Darmstädter Tagblatt 1930


04. Januar 1930

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis.

Bel wöchentlich 2mallgem Erſchelnen vom 1. Januar
bis 31. Januar 2,s Reſchemart und 22 Pſennig
Abragegebühr abgeholt 2.28 Reichsmart, durch die
Agenturen 2.40 Reſchsmart ſrei Haus. Poſbezugspreis
im Januar ohne Beſtellgeld monglich ZrsRelſchemart.
Verantwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übemommen. Nichte
erſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreſes. Beſſellungen und Abbeſſellungen durch
Fernruf obne Verbindlſchteit für uns. Poſiſcheckkonio
Franfurt a. M. 1304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 4
Samstag, den 4. Januar 1930.
193. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Relamezelle (92 mm
breitls=Reſchemart Anzeigen von auswärie 40 Reſchepfg.
Fnanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92mm breite Rellame=
zeſſe
200 Reſchsmark. Alſe Preiſe in Reſchemant
(4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streiſt uſw., erliſcht
ede Veroſchtung gul Erfülung der Angsilgene
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Beil
Konſurs oder gerſchtiſcher Beitreſbung fähl jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natlonabank.

Konferenzbeginn im Haag.
Das Schwergewicht der Verhandlungen in die Kommiſſionen verlegk. Die Polikiker ſuchen die erlöſende‟
Formel. Franzöſiſcher Preſſefeldzug gegen Deukſchland. Skändige Drohungen mit Gewalkmaßnahmen.
Die Reviſionsmöglichkeiten des Youngplanes den Franzoſen ein Dorn im Auge.

* Der Endkampf um Deukſchlands
Suieieſſen.
Ungngebrachter Opkimismus.
Die Haager Schlußkonferenz iſt eröffnet. Auch der Arbeits=
plan
iſt bereits feſtgelegt. Darnach wird das Schwergewicht
der Verhandlungen in, die Kommiſſionen ver=
legt
. Man wird alſo in der nächſten Zeit nicht allzuviel über
den Gang der Verhandlungen hören, es ſei denn, daß auch dies=
mal
wieder die gegneriſche Propaganda ſich nicht ſcheut,
Behauptungen über bereits erzielte Ergebniſſe in die Welt zu
ſetzen, die den Tatſachen nicht entſprechen, wohl aber den Wün=
ſchen
der einen oder anderen Gläubigermacht Rechnung tragen.
die außerdem aber geeignet ſind, Verwirrung anzurichten, wenn
nicht gar die Kommiſſionsarbeiten ſelbſt maßgebend zu beein=
fluſſen
.
Wir wiſſen, daß ſich die Sachverſtändigen über eine ganze
Reihe von Streitpunkten nicht einig werden konnten, ſo daß jetzt
die Politiker die erlöſende Formel zu ſuchen
haben. Schon daraus, daß ſich die Experten nicht einig werden
konnten, geht hervor, wie wichtig dieſe Probleme ſind. Unſere
Delegation wird keinen leichten Stand haben, in dem jetzt begon=
nenen
Endkampf die deutſchen Intereſſen zu wah=
ren
. Das hat ſchon die preſſemäßige Vorbereitung der Konferenz
durch die Franzoſen gezeigt, die von vornherein darauf abge=
ſtellt
war, den Gang der Ereigniſſe in eine ganz beſtimmte Rich=
tung
zu bringen. Noch iſt es verfrüht, ſich mit den einzelnen
Problemen zu beſchäftigen, weil erſt einmal die Gegenſeite ihre
Karten aufgedeckt haben muß. Die Andeutungen der franzöſiſchen
Preſſe laſſen aber die Vermutung zu, daß uns wenig angenehme
Ueberraſchungen bevorſtehen. Infolgedeſſen wäre nichts ſo töricht,
als ſchon jetzt, wie das der ſozialdemokratiſche Vorwärts tut,
die Parole Optimismus auszugeben. Wenn Herr Tardieu im
Kreiſe der im Haag anweſenden Journaliſten erklären läßt, daß
ernſte Konflikte auf der Schlußkonferenz nicht befürchtet werden
und daß Ende der nächſten Woche alles geregelt ſei, dann iſt
damit noch längſt nicht der Beweis für uns erbracht, daß auch
wirklich alles glatt gehen wird. Unſere Delegation hat ſich viel=
mehr
auf recht ernſte Situationen vorbereitet. Auch auf die Auf=
rollung
von Fragen, die vielleicht nur in loſem Zuſammenhange
doch nicht ganz wird vermeiden laſſen.
Am wichtigſten iſt für uns natürlich die Sanktionsfrage.
Preſſe dieſe Angelegenheit behandelt. Man könnte daraus ſchlie=
ßen
, daß Frankreich nicht einmal um ein Haar zurückweichen
will. Deutſchlands Standpunkt iſt bekannt: fortwährende Droh=
ungen
mit Gewaltmaßnahmen ſtören die glatte Abwicklung un=
ſerer
Verpflichtungen; ſie liegen alfo auch nicht im Intereſſe un=
ſerer
Gläubiger. Offenbar ſind ſich aber die Gläubigerſtaaten
ſelbſt über die Grenze ihrer Intereſſen nicht ganz im Klaren.
Man hört jedenfalls, daß zwar das Schiedsgericht in Bewegung
treten ſoll, wenn Deutſchland in Verzug gerät, gleichzeitig wollen
aber die Franzoſen unbedingt daran feſthalten, daß ſie das Recht
zu gewiſſen Sanktionen behalten, wenn das Deutſche Reich nicht
imſtande oder geneigt ſein ſollte, ſeine Verſäumniſſe wieder gut=
zumachen
. Auch das aber iſt eine Formel, die den ſchärften
Widerſtand der deutſchen Delegation auslöſen wird. Möglicher=
weife
handelt es ſich aber hier zunächſt nur um ein Manöver, um
auf anderen Gebieten unſere Zugeſtändniſſe zu erringen. Wir
wiſſen, daß die Franzoſen ſich mit der Abſicht tragen, das im
Youngplan vorgeſehene Recht auf eine vorübergehende Zahlungs=
einſtellung
oder einen Zahlungsaufſchub erheblich zu beſchneiden,
Reviſionsmöglichkeiten gewaltig abzuſchwächen, wenn
nicht gar ebenfalls aus dem Youngplan, auszumerzen. Dieſe
Streitpunkte dürften ziemlich raſch in den Mittelpunkt der De=
batte
rücken. Wir haben auch hier Vertrauen zu unſerer Delega=
tion
, daß ſie jeden Angriff auf dieſen Teil des Youngplaues ab= Youngplan und, dem deutſch=polniſchen Liqui=
wehren
und ſich auf keinerlei Kompromiß einlaſſen wird.


Die Eröffnungsſihung. Ehrender Nachruf Jaſpats
it De. Freſenan.
Am Freitag nachmittag 2 Uhr fand das erſte Treffen der
führenden Miniſter der fechs einladenden Mächte im Binnenhof
im Haag ſtuatt. Die ſechs Delegationen beſchäftigten ſich in dieſer
erſten Ausſprache mit Formalien. Die kurze Sitzung war ſchon
um 3,20 Uhr beendet. Um 5 Uhr folgte die erſte öffentliche Ge=
ſamtſitzung
der Konferenz. Die Eröffnungsſitzung, die im
Sitzungsſaal der Zweiten Kammer von Jaſpar als Präſident

nur knapp eine halbe Stunde.
Jaſpar ſprach einleitend kurze Dankesworte an die hollän=
diſche
Königin und an das holländiſche Volk, die zum zweiten
Male die Reſidenz Hollands der internationalen Friedensarbeit
Photographen erhob ſich Jaſpar zum zweitenmal. Diesmal gal=
ten
ſeine Worte dem Andenken des verſtorbenen mittags tagen.
deutſchen Reichsaußenminiſters Dr. Streſe=
mann
. Jaſpar wies darauf hin, daß Streſemann in den letz=
gearbeitet
habe, ſeine Kräfte für ſein Land und für die Welt zur 9

Verfügung geſtellt habe. Ob es in Genf oder im Haag geweſen
ſei, wo er noch im Auguſt trotz ſchwerſter Krankheit ſich dem
großen Werk gewidmet habe, immer habe er die Mittel ſeines
Geiſtes, ſeiner Worte und ſeiner Ideen in den Dienſt des
Friedens geſtellt und immer dazu beigetragen, die Gegenſätze zu nationalen, durch Volksbegehren und Volksentſcheid ein Frei=
überbrücken
und neue Wege zum Frieden zu finden.
neuen Delegierten der Konferenz, an den franzöſiſchen Miniſter= Beſten zu deuten, iſt begreiflich. Die etwa 6 Millionen Ja=
und Schmidt, an den öſterreichiſchen Bundeskanzler Schober ſo=
wie
an Graf Bethlen.
Im erſten Teil ihrer Beratungen, ſo ſagte Jaſpar mit einem
durchmachen müſſen, aber trotz allen Zweifeln und allem Klein=
mut
ſei es immer wieder gelungen, die Divergenzen zu über=
brücken
. Wenn man einen Schritt weiter gekommen ſei in der
nen. Die Arbeiten in der Zwiſchenzeit hätten die Verhandlungen ganze deutſche Volk in entſchiedener Weiſe gegen dieſen Plan
ſo weit gefördert, daß man ſagen könne, die zweite Haager Kon=
Anſprache mit den Worten: Ich erkläre hiermit die zweite Haa=
ger
Konferenz für eröffnet.
Nach einer Unterbrechung von zehn Minuten, während deren
die Vertreter der Oeffentlichkeit und das geladene Publikum Sodann: Dieſe Forderungen werden von den Gegenſpielern
den Saal verließen, ſetzte die Konferenz in geheimer Sitzung auf den Vertrag von Verſailles baſiert, dieſer aber auf die
ihre Beratungen über das auf der Konferenz einzuſchlagende
Verfahren fort.
Berlegung der Reparalionsfragen
Menel Kommiſanen.
Die Konferenz beſchloß die Einſetzung zweier Kom=
rationsfragen
die zweite für die Oſtreparatio=
tionen
ſind nicht nur die ſechs einladenden Mächte, ſondern auch
die ſechs ſogenannten kleinen Mächte vertreten. Die Kommiſ=
mit
dem Reparationsproblem ſtehen, deren Behandlung ſich aber ſion hat damit dieſelbe Zuſammenſetzung wie die urſprüngliche ſtarkem Maß unterlaſſen haben, dem Volk klar
Finanzkommiſſion der erſten Haager Konferenz.
Auffällig iſt die Leidenſchaftlichkeit, mit der die franzöſiſche tag abend noch ſofort ihren Anfang genommen, und zwar der indem dieſe Unterlaſſung feſtgeſtellt wird, zugleich geſagt wird,
erſte Teil in der Kommiſſion für die deutſchen Reparationen.
Bei den Beratungen kam es wegen des deutſch=polniſchen
Vertreter Mrozowſki, polniſcher Delegierter bei der Repara=
tionskommiſſion
in Paris, Mitteilung vnn dem am 31. Oktober
zwiſchen Deutſchland und Polen abgeſchloſſe=
nen
Liquidationsübereinkommen machte und dieſes
des Haager Vertragswerkes bezeichnete. Der
gen des deutſch=polniſchen Abkommens ein Exemplar des Ver=
tere
35 Exemplare in Ausſicht.
du beriſckeafniſche Aindlangscäanel.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wies demgegenüber dar=
wenn
nicht gar gänzlich zu beſeitigen, und ebenſo die vorhandenen, auf hin, daß das deutſch=polniſche Liquidationsabkommen zwar Lage iſt dadurch bei den Endverhandlungen ſehr ſchwierig ge=
durch
die Haager Verhandlungen angeregt worden ſei, daß es worden. Taktiſches Ungeſchick trägt die Schuld.
aber durchaus kein integraler Beſtandteil des Youngplanes ſei,
ſondern in ſich ſelbſt Geſetzeskraft habe.
abgewehrt, und das Abkommen iſt auf die gleiche Stufe der Grundloſigkeit und Haltloſigkeit doch ſehr ſtarke Optimismus,
land und Deutſchland und Frankreich geſtellt.
gen durchberaten ſollen und zu deren Verhandlungen die Finanz= Arbeitnehmer. Sie zehren von der phantaſtiſchen Vorſtellung
ſachverſtändigen der kleinen Mächte nur von Fall zu Fall, ſoweit eines ungeheuren Kapitalbeſitzes, der nach ihrer Anſicht nur ent=
ſie
intereſſiert ſind, hinzugezogen werden.
röffnet wurde, ging ohne alle Feierlichkeiten vor ſich und dauerte Kompromiß einverſtanden, nach welchem den Sachverſtändigen ſchaftliche Not auch die Lage der Arbeitnehmer verſchlechtern
Finanzſachverſtändigen an die Geſamtkonferenz Gelegenheit ge= ſpricht, iſt die Stimmung für den Youngplan allerdings ſehr
geben wird, ihren Standpunkt zu den deutſchen Reparationen vom Uebel. Aber es kommen auch ſehr gewichtige andere Mo=
zur
Verfügung geſtellt hätten. Nach dem Trommelfeuer der gen iſt ſchon für Beginn der nächſten Woche zu erwarten. Die die drückende Notwendigkeit, für die allernächſte Zeit einer Kata=
Finanzſachverſtändigen werden am Samstag vor= und nach= ſtrophe zu entgehen; der Dawesplan würde ſie, wenn er in Kraft
Sitzung am Samstag um 10 Uhr vormittags abhalten. Ihr ge= war. Es gibt Politiker, die der Anſicht ſind, ſie wäre doch zu er=
ten
ſieben Jahren an allen Orten, wo man für den Frieden hören ſämtliche an den Oſtreparationen nicht intereſſierten reichen geweſen, wenn unſere Unterhändler zäher geweſen wären.
Mächte, alſo auch Deutſchland, nicht an.

Nach dem Volksentſcheid.
Von
D. Dr. M. Schian.
Die nachfolgenden Ausführungen unſeres ge=
ſchätzten
Mitarbeiters dürften gerade jetzt zum Be=
ginn
der zweiten Haager Konferenz von beſonderem
Intereſſe ſein, da ſie ſich ja insbeſondere auch mit
den Rückwirkungen des Volksentſcheids auf unſere
außenpolitiſche Stellung befaſſen. Wir veröffent=
lichen
den Auffatz daher ſehr gern, trotzdem wir nicht
in allen Punkten der gleichen Meinung ſind.
Die Schriftleitung.
Das große Unternehmen der Rechten bis zu den Deutſch=
heitsgeſetz
zur Annahme zu bringen, iſt geſcheitert. Daß man
Kurze Worte der Begrüßung richtete Jaſpar auch an die nachträglich verſucht, dieſes Scheitern in irgendeiner Form zum
präſidenten Tardieu, der ſeinen lächelnden Optimismus nach Stimmen ſollen den Kern einer bewußten nationalen Stoßtruppe
dem Haag mitbringe, an die deutſchen Miniſter Moldenhauer darſtellen, auf die für alle Fälle Verlaß iſt. Und was dergleichen
mehr iſt. Wir dürfen dieſe Wendungen als eine für die Oeffent=
lichkeit
beſtimmte Rückzugsdeckung anſprechen und annehmen,
daß die Veranſtalter des Volksentſcheids für ſich ſelbſt den Aus=
Seitenblick auf Snowden, habe die Konferenz ſchwere Stunden gang doch anders und richtiger beurteilen. Aber es kommt ja auch
gar nicht bloß darauf an, wie ſie ſelber die Sache beurteilen,
ſondern wie der ruhig denkende Deutſche ſie beurteilen muß.
Ausgangspunkt des Unternehmens war der Youngplan.
Arbeit für den Frieden, die eine Sache des Geiſtes und des Her= Da muß nun in voller Objektivität zunächſt ausgeſprochen wer=
zens
ſei, könne man ſich beglückwünſchen. Er hoffe, daß man den, daß es durchaus begreiflich iſt, wenn der Deutſche gegen die=
dies
auch von der zweiten Haager Konferenz werde ſagen kön= ſen Plan angeht. Ja, es wäre ſehr wohl zu verſtehen, wenn das
Stellung nähme. Denn es hondelt ſich in der Tat um Laſten
ferenz beginne in einem Zuſtand befriedigender Vorbereitung; allerſchwerſter Art, die uns für viele Jahrzehnte aufgebürdet
es gelte nun, die Arbeiten zu beſchleunigen. Dazu werde er als werden. Es handelt ſich um Forderungen in einer Höhe, wie
Präſident ſoweit es möglich ſei beitragen. Er ſchloß ſeine kurze ſie in der Geſchichte unerhört ſind. Zu verlangen, daß ein
Volk ſolche Laſten widerſpruchslos auf ſich nimmt, wäre un=
natürlich
, ja widernatürlich.
Kriegsſchuld Deutſchlands. Daß das deutſche Volk
gegen dieſe ungeheure Lüge proteſtiert, iſt ſeine ſelbſtverſtänd=
liche
Pflicht. Daß es in dem Augenblick, in dem auf die angeb=
liche
deutſche Kriegsſchuld finanzielle Forderungen von drückend=
ſter
Härte aufgebaut werden, ſich aufs neue gegen die Kriegs=
ſchuldlüge
empört, iſt abſolut notwendig.
Dieſe pſychologiſchen Momente ſind es, die hinter dem Volks=
begehren
ſtanden. Sie mußten um ſo wirkſamer ſein, als ſie
mifſionen, wovon die erſte für die deutſchen Repa= ſcheinbar von der Regierung nicht hinreichend gewürdigt wur=
den
. Denn darüber dürfen wir uns keinem Zweifel hingeben,
nen beſtimmt iſt. In der Kommiſſion für die deutſchen Repara= daß diejenigen Volksſchichten, die gleichſam be=
dingungslos
für Annahme des Youngplanes
ſind, und die ſie führende Regierung es in ganz
zu machen, welche Drangſal der Youngplan tat=
Die Sachberatungen, der Haager Konferenz haben am Frei= ſächlich bedeutet. Die Gerechtigkeit fordert allerdings, daß,
welches die Beweggründe dafür waren. Die Regierung mußte
angeſichts der überaus ſcharfen Oppoſition gegen den Aoungplan
Abkommens zu einer kleinen Reibung, als der polniſche fürchten, dieſer die wirkſamſten Waffen gegen ſich ſelbſt in die
Hand zu liefern, wenn ſie den Youngplan ſo charakteriſierte, wie
er es verdient. Sie mußte fürchten, daß ihre eigene Charakteri=
ſtik
des Plans dazu führen könnte, daß er endgültig abgelehnt
werden würde. Als das Volksbegehren eingebracht wurde, hielt
Uebereinkommen als einen integralen Beſtandteil ſie ſich erſt recht aus taktiſchen Gründen für verpflichtet, nur die
einigermaßen günſtigen Seiten der neuen Regelung hervorzu=
polniſche
Vertreter überreichte gleichzeitig nach den Beſtimmun= kehren, damit nicht etwa die Volksmaſſen ſich für das Volks=
begehren
ausſprachen. So iſt es tatſächlich die oppoſitionelle Tak=
tragswerkes
zur Niederlegung bei der Konferenz und ſtellte wei= tik ſelbſt geweſen, die dazu geführt hat, daß die furchtbare Härte
des Youngplans mit einem Schleier zugedeckt worden iſt, daß er
vielen Millionen Deutſchen nicht erſcheint als das, was er wirk=
lich
iſt: als ein Mittel zur wirtſchaftlichen Ausſaugung und Nie=
Dr. Cutkius berichtigt die polniſche Auffaſſung über derhaltung Deutſchlands, und zwar als ein Mittel graufamſter
Art. Daß es ſo gekommen iſt, iſt verhängnisvoll; denn die Geg=
ner
werden jetzt immer darauf hinweiſen, daß die deutſche Re=
gierung
ſelber den Youngplan ſo freundlich verteidigt hat. Ihre
Daß die Regierung trotz dieſer furchtbaren Härte für den
Youngplan eintritt, muß natürlich wunder nehmen. Warum tut
Damit iſt der polniſche Verſuch, zwiſchen dem ſie es? Warum tun es die hinter ihr ſtehenden Parteien? So=
viel
ich ſehe, ſprechen allerhand Motive mit. Bei den ſozialdemo=
dationsabkommen
eine Verbindung zu ſchaffen, kratiſchen Maſſen wahrſcheinlich jener eigentümliche, bei aller
Behandlung mit den Abkommen zwiſchen Deutſchland und Eng= der ſich zu der Doktrin bekennt: Schröpft nur ordentlich den Ka=
pitalismus
; dann kann Deutſchland alles zahlen, was von ihm
Zu einem zweiten kleinen Zwiſchenfall kam es bei der Be= verlangt wird. Es fehlt, in dieſen Schichten völlig an wirtſchaft=
ſchlußfaſſung
über den Zuſammentritt der Finanzſachverſtändi= licher Erkenntnis, an Einſicht in die Zuſammenhänge der Geld=
gen
der ſechs einladenden Mächte, welche die verſchiedenen Fra= wirtſchaft, in die gegenſeitige Abhängigkeit von Arbeitgeber und
eignet zu werden braucht, um alle Forderungei: der Kriegsgegner
Dagegen erhoben Titulescu und der portugieſiſche Vertreter zu befriedigen. Vielleicht freuen ſie ſich ſogar darüber, daß die
ulrich Einſpruch. Beide erklärten ſich jedoch ſchließlich mit einem deutſchen Kapitaliſten ordentlich geſchröpft werden. Daß wirt=
der
ſechs kleinen Mächte vor Unterbreitung des Berichtes der muß, wollen, ſie nicht begreifen. Sofern dieſer Utopismus mit=
zur
Geltung zu bringen. Der Bericht der Finanzſachverſtändi= tive in Betracht. Im Vordergrund ſteht bei der Regierung wohl
bleibt, herbeiführen. Damit verbindet ſich die Erkenntnis, daß
Die Kommiſſion für die Oſtreparationen wird ihre erſte eine beſſere Regelung einfach nicht zu erreichen
Aber wer kann darüber Sicheres ſagen? Monatelang haben, ſie

[ ][  ][ ]

Seite 2

Samstag, den 4. Januar 1930.

Nummer 4

gerungen! Schließlich mag bei der Regierung der Gedanke den
Ausſchlag geben: Kommt Zeit, kommt Rat! Nur jetzt das Reich
vom Tod retten, dann weiter ſehen! Auch die Befreiung von der
Beſetzung ſprach ſtark mit; ſie gibt ja auch wirtſchaftlich wieder
größere Freiheit. Ergebnis auf dieſer Seite: Es muß ſein!
Ein wunderlicher Kampf, der nun um das Volksbegehren
herum ausbrach! Wie immer beim Ringen um die Maſſen eine
Flut von Uebertreibungen. Sah es nicht, wenn man die Auf=
ſätze
für das Volksbegehren las, ſo aus, als habe es das
deutſche Volk ſelbſt in der Hand, ſich aus aller Schuldknecht=
ſchaft
durch eine einfache Abſtimmung zu befreien? Schien es
nicht, als wolle die Regierung mutwillig und ohne Not unſerem
Volke für Jahrzehnte Sklavendienſte auflegen? Freiheits=
geſetz
! Alſo wer dafür ſtimmt, ſichert ſich, ſeinen Kindern
und Enkeln die Freiheit! Da war nun glücklich der entſcheidende
Faktor, nämlich die den Shylock ſpielenden Mächte des Feind=
bundes
, völlig ausgeſchaltet; alles war nach alter deutſcher Art
zum innerpolitiſchen Kampf geworden. Man fragt ſich unwillkür=
lich
, was bei Annahme des Volksbegehrens geworden wäre. Daß
der Feindbund auch nur eine einzige Mark an ſeinen Forderun=
gen
nachgelaſſen hätte, konnte ja doch höchſtens vom Standpunkt
derer aus erwartet werden, die den äußeren Feinden alles Gute
zuzutrauen nicht müde werden; aber gerade vom Standpunkt
der hinter demi Volksbegehren ſtehenden Gruppen, die allem
pazifiſtiſchen Optimismus abhold ſind, konnte eine ſolche An=
nahme
überhaupt nicht in Frage kommen. Sie wurde dennoch
vertreten weil man den innerpolitiſchen Kampf voranſtellte!
So wunderlich gehts in der Politik zu!
Aber da gibts einen Punkt, der den Widerſpruch zu löſen
ſcheint. Ruht doch nach dem Diktat von Verſailles die Repara=
tionspflicht
auf der Kriegsſchuld. Aſo muß doch mit der
Theſe von Deutſchlands Kriegsſchuld auch die Reparations=
pflicht
fallen?! Gewiß, wenn es in der politiſchen Welt
nach der wiſſenſchaftlichen Logik ginge! Gerade
das ſchien die Anſicht der Verfechter des Volksbegehrens zu
ſein. Unſere Gelehrten haben bewieſen, daß Deutſchland nicht
ſchuld iſt; einige Amerikaner und Engländer ſind derſelben An=
ſicht
. Alſo bedarf es nur der Anmeldung dieſer Tatſache, um
die Reparationen erlaſſen zu bekommen. . . Ja, wenn es nach
dieſer Logik ginge! Aber die die Kriegsſchuldlüge erfunden haben,
wiſſen wohl, warum. Wie ſie ſie zu einem ſtählernen Käfig für
das deutſche Volk geſchmiedet haben, ſo wollen ſie ſie ſelbſtver=
ſtändlich
auch weiter brauchen, um das Volk zu feſſeln. Was
deutſche Gelehrte ſagen, iſt ihnen dabei gänzlich gleich; ob ein
paar andere ihnen beipflichten, macht auch nichts aus; ſie haben
ihren Schein und laſſen nicht locker. Und wenn wir hundertmal
beweiſen, daß Deutſchland ſchuldlos iſt, den Franzoſen
können wirs nicht beweiſen, denn ſie wollen es nicht
ſehen und werden es darum niemals ſehen. Wenn wir ihnen
nicht mal beweiſen können, daß unſer 100 000=Mann=Heer ohne
ſchwere Waffen keine Gefahr für ihr Rieſenheer iſt, wie ſollen
wir ſie zu dem Eingeſtändnis zwingen, daß ſie ſelber an dieſem
Krieg ſchuld ſind? Aber ſo wunderlich laufen die Dinge, daß
es nun im Kampf um das Volksbegehren auf einmal ſo aus=
ſah
, als läge es nur an der Mehrheit der Stimmen, damit wir
von aller Kriegsſchuldlüge und ſomit von allen Reparationsver=
pflichtungen
frei würden. Freiheitsgeſetz! So wunderlich liegen
die politiſchen Dinge, daß gerade diejenigen Kreiſe, die Frank=
reichs
Lügenpolitik immer am klarſten durchſchaut haben, jetzt
plötzlich ſo taten, als warte Frankreich nur auf eine Mitteilung
Deutſchlands, um uns von der Kriegsſchuld frei zu ſprechen und
in ſelbſtverſtändlicher Konſequenz die Reparationsanſprüche nie=
derzuſchlagen
!! Nein, leider nein! Frankreich und auch das
offizielle England wird in dieſem Streit auch nicht einen
Zentimeter weichen. Denn es handelt ſich um die Verfemung
Deutſchlands, es handelt ſich um die Ausſaugung Deutſchlands;
es handelt ſich um Geld. Es handelt ſich zugleich um die dau=
ernde
Niederhaltung Deutſchlands, die durch ſeine Auspowe=
rung
am beſten erreicht wird. Daß Frankreich dieſe Pläne fallen
laſſen ſollte, wenn die Mehrheit des deutſchen Volkes dafür ab=
ſtimmt
, daß die Kriegsſchuldtheſe eine Lüge iſt, glaubt das im
Ernſt irgend jemand im Lager der Rechten?
Irrungen Wirrungen, ſo möchte man dieſes Kapitel deut=
ſcher
Politik überſchreiben. Noch ſind längſt nicht alle Irrungen
und Wirrungen aufgezählt. Keine kleine Irrung war es wahr=
haftig
auch, daß man annahm, ein Volksentſcheid mit dieſer
Baſis könne eine Mehrheit finden. Darüber will ich nicht lange
reden. Dem ruhigen Beurteiler war es von vornherein klar,
daß dieſes Geſetz in dieſer Faſſung keine Mehrheit finden
konnte; daß es vergebliche Mühe war, was da aufgewendet
wurde. Unbegreiflich nur, daß darüber eine Selbſttäuſchung
möglich war.
Irrungen, Wirrungen. Wird es nun damit zu Ende ſein?
Wird jeder ſeine Lehren aus dem Hergang entnommen haben?
Es genüge für heute, die Frage aufzuwerſen. Das weitere muß
die Zukunft lehren.

Die gronte Schuu manenſcher Hauft.
Was die Londoner Ausſtellung bringt.
Eine Ausſtellung von italieniſchen Kunſtwerken, wie ſie noch
niemals an einem Ort zuſammengebracht war und wohl kaum
je wieder vereinigt werden wird, iſt im neuen Jahr im Burling=
ton
Houſe in London zu ſehen. Der Wert der Gemälde, Skulp=
turen
und Meiſterſtücke des Kunſtgewerbes, die aus allen Teilen
der Welt geliehen wurden, wird auf weit über 300 Millio=
nen
Mark geſchätzt, iſt aber eigentlich unſchätzbar. Auch
Deutſchland iſt mit einigen hervorragenden Werken beteiligt, ſo
z. B. München mit einem der ſeltenſten Schätze der Alten Pinako=
thek
, der Jungfrau im Gebet von Antonello da Meſſina. Der
Louvre ſchickt die berühmte Kreuzigung von Mantegna, die ur=
ſprünglich
das Mittelſtück des Altars von San Zeno war. An=
dere
Hauptwerke Mantegnas ſind ſein Imperatur Mundi aus
der Sammlung von Lord Melchett und der Tote Chriſtus
der Mailänder Brera. Aus dem Louvre ſtammt auch die große
Pietä von Coſimo Tura, deſſen Schaffen durch andere Leih=
gaben
aus Italien, beſonders die Jungfrau mit Kind, aus
Venedig, bezeichnend vertreten iſt. Aus Antwerpen kommt ein
wichtiges Frühwerk Tizians Jacopo Peſaro kniend vor St.
Peter; auch aus Belgien ſtammen die Kreuzigung von Anto=
nello
da Meſſina, ſowie einige Gemälde der Sieneſen Duccio und
Simone Martini. Ein Bildnis des Gentile Bellini, das aus
Budapeſt kommt, vertritt vortrefflich das Werk dieſes ſeltenen
und eigenartigen Meiſters, von deſſen bekannterem Bruder Gio=
vanni
die italieniſche Regierung mehrere Hauptwerke geſandt
hat, ſo die große Transfiguration aus Neapel und drei Ma=
donnenbilder
. Ein weiterer wichtiger Beitrag der Budapeſter
Galerie iſt ein Jünglingsbildnis des großen Venezianers Gior=
gione
, deſſen rätſelhaftes Schaffen man überhaupt auf der Aus=
ſtellung
ſo gut wie ſonſt nirgends wird ſtudieren können. Aus
dem Giovanelli=Palaſt in Venedig kommt ſein berühmter
Sturm aus den Uffizien Die Kindheit des Moſes, und aus
engliſchem Privatbeſitz ſtammen zwei andere vielumſtrittene
Werke, die dieſem Meiſter zugeſchrieben werden, die Anbetung
der Hirten bei Lord Allendale und das angebliche Porträt der
Caterina Cornaro bei Sir Herbert Cook. Holland ſendet aus
dem Reichsmuſeum die Madonna des Fra Angelico und aus
dem Haag zwei merkwürdige Porträtköpfe von Piero di Coſimo.
Auch Amerika iſt mit wichtigen Gemälden vertreten. So leiht
die Jarvis=Sammlung den Hereules und Neſſus von Antonio

Vom Tage.
Der Reichsparteivorſtand der Deutſchen Zen=
trumspartei
iſt vom Parteivorſitzenden, Prälaten Dr. Kaas,
zum 26. Januar nach Berlin einberufen worden. Es
handelt ſich neben einer Beſprechung der allgemeinen politiſchen Lage
vor allem um organiſatoriſche Fragen. Der Reichsparteiausſchuß ſoll
Anfangs Februar zuſammentreten.
Der neu ernannte deutſche Geſchäftsträger für den
Friſchen Freiſtaat, der bisherige deutſche Generalkonſul in
Dublin, Dr. Georg von Dehn hat dem iriſchen Außenminiſter ſein
Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats der ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft
in London Arkos Awramow, iſt von ſeinem Poſten zu=
rückgetreten
und wird ſich binnen kurzem nach Rußland zurück=
begeben
.
Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern Tſchi=
tſcherin
, der bekanntlich ſeit April v. Js. Kuraufenthalt in Wies=
baden
genommen hatte, iſt abgereiſt, um nach Moskau zurückzu=
kehren
.
In Temesvar (Rumänien) verſuchten Arbeitsloſe vor
dem Rathaus zu demonſtrieren. Dabei griffen ſie die Poli=
zei
tätlich an und verletzten zehn Beamte. Nach dem Krawall
flüchteten die Demonſtranten in das Arbeiterheim. Die Polizei
nahm 85 Zwangsgeſtellungen vor.
Der Botſchafter der Vereinigten Staaten im Quirinal hat dem
italieniſchen Außenminiſter Grandi eine Einladung
des Staatsſekrtärs Stimſon zu einer gemeinſamen
vorbereitenden Beſprechung vor Beginn der Arbeiten der
Seeabrüſtungs=Konferenz überbracht. Die Zuſammenkunft
zwiſchen Stimſon und Grandi wird am 19. Jan. in London ſtattfinden.
Die Entſendung eines mexikaniſchen Beobachters
nach Genf zur Verfolgung der Völkerbundsarbeiten iſt nunmehr voll=
zogen
worden. Die mexikaniſche Regierung hat dem früheven General=
ſekretär
der mexikaniſchen Delegation bei der 6. Panamerikaniſchen Kon=
ferenz
, Caſtro Leal, dieſe Aufgabe übertragen.

Beſorgniſſe in England.

EP. London, 3. Januar.
Den Berichten aus Lahore über die Beſchlüſſe des Allindiſchen
Kongreſſes mißt man hier naturgemäß eine ſehr erhebliche Bedeu=
tung
bei. Angeſichts der radikalen Beſchlüſſe des Allindiſchen
Kongreſſes kommt dem Bericht der ſogenannten Simon= Kommiſ=
ſion
, die im vorigen Jahre Indien bereiſte und Vorſchläge über
politiſche Reformen in Indien, möglichſt über die Erhebung In=
diens
zum Dominon, machen ſollte, ein beſonders großes Intereſſe
zu. Urſprünglich ſollte der Bericht der Kommiſſion bereits Ende
des verfloſſenen Jahres veröffentlicht werden, doch iſt ſeine Ver=
öffentlichung
, wie man jetzt erfährt, nicht vor Anfang März zu
erwarten. Es ſcheint daher, daß die Kommiſſion bei der Abfaſſung
des Berichtes auch der jüngſten Entwicklung Rechnung tragen wird
Engliſch=chineſiſche Verhandlungen über die
Aufhebung der Erkerrikorialikäksrechte.
EP. Peking, 3. Januar.
Der engliſche Geſandte in China, Sir Miles Lampſon, hat
ſich geſtern nach Nanking begeben, um mit der Nanking= Regie=
rung
in Verhandlungen wegen der Aufhebung der Exterritoriali=
tätsrechte
zu treten.
Die Haltung der engliſchen Regierung in dieſer Frage hat
ſich ſeit dem Erlaß der Nanking=Regierung über die Beſeitigung
der Exterritorialitätsvorrechte von Ausländern in China vom
1. Januar 1930 ab keineswegs geändert. England iſt danach
nicht gewillt, ſeine Vorrechte im gegemwärtigen Augenblick auf=
zugeben
, andererſeits aber bereit, in Verhandlungen über eine
ftufenweiſe Aufhebung der Erterritorialitätsrechte mit der chine=
ſiſchen
Zentralregierung einzutreten.
Ausbau der Angeſtellkenverſicherung.
Berlin, 3. Januar.
Dem Reichstag iſt ein Geſetzentwurf zum Ausbau der An=
geſtelltenverſicherung
zugegangen. Bei den vorgeſchlagenen Aende=
rungen
handelt es ſich zunächſt um den Ausbau der Selbſtverwal=
tung
, dann um einen Ausbau der Verſicherungsleiſtungen und
ſchließlich um einige Aenderungen verſchiedener Art. Beim Aus=
bau
der Verſicherungsleiſtungen handelt es ſich zunächſt um eine
Beſtimmung, wonach, im Falle der Scheidung eine
Witwenrente für die frühere Ehefrau des Ver=
ſicherten
, ſolange Bedürftigkeit beſteht, ge=
währt
werden ſoll. Ferner wird für die Eltern und Groß=
eltern
eine Rente vorgeſchlagen, wenn ſie vom Verſicherten über=
wiegend
aus ſeinem Arbeitsverdienſt unterhalten worden und be=
dürftig
ſind. Schließlich wird beſtimmt, daß einer weiblichen
Verſicherten, die heiratet, ein Anſpruch auf Er=
ſtattung
der halben Beiträge zuſteht. Damit wird
die bisherige Verwaltungsübung zum Geſetz erhoben.

Pollajuolo; dann ſtammen aus der Neuen Welt mehrere hervor=
ragende
Bilder der primitiven ſieneſiſchen Kunſt, die dort eifrig
geſammelt wird. Morgan gibt ſein wundervolles Porträt der
Giovanna Tornabuoni von Ghirlandajo her, das früher als
Leihgabe ſolange in der Londoner Nationalgalerie hing. Beſon=
dere
Aufmerkſamkeit werden die kleinen Predellentafeln finden,
die von dem Amerikaner Johnſon vor etwa 25 Jahren in Ita=
lien
gekauft wurden und den europäiſchen Kunſtgelehrten noch
ganz unbekannt ſind; man hält ſie für beſonders wichtige Werke
Botticellis, der außerdem auf der Ausſtellung mit ſo berühmten
Werken wie der Geburt der Venus und der Verleumdung
aus den Uffizien, und mit ſo unbekannten Werken wie der Ver=
laſſenen
aus einer römiſchen Privatſammlung vertreten ſein
wird. Kopenhagen ſchickt einen Tizian. Auch der Könia von
Schweden leiht ein Bild, und unter den engliſchen Sammlern
ſteht König Georg an der Spitze, der unter anderem die Kreu=
zigung
von Duccio di Buoninſegna, eine Landſchaft Tizians und
einen Andrea del Sarto gibt. Aus der Sammlung ſeines
Schwiegerſohnes Lord Lascelles ſtammt der herrliche ſpäte
Tizian Diana und Actäon, von Sir Herbert Cook u. a. eine
große Anbetung, von Filippo Lippi und zwei ſchöne Akte von
Signorelli. Der Hauptteil der Ausſtellung wird natürlich von
Italien beigeſteuert, von wo drei der berühmteſten Porträts
Raffaels kommen, die Fornarina und die beiden Doni=
Bilder. Neapel ſchickt zwei Werke des ſeltenen Maſolino, Maſac=
cios
Kreuzigung Corveggios entzückende Zingarella und Ti=
zians
Meiſterporträt von Papſt Paul III. Venedig ſteuert einige
Hauptwerke Tintorettos bei, und auch die kleineren Galerien ſind
mit ihren beſten Werken hertreten. Wenn man einige der größten
Namen unter den italieniſchen Malern, wie Leonardo und Michel=
angelo
, vermißt, ſo muß man ſich bei dem letzteven an das Mar=
morrelief
halten, das der Londoner Akademie gehört, und bei
beiden die großartigen Sammlungen von Zeichnungen bewun=
dern
, wie überhaupt die Abteilung der Zeichnungen eine lücken=
loſe
Fülle von Arbeiten der großen Meiſter darbietet. Nicht min=
der
charakteriſtiſch wie die Zeit der Renaiſſance iſt die des Ba=
rocks
und des Rokokos vertreten, unter denen die Bilder der
großen Venezianer, wie Tiepolo und Guardi, hervorragen. Aber
auch die italieniſchen Künſtler der neueſten Zeit wagen es, mit
den großen Vorfahren in Wettbewerb zu treten, und ſo wird
man die Werke der Futuriſten mit denen der Primitiven ver=
gleichen
können.
B.

* Berlin, 3. Januar. (Prib.=Tel.)

Der Brief des Präſidiums des Reichslandbundes hat im
Reichsausſchuß für das Volksbegehren recht gemiſchte. Gefühle
ausgelöſt. Man hat ſich ſofort beeilt, eine Gegenaktion einzu=
leiten
, wobei man durchblicken läßt, daß der Ausſchuß noch eine
ganze Reihe von Aufgaben zu erfüllen gedenke. Im Reichs=
ausſchuß
beſteht alſo offenbar die feſte Abſicht, aus dem Aus=
ſcheiden
des Reichslandbundes und dem Abmarſch des Land=
volkes
nicht die entſprechenden Konſequenzen zu ziehen. Es wird
auch heftig in Abrede geſtellt, daß der Brief des Reichslandbun=
des
das Ende des Reichsausſchuſſes bedeute. Infolgedeſſen iſt
ein Kommentar ſehr intereſſant, der mit 24ſtündiger Verſpätung
in der Deutſchen Tageszeitung veröffentlicht wird. Er iſt
recht gewunden gehalten, weil man ſich nicht dem Vorwurf aus=
ſetzen
will, den Reichsausſchuß geſpalten oder geſprengt zu
haben. Immerhin, kommt das Organ der Landwirte doch nicht
um die Feſtſtellung herum: Es erſcheint geboten, den eigent=
lichen
Sinn des Präſidialſchreibens klar feſtzuſtellen; er geht
dahin, zu erklären, daß der Reichsausſchuß lediglich mit
einer ganz ſpeziellen, ſcharf umriſſenen Aufgabe betraut wurde,
und daß nach der Durchführung dieſer Aufgabe ſeine Exiſtenz
automatiſch beendet iſt. Es liegt alſo weder eine Austritts=
erklärung
noch gar eine Sprengung vor, ſondern einfach die Feſt=
ſtellung
, daß die Tätigkeit des Ausſchuſſes ihr natürliches Ende
gefunden hat. Schon die eigene Namensgebung Reichsausſchuß
für das deutſche Volksbegehren beſtätigt dieſe Auffafſſung des
Reichslandbundpräſidiums. Am 7. Januar will nun der Reichs=
ausſchuß
ſelbſt ſeine Präſidialſitzung abhalten, in der die kom=
menden
politiſchen und organiſatoriſchen Maßnahmen zur De=
batte
ſtehen werden. In dieſer Sitzung wird die Entſcheidung
darüber fallen, ob der Reichsausſchuß ſeinen Aufgabenkreis er=
weitern
oder ſich ſelbſt auflöſen will, um damit den Weg für eine
Sammlung aller nationalen und chriſtlichen Kräfte frei zu

machen, die der Landbund wünſcht und für dringend notwendig.
hält.

Darmſtadt, 3. Januar.

Am Freitag mittag trat im Staatsminiſterium unter dem
Vorſitz von Miniſterialrat Bornemann der Abſtimmungsaus=
ſchuß
des 33. Stimmkreiſes (Heſſen=Darmſtadt) zuſammen, um
das endgültige Ergebnis des Volksentſcheides über das Frei=
heitsgeſetz
im 33. Stimmkreis feſtzuſtellen. Der Abſtimn ngs=
leiter
führte zunächſt Klage über verſchiedene Mängel in den
örtlichen Liſten, die dem Staat durch Rückfragen unnötige Koſten
verurſachten. Es wurde feſtgeſtellt, daß von den gültigen 82 437
Stimmen für den Geſetzentwurf 78 309, gegen den Geſetzentwurf
4128 Stimmen abgegeben wurden. Die Prozentzahl der gültigen
Ja=Stimmen von der Zahl der Stimmberechtigten beträgt 8,47
(beim Volksbegehren 3,03). Ungültig waren 723 Stimmen.
Berlins Finanzlage und Sparmaßnahmen.
Berlin, 3. Januar.
In einer Preſſebeſprechung im Rathauſe gab Bürgermeiſter
Scholz ein Bild von der gegenwärtigen Finanzlage Berlins und
betonte, daß die Regelung in der Zentralverwaltung ſich ſowohl
nach der materiellen als auch nach der forwalen Seite vollkommen
glatt vollzogen habe. Er habe dem Oberpräſidenten einen vor=
läufigen
Bericht erſtattet und werde ihm einen endgültigen am
8. oder 9. Januar vorlegen. Die Kontrollſtelle ſei damit formell
für die Zentralverwaltung aufgehoben, materiell werde ſich aber
natürlich an den Sparmaßnahmen wenig ändern laſſen. Es ſei
keineswegs zutreffend, daß der geſamte Wohnungsbau eingeſtellt
werden ſolle. Die Fertigſtellung der Untergrund= und Hochbahn=
bauten
würde 45 bis 50 Millionen erfordern. Sie müßten ſchon
aus rein techniſchen Gründen vollendet werden. Stadtſyndikus
Lange erklärte, man wolle auch an der Städtiſchen Oper nach
Möglichkeit ſparen. Die Sparmaßnahmen ſollen insbeſondere
auf die Gehälter der großen Stars ausgedehnt werden.

Zeige mir: wie du wohnſt!
Zeige mir, wie du wohnſt, und ich will dir ſagen, wer
dubiſt! Vielfach wird auch die Umkehrung Wahrheit ſein: Zeige
mir, wer du biſt und ich will dir ſagen, wie du wohnſt.
Zeige mir, wie du wohnſt! Ich will dir ſagen, daß du ein
abſonderlicher Menſch biſt. Die vielen Dinge, die dich verwirrend
umgeben: was haben ſie mit dir zu ſchaffen? Deine Wohnung
iſt nur eine Maskerade. Und dazu eine ſchlechte.
Zeige mir, wie du wohnſt! Du, in der Manſarde, du ſollteſt
eigentlich Schloßbeſitzer ſein. Wie vornehm, wie feinfühlig und
klug iſt alles bei dir geordnet. Wie viel iſt aus Nichts geſchaffen.
Wie wohl fühlt man ſich als Gaſt in deiner Wohnung!
Zeige mir, wie du wohnſt! Dich haben die Götter zu Un=
recht
in eine prunkhafte Villa mit weiten Zimmerfluchten ver=
pflanzt
. Dir angemeſſen iſt: ein ſachliches Büro, ein gemütlicher
Stammtiſch, ein möbliertes Zimmer für die Nacht.
Zeige mir, wie du wohnſt! Ich will dir ſagen, daß du in
deinem eigenſten Weſen ein friedloſer Nomade biſt. Eine Schiffs=
kajüte
bedeutet dir mehr als das ſchönſte Arbeitszimmer der
Welt.
Zeig’ mir: wie du wohnſt! Du biſt ein harmoniſcher Menſch,
der im Einklang mit ſeiner Zeit und ſeiner Umwelt lebt. Alles,
was dich umgibt, hat Sinn, hat eine logiſche Beziehung zu dir:
dientdirund den Deinen!
Kuno Graf von Hardenberg.

*) Aus dem reichilluſtrierten Januar=Heft der Innen=
Dekoration, Verlagsanſtalt Alexander Koch=Darmſtadt, 57 große
Abbildungen, Vierfarben= und Sepiatonbeilagen, viele Textbeiträge.
Einzelheft Mk. 3.

* Gabriel d’Annunzio: Feuer (Hyperion=Verlag, Leipzig.) In
dieſem Noman erzählt d’Annunzio ſeinen eigenen Lebensroman, und
in dieſem zuvörderſt, poetiſch verklärt, ſeine Liebe zu der großen Tra=
gödie
Eleonore Duſe. Ihr in erſter Linie iſt der Roman gewidmet,
Er iſt geſtaltet mit der ſtarken Leidenſchaft des römiſchen Dichters,
aber auch mit der ihm eigenen Eitelkeit.
* Hände. Von R. Voigt. (Gebr. Enoch Verlag, Hamburg.
Ein ausgezeichnetes, intereſſantes Studienwerk des Charakterleſens
aus der menſchlichen Hand und ihre Geſtaltung. Eine gutgedruckte
Sammlung von Händen großer toter und lebender Menſchen, mit
einer Schilderung ihrer charakteriſtiſchen Eigenheiten. Rolf Voigt hat
ine gute Einführung in die Handkunde dazu geſchrieben, und Kurt
Pfiſter ein ausgezeichnetes kunſthiſtoriſches Geleitwort. Die Hände
von 98 Menſchen beiderlei Geſchlechts, darunter von 35 Toten, bil en
die Grundlage des Werkes.

[ ][  ][ ]

Nummer 4

Samstag, den 4. Januar 1930.

Seite 3

Die Mint des erſten Komelenntägen.

Der Eindruck in Berlin.
Der Reparakionsagenk Parker Gilberk wird zur
Konferenz hinzugezogen.
Der Verlauf des erſten Tages der zweiten Haager Konferenz
wird in Berliner politiſchen Kreiſen recht günſtig beurteilt. Die
Aufgabe für heute beſtand darin, die Fühlungnahme mit den
anderen Delegationen herzuſtellen und die Konferenz zu inſtal=
lieren
. Das iſt geſchehen. Man hat in Berlin den Eindruck,
daß es der deutſchen Delegation gelungen iſt, dieſe Fühlung be=
reits
ziemlich ſtark auszubauen. Organiſatoriſch liegt das Er=
gebnis
des erſten Tages bei den beiden Komitees. Das Komitee
für die deutſchen Reparationsfragen hat ſeine erſte Sitzung unter
dem Vorſitz von Jaſpar auch bereits abgehalten und einen
Finanzausſchuß der Experten gebildet. In der Sitzung dieſes
Komitees gab es gleich ein intereſſantes Intermezzo:
Der polniſche Delegierte verlangte die Depo=
nierung
des deutſch=polniſchen Liquidations=
abkommens
bei der Haager Konferenz, und zwar
im Zuſammenhang mit dem Youngplan. Die Polen
legen Wert darauf, zwiſchen dem Liquidationsabkommen und
dem Youngplan eine rechtliche Verbindung herzuſtellen. Reichs=
außenminiſter
Dr. Curtius macht den polniſchen Ver=
treter
aber darauf aufmerkſam, daß das deutſch=polniſche Abkom=
men
kein rechtliches Element des Youngplanes
darſtellt, ſondern, daß es ſeine Rechtskraft in ſich ſelbſt trägt. Da=
mit
war der polniſche Vorſchlag abgewehrt. Die Deponie=
rung
des Abkommens erfolgt zwar entſprechend den Emp=
fehlungen
zum Youngplan im Haag, jedoch ohne Rechts=
verbindung
mit dem Youngplan. Dieſe Feſt=
ſtellung
des Reichsaußenminiſters iſt übrigens nach Anſicht
Berliner politiſcher Kreiſe auch für die ſpätere parla=
mentariſche
Erledigung des Liquidationsab=
kommens
von Bedeutung. Im ganzen läßt ſich nach dem
Urteil Berliner politiſcher Kreiſe feſtſtellen, daß die Konferenz im
Organiſatoriſchen bereits ſtark vorwärts gekommen iſt, ſo daß
die Verhandlungen morgen in die ſachliche Materie eindringen
können.
Vor allem werden am Samstag die Sachverſtändigen der
Finanzminiſterien der ſechs einladenden Mächte zuſammentreten,
um den Beſtand der bisherigen Arbeiten aufzunehmen, die noch
beſtehenden Differenzpunkte feſtzuſtellen und in ſolche zu gliedern,
deren Bereinigung mit bzw. ohne Zuziehung der Miniſter der
ſechs Mächte möglich iſt. Bei dieſen kommenden Beratungen
ſollen die übrigen Mächte jeweils nur bei denen, an denen ſie
beſonders intereſſiert ſind, zugezogen werden. Weiter ſoll be=
ſchloſſen
werden, eine Einladung an den Reparations=
agenten
Parker Gilbert und an die Treuhänder
des Dawesabkommens zu erlaſſen, die wegen der
notwendigen Erleichterung des Verfohrens
betreffend die verpfändeten Einnahmen heran=
gezogen
werden müſſen. Der Reparationsagent wird
in erſter Linie bei dem Uebergang ſeiner Geſchäfte an die Bank
für internationale Zahlungen mitwirken müſſen.
Von der Einladung der verſchiedenen auf der erſten Haager
Konferenz eingeſetzten Komitees dürfte zunächſt Abſtand genom=
men
werden, nicht nur, weil ſie zum großen Teil in Perſonal=
union
mit den Sachverſtändigen der Finanzminiſterien uſw.
ſtehen, ſondern wohl auch, um nicht den irrigen Eindruck zu er=
wecken
, als ob alle bereits vorbereitetem Fragen hier wieder
aufgerollt werden müßten.
Pariſer Slimmen zur Haager Konferenz.
Paris, 3. Januar.
Unter den Haager Vorbeſprechungen verdient die Unterhaltung
zwiſchen Tardieu und Snowden beſondere Aufmerkſamkeit. Eine
kurze Havasmeldung ſpricht von der Einigkeit beider Delegations=
führer
in allen wichtigen Fragen und von einer Uebereinſtimmung
bei der Beurteilung der Methode, die die Konferenz, um zu einem
glücklichen Abſchluß zu gelangen, zu verfolgen habe. Der Temps
fügt hinzu, daß ſowohl der franzöſiſche Miniſterpräſident wie auch
der engliſche Schatzkanzler die Annahme des Youngplanes als
Ganzes wünſchten, mit all den Einzelbeſtimmungen, die für ſein
Inkrafttreten in Ausſicht genommen worden ſeien. Im übrigen
urteilt die franzöſiſche Preſſe keineswegs optimiſtiſch über den Ver=
lauf
der bevorſtehenden Verhandlungen. Die Konferenz werde, ſo
ſagt der Temps, ſich keineswegs auf die ausſpracheloſe Annahme
der von den Unterausſchüſſen der Sachverſtändigen ausgearbeiteten
Vorſchläge beſchränken. Offen ſei weiterhin die Frage, wieweit
die Haltung der deutſchen Regierung ſich unter dem Einfluß des
Reichsbankpräſidenten Schacht geändert habe, und ob nicht unter

Schachts Einwirkung unvorhergeſehene Störungen entſtehen könn=
ten
. Beſondere Schwierigkeiten bei der Löſung der Sanktionsfrage
ſieht der Temps nicht voraus, doch glaubt er, daß die Regelung
anderer Fragen, wie beiſpielsweiſe die Feſtſetzung der Termine der
deutſchen Zahlungen an die B. J.3., die Mitarbeit Deutſchlands
an der Organiſierung dieſer Bank ſowie an der Kommerzialiſie= lungsbank kommerzialiſieren laſſen. Der Betrag dieſer Kom=
rung
der Schuld eingehende Beſprechungen notwendig machen wer= merzialiſierung ſoll nach dem ungariſchen Plan zur Entſchädi=
den
. Die Liberté ſpricht von dem ungünſtigen Einfluß, den das
Sonderabkommen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staa=
ten
auf die Haager Konferenz ausüben werde, da Amerika ſeine
Zahlungen aus Deutſchland unter Umgehung der B.J.3. erhalten an Rumänien noch Forderungen in Höhe von 60 Millionen
werde. Zur Sanktionsfrage fragt die Liberts ob es nicht rich=
tiger
wäre, wenn man ſchon von einer Wiederbeſetzung des linken
Rheinufers ſpreche, dies erſt gar nicht zu räumen. Die Kommer=
ſcheinend
nicht recht ernſt genommen. Auch drohe durch den hohen
Zinsſatz den Gläubigern ein neuer Verluſt. In einem Punkt ſind
ſich alle Blätter einig; es werde außerordentlicher Anſtrengungen
aller Beteiligten bedürfen, um die Verhandlungen bis zum Ende
der kommenden Woche zu beenden.
Die Sankkionenfrage.
England läßt den Franzoſen freie Hand.
Snowden hat bei ſeiner Ankunft engliſchen Journaliſten
die Frage der Sanktionen auf der Haager Konferenz
aufzrollen. Ueberhaupt lege man keinen Wert auf die Er=
örterung
politiſcher Probleme, weil dieſe ſchon auf der erſten, den Hauptdelegierten ſelbſt beſchickt werden; wenn es der Ver=
Konferenz entſchieden worden ſeien. Wenn aber die Franzoſen,
wie es anſcheinend ihre Abſicht ſei, die Sanktionsfrage anſchnei=
den
würden, werde ſich England dem nicht widerſetzen, auch
wenn dabei die Uebertragung gewiſſer Aufgaben der Repara= Genf fahren.
tionskommiſſion an das Youngplan=Schiedsgericht beraten wer=
den
ſollte. Unter keinen Umſtänden aber werde ſich
England an praktiſchen Sanktionen beteiligen,
wenn ſie jemals in Frage kommen ſollten, nachdem nunmehr das
Reparationsproblem durch den Youngplan aus
einer politiſchen zu einer wirtſchaftlichen An=
gelegenheit
geworden ſei. Mit anderen Worten heißt
dieſe Erklärung Snowdens, daß die Engländer den Franzoſen
hinſichtlich der Sanktionen freie Hand laſſen, ohne ſich ſelbſt zu
binden.
Von belgiſcher Seite wird ein Einſpruch gegen
die Verlegung der Reparationsbank nach Baſel
angekündigt. Man bringt, ohne viel Ausſicht auf Erfolg, wieder
Brüſſel in Vorſchlag.
Engliſch=franzöſiſche Skimmungsmache.
Bei der engliſchen und der franzöſiſchen Delegation wird
nach einem beſtimmten Programm Stimmungsmache getrieben, von außereuropäiſchen Staaten eingegangen, nämlich Aegypten,
die darin zum Ausdruck kommt, daß die Engländer von einem
ſehr ſchnellen Ende der Konferenz ſprechen und behaupten, daß menden Antworten ſtammen, mit Ausnahme der Cubas, von
keine politiſchen Fragen auf der zweiten Haager Zuſammenkunft
mehr entſchieden werden könnten nachdem im Auguſt alles ge=
regelt
worden ſei. Auffallend iſt, daß die Engländer
oſtentativ die Entſendung Henderſons zur
Ratstagung nach Genf hervorheben, obwohl nach
dem hauptſächlich wirtſchaftlichen Tagungsprogramm des Rates
oort eher der engliſche Wirtſchaftsminiſter Graham zu erwarten
wäre. Im übrigen gilt das Intereſſe der Engländer
viel mehr der bevorſtehenden Londoner Flot=
tenkonferenz
, als der augenblicklichen Repara= die nach dem Vorſchlag des Wirtſchaftskomitees wahrſcheinlich
tionstagung. Auf franzöſiſcher Seite unterſtreicht man
mehr die Einhelligkeit unter den Alliierten, die
gen und die Youngplan=Verhandlungen abzuſchließen.
Als einen der größten Gefahrenpunkte erklären
die Franzoſen die Oſtreparationen. Hier werde Tardieu
möglich ſei, müſſe man die Oſtreparationen von den Youngplan= berufung hat durch den Völkerbundsrat zu erfolgen, und zwar
Verhandlungen abtrennen. In dieſem Falle ſei allerdings zu
garn wieder eingeführt werden müſſe, wie das im Trianon= Ver=
trag
vorgeſehen ſei. Darin liegt eine klare Drohung an die
ungariſche Adreſſe. Die Ungarn dürften jedoch es ihren
Verhandlungsgegnern nicht ganz leicht machen. Sie kommen
nach dem Haag mit einem taktiſch recht geſchickten Gegenvorſchlag, ſein werden. Von England, Polen und Spanien liegen bereits
der auf folgender Grundlage baſiert: Ungarn zahlt bis zum beſtimmte Zuſagen in dieſer Richtung vor, Belgien wird ſeinen
Jahre 1934 nur 10 Mällionen Goldfranken jährlich an Repara=

Die Frau von 1930.
Von Ida Troll.
Die Frau hat ſich gehäutet. Wieder einmal. Sie hat ſich
gehäutet, trotzdem es paradox klingt, weil ſie ſich in eine neue
THaut gehüllt hat. Sie iſt nicht mehr die Frau von 1929.
Dieſe war. Denken wir nur ein halbes Jahr zurück, dann
ſehen wir deutlich den Unterſchied. Denken wir an die einfachen
Hemdkleidchen, die nur zwei Meter Stoff nötig hatten, die kei=
nen
anderen Schmuck als den des Schnittes und den des hüb=
ſchen
Stoffes aufwieſen. Hut? Ach wo. Der kurz, kürzer, am
kürzeſten geſchnittene Bubikopf wurde frei und übermütig den
Sonnenſtrahlen und dem Regen ausgeſetzt. Strümpfe? Nur bei
naſſem, kaltem Wetter, ſonſt zierte lediglich das Söckchen das
braungebrannte Bein. Handſchuhe? Gabs nicht. Die Regenhaut
wurde in der geballten Hand oder in der kleinen, ſtrohgefloch=
tenen
Taſche mitgenommen. Kurz: Die Frau war Kampf,
Willen zum Durchſetzen, um Anerkennung. Nicht mehr Frau.
Sie wollte beſtehen, anerkannt ſein, und glaubte, dieſe Aner=
kennung
nicht anders erringen zu können als durch Abſchaffung
aller weiblichen Nichtigkeiten, in der Beſchränkung auf das Prak=
tiſchſte
, Notwendigſte. Durch nichts abgelenkt. Wo ſind dieſe
Zeiten hin? Verſchwunden, halb vergeſſen, überwunden!
Die Frau von 1930 wird, iſt ganz anders. Sie kämpft nicht,
denn dieſer Kampf um Anerkennung iſt nicht mehr nötig. Und
darum iſt die Frau wieder Frau geworden. Allerdings nicht ſo,
wie 1910, wodie Frau nur Mutter, Hausfrau oder Geliebte war.
Die Frau von 1930 hat alte, längſt vergeſſen gelaubte Talente
wieder entdeckt und dieſe klug verwendet, um jetzt als etwas
Neues, noch nicht Dageweſenes wiederzuerſtehen. Sie hat das
lange Kleid. Vielbekämpft, vielbeſchrien hat es ſich wohl ge=
rade
darum durchgeſetzt. Es iſt unpraktiſch und hindert, aber
es kleidet. Es wirkt. Es kann nicht immer getragen wer=
den
. Nun, es wird auch in ſeiner extremſten Form nur am
Abend, in der Geſellſchaft getragen. Mit Rüſchen, Bändern,
blitzenden Steinen, Blumen, Zipfeln und Schleppen. Es wird
dann angezogen, wenn die Frau nur Frau ſein will, wenn ſie
ſich zeigen will, wie ſie ſpielend durchs Leben wandelt, auf
hochhackigen Schuhen, Blicke nehmend und gebend, Bewunde=
rung
einheimſt und Begehren erweckt. Hübſch anzuſehen.
Am Morgen iſt ſie dagegen ganz anders. Da iſt ſie die Mit=
arbeiterin
, Konkurrentin, Kameradin des Mannes. Da ſteht
ſie ſchlank, kühl und einfach im Laboratorium, korreſpondiert ſie,
wälzt Bücher, tippt Berichte, iſt in ihrem Beruf, den ſie mit der=

ſelben Hingebung ausfüllt und mit demſelben Ernſt betreibt,
wie ſie am Abend eben nur Frau war. Sie trägt den Rock und
die einfache Bluſe, den Arbeitskittel mit derſelben Berechtigung
wie das wallende Abendkleid. Sie iſt ſo geworden, ſie kann ſo
ſein. Der Mann weiß, daß ſie auf beiden Gebieten herrſchen
kann und herrſcht, daß ſie Frau und Kameradin iſt. Und gerade
das iſt der neue Reiz der Frau.
So iſt die Frau von 1930. Schillernd nicht nur in der Mode,
alſo von außen. Schillernd auch im Weſen. Die Frau liebt
das Vielgeſtaltige, die im Grunde gern ſchauſpielert, jetzt aber
nicht mehr dillettiert, ſondern das iſt, was ſie ſcheinen will. So
gkk.
oder ſo.
Wie Anſelm Zeuerbach ſtarb.
(Zu ſeinem 50. Todestage.)
Anſelm Feuerbach iſt vor kurzem bei der 100. Wiederkehr ſei=
nes
Geburtstages als einer der großen Meiſter der deutſchen
Kunſt allgemein gefeiert worden. Als er aber am 4. Januar
1880 vor einem halben Jahrhundert in Venedig an den Folgen
einer Herzlähmung dahinſchied, da war er dort ganz unbekannt,
denn er hatte ſich in ſeiner tragiſchen Vereinſamung vollkommen
von der Welt abgeſchloſſen und nur mit ſeinem Rahmenmacher
und Vergolder verkehrt. Der Wirt des Hotels Luna, in dem
er wohnte, hörte davon, daß der unbekannte Tedesco krank
auf ſeinem Zimmer liege, und begab ſich zu ihm, um ihm zu
raten, er ſolle einen Arzt holen laſſen. Aber Feuerbach wandte
ihm den Rücken mit den bitteren Worten: Eure Aerzte ſind
ebenſolche Eſel wie unſere! Als dann der Tod eingetreten war,
erklärte der deutſche Konſul, er habe den Namen Anſelm Feuer=
bach
noch nie nennen hören. Auch der in Venedig geborene
Maler Kirchmayer, an den die Aufforderung erging, den Kopf
des Dahingeſchiedenen zu zeichnen, entledigte ſich ſeines Auf=
trages
, ohne zu wiſſen und zu fragen, wer der Tote ſei. B.

Das inkereſſankeſte Buch.
Ein Konverſationslexikon iſt nicht nur, wie die meiſten glauben,
ein ausgezeichnetes Nachſchlagewerk es iſt zugleich das anregendſte,
amüſanteſte und abwechſlungsreichſte Buch überhaupt. Es umfaßt die ganze
Welt, unſer ganzes Wiſſen, die ganze Geſchichte und ſo iſt es denn auch
ebenſo bunt, mannigfaltig, ſpannend und intereſſant wie ſie. Ein Beiſpiel.
Wir leſen vom Streit wegen der Ueberfliegung des Südpols. Sonder=
bar
. Die ganze Erde iſt nun ſchon ſo lange erforſcht, die Landkarte
weiſt kaum mehr weiße Flecken auf doch über die Länder am Süd=

tionen, während der Reſt bis zur Amortiſierung der Völker=
bundsanleihe
geſtundet wird. Die Ungarn haben nun dem Ver=
nehmen
nach vor, Jugaſlawien, Rumänien und die Tſchechoſlo=
wakei
für eine gegenſeitige Schuldenſtreichung für die den Nach=
folgeſtaaten
übertragenen ehemals ungariſchen Staatsgüter zu
intereſſieren. Damit würde Ungarn auf 3 Milliarden Gold=
franken
verzichten. Für den Reſt der noch verbleibenden Repa=
rationsſchuld
will Ungarn 250 Millionen Goldfranken ab 1934
zahlen und ſie mit einem Gegenwartswert von zirka 60 Mil=
lionen
Goldfranken ſchon jetzt bei der Internationalen Zah=
gung
der von Rumänien enteigneten ungariſchen Optanten be=
ſtimmt
ſein, deren Anſprüche ſich auf ungefähr 120 Millionen
Goldfranken belaufen. Bei einer ſolchen Regelung hätte Ungarn
Goldfranken. Gegen dieſen Plan machen vor allem die Tſchechen
Front, während die Rumänen, die einen Schiedsgerichtsent=
zialiſierung
der deutſchen Schuld würde von den Deutſchen an= ſcheid über die Optantenanſprüche vermeiden wollei, den Ge=
danken
einer ſolchen Regelung nicht ohne weiteres abzulehnen
ſcheinen.
Die vermutliche dauer der Haager Konferenz.
Ueber die Dauer der Konferenz läßt ſich naturgemäß heute
noch nichts Beſtimmtes vorausſagen; doch kann ein Anhalts=
punkt
für die mögliche Längſtdauer die Tatſache bilden, daß am
18. d. Mt. Sir Maurice Hankey, der Generalſekretär der Kon=
ferenz
, der auch zum Generalſekretär der Seeabrüſtungskonferenz
gegenüber erklärt, daß England nicht die Abſicht habe, ernannt iſt, mit ſeinem Stabe abreiſen muß. Die Höchſtdauer
der Konferenz kann damit alſo bis zum 17. ds. Mts. reichend
angeſehen werden. Der Völkerbundsrat wird notfalls nicht mit
lauf der hieſigen Konferenz zuläßt, werden jedoch ſowohl Briand
wie Dr. Curtius eventuell für einige Tage zwiſchendurch nach
Der Kampf um den Zollfriedens=
Gedanken.
Die Zollwaſſenſtiliſtandskonferenz kritk im Februar
zufammen.
EP. Genf, 3. Januar.
Die von der letzten Völkerbundsverſammlung auf engliſchen
Antrag vorgeſchlagene diplomatiſche Konferenz zum Abſchluß
eines zwei= bis dreijährigen Zollfriedens ſteht vor ihrer Reali=
ſierung
, womit freilich über ihre künftigen Ergebniſſe noch nichts
geſagt iſt. Insgeſamt 32 Staaten haben auf die Rundfrage des
Generalſekretärs geantwortet. Negative Antworten ſind nur
Auſtralien, Indien, Neuſeeland und Südafrika. Die 25 zuſtim=
europäiſchen
Ländern, die annähernd in ihrer Geſamtheit an der
Zollfriedenskonferenz teilnehmen werden. Nur Albanien, Li=
tauen
und Portugal laſſen noch auf ihre Antworten warten. Bra=
ſilien
wird einen Beobachter entſenden; San Domingo wird ſich
ebenfalls durch einen Delegierten als Beobachter vertreten laſſen.
Wie nach dem Kampf um den Zollfriedens= Ge=
danken
in der letzten Völkerbundsverſammlung nicht anders
zu erwarten war, wird man es jetzt bei der geplanten Konferenz,
am 15. Februar zuſammentreten wird, mit einer faſt ausſchließ=
lich
europäiſchen Veranſtaltung zu tun haben. Wie man ſich er=
diesmal
unliebſame Ueberraſchungen für Frankreich ausſchalte, innert, ergab ſich auch damals in der europäiſchen Staatenwelt
wobei man beſonderen Nachdruck auf das Wort Frankreich legt, durchaus keine einheitliche Stellungnahme, da bei den induſtriell
Im übrigen iſt man entſchloſſen, im Haag das ge= wenig entwickelten Ländern ſich zahlreiche Bedenken ergaben,
ſamte Revarationsproblem zu Ende zu brin= einen auch nur befriſteten Verzicht auf ihre Schutzzollpolitik aus=
zuſprechen
. Weitere Widerſtände kommen angeſichts der Welt=
agrarkriſe
aus landwirtſchaftlichen Kreiſen, ſo daß ſich über die
Ausſichten der neuen und grundſätzlich bedeutſamen Konferenz
aber energiſch auf Bereinigung drängen. Wenn es nicht anders zur wirtſchaftlichen Befriedung noch nichts ſagen läßt. Ihre Ein=
auf
Bericht des deutſchen Ratsmitgliedes Außeniminiſter Dr.
überlegen, ob nicht die Finanz= und Haushaltskontrolle in Un= Curtius, der, wenn die Haager Konferenz rechtzeitig abgeſchloſſen
werden kann, wohl zum Schluß der Wintertagung erſtmals an
den Arbeiten des Völkerbundsrats teilnehmen würde.
Man erwartet, daß zahlreiche Staann auf der geplanten
Konferenz durch ihre Handels= und Wirtſchaftsminiſter vertreten
Außenminiſter entſenden.

pol weiß man noch immer nichts. War die Forſchung gerade hier ſo
untätig? Wir greifen nach dem Lexikon und ſchlagen auf: Südpol
und finden nicht nur eine prachtvolle Karte, die die Ergebniſſe der bis=
herigen
Forſchungen verzeichnet, ſondern auch eine Ueberſicht über alle
Expeditionen. Und nun erfahren wir zu unſerer Ueberraſchung, daß
bereits Amerigo Vespucci bis Südgeorgien vordrang, und daß ſeitdem
die Verſuche, den Südpol zu erreichen, nicht geruht haben. In der
neuen Auflage des Großen Meher ſind ſogar Byrds Flüge aus dem
Jahre 1928 ſchon verzeichnet. Beſonders intereſſant ſcheint uns aber,
daß bereits im Jahre 1772 Cook den ſüdlichen Polarkreis überſchritt;
Cook iſt ein Held unſerer Jugendbücher, wir wollen mehr von ihm
wiſſen. Wir ſchlagen deshalb auf: James Cook (nicht zu verwechſeln
mit dem Begründer der bekannten Reiſebüros, die Wußten Sie das?
ſchon 1841 cröffnet wurden, und mit dem amerikaniſchen Polar=
forſcher
Cook, der, wie wir bei der Gelegenheit erfahren, 1908 angeblich
den Nordpol erreichte) und es lohnt wieder, hier nachzuſchlagen:
dieſer kühne Weltumſegler hat als erſter nachgewieſen, daß Auſtralien
eine Inſel iſt. Iſt denn Auſtralien erſt ſo ſpät entdeckt worden? Wir
ſchlagen Auſtralien auf: ja, erſt 1605, über hundert Jahre ſpäter als
Amerika, und bis zu Cook kanate man nur die Weſtküſte. Und hier
finden wir nun wieder eine prachtvolle Landkarte, ſehr ſchöne Tafeln
mit den verſchiedenen Volkstypen, mit den Tierarten, mit alten Kunſt=
und Kultwerken. Und wir können uns je nach Belieben weitertreiben
laſſen, können uns über das ſonderbare Schnabeltier unterrichten oder
über den auſtraliſchen Staatenbund, über auſtraliſches Gummi, das wir
nur unter dem Namen Gummi arabicum kennen, oder über die zum
gleichen Kulturkreis gehörige Oferinſel jeder wird finden, was ihn
intereſſiert. Das eben iſt der Vorteil jedem anderen Buch gegenüber:
man muß nicht einfach hinnehmen, was einem geboten wird, man kann
auswählen, kann ſelbſt tätig ſein, kann ſyſtematiſch vorgehen oder
ſprunghaft, kann verweilen, wo es einem am beſten gefällt. Und wäh=
rend
man ein Buch auslieſt, wird man das Lexikon nie erſchöpfen: wir
ſagten ſchon, daß es die ganze Wirklichkeit umfaßt alſo einen größe=
ren
Stoff als das menſchliche Leben. Am intereſſanteſten iſt die neueſte
Auflage von Mehers Lexikonk); denn hier liegt zum erſten=
mal
ein in der Gegenwart entſtehendes und ſo die Gegenwart er=
ſchöpfendes
Lexikon und zwar zu erſchwinglichem Preis nahezu
vollſtändig vor. (Der 11. Band, der bis zum Buchſtaben T reicht, iſt
ſoeben erſchienen, der 12. und letzte Band erſcheint in Kürze.) Hier
ſind alle Veränd=rungen, die politiſchen und wirtſchaftlichen, wiſſen=
ſchaftlich

und ſo
erfüllt denn gerade dieſes Lexikon die doppelte Aufgabe, die wir kenn=
zeichneten
, beſonders gut: es iſt als Nachſchlagewerk unentbehrlich und
durch ſeine Akutalität beſonders lehrreich und unterhaltend.

*)Mehers Lexikon. Siebente, völlig neu bearbeitete Auflage. Ueber
160 000 Artikel und Verweiſungen auf etwa 21 000 Spalten Text mit rund
5000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu etwa 755 beſondere
Bildertafeln (darunter etwa 100 farbige) und 280 Kartenbeilagen und
Stadtpläne ſowie 20 Text= und ſtatiſtiſche Ueberſichten. 12 Bände in
Halbleder gebunden etwa 363 RM. Verlag Bibliographiſches Inſtitu=
AG. in Leinzia.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, deu
7: 1930.

Nummer 4

Uhre Vermählung geben bekannt
Willi Sommer
Else Sommer
geb. Mildenberger
Liebfrauenstr. 97
Blumenthalstr. 99
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 5. Januar,
nachmittags 2½ Uhr, in der Elisabethenkirche.

Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnet mir die ewig’e Ruh,
Denkt was ich gelitten habe,
Eh’ ich ſchloß die Augen zu,
Todes=Anzeige.
Nach qualvollem langen Leiden ſiarb doch plötzlich und
unerwartet heute Nacht im Städt. Kranfenhaus, nach
einem arbeitsreſchen Leben meine herzensgute, treue
Frau, unſere über alles geliebte, unvergeßliche Mutter,
Schwiegermutter, Großinutter und Schweſter
Hrau Mutie kag=
im
kurz vollendeten 69. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Peier Rühl
Elſe Rühl
Fritz Rühl u. Frau Käthe, geb. Heil
Karl Rühl u. Frau Elſe, geb. Leißler
als Enkel Elli und Werner.
Darmſtadt, Blumenthalſtraße 61.
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Januar, nach=
mittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Heute feiern die Eheleuie Ernſt Mütz
und Frau Luiſe, geb. Ernſi, Eliſa=
bethenſtraße
43, das Feſt der (*
Silbernen Hochzeit.
Für die vielen Glückwünſche und Ge= Uten, neu erbaut,
ſchenke anläßlich unterer Verlobung 1118000 . Anzahle
danken herzlichſt
Marie Hildenbrand
Oskar Ketzbe
Darmſiadt
Für die vielen Gratulationen und Ge= 1/ (ev. 3) mod gut

ſchenke anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit danken herzlichſt
Karl Traſer und Frau
Glaſermeiſter
Arheilgen.
523)

mit 2 bis 3 Morgen
Land, am Haus an=
ſchließend
, zu pach=
en
geſucht. Angeb.
. G. 53 Gſchſt. (542

Or Lan

wird immer größe, venn Sie ein scntechtsitzendes und lästiges
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht Bruch-
einklemmung
, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
haben ka in). Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen sich meine
äußerst bequeme unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zu lassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A B. schreibt u a.: Mein schwerer Leistenbruch
ist gehei t. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein eanzer
und glücklicher Mensch! Landwirt Fr. St. schreibt u. a.: lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen ... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden.
Bandagen von RM. 15. an. Für Bruch- und Vorfall- Lei-
dende
kostenlos zu sprechen in: Darmstadt, Donnerstag
9 Januar, von 81 Uhr, im Hotel Zur Post, am Haupt-
bhf
., Gro3-Gerau, 9. Januar, von 2½6 Uhr, im Hotel
Goldene Krone‟ Bensheim, 8. Januar, von 2½6 Uhr,
im Bahnhofhotel.
1V 16286
nach Maß in garantiert
Außerden udoolsenw undbertrofkener Auskährun=
K. Ruffing, Spezialbandagist, Köln, Richerd Wagnerstraße 16.

POLSTER-
MOBEL
sollten Sie nicht kaufen,
bevor Sie nicht auch meine
neuen Modelle besichtigt
haben, einzigartig in ihrer
Oualität und Preiswürdigkeit
ZAHLUNGS-
ERLEICHTERUNG

(17422a

PETER FROLICH
MIEDER - RAMSTADTER STRASSE 4:

für jeden Zweck liefern

ErstklassigePhotos die Mitglieder der
Interessengemeinschaft
Darmstädter Photographen

Luise Brockmager
Herm. Collmann
Fritz Emrich
Alb. Fraatz
Lucie Siesinger
U. Hansen 445788

Atelier Hoffmann
Theod. Perabo
Rudolf Rost
Hans Schramm
C. u. H. Stockhausen
Gebr. Umbreit

Geschäfts-Eröffnung
Meiner werten Nachbarschatt, Freunden und
Gönnern zur gefälligen Mitteilung, daß ich ab
heute hier, Kiesbergstraße 5, ein
Lebensmittel- und
GemüseaGeschäft
eröffnet habe und um geneigten Zuspruch bitte.
(537)
L. Meumann

Heute nacht entſchlief unſer
guter Vater, Großvater und
Schwiegervater
Kartshaßel
im 71. Lebensjahre.

Die trauernden Hinterbliebenen:
Maria Häußer, geb. Spengler.
Familie Georg Eichhorn,
Ober=Beerbach
Familie Georg Häußer,
Nieder=Beerbach.
Famile Karl Häußer, Eberſtadt.
Ober=Beerbach, den 3, 1. 30.
Die Beerdigung findet am Sonn=
tag
, 1. 5. in Ober=Beerbach ſtatt

Anthind iir senear
Aſthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt
veraltete Leiden dauernd heilen. Aerzt=
liche
Sprechſtunden in Frankfurt. Main=
zer
Landſtr. 133, 1. Stock, jed. Mittwoch
Samstag von 812
(IP. 19

L.o0 Abſätze
B.10 Herrenſohlen u. Abſätze

Damenſohlen u.

Prima Kernleder.
Feinſte fachmänniſche Ausführung.
Schuhinftandſetzung
Fortschritt

Dieburgerſtraße 2 (Laden)
Pfungſtadt, Sandſtraße 69 (Hauptgeſchäft
Griesheim, Rathenauſtr 77 (Laden/ (143950

Wiederbeginn der Stunden:
Gymnaſtik und Geräteturnen
im Saale der Eleonorenſchule, (*
Eingang durch den Hof Wendelſtadtſtraße
Leitung: Frl. 9. Weber.
Kinder: Dienstag und Freitag ½5 Uhr,
Fugend:
6
Damen:
78 Uhr.
Beitrag 2 , 3 ℳK, 4 M vierteljährlich.
Inmeldungen während der Turnſtunden

Unterricht im Kleidermachen
und Zuſchneiden
erteilt
Hoffmann=
Tilla Kaus=Petry, ſtraße21, I.
Anmeldungen erbitte vormitt. (20489b

Schnell=Laſtwagen
fährt wöchentl. nach
Mainz. Bingen und
weit. Beilad, über=
nimmt
Aug. Stil=
ling
, Hochſtr 4.

Meine Sprechſtd. für
Krebs
Kranke

ſind jetzt werktag=
von
1012 Uhr.
Dr. med. Dientz,
Frankfurt a.M.
Mainzerlandſtr. 50
(17193a)

Kinderloſ. Ehepaar
nimmt Kind in gute
Pflege ev.ſpät. Adop.
Anfr. u. G.39 Gſch.*so

Prival= Mitkag=
u
. Abendkiſch.
Karlſtraße 27,
Metzgerei. (*fs

Zwei=Familien
Biiid
ſonderſteuerfrei.
enth. 2 mal 5 Zim.
Bad und Zubehor,
Zentralheizg., fließ.
Warm= u. Kaltwaſ=
ſer
, für den Preis
von 42 000. bei
1215000. An=
zahlung
zu verkauf
nur durch
Conrad & Hellmund
Waldſtraße 3.
Telephon 3084.

Zu verkaufen:
In d. Nähe Darmſt
beziehb. Landhau
6 Zim., Stall., Gar=
9300. Händl. ver
beten. Angeb. unter
G. 7 a. d. Geſch. Zu kaufen geſucht:
Bad=Ciebenſtein /Eiſl- 0d. Zwei
Fam.-Haus
Lage. Bez. Wohng.
nicht nötig. Ang.
G. 10 Geſchſt. (50 LBsocngan
mit Garten in der
Umgegend v. Darn
ſtadt zu kaufen ge
ſucht. Angeb. unter
G. 52 Geſchſt. (541 Lebensmitkel=
geſchäft
zu kaufen o.
zu mieten geſucht.
Angeb. unter G.
a. d. Geſchäftsſt. Syenik=
ſteinbruch
.
betriebsfertig,
geeignet für Klein
pflaſter, mit Wald=
beſtand
preiswert
verkaufen. Näh.
Heſchaftsſt. (5121 Nachweisb. gutgeh
Reſtaurank
oder kl. Hotel als
bald zu mieten, evtl
zu kaufen geſ. Ang.
u. G. 32 Geſchſt. (* Geſucht beſchl.=freie
23-3.-Wohn.
ſchön, ſauber, mit
elektr. Licht u. Ga=
von
ruh. Mietern.
Angeb. unter G. 18
a. d. Geſchäftsſt. Suche zum 1. 2. 30
möbl. Zimmer mit
ſev. Eing. und evtl.
Klavier. Angeb. u
G. 19 a. d. Geſch. Berufstät. kinderlſ.
Ehepaar ſucht 12
leere Zim. m. Küche
Angeb. unt. F. 122
a. d. Geſchäftsſt. ( 12=Z.=Wohnung
mit Küche od. zwei
leere Zim. m. Koch=
gel
. v. jüng. berufs=
tat
. Ehep. ſof. z. mie=
ten
geſucht. Angeb.
unt. G. 38 Gſchſt. (* Student ſucht p. ſof.
gut möbl. ungeſt. 3.
(ſep. Eing. bev.) *sg
Ang. u. F. 2 Geſch. Junges kinderloſe
Ehepaar ſucht 1
leere Zim. mit Küch
(beſchlagnahmefrei)
vent, wird Hausar=
beit
übernommen.
Angeb. mit Preisan
gabe unter G 45 an
die Geſchäftsſt. Zu mieten geſucht v.
alt., alleinſteh. Ehe=
paar
für April 30
auch früher, neuztl
ausgeſtatt,, beſchlag=
nahmefr
. Etage od.
Einfam.=Haus, etwa
5 Zim. mit Küche,
Bad und Nebengel.,
mögl. an Peripher.,
nah. od. weit. Um=
geb
. v. Darmſtadt.
Ausf. Ang. u. G. 55
a. d. Geſchſt. (553 Berufstät. jg. Mäd=
chen
ſucht zum 1. 2.
guf möbl. Zim.
heizb., el. Licht, in
der Stadt. Ang u.
F. 119 Geſchäftsſt. Beamt. ſucht 1 Zim.
1. Küche, a. Manſ.=
Wohnung, zum 1. 2.
Angeb. unt. F. 125
a. d. Geſchäftsſt.

Wollen Sie ſich ein Eigenheim bauen ?
Wenden Sie ſich vertrauensvoll an uns
Bir bauen Ihnen, wohin Sie wollen.
Bei 20½ Eigenkapital-keine Wartezeit.
Bel 10 Eigenkapital- kurze Wartezeit.
Heimſtättenbaubund E.G.mb.s.
Halle, Zürich, Wien. (I 518
Geſchäftsſtelle: Frankfurt a. M,
Mainzerlandſtraße 82. Tel. M. 78221
Für die dortigen Bezirke tüchtige
Mitarbeiter geſucht.

Friſch eingetroffen:
Ia Mainzer goldgelber Endivien=Salat
la Malnzer Schwarzwurzel 1 Pfd. 35 H,
3 Pfd. 1.
la Mainzer feſter Roſenkohl 1 Pfd. 30 S,
2 Pfd. 55
a Mainzer Salat=Sellerie von 30 c an
extra zart (Rieſenköpfe bis 50
la Mainzer ſch. Gemüſe lauch von 10 an
Neuer Knoslauch im ganze: Pfund 1.
la Mäuschen=Kartoffeln 5 Pfd. 60 , 50 Pfd.
5. (der beſte Kurtoffelſalat)
empfehlt

Aug. Stihling.

Telephon 421.
Hochſtraße 4
(*
Beſtellung frei Haus.

Zu äußerſt billigen Preiſen!
Schwarzwälder Kirſchwaſſer 500/
Zwetſchgenwaſſer, Kirſchlikör uſw.
in der bekannten hervorragenden Qua=
lität
, in Kiſten von 6 Flaſchen an, offen
ab 5 Liter. Preisliſte und Geſchmack=
probe
gratis. Kühner & Berges,
Sasbach 4, b. Achern (Schwarzw.).
1 15586

Seute Muig
P
in Bracthas drerfe

Schuſtergaſſe 15 O Jaunusſtr. 39
(560
Telephon 4380
3 Pfund Bananen
1.
3 Pfund Orangen (ſüß)
0.65
090
Pfund Mandarinen (ſüß)
1.20
2 Pfund Trauben".
Pfund Tomaten
0.60
4 Stück Zitronen".
0 25
Stück Kopfſalat
. 0.20
Lieferung frei Haus.

la trockene holländiſche
Timerzſeieennn
Zentnerſack nur 6.50, liefert frei Haus
Friedrich Ewald Eliſabethenſtraße 46
Telephon 1163

2. & J. Monnare,
Spedikion, Abkeilg. Verpackung.
Möbel, Bilder, Klaviere u.
Wertgegenſtände jeder Art
werden abgeholt, verpackt
und verſandt unter billig
ſter Berechnung. (472b

Milch=Lieferung.
Geehrter Einwohnerſchaft von Darm=
ſtadt
hiermit zur Kenntnis, daß ich ab
Januar prima Vollmilch von meinen
eigenen Kühen nach Darmſtadt ſende
per Liter 30 frei Haus.

Um Beſtellung bittet höflichſt (*sgi
Kerl Aug. Mahr ll., Landwirt,
Traisa b. D. Telephon 2011.

Felle
vie Haſen, Reh, Hirſch, Ziegen uſw.
ſowie Füchſe, Marder, Iltis uſw
kauft zu den höchſten Preiſen (18742a
Lippmann May
Inkaufsſtelle: Kleine Ochſengaſſe 14, am
Schlachthausplatz. Telephon 157 u. 158

Leeres Zimm. ( mög=
lichſt
elektr. Licht) für
ſofort zu mieten geſ
Angeb. unt G 44 an
die Geſchäftsſt.

Zebensmittei=Geſchaft
in ſtark bewohnter Gegend mit 2 Zim=
mern
, Lagerraum zu vermieten An=
geb
. unter & 46 an die Geſchäftsſt.

Bürgmöbel-Bürobedart
P
Darmstadt
Meinz
Große Bleiche 23 P Rheinstrasse 28
FeLlsss-

Tel. 4205

Mannheim
F N. 3. 7/8
TELT22L25

Freitag, den 1d. Januar 1930,
ab 9 Uhr, wird in Darmſtadt ( Wirt=
ſchaft
Heiliges Kreuz) aus Diftrikt V.
Steinackerſchlag 1a, 5a, b, Im Jagen 24
25, Mörsbacher Schlag 26, Im Boger
28, VI, Zinkeneck 2, Mörsbacher Grund
3, 4, 5, Lichſchlag 21, 22, 23. Saufang
24, 25, Rauſchen 26, 28, Kühruh 39, 40.
Kleeneck 41, 42, 43. 45, 46, 47. Silz=
ſchlag
48, nachſtehendes Holz verſteigert:
Stammholz, fm: Fichte 0, 64 1a, 0,69
1b. 0,57 2a. 1,03 2b;
Derbſtangen, Stück: Fichte 14 I., 52
II., 21 III.;
Scheitholz, rm: 510,3 Buche, 22,9 Hain=
buche
, 376,9 Eiche, 26 Birke, 3 Erle,
4 Kiefer; Knüppelholz, rm: 93 Buche,
38 Hainbuche, 241,8 Eiche, 5 Birke,
3 Erle, 2 Aſpe, 8 Kiefer, 3 Fichte, 15
Weymouth; Reiſerholz I. Kl. (Knüp
pelreiſig), rm: 34 Buche, 53 Eiche,
2 Erle, 11 Weymouth; Reiſerhol;
III. Kl. (Aſtreiſig), Wellen: 1440Buche;
Stockholz, rm: 45,8 Buche, 85 Eiche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Auskunft durch Förſter Wex,
Meſſeler Falltorhaus und unterzeich=
netes
Amt.
(529
Darmſtadt, den 3. Jan. 1930.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

Bekanntmachung.
Die Auszahlung der Unterſtützung
für die Unterſtützungsempfänger vor
Darmſtadt=Stadt findet in der nächſter
Woche wie folgt ſtatt:
Männer:
Buchſtabe 4G Montag, den 6. 1. 30,
vormittags 9 Uhr,
HM Montag, den 6. 1. 30.
nachmittags 14.30 Uhr,
NSt Dienstag, den 7. 1. 30,
vormittags 8.30 Uhr,
Z Dienstag, den 7. 1. 30,
nachmittags 14.30 Uhr,
Frauen: Mittwoch, den 8. 1. 30.
vorm. 8.30 Uhr. (st544
Arbeitsamt Darmſtadt.

Verkaufe ab heute einen großen
Transportpa. 616 Wochen alte
Ferkelu Läuferſchweine
2 in allen Größen zu bekannt
billigen preiſen. (531
Schweinehändler,
Ph. Feldmann, orieshem b.9, Tel. 42.

Benngois:
verfteigerang Ne. 9.
Am Donnerstag, den 9. Januar, vor=
mittags
von 10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz verſteigert:
Scheiter: rm. Buche 1. Kl. 45, 2. Kl. 14,
Eiche 1. Kl. 89, 2. Kl. 3. Linde 3,
Kiefer 132. Fichte 1. Kl. 1. 2. Kl. 1.
Knüppel: rm.: Buche 23, Eiche 41, Linde
4, Kiefer 94, Weißtanne 2.
Reiſerholz 1. Kl.: rm.. Buche 4. Eiche
22, Linde 1. Kiefer 18
Stöcke: rm.: Buche 9, Eiche 32, Linde 2,
Kiefer 39. Fichte 2.
Das Holz ſitzt im Förſterbezirk Baſſin=
teil
in den Abteilungen 2. 3. 13a. 13b
und verſchiedene.
Ferner kommen zum Ausgebot aus
dem Wald des Philippshoſpitals aus
en Abteilungen: Eichbaumeck 5, Texas
2. Grabenſtück 1 und verſchiedene:
Scheiter: rm.: Kiefer 50.
Knüppel: rm.: Aſpe 1. Pappel 2. Kie=
fer
53, Weymouthskiefer 5.
Reiſerholz 1. Kl.: rm.. Eiche 2, Kiefer
10. Weym.=Kiefer 2.
Stöcke: rm. . Kiefer 14.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Klipſtein Holzhofallee 10. Fern=
ſprecher
3678. Blau geſtrichene Num=
nern
kommen nicht zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 2. Januar 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt. (506

Sotzverſteigerang Nr. Bu. d.
Montag, den 6. Januar 1930,
werden von vorm. 9 Uhr ab in der
Turnhalle am Woogsplatz zu Darm=
ſtadt
aus der ſtädt, Förſterei Heilig=
kreuz
(Los Nr. 1437. Saufang 12,
Steinsnichkel 16, Kühlache 19, 20.
Holzſchlag 22, 25, 26, Hitzberg 28, 29
und Rücksbrünnchen 49) verſteigert:
Scheiter, rm: 376 Buche, 47 Eiche.
5 Eſche, 16 Kiefer: Knüppel, rm: 128
Buche, 87 Eiche, 23 Eſche, 31 Kiefer,
9 Fichte: Reiſigknüppel, rm: 23 Buche,
17 Eiche: Stöcke, rm: 41 Buche 14
Eiche, 13 Fichte: Wellen: 1270 Buche
(Holzſchlag 25, 26).
Dienstag, den 7. Januar 1930,
werden von vorm. 9½ Uhr ab in der
Wirtſchaft zum Darmſtädter Hof
in Griesheim aus der ſtädt. Förſterei
Städt. Tanne (Beſſ. Tanne, Eichbaum=
eck
36. 38, Los Nr. 126213 und 377
bis 466, und Bürgertanne, Bürger=
ſchlag
4, Am Waldfriedhof, Los Nr. 467
bis 556) verſteigert:
(st20631
215 rm Kieferſcheit, 519 rm Kie=
ferknüppel
und 2 rm Kieferſtöcke,
Darmſtadt, den 30. Dez. 1929.
Städt. Güterverwaltung.

2. Stammholz=Verſteigerung.
Montag, den 6. Jauuar 1930,
vormittags 9½ Uhr anfangend,
wird aus dem Stadtwald Pfungſtadt,
Diſtrikt Malchertanne, Abt. 1Ia ( Kahl=
hieb
) das nachverzeichnete Kief.= Stamm=
holz
an Ort und Stelle öffentlich ver=
ſteigert
:
Kl. 2b 2529 cm 9 9 St. 4,97 fm
3a 3034
59 39,59
3b 3539
49 44,36
4a 4044
8 8,37
2 3.30
4b 4549
127 St. 100,59 fm
Zuſammenkunft am Bahnwärterhäus=
chen
am Malcherweg.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
dis Martini 1930 gewährt. Nähere Aus=
unft
erteilt Förſter Weingärtner in
Pfungſtadt, Bahnhofſtraße 16.
Bemerkt wird, daß das Holz gut ab=
zufahren
iſt und daß es ſich um alten
Beſtand mit ſchönem Schnittholz handelt.
Pfungſtadt, den 30. Dez. 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
(450b

Frankfurt 0. M. Xx
Pferde=Märkte
A
6. Januar, 3. Februar, 3. März,
7. April, 12.Mai, 16.Juni, 14. Juli,

18. Aug., 6. Oktober, 1. Dezember.
Durchſchnittlicher Auftrieb 700
Pferde all. Raſſen, auch Schlacht=
pferde
; größte Auswahl u. beſte
Gelegenheit für Kauf od. Tauſch.
Ein Beſuch dieſer Märkte
iſt zu empfehlen. (TV443
Der Handel Sonntags verboten.

[ ][  ][ ]

Seite 5

Samstag, den 4. Januar 1930.

Verleihung von Ehrenurkunden durch die Heſſiſche
Mounttier und Sandeisrainmer Barmnſtavt.

Im Jahre 1929 konnten wiederum von der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt 106 Ehrenurkunden an Arbeiter, An=
geſtellte
und Betriebsbeamte, die auf eine längere Tätigkeit bei ihrer
Firma zurückblicken können, verliehen werden. Von dieſen Diplomen
entfallen auf 50jährige Tätigkeit 2, auf 40jährige Tätigkeit 18 und auf
25jährige Tätigkeit 86. Ausgezeichnet wurden nachſtehende Jubilare:
Meiſinger, Wilhelm, Arheilgen am 3. September 1920
25 Jahre bei der Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Schmidt, Johann Wilhelm, Pfungſtadt am 14. Februar 1924
25 Jahre bei der Volksbank Pfungſtadt;
Debus, Heinrich, Darmſtadt am 9. Juli 1925 25 Jahre bei der
Firme A. Schneider A. G., Darmſtadt;
Kilian, Friedrich, Traiſa am 25. März 1926 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Keil, Georg, Gundernhauſen am 15. April 1926 25 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Keil, Wilhelm, Darmſtadt am 21. März 1928 40 Jahre bei der
Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Meier, Jgnaz, Darmſtadt am 12. Mai 1928 25 Jahre bei der
Firma A. Schneider A. G., Darmſtadt;
Kräuter, Georg, Darmſtadt am 1. Januar 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Biedermann, Franz, Darmſtadt am 2. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt:
Fuchs, Karl. Darmſtadt am 2. Januar 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Trumpfheller, Chriſtian. Darmſtadt am 7. Januar 1929
40 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Sütterlin, Wilhelm Darmſtadt am 12. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Müller, Michael Darmſtadt am 14. Januar 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Mahr, Eliſabeth, Darmſtadt am 15. Januar 1929 25 Jahre bei
der Firma Strauß u. Maher, Darmſtadt;
Ehrhardt, Balthaſar, Darmſtadt am 18. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Mohr, Ferdinand. Darmſtadt am 21. Januar 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Duckheim, Carl, Darmſtadt am 1. Februar 1929 25 Jahre bei
der Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Hannappel, Johann, Steinefrenz am 3. Februar 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Sontheimer, Eliſabeth. Darmſtadt am 15. Februar 1929
25 Jahre bei der Firma Gebrüder Neu, Darmſtadt;
Merlau, Leonhard, Darmſtadt am 20. Februar 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck G.m.b. H., Darmſtadt;
Dieter, Peter, Darmſtadt am 24. Februar 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck G.m.b. H., Darmſtadt;
Schwarz, Georg, Darmſtadt am 26. Februar 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Poth, Johann, Darmſtadt am 5. März 1929 25 Jahre bei der
Firma Lippmann Mah, Darmſtadt;
Friedrich, Philipp, Darmſtadt am 13. März 1923 40 Jahre bei
der Firma Kronenbrauerei, Gebr. Wiener, Darmſtadt;
Büchler, Heinrich, Erbach i. Odw. am 14. März 1929 50 Jahre
bei der Firma Gg. Wilh. Kumpf, Erbach i. Odw.
Zey. Chriſtian, Steinefrenz am 25. März 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Geher, Jakob, Roßdorf am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Hannappel, Jakob, Steinefrenz am 1. April 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G. Darmſtadt;
Höhn, Jakob, Steinefrenz am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Becker, Johann, Steinefrenz am 1. April 1929 25 Jahre bei der,
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt:
Axras Peter, I., Kirch=Beerfurth am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Delp u. Co., Holzwerk Kirch=Beerfurth;
Draisbach, Auguſt, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Nagel, Wilhelm, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Dreilich, Robert, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Kunſt, Phil., Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Groſchwitz, Peter, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G. Kelſterbach a. M.;
Wagner, Jakob, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Hilſe, Richard, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Reitz, Andreas, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firme Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Roſtan, Heinrich, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Diehl, Georg Juſtus, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Grünewald, Ludwig, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G. Kelſterbach a. M.;
Bomarius, Johann, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Fiſchlin, Robert, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Grünewald, Theodor, Kelſterbach am 1. April 1929 25 Jahre
bei der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Gruſchwitz, Felix, Darmſtadt am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Trumpfheller. K., Darmſtadt am 5. April 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Büttner, Konrad. Darmſtadt am 7. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Keil, Georg, Gundernhauſen am 15. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Schwarz, Jakob, Darmſtadt am 16. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Heſſiſche Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Silberling, Chriſtian, Nieder=Ramſtadt am 24. April 1929
25 Jahre bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G.,
Darmſtadt;

Hädrich, Wilhelm, Darmſtadt am 30. April 1929 25 Jahre bei
der Firma A. Ullmann, Darmſtadt;
Wenzel, Heinrich, Darmſtadt am 1. Mai 1929 25 Jahre bei der
Direktion der Discontogeſellſchaft, Filiale Darmſtadt;
Fleck, Heinrich, Darmſtadt am 4. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Baus, Max, Kelſterbach am 9. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Hannappel, Johann, Steinefrenz am 10. Mai 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Daniel, Georg, Darmſtadt am 13. Mai 1929 40 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Sturm, Peter, Roßdorf am 15. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Stanger, Franz, Darmſtadt am 15. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Verlagsanſtalt A. Koch, Darmſtadt;
Beck, Karl, Darmſtadt am 19. Mai 1929 25 Jahre bei der Firma
E. Merck, Darmſtadt;
Schacker, Peter, Roßdorf am 2. Mai 1929 40 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hautſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Grimm, Georg, Kelſterbach am 25. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte- Glanzſtoff=Fabriken A.G. Kelſterbach a. M.;
Röſſinger, Philipp, Kelſterbach am 27. Mai 1929 25 Jahre bei
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A.G., Kelſterbach a. M.;
Moter, Chriſtian, Roßdorf am 1. Juni 1929 40 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Wagner, Heinrich, Kelſterbach am 4. Juni 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Göckel, Philipp, Darmſtadt am 4. Juni 1929 50 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Sehring. Auguſt, Darmſtadt am 6. Juni 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Hofferberth, Wilhelm, Mümling=Crumbach am 1. Juli 1928
25 Jahre bei der Firma Peter Lien, König i. Odw.;
Hof. Adolf, Darmſtadt am 1. Juli 1929 25 Jahre bei der Firma
E. Merck, Darmſtadt;
Spöhrer. Anna, Darmſtadt am 1. Juli 1929 25 Jahre bei der
Firma Staatl. Lotterie=Einnahme Petrenz, Darmſtadt;
Wießmann, Leonhard, Darmſtadt am 25. Juli 1929 25 Jahre
bei der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G. Darmſtadt;
Unglert, Otto, Darmſtadt am 1. Auguſt 1929 25 Jahre bei der
Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Blech, Chriſtian, Darmſtadt am 1. Auguſt 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Bär, Barbara, Eberſtadt am 9. Auguſt 1929 40 Jahre bei der
Firma Gebrüder Bickelhaupt, Eberſtadt;
Müller, Wilhelm, Darmſtadt am 11. Auguſt 1929 25 Jahre bei
der Firma Hermann Heinmüller, Darmſtadt:
Röhrig, Alexander, Darmſtadt am 20. Auguſt 1923 40 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Geher, Luiſe, Darmſtadt am 25. Auguſt 1929 25 Jahre bei der
Firma Ludwig Hering, Darmſtadt;
Hoffmann, Alois, Darmſtadt am 28. Auguſt 1929 40 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GbmH., Darmſtadt;
Back, Johannes, Darmſtadt am 1. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Kolb, Johannes, Darmſtadt am 1. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Frankenberger, Heinrich, Darmſtadt am 5. September 1928
25 Jahre bei der Firma Goebel A. G., Darmſtadt;
Fiſcher, Johannes, Kelſterbach am 8. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken A.G., Kelſterbach a. M.;
Wedel, Heinrich, Darmſtadt am 9. September 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Dambmann, Peter, Darmſtadt am 12. September 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Andres, Georg, Darmſtadt am 12. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Roeder, Georg, Darmſtadt am 15. September 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Edelmann. Adam, Darmſtadt am 19. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Krug, Philipp, Darmſtadt am 23. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt:
Sommer, Hermann, Darmſtadt am 1. Oktober 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Hauf, Auguſt, Darmſtadt am 1. Oktober 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Fiſchſchneider, Nikolaus. Darmſtadt am 3. Oktober 1929
25 Jahre bei der Firma W. G. Otto, Darmſtadt;
Kirchner, Valentin, Darmſtadt am 4. Oktober 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH. Darmſtadt;
Ewald, Fr., Darmſtadt am 10. Oktober 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Dörſam, Peter, Darmſtadt am 10. Oktober 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Schuchmann, Wilhelm, Darmſtadt am 26. Oktober 1929
25 Jahre bei der Firma Goebel A.G. Darmſtadt;
Dreieicher, Adam, Rößdorf am 2. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G. Darmſtadt;
Ziergöbel, Georg, Roßdorf am 2. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt:
Hallſtein, Johann, Darmſtadt am 7. November 1929 40 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Schick, Heinrich, Darmſtadt am 12. November 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Blätter, Wilhelm, Darmſtadt am 17. November 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G. Darmſtadt;
Bärenz, Heinrich, I. Darmſtadt am 21. November 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Becker. Ludwig, Darmſtadt am 26. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Weber, Georg, Darmſtadt am 1. Dezember 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Schmelz, Karl, Darmſtadt am 1. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Diehl, Johannes, Kelſterbach am 5. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken. A. G., Kelſterbach a. M.:
Schütt, Nikolaus, Darmſtadt am 15. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt:

Nummer 4

Aus der Landeshauptftadk.
Darmſtadt, den 4. Januar.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestkheakers.
Großes Haus
Sonntag, 5. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 21,30 Uhr. E 11.
Zum erſten Male wiederholt: Eine Nachtin Venedig.
Komiſche Oper von Johann Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Montag, 6. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. 4. Sin=
fonie
=Konzert. Werke von Haydn, Brahms und Or=
cheſtergeſänge
. Soliſtin: Maria Huſſa. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Dienstag, 7. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22,30 Uhr. R 7,
Gr. ITV (Darmſtädter Volksbühne), T=Gruppe 2, 3, 4.
Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wag=
ner
. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Mittwoch, 8. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L 13,
5. 6, 7, 8. Amphitryon. Luſtſpiel von Kleiſt. Preiſe
F bis 10 Mark.
Donnerstag, 9. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. C 11.
Der Troubadour. Oper von Verdi. Preiſe 1 bis
10 Mark.
Freitag, 10. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 12.
K 2 Gr. ITV Darmſt. Volksbühne. Weh’ dem, der
lügt Luſtſpiel von Grillparzer. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Samstag, 11. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. A 12.
Eine Nacht in Venedig. Komiſche Oper von Joh.
Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Sonntag, 12. Januar. Aufang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. H 6.
(Bühnenvolksbund.) Fidelio. Oper von Beethoven.
Preiſe 1 bis 10 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, 5. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatz=
miete
IIs. Der Raubder Sabinerinnen, Luſtſpiel
von Franz und Paul von Schönthan. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Montag, 6. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Filmgemeinde der
Volksbühne. Kulturfilmbühne: Menſchenarſenal. Ein
Sowkino=Film nach einer Novelle von H. Barbuſſe. Preiſe
0,80 bis 2 Mark.
Dienstag, 7. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
Menſchenarſenal, Ein Sowkino=Film nach einer No=
velle
von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Mittwoch, 8. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
Menſchenarſenal. Ein Sowkino=Film nach einer No=
velle
von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Donnerstag, 9. Januar. Anfang 16 u. 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
Menſchenarſenal‟. Ein Sowkino=Film nach einer No=
velle
von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Freitag, 10. Januar. Anfang 20 Uhr. Wiener Abend, ver=
anſtaltet
von der Darmſtädter Volksbühne. Mitwirkende:
Maria Kienzl, Franz Tibaldi. Am Flügel: Carl Bamberger.
Preiſe 1, 2 und 3 Mark.
Samstag, 11. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatz=
miete
Vle, T=Gruppe I. Der Raub der Sabinerin=
nen
Luſtſpiel von Franz und Paul von Schönthan. Preiſe
1,20 bis 6 Mark.
Sonntag, 12. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22,30 Uhr. Zuſatz=
miete
IVs. Ich tanze um die Welt mit Dir Poſſe
mit Geſang von Marcellus Schiffer. Muſik von Friedrich
Hollgender. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mark.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Peterchens Mond=
fahrt
die ſeit Jahren erfolgreichſte Märchenvorſtellung des Landes=
theaters
wird heute Samstag um 14 Uhr im Großen Haus bei herab=
geſetzten
Preiſen (0,502,00 Mark) wiederholt.
Roſſinis Angelina, der große Opernerfolg, gelangt heute
Samstag um 20 Uhr im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Karl Makia Zwißler zur Wiederholung. Angelina: Käthe Walter.
In den übrigen Hauptrollen: Stadelmaier, Stralendorf, Kuhn, Harre,
Kienzl, Overlack. Miete I. und Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde A,
Gruppe 14.)
Ich tanze um die Welt mit Dir, die unterhaltſame
Poſſe mit Geſang und Tanz von Marcellus Schiffer (Muſik von Fr.
Hollaender), kommt heute Samstag um 2 Uhr im Kleinen Haus zur
Aufführung. In den Hauptrollen: Hoffart, Hinz, Kann a. G., Gothe,
Haenel. Jürgas, Flemming, Minetti, Gallinger, Karzau, Mosbacher.
(Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde S. Gruppe 14.)
Die erſte Wiederholung der begeiſtert aufgenommenen komiſchen
Oper Eine Nacht in Venedig von Johann Strauß findet
morgen Sonntag um 19.30 Uhr im Großen Haus unter muſikaliſcher
Leitung von Karl Maria Zwißler mit der erfolgreichen Premieren=
beſetzung
ſtatt. (Miete B.)
Der Raub der Sabinerinnen, der beliebte Schwank in
vier Akten von Franz und Paul von Schönthan, wird morgen Sonn=
tag
um 19.30 Uhr im Kleinen Haus mit der erfolgreichen Beſetzung
der Silveſter=Aufführ ig in Szene gehen. (Zuſatzmiete II.)
Kulturfilmb' ne Kleines Haus. Menſchenarſenal,
das neue, vielbeſprochene ruſſiſche Filmwerk, das ſich mit dem Gefäng=
nisweſen
befaßt, wird von Montag, 6. Januar, bis einſchließlich Don=
nerstag
, 9. Januar, jeweils um 16 und 20 Uhr im Kleinen Haus des
Landestheaters vorgeführt.
Viertes Sinfonie=Konzert des Landestheaters. Ueber Maria
Huſſa, die Geſangsſoliſtin des am Montag, 6. Januar, unter Lei=
tung
von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm ſtattfindenden vierten
Sinfonie=Konzertes, ſchreiben auswärtige und ausländiſche Zeitungen
u. a.: Frau Huſſa ſang mit ihrer prachtvoll ausgeglichenen, im Forte
und ſelbſt noch im zarteſten Piano gleich klangſchönen und tragfähigen
Stimme . . ." Alle die Ausnahmeeigenſchaften ihres herrlichen
Soprans, die Zartheit und Süße der Höhe, der Glanz, die mühelofe
Ausgiebigkeit der Kraftentfaltung ſtellt ſie in den Dienſt der poetiſchen
Idee und der muſikaliſchen Linie unſerer Großmeiſter mit einer un=
übertrefflichen
Grazie der Empfindung und Bewegtheit des ſeeliſchen
Ausdrucks ..." Dieſer warmen und vollen Stimme wohnt ein
ſeltener Klangreiz inne ..
Preſſefeſt 1930. Auf vielfache Anfragen ſei mitgeteilt,
daß das Preſſefeſt Darmſtadt 1930, das urſpünglich auf den
erſten Samstag im Januar feſtgeſetzt war, angeſichts der wirt=
ſchaftlichen
Lage vorerſt verſchoben worden iſt. Es wird recht=
zeitig
Mitteilung ergehen, wenn das Preſſefeſt gegen Ausgang
der Saiſon ſtattfinden kann.
Ernannt wurden: am 26. November 1929 der Amtsarzt Medi=
zinalrat
Dr. Karl Hofmann unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeich=
nung
Medizinalrat zum Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes Er=
bach
i. Odw. mit Wirkung vom 1. Januar 1930; am 21. Dezember 1929
der Polizeihauptwachtmeiſter auf Probe Johannes Taſchinſki zu
Bensheim zum Polizeihauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. 1. 1930.
Muſikverein. Die im geſtrigen Blatt für Montag, den 6. Januar,
angeſagte Probe zu Peterſens Meſſe muß, des am gleichen Tag ſtatt=
findenden
Sinfoniekonzertes wegen, auf Freitag, den 10. d. M., ver=
ſchoben
werden. Die Damenprobe beginnt um 8 Uhr, die Herrenprobe
um 9 Uhr.
Eliſabethenſtift. Am Donnerstag abend bereitete Herr Hofrat
Paul Ottenheimer zuſammen mit fünf Studierenden von der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (zwei Damen und drei Herren),
den Kranken und Schweſtern des Eliſabethenſtiftes eine große Freude
durch eine Abendmuſik in der Halle. Meiſterhaft begleitet von
Herrn Ottenheimer auf dem Klavier trugen zwei Herren das Largo
aus dem Konzert für zwei Violinen (D=Moll) von J. S. Bach vor;
eine Dame mit glockenreiner Sopranſtimme ſang drei Weihnachtslieder
von Ballmann und M. Reger; ein Herr mit wundervollem Baß ſang
Schubertlieder, und als Zugabe noch eine Arie aus Zar und Zim=
mermann‟
. Dann erfreute uns ein Herr mit dem Präludium und
Allegro von Pugnani=Kreißler, das mit fabelhafter Technik geſpielt
wurde. Eine Dame mit herrlicher Altſtimme ſang drei Lieder von
A. Mendelsſohn; und zuletzt folgte die Arie aus Mozarts II re pas=
tore
für Sopran mit obligater Violine. Der herzliche Beifall bewies
den Vortragenden nicht nur die Dankbarkeit der Hörer, ſondern auch
die Höhe der künſtleriſchen Leiſtung. Herr Muſikdirektor Schmitt,
der auch zugegen war, hat ſich den beſonderen Dank des Eliſabethen=
iſtifts
herdient.

Gründet schon jetzt
Weihnachtssparkassen
für Weihnachten 1930
Städtische Sparkasse Darmstadt
Hauptstelle: Rheinstraße 34
Zweigstelle: Hügelstraße 22 (St.507

Volkshochſchule. Der neue Arbeitsplan der Volkshoch=
ſchule
für die Zeit Januar Februar 1930 iſt erſchienen. Er iſt zu
haben in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, im Verkehrsbureau
und in der Buchhandlung Saeng (Kirchſtraße). Im Arbeitsplan ſind
die meiſten der im Oktober begonnenen Lehrgänge als Fortſetzung an=
gezeigt
. Neu beginnen Lehrgänge in Deutſch, Franzöſiſch für An=
fänger
, Latein, Eſperanto, deutſche Plakat= und Zierſchrift, zeitgemäße
Kundenwerbung. In weiteren Vorleſungen werden behandelt: Dantes
göttliche Komödie. Wie lieſt man den Handelsteil einer Zeitung?,
Grundfragen der Volkswirtſchaft, Der deutſche Parlamentarismus,
Lebensbilder aus der Tierwelt der Vorzeit, Metallographie, Das Pro=
blem
der Vererbung, Ueber Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit in der
Ehe folgen Vorleſungen nur für Damen. Die Anmeldungen
erfolgen in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenpldtz 17.
Tagesordnung zu der öffentlichen Sitzung des Kreis=Ausſchuſſes
des Kreiſes Darmſtadt, am Montag, den 6. Januar 1930, nachmittags
3.30 Uhr: Beſchwerde des Bundes Deutſcher Haarformer, Ortsgruppe
Darmſtadt, gegen die Entſcheidung des Oberbürgermeiſters der Stad
Darmſtadt vom 5. Oktober 192.

Weihnachtsfeier des Marinevereins Darmſtadt und Umgebung.
Eingeleitet wurde die Feier durch einen von Ehrenmitglied Kam.
Gottmann verfaßten und von Frl. Miltenberger vorgetragenen Vor=
ſpruch
. Der 1. Vorſitzende, Kam. Kapt. z. S. Herzbruch, fand in ſeiner
Begrüßungsanſprache warme Worte über den Sinn deutſcher Weih=
nachten
und den Wert echt deutſcher Kameradſchaft. 6 Jungmannen
turnten hierauf am bruſthohen Barren eine Muſterriege. Ein leben=
des
Bild Weihnachtsurlaub in Verbindung mit dem geſprochenen
Wort, ſowie das folgende Kinderſtück Frohe Weihnachten mit gemein=
ſam
geſungenen Weihnachtsliedern paßte recht in den Rahmen der
Feier. Der Reigen der 8 munteren richtigen Zwerge mußte wieder=
holt
werden. Frau Reichert hat ſicher ſehr viel Mühe und Geduld auf=
wenden
müſſen, bis ſie das alles den Kleinen beigebracht hatte. Die
Kinderbeſcherung verfehlte nicht ihren beſonderen Reiz auf die Kinder.
Unter dem Titel Hochbetrieb am Oſtſeeſtrand kamen dann eine Reihe
Reigen und Tänze, die von Frl. Wally Martin, Solotänzerin früher
am hieſigen Landestheater, jetzt am Opernhaus zu Frankfurt, einſtu=
diert
und flott und mit beſtem Gelingen von Damen und Jungmannen
des Vereins aufgeführt wurden. Stärkſten Heiterkeitserfolg hatte
dann noch das Theaterſtück: Ein Mariner muß es ſein‟. Die Muſik=
beſetzung
war ſehr gut und fanden die 2 Violinſolis des Kapellmeiſters
dankbare Zuhörer. Eine reichhaltige Tombola machte den Beſchluß der
in allen ihren Teilen ſo ſchön und harmoniſch verlaufenen Weihnachts=
feier
.
Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft e. V. macht noch=
mals
auf die am kommenden Dienstag, den 7. Januar 1930, und Frei=
tag
, den 10. Januar 1930, jeweils abends in ihren eigenen Räumen,
Ccke Wieſen= und Schleiermacherſtraße 26, beginnenden Kurſe in Reichs=
kurzſchrift
und Maſchinenſchreiben aufmerkſam. Die Kurſe ſtehen unter
bewährter Leitung und findet der Unterricht nicht in einem Schulhauſe
Die Geſchäftsſtelle der genannten Geſellſchaft erteilt auch wäh=
rend
der Tagesſtunden bereitwilligſt Auskunft.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 4. Januar 1930.

Nummer

Das St. Marienhoſpikal.
Der Mainzer Biſchof Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler
gründete vor mehr als 75 Jahren die Genoſſenſchaft der Schveſtern
von der Göttlichen Vorſehung.
Mehrere Krankenhäuſer im Lande Heſſen geben ein hervorragen=
des
Zeugnis von der opfervollen Tätigkeit der Kettelerſchweſtern, wie
mian ſie gern im Volke nennt. Es ſind ganz beſonders zu nennen
das Hildegardis=Krankenhaus in Mainz, das St. Rochushoſpiz in
Mainz=Mombach, in Offenbach das St. Joſefshaus, zu Lampertheim
das Marienkrankenhaus, und das Bonifatius=Krankenhaus zu Hirſch=
horn
am Neckar.
Auch in Darmſtadt wird die Genoſſenſcheft in den nächſten Tagen
ein Krankenhaus für Frauen und Kinder eröffnen, das St. Marien=
hoſpiz
.
Erbaut iſt es nach den Plänen von Herrn Regierungsbaumeiſter
t. D. Dr. Melsheimer in Anſchluß an die Emmerling’ſche Villa, Mar=
tinspfad
72. In ſeiner ganzen Einrichtung muß es als äußerſt zweck=
dienlich
und künſtleriſch=ſachlich bezeichnet werden. In ruhiger und
prächtiger Lage in der Nähe der Ludwigshöhe bietet das Heim eine be=
agliche
Zufluchtsſtätte für Kranke und Geneſende. Mit allen tech=
riſchen
Hilfsmitteln der Neuzeit ausgeſtattet, von gutgeſchulten beſorgten
Schweſtern betreut, wird das Haus den Bewohnern Darmſtadts und
ſeiner Umgebung eine erwünſchte Stätte chriſtlicher und ſozialer Tätig=
keit
ſein.
Die Eröffnung findet am 7. Januar ſtatt.

Der Segen des Kleinſparens. Bei der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt wurde bereits vor dem Kriege die Einrichtung von ſoge=
nannten
Weihnachtsſparkaſſen beſonders gepflegt. Dieſe
Einrichtung hat ſich auch in den letzten Jahren wieder recht erfreulich
entwickelt. Schon im Jahre 1926 beſtanden bereits 70 Sparvereine,
die auf Weihnachten 1926 einen Betrag von rund 80 000. Mark
zuſammengeſpart hatten. Im Jahre 1929 wurden von 122 Spar=
vereinen
rund 155 000. Mark in kleinſten Beträgen zu=
ſammengeſpart
, die en Weihnachten 1929 zur Auszahlung gelangten.
Die für Weihnachten 1929 angeſparten Gelder wurden kurz vor Weih=
nachten
abgehoben und von den Sparvereinen an ihre Mitglieder zur
Beſchaffung von Weihnachtsgeſchenken verteilt, wodurch zahlreichen
Familien eine echte Weihnachtsfreude bereitet werden konnte. Die
Einrichtung dieſer Weihnachtsſparkaſſen zeigt, welcher Erfolg durch
regelmäßiges und zielbewußtes Sparen erreicht werden kann. Die
Gründung von derartigen Spareinrichtungen kann daher nur aufs
Beſte empfohlen werden. Die Anlage von Sparkonten kann bei der
Sparkaſſe Darmſtadt ſowohl bei der Hauptſtelle Rheinſtraße 34, wie
auch bei der Zweigſtelle Hügelſtraße 22 jederzeit erfolgen. (Siehe An=
zeige
in der heutigen Nummer.)
Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Die erſte diesjährige
Wanderung findet am Sonntag, den 5. Januar, in die nähere
Umgebung Darmſtadts ſtatt. Zuſammenkunft 11 Uhr vormittags am
Tierbrunnen. Die Einzeichnungsliſte für Kaffee liegt bei Mitglied
Neudecker in der Ernſt=Ludwig=Straße offen. Anmeldungen hierfür
können noch bis zum 4. Januar, nachmittags 5 Uhr, vorgenommen
werden. Das Endziel iſt Traiſa, und findet die Einkehr bei Mitglied
Scheerer (Gaſthaus Zur Krone) ſtatt. Um rege Beteiligung wird
gebeten.
Städtiſche Maſchinenbauſchule. Im Anzeigenteil dieſes Blattes
gibt die Städtiſche Maſchinenbauſchule Darmſtadt bekannt, daß Mitte
Januar ein Fortbildungskurſus für Antoreparateure beginnt. Ziel
der Kurſe iſt, den in der Praxis ſtehenden Reparateuren gründliche
und allgemeine Kenntniſſe aller einſchlägigen Fragen des Autorepara=
turweſens
zu übermitteln. Teilnehmer können alle gelernten Schloſſer
und Mechaniker mit Vorkentniſſen im Kraftfahrzeugweſen werden,
ferner ſolche, welche nachweislich mehrere Jahre in einem Reparatur=
betrieb
tätig geweſen ſind. Anmeldungen bis 10. Januar erbeten an
die Direktion, Landgraf=Philippanlage 6.
Der Kanarienzüchterklub Darmſtadt veranſtaltet heute Samstag,
den 4., und Sonntag, den 5. Januar, im Feſtſaale des Bürgerhofs
(Eliſabethenſtraße 2) eine große Kanarienausſtellung mit
Prämiierung und Tombola. (Näheres ſiehe Anz.)
Die Zahl der von den Abſendern unzureichend freigemachten
Briefſendungen nach dem Auslande iſt immer noch außerordentlich
hoch. Die unzureichende Freimachung iſt beſonders feſtgeſtellt worden
bei Sendungen nach Orten in Polniſch=Oberſchleſien und den übrigen
Gebieten, die Deutſchland durch den Verſailler Frieden verloren oder
die zu der früheren öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie gehört haben.
Briefſendungen nach dieſen Orten unterliegen gegenwärtig, von eini=
gen
Ausnahmen (Danzig, Memelgebiet, Oeſterreich) abgeſehen, durch=
weg
den Weltpoſtvereinsſätzen oder beſonders vereinbarten Gebühren.
In zweifelhaften Fällen empfiehlt es ſich daher, am Poſtſchalter nach=
zufragen
.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, den
9. Januar, um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Einführung und Verpflich=
tung
der neuen Mitglieder; 2. Bildung eines Wahlvorſchlags= Aus=
ſchuſſes
.
Im Schloßmuſeum ſind an jedem Tag um 11 und 11.30 Uhr
vormittags Führungen. Die Madonna von H. Holbein d. J. kann
geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Hauptkörung Kreis Darmſtadt. Bei der Körung erhielt der
Faſelwärter Gg. Klug für gute Pflege der Faſeltiere und Sauberkeit
der Hofreite die ausgeſetzte Prämie von 20 Mark.
Kunſtnokizen.
Aeder Werta, Künfſter oder Hünfktieriſche Veranſtaltungen, deren im Nochſtehenden dr
geſchiebt, behält ſich die Redaktlon ihr Arteil vor.
Liederabend Umberto Urbano. Es ſei nochmals
auf den heute abend im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Lieder=
und Arienabend. Umberto Urbano hingewieſen. Der Beſuch
dieſer Veranſtaltung iſt ſehr zu empfehlen, da die Gelegenheit nicht
ſehr oft iſt, einen derartig großen Sänger zu hören. Karten bei Chriſt.
Arnold am Weißen Turm und an der Abendkaſſe.
Laidle Berasſialtungen.
A Dn Dtdne
m leierenm Jaie warndwie alb Beſprechunz sder Aritke.
Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der
Familie E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Am nächſten Sonntag, den
5. Januar, nachmittags, findet im Städtiſchen Saalbau eine Weih=
nachtsfeier
ſtatt. Unter Mitwirkung eines Poſaunenchors, eines Män=
nerchors
, ſowie Schülerinnen ſämtlicher Klaſſen der Beſſunger Mäd=
chenſchule
, welche ein Weihnachtsſpiel in drei Akten: Die Eispolizei
im Weihnachtswalde, aufführen. Außer dem Weihnachtsſpiel hat die
Feier ein ſchönes, abwechſlungsreiches Programm mit Anſprache und
Geſang. Die Kinder werden auch in dieſem Jahre wieder mit einer
kleinen Weihnachtsgabe bedacht. Gleichzeitig ſprechen wir der Bevöl=
kerung
von Darmſtadt unſeren Dank aus für das, was ſie uns gegeben
hat, um es möglich zu machen, den Kindern eine Weihnachtsfreude zu
bereiten. Freunde unſerer Bewegung und Gäſte ſind herzlich will=
kommen
.
Schloß=Kaffee. Auf die Veranſtaltungen des Schloßkaffee=
Enſembles, ſei hierdurch beſonders hingewieſen. In reicher Abwechſ=
lung
ſtellt Herr Kapellmeiſter Curt Fiſcher die Programme zuſammen
und bietet jedem muſikaliſchem Geſchmack etwas. Am 10. Januar
beginnt das nur kurze Gaſtſpiel des weltberühmten Geigenvirtuoſen
Lajos Rigo, das zu beſuchen niemand verſäumen ſollte. Herr Rigo
ſpielt in den Nachmittags= und Abendkonzerten; ſeine Vortragsfolgen
bringen ein künſtleriſches Ereignis, wie es hier noch nicht geboten wor=
den
iſt. Der Dresdener Anzeiger ſchreibt anläßlich ſeines dortigen
Auftretens: Das erſte Auftreten des Künſtlers Lajos Rigo geſtaltete
ſich zu einem Erfolg, wie er in dieſen Räumen wohl noch keinem
Künſtler zuteil geworden iſt. Herr Rigo iſt die verkörperte Muſik;
ſein Spiel iſt beſeelt und durchaus eigenartig und individuell, ſeine
Technik vollendet. Schwierigkeiten exiſtieren offenbar für ihn nicht,
und voller Schmelz und Wohllaut ſind die Töne, die er ſeinem koſt=
baren
Inſtrument entlockt. Den ſtürmiſchen Beifall, der ihm gezollt
wird, kann er nur durch immer neue Zugaben dämmen. (Siehe die
heutige Anzeige.)
Im Gotel Prinz Heinrich finder Samstag und Sonn=
tag
abends Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch wird beſtens emp=
fohlen
.

Tageskalender für Samstag, den 4. Januar 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 14 Uhr: Peterchens Mond=
fahrt
, 2 Uhr, L. 12. M 2: Angelina. Kleines Gaus, 20 Uhr,
S 5: Ich tanze um die Welt mit dir Orpheum, 20,15 Uhr:
Gaſtſpiel Hermann Job Schiebung. Konzerte: Schloß=
kaffee
, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant, Reichshof, Kaffee Jöſt,
Hotel Prinz Heinrich, Goldene Krone. Städt. Saalbau,
20 Uhr: Arien= und Liederabend Umberto Urbano. Kino=
vorſtellungen
: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele,

Aus Hefſen.
Skarkenburg
J. Griesheim, 3. Jan. Die Gemeinde=Hundeſteuer für das Jahr
1930 betrgt 6 RM. Beginnt der Hundebeſitz nach dem 1. Juli 1930 ſo
werden nur 3 RM. erhoben. Die ſtaatliche Hundeſteuer beträgt 12 RM.
Wie verlautet, wurde dem Radfahrerverein Conus hier das Gau=
Saalſportfeſt des Gaues II des Heſſiſchen und Naſſauiſchen Radfahrer=
Bundes übertragen. Dasſelbe wird am 25. Januar d. J. ſtattfinden.
Es wird einen Glanzabend auf dem Gebiete des Radſportes geben, und
jeder, der etwas Reizendes und Künſtleriſches auf dem Gebiete des
Fahrradſportes ſehen will, ſollte ſich dieſen Abend reſervieren.
FE. Wixhauſen, 3. Jan. Falſchmünzer. Ein junger Mann
von hier, der in einer Formerei in Arheilgen tätig iſt, fertigte ſich
einige Fünfmarkſtücke an. Mit einem ſolchen Stück wollte ein befreun=
deter
junger Mann von ihm in einer hieſigen Wirtſchaft Zigaretten
kaufen. Aber das Stück hatte eine etwas abweichende Farbe, die der
Wirtsfrau auffiel. Der Fall wurde zur Anzeige gebracht.
F. Eberſtadt, 3. Jan. Volkshochſchulkurſus. Nachdem der
Volkshochſchulkurſus, in dem Studienrat Jaob=Darmſtadt in acht
Abenden über das Thema: Die geiſtigen und politiſchen Strömungen
des 19. Jahrhunderts ſprach, am 17. Dezember 1929 beendet worden
iſt, beginnt der Ausſchuß am Donnerstag, den 9. Januar 1930, mit
einem zweiten Kurſus, in dem Dr. Weitzel=Darmſtadt das Thema:
Lebensbilder aus der Tierwelt der Urzeit behandeln
wird. Der Zyklus dauert ſechs Abende und findet allwöchentlich Don=
nerstags
in der Georgſchule (Saal 1) ſtatt. Beginn der Vorträge: je=
weils
8.15 Uhr. Hörerkarten zum Preiſe von 1,50 RM. ſind bei Rektor
Becker, Mühltal 51, und am Eröffnungstag im Hörſaal erhältlich.
In den Vorträgen werden Lichtbilder vorgeführt.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Jan. Am Sonntag ſoll hier in Ober= Ram=
ſtadt
das Dreikönigstreffen ſtattfinden, zu dem die in den evangeliſchen
Jugendvereinen Starkenburgs zuſammengeſchloſſene Jugend ſich zu=
ſammenfinden
wird, um gleich zu Beginn des neuen Jahres gemeinſam
ſich unter die Loſung für 1930 zu ſtellen: Allzeit bereit zur Verantwor=
tung
jedermann! Der einleitende Jugendgottesdienſt findet um 10
Uhr ſtatt. Die Predigt wird von Herrn Jugendpfarrer Creter aus
Offenbach gehalten. Am Nachmittag wird für die Jugend im Saal des
Gaſthauſes Zum Löwen ein Film gezeigt werden: Die Himmel rüh=
men
des Ewigen Ehre‟ Um 5 Uhr wird dann nochmals eine litur=
giſche
Abendfeier ſtattfinden.

* Dieburg, 2. Jan. Der hieſige Turnverein 1863 veranſtaltete
am Abend des Neujahrstages ſeine herkömmliche geſellige und turne=
riſche
Feſtlichkeit. Der Vorſitzende des Turnvereins, Herr Geometer
J. Rödler, gab in ſeiner Begrüßungsanſprache der Freude über den
guten Beſuch Ausdruck. Im erſten Teile des Programms wurden von
den Schülern Freiübungen und Sportfreiübungen, Bodenübungen und
Stabübungen gezeigt; die Turner zeigten ſich in der Körperſchule, die
Turnerinnen im Keulenſchwingen, dem die Turner ſpäter ein Keulen=
ſchwingen
mit leuchtenden Keulen folgen ließen, das bei völliger
Dunkelheit des Saales auch ſchöne farbige Wirkungen hatte. Daß die
Turner auch am Gerät, am Barren und Reck, ihre Kunſt bewährten,
war ſelbſtverſtändlich. Sehr nett waren die verſchiedenen Tänze der
Schülerinnen und Turnerinnen; daß auch die Allerkleinſten ſchon ihre
Sache ſo niedlich und gewiſſenhaft machten, iſt ein beſonders ſchöner
Erfolg für den Verein. Herr J. Rödler überreichte am Schluß des
erſten Teiles den Mitgliedern des Vereins, die in der letzten Zeit bei
Wettkämpfen Siege errungen hatten, die Urkunden darüber mit Wor=
ten
des Dankes, der Anerkennung und Aneiferung. Auch den Turn=
warten
, den Herren Remſpecher und Chriſt, ſowie dem Leiter der
Jugend, dem 75jährigen Vater Treber, ſagte er verdienten Dank für
ihre unermüdliche Arbeit. Bei den Darbietungen fehlte auch nicht die
Geſangsabteilung des Vereins, die unter der Leitung des Herrn Poſt=
ſekretärs
Frei zwei Chöre vortrug; die Kapelle Wohlfahrt ſorgte für
die Unterhaltung und ſpielte als Tanzorcheſter.
r. Babenhauſen, 3. Jan. Der Veteranen= und Militärverein Baben=
hauſen
-Harreshauſen hält am Samstag abend im Gaſthof Zum
Löwen ſeinen Jahresball ab. Die Vortragsfolge ſieht gut aus=
gewählte
Muſikſtücke der Kapelle Lautz vor. Sie wird ergänzt durch
Darbietungen des Turnvereins Harreshauſen, der plaſtiſche Gruppen
aus dem vaterländiſchen Feſtſpiel Lieber tot als Sklav ſtellen wird.
Immobilienverkehr: Das in der nahen und weiteren Um=
gebung
bekannte Gaſthaus Zum Löwen ging dieſer Tage von der
ſeitherigen Beſitzerin, Frau Joh. Sauer Witwe, um den Kaufpreis von
35 000 RM. an Wilhelm Heß Eheleute dahier über. Am 1. April d. J.
wird die Uebergabe erfolgen.
* Unter=Moffau, 2. Jan., Unſer Turnverein hielt ſeinen Weih=
nachtsfamilienabend
ab. Im 1. Teil der reichhaltigen Feſtfolge nahm
nach der Begrüßung der Oberturnwart die Weihe des Wimpels vor, der
alsdann nach dem feierlichen Treugelöbnis der Turnerjugend über=
reicht
wurde. Der zweite Teil zeigte die turneriſche Arbeit ſämtlicher
Abteiluncen. Die Knaben turnten Bodenübungen, die Mädchen führ=
ten
Körperſchulübungen und Tanz vor, die Turnerinnen zeigten Frei=
übungen
, Tänze, ſchwangen elektriſche Keulen und turnten an den
Schwebekanten, während die Turner mit Freiübungen und Uebungen
an Reck, Barren und Pferd aufwarteten. Es wurde der Beweis er=
bracht
, daß auch in kleinen Landvereinen wertvolle Arbeit auf dem
Gebiet der Leibesübung geleiſtet werden kann. Der dritte Teil brachte
eine ſtimmungsvolle, echt turneriſche Weihnachtsfeier. Die Verbin=
dung
der 3 Teile und deren Glieder wurde hergeſtellt durch Vorträge
des Geſangvereins Eintracht, Lieder der Turnerfugend und aller An=
weſenden
, Gedichte und einer eifrigen und guten Muſikkapelle.
Cf. Birkenau, 3. Jan. Standesamtsſtatiſtik. Der Abſchluß
der Standesamtsregiſter der Gemeinde Birkenau von 1929 ergab 48 Ge=
burten
(48), 22 Eheſchließungen (28) und 21 Sterbefälle (19). Die in
Klammern geſetzten Zahlen ſind die Einträge des Jahres 1928. Die
Höchſtzahl an Geburten ſeit Führung der Standesamtsregiſter auf den
Bürgermeiſtereien (1876) iſt dahier im Jahre 1901 mit 99 Geburten zu
verzeichnen. Den niedrigſten Stand hatte das Kriegsjahr 1917 mit nur
26 Geburten. Die Höchſtzahl von Eheſchließungen mit 42 hatte das
Jahr 1920, den niedrigſten Stand mit nur 5 das Jahr 1881. Die meiſten
Sterbefälle weiſt das Jahr 1904 mit 65 auf, die wenigſten die Jahre
1926 und 1927 mit je 17. Die durchſchnittliche Zahl der Einträge in
den 54 Jahren ſeit 1876 beläuft ſich bei den Geburten auf 64, bei den
Eheſchließungen auf 16 und bei den Sterbefällen auf 39. Eine beſon=
ders
ſtarke Sterblichkeit bei verhältnismäßig niedriger Geburtenzahl
weiſen die Jahre vor 1900 auf, wo z. B. im Jahre 1888 47 Geburten
52 Sterbefälle gegenüberſtanden. Die Sterblichkeit in dieſer Zeit machte
durchſchnittlich 60 Prozent der Geburten aus, während der Durchſchnitt
ſich heute zwiſchen 30 und 40 Prozent bewegt. Beſonders war in frühe=
ren
Jahren die Kinderſterblichkeit zeitweiſe außerordentlich hoch, welche
heute durch weitgehenſt ausgebaute ſoziale Einrichtungen ( Beratungs=
ſtunden
) ſehr gering iſt.
A. Schlierbach, 3. Jan. Jahresſtatiſtik. In unſerem Kirch=
ſpiel
wurden im letzten Jahre 39 Kinder, und zwar 24 Knaben und 15
Mädchen, getauft. Beerdigt wurden 24 Perſonen, darunter 3 Kinder
Konfirmiert wurden 20 Knaben und 15 Mädchen, kirchlich getraut 18
Hochzeitspaare. An Sammlungen für gemeinnützige Zwecke gingen rund
4500 Mark ein. Die Geburtenzahl war auch dieſes Jahr, ſo wie über=
haupt
in den letzten Jahren, bedeutend geringer wie in den Vorkriegs=
jahren
, und beträgt kaum noch die Hälfte wie früher. Vorſicht
mit Schießwaffen! Einige Knaben hatten eine hohle Eiſenſtange,
einen ſogenannten Kanonenſchlag, mit Pulver geladen. Jedoch wollte
zuerſt der Schuß nicht losgehen. Man wurde vorwitziger. Auf einmal
ging die Ladung los, und die Stange riß von dem Halteſtrick ab und
flog einem Knaben derart heftig wider das Bein, daß der Arzt beſtellt
werden mußte.
Reichenbach i. O., 3. Jan. Der Gemeinderat in Reichenbach i. O.
bewilligte einſtimmig für die Vergrößerung der dortigen Jugendher=
berge
3500 Mark.

Jugenheim, 3. Jan. Am Sonntag, den 5. Januar 1930, nach=
mittags
, veranſtaltet die Ortsgruppe Jugenheim des Zentralverbandes
der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands im Gaſthaus Zum
Bergſträßer Hof eine öffentliche Verſammlung, in der der Genoſſe
Jaxt über Invalidenverſicherung und Sozialrentnerfürſorge ſpricht.
Heppenheim (Bergſtraße), 3. Jan. Theater. (Gut und Geld,
was braucht’s die Jugend, ihr gehört die Welt!) Mit Ränzel, Gitarre
und Rapier als einzigem Beſitz, ſo zogen die fahrenden Schüler durch
die Lande. Ein flinkes Wort, ein rechter Blick öffnete ihnen manches
Tor und Herz, verſchaffte ihnen das Unentbehrliche für Hunger und
Durſt und ein Lager für die Nacht. Auch Robert, der Schwarzkünſtler,
muß ſich ſo durchſchlagen. Es macht nichts, daß ihm noch der erſte
Flaum das Geſicht umrahmt, beachtliche Lehren weiß er doch ſchon zu
geben und gar ehelichen Frieden wieder herzuſtellen. Für dieſe edle Tat
verzeihen wir ihm gern alle Keckheit und gönnen ihm die wohlverdien=
ten
Leckerbiſſen. Seine Abenteuer auf dem Schloß des eiferſüchtigen
Herrn Grommelard erleben wir in dem Luſtſpiel Der Schwarzkünſtler
von Gött, das das Frankfurter Künſtlertheater (Heſſiſche Künſtlertheater,
Badiſche Künſtlertheater) am Donnerstag, den 9. Januar, zur Darſtel=
lung
bringt.
Oberlaudenbach, 2. Jan. Am Sonntag fand eine Weihnachts=
feier
der Schulkinder und Fortbildungsſchülerinnen der hieſigen Ge=
meinde
ſtatt. Herr Dr. Müller begrüßte die Anweſenden aufs herz=
lichſte
. Seinen beſonderen Gruß richtete er an Herrn Kreisſchulrat
Dr. Weil, ſowie Herrn Pfarrer Heiß aus Laudenbach. Die Schüler
und Schülerinnen entledigten ſich ihrer Aufgaben unter der bewährten
Leitung von Frau Dr. Müller auf das beſte und fanden allgemeinen
Beifall. Ein beſonderer Genuß wurde den Anweſenden durch einen
Muſikvortrag von Familie Dr. Müller geboten. Desgleichen verdienen
hervorgehoben zu werden, die beiden Märchenſpiele Schneemanns
Weihnachten und Däumerlings Hochzeit, ſowie die anmutigen Rei=
gen
der Kinder. Der Abend ſollte dem Zwecke dienen, der Gemeinde
die ſo notwendige Schulglocke zu beſchaffen; die alte wurde im Kriege
abgeliefert.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Jan. Vom Standesamt. Im hie=
ſigen
Standesamtsregiſter wurden im verfloſſenen Kalenderjahr folgende
Eintragungen vollzogen: 53 Geburten, 32 Eheſchließungen, 33 Sterbe=
fälle
. Die hieſige Einwohnerzahl hat demnach ohne Zugezogene um 20
Köpfe zugenommen.
a. Offenbach, 3. Jan. Aus den Fraktionen des Stadt=
rats
. Die neue Fraktion des Zentrums im Stadtrate konnte ſich üben
ihren Vorſitzenden noch nicht einigen, da zwei Richtungen in ihr ver=
treten
ſind. Es entfielen auf die Stadtratsmitglieder Herd und Neſſel
je drei Stimmen, ſo daß ſich nun der Vorſtand der Partei mit der
Regelung der Angelegenheit befaſſen muß. Der Zuſammenſchluß der
beiden Demokraten im Stadtrat mit der Fraktion der Wirtſchaftspartei
zur Demokratiſchen Wirtſchaftsfraktion findet in der Demokratiſchen
Partei leider nicht ungeteilten Beifall. Man hat in ihren Kreiſen nicht
zuletzt wegen der Beſetzung des Finanz= und Wohlfahrtsausſchuſſes, die
Stadtratsmitglied Weiſer für ſich in Anſpruch nimmt, Bedenken, wäh=
rend
die Demokraten das bewährte Mitglied Remy im Betriebs= und
Finanzausſchuß nicht fallen laſſen wollen. Auf zwei Sitze in beiden
Ausſchüſſen hätte aber die Demokratiſche Wirtſchaftsfraktion keinen An=
ſpruch
. Gewichtige Stimmen aus den Reihen der Demokraten neigem
auch eher zu einer Anlehnung an die Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft.
Man weiß auch von dem Stadtratsmitglied Merz, Mitglied der Wirt=
ſchaftspartei
, daß er es nicht ungern ſähe, wenn durch ihn und die bei=
den
Demokraten die Arbeitsgemeinſchaft auf acht Köpfe gebracht werden
könnte. Die Arbeitsgemeinſchaft erhielte dann für jeden Ausſchuß ein
unbeſtreitbares Anrecht auf zwei Sitze, was der ſachlichen und ſachver=
ſtändigen
Arbeit im Stadtrate nur dienlich und förderlich ſein könnte.
Rheinheſſen.
WSN. Bingen, 3. Jan. Wer hat den Stich in der Sil=
veſternacht
ausgeführt? In der Silveſternacht hatte bekannt=
lich
der Arbeiter Schweinhardt in Bingen in einer ruhigen Straße
einen Stich von rückwärts in die Seite erhalten. Als Täter will
Schweinhardt den Arbeiter Ludwig Landvogt aus Bingen erkannt
haben, der auch alsbald feſtgenommen werden konnte. Landvogt ſtreitet
jedoch alle Schuld ab und blieb auch bei ſeiner geſtrigen eingehenden
Vernehmung bei ſeiner Ausſage. Demgegenüber ſteht die beſtimmte
Verſicherung des Schweinhardt, der ſich im Binger Krankenhaus be=
findet
, daß nur Landvogt in Frage komme. Hinzu kommt, daß Land=
vogt
bis jetzt ſein Alibi in der Zeit, als der Mordanſchlag erfolgte, noch
nicht einwandfrei nachweiſen konnte. Das zu dem Anſchlag benutzte
Meſſer konnte ebenſo trotz eifriger Nachforſchungen durch die Polizei
noch nicht gefunden werden. Da Zeugen der Tat nicht vorhanden ſind,
iſt die Aufklärung dieſes Falles, der einem Menſchen nahezu das Leben
gekoſtet hätte, äußerſt erſchwert.
WSN. Bingen, 3. Jan. Ein Autounfall verurſacht
Dunkelheit in den Straßen. Als geſtern nachmittag ein mit
Sand beladener großer Kraftwagen einer Sprendlinger Baufirma die
ſteile Naheſtraße bergwärts fahren wollte, brach an dem Fahrzeug das
Getriebe, und der Wagen kam ins Rollen. Er rutſchte die Straße wieden
herab und rannte in der Stefan=Georg=Straße gegen einen Leitungs=
maſt
der elektriſchen Hochſpannung für die Straßenbahn, auf dem auch
Leitungsdrähte der elektriſchen Straßenbeleuchtung befeſtigt waren.
Durch den ſtarken Anprall wurde der ſchwere eiſerne Maſt, der außer=
dem
noch durch Eiſenbeton befeſtigt war, nahezu umgeknickt. Hierbei
riſſen die Drähte der Straßenbeleuchtung und fielen auf diejenigen der
Straßenbahn. Dadurch wurde der 500 Volt=Strom der Straßenbahn
in die 120 Volt Spannung betragende Leitung der Straßenbeleuchtung
übertragen, ſo daß ſämtliche elektriſchen Glühlampen in dieſem Stadt=
viertel
durchſchlagen wurden. In den Abendſtunden lagen zahlreiche
Straßenzüge vollſtändig im Dunkel. Während der ganzen Nacht waren
Inſtallateure des Elektrizitätsamtes damit beſchäftigt, den Schaden zu
beheben. Dadurch, daß das Auto an dem Maſt zum Stillſtand kam,
wurde größerer Schaden vermieden. Der Wagen wäre ſonſt in die nur
einige Meter von der Unfallſtelle entfernte Nahe geſtürzt.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 3. Jan. Autounfall des Gießener
Theaterperſonals. Unmittelbar vor Gießen, auf der Land=
ſtraße
nach Marburg, ſtieß geſtern abend ein Laſtauto der Brauerei
Ihring in Lich beim Ueberholen eines Pferdefuhrwerkes einer Gieße=
ner
Brauerei mit einem von Gießen kommenden und nach Marburg fah=
renden
Poſtauto zuſammen. In dem Poſtauto befand ſich das Perſonal
des Stadttheaters Gießen, das zu einer Vorſtellung nach Marburg fah=
ren
wollte. Die beiden Kraftfahrzeuge fuhren ſo heftig aneinander, daß
die Kühler der Wagen zertrümmert wurden und auch die Führerſitze
ſtark in Mitleidenſchaft kamen. Von dem Theaterperſonal erlitten einige
Damen und Herren leichtere Verletzungen, während die übrigen und die
Führer der Laſtkraftwagen unverſehrt davonkamen. Die ſchwer beſchädig=
ten
Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Trotz ihrer Verletzungen
konnten die Schauſpieler im Verbande ihres Perſonals die Vorſtellung
in Marburg aber noch bis zu Ende durchführen.
WSN. Laubach, 3. Jan. Profeſſor Dr. Roeſchen= Lau=
bach
. Geſtern mittag ſtarb im 74. Lebensjahre an einem Herzfchlag
der hier im Ruheſtande lebende Profeſſor Dr. Roeſchen. Der Verſtor=
bene
war einer der produktivſten Forſcher und Geſchichtsſchreiber der
heſſiſchen Geſchichte, insbeſondere der Geſchichte Oberheſſens und ſeiner
Städte. Er gehörte dem Hiſtoriſchen Verein für den Volksſtaat Heſſen,
der Hiſtoriſchen Kommiſſion für Heſſen und Waldeck, dem Oberheſſiſchen
Geſchichtsverein zu Gießen, der Kaſſeler Geſchichtsvereinigung und zahl=
reichen
heimatkundlichen und heimatfördernden Organiſationen an. Als
Schreiber der Geſchichte der Stadt Ulrichſtein hat er ſich ſehr verdient
gemacht, ſo daß er im Jahre 1915 zum Ehrenbürger von Ulrichſtein
ernannt wurde. Um ſeine großen Verdienſte für die heſſiſche Ge=
ſchichtsſchreibung
anzuerkennen, wurde er ferner von dem Hiſtoriſchen
Verein für den Volksſtaat Heſſen und von dem Oberheſſiſchen Geſchichts=
verein
zu Gießen zum Ehrenmitglied ernannt. Die heimatgeſchichtlichen
Arbeiten Roeſchens ſind weit über das Heſſenland hinaus bekannt ge=
worden
. Insbeſondere aber hat er ſich durch ſeine außerordentlich
gründlichen und ſehr aufſchlußreichen Führer durch den Vogelsberg und
die Wetterau ein bleibendes Denkmal geſetzt. Große Forſchungsreiſen
nach Frankreich, England und Italien in den Jahren 1882 bis 1906
haben ihm ein Forſchermaterial auf dem Gebiete der Geſchichte einge=
bracht
, das von außerordentlich hohem Wert iſt und in ſeinen Büchern
vielfach Verwendung fand.

Wafferſtands=Nachrichten vom 3. Januar 1980. Rhein;
Hünigen 1,21. Kehl 2,53, Maxau 4,40, Mannheim 3,43, Mainz 1,17,
Bingen 2,34, Caub 2,67, Köln 3,41 Meter. Main: Schweinfurt 1,57,
Würzburg 1,59, Lohr 2,00, Groß=Steinheim 2,50, Frankfurt 2,58, Koſt=
heim
Staatsp. 0,85, dito Waſſertiefe 2,82, dito Fahrtiefe 2,30 Meter.
Hirſchhorn, 3. Jan. Waſſerſtand des Neckars ans
2. Januar: 1,34 Meter; am 3. Januar: 1,28 Meter.

[ ][  ][ ]

Nummer 4

Nachrichken des Standesamks Darmſtadk.
Geſtorbenc. Am 25. Dezember: Müller, Hans, 5 Minuten, Schwa=
nenſtraße
8. Am 26. Dez.: Caſpary, Barbara, geb. Uhrig, 57 J., Ehe=
frau
des Kaufmanns, Arheilger Straße 10. Am 27. Dez.: Reichert,
Marie Magdalena, geb. Walber, 75 J., Witwe des Landwirts, Guten=
bergſtraße
39. Am 26. Dez.: Muſikdirektor Walter Unger, 53 J., Ber=
lin
, Kaiſerdamm 5, hier, Hermannſtraße 6. Am 27. Dez.: Wörtge,
Margarete, geb. Hix, Ehefrau des Geflügelhändlers, Groß=Zimmern,
hier, Grafenſtraße 9. Scheicher, Franziska, 20 J., ledig, Taunusſtr. 6.
Stöhr, Georg Friedrich, Marktmeiſter i. R., Teichhausſtr. 51. Wal=
baum
, Albertine Barbara, geb. Eſchmann, 69 J., Witwe des Poſtdirek=
tors
, Heinrichſtr. 95. Steinberger, Anna, ohne Beruf, ledig, Wieners=
ſtraße
64. Am 28. Dez.: Vogt, Eliſabeth Adelheid, geb. Schott, 84 J.,
Witwe des Wagenmeiſters i. R., Kaſinoſtr. 12. Schneider, Katharina,
geb. Beilſtein, 72 J., Witwe des Taglöhners, Ballonplatz 4. Am 30.:
Helene Volz, 4 J., Tannenſtraße 7: Katharina Sehrt geb. Bechtel,
78 J., Witwe des Direktors, Karlſtr. 95. Am 31.: Otto Saemann,
2 J., Heinheimerſtr. 73. Am 1. Jan.: Bernh. Joſef Georg Hitzel,
8 Tage, von Ober=Ramſtadt, hier Lagerhausſtr. 24. Am 2.: Marg.
Eliſabetha Hock geb. Klotz, 52 J., Ehefrau des Eiſenbahnſchmieds,
Lagerhausſtr. 24: Dunja Babic, 1 J., Landwehrſtr. 2

Kirchliche Nachrichten
Gvangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Neujahr (5. Januar).
Stadtkirche. Scmstag, 4. Januar, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 5. Januar, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kle=
berger
. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 7. Januar, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 8., und Sams=
tag
, 11. Januar, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtge=
meinde
. Samstag, 11. Januar, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 5. Januar: Jugendver=
einigung
der Stadtgemeinde: Teilnahme am Dreikönigstreffen in Ober=
Ramſtadt. Abmarſch vorm. 7.30 Uhr vom Tierbrunnen. Montag,
6. Januar, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abtlg.). Dienstag, 7. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
kirche
. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenvereini=
gung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). Mittwoch, 8.
Januar, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 6
Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Heß Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abtlg.). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abtlg.). Donnerstag, 9. Januar, abends 8 Uhr: Frauenverein
der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
. Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
Freitag, 10. Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abtlg.). Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelberger Straße 21, Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm. von 56
Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale
Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſiche=
rungsangelegenheiten
), Beratung in Wohnungsangelegenheiten, Ehe=
beratung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vorm. 812 Uhr, und
nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379. Dienstags und Freitags
nachmittags geſchloſſen.
Zahlſtelle für Kirchnotgeld: Gemeindehaus Kiesſtraße 17, Hin=
terhaus
, Zimmer 4. Zahltage Montag, Mittwoch und Donnerstag
vorm. 912 Uhr und Donnerstag nachm. von 45 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
ſprecher
2288.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér.
Mittwoch, 8. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. 1. Petri 3, 812.
Martinsgemeinde. (Verſammlungen). Montag, den 6. Januar,
abends 8 Uhr, Mauerſtraße 5: Helferverſammlung der Männerver=

Samstag, den 4. Januar 1930.

einigung. Dienstag, den 7. Januar, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Donnerstag,
9. Januar, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt;
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunen=
chor
. Freitag, den 10. Januar, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Müt=
terabend
Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereini=
gung
(ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 6. Januar,
abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im Gemeindehaus.
Mittwoch, den 8. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeinde=
haus
. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.305 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet.

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dienstag, 7. Januar, abends 8.15 Uhr: Männer=
abend
. Donnerstag, 9. Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinbe). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Wollweber. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Wollweber. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Januar, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 6. Jan., nachm. 3 Uhr: Vorſtands=
ſitzung
des Frauenvereins. Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung.
Dienstag, 7. Jan., abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 8. Jan.,
nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus über: Perſon und Briefe des Petrus, Pfarrer
Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Saal der neuen Trainkaſerne
Pfarraſſiſtent Wollweber. Donnerstag, 9. Jan., abends 8.15 Uhr:
Frquenabend. Freitag, 10. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenchor.
Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 11. Jan., abends 7.30 Uhr:
Singekreis.

Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Jan., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 6. Jan., abends 8 Uhr: Jugendbund.
Dienstag, 7. Jan., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 8. Jan., abends
8 Uhr: Bibelſtunde. (6. Bitte.) Pfarrer Müller. Donnerstag, 9.
Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Ev. Sonntagsverein:
Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, den 9. Jan., abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Vom
6.12 Januar: Allianzgebetswoche. (Jeden Abend 8.30 Uhr: Gebets=
verſammlung
.)
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Abends 8.30 Uhr: Weihe=
ſtunde
. Vom 6.12. Januar: Beteiligung an der Allianzgebetswoche.

Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 5. Januar, nachm. 2.30
Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taubſtummengottesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an Pfarrer Heß, Hügel=
ſtraße
6.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 5. Januar, iſt keine Menſchenweihe=
handlung
. Montag, den 6. Januar, Epiphaniastag, wird die Men=
ſchenweihehandlung
vormittags 10 Uhr, in einem Privathaus gefeiert.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Darmſtädter Goten, Pfadfinder im Heſſenbund. Jeden Samstag
und Sonntag: Treffen. Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im
Heim. Sonntag, nachwittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt=
woch
, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8,15 Uhr:
Wortbetrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſchervereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt),
Grafenſtraße 18 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtudium
mit Diskuſſion.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
den 5. Januar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 4 Uhr: Evange=
liumsverkündigung
. Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde, Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, fruh 8 Uhr: Gebetsver,
ſammlung. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11,30 Uhr:

Seite 7

Komp.=Verſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr: Wegweiſer für Kin=
der
; nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung; abends 8 Uhr: Heils=
verſammlung
. Montag, abends 7 Uhr: Jugendliga. Dienstag,
abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung. Mittwoch, nachm. 5 Uhr:
Kinderverſammlung; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Donners=
tag
, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. Freitag,
abends 8 Uhr: Ofiziersdemonſtration der Heidelberger Diviſion, ge=
leitet
von Feldſekretär F. Stankuweit und Frau. Eintritt 30 Pfg.
Evang. Gemeinſchaft (Schulſtraße 9). Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt. Von
Montag bis Freitag je abends 8.15 Uhr: Allianzgebetſtunden. Jeder=
mann
iſt freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, 5. Januar, abends 7.30 Uhr, Predigt über Ein einzigartiger
Vergleich Prediger: E. Bültge. Dienstag, den 7., Mittwoch,
den 8., Donnerstag, den 9., und Freitag, den 10. Januar,, je abends
8.15 Uhr: Allianzgebetsverſammlungen nach dem Programm der Evgl.
Allianz. Zu allen Veranſtaltungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 5. Januar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr;
Jugendſtunde. Von Montag, den 6., bis Freitag, den 10. Januar,
jeden Abend 8.15 Uhr: Gebetsſtunde (Allianzgebetswoche). Zu allen
Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 5. Jan., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch
den 8. Jan., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 5. Jan., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch
den 8. Jan., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinben.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag nach Neujahr, 5. Januar,
vormittags 10 Uhr, Gottesdienſt; 11 Uhr Chriſtenlehre; abends 8 Uhr
Bibelſtunde. Montag: Frauenverein. Dienstag: Poſaunenchor und
Kirchengeſangverein. Mittwoch: Jugendbund Wartburg. Don=
nerstag
: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, 5. Januar, vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Orth. (Kindergttesdienſt fällt aus.)
Montag: E. J. G. Mädchenabend. Dienstag: Frauenabend. Mitt=
woch
, ½6 Uhr: E. J.G. Bubenjungſchar; 8 Uhr: Kirchenchor. Don=
nerstag
: E. J. G. Jungenabend. Freitag, ½6 Uhr: E. J. G. Mädchen=
jungſchar
; 8 Uhr: Poſaunenchor.
Prov.=Pflegeanſtalt: Der Gottesdienſt am Sonntag fällt aus.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 5. Januar, 10 Uhr:
Gottesdienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. Donnerstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtabt. Sonntag, den 5. Januar, vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Montag: Jugendvereinigung.
Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch: Jungmädchenverein. Donners=
tag
: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 5. Januar: Drei=
königstreffen
, 10 Uhr Gottesdienſt. Jugendpfarrer Creter=Offenbach.
5 Uhr: Liturgiſche Abendfeier. Kollekte. Montag: Jugendverein.
Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Mütterabend. Helferinnen im
Pfarrhaus. Poſaunenchor im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag nach Neujahr, vormit=
tags
10 Uhr: Gottesdienſt. Für die beiden Jugendgruppen: Fahrt
zum Dreikönigstreffen nach Ober=Ramſtadt. Abfahrt 7.15 vorm.
Dienstag: Frauenabend. Mittwoch: Jungmannſchaft. Donners=
tag
: Kirchenchor. Freitag: Mädchenvereinigung. Samstag: Jung=
mannſchaft
. Unſere Kinderſchule beginnt am Donnerstag, den
9. Januar, wieder.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen. Alte Darmſtädterſtraße 14,
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße Nr. 35,
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 23.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Kyr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße Nr. 22.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.

tadelloſes Ge=
20%0 Kaffee=Miſchung tränk, loſe das
Pfund 90 Pfg., empfiehlt Secker Nachf.,
(B427
Ludwigshöhſtraße 1.

Beſchnei=
Gartenarbeiten jeder Art, den, Ab=
ſetzen
und Fällen von Bäumen, Inſtand=
ſetzen
von Gärten ſowie Uebernahme von
Neuanlag bei bill. Berechn. Aug. Bender,
60, Stb. r.
Landſchaftsgirtner, Ka=

1 brauner
Lederhandſchuh

Marke Wikros
liegen geblieb
Abzuholen an de
Kaſſe unſerer Ge=
ſchäftsſtelle
. (549

50 Lir. Hofmilch
abzugeben. Zuſchr.
1. G. 49 Geſchſt. (*

Suche 3- oder
4-:3.-Wohnung
ſofort oder ſpäter.
Biete 4=Z.=Wohng.
(Südoſt). Ang. unt.
G. 31 Geſchäftsſt.

2 ſonn. leer. 3.
Küchenbenutzg., gu
heizbar an Einzel=
mieter
(in) oder ält
kinderl. Ehep. aus
nur gut. Hauſe ab=
zugeben
.
Angeb. unter G. 12
a. d. Geſchſt. (522b

t. an einz.
derm. Ang.
Geſchſt. 4
r. 41, part
r. zu vm. (*

e Manſarde m.
h. Vorpl., Küche
er, el. L., an
Perſ. zu verm.
32 . Nähe
uskirche. Anf=
. 36 Gſchſt. (*

Luiſenſtraße 34

od. Werkſtätte, 150
qm groß, zu verm.
Heinrich Funk,
Wilhelmſtraße 40.
Tel. 446. (19738a

Garage frei.
Arheilgerſtr. 72. (*sg

Meine vollſtändig
neu hergerichteten

ſind alsbald (510h
zu vermieten.
Ludwig Netz
Karlſtraße 20.
Der Seitenbau
Gläſſingſtraße 9.
ca. 150 m ſchöne
Geſchäftsräume zu
vermieten. Anfrag
Telephon 2595.
(20074a)
Großer, heller
Geſchäftsraum
zu jedem Betriel
geeignet, per alsb.
zu vermieten. Näh.
42 Eliſabethenſtr. 42
(Laden). (548b
Werkſtatt,
ev. mit Büro, mit
elektr. Betrieb ſo=
fort
zu verm. Nähe
Ludwigsplatz. Ang.
u. G. 24 Geſchſt. (*

abrikations-
Lager-Kädme

Dieburgerſtr. 84, pt.
frdl. möbl. Zimmer
zu vermieten.

450 qm in 4 Etagen, gan;
der geteilt, mit Büro und
großem hellen Keller, Stadt=
zentrum
, ſofort zu ver=
mieten
. Angeb. unter G 23
un die Geſchäftsſtelle.

Große helle
Werkſkätke
mit Nebengelaſſen
u. ſep. Büro zu vm.
Anzuſ. vorm. Näh.
Kahlertſtraße 12.
(14469a)

Berrftatt
ca. 100 qm groß,
geeignet zum Auf
Maſchinen,
per ſofort (511b
zu vermieten.
Ludwig Netz

Möbl. 3=Zim.=Woh.
m. Bad u. Kochgel.
zu vermieten. (*sgi
Neckarſtr. 19, II. vermieten.
Tintenviertel
gut möbl. 3=Zimm.=
Wohn., 1. St., Bad.
Kochgel. Näher

Gervinusſtr. 49, III, r.
hübſch möbl. Z.,el L.,
Ofen zu verm. (*t.

Heinrichſtraße 82, I.
gut möbl. Wohn=u.
Schlafz. mit el. L.
per ſof. od. ſpät. an
berufstät, Herrn zu
vermieten. (15755a

Vornehm möblierte
Zimmer
ſof beziehb. Hügel=
tr
. 15, Laden. Tag=
lich
ab 1119 Uhr
(15571a)

Wittmannſt. 25,II.
3 möbl. Zim. mi=
Küchenben. zu verm
(20544h)
Heidelbergerſtr. 74,I
ſchön möbl. Zim. m
I. L. ſof. z. vm. (

Kiesſtraße 30, II.
möbl. Zim. mit el.
Licht ſof. z. vm. (*so Heidelb. Str. 40½,p.
möbl. Zim. z. vm. ( Wilhelmſtr. 42, pt.
möbl. Zim., el. 4
ſofort zu verm. Gut möbl.
Zimmer
Zentralhzg., elektr.
Licht, Bad, Schreib=
ſtellen
von ſchweren tiſch, evtl. Klavier
ben, billig zu verm
Näheres: Stadt=
Alle Nr 65. (546b Karlſtraße 20. Alexanderſtr.1 0,pt.I.
gut möbl. Zimmer
mit oder ohne Pen=
ſion
zu vermieten.* Kleines, einf. möbl.
Zim. an ſol. werkt.
Arbeiter ſofort zu
Soderſtraße 67, I. Soderſtraße 67, II.
(Schimpf) einfach
möbl. Zim. an ſol.
Geſchäftsſtelle. (*si werkt. Arbeiter zu
vermieter Aliceſtraße 9, I.
ſonnig, ſchön behag=
lich
. Zim. mit od. o.
Penſ. ſof. zu verm.* Wienerſtr. 60, pt.
möbl. W.= u. Schlz
m. el. L. ſof. z. vm.
*sgi) Ludwigſtr. 20, II.
möbl. Zimmer mit
Penſ. zu verm. Rheinſtr. 75, möbl.
Zim. mit od. ohne
Penſ. z. vm. (*sg! Schlafſtelle zu ver
mieten. Laute=
ſchlägerſtr
. ½, III.(* Wendelſtadtſtr. 26, II.
ſchönes möbl. Z. m.
I. L. z. verm. (*sm gut möbl. Zim. an
beſſ. berufst. Herrn

Ernſt=Ludwigſtr. 3,I
ſchön möbl. Z. an
ſol. Herrn zu vm.

Beſſungerſtr. 110pt.
chon möbl. Zimmer

der ſof. z. v. (*som
Taunenſtr. 231
b. Lang, einf. möbl.
Zim, z. vm. (B530

Prz.=Chriſt.=Weg 23
1 möbl. Zimmer m.
Heizung ſofort zu
vermieten.

Darmſtraße 10, I.
möbl. Zim. z. vm. (

Mauerſtr. 12,II., möb.
Zim., el. L., ſof. z. v.

*si)
Gntenbergſt. 22
part., gut möbliertes
Zimmer zu verm. *

Liebigſtr. 8, II., gut
möbl. Zim. zu vm.
Neckarſtraße 18,
links, möbl. Zimme
an berufstät. Fräul
zu vermieten.

Liebfrauenſtr. 75,
part., gut möbl. Zim=
mer
, el, Licht, ſofort
billig zu vermiet.

Erbacherſtr. 17, Stb.r.
möbl. Stübchen für
5 wöch. b. Witwe
Neidig zu verm. (*

ard

Schön möbl. Man=

Kaſinoſtraße 21, III.
möbl. Zim. zu vm.*
Lichtenbergſtr. 72, pt.
möbl. Zim. mit od.
ohne Penſion ſofort
billig zu vermiet.

Bleichſtr. 19,I., Heidt
möbl. Zim. m. ſep
Eing. ſof. z. vm. (

Grafenſtr. 4, II. Kleiner Laden
im Zentr. der Stad
zu vermieten. Näh.
Geſchaftsſtelle.

Leeres Zimmer
als Verkaufsraum geeignet, zu mieten geſucht.
Sep. Eingang, parterre. Angebote unt. G 41
an die Geſchäftsſtelle

Urändobhen ,Bräusnieh
und Polpphonplatten
in großer Auswahl nur im
Muſik=Haus
Bund
Schuchardſtr. 9/ 18452

Unſer Laden
Schuſtergaſſeb

Gefl. Anfragen un
ter Angabe d. Miet=
gebote
ſind zu rich=
(470b
ten an:
Barih & Co.
Rüdesheim/Rh.

Viol.-Unkerrich
erteilt gründlich u.
billigſt. Anfrag. u.
*
G. 33 Geſchäftsſt.

21jähr. geb. lebens=
luſt
. Dame möchte
i. netter Geſellſchaft
Tanzunterricht
nehmen. Ang. unt=
G. 40 Geſchäftsſt. (*

Kaler

(Peter) ſchwarz
weiß, Kinn ſchwarz.
Fleck, entlaufen.
Wiederbringer erh.
Belohnung.
Oſannſtraße 25. (53

Schwz.=weiß. Kater
entlauf. Nachr. erb
Taunusſtr. 36, II. (*

Antiquitäten
Möbel. Olgemälde.
Kupferſtiche. Uhren
uſw. kauft: Carl
Müller, Frank=
furt
a. M., Gr. Hirſch=
graben
22. (V1375/

Gebr., gut erhalt.
Kinderbeiſtelle
zu kaufen geſucht
Angeb. unter G. 17
d. Geſchäftsſt. (*

Gut erhalt. geleſene
Romane (Courths=
Maler, Wothe uſw.
werden angekauft.
Grafenſtr. 24, pt.
Sam)

Guter
Bücherſchrank
für Herren=Zim. zu
kaufen geſucht. Ang.
1.G. 34 Geſchſt. (*

Saubere Rheinwein=
Flaſchen
auft jedes Quantum
Stilling, Hochſtr. 4,
Telephon 421

Frack od. Smok.
Schrittlänge 84.
Bundweite 104.
aus nur gut. Hauſ.
ſofort zu kauf
Ang. u. G.48 Gſchſt.

Auto=Kühler
In- und ausländ. Typen
Benzintanks
Besteingerichtete
Reparatur-Werkstälte
für sämtliche Kühlerarten
Prompte und billigste
Bedienung!
Nur Heidelbergerstr. 25
Frledmann Telephon 1534.
(20409a

Nürnberger Bürger=Zeitung
Verlagsgeſelſchaft Mittelſtand m. b. H.
Hürnberg, Kühnertsgaſſe 33
fernſprecher 24130

Die Nürnberger Bürgerzeitung iſt das Sprachrohr

des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des Gaſt=

wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.

Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung, Fränk. Gaſtwirte=Zeitung
und Süddeutſche Mittelſtands=8eitung erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die Nürnberger Bürger=8eitung zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von auf=
fallend
guten Erfolgen begleitet ſind.
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern u. Preis=
angebot
, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne zu Dienſten.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 4. Januar 1930.

Nummer 2

Schweres Unheil durch einen betrunkenen
Motorradfahrer.
Rotenburg (Fulda). Ein betrunkener Motor=
radfahrer
verlor mitten in der Stadt an einer
Kurve die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr auf
den Bürgerſteig in eine Gruppe von Frauen hinein.
Drei Frauen wurden dabei lebensgefährlich, zwei
weitere ſchwer verletzt. Der Motorradfahrer ver=
ſuchte
, mit ſeinem Rade das Weite zu ſuchen, wurde
aber von Paſſanten erfaßt und der Polizei über=
geben
.
Verwegener Raubüberfall.
Köln. Im Büro einer Baufirma in Köln=Kalk
erſchienen am Donnerstag nachmittag zwei unbe=
kannte
Männer und forderten die anweſenden zwei
Perſonen mit vorgehaltener Schußwaffe auf, ihre
Hände hochzuheben und keinen Laut von ſich zu
geben. Die beiden Angeſtellten wurden in einen
Nebenraum gedrängt und eingeſchloſſen. Ehe es
ihnen gelang, die Tür dieſes Raumes von innen
aufzudrücken, waren die Räuber mit der Geldkaſſette,
die 2140 Reichsmark enthielt, verſchwunden. Die
Schußwaffe ließen die Täter zurück. Sie flüchteten
über das freie Feld, wo ſpäter, etwa 200 Meter von
dem Büro entfernt, die leere Kaſſette gefunden
wurde.
Schmugglerende.
Eſchweiler. Der Gelegenheitsarbeiter Klein
aus Eſchweiler, der ſchon mehrfach wegen Schmug=
gels
und anderer Straftaten vorbeſtraft iſt, wurde
Donnerstag nachmittag von Zollbeamten wieder beim
Schmuggeln erwiſcht. Da er auf Anruf nicht ſtehen
blieb, ſchoſſen die Beamten. Klein wurde von drei
Schüſſen tödlich getroffen. Er hinterläßt Frau und
fünf Kinder.
Hochofenunglück in Duisburg.
Im Hochofenbetrieb der Niederrheiniſchen Hütte
in Duisburg=Hochfeld ereignete ſich nach einer Blät=
termeldung
aus Bochum ein entſetzliches Unglück.
Ein Kranführer war damit beſchäftigt, mit einem
elektriſchen Laufkran eine Pfanne mit flüſſigem Eiſen
zu einem Ofen zu fahren. Die Pfanne eckte aber an
einem T=Eiſen an und geriet ins Schleudern, ſo
daß das glühende Eiſen auslief und zum Teil in
den Führerkorb drang. Der Kranführer verſuchte ſich
durch Abſpringen zu retten. Hierbei ſtürzte er in
die den Erdboden bedeckenden flüſſigen Eiſenmaſſen,
die ihn in eine lebende Fackel verwandelten. Er
verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Ein Maſchiniſt,
der ebenfalls von den glühenden Eiſenmaſſen ge=
troffen
wurde, iſt mit ſchweren Brandwunden an
beiden Unterſchenkeln dem Hoſpital zugeführt
worden.
Neuer Eiſenbahnfrevel bei Braunſchweig.
Braunſchweig. Der achte Fall von Eiſen=
bahnfrevel
in der Nähe von Braunſchweig wurde
am Donnerstag nachmittag von Streckenbeamten an
der Reichsbahnlinie Gifhorn-Braunſchweig feſtge=
ſtellt
. Die Täter haben von einer Grabenbrücke zwi=
ſchen
den Stationen Querum und Wenden einen
Block von 18 mit Zement verbundenen Ziegelſteinen
im Gewicht von einem Zentner losgebrochen und ihn
auf die Schienen gelegt. Ein von Menden kommen=
der
Zug hat das Hindernis evwa 20 bis 30 Meter
mitgeſchleift und dann zermalmt, ohne daß Schaden
entſtand. Die Täter haben auch verſucht, zwei in der
Nähe ſtehende Warnungstafeln aus der Erde zu
reißen, was ihnen jedoch wegen der ſtarken Veranke=
rung
nicht gelungen iſt.
Papageienkrankheit in Bornburg.
Bornburg (Anhalt). Im Kreiskrankenhaus
iſt am Donnerstag eine Frau geſtorben, deren Fa=
milie
ſich vor vier Wochen aus Hamburg einen Pa=
pagei
hat kommen laſſen, der vor vier Tagen eben=
falls
geſtorben iſt. Bei der Frau ſtellte ſich zunächſt
eine doppelſeitige Lungenentzündung heraus, der
eine allgemeine Vergiftung des ganzen Körpers
folgte: Donnerstag iſt ſie nun geſtorben. Es ſind
alle Vovſichtsmaßnahmen getroffen worden, um einer
weiteren Verbreitung der Seuche vorzubeugen.
Im Brunnenſchacht durch giftige Gaſe getötet.
Hadersleben. Als der Maurermeiſter und
Brunnenbauer Erichſen in Süderwilſtrup mit dem
Ausſchachten eines Brunnens beſchäftigt war, wurde
er in 13 Meter Tiefe durch Giftgaſe betäubt. Alle
Verſuche, ihn mit Hilfe von Gasmasken ans Tages=
licht
zu bringen, mißlangen, da die Masken gegen die
im Brunnen befindlichen giftigen Gaſe nicht ſchützten.
Erſt nach fünf Stunden gelang es, den Verunglückten
mit einem eiſernen Greifer herauszuholen. Wieder=
belebungsverſuche
hatten keinen Erfolg.
Kurzſchluß auf der Berliner Ringbahn.
Auf dem Ringbahnhof Papeſtraße ereignete ſich
am Donnerstag abend ein Unfall, der ſchwere Fol=
gen
hatte. Ein Mann ſtürzte vom Bahnſteig auf die
Schienen und geriet unter einen einfahrenden Zug.
Ihm wurde eine Hand zerquetſcht. Um ihn bergen
zu können, mußte die Strecke ſtromlos gemacht wer=
den
. In dem Augenblick, als der Strom wieder ein=
geſchaltet
wurde, ſchlugen plötzlich aus dem elek=
triſchen
Schaltwerk Ebersſtraße Flammen heraus.
Die Iſolierung war durchgebrannt. Gleichzeitig
ſprühten auf der Strecke der Stadtbahn in der Nähe
des Bahnhofs Ebersſtraße elektriſche Funken aus den
Schienen. Sie ſetzten an der Ueberführung des
Bahnhofs Ebersſtraße den Bodenbelag der Brücke
in Brand. Die Schienen begannen zu glühen, und
als die Feuerwehr alarmiert wurde, liefen von vielen
Stellen der Strecke Meldungen ein, daß die Bohlen
unter den Schienen in Brand geraten waren, und
daß ſomit die ganze Strecke in Gefahr war, für den
Verkehr unbrauchbar zu werden. Durch das ener=
giſche
Eingreifen der Feuerwehr konnte großer Scha=
den
vermieden werden. Der Verkehr kam erſt wie=
der
mit großen Verzögerungen in Gang.
Neue ſchwere Stürme in England.
London. Nord= und Mittelengland wurden am
Donnerstag erneut von heftigen Stürmen heimge=
ſucht
. In Liverpool erreichte der Sturm Geſchwin=
digkeiten
bis zu 140 Stundenkilometer. An dem
Münſter von York wurde eine Zinne losgeriſſen, die
das Dach der Kathedrale durchſchlug. In Schottland
waren die Stürme von ſtarken Regenfällen begleitet.
Der 3000 Tonnen große Dampfer Oakgrove ſtran=
dete
bei Troon in Ayrfhire und der 2000 Tonnen
große Dampfer Kopenhagen bei Cleyr Print bei
den Hebriden. Die Beſatzungen konnten gerettet
werden.

die uind Beundiataſteophe in engrand.
Moloch Film. Die ungeheueren Brandopfer des Films. England und Amerika
die Länder der größten Filmkakaſtrophen. Die ſtrengen Sicherheitsmaßnahmen
in Deukſchland. Mehr als 1000 Menſchenleben als Opfer von Kinobränden.

inf. Der letzte Tag des Jahres 1929 brachte noch
eine ungeheure Kataſtrophe, der nach den bisherigen
Mitteilungen mehr als 89 Tote und 299 Schwerver=
letzte
zum Opfer gefallen ſind, nämlich den großen
Kinobrand in der ſchottiſchen Induſtrieſtadt Pais=
ley
. Es handelt ſich um eine der größten Brand=
kataſtrophen
, die bisher in der Geſchichte des Kinos
zu verzeichnen waren. Sie wird nur von dem furcht=
baren
Brand übertroffen, der im Auguſt des ver=
gangenen
Jahres in dem Kino eines ruſſiſchen Dorfes
ausbrach und mehr als 200 Opfer forderte. Die Ge=
ſchichte
der Kinobrandkataſtrophen iſt ſo alt, wie der
Film ſelbſt, denn der Film iſt bekanntlich ſehr feuer=
gefährlich
und verurſacht dadurch ſehr leicht Brände.
Es kommt dazu, daß die Kinotheater beſonders in
den erſten Jahren in keiner Weiſe den Anforderun=
gen
gewachſen waren, die man an Theatergebäude
ſtellen muß. Meiſt waren die Kinos in früheren
Jahren und vielfach iſt es auch heut noch ſo
ehemalige Läden, die ſchnell in ganz unzureichender
Weiſe zu Schauſtätten umgewandelt wurden, da die
Konjunktur gut war und mehr Theater erforderlich
machte, als in der Schnelligkeit herzuſtellen waren.
Es wurden in die leeren Läden einfach Sitze und
Bänke geſtellt, und nun begann man mit den Film=
vorführungen
. Für die Feuerſicherheit war ebenſo
wenig geſorgt worden, wie für Notausgänge, um im
Falle einer Gefahr oder einer Panik die ſchnelle
Leerung der Theaterräume zu ermöglichen. So iſt
es zu erklären, daß bei den meiſten Kinokataſtrophen,
die bisher zu verzeichnen waren, ebenſo wie in dem
jüngſten Falle zu Paisley mehr Menſchen durch Er=
ſtickung
umkamen oder verletzt wurden als durch das
Feuer. Die Brandkataſtrophen waren beſonders in
der Jugendzeit des Films ſehr häufig, weil damals
noch alle die eben geſchilderten Mißſtände herrſchten.
In den letzten Jahren, wo durch große und neue.
Theater für die Sicherheit beſſer geſorgt wurde, hört
man weniger von wirklich großen Brandkataſtrophen.
Welchen Umfang die Filmbrände angenommen
haben, geht daraus hervor, daß bisher mehr als
1100 Menſchen den Kinobränden zum Opfer fielen.
Seltſamerweiſe ſind England und Amerika die Län=
der
, in denen bisher am meiſten Menſchenleben durch
Kinobrände vernichtet wurden. Eine der größten
derartigen Kataſtrophen ereignete ſich am 6. Sep=
tember
1920 in Irland, wo über 100 Menſchen einem

Kinobrand zum Opfer fielen. Im ſelben Jahre wur=
den
in Philadelphia faſt 100 Menſchen bei einem
gleichen Unglück tödlich verletzt. Von den meiſten
Kinokataſtrophen in Amerika erfährt man nichts, da
ſie ſich in den kleinen, abgelegenen Städten ereignen
und nur dann durch Telegramme verbreitet werden,
wenn es ſich um ungewöhnliche Unglücksfälle handelt.
Das Gleiche gilt für England, wo die Verhältniſſe
ſich allerdings in den letzten Jahren erheblich ge=
beſſert
haben. Zu den größten Kataſtrophen gleicher
Art gehören die beiden entſetzlichen Kataſtrophen in
Liſſabon und in Wladiwoſtok, die ſich im Jahre 1910
ereigneten. Im Kino Real in Liſſabon wurden
60 Menſchen getötet und 200 verletzt, und in dem
Kino in Wladiwoſtok wurden 85 Menſchen getötet
und 150 ſchwer verletzt. Hier war nur eine einzige
ſchmale Tür als Ausgang vorhanden. Obwohl in
dem Kino bei Ausbruch des Brandes kaum 300 Be=
ſucher
anpeſend waren, ward die Zahl der Opfer
ſo groß, denn die meiſten erſtickten, bevor ſie bei der
Panik den verqualmten Saal verlaſſen konnten. In
Deutſchland ſind die feuerpolizeilichen. Beſtimmungen
für Kinos ebenſo ſtreng, wie die ſicherheitspolizei=
lichen
. Auch der kleinſte Laden muß genügend Aus=
gänge
beſitzen und alle Gewähr für Feuerſicherheit
leiſten, bevor die Polizei die Genehmigung zur Er=
öffnung
der Kinos gibt. Dadurch iſt erreicht worden,
daß bei uns die Kinobrandkataſtrophen faſt völlig
unbekannt ſind. Nur durch eine Häufung von un=
glücklichen
Zufällen ſind bisher Menſchenleben in
deutſchen Kinotheatern gefährdet worden. Die Un=
ſitte
, mehr Beſucher in den Kinoraum zu laſſen, als
das Theater Sitze auſweiſt, beſteht allerdings trotz
ſtrenger polizeilicher Verbote vielfach auch heut noch.
Darauf müßte die Polizei noch ſtrenger aufmerkſam
ſein.
Die Beſtattung der Opfer des Kinobrandes.
Paisley. Am Freitag, wurden fünfzig der
Opfer des Lichtſpieltheatersbrandes begraben. Wäh=
rend
der Beſtattungsfeier wurden die Geſchäfte ge=
ſchloſſen
, die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt und die
Jalouſien heruntergelaſſen. Eine große Menſchen=
menge
füllte die Straßen und bekundete den Eltern
der Opfer ihre Sympathie. Der Bürgermeiſter und
die Mitglieder des Gemeinderates wohnten dem
Trauergottesdienſt in der Abteikirche bei,

Bildtelegramm des Glen=Kinos in Paisley (Schottland),
in dem bei einem Brand 70 Kinder ums Leben kamen. 37 weitere Kinder wurden durch die Rauch=
entwicklung
betäubt oder erlitten durch die ausgebrochene Panik ſchwere Verletzungen.
Ein Kirchenneubau in Dorkmund eingefkürzk.

Das zehnke Opfer des Tukanchamon=
Fluches.
Der alte ägyptiſche Pharao, der die ungeheue=
ren
Schätze ſeines Grabes der modernen Welt
hat hergeben müſſen, rächt ſich dafür mit einer
geheimnisvollen Hartnäckigkeit. Nachdem erſt
vor kurzem berichtet wurde, daß einer der Mit=
arbeiter
bei der Ausgrabung des Tutanchamon=
Grabes, Richard Bethel, tot in ſeinem Schlaf=
zimmer
gefunden wurde wird ſchon wieder das
Hinſcheiden eines Teilnehmers an der Expedition
berichtet. Aus Columbus in Texas kommt die
Nachricht daß Dr. Jonathan W. H. Carver bei
einem Autounglück ſein Leben eingebüßt hat.

Dr. Carver, der in England ſtudiert hat und bei
den Ausgrabungen ſich lebhaft beteiligte, wollte
ſich nach ſeiner Heimat Peru begeben und reiſte
bereits ſeit einem Monat im Kraftwagen, bis
ihn auf dem Wege von Houſton nach San Anto=
nio
der Fluch des Pharao ereilte. Bekanntlich
ſtarb Lord Carnavon, der die Expedition nach
dem Grabe Tutanchamons geplant und finan=
ziert
hatte, an einem Moskitoſtich ſechs Wochen,
nachdem er das Grab betreten, und wenige
Monate ſpäter ging ſein Halbbruder, Oberſt
Aubrey Herbert, der mit ihm zuſammen in das
Grab eingedrungen war, an einer unaufgeklär=
ten
Krankheit dahin. Der eigentliche Leiter der
Grabungen aber. Hovard Carter, der ſich jetzt
wieder zur endgültigen Ausräumung des Grabes
in Aegypten befindet, glaubt nicht an dieſen
Fluch des Tutanchamon. Wenn man behaup=
tet
, daß geheimnisvolle tödliche Kräfte von die=

s dieſes Grab.

ck.

Der Trümmerhaufen des eingeſtürzten Kirchenneubaus.

Zwei Flugzeuge ins Meer geſtürzt.
Santa Monica (Kalifornien). Zwei Flug=
zeuge
, von denen man annimmt, daß ſie je fünf Per=
ſonen
an Bord führten, ſind über dem Meer in
einer Entfernung von ungefähr 5 Kilometer von der
Küſte zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt. Man be=
fürchtet
, daß ſieben Perſonen bei dem Unglück ums
Leben gekommen ſind. Zu dem Flugzeugunglück in
Kalifornien wird weiter gemeldet, daß der Zuſam=
menſtoß
bei einer Filmaufnahme erfolgte. Von den
Inſaſſen der Flugzeuge ſind ſieben ertrunken, ob=
wohl
etwa 20 Motorboote ſofort zur Unfallſtelle
eilten. Unter den Toten befinden ſich die beiden
Filmphotographen Max Gold und Wels. Man
glaubt, daß der bekannte Filmdichter Warner Baxter
gerettet wurde.
Ueber das furchtbare Flugzeugunglück an der kali=
forniſchen
Küſte werden noch folgende Einzelheiten
bekannt. Die Fox=Filmgeſellſchaft hatte zwei Stim=
ſon
=Detroit=Maſchinen gemietet, um für den Film
Solche Männer ſind gefährlich Trickaufnahmen zu
machen. In einer Höhe von etwa 700 Metern ſtie=
ßen
die beiden Flugzeuge zuſammen und ſtürzten ins
Meer. Eine der beiden Maſchinen brannte beim Ab=
ſturz
lichterloh. Vor dem Unglück kreiſte über den
beiden Maſchinen ein drittes Flugzeug, von dem
aus ein Fallſchirmabſprung ſtattfinden ſollte. (In
Anlehnung an das geheimnisvolle Verſchwinden des
bekannten Brüſſeler Bankiers Löwenſtein, iſt das
Manuſkript verfaßt.) Der Vorgang ſollte von dem
niedriger fliegenden Flugzeug aufgenommen werden.
Der Schauſpieler, der den Sprung in die Tiefe wa=
gen
ſollte, war bereits abſprungbereit, als der
Führer des oberen Flugzeuges plötzlich bemerkte, daß
eines der beiden anderen Flugzeuge gegen die Sonne
liegend, buchſtäblich in das zweite Flugzeug hinein=
ſtürzte
. Offenbar iſt der Führer der Unglücksma=
ſchine
von der Sonne geblendet worden. Nach meh=
reren
Stunden Suchens wurden ſämtliche Leichen ge=
borgen
. Der leitende Direktor Hawks, der ebenfalls
unter den Opfern iſt, iſt der Gatte der Filmſchau=
ſpielerin
May Aſtor, die während der Kataſtrophe
in Los Angeles in einem Luſtſpiel auftrat und unter
den Zuſchauern wahre Lachſtürme entfeſſelte.
Der Dampfer Maroque verloren.
Paris. Wie Habas aus Tunis meldet, muß
der belgiſche Dampfer Maroque, der vor einigen
Tagen an der dortigen Küſte im Sturm geſtrandet
iſt, als verloren angeſehen werden. Die Mannſchaft
konnte ſich an Land retten.
Mildes Urteil in dem Prohibitions=Prozeß.
NewYork. Von den 50 Mann der Kürſtenwache,
die in Neu=London vor Gericht geſtellt worden ſind,
weil ſie nach Aufbringung des Schmuggelſchiffes
Black Duck ein großes Gelage veranſtaltet hatten,
und zwar angeſichts der Leichen der von ihnen er=
ſchoſſenen
Schmuggler, iſt nunmehr ein einziger ver=
urteilt
worden. Das Urteil lautet auf zehn Tage
Gefängnis mit Bewährungsfriſt und 75 Dollar Geld=
ſtrafe
. Der Staatsanwalt kündigte nach Bekannt=
werden
des Urteils an, daß er gegen die Beſatzung
des Küſtenſchiffes Anklage wegen vorſätzlichen Too
ſchlages erheben werde. Das milde Urteil hat vie
Erregung der amerikaniſchen Bevölkerung, die be=
reits
über die zahlreichen von den Prohibitions=
beamten
verurſachten Todesfälle aufgebracht iſt, auf
den Siedepunkt geſteigert. In Boſton wurde am
Donnerstag eine Proteſwerſammlung gegen die Pro=
hibitionsgarde
abgehalten. Die Verſammlungsteil=
nehmer
zogen vor die Büros der Küſtenwache und
riſſen unter dem Beifall der Bevölkerung die dort
angeklebten Werbeplakate herunter,
Sechs Kinder verbrannt.
Ottawa. Beim Brand eines Hauſes in dem
Grenzſtädtchen Ormſtown ſind ſechs Kinder ums
Leben gekommen.

[ ][  ][ ]

Nummer 4

Samstag, den 4. Januar 1930.

Shrfh ehlel und Trnen.

Handball.
Polizeiſporkverein Darmſtadt Sporkverein 98.
Zu dem entſcheidenden Spiel der Spiele, mit dem man
nach dem Ausgang der erſten Begegnung der beiden. Darm=
ſtädter
Spitzenmannſchaften rechnete, wird es morgen allerdings
nicht kommen. Die Vorentſcheidung über die Meiſterſchaftsfrage
bürfte durch den Punktverluſt der Polizei gegen Schwanheim
gefallen ſein. Aus eigener Kraft kann die Polizei, die im Vor=
jahre
ſich bis zum Endſpiel um die Deutſche Handballmeiſter=
ſchaft
durchſetzen konnte, ſich nicht mehr an die Tabellenſpitze
ſetzen. Für den Sportverein würde eine Niederlage auch nichts
weiter als ebenfalls einen Preſtigeverluſt bedeuten.
Damit entfällt eigentlich für beide Mannſchaften das Mo=
ment
des Kampfes und Sieges um jeden Preis. Trotzdem hat
man, wie wir zuverläfſig wiſſen, an den verantwortlichen Stellen
auch diesmal Vorkehrungen getroffen, um dem Spiel einen rei=
bungsloſen
Verlauf zu ſichern. Das Miniſterium des Innern
wird einen Vertreter entſenden. Beide beteiligten Vereine ſtellen
die Platzordnung.
Das Spiel ſelbſt wird bei all dieſen Vorbedingungen ein
ganz großes ſportliches Ereignis werden. Die beiden Spitzen=
mannſchaften
des Bezirks werden es zweifellos als Ehrenſache
anſehen, unter Anwendung aller techniſchen und taktiſchen Mittel
ein Muſter von Diſziplin und Selbſtbeherrſchung zu geben. Jede
wird ſiegen wollen und können. Wem es gelingt? Darüber
mag das Spiel ſelbſt entſcheiden. Sicher iſt jedenfalls, daß es
zu einem Genuß werden kann.
Wie ſich der Rahmen zu dem ſchönen Bild anlaſſen wird,
das hängt von den Spielern und dem ſie führenden Schieds=
richter
ab. Wir erwarten, daß das Publikum ſich ſo vorbildlich
benimmt wie beim Vorſpiel. Dann wird dieſes Spiel wie kein
anderes zuvor dem Handball Freunde gewinnen. Und dieſem
oberſten Zweck ſollte es wohl doch mit dienen.
Sporkvereinigung Arheilgen -Rol=Weiß, V. ſ.R.
Am Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet auf dem Sportplatz der
Spielvereinigung Arheilgen am ſogenannten Mühlchen das obige
Verbandstreffen ſtatt. Es iſt das letzte Verbandsſpiel der Darmſtädter
Rot=Weiß=Mannſchaft. Das Vorſpiel gewann Rot=Weiß=VfR. zwar 6:1,
es wäre aber trotz dieſes glatten Sieges verfehlt, die Arheilger nicht
ernſt zu nehmen. Auf dem eigenen Platze waren die Vorſtädter von
jeher gefährlich. Wenn die Spielvereinigung Arbeilgen auch den bit=
teren
Weg des Abſtieges in die A=Klaſſe antreten muß, ſo wird ſie es
doch als Ehrenſache betrachten, gerade gegen Rot=Weiß=VfR. ehrenvoll
abzuſchneiden. Da andererſeits die Darmſtädter unbedingt noch zwei
Punkte benötigen, um ſelbſt vor Ueberraſchungen geſchützt zu bleiben,
darf man mit einem harten Kampfe rechnen, der hoffentlich in fairen
und anſtändigen Bahnen bleibt. In anerkennenswerter Weiſe hat die
Spielvereinigung Arheilgen das Spiel auf vorm. 10 Uhr legen laſſen,
damit die Beſucher dieſes Treffens noch am Nachmittag das allgemein
mit Spannung erwartete Lokalderby zwiſchen der Polizei und dem
Sportv. 98 ſich anſehen können. Es wäre aber trotz der frühen Zeit des
Vormittagsſpieles erfreulich, wenn zahlreiche Anhänger die Darmſtädter
nach Arheilgen begleiten würden. Sie ſtärken dadurch die Darmſtädter
Mannſchaft und die Arheilger Vereinskaſſe. Die Rot=Weiß=VfR.=Liga
trifft ſich um 9 Uhr Ecke Rhönring und Arheilgerſtraße, um zu Fuß
ſich nach dem Arheilger Mühlchen zu begeben. Zur gleichen Zeit treffen
ſich dort auch die Schlachtenbummler.

Habenn.
Polizeiſporkverein - Turn- u. Sporkv. Mörfelden.
Der T.=u. Sp.V. Mörfelden, der am Sonntag, den 5. d. M., vor=
mittags
11 Uhr, auf dem Polizeiſportplatz dem Platzbeſitzer gegenüber=
tritt
, iſt eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der Mittelgruppe unſeres
Kreiſes. Ihre Erfolge erringt dieſe Elf faſt immer auf Grund ihrer
großen Schnelligkeit und eines unbengſamen Siegeswillens. Der vor=
handene
Mangel an Technik und Spielkultur wird durch die beiden vor=
erwähnten
Eigenſchaften mehr wie ausgeglichen. Es wird für die Poli=
ziſten
, die wieder drei ihrer Beſten erſetzen müſſen, ſelbſt mit dem Vor=
teil
des eigenen Platzes äußerſt ſchwer werden, Mörfelden zu ſchlagen.
Einen Sieger vorauszuſagen, iſt unter den gegebenen Umſtänden un=
möglich
. Möge der Beſſere ſiegen.
F. C. Einkracht 1919 Sporkverein Geinsheim.
Die Verbandsſpiele in Klaſſe 4 gehen allmählich ihrem Ende ent=
gegen
. So trifft am kommenden Sonntag Eintracht im vorletzten Ver=
bandsſpiel
auf den Sportverein Geinsheim. Das Spiel iſt für Eintracht
von äußerſter Wichtigkeit, da es ſich hier entſcheiden wird, ob der Ver=
ein
weiter in ſeiner ſeitherigen Klaſſe verbleibt. Es dürfte aus dieſem
Grunde ein ſehr intereſſantes Spiel zu erwarten ſein. Das Spiel fin=
det
vormittags 11 Uhr auf dem Sportplatz an der Schanz ſtatt. Vorher
abſolvieren die zweiten Mannſchaften der beiden Vereine ihr fälliges
Verbandsſpiel.
Kraftſpork.
Siegfried Klein=Oſtheim Darmſtadt 1910.
In Fortſetzung der Verbandskampfſaiſon 1929/30 müſſen die ein=
heimiſchen
Oberligiſten morgen, Sonntag, den 5. Januar, in Klein= Oſt=
heim
gegen den Sportverein Siegfried 1924 antreten. Beim Vorkampfe
trennten ſich beide Gegner mit einem Unentſchieden (9:9), damit be=
weiſend
, daß die beiderſeitige Kampfſtärke völlig ausgeglichen iſt.
Sporkv. Werſau Kraftſporkv. Nieder=Kainsbach.
Am Samstag, den 4. Januar, abends 8 Uhr, findet in Werſau
der fällige Mannſchaftskampf im Ringen zwiſchen dem Sportverein
Werſau und dem Kraftſportverein Nieder=Kainsbach ſtatt. Der Kampf
geht um die Gaumeiſterſchaft der A=Klaſſe des Odenwaldgaues. Da
beide Mannſchaften ungefähr gleich ſtark und beide Vereine die Sieg=
punkte
ſehr gut gebrauchen können, ſind harte und intereſſante Kämpfe
zu erwarten. In den unteren Klaſſen iſt Nieder=Kainsbach, in den obe=
ren
Werſau etwas im Vorteil. Ferner ſteigt als Hauptkampf des
Abends der Herausforderungskampf im Ringen zwiſchen den Welter=
gewichtlern
Daum=Werſau und dem derzeitig Beſten im 2. Kreis,
Schultheis=Hanau. Auf den Ausgang dieſes Kampfes iſt man allgemein
geſpannt.
Vom engliſchen Schiedsrichter=Verband wurde dem deutſchen Un=
parteiiſchen
Dr. Bauwens als erſtem Ausländer die ordentliche Mit=
gliedſchaft
angetragen.
Der Fußball=Länderkampf Deutſchland-Dänemark findet am 7. 9.
1930 in Kopenhagen ſtatt.
Im Kampf um die italieniſche Schwergewichtsmeiſterſchaft wurde
Guiſeppe Spalla von Roberto Roberti k.o. geſchlagen.
Dr. Peltzer iſt auf ſeiner Weltreiſe in Brisbane in Auſtralien
gelandet.
An den akademiſchen Welt=Winterſpielen, die am Sonntag in
Davos beginnen, nehmen insgeſamt 14 Nationen teil.

DeutſchlanbDänemark ſollen ſich, dem Terminkalender des däniſchen
Verbandes zufolge, am 7. September in Kopenhagen zum Fußball=
Länderkampf treffen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 4. Jan. 13.15: Schallplatten. 14.15: Stuttgart:
Jugendſtunde. e 15.15: Prof. Weitz: Verſchollene Vorläufer.
O 16: Sinfonie=Konzert. Städt. Kurorcheſter Wiesbaden. O 18.05:
Prof. Sittig: Der Stern von Bethlehem. 18.35: A. Saternus:
Wirtſchaftspolitiſcher Rückblick auf das Jahr 1929. 19.05:
Spaniſch. 19.30: Stuttgart: Violinkonzert Georg Beerwald.
Klavier: W. Hahn. 20.15: Stuttgart: Streifzug durch den
Aether. Fernempfangsverſuche von Schloß Solitude. o 21.15:
Stuttgart: Herr und Frau Biedermeier. 22.30: Stuttgart:
Schlagerſtunde Mitw.: Käte Mann, H. Hanus, Funkorch. 23.30:
Tanzmuſik. Kapelle Charlie Moſhack. o 0.30: Stuttgart: Kurz=
wellenübertragung
von Kanada.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 4. Jan. 12: Kindertheater: Rot=
käppchen
. O 14.30: Kinderbaſtelſtunde. O 15: Prof. Dr. Lampe:
Aus der Zeitſchriftenliteratur. O 15.45: Frauenſtunde. Ella Behrends:
Wünſchen, Hoffen und Dienen. o 16: Dir. Würtz: Krüppel=
wanderung
in die Alpen. o 16.30: Hamburg: Rudi Stephan=
Konzert (bei Tarnopol gef.). O 17.30: Min.=Amtmann Lieſe: Der
Rechtspfleger ein neuer Beamtentyp. O 18: Dr. Würzburger;
Arbeiterbücherſtunde. o 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. o 19:
Stille Stunde: Lichter am Wege. O 20: Amerikaniſcher Jazz.
Kapelle Lud Gluskin. 21: Leipzig: Wann hat es zum letzten
Mal bei Ihnen geſpukt? Luſtige Hörfolge von Arel Arheus.
2. Anſchl.: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau. O Danach:
Watter Anſchl.: Tanzmuſik., Ben Berlin=Orcheſter.

RAPI

Größte Auswahl

DAOTO Bedienung

BoSSler a mbA
Fachmännische Ernst-Ludwigstr. 14

Tel. 2140

(13845a

Weiterbericht.

Die Störungstätigkeit erreicht noch kein Ende. Infolge des anhal=
tenden
Vorüberzuges der Fallgebiete im Norden werden wir fortgeſetzt
von den Südſeiten, alſo von den wärmeren Teilen beeinflußt. Dabei
dringen Staffeln warmer Luft vom Ozean her, bringen Temperatur=
anſtieg
und Niederſchläge und verurſachen veränderliches und nicht der
Jahreszeit entſprechendes Wetter. Ueber England und dem Kanal
ſchiebt ſich eine neue Warmluftwelle mit einem verbreiteten Nieder=
ſchlagsgebiet
oſtwärts vor, die uns abermals überqueren wird. Die
Luftbewegung nimmt wieder zu und unter Eintrübung folgen zunächſt
Erwärmung und Niederſchläge. Nach Vorüberzug des Regengebietes
und dem Drehen der Winde wird die Wolkendecke erneut durchbrochen,
die Bewölkung geſtaltet ſich wechſelhaft, und unter Abkühlung treten
noch Regenſchauer auf.
Ausſichten für Samstag, den 4. Januar: Wieder wärmer, bedeckt und
Niederſchläge, auffriſchende ſüdweſtliche Winde, dann wechſelnd
wölkig.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Januar: Unbeſtändiges Wetter, Be=
wölkung
mit Aufheiterung wechſelnd, Temperaturrückgang, noch
Regenſchauer.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reſch und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich fämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückfendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten

[ ][  ][ ]

Jnmmer 4

Gamstag, den 4. Januar

Produkkenberichte.

Zunächſt keine Reichsbankdiskonkermäßigung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember hat ſich die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln, und Schecks, Lombards
und Effekten in der Ultimowoche um 810,5 Mill. auf 3191,5 MMill. RMM.
erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
206,7 Mill. auf 240,7 Mill. RM., die Beſtände an ſonſtigen Wechſeln
und Schecks um 451,2 Mill. auf 2607,7 Mill. RM., und die Lombar) um 152,6 Mill. auf 250,6 MNill. RM. zugenommen. An Reichs=
banknoten
und Rentenbankſcheinen ſind 479,4 Mill. RM. in den Ver=
kehr
abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
464,6 Mill. auf 5043,7 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen
um 14,8 Mill. RM. auf 396,7 Mill. RMM. erhöht. Dementſprechend
ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 13,6 Mill.
RM. zurückgegangen. Die fremden Gelder zeigen mit 755,2 Mill.
MM. eine Zunahme um 306,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen
haben ſich um 16,3 Mill. auf 2686,7 Mill. RM. erhöht, und zwar haben
die Goldbeſtände um 18,5 Mill. RM. auf 2283,1 Mill. RM. zugenom=
men
, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,2 Mill. auf 403,6
Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,3 Proz. gegen
49,5 Proz. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige
Deviſen 53,3 Proz. gegen 58,3 Proz.
*
* Der Reichsbankausweis für Ultimo Dezember wird von gewiſſen
Stellen zum Anlaß genommen, um jetzt bereits eine Diskontermäßi=
gung
zu propagieren. Das ging ſogar ſo weit, daß an der Börſe
Gerüchte verbreitet waren, der Zentralausſchuß der Reichsbank werde
auf Freitag zuſammenberufen werden. Erfreulicherweiſe iſt dieſem
Gerücht ein Dementi auf dem Fuße gefolgt. Denn ſo ſehr wir eine
Herabſetzung der Reichsbankrate für wünſchenswert hal=
ten
, ſo ſind unſerer Meinung nach doch gegenwärtig die er=
forderlichen
pſychologiſchen und tatſächlichen Vor=
ausſetzungen
noch nicht gegeben. Zwar iſt das geſamte
Bild des Reichsbankſtatuts etwas günſtiger wie Ultimo 1928; das liegt
aber lediglich an den verringerten Anſprüchen der Wirtſchaft infolge
der ſchlechten Konjunkturverhältniſſe. Das Reich hat dagegen direkt
und indirekt ſehr erhebliche Wechſelanſprüche an die Reichsbank geſtellt.
So beläuft ſich die Zahl des Reichsſchatzwechſelbeſtandes für Ultimo
Dezember auf 207 Millionen gegenüber 51 Millionen am Ultimo 1928.
Auch die Zunahme der Lombardforderungen um 14 Millionen von 139
auf 153 Millionen dürfte im weſentlichen auf die Lombardierung von
Reichsſchatzwechſeln durch private Geldinſtitute zurückzuführen ſein.
Hier iſt alſo ein Abbau dringend vonnöten, und vor jeder Diskont=
ermäßigung
wird man nicht nur abwarten müſſen, wie ſich die Rück=
flüſſe
an die Reichsbank geſtalten, ſondern auch wie der Schuldentil=
gungsmechanismus
funktioniert, der noch vor Weihnachten vom Reichs=
tag
beſchloſſen worden iſt. Endlich darf aber doch nicht vergeſſen wer=
den
, daß die Haager Konferenz ein politiſch und pſychologiſch ſchwer=
wiegendes
Moment darſtellt, daß mindeſtens in den nächſten Tagen
nach unſerer Meinung jeder Gedanke an eine Herabſetzung des Reichs=
bankdiskonts
im Intereſſe der Währung unmöglich iſt.

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren: Mainz: Kaufmann Liſcha Mendel Stein, In=
haber
einer Kurzwarenhandlung, Af. 10. 1., Gläubigerverſammlung u.
Prüfungstermin 15. 1. Bad=Nauheim: Firma Birk u. Hornſtein.
Anmeldefriſt 13. 1., Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 18. 1.
Aufgehobene Vergleichsverfahren: Alsfeld: Firma
J. Rothſchild, Inh. Hugo und Leopold Rothſchild. Offenbach a. M.:
Firma Lippman u. Haldy, Inh. Eliſabeth Haldy Witwe, Ernſt Nenn=
ſtiel
und Hermann Haldy. Mainz: Adam Kaſpar Stenner, Inh.
d. Firma Britſch u. Brucker.
Regreßklage gegen A. R. Getreidekrebitbank A. G., Mainz. Wie wir
erfahren, iſt auf Betreiben des Konkursverwalters gegen die Aufſichts=
ratsmitglieder
des durch Fehlſpekulationen der Direktion in Konkurs
geratenen Getreidekreditbank A. G. in Mainz Regreßklage erhoben wor=
den
. Man ſucht eine Parallele gegen den Magdeburger Getreidebank=
ſkandal
, wo Vorſtand und Aufſichtsrat gemeinſam unrechtmäßige Spe=
kulationen
betrieben, zu ſchaffen. Demgegenüber hat in dem Mainzer
Fall aber, wie der A.R. betonte. Direktor Hoffmann ohne Einver=
ſtändnis
und Wiſſen des Aufſichtsrats ſeine ruinöſen Spekulationen
vorgenommen. Der A.R. ſieht deswegen, da er ſich betrogen fühlt,
mit Ruhe der Klage entgegen, zumal ſchon ſtatutenmäßig Spekulatio=
nen
der Bank verboten waren. Der Konkurs über die Getreidekredit=
bank
A.G. läuft weiter. Das A.K. iſt ganz verloren. Für die Gläu=
biger
iſt nur mit einer kleinſten Quote zu rechnen. Ende Februar oder
Anfang März ſoll der Termin gegen den inhaftierten Direktor Hoff=
mann
ſtattfinden. Zur Laſt gelegt iſt bekanntlich betrügeriſcher Ban=
kerott
, Unterſchlagung, Depotverletzung uſw.
Verſtärkter Anſtieg der Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der Hauptunter=
ſtützungsempfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung hat in der erſten
Dezemberhälfte eine verſtärkte Zunahme nämlich um 233 000 Perſonen
oder faſt 2 vom Hundert erfahren. Am 15. Dezember wurden rund
1,4 Millionen Perſonen in der Arbeitsloſenverſicherung unterſtützt, da=
von
rund 1,1 Millionen Männer und rund 300 000 Frauen. In der
Kriſenunterſtützung befanden ſich Mitte Dezember 194 000 Perſonen.
Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag (30. November) belief ſich
auf 4 vom Hundert.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Januar ſtellten ſich für
Elektrolhtkupfer 170,50 M0M., Original Hüttenaluminium 190 RM., des=
gleichen
194 RM., Reinnickel 350 MMM., Antimon Regulus 6266 RM.,
Feinſilber 6466 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 3. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 132 (134), Februar 133 (134), März, April 133,50
(134,50), Mai, Juni 133,75 (134,25), Juli 133,75 (134), Auguſt 133,75
(134,25), September 134 (134), Oktober 133,75 (134), November, De=
zember
133,75 (134,25). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 41 (42),
Februar 41,75 (42), März 42 (42,25), April 42,25 (42,50), Mai, Juni
42,25 (42,75), Juli 42,50 (43), Auguſt 42,75 (43), September 43 (43), Ok=
tober
, November, Dezember 43 (43,25). Tendenz: ruhig. Für Zimk:
Januar 38 (40,50), Februar März 39 (41,50), April 39,75 (41,25), Mai,
Juni 40 (41), Juli 40,50 (41,50), Auguſt 40,25 (41,75), September 41
(42), Oktober 41,50 (42), November, Dezember 41 (42). Tendenz: luſt=
los
. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten
Brief.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Jan.:
Getreide: Weizen, März 130¾, Mai 134½, Juli 134½; Mais,
März 91½, Mai 95, Juli 96½; Hafer, März 47½, Mai 49½;
Roggen, März 104½, Mai 103½, Juli 101½.
Schmalz: Januar 10, März 10,225, Mai 10,45.
Fleiſch: Speck loco 10,50; leichte Schweine 9,609,90, ſchwere
Schweine 9,309,75; Schweinezufuhren in Chicago 19000, im
Weſten 86000.
Chicagver Baumwolle: Januar 17,03, März 17,30.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Jan.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,75; Talg extva loſe 778.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 144½, Hartwinter n.
Ernte 137¾; Mais 99; Mehl 5,656,05; Getr. Fracht nach Eng=
land
1,62 sh, nach dem Kontinent 810 C.

Nachfrage im Markt, allerdings lauten die Gebote um etwa 11,5 Mark
niedriger als geſtern, für Roggen beſteht dagegen weiterhin kaum
irgendwelche Nachfrage, da das Mehlgeſchäft keinerlei Anregung bietet
und Exportabſchlüſſe nicht zuſtande kommen können. Die Lieferungs=
preiſe
für Weizen erfuhren eine Senkung von etwa 1 Mark, Roggen
eröffnete 3,53,75 Mark niedriger. Das Mehlgeſchäft iſt ſehr ſtill, für
Weizenmehle ſind die Preiſe etwas gehalten, für Roggen zeigen ſich die
Mühlen zu größeren Preiskonzeſſionen bereit. Hafer wurde von der
Abſchwächung mitgezogen, nur ſehr gute Qualitäten vermochten ſich
beſſer zu behaupten. Gerſte ſtill.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Januar.
Schon im Vormittagsverkehr machte ſich eine ſtarke Zurückhaltung
bemerkbar, veranlaßt durch die heute beginnende Haager Konferenz
Auch drückte die weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Reiche auf die
Stimmung, und ferner blieb die flau gewordene geſtrige New Yorker
Börſe nicht ohne Einfluß. Das Geſchäft bewegte ſich in den engſten
Grenzen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe kam jedoch eine etwas beſ=
ſere
und zuverſichtlichere Stimmung zum Durchbruch, da die relativ
günſtigen Geldmarktverhältniſſe ihre Wirkung nicht verfehlten. Auch
ſollen ſpäter einige Kauforders eingetroffen ſein, ſo daß das Geſchäft,
wenn auch nur in Spezialwerten, zeitweiſe etwas lebhafter wurde. Bei
einem Vergleich mit den Kurſen der geſtrigen Abendbörſe waren jedoch
immer noch Abſchwächungen bis zu 1 Prozent zu verzeichnen. Am
Elektromarkt eröffzeten AEG. 1 Prozent, Chadeaktien 1,5 Mark,
Geffürel 0,5 Prozent und Siemens 1,5 Prozent ſchwächer. Lahmeyer
waren dagegen gut behauptet. Von Chemiepapieren waren J. G. Far=
ben
nur geringfügig gedrückt. Banken eröffneten durchſchnittlich bis zu
1 Prozent abgeſchwächt, nur Commerzbank lagen etwas gebeſſert. Der
heute bekannt gewordene Reichsbankausweis, der eine Belaſtung auf=
weiſt
, mahnte wieder zur Zurückhaltung, doch war man in dieſer Be=
ziehung
bald wieder beruhigter, da dies der Jahresultimoausweis iſt
und als überholt gilt, was durch den flüſſigeren Geldmarkt bewieſen
ſein dürfte. Renten ſtill. Schutzgebietsanleihe in Reaktion der geſtrigen
ſtarken Aufwärtsbewegung nachgebend.
Im Verlaufe war die Stimmung allgemein etwas freundlicher, und
es konnten ſich Beſſerungen bis zu 1 Prozent durchſetzen. Das Geſchäft
ließ aber immer noch viel zu wünſchen übrig. Deutſche Linoleum lagen
im Angebot und gegen Anfang zirka 1,5 Prozent ſchwächer. Zum
Schluß der Börſe wurde es wieder etwas ſchwächer, ſo daß Kursverluſte
bis zu 1 Prozent die Folge waren. Nur für Montanaktien erhielt ſich
die Nachfrage. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 Prozent weiter
leichter. Am Deviſenmarkt waren Pfund und Dollar gegen Mark
weiter feſter, das Pfund aber international etwas ſchwächer. Mark
gegen Dollar 4,1920, gegen Pfunde 20,445, London-Kabel 4,8760;
Paris 123,94; Mailand 93,19; Madrid 36,65; Holland 12,09.
Unter dem anhaltenden Druck der Orderloſigkeit war die Stim=
mung
an der Abendbörſe luſtlos, und die Umſatztätigkeit blieb
gering. AKU=Aktien waren, angeblich von holländiſcher Seite, ſtärker
angeboten und gegen den Berliner Schluß 6,5 Prozent ſchwächer. Bis
etwa 1 Prozent niedriger lagen ferner Danatbank und Harpener. Im
übrigen waren die Kurſe meiſt knapp behauptet. Im Verlaufe hörte
faſt jedes Geſchäft auf.
Berlin, 3. Januar.
Die heutige Börſe eröffnete nach einem völlig geſchäftsloſen Vor=
mittagsverkehr
und einer ſchon unſicheren Vorbörſe etwas ſchwächer.
Die im allgemeinen nicht ſehr bedeutenden Kursrückgänge kamen nicht
unerwartet; die heute nachmittag beginnende Haager Konferenz, die er=
hebliche
Zunahme der Kapitalanlage der Reichsbank um über 800 Mil=
lionen
Reichsmark und die Schwierigkeiten der Heinicke Ladenbau A.=G.
mahnten zur Zurückhaltung. Andererſeits befriedigte die Erleichterung
am internationalen Geldmarkt, die auch den anfangs ziemlich peſſimi=
ſtiſch
beurteilten Reichsbankausweis zum Jahresultimo überholt er=
ſcheinen
ließ und die Dividendenhoffnungen bei einzelnen Montan=
werten
. So gingen denn die Abſchwächungen nur bei Kaliwerten, Aku,
Deſſauer= und Schleſ. B=Gas über 1 Prozent hinaus und betrugen bis
zu 3 Prozent. Bemerkenswert feſt lagen Rhein. Braunkohle mit einem
Gewinn von 4,25 Prozent. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein
lebhafter und es ergaben ſich Gewinne von zirka 1 Prozent. Schwerere
Werte konnten ſich bis zu 2 Prozent beſſern. Der Montanmarkt fiel
durch große Widerſtandsfähigkeit auf. Später konnten ſich die Höchſt=
kurſe
nicht überall voll behaupten, da das Geſchäft wieder ins Stocken
kam und außerdem ſtärkeres Angebot in BMW., die über 3 Prozent
einbüßten, verſtimmend wirkte.

Berliner Kursbericht
vom 3. Januar 1930

Verl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Kapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

15 337 Konkurſe und Bergleichsverfahren
im Jahre 1929.
Das Jahr 1929 wird als Kriſenjahr beſonders deutlich durch die
Rekordziffern der offenen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Die meiſten
Inſolvenzen ſind erfahrungsgemäß im erſten Viertel eines jeweiligen
Vierteljahresabſchnittes eingetreten, ſtiegen dieſesmal beſonders aber
noch außerordentlich in den beiden letzten Monaten November und De=
zember
. Der Großhandel, daneben die Einzelhandelsgeſchäfte, und vor
allem das Bankgewerbe, ſind durch die Inſolvenzfälle am ſtärkſten be=
rührt
worden. Im erſten Halbjahr 1929 ſind 5177, im zweiten Halb=
jahr
4966 Konkurſe, 2435 bzw. 2559 Vergleichsverfahren feſtzuſtellen.
Insgeſamt erhöhten ſich die Konkurſe von 8048 1928 auf 10 143 in 1929
und die Vergleichsverfahren von 3032 auf 5194, alſo die ausgewieſenen
Inſolvenzen von 11080 in 1928 auf 15 337 in 1929. Bei früheren Ge=
legenheiten
wurde ſchon darauf verwieſen, daß ſich in einer erheblichen
Anzahl von Inſolvenzfällen die ſtark geſunkene kaufmänniſche Moral
äußert, da nämlich nicht ſo ſehr die Ungunſt der wirtſchaftlichen Lage,
ſondern vielmehr häufig kriminelle Verfehlungen, mindeſtens aber über=
mäßiger
Verbrauch der Geſchäftsinhaber, den Zuſammenbruch herbei=
führten
.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung, Sitz Frankfurt am
Main, hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 3. Januar um 2 Prozent er=
mäßigt
, nachdem am 3. Dezember eine Erhöhung um 1 Prozent ein=
getreten
war.
Die Adlerwerke teilen uns mit, daß Gerüchte über eine Stillegung
oder Betriebseinſchränkung vollſtändig aus der Luft gegriffen ſeien.
Im Gegenteil ſei bereits mit Neueinſtellungen von Arbeitern für das
Frühjahrsgeſchäft begonnen worden.
Der Aufſichtsrat der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=
geſellſchaft
beſchloß, der G.V. die Ausſchiittung einer Dividende vom
wieder 8 Prozent vorzuſchlagen.
Eine a.o. G.V. der Deutſchen Handelsbank AG. Frankfurt=Stuttgart
hat die beiden Vorſtandsmitglieder Alfred Ritzinger und Hans Voß ab=
berufen
. Der Sitz des Inſtitutes wurde, nachdem offenbar die zuletzt
beabſichtigte Kapitaltransaktion nicht durchzuführen war, nach Stuttgart
verlegt.
Nach dem Jahresbericht der Ziegelei=Induſtrie in Heſſen, Heſſen=
Naſſau und Waldeck, Gruppe Nord, iſt das Jahr 1929 für die Ziegelei=
induſtrie
des Verbandsbezirks ſchlechter geweſen, als man zu Beginn
des Jahres befürchtet hatte. Betätigung und Abſatzverhältniſſe waren
im allgemeinen ungenügend. Die Abſatzmöglichkeit betrug kaum 40
Prozent.
Die inſolvent gewordene Firma Wurſtfabrik Eichmann, Frankfurt
am Main, bietet ihren Gläubigern 15 Prozent. Die den 900 000 RM.
Paſſiven gegenüberſtehenden 600 000 RM. Aktiven werden zum überwie=
genden
Teil durch Sicherungen in Anſpruch genommen.
Eine a.v. G.V. der Landgräfl. Heſſ. Conceſſ. Landesbank in Bad=
Homburg am 28. Januar ſoll den Fuſionsvertrag mit der Dresdner
Bank genehmigen. Die Verſchmelzung findet mit Wirkung vom 1. Jan.
1929 ſtatt in der Weiſe, daß gegen nom. 300 RM. Landesbank=Aktien
nom. 200 RM. Dresdner Bank=Aktien, beide mit Dividendenſchein für
1929, gewährt werden.
Wie wir erfahren, hat die Firma Kahn u. Samuel, Spezialhaus für
Damenkonfektion, Nürnberg, die Zahlungen eingeſtellt. Die Gläubiger
ſind auf den 6. d. M. zu einer Gläubigerverſammlung nach Berlin ein=
geladen
worden. Ein Status liegt zurzeit noch nicht vor.
Das Bankgeſchäft Eichbeuger u. Co. in Ebersberg, das auch Filialen
in Glonn und Zorneding in Oberbayern unterhält, hat ſeine Zahlungen.
eingeſtellt.
Bei der Zahlungseinſtellung des Volksverein=Verlag GmbH., M.=
Gladbach werden die Geſamtverpflichtungen auf rund 3,5 Mill. RM.
beziffert. Hauptbeteiligt als Gläubiger iſt die D.D.=Bank mit rund
700 000 RM., die Danatbank mit 0,45 Mill. RM., die Gladbacher Ge=
werbebank
mit 0,65 Mill. und das Bankhaus Gebr. Röchling, Saar=
brücken
, mit 25 000 RM., außerdem zwei Maſchinenfabriken mit zu=
ſammen
0,55 Mill. RM.
Wie derlautet, wird in Ueberlingen in Kürze eine neue Schweizer
Fabrik zur Erzeugung von Kunſtſeidengarnen errichtet werden.
Die ſpaniſche Regierung beabſichtigt, die Glühlampeninduſtrie unter
Staatskontrolle zu bringen. Die Errichtung neuer Fabriken wird vor=
läufig
nicht geſtartet werden.

Deviſenmarkt
vom 3. Januar 1930

81.37
55.91
61.79
2.058
0.461
7.423
18.85
5.445
1.974
20.972
d. 149
3.934
92.37
172.11
80.89

171.75 Clektr. Lieferung Vre Manee3 Vere ährung Geld Riet Währung Geld/Brief D J. G. Farben 169.625 Rütgerswerke 67.50 Helſingfors 00 finn. Mk./10.51 10.531 Schweiz 100 Franfen 81.21 140.75 Gelſenk. Bergw. 131. Salzdetfurth Kau 311.
Wien 00 Schillin 58.91 59.03 Spanien 1100 Peſetas / 55.79 Geſ. f.eleitr. Untern. 144. Leonh. Tietz 154. Prag 100 Tſch. K. 12.389 1 2.40 Danzig 100 Gulden /81.63 141. Harpener Bergbau 142. Verein. Glanzſtof 152. Budapeſt 00 Pengo 73. 27 73.41 Japan 1 Yen 2.054 96.50 Soeſch Eiſen 109. Verein. Stahlwerke/105. Sofia 1100 Leva 3.024 3.03 Rio de Janeiro 1 Milreis 10.459 145.50 Phil. Holzmann 83.50 Weſteregeln, Alkali 95. Holland 100 Gulden 168.88 169.22 Jugoſlawien 100 Dinar 7.415 9c.37! Kali Aſchersleben 184. Agsb.=Nrnb. Maſch. 74.75 Lslo 100 Kronen 112.12 112.34 Portugal 1100 Escudos 18.81 155.50 Klöcknerwerke 91.12 Baſalt Linz 28. Kopenhagen 1100 Kronen 112.16 112.38 Athen 100 Drachm. 5.435 75.75 Köln=Neueſſ. Bgw. 106.25 Berl. Karlsr. Ind. 70. Stockholm 100 Kronen 112.54 12.70 Konſtantinopel türk. 2 1.970 132. Ludw. Loewe 144.50 Hirſch Kupfer 120. London 1 S.Sta 20.415 20.45. Kairo 11ägypt. 4 20.934 203. Mannesm. Röhr. 92. Hohenlohe=Werte 80. Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 1.695
1.699/Kanado 1 canad. Doll 4. 141 60.50 Maſch.=Bau=Untn 41. Lindes Eismaſch. 1149.25 New Yort 1 Dollar 4.187 4. 195
Uruguah 1 Goldpeſo 3.926 142.375 MMordd. Wolle 90. Herm. Poege 24.25 Belgien
100 Belga 158.495 18.615 Fsland 1100 eſtl. Kr. 92.19 145. Oberſchleſ. Kofsw. 93. VogelTelegr. Draht 67.75
Italien 100 Lire 21.905 21.945 Callinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr. 111.89 92.75 Orenſtein & Koppe 69. Wanderer=Werke 50. Paris
100 Francs 116.465 18.505
Riga 100 Lats 90.73

Frankfurter Kursbericht vom 3. Januar 1930.

Berliner Produktenbericht vom 3. Januar. Der Produktenmarkt
vermochte ſich heute dem verflauenden Einfluß der vom Auslande vor=
liegenden
Meldungen nicht zu entziehen, insbeſondere war jedoch der
Noggenmarkt ſchwach veranlagt. Das Angebot in beiden Brotgetreide=
gten
hat ſich keineswegs weſentlich verſtärkt, für Weizen iſt laufend

OMf Mife ehe
anl. v. 27 ......
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
60 Bahern Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
8% Heſſen Volks=
ſtaat
v. *2...."
8%
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28......"
(% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27.. ..."
7%Thüringer Frei=
ſtaatv
. 27 ..."
Dtſche. An l. Auslo=
ungsſch
. +:/. Ab=
öſungsanl
. . . ..
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
....
8% Bad.=Bad. v. 2/
6% Berlin v. 24 ..
80 Darmſtadt v. 26
82
v. 28
70 Frkf. a. M. v. 26.
8% Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.. .
8%Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.,
Pyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr.
880 Preuß. Lds.
pfbr.-Anſt. Gold=
obl
..... . .

87.4

82.5
Re

91.4

73

80

8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8 ½KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
TAusl. Ser. L
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)

8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
4:/,% Lig. Pfbr.
Pfbr.Bk..
8%
4:/,% Lia. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bk.
41/, %n Lia. Pfbr.
% Pfälz. Hyp. Bk.
4½% Lig. Pfbr
8% Preuß. Boden=
cred
.=Bank.
4½% Lig.Pfb
30 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk.
4½% Lig. Pfb.
S% Rhein. Hyp.Bk.
4:/,% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . .."
8% Südd. Bod.:
Cred.=Ban 1.. . . .
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Ben=
von
27 ......."
8% Dt. Linol. Werke
v. 26 ..
3% Klöckner=Werkel
Berlin v. 26.
70 Mainkrw. v,26
25 Mitteld. Stahl=
Derke v. 77 ...

47
64.5

96.5
78.75
96.5
81.5
O7
81
9
80.25

95

97.5
97.25

87
81.75
82.5

82/,Salzmannu. Co.
v. 26 ........."
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26 .......
J. G. Farben Bondsl
v. 28. .........
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914 ..."
4:/.%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
4% Oſt. Goldrent=
5‟vereinh. Rumän.
14½½
140
4%0 Türt. Admin.
40
1. Bagdad
L.
Zollan!
4:1,%6 ungarn 1913
4½-9
19141
420
Goldr.
Aktien
Accum=Berlin
Adlerw. v. Kleher).
AEG. Stamm
AndregeNoris Zahr
Baſt Nürnberg ..
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Eemen Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade
...
Contin. Gummiw.
Taimler=Benz.
5 Dt. Atl. Telegr. . . .! 94
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ........!
Gold= u. Silb.
cheide=Anſtalt
Linoleumwerk .
Dyckerhoff u. Wid=

35.5
24.75
8.75
13.9
7
6.9c

24.25

155.2!
112

122.5
80
Rr4
112.75
43.5
318
143
34.5
92.5
147.75
229.5

81

Elektr. Licht u. Kraft/143
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwert. /208
Eßlinger Maſchinen! 32
Ettlinger Spinnereil22o
J. G. Farbeninduſtr/470),
Feinmech. (Jetter). 70
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .. . . . . . /120
Hor
geiling & Cie.
Gelſen k. Bergwer! /133
Gef. elektr. Unter=
nehmungen

Goldſchmidt Th. ../ 63
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger/165
Hafenmühle Frkft. 435
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf. /463
Hilpert Armaturfbr/401
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer . . . . . 1117
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.. . 84
Holzverk.=Induſtriel 85
Ilie Bergb. Stamml218.5
Genüſſel127
Jungkan. Stamm/ 46
Ka Aſchersleben .1182
Salzdetfurth . . 1309.5
Weſteregeln
Kammgarnſpinr. . /102
1125
Karſtadt, R.
Klein, Schanz
.1122.25
Klöcknerwerie
Lahmeher & Co.
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch. 1264
Lüdenſcheid Metalll 69
Lutz Gebr. Darmſt./ 13.5
Mainkr.=W. Cöchſt /107
Mainz. Aft.=Br. . . . 1187
Menrokm. Rhren 93.5

63
25.5
144.5

Mae
MarswerfeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt
Neckarwerke Eßling
Nicolay, Hofbr. .
Oberbedarf. . . .
Otavi Minen ..
Phön ;Bergbau
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen..
Clektr. Stamm.
Stahlwerke ...
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schucker: Clettr. ..
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsie
Strohſto Ver..
Südd. Immobilien
Bucker=A. G..
Svenska Tändſtids
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerer.
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
.=Ver.
Beithwer)e
Ver. Chem. Ind.
Frankf.
Laurahütte. . ..
Stahlwerke
Ultramarin. . /139.5
Zellſt. Berlin.
Bogtländ. Maſchin.
Botgt & Haeffner.

34.5
14
126

102
107
137
05
105
156
270
30
16
177
150

169
45.5
162.5
310
11.
36

50.5
22

Wahß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei../
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel ..
Waldhof
Allg. D1. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nt.=B1
Deutſche Ban und
Diskonto=Geſellſch.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Ban..
Frankf. Ban1
Hyp. Ban.
Pfdbr.=B1.
Gotha Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Ban.
Nürn b. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſta lt
Pfälz. Hyp.=Ban!"
Reichsbank-=An
Rhein. Creditbi.
Shp.=Ban1....
Südd. Bod.=Cr. B1
Wiener Banlerein

A.-G. .Veriehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Borzge.
Hapag. . . . ."
Nordd. Lloyd
Schantung=Eifenb.
Südd Eiſenb.=G‟
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. .. . . . .
ennb. Berſich.

76.25
9=
75
133
112.
79.5
116.5
137
146
A
42
112.75
142
100
125.75
128
119
117
129.5
1i
145
158

103.5
143

96.25
2.05
110

205
47

[ ][  ][ ]

Nummer 4

Seite 11

Samstag, den 4. Januar 1930.

Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
88)
Nachdruck verboten
Meine Freunde! Ich danke euch allen für den Gruß.
Robert George iſt zur rechten Zeit erſchienen, um einen Box=
kampf
zu verhindern, der eine Schande wäre. Mr. Dubois iſt
von der Clique, die Millionen auf Mr. Prakſy angelegt hat,
durch Weiber und Alkohol ruiniert worden. Wollt ihr den
Kampf ſehen? Ich appelliere an euer ſportliches Empfinden.
Ich verbiete den Kampf. Aber ich bringe euch 4en anderen Geg=
ner
. Ich... Robert George... ich bin bereit, mit Mr. Prakſy
zu kämpfen und will mich auch zu einem Entſcheidungskampf mit
Mr. Dubois ſtellen, wenn er wieder im Vollbeſitz ſeiner Kräfte
iſt. Ich halte mich für nicht ſchlechter als Prakſy.
Dieſe Senſation iſt ungeheuerlich.
Einer ſieht den anderen an. Dann bricht der toſende Bei=
fall
los.
Ja ... damit ſind ſie einverſtanden. Das iſt eine Senſa=
tion
ohnegleichen, mit der ſie als Erſatz gerne vorlieb nehmen.
Robert George wird kämpfen!
Bravo . . . tapferer George!
Die Boxkommiſſion iſt in Aufregung.
Kann ſie den Kampf geſtatten?
Schließlich iſt man bereit. Man will der Internationalen
Boxſport=Union anheimſtellen, ob ſie dieſen Kampf gelten laſſen
will oder nicht.
George tritt zu Prakſy: Es iſt doch recht, Mr. Prakſy?
Prakſy iſt etwas betreten und überraſcht, aber er nickt und
ſagt lächelnd: Gewiß, Herr Präſident, aber Sie dürfen mir
nicht übel nehmen, wenn ich vor dem Boxer George im Kampfe
nicht die Zurückhaltung übe wie vor dem Präſidenten.
Das erwarte ich auch nicht. Ich will ehrlichen Kampf.
Benn hat ſich inzwiſchen als Sekundant für George einge=
funden
. George iſt in ſein Ankleidezimmer gegangen.
Towler ſteht in Prakſys Nähe.
Er ſchüttelt mehrmals den Kopf.
Robert Gorge . . . wieder geſund? Will boxen! Das geht
nicht mit rechten Dingen zu!
Der große Kampf beginnt.
Für Robert George iſt es eine Abrechnung.
Als ſich die beiden Boxer im Ring zeigen, dröhnt die Halle
von dem Beifall des Publikums.
Man ſtellt die Boxer vor.
Robert George: 158 Pfund; Prakſy: 157,5 Pfund.
Bökkel ſitzt im Zuſchauerraume.

Er ſtrahlt über das ganze Geſicht. Nobert George wird jetzt
Prakſy ſchlagen! Das iſt ſeine feſte Ueberzeugung. Er weiß,
was Robert George kann, und er hält ihn aus Ueberzeugung
für den beſten Halbſchwergewichtler. Er weiß, wie ungeheuer
kalt er boxt, wie raſch er iſt. Er iſt geradezu ein Wunder an
Schnelligkeit. Mit einem Blick errechnet er die Situation. Jeder
Schlag iſt abgezirbelt.
Die Boxer ſitzen in ihren Ecken.
Gong.
Die erſte Runde beginnt.
Ein paar Sekunden tänzeln ſie hin und her, fühlend, taſtend.
Aber bald jubelt das Publikum auf.
Georges Augen leuchten auf wie die eines Wolfes. Er
hält den Gegner gewiſſermaßen mit ſeinem Blick in Schach.
Und jetzt geht er zum Angriff vor.
Ein kurzer Stopper mit der gefährlichen Linken Georges
trifft Prakſy, daß er zurücktaumelt.
George geht nach.
Ein Trommelfeuer von Schlägen geht nieder auf Prakſy,
der ſich kaum zu wehren vermag.
Endlich hat er wieder etwas Luft und verſucht, zum Angriff
überzugehen. Aber George duckt ſich famos weg, und alles iſt
verpufft. Abermals nimmt ihn George an.
Da ... der Gong.
Die Boxer gehen in ihre Ecken.
Prakſy iſt ſichtlich benommen.
George zuckt mit keiner Miene und iſt ein Bild eiſerner Ruhe.
Gong!
Bökkel ſtrahlt, als George gleichfalls wieder in einem uner=
hörten
Tempo den Kampf aufnimmt.
Er iſt überall und ſchlägt aus jeder Poſition.
Es hagelt nur ſo kurze Schwinger und Stopper, die Prakſy
ſichtlich erſchüttern.
Das Publikum ſieht, welch wunderbare Kampfmaſchine
George iſt, und im Augenblick fallen ihm alle Sympathien zu.
Es brüllt: George! George!
Der in raſendem Tempo geführte Kampf geht weiter.
Prakſy verſucht abzudecken, ſo gut es geht, aber er iſt in
Schnelligkeit George bei weitem nicht gewachſen.
George fühlt ſeine Ueberlegenheit, und er beſchließt, dem
Kampfe ein Ende zu machen.
Da . . . ein Schwinger von Prakſy hat ihn erwiſcht.
Das Publikum ſchreit auf.
George taumelt.
Prakſy ſetzt nach . . . und läuft ins Verderben, denn es war
eine Falle.
Mit einem unerhörten harten, kurzen Stopper der Linken
ſchlägt ihn Robert George nieder.
Der Ringrichter zählt:
Ausgezählt.
Robert George hat den großen Kampf gewonnen.
Das Publikum raſt. Es jubelt George zu, ſeinem Liebling,
der von dem Augenblick an der beliebteſte Mann von Chicago iſt.
Man hat Prakſy aufgerichtet und auf ſeinen Seſſel geſetzt.
George ſieht, daß man ihn aus dem Ring geleiten will.
Er hebt die Hand hoch, und durch das raſende Publikum
drängen ſich vier Poliziſten. Sie treten in den Ring.

Es wird ſtill im Publikum.
Alles ſtarrt auf den Ring.
Was geht dort vor?
Robert Georges Stimme ſchallt an ihr Ohr:
Ich erkläre Mr. Prakſy für verhaftet. Er hat . . . Mac
Millans ermordet!
Das Publikum ſitzt ſtarr.
Und Robert George ſpricht zu den Tauſenden: Ich habe
euch nicht um eine Senſation, die ihr erwartet habt, betrügen
wollen. Drum habe ich mit ihm gekämpft! Er iſt der Mörder
... meines Vaters. Ich bin Mac Millans Sohn.
Ein einziger Schrei tönt durch die Halle.

Die Boxkommiſſion, der Manager, Dubois, alle, alle gratu=
lieren
dem Sieger. Auch Towler kommt zu ihm.
Er iſt ſehr bleicht, als er ihm die Hand entgegenſtreckt.
Robert George hält die Hand feſt und ſieht Towler an.
Ich habe Mr. Prakſy verhaftet, Mr. Towler. Wiſſen Sie,
was das bedeutet?
Towler zittert leicht.
Was wollen Sie damit ſagen?"
George wendet ſich den Beamten zu, die um ihn ſtehen.
Verhaften Sie . . . Silver, den Herrn von Chicago!
Die Beamten ſahen ihn fragend an.
Nun deutet Robert George auf Towler und ſagt: Dort
ſteht er!
Aſchgrau iſt Towler im Geſicht. Er verſucht eine Abwehr,
aber ſchroff faßt ihn George am Handgelenk und ſagt Heliane
... iſt tot, von Ihnen in den Tod gejagt. Sie hat vor ihrem
Ende geſtanden, und ich habe auch noch andere Beweiſe.
Towler, der ganz niedergebrochen iſt, läßt ſich abführen.
Die ganze Nacht entwickelt die Polizei mit den Soldaten zu=
ſammen
eine fieberhafte Tätigkeit.
Eine Generalrazzia wird gehalten.
Ueberall ſtöbert man ſie auf, und die Gefängniſſe Chicagos
reichen kaum aus, ſie alle zu faſſen.
Ganz Chicago bebt vor Aufregung.
So ſoll es Robert George doch ſchaffen?
Ja, er ſchafft es, bei Gott!
Die ganze Nacht iſt er unermüdlich auf dem Poſten, er ver=
hört
und ordnet an.
Er ſcheint Nerven von Stahl zu haben.
Aber Benn weiß doch, als er ihn verlaſſen hat, daß er dem
Zuſammenbruche nahe iſt.
Er redet ihm zu, ſich zurückzuziehen. Aber George ſchüttelt
nur müde den Kopf.
Benn fährt nach Hauſe.
Er findet die Mädchen noch wach. Sie haben durch das Radio
mancherlei gehört und ſind ganz verſtört.
Suſanne Lindquiſt fragt Benn, als er heimkommt: Sagen
Sie, Mr. Tuller: Mr. George iſt geſund, und er hat heute mit
Prakſy gekämpft, hat ihn geſchlagen?"
Woher wiſſen Sie?
Durch das Radio!
(Schluß folgt.)

EIBLICM

1. Verkäuferin, nur
in führenden Häuſ.
tätig geweſen, ſucht
Stellung. Angeb. u.
G. 6 a. d. Geſch.
Dame ſuchl
Beſchäftigung jeder
Art, ep Übernahme
einer Filiale.
Angeb. unter G. 15
a. d. Geſchäftsſt.
Geb. Mädel.
20 J., ſucht Stellg.
bei kl. Kindern. Er=
fahr
. in Kinderpfl.
Gute Zeugn. vorhd.
Ang. u. G. 2 Geſch.*

Tüchtiges Servier=
fräulein
, 24 Jahre.
ſucht Stellung, auch
Aush. Gute Zeug=
niſſe
vorhanden.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Junges Mädchen,
19 Jahre, ſucht An=
fangsſtelle
in Büro.
Angeb. unter F. 98
a. d. Geſchäftsſt. (*
Tüchtige
Schneiderin
ſucht noch Kunden b.
billigſter Berechng.
Telephon 1909.
Schneidermeiſterin
ſucht noch einige Kunden in oder außer
dem Hauſe.
Preisw., erſtklaſſ. Bedienung.
Angeb. unt G 5l an die Geſchäftsſt (540

1 OL 1 1OU VU G

Ludwigsplatz
Verkauf der Restbestände

jSdern annehrnbaren Prels
Herrenstoffe / Kleiderstoffe / Seidenstoffe / Mantelstoffe

Leere Kiſten
hillig abzugeben. (*
Heinr. FehrerNachf.,
Bismarckſtraße 45.
Gebr. Kinderwagen
billig zu verkaufen
(*
Kiesſtr. 19. pt. r. (-

Herd, Kachelofen,
Füllof., kl. Oefchen,
Sparherd. Petrol.=
Ofen, Bügelofen,
Waſchbütte, Kraut=
fäßchen
, Bügeltiſch,
Schrank, Kaſſenſchr.,
Bad, Tiſch bill. abz
Martinſtr. 59, I. (*
Radio
Erſtkl. 4=Röhr.= Fern=
empfänger
komplett,
billig zu verkaufen.
(*
Grafenſtr. 26, I. r. (

Faſt neuer Kiuder=
wagen
bill. zu ver (*
Grohberg 2, 3. Woh.

Tadellos erhalt., vor=
züglich
heizbaren.
Kachelofen
wegen Zentralheizg.
ſehr billig abzugeben
Wilhelminenſtr. 26
Telephon 503. (524

empf. ſich z. Bücher=
beitragen
, Abſchluß
und Steuerſachen.
Ang. u. G. 54 Gſchſt.

Jg. Frau ſucht Beſch.
bis nach d. Spülen.
Näh Geſchäftsſt

Junge ſaubere ehrl.
Frau v. Land empf.
ſich zu tägl. Haus=
arbeiten
von morg.
bis mitt. 3 Uhr.
Angeb unt F 124
. d. Geſchäftsſt. (*

Ehem. Pol.=Beamt.,
langj. ged. Soldat,
z. Zt. als Pförtner
tät., ſucht ſich z. ver=
ändern
in ebenſolche
Stellung od Kaſſen=
bote
, Bürodiener od.
dergl. Angeb unter
G. 28 an die Geſchſt.
d Bl. erbeten.

Tücht. Schneiderin
nimmt noch Kunden
an. auch Weißzeug=
nähen
, p. Tag 3.50.
Ang. u. F. 120 Gſch.

M

Tücht.
2.

Herren= ſow.
Damen=

FMäife

mittl. Alters ſucht
Stellung. evtl. mit
Koſt und Logis in
Umg. Darmſt. Ang.
u. G. 1. Geſchſt.

ng. gew., eigene
uverläſſ. Maſchine,
ſucht Stelle als
Ausfahrer.
Guſtav Liedtke.
ckardtſtraße 19. (*

Tücht g., zu verläſſig.
Chauffeur
ſucht: Dauerſtellung
Langjährige Fahr=
praxis
. Angeb unt
G 43 an d. Geſchſt.*

Bahnbau u. Mate=
rial
! Kaufmann,
repräſ. Erſcheinung,
verhandlungstücht.,
zielbew., gut Ken=
ner
des Bahnbaues
T. Materials, ſucht
Stellung. Gfl. Ang.
u. P. 1327 an An=
noncenfrenz
. Mainz.
(7520)

WWRIB LIcH

Für leichte Werbe=
tätigkeit
einige Da=
men
, ev. Herren geſ.
Anfr. u. G.47 Gſch.

Tüchtiges
Hausmädchen
auf 15. Jan geſ.
Heinrichſtr. 183, III.

Dhe
Aushilfs-Verkäuferinnen
jedoch nur ſolche, die nachweislich in Kon=
eßtions
=Häuſern, tätig waren. Vorſtellen
heute 8 Uhr bei
Carl Schürmann & Co.

Gegen Ia Sicherheit
Grundſch. Brieft
23000 zu leih.
geſucht. Angeb. unt.
F. 121 a. d. Geſch.*

Miieinmadchen
ſolid und zuverläſſig, in feinerer Küche u.
Hausarbeit ſelbſtändig, zu älterem Ehe=
paar
geſucht. Guter Lohn. Hilfe vor=
handen
. Angebote unter G 10 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds Bl.

Servierfränlein
ſofort geſucht.
Sporer Tor,
Lauteſchlägerſtr.

*
Tüchtiges
Alelunädchen
für Haushalt (drei
Perſonen) per 15.
Januar geſucht.
Jahnſtr. 112. (52

Junges Mädchen
für den halben Tag
geſucht. Rhön=
ring
44½, Iks.

Mädchen.
mit gut. Zeugniſſen,
das bürgerl. kochen
kann. für bald geſ.
Kalbfuß,
Grüner Weg 20.

Junges, tüchtiges
Servierfräulein
ſof. geſucht. Weber
Langgaſſe 32.

Jüngeres

per ſofort geſucht.
Kaffee Mager.
Groß=Zimmern. (558

Wir haben in Heſſen=Naſſau
einige Bezirke neu zu beſetzen
und ſtellen tüchtige Herren als

Genelsderiteler
ein. Schriftliche Offerten mit
Referenzen, früherer Tätigkeit
und Verkaufserfolgen an die
gn 18.
Fränfurf Raln.
Braubachſtr. 17, am Poſtzollamt
(T.517
erbeten.

Möden.
über für Haushalt
ſofort geſucht. Näh.
Pankratiusſtr. 2½4.
(532)

Lücht. Servierfrl.
ſofort geſucht. Bolle
Hochſtraße 10.

Sofort geſucht:
Tüchtiges ſauberes

Kandäi
Nicht unt. 20 Jahr.
Vorzuſtellen 36.(*
Rhönring 16, II. r.

RFAMLIcM

ftr leichte Bitrgarh.
geſucht. Angeb. unt
G. 4 a. d. Geſch. (*

Teitreter(innen)
für ſämtliche Sparten des Verſicherungs=
weſens
von führender Verſicherungs= Ge=
ſeilſchaft
ſofort geſucht. Hohe Proviſionen
bei guten Leiſtungen ſpäter Fixum. Näh
Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 6, II. 155.

dort, Geſchäftsſtelle. Haupttätigkeit be=
ſteht
in teleph. Nachrichtendienſt. Ange=
nehme
ſelbſtänd. Poſition mit nachweis=
bar
hoh lauf. Einkommen. Ueber 25
beſteh. Geſchäftsſtell ermögl. Prüfung.
Nur ausführl. ſchriftl. Angeb. von Re=
flekt
., die über ca. 2000 Betriebs= u.
Uebernahmekapital (od. entſpr Sicher
heit) verfügen, erbeten unter F. 95 an
T.475
die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.

Lohnende Alleinfa=
brikation
u. Vertrieb
bietet Dauer= Ein=
kommen
. Erforderl.
600 Mk. Anlernung
erfolgt. Auch f. Da=
men
geeignet. An=
fragen
u. Nr. 62280
an die Geſchäftsſt.
(TV.,545)

Geſ. Chauffenr
Taxameter, vor=
ſichtiger
Fahrer, zu=
verläſſig
, pr. Zeug=
niſſe
, beſte Referz.
guter Wagenpfleger
u. Reparateur. (509
Schriftl. Offert. an
Bingel &. Spengler
Autobetrieb.
u. Omnibusverkehr,
Bensheim a. d. B.

Sachſchadenverſicherungs=
Fachmann.
jüngerer Herr, gewandt im Ver=
kehr
, findet Dauerſtellung im Außen=
dienſt
zu meiner Unterſtützung.
Allianz und Stuttgarter Verein.
Verſicherungs Aktiengeſellſchaft.
Generalagentur, Darmſtadt,
W. Weiß, Rheinſtraße 28.

Verkreker
für den Vertrieb
unſerer f. d. Land=
wirtſchaft
u. Indu=
ſtrie
hoch bedeutgs.
voll. Artikel geſucht.
Größte. Verdienſt=
möglichkeiten
ſichern
ein hoh. Einkomm.
Es werden monatl.
Barzuſch. gewährt.
Rührige, angeſehene
Herren, denen 300.
für Org.=Beginn
zur Verfügung ſteh.,
wollen Offert, ein=
reichen
unter G. 2
a. d. Geſchäftsſt. (*


1.2 Verkreter
ſowie Berbedamen
gegen feſte Bezüge von erſtem Unter=
nehmen
geſucht. Angebote unter G 21
an die Geſchäftsſtelle ds Blattes.

Priv.-Reiſende
ſucht Verſandhaus i.
Küchen=, Tiſch= und
Bettwäſche uſw.
Hoher ſofortiger

M. Hans Lange& Co.
Wäſchefabrik.
Plauen i. V.

Lieferauto
Benz 27/70 PS. ſo=
fort
umſtändehalber
zu verkaufen. Näh.
Geſchäftsſtelle (*
Motorräder,
N. S. U, 500 ccm,
ſehr gut erh., D=Rad.
500 ccm, in beſtem
Zuſtand, bill. zu verk.
Kahlertſtraße 13. 4

Darlehen!
Tücht. Geſchäftsfrau
(Lebensmittelgeſch.)
ſucht 200 Mk. ſofort
gegen Sicherheit u.
pünktl. Rückzahl.
Ang. u. G. 25 Gſchſt.

1 tadell. Mahagoni=
Bettſtelle, 1 Friſier=
toil
. (Eiche), Zteil.
Brandkiſte, 2 kleine
gevolſterteSeſſelchen
(ohne Bezug) billig
zu verkaufen.
Herdweg 95,
Gartenhaus.

2 Herren= Winter=
mäntel
u. 2 elektr.
Zuglampen billig z.
verkauf Mathilden=
ſtraße
42, 1. St. (5

Holzbeleuchtungs=
körper

Holzlüſter v. 36. an
Ständerlamp v. 30.4
an, Schreibtiſchlam=
pen
von 4.70 an
ſtaunend billig
Alexanderſtraße 16.

Kinderwagen
zu verkaufen.
Gutenbergſtr. 45, p.

Für glänz. Sache
wird tät. od. ſtiller
Kaſſchei.
mit ca. 4000 , geſ
Ang. u. G. 26 Gſch. (*

N=M.
gegen gute Sicherh.
zu leihen geſucht.
Zuſchr. u. G. 29 Gſch.

Verkaufe
oder tauſche gegen
1 Schlachtrind 4jähr.
braunen Wallach,
leichten Schlages.
Gutes Lauf= u. Zug=
pferd
. Ludwig Volk,
Metzgermeiſter, Er=
bach
i. D., Hauptſtr.
(496b

Milchziege.
weiß, hornlos, 2 J.
alt, wegen Aufgabe
billig zu verkaufen.
Kiesſtr. 19. pt. r. C

Kanarienhähne vk.
Truffel, Bismarchſtr. 25
(17890a)

1.9 w. am. Leghorn,
(28er), legend.
zu verkaufen.
Os Petzold
Wirtſch. Uebungs=
platz
b. Griesheim=

[ ][  ]

Seite 12

Samstag, den 4. Januar 1930.

Nummer 3

Heste
und folgende Tage

ay
in dem Eichberg-

Großfilm
Großstadt-
Schmetterling
Ballade einer Liebe Frei
nach einer Film-Novelle von
ans Kyser. In weiteren
Rollen: Fred Louis Lerch,
Lilla Garden, Nien Sön
Ling. Alex Granach, Szöke
Szakall. Außerdem
Gastspiel
des Helden-Baritons
Francis Moris
vom Negro-Art.-Theater‟
New Fork.
Trotz erheblich. Mehrkosten
keine erhöhten Preise. a
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr.

Heute
und folgende Tage
Anny Ondra
in ihrem besten
Lustsspielschlager:
Sündig und
Süß
Ein Film der dauernden
Lachstürme Regie: Karl
Lamac. In den Haupi
rollen die bekannten Lust
spieldarsteller: Annyondra,
Hans Junkermann, Teddy
Bill, André Roanne, Julius
Falkenstein, Eugen Rex,
Herm. Picha, Paul Morgan,
Adolphe Engers.
Dazu: (559
Böser Bubenball
2 lustige Akte
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr

Heute
und foigende Tage
Im Doppelspiel-
plan
: Ein Film der
Leidenschaften, der Liebe
und des Hassee:
Zeichen
im Sturm
Ein Schiffsdrama in 6Akter
Regie: Denison Cliffe
Hauptdarsteller:
Lilian Rich u. John Stuart.
Als 2. Schlager:
Der sensationelle
Kriminalfilm:
Um Prauen
und Geld
Die Geschichte eines ge-
heimnisvollen
Mordes, mit
Walter Rilla, Iris Arlan,
Valerie Boothby
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr

u
OM

Uhr

ORPHEUM

543
Heute
und folgende Tage
der glänzendelachschlager
nesans
mit dem besten rheinischen

Komiker

eigener
Gesellschaft
Lachen! Schreien! Stöhnen!
Kleine Preise! Karten im
Verk.-Büro u. H. de Waal

Achtung!

Achtung!

Traisa.
Sonntag, den 5. Januar, von 4 Uhr ab
Tanz im goldenen Löwen.
Tanz iſt frei. Es ladet ein Fr. Seibert,

Rhelnstr. 50

Schmitz

Heute

6 Minuten vom
Luisenplatz

Lieder=Sänger und
Kapellmeister E. Liebeck, vortrags= Künſtler
Stimmungs-Musik
Weltberühmtes St. Benno-Bier (533b

Privat-Handelsschule, Rheinstr. 2
Telefon 3249 OsKar Dierker Telefon 3249
Am S. Januar beginn neuer
SPrivat-Kurse*
in allen Handelsfächern
(527b

Sonntag
Samstag
Hotel
Abend
Abend
Pring
Tanz Heinrich Tanz

Zum Haferkasten
Jeden Samstag und Sonntag
KÖNZuR!
Im Ausschank:
Rummel-Spezialbier Gl. 23
Eigene Schlächterei:
pez. Rippchen u. Leberwurst mit Kraut
Inh. H. KMAUF.

Im Kaffee-Restaurant

am Samslag, abends 8 Uhr
* Hünstler-Konzer
K
mit Solo-Einlager
Am Hauptbahnho
der Herren: (51
Am Sonntag ab 4 Uhr Ernst Port Violine
nachm. Wunschprogramm! GustavSpatz Klavie

117110al

Jaßbilder
in 1 Stunde
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtraße 9.
Teleph. 1912.(15574a

Klavier-Arnold
Elisabethenstr. 28

Weil
die Bearbeitung
Ihrer Brille
und Reparatur
konkurrenzlos und
billigſt iſt. (19558a
Opkiker Spgethe
Augenglas=Spez.
Schuchardſtraße 11.

Stammhaus der Kronenbrauerei

Aur goldenen Krone
18 Schustergasse 18
HeuteSamstag, den 4. Januar, ab 19.30 Uhr
und morgen Sonntag, den 5. Januar, ab 16 Uhr
NOltLLRA
in den oberen Räumen
Im Ausschank das beliebte Kronenbler
Wilh. Brauer
Gleichzeitig empfehle ich meinen reichhaltigen
Mittagstisch.

Achenbach-
Garagen
aus Wellblech, Stah
oder Beton
Schuppen jeder Art.
Fahrradständer
zerlegb., jeuersicher
bill. Bauweise. An-
gebote
m. Prospekten
kostenlos
Gehr. Achenhach
G. m. b. H.
Eisen- u. Wellblcch-
werke

Weidenau/Sieg
Postfach Nr. 167
Vertr.:
Ob .-Ing. W. Röper,
Darmstadt
Orangerie-Allee 6
Telephon 290. (1V 25

Schloßrcafé
Rheinstr. 2
Rheinstr. 2
Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellm. Curt Fischer
Samstag, 4. Januar, abends 8½ Uhr
Gesellschafts-Abend
Sonntags von 111 Uhr
Früh-Konzert (535
Täglich nachmittags und abends:
Gr. Künstler-Konzerte

Math. Nachh.
S. Schenck,
Speſſartring 10. (*

Ouee
1 Herrenrad
zu verk. Mathilden=
platz
1, bei Jahns. (*

ooooobooo0oooe
40Slaurant Reichsnol
Rheinstraße 35
Jeden Samstag
und Sonntag Abend
Konzert
Allein-Ausschank
0 des weltberühmten Salvator
Ooogoeooooooooot
Soooooeooooooooo

Großes Haus

14 Uhr

Hessisches
Landestheater
Samstag
4. Januar 1930

2022.30 Uhr
L. 12
M2. Gr. 14

Kleines Haus

85 (Gr. 14
2022.30 Uhr

Peterchens Mondfahrt
Preise 0.502 Mk.

Angelina
Preise 110 Mk.

lch tanze um die Welt mit Dir
Preise 1.507.50 Mk.

Aussteläf!
Kochkunst- und Konditorei-Schau
und der verwandten Betriebe
Im Städtischen Saalbau
am Sonntag, den 5. und
Montag, 6. Januar 1930
Eröffnung 10 Uhr. Eintritt 50 Pfg.
(561b)

OM

Neue Kurse

in der Reichskurzschrift beginnen:
Dlenztag, den 7. Janunr
abends 7½ Uhr in unseren eigenen Unterrichtsränmen
(kein Schnlhaus), Ecke Wiesen- und Schleler-
macherstraße
26 (hinter dem Amtsgericht).
Maschinenschreib-Unterricht
für Anfänger und Vorgeschrittene / Beginn jederzeit!
Anmeldungen jeden Tag von 1012, 24 und 710 Uhr
abends. dortselbst.
Einziger Verein Darmstadts, der seinen gesamten Unterricht
nicht in einem Schnlhause abhält. (383b

Ecke Wlesen- und Schlelermacherstraße 26.

K
E
E

Beiladung
nachMannh., Frank=
furt
u. zurück nimmt
anJ. Kugler, Liebfr.
Str. 33. Tel. 1011

muß die Reparatur
ſein.
Ihrer
Brille
H. W. Spgeihe
Spezial=Augen=
Optiker (19558a
Schuchardſtraße 11.

Economa
flüſſ. Edel=Wachs=
Politur.
andwehrſtr. 21½,I
dauernd Herr. u. D.
Vertrieb geſucht.
(15215a)

Faſt neues Marken=
Mndler
umſtändeh. bill. zu
k. Näh. Gſchſt. (550b

Tücht. Geſchäftsm.,
60 J., geſ. u. rüſtig,
wünſcht Einheirat.
Gl. w. Branche. Zu=
ſchr
. u. F. 92 Gſch.*

Hotel
Behrens-Hufnagel

Tralsa

Telefon 1981

Inhaber Kar /Behrensir
Beliebter Ausflugsplatz bei Darmstadt
Mittagstisch von 12-2 Uhr
Empfehle meine Säle sowie Vereins-
(115874
zimmer.

Achtung Radiohörerlo0
D Hochleistungs-
Anodenbatterie Vite"
Tägl. friſch. Garantie 3500 m A.=
Stunden. Längſte Lebensdauer.
Lautſtarker reiner Empfang.
Vita=Anodenvertrieb gibt direkt
an Private zu Fabrik=Preiſen:
90 100 120 150 Volt
RM. 5.35 6.50 7.80 9.75
Allein=Beſtellungs=Annahme für
Darmſtadt und Umgebung: (*1sg
Darmſtadt, Große (
Mihelm Schnell Sachgaſſes, Laden o
ooeeeeodeogeeee

19413a)

Umbauten
Angebote unverbindlich
H. W. Dittmann & Co.
Hoch- u. Tiefbau
Fernruf 1322 Stiftestr. 19

Harienzüchterklah Darmstadt
Samstag, den 4. Sonntag, den
5. Januar 1930
im
Bestsaal des Bürgerhofs
(Elisabethenstraße 2)
Crode Hauarien-Ausstellung
mit Prämiierung
R.
wozu höflichst einladet
Tomkola. Die Ausstellungsleitung.

Enorm billig
abzugeben
Theken, Regale
Beleuchtungskörper
Gfen, Reglstrierkassen
Eine gr. Bettfedern-Dezimal-
Wage
10 schön lackierte Holzkasten
110X50X60
und noch diverses Andere
Seprela

Ludwigstr. 12

(521

Kehang,
Huts Iiolessenick!
Zur Zeit haben wir eine Auswahl der
neuesten
Adler-Modelle
vom einfachen Roadster, bis zum
hocheleganten Standard Acht-
zylinderKabriolet
, vom preisgekrönten
Typ Wiesbaden in unserem Schau-
lokel
Rheinstraße 39 ausgestellt
und laden zur unverbindlichen Be-
sichtigung
höflichst ein.
Müller LOber

Erstklassige, stets trische
Anoden-Batterien
der Firma Dr. E. Liedel, Elektrotech-
nische
Fabrik, Frankturt am Main
mit besond. Schutz gegen Selbstzerstörung
über ½, billiger
Volt: 60 90 100 120 150
9.60 12.
RM.: 480 720 8.
zu haben bei
Firma August Engel
inh. W. A. Raabe & H. Munold,
Schuchardstraße 8. (16029a

Weiterer
Porsänseikag
Prima Süßrahm-
Tafelbutter ½ Ptd. 1.00
Gebrannter reinschmeckender
Kaffee ½ Ptund M. 1.30
Schöne süße (528
Orangen Pund 0.30
ALrlA
Markt 4 Tel. 641 Karlstr. 47