind zwei
junge Kräfte, Schütz und Hofmann. A. (Mittelläufer und
Links=
außen), die ſich hoffentlich gut einführen. Das Spiel ſelbſt, welches
intereſſant zu werden verſpricht, findet nachmittags 3 Uhr,
Sport=
platz Kranichſteinerſtraße ſtatt, Ein Spaziergang nach dem ſchön
gelegenen Platze wäre zu empfehlen, Vorher, 1.15 Uhr. 2, Mſch.
Sport=Club 1928 Ober=Ramſtadt — Viktoria Griesheim.
die ſpielſtarke Viktoria Griesheim. Im Vorſpiel kämpften die
Ober=Ramſtädter recht unglücklich, nach Verletzung des Torhüters
und rechten Verteidigers gewannen die Gaſtgeber mit 3:0. Für Altersklaſſen treten an.
das Spiel am kommenden Sonntag haben die Platzherren
Aus=
ſichten auf einen Sieg nur wenn alle Spieler mit ganzer Hingabe
kämpfen, dies gilt beſonders für den Sturm. Spielbeginn 3 Uhr
am Schorsberg. Vorher 1.15 Uhr 2. Mannſchaften.
SV. Weiterſtadt — Union Wixhauſen.
Zum erſten Verbandsſpiel der Nachrunde treffen ſich in
Wei=
terſtadt Union Wixhauſen und SV. Weiterſtadt. Das Vorſpiel
in Wixhauſen konnte Union mit hohem Sieg für ſich entſcheiden, den Herren M. Tietze=Brückeberg und bei den Damen Frl. Erben=
Die Gäſte ſtehen mit 14 Punkten in der Mitte der Tabelle.
Wei=
terſtadt hat die Punkte ſehr notwendig und wird ſich auch
dem=
ſicher ein ſchönes Spiel geben. Spielbeginn 3 Uhr. Vorher die
2 Mannſchaften beider Vereine. Spielbeginn 13.15 Uhr. Die der Münchener EV. vor dem Berliner Schlittſchuhelub. Bieſer=
Jugendmannſchaft muß zum erſten Verbandsſpiel nach Pfungſtadt.
Oberleuknank Haſſe gewinnt mit „Derby”
das Prinz=Sigismund=Jagdſpringen.
Im Mittelpunkt der ſportlichen Ereigniſſe des 5. internatio=
nalen Berliner Reit=Turniers ſtand am Donnerstag abend die
Entſcheidung des Doppeljagdſpringens um den Prinz=Friedrich=
Sigismund=Erinnerungspreis, an dem ſich die beſten deutſchen und
ausländiſchen Reiter mit ihren Pferden beteiligten. Unter dem
Jubel des wieder hervorragend beſetzten Hauſes gab es einen
neuen ſchönen deutſchen Erfolg. Oblt. Haſſe der ſich auf. Derby”
ſchon am Vortage an die Spitze bringen konnte, verteidigte
ſei=
nen Vorſprung durch einen fehlerloſen Ritt im Hoch=
Weitſprin=
gen, das von Axel Holſt mit „Ahnherr” in der beſten Zeit von
40,4 Sekunden gewonnen wurde. fVon den Ausländern erwieſen
ſich die Franzoſen als die Beſten. Im Hochweitſpringen kamen
Lt. de Valerin auf „Exerciſe” und Lt. de Caſtries auf Tenace‟
auf den nächſten Plätzen ein, während im Geſamtergebnis Lt. de
Bartillat mit Cambronne den zweiten Platz belegte.
Der traditionelle „Hindenburg=Tag” am Freitag hatte
der Kaiſerdamm=Halle trotzdem wieder einen ausgezeichneten
Be=
ſuch verſchafft. Der Herr Reichspräſident war aber auf ärztliches
Anraten hin und mit Rückſicht auf ſeine eben erſt überſtandene
Erkältung nicht perſönlich anweſend. In den Ehrenlogen
be=
merkte man dafür aber wieder zahlreiche Vertreter der
Reichs=
jegierung, der Reichswehr, der SA.= und SS.=Führung, u. a.
auch Vizekanzler von Papen, die mit Intereſſe den großen
Schau=
nummern und den wenigen ſportlichen Ereigniſſen zuſahen.
Konletti!
In unſerem Gau 13, dem „ominöſen” Gau herrſcht nach
kun=
terbuntem Durcheinander zurzeit eine gewiſſe Verflachung im
Fußball. Die „Kickers” aus Offenbach haben kurz hintereinander
drei wertvolle Punkte verloren und bilden nunmehr zuſammen
mit Wormatia, FC. Pirmaſens und FSV. Frankfurt eine
Spitzen=
gruppe. Was außerdem folgt, befindet ſich mehr oder weniger in
Abſtieggefahr, wobei die Wormſer A.OW. wohl „rotes
Lämp=
chen” bis zum Schluſſe bleiben wird. Ausſichten für die
Meiſter=
ſchaft geben wir dem FC. Pirmaſens, der ganz beſtimmt
momen=
tan die kämpferiſch beſte Mannſchaft ſtellt.
In der Bezirksklaſſe Südheſſen liegen Polizei und
Bürſtadt faſt gleichwertig im Rennen; daran ändert auch das
Rückſpiel der „Grünen” in Bürſtadt nichts. Die Poliziſten haben
nämlich in den letzten Spielen weit beſſer überzeugen können als
die zurzeit faſt lendenlahmen Bürſtädter.
*
In der Kreisklaſſe I, Gruppe 1 Darmſtadt und 2
Ried haben ſeither zwei Mannſchaften durch ſchöne Siege
über=
zeugen können; ſie behaupten auch jeweils die Spitze der Tabelle.
Das iſt Egelsbach in der 1. Gruppe und TV.
Lampert=
heim im Ried. Daß dieſe beiden Mannſchaften, im nächſten
Jahr zur Bezirksklaſſe zählen werden, daran beißt keine Maus
den Faden ab,
Unſere 16 Gaue haben mit ihren zwei Abteilungen in
Oſtpreußen und Pommern folgende
Tabellen=
führer (die angegebenen Zahlen verſtehen ſich auf Spiele, Toxe
und Punkte): Gau 1: 4) VfB. Königsberg 7. 27:9, 14: B)
Hin=
denburg Allenſtein 7. 2639, 13: Gau 2: 4) Polizei Stettin 12.
47:22, 18: B) Viktoria Stolp 11, 66:15, 22: Gau 3: Viktoria 89
Berlin 16 47:23. 24; Gau 4: Beuthen 09 13, 43:20, 21: Gau5:
DSC. Dresden 14, 55:15. 24: Gau 6: Wacker Halle 14. 46:15,
22: Gau 7: SV. Eimsbüttel 13. 53:15. 23; Gau 8: SV.
Alge=
miſſen 14. 26:17, 21: Gau 9: Schalke 04 14. 59:14, 25: Gau
10: VfL. Benrath 15. 44:17, 22: Gau 11: Köln=Sülz 16. 47:26.
22: Gau 12: Hanau 93 15, 45:20, 22; Gau 18: Kickers
Offen=
bach 14 26:21. 19: Gau 14: SV. Waldhof 12, 31:20. 17: Gau
15: VfB. Stuttgart 12. 42:27, 16; Gau 16: 1860 München 14.
35:12 21. Der erſte Meiſter (allerdings erſt Gruppenmeiſter) iſt
in Viktoria Stolp ermittelt.
Sehr bitter war für die Stuttgarter Kickers der Weggang
ihres prächtigen Verteidigers Baier, der endgültig nach
Ber=
lin übergeſiedelt iſt und dort bei Hertha=BSC. ſpielen wird.
A.O. Worms ſucht einen neuen Trainer,
ſich reden machen wird.
Hugo Mantel, der
die Wormſer in letzter Zeit trainierte, geht bekanntlich nach
Italien, wo er in ſeiner jetzigen guten Form ſicherlich hald von
Die „Wormatia” hat es monatelang mit dem alten Spieler
Ludwig Müller als Trainer verſucht. Nunmehr hat die
Vereins=
leitung wieder ihren alten, bewährten Trainer Philipps aus
Nürnberg kommen laſſen, der die Wormatia jetzt wieder unter
der Fuchtel hat.
In Darmſtadt hat ſich eine Fußballkanone aus der guten
alten Zeit niedergelaſſen. „Schorſch” Wunderlich, der
mehr=
fache „Nationale” Stürmer, wirkt im „Hanſa=Hotel” in der
Rheinſtraße. Ob und bei wem er ſeine Trainerarbeit fortſetzen
wird, wollen wir einmal abwarten. Mit ihm taucht gleichzeitig
die Erinnerung an ein ſonderbares Tor „A la Stubb” auf. Beim
1:3=Länderſpiel gegen Italien in Mailand am 1. 1 1928 hat
Wunderlich (damals Kickers Stuttgart) ein ſeltſames Tor erzielt.
Er ſtand ungefähr in Strafraumhöhe an der Seitenlinie, wo er
einen Einwurf vornahm. Er warf dabei, an dem verdutzten
Torwächter vorbei, direkt ins Netz. Allerdings wurde dieſes
„Tor” vom Schiedsrichter nicht anerkannt, weil der Ball nicht
be=
rührt worden war.
Am 11. März ſteht für Deutſchland die Vorſpeiſe zur
Welt=
meiſterſchaft im Fußball auf dem Tiſch, und zwar — in
Luxem=
burg. Dieſes Ländchen, nicht ganz dreimal ſo groß wie
Darm=
ſtadt in bezug auf die Einwohnerzahl, wird alſo die Stätte
des Jubiläums der Deutſchen Länderſpiel=Geſchichte ſein.
Wir Deutſchen waren noch nie allzu überheblich, aber das
glau=
ben wir für diesmal denn doch, daß nach dem 100. Länderſpiel
in Luxemburg der Weg zur Weltmeiſterſchaft in Italien anfangs
Juni auch für uns offen ſein wird.
Orienkierungslauf der Jung=Leichkakhleken des 5p.98
am Sonntag um 9.30 Uhr.
Die Jung=Leichtathleten treten am Sonntag pünktlich um 9.30
Uhr auf dem Platz am Böllenfalltor an zu dem 1. Orientierungs=
Zum erſten Spiel der Rückrunde empfängt SC. Ober=Ramſtadt lauf nach Karten 1934. Die Mannſchaften beſtehen aus einem Führer
und drei Mann Aufzuſuchen ſind vier Kontrollſtellen in beſtimmter
Reihenfolge. Die reine Laufzeit entſcheidet den Sieg. Alle drei
Bei den Winkerkampfſpielen am Harz
herrſchte am Freitag Hochbetrieb. In einem Eishockeyſpiel ſchlug
eine deutſche Nachwuchsmannſchaft eine Berliner Auswahl 5:1.
Bei dem Herren=Kunſtlaufen, machte in den Pflichtübungen E.
Beier=Berlin den beſten Eindruck. Skeletonmeiſter wurde R.
Winkel=Schreiberhau, in der Rodel=Einzelmeiſterſchaft ſiegte bei
Brückeberg. Im Schnell=Laufen holte ſich der junge Berliner
Sames das 500=Meter=Hauptlaufen, das 5000=Meter=Hauptlaufen
entſprechend am kommenden Sonntag anſtrengen Es wird daher ſah dagegen den Titelverteidiger Sandtner=München in Front.
Die Vereinsmeiſterſchaft in der 5000=Meter=Staffel ſicherte ſich
München blieb beim 1000=Meter=Junioren=Schnellaufen in Front,
Der Oeſterreichiſche Skiverband hat allen in Deutſchland
woh=
nenden Oeſterreichern generell Starterlaubnis für die Deutſchen
Skimeiſterſchaften vom 6. bis 12. Februar in Berchtesgaden
er=
teilt und ſich auch damit einverſtanden erklärt, daß dieſe Sportler
für die Farben deutſcher Vereine ſtarten.
Weſtdeutſcher Hochſchul=Handballmeiſter wurde die Univerſität
Köln, die im Endſpiel gegen Bonn mit 7:1 (5:0 ſiegreich blieb.
Zum Reichſportwart der deutſchen Amateurringer wurde der
frühere vielfache Meiſterringer Willi Steputat=Berlin ernannt.
Gegen die Reklame=Auswertung motorſportlicher Gau= und
Ortsgruppenveranſtaltungen, wendet ſich in einem Aufruf die
Oberſte Nationale Sportbehörde. Die Auswertung ſportlicher
Erfolge ſolcher Veranſtaltungen zu Reklamezwecken iſt für alle
Erzeugniſſe der Kraftfahrzeug= und Zubehör=Induſtrie verboten,
Zehn Olympia=Achter hat der Deutſche Ruderverband
geſchaf=
fen, um die Olympiavorbereitungen mit dem Endziel, den
Olympia=Achter 1936 zu gewinnen planmäßi, durchzuführen. Die
zehn Achter ſind: Berliner RC., Intereſſengemeinſchaft
Hambur=
ger RC. und Germania, Gießener RG., Kölner Club für
Waſſerſport, Germania Königsberg, Würzburger RV., RC. am
Wannſee Berlin, Wiking Leipzig und Mainzer RV.
Eine Einladung nach Budapeſt ging dem Gau
Bayern zu und zwar ſoll die ſüdbayeriſche Auswahlmannſchaft,
die vor einigen Wochen die Elf von Hungaria mit 5:1 ſchlug, am
15. oder 29. April in der ungariſchen Hauptſtadt gegen die
Buda=
peſter Stadtmannſchaft antreten.
Nummer 33
Samstag, 3. Februar
DarmſtaderCagblatte
Der Ausweis der Reichsbank.
Die geſamte Kapikalanlage erhöhl. — VBerminderung der Beſtände an Gold und Deviſen.
Erläukerungen zum Ausweis
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die feſte Tendenz an der Berliner Börſe hielt auch geſtern
weiter an, wobei ſich das Intereſſe des Publikums, das, angeregt
vom 31. Januar.
durch die Steigerungen der letzten Tage, ſich lebhafter am Geſchäft
„Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Januar 1934 hat
ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 285,4
Mill. RM. auf 3593,0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 210,0 Millionen
auf 2844,8 Mill. RM., die Lombardbeſtände um 18.4 Millionen
auf 80,8 Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 46,5
Millionen auf 47,8 Mill. RM., die Beſtände an deckungsfähigen
Wertpapieren um 11,1 Millionen auf 299,7 Mill. RM.
zugenom=
men, dagegen die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren um 0,6
Mil=
lionen auf 319,9 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
238,7 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich
der Umlauf an Reichsbanknoten um 228,8 Mill. auf 3458,4 Mill.
RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 9,9 Millionen auf
371,9 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm
um 92,9 Millionen auf 1428,2 Mill. RM. zu. Die Beſtände der
Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 37,0 Mill. RM.,
diejenigen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 6,8
Mil=
lionen RM. neu ausgeprägter und 10,8 Mill. RM. wieder
ein=
gezogener auf 250,3 Mill. RM. ermäßigt. Die fremden Gelder
zeigen mit 497,6 Mill. RM. eine Abnahme um 39,4 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
ſich um 10,4 Millionen auf 383,1 Millionen RM. vermindert. Im
einzelnen haben die Goldbeſtände um 4,2 Millionen auf 376,2
Mill. RM. und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 6,2
Millionen auf 6,9 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten betrug an Ultimo 11,1 Prozent gegen
12,2 Prozent am 23. Januar d. Js.
Goldrauſch an der Londoner Börſe.
Die Auswirkungen der amerikaniſchen
Währungspolikik.
Die Auswirkungen der amerikaniſchen Währungs= und
Gold=
politik halten auf dem Londoner Markt mit unverminderter
Heftigkeit an. Die Bewertung des Londoner Goldpreiſes hat ſich
dem amerikaniſchen Goldpreis noch nicht gänzlich angepaßt, ſo daß
ſich daraus ſtürmiſche Bewegungen und ſpekulative Käufe
er=
geben. Geſtern ſtieg der Goldpreis in London um 4 Schilling je
Unze auf 139 Schilling 6 Pence. Da dieſe Bewertung jedoch
immer noch unter dem amerikaniſchen Goldpreis liegt, werden
von der Spekulation noch Ueberpreiſe bezahlt, worauf das Gold
nach den Vereinigten Staaten verſchifft wird. Alle nach New
York fahrenden Schnelldampfer führen erhebliche Mengen Gold
mit ſich. Der Rückfluß des gelben Metalls nach Amerika iſt in
vollem Gang. Im Zuſammenhang mit der Bewegung des
Gold=
preiſes hält die ſtürmiſche Kursſteigerung für die Aktien der
ſüd=
afrikaniſchen Goldbergwerke unvermindert an und führte in den
Nachmittagsſtunden zu einem wahren Goldrauſch.
In Verbindung mit der Entwicklung auf dem Goldmarkt und
den Gerüchten über ein bevorſtehendes franzöſiſches
Goldausfuhr=
verbot wird gemeldet, daß Währungsverhandlungen zwiſchen den
Vereinigten Staaten und England entweder bereits im Gang
ſeien oder unmittelbar bevorſtehen. Augenſcheinlich ſind beide
Staaten bereit zum Abſchluß eines Währungswaffenſtillſtandes,
da ſonſt die amerikaniſche Entwicklung nach allgemeiner
Auf=
faſſung einen Währungskrieg unvermeidlich machen würde.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Collet u. Engelhard, Werkzeugmaſchinenfabrik AG., Offenbach
(Main). Die Collet u. Engelhard Werkzeugmaſchinenfabrik=AG
in Offenbach a. M., deren Aktienmehrheit im vorigen Jahr in den
Beſitz der Maſchinenfabrik Carl Wetzell Gera, übergegangen
iſt, hatte eine ao. GV. nach Weimar mit folgender Tagesordnung
einberufen: Stellungnahme zum Verhalten des Vorſtandes und
Stellungnahme zu den Maßnahmen des AR. evtl. Neuwahl. Wie
es heißt, haben Differenzen zwiſchen den Mehrheitsbeſitzern und
der Offenbacher Verwaltung Anlaß zur Einberufung der
Ver=
ſammlung gegeben. Ueber den Verlauf der GV., zu der die Preſſe
keinen Zutritt hatte, wurde nach Schluß folgende
Verwaltungs=
mitteilung ausgegeben: „Die GV. beſtätigte mit Mehrheit die
AR.=Mitglieder in ihren Aemtern und ſprach ihnen das
Ver=
trauen aus. Weitere Angaben über die Erledigung der
Tages=
ordnung können mit Rückſicht auf noch ſchwebende Verhandlungen
mit dem Reichsarbeitsminiſterium nicht gemacht werden.” — In
der Verſammlung waren 2,027 Mill. RM. von insgeſamt 2,16
Mill. RM. vertreten.
Scheuer u. Plaut AG., Mainz. Dieſe Herrenkleiderfabrik
(AK. 0.90 Mill.) ſchließt das Geſchäftsjahr 1932 nach RM. 0.07
Mill. Abſchreibungen mit einem Neuverluſt von RM. 0.13 Mill.
ab, zu dem noch der Verluſtvortrag von RM. 0.14 Mill. tritt.
Perſonalaufwendungen erforderten RM. 0,67 Mill., Zinſen und
Steuern 0,08 Mill., ſonſtige Aufwendungen 0,33 Mill. Vorräte
ſind mit 0,40 Mill. ausgewieſen, darunter 0.16 Mill. Roh=, Hilfs=
und Betriebsſtoffe, Warenforderungen 0,56, Forderungen an den
Vorſtand 0,13, andererſeits Paſſivhypotheken 0,49, Warenſchulden
0,23, Akzepte 0,23, Bankſchulden 0,31 Millionen. Aus dem
Auf=
ſichtsrat iſt Heinrich Bamberger=Frankfurt a. M. ausgeſchieden.
Umtauſch und Verkauf neuer 4½prozentiger preußiſcher
Schatz=
anweiſungen. Den Inhabern der am 1. 3. fälligen
Schatzanwei=
ſungen wird der Umtauſch in neue 4½prozentige
Schatzanweiſun=
gen, fällig am 1. 2. 1937, zu einem Kurs von 97 50 Prozent
an=
geboten. Barzeichnern wird die Anleihe zum Kurs von 97,75
Prozent angeboten. Die effektive Verzinſung der Anleihe ſtellt
ſich auf etwa 5,5 Prozent.
Neue internationale Eiſenverhandlungen in Baſel. Der
Ver=
waltungsausſchuß der internationalen Rohſtahlexportgemeinſchaft
wird am 5. Februar in Baſel zu einer Sitzung zuſammentreten,
auf der u. a. auch die Frage der Belieferung und Ordnung des
ſchweizeriſchen Marktes zur Sprache kommen ſoll. Am
darauf=
folgenden Tage wird die übliche Monatsſitzung der verſchiedenen
Verbandsausſchüſſe ſtattfinden, die ſich mit laufenden Markt= und
Verbandsfragen zu befaſſen haben wird.
Produkkenmärkie.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 2. Februar. Bei luſtloſer
Allgemeintendenz und ohne nennenswerte Umſätze notierten
(Großhandels=Einſtandspreis per 100 Kilo loko Mainz) in RM.:
Weizen 19,60, Roggen 16,90. Hafer 14,60—14,85, Braugerſte 17,75
bis 18 35, Induſtriegerſte 17,50, Malzkeime 14,50, Weizenmehl
ſüdd. Spezial Null 30,10, Roggenmehl 0—60prozent. nordd. 23,50
bis 23,75, desgl. ſüdd. 24,00—24,50, Weizenkleie fein 10,90, desgl.
grob 11.40. Roggenkleie 10,75—11,50. Weizenfuttermehl 12 15,
Biertreber 17—17,25, Soyaſchrot 15.30, Trockenſchnitzel 10—10.10.
Amtlicher Berliner Getreidegroßmarkt vom 2. Februar. Im
Getreideverkehr war das Geſchäft wieder recht ruhig, da Spanne
zwiſchen den Feſt= und den erzielbaren Handelspreiſen das
Ge=
ſchäft naturgemäß ſehr erſchwert. Auf Baſis der erhöhten
Feſt=
preiſe iſt das Angebot reichlich. „Mehlabſatz geſtaltet ſich zögernd.
Hafer am Platze bei eher kleinerem Angebot ſtetig; an der Küſte
werden letzte Preiſe nur zögernd bewilligt. Gerſte ruhig.
beteiligte, nicht mehr nur auf Spezialwerte, ſondern auf faſt alle
Marktgebiete erſtreckt. Für die gute Verfaſſung der Aktienmärkte
iſt vor allem wieder die günſtigere außenpolitiſche Lage der
Haupt=
grund, zumal die Auffaſſung der amerikaniſchen Regierung, nach
der ein angemeſſener Ausbau der deutſchen Landesverteidigung
nicht als Aufrüſtung angeſehen werden könne, eine weſentliche
Stütze für den deutſchen Standpunkt iſt. Dazu liegen wiederum
recht günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft vor, ſo vor allem der
erſte Großbankabſchluß. Wie aus dem Bericht der Berliner
Han=
delsgeſellſchaft, die wieder 5 Prozent Dividende verteilt,
hervor=
geht, iſt man auf dem Wege zur Normaliſierung, d. h. der
Rück=
kehr zu früher üblichen Verhältniſſen, wieder ein Stück weiter
ge=
kommen. Die vorgeſtern ruhiger veranlagten Montanwerte hatten
geſtern recht lebhaftes Geſchäft aufzuweiſen. In Mannesmann,
die 3,5 Prozent höher eröffneten, gingen 300 Mille zirka und
Laurahütte (plus ½), Phönix (plus 2½) und Stahlverein (plus
13) zu den erſten Kurſen je etwa 100 Mille um. Im weiteren
Verlauf machte die Befeſtigung nach vorhergehenden
Realiſatio=
nen der Kuliſſe weitere Fortſchritte. Montanwerte blieben in
Front, Hoeſch waren 3½ und Stolberger Zink 2½ Prozent höher.
Gelſenkirchen erhöhten ihren Gewinn auf 2,5. Am
Elektroaktien=
markt bußten Siemens 2 Prozent ein, dagegen konnten Farben
bis auf 127 anziehen. Am Rentenmarkt blieben Pfandbriefe
ver=
nachläſſigt und gaben bis zu 0.5 Prozent, Mitteldeutſche Boden
ſogar bis zu 1 Prozent nach. Kommunale lagen freundlicher und
bis 0,25 Prozent gebeſſert. Liquidationspfandbriefe wurden auſ
Grund der letzten Kurſe gefragt.
Die Frankfurter Börſe hatte ſeit langer Zeit
lebhafte=
res Geſchäft und einen Auftrieb zu verzeichnen, der ſich auf
ziem=
lich alle Marktgebiete erſtreckte. Es ſcheinen zahlreiche
Kleinauf=
träge des Publikums vorgelegen zu haben, da beſonders Werte
mit niedrigem Kursſtand ſtark aufholten. Vor einer wahlloſen
Käuferwelle muß mit Rückſicht auf verſchiedene Sanierungswerte
gewarnt werden. Für die Börſe gab es mancherlei Anregungen
von der politiſchen und wirtſchaftlichen Seite her. Beſonders die
außenpolitiſche Entwicklung zeigt eine abſolut günſtige Richtung
für Deutſchland. Montanwerte waren unter dem Einfluß der
aus=
geſprochen feſten Lage am Eiſenmarkt ſehr freundlich.
Mannes=
mann 1,5 Proz., Stahlverein 1,25 Proz., Buderus 1,25 Prozent,
Harpener 1,75 Proz., Gelſenkirchen 1 Proz, höher; die übrigen
Montanwerte lagen bis ½ Proz. freundlicher. Auf die beſſere
Abſatzlage gewannen Kaliwerte ſtärker, ſo Aſchersleben 3 Proz.
Neben Montanpapieren trat plötzlich ſtärkere Nachfrage für die
Schiffahrtsaktien hervor. So zogen Nordd. Lloyd um 1 Proz. auf
32,25 Proz. an; Hapag glichen ihren halbprozentigen
Anfangs=
verluſt wieder aus. AG. für Verkehrsweſen waren um 2,5 Proz.
und Reichsbahn=V.A. um 0,5 Proz. befeſtigt. Maſchinen= und
Bauwerte durch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen wieder
an=
geregt und feſt, ſo Holzmann 1,25 Proz., Zement Heidelberg 1
Pro=
zent, Daimler 1 Proz., Adlerwerke Kleyer (44) 1,5 Proz. feſter.
Farbeninduſtrie lebhaft und 1,25 Proz.. Deutſche Erdöl 1,5 Proz.
feſter. Am Elektromarkt waren Tarifwerte in Front; es
ge=
wannen Elektr. Lieferungen und Felten je 3 Proz., daneben AEG.
0,75 Proz,, während Siemens 1 Proz. verloren. Sonſt gewannen
L. Tietz 2 Proz., Bemberg 1,25 Proz., Südd. Zucker 1 Proz. und
von Zellſtoffwerten Waldhof 1,25 Proz., Aſchaffenburg 1,5 Proz.
Renten waren weſentlich rühiger bis auf Altbeſitz, die 0,5 Proz.
anzogen. Es erfolgten Tauſchoverationen in Aktien. Reichsmark=
Obligationen bei ſtillem Geſchäft erſt im Verlauf etwas
freund=
licher. Von Auslandsrenten gewannen Anatolier 0.5 Prozent.
Die Abendbörſe blieb feſt geſtimmt, das Geſchäft
be=
wegte ſich aber in weſentlich ruhigeren Bahnen als geſtern mittag.
Die Aufträge der Kundſchaft waren etwas vermindert, und auch
die Kuliſſe übte etwas Zurückhaltung. Zum Teil erfolgten auch
kleine Gewinnmitnahmen, ſo daß die Kursgeſtaltung im Vergleich
zum Berliner Schluß nicht ganz einheitlich war. Im ganzen
ge=
nommen, ergaben ſich aber nur geringfügige Veränderungen nach
heiden Seiten. Von den erſt im Verlaufe zur Notiz gekommenen
Werten lagen Gelſenkirchen, Stahlverein, Rheinſtahl, Bekula,
Daimler uſw. bis /8 Prozent niedriger.
Berliner Kursbericht
vom 2. Februar 1934
Der Abſchluß der Reichs=Kredik-Geſellſchaft.
Wieder 5 Prozent Dividende.
Die Reichs=Kredit=Geſellſchaft ſchließt das Jahr 1933 einſchl.
RM. 1,40 Mill. Vortrag mit einem Reingewinn von RM. 3,70
(3,64) Mill. ab, woraus wieder 5 Proz. Dividende ausgeſchüttet,
RM. 0,25 (0.20) Mill. dem Unterſtützungsfonds zugewieſen und
1.40 Millionen vorgetragen werden. An Zinſen, Deviſen und
Sorten wurden 6,53 (6,72) und an Proviſionen 5,13 (4,00) Mill.
vereinnahmt, wogegen Handlungsunkoſten 6,64 (5,90), Steuern
1.80 (1,92) und Abſchreibungen 0,92 (0,65) Mill. erforderten. Die
Bilanz zeigt u. a. (in Mill. RM.): AK unv. 40,0, Reſerven unv.
20,0, Kreditoren 438,07 (513,24), davon 52,11 (95,22) Kredite, die
ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzt wurden, 95,23 (101,90),
Verpflichtungen gegenüber Banken, Sparkaſſen und anderen
deut=
ſchen Kreditinſtituten, und 290,73 (316,12) ſonſtige Kreditoren.
Von der Geſamtſumme der Kreditoren ſind 169,39 (187,53)
inner=
halb ſieben Tagen fällig, 153,37 (139,67) bis zu drei Monaten
fällig und 63.20 (90 82) nach mehr als drei Monaten fällig. Die
Akzepte verringerten ſich auf 8,99 (10,85). Unter den
Indoſſe=
mentsverpflichtungen von 45,11 (57,58) befanden ſich 32,59
Giro=
verpflichtungen für vom Reich garantierte Ruſſenwechſel, Kaſſe,
Sorten und fällige Zins= und Dividendenſcheine ſtehen mit 6,18
(5,73), Guthaben bei Noten= und Abrechnungsbanken mit 28,22
(35,64) zu Buche, Schecks Wechſel und unverzinsliche
Schatzanwei=
ſungen mit 192,17 (187.34), Noſtroguthaben bei Banken und
Bank=
firmen mit 23,55 (32.47), Vorſchüſſe auf verfrachtete oder
einge=
lagerte Waren mit 50,35 (93,20), eigene Wertpapiere mit 9,60
(2.80). Die Debitoren in laufender Rechnung ſind auf 186.95
(217,22) zurückgegangen, was zu einem erheblichen Teil auf die
Entwertung der Forderungen in fremder Währung zurückzuführen
iſt. Zur Deckung möglicher Ausfälle wurde vorweg ein
reich=
licher Rückſtellungsbetrag abgeſetzt. Die Kontenzahl ſtieg auf
11893 (10 875), die der Kunden auf 8491 (7807). Die Umſätze
im Kontokorrent= und Wertpapiergeſchäft haben wieder erheblich
zugenommen. Das Verhältnis von flüſſigen Anlagen zu fremden
Mitteln betrug Ende Dezember 1933: 68,5 (i. V. 68,6) Prozent.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Am ſüddeutſchen Eiſenmarkt zeigt ſich die Konjunktürbelebung
vor allem darin, daß das Walzeiſengeſchäft im Januar, dem ſonſt
ſtillſten Monat des Jahres, ungewöhnlich lebhaft iſt. Vielfach
ſorgt man ſchon für ſpätere Sichten. Stabeiſen in prompter Ware
iſt gut gefragt, meiſt griff man auf die Lagervorräte der zweiten
Hand zurück, daneben zeigt ſich auch für Moniereiſen Intereſſe,
auch für weitere Sichten. Formeiſen iſt zwar mehr beſtellt, als in
vergleichbaren Vorjahreszeiten, doch iſt der Bedarf hier nicht ſo
ſtark wie in Stabeiſen. Von Blechen hatten Feinbleche gute
Nach=
frage, aber auch die anderen Sorten ſind mehr begehrt. Allgemein
weiſt der ſüddeutſche Eiſenmarkt eine freundliche Stimmung auf.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Infolge der ſtarken Nachfrage nach Schatzanweiſungen des
Deutſchen Reiches iſt die letzte Tranche ſchneller ausverkauft
wor=
den, ſo daß heute bereits mit dem Verkauf eines neuen Abſchnitts
per 15. Mai 1935 zu dem unveränderten Satz von 438 Prozent
begonnen werden konnte.
Vom Börſenvorſtand zu Frankfurt a. M., Abteilung
Wert=
papierbörſe, wird mitgeteilt, daß vom 5. Februar 1934 ab die
Compania Hiſpano Americana de Electricidad (Chade) Aktien im
amtlichen Kursblatt 2 beſondere Notizen erhalten, und zwar:
1. Nr. 54 430 Lit. 4—C zu je 500 Peſ. und 2. Nr. 54 431 Lit. D.
zu je 100 Peſ.
Die Volksbank GmbH Michelſtadt und die Landwirtſchafts=
und Gewerbebank GmbH. haben ſich unter der Firmenbezeichnung
„Odenwälder Bauernſands= und Gewerbekaſſe GmbH.” zu einer
Anſtalt zuſammengeſchloſſen. Die neue Bank will ſowohl der
Landwirtſchaft als auch dem Gewerbe dienen. Vorſitzender iſt
Bürgermeiſter Weyrauch in Ober=Oſtern, Vorſitzender des
Auf=
ſichtsrats Bürgermeiſter Ripper in Pfaffen=Beerfurth.
Wie verlautet, ſollen die kürzlich mit Rückſicht auf die
deut=
ſchen Transferbeſprechungen mit den engliſchen und
amerikani=
ſchen Gläubigern, unterbrochenen deutſch=holländiſchen
Transfer=
verhandlungen Anfang nächſter Woche in Berlin wieder
aufge=
nommen werden.
Die Federal Reſerve Bank of New York hat ihren
Rediskont=
ſatz von 2 auf 1½ Prozent ermäßigt. Die bisherige Rate von 2
Prozent war ſeit dem 19. Oktober 1933 in Geltung.
Deviſenmarft
vom 2. Februar 1934
Mei H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. 63.—
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
64.—,
29.875
32.—
28.75
138.875
44.5)
15.25
79.125
153.875
115.—
Mue
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr.untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 115.50
Klöcknerwerke
Koksw. Chem.Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell 64.50
Nge
97.—
26.125
61.25
94.75
90.—
71.—
69.75
60.50
88.75
63.25
43.625
Mate
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal:
Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /=
Agsb.=Nurb. Maſch. 66.—
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke 95.—
A
55.125
149.—
20.25
40.25
117.—
18.—
103.50
28.—
83.—
70.25
1 Pap. Peſo Kanada 1eanad. Doll. Japan 1 Yen Kairo Iſtanbul türk. *2 London 1 L.Stg. New Yort Dollar Rio de Janeiro 1 Milreis Uurucah 1 Goldpeſo Amſterdam 100 Gulden
Athen 100 Drachm. 2.401 Brüſſel 100 Belga. Budapeſt 100 Pengö Danzig 100 Gulden Helſingfors 100 finn. Mk.
Geld Brief
0.643/ 0.652
2.527 2.53
0.7591 0.381
1 ägnpt. 112.985 13.01*
1.983/ 1.98
12.605 12.635
2.547/ 2.553
0.214
1.349
167.83
5a.19
s1.27
5.594
0.214
1.351
168.17
2.a0s
58.31
81.43
5.6o6
Italten
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſfabon
Oslo
Paris
Prag
Fsland
Niga
Schweiz
Sofig
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.
Wien
Währung Geld Brief
100 Lire 21.93 21.97
100 Dinar 5.6641 5.676
100 Kronen 56.34 Be.46
100 Escudos 111.49 H11.51
100 Kronen 63.39 63.51
100 Franes 16.43 16.47
100 Tſch.=Kr. 12.445 12.465
100 isl. Kr. 56.94 57.08
100 Lais 80.02 10.18
100 Franten 80 72 (e0. 38
100 Leva 3.047 2.(53
100 Peſetas 33.37 82.93
100 Kronen 65.03 e5.17
100 eſtl. Kr. 69.43 69.57
100 Schilling 47.20 47.30
Durmftädter and Harishafbanr Surikenbe, Wihnte ort Aressher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 2. Februar 1934.
Kene
„ Gr. IIp. 1934
„. 1935
„ „. 1936
„. 1937
„ 1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
v. 2:
2Intern. ,„v.30
69Baden ... b.27
6%Bayern „. v.27
6%Heſſen. . . . b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. b.2
6%Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P.
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69 Baden=Baden
69Berlin ... v.24
6%Darmſtadt .
6% Dresden .. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
v26
68Manz.
6%Mannheim v.2
6%München .v.2‟
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Golboblig.
5½½Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid
Nese
100,
97
83‟,
92
97
100
94.5
96.25
95.25
96
96
107
95.5
94.5
97
18.95
9.75
79.5
79
841
82.5
85.5
88.75
S
92.5
90
42. Jbeſ. Landes,
Hyp.=Bk. Liau.=
Komm. Obl. .
6%Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig. 91
62Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ.Gldobl. R. 111 87
R1e
6%
62 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6SNaſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl./ 92.75
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. 1 96.25
FAusl. Ser.H 114.25
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6 Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
62Frkf. Hyp.=Bk.,/ 92.5
15½% „ Lig. Pfbr./ 92
Goldoblig. 88.75
16% Frkf. Pfbr.=Bk. 92.75
Lig.=Pfbr. 92.5
8SMein,Hhp. Br.
52
15!
Lig. Pfbr. 93.5
6% Pfälz. Hyp.=Bk. 99.5
40 7 Lig. Pfbr. 93.5
62Rhein,Hyp Bk. 92.55
5½%0 „ Lig. Pfbr. 92.75
„ Goldoblig
129 Südd. Boden=
Ered.=Bank
957),
5½% n Lig. Pfbr.) 92:,
6%Württ. Hyp.=B. 94.75
92.25
Weeu
6% Dt. Linol. Werke
16%Mainkrw. v. 26
162Mitteld. Stahl.
6% Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerke
6%B igt &E Häffner
J. G. Farben Bondsl=
5%Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 0
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente
5Lgvereinh. Rumän
14½%
42Türk. Admin.
42
1.Bagdad
Zollanl.
4½%ungarn 1913
19141
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42, Stockholm
Aktien.
Aig. Kunſtziide Unu
A. E. G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell=
5
82.25
76.25
112.6
12.75
12.75
6.7
24.75
21
4.35
7.1
3'l,
4
e
We
Chade
Contin. Gummiw..
Contin. Linoleum.
Daimler=Venz ..../ 45‟
Dt. Atl. Telegr. . .
„ Erdöl"
Dt. Gold= u.
Silbe=
cheide=Anſtalt. 178
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Onckerhoffck Widm. 89
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ. 98
Licht u. Kraft 102‟
Echw Berowerk 1215
erßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. 6. Farbeninduſtr. /126
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume 60.75
Frankfurter Hof
Gelſenk. Bergwerk
31.
Geſ.f.elektr.Untern. 95.25
Goldſchmidt Th ../ 54.5
Gritzner=Kahſer.../ 23.25
Grün & Bilfinger 1195
Haſenmühle Frkft..
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen. / 40.25
Harpeuer Bergbau / 894
Henninger Kempf. 98
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 68
Hirſch Kupfer ....
104
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil. . / 70
Zlſe Bergb. Stamm 140.5
„ Genüſſe 111
Junghans ..... . .! 38.25
... 162
/104
481)
72.5
Kue
Aſchersleben :/117
glein, Schanzlin.
Alöcknerwerke .... / 60.5
Anorr C. 6. ... . . . 182
Lahmeyer &Co. ../11.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg „/ 88.5
Löwenbr. Münch. /207
Mainkr.=W Höchſt.
Mainz. Akt Br..,/ 60
Mannesm.=Röhren! 63.5
317,
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. 74‟,
Miag, Mühlenbau./ 52.5
Motoren Darmſtadtl 40
Neckarwer: Eßling. / 90
14.75
Oberbedar ..
Phönix Bergbau. 47.5
Rh. Braunkohlen .1197
Elektr. Stamm)
89.s
„ Stahlwerke
Riebeck Montan. .
Roeder, Gebr
55
Rütgerswerke
Salzdetſurth Kali".
Salzw. Heilbronn . 186
Schöfferhof=Bind 1179
Schramm Lackfor 28
Schuckert, Elettr. 110 0.75
Schwartz, Storchen! 80
Siemens & Halske. 143.25
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G. 184
Thür. Liefer.=Geſ../ 78
Kaufhof......."
Unterfranken .. . . . ! 97
Me Kdue
Ver. Ultramarin. .
Boigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Ereoitanſt.
Badiſche Bank...
Br. f. Brauinduſtr
Baher, Hyp. u. W.
Berl Handelsgeſ.
Hypothelbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Ban!
Frankſ Bant.
Hyp.=Ban!
Mein Hhp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban;
Reichsbank=Ant.
Rhein Hyp.=Bani.
Südd. Bod. Cr. B1
Württb Notenbani
A.G Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftm
72 Dt. Reichsb Vzc
Hapaa
Nordd Llond.
Südd Eiſenb.=Gel
48.5
z00
24.5
1141.
30
32:.
Allianz u. Stung.
Verſicherung
Verein. Berf./142
Frankona Rück=u. A
Mannheim Verſich. 20
Otavi Minen
Schantung Handel
12.8
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 3. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bteftalge.
Noman von Steſanutſch e
MA
Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.
25)
„Nachdruck verboten).
„Indieſer Form? . . . Pfui, Herr Hagenfeld. Sie ſollten ſich ſchämen.”
Liſas Stimme wird lauter. „An Ihrem Tiſch ſaßen viele Damen und
Herren, ebenfalls waren noch viele Gäſte anweſend. Sie verſuchten, meine
Perſon lächerlich zu machen — und die Art und Weiſe, wie Sie dieſen
Herrn, den Sie nicht kannten, beleidigten, hatte nichts von den
Gepflogen=
heiten au ſich, die vornehme und ehrenhafte Naturen auszeichnen. Ihr
Benehmen war ordinär, gewöhnlich. Ich will es unterlaſſen, mich noch
deutlicher auszudrücken.”
Hagenfeld drückt die Lippen aufeinander, Stumm und verbiſſen.
Dann ſetzt er ſich wieder nieder, langſam und umſtändlich.
„Nuik weiß ich, daß Sie mich verachten”, ſagt er dumpf.
„Nein auch das nicht.”
„Ich habe Sie geliebt — liebe Sie auch jetzt noch. Vielleicht iſt das
ein Verbrechen, das kann ſein. Ich bin offen zu Ihnen geweſen und habe
meine Gefühle nie verheimlicht, weil ich immer hoffte. Daß ich Ihre
Liebe nicht erringen konnte, daran kann ich nicht zerbrechen, aber daß Sie
mich muißachten, das, glaube ich, werde ich nie verwinden! So eine
Er=
kenntnis ſchmerzt!”
„Jeder Menſch wird nach ſeinen Taten beurteilt!“
„Sie gebrauchen harte, liebloſe Worte!”
„Ich habe keine Urſache, zu Ihnen noch freundlich zu ſein. Wenn
Ihnen die Ehre eines anderen Menſchen ſo wenig gilt, ſo dürfen Sie
keinen Anſpruch darauf erheben, daß Ihre Mitmenſchen Sympathien für
Sie empfinden.”
Seiner Erregung kaum noch mächtig, wendet er ſich dem Fenſter zu.
Er hört noch, wie Liſa grüßt und die Terraſſe verläßt. In ſeinem Kopf
brennt und wühlt es. Sein Geſicht iſt heiß, das Blut wallt in ſeinen
Adern.
Alles iſt aus. Vorbei!...
In ſeinem Innern brennt der Stachel der Eiferſucht. Eine maßloſe
Wut erfaßt ihn, wenn er an den Fremden denkt.
Seit Tagen hat er nicht mehr geſchlafen. Er iſt kaum einmal nüchtern
geworden. Sein Leben iſt zerrüttet, denn die Leidenſchaft zu Liſa bohrt
und wühlt in ihm, ſie frißt immer weiter und hält ihn umklammert wie
ein Dämon, dem er nicht entfliehen kann.
Er nimmt faſt keine Nahrung mehr zu ſich, es iſt nur noch eins, was
ihm ſchmeckt und ihn zugleich betäubt: der Alkohol.
Nicht ein Menſch läßt ſich ſehen, als er mit ſeinem Wagen abfährt.
Er iſt verfemt und geächtet. Sogar ſeine Freunde ziehen ſich von ihm
zurück.
Die Affäre, die er im Gaſthof „Zum Rittertal” heraufbeſchworen
hatte, bildet heute noch das Tagesgeſpräch in der Gegend. Die Polizei
hat ihm einen Verweis erteilt, weil er grundlos eine geachtete
Perſönlich=
keit verdächtigte und denunzierte.
Den Bergpfad hinab ſchreitet Udo von Geiben zu Tal. Er ſcheint
es ſehr eilig zu haben, darauf läßt ſeine raſche Gangart ſchließen. Die
Nr. 33 — Seite 13
Soune brennt heiß vom Himmel herab, ihre Wärne dringt durch das
dichte Blätterwerk der Bäume.
Am frühen Morgen bereits ſind die Bauern fleißig geweſen. Ein
großer Teil der Wieſen iſt gemäht, das Gras beginnt bereits unter den
Sonnenſtrahlen zu tröcknen. Die Heuernte hat eingeſetzt. Es ſind nur noch
wenige Bäume, die Blüten tragen.
1Ido von Geiben hält ein Taſchentuch in der Hand, mit dem er ab
und zu Stirn und Wangen abreibt. Sein Einglas ſchimmert in der Sonne,
Als er in den Gaſthof kommt, ſchallt gleich ſein näſelnder Ruf durchs
Haus.
„Liſa — Liſa!”
Noch antwortet ihm niemand. Es iſt um die Mittagszeit.
„Liſa — Liſa!” ruft er wieder, nun ungeduldig werdend.
„Pate, biſt du’s?” tönt eine helle Stimme vom Flur des erſten
Stockwerks.
„Ja, ja, Mädel, wo ſteckſt du denn?”
Schon kommt ſie die Treppe herab geeilt und begrüßt ihn herzlich.
Ich habe ſoeben meine Blumen begoſſen. Alles iſt durſtig bei dieſer
Hitze, Pate!”
„Hä, hä, das glaube ich. Ich habe nämlich auch Durſt, liebes Kind!“
Sie gehen in das Geſellſchaftszimmer, wo ſich Geiben ein Glas
kühlen Wein einſchenken läßt.
„Liſa, ich fahre heute nachmittag mal wieder nach Köln”, beginnt
Geiben, als er das Glas halb geleert hat.
„Ach, du Glücklicher, bei dem prächtigen Wetter?!"
„Ja, ja, möchteſt du mitfahren?“
„O, ſehr gerne!,.." Sie blickt ihn fragend an und denkt, wenn das
nur nicht ein Scherz von ihm iſt.
„Na, dann kann es ja geraten. Ich möchte nämlich, offen geſagt,
nicht gern ohne dich nach Köln reiſen. Es gibt dort eine ganz große
Über=
raſchung für dich, die dir ſicher ein Genuß ſein wird!“
„Nun machſt du mich aber neugierig!”
„Rate einmal, um was es ſich handeln kann!“
Sie hat die rechte Hand auf ſeiner Schulter liegen und ſieht ihn
ge=
ſpannt an. Ihre Lippen ſpitzen ſich und ſie lächelt ihm ſchalkhaft zu.
„Ich kann mir wirklich nicht denken, was es ſein könnte,” erwidert ſie
nach einigem Nachdenken. „Nun ſage es, bitte, bitte. . . ! Sie zupft mit
den Fingern der linken Hand ungeduldig an ſeinem Rock.
„Sieh’ einer den Nacker an, jetzt wird er ſchon nervös! — Du wirſt
ſtaunen, kleines Mädchen!”
„Pate, ich bin dir böſe!“
„Ach nein, das ſoll nicht ſein. Alſo höre: in meinem Kölner Blatt
wird für heute abend die Erſtaufführung des Tonfilms „Menſchen in
Not” angeſagt!”
„Iſt das wahr? — Jetzt ſchon, nachdem kaum acht Tage nach der
Berliner Uraufführung verfloſſen ſind?"
„Ja, ja, wir haben in Köln immer das Neueſte vom Neuen. Alſo wir
beide fahren heute nachmittag in aller Gemütlichkeit nach der Domſtadt!“
Liſa umarmt ſtürmiſch Geiben und küßt ihn auf die Wangen.
„D, wie ich mich freue!” ruft ſie begeiſtert.
„Das habe ich mir gedacht. Wann kommt Herr Stauf zurück?"
„Anfang nächſter Woche!”
„Hat er das geſchrieben?”
„Ja, heute morgen erhielt ich die Nachricht von ihm!“
„Alſo kannſt du dir heute mal ſein Werk anſehen. Ich muß ſagen, daß
ich ſelbſt mit Vergnügen der Aufführung entgegenſehe. Der Film iſt ja
glänzend beurteilt worden!“
„Das ſchrieb Norbert ſchon von Berlin!”
Geiben ſieht einige Sekunden ſchweigend vor ſich hin. Dann hebt
er den Kopf und ergreift die rechte Hand des Mädchens.
„Kannſt du dich noch entſinnen, Liſa, als wir beide damals über
dieſen, hä, über dieſen Hagenfeld ſprachen?”
„D ja, ich weiß es noch zu gut!“
„Du hatteſt mit deiner gefühlsmäßigen Ablehnung das Nichtige
ge=
troffen. Alle Achtung vor deiner Menſchenkenntnis. Es wäre ja ein Unheil
geworden, wenn du leichtſinnigerweiſe dich an ihn gebunden hätteſt!“
„Darauf hätte er lange warten können!“
„Na, ich glaube ſchon. Im Verlaufe jenes Geſprächs ſagte ich dir
weiter, daß es mein größter Wunſch ſei, auch meinerſeits Sympathien
für den Mann zu haben, an deſſen Seite durchs Leben zu gehen du dich
entſchließen würdeſt!”
„Ich habe daran noch oft gedacht, gerade heute morgen, als ich ſo in
Gedanken Hagenfeld Norbert gegenüberſtellte.”
„Hat Hagenfeld nichts mehr von ſich hören laſſen?”
„Er war vor einigen Stunden hier. Ich habe mit ihm geſprochen. Er
bat mich um eine Unterredung.”
„Und — was ſagte er denn, Kind?”
Liſa erzählte ihm von der Unterredung mit dem Hoteliersſohn.
Geiben nickt einigemale verwundert mit dem Kopf.
„Der ſcheint nicht mehr bei Sinnen zu ſein”, ſagt er, als Liſa geendet
hat. „Man müßte ihm auf die Finger ſehen. Menſchen von ſeinem Schlage
machen gern üble Dummheiten. Verſchmähte Liebe und was ſonſt noch
gibt ihnen allerlei verwerfliche Pläne ein. Aber nur keine Unruhe, Liſa!”
„Ich kann ihm nicht helfen”, erwidert das Mädchen ernſt.
„Es iſt ſkandalös, wie ſich oft junge Männer betragen,” verſetzt
Geiben und macht ſich an dem Monokel zu ſchaffen.
„Wie gefällt dir denn Norbert, lieber Pate. Bitte, ſei ganz offen zu
mir!“
„Das tvollte ich dir ſchon vorhin ſagen. Dem Herrn Stauf gönne ich
es von ganzem Herzen, daß er dich heimführt. Ich verehre ihn ſehr, nicht
nur hinſichtlich ſeiner künſtleriſchen, ſondern in erſter Linie wegen ſeiner
menſchlichen Eigenſchaften. Herr Stauf iſt ein Idealiſt von reinſter Art,
ein Idealiſt, deſſen Wirken und Schaffen gleichwohl auf realem Boden
verwurzelt iſt, alſo kein Phantaſt, der den Kontakt mit der Wirklichkeit
und dem Erdgebundenen nicht mehr beſitzt. Und ich muß dir ſagen,
liebes Kind, daß ich am erſten Tage, als ich ihn ſah, ſchon ahnte, daß er dir
nicht gleichgültig bleiben konnte. Männer wie Stauf gibt es wenige auf
der Welt — Männer von ſeiner Art nannten die Griechen Lieblinge der
Götter. Alſo alles in einem kann ich mich nur freuen, daß du eine ſolch
glückliche Wahl getroffen haſt!”“
„Er ſchrieb mir, daß wir jedes Jahr einmal längere Zeit Aufenthalt
hier im Rittertal nehmen wollten”, ſagte Liſa bewegt,
„Es iſt mir ſehr angenehm, dies zu hören. Ich hatte ſchon daran
ge=
dacht. Nun habe ich noch eine große Bitte an dich, liebes Kind, die zwar
noch etwas verfrüht iſt, die ich aber nicht gerne noch länger in mir
ver=
ſchließen möchte. Wenn du ſie mir erfüllſt, ſo werde ich die zeitliche
Tren=
nung von dir leichter ertragen können! Wenn.. ."
„Nein, du brauchſt nicht zu bitten”, fällt ſie ihm ins Wort, „Ich ſage
zu dem, was du wünſchſt, ſchon gleich ja!"
„Gut, liebes Mädchen. Alſo wenn ihr in eurem Eheſtand zu Beſuch
ins Rittertal kommt, ſo wünſche ich, daß ihr beide wenigſtens die Hälfte
dieſer Zeit Gäſte in der Burgvilla ſeid!”
„Hei, das gibt ſchöne Tage!” ruft ſie erfreut aus und küßt ihn wieder
auf die Wangen. Geiben, der Sonderling, wird über und über rot und
verlegen.
„Na, dann iſt alles in Ordnung. Mach dich nun nett, mein Kind, in
einer Stunde bin ich mit dem Wagen hier!‟ Er trinkt ſein Glas leer und
verläßt mit ihr das Haus. Sie begleitet ihn noch ein Stück Wegs.
Glück=
ſtrahlend hängt ſie in ſeinem Arm.
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