Darmstädter Tagblatt 1930


27. Juni 1930

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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42
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tlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Jun
mi 2.18 Reichsmarf und 22 Pfennis.
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Franfurt a. M. 1304

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 176
Freitag, den 27. Juni 1930.
193. Jahrgang

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Fonlurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäll ſeder
Rabatt weg. Banktonto Deutſche Be
N1 und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

Reichskanzler beim Reichspräfidenten.
khaltung des Reichspräſidenken. Keine Bollmacht zur Auflöſung. Zunächſt parlamenkariſche
Löſung beabſichkigt. Die Hoffnung auf Verſtändigung noch nicht aufgegeben.
ſchweren Stand. Es ſollte aber nach wie vor unſchwer ſein,
Frnennung Dr. Diekrichs zum
durch einen geſchickten Unterhändler eine Verſtändigung über
ein Programm zu finden, das durch Abſtriche im Etat und im
äußerſten Notfall durch die Erſchließung neuer Einnahmequellen
Reichsfinanzminiſter.
die Beträge erübrigt, die zum Ausgleich des Etats und der Ar=
beitsloſenverſicherung
erforderlich ſind.
Iatsſekrekär 2r. Trendelenburg mit der
In welcher Richtung die Pläne des Kanzlers gehen, wird
ſich erſt in den nächſten Tagen erſehen laſſen. Nach ſeiner Rück=
hmung
der Geſchäfte des Reichswirtſchafts= kehr will er die Parteiführer über ſeine Abſichten informieren.
miniſters beaufkragk.

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Berlin, 26. Juni.
Reichspräſident hat nach dem heutigen Vortrag des
ichskanzlers in Neudeck den Reichsminiſter Dietrich
bindung vom Amte des Reichswirtſchaftsminiſters zum
tiniſter der Finanzen ernannt und den
etär im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. Tren=
urg
bis auf weiteres mit der Wahrnehmung
ſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſters
agt.
*
h vor der Rückkehr des Kanzlers nach Berlin iſt die
g des ſeitherigen Wirtſchaftsminiſters Dr. Dietrich=
m
Reichsfinanzminiſter bekanntgegeben worden. Am
wird Herr Dietrich in ſeiner neuen Eigenſchaft ſein
programm bekanntgeben, um das der Kampf
rennen kann.
r eine ſchwere Bürde übernommen hat, kann wohl kei=
fel
unterliegen. Binnen kurzer Zeit ſind ſchon zwei
tiſter verbraucht worden, Hilferding und Moldenhauer
war allerdings die perſonifizierte Hilfloſigkeit. Von
ger kann man das nicht ſagen. Er hat nicht einen
gezögert, das erſte Defizit von rund 700 Millionen
ſelt zu ſchaffen. Wenn ihm bei der Deckung des zweiten
r darauf in die Erſcheinung tretenden Fehlbetrages
Interſtützung ſeiner Parteifreunde verſagt wurde, dann
der Art, wie er an die zu meiſternde Aufgabe heran=
n
Nachfolger Dietrich=Baden gibt ſich keiner Täuſchung
hn erwartenden Schwierigkeiten hin.
er Neuernennung dürften auch das Problem ſeines
etärs wieder aufgerollt werden. Man nimmt allgemein
r mit Moldenhauer zuſammen ernannte Staatsſekretär
der aus dem Wirtſchaftsminiſterium kam, jetzt das
iſterium verlaſſen wird. Es iſt ja bekannt, daß er ſchon
ter Zeit mit einem großen Bankenkonſortium in Ver=
ſteht
. Das Wirtſchaftsminiſterium ſelbſt wird zu=
die
Hände des Staatsſekretärs Dr. v. Trendelenburg
einer unſerer beſten Beamten im Wirtſchaftsmini=
und zur Zufriedenheit der Reichsregierung und des
S Deutſchlands Intereſſen auf zahlreichen Konferen=
en
hat, der alſo auch in der Lage ſein wird, das Mini=
längere
. Zeit zu verwalten, falls ſich ein neuer Wirt=
ſter
nicht raſch finden ſollte.
* Veröffenklichung des Finanzprogramms.
Berlin, 26. Juni. (Priv.=Tel.)
Schwergewicht der inneren Politik hatte ſich einen
lang völlig nach Neudeck verſchoben, wo der Reichs=
am
Donnerstag mittag eingetroffen war und dem
aſidenten einen längeren Vortraggehalten
im Laufe der Nacht iſt er nach Berlin zurückgefahren.
Ergebnis der Neudecker Ausſprache wird man
im Freitag Näheres erfahren. Vorläufig herrſcht in
1ge Ungewißheit, die dadurch noch erhöht wird, daß
nettsmitglieder ſich durch Handſchlag ver=
haben
, über die bisherigen Abmachungen Still=
nzubewahren
und nicht einmal die Par=
informiert
ſind, wie das Finanzprogramm in
Elheiten eigentlich ausſieht und mit welchen Abſichten
terung trägt. Skeptiker behaupten, daß das Kabinett
* letzten Einzelheiten, insbeſondere die Heranziehung
Tdeten zum Notopſer noch die letzte Entſcheidung vor=
be
. Auch hinter die in dem geſtrigen Communigué
böllige Einmütigkeit des Kabinettes wird
*gezeichen geſetzt, da auch hier offenbar eine
Derſchiedenen Gruppierungen im Kabinett mitgewirkt
* Schlußergebnis ſchließlich nur Annahme fand, um
tarten zu können.
umentariſchen Kreiſen wird angenommen, daß der
Reichspräſidenten die letzten Vollmachten
bekommen hat, daß vielmehr Herr v. Hindenburg

Ogkamm gebilligt und den Kanzler beauftragt hat,
9 zu machen, auf dieſer Grundlage eine
2t im Reichstag zu ſchaffen. Der Reichsprä=
I ſich ſeine Entſcheidung, was im Falle der
urch den Reichstag zu geſchehen hat, noch vorbe=
Len. Dieſe Zurückhaltung des Reichsprä=
Dürfte auch nach Lage der Dinge berechtigt ſein. Es
ner mehr heraus, daß Herr Dr. Brüning tatſächlich
Lehrheit des Zentrums hinter ſich hat.
iche Bauernpartei und die Wittſchafts=
Dentlichen Entſchließungen, die ſich in ihrer
ehr ſtark der Haltung der Deutſchen Volkspartei
die Demokraten haben ſehr ernſte Re=
2ietrich’ſchen Finanzplänen gegenüber zum Aus=
2½ wenn das Kabinett alſo auf dieſem Programnt
te dann hat es bei den eigenen Parteien einen ſehr

Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich
Er hat auch die Führer der Beamtenorganiſationen noch einmal
zu ſich gebeten. Am Freitag abend will das Kabinett den Schluß=
punkt
unter das neue Programm ſetzen, das am Sams=
tag
dem Reichsrat vom Kanzler ſelbſt unterbreitet
werden wird. Geſagt zu werden verdient, daß die Verär=
gerung
unter den Regierungsparteien über die
Taktik des Kanzlers ſich etwas gelegt hat und der gute
Wille beſteht, zu einer Verſtändigung zu kom=
men
. Die Fraktionen haben deshalb auch die Beratungen
über ihre Haltung unterbrochen, um abzuwarten, was ihnen der
Kanzler bringt. Konfliktsmöglichkeiten bleiben aber nach wie vor.
Auf eigene Berankworkung. Die demokraken
durch Diekrich nicht gebunden.
Am Donnerstag fand im Reichstag eine Beſprechung
der demokratiſchen Reichstagsfraktion mit dem geſchäfts=
führenden
Vorſtand des demokratiſchen Reichsbeamtenausſchuſſes
unter Hinzuziehung namhafter Beamtenführer ſtatt.
Zur Frage der Deckung des Finanzdefizits des Reiches er=
klärten
der Parteivorſitzende und der Vorſitzende der Reichstags=
fraktion
, daß die Fraktion an dder veröffentlichten Er=
klärung
, daß ſie ihre Zuſtimmung zur einſei=
tigen
Belaſtung der Beamtenſchaft nicht gebe,
unbedingt feſthalte.
Der Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich habe die ſchwere
Bürde des Amtes des Reichsfinanzminiſters
trotzſchwerſter Bedenken der Reichstagsfraktion
auf eigene Verantwortung auf ſich genommen.
Es herrſcht zwiſchen dem Miniſter und der Fraktion Ueberein=
ſtimuung
in der Auffaſſung, daß eine Bindung der Frak=
tion
zu ſeinen zu erwartenden Vorſchlägen nicht be=
ſteht
, und daß die Fraktion damit völlig freie Hand
zur Wahrung ihrer Grundhaltung hat.
Die Wirtſchaftspariei zur Finanzlage.
Berlin, 26. Juni.
Die Reichstagsfraktign der Wirtſchaftspartei hielt in ihrer Frak=
tionsſitzung
daran feſt, daß zur Behebung der Finanzkriſe in erſter
Linie eine durchgreifende Ausgabenſenkung vorgenommen werden muß.
Einer Erhöhung der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung wird die
Wirtſchaftspartei nur bei gleichzeitiger Senkung der Krankenverſiche=
rungsbeiträge
zuſtimmen. Um die Durchführung den Senkung der Per=
ſonalausgaben
auch bei den Ländern und Gemeinden zu beſchleunigen,
wird von der Wirtſchaftspartei verlangt, daß durch geſetzliche Beſtim=
mungen
Angleichung der Beamtengehälter der Kommunen und Länder
an die neu zu regelnde Reichsbeſoldungsordnung vorgenommen wird.
Bei gleichzeitiger geſetzlicher Höchſtbegrenzung der Realſteuern ſollen
die Ueberweiſungen an die Länder um zirka 200 Millionen gekürzt
werden. Der dadurch entſtehende Ausfall ſoll einerſeits durch Be=
ſteuerung
der Betriebe der öffentlichen Hand, andererſeits durch einen
Verwaltungsbeitrag ausgeglichen werden. Die Wirtſchaftspartei glaubt,
daß die Beſteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand zirka 150 Millio=
nen
bringen wird, ohne daß für dieſe Steuerart beſondere Erhebungs=
koſten
entſtehen. Einer wenn auch noch ſo geringfügigen Erhöhung der
Einkommenſteuer bei den Einkommen über 10 000 RM. jährlich wird
die Wirtſchaftspartei nur dann zuſtimmen, wenn durch Verwaltungs=
beitrag
und Beſteuerung der Betriebe der öffentlichen Hand der Kreis
der an ſparſamſter Wirtſchaft interefſierten Staatsbürger entſprechend
vergrößert wird. Die Schankverzehrſteuer oder Rechnungsſteuer lehnt
die Wirtſchaftspartei wie alle die Wirtſchaft neu belaſtenden Steuern
grundſätzlich ab.

* Frankreichs Farbenkraum zerfließl.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Juni 1930.
Aus dem Schatzamt fehlen fünf Milliarden. Man
weiß nicht, wie und wann ſie verwendet wurden. So ſagt we=
nigſtens
die Oppoſition. Und mit dieſer Behauptung allein hat
ſie einen Punkt gegen die Regierung gewonnen.
Der frühere Finanzminiſter Chéron hat neunzehn Mil=
liarden
im Schatzamt aufgeſammelt. Nicht ohne Weh und Ach
hat ſie die Wirtſchaft damals hergegeben, und Cheron war wegen
ſeiner harten Steuerpolitik ſehr wenig beliebt. Sein Nachfolger
hat die Finanzpolitik geändert. Und jetzt lauten die Klagen
anders.
Die neunzehn Milliarden ſind verbraucht.
Und wie man behauptet, fünf davon ohne genügende parlamen=
tariſche
Kontrolle. Das iſt nur ein Formfehler, aber die Finanz=
kommiſſion
der Kammer fordert nichts deſtoweniger Rechenſchaft.
Sie wurde auch gegeben. Man wird erſt ſpäter ſehen, wie die
angebliche Umgehung der Kontrollrechte der
Kammer ſich politiſch auswirken wird. Aber etwas wichtigeres
ſieht man ſchon jetzt; nämlich, daß man den Reichtum des Staats=
ſäckels
überſchätzt hat.
Der Staat ſoll in die Wirtſchaft eingreifen,
verkündete Tardieu. Das iſt nach allem, was geſchah, eine Not=
wendigkeit
. Es gibt ſo etwas wie eine Weltwirtſchaftskriſe, und
der Staat ſoll die Proſperität ankurbeln. Das findet jeder na=
türlich
. Aber auf der anderen Seite fordert man Steuer=
herabſetzungen
. Der Finanzminiſter Paul Reynaud ver=
tritt
den einzig richtigen Standeunkt, daß ſie die beſte Unter=
ſtützung
für die Wirtſchaft bedeuten
Tardieu hat ſeinen Plan der nationalen Ausrüſtung
Straßenbau, Hafenanlagen, Elektrifizierung, Wohnungsbauten
uſw. Jeder gibt zu, daß er für die Proſperität der Wirtſchaft
unvermeidlich und nötig iſt. Urſprünglich wollte dafür Tardieu
fünf Milliarden ausgeben, jetzt ſieht man, daß man nicht un=
ter
ſiebzehn Milliarden auskommt. Paul Reynaud will
ſeine Steuerherabſetzungen. Die Ausgaben wachſen inzwiſchen,
beſonders die für die nationale Verteidigung.
Ausgaben, immer nur Ausgaben. Der Not des Schatzamtes
muß geholfen werden. Man ſpricht von der Herausgabe der von
Poincaré ſo verpönten kurzfriſtigen Schatzamtbons.
Und man flüſtert von der Schaffung einer nationalen
Lotterie. Peſſimiſten malen ſchon das Schreckgeſpenſt des
Defizits an die Wand. Und der Radikalen Partei, die
man ſchon ſo gerne totſagte, eröffnet ſich ein neues und dank=
bares
Feld der Oppoſition.
Es iſt leicht, die Politik Tardieus zu verurteilen. Sein Op=
timismus
wurde von den Ereigniſſen von Ereigniſſen, deren
Urſache nicht einmal in Frankreich liegt wiederlegt. Aber
die Regierung kann unter den jetzigen Umſtän=
den
die Wirtſchaft nicht im Stich laſſen. Denn die
Lage iſt ſchwierig. Die Schutzzollpolitik Amerikas macht ſie noch
ſchwieriger.
Wie in ſolchen Zeiten immer, tauchen auch jetzt Gedanken
über den Zweck oder die Zweckloſigkeit der Kolo=
nialpolitik
auf. Wohlgemerkt, die Würfel ſind gefallen. Für
Frankreich gibt es kein Zurück mehr in der Kolo=
nialpolitik
. Aber das macht die Kritiker nicht verſtummen.
Und der Aufſtand in Indochina geſtaltet ſie noch ſchärfer.
1931 letzter Termin ſoll die koloniale Ausſtellung
in Paris eröffnet werden. Man erwartete, von ihr gleichzeitig
einen Aufſchwung für Paris und einen Begeiſterungstaumel für
die Kolonien. Aber es kam anders. Bis jetzt konnten
nicht einmal Anleihen aufgelegt werden. Und was
in Indochina geſchehen, die ſo grauſame Niedermetzelung der
franzöſiſchen Offiziere und Beamten durch die Bevölkerung, die
man für die friedlichſte der Welt hielt, und die von auf franzöſi=
ſchen
Hochſchulen ausgebildeten Intellektuellen aufgehetzt wurde,
macht jeden ſtutzig.
Es wäre falſch, die Kolonialpolitik, wenigſtens die franzöſiſche,
nur mit wirtſchaftlichen Gründen zu erklären. Prinzipien ſpielen
gewiß auch hier eine Rolle. Aber dieſe Prinzipien ſind jetzt er=
ſchüttert
. Es gibt koloniale Idealiſten. Aber ihre Zahl nahm
in den letzten Jahren erſchreckend ab.
Imperialismus? Davon ſind viele kuriert. Denn
man zweifelt an ſeinem Sinn. Die Erziehung der farbigen Völ=
ker
zu franzöſiſchen Citoyens‟. Das ergibt höchſt ſonderbare Re=
ſultate
. Entwurzelte Intellektuelle, Menſchen, die ihrer Scholle
entfremdet werden; und letzten Endes, wenn die große Operation
gelingen ſollte, wer weiß was dieſe Völker beginnen würden.
Der Traum von den hundert Millionen Fran=
zoſen
zerfließt Und wenn er nicht zerfließen ſollte, dann
müßte Frankreich ſich nach ſeinen Kolonien richten. Etwas ſieht
man ſchon davon. Man verfeindet ſich mit Völkern, mit denen
man früher gutſtand, wegen der Kolonien. Und die Innen=
politik
ſelbſt muß auf die Kolonien Rückſicht nehmen. Man liebte
in Fraukreich die Kirche wenig. Jetzt muß man ſie lieben, denn
in den Kolonien kommt man ohne ſie nicht aus. Und einige kolo=
nialen
Großgrundbeſitzer zeigen ein übertriebenes Intereſſe für
franzöſiſche Politik. Die Kolonien drücken nach rechts ..."
All das würde man in Kauf nehmen, wenn die wirtſchaft=
lichen
Erfolge über jeden Zweifel erhaben wären. Sie ſind es
aber nicht. Es gibt Kolonien, bei denen man draufzahlt.
Beſonders wenn man den; außenpolitiſchen und militäriſchen
Aufwand mitrechnet. Es gibt Kolonien, die proſperieren, die
drücken auf die Landwirtſchaft und Induſtrie in Frankreich, da
ſie über größere Naturſchätze und billigere Arbeitskräfte
verfügen. Das Lebensniveau des franzöſiſchen Arbeiters leidet
darunter.
Im Ausland zuletzt in Genf wird gegen die
Zwangsarbeit der Eingeborenen in den Kolo=
nien
Sturm gelaufen. Das iſt moraliſch nicht angenehm. Die
Zeiten ſind vorüber, wo man in den Kolonien alles machen
konnte. Die Kulturpolitik verſagt, die wirtſchaftlichen Erfolge
ſind ſehr zweifelhaft. Die Kolonien ſind nicht volkstümlich.

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Seite 2

Freitag, den 27. Juni 1930

Paris, 26. Juni.

Der deutſche Botſchafte von Hoeſch hatte geſtern
abend eine ausführliche Unterredung mit dem franzöſiſchen
Außenminiſter Briand, die, wie ein knappes Communiqué der
Botſchaft beſagt, einen Meinungsaustauſch über eine
Reihe ſchwebender Fragen diente.
*
* Ueber die Unterredung wird an Berliner amtlicher Stelle
Stillſchweigen bewahrt. Es kann aber wohl keinem Zweifel
unterliegen, daß die Probleme angeſchnitten wurden, die der
Außenniniſteir in ſeiner Rede vor dem Reichstag am Mittwoch
behandelt hat. Schon das zeitliche Zuſammenfallen der Pariſer
Ausſprache mit der Rede des Miniſters läßt die Gewißheit auf=
kommen
, daß es ſich um eine Parallelaktion handelt. Es wird
alſo einmal das Saarproblem geweſen ſein, das endlich
einmal gelöſt werden muß. Hier macht es den Eindruck, daß
die Franzoſen ein Verſchleppungsmanöver nach
dem anderen aufführen, weil ſie keine Luſt haben, auf
unſere Fordcrungen einzugehen. Da der Termin für die Be=
antwortung
des Briandſchen Paneuropa= Frage=
bogens
immer näher heranrückt, wird auch dieſe Frage be=
ſerochen
worden ſein. Auch die Fragen der Räumung wird
man noch einmal kurz geſtreift haben, denn ſehr viel iſt darüber
ja nicht mehr zu ſagen, nachdem der franzöſiſche Rück=
zug
in vollem Gange iſt. Mit dem Abzug der Beſatzung
werden Reichsimmobilien frei, deren Wert auf nahezu 400 Mil=
lionen
geſchätzt wird.
.
Abzug der lehzten Franzoſen aus Mgintz.
Mainz, 26. Juni.
Am 30. Juni ſteht ab 1 Uhr mittags auf dem Hauptbahnhof
ein Sonderzug bereit, deſſen Abfahrt für 1.20 Uhr vorgeſehen iſt.
Mit ihm verlaſſen General Guillaumat, der bis zum Schluß hier
weilt, und die letzten franzöſiſchen Soldaten die Stadt.
Am Freitag vormittag 9 Uhr wird das franzöſiſche Militär=
gericht
und das franzöſiſche Militärgefängnis, das unter dem
Namen Vater Hofmann bekannt iſt, in der Wallſtraße den deut=
ſchen
Behörden übergeben. Damit iſt das franzöſiſche Gericht in
Mainz aufgelöſt. Die Angeſtellten des Gerichts begeben ſich nach
Frankreich zurück. Die noch ſchwebenden Verfahren gegen fran=
zöſiſche
Soldaten werden in Frankreich zu Ende geführt, verſchie=
dene
Verfahren des Militärgerichts gegen deutſche Angeklagten
wurden eingeſtellt. Am Dienstag abend wurde das Offiziers=
und das Unteroffizierskaſino geſchloſſen. Das franzöſiſche Bedie=
nungsperſonal
hat am Mittwoch Mainz verlaſſen. Die franzö=
ſiſchen
Offiziere und Unterofſiziere müſſen ſich auf eigene Rech=
nung
in den Gaſthäuſern verpflegen.

Trier, 26. Juni.
Der Kommandant der hieſigen Beſatzung, General Pitois,
ſtattete geſtern dem Regierungspräſidenten und dem Oberbürger=
meiſter
Abſchiedsbeſuche ab. Heute werden, die beiden letzten
franzöſiſchen Infanterieregimenter abbefördert. Die Trikolore
auf dem neuen Regierungsgebäude, in dem das franzöſiſche
Hauptquartier untergebracht war, wird heute eingeholt werden.
Auf dem deutſchen Zivilkaſino, das längere Zeit beſchlagnahmt
war, wurde bereits geſtern die Trikolore entfernt. Das Gebäude
wurde zurückgegeben.
Am Donnerstag früh wurde von dem öſtlichen Pfeiler der
Rheinbrücke KehlStraßburg der galliſche Hahn, der ſeinerzeit
vom Verein Pariſer Preſſe geſtiftet worden war, entfernt. Die
Räumung wird weiter durchgeführt. Die meiſten Militärange=
hörigen
haben die Stadt verlaſſen. Die Schilder, die auf die Be=
ſatzung
hindeuteten, ſind verſchwunden. Der ſtellvertretende Kom=
mandierende
der Beſatzungstruppen, Oberſt Briou, hat dem
Landrat und anſchließend dem Bürgermeiſter von Kehl ſeinen
Abſchiedsbeſuch gemacht. Geſtern hat eine Kommiſſion die
Sprengungsarbeiten bei den früheren Kehler Forts beſichtigt;
das Abnahmeprotokoll wurde jedoch noch nicht unterzeichnet. Der
Sitz des Beſatzungsſtabes, das Amtsgericht, wurde heute nach=
mittag
zurückgegeben. Das noch in Kehl liegende Bataillon des
170. Infanterieregiments wird Kehl am Samstag vormittag
verlaſſen.

Der Münchener Glaspalaſt bietet dieſes Jahr das Bild
einer gut vorbereiteten und gepflegten Kunſtausſtellung. Man
könnte den Geſamteindruck als vollendet bezeichnen, wenn nicht
der Fehler unterlaufen wäre, die auswärtigen Künſtler, die ſich
erfreulicherweiſe rege beteiligten, unter die Münchener Künſtler=
gruppen
einzureihen. Dadurch wird es dem Beſchauer faſt un=
möglich
, die Kunſtproduktion der einzelnen Städte zu vergleichen.
An Qualität dominiert die Plaſtik. Schon in der Eingangs=
halle
überraſcht B. Bleekers Pferdelenker, der ſpäter den
Ehrenhof der Münchener Techniſchen Hochſchule zieren ſoll. Wäh=
rend
B. in ſeinen vortrefflichen Porträtbüſten von Hindenburg
und den Kronprinzen Rupprecht und Wilhelm mit einem Realis=
mus
arbeitet, der nicht vor der Epidermis des Dargeſtellten
Halt macht, fand er bei ſeinem Pferdelenker zum archaiſtiſchen
Stil der Akropolisfiguren zurück. Wie dieſem ganz individuell
empfundenen großen Kunſtwerk von einem anderen Künſtler
ein Gegenſtück geſchaffen werden ſoll, iſt jetzt bereits eine offene
Frage, die hieſige Kunſtkreiſe beſchäftigt.
Auf die frühchriſtliche Kunſtperiode greift J. Henſel=
manns
(München) in Kupfer getriebene Koloſſalſtatue der Hl.
Hildegardis zurück. Das monumentale Werk, für eine Kirche in
St. Ingbert beſtimmt, beweiſt, daß man ſich neuerdings auch für
Kultzwecke immer mehr von der öden Konvention frei zu machen
ſucht und jung aufſtrebende Talente zu ihrem Rechte kommen
läßt. Unter den zahlreichen guten Porträtbüſten und Figuren
finden wir bezeichnende Arbeiten von Albiker=Dresden,
F. Koelle, München, G. Kolbe und A. Oppler, Berlin,
H. Lederers, Berlin, reizvolle Bärengruppe und A. Hanacks,
Wien, tief empfundenen Neuerer Auch andere Plaſtiken, die
hier nicht alle genannt werden können, beweiſen den Hochſtand
der deutſchen Bildhauerkunſt, die gegenwärtig keinen Vergleich
mit anderen Ländern, beſonders Frankreich, zu ſcheuen braucht.
Die Münchener Seceſſion ehrt dieſes Jahr das Andenken
ihres jüngſt verſtorbenen Präſidenten, H. von Habermann,
durch eine vortrefflich gewählte Kollektivausſtellung. Wenn auch
keine neuen Eindrücke zur Kenntnis dieſes bedeutenden Künſt=
lers
hiermit geſchaffen werden, ſo ſichern dieſe warmblütigen,
aus dem ſüddeutſchen Barock entſtandenen Werke Habermann
eine führende Stellung unter unſeren Künſtlern des 19. Jahr=
hunderts
.
Von den Klaſſikern findet M. Liebermann mit dem
prachtvollen Selbſtporträt der Berliner Nationalgalerie, einer

Der Reichstag ſetzte am Donnerstag die Beratung des
Etats des Auswärtigen Amtes fort. In der ausgedehnten
Debatte nahm auch Reichsaußenminiſter Dr. Curtius das Wort zu einer
eingehenden Widerlegung der Angriffe des deutſchnationalen Abgeord=
neten
von Freytagh=Loringhoven. Gegen 19 Uhr wurde die Beratung
abgebrochen und auf Freitag 10 Uhr vertagt.
Der Preußiſche Landtag genehmigte geſtern mit über=
wiegender
Mehrheit die Strafverfolgung von 12 kommu=
niſtiſchen
Abgeordneten wegen verſuchten Hochverrats oder
wegen Beleidigung.
Im Preußiſchen Landtag hat das Zentrum den An=
trag
eingebracht, ſämtliche Haushaltsausgaben einer
durchgreifenden Senkung zu unterziehen, der auch
mit großer Mehrheit angenommen wurde. Leider aber werden auch
hier wieder keine beſtimmten Vorſchläge zur Senkung gemacht, ſondern
alles der Regierung überlaſſen.
Die unlängſt frei gewordene Miniſterialdirektorſtelle im Reichsmini=
ſterium
für Ernährung und Landwirtſchaft iſt nunmehr mit dem bis=
herigen
Miniſterialdirigenten im Reichsfinanzminiſterium Dr. Wachs=
mann
beſetzt worden. Dr. Wachsmann, gebürtiger Oſtpreuße, iſt im
Ernährungsminiſterium ſpezielle mit der Bearbeitung und
Durchführung der Oſthilfe betraut.
Die Tſchechoſlowakei hat dem Völkerbundsſekretariat mit=
geteilt
, daß ſie das Abkommen über die Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrverbote ratifiziert hat. Die Rati=
fikation
hat jedoch keine praktiſche Bedeutung mehr, nachdem das Ab=
kommen
infolge der Ratifizierungsverweigerung Polens nicht mehr in
Kraft treten kann.
Vor dem polniſchen Konſulat in Budapeſt ſpielten
ſich polenfeindliche Kommuniſtenkundgebungen ab.
Die erſte gemeinſame Konferenz zwiſchen der eng=
liſchen
Regierung und den Liberalen zur Beſpre=
hung
von Maßnahmen zur Bekämpfung der Ar=
beitsloſigkeit
hat geſtern zwiſchen Premierminiſter Macdonald
und Lloyd George in Macdonals Amtswohnung in der Downing Street
ſtattgefunden.
In der letzten Sitzung der parlamentariſchen engliſchen Arbeiter=
partei
, in der Premierminiſter Macdonald wegen Aufgabe mehrerer
Geſetzentwürfe lebhaft angegriffen wurde, verteidigte Macdonald die
Haltung der Regierung damit, daß ſie damit zu rechnen habe, daß noch
vor dem Herbſt Neuwahlen ſtattfinden könnten.
Die Enttäuſchung über die Vorſchläge der Simon=
Kommiſſion hat in ganz Idien nachdem nun einige Zeit
nach ihrer Veröffentlichung vergangen iſt, ſtark zugenommen.: Alle in=
diſchen
Parteien ſind mehr oder weniger unzufrieden mit den Empfeh=
lungen
der Kommiſſion.
Die Lage in Sevilla iſt wieder normal. Die
Straßenbahnen verkehren wieder. In den Wohnungen der Ver=
hafteten
ſind Hausſuchungen vorgenommen worden.
Die Nankingregierung hat in ihrem Kampf gegen die
nördliche Koalition eine neue Niederlage erlitten.

Aufſtändiſche Truppen haben die Stadt Oruro in Oſtbolivien
beſetzt, wie aus La Paz gemeldet wird. Die Stadt iſt vom übrigen
Land völlig iſoliert.

Landau, 26. Juni.
Am Donnerstagnachmittag fſammelten ſich in Landau die
Truppen der pfälziſchen Reſtgarniſonen. Um 17 Uhr nahm der
franzöſiſche Befehlshaber, General Mangin, eine Parade ab. Die
Trikolore auf dem bisherigen Standquartier des Generals wurde
unter Ehrenbezeugungen eingezogen. Darauf begaben ſich, die
Truppen, die insgeſamt vier bis fünf Kompagnien ſtark waren,
nach dem Güterbahnhof, wo ſie verladen und mit dem Zug um
18,08 Uhr über Weißenburg nach dem Innern Frankreichs ab=
transportiert
wurden. Der General verließ Landau mit ſeinem
Stab im Kraftwagen. Am Vormittag hatte er dem Regierungs=
präſidenten
der Pfalz und dem Landauer Oberbürgermeiſter Ab=
ſchiedsbeſuche
abgeſtattet.

Wiesbaden, 26. Juni.
Anläßlich des Rheinland=Befreiungsfluges, zu welchem 88
Flugzeuge von Köln mit beſtimmter Aufgabenſtellung nach Wies=
baden
, Mainz, Worms, Neuſtadt a. d. H. und Kaiſerslautern
ſtarten werden, werden auch das Luftſchiff Graf Zeppelin und
das Junkers=Großflugzeug D 2000 über den Flughäfen der
Städte Mainz und Wiesbaden erſcheinen.

frühen Waldandacht einem Wannſeegarten und dem Markt
in Delft immer wieder ungeteilte Bewunderung. Neben ihm
M. Slevogt mit Pfalzlandſchaften, dem großen Picknick und
einem farbig delikaten Küchenſtilleben, das ähnliche Arbeiten
C. Schuchs, da hell in hell gemalt, weit übertrifft. Nicht min=
der
bedeutend die freskenartig wirkenden Kompoſitionen H. Al=
thers
Stuttgart Göttliche Gerechtigkeit und F. Erlers
Die Gefangenen, die nichts mehr von der einſtigen Mitarbeit
Erlers bei der Scholle vermuten laſſen und der ruhigen Ge=
ſchloſſenheit
Povis de Chavannes nachſtreben.
Eine umfangreiche Ausſtellung von Kriegsbildern L. Dett=
manns
wirkt nicht nur als hiſtoriſches Dokument, ſondern auch
künſtleriſch imponierend. Wien iſt durch ſchöne Arbeiten A.
Faiſtauers, die uns den frühen Tod des viel verſprechenden
Künſtlers beſonders ſchmerzlich empfinden laſſen, und F. Kitts,
der ſich immer mehr in oberflächlichen Dekorationen gefällt, ver=
treten
. Der Bayeriſche Staat hat diesmal ein Mitglied der
Münchener Neuen Sezeſſion, M. Lauterburg, mit einem
Auftrag, dem Altarbilde für die Kirche der Münchener Derma=
tologiſchen
Klinik, bedacht. Die Aufgabe wurde von Lauterburg
koloriſtiſch glänzend gelöſt und verrät ein gründliches Studium
unſerer altdeutſchen Meiſter, beſonders Altdorfers. Dem hoch be=
gabten
Künſtler fehlt nur zur weiteren Vollendung eine gewiſſe
Selbſtdiſziplin. Denn das andere Extrem wirkt ſchließlich trotz
allen Könnens, wie ein ganzer Saal mit Farbenorgien E.
Noldes beweiſt, monoton. H. Pechſtein (effektvolle Land=
chaften
) und O. Kokoſchkas vorteffliche Studien von Arabern
zeigen die Künſtler von einer neuen Seite. Ebenſo H. R. Lich=
tenberger
, der die Schönheiten Münchens vortrefflich ſchil=
dert
. C. Hofer dagegen erreicht hier bei weitem nicht die ge=
ſchloſſene
Wirkung wie in Venedig, wo Direktor Poſſe die Aus=
wahl
ſeiner Arbeiten traf.
Die linke Seite des Glaspalaſtes behauptet mit ernſten
Arbeiten die Münchener Künſtler=Genoſſenſchaft.
Hier nenne ich nur die ſchönen Porträts von L. Laſerſtein,
Berlin, und K. Gunſchmann. Darmſtadt, techniſch meiſter=
hafte
Aquarellſtudien aus Italien von H. Meid, Berlin, M.
Slavonas, Berlin, Montmartreſtraße, an den frühen Piſ=
ſara
erinnernd, den Münchener v. Kubinyi, M. v. Petten=
kofers
farbige Delikateſſen auswertend, und den geſchickten F.
Dorſch=Dresden. Auch die zeichnenden Künſtler ſind durch
Sammelausſtellungen großer Namen, wie O. Gulbrannſon,
K. Kollwitz, W. Schultz, E. Barlach und M. Feld=
bauer
aufs Clücklichſte vertreten.
A. G.

Beunruhigung in der Habsbutger=Frage u Sbo

EP. Schmecks, 2
Die Beratungen der drei Außenminiſter dauerten
in die ſpäten Abendſtunden. Wie bekannt wird, hielter
bei Konferenzen der Kleinen Entente Gepflogenhe
Außenminiſter ein längeres Expoſé, in welchen ſie zu
tuellen Fragen Stellung nahmen.
Als erſter ſprach der jugoſlawiſche Außen=
Marinkowitſch da er Mitglied des Völkerbund
Dann ſprach Mironescu, der betonte, daß ſeit 4
beſteigung Carols ſich in der außenpolitiſchen Orienti
mäniens nicht geändert habe. Als letzter ſprach Be
Man ſprach von den Ergebniſſen der Seeabrüſtu
erenz, vom Stand der Abrüſtungsfrage, üb
neſch als Vorſitzender der Abrüſtungskommiſſion refer
die Ergebniſſe der Haager und Pariſer Konf
über die Lage der Kleinen Entente mit Rückſicht auf i
lung zu den Nachbarſtaaten, über den fran
italieniſchen Streit und anderes. In der
ſchen Frage gaben die Alarmmeldungen der fr
engliſchen und deutſchen Preſſe über die angeblich be hende=u Till
Reſtauration der Habsburger den Ton an.
in beſtimmter und jeden Zweifel ausſchließender
Habsburger Frage Stellung genommen und erklärt i
die Kleine Entente im Sinne des Friedensvertrages ei
kehr der Habsburger auf das entſchiedenſte bekämpfent
die geſteigerte Aktivität der italieniſchen Politik in M
kam zur Sprache
Heute begannen die Spezialberatungen, insbeſo
über das Paneuropa=Memorandum Bria
ſympathiſch, wenn auch mit einer gewiſſen Reſerte au
wurde. Die drei Miniſter ſprachen ihre Bereitwi
zur Teilnahme an einer Konferenz für
bereitung der Vereinigten Staaten von
aus. Das amtliche Communiqué ſagt u. a.: Nach
Prüfung aller wichtiger Fragen und der internatior r Lag m
konſtatieren die drei Miniſter, daß die internationale
ihrer Länder vollkommen zufriedenſtellend iſt und de
Zuſammenarbeit der Kleinen Entente eine Poſition
habe, die ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen Wich
kommen entſpricht. Die drei Miniſter haben ſich über 1 ltunt niſcht
die ſie zu den aktuellen Fragen einzunehmen haben, g

kon=
ſieg

* über.
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Shaffe un
1t vollin
St.

Die Stellungpahme der Kleinen Enten!

Die Donnerstags=Beratung der drei Außenmini
nur knapp zwei Stunden, da für den Nachmittag e
der Delegationen angeſetzt war. Zunächſt wurde das
Memorandum zur Beratung geſtellt, wobei auch die
fur Sprache kamen, die die drei Staaten auf der bet
Genfer Tagung zum Schutz der Spezialintereſſen ih
vorbringen wollen. Die drei Miniſter erklärten ſo
grundſätzliches Einverſtändnis mit der Aktion Bri
Briandſche Fragebogen wird aber nicht in einer g
Note, ſondern von jedem der drei Staaten in beſon?
beantwortet werden, die ſich in ihrem weſentlichen L
ſollen, in ſpeziellen Fragen aber voneinander abweie
Sodann wurde das Verhältnis der Kleinen Entente z
ten Mitteleuropas beſprochen, wobei bezüglich der
Frage konſtatiert wurde, daß die Kleine Entente au
elben Standpunkt einnehme, den ſie bereits in ihr
Konferenzen zum Ausdruck gebracht habe. Es liege k
vor, jetzt an dieſem Standpunkte irgend etwas zu änd
Beratungen werden morgen fortgeſetzt werden.
In einem heute ausgegebenen Communiqué he
daß die Anregung Briands völlig den allgemeinen W.
einer beſſeren internationalen Organiſation im Inte=
haltung
des Friedens und der friedlichen Entt
Menſchheit entſpreche. Dieſe Initiative falle vollkom
Rahmen der Ziele mit der Politik der Kleinen E.
Außenminiſter ſtellten feſt, daß die Verträge vom He En
Paris eine Verbeſſerung der internationalen Bezi
möglichen würden und beſchloſſen, in jedem Falle
ſpektierung der internationalen Verbindlichkeiten zu

m auf
Sauert mns
Eusflu i.
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FBeh.,
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Der

Zu ſeiner Gemäldeausſtellung in der Bücherſtube 2
Der Darmſtädter Richard Walter hat öfter in
Darmſtädter Gruppe ausgeſtellt. Meiſt Landſcl
helle, heitere, etwas dünne und ſubſtanzarme We=
jetzt
in der Bücherſtube Bodenheimer zeigt, iſt weſe
und ſtoffreicher. Man ſieht Häuſerreihen an einem
Hütte im Moor; man ſieht Waldtäler unter hellem
alles gegen früher mit erhöhter ſeeliſcher Beteilig
ernſter im Wirklichkeitsgehalt. An Häuſerfronten
mal ein dichteriſch pointiertes Licht; dazu das Dröhn
Schatten Dinge, die es in dieſer Benachbarung b
bei Obbon Frieſz gibt. Bezeichnend für die Ordnun
iſt ein Syſtem von helljubelndem Gelb, Braunrot
marin ein Akkord, der ſich jetzt langſam mit Nek
reichert, anſcheinend als Ausdruck eines weiteren Hil
in die Fülle und den Ernſt des Lebens. Ungemei
ein Blumenſtück, lockerſte Aquarelletechnik mit viel
benem Weiß; ein Wort von echter, ſonniger Jugell

Theim
Lalb
Ml
L5 g=
dicht

ch
umel

iſtt
ien 9.

Darmſtadt: An der Techniſchen Hochſle iſt der Pr!
Forſtwirtſchaft, Oberforſtmeiſter Dr. Guſtav Baader, 2
profeſſor ernannt worden.
Stuttgart: Hier verſchied am 15. Juni der a.o. Proſe
logie und Paläontologie an der Techniſchen Hochſchule, L.
Geolog. Landesanſtalt, Dr. Emil Wepfer im Alter be
München: Der mit dem Titel und Rang eines a.b. *
geſtattete Privatdozent Dr. Johannes Lange iſt we‟
eines Rufes an die Univerſität Breslau auf ſein Anſne
Anerkennung ſeiner Dienſtleiſtung mit ſofortiger Wirl
Bayeriſchen Staatsdienſt entlaſſen worden.
Freiburg, Br.: Im Alter von 80 Jahren verſchied. 9e
Profeſſor Geheimrat Dr. Paul Kraske.
Freiſing: Hier verſchied der frühere langjährige drd=
der
Baher. Hochſchule für Landwirtſchaft und Braufe.
ſtephan Dr. Karl Ulſch im 72. Lebensjahre.
München: Am 9. ds. Mts. verſchied der Ordingrius
Augenheilkunde, Geſchichte der Tierheilkunde an de
Fakultät der Univerſität, Vorſtand der Chirurgiſchen. .
klinik, Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. med. Fet. ZIl
im Alter von 63 Jahren.

S

ord 0
4Ar

21

29

[ ][  ][ ]

der Kampf um Tardieus Wirtſchaftsprogramm.
SMue F Arfe Augriffe der Sozialiſten und Radikalen gegen die Finanzpolikik der franzöſiſchen Regierung.
Die Sozialiſten fordern Aufſchluß über die Akkiven und Baſſiven des Schahamkes.
niſterpräſident, jedermann wiſſe, daß die Heeresbeſtände nicht
Wo ſind die 5 Milliarden?
ewig hielten. Für mehrere Milliarden Franken habe man ver=
äußern
müſſen, da die betreffenden Heeresbeſtände unbrauchbar
utſchaftsprogtamm oder Ergänzung der
geweſen ſeien. Das Parlament habe das gewußt. Seit 1926
würden jedoch die Beſtände entgegen den Behauptungen der So=
zialiſten
erneuert. Damals habe das Parlament eine Milliarde
7n2 Bie will die Regierung dieſe Broiekke Franken dafür bewilligt.
2Dr1
finanzieren?
Trad,
iſton
Die Aufgabe der Regierung
EP.Paris, 26. Juni.

den in
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en 2m g
D erilig
EMir
beländie

oubeſetztem Hauſe und in Anweſenheit faſt ſämtlicher
egann heute nachmitag die große Debatte über den von
aliſtenführer Léon Blum eingebrachten Antrag, die
imiſſion möge dem Kammerplenum genauen Auf=
ber
die Aktiven und Paſſiven des Schatz=
eben
. Der Berichterſtatter der Finanzkommiſſion für

trag, Tinguy du Pouet (Gruppe Marin) verteidigte
n gefaßten Beſchluß der Finanzkommiſſion auf Ab=
s
Antrages mit der Feſtellung, die für das nationale
zprogramm vorgeſehenen fünf Milliarden ſeien vor=
Niniſterpräſident Tardieu erklärte, bevor der Abgeord=
Polit n F1nt Auriol die Tribüne beſtieg, um den ſozialiſtiſchen
verteidigen, die Regierung ſtelle gegen dieſen Antrag
ge. Vincent Auriol ironiſierte zu Beginn ſeiner
Haltung der Regierung, indem er ſein Erſtaunen dar=
ückte
, daß die Regierung nichts anderes für ihre Ver=
Fa
zu tun habe, als die Vorfrage zu ſtellen und jede De=
Bereitn
ſo wichtige Fragen wie die wirtſchaftliche Stärkung
ent
s und die nationale Verteidigung abzulehnen. Er
ten iu

a.
ntiandl

e Regierungspolitik eine Politik des
eigens und der Unvorſichtigkeit. Die von
izminiſter gelieferten Zahlen beſtreite er nicht; es ſei
rlich, fünf Milliarden von den zur Verfügung ſtehen=
lliarden
des Schatzamtes wegnehmen zu wollen indem
aderen großen laufenden Ausgaben, wie die Organi=
Grenze, die Aufbeſſerung der Gehälter der Beamten
h verſchweige.

blieben kgum 2,4 Milliarden Akkiven
dem Schaharik.

man auf der Durchführung des Fünfmilliarden=Wirt=
Außen
ramms beſtehe, müiſſe man zur Ausgabe von Bons
achmiti
imtes ſchreiten. Vincent Auriol griff dann ſehr ſcharf
here Haltung Tardieus inder Frage der
wurde * des Kriegsmaterials an. In Dijon habe
ei auch
rpräſident die Ergänzung der Heereslager für notwen=
uf
der in
t. Die Finanzkommiſſion" habe von der Regierung
ntereſſen !brzung gefordert, und dieſe habe den Vorſchlägen der Fi=
ſion
zugeſtimmt. Auriol erklärte 2,4 Milliarden für
kärten 1i4
iſation der Grenzen für unbedingt notendig. Im
Michk ſes) ßten für die nächſten fünf Jahre 5,6 Milliarden Fran=
in
einer
hen werden. Wie will die Regierung dieſe Projekte

der abtel
ich de
Entent 2
reits in
Es liMt

2 fragte der ſozialiſtiſche Redner. Will ſie ſich zur
iner Anleihe entſchließen oder die nationale Vertei=
ern
? Dieſe Schlußworte des Redners löſten in der
auf der Rechten einen unbeſchreiblichen Lärm aus.

Tardieus Rechenſchaftsbericht.

erpräſident Tardieu, ſichtlich erregt, beſtieg darauf die
Tardieu, der während ſeiner ganzen Rede eine ſtarke
nicht unterdrücken konnte, ſprach von einem Feldzug,
g2 10
id der letzten 14 Tage von Mitgliedern der Finanz=

erden.

und gewiſſen Parlamentariern in Zeitungen gegen
ung geführt werde und in dem behauptet werde, die
Schatzamtes ſei leer und die von Chéron aufgehäuften
den ſeien verflogen. Dieſer Feldzug habe ärgerliche
gen im In= und Auslande gehabt. Die Regierung
If geantwortet, indem ſie vor der Finanzkommiſſion
erklärungen abgegeben habe. Tardieu wiederholte
bereits veröffentlichten Ziffern. Neunzehn Milliarden
ſeinem Regierungsantritt vorhanden geweſen. Das
Schatzamtes betrage gegenwärtig 11 Milliarden. 5.09
davon ſeien flüſſig. Den ganzen Feldzug gegen die
nannte Tardieu Brigantengeſchichten. Zu der Frage

ſei es jetzt, die einjährige Dienſtzeit effektiv einzuführen, die
Grenzen zu organiſieren, die Armee zu moderniſieren und neue
Erfindungen praktiſch zu verwerten, die für die Sicherheit Frank=
reichs
von größter Bedeutung ſeien. Dann werde man die finan=
zielle
Seite der Dinge prüfen. Aus dieſem Grunde fänden ſeit
geraumer Zeit regelmäßige Beſprechungen zwiſchen dem Miniſter=
präſidenten
, dem Finanzminiſter, dem Budgetminiſter, dem Kriegs=
miniſter
, dem Luftfahrt= und dem Marineminiſter ſtatt. Er ſei
erſtaunt darüber, daß die Sozialiſten die 5 Milliarden für die na=
tionale
Verteidigung ſtatt für das Wirtſchaftsprogramm auszu=
geben
beabſichtigten. Die Regierung weigere ſich, dieſem Vor=
haben
ſtattzugeben. Die militäriſchen Ausgaben müßten aus dem
Budget beſtritten werden. Die Ausgaben für das Wirtſchafts=
programm
ſeien produktiver Art und würden aus dem Budget=
überſchuß
geleiſtet. In der Frage der Landesverteidigung ver=
ſtehe
er die Auffaſſung der Sozialiſten nicht. Darauf pole=
miſierte
Tardieu gegen den Sozialiſtenführer Blum, der zu wie=
derholten
Malen geſagt habe, die Ausgaben für das Heer müßten
vermindert werden; und jetzt wollten die Sozialiſten 5 Milliarden
auf einmal ausgeben zugunſten der Landesverteidigung, und
darüber ſogar das Wirtſchaftsprogramm opfern!

Thüringens Klage
beim Skaatsgerichtshof.

Die Regierung drohl mit Bildung einer nicht=
beamkeken
Polizei

Weimar, 26. Juni.

In der Begründung der Thüringer Klage vor dem Staats=
gerichtshof
wegen Sperrung der Polizeizuſchüſſe an Thüringen
wird zunächſt auf die Vorgeſchichte der Sperrung eingegangen
und die Zuſtändigkeit des Staatsgerichtshofes feſtgeſtellt, wobei

ſich die Schrift auf ein Gutachten des Präſidenten des thüringiſchen
Oberverwaltungsgerichtes in Jena, Dr. Ebſen, ſtützt.

Das Geld für das Regierungsprojeit ſei vorhanden.

Die Gelder für die militäriſchen Ausgaben würden aus anderen
Quellen geſchöpft werden. Zum Schluß ſuchte Tardieu die
Gefahr einer Ablehnung des Wirtſchaftspro=
gramms
darzulegen, indem er an die Arbeitsloſigkeit in den
Nachbarländern erinnerte und die Gefahr einer Arbeitsloſigkeit
in Frankreich an die Wand malte, falls die Regierung nicht ener=
giſche
Maßnahmen ergreife, falls das Regierungsprojekt nicht an=
genommen
werde. Zum Schluß forderte Tardieu die Kammer
auf, ſich gegen den ſozialiſtiſchen Antrag auszuſprechen.
Darauf wurde die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen. Vin=
cent
Auriol hatte nach Wiederaufnahme der Kammerſitzung er=
neut
die Tribüne beſtiegen. Er erklärte, über die Frage der Er=
gänzung
der Heeresbeſtände wolle er keine Polemik eröffnen, und
fuhr dann, zum Miniſterpräſidenten gewandt, fort: Vor dem
Lande werden Sie erklären müſſen, wie bei einer jährlichen Aus=
gabe
von 10 Milliarden Franken für die militäriſche Organiſation
des Landes es nicht möglich war, die Heeresbeſtände zu erneuern.
und warum Sie noch 4 Milliarden brauchen, um die Beſtände auf
ihr notwendiges Niveau zu bringen. Wir haben einen Erfolg
in dieſer Form errungen. Wir haben Sie gezwungen, eine In=
ventur
über die Heresbeſtände zu machen. An Ihnen iſt es, dem
Lande die nötige Aufklärung zu geben. Das Land wird dann das
Urteil fällen. Die radikalen Abg. Palmade und Nevare wandten
ſich hierauf gegen eine Politik, die darauf hinziele, mehr Aus=
gaben
durch Anleihen auszugleichen. Die Regierung habe bei
ihrem Antritt die ſchönſte Kaſſenlage vorgefunden, die es jemals
in der Geſchichte der Dritten Republik gegeben habe. Wenn man
die gegenwärtige Finanzpolitik fortſetze, werde bald das Budget=
gleichgewicht
geſtört, die Kaſſe des Schatzamtes leer und die Re=
gierung
gezwungen ſein, neue Steuern zu erheben.

Aat
Ablehnung des fozigliftiſchen
Sieg Tardiens.
Ankrages.

ſcherfiht

uerung der Heeresbeſtände erklärte der Mi=

Schließlich hat die franzöſiſche Kammer dann den ſozialiſti=
ſchen
Antrag, gegen den die Regierung die Vorfrage geſtellt hatte,
mit 330 gegen 262 Stimmen abelehnt. Tardieu hat alſo eine
Mehrheit von 68 Stimmen erhalten.

In der Sache ſelbſt wird u. a. ausgeführt, daß die Aus=
übung
der Polizeigewalt durch Beſetzung und Berufung
der Beamten Angelegenheit jedes Landes ſei. Ebenſo
ſei es die Angelegenheit jedes Landes, über die Be=
ſetzung
und Berufung von Beamten innerhalb
der Landesverwaltung zu beſtimmen. Nichts anderes
habe das Land Thüringen getan. Es wird dann die bereits be=
kannte
Begründung vorgebracht, daß die Sperre ſich nicht auf die
Tatſache allein ſtützen könne, daß die in Ausſicht genommenen
Beamten Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſeien. Nach
Artikel 130 der Reichsverfaſſung ſei allen Beamten die Freiheit
ihrer politiſchen Geſinnung und die Vereinigungsfreiheit zuge=
ſichert
. Es dürfe infolgedeſſen auch keinem Beamten ein Nachteil
daraus entſtehen, daß er der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei angehöre. Die Begründung des Reichs=
innenminiſters
wird alſo für unhaltbar erklärt und
die Stellungnahme gegenüber Thüringen als
einſeitig bezeichnet. Es wird noch betont, daß bei einer Ge=
ſamtſtärke
der thüringiſchen Polizei von rund 1700 Köpfen die
Einſtellung von zwei der Nationalſozialiſtiſchen Partei angehören=
den
Beamten unmöglich den unpolitiſchen Charakter der Polizei
als ganzes irgendwie beeinträchtigen könne. Die thüringiſche
Regierung fordert daher eine einſtweilige Ver=
fügung
, daß die Polizeizuſchüſſe gezahlt werden.
Andernfalls werde, weil die Mittel demnächſt erſchöpft ſein
werden, das Land andere Wege ſuchen müſſen, wie die
Unterhaltung der notwendigen polizeilichen
Kräfte verbilligt werden kann. Die einzige Mög=
lichkeit
hierzu wäre, den jetzt vorhandenen künd=
baren
Polizeibeamten zu kündigen und den Poli=
zeiſchutz
, den bisher die Landespolizei verſah, zum größten
Teil durch perſönliche Hilfe nichtbeamteter
Staatsbürger gemäß Art. 133 der Reichsverfaſſung wahr=
nehmen
zulaſſen.
Das aber wohl könne kaum in der Abſicht des Herrn Reichs=
innenminiſters
liegen. Die vom Reich bisher zugewieſenen Zu=
ſchüſſe
würden in kürzeſter Zeit verbraucht ſein, ſo daß nach der
Sperrung der Zuſchüſſe weitere Geldmittel zur Unterhaltung der
Polizei vollſtändig fehlen würden. Aus dieſem Grunde unter=
ſtreicht
das Staatsminiſterium die ausgeſprochene Bitte um bal=
dige
Entſcheidung. Damit aber keine Zeit verloren wird, bean=
tragt
das Miniſterium noch beſonders, bereits vor Erlaß
der Entſcheidung eine einſtweilige Verfügung
zu erlaſſen, die die Weitergewährung der Zuſchüſſe
ſicherſtellt.

Die Aufhebung der Berfaſſung auf Malka beſchloſſen.

Die von der engliſchen Regierung geplante Aufhebung der
Verfaſſung auf Malta ſoll, wie Schatzkanzler Snowden in Ver=
tretung
Maedonalds in der heutigen Unterhausſitzung mitteilte,
ohne Verzug erfolgen. Das für dieſe Maßnahme erforderliche
Geſetz iſt bereits heute morgen vom engliſchen König in einer
Konferenz des Geheimen Rates unterzeichnet worden. Mit der
Veröffentlichung durch den Gouverneur von Malta würde das
Geſetz ſofort in Kraft treten und die Aufhebung der Verfaſſung
damit Tatſache ſein.
Der Konflikt zwiſchen der engliſchen Re=
gierung
und dem Vatikan über Malta kam im Ober=
haus
ausführlich zur Sprache. Lord Cuſhendun richtete an die
Regierung die Anfrage, ob ſie daran denke, neue Verhandlungen
über den Abſchluß eines Konkordats zwiſchen den geiſtlichen und
zivilen Behörden auf Malta mit dem Vatikan aufzunehmen. Lord
Paßfield ließ keinen Zweifel darüber, daß die engliſche Regie=
rung
niemals eine Einmiſchung des Vatikans in politiſche An=
gelegenheiten
auf Malta dulden würde.

Die Lage auf Malta iſt inzwiſchen in ein neues Stadium der
Entwicklung eingetreten. Das Oberſte Berufungsgericht auf
Malta hat gegen die Ordonnanz des Gouverneurs, in der alle
ſeit Beginn des Jahres 1929 vom Parlament angenommenen
Geſetze für ungültig erklärt.

4/
Hel BRcer.
Welt. Von der Spree zum Mauzanares.
mir Edſchmid betitelt ſeinen eben vom Paul

Tlag (Berlin) herausgebrachten Novellenband Hallo
Er konnte keinen treffenderen Titel finden. Und wenn
bon Edſchmid ſagt, daß keiner der deutſchen Dichter
Jahrzehnt die Welt ſo vielſeitig und paſſioniert durch=
die
er, ſo iſt das ſicher ebenſo zutreffend, wie die wei=
ellung
, daß es ſich im jüngſten Edſchmid um ein
ſch mit internationaler Atmoſphäre handelt, hinter
m Einzelabſchnitt das Künſtlergefühl eines verant=
ntenden
Europäers ſteht, der ſeinen Landsleuten
matik einer aufgewühlten und unbekannten Welt

* Tat: Wohin auch Kaſimir Edſchmid ſein ewig un=
IIt, (bielleicht iſt es ſein ewig ungeſtilltes Sehnen nach
Oßen Welt) führt, ſei es afrikaniſche Wüſte oder Nor=
Meeberge, ſei es Syrien, Spanien oder Aegypten, ſei
* ihn ga iicht geheimnisſchwangere) Orient oder das
29i mit ſeinen Jahrtauſende alten Kulturzeugen, ſei
Iſtalien, ſei es das Meer, überall empfängt Edſchmid
ite
die ſich anderen verſagen, überall ſieht er Welt und
dik und Raſſe, Landſchaft und Tier mit Auge und
Dichters, eines Menſchen von ariſtokratiſcher Einſtel=
Leben und zu allen Dingen des Lebens, denen er
ier Sicherheit gegenübertritt und die er beherrſcht,
ſd in der Welt und welcher Raſſe ſie ihr. Daſein
Ariſtokratiſch dabei nicht gemeint, in der engen
* bon durch Geburt und Erziehung Gegebenen. Im
Sdſchmids ariſtokratiſche Dichter=Souveränität iſt un=
mehr
. Iſt die reſtloſe Sicherheit eines Menſchen, der
Höhen des Lebens gleich in ſeinen Tiefen bewegen
in einem oder anderem Sinne zu erliegen. Eines
Iles Dramatikers und eines Menſchenkenners, der es
II einer ſeltenen Beherrſchung knappeſter Knappheit
4S in wenigen lapidaren Strichen Seele zu deuten,
Sſhen. Immer im Maßſtab an etwas Gegebenem,
darum ſo überzeugend.
IId erlebt und geſtaltet. Er erlebt im Bordell
in einem kleinen Freudenmädchen Größe von Weib=
Paar Sätzen erſchütternd gezeichnet und in gleich
en geich erſchütternd Tragik von Tier und Menſch

in Schilderungen von Stierkämpfen, Schildkrötenjagd, von Lepra=
kranken
auf der Inſel der Ausſätzigen. Und er geſtaltet mit
der wuchtigen Kraft des ſtarken Dramatikers Askarikämpfe in
Deutſch=Oſtafrika. Die Amerikanerin und die Kampfſtiere ſind
die ſpannendſte, reifſte und anſchaulichſte Schilderung von Stier=
kämpfen
in allen Phaſen der wirklichen Möglichkeit, die ich ge=
leſen
!
Und im Kranz dieſer Novellen, die ganz groß ſehen und ge=
ſtalten
, Dinge von feiner Jronie, von ſatiriſchem Humor, wie
ihn Der Türke mit den zwei Altern, Der Bär und das Kudu=
Kalb und ſonſt noch einige der Novellen verrät. Köſtlich! Und
von denen ich die Berechtigung herleite, zuſammen mit Hallo
Welt zu beſprechen:
Hermann Krehan: Von der Spree zum Manzanares
das Dietrich Reimer, Berlin, verlegt hat. Einem dringenden
Bedürfnis abzuhelfen, bin ich unter die Bücherſchreiber gegan=
gen
, ſchreibt mir Hermann Krehan, der Bühnenarchitekt, Schrift=
ſteller
, Maler, Regiſſeur, Karikaturiſt und Filmſchauſpieler, der,
wie viele vor ihm, in Darmſtadt ſeine künſtleriſche Laufbahn be=
gann
und in der Reichshauptſtadt nun oben ſchwimmt. Als
temperamentvoller Journaliſt bezeichnet ihn ſein Verleger, als
von keinerlei Vorurteilen befangenen Künftler. Und das ſtimmt!
Unbefangen und von nichts anderem gelenkt und geleitet als von
ſeinem unverwüſtlichen Humor, der in den Jahren in Berlin
noch bereichert wurde durch das friſche hier nicht freche
Quantum Schnoddrigkeit und in dem ihn ſeine junge Frau, die
er in wenig liebenswürdiger aber köſtlicher Karikatur als Daiſy
neben ſeiner eigenen noch weniger geſchmeichelten vorſtellt, treff=
lich
zur Seite ſteht und ergänzt, haben die beiden luſtigen Men=
ſchenkinder
die Reiſe unternommen im Auto (im Mihleken)
und mit Stift, Skizzenblock und Kamera ausgeſtattet.
Und ſo iſt das Buch geworden. So zeugen ungezählte Bilder
und Skizzen und viel luſtiger Text davon, wie zwei fröhliche,
liebe Menſchen eine Reiſe tun, auf der ſie nur Fröhliches erleben
wollten, und die nun das Geſehene und Erlebte luſtig und fröh=
lich
erzählen, ohne mehr geben zu wollen. 135 Abbildungen nach
Handzeichnungen und photographiſchen Aufnahmen des Ver=
faſſers
illuſtrieren die Schilderung der Reiſe, die mit 55 PS, drei
Objektiven, einer Frau und 10 Koffern von Berlin nach Madrid
ing. Wer ſie miterleben will, wer ſich hineinvertieft in Krehans
Text, wird an der unbekümmerten Fröhlichkeit des Reiſeerlebens,
an den luſtigen und immer originellen Einfällen ebenſo wie an
den köſtlichen Bildern ſeine helle Freude haben. Und Freude
haben wir ja heute genau ſo nötig, wie alles Teilnehmen an
großer Kultur.

Ohne Programm ging die Reiſe, wie der Verfaſſer glaub=
haft
verſichert. Man hat geſtoppt, wo es irgendwas zu zeichnen,
zu photographieren oder zu notieren gab. Und was alles hat
man erlebt! Krehan und ſeine Daiſy zeigen, was und wieviel
Schönes eine Reiſe bieten kann, wenn man offenen Auges, frohen
Herzens in die Welt blickt.
Zwei Bücher, zwei Verfaſſer von ſtärkſter Gegenſätzlichkeit!
Antipoden im Sehen, Fühlen und im Stilausdruck. Und doch
eine Berechtigung, dieſe beiden Bücher zuſammen zu beſprechen,
hinausgehend über die Tatſache, daß beide Darmſtädter! Der
Leſer wird ſie herausfühlen.
M. Streeſe.

EPH. Prof. Rudolf Koch=Offenbach zum theol. Ehrendoktor
ernannt. Die evangeliſch=theologiſche Fakultät an der Weſtfäli=
ſchen
Wilhelms=Univerſität Münſter hat am 20. Juni, dem Ge=
denktage
des 150jährigen Beſtehens der Weſtfäliſchen Wilhelms=
Univerſität, durch ihren Dekan Profeſſor D. Friedrich Wilhelm
Schmidt dem Profeſſor an der Kunſtgewerbeſchule Offenbach a. M.
Herrn Rudolf Koch, der in Ehrfurcht vor der heiligen Schrift
und in Liebe zur Kirche neue Wege handwerklichen Dienſtes zu
einem würdigen Druck der Bibel und zu einem frommen Schmuck
des Gotteshauſes gewieſen und beſchritten hat, ehrenhalber Titel,
Rechte und Würden eines Doktors der Theologie verliehen.

Profeſſor Kuno Francke Dr. Kuno Francke,
Professor emeritus der Harvaxd=Univerſität, iſt im Alter von
74 Jahren geſtorben. Profeſſor Francke, der in Kiel geboren iſt,
wirkte ſeit 1884 an der Harvard=Univerſität. Er war Mitarbeiter
der Monnmenta Germaniae Historiea und Gründer des Germa=
niſchen
Muſeums an der Harvard=Univerſität. Während des Krie=
ges
hat er in Amerika ſehr eifrig für das Deutſchtum gewirkt.

Der junge Goethe. Von Profeſſor K. Vietor. 165 Seiten. Geb.
1,80 Mk. (Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung.) Verlag Quelle u.
Meyer, Leipzig.
Von einem Buch über den jungen Goethe aus der Feder von Pro=
feſſor
Vietor darf man von vornherein weit mehr erwarten als eine
Biographie im landläufigen Sinne. Der äußere Verlauf von Goethes
Leben, eine Kenntnis ſeiner Jugendwerke iſt vielmehr hier Voraus=
ſetzung
. Das Biographiſche wird nur nach Maßgabe der Bedeutung
herangezogen, die es für das Verſtändnis des dichteriſchen Werkes hat.
Verfaſſer kommt es in erſter Linie darauf an, die ſeeliſche und künſtle=
riſche
Entfaltung Goethes, ſein Herauswachſen aus dem Kreiſe ſeiner
Zeitgenoſſen, ſein inneres Werden und Erleben bis zur Ueberſiedelung
nach Weimar zur Darſtellung zu bringen. Der eigenartig knappe, bün=
dige
Stil des Verfaſſers und der geradezu dichteriſche Schwung der Dar=
ſtellung
machen die Lektüre dieſes Buches zu einem einzigartigen Genuß,
dem ſich auch der Kenner Goethes gern und mit Gewinn hingeben wird.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 27. Juni 1930

jien Hefſiſchen Landkag.

r6- Der Aelteſtenrat des Heſſiſchen Landtags hatte beſchloſſen,
am Donnerstag die Spezialdebatte zum Etat des Miniſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft abzuſchließen, ſelbſt wenn die Sitzung
bis in die Nacht dauern würde. Es kam aber nicht mehr dazu, da
ein Teil der Abgeordneten zu Beſprechungen geladen war.
Zunächſt forderte Abg. Weſp (Zentr.) beſſeren Schutz für die
deutſche Automobilinduſtrie, die durch die auslandiſchen Fabrikate
erdrückt werde. Von allen europäiſchen Ländern habe Deutſch=
land
den niedrigſten Automobilzoll. Bedauerlich
ſei, daß ſogenannte nationale Kreiſe beinahe ausſchließlich
auslandiſcheWagen benutzen, wodurch deutſche Volks=
genoſſen
brotlos werden.
Abg. Reuter (Soz.) verſpricht ſich von höheren Automo=
bilzöllen
keine Behebung der Abſatzkriſe, die in der geſchwächten
Kaufkraft begründet liege.
Abg. Galm (Komm. Opp.) fordert zur Eingliederung der
Erwerbsloſen die Einführung des Sieben=Stundentages.
Zu Kapitel Bodenverbeſſerung und Förderung einzelner
Zweige der Landwirtſchaft fordern die Abg. Wolff und Dr.
Müller (Lbd.) Verringerung der Feldbereinigungskoſten, Ver=
einfachung
der Arbeitsvorſchriften des Kulturbauamtes, Zins=
ermäßigung
auf 5 Prozent für Feldbereinigugg uſw. Der Voran=
ſchlag
für die Riedentwäſſerung bei Erfelden ſei um das Zwei=
fache
überſchnitten worden.
Abg. Niepoth (D.V.P.) fordert Zuſammenlegung
des geſamten Vermeſſungsweſens in einem Mini=
ſterium
. Die Ortsvermeſſungen ſeien häufig ein teurer Unfug. Die
Koſten der Kulturbauämter müſſen getrennt werden nach Mate=
rial
= und Aufſichtskoſten.
Miniſter Korell ſtellt feſt, daß der Riedentwäſſerungsvor=
anſchlag
nur um einige tauſend Mark überſchritten wurde. Aus
der Weſthilfe würden für das beſetzte Gebiet, aus Landes=
mitteln
für das übrige Gebiet Beträge zu Feldbereinigungen zur
Verfügung geſtellt. In einzelnen Riedgemeinden ſei tatſächlich

Zahlungsſtreik feſtgeſtellt worden. Nach Möglichkeit würden die
Feldbereinigungen weitergeführt. Zahlreiche der zum Ausdruck
gebrachten Anregungen habe das Miniſterium bereits verwirklicht
oder ſei noch mit der Prüfung befaßt.
In der Ausſprache kommen noch zahlreiche Einzelwünſche zu
den Landwirtſchaftskapiteln zur Behandlung. Gegen den geſtie=
genen
Verbrauch ausländiſcher Erzeugniſſe wird
Front gemacht. Allgemein wurde ſchnellere und billigere Durch=
führung
von Feldbereinigungsarbeiten gefordert. Zwiſchen
Sozialdemokraten, Kommuniſten und den Vertretern des Land=
bundes
entſpann ſich ein Meinungsſtreit über die Zweckmäßigkeit
der Dietrichſchen Agrarzölle. Angeſichts der ungeheuren
Spanne zwiſchen Erzeuger= und Verbraucher=
preiſen
ſeien geſetzliche Maßnahmen ins Auge
zu faſſen, um die Verbraucherſchaft gegen die Preispolitik der
Syndikate und Kartelle zu ſchützen.
Die Einführung der Hagel= und Viehverſicherung
nach badiſchem Muſter könne nur empfohlen werden.
Miniſter Korell und Min.=Dir. Rößler erklären, daß in
Zukunft auch der Flaſchenmilchhandel einer Kontrolle unterwor=
fen
ſein werde. Alle Reichsregierungen hätten ſich
einer Streichung der Winzerkredite widerſetzt.
Heſſen halte an dem Reblausbekämpfungsgeſetz feſt
und gebe die Weinzuckerung nicht frei, werde allerdings im
Rahmen der beſtehenden Möglichkeiten nicht bürokratiſch ver=
fahren
. Heſſen werde eine evtl. gemeindliche Getränkever=
zehrſteuer
ablehnen. Wenn deutſche Arbeiter zu anſtän=
digem
Lohn und Sozialverſicherungen in Nachbarländern arbeiten
wollten, könne die Regierung nichts dagegen einwenden. Das von
den Nationalſozialiſten gebrauchte Schlagwort von Menſchen=
export
ſei völlig ungerechtfertigt.
Die Kommuniſten bemängeln dann die großen Hinderniſſe,
die ſogar Vollinvaliden in den Weg gelegt werden, ehe ſie in den
Genuß einer Rente kommen. Die Schlichtungsordnung
ſei ſtets zum Schaden der Arbeiterſchaft ausgenutzt worden. Bei
Kap. 88, Wohlfahrtspflege, ſpricht noch Abg. Weſp zu den zahl=
reichen
Zentrumsanträgen auf verſtärkte Fürſorge für die Arbeits=
loſen
und Ausgeſteuerten. Gegen 4½ Uhr wird die Sitzung ab=
gebrochen
und auf Freitag, 10½ Uhr, vertagt. Vorher wird ſich
der Aelteſtenrat noch einmal mit der Geſchaftslage befaſſen.

Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums b oren
Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben bei den 7..
Verkehrsſteuern 423,9 Millionen RM., bei den Zölle
brauchsabgaben 205,7, im ganzen 629,6 Mill. RM.
dem vergleichbaren Monat Februar ergibt ſich bei de
ten Einkommenſteuer ein Mehr von 4,5, bei der K
ſteuer von 4,6 und bei der Umſatzſteuer von 2,7 Mill=
gegen
erbrachte die Vermögensſteuer gegenüber Fe
Mindereinnahme von 36,5 Mill. RM. Die Lohnſteu hr=
im
Mai 110,1, gegenüber 104,9 Mill. RM. in dem ve
Monat April, das Aufkommen aus der Kapitalertrae
dagegen um 16,3 Mill. RM. niedriger als im April
nahmen der übrigen Beſitz= und Verkehrsſteuern im 9
nur wenig von den Aprileinnahmen ab. An Zölle=
brauchsabgaben
ſind insgeſamt 9,3 Mill. RM. weni
April aufgekommen.
Die Arbeitszeikeinſchränkung im Beren

Die internationale Arbeitskonferenz hat am
abend nach einer lebhaft verlaufenen Beratung das
über die Einſchränkung der Arbeitszeit im Steinko
in einer Vorabſtimmung mit 75 gegen 33 Stimmen a
Das Abkommen ſieht keine Möglichkeit für Ueber
Im übrigen blieb das Abkommen unverändert, eber
legung der Arbeitszeit auf 7½4 Stunden. Ein Ant
beitgebergruppe, wonach die Arbeitszeit im Kohlen
keinem Falle acht Stunden pro Tag überſchreiten
mit 64 gegen 32 Stimmen verworfen. Die letzte
über das Abkommen iſt auf Samstag feſtgeſetzt wo
Zuſtandekommen des Abkommens bedarf es der Zwe
heit, jedoch iſt nach dem heutigen Abſtimmungserg
nehmen, daß die Zweidrittelmehrheit erreicht wird.

43
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[ ][  ][ ]

mmer 176
haaafft
Aus drr Lansragsttft
Darmſtadt, den 27. Juni.
nduſktrie und Handel zum Skadkinbiläum.
Beginn der geſtrigen Vollverſammlung der Induſtrie=
jandelskammer
Darmſtadt gedachte der Vor=
ver
Kammer, Dr.=Ing. e. h. E. Schenck, des Jubiläums
Vaterſtadt mit folgenden Worten:
Induſtrie= und Handelskammer iſt leider keine Gelegen=
oten
, in feierlicher Stunde der Stadtverwaltung an der
dertwende die Grüße und Wünſche der einheimiſchen In=
und Handelskreiſe zu entbieten. Ich möchte deshalb in
igen Vollverſammlung Veranlaſſung nehmen, auf das für
ſtadt wichtige Ereignis und auf ſeine beſondere Bedeutung
7N ahſe re Wirtſchaft hinzuweiſen.
600 Jahren bewilligte der deutſche Kaiſer dem Grafen
enellnbogen das Recht, in Darmſtadt fürderhin Wochen=
rmärkte
abzuhalten und die neue Marktſtadt mit Mauer
ben zu ſchützen. Durch dieſe ke

ſem Zeitpunkt begann Darmſtadt,
dahin nur eine kleine Siedlung geweſen war, ein Han=
M4h.
atz zu werden. Zwar entwickelten ſich Handel und
ntung
im Anfang nur höchſt langſam, und die Ausſtrahlung des
m eiht
ſirtſchaftszentrums wirkte lange Zeit kaum über die aller=
Zümnen
lmgebung hinaus. Aber, wenn man den Beginn der
füur 0 ME ft in Darmſtadt zeitlich beſtimmen will, ſo muß man den
1330 dafür feſtſetzen.
inder ( R
erkenswert und bezeichnend iſt, daß mit dem Stadt=
organiſch
verbunden ſind das Recht, Märkte abzuhalten,
Ra
Notwendigkeit, das neue ſtädtiſche Gebilde durch Vertei=
verke
vor feindlichen Angriffen zu ſchützen. Während im
Lie IM
r Bauer eine mehr oder minder ausgeprägte, faſt in ſich
chloſſene Naturalwirtſchaft führte während die Verwal=
Miete
er ſolchen loſen Siedlung kaum beſondere Koſten verur=
*brit
ußte in der ſtädtiſchen Gemeinſchaft alsbald eine ent=
e
Arbeitsteilung eintreten; ein Handwerker= und
ich hn S annsſtand mußte entſtehen, der die Erzeugung
Verteilung der Güter vornahm, die den geſteigerten Be=
entſprechend
verlangt wurden. Es bildete ſich ein
ltiges Wirtſchaftsleben heraus, in dem jeder
ine ganz beſtimmte Funktion auszuüben verpflichtet war,
ber auch jeder Bürger auf Gedeih und Verderb mit der
haft verbunden war. Dieſe Gemeinſchaft zu verwalten,
ohlſtand zu fördern, ſie mit Kulturgütern zu bereichern,
Aufgaben erforderten materielle Mittel, die
e Wirtſchaft aufzubringen imſtande war,
ſchaft des Bodens, die Wirtſchaft des Handwerks und die
t des Handels. Nur auf dem wohlgegründeten
ment einer geſunden Wirtſchaft kann ſich
atliches oder ein gemeindliches Gebilde
en.
kann es nicht Wunder nehmen, wenn mit dem Stadt=
verbunden
wurde das Recht, Märkte abzuhalten, alſo eine
Wirtſchaft einzuleiten, weil das eine ohne das andere
kbar iſt. Ebenſo notwendig erſchien es aber, dafür zu
die Bürgerſchaft und ganz beſonders die aufblühende
t gehegt und geſchützt werden konnte. Würde die Wirt=
ſtört
, ſo müßte die Stadt allmählich dem Siechtum und
rgang verfallen. Wo das Fundament verdirbt oder ver=
d
das Gebäude riſſig und ſtürzt in ſich zuſammen.
drei Merkmale der kaiſerlichen Urkunde: Erklärung zur
Bewilligung der Märkte und Erlaubnis zur Anlage von
nd Graben, ſind von ſymboliſcher Bedeutung.
bis auf den heutigen Tag wenn auch in anderen For=
dem
Inhalt nach gültig geblieben. Ein Gemeinweſen
gedeihen, wenn es ſich auf eine blühende. Wirtſchaft
jeden
nn. denn die materiellen Mittel, die für das geiſtige und
goigu ſir! ſe Leben der Gemeinſchaft notwendig ſind, kann einzig
in die Wirtſchaft ſchaffen durch geiſtige und körperliche
wicklung. Die Wirtſchaft, unter dieſem Geſichts=
ärhel

etrachtet, hat eine wichtige Funktion und eine hohe
n im Gemeinſchaftsleben, der Menſchen.
ſäch ihr zugewieſenen ſchweren Verantwortung bewußt zu ſein
Kräften ihre Pflicht zu erfüllen, muß ihr Ziel ſein. Dem=
r
hat die Verwaltung des Gemeinweſens die
be, die Wirtſchaft zu ſchützen; nicht, wie einſt,
lage von Mauern und Gräben, ſondern dadurch, daß man
eln der Wirtſchaft kräftigt, ſie nicht verdorren läßt, Luft
nach Kräften ſpendet und nicht durch Entziehung
wie ni
bensſaftes die Triebkraft und damit die
mll ft Abarkeit verkümmert.
einweſen und Wirtſchaft ſind auf Gedeih und Verderb
er gekettet. So war es in ſechs Jahrhunderten der Ge=
armſtadts
, und ſo wird es auch fürder bleiben.
Gruß unſerer Kammer an unſere Heimatſtadt lautet:
rden unſerer Aufgabe eingedenk ſein und
n. Und unſer Wunſch: Die Stadt möge die Wirt=
en
und ſchützen vornehmlich in dieſen ſchwierigen und
henden Zeitläuften zu ihrem eigenen Wohl
deihen!

err Opernſänger Hans Grahl hat an den Herrn Ober=
iſter
folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr
ſermeiſter! Erlauben Sie mir, Ihnen für den wunder=
orbeerkranz
, den die Stadt Darmſtadt mir zu meinem
abend überſandte und der mir große Freude bereitete, er=
u
danken. Immer werde ich mich der Stadt Darm=
er
kunſtliebenden und =pflegenden Einwohner und dem
eater von ganzem Herzen in Dankbarkeit verbunden
In vorzüglicher Hochachtung, Ihr ſehr ergebener, gez.:
ahl.
in griechiſcher Bronzehelm im Heſſiſchen Landesmuſeum.
griechiſcher Bronzehelm von ſelten ſchöner Form der in
ſſiſchen Einfachheit und Ruhe die ganze Kultur Griechen=
met
, iſt gegenwärtig im Heſſiſchen Landesmuſeum als
der Familie Struck=Langen ausgeſtellt. Er ſtammt von
ungen die Prof. Ad. Struck=Athen, der ſich als erſter mit
griechiſchen Gebieten befaßt hat, im Oktober 1898 in der

on Kupanova und Aguſtos, dem alten Kition der Grie=
nahm
. Neben einer ſehr großen Anzahl prähiſtoriſcher
Urnen und Bronzeſchmuck fand er auch dieſen ſehr ſchön
en Helm.
olkshochſchule. Am Sonntag, dem 29. Juni, findet eine
durch Darmſtadts alte Gaſſen ſtatt, bei der den
ern ein Stück Darmſtädter Stadtgeſchichte erläutert wer=
Herr Bibliothekar Ph. Weber hat freundlicherweiſe
ung übernommen. Die Teilnehmer treffen ſich um 10.30
Schulhofe des Realgymnaſiums, Kirchſtraße 22. Teil=
bühr
50 Rpf.
Iksbühne. Die Mitglieder der Gemeinde P werden noch=
auf
aufmerkſam gemacht, daß aus techniſchen Gründen die
lung eine Abendvorſtellung iſt. Vorgeſehen iſt die mit
rfolg aufgeführte Operette Die Herzogin von Chicago
Die Geſchäftsſtelle der Volksbühne iſt vom
Lalman.
Juli 1930 wegen Beurlaubung des Geſchäfts=
is
26.
eſchloſſen.

Freitag, den 27. Junk 1930
Welkmeiſterſchaften der Skudenken.
Von den Studienreiſen.
Vom Zentralſekretariat der Weltmeiſterſchaften der Studen=
ten
wird uns mitgeteilt:
Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem großen Er=
eignis
in Darmſtadt, wo Studenten aller Länder zuſammentreffen,
um ſich gegenſeitig im Wettkampf zu meſſen. 29 Nationen mit
über 1000 Aktiven werden am Start ſein. Alle ſchicken die Beſten
des Landes, in dem Bewußtſein, daß ſie den Sieg mit nach
Hauſe bringen werden. Eine große Anzahl von Schlachtenbumm=
lern
, werden die Favoriten begleiten, um ſie, wenn ſie die Arena
des Darmſtädter Stadions betreten, von der Tribüne aus mit
dem Schlachtruf der Univerſität ihres Landes anzufeuern. Die
Italiener werden wahrſcheinlich wieder den größten Raum für
ſich beanſpruchen, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß der Sieg in
vielen Fällen nicht nur der tapfer kämpfenden Mannſchaft auf
dem grünen Raſen, ſondern auch den ebenſo tapfer im Siegestau=
mel
ſchreienden Kehlen auf der Tribüne zu verdanken war.
Gewiß, die ſportlichen Meiſterſchaften ſind in erſter Linie ein
Anziehungspunkt für die vielen ausländiſchen Studierenden, die
um dieſe Zeit Darmſtadt beſuchen werden. Aber nicht nur das.
Eine große Anzahl und das ſind wohl die meiſten kommen,
um im Anſchluß an die Spiele Deutſchland auf einer kurzen
oder längeren Studienreiſe näher kennen zu lernen. Aus dieſer
Erkenntnis heraus hat das Deutſch=Akademiſche Inſtitut für Stu=
dienreiſen
in Zuſammenarbeit mit dem Verkehrsamt der Stadt
Darmſtadt vier verſchiedene Studienreiſen ausgeſchrieben, auf
denen unſeren ausländiſchen Gäſten die ſchönſten Teile der deut=
ſchen
Landſchaft gezeigt werden, wo ihnen eine Gelegenheit ge=
boten
wird, die deutſchen Hochſchulen und das deutſche Studenten=
leben
näher kennenzulernen. Auf Grund der Tatſache, daß wenige
Tage ſpäter der Internationale Studentenkongreß in Brüſſel ſtatt=
findet
, wird die Rheinreiſe wohl die begehrteſte ſein. Sie
beginnt in Mainz, führt über Wiesbaden, einer der erſten
Badeorte Deutſchlands, nach Eltville, wos Mattheus Müller un=
ſeren
Studenten eine Koſtprobe deutſchen Weines kredenzen wird.
Am nächſten Morgen bringt der Rheindampfer von Biebrich
aus die Studenten nach Koblenz. Das nahe gelegene Moſeltal
ſoll auf einem Ausflug erſchloſſen werde, wahrſcheinlich mit dem
Endziel Mayen oder Virneburg. Noch einmal gehen alle
an Bord des Rheindampfers, um gegen Abend in Bonn einzu=
treffen
, wo die Bonner Studenten im Studentenhaus alles zum
feſtlichen Empfang vorbereiten. Am nächſten Morgen, nach einem
Beſuch der Univerſität, geht es dann ins Siebengebirge, und am
Abend ſoll Godesberg deutſche und ausländiſche Studenten bei
einem fröhlichen Kommers im Aennchen vereinigen. In Köln
wird die Rheinfahrt ihr Ende erreichen. Der zweitägige Aufenthalt
ſoll unſeren Gäſten eine Möglichkeit geben unter Führung der
Kölner Studenten die rheiniſche Hauptſtadt mit ihren reichen
Schätzen kennenzulernen. Der Reſt der Reiſe wird im Wupper=
tal
, in Düſſeldorf und in Duisburg verbracht, wo die
Beſichtigung induſtrieller Einrichtungen im Vordergrund ſteht.
Die zweite Reiſe, für die drei Wochen zur Verfügung ſtehen,
führt durch Süddeutſchland. Heidelberg, wo die Studenten
am Vorabend bei einem Kellerfeſt den Abſchluß der Meiſterſchaf=
ten
feſtlich begehen konnten, ſteht noch einmal auf dem Programm.
Dann geht es über Mannheim, Karlsruhe nach Stutt=
gart
. Das goldene Augsburg iſt nicht vergeſſen worden, und
für München iſt ein dreitägiger Aufenthalt, verbunden mit
einem Ausflug nach Oberammergau vorgeſehen. Das Gemein=
ſchaftslager
des Chriſtlichen Studentenweltbundes und des Inter=
nationalen
Verſöhnungsbundes in Oberammergau, wo um dieſe
Zeit Studenten aller Länder verſammelt ſind wird unſeren
Gäſten eine Gelegenheit bieten, das uralte Spiel vom Leid und
von der Erlöſung neu und tief zu erleben. Ueber Nürnberg
und durch das Taubertal geht es nach Rothenburg. In
Würzburg bleiben die Studenten zwei Tage, um dann über
Frankfurt a. M. die Heimreiſe anzutreten.
Für Mitteldeutſchland iſt eine vierzehntägige Reiſe
in Ausſicht genommen. Sie ſoll in Frankfurt a. M. beginnen, von
wo auf einem Ausflug Bad Soden oder Bad Homburg
beſucht werden wird. Auf der Wartburg in Eiſenach wird
der dritte Tag verbracht, bevor es nach Weimar geht. Nach
einem Beſuch Leipzigs wird die Fahrt nach Dresden zur
Internationalen Hygiene=Ausſtellung fortgeſetzt. In Berlin
ſollen dann die letzten Tage der Reiſe verbracht werden.
Die Studenten der techniſchen Fachrichtungen intereſſieren ſich
in erſter Linie für die Induſtrie. Auch dieſem Wunſche ſoll Rech=
nung
getragen werden mit einer zehntägigen Studienreiſe durch
das Ruhrgebiet. Nirgendwo werden unſere Gäſte den Bergbau,
die Hochöfen, Stahl= und Walzwerke, deutſchen Fleiß und deutſche
Arbeit beſſer kennen lernen, als in Eſſen, Recklinghauſen,
Bochum und Dortmund.
Gegen üblen Mundgeruch, nach längerer Mundruhe und nach dem
Rauchen benutze man zum Desodorieren und Aromatiſieren des Atems
eine Spülung mit dem herrlich erfriſchenden Chlorodont=Mundwaſſer.
Flaſche 1. Mk.
(I. Dr. 1097
Orpheum. . . Vaterſeindagegen ſehr! Heute
Freitag, ſowie Samstag und Sonntag finden die letzten Wieder=
holungen
der mit außerordentlichem Erfolg aufgenommenen Ko=
mödie
des Engländers E. Ch. Carpenter ſtatt. Beifallsſtürme
bei offener Szene haben bei den Erſtaufführungen bewieſen, daß
dieſes Stück wirklich nach dem Geſchmack des Publikums iſt. Ber=
tram
, wie er ſich als Junggeſelle fühlt und ſich doch in die echte
Lage eines Vaters hineinverſetzen will, bietet kurzweg eine un=
übertreffliche
Leiſtung. Marga Peter hatte einen Sondererfolg
als feſches Fliegermädel aus der Stadt an der blauen Donau.
Wer Freitag. Samstag und Sonntag wirklich von Herzen lachen
will, darf auf keinen Fall die letzten Wiederholungen dieſes beſten
Stückes der Gegenwart verſäumen. Karten: de Waal, Rheinſtr. 14,
Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigs=Platz.
Juni, am Tage des Deutſchen Liedes, wird der Club
tag, dem 29.
Fröhlichkeit,
muſikers Ph Sturmfels vormittags 11 Uhr im Städtiſchen Kran=
kenhaus
einige Lieder ſingen, damit auch die Kranken, die nicht
in der Lage ſind, die öffentlichen Veranſtaltungen zu beſuchen,
eine frohe Stunde durch das Deutſche Lied haben.
Liederzweig. Die Totenehrung anläßlich des 75jährigen
Jubiläums findet am Samstag, 28. Juni, um 5 Uhr nachmitags,
auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädter Straße, ſtatt. Treff= reits abgelaufen iſt, bereit erklärt, noch hier zu bleiben. Er wird
orcheſter.
Schüler und der Freunde des Realgymnaſiums hält, ſich Franz Tibaldi, der an das Staatstheater nach Kaſſel
am Samstag, den 28. I. M., abends 8.30 Uhr, pünktlich, im Reſtau=
rant
Sitte ſeine Hauptverſammlung ab. Der erſte Teil
Abrechnung, Satzung und Wahlen) gewidmet ſein und vorausſichtlich, ſchieden ſich am Sonntag, dem 29. Juni, in Verdis großer Oper
nur kurze Zeit in Anſpruch nehmen. Dagegen ſoll im zweiten Teil Azda‟
fröhliche und ungezwungene Geſelligkeit die früheren Schulkameraden
bei Orcheſter= und Solovorträgen, geſanglichen Darbietungen uſw. ſo im Großen Haus in der Inſzenierung Carl Eberts in
lange als angängig iſt, vereinen. Jeder ehemalige Realgymnaſiaſt ſowie / Bernhard Minetti ſpielt die Titelrolle und verabſchiedet ſich gleich=
alle
Freunde der Anſtalt ſind herzlich willkommen.

Dienft am Kunden!?
Es wird uns geſchrieben: Tagtäglich kann man beobachten,
daß die Einſtellung der Heag gegenüber dem fahrenden Publi=
kum
in mancher Beziehung zu wünſchen übrig läßt. Die vor eini=
ger
Zeit eingeführte Verdichtung der Wagenfolge auf 7½ Minuten
ſtellt eine Maßnahme dar, die gleicherweiſe im Intereſſe der Be=
nützer
der Straßenbahn wie ihrer Verwaltung gelegen iſt. Leider
hat aber der 7½=Minuten=Verkehr auch ſeine Schattenſeiten: Nach
dem Böllenfalltor verkehrt, von beſonderen Ausnahmefällen ab=
geſehen
, nur jeder zweite Wagen (Linie 2), ſodaß ſelbſt an ſchönen
Sommernachmittagen mit ſtarkem Waldverkehr ein großer Teil
der Fahrgäſte Zeit verliert.*) Aehnlich liegen die Dinge bei dem
Verkehr nach dem Oberwaldhaus. Es wäre unbedingt geboten,
wenn die Heag bei ſtärkerem Verkehr nach dem Walde das Durch=
fahren
ſämtlicher Wagen bis zum Böllenfalltor
und bis zum Oberwaldhaus, veranlaſſen würde.
Des weiteren iſt zu beobachten, daß die erforderliche Beweg=
lichkeit
hinſichtlich der Mitführung von Anhängewagen nicht
beſteht. Bei günſtiger Witterung muß ſtets zu gewiſſen Tages=
ſtunden
mit einem ſtoßweiſe ſtark anſchwellenden Verkehr nach dem
Walde gerechnet werden. Um dieſen Verkehr anſtandslos bewäl=
tigen
zu können und dem Publikum das Fahren, in überfüllten
Wagen zu erſparen, müßten etwa auf dem Abſtellgleis am Lan=
destheater
eine Reihe von Anhängewagen mit dem erforderlichen
Perſonal bereitſtehen, die ohne Schwierigkeiten im Bedarfsfalle
ſofort eingeſetzt werden könnten.
Beſonders lebhaft und wie immer wieder zu beobachten iſt,
durchaus begründet ſind die Klagen über eine mangelnde
Rückſichtnahme auf umſteigende Fahrgäſte. Jr
einer Stadt von der Größe der unſerigen iſt es verkehrt, auf den
Umſteigeverkehr keine Rückſicht zu nehmen. Die Entfernungen, die
hier mit der Straßenbahn zurückgelegt werden, ſind häufig von
verhältnismäßig ſo geringer Ausdehnung, daß ein Benutzen der
Straßenbahn nur dann einen Vorteil bietet, wenn, ſoweit ein
Umſteigen erforderlich iſt, die Weiterfahrt mit dem Anſchlußwagen
ohne Zeitverluſt möglich iſt. Zur Zeit liegen die Dinge ſo, daß
offenbar in einer Art von ſtarrer, wenn man nicht ſagen will,
ſturer Einhaltung des Fahrplans jeder einzelne Wagen ſeinen
Lauf nimmt, ohne auf bereits in Sicht befindliche Wagen anderer
Linien Rückſicht zu nehmen. Dies gilt in gleicher Weiſe für die
Straßenbahn wie für die Omnibuſſe. Es muß im Intereſſe eines
flotten Verkehrs dringend gefordert werden, daß mit dem bisheri=
gen
Syſtem grundſätzlich gebrochen wird. Hierzu gehört, daß das
geſamte Fahrperſonal der Straßenbahn den ſtrikten
Auftrag erhält, auf die glatte Abwicklung des Um=
ſteigeverkehrs
ein beſonderes Augenmerk
haben. Gegebenenfalls müßten die Schaffner derjenigen Wagen,
aus denen Fahrgäſte in andere Linien umſteigen wollen, durch ein
kurzes Pfeifenſignal den Führer des anderen Wagens benachrich=
tigen
Grundſätzlich hätten die Schaffner an allen Kreuzungs=
punkten
Umſchau zu halten, ob nicht Wagen von anderen Linien
in der Nähe ſind, von denen umſteigende Fahrgäſte erwartet wer=
den
können. Bei einer richtigen Anwendung vernunftgemäßer
Grundſätze wird die Einhaltung des Fahrplans auch bei Rückſicht=
nahme
auf den Umſteigeverkehr durchaus möglich ſein. Zweifellos
wird die Straßenbahn auf einen weſentlichen Verkehrszu=
wachs
rechnen können, wenn das Publikum ſieht, daß mit dem
bisherigen Syſtem der Rückſichtsloſigkeit gebrochen
wird. Dieſes hat zur Folge, daß man in vielen Fällen auf die
Benützung der Straßenbahn überhaupt Verzicht leiſtet, da erfah=
rungsgemäß
der Wagen der anderen Linien vor der Naſe
wegfährt, ſo daß man ſein Ziel, zumal bei der verzwickten
Führung einzelner Linien (Linie 5), raſcher zu Fuß erreicht.
Die Heag verfügt über einen derart umfangreichen Stab von
Aufſichtsbeamten, daß es bei geeignetem Einſatz dieſer
Kräfte durchaus möglich ſein ſollte, den berechtigten Forderungen
auf einen wirklich zeitgemäßen Straßenbahn= und Omnibusverkehr
ſchnellſtens zu entſprechen. Die nächſten Wochen werden unſerer
Stadt einen beſonders ſtarken Verkehr zuführen, und die Augen
der Welt werden aus Anlaß der Studentiſchen Weltmeiſterſchaften
auf die heſſiſche Landeshauptſtadt gerichtet ſein. Möchte die Heag
die Zeit bis dahin nützen, um zum Vorteil des Publikums und in
ihrem eigenen wohlverſtandenen Intereſſe ihren Betrieb ſo voll=
kommen
wie irgend möglich zu geſtalten!
E. F. G.

*) Hierzu hat die Direktion der Heag eine Aenderung in Aus=
ſicht
geſtellt, die vorgenommen wird, ſobald der Gleisausbau nach
dem Steinberg beendet iſt.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalarbeiten
wird die Eſchollbrücker Straße zwiſchen Heidelberger= und Ar=
tillerieſtraße
vom 27. Juni 1930 bis auf weiteres für Fahrzeuge
aller Art geſperrt.

Heſſiſches Landestheater.

Mitch Kleines Haus Fre tag
27. Juni 19.3023 Uhr. D 26, R 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſchloſſen Samstag,
28. Juni 19.3022.30. Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſchloſſen Sonntag,
29. Jun: 1922.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Alida Geſchloſſen Montag,
30. Junt Keine Vorſtellung Geſchloſſen Dienstag,
1. Juli 19 3022.15 Uhr. Feſtvorſtell.
zur Befreiung des beſetzten
Gebietes. Fidelio Geſchloſſen 2. Juli Mittwoch 14.30-22,30 Uhr. Wohltätigk.
Vorſt. d. Bühn.=Genoſſenſch.
Die Herzogin von Chicagol Geſchloſſen

Heſſiſches Landestheater. Auf Anregung von Regierung
Geſangsdarbietung im Städtiſchen Krankenhaus. Am Sonn= und Stadtverwaltung wird das Landestheater am Dienstag, dem
Juli, dem Feſttag der Befreiung des beſetzten Gebiets, Beet=
unter
Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Kammer= hovens Fidelio aufführen. Um weiteſten Kreiſen der Be=
völkerung
die Teilnahme an dieſer Feier zu ermöglichen, ſind die
für Volksvorſtellungen gültigen Preiſe (1, 2, 3, 4 Mark) angeſetzt.
Ueber einen Teil der Plätze iſt zugunſten der hieſigen Schulen
verfügt. Die Aufführung wird Kapellmeiſter Zwißler leiten. Um
die Vorſtellung in der diesjährigen Originalbeſetzung zu ermög=
lichen
, hat ſich Herr Grahl, deſſen vertragliche Verpflichtung be=
punkt
am Eingang. Mitwirkende der aktive Chor und das Stadt= infolgedeſſen auch den Radames in der Aufführung Ada am
Sonntag, dem 29. Juni, ſingen.
Abſchiedsvorſtellungen. Am Samstag, dem 28.
Ehemalige Realgymnaſiaſten. Der Verein der ehemaligen Juni in der Mozart=Oper Figaros Hochzeit verabſchiedet
verpflichtet wurde. Roſe Landwehr, die für die nächſte
Saiſon an das Opernhaus Düſſeldorf engagiert iſt, und Hans
des Abends wird der Erledigung geſchäftlicher Angelegenheiten (Bericht, Komregg, der an das Reußiſche Theater Gera geht, verab=
Hamlet, Trauerſpiel in 5 Aufzügen, geht heute Freitag
Szene.
zeitig in dieſer Aufführung vom Darmſtädter Publikum.

Im ersten Jahrzehnt nur
4
MIVE
KINDERSEIFE

L

Sie ist aach ärztlicher vor=
schrift
besonders für die emp-
findliche
Haut des Kindes
hergestellt. Ihr seidenweicher
Schaumdringtschonend in die
Hautporen ein und macht sie
frei für eine gesunde Haut-
Preis 70 Pfg.
atwärg.

Fm2oßzo

Freilicht, Freiluft und Sonne! Und dazu
DAMA
NAPAL UEAA

Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aussehen, auch
bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Luft bräunen den
Körper. Aber trocken muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnen-
bestrahlung
. Und gut mit Nivea-Creme vorher einreiben! Sie
vermindern dadurch die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes.
Dank des nur ihr eigenen Gehalts an Eucerit dringt Nivea-Creme
leicht in die Haut ein, und erst die einge-
drungene
Creme kann ihre wohltuende
Wirkung voll zur Geltung bringen. / Also
Miuca- Creme auch bei bedecktem Hlimmel!
Lin Dosen: RM o.20, o.30, o.60 und 1.20
In Tuben aus reinem Zinn: RM 0.60 u. 1.
Af. 544

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 27. Juni 1930

Nädtiſchen (tats.
Annahme des

Bei einem Ekak von 28 Millionen nur 136 000 Mark Abſtriche. Dafür neue ſteuerliche Belaſtung der
Bürgerſchaft. Erhöhung der Gewerbeſteuer. 4prozenkige Miekſteigerung in Ausſicht. Belebung des
Baumarkkes angekündigk. Zuſammenſtöße zwiſchen Poſikiven und Sozialdemokraken.

Wieder Feiede zwiſchen Stadkrak und
Stadkverwalkang.
Das Skadkjubiläum foll am 23. Juli offiziell
gefeler neiten.
Dr. 0. Geſtern war einer der großen Tage im Stadtrat, der aller=
dings
mit einem erheblichen Mißklang endete. Selten erwartete
man die Verhandlungen mit ſolcher Spannung wie diesmal, und
wenn auch ſchon durchgeſickert war, daß im Finanzausſchuß eine
Einigung erzielt war und der Etatausgleich folglich angenommen
würde, wollte man doch dieſes Ereignis miterleben, zumal man
freilich
Ueberraſchungen vermutete, die dann auch eintraten,
andere als man vorhergeſehen hatte. Man konnte vor der Sitzung
den ſeltenen Fall beobachten, daß noch intereſſierte Bürger Karten
Sitzung
für die Tribüne zur Beiwohnung an dieſer hiſtoriſchen
verlangten. Stadtverwaltung mit Ausnahme des erkrankten
Bürgermeiſters. Delp
ſowie Stadträte waren vollzählig
erſchienen.
Der vorliegende Deckungsvorſchlag wurde mit 28: 19 Stim=
men
genehmigt, ohne daß, nachdem in ungezählten Sitzungen
Verhandlungen ſtattgefunden hatten, von den Parteien, die dem
Vorſchlag aus prinzipiellen Gründen nicht zuſtimmen konnten.
noch große Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden wären. Die
Deutſche Volkspartei hatte ihrerſeits einen Deckungsvorſchlag ein=
gebracht
, der zwar in einigen Punkten mit dem von der Verwal=
tung
vorgelegten übereinſtimmte, in dem wichtigſten, einer Ge=
werbeſteuererhöhung
, aber nicht. Eine Steuererhöhung für das
Gewerbe wurde berechtigterweiſe als völlig untragbar abgelehnt.
Die durchaus verſtändliche und bereits bekannte Begründung
gab Stadtrat Altendorf ab. Dafür ſchlug er eine Bürgerabgabe
von nur 3 Mark pro Jahr vor, die unter Vermeidung jeglicher
ſozialer Härte niemanden bedrückt hätte. Dieſer Deckungsvorſchlag
fand keine Mehrheit. Dagegen wurde der Vorſchlag der Ver=
waltung
angenommen, der neben anderen Gebührenerhöhungen
die Erhöhung des Krankenhaustarifs, des Waſſergeldes auf 35 Pfg.,
der Gebäudeſteuer auf 42 Pfg. (mit den beiden letzten Erhöhungen
wird eine Mieterhöhung von 4 Prozent Hand in Hand gehen)
ferner eine Erhöhung der Steuer vom ſonſtigen Grundbeſitz auf
60 Pfg., eine Gewerbeſteuererhöhung vom Ertrag auf
2,80 Mark. vom Kapital auf 60 Pfg. uſw. vorſieht (vgl. unten=
ſtehenden
Deckungsvorſchlag). Erſtaunlich iſt, daß bei einem Etat
von 28 Millionen der mit einem Oefizit von 1990 000 Mark ab=
ſchließt
, für den Deckung beſchafft werden muß, nur ganze 136 000
Mark durch wirkliche Erſparniſſe herauszubringen waren (z. B.
26 000 Mk. durch 10proz. Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben 77000
Mark Erſparnis durch organiſatoriſche Maßnahmen und ſonſtige
kleinere Beträge). Für dieſen Deckungsvorſchlag, mit dem zwar
der Etat für diesmal (wenigſtens auf dem Papier) ausgeglichen
iſt, der aber für die Zukunft keine ſehr roſigen Perſpektiven er=
öffnetſetzten
ſich die Sozialdemokraten, die Demokraten, das Zen=
trum
. Deutſchnationale und Gewerbe= und Handwerkervereinigung
ein. Da gerade für die letztgenannte das Eintreten für eine Ge=
werbeſteuererhöhung
frappieren mußte, gab Stadtrat Kollbach eine
längere Motivierung für ihre ultima ratio ab.
Mit der Annahme war der äußere Friede zwiſchen Stadtrat
und Stadtverwaltung wieder hergeſtellt. Oberbürgermeiſter
Mueller nahmoffiziell ſeine ominöſen Verfügungen zurück die Bele=
bung
des Baumarktes wurde zugeſagt, ſogar das wirkliche Stadt=
jubiläum
am 23. Juli ſoll durch eine Feſtſitzung im Rathaus ge=
feiert
werden, und der Oberbürgermeiſter verzichtete auf eine
offizielle Ehrenerklärung, da ihm von ſehr vielen Seiten ver=
ſichert
worden ſei, daß ſich alle Kritiken nicht gegen ihn perſönlich
gerichtet, ſondern lediglich mit der Sache befaßt hätten. Es war
alles in Ordnung, als Stadtrat Rudolf, der Vorſitzende der Poſi=
tiven
Arbeitsgemeinſchaft, erklärte, daß er ſeine Einſtellung ge=
genüber
dem Oberbürgermeiſter keineswegs ändere, daß er ihn
verſönlich meine uſw. Es fielen einige ſehr ſcharfe Worte, ſo daß
Oberbürgermeiſter Mueller ſich energiſch gegen derartige Unver=
ſchämtheiten
verwahrte. Anſchließend verlas die ſozialdemokra=
tiſche
Fraktion eine geharniſchte Erklärung gegen Stadtrat Ru=
dolph
und ſein Organ, in der ſie ſich gegen verleumderiſche und
unwahre Angriffe wehrte und den Poſitiven materielle Hinter=
gedanken
vorwarf. Es entſtand furchtbarer Lärm, der keines=
wegs
zur Würde des Hauſes paßte und die poſitive und gegenſei=
tige
vertrauensvolle Arbeit keineswegs förderte. Es fielen zahl=
reiche
ſchwer unparlamentariſche Ausdrücke, die Präſidentenſchelle
war unaufhörlich in Tätigkeit. Die gegenſeitige Ausſprache zwi=
ſchen
poſitiver Arbeitsgemeinſchaft und Sozialdemokraten ging
größtenteils in der entſtandenen Unruhe verloren. Wir erſparen
uns daher, im Bericht nochmals auf dieſe unwürdigen Lärm=
ſzenen
einzugehen. Wir hoffen nur, daß dieſes Gewitter nach der
drückenden Deckungsvoranſchlagsperiode eine Reinigung der Atmo=
ſphäre
gebracht hat, die es ermöglicht, ohne allzugroßes und ver=
lorenes
Reden wirklich Erſprießliches für Darmſtadt und ſeine
Bürger zu leiſten. Denn dazu iſt ſchließlich der Stadtrat da.

Der Sihungsverlauf.

Oberbürgermeiſter Mueller eröffnete um 5.15 Uhr die
Sitzung und wies zunächſt darauf hin, daß in der vorletzten
Sitzung die General= und Spezialdebatte über den Voranſchlag
abgeſchloſſen wurde mit dem Ergebnis, daß der Deckungsvor=
ſchlag
, der von ihm vorgelegt wurde, abgelehnt worden ſei. Be=
kanntlich
habe das Miniſterium die Zwangsetatiſierung zunächſt
algelehnt. Nach erneuten Verhandlungen habe man in der letz=
ten
Finanzausſchußſitzung Stimmenmehrheit über den neuen
Deckungsvorſchlag erzielt. Außer dieſem Vorſchlag lag noch ein
Deckungsvorſchlag der D.V.P. vor. Ein Antrag der Deutſchnatio=
nalen
Partei wünſcht die Gewerbeſteuererhöhung durch eine Bür=
gerabgabe
(von etwa 150 000 RM.) erſetzt. Die beiden letzt=
genannten
Anträge wurden im Ausſchuß abgelehnt. Voraus=
ſetzung
für die Zuſtimmung der Fraktionen zu dem Deckungsvor=
ſchlag
der Verwaltung war, daß die neue Grundſteuererhöhung
auf die Mieter abgewälzt werden könne. Er habe dieſerhalb
mit dem zuſtändigen Miniſterium Fühlung genommen die Geneh=
migung
ſei dahin ergangen, daß eine 4prozentige Mieterhöhung
vorgenommen werden dürfe, falls die Erhöhung des Waſſergeldes
auf 35 Pf. und der Gebäudeſteuer auf 42 Pf. vom Stadtrat ge=
nehmigt
werde.
Stadtrat Altendorf (D V.P.) nahm zunächſt zu den
Deckungsvorſchlägen ſeiner Fraktion Stellung und behält ſich vor,
für die vorgeſehene Gaspreiserhöhung nach vorheriger Fühlung=
nahme
mit ſeinen Parteifreunden evtl. einen anderen Poſten als
Deckung vorzuſchlagen. Zur interfraktionellen Beſprechung der
D.V.P. wird darauf die Sitzung unterbrochen.
Stadtrat Altendorf nimmt nach Wiedereröffnung der Sitzung
zunächſt zur Erklärung des Herrn Oberbürgermeiſters betreffend
der Mietpreiserhöhung um 4 Prozent (während vorher 5 Proz.
vorgeſehen geweſen waren) Stellung. Man habe der Erhöhung der
Gebäudeſteuer unter ſchweren Bedenken zugeſtimmt, dagegen
wünſche man eine Erhöhung des Waſſergeldes nur auf 33 Pf.,
ſtatt der Gaspreiserhöhung beantrage man eine Bürgerabgabe
von 3 RM.
Stadtrat Abt (N. S.) erklärt, einem der drei Vorſchläge nicht
zuſtimmen zu können, da jeder eine Maſſenbelaſtung bedeute. Er
wundere ſich, daß die Handwerker= und Gewrbevereinigung ent=
gegen
den von ihr vertretenen Intereſſen einer Gewerbeſteuer=
erhöhung
zuſtimmen wolle. Er beantrage die Behandlung ſeines
Antrags auf Auflöſung des Stadtrats. (Dieſer Antrag ſoll in der
nächſten Ausſchußſitzung beraten werden.)
Stadtrat Frl. Walz (V R.P.) ſtellt ſich auf den Standpunkt
der Nationalſozialiſten und lehnt eine Maſſenbelaſtung ab.
Stadtrat Fröba (Komm.) erklärt, dieſem Hungeretat und
dem Deckungsvorſchlag nicht zuſtimmen zu können.
Stadtrat Geiger (P. A.) wendet ſich gegen die Parteizänke=
reien
im Stadtrat.
Es wird zunächſt der Deckungsvorſchlag der D.V.P. beraten.
Stadtrat Altendorf weiſt darauf hin, daß eigentlich nicht
allzugroße Differenzen mit dem Deckungsvorſchlag der Verwaltung
beſtänden. Aber die Gewerbeſteuererhöhung ſei ſehr gefährlich
und man müſſe ſich fragen, ob man ſie nicht erſetzen könne. Er
behaupte, durch eine Ausgabeerſparnis könne man die Gewerbe=
ſteuer
ſehr gut entbehren. Ganze 136 000 Mk. (alſo 5.6 %) ſeien in
dem Verwaltungs=Deckungsvorſchlag als wirkliche Erſparniſſe an=
geführt
. Steuererhöhungen in unſerer Zeit ſeien für die Wirtſchaft
außerordentlich gefährlich, und namentlich Realſteuererhöhungen,
dagegen ſeien Gehührenerhöhungen für erhaltene Leiſtungen
wohl berechtigt. Die Gewerbeſteuer treffe nur beſtimmte kleine
Kreiſe, die gezwungen ſeien, die Steuern abzuwälzen. Es ſei
töricht, zu glauben, daß die Gewerbetreibenden die neue Steuer
überhaupt allein noch tragen könnten. Der Gewerbetreibende
müſſe ſich notwendigerweiſe Auswege durch Rationnaliſierung
(alſo Entlaſſung von Arbeitskräften) oder in Preiserhöhungen
ſuchen. Grundſätzlich ſei ſeine Fraktion der Auffaſſung, daß
Steuerbelaſtungen zu unterbleiben hätten. Man leiſte ja ge=
radezu
durch die dauernde Steuererhöhung der Kapitalflucht Vor=
ſchub
. Es ſei ganz eigenartig, daß die Handwerker= und Ge=
werbevereinigung
ſich berufen fühle, ſich ſelbſt zu belaſten. In
dieſem Zuſammenhang wünſche er eine Aufklärung. Es ſei ihm
mitgeteilt worden, der Herr Oberbürgermeiſter habe der Fraktion
ein Schreiben geſandt, in dem Zuſagen in beſtimmter Richtung
gegeben worden ſeien, wodurch die Haltung der Handwerker= und
Gewerbevereinigung beſtimmt worden ſei. Es ſei z. B. eine 5 pro=
zentige
Mieterhöhung zugeſagt worden, ferner die Auflöſung des
Fuhrpar s, der Materialverwaltung und des Weinkellers. Es
ſei auch in einem der Briefe erwähnt, es böten ſich nicht wieder=
kehrende
Chancen, die man nicht vorübergehen laſſen dürfe.
Er frage nun was mit dieſen Chancen gemeint ſei, und ob die
erwähnten Zuſagen von dem Herrn Oberbürgermeiſter ausgingen,
oder ob eine Partei dahinter ſtehe. Der Grund der Herabſetzung
des Waſſergeldes auf 33 Pf. (ſtatt wie vorher vorgeſehen auf
35 Pf.) ſei, daß die Hausbeſitzer ſonſt bedeutend ſchlechter geſtellt
würden wie in Mainz und Offenbach. Die Waſſergeldherab=
ſetzung
liege im Intereſſe der Hausbeſitzer und Mieter. Zum
Schluſſe begründete Stadtrat Altendorf die vorgeſchlagene Bürger=
abgabe
von 3 RM., die man ſehr nieder angeſetzt habe, wobei jede
ſoziale Härte vermieden würde.

Oberbürgermeiſter Mueller bemerkte, die Par
ſich auf den neuen Vorſchlag geeinigt hätten, ſeien dur
leidenſchaftliche Anhänger der Realſteuererhöhung.
ſehene Gewerbeſteuererhöhung ſei wirklich minimal.
werde doch durch den Etasausgleich die Wirtſchaft wi
kurbelt. So abſurd es klinge, aber diesmal liege die
ſteuer im Intereſſe des Gewerbes. Zu der von Stadt
dorf aufgeworfenen Frage könne er erklären, daß er
werker= und Gewerbevereinigung keine weitgehenden 9
gen gemacht habe. Er habe lediglich erklärt, daß er,
wohlwollend für die Belange des Handwerks eintrete.
Es wurde darauf über den Deckungsvorſchlag der
Volkspartei abgeſtimmt, der folgende Poſten vorſieht
t:
gebühren 7000 RM., 2. Straßenreinigungsgebühren
36 000 RM. 3. Bier= und Mineralwaſſerſteuer.
4. 10proz. Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben 2
5. Mehrablieferung der Sparkaſſe 25 000 RM., 6. Er
Krankenhaustarife 55 000 RM., 7. Erhöhung des 9
auf 35 Pfg. 216 000 RM., 8. Erhöhung der Gebäud
42 Pfg. 562 000 RM., 9. Zinſen aus dem Elektriz
Rückkaufsfonds 29 000 RM. 10. Zinſen aus dem Se
rungsfonds 42 000 RM. 11. Zinſen aus dem Fonds
liche Unternehmungen 7000 RM. 12. Entnahme aus
mögen des Selbſtverſicherungsfonds 165 000 RM.
der Ausgaben der Akademie für Tonkunſt 10 000 RM.
gebühren beim Wohlfahrtsamt 20 000 RM., 15 Abſtr
Reiſekoſten 1000 RM. 16. Abſtrich bei der Heſſiſche
tungsakademie 1000 RM. 17. Abſtrich bei der Poſit F5i
ſondere Veranſtaltungen 1000 RM. 18. Gaswerkse t
mittel 94 000 RM., 19. Waſſerwerkserweiterungsmit
RM. 20. Entnahme aus dem Vermögen des Elektrie
Rückkauffonds 220 000 RM. 21. Gasgelderhöhung um Fa
Pfg. 90 000 RM. 22. Erſparniſſe im Fuhrpark 4
20
23. Erſparniſſe durch organiſatoriſche Maßnahmen 14
zuſammen 1 990 000 RM.
Dieſer Vorſchlag wurde bei der Abſtimmung gege
men der D. V. P. und die der Handwerker= und Gew
gung abgelehnt.
Anſchließend wurde über den Antrag des Abg. Schneil e tatet
der beſagte, man möge dem Deckungsvorſchlag der
vom 25. 6. mit der Abänderung zuſtimmen, daß an ſe de
Gewerbeſteuererhöhung eine Bürgerabgabe (zu 6.
Jahr) eingeführt werde. Stadtrat Schneider begrün
Antrag und betonte, einer Gewerbeſteuererhöhung kör m
zuſtimmen, ſolange noch eine Einnahmemöglichkeit in ſ. beſtehe, die durchaus recht und billig ſei. Dieſe Kabe.
ſehr gering (50 Pfg. pro Monat). Er bitte, ſeinem ſag
zuſtimmen.
Bei der folgenden Abſtimmung wird auch dieſer Kg
gelehnt.
Es wird dann der

Liſchen
geſe
Derfks.
Srſi

2
Kung
1 5200
woert
RMe. u4
S

Sreinfe4

W.
Deckungsvorſchlag
der Stadtverwaltung behandelt.
E
1. Baupolizeigebühren
2. Straßenreinigungsgebühren (40 RPfg.) ..."
3. Bier= und Mineralwaſſerſteuer
4. 10prozentiger Abſtrich an den ſachlichen Ausgaben
5. Mehrablieferung der Sparkaſſe ......."
6. Erhöhung der Krankenhaustarife .
...
7.
des Waſſergeldes auf 35 RPfg. ..."

der Gebäudeſteuer auf 42 RPfg.

9.
der Steuer vom ſonſtigen Grundbeſitz

auf 60 RPfg.
10. Zinſen aus dem Elektrizitätswerks=Rückkauffonds
11.
Selbſtverſicherungsfonds
12.
Fonds f. gewerbl. Unternehm.
13. Entnahme a. d. Vermögen des Selbſtverſich.=Fonds 6 0
14. Kürzung der Ausgaben der Akademie für Tonkunſt
15. Arztgebühren beim Wohlfahrtsamt . . . . . . PM
16. Abſtrich von den Reiſekoſten..
17.
bei der Heſſiſchen Verwaltungsakademie.

18.

bei Poſ. Für beſondere Veranſtaltungen E)
19. Erſparnis durch organiſ. Maßnahmen . . .. ."
20. Gewerbeſteuererhöhung.
2) vom Ertrag auf 2.80 RM. 102 000 RM
b) vom Kapital auf 0.60 RM.
20 00 RM. Eu
21. Gaswerkserweiterungsmittel
......
Eil
22. Waſſerwerkserweiterungsmittel
23. Entnahme aus dem Vermögen des Elektrizitäts=
00.
werks=Rückkaufsfonds.
5004 4 S,
24. Entnahme a. d. Rücklagen der Materialverwaltung
4
Zuſammen: E0
Weiter wurde beſchloſſen, die für Ankauf von Au miwel.
Da hier
eingeſetzten 20 000. RM. zu ſtreichen.
Gegenpoſten auch der Erlös aus verkauftem Wein um Sleicht
*
Betrag herabgeſetzt werden muß, entſteht hier keine Me Fud
für die Stadtkaſſe.
Zu dem Deckungsvoranſchlag nimmt nun zunäch
Mn4y
Kolbach (H.u. G.) Stellung und erinnert nochmals an
der ſeinerzeitigen Ablehnung des Etats durch die Hand.
Gewerbevereinigung. Aus dem Willen der Mitarbe ſ.d
aus Verantwortlichkeitsgefühl ſei ſeine Partei jetzt b.
zu bringen. Im Intereſſe des Handwerks müſſe die ſgerich
Ordnung aufrecht erhalten werden durch Annahme des 2
Ziel ſei geweſen, die Abſtriche in weſentlich günſtige Kek
niſſe zu bringen zu den geplanten, Steuererhöhungen ſt
Sitzungen habe man die Bürgerabgabe beſprochen, für EiM
eingetreten ſei, es hatte ſich aber keine Mehrheit gefur
müſſe jetzt den letzten Weg als letzten Ausweg gehen,
Vorſchlag der Verwaltung ſei in hohem Maße den 8

Die grossen
Unterpreis-Posten in Bedruckt
wie Bwoll- und Wollmusseline, Kunstseide, reinseld. Jap 124
Werwirklich vielGeld
spsren Mill, soll sich VOiles, die alljährlich am 25. Junivon den Druckverbärfell,
zum Verkauf freigegeben werden, sind eingetroffen M0i
diese Gelegenheit
nicht entgehen lassen. / beginne ich mit dem Verkauf heute Fre
Mengenabgabe
den 27. Juni, zu ganz aussergeuohn
vorbehalten.
Billigen Preisen. I

Ein Teil dieser Waren
sind in meinen
Schaufenstern ausgestellt.

Geschäfts-
Haus

At
Darm
Ludwig
Edt55

[ ][  ][ ]

infe


A
ſich= Font=
ir
Tntau

Nche

nmer

ie due ei Kad eice
tige Voranſchlag. Zur Gewerbeſteuer habe er zu bemer=
er
und ſeine Partei grundſätzlich Gegner der Gewerbe=
z
: Die Frageſtellung ſei aber hier nicht Gewerbeſteuer=
g
oder nicht? ſondern jetzt eine geringe Gewerbeſteuer=
g
und mitwirken an der Etatbilanzierung, oder ſpäter der
der Vornahme einer höheren Gewerbeſteuer. Er glaube,
Einigung auf breiter Baſis erzielt worden wäre wenn
rteipolitiſche Gründe vorgelegen hätten. Er fühle ſich als
r der Geſamtheit, aber in dieſem Falle in erſter Linie
treter des Handwerks. Die Stellungnahme ſeiner Partei
Intereſſe des Handwerks begründet. Schwer habe man ſich
Gewerbeſteuererhöhung entſchloſſen. Die Bedenken ſeien
geweſen, daß man Fraktionszwang ausgeübt habe. Er
ber davor, daß zum zweiten Male ein ſolcher Voranſchlag
t werde. Diesmal werde man noch aus dem Gefühl der
jortung zuſtimmen.
Die Abſtimmung.

nun noch Erklärungen von Stadtrat Ziegs (Soz) und von
Schneider (Dn.) abgegeben, die ihre Zuſtimmung zum
lag der Verwaltung nach ſchweren Bedenken motivieren.
rbürgermeiſter Mueller führte nun folgendes aus:
dem ich mich zu den Verhandlungen der letzten Stadtrats=
ereits
vor mehr als 14 Tagen ausführlich in der Preſſe
habe, will ich um Wiederholungen zu vermeiden.
cht noch einmal hierzu eingehend ſprechen. Lediglich zu=
aſſend
will ich noch einmal hinſichtlich des Vorwurfs, als
ich durch meinen zehntägigen Urlaub der Verantwortung
hätte, feſtſtellen, daß durch dieſen meinen Urlaub in der
ge nicht das mindeſte verſäumt morden iſt. Der beſte
dafür iſt, daß es erſt heute möglich geweſen iſt, den Gegen=
neut
auf die Tagesordnung zu ſetzen. Eine alsbaldige
ung wäre damals ſchon aus dem Grunde gar nicht denk=
eſen
, weil zunächſt die beantragte Verfügung des Mini=
abgewartet
werden mußte die erſt am Freitag nach
r, als ich längſt wieder zurückgekehrt war, eintraf.
was die beanſtandete, damals von mir getroffene Ver=
abelangt
, ſo iſt wiederholt zu ſagen, daß mir durch die
rozentige Deckungsverweigerung bis auf weiteres keiner=
el
zu irgendwie weitergehenden Dispoſitionen zur Ver=
tanden
. Es kam daher vor allem darauf an, zunächſt ein=
remſen
und abzudroſſeln und mit den Zahlungen Zurück=
zu
üben, um etwaigen Zahlungsſchwierigkeiten der Stadt=
er
allen Umſtänden vorzubeugen.
beim Bekanntwerden meiner Verfügung, die ſelbſtver=
nicht
für die breite Oeffentlichkeit beſtimmt war, eine Be=
ng
in der Bevölkerung eintrat, iſt allerdings erklärlich,
bedauere dieſe Wirkung um ſo mehr, als ſie ganz falſche
nd Vorſtellungen von unſerer finanziellen Lage hervorge=
meinem
guten Willen, im beſten Intereſſe der Stadt zu
hatte und hat aber niemand das Recht zu zweifeln.
ch bei der Lektüre der Preſſeberichte über die letzte Stadt=
g
den Eindruck gewinne mußte, daß über den Rahmen
hlichen Kritik hinaus auch meine Perſon in die Debatte
vorden war, war ich es mir und meiner Stellung ſchuldig,
lgter Aufklärung des Sachverhaltes auf einer dieſe Hal=
rigierenden
Erklärung des Stadtrates zu beſtehen.
dem mir aber in der Zwiſchenzeit in einer Sitzung des
lsſchuſſes von verſchiedenen Seiten verſichert worden iſt,
ein Irrtum meinerſeits vorliege, und daß es ſich um eine
liche Kritik meiner Maßnahmen gehandelt habe, beſteht
natürlich kein Anlaß mehr, auf dieſes Verlangen zurück=
bürgermeiſter
Mueller nahm dann ſeine Verfügung zu=
erklärte
, er werde im kommenden Jahr alle Ausgaben
erwachen und nach Möglichkeit, evtl. zuſammen mit einem
igskommiſſar, Sparmaßnahmen durchführen, wo es nur
ei. Schließlich gab er bekannt, daß am Tage des Stadt=
s
(23. Juli) eine kurze Feſtſitzung des Stadtrats ge=
einer
kleinen Anfrage von Frl. Walz (V. P. P.) betr.
uſchuß kam es zu den eingangs bereits erwähnten bedau=
Lärmſzenen. Nachdem die heftige Fehde zwiſchen Sozial=
ie
und Poſitiven ſich gelegt hatte, gab
zermeiſter Ritzert bekannt, daß man nunmehr zur An=
der
Bauwirtſchaft Darlehen vergeben werde. Es ſeien
für 546 Wohnungen beantragt worden, und zwar von
ebag für 188, Hegemag 56, Siege 80, Ferrobau 20. Da=
Lutherbauverein 60, Handwerker=Baugenoſſenſchaft 72,
ater Seite für 50 Wohnungen. Die Darlehen erforderten
etwa 2 Millionen Mark, ſie würden aber erſt vergeben,
Bauten jeweils begonnen würden.
Erledigung einiger Anträge wurde die Sitzung gegen
r geſchloſſen.
ein Bier nach dem Genuß von Erdbeeren trinken! In
frankte an ſeiner Arbeitsſtätte plötzlich ein älterer Mann
weren Vergiftungserſcheinungen. Der Mann hatte nach
von Erdbeeren Bier getrunken. Er wurde in bedenk=
uſtande
in das Marienkrankenhaus gebracht, wo er kurz
rſtarb. Ebenſo gefährlich iſt es bekanntlich, Waſſer nach
Obſt zu trinken.
afall. Ein bei den Pflaſterarbeiten der Heag in der Nie=
tädter
Straße beſchäftigter junger Pfläſterer erlitt ge=
) einen elektriſchen Schlag, wodurch ihm beide Arme ver=
urden
. Er wurde von der Rettungswache nach dem
aus verbracht.

Freitag, den 27. Juni 1930

Seite 7

11. Bundestag des Heſiſchen Beamtenbundes e. V. Der
Heſſiſche Beamtenbund e. V. (Spitzenorganiſation von 10000
heſſiſchen Staatsbeamten, Polizeibeamten und Lehrern) verſammelt
ſeine Vertreter zum 11. Bundestag in Jugenheim a. d. Bergſtraße am
Sonntag, den 29. Juni, vormittags 9.45 Uhr. Profeſſor Dr.
Friedlaender wird einen Vortrag halten über Sparkommiſ=
ſar
und Notopfer der Beamtenſchaft. Angeſichts der
ſcharfen Angriffe auf die materielle und rechtliche Stellung des Berufs=
beamtentums
kommt dem diesjährigen Bundestage eine beſondere Be=
deutung
zu. Gäſte aus allen Beamtenkreiſen ſind willkommen.

Aus Heſſen.

Lokale Veranfkallungen.

Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen uu betrachten.
ie keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritle.
Wiener Kronenbräukeller. Das wegen Regen=
wetters
ausgefallene. Dienstags=Sonder=Militär=Konzert findet
heute abend ſtatt. In dem angebauten Muſikpavillon, wo das
ganze Stadtorcheſter unter der Leitung ſeines Kapellmeiſters Willi
Schlupp konzertiert, wird den Konzertbeſuchern ein genußreicher
Abend bereitet. Hiſtoriſche Feldtrompeten, Keſſelpauken und Fan=
faren
ſollen dazu beitragen, eine wirkliche Militärmuſik zu ſein,
die im Zeichen der 600=Jahrfeier ſteht. (Siehe Anzeige.)
Darm=
Kriegerkameradſchaft Germania,
ſtadt. Zur Teilnahme an dem am Sonntag. dem 29. Juni, ſtatt=
findenden
40jährigen Jubiläumsfeſt der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt werden unſere Kameraden nebſt Familien nochmals
gebeten, ſich recht zahlreich einzufinden. Abfahrt um 12,25 Uhr
vom Luiſenplatz oder Neckarſtraße ab.
Fahrt und Eintritt frei.
Treffpunkt bei Kam. Klenk im Mühltal, woſelbſt Aufſtellung des
Feſtzuges um 13 Uhr.

Sschonelopfe
Der gutgepflegte Kopf ge-
hört
zur zeitgemäßen Kultur.
Wundervolles, seidenweiches
und duftiges Haar ergibt die
wöchentliche Haarwäsche mit
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(Extra mit Haarglanz-Pulver 30 Pfg.)
(1V 9212)
Ortsgruppe Darmſtadt ehem. Angehöriger
der 76. Reſ.=Div. Wir machen unſere Kameraden und ihre
Angehörigen auf die geſtrige Anzeige und Notiz der Leibgardiſten
aufmerkſam und bitten ebenfalls um recht zahlreiche Beteiligung
an der 40jährigen Jubiläumsfeier der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt.
Vereinigung ehem. 116er, Darmſtadt. Un=
ſere
Vereinigung beteiligt ſich am Sonntag, dem 29. Juni 1930,
an der 40jährigen Jubiläumsfeier der Soldatenkameradſchaft Eber=
ſtadt
und werden die Kameraden gebeten, ſich recht zahlreich mit
Familie zu beteiligen. Abfahrt 12,25 Uhr ab Luiſenplatz. Treff=
punkt
: Gaſthaus Zum Schwanen
Kriegerverein. Der Verein nimmt mit Fahne am
Sonntag, dem 29. d. M., an dem 40jährigen Stiftungsfeſt der Sol=
datenkameradſchaft
Eberſtadt teil. Abfahrt Luiſenplatz 12,55 Uhr
nachmittags. Die Kameraden wollen ſich recht zahlreich beteiligen.
Freitag, Samstag und Sonntgg findet im Datterich
Gartenkonzert ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)

Tageskalender für Freitag, den 27. Juli 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, D 26:
Hamlet. Kleines Haus: Geſchloſſen.
Orpheum,
20 15 Uhr: . Vater ſein dagegen ſehr.
Konzerte:
Schloßkeller, Herrngartenkaffee. Hotel Schmitz, Sportplatzreſtau=
rant
. Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr: Großes
Sonderkonzert. Zum Datterich. 20 Uhr: Gartenkonzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia= Licht=
ſpiele
. Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeind=.
Kauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 27. Juni: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 23. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30. Min
Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uihr 00 Min. Abends 7 Uhr 15 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 28. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min Morgens
8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Sabb tausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 00 Min. Abends 7 Uhr 45 Min

J. Griesheim, 26. Juni. Herr Karl Debus in der Backesgaſſe
wurde dieſer Tage bei der Verrichtung von Feldarbeiten von einem
Hiruſchlag betroffen. In der Nähe arbeitende Leute, die den Ver=
unglückten
umfallen ſahen, verbrachten ihn ſofort nach ſeiner Wohnung,
wo er trotz angeſtrengter ärztlicher Bemühungen, ohne das Bewußtſein
Kleintierzuchtverein.
wieder zu erlangen, verſchied.
Einen ſchönen Erfolg konnte die Gruppe Kaninchen des Kleintierzucht=
vereins
auf der Gruppen=Verbandsausſtellung in Eberſtadt erringen,
Von 30 ausgeſtellten Tieren wurden B prämiiert, und zwar erhielt die
Gruppe 2 Verbands=Ehrenpreiſe 2 Vereins=Ehrenpreiſe. 1 Gemeinde=
Ehrenpreis, 5 erſte Preiſe, 2 zweite Preiſe, 4 dritte Preiſe, dreimal die
Note ſehr gut und zweimal die Note gut‟ Die Ausſtellung war mit
280 Tieren beſchickt, ſo daß die Prämierungen als ein großer Erfolg
gebucht werden können. Das Kreisamt Darmſtadt hat für die im
Juli zuläſſigen Saiſon= und Inventurausverkäufe die
Zeit vom 4. bis 19. Juli feſtgeſetzt. Nachdem die Landung des
Zeppelin=Luftſchiffes am Sonntag, den 3. Auguſt. nunmehr
feſtſteht, vorausgeſetzt, daß die meteorologiſchen Verhältniſſe keinen
Strich durch die Rechnung machen, wird von der Oberleitung der
meteorologiſchen Station der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt ein
laufender Wetterdienſt geführt werden.
F. Eberſtadt, 26. Juni. Waſſerpreis. Der Waſſerpreis iſt
durch Beſchluß des Gemeinderats ab 1. April 1930 von 28 auf 30 Pfg.
pro Kubikmeter erhöht worden. Die Erhöhung iſt nunmehr aufſichts=
behördlich
genehmigt. Schweineſeuche. Da die Schweineſeuche
bei dem Landwirt Hill, Kirchſtraße 18, erloſchen iſt, ſind die angeord=
neten
Sperrmaßnahmen aufgehoben worden. Nachtrag zum
Ortsbauſtatut. Zu 8 2 des 5. Nachtrages zum Ortsbauſtatut, die
Baulandumlegung Darmſtädterſtraße betreffend, iſt durch Gemeinde=
ratsbeſchluß
ein Zuſätz angefügt worden, der die Abſtände der einzelnen
Häuſer voneinander genauer angibt. Der Zuſatz liegt ſamt dem Nach=
trag
ab 27. Juni 14 Tage auf dem Gemeinde=Bauamt offen. Dortſelbſt
können Einwendungen erhoben werden.
Roßdorf, 25. Juni. Sein diesjähriges Stiftungsfeſt feiert der Ge=
ſangverein
Liederkranz 1902 als Sommernachtfeſt in der roman=
tiſch
gelegenen Schützenhalle Weidmannsheil, am Traiſaerweg am
Samstag, den 28. Juni, abends 9.30 Uhr, verbunden mit einer Rhein=
befreiungsgedenkſtunde
, zu welcher ſich Herr Pfarrer Berck bereit erklärt
hat, die Befreiungsrede beim Abbrennen eines Höhenfeuers zu halten.
Dankbar und in Mitgefühl für das beſetzt geweſene Gebiet wird jeder=
mann
freudig an dieſer Stunde Anteil nehmen. Abmarſch mit Marſch=
muſik
ab Lokal Plößer um 9.30 Uhr. Die örtlichen und auswärtigen
Geſangvereine wirken bei der Feier mit. Jedermann iſt herzlichſt ein=
geladen
.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 26. Juni. Kriegerverein Nieder=
Ramſtadt-Waſchenbach. Am Sonntag, den 29. d. M., beteiligt
ſich der Verein am 40jährigen Jubiläumsfeſt der Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt. Abmarſch punkt 12 Uhr am alten Kriegerdenkmal. Ferner
hat der Verein ſeine Beteiligung zu dem am Sonntag, den 6. Juli, ſtatt=
findenden
Feſte des Kriegervereins Brandau zugeſagt. Abfahrt punkt
11 Uhr vom Marktplatz aus per Omnibus. Fahrpreis Hin= und Rück=
fahrt
1 Mk. Sängerkundgebung. Die auf Veranlaſſung des
Deutſchen Sängerbundes am Sonntag, den 29. d. M., von ſeiten der Ge=
ſangvereine
Harmonie und Eintracht=Freundſchaft auf dem Platz
vor dem alten Kriegerdenkmal ſtattfindende Sängerkundgebung muß
pünktlich vormittags 11 Uhr beginnen, da beide Vereine ſich nachmittags
an dem Sängerfeſt des Geſangvereins Eintracht Rohrbach i. O. be=
teiligen
. Die Kundgebung dient in erſter Linie der Förderung des deut=
ſchen
Volksgeſangs, namentlich aber des Volksliedes. Ein Freikonzert
im Freien ſoll es ſein. Das ganze deutſche Land, Stadt und Dorf, wird
an dieſem Tage widerhallen von Klängen des Volksgeſangs. Die ge=
ſamte
Einwohnerſchaft iſt zu dieſer Kundgebung herzlichſt eingeladen.
Geſangverein Eintracht=Freundſchaft‟. Die Teilnehmerliſte für den am
13. Juli I. J. ſtattfindenden Rheinausflug mußte wegen der überaus
großen Zahl der getätigten Anmeldungen geſchloſſen werden, da eine
Ueberbelaſtung des Schiffes nicht angängig iſt, auch nicht im Intereſſe
der Teilnehmer ſelbſt liegt. Die Muſikkapelle (10 Mann ſtark) wird ge=
ſtellt
von der Nieder=Ramſtädter Muſikvereinigung.
C Ober=Ramſtadt, 26. Juni Wanderung. Die Ortsgruppe
Ober=Ramſtadt des Odenwaldklubs wandert am nächſten Sonntag,
den 29. Juni. zur Hauptverſammlung des Odenwaldklubs nach
Dieburg. Abmarſch vorm. 6.45 Uhr am Gaſthaus Zur Starken=
burg
. Alle Mitglieder und Freunde der Ortsgruppe ſollten an
dieſer ſchönen Wanderung teilnehmen. Rentenzahlung.
Die Militärenten für Juli werden ausnahmsweiſe ſchon am Sams=
tag
, den 28. Juni, vormittags von 812 Uhr beim Poſtamt aus=
gezahlt
. Die Auszahlung der Invaliden=, Witwen=, Waiſen= und
Unfallrenten für Juli erfolgt am Dienstag, den 1. Juli, vorm.
von 812 Uhr, am Poſtſchalter. Bei dieſer Auszahlung müſſen
die Rentenempfänger ihre Unterſchriften auf den Quittungen
wieder bürgermeiſteramtlich beglaubigen laſſen.
G. Ober=Ramſtadt, 26. Juni. Jugendfeſt 1930. Das diesjäh=
rige
Jugendfeſt wird am 1. Juli im Schwimmbad gefeiert. Mit dieſer
Veranſtaltung iſt eine Befreiungsfeier des Rheinlandes verbunden. Alle,
die für die befreiten Gebiete fühlen, ſind herzlichſt eingeladen. Neben
üblichen Spielen und Geſängen ſoll diesmal auch ein Wettſchwimmen
der Kinder ſtattfinden, zu dem Preiſe von der Schwimmbadgeſellſchaft
in entgegenkommender Weiſe geſtiftet wurden. Deshalb, Eltern und An=
gehörige
der Schüler und Freunde der Schule, kommt am 1. Juli zum
Jugendfeſt ins Schwimmbad! Deutſcher Liedertag. Am Sonn=
tag
, den 29. Juni, vormittags 11 Uhr, veranſtalten die dem Deutſchen
Sängerbund angeſchloſſenen drei hieſigen Geſangvereine Eintracht,
Konkordia und Germania auf dem Marktplatz hier einen allgemei=
nen
Liedertag, bei dem zwei Maſſenchöre ſowie Einzelchöre der teilneh=
menden
Vereine zum Vortrag kommen. Auf die Bedeutung dieſer Ver=
anſtaltung
wird, in einer Anſprache beſonders, hingewieſen werden.
Jedermann iſt hierzu freundlichſt eingeladen.

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4344a

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freſtag, den 27. Juni 1930

Straßenbericht
für die Woche vom 29. Juni bis 5. Juli 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim-Lorſch vom 23. 6. bis 19. 7. geſperrt. Umleitung:
Bensheim.
EppertshauſenMünſter, Km. 13,815,7, vom 26. 6. bis 9. 7. ge=
ſperrt
. Umleitung: HergershauſenAltheim.
Bingen-Bingen=Büdesheim (Km. 0,6 bis 2,0) vom 17. 6. bis 5. 7.
geſperrt. Umleitung: Genſingen-Gau=AlgesheimGaulsheim.
OſthofenWeſthofen (Km. 4,0 bis 5,8) vom 16. 6. bis 10. 7. geſperrt.
Umleitung: Abenheim bzw. Bechtheim.
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: EichenOſtheim.
Ortsdurchfahrt Lollar (vom Bahnübergang bis Abzweig nach dem
Bahnhof) vom 1. Juli bis auf weiteres für jeglichen Verkehr geſperrt.
Umleitung: StaufenbergDaubringenGießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Hahn-BruchmühleGernsheim vom 19. 6. bis 19. 7. geſperrt.
Umleitung: EſchollbrückenCrumſtadt-Biebesheim.
Babenhauſen-Harreshauſen vom 5. bis 7. Juli geſperrt. Die
Warnungstafeln ſind zu beachten.
TannenmühleDudenhofenOber=Roden vom 13. 6. bis 1. 7. für
Laſtkraftwagen geſperrt. Umleitung: ObertshauſenHeuſenſtamm ( Hin=
termark
)Dietzenbach.
GehſpitzNeu=Iſenburg vom 25. 6. bis 19. 7. geſperrt. Umleitung:
GehſpitzNiederrad.
Pfeddersheim-Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
HeuchelheimAtzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
Heuchelheim) vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Rod=
heim
a. Bieber.
Großen=Linden-Langgöns vom 15. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Büches.
AlsfeldAltenburg vom 30. 5. bis auf weiteres geſperrt für Laſt=
kraftwagen
und Langholzverkehr. Umleitung über die Parallelſtraße
AlsfeldAltenburg (D=Straße).
Ortsdurchfahrt Nieder=Florſtadt vom 26. 6. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung vom Oſſenheimer Kreuz über Dorn=Aſſenheim-
Reichelsheim-LeidheckenStaden oder Aſſenheim=Bönſtadt.
Echzell bis Straße BerſtadtWölfersheim vom 23. 6. bis auf weite=
res
geſperrt. Umleitung: Berſtadt oder Melbach.
BüchesOrleshauſen vom 25. 6. bis 2. 7 geſperrt. Umleitung:
Büdingen oder Düdelsheim.

cr. Höllerbach, 26. Juni. Ganz unerwartet erfährt die Einwohner=
ſchaft
von Höllerbach die Kunde von dem Tode ihres Herrn Lehrers
Dölp. Herr Dölp verweilte am Montag geſund und munter in Höchſt
bei der dort tagenden Lehrerkonferenz, und fühlte ſich auf dem Heim=
wege
, den er mit dem Rad zurücklegte, unwohl. Zu Hauſe angekommen,
mußte er ſofort das Bett aufſuchen, wo er mit ſeiner Frau noch einige
Worte ſprach und ſtarb. Ein Herz= oder Hitzſchlag wird die Urſache
des Todes ſein. Da Herr Lehrer Dölp in unſerer Gemeinde ſehr beliebt
und geachtet war, iſt die Einwohnerſchaft allgemein in Trauer verſetzt.
A. Aus dem mittleren Odenwald, 26. Juni. Beginn der Hei=
delbeerernte
. Begünſtigt durch das ſchöne Wetter in den letzten
Wochen, ſind die Heidelbeeren ſchnell gereift, ſo daß jetzt ſchon deren
Aberntung beginnt. In vielen Dörfern des mittleren Odenwaldes, vor
Reichelsheim, über Ober=Oſtern, Weſchnitz, Hammelbach, Schönmatten=
wag
bis Hirſchhorn und zur Mainlinie andererſeits, bildet die Heidel=
beerernte
eine Haupteinnahme. Meiſtens gibt es in den Schulen 8
Tage Heidelbeerferien. Frühmorgens geht es in Scharen hinaus in die
Wälder. Die erſten Heidelbeeren ſind noch teuer, 3040 Pfennig pro
Schoppen, ſpäter jedoch koſten ſie gewöhnlich 1520 Pfennig.
4a. Bad Wimpfen, 26. Juni. Talmarkt. Der diesjährige
Wimpfener Talmarkt findet vom 28. bis 30. Juni ſtatt. Er wird
bereits am Freitag abend mit dem ſog. Bratwurſtabend eröffnet.
Der Markt ſelbſt wird am Samstag vormittag angeblaſen. Mit
dem Markt iſt dieſes Jahr die Ehrung eines ſeit 50 Jahren ohne
Unterbrechung den Markt beſuchenden Geſchäftsmannes verbunden.
Cc. Jugenheim, 25. Juni. Der Liederabend des M. G.V. 1865
war in ſeinem erſten Teile der Räumung des Rheinlandes gewidmet,
worauf der Vereinsobmann, Herr Chr. Roth, einleitend beſonders hin=
wies
. Gleichzeitig begrüßte er einige Ehrenmitglieder des Vereins, ſo
wie den Vorſitzenden des Gaues Bergſtraße im H. S.B. In beiden
Teilen des Abends wechſelten Männerchöre, die ſämtlich das ernſte Stre=
ben
des Vereins und ſeines eifrigen Chorleiters, Herrn Ehrenchor=
meiſters
Vetter=Pfungſtadt, verrieten, mit reichen inſtrumentalen Dar=
bietungen
. Daß der Verein über gute Stimmittel verfügt, zeigte der
Einzelgeſang des Mitglieds, Herrn Karl Heim. Die inſtrumentalen Ge=
ſamtſpiele
der Herren Hch. Crößmann (Geige), Ad. Simmermacher
(Cello) und K. Geis (Klavier) ſtanden auf ſehr beachtlicher künſtleriſcher
Höhe und ernteten ſtets reichen Beifall, wie auch die Männerchöre. Der
exakte Rhythmus und die ſaubere Technik erfreuten durchaus. Herrn
Crößmanns virtuoſe Leiſtungen riſſen nur ſo mit ſich fort, und Herrn
Simmermachers Cellovorträge ſprachen ebenfalls außerordentlich an.
Beide Künſtler hatten in Herrn Geis am Flügel einen tüchtigen Be=
gleiter
. Nach dem erſten Teile richtete der Gauvorſitzende, Herr Lehrer
Beltz=Seeheim, Worte des Dankes für die erfolgreiche Arbeit an die Sän=
ger
, denen man ſchon einen größeren äußeren Erfolg, gewünſcht hätte.
Er verſäumte nicht, auf die vaterländiſche Bedeutung der nächſten Tage
hinzuweiſen, denen Ausdruck zu verleihen mit zu den vornehmſten Auf=
gaben
des deutſchen Liedes und der deutſchen Sängerſchaft gehöre. Stür=
miſcher
Beifall antwortete den begeiſterten Ausführungen.
Cc. Seeheim, 25. Juni. Einen freundlichen Abend bereitete uns
der Evangeliſche Jungfrauenverein durch die Darbietung ernſter und
heiterer Stücke in glücklicher Auswahl. Drei größere Theaterſtücke wur=
den
von luſtigen Volkstänzen und Gedichtvorträgen reichlich umrahmt.
Die Bühnenſtücke hinterließen ſämtlich tiefe Eindrücke. Im Mädchen
von heute, anfangs ſehr luſtig, wurde der Friede geprieſen, der einem
herben Familienzwiſte das Ende bereitet. Eins aber iſt not war dem
Glaubensleben gewidmet und zeigte wie über aller Luſt und Freude der
Welt die Liebe ſteht, die ſich in Jeſus offenbart‟. Der letzte Teil end=
lich
galt der Heimatpflege: Heimat und Fremde zeigte daher anſchau=
lich
, wie die Sehnſucht nach der heimatlichen Scholle ein ſtarkes Band des
deutſchen Volkes iſt. Zum Schluſſe wurde etwa ſechs jungen Mädchen,
die dem Verein ſeit Jahresfriſt angehören, die Broſche des Jungfrauen
vereins überreicht. Der ganze Abend ſtand unter einem feſtlichen Zeichen.
und Schweſter Kätchen, unſere nimmermüde Gemeindeſchweſter, hat wie=
derum
gezeigt, mit wieviel Liebe und Treue ſie an den jungen Menſchen=
herzen
zu arbeiten ſich bemüht, was in herzlichen Worten auch Herr
Pfarrer Marguth dankend anerkannte.
. Von der Bergſtraße, 25. Juni. Der Stand der Reben an der un=
teren
Bergſtraße iſt als ein ſehr günſtiger zu bezeichnen. Durch das
günſtige Wetter verläuft die Blüte ſehr ſchnell und gut und treten Reb=
krankheiten
nur ganz ſelten auf. Der Behang iſt ſehr gut, ſo daß, wenn
die Witterung weiterhin günſtig bleibt, mit einem vollen Herbſt und
einem guten Jahrgang gerechnet werden kann. Die Johannisbeeren=
ernte
ſetzte mit dem Johannistage in vollem Umfange ein. Auch hier
fällt die Ernte ſehr gut aus und werden von den Händlern annehmbare
Preiſe bezahlt.

Num fnn

vJng averfährt euftantd.

Zwei Toke, ein Leichtverletzter. Das Laſtauko
vollſtändig verbrannk.

Mainz, 26. Juni.
In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag um 1.26 Uhr über
fuhr der D=Zug 346 DortmundMünchen auf dem beſchrankten Bahn=
übergang
bei dem Poſten 25 zwiſchen Gau=Algesheim und Ingelhein
das mit Möbeln beladene Laſtauto I T 17 920 aus Münſter im Taunus.
Infolge der eingetretenen Exploſion des Benzinbehälters des Autos
geriet dasſelbe in Brand. Hierbei wurden Jean Herr aus Münſter
und Adam Müller aus Hornau, die in das Laſtauto eingeklemmt
wurden, ſchwer verletzt. Die beiden Unglücklichen erlitten außer ſchweren
inneren Verletzungen und Knochenbrüchen durch das in Brand geratene
Auto ſchwere Brandwunden. Die Schwerverletzten wurden ſofort nach
Eintreffen der Hilfskolonne durch ein Auto in bewußtloſem Zuſtande
in das Ludwigsſtift in Nieder=Ingelheim eingeliefert, woſelbſt ſie, ohne
das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, am Donnerstag früh infolge
der ſchweren Verletzungen geſtorben ſind. Ein Leichtverletzter konnte
nach Anlegen eines Notverbandes wieder entlaſſen werden. Das Auto
iſt vollſtändig verbrannt. Die Lokomotive des D=Zuges wurde beſchä=
digt
, ſo daß der Zug mit einer Erſatzlokomotive weiter befördert werden
mußte. Der D=Zug hatte 69 Minuten Verſpätung, und das Geleiſe
KoblenzMainz mußte auf drei Stunden geſperrt werden. Der Schran=
kenwärter
wurde, da er die Schranke nicht überwacht hatte und ſich
während des Unglückes beim Kafeekochen befand, verhaftet. Die Unter=
ſuchung
in der Angelegenheit wurde eingeleitet. Einer der beiden töd=
lich
Verunglückten iſt Vater von fünf unmündigen Kindern. Bei dem
Leichtverletzten handelt es ſich um den Chauffeur des Laſtautos, Eduard
Hartmann aus Münſter.

Die heſſiſche Milchwirtſchaft
auf der 2.2. G.=Ausſtellung in Köll

Die heſſiſche Milchwirtſchaft hat auf der D. L. G.=Ausſtel
wieder einen außerordentlichen Erfolg errungen. In der (
wurden von 68 angemeldeten Proben 46 mit den 1. und 1
Preiſen ausgeſtattet. Heſſen ſtand hierbei mit an erſter St
führenden milchwirtſchaftlichen Ländern Deutſchlands.
In der Gruppe Butter wurden 36 Proben mit 13 1. V
mit 2. Preiſen ausgezeichnet. Ein Vergleich der Ergebn
jährigen und diesjährigen Ausſtellung ergibt, daß im Jab
75 Prozent aller Milchproben auf der Münchener Ausſtellun
2. Preiſen ausgezeichnet werden konnten, während es im J
der Kölner Ausſtellung rund 86 Prozent waren. Das
heſſen=naſſauiſche Molkereiweſen iſt zu 72 Prozent mit 1 u
in Butter ausgezeichnet worden und ſtand unter ſämtlichen
erſtev Stelle. Der Milchpreis=Wettbewerb war von 35
und 25 Molkereien beſchickt worden, der Butterpreis=Wettb
Molkereien. Die heſſiſchen und naſſauiſchen Landwirte un
dürfen auf dieſen Erfolg mit Recht Stolz ſein.

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Lolkerei / 9

Rheinheſſen.

W. Heppenheim a. d. B., 2. Juni. 11. Verbandstag des
Zweigverbandes Heſſen des Zentralverbandes
Deutſcher Bäckerinnungen Germania Auf Antrag
der Bäcker=Innung Heppenheim auf dem 10. Verbandstag des Zweig=
verbandes
Heſſen wurde ihr die Veranſtaltung der diesjährigen 11. Ver=
bandstagung
übertragen. Die Tagung findet am 28., 29. und 30. Juni
ſtatt und man erwartet etwa 1000 Teilnehmer. Am Samstag, den 28.
Juni, findet im Parkhotel Halber Mond ein Begrüßungsabend ſtatt.
Am eigentlichen Verbandstag, Sonntag, den 29. Juni, finden ebenfalls
im Halben Mond nach feſtlicher Abholung der auswärtigen Teil=
nehmer
am Bahnhof, die geſchäftlichen Verhandlungen ſtatt. Nach Be=
endigung
derſelben iſt gemeinſames Mittageſſen. Nachmittags wird dann
im Tagungslokal Konzert (ab 4 Uhr) und abends ein Feſtball abgehalten.
Der Montag vormittag vereinigt dann die Seßhaften zu einem Spazier=
gang
mit anſchließendem Frühſtück. Anläßlich der Tagung läßt die
Heppenheimer Bäcker=Innung am Samstag vormittag in den hieſigen
Schulen 1000 Bretzeln gratis verteilen. Deutſcher Liedertag.
Für den 29. Juni, vormittags 11 Uhr, hat der deutſche Sängerbund einen
deutſchen Liedertag vorgeſehen, der zu einem Werbetag für das deutſche
Lied werden ſoll. Auch der hieſige Männergeſangverein 1843 hat es
ſich aus dieſem Grunde zur Pflicht gemacht, am nächſten Sonntag um
11 Uhr vormittags eine öffentliche Kundgebung zu veranſtalten. Der
Verein wird auf einem öffentlichen Platze Volkslieder zum Vortrag
bringen. Obſthalle. Die von der Obſt= und Gemüſeverwertungs=
genoſſenſchaft
errichtete Obſthalle am hieſigen Bahnhof iſt ab 25. Juni
täglich von 11 Uhr vormittags bis abends zur Annahme von gut ſortier=
ter
, transportfähiger Ware geöffnet. Die Anlieferung von roten und
ſchwarzen Johannisbeeren, ſowie Kirſchen pp., kann ſofort erfolgen zum
jeweiligen Tagespreis.
Ca. Lorſch, 25. Juni. Johannimarkt. In althergebrachter
Weiſe feierte unſer Ort geſtern ſeinen Johannimarkt. Trotzdem das
übliche Karuſſell ausgeblieben war, herrſchte auf dem Marktplatz ein
reges Treiben. Geſchäftsübernahme. Die ſeither von
Franz Heinz in der Gefängnisſtraße betriebene Wirtſchaft Zun
Storchenneſt iſt auf Frau Peter Denefleh übergegangen. Hohes
Alter. Im Laufe dieſer Woche, und zwar am 27. d. M., begeht Frau
Valentin Adrian 2. Witwe dahier in körperlicher und geiſtiger Friſche
ihren 75. Geburtstag. Todesfall. Die in der Nacht vom Sonn=
tag
auf Montag auf der Straße Lorſch-Bürſtadt verunglückte Frau iſt
inzwiſchen im Krankenhauſe ihren ſchweren Verletzungen erlegen.
Bm. Hofheim (Ried), 25. Juni. Jahresverſammlung.
Im Schwarzen Adler hielt die hieſige Landw. Bezugs= und Ab=
ſatzgenoſſenſchaft
vorgeſtern ihre Jahresverſammlung ab. Nach der
üblichen Begrüßung und Verſtorbenenehrung durch den Vorſitzen=
den
, Herrn Gg. Ph. Keim, gab der Geſchäftsführer Lameli die
Jahresrechnung und Bilanz bekannt, die ohne Einwände geneh=
migt
wurden. Der Vorſitzende berichtete über die geſetzliche
Reviſion durch Herrn Verbandsreviſor Fendt, ſowie über die Ge=
ſchäftsführung
des Vorſtandes, welche nicht beanſtandet wurden.
Die vom Aufſichtsrat vorgeſchlagene Gewinnverteilung wurde wie
folgt genehmigt: dem Verſchönerungsverein 50 RM., dem Re=
ſervefonds
226,27 Mk., der Betriebsrücklage 200 Mk., der Saaten=
reinigungsanlage
500 Mk.
Die turnusmäßig ausgeſchiedenen
Mitglieder Phil. Friedr. Kruck (Vorſtand), Gg. Phil. Keim ( Auf=
ſichtsrat
) und Joh. Hch. Löſch (Einkaufskommiſſion) wurden wie=
dergewählt
. Die Paſſiv=Kreditgrenze wurde von 35 000 Mk. auf
50 000 Mk. erhöht. Die Fuhrenleiſtungen wurden Herrn Gg.
Löſch übertragen zu den Taxen: Pro Fuhre bis zu 20 Ztr. 2 RM.,
für jeden weiteren Zentner 7 Pfg., für Fuhren von oder nach
Worms pro Zentner 20 Pfg. Herr Jakob Keim 5. ermahnte zur
beſſeren Vorſicht beim Kohlenausfahren, da jeglicher Verluſt doch
nur den Verein betrifft. Herr Wendel Eberts dankte im Auf=
trag
des Verſchönerungsvereins für die Spende von 50 Mk. Nach
Erledigung kleinerer Fragen Schluß der Verſammlung um 6 Uhr.
Cp. Biebesheim, 24. Juni. Fahnenjubiläum und
Liedertag. Anläßlich ſeines 20jährigen Fahnenjubiläums
hielt der Geſangverein Eintracht Biebesheim, der unter der
Leitung von Chordirektor Reviol=Walldorf ſteht, ein Kritikſingen
ab. Kapellmeiſter Albers aus Mainz fungierte als Kritiker. An
dem Kritik ſingen nahmen Vereine aus Worms, Crumſtadt. God=
delau
, Bauſchheim, Dornheim, Walldorf und Stockſtadt teil. Die
Leiſtungen bewegten ſich durchweg auf einer beachtlichen Höhe und
hielten durchaus der Kritik ſtand. Der Liedertag war umrahmt
von einem allgemeinen Volksfeſt, das am Samstag abend mit
einem Fackelzug und einem Kommers unter Mitwirkung der

Bingen, 26. Juni. Das Programm für di
ungsfeierlichkeiten der Stadt Bingen
Montag, den 30. Juni 1930: 6 Uhr: Umzug der
durch die Straßen der Stadt mit anſchließendem Pl
den Rheinanlagen. Der Umzug der Muſikkapeilen iſt
zum Flaggen der Häuſer. Nach Eintritt der Dunkell
lung des Turmes der Burg Klopp, der keinen F
trägt. 10 Uhr: Fackelzug der Studierenden des R
kums, der Heſſ. Höheren Bauſchule, ſowie ſämtlicher
Bingen und Bingen=Büdesheim; Illumination der E
11.30 Uhr: Muſikvorträge: Maſſenchöre der Geſan
Bingen und Bingen=Büdesheim; anſchließend Rede
meiſters und des Vertreters der Staatsregierung, H
miniſter Dr. Kirnberger. 12 Uhr: Hiſſen der Rei Tagge guuih
dem Turme der Burg Klopp; Singen des Deut
Glockengeläute, Böllerſchießen und Anzünden der Höh
leuchtung des Nationaldenkmals auf dem Niederwo
nächtliche Befreiungsfeier findet in den Rheinanla
Binger Feſthalle ſtatt.
Dienstag, den 1. Juli,
gottesdienſt in der Baſilika St. Martin; Befreiungst
hieſigen Schulen. Samstag, den 5. Juli: Aben
tritt der Dunkelheit Anſtrahlung der Burg Klopp u
der Höhenfeuer. Sonntag, den 6. Juli, 9.45 U.
tesdienſt in der Evangeliſchen Kirche. 4 Uhr: Nach
des Feſtzuges anläßlich des 30jährigen Stiftungsfeſte=
Marinevereins vor der Feſthalle für die Teilnehmer ſes Feſtſ!!
ſowie für die übrige Bevölkerung Befreiungskundge

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Etapelle in 2.
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Ab. Ludwigshöhe (Rhh.), 26. Juni. Gewitte
Ein ſchweres Gewitter richtete in der Gemarkung
erheblichen Schaden an. Ganze Felder wurden überſe
vernichtet. Ein Blitz ſchlug in die Kirche und zerſtö=
leitung
. Ferner wurde ein großer Stein aus der M
geriſſen.

grat
chäd
zwigstil ie
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Die Lid, ds 31

Oberheſſen.

lucht ein
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m Krot

Gießen, 26. Juni. 800=Jahrfeier des Schi kbergſſe
Die Vorbereitungen zu der 800=Jahrfeier der Gründung Gemalic Kdeutu

Ortsvereine eingeleitet wurde und am Sonntag nachmittag in
einem Feſtzug mit anſchließendem Volksfeſt ſeinen Höhepunkt fand
Bei dem Feſtakt am Sonntag nachmittag begrüßte Ehrenvorſitzen=
der
Netſcher alle Feſtgäſte. Die Feſtrede hielt Pfarrer Schlamp=
Biebesheim, der das deutſche Lied in beredten Worten pries. Am
Feſtſonntag waren noch andere Vereine aus der Nachbarſchaft, ſo
aus Gernsheim und Rodau, erſchienen, die das Programm durch
Lieder verſchönten. Im Verlauf des Feſtes gab der Ehrenvorſitzende
bekannt, daß der älteſte aktive Sänger Wilhelm Wedel zum Ehren=
mitglied
ernannt worden ſei.
Gernsheim, 26. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
25. Juni 1,16 Meter, am 26. Juni 1,24 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 26. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
25. Juni 1,00 Meter, am 26. Juni 1,04 Meter, morgens 5.30 Uhr.

Kloſters Schiffenberg am 5. und 6. Juli ſind in vollem rige. Aungenl
Samstag bringt eine Vorfeier, zu dem die Vereine von E frr. und
eung ge
umliegenden Orte erwartet werden. Die Hauptfeier finde r
nachmittag ſtatt. Der Glanzpunkt des Feſttages wird d von 20
me
ſpielleiter Tannert und Heimatdichter Gg. Heß verfaßte Eick:
und neue Zeit bilden. In dieſem Feſtſpiel werden die eutſanſt
Ereigniſſe aus der Geſchichte des Schiffenbergs zur Darſte g gebrad /t Ged
Hiſtoriſche Koſtüme und Uniformen ſowie Volkstrachten rden Mim
Verwendung finden. An die Aufführung ſoll ſich ein Vol E ſchließt.
Weitgehende Maßnahmen ſind zur Bewältigung des z Awartend zint
Verkehrs getroffen.
nwur
h. Butzbach, 26. Juni. Eine hochbedeutſame Tagunver=
bach
=Licher=Eiſenbahngeſellſchaft fand
Hof unter dem Vorſitz des zweiten Aufſichtsrats=Vorſitz k
mierat Hoffmann aus Hofgüll ſtatt. Vertreten waren P Kreie
Gießen durch Regierungsrat Schmidt, Friedberg durch eisdit
Rechthien. Der Vorſitzende widmete dem verſtorbenen e
ratsvorſitzenden Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach und Bür meiſter
Kayſer=Bad=Nauheim vom Aufſichtsrat ehrenvolle Nachr Sie
tretender Vorſtand Regierungsbaumeiſter a. D. Noack=Berl te
Geſchäftsbericht, aus dem u. a. verminderter Verke Kit 50
Perſonen gegenüber 599 693 Perſonen und 187 449 Tonnen ſen?
Tonnen, Betriebseinnahmen von 512 859,02 RM. gegeni
RM. im Vorjahr und weniger Betriebsausgaben mit 4
gegenüber 504 710,76 RM. und ſomit auch nur ein 1
55 555,53 RM. zu entnehmen iſt. In der Gewinn= und 2 /ftre
iſt der Verluſt von 36 566 RM. auf 67 126,20 RM.
Bilanz, die mit 5 178 467,68 RM. abſchließt, weiſt Gläubi Tthal
Aer
Höhe von 240 43134 RM. auf. Regierungsbaumeiſter a.
lin wies auf die ſchwierige Lage der Geſellſchaft hin, die dF dene
ſtand der Steinbrüche und die Allgemeinlage begründet ſir d 000
Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, die Bahn re
*
ſtalten. Beigeordneter Kling=Bad=Nauheim, der für die
Geiſe.
meinden ſprach, fand die Lage nicht ganz troſtlos. Nach
gung der Berichte und der Rechnungen wurden durch die Tben
des Autoverkehrs notwendige Satzungsänderungen
Für die durch Tod ausgeſchiedenen, eingangs erwähnten 9
den auf Vorſchlag des Hauptaktionärs der A.=G. für
Regierungsbaumeiſter Semke=Berlin und Direktor Dr.
neu hinzugewählt: Beigeordneter Kling=Bad=Nauheim, die /cel
Dr. Janſen=Butzbach und Geil=Lich in den Aufſichtsrat,
des Hauptaktionärs tritt noch Direktor Dr. Stefan= Berl=
ſichtsrat
ein. Den Fahrplanwünſchen der Gemeindevertret Eu
gehendſte Beachtung zugeſagt und ein Ausſchuß aus A Fx
Städte Butzbach, Bad=Nauheim und Lich mit dem Obmann Fei
Ettingshauſen gewählt.
h. Grünberg, 26. Juni. Schwer verunglückt
händler Keller aus dem Nachbarorte Weitershain. Er he
hſcheut
werk zum Entladen der Kannen an die Bahn gefahren.
die Pferde, Keller ſtürzte vom Wagen und erlitt eine C xVe.
rung und Rückenverletzungen.
h. Vom Vogelsberg, 26. Juni. Das Nationalf B‟‟

gelsbergs. Der Herchenhainer Johannismarkt bill ſclſch
einen Höhepunkt im Leben des beſcheidenen Gebirgsben
doch ſein Nationalfeſt, das auf ein faſt 600jähriges Beſtehl 4
kann. Kaiſer Karl I. war es, der Herchenhain Stadt= u.
verlieh. Erſt durch die Kriegszeit hat der Markt an ſein Pi0
Bedeutung verloren, doch ſeit den letzten Jahren zeigt er T"
Anziehungskraft.

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Serbiſches Schickſat
Widovdan.
Der Tag des Mordes von Sarajeng.

Freitag, den 27. Juni 1930

Seite 9

am Peitstag.

Ing

Von
Richard Wilh. Polifka.
eidopdan das iſt der Nationalfeiertag des jugoſlawiſchen
reiches, der Tag des Heiligen Veit. Der war, nach der
de, einer der vierzehn Nothelfer, und ſeine Wiege ſtan an=
h
in Sizilien, wo er ſich in jungen Jahren zum Chriſten=
vekehrte
. Er hat unter Diokletian in Rom den Märtyrer=
itten, aber ſeine Beziehungen zu Jugoſlawien, oder viel=
beſſer
geſagt, zu dem Serbentum begründen ſich nicht auf
dein beſonderes religiöſes Moment. Nur die politiſchen
menhänge haben den Sankt Veitstag, den Vidovdan, zu
nationalen Gedenktag gemacht, dem dann freilich im Laufe
ahrhunderte eine geradezu ſchickſalhafte Bedeutung zukam.
deshalb, weil der gläubige Serbe alle Markſteine, die er
m Wege zur Erfüllung ſeiner nationalen Hoffnungen ſetzte,
eſen 28. Juli gruppierte. An dem Vidovdan des Jahres
ft der alte ſerbiſche Staat, das große ſerbiſche Königtum,
er Zar Duſchan in ſiegreichen Kämpfen geſchaffen hatte,
den des agen worden. Damnals fand auf dem Amſelfeld, dem hiſto=
Koſovo polje auf der Hochebene von Priſchtina, die große
ht zwiſchen dem ſerbiſchen Fürſten Lazar und dem Sultan
I. ſtatt, die mit der vernichtenden Niederlage des ſer
Heeres endete. Die Sage erzählt, daß der Verrat des
Brankovie, des Eidams des Fürſten Lazar, den Türken
jieg verholfen hat, die dann furchtbare Rache an dem unter=
n
Feind nahmen. Lazar ſelbſt, der in Gefangenſchaft ge=
war
, und viele ſerbiſche Edelleute wurden enthauptet, und
icht den Tod auf dem Schlachtfelde fand, wurde als Sklave
eimat entführt. In der Niederlage am Koſovo polje wur=
e
nationale Idee, das Reich des Duſchan ausgebreitet
alle Länder, die die Slawen des Südens einſt bewohnt
neu zu errichten und ſo einen Staat zu ſchaffen, der
er Adria bis an das Schwarze und das Aegäiſche Meer
und auch noch große Teile der Voralpen und der un=
en
Tiefebene umfaßt. Die fünf Jahrhunderte haben ſpäter
oflawiſchen Stämme völlig auseinandergeriſſen, und es iſt
r Belgrader Diktatur von heute vorbehalten geblieben, den
ken eines homogenen Südſlawentums zum Teil und auch
in der Theorie zu erneuern.
der das zu erörtern iſt nicht die Abſicht dieſer Zeilen, und
nicht einmal davon die Rede ſein, daß gerade die politiſche
klung der jüngſten Zeit, die zu einer Todfeindſchaft zwi=
den
Kroaten und den Serben geführt hat, die Verwirk=
dieſer
Idee unmöglich macht. Nur von jener ſchickſal=
Bedeutung des Vidovdan ſoll geſprochen werden, die in
rgangenheit weniger Jahrzehnte immer wieder ſichtbar in
nung getreten iſt. Man hat hier freilich ſehr häufig nach=
n
, und die Geſchichte dieſes Vidovdan läßt ſo die Er=
ng
an eine faſt unüberſehbare Reihe von Mordtaten wach=
i
. Im Jahre 1817 iſt ein paar Tage nach dem Vidovdan
fere Georg Petrovic, den ſie den Czrni Georg, den ſchwar=
eorg
nannten und der der Ahnherr der heutigen Dynaſtie
eorgjevic iſt, nach ſeinen ſiegreichen Kämpfen um die Un=
gigkeit
Serbiens Meuchelmördern zum Opfer gefallen, und
ym wurde dann Miloſch Obrenovic zum erblichen Fürſten

ausgerufen. Aber auch ſeine Herrſchaft nahm zwanzig Jahre
nachher an einem Vidovdan ein Ende und er mußte zu Gun=
ſten
ſeines Sohnes abdanken, der ſchon wenige Wochen darau
eines unaufgeklärten Todes ſtarb. Die Serben haben ſpäter
den Miloſch Obrenovic als achtundſiebzigjährigen Greis noch ein=
mal
auf den Thron berufen, aber ihm folgte abermals ein Mit=
glied
der Dynaſtie Obrenovie, Michael III., der eine Woche vor
dem Vidovdan des Jahres 1868 im Park von Toptſchilder er=
mordet
wurde. Und wieder war es knapp vor einem Vidovdan
am 1. Juni 1903, geweſen, als der letzte Sproß der Obrenovic,
der unglückliche König Alexander mit ſeiner Gemahlin, der Köni=
gin
Draga und deren beiden Brüdern, ſein Miniſterpräſident
Markovic, ſein Kriegsminiſter Paplovic und eine große Anzahl
ſeiner politiſchen Freunde von den Offiziersverſchwörern in beſti=
aliſcher
Weiſe hingeſchlachtet wurden. Die gräßliche Bluttat im
Belgrader Konak hat dem Geſchlecht der Karageorgjevie wieder
zur Herrſchaft geholfen, und der Prätendent Peter, der Vater des
heutigen Königs Alexander, ließ ſich zum Monarchen ausrufen.
Und dann kam jener Vidoodan des Jahres 1914, der den
Weltkrieg einleitete. Die Revolverſchüſſe ſerbiſcher Nationaliſten
ſtreckten aus dem Hinterhalt den öſterreichiſch=ungariſchen Thron=
folger
Erzherzog Franz Ferdinand und ſeine Gemahlin, die Her=
zogin
von Hohenberg nieder, und heute haben auch ſerbiſche Poli=
tiker
und ſerbiſche Geſchichtsforſcher längſt offen zugeben müſſen,
daß dieſer Mord in Belgrad erdacht worden iſt und daß maß=
gebende
und einflußreiche Perſönlichkeiten des damaligen Bel=
grader
Regimes von ſeiner Vorbereitung zumindeſt wußten und
ſie förderten. Die Lüge von der Kriegsſchuld der Mittelmächte
iſt aktenmäßig längſt widerlegt. Selbſt der Gegner kann ſie heute
nicht mehr aufrecht erhalten, und ſie gilt nur noch in den ſoge=
nannten
Friedensverträgen als billiger Vorwand für alles Un=
recht
und allen Wortbruch. Wer heute an einem Vidovdan irgend=
wo
im ſerbiſchen Altreich den nationalen Feſtlichkeiten beiwohnt,
wird es erfahren können, wie überall dieſer Mord von Sarajevo
als nationale Notwendigkeit hingeſtellt wird. Es iſt die Er=
innerung
an die Niederlage von Koſovo polje und die Idee eines
neuen großen ſüdſlawiſchen Imperiums an Stelle des damals
zerſtörten Reichs des Duſchan, die noch immer alles politiſche
Denken beherrſcht. Die Schüſſe von Sarajevo haben nicht nur
den Weltkrieg entfeſſelt, ſie haben die Serben auch zu glücklichen
Partnern der großen Entente gemacht und ſie ſo in ihren natio=
nalen
Beſtrebungen um einen gewaltigen Schritt vorwärts ge=
ſchoben
. Vorwärts, und doch nicht auch aufwärts. Das alte
ſerbiſche Königreich der Vorkiegszeit iſt durch die Friedensver=
träge
auf das Dreifache ſeines früheren Staatsgebietes ver
größert worden, aber die zwölf Jahre der Belgrader Herrſchaft
haben trotz aller angewandten Mittel byzantiniſcher Staatskunſt
die Aufſaugung der anderen ſüdſlawiſchen Stämme nicht er=
reichen
können. Vielleicht iſt eher das Gegenteil geſchehen. Der
Kampf der Kroaten gegen die Serbiſierung wird heute mit einer
leidenſchaftlichen Erbitterung geführt, die gewiß niemand voraus=
geſehen
hat und die man am allerwenigſten in Belgrad erträumte
Und er wird auch nicht mit jenen Methoden zu einem ſieg=
reichen
Abſchluß geführt werden können, die die Geſchichte des
Vidovdan ſo charakteriſtiſch machen. Denn wieder war es ein
Sankt Veitstag geweſen, als vor zwei Jahren in der Skupſchtina
Puniſa Racic, der Schützling des verſtorbenen Miniſterpräſidenten
Paſic und der engſte Vertrauensmann des Hofes und intime
Freund des Hofminiſters Jankovie, mit ſeinen Revolverkugeln
fünf kroatiſche Abgeordnete zu Boden ſtreckte. Auch das iſt keine
Tat eines plötzlichen Impulſes geweſen, ſondern man hatte ſie

wohl vorbereitet und in allen ihren möglichen Weiterungen über=
dacht
gehabt. Racic, dem heute im Gefängnis alle erdenklichen
Erleichterungen gewährt werden und für den damals im ganzen
Lande Sammlungen veranſtaltet wurden, an denen ſich ſelbſt
aktive Miniſter beteiligten, iſt in die Reihe der ſerbiſchen Natio=
nalhelden
gerückt, und wenn er ſich noch immer nicht auf freiem
Fuß befindet, ſo mögen wohl gewiſſe Rückſichtnahmen auf die
internationale Politik dieſe Verzögerung entſchuldigen. Auch
Gavrilo Princip, der an einem Vidovdan das öſterreichiſche
Thronfolgerpaar ermordete, iſt ja mit der Gloriole des Mär=
tyrers
umgeben worden und man hat ihm erſt vor wenigen Mo=
naten
am Orte ſeiner Tat, an der Wegkreuzung bei der Miljacka=
Brücke in Sarajevo, ein Denkmal enthüllt. An dieſer hiſtoriſchen
Stelle kündete Gavrilo Princip am Vidovdan, dem 28. Juni 1914,
die Freiheit an, ſteht in goldenen Lettern in der Marmortafel
geſchrieben und ein Lorbeerkranz rahmt dieſe Worte ein. In
vielen tauſenden von Dokumenten, die in dem letzten Jahrzehnt
aus den Archiven einer halben Welt publiziert worden ſind, hat
man verſucht, die Schuld der furchtbaren Menſchheitskataſtrophe
des großen Krieges zu klären. Aber kein diplomatiſches Akten=
ſtück
mag von ſolcher überzeugender Wirkung geweſen ſein wie
jener Bericht der Avala, des amtlichen jugoſlawiſchen Nach=
richtenbureaus
, über die Denkmalsenthüllung für Gavrilo Prin=
eip
, der da mit dem hiſtoriſchen Satz geſchloſſen hat: . . . Die
beſcheidene Feier und deren tiefe Aufrichtigkeit übten
auf alle Anweſenden den ſtärkſten Eindruck‟. Es iſt nicht mög=
lich
, daß Jugoſlawien jemals einen Vidovdan feiern wird, ohne
daß man ſich daran erinnert. An die vielen Bluttaten, die dieſen
nationalen Feſttag ſeit Jahrhunderten begleiten und an das Wort
von der tiefen Aufrichtigkeit‟ .

Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 27. Juni.
16.00: Stuttgart: Konzert. Weber: Ouv. zu Peter Schmoll.
Mozart: Eine kleine deutſche Kantate. Wagner: Ballettmuſik
aus Rienzi.
Wolf: Geſang Wenlas.
Wagner: Album=
blatt
: Aus der Muſik zu Ibſens Peer Gynt.
Strauß:
Streifzug durch ſämtliche Operetten. Fucik: Schneidig vor!
Marſch.
17.55: Zehn Minuten Wanderratſchläge des Taunusclubs.
18.00:
Dr. Georg Schmitt: Internationale Hochſchulkurſe in Davos.
18.35: Aerztevortrag: Kind, Schule und Geſundheit.
19.05: Frit Jaeger: Was iſt Kultur? Eine Stellungnahme zu den
Gedankengängen von Frobenius.
19.30: André Maurois: Fragment einer Weltgeſchichte: 1992.
20.30: Bad Homburg: Der getreue Muſikmeiſter. Komiſche Oper
von Pergoleſi.
21.15: Als Kurzoper: Die Favoritin, von Donizettt.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 27. Juni.
9.30: Zepp=linfahrt nach dem Nordpol.
10.00: Werklehrer Vogt: Unſere Jugend beim Segelfliegen auf
der Waſſerkuppe.
15.00: Jungmädchenſtunde. Photographieren und Zeichnen auf Reiſen.
16.00: Rektor Lorentz: Die ſchulpraktiſche Auswertung des deut=
chen
Hygiene=Muſeums in Dresden.
17.30: Landgerichtsdirektor Dr. Hellwig: Pſychoanalnſe und Straf=
rechtspflege
.
17.56: Min.=Dir. Dr. Poſſe: Der gegenwärtige Stand der deut=
ſchen
Handelsvertragspolitik.
18.20: Ludwig Heilbronn: Im Flugzeug nach London und Moskau.
18.40: Oskar von Wertheimer: Die Kunſt des Erzählens,
19.05: Engliſch für Fortgeſchrittene.
9.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzie.
20.00: Divertimento für Violine, Viola und Violoncell von Mozart
(Schallplatten).
20.40: Prof. Hans Baluſchet erzählt ſein Leben.
21.05: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Emil Rooſz.
Danach: Tanzmuſik (Kapelle Oskar Jooſt.

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3% p. a.
Aus dem gleichen drunde ermäßigt sich
T Sollzinstaß vom 21. Junz 1930 ab
1F 5 p. a.
Die Zinsvergütung für Sparkonten beträgt
1t Wirkung vom 1. Juli 1930 ab
22l0 p. a.
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Darmstadt, den 26. Juni 1930.
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1930, mittags 12 Uhr, das Konkursver=
fahren
eröffnet worden. Konkursver=
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: Rechtsanwalt S. Levi in Darm=
ſtadt
, Mathildenplatz 9. Konkursforde=
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ſowie offener Arreſt
und Anzeigepflicht bis zum 18. Juli 1930.
Erſte Gläubigerverſammlung: 18. Juli
1930, vormittags 9 Uhr, Zimmer 228,
und allgemeiner Prüfungstermin: 9. Sep=
tember
1930, vormittags 9 Uhr,
Zimmer 228, vor dem unterzeichneten
Gericht.
Darmſtadt, den 23. Juni 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I. (10153

Bekanntmachung.
Betreffend: Zwangsverſteigerungsver=
fahren
Eheleute Architekt Georg
Kugel und Regina, geb. Krenz in
Darmſtadt, Wittmannſtraße 4
Der Termin vom 4. November 1930
fällt weg.
(10161
Darmſtadt, den 25. Juni 1930
Heſſiſches Amtsgericht I.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Reichsbund akademiſch gebildeter Landwirte.
Der Verein der heſſiſchen höheren land=
wirtſchaftlichen
Staatsbeamten iſt auf Grund
eines Beſchluſſes ſeiner letzten Generalverſamm=
lung
dem Reichsbund akademiſch gebildeter
Landwirte, e. V. geſchloſſen beigetreten. In
Auswirkung dieſes Beſchluſſes fand nunmehr
am Sonntag, den 22. d. M., in Frankfurt a. M.
die Gründungsverſammlung des Landesvereins
Heſſen im Reichsbund akademiſch gebildeter
Landwirte (R. a. g. L.) ſtatt. Der Reichsbund
iſt die Berufsvertretung derjenigen akademiſch
gebildeten Landwirte, deren wiſſenſchaftliche
Fachbildung durch eine ſtaatliche Prüfung abge=
ſchloſſen
wurde. Er gliedert ſich in die verſchie=
denen
Landes= und Pr inzialvereine. Die An=
gehörigen
der verſchie nen Berufskreiſe ſind in
beſonderen Tachgruppen zuſammengefaßt( z. B.
Landwirtſchaftslehrer, Hochſchullehrer, Tier=
zuchtbeamte
, Pflanzenbau= und =Zuchtbeamte,
Verwaltungslandwirte, praktiſche Landwirte).
Die Geſamt=Mitgliederzahl beträgt zurzeit
etwa 6000.
Mutter und Sohn auf der Anklagebank.
Eichſtädt. Krankhafte Ueberſchätzung der
eigenen Perſönlichkeit und überreizte Ehr=
begriffe
hatten den 19jährigen Gymnaſiaſten
Ortwin Ballnath am 2. Februar 1930 dazu ver=
leitet
, gegen den Hotelbeſitzer Matheis, den
Liebhaber ſeiner Mutter, einen Mordanſchlag
zu verüben, indem er aus einem Armeerevolver
aus zwei Meter Entfernung einen Schuß auf
dieſen abgab, der aber nur eine leichte Fleiſch=
wunde
in der Bruſt verurſachte. Die Mutter
des jungen Ballnath, Meta Ballnath, war
wegen Anſtiftung zu einem Verbrechen des
Mordverſuchs angeklagt. Die Verhandlungen,
die bis zum Schluß der Beweiserhebung unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfanden, ent=
rollten
ein erſchütterndes Bild traurigſter
Familienverhältniſſe. Der Antrag des Staats=
anwalts
lautete für Ortwin Ballnath auf drei
Jahre Zuchthaus, für Meta Ballnath auf vier
Jahre Zuchthaus. Während die Geſchworenen
ſich bei Ortwin Ballnath dem Antrage des
Staatsanwalts anſchloſſen, verurteilten ſie Meta
Ballnath zu drei Jahren Zuchthaus, unter Haft=
fortdauer
und Ueberbürdung der Koſten.
Zwei neue Todesfälle in Lübeck.
Lübeck. Nachdem in den letzten Tagen
eine gewiſſe Beſſerung bei den mit dem Tuber=
kuloſepräparat
gefütterten Säuglingen feſtzu=
ſtellen
war, ſind in der Nacht zum Donnerstag
von den ſchwerkranken Kindern wieder zwei ge=
ſtorben
, ſo daß ſich die Zahl der Todesopfer auf
44 erhöht. Krank ſind nach dem Bericht des
Geſundheitsamts noch 69, gebeſſert 74, geſund
bzw. in ärztlicher Beobachtung befinden ſich
64 Säuglinge. Der Oberſtaatsanwalt beim
Lübecker Landgericht hat auf Grund des vorlie=
genden
Unterſuchungsmaterials in der Cal=
mette
=Angelegenheit gegen die Profeſſoren
Deycke und Klotz, gegen Dr. Altſtaedt ſowie
gegen die Laboratoriumsſchweſter des Profeſ=
ſors
Deycke wegen fahrläſſ ger Tötung und Kör=
ververletzung
die Vorunterſuchung beantragt.
Die Vorunterſuchung iſt vom Unterſuchungs=
richter
eingeleitet worden.
Mordprozeß Kürten nicht vor Ende des Jahres.
Eſſen. Das Schuldkonto des Maſſenmör=
ders
Kürten hat einen ſolchen Umfang ange=
nommen
, daß die Hauptverhandlung wohl kaum
vor Ende dieſes Jahres ſtattfinden kann. Nach
dem bisherigen Ergebnis der polizeilichen Er=
mittlungen
werden Kürten nicht weniger als
80 Verbrechen, 11 Morde, 33 Mordverſuche und
36 Brandſtiftungen, zur Laſt gelegt. Wie die
Rh.=W. Z. meldet, wird auch die Brandſtif=
tung
Kaiſerswerth, bei der im Jahre 1928 zwei
Handwerksburſchen den Tod fanden, Kürten zur
Laſt gelegt. In dieſem Falle würde Anklage
wegen Brandſtiftung in Tateinheit mit Doppel=
mord
erhoben werden, da Kürten eingeſtanden
hat, er habe Brände angelegt, um Leute, die
in den Scheunen ſchliefen, zu verbrennen. Sollte
ſich die Schuld Kürtens auch in dieſen Fällen
erweiſen, ſo würde ſich die Zahl ſeiner Opfer
auf 13 erhöhen.
35 Bauernhöfe niedergebrannt.
Brünn (Mähren). In der Gemeinde Opa=
tau
bei Trebitſch in Mähren nahm ein Haus=
brand
ſo kataſtrophale Formen an, daß, obwohl
faſt ſämtliche Feuerwehren der näheren und
weiteren Umgebung zu ſeiner Bekämpfung auf
dem Brandplatz erſchienen, 35 Bauerngehöfte
mit Wirtſchaftsgebäuden und Zubehör nieder=
brannten
. Zahlreiches Vieh iſt in den Flammen
umgekommen. Etwa 120 Perſonen ſind durch
den Brand obdachlos geworden. Der mit zwei
Millionen Kronen geſchätzte Materialſchaden iſt
nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt.
Verkehrsſtörungen durch Heuſchreckenſchwärme
in Oeſterreich.
Wien. Auf der Eiſenbahnſtrecke Wiener=
NeuſtadtEggendorf der nach Ungarn führen=
den
Linie der Südbahn hat ſich am Mittwoch
abend ein Heuſchreckenſchwarm niedergelaſſen,
der eine Verkehrsſtörung verurſachte. Es han=
delt
ſich nicht um Wanderheuſchrecken, ſondern
um eine in Oeſterreich verbreitete Art kleinerer
Heuſchrecken. Die Heuſchrecken wurden durch die
die Strecke paſſierenden Züge zerquetſcht. Es
kamen jedoch immer neue Schwärme, ſo daß
durch die Tauſende von zerquetſchten Heu=
ſchrecken
die Schienen ſchließlich verlegt wurden.
Ein Zug blieb auf der Strecke ſtehen und konnte
über die verlegten Schienen nicht weiterfahren.
Die Freiwillige Feuerwehr von Wiener Neu=
ſtadt
rückte gegen Mitternacht mit Pechfackeln
aus, um das Verkehrshindernis zu beſeitigen.
Bahnangeſtellte und Feuerwehrleute arbeiteten
längere Zeit, bis es ihnen gelang, die Strecke
freizumachen, indem ſie den Schienenſtrang mit
Benzin begoſſen und dieſes anzündeten. Der
Zug konnte dann weitergeführt werden. Geſtern
morgen wurde dann feſtgeſtellt, daß die Heu=
ſchrecken
die an der Strecke liegenden Felder
kahlgefreſſen hatten.

Freitag, den 27. Juni 1930
Num
Die Ozeanüberquerung des Sliegerhaupkmanns Kingsford Smith gelungen

Stege.

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70
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Lindber.

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Karte des Fluges von Irland nach Neufundland.
(Zum Vergleich ſind die Flugrouten der Bremen, des Graf Zeppelin und Lindberghs
eingezeichnet.)
Kingsford Smith hat ſein kühnes Unternehmen, den Oſt=Weſt=Flug über den Atlantik, glücklich
vollendet. Seine Route hält ſich etwas ſüdlich von der der Bremen, die vor zwei Jahren als
erſte den Flug bewältigte. Lindbergh hatte ſeinen Weſt=Oſt=Flug weiter ſüdlich geführt, während
der Graf Zeppelin wegen ſeines großen Brennſtoffvorrats die gerade Luftlinie wählen konnte.

Der Hohe Rat in Augsburg in alter Amtstracht.
Augsburg ſteht in dieſen Tagen völlig im Zeichen der 400=Jahr=Feiern der Augsburgiſchen Kon=
feſſion
, die das wichtigſte Glaubensbekenntnis der evangeliſchen Chriſtenheit darſtellt. Aus allen
proteſtantiſchen Ländern ſind Abordnungen nach Augsburg gekommen, um dieſen Gedenktag feſtlich
zu begehen.

Abſchluß der Auguſtana=Feier.
Augsburg. Den Abſchluß des Haupt=
tages
der 400=Jahrfeier der Augsburgiſchen
Konfeſſion bildete der große Gemeindeabend,
der annähernd 10 000 Proteſtanten Augsburgs
mit ihren auswärtigen Gäſten in den herrlich
geſchmückten Sälen der Sängerhalle und des
Ludwigsbaues vereinigte. Im Mittelpunkt der
Veranſtaltung ſtanden die Feſtvorträge über
Das lebendige Bekenntnis von Profeſſor Alt=

haus, dem Dekan der theologiſchen Fakultät Er=
langen
, und dem Reichsjugendwart Dr. Erich
Stange=Kaſſel. Nach Gemeindegeſang brachte
der Geſangschor der evangeliſchen Gemeinde ge=
meinſam
mit dem Städtiſchen Orcheſter die
Bachſche Kantate: Du Hirte Israels zu Ge=
hör
. Die Feier endete mit einer großen Reihe
von Anſprachen, in deren Verlauf die Vertreter
der ausländiſchen evangeliſchen Kirchen Grüße
und Treuegelöbniſſe ihrer Gemeinden zum
Ausdruck brachten.

200 Verlehzke bei einem Brückeneinſturz in Chemnik.

Die eingeſtürzte Brücke beim Fluß= und Luftbad Chemnitz.

In einer offenen Badeanſtalt in Chemnitz herrſchte während der Hitze der letzten Tage eine ſolche
Ueberfüllung, daß eine Brücke, auf der ſich gerade 200 Perſonen befanden, zuſammenbrach und die
Badegäſte unter ſich begrub. Alle Perſonen trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon.

Kindertragödie.
Eger (Böhmen). In einem Wohnhäuschen
des Ortes Kuniowitz bei Tuſchkau in Weſt=
böhmen
ließ die landwirtſchaftliche Arbeiterin
Hampl ihre drei Kinder, einen fünfjährigen
Knaben, ein zweijähriges Töchterchen und ein
einjähriges Kind allein daheim, während ſie
ihrer Beſchäftigung nachging. Als kurze Zeit
ſpäter ein Mann an dem Häuschen vorbeiging.
fiel ihm der aus den Fenſtern des Häuschens
qualmende dicke Rauch auf. Mit einigen Dorf=
bewohnern
ſprengte er die Tür des Hauſes und

drang in die Wohnung ein. Während das Feuer
es hatte ein Bündel Reiſig vor dem Ofen
Feuer gefangen alsbald gelöſcht werden
konnte, wurden die drei Kinder tot aufgefun=
den
; ſie waren infolge der Rauchentwicklung
erſtickt.
Southern Croß nach New York geſtartet.
Harbour Grace (Neufundland). Das
Flugzeug Southern Croß iſt am Donnerstag
früh 5.05 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit (9.05 Uhr
vormittags M. E.3.) zum Weiterflug nach New
York aufgeſtiegen.

Die Todesſtrafe für Hoyer jnſt
Frankfurt a. A 6. 3u
In dem Prozeß gegen den ſrder
Polizei=Wachtmeiſters Kern bee agte
Staatsanwalt gegen Hoyer die To ſtraſe
mäß 8 211 des Strafgeſetzbuches, u gegen
Mitangeklagten Landwirt Georg
Mont
Gefängnis wegen Begünſtigung. der
ſitzende machte dann noch darauf Fmeriſt
daß evtl. qualifizierter Totſchlag n S 2
Strafgeſetzbuches in Frage komme önn,
Nachmittag folgen die Plädoyers fr DeAl zio
diger. Das Urteil iſt erſt in der cht u
warten.

Der Landwirt Otto Georg / Sch
feld, der der Beihilfe zum Mord Feklagt
gibt an, daß er Schulle und Hoyer 7 Freit
morgen nach der Tat in ſeinem ſwein
vorgefunden habe. Hoyer habe ihn m n
Tag die Tat eingeſtanden. Auf / Drän
hätten dann die Beiden das Haus raſſen,
aber am Sonntag wiedergekommer Schule
hauptet, daß ſich Hoyer bereits an Eſten !
mit der Mitteilung eingeführt ſe, ſielsiadt, 2
Schulle und Hoyer hätten eine ſ.Putz ) keſezu
ſchoſſen. Schulle zeigt ſich in ſeiner frnehnd
ſehr ruhig und ſachlich, belaſtet ſer 50
ſchwer: Sicher war Hoyer der lährliche
auch der weitaus ſchwerer Vorbeſt ſ,M
den Jüngeren den entſcheidenden Kflc
geübt hat; in der Verhandlung ge eri
Poſition des Angeklagten gegenübe ſen 3
gen Schulle in eine jämmerliche enſioe
ihm faſt Mitleid ſichern könnte, Ellen
durch ſeine überlegene Ruhe all /Angr
die Spitze ab. Es tut mir leid, gt eN Ait
leidig zu dem Gericht, wenn es h un
Eigentumsdelikt handeln würde, h / ichn
logen, aber bei einem Mord kann i as nich
Und dann macht er ſeine vernic tden MMafs
ſagen, und Hoyer zuckt wie unter hen
ſchenſchlag zuſammen. Stundenlau Haueit Uſü
Vernehmung Schulles. Er wird gite
Kreuzverhör des Verteidigers bl7 ſand!0
und droht ohnmächtig zu werden. ſie melo,
Aber Kiwf al
niſchen Sachverſtändigen greifen
verwickelt ſich kaum in Widerſprüc !Den MMien
teidiger, der urſprünglich auch für F auſtel n Pfa
ſollte, verſucht er durch boshafte Fmeril
Mtar
zu irritieren: Die Polizei verſte ſichi,
das Kreuzverhör, aber ſo ſchön der Moch
Verteidiger kann ſie es doch nicht fs i1M
leid, Hoyer, aber nun muß ich n. etus huf
geben. .. . Und Hoyer ſieht ihn T mſ
geriſſenen Augen an und wart / wo
Ne
kommt. Hoyer verſucht vergeblick einel
ſtigen Komplizen abzuſchütteln. Sch
mich ihm an die Ferſen heften, fil
fürchtete, er werde mir die Erm ing
zuſchieben, hat Schulle einmal dei
unterſuchung geſagt. Auf der Fluc frug?
Mordwaffe bei ſich, weil er damit Ehne
Hoyer den einzigen Zeugen ſeiner at W /Bſe
M
mer ſtill machen könnte. Solcher
Brüderſchaft der Beiden. In der ſrhonde
ſpielte er den Kalfakter. Sicher 700
2
richtig, was er ſagt. Er weiß abe lich
nur noch eine Chance hat: Hoyer
keit zu belaſten, um für den eiger Proſ
beſtem Licht dazuſtehen. Der Kug.
knorke! hat ihn der Berliner Maſt.)e
rMdr
berge zur Heimat vorgeſtellt.
Gefährte Hoyers.
Nach der Vernehmung einige ſeige
den Toten aufgefunden haben. We 1ige VM
nicht zu berichten wiſſen, beſtätig m.
beamter noch einmal, daß Kern Euſ.
baut geweſen ſei, und daß es als
würdig erſcheine, daß der ſchmächt E0
Beamten, der 1924 Meiſter in
Jiu=Jitſu=Kämpfen geweſen ſei,
griffen habe. Die Frau des Lan Ei=
vermag
ihren Mann gegenüber dN0.
laſtenden Ausſagen des Schulle n
men zu entlaſten.

Regelmäßiger Zeppelinverkehr ſ250
Tokio geplant.
Af
New York. Nach einer
San=Franzisko iſt eine japaniſche Fto
geſellſchaft mit 15 Millionen DF.
ab
gebildet worden, die von Herbſt
AAaSe
regelmäßigen Zeppelinverkehr z
Franzisko und Tokio plant. Es ſo)
peline für je 40 Fahrgäſte in Iſt
werden. Die Flugdauer beträgt 6 R.

[ ][  ][ ]

nmer 176

Freitag, den 27. Juni 1930

Seite 11

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Kathe Wüller, geb. Schmidt
heim, Bergstraße
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schbach b. Höchst i. O.

Trauung: Samstag, den 28. Junl, nachmittags 3 Uhr, in der Kirche
zu Ober-Beerbach.

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rte nacht um 2 Uhr erlöſte der Herr meinen
den, treuſorgenden Gatten, unſeren lieben Onkel
Großonkel
Franz Schneckenburger
ſeinem qualvollen Leiden im 64. Lebensjahre.
Die trauernde Witwe:
Eliſe Schneckenburger, geb. Becker
nebſt Verwandten.

rmſtadt, den 26. Juni 1930.

10156

Beerdigung findet am Sonntag, nachmittags
ihr, vom Sterbehaus, Gärtnerei Becker in
Nieder=Ramſtadt ſtatt.

Todes=Anzeige.
merzerfüllt machen wir allen, die ihn kannten,
trautige Mitteilung, daß unſer lieber, braver,
fnungsvoller Sohn und Bruder
Guſtav Zehl
Sonntag, 22. Juni, nachmittags 4 Uhr, beim
den im Rhein bei Gimbsheim den Tod gefunden
Er ſtand im blühenden Alter von 17 Jahren.
Sein Tod iſt uns unfaßbar.
Im Namen aller, die um ihn trauern:
Guſtav Zehl.
nſtadt, Ludwigshöhſtr. 31, den 27. Juni 1930.
Beiſetzung findet am Samstag, 28. Juni, uach=
gs
½4 Uhr, auſ dem Waldfriedhof ſtatt. (10180
Dankſagung.
die vielen Beweiſe herzlicher und aufrich=
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen, herr=
Blumenſpenden beim Hinſcheiden meines
ergeßlichen, lieben Mannes, unſeres gelieb=
Laters und Schwiegervaters
R

Dankſagung.
die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
N Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
n.
Zerrt. WBilhelm Wörner II.
Bäckermeiſter
en wir Allen unſeren innigſten Dank. Ins=
Lndere ſei den evang Krankenſchweſtern für
ebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Weißgerber
leine troſtreichen Worte am Grabe, dem
Verinnungs=Zweigverband Heſſen, derBäcker=
Ung Eberſtadt, ſowie der Soldatenkamerad=
ITI. für die Niederlegung von Kränzen und
Enden Nachrufe, wie auch für die ſonſtigen
TTeichen Blumenſpenden, herzlichſt gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
10 20
erſtadt, den 25. Juni 1930

Len Aeuff Heibyatot
Nwir allen Freunden und Bekannten unſeren
lichſten Dank. Ganz beſonders danken wir
n Ofarrer Krämer für die ergreitenden
rte am Grabe, dem Geſang=, Krieger= und
verbeverein, dem V. D. G., ſowie den Ab=
Nungen der Arbeitnehmer für die Ehrungen
Kranzniederlegungen. Herzlichen Dank auch
en, die unſerem teuren EEntſchlafenen die
Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.:
Dr. A. Neidhardt.
B=Bieberau, den 26. Juni 1930 (tolss

Heute Nacht eniſchlle nach langem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer lieber Vater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Otio Sulzbach.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Sulzbach
geb. Janjohn.
Darmſtadt, den 26. Juni 1930.
Gr. Ochſengaſſe 4.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 28. Juni, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und ſchönen Blumen=
ſpenden
bei dem Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Leonh. Vornoſf
ſagen wir auf dieſem Wege unſren
beſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Fernges, Fränkiſch=
Crumbach, für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe.
(10170
Die trauernden Hinterbliebenen.
Brensbach, den 25. Juni 1930.

Zen

Pfund

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
teuren Entſchlafenen, Herrn
Gyriſtopg eteinbrecheri.
ſagen wir hiermit Allen Dank. Beſon=
ders
Dank der Krankenſchweſier Mar=
garete
und Herrn Dr. Röder, für die
liebevolle Pfiege, dem Herrn Pfarrer
Uhl für die troſtreichen Worte am
Grabe dem Geſangverein,Germania
für den Grabge ang und Kranzſpende,
und dein Verband der Arbeitsinvaliden
für die Niederlegung eines Kranzes.
Im Namen aller Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, den 25. Juni 1930.
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Seite 12

Freitag, den 27. Juni 1930

Num

Ern
Ab beu te

F3
K

Bis auf wie iteres!

Ab beute!

Hanns Heinz Ewers
neuester Roman
Fandwogel
A
Oe
Regie.
Wolfgang Hoffmann-Harnisch
Die eigenartige interessante
Handlung dreht sich um die
Verwirklichung der Thesen und
Theorien über die Vertauschung
der Geschlechter durch
Operation.
Es ist ganz die phantastisch-
problematische
Atmosphäre
wie bei Alraune, mit dem
Gegensatz, daß nicht die Männer
an der Frau. sondern die Frau
an den Männern zu Grunde geht
Hauptdarsteller sind:
Camilla Horn, Franz Lederer,
Paul Wegene:
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.

Der große Erfolg!
Marilyn Mil

Ter

Der neue Zirkus-Großfilm

A
M

dem ersten
Farben-Tonfilm
Fabelhaft
und muß man gesehen haben,
sagen die
Berliner Presse-Urteile
Dazu das bunie un 1 aktuelle
Beiprogramm. (V.10135

Beginn 3½ Uhr

Ingendliche zugelassen
Beginn 3½ Uhr

3 Clouns

Ein spannendes Spiel von Liebe
Not und Sensation.
Wirklichkeit und Lebenswahres
aus dem Leben großer Artisten
ist hier im Bilde festgehalten.
In den Hauptrollen:
Evelyn Holt,
Ilka Grüning, Warwick Ward,
John Hamilton, Henry Edwards
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.

Beginn 3½ Uhr

durch
gute Ware billige Preise
das S 8F-Sparbuch mit 5½o

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D 26

Hessisches
Landestheater

Freitag
27. Juni 1930

R18(Gr. 3u. 4

Kleines Haus

Hamlet
Trauerspiel von Shakespeare
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Keine Vorstellung

OEDNEUR Mend8

V DER Schlager der Sommerspielzeit
Nar heute
v... Vater sein dagegen sohr!
Freitag

Achtung!
Blüh. Topfpflanzen
Geranien und
Efeugeranien,
Fuchſien,
Ageratum,
Petunien, ſowie
Schnittblumen;
ferner ſämtliches
Frühobſt an Priv.
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billig abzugeben.
Gärtn. Ehrenkäufer
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60 u. 63. a. Karlshof.

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[ ][  ][ ]

Entſcheidungsſpiel um den ſüddeutſchen Handballpokal
bei allen Handballanhängern von Darmſtadt und Um=
die
ſtarkſte Beachtung. Jeder, der die Polizei=Elf in der
Zeit im Spiel geſehen hat, ſieht in ihr ſchon den ſüddeutſchen
eiſter. Leicht wird ihr die Siegestr

Pfd.
Ff4.


Stück

jußerſt ſpielſtark, der wiederholt die größten
ſchungen brachte. Erinnert ſei nur an den ſtarken Wider=
den
Nünberg im vergangenen Jahre um die ſüddeutſche
eiſterſchaft dem Sportverein 98 entgegenſetzte, dem es erſt
letzten Halbzeit gelang, unter Aufbietung des ganzen Kön=
m
Sieg zu erringen. In dieſem Jahre gelang es der Mann=
us
der alten Noris in einem Privatſpiel, den mehrjährigen
n Meiſter, Polizeiſportverein Berlin, zu ſchlagen. Dies
daß die Mannſchaft über ein recht beachtliches ſpieleriſches
verfügt, und es wird für die Darmſtädter Polizei nicht
in. Sieger zu werden. Die Gäſte werden die Grünen
, alle Regiſter zu ziehen, wenn ſie das Spiel ſiegreich be=
wollen
. Alle Umſtände ſprechen dafür, daß dieſes Spiel
dentlich ſpannend und intereſſant werden wird, das ſicher=
Anziehungskraft nicht verfehlt. Der Endkampf um den
ſchen Pokal beginnt um 4.30 nachmittags auf dem Polizei=
itz
.
R.
Rof-Weiß B. ſ.R. Susanheim.
kommenden Sonntag, 11 Uhr, dem letzten Spielſonntag vor der
re, empfängt Rot=Weiß auf ſeinem Platze an der Rheinallee
s Frankfurt=Schwanheim. Noch in, wenn auch nicht allzu guter
ung aus ſeinen Spielen in Darmſtadt während der letztjährigen
Srunden, wird den Rot=Weißen einen Sieg nicht leicht machen,
s die ſtabile Hintermannſchaft mit dem repräſentativen Bender
wird den Darmſtädter Sturm zur Aufbietung ſeines ganzen
zwingen. Andereſreits haben die letzten Reſultate von Rot=
zeigt
, daß es keinen Gegner zu fürchten braucht; es ſollte alſo
n ſicheren, wenn auch knappen Sieg der Darmſtädter kommen.
deukſche Handballmeiſterſchaft des A. T. 5.5.
Langen Nürnberg in Darmſtadt.
s am kommenden Sonntag auf dem Sportplatz Müllers=
im
Rahmen des Reichsarbeiterſporttages zum
g kommende Spiel um die Süddeutſche Handball=
erſchaft
zwiſchen den Meiſtern des 7. und 9. Kreiſes im
r=Turn= und Sportbund verſpricht ein Ereignis von größ=
deutung
zu werden. Schwer haben die einzelnen Mann=
dieſes
Jahr um die Kreismeiſterſchaften kämpfen müſſen.
und Nürnberg haben ſich als die beſtändigſten und ſpiel=
Mannſchaften gezeigt. Es iſt daher ſchwer, einen Tip
en Ausgang des Spieles zu geben. Die Nürnberger die
eſes Jahr die Bundesmeiſterſchaft im Fußbal,
en haben, werden beſtrebt ſein, nun auch den Titel eines
utſchen Handhallmeiſters zu erzwingen. Auf der anderen
ehen wir in Langen eine Mannſchaft, die zäh um den End=
zu
kämpfen perſteht.

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Samta
M
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Deutſchen

läßlich des Gauturnfeſtes ſpielt die Gaumannſchaft des
Rhein=Gaues in Erbach. Wenn die Spielbewegung im

ald auch noch jung iſt, ſo laſſen die Ergebniſſe verſchiedener
älder Vereine doch auf eine achtbare Spielſtärke ſchließen.
der Main=Rhein=Gau bei ſeiner Elf auf die Arheilger
id Braun verzichten, ſo daß die Mannſchaft nicht die gegen
art gezeigte Durchſchkagskraft beſitzen wird. Wir ſind daher
t, wie der Main=Rhein=Gau in Erbach abſchneidet.
den Freundſchaftsſpielen des
Main=Rhein=Gaues
ie Beteiligung namhafter auswärtiger Gauvereine auf.
em ſind verſchiedene recht intereſſante Begegnungen zu=
gekommen
. Vorweg iſt das Treffen Walldorf Tgſ. Offen=
nennen
. Dazu kommt die Begegnung Auerbach Lauden=
it
drei Mannſchaften. Hähnlein hat die Kreisklaſſe ſpie=
Tgde. Worms verpflichtet. Worfelden wird es leichter
gegen Niederklingen. Griesheim und Bensheim meſſen ihre
und man iſt im ganzen Gau geſpannt auf das Ergebnis.
rk aufgekommene Tgſ. Ober=Ramſtadt erwartet Roßdorf.
Birkenau, Erzhauſen
ſind noch zu nennen: Hüttenfeld
verau 2., Tgde. 1846 Darmſtadt 2. Stockſtadt und Büttel=
Crumſtadt 2. Am Samstag abend begegnen ſich
geſellſchaft und Turngemeinde 1846 auf dem
Spielplatz der Turngeſellſchaft. In Ober=Ramſtadt ſpielt
chsbahn. Am Mittwoch abend fand ein Spiel zwiſchen
ſen und einer Elf der Darmſtädter Vereine ſtatt, das 8:4
ugunſten Arheilgens endete.
Fauſtball=Gaugruppenſpiele in Pfungſtadt.
die Teilnehmer an der Kreismeiſterſchaft, die auf dem
irnfeſt in Hanau ausgetragen wird, zu ermitteln, ſpielen
nintag die Gaumeiſter und Tabellenzweiten der drei zu=
geſchloſſenen
Gaue. Es ſind vertreten: Main=Rhein=Gau
kauheim (Gaumeiſter) und Beſſungen, Main=Speſſart=Gau
gſ. Aſchaffenburg (Gaumeiſter) und Tv. Damm. Odenwald=
Ernſthofen. Die
lrch Klein=Zimmern (Gaumeiſter) und
ſich ältere Turner
beginnen um 10 Uhr. Vorher treffen
Jahre: Tv. Pfungſtadt Tgde. 1846 Darmſtadt. Nach=
7 1.30 Uhr beginnend ſpielt die A=Klaſſe Gruppe Oſt ver=
2 Ober=Ramſtadt 2.,
durch: Groß=Gerau 2., Lindenfels
irmſtadt 2., Pfungſtadt 4. und Tbd. Alemannia 1. und 2.

Das ſchöne Sommerwetter hielt geſtern in Breslau an und ge=
ſtattete
eine raſche und reibungsloſe Abwicklung zahlreicher Wettbewerbe.
Beſonders eifrig waren die Kegler bei der Arbeit, die auf den Bah=
nen
des Meſſehofes von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends ohne Unter=
brechung
ihre Ausſcheidungskämpfe beſtritten. Aber auch die Schützen,
die Teilnehmer am Modernen Fünfkampf, Jiu=Jitſu und Tennis waren
fleißig tätig.
Die 18 Teilnehmer am Modernen Fünfkampf hatten die
zweite Diſziplin, das Degenfechten, zu abſolvieren. Der Sieger
vom Vortag im Geländeritt, Oberlt. Hax=Wünsdorf, konnte mit 14
Siegen und 2 Niederlagen den erſten Platz beſetzen. Das bisherige
Geſamtklaſſement lautet nach zwei Wettbewerben wie folgt:
1. Oberlt. Hax, 2 Punkte; 2. Oberlt. Völker, 9,5 P.; 3. Pol.= Oberwacht=
meiſter
Schröder, 11 P.; 4. Pol.=Oberlt. Kahl, 13,5 P.; 5. Lt. Naude,
14 P.; 6. Oberlt. Barth und Graf Uexkuell, je 16 Punkte.
Im Tennisſtadion ſetzten die zahlreichen Spiele der erſten Runden
im Kampfſpiel=Tennisturnier ein. Bei den Herren fer=
tigte
Breuer=Breslau den Swinemünder Davidſon ab, der Wie
Eifer=
mann
den Breslauer Frommlowitz. Bei den Damen ſetzten ſich durch=
weg
die Favoriten erfolgreich durch. Frau Uhl=Berlin ſchaltete Frl.
Wandreh=Glogau aus, Frl. Weihe=Freiburg Frl. Frommlowitz=Breslau,
Frau Schmidt=Berlin Frl. Bittner, die öſterreichiſche Spitzenſpielerin
Frl. Eiſenmenger Frl. Juliusberger=Breslau und Frl. Halpaus=Breslau
die ausgezeichnete öſterreichiſche Juniorin Frl. Hellmer.
Vor einer größeren Zuſchauermenge, zu der allerdings die Bres=
lauer
Jugend das Hauptkontingent ſtellte, begannen die Ausſchei
dungen im Jiu=Jitſu. Auch hier gab es faſt auf der ganzen
Linie Favoritenſiege.
Abends um 8 Uhr fanden ſich die meiſten Aktiven, zu denen ſich
noch zahlreiche Teilnehmer der am Freitag beginnenden Kämpfe ſowie
Offizielle der Sportverbände, kommunalen und ſtaatlichen Behörden
geſellten, zu einem Deutſchen Abend zuſammen.

1. 5.C. Anion 1:5 (1:3).

Zum Rückſpiel traten die Beſſunger Mittwoch abend dem Rhein=
Main=Kreismeiſter Opel in Rüſſelsheim gegenüber und erfochten einen
beachtlichen Sieg auf dem ſehr glatten Platz. Union vermochte durch
ihr flaches Paßſpiel während der ganzen Spielzeit, von kurzen Drang=
perioden
der Opelleute abgeſehen, zu dominieren, und die Tore fielen
als reife Frucht exakten Zuſpiels. Spielverlauf: In der 15. Minute
ſchießt Beck für Union nach ſchöner Linksflanke das Führungstor. Opel
gleicht aus, doch holt Bopp poſtwendend einen 2:1=Vorſprung heraus.
Kurz vor Halbzeit erhöht Roth durch energiſches Nachgehen den Vor=
ſprung
auf 3:1. Nach Halbzeit verſucht Opel durch hartes Spiel Raum
zu gewinnen. Beck ſtellt in der 10. Minute mit einem 4. Tor den Sieg
ſicher. Opel drängt kurze Zeit, doch ſteht die Hintermannſchaft der
Beſſunger feſt auf ihrem Poſten. 5 Minuten vor Schluß ſchießt Roth
das 5. Tor, indem er blitzſchnell ein Zuſpiel aufnahm und präzis in die
Ecke ſchoß. Die Elf wies keinen ſchwachen Punkt auf, der Mittelſtürmer
dürfte etwas beweglicher werden. Ecken 7:3 für Union.

Da infolge der für Sonntag nachmittag wegen des Pokalendſpieles
verhängten Spielſperre die Verpflichtung von Union Böckingen rück=
gängig
gemacht werden mußte, werden die 98er die diesjährige Spiel=
zeit
mit einem Samstagabendſpiel beſchließen. Gegner dieſes letzten
Spieles vor der mit dem 1. uli beginnenden Spielſperre iſ die Kreis=
ligamannſchaft
Germania Oberroden, der hartnäckige Konkurrent des
diesjährigen Kreismeiſters Urberach. Man wird aus dem Verlauf der
letzten Spiele der 98er gegen Kreisligamannſchaften erſt allgemein den
Eindruck gewonnen haben, daß gerade dieſe Spiele geeignet ſind, die
gewünſchte ſyſtemvolle Spielweiſe, deren Aneignung ſich die 98er zum
Ziel ſetzen müſſen, zu feſtigen. Im Kampf mit der äußerſt flinken
und ehrgeizigen Elf von Oberroden werden es die Einheimiſchen nicht
leicht haben, die erlernte Spielſchule durchzuſetzen. Auf jeden Fall wird
es intereſſant ſein, das Leiſtungsvermögen der 98er weiter zu beobachten,
zumal ja nach dem durch Townley im Sperrmonat durchgeführten Son=
dertraining
der Sportvereinsmannſchaft ſchwerſte Aufgaben warten. Das
Spiel beginnt Samstag um 7 Uhr.
Sportverein 1898 (Jugend).
Samstag: A=Jugend A=Jugend Arheilgen, dort, Spiel=
beginn
6.30 Uhr. Sonntag: Ib=Jugend 1. Jugend Griesheim,
hier, 10.45 Uhr; A=Jugend 1. Jugend Ober=Ramſtadt, hier, 8.45 Uhr;
B=Jugend 1. Jugend Zwingenberg, hier, 9.45 Uhr; D=Jugend
1. Jugend Hakoah Frankfurt, hier, 10.45 Uhr; 1. Schiler 1. Schüler
Fußballſportv. Frankfurt, dort, Abfahrt 13.30 Uhr (Hbf.); 2. Schüler
1. Schüler Michelſtadt, hier, 12.30 Uhr.

Frl. Außem rückt in Wimbledon eine Nunde weiter.
Bei den Meiſterſchaftskämpfen in Wimbledon ſchlug in der zweiten
Runde der Damen=Einzelſpiele Frl. Außem die Engländerin Frau
Bridge überlegen mit 6:3, 6:2. Im gemiſchten Doppel ſchlugen in der
erſten Runde Außem=Tilden das engliſche Paar Heileh=Pery 6:1, 6:4.
Im Herren=Doppel in der erſten Runde konnte das deutſche Paar Klein=
ſchroth
=Prenn ihre Gegner Pſwell=Wheateroft mit 6:4, 3:6, 8:6, 6:3 ab
fertigen. Kuhlmann=van der Heide wurde von den Engländern David=
Horne 1:6, 6:1, 2:6, 6:1, 6:3 geſchlagen. Kehrling=Hillyard konnten
Du Plaix=Rodol abfertigen. Kezeluh=Menzel ſchlugen Lezard=Rutnam
6:2, 6:3,6:3.
Hertha/BSC. dementiert die Gerüchte, denen zufolge Spieler wie
Leinberger, R. Hofmann und Heidkamp zu Herthc/BSC. übergetreten
ſein ſollten.
Der Schmeling=Bülow=Vertrag iſt gelöſt worden, nachdem ſich Shar=
keyz
bereit erklärte, an Bülow eine Entſchädigung von 50 000 Dollar zu
zahlen.
Arne Borg, der bekannte ſchwediſche Weltrekordſchwimmer, iſt ins
Lager der Berufsſportler übergetreten.
Die deutſch=amerikaniſche Auswahlmannſchaft konnte im letzten Spiel
ihrer Deutſchlandreiſe am Mittwoch abend vor 200 Zuſchauern den
Karlsruher FV. verdient mit 7:3 (Halbzeit 4:2) Treffern ſchlagen.

Zur Nachahmung empfohlen.
Die Deutſche Sporrbehörde für Leichtathletik war von dem italieni=
ſchen
Leichtathletik=Verband eingeladen worden, eine Mannſchaft zu
einem internationalen Leichtathletikfeſt, das in Bologna ſtattfand, zu
entſenden. Dieſe Einladung wurde angenommen, und damit kam es zu
der erſten Italienreiſe deutſcher Leichtathleten nach dem Kriege. An
dem gemeinſamen Sammelpunkt München trafen die Auserleſenen
der D. S.B. Boneder=Regensburg, Hoffmeiſter=Münſter, Geerling= Leip=
zig
, Paul=Stuttgart und Storz=Halle zuſammen und in einer 14ſtündigen
Fahrt ging es über den Brenner. Der Empfang der deutſchen Ex=
pedition
war überaus herzlich, die Gaſtfreundſchaft der Italiener konnte
nicht überboten werden.
Ueberaus intereſſant verlief eine Führung durch Bologna. Die alte
hiſtoriſche Univerſität, berühmte Kirchen, alle großen Plätze und ſon=
ſtigen
Sehenswürdigkeiten wurden beſucht. Selbſtverſtändlichkeit fand
das Littoriale, das fabelhafte Stadion Bolognas, ein ganz beſonderes
Intereſſe. Dieſe Anlage wurde von dem damaligen Oberbürgermeiſter
der Stadt und jetzigen Miniſter Arpinati erbaut. Zwei Trainer für
Fußball, je einer für Leichtathletik, Schwimmen, Boxen und Gymnaſtik
ſtehen zur Verfügung. Man erfuhr bei dieſer Beſichtigung, wie eng in
Italien der Sport mit dem Fascismus verknüpft iſt. Denn die Eintei=
kung
der Vereine uſw., die Beſtellung der einzelnen Sportlehrer, über=
haupt
der geſamte Sport wird durch die Führer der Fasciſten geregel=
und iſt durchaus eine National=Angelegenheit. Es gibt natürlich in jeder
Sportart nur einen Verband im Gegenſatz zu der Zerſplitterung in
Deutſchland. Von den Sportlehrern Dr. Felsner=Wien im Fußball und
Gaspar=Budapeſt in der Leichtathletik konnte man erfahren, in welch
koloſſalem Aufſtieg, ſich zurzeit der italieniſche Sport befindet. Es iſt
alſo nicht nur Theorie, was man über die ſtetige Fortentwicklung im
italieniſchen Sportsleben hörte, ſondern es beruht auf Tatſachen. Dabei
iſt zu betonen, daß auch nicht nur allein einige Spitzenkönner herange=
züchtet
werden, wie es oft in übertriebener Form hieß, ſondern die
breite Mafſe wird ganz ſyſtematiſch zu einer ſportlichen Betätigung
herangezogen.
Man geht dabei ganz beſondere Wege. So erzählte uns der
Schwimmlehrer, daß ihm täglich 200 Freikarten zur Benützung des
Schwimmſtadions zur Verfügung ſtehen. Dieſe bringt er auf der Straße
zur Verteilung. Wenn er irgendwo einen gutgewachſenen Jungen ſieht,
ſo wird dieſem eine Freikarte in die Hand gedrückt. Er wird koſtenlos
einige Wochen ausgebildet und beobachtet und, wenn er etwas taugt,
in den Verein aufgenommen. In Bologna gibt es nach unſeren Be=
griffen
eigentlich nur einen Verein, und zwar Sportiva Bologna der
5000 Mitglieder in allen Sportzweigen zählt. Die politiſche Einteilung
in 18 Unterbezirke gilt gleichzeitig für den Sport zur Austragung der
Regionalmeiſterſchaften, außerdem vertritt die Stadt eine Kampfmann=
ſchaft
in der erſten Fußballklaſſe Italiens.
Dies ſind nur einige Einzelheiten, von den vielen günſtigen Ein=
drücken
, die man über die Entwicklung und Organiſation der italieniſchen
Sportbewegung im Sinne Muſſolinis und ſeines Beauftragten, des
eigentlichen Sportführers und Sportminiſters Turatti hatte. Europa
wird ſicherlich auf allen ſportlichen Gebieten in den nächſten Jahren von
Italien manche Ueberraſchung erleben.

Rennen zu Karlshorſt.
Dem geſtrigen mit trübem und regneriſchem Wetter verſehenen
Renntag in Karlshorſt blieb auch der äußere Erfolg verſagt. Alle Ren=
nen
waren ſchwach beſetzt, auch das mit 13000 Mark angeſetzte Ger=
mania
=Jagdrennen machte keine Ausnahme. Der aus dem Weſten ge=
kommene
Simulant führte im erſten Teil der Prüfung mit einem
großen Vorſprung, nach den Sprüngen jedoch wurde das Feld dichter
Bis zum Einlauf war der Ausgang noch ungewiß, bis auf der Flachen
Simulant Dr. Heß Oper vörließ, die dann leichtes Spiel hatte und glatt
vor Simulant, Menelaos und Greif gewann."
Germania=Jagdrennen: Ehrenpreis und 13 000 Mark, 5500 Meter:
Heß Oper (Hauſer), 2. Simulant, 3. Menelaos. Toto: 36;
Pl.: 18, 23. 52 Lg. Ferner: Greif.
Rennen zu Hamburg=Horn am Mittwoch.
Eintracht=Rennen: Dreif. Stuten, Ehrenpreis und 11000 Mark, 1800
Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Mafalda (J. Munro), 2. Osmunda,
3. Audacia; ferner: Numea, Strona, Reichsmark, Galeria Reale,
Orenburg. Toto: 12: Pl.: 11, 16 21. 2½2 Lg.
Nickel=Rennen: Dreif. Hengſte, 11000 Mark, 1800 Meter: 1. A. und C.
v. Weinbergs Ladro (O. Schmidt), 2. Majordomus, 3. Präfect;
ferner: Putz, Mellitus, Herakles. Toto: 12: Pl.: 10, 14, 11.
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Myddlinghovens Gutenberg (J. Raſtenberger), 2. Verena, 3. Silber=
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worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam machen. 10157

Witterungsausſichten für Freitag, den 27. Juni: Unbeſtän
diges, wechſelnd wolkiges Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen,

mäßig warm.

Witterungsausſichten für Samstag, den 28. Juni: Teils
wolkig, teils heiter, noch vereinzelte Schauer.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlu
dienſt: Andreas Bauer; für
jie Gegenwar
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Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wills Kuble:
Druck und Verlag: Z. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
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[ ][  ][ ]

Die Arbeitsmarkklage im Reich.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſiche=
rung
für die Zeit vom 1.15. Juni hat ſich der Rückgang der Be=
laſtung
des Arbeitsmarktes und der Arbeitsloſenverſicherung noch
weiter abgeſchwächt. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung iſt in der Berichtszeit nur noch um
rund 45 000 geringer geworden. Dem ſteht nicht nur ein weiterer
Zuwachs der Kriſenunterſtützten um rund 13 000 gegenüber, ſon=
dern
auch die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden hat zum
erſten Male wieder ſeit Anfang März eine geringe Erhöhung um
etwa 12 000 erfahren.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug nach den
vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter am 15. Juni in der Ar=
beitsloſenverſicherung
1 505 804, in der Kriſenunterſtützung 351 984.
Die Summe beider Zahlen liegt mit annähernd 1858 um mehr als
900 000 über der entſprechenden Summe im Vorjahre. Die Ueber=
lagerung
der Unterſtütztenziffer iſt mithin gegenüber dem Stand
vom 1. Juni weiterhin gewachſen. Unter den rund 270 000 ver=
fügbaren
Arbeitſuchenden, die am 15. Juni bei den Arbeitsämtern
eingetragen waren, befindet ſich zweifellos ein gewiſſer Beſtand=
teil
von nicht voll leiſtungsfähigen Arbeitskräften. Dennoch bleibt
die Tatſache, daß dieſe Zahl ſeit Ende Mai zugenommen hat be=
zeichnend
für die allgemeine Verfaſſung des Arbeitsmarktes. Nach
Abzug der noch in gekündigter und ungekündigter Stellung oder
in Notſtandsarbeit Befindlichen müſſen von der genannten Zahl
rund 2647 000 als arbeitslos gelten. In dem Zuſtand ſchwerer
Depreſſion, in dem ſich die Wirtſchaft befindet, iſt keine Aenderung
eingetreten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berech=
nungen
wurden in der Zeit vom 15. bis 21. Juni im Ruhrgebiet
in 5,18 Arbeitstagen 1939 156 To. Kohle gefördert gegen 1 723 080
Tonnen in der vorhergehnden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die
Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche auf
522 624 To. gegen 484 151 To. in der vorhergehenden Woche, die
Preßkohlenherſtellung auf 56 964 To. gegen 51998 To. in 7 Ar=
beitstagen
. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit
vom 15. bis 21. Juni 374 354 To. gegen 346 416 To. in der vor=
hergehenden
Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf
74 661 To. (69 164 To.), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung
auf 10997 To. (10 400 To.) Wegen Abſatzmangels wurden in der
Berichtswoche 154 3
(arbeitstäglich 29 793) Feierſchichten ein=
gelegt
gegen 155 466 (31 093) in der Vorwoche.
Kapitalertragſteuer fällt am 2. Januar 1931. Auf Grund des Er=
mächtigungsgeſetzes
vom 9. Juni 1930, zur Erleichterung und Verbilli=
gung
der Kreditverſorgung der deutſchen Wirtſchaft ſteuerliche Maß=
nahmen
zu treffen, hat das Reichsfinanzminiſterium nunmehr eine
Verordnung entworfen, die bekanntlich noch der Zuſtimmung des
Reichsrates und eines Reichstagsausſchuſſes bedarf. In § 1 wird der
Steuerabzug vom Kapitalertrag für feſtverzinsliche Wertpapiere und
Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft aufgehoben. Feſt=
verzinsliche
Wertpapiere im Sinne der Verordnung ſind Anleihen, die
in öffentlichen Schuldbüchern eingetragen ſind, und Anleihen, über die
Teilſchuldverſchreibungen ausgegeben ſind. § 2 ſieht die entſprechenden
Aenderungen des Einkommenſteuergeſetzes vom 10. Auguſt 1925 und
§ 3 diejenigen im Körperſchaftsſteuergeſetz vom ſelben Tage vor. Die
Verordnung ſoll gemäß § 4 erſtmals für Kapitalerträge gelten, die nach
dem 2. Januar 1931 fällig werden.
Zinsherabſetzung. Infolge der Herabſetzung des Reichsbankdiskonts
werden mit Wirkung vom 21. Juni 1930 ab folgende Zinsſätze ver=
gütet
: auf probiſionsfreien Konten (Scheckkonten) 2 Prozent p. a., auf
proviſionspflichtigen Konten 3 Prozent p. a. Aus dem gleichen Grunde
ermäßigt ſich der Sollzinsfuß vom 21. Juni 1930 ab auf 5 Prozent p. a.
Die Zinsvergütung für Sparkonten beträgt mit Wirkung vom 1. Juli
1930 ab 4½ Prozent p. a. (Vgl. Anzeige.)
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenmarkt vom 26. Juni. Das große Angebot
vom Auslande und die fortgeſetzte Zurückhaltung des Konſums beein=
fluſſen
den Markt. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung bei kleinem
Geſchäft. Im Vorbörſenverkehr hörte man folgende Kurſe in RM. pro
100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 31, ausl. 31,2534, Roggen
inl. 17,2517,50, Hafer inl. 1617, Futtergerſte 17,5018,50, ſüdd.
Weizenmehl Spezial Null 44, ſüdd. Weizenauszugsmehl 48, ſüdd. Weizen=
brotmehl
30, ſüdd. Roggenmehl 7060proz. Ausmahlung 23. Kleie
6,506,75, Biertreber 9,5010, Leinſaat 38.
Berliner Produktenbericht vom 26. Juni. Die Stimmung des
Marktes iſt weiterhin in der Hauptſache von den Wetternachrichten be=
herrſcht
, und die Meldungen über weitere Niederſchläge hatten wiederum
eine Abſchwächung zur Folge. Das Hauptmerkmal des Marktes bleibt
aber ſtärkſte Zurückhaltung von Verkäufer und Käufer, ſo daß Umſätze
in nur ſehr geringem Ausmaße getätigt werden können. Weizen zur
prompten Verladung liegt wiederum ſchwächer, die Abgeber zeigen ſich
hier gegenüber Geboten zu größeren Konzeſſionen bereit. Alter Roggen
wird weiter geſtützt, viel Beachtung fand die Tatſache, daß eine andere
Firma als bisher mit der Durchführung der Stützungskäufe beauftragt
worden iſt. In Brotgetreide neuer Ernte iſt das Angebot auf Baſis
der hier erzielbaren Preiſe nach wie vor recht gering, aber auch die
Nachfrage iſt im allgemeinen ſehr vorſichtig. Am Lieferungsmarkt lag
Weizen mit Ausnahme von Juliweizen ſtetig, Roggen dagegen ſchwächer.
Weizenmehl bei geforderten Preiſen lebhafteres Geſchäft. Hafer
wiederum eher ſchwächer, Gerſte ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 26. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 91½, September 95.25, Dezember 101;
Mais: Juli 75.50, September 74, Dezember 68½; Hafer: Juli
35.75, September 36.75, Dezember 39; Roggen:: Juli 46.50, Sep=
tember
51½, Dezember 57½.
Schmalz: Juli 9,42½, September 9,57, Dezember 9,37½.
Speck, loko 13,75.
Schweine: leichte 8,759,10, ſchwere 8,569,05; Schweine=
zufuhren
: Chicago 30 000, im Weſten 88 000.
Baumwolle: Juli 13.10, Oktober 13,23.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 26. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10,20; Talg, extra, loſe 5.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 109.25, Hartwinter
97.25, Mais 87.25, Mehl 4,755,10; Getreidefracht: nach England
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.

Biebmärkke.

Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 26. Juni. Zum heutigen
Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 10 Ochſen. 142 Kälber,
5 Schafe, 1 Ziege. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht:
Kälber a) 6268, b) 5561, c) 4854. Marktverlauf: ſchleppend,
Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 26. Juni. Dem heutigen Kleinvieh=
markte
waren zugefahren: 62 Kälber, 23 Schafe, 61 Schweine, 547 Ferkel
und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 6278, Schafe 4852, Schweine
nicht notiert, Ferkel bis 4 Wochen 1624, über 4 Wochen 2732, Läu=
fer
3445. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, mit Ferkeln und Läufern
mittelmäßig.
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 26. Juni. Dem heutigen Klein=
viehmarkt
waren zugeführt ſeit dem letzten Markt 64 Rinder, 998 Käl=
ber
, 62 Schafe und 852 Schweine. Bezahlt wurden: Kälber b) 7478,
c) 6973, d) 6068, Schafe al) 4853. Der Marktverlauf war mit
Kälbern ruhig, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, geringer Ueberſtand.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 95100, dito 2 8595, Bullen=
fleiſch
9093, Kuhfleiſch 2 7085, dito 3 6070, Kalbfleiſch 2 100 bis
115, Schweinefleiſch 1 8690, Gefrierfleiſch: Vorderviertel 58, Hinter=
viertel
65, Geſchäftsgang lebhaft. Aus hieſiger Schlachtung waren:
459 Viertel Rinder, 11 ganze Kälber, 263 halbe Schweine und 2 Schafe,
von auswärts: 191 Viertel Rinder, 89 ganze Kälber, 107 halbe Schweine
und 1 Kleinvieh, vom Ausland: 58 Viertel Rindex aus Dänemark, 41
ganze Kälber aus Holland.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Juni.
Im Anſchluß an die ſchon etwas freundlichere geſtrige Abend=
börſe
war die Stimmung zu Beginn des heutigen Marktes weiter
erholt. Die Einigung im Reichskabinett und die ſo gut wie ge=
ſicherte
Uebernahme des Finanzminiſteriums durch Dietrich trugen
einen weſentlichen Teil zur beſſeren Beurteilung der Lage bei.
Hinzu kamen noch Deckungen der Kuliſſe aus Anlaß des heutigen
Ultimos, ſo daß ſich das Kursniveau weiter heben konnte. Die
Kursdifferenzen, die gerade in dieſem Monat ſehr erheblich ſind,
erfahren dadurch eine beachtliche Verminderung, ſo daß die Schwie=
rigkeiten
zur Ueberwindung des Liquidationstages auf ein Mini=
mum
herabgedrückt werden. Bei einigen Werten verbleiben aber
trotzdem ganz empfindliche Kursunterſchiede. Das Geſchäft war
aber immer noch nicht umfangreich, da der Ordereingang weiter=
hin
gering blieb. Material kam kaum an den Markt. Die Kurs=
beſſerungen
gingen in keinem Falle über 2 Prozent hinaus. Am
Chemiemarkt lagen Rütgerswerke 1½ Prozent feſter, während
J. G. Farben und Holzverkohlung nur knapp behauptet blieben.
Von Elektroaktien zogen A. E.G. und Licht u. Kraft je 1 Prozent
an. Am Montanmarkt waren Rheinſtahl weiter 1¾ Prozent feſter
während Mannesmann leicht gedrückt eröffneten. Banken waren
bis zu 1 Prozent gebeſſert. Schiffahrtswerte gehalten. Von ſon=
ſtigen
Aktien lagen Deutſche Linoleum ca. 2 Prozent abgeſchwächt.
Junghans verloren ½ Prozent und Holzmann waren dagegen 1½
Prozent höher. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit eben=
falls
gering, Deutſche Anleihen leicht anziehend. Von Auslän=
dern
waren Mexikaner etwas geſucht und leicht erhöht.
Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder ein, auf erneut
vorgenommene Abgaben traten gegen Anfang überwiegend klei=
nere
Abſchläge ein. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld auf 2¾4
Prozent feſtgeſetzt. Monatsgeld 4½5½ Prozent. Am Deviſen=
markt
nannte man Mark gegen Dollar 4,1954, gegen Pfunde
20,3925. London-Kabel 4,8605, Paris 123,77. Mailand 92,77,
Madrid 42,09, Schweiz 25,07¾, Holland 12,08½.
An der Abendbörſe kam das Geſchäft zum faſt völligen Still=
ſtand
. Größere Abgaben waren nicht mehr zu beobachten, ſo daß die
Kurſe unter Berückſichtigung des Reports ſich meiſt knapp behaupten
konnten. Am Elektromarkt herrſchte Geſchäftsſtille. Deutſche Anleihen
waren gut behauptet, von Auslandsrenten Mexikaner weiter beachtet.
Berlin, 26. Juni.
Schon an der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe war eine Erholung
eingetreten, und im heutigen Vormittagsverkehr nannte man gleichfalls
feſtere Kurſe. Die Eröffnung des offiziellen Verkehrs mußte dann etwas
enttäuſchen, obwohl das Kursniveau etwa 1 bis 2 Prozent, teilweiſe bis
zu 3½ Prozent, über dem geſtrigen Schluß lag. Die vorliegenden Mo=
mente
günſtiger und ungünſtiger Natur hielten ſich etwa die Waage und
vermochten die Tendenz kaum zu beeinfluſſen. Der heutige Liquidations=
tag
ſcheint überwunden zu ſein, die geſtrige New Yorker Börſe ſchloß
unregelmäßig, in der Politik brachte zwar die geſtrige Einigung im
Kabinett eine gewiſſe Entſpannung, doch ſprechen die Mittagsblätter
wieder von Neuwahlen im Herbſt; angeſichts dieſer Tatſachen beobachtete
man ſowohl Deckungen als auch Abgaben der Spekulation. Im Ver=
laufe
ergaben ſich bei kleinem Geſchäft, angeblich infolge Material=
mangels
, weitere kleine Beſſernngen. Später wurde es ſchwächer, die
erzielten Gewinne gingen wieder verloren, das Niveau ſenkte ſich bis
etwa 1 Prozent unter Anfang, viele führende Werte lagen bis 2½ Prozent
gedrückt. Geld zum Ultimo leicht verſteift. Tagesgeld 24½ Prozent,
Monatsgeld 4½5¾ Prozent, Warenwechſel ca. 4 Prozent, Report=
geld
4¾5¾ Prozent.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 26. JJuni ſtellten, ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 114.75 RM.
Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lie=
ferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 4951 RM., Feinſil=
ber
(1 Kilogramm fein) 4648 RM.

Die Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen K
genoſſenſchaften
gibt die Ergebniſſe der Zweimonatsbilanzen vom 30. Apr
kannt. Danach iſt ein Rückgang der Bilanzſumme auf 72.4
feſtzuſtellen gegenüber 74,1 Mill. Ende 1929. Die Spare
verminderten ſich um 1,1 und die kurzfriſtigen Gutk
etwa 1 Mill. RM., eine Bewegung, die mit der allgemeinen
lichen Depreſſion zuſammenhängt und in ähnlicher Weiſe auc
banken und Sparkaſſen zu beobachten iſt, die aber auch die C mtd.
derzeitigen Wirtſchaftslage mit ihrer völligen Unſicherheit hir
künftigen Entwicklung charakteriſiert. Die Buch= und W
zeigen in ihrer Geſamtheit (einſchließlich Giroverbindlichkeite
nahme um etwa 900 000 RM., woraus zu ſchließen iſt, daß trr
ſchenden Tiefkonjunktur mit ihrem geringen Geldbedarf die
angeſpannte Lage der erwerbstätigen Schichten des Mittel
vermindert fortbeſteht. Die flüſſigen Mittel haben eine A
fahren.
Das Eigenkapital mit 12,3 Mill. RM. beträgt
17 Prozent der Geſamtbetriebsmittel und über 20 Prozent
kapitals; die finanzielle Baſis der Kreditgenoſſenſchaften er
eine weitere Verbeſſerung. An Krediten waren unter E
der gewährten Diskontkredite der heſſiſchen Wirtſch
April 1930 rund 70 Millionen Reichsmark
fügung geſtellt. Die Spareinlagen betrugen rund 39,6
ſonſtige Kundengelder 15,8 Millionen RM. Die Bankver
zeigten nur bei den Wechſelkrediten eine Zunahme. Die Lie
betrug 55 Prozent der täglich fälligen Verbindlichkeiten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit
24. Juni ihre Preiſe um 1½ Prozent ermäßigt, nachdem ſie Er9. 6. ſ
Mts. um 1 Prozent erhöht worden waren.
Der Fachbeirat der Südweſtdeutſchen Möbelmeſſen hat
die Südweſtdeutſche Möbelmeſſe im Jahre 1931 vom 4. bis
abzuhalten. In den Jahren 1932 und 1933 wird an dem
Termin, Mitte September, feſtgehalten. In dieſem Jahr
Südweſtdeutſche Möbelmeſſe in Frankfurt a. M. bekanntli
bis 17. September ſtattfinden.
Nachdem der Feinblechverband mit Wirkung vom 1. Ju
mäßigung der Feinblechpreiſe hat eintreten laſſen, ſchritt nu
Süddeutſche Eiſenzentrale Mannheim, die das Geſchäft in
in Süddeutſchland für alle Lagerlieferungen unter 15 Tonn
liert, zu einer Ermäßigung der Zonenpreiſe um 0,30 Mk.
Die Ausfuhr von Metallhalbzeug aus Aluminium, B
Nickel, Zink, Zinn und ihren Legierungen ſtellte ſich im Ma O nach
den in der Metallwirtſchaft veröffentlichten Berechnunger
tralverbandes der deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütte
e. V., Berlin, auf 8675,3 Tonnen im Werte von 15 507000
7121,5 Tonnen im Werte von 13 173000 RM. im April
7974,7 Tonnen im Werte von 15 059 000 RM. im Mai 1929.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich im Mai 1930 auf 8
gegen 9187 Tonnen im April ds. Js.
Die Mitglieder der Vereinigung haben nach längerer
lungen die Verlängerung des Verbandes auf 2½ Jahre vom
beſchloſſen. Ueber die Quotenfrage und die Neufeſtſetzung
ſind Beſchlüſſe noch nicht gefaßt worden.
In der Woche vom 8. bis 14. Juni ſind bei der Deutſe
bahngeſellſchaft in 5 Arbeitstagen 663 841 Güterwagen geſ.
gegen 9
2 in der entſprechenden Woche 1929 (6 Arbei.
814 198 in der Vorwoche 1930/(6 Arbeitstage)
Wie wir erfahren, iſt die Stickſtoffanlage der Zeche Mol
das Intereſſengebiet der J. G. Farbeninduſtrie übergegang
Die engliſche Eiſeninduſtrie iſt der im Rahmen der Preisſen
durchgeführten Preisermäßigung des Roheiſenverbandes ber E
und hat Ende voriger Woche die Preiſe für ſchottiſches R
s ſh. je Tonne für Gießerei= und Hämatitqualität herabgef
dem iſt der Abſatz unbefriedigend.
Der von der Internationalen Baumwollſpinner=Verei /
Abſtand von 2 Jahren abgehaltene Internationale Baum
wird das nächſte Mal Ende Juni 1931 in Paris ſtattfinden.

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Berliner Kursbericht
vom 26. Juni 1930

Keulſche Sunt und Sisronto Gefrafchafr

Oeviſe it
vom 26. Ju /*93

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Ve
208.50
132.75
134.
102.50
137.
A.R
148.
81.875
8.50
176.
62. E
164.50
150.
99.

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

187
127.50
142.-
21.-
95.25
92.
201.50
100.
93.75
94.
45.125
79.50
101:/,8
68.

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka/
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkal
Igsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Rhe
61.25
369.
148
110.75
86.
205.50
85.
34.50
66.25
128.25

Helſingfors
Zien
Prag
Budapeil
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yorl
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 k.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Francs

Geld
10.551
9.17!
12.,
73.2
3.037
168.48
112.21
112.
112.59
20.37
1.50:
4. 1915
58.4
21.97
16.455

Brief
10.
59..
12.4
73.43
168.84
112.42/Athen
20.41
1.513
4. 1995
58.595),
22.01
16.495/Riga

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
3.043/Rio de Janeiro
Jugoſlawien
112.43/Portugau
12.81/Iſtambu=
Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Tallinn Cſtl.)

Währung
100 Franken
100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dina
100 Escudos
100 Drachm.
1 türk. 2
Tägypt.
1 canad. Doll.
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

z

Gnalbane, Kommanoitgefenſchaf
Frankfurter Kursbericht vom 26. Juni 1930.

78 Dtſch Reichsanl.)
69
6% Baden.. .. . .
80 Bahern ....."
6

8% Heſſei v. 28
v. 2
(% Preuß. Staats
A ..
Sachſen .. ...
69 Sachſen ....
(20 Thüringen ...
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +/= Ab=
löſungsanl
. . .
..
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.. . .

*96 Baden=Baden
60 Berlin .. .."
8% Darmſtadt v. 2
v. 2
700 Frankfurt a.M.
8% Mainz......"
Mannheim ...
8% Nürnberg ..."
8½ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ...."
82
Goldoblig.
Heſſ. Lds.
4)
Hhp.=Bk.=Liquid
Pfbr. . . . . . . . .
Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . .
Goldobl.

82 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
2Kaſſeler Land. Goldpfbr..

103.95
87.75
82
100.8
841I,
92.5
96
K
100.25
83. 5
84.75

58.2
8l.
3.25

A.
83.5

92.5
88

94

99.5
95

85.25

101
92

97
98.5

3% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . ..
4½% Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

80 Berl. Hyp.=Bk.
½%0Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% Lig. Pfbr.
fbr.=Bk.
½ %0 Lig. Pfrb.
8 9
Nein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp.=Bk.
4½0 Lig. Pfbr.
% Preuß. Boden
cred.=Bank ..."
Lig. Pfbr.
30 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank.
Lig. Pfbr.
Sa.
Rhein. Hyp.Bk.
/4
2% Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ... . .
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bant ..."
4½0
Lia. Pfbr
182 Württ. Hyp.=B.

6% Daimler=Benz
18% Dt. Linol. Werke
170.
8% Klöchner=Werk
70 Mainkrw. v. 26
2 Mitteld. Stahl=
werke
........"
%Salzmannn. Co.
7% Ver. Stahlwerke
18% VoigtckHäffner!

Aan.
84

571/,
74.5
16

101
87.25
107
87.2
101
89.5
100.5
88.25
101
B8.25
100.
90.6
101
86
100.
90
101
101
86.75
101

74. 25
99.5
932/.
96

90.75
*0
89.5
95

J. 6. Farben Bonds/106.75

5% Bosn. L. E.B.
%o
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatz
anw. .. . . . . ..."
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½½
6 Türk. Admin.
4½ 1. Bagdad
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
½
*
Goldr.
1910
49
Aktien
Alg. Kunſtziide Unn
AEG. Stamm. . . .
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnbera .. ."
Bemberg J. P. .."
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen. .."
Cemen: Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ...... ..."
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Daimler=Benz....
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Dhckerhoff u. Wid=
mann
. . . . . . ...
Eichbaum=Werger
Eleftr. Licht u. Kraft)
Liefer=Geſ. 138

47

16.75
7.65

R.

85.1
148.75
108
185
87.5

1
13
179.5
41.25

321),
104

91.5

143
200

92

143.5

Eſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen
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213
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Jnk

110
53
277

142.75
57.3
3
172
125
120.25
155
85
3
127
S2
94.25
240

147
200.5
367
204
101
108

o

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113.
114
50
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118

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75 1Zellſtoff Aſcha
Memel ..
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Ver
Frfft.
verſ=
R
Frantoug Mücke.
Mitv. ..
Mannh. Verſich.

Baft
A.

[ ][  ][ ]

mer 176

Hen alten Schloßflügel gelehnt, bemerkbar machten.
meinen hatte der alte Gärtner ſein Quartier ſeit vielen
ufgeſchlagen, in dem andern, demjenigen, das dem
m nächſten ſtand, wohnte Mühlhauſer. Der verſtorbene
dem alten Manne ſelber ſchon etwa vor einem Jahr
ynung angewieſen. Seitdem ſcheine Mühlhauſer auch

daß Parlankann
dar Maant.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
VII.
Borngräber hatte das Schloß wieder verlaſſen. Aber
dabei ſehr ſorgfältig um, betrachtete ſich den großen
die Wirtſchaftsgebäude und ließ ſich ſogar von einem
gen er anſprach, ſo nebenbei ſagen, wer in den kleinen
wohnte, die ſich im Hintergrunde, von der einen

Freitag, den 27. Juni 1930

Seite 15

ſo recht in der Gunſt ſeines Herrn geſtanden zu haben,
das wiſſe kein Menſch.

den Doktor waren auch dieſe wenigen Auskünfte wert=
ildeten
ein paar Ringe mehr in der Kette ſeiner Kom=
wanderte
er zu Fuß bis nach dem etwa zwanzig Mi=
n
Schloß entfernten kleinen, ſauberen Dorf Arensberg.
inzwiſchen ſpäter Nachmittag geworden. Die Sonne

einen purpurroten Schein über den Himmel ſtreuend.
te der Wind über die hohen Bäume an der Straße
gräber hatte forttvährend über das Verhalten des jun=
in
nachgedacht. Recht klar wurde ihm die Sache noch
fah aus, als wolle der Graf verhindern, daß in der
eſchichte überhaupt weitere Schritte unternommen wür=
der
Feſtnahme des Diebes lag ihm offenbar nicht viel,
jaß er dies nicht einmal wünſchte. Weshalb wohl?
ruf irgendeine Perſon einen beſtimmten Verdacht?
Gefallen, dieſen Schuft laufen zu laſſen, konnte ihm
i nicht tun. Für den Doktor war es zu einer perſön=
renſache
geworden, völlige Klarheit zu ſchaffen. Er
hinter all dieſen Dingen noch eine zweite, nicht weniger
M. bim
Sache.
fefälſchten Perlen, der Verkehr des geheimnisvollen
ing vom
it Moſes Aron durch die geheime Hintertreppe, alles
zu denken. Der Doktor war überzeugt, daß der Dieb
Geäct
nächtlicherweiſe zu dem Hehler kam, ihm andere Dinge
unter 15 7
ſt hätte er nicht ſo genau den verſteckten Hintereingang
n03 M
Miniv=
zräber
ſuchte den Dorfkrug auf, einen kleinen, gut ge=
ſich
m!
Zaſthof, in dem er einen Imbiß einnehmen wollte. Da=
Berech
s= und ſ.
ſich vielleicht auch gleich Gelegenheit, weiteres über
15 307 0
ß und die älteren Bedienſteten zu erfahren beſon=
T. im M.
dieſen Mühlhauſer, zu dem nun einmal immer wieder
im Mai
ken des Doktors zurückwanderten.
ttenweickilt
und die Wirtsſtube leer. Die Bauern hatten wohl noch
mi 1930 mf
Ställen zu tun. Um ſo beſſer. Bei einer Flaſche altem

Roten kam bald zwiſchen ihm und dem gemütlichen Wirt, der ſich
auf Borngräbers Einladung an den Tiſch ſetzte, eine rege Unter=
haltung
in Gang.
Der Doktor ließ erkennen, daß er in dienſtlicher Eigenſchaft
auf dem Schloſſe war, ſprach ſich ſehr anerkennend über den
reichen Beſitz aus, und ganz von ſelbſt kam man auf den heim=
gekehrten
Erben. Der Wirt war froh, ſich einem feinen Manne
gegnüber einmal ausſprechen zu können, und hielt mit ſeinen
Kenntniſſen nicht zurück.
Den jungen Herrn habe er ganz gut gekannt, der kehrte
manchmal bei ihm hier ein, wenn er auf dem Schloß zu Beſuch
weilte. Auch die verſtorbene Gräfin, die Mutter des Erben,
kannte der Wirt, eine liebe, ſanfte Dame, die ſich wohl nie recht
glücklich fühlte an der Seite des ſehr ſtrengen, harten Grafen,
ihres Gatten. Dafür umgab ſie den einzigen Sohn mit um ſo
größerer Liebe und Sorgfalt. Aber der junge Herr kam bald
nach der Reſidenz, und die Frau Gräfin ſtarb. Es wäre ein
großes, glänzendes Trauengefolge damals angekommen, das der
Verſtorbenen die letzte Ehre erwies. Und das ganze Dorf ging
mit und weinte. Nur der alte Graf habe keine Träne vergoſſen,
habe nur bleich und ſtarr vor ſich hingeſehen.
Von dem jungen Herrn habe man noch ſo mancherlei gehört.
Daß er in der Reſidenz in lockere Geſellſchaft kam, viel Schulden
machte, die der alte Graf wohl bezahlte, freilich unter den hef=
tigſten
Vorwürfen für den jungen Herrn, und daß es dabei oft
zu ſkandalöſen Szenen im Schloſſe gekommen ſei, über die natür=
lich
nur Andeutungen von der Dienerſchaft gemacht wurden.
Vor etwas über drei Jahren wäre Graf Egon dann wieder
einmal von ſeinem Vater heimgerufen worden. Er blieb eine
kurze Zeit im Schloſſe, ging mit dem alten Förſter auf die Jagd,
fuhr aber auch heimlich in die Reſidenz zurück, weil ihm das
Leben hier unter der ſtrengen Aufſicht ſeines Vaters unerträg=
lich
wurde.
Und dann wäre es wieder einmal zu einer heftigen Aus=
einanderſetzung
gekommen zwiſchen Vater und Sohn. Um was
es ſich diesmal handelte, erfuhr aber niemand. Man habe nur
die vor Wut heiſere Stimme des alten Grafen gehört, der ſeinen
einzigen Erben einen gottvergeſſenen Burſchen nannte jawohl,
ſo habe er geſchrien. Ein Bedienter wollte darauf ſchwören. Dann
wäre es plötzlich ganz ſtill geworden, und am nächſten Tag war
der junge Graf verſchwunden.
Der Schloßherr habe von da an verboten, den Namen ſeines
Sohnes auszuſprechen. Niemand wußte, wo der junge Herr hin=
gekommen
war. Man hörte nichts von ihm, und er galt als
verſchollen, drüben überm großen Waſſer, tvohin ihn vermutlich
ſein harter Vater ſpediert hatte, weshalb, das wäre noch heute,
ein Geheimnis.
Na, und nun wäre er ja doch wieder hier. Zur Ueberraſchung
aller, weil man ihn doch für verſchollen hielt. Aber der alte Notar
der Vertraute des verſtorbenen Herrn Grafen, habe wohl immer
gewußt, wo Graf Egon zu ſinden war. Vielleicht habe der Graf
auch ſeine frühere Härte bereut, habe ſich nach ſeinem einzigen
Sohne geſehnt doch dieſer kam zu ſpät. Der Graf ſtarb zu
ſchnell
Wie findet man den jungen Herrn ſo im allgemeinen? Man
hat ihn doch von früher gut gekannt? fragte der Doktor.
Der Wirt wiegte den Kopf mit der ſpiegelglatten Platte.
Darüber ſind im Dorf die Meinungen geteilt, verſetzte er.

Die einen ſagen, er habe ſich nur wenig verändert bis auf
den dünnen Vollbart , die andern behaupten, der junge Herr
wäre doch ein ganz anderer Menſch geworden, ſo beſonders in
ſeinem Benehmen und auch in ſeinem Ausſehen. Er wäre früher
immer luſtig geweſen, ein direkt leichtſinniges Blut er konnte
ſich’s ja leiſten bei dem Reichtum ſeines Vaters jetzt aber laufe
er direkt ſchwermütig herum, könne den Leuten nicht einmal
recht ins Geſicht ſehen. Hier war er noch nicht, ich ſelber kann
alſo nicht urteilen.
Der Tod ſeines Vaters, vielleicht ſchwere Erlebniſſe in den
drei Jahren haben ihn ſo verändert, meinte Borngräber.
Wohl möglich, da wünſche ich nur, er fände ſeinen alten
Uebermut wieder. Da gefiel er mir beſſer!
Der Doktor lenkte das Geſpräch auf die Baroneſſe Wallers=
brunn
, die treue Pflegerin des Verſtorbenen.
Er ſah, wie die Augen des gemütlichen Wirtes direkt auf=
leuchteten
. Das wäre eine ſehr liebe junge Dame, gar nicht ſtolz,
und ihr wäre es auch zu danken, daß der alte Graf ein ganz an=
derer
in den letzten Jahren geworden ſei, viel milder, verſöhn=
licher
und umgänglicher mit den Leuten, die ſonſt nie lange im
Schloſſe aushielten . . . bis auf den alten Förſter, den Gärtner
und den Mühlhauſer.
Mühlhauſer . . ., was iſt das eigentlich für eine Perſon?
warf der Doktor leicht hin. Der Mann hat auf mich keinen
ſehr günſtigen Eindruck gemacht. Er ſcheint mürriſch und ver
bittert zu ſein. War er das immer?
So lange ich ihn kenne, zumeiſt. Das heißt, vor langen
Jahren, als noch ſeine Frau lebte, da war er netter. Da konnte
man noch hin und wieder mit ihm ſchwatzen, wenn er durchs Dorf
kam. Nachher als ihm die Frau ſtarb und eiſt ſpäter, als
ihm ſein Junge davonlief . . ., da zog er ſich ganz mürriſch in ſich
zurück. Aber er ſoll ja doh der Vertraute des alten Herrn Grafen
geweſen ſein bis beinahe zuletzt.
Warum nur bis . .. beinahe?
Ja, das weiß ich auch nicht recht. Niemand weiß es. Aber
er muß ſich, der mit dem Grafen doch die halbe Welt bereiſte
und immer um ihn war, ſchließlich durch etwas die Gunſt oder
das Vertrauen des Schloßherrn verſcherzt haben. Er blieb ja
hier, aber der Graf behandelte ihn nicht mehr wie früher. Und
wenn man bedenkt, daß der Verſtorbene ihn in ſeinem Teſtament
ſo gut wie leer ausgehen ließ".
Der Wirt hob die runden Schultern und verzog vielſagend
den Mund.
Man nimmt alſo an, es gab etwas zwiſchen ihm und dem
Grafen?
Muß doch wohl ſo ſein. Und eine Kleinigkeit kann es nicht
geweſen ſein. Wenn zwei Menſchen ſo viele Jahre beiſammen
waren . . .!"
Sagtet Ihr nicht, der Mühlhauſer habe auch einen Sohn
gehabt?
Ja, ungefähr in demſelben Alter wie der Schloßerbe. Ein
munteres Kerlchen! Durfte anfangs mit dem jungen Grafen
ſpielen und ſich vergnügen. Das war noch in der glücklichen Zeit
des Schloſſes. Aber dann ſtarb Mühlhauſers Frau ganz plötz=
lich
, ich glaube, an einem Blutſturz. Der Herr Leibdiener konnte
den Jungen nicht bei ſich behalten und gab ihn nach der Stadt in
Pflege. Von da iſt er dann nie mehr gekommen.
Fortſetzung folgt.

ekrifft

tät heruft
derV
ionale Ar=

om 20.M

94

Taffee- und Coffeinwirkung
der Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel‟, Organ des Vereins
eutscher Nahrungsmittelchemiker (Heft FebruarlMärz 1930), sind unter
r Uberschrift Der Coffeingehalt von natürlichem und behandeltem
iftee‟ Micteilungen aus dem Untersuchungsamt der Stadt Cottbus
er das Ergebnis von Versuchen veröffentlicht worden. In der Veröffent-
hung
heißt es zum Schluß wörtlich:
Die aufgeführten Versuche zeigen also, daß
1. ldee-Kaffee im Coffeingehalt dem unbehandelten Kaffee gleichkommt,
2. das Coffein im ldee-Kaffee ebenso leicht löslich bezw. nicht wesentlich
schwerer löslich ist als im unbehandelten Kaffee,
3. die vielleicht etwas geringere Wasserlöslichkeit des Coffeins im ldee-
Kaffee durch die Notwendigkeit der Verwendung einer größeren Menge,
um ein gleich vollmundiges Getränk zu erhalten, wieder ausgeglichen wird,
4. nach den hiesigen Beobachtungen der ldee-Kaffee in seiner physio-
logischen
Wirkung hinter gewöhnlichem Kaffee nicht zurücksteht und mit
dem Kaffee Hag nicht auf eine Stufe gestellt werden kann,
5. nach hiesiger Ansicht, besonders unter Berücksichtigung der beobachteten
Wirkung des ldee-Kaffees ein Unterschied zwischen einer Coffein-
wirkung
und einer Kaffeewirkung nicht existiert, daß vielmehr die Kaffee-
wirkung
auf das Allgemeinbefinden des Menschen durch die Coffein-
wirkung
hervorgerufen wird.
Der ldee-Kaffee kann also auf Grund der vorliegenden Analysenwerte,
insbesondere der Wasserlöslichkeitswerte, eine besonders gute Bekömm-
lichkeit
, etwa wie Kaffee Hag, nicht aufweisen. Er besitzt auch die ihm
nachgerühmte gute Bekömmlichkeit nicht, wie hier durch eine coffein-
empfindliche
Versuchsperson festgestellt wurde. Die weitschweifige Re-
klame
ist also geeignet, beim Publikum Irrtümer hervorzurufen, die zu
bedenklichen Gesundheitsstörungen führen können.
Es dürfte von Interesse sein, daß auch an anderen Untersuchungsämtern
ähnliche Versuche durchgeführt würden. Solange eine Bestätigung der
hiesigen Ergebnisse von anderer sachverständiger Seite nicht vorliegt.
wird gegen den Hersteller des ldee-Kaffees von hier aus nur im Ver-
warnungswege
wegen irreführender Bezeichnung vorgegangen werden.
Affee-Handels-Aktiengesellschaft (Kkaffee Hag)

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II. Wahl .......
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Herren-Socken.

Kunstseide plattiert, in schönen
modernen Anstem..........."

DamenStrümpfe
künstliche Waschseide, in nur
gufen Qualitäten, feines an-
Schmiegendes Gewebe ........."

Herren-Socken
Kunstseide mit Flor plattiert,
Doppelsohle, gute Gualitäten,
hübsche Farbstellungen ......."

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Größe 9 und 10 0.95
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Kinder-Strümpfe
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Größe 9, 10 u. 11 1.45
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