Darmstädter Tagblatt 1930


07. November 1930

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Einzelnummer 10 Pfenhige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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gril em Erſcheinen vom 1. November

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taFur g M 1304

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufjätze und eigenen Nachrichten mr mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 308
Freitag, den T. November 1930.
193. Jahrgang

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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fänl ſeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Nationalband

* Ankideutſcher Alarm in Belgrad.
Pahnſieg der Demeltmien i Amerna.
Von unſerem Berichterſtatter.

nernacht

M Präſidenken Hoover jede Möglichkeik genommen, ſeinen geſekgeberiſchen Willen im
Repräſenkankenhaus und im Senak durchzuſetzen.
Republikanern bequeme Wahlparolen liefern. Den Beweis da=
Hoovers Niederlage.
für, daß ſie in der Lage ſind, der Wirtſchaftskriſe Herr zu wer=
den
, werden die Demokraten jedenfalls erſt antreten müſſen.
Kombinationen nach dieſer Richtung ſind jedoch ſo lange müßig,
Me ungsoppoſikion erobert die Mehrheit als der alte Bundeskongreß noch im Amte iſt. Bekanntlich wird
der neugewählte Bundeskongreß erſt am 4. März 1931 ſein Amt
im Parlamenk.

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affeeseri
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iettseit,
Herneit
nonika, 1e
den m 3h
e Gustal,

New York, 6. November.
das Endergebnis der Kongreßwahlen noch nicht
ku ereits mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß Prä=
et
krede Möglichkeit genommen iſt, ſeinen geſetzgebe=
h
rim Repräſentantenhaus und im Senat durchzu=
E/2emokraten verfügen im Repräſentantenhaus be=
beitz
7 Mandate, während den Republikanern erſt 212
ten. Da die abſolute Mehrheit 218 beträgt und die
gützep eifellos noch mindeſtens einen der ausſtehenden
ſe füürften, iſt der Regierungsoppoſition die Mehrheit
Mſtatenhaus nicht mehr zu nehmen. Im Senat iſt
chillneit zu erwarten, ſo daß der unabhängige Far=
zeio
das Zünglein an der Waage bilden dürfte. In
eſaren hat ſich aber gezeigt, daß die fortſchrittlichen
ets geneigt waren, mit den Demokraten zuſam=
helteſt
, daß die Regierung auch im Senat in die Min=
chr
dürfte.
teverlage, die die Republikaner in den
ugreßwahlen erlitten haben, iſt die
eit Jahrzehnten. Die republikaniſchen Zei=
5 xt wenig überraſcht und hegen ernſte Befürchtungen
MAnt der Hooverſchen Politik, da der Sieg der
uen dem Präſidenten Hoover keine ar=
ſige
Mehrheit weder im Repräſentan=
Buch im Senat gibt. Im Lager der Demo=
Antiprohibitioniſten herrſcht große
Aung über die Niederlage der Republi=

Oluc p Wiſſt al len zum 72. amerikaniſchen Bundeskongreß haben
icilllikaner, die noch bei der letzten Präſidentenwahl
7 mit ihrem Kampfruf Proſperität die Mehrzahl
Fſiiſchen Wähler um ihre Banner ſcharen konnten,
HSerraſchung gebracht. Die Regierungsoppoſition,
Mitem, haben einen Rieſenerfolg zu verzeichnen. Das
ſettt in Regierungskreiſen inoffiziell zugegeben. Die
Mar in den beiden Häuſern des Kongreſſes voraus=
iAMehrheit
verloren. Als eine beſondere Niederlage
irn Hoover betrachtet man die Tatſache, daß der
2n (Kanſas), der als Wortführer des Präſidenten
alt, nicht wiedergewählt worden iſt. Der Wahlaus=
len
ter Linie der Ausdruck der Unzufriedenheit mit
ftiskriſis, die jetzt auch Amerika am eigenen Leibe
Für die die Wähler die Republikaner verantwort=
Iye/ Kriſe, die ganz Amerika erfaßt hat, ſteht in einem
Wegenſatz zu der vom Präſidenten Hoover bei ſeinem
herſprochenen Proſperität. Damals rechnete man
Möl. Monat mit einem wirtſchaftlichen Aufſtieg, wie
ſisher noch nicht in ſeiner Wirtſchaftsgeſchichte zu
Sweait
Pytte. Heute jedoch erlebt auch das amerikaniſche
VeSitstſchaftsdepreſſion, von unvorhergeſehenem Aus=
Wileſtimmter Dauer. Auch Amerika hat infolge dieſer
chlmer ungeheuerer Arbeitsloſigkeit zu leiden. Wäh=
Gr einem Monat die Zahl der Arbeitsloſen von der
Muweration of Labor unter drei Millionen angegeben
re Zahl inzwiſchen lawinenartig angeſchwollen. Für
erg ang macht jetzt die Preſſe Herrn Hoover verant=
eie
übt an ſeiner Wirtſchaftspolitik ſchärfſte Kritik.
Eehlentartikel zum Wahlausgang erklärt die World,
We und die Prohibition hätten Präſident Hoover
gerichtet. Die Zolltarife namentlich hätten
als volkswirtſchaftlichen Staats=
2michtet und ſeinem perſönlichen Anſehen
ieen Schaden zugefügt. Evenina World
a Wahlergebnis als eine direkte Ablehnung
rrſchen Verwaltung durch die ameri=
is
bölkerung und ſchreibt, man könne zwar die
is Schlages, den Hoover erlitten habe, nicht im
orſehen, ſicher aber ſei, daß dieſer Schlag tödlich
Die demokratiſche New York Times bezeichnet
Niskriſe und das Prohibitionsproblem als die Haupt=
Deis Miederlage der Republikaner. Hoover hätte, ſelbſt
Wenß iſt ten Geſchick, ſeine Partei nicht vor dieſer Kara=
lähren
können.
Sn rmiß darf man nicht verkennen, daß auch die beiſpiel=
inen
, die mit der Prohibition zuſammenhängt, den
Nerung ungünſtigen Wahlausgang mitverſchuldet
Mibitionsfeindlichen Kreiſen herrſcht darüber große
Ia geradezu große Begeiſterung, und man ſtellt
wang als einen vollen Erfolg der Naſſen hin.
arf dabei doch nicht überſehen, daß letzten Endes
hitichen und wirtſchaftlichen Verhältuiſſe für den
Hau
utſcheidend waren. Wenn nun auch die Demo=
Blieſenerfolg davon getragen haben, ſo iſt es doch
Ib ſie auch die Früchte ihres Sieges ernten wer=
AS zu den Präſidentenwahlen im Jahre 1932 kann
Nieder nach der Seite der Republikaner ausſchlagen,
W 2s ausgeſchloſſen iſt, daß die Deinokraten durch
Ner Tätigkeit im Parlament den jetzt unterlegenen

antreten und ſich erſt im darauffolgenden Dezember zu ſeiner
erſten ordentlichen Tagung verſammeln. Bis dahin wird der
gegenwärtige Kongreß noch ſeine Rechte ausüben, woraus noch
manche Schwierigkeiten für den neu gewählten Kongreß ent=
ſtehen
können. Ein Uebelſtand, der bis jetzt trotz vieler in die=
ſer
Richtung gehenden Anträge noch von keinem Bundesſenat
beſeitigt worden iſt. Immerhin iſt die durch den überwältigen=
den
Sieg der Demokraten geſchaffene Lage für Hoover keines=
wegs
roſig. Wie ſich auch die Verhältniſſe in Amerika in der
nächſten Zeit geſtalten werden, das deutſche Volk jedenfalls hat
keine Veranlaſſung zu irgendwelchen Illuſionen. Wir werden
gut daran tun, die kommende Entwicklung in Amerika nüchtern
und aufmerkſam zu verfolgen.
ber.
Leſterreich im Wahlkampf.
Die Suche nach Waffen wird forkgeſetzl.
Wien, 6. November.
Der Wahlkampf in Oeſterreich iſt auf ſeinem Höhepunkt an=
gelangt
. Von allen Parteien werden die äußerſten Anſtrengun=
gen
zur Beeinfluſſung der Wähler und vor allem auch zur Mobi=
liſierung
der in Oeſterreich allerdings nicht ſehr zahlreichen Kon=
tingente
der Nichtwähler gemacht. Im ganzen Lande werden
von den prominenten Parteiführern, denen ſich auf ſozialdemo=
kratiſcher
und nationalſozialiſtiſcher Seite auch Gäſte aus dem
Reich zugeſellen, große Wahlverſammlungen abgehalten. So hat
der Bundeskanzler Vaugoin geſtern in ſeiner hundertſten Wähler=
verſammlung
geſprochen.
Die Hausſuchungen und Nachforſchungen nach Waffen bei den
der Sozialdemokratiſchen Partei angehörenden oder naheſtehenden
Organiſationen haben auch am Donnerstag den ganzen Tag über
in vielen Teilen des öſterreichiſchen Bundesgebietes angedauert,
jedoch ſind bis in die Abendſtunden nur ganz geringfügige Ergeb=
niſſe
bekannt geworden. So wurden in den Depots der ehemaligen
Wöllersdorfer Munitionsfabrik, die noch aus der Zeit der Sach=
demolierung
vorhanden ſind, 10 000 leere Kiſten durchſucht, wobei
bisher nur etwa 15 Patronen gefunden worden ſein ſollen.
Beſonders energiſch gehen die Sicherheitsbehörden in dem
ſteiriſchen Städtchen Bruck an der Mur, des Zentrums der ſozial=
demokratiſchen
Bewegung, vor, wo bekanntlich am 15. Juli 1927
für einige Stunden die Räterepublik ausgerufen wurde. Bisher
wurden in Bruck und dem nahegelegenen Kapfenberg insgeſamt
1 Maſchinengewehr, 56 Gewehre, etwa 6000 Patronen, 25 Hand=
granaten
, ſowie viele Revolver, Totſchläger, Dolche, Bajonette
uſw. beſchlagnahmt. Die Suche nach Waffen dauerte bis zum heu=
tigen
Abend, worauf die Militär= und Gendarmerieabteilungen
aus dem ganzen ſteiriſchen Induſtriegebiet wieder zurückgezogen
wurden.
Frankreichs Sicherheit liegk an der
Weichſel
Anfſehenerregende Rede Franklin Bonillons
in der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 6. November.
In der Donnerstagsſitzung der franzöſiſchen Kammer wurde
die Interpellations=Debatte über die Außen=
politik
der Regierung fortgeſetzt. Auf der Regierungsbank
nebeneinander, ſaßen Tardieu, Briand und Reynaud. Der
kommuniſtiſche Abgeordnete Cachin interpellierte die Regierung
über ihre Politik gegenüber Sowjetrußland und proteſtierte in
ſchärfſten Worten gegen die Antidumping=Maßnahmen.
Bei der mit großer Spannung erwarteten Rede Franklin=
Bouillons beleuchteten die langanhaltenden Beifallsſtürme der
Rechten und der Mitte wieder einmal die Tatſache, daß die
gegenwärtige Regierungsmehrheit trotz der
von Tardieu fortwährend betonten Solidari=
tät
des Kabinettes in geſchloſſener Oppoſition
zu der Außenpolitik Briands ſteht. Franklin= Bou=
illon
erklärte u. a., das deutſche Volk ſei ſich einig in dem Ziele,
das durch die Friedensverträge aufgerichtete Europa zu zerſtören,
in der Forderung nach der Aufrüſtung des Reiches und der Ab=
rüſtung
Frankreichs, in dem Wunſche nach einer Abänderung
ſeiner Grenzen und der Reviſion des Youngplanes. Aus Aeuße=
rungen
deutſcher Politiker, aus Zeitungsartikeln, dem Kanzler=
interview
im Petit Pariſien ſuchte er den Beweis zu erbringen,
daß Deutſchland gegen die Kriegsſchuldlüge kämpfe, nur um die
ſich daraus ergebenden Laſten abzulehnen. Unter lärmendem
Widerſpruch der Linken und entſprechendem Echo auf der Rech=
ten
und in der Mitte rief der Redner aus, Deutſchland
habe überhaupt noch nicht abgerüſtet, die Reichs=
wehr
ſtehe in engen Verbindungen mit der Sow=
jetarmee
. Mit der Erklärung, die polniſche Grenze
ſei die Grenze Frankreichs, entfeſſelte der Redner wahre
Begeiſterungsſtürme bei der Regierungsmehrheit, während die
Linke ebenſo lärmend proteſtierte. Die Sitzung wurde dann auf
morgen vertagt.

Dr. Sch. Belgrad, November 1936.
Die Haltung Jugoflawiens gegenüber Deutſchland war in
den letzten vier bis fünf Monaten ſo ungewöhnlich, daß es ſich
lohnt, auf ihre Urſachen ein wenig genauer einzugehen. Denn
es iſt nicht ohne weiteres verſtändlich, warum ein Staat eine
Politik verfolgt, die der Stimmung und den Anſchauungen des
Volkes in keiner Weiſe entſpricht. Was ſich die Belgra=
der
Preſſe an deutſchfeindlichen Ausfällen
ſeit der Auflöſung des Reichstags geleiſtet hat,
kannruhig den Angriffenfranzöſiſcher und pol=
niſcher
Hetzblätter zur Seite geſtellt werden.
Nur iſt für Belgrad der Umſtand erſchwerend, daß in Jugoſla=
wien
ſtrengſte Zenſur herrſcht und daß die Zeitungsergüſſe daher
keine Privatmeinungen ſind, ſondern die Stimmung in den
Miniſterien widerſpiegeln, wie denn auch Amtsperſonen in den
Chor des Haſſes unter Nennung ihres vollen Namens einge=
ſtimmt
haben. Eine zeitlang ſchien es wirklich ſo, als ob
Deutſchland zur Rolle eines Prügelknaben für Jugoſlawien be=
ſtimmt
ſei, während der Preſſe Angriffe auf andere Staaten,
wie z. B. Italien, amtlich verwehrt waren.
Dieſe Haltung war umſo auffälliger, als der Serbe dem
Reichsdeutſchen gegenüber im allgemeinen nicht feindſelig ge=
ſinnt
iſt. Ueber den Deutſchöſterreicher denkt er ja anders,
weil Mißtrauen und Abneigung gegen Wien hier noch immer
zur Ueberlieferung gehört. Ebenſo betrachtet er die Deutſchen
in ſeinem eigenen Lande nur mit Unmut, denn der ſchwäbiſche
Bauer, der in den ehemals ungariſchen Gebieten Jugoſlawiens
ſiedelt, verunziert den nationalen Charakter ſeine Landes. Der
Serbe will ein nationales Vaterland und betrachtet daher die
Minderheiten wie peinliche Flecke auf ſeinem ſlawiſchen Kleide,
die umſo läſtiger ſind, als ſie durch keine Drapierung verdeckt
werden können. Dem Reichsdeutſchen gegenüber aber kommen
Vorurteile weniger in Betracht, wie ja auch infolge der geo=
graphiſchen
Entfernung nachbarliche Reibungen unmöglich ſind.
Selbſt der Krieg konnte an dieſer Einſtellung auf die Dauer
wenig ändern. Das korrekte Verhalten der deutſchen Be=
ſatzungstruppen
am Balkan zerſtörte hier reſtlos alle Greuel=
legenden
, mit denen Frankreich, Belgien und England die Welt
ſchaudern machten. Der Serbe ſpricht mit Achtung von dem
deutſchen Heere, während er z. B. für die bulgariſche Armee
nichts als glühenden Haß übrig hat. Schließlich und endlich
ſpielt in der letzten Zeit auch die Frage der Wirtſchaftsbeziehun=
gen
eine immer größere Rolle, und der ſerbiſche Bauer weiß
ganz genau, daß ihm nur die Induſtrieſtaaten aus ſeiner
drückenden Agrarkriſe helfen können und daß unter dieſen Staa=
ten
Deutſchland in erſter Linie in Betracht kommt. Die Wirt=
ſchaftsſorgen
beherrſchen heute das tägliche Leben der jugoſla=
wiſchen
Landwirte und auch aus dieſem Grunde wünſchen ſie
engſte Zuſammenarbeit mit Deutſchland.
Und trotzdem gab es in Belgrad eine Kam=
pagne
gegen Berlin wie noch niemals ſeit Be=
endigung
des Krieges. Trotz des Mangels perſönlicher
Feindſchaft und entgegen allen Geboten wirtſchaftlicher Ver=
nunft
entbrannte ein wahres Trommelfeuer gehäſſiger Angriffe,
bei denen die Wendung von den deutſchen Vampiren, die vier
Jahre lang das Blut der Welt geſaugt hätten, immer wieder=
kehrte
. Die Urſachen der Haltung müſſen wo anders liegen als
in der Sache ſelbſt und können vielleicht gefunden werden, wenn
man einen Blick auf die allgemeine europäiſche Lage wirft.
Jugoſlawiens natürlicher Rivale iſt nicht
Deutſchland, ſondern Italien. Im Adriatiſchen
Meer ruht der Schlüſſel für alle Rätſel der Belgrader Außen=
politik
. Mare noſtro und Naſche more, ſtehen ſich als
Kampfruf ſchroff gegenüber, denn ſowohl die Italiener als auch
die Jugoſlawen bezeichnen die Adria als Unſer Meer. Man
hörte in der letzten Zeit zwar weniger von lärmenden Kund=
gebungen
, allein, das darf nicht zur Annahme verleiten, daß
die Spannung etwa geringer geworden ſei. Das Gegenteil
dürfte ſo ziemlich ſtimmen: die Spannung zwiſchen
Rom und Belgrad hat ſich verſchärft, und zwar
in einer Weiſe, daß lie keine Belaſtung mehr
erträgt. Die Belgrader Diktatur ſah ſich gezwungen, ihrer
Preſſe hinſichtlich Italiens einen Maulkorb umzuhängen, damit
ſie ſich vor überraſchenden Konflikten ſichere. Jetzt mögen ſich
die Zwiſchenfälle in den dalmatiniſchen Gewäſſern und in Trieſt
häufen, es kann auch durch die ſchärfſten fasciſtiſchen Zeitungs=
artikel
keine Gefahr heraufbeſchworen werden, weil jeder Streit
raſch öde und langweilig wird, wenn der andere Partner den
Mund nicht aufmacht. Klaſſiſche Illuſtrationen für dieſe Lage
boten die Rammung des größten jugoſlawiſchen Dampfers durch
ein italieniſches Schiff, und die Hinrichtung von vier Slowenen
in Trieſt. Nicht die Belgrader, ſondern die tſchechiſche Preſſe
ſchrie und tobte, ſo daß ſich Dr. Beneſch bei Muſſolini ſchließlich
entſchuldigen mußte. Während der ſlawiſche Bruder
an der Moldau eine Sache mit Leidenſchaft ver=
focht
, die in erſter Linie die Serben anging, hiel=
ten
dieſe die Lippenkrampfhaft geſchloſſen und
brachten kein Wort heraus.
Doch dafür haben die Italiener, die ſich in Belgrad auf=
halten
müſſen, ein ſchweres Leben. Vor ihnen verſchließen ſich
alle Türen, und ihre Freunde erſuchen ſie, Freundſchaft und
Gruß aufzugeben, weil ſie ſonſt gefährliche Schwierigkeiten be=
fürchten
müſſen. Die Stille im jugoſlawiſchen Blätterwalde hin=
ſichtlich
Italiens iſt alſo kein Beweis für eine Milderung der
Spannung, ſondern eher ein Zeichen für die Ueberſpitzung der
Lage. Daß durch den Einzug einer italieniſchen Königin in
Sofia Belgrad aufs neue ſchwer getroffen wurde, leuchtet un=
ſchwer
ein, wenn man bedenkt, daß damit die jugoſlawiſche
Hoffnung, Bulgarien eines Tages ganz aus den Armen Italiens
zu löſen, in Nebel zerronnen iſt.
Belgrad ſtarrt wie hypnotiſiert auf Rom.
Albanien, Bulgarien und Ungarn ſind bereits feſte Stützpunkte
Italiens geworden, und ſelbſt Griechenland konnte ſich dem
Einfluß der römiſchen Diplomatie nicht entziehen, und die
Hellenen begruben unter dem Protektorate des Palazzo Chigi
ihre Jahrhunderte alte Feindſchaft mit den Türken. Ueber
Athen und Angora ſieht man in Belgrad die Hand des Fascismus
bereits nach Moskau geichen. Der ruſſiſch=italieniſche Handels=

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Seite 2

Freitag, den 7. November 1930

vertrag wurde hier als ein Ereignis von ungewöhnlicher Be=
deutung
gewertet, denn man erblickt in ihm weniger eine wirt=
ſchaftliche
, als eine politiſche Tat. Sieben Nachbarſtaaten hat
Jugoſlawien, von denen bereits vier im gegneriſchen Lager
ſtehen. Italien, Albanien, Ungarn und Bulgarien haben klare
Front bezogen. Von Griechenland iſt im Falle der Gefahr nichts
mehr zu hoffen, und Rumänien hat ſeine eigenen Sorgen. So
bleibt von den Nachbarn nur Oeſterreich übrig und mit ihm die
Verbindung nach Frankreich über Deutſchland.
Berlin und Wien ſpielen für die jugoflawiſche Außenpolitik
aus dieſem Grunde eine entſcheidende Rolle. Belgrad klammert
ſich in ſeiner Not an Frankreich, und Paris flüſtert ihm be=
ruhigende
und ermutigende Worte ins Ohr. Außerdem gibt
es von Zeit zu Zeit Geld und Eiſenwaren, mit deren Tranſit
die jugoflawiſche Freihafenzone in Saloniki vollauf beſchäftigt
iſt. Aber im Ernſtfall fehlt die Verbindung, denn dem Bünd=
nis
zwiſchen Frankreich und Jugoſlawien mangelt die geo=
graphiſche
Grundlage. Wenn Berlin und Wien ver=
ſagen
, iſt der Balkan von Weſteuropa getrennt.
Daher war Locarno die große Hoffnung Belgrads, die deutſch=
franzöſiſche
Verſtändigung ein Traum, der auch im Königreich
der Serben, Kroaten und Slowenen von zauberhaſter Wirkung
auf die Gemüter war.
Allein von Locarno iſt es ſtill geworden. Die Entwicklung
der deutſchen=franzöſiſchen Beziehungen löſte den Erfolg der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Deutſchland aus. Es iſt
nicht unlogiſch gedacht, wenn man in Belgrad fürchtet, daß eine
etwaige Abkehr des deutſchen Volkes von Frankreich ſeine
Annäherung an Italien zur Folge haben müſſe. Der erſte Reif
auf die Hoffnungen Belgrads fiel mit dem Hervortreten der
öſterreichiſchen Heimwehrbewegung. Schon damals gab es
Stürme in der jugoſlawiſchen Preſſe, denen die Zenſur freien
Lauf ließ. Der Wahlſieg Hitlers aber ſchlug dem Faß voll=
ſtändig
den Boden aus. Eine außenpolitiſche Um=
gruppierung
der Mittelmächte iſt eine jugo=
ſlawiſche
Angſtvorſtellung, denn damit würde
ſich das letzte Fenſter ſchließen, das bisher den
Staat vor völliger Iſolierung geſchützt hat.
Nur ſo kann man ſich die zweifellos lächerliche Haltung
der ſerbiſchen Preſſe erklären, die auf Geheiß einer Königs=
diktatur
die Sozialdemokraten als die einzig braven Deut=
ſchen
herausſtrich. Dieſelben Sozialdemokraten, deren Genoſſen
ſich in Jugoſlawien nicht einmal rühren dürfen, die ihre roten
Fahnen in den unterſten Schubladen verſtecken mußten und auch
am erſten Mai nicht hinter ihrer Muſik einhermarſchieren
können. Der deutſche Sozialdemokrat iſt zwar auch Marxift,
allein er ſteht auf dem Boden der Locarnopolitik. Und ſo wer=
den
ihm alle Sünden verziehen und nur eines wird von ihm
verlangt, daß er nämlich die Errichtung einer deutſchen Diktatur
verhüte, die möglicherweiſe zu Italien neigen könne. Auch das
Wort Diktatur hat im ſerbiſchen Munde zweierlei Klang, je nach=
dem
, ob eine deutſche oder eine ſerbiſche Diktatur gemeint iſt.
Für Jugoſlawien wird dieſe Regierungsform als die beſte, ja
einzige Löſung aller innerpolitiſchen Schwierigkeiten verherr=
licht
, für Deutſchland aber wäre ſie eine abſcheuliche Tat. Ebenſo
iſt Demokratie für Jugoſlawien ein Begriff, deſſen Unſinn reſt=
los
erwieſen werden konnte, während er für Deutſchland den
einzig möglichen Ausdruck europäiſcher Kultur darſtellt. Denn
Demokratie iſt Erfüllungspolitik, ſagte man ſich in Belgrad, und
Erfüllungspolitik iſt die Grundlage für Locarno.
Der Haß, der um Hitler und die Heimwehren brandete,
aber auch Hindenburg, Seeckt und das geſamte nichtſozialdemo=
kratiſche
Deutſchland traf, iſt alſo ein Haß auf Umwegen. Die
Erregung über die Ereigniſſe in Berlin und Wien zitterte noch
lange nach und erſt in den allerletzten Tagen iſt es ſtill geworden.
Der Alarm ſcheint abgeblaſen zu ſein. Da und dort melden ſich
ſogar Stimmen der Vernunft. Noch iſt ungewiß, ab in den auf=
geregten
Nedaktionen nur ein bißchen Beſinnung eingekehrt iſt,
oder ob ſogar ein Umſchwung bevorſteht. Die Tage der Ruhe
könnten allenfalls die Erkenntnis zeitigen, daß man mit Ge=
ſchrei
Löwen nicht zu töten vermag.
Die Stille iſt wohl in erſter Linie auf die
neuen deutſch=franzöſiſchen Verſtändigungs=
verſuche
zurückführen. Wenn Frankreich und Deutſch=
land
auf nationaler, anſtatt auf pazifiſtiſcher und erfüllungs=
politiſcher
Grundlage einen Ausgleich ſchließen können, hätten
Hitler und die Heimwehren für Jugoſlawien ſofort ihren be=
dröhlichen
Charakter verloren. Esiſt jafür Belgrad un=
wichtig
, ob Berlin und Paris ſich unter den Pal=
men
von Locarno, oder unter dem Zeichen der
Reviſion die Hand reichen. Belgrad will nur, daß ſie
ſich verſtändigen, damit Frankreich in der Lage ſei, Wache gegen
Italien zu halten. Wenn einmal der Gedanke eines deutſch=
franzöſiſchen
Ausgleiches endgültig erledigt ſein ſollte, fürchtet
man in Jugoſlawien eine Verſtändigung zwiſchen Paris und
Rom. Und dann weiß man, daß irgend ein Hervé auftreten
würde, der Muſſolini Dalmatien, Montenegro, Mazedonien
und Kroatien anbietet, genau ſo, wie man jetzt den Deutſchen den
polniſchen Korridor verheißen hat. Man hält es hier für ſicher,
daß nicht Frankreich die Hauptlaſten einer Verſtändigung mit

Der neue Helium=Zeppelin.
(Amerika liefert an Deutſchland Helium. Amerikas Helium=
Reichtum. Wie der Preis des Heliums geſunken iſt. Eine
Erfindung Eckeners.)
Dr. Eckener hat ſoeben auf einer Sitzung der Internatio=
nalen
Geſellſchaft für Erforſchung der Arktis die erfreuliche
Mitteilung gemacht, daß das neue in Friedrichshafen in Bau
befindliche Zeppelin=Luftſchiff L. Z. 128 mit Helium gefüllt wer=
den
wird. Schon ſeit einem Jahr werden mit Amerika Verhand=
lungen
geführt, die jetzt zum Abſchluß gelangt ſind. Amerika
hat ſich bereit erklärt, das Helium zu liefern. Der Reichtum
Amerikas an dieſem Edelgas der Luft, das wegen ſeiner Feuer=
ſicherheit
als Luftſchiffüllung von größter Bedeutung iſt, iſt ſehr
groß. Amerika verfügt über die Oelfelder von Petrolia in
Nordtexas, ferner über Heliumquellen bei Amarillo in Texas,
die ganz beſonders heliumhaltig ſind und durch die die Helium=
Produktions=Anlage bei Fordworth in Texas mit einer Oel=
menge
von 27 Millionen Kubikfuß am Tage verſorgt wird.
Die Heliumgewinnung aus dieſen Oelvorräten erfolgt durch
das Büro of Mines‟. Dieſes Büro hat drei Helium= Porifi=
cation
=Planth herſtellen laſſen, in denen die Reinigung des
Heliums erfolgt. Das eine Inſtitut befindet ſich in Scott Field
und dient der Armee, das andere in Lakehurſt und dient der
Marine und endlich ein drittes bewegliches in einem Eiſenbahn=
wagen
. Die Erzeugung von Helium erfolgt bekanntlich dadurch,
daß das Erdgas durch ein beſonderes Verfahren ſehr ſtark ab=
gekühlt
wird. Auf dieſe Weiſe werden alle Beſtandteile, die
atmoſphäriſche Luft uſw. flüſſig, mit Ausnahme des Heliums,
deſſen Verflüſſigungstemperatur noch viel tiefer liegt. Auf
dieſe Weiſe wird das für die Luftſchiffahrt notwendige Helium=
gas
gewonnen und geradezu induſtriell hergeſtellt. Dadurch iſt
natürlich auch der Preis für Helium ganz beträchtlich geſunkeu.
Vor dem Kriege betrug er 2000 Dollar pro Kubikfuß. Damals
war alſo das Helium eine Koſtbarkeit, die nur durch wenige
Stoffe auf der Erde übertroffen wurde. Damals war es aller=
dings
auch ſehr ſchwierig, Helium zu erzeugen. Zum Teil wurde
es aus der Luft geholt. Da aber die Luft nur 0,005 Helium=
gehalt
hat, ſo mußte man 200 000 Liter Luft bearbeiten, um ein
Liter dieſes koſtbaren Materials zu gewinnen. Damals war
Helium ein ſo ſeltener Stoff, daß noch im Jahre 1915 in einem
bedeutenden Werk der chemiſchen Wiſſenſchaft der Satz ſtand:
Der Kurioſität halber ſei erwähnt, daß Helium auch zum Füllen
von Luftballons empfohlen worden iſt. Dieſes Helium, das
noch vor 15 Jahren den Ruf der größten Seltenheit hatte, wird
heute zu Hunderttauſenden von Kubikmetern hergeſtellt, ſo daß
jetzt der Preis eines Kubikfußes nur wenige Cent beträgt. Trotz=

Vom Tage.

Der Preußiſche Landtag lehnte am Donnerstagnachmittag die
gegen den Innenminiſter Severing eingebrachten Mißtrauens=
anträge
in namentlicher Abſtimmung mit 229 gegen 196 Stimmen ab.
Wie verlautet, wird Major Pabſt, deſſen Auswei=
ſung
aus Oeſterreich bekanntlich rückgängig ge=
macht
wurde, am kommenden Dienstag, alſo zwei
Tage nach den öſterreichiſchen Wahlen, in Wien eintreffen.
Im engliſchen Unterhaus brachte geſtern der Erziehungsminiſter
Trevelyan in zweiter Leſung den Geſetzentwurf zur Erhöhung des ſchul=
pflichtigen
Alters auf 15 Jahre ein. Die Geſetzesvorlage bezweckt eine
Reorganiſation des geſamten Erziehungsweſens, ſowie Maßnahmen zur
Erleichterung des engliſchen Arbeitsmarktes. Nach den Ausführungen
des Miniſters würde durch das Geſetz etwa 150 000 erwachſenen Per=
ſonen
Arbeitsgelegenheit geſchaffen, wenn etwa 300 000 Kinder um ein
Jahr länger dem Arbeitsmarkt ferngehalten werden.
Im belgiſchen Budget für das Jahr 1931 ſind einer
Mitteilung des belgiſchen Finanzminiſters zufolge, die urſprüng=
lichen
Kreditanforderungen um 800 Millionen Franken gekürzt
worden, ſo daß es möglich ſein wird, im außerordentlichen Etat
307 Millionen Franken für die Landesverteidi=
gung
bereitzuſtellen. Außerdem werden 620 Millionen
Franken für den gleichen Zweck durch eine Anleihe
aufgebracht.
Zu der in der engliſchen Preſſe erneut aufgetauchten Nachricht,
daß der Gouverneur der Federal Reſerve Banken,
Hartiſon, gelegentlich einer Europareiſe mit den Leitern der
Emiſſionsbanken in London, Paris und Berlin über ein Mora=
torium
für die Reparations= und Kriegsſchul=
denzahlungen
verhandeln werde oder gar ſchon einen ferti=
gen
Plan dafür in der Taſche habe, wird im amerikaniſchen
Staatsdepartement nachdrücklich erklärt, daß dort von einer ſolchen
Abſicht Harriſons nicht das Geringſte bekannt ſei. (!) Jedoch
konnte das Staatsdepartement die Tatſache nicht beſtreiten, daß
Harriſon geſtern ſeine Europareiſe bereits angetreten hat.

Rom tragen würde, ſolange es noch Verbündete hat, durch
deren Opferung es Italien bezahlt machen könnte. Der klare
Hinweis auf Italiens Drang nach Oſten in der letzten Rede
Muſſolinis wurde in Jugoſlawien mit geballter Fauſt, die aller=
dings
in der Taſche belaſſen wurde, vermerkt.
Darum wäre es nur natürlich, wenn Belgrad mit ſeinen
Fanfaren gegen das deutſche Volk endgültig Schluß gemacht
hätte. Unſinnig und von der Bevölkerung mit Unbehagen, ja
mit Aengſtlichkeit verfolgt, waren dieſe feindſeligen Aeußerun=
gen
. Vielleicht deutet ein Artikel in der Politika auf eine
Schwenkung hin. Er ſtammt aus der Feder des früheren
Miniſters Dr. Lazar Markowitſch und behandelt den Genfer
Mißerfolg in der Frage der Sicherſtellung gegen den Krieg.
Der Verfaſſer beſpricht bekümmert und enttäuſcht die mageren
Ergebniſſe der Genfer Herbſttagung und erklärt, daß beſonders
die Konvention für die finanzielle Sicherſtellung angegriffener
Staaten ſo verwäſſert worden ſei, daß ſie keine Sicherſtellung
gegen Krieg mehr bedeute. Man ſehe im Gegenteil den völligen
Krach dieſer ſchönen Idee voraus. Jugoſlawien müſſe daher
für ſeine Sicherheit ſelber ſorgen und es werde dabei den größ=
ten
Erfolg erzielen, wenn es eine Politik betreibe, die die Kon=
flikte
auf allen Seiten verringere.

Heſſen ſtimmk gegen die Tabakſtiener=Erhöhung.
* Das Heſſiſche Geſamtminiſterium beſchloß geſtern, im Reichs=
rat
gegen die von der Reichsregierung geplante beträchtliche
Tabakſteuererhöhung zu ſtimmen. Der Beſchluß, der vor allem
im Intereſſe unſeres einheimiſchen Tabakbaues liegt, wird in
gleicher Weiſe von Verbraucherſchaft und Induſtrie begrüßt
werden.
Die Verkaufszeit an den Advenkskagen.
* Die Zentrumsabgg. Weſp=Späth beantragen beim Landtag
einen Beſchluß, die Regierung aufzufordern, nur noch zwei
Verkaufs=Sonntage vor Weihnachten, und zwar
nur den ſogenannten Silbernen und Goldenen Sonntag, zu ge=
nehmigen
. Es iſt kaum anzunehmen, daß die Regierung dieſer
Anregung nachkommen wird. Erfahrungsgemäß wickelt ſich
gerade an den Adventsſonntagen der Weihnachts=Einkauf der
ländlichen und berufstätigen Bevölkerung ab. Bei der ohnehin
troſtloſen Geſchäftslage halten wir es für nicht gerechtfertigt, die
Einkaufsmöglichkeiten an den vier Adventstagen noch zu unter=
binden
.
Die gleichen Abgeordneten verlangen außerdem ein Reichs=
geſetz
, wonach die Arbeitgeber verpflichtet ſein ſollen, ihre Lehr=
linge
nach Beendigung, ihrer Lehrzeit mindeſtens noch drei
Monate als Geſellen, oder Angeſtellte zu behalten und den zu=
6 Tariflohn zu zahlen.

Beginn der Abrüſtungsdebakte
Die Welt warkek immer noch anf
entſcheidende Tal.
Gent. G
Die 7. Tagung des Vorbereitenden Abrüſtr
wurde am Donnerstag vormittag von dem holländiſſſu
in Paris, Loudon, dem langjährigen Vorſitzenden z.
eröffnet. 32 Staaten ſind bei den Verhandlungen
den Nichtmitgliedſtaaten des Völkerbundes haben
die Vereinigten Staaten, Sowjetrußland und die=
treter
entſandt. Zum erſten Male nehmen Irland
an den Arbeiten teil.
In ſeiner Eröffnungsrede wies Loudon dararn
Arbeiten des Vorbereitungsausſchuſſes im vorigen
ſicht auf die bevorſtehenden Verhandlungen der Lorru
konferenz ausgeſetzt worden ſeien. Loudon gab em
ſtellung der Ergebniſſe dieſer Konferenz, der Verkk.
Sicherheitskomitees und der diesbezüglichen Beſchh.
Völkerbundsverſammlung. Die Aufgabe des 2
ſei die Formulierung der Methodenf
grenzung und Herabſetzung der Rüſttu
Ideal einer vollſtändigen Abſchaffung aller Rüſſtu
Augenblick noch nicht erreichbar. Die jetzige Tagn=
unbedingt
zu einem endgültigen Abſchluß ihrer Als
Aufſtellung eines Konventionsentwurfes kommen.
Dentſchland forderk Klarheift
Nach Loudon erinnerte der deutſche Delegierte, eſ.
an ſeine Erklärung vom 4. Mai 1929, in der er vi
gen für die deutſche Regierung völlig unannehmben
abgerückt ſei und die Verantwortung für die wein
des Konventionsentwurfes der Mehrheit des Anz
laſſen habe. Die deutſche Regierung könne einer
vention, auch wenn ſie nur eine erſte Etappe darſri
zuſtimmen, wenn ſie alle Rüſtungselemente erfaſſi
derung wurde die Konvention in ihrer jetzigen E
recht. Beharre die Mehrheit des Ausſchuſſes auf ihheß
Standpunkt, dann könne man ſich von den weitere:
Ausſchuſſes nichts verſprechen, und es ſei dann das
beiten ſobald als möglich zum Abſchluß zu brin e
Völkerbundsrat im Januar die Abrüſtungskonfere=
politiſche
Entſcheidung über die Abrüſtung falle, u
lichen Termin, nämlich zum 1. November 1931, ei-b)
Deutſchland lege Wert darauf, daß ſein Vorſchlag
geſchränkte Veröffentlichung des gegenwärtigen 2il
aller Länder als Grundlage der kommenden Ko f1
lungen außerhalb des jetzt zur Verhandlung ſtehen:
entwurfs vom Ausſchuß erörtert werde. DeutHii
dert Klarheit, ob man jetzt tatſächlich zum Au
beiten und zur Einberufung der Abrüſtungskonv/
wolle. Ein weſentlicher Teil der heutigen internat
rigkeiten ſei auf die Verſchleppung der Abrüſtung 51
führen. Deutſchland verlange daher, daß man ſo ſſ.
lich zu einer entſcheidenden Herabſetzung ſämtli üe
ſchreitet.

Rußlands Skandpunkk.

Der ruſſiſche Delegierte Litwinow gab eine
rung ab, in der er die grundſätzliche Haltung da‟
rung zu den Arbeiten des Völkerbundes über
darlegte. Die Theſe: erſt Sicherheit, Euſ
ſtung ſei zuverwerfen. Die ruſſiſche
verzichte darauf, ihre ſämtlichen abgelehnten Abm
jetzt wieder vorzubringen, ſondern beſchränke ſich aut
ren Anträge bezüglich der Reſervaß
Kriegsmaterials. Beharre die Me
Ausſchuſſes dabei auf ihrer bisherigen neg
tung, dann werde die Sowejetdelegatiand
Offenheit ſich an den weiteren Ar=f
Ausſchuſſes desintereſſieren.
Im Anſchluß an dieſe Erklärung Litwinowsi W
Präſidenten einmal mit einem geſchäftsordnung /
weis unterbrochen wurde, kam es zu einem 3:
der Präſident erklärte, es ſei ihm nicht möglichn
franzöſiſche Ueberſetzung der Erklärung Litwinovſtl
zu laſſen. Zum Proteſt gegen dieſe Anordnung de=ß
verließen die zahlreich erfchienenen Vertreter der?
ſchleſſen den Sitzungsſaal. Es ſprach dann nos
Cecil.
Nach längerer Ausſprache beſchloß der Ausd
reits erledigte Anträge und Beſtimmungen des
behandelt werden könnten, wenn entſprechende /
eingereicht werden. Der Ausſchuß vertagte ſich ſeß
tag vormittag.

dem iſt die Füllung eines Zeppelins natürlich wegen der großen
Menge von Helium, die dafür beanſprucht wird, ſehr teuer.
Beſonders wichtig iſt darum die Frage, wie ein Abblaſen des
Heliums in großen Höhen vermieden werden kann. Wir wiſſen,
daß die furchtbare Kataſtrophe des amerikaniſchen Luftſchiffes

Eine erleſene Tiſchgeſellſchaft beim Bankett der amerikaniſchen Handelskammer in Berlin. gend groß wird.
Von rechts nach links: Geheimrat Oskar v. Miller, Dr. Eckener, Frederick King, der Präſident der ſtoffgas abgeblaß
amerikaniſchen Handelskammer, bei der Begrüßungsanſprache, und Botſchafter Sackett.
Heliumgas hat I

die Notwendigkeit an den Lenker eines Luftſchiſ
den Ueberdruck durch Abblaſen von Füllgas zu
muß er wenigſtens die Möglichkeit haben, das kan
gas zu ſchonen, das für uns beſonders dadurc.
iſt, weil es nur von Amerika und nicht in beli.
zu haben iſt. (s
in dem neuen B=
Maßnahmen ge=
müſſen
, um dieſec
beſeitigen. Ecken
reits vor Jahra=
digkeit
derartigee
eingeſehen und
gemacht, durch
blaſen des teuren=
flüſſig
wird. S
geht dahin, daß
Gaszelle durch
zwei Teile gete
zwar in einen guf
ungefähr zwei 21
ſamtinhalts der 9
halb der Schotte
einen kleineren
Drittel der Zell
halb der Schotte=
ſchotte
befindet
das ſich nur na-
läßt
. Die Gasze.!
ſo gefüllt, daß Ei‟
Helium enthält
Teil Waſſerſtoff-
kann
nun mit v.1.
aufſteigen, und rre.
Höhe von 600 M f.
der der Ueberd
einer Vorrichtum=

Shenandoah durch das Verbot des Abblaſens von Helium er=
folgt
iſt. Durch den Ueberdruck, der in den Gaszellen auf dieſe
Weiſe entſtand, platzten die Zellen und verurſachten das Un=
glück
. Andererſeits iſt aber unter Umſtänden das Abblaſen von
großen Mengen des Füllgaſes erforderlich. Bei dem erſten
Amerika=Flug Eckeners mußten nicht weniger als 22 000 Kubik=
meter
Waſſerſtoffgas abgeblaſen werden, um die Luftdruckunter=
ſchiede
in den verſchiedenen Höhen auszugleichen. Wenn nun

Raum, um ſich
das Ventil, das ſich nach unten durch Druck b.
dem Drucke des Heliums nachgibt, ſo daß das
gas entleerte Drittel der Gaszelle nunmehr das N"
Helium aufnehmen kann. Jetzt iſt auch jede ie
mieden und ein Abblaſen des teuren Heliumg.,
erforderlich. Vielleicht iſt dieſe oder eine ahl.
geeignet, in das Luftſchiff eingebaut zu werge.
verfolgten Ziele zu erreichen.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 7. November 1930

Gehalts=und Preisabbauaktion

un der Länder auf Kürzung der Beamkengehälter ſchon ab 1. Januar 1931 zwecks Deckung ihres
Nie Regierung rechnel mik einem Ausgleich der verringerken Einnahmen durch den Preisabban.
kürzungsgeſetz wurden alle Abänderungsanträge und Anregungen bis
zur zweiten Leſung im Ausſchuß zurückgeſtellt. Man kam weiter über=
Arebungen im Reichsrak
ein, alle Vorlagen zum Finanzplan in zwei Leſungen zu beraten. Am

ue rverlegung der Gehaltskürzung.
* Berlin, 6. Nov. (Priv.=Tel.)

z at iſt, wie wir bereits mitteilten, darüber ge=
, die Kürzung der Beamtengehälter
if den 1. Januar 1931 vorzuverlegen. Nie=
t
jetzt die Anregung dazu gegeben haben. Ham=
eFchiedenen
Zeitungen genannt worden iſt, demen=
aller
Entſchiedenheit, daß ſein Vertreter einen
y geſtellt habe. Nach unſeren Informationen
is hinter den Kuliſſen bereits ſehr eifrig über die
herhandelt zu werden auf der Grundlage, daß
ichr als Kuhhandelsobjekt zwiſchen Reichsregie=
ſtyhrrat
ausgetauſcht werden ſoll. Die Länder wollen
hut Sinverſtanden erklären, daß infolge der 6 prozen=
hrg
der Beamtengehälter das Reich ihnen 100
niger an Steuern überweiſt. Ein Vierteljahr der
jyws macht aber ungefähr dieſen Betrag aus. Wenn
tskürzung bereits vom 1. Januar 1931 an laufen
ſauureechnen ſich die Länder einen Gewinn heraus, der
ire, wie ihnen das Reich im nächſten Etatsjahr
Awäſen würde. Das Loch in ihrem Etat wäre
ſor auf Koſten der Beamtenſchaft ſo
cter Standpunkt der Länder. Es wird aber noch
briſſſichtspunkt herausgeſtellt. Man hat ausgerech=
on
Schlichtungsverfahren, die auf
indigter oder noch zu kündigender
6ium1. Januar zu erwarten ſind, über eine
hieweiter erfaßt werden. Da die Reichsregie=
hihloſſen
iſt, Lohnſenkungen auch in
uen Schiedsſprüchen durchzuführen,
11 Januar 1931 ein Großteil der deut=
Alicer ſchon mit verringerten Einnah=
uſ
en haben. Es wird daher als ein Akt aus=
Erechtigkeit hingeſtellt, wenn dann gleichzeitig auch
n ihren Bezügen gekürzt würden. Die Regie=
cwabei
, bis zum Jahresſchluß die Preis=
noweit
vorgetrieben zu haben, daß die verrin=
irahmen
durch den Abbau der Preiſe
hütem werden, und das Realeinkommen mindeſtens
ſeeve. Wie die Verhandlungen im Reichsrat aus=
tigen

ſteht zunächſt noch dahin. Offiziell iſt noch kein
der Wbruſt=
itz
die Bezüge bereits zum 1. Januar 1931 zu
daß man
Beamkenverkreter beim Reichsfinanz-
HMür gegen die geplanke Vorverlegung.
huh ift des Deutſchen Beamtenbundes Der Be=
ho
nimmt in ſeiner neueſten Nummer Stellung
ieC edanken die Gehaltskürzungen be=
mulanuar
1931 eintreten zu laſſen und in=
iAsſdahin
, daß durch die Vorverlegung des Termins
Mezuung die 100 Millionen, die die Länder aus den
ar Wehaltskürzung an das Reich abgeben ſollten und
er
enſnollen, aus der Beamtenſchaft herausgeholt werden
re
Jihrem weiteren Ausführungen macht die Zeitſchrift
hhfr entſchiedenem Ton gegen den Plan einer Vorver=
in

ſyurd verweiſt dabei darauf, daß an ſich ſchon die
eiterel lſuies Deutſchen Beamtenbundes zum Ge=
üſiungsgeſetz
ablehnend ſein müßte, da
hfſeskürzung eine Sonderbelaſtung dar=
8 (öchluß wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß
ſſchen, die unmittelbar nach dem Bekanntwerden der
ür gerüchte von Vertretern des Beamtenbundes dem
inäſter gemacht worden ſeien, zu dem Ergebnis füh=
itse
Vorverlegungspläne noch einmal einer Nach=
ezggen
werden.

eel akungen der Reichsraksausſchüfſe.
gren Ausſchüſſe des Reichsrats beendeten am Donnerstag
Aſt des Reichsfinanzminiſters Dietrich die Beratung des
Einſchränkung des Perſonalaufwandes in der öffent=
y
.. Ebenſo wie in dem am Mittwoch beratenen Gehalts=

aus. Donnerstag, den 6. November.
Die ſchöne Helena.
Dperette von J. Offenbach.
WaKylveſter Bunſel den Paris. Es iſt, als ob
Fuſge zuwüchſen, ſobald er in der Operette ſteht, und
hrur auf dieſem Boden die Entfaltung ſeiner Fähig=
eſänge
. Hier kann er ſich frei bewegen, er beherrſcht
blakt die Szene, er ſingt ſeinen Part mit Geſchmack
eſanglichen Können, wie er das alles heute als

hereſt der Sonja Karzau war flott und friſch
Wannz ohne Singen, nur mit Deklamieren, wie es ge=
Waher die Aufgabe nur halb erfüllt.

rguten wir uns der Rückkehr Käte Walters als
Nach längerem Krankſein nun den Spielplan wieder
zurrd.
v. H.

Sameswegs leicht zu ſpielen ſind, und die ſie friſch,
Mit bemerkenswertem rhythmiſchen Feingefühl wie=
Elonders gefiel der Coucou von Daguin und
Miden Sonaten von Scarlatti.
MMol=Sonate op. 31 von Beethoven gab die junge
wfals eine ſtarke Talentprobe. Vieles war im
But, auch bewährte ſich der ſchöne differenzierte
Eus. Hervorheben wollen wir auch die Klarheit
ScAtung. Daß bei dieſem Werk noch manche Wünſche
Nn bei der Jugend der Künftllerin eigentlich ſelbſt=
Leas Inhaltliche einer ſolchen ganz tiefen und ganz
Nen Sonate verlangt von dem Ausführenden eine
Snß, die erſt almählich heranreift, und auch klang=
Fraſt nicht überall aus. Zwei Gedächtnisfehler

Heſſiſches Landeskheaker.

Alavier=Abend Wilma Weyns.
EWmm. Donnerstag, den 6. November 1930.
Wilma Weyns von Herzen zum Erfolg ihres er=
Ryonzertes beglüchwüſchen. Sie iſt ein ſtarkes Ta=
ſarlicher
, urſprünglicher Muſikalität, von vortreff=
R Begabung, und hat trotz ihrer Jugend ſich ſchon
ues Können erworben. Zu dieſer Anlage geſellt ſich
Sue, die geſtellten künſtleriſchen Aufgaben zu mög=
AI und Ausdruckswirkung zu bringen und eine nicht
ASeit von Hemmungen, die ſich dieſen Abſichten ent=
omnten
. Sie begann mit einer Gruppe von Kompo=

A: Jahrhunderts, kleineren Formen von Couperin,
aeau und Domenico Scarlatti, charaktervollen

Freitag früh ſoll die erſte Leſung des Geſetzentwurfes über die Aus=
gleichung
der Haushalte von Reich, Ländern und Gemeinden, das ſoge=
nannte
Plafond=Geſetz, vorgenommen werden. Darauf ſoll die Beratung
über den Geſetzentwurf zur Weitererhebung der Zuſchläge zur Einkom=
menſtener
, der Ledigenſteuer und der Aufſichtsratsſteuer folgen. Schließ=
lich
ſoll auch noch die Etatsberatung am Freitag begonnen werden. Für
Samstag iſt die Erörterung der Novelle zur Tabakſteuer in Ausſicht
genommen. Am Montag und Dienstag ſollen interne Beſprechungen
über den Etat ſtattfinden. Am Mittwoch wollen die vereinigten Aus=
ſchüſſe
alle mit dem Wohnungsbau zuſammenhängenden Fragen beraten,
nämlich das Baufinanzierungsprogramm und die Aenderungen der
Wohnungsgeſetzgebung, ferner auch die Nealſteuerſenkung. Die Reichs=
ratsausſchüſſe
hoffen, am Mittwoch auch noch die zweite Leſung aller
Vorlagen vornehmen zu können, die zum Finanzplan der Reichsregie=
rung
bisher vorliegen.
Ein Antrag auf Vorverlegung des Gehaltskürzungstermins auf den
1. Januar 1931 wird zur zweiten Leſung erwartet. In parlamentari=
ſchen
Kreiſen nimmt man an, daß eine Annahme dieſes Antrags durch=
aus
möglich ſei.
In einigen Kreiſen hat es überraſcht, daß in dem Geſetz über die
Beſchränkung des Perſonalaufwandes bei den öffentlichen Betrieben die
Kürzung der Gehälter bei der Reichsbahngeſellſchaft nicht in der Muß=
Form enthalten iſt. Das hat allein formalen Grund. Wäre die Muß=
Vorſchrift gewählt worden, dann wäre das Reichsbahngeſetz verändert
worden, wozu eine qualifizierte Mehrheit notwendig iſt. Da dieſe aber
nicht zu erreichen iſt, ſo iſt die Aufforderung an die Reichsbahn gerichtet.
Die Reichsbahnverwaltung hat aber das Recht, ihre Perſonalbezüge
denen der Reichsbeamten anzupaſſen und wird, wie ſie bereits ange=
kündigt
hat, von ihrer Vollmacht Gebrauch machen.
Der Reichsrat beſchließl Senkung der Berkehrsſtener.
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Donnerstags=Sitzung einen
Geſetzentwurf über die Deutſche Golddiskont=
bank
. Es ſtand dann der Entwurf einer Verordnung zur Sen=
kungder
Verkehrsſteuer zur Beratung. Sie ſieht den Er=
laß
der Geſellſchaftsſteuer, der Grunderwerbsſteuer und der Wert=
zuwachsſteuer
bei Verſchmelzungen und Umwandlun=
gen
von Kapitalgeſellſchaften vor. Darüber hinaus
wird der allgemeine Satz der Geſellſchaftsſteuer von
4 auf 2 Prozent und die Wertpapierſteuer grund=
ſätzlich
auf 1 Prozent ermäßigt. Eine Aenderung
wurde bei der Grunderwerbsſteuer vorgenommen, bei
der für den Fall des Einbringens von Grund=
ſtücken
in eine Kapitalgeſellſchaft uſw. grundſätz=
lich
der Einheitswert maßgebend ſein ſollte. Die
Ausſchüſſe waren der Meinung, daß dieſe Frage, ob Einheitswert
der gemeiner Wert, allgemein bei einer Ueberprüfung der Grund=
erwerbsſteuer
geregelt werden müſſe. Eine weitere Aenderung
geht dahin, daß von der Steuervergünſtigung nicht
nur, wie die Vorlage vorſieht, ſogenannte Grundſtücks=
verwertungsgeſellſchaften
, ſondern auch Grund=
ſtücksgeſellſchaften
ausgeſchloſſen ſein ſollen. Der
Reichsrat ſtimmte der Vörlage mit den Aende=
rungen
mit Mehrheit zu. Die nächſte Reichsrats=
ſitzung
findet erſt am 20. November ſtatt.
Die erhöhlen Ablieferungen der Poſt an das Reich.
Bisher hatte die Reichspoſt auf Grund des Reichspoſt=
Finanzgeſetzes einen Teil ihrer Betriebsüberſchüſſe an die
Reichskaſſe abzuliefern. Mit Rückſicht auf die gegenwärtige
Notlage des Reiches haben Reichspoſt= und Reichsfinanzminiſter
gemeinſam eine Novelle zum Poſtfinanzgeſetz ausgearbeitet, wo=
nach
die Poſt künftig einen beſtimmten Prozentſatz von den
Betriebseinnahmen, alſo nicht nur vom Gewinn, abliefern ſoll.
Der Reichspoſt=Verwaltungsrat hat dieſer Aenderung des Ge=
ſetzes
zugeſtimmt. Die Novelle kann nun nach Genehmigung
durch das Kabinett dem Reichsrat zugeleitet werden.
Außerdem ſollte in der Novelle gleichzeitig beſtimmt
werden, daß die 62 Millionen RM., die die Reichs=
poſt
durch den beabſichtigten allgemeinen Ab=
bau
der Beamtengehälter erſpart, reſtlos der
Reichskaſſe zugute kommen ſollen. Das Notopfer
der Beamten iſt jedoch eine auf drei Jahre befriſtete Maßnahme.
Deshalb, erhob ſich im Reichspoſt=Verwaltungsrat Wider=
ſpruch
dagegen, daß man auf die Dauer geſetzlich feſtlege,
die Erſparnis ſolle an das Reich fallen. Der Widerſpruch des
bewieſen das Ringen mit dem Stoff, der von der techniſchen
Seite aus am beſten bewältigt wurde, wenn auch manches ge=
rade
durch die faſt virtuoſe Auffaſſung nicht ganz beethoveniſch
war. Zeigte der Beethoven alſo noch deutlich das Werdende und
Reifende in Wilma Weyns, ſo empfand man, daß ſie ſich bei der
letzten Gruppe, den Kompoſitionen neueren Gepräges, auf einem
ihr beſonders liegenden Gebiet befand.
So gelangten Toccata und Marſch von Serge Prokofieff zu
famoſer, charaktervoller Wirkung, und die Freiheit der Geſtal=
tung
, die Selbſtverſtändlichkeit des Vortrags wirkten beſonders
verheißungsboll. Den Höhepunkt des Abends bildeten aber
zweifellos die Werke von Debuſſy, die ſo fein im Anſchlag, ſo
ſchwebend in Dynamik, ſo klar in ihrer eigenartigen Harmonik
erſtanden, daß man reſtlos ſeine Freude daran haben durfte.
Feux d’artifice war unter ihnen die ausgezeichnetſte Leiſtung
durch die Feinheit der Wiedergabe der Tonmalereien. Das phan=
taſtiſche
Stück von Chabrier hielt die gleiche Höhe. Der ſtarke
Beifall nötigten Wilma Weyns noch drei Zugaben ab, unter
denen der keck und drafgängeriſch geſpielte Hindemith es be=
dauern
ließ, daß nicht einige Stücke von ihm auf dem Programm
ſtanden.
Der ganze Abend war ein ſchöner vielverſprechender Anfang
einer Künſtlerlauſbahn. Mögen die ſtarken Hoffwungen, zu
denen ſolche Leiſtungen berechtigten, ſich in einem recht lange an=
F. N.
dauernden künſtleriſchen Aufſtieg verwirklichen.

Berliner Uraufführungen.
Die Städtiſche Oper brachte eine neue Oper von
Monſieur Daniel Francois Eſprit Auber, des 1782 geborenen
und 1871 verſtorbenen franzöſiſchen Opernkomponiſten, deſſen
Werke ſeinerzeit durch Leichtigkeit, Grazie und zuförderſt pikante
Rhythmik auffielen. Lang, lang iſts her! Aubers Muſik hat im
Beſtfalle eine muſikgeſchichtliche Bedeutung; die Pikanterie ſeiner
Art wirkt heute, milde geſagt, verſtaubt. Noch verſtaubter das
Buch der Oper, das ſich mit der geheimen Heirat der anno dazu=
mal
berühmten Schauſpielerin Henriette Sonntag mit dem Gra=
fen
Roſſi beſchäftigt. Weder die Bearbeitung Alfred Gutt=
manns
, noch die pompöſe ſzeniſche Aufmachung und die famoſe
Aufführung konnten der Botſchafterin die jetzt Ver=
tauſchte
Rollen genannt wird, auf die Beine helfen. Ein
Fehlgriff der Städtiſchen; ſolche Ausgrabungen ſind gänzlich
überſlüſſig!
Und ebenſo überflüſſig die nicht endenwollende Dramatiſie=
rung
der Lebens= und Liebesgeſchichte von Eliſabeth, Königin
von England. H. R. Lenormand franzöſiſcher Bühnenhand=
werker
von anſehnlichem Format, fühlte ſich veranlaßt, dieſen
abgeklapperten Stoff neu zu bearbeiten. Der Verfaſſer hat

Seite 3
Verwaltungsrates fand auch in einer Entſchließung ſeinen Nie=
derſchlag
. Der Reichspoſtminiſter zog daraufhin,
wie wir hören, dieſen Teil der Vorlage zurück. Die
über die allgemeine Poſtablieferung hinaus=
gehende
Zahlung der durch die Kürzung der Poſt=
beamtengehälter
erſparten Beträge an das
Reich muß alſo von Jahr zu Jahr durch beſon=
dere
Vorlagen beſchloſſen werden.
Verkreter der Grünen Fronk beim
Reichskanzler.
Die polikiſche Auswirkung der Neubildung der
Grünen Fronl.
Berlin, 6. November.
Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute im Bei=
ſein
des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft Schiele
die in Berlin anweſenden Vertreter der Grünen Front,
die auf den außerordentlichen Ernſt der Lage in der Landwirtſchaft
hinwieſen und in einem an den Reichsernährungsminiſter gerich=
teten
Schreiben diejenigen Maßnahmen auf den wichtig=
ſten
Gebieten in Vorſchlag brachten, deren ſofortige In=
angriffnahme
notwendig ſei. Sie wieſen insbeſondere
auf die große Eilbedürftigkeit der zu treffenden Maßnahmen hin.
Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsminiſter Schiele be=
tonten
, daß ſich die Reichsregierung der überaus ſchwierigen
Lage der deutſchen Landwirtſchaft durchaus be=
wußt
ſei. Das Reichskabinett habe bekanntlich bereits vor
einigen Tagen, nämlich am 25. Oktober, gewiſſen Vorſchlägen des
Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft ſeine Zuſtim=
mung
erteilt, und es beſtehe im Reichskabinett Uebereinſtimmung
darüber, daß dieſe dringendſten Maßnahmen nun auch
beſchleunigt in Kraft treten müßten.
* Die politiſche Bedeutung der wiederhergeſtellten Grünen
Front iſt nicht zu verkennen. Die Deutſchnationalen ſehen darin
einen Erfolg ihrer Politik und glauben nun wieder, die Land=
wirtſchaft
geſchloſſen hinter ſich zu haben. Das iſt nur ſehr be=
dingt
richtig. Tatſächlich iſt doch heute nur der Zuſtand
wiederhergeſtellt, wie er vor der Reichstags=
auflöſung
beſtand, daß die Landwirtſchaft ohne
Rückſicht auf politiſche Bindungen eine rein
ſachliche Politik verfolgen will. Wenn ſie darin
Unterſtützung bei der Regierung findet, dann wird ſie das ſelbſt=
verſtändliche
Intereſſe daran haben, dieſe Regierung nicht zu
ſtürzen. Die Deutſchnationalen aber werden dann wieder vor
die gleiche Frage geſtellt, ob ſie ihren landwirtſchaftlichen Wäh=
lern
gegenüber eine Regierungskriſe verantworten können, wenn
dadurch mittelbar und unmittelbar Hilfsmaßnahmen zum Nutzen
der Landwirtſchaft hinausgezögert werden. Man kann die Dinge
alſo auch ſo ſehen, daß die Wiedererrichtung der Grünen
Front nicht nur ein perſönlicher Erfolg des Er=
nährungsminiſters
iſt, ſondern auch ein Akti=
vum
für das Kabinett, das dadurch vielleicht ſachlich die
Möglichkeit in die Hand bekommt, eine rein parteipolitiſche Oppo=
ſition
der Deutſchnationalen zu unterbinden.
Der Reichslandbund forderk Amneftie für die
verurkeillen Bauern.
* Berlin, 6. Nov. (Priv.=Tel.)
Das Präſidium des Reichslandbundes hat bei der Reichs=
regierung
und dem Reichspräſidenten den Antrag geſtellt, den
in den verſchiedenen Bauernprozeſſen Verurteilten Amneſtie zu
geſvähren, da in den Urteilen ausdrücklich anerkannt ſei, daß
die Verurteilten in ſelbſtloſer Weiſe und nur aus dem Drang
der Solidarität mit ihren notleidenden Berufsgenoſſen gehan=
delt
hätten. Eine Amneſtie bewieſe das Verſtändnis für die
Verzweiflung und das Elend in der Landwirtſchaft. Daß die=
ſer
Vorſtoß irgendeinen praktiſchen Erfolg in dieſer Form haben
wird, muß man bezweifeln. Nach der Reichsverfaſſung
iſt die Amneſtie Recht der Länderregierungen.
In Preußen aber werden die Sozialdemokraten von einer all=
gemeinen
Begnadigung vor allem der ſchleswig’ſchen Bomben=
werfer
nichts wiſſen wollen. Der Umweg über das
Reich aber verlangt eine Zweidrittel= Mehr=
heit
. Die iſt zwar bei der letzten Amneſtie für die Feme=
mörder
erreicht worden gegen die Sozialdemokraten! , aber
nur weil Kommuniſten und Nationalſozialiſten zuſammen mit=
gingen
. Daß die Kommuniſten bei einer Amneftie für die
Bauern mitmachen, iſt aber kaum anzunehmen. Der Weg über
das Reich wird alſo kaum gangbar ſein.
nichts Grundlegendes und Weſentliches zu ſagen; ſeine Eliſa=
beth
, Königin von England die jetzt ſogar die Welt=
uraufführung
im Berliner Leſſing==Theater erlebte,
bleibt ein papierener hiſtoriſcher Bilderbogen. Ganz gewiß kein
Drama von heute und für heute. Da könnte man ebenſogut den
Graf Eſſex von Heinrich Laube ſpielen, entſtanden vor genau
vierundſiebzig Jahren. Hofburgtheaterdirektor Laube, eines der
führenden Häupter des Jungen Deutſchlands, hat die Bühnen=
technik
windeſtens ſo vollendet beherrſcht wie ſein neuzeitlicher
Nachläufer Monſieur Lenormand!
Die Gruppe junger Schauſpieler zeigte zunächſt
in einer Nachtvorſtellung ein beachtliches Werk. Das Schauſpiel
in fünf Bildern Flucht nach Schanghai vermittelt end=
lich
die Bekanntſchaft mit einem urbegabten, wenngleich noch nicht
ganz gereiften Dramatiker: Werner Ackermann. Gut aus=
gearbeitet
der dankbare Hinter rund: Die Gegenſätze zwiſchen
dem alten und dem neuen Rußland. Ueberaus plaſtiſch die
Schilderung der Charaktere, feſſelnd die Handlung, welche die
Flucht zariſtiſcher Emigranten und ihre Konflikte mit den Bol=
ſchewiſten
erzählt. Ackermann ſchrieb beileibe kein Tendenzſtück;
ihm gelingt Schichſalsgeſtaltung! Kein Reißer, ſondern ein ernſt
zu nehmendes Werk eines talentierten Mannes, einer neuen
Hoffnung für die deutſche Bühne! Starker, verdienter Beifall
rief die Beteiligten ungezählte Male hervor. Weniger erfreulich
fiel leider die Vorſtellung der ebenfalls neuen Autorenfirma
Döblin=Fanta in der Komiſchen Oper aus. Das
Werk Venus im Mondſchein wird die Operette be=
ſtimt
nicht vor dem Untergang retten, der dieſer Bühnengat=
tung
angeblich wieder einmal bevorſteht.
Im Roſe=Theater, dieſer vorbildlich geleiteten Volrs=
bühne
des Oſtens, kam Kukuli ein amerikaniſcher Schwank
von Jager=Schmidt zur Uraufführung. Ein Negermäd=
chen
platzt da in den Kreis raſſenſtolzer Franzoſen, und ſtellt
allerhand Luſtiges an. Das gut geſpielte Unterhaltungsſtück
wurde begeiſtert beklatſcht.
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
Ferdinand Bruckners Schauſpiel Eliſabeth
von England, das ſoeben an zahlreichen Bühnen zur Erſtauffüh=
rung
gelangte, iſt als Buch im Verlage von S. Fiſcher, Berlin, er=
ſchienen
.
Wie deutſche Wifſenſchaft geſchätzt wird. Wie ſehr das Ausland die
deutſche Wiſſenſchaft ſchätzt, geht aus der ſteigenden Zahl der auslän=
diſchen
Studierenden an den deutſchen Hochſchulen hervor. Von den
400 jungen Türken, die zurzeit in europäiſchen Ländern ihren Studien
obliegen, entfallen auf Deutſchland nicht weniger als etwa 250 gegen
100 in Frankreich, je etwa 20 in Belgien und der Schweiz, 8 in Eng=
land
uſw.

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Freitag, den 7. November 1930

Seite 5

1- der Landeshalpiftadt.
Darmſtadt, den 7. November.
ſt Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
chſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag
ür Maſchinenbau Herrn Otto Clemm, Direktor
(brik Mannheim=Waldhof, in Würdigung ſeiner
Die Zellſtoffinduſtrie die Würde eines Doktor=
tenhalber
verliehen.
uen=Ehrung des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
zuner und Kriegerhinterbliebenen. In der am Mitt=
7 Hanuar Hof ſtattgefundenen Verſammlung der
armſtadt des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
ſiſck, daß die Gefallenen=Ehrung und Filmvorführung
Kriegsopfer am vergangenen Sonntag im Union=
alen
Beteiligten den tiefſten Eindruck hinterlaſſen
koniſtaltung wurde freundlichſt unterſtützt von der
virabſetzung der Gebühren für die Straßenbahn=
GSärtnereibeſitzer Hermann Schulz, Erbacher Straße,
mackvolle Ausſtattung der Bühne mit Lorbeer=
ſanſtigem
Grün ſowie die Lieferung der beiden
auf dem Waldfriedhof niedergelegt wurden, unter
ſprern zur Verfügung geſtellt. Nur dadurch war es
oden Unkoſten der Veranſtaltung zu decken. In der
wurden die einſchneidenden Maßnahmen der Ver=
den
bekannt gegeben, welche auf Grund der Not=
Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 erlaſſen
verlieren manche Kriegsopfer dadurch Unter=
an
Stelle von Renten bisher noch gewährt werden
Sparmaßnahmen des Reiches treffen alſo die Be=
härteſten
. Die Maßnahmen der Bundesleitung
zdes wurden gut geheißen, die dahingehen, die Här=
prordnung
zu beſeitigen.
Vo/ochſchule. Es wird uns geſchrieben: Im zweiten
ttVörtrag über Das Totenſchiff von Oſe=
uie
ſpannende geiſtesgeſchichtliche Ausdeutung dieſes
aſenden Fundes gegeben. An Hand ausgewählter
wird der Vortragende lückenlos durch die Jahrhun=
wſeigen
, daß jener mächtige künſtleriſche Wille, wie
thergſchiff in ſeinen herrlichen Grabbeigaben offen=
uie
noch in unſerem deutſchen Volke lebendig iſt, ja
Aſeißbauten unſerer Gegenwart wieder zu monumen=
Audead aufgipfelt. Dieſe Vorträge, in denen wieder
Aunſch vollkommene Lichtbilder vom erſten bis zum
Vdydie Führung haben werden, runden das im erſten
gene Referat über das Totenſchiff von Oſeberg ab
y Geſamtſchau nordiſcher und damit auch deutſcher
ſicheit. In dieſem nachfolgenden Doppelvortrag
mt bruchſtückartige Charakter volksbildneriſcher Ver=
järizlich
überwunden und nach Aufzeigen der in un=
Rultur durch die Jahrhunderte hindurch wirken=
un
Kräfte die Bahn frei gemacht zu einer gerech=
g
und zu ſinngemäßem Verſtehen der ſo heiß um=
ſitleriſchen
und kulturellen Strömungen unſerer um
Unsdruck ſo hart ringenden Gegenwart. Anfragen
wrage, die auch einzeln, weil in ſich abgeſchloſſen,
ſir jedermann zugänglich ſind, ſind an die Volks=
Inſtadt zu richten.
iſſ ſche Künſtlerhilfe 1930 veranſtaltet auch in dieſem
ſen notleidender Kunſtler eine Lotterie, aus deren
ie arbeiten als Gewinne angekauft werden. Die Loſe
dre Künſtler und Künſtlerinnen ſelbſt und durch die
ſtereſſierten Kreiſe freihändig vertrieben. Bei der
tſchaftslage iſt dem Loſeverkauf ein Erfolg herzlich
Aon einer Weihnachts=Ausſtellung in der Kunſthalle
Jahre abgeſehen worden. Für Seriengewinne (500

eo Kayſer, Heinrich Zernin und Willi Hofferbert
ſirden deren wohlgelungene Arbeiten im Schaukaſten
nr.i H. Hohmann, Wilhelminenſtraße, ausgeſtellt ſind.
ſusolksbund. Die nächſte Vorſtellung der Miete K
archeinlich zufolge der notwendigen Spielplanumge=
Kumdestheaters infolge Erkrankung im Perſonal und
wärtiger Gäſte bis zum erſten Adventsſonntag ver=
keilbindlich
iſt Simone Boccanegra oder Meiſter=
hm
rkt. Wir bedauern die lange Pauſe, die wir da=
gei
, wollen, daß wir die erſte Tauſchkarte
Wir empfehlen unſeren Mitgliedern entweder den
uen Brucknerſchen Werkes mit der ganz vollendeten
hu5 rmine Körners, oder etwa zur Unterhaltung ſich
Eteirer und ich oder eine Oper, und wem’s gefällt.
Lrickte anzuſehen. Jedenfalls bitten wir, von dem Um=
e
lid Gebrauch zu machen, jedoch nicht Sonntags.
ſi tormittag, den 16. I. M., veranſtaltet das Landes=
eirten
Haus eine Gedenkfeier für Siegfried
eiider unſer Vorſtandsmitglied, Herr Bergrat Hundt,
hüzieede übernommen hat. Es gilt auch uns, die
A peutſchen Mannes durch zahlreichen Beſuch
UMem. Karten legen wir in der Geſchäftsſtelle bei
tord auf.
Duhs Sinfoniekonzert im Großen Haus. Im dritten
Kurt unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
ſhyllangen nur Werke von Johannes Brahms zur
im Laufe der letzten Jahrzehnte hat das Verſtänd=
ms’ſche
Werke in erfreulichem Maße zugenommen;
ſrde Programme der großen Kunſtinſtitute zeigt, daß
erwerke einen feſten Beſtandteil der Vortragsfolgen
nn Darmſtadt werden ſeine vier Sinfonien in
MAbſtänden geſpielt. Die zweite in D=Dur gelangte
Mnile im Winter 1921/22 unter Generalmuſikdirektor
Rng zur Aufführung. Lange fehlten hier allerdings
Orcheſtervariationen über ein Thema von
em Programm; ihre Wiederaufführung dürfte be=
Node auslöſen. Neben dem Beethoven’ſchen Violin=
as
von Brahms wohl das meiſtgeſpielteſte Solo=
ine
mit Orcheſter. Es iſt von den Geigern bevor=
behrs
dankbar und auch leicht verſtändlich iſt. Guſtav
un, der unter den berühmten Geigern Deutſchlands
Stelle ſteht, iſt ein beſonders berufener Interpret
rvverkes.
ie Kunſtausſtellung veranſtaltet von der Firma
d. Kunſt Inhaber Erich Schulenburg, Wilhelminen=
iiſe
nochmals hingewieſen. Heute Sonntag iſt die
u Beſichtigung bei freiem Eintritt von 1118 Uhr

Zur Akkienrechtsreform.

Durch den Entwurf des Geſetzes über die Aktien=Geſellſchaften
und Kommandit=Geſellſchaften auf Aktien iſt die Aktienrechts=
reform
einen weſentlichen Schritt vorwärts gekommen. Beſtrebun=
gen
zur Erneuerung und Umgeſtaltung des geltenden Aktienrechts
ſind z. Zt. in faſt allen Staaten Europas vorhanden. Der Grund
dafür ruht einmal in der unbeſtreitbar vorhandenen Wirtſchafts=
kriſe
, zum anderen aber auch in der Umgeſtaltung der Rechtsauf=
faſſung
. Das heutige geltende Aktienrecht iſt im Jahre 1884, alſo
kurz nach den Gründerjahren, entſtanden; es iſt rein individualiſti=
ſcher
Natur. Der Aktionär wird als Kapitalgeber, Kapitaliſt
aufgefaßt, der in keinem inneren Verhältnis zur Geſellſchaft und
zu dem Unternehmen, das von der Geſellſchaft betrieben wird,
ſteht. Er gibt ſein Kapital und hat damit das Recht, in der Gene=
ralverſammlung
mitzureden und ſeine Dividende zu beziehen. Ein
Recht des Unternehmers an ſich war dem damals fixierten
Aktienrecht völlig unbekannt. Seitdem hat ſich die Wirtſchafts=
lage
völlig geändert. Die Konzentrierung ſtarker Kapitalmaſſen
durch Kartell= und Konzernbildungen, ſowie die Neugeſtaltung
des Betriebs des Unternehmens als Rechtsbegriff hat auch die
Vorausſetzungen des damals niedergelegten Aktienrechts geändert.
Die Rechtſprechung hat dieſe Entwicklung nicht gebemmt, ſie im
Gegenteil durchaus begünſtigt; ein Umſtand, dem es vor allem zu
verdanken iſt, daß zwiſchen der wirtſchaftlichen Neugeſtaltung und
dem lebenden Aktienrecht tatſächlich keine allzu tiefe Spanne
beſteht; nicht zu verkennen iſt andererſeits, daß dieſe Entwicklung
ſo manche Mißſtände mit ſich gebracht hat, eine Tatſache, die auch
die Freunde der neuen Rechtsentwicklung keineswegs leugnen kön=
nen
. Dieſe Mißſtände gaben den erſten Anſtoß zur Reformbewe=
gung
, bei der ſich alsbald 2 Richtungen ſcharf abzeichneten, die
eine, die in der Erkenntnis, das die Entwicklung in organiſcher
Hinſicht iſt, nicht aufzuhalten iſt, als es Aufgabe eines reformier=
ten
und umgeſtalteten Aktienrechts anſah dieſen Beſtrebungen
Rechnung zu tragen; eine andere reformiſtiſche Richtung, die die
Tendenz der Reform einer Wiederherſtellung der urſprünglichen
Grundlagen des Aktienrechts von 1884 erblickte. Es ergibt ſich
alſo das merkwürdige Bild, daß diejenigen, die ſich als Refor=
miſten
bezeichnen, in Wahrheit eine Rückentwicklung des Rechtes
erſtreben, alſo im eigentlichen Sinne Reaktionäre ſind.
Die Hauptprobleme im einzelnen ſind einmal die Neugeſtal=
tung
der Stimmrechtsaktien, ferner die Frage des Unternehmens
an ſich, der Treuepflicht des Aktionärs zur Geſellſchaft (ein dem
individualiſtiſchen Recht von 1884 völlig fremder Begriff) die
Frage der Publizität, die Neufundierung der kapitaliſtiſchen Baſis,
endlich der Schutz des Unternehmens und der Aktionäre vor der
Verwaltung durch Pflichtprüfungen. Der Entwurf nimmt zu
allen dieſen Fragen im einzelnen in durchaus begrüßenswerter
Weiſe Stellung. Die Pflicht zur Offenlegung der Verhältniſſe der
Geſellſchaft wird verſtärkt; die Aktionäre erhalten ein größeres
Fragerecht. Wenn auch das Unternehmen an ſich nicht ausdrück=
lich
anerkannt wird, ſo bewegt ſich doch die Tendenz des Entwur=
fes
in der Richtung, nicht allein eine kapitalmäßige, ſondern auch
eine organiſche Bindung zwiſchen Verwaltung, Aktionären und
Betrieb zu ſchaffen.
Im ganzen ſtellt der Entwurf, auf deſſen Einzelheiten in
dieſem Rahmen natürlich nicht eingehend eingegangen werden
kann, eine durchaus brauchbare Grundlage für die Neugeſtaltung
des deutſchen Aktienrechts dar.
Dr. Danielcik.
Beachten Sie bitte die Anzeige der Firma
Philipp Heß G. m. b. H.
auf Seite 9

Muſikverein. Die Proben zur Willem=de=Haan= Gedächt=
nisfeier
und zu Joſua von Händel beginnen für Damen am
Dienstag, dem 11. November, für Herren am Freitag, dem 14.
November. (Siehe Anzeige.)
Orpheum. Heute Erſtaufführung. Die bekannten
Bauernſpieler vom Theaterdorf Schlierſee bringen ab heute, Frei=
tag
, 7. November, und folgende Tage nur wenige Aufführungen
des aktuellen Stückes Wer ko', der ko), wer hot, der hot! Es iſt
dies eine ergötzliche Geſchichte der Brüder Atzinger genannt, die
bayeriſchen Sklareks in einem Vorſpiel und 2 Akten von Karl
Mittermayr. Dieſer Schlager hat nahezu 1000 Aufführungen
erlebt. Das Stück dürfte den größten Lacherfolg der Schlierſeer
haben, und kann man mit Recht ſagen, ſo hat Darmſtadt noch nie
gelacht. Xaver Terofal und Waſtl Witt garantieren durch ihre
treffliche Darſtellung allein ſchon den Erfolg. Im Zwiſchenakt
ſpielt das bekannte Künſtler=Trio. Die Preiſe ſind volkstümlich
von 1 Mark an und ſind Karten in den bekannten Verkaufsſtellen
erhältlich, telephoniſch unter 389. (Siehe Anzeige.)
Orpheum=Märchentheater. Sonntag, den 9. November,
nachmittags 3,30 Uhr, findet eine einzige Aufführung des
ſchönſten deutſchen Märchens: Schneeweißchen und Ro=
ſenrot
ſtatt. Das von Robert Bürkner bearbeitete Grimmſche
Märchen verſetzt uns ſo richtig ins Märchenland. Viel gibts da
zu ſchauen und zu hören. Der Prinz zieht aus, um ſeinen ver=
zauberten
Bruder zu ſuchen und Schneeweißchen und Roſenrot, der
fröhliche Nachbar, der Knappe Ernſt, der das Lachen verloren hat,
und die liebe Mutter helfen alle den böſen Zwerg finden und den
armen Prinzen befreien. Dieſe Neueinſtudierung wird den Kin=
derherzen
2½ Stunden lang Freude über Freude bereiten, zumal
der Märchenonkel die Preiſe von 30 Pf., 50 Pf.. 60 Pf., 80 Pf.,
1 Mark und 1,25 Mark gehalten hat, um jedem Kinde den Beſuch
zu ermöglichen. Vorverkauf bei Hugo de Waal, Verkehrsbüro und
telepboniſch 389. Kommt alle und ſchaut ins Mär=
chenland
!
Palaſt=Lichtſpiele. Heute und folgende Tage bringen die
Palaſt=Lichtſpiele, Grafenſtraße, ein Doppelprogramm zur Vor=
führung
. Jenny Jugo in Bund der drei Regie: Hans Behrendt
und Dita Parlo in Das Fräulein vom Kleiderlager, Regie: Ju=
lien
Duvivier.
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Heute abend eröffnet
der Gabelsberger Stenographenverein Ballonſchule neue
Lehrgänge in Einheitskurzſchrift. Es iſt ſchon wiederholt darauf
hingewieſen worden, daß dieſe Kurſe unter Leitung geprüfter
Lehrkräfte ſtehen und daß der Verein über eine jahrzehntelange
Unterrichtserfahrung verfügt. Auch Maſchinenſchreib=Unterricht
nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode erteilt der Verein in
eigener Schule, und zwar zu jeder Tageszeit. Die Beachtung der
heutigen Anzeige des Vereins wird empfohlen.

Das kommende Hafraba=Fernſtraßenproſekt.

Der Verein zur Vorbereitung der Autoſtraßen Hanſeſtädte Frank=
furt
-Baſel (Hafraba) hielt am 4. November im Palmengarten unter
dem Vorſitz von Miniſterialdirektor Dr. Reitz=Darmſtadt ſeine
4. ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Neben den Intereſſenten an
dem kommenden Fernſtraßenprojekt, waren zahlreiche Vertreter der
Staats= und kommunalen Behörden, der Induſtrie= und Handelskam=
mern
uſw. vertreten. Der frühere Reichspoſtminiſter Giesberts
ſprach über die Schwierigkeiten, die ſich dem Projekt entgegenſtellen, und
die vom Verein geleiſtete Arbeit. Giesberts hatte als Vorſitzender des
Verkehrsausſchuſſes des Reichstages im Juli dieſes Jahres bereits die
Zuſage der Fraktionen zur Unterſtützung des Fernſtraßenprojektes
erhalten, als der Reichstag aufgelöſt wurde. Dennoch will er den Kampf
für das Projekt im kommenden Reichstag weiterführen, ſobald ſich die
politiſche Situation einigermaßen geklärt hat. Insbeſondere wird es
nötig ſein, den § 13 des Finanzausgleichsgeſetzes, der die Erhebung von
Brücken= und Wegegeldern verbietet, von der Anwendung auf die Nur=
autoſtraßen
auszuſchließen. Trotz der Not der Zeit werde das Projekt
zur Durchführung kommen müſſen, denn die Entwicklung dränge dazu.
Zweifellos ſei die Gegnerſchaft der Reichsbahn, die mit hohen Koſten
für die Unterhaltung ihrer Anlagen ſowie mit Reparationskoſten helaſtet
ſei, verſtändlich; aber die Reichsbahn werde der ſtärkeren Entwicklung
des in Deutſchland zurzeit noch ſchwachen Autoverkehrs keine Schranken
ſetzen können, und darum ſei es richtig, ſchon heute den kommenden Ver=
kehr
in die richtigen Bahnen zu lenken. Giesberts verglich die derzeitige
Lage mit der Situation vor hundert Jahren, als die Eiſenbahn aufkam
und das Verkehrsnetz der Poſt zu zerſtören drohte. Die Reichsbahn
ſollte daraus lernen, daß auch damals der Drang der Zeit ſtärker ge=
weſen
ſei. Schließlich ſei das Auto kein ernſthafter Konkurrent gegen=
über
der Eiſenbahn mit ihrem weitverzweigten, gut organiſierten Ver=
kehrsnetz
. Neben der Berückſichtigung des Nurens der Autobahnen
für Handel und Induſtrie müſſe Deutſchland, das im Herzen Europas
liege, darauf bedacht ſein, den Durchgangsverkehr anderer Nationen über
deutſche Autobahnen zu lenken, weil man ſonſt Gefahr laufe, daß der
Durchgangsverkehr in andere Länder abgelenkt werde, die ſich ſtärker für
die Fernſtraße intereſſieren oder bereits ſolche Straßen beſitzen. Wenn
öffentliche Mittel zur Durchführung des Projektes zurzeit nicht in An=
ſpruch
genommen werden könnten, müſſe es der Privatwirtſchaft über=
laſſen
bleiben, die Autofernſtraßen zu bauen. Schließlich ſei die Auto=
fernbahn
von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung. Allein bei der
Durchführung des Hafraba=Profektes könnten nicht weniger als 50 000
Menſchen Beſchäftigung finden und ſo die Erwerbsloſenfürſorge des
Reiches erheblich entlaſtet werden. Giesberts ſagte zum Schluß zu, daß
er auch in Zukunft für das Projekt kämpfen und ſich gleichzeitig für eine
Ausdehnung des Autoverkehrs einſetzen werde. Der Verkehrsausſchuß
ſtehe dem Projekt nach wie vor ſympathiſch gegenüber.
Zu Beginn der Verſammlung wurde der Jahresbericht 1929 er=
ſtattet
, die Jahresrechnung vorgelegt und dem Vorſtand Entlaſtung er=
teilt
. Die Entwicklung des Vereins iſt, wie mitgeteilt wurde, weiterhin
günſtig und die Anteilnahme der Oeffentlichkeit an dem Projekt unver=
ändert
ſtark. Eine vom Vorſtand ſelbſt vorgeſchlagene Herabſetzung
der Beiträge wurde genehmigt.
Mozart=Verein. Infolge der plötzlichen Erkrankung von
Regina Harre wird Marga Peter in der Revue Was
ſagſt du jetzt? mitwirken. Die große Gemeinde, die die
Kunſt der unvergleichlichen Marga Peter wiederholt zu be=
wundern
Gelegenheit hatte, wird es dankbar begrüßen, daß die
Künſtlerin ſich bereit gefunden hat, für die erkrankte Kollegin
einzutreten. Karten bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Kleines Haus Freitag,
7. November 19.30 bis gegen 22 Uhr
D 8 Bohéne
Preiſe 110 Mk. 2022.3 Uhr
Einmaliges Enſemble=Gaftſpiel
Harry Liedtke
Ein idealer Gatte Samstag,
8. November 9.30, Ende nach 22.30 Uhr
E7 Eliſabeth von Englanz
Preiſe 110 Mr. 20 1.30 Uhr
Zweiter Beethoven=Abend
des Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2 und 3 Mk., Sonntag,
9. November 1417 Uhr
Ein Bühnenſpiel der Tgde 1846
Ewige Jugend
Preiſe 0.802 Mk.
19.3022 Uhr
G4 Dſt. Volksb. Gr. 1 u. II
Meine Schweſter und ich
T Gruppe 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.808 Mk 2021.45 Uhr
Fatme
In neuer Einſtudierung
Komiſche Oper von Flotow
Zuſatz=Miete II 3
Preiſe 1.206. Mk. Montag,
10. November 20 bis 21.30 Uhr
3. Sinfonie=Konzert Keine Vorſtellung

Heſſiſches Landestheater. Enſemble=Gaſtſpiel
Harry Liedtke im Kleinen Haus. Heute Freitag
findet im Kleinen Haus einmalig ein Gaſtſpiel der Harry
Liedtke=Tournee mit Oskar Wildes Komödie Ein
idealer Gatte, neu übertragen von Bruno Frank, in der
Inſzenierung von Profeſſor Eugen Robert ſtatt. Das Gaſtſpiel
gewinnt ſowohl durch das perſönliche Erſcheinen des vielleicht
volkstümlichſten deutſchen Filmdarſtellers Harry Liedtke auf der
Sprechbühne, wie durch die Mitwirkung namhafteſter Berliner
Schauſpielkräfte (Carola Toelle, Roma Bahn, Traute Carlſen,
Olga Limburg, Max Landa, Arthur Schröder, Paul Marx, Ernſt
Pittſchau u. a.) beſonderes Intereſſe. Puccinis Boheme‟
gelangt heute Freitag im Großen Haus unter muſikaliſcher Lei=
tung
von Karl Maria Zwißler zur Aufführung. Als Rudolf
gaſtiert Max Adrian. In den übrigen Hauptrollen: von Stoſch,
Liebermann a. G., Lohmann, Herrmann, Kuhn, Ney, Vogt.
Frau Hermine Körner wird morgen Samstag im Großen Haus
ihr Gaſtſpiel als Eliſabeth von England in dem gleich=
namigen
Bühnenwerk von Ferdinand Bruckner wiederholen.
Die Sonntags=Vorſtellung Meine Schweſter und ich, bei
der das ungewöhnlich erfolgreiche Bühnenwerk bereits zum
10. Male zur Aufführung gelangt, findet mit der bekannten Be=
ſetzung
unter muſikaliſcher Leitung von Erwin Palm im Großen
Haus ſtatt. Im Kleinen Haus wird Sonntag, den 9. November,
ſtatt Lucia von Lammermoor Flotows komiſche Oper Fatme‟
unter muſikaliſcher Leitung von Fritz Bohne in Szene gehen.
Der Barbier von Bagdad, Oper in 2 Akten von Peter
Cornelius, wird in der Bearbeitung von Mottl Mittwoch, den
12. November, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Dr. Karl Böhm erſtmalig in dieſer Spielzeit zur Aufführung
kommen. Die Titelpartie ſingt Theo Herrmann.

Gees Leer ee

Durch bessere Beleuchtung wird jede Arbeit
gefördert und damit das Ergebnis der Arbeit
gesteigert. Durch gute Beleuchtung wird die
Qualität der Arbeit verbessert.
Fragen Sie den Elektro-Lichtfachmann wegen Ver-
besserung
Ihrer Arbeitsplatzbeleuchtung.

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EN
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[ ][  ][ ]

De Oiernhiinier ii Nodemver.

Unſere Sternkarte zeigt uns die Sternbilder, die am
1. November 10 Uhr abends, am 15. November 9 Uhr
abends und am 30. November 8 Uhr abends in unſeren
Breiten über dem Horizont ſtehen. Uns fällt ſofort auf,
daß die Milchſtraße, jene ungeheuere Anſammlung fein=
ſter
Sterne, den Himmel genau von Oſt nach Weſt über=
ſpannt
. In der Himmelsmitte neben dem Zenitpunkt
finden wir die mit keinem anderen Sternbild zu ver=
wechſelnden
fünf Sterne der Kaſſiopeia. Der Große Bär
ſteht in ſeiner tiefſten Stellung dicht über dem Nord=
horizont
. Er gehört zu den bei uns nicht untergehenden
Zirkumpolar=Sternbildern. Würden wir aber eine Welt=
reiſe
machen, ſo würden wir in den heißeren Zonen
Afrikas auch dieſes Sternbild bei ſeinem täglichen Lauf
um den Himmelspol unter dem Horizont verſchwinden
ſehen. Dagegen erſcheinen die Sternbilder des Süd=
himmels
, die für uns unſichtbar bleiben, wie zum Bei=
ſpiel
das bekannte ſüdliche Kreuz oder der Zentaur, in
dem die uns nächſten Fixſterne ſtehen. Lange Zeit hin=
durch
nahm man an, daß der hellſte Stern dieſes Stern=
bildes
, der mit dem griechiſchen Buchſtaben Alpha be=
zeichnet
wird, der nächſte Nachbar unſerer Sonne ſei in
einem Abſtand von 40 Billionen Kilometern. Das Licht,
das in jeder Sekunde 300 000 Kilometer zurücklegt,
braucht 4,3 Jahre, ehe es uns von dieſem Stern aus er=
reicht
. Vor kurzem laſen wir in der für weitere Kreiſe
beſtimmten, allgemeinverſtändlichen aſtronomiſchen Zeit=
ſchrift
Das Weltall, die von Dr. Archenhold, dem
Direktor der Berlin=Treptow=Sternwarte, herausgegeben

wird, daß ein kleiner Stern desſelben Sterr
noch näher ſteht. Von ihm braucht das Li.
Jahre, um zur Erde zu gelangen. Die Aſtro
nen ihn Proxima Centauri (der nächſte im
Auf unſerer Sternkarte finden wir im
die Sternbilder des Sommers: Herkules, Les,
Adler und Delphin; im Oſten ſteigen die
bilder Orion und Zwillinge empor. In dem
wandelt der helle Planet Jupiter, der in di
leuchtendſte Geſtirn des ganzen Himmels iſt.:
der größte Planet; 1300 Erdkugeln würden
füllen. Er wird von 9 Monden verſchiedeng=
kreiſt
. Vier von ihnen ſind bereits bei ſc,
größerung erkennbar. Es ſollte daher keinen
ten bleiben, ſich das ſchöne Schauſpiel, dass
der Jupitertrabanten um ihren Zentralkörpo=
zuſchauen
. Für Galilei war dieſes Spiell
ſcheinlicher Beweis dafür, daß nicht die
Mittelpunkt himmliſcher Bewegungen ſeirn
dern daß auch andere Himmelskörper Zenu.
wegung ſind.
In der Zeit vom 11. bis 16. November=f
jährlich die Sternſchnuppen des Leonidemt
erwarten. Für wenige Augenblicke leucht :n
Erdatmoſphäre auf und haben damit ihre
ſeit undenklichen Zeiten durch den Himmsc
führt haben, vollendet.
Der Mond leuchtet am 6. November in
am 20. November iſt Neumond.

Schwurgericht.

Aw. Ein edler Spanier deutſcher Herkunft hatte ſich am
Donnerstag vor dem Schwurgericht wegen Meineids zu ver=
antworten
. Der Mann, der, in Spanien geboren und erzogen,
nach dem Krieg nach Deutſchland kam, war hier mit ſeinen Ge=
ſchwiſtern
, natürlich Geldes wegen, in Streitigkeiten geraten, die
ſchließlich ſeiner Meinung nach ein höchſt ungerechtfertigtes Ur=
teil
auf Auszahlung von 10 000 Mark gegen ihn erwirkten. Jede
Pfändung verlief ergebnislos, und die Geſchwiſter brachten es
ſchließlich dahin, daß er am 16. Juli einen Offenbarungseid leiſten,
mußte. Er wird nun beſchuldigt, in der Vermögensaufſtellung, die
er hierzu machte, eine Forderung an einen hieſigen Verwandten
über 5800 Mark nicht angegeben zu haben. Der Angeklagte be=
ſtreitet
das. Er habe das Geld teils zur Bezahlung alter Schulden,
teils in einem guten Lebenswandel aufgebraucht. Das Geld ſei
ihm unbequem geweſen und er habe es ſo ſchnell wie möglich los
ſein wollen. Nach der Buchführung des Verwandten, der hier
einen Südfrüchte=Import betreibt, hatte der Angeklagte tatſächlich
dieſes Guthaben. Doch behauptet dieſer, die Bücher ſeien von
ſeinem Buchhalter nicht richtig geführt und beſtätigt ausdrücklich
die Ausſagen des Angeklagten. Der Zeuge wird jedoch vom Ge=
richt
nicht vereidigt als dringend der Begünſtigung verdächtig.
Der Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß der Angeklagte ohne
Zweiſel wiſſentlich dieſe beſtehende Forderung verſchwiegen habe
und beantragt ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus, dazu Aber=
kennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre und dauernde
Eidesunfähigkeit. Der Verteidiger weiſt nach, daß eine For=
derung
in dieſer Höhe keinesfalls beſtehen konnte und daß es im
übrigen ſehr wahrſcheinlich iſt, daß der Angeklagte ſich abſolut
nicht darüber im klaren war. Er beantragt prinzipiell Freiſpruch,
allerhöchſtens könne der Angeklagte wegen fahrläſſigen Falſcheids
verurteilt werden.

Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß der Angeklagte ſich des
Meineids ſchuldig gemacht hat, und verurteilt ihn zu einer
Zuchthausſtrafe von einem Jahr und drei Mo=
naten
, abzüglich acht Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft,
dazu Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre
und dauernde Eidesunfähigkeit. Das Gericht kann den Behaup=
tungen
des Angeklagten keinerlei Glauben ſchenken und hält die
Ausſagen des Buchhalters und ſeine Buchführung für richtig und
grundlegend für die Verurteilung.

Das Intereſſanteſte an der ganzen Sache war der Mann
ſelber, der obwohl ſeiner Abſtammung nach Deutſcher voll=
kommen
den Eindruck eines Südländers machte, und man konnte
wieder mal Studien machen, daß das Weſen und Ausſehen eines
Menſchen nicht allein von ſeinen Vorfahren beſtimmt wird ſondern
nicht zum geringſten Teil von dem Klima, von der Landſchaft und
Umgebung abhängt, in der er aufwächſt.

Stenographie und Maſchinenſchreiben. Heute abend be=
ginnen
in der Handwerkerſchule Ecke Karls= und Nieder=
Ramſtädterſtraße neue Kurſe in Reichskurzſchrift. Unterricht im
Maſchinenſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode kann
jederzeit in der Karlsſtraße 23, Erdgeſchoß, begonnen werden.
Die Stenographen=Vereinigung macht unter Hinweis auf ihre heu=
tige
Anzeige an dieſer Stelle nochmals ganz beſonders darauf
aufmerkſam.

Petrusgemeinde. Am nächſten Sonntag wird der Kinder=
gottesdienſt
der Petrusgemeinde ſein 40jähriges Jubiläum feiern.
Aus dieſem Anlaß findet um 10 Uhr Feſtgottesdienſt unter Mit=
wirkung
des Kirchenchors ſtatt, daran anſchließend ein feſtlicher
Kindergottesdienſt, gehalten von Miſſionsinſpektor, Mundle=
Barmen. Mittags 3.30 Uhr iſt im Gemeindehaus eine Verſamm=
lung
der Eltern und Freunde der Beſucher des Kindergottesdien=
ſtes
geplant mit Begrüßungen und Ehrungen; es kommt außer=
dem
das Feſtſpiel der Kinderkirche von Eliſabeth Fiſcher zur
Darſtellung, und der bewährte Fachmann der Kindergottesdienſt=
ſache
Inſpektor Mundle, wird einen Vortrag halten über:
Heiliges Erbgut aus dem Elternhaus. Ein Lehrgang von Freitag
bis Sonntag wird den Helferkreis in die pädagogiſchen und prak=
tiſch
=bibliſchen Fragen des Kindergottesdienſtes einführen. Am
Montag abend ſoll ein geſelliges Zuſammenſein frühere und
jetzige. Helfer und Helferinnen vexeinen; wer daran teilnehmen
will, ſei gebeten, ſich ſchriftlich bei Frl. von Stein, Annaſtraße 18,
bis Samstag anmelden zu wollen.

Jagd in Heſſen im November.

Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, Darmſtadt.
Der November iſt der Monat, der die größten jagdlichen Freuden
bringt. Am 3. November iſt der Namenstag des Schutzheiligen der
deutſchen Jäger, und überall werden an dieſem Tage ihm zu Ehren
Jagden und Feierlichkeiten veranſtaltet.
Not= und Damwild beiderlei Geſchlechts, Sauen und
Rehwild auch männliche und weibliche Rehkitze haben Schuß=
zeit
den ganzen Monat über.
Der Abſchuß von Rehwild ſollte, wie bei den anderen genannten
Wildarten, nur mit der Kugel getätigt werden; weil jedoch die Verhält=
niſſe
in unſerem Lande in zahlreichen Fällen dies nicht zulaſſen, hat
die Negierung für die Staatsjagden ausdrücklich verordnet, daß die Ne=
gulierung
des Geſchlechtsverhältniſſes auch auf kleinen Drückjagden durch
weniger geübte Schützen mit dem Schrotſchuß erfolgen kann. An größe=
ren
Treibjagden teilzunehmen, auf welchen Rehwild in Maſſen mit
Schrot geſchoſſen wird, ſollte jeder weidgerechte Jäger ablehnen.
Die Waldjagden auf Haſen nehmen ihren Fortgang, und nachdem
die landwirtſchaftlichen Arbeiten beendigt ſind, beginnen auch die großen
Feld=Treiben. Dabei iſt immer wieder zu beachten, daß die Schützen
ihre Gebrauchshunde mitbringen, damit kein Stück verloren geht.
Jeder Jagdherr ſollte auf ſtrengſte Diſziplin bei den Treiben acht=
geben
, weil Fälle eintreten können, in denen er zur Verantwortung ge=
zogen
wird, wenn ein Unglücksfall vorkommt.
Faſanen=Hahnen und =Hennen ſind ſchußbar; aber
letztere wird man im Intereſſe der Fortpflanzung möglichſt ſchonen.
Auch Enten, Schnepfen und Bekaſſinen und Rebhühner
dürfen noch geſchoſſen werden.
Das Haar=Raubwild hat ſeinen Winterpelz angelegt und
dekommt allmählich ſeinen höchſten Wert.
Der Vogelzug iſt noch im Gange und lohnt die Hüttenjagd.
Die Herrichtung der Futterſtellen muß beendet ſein. Auch
bei gutem und gelindem Wetter ſollte, wenn auch noch nicht übermäßig,
dem Wilde etwas gereicht werden.
Bei den Treibjagden ſollten Verfehlungen mit kleinen Geldſtrafen
geahndet werden, die vom Hinterbliebenenfonds für Förſter und Jagd=
ſchutzbeamte
des Heſſiſchen Jagdklubs gerne angenommen werden.
Die diesjährige Hubertusfeier des H J.K. hatte als Glanz=
punkt
die Prämiierung einer größeren Anzahl ſehr tüchtiger Förſter
und Jagdſchutzbeamter, die teilweiſe unter Einſetzung des eigenen
Lebens, ihre Reviere betreut haben. An ſie in frohen Stunden zu denken,
iſt Pflicht jeden Jägers.

Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft
e. V. macht nochmals auf die am Freitag, den 7. ds. Mts., begin=
nenden
Kurſe in Reichskurzſchrift aufmerkſam. Der Kurſus in
Reichskurzſchrift findet wöchentlich zweimal ſtatt. Der Maſchinen=
ſchreib
=Unterricht kann täglich begonnen und vormittags, nach=
mittags
oder abends, je nach Wahl, genommen werden. Die Ge=
ſchäftsſtelle
der Geſellſchaft, Ecke Zeughaus= und Schleiermacher=
ſtraße
(Eingang Schleiermacherſtraße), gibt während der Tages=
ſtunden
bereitwilligſt Auskunft.
Die Helia=Lichtſpiele bringen ab Samstag einen Großfilm
mit Greta Garbo in Wilde Orchideen (ein Liebesabenteuer auf
Java) zur Vorführung. In den Hauptrollen Lewis Stone und
Nils Aſther.

Runſtnokizen.

Ueber Werte, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Crwähnung
geſchiebt behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor=

Suſanne Horn=Stoll veranſtaltet Mittwoch, 12. No=
vember
, 8 Uhr, im Saale des Muſikvereins, Gläſſingſtr. einen
eigenen Liederabend. Die Künſtlerin, die ſich bei der Aufführung
der Peterſen=Meſſe einen außerordentlich ſtarken Erfolg errang,
bringt an dieſem Abend ein ſehr intereſſantes abwechſlungsreiches
Programm, das in geſangstechniſcher und muſikaliſcher Hinſicht die
Vielſeitigkeit der Künſtlerin zeigt. In einem klaſſiſchen und mo=
dernen
Teil wird man die verſchiedenartigſten Stilunterſchiede
ſicher mit großem Intereſſe verfolgen. Der Gatte der Künſtlerin
ſpielt zwei Sonaten für Viola (Ditterdorf und Hindemith). Die
Begleitung liegt in den Händen von Frl. El. Klauß, die neben
ihrer pädagogiſchen Lehrtätigkeit (die ſie ſeit glänzend beſtande=
nem
Staatsexamen an der Städt Akademie für Tonkunſt ausübt)
als Begleiterin mit großem Erfolg auswärts bereits konzertierte
und erſtmalig in Darmſtadt in größerem Rahmen auftritt. Kar=
ten
bei Konzertarnold, Eliſabethenſtr., und Chriſtian Arnold,
Ernſt=Ludwigſtr.

Tagung des Heſſiſchen Landesverband,
evangeliſche Kinderpflege in Gießs

EPH. Am 9. und 10. November dieſes Jahres findet
des Heſſ. Landesverbandes für ev. Kinderpflege in Gie=
beginnt
mit einem Feſtgottesdienſt am 9. November um
in der Stadtkirche. Feſtprediger iſt Herr Pfarrer Bende=
weier
. Daran anſchließend findet um 8 Uhr abends ein
im Gemeindeſaal der Johanneskirche ſtatt. Herr Pfarre=
dort
einen Vortrag über Die Grundlagen unſerer Al
Muſikaliſche Darbietungen werden den Abend verſchönen
Am Montag, den 10. November, findet vormittags
Hauptverſammlung ſtatt, die mit einer Andacht, gehal-
Oberkirchenrat D. Wagner aus Gießen, beginnt. Nach
Jahresberichtes und der Rechnungsablage durch den V4 der Au wird Herr Paſtor v. Wicht=Berlin über N
der Gegenwart ſprechen.
Wer Intereſſe für die ev. Kinderpflege hat, wird
laden, an der Tagung teilzunehmen. Die ev. Gemeinde 2i
in zuvorkommender Weiſe Freiquartiere zur Verfügung
meldungen, ſind an Herrn Pfarrer Ausfeld=Gießen,
richten.

Aus den Parkeien.

Samstag abend Maſſenverſammlun
Soz. Deutſchen Arbeiterpartei in der Fefful
General Litzmann und Gottfried Feder. (Siehe hemi

Lokale Beranſtalkungen.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anz
in keinem Falle ſrgendwie ale Beſprechung oder Kritkl

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1877
Abteilung. Unſere Wanderfreunde laden wir hierm!
Sonntag nachmittag ſtattfindenden Parkwanderung
ein. Der Führer des Spaziergangs, Wanderwart 2.
guter Kenner unſerer Darmſtädter Waldungen und
Teilnehmern ein ſchöner Nachmittag bevor. Abrnf
Odenwaldbrücke. Näheres Turnhalle.
Hausfrauenbund. Infolge des großrſe
das man den Rohkoſtvorführungen von Frau Hickle-
derſchau
des Hausfrauenbundes während der Aus e
nik im Heim entgegenbrachte, wird auf vielfachem!
Hickler in unſerer Küche, Heidelbergerſtraße 47
helmſtraße), zwei Rohkoſt=Kurſe halten. Frau Sül
Sanatorium Dr. Bircher=Benner für Rohkoſt ausg 0/4
durch ihre längeren praktiſchen Erfahrungen in due
Wiſſenswerte auf dieſem heute ſehr aktuellen Geltel
ren. Es werden Koſtproben gegeben. Papier und
bringen. Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

Tageskalender für Freitag, den 7. Novembe=

Heſſ. Landestheater, Großes Haus 19.30 UF
heme‟, Kleines Haus, 20 Uhr: Ein idea
Orpheum, 20,15 Uhr: Wer ko, der ko‟
Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt. EN
Rheingauer Weinſtube, Spaniſche Bodega, Re=
Städt. Akad. f. Tonkunſt. 20.15 Uhr: Oeß=*
trag. Freie Lit.=Künſtl. Geſellſch=i
Dr. Hans Grimm, im Fürſtenſaal Kino
gen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgem
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Freitag, den 7. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 uck
Samstag, den 8. Nov.: Morgengottesdienſt
Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 15 Min. Abends 6 Uhr 45 Mim
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religi-
Samstag, den 8. Nov.; Vorabend 4 Uhr 25 Mn
8 Uhr Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 5 Uhr 49-
Wochentags: Morgens 6 Uhr 45 Min. Abends

In den ersten 10 Jahren
nur die milde und reine, für
die zarte Haut der Kleinen

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bedeutet, merken wir Er-
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an uns selbst:
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hängen von ihr ab.

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abendlich, sondern auch am Tage, bevor Sie ins Frele

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[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

aflugführerkurſus Herbſt 1930.
zurſchaftskammer für Heſſen veranſtaltet, wie bereits
eem Herbſt gemeinſam mit der Deulakraft, Deutſche
hrr Zeeſen bei Königswuſterhauſen, einen Motor=
Groß=Umſtadt. Der Kurſus beginnt am 17. No=
imn
13. Dezember 1930. Die an die Deulakraft zu
unergebühr beträgt 80. RM. Die Koſten für Un=
grpflegung
belaufen ſich pro Tag auf 3,50 RM.
uri Teilnehmern bei Ankunft in Groß=Umſtadt nach=
zu
ſich daher auf dem bei Herrn Georg Ohl 10., Gaſt=
ichteten
Büro zu melden. Wir machen nochmals
(Selegenheit zur Ausbildung als Motorpflugführer
gen Intereſſenten bis ſpäteſtens 12. November 1930
Ackerbau= und Grünlandabteilung zu richten.

Nov. Ausflug. Dieſen Samstag und Sonn=
evangeliſche
Jünglingsverein einen Ausflug nach
6i Auerbach, um daſelbſt in der Herberge Hexen=
v
Umgebung einen ſchönen Herbſttag zu verleben.
u on im Vorjahre angekündigte Vortrag von Pfarrer
ſit nach, der wegen Erkrankung des Redners abgeſagt
am 11. ds. Mts. ſtatt. Der Vortragende, der als
gen Pfarrers ſeine Jugend in hieſiger Gemeinde ver=
Fremder iſt, ſpricht über Chriſtentum, Sozialismus
itrmus.
humſtadt, 6. Nov. Obſtbaumſchädlingsbe=
bee
immer ſieht man innerhalb der Gemarkung eine
41 me, die noch nicht mit Leimgürtel verfehen ſind.
naumbeſitzer ſcheinen offenbar nicht zu wiſſen, daß das
u rtel eine geſetzliche Maßnahme iſt und daß hierzu
zu Baum ſein eigen nennt, oder in Nutznießung hat,
* Säumigen ſeien hierdurch gewarnt. Wenn der
zut noch einen Wert haben ſoll, dann iſt er jetzt un=
Slber auch abgeſehen hiervon, haben die Säumigen
i, wenn der wiederholten Aufforderung nicht nach=
Die Freiwillige Feuerwehr hält am kom=
4 Nov im Darmſtädter Hof ihren üblichen Jah=
Sie Schlußinſpektion mit gutem Reſultat vorgenom=

leien

h4uſtadt, 4. Nov. Nach dem Abſchluß des dies=
ilmes
und nach ſtattgefundener, gut beurteilten. In=
Ereisfeuerwehrinſpektor hält die Freiwillige Feuer=
ſtip
am kommenden Samstag abend im Gaſthaus
Hof ihren Jahresball ab. Es iſt dies die einzige
öeuerwehr und ſollte dieſe eigentlich ſchon aus dieſem
er Beſuch finden. Andererſeits verdient das Unter=
ſutwehr
, die ja im Dienſte der Allgemeinheit ſteht und
zor große perſönliche Opfer bringt, das Intereſſe der
ußte ſchaft, wozu auch der alljährlich ſtattfindende Jah=
Whf, er gilt nicht allein als Vergnügen, ſondern weit
rleabend.
Fmten, 6. Nob. Sängervereinigung Män=
ein
1863 und Liederkranz 1874. Die Auf=
Suiſsiels Die Räuber von Friedrich von Schiller am
ſu d 16. November d. J., bildet den Abſchluß eines
tiwrogrammes der Spielgemeinſchaft der Sängerver=
gemeinſchaft
hatte ſich zum Ziel geſetzt, durch die
Flaſſiſcher Stücke, ſowie eines Luſtſpieles neueren
zrifſe des Publikums unſerer Heimatgemeinde für die
trer Literatur zu wecken und hierdurch zur Volks=
ur
. Mit berechtigtem Stolze darf die Spielgemeinſchaft
ſigang auf ihre Erfolge bei den Aufführungen von
Mn Tell, Heinrich von Kleiſts Käthchen von Heil=
Mfſtſpiels Im weißen Rößl von O. Blumenthal und
züblicken. Die Spielgemeinſchaft wird auf dem einge=
wiietſchreiten
und danach ſtreben, durch Aufführung
fy einſtudierter Stücke ſich die errungene Sympathie
mie- Publikums zu erhalten. Einſtweilen ſei mitgeteilt,
ufäihrung Prezivſa muſikaliſches Schauſpiel in vier
Sirts Alex Wolf, Muſik von Carl Maria von Weber,

1, 6. Nov. Märkte. Unſere Gemeindevertretung
1B31 die Pferde= Fohlen=, Zuchtvieh=, Schweine= und
ſisst, und die Bürgermeiſterei gibt darüber folgendes
erhweine= und Ferkelmärkte werden abgehalten am
lear, 2. März, 30. März, 4. Mai, 1. Juni, 3. Auguſt,

7. September, 5. Oktober, 2. November, 7. Dezember. Die Auftriebszeik
bei den vier erſten Märkten von Januar bis einſchließlich März und den
drei letzten Märkten von Oktober bis Dezember wird auf 9.3010 Uhr
vormittags, bei den übrigen Märkten auf die Zeit von 8.309 Uhr vor=
mittags
feſtgeſetzt. Sonntag, den 12. Juli, Montag, den 13. Juli
(Hauptmarkttag), und Dienstag, den 14. Juli, iſt der Große Pferde=,
Fohlen=, Zuchtvieh= und Schweinemarkt mit großer Prämiierung und
Verloſung. Am erſten Markttag, dem Sonntag, iſt Pferderennen und
Geländeritt; der Montag bringt den Auftrieb der Vierbeinigen; am
Dienstag iſt die Verloſung. Ueber alle drei Markttage dauert der große
Jahrmarkt, und damit verbunden allerlei Volksbeluſtigung. Zum Markt
am 13. Juli findet der Auftrieb ſtatt von vormittags 78.30 Uhr. Die
ſämtlichen Tiere müſſen mit Urſprungszeugniſſen verſehen ſein.
m. Vom ſüdlichen Odenwalb, 6. Nov. Wildſchweine. Auf dem
Höhenrücken, der öſtlich des Gammelsbaches und der oberen Mümling
ſich hinzieht, und den angrenzenden Gebieten ſtellen ſich in den letzten
Jahren immer wieder Wildſchweine in größerer Zahl ein. Polizeijagden
dezimierten die Schädlinge und vertrieben ſie aus den Gemarkungen,
ausgerottet wurden ſie jedoch nicht, was ihr immer wieder einſetzendes
Auftreten zeigt. Neuerdings wurde wieder Schwarzwild, z. B. ſüdlich
vom Krähenberg, beobachtet, das in Rudeln bis zu 20 Stück die Felder
heimſucht. Es wäre zu wünſchen, daß bald Polizeijagden abgehalten
werden, damit dem für die Landwirtſchaft ſo nachteiligen Treiben dieſes
Wildes Einhalt geboten wird.

Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfegnig
erhältlich.

Gernsheim, 6. Nov. Waſſerſtand des Rheins, am
5. November: 2,17 Meter; am 6. November: 2,/43 Meter.
Hirſchhorn, 6. Nov. Waſſerſtand des Neckars, am
5. November: 2,00 Meter; am 6. November: 2,06 Meter.
Aa. Offenbach, 6. Nov. Tödlicher Unfall. Der in den 50er
Jahren ſtehende, bei einem Spediteur bedienſtete Taglöhner Martin
Degner wurde von einem Fuhrwerk überfahren. Der Unfall geſchah da=
durch
, daß Degner zwiſchen dem erſten Wagen und dem Anhängewagen
ging, ausrutſchte und unter den Anhänger kam. Trotz ſofortiger Ueber=
führung
in das Städtiſche Krankenhaus erlag Degner wenige Stunden
nach dem Unfall ſeinen ſchweren Verletzungen. Im Rahmen der
Berufsſchule iſt jetzt in einem Anbau der ehemaligen Techniſchen Lehr=
anſtalten
(am Mathildenplatz) eine Lehrwerkſtätte für In=
ſtallateure
und Spengler eingerichtet worden. Die Leitung
der neuen Werkſtätte unterſteht dem Obermeiſter Reuter.

Rheinheſſen.

* Mainz, 6. Nov. Chronik. Nachts ſind zwei Männer beob=
achtet
worden, wie ſie an einem Eiſenbahnzug, der auf der Strecke bei
Mainz=Koſtheim hielt, einen Waggon öffneten. Als der Zug ſich wieder
in Bewegung ſetzte, ſind die Männer, die es offenbar auf eine Be=
raubung
des Zuges abgeſehen hatten, abgeſprungen und in der
Dunkelheit entkommen; trotzdem von den Eiſenbahnbeamten mehrere
Schreckſchüſſe abgegeben worden ſind. Ein 52jähriger Küfer aus
Mainz=Bretzenheim verſuchte ſich in ſeiner Wohnung mit Leuchtgas
zu vergiften. Er wurde noch rechtzeitig von den Angehörigen auf=
gefunden
und ſeine Ueberbringung in das ſtädtiſche Krankenhaus ver=
anlaßt
. Das Motiv zum Selbſtmordverſuch ſoll große Not infolge
Arbeitsloſigkeit ſein. Der elfjährige Sohn eines Polizeibeamten
ſtürzte beim Nüſſepflücken von einem Nußbaum in der Wall=
ſtraße
und zog ſich dabei außer einem Arm= und Beinbruch auch innere
Verletzungen zu. In einer Fabrik auf der Ingelheimer Aue iſt nachts
ein Einbruch berübt worden. Die Täter hatten gewaltſam das ver=
ſchloſſene
eiſerne Tor am Eingang der Fabrik geöffnet und verſuchten
dann von dem Maſchinenraum aus in das Verwaltungsgebäude zu ge=
langen
, wurden jedoch durch ein eiſernes Gitter, welches Widerſtand
leiſtete, verhindert. Außer einer Axt und einem Beil fiel den Tätern

nichts in die Hände. Intendant Edgar Klitſch hat ein neues drei=
aktiges
Schauſpiel von Julius Maria Becker Die Nacht der Könige‟,
zur alleinigen Uraufführung am Mainzer Stadt=
theater
erworben. Die Mainzer Premiere ſoll am 26. November
ſtattfinden. Bei dem Flug des Do. K über die Mainzer Neuſtadt
wurden von dem Flugzeug zwei Poſtbeutel, an denen rotweiße
Fahnen befeſtigt waren, abgeworfen. Der eine Beutel, der 36
Briefe für die Schweiz enthielt, flog in das ehemalige Fort Hartenberg
und wurde auf dem Poſtamt am Straßenbahnamt abgeliefert. Der an=
dere
Beutel wurde beim Arbeitsamt aufgefunden und auf dem Poſtamt
Frauenlobplatz abgeliefert. Die Beutel trugen in mehreren Sprachen
die Aufſchrift Luftpoſt der Do. K; bitte, ſofort auf dem nächſten
Poſtamt abliefern Aus einem Orte Rheinheſſens wird folgendes
ergötzliche Hiſtörchen berichtet. Es lebte da ein ſehr ſparſamer junger
Ehemann. Jedesmal, wenn er ſeiner Frau einen Kuß gab, legte er
einen Zehner in die Sparbüchſe, und zwar mit großer Pünktlichkeit.
Nach einigen Wochen öffnete er die Sparbüchſe und fand darin zu ſei=
ner
Verblüffung nicht nur Zehner, ſondern auch Einmark= und ſogar
Zweimarkſtücke. Sprachlos ſtarrte der Ehemann ſeine Gattin an: Mein
Lieber, ſagte die Frau, nicht jeder iſt ſo ſchäbig wie Du Wie in
Nieder=Ingelheim, ſo ſind auch die Ober=Ingelheimer Vereine in einer
auf Einladung des Bürgermeiſters ſtattgefundenen Beſprechung überein=
gekommen
, angeſichts der Wirtſchaftsverhältniſſe die Vereinsfeiern ein=
zuſchränken
.

Gießen, 5. Nov. Ertappter Wilddieb.. Der Verein
Hubertus (Sitz Gießen) teilt mit: Vor einigen Tagen vernahmen die
Jagdpächter von Dutenhofen bei der Jagdausübung das Klagen eines
Nehes, das nach langem Kampf, den das Tier offenbar zu überſtehen
hatte, ſchließlich verſtummte. Man ſuchte die Dickung ab, aus der die
Laute drangen, und fand ein in der Schlinge friſch verendetes Rehkitz.
Die ganze Umgebung zeugte von dem furchtbaren Todeskampf des
qualvoll erdroſſelten Stückes. Der Jagdaufſeher Kreutz konnte nach
ſtundenlangem Ausharren in der Nähe des Wildes am Vormittag des
folgenden Tages den Frevler in der Perſon des Ludwig Schneider
jun, aus Dutenhofen feſtſtellen, als dieſer das Reh aus der Schlinge
löſte, um damit zu verſchwinden. Bei der Hausſuchung durch die Land=
jägerei
wurde feſtgeſtellt, daß Schneider ſchon mehr gewildert hat, ſodaß
er nunmehr ſeiner Beſtrafung entgegenſieht. Hoffentlich findet dabei
auch die tierquäleriſche Art des Fangens mit der Schlinge die entſpre=
chende
Berückſichtigung.
i. Weinheim, 6. Nob. Weitere Ehrungen für Adam
Karrillon. Dem in Wiesbaden lebenden Dichter Dr. Adam Kar=
rillon
, Weinheims und Wald=Michelbachs Ehrenbürger, ſind anläßlich
ſeiner Goldenen Hochzeit nachträglich noch folgende zwei Gratulationen
zugegangen: Darmſtadt. Sehr verehrter Herr Doktor! Nach Rück=
kehr
aus meinem Urlaub erfahre ich, daß Sie und Ihre werte Fran
Gemahlin das Feſt der Goldenen Hochzeit haben feiern dürfen. Ich
habe alſo den richtigen Zeitpunkt für meine Gratulation verſäumt. Um
ſo mehr drängt es mich, Ihnen, dem ich mich durch eine beſon=
dere
Wertſchätzung verbunden fühle, und Ihrer verehrten
Frau Gemahlin zugleich im Namen meiner Frau, die herzlichſten Glück=
wünſche
auszuſprechen. Mit den beſten Grüßen bin ich Ihr ergebener
gez. Adelung. Der frühere Reichstagsabgeordnete, oberheſſiſcher
Führer des Bauernbundes, Prof. Dr. F. Werner, Landtagsabgeord=
neter
, ſchreibt aus Butzbach in Heſſen: Hochverehrter Herr Doktor!
Unter der großen Zahl derienigen, die in dieſen Tagen Ihrer und vor
allem Ihrer hohen Begabung, die Welt zu ſehen, zu ſchauen und zu
geſtalten, gedacht haben, möchte auch ich nicht fehlen. Ich durfte Ihnen
ſeinerzeit bei dem heſſiſchen Staatspräſidenten die Hand drücken und
Ihnen aus dem Herzen kommende Worte ſagen, Ihnen, dem großen
Schöpfer des Michael Hely, eines Lebensganges voll unausſprechlich
ergreifender Formung . . . . Sie bleiben der große Realiſt, Humoriſt,
der ganz große Künſtler, mindeſtens gleichwertig neben Raabe, Stifter,
Jean Paul. Neben Niebergall und Büchner der dritte große, heſſiſche
Dichter! .. . . In aufrichtiger Verehrung mit deutſchem Heſſengruß Ihr
Prof. Dr. F. Werner.
Weinheim, 6. Nov. Neue Rettungsmethode für ge=
ſunkene
U=Boote. Die Erfindung eines Wein=
heimer
Architekten. Der hieſige Architekt Georg Lippert hat
eine bedeutſame Erfindung gemacht. Sie beſteht darin, daß ein ver=
unglücktes
U=Boot unter Waſſer ſofort ſeine Lage an der Oberfläche
anzeigt, bei Tag durch Signalflagge, bei Nacht durch Blinklicht. Dies
geſchieht durch Aufſteigenlaſſen einer Bofe, in die Signalflagge und
Blinklicht, ferner eine Televhonanlage eingebaut iſt. Die Bofe iſt an
einem dünnen Drahtſeil befeſtigt, das nur ſo ſtark zu ſein braucht, um
das im U=Boot untergebrachte ſtärkere Drahtſeil hochziehen zu können.
Die Auslöſung der Bofe und die telephoniſche Verbindung kann von
jedem, auch unter Waſſer ſtehendem Raum des U=Bootes aus erfolgen.
Die Auslöſung geſchieht durch einen Druck auf einen Knopf. Sachver=
ſtändige
haben die Erfindung geprüft und ſie für brauchbar erklärt.

V.14066

Froh ist jedes
Kind.sas Wenn
es kräftig ernährt
wird.-

Wenn es schmeckt, bekommt es
auch. Voll Appetit beißt das Kind
in das lockende Brot mit frisch-
duftender
Rama Margarine. Und
verlangt mehr. In seinem kraft-
hungrigen
Körper bauen die
wertvollen Naturstoffe der Rama
neue Energie und Wärme auf;
das reichlich mit Rama er-
nährte
Kind ist widerstands-
fähig
und lebhaft, es hat die
nötige Grundlage für seinen
anstrengenden, bewegten Tag.

Viele kluge Hausfrauen bereiten Ihre
meisten Speisen mit Rama un-
gemischt
durch andere Fette. Sie
finden, daß Duft und Aroma, Ausgie-
bigkeit
und Nährwert am besten
durch Rama allein geschaffen werden.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 7. November 1930

Pom Süderti
Ein Politiker unterwegs Ausflüge und Wanderungen von J. Ramſay
Macdonald, engliſcher Premierminiſter. 271 Seiten. Ganzleinen
6,50 RM. Montana=Verlag, Horw=Luzern, Leipzig, Stuttgart.
Der bald 60jährige engliſche Premierminiſter Ramſay Macdonald
unterbreitet hier der Oeffentlichkeit eine Sammlung von Tagebuchblät=
tern
, politiſchen Aufſätzen und Erinnerungen, die eine nicht unweſent=
liche
Seite ſeines Weſens beleuchten. Er, der jetzt wieder auf dem
ſchickſalsſchweren Poſten des Premierminiſters des britiſchen Weltreichs
ſteht (wer weiß, wie lange noch?), wanderte durch Länder, Erdteile, über
Meere. Politik hat ihn nicht gefangen und abgeſtumpft. Er ſieht die
Schönheiten der Erde, ſtudiert die Menſchen, die auf ihr leben, herrſchen
und beherrſcht ſein wollen. Dabei ſchreibt er, mögen es politiſche Streit=
ſchriften
, Ausflugs= und Tagesnotizen ſein, mit echt engliſch trockenem
Humor, mit dem Stolz des Briten. Wenn er auch als Sozialiſt denkt,
immer bleibt er zuerſt Engländer. Aber das Buch iſt von einem jun=
gen
Sechziger, einem guten Bruder der Sonne, der Straßen und der
Menſchen, und darum des Leſens wert.
Um Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft von Regierungsrat Hor=
witz
. 80 Seiten. Preis 2. RM. Zentralverlang G. m. b. H.,
Berlin W. 35.
Zu dem Zeitpunkte, in dem eine Wirtſchaftskriſe größten Ausmaßes
ihre dunklen Schatten über Deutſchland wirft, iſt dieſe Schrift willkom=
men
. Sie gibt eine Analyſe der Wirtſchaftslage und zeigt gangbare
Wege aus der Kriſe. Eine Erkenntnis iſt es vor allem, die dieſe Schrift
vermittelt: Mehr als eine halbe Million Arbeitſuchender könnten Ar=
beit
finden, wenn das deutſche Volk durch einen Akt der Selbſtdiſziplin
die Vorbedingungen, dazu ſchaffen würde. Nicht durch Verordnung
und behördliche Einwirkung wird das Ziel erreichbar ſein, ſondern nur
durch freiwillige Mitarbeit der deutſchen Verbraucherſchaft. Es geht um
ſtärkere Berückſichtigung heimiſcher Erzeugniſſe durch die Verbraucher
mit dem Ziel einer Entlaſtung der Wirtſchaftsbilanz was jede nur
irgend mögliche Förderung des Exports nicht ausſchließt. Durch zahl=
reiche
wertvolle Hinweiſe zur Abſatzſteigerung, anſchauliche Schaubilder
und graphiſche Darſtellungen unterſtützt, ruft der Autor eindringlich
ins Bewußtſein: es kommt in unſerem um ſeine Selbſtbehauptung rin=
genden
Lande ebenſo wie auf politiſche, auch auf gemeinſame
wirtſchaftliche Willensbildung an. Nur ſo wird es mög=
lich
ſein, alle Kräfte zur Ueberwindung der Wirtſchaftsnot zu wecken und
fruchtbar werden zu laſſen.
Zeitſchrift für Geopolitik. Kurt Vowinkel Verlag, Berlin=Grunewald,
Hohenzollern=Damm. Oktoberheft. Einzelheft 2,50 Mk. Vierteljähr=
lich
600 Mk. Durch Buchhandlungen und Poſt.
England ſteht am Scheidewege. Wie alle Länder der Erde von der
Weltwirtſchaftskriſe erfaßt, in allen Teilen ſeines Reiches im Abwehr=
kampf
gegen zerſetzende Tendenzen begriffen, hält England ſoeben in
London die Reichs= und Reichswirtſchaftskonferenz ab. Werden die poli=
tiſchen
und wirtſchaftlichen Kräfte des Creater Britain oder die geogra=
phiſche
Zugehörigkeit Englands zu Europa die Entſcheidung bringen?
K. Megerle kleidet ſeine Analyſe dieſes Problems in die Frage:
Wirtſchaftreich Britiſh Empire? während J. G. Luria in der Schutz=
zoll
=Renaiſſance in England die Entſcheidung ſchon gefallen glaubt.
Von weſentlicher Redeutung für die Richtung der Entwicklung wird die
Tätigkeit der Britiſh=Empire Preſſe ſein, auf deren geopolitiſche Funk=
tionen
v. Reiche aufmerkſam macht. Arbeiten von Haniſch und
Kohn führen in zwei Wetterwinkel des britiſchen Reiches. Im vor=
deren
Orient, über den Kohn berichtet, kämpft England um die Siche=
rung
des Landweges nach Indien und Haniſch zeichnet die Gefahren
der indiſchen Einwanderung nach Südafrika. Der Wendung der deut=
ſchen
Außenpolitik zur Behandlung der Oſtfragen trägt W. Oſterling
Rechnung in ſeinem referierenden Beitrag: Korridorproblem und Kor=
ridorliteratur
. Daneben aufſchlußreiche geopolitiſche Berichterſtattung
und Weltwirtſchaftsberichte.
Einführung in die Aeſthetik der Gegenwart. Von Profeſſor Dr.
E. Meumann. 4. Auflage. Herausgegeben von Profeſſor Dr.
R. Müller=Freienfels 142 Seiten. Gebunden 1,80
Reichsmark. In Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung. Verlag
von Quelle u. Meyer in Leipzig.
Zur Bekämpfung der Urteilsloſigkeit in Kunſtdingen, die ſich
jeder Gebildete zur Pflicht machen ſollte, liefert Meumanns Ein=
führung
in die Aeſthetik eine ausgezeichnete. Handhabe. Dieſe
Ueberſchau über die gegenwärtige Forſchung gilt mit vollem Recht
für eines der beſten Orientierungsmittel über die Bedeutung der
Aeſthetik für die Gegenwart. Profeſſor Müller=Freienfels hat das
Bändchen auf den neueſten Stand gebracht, ſo daß es den Leſer
mit allen bedeutenden Richtungen und Lehren der Aeſthetik ſowie
mit ihren Hauptvertretern bekannt macht. Es bildet daher für
den Laien eine Fundgrube der Belehrung und für den Studieren=
den
ein wertvolles Kompendium und Nachſchlagewerk.
Das Bild der Erde heißt der neue, 100 farbenprächtige Karten
umfaſſende Atlas, den Velhagen u. Klaſing ſoeben auf den
Büchermarkt bringen. Es iſt ein nach ganz zeitgemäßen Anforderungen
aufgebautes Kartenwerk mit überaus zahlreichen wichtigen ſtatiſtiſchen
Angaben und einem alphabetiſchen Namenverzeichnis von etwa 135 000
Namen. Dieſes neue Bild der Erde, deſſen Kartenformat von keinem
deutſchen Atlas übertroffen wird, iſt ein unfehlbarer Ratgeber und Rich=
ter
in allen erdkundlichen Streitfragen; es leiſtet unſchätzbare Dienſte,
wenn es ſich darum handelt, die genauen Ortslagen, die Ausdehnung
eines Landes, ſeine Grenzen, die Verkehrswege, ſeine ſtaats= und bevöl=
kerungskundlichen
und wirtſchaftlichen Grundlagen zu erfahren. Unend=
lich
viel poſitive Kenntniſſe vermittelt der handliche Band ſeinem täg=
lichen
Benutzer der ganze Segen aber, den er ſtiftet, wird ſich für das
praktiſche Leben ergeben, wo immer es darauf ankommt, gründliches
Wiſſen und allgemeine Bildung, zu beweiſen. Der niedrige Preis von
45 RM. für den geſchmackvollen Ganzleinenband bietet vielen die Mög=
lichkeit
, in den Beſitz dieſes Kartenwerkes zu gelangen. Mit ſeinen
Texten, Tabellen, Diagrammen zur Wirtſchaft und Politik der einzelnen
Länder ſtellt es eine neue, eigenartige ſchöpferiſche Leiſtung dar, die zu
hoher Bewunderung zwingt.
Vocatus, Dr. Ad., Geſprengte Ehefeſſeln. Aus intereſſanten
Eheſcheidungsprozeſſen. Berlin W. 30. Fichtner u. Co. Preis
3,50 RM. An zahlreichen Beiſpielen aus allen Schichten und Be=
rufen
wird in klarer, volkstümlicher Sprache der Inhalt und Sinn
der geſetzlichen Beſtimmungen, ihre in alle Lebensverhältniſſe ein=
ſchneidende
Bedeutung dargelegt. Gerade die praktiſche aus dem
Leben für das Leben gegebene Behandlung des Stoffes wird
jedem, der ſich ſelbſt ein Urteil bilden will, reizvoll und anregend
erſcheinen. Ein. Abdruck des Geſetztextes bildet eine zweckmäßige
Ergänzung des Buches.

4p. Otto Gmelin: Naturgeſchichte des Bürgers. Beobachtungen
und Bemühungen. (Eugen Diederichs Verlag, Jena. Preis
kart. 3.50 Mark.)
Der bekannte Gießener Philoſophieprofeſſor hat in dieſem
Buche, das dem Grafen Keyſerling zugeeignet iſt, eine gründliche
wiſſenſchaftliche Arbeit als das Ergebnis objektiver Betrachtung
geliefert, deren Zweck ſein ſoll, nicht zu beſſern, auch nicht einmal
zu loben oder zu tadeln, nur um zu beſchreiben und dadurch zu
klären, zu ordnen; denn vor aller Beſſerung, vor aller Tat ſteht
Einſicht. Beſinnung Gmelin ſtellt den Bürger, den er als
Spezies beſchreibt, inſonderheit nach ſeiner ihm eigentümlichen
Haltung, ſeiner Stellungnahme zu den wichtigſten Lebensproble=
men
, vor die entſcheidende Frage; entweder ſich an wirklichkeits=
bildenden
Kräften aktiv zu beteiligen oder in den bürgerlichen
Tugenden und Ideologen zu beharren und damit die Stellung.
die ihm zukommt, zu verlieren. Dies würde ihm eine gewiſſe
Elaſtizität und geiſtige Spannkraft nehmen, die notwendig iſt,
um eine fortſchrittliche Geſinnung zu bewahren. Trotz ſeiner
Würdigung echter Bürgertugenden, die auch im Liberalismus ſich
unverfälſcht erhalten dürften: Arbeitſamkeit, Sparſamkeit, Sorgen
für die Zukunft ſtaatstreue Geſinnung, Ablehnung des Revolu=
tionären
als Leben und Beſitz gefährdend unbedingte Erhaltung
der Familie als Grundlage des Staates, iſt ſein Urteil über Reli=
gion
und Kirche rationaliſtiſch und hart. Was heute Geiſtlichkeit
und Kirche wirken ſagt er, hat mit Religion nichts mehr zu
tun. Seine Ausführungen über Religion, Ehe und Familie,
Eros und Sexus ſind vom Standpunkt des freidenkenden Philo=
ſophen
zu bewerten und geeignet, bei anders Eingeſtellten als ge=
fährlich
Widerſpruch hervorzurufen. Wir ſehen davon ab, aus den
Kapiteln einzelne Sätze anzuführen, da uns ſonſt der Vorwurf ge=
macht
werden könnte, ſie aus dem Zuſammenhang geriſſen zu
haben und damit ein falſches Urteil zu erwecken. Wer ſich für
dieſe Fragen intereſſiert, möge das Buch ſelbſt leſen.
* Kriminal=Romane von beſonderer Eigenart legt der rüh=
rige
Verlag Georg Müller, München, vor. Drei Bände ſind
es, die mehr Intereſſe erheiſchen, als Kriminalromane ſchlechthin.
Da iſt zuerſt der Ruſſe L. Boriſſow,,der in ſeinem Roman
Schnellzug Leningrad Sewaſtopol mehr. gibt,
als nur die kriminelle Schilderung des Erlebniſſes eines jungen
Mannes, der wider Willen in Abenteuer verſtrickt wird der ſel=
tenſten
und aufregendſten Art. Der einen feſſelnden Einblick ver=
mittelt
in ruſſiſches Leben und Leiden, wie es von der Vor=
kriegszeit
überkommen auf die heutige und wie es immer bleiben
wird der eigenen ruſſiſchen Volksſeele.
Dann H L. Rumpf, der in dem Roman Die Fürſtin
Volescou feſſelnd ſpannend und oft ſtark dramatiſch zu er=
zählen
weiß, von der Tätigkeit einer ganzen Hochſtaplerbande, die
inmitten der Geſellſchaft ihr Weſen oder Unweſen treibt, ganz
unter dem Einfluß einer verbrecheriſch=genialen Frau, die ſchließ=
lich
aber ſcheitert am eigenen Ich, an der eigenen Genialität.
Und ſchließlich A. J. Rees: Die ſchreiende Grube‟
ein typiſch engliſcher Kriminalroman, der mit aller Sachlichkeit
die Fäden einer kriminellen Tat zunächſt verwickelt, möglichſt den
Leſer in die Irre führt, und ſchließlich plötzlich die Löſung gibt.
Nicht vom gleichen Temperament, aber gerade in der ſcharfſinni=
gen
, ſachlichen Erzählung von ſtarken Spannungsmomenten er=
füllt
.
Hans Braun=Beſſin, Seemannsbraut. Roman (Grote’ſche
Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller Bd. 185).
Geh. 5 M., geb. in Leinen 7 M. G. Grote, Berlin.
Hans Braun=Beſſin, der mit ſeiner Seemannsbraut nun vor
eine breitere Oeffentlichkeit tritt, iſt ſelbſt ein alter Seefahrer und
kennt Leid und Freud dieſes Berufes wie wenige. Mit ſeinem
glänzenden Fabuliertalent und ſeinem prächtigen Humor ſtellt er
ſich in die vorderſte Reihe der jungen Erzähler. Seine Erzählung
vom Matroſenleben und =lieben hat trotz der ganz individuellen
Züge Anſpruch auf typiſche Geltung. Er ſchildert die wechſelvollen
Abenteuer eines unzertrennlichen Freundespaares, Pat und Hein,
die ihre Paſſionen ſäuberlich nach Alkohol und Liebe geſchieden
haben, bis Amors Pfeil auch die Abteilung Alkohol trifft. Der
zarten Liebe des rauhen Pat zu Heins Schweſter bleibt letzte Er=
füllung
verſagt, denn der vom gelben Fieber Dahingeraffte findet
im Ozean eine vorzeitige Ruheſtatt. Als ſich der vereinſamte Hein
nach langen Irrfahrten der Verzweiflung anſchickt, ein ſpätes
Glück an der Seite eines braven Hamburger Mädchens zu grün=
den
greift wiederum ein unbarmherziges Schickſal ein eine
zweite Seemannsbraut harrt vergeblich der Wiederkehr des Ge=
liebten
. Trotz dieſer Schatten iſt das Buch voller Sonne und
friſchen Lebensgefühls, ein echtes Seemannsbuch von Menſchen,
die ſich durch nichts unterkriegen laſſen und den Kopf ſo lange wie
möglich nach oben tragen.
Fürſt Woronzeff, Roman von Margot Simpſon. Karton=
niert
4,75 Mk., Ballonleinen 6 Mk. Schlieffen=Verlag Berlin
W. 35. Dieſer Roman iſt das Erſtlingswerk der Urenkelin Bet=
tina
von Arnims, der Freundin Goethes. Durch die formvollendete
Schilderung der Handlung und die künſtleriſche Geſtaltung der
Charaktere der handelnden Perſonen unterſcheidet ſich dieſes Werk.
in dem die Geſchichte eines Abenteurers, welcher ſich den Namen
ſeines Doppelgängers, des Fürſten Woronzeff, beilegt, erzählt
wird, in vorteilhafter Weiſe von der Mehrzahl der Bücher, welche
ein ähnliches Thema behandeln. Es iſt ein Schulbeiſpiel für die
heute vielfach angezweifelte Tatſache, daß auch in Deutſchland
wirklich gute Unterhaltungsbücher geſchrieben werden können,
welche den Leſer in atemloſe Spannung verſetzen.
Hugh Walpole: Jeremy. Roman einer Kindheit. Stuttgart
1930, J. Engelhorns Nachf. Broſchiertes Billig=Buch 3,50 RM.,
Leinen 7.50 RM.. Halbleder 10,50 RM.
Jeremy wächſt in einem beſchaulichen Städtchen an der grü=
nen
Südweſtküſte Englands auf und ſo lernen wir zugleich das
mit feiner Ironie gezeichnete Milieu des engliſchen Bürgerhauſes
zu Ende des 19 Jahrhunderts kennen. Doch Jeremy könnte ebenſo=
gut
heute und bei uns geboren ſein, denn wie ſagt Thomas
Mann? jede Jugend iſt jung auf ihre Art, aber ich glaube
doch, daß etwas unſterblich Gleiches iſt in allem Jungſein Selten
ſind Menſchen und Dinge, vor allem Kinder und Tiere, ſo ſcharf
und doch ſtets liebevoll geſehen, und ſo lebendig und lebensecht,
ſo unſentimental und ungekünſtelt dargeſtellt worden, wie in die=
ſem
Roman.
Das ſchöne Heim Eröffnungsheft Oktober 1930. 1.60 RM.
F Bruckmann A. G., München. Sachkundige Beratung in allen
Fragen moderner Wohnkultur zu geben, iſt das Programm dieſer
einen neuen Jahrgang eröffnenden Monatsſchrift. Dieſes Pro=
gramm
ſetzt vor allem die Vorführung zahlreicher guter Bilder=
beiſpiele
voraus wie ſie auch in dem vorliegenden Heft enthalten
ſind und natürlich auch in den folgenden geboten werden.

Der fünſte Band des Großen Brochans Ooe-Gl. R177
Ganzleinen 26 GM., bei Umtauſch eines alten Lexikon,
Man wird heute für die Beurteilung der Notwendiog
barkeit eines großen Nachſchlagewerkes einen wichtigenn
finden, wieweit es uns bei den Fragen, die uns täglic=
und weiter bringt. Es muß dem Großen Brockhaus 5.
ſtätigt werden, daß er gerade in dieſer Richtung Vo=
Der fünfte Band bringt eine ganze Reihe von Stichk,
täglichen Leben eine Rolle ſpielen, und unter dieſen fää
Artikel Elektrizität auf. Wer bisher als Laie ohne
den geheimnisvollen Vorgängen im Innern einer eln
oder eines Elektromotors geſtanden hat, kann ſich hige
und erſchöpfenden Einblick in das ganze Stoffgebief
mit dem Grundbegriff Elektrizität, zuſammenhänger-
von
Elektriſche Bahnen bis zu Elektrotherapie‟.
weniger als 56 Spalten und werden in 142 einprägſar=
im
Text und auf Tafeln unterſtützt. Sehen wir uns da
an, erkennen wir, wie bedeutungsvoll und wie wichtig
haus für das praktiſche Leben iſt: auf der Texttafer!
leuchtung finden wir eie Darſtellung der Handgriff:
für Anlage und Ausbeſſerung einer elektriſchen Leitt
Haushalt nützlich anwenden können, die Tafel Elek!
Kochapparate iſt beſonders für die moderne Hausfraun
kommen, zumal der Text hierzu in überſichtlicher Kün=
werte
ſagt. Es wäre jedoch eine Ungerechtigkeit geger
tauſend anderen Artikeln des Bandes, wollte man zun
Stichwort verweilen. Wer von uns hat eine Ahnum
Eiſenbahnfahrplan aufgeſtellt wird? Ein Blick auffd
bildlichen Eiſenbahnfahrplan vermittelt einen Begräf
Eiſenbahnſicherungsweſen erfahren wir von den ne=
maßnahmen
gegen Eiſenbahnunfälle und wiſſen nurn
und optiſche Zugbeeinfluſſung iſt ein beſonders?
Doch genug von Technik, es ſoll nicht ausſehen, als u=
anderen
Wiſſensgebieten gegenüber bevorzugt worder.
Kunſt bringt prächtige Bildtafeln, die Zeittafel E.i
reicht von Beowulf bis zu Shaws Apple Cart‟ (Dern
rika), deſſen deutſche Uraufführung in der letzten S
ſehen erregt hat. Wichtig iſt der Artikel Erſte Hilff,
Texttafeln einen hervorragenden Anſchauungsunterrr
beiden Tafeln Erſte Hilfe bei Haustieren werden der
kommen ſein. Die Dreifarbentiefdrucktafel Eidecht
Naturfreund entzücken und zeigt, auf welcher Höhe di‟
tionstechnik ſteht. Dies beweiſt auch die ſchöne Tafe=
ſich
durch naturechte Farbgebung auszeichnet. Arti=
Erbrecht, Ernährungstherapie, Elektrotechnik, Einkony
tum, Ehe, Eheprozeß, eheliches Güterrecht werden vie
ſein. Zu den Stadtartikeln Dortmund, Düſſeldorf,
furt finden wir farbige Stadtpläne mit Straßenverz/,
tikel Druckverfahren wird uns auch darüber berichtt,
Bildbeigaben entſtehen, die wir in den erſten fünf
den modernen Menſchen unentbehrlichen Nachſchlage
können. Alles in allem ein Band, der ſich mit S
neben ſeine früher erſchienenen vier Brüder ſtellen E.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Freitag. 7. November.
15.00: Mathilde Rathmacher: Muſik und Turnen
15.25: Stadtmedizinalrat Dr. Hagen: Erziehung z
Schule und Elternhaus.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.05: Dr. Heinrich Scharp: Buch und Film.
18.35: Freiburg: Amtsgerichtsrat Dr. Wolff=Willii
ihn erreichten. Etwas über Rechtsverhältniſſe bei.
19.05: Vortrag: Aufgaben der Berufsſchule.
19.30: Gitarrenkonzert von Luiſe Walker, Wien.
20.50: Anekdoten, vorgeleſen von Martin Lang.
20.15: Jolanthe. Lyriſche Oper in einem Aufzuges
Tſchaikowsky.
21.30: Lottchen beſucht einen tragiſchen Film. S
Kurzgeſchichte von Kurt Tucholsky.
22.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Willi Ba
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 7. Rovembi
10.00: Schulfunk: Alltag im Orient.
11.3.: Landfrauenfragen. Elli Heeſe: Die Landfran
wirtſchaftliche Vereinsweſen.
14.30: Kinderſtunde: Fröhliches Muſiklernen.
15.00: Jungmädchenſtunde. Grete Maria Markſteim
16.0: Stud.=Rat Dr. Robert Dau: Die Wahl
für den Schulfunk, gegenwärtige und zukünftige E71
16.30: Leipzig: Nachmittagstonzert.
17.30: Priv.=Dozent Dr. Hans Weinert: Zickzadkw=
lichen
Entwicklung.
18.00: Dr. Topf und H. Müller: Das neue Brotge
18.30: Prof. Dr. Wegener: Vulkanismus und E
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
20.10: Aus der Philharmonie: Sinfonie=Konzerr
Strawinsky.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Juan Lloſſas.
Als Einlage: Vom Sechstagerennen im Berliner

Weiterbericht.

Mit dem nächtlichen Aufklaren war ſtärkere A13
den, ſo daß ſich über Deutſchland ein Kälteherd mi
Null und etwas darunter herausgebildet hat. Infollel
geſtern durch die weſtliche Störung wieder einſetzenk?
Stillſtand gekommen. Das Tiefdruckgebiet hat ſich /
Inſeln ſüdöſtlich bewegt mit dem abgeſchloſſenen (3
mandie. In Frankreich treten dadurch verbreitete 1
ergiebige Niederſchläge auf. Die Randſtörungen mr
wahrſcheinlich über Südeutſchland bis in unſeren-
dabei
allmählichen Temperaturanſtieg verurſachen u.
ſchläge bringen.
Ausſichten für Freitag, den 7. November: Meiſt nekk:
bei Aufklaven nachts noch kalt, ſonſt im ganzen
Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 8. November: Bewi ne
wieder aufklarend mit ſchwankenden Temperaturril

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siſcherung findet ſiatt am Samstag,
4drember, nachmittags 3½ Uhr, auf
Mlfriedhof.

Le/Sjahr in ein beſſeres Jenſeits abberufen,
In tiefer Trauer:
Familie Joſeph Baſtian
Familie Georg Baſtian
Familie Eugen Baſtian
Enkel und Urenkel.
Früttzenſtr 14, Königſtein i. T., Frankfurt a. R.
Wig ung findet Samstag, den 8. Noember,
m83 Uhr, von der Kapelle des alten Fried=
ieder
=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt. (16290

cür Tiermit die traurige
Azens Mitglieder von dem
Ineers lieben Regiments=
Auu d langjährigen Ver=
Mapeis
er-forſtmeiſter i. R.
ulich Oelp
An der Landwehr a. 2.
Weroßh. Artillerie=Korps
Pein, Kenntnis zu ſetzen.
Gherung findet Sams=
hes
. November, nachm.
Mu dem Waldfriedhof
Abcktten die Kameraden
uh Beteiligung.
Nenik 3 15 Uhr am Portal
2tyriums.
Mehrem. Angehöriger
GpRh. Artilleriekorps.
riBorſtand.
4..: Dr. Stroh. (16288

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Freitag, den 7. November 1930

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loko, 35 cm groß . . .. 4 Süc1

Trägerhemd
mit Klöppelspitze und reichem
Stlckerelmollv . . . . . . . . .
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Bubinachthemd, weiß, mit
chinesischer Handklöppelspitze.
Süickerel- und Klöppeleinsalz .
Damennachthemdmitlong.
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Aermel mit reicher oparler Silckerel
Schlofanzug, Krogenform, aus
Ballsl oder gestreillem Flonell, zum
Knöpfen, in ſeinen Wäschefarben

Schürzen

Strümpfe

Servierschürze
Linon, Siickerel-Einsalz, Hohlseum
und Klöppelspilze .....
Jumperschürze
bleu Trachtensloff. gemust. Blende-
mit
Paspel, zuel Taschen . ... .
Jumperschürze, Compose-
Obertell aus gemusterlem Frochlen-
stoff
. und Paspel und 2 Taschen
Hauskittel
Knopfform, bleu Trochlenstoll-
schöne
Besätze ... . . . .
Hauskittel
amerlkonlische Form, Schalkragen.

Jugendl. Kleid
aus kunstseldenem
Marocgin. Moderne
Kasokform, mit reich.
Silckerel-Ausgebogte
Kragen- und Aermel-
Garnitur. Die Fallen-
Anordnung am Rock
ist flott und ſesch

Morgenrock
aus molllgem Flausch,
mit eleganlem,
gestepplem, kunst-
seldenem
Schal-
kragen
, Tasche und
Aermel-Aufschläge
gepaspell.
in vlielen Forben

Eleg. Kleid
gus Veloufine (Wolle
mit Selde), mit mo-
discher
Weste. Rock
m Follen gelegt.
Die vordere
Tunlk-Gornitur glbt
dem Kleld
elne neue Nole

Apartes Kleid
aus gulem Velouline,
mil elegentem
Scholkrogen
Modischer Schleifen-
Aufpulz on den
Aermein,modellortlg
gearbelteler Rock.
Besonders guler Sitz

Fesches Kleid
aus reinwollenem
Crepe-Noppé mit
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Die flolle Wesle und
lie Aermelaufschläge
ind aus weiß. Kunst-
seldenrips
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Knopfgornilur

aparte Besatzgarnllun

Handschuhe

Korsetts
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Linon, mil felner Spllze, Vorden
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schluß
Strumpfhaltergürtel

Kleldsame
Filzkappe
in vlelen, Miode
farben . . . .

Seidensamtkoppe
mil Somischlelfe, in
mehreren modern. 00
Forben . .

Glocke
guter Wolliflz,
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und Preßmuster

Haarvelour.
fesche Form. in
ſelnen Modelönen

Damen-Handschuhe
hochwerllg. Leder Imll., moderne
Schlüpierform, oder mil 2 Druckkn.
Damen-Handschuhe
Schlüplerform, Leder Imit., Ersatz
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Nappa-Handschuhe
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2 Druckknöpte . . . . . .
Herren-Handschuhe
Wildleder imil., forbig, sehr hall-
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Noppo-Handschuhe
für Herren, Siepper, mit molligem
Fuller, gules deulsches Fabrik. Der
varmellandschuh fürSportu. Sroße

aus kunstseld. Jacquardgewebe
vrelle Form.. . . . . s
Sportgürtel
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drell mit Gumml-Einsatz . ..
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vorn erhöhl, verslärkte Schlleße
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weiß, mit eleg. Popellne-Einsatz.
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Oberhemd, weiß, mit Seiden-
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aus süddeulsch. Renforce, eigenes
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Besätze. Blelefelder Fabrikal . .
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Kragen oder Ersalzman-
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mil Spochlelspllze und Knopf-
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Böllchen, kleidsome Bublform
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Freitag, den 7. November 1930

Seite 1I

ürre,
iſen bahnanſchläge bei Braunſchweig.
ußühweig. Am Dienstag wurde
ei Anſchläge auf fahrende Eiſen=
ſicher
ührt. Bei dem D=Zug 141 Köl
igen zwiſchen Weddel und Schan=
n
änken Fahrſeite her die Scheiber
iy ertrümmert. Es iſt nicht feſtge=
MSS es ſich dabei um einen Steit
inen Schuß handelt. Die beider
Abteils ſind nicht verletzt worder
ühllicher war der zweite Anſchlas
Merüübt wurde. Auf die Lokomotiv
2Mior in Braunſchweig eintreffender
W 816 wurde ein Schrotſchuß abge
hah der Lokomotivführer im Geſich
Aſch ud der Heizer im Rücken verletzt
HAAzrletzungen waren jedoch leichte
Der Zug ſeine Fahrt fortſetze=
DAllugsburger Giftmordprozeß.
Melrg. Der zweite Verhandlungstag
giin eine Ueberraſchung. Der Ve=
Freey verlas eine Poſtkarte, auf de
En noch der Angeklagten bekannter
blterg
ſars Beyerle=Nürnberg mitteilt, er
ie Kellnerin in einer Augsburge
o Kenntnis habe, daß der ver=
9hündler Zerle gewohnheitsmäßiger
Mweſen ſei. Dieſer Spur wird da
ehen. Hierauf wurde der 24 Jahr
Mar Angeklagten Joſef Lutzenberger
Ndarr u. a. die ausdrückliche Frage
Wer, ob er glaube, daß ſeine Mutte
Ritgen wollen, bejahend beantwortete.
le vorfasciſtiſche Miniſter=
eut
Italiens geſtorben.

SSenator Luigi Facta,
Ig eniſche Miniſterpräſide
2Muſſolinis, iſt im 69.
geſtorben. Ihm hat es
M8 der Marſch auf Rom
m durchgeführt werden

1000 Häuſer in Smyrna durch die Ueberſchwemmungen zerſtört.

Die vollkommen zerſtörte Kunſtſchule von Smyrna nach der Ueberſchwemmungskataſtrophe.
68 Todesopfer forderte dieſe Sintflut.
Ein Wilddieb einziger Augenzeuge der R. 101-Kakaſtrophe ſagt aus.

Der franzöſiſche Wilderer Alfred Rabouille, jetzt im guten ſchwarzen Anzug.
vor dem Modell des R. 101 im Londoner Ingenieurhaus.
Vor einer Prüfungskommiſſion findet zurzeit im Londoner Ingenieurhaus die Unterſuchung der
Kataſtrophe des R. 101 ſtatt. Der einzige Augenzeuge des Unglücks, der Franzoſe Alfred
Rabouille, der in jener Nacht im Walde von Beauvais wilderte, iſt nach London geladen wor=
den
. Er ſitzt nun ſachverſtändig vor dem Modell des Luftſchiffes niemand würde ihm ſein
Handwerk anſehen und gibt ſeine Ausſagen ab.

Der Entdecker des Beri=Beri=Erregers geſtorben.
Berlin. Prof. Dr. Eykman, der Entdecker
des Erregers der Beri=Beri=Krankheit, der be=
rüchtigten
Tropenkrankheit, iſt, nach einer Mel=
dung
Berliner Blätter aus Amſterdam, im Alter
von 72 Jahren geſtorben. Prof. Eykmann erhielt
im vorigen Jahre den Nobelpreis für Medizin.
Das Hochwaſſer im Odergebiet.
Croſſen unter Waſſer.
Die Scheitelwelle des Hochwaſſers hat am
Donnerstag Croſſen erreicht. In Tſchicherczig iſt
das Waſſer im Laufe des Tages ſtark geſtiegen.
Durch den ſtarken Rückſtau in das Flußgebiet
der Obra iſt bei Oſtritz der Deich gebrochen, ob=
wohl
mehrere hundert Mann der Züllichauer
Reitergarniſon, viele Freiwillige Feuerwehren,
Techniſche Nothilfe und alle Geſpanne aus den
bedrohten Ortſchaften aufgeboten waren. Die
Dörfer Groß= und KleinOſtritz und Groß=
Schwölln mußten fluchtartig geräumt werden.
Ein Teil des Viehes iſt den Fluten zum Opfer
gefallen. Croſſen ſteht faſt ganz unter Waſſer.
Nur der etwas höher gelegene Markt und die
anſchließenden Straßen ſind hochwaſſerfrei. So=
wohl
von der Oder als auch vom Bober her iſt
die Stadt vom Waſſer eingeſchloſſen.

Die Oderdämme halten.
Züllichau. Seit vier Tagen wird fieber=
am
Halten der Oderdämme und der Dämme
Rückſtaugebietes der kanaliſierten Obra ge=
eitet
. Aufgeboten ſind das Züllichauer Rei=
regiment
Nr. 10, die betroffenen Gemeinden,
Allgemeine Deutſche Automobil=Club Zül=
u
und ſeit geſtern die Feuerwehren von Zül=
au
und Unruhſtadt. Unter aufopfernder Ar=
konnten
bisher die Oderdämme gehalten
rden. Das Schöpfwerk Glauchow, das erſt in
ſem Jahre gebaut worden iſt, hat die Frei=
ung
der Gemarkung Glauchow ermöglicht.
das Waſſer geſtern nacht in Aufhalt 10 Zen=
ſeter
gefallen iſt, beſteht die Hoffnung, daß
Oderdämme weiter gehalten werden können.
Rückſtaugebiet der Obra iſt geſtern nacht um
Uhr die Chauſſee, die gleichzeitig den Obra=
nm
bildet, zwiſchen Radewitſch und Groß=
möllen
überflutet worden. Das Dorf Oſtritz
deräumt werden. Infolge des ungeheuren
ckſtaues iſt das Gebiet zwiſchen Radewitſch
Unruhſtadt kilometerweit überſchwemmt

Das Unglück des gR. 101.
London. Während der Donnerstags= Ver=
handlungen
der Kommiſſion zur Unterſuchung
der Kataſtrophe des R. 101 gab es eine Sen=
ſation
. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß Mi=
niſter
Lord Thompſon auf Abänderungsvor=
ſchläge
an der Konſtruktion des Luftſchiffes fol=
gendes
geantwortet hat: Die Verzöge=
rung
durch dieſe Umbauten kann zu=
geſtanden
werden, ſolange dadurch
der Termin der Abreiſe Ende Sep=
tember
nicht beeinträchtigt wird.
Ich muß unbedingt auf der Einhal=
tung
des Termins für den Indien=
flug
beſtehen, da ich meine Pläne
danach eingerichtet habe. Sir John
Higgins vom Luftfahrtminiſterium ſuchte die Be=
deutung
dieſer Anordnung des Miniſters zwar
abzuſchwächen, aber die Fragen des Vorſitzenden
und vor allem die des Beiſitzers Oberſt Moore=
Brabazone bewieſen, daß die Unterſuchungskom=
miſſion
dem Drängen Lord Thompſons nach
einer übereilten Abfahrt größtes Gewicht bei=
legt
. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung
ſtellte ſich heraus, daß eine Eingabe, die der
Kommandant des Luftſchiffes, Major Scott,
an das Luftfahrtminiſterium gerichtet hatte,
unauffindbar iſt.

Der zweite Mörder von Groß=Kreutz verhaftet.
Brandenburg. Der Polizei in Boitzen=
burg
(Mecklenburg) iſt es gelungen, einen lang
geſuchten Verbrecher zu verhaften, der am Him=
melfahrtstage
in der Nähe des Dorfes Groß=
Kreutz bei Brandenburg zuſammen mit einem
Komplizen einen Schiffer und den Oberland=
jäger
Rack aus Groß=Kreutz erſchoſſen hatte. Der
zweite Verbrecher, der Pole Kocharſki, war
damals ſchwer verwundet worden, der andere
war entkommen. Bei einer Razzia, bei der es
zu einem Feuergefecht zwiſchen der Polizei und
einer größeren Einbrecherbande kam, blieben
zwei Einbrecher verwundet zurück. Bei der Ab=
nahme
ihrer Fingerabdrücke wurde der eine als
Stanislaus Kocharſki und Bruder des
bereits feſtgenommenen Mörders von Groß=
Kreutz identifiziert. Er hatte bei dem Feuer=
gefecht
zwei Schüſſe in die Augen davongetragen
und iſt vollſtändig erblindet. Erſt nach langem
Leugnen geſtand er, daß er der lang geſuchte
zweite Groß=Kreutzer Mörder ſei.

Markinskag in Erfurk am 10.November
Die Lutherſtadt Erfurt mit ihren zahl=
reichen
alten Winkeln, Straßen, Bürgerhäuſern.
Kirchen und Klöſtern erinnert noch heute auf
das lebhafteſte an die Zeiten, wo Martin Luther
als Student die Straßen der alten Stadt
durchwandelte. Hier war es, wo ſich der große
Reformator ſein geiſtiges Rüſtzeug für ſeine
Laufbahn erwarb, wo er in der Zelle des
Auguſtinerkloſters Seelenkämpfe durchlitten hat,
die Magiſterwürde erlangte und zum Prieſter
geweiht wurde. Kein Wunder daher, wenn ge=
rade
der alljährliche Martinstag am
10. November aus Anlaß des Geburtstages
Luthers das Gepräge einer der größten Feiern
der Lutherſtadt hat und einen ſtarken Fremden=

ſtrom nach Erfurt führt. Feſtgottesdienſte in den
bedeutenden Bettelordenskirchen der Barfüßer
und Prediger, Geſänge der Erfurter Lutherkur=
rende
mahnen an die Bedeutung des Tages. Be=
ſonders
aber in den Abendſtunden bieten ſich be=
achtliche
Anziehungspunkte, die dem Beſchauer
unvergeßliche Eindrücke vermitteln. Zehntauſende
von Kindern und Erwachſenen mit bunten Lam=
pions
umlagern das hochragende Maſſiv des ge=
waltigen
Wahrzeichens der Stadt Dom und
Severi. Bis hoch auf die prachtvolle Stufen=
anlage
und zu den Kavaten des Monuments in
magiſchem Licht türmen ſich dann die Maſſen der
Menſchen. Tauſende von Stimmen des feierlichen
Ein feſte Burg erhöhen den Zauber des Bildes,
das ſich durch die Straßen der Stadt bis zur
Kaufmannskirche am Anger bewegt. Eine nächt=
liche
Feier am Lutherdenkmal mit Anſprachen,
Glockenläuten der Kirchen, Poſaunenchören. Ge=
ſängen
der Lutherkurrende bildet den Höhepunkt
des Tages. Erfurt hat ſomit in ſeinem Martins=
tag
eine traditionelle Lutherfeier, die in ihrem
ſtrahlenden Lichterglanze eine Wirkung wie wohl
keine in einer anderen Stadt der Welt erzielt
und die für den Fremden Zeugnis ablegt von
der gewaltigen Bedeutung Erfurts als Luther=
ſtadt
.

Dreiſter Raubüberfall.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde
nach einer Meldung Berliner Blätter abends in
Pankow auf die Frau eines Großhändlers ver=
übt
, die gegen 21 Uhr mit zwei Angeſtellten das
Büro verlaſſen wollte. Dabei mußten ſie über
einen dunklen Hof gehen, wo ſich hinter Kiſten
und Gerümpel ein Räuber verſteckt gehalten
hatte, der nun mit vorgehaltenem Revolver über
die drei Perſonen herfiel. Er entriß der Frau
ihre Aktentaſche, in der ſich 2500 RM. in barem
Gelde und mehrere Schecks und Wechſel befanden.
Der Täter flüchtete dann mit ſeiner Beute auf
die Straße, wobei er auf ſeine Verfolger mehrere
ſcharfe Schüſſe abgab. Er entzog ſich ſeiner Feſt=
nahme
, indem er in die durch Hochwaſſer ſtark
angeſchwollene Panke ſprang und ſchwimmend
das andere Ufer erreichte. In der Dunkelheit
entkam er dann in den angrenzenden Straßen.
Das neue Reichsknappſchaftshaus in Berlin.
Wir brachten in der Nr. 295 am 25. Oktober
an dieſer Stelle ein Bild des neuen Knapp=
ſchaftshauſes
. In der Unterſchrift war geſagt,
daß der Entwurf von Bruno Taut ſtammt.
Wir werden erſucht, mitzuteilen, daß das falſch
iſt. Das Haus iſt nach dem Entwurf des Herrn
Architekten Max Taut erbaut.
Der likerariſche Robelpreis das
erſtemal an einen Amerikaner.

Sinclair Lewis,
der weltberühmte amerikaniſche Schriftſteller,
erhielt den diesjährigen Nobelpreis für Litera=
tur
. Lewis iſt der erſte Amerikaner, dem der
literariſche Nobelpreis verliehen wurde.

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Seite 12

Freitag, den 7. November 1930

*Europas Schiffskirchhof.
Frieslands Nachbarküſte. Weſtükland. Miniſter und Dorfſchulmeiſter. Die Kaiſerbüſte im jüliſchen
Schulhaus. Die verkannke Ankenne. Die 1600 Token einer Neujahrsnacht.

Von Kurt Siemers.

Sand, See und Stürme bedrohen im Herbſt Weſtjütlands
Küſte. Und nicht nur den ſchmalen Küſtenſaum, ſondern die
ganze grüne Weite der Landſchaft Hardſyſſel, die ſchwere Marſch,
das Land zwiſchen Haff und Nordſee. Dieſes Land lernt man,
wie ſeine Menſchen, erſt nach und nach kennen. Es iſt nicht die
berühmte Liebe auf den erſten Blick. Mancher wird niemals
hinter das Geheimnis dieſer ſpröden Schönheit kommen.
Nach und nach erſt entdeckt man in dieſer ſcheinbar reiz=
loſen
, grünbunten Ebene eine Seele, ſpürt man das verborgene
Leben in den Vielfältigkeiten der Farben und Linien.
Menſch und Landſchaft tragen frieſiſche Elemente in ſich;
ſtarr, ſchwer und großartig flach dehnt ſich das grüne Land hin=
ter
dem ſchmalen, blinkend weißen Saum der Dünen, und da=
hinter
orgelt im Herbſt das Meer in wuchtigſtem Fortiſſimo.
Ja, dieſe Küſte verleugnet die frieſiſche Nachbarſchaft nir=
gends
. Die Fiſcher und die Marſchbauern unterhalten ſich mit
einer Wortkargheit, die auch ein Weſenszug des Frieſen iſt.
Selbſt die Namen der Dörfer fallen hier durch ihre Einſilbig=
keit
auf: Skjern, Lem, Hee, Thim, Vemb, Bur, Vriſt...
Die ſchilfgedeckten Marſchhöfe, aus rotem Ziegelſtein mit
weißer Kante unter dem Dachfirſt ſauber abgeſetzt, bilden offene
Vierecke. Weiden und Aecker ſchmiegen ſich um die Bauernhöfe,
während hinter ihnen falgrün und weiß die Kette bewachſener
Dünen ſich in langen Wellenzügen gegen die See ſtemmt. Mit
großen Koſten für die Gemeinden werden hier die Schulen
unterhalten, und die Kinder der Bauern und Fiſcher kommen
auf Fahrrädern von weither zum Unterricht.
Das Waſſer durchdringt dieſe Land, reißt die Küſte aus=
einander
und ſchafft in immerwährendem Veränderungsdrang
Durchbrüche zum Meer. Der Ringköbing Fjord iſt faſt ein großer
Binnenſee mit einigen Inſeln in der Mitte. Nach Norden zu
ſtellt ein bachſchmaler Durchfluß die Verbindung mit dem viel
kleineren Stadil=Fjord her. Zwiſchen beide Gewäſſer drängt
ſich eine Halbinſel mit 2 Kirchen darauf. Wenn man dort vom
Turm herunterſieht, erblickt man ringsum Waſſer, Weideland
mit Schafen und lebendigen Windmühlen, mit rings im Sicht=
kreis
verſtreuten Marſchhöfen und der braunweißen Dünenwelt
des kleinen Badeortes Söndervig. Erde und Himmel ſcheinen
voll Waſſer geſogen wie in Holland. Aus allen Poren des
Landes ſcheint die Feuchtigkeit hervorzuquellen. Einſam ſtehen
in der Landſchaft die kleinen Kirchen, deren weißgekalkte Wände
in der Sonne die Augen blenden. Hier und da niedrige, ſehr
kleine Gehölze, hierzulande Plantagen genannt, die man müh=
ſelig
pflanzen und hegen muß, denn die Meerwinde wollen hier
keine Bäume aufkommen laſſen.
Aber ſonſt iſt die Landſchaft Hardſyſſel, eine fruchtbare
Gegend, wo Arbeit auch ihren Lohn findet. Seit uralten Zeiten
müſſen hier Menſchen gelebt haben. Die ſiebenhundert Hünen=
gräber
Hardſyſſels ſind noch Spuren jener wikingertrotzigen
Vergangenheit.
Auf der Halbinſel zwiſchen den beiden Fjorden lieſt man
auf dem Kirchſpielfriedhof merkwürdige, durchaus an die Ge=
pflogenheiten
der frieſiſchen Nachbarn erinnernde weibliche Vor=
namen
, Sörenſine oder Enevoldſine. Die alten Särge, die in

der romaniſchen Granitkirche ſtanden, ſind um 1840 von einem
offenbar ſehr praktiſch eingeſtellten Pfarrer an die Bauern
als Backtröge verkauft worden. Es war dauerhaftes Eichenholz,
und die Bauern waren ſpäter nicht zu bewegen, ſie wieder
herauszugeben.
An der Landſtraße bei Hee ein ſchlichtes Backſteinhaus.
Vorüberfahrend blicke ich durch die Scheiben. Wer iſt dieſer große
Mann zwiſchen bücherbedeckten Wänden? Ein Lehrer? Ein ein=
ſtiger
Schullehrer und Küſter, und ein Miniſter dazu. J. C.
Chriſtenſen, der einſtige Führer der Venſtre=Partei, hat lange
Jahre hindurch als allmächtiger Miniſter die Geſchicke Däne=
marks
geleitet. Hier, wo er einſt geſchulmeiſtert hat, lebt er
wieder auf der Scholle, und ſeine 6000 Bücher ſind ſeine 6000
Freunde aus der großen weiten Welt der Geiſter. Im einfachen
Schulmeiſterhaus ſind Könige und Miniſter zu Gaſt geweſen.
Im Garten ſteht, als kaiſerliches Geſchenk eine Büſte Wil=
helms
II., der den einſtigen däniſchen Miniſter auch mit zwei
deutſchen Orden ausgezeichnet hat.
Jedes kennt den einſtigen Staatsmann unter der Abkür=
zung
J. C. J.C. geht hier mit dem Eimer auf Fiſchfang aus,
J. C. kennt hierzulande jeden Eingeſeſſenen mir Vornamen,
und die Kleinbauernſchaft Weſtjütlands iſt ihm bedingungslos
ergeben. In unzähligen Anekdoten bezeugt man ihm ſeine
Volkstümlichkeit. Charakteriſtiſch für die verſchmitzte Einfalt des
Weſtjüten iſt folgende Begebenheit: J. C. traf eine alte Bauern=
frau
aus einem Nachbardorfe und fragte ſie bei dieſer Gelegen=
heit
auch nach dem Befinden des neuen Schulmeiſters.
Ach, der iſt ganz und gar um ſeinen geſunden Menſchen=
verſtand
gekommen, meinte die brave Alte nach einigem
Zögern. Der Schulmeiſter hat einen langen Stock auf ſein
Dach geſteckt (damit meinte ſie eine Antenne), und nun bildet er
ſich ein, er könnte dadurch hören, wenn ſie in Hamburg oder
London in einem Saale Muſik machen.

In den Dünen zwiſchen Fjord und Meer liegt das kleine
Seebad Söndervig. Hier findet man kein Badeleben nach deut=
ſchen
Begriffen. Réunion und täglichen Schwoof kennt man hier
nicht, wohl aber Erholung und Ausſpannung in guter bürger=
licher
Geſellſchaft.
Zwiſchen Haff und See fahren wir an Weiden und Dünen
vorbei. Auf Holmlands ſchmaler Landzunge graſt hinter Dünen
und Meer das Vieh von den Strandvogtshöfen. Strandgras
ſchüttelt ſich braun im Winde. Die ſchlanke Steinſäule des
Leuchtturms von Nörre Lynvig ſtrahlt aus 60 Meter Höhe ihr
Licht übers Meer. Wenn der Sturm ſie faßt, beginnt ſie leiſe
zu ſchwanken; aber der Wächter in ihrer Spitze weiß, daß ihre
Elaſtizität des Sturmes heulende Gewalt zu überwinden
vermag.
Bei Hvide Sande kommt das Auto nicht weiter. Eine
Kanalſchleuſe reguliert ſeit 1910 den Weg zwiſchen Fjord und
Meer. 1914 hat der däniſche Reichstag die Schließung des
Kanals beſchloſſen. Seitdem iſt er wieder verſandet, und von
den rieſigen Zementblöcken, die in das Waſſer und die rinnende,
weiche Flucht des Sandes hineingeſenkt worden ſind, flattern
ſcheue Wildenten auf, die mit klappernden Flügeln über den
Fjord flüchten.

Diſteln und Dornen wuchern kümmerlich auf
Dünenboden. Im Winter liegt die weiße Dünenei
eine erſtorbene Welt da. Deutſche Seeleute, die im
vor den weittragenden engliſchen Schiffsgeſchütze=
Strand laufen mußten, wußten anfangs überhau=
welchem
Teil unſeres Planeten ſie Land geweru
Waſſer, Nebel und froſtklirrende Sandhügel: war g.
noch Europa? Man fand nach langem Irren einn
hof, wo eine mitleidige Bäuerin Kaffee kochte, gu.
Kaffee, der die erſtarrten Männer durchwärmte.
Jütlands Nordweſtküſte iſt ein rieſiger Schiff.
einiger Entfernung vom feſten Lande ziehen ſi,
Sandbänke längs der Küſte hin. Wehe dem S
nahe gegen die Ufer treibt! Bei Sturm und W:
ein Schiff leicht über das erſte Riff hinweg, un:
meiſt ohne Rettung verloren. Im vereiſten Taunr
die Mannſchaft oft angeſichts der Rettungsyn:,
Tiefe...
Manches tüchtige Schiff iſt an dieſer gefährlichen
geworden. Wenn dieſe Wracks nicht abgeſchlep:n
verſchlicken ſie langſam wie rieſige aufgetriebene
und ihre Spanten liegen noch lange wie die Rit=
weltlichen
Tieres im flachen Waſſer, bis allgen
darüber hinſpült.
Am Weihnachtsabend des Jahres 1811 ſind
liſche Linienſchiffe auf Grund geraten, und 160c
Land getrieben. Statt fröhlicher Chriſtmette nu
trauriges Maſſenbegräbnis in den ſtarren Dünen
den. Heute noch zeigt man den Totenberg in dn
die 1600 Toten jener Weihnachtsnacht in den
rinnenden Sand gebettet werden mußten".

Geſchäftliches.
Kraftnahrung, die den Kindern ſchmeckt.
Das Eſſen muß ſchmecken, wenn es bekommen ſoln
hat ſich allgemein durchgeſetzt und gilt ganz beſonders
rung des Kindes. Auch die Aerzte ſtehen heute auf S.
daß man den Kindern das geben ſoll, was ſie gern eſſert
Mutter muß die Koſt ſo zuſammenſtellen, daß ſie den S=t
det und trotzdem das Höchſtmaß von Nährwert enthält.
Augenmerk ſollte ſie dabei auf die Wahl eines leicht ver.
ſchmeckenden Fettes legen.
Heutzutage iſt es erfreulicherweiſe nicht ſchwer, eimg
zu finden. Um nur ein ſehr bekanntes zu erwähnen
Rama im Blauband.
Bekanntlich beſteht Rama im Blauband aus de-
reinſten
Zutaten und iſt durch den gewaltigen Umſatz=
wohlſchmeckend
zu haben. Ein ſolches Fett iſt das rich
heit und Wachstum der Kinder, denn es gibt der Nakzu
Wohlgeſchmack.

Fälle von ſpinaler Kinderlähmung erregen in
teilen große Beunruhigung. Es iſt mit ziemlicher
geſtellt worden, daß die Erreger dieſer unheimliche
Naſen= und Rachenſchleim enthalten ſind und zwa=
kranken
, ſondern oft auch bei geſunden Perſonen.
jeder, auch wenn er nicht krank iſt, die Mundhöhle niſ
ſamen antiſeptiſchen Mundwaſſer desinfizieren, un
eine Erkrankung zu ſichern. Ein für dieſen Z=
wirklich
antiſeptiſches Mundwaſſer iſt das bekannu

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Fi
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: K
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schtußdienſt: And=e
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Her
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wil
Druck und Verlag. L.C. Wittich ſämtlich in Darmfrdo
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Die heutige Nummer hat 20 Gei

Haze

nR

Mendennt dendnsatz
Ab

Mit O geht es ganz leicht in halber M
Bequem und ohne große Mühe laf
ſich mit O Fett, Saucen= oder Schm.)
ränder abwaſchen und abſpülen; Gsi
im Augenblick Glanz und Friſche. N0
ein Schmutzteilchen, nur Funkeln u
Leuchten bleibt zurück. O iſt vollkommt
in der Wirkung und ſucht ſeinesgleick

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Farben

itta
Ha

Seite 13

Liſſabon und den Azoren beſetzt, entſchieden. Der
deutſche Geſchäftsträger habe in einer Be=
ſprechung
mit dem Handelsminiſter darauf hin=
gewieſen
, daß die vom Do. X beförderte Poſt
nur Intereſſe für Briefmarkenſammler habe.
Nach der Meldung ſei mit einer ſchließlichen Ge=
nehmigung
der Landung des Do. K auf den
Azoren zu rechnen.
England bauf gleichfalls ein
Rieſenflugbook.
London. Der bevorſtehende Beſuch des
deutſchen Flugſchiffes Do. K in den Gewäſſern
von Southampton erregt in England auch aus
dem Grunde lebhaftes Intereſſe, weil ſich gegen=
wärtig
in Southampton ein großes britiſches
Flugboot im Bau befindet. Das Boot wird aus
Stahl gebaut, die Hülle unter der Waſſerlinie iſt
aus roſtfreiem Stahl. Es wird mit fünf Rolls=
Royce=Motoren betrieben werden, von denen
jeder 900 Pferdeſtärken entwickelt. Im Innern
des Flugbootes werden ſich Schlafkojen für 50
Paſſagiere befinden. Es wird erwartet, daß das
Boot bei kurzen Flügen eine weit größere An=
zahl
Paſſagiere mitnehmen kann. Den Berech=
nungen
nach ſoll das neue Boot imſtande ſein,
ohne Zwiſchenlandung von England nach Malta
mit einer Stundengeſchwindigkeit von 192 Kilo=
metern
zu fliegen, wodurch die bisher beſtehende
Notwendigkeit von Zwiſchenlandungen der im
Reichsverkehr befindlichen britiſchen Flugzeuge
auf fremdländiſchem Boden beſeitigt werde.
D. 2000 in Madrid.
Madrid. Der ſpaniſche König beſichtigte
am Donnerstag das Junkersflugzeug D. 2000"
Dieſes vollführte zuſammen mit ſpaniſchen Mili=
tärflugzeugen
Flugübungen. Die ſpaniſche Preſſe
bezeichnet das deutſche Flugzeug in ausführlichen
Artikeln als techniſches Wunderwerk.

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Hier sind unsere Beweise:

BetteWäsche

Tisch-Wäsche

Damen-Wasche

ier eine ſchwere
verks Kakafkrophe.
Bergleuke kok.

New York, 6. November.

Id im Staate Ohio ereignete
ſuäts geſtern kurz meldeten, eine
iskataſtrophe.

üicksſtätte bei Millfield ſpielen
Crubeneinfahrt herzzerreißende
ußende von Angehörigen und
ngen die verzweifelten Bemühun=
m
=Eolonnen, da, wie die Direktion
gamt etwa 160 Bergleute einge=
i
Bergungsmannſchaften müſſen
werden, da die Hitze im bren=
tmerträglich
iſt. Die Hoffnung,
lebend bergen zu können, iſt

ſichen bei Millfield geborgen.
inn dem Bergwerk der Sunday
ueE ſchaft bei Millfield 75 Leichen
hei und ſieben Leichen von Be=
zilrhaft
geborgen worden. Es be=
ſung
mehr, die Rettung von wei=
loſſenen
Bergarbeitern durchzu=
eum
Toten befindet ſich auch der
te: Geſellſchaft und der Chef=
fest
noch nicht feſt, worauf das
ſitfehren iſt. Man nimmt an, daß
ſishlagwetterexploſion handelt.
F chat man nunmehr jede Hoff=
die
noch in dem Bergwerk ein=
igleute
lebend zu bergen. Die
Twten dürfte 165 betragen. Nach
yc ugenzeugen war die Exploſion
were Loren wie Pappſchachteln",
ſtourden. Das Unglück iſt das

Freitag, den 7. November 1930

ſchwerſte, das ſich ſeit 100 Jahren im Staate
Ohio ereignet hat.
Es beſtätigt ſich, daß bei der Grubenkata=
ſtrophe
von Athens (Ohio) ſämtliche eingeſchloſ=
ſenen
Bergleute ums Leben gekommen ſind. Die
Hilfsmannſchaften berichten, daß ſie keinen Ueber=
lebenden
angetroffen hätten. Die Leichen lägen
überall in den Stollen umher, und ihre Stel=
lungen
zeigten häufig, daß die Opfer verzwei=
felte
Anſtrengungen gemacht haben, dem Er=
ſtickungstod
zu entgehen. Bisher konnten die
Leichen von 75 Bergleuten und 17 Grubenbeam=
ten
geborgen werden.
26 Bergleute in Millfield dem Tode entronnen.
Millfield (Ohio). Obwohl das Rettungs=
werk
in Millfield durch Gaſe ſtark behindert
wird, gelang es doch, 26 Bergleute lebend zu
bergen. 20 von ihnen befanden ſich ſchon in
einem ſo bedenklichen Zuſtande, daß ſie zunächſt
in dem Bergwerk zurückgelaſſen werden mußten.
Die übrigen ſechs wurden dem Krankenhaus zu=
geführt
. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen er=
eigneten
ſich mindeſtens zwei Exploſionen.
Tribüneneinſturz bei einer Siegesfeier
in Italien.
Rom. Wie aus Genua gemeldet wird, hat
ſich am Jahrestag des italieniſchen Sieges im
Weltkrieg in Cumarzo ein Unglück ereignet, bei
dem 65 Perſonen verletzt wurden, davon 50 ſehr
ſchwer. Anläßlich der Einweihung eines neuen
Schulgebäudes war für die amtlichen Gäſte eine
Tribüne errichtet worden, auf der etwa 250 Per=
ſonen
Platz genommen hatten. Während ein
Geiſtlicher im Anſchluß an die Enthüllung eines
Gefallenen=Denkmals das neue Gebäude weihte,
brach die Tribüne plötzlich ein und etwa hundert
Perſonen ſtürzten aus fünf Meter Höhe zu Bo=
den
. Zwei Knaben wurden die Beine abgeriſſen.
Verletzt wurden u. a. der Regierungsbürger=
meiſter
und der Ortsgeiſtliche.

Großes Inkereſſe für den Flug von
00. I in England und Frankreich.
Paris. Der Start von Do. K zu ſeinem
Etappenflug nach Amerika hat in Frankreich
reges Intereſſe gefunden. Sämtliche Blätter
bringen Einzelheiten über den Bau des Flug=
ſchiffes
ſowie Abbildungen von Do. K und
ſeiner Führung. In Le Havre, wo das Flugſchiff
in der nächſten Woche erwartet wird, ſind alle
Vorbereitungen für den Empfang getroffen.
London. Das außerordentlich große Inter=
eſſe
, das ganz England am Fluge des Do. K‟
nimmt, ſpiegelt ſich in den ausführlichen Preſſe=
berichten
wider. In allen Zeitungen findet man
Schilderungen über Einzelheiten des Flugſchiffes
bis zu dem Glückshufeiſen, das Kapitän Chriſti=
anſen
im Krieg an der Weſtfront gefunden hat
und das er auf allen Flügen mit ſich führen ſoll.
Amſterdam. Der Marineflughafen Schel=
lingwouden
, in dem das Dornierflugſchiff Do.
K feſtgemacht hat, war bis in die ſpäten Abend=
ſtunden
des Mittwoch das Ziel von tauſenden
Schauluſtigen, die, wie von bisherigen Veran=
ſtaltungen
gewöhnt, meiſt mit dem Rade aus
Amſterdem dem etwa eine Stunde außerhalb des
Weichbildes der Stadt gelegenen Flughafen zu=
eilten
. Das impoſante Flugſchiff bietet mit
ſeinen weithin leuchtenden Lichtern einen er=
höhten
Reiz für den Beſchauer.
Ein Einſpruch gegen die Poſtbeförderung
der Do. K nach den Azoren.
Paris. Nach einer Meldung des New York
Herald aus Madrid wird im Laufe des heutigen
Tages vom portugieſiſchen Luftrat über einen
Einſpruch der franzöſiſch=portugieſiſchen Luftpoſt=
geſellſchaft
, die das Flugpoſtmonopol zwiſchen

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[ ][  ][ ]

Freitag, den 7. November 1930

ähnlichen Platz aus wie dem meinen. Als ich
hellen Lichtſchein in den Augen hatte, merkte ich, do
gel gar nicht ſo dunkel war. Die Nacht war
und kein Sternenſchimmer kam durch das dichte

Pahang baumeln laſſen und hatte einem neuen Laut gelauſcht.
In häufigen Zwiſchenräumen, und zwar jedesmal eine halbe
Stunde lang, erſcholl er laut im Dickicht. Er hörte ſich faſt ſo
an wie der des großen grauen Argusfafans, doch lag ein frem=
der
Tonfall darin, der mich ſogleich aufhorchen ließ. Ich merkte
endlich, daß es der Abendruf des malaiiſchen Arguspfaus war.
Obwohl ich beide Arten nie am ſelben Abend ſchreien hörte,
war der Unterſchied doch ſehr ausgeprägt. Es lag ein gedämpf=
ter
Schall im Ruf des Arguspfaues, den der Schrei des andern
nicht aufwies; er klang wohl ebenſo laut, hatte aber nicht das
Gellende, das die Töne des Argusfaſans durch Farn und Bam=
bus
, über Schluchten und Dſchungelhänge in weite Fernen
trägt. Er war wohllautender, weniger ſchrill.
Ohne mich durch das Brüllen der Tiger und ſchwarzen
Panther ſtören zu laſſen, kroch ich mitten in der Nacht durch
das Dſchungel; der feuchte Nebel ſtieg in dichten Schwaden aus
dem dampfenden Boden ringsum empor; geiſterhaft ragten
die weißen Stämme der Dſchungelbäume auf. Ich ſetzte meinen
Kurs mit Hilfe von Kompaß und abgebrochenen Lianen auf das
gelegentliche wilde Geſchrei des Vogels. Endlich ſchien ich heran=
zukommen
. Immer näher klang der Ruf; faſt ſchien es, als
ſchritte der Vogel auf mich zu. Dann zeigte mir meine elektriſche
Taſchenlampe ein undurchdringliches Gewirr von Rotang und
Dornenpalmen eine Wirrnis von unzähligen Widerhaken.
Sogar bei hellichtem Tage konnte man nicht hindurchgelangen,
ohne ſich mühſam Schritt für Schritt einen Weg auszuhauen.
Hier wartete ich alſo, am Fuß einer hohen Bambusgruppe
niedergekauert, das Licht abgeblendet, und nahm wie noch nie
zuvor mit allen Sinnen das Geheimnisvolle eines nächtlichen
Tropendſchungels in mich auf. 400 Meter entfernt, ließ der
prächtige Vogel ab und zu ſeinen Ruf erſchallen, wohl von einem

mir. Aber tauſend Geſtalten von Zweig und Be
ſchwach mit dem ſtetigen, trüben, blaugrünen
fauligen Holzes.
Irgendein kleines Tier huſchte windwärts
über, witterte und flüchtete Hals über Kopf.
Fledermaus oder eines andern fliegenden Geſn
in der Nähe, während immer noch der ſchallende:
pfaues erklang und meine Hilfloſigkeit verhöhnr
würmchen konnte durch Dickicht und Dornen m
Stelle vordringen, wo der Vogel ſtand; jedes 17
Nachttier konnte geräuſchlos über dürre Bamz
ſchleichen, bis ſeine Augen die geſchwellte Kebw
Faſanen erkannten: und da ſtand ich nun mit
tenden elektriſchen Licht, mit dem ſchärfſten der
in allen Pfadfinderſchlichen der Wilden bewc
menſchlicher Denkfähigkeit begabt; doch hatte iche
Geräuſch machten, und Kleider, die ſich an jes
fingen ein ſchöner Hohn auf den Herrn der S
Wieder rief der Vogel, und ich deutete ſein=
Geſetz des Ausgleiches! Ich war ohnmächtig, il
ich war tatſächlich nur ein Stümper in den 20
tümlichen Dſchungelbewohner; und doch fühlte
geſichts der Geheimniſſe des nächtlichen Leben;
das Herz bei dem wilden Ruf nicht aus dem
Raubtieres oder in dem jähen Schrecken der kleim
bewohner, ſondern in menſcheneigenem Wiſſensa=
an
dem Spiel der Phantaſie, die allein die D.

Von William Beebe.
Von William Beebe iſt bei F. A. Brockhaus, Leipzig, ein
neues Buch erſchienen: Im Dſchungel der Faſanen (mit 51 Ab=
bildungen
. Geheftet Mk. 7., Leinen Mk. 9.). In den Dſchun=
geln
des Himalaja und Borneos hauſen die farbenſchönſten Vögel
der Erde, Silberfaſanen, Glanzfaſanen, Pfauenfaſanen und der
Argus=Pfau. Der kühne Forſcher, der ſich übrigens kürzlich in
einer beſonders konſtruierten Taucherglocke 443 Meter eine
bisher nie erreichte Zahl tief in das Meer ſenken ließ und
deshalb in letzter Zeit ſoviel genannt wurde, beſteht auf der
Faſanenjagd die gefährlichſten Abenteuer. Manches Mal kreuzen
Elefanten unheildrohend ſeinen Weg; mordgierige Tiger und
beuteluſtige Panther umſchleichen oft ſeinen Liegeplatz. Oft muß
ſich der Forſcher durch grauſames Rotangdorngeſtrüpp quälen, in
dem unzählige Blutegel lauern. Und die Menſchen tun ihr Beſtes,
den Tieren des Dſchungels in großer und kleiner Qual den Rang
abzulaufen. Herrlich iſt es zu leſen, mit welcher unerſättlichen
Gier nach Tieren Beebe einen ganzen Tierpark mit durch die
Dſchungeln ſchleppt. Dabei helfen ihm ſeine Dajaks, Angehörige
eines borneaniſchen Kopfjägerſtammes. Als der Wildeſte unter
ihnen. Diorak, eines Tages von einer Spritztour zurückkehrt,
baumeln ihm 8 noch bluti Köpfe um den Gürtel. Vogel= und
Käferkundige mögen das Buch William Beebes aus gelehrten In=
tereſſen
leſen, aber das breite deutſche Publikum ſoll endlich ein=
mal
wiſſen, daß es vor dieſer Wiſſenſchaft keine Angſt zu haben
braucht, daß ihm hier ein Dichter und Pfadfinder geſchenkt wird,
den es leſen ſoll. Nachſtehend laſſen wir Beebe ſelbſt über ein
Erlebnis berichten.
Zwei Nächte ſchon hatte ich meine Hängematte von den
Rieſengräſern neben einem der winzigen Nebenflüſſe des

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[ ][  ][ ]

Freitag, den 7. November 1930

Seite 15

Oporl Shet und Tatnien.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
er Spork des Sonnkags.

de bringt diesmal wieder ein ſtattliches Sport= Pro=
urx
bei den Freiluftveranſtaltungen, auch in den Sport=
ieb ſehr rege und aus der Fülle der Ereigniſſe ragen
gtrngen von beachtenswertem Format heraus.
Fußball.

rſ der 9. November ganz für die Verbandsſpiele reſer=
ar
, ſind ſie auch intereſſant genug, denn bei den ſüd=
ynktekämpfen
geht es jetzt mit Macht den Ent=
egen. Der Sonntag bringt im einzelnen die folgenden
ſhayern: 1. FC. Nürnberg ASV. Nürnberg, Sp.. Fürth, FV. 04 Würzburg FC. Bayreuth; Süd=
zien
1860 Ingolſtadt=Ringſee, Wacker München
vert, Jahn Regensburg Bayern München, Schwaben
2sV. München; Württemberg: Germania Brötzin=
Fſenhauſen, FC. Birkenfeld Union Böckingen, Stutt=
WfB. Stuttgart; Baden: SpVg. Schramberg FC.
göUlingen Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV. FV.
ſniäburg VfB. Karlsruhe; Gruppe Rhein: Sp. VfR. Mannheim. Mannheim 08 Phönix Lud=
NTeckarau FG. Kirchheim, SpVg. Sandhofen SV.
ſt)ve Saar: Sportfreunde Saarbrücken FV. Saar=
ſirnaſens
VfR. Pirmaſens, Boruſſia Neunkirchen
auppe Main: FC. 93 Hanau Eintracht Frankfurt,
Kickers Offenbach, Germania Bieber Rot=Weiß
03 Fechenheim Union Niederrad; Gruppe Heſ=
Worms SV. Wiesbaden, VfL. Neu=Iſenburg .
as. Viktoria Urberach FSV. 05 Mainz. SV. 98
FFC. Langen.
Hockey.
hhichm, zum Teil ſogar recht intereſſanten Privatſpiele des
ier hinter das Hauptereignis, den Länderkampf
Dänemark in Roſtock, zurück. Es iſt der dritte
der Deutſche Hockey=Bund gegen die Dänen führt.
ſupi im Oktober 1928 wurde von Deutſchland 5:2 gewon=
ſhrsweiten
Spiel, 1929, wurde von unſerer Elf überlegen
ſin die beſſere Klaſſe des deutſchen Hockeys demonſtriert.
Dänen im Hockey eine aufwärtszeigende Linie haben,
widch hoffen, daß auch das dritte Spiel einen deutſchen
Fi deutſche Elf ſpielt in der folgenden, recht guten Auf=
ſy
=Perlin; Ueberle=Uhlenhorſt, Zander=Berlin: Peter=
*1 Haag=Frankfurt, Hardeland=Hannover; Mehlitz, Mül=
S Scherbartb (alle Berlin), Wollner=Leipzig.
Rugby.
iweröxere Rugby=Repräſentativkampf der neuen Saiſon führt
n Sonntag die Mannſchaften von Nord= und Süd=
)xuſammen. Die traditionsreiche Nord=Süd=Begegnung,
al wieder ſtarke Einheiten zuſammenbringt, hat noch im=
Wntereſſe.
Hanbball.
ßrall, ſo ſetzt ſich auch im Handball das Programm des
ſus Verbandsſpielen zuſammen. Im Bezirk
ser, Abteilung A: Eintracht Frankfurt Rot=
encadt
: Rot=Weiß Frankfurt VfR. Schwanheim;
ffart SV. 98 Darmſtadt: Abteilung B: Wor=
Pol. SV. Wiesbaden; Hakoah Wiesbaden Poſt=SV.
ſeinannia Worms Pol. Worms; FSV. 05 Mainz

Schwimmen.
Fetzte ſüddeutſche Hallen=Veranſtaltungen ziehen im
Aufmerkſamkeit auf ſich: Das Damen= Schwimm=
wen
und das Verbandsoffene Schwimmfeſt von Nikar
Tennis.
t=Tenniskampf führt in Hamburg die Mannſchaften von
mAremen zuſammen.
Boxſport.
ynnkt der Berufsboxkämpfe, die am Sonntag in der
wettfalenhalle durchgeführt werden, ſteht der Schwer=
zwiſchen
Schönrath und Hein Müller. Für
t=zwar nicht der Meiſtertitel, aber doch ſein Ruf als
Sugewichtsmeiſter auf dem Spiel. Die Frage, wer von
ſven der Beſſere iſt, intereſſiert ſtark. Eine deutſche
ſwaft geht in Oslo und Stockholm an den Start.
Pferdeſport.
Galopprennſaiſon neigt ſich jetzt allmählich ihrem Ab=
Soonntag gibt es noch einmal Rennen in Strausberg und
uſche Reiter ſind bei den Reitturnieren in New York und

A. Darmftadt 1898 3.C. Langen.
der iſt die Abſtiegsfrage keineswegs geklärt. Obwohl die
hdnei Punkten aus 3 unentſchiedenen Spielen den letzten
hnmehmen, iſt eine Verbeſſerung des Tabellenſtandes durch=
MAre Niederlage des Tabellenvorletzten, des FC. Langen,
alsten Sonntags auf eigenem Platz gegen Alemannia
hie Eilte Punktdifferenz von drei Punkten zwiſchen den bei=
Mykirtern beſtehen laſſen. In dem für nächſten Sonntag
1Sopiel haben die 98er die beſte Gelegenheit, den Punkt=
T5zu reduzieren. Gelingt den 98ern in dieſem Kampfe
hilenletzten ein Sieg, dann beträgt der Vorſprung des
Au;, noch einen Punkt; damit wäre die Abſtiegsfrage wie=
fen
. Man ſieht alſo, um was es in dem bevorſtehenden
* eie Einheimiſchen den Vorteil des eigenen Platzes ge=
WAoch einmal iſt Gelegenheit gegeben, die Abſtiegsgefahr
eei Punkteinbuße allerdings würde jede Hoffnung der Ein=
Vserbeſſerung des Tabellenſtandes zerſtören.
aieen das Vorſpiel in Langen nur ganz knapp (2:1) ver=
Ehm alſo durchaus Ausſicht, im bevorſtehenden Spiel den
landen. Man würde aber die Kampfkraft und das Kön=
deis
gewaltig unterſchätzen, wenn man annehmen würde,
oie Gäſte mit Ausſicht auf den Enderfolg den Kampf
Kugen. Auch in der vergangenen Saifon haben die Man=
Aungen in Darmſtadt ein Remis erzielen können. Wir
e Darmſtädtern nur dann die beſſeren Siegesausſichten
eun wirklich mit vorbildlichem Eifer der Erfolg angeſtrebt
Eoruitung des Spieles wird die 98er veranlaſſen, alle Kräfte
Im den erſten Sieg der Verbandsſpielſerie zu buchen.
Tſeginnt um 2,30 Uhr. Um 12.30 Uhr treten die beider=
Tatzmannſchaften gegeneinander /an, während 3. und 4.
cle auf dem Rot=Weiß=Platze, bzw. in Eſchollbrücken,
Sportverein 1898 (Jugend).
I. Schüler in Pfungſtadt; Abfahrt mit Auto 9,15 Uhr
ſugd. 1. Jgd. Münſter, hier, 10 Uhr; 3. Jgd. 1. Jgd.
wrt, Abfahrt 7,45 Uhr; 4. Jgd. 2. Jgd. Wixhauſen,
FB. Schüler ſpielfrei.
De M 03 Pfungkadt 5. C. Union Darmſtadt.
Uuetten Verbandsſpiel in der Vorrunde begibt ſich die
ar des F.C. Union am kommenden Sonntag nach
Giner alten Ueberlieferung nach, haben die Pfung=
letzten
Jahren noch nie gegen die Beſſunger ge=
A in den letzten Verbandsſpielen unterlagen die Ger=
wart
auf eigenem Platz. Trotz der Siege über Münſter,
M2 Polizei bleibt es dahingeſtellt, ob die Pfungſtädter
genug ſind, die zwar am Sonntag erſatzgeſchwäch=

zu beſiegen, um dieſe alte Tradition einmal zu
Porausſicht nach müſſen die Beſſunger am Sonntag
Deröichten (Popp Noller, Aßmuth 1. und Mehring).
muß es auch dieſes Jahr gelingen, den Sieg aus
MZunehmen. Hoffen wir noch zum Schluß auf einen
eiſchen. Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen die gleiche

Der Spielbetrieb am 9. November 1930.
Der Spielbetrieb in der Starkenburger Kreisliga zeigt deutlich,
daß es dem Halbzeit=Ende entgegen geht. Sprendlingen und Neu= Iſen=
burg
haben bereits ihre elf Spiele der erſten Runde hinter ſich und
müſſen nun warten, inwieweit die anderen Teilnehmer nun noch an ſie
herankommen oder ſie gar überholen können. Morgen beenden Wall=
dorf
, Egelsbach, Münſter und Mörfelden die Vorrunde, und nur noch
zwei Sonntage mit Nachtragsſpielen ſtehen dann aus. Das ſonntägliche
Programm weiſt nur die folgenden vier Spiele aus:
Viktoria Walldorf FC. 03 Egelsbach; Sportverein Münſter
Sportverein Mörfelden; Germania 03 Pfungſtadt Union Darm=
ſtadt
; Viktoria Griesheim Sportvgg. 04 Arheilgen.
In Walldorf müßte der Spitzenreiter zu einem klaren Sieg kom=
men
und damit ſeine Poſition weiter befeſtigen. Das Münſterer Tref=
fen
bietet ebenfalls den Einheimiſchen die beſſeren Chancen, doch wür=
den
wir uns nicht wundern, wenn ſich Mörfelden doch einen Punkt holt;
der Spielausgang wird jedenfalls ſehr knapp ſein. Die beiden anderen
Treffen dürften aber weit intereſſanter werden wie die vorgenannten.
Schon das Spiel Pfungſtadt Union Darmſtadt hat ſeine Reize wegen
der alten Rivalität zwiſchen beiden Teams. Die Beſſunger gewannen in
den letzten zwei Jahren feweils mit einem Tor Differenz. Diesmal ſieht
es aber doch aus, als ob die Pfungſtädter den Spieß umkehren würden,
zumal die Darmſtädter kaum mit ſtärkſter Beſetzung antreten dürften.
Das Griesheimer Spiel ſteht noch mehr im Zeichen der Nachbar= Riva=
lität
. Man darf geſpannt ſein, ob ſich die noch am Tabellen=Ende liegen=
den
Arheilger von dieſem Platz wegſchaffen können. Wir halten hier
ein Unentſchieden für möglich. Im übrigen iſt noch nachzutragen, daß
Griesheim am letzten Sonntag in Mörfelden nicht 1:2, ſondern 0:2
unterlag.
In der A= und B=Klaſſe hatte die Gruppe Dreieich
am Sonntag einen Ruhetag. Aus der Gruppe Odenwald wurde
nur das Ergebnis Ober=Ramſtadt Noßdorf 2:3 (2:0) gemeldet; das
Spiel Höchſt Michelſtadt ſcheint den Platzverhältniſſen zum Opfer ge=
fallen
zu ſein. Nur die Gruppe Bergſtraße=Ried führte ihre
Spiele alle durch und meldet folgende Reſultate: Rot=Weiß=VfR. Darm=
ſtadt
SV. Weiterſtadt 2:0; Chattia Wolfskehlen Eintracht Darm=
ſtadt
6:4; Reichsbahn Darmſtadt SV. Groß=Gerau 4:1; FSV. See=
heim
Olympia Hahn 1:3; Germania Leeheim SV. Geinsheim 0:2.
Eine genaue Tabelle dieſer Gruppe kann erſt bei Halbzeit=Abſchluß ge=
geben
werden, da ja hier A= und B=Klaſſe zuſammen ſpielen. In der
Meiſterſchaftskonkurrenz der A=Klaſſe unter ſich haben wir zurzeit fol=
gende
Spitzengruppe: Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt: 7 Spiele (11 Punkte),
Germania Eberſtadt: 4 Spiele (7 Punkte), Chattia Wolfskehlen: 4
Spiele (7 Punkte), SV. Groß=Gerau: 6 Spiele (6 Punkte). Die anderen
Vereine kommen ernſtlich für die Meiſterſchaft nicht in Frage.
A= und B=Klaſſe am kommenden Sonntag.
Gruppe Bergſtraße=Ried: SV. Geinsheim Boruſſia
Dornheim; Chattia Wolfskehlen SV. Weiterſtadt; Germania Eſcholl=
brücken
Reichsbahn Darmſtadt; Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt Olym=
pia
Hahn (11 Uhr); SV. Groß=Gerau Germania Eberſtadt; FSV.
Seeheim Germania Leeheim.
Gruppe Dreieich: Sportklub Dietzenbach Union Wix=
hauſen
; TV. Neu=Iſenburg FC. 02 Dreieichenhain; Sportgemeinde
Sprendlingen T.u. SV. Meſſel; SV. Erzhauſen FV. Epperts=
hauſen
.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf VfR. Beerfelden; Ger=
mania
Dieburg FSV. Groß=Zimmern; VfR. Erbach Sportverein
Höchſt.
B=Klaſſe Odenwald: SV. Roßdorf 2. Spiel=Vgg. Groß=
Umſtadt; Vorwärts Klein=Zimmern Viktoria Schaafheim; Viktoria
Kleeſtadt SV. Münſter 3.

* Kreisliga Südheſſen.

dar

Der zweitletzte Spielſonntag der Vorrunde kann evtl. wieder
recht ſenſationelle Ergebniſſe hervorbringen. V.f.L. Lampertheim
und Olympia Worms ſind ſpielfrei; die Paarungen ſind:
Olympia Lorſch-Vikt. Neuhauſen, Norm. PfiffligheimSpv.
Hochheim, Conc. GernsheimStarkb. Heppenheim, F.V. Biblis,
Spv. Horchheim, V.f.R. BürſtadtOlympia Lampertheim.
Für den mit Platzſperre belegten Tabellenletzten kommt die
Sperre diesmal nicht in Frage. Er müßte ohnehin nach Lorſch
und wird den Tabellenführer wohl kaum ernſtlich gefährden kön=
nen
, es ſei denn, daß die gute Leiſtung des Neulings in Lampert=
heim
neuerdings verdoppelt werden könnte. Die Begegnung in
Pfiffligheim wird vorausſichtlich hart werden; ein knapper Sieg
der Einheimiſchen liegt am nächſten. Wiederum hat Gernsheim
Chance, zu zwei wichtigen Punkten zu kommen! Mit etwas Glück
könnte das wohl auch gelingen. Immerhin, die Bergſträßer ſind
ſehr ſpielſtark und wollen überwunden ſein, ehe ſie die Waffen
ſtrecken. Die Bibliſer haben die Schlappe des letzten Sonntags
etwas im Magen liegen. Sie werden vielleicht mit einem neu
friſierten. Sturm auf den Plan treten kaum anzunehmen iſt,
daß Horchheim auch nur zu einem Punkt kommt. Eine Art Lokal=
derby
iſt das Treffen in Bürſtadt. Lampertheim wird ſich gewal=
tig
anzuſtrengen haben, um nicht, ähnlich wie die Riedleute am
letzten Sonntag, unter die Räder zu kommen.
A=Klaſſe, Gau Ried.
Sehr bedeutungsvoll ſind diesmal einzelne Spiele. Zwingen=
berg
und Groß=Rohrheim ſind ſpielfrei. Es treffen ſich: Hofheim
Auerbach, Biebesheim Klein=Hauſen, Hüttenfeld Bürſtadt
(priv.), Bensheim-Bobſtadt.
Der Tabellenführer wird ſich ſehr wahrſcheinlich nur mit
einem glatten Siege zufrieden geben. Klein=Hauſen hat in Bie=
besheim
ſo wenig zu erhoffen, wie am letzten Sonntag in Auer=
bach
. Wer in Hüttenfeld gewinnt, iſt weniger von Belang, dafür
iſt das Treffen in Bensheim von ausſchlaggebender Bedeutung.
Bobſtadt iſt ſpielſtark! Trotzdem iſt normalerweiſe nicht anzu=
nehmen
, daß der alljährliche Meiſterſchaftsanwärter Bensheim in
dieſer Sache auch nur einen Punkt abgibt.
Kraftſpork.
Darmſtadt 1910Einigkeit 05 Damm.
Als nächſten Gegner zum Kampf um die Punkte empfangen
die einheimiſchen Oberligiſten morgen Samstag, den 8. Novem=
ber
, abends 7.30 Uhr, in der Turnhalle. Soderſtr. 30, die Ringer=
mannſchaft
des Sportklubs Einigkeit 05 Aſchaffenburg=Damm.
Den hieſigen Kraftſportanhängern dürfte die Dammer Kampf=
ſtaffel
gut in Erinnerung ſein, denn gerade ſie war es, die den
Darmſtädtern, beide noch der Kreisliga angehörend, manch heißes
Treffen lieferte. In der vorjährigen Saiſon konnten ſie ſich nun
den Bezirksmeiſtertitel und hiermit den Aufſtieg in die Oberliga
erkämpfen. Eine beſondere Gaſtrolle haben ſie bis jetzt in dieſer
Klaſſe noch nicht geſpielt. Allerdings muß zu ihren Gunſten be=
rückſichtigt
werden, daß ſie bisher immer mit den Meiſterſchafts=
aſpiranten
gepaart waren. Aber auch den Einheimiſchen iſt es
in dieſer Hinſicht, nicht viel beſſer gegangen. Die beiderſeitige
Kampfſtärke dürfte infolgedeſſen, als gleichwertig zu bezeichnen
ſein. Kämpft jedoch Kraftſportvereinsmannſchaft mit demſelben
Elan wie am vergangenen Sonntage, dann ſollten ihr Sieg und
Punkte gewiß ſein.
PolizeiMainz=Hellas (Liga), PolizeiRoßdorf (4=Klaſſe).
Die erſten Verbandskämpfe auf eigener Matte in dieſem Jahr
finden nun am kommenden Sonntag in einer Doppelveranſtal=
tung
in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrückerſtraße 24, ſtatt. Um
9 Uhr vorm. wird die A=Mannſchaft der Polizei mit der gleichen
von Roßdorf zuſammentreffen. Roßdorf ſelbſt hatte im letzten
Verbandsjahr eine gute Mannſchaft geſtellt und ſich mit Fürth
um die Meiſterſchaft der A=Klaſſe geſtritten. Die Polizeimann=
ſchaft
, die allerdings in dieſem Jahre umgeſtellt worden iſt, hat
alles aufzubieten, wenn ſie die Punkte für ſich buchen will.
Um 11 Uhr vorm. tritt dann die Ligamannſchaft gegen den
unbekannten Gegner Mainz=Hellas an. Vorausſagungen können
hier nicht gemacht werden, da wir die Leute von Hellas nicht ken=
nen
. Auch die Ligamannſchaft hat durch den Gewinn von Siehert
und die 4 placierten Deutſchen Polizeimeiſter eine gewiſſe Stärke
erfahren. Doch darf man auf Trophäen nicht einſchlafen.
Alles in allem werden am Sonntag morgen dem ſportlieben=
den
Publikum faire und ſportliche Kämpfe gezeigt werden. Die
Halle iſt geheizt.

Handball.
Wiener Akhlekik=Club in Darmſtadk.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat für die Weihnachtstage
die bekannte Handballmannſchaft des Wiener Athletik=Clubs zu Spielen
in Darmſtadt verpflichtet. Vorausſichtlich werden am B. und 27. De=
zember
Feldſpiele ausgetragen, während für den Abend des 26. Dezem=
bers
ein großes Hallenturnier geplant iſt. W.A.C. Wien hat
bekanntlich zu Beginn dieſes Jahres das große Berliner Jubiläums=
turnier
des Brandenburgiſchen Verbandes gewonnen und dabei ſowohl
den Deutſchen Handballklub Berlin als auch den Polizeiſportverein Ber=
lin
beſiegt.
5. 5.J. Frankfurk Sp. B. Darmſtadt 1898.
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er ſetzt die Verbandsſpielrunde
mit dem Treffen gegen Fußballſportverein Frankfurt fort. Das Spiel
kommt in Frankfurt zum Austrag, und zwar ſchon am Samstag
nachmittag. Der Spielbeginn des auf dem Sportplatz an der Seck=
bacher
Landſtraße ſtattfindenden Spieles iſt auf 3.45 Uhr foſtgeſetzt. Es
wäre erwünſcht, daß ſich eine möglichſt große Schar Anhänger bereit
findet, die Mannſchaft zu dieſem Spiel zu begleiten. Das bevorſtehende
Treffen iſt zweifellos eines der ſchwerſten der noch ausſtehenden Spiele.
Schon immer hatten es die Darmſtädter auf dem Platz des morgigen
Gegners ſehr ſchwer, zu Punkten zu kommen. Auch in dieſem Jahre
hat die Fußballſportvereins=Elf, die zurzeit den zweiten Tabellenplatz
einnimmt, nichts von ihrer Spielſtärke eingebüßt. Ihre ſehr gute
Hintermannſchaft wird auch morgen wieder dem Darmſtädter Sturm
die Erfolge ſchwer machen. Nur wirklich gutes Spiel wird den Ein=
heimiſchen
zum Sieg verhelfen. Da die 98er wiſſen, wie ſtark ein Punkt=
verluſt
in Frankfurt die Tabellenführung gefährdet, ſollte es wohl an
dem zum Punktgewinn erforderlichen Eifer nicht fehlen.
Die Liga=Reſerven, die die Vorrunde ohne Niederlage über=
ſtanden
haben und mit ſchönem Vorſprung den erſten Tabellenplatz ein=
nebmen
, beginnen die Rückrunde mit einem Treffen gegen die zweite
Mannſchaft der Sportvereinigung Arheilgen. Das Spiel iſt auf 11 Uhr
vormittags auf den Platz am Böllenfalltor angeſetzt. Um 3 Uhr nach=
mittags
hat die dritte Mannſchaft auf dem Platz des Gegners gegen die
erſte Elf der Sportabteilung Merck anzutreten.
Sport=Abt. Merck=Darmſtadt.
Auch am kommenden Sonntag ſind auf dem Merck’s= Sport=
platz
an der Maulbeer=Allee wieder intereſſante Handball=Spiele
zu erwarten. Die vor 4 Wochen von Merck’s 1. Mannſchaft mit
5:2 geſchlagene 3. Mannſchaft des S.V. 98 wird um 3 Uhr zum
Rückſpiel antreten. Um 11 Uhr trifft ſich Pfungſtadt 1 mit
Merck 2.
Handenn i der 9.2.
2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Arheilgen Walldorf; Pfungſtadt Bickenbach;
Langen Groß=Umſtadt; Klein=Wallſtadt Aſchaffenburg; Damm
Tv. Obernburg; Tgſ. Obernburg Erbach.
Meiſterklaſſe: Beſſungen Heppenheim; Tgde. 1846 Darm=
ſtadt
Eberſtadt; Tgſ. Darmſtadt Wolfskehlen; Büttelborn Nau=
heim
; Erfelden Worfelden.
A=Klaſſe: Hähnlein Seeheim; Reichsbahn Ober= Ram=
ſtadt
; Auerbach Lorſch; Groß=Gerau Roßdorf; Stockſtadt
Egelsbach.

B=Klaſſe: Birkenau Hüttenfeld; Schwanheim Groß= Hauſen; Biebesheim
Erzhauſen; Crumſtadt Zell;
Neu= Hahn Nieder=Ramſtadt; Buchſchlag
Iſenburg. B=Klaſſe: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Crumſtadt 32:14 Hahn 23:13 Nieder=Ramſtadt . 25:15 Buchſchlag 10:20 Erzhauſen
5 8:28 Neu=Iſenburg 3:11

Arheilgen und Aſchaffenburg werden auch diesmal nicht ſtraucheln;
obwohl ihre Gegner keinesfalls leicht zu nehmen ſind. Ein Kurioſum
iſt Pfungſtadt gegen Bickenbach, wenn man Vergleiche ziehen will. So
ſiegte Langen in Pfungſtadt 4:1 und verlor in Bickenbach 2:6, folglich
Langen gegen Groß=Umſtadt trägt den Charakter eines Abſtiegſpiels.
Die vier vom Abſtieg bedrohten Vereine tragen alle Spiele aus, teils
auswärts, teils zuhauſe, ſo daß man am Montag ſchon klarer ſehen
wird. Damm gegen Tv. Obernburg gibt ein intereſſantes Treffen, und
Erbach hat es in Obernburg keinesfalls leicht. In Darmſtadt herrſcht
wieder Hochbetrieb. Alle drei Vereine zuhauſe. Wolfskehlen wird ſich
von der Tgſ. die Meiſterſchaft nicht ſtreitig machen laſſen. Dagegen
braucht die Tgde. beide Punkte von Eberſtadt, und auf der Rennbahn
ſtößt Beſſungen auf einen zähen Gegner. Im Ried iſt eine ſpannende
Begegnung: Büttelborn gegen Nauheim, da die Gäſte immer noch
Hoffnung haben. Erfelden hat ſeine erſten Punkte errungen und wird
ſich, dadurch angeeifert, nicht mehr als alleiniger Punktelieferant be=
trachten
. An der Bergſtraße wird ſich die A=Klaſſe immer mehr klären.
Drei Spiele, die man abwarten muß. Dagegen ſtehen im Ried die Er=
gebniſſe
bezüglich des Sieges kaum in Frage. Die B=Klaſſe iſt an der
Bergſtraße noch recht unklar wegen der Hängepartien. Dagegen mar=
ſchiert
in der Nordgruppe Crumſtadt an der Spitze. Untere Mannſchaf=
ten
und die Jugend tragen die angeſetzten Spiele aus.

Alba vor Graf Iſolani.
Erfolgreiche Flachrennpferde.

Flachrennen großen Stils gibt es in dieſem Jahre nicht mehr; ſelbſt
die beiden letzten Hoppegartener Renntage bringen nur noch Prüfungen
von untergeordneter Bedeutung, und am kommenden Sonntag iſt end=
gültig
Schluß. Die großen Ställe gönnen ihren Pflegebefohlenen be=
reits
Ruhe, wie überhaupt die erſte Klaſſe unſerer Vollblüter ſchon vom
Schauplatz abgetreten iſt.
Was unſere beſten Flachpferde ihren Beſitzern in dieſem Jahre ein=
brachten
, ſoll hier kurz aufgezählt werden. Selbſtverſtändlich machte ſich
auch die Wirtſchaftskriſe im Rennſport fühlbar. So iſt der Beſuch auf
den Rennbahnen ſtark zurückgegangen, die Totoumſätze haben ſich außer=
ordentlich
verringert, und damit war ein Preisabbau der Rennen un=
vermeidlich
. Nur wenige Pferde verdienen und verdienten angemeſſene
Summen. Der Abau der Preisgeſtaltung wird natürlich weniger bei
den Spitzenpferden erkennbar als beim Durchſchnitt. Ueber 20 000 Mk.,
alſo eine Summe, bei der man erſt von einem nennenswerten Gewinn
ſprechen kann zieht man die Unterhaltungskoſten in Rechnung ,
haben nur 27 Pferde verdienen können. Von dieſen 27 Vollblütern ſtehen
fünf im Stall Oppenheim und fünf im Stall Weinberg, drei im Renn=
ſtall
des Geſtüts Mydlinghoven und zwei trugen die Farben des Haupt=
geſtüts
Graditz. Die übrigen 12 verteilen ſich auf verſchiedene Beſitzer,
Aus dieſen Zahlen iſt bereits zu entnehmen, welche Opfer der Renn=
ſport
verlangt und welche Gewinnmöglichkeiten ſich bieten.
An der Spitze der erfolgreichen Pferde ſteht Alba, der auf ſo
tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Pferdeheros des Rennjahres 1930.
Der von Wallenſtein=Arabis gezogene Schlenderhaner brachte 8 Rennen
in ununterbrochener Reihenfolge auf ſein Konto, darunter das Henckel=
Rennen, Union=Rennen, Deutſches Derby, Großer Preis von Berlin,
Fürſtenberg=Rennen und Großer Preis von Baden. Wenige Tage vor
dem St. Leger, das ihm ebenſo wie der Große Preis der Republik als
reife Frucht winkte, ereilte ihn das Geſchick. Seine Gewinnſumme be=
trägt
218000 Mark. Der vorjährige Derbyſieger Graf Iſolani
galoppierte bei fünf Erfolgen einſchließlich des Großen Preiſes von
Oeſterreich 180 400 Mark zuſammen; ſein Sieg im Großen Preis der
Republik wurde um ſo beifälliger aufgenommen, als der Hengſt nach
dem Sieg im Großen Hanſa=Preis einen deutlichen Formrückgang gezeigt
hatte. Ein Dreijähriger folgt mit dem Weinberger Gregor, an
dritter Stelle. Der Hengſt zog aus Albas Unglück den Nützen und holte
ſich das Saint=Leger, nachdem er vorher bereits u. a. den Großen Preis
von Köln gewonnen hatte. Insgeſamt gewann er ſieben Rennen und
damit 119 690 Mark. In größerem Abſtand nimmt die erfolgreichſte
Stute des Jahres, die Oppenheimſche Mafalda, mit einer aus ſieben
Siegen reſultierenden Gewinnſumme von 59 490 Mark den vierten Platz
ein. Der vom Glück nicht gerade begünſtigte Ladro folgt als nächſter.
Sein Gewinnnkonto weiſt drei Erfolge und 53 360 Mk. auf. Im Henckel=
Rennen, in der Union im Derby und im Großen Preis von Berlin
wurde Ladro jedesmal von Alba geſchlagen, und im Jubiläumspreis er=
lag
er gegen Graf Iſolani. Grenadier feierte den Ueberraſchungs=
erfolg
im Großen Preis von Hamburg, der ihm 42 445 Mk. einbrachte.
Der Klaſſeflieger Rochus verdiente 41800 Mk., der eiſerne Narciß
galoppierte 40 835 Mk. zuſammen, und Adrienne, die erfolgreichſte
Zweijährige des Jahres, brachte es mit fünf Siegen auf 34 460 Mk. Es
folgen dann Erika mit 34 420 Mk., Avanti mit 34 100 Mk., Faro mit
33 320 Mk., Markgraf mit 32 460 Mk., Majordomus mit 30 386 Mk.,
Sichel mit 28 930 Mk., Stromſchnelle mit 25 000 Mk., Hohenſyburg mit
24 565 Mk. und Prellſtein mit 24 365 Mk.

[ ][  ][ ]

Nummer 308

Tgblllagsſtfrienhee Laudhe

Freitag, den 2. Nor,

Die Luſtric=Kriſe in Frankreich.
Die Bank Luſtric ſchließt ihre Schalker.
Paris, 6. Nov.
Die Spekulationsbank Ouſtric, die ſich ſeit längerer Zeit in
Schwierigkeiten befand und bei der geſtrigen Ultimoliquidierung
ihren Verbindlichkeiten an der Börſe nicht mehr nachkommen
konnte, hat heute vormittag angeſichts des ſtarken Andrangs der
Kunden ihre Schalter geſchloſſen. Der Bankier Quſtric hat ſeine
Vorſtandsämter in der Bank und in den der Gruppe angehören=
den
anderen Geſellſchaften niedergelegt.
Gerüchtweiſe verlautet, daß die Verhandlungen über die Ab=
tretung
der Aktiven der Bank bereits zu einem Wechſel in der
Kontrolle über die Automobilwerke Peugeot geführt hätten.
Ueber die Abtretung der von Ouſtric kontrollierten Schuhfabriken
(Ehrlich=Monteaux=Konzern) werde gegenwärtig noch mit meh=
reren
Intereſſenten verhandelt.
Die geſtrigen Gerüchte über die Verſchärfung der Lage der
Banque Ouſtric, die namentlich in den Wandelgängen umliefen,
werden durch eine Darſtellung der Lage der Bank die der
Matin gibt, beſtätigt. Nach dieſem Blatt ſollen die Makler be=
ſchloſſen
haben, die Kursnotierung der von Ouſtric kontrollierten
Werte einzuſtellen. In dieſe Schwierigkeiten ſei die Banque
Adam und die Bank Crédit du Rhöne verwickelt. Aus den Bör=
ſenoperationen
habe Ouſtric durch Abmachung mit verſchiedenen
Banken ſich Anteile und Beteiligungen an größeren Firmen ge=
ſichert
. Da dieſe Beteiligungen zum größten Teil ernſtzuneh=
mende
und lebensfähige Unternehmen angehen, ſollen anſcheinend
die Anteile von den Finanzgruppen übernommen werden, die
gegenwärtig die Lage der betreffenden Unternehmen genau
prüfen.
Wie das Journal meldet, ſind die Parlamentarier des
Departements Pas de Calais bei Miniſterpräſident Tardieu und
Finanzminiſter Reynaud vorſtellig geworden, um auf die ſtören=
den
Einflüſſe hinzuweiſen, die die Zahlungseinſtellung der
Banque Adam im Geſchäftsleben des Departements hervorgeru=
fen
hat. Gegenwärtig plane, man nun die Bewilligung eines
Vorſchuſſes, um die Inhaber der kleinen Konten auszuzahlen.
Im Zuſammenhang mit der kritiſchen Lage des Ouſtric= Kon=
zerns
und der von ihm kontrollierten Geſellſchaften haben fünf
Maklerfirmen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können,
ſo daß ſie die Hilfe des Maklerſyndikats in Anſpruch nehmen
mußten. Damit treten dieſe fünf Maklerfirmen zwangsläufig in
Liquidierung und ſcheiden aus dem Syndikat aus.
Nach dem Crédit du Rhöne, der, wie bereits gemeldet, geſtern
ſeine Schalter geſchloſſen hat, mußte nunmehr auch eine zweite
Provinzbank, die Banque Lacour et Chaſſeriaud in
Angouleme, ihre Tätigkeit einſtellen. Dieſe Bank
war erſt kürzlich von der Banque Adam übernommen worden.

Wirtſchaftliche Rundſchan.

Die Reichsmünzenprägung im Oktober. Die Tätigkeit der deutſchen
Münzſtätten beſchränkte ſich im Oktober auf die Ausprägung von
1069 450 RM. 5 RM.=Stücken aus Silber, 1 283 169 RM. 50=Rpf.= Stük=
ken
aus Nickel, 277 921 RM. 10 Rpf.=Stücken und 35 102 RM. 5=Rpf.=
Stücken aus Aluminiumbronze ſowie 24 650 RM. 1=Rpf.=Stücken aus
Kupfer. Der Geſamtbeſtand Ende Oktober beläuft ſich nunmehr unter
Berückſichtigung der wieder eingezogenen Beträge auf: Silber:
327 512 720 RM. 5=RM.=Stücke, 178 821 915 RM. 3=RM.=Stücke,
199 955 722 RM. 2=RM.=Stücke und B7 102B7 RM. 1=RM.=Stücke.
Nickel: 68 203 549 RM. 50=Rvf.=Stücke; Aluminiumbronze:
4 147 818 RM. 50=Rpf.=Stücke, 63 029 057 RM. 10=Rpf.=Stücke und
27 991 500 RM. 5=Rpf.=Stücke, ſowie ſchließlich Kupfer: 4999 128 RM.
2=Rpf.=Stücke und 4 455 903 RM.. 1=Rpf.=Stücke.
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Der Direktionsausſchuß der
Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft hat ſich in Brüſſel verſammelt und
die Richtlinien für die Erneuerung des Ende dieſes Jahres ablaufenden
Kartells feſtgelegt. Dieſe Richtlinien werden einer Vollverſammlung
unterbreitet werden, die am 5. Dezember in Paris ſtattfindet. Wie ver=
lautet
, iſt die Fortdauer der Rohſtahlgemeinſchaft auf ebenſo feſter
Grundlage wie bisher geſichert.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 74½ März 77,75. Mai 80,25,
Juli 80.50; Mais: Dezember 73.25, März 76½, Mai 79, Juli
80,50; Hafer: Dezember 31,50 März 338, Mai 35½; Roggen:
Dezember 43, März 47, Mai 49.
Schmalz: November 10,85, Dezember 10,60. Januar 10,35.
Speck, loco 14,50.
Schweine: Leichte 99,20, ſchwere 9.159,40; Schweinezu=
fuhren
in Chicago 37 000, im Weſten 102 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 6. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 12,35; Talg, extra loſe 434.
Getreide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 94½ Hartwinter,
neue Ernte 86: Mais: loco New York 91,25: Mehl: ſpring
wheat clears 4,204,50; Getreidefracht nach England 1,62,3 sh,
nach dem Kontinent 67 C.

Mefallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 6. November ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
burg
, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 92,25 RM. Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium,
9899proz. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.,
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99proz., 174 RM., Rein=
nickel
9899proz. 350 RM., Antimon Regulus 4749 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 49,5051,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 6. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 84 (86) Dezember 85.25 (85,75) Januar
85,25 (86), Februar 85.75 (86), März. April, Mai, Juni, Juli 85,50
(86), Auguſt, September, Oktober 85 75 (86). Tendenz: befeſtigt.
Für Blei: November 30,50 (31), Dezember, Januar, Februar,
März, April Mai 30 (31). Juni, Juli, Auguſt September, Ok=
tober
30,50 (31) Tendenz: ſtetig. Für Zink: November 30 (31),
Dezember 30 (30,75), Januar 30,50 (31,25), Februar 31,25 (31,75),
März 31,75 (32). April 32 (32,50), Mai 32,25 (32 75), Juni 32,25
(33) Juli 32,75 (33,50) Auguſt 33 (33,75), September 33,50
(33,75), Oktober 33,50 (34). Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Darmſtädter Vfehmarkt vom 6. November. Aufgetrieben waren:
7 Ochſen. 112 Kälber, 4 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber:
a) 7177, b) 6470, c) 5763 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf: ge=
räumt
.
Frankfurter Viehmarkt vom 6. November. Dem heutigen Schlacht=
viehmarkt
waren zugeführt: 71 Rinder, 722 Kälber, 357 Schafe und 713
Schweine. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: b)76
bis 79; c) 7075: d) 6269; Schafe: al) 4548, b) 4044, c) 3439.
Marktverlauf: Kälber ruhig, Schafe rege geräumt, Schweine mittel=
mäßig
, geringer Uebevſtand. Fleiſchgroßhandel: Ochſenfleiſch 1. 86 bis
94. dito 2. 8085 Bullenfleiſch 8588, Kuhfleiſch 2. 6575 dito 3. 50
bis 65, Kalbſleiſch 2. 105115, Hammelfleiſch 95105, Schweinefleiſch
1. 8085. Geſchäftsgang: langſam.
Mannheimer Viebmarkt vom 6. November. Zufuhr und Preiſe:
115 Kälber 6278, 24 Schafe 4245. 76 Schweine nicht notiert 1019
Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 1217, über vier Wochen
1824. Läufer R35. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt;
mit Ferheln und Läufern mittelmäßig.

Bradnkienberichte.

Mannheimer Probuktenbericht vom 6. November. Die Offerten des
Auslandes ſind ermäßigt, doch beſteht dafür noch wenig Intereſſe. In
deutſchen Weizen iſt das Angebot etwas kleiner, doch iſt auch anderer=

ſeits der Konſum im Einkauf zurückhaltend. Die Börſe verkehrte in
ruhiger Haltung. Im Vormittagsverkehr nannte man in RM. ver
100 Kilo, waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 2637,5, ausl. 3537,
Roggen inl. 16,517,25, Hafer inl. 14,7516; Braugerſte Durchſchnitts=
qualität
20,522,5; Futtergerſte 16,517,5; ſüdd. Weizenmehl Spezial
Null November=Februar 41,5, ſüdd. Weizenauszugsmehl. November=
Februar 45,5, ſüdd. Weizenbrotmehl November=Februar 27,5, ſüdd.
Roggenmehl je nach Fabrikat 27,253,5, Weizenkleie 6, Biertreber 10
bis 10,5, Leinſaat 28,5.
Franffurter und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. November.
Die Börſe ſetzte bereits ſehr unſicher und ſchwach ein, und wurde
im Verlaufe ausgeſprochen matt, wobei offenbar die Erwartungen be=
züglich
des J. G.=Berichts nicht erfüllt wurden. Die Börſe rechnete
geſtern noch mit 1 Prozent Bonus neben der unveränderten Dividenden=
erklärung
, während neben den ſonſtigen günſtigen Angaben im Berichte
zwar ein wieder befriedigender Abſchluß erwartet wird, die Dividende
aber erſt endgültig in der Bilanzſitzung vom April 1931 feſtgeſetzt wer=
den
ſoll. Daran knüpfte die Börſe Zweifel, ob überhaupt wieder 12
Prozent Dividende ausgeſchüttet werden können. Zu dieſer Verſtimmung
kam die ungünſtige Beeinfluſſung durch ſchwache Auslandsbörſen und
durch neue Finanzſchwierigkeiten in Paris. Tatſächlich waren auch einige
Verkaufaufträge aus dem Auslande eingelaufen. Infolgedeſſen wurden
die Anfangsverluſte durch den weiteren Rückgang des Farbenkurſes noch
erhöht. Farben verloren insgeſamt 4 Prozent. Die übrigen Chemie=
werte
bis 1,5 Prozent gedrückt. Am Elektromarkte Schuckert 3, Sie=
mens
2,5, AEG. 1,5, Geffürel. 2,25 Prozent gedrückt. Montanwerte
gaben bis 1 Prozent nach. Großbanken verloren 0,5 bis 1,5 Prozent.
Am Kalimarkte verloren Weſteregeln 2,5, Aſchersleben 2,5, Salzdet=
furth
5 Prozent. Kunſtfeidenwerte ebenfalls 23 Prozent abgeſchwächt,
Warenhaus= und Zellſtoffaktien verloren 12 Prozent. Am Schiffahrts=
markte
gaben Hapag und Nordlloyd je 1,3 Prozent nach. Am Markte
für Einzelwerte Süddeutſche Zucker knapp gehalten, Holzmann unver=
ändert
. Metallgeſellſchaft 0,5, Deutſche Linol. 2 Prozent niedriger.
Am Anleihemarkt ſetzten auf erneutes Dementi der Türkei Anatolier
0,5 Prozent höher ein. Altbeſitzanleihe etwas ſchwächer, Neubeſitz gleich=
falls
eine Kleinigkeit gedrückt.
Im Verlaufe blieb die Börſe unſicher, die Anfangsverluſte wurden
zum Teil noch vergrößert. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld angeboten bei
4,5 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Reichsmark gegen Pfunde
20,382/s, gegen Dollar 4,1963, LondonNew York 4,8572; Paris 123,67.
An der Abendbörſe kamen zwar nur vereinzelt Umſätze zu=
ſtande
, doch blieb im Anſchluß an den leicht erhöhten Schluß des Mit=
tagsverkehrs
die Tendenz im allgemeinen gut behauptet. Das Farben=
Communiqué fand eine etwas günſtigere Beurteilung, und J. G. Far=
ben
waren auf Deckungen 1 Prozent gebeſſert. Sonſt ergaben ſich meiſt
nur geringe Kursveränderungen. Auch im Verlaufe konnte ſich das Ge=
ſchäft
nicht beleben.
Berlin, 6. November.
Das Kursniveau lag bei Eröffnung der heutigen Effektenbörſe ein
bis 4 Prozent unter Vortagsſchluß. Die Stimmung war ſchon vormit=
tags
allgemein ſchwächer, und nur die Hoffnung auf günſtige Auslaſſun=
gen
in der heutigen Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben gaben der
Tendenz eine gewiſſe Stütze. Die aus New York gemeldeten Ab=
ſchwächungen
und die Schwierigkeiten im franzöſiſchen Bankgewerbe, eine
Folge der Duſtric=Kriſe, ließen ſchon vorbörslich mit einem ſchwächeren
Beginn des Verkehrs rechnen, zumal die Börſe geſtern etwas Ware
übrig behalten hatte, die ſie heute abgab, ſo daß bei dem fehlenden
Kaufintereſſe Rückgänge unvermeidlich waren. Im Verlaufe kam es
nach einem kleinen Anſatz zur Erholung zu weiteren Abſchwächungen
bis zu 1 Prozent. Das Geſchäft hielt ſich in allerengſtem Rahmen. Das
inzwiſchen bekannt gewordene Farben=Communiqué befriedigte nicht,
obwohl es keine ungünſtigen Mitteilungen über den Geſchäftsgang ent=
hält
und auch die Finanzlage der Geſellſchaft mit ihren zurzeit 120 Mil=
lionen
betragenden flüſſigen Mitteln als befriedigend angeſehen werden
muß. Die Börſe war jedoch verſtimmt, daß nichts über die Höhe der
Dividende und von dem Bonus geſagt wurde. Der Farbenkurs gab bis
auf 139,75 Prozent nach. Bei den übrigen Papieren betrugen die Rück=
gänge
gegen den Anfangskurs bis zu zirka 1 Prozent, die Umſätze hiel=
ten
ſich aber in allerengſtem Rahmen. Gegen 1 Uhr trat, ausgehend von
Danatbank, die von 147,25 Prozent auf 149,5 Prozent anzogen, eine
Beſſerung der Stimmung ein. Farben erholten ſich auf 140,5 Prozent.
Angeſichts dieſer Stimmungsänderung nahm die Spekulation auf faſt
allen Marktgebieten Deckungen vor. Anleihen kaum verändert.

Halbjahresbericht der J. G. Zarbeninduſt
In der geſtern abgehaltenen A.=R.=Sitzung der J. G3
ſtrie in Berlin wurde die Geſchäftslage eingehend beſpro.
die Oeffentlichkeit durch die von der J. G. Farben bo/
Vierteljahrsberichte fortlaufend unterrichtet worden iſt.
ſen Berichten bereits zum Ausdruck gekommen, daß die
Induſtrie in ihren Geſchäfts=Volumen, abgeſehen von Stjoch
über dem Vorjahre nur verhältnismäßig geringe Einbuße=
wobei
der Export in einer Reihe von Artikeln günſtig im
In Stickſtoff=Düngemitteln wurde der Abſatz infolge demn
Jahren in verſchiedenen Produktionsländern erhöhten Ko=
ker
beeinflußt. Es darf in dieſer Beziehung auf die Es
deutſchen Stickſtoff=Syndikates auf fünf Jahre und dem
internationalen Stickſtoff=Konvention (C. J.A.) für das D=
31 hingewieſen werden. In der Verwendung des Vill,
nahmen die gemeinſamen Arbeiten mit der Standard O.0,
New Jerſey ihren planmäßigen Fortgang.
Der geſamte Farbenverkauf wurde in dem neuen
gebäude in Frankfurt a. M. zuſammengefaßt, in dem au zn
gemeinen Abteilungen auch der Chemikalien=Verkauf unte
den iſt. Die Finanzlage der Geſellſchaft iſt befriedigee
zug aller Bankveroflichtungen betragen die flüſſigen Mii=
Millionen RM. Die Verwaltung erwartet für das laufin
jahr einen befriedigenden Abſchluß, indeſſen laſſen die allle
ſchaftlichen Verhältniſſe es doch angebracht erſcheinen,
April 1931 ſtattfindenden Sitzung des Aufſichtsrates zu Kr
höhe Stellung zu nehmen. Dem Vorgehen der Reichsres,
hat der A.=R. beſchloſſen, auf 10 Prozent ſeiner Tantie=
ten
. Bei der übrigen Verwaltung ſind entſprechende .
Gange.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G.,
Main, ſtellte ſich die Zink=Hüttenproduktion im Septembe
auf 36 654 (Auguſt: 37 177) Tonnen, in Kanada auf 910
nen, in Deutſchland auf 7071 (8 163) Tonnen und in
6368 (7 045) Tonnen.
Das Bankhaus Kleinhenn u. Co., Herborn (Dillk
Mittwoch die Zahlungen eingeſtellt. Ein Status liegt
Der Zuſammenſchluß zwiſchen der Rheinboden und
der kurz bevorzuſtehen ſchien, iſt auf Schwierigkeiten g
die Ausſichten für ein Zuſtandekommen der Transaktion
wurden. Anſcheinend liegen die ſich ergebenden Schwierit
ſonellem Gebiet.
Der Metallarbeiter=Lohntarif für Lahn=Oberheſſen,
Metallarbeiter fallen, iſt von dem Arbeitgeberverband z
ber gekündigt worden.
Zwecks Klärung der Verhältniſſe bei der Aſſekurn
1865 beabſichtigt die Deutſche Waren=Treuhand A.=G. in
lin eine Aktionär=Oppoſition zu organiſieren.
Die ſeit 25 Jahren beſtehende Godesberger Bank im!
infolge des Zuſammenbruches mehrerer befreundeter F.
lungen einſtellen müſſen. In der Nacht zum Mittwoch /
Hauptinhaber der Bank, Stadtrat Bankier Luyken, eine=
verletzung
bei, der er ſpäter im Krankenhauſe erlag.
Die Sandlerbräu A.=G., Kulmbach, beantragt die
wieder 14 Prozent Dividende.
Die Disconto=Bank A.=G. in Tallinn (Eſtland) hat
eingeſtellt. Nach Anſicht der Finanzkreiſe dürfte dieſe
ernſtere Rückwirkung auf den eſtniſchen Geldmarkt habe
conto=Bank mit einem Kapital von 500 000 eſtniſchen S7
kleineren Aktienbanken Eſtlands iſt.
Die Wochenbilanz der Bank von Frankreich weiſt errel
zufuhr von 164 Millionen Franken aus. Der Goldbeſta
dadurch auf 50 807 Millionen Franken angewachſen.
Der Vertreter der Regierung in der Pet-
Verwaltung gab dem Madrider Korreſpondenten der
nomique et Financiere eine Erklärung ab, in der
dementiert, wonach die ſpaniſche Regierung mit einem arP
ſchen Petroleum=Truſt wegen Beteiligung an dem ſpaninſ
Monopol in Verhandlungen ſtehe. Bekanntlich hat a
Tagen Sir Henri Deterding eine dem Sinne nach gleich=
gegeben
.

Berliner Kursbericht.
vom 6. November 1930

Oeviſich
vom 6. None

Mad
Danatbant
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenn
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
geutſche Erdöl

Mise
149.50
110.75
110.75
74.75
74.875
115.50
55.75
69.
133.
34.875
126.25
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Nescht
140.125
86.50
121.56
87.
73.75
77.
192.
71.50
78.
35.25
58.50
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47.625

Innee
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Salzdetfurth Kali
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Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
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Mff
49.875
262.
115.
101.
68.50
193.75
67.
27.
49.
64.50
135.
63.25
35.50

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Eslo
Kopenhagen
Stocholm
London.
Buenos=Aires
New York.

Belgien
Italien
Paris

Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peiv
1 Dollar
100 Belga 58.4351s6.555
100 Lire 3
100 Franes

Rat
10.55
59.04
12.432
73.365
3.040
168.73
112.13
112.1
112.30
20.362/
1.4421
4.1920

Mie
1o.571
59.16
12.452
73.505
3.046
169.07
U2.3s
112 33
1a,8
20.302
I.
4.2000

21.94 21.98
16 462/ 16.502

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janero
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu 1 türt.
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland.
Tallinn Eſtl.)
Riga


u00 F
100 P.=*
100 G-ir
1 Yen
1 Milrs
100 Dr
100 GsIV
ſt00 D
1 äghry
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1 Golktel
100 efs.
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Frankfurter Kurebericht vom 6. November 1930.

An
3%0
62 Baden...
8% Bahern ......"
6%
....
8% Heſſen v. 28
89
v. 29
6% Preuß. Staat.
8½ Sachſen...
6% Sachſen ..
72 Thüringen.
Drſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4I.Ab=
(öſungsanl. ..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
..

8% Baden=Baden.
6% Berlin ......
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7½ Dresden ..
8% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
185 Frankfurtv. 26
690
v. 28
8% Manz......
88 Mannheimv. 26
6
v.27
8% München.
82 Nürmberg.
82 Aiesbaden
8 ½ beſſ. Landesbt.
Goldpibr.. .
Goldpfbr
25
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Liouid.
U.% Kom.=Cbl.
8% Preuß. Ode.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
82 Goldoblie

98
85
77.50
99
83.75
86
89=1,
95.5
98.5
77.5
80.5

85.25
77.75
94.7
82
72.25
84.75
73.5

99
91.75
94
23
75.50

820 Landestomm.)
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
82Kaſſeler Land. Goldpfbr.
82 Naſſ. Lamdesb

6%
4½5

Liqu. Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

8% Berl. Shp.=Bt.
4½%- Licn.-Bfbr.
8% Frkf. Shp.=Bk.,/1
4½% Lia. Bfbr.
Pfbr.=Bk.
Lig. Pfrb..
7 Mein.Hyp.=Bt.
% Lia. Pfbr.
%0 Pfälz. Hhp.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
8%0 Preuß. Boden=
gred
.=Ban!
4½%- Lig. Pfbr.
8% Breuß=Centrl.=
Bodener.=Bant.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bf.
72
4½% Lia. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit .....
88 Südd. Bod.=
Cred.-Bon
4B%, Big. Vfbr.
8% Bürtt. Shp.=B.

6% Daimler-Benzl 88

97.75
98.5
98.5
100-.
84,
84.75

51.2
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84.75
100
93.25
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86.25
97.75

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7% Maintrw. v. 26.
7%0 Mitteld Stahl.
82 Salzmannu. Co.
7% Ber. Stahlwerie
82 BoigtckHäffner
3. 0. Karben Bonds

5% Bocn. L.E.B.
5%
2. Inveſt.
4½% Sſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
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4%
1. Bagdad
4% Bollanl.
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1914
4½2
Goldr.
420
49.
1910
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ſcheide
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80.25
79.5
93
94
20.5
20.5
38.25

1411.
6.85
4.15
19.6
23.6
23.2

67.75
115.75
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81

132.25
25.3

172
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1125
129

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20
32
145
98.75
140

86’I.
121
42*.
27.5
156
1115

78
60.5
120
63.25
77
220.25
115
124
189
94.25
121

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195
47.5
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D
149
73
37.5
86.5
44.5
49.75
57

123
80
79.5
92.5

135
159
210
188
65.5
104
124
178
30
132.25

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[ ][  ][ ]

Seite 18

Freitag, den 7. November 1930

inesfaunad Lanfd 1ugf

ORRAN

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Heute Freitag und morgen Samstag

Großes Schlacht-Pest

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platten
zu 0.85 und 1.50. Schweine-
pfeffer
zu 0.65 und 1.10 usw.
An beiden Tagen, sowie Sonntag
KONZERT

Ad

Heute und m
morgen Metzel=Suppe
mit KONZERT bei

Schuſter=
Meenzer Müller, naſſe 3

Vormittags Wellfl iſch mit Kraut und Bratwurſt
Nachmittags alle Horten Hausmacher Wurſt,
ſowie die Reſenſchlachtpla ten 4. 1.20
in bek nnter Güte.
Zum Ausſchank gelangt das gute Wormſer
Ap ſtelbier, pro Glas 23,5 ſowie.
Gau=Odernheimer Frühleſe pro Glas 28 3

Reſtauration Drei Haſen
Kegelbahn. Heinheimerir.42 Eig Apfelweinkelterei
Freitag und Samstag

Metzelsuppe
wozu freundl. einladet A. Sieger

Freltag und Samrtag
Schlachtfest

wozn freundlichst einladet
Ballonplatz 4
J.Schemel

WAUSFRAUEN BUN 5
Vortrag über Rohkoſt (Ihre Zubereitung
und Verwendung nach Dr. Bircher=Benner)
Frau rna Hickler hält Mittwoch, d. 12. Nob.
in der Küche des Huusfrauenbundes Roh=
koſtvorführungen
ab. Nachm. b. 46 Uhr.
Wiede holun, desſelben Kurſus Abenos v.
810 Uhr. Preis f. jed. Kurſus Mk. 1.50.
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v. 10 12½ Uhr außer Sams=
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aller ersten Ranges.
Werner Fuetterer, Betty Amann in:

Ein spannender Abentener-Ton- und Sprechfilm.
der durch seine fesselnde Handung überall
Anksehen erregte.
Iran Petrorich, Hanna Ralph m:

ue
Das frohe Leben am Neckarstrand hat für manche
ein schweres nnerwartetes Ende gefunden. Einen
neuen Stndenten rief der Krust des heutigen
Tages ins Leben, den Werkstndenten, der um
sein täglich Brot schwer ringen muß.
Im Beiprogramm:
Der neueste Micky-Film:

Das Dampfroß steigt‟

Jugendliche haben Zutrltt:
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr.

Der König von Paris

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in ſämtl. Fächern,
Examensvorbereitg.
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dessen Beutezüge vorher in allen Einzelheiten
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Freitag, den 7. November 1930

Seite 19

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W. un:

Ein Roman aus der Wirklichkeit
mnpf im Dunkeln /
Don Theo vom Berge

16.
(Nachdruck verboten.)
bedachte, daß er jetzt ſelbſt auf gefährlichem
man ihn hängen würde, wenn man ſeinen
ges erfuhr, ſchonungslos, ohne Frage nach ſeiner
es ihm einen Ruck. Der Würfel war gefallen
mußte zu Ende geſpielt werden. Gleichgültig, ob
no durch zum moraliſchen Verbrecher wurde, oder
uchisache ging es ja.
g in San Sebaſtian hielt, ſchlug er daher ohne
hurgebotene Rechte des Prinzen.
mit nach Deutſchland!
zuteik und unvermittelt.
XIII. Kapitel.
me Konſul von San Sebaſtian, ſchon an der
mhrſch von dem glücklichen Ausgang der Flucht
eeßzt, pendelte in begreiflicher Erregung den
ſſi ab. Gott ſei Dank, es war gelungen. Roggier,
Au, hatte das verzweiſelt gefährliche Werk zu
hund auch dadurch ſeine, des Konſuls, Stellung
würde er ihm noch einige Tauſender über den
ſtes geben. Er hatte es verdient und das Reich

ämmer wieder ſchaute er in die Richtung, aus
urr kommen mußte. Nach zehn langen Minuten
MMaſchine mit der Wagenſchlange im Bahnhof.
Muterten ſeine Augen die ankommenden Reiſen=
aiüf
in ja Roggier und neben ihm der Prinz.
ndeis eilte er auf die beiden zu.
eb iſt mir eine beſondere Freude, Sie heil vor
eſn*ie glauben nicht, was wir die letzte Zeit alles
Mapen. Seien Sie mir auf ſpaniſchem Boden
iMüyrnen!"
hüterzeugt und aus vollem Herzen. Der Prinz
wielen Dank, Herr Konſul, für Ihre Bemühun=
zeipegen
. Ohne Ihr Zutun wäre ich jetzt eine

hie wehrte geſchmeichelt ab. Er klopfte dem ab=
wertraulich
auf die Schulter.
Geſchicklichkeit wäre auch mein Zutun gleich
had 4teinte einladende Handbewegung.
lätten! Der Wagen wartet bereits vor dem

Beuteti
errzgeufe

iſter Konſulat in San Sebaſtian gab es heute ein
ſiürn hatte allen Grund, fröhlich zu ſein.
uth enden Tage vergingen dem Prinzen wie im
ang lag er mit ſeinem Begleiter, den er immer
lannte und von dem er ſich nicht trennen wollte,
or ſchweifte in die Umgegend nach Pampalona,
a ibao und Santander. Oder ſie ließen von einer
iy feurige Bild eines ſpaniſchen Stierkampfes auf
iei ſtundenlang dem Pelotaſpiel an weißen Fron=
ei
=ſchen Bergdörfchens zu. Dann wieder ſaßen
des Maria Criſtina, tranken Cocktails und flir=
e
. Frauen. Oder ſtanden am Leuchtturm und
mt ſin die Märchenglut der untergehenden Sonne.

Die Tage von San Sebaſtian ſind ihm kurz und froh ge=
worden
. In ungetrübter Lebensfreude hat er die wiedererlangte
Freiheit genoſſen.
Da meldete eines Tages ein Telegramm des Kaiſers die
Ausreiſe eines großen Uboots=Kreuzers, der ihn heimbringen
ſollte. Eines beſonders Befehls dazu bedurfte es nicht mehr
Das Heimweh im Prinzen war ohnedies ſchon ſtark genug. In
begreiflicher Erregung fieberte er daher dem Kommen des
Bootes entgegen. Auch C 25 hatte ſich eine nervöſe Spannung
bemächtigt, die ſich von Tag zu Tag ſteigerte, denn noch wußte
er nicht, ob ſein Plan gelingen würde.
Drei Tage ſpäter fing gegen Abend der geheime Funker des
Konſulats die Rufzeichen des Bootes auf, das vor der ſpani=
ſchen
Küſte kreuzte. Spruch wechſelte mit Gegenſpruch, und nach
Verlauf einer halben Stunde waren ſämtliche Einzelheiten der
Uebernahme feſtgelegt. Kurz darauf zog der Kommandant des
Bootes ſeine Sehrohre ein und legte ſich auf der Höhe von Kap
Machichaco auf Grund, um hier die Nacht zu verbringen.
Am anderen Morgen, die Sonne ſchlummerte noch hinter
den Bergen, ſtieß im Hafen von San Sebaſtian eine Luxusjacht
vom Pier ab und verſchwand im Frühnebel der See. Eine Zeit
lang hielt ſie Richtung auf die franzöſiſche Küſte. Kaum war
an Steuerbord das Land im Dunſt verſchwunden, als ſie mit
hoher Fahrt nach Weſten abdrehte.
An der Reeling ſtanden der Prinz und C 25 und ſchauten
hinaus in die wogenden Nebel. Langſam begann es im Oſten
zu gleißen. Lichter und lichter wurden die Maſſen. Und dann
lag die See vor ihnen. Klar und ſcharf die Ferne. Gen Süden
winkten wieder die ſpaniſchen Berge ganz eben über die Kimm.
Unwillkürlich ſuchten ihre Augen die Waſſer ab, ob nicht
irgend etwas Verdächtiges zu ſehen war. Ein franzöſiſcher
Zerſtörer vielleicht oder die heißerſehnten Rohre, unter denen
das Uboot heranziehen mußte. Aber nichts zeigte ſich. Ihre
Geduld wurde auf eine harte Probe geſtellt. Schon ſeit einer
Stunde hielten ſie auf der Höhe des vereinbarten Kaps. Der
Steuermann fuhr mit dem ſchnittigen Renner bewunderungs=
würdige
Kreiſe. Dann wieder lag er minutenlang ſtill, um
plötzlich mit zornigem Donnern des achtzigpferdigen Motors
davonzuſtieben.
Wieder einmal kamen ſie gerade über die Kimm, um ſenk=
recht
auf das Kap zuzuhalten, als ſich an Backbord etwas Ver=
dächtiges
zeigte. Geſpannt ſchauten der Prinz und ſein Be=
gleiter
auf das Waſſer, auf dem eine leichte Wellen= und Blaſen=
ſpur
ſichtbar wurde, als ſchwimme dort ein großer Fiſch in ihrer
Richtung. Plötzlich ſtieg ein Rohr aus dem Waſſer, Turm und
Reling riſſen Schaumbahnen, dann ſchoß der triefende Numpf
hervor. Es war ein überwältigender Anblick.
Alle Inſaſſen der Jacht ſtarrten mit leuchtenden Augen auf
das ſeltene Schauſpiel, das ſich ihnen bot. Seitlich mit ihnen
lief ein gewaltiger Ubootskreuzer, der ihre Nußſchale faſt um das
Zehnfache überragte.
Das Turmluk klappte auf. Ein Offizier in deutſcher Marine=
uniform
wurde ſichtbar. Er ſthwenkte die Mütze. Jacht und
Uboot ſtoppten ihre Maſchinen und warfen ſie auf Rückgang.
Vorſichtig legte der Renner längSſeits.
Auch auf dem Uboot war es lebendig geworden. Die Frei=
wachen
ſtreckten ihre Köpfe aus den Luken, und bald wimmelte
das Deck von wetterharten Seeleuten in ſchwerem Lederanzug.
Der Kommandant ſtieg vom Turm aufs Deck und trat an die
Reeling. Grüßend legte er die Hand an die Mütze.

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heißt die merkwürdigste insel der Welt. Ihr seltsam gestalteter Felsbloch
steht wie eine Schildwache eine Tagereise entſernt von der brasiliaz.
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Frontboot 406! Kommandant Kapitänleutnant Gerſon
meldet ſich zur Stelle!
Der Prinz ſtieg mit dem Konſul und C 25 über. Er drückte
dem Offizier freudig bewegt die Hand.
Es war wunderbar! Seien Sie mir herzlich will=
kommen
!
Beinahe hätte er den Mann umarmt, ſo ergriffen war er, und
auch die anderen konnten ihre Erregung nur ſchwer verbergen.
Kaum war die Begrüßung zu Ende und die Konſulatspoſt
übernommen, als der Kommandant zur Eile drängte. Man
könne nie wiſſen, was die Nähe der franzöſiſchen Küſte für Ueber=
raſchungen
biete. Er ſei für Schiff und Beſatzung verantwortlich.
Kommen Sie!
Der Prinz griff C 25 am Arm und reichte dem Konſul die
Hand.
Leben Sie wohl und haben Sie nochmals beſten Dank!"
Der Kommandant machte erſtaunte Augen.
Was ſoll der Mann an Bord?
Er reiſt mit mir nach Deutſchland.
Der Kapitänleutnant zuckte die Achſeln.
Ich bedaure lebhaft, den Herrn nicht mitnehmen zu können.
Ich habe dafür keinen Befehl!
Der Prinz biß ſich nervös auf die Unterlippe . . .
Es iſt mein Retter. Er hat mich aus dem Kerker von Vin=
cennes
befreit.
Mit haſtigen, abgeriſſenen Worten erzählte er die Vorgänge
in und um Paris. Aber Gerſon blieb hart.

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