Einzelnummer 10 Pfenhige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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gril em Erſcheinen vom 1. November
—18 Reichsmart und 22 Pfennig
ſupolt 2.25 Reichsmart, durch die
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wird nicht übernommen. Nichte=
Jummern infolge höherer Gewalt
zrher nicht zur Kürzung des
jteluungen und Abbeſtellungen durch
riblſichteit für uns. Poſtſcheckonte
taFur g M 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufjätze und eigenen Nachrichten mr mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 308
Freitag, den T. November 1930.
193. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Rellamezele (92 mm
breit /2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
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Rellame-
zelle 200 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichemant
(4 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle böherer
Gewal, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fänl ſeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalband
* Ankideutſcher Alarm in Belgrad.
Pahnſieg der Demeltmien i Amerna.
Von unſerem Berichterſtatter.
nernacht
M Präſidenken Hoover jede Möglichkeik genommen, ſeinen geſekgeberiſchen Willen im
Repräſenkankenhaus und im Senak durchzuſetzen.
Republikanern bequeme Wahlparolen liefern. Den Beweis da=
Hoovers Niederlage.
für, daß ſie in der Lage ſind, der Wirtſchaftskriſe Herr zu
wer=
den, werden die Demokraten jedenfalls erſt antreten müſſen.
Kombinationen nach dieſer Richtung ſind jedoch ſo lange müßig,
Me ungsoppoſikion erobert die Mehrheit als der alte Bundeskongreß noch im Amte iſt. Bekanntlich wird
der neugewählte Bundeskongreß erſt am 4. März 1931 ſein Amt
im Parlamenk.
ten
affeeseri
iesndl ats
iettseit,
Herneit
nonika, 1e
den m 3h
e Gustal,
New York, 6. November.
das Endergebnis der Kongreßwahlen noch nicht
ku ereits mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß
Prä=
et krede Möglichkeit genommen iſt, ſeinen
geſetzgebe=
h rim Repräſentantenhaus und im Senat durchzu=
E/2emokraten verfügen im Repräſentantenhaus
be=
beitz 7 Mandate, während den Republikanern erſt 212
ten. Da die abſolute Mehrheit 218 beträgt und die
gützep eifellos noch mindeſtens einen der ausſtehenden
ſe füürften, iſt der Regierungsoppoſition die Mehrheit
Mſtatenhaus nicht mehr zu nehmen. Im Senat iſt
chillneit zu erwarten, ſo daß der unabhängige
Far=
zeio das Zünglein an der Waage bilden dürfte. In
eſaren hat ſich aber gezeigt, daß die fortſchrittlichen
ets geneigt waren, mit den Demokraten
zuſam=
helteſt, daß die Regierung auch im Senat in die
Min=
chr dürfte.
teverlage, die die Republikaner in den
ugreßwahlen erlitten haben, iſt die
eit Jahrzehnten. Die republikaniſchen Zei=
5 xt wenig überraſcht und hegen ernſte Befürchtungen
MAnt der Hooverſchen Politik, da der Sieg der
uen dem Präſidenten Hoover keine
ar=
ſige Mehrheit weder im Repräſentan=
Buch im Senat gibt. Im Lager der Demo=
Antiprohibitioniſten herrſcht große
Aung über die Niederlage der Republi=
Oluc p Wiſſt al len zum 72. amerikaniſchen Bundeskongreß haben
icilllikaner, die noch bei der letzten Präſidentenwahl
7 mit ihrem Kampfruf „Proſperität” die Mehrzahl
Fſiiſchen Wähler um ihre Banner ſcharen konnten,
HSerraſchung gebracht. Die Regierungsoppoſition,
Mitem, haben einen Rieſenerfolg zu verzeichnen. Das
ſettt in Regierungskreiſen inoffiziell zugegeben. Die
Mar in den beiden Häuſern des Kongreſſes
voraus=
iAMehrheit verloren. Als eine beſondere Niederlage
irn Hoover betrachtet man die Tatſache, daß der
2n (Kanſas), der als Wortführer des Präſidenten
alt, nicht wiedergewählt worden iſt. Der
Wahlaus=
len ter Linie der Ausdruck der Unzufriedenheit mit
ftiskriſis, die jetzt auch Amerika am eigenen Leibe
Für die die Wähler die Republikaner verantwort=
Iye/ Kriſe, die ganz Amerika erfaßt hat, ſteht in einem
Wegenſatz zu der vom Präſidenten Hoover bei ſeinem
herſprochenen Proſperität. Damals rechnete man
Möl. Monat mit einem wirtſchaftlichen Aufſtieg, wie
ſisher noch nicht in ſeiner Wirtſchaftsgeſchichte zu
Sweait
Pytte. Heute jedoch erlebt auch das amerikaniſche
VeSitstſchaftsdepreſſion, von unvorhergeſehenem Aus=
Wileſtimmter Dauer. Auch Amerika hat infolge dieſer
chlmer ungeheuerer Arbeitsloſigkeit zu leiden. Wäh=
Gr einem Monat die Zahl der Arbeitsloſen von der
Muweration of Labor unter drei Millionen angegeben
re Zahl inzwiſchen lawinenartig angeſchwollen. Für
erg ang macht jetzt die Preſſe Herrn Hoover
verant=
eie übt an ſeiner Wirtſchaftspolitik ſchärfſte Kritik.
Eehlentartikel zum Wahlausgang erklärt die „World”,
We und die Prohibition hätten Präſident Hoover
gerichtet. Die Zolltarife namentlich hätten
als volkswirtſchaftlichen Staats=
2michtet und ſeinem perſönlichen Anſehen
ieen Schaden zugefügt. „Evenina World”
a Wahlergebnis als eine direkte Ablehnung
rrſchen Verwaltung durch die
ameri=
is bölkerung und ſchreibt, man könne zwar die
is Schlages, den Hoover erlitten habe, nicht im
orſehen, ſicher aber ſei, daß dieſer Schlag tödlich
Die demokratiſche „New York Times” bezeichnet
Niskriſe und das Prohibitionsproblem als die Haupt=
Deis Miederlage der Republikaner. Hoover hätte, ſelbſt
Wenß iſt ten Geſchick, ſeine Partei nicht vor dieſer
Kara=
lähren können.
Sn rmiß darf man nicht verkennen, daß auch die
beiſpiel=
inen, die mit der Prohibition zuſammenhängt, den
Nerung ungünſtigen Wahlausgang mitverſchuldet
Mibitionsfeindlichen Kreiſen herrſcht darüber große
Ia geradezu große Begeiſterung, und man ſtellt
wang als einen vollen Erfolg der „Naſſen” hin.
arf dabei doch nicht überſehen, daß letzten Endes
hitichen und wirtſchaftlichen Verhältuiſſe für den
Hau
utſcheidend waren. Wenn nun auch die Demo=
Blieſenerfolg davon getragen haben, ſo iſt es doch
Ib ſie auch die Früchte ihres Sieges ernten wer=
AS zu den Präſidentenwahlen im Jahre 1932 kann
Nieder nach der Seite der Republikaner ausſchlagen,
W 2s ausgeſchloſſen iſt, daß die Deinokraten durch
Ner Tätigkeit im Parlament den jetzt unterlegenen
antreten und ſich erſt im darauffolgenden Dezember zu ſeiner
erſten ordentlichen Tagung verſammeln. Bis dahin wird der
gegenwärtige Kongreß noch ſeine Rechte ausüben, woraus noch
manche Schwierigkeiten für den neu gewählten Kongreß
ent=
ſtehen können. Ein Uebelſtand, der bis jetzt trotz vieler in
die=
ſer Richtung gehenden Anträge noch von keinem Bundesſenat
beſeitigt worden iſt. Immerhin iſt die durch den
überwältigen=
den Sieg der Demokraten geſchaffene Lage für Hoover
keines=
wegs roſig. Wie ſich auch die Verhältniſſe in Amerika in der
nächſten Zeit geſtalten werden, das deutſche Volk jedenfalls hat
keine Veranlaſſung zu irgendwelchen Illuſionen. Wir werden
gut daran tun, die kommende Entwicklung in Amerika nüchtern
und aufmerkſam zu verfolgen.
ber.
Leſterreich im Wahlkampf.
Die Suche nach Waffen wird forkgeſetzl.
Wien, 6. November.
Der Wahlkampf in Oeſterreich iſt auf ſeinem Höhepunkt
an=
gelangt. Von allen Parteien werden die äußerſten
Anſtrengun=
gen zur Beeinfluſſung der Wähler und vor allem auch zur
Mobi=
liſierung der in Oeſterreich allerdings nicht ſehr zahlreichen
Kon=
tingente der Nichtwähler gemacht. Im ganzen Lande werden
von den prominenten Parteiführern, denen ſich auf
ſozialdemo=
kratiſcher und nationalſozialiſtiſcher Seite auch Gäſte aus dem
Reich zugeſellen, große Wahlverſammlungen abgehalten. So hat
der Bundeskanzler Vaugoin geſtern in ſeiner hundertſten
Wähler=
verſammlung geſprochen.
Die Hausſuchungen und Nachforſchungen nach Waffen bei den
der Sozialdemokratiſchen Partei angehörenden oder naheſtehenden
Organiſationen haben auch am Donnerstag den ganzen Tag über
in vielen Teilen des öſterreichiſchen Bundesgebietes angedauert,
jedoch ſind bis in die Abendſtunden nur ganz geringfügige
Ergeb=
niſſe bekannt geworden. So wurden in den Depots der ehemaligen
Wöllersdorfer Munitionsfabrik, die noch aus der Zeit der
Sach=
demolierung vorhanden ſind, 10 000 leere Kiſten durchſucht, wobei
bisher nur etwa 15 Patronen gefunden worden ſein ſollen.
Beſonders energiſch gehen die Sicherheitsbehörden in dem
ſteiriſchen Städtchen Bruck an der Mur, des Zentrums der
ſozial=
demokratiſchen Bewegung, vor, wo bekanntlich am 15. Juli 1927
für einige Stunden die Räterepublik ausgerufen wurde. Bisher
wurden in Bruck und dem nahegelegenen Kapfenberg insgeſamt
1 Maſchinengewehr, 56 Gewehre, etwa 6000 Patronen, 25
Hand=
granaten, ſowie viele Revolver, Totſchläger, Dolche, Bajonette
uſw. beſchlagnahmt. Die Suche nach Waffen dauerte bis zum
heu=
tigen Abend, worauf die Militär= und Gendarmerieabteilungen
aus dem ganzen ſteiriſchen Induſtriegebiet wieder zurückgezogen
wurden.
„Frankreichs Sicherheit liegk an der
Weichſel”
Anfſehenerregende Rede Franklin Bonillons
in der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 6. November.
In der Donnerstagsſitzung der franzöſiſchen Kammer wurde
die Interpellations=Debatte über die
Außen=
politik der Regierung fortgeſetzt. Auf der Regierungsbank
nebeneinander, ſaßen Tardieu, Briand und Reynaud. — Der
kommuniſtiſche Abgeordnete Cachin interpellierte die Regierung
über ihre Politik gegenüber Sowjetrußland und proteſtierte in
ſchärfſten Worten gegen die Antidumping=Maßnahmen.
Bei der mit großer Spannung erwarteten Rede Franklin=
Bouillons beleuchteten die langanhaltenden Beifallsſtürme der
Rechten und der Mitte wieder einmal die Tatſache, daß die
gegenwärtige Regierungsmehrheit trotz der
von Tardieu fortwährend betonten
Solidari=
tät des Kabinettes in geſchloſſener Oppoſition
zu der Außenpolitik Briands ſteht. Franklin=
Bou=
illon erklärte u. a., das deutſche Volk ſei ſich einig in dem Ziele,
das durch die Friedensverträge aufgerichtete Europa zu zerſtören,
in der Forderung nach der Aufrüſtung des Reiches und der
Ab=
rüſtung Frankreichs, in dem Wunſche nach einer Abänderung
ſeiner Grenzen und der Reviſion des Youngplanes. Aus
Aeuße=
rungen deutſcher Politiker, aus Zeitungsartikeln, dem
Kanzler=
interview im „Petit Pariſien” ſuchte er den Beweis zu erbringen,
daß Deutſchland gegen die Kriegsſchuldlüge kämpfe, nur um die
ſich daraus ergebenden Laſten abzulehnen. Unter lärmendem
Widerſpruch der Linken und entſprechendem Echo auf der
Rech=
ten und in der Mitte rief der Redner aus, Deutſchland
habe überhaupt noch nicht abgerüſtet, die
Reichs=
wehr ſtehe in engen Verbindungen mit der
Sow=
jetarmee. Mit der Erklärung, die polniſche Grenze
ſei die Grenze Frankreichs, entfeſſelte der Redner wahre
Begeiſterungsſtürme bei der Regierungsmehrheit, während die
Linke ebenſo lärmend proteſtierte. Die Sitzung wurde dann auf
morgen vertagt.
Dr. Sch. Belgrad, November 1936.
Die Haltung Jugoflawiens gegenüber Deutſchland war in
den letzten vier bis fünf Monaten ſo ungewöhnlich, daß es ſich
lohnt, auf ihre Urſachen ein wenig genauer einzugehen. Denn
es iſt nicht ohne weiteres verſtändlich, warum ein Staat eine
Politik verfolgt, die der Stimmung und den Anſchauungen des
Volkes in keiner Weiſe entſpricht. Was ſich die
Belgra=
der Preſſe an deutſchfeindlichen Ausfällen
ſeit der Auflöſung des Reichstags geleiſtet hat,
kannruhig den Angriffenfranzöſiſcher und
pol=
niſcher Hetzblätter zur Seite geſtellt werden.
Nur iſt für Belgrad der Umſtand erſchwerend, daß in
Jugoſla=
wien ſtrengſte Zenſur herrſcht und daß die Zeitungsergüſſe daher
keine Privatmeinungen ſind, ſondern die Stimmung in den
Miniſterien widerſpiegeln, wie denn auch Amtsperſonen in den
Chor des Haſſes unter Nennung ihres vollen Namens
einge=
ſtimmt haben. Eine zeitlang ſchien es wirklich ſo, als ob
Deutſchland zur Rolle eines Prügelknaben für Jugoſlawien
be=
ſtimmt ſei, während der Preſſe Angriffe auf andere Staaten,
wie z. B. Italien, amtlich verwehrt waren.
Dieſe Haltung war umſo auffälliger, als der Serbe dem
Reichsdeutſchen gegenüber im allgemeinen nicht feindſelig
ge=
ſinnt iſt. Ueber den Deutſchöſterreicher denkt er ja anders,
weil Mißtrauen und Abneigung gegen Wien hier noch immer
zur Ueberlieferung gehört. Ebenſo betrachtet er die Deutſchen
in ſeinem eigenen Lande nur mit Unmut, denn der ſchwäbiſche
Bauer, der in den ehemals ungariſchen Gebieten Jugoſlawiens
ſiedelt, „verunziert” den nationalen Charakter ſeine Landes. Der
Serbe will ein nationales Vaterland und betrachtet daher die
Minderheiten wie peinliche Flecke auf ſeinem ſlawiſchen Kleide,
die umſo läſtiger ſind, als ſie durch keine Drapierung verdeckt
werden können. Dem Reichsdeutſchen gegenüber aber kommen
Vorurteile weniger in Betracht, wie ja auch infolge der
geo=
graphiſchen Entfernung nachbarliche Reibungen unmöglich ſind.
Selbſt der Krieg konnte an dieſer Einſtellung auf die Dauer
wenig ändern. Das korrekte Verhalten der deutſchen
Be=
ſatzungstruppen am Balkan zerſtörte hier reſtlos alle
Greuel=
legenden, mit denen Frankreich, Belgien und England die Welt
ſchaudern machten. Der Serbe ſpricht mit Achtung von dem
deutſchen Heere, während er z. B. für die bulgariſche Armee
nichts als glühenden Haß übrig hat. Schließlich und endlich
ſpielt in der letzten Zeit auch die Frage der
Wirtſchaftsbeziehun=
gen eine immer größere Rolle, und der ſerbiſche Bauer weiß
ganz genau, daß ihm nur die „Induſtrieſtaaten” aus ſeiner
drückenden Agrarkriſe helfen können und daß unter dieſen
Staa=
ten Deutſchland in erſter Linie in Betracht kommt. Die
Wirt=
ſchaftsſorgen beherrſchen heute das tägliche Leben der
jugoſla=
wiſchen Landwirte und auch aus dieſem Grunde wünſchen ſie
engſte Zuſammenarbeit mit Deutſchland.
Und trotzdem gab es in Belgrad eine
Kam=
pagne gegen Berlin wie noch niemals ſeit
Be=
endigung des Krieges. Trotz des Mangels perſönlicher
Feindſchaft und entgegen allen Geboten wirtſchaftlicher
Ver=
nunft entbrannte ein wahres Trommelfeuer gehäſſiger Angriffe,
bei denen die Wendung von den „deutſchen Vampiren, die vier
Jahre lang das Blut der Welt geſaugt” hätten, immer
wieder=
kehrte. Die Urſachen der Haltung müſſen wo anders liegen als
in der Sache ſelbſt und können vielleicht gefunden werden, wenn
man einen Blick auf die allgemeine europäiſche Lage wirft.
Jugoſlawiens natürlicher Rivale iſt nicht
Deutſchland, ſondern Italien. Im Adriatiſchen
Meer ruht der Schlüſſel für alle Rätſel der Belgrader
Außen=
politik. „Mare noſtro” und „Naſche more”, ſtehen ſich als
Kampfruf ſchroff gegenüber, denn ſowohl die Italiener als auch
die Jugoſlawen bezeichnen die Adria als „Unſer Meer”. Man
hörte in der letzten Zeit zwar weniger von lärmenden
Kund=
gebungen, allein, das darf nicht zur Annahme verleiten, daß
die Spannung etwa geringer geworden ſei. Das Gegenteil
dürfte ſo ziemlich ſtimmen: die Spannung zwiſchen
Rom und Belgrad hat ſich verſchärft, und zwar
in einer Weiſe, daß lie keine Belaſtung mehr
erträgt. Die Belgrader Diktatur ſah ſich gezwungen, ihrer
Preſſe hinſichtlich Italiens einen Maulkorb umzuhängen, damit
ſie ſich vor überraſchenden Konflikten ſichere. Jetzt mögen ſich
die Zwiſchenfälle in den dalmatiniſchen Gewäſſern und in Trieſt
häufen, es kann auch durch die ſchärfſten fasciſtiſchen
Zeitungs=
artikel keine Gefahr heraufbeſchworen werden, weil jeder Streit
raſch öde und langweilig wird, wenn der andere Partner den
Mund nicht aufmacht. Klaſſiſche Illuſtrationen für dieſe Lage
boten die Rammung des größten jugoſlawiſchen Dampfers durch
ein italieniſches Schiff, und die Hinrichtung von vier Slowenen
in Trieſt. Nicht die Belgrader, ſondern die tſchechiſche Preſſe
ſchrie und tobte, ſo daß ſich Dr. Beneſch bei Muſſolini ſchließlich
entſchuldigen mußte. Während der ſlawiſche Bruder
an der Moldau eine Sache mit Leidenſchaft
ver=
focht, die in erſter Linie die Serben anging,
hiel=
ten dieſe die Lippenkrampfhaft geſchloſſen und
brachten kein Wort heraus.
Doch dafür haben die Italiener, die ſich in Belgrad
auf=
halten müſſen, ein ſchweres Leben. Vor ihnen verſchließen ſich
alle Türen, und ihre Freunde erſuchen ſie, Freundſchaft und
Gruß aufzugeben, weil ſie ſonſt gefährliche Schwierigkeiten
be=
fürchten müſſen. Die Stille im jugoſlawiſchen Blätterwalde
hin=
ſichtlich Italiens iſt alſo kein Beweis für eine Milderung der
Spannung, ſondern eher ein Zeichen für die Ueberſpitzung der
Lage. Daß durch den Einzug einer italieniſchen Königin in
Sofia Belgrad aufs neue ſchwer getroffen wurde, leuchtet
un=
ſchwer ein, wenn man bedenkt, daß damit die jugoſlawiſche
Hoffnung, Bulgarien eines Tages ganz aus den Armen Italiens
zu löſen, in Nebel zerronnen iſt.
Belgrad ſtarrt wie hypnotiſiert auf Rom.
Albanien, Bulgarien und Ungarn ſind bereits feſte Stützpunkte
Italiens geworden, und ſelbſt Griechenland konnte ſich dem
Einfluß der römiſchen Diplomatie nicht entziehen, und die
Hellenen begruben unter dem Protektorate des Palazzo Chigi
ihre Jahrhunderte alte Feindſchaft mit den Türken. Ueber
Athen und Angora ſieht man in Belgrad die Hand des Fascismus
bereits nach Moskau geichen. Der ruſſiſch=italieniſche Handels=
Seite 2
Freitag, den 7. November 1930
vertrag wurde hier als ein Ereignis von ungewöhnlicher
Be=
deutung gewertet, denn man erblickt in ihm weniger eine
wirt=
ſchaftliche, als eine politiſche Tat. Sieben Nachbarſtaaten hat
Jugoſlawien, von denen bereits vier im gegneriſchen Lager
ſtehen. Italien, Albanien, Ungarn und Bulgarien haben klare
Front bezogen. Von Griechenland iſt im Falle der Gefahr nichts
mehr zu hoffen, und Rumänien hat ſeine eigenen Sorgen. So
bleibt von den Nachbarn nur Oeſterreich übrig und mit ihm die
Verbindung nach Frankreich über Deutſchland.
Berlin und Wien ſpielen für die jugoflawiſche Außenpolitik
aus dieſem Grunde eine entſcheidende Rolle. Belgrad klammert
ſich in ſeiner Not an Frankreich, und Paris flüſtert ihm
be=
ruhigende und ermutigende Worte ins Ohr. Außerdem gibt
es von Zeit zu Zeit Geld und „Eiſenwaren”, mit deren Tranſit
die jugoflawiſche Freihafenzone in Saloniki vollauf beſchäftigt
iſt. Aber im Ernſtfall fehlt die Verbindung, denn dem
Bünd=
nis zwiſchen Frankreich und Jugoſlawien mangelt die
geo=
graphiſche Grundlage. Wenn Berlin und Wien
ver=
ſagen, iſt der Balkan von Weſteuropa getrennt.
Daher war Locarno die große Hoffnung Belgrads, die
deutſch=
franzöſiſche Verſtändigung ein Traum, der auch im Königreich
der Serben, Kroaten und Slowenen von zauberhaſter Wirkung
auf die Gemüter war.
Allein von Locarno iſt es ſtill geworden. Die Entwicklung
der deutſchen=franzöſiſchen Beziehungen löſte den Erfolg der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Deutſchland aus. Es iſt
nicht unlogiſch gedacht, wenn man in Belgrad fürchtet, daß eine
etwaige Abkehr des deutſchen Volkes von Frankreich ſeine
Annäherung an Italien zur Folge haben müſſe. Der erſte Reif
auf die Hoffnungen Belgrads fiel mit dem Hervortreten der
öſterreichiſchen Heimwehrbewegung. Schon damals gab es
Stürme in der jugoſlawiſchen Preſſe, denen die Zenſur freien
Lauf ließ. Der Wahlſieg Hitlers aber ſchlug dem Faß
voll=
ſtändig den Boden aus. Eine außenpolitiſche
Um=
gruppierung der Mittelmächte iſt eine
jugo=
ſlawiſche Angſtvorſtellung, denn damit würde
ſich das letzte Fenſter ſchließen, das bisher den
Staat vor völliger Iſolierung geſchützt hat.
Nur ſo kann man ſich die zweifellos lächerliche Haltung
der ſerbiſchen Preſſe erklären, die auf Geheiß einer
Königs=
diktatur — die Sozialdemokraten als die einzig braven
Deut=
ſchen herausſtrich. Dieſelben Sozialdemokraten, deren Genoſſen
ſich in Jugoſlawien nicht einmal rühren dürfen, die ihre roten
Fahnen in den unterſten Schubladen verſtecken mußten und auch
am erſten Mai nicht hinter ihrer Muſik einhermarſchieren
können. Der deutſche Sozialdemokrat iſt zwar auch Marxift,
allein er ſteht auf dem Boden der Locarnopolitik. Und ſo
wer=
den ihm alle Sünden verziehen und nur eines wird von ihm
verlangt, daß er nämlich die Errichtung einer deutſchen Diktatur
verhüte, die möglicherweiſe zu Italien neigen könne. Auch das
Wort Diktatur hat im ſerbiſchen Munde zweierlei Klang, je
nach=
dem, ob eine deutſche oder eine ſerbiſche Diktatur gemeint iſt.
Für Jugoſlawien wird dieſe Regierungsform als die beſte, ja
einzige Löſung aller innerpolitiſchen Schwierigkeiten
verherr=
licht, für Deutſchland aber wäre ſie eine abſcheuliche Tat. Ebenſo
iſt Demokratie für Jugoſlawien ein Begriff, deſſen Unſinn
reſt=
los erwieſen werden konnte, während er für Deutſchland den
einzig möglichen Ausdruck europäiſcher Kultur darſtellt. Denn
Demokratie iſt Erfüllungspolitik, ſagte man ſich in Belgrad, und
Erfüllungspolitik iſt die Grundlage für Locarno.
Der Haß, der um Hitler und die Heimwehren brandete,
aber auch Hindenburg, Seeckt und das geſamte
nichtſozialdemo=
kratiſche Deutſchland traf, iſt alſo ein Haß auf Umwegen. Die
Erregung über die Ereigniſſe in Berlin und Wien zitterte noch
lange nach und erſt in den allerletzten Tagen iſt es ſtill geworden.
Der Alarm ſcheint abgeblaſen zu ſein. Da und dort melden ſich
ſogar Stimmen der Vernunft. Noch iſt ungewiß, ab in den
auf=
geregten Nedaktionen nur ein bißchen Beſinnung eingekehrt iſt,
oder ob ſogar ein Umſchwung bevorſteht. Die Tage der Ruhe
könnten allenfalls die Erkenntnis zeitigen, daß man mit
Ge=
ſchrei Löwen nicht zu töten vermag.
Die Stille iſt wohl in erſter Linie auf die
neuen deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigungs=
verſuche zurückführen. Wenn Frankreich und
Deutſch=
land auf nationaler, anſtatt auf pazifiſtiſcher und
erfüllungs=
politiſcher Grundlage einen Ausgleich ſchließen können, hätten
Hitler und die Heimwehren für Jugoſlawien ſofort ihren
be=
dröhlichen Charakter verloren. Esiſt jafür Belgrad
un=
wichtig, ob Berlin und Paris ſich unter den
Pal=
men von Locarno, oder unter dem Zeichen der
Reviſion die Hand reichen. Belgrad will nur, daß ſie
ſich verſtändigen, damit Frankreich in der Lage ſei, Wache gegen
Italien zu halten. Wenn einmal der Gedanke eines
deutſch=
franzöſiſchen Ausgleiches endgültig erledigt ſein ſollte, fürchtet
man in Jugoſlawien eine Verſtändigung zwiſchen Paris und
Rom. Und dann weiß man, daß irgend ein Hervé auftreten
würde, der Muſſolini Dalmatien, Montenegro, Mazedonien
und Kroatien anbietet, genau ſo, wie man jetzt den Deutſchen den
polniſchen Korridor verheißen hat. Man hält es hier für ſicher,
daß nicht Frankreich die Hauptlaſten einer Verſtändigung mit
Der neue Helium=Zeppelin.
(Amerika liefert an Deutſchland Helium. — Amerikas Helium=
Reichtum. — Wie der Preis des Heliums geſunken iſt. — Eine
Erfindung Eckeners.)
Dr. Eckener hat ſoeben auf einer Sitzung der „
Internatio=
nalen Geſellſchaft für Erforſchung der Arktis” die erfreuliche
Mitteilung gemacht, daß das neue in Friedrichshafen in Bau
befindliche Zeppelin=Luftſchiff L. Z. 128 mit Helium gefüllt
wer=
den wird. Schon ſeit einem Jahr werden mit Amerika
Verhand=
lungen geführt, die jetzt zum Abſchluß gelangt ſind. Amerika
hat ſich bereit erklärt, das Helium zu liefern. Der Reichtum
Amerikas an dieſem Edelgas der Luft, das wegen ſeiner
Feuer=
ſicherheit als Luftſchiffüllung von größter Bedeutung iſt, iſt ſehr
groß. Amerika verfügt über die Oelfelder von Petrolia in
Nordtexas, ferner über Heliumquellen bei Amarillo in Texas,
die ganz beſonders heliumhaltig ſind und durch die die Helium=
Produktions=Anlage bei Fordworth in Texas mit einer
Oel=
menge von 27 Millionen Kubikfuß am Tage verſorgt wird.
Die Heliumgewinnung aus dieſen Oelvorräten erfolgt durch
das „Büro of Mines‟. Dieſes Büro hat drei „Helium=
Porifi=
cation=Planth” herſtellen laſſen, in denen die Reinigung des
Heliums erfolgt. Das eine Inſtitut befindet ſich in Scott Field
und dient der Armee, das andere in Lakehurſt und dient der
Marine und endlich ein drittes bewegliches in einem
Eiſenbahn=
wagen. Die Erzeugung von Helium erfolgt bekanntlich dadurch,
daß das Erdgas durch ein beſonderes Verfahren ſehr ſtark
ab=
gekühlt wird. Auf dieſe Weiſe werden alle Beſtandteile, die
atmoſphäriſche Luft uſw. flüſſig, mit Ausnahme des Heliums,
deſſen Verflüſſigungstemperatur noch viel tiefer liegt. Auf
dieſe Weiſe wird das für die Luftſchiffahrt notwendige
Helium=
gas gewonnen und geradezu induſtriell hergeſtellt. Dadurch iſt
natürlich auch der Preis für Helium ganz beträchtlich geſunkeu.
Vor dem Kriege betrug er 2000 Dollar pro Kubikfuß. Damals
war alſo das Helium eine Koſtbarkeit, die nur durch wenige
Stoffe auf der Erde übertroffen wurde. Damals war es
aller=
dings auch ſehr ſchwierig, Helium zu erzeugen. Zum Teil wurde
es aus der Luft geholt. Da aber die Luft nur 0,005
Helium=
gehalt hat, ſo mußte man 200 000 Liter Luft bearbeiten, um ein
Liter dieſes koſtbaren Materials zu gewinnen. Damals war
Helium ein ſo ſeltener Stoff, daß noch im Jahre 1915 in einem
bedeutenden Werk der chemiſchen Wiſſenſchaft der Satz ſtand:
„Der Kurioſität halber ſei erwähnt, daß Helium auch zum Füllen
von Luftballons empfohlen worden iſt.‟ Dieſes Helium, das
noch vor 15 Jahren den Ruf der größten Seltenheit hatte, wird
heute zu Hunderttauſenden von Kubikmetern hergeſtellt, ſo daß
jetzt der Preis eines Kubikfußes nur wenige Cent beträgt. Trotz=
Vom Tage.
Der Preußiſche Landtag lehnte am Donnerstagnachmittag die
gegen den Innenminiſter Severing eingebrachten
Mißtrauens=
anträge in namentlicher Abſtimmung mit 229 gegen 196 Stimmen ab.
Wie verlautet, wird Major Pabſt, deſſen
Auswei=
ſung aus Oeſterreich bekanntlich rückgängig
ge=
macht wurde, am kommenden Dienstag, alſo zwei
Tage nach den öſterreichiſchen Wahlen, in Wien eintreffen.
Im engliſchen Unterhaus brachte geſtern der Erziehungsminiſter
Trevelyan in zweiter Leſung den Geſetzentwurf zur Erhöhung des
ſchul=
pflichtigen Alters auf 15 Jahre ein. Die Geſetzesvorlage bezweckt eine
Reorganiſation des geſamten Erziehungsweſens, ſowie Maßnahmen zur
Erleichterung des engliſchen Arbeitsmarktes. Nach den Ausführungen
des Miniſters würde durch das Geſetz etwa 150 000 erwachſenen
Per=
ſonen Arbeitsgelegenheit geſchaffen, wenn etwa 300 000 Kinder um ein
Jahr länger dem Arbeitsmarkt ferngehalten werden.
Im belgiſchen Budget für das Jahr 1931 ſind einer
Mitteilung des belgiſchen Finanzminiſters zufolge, die
urſprüng=
lichen Kreditanforderungen um 800 Millionen Franken gekürzt
worden, ſo daß es möglich ſein wird, im außerordentlichen Etat
307 Millionen Franken für die
Landesverteidi=
gung bereitzuſtellen. Außerdem werden 620 Millionen
Franken für den gleichen Zweck durch eine Anleihe
aufgebracht.
Zu der in der engliſchen Preſſe erneut aufgetauchten Nachricht,
daß der Gouverneur der Federal Reſerve Banken,
Hartiſon, gelegentlich einer Europareiſe mit den Leitern der
Emiſſionsbanken in London, Paris und Berlin über ein
Mora=
torium für die Reparations= und
Kriegsſchul=
denzahlungen verhandeln werde oder gar ſchon einen
ferti=
gen Plan dafür in der Taſche habe, wird im amerikaniſchen
Staatsdepartement nachdrücklich erklärt, daß dort von einer ſolchen
Abſicht Harriſons nicht das Geringſte bekannt ſei. (!) Jedoch
konnte das Staatsdepartement die Tatſache nicht beſtreiten, daß
Harriſon geſtern ſeine Europareiſe bereits angetreten hat.
Rom tragen würde, ſolange es noch Verbündete hat, durch
deren Opferung es Italien bezahlt machen könnte. Der klare
Hinweis auf Italiens Drang nach Oſten in der letzten Rede
Muſſolinis wurde in Jugoſlawien mit geballter Fauſt, die
aller=
dings in der Taſche belaſſen wurde, vermerkt.
Darum wäre es nur natürlich, wenn Belgrad mit ſeinen
Fanfaren gegen das deutſche Volk endgültig Schluß gemacht
hätte. Unſinnig und von der Bevölkerung mit Unbehagen, ja
mit Aengſtlichkeit verfolgt, waren dieſe feindſeligen
Aeußerun=
gen. Vielleicht deutet ein Artikel in der „Politika” auf eine
Schwenkung hin. Er ſtammt aus der Feder des früheren
Miniſters Dr. Lazar Markowitſch und behandelt den Genfer
Mißerfolg in der Frage der Sicherſtellung gegen den Krieg.
Der Verfaſſer beſpricht „bekümmert und enttäuſcht” die mageren
Ergebniſſe der Genfer Herbſttagung und erklärt, daß beſonders
die Konvention für die finanzielle Sicherſtellung angegriffener
Staaten ſo verwäſſert worden ſei, daß ſie keine Sicherſtellung
gegen Krieg mehr bedeute. Man ſehe im Gegenteil den völligen
Krach dieſer ſchönen Idee voraus. Jugoſlawien müſſe daher
für ſeine Sicherheit ſelber ſorgen und es werde dabei den
größ=
ten Erfolg erzielen, wenn es eine Politik betreibe, die die
Kon=
flikte auf allen Seiten verringere.
Heſſen ſtimmk gegen die Tabakſtiener=Erhöhung.
* Das Heſſiſche Geſamtminiſterium beſchloß geſtern, im
Reichs=
rat gegen die von der Reichsregierung geplante beträchtliche
Tabakſteuererhöhung zu ſtimmen. Der Beſchluß, der vor allem
im Intereſſe unſeres einheimiſchen Tabakbaues liegt, wird in
gleicher Weiſe von Verbraucherſchaft und Induſtrie begrüßt
werden.
Die Verkaufszeit an den Advenkskagen.
* Die Zentrumsabgg. Weſp=Späth beantragen beim Landtag
einen Beſchluß, die Regierung aufzufordern, nur noch zwei
Verkaufs=Sonntage vor Weihnachten, und zwar
nur den ſogenannten Silbernen und Goldenen Sonntag, zu
ge=
nehmigen. — Es iſt kaum anzunehmen, daß die Regierung dieſer
Anregung nachkommen wird. Erfahrungsgemäß wickelt ſich
gerade an den Adventsſonntagen der Weihnachts=Einkauf der
ländlichen und berufstätigen Bevölkerung ab. Bei der ohnehin
troſtloſen Geſchäftslage halten wir es für nicht gerechtfertigt, die
Einkaufsmöglichkeiten an den vier Adventstagen noch zu
unter=
binden.
Die gleichen Abgeordneten verlangen außerdem ein
Reichs=
geſetz, wonach die Arbeitgeber verpflichtet ſein ſollen, ihre
Lehr=
linge nach Beendigung, ihrer Lehrzeit mindeſtens noch drei
Monate als Geſellen, oder Angeſtellte zu behalten und den zu=
„6 Tariflohn zu zahlen.
Beginn der Abrüſtungsdebakte
Die Welt warkek immer noch anf
entſcheidende Tal.
Gent. G
Die 7. Tagung des Vorbereitenden Abrüſtr
wurde am Donnerstag vormittag von dem holländiſſſu
in Paris, Loudon, dem langjährigen Vorſitzenden z.
eröffnet. 32 Staaten ſind bei den Verhandlungen
den Nichtmitgliedſtaaten des Völkerbundes haben
die Vereinigten Staaten, Sowjetrußland und
die=
treter entſandt. Zum erſten Male nehmen Irland
an den Arbeiten teil.
In ſeiner Eröffnungsrede wies Loudon dararn
Arbeiten des Vorbereitungsausſchuſſes im vorigen
ſicht auf die bevorſtehenden Verhandlungen der Lorru
konferenz ausgeſetzt worden ſeien. Loudon gab em
ſtellung der Ergebniſſe dieſer Konferenz, der Verkk.
Sicherheitskomitees und der diesbezüglichen Beſchh.
Völkerbundsverſammlung. Die Aufgabe des 2
ſei die Formulierung der Methodenf
grenzung und Herabſetzung der Rüſttu
Ideal einer vollſtändigen Abſchaffung aller Rüſſtu
Augenblick noch nicht erreichbar. Die jetzige
Tagn=
unbedingt zu einem endgültigen Abſchluß ihrer Als
Aufſtellung eines Konventionsentwurfes kommen.
Dentſchland forderk Klarheift
Nach Loudon erinnerte der deutſche Delegierte, eſ.
an ſeine Erklärung vom 4. Mai 1929, in der er vi
gen für die deutſche Regierung völlig unannehmben
abgerückt ſei und die Verantwortung für die wein
des Konventionsentwurfes der Mehrheit des Anz
laſſen habe. Die deutſche Regierung könne einer
vention, auch wenn ſie nur eine erſte Etappe darſri
zuſtimmen, wenn ſie alle Rüſtungselemente erfaſſi
derung wurde die Konvention in ihrer jetzigen E
recht. Beharre die Mehrheit des Ausſchuſſes auf ihheß
Standpunkt, dann könne man ſich von den weitere:
Ausſchuſſes nichts verſprechen, und es ſei dann das
beiten ſobald als möglich zum Abſchluß zu brin e
Völkerbundsrat im Januar die
Abrüſtungskonfere=
politiſche Entſcheidung über die Abrüſtung falle, u
lichen Termin, nämlich zum 1. November 1931, ei-b)
Deutſchland lege Wert darauf, daß ſein Vorſchlag
geſchränkte Veröffentlichung des gegenwärtigen 2il
aller Länder als Grundlage der kommenden Ko f1
lungen außerhalb des jetzt zur Verhandlung ſtehen:“
entwurfs vom Ausſchuß erörtert werde. DeutHii
dert Klarheit, ob man jetzt tatſächlich zum Au
beiten und zur Einberufung der Abrüſtungskonv/
wolle. Ein weſentlicher Teil der heutigen internat
rigkeiten ſei auf die Verſchleppung der Abrüſtung 51
führen. Deutſchland verlange daher, daß man ſo ſſ.
lich zu einer entſcheidenden Herabſetzung ſämtli üe
ſchreitet.
Rußlands Skandpunkk.
Der ruſſiſche Delegierte Litwinow gab eine
rung ab, in der er die grundſätzliche Haltung da‟
rung zu den Arbeiten des Völkerbundes über
darlegte. Die Theſe: erſt Sicherheit, Euſ
ſtung ſei zuverwerfen. Die ruſſiſche
verzichte darauf, ihre ſämtlichen abgelehnten Abm
jetzt wieder vorzubringen, ſondern beſchränke ſich aut
ren Anträge bezüglich der Reſervaß
Kriegsmaterials. Beharre die Me
Ausſchuſſes dabei auf ihrer bisherigen neg
tung, dann werde die Sowejetdelegatiand
Offenheit ſich an den weiteren Ar=f
Ausſchuſſes desintereſſieren.
Im Anſchluß an dieſe Erklärung Litwinowsi W
Präſidenten einmal mit einem geſchäftsordnung /
weis unterbrochen wurde, kam es zu einem 3:
der Präſident erklärte, es ſei ihm nicht möglichn
franzöſiſche Ueberſetzung der Erklärung Litwinovſtl
zu laſſen. Zum Proteſt gegen dieſe Anordnung de=ß
verließen die zahlreich erfchienenen Vertreter der?
ſchleſſen den Sitzungsſaal. Es ſprach dann nos
Cecil.
Nach längerer Ausſprache beſchloß der Ausd
reits erledigte Anträge und Beſtimmungen des
behandelt werden könnten, wenn entſprechende /
eingereicht werden. Der Ausſchuß vertagte ſich ſeß
tag vormittag.
dem iſt die Füllung eines Zeppelins natürlich wegen der großen
Menge von Helium, die dafür beanſprucht wird, ſehr teuer.
Beſonders wichtig iſt darum die Frage, wie ein Abblaſen des
Heliums in großen Höhen vermieden werden kann. Wir wiſſen,
daß die furchtbare Kataſtrophe des amerikaniſchen Luftſchiffes
Eine erleſene Tiſchgeſellſchaft beim Bankett der amerikaniſchen Handelskammer in Berlin. gend groß wird.
Von rechts nach links: Geheimrat Oskar v. Miller, Dr. Eckener, Frederick King, der Präſident der ſtoffgas abgeblaß
amerikaniſchen Handelskammer, bei der Begrüßungsanſprache, und Botſchafter Sackett.
Heliumgas hat I
die Notwendigkeit an den Lenker eines Luftſchiſ
den Ueberdruck durch Abblaſen von Füllgas zu
muß er wenigſtens die Möglichkeit haben, das kan
gas zu ſchonen, das für uns beſonders dadurc.
iſt, weil es nur von Amerika und nicht in beli.
zu haben iſt. (s
in dem neuen B=
Maßnahmen
ge=
müſſen, um dieſec
beſeitigen. Ecken
reits vor
Jahra=
digkeit derartigee
eingeſehen und
gemacht, durch
blaſen des
teuren=
flüſſig wird. S
geht dahin, daß
Gaszelle durch
zwei Teile gete
zwar in einen guf
ungefähr zwei 21
ſamtinhalts der 9
halb der Schotte
einen kleineren
Drittel der Zell
halb der
Schotte=
ſchotte befindet
das ſich nur
na-
läßt. Die Gasze.!
ſo gefüllt, daß Ei‟
Helium enthält
Teil
Waſſerſtoff-
kann nun mit v.1.
aufſteigen, und rre.
Höhe von 600 M f.
der der Ueberd
einer Vorrichtum=
„Shenandoah” durch das Verbot des Abblaſens von Helium
er=
folgt iſt. Durch den Ueberdruck, der in den Gaszellen auf dieſe
Weiſe entſtand, platzten die Zellen und verurſachten das
Un=
glück. Andererſeits iſt aber unter Umſtänden das Abblaſen von
großen Mengen des Füllgaſes erforderlich. Bei dem erſten
Amerika=Flug Eckeners mußten nicht weniger als 22 000
Kubik=
meter Waſſerſtoffgas abgeblaſen werden, um die
Luftdruckunter=
ſchiede in den verſchiedenen Höhen auszugleichen. Wenn nun
Raum, um ſich
das Ventil, das ſich nach unten durch Druck b.‟
dem Drucke des Heliums nachgibt, ſo daß das
gas entleerte Drittel der Gaszelle nunmehr das N"
Helium aufnehmen kann. Jetzt iſt auch jede ie
mieden und ein Abblaſen des teuren Heliumg.‟,
erforderlich. Vielleicht iſt dieſe oder eine ahl.
geeignet, in das Luftſchiff eingebaut zu werge.”
verfolgten Ziele zu erreichen.
Freitag, den 7. November 1930
Gehalts=und Preisabbauaktion
un der Länder auf Kürzung der Beamkengehälter ſchon ab 1. Januar 1931 zwecks Deckung ihres
Nie Regierung rechnel mik einem Ausgleich der verringerken Einnahmen durch den Preisabban.
kürzungsgeſetz wurden alle Abänderungsanträge und Anregungen bis
zur zweiten Leſung im Ausſchuß zurückgeſtellt. Man kam weiter über=
Arebungen im Reichsrak
ein, alle Vorlagen zum Finanzplan in zwei Leſungen zu beraten. Am
ue rverlegung der Gehaltskürzung.
* Berlin, 6. Nov. (Priv.=Tel.)
z at iſt, wie wir bereits mitteilten, darüber ge=
, die Kürzung der Beamtengehälter
if den 1. Januar 1931 vorzuverlegen.
Nie=
t jetzt die Anregung dazu gegeben haben.
Ham=
eFchiedenen Zeitungen genannt worden iſt,
demen=
aller Entſchiedenheit, daß ſein Vertreter einen
y geſtellt habe. Nach unſeren Informationen
is hinter den Kuliſſen bereits ſehr eifrig über die
herhandelt zu werden auf der Grundlage, daß
ichr als Kuhhandelsobjekt zwiſchen
Reichsregie=
ſtyhrrat ausgetauſcht werden ſoll. Die Länder wollen
hut Sinverſtanden erklären, daß infolge der 6
prozen=
hrg der Beamtengehälter das Reich ihnen 100
niger an Steuern überweiſt. Ein Vierteljahr der
jyws macht aber ungefähr dieſen Betrag aus. Wenn
„tskürzung bereits vom 1. Januar 1931 an laufen
ſauureechnen ſich die Länder einen Gewinn heraus, der
ire, wie ihnen das Reich im nächſten Etatsjahr
Awäſen würde. Das Loch in ihrem Etat wäre—
ſor auf Koſten der Beamtenſchaft — ſo
cter Standpunkt der Länder. Es wird aber noch
briſſſichtspunkt herausgeſtellt. Man hat
ausgerech=
on Schlichtungsverfahren, die auf
indigter oder noch zu kündigender
6ium1. Januar zu erwarten ſind, über eine
hieweiter erfaßt werden. Da die
Reichsregie=
hihloſſen iſt, Lohnſenkungen auch in
uen Schiedsſprüchen durchzuführen,
11 Januar 1931 ein Großteil der deut=
Alicer ſchon mit verringerten
Einnah=
uſ en haben. Es wird daher als ein Akt aus=
Erechtigkeit hingeſtellt, wenn dann gleichzeitig auch
n ihren Bezügen gekürzt würden. Die
Regie=
cwabei, bis zum Jahresſchluß die
Preis=
noweit vorgetrieben zu haben, daß die
verrin=
irahmen durch den Abbau der Preiſe
hütem werden, und das Realeinkommen mindeſtens
ſeeve. Wie die Verhandlungen im Reichsrat
aus=
tigen
ſteht zunächſt noch dahin. Offiziell iſt noch kein
der
Wbruſt=
itz die Bezüge bereits zum 1. Januar 1931 zu
daß man
Beamkenverkreter beim Reichsfinanz-
HMür gegen die geplanke Vorverlegung.
huh ift des Deutſchen Beamtenbundes „Der
Be=
ho nimmt in ſeiner neueſten Nummer Stellung
ieC edanken die Gehaltskürzungen
be=
mulanuar 1931 eintreten zu laſſen und
in=
iAsſdahin, daß durch die Vorverlegung des Termins
Mezuung die 100 Millionen, die die Länder aus den
ar Wehaltskürzung an das Reich abgeben ſollten und
er
enſnollen, aus der Beamtenſchaft herausgeholt werden
re
Jihrem weiteren Ausführungen macht die Zeitſchrift
hhfr entſchiedenem Ton gegen den Plan einer
Vorver=
in
ſyurd verweiſt dabei darauf, daß an ſich ſchon die
eiterel lſuies Deutſchen Beamtenbundes zum
Ge=
üſiungsgeſetz ablehnend ſein müßte, da
hfſeskürzung eine Sonderbelaſtung dar=
8 (öchluß wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß
ſſchen, die unmittelbar nach dem Bekanntwerden der
ür gerüchte von Vertretern des Beamtenbundes dem
inäſter gemacht worden ſeien, zu dem Ergebnis
füh=
itse Vorverlegungspläne noch einmal einer
Nach=
ezggen werden.
eel akungen der Reichsraksausſchüfſe.
gren Ausſchüſſe des Reichsrats beendeten am Donnerstag
Aſt des Reichsfinanzminiſters Dietrich die Beratung des
Mä Einſchränkung des Perſonalaufwandes in der
öffent=
y.. Ebenſo wie in dem am Mittwoch beratenen Gehalts=
aus. — Donnerstag, den 6. November.
Die ſchöne Helena.
Dperette von J. Offenbach.
WaKylveſter Bunſel den Paris. Es iſt, als ob
Fuſge zuwüchſen, ſobald er in der Operette ſteht, und
hrur auf dieſem Boden die Entfaltung ſeiner
Fähig=
eſänge. Hier kann er ſich frei bewegen, er beherrſcht
blakt die Szene, er ſingt ſeinen Part mit Geſchmack
eſanglichen Können, wie er das alles heute als
hereſt der Sonja Karzau war flott und friſch
Wannz ohne Singen, nur mit Deklamieren, wie es ge=
Waher die Aufgabe nur halb erfüllt.
rguten wir uns der Rückkehr Käte Walters als
Nach längerem Krankſein nun den Spielplan wieder
zurrd.
v. H.
Sameswegs leicht zu ſpielen ſind, und die ſie friſch,
Mit bemerkenswertem rhythmiſchen Feingefühl wie=
Elonders gefiel der „Coucou” von Daguin und
Miden Sonaten von Scarlatti.
MMol=Sonate op. 31 von Beethoven gab die junge
wfals eine ſtarke Talentprobe. Vieles war im
But, auch bewährte ſich der ſchöne differenzierte
Eus. Hervorheben wollen wir auch die Klarheit
ScAtung. Daß bei dieſem Werk noch manche Wünſche
Nn bei der Jugend der Künftllerin eigentlich ſelbſt=
Leas Inhaltliche einer ſolchen ganz tiefen und ganz
Nen Sonate verlangt von dem Ausführenden eine
Snß, die erſt almählich heranreift, und auch klang=
Fraſt nicht überall aus. Zwei Gedächtnisfehler
Heſſiſches Landeskheaker.
Alavier=Abend Wilma Weyns.
EWmm. — Donnerstag, den 6. November 1930.
Wilma Weyns von Herzen zum Erfolg ihres er=
Ryonzertes beglüchwüſchen. Sie iſt ein ſtarkes
Ta=
ſarlicher, urſprünglicher Muſikalität, von vortreff=
R Begabung, und hat trotz ihrer Jugend ſich ſchon
ues Können erworben. Zu dieſer Anlage geſellt ſich
Sue, die geſtellten künſtleriſchen Aufgaben zu mög=
AI und Ausdruckswirkung zu bringen und eine nicht
ASeit von Hemmungen, die ſich dieſen Abſichten
ent=
omnten. Sie begann mit einer Gruppe von Kompo=
A: Jahrhunderts, kleineren Formen von Couperin,
aeau und Domenico Scarlatti, charaktervollen
Freitag früh ſoll die erſte Leſung des Geſetzentwurfes über die
Aus=
gleichung der Haushalte von Reich, Ländern und Gemeinden, das
ſoge=
nannte Plafond=Geſetz, vorgenommen werden. Darauf ſoll die Beratung
über den Geſetzentwurf zur Weitererhebung der Zuſchläge zur
Einkom=
menſtener, der Ledigenſteuer und der Aufſichtsratsſteuer folgen.
Schließ=
lich ſoll auch noch die Etatsberatung am Freitag begonnen werden. Für
Samstag iſt die Erörterung der Novelle zur Tabakſteuer in Ausſicht
genommen. Am Montag und Dienstag ſollen interne Beſprechungen
über den Etat ſtattfinden. Am Mittwoch wollen die vereinigten
Aus=
ſchüſſe alle mit dem Wohnungsbau zuſammenhängenden Fragen beraten,
nämlich das Baufinanzierungsprogramm und die Aenderungen der
Wohnungsgeſetzgebung, ferner auch die Nealſteuerſenkung. Die
Reichs=
ratsausſchüſſe hoffen, am Mittwoch auch noch die zweite Leſung aller
Vorlagen vornehmen zu können, die zum Finanzplan der
Reichsregie=
rung bisher vorliegen.
Ein Antrag auf Vorverlegung des Gehaltskürzungstermins auf den
1. Januar 1931 wird zur zweiten Leſung erwartet. In
parlamentari=
ſchen Kreiſen nimmt man an, daß eine Annahme dieſes Antrags
durch=
aus möglich ſei.
In einigen Kreiſen hat es überraſcht, daß in dem Geſetz über die
Beſchränkung des Perſonalaufwandes bei den öffentlichen Betrieben die
Kürzung der Gehälter bei der Reichsbahngeſellſchaft nicht in der Muß=
Form enthalten iſt. Das hat allein formalen Grund. Wäre die Muß=
Vorſchrift gewählt worden, dann wäre das Reichsbahngeſetz verändert
worden, wozu eine qualifizierte Mehrheit notwendig iſt. Da dieſe aber
nicht zu erreichen iſt, ſo iſt die Aufforderung an die Reichsbahn gerichtet.
Die Reichsbahnverwaltung hat aber das Recht, ihre Perſonalbezüge
denen der Reichsbeamten anzupaſſen und wird, wie ſie bereits
ange=
kündigt hat, von ihrer Vollmacht Gebrauch machen.
Der Reichsrat beſchließl Senkung der Berkehrsſtener.
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Donnerstags=Sitzung einen
Geſetzentwurf über die Deutſche
Golddiskont=
bank. Es ſtand dann der Entwurf einer Verordnung zur
Sen=
kungder Verkehrsſteuer zur Beratung. Sie ſieht den
Er=
laß der Geſellſchaftsſteuer, der Grunderwerbsſteuer und der
Wert=
zuwachsſteuer bei Verſchmelzungen und
Umwandlun=
gen von Kapitalgeſellſchaften vor. Darüber hinaus
wird der allgemeine Satz der Geſellſchaftsſteuer von
4 auf 2 Prozent und die Wertpapierſteuer
grund=
ſätzlich auf 1 Prozent ermäßigt. Eine Aenderung
wurde bei der Grunderwerbsſteuer vorgenommen, bei
der für den Fall des Einbringens von
Grund=
ſtücken in eine Kapitalgeſellſchaft uſw.
grundſätz=
lich der Einheitswert maßgebend ſein ſollte. Die
Ausſchüſſe waren der Meinung, daß dieſe Frage, ob Einheitswert
der gemeiner Wert, allgemein bei einer Ueberprüfung der
Grund=
erwerbsſteuer geregelt werden müſſe. Eine weitere Aenderung
geht dahin, daß von der Steuervergünſtigung nicht
nur, wie die Vorlage vorſieht, ſogenannte
Grundſtücks=
verwertungsgeſellſchaften, ſondern auch
Grund=
ſtücksgeſellſchaften ausgeſchloſſen ſein ſollen. Der
Reichsrat ſtimmte der Vörlage mit den
Aende=
rungen mit Mehrheit zu. — Die nächſte
Reichsrats=
ſitzung findet erſt am 20. November ſtatt.
Die erhöhlen Ablieferungen der Poſt an das Reich.
Bisher hatte die Reichspoſt auf Grund des Reichspoſt=
Finanzgeſetzes einen Teil ihrer Betriebsüberſchüſſe an die
Reichskaſſe abzuliefern. Mit Rückſicht auf die gegenwärtige
Notlage des Reiches haben Reichspoſt= und Reichsfinanzminiſter
gemeinſam eine Novelle zum Poſtfinanzgeſetz ausgearbeitet,
wo=
nach die Poſt künftig einen beſtimmten Prozentſatz von den
Betriebseinnahmen, alſo nicht nur vom Gewinn, abliefern ſoll.
Der Reichspoſt=Verwaltungsrat hat dieſer Aenderung des
Ge=
ſetzes zugeſtimmt. Die Novelle kann nun nach Genehmigung
durch das Kabinett dem Reichsrat zugeleitet werden.
Außerdem ſollte in der Novelle gleichzeitig beſtimmt
werden, daß die 62 Millionen RM., die die
Reichs=
poſt durch den beabſichtigten allgemeinen
Ab=
bau der Beamtengehälter erſpart, reſtlos der
Reichskaſſe zugute kommen ſollen. Das Notopfer
der Beamten iſt jedoch eine auf drei Jahre befriſtete Maßnahme.
Deshalb, erhob ſich im Reichspoſt=Verwaltungsrat
Wider=
ſpruch dagegen, daß man auf die Dauer geſetzlich feſtlege,
die Erſparnis ſolle an das Reich fallen. Der Widerſpruch des
bewieſen das Ringen mit dem Stoff, der von der techniſchen
Seite aus am beſten bewältigt wurde, wenn auch manches
ge=
rade durch die faſt virtuoſe Auffaſſung nicht ganz beethoveniſch
war. Zeigte der Beethoven alſo noch deutlich das Werdende und
Reifende in Wilma Weyns, ſo empfand man, daß ſie ſich bei der
letzten Gruppe, den Kompoſitionen neueren Gepräges, auf einem
ihr beſonders liegenden Gebiet befand.
So gelangten Toccata und Marſch von Serge Prokofieff zu
famoſer, charaktervoller Wirkung, und die Freiheit der
Geſtal=
tung, die Selbſtverſtändlichkeit des Vortrags wirkten beſonders
verheißungsboll. Den Höhepunkt des Abends bildeten aber
zweifellos die Werke von Debuſſy, die ſo fein im Anſchlag, ſo
ſchwebend in Dynamik, ſo klar in ihrer eigenartigen Harmonik
erſtanden, daß man reſtlos ſeine Freude daran haben durfte.
Feux d’artifice war unter ihnen die ausgezeichnetſte Leiſtung
durch die Feinheit der Wiedergabe der Tonmalereien. Das
phan=
taſtiſche Stück von Chabrier hielt die gleiche Höhe. Der ſtarke
Beifall nötigten Wilma Weyns noch drei Zugaben ab, unter
denen der keck und drafgängeriſch geſpielte Hindemith es
be=
dauern ließ, daß nicht einige Stücke von ihm auf dem Programm
ſtanden.
Der ganze Abend war ein ſchöner vielverſprechender Anfang
einer Künſtlerlauſbahn. Mögen die ſtarken Hoffwungen, zu
denen ſolche Leiſtungen berechtigten, ſich in einem recht lange an=
F. N.
dauernden künſtleriſchen Aufſtieg verwirklichen.
Berliner Uraufführungen.
Die Städtiſche Oper brachte eine „neue” Oper von
Monſieur Daniel Francois Eſprit Auber, des 1782 geborenen
und 1871 verſtorbenen franzöſiſchen Opernkomponiſten, deſſen
Werke ſeinerzeit durch Leichtigkeit, Grazie und zuförderſt pikante
Rhythmik auffielen. Lang, lang iſts her! Aubers Muſik hat im
Beſtfalle eine muſikgeſchichtliche Bedeutung; die Pikanterie ſeiner
Art wirkt heute, milde geſagt, verſtaubt. Noch verſtaubter das
Buch der Oper, das ſich mit der geheimen Heirat der anno
dazu=
mal berühmten Schauſpielerin Henriette Sonntag mit dem
Gra=
fen Roſſi beſchäftigt. Weder die Bearbeitung Alfred
Gutt=
manns, noch die pompöſe ſzeniſche Aufmachung und die famoſe
Aufführung konnten der „Botſchafterin” die jetzt „
Ver=
tauſchte Rollen” genannt wird, auf die Beine helfen. Ein
Fehlgriff der Städtiſchen; ſolche Ausgrabungen ſind gänzlich
überſlüſſig!
Und ebenſo überflüſſig die nicht endenwollende
Dramatiſie=
rung der Lebens= und Liebesgeſchichte von Eliſabeth, Königin
von England. H. R. Lenormand franzöſiſcher
Bühnenhand=
werker von anſehnlichem Format, fühlte ſich veranlaßt, dieſen
abgeklapperten Stoff neu zu bearbeiten. Der Verfaſſer hat
Seite 3
Verwaltungsrates fand auch in einer Entſchließung ſeinen
Nie=
derſchlag. Der Reichspoſtminiſter zog daraufhin,
wie wir hören, dieſen Teil der Vorlage zurück. Die
über die allgemeine Poſtablieferung
hinaus=
gehende Zahlung der durch die Kürzung der
Poſt=
beamtengehälter erſparten Beträge an das
Reich muß alſo von Jahr zu Jahr durch
beſon=
dere Vorlagen beſchloſſen werden.
Verkreter der Grünen Fronk beim
Reichskanzler.
Die polikiſche Auswirkung der Neubildung der
Grünen Fronl.
Berlin, 6. November.
Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute im
Bei=
ſein des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft Schiele
die in Berlin anweſenden Vertreter der Grünen Front,
die auf den außerordentlichen Ernſt der Lage in der Landwirtſchaft
hinwieſen und in einem an den Reichsernährungsminiſter
gerich=
teten Schreiben diejenigen Maßnahmen auf den
wichtig=
ſten Gebieten in Vorſchlag brachten, deren ſofortige
In=
angriffnahme notwendig ſei. Sie wieſen insbeſondere
auf die große Eilbedürftigkeit der zu treffenden Maßnahmen hin.
Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsminiſter Schiele
be=
tonten, daß ſich die Reichsregierung der überaus ſchwierigen
Lage der deutſchen Landwirtſchaft durchaus
be=
wußt ſei. Das Reichskabinett habe bekanntlich bereits vor
einigen Tagen, nämlich am 25. Oktober, gewiſſen Vorſchlägen des
Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft ſeine
Zuſtim=
mung erteilt, und es beſtehe im Reichskabinett Uebereinſtimmung
darüber, daß dieſe dringendſten Maßnahmen nun auch
beſchleunigt in Kraft treten müßten.
* Die politiſche Bedeutung der wiederhergeſtellten Grünen
Front iſt nicht zu verkennen. Die Deutſchnationalen ſehen darin
einen Erfolg ihrer Politik und glauben nun wieder, die
Land=
wirtſchaft geſchloſſen hinter ſich zu haben. Das iſt nur ſehr
be=
dingt richtig. Tatſächlich iſt doch heute nur der Zuſtand
wiederhergeſtellt, wie er vor der
Reichstags=
auflöſung beſtand, daß die Landwirtſchaft ohne
Rückſicht auf politiſche Bindungen eine rein
ſachliche Politik verfolgen will. Wenn ſie darin
Unterſtützung bei der Regierung findet, dann wird ſie das
ſelbſt=
verſtändliche Intereſſe daran haben, dieſe Regierung nicht zu
ſtürzen. Die Deutſchnationalen aber werden dann wieder vor
die gleiche Frage geſtellt, ob ſie ihren landwirtſchaftlichen
Wäh=
lern gegenüber eine Regierungskriſe verantworten können, wenn
dadurch mittelbar und unmittelbar Hilfsmaßnahmen zum Nutzen
der Landwirtſchaft hinausgezögert werden. Man kann die Dinge
alſo auch ſo ſehen, daß die Wiedererrichtung der Grünen
Front nicht nur ein perſönlicher Erfolg des
Er=
nährungsminiſters iſt, ſondern auch ein
Akti=
vum für das Kabinett, das dadurch vielleicht ſachlich die
Möglichkeit in die Hand bekommt, eine rein parteipolitiſche
Oppo=
ſition der Deutſchnationalen zu unterbinden.
Der Reichslandbund forderk Amneftie für die
verurkeillen Bauern.
* Berlin, 6. Nov. (Priv.=Tel.)
Das Präſidium des Reichslandbundes hat bei der
Reichs=
regierung und dem Reichspräſidenten den Antrag geſtellt, den
in den verſchiedenen Bauernprozeſſen Verurteilten Amneſtie zu
geſvähren, da in den Urteilen ausdrücklich anerkannt ſei, daß
die Verurteilten in ſelbſtloſer Weiſe und nur aus dem Drang
der Solidarität mit ihren notleidenden Berufsgenoſſen
gehan=
delt hätten. Eine Amneſtie bewieſe das Verſtändnis für die
Verzweiflung und das Elend in der Landwirtſchaft. Daß
die=
ſer Vorſtoß irgendeinen praktiſchen Erfolg in dieſer Form haben
wird, muß man bezweifeln. Nach der Reichsverfaſſung
iſt die Amneſtie Recht der Länderregierungen.
In Preußen aber werden die Sozialdemokraten von einer
all=
gemeinen Begnadigung vor allem der ſchleswig’ſchen „
Bomben=
werfer” nichts wiſſen wollen. Der Umweg über das
Reich aber verlangt eine Zweidrittel=
Mehr=
heit. Die iſt zwar bei der letzten Amneſtie für die „
Feme=
mörder” erreicht worden — gegen die Sozialdemokraten! —, aber
nur weil Kommuniſten und Nationalſozialiſten zuſammen
mit=
gingen. Daß die Kommuniſten bei einer Amneftie für die
Bauern mitmachen, iſt aber kaum anzunehmen. Der Weg über
das Reich wird alſo kaum gangbar ſein.
nichts Grundlegendes und Weſentliches zu ſagen; ſeine „
Eliſa=
beth, Königin von England” die jetzt ſogar die
Welt=
uraufführung im Berliner Leſſing==Theater erlebte,
bleibt ein papierener hiſtoriſcher Bilderbogen. Ganz gewiß kein
Drama von heute und für heute. Da könnte man ebenſogut den
„Graf Eſſex” von Heinrich Laube ſpielen, entſtanden vor genau
vierundſiebzig Jahren. Hofburgtheaterdirektor Laube, eines der
führenden Häupter des Jungen Deutſchlands, hat die
Bühnen=
technik windeſtens ſo vollendet beherrſcht wie ſein neuzeitlicher
Nachläufer Monſieur Lenormand!
Die „Gruppe junger Schauſpieler” zeigte zunächſt
in einer Nachtvorſtellung ein beachtliches Werk. Das Schauſpiel
in fünf Bildern „Flucht nach Schanghai” vermittelt
end=
lich die Bekanntſchaft mit einem urbegabten, wenngleich noch nicht
ganz gereiften Dramatiker: Werner Ackermann. Gut
aus=
gearbeitet der dankbare Hinter rund: Die Gegenſätze zwiſchen
dem alten und dem neuen Rußland. Ueberaus plaſtiſch die
Schilderung der Charaktere, feſſelnd die Handlung, welche die
Flucht zariſtiſcher Emigranten und ihre Konflikte mit den
Bol=
ſchewiſten erzählt. Ackermann ſchrieb beileibe kein Tendenzſtück;
ihm gelingt Schichſalsgeſtaltung! Kein Reißer, ſondern ein ernſt
zu nehmendes Werk eines talentierten Mannes, einer neuen
Hoffnung für die deutſche Bühne! Starker, verdienter Beifall
rief die Beteiligten ungezählte Male hervor. Weniger erfreulich
fiel leider die Vorſtellung der ebenfalls neuen Autorenfirma
Döblin=Fanta in der Komiſchen Oper aus. Das
Werk „Venus im Mondſchein” wird die Operette
be=
ſtimt nicht vor dem Untergang retten, der dieſer
Bühnengat=
tung angeblich wieder einmal bevorſteht.
Im Roſe=Theater, dieſer vorbildlich geleiteten
Volrs=
bühne des Oſtens, kam „Kukuli” ein amerikaniſcher” Schwank
von Jager=Schmidt zur Uraufführung. Ein
Negermäd=
chen platzt da in den Kreis raſſenſtolzer Franzoſen, und ſtellt
allerhand Luſtiges an. Das gut geſpielte Unterhaltungsſtück
wurde begeiſtert beklatſcht.
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
— Ferdinand Bruckners Schauſpiel „Eliſabeth
von England”, das ſoeben an zahlreichen Bühnen zur
Erſtauffüh=
rung gelangte, iſt als Buch im Verlage von S. Fiſcher, Berlin,
er=
ſchienen.
Wie deutſche Wifſenſchaft geſchätzt wird. Wie ſehr das Ausland die
deutſche Wiſſenſchaft ſchätzt, geht aus der ſteigenden Zahl der
auslän=
diſchen Studierenden an den deutſchen Hochſchulen hervor. Von den
400 jungen Türken, die zurzeit in europäiſchen Ländern ihren Studien
obliegen, entfallen auf Deutſchland nicht weniger als etwa 250 gegen
100 in Frankreich, je etwa 20 in Belgien und der Schweiz, 8 in
Eng=
land uſw.
Mannan
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Freitag, den 7. November 1930
Seite 5
1- der Landeshalpiftadt.
Darmſtadt, den 7. November.
ſt Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
chſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag
ür Maſchinenbau Herrn Otto Clemm, Direktor
(brik Mannheim=Waldhof, in Würdigung ſeiner
Die Zellſtoffinduſtrie die Würde eines „
Doktor=
tenhalber” verliehen.
„uen=Ehrung des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
zuner und Kriegerhinterbliebenen. In der am Mitt=
7 „Hanuar Hof” ſtattgefundenen Verſammlung der
armſtadt des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
ſiſck, daß die Gefallenen=Ehrung und Filmvorführung
Kriegsopfer” am vergangenen Sonntag im „
Union=
alen Beteiligten den tiefſten Eindruck hinterlaſſen
koniſtaltung wurde freundlichſt unterſtützt von der
virabſetzung der Gebühren für die Straßenbahn=
GSärtnereibeſitzer Hermann Schulz, Erbacher Straße,
mackvolle Ausſtattung der Bühne mit
Lorbeer=
ſanſtigem Grün ſowie die Lieferung der beiden
auf dem Waldfriedhof niedergelegt wurden, unter
ſprern zur Verfügung geſtellt. Nur dadurch war es
oden Unkoſten der Veranſtaltung zu decken. In der
wurden die einſchneidenden Maßnahmen der
Ver=
den bekannt gegeben, welche auf Grund der Not=
Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 erlaſſen
verlieren manche Kriegsopfer dadurch
Unter=
an Stelle von Renten bisher noch gewährt werden
Sparmaßnahmen des Reiches treffen alſo die
Be=
härteſten. Die Maßnahmen der Bundesleitung
zdes wurden gut geheißen, die dahingehen, die
Här=
prordnung zu beſeitigen.
Vo/ochſchule. Es wird uns geſchrieben: Im zweiten
ttVörtrag über „Das Totenſchiff von
Oſe=
uie ſpannende geiſtesgeſchichtliche Ausdeutung dieſes
aſenden Fundes gegeben. An Hand ausgewählter
wird der Vortragende lückenlos durch die
Jahrhun=
wſeigen, daß jener mächtige künſtleriſche Wille, wie
thergſchiff in ſeinen herrlichen Grabbeigaben
offen=
uie noch in unſerem deutſchen Volke lebendig iſt, ja
Aſeißbauten unſerer Gegenwart wieder zu monumen=
Audead aufgipfelt. Dieſe Vorträge, in denen wieder
Aunſch vollkommene Lichtbilder vom erſten bis zum
Vdydie Führung haben werden, runden das im erſten
gene Referat über das Totenſchiff von Oſeberg ab
y Geſamtſchau nordiſcher und damit auch deutſcher
ſicheit. In dieſem nachfolgenden Doppelvortrag
mt bruchſtückartige Charakter volksbildneriſcher
Ver=
järizlich überwunden und nach Aufzeigen der in un=
Rultur durch die Jahrhunderte hindurch
wirken=
un Kräfte die Bahn frei gemacht zu einer
gerech=
g und zu ſinngemäßem Verſtehen der ſo heiß
um=
ſitleriſchen und kulturellen Strömungen unſerer um
Unsdruck ſo hart ringenden Gegenwart. Anfragen
wrage, die auch einzeln, weil in ſich abgeſchloſſen,
ſir jedermann zugänglich ſind, ſind an die Volks=
Inſtadt zu richten.
iſſ ſche Künſtlerhilfe 1930 veranſtaltet auch in dieſem
ſen notleidender Kunſtler eine Lotterie, aus deren
ie arbeiten als Gewinne angekauft werden. Die Loſe
dre Künſtler und Künſtlerinnen ſelbſt und durch die
ſtereſſierten Kreiſe freihändig vertrieben. Bei der
tſchaftslage iſt dem Loſeverkauf ein Erfolg herzlich
Aon einer Weihnachts=Ausſtellung in der Kunſthalle
Jahre abgeſehen worden. Für Seriengewinne (500
eo Kayſer, Heinrich Zernin und Willi Hofferbert
ſirden deren wohlgelungene Arbeiten im Schaukaſten
nr.i H. Hohmann, Wilhelminenſtraße, ausgeſtellt ſind.
ſusolksbund. Die nächſte Vorſtellung der Miete K
archeinlich zufolge der notwendigen Spielplanumge=
Kumdestheaters infolge Erkrankung im Perſonal und
wärtiger Gäſte bis zum erſten Adventsſonntag
ver=
keilbindlich iſt Simone Boccanegra” oder „
Meiſter=
hm rkt. Wir bedauern die lange Pauſe, die wir
da=
gei, wollen, daß wir die erſte Tauſchkarte
Wir empfehlen unſeren Mitgliedern entweder den
uen Brucknerſchen Werkes mit der ganz vollendeten
hu5 rmine Körners”, oder etwa zur Unterhaltung ſich
Eteirer und ich” oder eine Oper, und wem’s gefällt.
Lrickte anzuſehen. Jedenfalls bitten wir, von dem
Um=
e lid Gebrauch zu machen, jedoch nicht Sonntags.
ſi tormittag, den 16. I. M., veranſtaltet das
Landes=
eirten Haus eine Gedenkfeier für Siegfried
eiider unſer Vorſtandsmitglied, Herr Bergrat Hundt,
hüzieede übernommen hat. Es gilt auch uns, die
A peutſchen Mannes durch zahlreichen Beſuch
UMem. Karten legen wir in der Geſchäftsſtelle bei
tord auf.
Duhs Sinfoniekonzert im Großen Haus. Im dritten
Kurt unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
ſhyllangen nur Werke von Johannes Brahms zur
im Laufe der letzten Jahrzehnte hat das
Verſtänd=
ms’ſche Werke in erfreulichem Maße zugenommen;
ſrde Programme der großen Kunſtinſtitute zeigt, daß
erwerke einen feſten Beſtandteil der Vortragsfolgen
” nn Darmſtadt werden ſeine vier Sinfonien in
MAbſtänden geſpielt. Die zweite in D=Dur gelangte
Mnile im Winter 1921/22 unter Generalmuſikdirektor
Rng zur Aufführung. Lange fehlten hier allerdings
Orcheſtervariationen über ein Thema von
em Programm; ihre Wiederaufführung dürfte be=
Node auslöſen. Neben dem Beethoven’ſchen
Violin=
as von Brahms wohl das meiſtgeſpielteſte
Solo=
ine mit Orcheſter. Es iſt von den Geigern
bevor=
behrs dankbar und auch leicht verſtändlich iſt. Guſtav
un, der unter den berühmten Geigern Deutſchlands
Stelle ſteht, iſt ein beſonders berufener Interpret
rvverkes.
ie „Kunſtausſtellung” veranſtaltet von der Firma
d. Kunſt” Inhaber Erich Schulenburg,
Wilhelminen=
iiſe nochmals hingewieſen. Heute Sonntag iſt die
u Beſichtigung bei freiem Eintritt von 11—18 Uhr
Zur Akkienrechtsreform.
Durch den Entwurf des Geſetzes über die Aktien=Geſellſchaften
und Kommandit=Geſellſchaften auf Aktien iſt die
Aktienrechts=
reform einen weſentlichen Schritt vorwärts gekommen.
Beſtrebun=
gen zur Erneuerung und Umgeſtaltung des geltenden Aktienrechts
ſind z. Zt. in faſt allen Staaten Europas vorhanden. Der Grund
dafür ruht einmal in der unbeſtreitbar vorhandenen
Wirtſchafts=
kriſe, zum anderen aber auch in der Umgeſtaltung der
Rechtsauf=
faſſung. Das heutige geltende Aktienrecht iſt im Jahre 1884, alſo
kurz nach den Gründerjahren, entſtanden; es iſt rein
individualiſti=
ſcher Natur. Der Aktionär wird als Kapitalgeber, Kapitaliſt
aufgefaßt, der in keinem inneren Verhältnis zur Geſellſchaft und
zu dem Unternehmen, das von der Geſellſchaft betrieben wird,
ſteht. Er gibt ſein Kapital und hat damit das Recht, in der
Gene=
ralverſammlung mitzureden und ſeine Dividende zu beziehen. Ein
Recht des „Unternehmers an ſich” war dem damals fixierten
Aktienrecht völlig unbekannt. Seitdem hat ſich die
Wirtſchafts=
lage völlig geändert. Die Konzentrierung ſtarker Kapitalmaſſen
durch Kartell= und Konzernbildungen, ſowie die Neugeſtaltung
des Betriebs des Unternehmens als Rechtsbegriff hat auch die
Vorausſetzungen des damals niedergelegten Aktienrechts geändert.
Die Rechtſprechung hat dieſe Entwicklung nicht gebemmt, ſie im
Gegenteil durchaus begünſtigt; ein Umſtand, dem es vor allem zu
verdanken iſt, daß zwiſchen der wirtſchaftlichen Neugeſtaltung und
dem „lebenden Aktienrecht” tatſächlich keine allzu tiefe Spanne
beſteht; nicht zu verkennen iſt andererſeits, daß dieſe Entwicklung
ſo manche Mißſtände mit ſich gebracht hat, eine Tatſache, die auch
die Freunde der neuen Rechtsentwicklung keineswegs leugnen
kön=
nen. Dieſe Mißſtände gaben den erſten Anſtoß zur
Reformbewe=
gung, bei der ſich alsbald 2 Richtungen ſcharf abzeichneten, die
eine, die in der Erkenntnis, das die Entwicklung in „organiſcher”
Hinſicht iſt, nicht aufzuhalten iſt, als es Aufgabe eines
reformier=
ten und umgeſtalteten Aktienrechts anſah dieſen Beſtrebungen
Rechnung zu tragen; eine andere „reformiſtiſche Richtung”, die die
Tendenz der Reform einer Wiederherſtellung der urſprünglichen
Grundlagen des Aktienrechts von 1884 erblickte. Es ergibt ſich
alſo das merkwürdige Bild, daß diejenigen, die ſich als
Refor=
miſten bezeichnen, in Wahrheit eine Rückentwicklung des Rechtes
erſtreben, alſo im eigentlichen Sinne „Reaktionäre” ſind.
Die Hauptprobleme im einzelnen ſind einmal die
Neugeſtal=
tung der Stimmrechtsaktien, ferner die Frage des Unternehmens
an ſich, der Treuepflicht des Aktionärs zur Geſellſchaft (ein dem
individualiſtiſchen Recht von 1884 völlig fremder Begriff) die
Frage der Publizität, die Neufundierung der kapitaliſtiſchen Baſis,
endlich der Schutz des Unternehmens und der Aktionäre vor der
Verwaltung durch Pflichtprüfungen. Der Entwurf nimmt zu
allen dieſen Fragen im einzelnen in durchaus begrüßenswerter
Weiſe Stellung. Die Pflicht zur Offenlegung der Verhältniſſe der
Geſellſchaft wird verſtärkt; die Aktionäre erhalten ein größeres
Fragerecht. Wenn auch das Unternehmen an ſich nicht
ausdrück=
lich anerkannt wird, ſo bewegt ſich doch die Tendenz des
Entwur=
fes in der Richtung, nicht allein eine kapitalmäßige, ſondern auch
eine organiſche Bindung zwiſchen Verwaltung, Aktionären und
Betrieb zu ſchaffen.
Im ganzen ſtellt der Entwurf, auf deſſen Einzelheiten in
dieſem Rahmen natürlich nicht eingehend eingegangen werden
kann, eine durchaus brauchbare Grundlage für die Neugeſtaltung
des deutſchen Aktienrechts dar.
Dr. Danielcik.
Beachten Sie bitte die Anzeige der Firma
Philipp Heß G. m. b. H.
auf Seite 9
— Muſikverein. Die Proben zur Willem=de=Haan=
Gedächt=
nisfeier und zu „Joſua von Händel beginnen für Damen am
Dienstag, dem 11. November, für Herren am Freitag, dem 14.
November. (Siehe Anzeige.)
— Orpheum. Heute Erſtaufführung. Die bekannten
Bauernſpieler vom Theaterdorf Schlierſee bringen ab heute,
Frei=
tag, 7. November, und folgende Tage nur wenige Aufführungen
des aktuellen Stückes „Wer ko', der ko), wer hot, der hot!‟ Es iſt
dies eine ergötzliche Geſchichte „der Brüder Atzinger” genannt, die
bayeriſchen Sklareks” in einem Vorſpiel und 2 Akten von Karl
Mittermayr. — Dieſer Schlager hat nahezu 1000 Aufführungen
erlebt. Das Stück dürfte den größten Lacherfolg der Schlierſeer
haben, und kann man mit Recht ſagen, ſo hat Darmſtadt noch nie
gelacht. Xaver Terofal und Waſtl Witt garantieren durch ihre
treffliche Darſtellung allein ſchon den Erfolg. — Im Zwiſchenakt
ſpielt das bekannte Künſtler=Trio. — Die Preiſe ſind volkstümlich
von 1 Mark an und ſind Karten in den bekannten Verkaufsſtellen
erhältlich, telephoniſch unter 389. (Siehe Anzeige.)
— Orpheum=Märchentheater. Sonntag, den 9. November,
nachmittags 3,30 Uhr, findet eine einzige Aufführung des
ſchönſten deutſchen Märchens: „Schneeweißchen und
Ro=
ſenrot” ſtatt. Das von Robert Bürkner bearbeitete Grimmſche
Märchen verſetzt uns ſo richtig ins Märchenland. Viel gibts da
zu ſchauen und zu hören. Der Prinz zieht aus, um ſeinen
ver=
zauberten Bruder zu ſuchen und Schneeweißchen und Roſenrot, der
fröhliche Nachbar, der Knappe Ernſt, der das Lachen verloren hat,
und die liebe Mutter helfen alle den böſen Zwerg finden und den
armen Prinzen befreien. Dieſe Neueinſtudierung wird den
Kin=
derherzen 2½ Stunden lang Freude über Freude bereiten, zumal
der Märchenonkel die Preiſe von 30 Pf., 50 Pf.. 60 Pf., 80 Pf.,
1 Mark und 1,25 Mark gehalten hat, um jedem Kinde den Beſuch
zu ermöglichen. Vorverkauf bei Hugo de Waal, Verkehrsbüro und
telepboniſch 389. — Kommt alle und ſchaut ins
Mär=
chenland!
— Palaſt=Lichtſpiele. Heute und folgende Tage bringen die
Palaſt=Lichtſpiele, Grafenſtraße, ein Doppelprogramm zur
Vor=
führung. Jenny Jugo in „Bund der drei” Regie: Hans Behrendt
und Dita Parlo in „Das Fräulein vom Kleiderlager, Regie:
Ju=
lien Duvivier.
— Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Heute abend eröffnet
der Gabelsberger Stenographenverein Ballonſchule neue
Lehrgänge in Einheitskurzſchrift. Es iſt ſchon wiederholt darauf
hingewieſen worden, daß dieſe Kurſe unter Leitung geprüfter
Lehrkräfte ſtehen und daß der Verein über eine jahrzehntelange
Unterrichtserfahrung verfügt. Auch Maſchinenſchreib=Unterricht
nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode erteilt der Verein in
eigener Schule, und zwar zu jeder Tageszeit. Die Beachtung der
heutigen Anzeige des Vereins wird empfohlen.
Das kommende Hafraba=Fernſtraßenproſekt.
Der Verein zur Vorbereitung der Autoſtraßen Hanſeſtädte—
Frank=
furt-Baſel (Hafraba) hielt am 4. November im Palmengarten unter
dem Vorſitz von Miniſterialdirektor Dr. Reitz=Darmſtadt ſeine
4. ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Neben den Intereſſenten an
dem kommenden Fernſtraßenprojekt, waren zahlreiche Vertreter der
Staats= und kommunalen Behörden, der Induſtrie= und
Handelskam=
mern uſw. vertreten. Der frühere Reichspoſtminiſter Giesberts
ſprach über die Schwierigkeiten, die ſich dem Projekt entgegenſtellen, und
die vom Verein geleiſtete Arbeit. Giesberts hatte als Vorſitzender des
Verkehrsausſchuſſes des Reichstages im Juli dieſes Jahres bereits die
Zuſage der Fraktionen zur Unterſtützung des Fernſtraßenprojektes
erhalten, als der Reichstag aufgelöſt wurde. Dennoch will er den Kampf
für das Projekt im kommenden Reichstag weiterführen, ſobald ſich die
politiſche Situation einigermaßen geklärt hat. Insbeſondere wird es
nötig ſein, den § 13 des Finanzausgleichsgeſetzes, der die Erhebung von
Brücken= und Wegegeldern verbietet, von der Anwendung auf die
Nur=
autoſtraßen auszuſchließen. Trotz der Not der Zeit werde das Projekt
zur Durchführung kommen müſſen, denn die Entwicklung dränge dazu.
Zweifellos ſei die Gegnerſchaft der Reichsbahn, die mit hohen Koſten
für die Unterhaltung ihrer Anlagen ſowie mit Reparationskoſten helaſtet
ſei, verſtändlich; aber die Reichsbahn werde der ſtärkeren Entwicklung
des in Deutſchland zurzeit noch ſchwachen Autoverkehrs keine Schranken
ſetzen können, und darum ſei es richtig, ſchon heute den kommenden
Ver=
kehr in die richtigen Bahnen zu lenken. Giesberts verglich die derzeitige
Lage mit der Situation vor hundert Jahren, als die Eiſenbahn aufkam
und das Verkehrsnetz der Poſt zu zerſtören drohte. Die Reichsbahn
ſollte daraus lernen, daß auch damals der Drang der Zeit ſtärker
ge=
weſen ſei. Schließlich ſei das Auto kein ernſthafter Konkurrent
gegen=
über der Eiſenbahn mit ihrem weitverzweigten, gut organiſierten
Ver=
kehrsnetz. — Neben der Berückſichtigung des Nurens der Autobahnen
für Handel und Induſtrie müſſe Deutſchland, das im Herzen Europas
liege, darauf bedacht ſein, den Durchgangsverkehr anderer Nationen über
deutſche Autobahnen zu lenken, weil man ſonſt Gefahr laufe, daß der
Durchgangsverkehr in andere Länder abgelenkt werde, die ſich ſtärker für
die Fernſtraße intereſſieren oder bereits ſolche Straßen beſitzen. Wenn
öffentliche Mittel zur Durchführung des Projektes zurzeit nicht in
An=
ſpruch genommen werden könnten, müſſe es der Privatwirtſchaft
über=
laſſen bleiben, die Autofernſtraßen zu bauen. Schließlich ſei die
Auto=
fernbahn von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung. Allein bei der
Durchführung des Hafraba=Profektes könnten nicht weniger als 50 000
Menſchen Beſchäftigung finden und ſo die Erwerbsloſenfürſorge des
Reiches erheblich entlaſtet werden. Giesberts ſagte zum Schluß zu, daß
er auch in Zukunft für das Projekt kämpfen und ſich gleichzeitig für eine
Ausdehnung des Autoverkehrs einſetzen werde. Der Verkehrsausſchuß
ſtehe dem Projekt nach wie vor ſympathiſch gegenüber.
Zu Beginn der Verſammlung wurde der Jahresbericht 1929
er=
ſtattet, die Jahresrechnung vorgelegt und dem Vorſtand Entlaſtung
er=
teilt. Die Entwicklung des Vereins iſt, wie mitgeteilt wurde, weiterhin
günſtig und die Anteilnahme der Oeffentlichkeit an dem Projekt
unver=
ändert ſtark. — Eine vom Vorſtand ſelbſt vorgeſchlagene Herabſetzung
der Beiträge wurde genehmigt.
— Mozart=Verein. Infolge der plötzlichen Erkrankung von
Regina Harre wird Marga Peter in der Revue „Was
ſagſt du jetzt?” mitwirken. Die große Gemeinde, die die
Kunſt der unvergleichlichen Marga Peter wiederholt zu
be=
wundern Gelegenheit hatte, wird es dankbar begrüßen, daß die
Künſtlerin ſich bereit gefunden hat, für die erkrankte Kollegin
einzutreten. Karten bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines Haus Freitag,7. November 19.30 bis gegen 22 Uhr
D 8 Bohéne
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.3 Uhr
Einmaliges Enſemble=Gaftſpiel
Harry Liedtke
Ein idealer Gatte Samstag,
8. November 9.30, Ende nach 22.30 Uhr
E7 Eliſabeth von Englanz
Preiſe 1—10 Mr. 20— 1.30 Uhr
Zweiter Beethoven=Abend
des Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2 und 3 Mk., Sonntag,
9. November 14—17 Uhr
Ein Bühnenſpiel der Tgde 1846
Ewige Jugend
Preiſe 0.80—2 Mk.
19.30—22 Uhr
G4 Dſt. Volksb. Gr. 1 u. II
Meine Schweſter und ich
T Gruppe 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.80—8 Mk 20—21.45 Uhr
Fatme
In neuer Einſtudierung
Komiſche Oper von Flotow
Zuſatz=Miete II 3
Preiſe 1.20—6.— Mk. Montag,
10. November 20 bis 21.30 Uhr
3. Sinfonie=Konzert Keine Vorſtellung
— Heſſiſches Landestheater. Enſemble=Gaſtſpiel
Harry Liedtke im Kleinen Haus. Heute Freitag
findet im Kleinen Haus einmalig ein Gaſtſpiel der Harry
Liedtke=Tournee mit Oskar Wildes Komödie „Ein
idealer Gatte, neu übertragen von Bruno Frank, in der
Inſzenierung von Profeſſor Eugen Robert ſtatt. Das Gaſtſpiel
gewinnt ſowohl durch das perſönliche Erſcheinen des vielleicht
volkstümlichſten deutſchen Filmdarſtellers Harry Liedtke auf der
Sprechbühne, wie durch die Mitwirkung namhafteſter Berliner
Schauſpielkräfte (Carola Toelle, Roma Bahn, Traute Carlſen,
Olga Limburg, Max Landa, Arthur Schröder, Paul Marx, Ernſt
Pittſchau u. a.) beſonderes Intereſſe. — Puccinis Boheme‟
gelangt heute Freitag im Großen Haus unter muſikaliſcher
Lei=
tung von Karl Maria Zwißler zur Aufführung. Als Rudolf
gaſtiert Max Adrian. In den übrigen Hauptrollen: von Stoſch,
Liebermann a. G., Lohmann, Herrmann, Kuhn, Ney, Vogt. —
Frau Hermine Körner wird morgen Samstag im Großen Haus
ihr Gaſtſpiel als „Eliſabeth von England” in dem
gleich=
namigen Bühnenwerk von Ferdinand Bruckner wiederholen.
Die Sonntags=Vorſtellung „Meine Schweſter und ich”, bei
der das ungewöhnlich erfolgreiche Bühnenwerk bereits zum
10. Male zur Aufführung gelangt, findet mit der bekannten
Be=
ſetzung unter muſikaliſcher Leitung von Erwin Palm im Großen
Haus ſtatt. Im Kleinen Haus wird Sonntag, den 9. November,
ſtatt „Lucia von Lammermoor” Flotows komiſche Oper „Fatme‟
unter muſikaliſcher Leitung von Fritz Bohne in Szene gehen. —
„Der Barbier von Bagdad, Oper in 2 Akten von Peter
Cornelius, wird in der Bearbeitung von Mottl Mittwoch, den
12. November, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Dr. Karl Böhm erſtmalig in dieſer Spielzeit zur Aufführung
kommen. Die Titelpartie ſingt Theo Herrmann.
Gees Leer ee
Durch bessere Beleuchtung wird jede Arbeit
gefördert und damit das Ergebnis der Arbeit
gesteigert. Durch gute Beleuchtung wird die
Qualität der Arbeit verbessert.
Fragen Sie den Elektro-Lichtfachmann wegen
Ver-
besserung Ihrer Arbeitsplatzbeleuchtung.
e
EN
TAN
De Oiernhiinier ii Nodemver.
Unſere Sternkarte zeigt uns die Sternbilder, die am
1. November 10 Uhr abends, am 15. November 9 Uhr
abends und am 30. November 8 Uhr abends in unſeren
Breiten über dem Horizont ſtehen. Uns fällt ſofort auf,
daß die Milchſtraße, jene ungeheuere Anſammlung
fein=
ſter Sterne, den Himmel genau von Oſt nach Weſt
über=
ſpannt. In der Himmelsmitte neben dem Zenitpunkt
finden wir die mit keinem anderen Sternbild zu
ver=
wechſelnden fünf Sterne der Kaſſiopeia. Der Große Bär
ſteht in ſeiner tiefſten Stellung dicht über dem
Nord=
horizont. Er gehört zu den bei uns nicht untergehenden
Zirkumpolar=Sternbildern. Würden wir aber eine
Welt=
reiſe machen, ſo würden wir in den heißeren Zonen
Afrikas auch dieſes Sternbild bei ſeinem täglichen Lauf
um den Himmelspol unter dem Horizont verſchwinden
ſehen. Dagegen erſcheinen die Sternbilder des
Süd=
himmels, die für uns unſichtbar bleiben, wie zum
Bei=
ſpiel das bekannte ſüdliche Kreuz oder der Zentaur, in
dem die uns nächſten Fixſterne ſtehen. Lange Zeit
hin=
durch nahm man an, daß der hellſte Stern dieſes
Stern=
bildes, der mit dem griechiſchen Buchſtaben Alpha
be=
zeichnet wird, der nächſte Nachbar unſerer Sonne ſei in
einem Abſtand von 40 Billionen Kilometern. Das Licht,
das in jeder Sekunde 300 000 Kilometer zurücklegt,
braucht 4,3 Jahre, ehe es uns von dieſem Stern aus
er=
reicht. Vor kurzem laſen wir in der für weitere Kreiſe
beſtimmten, allgemeinverſtändlichen aſtronomiſchen
Zeit=
ſchrift „Das Weltall”, die von Dr. Archenhold, dem
Direktor der Berlin=Treptow=Sternwarte, herausgegeben
wird, daß ein kleiner Stern desſelben Sterr
noch näher ſteht. Von ihm braucht das Li.
Jahre, um zur Erde zu gelangen. Die Aſtro
nen ihn Proxima Centauri (der nächſte im
Auf unſerer Sternkarte finden wir im
die Sternbilder des Sommers: Herkules, Les,
Adler und Delphin; im Oſten ſteigen die
bilder Orion und Zwillinge empor. In dem
wandelt der helle Planet Jupiter, der in di
leuchtendſte Geſtirn des ganzen Himmels iſt.:
der größte Planet; 1300 Erdkugeln würden
füllen. Er wird von 9 Monden
verſchiedeng=
kreiſt. Vier von ihnen ſind bereits bei ſc,
größerung erkennbar. Es ſollte daher keinen
ten bleiben, ſich das ſchöne Schauſpiel, dass
der Jupitertrabanten um ihren
Zentralkörpo=
zuſchauen. Für Galilei war dieſes Spiell
ſcheinlicher Beweis dafür, daß nicht die
Mittelpunkt himmliſcher Bewegungen ſeirn
dern daß auch andere Himmelskörper Zenu.
wegung ſind.
In der Zeit vom 11. bis 16. November=f
jährlich die Sternſchnuppen des Leonidemt
erwarten. Für wenige Augenblicke leucht :n
Erdatmoſphäre auf und haben damit ihre
ſeit undenklichen Zeiten durch den Himmsc
führt haben, vollendet.
Der Mond leuchtet am 6. November in
am 20. November iſt Neumond.
Schwurgericht.
Aw. Ein edler Spanier — deutſcher Herkunft — hatte ſich am
Donnerstag vor dem Schwurgericht wegen Meineids zu
ver=
antworten. Der Mann, der, in Spanien geboren und erzogen,
nach dem Krieg nach Deutſchland kam, war hier mit ſeinen
Ge=
ſchwiſtern, natürlich Geldes wegen, in Streitigkeiten geraten, die
ſchließlich ſeiner Meinung nach ein höchſt ungerechtfertigtes
Ur=
teil auf Auszahlung von 10 000 Mark gegen ihn erwirkten. Jede
Pfändung verlief ergebnislos, und die Geſchwiſter brachten es
ſchließlich dahin, daß er am 16. Juli einen Offenbarungseid leiſten,
mußte. Er wird nun beſchuldigt, in der Vermögensaufſtellung, die
er hierzu machte, eine Forderung an einen hieſigen Verwandten
über 5800 Mark nicht angegeben zu haben. Der Angeklagte
be=
ſtreitet das. Er habe das Geld teils zur Bezahlung alter Schulden,
teils in einem „guten Lebenswandel” aufgebraucht. Das Geld ſei
ihm unbequem geweſen und er habe es ſo ſchnell wie möglich los
ſein wollen. Nach der Buchführung des Verwandten, der hier
einen Südfrüchte=Import betreibt, hatte der Angeklagte tatſächlich
dieſes Guthaben. Doch behauptet dieſer, die Bücher ſeien von
ſeinem Buchhalter nicht richtig geführt und beſtätigt ausdrücklich
die Ausſagen des Angeklagten. Der Zeuge wird jedoch vom
Ge=
richt nicht vereidigt als dringend der Begünſtigung verdächtig.
Der Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß der Angeklagte ohne
Zweiſel wiſſentlich dieſe beſtehende Forderung verſchwiegen habe
und beantragt ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus, dazu
Aber=
kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre und dauernde
Eidesunfähigkeit. Der Verteidiger weiſt nach, daß eine
For=
derung in dieſer Höhe keinesfalls beſtehen konnte und daß es im
übrigen ſehr wahrſcheinlich iſt, daß der Angeklagte ſich abſolut
nicht darüber im klaren war. Er beantragt prinzipiell Freiſpruch,
allerhöchſtens könne der Angeklagte wegen fahrläſſigen Falſcheids
verurteilt werden.
Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß der Angeklagte ſich des
Meineids ſchuldig gemacht hat, und verurteilt ihn zu einer
Zuchthausſtrafe von einem Jahr und drei
Mo=
naten, abzüglich acht Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft,
dazu Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre
und dauernde Eidesunfähigkeit. Das Gericht kann den
Behaup=
tungen des Angeklagten keinerlei Glauben ſchenken und hält die
Ausſagen des Buchhalters und ſeine Buchführung für richtig und
grundlegend für die Verurteilung.
Das Intereſſanteſte an der ganzen Sache war der Mann
ſelber, der — obwohl ſeiner Abſtammung nach Deutſcher —
voll=
kommen den Eindruck eines Südländers machte, und man konnte
wieder mal Studien machen, daß das Weſen und Ausſehen eines
Menſchen nicht allein von ſeinen Vorfahren beſtimmt wird ſondern
nicht zum geringſten Teil von dem Klima, von der Landſchaft und
Umgebung abhängt, in der er aufwächſt.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Heute abend
be=
ginnen in der Handwerkerſchule Ecke Karls= und Nieder=
Ramſtädterſtraße neue Kurſe in Reichskurzſchrift. Unterricht im
Maſchinenſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode kann
jederzeit in der Karlsſtraße 23, Erdgeſchoß, begonnen werden.
Die Stenographen=Vereinigung macht unter Hinweis auf ihre
heu=
tige Anzeige an dieſer Stelle nochmals ganz beſonders darauf
aufmerkſam.
— Petrusgemeinde. Am nächſten Sonntag wird der
Kinder=
gottesdienſt der Petrusgemeinde ſein 40jähriges Jubiläum feiern.
Aus dieſem Anlaß findet um 10 Uhr Feſtgottesdienſt unter
Mit=
wirkung des Kirchenchors ſtatt, daran anſchließend ein feſtlicher
Kindergottesdienſt, gehalten von Miſſionsinſpektor, Mundle=
Barmen. Mittags 3.30 Uhr iſt im Gemeindehaus eine
Verſamm=
lung der Eltern und Freunde der Beſucher des
Kindergottesdien=
ſtes geplant mit Begrüßungen und Ehrungen; es kommt
außer=
dem das „Feſtſpiel der Kinderkirche” von Eliſabeth Fiſcher zur
Darſtellung, und der bewährte Fachmann der
Kindergottesdienſt=
ſache Inſpektor Mundle, wird einen Vortrag halten über:
Heiliges Erbgut aus dem Elternhaus. Ein Lehrgang von Freitag
bis Sonntag wird den Helferkreis in die pädagogiſchen und
prak=
tiſch=bibliſchen Fragen des Kindergottesdienſtes einführen. Am
Montag abend ſoll ein geſelliges Zuſammenſein frühere und
jetzige. Helfer und Helferinnen vexeinen; wer daran teilnehmen
will, ſei gebeten, ſich ſchriftlich bei Frl. von Stein, Annaſtraße 18,
bis Samstag anmelden zu wollen.
Jagd in Heſſen im November.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, Darmſtadt.
Der November iſt der Monat, der die größten jagdlichen Freuden
bringt. Am 3. November iſt der Namenstag des Schutzheiligen der
deutſchen Jäger, und überall werden an dieſem Tage ihm zu Ehren
Jagden und Feierlichkeiten veranſtaltet.
Not= und Damwild beiderlei Geſchlechts, Sauen und
Rehwild — auch männliche und weibliche Rehkitze — haben
Schuß=
zeit den ganzen Monat über.
Der Abſchuß von Rehwild ſollte, wie bei den anderen genannten
Wildarten, nur mit der Kugel getätigt werden; weil jedoch die
Verhält=
niſſe in unſerem Lande in zahlreichen Fällen dies nicht zulaſſen, hat
die Negierung für die Staatsjagden ausdrücklich verordnet, daß die
Ne=
gulierung des Geſchlechtsverhältniſſes auch auf kleinen Drückjagden durch
weniger geübte Schützen mit dem Schrotſchuß erfolgen kann. An
größe=
ren Treibjagden teilzunehmen, auf welchen Rehwild in Maſſen mit
Schrot geſchoſſen wird, ſollte jeder weidgerechte Jäger ablehnen.
Die Waldjagden auf Haſen nehmen ihren Fortgang, und nachdem
die landwirtſchaftlichen Arbeiten beendigt ſind, beginnen auch die großen
Feld=Treiben. Dabei iſt immer wieder zu beachten, daß die Schützen
ihre Gebrauchshunde mitbringen, damit kein Stück verloren geht.
Jeder Jagdherr ſollte auf ſtrengſte Diſziplin bei den Treiben
acht=
geben, weil Fälle eintreten können, in denen er zur Verantwortung
ge=
zogen wird, wenn ein Unglücksfall vorkommt.
Faſanen=Hahnen und =Hennen ſind ſchußbar; aber
letztere wird man im Intereſſe der Fortpflanzung möglichſt ſchonen.
Auch Enten, Schnepfen und Bekaſſinen und Rebhühner
dürfen noch geſchoſſen werden.
Das Haar=Raubwild hat ſeinen Winterpelz angelegt und
dekommt allmählich ſeinen höchſten Wert.
Der Vogelzug iſt noch im Gange und lohnt die Hüttenjagd.
Die Herrichtung der Futterſtellen muß beendet ſein. Auch
bei gutem und gelindem Wetter ſollte, wenn auch noch nicht übermäßig,
dem Wilde etwas gereicht werden.
Bei den Treibjagden ſollten Verfehlungen mit kleinen Geldſtrafen
geahndet werden, die vom Hinterbliebenenfonds für Förſter und
Jagd=
ſchutzbeamte des Heſſiſchen Jagdklubs gerne angenommen werden.
Die diesjährige Hubertusfeier des H J.K. hatte als
Glanz=
punkt die Prämiierung einer größeren Anzahl ſehr tüchtiger Förſter
und Jagdſchutzbeamter, die teilweiſe unter Einſetzung des eigenen
Lebens, ihre Reviere betreut haben. An ſie in frohen Stunden zu denken,
iſt Pflicht jeden Jägers.
— Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft
e. V. macht nochmals auf die am Freitag, den 7. ds. Mts.,
begin=
nenden Kurſe in Reichskurzſchrift aufmerkſam. Der Kurſus in
Reichskurzſchrift findet wöchentlich zweimal ſtatt. Der
Maſchinen=
ſchreib=Unterricht kann täglich begonnen und vormittags,
nach=
mittags oder abends, je nach Wahl, genommen werden. Die
Ge=
ſchäftsſtelle der Geſellſchaft, Ecke Zeughaus= und
Schleiermacher=
ſtraße (Eingang Schleiermacherſtraße), gibt während der
Tages=
ſtunden bereitwilligſt Auskunft.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ab Samstag einen Großfilm
mit Greta Garbo in „Wilde Orchideen” (ein Liebesabenteuer auf
Java) zur Vorführung. In den Hauptrollen Lewis Stone und
Nils Aſther.
Runſtnokizen.
Ueber Werte, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Crwähnung
geſchiebt behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor=
— Suſanne Horn=Stoll veranſtaltet Mittwoch, 12.
No=
vember, 8 Uhr, im Saale des Muſikvereins, Gläſſingſtr. einen
eigenen Liederabend. Die Künſtlerin, die ſich bei der Aufführung
der Peterſen=Meſſe einen außerordentlich ſtarken Erfolg errang,
bringt an dieſem Abend ein ſehr intereſſantes abwechſlungsreiches
Programm, das in geſangstechniſcher und muſikaliſcher Hinſicht die
Vielſeitigkeit der Künſtlerin zeigt. In einem klaſſiſchen und
mo=
dernen Teil wird man die verſchiedenartigſten Stilunterſchiede
ſicher mit großem Intereſſe verfolgen. Der Gatte der Künſtlerin
ſpielt zwei Sonaten für Viola (Ditterdorf und Hindemith). Die
Begleitung liegt in den Händen von Frl. El. Klauß, die neben
ihrer pädagogiſchen Lehrtätigkeit (die ſie ſeit glänzend
beſtande=
nem Staatsexamen an der Städt Akademie für Tonkunſt ausübt)
als Begleiterin mit großem Erfolg auswärts bereits konzertierte
und erſtmalig in Darmſtadt in größerem Rahmen auftritt.
Kar=
ten bei Konzertarnold, Eliſabethenſtr., und Chriſtian Arnold,
Ernſt=Ludwigſtr.
Tagung des Heſſiſchen Landesverband,
evangeliſche Kinderpflege in Gießs
EPH. Am 9. und 10. November dieſes Jahres findet
des Heſſ. Landesverbandes für ev. Kinderpflege in
Gie=
beginnt mit einem Feſtgottesdienſt am 9. November um
in der Stadtkirche. Feſtprediger iſt Herr Pfarrer
Bende=
weier. Daran anſchließend findet um 8 Uhr abends ein
im Gemeindeſaal der Johanneskirche ſtatt. Herr
Pfarre=
dort einen Vortrag über „Die Grundlagen unſerer Al
Muſikaliſche Darbietungen werden den Abend verſchönen
Am Montag, den 10. November, findet vormittags
Hauptverſammlung ſtatt, die mit einer Andacht, gehal-
Oberkirchenrat D. Wagner aus Gießen, beginnt. Nach
Jahresberichtes und der Rechnungsablage durch den V4 der Au wird Herr Paſtor v. Wicht=Berlin über „N
der Gegenwart ſprechen.
Wer Intereſſe für die ev. Kinderpflege hat, wird
laden, an der Tagung teilzunehmen. Die ev. Gemeinde 2i
in zuvorkommender Weiſe Freiquartiere zur Verfügung
meldungen, ſind an Herrn Pfarrer Ausfeld=Gießen,
richten.
Aus den Parkeien.
— Samstag abend Maſſenverſammlun
Soz. Deutſchen Arbeiterpartei in der Fefful
General Litzmann und Gottfried Feder. (Siehe hemi
Lokale Beranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anz
in keinem Falle ſrgendwie ale Beſprechung oder Kritkl
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1877
Abteilung. Unſere Wanderfreunde laden wir hierm!
Sonntag nachmittag ſtattfindenden Parkwanderung
ein. Der Führer des Spaziergangs, Wanderwart 2.
guter Kenner unſerer Darmſtädter Waldungen und
Teilnehmern ein ſchöner Nachmittag bevor. Abrnf
Odenwaldbrücke. Näheres Turnhalle.
— Hausfrauenbund. Infolge des großrſe
das man den Rohkoſtvorführungen von Frau
Hickle-
derſchau des Hausfrauenbundes während der Aus e
nik im Heim” entgegenbrachte, wird auf vielfachem!
Hickler in unſerer Küche, Heidelbergerſtraße 47
helmſtraße), zwei Rohkoſt=Kurſe halten. Frau Sül
Sanatorium Dr. Bircher=Benner für Rohkoſt ausg 0/4
durch ihre längeren praktiſchen Erfahrungen in due
Wiſſenswerte auf dieſem heute ſehr aktuellen Geltel
ren. Es werden Koſtproben gegeben. Papier und
bringen. Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 7. Novembe=
Heſſ. Landestheater, Großes Haus 19.30 UF
heme‟, — Kleines Haus, 20 Uhr: „Ein idea
Orpheum, 20,15 Uhr: „Wer ko, der ko‟
Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt. EN
Rheingauer Weinſtube, Spaniſche Bodega, Re=
Städt. Akad. f. Tonkunſt. 20.15 Uhr: Oeß=*
trag. — Freie Lit.=Künſtl. Geſellſch=i
Dr. Hans Grimm, im Fürſtenſaal — Kino—
gen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgem
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Freitag, den 7. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 uck
Samstag, den 8. Nov.: Morgengottesdienſt
— Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 45 Mim
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religi-
Samstag, den 8. Nov.; Vorabend 4 Uhr 25 Mn
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 49-
Wochentags: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Abends
In den ersten 10 Jahren
nur die milde und reine, für
die zarte Haut der Kleinen
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für eine gesunde, kräftige
Hautatmung. Und was das
bedeutet, merken wir
Er-
wachsenen an uns selbst:
Wohlbefinden und
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heit hängen von ihr ab.
Regen, Wind oder Schnee! Wie des Wen4
Die kältere Jahreszeit verlangt ständige Hautpile‟
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Reiben Sie Gesicht und Hände täglich damit ein, nicht
abendlich, sondern auch am Tage, bevor Sie ins Frele
gehen Nivea-Creme schützt Ihre Haut vor den unge
Einflüssen rauher Witterung u. erhält sie weich u. gesch"
Zu ersetzen ist Nivea-Creme nicht, denn ihre be
Wirkung beruht auf dem nur ihr eigenen Gehalt an /.
gendem Eucerit. / Dosen: RM 0.20— 1.20- Zinntuben: R710--
Aus Heſſen.
aflugführerkurſus Herbſt 1930.
zurſchaftskammer für Heſſen veranſtaltet, wie bereits
eem Herbſt gemeinſam mit der Deulakraft, Deutſche
hrr Zeeſen bei Königswuſterhauſen, einen Motor=
Groß=Umſtadt. Der Kurſus beginnt am 17.
No=
imn 13. Dezember 1930. Die an die Deulakraft zu
unergebühr beträgt 80.— RM. Die Koſten für
Un=
grpflegung belaufen ſich pro Tag auf 3,50 RM.
uri Teilnehmern bei Ankunft in Groß=Umſtadt
nach=
zu ſich daher auf dem bei Herrn Georg Ohl 10.,
Gaſt=
ichteten Büro zu melden. Wir machen nochmals
(Selegenheit zur Ausbildung als Motorpflugführer
gen Intereſſenten bis ſpäteſtens 12. November 1930
Ackerbau= und Grünlandabteilung zu richten.
Nov. Ausflug. Dieſen Samstag und
Sonn=
evangeliſche Jünglingsverein einen Ausflug nach
6i Auerbach, um daſelbſt in der Herberge „
Hexen=
v Umgebung einen ſchönen Herbſttag zu verleben. —
u on im Vorjahre angekündigte Vortrag von Pfarrer
ſit nach, der wegen Erkrankung des Redners abgeſagt
am 11. ds. Mts. ſtatt. Der Vortragende, der als
gen Pfarrers ſeine Jugend in hieſiger Gemeinde ver=
Fremder iſt, ſpricht über „Chriſtentum, Sozialismus
itrmus”.
humſtadt, 6. Nov.
Obſtbaumſchädlingsbe=
bee immer ſieht man innerhalb der Gemarkung eine
41 me, die noch nicht mit Leimgürtel verfehen ſind.
naumbeſitzer ſcheinen offenbar nicht zu wiſſen, daß das
u rtel eine geſetzliche Maßnahme iſt und daß hierzu
zu Baum ſein eigen nennt, oder in Nutznießung hat,
* Säumigen ſeien hierdurch gewarnt. Wenn der
zut noch einen Wert haben ſoll, dann iſt er jetzt un=
Slber auch abgeſehen hiervon, haben die Säumigen
i, wenn der wiederholten Aufforderung nicht nach=
Die Freiwillige Feuerwehr hält am kom=
4 Nov im „Darmſtädter Hof” ihren üblichen Jah=
Sie Schlußinſpektion mit gutem Reſultat vorgenom=
leien
h4uſtadt, 4. Nov. Nach dem Abſchluß des
dies=
ilmes und nach ſtattgefundener, gut beurteilten. In=
Ereisfeuerwehrinſpektor hält die Freiwillige
Feuer=
ſtip am kommenden Samstag abend im Gaſthaus
Hof” ihren Jahresball ab. Es iſt dies die einzige
öeuerwehr und ſollte dieſe eigentlich ſchon aus dieſem
er Beſuch finden. Andererſeits verdient das
Unter=
ſutwehr, die ja im Dienſte der Allgemeinheit ſteht und
zor große perſönliche Opfer bringt, das Intereſſe der
ußte ſchaft, wozu auch der alljährlich ſtattfindende Jah=
Whf, er gilt nicht allein als Vergnügen, ſondern weit
rleabend.
Fmten, 6. Nob. Sängervereinigung „
Män=
ein 1863 und Liederkranz 1874. Die Auf=
Suiſsiels „Die Räuber” von Friedrich von Schiller am
ſu d 16. November d. J., bildet den Abſchluß eines
tiwrogrammes der Spielgemeinſchaft der
Sängerver=
gemeinſchaft hatte ſich zum Ziel geſetzt, durch die
Flaſſiſcher Stücke, ſowie eines Luſtſpieles neueren
zrifſe des Publikums unſerer Heimatgemeinde für die
trer Literatur zu wecken und hierdurch zur
Volks=
ur. Mit berechtigtem Stolze darf die Spielgemeinſchaft
ſigang auf ihre Erfolge bei den Aufführungen von
Mn Tell”, Heinrich von Kleiſts „Käthchen von Heil=
Mfſtſpiels Im weißen Rößl” von O. Blumenthal und
züblicken. Die Spielgemeinſchaft wird auf dem
einge=
wiietſchreiten und danach ſtreben, durch Aufführung
fy einſtudierter Stücke ſich die errungene Sympathie
mie- Publikums zu erhalten. Einſtweilen ſei mitgeteilt,
ufäihrung Prezivſa” muſikaliſches Schauſpiel in vier
Sirts Alex Wolf, Muſik von Carl Maria von Weber,
1, 6. Nov. Märkte. Unſere Gemeindevertretung
1B31 die Pferde= Fohlen=, Zuchtvieh=, Schweine= und
ſisst, und die Bürgermeiſterei gibt darüber folgendes
erhweine= und Ferkelmärkte werden abgehalten am
lear, 2. März, 30. März, 4. Mai, 1. Juni, 3. Auguſt,
7. September, 5. Oktober, 2. November, 7. Dezember. Die Auftriebszeik
bei den vier erſten Märkten von Januar bis einſchließlich März und den
drei letzten Märkten von Oktober bis Dezember wird auf 9.30—10 Uhr
vormittags, bei den übrigen Märkten auf die Zeit von 8.30—9 Uhr
vor=
mittags feſtgeſetzt. Sonntag, den 12. Juli, Montag, den 13. Juli
(Hauptmarkttag), und Dienstag, den 14. Juli, iſt der Große Pferde=,
Fohlen=, Zuchtvieh= und Schweinemarkt mit großer Prämiierung und
Verloſung. Am erſten Markttag, dem Sonntag, iſt Pferderennen und
Geländeritt; der Montag bringt den Auftrieb der Vierbeinigen; am
Dienstag iſt die Verloſung. Ueber alle drei Markttage dauert der große
Jahrmarkt, und damit verbunden allerlei Volksbeluſtigung. Zum Markt
am 13. Juli findet der Auftrieb ſtatt von vormittags 7—8.30 Uhr. Die
ſämtlichen Tiere müſſen mit Urſprungszeugniſſen verſehen ſein.
m. Vom ſüdlichen Odenwalb, 6. Nov. Wildſchweine. Auf dem
Höhenrücken, der öſtlich des Gammelsbaches und der oberen Mümling
ſich hinzieht, und den angrenzenden Gebieten ſtellen ſich in den letzten
Jahren immer wieder Wildſchweine in größerer Zahl ein. Polizeijagden
dezimierten die Schädlinge und vertrieben ſie aus den Gemarkungen,
ausgerottet wurden ſie jedoch nicht, was ihr immer wieder einſetzendes
Auftreten zeigt. Neuerdings wurde wieder Schwarzwild, z. B. ſüdlich
vom Krähenberg, beobachtet, das in Rudeln bis zu 20 Stück die Felder
heimſucht. Es wäre zu wünſchen, daß bald Polizeijagden abgehalten
werden, damit dem für die Landwirtſchaft ſo nachteiligen Treiben dieſes
Wildes Einhalt geboten wird.
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfegnig
erhältlich.
— Gernsheim, 6. Nov. Waſſerſtand des Rheins, am
5. November: 2,17 Meter; am 6. November: 2,/43 Meter.
— Hirſchhorn, 6. Nov. Waſſerſtand des Neckars, am
5. November: 2,00 Meter; am 6. November: 2,06 Meter.
Aa. Offenbach, 6. Nov. Tödlicher Unfall. Der in den 50er
Jahren ſtehende, bei einem Spediteur bedienſtete Taglöhner Martin
Degner wurde von einem Fuhrwerk überfahren. Der Unfall geſchah
da=
durch, daß Degner zwiſchen dem erſten Wagen und dem Anhängewagen
ging, ausrutſchte und unter den Anhänger kam. Trotz ſofortiger
Ueber=
führung in das Städtiſche Krankenhaus erlag Degner wenige Stunden
nach dem Unfall ſeinen ſchweren Verletzungen. — Im Rahmen der
Berufsſchule iſt jetzt in einem Anbau der ehemaligen Techniſchen
Lehr=
anſtalten (am Mathildenplatz) eine Lehrwerkſtätte für
In=
ſtallateure und Spengler eingerichtet worden. Die Leitung
der neuen Werkſtätte unterſteht dem Obermeiſter Reuter.
Rheinheſſen.
* Mainz, 6. Nov. Chronik. Nachts ſind zwei Männer
beob=
achtet worden, wie ſie an einem Eiſenbahnzug, der auf der Strecke bei
Mainz=Koſtheim hielt, einen Waggon öffneten. Als der Zug ſich wieder
in Bewegung ſetzte, ſind die Männer, die es offenbar auf eine
Be=
raubung des Zuges abgeſehen hatten, abgeſprungen und in der
Dunkelheit entkommen; trotzdem von den Eiſenbahnbeamten mehrere
Schreckſchüſſe abgegeben worden ſind. — Ein 52jähriger Küfer aus
Mainz=Bretzenheim verſuchte ſich in ſeiner Wohnung mit Leuchtgas
zu vergiften. Er wurde noch rechtzeitig von den Angehörigen
auf=
gefunden und ſeine Ueberbringung in das ſtädtiſche Krankenhaus
ver=
anlaßt. Das Motiv zum Selbſtmordverſuch ſoll große Not infolge
Arbeitsloſigkeit ſein. — Der elfjährige Sohn eines Polizeibeamten
ſtürzte beim Nüſſepflücken von einem Nußbaum in der
Wall=
ſtraße und zog ſich dabei außer einem Arm= und Beinbruch auch innere
Verletzungen zu. — In einer Fabrik auf der Ingelheimer Aue iſt nachts
ein Einbruch berübt worden. Die Täter hatten gewaltſam das
ver=
ſchloſſene eiſerne Tor am Eingang der Fabrik geöffnet und verſuchten
dann von dem Maſchinenraum aus in das Verwaltungsgebäude zu
ge=
langen, wurden jedoch durch ein eiſernes Gitter, welches Widerſtand
leiſtete, verhindert. Außer einer Axt und einem Beil fiel den Tätern
nichts in die Hände. — Intendant Edgar Klitſch hat ein neues
drei=
aktiges Schauſpiel von Julius Maria Becker „Die Nacht der Könige‟,
zur alleinigen Uraufführung am Mainzer
Stadt=
theater erworben. Die Mainzer Premiere ſoll am 26. November
ſtattfinden. — Bei dem Flug des „Do. K” über die Mainzer Neuſtadt
wurden von dem Flugzeug zwei Poſtbeutel, an denen rotweiße
Fahnen befeſtigt waren, abgeworfen. Der eine Beutel, der 36
Briefe für die Schweiz enthielt, flog in das ehemalige Fort Hartenberg
und wurde auf dem Poſtamt am Straßenbahnamt abgeliefert. Der
an=
dere Beutel wurde beim Arbeitsamt aufgefunden und auf dem Poſtamt
Frauenlobplatz abgeliefert. Die Beutel trugen in mehreren Sprachen
die Aufſchrift „Luftpoſt der „Do. K”; bitte, ſofort auf dem nächſten
Poſtamt abliefern” — Aus einem Orte Rheinheſſens wird folgendes
ergötzliche Hiſtörchen berichtet. Es lebte da ein ſehr ſparſamer junger
Ehemann. Jedesmal, wenn er ſeiner Frau einen Kuß gab, legte er
einen Zehner in die Sparbüchſe, und zwar mit großer Pünktlichkeit.
Nach einigen Wochen öffnete er die Sparbüchſe und fand darin zu
ſei=
ner Verblüffung nicht nur Zehner, ſondern auch Einmark= und ſogar
Zweimarkſtücke. Sprachlos ſtarrte der Ehemann ſeine Gattin an: Mein
Lieber”, ſagte die Frau, „nicht jeder iſt ſo ſchäbig wie Du” — Wie in
Nieder=Ingelheim, ſo ſind auch die Ober=Ingelheimer Vereine in einer
auf Einladung des Bürgermeiſters ſtattgefundenen Beſprechung
überein=
gekommen, angeſichts der Wirtſchaftsverhältniſſe die Vereinsfeiern
ein=
zuſchränken.
— Gießen, 5. Nov. Ertappter Wilddieb.. Der Verein
„Hubertus” (Sitz Gießen) teilt mit: Vor einigen Tagen vernahmen die
Jagdpächter von Dutenhofen bei der Jagdausübung das Klagen eines
Nehes, das nach langem Kampf, den das Tier offenbar zu überſtehen
hatte, ſchließlich verſtummte. Man ſuchte die Dickung ab, aus der die
Laute drangen, und fand ein in der Schlinge friſch verendetes Rehkitz.
Die ganze Umgebung zeugte von dem furchtbaren Todeskampf des
qualvoll erdroſſelten Stückes. Der Jagdaufſeher Kreutz konnte nach
ſtundenlangem Ausharren in der Nähe des Wildes am Vormittag des
folgenden Tages den Frevler in der Perſon des Ludwig Schneider
jun, aus Dutenhofen feſtſtellen, als dieſer das Reh aus der Schlinge
löſte, um damit zu verſchwinden. Bei der Hausſuchung durch die
Land=
jägerei wurde feſtgeſtellt, daß Schneider ſchon mehr gewildert hat, ſodaß
er nunmehr ſeiner Beſtrafung entgegenſieht. Hoffentlich findet dabei
auch die tierquäleriſche Art des Fangens mit der Schlinge die
entſpre=
chende Berückſichtigung.
i. Weinheim, 6. Nob. Weitere Ehrungen für Adam
Karrillon. Dem in Wiesbaden lebenden Dichter Dr. Adam
Kar=
rillon, Weinheims und Wald=Michelbachs Ehrenbürger, ſind anläßlich
ſeiner Goldenen Hochzeit nachträglich noch folgende zwei Gratulationen
zugegangen: „Darmſtadt. Sehr verehrter Herr Doktor! Nach
Rück=
kehr aus meinem Urlaub erfahre ich, daß Sie und Ihre werte Fran
Gemahlin das Feſt der Goldenen Hochzeit haben feiern dürfen. Ich
habe alſo den richtigen Zeitpunkt für meine Gratulation verſäumt. Um
ſo mehr drängt es mich, Ihnen, dem ich mich durch eine
beſon=
dere Wertſchätzung verbunden fühle, und Ihrer verehrten
Frau Gemahlin zugleich im Namen meiner Frau, die herzlichſten
Glück=
wünſche auszuſprechen. Mit den beſten Grüßen bin ich Ihr ergebener
gez. Adelung.” — Der frühere Reichstagsabgeordnete, oberheſſiſcher
Führer des Bauernbundes, Prof. Dr. F. Werner,
Landtagsabgeord=
neter, ſchreibt aus Butzbach in Heſſen: „Hochverehrter Herr Doktor!
Unter der großen Zahl derienigen, die in dieſen Tagen Ihrer und vor
allem Ihrer hohen Begabung, die Welt zu ſehen, zu ſchauen und zu
geſtalten, gedacht haben, möchte auch ich nicht fehlen. Ich durfte Ihnen
ſeinerzeit bei dem heſſiſchen Staatspräſidenten die Hand drücken und
Ihnen aus dem Herzen kommende Worte ſagen, Ihnen, dem großen
Schöpfer des „Michael Hely”, eines Lebensganges voll unausſprechlich
ergreifender Formung . . . . Sie bleiben der große Realiſt, Humoriſt,
der ganz große Künſtler, mindeſtens gleichwertig neben Raabe, Stifter,
Jean Paul. Neben Niebergall und Büchner der dritte große, heſſiſche
Dichter! .. . . In aufrichtiger Verehrung mit deutſchem Heſſengruß Ihr
Prof. Dr. F. Werner.”
— Weinheim, 6. Nov. Neue Rettungsmethode für
ge=
ſunkene U=Boote. — Die Erfindung eines
Wein=
heimer Architekten. Der hieſige Architekt Georg Lippert hat
eine bedeutſame Erfindung gemacht. Sie beſteht darin, daß ein
ver=
unglücktes U=Boot unter Waſſer ſofort ſeine Lage an der Oberfläche
anzeigt, bei Tag durch Signalflagge, bei Nacht durch Blinklicht. Dies
geſchieht durch Aufſteigenlaſſen einer Bofe, in die Signalflagge und
Blinklicht, ferner eine Televhonanlage eingebaut iſt. Die Bofe iſt an
einem dünnen Drahtſeil befeſtigt, das nur ſo ſtark zu ſein braucht, um
das im U=Boot untergebrachte ſtärkere Drahtſeil hochziehen zu können.
Die Auslöſung der Bofe und die telephoniſche Verbindung kann von
jedem, auch unter Waſſer ſtehendem Raum des U=Bootes aus erfolgen.
Die Auslöſung geſchieht durch einen Druck auf einen Knopf.
Sachver=
ſtändige haben die Erfindung geprüft und ſie für brauchbar erklärt.
V.14066
Froh ist jedes
Kind.—sas Wenn
es kräftig ernährt
wird.-
Wenn es schmeckt, bekommt es
auch. Voll Appetit beißt das Kind
in das lockende Brot mit
frisch-
duftender Rama Margarine. Und
verlangt mehr. In seinem
kraft-
hungrigen Körper bauen die
wertvollen Naturstoffe der Rama
neue Energie und Wärme auf;
das reichlich mit Rama
er-
nährte Kind ist
widerstands-
fähig und lebhaft, es hat die
nötige Grundlage für seinen
anstrengenden, bewegten Tag.
Viele kluge Hausfrauen bereiten Ihre
meisten Speisen mit Rama —
un-
gemischt durch andere Fette. Sie
finden, daß Duft und Aroma,
Ausgie-
bigkeit und Nährwert am besten
durch Rama allein geschaffen werden.
Seite 8
Freitag, den 7. November 1930
Pom Süderti
Ein Politiker unterwegs Ausflüge und Wanderungen von J. Ramſay
Macdonald, engliſcher Premierminiſter. 271 Seiten. Ganzleinen
6,50 RM. Montana=Verlag, Horw=Luzern, Leipzig, Stuttgart.
Der bald 60jährige engliſche Premierminiſter Ramſay Macdonald
unterbreitet hier der Oeffentlichkeit eine Sammlung von
Tagebuchblät=
tern, politiſchen Aufſätzen und Erinnerungen, die eine nicht
unweſent=
liche Seite ſeines Weſens beleuchten. Er, der jetzt wieder auf dem
ſchickſalsſchweren Poſten des Premierminiſters des britiſchen Weltreichs
ſteht (wer weiß, wie lange noch?), wanderte durch Länder, Erdteile, über
Meere. Politik hat ihn nicht gefangen und abgeſtumpft. Er ſieht die
Schönheiten der Erde, ſtudiert die Menſchen, die auf ihr leben, herrſchen
und beherrſcht ſein wollen. Dabei ſchreibt er, mögen es politiſche
Streit=
ſchriften, Ausflugs= und Tagesnotizen ſein, mit echt engliſch trockenem
Humor, mit dem Stolz des Briten. Wenn er auch als Sozialiſt denkt,
immer bleibt er zuerſt Engländer. Aber das Buch iſt von einem „
jun=
gen” Sechziger, einem guten Bruder der Sonne, der Straßen und der
Menſchen, und darum des Leſens wert.
„Um Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft” von Regierungsrat
Hor=
witz. 80 Seiten. Preis 2.— RM. Zentralverlang G. m. b. H.,
Berlin W. 35.
Zu dem Zeitpunkte, in dem eine Wirtſchaftskriſe größten Ausmaßes
ihre dunklen Schatten über Deutſchland wirft, iſt dieſe Schrift
willkom=
men. Sie gibt eine Analyſe der Wirtſchaftslage und zeigt gangbare
Wege aus der Kriſe. Eine Erkenntnis iſt es vor allem, die dieſe Schrift
vermittelt: Mehr als eine halbe Million Arbeitſuchender könnten
Ar=
beit finden, wenn das deutſche Volk durch einen Akt der Selbſtdiſziplin
die Vorbedingungen, dazu ſchaffen würde. Nicht durch Verordnung
und behördliche Einwirkung wird das Ziel erreichbar ſein, ſondern nur
durch freiwillige Mitarbeit der deutſchen Verbraucherſchaft. Es geht um
ſtärkere Berückſichtigung heimiſcher Erzeugniſſe durch die Verbraucher
mit dem Ziel einer Entlaſtung der Wirtſchaftsbilanz — was jede nur
irgend mögliche Förderung des Exports nicht ausſchließt. Durch
zahl=
reiche wertvolle Hinweiſe zur Abſatzſteigerung, anſchauliche Schaubilder
und graphiſche Darſtellungen unterſtützt, ruft der Autor eindringlich
ins Bewußtſein: es kommt in unſerem um ſeine Selbſtbehauptung
rin=
genden Lande ebenſo wie auf politiſche, auch auf gemeinſame
wirtſchaftliche Willensbildung an. Nur ſo wird es
mög=
lich ſein, alle Kräfte zur Ueberwindung der Wirtſchaftsnot zu wecken und
fruchtbar werden zu laſſen.
Zeitſchrift für Geopolitik. Kurt Vowinkel Verlag, Berlin=Grunewald,
Hohenzollern=Damm. Oktoberheft. Einzelheft 2,50 Mk.
Vierteljähr=
lich 600 Mk. Durch Buchhandlungen und Poſt.
England ſteht am Scheidewege. Wie alle Länder der Erde von der
Weltwirtſchaftskriſe erfaßt, in allen Teilen ſeines Reiches im
Abwehr=
kampf gegen zerſetzende Tendenzen begriffen, hält England ſoeben in
London die Reichs= und Reichswirtſchaftskonferenz ab. Werden die
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte des Creater Britain oder die
geogra=
phiſche Zugehörigkeit Englands zu Europa die Entſcheidung bringen?
K. Megerle kleidet ſeine Analyſe dieſes Problems in die Frage:
Wirtſchaftreich Britiſh Empire? während J. G. Luria in der „
Schutz=
zoll=Renaiſſance in England” die Entſcheidung ſchon gefallen glaubt.
Von weſentlicher Redeutung für die Richtung der Entwicklung wird die
Tätigkeit der Britiſh=Empire Preſſe ſein, auf deren geopolitiſche
Funk=
tionen v. Reiche aufmerkſam macht. Arbeiten von Haniſch und
Kohn führen in zwei Wetterwinkel des britiſchen Reiches. Im
vor=
deren Orient, über den Kohn berichtet, kämpft England um die
Siche=
rung des Landweges nach Indien und Haniſch zeichnet die Gefahren
der indiſchen Einwanderung nach Südafrika. — Der Wendung der
deut=
ſchen Außenpolitik zur Behandlung der Oſtfragen trägt W. Oſterling
Rechnung in ſeinem referierenden Beitrag: Korridorproblem und
Kor=
ridorliteratur. — Daneben aufſchlußreiche geopolitiſche Berichterſtattung
und Weltwirtſchaftsberichte.
Einführung in die Aeſthetik der Gegenwart. Von Profeſſor Dr.
E. Meumann. 4. Auflage. Herausgegeben von Profeſſor Dr.
R. Müller=Freienfels 142 Seiten. Gebunden 1,80
Reichsmark. In Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung. Verlag
von Quelle u. Meyer in Leipzig.
Zur Bekämpfung der Urteilsloſigkeit in Kunſtdingen, die ſich
jeder Gebildete zur Pflicht machen ſollte, liefert Meumanns
Ein=
führung in die Aeſthetik eine ausgezeichnete. Handhabe. Dieſe
Ueberſchau über die gegenwärtige Forſchung gilt mit vollem Recht
für eines der beſten Orientierungsmittel über die Bedeutung der
Aeſthetik für die Gegenwart. Profeſſor Müller=Freienfels hat das
Bändchen auf den neueſten Stand gebracht, ſo daß es den Leſer
mit allen bedeutenden Richtungen und Lehren der Aeſthetik ſowie
mit ihren Hauptvertretern bekannt macht. Es bildet daher für
den Laien eine Fundgrube der Belehrung und für den
Studieren=
den ein wertvolles Kompendium und Nachſchlagewerk.
„Das Bild der Erde” heißt der neue, 100 farbenprächtige Karten
umfaſſende Atlas, den Velhagen u. Klaſing ſoeben auf den
Büchermarkt bringen. Es iſt ein nach ganz zeitgemäßen Anforderungen
aufgebautes Kartenwerk mit überaus zahlreichen wichtigen ſtatiſtiſchen
Angaben und einem alphabetiſchen Namenverzeichnis von etwa 135 000
Namen. Dieſes neue „Bild der Erde”, deſſen Kartenformat von keinem
deutſchen Atlas übertroffen wird, iſt ein unfehlbarer Ratgeber und
Rich=
ter in allen erdkundlichen Streitfragen; es leiſtet unſchätzbare Dienſte,
wenn es ſich darum handelt, die genauen Ortslagen, die Ausdehnung
eines Landes, ſeine Grenzen, die Verkehrswege, ſeine ſtaats= und
bevöl=
kerungskundlichen und wirtſchaftlichen Grundlagen zu erfahren.
Unend=
lich viel poſitive Kenntniſſe vermittelt der handliche Band ſeinem
täg=
lichen Benutzer — der ganze Segen aber, den er ſtiftet, wird ſich für das
praktiſche Leben ergeben, wo immer es darauf ankommt, gründliches
Wiſſen und allgemeine Bildung, zu beweiſen. Der niedrige Preis von
45 RM. für den geſchmackvollen Ganzleinenband bietet vielen die
Mög=
lichkeit, in den Beſitz dieſes Kartenwerkes zu gelangen. Mit ſeinen
Texten, Tabellen, Diagrammen zur Wirtſchaft und Politik der einzelnen
Länder ſtellt es eine neue, eigenartige ſchöpferiſche Leiſtung dar, die zu
hoher Bewunderung zwingt.
— Vocatus, Dr. Ad., Geſprengte Ehefeſſeln. Aus intereſſanten
Eheſcheidungsprozeſſen. Berlin W. 30. Fichtner u. Co. Preis
3,50 RM. An zahlreichen Beiſpielen aus allen Schichten und
Be=
rufen wird in klarer, volkstümlicher Sprache der Inhalt und Sinn
der geſetzlichen Beſtimmungen, ihre in alle Lebensverhältniſſe
ein=
ſchneidende Bedeutung dargelegt. Gerade die praktiſche aus dem
Leben für das Leben gegebene Behandlung des Stoffes wird
jedem, der ſich ſelbſt ein Urteil bilden will, reizvoll und anregend
erſcheinen. Ein. Abdruck des Geſetztextes bildet eine zweckmäßige
Ergänzung des Buches.
4p. Otto Gmelin: Naturgeſchichte des Bürgers. Beobachtungen
und Bemühungen. (Eugen Diederichs Verlag, Jena. Preis
kart. 3.50 Mark.)
Der bekannte Gießener Philoſophieprofeſſor hat in dieſem
Buche, das dem Grafen Keyſerling zugeeignet iſt, eine gründliche
wiſſenſchaftliche Arbeit als das Ergebnis „objektiver Betrachtung”
geliefert, deren Zweck ſein ſoll, nicht zu beſſern, „auch nicht einmal
zu loben oder zu tadeln, nur um zu beſchreiben und dadurch zu
klären, zu ordnen; denn vor aller Beſſerung, vor aller Tat ſteht
Einſicht. Beſinnung” Gmelin ſtellt den Bürger, den er als
Spezies” beſchreibt, inſonderheit nach ſeiner ihm eigentümlichen
Haltung, ſeiner Stellungnahme zu den wichtigſten
Lebensproble=
men, vor die entſcheidende Frage; entweder ſich an
wirklichkeits=
bildenden Kräften aktiv zu beteiligen oder in den bürgerlichen
Tugenden und Ideologen zu beharren und damit die Stellung.
die ihm zukommt, zu verlieren. Dies würde ihm eine gewiſſe
Elaſtizität und geiſtige Spannkraft nehmen, die notwendig iſt,
um eine „fortſchrittliche Geſinnung” zu bewahren. Trotz ſeiner
Würdigung echter Bürgertugenden, die auch im Liberalismus ſich
unverfälſcht erhalten dürften: Arbeitſamkeit, Sparſamkeit, Sorgen
für die Zukunft ſtaatstreue Geſinnung, Ablehnung des
Revolu=
tionären als Leben und Beſitz gefährdend unbedingte Erhaltung
der Familie als Grundlage des Staates, iſt ſein Urteil über
Reli=
gion und Kirche rationaliſtiſch und hart. „Was heute Geiſtlichkeit
und Kirche wirken” ſagt er, hat mit Religion nichts mehr zu
tun.” Seine Ausführungen über Religion, Ehe und Familie,
Eros und Sexus ſind vom Standpunkt des freidenkenden
Philo=
ſophen zu bewerten und geeignet, bei anders Eingeſtellten als
ge=
fährlich Widerſpruch hervorzurufen. Wir ſehen davon ab, aus den
Kapiteln einzelne Sätze anzuführen, da uns ſonſt der Vorwurf
ge=
macht werden könnte, ſie aus dem Zuſammenhang geriſſen zu
haben und damit ein falſches Urteil zu erwecken. Wer ſich für
dieſe Fragen intereſſiert, möge das Buch ſelbſt leſen.
* Kriminal=Romane von beſonderer Eigenart legt der
rüh=
rige Verlag Georg Müller, München, vor. Drei Bände ſind
es, die mehr Intereſſe erheiſchen, als Kriminalromane ſchlechthin.
Da iſt zuerſt der Ruſſe L. Boriſſow,,der in ſeinem Roman
„Schnellzug Leningrad —Sewaſtopol” mehr. gibt,
als nur die kriminelle Schilderung des Erlebniſſes eines jungen
Mannes, der wider Willen in Abenteuer verſtrickt wird der
ſel=
tenſten und aufregendſten Art. Der einen feſſelnden Einblick
ver=
mittelt in ruſſiſches Leben und Leiden, wie es von der
Vor=
kriegszeit überkommen auf die heutige und wie es immer bleiben
wird der eigenen ruſſiſchen Volksſeele.
Dann H L. Rumpf, der in dem Roman „Die Fürſtin
Volescou” feſſelnd ſpannend und oft ſtark dramatiſch zu
er=
zählen weiß, von der Tätigkeit einer ganzen Hochſtaplerbande, die
inmitten der Geſellſchaft ihr Weſen oder Unweſen treibt, ganz
unter dem Einfluß einer verbrecheriſch=genialen Frau, die
ſchließ=
lich aber ſcheitert am eigenen Ich, an der eigenen Genialität”.
Und ſchließlich A. J. Rees: „Die ſchreiende Grube‟
ein typiſch engliſcher Kriminalroman, der mit aller Sachlichkeit
die Fäden einer kriminellen Tat zunächſt verwickelt, möglichſt den
Leſer in die Irre führt, und ſchließlich plötzlich die Löſung gibt.
Nicht vom gleichen Temperament, aber gerade in der
ſcharfſinni=
gen, ſachlichen Erzählung von ſtarken Spannungsmomenten
er=
füllt. —
— Hans Braun=Beſſin, Seemannsbraut. Roman (Grote’ſche
Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller Bd. 185).
Geh. 5 M., geb. in Leinen 7 M. G. Grote, Berlin.
Hans Braun=Beſſin, der mit ſeiner „Seemannsbraut” nun vor
eine breitere Oeffentlichkeit tritt, iſt ſelbſt ein alter Seefahrer und
kennt Leid und Freud dieſes Berufes wie wenige. Mit ſeinem
glänzenden Fabuliertalent und ſeinem prächtigen Humor ſtellt er
ſich in die vorderſte Reihe der jungen Erzähler. Seine Erzählung
vom Matroſenleben und =lieben hat trotz der ganz individuellen
Züge Anſpruch auf typiſche Geltung. Er ſchildert die wechſelvollen
Abenteuer eines unzertrennlichen Freundespaares, Pat und Hein,
die ihre Paſſionen ſäuberlich nach Alkohol und Liebe geſchieden
haben, bis Amors Pfeil auch die Abteilung Alkohol trifft. Der
zarten Liebe des rauhen Pat zu Heins Schweſter bleibt letzte
Er=
füllung verſagt, denn der vom gelben Fieber Dahingeraffte findet
im Ozean eine vorzeitige Ruheſtatt. Als ſich der vereinſamte Hein
nach langen Irrfahrten der Verzweiflung anſchickt, ein ſpätes
Glück an der Seite eines braven Hamburger Mädchens zu
grün=
den greift wiederum ein unbarmherziges Schickſal ein — eine
zweite Seemannsbraut harrt vergeblich der Wiederkehr des
Ge=
liebten. Trotz dieſer Schatten iſt das Buch voller Sonne und
friſchen Lebensgefühls, ein echtes Seemannsbuch von Menſchen,
die ſich durch nichts unterkriegen laſſen und den Kopf ſo lange wie
möglich nach oben tragen.
— Fürſt Woronzeff, Roman von Margot Simpſon.
Karton=
niert 4,75 Mk., Ballonleinen 6 Mk. Schlieffen=Verlag Berlin
W. 35. Dieſer Roman iſt das Erſtlingswerk der Urenkelin
Bet=
tina von Arnims, der Freundin Goethes. Durch die formvollendete
Schilderung der Handlung und die künſtleriſche Geſtaltung der
Charaktere der handelnden Perſonen unterſcheidet ſich dieſes Werk.
in dem die Geſchichte eines Abenteurers, welcher ſich den Namen
ſeines Doppelgängers, des Fürſten Woronzeff, beilegt, erzählt
wird, in vorteilhafter Weiſe von der Mehrzahl der Bücher, welche
ein ähnliches Thema behandeln. Es iſt ein Schulbeiſpiel für die
heute vielfach angezweifelte Tatſache, daß auch in Deutſchland
wirklich gute Unterhaltungsbücher geſchrieben werden können,
welche den Leſer in atemloſe Spannung verſetzen.
Hugh Walpole: Jeremy. Roman einer Kindheit. Stuttgart
1930, J. Engelhorns Nachf. Broſchiertes Billig=Buch 3,50 RM.,
Leinen 7.50 RM.. Halbleder 10,50 RM.
Jeremy wächſt in einem beſchaulichen Städtchen an der
grü=
nen Südweſtküſte Englands auf und ſo lernen wir zugleich das
mit feiner Ironie gezeichnete Milieu des engliſchen Bürgerhauſes
zu Ende des 19 Jahrhunderts kennen. Doch Jeremy könnte
ebenſo=
gut heute und bei uns geboren ſein, denn — wie ſagt Thomas
Mann? — „jede Jugend iſt jung auf ihre Art, aber ich glaube
doch, daß etwas unſterblich Gleiches iſt in allem Jungſein” Selten
ſind Menſchen und Dinge, vor allem Kinder und Tiere, ſo ſcharf
und doch ſtets liebevoll geſehen, und ſo lebendig und lebensecht,
ſo unſentimental und ungekünſtelt dargeſtellt worden, wie in
die=
ſem Roman.
„Das ſchöne Heim” Eröffnungsheft Oktober 1930. 1.60 RM.
F Bruckmann A. G., München. Sachkundige Beratung in allen
Fragen moderner Wohnkultur zu geben, iſt das Programm dieſer
einen neuen Jahrgang eröffnenden Monatsſchrift. Dieſes
Pro=
gramm ſetzt vor allem die Vorführung zahlreicher guter
Bilder=
beiſpiele voraus wie ſie auch in dem vorliegenden Heft enthalten
ſind und natürlich auch in den folgenden geboten werden.
Der fünſte Band des Großen Brochans Ooe-Gl. R177
Ganzleinen 26 GM., bei Umtauſch eines alten Lexikon,”
Man wird heute für die Beurteilung der Notwendiog
barkeit eines großen Nachſchlagewerkes einen wichtigenn
finden, wieweit es uns bei den Fragen, die uns täglic=
und weiter bringt. Es muß dem Großen Brockhaus 5.
ſtätigt werden, daß er gerade in dieſer Richtung Vo=
Der fünfte Band bringt eine ganze Reihe von Stichk,
täglichen Leben eine Rolle ſpielen, und unter dieſen fää
Artikel „Elektrizität” auf. Wer bisher als Laie ohne
den geheimnisvollen Vorgängen im Innern einer eln
oder eines Elektromotors geſtanden hat, kann ſich hige
und erſchöpfenden Einblick in das ganze Stoffgebief
mit dem Grundbegriff „Elektrizität”,
zuſammenhänger-
von „Elektriſche Bahnen” bis zu „Elektrotherapie‟.
weniger als 56 Spalten und werden in 142
einprägſar=
im Text und auf Tafeln unterſtützt. Sehen wir uns da
an, erkennen wir, wie bedeutungsvoll und wie wichtig
haus für das praktiſche Leben iſt: auf der Texttafer!
leuchtung” finden wir eie Darſtellung der Handgriff:
für Anlage und Ausbeſſerung einer elektriſchen Leitt
Haushalt nützlich anwenden können, die Tafel „Elek!
Kochapparate” iſt beſonders für die moderne Hausfraun
kommen, zumal der Text hierzu in überſichtlicher
Kün=
werte ſagt. Es wäre jedoch eine Ungerechtigkeit geger
tauſend anderen Artikeln des Bandes, wollte man zun
Stichwort verweilen. Wer von uns hat eine Ahnum
Eiſenbahnfahrplan aufgeſtellt wird? Ein Blick auffd
„bildlichen Eiſenbahnfahrplan” vermittelt einen Begräf
„Eiſenbahnſicherungsweſen” erfahren wir von den
ne=
maßnahmen gegen Eiſenbahnunfälle und wiſſen nurn
und optiſche Zugbeeinfluſſung” iſt — ein beſonders?
Doch genug von Technik, es ſoll nicht ausſehen, als
u=
anderen Wiſſensgebieten gegenüber bevorzugt worder.
Kunſt” bringt prächtige Bildtafeln, die Zeittafel „E.i
reicht von Beowulf bis zu Shaws „Apple Cart‟ (Dern
rika), deſſen deutſche Uraufführung in der letzten S
ſehen erregt hat. Wichtig iſt der Artikel „Erſte Hilff,
Texttafeln einen hervorragenden Anſchauungsunterrr
beiden Tafeln „Erſte Hilfe bei Haustieren” werden der
kommen ſein. Die Dreifarbentiefdrucktafel „Eidecht”
Naturfreund entzücken und zeigt, auf welcher Höhe di‟
tionstechnik ſteht. Dies beweiſt auch die ſchöne
Tafe=
ſich durch naturechte Farbgebung auszeichnet. Arti=
Erbrecht, Ernährungstherapie, Elektrotechnik, Einkony
tum, Ehe, Eheprozeß, eheliches Güterrecht werden vie
ſein. Zu den Stadtartikeln Dortmund, Düſſeldorf,
furt finden wir farbige Stadtpläne mit Straßenverz/,
tikel „Druckverfahren” wird uns auch darüber berichtt,
Bildbeigaben entſtehen, die wir in den erſten fünf
den modernen Menſchen unentbehrlichen Nachſchlage
können. Alles in allem ein Band, der ſich mit S
neben ſeine früher erſchienenen vier Brüder ſtellen E.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag. 7. November.
15.00: Mathilde Rathmacher: Muſik und Turnen
15.25: Stadtmedizinalrat Dr. Hagen: Erziehung z
Schule und Elternhaus.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.05: Dr. Heinrich Scharp: Buch und Film.
18.35: Freiburg: Amtsgerichtsrat Dr. Wolff=Willii
ihn erreichten. Etwas über Rechtsverhältniſſe bei.
19.05: Vortrag: Aufgaben der Berufsſchule.
19.30: Gitarrenkonzert von Luiſe Walker, Wien.
20.50: Anekdoten, vorgeleſen von Martin Lang.
20.15: Jolanthe. Lyriſche Oper in einem Aufzuges
Tſchaikowsky.
21.30: Lottchen beſucht einen tragiſchen Film. S
Kurzgeſchichte von Kurt Tucholsky.
22.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Willi Ba
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 7. Rovembi”
10.00: Schulfunk: Alltag im Orient.
11.3.: Landfrauenfragen. Elli Heeſe: Die Landfran
wirtſchaftliche Vereinsweſen.
14.30: Kinderſtunde: Fröhliches Muſiklernen.
15.00: Jungmädchenſtunde. Grete Maria Markſteim
16.0: Stud.=Rat Dr. Robert „Dau: Die Wahl
für den Schulfunk, gegenwärtige und zukünftige E71
16.30: Leipzig: Nachmittagstonzert.
17.30: Priv.=Dozent Dr. Hans Weinert:
Zickzadkw=
lichen Entwicklung.
18.00: Dr. Topf und H. Müller: Das neue Brotge
18.30: Prof. Dr. Wegener: Vulkanismus und E
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
20.10: Aus der Philharmonie: Sinfonie=Konzerr
Strawinsky.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Juan Lloſſas.
Als Einlage: Vom Sechstagerennen im Berliner
Weiterbericht.
Mit dem nächtlichen Aufklaren war ſtärkere A13
den, ſo daß ſich über Deutſchland ein Kälteherd mi
Null und etwas darunter herausgebildet hat. Infollel
geſtern durch die weſtliche Störung wieder einſetzenk?
Stillſtand gekommen. Das Tiefdruckgebiet hat ſich /
Inſeln ſüdöſtlich bewegt mit dem abgeſchloſſenen (3
mandie. In Frankreich treten dadurch verbreitete 1
ergiebige Niederſchläge auf. Die Randſtörungen mr
wahrſcheinlich über Südeutſchland bis in
unſeren-
dabei allmählichen Temperaturanſtieg verurſachen u.
ſchläge bringen.
Ausſichten für Freitag, den 7. November: Meiſt nekk:
bei Aufklaven nachts noch kalt, ſonſt im ganzen
Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 8. November: Bewi ne
wieder aufklarend mit ſchwankenden Temperaturril
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[ ← ][ ][ → ] Hauptmann d. L. a. D.
siſcherung findet ſiatt am Samstag,
4drember, nachmittags 3½ Uhr, auf
Mlfriedhof.
Le/Sjahr in ein beſſeres Jenſeits abberufen,
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Familie Eugen Baſtian
Enkel und Urenkel.
Früttzenſtr 14, Königſtein i. T., Frankfurt a. R.
Wig ung findet Samstag, den 8. Noember,
m83 Uhr, von der Kapelle des alten
Fried=
ieder=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt. (16290
cür Tiermit die traurige
Azens Mitglieder von dem
Ineers lieben Regiments=
Auu d langjährigen Ver=
Mapeis
er-forſtmeiſter i. R.
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An der Landwehr a. 2.
Weroßh. Artillerie=Korps
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hes. November, nachm.
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Freitag, den 7. November 1930
Seite 1I
ürre,
iſen bahnanſchläge bei Braunſchweig.
ußühweig. Am Dienstag wurde
ei Anſchläge auf fahrende
Eiſen=
ſicher ührt. Bei dem D=Zug 141 Köl
igen zwiſchen Weddel und
Schan=
n änken Fahrſeite her die Scheiber
iy ertrümmert. Es iſt nicht feſtge=
MSS es ſich dabei um einen Steit
inen Schuß handelt. Die beider
Abteils ſind nicht verletzt worder
ühllicher war der zweite Anſchlas
Merüübt wurde. Auf die Lokomotiv
2Mior in Braunſchweig eintreffender
W 816 wurde ein Schrotſchuß abge
hah der Lokomotivführer im Geſich
Aſch ud der Heizer im Rücken verletzt
HAAzrletzungen waren jedoch leichte
Der Zug ſeine Fahrt fortſetze=
DAllugsburger Giftmordprozeß.
Melrg. Der zweite Verhandlungstag
giin eine Ueberraſchung. Der Ve=
Freey verlas eine Poſtkarte, auf de
En noch der Angeklagten bekannter
blterg
ſars Beyerle=Nürnberg mitteilt, er
ie Kellnerin in einer Augsburge
o Kenntnis habe, daß der ver=
9hündler Zerle gewohnheitsmäßiger
Mweſen ſei. Dieſer Spur wird da
ehen. Hierauf wurde der 24 Jahr
Mar Angeklagten Joſef Lutzenberger
Ndarr u. a. die ausdrückliche Frage
Wer, ob er glaube, daß ſeine Mutte
Ritgen wollen, bejahend beantwortete.
le vorfasciſtiſche
Miniſter=
eut Italiens geſtorben.
SSenator Luigi Facta,
Ig eniſche Miniſterpräſide
2Muſſolinis, iſt im 69.
geſtorben. Ihm hat es
M8 der Marſch auf Rom
m durchgeführt werden
1000 Häuſer in Smyrna durch die Ueberſchwemmungen zerſtört.
Die vollkommen zerſtörte Kunſtſchule von Smyrna nach der Ueberſchwemmungskataſtrophe.
68 Todesopfer forderte dieſe Sintflut.
Ein Wilddieb — einziger Augenzeuge der „R. 101‟-Kakaſtrophe — ſagt aus.
Der franzöſiſche Wilderer Alfred Rabouille, jetzt im guten ſchwarzen Anzug.
vor dem Modell des „R. 101” im Londoner Ingenieurhaus.
Vor einer Prüfungskommiſſion findet zurzeit im Londoner Ingenieurhaus die Unterſuchung der
Kataſtrophe des „R. 101” ſtatt. Der einzige Augenzeuge des Unglücks, der Franzoſe Alfred
Rabouille, der in jener Nacht im Walde von Beauvais wilderte, iſt nach London geladen
wor=
den. Er ſitzt nun ſachverſtändig vor dem Modell des Luftſchiffes — niemand würde ihm ſein
Handwerk anſehen — und gibt ſeine Ausſagen ab.
Der Entdecker des Beri=Beri=Erregers geſtorben.
Berlin. Prof. Dr. Eykman, der Entdecker
des Erregers der Beri=Beri=Krankheit, der
be=
rüchtigten Tropenkrankheit, iſt, nach einer
Mel=
dung Berliner Blätter aus Amſterdam, im Alter
von 72 Jahren geſtorben. Prof. Eykmann erhielt
im vorigen Jahre den Nobelpreis für Medizin.
Das Hochwaſſer im Odergebiet.
Croſſen unter Waſſer.
Die Scheitelwelle des Hochwaſſers hat am
Donnerstag Croſſen erreicht. In Tſchicherczig iſt
das Waſſer im Laufe des Tages ſtark geſtiegen.
Durch den ſtarken Rückſtau in das Flußgebiet
der Obra iſt bei Oſtritz der Deich gebrochen,
ob=
wohl mehrere hundert Mann der Züllichauer
Reitergarniſon, viele Freiwillige Feuerwehren,
Techniſche Nothilfe und alle Geſpanne aus den
bedrohten Ortſchaften aufgeboten waren. Die
Dörfer Groß= und KleinOſtritz und Groß=
Schwölln mußten fluchtartig geräumt werden.
Ein Teil des Viehes iſt den Fluten zum Opfer
gefallen. Croſſen ſteht faſt ganz unter Waſſer.
Nur der etwas höher gelegene Markt und die
anſchließenden Straßen ſind hochwaſſerfrei.
So=
wohl von der Oder als auch vom Bober her iſt
die Stadt vom Waſſer eingeſchloſſen.
Die Oderdämme halten.
Züllichau. Seit vier Tagen wird
fieber=
am Halten der Oderdämme und der Dämme
Rückſtaugebietes der kanaliſierten Obra
ge=
eitet. Aufgeboten ſind das Züllichauer
Rei=
regiment Nr. 10, die betroffenen Gemeinden,
Allgemeine Deutſche Automobil=Club
Zül=
u und ſeit geſtern die Feuerwehren von
Zül=
au und Unruhſtadt. Unter aufopfernder
Ar=
konnten bisher die Oderdämme gehalten
rden. Das Schöpfwerk Glauchow, das erſt in
ſem Jahre gebaut worden iſt, hat die
Frei=
ung der Gemarkung Glauchow ermöglicht.
das Waſſer geſtern nacht in Aufhalt 10
Zen=
ſeter gefallen iſt, beſteht die Hoffnung, daß
Oderdämme weiter gehalten werden können.
Rückſtaugebiet der Obra iſt geſtern nacht um
Uhr die Chauſſee, die gleichzeitig den
Obra=
nm bildet, zwiſchen Radewitſch und
Groß=
möllen überflutet worden. Das Dorf Oſtritz
deräumt werden. Infolge des ungeheuren
ckſtaues iſt das Gebiet zwiſchen Radewitſch
Unruhſtadt kilometerweit überſchwemmt
Das Unglück des gR. 101‟.
London. Während der Donnerstags=
Ver=
handlungen der Kommiſſion zur Unterſuchung
der Kataſtrophe des „R. 101” gab es eine
Sen=
ſation. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß
Mi=
niſter Lord Thompſon auf
Abänderungsvor=
ſchläge an der Konſtruktion des Luftſchiffes
fol=
gendes geantwortet hat: „Die
Verzöge=
rung durch dieſe Umbauten kann
zu=
geſtanden werden, ſolange dadurch
der Termin der Abreiſe Ende
Sep=
tember nicht beeinträchtigt wird.
„Ich muß unbedingt auf der
Einhal=
tung des Termins für den
Indien=
flug beſtehen, da ich meine Pläne
danach eingerichtet habe.” — Sir John
Higgins vom Luftfahrtminiſterium ſuchte die
Be=
deutung dieſer Anordnung des Miniſters zwar
abzuſchwächen, aber die Fragen des Vorſitzenden
und vor allem die des Beiſitzers Oberſt Moore=
Brabazone bewieſen, daß die
Unterſuchungskom=
miſſion dem Drängen Lord Thompſons nach
einer übereilten Abfahrt größtes Gewicht
bei=
legt. — Im weiteren Verlauf der Unterſuchung
ſtellte ſich heraus, daß eine Eingabe, die der
Kommandant des Luftſchiffes, Major Scott,
an das Luftfahrtminiſterium gerichtet hatte,
unauffindbar iſt.
Der zweite Mörder von Groß=Kreutz verhaftet.
Brandenburg. Der Polizei in
Boitzen=
burg (Mecklenburg) iſt es gelungen, einen lang
geſuchten Verbrecher zu verhaften, der am
Him=
melfahrtstage in der Nähe des Dorfes Groß=
Kreutz bei Brandenburg zuſammen mit einem
Komplizen einen Schiffer und den
Oberland=
jäger Rack aus Groß=Kreutz erſchoſſen hatte. Der
zweite Verbrecher, der Pole Kocharſki, war
damals ſchwer verwundet worden, der andere
war entkommen. Bei einer Razzia, bei der es
zu einem Feuergefecht zwiſchen der Polizei und
einer größeren Einbrecherbande kam, blieben
zwei Einbrecher verwundet zurück. Bei der
Ab=
nahme ihrer Fingerabdrücke wurde der eine als
Stanislaus Kocharſki und Bruder des
bereits feſtgenommenen Mörders von Groß=
Kreutz identifiziert. Er hatte bei dem
Feuer=
gefecht zwei Schüſſe in die Augen davongetragen
und iſt vollſtändig erblindet. Erſt nach langem
Leugnen geſtand er, daß er der lang geſuchte
zweite Groß=Kreutzer Mörder ſei.
Markinskag in Erfurk am 10.November
Die Lutherſtadt Erfurt mit ihren
zahl=
reichen alten Winkeln, Straßen, Bürgerhäuſern.
Kirchen und Klöſtern erinnert noch heute auf
das lebhafteſte an die Zeiten, wo Martin Luther
als Student die Straßen der alten Stadt
durchwandelte. Hier war es, wo ſich der große
Reformator ſein geiſtiges Rüſtzeug für ſeine
Laufbahn erwarb, wo er in der Zelle des
Auguſtinerkloſters Seelenkämpfe durchlitten hat,
die Magiſterwürde erlangte und zum Prieſter
geweiht wurde. Kein Wunder daher, wenn
ge=
rade der alljährliche Martinstag am
10. November aus Anlaß des Geburtstages
Luthers das Gepräge einer der größten Feiern
der Lutherſtadt hat und einen ſtarken Fremden=
ſtrom nach Erfurt führt. Feſtgottesdienſte in den
bedeutenden Bettelordenskirchen der Barfüßer
und Prediger, Geſänge der Erfurter
Lutherkur=
rende mahnen an die Bedeutung des Tages.
Be=
ſonders aber in den Abendſtunden bieten ſich
be=
achtliche Anziehungspunkte, die dem Beſchauer
unvergeßliche Eindrücke vermitteln. Zehntauſende
von Kindern und Erwachſenen mit bunten
Lam=
pions umlagern das hochragende Maſſiv des
ge=
waltigen Wahrzeichens der Stadt „Dom und
Severi”. Bis hoch auf die prachtvolle
Stufen=
anlage und zu den Kavaten des Monuments in
magiſchem Licht türmen ſich dann die Maſſen der
Menſchen. Tauſende von Stimmen des feierlichen
„Ein feſte Burg” erhöhen den Zauber des Bildes,
das ſich durch die Straßen der Stadt bis zur
Kaufmannskirche am Anger bewegt. Eine
nächt=
liche Feier am Lutherdenkmal mit Anſprachen,
Glockenläuten der Kirchen, Poſaunenchören.
Ge=
ſängen der Lutherkurrende bildet den Höhepunkt
des Tages. Erfurt hat ſomit in ſeinem
Martins=
tag eine traditionelle Lutherfeier, die in ihrem
ſtrahlenden Lichterglanze eine Wirkung wie wohl
keine in einer anderen Stadt der Welt erzielt
und die für den Fremden Zeugnis ablegt von
der gewaltigen Bedeutung Erfurts als
Luther=
ſtadt.
Dreiſter Raubüberfall.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde
nach einer Meldung Berliner Blätter abends in
Pankow auf die Frau eines Großhändlers
ver=
übt, die gegen 21 Uhr mit zwei Angeſtellten das
Büro verlaſſen wollte. Dabei mußten ſie über
einen dunklen Hof gehen, wo ſich hinter Kiſten
und Gerümpel ein Räuber verſteckt gehalten
hatte, der nun mit vorgehaltenem Revolver über
die drei Perſonen herfiel. Er entriß der Frau
ihre Aktentaſche, in der ſich 2500 RM. in barem
Gelde und mehrere Schecks und Wechſel befanden.
Der Täter flüchtete dann mit ſeiner Beute auf
die Straße, wobei er auf ſeine Verfolger mehrere
ſcharfe Schüſſe abgab. Er entzog ſich ſeiner
Feſt=
nahme, indem er in die durch Hochwaſſer ſtark
angeſchwollene Panke ſprang und ſchwimmend
das andere Ufer erreichte. In der Dunkelheit
entkam er dann in den angrenzenden Straßen.
Das neue Reichsknappſchaftshaus in Berlin.
Wir brachten in der Nr. 295 am 25. Oktober
an dieſer Stelle ein Bild des neuen
Knapp=
ſchaftshauſes. In der Unterſchrift war geſagt,
daß der Entwurf von Bruno Taut ſtammt.
Wir werden erſucht, mitzuteilen, daß das falſch
iſt. Das Haus iſt nach dem Entwurf des Herrn
Architekten Max Taut erbaut.
Der likerariſche Robelpreis das
erſtemal an einen Amerikaner.
Sinclair Lewis,
der weltberühmte amerikaniſche Schriftſteller,
erhielt den diesjährigen Nobelpreis für
Litera=
tur. Lewis iſt der erſte Amerikaner, dem der
literariſche Nobelpreis verliehen wurde.
Seite 12
Freitag, den 7. November 1930
*Europas Schiffskirchhof.
Frieslands Nachbarküſte. — Weſtükland. — Miniſter und Dorfſchulmeiſter. — Die Kaiſerbüſte im jüliſchen
Schulhaus. — Die verkannke Ankenne. — Die 1600 Token einer Neujahrsnacht.
Von Kurt Siemers.
Sand, See und Stürme bedrohen im Herbſt Weſtjütlands
Küſte. Und nicht nur den ſchmalen Küſtenſaum, ſondern die
ganze grüne Weite der Landſchaft Hardſyſſel, die ſchwere Marſch,
das Land zwiſchen Haff und Nordſee. Dieſes Land lernt man,
wie ſeine Menſchen, erſt nach und nach kennen. Es iſt nicht die
berühmte „Liebe auf den erſten Blick”. Mancher wird niemals
hinter das Geheimnis dieſer ſpröden Schönheit kommen.
Nach und nach erſt entdeckt man in dieſer ſcheinbar
reiz=
loſen, grünbunten Ebene eine Seele, ſpürt man das verborgene
Leben in den Vielfältigkeiten der Farben und Linien.
Menſch und Landſchaft tragen frieſiſche Elemente in ſich;
ſtarr, ſchwer und großartig flach dehnt ſich das grüne Land
hin=
ter dem ſchmalen, blinkend weißen Saum der Dünen, und
da=
hinter orgelt im Herbſt das Meer in wuchtigſtem Fortiſſimo.
Ja, dieſe Küſte verleugnet die frieſiſche Nachbarſchaft
nir=
gends. Die Fiſcher und die Marſchbauern unterhalten ſich mit
einer Wortkargheit, die auch ein Weſenszug des Frieſen iſt.
Selbſt die Namen der Dörfer fallen hier durch ihre
Einſilbig=
keit auf: Skjern, Lem, Hee, Thim, Vemb, Bur, Vriſt...
Die ſchilfgedeckten Marſchhöfe, aus rotem Ziegelſtein mit
weißer Kante unter dem Dachfirſt ſauber abgeſetzt, bilden offene
Vierecke. Weiden und Aecker ſchmiegen ſich um die Bauernhöfe,
während hinter ihnen falgrün und weiß die Kette bewachſener
Dünen ſich in langen Wellenzügen gegen die See ſtemmt. Mit
großen Koſten für die Gemeinden werden hier die Schulen
unterhalten, und die Kinder der Bauern und Fiſcher kommen
auf Fahrrädern von weither zum Unterricht.
Das Waſſer durchdringt dieſe Land, reißt die Küſte
aus=
einander und ſchafft in immerwährendem Veränderungsdrang
Durchbrüche zum Meer. Der Ringköbing Fjord iſt faſt ein großer
Binnenſee mit einigen Inſeln in der Mitte. Nach Norden zu
ſtellt ein bachſchmaler Durchfluß die Verbindung mit dem viel
kleineren Stadil=Fjord her. Zwiſchen beide Gewäſſer drängt
ſich eine Halbinſel mit 2 Kirchen darauf. Wenn man dort vom
Turm herunterſieht, erblickt man ringsum Waſſer, Weideland
mit Schafen und lebendigen Windmühlen, mit rings im
Sicht=
kreis verſtreuten Marſchhöfen und der braunweißen Dünenwelt
des kleinen Badeortes Söndervig. Erde und Himmel ſcheinen
voll Waſſer geſogen wie in Holland. Aus allen Poren des
Landes ſcheint die Feuchtigkeit hervorzuquellen. Einſam ſtehen
in der Landſchaft die kleinen Kirchen, deren weißgekalkte Wände
in der Sonne die Augen blenden. Hier und da niedrige, ſehr
kleine Gehölze, hierzulande Plantagen genannt, die man
müh=
ſelig pflanzen und hegen muß, denn die Meerwinde wollen hier
keine Bäume aufkommen laſſen.
Aber ſonſt iſt die Landſchaft Hardſyſſel, eine fruchtbare
Gegend, wo Arbeit auch ihren Lohn findet. Seit uralten Zeiten
müſſen hier Menſchen gelebt haben. Die ſiebenhundert
Hünen=
gräber Hardſyſſels ſind noch Spuren jener wikingertrotzigen
Vergangenheit.
Auf der Halbinſel zwiſchen den beiden Fjorden lieſt man
auf dem Kirchſpielfriedhof merkwürdige, durchaus an die
Ge=
pflogenheiten der frieſiſchen Nachbarn erinnernde weibliche
Vor=
namen, Sörenſine oder Enevoldſine. Die alten Särge, die in
der romaniſchen Granitkirche ſtanden, ſind um 1840 von einem
offenbar ſehr praktiſch eingeſtellten Pfarrer an die Bauern —
als Backtröge verkauft worden. Es war dauerhaftes Eichenholz,
und die Bauern waren ſpäter nicht zu bewegen, ſie wieder
herauszugeben.
An der Landſtraße bei Hee ein ſchlichtes Backſteinhaus.
Vorüberfahrend blicke ich durch die Scheiben. Wer iſt dieſer große
Mann zwiſchen bücherbedeckten Wänden? Ein Lehrer? Ein
ein=
ſtiger Schullehrer und Küſter, und ein Miniſter dazu. J. C.
Chriſtenſen, der einſtige Führer der Venſtre=Partei, hat lange
Jahre hindurch als allmächtiger Miniſter die Geſchicke
Däne=
marks geleitet. Hier, wo er einſt geſchulmeiſtert hat, lebt er
wieder auf der Scholle, und ſeine 6000 Bücher ſind ſeine 6000
Freunde aus der großen weiten Welt der Geiſter. Im einfachen
Schulmeiſterhaus ſind Könige und Miniſter zu Gaſt geweſen.
Im Garten ſteht, als kaiſerliches Geſchenk eine Büſte
Wil=
helms II., der den einſtigen däniſchen Miniſter auch mit zwei
deutſchen Orden ausgezeichnet hat.
Jedes kennt den einſtigen Staatsmann unter der
Abkür=
zung J. C. J.C. geht hier mit dem Eimer auf Fiſchfang aus,
J. C. kennt hierzulande jeden Eingeſeſſenen mir Vornamen,
und die Kleinbauernſchaft Weſtjütlands iſt ihm bedingungslos
ergeben. In unzähligen Anekdoten bezeugt man ihm ſeine
Volkstümlichkeit. Charakteriſtiſch für die verſchmitzte Einfalt des
Weſtjüten iſt folgende Begebenheit: J. C. traf eine alte
Bauern=
frau aus einem Nachbardorfe und fragte ſie bei dieſer
Gelegen=
heit auch nach dem Befinden des neuen Schulmeiſters.
„Ach, der iſt ganz und gar um ſeinen geſunden
Menſchen=
verſtand gekommen”, meinte die brave Alte nach einigem
Zögern. „Der Schulmeiſter hat einen langen Stock auf ſein
Dach geſteckt (damit meinte ſie eine Antenne), und nun bildet er
ſich ein, er könnte dadurch hören, wenn ſie in Hamburg oder
London in einem Saale Muſik machen.”
In den Dünen zwiſchen Fjord und Meer liegt das kleine
Seebad Söndervig. Hier findet man kein Badeleben nach
deut=
ſchen Begriffen. Réunion und täglichen Schwoof kennt man hier
nicht, wohl aber Erholung und Ausſpannung in guter
bürger=
licher Geſellſchaft.
Zwiſchen Haff und See fahren wir an Weiden und Dünen
vorbei. Auf Holmlands ſchmaler Landzunge graſt hinter Dünen
und Meer das Vieh von den Strandvogtshöfen. Strandgras
ſchüttelt ſich braun im Winde. Die ſchlanke Steinſäule des
Leuchtturms von Nörre Lynvig ſtrahlt aus 60 Meter Höhe ihr
Licht übers Meer. Wenn der Sturm ſie faßt, beginnt ſie leiſe
zu ſchwanken; aber der Wächter in ihrer Spitze weiß, daß ihre
Elaſtizität des Sturmes heulende Gewalt zu überwinden
vermag.
Bei Hvide Sande kommt das Auto nicht weiter. Eine
Kanalſchleuſe reguliert ſeit 1910 den Weg zwiſchen Fjord und
Meer. 1914 hat der däniſche Reichstag die Schließung des
Kanals beſchloſſen. Seitdem iſt er wieder verſandet, und von
den rieſigen Zementblöcken, die in das Waſſer und die rinnende,
weiche Flucht des Sandes hineingeſenkt worden ſind, flattern
ſcheue Wildenten auf, die mit klappernden Flügeln über den
Fjord flüchten.
Diſteln und Dornen wuchern kümmerlich auf
Dünenboden. Im Winter liegt die weiße Dünenei
eine erſtorbene Welt da. Deutſche Seeleute, die im
vor den weittragenden engliſchen Schiffsgeſchütze=
Strand laufen mußten, wußten anfangs
überhau=
welchem Teil unſeres „Planeten ſie Land geweru
Waſſer, Nebel und froſtklirrende Sandhügel: war g.
noch Europa? Man fand nach langem Irren einn
hof, wo eine mitleidige Bäuerin Kaffee kochte, gu.
Kaffee, der die erſtarrten Männer durchwärmte.
Jütlands Nordweſtküſte iſt ein rieſiger Schiff.
einiger Entfernung vom feſten Lande ziehen ſi,
Sandbänke längs der Küſte hin. Wehe dem S
nahe gegen die Ufer treibt! Bei Sturm und W:
ein Schiff leicht über das erſte Riff hinweg, un:
meiſt ohne Rettung verloren. Im vereiſten Taunr
die Mannſchaft oft angeſichts der Rettungsyn:,
Tiefe...
Manches tüchtige Schiff iſt an dieſer gefährlichen
geworden. Wenn dieſe Wracks nicht abgeſchlep:n
verſchlicken ſie langſam wie rieſige aufgetriebene
und ihre Spanten liegen noch lange wie die
Rit=
weltlichen Tieres im flachen Waſſer, bis allgen
darüber hinſpült.
Am Weihnachtsabend des Jahres 1811 ſind
liſche Linienſchiffe auf Grund geraten, und 160c
Land getrieben. Statt fröhlicher Chriſtmette nu
trauriges Maſſenbegräbnis in den ſtarren Dünen
den. Heute noch zeigt man den „Totenberg” in dn
die 1600 Toten jener Weihnachtsnacht in den
rinnenden Sand gebettet werden mußten".
Geſchäftliches.
Kraftnahrung, die den Kindern ſchmeckt.
Das Eſſen muß ſchmecken, wenn es bekommen ſoln
hat ſich allgemein durchgeſetzt und gilt ganz beſonders
rung des Kindes. Auch die Aerzte ſtehen heute auf S.
daß man den Kindern das geben ſoll, was ſie gern eſſert
Mutter muß die Koſt ſo zuſammenſtellen, daß ſie den S=t
det und trotzdem das Höchſtmaß von Nährwert enthält.
Augenmerk ſollte ſie dabei auf die Wahl eines leicht ver.”
ſchmeckenden Fettes legen.
Heutzutage iſt es erfreulicherweiſe nicht ſchwer, eimg
zu finden. Um nur ein ſehr bekanntes zu erwähnen—
Rama im Blauband.
Bekanntlich beſteht Rama im Blauband aus
de-
reinſten Zutaten und iſt durch den gewaltigen
Umſatz=
wohlſchmeckend zu haben. Ein ſolches Fett iſt das rich
heit und Wachstum der Kinder, denn es gibt der Nakzu
Wohlgeſchmack.
Fälle von ſpinaler Kinderlähmung erregen in
teilen große Beunruhigung. Es iſt mit ziemlicher
geſtellt worden, daß die Erreger dieſer unheimliche
Naſen= und Rachenſchleim enthalten ſind und
zwa=
kranken, ſondern oft auch bei geſunden Perſonen.
jeder, auch wenn er nicht krank iſt, die Mundhöhle niſ
ſamen antiſeptiſchen Mundwaſſer desinfizieren, un
eine Erkrankung zu ſichern. — Ein für dieſen
Z=
wirklich antiſeptiſches Mundwaſſer iſt das bekannu
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Fi
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: K
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schtußdienſt: And=e
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Her
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wil”
Druck und Verlag. L.C. Wittich — ſämtlich in Darmfrdo
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung niad
Die heutige Nummer hat 20 Gei
Haze
nR
Mendennt dendnsatz
Ab
Mit O geht es ganz leicht in halber M
Bequem und ohne große Mühe laf
ſich mit O Fett, Saucen= oder Schm.)
ränder abwaſchen und abſpülen; Gsi
im Augenblick Glanz und Friſche. N0
ein Schmutzteilchen, nur Funkeln u
Leuchten bleibt zurück. O iſt vollkommt
in der Wirkung und ſucht ſeinesgleick
Croisé
4rapazierählgs
hnattläten 68,
besonder
reine Wolle.
großes
Farb=
sortiment
80 cm br.
mod. O.
hemden,
Herren Sport
mit festem
Kragen und
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Damen-Str
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mit englisch.
Sohle ...
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Wolle mil Kmst-
Saldte plaltiert,
Damen-9
m. Baump
deoke.
Farben
itta
Ha
Seite 13
Liſſabon und den Azoren beſetzt, entſchieden. Der
deutſche Geſchäftsträger habe in einer
Be=
ſprechung mit dem Handelsminiſter darauf
hin=
gewieſen, daß die vom „Do. X” beförderte Poſt
nur Intereſſe für Briefmarkenſammler habe.
Nach der Meldung ſei mit einer ſchließlichen
Ge=
nehmigung der Landung des „Do. K” auf den
Azoren zu rechnen.
England bauf gleichfalls ein
Rieſenflugbook.
London. Der bevorſtehende Beſuch des
deutſchen Flugſchiffes „Do. K” in den Gewäſſern
von Southampton erregt in England auch aus
dem Grunde lebhaftes Intereſſe, weil ſich
gegen=
wärtig in Southampton ein großes britiſches
Flugboot im Bau befindet. Das Boot wird aus
Stahl gebaut, die Hülle unter der Waſſerlinie iſt
aus roſtfreiem Stahl. Es wird mit fünf Rolls=
Royce=Motoren betrieben werden, von denen
jeder 900 Pferdeſtärken entwickelt. Im Innern
des Flugbootes werden ſich Schlafkojen für 50
Paſſagiere befinden. Es wird erwartet, daß das
Boot bei kurzen Flügen eine weit größere
An=
zahl Paſſagiere mitnehmen kann. Den
Berech=
nungen nach ſoll das neue Boot imſtande ſein,
ohne Zwiſchenlandung von England nach Malta
mit einer Stundengeſchwindigkeit von 192
Kilo=
metern zu fliegen, wodurch die bisher beſtehende
Notwendigkeit von Zwiſchenlandungen der im
Reichsverkehr befindlichen britiſchen Flugzeuge
auf fremdländiſchem Boden beſeitigt werde.
„D. 2000” in Madrid.
Madrid. Der ſpaniſche König beſichtigte
am Donnerstag das Junkersflugzeug „D. 2000"
Dieſes vollführte zuſammen mit ſpaniſchen
Mili=
tärflugzeugen Flugübungen. Die ſpaniſche Preſſe
bezeichnet das deutſche Flugzeug in ausführlichen
Artikeln als techniſches Wunderwerk.
Pjama-Planell
in modernen
Indan hrenlarbig. 2
Kreifen, 78, 4V.
reine Voll, O45
gocm dr „Vele /
mod. Fahen!
D.-Handschube
Telkol mll /
zubschen U
Habluter 00
Herren-Hachthemden
D.-Handschuhe
Wolle
veiteh 85
farbit
Damen-
Strämpke
Wolle
mit
Kunst-
Seide,
schwarz
Serade jetst
Fordert die Zeit billige Preise!
Hier sind unsere Beweise:
BetteWäsche
Tisch-Wäsche
Damen-Wasche
ier eine ſchwere
verks Kakafkrophe.
Bergleuke kok.
New York, 6. November.
Id im Staate Ohio ereignete
ſuäts geſtern kurz meldeten, eine
iskataſtrophe.
„üicksſtätte bei Millfield ſpielen
Crubeneinfahrt herzzerreißende
ußende von Angehörigen und
ngen die verzweifelten
Bemühun=
m=Eolonnen, da, wie die Direktion
gamt etwa 160 Bergleute
einge=
i Bergungsmannſchaften müſſen
werden, da die Hitze im
bren=
tmerträglich iſt. Die Hoffnung,
lebend bergen zu können, iſt
ſichen bei Millfield geborgen.
inn dem Bergwerk der Sunday
ueE ſchaft bei Millfield 75 Leichen
hei und ſieben Leichen von
Be=
zilrhaft geborgen worden. Es
be=
ſung mehr, die Rettung von
wei=
loſſenen Bergarbeitern
durchzu=
eum Toten befindet ſich auch der
te: Geſellſchaft und der
Chef=
fest noch nicht feſt, worauf das
ſitfehren iſt. Man nimmt an, daß
ſishlagwetterexploſion handelt.
F” chat man nunmehr jede
Hoff=
die noch in dem Bergwerk
ein=
igleute lebend zu bergen. Die
Twten dürfte 165 betragen. Nach
yc ugenzeugen war die Exploſion
were Loren wie Pappſchachteln",
ſtourden. Das Unglück iſt das
Freitag, den 7. November 1930
ſchwerſte, das ſich ſeit 100 Jahren im Staate
Ohio ereignet hat.
Es beſtätigt ſich, daß bei der
Grubenkata=
ſtrophe von Athens (Ohio) ſämtliche
eingeſchloſ=
ſenen Bergleute ums Leben gekommen ſind. Die
Hilfsmannſchaften berichten, daß ſie keinen
Ueber=
lebenden angetroffen hätten. Die Leichen lägen
überall in den Stollen umher, und ihre
Stel=
lungen zeigten häufig, daß die Opfer
verzwei=
felte Anſtrengungen gemacht haben, dem
Er=
ſtickungstod zu entgehen. Bisher konnten die
Leichen von 75 Bergleuten und 17
Grubenbeam=
ten geborgen werden.
26 Bergleute in Millfield dem Tode entronnen.
Millfield (Ohio). Obwohl das
Rettungs=
werk in Millfield durch Gaſe ſtark behindert
wird, gelang es doch, 26 Bergleute lebend zu
bergen. 20 von ihnen befanden ſich ſchon in
einem ſo bedenklichen Zuſtande, daß ſie zunächſt
in dem Bergwerk zurückgelaſſen werden mußten.
Die übrigen ſechs wurden dem Krankenhaus
zu=
geführt. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen
er=
eigneten ſich mindeſtens zwei Exploſionen.
Tribüneneinſturz bei einer Siegesfeier
in Italien.
Rom. Wie aus Genua gemeldet wird, hat
ſich am Jahrestag des italieniſchen Sieges im
Weltkrieg in Cumarzo ein Unglück ereignet, bei
dem 65 Perſonen verletzt wurden, davon 50 ſehr
ſchwer. Anläßlich der Einweihung eines neuen
Schulgebäudes war für die amtlichen Gäſte eine
Tribüne errichtet worden, auf der etwa 250
Per=
ſonen Platz genommen hatten. Während ein
Geiſtlicher im Anſchluß an die Enthüllung eines
Gefallenen=Denkmals das neue Gebäude weihte,
brach die Tribüne plötzlich ein und etwa hundert
Perſonen ſtürzten aus fünf Meter Höhe zu
Bo=
den. Zwei Knaben wurden die Beine abgeriſſen.
Verletzt wurden u. a. der
Regierungsbürger=
meiſter und der Ortsgeiſtliche.
Großes Inkereſſe für den Flug von
„00. I” in England und Frankreich.
Paris. Der Start von „Do. K” zu ſeinem
Etappenflug nach Amerika hat in Frankreich
reges Intereſſe gefunden. Sämtliche Blätter
bringen Einzelheiten über den Bau des
Flug=
ſchiffes ſowie Abbildungen von „Do. K” und
ſeiner Führung. In Le Havre, wo das Flugſchiff
in der nächſten Woche erwartet wird, ſind alle
Vorbereitungen für den Empfang getroffen.
London. Das außerordentlich große
Inter=
eſſe, das ganz England am Fluge des „Do. K‟
nimmt, ſpiegelt ſich in den ausführlichen
Preſſe=
berichten wider. In allen Zeitungen findet man
Schilderungen über Einzelheiten des Flugſchiffes
bis zu dem Glückshufeiſen, das Kapitän
Chriſti=
anſen im Krieg an der Weſtfront gefunden hat
und das er auf allen Flügen mit ſich führen ſoll.
Amſterdam. Der Marineflughafen
Schel=
lingwouden, in dem das Dornierflugſchiff „Do.
K” feſtgemacht hat, war bis in die ſpäten
Abend=
ſtunden des Mittwoch das Ziel von tauſenden
Schauluſtigen, die, wie von bisherigen
Veran=
ſtaltungen gewöhnt, meiſt mit dem Rade aus
Amſterdem dem etwa eine Stunde außerhalb des
Weichbildes der Stadt gelegenen Flughafen
zu=
eilten. Das impoſante Flugſchiff bietet mit
ſeinen weithin leuchtenden Lichtern einen
er=
höhten Reiz für den Beſchauer.
Ein Einſpruch gegen die Poſtbeförderung
der „Do. K” nach den Azoren.
Paris. Nach einer Meldung des New York
Herald aus Madrid wird im Laufe des heutigen
Tages vom portugieſiſchen Luftrat über einen
Einſpruch der franzöſiſch=portugieſiſchen
Luftpoſt=
geſellſchaft, die das Flugpoſtmonopol zwiſchen
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Freitag, den 7. November 1930
ähnlichen Platz aus wie dem meinen. Als ich
hellen Lichtſchein in den Augen hatte, merkte ich, do
gel gar nicht ſo dunkel war. Die Nacht war
und kein Sternenſchimmer kam durch das dichte
Pahang baumeln laſſen und hatte einem neuen Laut gelauſcht.
In häufigen Zwiſchenräumen, und zwar jedesmal eine halbe
Stunde lang, erſcholl er laut im Dickicht. Er hörte ſich faſt ſo
an wie der des großen grauen Argusfafans, doch lag ein
frem=
der Tonfall darin, der mich ſogleich aufhorchen ließ. Ich merkte
endlich, daß es der Abendruf des malaiiſchen Arguspfaus war.
Obwohl ich beide Arten nie am ſelben Abend ſchreien hörte,
war der Unterſchied doch ſehr ausgeprägt. Es lag ein
gedämpf=
ter Schall im Ruf des Arguspfaues, den der Schrei des andern
nicht aufwies; er klang wohl ebenſo laut, hatte aber nicht das
Gellende, das die Töne des Argusfaſans durch Farn und
Bam=
bus, über Schluchten und Dſchungelhänge in weite Fernen
trägt. Er war wohllautender, weniger ſchrill.
Ohne mich durch das Brüllen der Tiger und ſchwarzen
Panther ſtören zu laſſen, kroch ich mitten in der Nacht durch
das Dſchungel; der feuchte Nebel ſtieg in dichten Schwaden aus
dem dampfenden Boden ringsum empor; geiſterhaft ragten
die weißen Stämme der Dſchungelbäume auf. „Ich ſetzte meinen
Kurs mit Hilfe von Kompaß und abgebrochenen Lianen auf das
gelegentliche wilde Geſchrei des Vogels. Endlich ſchien ich
heran=
zukommen. Immer näher klang der Ruf; faſt ſchien es, als
ſchritte der Vogel auf mich zu. Dann zeigte mir meine elektriſche
Taſchenlampe ein undurchdringliches Gewirr von Rotang und
Dornenpalmen — eine Wirrnis von unzähligen Widerhaken.
Sogar bei hellichtem Tage konnte man nicht hindurchgelangen,
ohne ſich mühſam Schritt für Schritt einen Weg auszuhauen.
Hier wartete ich alſo, am Fuß einer hohen Bambusgruppe
niedergekauert, das Licht abgeblendet, und nahm wie noch nie
zuvor mit allen Sinnen das Geheimnisvolle eines nächtlichen
Tropendſchungels in mich auf. 400 Meter entfernt, ließ der
prächtige Vogel ab und zu ſeinen Ruf erſchallen, wohl von einem
mir. Aber tauſend Geſtalten von Zweig und Be
ſchwach mit dem ſtetigen, trüben, blaugrünen
fauligen Holzes.
Irgendein kleines Tier huſchte windwärts
über, witterte und flüchtete Hals über Kopf.
Fledermaus oder eines andern fliegenden Geſn
in der Nähe, während immer noch der ſchallende:
pfaues erklang und meine Hilfloſigkeit verhöhnr
würmchen konnte durch Dickicht und Dornen m
Stelle vordringen, wo der Vogel ſtand; jedes 17
Nachttier konnte geräuſchlos über dürre Bamz
ſchleichen, bis ſeine Augen die geſchwellte Kebw
Faſanen erkannten: und da ſtand ich nun mit
tenden elektriſchen Licht, mit dem ſchärfſten der
in allen Pfadfinderſchlichen der Wilden bewc
menſchlicher Denkfähigkeit begabt; doch hatte iche
Geräuſch machten, und Kleider, die ſich an jes
fingen — ein ſchöner Hohn auf den Herrn der S
Wieder rief der Vogel, und ich deutete ſein=
Geſetz des Ausgleiches! Ich war ohnmächtig, il
ich war tatſächlich nur ein Stümper in den 20
tümlichen Dſchungelbewohner; und doch fühlte
geſichts der Geheimniſſe des nächtlichen Leben;
das Herz bei dem wilden Ruf — nicht aus dem
Raubtieres oder in dem jähen Schrecken der kleim
bewohner, ſondern in menſcheneigenem
Wiſſensa=
an dem Spiel der Phantaſie, die allein die D.
Von William Beebe.
Von William Beebe iſt bei F. A. Brockhaus, Leipzig, ein
neues Buch erſchienen: „Im Dſchungel der Faſanen” (mit 51
Ab=
bildungen. Geheftet Mk. 7.—, Leinen Mk. 9.—). In den
Dſchun=
geln des Himalaja und Borneos hauſen die farbenſchönſten Vögel
der Erde, Silberfaſanen, Glanzfaſanen, Pfauenfaſanen und der
Argus=Pfau. Der kühne Forſcher, der ſich übrigens kürzlich in
einer beſonders konſtruierten Taucherglocke 443 Meter — eine
bisher nie erreichte Zahl — tief in das Meer ſenken ließ und
deshalb in letzter Zeit ſoviel genannt wurde, beſteht auf der
Faſanenjagd die gefährlichſten Abenteuer. Manches Mal kreuzen
Elefanten unheildrohend ſeinen Weg; mordgierige Tiger und
beuteluſtige Panther umſchleichen oft ſeinen Liegeplatz. Oft muß
ſich der Forſcher durch grauſames Rotangdorngeſtrüpp quälen, in
dem unzählige Blutegel lauern. Und die Menſchen tun ihr Beſtes,
den Tieren des Dſchungels in großer und kleiner Qual den Rang
abzulaufen. Herrlich iſt es zu leſen, mit welcher unerſättlichen
Gier nach Tieren Beebe einen ganzen Tierpark mit durch die
Dſchungeln ſchleppt. Dabei helfen ihm ſeine Dajaks, Angehörige
eines borneaniſchen Kopfjägerſtammes. Als der Wildeſte unter
ihnen. Diorak, eines Tages von einer Spritztour zurückkehrt,
baumeln ihm 8 noch bluti Köpfe um den Gürtel. — Vogel= und
Käferkundige mögen das Buch William Beebes aus gelehrten
In=
tereſſen leſen, aber das breite deutſche Publikum ſoll endlich
ein=
mal wiſſen, daß es vor dieſer Wiſſenſchaft keine Angſt zu haben
braucht, daß ihm hier ein Dichter und Pfadfinder geſchenkt wird,
den es leſen ſoll. Nachſtehend laſſen wir Beebe ſelbſt über ein
Erlebnis berichten.
Zwei Nächte ſchon hatte ich meine Hängematte von den
Rieſengräſern neben einem der winzigen Nebenflüſſe des
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Freitag, den 7. November 1930
Seite 15
Oporl Shet und Tatnien.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
er Spork des Sonnkags.
de bringt diesmal wieder ein ſtattliches Sport=
Pro=
urx bei den Freiluftveranſtaltungen, auch in den Sport=
„ieb ſehr rege und aus der Fülle der Ereigniſſe ragen
gtrngen von beachtenswertem Format heraus.
Fußball.
rſ der 9. November ganz für die Verbandsſpiele
reſer=
ar, ſind ſie auch intereſſant genug, denn bei den
ſüd=
ynktekämpfen geht es jetzt mit Macht den Ent=
„egen. Der Sonntag bringt im einzelnen die folgenden
ſhayern: 1. FC. Nürnberg — ASV. Nürnberg, Sp.. Fürth, FV. 04 Würzburg — FC. Bayreuth;
Süd=
zien 1860 — Ingolſtadt=Ringſee, Wacker München —
vert, Jahn Regensburg — Bayern München, Schwaben
2sV. München; Württemberg: Germania Brötzin=
Fſenhauſen, FC. Birkenfeld — Union Böckingen, Stutt=
WfB. Stuttgart; Baden: SpVg. Schramberg — FC.
göUlingen — Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV. — FV.
ſniäburg — VfB. Karlsruhe; Gruppe Rhein: Sp. — VfR. Mannheim. Mannheim 08 — Phönix Lud=
NTeckarau — FG. Kirchheim, SpVg. Sandhofen — SV.
ſt)ve Saar: Sportfreunde Saarbrücken — FV.
Saar=
ſirnaſens — VfR. Pirmaſens, Boruſſia Neunkirchen —
auppe Main: FC. 93 Hanau — Eintracht Frankfurt,
— Kickers Offenbach, Germania Bieber — Rot=Weiß
03 Fechenheim — Union Niederrad; Gruppe Heſ=
Worms — SV. Wiesbaden, VfL. Neu=Iſenburg .
as. Viktoria Urberach — FSV. 05 Mainz. SV. 98
FFC. Langen.
Hockey.
hhichm, zum Teil ſogar recht intereſſanten Privatſpiele des
ier hinter das Hauptereignis, den Länderkampf
Dänemark in Roſtock, zurück. Es iſt der dritte
der Deutſche Hockey=Bund gegen die Dänen führt.
ſupi im Oktober 1928 wurde von Deutſchland 5:2
gewon=
ſhrsweiten Spiel, 1929, wurde von unſerer Elf überlegen
ſin die beſſere Klaſſe des deutſchen Hockeys demonſtriert.
Dänen im Hockey eine aufwärtszeigende Linie haben,
widch hoffen, daß auch das dritte Spiel einen deutſchen
Fi deutſche Elf ſpielt in der folgenden, recht guten
Auf=
ſy=Perlin; Ueberle=Uhlenhorſt, Zander=Berlin: Peter=
*1 Haag=Frankfurt, Hardeland=Hannover; Mehlitz, Mül=
S Scherbartb (alle Berlin), Wollner=Leipzig.
Rugby.
iweröxere Rugby=Repräſentativkampf der neuen Saiſon führt
n Sonntag die Mannſchaften von Nord= und Süd=
)xuſammen. Die traditionsreiche Nord=Süd=Begegnung,
al wieder ſtarke Einheiten zuſammenbringt, hat noch im=
Wntereſſe.
Hanbball.
ßrall, ſo ſetzt ſich auch im Handball das Programm des
ſus Verbandsſpielen zuſammen. Im Bezirk
ser, Abteilung A: Eintracht Frankfurt —
Rot=
encadt: Rot=Weiß Frankfurt — VfR. Schwanheim;
ffart — SV. 98 Darmſtadt: Abteilung B: Wor=
— Pol. SV. Wiesbaden; Hakoah Wiesbaden — Poſt=SV.
ſeinannia Worms — Pol. Worms; FSV. 05 Mainz —
Schwimmen.
Fetzte ſüddeutſche Hallen=Veranſtaltungen ziehen im
„Aufmerkſamkeit auf ſich: Das Damen=
Schwimm=
wen und das Verbandsoffene Schwimmfeſt von Nikar
Tennis.
t=Tenniskampf führt in Hamburg die Mannſchaften von
mAremen zuſammen.
Boxſport.
ynnkt der Berufsboxkämpfe, die am Sonntag in der
wettfalenhalle durchgeführt werden, ſteht der
Schwer=
zwiſchen Schönrath und Hein Müller. Für
t=zwar nicht der Meiſtertitel, aber doch ſein Ruf als
Sugewichtsmeiſter auf dem Spiel. Die Frage, wer von
ſven der Beſſere iſt, intereſſiert ſtark. — Eine deutſche
ſwaft geht in Oslo und Stockholm an den Start.
Pferdeſport.
Galopprennſaiſon neigt ſich jetzt allmählich ihrem Ab=
Soonntag gibt es noch einmal Rennen in Strausberg und
uſche Reiter ſind bei den Reitturnieren in New York und
A. Darmftadt 1898 — 3.C. Langen.
der iſt die Abſtiegsfrage keineswegs geklärt. Obwohl die
hdnei Punkten aus 3 unentſchiedenen Spielen den letzten
hnmehmen, iſt eine Verbeſſerung des Tabellenſtandes durch=
MAre Niederlage des Tabellenvorletzten, des FC. Langen,
alsten Sonntags auf eigenem Platz gegen Alemannia
hie Eilte Punktdifferenz von drei Punkten zwiſchen den bei=
Mykirtern beſtehen laſſen. In dem für nächſten Sonntag
1Sopiel haben die 98er die beſte Gelegenheit, den Punkt=
T5zu reduzieren. Gelingt den 98ern in dieſem Kampfe
hilenletzten ein Sieg, dann beträgt der Vorſprung des
Au;, noch einen Punkt; damit wäre die Abſtiegsfrage
wie=
fen. Man ſieht alſo, um was es in dem bevorſtehenden
* eie Einheimiſchen den Vorteil des eigenen Platzes ge=
WAoch einmal iſt Gelegenheit gegeben, die Abſtiegsgefahr
eei Punkteinbuße allerdings würde jede Hoffnung der Ein=
Vserbeſſerung des Tabellenſtandes zerſtören.
aieen das Vorſpiel in Langen nur ganz knapp (2:1) ver=
Ehm alſo durchaus Ausſicht, im bevorſtehenden Spiel den
landen. Man würde aber die Kampfkraft und das
Kön=
deis gewaltig unterſchätzen, wenn man annehmen würde,
oie Gäſte mit Ausſicht auf den Enderfolg den Kampf
Kugen. Auch in der vergangenen Saifon haben die Man=
Aungen in Darmſtadt ein Remis erzielen können. Wir
e Darmſtädtern nur dann die beſſeren Siegesausſichten
eun wirklich mit vorbildlichem Eifer der Erfolg angeſtrebt
Eoruitung des Spieles wird die 98er veranlaſſen, alle Kräfte
Im den erſten Sieg der Verbandsſpielſerie zu buchen.
Tſeginnt um 2,30 Uhr. Um 12.30 Uhr treten die beider=
Tatzmannſchaften gegeneinander /an, während 3. und 4.
cle auf dem Rot=Weiß=Platze, bzw. in Eſchollbrücken,
Sportverein 1898 (Jugend).
I. Schüler in Pfungſtadt; Abfahrt mit Auto 9,15 Uhr
ſugd. — 1. Jgd. Münſter, hier, 10 Uhr; 3. Jgd. — 1. Jgd.
wrt, Abfahrt 7,45 Uhr; 4. Jgd. — 2. Jgd. Wixhauſen,
FB. Schüler ſpielfrei.
De M 03 Pfungkadt — 5. C. Union Darmſtadt.
Uuetten Verbandsſpiel in der Vorrunde begibt ſich die
ar des F.C. Union am kommenden Sonntag nach
Giner alten Ueberlieferung nach, haben die
Pfung=
letzten Jahren noch nie gegen die Beſſunger ge=
A in den letzten Verbandsſpielen unterlagen die
Ger=
wart auf eigenem Platz. Trotz der Siege über Münſter,
M2 Polizei bleibt es dahingeſtellt, ob die Pfungſtädter
genug ſind, die zwar am Sonntag erſatzgeſchwäch=
zu beſiegen, um dieſe alte Tradition einmal zu
Porausſicht nach müſſen die Beſſunger am Sonntag
Deröichten (Popp Noller, Aßmuth 1. und Mehring).
muß es auch dieſes Jahr gelingen, den Sieg aus
MZunehmen. Hoffen wir noch zum Schluß auf einen
eiſchen. — Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen die gleiche
Der Spielbetrieb am 9. November 1930.
Der Spielbetrieb in der Starkenburger Kreisliga zeigt deutlich,
daß es dem Halbzeit=Ende entgegen geht. Sprendlingen und Neu=
Iſen=
burg haben bereits ihre elf Spiele der erſten Runde hinter ſich und
müſſen nun warten, inwieweit die anderen Teilnehmer nun noch an ſie
herankommen oder ſie gar überholen können. Morgen beenden
Wall=
dorf, Egelsbach, Münſter und Mörfelden die Vorrunde, und nur noch
zwei Sonntage mit Nachtragsſpielen ſtehen dann aus. Das ſonntägliche
Programm weiſt nur die folgenden vier Spiele aus:
Viktoria Walldorf — FC. 03 Egelsbach; Sportverein Münſter —
Sportverein Mörfelden; Germania 03 Pfungſtadt — Union
Darm=
ſtadt; Viktoria Griesheim — Sportvgg. 04 Arheilgen.
In Walldorf müßte der Spitzenreiter zu einem klaren Sieg
kom=
men und damit ſeine Poſition weiter befeſtigen. Das Münſterer
Tref=
fen bietet ebenfalls den Einheimiſchen die beſſeren Chancen, doch
wür=
den wir uns nicht wundern, wenn ſich Mörfelden doch einen Punkt holt;
der Spielausgang wird jedenfalls ſehr knapp ſein. Die beiden anderen
Treffen dürften aber weit intereſſanter werden wie die vorgenannten.
Schon das Spiel Pfungſtadt — Union Darmſtadt hat ſeine Reize wegen
der alten Rivalität zwiſchen beiden Teams. Die Beſſunger gewannen in
den letzten zwei Jahren feweils mit einem Tor Differenz. Diesmal ſieht
es aber doch aus, als ob die Pfungſtädter den Spieß umkehren würden,
zumal die Darmſtädter kaum mit ſtärkſter Beſetzung antreten dürften.
Das Griesheimer Spiel ſteht noch mehr im Zeichen der Nachbar=
Riva=
lität. Man darf geſpannt ſein, ob ſich die noch am Tabellen=Ende
liegen=
den Arheilger von dieſem Platz wegſchaffen können. Wir halten hier
ein Unentſchieden für möglich. Im übrigen iſt noch nachzutragen, daß
Griesheim am letzten Sonntag in Mörfelden nicht 1:2, ſondern 0:2
unterlag.
In der A= und B=Klaſſe hatte die Gruppe Dreieich
am Sonntag einen Ruhetag. Aus der Gruppe Odenwald wurde
nur das Ergebnis Ober=Ramſtadt — Noßdorf 2:3 (2:0) gemeldet; das
Spiel Höchſt — Michelſtadt ſcheint den Platzverhältniſſen zum Opfer
ge=
fallen zu ſein. Nur die Gruppe Bergſtraße=Ried führte ihre
Spiele alle durch und meldet folgende Reſultate: Rot=Weiß=VfR.
Darm=
ſtadt — SV. Weiterſtadt 2:0; Chattia Wolfskehlen — Eintracht
Darm=
ſtadt 6:4; Reichsbahn Darmſtadt — SV. Groß=Gerau 4:1; FSV.
See=
heim — Olympia Hahn 1:3; Germania Leeheim — SV. Geinsheim 0:2.
Eine genaue Tabelle dieſer Gruppe kann erſt bei Halbzeit=Abſchluß
ge=
geben werden, da ja hier A= und B=Klaſſe zuſammen ſpielen. In der
Meiſterſchaftskonkurrenz der A=Klaſſe unter ſich haben wir zurzeit
fol=
gende Spitzengruppe: Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt: 7 Spiele (11 Punkte),
Germania Eberſtadt: 4 Spiele (7 Punkte), Chattia Wolfskehlen: 4
Spiele (7 Punkte), SV. Groß=Gerau: 6 Spiele (6 Punkte). Die anderen
Vereine kommen ernſtlich für die Meiſterſchaft nicht in Frage.
A= und B=Klaſſe am kommenden Sonntag.
Gruppe Bergſtraße=Ried: SV. Geinsheim — Boruſſia
Dornheim; Chattia Wolfskehlen — SV. Weiterſtadt; Germania
Eſcholl=
brücken — Reichsbahn Darmſtadt; Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt —
Olym=
pia Hahn (11 Uhr); SV. Groß=Gerau — Germania Eberſtadt; FSV.
Seeheim — Germania Leeheim.
Gruppe Dreieich: Sportklub Dietzenbach — Union
Wix=
hauſen; TV. Neu=Iſenburg — FC. 02 Dreieichenhain; Sportgemeinde
Sprendlingen — T.u. SV. Meſſel; SV. Erzhauſen — FV.
Epperts=
hauſen.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf — VfR. Beerfelden;
Ger=
mania Dieburg — FSV. Groß=Zimmern; VfR. Erbach — Sportverein
Höchſt.
B=Klaſſe Odenwald: SV. Roßdorf 2. — Spiel=Vgg. Groß=
Umſtadt; Vorwärts Klein=Zimmern — Viktoria Schaafheim; Viktoria
Kleeſtadt — SV. Münſter 3.
* Kreisliga Südheſſen.
dar
Der zweitletzte Spielſonntag der Vorrunde kann evtl. wieder
recht ſenſationelle Ergebniſſe hervorbringen. V.f.L. Lampertheim
und Olympia Worms ſind ſpielfrei; die Paarungen ſind:
Olympia Lorſch-Vikt. Neuhauſen, Norm. Pfiffligheim—Spv.
Hochheim, Conc. Gernsheim—Starkb. Heppenheim, F.V. Biblis—,
Spv. Horchheim, V.f.R. Bürſtadt—Olympia Lampertheim.
Für den mit Platzſperre belegten Tabellenletzten kommt die
Sperre diesmal nicht in Frage. Er müßte ohnehin nach Lorſch
und wird den Tabellenführer wohl kaum ernſtlich gefährden
kön=
nen, es ſei denn, daß die gute Leiſtung des Neulings in
Lampert=
heim neuerdings verdoppelt werden könnte. Die Begegnung in
Pfiffligheim wird vorausſichtlich hart werden; ein knapper Sieg
der Einheimiſchen liegt am nächſten. Wiederum hat Gernsheim
Chance, zu zwei wichtigen Punkten zu kommen! Mit etwas Glück
könnte das wohl auch gelingen. Immerhin, die Bergſträßer ſind
ſehr ſpielſtark und wollen überwunden ſein, ehe ſie die Waffen
ſtrecken. Die Bibliſer haben die Schlappe des letzten Sonntags
etwas im Magen liegen. Sie werden vielleicht mit einem neu
„friſierten. Sturm auf den Plan treten — kaum anzunehmen iſt,
daß Horchheim auch nur zu einem Punkt kommt. Eine Art
Lokal=
derby iſt das Treffen in Bürſtadt. Lampertheim wird ſich
gewal=
tig anzuſtrengen haben, um nicht, ähnlich wie die Riedleute am
letzten Sonntag, unter die Räder zu kommen.
A=Klaſſe, Gau Ried.
Sehr bedeutungsvoll ſind diesmal einzelne Spiele.
Zwingen=
berg und Groß=Rohrheim ſind ſpielfrei. Es treffen ſich: Hofheim—
Auerbach, Biebesheim — Klein=Hauſen, Hüttenfeld — Bürſtadt
(priv.), Bensheim-Bobſtadt.
Der Tabellenführer wird ſich ſehr wahrſcheinlich nur mit
einem glatten Siege zufrieden geben. Klein=Hauſen hat in
Bie=
besheim ſo wenig zu erhoffen, wie am letzten Sonntag in
Auer=
bach. Wer in Hüttenfeld gewinnt, iſt weniger von Belang, dafür
iſt das Treffen in Bensheim von ausſchlaggebender Bedeutung.
Bobſtadt iſt ſpielſtark! Trotzdem iſt normalerweiſe nicht
anzu=
nehmen, daß der alljährliche Meiſterſchaftsanwärter Bensheim in
dieſer Sache auch nur einen Punkt abgibt.
Kraftſpork.
Darmſtadt 1910—„Einigkeit 05‟ Damm.
Als nächſten Gegner zum Kampf um die Punkte empfangen
die einheimiſchen Oberligiſten morgen Samstag, den 8.
Novem=
ber, abends 7.30 Uhr, in der Turnhalle. Soderſtr. 30, die
Ringer=
mannſchaft des Sportklubs „Einigkeit 05” Aſchaffenburg=Damm.
Den hieſigen Kraftſportanhängern dürfte die Dammer
Kampf=
ſtaffel gut in Erinnerung ſein, denn gerade ſie war es, die den
Darmſtädtern, beide noch der Kreisliga angehörend, manch heißes
Treffen lieferte. In der vorjährigen Saiſon konnten ſie ſich nun
den Bezirksmeiſtertitel und hiermit den Aufſtieg in die Oberliga
erkämpfen. Eine beſondere Gaſtrolle haben ſie bis jetzt in dieſer
Klaſſe noch nicht geſpielt. Allerdings muß zu ihren Gunſten
be=
rückſichtigt werden, daß ſie bisher immer mit den
Meiſterſchafts=
aſpiranten gepaart waren. Aber auch den Einheimiſchen iſt es
in dieſer Hinſicht, nicht viel beſſer gegangen. Die beiderſeitige
Kampfſtärke dürfte infolgedeſſen, als gleichwertig zu bezeichnen
ſein. Kämpft jedoch Kraftſportvereinsmannſchaft mit demſelben
Elan wie am vergangenen Sonntage, dann ſollten ihr Sieg und
Punkte gewiß ſein.
Polizei—Mainz=Hellas (Liga), Polizei—Roßdorf (4=Klaſſe).
Die erſten Verbandskämpfe auf eigener Matte in dieſem Jahr
finden nun am kommenden Sonntag in einer
Doppelveranſtal=
tung in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrückerſtraße 24, ſtatt. Um
9 Uhr vorm. wird die A=Mannſchaft der Polizei mit der gleichen
von Roßdorf zuſammentreffen. Roßdorf ſelbſt hatte im letzten
Verbandsjahr eine gute Mannſchaft geſtellt und ſich mit Fürth
um die Meiſterſchaft der A=Klaſſe geſtritten. Die
Polizeimann=
ſchaft, die allerdings in dieſem Jahre umgeſtellt worden iſt, hat
alles aufzubieten, wenn ſie die Punkte für ſich buchen will.
Um 11 Uhr vorm. tritt dann die Ligamannſchaft gegen den
unbekannten Gegner Mainz=Hellas an. Vorausſagungen können
hier nicht gemacht werden, da wir die Leute von Hellas nicht
ken=
nen. Auch die Ligamannſchaft hat durch den Gewinn von Siehert
und die 4 placierten Deutſchen Polizeimeiſter eine gewiſſe Stärke
erfahren. Doch darf man auf Trophäen nicht einſchlafen.
Alles in allem werden am Sonntag morgen dem
ſportlieben=
den Publikum faire und ſportliche Kämpfe gezeigt werden. Die
Halle iſt geheizt.
Handball.
Wiener Akhlekik=Club in Darmſtadk.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat für die Weihnachtstage
die bekannte Handballmannſchaft des Wiener Athletik=Clubs zu Spielen
in Darmſtadt verpflichtet. Vorausſichtlich werden am B. und 27.
De=
zember Feldſpiele ausgetragen, während für den Abend des 26.
Dezem=
bers ein großes Hallenturnier geplant iſt. W.A.C. Wien hat
bekanntlich zu Beginn dieſes Jahres das große Berliner
Jubiläums=
turnier des Brandenburgiſchen Verbandes gewonnen und dabei ſowohl
den Deutſchen Handballklub Berlin als auch den Polizeiſportverein
Ber=
lin beſiegt.
5. 5.J. Frankfurk — Sp. B. Darmſtadt 1898.
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er ſetzt die Verbandsſpielrunde
mit dem Treffen gegen Fußballſportverein Frankfurt fort. Das Spiel
kommt in Frankfurt zum Austrag, und zwar ſchon am Samstag
nachmittag. Der Spielbeginn des auf dem Sportplatz an der
Seck=
bacher Landſtraße ſtattfindenden Spieles iſt auf 3.45 Uhr foſtgeſetzt. Es
wäre erwünſcht, daß ſich eine möglichſt große Schar Anhänger bereit
findet, die Mannſchaft zu dieſem Spiel zu begleiten. Das bevorſtehende
Treffen iſt zweifellos eines der ſchwerſten der noch ausſtehenden Spiele.
Schon immer hatten es die Darmſtädter auf dem Platz des morgigen
Gegners ſehr ſchwer, zu Punkten zu kommen. Auch in dieſem Jahre
hat die Fußballſportvereins=Elf, die zurzeit den zweiten Tabellenplatz
einnimmt, nichts von ihrer Spielſtärke eingebüßt. Ihre ſehr gute
Hintermannſchaft wird auch morgen wieder dem Darmſtädter Sturm
die Erfolge ſchwer machen. Nur wirklich gutes Spiel wird den
Ein=
heimiſchen zum Sieg verhelfen. Da die 98er wiſſen, wie ſtark ein
Punkt=
verluſt in Frankfurt die Tabellenführung gefährdet, ſollte es wohl an
dem zum Punktgewinn erforderlichen Eifer nicht fehlen.
Die Liga=Reſerven, die die Vorrunde ohne Niederlage
über=
ſtanden haben und mit ſchönem Vorſprung den erſten Tabellenplatz
ein=
nebmen, beginnen die Rückrunde mit einem Treffen gegen die zweite
Mannſchaft der Sportvereinigung Arheilgen. Das Spiel iſt auf 11 Uhr
vormittags auf den Platz am Böllenfalltor angeſetzt. Um 3 Uhr
nach=
mittags hat die dritte Mannſchaft auf dem Platz des Gegners gegen die
erſte Elf der Sportabteilung Merck anzutreten.
Sport=Abt. Merck=Darmſtadt.
Auch am kommenden Sonntag ſind auf dem Merck’s=
Sport=
platz an der Maulbeer=Allee wieder intereſſante Handball=Spiele
zu erwarten. Die vor 4 Wochen von Merck’s 1. Mannſchaft mit
5:2 geſchlagene 3. Mannſchaft des S.V. 98 wird um 3 Uhr zum
Rückſpiel antreten. — Um 11 Uhr trifft ſich Pfungſtadt 1 mit
Merck 2.
Handenn i der 9.2.
2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Walldorf; Pfungſtadt — Bickenbach;
Langen — Groß=Umſtadt; Klein=Wallſtadt — Aſchaffenburg; Damm —
Tv. Obernburg; Tgſ. Obernburg — Erbach.
Meiſterklaſſe: Beſſungen — Heppenheim; Tgde. 1846
Darm=
ſtadt — Eberſtadt; Tgſ. Darmſtadt — Wolfskehlen; Büttelborn —
Nau=
heim; Erfelden — Worfelden.
A=Klaſſe: Hähnlein — Seeheim; Reichsbahn — Ober=
Ram=
ſtadt; Auerbach — Lorſch; Groß=Gerau — Roßdorf; Stockſtadt —
Egelsbach.
Erzhauſen; Crumſtadt Zell;
— Neu= Hahn — Nieder=Ramſtadt; Buchſchlag —
Iſenburg. B=Klaſſe: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Crumſtadt 32:14 Hahn 23:13 Nieder=Ramſtadt . 25:15 Buchſchlag 10:20 Erzhauſen
„ 5 8:28 Neu=Iſenburg „ 3:11
Arheilgen und Aſchaffenburg werden auch diesmal nicht ſtraucheln;
obwohl ihre Gegner keinesfalls leicht zu nehmen ſind. Ein Kurioſum
iſt Pfungſtadt gegen Bickenbach, wenn man Vergleiche ziehen will. So
ſiegte Langen in Pfungſtadt 4:1 und verlor in Bickenbach 2:6, folglich
Langen gegen Groß=Umſtadt trägt den Charakter eines Abſtiegſpiels.
Die vier vom Abſtieg bedrohten Vereine tragen alle Spiele aus, teils
auswärts, teils zuhauſe, ſo daß man am Montag ſchon klarer ſehen
wird. Damm gegen Tv. Obernburg gibt ein intereſſantes Treffen, und
Erbach hat es in Obernburg keinesfalls leicht. In Darmſtadt herrſcht
wieder Hochbetrieb. Alle drei Vereine zuhauſe. Wolfskehlen wird ſich
von der Tgſ. die Meiſterſchaft nicht ſtreitig machen laſſen. Dagegen
braucht die Tgde. beide Punkte von Eberſtadt, und auf der Rennbahn
ſtößt Beſſungen auf einen zähen Gegner. Im Ried iſt eine ſpannende
Begegnung: Büttelborn gegen Nauheim, da die Gäſte immer noch
Hoffnung haben. Erfelden hat ſeine erſten Punkte errungen und wird
ſich, dadurch angeeifert, nicht mehr als alleiniger Punktelieferant
be=
trachten. An der Bergſtraße wird ſich die A=Klaſſe immer mehr klären.
Drei Spiele, die man abwarten muß. Dagegen ſtehen im Ried die
Er=
gebniſſe bezüglich des Sieges kaum in Frage. Die B=Klaſſe iſt an der
Bergſtraße noch recht unklar wegen der Hängepartien. Dagegen
mar=
ſchiert in der Nordgruppe Crumſtadt an der Spitze. Untere
Mannſchaf=
ten und die Jugend tragen die angeſetzten Spiele aus.
Alba vor Graf Iſolani.
Erfolgreiche Flachrennpferde.
Flachrennen großen Stils gibt es in dieſem Jahre nicht mehr; ſelbſt
die beiden letzten Hoppegartener Renntage bringen nur noch Prüfungen
von untergeordneter Bedeutung, und am kommenden Sonntag iſt
end=
gültig Schluß. Die großen Ställe gönnen ihren Pflegebefohlenen
be=
reits Ruhe, wie überhaupt die erſte Klaſſe unſerer Vollblüter ſchon vom
Schauplatz abgetreten iſt.
Was unſere beſten Flachpferde ihren Beſitzern in dieſem Jahre
ein=
brachten, ſoll hier kurz aufgezählt werden. Selbſtverſtändlich machte ſich
auch die Wirtſchaftskriſe im Rennſport fühlbar. So iſt der Beſuch auf
den Rennbahnen ſtark zurückgegangen, die Totoumſätze haben ſich
außer=
ordentlich verringert, und damit war ein Preisabbau der Rennen
un=
vermeidlich. Nur wenige Pferde verdienen und verdienten angemeſſene
Summen. Der Abau der Preisgeſtaltung wird natürlich weniger bei
den Spitzenpferden erkennbar als beim Durchſchnitt. Ueber 20 000 Mk.,
alſo eine Summe, bei der man erſt von einem nennenswerten Gewinn
ſprechen kann — zieht man die Unterhaltungskoſten in Rechnung —,
haben nur 27 Pferde verdienen können. Von dieſen 27 Vollblütern ſtehen
fünf im Stall Oppenheim und fünf im Stall Weinberg, drei im
Renn=
ſtall des Geſtüts Mydlinghoven und zwei trugen die Farben des
Haupt=
geſtüts Graditz. Die übrigen 12 verteilen ſich auf verſchiedene Beſitzer,
Aus dieſen Zahlen iſt bereits zu entnehmen, welche Opfer der
Renn=
ſport verlangt und welche Gewinnmöglichkeiten ſich bieten.
An der Spitze der erfolgreichen Pferde ſteht Alba, der auf ſo
tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Pferdeheros des Rennjahres 1930.
Der von Wallenſtein=Arabis gezogene Schlenderhaner brachte 8 Rennen
in ununterbrochener Reihenfolge auf ſein Konto, darunter das Henckel=
Rennen, Union=Rennen, Deutſches Derby, Großer Preis von Berlin,
Fürſtenberg=Rennen und Großer Preis von Baden. Wenige Tage vor
dem St. Leger, das ihm ebenſo wie der Große Preis der Republik als
reife Frucht winkte, ereilte ihn das Geſchick. Seine Gewinnſumme
be=
trägt 218000 Mark. Der vorjährige Derbyſieger Graf Iſolani
galoppierte bei fünf Erfolgen einſchließlich des Großen Preiſes von
Oeſterreich 180 400 Mark zuſammen; ſein Sieg im Großen Preis der
Republik wurde um ſo beifälliger aufgenommen, als der Hengſt nach
dem Sieg im Großen Hanſa=Preis einen deutlichen Formrückgang gezeigt
hatte. — Ein Dreijähriger folgt mit dem Weinberger Gregor, an
dritter Stelle. Der Hengſt zog aus Albas Unglück den Nützen und holte
ſich das Saint=Leger, nachdem er vorher bereits u. a. den Großen Preis
von Köln gewonnen hatte. Insgeſamt gewann er ſieben Rennen und
damit 119 690 Mark. — In größerem Abſtand nimmt die erfolgreichſte
Stute des Jahres, die Oppenheimſche Mafalda, mit einer aus ſieben
Siegen reſultierenden Gewinnſumme von 59 490 Mark den vierten Platz
ein. Der vom Glück nicht gerade begünſtigte Ladro folgt als nächſter.
Sein Gewinnnkonto weiſt drei Erfolge und 53 360 Mk. auf. Im Henckel=
Rennen, in der „Union” im Derby und im Großen Preis von Berlin
wurde Ladro jedesmal von Alba geſchlagen, und im Jubiläumspreis
er=
lag er gegen Graf Iſolani. Grenadier feierte den
Ueberraſchungs=
erfolg im Großen Preis von Hamburg, der ihm 42 445 Mk. einbrachte.
Der Klaſſeflieger Rochus verdiente 41800 Mk., der eiſerne Narciß
galoppierte 40 835 Mk. zuſammen, und Adrienne, die erfolgreichſte
Zweijährige des Jahres, brachte es mit fünf Siegen auf 34 460 Mk. Es
folgen dann Erika mit 34 420 Mk., Avanti mit 34 100 Mk., Faro mit
33 320 Mk., Markgraf mit 32 460 Mk., Majordomus mit 30 386 Mk.,
Sichel mit 28 930 Mk., Stromſchnelle mit 25 000 Mk., Hohenſyburg mit
24 565 Mk. und Prellſtein mit 24 365 Mk.
Nummer 308
Tgblllagsſtfrienhee Laudhe
Freitag, den 2. Nor,
Die Luſtric=Kriſe in Frankreich.
Die Bank Luſtric ſchließt ihre Schalker.
Paris, 6. Nov.
Die Spekulationsbank Ouſtric, die ſich ſeit längerer Zeit in
Schwierigkeiten befand und bei der geſtrigen Ultimoliquidierung
ihren Verbindlichkeiten an der Börſe nicht mehr nachkommen
konnte, hat heute vormittag angeſichts des ſtarken Andrangs der
Kunden ihre Schalter geſchloſſen. Der Bankier Quſtric hat ſeine
Vorſtandsämter in der Bank und in den der Gruppe
angehören=
den anderen Geſellſchaften niedergelegt.
Gerüchtweiſe verlautet, daß die Verhandlungen über die
Ab=
tretung der Aktiven der Bank bereits zu einem Wechſel in der
Kontrolle über die Automobilwerke Peugeot geführt hätten.
Ueber die Abtretung der von Ouſtric kontrollierten Schuhfabriken
(Ehrlich=Monteaux=Konzern) werde gegenwärtig noch mit
meh=
reren Intereſſenten verhandelt.
Die geſtrigen Gerüchte über die Verſchärfung der Lage der
Banque Ouſtric, die namentlich in den Wandelgängen umliefen,
werden durch eine Darſtellung der Lage der Bank die der
„Matin” gibt, beſtätigt. Nach dieſem Blatt ſollen die Makler
be=
ſchloſſen haben, die Kursnotierung der von Ouſtric kontrollierten
Werte einzuſtellen. In dieſe Schwierigkeiten ſei die Banque
Adam und die Bank Crédit du Rhöne verwickelt. Aus den
Bör=
ſenoperationen habe Ouſtric durch Abmachung mit verſchiedenen
Banken ſich Anteile und Beteiligungen an größeren Firmen
ge=
ſichert. Da dieſe Beteiligungen zum größten Teil
ernſtzuneh=
mende und lebensfähige Unternehmen angehen, ſollen anſcheinend
die Anteile von den Finanzgruppen übernommen werden, die
gegenwärtig die Lage der betreffenden Unternehmen genau
prüfen.
Wie das „Journal” meldet, ſind die Parlamentarier des
Departements Pas de Calais bei Miniſterpräſident Tardieu und
Finanzminiſter Reynaud vorſtellig geworden, um auf die
ſtören=
den Einflüſſe hinzuweiſen, die die Zahlungseinſtellung der
Banque Adam im Geſchäftsleben des Departements
hervorgeru=
fen hat. Gegenwärtig plane, man nun die Bewilligung eines
Vorſchuſſes, um die Inhaber der kleinen Konten auszuzahlen.
Im Zuſammenhang mit der kritiſchen Lage des Ouſtric=
Kon=
zerns und der von ihm kontrollierten Geſellſchaften haben fünf
Maklerfirmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können,
ſo daß ſie die Hilfe des Maklerſyndikats in Anſpruch nehmen
mußten. Damit treten dieſe fünf Maklerfirmen zwangsläufig in
Liquidierung und ſcheiden aus dem Syndikat aus.
Nach dem Crédit du Rhöne, der, wie bereits gemeldet, geſtern
ſeine Schalter geſchloſſen hat, mußte nunmehr auch eine zweite
Provinzbank, die Banque Lacour et Chaſſeriaud in
Angouleme, ihre Tätigkeit einſtellen. Dieſe Bank
war erſt kürzlich von der Banque Adam übernommen worden.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die Reichsmünzenprägung im Oktober. Die Tätigkeit der deutſchen
Münzſtätten beſchränkte ſich im Oktober auf die Ausprägung von
1069 450 RM. 5 RM.=Stücken aus Silber, 1 283 169 RM. 50=Rpf.=
Stük=
ken aus Nickel, 277 921 RM. 10 Rpf.=Stücken und 35 102 RM. 5=Rpf.=
Stücken aus Aluminiumbronze ſowie 24 650 RM. 1=Rpf.=Stücken aus
Kupfer. Der Geſamtbeſtand Ende Oktober beläuft ſich nunmehr unter
Berückſichtigung der wieder eingezogenen Beträge auf: Silber:
327 512 720 RM. 5=RM.=Stücke, 178 821 915 RM. 3=RM.=Stücke,
199 955 722 RM. 2=RM.=Stücke und B7 102B7 RM. 1=RM.=Stücke.
Nickel: 68 203 549 RM. 50=Rvf.=Stücke; Aluminiumbronze:
4 147 818 RM. 50=Rpf.=Stücke, 63 029 057 RM. 10=Rpf.=Stücke und
27 991 500 RM. 5=Rpf.=Stücke, ſowie ſchließlich Kupfer: 4999 128 RM.
2=Rpf.=Stücke und 4 455 903 RM.. 1=Rpf.=Stücke.
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Der Direktionsausſchuß der
Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft hat ſich in Brüſſel verſammelt und
die Richtlinien für die Erneuerung des Ende dieſes Jahres ablaufenden
Kartells feſtgelegt. Dieſe Richtlinien werden einer Vollverſammlung
unterbreitet werden, die am 5. Dezember in Paris ſtattfindet. Wie
ver=
lautet, iſt die Fortdauer der Rohſtahlgemeinſchaft auf ebenſo feſter
Grundlage wie bisher geſichert.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 74½ März 77,75. Mai 80,25,
Juli 80.50; Mais: Dezember 73.25, März 76½, Mai 79, Juli
80,50; Hafer: Dezember 31,50 März 338, Mai 35½; Roggen:
Dezember 43, März 47, Mai 49.
Schmalz: November 10,85, Dezember 10,60. Januar 10,35.
Speck, loco 14,50.
Schweine: Leichte 9—9,20, ſchwere 9.15—9,40;
Schweinezu=
fuhren in Chicago 37 000, im Weſten 102 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 6. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 12,35; Talg, extra loſe 434.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 94½ Hartwinter,
neue Ernte 86: Mais: loco New York 91,25: Mehl: ſpring
wheat clears 4,20—4,50; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh,
nach dem Kontinent 6—7 C.
Mefallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 6. November ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt cif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 92,25 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium,
98—99proz. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.,
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99proz., 174 RM.,
Rein=
nickel 98—99proz. 350 RM., Antimon Regulus 47—49 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 49,50—51,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 6. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 84 (86) Dezember 85.25 (85,75) Januar
85,25 (86), Februar 85.75 (86), März. April, Mai, Juni, Juli 85,50
(86), Auguſt, September, Oktober 85 75 (86). Tendenz: befeſtigt.
Für Blei: November 30,50 (31), Dezember, Januar, Februar,
März, April Mai 30 (31). Juni, Juli, Auguſt September,
Ok=
tober 30,50 (31) Tendenz: ſtetig. Für Zink: November 30 (31),
Dezember 30 (30,75), Januar 30,50 (31,25), Februar 31,25 (31,75),
März 31,75 (32). April 32 (32,50), Mai 32,25 (32 75), Juni 32,25
(33) Juli 32,75 (33,50) Auguſt 33 (33,75), September 33,50
(33,75), Oktober 33,50 (34). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Darmſtädter Vfehmarkt vom 6. November. Aufgetrieben waren:
7 Ochſen. 112 Kälber, 4 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber:
a) 71—77, b) 64—70, c) 57—63 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf:
ge=
räumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 6. November. Dem heutigen
Schlacht=
viehmarkt waren zugeführt: 71 Rinder, 722 Kälber, 357 Schafe und 713
Schweine. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: b)76
bis 79; c) 70—75: d) 62—69; Schafe: al) 45—48, b) 40—44, c) 34—39.
Marktverlauf: Kälber ruhig, Schafe rege geräumt, Schweine
mittel=
mäßig, geringer Uebevſtand. Fleiſchgroßhandel: Ochſenfleiſch 1. 86 bis
94. dito 2. 80—85 Bullenfleiſch 85—88, Kuhfleiſch 2. 65—75 dito 3. 50
bis 65, Kalbſleiſch 2. 105—115, Hammelfleiſch 95—105, Schweinefleiſch
1. 80—85. Geſchäftsgang: langſam.
Mannheimer Viebmarkt vom 6. November. Zufuhr und Preiſe:
115 Kälber 62—78, 24 Schafe 42—45. 76 Schweine nicht notiert 1019
Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 12—17, über vier Wochen
18—24. Läufer R—35. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt;
mit Ferheln und Läufern mittelmäßig.
Bradnkienberichte.
Mannheimer Probuktenbericht vom 6. November. Die Offerten des
Auslandes ſind ermäßigt, doch beſteht dafür noch wenig Intereſſe. In
deutſchen Weizen iſt das Angebot etwas kleiner, doch iſt auch anderer=
ſeits der Konſum im Einkauf zurückhaltend. Die Börſe verkehrte in
ruhiger Haltung. Im Vormittagsverkehr nannte man in RM. ver
100 Kilo, waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 26—37,5, ausl. 35—37,
Roggen inl. 16,5—17,25, Hafer inl. 14,75—16; Braugerſte
Durchſchnitts=
qualität 20,5—22,5; Futtergerſte 16,5—17,5; ſüdd. Weizenmehl Spezial
Null November=Februar 41,5, ſüdd. Weizenauszugsmehl. November=
Februar 45,5, ſüdd. Weizenbrotmehl November=Februar 27,5, ſüdd.
Roggenmehl je nach Fabrikat 27,25—3,5, Weizenkleie 6, Biertreber 10
bis 10,5, Leinſaat 28,5.
Franffurter und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. November.
Die Börſe ſetzte bereits ſehr unſicher und ſchwach ein, und wurde
im Verlaufe ausgeſprochen matt, wobei offenbar die Erwartungen
be=
züglich des J. G.=Berichts nicht erfüllt wurden. Die Börſe rechnete
geſtern noch mit 1 Prozent Bonus neben der unveränderten
Dividenden=
erklärung, während neben den ſonſtigen günſtigen Angaben im Berichte
zwar ein wieder befriedigender Abſchluß erwartet wird, die Dividende
aber erſt endgültig in der Bilanzſitzung vom April 1931 feſtgeſetzt
wer=
den ſoll. Daran knüpfte die Börſe Zweifel, ob überhaupt wieder 12
Prozent Dividende ausgeſchüttet werden können. Zu dieſer Verſtimmung
kam die ungünſtige Beeinfluſſung durch ſchwache Auslandsbörſen und
durch neue Finanzſchwierigkeiten in Paris. Tatſächlich waren auch einige
Verkaufaufträge aus dem Auslande eingelaufen. Infolgedeſſen wurden
die Anfangsverluſte durch den weiteren Rückgang des Farbenkurſes noch
erhöht. Farben verloren insgeſamt 4 Prozent. Die übrigen
Chemie=
werte bis 1,5 Prozent gedrückt. Am Elektromarkte Schuckert 3,
Sie=
mens 2,5, AEG. 1,5, Geffürel. 2,25 Prozent gedrückt. Montanwerte
gaben bis 1 Prozent nach. Großbanken verloren 0,5 bis 1,5 Prozent.
Am Kalimarkte verloren Weſteregeln 2,5, Aſchersleben 2,5,
Salzdet=
furth 5 Prozent. Kunſtfeidenwerte ebenfalls 2—3 Prozent abgeſchwächt,
Warenhaus= und Zellſtoffaktien verloren 1—2 Prozent. Am
Schiffahrts=
markte gaben Hapag und Nordlloyd je 1,3 Prozent nach. Am Markte
für Einzelwerte Süddeutſche Zucker knapp gehalten, Holzmann
unver=
ändert. Metallgeſellſchaft 0,5, Deutſche Linol. 2 Prozent niedriger.
Am Anleihemarkt ſetzten auf erneutes Dementi der Türkei Anatolier
0,5 Prozent höher ein. Altbeſitzanleihe etwas ſchwächer, Neubeſitz
gleich=
falls eine Kleinigkeit gedrückt.
Im Verlaufe blieb die Börſe unſicher, die Anfangsverluſte wurden
zum Teil noch vergrößert. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld angeboten bei
4,5 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Reichsmark gegen Pfunde
20,382/s, gegen Dollar 4,1963, London—New York 4,8572; Paris 123,67.
An der Abendbörſe kamen zwar nur vereinzelt Umſätze
zu=
ſtande, doch blieb im Anſchluß an den leicht erhöhten Schluß des
Mit=
tagsverkehrs die Tendenz im allgemeinen gut behauptet. Das Farben=
Communiqué fand eine etwas günſtigere Beurteilung, und J. G.
Far=
ben waren auf Deckungen 1 Prozent gebeſſert. Sonſt ergaben ſich meiſt
nur geringe Kursveränderungen. Auch im Verlaufe konnte ſich das
Ge=
ſchäft nicht beleben.
Berlin, 6. November.
Das Kursniveau lag bei Eröffnung der heutigen Effektenbörſe ein
bis 4 Prozent unter Vortagsſchluß. Die Stimmung war ſchon
vormit=
tags allgemein ſchwächer, und nur die Hoffnung auf günſtige
Auslaſſun=
gen in der heutigen Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben gaben der
Tendenz eine gewiſſe Stütze. Die aus New York gemeldeten
Ab=
ſchwächungen und die Schwierigkeiten im franzöſiſchen Bankgewerbe, eine
Folge der Duſtric=Kriſe, ließen ſchon vorbörslich mit einem ſchwächeren
Beginn des Verkehrs rechnen, zumal die Börſe geſtern etwas Ware
übrig behalten hatte, die ſie heute abgab, ſo daß bei dem fehlenden
Kaufintereſſe Rückgänge unvermeidlich waren. Im Verlaufe kam es
nach einem kleinen Anſatz zur Erholung zu weiteren Abſchwächungen
bis zu 1 Prozent. Das Geſchäft hielt ſich in allerengſtem Rahmen. Das
inzwiſchen bekannt gewordene Farben=Communiqué befriedigte nicht,
obwohl es keine ungünſtigen Mitteilungen über den Geſchäftsgang
ent=
hält und auch die Finanzlage der Geſellſchaft mit ihren zurzeit 120
Mil=
lionen betragenden flüſſigen Mitteln als befriedigend angeſehen werden
muß. Die Börſe war jedoch verſtimmt, daß nichts über die Höhe der
Dividende und von dem Bonus geſagt wurde. Der Farbenkurs gab bis
auf 139,75 Prozent nach. Bei den übrigen Papieren betrugen die
Rück=
gänge gegen den Anfangskurs bis zu zirka 1 Prozent, die Umſätze
hiel=
ten ſich aber in allerengſtem Rahmen. Gegen 1 Uhr trat, ausgehend von
Danatbank, die von 147,25 Prozent auf 149,5 Prozent anzogen, eine
Beſſerung der Stimmung ein. Farben erholten ſich auf 140,5 Prozent.
Angeſichts dieſer Stimmungsänderung nahm die Spekulation auf faſt
allen Marktgebieten Deckungen vor. Anleihen kaum verändert.
Halbjahresbericht der J. G. Zarbeninduſt
In der geſtern abgehaltenen A.=R.=Sitzung der J. G3
ſtrie in Berlin wurde die Geſchäftslage eingehend beſpro.”
die Oeffentlichkeit durch die von der J. G. Farben bo/
Vierteljahrsberichte fortlaufend unterrichtet worden iſt.
ſen Berichten bereits zum Ausdruck gekommen, daß die
Induſtrie in ihren Geſchäfts=Volumen, abgeſehen von Stjoch
über dem Vorjahre nur verhältnismäßig geringe
Einbuße=
wobei der Export in einer Reihe von Artikeln günſtig im
In Stickſtoff=Düngemitteln wurde der Abſatz infolge demn
Jahren in verſchiedenen Produktionsländern erhöhten
Ko=
ker beeinflußt. Es darf in dieſer Beziehung auf die Es
deutſchen Stickſtoff=Syndikates auf fünf Jahre und dem
internationalen Stickſtoff=Konvention (C. J.A.) für das D=
31 hingewieſen werden. In der Verwendung des Vill,
nahmen die gemeinſamen Arbeiten mit der Standard O.0,
New Jerſey ihren planmäßigen Fortgang.
Der geſamte Farbenverkauf wurde in dem neuen
gebäude in Frankfurt a. M. zuſammengefaßt, in dem au zn
gemeinen Abteilungen auch der Chemikalien=Verkauf unte
den iſt. — Die Finanzlage der Geſellſchaft iſt befriedigee
zug aller Bankveroflichtungen betragen die flüſſigen Mii=
Millionen RM. Die Verwaltung erwartet für das laufin
jahr einen befriedigenden Abſchluß, indeſſen laſſen die allle
ſchaftlichen Verhältniſſe es doch angebracht erſcheinen,
April 1931 ſtattfindenden Sitzung des Aufſichtsrates zu Kr
höhe Stellung zu nehmen. Dem Vorgehen der Reichsres,
hat der A.=R. beſchloſſen, auf 10 Prozent ſeiner
Tantie=
ten. Bei der übrigen Verwaltung ſind entſprechende .
Gange.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G.,
Main, ſtellte ſich die Zink=Hüttenproduktion im Septembe
auf 36 654 (Auguſt: 37 177) Tonnen, in Kanada auf 910
nen, in Deutſchland auf 7071 (8 163) Tonnen und in
6368 (7 045) Tonnen.
Das Bankhaus Kleinhenn u. Co., Herborn (Dillk
Mittwoch die Zahlungen eingeſtellt. Ein Status liegt
Der Zuſammenſchluß zwiſchen der Rheinboden und
der kurz bevorzuſtehen ſchien, iſt auf Schwierigkeiten g
die Ausſichten für ein Zuſtandekommen der Transaktion
wurden. Anſcheinend liegen die ſich ergebenden Schwierit
ſonellem Gebiet.
Der Metallarbeiter=Lohntarif für Lahn=Oberheſſen,
Metallarbeiter fallen, iſt von dem Arbeitgeberverband z
ber gekündigt worden.
Zwecks Klärung der Verhältniſſe bei der Aſſekurn
1865 beabſichtigt die Deutſche Waren=Treuhand A.=G. in
lin eine Aktionär=Oppoſition zu organiſieren.
Die ſeit 25 Jahren beſtehende Godesberger Bank im!
infolge des Zuſammenbruches mehrerer befreundeter F.
lungen einſtellen müſſen. In der Nacht zum Mittwoch /
Hauptinhaber der Bank, Stadtrat Bankier Luyken,
eine=
verletzung bei, der er ſpäter im Krankenhauſe erlag.
Die Sandlerbräu A.=G., Kulmbach, beantragt die
wieder 14 Prozent Dividende.
Die Disconto=Bank A.=G. in Tallinn (Eſtland) hat
eingeſtellt. Nach Anſicht der Finanzkreiſe dürfte dieſe
ernſtere Rückwirkung auf den eſtniſchen Geldmarkt habe
conto=Bank mit einem Kapital von 500 000 eſtniſchen S7
kleineren Aktienbanken Eſtlands iſt.
Die Wochenbilanz der Bank von Frankreich weiſt errel
zufuhr von 164 Millionen Franken aus. Der Goldbeſta
dadurch auf 50 807 Millionen Franken angewachſen.
Der Vertreter der Regierung in der Pet—-
Verwaltung gab dem Madrider Korreſpondenten der
nomique et Financiere” eine Erklärung ab, in der „
dementiert, wonach die ſpaniſche Regierung mit einem arP
ſchen Petroleum=Truſt wegen Beteiligung an dem ſpaninſ
Monopol in Verhandlungen ſtehe. Bekanntlich hat a
Tagen Sir Henri Deterding eine dem Sinne nach
gleich=
gegeben.
Berliner Kursbericht.
vom 6. November 1930
Oeviſich
vom 6. None
Mad
Danatbant
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
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110.75
74.75
74.875
115.50
55.75
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34.875
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35.25
58.50
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49.875
262.—
115.—
101.—
68.50
193.75
67.—
27.—
49.—
64.50
135.—
63.25
35.50
Helſingfors
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100 Kronen
100 Kronen
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1 Dollar”
100 Belga 58.4351s6.555
100 Lire 3
100 Franes
Rat
10.55
59.04
12.432
73.365
3.040
168.73
112.13
112.1
112.30
20.362/
1.4421
4.1920
Mie
1o.571
59.16
12.452
73.505
3.046
169.07
U2.3s
112 33
1a,8
20.302
I.aß
4.2000
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Kanada
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Jsland.
Tallinn Eſtl.)
Riga
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100 P.=*
100 G-ir
1 Yen
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100 D—r
100 GsIV
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1 Golktel
100 efs.
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Frankfurter Kurebericht vom 6. November 1930.
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8% Bahern ......"
6%
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8% Heſſen v. 28
89
v. 29
6% Preuß. Staat.
8½ Sachſen...
6% Sachſen ..
72 Thüringen.
Drſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4I.Ab=
(öſungsanl. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
—
8% Baden=Baden.
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7½ Dresden ..
8% Frankfurt a. M.
Schätze. „v. 29
185 Frankfurtv. 26
690
„ v. 28
8% Manz......
88 Mannheimv. 26
6‟
v.27
8% München.
82 Nürmberg.
82 Aiesbaden
8 ½ beſſ. Landesbt.
Goldpibr.. .
Goldpfbr
25
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Liouid.
U.% „Kom.=Cbl.
8% Preuß. Ode.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
82 Goldoblie
98
85
77.50
99
83.75
86
89=1,
95.5
98.5
77.5
80.5
85.25
77.75
94.7
82
72.25
84.75
73.5
99
91.75
94
23
75.50
820 Landestomm.)
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
82Kaſſeler Land. Goldpfbr.
82 Naſſ. Lamdesb
6%
4½5
Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
—
8% Berl. Shp.=Bt.
4½%- Licn.-Bfbr.
8% Frkf. Shp.=Bk.,/1
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Pfbr.=Bk.
„ Lig. Pfrb..
7 Mein.Hyp.=Bt.
% „ Lia. Pfbr.
%0 Pfälz. Hhp.=Bk.
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8% Rhein. Hyp. Bf.
72
4½% Lia. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit .....
88 Südd. Bod.=
Cred.-Bon
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8% Bürtt. Shp.=B.
6% Daimler-Benzl 88
97.75
98.5
98.5
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94.5
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86.3
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7% Maintrw. v. 26.
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5%
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1914
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Goldr.
420
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1910
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Zellſtoft
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79.5
93
94
20.5
20.5
38.25
1411.
6.85
4.15
19.6
23.6
23.2
67.75
115.75
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132.25
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1125
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Eiſenhandel...
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Eichbaum=Werger.
Elettr. Lieferg.=Gei.
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Junghans
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Klöchnerwerie
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Laurahütte.
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch,
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
20
32
145
98.75
140
86’I.
121
42*.
27.5
156
1115
78
60.5
120
63.25
77
220.25
115
124
189
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121
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195
47.5
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149
73
37.5
86.5
44.5
49.75
57
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80
79.5
92.5
135
159
210
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65.5
104
124
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morgen Metzel=Suppe
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Vormittags Wellfl iſch mit Kraut und Bratwurſt
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Freitag und Samstag
Metzelsuppe
wozu freundl. einladet A. Sieger
Freltag und Samrtag
Schlachtfest
wozn freundlichst einladet
Ballonplatz 4
J.Schemel
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Vortrag über Rohkoſt (Ihre Zubereitung
und Verwendung nach Dr. Bircher=Benner)
Frau rna Hickler hält Mittwoch, d. 12. Nob.
in der Küche des Huusfrauenbundes
Roh=
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aller ersten Ranges.
Werner Fuetterer, Betty Amann in:
Ein spannender Abentener-Ton- und Sprechfilm.
der durch seine fesselnde Handung überall
Anksehen erregte.
Iran Petrorich, Hanna Ralph m:
ue
Das frohe Leben am Neckarstrand hat für manche
ein schweres nnerwartetes Ende gefunden. Einen
neuen Stndenten rief der Krust des heutigen
Tages ins Leben, den Werkstndenten, der um
sein täglich Brot schwer ringen muß.
Im Beiprogramm:
Der neueste Micky-Film:
„Das Dampfroß steigt‟
Jugendliche haben Zutrltt:
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr.
Der König von Paris
Energ. Nachhilfe
in ſämtl. Fächern,
Examensvorbereitg.
Umſchulung,
Beauf=
ſicht d. Hausaufg dch.
Fachlehrer m. langi.
Unterrichtserfahrg=
Ang. u. G. 87 Gſch.
15911a).
41. Mädelchen
(Märchenthess
Sonntag nachm..
Einmalige Auur
Sauvenelidten nd
in 3 Bildern von m.
Vorverkauf: de Waaly
zur Teilnabme an
Gymnaſt.=Stunde
geſucht. Anfrag. an
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abends, „Konkordigſa=
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Abend-Unter
mit Ta
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C. 202 Gſchſt 160971
Unſere Mitglieder
ma=
hörigen, ſowie
Freunn=
ſind hierzu freunolich
De
Regie: Leo Mittler
Ein Film von einem internationalen Hochstapler,
dessen Beutezüge vorher in allen Einzelheiten
genau festgelegt werden.
Kinderklappſtühlch.
zu kauf. geſ. Ang.
u. H. 105 Geſch. (*
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Klein. Säulenöfchen
(Porzellan) z. kauf.
geſ. Angeb. m. Pr.
unt. H. 113 Gſchſt. *
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4 capella zum Vortrag: Ninna Nanna,
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Zwangloses Martins
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Besimn 330, 545, 8.10 Nr.
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Regie: Julien Duvivier
Dita Parlo verkörpert hier ein kleines Mädel
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 7. November 1930
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Ein Roman aus der Wirklichkeit
mnpf im Dunkeln /
Don Theo vom Berge
16.
(Nachdruck verboten.)
bedachte, daß er jetzt ſelbſt auf gefährlichem
man ihn hängen würde, wenn man ſeinen
ges erfuhr, ſchonungslos, ohne Frage nach ſeiner
es ihm einen Ruck. Der Würfel war gefallen
„mußte zu Ende geſpielt werden. Gleichgültig, ob
no durch zum moraliſchen Verbrecher wurde, oder
uchisache ging es ja.
g in San Sebaſtian hielt, ſchlug er daher ohne
hurgebotene Rechte des Prinzen.
mit nach Deutſchland!”
zuteik und unvermittelt.
XIII. Kapitel.
me Konſul von San Sebaſtian, ſchon an der
mhrſch von dem glücklichen Ausgang der Flucht
eeßzt, pendelte in begreiflicher Erregung den
ſſi ab. Gott ſei Dank, es war gelungen. Roggier,
Au, hatte das verzweiſelt gefährliche Werk zu
hund auch dadurch ſeine, des Konſuls, Stellung
würde er ihm noch einige Tauſender über den
ſtes geben. Er hatte es verdient und das Reich
ämmer wieder ſchaute er in die Richtung, aus
urr kommen mußte. Nach zehn langen Minuten
MMaſchine mit der Wagenſchlange im Bahnhof.
Muterten ſeine Augen die ankommenden
Reiſen=
aiüf in ja Roggier und neben ihm der Prinz.
ndeis eilte er auf die beiden zu.
eb iſt mir eine beſondere Freude, Sie heil vor
eſn*ie glauben nicht, was wir die letzte Zeit alles
Mapen. Seien Sie mir auf ſpaniſchem Boden
iMüyrnen!"
„hüterzeugt und aus vollem Herzen. Der Prinz
wielen Dank, Herr Konſul, für Ihre
Bemühun=
zeipegen. Ohne Ihr Zutun wäre ich jetzt eine
hie wehrte geſchmeichelt ab. Er klopfte dem
ab=
wertraulich auf die Schulter.
Geſchicklichkeit wäre auch mein Zutun gleich
had 4teinte einladende Handbewegung.
lätten! Der Wagen wartet bereits vor dem
Beuteti
errzgeufe
iſter Konſulat in San Sebaſtian gab es heute ein
ſiürn hatte allen Grund, fröhlich zu ſein.
uth enden Tage vergingen dem Prinzen wie im
ang lag er mit ſeinem Begleiter, den er immer
lannte und von dem er ſich nicht trennen wollte,
or ſchweifte in die Umgegend nach Pampalona,
a ibao und Santander. Oder ſie ließen von einer
iy feurige Bild eines ſpaniſchen Stierkampfes auf
iei ſtundenlang dem Pelotaſpiel an weißen
Fron=
ei=ſchen Bergdörfchens zu. Dann wieder ſaßen
des Maria Criſtina, tranken Cocktails und
flir=
e. Frauen. — Oder ſtanden am Leuchtturm und
mt ſin die Märchenglut der untergehenden Sonne.
Die Tage von San Sebaſtian ſind ihm kurz und froh
ge=
worden. In ungetrübter Lebensfreude hat er die wiedererlangte
Freiheit genoſſen.
Da meldete eines Tages ein Telegramm des Kaiſers die
Ausreiſe eines großen Uboots=Kreuzers, der ihn heimbringen
ſollte. — Eines beſonders Befehls dazu bedurfte es nicht mehr
Das Heimweh im Prinzen war ohnedies ſchon ſtark genug. In
begreiflicher Erregung fieberte er daher dem Kommen des
Bootes entgegen. Auch C 25 hatte ſich eine nervöſe Spannung
bemächtigt, die ſich von Tag zu Tag ſteigerte, denn noch wußte
er nicht, ob ſein Plan gelingen würde.
Drei Tage ſpäter fing gegen Abend der geheime Funker des
Konſulats die Rufzeichen des Bootes auf, das vor der
ſpani=
ſchen Küſte kreuzte. Spruch wechſelte mit Gegenſpruch, und nach
Verlauf einer halben Stunde waren ſämtliche Einzelheiten der
Uebernahme feſtgelegt. Kurz darauf zog der Kommandant des
Bootes ſeine Sehrohre ein und legte ſich auf der Höhe von Kap
Machichaco auf Grund, um hier die Nacht zu verbringen.
Am anderen Morgen, die Sonne ſchlummerte noch hinter
den Bergen, ſtieß im Hafen von San Sebaſtian eine Luxusjacht
vom Pier ab und verſchwand im Frühnebel der See. Eine Zeit
lang hielt ſie Richtung auf die franzöſiſche Küſte. Kaum war
an Steuerbord das Land im Dunſt verſchwunden, als ſie mit
hoher Fahrt nach Weſten abdrehte.
An der Reeling ſtanden der Prinz und C 25 und ſchauten
hinaus in die wogenden Nebel. Langſam begann es im Oſten
zu gleißen. Lichter und lichter wurden die Maſſen. Und dann
lag die See vor ihnen. Klar und ſcharf die Ferne. Gen Süden
winkten wieder die ſpaniſchen Berge ganz eben über die Kimm.
Unwillkürlich ſuchten ihre Augen die Waſſer ab, ob nicht
irgend etwas Verdächtiges zu ſehen war. Ein franzöſiſcher
Zerſtörer vielleicht oder die heißerſehnten Rohre, unter denen
das Uboot heranziehen mußte. Aber nichts zeigte ſich. Ihre
Geduld wurde auf eine harte Probe geſtellt. Schon ſeit einer
Stunde hielten ſie auf der Höhe des vereinbarten Kaps. Der
Steuermann fuhr mit dem ſchnittigen Renner
bewunderungs=
würdige Kreiſe. Dann wieder lag er minutenlang ſtill, um
plötzlich mit zornigem Donnern des achtzigpferdigen Motors
davonzuſtieben.
Wieder einmal kamen ſie gerade über die Kimm, um
ſenk=
recht auf das Kap zuzuhalten, als ſich an Backbord etwas
Ver=
dächtiges zeigte. Geſpannt ſchauten der Prinz und ſein
Be=
gleiter auf das Waſſer, auf dem eine leichte Wellen= und
Blaſen=
ſpur ſichtbar wurde, als ſchwimme dort ein großer Fiſch in ihrer
Richtung. Plötzlich ſtieg ein Rohr aus dem Waſſer, Turm und
Reling riſſen Schaumbahnen, dann ſchoß der triefende Numpf
hervor. Es war ein überwältigender Anblick.
Alle Inſaſſen der Jacht ſtarrten mit leuchtenden Augen auf
das ſeltene Schauſpiel, das ſich ihnen bot. Seitlich mit ihnen
lief ein gewaltiger Ubootskreuzer, der ihre Nußſchale faſt um das
Zehnfache überragte.
Das Turmluk klappte auf. Ein Offizier in deutſcher
Marine=
uniform wurde ſichtbar. Er ſthwenkte die Mütze. Jacht und
Uboot ſtoppten ihre Maſchinen und warfen ſie auf Rückgang.
Vorſichtig legte der Renner längSſeits.
Auch auf dem Uboot war es lebendig geworden. Die
Frei=
wachen ſtreckten ihre Köpfe aus den Luken, und bald wimmelte
das Deck von wetterharten Seeleuten in ſchwerem Lederanzug.
Der Kommandant ſtieg vom Turm aufs Deck und trat an die
Reeling. Grüßend legte er die Hand an die Mütze.
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heißt die merkwürdigste insel der Welt. Ihr seltsam gestalteter Felsbloch
steht wie eine Schildwache eine Tagereise entſernt von der brasiliaz.
nischen Küste. Jeder Dampfer, der, mit Kaſteesäcken beladen, diesen
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„Frontboot 406! Kommandant Kapitänleutnant Gerſon
meldet ſich zur Stelle!”
Der Prinz ſtieg mit dem Konſul und C 25 über. Er drückte
dem Offizier freudig bewegt die Hand.
„Es war wunderbar! — — — Seien Sie mir herzlich
will=
kommen!”
Beinahe hätte er den Mann umarmt, ſo ergriffen war er, und
auch die anderen konnten ihre Erregung nur ſchwer verbergen.
Kaum war die Begrüßung zu Ende und die Konſulatspoſt
übernommen, als der Kommandant zur Eile drängte. Man
könne nie wiſſen, was die Nähe der franzöſiſchen Küſte für
Ueber=
raſchungen biete. Er ſei für Schiff und Beſatzung verantwortlich.
„Kommen Sie!”
Der Prinz griff C 25 am Arm und reichte dem Konſul die
Hand.
„Leben Sie wohl und haben Sie nochmals beſten Dank!"
Der Kommandant machte erſtaunte Augen.
„Was ſoll der Mann an Bord?‟
„Er reiſt mit mir nach Deutſchland.”
Der Kapitänleutnant zuckte die Achſeln.
„Ich bedaure lebhaft, den Herrn nicht mitnehmen zu können.
Ich habe dafür keinen Befehl!”
Der Prinz biß ſich nervös auf die Unterlippe . . .
„Es iſt mein Retter. Er hat mich aus dem Kerker von
Vin=
cennes befreit.”
Mit haſtigen, abgeriſſenen Worten erzählte er die Vorgänge
in und um Paris. Aber Gerſon blieb hart.
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