Ginzelnummer 10 Pfennige
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tlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Jun
mi 2.18 Reichsmarf und 22 Pfennis.
ihr, abgeholt 2.25 Reichsmart, durch die
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Franfurt a. M. 1304
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 176
Freitag, den 27. Juni 1930.
193. Jahrgang
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finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezele (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
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im Falle höhert
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., eriſ
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeige
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Fonlurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäll ſeder
Rabatt weg. Banktonto Deutſche Be
N1 und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Reichskanzler beim Reichspräfidenten.
khaltung des Reichspräſidenken. — Keine Bollmacht zur Auflöſung. — Zunächſt parlamenkariſche
Löſung beabſichkigt. — Die Hoffnung auf Verſtändigung noch nicht aufgegeben.
ſchweren Stand. Es ſollte aber nach wie vor unſchwer ſein,
Frnennung Dr. Diekrichs zum
durch einen geſchickten Unterhändler eine Verſtändigung über
ein Programm zu finden, das durch Abſtriche im Etat und im
äußerſten Notfall durch die Erſchließung neuer Einnahmequellen
Reichsfinanzminiſter.
die Beträge erübrigt, die zum Ausgleich des Etats und der
Ar=
beitsloſenverſicherung erforderlich ſind.
Iatsſekrekär 2r. Trendelenburg mit der
In welcher Richtung die Pläne des Kanzlers gehen, wird
ſich erſt in den nächſten Tagen erſehen laſſen. Nach ſeiner
Rück=
hmung der Geſchäfte des Reichswirtſchafts= kehr will er die Parteiführer über ſeine Abſichten informieren.
miniſters beaufkragk.
rei
Ar
N
zgi9
Berlin, 26. Juni.
Reichspräſident hat nach dem heutigen Vortrag des
ichskanzlers in Neudeck den Reichsminiſter Dietrich
bindung vom Amte des Reichswirtſchaftsminiſters zum
tiniſter der Finanzen ernannt und den
etär im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr.
Tren=
urg bis auf weiteres mit der Wahrnehmung
ſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſters
agt.
*
h vor der Rückkehr des Kanzlers nach Berlin iſt die
g des ſeitherigen Wirtſchaftsminiſters Dr.
Dietrich=
m Reichsfinanzminiſter bekanntgegeben worden. Am
wird Herr Dietrich in ſeiner neuen Eigenſchaft ſein
programm bekanntgeben, um das der Kampf
rennen kann.
r eine ſchwere Bürde übernommen hat, kann wohl
kei=
fel unterliegen. Binnen kurzer Zeit ſind ſchon zwei
tiſter verbraucht worden, Hilferding und Moldenhauer
war allerdings die perſonifizierte Hilfloſigkeit. Von
ger kann man das nicht ſagen. Er hat nicht einen
gezögert, das erſte Defizit von rund 700 Millionen
ſelt zu ſchaffen. Wenn ihm bei der Deckung des zweiten
r darauf in die Erſcheinung tretenden Fehlbetrages
Interſtützung ſeiner Parteifreunde verſagt wurde, dann
der Art, wie er an die zu meiſternde Aufgabe
heran=
n Nachfolger Dietrich=Baden gibt ſich keiner Täuſchung
hn erwartenden Schwierigkeiten hin.
er Neuernennung dürften auch das Problem ſeines
etärs wieder aufgerollt werden. Man nimmt allgemein
r mit Moldenhauer zuſammen ernannte Staatsſekretär
der aus dem Wirtſchaftsminiſterium kam, jetzt das
iſterium verlaſſen wird. Es iſt ja bekannt, daß er ſchon
ter Zeit mit einem großen Bankenkonſortium in
Ver=
ſteht. Das Wirtſchaftsminiſterium ſelbſt wird
zu=
die Hände des Staatsſekretärs Dr. v. Trendelenburg
einer unſerer beſten Beamten im Wirtſchaftsmini=
und zur Zufriedenheit der Reichsregierung und des
S Deutſchlands Intereſſen auf zahlreichen
Konferen=
en hat, der alſo auch in der Lage ſein wird, das
Mini=
längere. Zeit zu verwalten, falls ſich ein neuer
Wirt=
ſter nicht raſch finden ſollte.
* Veröffenklichung des Finanzprogramms.
Berlin, 26. Juni. (Priv.=Tel.)
Schwergewicht der inneren Politik hatte ſich einen
lang völlig nach Neudeck verſchoben, wo der
Reichs=
am Donnerstag mittag eingetroffen war und dem
aſidenten einen längeren Vortraggehalten
im Laufe der Nacht iſt er nach Berlin zurückgefahren.
Ergebnis der Neudecker Ausſprache wird man
im Freitag Näheres erfahren. Vorläufig herrſcht in
1ge Ungewißheit, die dadurch noch erhöht wird, daß
nettsmitglieder ſich durch Handſchlag
ver=
haben, über die bisherigen Abmachungen
Still=
nzubewahren und nicht einmal die
Par=
informiert ſind, wie das Finanzprogramm in
Elheiten eigentlich ausſieht und mit welchen Abſichten
terung trägt. Skeptiker behaupten, daß das Kabinett
* letzten Einzelheiten, insbeſondere die Heranziehung
Tdeten zum Notopſer noch die letzte Entſcheidung
vor=
be. Auch hinter die in dem geſtrigen Communigué
böllige Einmütigkeit des Kabinettes wird
*gezeichen geſetzt, da auch hier offenbar eine
Derſchiedenen Gruppierungen im Kabinett mitgewirkt
* Schlußergebnis ſchließlich nur Annahme fand, um
tarten zu können.
umentariſchen Kreiſen wird angenommen, daß der
Reichspräſidenten die letzten Vollmachten
bekommen hat, daß vielmehr Herr v. Hindenburg
Ogkamm gebilligt und den Kanzler beauftragt hat,
9 zu machen, auf dieſer Grundlage eine
2t im Reichstag zu ſchaffen. Der Reichsprä=
I ſich ſeine Entſcheidung, was im Falle der
urch den Reichstag zu geſchehen hat, noch vorbe=
Len. Dieſe Zurückhaltung des Reichsprä=
Dürfte auch nach Lage der Dinge berechtigt ſein. Es
ner mehr heraus, daß Herr Dr. Brüning tatſächlich
Lehrheit des Zentrums hinter ſich hat.
iche Bauernpartei und die Wittſchafts=
Dentlichen Entſchließungen, die ſich in ihrer
ehr ſtark der Haltung der Deutſchen Volkspartei
die Demokraten haben ſehr ernſte Re=
2ietrich’ſchen Finanzplänen gegenüber zum Aus=
2½ wenn das Kabinett alſo auf dieſem Programnt
te dann hat es bei den eigenen Parteien einen ſehr
Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich
Er hat auch die Führer der Beamtenorganiſationen noch einmal
zu ſich gebeten. Am Freitag abend will das Kabinett den
Schluß=
punkt unter das neue Programm ſetzen, das am
Sams=
tag dem Reichsrat vom Kanzler ſelbſt unterbreitet
werden wird. Geſagt zu werden verdient, daß die
Verär=
gerung unter den Regierungsparteien über die
Taktik des Kanzlers ſich etwas gelegt hat und der gute
Wille beſteht, zu einer Verſtändigung zu
kom=
men. Die Fraktionen haben deshalb auch die Beratungen
über ihre Haltung unterbrochen, um abzuwarten, was ihnen der
Kanzler bringt. Konfliktsmöglichkeiten bleiben aber nach wie vor.
Auf eigene Berankworkung. — Die demokraken
durch Diekrich nicht gebunden.
Am Donnerstag fand im Reichstag eine Beſprechung
der demokratiſchen Reichstagsfraktion mit dem
geſchäfts=
führenden Vorſtand des demokratiſchen Reichsbeamtenausſchuſſes
unter Hinzuziehung namhafter Beamtenführer ſtatt.
Zur Frage der Deckung des Finanzdefizits des Reiches
er=
klärten der Parteivorſitzende und der Vorſitzende der
Reichstags=
fraktion, daß die Fraktion an dder veröffentlichten
Er=
klärung, daß ſie ihre Zuſtimmung zur
einſei=
tigen Belaſtung der Beamtenſchaft nicht gebe,
unbedingt feſthalte.
Der Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich habe die ſchwere
Bürde des Amtes des Reichsfinanzminiſters
trotzſchwerſter Bedenken der Reichstagsfraktion
auf eigene Verantwortung auf ſich genommen.
Es herrſcht zwiſchen dem Miniſter und der Fraktion
Ueberein=
ſtimuung in der Auffaſſung, daß eine Bindung der
Frak=
tion zu ſeinen zu erwartenden Vorſchlägen nicht
be=
ſteht, und daß die Fraktion damit völlig freie Hand
zur Wahrung ihrer Grundhaltung hat.
Die Wirtſchaftspariei zur Finanzlage.
Berlin, 26. Juni.
Die Reichstagsfraktign der Wirtſchaftspartei hielt in ihrer
Frak=
tionsſitzung daran feſt, daß zur Behebung der Finanzkriſe in erſter
Linie eine durchgreifende Ausgabenſenkung vorgenommen werden muß.
Einer Erhöhung der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung wird die
Wirtſchaftspartei nur bei gleichzeitiger Senkung der
Krankenverſiche=
rungsbeiträge zuſtimmen. Um die Durchführung den Senkung der
Per=
ſonalausgaben auch bei den Ländern und Gemeinden zu beſchleunigen,
wird von der Wirtſchaftspartei verlangt, daß durch geſetzliche
Beſtim=
mungen Angleichung der Beamtengehälter der Kommunen und Länder
an die neu zu regelnde Reichsbeſoldungsordnung vorgenommen wird.
Bei gleichzeitiger geſetzlicher Höchſtbegrenzung der Realſteuern ſollen
die Ueberweiſungen an die Länder um zirka 200 Millionen gekürzt
werden. Der dadurch entſtehende Ausfall ſoll einerſeits durch
Be=
ſteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand, andererſeits durch einen
Verwaltungsbeitrag ausgeglichen werden. Die Wirtſchaftspartei glaubt,
daß die Beſteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand zirka 150
Millio=
nen bringen wird, ohne daß für dieſe Steuerart beſondere
Erhebungs=
koſten entſtehen. Einer wenn auch noch ſo geringfügigen Erhöhung der
Einkommenſteuer bei den Einkommen über 10 000 RM. jährlich wird
die Wirtſchaftspartei nur dann zuſtimmen, wenn durch
Verwaltungs=
beitrag und Beſteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand der Kreis
der an ſparſamſter Wirtſchaft interefſierten Staatsbürger entſprechend
vergrößert wird. Die Schankverzehrſteuer oder Rechnungsſteuer lehnt
die Wirtſchaftspartei wie alle die Wirtſchaft neu belaſtenden Steuern
grundſätzlich ab.
* Frankreichs Farbenkraum zerfließl.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Juni 1930.
Aus dem Schatzamt fehlen fünf Milliarden. Man
weiß nicht, wie und wann ſie verwendet wurden. So ſagt
we=
nigſtens die Oppoſition. Und mit dieſer Behauptung allein hat
ſie einen Punkt gegen die Regierung gewonnen.
Der frühere Finanzminiſter Chéron hat neunzehn
Mil=
liarden im Schatzamt aufgeſammelt. Nicht ohne Weh und Ach
hat ſie die Wirtſchaft damals hergegeben, und Cheron war wegen
ſeiner harten Steuerpolitik ſehr wenig beliebt. Sein Nachfolger
hat die Finanzpolitik geändert. Und jetzt lauten die Klagen
anders.
Die neunzehn Milliarden ſind verbraucht.
Und wie man behauptet, fünf davon ohne genügende
parlamen=
tariſche Kontrolle. Das iſt nur ein Formfehler, aber die
Finanz=
kommiſſion der Kammer fordert nichts deſtoweniger Rechenſchaft.
Sie wurde auch gegeben. Man wird erſt ſpäter ſehen, wie die
angebliche Umgehung der Kontrollrechte der
Kammer ſich politiſch auswirken wird. Aber etwas wichtigeres
ſieht man ſchon jetzt; nämlich, daß man den Reichtum des
Staats=
ſäckels überſchätzt hat.
Der Staat ſoll in die Wirtſchaft eingreifen,
verkündete Tardieu. Das iſt nach allem, was geſchah, eine
Not=
wendigkeit. Es gibt ſo etwas wie eine Weltwirtſchaftskriſe, und
der Staat ſoll die Proſperität ankurbeln. Das findet jeder
na=
türlich. Aber auf der anderen Seite fordert man
Steuer=
herabſetzungen. Der Finanzminiſter Paul Reynaud
ver=
tritt den einzig richtigen Standeunkt, daß ſie die beſte
Unter=
ſtützung für die Wirtſchaft bedeuten
Tardieu hat ſeinen Plan der nationalen Ausrüſtung —
Straßenbau, Hafenanlagen, Elektrifizierung, Wohnungsbauten
uſw. — Jeder gibt zu, daß er für die Proſperität der Wirtſchaft
unvermeidlich und nötig iſt. Urſprünglich wollte dafür Tardieu
fünf Milliarden ausgeben, jetzt ſieht man, daß man nicht
un=
ter ſiebzehn Milliarden auskommt. Paul Reynaud will
ſeine Steuerherabſetzungen. Die Ausgaben wachſen inzwiſchen,
beſonders die für die nationale Verteidigung.
Ausgaben, immer nur Ausgaben. Der Not des Schatzamtes
muß geholfen werden. Man ſpricht von der Herausgabe der von
Poincaré ſo verpönten kurzfriſtigen Schatzamtbons.
Und man flüſtert von der Schaffung einer nationalen
Lotterie. Peſſimiſten malen ſchon das Schreckgeſpenſt des
Defizits an die Wand. Und der Radikalen Partei, die
man ſchon ſo gerne totſagte, eröffnet ſich ein neues und
dank=
bares Feld der Oppoſition.
Es iſt leicht, die Politik Tardieus zu verurteilen. Sein
Op=
timismus wurde von den Ereigniſſen — von Ereigniſſen, deren
Urſache nicht einmal in Frankreich liegt — wiederlegt. Aber
die Regierung kann unter den jetzigen
Umſtän=
den die Wirtſchaft nicht im Stich laſſen. Denn die
Lage iſt ſchwierig. Die Schutzzollpolitik Amerikas macht ſie noch
ſchwieriger.
Wie in ſolchen Zeiten immer, tauchen auch jetzt Gedanken
über den Zweck oder die Zweckloſigkeit der
Kolo=
nialpolitik auf. Wohlgemerkt, die Würfel ſind gefallen. Für
Frankreich gibt es kein Zurück mehr in der
Kolo=
nialpolitik. Aber das macht die Kritiker nicht verſtummen.
Und der Aufſtand in Indochina geſtaltet ſie noch ſchärfer.
1931 — letzter Termin — ſoll die koloniale Ausſtellung
in Paris eröffnet werden. Man erwartete, von ihr gleichzeitig
einen Aufſchwung für Paris und einen Begeiſterungstaumel für
die Kolonien. Aber es kam anders. Bis jetzt konnten
nicht einmal Anleihen aufgelegt werden. Und was
in Indochina geſchehen, die ſo grauſame Niedermetzelung der
franzöſiſchen Offiziere und Beamten durch die Bevölkerung, die
man für die friedlichſte der Welt hielt, und die von auf
franzöſi=
ſchen Hochſchulen ausgebildeten Intellektuellen aufgehetzt wurde,
macht jeden ſtutzig.
Es wäre falſch, die Kolonialpolitik, wenigſtens die franzöſiſche,
nur mit wirtſchaftlichen Gründen zu erklären. Prinzipien ſpielen
gewiß auch hier eine Rolle. Aber dieſe Prinzipien ſind jetzt
er=
ſchüttert. Es gibt koloniale Idealiſten. Aber ihre Zahl nahm
in den letzten Jahren erſchreckend ab.
Imperialismus? Davon ſind viele kuriert. Denn
man zweifelt an ſeinem Sinn. Die Erziehung der farbigen
Völ=
ker zu franzöſiſchen „Citoyens‟. Das ergibt höchſt ſonderbare
Re=
ſultate. Entwurzelte Intellektuelle, Menſchen, die ihrer Scholle
entfremdet werden; und letzten Endes, wenn die große Operation
gelingen ſollte, wer weiß was dieſe Völker beginnen würden.
Der Traum von den hundert Millionen
Fran=
zoſen zerfließt Und wenn er nicht zerfließen ſollte, dann
müßte Frankreich ſich nach ſeinen Kolonien richten. Etwas ſieht
man ſchon davon. Man verfeindet ſich mit Völkern, mit denen
man früher gutſtand, wegen der Kolonien. Und die
Innen=
politik ſelbſt muß auf die Kolonien Rückſicht nehmen. Man liebte
in Fraukreich die Kirche wenig. Jetzt muß man ſie lieben, denn
in den Kolonien kommt man ohne ſie nicht aus. Und einige
kolo=
nialen Großgrundbeſitzer zeigen ein übertriebenes Intereſſe für
franzöſiſche Politik. Die Kolonien drücken nach rechts ..."
All das würde man in Kauf nehmen, wenn die
wirtſchaft=
lichen Erfolge über jeden Zweifel erhaben wären. Sie ſind es
aber nicht. Es gibt Kolonien, bei denen man draufzahlt.
Beſonders wenn man den; außenpolitiſchen und militäriſchen
Aufwand mitrechnet. Es gibt Kolonien, die proſperieren, die
drücken auf die Landwirtſchaft und Induſtrie in Frankreich, da
ſie über größere Naturſchätze und billigere Arbeitskräfte
verfügen. Das Lebensniveau des franzöſiſchen Arbeiters leidet
darunter.
Im Ausland — zuletzt in Genf — wird gegen die
Zwangsarbeit der Eingeborenen in den
Kolo=
nien Sturm gelaufen. Das iſt moraliſch nicht angenehm. Die
Zeiten ſind vorüber, wo man in den Kolonien alles machen
konnte. Die Kulturpolitik verſagt, die wirtſchaftlichen Erfolge
ſind ſehr zweifelhaft. — Die Kolonien ſind nicht volkstümlich.
Seite 2
Freitag, den 27. Juni 1930
Paris, 26. Juni.
Der deutſche Botſchafte von Hoeſch hatte geſtern
abend eine ausführliche Unterredung mit dem franzöſiſchen
Außenminiſter Briand, die, wie ein knappes Communiqué der
Botſchaft beſagt, einen Meinungsaustauſch über eine
Reihe ſchwebender Fragen diente.
*
* Ueber die Unterredung wird an Berliner amtlicher Stelle
Stillſchweigen bewahrt. Es kann aber wohl keinem Zweifel
unterliegen, daß die Probleme angeſchnitten wurden, die der
Außenniniſteir in ſeiner Rede vor dem Reichstag am Mittwoch
behandelt hat. Schon das zeitliche Zuſammenfallen der Pariſer
Ausſprache mit der Rede des Miniſters läßt die Gewißheit
auf=
kommen, daß es ſich um eine Parallelaktion handelt. Es wird
alſo einmal das Saarproblem geweſen ſein, das endlich
einmal gelöſt werden muß. Hier macht es den Eindruck, daß
die Franzoſen ein Verſchleppungsmanöver nach
dem anderen aufführen, weil ſie keine Luſt haben, auf
unſere Fordcrungen einzugehen. Da der Termin für die
Be=
antwortung des Briandſchen Paneuropa=
Frage=
bogens immer näher heranrückt, wird auch dieſe Frage
be=
ſerochen worden ſein. Auch die Fragen der Räumung wird
man noch einmal kurz geſtreift haben, denn ſehr viel iſt darüber
ja nicht mehr zu ſagen, nachdem der franzöſiſche
Rück=
zug in vollem Gange iſt. Mit dem Abzug der Beſatzung
werden Reichsimmobilien frei, deren Wert auf nahezu 400
Mil=
lionen geſchätzt wird.
.
Abzug der lehzten Franzoſen aus Mgintz.
Mainz, 26. Juni.
Am 30. Juni ſteht ab 1 Uhr mittags auf dem Hauptbahnhof
ein Sonderzug bereit, deſſen Abfahrt für 1.20 Uhr vorgeſehen iſt.
Mit ihm verlaſſen General Guillaumat, der bis zum Schluß hier
weilt, und die letzten franzöſiſchen Soldaten die Stadt.
Am Freitag vormittag 9 Uhr wird das franzöſiſche
Militär=
gericht und das franzöſiſche Militärgefängnis, das unter dem
Namen „Vater Hofmann” bekannt iſt, in der Wallſtraße den
deut=
ſchen Behörden übergeben. Damit iſt das franzöſiſche Gericht in
Mainz aufgelöſt. Die Angeſtellten des Gerichts begeben ſich nach
Frankreich zurück. Die noch ſchwebenden Verfahren gegen
fran=
zöſiſche Soldaten werden in Frankreich zu Ende geführt,
verſchie=
dene Verfahren des Militärgerichts gegen deutſche Angeklagten
wurden eingeſtellt. Am Dienstag abend wurde das Offiziers=
und das Unteroffizierskaſino geſchloſſen. Das franzöſiſche
Bedie=
nungsperſonal hat am Mittwoch Mainz verlaſſen. Die
franzö=
ſiſchen Offiziere und Unterofſiziere müſſen ſich auf eigene
Rech=
nung in den Gaſthäuſern verpflegen.
Trier, 26. Juni.
Der Kommandant der hieſigen Beſatzung, General Pitois,
ſtattete geſtern dem Regierungspräſidenten und dem
Oberbürger=
meiſter Abſchiedsbeſuche ab. Heute werden, die beiden letzten
franzöſiſchen Infanterieregimenter abbefördert. Die Trikolore
auf dem neuen Regierungsgebäude, in dem das franzöſiſche
Hauptquartier untergebracht war, wird heute eingeholt werden.
Auf dem deutſchen Zivilkaſino, das längere Zeit beſchlagnahmt
war, wurde bereits geſtern die Trikolore entfernt. Das Gebäude
wurde zurückgegeben.
Am Donnerstag früh wurde von dem öſtlichen Pfeiler der
Rheinbrücke Kehl—Straßburg der galliſche Hahn, der ſeinerzeit
vom Verein Pariſer Preſſe geſtiftet worden war, entfernt. Die
Räumung wird weiter durchgeführt. Die meiſten
Militärange=
hörigen haben die Stadt verlaſſen. Die Schilder, die auf die
Be=
ſatzung hindeuteten, ſind verſchwunden. Der ſtellvertretende
Kom=
mandierende der Beſatzungstruppen, Oberſt Briou, hat dem
Landrat und anſchließend dem Bürgermeiſter von Kehl ſeinen
Abſchiedsbeſuch gemacht. Geſtern hat eine Kommiſſion die
Sprengungsarbeiten bei den früheren Kehler Forts beſichtigt;
das Abnahmeprotokoll wurde jedoch noch nicht unterzeichnet. Der
Sitz des Beſatzungsſtabes, das Amtsgericht, wurde heute
nach=
mittag zurückgegeben. Das noch in Kehl liegende Bataillon des
170. Infanterieregiments wird Kehl am Samstag vormittag
verlaſſen.
Der Münchener Glaspalaſt bietet dieſes Jahr das Bild
einer gut vorbereiteten und gepflegten Kunſtausſtellung. Man
könnte den Geſamteindruck als vollendet bezeichnen, wenn nicht
der Fehler unterlaufen wäre, die auswärtigen Künſtler, die ſich
erfreulicherweiſe rege beteiligten, unter die Münchener
Künſtler=
gruppen einzureihen. Dadurch wird es dem Beſchauer faſt
un=
möglich, die Kunſtproduktion der einzelnen Städte zu vergleichen.
An Qualität dominiert die Plaſtik. Schon in der
Eingangs=
halle überraſcht B. Bleekers „Pferdelenker”, der ſpäter den
Ehrenhof der Münchener Techniſchen Hochſchule zieren ſoll.
Wäh=
rend B. in ſeinen vortrefflichen Porträtbüſten von Hindenburg
und den Kronprinzen Rupprecht und Wilhelm mit einem
Realis=
mus arbeitet, der nicht vor der Epidermis des Dargeſtellten
Halt macht, fand er bei ſeinem „Pferdelenker” zum archaiſtiſchen
Stil der Akropolisfiguren zurück. Wie dieſem ganz individuell
empfundenen großen Kunſtwerk von einem anderen Künſtler
ein Gegenſtück geſchaffen werden ſoll, iſt jetzt bereits eine offene
Frage, die hieſige Kunſtkreiſe beſchäftigt.
Auf die frühchriſtliche Kunſtperiode greift J.
Henſel=
manns (München) in Kupfer getriebene Koloſſalſtatue der Hl.
Hildegardis zurück. Das monumentale Werk, für eine Kirche in
St. Ingbert beſtimmt, beweiſt, daß man ſich neuerdings auch für
Kultzwecke immer mehr von der öden Konvention frei zu machen
ſucht und jung aufſtrebende Talente zu ihrem Rechte kommen
läßt. — Unter den zahlreichen guten Porträtbüſten und Figuren
finden wir bezeichnende Arbeiten von Albiker=Dresden,
F. Koelle, München, G. Kolbe und A. Oppler, Berlin,
H. Lederers, Berlin, reizvolle Bärengruppe und A. Hanacks,
Wien, tief empfundenen „Neuerer” Auch andere Plaſtiken, die
hier nicht alle genannt werden können, beweiſen den Hochſtand
der deutſchen Bildhauerkunſt, die gegenwärtig keinen Vergleich
mit anderen Ländern, beſonders Frankreich, zu ſcheuen braucht.
Die Münchener Seceſſion ehrt dieſes Jahr das Andenken
ihres jüngſt verſtorbenen Präſidenten, H. von Habermann,
durch eine vortrefflich gewählte Kollektivausſtellung. Wenn auch
keine neuen Eindrücke zur Kenntnis dieſes bedeutenden
Künſt=
lers hiermit geſchaffen werden, ſo ſichern dieſe warmblütigen,
aus dem ſüddeutſchen Barock entſtandenen Werke Habermann
eine führende Stellung unter unſeren Künſtlern des 19.
Jahr=
hunderts.
Von den „Klaſſikern” findet M. Liebermann mit dem
prachtvollen Selbſtporträt der Berliner Nationalgalerie, einer
Der Reichstag ſetzte am Donnerstag die Beratung des
Etats des Auswärtigen Amtes fort. In der ausgedehnten
Debatte nahm auch Reichsaußenminiſter Dr. Curtius das Wort zu einer
eingehenden Widerlegung der Angriffe des deutſchnationalen
Abgeord=
neten von Freytagh=Loringhoven. Gegen 19 Uhr wurde die Beratung
abgebrochen und auf Freitag 10 Uhr vertagt.
Der Preußiſche Landtag genehmigte geſtern mit
über=
wiegender Mehrheit die Strafverfolgung von 12
kommu=
niſtiſchen Abgeordneten wegen verſuchten Hochverrats oder
wegen Beleidigung.
Im Preußiſchen Landtag hat das Zentrum den
An=
trag eingebracht, ſämtliche Haushaltsausgaben einer
durchgreifenden Senkung zu unterziehen, der auch
mit großer Mehrheit angenommen wurde. Leider aber werden auch
hier wieder keine beſtimmten Vorſchläge zur Senkung gemacht, ſondern
alles der Regierung überlaſſen.
Die unlängſt frei gewordene Miniſterialdirektorſtelle im
Reichsmini=
ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft iſt nunmehr mit dem
bis=
herigen Miniſterialdirigenten im Reichsfinanzminiſterium Dr.
Wachs=
mann beſetzt worden. Dr. Wachsmann, gebürtiger Oſtpreuße, iſt im
Ernährungsminiſterium ſpezielle mit der Bearbeitung und
Durchführung der Oſthilfe betraut.
Die Tſchechoſlowakei hat dem Völkerbundsſekretariat
mit=
geteilt, daß ſie das Abkommen über die Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrverbote ratifiziert hat. Die
Rati=
fikation hat jedoch keine praktiſche Bedeutung mehr, nachdem das
Ab=
kommen infolge der Ratifizierungsverweigerung Polens nicht mehr in
Kraft treten kann.
Vor dem polniſchen Konſulat in Budapeſt ſpielten
ſich polenfeindliche Kommuniſtenkundgebungen ab.
Die erſte gemeinſame Konferenz zwiſchen der
eng=
liſchen Regierung und den Liberalen zur
Beſpre=
hung von Maßnahmen zur Bekämpfung der
Ar=
beitsloſigkeit hat geſtern zwiſchen Premierminiſter Macdonald
und Lloyd George in Macdonals Amtswohnung in der Downing Street
ſtattgefunden.
In der letzten Sitzung der parlamentariſchen engliſchen
Arbeiter=
partei, in der Premierminiſter Macdonald wegen Aufgabe mehrerer
Geſetzentwürfe lebhaft angegriffen wurde, verteidigte Macdonald die
Haltung der Regierung damit, daß ſie damit zu rechnen habe, daß noch
vor dem Herbſt Neuwahlen ſtattfinden könnten.
Die Enttäuſchung über die Vorſchläge der Simon=
Kommiſſion hat in ganz Idien nachdem nun einige Zeit
nach ihrer Veröffentlichung vergangen iſt, ſtark zugenommen.: Alle
in=
diſchen Parteien ſind mehr oder weniger unzufrieden mit den
Empfeh=
lungen der Kommiſſion.
Die Lage in Sevilla iſt wieder normal. Die
Straßenbahnen verkehren wieder. In den Wohnungen der
Ver=
hafteten ſind Hausſuchungen vorgenommen worden.
Die Nankingregierung hat in ihrem Kampf gegen die
nördliche Koalition eine neue Niederlage erlitten.
Aufſtändiſche Truppen haben die Stadt Oruro in Oſtbolivien
beſetzt, wie aus La Paz gemeldet wird. Die Stadt iſt vom übrigen
Land völlig iſoliert.
Landau, 26. Juni.
Am Donnerstagnachmittag fſammelten ſich in Landau die
Truppen der pfälziſchen Reſtgarniſonen. Um 17 Uhr nahm der
franzöſiſche Befehlshaber, General Mangin, eine Parade ab. Die
Trikolore auf dem bisherigen Standquartier des Generals wurde
unter Ehrenbezeugungen eingezogen. Darauf begaben ſich, die
Truppen, die insgeſamt vier bis fünf Kompagnien ſtark waren,
nach dem Güterbahnhof, wo ſie verladen und mit dem Zug um
18,08 Uhr über Weißenburg nach dem Innern Frankreichs
ab=
transportiert wurden. Der General verließ Landau mit ſeinem
Stab im Kraftwagen. Am Vormittag hatte er dem
Regierungs=
präſidenten der Pfalz und dem Landauer Oberbürgermeiſter
Ab=
ſchiedsbeſuche abgeſtattet.
Wiesbaden, 26. Juni.
Anläßlich des Rheinland=Befreiungsfluges, zu welchem 88
Flugzeuge von Köln mit beſtimmter Aufgabenſtellung nach
Wies=
baden, Mainz, Worms, Neuſtadt a. d. H. und Kaiſerslautern
ſtarten werden, werden auch das Luftſchiff „Graf Zeppelin” und
das Junkers=Großflugzeug „D 2000” über den Flughäfen der
Städte Mainz und Wiesbaden erſcheinen.
frühen „Waldandacht” einem „Wannſeegarten” und dem „Markt
in Delft” immer wieder ungeteilte Bewunderung. Neben ihm
M. Slevogt mit Pfalzlandſchaften, dem großen „Picknick” und
einem farbig delikaten Küchenſtilleben, das ähnliche Arbeiten
C. Schuchs, da hell in hell gemalt, weit übertrifft. — Nicht
min=
der bedeutend die freskenartig wirkenden Kompoſitionen H.
Al=
thers Stuttgart „Göttliche Gerechtigkeit” und F. Erlers
„Die Gefangenen”, die nichts mehr von der einſtigen Mitarbeit
Erlers bei der „Scholle” vermuten laſſen und der ruhigen
Ge=
ſchloſſenheit Povis de Chavannes nachſtreben.
Eine umfangreiche Ausſtellung von Kriegsbildern L.
Dett=
manns wirkt nicht nur als hiſtoriſches Dokument, ſondern auch
künſtleriſch imponierend. — Wien iſt durch ſchöne Arbeiten A.
Faiſtauers, die uns den frühen Tod des viel verſprechenden
Künſtlers beſonders ſchmerzlich empfinden laſſen, und F. Kitts,
der ſich immer mehr in oberflächlichen Dekorationen gefällt,
ver=
treten. — Der Bayeriſche Staat hat diesmal ein Mitglied der
Münchener Neuen Sezeſſion, M. Lauterburg, mit einem
Auftrag, dem Altarbilde für die Kirche der Münchener
Derma=
tologiſchen Klinik, bedacht. Die Aufgabe wurde von Lauterburg
koloriſtiſch glänzend gelöſt und verrät ein gründliches Studium
unſerer altdeutſchen Meiſter, beſonders Altdorfers. Dem hoch
be=
gabten Künſtler fehlt nur zur weiteren Vollendung eine gewiſſe
Selbſtdiſziplin. Denn das andere Extrem wirkt ſchließlich trotz
allen Könnens, wie ein ganzer Saal mit Farbenorgien E.
Noldes beweiſt, monoton. H. Pechſtein (effektvolle
Land=
chaften) und O. Kokoſchkas vorteffliche Studien von Arabern
zeigen die Künſtler von einer neuen Seite. Ebenſo H. R.
Lich=
tenberger, der die Schönheiten Münchens vortrefflich
ſchil=
dert. C. Hofer dagegen erreicht hier bei weitem nicht die
ge=
ſchloſſene Wirkung wie in Venedig, wo Direktor Poſſe die
Aus=
wahl ſeiner Arbeiten traf.
Die linke Seite des Glaspalaſtes behauptet mit ernſten
Arbeiten die Münchener Künſtler=Genoſſenſchaft.
Hier nenne ich nur die ſchönen Porträts von L. Laſerſtein,
Berlin, und K. Gunſchmann. Darmſtadt, techniſch
meiſter=
hafte Aquarellſtudien aus Italien von H. Meid, Berlin, M.
Slavonas, Berlin, Montmartreſtraße, an den frühen
Piſ=
ſara erinnernd, den Münchener v. Kubinyi, M. v.
Petten=
kofers farbige Delikateſſen auswertend, und den geſchickten F.
Dorſch=Dresden. — Auch die zeichnenden Künſtler ſind durch
Sammelausſtellungen großer Namen, wie O. Gulbrannſon,
K. Kollwitz, W. Schultz, E. Barlach und M.
Feld=
bauer aufs Clücklichſte vertreten.
A. G.
Beunruhigung in der Habsbutger=Frage u Sbo
EP. Schmecks, 2
Die Beratungen der drei Außenminiſter dauerten
in die ſpäten Abendſtunden. Wie bekannt wird, hielter
bei Konferenzen der Kleinen Entente Gepflogenhe
Außenminiſter ein längeres Expoſé, in welchen ſie zu
tuellen Fragen Stellung nahmen.
Als erſter ſprach der jugoſlawiſche Außen=
Marinkowitſch da er Mitglied des Völkerbund
Dann ſprach Mironescu, der betonte, daß ſeit 4
beſteigung Carols ſich in der außenpolitiſchen Orienti
mäniens nicht geändert habe. Als letzter ſprach Be
Man ſprach von den Ergebniſſen der Seeabrüſtu
erenz, vom Stand der Abrüſtungsfrage, üb
neſch als Vorſitzender der Abrüſtungskommiſſion refer
die Ergebniſſe der Haager und Pariſer Konf
über die Lage der Kleinen Entente mit Rückſicht auf i
lung zu den Nachbarſtaaten, über den fran
italieniſchen Streit und anderes. In der
ſchen Frage gaben die Alarmmeldungen der fr
engliſchen und deutſchen Preſſe über die angeblich be „hende=u Till
Reſtauration der Habsburger den Ton an.
in beſtimmter und jeden Zweifel ausſchließender
Habsburger Frage Stellung genommen und erklärt i
die Kleine Entente im Sinne des Friedensvertrages ei
kehr der Habsburger auf das entſchiedenſte bekämpfent
die geſteigerte Aktivität der italieniſchen Politik in M
kam zur Sprache
Heute begannen die Spezialberatungen, insbeſo
über das Paneuropa=Memorandum Bria
ſympathiſch, wenn auch mit einer gewiſſen Reſerte au
wurde. Die drei Miniſter ſprachen ihre Bereitwi
zur Teilnahme an einer Konferenz für
bereitung der Vereinigten Staaten von
aus. Das amtliche Communiqué ſagt u. a.: „Nach
Prüfung aller wichtiger Fragen und der internatior r Lag m
konſtatieren die drei Miniſter, daß die internationale
ihrer Länder vollkommen zufriedenſtellend iſt und de
Zuſammenarbeit der Kleinen Entente eine Poſition
habe, die ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen Wich
kommen entſpricht. Die drei Miniſter haben ſich über 1 ltunt niſcht
die ſie zu den aktuellen Fragen einzunehmen haben, g
kon=
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* über.
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St.
Die Stellungpahme der Kleinen Enten!
Die Donnerstags=Beratung der drei Außenmini
nur knapp zwei Stunden, da für den Nachmittag e
der Delegationen angeſetzt war. Zunächſt wurde das
Memorandum zur Beratung geſtellt, wobei auch die
fur Sprache kamen, die die drei Staaten auf der bet
Genfer Tagung zum Schutz der Spezialintereſſen ih
vorbringen wollen. Die drei Miniſter erklärten ſo
grundſätzliches Einverſtändnis mit der Aktion Bri
Briandſche Fragebogen wird aber nicht in einer g
Note, ſondern von jedem der drei Staaten in beſon?
beantwortet werden, die ſich in ihrem weſentlichen L
ſollen, in ſpeziellen Fragen aber voneinander abweie
Sodann wurde das Verhältnis der Kleinen Entente z
ten Mitteleuropas beſprochen, wobei bezüglich der
Frage konſtatiert wurde, daß die Kleine Entente au
elben Standpunkt einnehme, den ſie bereits in ihr
Konferenzen zum Ausdruck gebracht habe. Es liege k
vor, jetzt an dieſem Standpunkte irgend etwas zu änd
Beratungen werden morgen fortgeſetzt werden.
In einem heute ausgegebenen Communiqué he
daß die Anregung Briands völlig den allgemeinen W.
einer beſſeren internationalen Organiſation im
Inte=
haltung des Friedens und der friedlichen Entt
Menſchheit entſpreche. Dieſe Initiative falle vollkom
Rahmen der Ziele mit der Politik der Kleinen E.
Außenminiſter ſtellten feſt, daß die Verträge vom He En
Paris eine Verbeſſerung der internationalen Bezi
möglichen würden und beſchloſſen, in jedem Falle
ſpektierung der internationalen Verbindlichkeiten zu
m auf
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Zu ſeiner Gemäldeausſtellung in der Bücherſtube 2
Der Darmſtädter Richard Walter hat öfter in
„Darmſtädter Gruppe” ausgeſtellt. Meiſt Landſcl
helle, heitere, etwas dünne und ſubſtanzarme
We=
jetzt in der Bücherſtube Bodenheimer zeigt, iſt weſe
und ſtoffreicher. Man ſieht Häuſerreihen an einem
Hütte im Moor; man ſieht Waldtäler unter hellem
alles gegen früher mit erhöhter ſeeliſcher Beteilig
ernſter im Wirklichkeitsgehalt. An Häuſerfronten
mal ein dichteriſch pointiertes Licht; dazu das Dröhn
Schatten — Dinge, die es in dieſer Benachbarung b
bei Obbon Frieſz gibt. Bezeichnend für die Ordnun
iſt ein Syſtem von helljubelndem Gelb, Braunrot
marin — ein Akkord, der ſich jetzt langſam mit Nek
reichert, anſcheinend als Ausdruck eines weiteren Hil
in die Fülle und den Ernſt des Lebens. Ungemei
ein Blumenſtück, lockerſte Aquarelletechnik mit viel
benem Weiß; ein Wort von echter, ſonniger Jugell
Theim
Lalb
Ml
L5
g=
dicht
ch
umel
iſtt
ien 9.
Darmſtadt: An der Techniſchen Hochſle iſt der Pr!
Forſtwirtſchaft, Oberforſtmeiſter Dr. Guſtav Baader, 2
profeſſor ernannt worden.
Stuttgart: Hier verſchied am 15. Juni der a.o. Proſe
logie und Paläontologie an der Techniſchen Hochſchule, L.
Geolog. Landesanſtalt, Dr. Emil Wepfer im Alter be
München: Der mit dem Titel und Rang eines a.b. *
geſtattete Privatdozent Dr. Johannes Lange iſt we‟
eines Rufes an die Univerſität Breslau auf ſein Anſne
Anerkennung ſeiner Dienſtleiſtung mit ſofortiger Wirl
Bayeriſchen Staatsdienſt entlaſſen worden.
Freiburg, Br.: Im Alter von 80 Jahren verſchied. 9e
Profeſſor Geheimrat Dr. Paul Kraske.
Freiſing: Hier verſchied der frühere langjährige
drd=
der Baher. Hochſchule für Landwirtſchaft und Braufe.”
ſtephan Dr. Karl Ulſch im 72. Lebensjahre.
München: Am 9. ds. Mts. verſchied der Ordingrius
Augenheilkunde, Geſchichte der Tierheilkunde an de
Fakultät der Univerſität, Vorſtand der Chirurgiſchen. .
klinik, Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. med. Fet. ZIl
im Alter von 63 Jahren.
S
ord 0
4Ar
21
29
[ ← ][ ][ → ] der Kampf um Tardieus Wirtſchaftsprogramm.
SMue F Arfe Augriffe der Sozialiſten und Radikalen gegen die Finanzpolikik der franzöſiſchen Regierung.
Die Sozialiſten fordern Aufſchluß über die Akkiven und Baſſiven des Schahamkes.
niſterpräſident, jedermann wiſſe, daß die Heeresbeſtände nicht
Wo ſind die 5 Milliarden?
ewig hielten. Für mehrere Milliarden Franken habe man
ver=
äußern müſſen, da die betreffenden Heeresbeſtände unbrauchbar
utſchaftsprogtamm oder Ergänzung der
geweſen ſeien. Das Parlament habe das gewußt. Seit 1926
würden jedoch die Beſtände entgegen den Behauptungen der
So=
zialiſten erneuert. Damals habe das Parlament eine Milliarde
7n2 — Bie will die Regierung dieſe Broiekke Franken dafür bewilligt.
2Dr1
finanzieren?
Trad,
iſton
Die Aufgabe der Regierung
EP.Paris, 26. Juni.
den in
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NN
angebic
en 2m g
D erilig
EMir
beländie
oubeſetztem Hauſe und in Anweſenheit faſt ſämtlicher
egann heute nachmitag die große Debatte über den von
aliſtenführer Léon Blum eingebrachten Antrag, die
imiſſion möge dem Kammerplenum genauen
Auf=
ber die Aktiven und Paſſiven des
Schatz=
eben. Der Berichterſtatter der Finanzkommiſſion für
trag, Tinguy du Pouet (Gruppe Marin) verteidigte
n gefaßten Beſchluß der Finanzkommiſſion auf
Ab=
s Antrages mit der Feſtellung, die für das nationale
zprogramm vorgeſehenen fünf Milliarden ſeien vor=
Niniſterpräſident Tardieu erklärte, bevor der Abgeord=
Polit n F1nt Auriol die Tribüne beſtieg, um den ſozialiſtiſchen
verteidigen, die Regierung ſtelle gegen dieſen Antrag
ge. — Vincent Auriol ironiſierte zu Beginn ſeiner
Haltung der Regierung, indem er ſein Erſtaunen
dar=
ückte, daß die Regierung nichts anderes für ihre Ver=
Fa
zu tun habe, als die Vorfrage zu ſtellen und jede De=
Bereitn
ſo wichtige Fragen wie die wirtſchaftliche Stärkung
ent fü
s und die nationale Verteidigung abzulehnen. Er
ten iu
a.
ntiandl
e Regierungspolitik eine Politik des
eigens und der Unvorſichtigkeit. Die von
izminiſter gelieferten Zahlen beſtreite er nicht; es ſei
rlich, fünf Milliarden von den zur Verfügung
ſtehen=
lliarden des Schatzamtes wegnehmen zu wollen indem
aderen großen laufenden Ausgaben, wie die Organi=
Grenze, die Aufbeſſerung der Gehälter der Beamten
h verſchweige.
blieben kgum 2,4 Milliarden Akkiven
dem Schaharik.
man auf der Durchführung des Fünfmilliarden=Wirt=
Außen
ramms beſtehe, müiſſe man zur Ausgabe von Bons
achmiti
imtes ſchreiten. Vincent Auriol griff dann ſehr ſcharf
here Haltung Tardieus inder Frage der
wurde * des Kriegsmaterials an. In Dijon habe
ei auch
rpräſident die Ergänzung der Heereslager für
notwen=
uf der in
t. Die Finanzkommiſſion" habe von der Regierung
ntereſſen !brzung gefordert, und dieſe habe den Vorſchlägen der
Fi=
ſion zugeſtimmt. Auriol erklärte 2,4 Milliarden für
kärten 1i4
iſation der Grenzen für unbedingt notendig. Im
Michk” ſes) ßten für die nächſten fünf Jahre 5,6 Milliarden
Fran=
in einer
hen werden. „Wie will die Regierung dieſe Projekte
der abtel
ich de
Entent 2
reits in
Es liMt
2” fragte der ſozialiſtiſche Redner. „Will ſie ſich zur
iner Anleihe entſchließen oder die nationale
Vertei=
ern?‟ Dieſe Schlußworte des Redners löſten in der
auf der Rechten einen unbeſchreiblichen Lärm aus.
Tardieus Rechenſchaftsbericht.
erpräſident Tardieu, ſichtlich erregt, beſtieg darauf die
Tardieu, der während ſeiner ganzen Rede eine ſtarke
nicht unterdrücken konnte, ſprach von einem Feldzug,
g2 10
id der letzten 14 Tage von Mitgliedern der Finanz=
erden.
und gewiſſen Parlamentariern in Zeitungen gegen
ung geführt werde und in dem behauptet werde, die
Schatzamtes ſei leer und die von Chéron aufgehäuften
den ſeien verflogen. Dieſer Feldzug habe ärgerliche
gen im In= und Auslande gehabt. Die Regierung
If geantwortet, indem ſie vor der Finanzkommiſſion
erklärungen abgegeben habe. Tardieu wiederholte
bereits veröffentlichten Ziffern. Neunzehn Milliarden
ſeinem Regierungsantritt vorhanden geweſen. Das
Schatzamtes betrage gegenwärtig 11 Milliarden. 5.09
davon ſeien flüſſig. Den ganzen Feldzug gegen die
nannte Tardieu Brigantengeſchichten. Zu der Frage
ſei es jetzt, die einjährige Dienſtzeit effektiv einzuführen, die
Grenzen zu organiſieren, die Armee zu moderniſieren und neue
Erfindungen praktiſch zu verwerten, die für die Sicherheit
Frank=
reichs von größter Bedeutung ſeien. Dann werde man die
finan=
zielle Seite der Dinge prüfen. Aus dieſem Grunde fänden ſeit
geraumer Zeit regelmäßige Beſprechungen zwiſchen dem
Miniſter=
präſidenten, dem Finanzminiſter, dem Budgetminiſter, dem
Kriegs=
miniſter, dem Luftfahrt= und dem Marineminiſter ſtatt. Er ſei
erſtaunt darüber, daß die Sozialiſten die 5 Milliarden für die
na=
tionale Verteidigung ſtatt für das Wirtſchaftsprogramm
auszu=
geben beabſichtigten. Die Regierung weigere ſich, dieſem
Vor=
haben ſtattzugeben. Die militäriſchen Ausgaben müßten aus dem
Budget beſtritten werden. Die Ausgaben für das
Wirtſchafts=
programm ſeien produktiver Art und würden aus dem
Budget=
überſchuß geleiſtet. In der Frage der Landesverteidigung
ver=
ſtehe er die Auffaſſung der Sozialiſten nicht. Darauf
pole=
miſierte Tardieu gegen den Sozialiſtenführer Blum, der zu
wie=
derholten Malen geſagt habe, die Ausgaben für das Heer müßten
vermindert werden; und jetzt wollten die Sozialiſten 5 Milliarden
auf einmal ausgeben zugunſten der Landesverteidigung, und
darüber ſogar das Wirtſchaftsprogramm opfern!
Thüringens Klage
beim Skaatsgerichtshof.
Die Regierung drohl mit Bildung einer
nicht=
beamkeken Polizei
Weimar, 26. Juni.
In der Begründung der Thüringer Klage vor dem
Staats=
gerichtshof wegen Sperrung der Polizeizuſchüſſe an Thüringen
wird zunächſt auf die Vorgeſchichte der Sperrung eingegangen
und die Zuſtändigkeit des Staatsgerichtshofes feſtgeſtellt, wobei
ſich die Schrift auf ein Gutachten des Präſidenten des thüringiſchen
Oberverwaltungsgerichtes in Jena, Dr. Ebſen, ſtützt.
Das Geld für das Regierungsprojeit ſei vorhanden.
Die Gelder für die militäriſchen Ausgaben würden aus anderen
Quellen geſchöpft werden. — Zum Schluß ſuchte Tardieu die
Gefahr einer Ablehnung des
Wirtſchaftspro=
gramms darzulegen, indem er an die Arbeitsloſigkeit in den
Nachbarländern erinnerte und die Gefahr einer Arbeitsloſigkeit
in Frankreich an die Wand malte, falls die Regierung nicht
ener=
giſche Maßnahmen ergreife, falls das Regierungsprojekt nicht
an=
genommen werde. Zum Schluß forderte Tardieu die Kammer
auf, ſich gegen den ſozialiſtiſchen Antrag auszuſprechen.
Darauf wurde die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen.
Vin=
cent Auriol hatte nach Wiederaufnahme der Kammerſitzung
er=
neut die Tribüne beſtiegen. Er erklärte, über die Frage der
Er=
gänzung der Heeresbeſtände wolle er keine Polemik eröffnen, und
fuhr dann, zum Miniſterpräſidenten gewandt, fort: „Vor dem
Lande werden Sie erklären müſſen, wie bei einer jährlichen
Aus=
gabe von 10 Milliarden Franken für die militäriſche Organiſation
des Landes es nicht möglich war, die Heeresbeſtände zu erneuern.
und warum Sie noch 4 Milliarden brauchen, um die Beſtände auf
ihr notwendiges Niveau zu bringen. Wir haben einen Erfolg
in dieſer Form errungen. Wir haben Sie gezwungen, eine
In=
ventur über die Heresbeſtände zu machen. An Ihnen iſt es, dem
Lande die nötige Aufklärung zu geben. Das Land wird dann das
Urteil fällen.‟ Die radikalen Abg. Palmade und Nevare wandten
ſich hierauf gegen eine Politik, die darauf hinziele, mehr
Aus=
gaben durch Anleihen auszugleichen. Die Regierung habe bei
ihrem Antritt die ſchönſte Kaſſenlage vorgefunden, die es jemals
in der Geſchichte der Dritten Republik gegeben habe. Wenn man
die gegenwärtige Finanzpolitik fortſetze, werde bald das
Budget=
gleichgewicht geſtört, die Kaſſe des Schatzamtes leer und die
Re=
gierung gezwungen ſein, neue Steuern zu erheben.
Aat
Ablehnung des fozigliftiſchen
Sieg Tardiens.
Ankrages.
ſcherfiht
uerung der Heeresbeſtände erklärte der Mi=
Schließlich hat die franzöſiſche Kammer dann den
ſozialiſti=
ſchen Antrag, gegen den die Regierung die Vorfrage geſtellt hatte,
mit 330 gegen 262 Stimmen abelehnt. Tardieu hat alſo eine
Mehrheit von 68 Stimmen erhalten.
In der Sache ſelbſt wird u. a. ausgeführt, daß die
Aus=
übung der Polizeigewalt durch Beſetzung und Berufung
der Beamten Angelegenheit jedes Landes ſei. Ebenſo
ſei es die Angelegenheit jedes Landes, über die
Be=
ſetzung und Berufung von Beamten innerhalb
der Landesverwaltung zu beſtimmen. Nichts anderes
habe das Land Thüringen getan. Es wird dann die bereits
be=
kannte Begründung vorgebracht, daß die Sperre ſich nicht auf die
Tatſache allein ſtützen könne, daß die in Ausſicht genommenen
Beamten Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſeien. Nach
Artikel 130 der Reichsverfaſſung ſei allen Beamten die Freiheit
ihrer politiſchen Geſinnung und die Vereinigungsfreiheit
zuge=
ſichert. Es dürfe infolgedeſſen auch keinem Beamten ein Nachteil
daraus entſtehen, daß er der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei angehöre. Die Begründung des
Reichs=
innenminiſters wird alſo für unhaltbar erklärt und
die Stellungnahme gegenüber Thüringen als
einſeitig bezeichnet. Es wird noch betont, daß bei einer
Ge=
ſamtſtärke der thüringiſchen Polizei von rund 1700 Köpfen die
Einſtellung von zwei der Nationalſozialiſtiſchen Partei
angehören=
den Beamten unmöglich den unpolitiſchen Charakter der Polizei
als ganzes irgendwie beeinträchtigen könne. Die thüringiſche
Regierung fordert daher eine einſtweilige
Ver=
fügung, daß die Polizeizuſchüſſe gezahlt werden.
Andernfalls werde, weil die Mittel demnächſt erſchöpft ſein
werden, das Land andere Wege ſuchen müſſen, wie die
Unterhaltung der notwendigen polizeilichen
Kräfte verbilligt werden kann. Die einzige
Mög=
lichkeit hierzu wäre, den jetzt vorhandenen
künd=
baren Polizeibeamten zu kündigen und den
Poli=
zeiſchutz, den bisher die Landespolizei verſah, zum größten
Teil durch perſönliche Hilfe nichtbeamteter
Staatsbürger gemäß Art. 133 der Reichsverfaſſung
wahr=
nehmen zulaſſen.
Das aber wohl könne kaum in der Abſicht des Herrn
Reichs=
innenminiſters liegen. Die vom Reich bisher zugewieſenen
Zu=
ſchüſſe würden in kürzeſter Zeit verbraucht ſein, ſo daß nach der
Sperrung der Zuſchüſſe weitere Geldmittel zur Unterhaltung der
Polizei vollſtändig fehlen würden. Aus dieſem Grunde
unter=
ſtreicht das Staatsminiſterium die ausgeſprochene Bitte um
bal=
dige Entſcheidung. Damit aber keine Zeit verloren wird,
bean=
tragt das Miniſterium noch beſonders, bereits vor Erlaß
der Entſcheidung eine einſtweilige Verfügung
zu erlaſſen, die die Weitergewährung der Zuſchüſſe
ſicherſtellt.
Die Aufhebung der Berfaſſung auf Malka beſchloſſen.
Die von der engliſchen Regierung geplante Aufhebung der
Verfaſſung auf Malta ſoll, wie Schatzkanzler Snowden in
Ver=
tretung Maedonalds in der heutigen Unterhausſitzung mitteilte,
ohne Verzug erfolgen. Das für dieſe Maßnahme erforderliche
Geſetz iſt bereits heute morgen vom engliſchen König in einer
Konferenz des Geheimen Rates unterzeichnet worden. Mit der
Veröffentlichung durch den Gouverneur von Malta würde das
Geſetz ſofort in Kraft treten und die Aufhebung der Verfaſſung
damit Tatſache ſein.
Der Konflikt zwiſchen der engliſchen
Re=
gierung und dem Vatikan über Malta kam im
Ober=
haus ausführlich zur Sprache. Lord Cuſhendun richtete an die
Regierung die Anfrage, ob ſie daran denke, neue Verhandlungen
über den Abſchluß eines Konkordats zwiſchen den geiſtlichen und
zivilen Behörden auf Malta mit dem Vatikan aufzunehmen. Lord
Paßfield ließ keinen Zweifel darüber, daß die engliſche
Regie=
rung niemals eine Einmiſchung des Vatikans in politiſche
An=
gelegenheiten auf Malta dulden würde.
Die Lage auf Malta iſt inzwiſchen in ein neues Stadium der
Entwicklung eingetreten. Das Oberſte Berufungsgericht auf
Malta hat gegen die Ordonnanz des Gouverneurs, in der alle
ſeit Beginn des Jahres 1929 vom Parlament angenommenen
Geſetze für ungültig erklärt.
4/
Hel BRcer.
Welt”. — „Von der Spree zum Mauzanares”.
mir Edſchmid betitelt ſeinen eben vom Paul
Tlag (Berlin) herausgebrachten Novellenband „Hallo
Er konnte keinen treffenderen Titel finden. Und wenn
bon Edſchmid ſagt, daß keiner der deutſchen Dichter
Jahrzehnt die Welt ſo vielſeitig und paſſioniert
durch=
die er, ſo iſt das ſicher ebenſo zutreffend, wie die
wei=
ellung, daß es ſich im jüngſten Edſchmid um ein
ſch mit internationaler Atmoſphäre handelt, hinter
m Einzelabſchnitt das „Künſtlergefühl eines
verant=
ntenden Europäers ſteht, der ſeinen Landsleuten
matik einer aufgewühlten und unbekannten Welt
* Tat: Wohin auch Kaſimir Edſchmid ſein ewig un=
IIt, (bielleicht iſt es ſein ewig ungeſtilltes Sehnen nach
„Oßen Welt) führt, ſei es afrikaniſche Wüſte oder Nor=
Meeberge, ſei es Syrien, Spanien oder Aegypten, ſei
* ihn ga iicht geheimnisſchwangere) Orient oder das
29i mit ſeinen Jahrtauſende alten Kulturzeugen, ſei
Iſtalien, ſei es das Meer, überall empfängt Edſchmid
ite
die ſich anderen verſagen, überall ſieht er Welt und
dik und Raſſe, Landſchaft und Tier mit Auge und
Dichters, eines Menſchen von ariſtokratiſcher Einſtel=
Leben und zu allen Dingen des Lebens, denen er
ier Sicherheit gegenübertritt und die er beherrſcht,
ſd in der Welt und welcher Raſſe ſie ihr. Daſein
„Ariſtokratiſch” dabei nicht gemeint, in der engen
* bon durch Geburt und Erziehung Gegebenen. Im
Sdſchmids ariſtokratiſche Dichter=Souveränität iſt
un=
mehr. Iſt die reſtloſe Sicherheit eines Menſchen, der
Höhen des Lebens gleich in ſeinen Tiefen bewegen
in einem oder anderem Sinne zu erliegen. Eines
Iles Dramatikers und eines Menſchenkenners, der es
II einer ſeltenen Beherrſchung knappeſter Knappheit
4S in wenigen lapidaren Strichen Seele zu deuten,
Sſhen. Immer im Maßſtab an etwas Gegebenem,
darum ſo überzeugend.
IId erlebt und geſtaltet. Er erlebt im Bordell
in einem kleinen Freudenmädchen Größe von Weib=
Paar Sätzen erſchütternd gezeichnet und in gleich
en geich erſchütternd Tragik von Tier und Menſch
in Schilderungen von Stierkämpfen, Schildkrötenjagd, von
Lepra=
kranken auf der Inſel der Ausſätzigen. Und er geſtaltet mit
der wuchtigen Kraft des ſtarken Dramatikers Askarikämpfe in
Deutſch=Oſtafrika. „Die Amerikanerin und die Kampfſtiere” ſind
die ſpannendſte, reifſte und anſchaulichſte Schilderung von
Stier=
kämpfen in allen Phaſen der wirklichen Möglichkeit, die ich
ge=
leſen!
Und im Kranz dieſer Novellen, die ganz groß ſehen und
ge=
ſtalten, Dinge von feiner Jronie, von ſatiriſchem Humor, wie
ihn „Der Türke mit den zwei Altern”, „Der Bär und das Kudu=
Kalb” und ſonſt noch einige der Novellen verrät. Köſtlich! Und
von denen ich die Berechtigung herleite, zuſammen mit „Hallo
Welt” zu beſprechen:
Hermann Krehan: „Von der Spree zum Manzanares”
das Dietrich Reimer, Berlin, verlegt hat. „Einem dringenden
Bedürfnis abzuhelfen, bin ich unter die Bücherſchreiber
gegan=
gen”, ſchreibt mir Hermann Krehan, der Bühnenarchitekt,
Schrift=
ſteller, Maler, Regiſſeur, Karikaturiſt und Filmſchauſpieler, der,
wie viele vor ihm, in Darmſtadt ſeine künſtleriſche Laufbahn
be=
gann und in der Reichshauptſtadt nun oben ſchwimmt. Als
„temperamentvoller Journaliſt” bezeichnet ihn ſein Verleger, als
von keinerlei Vorurteilen befangenen Künftler. Und das ſtimmt!
Unbefangen und von nichts anderem gelenkt und geleitet als von
ſeinem unverwüſtlichen Humor, der in den Jahren in Berlin
noch bereichert wurde durch das friſche — hier nicht freche —
Quantum Schnoddrigkeit und in dem ihn ſeine junge Frau, die
er in wenig liebenswürdiger aber köſtlicher Karikatur als Daiſy
neben ſeiner eigenen noch weniger geſchmeichelten vorſtellt,
treff=
lich zur Seite ſteht und ergänzt, haben die beiden luſtigen
Men=
ſchenkinder die Reiſe unternommen im Auto (im „Mihleken””)
und mit Stift, Skizzenblock und Kamera ausgeſtattet.
Und ſo iſt das Buch geworden. So zeugen ungezählte Bilder
und Skizzen und viel luſtiger Text davon, wie zwei fröhliche,
liebe Menſchen eine Reiſe tun, auf der ſie nur Fröhliches erleben
wollten, und die nun das Geſehene und Erlebte luſtig und
fröh=
lich erzählen, ohne mehr geben zu wollen. 135 Abbildungen nach
Handzeichnungen und photographiſchen Aufnahmen des
Ver=
faſſers illuſtrieren die Schilderung der Reiſe, die „mit 55 PS, drei
Objektiven, einer Frau und 10 Koffern von Berlin nach Madrid
ing”. Wer ſie miterleben will, wer ſich hineinvertieft in Krehans
Text, wird an der unbekümmerten Fröhlichkeit des Reiſeerlebens,
an den luſtigen und immer originellen Einfällen ebenſo wie an
den köſtlichen Bildern ſeine helle Freude haben. Und Freude
haben wir ja heute genau ſo nötig, wie alles Teilnehmen an
großer Kultur. —
Ohne „Programm” ging die Reiſe, wie der Verfaſſer
glaub=
haft verſichert. Man hat geſtoppt, wo es irgendwas zu zeichnen,
zu photographieren oder zu notieren gab. Und was alles hat
man erlebt! Krehan und ſeine Daiſy zeigen, was und wieviel
Schönes eine Reiſe bieten kann, wenn man offenen Auges, frohen
Herzens in die Welt blickt.
Zwei Bücher, zwei Verfaſſer von ſtärkſter Gegenſätzlichkeit!
Antipoden im Sehen, Fühlen und im Stilausdruck. Und doch
eine Berechtigung, dieſe beiden Bücher zuſammen zu beſprechen,
hinausgehend über die Tatſache, daß beide Darmſtädter! Der
Leſer wird ſie herausfühlen.
M. Streeſe.
EPH. Prof. Rudolf Koch=Offenbach zum theol. Ehrendoktor
ernannt. Die evangeliſch=theologiſche Fakultät an der
Weſtfäli=
ſchen Wilhelms=Univerſität Münſter hat am 20. Juni, dem
Ge=
denktage des 150jährigen Beſtehens der Weſtfäliſchen Wilhelms=
Univerſität, durch ihren Dekan Profeſſor D. Friedrich Wilhelm
Schmidt dem Profeſſor an der Kunſtgewerbeſchule Offenbach a. M.
Herrn Rudolf Koch, „der in Ehrfurcht vor der heiligen Schrift
und in Liebe zur Kirche neue Wege handwerklichen Dienſtes zu
einem würdigen Druck der Bibel und zu einem frommen Schmuck
des Gotteshauſes gewieſen und beſchritten hat”, ehrenhalber Titel,
Rechte und Würden eines Doktors der Theologie verliehen.
Profeſſor Kuno Francke † Dr. Kuno Francke,
Professor emeritus der Harvaxd=Univerſität, iſt im Alter von
74 Jahren geſtorben. Profeſſor Francke, der in Kiel geboren iſt,
wirkte ſeit 1884 an der Harvard=Univerſität. Er war Mitarbeiter
der Monnmenta Germaniae Historiea und Gründer des
Germa=
niſchen Muſeums an der Harvard=Univerſität. Während des
Krie=
ges hat er in Amerika ſehr eifrig für das Deutſchtum gewirkt.
Der junge Goethe. Von Profeſſor K. Vietor. 165 Seiten. Geb.
1,80 Mk. (Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung.) Verlag Quelle u.
Meyer, Leipzig.
Von einem Buch über den jungen Goethe aus der Feder von
Pro=
feſſor Vietor darf man von vornherein weit mehr erwarten als eine
Biographie im landläufigen Sinne. Der äußere Verlauf von Goethes
Leben, eine Kenntnis ſeiner Jugendwerke iſt vielmehr hier
Voraus=
ſetzung. Das Biographiſche wird nur nach Maßgabe der Bedeutung
herangezogen, die es für das Verſtändnis des dichteriſchen Werkes hat.
Verfaſſer kommt es in erſter Linie darauf an, die ſeeliſche und
künſtle=
riſche Entfaltung Goethes, ſein Herauswachſen aus dem Kreiſe ſeiner
Zeitgenoſſen, ſein inneres Werden und Erleben bis zur Ueberſiedelung
nach Weimar zur Darſtellung zu bringen. Der eigenartig knappe,
bün=
dige Stil des Verfaſſers und der geradezu dichteriſche Schwung der
Dar=
ſtellung machen die Lektüre dieſes Buches zu einem einzigartigen Genuß,
dem ſich auch der Kenner Goethes gern und mit Gewinn hingeben wird.
Seite 4
Freitag, den 27. Juni 1930
jien Hefſiſchen Landkag.
r6- Der Aelteſtenrat des Heſſiſchen Landtags hatte beſchloſſen,
am Donnerstag die Spezialdebatte zum Etat des Miniſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft abzuſchließen, ſelbſt wenn die Sitzung
bis in die Nacht dauern würde. Es kam aber nicht mehr dazu, da
ein Teil der Abgeordneten zu Beſprechungen geladen war.
Zunächſt forderte Abg. Weſp (Zentr.) beſſeren Schutz für die
deutſche Automobilinduſtrie, die durch die auslandiſchen Fabrikate
erdrückt werde. Von allen europäiſchen Ländern habe
Deutſch=
land den niedrigſten Automobilzoll. Bedauerlich
ſei, daß ſogenannte „nationale” Kreiſe beinahe ausſchließlich
auslandiſcheWagen benutzen, wodurch deutſche
Volks=
genoſſen brotlos werden.
Abg. Reuter (Soz.) verſpricht ſich von höheren
Automo=
bilzöllen keine Behebung der Abſatzkriſe, die in der geſchwächten
Kaufkraft begründet liege.
Abg. Galm (Komm. Opp.) fordert zur Eingliederung der
Erwerbsloſen die Einführung des Sieben=Stundentages.
Zu Kapitel Bodenverbeſſerung und Förderung einzelner
Zweige der Landwirtſchaft fordern die Abg. Wolff und Dr.
Müller (Lbd.) Verringerung der Feldbereinigungskoſten,
Ver=
einfachung der Arbeitsvorſchriften des Kulturbauamtes,
Zins=
ermäßigung auf 5 Prozent für Feldbereinigugg uſw. Der
Voran=
ſchlag für die Riedentwäſſerung bei Erfelden ſei um das
Zwei=
fache überſchnitten worden.
Abg. Niepoth (D.V.P.) fordert Zuſammenlegung
des geſamten Vermeſſungsweſens in einem
Mini=
ſterium. Die Ortsvermeſſungen ſeien häufig ein teurer Unfug. Die
Koſten der Kulturbauämter müſſen getrennt werden nach
Mate=
rial= und Aufſichtskoſten.
Miniſter Korell ſtellt feſt, daß der
Riedentwäſſerungsvor=
anſchlag nur um einige tauſend Mark überſchritten wurde. Aus
der Weſthilfe würden für das beſetzte Gebiet, aus
Landes=
mitteln für das übrige Gebiet Beträge zu Feldbereinigungen zur
Verfügung geſtellt. In einzelnen Riedgemeinden ſei tatſächlich
Zahlungsſtreik feſtgeſtellt worden. Nach Möglichkeit würden die
Feldbereinigungen weitergeführt. Zahlreiche der zum Ausdruck
gebrachten Anregungen habe das Miniſterium bereits verwirklicht
oder ſei noch mit der Prüfung befaßt.
In der Ausſprache kommen noch zahlreiche Einzelwünſche zu
den Landwirtſchaftskapiteln zur Behandlung. Gegen den
geſtie=
genen Verbrauch ausländiſcher Erzeugniſſe wird
Front gemacht. Allgemein wurde ſchnellere und billigere
Durch=
führung von Feldbereinigungsarbeiten gefordert. Zwiſchen
Sozialdemokraten, Kommuniſten und den Vertretern des
Land=
bundes entſpann ſich ein Meinungsſtreit über die Zweckmäßigkeit
der Dietrichſchen Agrarzölle. Angeſichts der ungeheuren
Spanne zwiſchen Erzeuger= und
Verbraucher=
preiſen ſeien geſetzliche Maßnahmen ins Auge
zu faſſen, um die Verbraucherſchaft gegen die Preispolitik der
Syndikate und Kartelle zu ſchützen.
Die Einführung der Hagel= und Viehverſicherung
nach badiſchem Muſter könne nur empfohlen werden.
Miniſter Korell und Min.=Dir. Rößler erklären, daß in
Zukunft auch der Flaſchenmilchhandel einer Kontrolle
unterwor=
fen ſein werde. Alle Reichsregierungen hätten ſich
einer Streichung der Winzerkredite widerſetzt.
Heſſen halte an dem Reblausbekämpfungsgeſetz feſt
und gebe die Weinzuckerung nicht frei, werde allerdings im
Rahmen der beſtehenden Möglichkeiten nicht bürokratiſch
ver=
fahren. Heſſen werde eine evtl. gemeindliche
Getränkever=
zehrſteuer ablehnen. Wenn deutſche Arbeiter zu
anſtän=
digem Lohn und Sozialverſicherungen in Nachbarländern arbeiten
wollten, könne die Regierung nichts dagegen einwenden. Das von
den Nationalſozialiſten gebrauchte Schlagwort von „
Menſchen=
export” ſei völlig ungerechtfertigt.
Die Kommuniſten bemängeln dann die großen Hinderniſſe,
die ſogar Vollinvaliden in den Weg gelegt werden, ehe ſie in den
Genuß einer Rente kommen. Die Schlichtungsordnung
ſei ſtets zum Schaden der Arbeiterſchaft ausgenutzt worden. Bei
Kap. 88, Wohlfahrtspflege, ſpricht noch Abg. Weſp zu den
zahl=
reichen Zentrumsanträgen auf verſtärkte Fürſorge für die
Arbeits=
loſen und Ausgeſteuerten. Gegen 4½ Uhr wird die Sitzung
ab=
gebrochen und auf Freitag, 10½ Uhr, vertagt. Vorher wird ſich
der Aelteſtenrat noch einmal mit der Geſchaftslage befaſſen.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums b oren
Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben bei den 7..
Verkehrsſteuern 423,9 Millionen RM., bei den Zölle
brauchsabgaben 205,7, im ganzen 629,6 Mill. RM.
dem vergleichbaren Monat Februar ergibt ſich bei de
ten Einkommenſteuer ein Mehr von 4,5, bei der K
ſteuer von 4,6 und bei der Umſatzſteuer von 2,7
Mill=
gegen erbrachte die Vermögensſteuer gegenüber Fe
Mindereinnahme von 36,5 Mill. RM. Die Lohnſteu „
hr=
im Mai 110,1, gegenüber 104,9 Mill. RM. in dem ve
Monat April, das Aufkommen aus der Kapitalertrae
dagegen um 16,3 Mill. RM. niedriger als im April
nahmen der übrigen Beſitz= und Verkehrsſteuern im 9
nur wenig von den Aprileinnahmen ab. An
Zölle=
brauchsabgaben ſind insgeſamt 9,3 Mill. RM. weni
April aufgekommen.
Die Arbeitszeikeinſchränkung im Beren
Die internationale Arbeitskonferenz hat am
abend nach einer lebhaft verlaufenen Beratung das
über die Einſchränkung der Arbeitszeit im Steinko
in einer Vorabſtimmung mit 75 gegen 33 Stimmen a
Das Abkommen ſieht keine Möglichkeit für Ueber
Im übrigen blieb das Abkommen unverändert, eber
legung der Arbeitszeit auf 7½4 Stunden. Ein Ant
beitgebergruppe, wonach die Arbeitszeit im Kohlen
keinem Falle acht Stunden pro Tag überſchreiten
mit 64 gegen 32 Stimmen verworfen. Die letzte
über das Abkommen iſt auf Samstag feſtgeſetzt wo
Zuſtandekommen des Abkommens bedarf es der Zwe
heit, jedoch iſt nach dem heutigen Abſtimmungserg
nehmen, daß die Zweidrittelmehrheit erreicht wird.
43
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Ziehung bestimmt am 4 L5uſ!
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haaafft
Aus drr Lansragsttft
Darmſtadt, den 27. Juni.
nduſktrie und Handel zum Skadkinbiläum.
Beginn der geſtrigen Vollverſammlung der
Induſtrie=
jandelskammer Darmſtadt gedachte der
Vor=
ver Kammer, Dr.=Ing. e. h. E. Schenck, des Jubiläums
Vaterſtadt mit folgenden Worten:
Induſtrie= und Handelskammer iſt leider keine
Gelegen=
oten, in feierlicher Stunde der Stadtverwaltung an der
dertwende die Grüße und Wünſche der einheimiſchen In=
und Handelskreiſe zu entbieten. Ich möchte deshalb in
igen Vollverſammlung Veranlaſſung nehmen, auf das für
ſtadt wichtige Ereignis und auf ſeine beſondere Bedeutung
7N ahſe re Wirtſchaft hinzuweiſen.
600 Jahren bewilligte der deutſche Kaiſer dem Grafen
enellnbogen das Recht, in Darmſtadt fürderhin
Wochen=
rmärkte abzuhalten und die neue Marktſtadt mit Mauer
ben zu ſchützen. Durch dieſe ke
ſem Zeitpunkt begann Darmſtadt,
dahin nur eine kleine Siedlung geweſen war, ein Han=
M4h.
atz zu werden. Zwar entwickelten ſich Handel und
ntung
im Anfang nur höchſt langſam, und die Ausſtrahlung des
m eiht
ſirtſchaftszentrums wirkte lange Zeit kaum über die aller=
Zümnen
lmgebung hinaus. Aber, wenn man den Beginn der
füur 0 ME ft in Darmſtadt zeitlich beſtimmen will, ſo muß man den
1330 dafür feſtſetzen.
inder ( R
erkenswert und bezeichnend iſt, daß mit dem
Stadt=
organiſch verbunden ſind das Recht, Märkte abzuhalten,
Ra
Notwendigkeit, das neue ſtädtiſche Gebilde durch
Vertei=
verke vor feindlichen Angriffen zu ſchützen. Während im
Lie IM
r Bauer eine mehr oder minder ausgeprägte, faſt in ſich
chloſſene Naturalwirtſchaft führte während die Verwal=
Miete
er ſolchen loſen Siedlung kaum beſondere Koſten verur=
*brit
ußte in der ſtädtiſchen Gemeinſchaft alsbald eine
ent=
e Arbeitsteilung eintreten; ein Handwerker= und
ich hn S annsſtand mußte entſtehen, der die Erzeugung
Verteilung der Güter vornahm, die den geſteigerten
Be=
entſprechend verlangt wurden. Es bildete ſich ein
ltiges Wirtſchaftsleben heraus, in dem jeder
ine ganz beſtimmte Funktion auszuüben verpflichtet war,
ber auch jeder Bürger auf Gedeih und Verderb mit der
haft verbunden war. Dieſe Gemeinſchaft zu verwalten,
ohlſtand zu fördern, ſie mit Kulturgütern zu bereichern,
Aufgaben erforderten materielle Mittel, die
e Wirtſchaft aufzubringen imſtande war,
ſchaft des Bodens, die Wirtſchaft des Handwerks und die
t des Handels. Nur auf dem wohlgegründeten
ment einer geſunden Wirtſchaft kann ſich
atliches oder ein gemeindliches Gebilde
en.
kann es nicht Wunder nehmen, wenn mit dem
Stadt=
verbunden wurde das Recht, Märkte abzuhalten, alſo eine
Wirtſchaft einzuleiten, weil das eine ohne das andere
kbar iſt. Ebenſo notwendig erſchien es aber, dafür zu
aß die Bürgerſchaft und ganz beſonders die aufblühende
t gehegt und geſchützt werden konnte. Würde die
Wirt=
ſtört, ſo müßte die Stadt allmählich dem Siechtum und
rgang verfallen. Wo das Fundament verdirbt oder
ver=
d das Gebäude riſſig und ſtürzt in ſich zuſammen.
drei Merkmale der kaiſerlichen Urkunde: Erklärung zur
Bewilligung der Märkte und Erlaubnis zur Anlage von
nd Graben, ſind von ſymboliſcher Bedeutung.
bis auf den heutigen Tag — wenn auch in anderen
For=
dem Inhalt nach gültig geblieben. Ein Gemeinweſen
gedeihen, wenn es ſich auf eine blühende. Wirtſchaft
jeden
nn. denn die materiellen Mittel, die für das geiſtige und
goigu ſir! ſe Leben der Gemeinſchaft notwendig ſind, kann einzig
in die Wirtſchaft ſchaffen durch geiſtige und körperliche
wicklung. Die Wirtſchaft, unter dieſem
Geſichts=
ärhel
etrachtet, hat eine wichtige Funktion und eine hohe
n im Gemeinſchaftsleben, der Menſchen.
ſäch ihr zugewieſenen ſchweren Verantwortung bewußt zu ſein
Kräften ihre Pflicht zu erfüllen, muß ihr Ziel ſein.
Dem=
r hat die Verwaltung des Gemeinweſens die
be, die Wirtſchaft zu ſchützen; nicht, wie einſt,
lage von Mauern und Gräben, ſondern dadurch, daß man
eln der Wirtſchaft kräftigt, ſie nicht verdorren läßt, Luft
nach Kräften ſpendet und nicht durch Entziehung
wie ni
bensſaftes die Triebkraft und damit die
mll ft Abarkeit verkümmert.
einweſen und Wirtſchaft ſind auf Gedeih und Verderb
er gekettet. So war es in ſechs Jahrhunderten der
Ge=
armſtadts, und ſo wird es auch fürder bleiben.
Gruß unſerer Kammer an unſere Heimatſtadt lautet:
rden unſerer Aufgabe eingedenk ſein und
n. Und unſer Wunſch: Die Stadt möge die
Wirt=
en und ſchützen — vornehmlich in dieſen ſchwierigen und
henden Zeitläuften — zu ihrem eigenen Wohl
deihen!
err Opernſänger Hans Grahl hat an den Herrn
Ober=
iſter folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr
ſermeiſter! Erlauben Sie mir, Ihnen für den
wunder=
orbeerkranz, den die Stadt Darmſtadt mir zu meinem
abend überſandte und der mir große Freude bereitete,
er=
u danken. Immer werde ich mich der Stadt
Darm=
er kunſtliebenden und =pflegenden Einwohner und dem
eater von ganzem Herzen in Dankbarkeit verbunden
In vorzüglicher Hochachtung, Ihr ſehr ergebener, gez.:
ahl.
in griechiſcher Bronzehelm im Heſſiſchen Landesmuſeum.
griechiſcher Bronzehelm von ſelten ſchöner Form der in
ſſiſchen Einfachheit und Ruhe die ganze Kultur
Griechen=
met, iſt gegenwärtig im Heſſiſchen Landesmuſeum als
der Familie Struck=Langen ausgeſtellt. Er ſtammt von
ungen die Prof. Ad. Struck=Athen, der ſich als erſter mit
griechiſchen Gebieten befaßt hat, im Oktober 1898 in der
on Kupanova und Aguſtos, dem alten Kition der
Grie=
nahm. Neben einer ſehr großen Anzahl prähiſtoriſcher
Urnen und Bronzeſchmuck fand er auch dieſen ſehr ſchön
en Helm.
olkshochſchule. Am Sonntag, dem 29. Juni, findet eine
durch Darmſtadts alte Gaſſen ſtatt, bei der den
ern ein Stück Darmſtädter Stadtgeſchichte erläutert wer=
Herr Bibliothekar Ph. Weber hat freundlicherweiſe
ung übernommen. Die Teilnehmer treffen ſich um 10.30
Schulhofe des Realgymnaſiums, Kirchſtraße 22.
Teil=
bühr 50 Rpf.
Iksbühne. Die Mitglieder der Gemeinde P werden
noch=
auf aufmerkſam gemacht, daß aus techniſchen Gründen die
lung eine Abendvorſtellung iſt. Vorgeſehen iſt die mit
rfolg aufgeführte Operette „Die Herzogin von Chicago
Die Geſchäftsſtelle der Volksbühne iſt vom
Lalman.
Juli 1930 wegen Beurlaubung des
Geſchäfts=
is 26.
eſchloſſen.
Freitag, den 27. Junk 1930
Welkmeiſterſchaften der Skudenken.
Von den Studienreiſen.
Vom Zentralſekretariat der Weltmeiſterſchaften der
Studen=
ten wird uns mitgeteilt:
Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem großen
Er=
eignis in Darmſtadt, wo Studenten aller Länder zuſammentreffen,
um ſich gegenſeitig im Wettkampf zu meſſen. 29 Nationen mit
über 1000 Aktiven werden am Start ſein. Alle ſchicken die Beſten
des Landes, in dem Bewußtſein, daß ſie den Sieg mit nach
Hauſe bringen werden. Eine große Anzahl von „
Schlachtenbumm=
lern”, werden die Favoriten begleiten, um ſie, wenn ſie die Arena
des Darmſtädter Stadions betreten, von der Tribüne aus mit
dem Schlachtruf der Univerſität ihres Landes anzufeuern. Die
Italiener werden wahrſcheinlich wieder den größten Raum für
ſich beanſpruchen, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß der Sieg in
vielen Fällen nicht nur der tapfer kämpfenden Mannſchaft auf
dem grünen Raſen, ſondern auch den ebenſo tapfer im
Siegestau=
mel ſchreienden Kehlen auf der Tribüne zu verdanken war.
Gewiß, die ſportlichen Meiſterſchaften ſind in erſter Linie ein
Anziehungspunkt für die vielen ausländiſchen Studierenden, die
um dieſe Zeit Darmſtadt beſuchen werden. Aber nicht nur das.
Eine große Anzahl — und das ſind wohl die meiſten — kommen,
um im Anſchluß an die Spiele Deutſchland auf einer kurzen
oder längeren Studienreiſe näher kennen zu lernen. Aus dieſer
Erkenntnis heraus hat das Deutſch=Akademiſche Inſtitut für
Stu=
dienreiſen in Zuſammenarbeit mit dem Verkehrsamt der Stadt
Darmſtadt vier verſchiedene Studienreiſen ausgeſchrieben, auf
denen unſeren ausländiſchen Gäſten die ſchönſten Teile der
deut=
ſchen Landſchaft gezeigt werden, wo ihnen eine Gelegenheit
ge=
boten wird, die deutſchen Hochſchulen und das deutſche
Studenten=
leben näher kennenzulernen. Auf Grund der Tatſache, daß wenige
Tage ſpäter der Internationale Studentenkongreß in Brüſſel
ſtatt=
findet, wird die Rheinreiſe wohl die begehrteſte ſein. Sie
beginnt in Mainz, führt über Wiesbaden, einer der erſten
Badeorte Deutſchlands, nach Eltville, wos Mattheus Müller
un=
ſeren Studenten eine Koſtprobe deutſchen Weines kredenzen wird.
Am nächſten Morgen bringt der Rheindampfer von Biebrich
aus die Studenten nach Koblenz. Das nahe gelegene Moſeltal
ſoll auf einem Ausflug erſchloſſen werde, wahrſcheinlich mit dem
Endziel Mayen oder Virneburg. Noch einmal gehen alle
an Bord des Rheindampfers, um gegen Abend in Bonn
einzu=
treffen, wo die Bonner Studenten im Studentenhaus alles zum
feſtlichen Empfang vorbereiten. Am nächſten Morgen, nach einem
Beſuch der Univerſität, geht es dann ins Siebengebirge, und am
Abend ſoll Godesberg deutſche und ausländiſche Studenten bei
einem fröhlichen Kommers im „Aennchen” vereinigen. In Köln
wird die Rheinfahrt ihr Ende erreichen. Der zweitägige Aufenthalt
ſoll unſeren Gäſten eine Möglichkeit geben unter Führung der
Kölner Studenten die rheiniſche Hauptſtadt mit ihren reichen
Schätzen kennenzulernen. Der Reſt der Reiſe wird im
Wupper=
tal, in Düſſeldorf und in Duisburg verbracht, wo die
Beſichtigung induſtrieller Einrichtungen im Vordergrund ſteht.
Die zweite Reiſe, für die drei Wochen zur Verfügung ſtehen,
führt durch Süddeutſchland. Heidelberg, wo die Studenten
am Vorabend bei einem Kellerfeſt den Abſchluß der
Meiſterſchaf=
ten feſtlich begehen konnten, ſteht noch einmal auf dem Programm.
Dann geht es über Mannheim, Karlsruhe nach
Stutt=
gart. Das goldene Augsburg iſt nicht vergeſſen worden, und
für München iſt ein dreitägiger Aufenthalt, verbunden mit
einem Ausflug nach Oberammergau vorgeſehen. Das
Gemein=
ſchaftslager des Chriſtlichen Studentenweltbundes und des
Inter=
nationalen Verſöhnungsbundes in Oberammergau, wo um dieſe
Zeit Studenten aller Länder verſammelt ſind wird unſeren
Gäſten eine Gelegenheit bieten, das uralte Spiel vom Leid und
von der Erlöſung neu und tief zu erleben. Ueber Nürnberg
und durch das Taubertal geht es nach Rothenburg. In
Würzburg bleiben die Studenten zwei Tage, um dann über
Frankfurt a. M. die Heimreiſe anzutreten.
Für Mitteldeutſchland iſt eine vierzehntägige Reiſe
in Ausſicht genommen. Sie ſoll in Frankfurt a. M. beginnen, von
wo auf einem Ausflug Bad Soden oder Bad Homburg
beſucht werden wird. Auf der Wartburg in Eiſenach wird
der dritte Tag verbracht, bevor es nach Weimar geht. Nach
einem Beſuch Leipzigs wird die Fahrt nach Dresden zur
Internationalen Hygiene=Ausſtellung fortgeſetzt. In Berlin
ſollen dann die letzten Tage der Reiſe verbracht werden.
Die Studenten der techniſchen Fachrichtungen intereſſieren ſich
in erſter Linie für die Induſtrie. Auch dieſem Wunſche ſoll
Rech=
nung getragen werden mit einer zehntägigen Studienreiſe durch
das Ruhrgebiet. Nirgendwo werden unſere Gäſte den Bergbau,
die Hochöfen, Stahl= und Walzwerke, deutſchen Fleiß und deutſche
Arbeit beſſer kennen lernen, als in Eſſen, Recklinghauſen,
Bochum und Dortmund.
Gegen üblen Mundgeruch, nach längerer Mundruhe und nach dem
Rauchen benutze man zum Desodorieren und Aromatiſieren des Atems
eine Spülung mit dem herrlich erfriſchenden Chlorodont=Mundwaſſer.
Flaſche 1.— Mk.
(I. Dr. 1097
— Orpheum. „ . . Vaterſeindagegen ſehr!“ Heute
Freitag, ſowie Samstag und Sonntag finden die letzten
Wieder=
holungen der mit außerordentlichem Erfolg aufgenommenen
Ko=
mödie des Engländers E. Ch. Carpenter ſtatt. Beifallsſtürme
bei offener Szene haben bei den Erſtaufführungen bewieſen, daß
dieſes Stück wirklich nach dem Geſchmack des Publikums iſt.
Ber=
tram, wie er ſich als Junggeſelle fühlt und ſich doch in die echte
Lage eines Vaters hineinverſetzen will, bietet kurzweg eine
un=
übertreffliche Leiſtung. Marga Peter hatte einen Sondererfolg
als feſches Fliegermädel aus der Stadt an der blauen Donau.
Wer Freitag. Samstag und Sonntag wirklich von Herzen lachen
will, darf auf keinen Fall die letzten Wiederholungen dieſes beſten
Stückes der Gegenwart verſäumen. Karten: de Waal, Rheinſtr. 14,
Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigs=Platz.
Juni, am Tage des Deutſchen Liedes, wird der „Club
tag, dem 29.
Fröhlichkeit”,
muſikers Ph Sturmfels vormittags 11 Uhr im Städtiſchen
Kran=
kenhaus einige Lieder ſingen, damit auch die Kranken, die nicht
in der Lage ſind, die öffentlichen Veranſtaltungen zu beſuchen,
eine frohe Stunde durch das Deutſche Lied haben.
Liederzweig. Die Totenehrung anläßlich des 75jährigen
Jubiläums findet am Samstag, 28. Juni, um 5 Uhr nachmitags,
auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädter Straße, ſtatt. Treff= reits abgelaufen iſt, bereit erklärt, noch hier zu bleiben. Er wird
orcheſter.
Schüler und der Freunde des Realgymnaſiums hält, ſich Franz Tibaldi, der an das Staatstheater nach Kaſſel
am Samstag, den 28. I. M., abends 8.30 Uhr, pünktlich, im
Reſtau=
rant Sitte ſeine Hauptverſammlung ab. Der erſte Teil
Abrechnung, Satzung und Wahlen) gewidmet ſein und vorausſichtlich, ſchieden ſich am Sonntag, dem 29. Juni, in Verdis großer Oper
nur kurze Zeit in Anſpruch nehmen. Dagegen ſoll im zweiten Teil „Azda‟
fröhliche und ungezwungene Geſelligkeit die früheren Schulkameraden
bei Orcheſter= und Solovorträgen, geſanglichen Darbietungen uſw. ſo im Großen Haus in der Inſzenierung Carl Eberts in
lange als angängig iſt, vereinen. Jeder ehemalige Realgymnaſiaſt ſowie / Bernhard Minetti ſpielt die Titelrolle und verabſchiedet ſich
gleich=
alle Freunde der Anſtalt ſind herzlich willkommen.
Dienft am Kunden!?
Es wird uns geſchrieben: Tagtäglich kann man beobachten,
daß die Einſtellung der Heag gegenüber dem fahrenden
Publi=
kum in mancher Beziehung zu wünſchen übrig läßt. Die vor
eini=
ger Zeit eingeführte Verdichtung der Wagenfolge auf 7½ Minuten
ſtellt eine Maßnahme dar, die gleicherweiſe im Intereſſe der
Be=
nützer der Straßenbahn wie ihrer Verwaltung gelegen iſt. Leider
hat aber der 7½=Minuten=Verkehr auch ſeine Schattenſeiten: Nach
dem Böllenfalltor verkehrt, von beſonderen Ausnahmefällen
ab=
geſehen, nur jeder zweite Wagen (Linie 2), ſodaß ſelbſt an ſchönen
Sommernachmittagen mit ſtarkem Waldverkehr ein großer Teil
der Fahrgäſte Zeit verliert.*) Aehnlich liegen die Dinge bei dem
Verkehr nach dem Oberwaldhaus. Es wäre unbedingt geboten,
wenn die Heag bei ſtärkerem Verkehr nach dem Walde das
Durch=
fahren ſämtlicher Wagen bis zum Böllenfalltor
und bis zum Oberwaldhaus, veranlaſſen würde.
Des weiteren iſt zu beobachten, daß die erforderliche
Beweg=
lichkeit hinſichtlich der Mitführung von Anhängewagen nicht
beſteht. Bei günſtiger Witterung muß ſtets zu gewiſſen
Tages=
ſtunden mit einem ſtoßweiſe ſtark anſchwellenden Verkehr nach dem
Walde gerechnet werden. Um dieſen Verkehr anſtandslos
bewäl=
tigen zu können und dem Publikum das Fahren, in überfüllten
Wagen zu erſparen, müßten etwa auf dem Abſtellgleis am
Lan=
destheater eine Reihe von Anhängewagen mit dem erforderlichen
Perſonal bereitſtehen, die ohne Schwierigkeiten im Bedarfsfalle
ſofort eingeſetzt werden könnten.
Beſonders lebhaft und wie immer wieder zu beobachten iſt,
durchaus begründet ſind die Klagen über eine mangelnde
Rückſichtnahme auf umſteigende Fahrgäſte. Jr
einer Stadt von der Größe der unſerigen iſt es verkehrt, auf den
Umſteigeverkehr keine Rückſicht zu nehmen. Die Entfernungen, die
hier mit der Straßenbahn zurückgelegt werden, ſind häufig von
verhältnismäßig ſo geringer Ausdehnung, daß ein Benutzen der
Straßenbahn nur dann einen Vorteil bietet, wenn, ſoweit ein
Umſteigen erforderlich iſt, die Weiterfahrt mit dem Anſchlußwagen
ohne Zeitverluſt möglich iſt. Zur Zeit liegen die Dinge ſo, daß
offenbar in einer Art von ſtarrer, wenn man nicht ſagen will,
ſturer” Einhaltung des Fahrplans jeder einzelne Wagen ſeinen
Lauf nimmt, ohne auf bereits in Sicht befindliche Wagen anderer
Linien Rückſicht zu nehmen. Dies gilt in gleicher Weiſe für die
Straßenbahn wie für die Omnibuſſe. Es muß im Intereſſe eines
flotten Verkehrs dringend gefordert werden, daß mit dem
bisheri=
gen Syſtem grundſätzlich gebrochen wird. Hierzu gehört, daß das
geſamte Fahrperſonal der Straßenbahn den ſtrikten
Auftrag erhält, auf die glatte Abwicklung des
Um=
ſteigeverkehrs ein beſonderes Augenmerk
haben. Gegebenenfalls müßten die Schaffner derjenigen Wagen,
aus denen Fahrgäſte in andere Linien umſteigen wollen, durch ein
kurzes Pfeifenſignal den Führer des anderen Wagens
benachrich=
tigen Grundſätzlich hätten die Schaffner an allen
Kreuzungs=
punkten Umſchau zu halten, ob nicht Wagen von anderen Linien
in der Nähe ſind, von denen umſteigende Fahrgäſte erwartet
wer=
den können. Bei einer richtigen Anwendung vernunftgemäßer
Grundſätze wird die Einhaltung des Fahrplans auch bei
Rückſicht=
nahme auf den Umſteigeverkehr durchaus möglich ſein. Zweifellos
wird die Straßenbahn auf einen weſentlichen
Verkehrszu=
wachs rechnen können, wenn das Publikum ſieht, daß mit dem
bisherigen Syſtem der Rückſichtsloſigkeit gebrochen
wird. Dieſes hat zur Folge, daß man in vielen Fällen auf die
Benützung der Straßenbahn überhaupt Verzicht leiſtet, da
erfah=
rungsgemäß der Wagen der anderen Linien vor der Naſe
wegfährt, ſo daß man ſein Ziel, zumal bei der verzwickten
Führung einzelner Linien (Linie 5), raſcher zu Fuß erreicht.
Die Heag verfügt über einen derart umfangreichen Stab von
Aufſichtsbeamten, daß es bei geeignetem Einſatz dieſer
Kräfte durchaus möglich ſein ſollte, den berechtigten Forderungen
auf einen wirklich zeitgemäßen Straßenbahn= und Omnibusverkehr
ſchnellſtens zu entſprechen. Die nächſten Wochen werden unſerer
Stadt einen beſonders ſtarken Verkehr zuführen, und die Augen
der Welt werden aus Anlaß der Studentiſchen Weltmeiſterſchaften
auf die heſſiſche Landeshauptſtadt gerichtet ſein. Möchte die Heag
die Zeit bis dahin nützen, um zum Vorteil des Publikums und in
ihrem eigenen wohlverſtandenen Intereſſe ihren Betrieb ſo
voll=
kommen wie irgend möglich zu geſtalten!
E. F. G.
*) Hierzu hat die Direktion der Heag eine Aenderung in
Aus=
ſicht geſtellt, die vorgenommen wird, ſobald der Gleisausbau nach
dem Steinberg beendet iſt.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalarbeiten
wird die Eſchollbrücker Straße zwiſchen Heidelberger= und
Ar=
tillerieſtraße vom 27. Juni 1930 bis auf weiteres für Fahrzeuge
aller Art geſperrt.
Heſſiſches Landestheater.
Mitch Kleines Haus Fre tag27. Juni 19.30—23 Uhr. D 26, R 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſchloſſen Samstag,
28. Juni 19.30—22.30. Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſchloſſen Sonntag,
29. Jun: 19—22.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Alida Geſchloſſen Montag,
30. Junt Keine Vorſtellung Geſchloſſen Dienstag,
1. Juli 19 30—22.15 Uhr. Feſtvorſtell.
zur Befreiung des beſetzten
Gebietes. Fidelio Geſchloſſen 2. Juli Mittwoch 14.30-22,30 Uhr. Wohltätigk.
Vorſt. d. Bühn.=Genoſſenſch.
Die Herzogin von Chicagol Geſchloſſen
— Heſſiſches Landestheater. Auf Anregung von Regierung
Geſangsdarbietung im Städtiſchen Krankenhaus. Am Sonn= und Stadtverwaltung wird das Landestheater am Dienstag, dem
Juli, dem Feſttag der Befreiung des beſetzten Gebiets,
Beet=
unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Kammer= hovens „Fidelio” aufführen. Um weiteſten Kreiſen der
Be=
völkerung die Teilnahme an dieſer Feier zu ermöglichen, ſind die
für Volksvorſtellungen gültigen Preiſe (1, 2, 3, 4 Mark) angeſetzt.
Ueber einen Teil der Plätze iſt zugunſten der hieſigen Schulen
verfügt. Die Aufführung wird Kapellmeiſter Zwißler leiten. Um
die Vorſtellung in der diesjährigen Originalbeſetzung zu
ermög=
lichen, hat ſich Herr Grahl, deſſen vertragliche Verpflichtung
be=
punkt am Eingang. Mitwirkende der aktive Chor und das Stadt= infolgedeſſen auch den Radames in der Aufführung „Ada” am
Sonntag, dem 29. Juni, ſingen.
Abſchiedsvorſtellungen. Am Samstag, dem 28.
Ehemalige Realgymnaſiaſten. Der Verein der ehemaligen Juni in der Mozart=Oper „Figaros Hochzeit” verabſchiedet
verpflichtet wurde. — Roſe Landwehr, die für die nächſte
Saiſon an das Opernhaus Düſſeldorf engagiert iſt, und Hans
des Abends wird der Erledigung geſchäftlicher Angelegenheiten (Bericht, Komregg, der an das Reußiſche Theater Gera geht, verab=
„Hamlet”, Trauerſpiel in 5 Aufzügen, geht heute Freitag
Szene.
zeitig in dieſer Aufführung vom Darmſtädter Publikum.
Im ersten Jahrzehnt nur
4
MIVE
KINDERSEIFE
L
Sie ist aach ärztlicher
vor=
schrift besonders für die
emp-
findliche Haut des Kindes
hergestellt. Ihr seidenweicher
Schaumdringtschonend in die
Hautporen ein und macht sie
frei für eine gesunde Haut-
Preis 70 Pfg.
atwärg.
Fm2oßzo
Freilicht, Freiluft und Sonne! Und dazu
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NAPAL UEAA
Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aussehen, — auch
bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Luft bräunen den
Körper. Aber trocken muss Ihr Körper sein bei direkter
Sonnen-
bestrahlung. Und gut mit Nivea-Creme vorher einreiben! Sie
vermindern dadurch die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes.
Dank des nur ihr eigenen Gehalts an Eucerit dringt Nivea-Creme
leicht in die Haut ein, und erst die
einge-
drungene Creme kann ihre wohltuende
Wirkung voll zur Geltung bringen. / Also
Miuca- Creme auch bei bedecktem Hlimmel!
Lin Dosen: RM o.20, o.30, o.60 und 1.20
In Tuben aus reinem Zinn: RM 0.60 u. 1.—
Af. 544
Seite 6
Freitag, den 27. Juni 1930
Nädtiſchen (tats.
Annahme des
Bei einem Ekak von 28 Millionen nur 136 000 Mark Abſtriche. — Dafür neue ſteuerliche Belaſtung der
Bürgerſchaft. — Erhöhung der Gewerbeſteuer. — 4prozenkige Miekſteigerung in Ausſicht. — Belebung des
Baumarkkes angekündigk. — Zuſammenſtöße zwiſchen Poſikiven und Sozialdemokraken.
Wieder Feiede zwiſchen Stadkrak und
Stadkverwalkang.
Das Skadkjubiläum foll am 23. Juli offiziell
gefeler neiten.
Dr. 0. Geſtern war einer der großen Tage im Stadtrat, der
aller=
dings mit einem erheblichen Mißklang endete. Selten erwartete
man die Verhandlungen mit ſolcher Spannung wie diesmal, und
wenn auch ſchon durchgeſickert war, daß im Finanzausſchuß eine
Einigung erzielt war und der Etatausgleich folglich angenommen
würde, wollte man doch dieſes Ereignis miterleben, zumal man
— freilich
Ueberraſchungen vermutete, die dann auch eintraten,
andere als man vorhergeſehen hatte. Man konnte vor der Sitzung
den ſeltenen Fall beobachten, daß noch intereſſierte Bürger Karten
Sitzung
für die Tribüne zur Beiwohnung an dieſer „hiſtoriſchen”
verlangten. Stadtverwaltung — mit Ausnahme des erkrankten
Bürgermeiſters. Delp —
ſowie Stadträte waren vollzählig
erſchienen.
Der vorliegende Deckungsvorſchlag wurde mit 28: 19
Stim=
men genehmigt, ohne daß, nachdem in ungezählten Sitzungen
Verhandlungen ſtattgefunden hatten, von den Parteien, die dem
Vorſchlag aus prinzipiellen Gründen nicht zuſtimmen konnten.
noch große Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden wären. Die
Deutſche Volkspartei hatte ihrerſeits einen Deckungsvorſchlag
ein=
gebracht, der zwar in einigen Punkten mit dem von der
Verwal=
tung vorgelegten übereinſtimmte, in dem wichtigſten, einer
Ge=
werbeſteuererhöhung, aber nicht. Eine Steuererhöhung für das
Gewerbe wurde berechtigterweiſe als völlig untragbar abgelehnt.
Die durchaus verſtändliche und bereits bekannte Begründung
gab Stadtrat Altendorf ab. Dafür ſchlug er eine Bürgerabgabe
von nur 3 Mark pro Jahr vor, die unter Vermeidung jeglicher
ſozialer Härte niemanden bedrückt hätte. Dieſer Deckungsvorſchlag
fand keine Mehrheit. Dagegen wurde der Vorſchlag der
Ver=
waltung angenommen, der neben anderen Gebührenerhöhungen
die Erhöhung des Krankenhaustarifs, des Waſſergeldes auf 35 Pfg.,
der Gebäudeſteuer auf 42 Pfg. (mit den beiden letzten Erhöhungen
wird eine Mieterhöhung von 4 Prozent Hand in Hand gehen)
ferner eine Erhöhung der Steuer vom ſonſtigen Grundbeſitz auf
60 Pfg., eine Gewerbeſteuererhöhung vom Ertrag auf
2,80 Mark. vom Kapital auf 60 Pfg. uſw. vorſieht (vgl.
unten=
ſtehenden Deckungsvorſchlag). Erſtaunlich iſt, daß bei einem Etat
von 28 Millionen der mit einem Oefizit von 1990 000 Mark
ab=
ſchließt, für den Deckung beſchafft werden muß, nur ganze 136 000
Mark durch wirkliche Erſparniſſe herauszubringen waren (z. B.
26 000 Mk. durch 10proz. Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben 77000
Mark Erſparnis durch organiſatoriſche Maßnahmen und ſonſtige
kleinere Beträge). Für dieſen Deckungsvorſchlag, mit dem zwar
der Etat für diesmal (wenigſtens auf dem Papier) ausgeglichen
iſt, der aber für die Zukunft keine ſehr roſigen Perſpektiven
er=
öffnetſetzten ſich die Sozialdemokraten, die Demokraten, das
Zen=
trum. Deutſchnationale und Gewerbe= und Handwerkervereinigung
ein. Da gerade für die letztgenannte das Eintreten für eine
Ge=
werbeſteuererhöhung frappieren mußte, gab Stadtrat Kollbach eine
längere Motivierung für ihre „ultima ratio” ab.
Mit der Annahme war der äußere Friede zwiſchen Stadtrat
und Stadtverwaltung wieder hergeſtellt. Oberbürgermeiſter
Mueller nahmoffiziell ſeine ominöſen Verfügungen zurück die
Bele=
bung des Baumarktes wurde zugeſagt, ſogar das wirkliche
Stadt=
jubiläum am 23. Juli ſoll durch eine Feſtſitzung im Rathaus
ge=
feiert werden, und der Oberbürgermeiſter verzichtete auf eine
offizielle Ehrenerklärung, da ihm von ſehr vielen Seiten
ver=
ſichert worden ſei, daß ſich alle Kritiken nicht gegen ihn perſönlich
gerichtet, ſondern lediglich mit der „Sache” befaßt hätten. Es war
alles in Ordnung, als Stadtrat Rudolf, der Vorſitzende der
Poſi=
tiven Arbeitsgemeinſchaft, erklärte, daß er ſeine Einſtellung
ge=
genüber dem Oberbürgermeiſter keineswegs ändere, daß er ihn
verſönlich meine uſw. Es fielen einige ſehr ſcharfe Worte, ſo daß
Oberbürgermeiſter Mueller ſich energiſch gegen derartige „
Unver=
ſchämtheiten” verwahrte. Anſchließend verlas die
ſozialdemokra=
tiſche Fraktion eine geharniſchte Erklärung gegen Stadtrat
Ru=
dolph und ſein Organ, in der ſie ſich gegen verleumderiſche und
unwahre Angriffe wehrte und den Poſitiven materielle
Hinter=
gedanken vorwarf. Es entſtand furchtbarer Lärm, der
keines=
wegs zur Würde des Hauſes paßte und die poſitive und
gegenſei=
tige vertrauensvolle Arbeit keineswegs förderte. Es fielen
zahl=
reiche ſchwer unparlamentariſche Ausdrücke, die Präſidentenſchelle
war unaufhörlich in Tätigkeit. Die gegenſeitige Ausſprache
zwi=
ſchen poſitiver Arbeitsgemeinſchaft und Sozialdemokraten ging
größtenteils in der entſtandenen Unruhe verloren. Wir erſparen
uns daher, im Bericht nochmals auf dieſe unwürdigen
Lärm=
ſzenen einzugehen. Wir hoffen nur, daß dieſes Gewitter nach der
drückenden Deckungsvoranſchlagsperiode eine Reinigung der
Atmo=
ſphäre gebracht hat, die es ermöglicht, ohne allzugroßes und
ver=
lorenes Reden wirklich Erſprießliches für Darmſtadt und ſeine
Bürger zu leiſten. Denn dazu iſt ſchließlich der Stadtrat da.
Der Sihungsverlauf.
Oberbürgermeiſter Mueller eröffnete um 5.15 Uhr die
Sitzung und wies zunächſt darauf hin, daß in der vorletzten
Sitzung die General= und Spezialdebatte über den Voranſchlag
abgeſchloſſen wurde mit dem Ergebnis, daß der
Deckungsvor=
ſchlag, der von ihm vorgelegt wurde, abgelehnt worden ſei.
Be=
kanntlich habe das Miniſterium die Zwangsetatiſierung zunächſt
algelehnt. Nach erneuten Verhandlungen habe man in der
letz=
ten Finanzausſchußſitzung Stimmenmehrheit über den neuen
Deckungsvorſchlag erzielt. Außer dieſem Vorſchlag lag noch ein
Deckungsvorſchlag der D.V.P. vor. Ein Antrag der
Deutſchnatio=
nalen Partei wünſcht die Gewerbeſteuererhöhung durch eine
Bür=
gerabgabe (von etwa 150 000 RM.) erſetzt. Die beiden
letzt=
genannten Anträge wurden im Ausſchuß abgelehnt.
Voraus=
ſetzung für die Zuſtimmung der Fraktionen zu dem
Deckungsvor=
ſchlag der Verwaltung war, daß die neue Grundſteuererhöhung
auf die Mieter abgewälzt werden könne. Er habe dieſerhalb
mit dem zuſtändigen Miniſterium Fühlung genommen die
Geneh=
migung ſei dahin ergangen, daß eine 4prozentige Mieterhöhung
vorgenommen werden dürfe, falls die Erhöhung des Waſſergeldes
auf 35 Pf. und der Gebäudeſteuer auf 42 Pf. vom Stadtrat
ge=
nehmigt werde.
Stadtrat Altendorf (D V.P.) nahm zunächſt zu den
Deckungsvorſchlägen ſeiner Fraktion Stellung und behält ſich vor,
für die vorgeſehene Gaspreiserhöhung nach vorheriger
Fühlung=
nahme mit ſeinen Parteifreunden evtl. einen anderen Poſten als
Deckung vorzuſchlagen. Zur interfraktionellen Beſprechung der
D.V.P. wird darauf die Sitzung unterbrochen.
Stadtrat Altendorf nimmt nach Wiedereröffnung der Sitzung
zunächſt zur Erklärung des Herrn Oberbürgermeiſters betreffend
der Mietpreiserhöhung um 4 Prozent (während vorher 5 Proz.
vorgeſehen geweſen waren) Stellung. Man habe der Erhöhung der
Gebäudeſteuer unter ſchweren Bedenken zugeſtimmt, dagegen
wünſche man eine Erhöhung des Waſſergeldes „nur auf 33 Pf.,
ſtatt der Gaspreiserhöhung beantrage man eine Bürgerabgabe
von 3 RM.
Stadtrat Abt (N. S.) erklärt, einem der drei Vorſchläge nicht
zuſtimmen zu können, da jeder eine Maſſenbelaſtung bedeute. Er
wundere ſich, daß die Handwerker= und Gewrbevereinigung
ent=
gegen den von ihr vertretenen Intereſſen einer
Gewerbeſteuer=
erhöhung zuſtimmen wolle. Er beantrage die Behandlung ſeines
Antrags auf Auflöſung des Stadtrats. (Dieſer Antrag ſoll in der
nächſten Ausſchußſitzung beraten werden.)
Stadtrat Frl. Walz (V R.P.) ſtellt ſich auf den Standpunkt
der Nationalſozialiſten und lehnt eine Maſſenbelaſtung ab.
Stadtrat Fröba (Komm.) erklärt, dieſem „Hungeretat” und
dem Deckungsvorſchlag nicht zuſtimmen zu können.
Stadtrat Geiger (P. A.) wendet ſich gegen die „
Parteizänke=
reien” im Stadtrat.
Es wird zunächſt der Deckungsvorſchlag der D.V.P. beraten.
Stadtrat Altendorf weiſt darauf hin, daß eigentlich nicht
allzugroße Differenzen mit dem Deckungsvorſchlag der Verwaltung
beſtänden. Aber die Gewerbeſteuererhöhung ſei ſehr gefährlich
und man müſſe ſich fragen, ob man ſie nicht erſetzen könne. Er
behaupte, durch eine Ausgabeerſparnis könne man die
Gewerbe=
ſteuer ſehr gut entbehren. Ganze 136 000 Mk. (alſo 5.6 %) ſeien in
dem Verwaltungs=Deckungsvorſchlag als wirkliche Erſparniſſe
an=
geführt. Steuererhöhungen in unſerer Zeit ſeien für die Wirtſchaft
außerordentlich gefährlich, und namentlich Realſteuererhöhungen,
dagegen ſeien Gehührenerhöhungen für erhaltene „Leiſtungen
wohl berechtigt. Die Gewerbeſteuer treffe nur beſtimmte kleine
Kreiſe, die gezwungen ſeien, die Steuern abzuwälzen. Es ſei
töricht, zu glauben, daß die Gewerbetreibenden die neue Steuer
überhaupt allein noch tragen könnten. Der Gewerbetreibende
müſſe ſich notwendigerweiſe Auswege durch Rationnaliſierung
(alſo Entlaſſung von Arbeitskräften) oder in Preiserhöhungen
ſuchen. Grundſätzlich ſei ſeine Fraktion der Auffaſſung, daß
Steuerbelaſtungen zu unterbleiben hätten. Man leiſte ja
ge=
radezu durch die dauernde Steuererhöhung der Kapitalflucht
Vor=
ſchub. Es ſei ganz eigenartig, daß die Handwerker= und
Ge=
werbevereinigung ſich berufen fühle, ſich ſelbſt zu belaſten. In
dieſem Zuſammenhang wünſche er eine Aufklärung. Es ſei ihm
mitgeteilt worden, der Herr Oberbürgermeiſter habe der Fraktion
ein Schreiben geſandt, in dem Zuſagen in beſtimmter Richtung
gegeben worden ſeien, wodurch die Haltung der Handwerker= und
Gewerbevereinigung beſtimmt worden ſei. Es ſei z. B. eine 5
pro=
zentige Mieterhöhung zugeſagt worden, ferner die Auflöſung des
Fuhrpar s, der Materialverwaltung und des Weinkellers. Es
ſei auch in einem der Briefe erwähnt, es böten ſich nicht
wieder=
kehrende „Chancen”, die man nicht vorübergehen laſſen dürfe.
Er frage nun was mit dieſen Chancen gemeint ſei, und ob die
erwähnten Zuſagen von dem Herrn Oberbürgermeiſter ausgingen,
oder ob eine Partei dahinter ſtehe. Der Grund der Herabſetzung
des Waſſergeldes auf 33 Pf. (ſtatt wie vorher vorgeſehen auf
35 Pf.) ſei, daß die Hausbeſitzer ſonſt bedeutend ſchlechter geſtellt
würden wie in Mainz und Offenbach. Die
Waſſergeldherab=
ſetzung liege im Intereſſe der Hausbeſitzer und Mieter. Zum
Schluſſe begründete Stadtrat Altendorf die vorgeſchlagene
Bürger=
abgabe von 3 RM., die man ſehr nieder angeſetzt habe, wobei jede
ſoziale Härte vermieden würde.
Oberbürgermeiſter Mueller bemerkte, die Par
ſich auf den neuen Vorſchlag geeinigt hätten, ſeien dur
leidenſchaftliche Anhänger der Realſteuererhöhung.
ſehene Gewerbeſteuererhöhung ſei wirklich minimal.
werde doch durch den Etasausgleich die Wirtſchaft wi
kurbelt. So abſurd es klinge, aber diesmal liege die
ſteuer im Intereſſe des Gewerbes. Zu der von Stadt
dorf aufgeworfenen Frage könne er erklären, daß er
werker= und Gewerbevereinigung keine weitgehenden 9
gen gemacht habe. Er habe lediglich erklärt, daß er,
wohlwollend für die Belange des Handwerks eintrete.
Es wurde darauf über den Deckungsvorſchlag der
Volkspartei abgeſtimmt, der folgende Poſten vorſieht
t:
gebühren 7000 RM., 2. Straßenreinigungsgebühren
36 000 RM. 3. Bier= und Mineralwaſſerſteuer.
4. 10proz. Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben 2
5. Mehrablieferung der Sparkaſſe 25 000 RM., 6. Er
Krankenhaustarife 55 000 RM., 7. Erhöhung des 9
auf 35 Pfg. 216 000 RM., 8. Erhöhung der Gebäud
42 Pfg. 562 000 RM., 9. Zinſen aus dem Elektriz
Rückkaufsfonds 29 000 RM. 10. Zinſen aus dem Se
rungsfonds 42 000 RM. 11. Zinſen aus dem Fonds
liche Unternehmungen 7000 RM. 12. Entnahme aus
mögen des Selbſtverſicherungsfonds 165 000 RM.
der Ausgaben der Akademie für Tonkunſt 10 000 RM.
gebühren beim Wohlfahrtsamt 20 000 RM., 15 Abſtr
Reiſekoſten 1000 RM. 16. Abſtrich bei der Heſſiſche
tungsakademie 1000 RM. 17. Abſtrich bei der Poſit F5i
ſondere Veranſtaltungen 1000 RM. 18. Gaswerkse t
mittel 94 000 RM., 19. Waſſerwerkserweiterungsmit
RM. 20. Entnahme aus dem Vermögen des Elektrie
Rückkauffonds 220 000 RM. 21. Gasgelderhöhung um Fa
Pfg. 90 000 RM. 22. Erſparniſſe im Fuhrpark 4
20
23. Erſparniſſe durch organiſatoriſche Maßnahmen 14
zuſammen 1 990 000 RM.
Dieſer Vorſchlag wurde bei der Abſtimmung gege
men der D. V. P. und die der Handwerker= und Gew
gung abgelehnt.
Anſchließend wurde über den Antrag des Abg. Schneil e tatet
der beſagte, man möge dem Deckungsvorſchlag der
vom 25. 6. mit der Abänderung zuſtimmen, daß an ſe de
Gewerbeſteuererhöhung eine Bürgerabgabe (zu 6.
Jahr) eingeführt werde. Stadtrat Schneider begrün
Antrag und betonte, einer Gewerbeſteuererhöhung kör m
zuſtimmen, ſolange noch eine Einnahmemöglichkeit in ſ. beſtehe, die durchaus recht und billig ſei. Dieſe Kabe.
ſehr gering (50 Pfg. pro Monat). Er bitte, ſeinem ſag
zuſtimmen.
Bei der folgenden Abſtimmung wird auch dieſer Kg
gelehnt.
Es wird dann der
Liſchen
geſe
Derfks.
Srſi
2
Kung
1 5200
woert
RMe. u4
S
Sreinfe4
W.
Deckungsvorſchlag
der Stadtverwaltung behandelt.
E
1. Baupolizeigebühren
2. Straßenreinigungsgebühren (40 RPfg.) ..."
3. Bier= und Mineralwaſſerſteuer
4. 10prozentiger Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben
5. Mehrablieferung der Sparkaſſe ......."
6. Erhöhung der Krankenhaustarife .
...
7.
des Waſſergeldes auf 35 RPfg. ..."
„
der Gebäudeſteuer auf 42 RPfg.
„
9.
der Steuer vom ſonſtigen Grundbeſitz
„
auf 60 RPfg.
10. Zinſen aus dem Elektrizitätswerks=Rückkauffonds
11. „
„ „ Selbſtverſicherungsfonds
12. „
Fonds f. gewerbl. Unternehm.
13. Entnahme a. d. Vermögen des Selbſtverſich.=Fonds 6 0
14. Kürzung der Ausgaben der Akademie für Tonkunſt
15. Arztgebühren beim Wohlfahrtsamt . . . . . . PM
16. Abſtrich von den Reiſekoſten..
17.
bei der Heſſiſchen Verwaltungsakademie.
18.
„
bei Poſ. „Für beſondere Veranſtaltungen” E)
19. Erſparnis durch organiſ. Maßnahmen . . .. ."
20. Gewerbeſteuererhöhung.
2) vom Ertrag auf 2.80 RM. 102 000 RM
b) vom Kapital auf 0.60 RM.
20 00 RM. Eu
21. Gaswerkserweiterungsmittel
......
Eil
22. Waſſerwerkserweiterungsmittel
23. Entnahme aus dem Vermögen des Elektrizitäts=
„00.
werks=Rückkaufsfonds.
5004 4 S,
24. Entnahme a. d. Rücklagen der Materialverwaltung
4
Zuſammen: E0
Weiter wurde beſchloſſen, die für Ankauf von Au miwel.
Da hier
eingeſetzten 20 000.— RM. zu ſtreichen.
Gegenpoſten auch der Erlös aus verkauftem Wein um Sleicht
*
Betrag herabgeſetzt werden muß, entſteht hier keine Me Fud
für die Stadtkaſſe.
Zu dem Deckungsvoranſchlag nimmt nun zunäch
Mn4y
Kolbach (H.u. G.) Stellung und erinnert nochmals an
der ſeinerzeitigen Ablehnung des Etats durch die Hand.
Gewerbevereinigung. Aus dem Willen der Mitarbe ſ.d
aus Verantwortlichkeitsgefühl ſei ſeine Partei jetzt b.
zu bringen. Im Intereſſe des Handwerks müſſe die ſgerich
Ordnung aufrecht erhalten werden durch Annahme des —2
Ziel ſei geweſen, die Abſtriche in weſentlich günſtige Kek
niſſe zu bringen zu den geplanten, Steuererhöhungen ſt
Sitzungen habe man die Bürgerabgabe beſprochen, für EiM
eingetreten ſei, es hatte ſich aber keine Mehrheit gefur
müſſe jetzt den letzten Weg als letzten Ausweg gehen,
Vorſchlag der Verwaltung ſei in hohem Maße den 8
Die grossen
Unterpreis-Posten in Bedruckt
wie Bwoll- und Wollmusseline, Kunstseide, reinseld. Jap 124
Werwirklich vielGeld
spsren Mill, soll sich VOiles, die alljährlich am 25. Junivon den Druckverbärfell,
zum Verkauf freigegeben werden, sind eingetroffen M0i
diese Gelegenheit
nicht entgehen lassen. / beginne ich mit dem Verkauf heute Fre
Mengenabgabe
den 27. Juni, zu ganz aussergeuohn
vorbehalten.
Billigen Preisen. I
Ein Teil dieser Waren
sind in meinen
Schaufenstern ausgestellt.
Geschäfts-
Haus
At
Darm
Ludwig
Edt55
infe
A
ſich=
Font=
ir Tntau
Nche
nmer
ie due ei Kad eice
tige Voranſchlag. Zur Gewerbeſteuer habe er zu
bemer=
er und ſeine Partei grundſätzlich Gegner der
Gewerbe=
z: Die Frageſtellung ſei aber hier nicht
Gewerbeſteuer=
g oder nicht? ſondern jetzt eine geringe
Gewerbeſteuer=
g und mitwirken an der Etatbilanzierung, oder ſpäter der
der Vornahme einer höheren Gewerbeſteuer. Er glaube,
Einigung auf breiter Baſis erzielt worden wäre wenn
rteipolitiſche Gründe vorgelegen hätten. Er fühle ſich als
r der Geſamtheit, aber in dieſem Falle in erſter Linie
treter des Handwerks. Die Stellungnahme ſeiner Partei
Intereſſe des Handwerks begründet. Schwer habe man ſich
Gewerbeſteuererhöhung entſchloſſen. Die Bedenken ſeien
geweſen, daß man Fraktionszwang ausgeübt habe. Er
ber davor, daß zum zweiten Male ein ſolcher Voranſchlag
t werde. Diesmal werde man noch aus dem Gefühl der
jortung zuſtimmen.
Die Abſtimmung.
nun noch Erklärungen von Stadtrat Ziegs (Soz) und von
Schneider (Dn.) abgegeben, die ihre Zuſtimmung zum
lag der Verwaltung nach ſchweren Bedenken motivieren.
rbürgermeiſter Mueller führte nun folgendes aus:
dem ich mich zu den Verhandlungen der letzten
Stadtrats=
ereits vor mehr als 14 Tagen ausführlich in der Preſſe
habe, will ich — um Wiederholungen zu vermeiden.
cht noch einmal hierzu eingehend ſprechen. Lediglich
zu=
aſſend will ich noch einmal hinſichtlich des Vorwurfs, als
ich durch meinen zehntägigen Urlaub der Verantwortung
hätte, feſtſtellen, daß durch dieſen meinen Urlaub in der
ge nicht das mindeſte verſäumt morden iſt. Der beſte
dafür iſt, daß es erſt heute möglich geweſen iſt, den
Gegen=
neut auf die Tagesordnung zu ſetzen. Eine alsbaldige
ung wäre damals ſchon aus dem Grunde gar nicht
denk=
eſen, weil zunächſt die beantragte Verfügung des
Mini=
abgewartet werden mußte die erſt am Freitag nach
r, als ich längſt wieder zurückgekehrt war, eintraf.
was die beanſtandete, damals von mir getroffene
Ver=
abelangt, ſo iſt wiederholt zu ſagen, daß mir durch die
rozentige Deckungsverweigerung bis auf weiteres
keiner=
el zu irgendwie weitergehenden Dispoſitionen zur
Ver=
tanden. Es kam daher vor allem darauf an, zunächſt
ein=
remſen und abzudroſſeln und mit den Zahlungen
Zurück=
zu üben, um etwaigen Zahlungsſchwierigkeiten der
Stadt=
er allen Umſtänden vorzubeugen.
beim Bekanntwerden meiner Verfügung, die
ſelbſtver=
nicht für die breite Oeffentlichkeit beſtimmt war, eine
Be=
ng in der Bevölkerung eintrat, iſt allerdings erklärlich,
bedauere dieſe Wirkung um ſo mehr, als ſie ganz falſche
nd Vorſtellungen von unſerer finanziellen Lage
hervorge=
meinem guten Willen, im beſten Intereſſe der Stadt zu
hatte und hat aber niemand das Recht zu zweifeln.
ch bei der Lektüre der Preſſeberichte über die letzte
Stadt=
g den Eindruck gewinne mußte, daß über den Rahmen
hlichen Kritik hinaus auch meine Perſon in die Debatte
vorden war, war ich es mir und meiner Stellung ſchuldig,
lgter Aufklärung des Sachverhaltes auf einer dieſe
Hal=
rigierenden Erklärung des Stadtrates zu beſtehen.
dem mir aber in der Zwiſchenzeit in einer Sitzung des
lsſchuſſes von verſchiedenen Seiten verſichert worden iſt,
ein Irrtum meinerſeits vorliege, und daß es ſich um eine
liche Kritik meiner Maßnahmen gehandelt habe, beſteht
natürlich kein Anlaß mehr, auf dieſes Verlangen
zurück=
bürgermeiſter Mueller nahm dann ſeine Verfügung
zu=
erklärte, er werde im kommenden Jahr alle Ausgaben
erwachen und nach Möglichkeit, evtl. zuſammen mit einem
igskommiſſar, Sparmaßnahmen durchführen, wo es nur
ei. Schließlich gab er bekannt, daß am Tage des
Stadt=
s (23. Juli) eine kurze Feſtſitzung des Stadtrats
ge=
einer kleinen Anfrage von Frl. Walz (V. P. P.) betr.
uſchuß kam es zu den eingangs bereits erwähnten bedau=
Lärmſzenen. Nachdem die heftige Fehde zwiſchen
Sozial=
ie und Poſitiven ſich gelegt hatte, gab
zermeiſter Ritzert bekannt, daß man nunmehr zur
An=
der Bauwirtſchaft Darlehen vergeben werde. Es ſeien
für 546 Wohnungen beantragt worden, und zwar von
ebag für 188, Hegemag 56, Siege 80, Ferrobau 20. Da=
Lutherbauverein 60, Handwerker=Baugenoſſenſchaft 72,
ater Seite für 50 Wohnungen. Die Darlehen erforderten
etwa 2 Millionen Mark, ſie würden aber erſt vergeben,
Bauten jeweils begonnen würden.
Erledigung einiger Anträge wurde die Sitzung gegen
r geſchloſſen.
ein Bier nach dem Genuß von Erdbeeren trinken! In
frankte an ſeiner Arbeitsſtätte plötzlich ein älterer Mann
weren Vergiftungserſcheinungen. Der Mann hatte nach
uß von Erdbeeren Bier getrunken. Er wurde in
bedenk=
uſtande in das Marienkrankenhaus gebracht, wo er kurz
rſtarb. Ebenſo gefährlich iſt es bekanntlich, Waſſer nach
Obſt zu trinken.
afall. Ein bei den Pflaſterarbeiten der Heag in der
Nie=
tädter Straße beſchäftigter junger Pfläſterer erlitt ge=
) einen elektriſchen Schlag, wodurch ihm beide Arme
ver=
urden. Er wurde von der Rettungswache nach dem
aus verbracht.
Freitag, den 27. Juni 1930
Seite 7
— 11. Bundestag des Heſiſchen Beamtenbundes e. V. Der
Heſſiſche Beamtenbund e. V. (Spitzenorganiſation von 10000
heſſiſchen Staatsbeamten, Polizeibeamten und Lehrern) verſammelt
ſeine Vertreter zum 11. Bundestag in Jugenheim a. d. Bergſtraße am
Sonntag, den 29. Juni, vormittags 9.45 Uhr. Profeſſor Dr.
Friedlaender wird einen Vortrag halten über „
Sparkommiſ=
ſar und Notopfer der Beamtenſchaft”. Angeſichts der
ſcharfen Angriffe auf die materielle und rechtliche Stellung des
Berufs=
beamtentums kommt dem diesjährigen Bundestage eine beſondere
Be=
deutung zu. Gäſte aus allen Beamtenkreiſen ſind willkommen.
Aus Heſſen.
Lokale Veranfkallungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen uu betrachten.
ie keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritle.
—Wiener Kronenbräukeller. Das wegen
Regen=
wetters ausgefallene. Dienstags=Sonder=Militär=Konzert findet
heute abend ſtatt. In dem angebauten Muſikpavillon, wo das
ganze Stadtorcheſter unter der Leitung ſeines Kapellmeiſters Willi
Schlupp konzertiert, wird den Konzertbeſuchern ein genußreicher
Abend bereitet. Hiſtoriſche Feldtrompeten, Keſſelpauken und
Fan=
faren ſollen dazu beitragen, eine wirkliche Militärmuſik zu ſein,
die im Zeichen der 600=Jahrfeier ſteht. (Siehe Anzeige.)
Darm=
Kriegerkameradſchaft Germania,
ſtadt. Zur Teilnahme an dem am Sonntag. dem 29. Juni,
ſtatt=
findenden 40jährigen Jubiläumsfeſt der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt werden unſere Kameraden nebſt Familien nochmals
gebeten, ſich recht zahlreich einzufinden. Abfahrt um 12,25 Uhr
vom Luiſenplatz oder Neckarſtraße ab.
Fahrt und Eintritt frei.
Treffpunkt bei Kam. Klenk im Mühltal, woſelbſt Aufſtellung des
Feſtzuges um 13 Uhr.
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—Ortsgruppe Darmſtadt ehem. Angehöriger
der 76. Reſ.=Div. Wir machen unſere Kameraden und ihre
Angehörigen auf die geſtrige Anzeige und Notiz der Leibgardiſten
aufmerkſam und bitten ebenfalls um recht zahlreiche Beteiligung
an der 40jährigen Jubiläumsfeier der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt.
Vereinigung ehem. 116er, Darmſtadt.
Un=
ſere Vereinigung beteiligt ſich am Sonntag, dem 29. Juni 1930,
an der 40jährigen Jubiläumsfeier der Soldatenkameradſchaft
Eber=
ſtadt und werden die Kameraden gebeten, ſich recht zahlreich mit
Familie zu beteiligen. Abfahrt 12,25 Uhr ab Luiſenplatz.
Treff=
punkt: Gaſthaus „Zum Schwanen”
Kriegerverein. Der Verein nimmt mit Fahne am
Sonntag, dem 29. d. M., an dem 40jährigen Stiftungsfeſt der
Sol=
datenkameradſchaft Eberſtadt teil. Abfahrt Luiſenplatz 12,55 Uhr
nachmittags. Die Kameraden wollen ſich recht zahlreich beteiligen.
— Freitag, Samstag und Sonntgg findet im „Datterich”
Gartenkonzert ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 27. Juli 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, D 26:
„Hamlet”. — Kleines Haus: „Geſchloſſen. —
Orpheum,
20 15 Uhr: „. Vater ſein dagegen ſehr.”
Konzerte:
Schloßkeller, Herrngartenkaffee. Hotel Schmitz,
Sportplatzreſtau=
rant. — Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr: Großes
Sonderkonzert. — Zum Datterich. 20 Uhr: Gartenkonzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=
Licht=
ſpiele. Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeind=.
Kauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 27. Juni: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 23. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30. Min
— Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uihr 00 Min. — Abends 7 Uhr 15 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 28. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabb tausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 00 Min. — Abends 7 Uhr 45 Min
J. Griesheim, 26. Juni. Herr Karl Debus in der Backesgaſſe
wurde dieſer Tage bei der Verrichtung von Feldarbeiten von einem
Hiruſchlag betroffen. In der Nähe arbeitende Leute, die den
Ver=
unglückten umfallen ſahen, verbrachten ihn ſofort nach ſeiner Wohnung,
wo er trotz angeſtrengter ärztlicher Bemühungen, ohne das Bewußtſein
— Kleintierzuchtverein.
wieder zu erlangen, verſchied.
Einen ſchönen Erfolg konnte die Gruppe Kaninchen des
Kleintierzucht=
vereins auf der Gruppen=Verbandsausſtellung in Eberſtadt erringen,
Von 30 ausgeſtellten Tieren wurden B prämiiert, und zwar erhielt die
Gruppe 2 Verbands=Ehrenpreiſe 2 Vereins=Ehrenpreiſe. 1 Gemeinde=
Ehrenpreis, 5 erſte Preiſe, 2 zweite Preiſe, 4 dritte Preiſe, dreimal die
Note ſehr gut” und zweimal die Note „gut‟ Die Ausſtellung war mit
280 Tieren beſchickt, ſo daß die Prämierungen als ein großer Erfolg
gebucht werden können. — Das Kreisamt Darmſtadt hat für die im
Juli zuläſſigen Saiſon= und Inventurausverkäufe die
Zeit vom 4. bis 19. Juli feſtgeſetzt. — Nachdem die Landung des
Zeppelin=Luftſchiffes am Sonntag, den 3. Auguſt. nunmehr
feſtſteht, vorausgeſetzt, daß die meteorologiſchen Verhältniſſe keinen
Strich durch die Rechnung machen, wird von der Oberleitung der
meteorologiſchen Station der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt ein
laufender Wetterdienſt geführt werden.
F. Eberſtadt, 26. Juni. Waſſerpreis. Der Waſſerpreis iſt
durch Beſchluß des Gemeinderats ab 1. April 1930 von 28 auf 30 Pfg.
pro Kubikmeter erhöht worden. Die Erhöhung iſt nunmehr
aufſichts=
behördlich genehmigt. — Schweineſeuche. Da die Schweineſeuche
bei dem Landwirt Hill, Kirchſtraße 18, erloſchen iſt, ſind die
angeord=
neten Sperrmaßnahmen aufgehoben worden. — Nachtrag zum
Ortsbauſtatut. Zu 8 2 des 5. Nachtrages zum Ortsbauſtatut, die
Baulandumlegung „Darmſtädterſtraße” betreffend, iſt durch
Gemeinde=
ratsbeſchluß ein Zuſätz angefügt worden, der die Abſtände der einzelnen
Häuſer voneinander genauer angibt. Der Zuſatz liegt ſamt dem
Nach=
trag ab 27. Juni 14 Tage auf dem Gemeinde=Bauamt offen. Dortſelbſt
können Einwendungen erhoben werden.
— Roßdorf, 25. Juni. Sein diesjähriges Stiftungsfeſt feiert der
Ge=
ſangverein „Liederkranz 1902” als Sommernachtfeſt in der
roman=
tiſch gelegenen Schützenhalle „Weidmannsheil”, am Traiſaerweg am
Samstag, den 28. Juni, abends 9.30 Uhr, verbunden mit einer
Rhein=
befreiungsgedenkſtunde, zu welcher ſich Herr Pfarrer Berck bereit erklärt
hat, die Befreiungsrede beim Abbrennen eines Höhenfeuers zu halten.
Dankbar und in Mitgefühl für das beſetzt geweſene Gebiet wird
jeder=
mann freudig an dieſer Stunde Anteil nehmen. Abmarſch mit
Marſch=
muſik ab Lokal Plößer um 9.30 Uhr. Die örtlichen und auswärtigen
Geſangvereine wirken bei der Feier mit. Jedermann iſt herzlichſt
ein=
geladen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 26. Juni. Kriegerverein Nieder=
Ramſtadt-Waſchenbach. Am Sonntag, den 29. d. M., beteiligt
ſich der Verein am 40jährigen Jubiläumsfeſt der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt. Abmarſch punkt 12 Uhr am alten Kriegerdenkmal. Ferner
hat der Verein ſeine Beteiligung zu dem am Sonntag, den 6. Juli,
ſtatt=
findenden Feſte des Kriegervereins Brandau zugeſagt. Abfahrt punkt
11 Uhr vom Marktplatz aus per Omnibus. Fahrpreis Hin= und
Rück=
fahrt 1 Mk. — Sängerkundgebung. Die auf Veranlaſſung des
Deutſchen Sängerbundes am Sonntag, den 29. d. M., von ſeiten der
Ge=
ſangvereine „Harmonie” und „Eintracht=Freundſchaft” auf dem Platz
vor dem alten Kriegerdenkmal ſtattfindende Sängerkundgebung muß
pünktlich vormittags 11 Uhr beginnen, da beide Vereine ſich nachmittags
an dem Sängerfeſt des Geſangvereins „Eintracht” Rohrbach i. O.
be=
teiligen. Die Kundgebung dient in erſter Linie der Förderung des
deut=
ſchen Volksgeſangs, namentlich aber des Volksliedes. Ein Freikonzert
im Freien ſoll es ſein. Das ganze deutſche Land, Stadt und Dorf, wird
an dieſem Tage widerhallen von Klängen des Volksgeſangs. Die
ge=
ſamte Einwohnerſchaft iſt zu dieſer Kundgebung herzlichſt eingeladen. —
Geſangverein „Eintracht=Freundſchaft‟. Die Teilnehmerliſte für den am
13. Juli I. J. ſtattfindenden Rheinausflug mußte wegen der überaus
großen Zahl der getätigten Anmeldungen geſchloſſen werden, da eine
Ueberbelaſtung des Schiffes nicht angängig iſt, auch nicht im Intereſſe
der Teilnehmer ſelbſt liegt. Die Muſikkapelle (10 Mann ſtark) wird
ge=
ſtellt von der Nieder=Ramſtädter Muſikvereinigung.
C Ober=Ramſtadt, 26. Juni Wanderung. Die Ortsgruppe
Ober=Ramſtadt des Odenwaldklubs wandert am nächſten Sonntag,
den 29. Juni. zur Hauptverſammlung des Odenwaldklubs nach
Dieburg. Abmarſch vorm. 6.45 Uhr am Gaſthaus „Zur
Starken=
burg”. Alle Mitglieder und Freunde der Ortsgruppe ſollten an
dieſer ſchönen Wanderung teilnehmen. — Rentenzahlung.
Die Militärenten für Juli werden ausnahmsweiſe ſchon am
Sams=
tag, den 28. Juni, vormittags von 8—12 Uhr beim Poſtamt
aus=
gezahlt. Die Auszahlung der Invaliden=, Witwen=, Waiſen= und
Unfallrenten für Juli erfolgt am Dienstag, den 1. Juli, vorm.
von 8—12 Uhr, am Poſtſchalter. Bei dieſer Auszahlung müſſen
die Rentenempfänger ihre Unterſchriften auf den Quittungen
wieder bürgermeiſteramtlich beglaubigen laſſen.
G. Ober=Ramſtadt, 26. Juni. Jugendfeſt 1930. Das
diesjäh=
rige Jugendfeſt wird am 1. Juli im Schwimmbad gefeiert. Mit dieſer
Veranſtaltung iſt eine Befreiungsfeier des Rheinlandes verbunden. Alle,
die für die befreiten Gebiete fühlen, ſind herzlichſt eingeladen. Neben
üblichen Spielen und Geſängen ſoll diesmal auch ein Wettſchwimmen
der Kinder ſtattfinden, zu dem Preiſe von der Schwimmbadgeſellſchaft
in entgegenkommender Weiſe geſtiftet wurden. Deshalb, Eltern und
An=
gehörige der Schüler und Freunde der Schule, kommt am 1. Juli zum
Jugendfeſt ins Schwimmbad! — Deutſcher Liedertag. Am
Sonn=
tag, den 29. Juni, vormittags 11 Uhr, veranſtalten die dem Deutſchen
Sängerbund angeſchloſſenen drei hieſigen Geſangvereine „Eintracht”,
„Konkordia” und „Germania” auf dem Marktplatz hier einen
allgemei=
nen Liedertag, bei dem zwei Maſſenchöre ſowie Einzelchöre der
teilneh=
menden Vereine zum Vortrag kommen. Auf die Bedeutung dieſer
Ver=
anſtaltung wird, in einer Anſprache beſonders, hingewieſen werden.
Jedermann iſt hierzu freundlichſt eingeladen.
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4344a
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Freſtag, den 27. Juni 1930
Straßenbericht
für die Woche vom 29. Juni bis 5. Juli 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim-Lorſch vom 23. 6. bis 19. 7. geſperrt. Umleitung:
Bensheim.
Eppertshauſen—Münſter, Km. 13,8—15,7, vom 26. 6. bis 9. 7.
ge=
ſperrt. Umleitung: Hergershauſen—Altheim.
Bingen-Bingen=Büdesheim (Km. 0,6 bis 2,0) vom 17. 6. bis 5. 7.
geſperrt. Umleitung: Genſingen-Gau=Algesheim—Gaulsheim.
Oſthofen—Weſthofen (Km. 4,0 bis 5,8) vom 16. 6. bis 10. 7. geſperrt.
Umleitung: Abenheim bzw. Bechtheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Ortsdurchfahrt Lollar (vom Bahnübergang bis Abzweig nach dem
Bahnhof) vom 1. Juli bis auf weiteres für jeglichen Verkehr geſperrt.
Umleitung: Staufenberg—Daubringen—Gießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Hahn-Bruchmühle—Gernsheim vom 19. 6. bis 19. 7. geſperrt.
Umleitung: Eſchollbrücken—Crumſtadt-Biebesheim.
Babenhauſen-Harreshauſen vom 5. bis 7. Juli geſperrt. Die
Warnungstafeln ſind zu beachten.
Tannenmühle—Dudenhofen—Ober=Roden vom 13. 6. bis 1. 7. für
Laſtkraftwagen geſperrt. Umleitung: Obertshauſen—Heuſenſtamm (
Hin=
termark)—Dietzenbach.
Gehſpitz—Neu=Iſenburg vom 25. 6. bis 19. 7. geſperrt. Umleitung:
Gehſpitz—Niederrad.
Pfeddersheim-Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
Heuchelheim) vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rod=
heim a. Bieber.
Großen=Linden-Langgöns vom 15. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Büches.
Alsfeld—Altenburg vom 30. 5. bis auf weiteres geſperrt für
Laſt=
kraftwagen und Langholzverkehr. Umleitung über die Parallelſtraße
Alsfeld—Altenburg (D=Straße).
Ortsdurchfahrt Nieder=Florſtadt vom 26. 6. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung vom Oſſenheimer Kreuz über Dorn=Aſſenheim-
Reichelsheim-Leidhecken—Staden oder Aſſenheim=Bönſtadt.
Echzell bis Straße Berſtadt—Wölfersheim vom 23. 6. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung: Berſtadt oder Melbach.
Büches—Orleshauſen vom 25. 6. bis 2. 7 geſperrt. Umleitung:
Büdingen oder Düdelsheim.
cr. Höllerbach, 26. Juni. Ganz unerwartet erfährt die
Einwohner=
ſchaft von Höllerbach die Kunde von dem Tode ihres Herrn Lehrers
Dölp. Herr Dölp verweilte am Montag geſund und munter in Höchſt
bei der dort tagenden Lehrerkonferenz, und fühlte ſich auf dem
Heim=
wege, den er mit dem Rad zurücklegte, unwohl. Zu Hauſe angekommen,
mußte er ſofort das Bett aufſuchen, wo er mit ſeiner Frau noch einige
Worte ſprach und ſtarb. Ein Herz= oder Hitzſchlag wird die Urſache
des Todes ſein. Da Herr Lehrer Dölp in unſerer Gemeinde ſehr beliebt
und geachtet war, iſt die Einwohnerſchaft allgemein in Trauer verſetzt.
A. Aus dem mittleren Odenwald, 26. Juni. Beginn der
Hei=
delbeerernte. Begünſtigt durch das ſchöne Wetter in den letzten
Wochen, ſind die Heidelbeeren ſchnell gereift, ſo daß jetzt ſchon deren
Aberntung beginnt. In vielen Dörfern des mittleren Odenwaldes, vor
Reichelsheim, über Ober=Oſtern, Weſchnitz, Hammelbach,
Schönmatten=
wag bis Hirſchhorn und zur Mainlinie andererſeits, bildet die
Heidel=
beerernte eine Haupteinnahme. Meiſtens gibt es in den Schulen 8—
Tage Heidelbeerferien. Frühmorgens geht es in Scharen hinaus in die
Wälder. Die erſten Heidelbeeren ſind noch teuer, 30—40 Pfennig pro
Schoppen, ſpäter jedoch koſten ſie gewöhnlich 15—20 Pfennig.
4a. Bad Wimpfen, 26. Juni. Talmarkt. Der diesjährige
Wimpfener Talmarkt findet vom 28. bis 30. Juni ſtatt. Er wird
bereits am Freitag abend mit dem ſog. „Bratwurſtabend” eröffnet.
Der Markt ſelbſt wird am Samstag vormittag angeblaſen. Mit
dem Markt iſt dieſes Jahr die Ehrung eines ſeit 50 Jahren ohne
Unterbrechung den Markt beſuchenden Geſchäftsmannes verbunden.
Cc. Jugenheim, 25. Juni. Der Liederabend des M. G.V. 1865
war in ſeinem erſten Teile der Räumung des Rheinlandes gewidmet,
worauf der Vereinsobmann, Herr Chr. Roth, einleitend beſonders
hin=
wies. Gleichzeitig begrüßte er einige Ehrenmitglieder des Vereins, ſo
wie den Vorſitzenden des Gaues Bergſtraße im H. S.B. In beiden
Teilen des Abends wechſelten Männerchöre, die ſämtlich das ernſte
Stre=
ben des Vereins und ſeines eifrigen Chorleiters, Herrn
Ehrenchor=
meiſters Vetter=Pfungſtadt, verrieten, mit reichen inſtrumentalen
Dar=
bietungen. Daß der Verein über gute Stimmittel verfügt, zeigte der
Einzelgeſang des Mitglieds, Herrn Karl Heim. Die inſtrumentalen
Ge=
ſamtſpiele der Herren Hch. Crößmann (Geige), Ad. Simmermacher
(Cello) und K. Geis (Klavier) ſtanden auf ſehr beachtlicher künſtleriſcher
Höhe und ernteten ſtets reichen Beifall, wie auch die Männerchöre. Der
exakte Rhythmus und die ſaubere Technik erfreuten durchaus. Herrn
Crößmanns virtuoſe Leiſtungen riſſen nur ſo mit ſich fort, und Herrn
Simmermachers Cellovorträge ſprachen ebenfalls außerordentlich an.
Beide Künſtler hatten in Herrn Geis am Flügel einen tüchtigen
Be=
gleiter. Nach dem erſten Teile richtete der Gauvorſitzende, Herr Lehrer
Beltz=Seeheim, Worte des Dankes für die erfolgreiche Arbeit an die
Sän=
ger, denen man ſchon einen größeren äußeren Erfolg, gewünſcht hätte.
Er verſäumte nicht, auf die vaterländiſche Bedeutung der nächſten Tage
hinzuweiſen, denen Ausdruck zu verleihen mit zu den vornehmſten
Auf=
gaben des deutſchen Liedes und der deutſchen Sängerſchaft gehöre.
Stür=
miſcher Beifall antwortete den begeiſterten Ausführungen.
Cc. Seeheim, 25. Juni. Einen freundlichen Abend bereitete uns
der Evangeliſche Jungfrauenverein durch die Darbietung ernſter und
heiterer Stücke in glücklicher Auswahl. Drei größere Theaterſtücke
wur=
den von luſtigen Volkstänzen und Gedichtvorträgen reichlich umrahmt.
Die Bühnenſtücke hinterließen ſämtlich tiefe Eindrücke. Im „Mädchen
von heute”, anfangs ſehr luſtig, wurde der Friede geprieſen, der einem
herben Familienzwiſte das Ende bereitet. „Eins aber iſt not” war dem
Glaubensleben gewidmet und zeigte wie über aller Luſt und Freude der
Welt die Liebe ſteht, „die ſich in Jeſus offenbart‟. Der letzte Teil
end=
lich galt der Heimatpflege: „Heimat und Fremde” zeigte daher
anſchau=
lich, wie die Sehnſucht nach der heimatlichen Scholle ein ſtarkes Band des
deutſchen Volkes iſt. Zum Schluſſe wurde etwa ſechs jungen Mädchen,
die dem Verein ſeit Jahresfriſt angehören, die Broſche des Jungfrauen
vereins überreicht. Der ganze Abend ſtand unter einem feſtlichen Zeichen.
und Schweſter Kätchen, unſere nimmermüde Gemeindeſchweſter, hat
wie=
derum gezeigt, mit wieviel Liebe und Treue ſie an den jungen
Menſchen=
herzen zu arbeiten ſich bemüht, was in herzlichen Worten auch Herr
Pfarrer Marguth dankend anerkannte.
. Von der Bergſtraße, 25. Juni. Der Stand der Reben an der
un=
teren Bergſtraße iſt als ein ſehr günſtiger zu bezeichnen. Durch das
günſtige Wetter verläuft die Blüte ſehr ſchnell und gut und treten
Reb=
krankheiten nur ganz ſelten auf. Der Behang iſt ſehr gut, ſo daß, wenn
die Witterung weiterhin günſtig bleibt, mit einem vollen Herbſt und
einem guten Jahrgang gerechnet werden kann. — Die
Johannisbeeren=
ernte ſetzte mit dem Johannistage in vollem Umfange ein. Auch hier
fällt die Ernte ſehr gut aus und werden von den Händlern annehmbare
Preiſe bezahlt.
Num fnn
vJng averfährt euftantd.
Zwei Toke, ein Leichtverletzter. — Das Laſtauko
vollſtändig verbrannk.
Mainz, 26. Juni.
In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag um 1.26 Uhr über
fuhr der D=Zug 346 Dortmund—München auf dem beſchrankten
Bahn=
übergang bei dem Poſten 25 zwiſchen Gau=Algesheim und Ingelhein
das mit Möbeln beladene Laſtauto I T 17 920 aus Münſter im Taunus.
Infolge der eingetretenen Exploſion des Benzinbehälters des Autos
geriet dasſelbe in Brand. Hierbei wurden Jean Herr aus Münſter
und Adam Müller aus Hornau, die in das Laſtauto eingeklemmt
wurden, ſchwer verletzt. Die beiden Unglücklichen erlitten außer ſchweren
inneren Verletzungen und Knochenbrüchen durch das in Brand geratene
Auto ſchwere Brandwunden. Die Schwerverletzten wurden ſofort nach
Eintreffen der Hilfskolonne durch ein Auto in bewußtloſem Zuſtande
in das Ludwigsſtift in Nieder=Ingelheim eingeliefert, woſelbſt ſie, ohne
das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, am Donnerstag früh infolge
der ſchweren Verletzungen geſtorben ſind. Ein Leichtverletzter konnte
nach Anlegen eines Notverbandes wieder entlaſſen werden. Das Auto
iſt vollſtändig verbrannt. Die Lokomotive des D=Zuges wurde
beſchä=
digt, ſo daß der Zug mit einer Erſatzlokomotive weiter befördert werden
mußte. Der D=Zug hatte 69 Minuten Verſpätung, und das Geleiſe
Koblenz—Mainz mußte auf drei Stunden geſperrt werden. Der
Schran=
kenwärter wurde, da er die Schranke nicht überwacht hatte und ſich
während des Unglückes beim Kafeekochen befand, verhaftet. Die
Unter=
ſuchung in der Angelegenheit wurde eingeleitet. Einer der beiden
töd=
lich Verunglückten iſt Vater von fünf unmündigen Kindern. Bei dem
Leichtverletzten handelt es ſich um den Chauffeur des Laſtautos, Eduard
Hartmann aus Münſter.
Die heſſiſche Milchwirtſchaft
auf der 2.2. G.=Ausſtellung in Köll
Die heſſiſche Milchwirtſchaft hat auf der D. L. G.=Ausſtel
wieder einen außerordentlichen Erfolg errungen. In der (
wurden von 68 angemeldeten Proben 46 mit den 1. und 1
Preiſen ausgeſtattet. Heſſen ſtand hierbei mit an erſter St
führenden milchwirtſchaftlichen Ländern Deutſchlands.
In der Gruppe Butter wurden 36 Proben mit 13 1. V
mit 2. Preiſen ausgezeichnet. Ein Vergleich der Ergebn
jährigen und diesjährigen Ausſtellung ergibt, daß im Jab
75 Prozent aller Milchproben auf der Münchener Ausſtellun
2. Preiſen ausgezeichnet werden konnten, während es im J
der Kölner Ausſtellung rund 86 Prozent waren. Das
heſſen=naſſauiſche Molkereiweſen iſt zu 72 Prozent mit 1 u
in Butter ausgezeichnet worden und ſtand unter ſämtlichen
erſtev Stelle. Der Milchpreis=Wettbewerb war von 35
und 25 Molkereien beſchickt worden, der Butterpreis=Wettb
Molkereien. Die heſſiſchen und naſſauiſchen Landwirte un
dürfen auf dieſen Erfolg mit Recht Stolz ſein.
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it den
EEiet
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Oer
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Edern
Setrieben”
Lolkerei / 9
Rheinheſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 2. Juni. 11. Verbandstag des
Zweigverbandes Heſſen des Zentralverbandes
Deutſcher Bäckerinnungen „Germania” Auf Antrag
der Bäcker=Innung Heppenheim auf dem 10. Verbandstag des
Zweig=
verbandes Heſſen wurde ihr die Veranſtaltung der diesjährigen 11.
Ver=
bandstagung übertragen. Die Tagung findet am 28., 29. und 30. Juni
ſtatt und man erwartet etwa 1000 Teilnehmer. Am Samstag, den 28.
Juni, findet im Parkhotel „Halber Mond” ein Begrüßungsabend ſtatt.
Am eigentlichen Verbandstag, Sonntag, den 29. Juni, finden ebenfalls
im „Halben Mond” nach feſtlicher Abholung der auswärtigen
Teil=
nehmer am Bahnhof, die geſchäftlichen Verhandlungen ſtatt. Nach
Be=
endigung derſelben iſt gemeinſames Mittageſſen. Nachmittags wird dann
im Tagungslokal Konzert (ab 4 Uhr) und abends ein Feſtball abgehalten.
Der Montag vormittag vereinigt dann die Seßhaften zu einem
Spazier=
gang mit anſchließendem Frühſtück. — Anläßlich der Tagung läßt die
Heppenheimer Bäcker=Innung am Samstag vormittag in den hieſigen
Schulen 1000 Bretzeln gratis verteilen. — Deutſcher Liedertag.
Für den 29. Juni, vormittags 11 Uhr, hat der deutſche Sängerbund einen
deutſchen Liedertag vorgeſehen, der zu einem Werbetag für das deutſche
Lied werden ſoll. Auch der hieſige Männergeſangverein 1843 hat es
ſich aus dieſem Grunde zur Pflicht gemacht, am nächſten Sonntag um
11 Uhr vormittags eine öffentliche Kundgebung zu veranſtalten. Der
Verein wird auf einem öffentlichen Platze Volkslieder zum Vortrag
bringen. — Obſthalle. Die von der Obſt= und
Gemüſeverwertungs=
genoſſenſchaft errichtete Obſthalle am hieſigen Bahnhof iſt ab 25. Juni
täglich von 11 Uhr vormittags bis abends zur Annahme von gut
ſortier=
ter, transportfähiger Ware geöffnet. Die Anlieferung von roten und
ſchwarzen Johannisbeeren, ſowie Kirſchen pp., kann ſofort erfolgen zum
jeweiligen Tagespreis.
Ca. Lorſch, 25. Juni. Johannimarkt. In althergebrachter
Weiſe feierte unſer Ort geſtern ſeinen Johannimarkt. Trotzdem das
übliche Karuſſell ausgeblieben war, herrſchte auf dem Marktplatz ein
reges Treiben. — Geſchäftsübernahme. Die ſeither von
Franz Heinz in der Gefängnisſtraße betriebene Wirtſchaft „Zun
Storchenneſt” iſt auf Frau Peter Denefleh übergegangen. — Hohes
Alter. Im Laufe dieſer Woche, und zwar am 27. d. M., begeht Frau
Valentin Adrian 2. Witwe dahier in körperlicher und geiſtiger Friſche
ihren 75. Geburtstag. — Todesfall. Die in der Nacht vom
Sonn=
tag auf Montag auf der Straße Lorſch-Bürſtadt verunglückte Frau iſt
inzwiſchen im Krankenhauſe ihren ſchweren Verletzungen erlegen.
Bm. Hofheim (Ried), 25. Juni. Jahresverſammlung.
Im „Schwarzen Adler” hielt die hieſige Landw. Bezugs= und
Ab=
ſatzgenoſſenſchaft vorgeſtern ihre Jahresverſammlung ab. Nach der
üblichen Begrüßung und Verſtorbenenehrung durch den
Vorſitzen=
den, Herrn Gg. Ph. Keim, gab der Geſchäftsführer Lameli die
Jahresrechnung und Bilanz bekannt, die ohne Einwände
geneh=
migt wurden. — Der Vorſitzende berichtete über die geſetzliche
Reviſion durch Herrn Verbandsreviſor Fendt, ſowie über die
Ge=
ſchäftsführung des Vorſtandes, welche nicht beanſtandet wurden.
Die vom Aufſichtsrat vorgeſchlagene Gewinnverteilung wurde wie
folgt genehmigt: dem Verſchönerungsverein 50 RM., dem
Re=
ſervefonds 226,27 Mk., der Betriebsrücklage 200 Mk., der
Saaten=
reinigungsanlage 500 Mk.
Die turnusmäßig ausgeſchiedenen
Mitglieder Phil. Friedr. Kruck (Vorſtand), Gg. Phil. Keim (
Auf=
ſichtsrat) und Joh. Hch. Löſch (Einkaufskommiſſion) wurden
wie=
dergewählt. — Die Paſſiv=Kreditgrenze wurde von 35 000 Mk. auf
50 000 Mk. erhöht. — Die Fuhrenleiſtungen wurden Herrn Gg.
Löſch übertragen zu den Taxen: Pro Fuhre bis zu 20 Ztr. 2 RM.,
für jeden weiteren Zentner 7 Pfg., für Fuhren von oder nach
Worms pro Zentner 20 Pfg. — Herr Jakob Keim 5. ermahnte zur
beſſeren Vorſicht beim Kohlenausfahren, da jeglicher Verluſt doch
nur den Verein betrifft. — Herr Wendel Eberts dankte im
Auf=
trag des Verſchönerungsvereins für die Spende von 50 Mk. Nach
Erledigung kleinerer Fragen Schluß der Verſammlung um 6 Uhr.
Cp. Biebesheim, 24. Juni. Fahnenjubiläum und
Liedertag. Anläßlich ſeines 20jährigen Fahnenjubiläums
hielt der Geſangverein „Eintracht” Biebesheim, der unter der
Leitung von Chordirektor Reviol=Walldorf ſteht, ein Kritikſingen
ab. Kapellmeiſter Albers aus Mainz fungierte als Kritiker. An
dem Kritik ſingen nahmen Vereine aus Worms, Crumſtadt.
God=
delau, Bauſchheim, Dornheim, Walldorf und Stockſtadt teil. Die
Leiſtungen bewegten ſich durchweg auf einer beachtlichen Höhe und
hielten durchaus der Kritik ſtand. Der Liedertag war umrahmt
von einem allgemeinen Volksfeſt, das am Samstag abend mit
einem Fackelzug und einem Kommers unter Mitwirkung der
Bingen, 26. Juni. Das Programm für di
ungsfeierlichkeiten der Stadt Bingen
Montag, den 30. Juni 1930: 6 Uhr: Umzug der
durch die Straßen der Stadt mit anſchließendem Pl
den Rheinanlagen. Der Umzug der Muſikkapeilen iſt
zum Flaggen der Häuſer. Nach Eintritt der Dunkell
lung des Turmes der Burg Klopp, der keinen F
trägt. — 10 Uhr: Fackelzug der Studierenden des R
kums, der Heſſ. Höheren Bauſchule, ſowie ſämtlicher
Bingen und Bingen=Büdesheim; Illumination der E
11.30 Uhr: Muſikvorträge: Maſſenchöre der Geſan
Bingen und Bingen=Büdesheim; anſchließend Rede
meiſters und des Vertreters der Staatsregierung, H
miniſter Dr. Kirnberger. — 12 Uhr: Hiſſen der Rei Tagge guuih
dem Turme der Burg Klopp; Singen des Deut
Glockengeläute, Böllerſchießen und Anzünden der Höh
leuchtung des Nationaldenkmals auf dem Niederwo
nächtliche Befreiungsfeier findet in den Rheinanla
Binger Feſthalle ſtatt.
Dienstag, den 1. Juli,
gottesdienſt in der Baſilika St. Martin; Befreiungst
hieſigen Schulen. — Samstag, den 5. Juli: Aben
tritt der Dunkelheit Anſtrahlung der Burg Klopp u
der Höhenfeuer. — Sonntag, den 6. Juli, 9.45 U.
tesdienſt in der Evangeliſchen Kirche. — 4 Uhr: Nach
des Feſtzuges anläßlich des 30jährigen Stiftungsfeſte=
Marinevereins vor der Feſthalle für die Teilnehmer ſes Feſtſ!!
ſowie für die übrige Bevölkerung Befreiungskundge
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Ab. Ludwigshöhe (Rhh.), 26. Juni. Gewitte
Ein ſchweres Gewitter richtete in der Gemarkung
erheblichen Schaden an. Ganze Felder wurden überſe
vernichtet. Ein Blitz ſchlug in die Kirche und
zerſtö=
leitung. Ferner wurde ein großer Stein aus der M
geriſſen.
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Oberheſſen.
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Gießen, 26. Juni. 800=Jahrfeier des Schi kbergſſe
Die Vorbereitungen zu der 800=Jahrfeier der Gründung Gemalic Kdeutu
Ortsvereine eingeleitet wurde und am Sonntag nachmittag in
einem Feſtzug mit anſchließendem Volksfeſt ſeinen Höhepunkt fand
Bei dem Feſtakt am Sonntag nachmittag begrüßte
Ehrenvorſitzen=
der Netſcher alle Feſtgäſte. Die Feſtrede hielt Pfarrer Schlamp=
Biebesheim, der das deutſche Lied in beredten Worten pries. Am
Feſtſonntag waren noch andere Vereine aus der Nachbarſchaft, ſo
aus Gernsheim und Rodau, erſchienen, die das Programm durch
Lieder verſchönten. Im Verlauf des Feſtes gab der Ehrenvorſitzende
bekannt, daß der älteſte aktive Sänger Wilhelm Wedel zum
Ehren=
mitglied ernannt worden ſei.
— Gernsheim, 26. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
25. Juni 1,16 Meter, am 26. Juni 1,24 Meter, morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 26. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
25. Juni 1,00 Meter, am 26. Juni 1,04 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Kloſters Schiffenberg am 5. und 6. Juli ſind in vollem rige. Aungenl
Samstag bringt eine Vorfeier, zu dem die Vereine von E frr. und
eung ge
umliegenden Orte erwartet werden. Die Hauptfeier finde r
nachmittag ſtatt. Der Glanzpunkt des Feſttages wird d von 20
me
ſpielleiter Tannert und Heimatdichter Gg. Heß verfaßte Eick:
und neue Zeit” bilden. In dieſem Feſtſpiel werden die eutſanſt
Ereigniſſe aus der Geſchichte des Schiffenbergs zur Darſte g gebrad /t Ged
Hiſtoriſche Koſtüme und Uniformen ſowie Volkstrachten rden Mim
Verwendung finden. An die Aufführung ſoll ſich ein Vol E ſchließt.
Weitgehende Maßnahmen ſind zur Bewältigung des z Awartend zint
Verkehrs getroffen.
nwur
h. Butzbach, 26. Juni. Eine hochbedeutſame
Tagunver=
bach=Licher=Eiſenbahngeſellſchaft fand
Hof” unter dem Vorſitz des zweiten Aufſichtsrats=Vorſitz k
mierat Hoffmann aus Hofgüll ſtatt. Vertreten waren P Kreie
Gießen durch Regierungsrat Schmidt, Friedberg durch eisdit
Rechthien. Der Vorſitzende widmete dem verſtorbenen e
ratsvorſitzenden Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach und Bür meiſter
Kayſer=Bad=Nauheim vom Aufſichtsrat ehrenvolle Nachr Sie
tretender Vorſtand Regierungsbaumeiſter a. D. Noack=Berl —te
Geſchäftsbericht, aus dem u. a. verminderter Verke Kit 50
Perſonen gegenüber 599 693 Perſonen und 187 449 Tonnen ſen?
Tonnen, Betriebseinnahmen von 512 859,02 RM. gegeni
RM. im Vorjahr und weniger Betriebsausgaben mit 4
gegenüber 504 710,76 RM. und ſomit auch nur ein 1
55 555,53 RM. zu entnehmen iſt. In der Gewinn= und 2 /ftre
iſt der Verluſt von 36 566 RM. auf 67 126,20 RM.
Bilanz, die mit 5 178 467,68 RM. abſchließt, weiſt Gläubi Tthal
Aer
Höhe von 240 43134 RM. auf. Regierungsbaumeiſter a.
lin wies auf die ſchwierige Lage der Geſellſchaft hin, die dF dene
ſtand der Steinbrüche und die Allgemeinlage begründet ſir d 000
Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, die Bahn re
*
ſtalten. Beigeordneter Kling=Bad=Nauheim, der für die
Geiſe.
meinden ſprach, fand die Lage nicht ganz troſtlos. Nach
gung der Berichte und der Rechnungen wurden durch die Tben
des Autoverkehrs notwendige Satzungsänderungen
Für die durch Tod ausgeſchiedenen, eingangs erwähnten 9
den auf Vorſchlag des Hauptaktionärs der A.=G. für
Regierungsbaumeiſter Semke=Berlin und Direktor Dr.
neu hinzugewählt: Beigeordneter Kling=Bad=Nauheim, die /cel
Dr. Janſen=Butzbach und Geil=Lich in den Aufſichtsrat,
des Hauptaktionärs tritt noch Direktor Dr. Stefan=
Berl=
ſichtsrat ein. Den Fahrplanwünſchen der Gemeindevertret Eu
gehendſte Beachtung zugeſagt und ein Ausſchuß aus A Fx
Städte Butzbach, Bad=Nauheim und Lich mit dem Obmann Fei
Ettingshauſen gewählt.
h. Grünberg, 26. Juni. Schwer verunglückt
händler Keller aus dem Nachbarorte Weitershain. Er he
hſcheut
werk zum Entladen der Kannen an die Bahn gefahren.
die Pferde, Keller ſtürzte vom Wagen und erlitt eine C xVe.
rung und Rückenverletzungen.
h. Vom Vogelsberg, 26. Juni. Das Nationalf B‟‟
gelsbergs. Der Herchenhainer Johannismarkt bill ſclſch
einen Höhepunkt im Leben des beſcheidenen Gebirgsben —
doch ſein Nationalfeſt, das auf ein faſt 600jähriges Beſtehl —4‟
kann. Kaiſer Karl I. war es, der Herchenhain Stadt= u.
verlieh. Erſt durch die Kriegszeit hat der Markt an ſein Pi0
Bedeutung verloren, doch ſeit den letzten Jahren zeigt er „„T"
Anziehungskraft.
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Serbiſches Schickſat
Widovdan.
Der Tag des Mordes von Sarajeng.
Freitag, den 27. Juni 1930
Seite 9
am Peitstag.
Ing
Von
Richard Wilh. Polifka.
eidopdan — das iſt der Nationalfeiertag des jugoſlawiſchen
reiches, der Tag des Heiligen Veit. Der war, nach der
de, einer der vierzehn Nothelfer, und ſeine Wiege ſtan
an=
h in Sizilien, wo er ſich in jungen Jahren zum
Chriſten=
vekehrte. Er hat unter Diokletian in Rom den Märtyrer=
„itten, aber ſeine Beziehungen zu Jugoſlawien, oder
viel=
beſſer geſagt, zu dem Serbentum begründen ſich nicht auf
dein beſonderes religiöſes Moment. Nur die politiſchen
„menhänge haben den Sankt Veitstag, den Vidovdan, zu
nationalen Gedenktag gemacht, dem dann freilich im Laufe
ahrhunderte eine geradezu ſchickſalhafte Bedeutung zukam.
deshalb, weil der gläubige Serbe alle Markſteine, die er
m Wege zur Erfüllung ſeiner nationalen Hoffnungen ſetzte,
eſen 28. Juli gruppierte. An dem Vidovdan des Jahres
ft der alte ſerbiſche Staat, das große ſerbiſche Königtum,
er Zar Duſchan in ſiegreichen Kämpfen geſchaffen hatte,
den des agen worden. Damnals fand auf dem Amſelfeld, dem hiſto=
Koſovo polje auf der Hochebene von Priſchtina, die große
ht zwiſchen dem ſerbiſchen Fürſten Lazar und dem Sultan
I. ſtatt, die mit der vernichtenden Niederlage des ſer
Heeres endete. Die Sage erzählt, daß der Verrat des
Brankovie, des Eidams des Fürſten Lazar, den Türken
jieg verholfen hat, die dann furchtbare Rache an dem
unter=
n Feind nahmen. Lazar ſelbſt, der in Gefangenſchaft
ge=
war, und viele ſerbiſche Edelleute wurden enthauptet, und
icht den Tod auf dem Schlachtfelde fand, wurde als Sklave
eimat entführt. In der Niederlage am Koſovo polje
wur=
e nationale Idee, das Reich des Duſchan — ausgebreitet
alle Länder, die die Slawen des Südens einſt bewohnt
— neu zu errichten und ſo einen Staat zu ſchaffen, der
er Adria bis an das Schwarze und das Aegäiſche Meer
und auch noch große Teile der Voralpen und der
un=
en Tiefebene umfaßt. Die fünf Jahrhunderte haben ſpäter
oflawiſchen Stämme völlig auseinandergeriſſen, und es iſt
r Belgrader Diktatur von heute vorbehalten geblieben, den
ken eines homogenen Südſlawentums zum Teil und auch
in der Theorie zu erneuern.
der das zu erörtern iſt nicht die Abſicht dieſer Zeilen, und
nicht einmal davon die Rede ſein, daß gerade die politiſche
klung der jüngſten Zeit, die zu einer Todfeindſchaft
zwi=
den Kroaten und den Serben geführt hat, die
Verwirk=
dieſer Idee unmöglich macht. Nur von jener ſchickſal=
Bedeutung des Vidovdan ſoll geſprochen werden, die in
rgangenheit weniger Jahrzehnte immer wieder ſichtbar in
nung getreten iſt. Man hat hier freilich ſehr häufig
nach=
n, und die Geſchichte dieſes Vidovdan läßt ſo die
Er=
ng an eine faſt unüberſehbare Reihe von Mordtaten
wach=
i. Im Jahre 1817 iſt ein paar Tage nach dem Vidovdan
fere Georg Petrovic, den ſie den Czrni Georg, den
ſchwar=
eorg nannten und der der Ahnherr der heutigen Dynaſtie
eorgjevic iſt, nach ſeinen ſiegreichen Kämpfen um die
Un=
gigkeit Serbiens Meuchelmördern zum Opfer gefallen, und
ym wurde dann Miloſch Obrenovic zum erblichen Fürſten
ausgerufen. Aber auch ſeine Herrſchaft nahm zwanzig Jahre
nachher an einem Vidovdan ein Ende und er mußte zu
Gun=
ſten ſeines Sohnes abdanken, der ſchon wenige Wochen darau
eines unaufgeklärten Todes ſtarb. Die Serben haben ſpäter
den Miloſch Obrenovic als achtundſiebzigjährigen Greis noch
ein=
mal auf den Thron berufen, aber ihm folgte abermals ein
Mit=
glied der Dynaſtie Obrenovie, Michael III., der eine Woche vor
dem Vidovdan des Jahres 1868 im Park von Toptſchilder
er=
mordet wurde. Und wieder war es knapp vor einem Vidovdan
am 1. Juni 1903, geweſen, als der letzte Sproß der Obrenovic,
der unglückliche König Alexander mit ſeiner Gemahlin, der
Köni=
gin Draga und deren beiden Brüdern, ſein Miniſterpräſident
Markovic, ſein Kriegsminiſter Paplovic und eine große Anzahl
ſeiner politiſchen Freunde von den Offiziersverſchwörern in
beſti=
aliſcher Weiſe hingeſchlachtet wurden. Die gräßliche Bluttat im
Belgrader Konak hat dem Geſchlecht der Karageorgjevie wieder
zur Herrſchaft geholfen, und der Prätendent Peter, der Vater des
heutigen Königs Alexander, ließ ſich zum Monarchen ausrufen.
Und dann kam jener Vidoodan des Jahres 1914, der den
Weltkrieg einleitete. Die Revolverſchüſſe ſerbiſcher Nationaliſten
ſtreckten aus dem Hinterhalt den öſterreichiſch=ungariſchen
Thron=
folger Erzherzog Franz Ferdinand und ſeine Gemahlin, die
Her=
zogin von Hohenberg nieder, und heute haben auch ſerbiſche
Poli=
tiker und ſerbiſche Geſchichtsforſcher längſt offen zugeben müſſen,
daß dieſer Mord in Belgrad erdacht worden iſt und daß
maß=
gebende und einflußreiche Perſönlichkeiten des damaligen
Bel=
grader Regimes von ſeiner Vorbereitung zumindeſt wußten und
ſie förderten. Die Lüge von der Kriegsſchuld der Mittelmächte
iſt aktenmäßig längſt widerlegt. Selbſt der Gegner kann ſie heute
nicht mehr aufrecht erhalten, und ſie gilt nur noch in den
ſoge=
nannten Friedensverträgen als billiger Vorwand für alles
Un=
recht und allen Wortbruch. Wer heute an einem Vidovdan
irgend=
wo im ſerbiſchen Altreich den nationalen Feſtlichkeiten beiwohnt,
wird es erfahren können, wie überall dieſer Mord von Sarajevo
als nationale Notwendigkeit hingeſtellt wird. Es iſt die
Er=
innerung an die Niederlage von Koſovo polje und die Idee eines
neuen großen ſüdſlawiſchen Imperiums an Stelle des damals
zerſtörten Reichs des Duſchan, die noch immer alles politiſche
Denken beherrſcht. Die Schüſſe von Sarajevo haben nicht nur
den Weltkrieg entfeſſelt, ſie haben die Serben auch zu glücklichen
Partnern der großen Entente gemacht und ſie ſo in ihren
natio=
nalen Beſtrebungen um einen gewaltigen Schritt vorwärts
ge=
ſchoben. Vorwärts, und doch nicht auch aufwärts. Das alte
ſerbiſche Königreich der Vorkiegszeit iſt durch die
Friedensver=
träge auf das Dreifache ſeines früheren Staatsgebietes ver
größert worden, aber die zwölf Jahre der Belgrader Herrſchaft
haben trotz aller angewandten Mittel byzantiniſcher Staatskunſt
die Aufſaugung der anderen ſüdſlawiſchen Stämme nicht
er=
reichen können. Vielleicht iſt eher das Gegenteil geſchehen. Der
Kampf der Kroaten gegen die Serbiſierung wird heute mit einer
leidenſchaftlichen Erbitterung geführt, die gewiß niemand
voraus=
geſehen hat und die man am allerwenigſten in Belgrad erträumte
Und er wird auch nicht mit jenen Methoden zu einem
ſieg=
reichen Abſchluß geführt werden können, die die Geſchichte des
Vidovdan ſo charakteriſtiſch machen. Denn wieder war es ein
Sankt Veitstag geweſen, als vor zwei Jahren in der Skupſchtina
Puniſa Racic, der Schützling des verſtorbenen Miniſterpräſidenten
Paſic und der engſte Vertrauensmann des Hofes und intime
Freund des Hofminiſters Jankovie, mit ſeinen Revolverkugeln
fünf kroatiſche Abgeordnete zu Boden ſtreckte. Auch das iſt keine
Tat eines plötzlichen Impulſes geweſen, ſondern man hatte ſie
wohl vorbereitet und in allen ihren möglichen Weiterungen
über=
dacht gehabt. Racic, dem heute im Gefängnis alle erdenklichen
Erleichterungen gewährt werden und für den damals im ganzen
Lande Sammlungen veranſtaltet wurden, an denen ſich ſelbſt
aktive Miniſter beteiligten, iſt in die Reihe der ſerbiſchen
Natio=
nalhelden gerückt, und wenn er ſich noch immer nicht auf freiem
Fuß befindet, ſo mögen wohl gewiſſe Rückſichtnahmen auf die
internationale Politik dieſe Verzögerung entſchuldigen. Auch
Gavrilo Princip, der an einem Vidovdan das öſterreichiſche
Thronfolgerpaar ermordete, iſt ja mit der Gloriole des
Mär=
tyrers umgeben worden und man hat ihm erſt vor wenigen
Mo=
naten am Orte ſeiner Tat, an der Wegkreuzung bei der Miljacka=
Brücke in Sarajevo, ein Denkmal enthüllt. „An dieſer hiſtoriſchen
Stelle kündete Gavrilo Princip am Vidovdan, dem 28. Juni 1914,
die Freiheit an”, ſteht in goldenen Lettern in der Marmortafel
geſchrieben und ein Lorbeerkranz rahmt dieſe Worte ein. In
vielen tauſenden von Dokumenten, die in dem letzten Jahrzehnt
aus den Archiven einer halben Welt publiziert worden ſind, hat
man verſucht, die Schuld der furchtbaren Menſchheitskataſtrophe
des großen Krieges zu klären. Aber kein diplomatiſches
Akten=
ſtück mag von ſolcher überzeugender Wirkung geweſen ſein wie
jener Bericht der „Avala”, des amtlichen jugoſlawiſchen
Nach=
richtenbureaus, über die Denkmalsenthüllung für Gavrilo
Prin=
eip, der da mit dem hiſtoriſchen Satz geſchloſſen hat: „. . . Die
beſcheidene Feier und deren tiefe Aufrichtigkeit übten
auf alle Anweſenden den ſtärkſten Eindruck‟. Es iſt nicht
mög=
lich, daß Jugoſlawien jemals einen Vidovdan feiern wird, ohne
daß man ſich daran erinnert. An die vielen Bluttaten, die dieſen
nationalen Feſttag ſeit Jahrhunderten begleiten und an das Wort
von der „tiefen Aufrichtigkeit‟ .
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 27. Juni.
16.00: Stuttgart: Konzert. Weber: Ouv. zu Peter Schmoll”. —
Mozart: Eine kleine deutſche Kantate. — Wagner: Ballettmuſik
aus „Rienzi”.
Wolf: Geſang Wenlas.
Wagner:
Album=
blatt: Aus der Muſik zu Ibſens „Peer Gynt”.
Strauß:
Streifzug durch ſämtliche Operetten. — Fucik: Schneidig vor!
Marſch.
17.55: Zehn Minuten Wanderratſchläge des Taunusclubs.
18.00:
Dr. Georg Schmitt: Internationale Hochſchulkurſe in Davos.
18.35: Aerztevortrag: Kind, Schule und Geſundheit.
19.05: Frit Jaeger: Was iſt Kultur? Eine Stellungnahme zu den
Gedankengängen von Frobenius.
19.30: André Maurois: Fragment einer Weltgeſchichte: 1992.
20.30: Bad Homburg: Der getreue Muſikmeiſter. Komiſche Oper
von Pergoleſi.
21.15: Als Kurzoper: „Die Favoritin”, von Donizettt.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 27. Juni.
9.30: Zepp=linfahrt nach dem Nordpol.
10.00: Werklehrer Vogt: Unſere Jugend beim Segelfliegen auf
der Waſſerkuppe.
15.00: Jungmädchenſtunde. Photographieren und Zeichnen auf Reiſen.
16.00: Rektor Lorentz: Die ſchulpraktiſche Auswertung des
deut=
chen Hygiene=Muſeums in Dresden.
17.30: Landgerichtsdirektor Dr. Hellwig: Pſychoanalnſe und
Straf=
rechtspflege.
17.56: Min.=Dir. Dr. Poſſe: Der gegenwärtige Stand der
deut=
ſchen Handelsvertragspolitik.
18.20: Ludwig Heilbronn: Im Flugzeug nach London und Moskau.
18.40: Oskar von Wertheimer: Die Kunſt des Erzählens,
19.05: Engliſch für Fortgeſchrittene.
9.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzie.
20.00: Divertimento für Violine, Viola und Violoncell von Mozart
(Schallplatten).
20.40: Prof. Hans Baluſchet erzählt ſein Leben.
21.05: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Emil Rooſz.
Danach: Tanzmuſik (Kapelle Oskar Jooſt.
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Infolge der Herabsetzung des Reichsbank-
Skonts vergüten wir mit Wirkung vom
Junz 1930 ab folgende Zinssätze:
nI provisionsfreien Konten
(Soheokkonten) 20 p. a.
HI provisionspfichtigen Konten
3% p. a.
Aus dem gleichen drunde ermäßigt sich
T Sollzinstaß vom 21. Junz 1930 ab
1F 5‟ p. a.
Die Zinsvergütung für Sparkonten beträgt
1t Wirkung vom 1. Juli 1930 ab
22l0 p. a.
Die neuen Zinssätze für Kündigungs- und
Ve Gelder sind an unseren Schaltern zu
jahren.
Darmstadt, den 26. Juni 1930.
Darmstädter und Nationalbank
Dmmanditgesellschaft auf Aktien.
Deutsche Bank und Disconto-
Vesellschaft Filiale Darmstadt.
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68.-, 58.-, 52.-, 45.-, 38.-, 32.-, 28.-,
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inhabers der Firma L. Jäger in
Darm=
ſtadt, Kirchſtraße 21, iſt am 23. Juni
1930, mittags 12 Uhr, das
Konkursver=
fahren eröffnet worden.
Konkursver=
walter: Rechtsanwalt S. Levi in
Darm=
ſtadt, Mathildenplatz 9.
Konkursforde=
rungsanmeldungen ſowie offener Arreſt
und Anzeigepflicht bis zum 18. Juli 1930.
Erſte Gläubigerverſammlung: 18. Juli
1930, vormittags 9 Uhr, Zimmer 228,
und allgemeiner Prüfungstermin: 9.
Sep=
tember 1930, vormittags 9 Uhr,
Zimmer 228, vor dem unterzeichneten
Gericht.
Darmſtadt, den 23. Juni 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I. (10153
Bekanntmachung.
Betreffend:
Zwangsverſteigerungsver=
fahren Eheleute Architekt Georg
Kugel und Regina, geb. Krenz in
Darmſtadt, Wittmannſtraße 4
Der Termin vom 4. November 1930
fällt weg.
(10161
Darmſtadt, den 25. Juni 1930
Heſſiſches Amtsgericht I.
Seite 10
Reichsbund akademiſch gebildeter Landwirte.
Der Verein der heſſiſchen höheren
land=
wirtſchaftlichen Staatsbeamten iſt auf Grund
eines Beſchluſſes ſeiner letzten
Generalverſamm=
lung dem Reichsbund akademiſch gebildeter
Landwirte, e. V. geſchloſſen beigetreten. In
Auswirkung dieſes Beſchluſſes fand nunmehr
am Sonntag, den 22. d. M., in Frankfurt a. M.
die Gründungsverſammlung des Landesvereins
Heſſen im Reichsbund akademiſch gebildeter
Landwirte (R. a. g. L.) ſtatt. Der Reichsbund
iſt die Berufsvertretung derjenigen akademiſch
gebildeten Landwirte, deren wiſſenſchaftliche
Fachbildung durch eine ſtaatliche Prüfung
abge=
ſchloſſen wurde. Er gliedert ſich in die
verſchie=
denen Landes= und Pr inzialvereine. Die
An=
gehörigen der verſchie nen Berufskreiſe ſind in
beſonderen Tachgruppen zuſammengefaßt( z. B.
Landwirtſchaftslehrer, Hochſchullehrer,
Tier=
zuchtbeamte, Pflanzenbau= und =Zuchtbeamte,
Verwaltungslandwirte, praktiſche Landwirte).
Die Geſamt=Mitgliederzahl beträgt zurzeit
etwa 6000.
Mutter und Sohn auf der Anklagebank.
Eichſtädt. Krankhafte Ueberſchätzung der
eigenen Perſönlichkeit und überreizte
Ehr=
begriffe hatten den 19jährigen Gymnaſiaſten
Ortwin Ballnath am 2. Februar 1930 dazu
ver=
leitet, gegen den Hotelbeſitzer Matheis, den
Liebhaber ſeiner Mutter, einen Mordanſchlag
zu verüben, indem er aus einem Armeerevolver
aus zwei Meter Entfernung einen Schuß auf
dieſen abgab, der aber nur eine leichte
Fleiſch=
wunde in der Bruſt verurſachte. Die Mutter
des jungen Ballnath, Meta Ballnath, war
wegen Anſtiftung zu einem Verbrechen des
Mordverſuchs angeklagt. Die Verhandlungen,
die bis zum Schluß der Beweiserhebung unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfanden,
ent=
rollten ein erſchütterndes Bild traurigſter
Familienverhältniſſe. Der Antrag des
Staats=
anwalts lautete für Ortwin Ballnath auf drei
Jahre Zuchthaus, für Meta Ballnath auf vier
Jahre Zuchthaus. Während die Geſchworenen
ſich bei Ortwin Ballnath dem Antrage des
Staatsanwalts anſchloſſen, verurteilten ſie Meta
Ballnath zu drei Jahren Zuchthaus, unter
Haft=
fortdauer und Ueberbürdung der Koſten.
Zwei neue Todesfälle in Lübeck.
Lübeck. Nachdem in den letzten Tagen
eine gewiſſe Beſſerung bei den mit dem
Tuber=
kuloſepräparat gefütterten Säuglingen
feſtzu=
ſtellen war, ſind in der Nacht zum Donnerstag
von den ſchwerkranken Kindern wieder zwei
ge=
ſtorben, ſo daß ſich die Zahl der Todesopfer auf
44 erhöht. Krank ſind nach dem Bericht des
Geſundheitsamts noch 69, gebeſſert 74, geſund
bzw. in ärztlicher Beobachtung befinden ſich
64 Säuglinge. Der Oberſtaatsanwalt beim
Lübecker Landgericht hat auf Grund des
vorlie=
genden Unterſuchungsmaterials in der
Cal=
mette=Angelegenheit gegen die Profeſſoren
Deycke und Klotz, gegen Dr. Altſtaedt ſowie
gegen die Laboratoriumsſchweſter des
Profeſ=
ſors Deycke wegen fahrläſſ ger Tötung und
Kör=
ververletzung die Vorunterſuchung beantragt.
Die Vorunterſuchung iſt vom
Unterſuchungs=
richter eingeleitet worden.
Mordprozeß Kürten nicht vor Ende des Jahres.
Eſſen. Das Schuldkonto des
Maſſenmör=
ders Kürten hat einen ſolchen Umfang
ange=
nommen, daß die Hauptverhandlung wohl kaum
vor Ende dieſes Jahres ſtattfinden kann. Nach
dem bisherigen Ergebnis der polizeilichen
Er=
mittlungen werden Kürten nicht weniger als
80 Verbrechen, 11 Morde, 33 Mordverſuche und
36 Brandſtiftungen, zur Laſt gelegt. Wie die
„Rh.=W. Z.” meldet, wird auch die
Brandſtif=
tung Kaiſerswerth, bei der im Jahre 1928 zwei
Handwerksburſchen den Tod fanden, Kürten zur
Laſt gelegt. In dieſem Falle würde Anklage
wegen Brandſtiftung in Tateinheit mit
Doppel=
mord erhoben werden, da Kürten eingeſtanden
hat, er habe Brände angelegt, um Leute, die
in den Scheunen ſchliefen, zu verbrennen. Sollte
ſich die Schuld Kürtens auch in dieſen Fällen
erweiſen, ſo würde ſich die Zahl ſeiner Opfer
auf 13 erhöhen.
35 Bauernhöfe niedergebrannt.
Brünn (Mähren). In der Gemeinde
Opa=
tau bei Trebitſch in Mähren nahm ein
Haus=
brand ſo kataſtrophale Formen an, daß, obwohl
faſt ſämtliche Feuerwehren der näheren und
weiteren Umgebung zu ſeiner Bekämpfung auf
dem Brandplatz erſchienen, 35 Bauerngehöfte
mit Wirtſchaftsgebäuden und Zubehör
nieder=
brannten. Zahlreiches Vieh iſt in den Flammen
umgekommen. Etwa 120 Perſonen ſind durch
den Brand obdachlos geworden. Der mit zwei
Millionen Kronen geſchätzte Materialſchaden iſt
nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt.
Verkehrsſtörungen durch Heuſchreckenſchwärme
in Oeſterreich.
Wien. Auf der Eiſenbahnſtrecke Wiener=
Neuſtadt—Eggendorf der nach Ungarn
führen=
den Linie der Südbahn hat ſich am Mittwoch
abend ein Heuſchreckenſchwarm niedergelaſſen,
der eine Verkehrsſtörung verurſachte. Es
han=
delt ſich nicht um Wanderheuſchrecken, ſondern
um eine in Oeſterreich verbreitete Art kleinerer
Heuſchrecken. Die Heuſchrecken wurden durch die
die Strecke paſſierenden Züge zerquetſcht. Es
kamen jedoch immer neue Schwärme, ſo daß
durch die Tauſende von zerquetſchten
Heu=
ſchrecken die Schienen ſchließlich verlegt wurden.
Ein Zug blieb auf der Strecke ſtehen und konnte
über die verlegten Schienen nicht weiterfahren.
Die Freiwillige Feuerwehr von Wiener
Neu=
ſtadt rückte gegen Mitternacht mit Pechfackeln
aus, um das Verkehrshindernis zu beſeitigen.
Bahnangeſtellte und Feuerwehrleute arbeiteten
längere Zeit, bis es ihnen gelang, die Strecke
freizumachen, indem ſie den Schienenſtrang mit
Benzin begoſſen und dieſes anzündeten. Der
Zug konnte dann weitergeführt werden. Geſtern
morgen wurde dann feſtgeſtellt, daß die
Heu=
ſchrecken die an der Strecke liegenden Felder
kahlgefreſſen hatten.
Freitag, den 27. Juni 1930
Num
Die Ozeanüberquerung des Sliegerhaupkmanns Kingsford Smith gelungen
Stege.
30*
70
We
I
6 — — — d—Fſand 21
CoS8
Lindber.
Ratt
TLANTISCHER OTEAM
FNeuschotland
Bermuda-J0.-
L.4
A
A.-
Moderra
Gibralter
Karte des Fluges von Irland nach Neufundland.
(Zum Vergleich ſind die Flugrouten der „Bremen”, des „Graf Zeppelin” und Lindberghs
eingezeichnet.)
Kingsford Smith hat ſein kühnes Unternehmen, den Oſt=Weſt=Flug über den Atlantik, glücklich
vollendet. Seine Route hält ſich etwas ſüdlich von der der „Bremen”, die vor zwei Jahren als
erſte den Flug bewältigte. Lindbergh hatte ſeinen Weſt=Oſt=Flug weiter ſüdlich geführt, während
der „Graf Zeppelin” wegen ſeines großen Brennſtoffvorrats die gerade Luftlinie wählen konnte.
Der Hohe Rat in Augsburg in alter Amtstracht.
Augsburg ſteht in dieſen Tagen völlig im Zeichen der 400=Jahr=Feiern der Augsburgiſchen
Kon=
feſſion, die das wichtigſte Glaubensbekenntnis der evangeliſchen Chriſtenheit darſtellt. Aus allen
proteſtantiſchen Ländern ſind Abordnungen nach Augsburg gekommen, um dieſen Gedenktag feſtlich
zu begehen.
Abſchluß der Auguſtana=Feier.
Augsburg. Den Abſchluß des
Haupt=
tages der 400=Jahrfeier der Augsburgiſchen
Konfeſſion bildete der große Gemeindeabend,
der annähernd 10 000 Proteſtanten Augsburgs
mit ihren auswärtigen Gäſten in den herrlich
geſchmückten Sälen der Sängerhalle und des
Ludwigsbaues vereinigte. Im Mittelpunkt der
Veranſtaltung ſtanden die Feſtvorträge über
„Das lebendige Bekenntnis” von Profeſſor Alt=
haus, dem Dekan der theologiſchen Fakultät
Er=
langen, und dem Reichsjugendwart Dr. Erich
Stange=Kaſſel. Nach Gemeindegeſang brachte
der Geſangschor der evangeliſchen Gemeinde
ge=
meinſam mit dem Städtiſchen Orcheſter die
Bachſche Kantate: „Du Hirte Israels” zu
Ge=
hör. Die Feier endete mit einer großen Reihe
von Anſprachen, in deren Verlauf die Vertreter
der ausländiſchen evangeliſchen Kirchen Grüße
und Treuegelöbniſſe ihrer Gemeinden zum
Ausdruck brachten.
200 Verlehzke bei einem Brückeneinſturz in Chemnik.
Die eingeſtürzte Brücke beim Fluß= und Luftbad Chemnitz.
In einer offenen Badeanſtalt in Chemnitz herrſchte während der Hitze der letzten Tage eine ſolche
Ueberfüllung, daß eine Brücke, auf der ſich gerade 200 Perſonen befanden, zuſammenbrach und die
Badegäſte unter ſich begrub. Alle Perſonen trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon.
Kindertragödie.
Eger (Böhmen). In einem Wohnhäuschen
des Ortes Kuniowitz bei Tuſchkau in
Weſt=
böhmen ließ die landwirtſchaftliche Arbeiterin
Hampl ihre drei Kinder, einen fünfjährigen
Knaben, ein zweijähriges Töchterchen und ein
einjähriges Kind allein daheim, während ſie
ihrer Beſchäftigung nachging. Als kurze Zeit
ſpäter ein Mann an dem Häuschen vorbeiging.
fiel ihm der aus den Fenſtern des Häuschens
qualmende dicke Rauch auf. Mit einigen
Dorf=
bewohnern ſprengte er die Tür des Hauſes und
drang in die Wohnung ein. Während das Feuer
— es hatte ein Bündel Reiſig vor dem Ofen
Feuer gefangen — alsbald gelöſcht werden
konnte, wurden die drei Kinder tot
aufgefun=
den; ſie waren infolge der Rauchentwicklung
erſtickt.
„Southern Croß” nach New York geſtartet.
Harbour Grace (Neufundland). Das
Flugzeug „Southern Croß” iſt am Donnerstag
früh 5.05 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit (9.05 Uhr
vormittags M. E.3.) zum Weiterflug nach New
York aufgeſtiegen.
Die Todesſtrafe für Hoyer jnſt
Frankfurt a. A 6. 3u
In dem Prozeß gegen den ſrder
Polizei=Wachtmeiſters Kern bee agte
Staatsanwalt gegen Hoyer die To ſtraſe
mäß 8 211 des Strafgeſetzbuches, u gegen
Mitangeklagten Landwirt Georg
Mont
Gefängnis wegen Begünſtigung. der
ſitzende machte dann noch darauf Fmeriſt
daß evtl. qualifizierter Totſchlag n S 2
Strafgeſetzbuches in Frage komme önn,
Nachmittag folgen die Plädoyers fr DeAl zio
diger. Das Urteil iſt erſt in der cht u
warten.
Der Landwirt Otto Georg / Sch
feld, der der Beihilfe zum Mord Feklagt
gibt an, daß er Schulle und Hoyer 7 Freit
morgen nach der Tat in ſeinem ſwein
vorgefunden habe. Hoyer habe ihn m n
Tag die Tat eingeſtanden. Auf / Drän
hätten dann die Beiden das Haus raſſen,
aber am Sonntag wiedergekommer Schule
hauptet, daß ſich Hoyer bereits an Eſten !
mit der Mitteilung eingeführt ſe, ſielsiadt, 2
Schulle und Hoyer — hätten eine ſ.Putz ) keſezu
ſchoſſen. Schulle zeigt ſich in ſeiner frnehnd
ſehr ruhig und ſachlich, belaſtet ſer 50
ſchwer: Sicher war Hoyer der lährliche
auch der weitaus ſchwerer Vorbeſt ſ,M
den Jüngeren den entſcheidenden Kflc
geübt hat; in der Verhandlung ge eri
Poſition des Angeklagten gegenübe ſen 3
gen Schulle in eine jämmerliche enſioe
ihm faſt Mitleid ſichern könnte, Ellen
durch ſeine überlegene Ruhe all /Angr
die Spitze ab. „Es tut mir leid,” gt eN Ait
leidig zu dem Gericht, „wenn es h un
Eigentumsdelikt handeln würde, h / ichn
logen, aber bei einem Mord kann i as nich
Und dann macht er ſeine vernic tden MMafs
ſagen, und Hoyer zuckt wie unter hen
ſchenſchlag zuſammen. Stundenlau Haueit Uſü
Vernehmung Schulles. Er wird gite
Kreuzverhör des Verteidigers bl7 ſand!0
und droht ohnmächtig zu werden. ſie melo,
Aber Kiwf al
niſchen Sachverſtändigen greifen
verwickelt ſich kaum in Widerſprüc !Den MMien
teidiger, der urſprünglich auch für F auſtel n Pfa
ſollte, verſucht er durch boshafte Fmeril
Mtar
zu irritieren: „Die Polizei verſte ſichi,
das Kreuzverhör, aber ſo ſchön der Moch
Verteidiger kann ſie es doch nicht fs i1M
leid, Hoyer, aber nun muß ich n. etus huf
geben.” .. . Und Hoyer ſieht ihn T mſ
geriſſenen Augen an und wart / wo
Ne
kommt. Hoyer verſucht vergeblick einel
ſtigen Komplizen abzuſchütteln. Sch
mich ihm an die Ferſen heften, fil
fürchtete, er werde mir die Erm ing
zuſchieben”, hat Schulle einmal dei
unterſuchung geſagt. Auf der Fluc frug?
Mordwaffe bei ſich, weil er damit Ehne
Hoyer den einzigen Zeugen ſeiner at W /Bſe
M
mer ſtill machen könnte. Solcher
Brüderſchaft der Beiden. In der ſrhonde
ſpielte er den Kalfakter. — Sicher 700
2
richtig, was er ſagt. Er weiß abe lich
nur noch eine Chance hat: Hoyer
keit zu belaſten, um für den eiger Proſ
beſtem Licht dazuſtehen. „Der Kug.
knorke!” hat ihn der Berliner Maſt.)e
rMdr
berge zur Heimat vorgeſtellt.
Gefährte Hoyers.
Nach der Vernehmung einige ſeige
den Toten aufgefunden haben. We 1ige VM
nicht zu berichten wiſſen, beſtätig m.
beamter noch einmal, daß Kern Euſ.
baut geweſen ſei, und daß es als
würdig erſcheine, daß der ſchmächt E0
Beamten, der 1924 Meiſter in
Jiu=Jitſu=Kämpfen geweſen ſei,
griffen habe. Die Frau des Lan
Ei=
vermag ihren Mann gegenüber dN0.
laſtenden Ausſagen des Schulle n
men zu entlaſten.
Regelmäßiger Zeppelinverkehr ſ250
—Tokio geplant.
Af
New York. Nach einer
San=Franzisko iſt eine japaniſche Fto
geſellſchaft mit 15 Millionen DF.
ab
gebildet worden, die von Herbſt
AAaSe
regelmäßigen Zeppelinverkehr z
Franzisko und Tokio plant. Es ſo)
peline für je 40 Fahrgäſte in „Iſt
werden. Die Flugdauer beträgt 6 R.
nmer 176
Freitag, den 27. Juni 1930
Seite 11
Statt Karten.
tre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Karl Müler, Lehrer
Kathe Wüller, geb. Schmidt
heim, Bergstraße
Neutsch i. O.
schbach b. Höchst i. O.
Trauung: Samstag, den 28. Junl, nachmittags 3 Uhr, in der Kirche
zu Ober-Beerbach.
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Todes=Anzeige.
rte nacht um 2 Uhr erlöſte der Herr meinen
den, treuſorgenden Gatten, unſeren lieben Onkel
Großonkel
Franz Schneckenburger
ſeinem qualvollen Leiden im 64. Lebensjahre.
Die trauernde Witwe:
Eliſe Schneckenburger, geb. Becker
nebſt Verwandten.
rmſtadt, den 26. Juni 1930.
10156
Beerdigung findet am Sonntag, nachmittags
ihr, vom Sterbehaus, Gärtnerei Becker in
Nieder=Ramſtadt ſtatt.
Todes=Anzeige.
merzerfüllt machen wir allen, die ihn kannten,
trautige Mitteilung, daß unſer lieber, braver,
fnungsvoller Sohn und Bruder
Guſtav Zehl
Sonntag, 22. Juni, nachmittags 4 Uhr, beim
den im Rhein bei Gimbsheim den Tod gefunden
Er ſtand im blühenden Alter von 17 Jahren.
Sein Tod iſt uns unfaßbar.
Im Namen aller, die um ihn trauern:
Guſtav Zehl.
nſtadt, Ludwigshöhſtr. 31, den 27. Juni 1930.
Beiſetzung findet am Samstag, 28. Juni,
uach=
gs ½4 Uhr, auſ dem Waldfriedhof ſtatt. (10180
Dankſagung.
die vielen Beweiſe herzlicher und aufrich=
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen, herr=
Blumenſpenden beim Hinſcheiden meines
ergeßlichen, lieben Mannes, unſeres gelieb=
Laters und Schwiegervaters
R
Dankſagung.
die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
N Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
n.
Zerrt. WBilhelm Wörner II.
Bäckermeiſter
en wir Allen unſeren innigſten Dank. Ins=
Lndere ſei den evang Krankenſchweſtern für
ebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Weißgerber
leine troſtreichen Worte am Grabe, dem
Verinnungs=Zweigverband Heſſen, derBäcker=
Ung Eberſtadt, ſowie der Soldatenkamerad=
ITI. für die Niederlegung von Kränzen und
Enden Nachrufe, wie auch für die ſonſtigen
TTeichen Blumenſpenden, herzlichſt gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
10 20
erſtadt, den 25. Juni 1930
Len Aeuff Heibyatot
Nwir allen Freunden und Bekannten unſeren
lichſten Dank. Ganz beſonders danken wir
n Ofarrer Krämer für die ergreitenden
rte am Grabe, dem Geſang=, Krieger= und
verbeverein, dem V. D. G., ſowie den Ab=
Nungen der Arbeitnehmer für die Ehrungen
Kranzniederlegungen. Herzlichen Dank auch
en, die unſerem teuren EEntſchlafenen die
Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.:
Dr. A. Neidhardt.
B=Bieberau, den 26. Juni 1930 (tolss
Heute Nacht eniſchlle nach langem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer lieber Vater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Otio Sulzbach.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Sulzbach
geb. Janjohn.
Darmſtadt, den 26. Juni 1930.
Gr. Ochſengaſſe 4.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 28. Juni, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und ſchönen
Blumen=
ſpenden bei dem Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Leonh. Vornoſf
ſagen wir auf dieſem Wege unſren
beſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Fernges, Fränkiſch=
Crumbach, für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe.
(10170
Die trauernden Hinterbliebenen.
Brensbach, den 25. Juni 1930.
Zen
Pfund
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
teuren Entſchlafenen, Herrn
Gyriſtopg eteinbrecheri.
ſagen wir hiermit Allen Dank.
Beſon=
ders Dank der Krankenſchweſier
Mar=
garete und Herrn Dr. Röder, für die
liebevolle Pfiege, dem Herrn Pfarrer
Uhl für die troſtreichen Worte am
Grabe dem Geſangverein,Germania”
für den Grabge ang und Kranzſpende,
und dein Verband der Arbeitsinvaliden
für die Niederlegung eines Kranzes.
Im Namen aller Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, den 25. Juni 1930.
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Freitag, den 27. Juni 1930
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Ab beu te
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Ab beute!
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Fandwogel
A
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Regie.
Wolfgang Hoffmann-Harnisch
Die eigenartige interessante
Handlung dreht sich um die
Verwirklichung der Thesen und
Theorien über die Vertauschung
der Geschlechter durch
Operation.
Es ist ganz die
phantastisch-
problematische Atmosphäre
wie bei „Alraune”, mit dem
Gegensatz, daß nicht die Männer
an der Frau. sondern die Frau
an den Männern zu Grunde geht
Hauptdarsteller sind:
Camilla Horn, Franz Lederer,
Paul Wegene:
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.
Der große Erfolg!
Marilyn Mil
Ter
Der neue Zirkus-Großfilm
A
M
dem ersten
Farben-Tonfilm
Fabelhaft
und muß man gesehen haben,
sagen die
Berliner Presse-Urteile
Dazu das bunie un 1 aktuelle
Beiprogramm. (V.10135
Beginn 3½ Uhr
Ingendliche zugelassen
Beginn 3½ Uhr
3 Clouns
Ein spannendes Spiel von Liebe
Not und Sensation.
Wirklichkeit und Lebenswahres
aus dem Leben großer Artisten
ist hier im Bilde festgehalten.
In den Hauptrollen:
Evelyn Holt,
Ilka Grüning, Warwick Ward,
John Hamilton, Henry Edwards
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr
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D 26
Hessisches
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Freitag
27. Juni 1930
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Kleines Haus
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Entſcheidungsſpiel um den ſüddeutſchen Handballpokal
bei allen Handballanhängern von Darmſtadt und
Um=
die ſtarkſte Beachtung. Jeder, der die Polizei=Elf in der
Zeit im Spiel geſehen hat, ſieht in ihr ſchon den ſüddeutſchen
eiſter. Leicht wird ihr die Siegestr
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jußerſt ſpielſtark, der wiederholt die größten
„ſchungen brachte. Erinnert ſei nur an den ſtarken
Wider=
den Nünberg im vergangenen Jahre um die ſüddeutſche
eiſterſchaft dem Sportverein 98 entgegenſetzte, dem es erſt
letzten Halbzeit gelang, unter Aufbietung des ganzen
Kön=
m Sieg zu erringen. In dieſem Jahre gelang es der
Mann=
us der alten Noris in einem Privatſpiel, den mehrjährigen
n Meiſter, Polizeiſportverein Berlin, zu ſchlagen. Dies
daß die Mannſchaft über ein recht beachtliches ſpieleriſches
verfügt, und es wird für die Darmſtädter Polizei nicht
„in. Sieger zu werden. Die Gäſte werden die „Grünen”
„, alle Regiſter zu ziehen, wenn ſie das Spiel ſiegreich
be=
wollen. Alle Umſtände ſprechen dafür, daß dieſes Spiel
dentlich ſpannend und intereſſant werden wird, das ſicher=
Anziehungskraft nicht verfehlt. Der Endkampf um den
ſchen Pokal beginnt um 4.30 nachmittags auf dem
Polizei=
itz.
R.
Rof-Weiß — B. ſ.R. Susanheim.
kommenden Sonntag, 11 Uhr, dem letzten Spielſonntag vor der
re, empfängt Rot=Weiß auf ſeinem Platze an der Rheinallee
s Frankfurt=Schwanheim. Noch in, wenn auch nicht allzu guter
ung aus ſeinen Spielen in Darmſtadt während der letztjährigen
Srunden, wird den Rot=Weißen einen Sieg nicht leicht machen,
—s die ſtabile Hintermannſchaft mit dem repräſentativen Bender
wird den Darmſtädter Sturm zur Aufbietung ſeines ganzen
zwingen. Andereſreits haben die letzten Reſultate von
Rot=
zeigt, daß es keinen Gegner zu fürchten braucht; es ſollte alſo
n ſicheren, wenn auch knappen Sieg der Darmſtädter kommen.
deukſche Handballmeiſterſchaft des A. T. 5.5.
Langen — Nürnberg in Darmſtadt.
s am kommenden Sonntag auf dem Sportplatz „
Müllers=
im Rahmen des Reichsarbeiterſporttages zum
g kommende Spiel um die Süddeutſche
Handball=
erſchaft zwiſchen den Meiſtern des 7. und 9. Kreiſes im
r=Turn= und Sportbund verſpricht ein Ereignis von
größ=
deutung zu werden. Schwer haben die einzelnen
Mann=
dieſes Jahr um die Kreismeiſterſchaften kämpfen müſſen.
und Nürnberg haben ſich als die beſtändigſten und ſpiel=
Mannſchaften gezeigt. Es iſt daher ſchwer, einen Tip
en Ausgang des Spieles zu geben. Die Nürnberger die
eſes Jahr die Bundesmeiſterſchaft im Fußbal,
en haben, werden beſtrebt ſein, nun auch den Titel eines
utſchen Handhallmeiſters” zu erzwingen. Auf der anderen
ehen wir in Langen eine Mannſchaft, die zäh um den
End=
zu kämpfen perſteht.
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Deutſchen
läßlich des Gauturnfeſtes ſpielt die Gaumannſchaft des
Rhein=Gaues in Erbach. Wenn die Spielbewegung im
ald auch noch jung iſt, ſo laſſen die Ergebniſſe verſchiedener
älder Vereine doch auf eine achtbare Spielſtärke ſchließen.
uß der Main=Rhein=Gau bei ſeiner Elf auf die Arheilger
id Braun verzichten, ſo daß die Mannſchaft nicht die gegen
art gezeigte Durchſchkagskraft beſitzen wird. Wir ſind daher
t, wie der Main=Rhein=Gau in Erbach abſchneidet.
den Freundſchaftsſpielen des
Main=Rhein=Gaues
ie Beteiligung namhafter auswärtiger Gauvereine auf.
em ſind verſchiedene recht intereſſante Begegnungen
zu=
gekommen. Vorweg iſt das Treffen Walldorf — Tgſ.
Offen=
nennen. Dazu kommt die Begegnung Auerbach —
Lauden=
it drei Mannſchaften. Hähnlein hat die Kreisklaſſe ſpie=
Tgde. Worms verpflichtet. Worfelden wird es leichter
gegen Niederklingen. Griesheim und Bensheim meſſen ihre
und man iſt im ganzen Gau geſpannt auf das Ergebnis.
rk aufgekommene Tgſ. Ober=Ramſtadt erwartet Roßdorf.
Birkenau, Erzhauſen —
ſind noch zu nennen: Hüttenfeld —
verau 2., Tgde. 1846 Darmſtadt 2. — Stockſtadt und Büttel=
Crumſtadt 2. Am Samstag abend begegnen ſich
geſellſchaft und Turngemeinde 1846 auf dem
Spielplatz der Turngeſellſchaft. In Ober=Ramſtadt ſpielt
chsbahn. — Am Mittwoch abend fand ein Spiel zwiſchen
ſen und einer Elf der Darmſtädter Vereine ſtatt, das 8:4
ugunſten Arheilgens endete.
Fauſtball=Gaugruppenſpiele in Pfungſtadt.
die Teilnehmer an der Kreismeiſterſchaft, die auf dem
irnfeſt in Hanau ausgetragen wird, zu ermitteln, ſpielen
nintag die Gaumeiſter und Tabellenzweiten der drei
zu=
geſchloſſenen Gaue. Es ſind vertreten: Main=Rhein=Gau
kauheim (Gaumeiſter) und Beſſungen, Main=Speſſart=Gau
gſ. Aſchaffenburg (Gaumeiſter) und Tv. Damm. Odenwald=
Ernſthofen. Die
lrch Klein=Zimmern (Gaumeiſter) und
ſich ältere Turner
beginnen um 10 Uhr. Vorher treffen
Jahre: Tv. Pfungſtadt — Tgde. 1846 Darmſtadt. Nach=
7 1.30 Uhr beginnend ſpielt die A=Klaſſe Gruppe Oſt ver=
2 Ober=Ramſtadt 2.,
durch: Groß=Gerau 2., Lindenfels
irmſtadt 2., Pfungſtadt 4. und Tbd. Alemannia 1. und 2.
Das ſchöne Sommerwetter hielt geſtern in Breslau an und
ge=
ſtattete eine raſche und reibungsloſe Abwicklung zahlreicher Wettbewerbe.
Beſonders eifrig waren die Kegler bei der Arbeit, die auf den
Bah=
nen des Meſſehofes von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends ohne
Unter=
brechung ihre Ausſcheidungskämpfe beſtritten. Aber auch die Schützen,
die Teilnehmer am Modernen Fünfkampf, Jiu=Jitſu und Tennis waren
fleißig tätig.
Die 18 Teilnehmer am Modernen Fünfkampf hatten die
zweite Diſziplin, das Degenfechten, zu abſolvieren. Der Sieger
vom Vortag im Geländeritt, Oberlt. Hax=Wünsdorf, konnte mit 14
Siegen und 2 Niederlagen den erſten Platz beſetzen. Das bisherige
Geſamtklaſſement lautet nach zwei Wettbewerben wie folgt:
1. Oberlt. Hax, 2 Punkte; 2. Oberlt. Völker, 9,5 P.; 3. Pol.=
Oberwacht=
meiſter Schröder, 11 P.; 4. Pol.=Oberlt. Kahl, 13,5 P.; 5. Lt. Naude,
14 P.; 6. Oberlt. Barth und Graf Uexkuell, je 16 Punkte.
Im Tennisſtadion ſetzten die zahlreichen Spiele der erſten Runden
im Kampfſpiel=Tennisturnier ein. Bei den Herren
fer=
tigte Breuer=Breslau den Swinemünder Davidſon ab, der Wie
Eifer=
mann den Breslauer Frommlowitz. Bei den Damen ſetzten ſich
durch=
weg die Favoriten erfolgreich durch. Frau Uhl=Berlin ſchaltete Frl.
Wandreh=Glogau aus, Frl. Weihe=Freiburg Frl. Frommlowitz=Breslau,
Frau Schmidt=Berlin Frl. Bittner, die öſterreichiſche Spitzenſpielerin
Frl. Eiſenmenger Frl. Juliusberger=Breslau und Frl. Halpaus=Breslau
die ausgezeichnete öſterreichiſche Juniorin Frl. Hellmer.
Vor einer größeren Zuſchauermenge, zu der allerdings die
Bres=
lauer Jugend das Hauptkontingent ſtellte, begannen die Ausſchei
dungen im Jiu=Jitſu. Auch hier gab es faſt auf der ganzen
Linie Favoritenſiege.
Abends um 8 Uhr fanden ſich die meiſten Aktiven, zu denen ſich
noch zahlreiche Teilnehmer der am Freitag beginnenden Kämpfe ſowie
Offizielle der Sportverbände, kommunalen und ſtaatlichen Behörden
geſellten, zu einem Deutſchen Abend zuſammen.
—1. 5.C. Anion 1:5 (1:3).
Zum Rückſpiel traten die Beſſunger Mittwoch abend dem Rhein=
Main=Kreismeiſter Opel in Rüſſelsheim gegenüber und erfochten einen
beachtlichen Sieg auf dem ſehr glatten Platz. Union vermochte durch
ihr flaches Paßſpiel während der ganzen Spielzeit, von kurzen
Drang=
perioden der Opelleute abgeſehen, zu dominieren, und die Tore fielen
als reife Frucht exakten Zuſpiels. Spielverlauf: In der 15. Minute
ſchießt Beck für Union nach ſchöner Linksflanke das Führungstor. Opel
gleicht aus, doch holt Bopp poſtwendend einen 2:1=Vorſprung heraus.
Kurz vor Halbzeit erhöht Roth durch energiſches Nachgehen den
Vor=
ſprung auf 3:1. Nach Halbzeit verſucht Opel durch hartes Spiel Raum
zu gewinnen. Beck ſtellt in der 10. Minute mit einem 4. Tor den Sieg
ſicher. Opel drängt kurze Zeit, doch ſteht die Hintermannſchaft der
Beſſunger feſt auf ihrem Poſten. 5 Minuten vor Schluß ſchießt Roth
das 5. Tor, indem er blitzſchnell ein Zuſpiel aufnahm und präzis in die
Ecke ſchoß. Die Elf wies keinen ſchwachen Punkt auf, der Mittelſtürmer
dürfte etwas beweglicher werden. Ecken 7:3 für Union.
Da infolge der für Sonntag nachmittag wegen des Pokalendſpieles
verhängten Spielſperre die Verpflichtung von Union Böckingen
rück=
gängig gemacht werden mußte, werden die 98er die diesjährige
Spiel=
zeit mit einem Samstagabendſpiel beſchließen. Gegner dieſes letzten
Spieles vor der mit dem 1. uli beginnenden Spielſperre iſ die
Kreis=
ligamannſchaft Germania Oberroden, der hartnäckige Konkurrent des
diesjährigen Kreismeiſters Urberach. Man wird aus dem Verlauf der
letzten Spiele der 98er gegen Kreisligamannſchaften erſt allgemein den
Eindruck gewonnen haben, daß gerade dieſe Spiele geeignet ſind, die
gewünſchte ſyſtemvolle Spielweiſe, deren Aneignung ſich die 98er zum
Ziel ſetzen müſſen, zu feſtigen. Im Kampf mit der äußerſt flinken
und ehrgeizigen Elf von Oberroden werden es die Einheimiſchen nicht
leicht haben, die erlernte Spielſchule durchzuſetzen. Auf jeden Fall wird
es intereſſant ſein, das Leiſtungsvermögen der 98er weiter zu beobachten,
zumal ja nach dem durch Townley im Sperrmonat durchgeführten
Son=
dertraining der Sportvereinsmannſchaft ſchwerſte Aufgaben warten. Das
Spiel beginnt Samstag um 7 Uhr.
Sportverein 1898 (Jugend).
Samstag: A=Jugend — A=Jugend Arheilgen, dort,
Spiel=
beginn 6.30 Uhr. Sonntag: Ib=Jugend — 1. Jugend Griesheim,
hier, 10.45 Uhr; A=Jugend — 1. Jugend Ober=Ramſtadt, hier, 8.45 Uhr;
B=Jugend — 1. Jugend Zwingenberg, hier, 9.45 Uhr; D=Jugend
1. Jugend „Hakoah” Frankfurt, hier, 10.45 Uhr; 1. Schiler — 1. Schüler
Fußballſportv. Frankfurt, dort, Abfahrt 13.30 Uhr (Hbf.); 2. Schüler
1. Schüler Michelſtadt, hier, 12.30 Uhr.
Frl. Außem rückt in Wimbledon eine Nunde weiter.
Bei den Meiſterſchaftskämpfen in Wimbledon ſchlug in der zweiten
Runde der Damen=Einzelſpiele Frl. Außem die Engländerin Frau
Bridge überlegen mit 6:3, 6:2. Im gemiſchten Doppel ſchlugen in der
erſten Runde Außem=Tilden das engliſche Paar Heileh=Pery 6:1, 6:4.
Im Herren=Doppel in der erſten Runde konnte das deutſche Paar
Klein=
ſchroth=Prenn ihre Gegner Pſwell=Wheateroft mit 6:4, 3:6, 8:6, 6:3 ab
fertigen. Kuhlmann=van der Heide wurde von den Engländern David=
Horne 1:6, 6:1, 2:6, 6:1, 6:3 geſchlagen. Kehrling=Hillyard konnten
Du Plaix=Rodol abfertigen. Kezeluh=Menzel ſchlugen Lezard=Rutnam
6:2, 6:3,6:3.
Hertha/BSC. dementiert die Gerüchte, denen zufolge Spieler wie
Leinberger, R. Hofmann und Heidkamp zu Herthc/BSC. übergetreten
ſein ſollten.
Der Schmeling=Bülow=Vertrag iſt gelöſt worden, nachdem ſich
Shar=
keyz bereit erklärte, an Bülow eine Entſchädigung von 50 000 Dollar zu
zahlen.
Arne Borg, der bekannte ſchwediſche Weltrekordſchwimmer, iſt ins
Lager der Berufsſportler übergetreten.
Die deutſch=amerikaniſche Auswahlmannſchaft konnte im letzten Spiel
ihrer Deutſchlandreiſe am Mittwoch abend vor 200 Zuſchauern den
Karlsruher FV. verdient mit 7:3 (Halbzeit 4:2) Treffern ſchlagen.
Zur Nachahmung empfohlen.
Die Deutſche Sporrbehörde für Leichtathletik war von dem
italieni=
ſchen Leichtathletik=Verband eingeladen worden, eine Mannſchaft zu
einem internationalen Leichtathletikfeſt, das in Bologna ſtattfand, zu
entſenden. Dieſe Einladung wurde angenommen, und damit kam es zu
der erſten Italienreiſe deutſcher Leichtathleten nach dem Kriege. An
dem gemeinſamen Sammelpunkt München trafen die „Auserleſenen”
der D. S.B. Boneder=Regensburg, Hoffmeiſter=Münſter, Geerling=
Leip=
zig, Paul=Stuttgart und Storz=Halle zuſammen und in einer 14ſtündigen
Fahrt ging es über den Brenner. Der Empfang der deutſchen
Ex=
pedition war überaus herzlich, die Gaſtfreundſchaft der Italiener konnte
nicht überboten werden.
Ueberaus intereſſant verlief eine Führung durch Bologna. Die alte
hiſtoriſche Univerſität, berühmte Kirchen, alle großen Plätze und
ſon=
ſtigen Sehenswürdigkeiten wurden beſucht. Selbſtverſtändlichkeit fand
das „Littoriale”, das fabelhafte Stadion Bolognas, ein ganz beſonderes
Intereſſe. Dieſe Anlage wurde von dem damaligen Oberbürgermeiſter
der Stadt und jetzigen Miniſter Arpinati erbaut. Zwei Trainer für
Fußball, je einer für Leichtathletik, Schwimmen, Boxen und Gymnaſtik
ſtehen zur Verfügung. Man erfuhr bei dieſer Beſichtigung, wie eng in
Italien der Sport mit dem Fascismus verknüpft iſt. Denn die
Eintei=
kung der Vereine uſw., die Beſtellung der einzelnen Sportlehrer,
über=
haupt der geſamte Sport wird durch die Führer der Fasciſten geregel=
und iſt durchaus eine National=Angelegenheit. Es gibt natürlich in jeder
Sportart nur einen Verband im Gegenſatz zu der Zerſplitterung in
Deutſchland. Von den Sportlehrern Dr. Felsner=Wien im Fußball und
Gaspar=Budapeſt in der Leichtathletik konnte man erfahren, in welch
koloſſalem Aufſtieg, ſich zurzeit der italieniſche Sport befindet. Es iſt
alſo nicht nur Theorie, was man über die ſtetige Fortentwicklung im
italieniſchen Sportsleben hörte, ſondern es beruht auf Tatſachen. Dabei
iſt zu betonen, daß auch nicht nur allein einige Spitzenkönner
herange=
züchtet werden, wie es oft in übertriebener Form hieß, ſondern die
breite Mafſe wird ganz ſyſtematiſch zu einer ſportlichen Betätigung
herangezogen.
Man geht dabei ganz beſondere Wege. So erzählte uns der
Schwimmlehrer, daß ihm täglich 200 Freikarten zur Benützung des
Schwimmſtadions zur Verfügung ſtehen. Dieſe bringt er auf der Straße
zur Verteilung. Wenn er irgendwo einen gutgewachſenen Jungen ſieht,
ſo wird dieſem eine Freikarte in die Hand gedrückt. Er wird koſtenlos
einige Wochen ausgebildet und beobachtet und, wenn er etwas taugt,
in den Verein aufgenommen. In Bologna gibt es nach unſeren
Be=
griffen eigentlich nur einen Verein, und zwar „Sportiva Bologna” der
5000 Mitglieder in allen Sportzweigen zählt. Die politiſche Einteilung
in 18 Unterbezirke gilt gleichzeitig für den Sport zur Austragung der
Regionalmeiſterſchaften, außerdem vertritt die Stadt eine
Kampfmann=
ſchaft in der erſten Fußballklaſſe Italiens.
Dies ſind nur einige Einzelheiten, von den vielen günſtigen
Ein=
drücken, die man über die Entwicklung und Organiſation der italieniſchen
Sportbewegung im Sinne Muſſolinis und ſeines Beauftragten, des
eigentlichen Sportführers und Sportminiſters Turatti hatte. Europa
wird ſicherlich auf allen ſportlichen Gebieten in den nächſten Jahren von
Italien manche Ueberraſchung erleben.
Rennen zu Karlshorſt.
Dem geſtrigen mit trübem und regneriſchem Wetter verſehenen
Renntag in Karlshorſt blieb auch der äußere Erfolg verſagt. Alle
Ren=
nen waren ſchwach beſetzt, auch das mit 13000 Mark angeſetzte
Ger=
mania=Jagdrennen machte keine Ausnahme. Der aus dem Weſten
ge=
kommene Simulant führte im erſten Teil der Prüfung mit einem
großen Vorſprung, nach den Sprüngen jedoch wurde das Feld dichter
Bis zum Einlauf war der Ausgang noch ungewiß, bis auf der Flachen
Simulant Dr. Heß” Oper vörließ, die dann leichtes Spiel hatte und glatt
vor Simulant, Menelaos und Greif gewann."
Germania=Jagdrennen: Ehrenpreis und 13 000 Mark, 5500 Meter:
Heß” Oper (Hauſer), 2. Simulant, 3. Menelaos. Toto: 36;
Pl.: 18, 23. 5—2 Lg. Ferner: Greif.
Rennen zu Hamburg=Horn am Mittwoch.
Eintracht=Rennen: Dreif. Stuten, Ehrenpreis und 11000 Mark, 1800
Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Mafalda (J. Munro), 2. Osmunda,
3. Audacia; ferner: Numea, Strona, Reichsmark, Galeria Reale,
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Nickel=Rennen: Dreif. Hengſte, 11000 Mark, 1800 Meter: 1. A. und C.
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worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam machen. 10157
Witterungsausſichten für Freitag, den 27. Juni: Unbeſtän
diges, wechſelnd wolkiges Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen,
mäßig warm.
Witterungsausſichten für Samstag, den 28. Juni: Teils
wolkig, teils heiter, noch vereinzelte Schauer.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlu
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für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wills Kuble:
Druck und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die Arbeitsmarkklage im Reich.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für
Arbeitsloſenverſiche=
rung für die Zeit vom 1.—15. Juni hat ſich der Rückgang der
Be=
laſtung des Arbeitsmarktes und der Arbeitsloſenverſicherung noch
weiter abgeſchwächt. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung iſt in der Berichtszeit nur noch um
rund 45 000 geringer geworden. Dem ſteht nicht nur ein weiterer
Zuwachs der Kriſenunterſtützten um rund 13 000 gegenüber,
ſon=
dern auch die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden hat zum
erſten Male wieder ſeit Anfang März eine geringe Erhöhung um
etwa 12 000 erfahren.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug nach den
vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter am 15. Juni in der
Ar=
beitsloſenverſicherung 1 505 804, in der Kriſenunterſtützung 351 984.
Die Summe beider Zahlen liegt mit annähernd 1858 um mehr als
900 000 über der entſprechenden Summe im Vorjahre. Die
Ueber=
lagerung der Unterſtütztenziffer iſt mithin gegenüber dem Stand
vom 1. Juni weiterhin gewachſen. Unter den rund 270 000
ver=
fügbaren Arbeitſuchenden, die am 15. Juni bei den Arbeitsämtern
eingetragen waren, befindet ſich zweifellos ein gewiſſer
Beſtand=
teil von nicht voll leiſtungsfähigen Arbeitskräften. Dennoch bleibt
die Tatſache, daß dieſe Zahl ſeit Ende Mai zugenommen hat
be=
zeichnend für die allgemeine Verfaſſung des Arbeitsmarktes. Nach
Abzug der noch in gekündigter und ungekündigter Stellung oder
in Notſtandsarbeit Befindlichen müſſen von der genannten Zahl
rund 2647 000 als arbeitslos gelten. In dem Zuſtand ſchwerer
Depreſſion, in dem ſich die Wirtſchaft befindet, iſt keine Aenderung
eingetreten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen
Berech=
nungen wurden in der Zeit vom 15. bis 21. Juni im Ruhrgebiet
in 5,18 Arbeitstagen 1939 156 To. Kohle gefördert gegen 1 723 080
Tonnen in der vorhergehnden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die
Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche auf
522 624 To. gegen 484 151 To. in der vorhergehenden Woche, die
Preßkohlenherſtellung auf 56 964 To. gegen 51998 To. in 7
Ar=
beitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit
vom 15. bis 21. Juni 374 354 To. gegen 346 416 To. in der
vor=
hergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf
74 661 To. (69 164 To.), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung
auf 10997 To. (10 400 To.) Wegen Abſatzmangels wurden in der
Berichtswoche 154 3
(arbeitstäglich 29 793) Feierſchichten
ein=
gelegt gegen 155 466 (31 093) in der Vorwoche.
Kapitalertragſteuer fällt am 2. Januar 1931. Auf Grund des
Er=
mächtigungsgeſetzes vom 9. Juni 1930, zur Erleichterung und
Verbilli=
gung der Kreditverſorgung der deutſchen Wirtſchaft ſteuerliche
Maß=
nahmen zu treffen, hat das Reichsfinanzminiſterium nunmehr eine
Verordnung entworfen, die bekanntlich noch der Zuſtimmung des
Reichsrates und eines Reichstagsausſchuſſes bedarf. In § 1 wird der
Steuerabzug vom Kapitalertrag für feſtverzinsliche Wertpapiere und
Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft aufgehoben.
Feſt=
verzinsliche Wertpapiere im Sinne der Verordnung ſind Anleihen, die
in öffentlichen Schuldbüchern eingetragen ſind, und Anleihen, über die
Teilſchuldverſchreibungen ausgegeben ſind. § 2 ſieht die entſprechenden
Aenderungen des Einkommenſteuergeſetzes vom 10. Auguſt 1925 und
§ 3 diejenigen im Körperſchaftsſteuergeſetz vom ſelben Tage vor. Die
Verordnung ſoll gemäß § 4 erſtmals für Kapitalerträge gelten, die nach
dem 2. Januar 1931 fällig werden.
Zinsherabſetzung. Infolge der Herabſetzung des Reichsbankdiskonts
werden mit Wirkung vom 21. Juni 1930 ab folgende Zinsſätze
ver=
gütet: auf probiſionsfreien Konten (Scheckkonten) 2 Prozent p. a., auf
proviſionspflichtigen Konten 3 Prozent p. a. Aus dem gleichen Grunde
ermäßigt ſich der Sollzinsfuß vom 21. Juni 1930 ab auf 5 Prozent p. a.
Die Zinsvergütung für Sparkonten beträgt mit Wirkung vom 1. Juli
1930 ab 4½ Prozent p. a. (Vgl. Anzeige.)
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenmarkt vom 26. Juni. Das große Angebot
vom Auslande und die fortgeſetzte Zurückhaltung des Konſums
beein=
fluſſen den Markt. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung bei kleinem
Geſchäft. Im Vorbörſenverkehr hörte man folgende Kurſe in RM. pro
100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 31, ausl. 31,25—34, Roggen
inl. 17,25—17,50, Hafer inl. 16—17, Futtergerſte 17,50—18,50, ſüdd.
Weizenmehl Spezial Null 44, ſüdd. Weizenauszugsmehl 48, ſüdd.
Weizen=
brotmehl 30, ſüdd. Roggenmehl 70—60proz. Ausmahlung 23. Kleie
6,50—6,75, Biertreber 9,50—10, Leinſaat 38.
Berliner Produktenbericht vom 26. Juni. Die Stimmung des
Marktes iſt weiterhin in der Hauptſache von den Wetternachrichten
be=
herrſcht, und die Meldungen über weitere Niederſchläge hatten wiederum
eine Abſchwächung zur Folge. Das Hauptmerkmal des Marktes bleibt
aber ſtärkſte Zurückhaltung von Verkäufer und Käufer, ſo daß Umſätze
in nur ſehr geringem Ausmaße getätigt werden können. Weizen zur
prompten Verladung liegt wiederum ſchwächer, die Abgeber zeigen ſich
hier gegenüber Geboten zu größeren Konzeſſionen bereit. Alter Roggen
wird weiter geſtützt, viel Beachtung fand die Tatſache, daß eine andere
Firma als bisher mit der Durchführung der Stützungskäufe beauftragt
worden iſt. In Brotgetreide neuer Ernte iſt das Angebot auf Baſis
der hier erzielbaren Preiſe nach wie vor recht gering, aber auch die
Nachfrage iſt im allgemeinen ſehr vorſichtig. Am Lieferungsmarkt lag
Weizen mit Ausnahme von Juliweizen ſtetig, Roggen dagegen ſchwächer.
Weizenmehl bei geforderten Preiſen lebhafteres Geſchäft. Hafer
wiederum eher ſchwächer, Gerſte ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 26. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 91½, September 95.25, Dezember 101;
Mais: Juli 75.50, September 74, Dezember 68½; Hafer: Juli
35.75, September 36.75, Dezember 39; Roggen:: Juli 46.50,
Sep=
tember 51½, Dezember 57½.
Schmalz: Juli 9,42½, September 9,57, Dezember 9,37½.
Speck, loko 13,75.
Schweine: leichte 8,75—9,10, ſchwere 8,56—9,05;
Schweine=
zufuhren: Chicago 30 000, im Weſten 88 000.
Baumwolle: Juli 13.10, Oktober 13,23.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 26. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10,20; Talg, extra, loſe 5.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 109.25, Hartwinter
97.25, Mais 87.25, Mehl 4,75—5,10; Getreidefracht: nach England
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.
Biebmärkke.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 26. Juni. Zum heutigen
Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 10 Ochſen. 142 Kälber,
5 Schafe, 1 Ziege. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht:
Kälber a) 62—68, b) 55—61, c) 48—54. Marktverlauf: ſchleppend,
Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 26. Juni. Dem heutigen
Kleinvieh=
markte waren zugefahren: 62 Kälber, 23 Schafe, 61 Schweine, 547 Ferkel
und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 62—78, Schafe 48—52, Schweine
nicht notiert, Ferkel bis 4 Wochen 16—24, über 4 Wochen 27—32,
Läu=
fer 34—45. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, mit Ferkeln und Läufern
mittelmäßig.
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 26. Juni. Dem heutigen
Klein=
viehmarkt waren zugeführt ſeit dem letzten Markt 64 Rinder, 998
Käl=
ber, 62 Schafe und 852 Schweine. Bezahlt wurden: Kälber b) 74—78,
c) 69—73, d) 60—68, Schafe al) 48—53. Der Marktverlauf war mit
Kälbern ruhig, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, geringer Ueberſtand.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 95—100, dito 2 85—95,
Bullen=
fleiſch 90—93, Kuhfleiſch 2 70—85, dito 3 60—70, Kalbfleiſch 2 100 bis
115, Schweinefleiſch 1 86—90, Gefrierfleiſch: Vorderviertel 58,
Hinter=
viertel 65, Geſchäftsgang lebhaft. Aus hieſiger Schlachtung waren:
459 Viertel Rinder, 11 ganze Kälber, 263 halbe Schweine und 2 Schafe,
von auswärts: 191 Viertel Rinder, 89 ganze Kälber, 107 halbe Schweine
und 1 Kleinvieh, vom Ausland: 58 Viertel Rindex aus Dänemark, 41
ganze Kälber aus Holland.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Juni.
Im Anſchluß an die ſchon etwas freundlichere geſtrige
Abend=
börſe war die Stimmung zu Beginn des heutigen Marktes weiter
erholt. Die Einigung im Reichskabinett und die ſo gut wie
ge=
ſicherte Uebernahme des Finanzminiſteriums durch Dietrich trugen
einen weſentlichen Teil zur beſſeren Beurteilung der Lage bei.
Hinzu kamen noch Deckungen der Kuliſſe aus Anlaß des heutigen
Ultimos, ſo daß ſich das Kursniveau weiter heben konnte. Die
Kursdifferenzen, die gerade in dieſem Monat ſehr erheblich ſind,
erfahren dadurch eine beachtliche Verminderung, ſo daß die
Schwie=
rigkeiten zur Ueberwindung des Liquidationstages auf ein
Mini=
mum herabgedrückt werden. Bei einigen Werten verbleiben aber
trotzdem ganz empfindliche Kursunterſchiede. Das Geſchäft war
aber immer noch nicht umfangreich, da der Ordereingang
weiter=
hin gering blieb. Material kam kaum an den Markt. Die
Kurs=
beſſerungen gingen in keinem Falle über 2 Prozent hinaus. Am
Chemiemarkt lagen Rütgerswerke 1½ Prozent feſter, während
J. G. Farben und Holzverkohlung nur knapp behauptet blieben.
Von Elektroaktien zogen A. E.G. und Licht u. Kraft je 1 Prozent
an. Am Montanmarkt waren Rheinſtahl weiter 1¾ Prozent feſter
während Mannesmann leicht gedrückt eröffneten. Banken waren
bis zu 1 Prozent gebeſſert. Schiffahrtswerte gehalten. Von
ſon=
ſtigen Aktien lagen Deutſche Linoleum ca. 2 Prozent abgeſchwächt.
Junghans verloren ½ Prozent und Holzmann waren dagegen 1½
Prozent höher. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit
eben=
falls gering, Deutſche Anleihen leicht anziehend. Von
Auslän=
dern waren Mexikaner etwas geſucht und leicht erhöht.
Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder ein, auf erneut
vorgenommene Abgaben traten gegen Anfang überwiegend
klei=
nere Abſchläge ein. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld auf 2¾4
Prozent feſtgeſetzt. Monatsgeld 4½—5½ Prozent. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4,1954, gegen Pfunde
20,3925. London-Kabel 4,8605, Paris 123,77. Mailand 92,77,
Madrid 42,09, Schweiz 25,07¾, Holland 12,08½.
An der Abendbörſe kam das Geſchäft zum faſt völligen
Still=
ſtand. Größere Abgaben waren nicht mehr zu beobachten, ſo daß die
Kurſe unter Berückſichtigung des Reports ſich meiſt knapp behaupten
konnten. Am Elektromarkt herrſchte Geſchäftsſtille. Deutſche Anleihen
waren gut behauptet, von Auslandsrenten Mexikaner weiter beachtet.
Berlin, 26. Juni.
Schon an der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe war eine Erholung
eingetreten, und im heutigen Vormittagsverkehr nannte man gleichfalls
feſtere Kurſe. Die Eröffnung des offiziellen Verkehrs mußte dann etwas
enttäuſchen, obwohl das Kursniveau etwa 1 bis 2 Prozent, teilweiſe bis
zu 3½ Prozent, über dem geſtrigen Schluß lag. Die vorliegenden
Mo=
mente günſtiger und ungünſtiger Natur hielten ſich etwa die Waage und
vermochten die Tendenz kaum zu beeinfluſſen. Der heutige
Liquidations=
tag ſcheint überwunden zu ſein, die geſtrige New Yorker Börſe ſchloß
unregelmäßig, in der Politik brachte zwar die geſtrige Einigung im
Kabinett eine gewiſſe Entſpannung, doch ſprechen die Mittagsblätter
wieder von Neuwahlen im Herbſt; angeſichts dieſer Tatſachen beobachtete
man ſowohl Deckungen als auch Abgaben der Spekulation. Im
Ver=
laufe ergaben ſich bei kleinem Geſchäft, angeblich infolge
Material=
mangels, weitere kleine Beſſernngen. Später wurde es ſchwächer, die
erzielten Gewinne gingen wieder verloren, das Niveau ſenkte ſich bis
etwa 1 Prozent unter Anfang, viele führende Werte lagen bis 2½ Prozent
gedrückt. Geld zum Ultimo leicht verſteift. Tagesgeld 2—4½ Prozent,
Monatsgeld 4½—5¾ Prozent, Warenwechſel ca. 4 Prozent,
Report=
geld 4¾—5¾ Prozent.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 26. JJuni ſtellten, ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 114.75 RM. —
Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 49—51 RM.,
Feinſil=
ber (1 Kilogramm fein) 46—48 RM.
Die Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen K
genoſſenſchaften
gibt die Ergebniſſe der Zweimonatsbilanzen vom 30. Apr
kannt. Danach iſt ein Rückgang der Bilanzſumme auf 72.4
feſtzuſtellen gegenüber 74,1 Mill. Ende 1929. Die Spare
verminderten ſich um 1,1 und die kurzfriſtigen Gutk
etwa 1 Mill. RM., eine Bewegung, die mit der allgemeinen
lichen Depreſſion zuſammenhängt und in ähnlicher Weiſe auc
banken und Sparkaſſen zu beobachten iſt, die aber auch die C mtd.
derzeitigen Wirtſchaftslage mit ihrer völligen Unſicherheit hir
künftigen Entwicklung charakteriſiert. Die Buch= und W
zeigen in ihrer Geſamtheit (einſchließlich Giroverbindlichkeite
nahme um etwa 900 000 RM., woraus zu ſchließen iſt, daß trr
ſchenden Tiefkonjunktur mit ihrem geringen Geldbedarf die
angeſpannte Lage der erwerbstätigen Schichten des Mittel
vermindert fortbeſteht. Die flüſſigen Mittel haben eine A
fahren.
Das Eigenkapital mit 12,3 Mill. RM. beträgt
17 Prozent der Geſamtbetriebsmittel und über 20 Prozent
kapitals; die finanzielle Baſis der Kreditgenoſſenſchaften er
eine weitere Verbeſſerung. An Krediten waren unter E
der gewährten Diskontkredite der heſſiſchen Wirtſch
April 1930 rund 70 Millionen Reichsmark
fügung geſtellt. Die Spareinlagen betrugen rund 39,6
ſonſtige Kundengelder 15,8 Millionen RM. Die Bankver
zeigten nur bei den Wechſelkrediten eine Zunahme. Die Lie
betrug 55 Prozent der täglich fälligen Verbindlichkeiten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit
24. Juni ihre Preiſe um 1½ Prozent ermäßigt, nachdem ſie Er9. 6. ſ
Mts. um 1 Prozent erhöht worden waren.
Der Fachbeirat der Südweſtdeutſchen Möbelmeſſen hat
die Südweſtdeutſche Möbelmeſſe im Jahre 1931 vom 4. bis
abzuhalten. In den Jahren 1932 und 1933 wird an dem
Termin, Mitte September, feſtgehalten. In dieſem Jahr
Südweſtdeutſche Möbelmeſſe in Frankfurt a. M. bekanntli
bis 17. September ſtattfinden.
Nachdem der Feinblechverband mit Wirkung vom 1. Ju
mäßigung der Feinblechpreiſe hat eintreten laſſen, ſchritt nu
Süddeutſche Eiſenzentrale Mannheim, die das Geſchäft in
in Süddeutſchland für alle Lagerlieferungen unter 15 Tonn
liert, zu einer Ermäßigung der Zonenpreiſe um 0,30 Mk.
Die Ausfuhr von Metallhalbzeug aus Aluminium, B
Nickel, Zink, Zinn und ihren Legierungen ſtellte ſich im Ma O nach
den in der „Metallwirtſchaft” veröffentlichten Berechnunger
tralverbandes der deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütte
e. V., Berlin, auf 8675,3 Tonnen im Werte von 15 507000
7121,5 Tonnen im Werte von 13 173000 RM. im April
7974,7 Tonnen im Werte von 15 059 000 RM. im Mai 1929.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich im Mai 1930 auf 8
gegen 9187 Tonnen im April ds. Js.
Die Mitglieder der Vereinigung haben nach längerer
lungen die Verlängerung des Verbandes auf 2½ Jahre vom
beſchloſſen. Ueber die Quotenfrage und die Neufeſtſetzung
ſind Beſchlüſſe noch nicht gefaßt worden.
In der Woche vom 8. bis 14. Juni ſind bei der Deutſe
bahngeſellſchaft in 5 Arbeitstagen 663 841 Güterwagen geſ.
gegen 9
2 in der entſprechenden Woche 1929 (6 Arbei.
814 198 in der Vorwoche 1930/(6 Arbeitstage)
Wie wir erfahren, iſt die Stickſtoffanlage der Zeche Mol
das Intereſſengebiet der J. G. Farbeninduſtrie übergegang
Die engliſche Eiſeninduſtrie iſt der im Rahmen der Preisſen
durchgeführten Preisermäßigung des Roheiſenverbandes ber E
und hat Ende voriger Woche die Preiſe für ſchottiſches R
s ſh. je Tonne für Gießerei= und Hämatitqualität herabgef
dem iſt der Abſatz unbefriedigend.
Der von der Internationalen Baumwollſpinner=Verei /
Abſtand von 2 Jahren abgehaltene Internationale Baum
wird das nächſte Mal Ende Juni 1931 in Paris ſtattfinden.
E.
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Brief
10.
59..
12.4
73.43
168.84
112.42/Athen
20.41
1.513
4. 1995
58.595),
22.01
16.495/Riga
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
3.043/Rio de Janeiro
Jugoſlawien
112.43/Portugau
12.81/Iſtambu=
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn Cſtl.)
Währung
100 Franken
100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dina
100 Escudos
100 Drachm.
1 türk. 2
Tägypt.
1 canad. Doll.
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
z
Gnalbane, Kommanoitgefenſchaf
Frankfurter Kursbericht vom 26. Juni 1930.
78 Dtſch Reichsanl.)
69
6% Baden.. .. . .
80 Bahern ....."
6‟
„
8% Heſſei v. 28
v. 2‟
(% Preuß. Staats
A ..
Sachſen .. ...
69 Sachſen ....
(20 Thüringen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +/=
Ab=
löſungsanl. . .
..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
*96 Baden=Baden
60 Berlin .. .."
8% Darmſtadt v. 2
v. 2
700 Frankfurt a.M.
8% Mainz......"
Mannheim ...
8% Nürnberg ..."
8½ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ...."
82
„ Goldoblig.
Heſſ. Lds.
4)
Hhp.=Bk.=Liquid
Pfbr. . . . . . . . .
Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . .
Goldobl.
„
82 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
2Kaſſeler Land. Goldpfbr..
103.95
87.75
82
100.8
841I,
92.5
96
K
100.25
83. 5
84.75
58.2
8”l.
3.25
A.
83.5
92.5
88
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99.5
95
85.25
101
92
97
98.5
3% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . ..
4½% „ „ Obl.
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
80 Berl. Hyp.=Bk.
½%0„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% „ Lig. Pfbr.
fbr.=Bk.
½ %0 „Lig. Pfrb.
8 9
Nein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp.=Bk.
4½0 Lig. Pfbr.
% Preuß. Boden
cred.=Bank ..."
„ Lig. Pfbr.
30 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank.
„ Lig. Pfbr.
Sa.
Rhein. Hyp.Bk.
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2% „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ... . .
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bant ..."
4½0
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182 Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
18% Dt. Linol. Werke
170.
8% Klöchner=Werk
70 Mainkrw. v. 26
2 Mitteld.
Stahl=
werke ........"
%Salzmannn. Co.
7% Ver. Stahlwerke
18% VoigtckHäffner!
Aan.
84
571/,
74.5
16
101
87.25
107
87.2
101
89.5
100.5
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101
B8.25
100.
90.6
101
86
100.
90
101
101
86.75
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96
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*0
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J. 6. Farben Bonds/106.75
5% Bosn. L. E.B.
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L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatz
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4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½½
6 Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdad
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
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49
Aktien
Alg. Kunſtziide Unn
AEG. Stamm. . . .
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnbera .. ."
Bemberg J. P. .."
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen. .."
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ...... ..."
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Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ......"
Gold= u. Silb.
cheide=Anſtalt.
Linoleumwerk !4
Dhckerhoff u.
Wid=
mann . . . . . . ...
Eichbaum=Werger
Eleftr. Licht u. Kraft)
„ Liefer=Geſ. 138
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R.
85.1
148.75
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1
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41.25
321),
104
91.5
143
200
92
143.5
Eſchw. Bergwerk.
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213
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110
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367
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108
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245
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70
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Netallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
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Oberurſe!
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Rütgerswerfe .."
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Salzw. Heilbronn. ./20*
Schöfferhof=Bind. 1247
Schramm, Lackfabr. / 74
Schriftg. Stempel. 1114
Schuckert Eleftr. . . 1163
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Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfel214
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Stahlwerte .. ./ 87
49
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Zellſt. Berlin
3
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Voigt & Haeffner. 150
113.
114
50
G6.
118
60.
Wahß & Frey=
Wegelin Ruß
75 1Zellſtoff Aſcha
Memel ..
Waldhof..
Allg. Dt. Credit
Badiſche Bank
Bk. f. Brauindr
BarmerBankve
Berl. Handels
Sypoth
Comm. u. Prit
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Dt. Banu und
Deutſche Effe
und Wechſel
Dresdener Bar
Frankf. Banf.
Hyp.=Ban!
Pfdbr.=Bf.
5 Gotha. Grundi
Mein. Hyp. Bar
Oſt. Creditanſte
Pfälz. Hyp. Ban
Reichsbanf..
25 Rhein. Hhp.=4
Südd. Bod.=Cr.
Wiener Bankve
Württb. Noten!
A.=G. . Veriehr
Allg. Lofalb. Krd
20. Dt. Reichsb
Vorzge.
Hapag... ..."
Nordd. Llond. .
Schantung=E
Südd. Ciſenb.-C.
Alltanz- N. Eiu
Verſicherung
Verein Verſ.
Ver
Frfft.
verſ=
R
Frantoug Mücke.
Mitv. ..
Mannh. Verſich.
Baft
A.
mer 176
Hen alten Schloßflügel gelehnt, bemerkbar machten.
meinen hatte der alte Gärtner ſein Quartier ſeit vielen
ufgeſchlagen, in dem andern, demjenigen, das dem
m nächſten ſtand, wohnte Mühlhauſer. Der verſtorbene
dem alten Manne ſelber ſchon etwa vor einem Jahr
ynung angewieſen. Seitdem ſcheine Mühlhauſer auch
daß Parlankann
dar Maant.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
VII.
„ Borngräber hatte das Schloß wieder verlaſſen. Aber
dabei ſehr ſorgfältig um, betrachtete ſich den großen
die Wirtſchaftsgebäude und ließ ſich ſogar von einem
gen er anſprach, ſo nebenbei ſagen, wer in den kleinen
wohnte, die ſich im Hintergrunde, von der einen
Freitag, den 27. Juni 1930
Seite 15
ſo recht in der Gunſt ſeines Herrn geſtanden zu haben,
das wiſſe kein Menſch.
den Doktor waren auch dieſe wenigen Auskünfte
wert=
ildeten ein paar Ringe mehr in der Kette ſeiner
Kom=
wanderte er zu Fuß bis nach dem etwa zwanzig
Mi=
n Schloß entfernten kleinen, ſauberen Dorf Arensberg.
inzwiſchen ſpäter Nachmittag geworden. Die Sonne
einen purpurroten Schein über den Himmel ſtreuend.
te der Wind über die hohen Bäume an der Straße
gräber hatte forttvährend über das Verhalten des
jun=
in nachgedacht. Recht klar wurde ihm die Sache noch
fah aus, als wolle der Graf verhindern, daß in der
eſchichte überhaupt weitere Schritte unternommen
wür=
der Feſtnahme des Diebes lag ihm offenbar nicht viel,
jaß er dies nicht einmal wünſchte. Weshalb wohl?
ruf irgendeine Perſon einen beſtimmten Verdacht?
Gefallen, dieſen Schuft laufen zu laſſen, konnte ihm
i nicht tun. Für den Doktor war es zu einer
perſön=
renſache geworden, völlige Klarheit zu ſchaffen. Er
hinter all dieſen Dingen noch eine zweite, nicht weniger
M. bim
Sache.
fefälſchten Perlen, der Verkehr des geheimnisvollen
ing vom
it Moſes Aron durch die geheime Hintertreppe, alles
zu denken. Der Doktor war überzeugt, daß der Dieb
Geäct
nächtlicherweiſe zu dem Hehler kam, ihm andere Dinge
unter 15 7
ſt hätte er nicht ſo genau den verſteckten Hintereingang
n03 M
Miniv=
zräber ſuchte den Dorfkrug auf, einen kleinen, gut
ge=
ſich m!
Zaſthof, in dem er einen Imbiß einnehmen wollte. Da=
Berech
s= und ſ.
ſich vielleicht auch gleich Gelegenheit, weiteres über
15 307 0
ß und die älteren Bedienſteten zu erfahren — beſon=
T. im M.
dieſen Mühlhauſer, zu dem nun einmal immer wieder
im Mai
ken des Doktors zurückwanderten.
ttenweickilt
und die Wirtsſtube leer. Die Bauern hatten wohl noch
mi 1930 mf
Ställen zu tun. Um ſo beſſer. Bei einer Flaſche altem
Roten kam bald zwiſchen ihm und dem gemütlichen Wirt, der ſich
auf Borngräbers Einladung an den Tiſch ſetzte, eine rege
Unter=
haltung in Gang.
Der Doktor ließ erkennen, daß er in dienſtlicher Eigenſchaft
auf dem Schloſſe war, ſprach ſich ſehr anerkennend über den
reichen Beſitz aus, und ganz von ſelbſt kam man auf den
heim=
gekehrten Erben. Der Wirt war froh, ſich einem feinen Manne
gegnüber einmal ausſprechen zu können, und hielt mit ſeinen
Kenntniſſen nicht zurück.
Den jungen Herrn habe er ganz gut gekannt, der kehrte
manchmal bei ihm hier ein, wenn er auf dem Schloß zu Beſuch
weilte. Auch die verſtorbene Gräfin, die Mutter des Erben,
kannte der Wirt, eine liebe, ſanfte Dame, die ſich wohl nie recht
glücklich fühlte an der Seite des ſehr ſtrengen, harten Grafen,
ihres Gatten. Dafür umgab ſie den einzigen Sohn mit um ſo
größerer Liebe und Sorgfalt. Aber der junge Herr kam bald
nach der Reſidenz, und die Frau Gräfin ſtarb. Es wäre ein
großes, glänzendes Trauengefolge damals angekommen, das der
Verſtorbenen die letzte Ehre erwies. Und das ganze Dorf ging
mit und weinte. Nur der alte Graf habe keine Träne vergoſſen,
habe nur bleich und ſtarr vor ſich hingeſehen.
Von dem jungen Herrn habe man noch ſo mancherlei gehört.
Daß er in der Reſidenz in lockere Geſellſchaft kam, viel Schulden
machte, die der alte Graf wohl bezahlte, freilich unter den
hef=
tigſten Vorwürfen für den jungen Herrn, und daß es dabei oft
zu ſkandalöſen Szenen im Schloſſe gekommen ſei, über die
natür=
lich nur Andeutungen von der Dienerſchaft gemacht wurden.
Vor etwas über drei Jahren wäre Graf Egon dann wieder
einmal von ſeinem Vater heimgerufen worden. Er blieb eine
kurze Zeit im Schloſſe, ging mit dem alten Förſter auf die Jagd,
fuhr aber auch heimlich in die Reſidenz zurück, weil ihm das
Leben hier unter der ſtrengen Aufſicht ſeines Vaters
unerträg=
lich wurde.
Und dann wäre es wieder einmal zu einer heftigen
Aus=
einanderſetzung gekommen zwiſchen Vater und Sohn. Um was
es ſich diesmal handelte, erfuhr aber niemand. Man habe nur
die vor Wut heiſere Stimme des alten Grafen gehört, der ſeinen
einzigen Erben einen gottvergeſſenen Burſchen nannte — jawohl,
ſo habe er geſchrien. Ein Bedienter wollte darauf ſchwören. Dann
wäre es plötzlich ganz ſtill geworden, und am nächſten Tag war
der junge Graf verſchwunden.
Der Schloßherr habe von da an verboten, den Namen ſeines
Sohnes auszuſprechen. Niemand wußte, wo der junge Herr
hin=
gekommen war. Man hörte nichts von ihm, und er galt als
verſchollen, drüben überm großen Waſſer, tvohin ihn vermutlich
ſein harter Vater ſpediert hatte, weshalb, das wäre noch heute,
ein Geheimnis.
Na, und nun wäre er ja doch wieder hier. Zur Ueberraſchung
aller, weil man ihn doch für verſchollen hielt. Aber der alte Notar
der Vertraute des verſtorbenen Herrn Grafen, habe wohl immer
gewußt, wo Graf Egon zu ſinden war. Vielleicht habe der Graf
auch ſeine frühere Härte bereut, habe ſich nach ſeinem einzigen
Sohne geſehnt — doch dieſer kam zu ſpät. Der Graf ſtarb zu
ſchnell
„Wie findet man den jungen Herrn ſo im allgemeinen? Man
hat ihn doch von früher gut gekannt?” fragte der Doktor.
Der Wirt wiegte den Kopf mit der ſpiegelglatten Platte.
„Darüber ſind im Dorf die Meinungen geteilt”, verſetzte er.
„Die einen ſagen, er habe ſich nur wenig verändert — bis auf
den dünnen Vollbart —, die andern behaupten, der junge Herr
wäre doch ein ganz anderer Menſch geworden, ſo beſonders in
ſeinem Benehmen und auch in ſeinem Ausſehen. Er wäre früher
immer luſtig geweſen, ein direkt leichtſinniges Blut — er konnte
ſich’s ja leiſten bei dem Reichtum ſeines Vaters — jetzt aber laufe
er direkt ſchwermütig herum, könne den Leuten nicht einmal
recht ins Geſicht ſehen. Hier war er noch nicht, ich ſelber kann
alſo nicht urteilen.
„Der Tod ſeines Vaters, vielleicht ſchwere Erlebniſſe in den
drei Jahren haben ihn ſo verändert”, meinte Borngräber.
„Wohl möglich, da wünſche ich nur, er fände ſeinen alten
Uebermut wieder. Da gefiel er mir beſſer!“
Der Doktor lenkte das Geſpräch auf die Baroneſſe
Wallers=
brunn, die treue Pflegerin des Verſtorbenen.
Er ſah, wie die Augen des gemütlichen Wirtes direkt
auf=
leuchteten. Das wäre eine ſehr liebe junge Dame, gar nicht ſtolz,
und ihr wäre es auch zu danken, daß der alte Graf ein ganz
an=
derer in den letzten Jahren geworden ſei, viel milder,
verſöhn=
licher und umgänglicher mit den Leuten, die ſonſt nie lange im
Schloſſe aushielten . . . bis auf den alten Förſter, den Gärtner
und den Mühlhauſer.
„Mühlhauſer . . ., was iſt das eigentlich für eine Perſon?”
warf der Doktor leicht hin. „Der Mann hat auf mich keinen
ſehr günſtigen Eindruck gemacht. Er ſcheint mürriſch und ver
bittert zu ſein. War er das immer?”
„So lange ich ihn kenne, zumeiſt. Das heißt, vor langen
Jahren, als noch ſeine Frau lebte, da war er netter. Da konnte
man noch hin und wieder mit ihm ſchwatzen, wenn er durchs Dorf
kam. Nachher — als ihm die Frau ſtarb — und eiſt ſpäter, als
ihm ſein Junge davonlief . . ., da zog er ſich ganz mürriſch in ſich
zurück. Aber er ſoll ja doh der Vertraute des alten Herrn Grafen
geweſen ſein bis beinahe zuletzt.”
„Warum nur bis . .. beinahe?
„Ja, das weiß ich auch nicht recht. Niemand weiß es. Aber
er muß ſich, der mit dem Grafen doch die halbe Welt bereiſte
und immer um ihn war, ſchließlich durch etwas die Gunſt oder
das Vertrauen des Schloßherrn verſcherzt haben. Er blieb ja
hier, aber der Graf behandelte ihn nicht mehr wie früher. Und
wenn man bedenkt, daß der Verſtorbene ihn in ſeinem Teſtament
ſo gut wie leer ausgehen ließ".
Der Wirt hob die runden Schultern und verzog vielſagend
den Mund.
„Man nimmt alſo an, es gab etwas zwiſchen ihm und dem
Grafen?
„Muß doch wohl ſo ſein. Und eine Kleinigkeit kann es nicht
geweſen ſein. Wenn zwei Menſchen ſo viele Jahre beiſammen
waren . . .!"
„Sagtet Ihr nicht, der Mühlhauſer habe auch einen Sohn
gehabt?
„Ja, ungefähr in demſelben Alter wie der Schloßerbe. Ein
munteres Kerlchen! Durfte anfangs mit dem jungen Grafen
ſpielen und ſich vergnügen. Das war noch in der glücklichen Zeit
des Schloſſes. Aber dann ſtarb Mühlhauſers Frau ganz
plötz=
lich, ich glaube, an einem Blutſturz. Der Herr Leibdiener konnte
den Jungen nicht bei ſich behalten und gab ihn nach der Stadt in
Pflege. Von da iſt er dann nie mehr gekommen.”
Fortſetzung folgt.
ekrifft
tät heruft
derV
ionale Ar=
om 20.M
94
Taffee- und Coffeinwirkung
der „Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel‟, Organ des Vereins
eutscher Nahrungsmittelchemiker (Heft FebruarlMärz 1930), sind unter
r Uberschrift „Der Coffeingehalt von natürlichem und behandeltem
iftee‟ Micteilungen aus dem Untersuchungsamt der Stadt Cottbus
er das Ergebnis von Versuchen veröffentlicht worden. In der
Veröffent-
hung heißt es zum Schluß wörtlich:
Die aufgeführten Versuche zeigen also, daß
1. „ldee-Kaffee” im Coffeingehalt dem unbehandelten Kaffee gleichkommt,
2. das Coffein im „ldee-Kaffee” ebenso leicht löslich bezw. nicht wesentlich
schwerer löslich ist als im unbehandelten Kaffee,
3. die vielleicht etwas geringere Wasserlöslichkeit des Coffeins im „ldee-
Kaffee” durch die Notwendigkeit der Verwendung einer größeren Menge,
um ein gleich vollmundiges Getränk zu erhalten, wieder ausgeglichen wird,
4. nach den hiesigen Beobachtungen der „ldee-Kaffee” in seiner
physio-
logischen Wirkung hinter gewöhnlichem Kaffee nicht zurücksteht und mit
dem Kaffee Hag nicht auf eine Stufe gestellt werden kann,
5. nach hiesiger Ansicht, besonders unter Berücksichtigung der beobachteten
Wirkung des „ldee-Kaffees” ein Unterschied zwischen einer
Coffein-
wirkung und einer Kaffeewirkung nicht existiert, daß vielmehr die
Kaffee-
wirkung auf das Allgemeinbefinden des Menschen durch die
Coffein-
wirkung hervorgerufen wird.
Der „ldee-Kaffee” kann also auf Grund der vorliegenden Analysenwerte,
insbesondere der Wasserlöslichkeitswerte, eine besonders gute
Bekömm-
lichkeit, etwa wie Kaffee Hag, nicht aufweisen. Er besitzt auch die ihm
nachgerühmte gute Bekömmlichkeit nicht, wie hier durch eine
coffein-
empfindliche Versuchsperson festgestellt wurde. Die weitschweifige
Re-
klame ist also geeignet, beim Publikum Irrtümer hervorzurufen, die zu
bedenklichen Gesundheitsstörungen führen können.
Es dürfte von Interesse sein, daß auch an anderen Untersuchungsämtern
ähnliche Versuche durchgeführt würden. Solange eine Bestätigung der
hiesigen Ergebnisse von anderer sachverständiger Seite nicht vorliegt.
wird gegen den Hersteller des „ldee-Kaffees” von hier aus nur im
Ver-
warnungswege wegen irreführender Bezeichnung vorgegangen werden.
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