Kinzelmmmmer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930. 193. Jahrgang
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breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell siw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
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Riegelnng vei Sannonsſtäge ii Mnng.
Forkfall von Sankkionen während der Dauer des Youngplans. — Die Gläubigermächke unker dem neuen
Regime an die inkernakionalen Verkräge gebunden. — Rechlsvorbehalte der Gläubiger für den „äußerſten
Fall”. — Das Hankkionsrecht der Alliierken gemäß Verſailles von Deutſchland abgelehnk. — Im Zweifelsfall
entſcheidei der Haager Gerichtshof.
Die Hankkionsformel.
Die Vorbehalie der Gläubigermächte.
* Haag, 15. Jan. (Priv.=Tel.)
Die 6 einladenden Mächte der Haager Konferenz haben am
Mittwoch mit einer gemeinſamen Vereinbarung die
Sanktions=
frage geregelt. Die Beſtimmungen, welche das Verfahren
vor=
ſehen, das während der Dauer des Youngplanes in Anwendung
kommt, werden in das Schlußprotokoll der Konferenz
aufge=
nommen. Der Notenaustauſch, der den ſogenannten „äußerſten
Fall” behandelt, wird dem Schlußprotokoll als Anlage beigegeben,
und zwar beſteht er aus einer Erklärung der belgiſchen, engliſchen,
frauzöſiſchen, italieniſchen und japaniſchen Regierung und einer
Gegenerklärung der deutſchen Regierung.
Die Erklärung der Gläubigermächte hat folgenden Wortlaut:
„Der neue Plan beruht auf dem Grundgedanken, daß die
Dollſtändige und endgültige Löſung der Reparationsfrage im
ge=
meinſamen Intereſſe aller beteiligten Länder liegt und daß er
Die Zuſammenarbeit aller dieſer Länder erfordert. Ohne guten
Willen und Vertrauen von beiden Seiten würde das Ziel des
2Planes nicht erreicht werden.
In dieſem Sinne haben die Gläubigerregierungen in dem
Schlußprotokoll die feierliche Verpflichtung der deutſchen
Regie=
rung, die feſtgeſetzten Annuitäten gemäß den Beſtimmungen des
neuen Planes zu zahlen, als die Garantie für die Ausführung
ihrer Verbindlichkeiten angenommen. Sie ſind der Ueberzeugung,
daß ſelbſt im Falle, wo die Ausführung des Planes
Meinungs=
verſchiedenheiten vder Schwierigkeiten hervorrufen ſollte, die in
dem Plan ſelbſt vorgeſehenen Verfahrensarten ausreichen, um
ſie zu beſeitigen.
Aus dieſem Grunde ſieht das Schlußprotokoll vor, daß unter
dem Regime des neuen Plaues die Befugniſſe der
Gläubiger=
mächte ſich nach den Beſtimmungen dieſes Planes begrenzen.
Es bleibt indes ein Fall übrig, der außerhalb des Rahmens
der heute unterzeichneten Vereinbarung ſteht. Die
Gläubiger=
mächte ſind gezwungen, ihn zu erwägen, ohne daß ſie damit die
Abſichten der deutſchen Regierung in Zweifel ziehen wollen. Sie
halten es für unerläßlich, die Möglichkeit zu bedenken, daß in
Zukunft eine deutſche Regierung ſich entgegen der im
Schluß=
protokoll vom heutigen Tage enthaltenen feierlichen Verpflichtung
zu Handlungen herbeilaſſen könne, die ihren Willen bewieſen,
den neuen Plan zu „zerreißen”.
Die Gläubigerregierungen haben die Verpflichtung, der
deut=
ſchen Regierung zu erklären, daß, wenn ein ſolcher Fall eintritt,
der Verfahrensweg von Grund aus erſchüttert würde und eine
Lage geſchaffen wäre, der gegenüber die Gläubigerregierungen
jetzt ſchon alle Rechtsvorbehalte machen müſſen. Aber ſelbſt in
dieſem äußerſten Fall ſind die Gläubigerregierungen im Intereſſe
des allgemeinen Friedens gewillt, bevor ſie irgendeinen Schritt
tun, zum Zwecke der Feſtſtellung und Würdigung der Tatſachen
eine internationale Inſtanz anzurufen, deren Autorität
unbe=
ſtritten iſt.
Die Gläubigerregierung oder die Gläubigerregierungen, die
ſich für beteiligt halten, würden dementſprechend den Ständigen
Juternationalen Gerichthof im Haag mit der Frage befaſſen, ob
die deutſche Regierung Handlungen vollzogen hat, die ihren
Willen bewieſe, den neuen Plan zu zerreißen.
Deutſchland würde ſchon jetzt erklären, daß es im Falle einer
bejahenden Entſcheidung des Gerichtshofes es als berechtigt
an=
ſieht, daß die Gläubigerregierung oder die Gläubigerregierungen
ihre volle Handlungsfreiheit wiedergewinnen, um die
Ausfüh=
rung der ſich aus dem neun Plan ergebenden Verbindlichkeiten
des Schuldnerlandes ſicherzuſtellen.
Die Gläubigermächte ſind überzeugt, daß der in Frage
ſtehende Fall niemals eintreten wird. Sie ſind ſicher, daß die
deutſche Regierung dieſe Ueberzeugung teilt, aber ſie glauben,
daß es für ſie ein Gebot der Loyalität und eine Pflicht
gegen=
über ihren eigenen Ländern iſt, die bevorſtehende Erklärung für
den Fall abzugeben, daß jene Möglichkeit ſich doch verwirklichen
ſollte.”
Die deulſche Regierung bedauerk..."
Von deutſcher Seite wird eine weſentlich kürzere
Gegen=
erklärung abgegeben, die folgenden Wortlaut hat:
„Die deutſche Regierung nimmt Akt von der vorſtehenden
Erklärung der Gläubigerregierungen, wonach ſelbſt in dem Falle,
wo bei der Ausführung des neuen Planes
Meinungsverſchieden=
heiten hervortreten ſollten, die im Yvungplan vorgeſehenen
Ver=
fahrensartikel ausreichen, um ſie zu beſeitigen. Sie nimmt
dem=
zufolge Akt davon, daß unter dem Regime des neuen Planes die
Befugniſſe der Gläubigermächte ſich nach den Beſtimmungen
die=
ſes Planes begrenzen.
Was den zweiten Teil der genannten Erklärung und der
darin erwähnten Möglichkeiten anlangt, ſo bedauert die Deutſche
Regierung, daß eine ſolche Eventualität in Betracht gezogen wird,
die die deutſche Regierung ihrerſeits für unmöglich hält. Wenn
iudes eine Eläubigerregierung oder mehrere
Gläubigerregierun=
gen den Ständigen Internationalen Gerichtshof mit der Frage
befaſſen, ob Handlungen der denſchen Regierung ihren Willen
bewieſen, den neuen Plan zu zerreißen, iſt die deutſche
Regie=
rung mit den Gläubigerregierungen einverſtanden, daß der
Ständige Internationale Gerichtshof darüber befindet. Sie
er=
klärt, daß ſie es im Falle einer bejahenden Entſcheidung des
Ge=
richtshofes als berechtigt anſieht, daß die Gläubigerregierung oder
die Gläubigerregierungen ihre volle Handlungsfreihent
wieder=
gewinnen, um die Ausführung der ſich aus dem neuen Plan
er=
gebeiden finanziellen Verbindlichkeiten des Schuldnerlandes
ſicherzuſtellen”
Der deutſche und der franzöſiſche und engliſche Text dieſer
Anlage haben i= Beweiskraft für die Einfügung in das
Schluß=
protököll. Für das Verfahren während des Funktionierens des
Youngplanes hat nur der franzöſiſche und engliſche Text
Rechts=
gültigkeit.
Das Ende der Reparakionskommifſion.
Der Teil des Schlußprotokolls, der als Artikel 4 gedacht iſt,
lautet folgendermaßen:
Mit Ingangſetzung des neuen Planes werden das Büro
für die Reparationszahlungen und die damit
zuſammenhängenden Stelken in Berlin
aufge=
hoben und die Beziehungen der
Reparations=
kommiſſion mit Deutſchland finden ein Ende.
Unter dem Regime des neuen Planes bleibt nur
die=
jenige Funktion dieſer Stellen beſtehen, deren
Fortbeſtehen durch den Plan notwendig gemacht
wird. Dieſe Funktionen werden durch Vermittlung
des beſchränkten Sonderausſchuſſes der Bank
für den Internationalen Zahlungsausgleich des derzeitigen heſſiſchen Landes das Bedürfnis nach der
übertragen. Dieſe übt gemäß den Beſtimmungen des
Sta=
nerhalb der Grenzen aus, die der neue Plan feſtſetzt.
Die Befugniſſe, die die Gläubigermächte unter dem Regime
des neuen Planes Deutſchland gegenüber beſitzen, begrenzen
ſich nach dieſem Plan. Darüber haben die Vertreter der
bel=
giſchen, engliſchen, franzöſiſchen, italieniſchen und japaniſchen entwicklung geſehen werden muß, iſt weiter zu prüfen, auf welche
Regierung, ſowie die Vertreter der deutſchen Regierung
Er=
klärungen ausgetauſcht, die in der Anlage ... enthalten ſind.
der einzelnen Machk.
Deutſchland und den Alliierten in der Sanktionsfrage
angenom=
gen ab. Snowden unterſtrich, daß England an den
Sank=
tionsverhandlungen nicht teilgenommen habe, und bedauerte die
ein Punkt ungeklärt ſei, durch einen Bruch des Youngplanes
dern ſämtliche Gläubigermächte berührt. Aus dieſem Grunde
müſſe die Klage bei dein Internationalen Schiedsgericht nicht
wie vorgeſehen durch eine einzelne Gläubigermacht, ſondern durch Dauer der Ferngasverträge von dem Gaslieferant betrieben
wer=
klärte hierzu ein Vertragsbruch durch Deutſchland müßte der
politiſchen Beurteilung und Stellungnahme jeder einzelnen
Gläubigermacht überlaſſen bleiben. Dieſe Stellungnahme könnte
verſchiedenartig ſein. Daher müſſe es jeder einzelnen Macht dieſer Löſung beſitzt das heſſiſche Wirtſchaftsgebiet nach Ablauf
überlaſſen bleiben, auch einzeln die Klage beim Vertragsbruch zu
erheben. Dr. Wirth ſtellte ſodann ausdrücklich feſt, daß nach
wurde der Text der Vereinbarung in der vorſtehenden Faſſung
genehmigt.
Die Auslegung der Vereinbarungen.
Die Juriſten der deutſchen Delegation weiſen in ihren
Er=
läuterungen darauf hin, daß ſich aus den Vereinbarungen klar
und deutlich ergebe, daß es während der Durchführung des tragen wird. Ihr ſollen auch die Hauptleitungen durch Heſſen
Yvungplanes infolge der Auflöſung der Reparationskommiſſion
keine Sanktionen im Sinne des Verſailler Vertrages mehr geben
könne.
Die im Anhang erſcheinenden Erklärungen der
Gläubiger=
deutſchen Delegation gelungen ſei, hier eine erneute ausdrückliche
Anerkennung des Sanktionsrechtes der Alliierten aus Artikel 430
des Verſailler Vertrages (Wiederbeſetzung) ſtrikte abzulehnen,
internationale Rechtsinſtanz, der Internationale Gerichtshof im
Haag, eingeſchaltet worden ſei, und daß die Gläubigermächte erſt
volle Handlungsfreiheit gewinnen können, wenn das Haager
Ge=
richt das Vorliegen einer Handlung feſtſtellt, aus der hervorgeht,
daß Deutſchland den neuen Plan zerriſſen habe.
Das heſſiſche Wegerechk und die
Ruhrgasverkräge.
Uns wird geſchrieben:
Das Wegerecht iſt die bedeutſamſte Möglichkeit in der Frage
der Großgaswirtſchaft ſich günſtige Bedingungen für das geſamte
heſſiſche Staatsgebiet zu ſchaffen. Mit dem Wegerecht ſoll
ver=
hindert werden, daß irgend welche Landesteile dem Einbruch
fremder Wirtſchaftseinflüſſe ausgeliefert werden, daß ſolche
Wirt=
ſchaftsgruppen evtl. durch Verſorgung des flachen Landes die
Städte einkreiſen und ſie in ihrer Eigenwirtſchaft erdrücken, es
ſoll verhindert werden, daß einzelne Städte unter Voranſetzung
ihrer eigenen Intereſſen den Einbruch fremder
Wirtſchaftsgrup=
pen auf Koſten des übrigen Landes fördern, ſchließlich ſoll
er=
reicht werden, daß durch den Zuſammenſchluß des ganzen
Lan=
des entweder eine wirtſchaftskräftige Eigenſtändigkeit erhalten
werden kann, oder aber in Verhandlungen mit Großgaslieferanten
das Wirtſchaftsgebiet mit erhöhtem Schwergewicht zur Geltung
kommt. Das Wegerecht ergänzt das Aufſichtsrecht des Staates
mit dem Ziel, für heutige, wie auch für ſpätere Zeiten,
die wirtſchaftlichen Intereſſen des Landes auf großer Linie zu
vereinigen.
Die Verantwortung des heſſiſchen Landtages iſt darum in
dieſem augenblicklichen Stadium der Ferngasverträge eine ganz
außerordentlich hohe, die weit über die formelle Beteiligung von
2 Prozent, die der heſſiſche Staat innerhalb der Hekoga beſitzt,
hinausgeht. Seine Haltung iſt mit Rückſicht auf obige Tatſachen
von größtem Einfluß auf die Provinzen, als auch die Städte und
deren Vertreter im Vorſtand, im Aufſichtsrat und in der
Gene=
ralverſammlung der Hekoga. Eine Majoritätsbildung in
Auf=
ſichtsräten kann leicht von einer Gruppe ausgehen, die an ſich
nach dem Aktienanteil gar keine beſondere Macht darſtellt. Im
Falle der derzeitigen Ferngasverhandlungen muß darum auf die
beſondere juriſtiſche Stellung des heſſiſchen Landes innerhalb der
Hekoga hingewieſen werden.
Wichtig ſind auch die ſtaatspolitiſchen Aufgaben Heſſens in
der Ferngasfrage im Zuſammenhang mit ſeinen Nachbarländern.
Vornehmlich hat Preußen das Ziel, in der Frage der
Ferngas=
verſorgung zu Gunſten der Saar, aber auch der Ruhr Einfluß
auf das heſſiſche Wegerecht zu erhalten. Im Zuſammenhang mit
dem ſtaatspolitiſchen Programm der heſſiſchen Regierung möchte
ein wirtſchaftspolitiſches Programm mit dem Ziel, die
Gaswirt=
ſchaftsintereſſen von Preußen=Frankfurt, Ruhr und Saar, wie
auch von Heſſen in einer gemeinſamen Dachgeſellſchaft zu
ver=
einigen, eine Art praktiſche ſtaatspolitiſche Vorarbeit darſtellen.
Wenn aber ein derartiges Programm dem heſſiſchen Landtag
vorſchwebt, ſo hat er zunächſt zu prüfen, ob für die Gaswirtſchaft
Expanſion der Preußiſch=Frankfurteriſchen oder der Saar=
Ruhr=
tuts die benannten Funktionen unter den Bedingungen und in= Intereſſen beſteht, oder die techniſchen und wirtſchaftlichen
Vor=
teile, die von ſeiten der Ruhr oder Saar geboten werden, die
Aufgabe der Eigenſtändigkeit lohnen.
Für den Fall, daß nachweisbar und unter vorwiegender
Zu=
ſtimmung der Fachwelt in dieſer Großgaswirtſchaft der Ruhr und
Saar die alleinige Löſung für eine geſunde wirtſchaftliche Weiter=
Weiſe durch Zuhilfenahme des Wegerechtes die Ueberwachung
dieſer Großgaswirtſchaft, ſoweit ſie in Heſſen zur Auswirkung
kommen foll, zugunſten des eigenen Staatsgebietes ſichergeſtellt
werden kann. Iusbeſondere hat der heſſiſche Staat
Snowden erhebt Einſpruch gegen das Klagerecht die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß
keiner=
lei Abhängigkeitsverhältniſſe entſtehen und
entſtehen können, wie ſie etwa durch ein fremdes
Hauptverteilungsnetz nach Ablauf der erſten
Ju der Abendſitzung, in der die Vereinbarung zwiſchen Ferngasverträge unbedingt entſtehen müſſen.
Herr Provinzialdirektor Dr. Kranzbühler, der als weitſchauender
men wurde, gaben Snowden und Tardieu Erklärun= Juriſt hier beſonders hervorgehoben werden muß, hatte die
glück=
liche Löſung gefunden, das Wegerecht auch bei einem
Zuſammen=
gehen mit außerheſſiſchen Wirtſchaftsgruppen, wie z. B. dem
Aufrollung dieſer Frage, beglückwünſchte jedoch die Mächte zu Preußiſchen Grubenbeſitz Hibernia, überhaupt nicht aus der Hand
der getroffenen Vereinbarung. Er wies indes daraufhin, daß zu geben. Das Verteilungsnetz ſollte zwar von dem Gaslieferer
durch Deutſchland würde nämlich nicht eine einzelne Macht, ſon= ſinanziert, jedoch Beſitz des eigenen Wirtſchaftsgebietes bleiben
und nur pachtweiſe gegen Uebernahme des geſamten
Kapital=
dienſtes wie auch der Abſchreibungen und Tilgungen für die
den. Der Gedankengang, daß der Gaslieferer den Kapitaldienſt
die Geſamtheit der Mächte vorgebracht werden. — Tardieu er= übernehmen muß, iſt umſo richtiger, als in den angebotenen
Gas=
preiſen der geſamte Kapitaldienſt, auch der des
Hauptverteilungs=
netzes letzten Endes durch die Verbraucher getragen wird. Nach
der erſten Verträge ein landeseigenes Verteilungsnetz und iſt in
ſeinen Verhandlungen vollkommen frei, ſich auf neuer und
beſſe=
der Vereinbarung jede einzelne Macht das Recht habe, ſich an den rer Baſis mit dem bisherigen Gaslieferanten und mit anderen in
Internationalen Schiedsgerichtshof zu wenden. — Daraufhin Verbindung zu ſetzen, oder auch zur Eigenſtändigkeit
zurückzu=
kehren.
In den derzeit vorliegenden neueſten Ruhrgasverträgen ſind
vorläufig weder die fachtechniſchen Vorausſetzungen noch die
juriſtiſchen Möglichkeiten, die ſeinerzeit durch Herrn
Provinzial=
direktor Dr. Kranzbühler geſchaffen worden ſind, enthalten. Das
heſſiſche Wegerecht ſoll auf alle Zeit einer Geſellſchaft übertragen
werden, die zu 50 Prozent durch Ruhr= und Saarintereſſen
ge=
gehören. Bei der außerordentlichen Bedeutung der
Ferngasver=
träge auch für die nächſten Generationen, und da die
wirtſchaft=
lichen Intereſſen der Ruhr ſicherlich in allerbeſten Händen
vertre=
ten ſind, iſt auch auf die ſonſtige juriſtiſche Formulierung und
mächte und Deutſchland werden dahin ausgelegt, daß es der den Wortlaut der Verträge äußerſte Sorafalt zu verwenden. So
fällt in erſter Linie auf, daß in dem § 1 des Mantelvertrages, nicht
etwa das „heſſiſche Staatsgebiet” geſchützt iſt, ſondern lediglich
ein „Gasverſorgungsgebiet der Hekoga”, zu dem auch nur ſolche
da im ſtrittigen Fall als Sicherheit die höchſte bisher beſtehende Gebiete gehören, die zum Zwecke des Gasbezuges oder
im Intereſſe der Gasverbraucher Geſellſchafter der Hekoga ſind
oder werden. Da durch Offenbach und Michelſtadt
Präzedenz=
fälle vorliegen, bei welchen der Staat die Veräußerung heſſiſcher
Gasintereſſen nach außerheſſiſchen Gebieten (Frankfurt)
zuge=
laſſen hat, ſo dürfte die Beteiligung des heſſiſchen Staates mit
Seite 2
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Nummer 16
2 Prozent an der Hekoga vorausſichtlich von der Ruhr nicht als
ausreichend zur Erfüllung des § 1 im Sinne der Wahrung der
Gaswirtſchaft des geſamten heſſiſchen Staatsgebietes angeſehen
werden. Statt der juriſtiſch verklauſelten Faſſung wäre darum
auſtelle des Wortes „Gasverſorgungsgebiet” „heſſiſches
Staats=
gebiet”, oder wenn auch weitere benachbarte Teile mit für die
Hekoga geſchützt werden ſollen, „Intereſſengebiet” zu ſetzen. Es
tird in den Verträgen zwar auch von einem benachbarten Gebiet
geibrochen, bei genauer Prüfung der Verträge aber ergeben ſich
keine klaren und eindeutigen Anhaltspunkte, daß die Ruhr nicht
in all dieſen Gebieten als Konkurrent der Hekoga auftreten kann.
Dieſe Gebiete ſind nur dann geſchützt, wenn ſie bereits
Gas=
lieferungsverträge dort beſitzt. Hierbei iſt die Hekoga ſogar
ver=
dflichtet, für die Durchleitung von Gas nach anderen
Verſor=
gungsgebieten auch ihre eigenen Leitungen der Ruhr= und
Saar=
gas zur Verfügung zu ſtellen, wobei nach erfolgter Tilgung dieſer
Leitungen die Ruhr noch nicht einmal irgendwelche
Benutzungs=
gebühren zu entrichten hat.
Was nun aber das Wegerecht anbelangt, ſo wird dieſes nicht
ettva nach der Kranzbühler’ſchen Formel behandelt, ſondern k. H.
auf Grund des § 7 des Mantelvertrages außer Hand gegeben.
Die Beſtimmung lautet:
„Die Hekoga verpflichtet ſich, bei den Wegberechtigten dafür
einzutreten, daß der Ruhrgas und der Saargas für die Dauer
der Verträge und für weitere 25 Jahre nach Ablauf derſelben
die Leitungswege zur Durchführung ihrer laufenden Verträge
zur Verfügung geſtellt bleiben.”
In einem beſonderen Gemeinſchaftsvertrag wird als
Eigen=
tümerin der Leitung eine Dachgeſellſchaft bezeichnet, die aus 50
Prozent Ruhr und Saar einerſeits und 50 Prozent Hekoga
andererſeits zuſammengeſetzt iſt. Den Kapitaldienſt für die
Lei=
tung übernimmt zwar die Ruhrgas=A.=G., denn dieſer iſt in den
Gaspreiſen ja auch ſchon enthalten. Trotzdem wird in einem
be=
ſonderen Geſellſchaftsvertrag vorgeſehen, daß bei Auflöſung der
Geſellſchaft „die der Geſellſchaft gehörenden Anlagen zur
Fern=
verſorgung, insbeſondere die Ferngasleitungen nebſt Zubehör
als Ganzes von einem oder mehreren Geſellſchaftern erworben
tverden müſſen.” Zu dieſem Zwecke hat der Vorſitzende des
Auf=
ſichtsrats auf Aufforderung eines Geſellſchafters allen
Geſell=
ſchaftern eine Friſt von 1 Monat zur Abgabe von
ver=
ſchloſſenen Angeboten zu ſetzen. Die Angebote
müſſen auf ſofortige Bezahlung lauten. Liegen
verſchiedene Angebote ſowohl von gasliefernden als
gasbeziehen=
den Geſellſchaftern vor, ſo erfolgt die Veräußerung an den
Meiſtbietenden. Der auf Grund des vorſtehenden
Ver=
fahrens erteilte Zuſchlag wird nur wirkſam, wenn zwiſchen den
gasliefernden und gasbeziehenden Geſellſchaftern eine
Verein=
barung über ein gegenſeitiges
Mitbenutzungs=
recht in den Anlagen zuſtande kommt (alſo behält die Ruhr
auch ſpäter noch das Wegerecht in Heſſen). Ergänzend tritt der
§ 7 des Gemeinſchaftsvertrages hinzu, der wie folgt lautet:
„Im Falle der Uebertragung gemäß § 6 Abſatz 1 (von
Geſchäftsanteilen von einem Geſellſchafter an den anderen) ſind
die Geſchäftsanteile, ſoweit nicht in einzelnem Falle eine andere
Vereinbarung zuſtande kommt, mit dem Nennwert der
gelei=
ſteten Einzahlungen zu bewerten zuzüglich 9 Prozent
Zinſen vom Tage der von der Hekoga auf das
Stammkapital geleiſteten Einzahlung ab,
in=
ſoweit nicht dieſer Zinsbetrag der Hekoga durch die gemäß §. 5
geleiſteten Zahlungen zugefloſſen iſt (Kapitalverpflichtungen, die
die Ruhrgas=A.=G. während der Gaslieferung auf Grund der
Einnahmen aus dem Gaspreis an die Hekoga zurückerſtattet).”
Bei einer Auflöſung der Hekoga würde alſo die Ruhrgas die
aufgelaufenen Zinſen für die Ferngasleitung nicht zu bezahlen
haben, weil ſie ſchon früher dieſe Zinſen bezahlt hat, bzw.
inner=
halb des verrechneten Gaspreiſes verrechnen konnte. Den
ande=
ren jedoch einſchl. der Hekoga wäre der Ankauf der
Hauptfernleitung dadurch unmöglich gemacht,
daß die vollen Zinſen nachträglich eingefordert
werden, obwohl dieſe bereits im Gaspreis
ein=
kalkuliert waren. Der Zinsſatz von 9 Prozent bedeutet,
daß die Hekoga ein Mehrfaches des wirklichen Wertes der
Haupt=
leitung entrichten müßte, wenn ſie nach Ablauf der erſten
Ver=
tragsfriſt von 30 Jahren wiederum zur Eigenſtändigkeit ihrer
Gaswirtſchaft zurückkehren wollte. Bei dieſer Faſſung der
Ver=
träge, die ein juriſtiſches Meiſterwerk der Ruhr
dar=
ſtellen, iſt es wohl ſehr wichtig, zu dieſer Stunde auf die eingangs
geſchilderte Verantwortung des heſſiſchen Landtages hinzuweiſen,
zumal der Landtag dem Innenminiſterium Richtlinien für die
Abſtimmung in dem Aufſichtsrat und der Generalverſammlung
der Hekoga uud die Haltung deſſen Vertreters im Hekogavorſtand
mitzugeben hat,
Zierkinnthelten veint menſchen.
Der Hundebandwurm.
Die Nachrichten vom Auftreten der ſog. Papageienkrankheit
beim Menſchen hat in den letzten Wochen ſtarke Beunruhigung
in der Oeffentlichteit hervorgerufen. Die Krantheit, die offenbar
auf Infektion mit einem bisher unbekannten Erreger beruht,
äußert ſich bei den Tieren in einer Art Darmkrankheit. Menſchen,
die mit den erkrankten Papageiem in Berührung kamen,
erkrank=
ten dagegen an typhusähnlichen Erſcheinungen, die aber auch
dielfach unter dem Bilde einer Sepſis oder einer ſchweren
Lun=
genentzündung verliefen. Der Verlauf der Erkrankung war bei
Tieren und Menſchen jedenfalls verſchieden. Einen ſolchen
Unter=
ſchied beobachten wir, auch bei andersartigen Tierkrankheiten.
Manche für Tiere ſehr gefährliche Krankheiten tretem beim
Men=
ſchen nur ſelten oder in abgeſchwächter Form auf, andere
ver=
laufen ebenſo ſchwer, aber unter andersartigen Symptomen. Es
ſei hier an die Tollwut erinnert, die durch den Biß toller Hunde
hervorgerufen wird. Aehnlich ſteht es mit dem Milzbrand, deſſen
Erreger durch das Fell kranker Tiere auf den Menſchen gelangen
und hier ſchwere Krankheiten in verſchiedenen Organen erzeugen
können. Seit einigen Jahren iſt eine bei Kühen verbreitete
Krank=
heit, die bei dieſen zur Fehlgeburt führt, als pathogen, d. h.
krank=
mnachend, für den Menſchen erkannt worden. Der Erreger (
Ba=
zillus Abortus Bang.) kann Melker, Tierärzte und andere
Per=
ſonen, die mit den kranken Tieren zu tun haben, befallen, ruft
aber hier ganz andere Erſcheinungen hervor, die beim Tier nicht
beobachtet werden. Nicht nur Bazillen, ſondern auch Paraſiten
werden vom Tier auf den Menſchen übertragen. Wir wollen die
Infektion des Menſchen durch den Hundebandwurm
herausgrei=
fen, weil dieſe Krankheit, die beim Hunde verhältnismäßig
harm=
los verläuft, eine ſehr gefährliche und nicht immer leicht
feſtſtell=
bare krankhafte Neubildung beim Menſchen hervorrufen kann,
die ſich aber durch große Vorſicht beim Umgang mit Hunden
ver=
meiden läßt. Die im Darm des Menſchen vorkommenden
Band=
würmer ſind zwar unangenehme und ſchwer zu vertreibende
Gäſte, aber ſie ſind im allgemeinen nicht lebensgefährlich. Sie
entſtehen nach dem Genuß rohen Fleiſches von Rindern,
Schwei=
nen oder Fiſchen. Dieſe Tiere ſind die ſogenannten
Zwiſchen=
zuirte. Sie nehmen durch Verunreinigung der Nahrung
Band=
zurmeier auf, aus dieſen Eiern entwickeln ſich die Finnen, die
iu das Muskelfleiſch der Tiere gelangen. Durch den Genuß
die=
ſes Fleiſches im rohen Zuſtand gelangen die Finnen in den
menſchlichen Darm und entwickeln ſich hier zu Bandwürmern.
Vom Tage.
Am Mittwoch kam es in Hartmannsdorf bei Chemnitz zwiſchen
Erwerbsloſen und ſtreikenden Arbeitern einerſeits und der Polizei
an=
dererſeits zu ſchweren Zufammenſtößen, wobei 4 Perſonen
getötet wurden.
Dem Reichstag iſt ein Geſetzentwurf zugegangen, wonach die
Gel=
tungsdauer des Mieterſchutzgeſetzes bis zum 30. 6.
1932 verlängert werden ſoll.
Die unter ſozialdemokratiſcher Leitung ſtehende Berliner
Verkehrsgeſellſchaft ſah ſich gezwungen um
Entlaſ=
ſungen von Angeſtellten zu verhindern, eine Feierſchicht
ein=
zulegen.
Bei ſchönem klaren Winterwetter fand am Mittwoch vormittag in
Wilhelmshapen die feierliche Indienſtſtellung des
Kreuzers „Köln” und die damit verbundene Außerdienſtſetzung
des alten Kreuzers „Amazone” ſtatt.
Die im Haag zwiſchen Deutſchland und einer Reihe von
Gläubiger=
ſtaaten geführten Liquidationsverhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß.
Mit Auſtralien iſt ein Lianidationsabkommen
be=
reits zu ſtandegekommen. Die Abkommen mit Italien, Belgien
und Neuſeeland werden vorausſichtlich heute abgeſchloſſen.
Die deutſch=franzöſiſchen Saarverhandlungen
ſind am Mittwoch nachmittag wieder aufgenommen worden, nachdem ſie
während der Feſttage unterbrochen waren. Die deutſche und die
fran=
zöſiſche Delegation trafen ſich im Arbeitszimmer des Führers der
fran=
zöſiſchen Saardelegation, des Miniſters für öffentliche Arbeiten Pernot,
wo eine eingehende Beſprechung der geſamten auf der Konferenz zur
Behandlung ſtehenden Fragen erfolgte.
Die deutſch=polniſchen Beſprechungen, die zwiſchen
den Sachverſtändigen der beiden Genfer Delegationen,
deutſcherſeits vor allem durch den Warſchauer Geſandten Rauſcher, in
Genf weitergeführt wurden, fanden am Mittwoch nachmittag in einem
neuen Beſuch des Staatsſekretärs v. Schubert beim polniſchen
Außen=
miniſter Zaleſti ihren Fortgang.
Der Danziger Senatspräſident Dr. Sahm hat in
Genf auf der Fahrt in ſein Hotel einen leichten
Automobil=
unfall erlitten, bei dem er einige Hautabſchürfungen am Kopf
davontrug.
Briand und Grandi haben in Genf eine mehr als
zwei=
ſtündige Unterredung über die mit der Londoner
Flot=
tenabrüſtungskonferenz zuſammenhängenden Fragen
ge=
babt.
Der engliſche Außenminiſter Henderſon hat Genf
wieder verlaſſen und iſt nach London zurückgekehrt.
Die Konferenz der ſüdafrikaniſchen
Gouver=
neure hat eine proviſoriſche Vereinbarung über die
Schutz=
zoll= und Eiſenbahntariffrage erreicht. Einzelheiten ſind
nicht bekannt, doch heißt es, daß ſich die Gouverneure
grund=
ſätzlich für die Beibehaltung des Schutzzolls
ausge=
ſprochen haben.
Wie aus Sidney zu den Streikunruhen im
auſtrali=
ſchen Bergwerksgebiet gemeldet wird, verſuchten 2000
Berg=
arbeiter in Abermain, geſchloſſen auf die Zechen zu marſchieren. Da
die Menge der Aufforderung der Polizei zum Auseinandergehen nicht
nachkam, griff ſie mit dem Gummiknüppel ein, wobei 20 Perſonen ſchwer
verletzt wurden.
Einer Meldung aus Peking zufolge, iſt am Dienstag nach
der Beilegung des chineſiſch=ruſſiſchen
Streitfal=
les der erſte Zug aus Wladiwoſtock in Charbin
ein=
getroffen.
Infolge des Silberpreisſturzes in China hat die Regierung den
Genenalinſpektor der Zölle angewieſen, vom 1. Februar ab die
Einfuhr=
gebühren auf Goldbaſis zu erheben. Der Finanzmin ſter erklärte dazu,
Ching ſei anders nicht imſtande, ſeinen Anleiheverpflichtungen, die ſich
auf 9 Millionen Pfund Sterling beliefen, nachzukommen.
Die Frage der Mobiliſierung noch nicht geklärk.
Die Frage der Mobiliſierung der deutſchen
Schulden iſt noch immer nicht gellärt. Die Franzoſen
wollen verhindern, daß die deutſche Regierung durch eigene
An=
leihen die Mobiliſierung wenigſtens eines erſten Teiles der
deut=
ſchen Reparationsbonds erſchwert und wollen deshalb eine
deutſche Verpflichtung zu einer Anleiheſperre
auf den internationalen Kapitalmärkten. Die
deutſche Delegation war bereit, ein ſolches Abkommen bis zum
1. Oktober d. J. zuzugeſtehen, was den Franzoſen aber nicht
genügte; ſie verlangen eine weitergehende Bindung, ohne
ihrer=
ſeits eine Friſt zu nennen. Die deutſche Delegation wollte
wei=
ter keine Schwierigkeiten machen und war bis zum 1. April
näch=
ſten Jahres bereit. Darüber hinaus aber will ſie jedes
Zuge=
ſtändnis ablehnen, weil ſie darin eine unzuläſſige Einmiſchung
in die inneren Hoheitsrechte Deutſchlands erblickt.
Bis zum 1. Oktober ſoll nun eine erſte Rate von 60 Millionen
Dollar Reparationsbonds auf den internationalen
Kapitalmärk=
ten placiert werden. Doch iſt man auch über die Frage der
Mobiliſierung des erſten Abſchnittes der deutſchen
Reparations=
bonds bisher zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen
Dele=
gation noch zu keiner Einigung gekommen. Es wird zwiſchen
beiden Delegationen gelegentlich eines Abendeſſens verhandelt,
zu dem die deutſche Delegation die franzöſiſchen Miniſter auf
heute abend 7 Uhr eingeladen hat.
Die haften am Darm, dringen aber nicht in das übrige Gewebe.
Durch genaue Fleiſchbeſchau läßt ſich die Infektion mit
Band=
wurmfinnen meiſt vermeiden. Beim Hundebandwurm iſt die
Sache nun umgebehrt. Der Hundebandwurm lebt im Darm des
Hundes. Gelangen nun die Bandwurmeier durch Verunreinigung
der Nahrung oder durch allzu nahe Berührung wie Küſſen,
Lecken uſw. in den menſchlichen Körper, ſo wird der Menſch zum
Zwiſchenwirt. In den inneren Organen des Menſchen entwickeln
ſich blaſenartige Gebilde, die meiſt aus Bandwurmeiern, die in
den menſchlichen Darm gelangt ſind, entſtehen und durch das
Pfortaderblut in die Leber geraten. Solche mit einer Flüſſigkeit
gefüllte Blaſen können ſich aber auch in der Lunge, der Milz, im
Knochenmark, ja ſogar im Gehirn entwickeln. Häufig bildet ſich
nur eine Blaſe, die Fauſtgröße erreichen kann, manchmal
ent=
ſtehen zahlloſe kleine Blaſen. Man nennt dieſe Blaſen
Echinokok=
ken. Sie ſind oft ſchwer zu erkennen, weil man gewöhnlich von
der Infektion keine Ahnung hat und die Beſchwerden lediglich
durch die Verdrängung der befallenen Organe oder durch
Stö=
rung ihrer Funktion kenntlich werden, alſo ſehr vieldeutig ſind.
Iſt aber erſt der Verdacht auf das Vorhandenſein von
Echino=
kokken aufgetaucht, ſo kann heute mit Hilfe neuerer biologiſcher
Methoden die Diagnoſe gewöhnlich mit Sicherheit geſtellt
wer=
den. Die Röntgenunterſuchung liefert zwar wertvolle, aber keine
abſolut ſicheren Hinweiſe auf die Krankheit. Andere
Unter=
ſuchungsmethoden ſind ebenfalls unſicher und nicht ungefährlich.
Da iſt es nun ſehr intereſſant, daß auch der uieriſche Paraſit,
ähnlich wie die Bazillen bei Infektionskrankheiten,
Veränderun=
gen im Blute hervorrufen, die das Erkennen erleichtern. Es gibt
ſogar drei verſchiedene Methoden, die, um ſicher zu gehen, meiſt
alle nacheinander angewandt werden müſſen. Die erſte Methode
beruht auf einer Unterſuchung der Blutkörperchen. Dieſe
Blut=
körperchen erleiden unter dem Einfluß von Paraſiten eine
teil=
weiſe Aenderung, die ſich in erhöhter Färbbarkeit einzelner
Blut=
zellen durch Eoſin äußert, Eoſinophilie. Die Vermehrung der
Eoſino=
philen Blutzellen weiſt alſo auf das Beſtehen einer paraſitärem
Krankheit hin. Die zweite Methode entſpricht der Blutunterſuchung
nach Waſſermann. Dabei wird das Blutwaſſer (Serum) auf eine
Art Gegengift (Komplementbildung) unterſucht. Die dritte
Methode, offenbar das einfachſte Verfahren, beſteht in einer
Haut=
reaktion auf Echinokokkenflüſſigkeit. Aehnlich wie bei gewiſſen
Infektionskrankheiten, wird etwas Echinokokkenflüſſigkeit in die
Haut eingeſpritzt, bildet ſich nun nach kürzerer oder längerer Zeit
hier eine örtliche Hautentzündung, ſo darf daraus geſchloſſen
werden, daß es ſich um eine Echinokokkenerkrankung handelt. Die
Erkennung der Krankheit iſt jedenfalls überaus wichtig, und man
Opiumfragen und Minderheiken=
Beſchwerden.
Ergennung des Juriſtenkomikees für die Angleichung
des Kelloggpakkes an den Völkerbundspakt.
* Genf, 15. Jan. (Priv.=Tel.)
Obwohl der Völkerbundsrat in den beiden letzten Tagen
be=
reits die Hauprpunkte ſeiner Tagesordnung erledigt hat, ſind auch
heute wieder zwei Sitzungen anberaumt, da man, wenn irgend
möglich, bereits am Donnerstag mittag die Tagung ſchließen will.
In der Vormittagsſitzung wurde zunächſt das Geſuch der
Internationalen Geſellſchaft für Rettung und erſte Hilfe bei
Unfällen, ſich unter den Schutz des Völkerbunds zu ſtellen, bis zur
Erlangung genauer Auskünfte darüber vertagt, ob die Geſellſchaft
alle Bedingungen des Artikels 24 des Völkerbundspaktes, der
von den Internationalen Büros unter den Auſpizien des
Völker=
bundes handelt, erfülle.
Das Geſuch einiger Regierungen und der
Wunſch der Völkerbundsverſammlung nach
ſtärkerer Vertretung derjenigen Staaten, die
keine Rauſchgifte fabrizieren, in der
Kommiſ=
ſion des Völkerbundes wurde zurückgeſtellt, bis
die Opium=Kommiſſion ſelbſt ſich über dieſes Geſuch ausgeſprochen
haben wird. Die Kommiſſion ſoll 5 neue Mitglieder erhalten,
und zwar einen Belgier, einen Polen, einen Spanier, einen
Oeſterreicher und einen Norweger.
Der Bericht über die im November abgehaltene Konferenz
für die Erweiterung des internationalen Zeitungstransportes
wurde gutgeheißen und die Hoffnung ausgeſprochen, daß die
be=
teiligten Verwaltungen die Beſchlüſſe auch möglichſt raſch und
gründlich durchführen.
Schließlich wurde auf Antrag der Verkehrs=Organiſation,
worüber der polniſche Präſident Zaleſki berichtete, die Einladung
der portugieſiſchen Regierung angenommen, ſo daß die
Kon=
ferenz über die Signaliſierung und die
Beleuch=
tung der Seeküſten am 6. Oktober d. J. in
Liſſa=
bon zuſammentritt.
Die Konferenz für die Vereinheitlichung des
europäiſchen Binnenſchiffahrtsrechtes wird auf
den 16. November 1930 nach Genf einberufen. Zu
dieſer Konferenz werden alle Staaten eingeladen, die bereits
1925 an der Konferenz für die Erweiterung des Aichungsweſens
in der Binnenſchiffahrt teilgenommen haben.
(In der anſchließenden nichtöffentlichen Sitzung wurden zu
Mitgliedern des Komitees für die
Harmoni=
ſierung des Kelloggpakts mit dem
Völker=
bundspakt ernannt:
Adatſchi=Japan, von Bülow=Deutſchland, Lord Cecil=
Eng=
land, Cobian=Spanien, Cornejo=Peru, Cot=Frankreich, Scialoja=
Italien, Sokal=Polen, Titulesou=Rumänien, Unden=Schweden
und Wu Kai=ſeng=China.
Die öffentliche Nachmittagsſitzung galt der Erledigung der
vorliegenden Minderheitenbeſchwerden. Der Berichterſtatter
Adatſchi=Japan war zu dieſem Zwecke für einen Tag vom Haag
nach Genf gereiſt.
Die Minderheitenfragen.
Die Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates war ganz von
Minderheitenfragen ausgefüllt. In Gegenwart des litauiſchen
Außenminiſters Zaunius beſchloß der Rat auf Antrag des
Be=
richterſtatters Adatſchi, die Petitionen einer Anzahl von Rugen
in Litauen an das Dreierkomitee zurückzuverweiſen, nachdem die
litauiſche Regierung jetzt die notwendigen Informationen
gelie=
fert hat.
Von den folgenden oberſchleſiſchen Minderheitenfragen
be=
zogen ſich mehrere auf die Poloniſierungsverſuche des
polniſchen Knappſchaftsvereins „Spolka Bracka”
wozu der Berichterſtatter Adatſchi den Wunſch ausſprach, daß die
Leitung des Vereins künftig ihre Beamten darauf aufmerkſam
machen möchte, daß eine unterſchiedliche Behandlung ihrer
Beam=
ten nach der Nationalität auch dem Scheine nach vermieden wird.
Eine ähnliche Zuſicherung hat die deutſche Regierung von
ſelbſt auf eine Beſchwerde des Bundes der Polen in Deutſchland
gegeben, der behauptet hatte, daß Mitglieder der deutſch=
polni=
ſchen Minderheit in Oberſchleſien der Möglichkeit beraubt würden,
Grundſtücke und Immobilien zu erwerben. Dieſe Behauptung, die
ſich auf einen zurückgezogenen Erlaß des Oberpräſidenten vom
Jahre 1925 ſtützt, wurde von der deutſchen Regierung dahin
be=
antwortet, daß jeder Beweis für die Behauptung fehle, wonach
der Geiſt dieſes Erlaſſes weiter wirke. — Der Rat nahm von der
deutſchen Erklärung mit Genugtuung Kenntnis, daß Maßnahmen
ergriffen ſind, um auch jeden Schein einer verſchiedenartigen
Be=
handlung auszuſchließen.
Zum Schluß dankte Präſident Zaleſki dem Berichterſtatter
Adatſchi für ſeine große Freundlichkeit, daß er eigens die Reiſe
vom Haag nach Genf unternommen habe, um ſeiner Pflicht als
Berichterſtatter zu genügen.
ſieht, daß die Wiſſenſchaft auch auf dieſem, anſcheinend etwas
ent=
legenen Gebiet, in aller Stille zu ſehr wichtigen neuen
Ergeb=
niſſen gelangt iſt, die dem Arzt das rechtzeitige Handeln
außer=
ordentlich erleichtern. Als Behandlung kanm nur die Operation
und die Ausſchälung des Echinokokkus in Betracht kommen. Die
Heilungsausſicht richtet ſich ganz nach Sitz und Schwere der
Krankheit. Das Wichtigſte iſt auch hier die Vorbeugung. Wir
ſollen gewiß gut und freundlich mit unſeren Haustieren umgehen,
aber alle Zärtlichkeiten ſind übel am Platz. Wir ſollen Tiere nur
dann berühren, wenn es nötig iſt. Die Tiere ſollen ſo ſauber
als möglich gehalten werden. Vor allem ſoll man ſich hüten, nach
Berührung eines Tieres die Finger in den Mund zu bringen.
Echinokokkus=Infektionen ſcheinen weiſt durch Unſauberkeit und
Liebkoſungen gegenüber Hunden zu entſtehen. Die Infektion
durch verunreinigte Nahrungsmittel iſt natürlich möglich, aber
doch wohl ſeltener. Bekanntlich übertreiben Frauen die
Zärtlich=
keit ihren Hundelieblingen gegenüber in oft unäſthetiſcher Weiſe.
Es iſt daher recht charakteriſtiſch, wen berichtet wird, daß zwei
Drittel aller Echinokokken=Erkrankungen bei Frauen beobachtet
wurden.
Dr. med. Georg Kaufmann.
Graf Seebach †.
TU. Dresden. In Dresden iſt am Dienstag der frühere Generai
intendant der Sächſiſchen Hoftheater, Graf Seebach, geſtorben.
Nikolaus Graf Seebach hat ein Alter von 75 Jahren erreicht. Als
Sohn des damaligen ſächſiſchen Geſandten in Paris geboren, erhielt er
dort ſeine erſte Schulbildung, beſuchte jedoch ſpäter das Gymnaſium in
Feldkirch und Bautzen. Nach Studien an der Univerſität Leipzig trat
er in das 1. Sächſiſche Gardereiter=Regiment ein, nahm als Rittmeiſter
ſeinen Abſchied und begab ſich auf mehrere überſeeiſche Reiſen. 1894
übernahm er dann die Leitung der Dresdener Hofbühnen, und unter
ſeiner Intendanz nahm dieſes Kunſtinſtitut gewaltigen Aufſchwung.
Mit Hilfe der vorhandenen und teils von ihm herangezogenen Kräften
wurden die Dresdener Hofoper und das Schauſpielhaus bahnbrechend
auf den Gebieten der neuzeitlichen Oper und des Dramas. Seiner
tat=
kräftigen Förderung hatte namentlich Richard Strauß alles zu
vei=
danken. Dieſer widmete ſeinem Gönner auch ſeine alten Symphonien.
Unter Seebachs Leitung, Schuch als Dirigenten, erlebte Dresden die
Uraufführung der „Feuersbrunſt” der „Salome” „Elektra” „
Roſen=
kavalier” Im Schauſpielhaus erhielten die Nachklafſiker Kleiſt,
Heb=
bel beſondere Pflege. Er brachte 70 Aufführungen junger Autoren
heraus. Sein weitſchauender Blick für künſtleriſche Begabung förderte
ſtets die jungen Talente. Nach der Revolution 1919 legte er ſein Amk
uieder. Er fehlte bei keiner wichtigen Premiere. U. a. war er
Vor=
ſitzender des Sächſiſchen Künſtvereins. Die Univerſität ernannte ihn
zum „Doktor ehrenhalber”
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Seite 3
Einigung mit Schacht im Haag.
Die Minen der amerikaniſchen Finanzmagnaken. — Das Geſchäft für ſie das Entſcheidende. — Neuregelung
des Reichsbankgeſehes. — Die Reichsbank und der Reichsbankpräſidenk zur Teilnahme geſekzlich verpflichket.
* Amerikas Hochſinanz für Schacht.
Schachts Pläne.
In Berliner Finanzkreiſen erhält ſich hartnäckig das Gerücht,
daß Dr. Schacht ſeinen Vorſtoß im Haag nicht ins Blaue hinein
unternommen habe, ſondern hinten herum ſehr eng mit dem
amerikaniſchen Finanzwagnaten, namentlich mit Pierpont
Mor=
gan, zuſammenarbeite. Dieſe etwas eigenartige Konſtruktion
wird damit begründet, daß auch die amerikaniſchen Bankiere ſich
von der Unhaltbarkeit der Belaſtungen über den urſprünglichen
Youngplan hinaus überzeugt hätten und Herrn Dr. Schacht
ver=
anlaſſen wollten, durch ſein Vorgehen eine Zurückverweiſung des die für 11.45 Uhr angeſetzt war,
ganzen Kompromiſſes an die Sachverſtändigen zu erreichen,
wobei es dann vielleicht den amerikaniſchen Bankiers möglich
geweſen wäre, andere Bedingungen zu erzielen, die ſich mehr im
Rahmen der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands hielten.
Wie weit dieſe Vermutungen zutreffend ſind, läßt ſich
na=
türlich ſchwer feſtſtellen. Auffällig iſt immerhin, daß dieſe
Ge=
rüchte offenbar auch im Haag geteilt werden und durch beſtimmte
Vorgänge wenigſtens eine indirelte Beſtätigung finden. So wird
B. berichtet, daß der amerikaniſche Botſchafter Wilſon die ladenden Mächten ſcheint ſich in der Hauptſache auf den Fall
Vertreter der amerikaniſchen Preſſe eingeladen und ſie dabei
ge=
beten hat, ſehr ſcharf gegen einen Artikel des „Nieuwe Rotter= gierten erklärten, rein formell geweſen.
dam Courant” Stellung zu nehmen, der ganz einſeitig gegen
Dr. Schacht Partei ergriffen habe. Herr Wilſon ſoll den
ameri=
kaniſchen Korreſpondenten gegenüber geltend gemacht haben, daß
das eine völlig unzuläſſige Einmiſchung in die
innerdeutſche Selbſtändigkeit ſei. Er ſoll aber auch
— und das wäre das Entſcheidende — hinzugefügt haben, daß einbarten Regelung für die Haager Konferenz formell
bei=
die Zeit nicht mehrfern ſein könne, wo die Richtig= gelegt. Im Schlußprotokoll der Konferenz wird die
Verein=
keit der finanzpolitiſchen Anſichten Dr. Schachts barung jedoch keine Aufnahme finden, obwohl das anfangs
be=
ſich in Deutſchland allgemein durchſetzen würde, abſichtigt war. Man wird vielmehr in das neue Reichs=
Beurteilung der Haager Ergebniſſe von Dr. Schacht nicht allzu” ſtellt werden muß, einen Artikel einfügen, der die Beſtimmung
weit abweichen, das könnte natürlich von weittragenden Folge= enthält, daß die Reichsbank und der
Reichsbankprä=
rungen ſein, wenn es etwa das Haus Morgan ablehnen ſollte,
daraufhin die deutſche Reparationsanleihe zu finanzieren, weil erfüllen, die der Youngplan dem deutſchen
Zen=
das Riſiko zu groß wäre. Auf der anderen Seite aber iſt das tralnotenbankinſtitut und ſeinem Präſidenten
das dürfte vermutlich den Ausſchlag für ihre letzte Entſcheidung, waltungsrates der J. Z. B. ſein muß und daß die Reichsbank
geben.
Franzöſiſches Mißkrauen gegen Dr. Schacht.
Inzwiſchen hat ſich im Haag der Kampf um Dr.
Schacht neuerdings zugeſpitzt. Auf Grund des Aktienkapital, die zu 25 Prozent, alſo mit acht Millionen
Youngplanes haben die Franzoſen gefunden, daß es nicht
ge=
nügt, in das Statut der neuen Reparationsbank die Beteiligung
der Reichsbank hineinzumauern, daß vielmehr auch die per= in ſolchen Fragen ſehr genau zu ſein pflegt, und die
Ita=
ſönliche Teilnahme des Reichsbankpräſidenten
verlangt werden muß, weil an verſchiedenen Stellen des ſich vorbehalten, durch die Juriſten den Wort=
Youngplanes den Notenbankpräſidenten beſtimmte
Funktionen überwieſen werden. Herr Dr. Schacht
hat zunächſt nur die Zuſicherung gegeben, daß die Reichsbank
ſelbſt ſich lohal verhalten werde, er ſich aber ſeine
perſön=
liche Entſcheidung noch vorbehalte.
Die Sozialdemokraken arbeiten auf den Skurz
Schachts hin.
Die aus dem Haag über ſeine Abſichten vorliegenden Mel= halb des Beamtenapparates des heſſiſchen Staates gaben dem
dungen laufen auseinander. Nach der einen Quelle ſoll er ge= geſchäftsführenden Ausſchuß des Heſſiſchen Beamtenbundes
Ver=
ſagt haben, daß er an einen Rücktritt nicht denke, weil er ſeine
Pflichten bis zuletzt erfüllen würde. Nach der anderen Quelle
foll er die Zuſicherung gegeben haben, daß er einen Zwang,
perſönlich teilzunehmen, nicht mitmachen könne und dann lieber bei allen Beamtenkategorien in Heſſen finanzpolitiſch notwendig
gehen werde. An Berliner amtlichen Stellen glaubt man aber,
ſtimmt zu wiſſen, daß Herr Dr. Schacht auch ſeine perſönlichen
Bedenken überwunden hat und irgendwelche Folgerungen auch
aus einem gegen ſeine Perſon gerichteten Zwange nicht
ab=
leiten wird. Das wäre für die Sozialdemokraten eine
große Enttäuſchung. Sie ſetzen ihre erbitterten Kämpfe Kenntnis geben können.”
gegen Dr. Schacht überall fort und wollen ihm jetzt
auch aus ſeinem hohen Einkommen einen Strick drehen. Wie
die Beſoldungsverhältniſſe bei der Reichsbank genau ſind, iſt
nicht bekannt. Die Reichsbank hat aber niemals dementiert, daß
der Reichsbankpräſident ein Gehalt von ungefähr 350 000 RM.
bezieht, während die Direktoren ſich mit der Hälfte abfinden
müſſen. Es iſt wohl auch richtig, daß als Erſatz für die
Pen=
ſionierung dem leitenden Beamten der Reichsbank bei einem
Ausſcheiden ein 8faches Jahresgehalt ausgezahlt wird, was dann
ſür Dr. Schacht über 2,5 Millionen ausmachen würde.
Die Mitwirkung des Reichsbankpräſidenken geſicherk.
* Haag, 15. Jan. (Priv.=Tel.)
Tardieu und Loucheur trafen um 11.30 Uhr im Haag ein und
begaben ſich ſofort zu der Sitzung der ſechs einladenden Mächte,
Die ſechs Mächte haben im Prinzip die Regelung
ange=
nommen, durch die nicht nur die Reichsbank, ſondern auch
der Reichsbankpräſident ſelbſt geſetzlich verpflichtet werden,
an der J. 3. B. teilzunehmen und bei der Durchführung
des Youngplanes mitzuwirken.
Die entſprechende juriſtiſche Formulierung wird durch das
Juriſtenkomitee beſorgt. Die Diskuſſion zwiſchen den ſechs ein=
Schacht erſtreckt zu haben. Der übrige Teil war, wie die Dele=
Der Zwiſchenfall Schacht auch formell beigelegt.
Der Zwiſchenfall Schacht iſt mit der am Mittwoch
vormittag zwiſchen den ſechs einladenden Mächten prinzipiell ver=
Daraus läßt ſich viel ſchließen. Daß die Amerikaner in der bankgeſetz, das mit der Ratifikation des Youngplanes
aufge=
ſident verpflichtet ſind, alle Obliegenheiten zu
Geſchäft fürdie Amerikaner dann umſo lohnender, und auferlegt, daß der Präſident ex okkielo Mitglied des
Ver=
den auf ſie entfallenden Anteil von einem
Siebentel des Gründungskapitals der
Inter=
nationalen Bank übernimmt, d. h. ſich vorläufig
zur Zeichnung von 32 Millionen Reichsmark
Reichsmark, eingezahlt werden, verpflichtet.
Die Franzoſen, beſonders Finanzminiſter Chéron, der
liener, im Namen ihres Finanzſachverſtändigen Pirelli, haben
laut dieſer Vereinbarung aufs eingehendſte
prüfen zulaſſen.
Die heſſiſchen Beamkenverkreker beim
Skaglspräſidenken.
Der WSN.=Dienſt bringt folgende Meldung:
„Die geplanten Maßnahmen für einen Abbau auch
inner=
anlaſſung, bei Staatspräſident Dr. Adelung vorzuſprechen. Der
Unterredung wohnte als Vertreter des Finanzminiſters
Miniſte=
rialdirektor Dr. Schäfer bei. Staatspräſident Adelung gab dem
Bedauern der Geſamtregierung Ausdruck, daß Abbaumaßnahmen
geworden ſeien und daher von allen getragen werden müßten.
nach den aus dem Haag vorliegenden drahtioſen Berichten, be= Die anweſenden Beamtenvertreter wurden gebeten, der Regierung
zu ſagen, wo und wie nach ihrer Meinung noch beſſer geſpart
werden könne. Die Regierung werde dieſe Vorſchläge eingehend
prüfen und ſoweit als möglich in ihrem Sparprogramm
berück=
ſichtigen. Ueber das Sparprogramm werde die Regierung jedoch
vor Ende Januar den Beamtenorganiſationen informatoriſch keine
Ueber dieſen doch immerhin wichtigen Empfang war bei der
Heſſiſchen Preſſeſtelle nichts zu erfahren. Warum ſchweigt ſich die
Regierung aus?
Darmſtädter Ausſtellungen.
Inge Dinand,
eine junge Darmſtädter Malerin, die u. W. zum erſten Male an
die Oeffentlichkeit tritt, ſtellt in der Bücherſtube Bodenheimer
eine Kollektion unbedingt beachtenswerter Gemälde und
Zeich=
nungen aus. Eine Schülerin von Max Beckmann. Unverkennbar!
Beckmanns robuſte Farbengebung, ſeine ſtarke Kontraſtwirkung
und die gleiche Art, wie Beckmann die Dinge, vor allem
Figu=
ren, ſieht. Dennoch ſteht man unter dem ſpannenden Eindruck
einer künſtleriſchen Originalität. Faſt unglaublich, welche Kraft
farbigen und zeichneriſchen Ausdrucks die 21jährige Künſtlerin
offenbart. Dieſen Bildern haftet abſolut nichts Feminines an.
Das iſt eine beinahe reife Auffaſſung von modernen künſtleriſchen
Aufgaben, und das iſt ein den Durchſchnitt weit überragendes
handwerkliches Können. Beides vereint führt zu Reſultaten, die,
arbeitet die junge Malerin ſo fort, Großes von ihr erwarten
laſſen. Einen guten Einblick in ihr handwerkliches Können
geben die Zeichnungen, die ſchon in ſchwarz=weißen Blättern die
illuſtrative — dekorative Kraft des Kolorits ahnen laſſen. Von
maleriſchem Können zeugen in erſter Linie ein paar Bilder und
Zeichnungen, in denen das gleiche Jungengeſicht wiederkehrt,
dann vor allem aber die ganz merkwürdige Erfaſſung des Aktes.
In vielfachen Variationen und ſchwierigen Ueberſchneidungen hat
Jnge Dinand Akt gemalt. — Die Ausſtellung iſt, wie bemerkt,
*4
ſehr beachtenswert.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Mittwoch, den 15. Januar.
Die Boheme.
Oper von Puccini.
In der heute infolge Erkrankung zweier Mitſpieler der
Angelina „eingeworfenen” Boheme=Vorſtellung, die übrigens
heuer zum erſtenmal herauskam, gab es mancherlei Intereſſantes
zu hören.
Die Muſette, eine Rolle, die ſie vor ſechs Jahren nur
zwei=
mal geſpielt hatte, übernahm von geſtern auf heute Roſe
Land=
wehr im Vertrauen auf ihre fabelhafte Muſikalität, und führte
ſie mit verblüffender Sicherheit in glänzender Weiſe durch: ein
Huſarenſtückchen, vor dem wir bewundernd den Hut ziehen.
Als Rudolf gewann ſich Johannes Schocke aus
Düſſel=
dorf, der kürzlich aushilfsweiſe den Manrico mit bemerkens=
Zum 70. Geburtstag der Schriftſtellerin
Marie v. Bunſen.
Marie v. Bunſen.
die Enkelin des bekannten preußiſchen Diplomaten Joſias v.
Bun=
ſen und Tochter des ehemaligen Reichstagsabgeordneten Georg
v. Bunſen, feiert am 17. Januar ihren 70. Geburtstag. Marie
v. Bunſen veröffentlichte eine Biographie ihres Vaters, eine
Lebensbeſchreibung Ruskins, ſowie zahlreiche Novellen und
Feuilletons in vielen deutſchen Zeitungen.
wertem Erfolg ſang, ſtarke Sympathien. Wenn es richtig iſt, daß
er uns bereits verpflichtet worden iſt, ſo iſt ein guter Griff damit
getan. Er beſitzt ein großes, in allen Lagen ausgeglichen und
leicht anſprechendes, hohes Material von weichem Klang und
zündender Kraft. Ein junger temperamentvoller Menſch, der
friſchfröhlich ins Zeug geht, ſeine Rolle mit heldiſcher Bravour
durchführt und nur noch der Zügel größerer Oekonomie und
Differenzierung ſeiner Kräfte bedarf.
Parker Gilberks Reparakionsziffern.
Sein Bericht ſteht noch aus.
Berlin, 15. Januar.
Der Generalagent für Reparationszahlungen, Parker
Gil=
bert, veröffentlicht eine Ueberſicht über die für den Monat
De=
zember 1929 und für den Zeitraum vom 1. September bis 31.
Dezember 1929 auf Grund des Sachverſtändigenplanes von 1924
(Dawesplan) verfügbaren Gelder und vorgenommenen
Trans=
fers, während ſein Bericht immer noch ausſteht. Die
unten=
ſtehenden Beträge verſtehen ſich auf Bargrundlage umgerechnet
in Goldmark: Danach betrugen die verfügbaren Gelder in der
Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1929: 319 358 362,33
Mark, im Dezember 1929 514 344,62 Mark. Die vorgenommenen
Transfers betrugen in der Zeit vom 1. September bis 31.
De=
zember 1929: 96 872 506 26 Mark, im Dezember 1929 3 656 613,91
Mark. Durch Zahlungen in Reichsmark für Sachlieferungen
wurden 151014 458,31 Mark getilgt. An Beſatzungskoſten
2 566 143,96 Mark, durch verſchiedene andere Zahlungen 9 452,27
Mark. Sonach betrugen die Transfers insgeſamt in der Zeit
vom 1. September bis 31. Dezember 1929: 245 330 272,88 Mark,
im Dezember 16 709 416,10 Mark. Der Saldo am 31. Dezember
1929 beläuft ſich demnach auf 74 028 089,45 Mark. An den
vorge=
nommenen Transfers waren beteiligt: Frankreich mit
149 891 864,13 Mark in der Zeit vom 1. September bis zum 31.
Dezember 1929 und mit 14989 930,36 Mark im Dezember 1929,
England: in der Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1929
mit 37 069 298,52 Mark, Italien: in der Zeit vom 1. September
bis 31. Dzember 1929 mit 29 198919,46 Mark, Belgien: in der
Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1929 mit 13 424 076,37
Mark und im Dezember 1929 mit 139 677,64 Mark.
Zum erſten Male veröffentlicht dann der Generalagent eine
Ueberſicht über die Einnahmem und die Geſamtverfügungen,
darüber für den Monat Dezember 1929 und für den Zeitraum
vom 1. September bis 31. Dezember 1929, die ſich auf Grund des
Haager Protokolls vom 31. Auguſt 1929 ergaben. Danach ſetzte
ſich die Geſamtheit der in den Händen des Generalagenten für
Reparationszahlungen am 31. Dezember 1929 verbleibenden
Geldbeſtände zuſammen aus den laut dem Dawesplan ſich
er=
gebenden 74 528 089,45 Goldmark und den laut dem Haager
Pro=
tokoll ſich ergebenden 327 465 220,01 Reichsmark. Von den Saldi
laut dem Dawesplan beſtanden rund 2 Millionen aus
Reichs=
mark und rund 72 Millionen aus Deviſen. Von den beiden
Salden laut dem Haager Protokoll beſtanden rund 86,8
Millio=
nen aus Deviſen und rund 240,7 Millionen aus Reichsmark.
Von der Reichsmarkſumme ſtellen rund 154,8 Millionen die von
Deutſchland über die Verfügungen hinaus gemäß dem Haager
Protokoll erhaltenen Gelder dar. Dieſe Summe iſt dazu
ver=
wendet worden, dem Reich Krediterleichterungen gemäß den auf
Beſchluß der Gläubigermächte bis zum 31. Januar 1930
verlän=
gerten Beſtimmungen des Artikels 1 zum Anhang des Haager
Protokolls zu verſchaffen, und wurde, den Inſtruktionen der
Gläubigermächte zufolge, zum 31. Dezember 1929 in
Reichsſchatz=
anweiſungen zum Nennwert von 155 400 000 Mark, fällig am 31.
Januar 1930, angelegt. Nach einem weiteren Beſchluß der
Gläubigermächte und unter vorzeitiger Verwendung der
Sum=
men, die laut dem Haager Protokoll im Januar 1930 verfügbar
werden, wurden dem Reich weitere Krediterleichterungen im
Betrage von rund 61 Millionen Mark zur Jahreswende durch
einen beſonderen Ankauf von Reichsſchatzanweiſungen zum
Nenn=
wert von 61 Millionen Mark, datiert 31. Dezember 1929 und
fällig am 10. Januar 1930, verſchafft.
* Der Bericht des Reparationsagenten Parker Gilbert —
hoffentlich der letzte — iſt immer noch nicht erſchienen. Er war
ſchon für die vorige Woche angekündigt, als die beiden Berichte
der Treuhänder herausgegeben wurden. Die Veröffentlichung iſt
aber im letzten Augenblick abgeſtoppt worden, obwohl der Bericht
längſt fertiggeſtellt ſein ſoll. Parker Gilbert iſt nach dem Haag
gefahren, ohne irgendwelche Anweiſungen für die Drucklegung
zu geben, woraus in Finanzkreiſen geſchloſſen wird, daß er
ſei=
nen Prophezeiungen nicht recht traut. Er will ſich wahrſcheinlich
im Haag die Dinge erſt einmal in der Nähe noch anſehen, um
dann mit neuen Eindrücken ſeine Anſchauungen noch einmal
ver=
gleichen zu können. Begreiflich genug, hat er doch einen
Ver=
trag mit Morgan in der Taſche, und er möchte ſich nicht gerne.
vor Antritt in ſein neues Amt durch Vorausſagen, die durch
die Haager Ereigniſſe ſchon längſt widerlegt werden können,
blamieren.
Ob freilich ſeine Eigenſchaften für das ſchwere Heldenfach
ausreichen, bleibt abzuwarten.
Auch Karl Stralendorf war uns als Marcell neu. Der
vielſeitige, ſpielgewandte und vornehme Sänger zeigte ſich auch
für dieſe Aufgabe von ſtarker Begabung. Die übrigen Rollen
lagen in bewährten Händen. Anny v. Stoſchs Mimi iſt eine
Berühmtheit. Theo Herrmann, Eugen Vogt, Rudi
Wünzer. Hans Ney als Collin, Alcindor, Schaunard,
Bernard, alle gut.
K. W. Zwißler dirigierte die Oper hier zum erſtenmal.
Er iſt der rechte Mann, Puccinis thematiſchen Reichtum und
melodiſche Schwelgerei hervorzuholen, ohne ſüß zu werden. v.H.
* h. A. Kihn: Tinkelſee.
Uraufführung im Dortmunder Stadttheater.
Dieſe neue Komödie Hans Alfred Kihns hat einige gute Spielrollen,
aber es iſt ein ſchlechtes Stück. Es möchte ein typiſches Bild einer nun
doch ſchon ſtark abgeblaßten Nachkriegs= und Inflationszeit geben und
bleibt in der Typiſierung der Figuren ſtecken. Wie in der vor Jahren
mancherorts aufgeführten Komödie „Meiſeken”, hat es Kihn auch in
„Tinkelſee” das Kleinſtadtmilieu angetan. Das iſt ein kleiner,
auf=
ſtrebender Ort mit Induſtrie und einem Badebecken, an dem ſich eine
Penſion angeſiedelt hat. Beſitzer ſind Frau Saſcha und ihr geſchiedener
Mann. Doktor Laſſahn, einer, der gern möchte, aber nicht kann. So
iſt er mit ſeinen hochfliegenden Plänen Bademeiſter bei ſeiner
geſchie=
denen Ehefrau, die es mit ihrer Schweſter Joſefar ausgezeichnet verſteht,
Geſchäft mit Liebe zu verquicken, wofür Herr Piehlemeier, im Felde
Kammerunteroffizier und heute jemand, von dem man nicht weiß, wie
und was er verdient, ſehr viel Verſtändnis hat. Die Tendenz des
Stückes zielt dahin, in den Rahmen der durch die Nachkriegsjahre
ge=
ſchaffenen wirtſchaftlichen und ſozialen Umſchichtung ein klein= und
ſpießbürgerliches Milieu mit haltloſen, geldgierigen Menſchen zu
zeich=
nen, deren Lebenszweck die Befriedigung primitivſter Wünſche mit
be=
denklichen, ſkrupelloſe: Mitteln iſt. Und der Sternheim=Nachfolger
Kihn unterläßt nichts, die muffige Atmoſphäre ſehr deutlich zu machen,
ohne daß der Verſuch unternommen wäre, die Idee des Verfalls einer
Epoche und ihrer Menſchen einem tieferen Gedanken nutzbar zu machen.
Der Autor begnügt ſich mit der Wirkſamkeit einiger Rollen; darüber
hinaus erhebt ſich dieſe Komödie nicht, die ſich auf den Effekt draſtiſcher,
allzu draſtiſcher Situationen ſtützt. Ein Stück, von dem zwölf auf ein
Dutzend gehen und mit dem das Dortmunder Theater keinen
litera=
riſchen, geſchweige denn dichteriſchen Ehrgeiz zu erfüllen vermag. Dr.
Hans Preß führte eine kräftige Regie. Aus der gemiſchten
Geſell=
ſchaft in Tinkelſee ragte Paul Warſchawſki als Piehlemann in
ſehr wirkſamer Darſtellung hervor. Ein Abend, der mit den Mitteln
des Naturalismus zu wirken verſuchte, ohne deſſen einmal ſtarke
Ueber=
f—nn.
zeugungskraft aufbringen zu können.
Seite 4
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Nummer 16
Revolukionäre Amkriebe in der Marine?
Eine Erklärung aus den Reichswehrminiſterium.
* Berlin, 15. Januar. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſten ſind ununterbrochen am Werk, ſowohl in
der Polizei als auch in der Reichswehr und Reichsmarine
ver=
hetzend zu wirken und für den Bolſchewismus zu werben. In
unzähligen Prozeſſen gegen ſolche kommuniſtiſche Agitatoren iſt
umfaſſendes Beweismaterial geſammelt worden. Neuerdings
verſucht nun die kommuniſtiſche Preſſe den Anſchein zu erwecken,
als habe ihre Propaganda in der Marine reiche Früchte getragen.
Schon vor einiger Zeit meldete ſie von den bekannten
unlieb=
ſamen Vorkommniſſen auf der „Emden” die aber ohne jeden
politiſchen Hintergrund in der Betrunkenheit erfolgt waren.
Heute will ſie Affären angeblich revolutionärer Natur auf die
Spur gekommen ſein. Auch hier handelte es ſich lediglich um einen
Scherz, der allerdings über die Grenzen des Erlaubten
hinaus=
ging, und nicht auf kommuniſtiſchen Einfluß zurückzuführen iſt.
Anders iſt es dagegen mit der Ausſtoßung von 5 Matroſen aus
der Reichsmarine, wovon in der kommuniſtiſchen Preſſe ebenfalls
in großer Aufmachung berichtet wird. Hier hat ſich herausgeſtellt,
daß tatſächlich fünf Angehörige der Marine mit den Kommuniſten
in Verbindung ſtanden, ſo daß die Marineleitung gezwungen
war, für ihre Entfernung aus der Marine zu ſorgen. Der Fall
liegt allerdings bereits ein halbes Jahr zurück. Daß zwiſchen
den Kommuniſten und der Polizei und der Landesverteidigung
mancherlei Fäden laufen, läßt ſich nicht beſtreiten. Es beſteht
aber eine, ſehr ſcharfe Abwehr, um ein Eindringen des Geiſtes
der Zerſetzung und Vergiftung zu verhindern. Wenn es zu
ver=
ſchiedenen unliebſamen Zwiſchenfällen kam, ſo darf nicht
ver=
geſſen werden, daß daran in der Hauptſache die 12jährige Dienſt=
zeit und die ſtark beſchränkte Zahl der Offiziersſtellen ſchuld ſind.
Die älteren Mannſchaften, die gegen Ende ihrer Dienſtzeit die
Feſtſtellung machen müſſen, daß ſie nicht befördert werden
konn=
ten und ſchließlich als einfache Mannſchaften ausſcheiden müſſen,
nicht einmal Unteroffizier werden konnten, weil alle Stellen
be=
ſetzt ſind, dann erwachſen aus dieſer Verbitterung ſehr oft
Zer=
würfniſſe und Reibereien, die aber mit kommuniſtiſchen Zwecken
nichts zu tun haben.
Ergänzend wird aus Reichswehrkreiſen mitgeteilt: Vor einem
hal=
ben Jahre ſind fünf Matroſen, darunter zwei von der „Elſaß” und
drei aus dem Arſenal= und Garniſondienſt friſtlos
ent=
laſſen worden, weil ihnen die Verbindung mit kommuniſtiſchen Kreiſen
nachgewieſen worden iſt. Ihr Einſpruch gegen ihre Entlaſſung iſt vom
Reichswehrminiſter abgewieſen worden; einige von ihnen haben Klage
erhoben. — Zu den Vorgängen auf der „Emden” wird in Kreiſen der
Reichsmarine erklärt, daß es ſich bei dem in der „Roten Fahne”
ge=
nannten Heimatwimpel um einen Gebrauch handelt, den jedes Schiff
anwendet, das länger als ein Jahr unterwegs war. Der Wimpel iſt
ſehr lang und wird nach Rückkehr unter die Mannſchaft aufgeteilt.
Unter der Mannſchaft war das Gerücht verbreitet, daß der
Heimat=
wimpel aus Lohnabzügen beſchafft werden ſollte. Dieſes Gerücht wurde
aber ſofort dahin richtiggeſtellt, daß das Geld für den Heimatwimpel,
wie üblich, aus der Kantinenkaſſe entnommen werden ſollte.
Gegen=
über der Behauptung, es werde eine beſonders ſcharfe Kontrolle über
die Lokale, in denen Matroſen verkehren, ausgeübt, erfahren wir, daß
dieſe Kontrolle ſchon immer ſtattgefunden hat; verſchärft worden iſt ſie
nicht. Es ſei auch unwahr, daß jedem Kriegsfahrzeug, das in den
Hei=
mathafen einlaufen wolle, ein Offizier entgegengeſchickt werde, der die
Mannſchaft des rückkehrenden Schiffes auf die kommuniſtiſchen
Hetze=
reien hinweiſe und ſie auffordere, an ſie herantretende Kommuniſten
zu verhaften. Weiter ſei die Behauptung, Major Hintze habe offiziell
Offiziere für China angeworben, falſch. Major Hintze habe gemeldet,
daß er niemals zu dieſen Dingen in der geringſten Beziehung
geſtan=
den, und daß er weder den Oberſten Bauer noch einen der anderen in
China tätigen Offiziere perſönlich kenne.
Troß Berboles kommuniſtiſche Demonſtrakionen.
Trotz Verbotes des Berliner Polizeipräſidenten hatten die
Kommuniſten ihre Anhänger und Erwerbsloſe durch Handzettel
zu Demonſtrationen aufgerufen. Der Erfolg in den Betrieben
war” nicht übermäßig groß, ſoweit ſich bis zum Mittwoch abend
überſehen ließ. Meiſt waren nur Jugendliche dem Aufruf gefolgt
in Trupps von 200 bis 400 Perſonen. Die Schutzpolizei, die ſich
in Alarmbereitſchaft befand, konnte die Anſammlungen mühelos
zerſtreuen. Ein Zuſammenſtoß erfolgte in der Potsdamer Straße,
in der Nähe des Sportpalaſtes, wo ſich 300 junge Leute in der
Uniform des verbotenen Rotfrontkämpferbundes angeſammelt
hat=
ten, die Internationale ſangen und ſich weigerten
auseinanderzu=
gehen. Als die vorderſten Reihen gegen die Polizei tätlich
wur=
den, gab die Polizei einige Schreckſchüſſe ab, worauf der Mob in
den Seitenſtraßen verſchwand. Im Norden überfielen etwa 50
jugendliche Kommuniſten zwei Polizeibeamte und mißhandelten
ſie ſchwer, worauf ſie im Dunkel wieder verſchwanden. Auch am
Wedding mußte die Polizei mit dem Gummiknüppel vorgehen,
wo ſich die Allerübelſten der menſchlichen Geſellſchaft aus den
Ver=
brecherwinkeln der Großſtadt angeſammelt hatten. Dabei wurde
der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Blenkle feſtgenommen,
Die Erwerbsloſenunruhen in Worms.
Bei dem bei den geſtrigen Krawallen getöteten jungen Mann
handelt es ſich um den am 22. Mai 1915 in Worms geborenen
Franz Horn. In den heutigen Vormittagsſtunden wurde mit
der Säuberung der abgeriegelten Straßen begonnen. In dem
Hauſe Judengaſſe 6, anſcheinend das Hauptneſt der Aufrührer,
wurden verſchiedene Patronenhülſen, Kaliber 6,35 Millimeter,
ſowie ein plattgedrücktes Geſchoß gefunden. Perſonen, die in
der Judengaſſe keine Wohnung haben, aber dort betroffen
wur=
den, wurden auf die Polizeiwache gebracht. Während der ganzen
Nacht ſpielten durch die Judengaſſe die Scheinwerfer der
Darm=
ſtädter Schutzpolizei.
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Anſchluß. Ang. u.
2. 30 a. d. Geſchſt.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
der Eheleute Althändler Andreas Failer und Eliſe, geb.
Schneider, zu je einhalb im Grundbuch eingetragen waren,
ſollen
Dienstag, den 4. Februar 1930, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Die Verſteigerungsvermerke ſind am 12. September 1929
und am 8. November 1929 in das Grundbuch eingetragen
worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Bericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(358a
Darmſtadt, den 21. November 1929.
Heſſiſches Amtsgericht II.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Blatt 105
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
1. IIT 113 Grabgarten Schwanen=
443 8000 RM.
ſtraße
IIT 114 Hofreite Nr. 1a und 3
385 6000 RM.
daſelbſt
Erf. Mädchen ſucht
St. i. kl. g. Haush.
bis 1. 2. Ang. u.
L. 45 a. d. Geſch. (*
Junge Frau ſucht
ſtundenw. Beſchäft.,
ev. Hilfe i. Reſtaur.
Grün. Weg 10. p.*
Friſeuſe
1. Kraft, ſucht
Stel=
lung. Angeb. unter
L. 25 a. d. Geſch.(*
Junge Frau
hilft halbe od.
ein=
zelne Tage d.Woche
im Verkauf, gleich
welcher Art. Nah.
Geſchäftsſtelle.
Tüchtige Frau
ſucht f. halbe Tage
Kund. i. Weißnäh.
u. Bügeln. Ang. u.
L. 28 a. d. Geſch. (*
Zuverl., ehrl. Frau
ſucht morgens oder
nachmitt.
Beſchäfti=
gung. Angeb. unt
L. 56 Geſchäftsſt.
Jg. gutempf. Frau
hat noch Tage frei
Waſchen u. Putz.
Mahr,
Sandberg=
ſtraße 35.
Gut empfohlene
Flickerin,
auch in einf.
Weiß=
zeugnäh. bew., h. n.
Tage frei. Ang. u
L. 42 a. d. Geſch. C
Wer flickt
gz. o. halbe Tage
Ang. u. L. 37 Geſch.
MTNML IER
Penſionär
ſehr rüſtig, ſicheres
Auftreten,
ſchreib=
u. redegewandt
ſucht paſſ. Beſchäft.
Angeb. unter L. 38
a. d. Geſchaftsſt. (*
Schreibarbeit gleich
welch. Art übern.(
Ing. u. L. 49 Gſch.
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Alexanderſtr. 4. I.
Am Freitag, den 17. Jan. 1930,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32/34
fol=
gende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſondere:
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Partie Zigarren, 1 gold. Uhr mit
gold. Kette, 1 elektr. Motor, Möbel.
aller Art u. a. m., 1 Lautſprecher mit
Verſtärker.
Ferner im Anſchluß hieran an Ort
und Stelle, 12 Uhr. Zuſammenkunft:
Ecke Eckhardt= und Beckerſtraße:
1 Buffet, 1 Vertiko, 1 Wanduhr, 1
Kaffee=
maſchine.
(1217
Darmſtadt, den 15. Januar 1930.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 17. Jan. 1930,
nachmittags 2½ Uhr, verſteigere ich
im Lokale Ludwigsplatz 6 (Böttingers
Brauerei) öffentlich zwangsweiſe gegen
Barzahlung:
(1207
1 Grammophon, 1 Standuhr, 1 Sofa,
verſch. Oelgemälde, 1 Damenrad, eine
Bohrmaſchine, 2 Schreibmaſchinen
( Mignon”, „Regina”), 3 Nähmaſchinen
(Heyd & Neu).
Darmſtadt, den 15. Jan. 1930.
Metzger
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 17. Januar 1930,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr 27.,
nachſtehende Gegenſtände:
(1208
1 Kaſſenſchrank, 1 Ausziehtiſch, 1
Pelz=
jacke, 1 Warenſchrank, 1 Schreibtiſch,
3 Schreibmaſchinen (Odoma).
Beſtimmt:
1 Büfett und 1 Schreibtiſch, 1 größere
Partie Schuhwaren aller Art.
Hieran an Ort und Stelle nachm.
4½ Uhr Pallaswieſenſtr. 106:
verſchied. landwirtſchaftl. Maſchinen
und Bürombbel.
Darmſtadt, den 16. Jan. 1930,
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Au, der Sandeshauptfinot.
Darmſtadt, den 16. Januar.
Die älleſten Darmſtädter Familien.
Als nächſter Band des „Deutſchen Geſchlechterbuchs”, von dem jetzt
bereits 68 Bände vorliegen, kommt ein neuer heſſiſcher Band, der
ſie=
bente, heraus, in dem zum Stadtjubiläum eine Anzahl alter
Darm=
ſtädter Familien in ihren Stammbäumen zuſammengeſtellt werden. Noch
lange nicht alle in Betracht kommenden Familien haben ſich zur
Ver=
öffentlichung bereit gefunden, mit der auch gewiſſe Koſten
ver=
bunden ſind.
Nun beabſichtigen die „Heſſiſche familiengeſchichtliche
Vercinigung” und der Verein „Alt=Darmſtadt”, eine
kurze Zuſammenſtellung möglichſt aller alten Darmſtädter Familien.
Es kommen die Familien in Betracht, die etwa ſeit Anfang des
19. Jahrhunderts, demnach etwa ſeit 100—120 Jahren, im
Manncs=
ſtamm ununterbrochen in Darmſtadt anſäſſig ſind.
Wir ſind überzeugt, daß es in allen Kreiſen der Bürgerſchaft, unter
Beamten, Kaufleuten, Handwerkern und Arbeitern eine ganze Reihe
ſolcher Familien gibt.
Oberſchulrat Ritſert (Heinrichſtr. 38) oder Profeſſor
Prac=
torius (Kiesſtr. 94) bitten auf einer Poſtkarte um eine baldige kurze
Mitteilung der betreffenden Familie, auf Grund deren dann weitere
zündliche Verhandlungen ſtattfinden ſollen. Koſten oder
Verpflichtun=
gen erwächſen aus dieſer Mitteilung nicht. Für die bereits im „
Ge=
ſehlechterbuch” aufgenommenen Familien bedarf es keiner Mitteilung.
— Volkstrauertag 1930. Der Volksbund Deutſche
Kriegsgräber=
fürſorge e. V. gibt bekannt, daß der Volkstrauertag im kommenden
Jahre wiederum am 5. Sonntag vor Oſtern, Reminiscere,
be=
gangen wird. Dieſer Tag fällt im Jahre 1930 auf den 16. März. Die
Ausgeſtaltung der Feier des Tages wird in ähnlicher Weiſe wie in den
Vorjahren im Benehmen mit den Behörden, Religionsgemeinſchaften
und größeren Verbänden vorbereitet und durch die Verbände und die
Ortsgruppen des Volksbundes in die Hand genommen werden.
In den Ruheſtand treten auf Grund des § 1 des Geſetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19. Dezember
1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
am 1. Februar 1930: der Kreisſchulrat Aloys Müller bei dem
Kreis=
ſchulamt Bingen, der Lehrer Heinrich Zimmer an der Volksſchule zu
Nüſſelsheim, Kreis Groß=Gerau.
Einfuhr von Papageien und Sittichen verboten! Auf Grund
des § 7 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909 (RGBl. S. 519) wird
für das Gebiet des Volksſtaates Heſſen hiermit folgendes beſtimmt:
§ 1. Die Einfuhr von Papageien und Sittichen iſt bis auf weiteres
ver=
boten. § 2. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmung des § 1
unter=
liegen den Strafbeſtimmungen des § 74 ff. des Viehſeuchengeſetzs. Die
Bekauntmachung tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung in Kraft.
— Die Sitzung des Stadtrats am 16. Januar 1930 fällt aus.
— Herabſetzung der Zinsſätze bei den Banken. Infolge der
Herab=
ſetzung des Reichsbank=Diskonts werden mit Wirkung vom 14. Januar
1930 die Zinsſätze herabgeſetzt. (Vgl. Anzeige.)
— Seinen 70. Geburtstag feiert heute in geiſtiger und körperlicher
Friſche Herr Franz Seemann, Frankfurter Straße 16½,
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Donnerstag geht im
Großen Haus Gerhart Hauptmanns „Florian Geyer” in neuer
Infzenierung Carl Eberts in Szene. Die Titelrolle ſpielt Fritz Valk.
In den übrigen Hauptrollen ſind Bernhard Minetti, Kurt Weſtermann,
„Hans Baumeiſter, Siegfried Nürnberger, Werner Hinz, Kurt
Schind=
lex, Richard Jürgas, Hermann Gallinger, Hugo Keßler, Franz
Pfaud=
er, Heinz Wemper, Inge Conradi, Beſſie Hoffart und Käthe Gothe
beſchäftigt. (Bühnenbilder: Wilhelm=Reinking.) Die Vorſtellung iſt
Der Miete C zugeteilt und beginnt um 19 Uhr.
Im Kleinen Haus werden heute „La vida breve” von Manuel
Oe Falla und die Tanz=Pantomime „Die Hochzeit in Cremona”
Muſik von Glinka) unter muſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger
viederholt. (K 7, Zuſatzmiete XII, Bühnenvolksbund). Beginn 20 Uhr.
Grillparzers Luſtſpiel „Weh’ dem, der lügt” wird morgen
Freitag in der erfolgreichen Inſzenierung Günter Haenels um 20 Uhr
rm Großen Haus aufgeführt. Miete HI, Bühnenvolksbund.)
„Eine Nacht in Venedig”, die mit ſo außerordentlichem
Erfolg aufgenommene komiſche Oper von Johann Strauß wird in der
Inſzenierung Renato Mordos (Bühnenbilder: Lothar Schenck von
Trapp) unter muſikaliſcher Leitung Karl Maria Zwißlers Samstag,
den 18. Januar, 20 Uhr, zum nächſten Male in Szene gehen. In
die=
er Aufführung ſingt Hans Grahl die Rolle des Herzogs, Käthe
Wal=
ter die Annina; in den übrigen Hauptrollen: Regina Harre, Sylveſter
Bunſel, Eugen Vogt. (Gemeinde G, Darmſtädter Volksbühne.)
„Fra Diapolo”, Aubers komiſche Oper, gelangt durch Arthur
Maria Rabenalt neu inſzeniert (Bühnenbilder: Lothar Schenck von
Trapp) Sonntag, den 19. Januar, unter muſikaliſcher Leitung von Carl
Bamberger nach mehreren Jahren zur Wiederaufführung. Die
Titel=
rolle ſingt Hans Grahl. Die Beſetzung der übrigen Hauptrollen iſt wie
folgt: Lord: Adolf Gerlach, Lady: Martha Liebel, Lorenzo: Sylveſter
Bunſel, Matteo: Ernſt Overlack, Zerline: Regina Harre, Beppo: Eug.
Vogt, Giatomo: Hans Ney. (Zuſatzmiete VII.) Beginn 20 Uhr.
— Zweites Sonderkonzert des Hefſiſchen Landestheaters. Unter
der Leitung Generalmuſikdirektors Dr. Karl Böhm bringt das zweite
Sonderkonzert mit Werken zeitgenöſſiſcher Komponiſten die
Urauffüh=
rung einer Variationen=Suite über ein eigenes Thema von Hermann
von Glenck. Der Komponiſt iſt den Darmſtädter muſikaliſchen Kreiſen
kein Fremder; als Dirigent mehrerer von ihm arrangierten
Kammer=
konzerten führte er ſich vor einigen Jahren aufs vorteilhafteſte ein. Es
dürfte gewiß von Intereſſe ſein, ihn in ſeinem neueſten Werk auch als
feinfühligen Komponiſten kennen zu lernen. Zwei in den letzten
Jah=
ren in anderen Städten vielgeſpielte Werke: Potpourri von Krenek
und die preisgekrönte C=Dur von Atterberg vervollſtändigen die
Vor=
tragsfolge und kommen hier zur Erſtaufführung.
— Das Heſſiſche Rote Kreuz (Landesverein und Alice=
Frauen=
verein) verleiht auch dieſes Jahr wieder an Hausangeſtellte,
die bei derſelben in Heſſen wohnenden Familie über 20 Jahre
ununter=
brochen treu gedient haben, Ehrengaben durch Vermittlung
der=
jenigen Zweigvereine, zu deſſen Bezirk der Dienſtort gehört. Der
An=
trag hat durch die Dienſtherrſchaft zu erfolgen. Name, Alter,
Heimat=
ort des Angeſtellten, Tag des Eintritts und Art der Dienſtleiſtung
(Köchin, Kindermädchen pp.), Name und Stand der Dienſtherrſchaft
müſſen aus dem Antrag erſichtlich ſein. Richtigkeit iſt durch die
Orts=
polizeibehörde zu beglaubigen. Meldefriſt bis 1. Februar.
Amerikaniſcher Beſuch in Heſſen. Die New Yorker „Heſſen=
Darm=
ſtädter”, die 1928 eine größere Reiſe durch ihre alte Heimat
unternah=
men, haben ſich auch wieder für dieſen Sommer in Heſſen angemeldet.
Der Heſſen=Darmſtädter Volksfeſt=Verein wird ſich in Sonderheit an der
500=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt beteiligen und Bad Nauheim,
Fried=
berg, Gießen, Alsfeld und auch Frankfurt a. M. beſuchen. Geplant iſt
auch eine Geſellſchaftsreiſe durch das bis dahin geräumte Rheinheſſen
und das Rheinland.
Eliſabethenſchule. Wir verweiſen auf die Bekauntmachung der
Eliſabethenſchule im Anzeigenteil, betr. Aufnahme für Oſtern.
Neben den Lyzealklaſſen, die zur Oberſekundareife führen, wird die
Oſtern 1928 begonnene „Höhere=Mädchenſchul=Abteilung” mit den
Klaſ=
ſen III, II, I fortgeführt.
— Der Bunte Ball der Frauenortsgruppe des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland hat eine gedankenreiche Mitarbeiterin gefunden
in Elli Büttner, die die überraſchenden Koſtüme der Tanzſpiele
eutſvorfen hat. Den Mitgliedern der ſämtlichen Ortsgruppen ſoll
dies=
mal ein Vorrecht eingeräumt werden. Bis zum 25. Januar werden
Karten nur an Mitglieder abgegeben. Nichtmitglieder können erſt nach
dieſem Tage Karten zu erhöhtem Preis erhalten. Der Studentenſchaft
wird nach altem Brauch ein ermäßigter Eintrittspreis eingeräumt.
Näheres ſiehe Anzeige.
Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Der Gymnaſikkurſus läuft vom
Januar bis 27. Februar, Donnerstags von 8.30—10 Uhr, in der
Turnhalle der Viktoriaſchule.
Seite 5
Monalskalender des Bereins für Aguarien- und
Terrarienkunde „Hokkonia” in Darmſtadt.
Obwohl der Monat Januar für den Liebhaber nur ſehr wenige
helle Tage bringt, ſo hat der Aquarianer in dieſem Monat ſchon die
Hoffnung auf das baldige Frühjahr. Bereits gegen Ende dieſes
Mo=
nats finden wir im Freien friſche Triebe oder auch Winterknoſpen von
Mrriophilium (Tauſendblatt) und Hydrocharis (Froſchbiß). Die
Unter=
waſſerpflanze Hottonia prangt eben im ſchönſten Grün. Der Pfleger
von Aquarien und Terrarien hat ſein hauptſächlichſtes Augenmerk auf
die Temperatur zu richten. Für Exoten ſollte die Temperatur
eigent=
lich niemals unter 18—20 Grad Celſius gehen. Liebhaber, die nicht
über eine Heizvorrichtung verfügen, iſt zu empfehlen, ihre Pfleglinge
in gut geheizten Räumen unterzubringen. Nötigenfalls empfehlen wir,
bei ſtrenger Kälte, während der Nachtzeit die Becken mit einem Kolter
zuzudecken, gegebenenfalls unter dieſen eine mit kochendem Waſſer
ge=
füllte Wärmflaſche zu legen. In dieſem Falle wird in den meiſten
Fällen bis morgens die Temperatur noch geſtiegen ſein. Sofern es
ſich um einheimiſche Fiſche handelt, ſind dieſelben in froſtfreien
Räu=
mien unterzubringen. Schleierfiſche halte man nicht unter 8 Grad
Cel=
ſius, da ſich ſonſt vielfach Blaſenleiden bemerkbar macht, und der Fiſch
an dieſer Krankheit leicht eingeht. Die Fütterung geſchieht bei Exoten
alle zwei Tage, bei Kaltwaſſertieren nur alle 4 bis 5 Tage. Wird
Trockenfutter verabreicht, ſo geſchehe dies nur in kleinen Mengen. Gar
zu oft hört man von der häufigen Trübung des Waſſers. Dies iſt
in den meiſten Fällen auf zuviel gereichtes Trockenfutter
zurückzufüh=
ren, das nicht gleich reſtlos aufgefreſſen wurde. Man ziehe daher
leben=
des Futter vor. In der Winterzeit iſt dies jedoch ſchwer zu beſchaffen,
und verweiſen wir daher auf die ſchon öfters empfohlenen Enchyträen,
die man das ganze Jahr hindurch in einer kleinen Kiſte ſelbſt züchten
kann. Intereſſenten hierfür wollen ſich an den obigen Verein wenden,
der gerne nähere Auskunft erteilt.
Die Seetierpfleger haben ihre Behälter kräftig zu durchlüften.
Während der froſtfreien Tage empfehlen wir, etwaige Lücken in den
Beſtänden zu ergänzen. Meiſtens werden aber die Liebhaber durch
Nachzucht an Seeroſen oder Nelken ihre Beſtände auf voller Höhe
haben. Die Fütterung dieſer Hohltiere geſchehe jeden dritten Tag.
Ausgewachſene Seeroſen nehmen mit Vorliebe Fiſche von 3—4
Zenti=
meter Länge.
Die Terrarientiere befinden ſich wohl meiſt noch in den
Ueberwin=
terungskäſten. Dieſe ſind öfters auf den richtigen Feuchtigkeitsgrad
hin zu kontrollieren; auch achte man darauf, daß keine verendeten Tiere
in den Käſten liegen bleiben. Die heizbaren Terrarien bedürfen
der=
ſelben Pflege wie die heizbaren Aquarien. Die Luftklappen werden
mittags einige Zeit geöffnet. Gefüttert wird nach Bedarf, doch ſoll
möglichſt Abwechſlung hierin geboten werden. Das Trinkwaſſer muß
vorher ſtets temperiert werden.
(Vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia” in
Darm=
tadt. — Vereinsabend jeden erſten und dritten Samstag im Monat.
Vereinslokal „Heſſiſcher Hof”, 1.=Stock. — Eigene Freilandanlage am
Jndenteich. Pachtung von Teichen und Fiſcherei. Reichhaltige
Biblio=
thek und Sammlungen. — Gäſte ſtets willkommen!
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Darmſtadt
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(279a
von Rund=, Empfehlungs= und Werbeſchreiben uſw. nach dem Offſetverfahren
— Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1. (Außer
Ro=
manen.) Heſſen und ſeine Wirtſchaft. Denkſchrift. Bearb.
im Landesſtat. Amt. Herausgegeben vom Heſſ. Miniſter des Innern.
1929. 1 H: Philipp Brüchmann, Beiträge zur Darmſtädter
Ge=
ſchichte. 1929. 1 Hd; Albinmüller, Neuere Arbeiten. Mit
Ein=
leitung von Erich Feldhauſen. (Neue Werkkunſt.) 1928. 15 Ka 33;
Graf von Hardenberg, Sacha Schneider in memoriam. Mit
Ab=
bildungen. 1929. 70 Kg 3324; Alfred Kuhn, Die neuere Plaſtik von
1800 bis zur Gegenwart. Mit Abbildungen. 15 Kg 215; Mario von
Bucovich, Paris. Geleitwort von Paul Morand. (Das Geſicht der
Städte.) 100 Cz 251; L. Moholy=Nagy, Malerei — Photographie
— Film. (Bauhausbücher.) 20 Ep 233; Emil Utitz. Die
Ueberwin=
dung des Expreſſionismus. Charakteriologiſche Studien zur Kultur der
Gegenwart. Mit Abbildungen. 1927. 40 Kc 870; Richard M. Meyer,
Die Weltliteratur im zwanzigſten Jahrhundert. Vom deutſchen
Stand=
punkt aus betrachtet. 2. Aufl. 1922. 35 Kl 320; Konrad Gaiſer,
Chriſtian Friedrich Daniel Schubart. Schickſal — Zeitbild —
Ausge=
wählte Schriften. 1929. 50 Kl 2993; Gert Buchheit, Rainer Maria
Nilke. Mit Abbildungen. 1928. 50 Kl 2593; Jſolde Kurz, Das Leben
meines Vaters Hermann Kurz. 5 L 4752; Eugenie Schumann
Er=
innerungen. 1927. 5 L 6663; Anton Schindler, Ludwig van
Beet=
hoven. 5. Aufl., neu herausgegeben von Fritz Volbach. 1927. 35 Km
481; Albert Schweitzer, Selbſtdarſtellung. 1929. 5 L 6722; Karl
Vorländer, Karl Marx. Sein Leben und ſein Werk. Mit
Abbil=
dungen. 1929. 10 Ep 620; Robert Mielke Siedlungskunde des
deut=
ſchen Volkes und ihre Beziehung zu Menſchen und Landſchaft. Mit
Abbildungen. 1927. 15 Fs 46; O. Krieg, Mietrecht und
Wohnungs=
nangelgeſetzgebung. Mit Schlagwortregiſter. 4. Aufl. 1928. 50 Fr 187;
Eugen Neſper, Meßtechnik für Radio=Amateure. Mit Abbildungen.
4. Aufl. Er 323; Hellmuth C. Riepka. Die Radioröhre und ihre
An=
wendung. Mit Abbildungen. 3. Aufl. 1926. Er 380; Franz
Grob=
ben, Ratgeber im Obſtbau. Mit Abbildungen. 15 G 300; Karl
Rich=
ter, Schmackhafte Rohkoſt und andere vitaminhaltige Nahrung. 1928.
15 Eo 83; Auguſt Eichler, Turnſpiele und volkstümliche Uebungen.
2. Aufl. 1925. 5 Ks 943.
(1178
Beſuchen
Sie den Inwentur=Ausverkauf
Ecke Frankfurter= u.
Landwehr=
bei M. PoSner ſtraße. Sie ſparen viel Geld.
— D. B. S. Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Bau= und
Sieb=
lungsgemeinſchaft e. G.m.b.H. Darmſtadt. Wir verweiſen auf die
heu=
tige Anzeige wegen der Monatsverſammlung am Freitag,
den 17. Januar, 20.30 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße 18).
Tages=
ordnung iſt im letzten D.B. S.=Nachrichtenblatt bekanntgegeben.
CUnbefugtes Kaſſieren von Geld und Prüfen von elektriſchen
An=
lagen. Die Heag teilt mit: Einige vorgekommene Fälle, wonach
Unbe=
fugte verſchiedentlich Reviſionen von elektriſchen Anlagen ſowie der
Zähler vorgetäuſcht und auch Geld kaſſiert haben, veranlaſſen uns,
wiederholt darauf hinzuweiſen, daß außer den bekannten Ableſern und
Erhebern nur mit einem Ausweis der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G.
ver=
ſehene Perſonen berechtigt ſind, Reviſionen vorzunehmen und Geld zu
kaſſieren. Wird für einen Bezirk ein neuer Ableſer beſtellt, ſo wird dies
der Bürgermeiſterei bekanntgegeben und außerdem in unſeren Heag=
Mitteilungen veröffentlicht. In Zweifelsfällen bitten wir, in welcher
Funktion ein Unbekannter auch kommen mag, ſich den Ausweis jeweils
vorlegen zu laſſen.
Polizeibericht. Am 30. November 1929, nachmittags 5 Uhr,
vurde von einem Beamten der Gendarmerieſtation Urſpringen auf dem
Wege zwiſchen Urſpringen und Birkenfeld eine ihm verdächtig
erſchei=
nende Perſon, die vor ihm flüchtete, angerufen und zum Stehenbleiben
aufgefordert. Als ſich der Beamte auf zirka 70 Meter dem
Unbekann=
ten genähert hatte, gab dieſer aus einem Gewehr mehrere Schüſſe auf
den Beamten ab, der dadurch an den Armen verletzt wurde und
in=
folgedeſſen an der weiteren Verfolgung gehindert war. Der Beamte
gab ebenfalls aus ſeiner Piſtole mehrere Schüſſe ab. Er vermutet, den
Unbekannten getroffen zu haben. Von dem Täter fehlt jede Spur.
Es wird vermutet, daß der angeſchoſſene Unbekannte ſich nach Darmſtadt
wecks Behandlung gewandt hat. Diejenigen Perſonen, insbeſondere
Aerzte, die ſachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, der
Kriminalpolizei Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 9, Mitteilung
zu machen.
Aus Heſſen.
Skarkenburg
Le. Groß=Umſtadt, 15. Jan. Aus dem Gemeinderat.
Bür=
germeiſter Lampe eröffnet die Sitzung, dankt den ausgeſchiedenen
Ge=
meinderatsmitgliedern für ihre bisherige Mitarbeit und begrüßt die
neugewählten MMitglieder: Wilh. Siegler, Weudelin Brohm, Wilheln=
Neinhardt, Joh. Gg. Jakob Seipel 2., Johann Ludwig Walter und
Heinrich Amend, führt ſie in ihr Amt ein und verpflichtet ſie durch
Handſchlag. Die wiedergewählten Mitglieder verweiſt er auf die
frühere Vereidigung und ſpricht die Hoffnung aus, daß die ſeitherige
gute Zuſammenarbeit auch weiterhin ſo bleiben möge. Es wurden
ſo=
dann die Kommiſſionen gebildet. Der Gemeinderat genehmigt die
Ab=
gabe von Bruchſteinen aus dem Steinerwald=Bruch zum Preiſe von
2.40 Mk. pro Kubikmeter an 1. Michael Horn in Höchſt i. O., 2. die
evangeliſche Kirchengemeinde Schlierbach. Die Oberrealſchule erhält
die Erlaubnis, ihren Brennſtoff=Bedauf für die Heizpcriode
des laufenden Jahres ſelbſt zu decken. Zur Holzverſteigerung 1930
werden als beſondere Bedingungen feſtgeſetzt: a) Steigerer, welche aus
der Ernte 1928 der Gemeinde noch Holzgeld ſchulden, ſind vom
Mitbie=
ten ausgeſchloſſen; ausgenommen ſind diejenigen, denen der
Gemeinde=
rat Stundung bis Ende MMärz 1930 bewilligt hat; b) der Abfuhrſchein
iſt ſpäteſtens eine Woche nach erfolgter Genehmigung abzuholen; c) für
auswärtige Steigerer iſt der Kaufpreis von dieſem Tage an in der
Höhe des Zinsfußes der Bezirksſparkaſſe zu verzinſen; 0) bei
Ent=
gegennahme des Abfuhrſcheines iſt von auswärtigen Steigerern mit
Ausnahme der Einwohner von Heubach, Richen, Raibach, Kleeſtadt,
Habitzheim, Lengfeld, Wald=Amorbach und Höchſt i. O. die Hälfte des
Steigpreiſes in bar, die andere Hälfte nach 3 Monaten zu bezahlen;
e) hieſige ſowie Einwohner der vorgenannten Orte haben die Hälfte
des Steigpreiſes am 1. 9. 1930, die andere Hälfte Martini 1930 zu
ent=
richten; k) bei ſofortiger Bezahlung des Steigpreiſes bzw. bis zum
30. 4. 1930 werden 6 Prozent und bei Zahlung bis 1. 7. 1930 3 Prozent
Nachlaß gewährt; g) bei Zahlungsverzug ſind ab Martini 1930 1 Proz.
Zinſen pro Monat zu zahlen. — Familienabend des
Evan=
geliſchen Bundes. Herr Pfarrer Hartmann begrüßte in
herz=
lichen Worten die Erſchienenen, insbeſondere Herrn Pfr. Berk.
Nach=
dem Herr Wilhelm Kern die Rechnung des letzten Vereinsjahres
ver=
leſen, ergriff Herr Pfarrer Berk das Wort zu ſeinem Vortrag über
das Thema: „Gegenwartslage des Proteſtantismus und der
evangeli=
ſchen Kirche‟. Er wies hin auf die Gefahren, die dem Proteſtantismus
in der Jetztzeit von verſchiedenen Seiten drohen, zeigte aber auch das
Schutz= und Abwehrmittel, das uns in den Büchern des alten und neuen
Teſtaments geboten wird. Infolge des bilderreichen, lebhaften und
formvollendeten Vortrags gelang es dem Redner, die Aufmerkſamkeit
der Anweſenden in ſeinem faſt 1½ſtündigen Vortrag bis zum letzten
Augenblick zu feſſeln. Herr Pfarrer Thaer dankte dem Vortragenden
ſowie dem Kirchenchor, der als treuer Weggenoſſe des Zweigvereins
den Abend durch 2 ſtimmungsvolle Chöre verſchönt hatte, in warmen
Worten.
* Zeilharö, 14. Jan. Geflügelſchau. Der hieſige
Geflügel=
zuchtverein hält am Sonntag, dem 19. d. M., im Saale des Gaſthauſes
von Georg Göckel ſeine 4. Lokalſchau ab. Für die Prämiierung der
ausgeſtellten Tiere ſtehen wertvolle Ehrenpreiſe in ſtattlicher Anzahl
zur Verfügung. Als Preisrichter iſt Herr Dietz in Wixhauſen
ver=
pflichtet.
Ct. Heubach i. O., 14. Jan. Gemeinderatsſitzung. Geſtern
abend fand in dem Rathausſaale die erſte Sitzung des neugewählten
Gemeinderats ſtatt. Bürgermeiſter Brücher begrüßte die Erſchienenen
und richtete die Mahnung an dieſelben, in treuer, friedlicher
Zuſammen=
arbeit mit der Verwaltung dem Wohle der Gemeinde zu dienen.
Hier=
auf nahm der Bürgermeiſter die Verpflichtung des neu
hinzugekomme=
nen Gemeinderatsmitgliedes Gg. Brücher 3. vor und nahm ihm durch
Handſchlag den Dienſteid ab. Gemäß der Einladung ging man zur
Neu=
wahl der verſchiedenen Funktionäre und Kommiſſionen über. Zum
Schriftführer wurde einſtimmig W. Lutz und zum Kontrolleur A.
Nahm gewählt. Ein Baugeſuch des verſtorbenen W. Schimpf, für
wel=
ches Emik Salomon emtritt, und ein zweites Baugeſuch der Karl Zieres
Witwe finden bei Anerkennung der nötigen Rückenbürgſchaft
einſtim=
mige Genehmigung. Dem Turnverein wird für ſeine
Handballſpielmann=
ſchaft auf ein Geſuch hin auf der Gemeindewieſe am Schuhſtein das
gleiche Recht wie dem Arbeiterſportverein eingeräumt.
— Rimhorn, 15. Jan. Gemeinderatswahl. Nachdem man
im November 1929 überhaupt keine Wahlvorſchläge einreichte, wurden
zu der am 12. ds. Mts. ſtattgefundenen Wahl drei Vorſchläge
ein=
gereicht. Es wurden gewählt vom Wahlvorſchlag 1 (Keunwort:
Ver=
einigung der Arbeiter, Gewerbetreibenden und Kriegsbeſchädigten):
Georg Heuſel, Joh. Hallſtein 6., Wilh. Weißgerber und Georg Wolf;
Wahlvorſchlag 2 (Kennwort: Gemeinwohl): Joh. Nik. Steiger, Joh.
Olt 5., Georg Hartmann und Konrad Schäfer; Wahlvorſchlag 3 (
Kenn=
wort: Parteilos): Leonh. Knierim. Er ziehen ſomit vier neue Herren
in das Gemeindeparlament ein. Von 370 Wahlberechtigten hatten 231
gewählt, hiervon waren 6 Stimmen ungültig.
n. Ober=Gerſprenz i. O., 15. Jan. Nach langem, ſchweren Leiden
verſtarb Lehrer Guſtav Hunn, Ober=Gerſprenz, und wurde unter
zahlreicher Beteiligung auf dem Friedhof bei Ober=Kainsbach beigeſetzt.
Faſt 43 Jahre wirkte er mit beſtem Erfolg in verſchiedenen Schulen des
Kreiſes Erbach; 34 Jahre dieſer ſegensreichen Arbeitszeit waren der
Jugend ſeiner zweiten Heimat Ober=Gerſprenz gewidmet. Herr
Kreis=
ſchulrat Gerbig widmete ihm am Grabe im Auftrag des Kreisſchulamts
Erbach warme Worte der Anerkennung für ſeine treuen Dienſte. Viele
Kränze folgten.
b. Erbach i. O., 15. Jan. Geflügelausſtellung.
Anſchlie=
ßend geben wir die Ergebniſſe der Prämiierung bekannt: Abteilung
Zuchtſtämme und Einzeltiere: Die Note „ſehr gut” mit Ehrenpreis
er=
hielten die Beſitzer Adam Bär 4.=Langen=Brombach, Georg Glenz=
König, Karl Schwinn=Erbach, Martin Haußner=Groß=Umſtadt, Jakob
Treuſch=Bockenrod, Georg Ruppert=Vielbrunn, Joſef Kirch=Heppenheim,
Jakob Allmann=Unter=Moſſau, Ludwig Freund=Groß=Umſtadt, Georg
Arras=Fränkiſch=Crumbach, (Bundespreis) Franz Sattler=Wahlen i. O.,
Georg Wilh. Badersbach jr.=Michelſtadt, Karl Becht=Erbach, (
Bundes=
preis) Georg Rodenbach=Vielbrunn, Georg Wendel=Erbach, Johann
Hörr=Reichelsheim, Philipp Wehrich=Vielbrunn; Abteilung
Zwerg=
hühner: Die Beſitzer: Karl Höfler=Groß=Umſtadt, Georg Eidmann 2.=
Groß=Umſtadt, Paul Treuſch=Erbach, Karl Gläſer=Groß=Umſtadt:
Ab=
teilung Tauben: Die Beſitzer: Georg Hoffarth=Michelſtadt, Philipp
Weyrich=Vielbrunn, Jakob Treuſch=Bockenrod, Georg Eidmann 2. (2
Ehrenpreiſe), L. Münch, K. Drach, K. L. Biener und Karl Gläſer, alle
in Groß=Umſtadt, G. Schmucker=Ober=Moſſau (2 Ehrenpreiſe, darunter
einen „Vorzüglich”), Konr. Rühl=Steinbach (2 Ehrenpreiſe „
Vorzüg=
lich”); Abteilung Enten: Die Beſitzer Jakob Treuſch=Bockenrod und
Philipp Arras=Fränkiſch=Crumbach; Abteilung Ziergeflügel (Faſanen):
der Beſitzer Jakob Allmann=Unter=Moſſau. Die Note „ſehr gut” für
Zuchtſtämme erhielten die Beſitzer: Ludwig Arras=Unter=Moſſau,
Lud=
wig Röſinger=Schaafheim. Bei den Einzelſtücken erhielten die Note
„ſehr gut” die Beſitzer: Wilhelm Glenz, Philipp Friedrich, Karl Becht,
Georg Wendel (zweimal), Wilhelm Wacker, Heinrich Neff, alle aus
Er=
bach, Karl Neff (zweimal), Johann Geiſt, Georg Wilh. Badersbach jr.
(zweimal), Finanzbeamter Reeg, Ludwig Hoſch, alle aus Michelſtadt;
Adam Knapp=Haiſterbach, Georg Rodenbach und Georg Ruppert=
Viel=
brunn, Ludwig Trautmann=Hetzbach, Gottlieb Schmucher und Adam
Hartmann,Ober=Moſſau, Georg Glenz=König, Jakob Treuſch=Bockenrod
(dreimal), Johann Hörr und Friedrich Hörr=Reichelsheim, Wilhelmr
Kumpf=Raibach, Joſeph Kirſch=Heppenheim, Georg Arras=Fränkiſch=
Crumbach, Ludwig Freund, Wilhelm Frieß 6., Georg Eidmann 2.,
Groß=Umſtadt. Bei den Reiſebrieftauben erhielten die Note „Sehr gut”
die Beſitzer: Fritz Mader, Chriſtian Mohr (zweimal), Karl Schwinn
(zweimal), Fritz Gebhardt (zweimal), Adam Mohr, Johann Wind, alle
aus Erbach. Gottlieb Schmucker=Ober=Moſſau (zwölfmal), Konrad Rühl=
Steinbach (zweimal). Für Schönheitsbrieftauben uſw. erhielten die
Note Sehr gut” die Beſitzer: Georg Hoffarth=Michelſtadt, Jakob
Treuſch=Bockenrod, Albert Kurzeia, Wilhelm Frieß 8. (zweimal), Wilh.
Frieß 6. (zweimal), Georg Eidmann 2. (dreimal), Heinrich Forchleu,
Ludwig Freund, Ludwig Münch (fünfmal), Karl Ludwig Biener (
zwei=
mal), alle aus Groß=Umſtadt. Die Note „Sehr gut” für Gänſe erhielt
ſer Beſitzer Fritz Egner=Erbach. Bei den Enten erhielten die Note
„Sehr gut” die Beſitzer: Joſef Kolmer=Erbach, Wilhelm Jeck=
Michel=
ſtadt, Georg Glenz=König, Jakob Treuſch, Peter Horle=Wahlen (
zwei=
mal). Für Ziergeflügel erhielten die Note „Sehr gut” die Beſitzer:
Wilhelm Glenz=Erbach, Jakob Allmann=Unter=Moſſau (zweimal.
Seite 6
Dounerstag, den 16. Januar 1930
Nummer 16
b. Erbach i. O., 15. Jan. Odenwaldklub. Im Klublokal
Gaſthaus „Zum Adler” fand die Jahreshauptverſammlung der
Orts=
gruppe Erbach des Odenwaldklubs ſtatt. Geſchäfts= und Kaſſenbericht,
die eine weitere gute Entwicklung der Ortsgruppe erkennen laſſen,
fan=
den einſtimmige Billigung der Verſammlung. Dem Vorſtand wurde
Entlaſtung erteilt. Die Vorſtandsergänzungswahl ergab die
Wieder=
wahl der ſeitherigen Vorſitzenden. Es wurden gewählt zum erſten
Vor=
ſitzenden Lehrer Schwamb, zum zweiten Vorſitzenden Kaufmann Julius
Lang, beide auf die Dauer von drei Jahren. Auch ſämtliche übrigen
Vorſtandsmitglieder wurden wieder, Lehrer Pfeiffer neu gewählt. Aus
dem Vorſtand ſcheiden beſtimmungsgemäß zwei nach einem, zwei nach
zſvei und zwei nach drei Jahren aus. Die Reihenfolge der Ausſcheidung
wird durch Los entſchieden. Der vom Wanderausſchuß vorbereitete
Wanderplan wird nach verſchiedenen Aenderungen genehmigt. Das
diesjährige Wandererehrungsfeſt, ſoll am kommenden Sonntag, den
19. Januar 1930, im Klublokal ſtattfinden. Das vorzüglich
zuſammen=
geſtellte Programm verſpricht den Teilnehmern genußreiche Stunden.
Dem geſchäftlichen Teil folgte ein gemütlicher Klubabend, der die
Wan=
derfreunde in beſter Stimmung einige Stunden zuſammenhielt. —
Gemeinderatsſitzung. Die für Dienstag, abenbs 6 Uhr,
an=
geſetzte Gemeinderatsſitzung, über die wir bereits berichteten, findet
umſtändehalber erſt am Donnerstag um die gleiche Zeit ſtatt. —
Säug=
lingsberatungsſtunde. Eine Säuglingsberatungsſtunde findet
um Dienstag, den 28. Januar, nachmittags von 2—3 Uhr im
Kreis=
krankenhaus Erbach ſtatt. — Fußball. Das in verſchiedenen
Sport=
berichten als „Odenwald=Derby” bezeichnete Spiel Erbach-Michelſtadt
fand vor zirka 1200 Zuſchauern (Rekordzahl!) im ſtädtiſchen Sport= und
Erholungspark ſtatt. Beide Mannſchaften gaben ſich größte Mühe, den
Sieg zu erringen, lieferten ſich jedoch, das ſei ausdrücklich anerkannt,
ein, wenn auch hartes, ſo doch faires Spiel. Der Unparteiiſche mußte
von beiden Mannſchaften einen Spieler vom Platz ſtellen. Die
Ent=
ſcheidung war zwar in beiden Fällen hart, war aber im Intereſſe der
Diſziplin erforderlich. Erbach ſpielt mit leichter Ueberlegenheit und
erringt kurz vor Halbzeit das Führungstor. In der zweiten Spielhälfte
gleicht Michelſtadt aus, das Siegestor für Erbach fällt durch einen
ver=
wandelten Elfmeter (Hand). Der Unparteiiſche war korvekt und gefiel
allgemein. Leider konnte man belm beiderſeitigen Publikum, beſonders
bei den jüngeren Semeſtern desſelben, von ſportlichem Geiſt wenig
verſpüren.
* Hummetroth, 14. Jan. Generalverſammlung des
Koh=
lenvereins. Der Verein hielt ſeine Generalverſammlung ab.
Nach=
dem der Rechner die Einnahme und Ausgabe verleſen hatte, und ſich
kein Anſtand ergab, wurde Entlaſtung erteilt. Es wurde dann zur Wahl
des Vorſtandes geſchritten, welcher in ſeiner Geſamtheit wieder gewählt
wurde. De: Verein iſt jetzt auf 53 Mitglieder angewachſen. Im Jahre
1928 wurden 1300 Zentner Kohlen und Briketts verteilt, im letzten Jahr
2500 Zentner. Auch die Gemeinde bezieht dieſe Brennſtoffe für die
Schule vom Verein. An allſonntäglichen Sammlungen wurden im
ver=
floſſenen Jahr 4091 M. Einlage zuſammengebracht. Unſer Dörflein
auf der Höhe zählt 320 Einwohner, 65 Familien. Es iſt dies eine ſchöne
Sache, dieſe Brennſtoffverſorgung, da die Kohlen per Auto von der Bahn
aus hierher kommen und im Dorfe verwogen werden.
Cf. Birkenau, 13. Jan. Die Freiw. Sanitätskolonne vom Roten
Kreuz hielt einen Theaterabend ab. Der Mandolinenklub Birkenau
verſchönerte den Abend durch den Vortrag einer Reihe Konzertſtücke.
Gut geſpielt war der den Hauptprogrammpunkt bildende dreiaktige
Schwank „Die Logenbrüder”, der erhebliche Anforderungen an die
Lach=
muskeln des Publikums ſtellte. Die Rollenbeſetzung war gut und fanden
die Spieler reichen Beifall. — Die vergeßliche Kapelle. Eine
Birkenauer Kapelle, die am Sonntag im den Odenwald fuhr, ließ in
der Haſt des Aufbruchs das Baß=Cello am Bahnhof in Birkenau ſtehen
und bemerkte dies erſt, als es bereits zu ſpät war. Zwei Freunde der
Kipelle brachten das Cello per Motorrad ſpäter nach. — Philipp
Guld=
uer von hier wurde vom Heſſiſchen Kreisamt Heppenheim zum
Jagd=
aufſeher des Jagdbezirks I der Gemeinde Birkenau verpflichtet.
Ae. Hammelbach, 13. Jan. Generalverſammlung des
Deutſchen Turn= und Sportvereins. Nachdem der 1.
Vor=
ſitzende die erſchienenen Turner und Turnerinnen begrüßt hatte, gab
er einen Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr. Er gedachte noch
einmal des Gauvertretertages, den ſich der Verein als vollen Erfolg
buchen kann. Der Rechnungsbericht wurde in Ordnung befunden. Es iſt
ein namhafter Kaſſenüberſchuß zu verzeichnen, der zur Anſchaffung einer
Fahue dienen ſoll. Da ſich die einzelnen Aemter des Vorſtandes in
be=
währten Händen befinden, ſah die Verſammlung von einer Neuwahl.
ab. Beſtrebungen, den Odenwald=Jahngau wieder erſtehen zu laſſen,
ſollen vorläufig nicht unterſtützt werden. Ein Turnerlied und ein
kräf=
tiges „Gut Seil” beſchloſſen die Verſammlung.
Ag. Lindenfels, 15. Jan. Erſte Gemeinderatsſitzung.
Bürgermeiſter Schnellbacher, der Beigeordnete und 12 Gemeinderäte
waren erſchienen. Dem alten Gemeinderat wurde zunächſt Dank
abge=
ſtattet für ſeine ſeither geleiſtete Arbeit. Die neuen Gemeinderäte
wurden nunmehr eingeführt und dunh Handſchlag verpflichtet. Die
Landgemeinde=Ordnung wurde jedem neuen Mitglied ausgehändigt. Bei
der Wahl der Kommiſſionen wurde zunächſt der Gemeindekontrolleur
gewählt. Ein Vorſchlag der linken und der rechten Parteigruppe wurde
eingereicht. Gemeinderat Böhringer wurde mit Stimmenmehrheit
ge=
wählt. Ein Gemeindegrundſtück am Litzelröder wird auf 6 Jahre, ein
gleiches am Fichtenbuckel auf ein Jahr verpachtet.
Rentabilitätsberech=
nungen ſind in der nächſten Sitzung vorzulegen. Auf dem Forſtamt
Lindenfels ſind Wagen und Schlitten infolge Einſtellung eines
Kraft=
w. gens frei geworden. Es werden 200 Mark von auswärtigen
Lieb=
habern geboten. Die Gemeinde nimmt den Verkauf vor, weil mit dem
derzeitigen Forſtrat ein Vertrag eingegangen worden iſt, der die
Ab=
löſung des Pferdebetriebs in einen Perſonenkraftwagen vorſieht.
Schutz=
inann Pfeifer iſt am 3. September v. J. erkrankt. Die Stelle ſoll neu
beſetzt werden. Der Gemeinderat beſchließt hierzu auf Grund der
ge=
machten Erfahrungen und im Intereſſe von 50 Prozent Erſparnis, daß
für die Folge nur ein Polizeidiener mit 50 Prozent Beſchäftigung
an=
geſtellt werden ſoll. Die früheven Sekretärdienſte ſind mit dieſer Stelle
nicht mehr verbunden. Die Genehwigung von Rechnungen aus dem
Rechnungsjahre 1926 mit Reviſionsanſtänden wird vorgenommen. In
nächſter Sitzung nimmt der Gemeinderat Einblick in die
Reviſionsbemer=
kungen. Die Nachvergütung der Holzhauer im Gemeindewald
Linden=
fels kommt alljährlich auf die Tagesordnung. Mit Rückſicht auf die
beſonders gelagerten Verhältniſſe in den Waldungen, in denen dem
Kurbetrieb beſonders Rechnung getragen wird, werden allen Holzhauern
als Präwie 2 Meter Reiſig bewilligt. In der Boxpromenade will ein
Anwohner die Steingruppen am Schenkenberg beſeitigen. Er ſchützt
dadurch ſein eigenes Haus und ſeine Kinder vor einem plötzlichen
Ab=
rollen. Der Gemeinderat gibt hierzu ein Gelände frei in Länge des
Anweſens und 4—5 Meter Tiefe, zum Preiſe von 40 Pf. pro
Quadrat=
meter. Die Submiſſionsvergebung abgängiger Nußbäume wird dem
Höchſtgebot von 410 RM. gegen auswärtigem geringeren Angebot
zu=
geſchlagen.
Bn. Hirſchhorn a. N., 13. Jan. Die erſte
Gemeinderats=
ſitzung. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden die
neugewähl=
ten Gemeinderatsmitglieder Bißdorf, Mathes, Rös, Denninger und
Wieder durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet. — Bevor über den
von der Neckardampfſchiffahrts=A.=G. Heilbronn geſtellten Antrag auf
Bewilligung eines Zuſchuſſes aus der Gemeindekaſſe zur
Aufrechterhal=
tung der Perſonenſchiffahrt und des Güterſchnellverkehrs auf dem Neckar
ein definitiver Beſchluß gefaßt wird, ſoll zunächſt bei verſchiedenen
anderen, am Neckar gelegenen Gemeinden darüber angefragt werden,
welche Stellung dieſe Gemeinden hierzu eingenommen haben. —
Be=
züglich der Inſtandſetzung der Provinzialſtraßen nach Hainbrunn und
Langenthal wird auf das Schreiben der Provinzialdirektion
Starken=
burg (Tiefbau) in Darmſtadt vom 14. v. M., erklärt, daß der
Gemeinde=
rat an ſeinem am 5. September 1929 bereits gefaßten Beſchluß feſthält.
(Der Gemeinderat verweigerte damals die Zuſtimmung zum Plan der
Provinzialdirektion, an der Teerung dieſer Straßen die Hälfte der
Koſten zu übernehmen.)
— Alsbach (Bergſtr.), 14. Jan. Alsbacher Schloßl! Wem
löſte der Name nicht frohe Wandererinnerungen aus? Iſt doch das
Als=
bacher Schloß — oder die Burg Bickenbach, wie es auch genannt wird,
weil es im frühen Mittelalter der Stammſitz derer von Bickenbach war —
ohne Mühe zu erreichen und bietet herrliche Ausblicke nach der
Berg=
ſtraße, auf die Rheinebene, das Haardtgebirge uſw. Es liegt an
be=
ſonders bevorzugter Wanderſtraße, dem Herrenweg, der vom
Franken=
ſtein faſt eben zu dem Auerbacher Schloß führt, und ſtellt außerdem
ge=
wiſſermaßen die „erſte Etappe” zum Malchenberg (Melibokus) dar. Aber
auch Erinnerungen anderer Art werden beim Leſen des Namens in
uns wach. Wir alle kennen die anmutigen Sagen, die uns Ernſt Pasqué
hinterlaſſen hat. Ihn reizte das Alsbacher Schloß und ſeine herrliche
Uſnngebung ſo ſehr, daß er ſich in Alsbach einen Muſenſitz für die letzten
Jahre ſeines Lebens bauen ließ. Ja, ſelbſt nach dem Tode wollte er
ſich von dem ihm ſo lieb gewordenen Fleckchen Erde nicht trennen. Von
dem Ort, der ihm immer und immer wieder neue Anregung zu ſeinem
dichteriſchen Schaffen gab. Jeder Baum, jedes Bächlein, jede
Boden=
erbebung ließen ſeine Phantaſie rege werden und entlockten ihr neuen
Stoff zum fabulieren. In kaum einer halben Stunde hat man das
Schloß von der Bahn erreicht, und macht es gerne zum Anfang oder
Zielpunkt einer Wanderung. Nur eine Klage hörte man immer: ſchade
daß keine Gaſtſtätte hier iſt! Aber zu:=Frende unſere Wandervereine
können wir daref hinweiſen
Bandenreungen entgegengetommen iſt, rnd tiß ſit Eititer Vei. eilſſe
gut geleitete Wirtſchaft auf dem Schloß erſtanden iſt, wo wir in einer
neuen, ſchönen Halle im Sommer Kühlung und im Winter Erwärmung
und Erfriſchung finden können. Dies war wohl auch der Grund,
wes=
halb die Ortsgruppe Alsbach ihre erſte Wanderung für 1930 auf dem
Alsbacher Schloß enden ließ. Hier ſollte ſie einen würdigen Abſchluß
finden, hier ſollte die Ehrung der acht beſten Wanderer von 1929
ſtatt=
finden. Bis zum letzten Platz war die ſchön geſchmückte Halle beſetzt
von denen, die teilnehmen wollten an dem Freudentag des Vereins.
Frau Dörr, ein Klubmitglied, zeigte ihr Talent als Gaſtwirtin auch am
letzten Sonntag wieder, und wird es die Ortsgruppe nicht gereuen, ihr
Feſt dort gefeiert zu haben. Die Muſikvereinigung Albach ſpielte fleißig
zur Unterhaltung und Abwechſlung.
S. Bensheim, 15. Jan. Kreisamt. Das Kreisamt Bensheim
hält am 22. Januar 1930 in Lindenfels i Odw. auf dem Rathaus einen
auswärtigen Amtstag ab, worauf die kreisangehörigen
Odenwald=
gemeinden beſonders aufmerkſam gemacht werden. — Am Montag,
den 27. Januar Ifd. Js., und zwar in der Zeit von vormittags 10 bis
11 Uhr, erfolgt im großen Rathausſaal zu Bensheim die Wahl der
Mitglieder des Kreisausſchuſfes für die Jahre 1930 bis
1933 einſchließlich. Anſchließend an die Wahlhandlung findet eine
Kreistagsſitzung ſtatt, in welcher die Mitglieder verpflichtet und wegen
Bereitſtellung von weiteren Mitteln für die Winterhilfe (
Rechnungs=
jahr 1929) beſchloſſen werden ſoll.
Bb. Bensheim, 13. Jan. Aus dem Stadtparlament. In
Anweſenheit ſämtlicher 24 Stadträte und der Verwaltung eröffnete
Bürgermeiſter Dr. Angermeier die erſte Jahresſitzung des neugewählten
Stadtrats mit einer Anſprache, worin er des erfolgreichen
Arbeitspen=
ſums der verfloſſenen Mandatsperiode Erwähnung tat, den neuen
Stadtrat begrüßte und auf die Notwendigkeit weiſer Beſchlußfaſſungen,
größter Sparſamkeit, einer Etatsausgleichung, der Rückſichtnahme auf
zu=
nehmende Schwächung der Steuerzahler, ſteigende Belaſtung der Stadt
durch ihr aufgebürdete Verpflichtungen und Aufwertungsverzinſungen
und auf die Schwierigkeit der Geldbeſchaffung hinwies. Die
Verpflich=
tung der 24 Stadtratsmitglieder geſchah durch Handſchlag, worauf
die=
ſelben das Protokoll unterzeichneten. Im weiteren Verlaufe der Sitzung,
deren Tagesordnung 14 Punkte umfaßte, beſchäftigte ſich das Plenum
mit der Wahl der einzelnen Ausſchüſſe, Kommiſſionen, Deputationen
und Vorſtände. Zum Schriftführer bzw. deſſen Stellvertreter wurden
Oberinſpektor Joh. Hch. Schader bzw. die Inſpektoren Samstag und
Schader wiedergewählt, erſterer auch durch Wahl mit der Ueberwachung
der unſtändigen Einnahmen, die gemäß Artikel 172 der Stä teordnung
zu geſchehen hat, beauftragt. Entgegen dem manchen Wünſchen
ent=
ſprechenden Vorſchlage der Verwaltung, in Zukunft die Sitzungen
frü=
her und ſpäteſtens um 4 Uhr beginnen zu laſſen, wird auf Antrag
ver=
ſchiedener Stadträte der Sitzungsbeginn auf pünktlich 6 Uhr — bisher
5,15 Uhr nachmittags — feſtgelegt. Die Amtszeit des unbeſoldeten
Bei=
geordneten iſt behördlich auf 9 Jahre feſtgelegt. Die Unterſuchung und
Kontrolle der ſtädtiſchen Waſſerverſorgung, die jüngſt ſtattgefunden hat,
ergab, daß alles ſich in einem tadelloſen Zuſtand befindet. Die
Errich=
tung einer Tankſtelle auf dem Ritterplatz wurde unter Berufug auf
notwendige Sperrmaßnahmen von der Regierung und vom Kreisamt
ab=
gelehnt. Hinſichtlich der umlaufenden Gerüchte wegen Verlegung des
Kreisamts erklärt Bürgermeiſter Dr. Angermeier, daß an maßgebender
Stelle noch keine Beſchlüſſe bekannt ſeien; man werde aber die
Ange=
legenheit wachſam im Auge behalten. Eine Anfrage der
ſozialdemokrati=
ſchen Fraktion betu. der Gebührniſſe für die Bürgeraufnahme wurde
dem Finanzausſchuß überwieſen, ebenſo ein Antrag der
Nationalſozia=
liſtiſchen Arbeiterpartei auf Erhöhung der karnevaliſtiſchen
Vergnü=
gungsabgaben durch Erhebung von Zuſchlägen und Abgabenverpflichtung
für 300 Mark monatlich überſteigende Beamtengehälter. Es folgte eine
nichtöffentliche Sitzung.
W. Heppenheim a. b. B., 13. Jan. Feuerwehr. Unter
zahl=
reicher Beteiligung der geſamten Bevölkerung Heppenheims fand geſtern
abend im „Saalbau Karchner” der diesjährige Familienabend der
hieſi=
gen Feuerwehr ſtatt. Konzert, Theater und Tanz bereiteten den
Be=
ſuchern einige recht vergnügte Stunden, ſo daß der Abend als
wohl=
gelungen bezeichnet werden kann. — Deutſche Turnerſchaft
Die Mitglieder des Turnvereins Heppenheim ſowie die
Wanderabtei=
lung desſelben verſammelten ſich geſtern an der hieſigen
Bezirksſpar=
kaſſe zu einer Tageswanderung. Der Weg führte über Lee, Juhöhe,
Walderlenbach nach Mittershauſen und von da aus über die Forſtſtraße
nach Heppenheim. — Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwaldklubs unternahm bei zahlreicher Beteiligung geſtern eine
Tageswanderung: Bensheim-Knoden-Lindenfels. — Starker
Verkehr. Trotz der unbeſtändigen Witterung war am geſtrigen
Sonn=
tag in unſerer Stadt ein ungewöhnlich ſtarker Verkehr für dieſe
Jahres=
zeit. Sogar der Autoverkehr war ſehr ſtark. Beſonders um die
Mittagszeit konnte man in den Waldungen viele Spaziergänger ſehen,
wo es, ſolange die Sonne am Himmel ſtand, im Freien ſehr ſchön war.
— Prieſterjübiläum. Im Jahre 1930, und zwar am 30. Juli,
kann der hieſige Stadtpfarrer, päpſtlicher Geheimkämmerer, Geiſtl. Rat,
Prälat Barth. Miſchler, ſein 60jähriges Prieſterjubiläum feiern. Mit
ihm kann Geiſtl. Rat H. Litzendorf, Pfarrev i. R., ebenfalls ſſein 60
jäh=
riges Prieſterjubiläum begehen.
Bm. Hofheim (Ried), 14. Jan. Ausdem Gemeinderat. Die
neuen Gemeinderatsmitglieder Kaufmann Jak. Strack (D.V.P.) und
Maurer Hch. Schader (S.P.D.) wurden nach Artikel 64 des Wahlgeſetzes
von 1925 eingeführt und verpflichtet. Als Kontrolleur wurde
Gemeinde=
rat Seibert mit 6:6 Stimmen durch Entſcheidung des Bürgermeiſters
gewählt. Die einzelnen Schulvorſtände wurden mit wenig Aenderung
nach dem Protokoll vom 18. Januar 1926 wiedergewählt. Betreffs
Be=
ſetzung der Rektorſtelle an der evangeliſchen Volksſchule ſchloß ſich der
Gemeinderat dem Protokoll des Schulvorſtandes an, wonach die
Ent=
ſcheidung under den ſich gemeldeten Lehrern Baußmann Stix und Röder
der Schulbehörde überlaſſen bleibt, jedoch ſoll der Dienſtälteſte in erſter
Linie in Frage kommen. Mit der Verbreiverung der Hindenburgſtraße
um einen Meter iſt der Gemeinderat einverſtanden, die Koſten der
Er=
weiterung fallen der Gemeinde zur Laſt. — Betreffs Einbaus eines
Hydranten nahe beim Rathaus iſt der Gemeinderat einverſtanden und
hat auch das Wormſer Waſſerwerk ſeine Zuſtimmung gegebem. Die
Koſten ſtellen ſich auf zirka 260 Mark. Ueber die Beſchaffung von 200
Metern Schlauchleitung für die Feuerwehr ſoll in einer ſpäteren Sitzung
verhandelt werden.
Bm. Hofheim (Ried), 13. Jan. Veranſtaltungen. Die durch
den Turnverein aufgeführte Operette „Die Natsmädels” wurde auch
diesmal ſehr gut gegeben und hatte der Verein verhältnismäßig
noch=
mals guten Beſuch. — Im „Schwarzen Adler” (Gebr. Lameli) gab
geſtern abend die Wormſer Mandolinengeſellſchaft (Leitung Herr Otto
Kühne=Worms) ein großes Mandolinenkonzert. Die 30 Mann ſtarke
Geſellſchaft zeigte hohes Können und durfte ſtarken Beifall ernten.
Ebenſo auch der Leiter, Herr Kühne, der als Flötiſt im Wormſer
Konzertorcheſter mitwirkt und ſich als Meiſter auf ſeinem Inſtrument
erwies. Anſchließend fand Tanz ſtatt. — Seinen Theaterabend
veran=
ſtaltet der evangeliſche Kirchengeſangverein (Leitung Herr Lehrer
Pfeif=
fer) am kommenden Samstag und Sonntag im „Kaiſerhof” Zur
Auf=
führung gelangt „Die verſunkene Glocke” von Gerhard Hauptmann.
Der Reinertrag fließt dem Kirchenbaufonds zu.
A=t. Goddelau, 15. Jan. Theaterabend. Der Geſangverein
„Eintracht” gab den Dreiakter „Der keuſche Lebemann”. Auch diesmal
leiſteten die Spieler Vorzügliches. Die Hauptrollen lagen in den
Hän=
den von alten, bewährten Spielern. Herr Bock war der Fabrikant und
Lebemann Seibold. Seine Frau ſpielte Frl. Gretchen Schneider.
Deren Tochter war durch Frl. Greta Altendorf vertreten. Herr Hch
Krug ſpielte die Rolle des Kompagnons. M. Rainers wurde durch Frl.
Marie Nold dargeſtellt. Ebenſo gut fanden ſich Herr Oberndörfer in
die Rolle ihres Bräutigams Riemann und Herr Gg. Nold als der
galante und flotte Sportsmann der Großſtadt. Auch das Dienſtmädchen
Frl. Dora Schaffners, die beiden Freundinnen (Helene Metzger und
Tilly Ruhl) ſowie der Lohnkutſcher (Herr St. Metzger) machten ihre
Sache recht gut. Am Schluſſe dankte Herr Lehrer Reinhard als
Diri=
gent im Namen des Vereins allen Mitwirkenden. Darauf ſang der
Verein noch zwei heitere, flotte Chöre. Die Pauſen wurden durch Solis
auf Violine oder Trompete und Muſikſtücke einer Darmſtädter
Künſtler=
kapelle ausgefüllt.
Ca. Lorſch, 12. Jan. Zuſammenſtoß. Einen kräftigen
Zu=
ſammenſtoß zweier Autos gab es wieder einmal am Rathaus. Der
An=
prall war ſo ſtark, daß der Inſaſſe des einen Wagens mitſamt einem
umfangreichen Koffer zur Türe hinaus auf das Pflaſter flog, doch ohne
ernſtlichen Schaden zu nehmen. Die beiden Wagenlenker waren ſo
ent=
ſetzt, daß ſie das in ſolchen Fällen übliche Schreien und Schimpfen
gänz=
lich vergaßen. Während der eine Wagen nur mit Schrammen
davon=
kam, wurde der andere ziemlich ſtark beſchädigt. — Anfangs dieſer
Woche erfolgt die Reſtablieferung des Tabaks. Der erzielte Preis
hier=
für beträgt 48 Reichsmark. — Sport. Der Sportklub Olympia Lorſeh
ſich, auf eigenem.„Platze gegen den Fußballverein, trotz reichlichen
Erfätzes, einen hohen 0:0 Sieg und hält damit weiterhin die 2. Stelle.
A. Groß=Rohrheim, 15. Jan. Autounfall. In der
Rhein=
ſtraße lief ein ſechsjähriger Knabe einem Auto, das einem Herrn aus
Niederflörsheim gehörte, direkt in die Fahrbahn. Glücklicherweiſe fuhr
das Auto langſam, ſo daß der unvorſichtige Knabe nur leicht an Kopf
und Bein verletzt wurde.
Ck. Groß=Gerau, 14. Jan. Veränderungen im
Kreis=
tag. Infolge der durch die Ausgemeindung von Biſchofsheim und
Guſtavsburg=Ginsheim, aus dem Kreistag des Kreiſes Groß=Gerau
aus=
geſchiedenen Kreistagsabgeordneten hatte ſich die Kreiskommiſſion in
dieſen Tagen mit der Feſtſtellung der Erſatzmitglieder des neuen
Kreis=
tages zu beſchäftigen. Danach werden in den Kreistag neu einziehen:
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke=Groß=Gerau, Maurer Johann Heinrich
Feld=
mann=Dornheim, Büroangeſtellter Adam Kühn=Rüſſelsheim, Landwirt
Adam Edler=Trebur und Bürgermeiſter Albert Hamman=Biebesheim.
Aus dem Kreistag ausgeſchieden ſind Bürgermeiſtereiſekretär Friedrich
Reibold=Ginsheim, Büroangeſtellter Lorenz Müller=Guſtavsburg,
Land=
wirt Philipp Dammel=Biſchofsheim, Direktor. Dr. Theodor Becher=
Guſtavsburg und Bauunternehmer Wilhelm Aſtheimer 4.=Biſchofsheinf.
— Die Feldbereinigung. In der Zeit vom 18. bis
einſchließ=
lich 25. Januar 1930 liegen auf dem Amtszimmer der Heſſiſchen
Bür=
germeiſterei Wallerſtädten drei Verzeichniſſe über Pachtentſchädigungen
wegen vorzeitig in Anſpruch genommenen Geländes beim Ausbau von
Gräben, Wegen und Hauptkanälen zur Einſicht offen. — Bezirksz
geflügelſchau. Die Intereſſengemeinſchaft Mainſpitze der
Ge=
flügelzuchtvereine veranſtaltet am Sonntag in Biſchofsheim eine
Ge=
flügelſchau, die von den Vereinen aus Groß=Gerau, Biſchofsheim,
Nau=
heim, Rüſſelsheim, Königſtädten und Trebur beſchickt war. Ausgeſtellt
waren an 300 Hühner, Tauben und Fafanen. Die intereſſante
Aus=
ſtellung hatte einen guten Beſuch. — Veteranenehrung. Für
25jährige Mitgliedſchaft beim Krieger= und Militärverein Groß=Gerau
erhielten folgende Veteranen eine Auszeichnung: Friedrich Bambach,
Wilhelm Becker 3., Jakob Engel, Georg Herbert 2., Friedrich Jenike,
Johann Jennicke, Phil. Klink 6., Wilhelm Lahr, Martin Mohr, Moritz
Schott, Heinrich Schildgen, Valentin Traiſer, Peter Traiſer, Adam
Schwab, Philipp Schmitt; für 40jährige Mitgliedſchaft wurde Philipp
Lämmermann=Groß=Gerau geehrt. Das Haſſia=Ehrenkreuz wurde an
Balthaſar Nold 1., Jakob Klink 2. und Konrad Schmidt, ſämtlich aus
Groß=Gerau, verliehen. — Der Volksbildungsverein Groß=
Gerau hielt heute abend einen weiteren Vortragsabend der
diesjähri=
gen Vortragsreihe ab. Kreisſchulrat a. D. Backes=Groß=Gerau ſprach
über Gedanken und Reiſeindrücke in Italien. Ueber das gleiche Thema
war ſchon ein Vortrag vorausgegangen. Die durch Lichtbilder ergänzten
Vorträge finden lebhaften Beifall, ein noch beſſerer Beſuch wäre ihnen
unbedingt zu wünſchen. Das diesjährige Winterprogramm des
Volks=
bildungsvereins iſt ſo ausgewählt und vielſeitig, daß die
Veranſtaltun=
gen des Vereins größere Beachtung als bisher verdienen. —
Für=
ſorgeſprechſtunden in Groß=Gerau. Die nächſte
ärzt=
liche Fürſorgeſprechſtunde findet am Mittwoch dieſer Woche, nachmittags
von 2 bis 4 Uhr, im Städtiſchen Krankenhaus, die nächſte
Mutterbera=
tungsſtunde am Freitag der laufenden Woche, nachmittags 3 Uhr, in der
Schwenkſchule ſtatt.
Ck. Groß=Gerau, 15. Jan. Zuſammentritt des
Kreis=
tages. Nach den im November ſtattgefundenen Neuwahlen wird der
Kreistag des Kreiſes Groß=Gerau am Donnerstag, den 30. Januar,
vormittags 11.30 Uhr, im Sitzungsſaale des alten Rathauſes zu Groß=
Gerau zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten. Auf der
Tagesord=
nung dieſer erſten Sitzung ſteht lediglich die Wahl des Kreisausſchuſſes
durch den Kreistag. Zu wählen ſind ſechs Kreisausſchußmitglieder und
ſechs Erſatzmitglieder. — Ehrung. Der Geſangverein „Eintracht”,
Groß=Gerau, ernannte in ſeiner am letzten Sonntag ſtattgefundenen
Generalverſammlung ſeinen bisherigen zweiten Präſidenten Wambold,
der ſeit 43 Jahren aktiv dem Verein angehört, zu ſeinem
Ehrenpräſi=
denten. Dadurch und infolge des Todesfalles des 1. Präſidenten, Phil.
Diehl 8., wurde eine Neugruppierung des Vorſtandes notwendig. Die
Wahl ergab die folgende Zuſammenſetzung des neuen Vorſtandes:
1. Präſident: Stadtſekretär Ludwig Hirſch; 2. Präſident: Ph.
Schaff=
ner; Beiſitzer: Adam Nold und Heinrich Kraus; Schriftführer: Heinrich
Koſt; inaktive Beiſitzer: Philipp Winter 1., Peter Kneib und Herm.
Arnold.
Cm. Wallerſtädten, 15. Jan. Hebamme. Unſere Gemeinde beſitzt
nun wieder eine Hebamme hier am Platze. Fräulein Elif. Becker, die
in der Hebammenlehranſtalt in Mainz ihre Ausbildung erhielt und eine
Prüfung abgelegt hat, wurde als Hebamme unſerer Gemeinde
verpflich=
tet. — Feldbereinigung. Die Verzeichniſſe über
Pachtentſchä=
digungen wegen vorzeitig in Anſpruch genommenen Geländes beim
Aus=
bau von Wegen, Gräben und Kanälen ſind fertiggeſtellt und liegen auf
der Bürgermeiſterei in der Zeit vom 18. bis 25. Januar zur
Einſicht=
nahme offen. Reklamationen ſind ſchriftlich einzureichen.
Bh. Dudenhofen, 15. Jan. Verſchiedenes. Der Militär= und
Kriegerverein hielt ſeinen Familienabend ab. Die Muſik wurde
ſelbſt=
los geſtellt von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Seligenſtadt
unter Leitung des Muſikmeiſters Otto Röll aus Hanau. Die exakte
Muſik, die manchen alten Soldaten an unſere ehemaligen
Militär=
kapellen erinnerte, fand begeiſterten Beifall. Der 1. Vorſitzende, Kam.
Fr. Biſchoff, begrüßte die Anweſenden herzlich, beſonders Herrn
Ober=
leutnant a. D. Krömmelbein, der als Vertreter des Präſidiums der
Haſſia von Darmſtadt gekommen war. Es folgten zwei Einakter „Wenn
die Soldaten” und „Ein tapferer Soldat”, eingeübt von Herrn Lehrer
Moxter. Wahre Lachſalven ertönten. Vier treue Mitglieder wurden
für 50jährige Mitgliedſchaft durch Ueberreichung des Haſſia=
Ehren=
kreuzes und eines Diploms geehrt. Es waren dies Joh. Wendel
Küch=
ler, Gg. Heinrich Fengel, Wendel Kämmerer, Phil. Peter Carl. Eine
Tombola beſchloß den offiziellen Teil. — Der Wanderklub „Edelweiß”
veranſtaltete einen Theaterabend. Das Schauſpiel „Um die
Heimat=
ſcholle” wurde mit großer Hingabe und viel Verſtändnis geſpielt. —
Das Anweſen „Zum Schützenhof” wurde zwangsverſteigert.
Höchſt=
bietender blieb Brauereibeſitzer Glaab ſen. aus Seligenſtadt mit 18000
Mark, der auf dem Anweſen eine zweite Hypothek mit 22000 Mark
ſtehen hatte. Eine Babenhäuſer Bank hatte es an erſter Stelle mit
12000 Mark beliehen. Mehrere Grundſtücke des Beſitzers, die
gleich=
falls verſteigert wurden, mußten zu verhältnismäßig niedrigen Preiſen
zugeſchlagen werden. — Der neugewählte Gemeinderat hielt vor einigen
Tagen ſeine erſte Sitzung ab. Auf der Tagesordnung ſtand:
Verpflich=
tung der neugewählten Gemeinderatsmitglieder, Wahl der
Kommiſſio=
nen, Holzverſteigerungen.
By. Langen, 14. Jan. Infolge des zunehmenden Autoverkehrs iſt
der ſeitherige hieſige Juxplatz, der Lutherplatz, für die Aufſtellung von
Buden und Karuſſels zu klein geworden, und die Gemeinde trägt ſich
mit dem Gedanken, deshalb einen beſonderen Juxplatz anzulegen. Dazu
iſt der Garten der ehemaligen Haushaltungsſchule auserſehen, und eine
Kommiſſion ſoll die Angelegenheit prüfen. Auch für das Spritzenhaus
muß aus denſelben Gründen ein anderer Platz ausgeſucht werden.
Unfall. Der bald 80jährige Sanitätsrat Dr. Horn hat durch einen
Sturz vom Rade ein Bein gebrochen.
Oberheſſen.
h. Gießen, 13. Jan. Beträchtliche Veränderungen ſind
im Stadtparlament eingetreten, nachdem der neue Stadtrat am
1. Januar ſein Mandat übernommen hat. Der bisherige Senior des
Stadtrats, Bauunternehmer Winn, der ſeit 1903 in Amt und Würde
war und der Deutſchen Volkspartei angehörte, iſt freiwillig
ausgeſchie=
den, und der langjährige Führer dieſer Partei und eifrige Fördere
des Handwerks, Profeſſor Dr. Krausmüller, iſt geſtorben. Redakteur
Vetters von der Sozialdemokratiſchen Partei gehört ſei 1911 dem
Kol=
legium an und iſt jetzt das älteſte Mitglied; ſeine Partei zählt 14
Mandate. Die Demokraten werden von Schulrat Fiſcher geführt, unter
ihnen findet ſich als erſte Frau die Aerztin Dr. Marx. Die
Mittel=
ſtandsvereinigung iſt in der alten Stärke wiedergekehrt. Bei den
Deutſch=
nationalen ſcheidet der ſeitherige einzige Landwirt Gottmann aus dem
Stadtrat. Dieſe Partei hat durch den plötzlichen Tod des Studienrats
Dr. Lenz ihren langjährigen Führer verloren, an ſeine Stelle tritt
Univerſitätsprofeſſor Dr. Brüning. An Stelle der Führerin des Alice=
Frauenvereins, Frau Prof. Kramer, tritt Frau Dr. Klewitz. Die
Kom=
muniſten haben jetzt 2 Vertreter, die Nationalſozialiſtene ihren erſten
Abgeordneten erhalten.
r. Bab=Nauheim, 14. Jan. Volkshochſchule. Gute
Fort=
ſchritte macht die im vergangenen Herbſt ins Leben gerufene
Volkshoch=
ſchule, nicht zuletzt auch dank des regen Intereſſes, das unſer
Stadtober=
haupt den begrüßenswerten Beſtrebungen entgegenbringt. Zahlreiche
Vereine der Stadt ſind im Hauptausſchuß vertreten und unterſtützen die
Neugründung auch mit finanziellen Beiträgen. Die erſten
Vortrags=
ſerien erfreuten ſich guten Zuſpruchs. Neue Kurſe für den Schluß des
Winters beginnen in den nächſten Tagen.
— Wafſerſtandsnachrichten vom 15. Januar. Rhein: Hüningen
0,83, Kehl 12,13, Maxau 3,90; Mannheim 2,72, Bingen 1,70; Kaub 1,83;
Köln 2,66. — Main: Schweinfurt 1,17. Würzburg 1,12, Lohr 1.55:
Groß=Steinheim, Frankfurt 2,45, Koſtheim Staatspegel 0,12, dito
Waſſertiefe 2.10, dito Fahrtiefe 1,80 Meter.
— Hirſchhorn, 15. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
14. Januar: 1.05 Meter: am 15. Januar: 1,04 Meter.
— Gernsheim, 15. Jan. Waſſerſtand d2s Rheins am
14. Januar: —0,28 Meter; am 15. Januar: —0,2 Meter.
in
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Seite 7
Genoſſenſchafts=Tagung.
h. Gießen, 14. Jan. Der Heſſiſche landwirtſchaftliche
Genoſſenſchaftsverband Darmſtadt veranſtaltete heute
vormittag bei vollbeſetztem Hauſe im Kaffee Leib eine große
Ge=
noſſenſchaftstagung. Aus allen Teilen Oberheſſens waren über
300 Teilnehmer erſchienen. Die Verhandlungen wurden von dem
Ver=
bandsdirektor Berg=Darmſtadt geleitet. Unter den Ehrengäſten
be=
fanden ſich u. a. Direktor Dr. Schmidt=Darmſtadt von der
Zentral=
genoſſenſchaft, Generalſekretär Dr. Strub=Darmſtadt, Profeſſor Dr.
Pfaff=Gießen vom Landwirtſchaftlichen Univerſitäts=Verſuchsgut
Hardt=
hof=Gießen, Oberveviſor Hartmann=Gießen, Landwirtſchaftsdirektor
Trautmann=Grünberg, Landwirtſchaftsrat Dr. Lehr=Lich,
Landtagsabge=
ordneter Fenchel=Ober=Hörgern und Dr. Winkler=Kremer von der
Zen=
tralgenoſſenſchaftsbank in Darmſtadt.
Nach kurzen Begrüßungsworten des Direktors Berg ſprach
dieſer über die Lage der Genoſſenſchaften im Reiche und behandelte die
ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe des vergangenen Jahres und ihre
Wirkung auf das Genoſſenſchaftsweſen. Er begrüßte die Räumung
des Rheinlandes und hofft, daß wir in Kürze die Beſatzungslaſt ganz
los würden.
Anſchließend ſpricht Direktor Dr. Schmidt von der
Zentral=
genoſſenſchaft. Schlechte Tendenzen im In= und Auslande hätten die
Geſchäfte im abgelaufenen Jahre ſehr deprimiert. Beſonders könnte
man eine Ueberproduktion beim Roggen beobachten. Jollmaßnahmen
müßten hier raſch eingreifen. Um die Weizenpreiſe auf ihrer jetzigen
beachtlichen Höhe halten zu können, ſei die Beibehaltung des
Vermah=
lungszwanges auch weiterhin nötig. Das neue Bezugsgeſchäft, die
Er=
faſſung des Tafelobſtes, habe bis jetzt ungünſtige Erfolge gezeitigt. Die
Urſache liege in der Hauptſache darin, daß in Heſſen zu diele Sorten
angebaut würden. Hier müſſe eine möglichſt einheitliche Sorte
ge=
züchtet werden. Er fordert einen gut ſortierten, gelbfleiſchigen, großen
und gut gefärbten Tafelapfel, wie ihn die ausländiſche Konkurrenz bei
uns einführt. Das Kelterobſtgeſchäft ſei, erfreulicherweiſe beſſer
geweſen, etwa 85 000 Zentner hätten hier erfaßt werden können.
Red=
ner behandelt alsdann das Kartoffelgeſchäft, das im
abgelau=
fenen Jahre ſehr ſchlecht geweſen ſei. Beim Ankauf der Sorte „Böhms
allerfrüheſte Gelbe” mahnt er zur Vorſicht, als gute Anbauſorte erwähnt
er u. a. „Julie”, die ſehr ertragreich ſei. Beim Abſatzgeſchäft
wären große Preisrückgänge eingetreten. Der Sämereimarkt
hatte niedrige Preiſe. Hier ſeien Rotklee und Luzerne billiger wie
in 1928. Als beſte Anbauſorte in Heſſen nannte Dr. Schmidt die
Pro=
benzer Luzerne. Das Kohlengeſchäft ſei ganz gut geweſen, das
Maſchinengeſchäft läge dagegen noch ſehr im argen und bedürfe noch
großer Mithilfe der einzelnen Genoſſenſchaften. Zum Schluſſe kommt
Redner auf die Außenſtände des Verbandes zu ſprechen, die auf 8
Mil=
lionen Mark angewachſen ſeien. Der Umſatz in 1928 habe rund 21
Mil=
lionen Mark betragen und ſei in 1929 auf rund 22 Millionen Mark
geſtiegen. Der Hauptgewinn würde etwa 200 000 Mark betragen. Die
eigenen Reſerven des Verbandes betragen etwa 2 Millionen Mark.
Direktor Berg dankte dem Redner für ſeine Ausführungen. Er
rät ab von großen Warenlagern und ermahnte, lieber weniger Umſatz,
aber geſund bleiben.
Generalſekretär Dr. Strub behandelte hierauf das
Waren=
geſchäft. Der wachſenden Verſchuldung, hervorgerufen durch die
kriſenhafte Entwickelung, müſſe energiſch entgegengetreten werden. Die
Genoſſenſchaften müſſen ſich nach der Decke ſtrecken, Kreditſperren
ein=
treten laſſen und dürfen keine Kredite gewähren, ſolange Bankkredite
aufgenommen werden müſſen. Dies müſſe Hauptaufgabe jeder
Genoſſen=
ſchaft werden. Bezüglich der Milchabſatzorganiſation
for=
dert Redner zu einer geſchloſſenen Front der Landwirte auf, um bei
der Preisbildung mitwirken zu können. Die Bezahlung der Milch
müiſſe nach dem Fettgehalt und nicht nach der Literzahl angeſtrebt
wer=
den. Als Ziel gelte hier, „hochwertige Molkereibutter und =milch” her=
zuſtellen, damit die Auslandskonkurrenz ausgeſchaltet werden könne,
Auf dem Gebiete der Eierverwertung ſei noch lange nicht die
Auslandsſtufe erreicht. Hier müſſe noch ſehr viel Erziehungsarbeit
ge=
leiſtet werden, um eine einwandfreie Ware dem Markte zu liefern.
Sortierkurſe im Eierweſen und Durchleuchten der Eier würden zur
Hebung des Abſatzes in erſter Linie beitragen. Insgeſamt ſeien in
Deutſchland 17 Eierverwertungszentralen vorhanden. Die Zentrale
Frankfurt, der auch Oberheſſen angegliedert iſt, hätte in 1929 nicht
ge=
nügend Ware gehabt, die Nachfrage ſei hier größer als das Angebot
ge=
weſen. Redner verlangt die Kennzeichnung des Auslandseies. Auch
auf dem Gebiete der Viehverwertung müſſe noch viel Arbeit geleiſtet
werden. Zur Geſunderhaltung der Genoſſenſchaften ſei die Erledigung
dieſer großen Aufgaben dringend erforderlich.
Ueber das genoſſenſchaftliche Geldgeſchäft referierte
alsdann Dr. Winkler von der Zentralgenoſſenſchaftsbank. Dieſes
Ge=
ſchäft erfordere als Vorausſetzungen Liquidität und Sicherheit.
Lei=
der ſei hier die Liquidität zugunſten der Sicherheit ſtark vernachläſſigt
worden. Den Genoſſenſchaften empfiehlt der Redner bei der Auswahl
ihrer Scheckkunden und in der Gewährung von Krediten größte Vorſicht,
Eine rege Ausſprache, an der ſich auch Poſtaſſiſtent North
von der Obſtverwertungsgenoſſenſchaft Gießen und Direktor
Traut=
mann=Grünberg beteiligten, ſchloß ſich an.
Rechner Becker=Keſſelbach gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die
heu=
tigen Anregungen fruchtbringend in den einzelnen Genoſſenſchaften
wirken möchten, damit mit Eintracht die Arbeit im neuen Jahre
aus=
geführt werden könne.
Das Schlußwort ſprach Direktor Berg. Er dankte allen für ihre
Mitarbeit im abgelaufenen Jahre. Nur eine frendige, hingebende
Mit=
arbeit könne über die ſchwierige Lage im neuen Jahre hinweghelfen.
Seine Rede klang in ein Glückauf für das Genoſſenſchaftsweſen im
neuen Jahre aus.
Rechner Becker ſchloß mit Dankesworten an Direktor Berg, an die
Verbandsleitung und an die Verſammelten die Tagung, denn nur durch
Eintracht und Vertrauen ſei eine gedeihliche Weiterentwickelung des
Genoſſenſchaftsweſens möglich.
OM
Beate Inge.
Die glückliche Geburt einer
geſunden Tochter zeigen in
dankbarer Freude an (1194
Sally und Marta Hahn,
geb. Strauß.
Reinbeim, den 10. Januar 1930.
Bin 17.—19. Jan.
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Januar 1930.
(1176
Am Freitag, den 10. ds. Mts. wurde meine liebe
Frau, unſere herzensgute Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Frau
Eliſabeth Schnellbächer
geb. Reinholz
durch einen ſanften Tod von ihrem ſchweren Leiden
erlöſt.
Allen, die unſerer lieben Entſchlafenen die letzte
Ehre erwieſen haben und für die vielen
Blumen=
ſpenden ſagen wir auf dieſem Wege herzlichſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger für ſeine tröſtenden Worte.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Philipp Schnellbächer
Inſelſtraße 20
Familie Georg Ph. Beber.
Die Beerdigung fand auf Wunſch der Entſchlafenen
in der Stille ſtatt.
Für die Anteilnahme und die Blumen
beim Tode meines lieben Mannes ſage
(1172
ich herzlichen Dank.
Frau M. Menninger.
Heppenheim a. d. B., den 14. Jan. 1930.
Anläßlich meines 50 jährigen
Jubſ=
läums als Leiterin des Kindergartens
9
im Flöbel=Inſtitut wurden mir ſo
überaus zahlreiche Beweiſe treuer
Anhänglichkeit und liebevollen Ge= 9
denkens zuteil, daß es mir nur auf
dieſem Wege möglich iſt hierfür
herz=
lichſien Dank auszuſprechen.
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Darmſtadt.
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Stärkungsgetränk hingewieſen worden.
Gene=
rationen haben es täglich mit Behagen getrunken.
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auch Nervöſe und Überarbeitete ſollten daher
täglich ihre Flaſche Köſtritzer Schwarzbier
trinken. Eine durchgreifende Kräftigung des
geſamten Organismus wird einſetzen und ſie
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Reich und Ausland.
Ein Forſchungsinſtikuk für
Kunſt=
geſchichke in Marburg.
Eröffnung durch Kultusminiſter Becker.
Marburg. Im Jubiläums=Kunſtinſtitut der
hieſigen Univerſität fand die feierliche Eröffnung des
erſten preußiſchen Forſchungsinſtituts für
Kunſtge=
ſchichte durch den preußiſchen Miniſter für
Wiſſen=
ſchaft, Kunſt und Volksbildung, Dr. Becker, ſtatt, das
mit Hilfe vieler privater und ſtädtiſcher Stiftungen in
ſeiner Art ähnlich wie das Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut
zuſtande gekommen iſt. Zwiſchen beiden beſteht nur
ein Unterſchied darin, daß das letztere mit geringen
Abweichungen nur den Naturwiſſenſchaften dient,
während das neue Inſtitur dem wichtigen Gebiete der
Geiſteswiſſenſchaften zugewandt ſein ſoll. Seine
Haupt=
aufgabe beſteht, wie geſagt wurde, in der Erforſchung
der mittelalterlichen Kunſt in Deutſchland und
Frank=
reich und ihren wechſelſeitigen Beziehungen. Man
gedenkt durch die neue Einrichtung dazu beitragen
zu können, die durch den Krieg geſchaffenen und
noch nicht gefallenen Schranken zwiſchen den
Wiſſen=
ſchaftlern der europäiſchen Länder zu befeſtigen und
dadurch eine Stärkung des Bewußtſeins der Einheit
der europäiſchen Kultur herbeizuführen. Als weitere
Aufgabe wendet ſich das Inſtitut gegen die
Iſolie=
rung innerhalb der deutſchen Kunſtwiſſenſchaft durch
Schaffung eines Zentralarchios von Aufnahmen,
Plänen und Zeichnungen zur Kunſtgeſchichte, da in
Marburg gerode die beſten Grundlagen hierfür wie
nirgends ſonſt vorhanden ſind. Zählt doch das
welt=
bekannte Plattenarchib des kunſtgeſchichtlichen
Semi=
nars der hieſigen Univerſität rund 50 000 Aufnahmen
(einſchließlich 15 000 franzöſiſchen). Dazu kommen noch
die photographiſchen Laboratorien und ein Stab
ge=
ſchuulter Kräfte nebſt allen dazu gehörigen
Einrich=
tungen Beſonders erwähnt ſei, daß es ſich nicht um
ein Unverſitäts=, ſondern in erſter Linie um ein
Lehrinſtitut handelt und alle Mittel und Kräfte der
Forſchung dienen. Das Inſtitut ſoll das Abbildungs
material zur deutſchen und außerdeutſchen
Kunſt=
geſchichte zentral erfaſſen. Es iſt ein Inſtitut vom
internationaler Bedeutung.
Fliegerabſturz in den Maxauer Hafen.
Karlsruhe. Der Flugſchüler Walter
Sauer aus Germersheim von der Flugſchule
Böblingen ſtartete geſtern vormittag auf dem
Böblinger Flugplatz zu einem 300=Kilometer=
Prüfungs=Ueberlandflug. Seine Route ſollte
über Frankfurt a. M. führen. Schon in
Stutt=
gart verflog er ſich nach Weſten. Angeſichts des
Rheines bei Maxau ging er zur Orientierung
aus 1200 Meter Höhe ſtark herunter. Er
um=
flog zweimal den Maxauer Hafen, wobei er
un=
glücklicherweiſe an zwei auf dem Hafendamm
ſtehende Pappeln hängen blieb. Das Flugzeug
überſchlug ſich und ſtürzte in den Hafen. Der
Pilot wurde ſofort in das Städtiſche
Kranken=
haus Karlsruhe eingeliefert, wo er bis zur
Stunde noch bewußtlos in lebensgefährlich
ver=
letztem Zuſtande darniederliegt.
Neuer Raubüberfall in Mannheim.
Mannheim. Montag abend gegen 10,30 Uhr
wurden zwei Damen, Mutter und Tochter, welche
ſich auf dem Heimweg befanden, beim Schlachthof von
drei Männern überfallen. Durch Vorhalten von
Piſtolen wurden die Ueberfallenen zur Herausgabe
einer Aktentaſche mit 108 Mark Inhalt veranlaßt.
Als ſie um Hilfe riefen, wurden ſie von den Tätern
mit harten Gegenſtänden geſchlagen, ſo daß ſie
er=
hebliche Fleiſchwunden im Geſicht davon trugen.
Der Raubüberfall im Bahnhof Gerolſtein
vor Gericht.
Trier. Der Raubüberfall im Bahnhofsgebäude
Gerolſtein in der Eifel, der ſich am 30. Oktober
ab=
ſpielte, kam am Dienstga vor dem Trierer
Erwei=
terten Schöffengericht zur Aburteilung. Der Raub
wurde damals vereitelt, weil ſich der überfallene
Bahnbeamte zur Wehr ſetzte, den Verbrecher
feſt=
nahm und ihn dem vor dem Bahnhof ſtehenden
Orts=
poliziſten Mumkler übergab. Die ſpäteren
Ermitt=
lungen ergaben, daß der vermummte Verbrecher der
Gemütſehändler Mengelkoch war, und daß der
er=
wähnte Polizeibeamte der Hauptanſtifter zu der Tat
war und bei dieſer Schmiere geſtanden hat. Außer
dieſen beiden wurden noch als Mittäter verhaftet der
Krankenkaſſenreviſor Stark, der Gaſtwirt Kreutz und
der Reichsbahnaſſiſtent Gores. Letzterer hatte den
anderen die Schlüſſel zu den Bahnräumen
ausge=
lieſert. Das Gericht verurteilte Mengelkoch zu drei
Jahren und drei Monaten Zuchthaus, Stark zu drei
Jahren Zuchthaus, Munkler zu vier Jahren zehn
Monaten Zuchthaus, Kreutz zu zwei Jahren und
Gores unter Zubilligung mildernder Umſtände zu
15 Monaten Gefängnis.
Der Revolveranſchlag auf den Studenten
Weſſel.
Berliw. Der blutige =Auftritt, der ſich am
Dienstag abend in der Wohnung des Studenten der
Rechte Weſſel im Oſten Berlins abſpielte, hat nach
dem Bericht einer hieſigen Korreſpondenz nicht, wwie
zuerſt angenommen wurde, politiſchen Hintergrund,
ſondern iſt aus einem häuslichen Streit entſtanden.
Weſſel wohnt bei einer Frau Salm als Untermieter
zuſammen mit ſeiner Brout. Wegen der
Mitbe=
nutzung der Küche bam es zwiſchen der Wirtin und
der Braut, wie ſchon mehrmals früher, am Dienstag
vormittag zu Streitigkeiten. Frau Salm ſoll dabei
geäußert haben, daß ſie einem in Weißenſee
wohnen=
den „guten Freunde” von dem Vorfall Mitteilung
machen werde Sie verließ die Wohnung gegen 2 Uhr
und kam erſt gegen 10 Uhr zurück. Gleich darauf
er=
ſchienen drei fremde Männer im Zimmer des Weſſel,
von denen einer ohne weitere Erklärung einen Schuß
auf den Studenten abgab, der ihn in den Mund traf
und die Zunge durchſchlug. Die Braut wurde von
den Männern bedroht, falls ſie ſich nicht ruhig
ver=
hielte. Die drei entfernten ſich dann. Die
polizei=
lichen Eymittlungen über die Angelegenheit dauern
noch an.
Unſchädlichmachung einer Einbrecherbande.
Kiel. Eine Einbrecherbande von neun Perſonen,
die der Kieler Geſchäftswelt in den letzten Monaten
erheblichen Schaden zugefügt hat, iſt von der Kieler
Kriminalpolizei unſch dlich gemacht worden. Der
Bande, die bei ihren Einbrüchen modernſte
Werk=
zouge und Apparate benutzte, hat u. a. die ſeinerzeit
gemeldeten Geldſchrankeinbrüche in der Kieler Filiale
der Barmer Erſatzkaſſe und im Finanzamt Kiel
aus=
geführt. Bisher konnten ihr 25 Einbrüche in Kiel
nachgewieſen werden. Der Führer der Bande hat
hirzlich nach ſeiner Verhaftung Selbſtmord begangen.
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Schwere Skurmfluk an der Nordſeeküfte.
Grundſteinlegung
zur neuen Univerſität Heidelberg.
Heidelberg. Geſtern mittag wurde in
den Rektoratsräumen des alten Kollegienhauſes
auf dem mit dem Gipsmodell von Schurman
und den Univerſitätszeptern geſchmückten Tiſch
durch den badiſchen Unterrichtsminiſter Dr.
Rem=
mele, Oberregierungsrat Weißmann,
Bürger=
meiſter Amberger, Landrat Kiefer, dem
amtie=
renden Rektor Gottſchlich, dem Architekten
Pro=
feſſor Gruber=Danzig, Oberregierungsrat Kuhn,
Staatsrat Thoma und Hochſchulreferenten
feier=
lich die Stiftungs= und
Grundſteinlegungs=
urkunde für die durch die amerikaniſche Spende
ermöglichte „Neue Univerſität Heidelberg”
un=
terzeichnet. Zuvor wurden
Begrüßungstele=
gramme an den Reichspräſidenten, den badiſchen
Staatspräſidenten und den amerikaniſchen
Bot=
ſchafter Schurman verleſen, ferner
Antworttele=
gramme des badiſchen Staatspräſidenten Schmitt,
des Reichspräſidenten ſowie des Außenminiſters
Dr. Curtius. Weiter verleſen wurde die
Ur=
kunde, deren Text von Geheimrat Panzer ſtammt
und deren Handmalerei von Fräulein v. Bayer
ausgeführt wurde. Zugegen waren noch der
engere Senat, Vertreter der ſog. Bauhütte und
Vertreter des Allgemeinen Studentenausſchuſſes.
Bei der Grundſteinlegung auf dem Gelände der
neuen Univerſität hielt der Rektor der
Univerſi=
tät eine kurze Feſtanſprache.
Selbſtmord im Finanzamt.
Im Finanzamt Halleſches Tor erſchoß ſich
Mitt=
voch mittag ein noch unbekaunter, etwa 40 Jahre
alter Mann. Die Beamten hörten, daß aus dem
Wartezimmer im zweiten Stochwerk ein Schuß fiel,
eilten herbei und fanden den Unbekannten mit einer
tödlichen Schußverletzung auf dem Boden liegen.
Bei dem Selbſtmörder im Finanzamt Halleſches Tor
handelt es ſich um den Mitinhaber der Maler= und
Dekorationsfirma Poraß und Kowalſki, den 38 Jahre
alten Erich Voraß? Die Gründe liegen zweifellos
da=
rin, daß Voraß nicht die fälligen Steuern für ſein
Uſnternehmen, das ohnehin in finanzielle
Schwierig=
keiten geraten war, aufbringen konnte.
Stromunterbrechung durch eine Ratte.
Andernach. Hier trat abends plötzlich eine
Unterbrechung der Stromzufuhr ein, die etwa zwei
Stunden audauerte, Kerzen, Petroleumlampen und
ſſonſtige Leuchtgegenſtände wurden hervorgeſucht, um
bei der großen Finſternis wenigſtens eine notdürftige
Beleucht ng zu haben. Groß war das Erſtaunen, als
die Urf che der Störung bekannt wurde. Eine Ratte
hatte a k einem Endverſchluß in der
Transformatoren=
ſtation Einer Fabrik die Iſolierung zernagt, wodurch
ſich die beiden Pole berührten. Der entſtandene
Kurz=
ſchluß 8erſtörte darauf die Oelſchalter der
Haupt=
ation
Drahtloſe Telephonverbindung mit
Ozean=
dampfern.
Paris. Drahtloſe Telephonieverſuche, die die
fvanzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ſeit einiger Zeit
anſtellen, haben munmehr zu einem bemerkenswerten
Erfolg geführt. Der franzöſiſche Ueberſeedampfer
„Olympic” ſtellte in einer Entferwung von etwa
5500 Kilometern von der franzöſiſchen Küſte eine
Verbindung mit einem Pariſer Blatt her, die
gänz=
lich ſtörungsfrei verlief. Der beim Empfänger
be=
nutzte Apparat war ein gewöhnlicher
Telephonag=
parat. Bekanntlich liegt die Schwierigkeit der
draht=
loſen Telephonie vom fahrenden Schiff aus darin,
daß das Schiff jeden Augenblick ſeine Poſition
wech=
ſelt und nicht ſo ſtarke Maſchinen und große
Anten=
nen mit ſich führen kann, wie ſie die Landſtationen
auſweiſen.
Zum Ausbruch des Mont Pelé.
Paris. Nach einer Meldung aus Triniſdad iſt
der nördliche Teil der franzöſiſchen Inſel Martinique
vollſtändig von vulkaniſchen Dämpfen eingehüllt.
Die Bevölkerung mußte die Gegend verlaſſen, da ſie
Gefahr läuft, zu erſticken. Ein amerikaniſcher
Stu=
dent, der in einem Flugzeug die Inſel überflogen
hatte, erklärte, daß man durch die Nebel die
ver=
laſſenen Kakaufelder ſehen könne. Die ganze Gegend
habe einen toten Eindruck gemacht.
Die Heuſchreckenplage in Nordafrika.
Paris. Die Heuſchreckenplage, unter der
Nord=
afrika, insbeſondere Algier und Marokko, alljährlich
zu leiden haben, hat in dieſem Jahr einen
außer=
ordentlich ernſten Charakter angenommen. Nachdem
dieſe Schädlinge der Landwirtſchaft kürzlich in der
Gegend von Rabgt einen ganzen Wald, ſowie den
größten Teil der Landwirtſchaftlichen Kulturen
ver=
nichtet haben, ſind ſie nunmehr bis zur Hauptſtadt
Marokko vorgedrungen. Die Zugangsſtraßen ſind
mit einer dichten Heuſchreckenſchicht bedeckt, ſo daß die
Bewohner der äußeren Stadtteile Stroh= und
Teer=
feuer anzünden, um den Vernichtungskampf gegen
die Schädlinge zu führen. Auch im Norden von
Rabat ſind Heuſchreckenſchwärme von Millionen von
Tieren eingefallen und haben großen Schaden
an=
gerichtet.
Eine italieniſche Gemeinde von einem Erdſturz
bedroht.
Rom. In der Nähe von Bellono mußte eine
Ge=
meinde geräumt werden, weil ſie durch einen
drohen=
den Bergſturz von einem nahegelegenen Berge ſtark
gefährdet iſt. In der Gemeinde ſind bereits während
des Krieges durch einen Erdſturz viele Menſchen ums
Leben gekommen.
Nummer 18
Das vergifkeke Weichſelwaſſer
Die Gefahr anſcheinend beſeitigk.
Warſ chau. Wie der „Kurjer Czerwony”
mel=
det, enthielt der geplatzte Behälter der Chemiſchen
Fabrik Nitra 20 000 Liter Schwefelſäure. Davon ſind
16000 Liter durch die Kanaliſationsanlagen der
Werke in die Szarna abgefloſſen. Der in der
Fiſch=
zucht angerichtete Schaden geht bereits in die
Mil=
lionen. Am Dienstag vormittag hat eine amtliche
Geſundheitskommiſſion das Weichſelwaſſer bei
War=
ſchau unterſucht, doch ſind Stickſtoffe nicht feſtgeſtellt
worden. Das Undichtwerden des Behälters ſoll durch
die ätzende Wirkung der Säure und ſtarken Gasdruck
hervorgerufen worden ſein. — Das „A.B.C.” gibt
eine Mitteilung aus amtlicher Ouelle wieder,
wo=
nach die Warſchau drohende Gefahr aufgebauſcht und
übertrieben worden ſei. Der Säurebehälter ſei nicht
am Montag, ſondern ſchon am Freitag abend
ge=
platzt. Dreiviertel der giftigen Flüſſigkeit ſeien in
den Erdboden geſickert, nur der Reſt ſei in den Fluß
gelangt. Abgeſehen von der Vergiftung von Fiſchen
hätten ſich Folgen nicht gezeigt. In der Weichſel ſei
die Schwefelſäure bereits ſtark verdümmt geweſen.
Trotzdem hätten die Waſſerwerke die Pumpſtation
ſofort ſtillgelegt und die Leitungen aus den
Waſſer=
notvorräten geſpeiſt. Das verunreinigte Waſſer ſei
zweifellos ſchon abgefloſſen.
Zwei Frauen unter Haustrümmern begraben.
Paris. In einem Dorfe in der Nähe von
Cannes wurde ein Haus vom Blitz getroffen und
ſtürzte ein. Eine 80jährige Witwe und ihre 15jähr.
Nichte wurden unter den Trümmern begraben und
konnten wur als Leichen geborgen werden.
Das Schickſal von 40 Inſelbewohnern
ungeklärt.
Vondon. Ueber das Schickſal von 40
Be=
wohnern der einſamen Inſel Bardſey (
Caernawon=
ſhire) im Aermelkanah, von denen man ſeit einem
Monat nicht mehr gehört hat, und deren
Nahrungs=
mittelborrat völlig aufgebraucht ſein dürfte, hegt
man ernſte Befürchtungen. Die ſchweren Stürme im
Kanal während der letzten Woche haben es unmöglich
gemacht, daß ſich ein Boot der Inſel nähern konnte.
Auf Feuerſignale vom Feſtlande her iſt von den
Be=
wohnern der Inſel nicht geandwortet worden. Das
letzte Boot mit Nahrungsmitteln hat die Inſel am
15. Dezember beſucht.
Dampferzuſammenſtoß weftlich von Gibraltar.
Gibraltax. Der von Rotterdam nach
Ne=
apel fahrende italieniſche Dampfer „Enrichetta” teilte
durch Funkſpruch mit, daß er Mittwoch vormittag bei
dichtem Nebel 20 bis 30 Meilen weſtlich von
Gibral=
tar mit einem unbekannten engliſchen Dampfer
zu=
ſammengeſtoßen ſei und bat um unverzügliche Hilfe.
Zwei Dampfer ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen.
Die hungernden chineſiſchen Bauern plündern.
Schanghaf. Die Bauern aus den
Hunger=
gebieten Chinas haben ſich zuſammengerottet und die
Stadt Fucien beſetzt. Die Polizei wurde entwaffnet,
die Lebensmittelgeſchäfte geplündert und vermichtet
und ſämtliche leeren Proviantſpeicher in Brand
ge=
ſteckt. Die Regierung hat über die Hungergebiete in
der Provinz Schenſi den Ausnahmezuſtand verhängt.
Außerdem wurde Militär entſandt, um die Ruhe
wiederherzuſtellen.
Zuſammenſtoß mit Bergleuten in Auſtralien.
Sydney. 2000 Bergarbeiter begaben ſich am
Dienstag mit ihren Frauen von Ceßnock nach
Ke=
arsley, wo ihnen am Eingang der dortigen
Kohlen=
grube Polizei entgegentrat. Es kam zu einem
Zu=
ſammenſtoß, bei dem die Polizei von ihren
Knüp=
peln Gebrauch machte und mehrere Bergleute
ver=
wundete. Die Bergleute wurden zerſtreut. Die
Poli=
zei begab ſich darauf in Laſtkvaftwagen mach Kurri,
wo ſich 3000 Bergleute in den Straßen bewegten,
Dieſe zerſtreuten ſich auf Aufforderung der Polizei.
Die Lage iſt gegenwärtig ruhig. Mehrere
Kom=
muniſten wurden verhaftet.
Ein vermißtes Flugzeug aufgefunden.
Die Flieger tot.
Waſhington. Wie aus Boſton gemeldet wird,
wurde das Flugzeug der Flieger Marra und
Kirk=
patrick, die einen Angriff auf den Höhenrekord
under=
nommen hatten und ſeitdem verſchollen waren, in
Amſton (Connecticut) aufgefunden. Beide Inſaſſey
waren tot, das Flugzeug verbrannt.
Glas und Stahl, das Makerial des
modernen Häuſerbaus.
Die neuen Stahlhausbauten
m Berliner Breitenbachplatz mit gläſernen
Windfängen zwiſchen den einzelnen Häuſern
fallen ganz aus dem Rahmen, des gewohnten
Straßenbildes. Glas und Stahl, das Material
des modernen Häuſerbaus werden in abſehbarer
Zeit dem Geſicht der Weltſtädte ein neues
Gepräge geben.
Cuxhavener Hafenſtraßen bis zur Fenſterhöhe unter Waſſer.
Der Sturm, der in den letzten Tagen wieder mit großer Stärke an der Nordſeeküſte wütete,
über=
ſchwemmte das ganze Hafengebiet Cuxhavens. Metertief ſtehen die Straßen unter Waſſer.
Erſtes Originalbild vom Brand des Kapitols in Waſhingkon.
Die Feuerwehr bei der Arbeit.
Das amerikaniſche Parlamentsgebäude, das Kapitol in Waſhington wurde von einem Brand
heimgeſucht, der hauptſächlich in der Kuppel des Gebäudes wütete. Wertvolle Dokumente wurden
vom Feuer vernichtet.
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Seite 9
MENDE 38
DER HLANGSCHONSTE 2 LEISTUNGSFAHGSTE
3 R0HREN-NETZ-FERNEMPFANGEReesc
doo dei Beiipherte.
Von Herbert Saekel.
„Berlin j. d.” (janz draußen) ſagt der Reichshauptſtädter,
„Ausland” heißt es in Köln, anderen Ortes wieder „Prärie” und
„Utkiek”. Immer klingt aus ſolchen Bezeichnungen für die
Rand=
bezirke großer Städte ein wenig Herablaſſung und Spott heraus,
manchmal allerdings wohl auch ſo etwas wie heimliche Liebe.
Jedenfalls iſt mir ſolch Zuname für die Gefilde jenſeits von
Tram, Verkehrspolizei und Lichtreklame lieber als die
Sachbe=
zeichnung „Peripherie” aus dem Lexikon der Herren Städtebau=
und Kommunalverwaltungs=Fachleute. Denn ich bin nun
ein=
mal ein eingeſchworener Liebhaber dieſer großſtädtiſchen
Vor=
poſtenſtellungen. Ein Peripheriſt (oder muß man ſagen: „
Peri=
phatetiker”?) aus Neigung von Jugend an, nicht etwa aus Not
und durch Wohnungsamts Fügung. Stünde Lyrik heute nicht
gar ſo ſehr außer Kurs, ich würde mich fürwahr als
Hymnen=
ſänger der Peripherie etablieren. Wäre denn nicht auch „Hanns
Peripherielob” ein ebenſo ſtolzer Ehrenname wie „Heinrich
Frauenlob” einſt?
Ihr anderen wohnt in der Stadt, in der Bahnhof= oder
Mül=
lerſtraße, aber was iſt euch denn dieſe Stadt? Ein Weſen —
manchmal auch ein Unweſen —, genauer geſagt: ein
Sammel=
weſen, das da beſteht aus Straßen mit durchnumerierten Häuſern,
Trambahnen, Autos, Rabfahrern, Kirchen, Poſtämtern,
Polizei=
wachen, Kinos, Wirtshäuſern, Fernſprechzellen, vielen Menſchen.
Ob dieſe Menſchen Geſichter haben und was für Geſichter, iſt
unweſentlich — das alles iſt ja ſo geregelt und genormt, zeigt
euch tagaus, tagein ſo ſehr das immer gleiche Geſicht und ihr
kennt es ſchließlich ſo auswendig, daß ihr es überhaupt nicht
mehr wahrnehmt. Gewiß: einmal ſtehen alle Räder ſtill, weil
das Tiefbauamt es ſo will, einmal macht eine verkrachte
Kunſt=
handlung einem Stottergeſchäft für Motorräder Platz, einmal
gibts eine Feuerwehrhatz, weil ein ausgeriſſener Papagei auf
der Hochantenne einer Miniſterialbehörde hockt — aber fünf
Mi=
nuten ſpäter geht das gut geölte Triebwerk doch wieder ſeinen
Gang und ihr mit ihm. Wenn heute auf dem Bahnhofplatz ein
Vulkan zu ſpucken anfinge, was tätet ihr? Ihr riefet:
Verkehrs=
ordnung tut not! und ſobald dann das Schild „Geſperrt für
Fahrzeuge aller Art!” daſtünde, wäre der Fall für euch ſchon
reſtlos erledigt. „Safety firſt” oder: „Ueber alles der
reibungs=
loſe Betrieb”. Ja, ſo ſeid ihr und ſo iſt eure Stadt, auf die
ihr ſo ſtolz ſeid: ein Automatenweſen, ein totes Weſen. Ihr
vegetiert in der dunklen Bauchhöhle eines gigantiſchen Unge=
heuers und erfahrt nie etwas von ſeinem wirklichen Ausſehen
und Leben.
Aber wir an der Peripherie, wir Präriehelden und
Wacht=
poſten der Großſtadt — wir kennen, erleben es! Jetzt lächelt ihr
Fronie, denn ihr denkt an unſere ungepflaſterten, kümmerlich
beleuchteten Straßen, an die verſchmierten Plankenzäune, die
winterlichen Moraſtzonen, die Schuttabladeſtellen. Gewiß: das
alles gibt es, und auch wir raunzen manchmal darüber; jeder
Menſch hat halt a Sehnſucht, bisweilen zu raunzen! Aber
der=
lei Schönheitsfehler werden uns tauſendfach aufgewogen durch
köſtliche Dinge, von denen ihr euch bei euren gelegentlichen
Eilbe=
ſuchen an der „Peripherie” nichts träumen laßt. Oder kennt ihr
die Poeſie, die im erſten Morgendämmer oder in der
Farben=
trunkenheit ſommerlicher Sonnenuntergänge um ſolche
Planken=
burgen und Gerümpelpyramiden ſein kann? Könnt ihr winters
Auge und Gemüt an weiten Schneeflächen nicht für Stunden
nur, nein: tage= und wochenlang erfreuen? Kennen eure Kinder
wild wachſende Blumen, weidende Schafherden, den
Hahnen=
ſchrei, der den jungen Tag kündet, Wieſen und Hänge, über die
man toben darf? Und was gibt es da am Rande eurer
durch=
genormten Steinwüſte nicht noch alles an ſchönen, und
eigen=
artigen Dingen: Gärtnereien mit dem geheimnisvollen Wandel
von Saat, Blüte, Frucht, exerzierende Soldaten, Nebelſpiele über
abendlichen Wieſen, Hundezwinger voll tollen Lebens,
Wagen=
burgen wandernder Artiſtentruppen, das tägliche Wunder der
auf= und untergehenden Sonne, Pferdeausſpann vor der
Wirt=
ſchaft, natürliche Rodelbahnen und Planſchwieſen.
Und dann die Abenteuer, die in dieſem Bereich begegnen,
ſelbſt erlebte Abenteuer, nicht nur im Polſterſeſſel des
Film=
palaſtes nacherlebte! Oder iſt es kein Abenteuer, wenn dir
we=
nige Schritte vor deiner Haustür ein aufgeſchrecktes Häslein vor
die Füße humpelt? Iſt es nicht abenteuerlich, wenn „er” „ſie‟
um Mitternacht durch Finſternis über weite Strecken Geländes
heimbegleiten und Kavalier nicht nur ſpielen ſondern es
viel=
leicht wirklich zu ſein hat? Ganz zu ſchweigen von den
Sen=
ſationen des Wettlaufs mit der fortfahrenden letzten Tram zum
Büro oder Bahnhof — die nächſte geht erſt in einer halben
Stunde! Oder der nächtlichen Heimfahrt im Auto, wenn man
nur noch drei Mark in der Taſche hat, der Taxameter ſich dieſer
Summe mit teufliſcher Geſchwindigkeit nähert und die letzten
Laternen am Stadtrande immer und immer noch nicht in Sicht
kommen wollen! Keine Harry Piel= oder Harold Lloyd=Jagd
kommt dem an Spannung gleich.
Das alles aber iſt noch nicht das Weſentliche, beſagt noch
nichts über die tiefere Eigenheit peripheren Stadtlebens,
Ja; wir hier draußen leben nicht nur in der Stadt, wir leben mit
ihr. Denn hier iſt ſie kein toter, reſtlos mechaniſierter
Organis=
mus, ſondern ein warmblütiges, ſtändig wachſendes, ſtändig ſich
regendes Lebeweſen. Täglich überraſcht und feſſelt es uns durch
ſinnfällige Beweiſe ſeiner unerſchöpflichen, inbrünſtigen Vitalität.
Bald hier, bald dort ſprengt das Alte Grenzen und Formen,
taſtet ſich mit vereinzelten Vorpoſten über ſie hinaus, ſtößt in
breiterer Front nach, rafft in unaufhaltſamem Vormarſch immer
neuen Lebensraum an ſich. Rieſenbagger ſind die zupackenden
Hände, lange Reihen von Kippwagen die raſtlos tätigen Arme,
gigantiſch drängt mit breit hingelagerten Häuſerblöcken der Leib
nach. Straßenfluchten ſtoßen von Tag zu Tag tiefer ins
Nie=
mandsland vor, eine Perlenkette von Lichtern flammt heute auf,
wo geſtern noch tiefes Dunkel über Schutthalden und
verwilder=
ten Wieſen lagerte, Heimgärten machen Häuſern Platz, faſſen ein
Stück weiter wieder Fuß, Raſenidyllen mit blühenden Roſen
und Kinderſpiel tauchen inmitten von Kohlenlagern,
vermodern=
den Matratzen und defekten Putzeimern über Nacht auf . . . alles
iſt im Fluß und jeden Tag anders. Neue Zerſtörung gebiert
neues Leben. Hier iſt die Stadt nicht nur ein zweckvoll
organi=
ſiertes Einheitsgehäuſe, als wollendes, kämpferiſches Lebeweſen,
von geheimen Kräften bewegt und ſtändig gewandelt, gibt ſie
ſich jedem von uns anders. Es muß ſich jeder mit ihr
aus=
einanderſetzen. Man muß ſie lieben oder haſſen — etwas anderes
gibt es hier nicht. Ich liebe ſie!
Ich liebe ein Paradox, meint ihr? Die Stadt, die ich liebe,
die ins Ländliche hinüberfließende, ſei nicht mehr „Stadt” im
ſtrengen Sinne des Wortes? Kein Paradox liebe ich, aber das
Leben: nicht die Stadt, die im Stolz auf ihre Eigengeſetzlichkeit
die Exiſtenz einer Welt ohne Tram und Lichtreklame nicht
wahr=
haben will, ſondern jene, die bei allem Selbſtbewußtſein doch
nicht vergißt, daß ſie berufen iſt, die lebendige Mitte, das Herz
eines ganzen Landes zu ſein, und daß Herz und Körper auf
Gedeih und Verderb miteinander verbunden, aufeinander
ange=
wieſen ſind.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullſeton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
fſüc den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpſegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeraienteil und geſchäftiche Mittelungen: Wiliy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
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Eliſabethenſchule, Sandſtraße 12.
10klaſſiges Privatlyzeum auf evang.=chriſtl. Grundlage.
Lehrplan, Schulgeld, Berechtigungen wie bei den öffentl. Lyzeen
Täglich (außer Hamstag) von 12—1 Uhr:
1. Aufnahme von Schülerinnen in die Lyzealklaſſen (Abt. A)
Sexta bis Unterſekunda; die Aufnahme in die Sexta nach nur
Zjähr. Grundſchulbeſuch erfolgt nach den an den öffentl, höh.
Lehranſtalten geltenden Beſtimmungen.
2. Aufnahme von Schülerinen in die Klaſſen III, II, I der
„Höheren Mädchenſchul=Abteilung” (Abt. B).
Dieſe Abteilung iſt für diejenigen Mädchen gedacht, die nicht
zum Maturum ſtreben. Der Lehrplan iſt dementſprechend
mehr von den Bedürfniſſen des prakt. Lebens aus geſtaltet,
(Mehr Deutſch, eine Fremdſprache wahlfrei, geringere
Be=
tonung der Mathematik zugunſten des bürgerlich, Rechnens
und der Buchführung, Kurzſchrift.) Die die Klaſſe I der
Ab=
teilung B verlaſſenden Schülerinnen, erhalten das „
Abgangs=
zeugnis einer 10klaſſ, höheren Mädchenſchule”, das die
Be=
rechtigungen der „mittleren Reife” in ſich ſchließt.
3. Aufnahme von Schülerinnen in die 4. Grundſchulklaſſe, in
der noch einige Plätze frei ſind.
4. Auswärtigen Schülerinnen der Eliſabethenſchule will das
Töchterheim Stiftſtraße 9 dienen, das Kinder aus allen Schul=
(1210b
klaſſen aufnimmt.
Bei der Anmeldung ſind vorzulegen: Geburts= und
Impf=
ſchein, Schulzeugniſſe.
Die Leitung der Eliſabethenſchule.
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Seite 10
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Nummer T6
Sponn Spier und Tatnen.
Zußball im Kreis Skatkenburg.
Geſalzene Revanchen, aber auch andere Schlager.
10:0 (4:0).
Viktoria Urberach — Unlon Darmſtadt
Fußballver. Sprendlingen — Germania Pfungſtadt 8:0 (4:0).
0:1 (0:1).
Sportverein Mörfelden — Viktoria Walldorf
Viktoria Griesheim — Sportverein Münſter
2:2 (1:1).
1:2 (0:2).
Sportvgg. Arheilgen — Germania Oberroden
2:3 (0:1).
Polizei Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach .
Ein Sonntag der Schlager! 10:0 und 8:0 ſind ſchließlich keine
alltäglichen Sachen. Man hatte wohl mit Niederlagen der Gaſtvereine
in Urberach und Sprendlingen gerechnet, aber auf ſolche Zahlen nicht.
Man braucht aber nicht beſonders zu betonen, daß dieſelben anormal
ſind. Die Vorgänge bei beiden Vorſpielen dürften ſtark ausſchlaggebend
geweſen ſein für die Ergebniſſe. Schade, daß immer noch ſolche üble
Sachen mitbeſtimmend für Spielausgänge ſein müſſen. — Walldorf
kam ſeit langem wieder einmal über die Mörfelder Klippe hinweg.
1:0 iſt zwar knapp, aber immerhin gewonnen. Da Münſter in
Gries=
heim mit 2:2 einen Punkt abgeben mußte, — was nicht unerwartet
kommt —, haben beide Spitzenreiter einen doppelten Geſinn zu
ver=
zeichnen. Aber noch zwei Ueberraſchungen ſind zu verzeichnen. Daß
die Polizei gegen Egelsbach den Kürzeren zog, regt ſchließlich niemand
mehr auf, denn die Ordnungshüter haben ſcheinbar das Reſervatrecht,
auf eigenem Gelände ſchlecht zu ſpielen und nur auswärts zu
ge=
winnen. Aber, daß Arheilgen daheim Oberroden nicht zwingen konnte,
macht doch ſtaunen. Man hatte gerade hier einen ſicheren Sieg
er=
wartet. Alles in allem: die Rückrunde verſpricht noch manche
Ueber=
raſchung.
In der Tabelle hat ſich nicht viel geändert. Urberach und
Wall=
dorf ſcheinen doch das Rennen unter ſich zu machen. Im Mittelfeld
hat Sprendlingen wieder Platz geſonnen, alles andere blieb wie vorher.
Zu beachten iſt aber das langſame Aufſchließen von Griesheim und
Egelsbach.
Viktoria Urberach
Viktoria Walldorf
Sportverein Münſter
Germania Oberroden,
FV. Sprendlingen
Germania Pfungſtadt
Sportvereinigung Arheilgen
Sportverein Mörfelden
Union Darmſtadt
Polizei Darmſtadt ..
Viktoria Griesheim
FC. 03 Egelsbach
Rot=Weiß Darmſtadt
Olympia Worms bleibt ungeſchlagen.
Der letzte Spielſonntag war für die ſüdheſſiſche Kreisliga bezüglich
der Meiſterſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung. Die Wormſer
„Kleeblätter” kamen auch in Bürſtadt zu zwei Punkten; ſie werden wohl
ungeſchlagen Meiſter werden. Lorſch überraſchte durch einen glatten
Sieg; das Lokalderby in Lampertheim ging, wie vorhergeſagt, für
VfL. gewonnen. Im übrigen ſind dies die Reſultate:
VfR. Bürſtadt — Olympia Worms.
1:2,
VfL. Lampertheim — Olympia Lampertheim . . . 2:1,
Olympia Lorſch — FV. Hofheim . . . . . . . 6:0,
FV. Biblis — Sportverein Hochheim
.. 4:3,
Sportverein Horchheim — Normannia Pfiffligheim . 2:0.
Das ſchönſte Spiel der Saiſon ging in Bürſtadt vom Stapel. Wohl
war das Treffen ein thpiſcher Punktekampf, verlief aber im großen
ganzen nicht unfair: 1000 Zuſchauer benahmen ſich muſtergültig.
Bür=
ſtadt erlag dem eigenen ſcharfen Tempo der erſten Halbzeit, wo ſie 1:0
in Führung lagen. Ein Elfer für Bürſtadt wurde gehalten. Schmahl
ſchoß für die „Kleeblätter” kurz vor Schluß Ausgleich und Siegestreffer.
Die Begegnung der beiden Lampertheimer Mannſchaften „zog‟ 1500
Menſchen, ein Rekord für die Kreisliga, hatten ſich eingefunden, die ſich,
ebenſo wie in Bürſtadt, anſtändig benahmen. VfL. Lampertheim hatte
etwas mehr vom Spiel; trotzdem wäre ein Unentſchieden der gerechte
Ausgang gewefen. Olympia hatte viel Schußpech. „Es hängt von der
Schußfreudigkeit der Lorſcher Stürmer ab” hieß unſere Vorſchau beim
Lorſcher Spiel. Nein, die Lorſcher waren bei der Hand reſp. beim Fuß
— der Neuling bekam dieſelbe Packung, mit der er am letzten Sonntag
gegen Herrnsheim imeonieren konnte. Die Bibliſer hatten wieder
ein=
mal einen rabenſchwarzen Tag. In der Halbzeit ſtand die Partie 2:3
verloren — mit Mühe und Not langte es letzten Endes noch zu einem
knappen Sieg. Hochheim ſpielte dabei noch ziemlich reſerviert.
Pfiff=
ligheim berlor in Horchheim unglücklich und bleibt ſomit weiterhin mit
Hofheim punktgleich am Tabellenende. Die Tabelle hat ſich wieder
ziemlich verſchoben und ſieht nun ſo aus:
Spiele gew. unentſch. verl. Punkte
F. Sp. V. 1919 Groß=Zimmern — Sp. Cl. „Haſſia” 1913 Dieburg 2:2 (1:2)
Zum vorletzten Verbandsſpiel in der Rückrunde ſtanden ſich am
Sonntag obige Mannſchaften vor einer großen Zuſchauermenge in
Groß=Zimmern gegenüber. Als erſtem Verein gelang es diesmal den
Einheimiſchen, den Haſſianern einen Punkt abzuknöpfen, und die
Die=
burger hatten es nur ihrem rieſigen Glück zu verdanken, daß ſie noch ſo
glimpflich davongekommen ſind. — Bei den Gäſten konnten beſonders
der linke Verteidiger, Mittelläufer, linker Läufer und der Rechtsaußen
gefallen. Allerdings aber dürften ſich im beſonderen die Gebrüder Fach
eines faireren Spiels befleißigen, gerade dieſe Leute haben es ob ihrer
guten ſpieleriſchen Veranlagung überhaupt nicht nötig, durch allerlei
unfaire Mätzchen während des Spiels unangenehm zu überraſchen. —
Bei den Einheimiſchen überragten der Tormann, die beiden
Halbſtür=
mer und der Linksaußen. Den reſtlichen Spielern gebührt ein
Geſamt=
lob. — Herr Betſche, FV. Sprendlingen, leitete den immerhin ſchweren
Kampf hervorragend.
Sportclub 1928 Ober=Ramſtadt—A. S. C. Darmſtadt 2:1 (1:1).
Obige Mannſchaften lieferten ſich vor einer anſehnlichen
Zuſchauer=
menge ein ſchönes, ſpannendes Spiel, in welchem der größere Eifer und
unermüdliche Kampfgeiſt den Sieg über die größere Technik
davon=
trugen. Es zeigte ſich auch in dieſem Spiel wieder, daß der Sportclub
auf eigenem Platze auch von einer ſehr ſpielſtarken, erfahrenen
Mann=
ſchaft nur ſchwer zu ſchlagen iſt. Oft überlegenes Feldſpiel der
Akade=
miker wechſelte ab mit ſchnellen, aber um ſo gefährlicheren Angriffen
Ober=Ramſtadts. Bei beiden Mannſchaften lieferten indeſſen die
Hinterleute das beſſere Spiel, da von beiden Stürmerreihen allzuviel
Unentſchloſſenheit im gegneriſchen Strafraum gezeigt und manche
Tor=
möglichkeiten ausgelaſſen wurden. Der Sportelub Ober=Ramſtadt
wünſcht dieſe ſympathiſche Mannſchaft in Ober=Ramſtadt recht bald
wiederzuſehen. Schiedsrichter Fiſter, Sportverein 98 Darmſtadt,
lei=
tete das jederzeit faire Spiel einwandfrei.
Sportverein Weiterſtadt—Eintracht Darmſtadt 3:1 (1:1).
Am Sonntag, den 12. d. M., weilten die 1. und 2. Mannſchaft der
Eintracht Darmſtadt bei dem Sportverein Weiterſtadt, um das fällige
Verbandsrückſpiel auszutragen. Bei dem Spiel der 1. Mannſchaft
wirkte der nun wieder geſunde und immer gern geſehene Verteidiger
Gg. Schuchmann mit. Die Maunſchaft hatte in ihm während der
gan=
zen Spielzeit einen guten Rückhalt. Bei kompletter Mannſchaft wäre
der Sieg höher ausgefallen. Der durch beſondere Umſtände
zwangs=
weiſe herangebildete Nachwuchs hat ſich die Stellung in der 1.
Mann=
ſchaft geſichert. Nur fehlt ihm noch die nötige Routine. Schwarz im
Tor hielt ausgezeichnet. Wäre die Elf bei ihren früheren Spieln ſo
wie in den letzten Spielen zu einer ſolch guten Verfaſſung aufgelaufen,
wäre der Tabellenſtand merklich beſſer. Der Schiedsrichter, Herr Klein=
Railingen, leitete ſehr gut und hatte keine ſchwere Arbeit, denn es
wurde auf beiden Seiten höchſt anſtändig und fair geſpielt. — Die
2. Mannſchaften trennten ſich mit 3:2 für Eintracht. Am Vormittag
ab=
ſolvierte die meu erſtandene Handballelf ihr erſtes Trainingsſpiel gegen
den Turn= und Sportverein Braunshardt, das zur vollſten
Zufrieden=
heit ausfiel.
Wettfechten um die Wanderpreiſe in der Fechterſchaft
der Turngemeinde 1846.
Die Beteiligung war eine ſo große, daß die Wettkämpfe an zwei
Tagen vorgenommen werden mußten. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Jungmannen=Florett: Sieger Getroſt, hart bedrängt von Brand
und Raidl.
Jungmannen (l. Säbel): Sieger Gg. Seip.
Altmannen=Florett: Sieger Haun, etwas harte, aber ſpannende
Kämpfe. Gegen Gg. Kraft, der zum erſten Mal als Altmann
mit=
focht, hatten die Fechter keinen leichten Stand.
Altmannen (l. Säbel): Sieger Haun, der ſomit zum 2. Male den
Wanderpreis errang.
Den Abſchluß bildete das Frauenfechten.
Jungmannen: Siegerin Frl. Ausfelder.
Altmannen: Siegerin Frau Seip. Wie bei dem Jungmannen=
Florett=
fechten der Fechter, ſo gab es auch hier Ueberraſchungen.
5.5.
Rof-Weiß, B.ſ.R. 3:3 (2:2).
Olympia Worms . . . 14 Olympia Lorſch 1 VfR. Bürſtadt . . 18 VfL. Lampertheim Sportv. Horchheim FV. Biblis . 1 Olymvia Lämpertheim 14 Sportv. Hochheim 15 Starkenb. Heppenheim 11 Sportv. Herrnsheim . 13 Norm. Pfiffligheim ." 14 FV. Hofheim . . . . 14 Nach einer längeren Ruhepauſe eröffnete der Rot=Weiß=VfR. die
diesjährige Waſſerballſaiſon mit einem Spiel ſeiner Ligamannſchaft
gegen die gleiche des Schwimmvereins Mannheim. Das Spiel fand im
Mannheimer Herchelbad ſtatt. Das Ergebnis entſpricht nicht ganz dem
Spielverlauf. Die Darmſtädter zeigten ohne Zweifel das beſſere
Kön=
nen, aber ein unglückliches Eigentor verhinderte ein günſtigeres
Er=
gebnis. In der erſten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen, obwohl
die Mannheimer gegen die tiefere Baſſinſeite ſpielen konnten. Die
zweite Halbzeit ſah. dagegen Rot=Weiß=VfR. ſtark im Angriff. Aber
alle Torchancen wurden teils durch Abpfeifen, teils durch Feſthalten
unterbunden. — Rot=Weiß=VfR. ſpielte in der Aufſtellung: Karg;
Stuckert, Drieß; Dahmer; Merz, E. Hanſt, Rottmann. Die Tore
ſchoſſen Rottmann (2) und E. Hanſt (1). Der Mannheimer
Schwimm=
verein trat mit der Mannſchaft: Stempfel; Schönhütte, Ank; Staudt;
W. Lichdi, Helfrich, Kuhn an. In der Verteidigung ſieht man noch die
alten Spieler aus den ehemaligen Glanztagen, während im Sturm die
bekannten jüngeren Kräfte Staudt und W. Lichdi mitwirken. Das
Nückſpiel findet am 6. Februar in Darmſtadt ſtatt. Der
Schwimmaus=
ſchuß des Rot=Weiß=VfR. hat für die kommende Zeit zahlreiche
Freund=
ſchaftsſpiele vorgeſehen, zu denen ſich noch die Verbandsſpiele und ein
Waſſerballturnier geſellen, ſo daß demnächſt mit einer größeren Anzahl
recht intereſſanter Waſſerballkämpfe zu rechnen iſt.
Deutſche Winkerkampfſpiele.
Auch am Mittwoch Tauwetter in Krummhübel.
Der Deutſche Eislauf=Verband konnte ſeine im Nahmen
der Winterkampfſpiele eingeſchobenen Meiſterſchaftswettbewerbe auch
am Mittwoch nicht zum vorgeſchriebenen Abſchluß bringen.
Vormit=
tags waren — eine Folge der Nachtfröſte — die Eisverhältniſſe auf
dem hochgelegenen Kleinen Teich bei Brückenberg noch recht leidlich,
und es gelang auch, zwei Meiſterſchaftskämpfe und den erſten Lauf zu
der Juniorenkonkurrenz abzuwickeln. Die ſehr kräftigen Strahlen der
Mittagsſonne machten aber das Eis nicht nur weich, ſondern ließen
auch große Waſſerpfützen entſtehen. Als ſelbſt nach ſtundenlangem
Warten keine Beſſerung der Verhältniſſe eintrat, mußte man ſich wohl
oder übel zu einer weiteren Verlegung der noch ausſtehenden
Wett=
bewerbe entſchließen.
Von den zum Austrag gekommenen Wettbewerben wurde
vormit=
tags zuerſt der Fünftaufendmeterlauf in Angriff genommen. Hier
er=
zielte der junge bayeriſche Meiſter Sandtner mit 10:25 Minuten die
beſte Zeit. Der Titelverteidiger, Vollſtedt=Altona, benötigte über ſechs
Sekunden mehr und kam in der mäßigen Zeit von 10:41,4 Minuten
nur auf den zweiten Platz. Ihm folgten die Berliner Lötſch und
Barwa.
Im dritten Meiſterſchaftslauf über 1500 Meter entſchädigte ſich der
am Vortage über 500 Meter geſtürzte Barwa durch einen in 2:52,2
Min. erzielten Sieg. Auch hier belegte wieder Vollſtedt=Altona in
2:55,2 Min. den zweiten Platz vor Donaubauer (2:58,4 Min.) und
Sandtner (2:58,6 Min.).
Den erſten Lauf der Juniorenkonkurrenz über 1500 Meter holte
ſich der Berliner Kube II in 3:01,8 Min.
Damit waren die Ereigniſſe des fünften Kampfſpieltags erſchöpft.
Am Donnerstag will man nun verſuchen, die reſtlichen Schnellauf=
Meiſterſchaftskämpfe abzuwickeln.
Berliner Schlittſchuhklub zum 12. Male Eishockeymeiſter. Im ſehr
gut beſuchten Berliner Sportpalaſt wurden am Montagabend die
ent=
ſcheidenden Spiele um die Deutſche Eishockey=Meiſterſchaft ausgetragen.
Der Kampf um den Titel ſelbſt brachte dem Berliner Schlittſchuhklub
erwartungsgemäß die 12. Meiſterſchaft ein.
Bei einer Geſchwindigkeitsprüfung auf Skiern wurde bei St. Moritz
von den Brüdern G. und O. Lanſchner eine Geſchwindigkeit von 105,675
bzw. 105,373 Stundenkilometern erreicht.
Beim Tennis=Turnier in Monte Carlo gewann William Tilden das
Herren=Einzel mit 7:5, 6:2, 6:8, 6:0 gegen Rogers und Miß Ryan das
Damen=Einzel mit 6:1, 6:4 gegen Mrs. Satterthwaite.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 16. Jan. 12.15: Schallplatten. O 15.15:
Jugend=
ſtunde. Chriſtoph von Schmid und ſeine Geſchichten. 16:
Stutt=
gart: Konzert des Funkorch. Mitw.: Hilde Keefer=Bluthardt (
So=
pran), H. Waldmann (Violine), H. Schneider (Cello). o 18.05:
Stefan Großmann lieſt aus eigenen Schriften. O 18.35:
Volks=
tänze und Singſpiele auf der Schallplatte. Vortrag mit Erläuterung:
L. Koch. O 19.05: Franzöſiſch. O 19.30: Stuttgart: Querſchmitt
durch die europäiſche Muſik ſeit Mozart. Wagner: Vorſpiel zu
„Die Meiſterſinger von Nürnberg”. — Cornelius: Lieder. —
Eme=
tana. Die Moldau. — Thomas: Ouv. zu „Mignon”. — Joh.
Strauß: An der ſchönen blauen Donau. — Suppé: Ouv. zu „Die
leichte Kavallerie”, Ausf.: Philharm. Orch. Julia Bergen (
So=
pran). O 20.45: Stuttgart: Ein Tag der Arbeit. Muſik.=Literar.
Stunde nit Beiträgen von Max Barthel, Erich Griſar, Heinrich
Lerſch Ludwig Leſſen, Walter Schenk, Lieprecht, Otto
Wohl=
gemuth. Ausf.: Funkorch., Ilſe Kamnitzer, E. Stockinger. O 21.45:
Mannheim: Konzert der Bläſervereinigung des Mannheimer
Natio=
naltheaterorcheſters. Meyer=Olbersleben: Quintett für Flöte, Oboe,
Klarinette, Horn und Fagott. — Händel: Sonate für Oboe und
Klatier. — Huber: Quintett für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott
und Klapjer.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 16. Jan. 9: Stadtſchulrat Nydahl:
Mein Beſuch in amerikaniſchen Schulen. O 9.30: Breslau:
Winter=
ſport im Rieſengebirge. Kampfſpiele in Krummhübel. o 10: Erich
Kloß: Flitz, das Wildkaninchen. o 10.35: Mitteil, des Verb.
der Preuß. Landgemeinden. o 14.30: Jugendſtunde. Reiſen und
Abenteuer. O 15: Ober=Reg.=Rat Hylla: Wie ſteht es mit der
Einzelſchrift in der preußiſchen Volksſchule? o 15.45: Dr.
Mar=
garete Jacobſohn: Wandlungen in der ſozialen Geſinnung der
Frau. O 16: Schulrat G. Wolff und Berufsſchuldir. O. Schulz:
Volksſchule und Berufsſchule auf dem Feld der Jugendbildung.
16.:: Berlin: Nachmittagskonzert. O 17.30: Ilſe Blumenthal=
Weiß: Paula Moderſohn=Becker zum Gedenken. O 18: E. Stahff:
Bei uslandsdeutſchen Turnern und Sportlern in 15 Staaten.
O 18.3: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Schäfereidir. Larras:
Schafzucht. 19.25: Inhaltsangabe und Perſonenverzeichnis der
nachf. Uebertr. 19.30: Städt. Oper, Charlottenburg: „Othello”.
Oper .: vier Akten von Verdi. 22.30: Tanzunterricht. O
Da=
nach: Tanzmuſik. Fred. Bird=Tanz=Orch.
Wekterberichl.
Im Grenzbereich zwiſchen dem ſüdöſtlichen Hochdruckgebiet und dem
nördlichen Tief hat ſich warme Südweſtluft ausgebreitet und das
anor=
male Wetter verurſacht. Die Morgentemperaturen erreichten dabei
Werte, wie ſie im Frühjahr zu erwarten ſind. Weſtdeutſchland hatte
heute Temperaturen von über 10 Grad. Mit der Abflachung und
wei=
teren Verlagerung der nördlichen Störung geht die Bewölkung mehr
zurück und auch die Niederſchläge laſſen nach, des weiteren ſchwindet
allmählich die Warmluftzufuhr, ſo daß die Temperaturen langſam
zu=
rürckgehen.
Ausſichten für Donnerstag, den 16. Januar: Leicht wolkiges Wetter,
mild, jedoch etwas kühler, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 17. Januar: Neblig=wolkig, weitere
Abküh=
lung bis zu ſtellenweiſe leichtem Nachtfroſt, vorwiegend trocken.
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Donnerstag, den 16. Januer
Gianoigerverfämmäng der Krantfärter
Angemeinen.
1,5 Prozent Ludtenſchatung.
Die Gläubigerverſammlung war von zirka 100 Gläubigern beſucht.
Diuektor Meyer gab zunächſt den Bericht des Vorſtandes mit der
vorläufigen Vermögensüberſicht bekannt. In der vorhergehenden
Preſſebeſprechung gab der Vorſtand ſeine Auffaſſung über die Situation
der Favag dahingehend ab, daß die Situation ſehr ernſt ſei und
inner=
halb einer Friſt von ſpäteſtens zwei Monaten die Notwendigkeit der
Entſcheidung, ob ein erſtrebter Vergleich möglich ſei, gegeben ſei.
An=
dernfalls müßten von ihm die entſprechenden Schritte beim
Aufſichts=
rat zwecks Konkurseröffnung gemacht werden. Der erſtrebte Vergleich
ſoll unter Garantie einer kleineren deutſchen Wirtſchaftsgruppe, nicht
der Verwaltungsbanken allein, vorgeſchlagen werden, aber erſt nach
Feſtſtellung des Allianz=Kaufpreiſes.
Die Verwaltung glaubt eine Generalverſammlung gemäß § 240
HGB. deswegen nicht einberufen zu ſollen, da damit Sonderintereſſen
einer Minoritätengruppe nur verfolgt würden, die Aktionäre durch den
ſich dadurch ergebenden Konkurs nur gefährdet würden, da
naturge=
mnäß im Konkursfalle nicht einmal eine volle Befriedigung der
Glänbi=
ger möglich iſt. Außerdem will man vermeiden, durch die Schärfe
einer Generalverſammlung die heutigen Vergleichsverhandlungen zu
ſtören.
Die vorläufige Vermögensüberſicht.
Wie kurz gemeldet, bedeutet die Entwicklung der Vermögenslage
der Frankfurter Allgemeinen eine allgemeine Enttäuſchung. Gegenüber
einer Schätzung von über ſechs Millionen Aktiven zunächſt wurde in
dem ſogenannten vorläufigen Status eine Unterbilanz von zirka 36
Millionen RM. feſtgeſtellt, und nunmehr ergaben die zum 31. Dez. 29
abgeſchloſſenen Ziffern Paſſiven von 73,695 Mill. RM. gegenüber 15,83
Millionen RM., alſo nunmehr eine zu errechnende Quote von 21,5
Prozent, wobei allerdings der Kaufpreis der Allianz nicht aktiviert iſt.
Der vor drei Tagen erſchienene Bericht der Treuhandgeſellſchaft kommt
auf anderem Wege zu ungefähr gleicher Quotenverrechnung. Wir hören,
daß die Hauptunterſchiede darin liegen, daß infolge der Allianz=
Ver=
träge bis Jahresſchluß 1929 bereits 13 Millionen RM. gezahlt ſind
und weitere 13 Millionen zu zahlen ſind. Ein Konto Hypotheken und
Wertpapiere wird man vorausſichtlich mit 6,16 Mill. RM. in
An=
ſpruch nehmen; die Minderbewertung der Immobilien ergibt 5 Mill.
ein erhebliche= Millionenbetrag iſt abzuſetzen in den
Verſicherungs=
debitoren durch Kompenſation, und ſchließlich haben ſich im Konto
Beteiligungen, früher 18,64, jetzt 2,38 Millionen, durch die Allianz=
Verträge erhebliche Verſchiebungen ergeben, und ſchließlich ſind
Debi=
toren, Aufrechnungen gegen Gläubiger aus Finanzgeſchäften und aus
Verſicherungsgeſchäften erfolgt.
Die vorgelegte Vermögensüberſicht zur Errechnung der Quoten
aus der freien Aktivmaſſe läßt die Aufſtellung eines genauen
Quoten=
ſtatus noch nicht zu, da noch nicht feſtgeſtellt iſt, wie ſich im
Endergeb=
nis die Abrechnung zwiſchen der Favag und den mit ihr in Verbindung
ſtehenden Erſtverſicherern, Rückverſicherern und Retrozeſſionaren
ge=
ſtalten wird. Erſt durch die weitere Klärung der Verhältniſſe bei den
dier Tochtergeſellſchaften der Favag, der Südweſtdeutſchen Bank A. G.,
Frankfurter Induſtrie=Kredit GmbH., Allgemeinen Betriebs=Kredit
GmbH., Bayeriſchen Verkehrs GmbH., München, läßt ſich die
Geſamt=
etrag der Verluſte, die die Favag bei der Abwicklung dieſer
Tochter=
geſellſchaften erleiden wird, feſtſtellen.
Der Status zeigt (alles in Millionen RM.) unter Aktiven:
Torderungen an Aktionäre 1,5 (1,5); Immobilien 5,243 (10,07); Hypo=
Weken und Wertpapiere 4,370 (14,24); Beteiligungen, belaſtet 2,381
(18,64); Bankguthaben 7,249 (2); Debitoren 12,464 (31,0). Für Koſten
der Liquidationen ſind wieder angeſetzt 3 Millionen RM.; abzuſetzen
ſind als Maſſeſchulden für zu befriedigende Verbindlichkeiten infolge
der Allianzverträge 14,4 Millionen RM.
Unter Paſſiven erſcheinen Kreditoren aus Finanzgeſchäften,
gedeckte Kreditoren 0,948 Mill., ungedeckte Kreditoren 13,82,
Bürg=
ſchaftsforderungen der Tochtergeſellſchaften 42,291; Inanſpruchnahme
aus 47,84 Avalverpflichtungen von vorſichtig 9,63 und Gläubiger aus
Verſicherungsgeſchäften 7 Millionen Reichsmark, ergibt 73,695 Mill.
RM. Paſſiven, alſo eine Unterbilanz von rund 58 Millionen RM.
Der Wert der Rücktritts= und Erſtattungsrechte iſt lediglich mit
einem Vormerkanſatz berückſichtigt worden. Es iſt Vorſorge getroffen
uorden, daß die Vermögenswerte der ehemaligen Vorſtandsmitglieder
zutgunſten der Favag ſichergeſtellt ſind, ſoweit ſie nicht — in Höhe von
7,5 Millionen RM. — ſich in Händen der Südweſtdeutſchen Bank AG.
befinden.
Bei Zugrundelegung des vorſtehenden Ziffernbildes ergibr ſich
für die ungedeckten, durch Aufrechnung nicht tilgbaren Forderungen,
eine Quote von 21,5 Prozent. Dieſe Quote erhöht ſich um den
Kauf=
preis der Allianz. Um dieſes Ergebnis zu erzielen, iſt eine ruhige,
intereſſenwahrende Abwicklung der Geſchäfte erforderlich.
In ſpäteſtens zwei Monaten ſoll die Quote von Banken und
an=
deren Kreiſen garantiert werden. Man ſteht ſeitens der Verwaltung
auf dem Standpunkt, daß die Quotengarantie für die Gläubiger nicht
unter 50 Prozent liegen dürfe. Neben den Verwaltungsbanken ſoll in
den Verhandlungen mit der Allianz erreicht werden, daß dieſe zu dem
ſich ergebenden Betrag der Geſamtverpflichtungen der Favag von zirka
Aufſichtsrat durch die freiwillige Zubuße zu dieſer Garantie
beizutra=
geu haben. Bekanntlich ſtehen die Verwaltungsbanken einer Garantie
lauf dieſer oder ähnlichen Baſis nicht ablehnend gegenüber. Notwendig
für die Zeir, zu der die Garantie erreicht wird, iſt eine Bevorſchuſſung
bon zirka 10 Prozent durch die Aufſichtsratsmitglieder.
Eine lebhafte Diskuſſion ſchloß ſich an.
Nach mehrſtündiger Dauer der Verſammlung wurde ſchließlich
einſtimmig beſchloſſen, ein 15köpfiges Gläubigerkomitee zu bilden,
be=
ſtehend aus je fünf Vertretern der Verſicherungsgläubiger, der
inlän=
diſchen Finanzgläubiger und der ausländiſchen Finanzgläubiger. Dies
Komitee hat die Verhältniſſe bei der Favag zu prüfen, zu
Verhand=
llungen über den Vergleichsvorſchlag oder zur Mitwirkung bei der
Ab=
wicklung iſt es jeboch nicht befugt. Sein Mandat endet nach Vorlage
des Vergleichsvorſchlags, ſpäteſtens aber am 15. März, für welchen Tag
ſeine neue Gläubigerverſammlung einzuberufen iſt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Jan.:
Getreide: Weizen, März 124, Mai 129, Juli 129½; Mais,
März 90½, Mai 94½, Juli 95½; Hafer, März 47½, Mai 48½,
Juli 47½; Roggen, März 99½, Mai 98, Juli 96.
Schmalz: Januar 10,40, März 10,525, Mai 10,70.
Fleiſch: Speck loco 12; leichte Schweine 9,75—10,10, ſchwere
Schweine 9,20—9,75; Schweinezufuhren in Chicago 22000, im
Weſten 109 000.
Chicagoer Baumwolle: Januar 17,03, März 17,31.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Jan.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,50; Talg, extra loſe 7%,
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 138%, Hartwinter n.
Ernte 131½: Mais 98½: Mehl 5,60—6,00; Getreidefracht nach
England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—16 C.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Januar. Der heutige
Pro=
durtenmarkt eröffnete in ſehr ruhiger Haltung. Die durch das
Reichs=
abinett beſchloſſene Erhöhung der Getreidezölle hat auf den Markt nur
elativ geringen Eindruck machen können. Die Umſatztätigkeit bewegte
ich in engſten Grenzen. Weizen ziemlich widerſtandsfähig, Roggen
da=
ſegen eher ſchwächer bei großem Angebot. Hier machte ſich
hauptſäch=
ich die fehlende Exportnachfrage bemerkbar. Schwächer lagen Hafer,
Nais und in ſich auch Futtermittel. Sonſt blieben die Preiſe gehalten.
Veizen 27,75, Roggen 18,50; Gerſte 20; Mais 17,25; Hafer 17,50;
Veizenmehl ſüdd. und niederrhein. 39,25—40,00; Roggenmehl 26,50 bis
A,75; Weizenkleie 8,75—8,90; Roggenkleie 9,25—9,50.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Januar.
Nachdem die Beteiligung der Reichsbank an der Internationalen
Bank durch das Eingreifen der deutſchen Delegation geſichert war,
machte ſich an der geſtrigen Abendbörſe bei ſtarken Kursſteigerungen
eine erneute Hauſſebewegung bemertbar. Im heutigen Frühverkehr trat
jedoch eine gewiſſe Reaktion ein, und die Kurſe wurden allgemein etwas
niedriger geſprochen. Trotz der Beilegung des Zwiſchenfalles im Haag
war die Börſe noch etwas unſicher; man befürchtete einen Rückſchlag.
Die Grundtendenz zeigte jedoch eine ſtarke Widerſtandsfähigkeit, ſo daß
auch heute plötzlich kurz vor Beginn der offiziellen Börſe ein
Tendenz=
umſchwung eintrat. Die Situation im Haag wurde jedoch weiter ſehr
günſtig beurteilt und die Kuliſſe ſchritt wieder zu Rückdeckungen, zumal
auch das Ausland unvermindertes Intereſſe für deutſche Werte zeigte
Das Geſchäft nahm einen lebhafteren Charakter an, und die
Spitzen=
werte holten ihre vorbörslichen Verluſte auf und konnten teilweiſe noch
erhebliche Gewinne erzielen. Im Vordergrunde ſtanden am
Kunſtſeide=
markt Aku, die 6 Prozent höher eröffneten. Karſtadt lagen 6,5 Prozent
feſter. Am Elektromarkt waren die Gewinne bei den Hauptwerten
etwas geringer. Nur Siemens und Geffürel konnten je 2 Prozent
an=
ziehen. AEG und Schuckert lagen unverändert. Felten, Licht und
Kraft und Lahmeyer gewannen bis zu 1 Prozent. Am Chemiemarkt
waren J. G. Farben nur wenig verändert. Dagegen traten
Gold=
ſchmidt und Deutſche Erdöl mit je plus 1,5 Prozent etwas mehr hervor.
Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich, und es traten bei
den bevorzugten Werten erneute Beſſerungen bis zu 1,5 Prozent gegen
Anfang ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 Prozent etwas
ge=
ſuchter. Am Deviſenmarkt war die Lage wieder feſter; Spanien mit
zirka 37,10 wieder ſchwächer. Mark gegen Dollar 4,1840; gegen Pfunde
20,376; London-Kabel 4,867/s, Paris 123,92, Mailand 92,99, Schweiz
25,15½, Holland 12,10½.
Die heutige Abendbörfe eröffnete auf allen Märkten
ſchwä=
cher, ohne daß dringendes Angebot vorhanden war. Man ſcheint zum
Teil das Tempo der Aufwärtsbewegung für etwas überhitzt zu halten
und neigt teilweiſe zu Realiſationen. Gerüchtweiſe verlautbart, daß
die für morgen erwartete Diskontermäßigung der Bank von England
nicht eintritt. Der Farbenmarkt eröffnete 0,75 Prozent ſchwächer, um
im Verlaufe nochmals 1 Prozent zu verlieren. Auch Montanwerte
leicht abgeſchwächt. Am Elektromarkt waren Siemens, AEG. und
Schuckert ſtärker abgeſchwächt. Auch Zellſtoff und Kunſtſeidewerte
niedriger. Schiffahrtswerte und Bankaktien behauptet, Kaliwerie
da=
gegen bis 1,5 Prozent gedrückt. Am Rentenmarkt waren die Kurſe
bei etwas Nachfrage für Zolltürken und Mexikaner gut gehalten. Der
Börſenverlauf brachte keine Erholung. Die Kurſe bröckelten weiter
leicht ab. An der Nachbörſe nannte man Farben 184,5, Siemens 307,
Schuckert 175,25.
Berlin, 15. Januar.
Nachdem der geſtrige Zwiſchenfall im Haag ſeine Erledigung
ge=
funden hatte und das Verhalten Dr. Schachts mehr demonſtrativen
Charakter zu haben ſchien, machte ſich an der geſtrigen Frankfurter
Abendbörſe eine ſtürmiſche Aufwärtsbewegung bemerkbar. Im
heuti=
gen Vormittagsverkehr glaubte aber die immer noch ſehr vorſichtige,
mißtrauiſche Spekulation, Gewinne mitnehmen zu müſſen, was zu einem
Abgleiten der Kurſe um 1 bis 2 Prozent gegenüber den geſtrigen
Höchſt=
kurſen führte. Als retardierende Momente ſprachen hierbei auch noch
die auf faſt 2 Millionen angewachſenen Arbeitsloſenziffern und die
Aus=
führungen Geheimrat Duisberg vor der Handelskammer Solingen über
die deutſche Wirtſchaftslage mit. Dieſe Gewinnmitnahmen und
über=
haupt das kurzfriſtige Operieren der Kuliſſe ſcheint aber gerade das
Geſunde an der augenblicklichen Bewegung zu ſein. Als nämlich zu den
erſten offiziellen Notierungen dann doch entgegen den Erwartungen der
Börſe umfangreichere Kauforders der Provinzkundſchaft und des
Aus=
landes vorlagen, die noch dazu auf materialleere Märkte ſtießen, wurde
die Tendenz wieder ausgeſprochen feſt und es herrſchte allgemein
Hauſſeſtimmung. Die Maklertafeln wieſen verſchiedentlich die beliebten
Plus=plus=Zeichen auf und gegen geſtern mittag betrugen die
Kurs=
ſteigerungen nicht ſelten bis zu 5 und 6 Prozent (allerdings hatte die
geſtrige Abendbörſe bereits. Gewinne bis zu 4 Prozent gebracht).
Spezialpapiere gewannen darüber hinaus bis zu 12 Prozent. Auch
im Verlaufe blieb die Stimmung durchaus freundlich, durch
Gewinn=
mitnahmen wurden aber verſchiedentlich Kursſchwankungen und kleinere
Rückgänge hervorgerufen. Eine Diskontermäßigung der Bank von
Eng=
land, die angeblich von der Börſe für morgen erwartet wird, erſcheint
uns wenig wahrſcheinlich, da bei den durch den Medio beeinflußten
höheren New Yorker Geldſätzen die Ausſichten für eine New Yorker
Diskontſenkung nur gering ſind.
die Arventsmäerliage im Heic.
1920000 Arbeitsloſe.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 6.—11. Januar
1930 über die Arbeitsmarktlage iſt die anhaltend milde Witterung nicht
ohne Einfluß auf den Arbeitsmarkt geblieben, ſie hat zwar das
An=
wachſen der Arbeitsloſigkeit nicht hindern können, aher ſie hat das
Tempo der Verſchlechterung gegenüher den Vorwochen verlangſamt.
Eine ſchwache Wiederbelebung zeigte ſich im Baugewerbe und in
der Induſtrie der Steine und Erden. Doch wurden nur unterbrochene
Arbeiten und auch dieſe nur teilweiſe wieder aufgenommen. Es ſcheint,
als ob die plötzliche Zurückhaltung der öffentlichen Verbände auch andere
Stellen ergreift und verhindert, daß die ſeltene Gunſt der Wetterlage
für eine merkbare Entſpannung des ſchwerbelaſteten Arbeitsmarktes
benutzt wird. Infolgedeſſen ſtieg, trotz der erfolgten Rückrufe, die
Arbeitsloſigkeit in den Außenberufen weiter an. In gewiſſem Umfang
hat auch in anderen Induſtriezweigen eine Wiedereinſtellung der
Arbeiterſchaft ſtattgefunden, deren Entlaſſung vor Weihnachten gemeldet
wurde.
Jedoch blieb der Markt beunruhigt durch die immer häufiger
be=
obachtete Erſcheinung, daß Betriebe nach kurzen Produktionsperioden
große Teile ihrer Belegſchaft entlaſſen, ſo daß in ſchneller
Aufeinander=
folge Arbeitsloſenzwiſchenzeiten entſtehen. Auf eine Rationaliſierung
der Betriebsführung iſt anſcheinend auch — neben ſtärkeren
jahreszeit=
lichen Einflüſſen und den vielleicht noch tiefer wirkenden konjunkturellen
Gründen — die ungewöhnlich große Arbeitsloſigkeit in der
Metall=
wirtſchaft zurückzuführen; ſie nahm in der Berichtswoche wieder in
allen Bezirken zu. Ferner gaben die Verbrauchsgüterinduſtrien noch
zahlreiche Kräfte ab, nur im Bekleidungsgewerbe kündigte ſich
ſtellen=
weiſe ſchwach der jahreszeitliche Umſchwung an. Schließlich erlitt der
Arbeitsmarkt der Angeſtellten nach dem Jahresultimo eine ſtoßweiſe
Verſchlechterung.
In dem Anſteigen der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in
der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung kommt die
Ver=
langſamung in der Zunahme der allgemeinen Arbeitsloſigkeit innerhalb
der Berichtswoche noch nicht zum Ausdruck, denn in ihr wirkt ſich noch
die heftige Verſchlechterung der Vorwochen aus. Sie betrug am
8. Januar rund 1 920 000, entſprach alſo ungefähr dem Stande zur
glei=
chen Zeit des Vorjahres.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 15. Januar ſtellen ſich für
Elektrolyvkupfer 170,0 RM., Original Hüttenaluminium 190 MM.,
des=
gleichen 194 MM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 59—63 RM.,
Feinſilber 63—65 RMM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub betrug im
Dezember vor. Js. 8996 To. gegen 8359 To, im November. Im ganzen
Jahr 1929 ſtellte ſich die Rohzinkproduktion auf 1G5 323 To. gegen
103 357 To. im ganzen Jahr 1928.
Die bekaanten Abſatzſchwierigkeiten in der Weſterwälder
Baſalt=
induſtrie dauern an. Bis auf einige wenige iſt die überwiegende Zahl
der Brüche bereits zum Erliegen gekommen, darunter nunmehr auch
die dieſer Tage ſtillgelegten drei Brüche der Firma Roch=Dillenburg
in Flammersbach, Roth und Schönbach.
In Ergänzung zu den Mitteilungen über die neue Errichtung
einer deutſchen Konvention für Kaltaſphalt erfahren wir, daß mit dem
Sitz in Frankfurt a. M. eine beſondere Organgeſellſchaft unter der
Firma „Vereinigung deutſcher Kaltaſphaltfabriken GmbH.” gegründet
worden iſt.
Die Generalverſammlung der „Torpedo”=Fahrräder und
Schreib=
maſchinen „Weil”=Werke A.G., Frankfurt am Main, genehmigte den
vorliegnden Abſchluß mit 8 Prozent (6 Proz.) Dividende ohne weitere
Erörterung.
An der Induſtrie= und Handelsbörſe Stuttgart am 15. Januar
blieben ſämtliche Preiſe unverändert. Die nächſte Börſe iſt am 5. 2.,
wo gleichzeitig nachmittags 3 Uhr Mitgliederverſammlung ſtattfindet.
Die Agence Econnomique et Financiere ſchreibt zu der Tagung des
Internationalen Stahlkartells in Brüſſel: Eine ſtrenge Kontrolle über
die Produktion des Rohſtoffes werde durch ſämtliche Mitglieder des
Kartells ausgeübt werden. Ueber die Verkaufspreiſe ſei noch keine
Einigung erzielt worden. Die Verhandlungen würden jedoch
fort=
geſetzt.
Berliner Kursbericht
vom 15. Januar 1930
Deviſenmarkt
vom 15. Januar 1930
Danatbank Vrn
242.75 Mef e
J. G. Farben R. Kae
186.50 (Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali Mfe
80.50 Helſingfors Vährune
00 finn. Mir. Gel
10.504 Brief
10.52 Schweiz
Währun
100 Fran ten Rei
80.94 Ve
81.10 Teutſche Bank u. 152.875 Gelſenk. Bergw. 141.50 349.— Wien
100 Schilling 58.80 58.92 Spanien 100 Peſetas 55.34 55.46 Disconto=Gef. Geſ. f.elektr. Untern 172.50 Leonh. Tietz 1 Prag 100 Tſe h. Kr.) 2.392/Danzig ſto0 Gul Dresdner Bank 152.— Karpener Bergbau 145.— Verein. Glanzſtoff 190.— Budapeſt 100 Pengo 73.16 73.2‟ Japan Den 29 2.061 Sapag 108.875 Soeſch Eiſen 121.— Verein. Stahlwerke/107.25 Sofia 100 Leva 3.037 2.04 Nio de Janeire 1 Milrets 10.458 0.460 Kanſa Dampfſch. 156.75 Phil. Kolzmann 101.— Weſteregeln Alkali 1217.— Holland 100 Gulden 168. 16 168.5 Jugoſlawien
11.98/Bortugal 100 Dinar 7.390 7.404 Nordb. Lloyd 108.— Kali Aſchersleben 210. Agsb.=Nrnb. Mald 81.50
Lslo 100 Kronen 111.76 100 Escubok 18.79 17.23 a. E. G. 177.— Klöcknerwerke 106.50 Baſalt Linz 34.— Kopenhagen 100 Kronen 111.88 112.1
Athen 100 Drachm 5.44 5.45 Bahr. Motorenw. 84.— Köln=Neueſſ. Bgw. 119.125 Berl. Karlsr. Ind. 70.50 Stockholm 100 Kronen 112.25 112-4 Konſtanttnope II türk. 2 1.978 1.982 J. P. Bemberg 185.— Ludw. Loewe 170. Hirſch Kupfer 124.— London 1 2.Stg
1 Pap. Peſo 20.35 20.399/
Rairo Tägypt. 4 20.88 20.92 Bergmann Elektr. 218.— Mannesm. Röhr. 109.75 Hohenlohe=Werke 84.— Buenos=Aires 1.675 1.679
Kanada canad. Doll. 4. 136 d. 146 Berl A aſch.-Bau 0.25 Maſch.=Bau=Untn 48.50 Lindes Eismaſch 170.— New Yort 1 Dolla: 4.1815/ 4.1895
Uruguah Goldpeſr 3.85 3.864 ontt Gummi 154.25 Morbd. Wolle 97.50 Herm. Poege 26.50 Belgien 100 Belgo 158.2: 58.37
Fsland 00 eſtl. Kr. 92.03 22.21 Deutſche Cont. Eas 172.50 Sberſchleſ. Kofsw. 105.— Vogel Telegr. Draht 74.75
Italien 100 Lire 21.89 21.93 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 111.69 11.91 Deutſche Erdöl 09.875 Trenſtein & Koppel 78.50 Wanderer=Werke 58.— Paris
V 100 Francs 16.43 16-47 I Riga 100 Lats 80.56 80.74
Lohalbant, Kommanongefericr
Frankfurter Kursbericht vom 15. Januar 1930.
6 Diſche,
Reichs=
anl. v. 27 ...
(D Baden
Frei=
ſtaat v. 27...."
6% Bahern Frei
ſtaat v. 27 ...."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 .....
v. 29
8%
6% Preu ß.
Stsats=
anl. v. 28....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.. ..
7%Thüringer
Frei=
ſtaatv. 27 ..
—
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P‟/.
Ab=
löſungsan!. . . ..
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
8% Bab.=Bad. v. 26
6‟ Berlin v. 24
O Darmſtadt v. 26
v. 26
88
ſ Frkf.a. M. v. 26
80 Mainz v. 26 ..
3 0 Mannh. v. 26..
8% Nürnbergv. 26.
8‟ Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr..
8¾ Heſſ. Landesbr.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lbs.,
Hyp.=Bk.=Liquib.
Pfbr.
8% Preuß. Lbs.=
Pfbr.=Anſt. Golb=
Pfbr.
8% Preuß. Lbs.,
pfbr.-Anſt.
Gold=
pbl..........."
87.5
73
85
91.4
51.15
8.5
3.5
87
82
81
82
96.5
93.25
8½ Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8
½KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
3% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=An!.
+ Ausl. Ser. 1
* Ansl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
80 Berl. Hyp.=B1.
4½ Liqu.=Pfbr.
80 Frkf. Hyp. Bk.
4:/,% „ Lig. Pfbr.
80 „ Pfbr.Bk.
41/,% — Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bt..
41/, 9 Lig. Pfbr
% Pfälz. Hyp. Bk.
½%0 „ Lig. Pfbr.
8% Preuß
Boden=
cred.=Bank.
4½% „ Lig. Pfl
80 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk.
4½% „ Lia. Pfb.
8% Rhein. Hyp.B!.
4:/,% „ Lig. Pfbr.
8% Rhem.=Weſtf.
Bd.=Credit ..."
80 Südd. Bod.
Cred.=Bank. .."
8% Württ.Hhp..B
—
5% Daimler
Benz=
von 27 ....
8% Dt. Linvl. Werke
v. 26.
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ..
70 Mainkrw. v. 26.
2 Mitteld. Stahl
werke v. 27..."
94.5
96
96
48
65
18
97
80
96
8C.25
96
81.75
95
81
97
81
1
81.25
97.5
79.5
96.5
82
94.5
97.5
97.25
91.5
84
85.5
182½,Salzmannu. Co.
v. 26 ...."
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 .
8% Voigtck Häffner
von 26 .......
J. G. Farben Bonds
v. 28. .....
5% Bosn L.E.B.
v. 1914 ...."
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914...
4% Oſt. Goldrente
5‟vereinh. Rumän
14½o
49
42o Türk. Admin..
1. Bagdad
4%
4½ „ Bollanl.
4½-% Ungarn 1913
41/,% „ 191.
42
„ Goldr
Aktien
Accum=Berlin ...
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg....
Bergm. Cl. Werte
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Eement Keidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Alber!
Chade ......."
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ...
Eiſenh Berlin.
Crdö!
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linpleumwerk
Dyckerhoff u. Wid
mann .."
84
83
92.25
107.
26
36.1
10.5
15.75
8.3
7.9
8
22.5
25.25
23.55
109.5
176
112
204
129
86
122
339
152
441,
108
74
109
154.75
258.5
„Elektr. Licht u. Kraft 1170.75
Liefer=Geſ.1172
Eſchw. Berowert. /205
Eßlinger Maſchinen/ 33.5
Ettlinger Spinnereil225
J. G. Farbeninduſtr/186. 75
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ... . . . . /120
„ Hof
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk /141
Geſ. eleltr. Unter
nehmungen
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinenl 56.25
Grün & Bilfinger/168
Hafenmühle Krrft.. /403
—
Hammerſen (Lsn.
Harpener Bergbau
Henninger, Hempf./170
Hilpert Armaturfb.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer..... 1119
95.5
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.. .1100
Holzverk.= Induſtriel 88
Jlie 2 ergb. Stamm
Genüſſel139
Junghans Stamml 47.5
Kali Aichersleben 1209
„ Salzdetfurth
Veſteregeln . . 1218
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, 9. ... . . /143.5
Klein, Edanzl .../123
Klöcknerwerke ... 1105.25
Lahmener & Cv.
Lech. Augsburg.
Löwenhr. Aünch.: 261.5
(9
Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſt./ 13.5
Mainkr.=W. böchſt. 1108
Mainz. Akt.=Br. .
Mannesm. Röhren 109.5
63
25.5
a7u
Mansfelb Bergb..
MarswerfeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Sofbr.
Oberbedarf.. ...
Otavi Minen ..
Phönix Bergbau
Reiniger. Cebb.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebed Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte
Zachtleben 2. G.
Schöfferhoſ=Bind..
Schramm Ladfab=
Schrifta. Stempel
Schuckert Clettr.
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens 6 Halste
Strohſtof. Ver....
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Luder-A. G.
Svenska Tändſticks
Tellue Vergbau
Thür. Liefer. Geſ.
Tucher=Brauerei.
Unterfr Krs.=
Clel=
tr.. Verſ.
Beithwerke
Ver I. Chem. Ind.
Frankf
„ Laurokütte.
Stahlwerte 1107.5
„ Ultramarin.
Lellſt. Verlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
125.5
51
79.75
59
106
110
147.5
120
110
79.9
165
273
94.5
116
196.5
146
312
196
46
153.5
350
13
84.75
56
2
„Wayß & Freyta=
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel ... ...."
Waldhof
.
Alig. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank und
Distonto=Geſellid.
Deutſche Effelten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank
Fran1f Bank
Hyp. Bank
Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. B.
Mein. Spp.=Bank".
Rürnb. Vereinebk.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Kyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk,
Cyp.=Bank."
Südd. Bob.-Cr. Bk.
Wiener Bankvere
A.-G. f. Verkehren
Allg. Lokalb. Kraftt
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Kapag. . .
Nordd. Llond
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Südd Ciſenb.=Geſ.
Alltanz- u. Stuttg.
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Frankona Rück= u.
Mitv. .. . . . . . .!
Mannb. Berſich...n
89.,5
98
156
11.
08.76
122
157
162
244
153
151
101
133:1,
138
123.75
129.5
30
134.5
300.5
113
149
126
12:15
122
158
108.75
1C8.75
2.n0
110.75
88
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Nummer 16
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Der Parade-Schlager
Heute letzter Tag!
Der große Sittenfilm
Tageb uch einer
Kokotte
Ein Film aus dem Leben.
Hauptdarsteller: Fee Malten,
Mary Kid, Ida Wüst, E. Stahl-
Nachbaur, Fred Döderlein.
Dazu:
Charlie Chaplin
Der Unerreichte
Der Unübertreffliche
in zwei neuen Lustspielen
Charlie als Bäcker
Charlies Traum
4 Akte voll unbeschreibl. köstlich.
Humors, die ein befreiendes Lachen
bei Alt u. Jung hervorrufen. Charlie
ist immer wieder ein Erlebnis und
seine eigenartige Kunst verfehlt nie
ihre Wirkung auf Gross und Klein.
Heute letzter Tag!
Im Doppelspielplan:
Die Carmen von
St. Pauli
Ein Film,dem der Konflikt zwischen
Pficht und Liebe zu Grunde liegt
und der in das dunkle Leben und
Treiben des berüchtigten
Ham-
burger Hafenviertels führt.
Regie: Erich Waschneck
Hauptdarsteller:
Jenny Jugo, Willi Fritsch.
Wolfgang Zilzer, Fritz Alberti.
Als zweiter Schlager:
Karussell der Lüge
Ein Film nach der Georg
Kaiser-
schen Komödie „Der mutige
Seefahrer” mit Mikolai Kolin und
Gustav Fröhlich
Beginn 3½ Uhr
Heute letzter Tag!
TOMMIK
der unerreichte Cowboy-Darsteller
in dem großen Sensation- und
Abenteuerfilm:
Die Goldmine von
—Santa Paxi—
Eine Wild-West-Verfolgung zu
Pferde und- in den Lüften.
Ferner
Der große Turf-Film
Ariadne
in Hoppegarten
6Akte nach dem bekannt. Roman
in der „Berliner Illustrierten‟ In
den Hauptrollen: Maria Jacobini
und Alfred Abel (V.1173
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn 3½ Uhr.
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Heute Donnerstag u. morgen Freitag
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Samstag:
Kappen-Abend.
oooooooeeoooooeo
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Donnerstag und Freitag
Schlachtfest
Reichhaltige Schlachtplatten
mit Ueberraſchungen und
ſonſtige Schlachtſpezialitäten.
Unterhaltungsmuſik.
Es ladet höflichſt ein J. P. Bernhardt.
Vt
Kt
am Güterbahnhof. Donnerstag u. Freitag
Metzelsuppe.
Es ladet freundl. ein Philipp Schneider.
Schloßkeller
Münchner Groß-Spezial-Ausschank
Alexanderstraße 5
— Gut bürgerliche Küche — (1165
Heute Donnerstag, den 16. Januar 1930
Hrones LrofdangsKonter
der Kapelle Math. Weber
Täglich Groß-Konzerte von 4-6 und 8-11½½ Uhr
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Ensembles
Hermann, waß
Bis de gemein i
Lachen ohne Ende!
1301
Feſt=Abend.
des Frauenvereins vom Roten Kreuz für Deutſche
über See.
Sonntag, den 19. Januar, 6.30 Uhr abds.
in der
Oito=Berndt=Halle
gengel i der Kauf
Erfriſchungen Janz Tombola
Karten für Mitglieder 1.20 M., Nichtmitglieder 2.40 M.,
num. Plätze 3.60 M. bei Konditorei Graßmann,
Wilhelminenſtraße 6, Papierhaus Leuthner, Ernſt=
Ludwigsplatz 2, Juwelier Schmidt,
Wilhelminen=
ſtraße,7 und abends ab 5.30 Uhr an der Kaſſe.
Eintritt ab 9 Uhr 1.— Mk. 1087b
Verein für das Deutschlum im Ausland
Männergruppe Darmstadt
Dienstag, den 21. Januar, 20 Uhr,
Spricht im Saatbau
Paler Prior Dominieus Dietrich
vom Stiftskloster Wilten bei Innsbruck
über:
„Deulschlum in Südtirol”
Den Vortrag umrahmt mu sikalisch der
Moxart-Verein unter Leitung von
Kapellmeister Friedrich Rehbock.
Verein für das Deutschtum im Ausland
Frauenorisgruppe Darmsladl.
Samstag, 1. Februar, 19 Uhr, in allen
Räumen des Städtischen Saalbaus
Bunter Ball
Karten für Mitglieder bei Vorweis der
Mitglieds-
karte bis zum 25. Januar zu Mk. 3.50,
Studenten-
karten bis zum gleichen Tag zu Mk. 1.80, Karten
für Nichtmitglieder v. 26. Januar an zu Mk. 5.00.
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Ernst-Ludwigsplatz und bei Klavier-Arnold,
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Singſaal der Ludwigsoberrealſchule (Kapellſtr. 5).
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0.50 Mk., für Schüler und Schülerinnen 0.30 Mk.
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Donnerstag, den
23. Januar 1930,
abends 8½ Uhr,
Gutenberg
Wieſenſtraße 9
Banprberfamatang
Tagesordnnng;
Bericht über 1929,
Neuwahlen, Anträge.
Pünktliches Erſcheinen erwünſcht.
1166)
Der Vorſtand.
Nummer 16
Donnerstag, den 16. Januar 1930
Seite 13
din Maan dan
Uassmeitten Baumen.
Roman von P. Wild.
Copyright by Marie Brügmann, München 19.
Nachdruck verboten.
„Biſt du wahnſinnig, Mutter? Willſt du das ſchöne Geld
den Gläubigern in den Rachen werfen?” fragte er brutal.
„Ich tue, was ich kann. Unſer Name ſoll unangetaſtet
bleiben.”
Erich lachte laut, höhniſch.
„Lebt ihr denn auf dem Mond? Eure Anſichten ſind um
Jahrhunderte rückſtändig. Ich denke doch geſchäftsmäßiger,
prak=
tiſch, nüchtern. Wir arrangieren einen Akkord, ſo wird das heute
allgemein gemacht. Man iſt ſeine Schulden los, und die Firma
bleibt. Die Gläubiger ſind mit wenig Sicherem eher zufrieden
als mit unbeſtimmten Ausſichten auf das Ganze.”
Frau Bäumer blieb feſt, wollte von ſolchen Manipulationen
uichts wiſſen.
„Dazu gebe ich niemals meine Zuſtimmung.”
„Und warum nicht, wenn ich fragen darf?”
„Die Schulden gehen auf unſeren Namen, gehören uns.
Wäre ein Guthaben da, würden wir es mit Recht auch für uns
in Anſpruch nehmen. Die Ehre unſeres Namens iſt mir für
keine Zukunft feil. Ich zahle, was in meinen Kräften ſteht.”
„Ein hirnverbrannter Unſinn. Mutter, hier ſtehts doch
ſchwarz auf weiß im Teſtament. Dein Vermögen, alſo die auf
dich eingetragene Lebensverſicherung und Möbel gehören dir.
Das iſt ja der Sinn der Gütertrennung. Es hieße doch, Vaters
letzten Willen entgegen ſein, wenn du anders handelſt.”
Entgeiſtert ſah Frau Bäumer den Sohn an, als ſehe ſie ihn
zum erſten Male. Seine Anſichten flößten ihr eine gewiſſe
Furcht ein.
„Das iſt doch ſo einfach. Vaters Name iſt unſer Name, ſeine
Ehre unſere Ehre.”
„Heutzutage! Sieh dich doch um, auch Begriffe haben ſich
ge=
wandelt. Kein vernünftiger Menſch opfert mehr für ein
Phan=
tom Zeit und Geld; jeder ſorgt für ſich. Behalte du dein
recht=
mäßig dir zukommendes Geld, und du bleibſt, wer du biſt, hältſt
deine geſellſchaftliche Stellung, dein Anſehen wenigſtens
einiger=
maßen. Geld iſt Macht, die Menſchen beugen ſich heute vor dem
Geldſack. Vor der Ehre, lächerlich!? Du wirſt die Wahrheit
mei=
uer Worte in der Praxis bald genug erfahren, aber dann iſts zu
ſpät. Ohne Geld biſt du nichts mehr, wirſt beiſeite geſchoben,
verlierſt dich — ein Nichts in der Maſſe.”
„Sag, Erich, iſt das deine wirkliche Ueberzeugung?"
„Ja, ſo denken wir Heutigen. Am Golde hängt, zum Golde
drängt Aehnlich iſts doch immer geweſen. Und beruhige dein
Gewiſſen. Nicht päpſtlicher ſein wollen als der Papſt. Du biſt
doch im Recht. Dies Dokument iſt von einer würdigen
Amtsper=
ſon geſchrieben, geſtempelt, verbrieft und geſiegelt — alſo Recht.
Es nicht anerkennen, heißt ſich ſelbſt ins Unrecht ſetzen, das wäre
ein Unrecht gegen den Toten. Wenn du das Teſtament zu Recht
anerkennſt, gibt es keinen Verzicht. Geſchriebenes Recht kann
doch kein Unrecht ſein.”
„Rede, was du willſt, Erich. Du magſt für die neue Zeit
recht haben, ich bleibe bei meiner alten Rechtsauffaſſung; ich kann
nicht anders. Jedes Wohlleben würde mich quälen, jeder Luxus
mich zu Boden drücken, jede üppige Mahlzeit mir im Halſe
ſtecken bleiben — bei dem Gedanken, anderen kommt zu, was ich
verbrauche, andere haben Anrecht auf das Geld, was ich ausgebe,
Dieſe zweihundertauſend Mark würden mich unglücklich machen.
Unſer Name ſoll makellos bleiben. Du ſelbſt wirſt es mir einſt
danken Erich.”
„Nie! Bin ich etwa der einzige Bäumer auf der Welt?
Trage ausgerechnet ich die Verantwortung für den Namen?
Du handelſt unverantwortlich deinen Kindern gegenüber. Stehen
dir wiklich fremde Gläubiger höher als wir?"
„Du verwechſelſt die Begriffe, Erich.”
„Die ſind von anderen längſt umgewertet worden.”
„Glaube ihm nicht, Mutter. Erich ſpricht gegen ſeine beſſere
Einſicht, gegen ſein Gewiſſen, aus innerer Erregung, aus ſeiner
Enttäuſchung heraus. Ich denke wie du. Wir müſſen ſehen,
wie wir zum Verdienen kommen. Erich und ich ſind jung, es
wird ſich ſchon ein Arbeitsfeld finden.”
„Irma, willſt du mir ſagen, was du eigentlich unter Arbeit
verſtehſt? Tennisſpielen, Reiten, Fahren, Hockeyſpielen war bis
jetzt deine einzige Arbeit. Leider hatte ſie den Nachteil, nichts
einzubringen, ſondern eine neite Stange Geld zu koſten. Laß
dich auf die hohen Töne Irmas nicht ein. Die
Zweihundert=
tauſend ſind etwas Reales, ſie ſind Zukunft. Irma kann
wirk=
lich nicht mehr wie ich. Oder welche ernſten Pläne haſt du? Willſt
du vielleicht flimmern gehen? Das wäre noch einträglich, aber
dazu gehören auch allerlei Talente.”
Als Irma ſchwieg, wurde er ärgerlich:
„Sag’s doch, was willſt du denn ſo großartig arbeiten?“
„Ich weiß es noch nicht.”
„Schön, du weißt es heute noch nicht, und wirſt es morgen
und übermorgen ebenſowenig wiſſen. Jeder Tag aber will mit ziehung fühle ich mich nicht belaſtet.”
Gold aufgewogen werden; in der Zwiſchenzeit kann Mutter
ver=
hungern.”
„Ich werde mit Kremers über praktiſche
Verdienſtmöglich=
keiten ſprechen, ſobald ich genauen Einblick in unſere
Vermögens=
verhältniſſe habe.”
„Na, das iſt ſehr einfach, Irma. Nichts und nichts gibt nichts,
Das geht ineinander auf.”
„Warte ab, Erich. Vielleicht hat Kremers auch einen geeig= beraten.”
neten Vorſchlag für dich.”
„Kremers, überall Kremers. Ich bin ſchon ausgeſchaltet.
Nur vergeßt das eine nicht, ich brauche wirklich keinen Vormund.”
„Wer zweifelt daran?”
„Ihr. Eine hübſche Erbſchaft! Mißtrauen und.
Bevor=
mundung von allen Seiten, Reelleres iſt nicht da."
„Bau auf, Erich. Arbeite — du haſt doch ſtudiert.”
„Was iſt Geiſt heutzutage? Studieren tun viele, doch frage,
wieviel es den meiſten einbringt?”
„Andere finden auch einen Beruf.”
„Andere, wenn’s denen Spaß macht! Sie kriechen in eine
uutergeordnete Stellung, nur des Verdienſtes wegen. Das
würde mir nie einfallen.”
„Aber Erich, du mußt doch auch verdienen.”
„Verdienen? Das riecht nuch Kommis.”
„Ja, was willſt du denn ſonſt tun?” rief Irma entſetzt aus.
„Stempeln gehen. Dazu langt’s ſchließlich noch, wenn ihr
euren Wahnſinn wahrmacht und das Vermögen auf die Straße
werft.”
„Pfui, Erich, ſchäme dich. Denke doch an Mutter!”
„Wer denkt denn an meine Eigenart? Na?” höhnte er,
„Meine Zukunft wird auf die Straße geworfen! Wovon ſoll ich
denn weiterſtudieren? Das iſt die vielgeprieſene Mutterliehe!
Sitzt man feſt, kümmert ſich kein Menſch darum, wie man wieder
flott wird. Zum Nichtstun wird man erzogen — und die
Konſe=
quenz? Danke, für mich reicht’s, das Leben ſteht mir bis dahin”,
meinte er mit bezeichnender Gebärde.
„Lieber Junge, ich kann nicht anders handeln, wirklich nicht.
Ich dulde keinen Schatten auf unſerm Namensſchild; das muß
in Ehren blank bleiben.”
„Halte es blank, und ich gehe darüber über Bord. Von der
Ehre wird kein Hund ſatt. Das werdet ihr bald genug merken.”
Frau Bäumer ging der Jammer ihres Lieblings zu Herzen;
ihr Entſchluß wurde wankend. Sie lenkte ein:
„Wenn ich mit Kremers ſpreche, findet er wohl einen anderen
Ausweg. Du ſollſt dein Studium beenden, wenn’s irgend geht.”
„Gib dich keiner Hoffnung hin, Kremers findet keinen
Aus=
weg. Der ſteckt uns jetzt in die Taſche. Wir müſſen ſpielen
wie Marionetten, juſt wie er will. Solche ſubalternen Naturen
nutzen ihre Macht doppelt gegen Höherſtehende aus.”
„Beſcheiden biſt du nicht, Erich.”
„Liebe Schweſter, Beſcheidenheit iſt Dummheit; in der Be=
„Habe doch Vertrauen zu unſerm Kremers. Erich Tc Füßte
unſer Schickſal in keinen anderen Händen beſſer aufgehoben als
in den ſeinen. Wir ſchulden ihm viel Dank.”
„Dankt ihm, ſo viel ihr wollt. Nur entſchuldigt mich, da
komme ich nicht mit.” Höhniſch zog er die Oberlippe hoh. „Alſo
was mich betrifft, wäre ich hiermit überflüſſig.”
„Kind, was du ſagſt. Nein, wir wollen doch gemeinſam
Fortſetzung folgt.
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