Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 4
Samstag, den 4. Januar 1930.
193. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
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Konferenzbeginn im Haag.
Das Schwergewicht der Verhandlungen in die Kommiſſionen verlegk. — Die Polikiker ſuchen die „erlöſende‟
Formel. — Franzöſiſcher Preſſefeldzug gegen Deukſchland. — Skändige Drohungen mit Gewalkmaßnahmen.
Die Reviſionsmöglichkeiten des Youngplanes den Franzoſen ein Dorn im Auge.
* Der Endkampf um Deukſchlands
Suieieſſen.
Ungngebrachter Opkimismus.
Die Haager Schlußkonferenz iſt eröffnet. Auch der
Arbeits=
plan iſt bereits feſtgelegt. Darnach wird das Schwergewicht
der Verhandlungen in, die Kommiſſionen
ver=
legt. Man wird alſo in der nächſten Zeit nicht allzuviel über
den Gang der Verhandlungen hören, es ſei denn, daß auch
dies=
mal wieder die gegneriſche Propaganda ſich nicht ſcheut,
Behauptungen über bereits erzielte Ergebniſſe in die Welt zu
ſetzen, die den Tatſachen nicht entſprechen, wohl aber den
Wün=
ſchen der einen oder anderen Gläubigermacht Rechnung tragen.
die außerdem aber geeignet ſind, Verwirrung anzurichten, wenn
nicht gar die Kommiſſionsarbeiten ſelbſt maßgebend zu
beein=
fluſſen.
Wir wiſſen, daß ſich die Sachverſtändigen über eine ganze
Reihe von Streitpunkten nicht einig werden konnten, ſo daß jetzt
die Politiker die erlöſende Formel zu ſuchen
haben. Schon daraus, daß ſich die Experten nicht einig werden
konnten, geht hervor, wie wichtig dieſe Probleme ſind. Unſere
Delegation wird keinen leichten Stand haben, in dem jetzt
begon=
nenen Endkampf die deutſchen Intereſſen zu
wah=
ren. Das hat ſchon die preſſemäßige Vorbereitung der Konferenz
durch die Franzoſen gezeigt, die von vornherein darauf
abge=
ſtellt war, den Gang der Ereigniſſe in eine ganz beſtimmte
Rich=
tung zu bringen. Noch iſt es verfrüht, ſich mit den einzelnen
Problemen zu beſchäftigen, weil erſt einmal die Gegenſeite ihre
Karten aufgedeckt haben muß. Die Andeutungen der franzöſiſchen
Preſſe laſſen aber die Vermutung zu, daß uns wenig angenehme
Ueberraſchungen bevorſtehen. Infolgedeſſen wäre nichts ſo töricht,
als ſchon jetzt, wie das der ſozialdemokratiſche „Vorwärts” tut,
die Parole Optimismus auszugeben. Wenn Herr Tardieu im
Kreiſe der im Haag anweſenden Journaliſten erklären läßt, daß
ernſte Konflikte auf der Schlußkonferenz nicht befürchtet werden
und daß Ende der nächſten Woche alles geregelt ſei, dann iſt
damit noch längſt nicht der Beweis für uns erbracht, daß auch
wirklich alles glatt gehen wird. Unſere Delegation hat ſich
viel=
mehr auf recht ernſte Situationen vorbereitet. Auch auf die
Auf=
rollung von Fragen, die vielleicht nur in loſem Zuſammenhange
doch nicht ganz wird vermeiden laſſen.
Am wichtigſten iſt für uns natürlich die Sanktionsfrage.
Preſſe dieſe Angelegenheit behandelt. Man könnte daraus
ſchlie=
ßen, daß Frankreich nicht einmal um ein Haar zurückweichen
will. Deutſchlands Standpunkt iſt bekannt: fortwährende
Droh=
ungen mit Gewaltmaßnahmen ſtören die glatte Abwicklung
un=
ſerer Verpflichtungen; ſie liegen alfo auch nicht im Intereſſe
un=
ſerer Gläubiger. Offenbar ſind ſich aber die Gläubigerſtaaten
ſelbſt über die Grenze ihrer Intereſſen nicht ganz im Klaren.
Man hört jedenfalls, daß zwar das Schiedsgericht in Bewegung
treten ſoll, wenn Deutſchland in Verzug gerät, gleichzeitig wollen
aber die Franzoſen unbedingt daran feſthalten, daß ſie das Recht
zu gewiſſen Sanktionen behalten, wenn das Deutſche Reich nicht
imſtande oder geneigt ſein ſollte, ſeine Verſäumniſſe wieder
gut=
zumachen. Auch das aber iſt eine Formel, die den ſchärften
Widerſtand der deutſchen Delegation auslöſen wird.
Möglicher=
weife handelt es ſich aber hier zunächſt nur um ein Manöver, um
auf anderen Gebieten unſere Zugeſtändniſſe zu erringen. Wir
wiſſen, daß die Franzoſen ſich mit der Abſicht tragen, das im
Youngplan vorgeſehene Recht auf eine vorübergehende
Zahlungs=
einſtellung oder einen Zahlungsaufſchub erheblich zu beſchneiden,
Reviſionsmöglichkeiten gewaltig abzuſchwächen, wenn
nicht gar ebenfalls aus dem Youngplan, auszumerzen. Dieſe
Streitpunkte dürften ziemlich raſch in den Mittelpunkt der
De=
batte rücken. Wir haben auch hier Vertrauen zu unſerer
Delega=
tion, daß ſie jeden Angriff auf dieſen Teil des Youngplaues ab= Youngplan und, dem deutſch=polniſchen
Liqui=
wehren und ſich auf keinerlei Kompromiß einlaſſen wird.
Die Eröffnungsſihung. — Ehrender Nachruf Jaſpats
it De. Freſenan.
Am Freitag nachmittag 2 Uhr fand das erſte Treffen der
führenden Miniſter der fechs einladenden Mächte im Binnenhof
im Haag ſtuatt. Die ſechs Delegationen beſchäftigten ſich in dieſer
erſten Ausſprache mit Formalien. Die kurze Sitzung war ſchon
um 3,20 Uhr beendet. Um 5 Uhr folgte die erſte öffentliche
Ge=
ſamtſitzung der Konferenz. Die Eröffnungsſitzung, die im
Sitzungsſaal der Zweiten Kammer von Jaſpar als Präſident
nur knapp eine halbe Stunde.
Jaſpar ſprach einleitend kurze Dankesworte an die
hollän=
diſche Königin und an das holländiſche Volk, die zum zweiten
Male die Reſidenz Hollands der internationalen Friedensarbeit
Photographen erhob ſich Jaſpar zum zweitenmal. Diesmal
gal=
ten ſeine Worte dem Andenken des verſtorbenen mittags tagen.
deutſchen Reichsaußenminiſters Dr.
Streſe=
mann. Jaſpar wies darauf hin, daß Streſemann in den
letz=
gearbeitet habe, ſeine Kräfte für ſein Land und für die Welt zur 9
Verfügung geſtellt habe. Ob es in Genf oder im Haag geweſen
ſei, wo er noch im Auguſt trotz ſchwerſter Krankheit ſich dem
großen Werk gewidmet habe, immer habe er die Mittel ſeines
Geiſtes, ſeiner Worte und ſeiner Ideen in den Dienſt des
Friedens geſtellt und immer dazu beigetragen, die Gegenſätze zu nationalen, durch Volksbegehren und Volksentſcheid ein „
Frei=
überbrücken und neue Wege zum Frieden zu finden.
neuen Delegierten der Konferenz, an den franzöſiſchen Miniſter= Beſten zu deuten, iſt begreiflich. Die etwa 6 Millionen Ja=
und Schmidt, an den öſterreichiſchen Bundeskanzler Schober
ſo=
wie an Graf Bethlen.
Im erſten Teil ihrer Beratungen, ſo ſagte Jaſpar mit einem
durchmachen müſſen, aber trotz allen Zweifeln und allem
Klein=
mut ſei es immer wieder gelungen, die Divergenzen zu
über=
brücken. Wenn man einen Schritt weiter gekommen ſei in der
nen. Die Arbeiten in der Zwiſchenzeit hätten die Verhandlungen ganze deutſche Volk in entſchiedener Weiſe gegen dieſen Plan
ſo weit gefördert, daß man ſagen könne, die zweite Haager Kon=
Anſprache mit den Worten: „Ich erkläre hiermit die zweite
Haa=
ger Konferenz für eröffnet.”
Nach einer Unterbrechung von zehn Minuten, während deren
die Vertreter der Oeffentlichkeit und das geladene Publikum Sodann: Dieſe Forderungen werden von den Gegenſpielern
den Saal verließen, ſetzte die Konferenz in geheimer Sitzung auf den Vertrag von Verſailles baſiert, dieſer aber auf die
ihre Beratungen über das auf der Konferenz einzuſchlagende
Verfahren fort.
Berlegung der Reparalionsfragen
Menel Kommiſanen.
Die Konferenz beſchloß die Einſetzung zweier
Kom=
rationsfragen die zweite für die
Oſtreparatio=
tionen ſind nicht nur die ſechs einladenden Mächte, ſondern auch
die ſechs ſogenannten kleinen Mächte vertreten. Die
Kommiſ=
mit dem Reparationsproblem ſtehen, deren Behandlung ſich aber ſion hat damit dieſelbe Zuſammenſetzung wie die urſprüngliche ſtarkem Maß unterlaſſen haben, dem Volk klar
Finanzkommiſſion der erſten Haager Konferenz.
Auffällig iſt die Leidenſchaftlichkeit, mit der die franzöſiſche tag abend noch ſofort ihren Anfang genommen, und zwar der indem dieſe Unterlaſſung feſtgeſtellt wird, zugleich geſagt wird,
erſte Teil in der Kommiſſion für die deutſchen Reparationen.
Bei den Beratungen kam es wegen des deutſch=polniſchen
Vertreter Mrozowſki, polniſcher Delegierter bei der
Repara=
tionskommiſſion in Paris, Mitteilung vnn dem am 31. Oktober
zwiſchen Deutſchland und Polen
abgeſchloſſe=
nen Liquidationsübereinkommen machte und dieſes
des Haager Vertragswerkes bezeichnete. Der
gen des deutſch=polniſchen Abkommens ein Exemplar des
Ver=
tere 35 Exemplare in Ausſicht.
du beriſckeafniſche Aindlangscäanel.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wies demgegenüber
dar=
wenn nicht gar gänzlich zu beſeitigen, und ebenſo die vorhandenen, auf hin, daß das deutſch=polniſche Liquidationsabkommen zwar Lage iſt dadurch bei den Endverhandlungen ſehr ſchwierig
ge=
durch die Haager Verhandlungen angeregt worden ſei, daß es worden. Taktiſches Ungeſchick trägt die Schuld.
aber durchaus kein integraler Beſtandteil des Youngplanes ſei,
ſondern in ſich ſelbſt Geſetzeskraft habe.
abgewehrt, und das Abkommen iſt auf die gleiche Stufe der Grundloſigkeit und Haltloſigkeit doch ſehr ſtarke Optimismus,
land und Deutſchland und Frankreich geſtellt.
gen durchberaten ſollen und zu deren Verhandlungen die Finanz= Arbeitnehmer. Sie zehren von der phantaſtiſchen Vorſtellung
ſachverſtändigen der kleinen Mächte nur von Fall zu Fall, ſoweit eines ungeheuren Kapitalbeſitzes, der nach ihrer Anſicht nur
ent=
ſie intereſſiert ſind, hinzugezogen werden.
„röffnet wurde, ging ohne alle Feierlichkeiten vor ſich und dauerte Kompromiß einverſtanden, nach welchem den Sachverſtändigen ſchaftliche Not auch die Lage der Arbeitnehmer verſchlechtern
Finanzſachverſtändigen an die Geſamtkonferenz Gelegenheit ge= ſpricht, iſt die Stimmung für den Youngplan allerdings ſehr
geben wird, ihren Standpunkt zu den deutſchen Reparationen vom Uebel. Aber es kommen auch ſehr gewichtige andere
Mo=
zur Verfügung geſtellt hätten. Nach dem Trommelfeuer der gen iſt ſchon für Beginn der nächſten Woche zu erwarten. Die die drückende Notwendigkeit, für die allernächſte Zeit einer Kata=
Finanzſachverſtändigen werden am Samstag vor= und nach= ſtrophe zu entgehen; der Dawesplan würde ſie, wenn er in Kraft
Sitzung am Samstag um 10 Uhr vormittags abhalten. Ihr ge= war. Es gibt Politiker, die der Anſicht ſind, ſie wäre doch zu
er=
ten ſieben Jahren an allen Orten, wo man für den Frieden hören ſämtliche an den Oſtreparationen nicht intereſſierten reichen geweſen, wenn unſere Unterhändler zäher geweſen wären.
Mächte, alſo auch Deutſchland, nicht an.
Nach dem Volksentſcheid.
Von
D. Dr. M. Schian.
Die nachfolgenden Ausführungen unſeres
ge=
ſchätzten Mitarbeiters dürften gerade jetzt zum
Be=
ginn der zweiten Haager Konferenz von beſonderem
Intereſſe ſein, da ſie ſich ja insbeſondere auch mit
den Rückwirkungen des Volksentſcheids auf unſere
außenpolitiſche Stellung befaſſen. Wir
veröffent=
lichen den Auffatz daher ſehr gern, trotzdem wir nicht
in allen Punkten der gleichen Meinung ſind.
Die Schriftleitung.
Das große Unternehmen der Rechten bis zu den
Deutſch=
heitsgeſetz” zur Annahme zu bringen, iſt geſcheitert. Daß man
Kurze Worte der Begrüßung richtete Jaſpar auch an die nachträglich verſucht, dieſes Scheitern in irgendeiner Form zum
präſidenten Tardieu, der ſeinen lächelnden Optimismus nach Stimmen ſollen den Kern einer bewußten nationalen Stoßtruppe
dem Haag mitbringe, an die deutſchen Miniſter Moldenhauer darſtellen, auf die für alle Fälle Verlaß iſt. Und was dergleichen
mehr iſt. Wir dürfen dieſe Wendungen als eine für die
Oeffent=
lichkeit beſtimmte Rückzugsdeckung anſprechen und annehmen,
daß die Veranſtalter des Volksentſcheids für ſich ſelbſt den Aus=
Seitenblick auf Snowden, habe die Konferenz ſchwere Stunden gang doch anders und richtiger beurteilen. Aber es kommt ja auch
gar nicht bloß darauf an, wie ſie ſelber die Sache beurteilen,
ſondern wie der ruhig denkende Deutſche ſie beurteilen muß.
Ausgangspunkt des Unternehmens war der Youngplan.
Arbeit für den Frieden, die eine Sache des Geiſtes und des Her= Da muß nun in voller Objektivität zunächſt ausgeſprochen
wer=
zens ſei, könne man ſich beglückwünſchen. Er hoffe, daß man den, daß es durchaus begreiflich iſt, wenn der Deutſche gegen
die=
dies auch von der zweiten Haager Konferenz werde ſagen kön= ſen Plan angeht. Ja, es wäre ſehr wohl zu verſtehen, wenn das
Stellung nähme. Denn es hondelt ſich in der Tat um Laſten
ferenz beginne in einem Zuſtand befriedigender Vorbereitung; allerſchwerſter Art, die uns für viele Jahrzehnte aufgebürdet
es gelte nun, die Arbeiten zu beſchleunigen. Dazu werde er als werden. Es handelt ſich um Forderungen in einer Höhe, wie
Präſident ſoweit es möglich ſei beitragen. Er ſchloß ſeine kurze ſie in der Geſchichte unerhört ſind. Zu verlangen, daß ein
Volk ſolche Laſten widerſpruchslos auf ſich nimmt, wäre
un=
natürlich, ja widernatürlich.
Kriegsſchuld Deutſchlands. Daß das deutſche Volk
gegen dieſe ungeheure Lüge proteſtiert, iſt ſeine
ſelbſtverſtänd=
liche Pflicht. Daß es in dem Augenblick, in dem auf die
angeb=
liche deutſche Kriegsſchuld finanzielle Forderungen von
drückend=
ſter Härte aufgebaut werden, ſich aufs neue gegen die
Kriegs=
ſchuldlüge empört, iſt abſolut notwendig.
Dieſe pſychologiſchen Momente ſind es, die hinter dem
Volks=
begehren ſtanden. Sie mußten um ſo wirkſamer ſein, als ſie
mifſionen, wovon die erſte für die deutſchen Repa= ſcheinbar von der Regierung nicht hinreichend gewürdigt
wur=
den. Denn darüber dürfen wir uns keinem Zweifel hingeben,
nen beſtimmt iſt. In der Kommiſſion für die deutſchen Repara= daß diejenigen Volksſchichten, die gleichſam
be=
dingungslos für Annahme des Youngplanes
ſind, und die ſie führende Regierung es in ganz
zu machen, welche Drangſal der Youngplan tat=
Die Sachberatungen, der Haager Konferenz haben am Frei= ſächlich bedeutet. Die Gerechtigkeit fordert allerdings, daß,
welches die Beweggründe dafür waren. Die Regierung mußte
angeſichts der überaus ſcharfen Oppoſition gegen den Aoungplan
Abkommens zu einer kleinen Reibung, als der polniſche fürchten, dieſer die wirkſamſten Waffen gegen ſich ſelbſt in die
Hand zu liefern, wenn ſie den Youngplan ſo charakteriſierte, wie
er es verdient. Sie mußte fürchten, daß ihre eigene
Charakteri=
ſtik des Plans dazu führen könnte, daß er endgültig abgelehnt
werden würde. Als das Volksbegehren eingebracht wurde, hielt
Uebereinkommen als einen integralen Beſtandteil ſie ſich erſt recht aus taktiſchen Gründen für verpflichtet, nur die
einigermaßen günſtigen Seiten der neuen Regelung
hervorzu=
polniſche Vertreter überreichte gleichzeitig nach den Beſtimmun= kehren, damit nicht etwa die Volksmaſſen ſich für das
Volks=
begehren ausſprachen. So iſt es tatſächlich die oppoſitionelle
Tak=
tragswerkes zur Niederlegung bei der Konferenz und ſtellte wei= tik ſelbſt geweſen, die dazu geführt hat, daß die furchtbare Härte
des Youngplans mit einem Schleier zugedeckt worden iſt, daß er
vielen Millionen Deutſchen nicht erſcheint als das, was er
wirk=
lich iſt: als ein Mittel zur wirtſchaftlichen Ausſaugung und Nie=
Dr. Cutkius berichtigt die polniſche Auffaſſung über derhaltung Deutſchlands, und zwar als ein Mittel graufamſter
Art. Daß es ſo gekommen iſt, iſt verhängnisvoll; denn die
Geg=
ner werden jetzt immer darauf hinweiſen, daß die deutſche
Re=
gierung ſelber den Youngplan ſo freundlich verteidigt hat. Ihre
Daß die Regierung trotz dieſer furchtbaren Härte für den
Youngplan eintritt, muß natürlich wunder nehmen. Warum tut
Damit iſt der polniſche Verſuch, zwiſchen dem ſie es? Warum tun es die hinter ihr ſtehenden Parteien?
So=
viel ich ſehe, ſprechen allerhand Motive mit. Bei den
ſozialdemo=
dationsabkommen eine Verbindung zu ſchaffen, kratiſchen Maſſen wahrſcheinlich jener eigentümliche, bei aller
Behandlung mit den Abkommen zwiſchen Deutſchland und Eng= der ſich zu der Doktrin bekennt: Schröpft nur ordentlich den
Ka=
pitalismus; dann kann Deutſchland alles zahlen, was von ihm
Zu einem zweiten kleinen Zwiſchenfall kam es bei der Be= verlangt wird. Es fehlt, in dieſen Schichten völlig an
wirtſchaft=
ſchlußfaſſung über den Zuſammentritt der Finanzſachverſtändi= licher Erkenntnis, an Einſicht in die Zuſammenhänge der
Geld=
gen der ſechs einladenden Mächte, welche die verſchiedenen Fra= wirtſchaft, in die gegenſeitige Abhängigkeit von Arbeitgeber und
eignet zu werden braucht, um alle Forderungei: der Kriegsgegner
Dagegen erhoben Titulescu und der portugieſiſche Vertreter zu befriedigen. Vielleicht freuen ſie ſich ſogar darüber, daß die
ulrich Einſpruch. Beide erklärten ſich jedoch ſchließlich mit einem deutſchen Kapitaliſten ordentlich geſchröpft werden. Daß
wirt=
der ſechs kleinen Mächte vor Unterbreitung des Berichtes der muß, wollen, ſie nicht begreifen. Sofern dieſer Utopismus
mit=
zur Geltung zu bringen. Der Bericht der Finanzſachverſtändi= tive in Betracht. Im Vordergrund ſteht bei der Regierung wohl
bleibt, herbeiführen. Damit verbindet ſich die Erkenntnis, daß
Die Kommiſſion für die Oſtreparationen wird ihre erſte eine beſſere Regelung einfach nicht zu erreichen
Aber wer kann darüber Sicheres ſagen? Monatelang haben, ſie
Seite 2
Samstag, den 4. Januar 1930.
Nummer 4
gerungen! Schließlich mag bei der Regierung der Gedanke den
Ausſchlag geben: Kommt Zeit, kommt Rat! Nur jetzt das Reich
vom Tod retten, dann weiter ſehen! Auch die Befreiung von der
Beſetzung ſprach ſtark mit; ſie gibt ja auch wirtſchaftlich wieder
größere Freiheit. Ergebnis auf dieſer Seite: Es muß ſein!
Ein wunderlicher Kampf, der nun um das Volksbegehren
herum ausbrach! Wie immer beim Ringen um die Maſſen eine
Flut von Uebertreibungen. Sah es nicht, wenn man die
Auf=
ſätze für das Volksbegehren las, ſo aus, als habe es das
deutſche Volk ſelbſt in der Hand, ſich aus aller
Schuldknecht=
ſchaft durch eine einfache Abſtimmung zu befreien? Schien es
nicht, als wolle die Regierung mutwillig und ohne Not unſerem
Volke für Jahrzehnte Sklavendienſte auflegen? „
Freiheits=
geſetz”! — Alſo — wer dafür ſtimmt, ſichert ſich, ſeinen Kindern
und Enkeln die Freiheit! Da war nun glücklich der entſcheidende
Faktor, nämlich die den Shylock ſpielenden Mächte des
Feind=
bundes, völlig ausgeſchaltet; alles war nach alter deutſcher Art
zum innerpolitiſchen Kampf geworden. Man fragt ſich
unwillkür=
lich, was bei Annahme des Volksbegehrens geworden wäre. Daß
der Feindbund auch nur eine einzige Mark an ſeinen
Forderun=
gen nachgelaſſen hätte, konnte ja doch höchſtens vom Standpunkt
derer aus erwartet werden, die den äußeren Feinden alles Gute
zuzutrauen nicht müde werden; aber gerade vom Standpunkt
der hinter demi Volksbegehren ſtehenden Gruppen, die allem
pazifiſtiſchen Optimismus abhold ſind, konnte eine ſolche
An=
nahme überhaupt nicht in Frage kommen. Sie wurde dennoch
vertreten — weil man den innerpolitiſchen Kampf voranſtellte!
So wunderlich gehts in der Politik zu!
Aber da gibts einen Punkt, der den Widerſpruch zu löſen
ſcheint.” Ruht doch nach dem Diktat von Verſailles die
Repara=
tionspflicht auf der Kriegsſchuld. Aſo muß doch mit der
Theſe von Deutſchlands Kriegsſchuld auch die
Reparations=
pflicht fallen?! Gewiß, wenn es in der politiſchen Welt
nach der wiſſenſchaftlichen Logik ginge! Gerade
das ſchien die Anſicht der Verfechter des Volksbegehrens zu
ſein. Unſere Gelehrten haben bewieſen, daß Deutſchland nicht
ſchuld iſt; einige Amerikaner und Engländer ſind derſelben
An=
ſicht. Alſo bedarf es nur der Anmeldung dieſer Tatſache, um
die Reparationen erlaſſen zu bekommen. . . Ja, wenn es nach
dieſer Logik ginge! Aber die die Kriegsſchuldlüge erfunden haben,
wiſſen wohl, warum. Wie ſie ſie zu einem ſtählernen Käfig für
das deutſche Volk geſchmiedet haben, ſo wollen ſie ſie
ſelbſtver=
ſtändlich auch weiter brauchen, um das Volk zu feſſeln. Was
deutſche Gelehrte ſagen, iſt ihnen dabei gänzlich gleich; ob ein
paar andere ihnen beipflichten, macht auch nichts aus; ſie haben
ihren Schein und laſſen nicht locker. Und wenn wir hundertmal
beweiſen, daß Deutſchland ſchuldlos iſt, den Franzoſen
können wirs nicht „beweiſen”, denn ſie wollen es nicht
ſehen— und werden es darum niemals ſehen. Wenn wir ihnen
nicht mal beweiſen können, daß unſer 100 000=Mann=Heer ohne
ſchwere Waffen keine Gefahr für ihr Rieſenheer iſt, — wie ſollen
wir ſie zu dem Eingeſtändnis zwingen, daß ſie ſelber an dieſem
Krieg ſchuld ſind? — Aber ſo wunderlich laufen die Dinge, daß
es nun im Kampf um das Volksbegehren auf einmal ſo
aus=
ſah, als läge es nur an der Mehrheit der Stimmen, damit wir
von aller Kriegsſchuldlüge und ſomit von allen
Reparationsver=
pflichtungen frei würden. „Freiheitsgeſetz”! So wunderlich liegen
die politiſchen Dinge, daß gerade diejenigen Kreiſe, die
Frank=
reichs Lügenpolitik immer am klarſten durchſchaut haben, jetzt
plötzlich ſo taten, als warte Frankreich nur auf eine Mitteilung
Deutſchlands, um uns von der Kriegsſchuld frei zu ſprechen und
in ſelbſtverſtändlicher Konſequenz die Reparationsanſprüche
nie=
derzuſchlagen!! — Nein, leider nein! Frankreich und auch das
offizielle England wird in dieſem Streit auch nicht einen
Zentimeter weichen. Denn es handelt ſich um die Verfemung
Deutſchlands, es handelt ſich um die Ausſaugung Deutſchlands;
es handelt ſich um Geld. Es handelt ſich zugleich um die
dau=
ernde Niederhaltung Deutſchlands, die durch ſeine
Auspowe=
rung am beſten erreicht wird. Daß Frankreich dieſe Pläne fallen
laſſen ſollte, wenn die Mehrheit des deutſchen Volkes dafür
ab=
ſtimmt, daß die Kriegsſchuldtheſe eine Lüge iſt, — glaubt das im
Ernſt irgend jemand im Lager der Rechten?
Irrungen — Wirrungen, ſo möchte man dieſes Kapitel
deut=
ſcher Politik überſchreiben. Noch ſind längſt nicht alle Irrungen
und Wirrungen aufgezählt. Keine kleine Irrung war es
wahr=
haftig auch, daß man annahm, ein Volksentſcheid mit dieſer
Baſis könne eine Mehrheit finden. Darüber will ich nicht lange
reden. Dem ruhigen Beurteiler war es von vornherein klar,
daß dieſes Geſetz in dieſer Faſſung keine Mehrheit finden
konnte; daß es vergebliche Mühe war, was da aufgewendet
wurde. Unbegreiflich nur, daß darüber eine Selbſttäuſchung
möglich war.
Irrungen, Wirrungen. Wird es nun damit zu Ende ſein?
Wird jeder ſeine Lehren aus dem Hergang entnommen haben?
Es genüge für heute, die Frage aufzuwerſen. Das weitere muß
die Zukunft lehren.
Die gronte Schuu manenſcher Hauft.
Was die Londoner Ausſtellung bringt.
Eine Ausſtellung von italieniſchen Kunſtwerken, wie ſie noch
niemals an einem Ort zuſammengebracht war und wohl kaum
je wieder vereinigt werden wird, iſt im neuen Jahr im
Burling=
ton Houſe in London zu ſehen. Der Wert der Gemälde,
Skulp=
turen und Meiſterſtücke des Kunſtgewerbes, die aus allen Teilen
der Welt geliehen wurden, wird auf weit über 300
Millio=
nen Mark geſchätzt, iſt aber eigentlich unſchätzbar. Auch
Deutſchland iſt mit einigen hervorragenden Werken beteiligt, ſo
z. B. München mit einem der ſeltenſten Schätze der Alten
Pinako=
thek, der „Jungfrau im Gebet” von Antonello da Meſſina. Der
Louvre ſchickt die berühmte „Kreuzigung” von Mantegna, die
ur=
ſprünglich das Mittelſtück des Altars von San Zeno war.
An=
dere Hauptwerke Mantegnas ſind ſein „Imperatur Mundi” aus
der Sammlung von Lord Melchett und der „Tote Chriſtus”
der Mailänder Brera. Aus dem Louvre ſtammt auch die große
„Pietä” von Coſimo Tura, deſſen Schaffen durch andere
Leih=
gaben aus Italien, beſonders die „Jungfrau mit Kind”, aus
Venedig, bezeichnend vertreten iſt. Aus Antwerpen kommt ein
wichtiges Frühwerk Tizians „Jacopo Peſaro kniend vor St.
Peter”; auch aus Belgien ſtammen die „Kreuzigung” von
Anto=
nello da Meſſina, ſowie einige Gemälde der Sieneſen Duccio und
Simone Martini. Ein Bildnis des Gentile Bellini, das aus
Budapeſt kommt, vertritt vortrefflich das Werk dieſes ſeltenen
und eigenartigen Meiſters, von deſſen bekannterem Bruder
Gio=
vanni die italieniſche Regierung mehrere Hauptwerke geſandt
hat, ſo die große „Transfiguration” aus Neapel und drei
Ma=
donnenbilder. Ein weiterer wichtiger Beitrag der Budapeſter
Galerie iſt ein Jünglingsbildnis des großen Venezianers
Gior=
gione, deſſen rätſelhaftes Schaffen man überhaupt auf der
Aus=
ſtellung ſo gut wie ſonſt nirgends wird ſtudieren können. Aus
dem Giovanelli=Palaſt in „Venedig kommt ſein berühmter
„Sturm” aus den Uffizien „Die Kindheit des Moſes”, und aus
engliſchem Privatbeſitz ſtammen zwei andere vielumſtrittene
Werke, die dieſem Meiſter zugeſchrieben werden, die „Anbetung
der Hirten” bei Lord Allendale und das angebliche Porträt der
Caterina Cornaro bei Sir Herbert Cook. Holland ſendet aus
dem Reichsmuſeum die „Madonna” des Fra Angelico und aus
dem Haag zwei merkwürdige Porträtköpfe von Piero di Coſimo.
Auch Amerika iſt mit wichtigen Gemälden vertreten. So leiht
die Jarvis=Sammlung den „Hereules und Neſſus” von Antonio
Vom Tage.
Der Reichsparteivorſtand der Deutſchen
Zen=
trumspartei iſt vom Parteivorſitzenden, Prälaten Dr. Kaas,
zum 26. Januar nach Berlin einberufen worden. Es
handelt ſich neben einer Beſprechung der allgemeinen politiſchen Lage
vor allem um organiſatoriſche Fragen. Der Reichsparteiausſchuß ſoll
Anfangs Februar zuſammentreten.
Der neu ernannte deutſche Geſchäftsträger für den
Friſchen Freiſtaat, der bisherige deutſche Generalkonſul in
Dublin, Dr. Georg von Dehn hat dem iriſchen Außenminiſter ſein
Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats der ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft
in London „Arkos” Awramow, iſt von ſeinem Poſten
zu=
rückgetreten und wird ſich binnen kurzem nach Rußland
zurück=
begeben.
Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern
Tſchi=
tſcherin, der bekanntlich ſeit April v. Js. Kuraufenthalt in
Wies=
baden genommen hatte, iſt abgereiſt, um nach Moskau
zurückzu=
kehren.
In Temesvar (Rumänien) verſuchten Arbeitsloſe vor
dem Rathaus zu demonſtrieren. Dabei griffen ſie die
Poli=
zei tätlich an und verletzten zehn Beamte. Nach dem Krawall
flüchteten die Demonſtranten in das Arbeiterheim. Die Polizei
nahm 85 Zwangsgeſtellungen vor.
Der Botſchafter der Vereinigten Staaten im Quirinal hat dem
italieniſchen Außenminiſter Grandi eine Einladung
des Staatsſekrtärs Stimſon zu einer gemeinſamen
vorbereitenden Beſprechung vor Beginn der Arbeiten der
Seeabrüſtungs=Konferenz überbracht. Die Zuſammenkunft
zwiſchen Stimſon und Grandi wird am 19. Jan. in London ſtattfinden.
Die Entſendung eines mexikaniſchen Beobachters
nach Genf zur Verfolgung der Völkerbundsarbeiten iſt nunmehr
voll=
zogen worden. Die mexikaniſche Regierung hat dem früheven
General=
ſekretär der mexikaniſchen Delegation bei der 6. Panamerikaniſchen
Kon=
ferenz, Caſtro Leal, dieſe Aufgabe übertragen.
Beſorgniſſe in England.
EP. London, 3. Januar.
Den Berichten aus Lahore über die Beſchlüſſe des Allindiſchen
Kongreſſes mißt man hier naturgemäß eine ſehr erhebliche
Bedeu=
tung bei. Angeſichts der radikalen Beſchlüſſe des Allindiſchen
Kongreſſes kommt dem Bericht der ſogenannten Simon=
Kommiſ=
ſion, die im vorigen Jahre Indien bereiſte und Vorſchläge über
politiſche Reformen in Indien, möglichſt über die Erhebung
In=
diens zum Dominon, machen ſollte, ein beſonders großes Intereſſe
zu. Urſprünglich ſollte der Bericht der Kommiſſion bereits Ende
des verfloſſenen Jahres veröffentlicht werden, doch iſt ſeine
Ver=
öffentlichung, wie man jetzt erfährt, nicht vor Anfang März zu
erwarten. Es ſcheint daher, daß die Kommiſſion bei der Abfaſſung
des Berichtes auch der jüngſten Entwicklung Rechnung tragen wird
Engliſch=chineſiſche Verhandlungen über die
Aufhebung der Erkerrikorialikäksrechte.
EP. Peking, 3. Januar.
Der engliſche Geſandte in China, Sir Miles Lampſon, hat
ſich geſtern nach Nanking begeben, um mit der Nanking=
Regie=
rung in Verhandlungen wegen der Aufhebung der
Exterritoriali=
tätsrechte zu treten.
Die Haltung der engliſchen Regierung in dieſer Frage hat
ſich ſeit dem Erlaß der Nanking=Regierung über die Beſeitigung
der Exterritorialitätsvorrechte von Ausländern in China vom
1. Januar 1930 ab keineswegs geändert. England iſt danach
nicht gewillt, ſeine Vorrechte im gegemwärtigen Augenblick
auf=
zugeben, andererſeits aber bereit, in Verhandlungen über eine
ftufenweiſe Aufhebung der Erterritorialitätsrechte mit der
chine=
ſiſchen Zentralregierung einzutreten.
Ausbau der Angeſtellkenverſicherung.
Berlin, 3. Januar.
Dem Reichstag iſt ein Geſetzentwurf zum Ausbau der
An=
geſtelltenverſicherung zugegangen. Bei den vorgeſchlagenen
Aende=
rungen handelt es ſich zunächſt um den Ausbau der
Selbſtverwal=
tung, dann um einen Ausbau der Verſicherungsleiſtungen und
ſchließlich um einige Aenderungen verſchiedener Art. Beim
Aus=
bau der Verſicherungsleiſtungen handelt es ſich zunächſt um eine
Beſtimmung, wonach, im Falle der Scheidung eine
Witwenrente für die frühere Ehefrau des
Ver=
ſicherten, ſolange Bedürftigkeit beſteht,
ge=
währt werden ſoll. Ferner wird für die Eltern und
Groß=
eltern eine Rente vorgeſchlagen, wenn ſie vom Verſicherten
über=
wiegend aus ſeinem Arbeitsverdienſt unterhalten worden und
be=
dürftig ſind. Schließlich wird beſtimmt, daß einer weiblichen
Verſicherten, die heiratet, ein Anſpruch auf
Er=
ſtattung der halben Beiträge zuſteht. Damit wird
die bisherige Verwaltungsübung zum Geſetz erhoben.
Pollajuolo; dann ſtammen aus der Neuen Welt mehrere
hervor=
ragende Bilder der primitiven ſieneſiſchen Kunſt, die dort eifrig
geſammelt wird. Morgan gibt ſein wundervolles Porträt der
Giovanna Tornabuoni von Ghirlandajo her, das früher als
Leihgabe ſolange in der Londoner Nationalgalerie hing.
Beſon=
dere Aufmerkſamkeit werden die kleinen Predellentafeln finden,
die von dem Amerikaner Johnſon vor etwa 25 Jahren in
Ita=
lien gekauft wurden und den europäiſchen Kunſtgelehrten noch
ganz unbekannt ſind; man hält ſie für beſonders wichtige Werke
Botticellis, der außerdem auf der Ausſtellung mit ſo berühmten
Werken wie der „Geburt der Venus” und der „Verleumdung”
aus den Uffizien, und mit ſo unbekannten Werken wie der „
Ver=
laſſenen” aus einer römiſchen Privatſammlung vertreten ſein
wird. Kopenhagen ſchickt einen Tizian. Auch der Könia von
Schweden leiht ein Bild, und unter den engliſchen Sammlern
ſteht König Georg an der Spitze, der unter anderem die „
Kreu=
zigung” von Duccio di Buoninſegna, eine Landſchaft Tizians und
einen Andrea del Sarto gibt. Aus der Sammlung ſeines
Schwiegerſohnes Lord Lascelles ſtammt der herrliche ſpäte
Tizian „Diana und Actäon”, von Sir Herbert Cook u. a. eine
große „Anbetung”, von Filippo Lippi und zwei ſchöne Akte von
Signorelli. Der Hauptteil der Ausſtellung wird natürlich von
Italien beigeſteuert, von wo drei der berühmteſten Porträts
Raffaels kommen, die „Fornarina” und die beiden Doni=
Bilder. Neapel ſchickt zwei Werke des ſeltenen Maſolino,
Maſac=
cios „Kreuzigung” Corveggios entzückende „Zingarella” und
Ti=
zians Meiſterporträt von Papſt Paul III. Venedig ſteuert einige
Hauptwerke Tintorettos bei, und auch die kleineren Galerien ſind
mit ihren beſten Werken hertreten. Wenn man einige der größten
Namen unter den italieniſchen Malern, wie Leonardo und
Michel=
angelo, vermißt, ſo muß man ſich bei dem letzteven an das
Mar=
morrelief halten, das der Londoner Akademie gehört, und bei
beiden die großartigen Sammlungen von Zeichnungen
bewun=
dern, wie überhaupt die Abteilung der Zeichnungen eine
lücken=
loſe Fülle von Arbeiten der großen Meiſter darbietet. Nicht
min=
der charakteriſtiſch wie die Zeit der Renaiſſance iſt die des
Ba=
rocks und des Rokokos vertreten, unter denen die Bilder der
großen Venezianer, wie Tiepolo und Guardi, hervorragen. Aber
auch die italieniſchen Künſtler der neueſten Zeit wagen es, mit
den großen Vorfahren in Wettbewerb zu treten, und ſo wird
man die Werke der Futuriſten mit denen der Primitiven
ver=
gleichen können.
B.
* Berlin, 3. Januar. (Prib.=Tel.)
Der Brief des Präſidiums des Reichslandbundes hat im
Reichsausſchuß für das Volksbegehren recht gemiſchte. Gefühle
ausgelöſt. Man hat ſich ſofort beeilt, eine Gegenaktion
einzu=
leiten, wobei man durchblicken läßt, daß der Ausſchuß noch eine
ganze „Reihe von Aufgaben” zu erfüllen gedenke. Im
Reichs=
ausſchuß beſteht alſo offenbar die feſte Abſicht, aus dem
Aus=
ſcheiden des Reichslandbundes und dem Abmarſch des
Land=
volkes nicht die entſprechenden Konſequenzen zu ziehen. Es wird
auch heftig in Abrede geſtellt, daß der Brief des
Reichslandbun=
des das Ende des Reichsausſchuſſes bedeute. Infolgedeſſen iſt
ein Kommentar ſehr intereſſant, der mit 24ſtündiger Verſpätung
in der „Deutſchen Tageszeitung” veröffentlicht wird. Er iſt
recht gewunden gehalten, weil man ſich nicht dem Vorwurf
aus=
ſetzen will, den Reichsausſchuß geſpalten oder geſprengt zu
haben. Immerhin, kommt das Organ der Landwirte doch nicht
um die Feſtſtellung herum: „Es erſcheint geboten, den
eigent=
lichen Sinn des Präſidialſchreibens klar feſtzuſtellen; er geht
dahin, zu erklären, daß der Reichsausſchuß lediglich mit
einer ganz ſpeziellen, ſcharf umriſſenen Aufgabe betraut wurde,
und daß nach der Durchführung dieſer Aufgabe ſeine Exiſtenz
automatiſch beendet iſt. Es liegt alſo weder eine
Austritts=
erklärung noch gar eine Sprengung vor, ſondern einfach die
Feſt=
ſtellung, daß die Tätigkeit des Ausſchuſſes ihr natürliches Ende
gefunden hat. Schon die eigene Namensgebung „Reichsausſchuß
für das deutſche Volksbegehren” beſtätigt dieſe Auffafſſung des
Reichslandbundpräſidiums. Am 7. Januar will nun der
Reichs=
ausſchuß ſelbſt ſeine Präſidialſitzung abhalten, in der die
kom=
menden politiſchen und organiſatoriſchen Maßnahmen zur
De=
batte ſtehen werden. In dieſer Sitzung wird die Entſcheidung
darüber fallen, ob der Reichsausſchuß ſeinen Aufgabenkreis
er=
weitern oder ſich ſelbſt auflöſen will, um damit den Weg für eine
Sammlung aller nationalen und chriſtlichen Kräfte frei zu
machen, die der Landbund wünſcht und für dringend notwendig.
hält.”
Darmſtadt, 3. Januar.
Am Freitag mittag trat im Staatsminiſterium unter dem
Vorſitz von Miniſterialrat Bornemann der „
Abſtimmungsaus=
ſchuß des 33. Stimmkreiſes (Heſſen=Darmſtadt) zuſammen, um
das endgültige Ergebnis des Volksentſcheides über das „
Frei=
heitsgeſetz” im 33. Stimmkreis feſtzuſtellen. Der Abſtimn
ngs=
leiter führte zunächſt Klage über verſchiedene Mängel in den
örtlichen Liſten, die dem Staat durch Rückfragen unnötige Koſten
verurſachten. Es wurde feſtgeſtellt, daß von den gültigen 82 437
Stimmen für den Geſetzentwurf 78 309, gegen den Geſetzentwurf
4128 Stimmen abgegeben wurden. Die Prozentzahl der gültigen
Ja=Stimmen von der Zahl der Stimmberechtigten beträgt 8,47
(beim Volksbegehren 3,03). Ungültig waren 723 Stimmen.
Berlins Finanzlage und Sparmaßnahmen.
Berlin, 3. Januar.
In einer Preſſebeſprechung im Rathauſe gab Bürgermeiſter
Scholz ein Bild von der gegenwärtigen Finanzlage Berlins und
betonte, daß die Regelung in der Zentralverwaltung ſich ſowohl
nach der materiellen als auch nach der forwalen Seite vollkommen
glatt vollzogen habe. Er habe dem Oberpräſidenten einen
vor=
läufigen Bericht erſtattet und werde ihm einen endgültigen am
8. oder 9. Januar vorlegen. Die Kontrollſtelle ſei damit formell
für die Zentralverwaltung aufgehoben, materiell werde ſich aber
natürlich an den Sparmaßnahmen wenig ändern laſſen. Es ſei
keineswegs zutreffend, daß der geſamte Wohnungsbau eingeſtellt
werden ſolle. Die Fertigſtellung der Untergrund= und
Hochbahn=
bauten würde 45 bis 50 Millionen erfordern. Sie müßten ſchon
aus rein techniſchen Gründen vollendet werden. Stadtſyndikus
Lange erklärte, man wolle auch an der Städtiſchen Oper nach
Möglichkeit ſparen. Die Sparmaßnahmen ſollen insbeſondere
auf die Gehälter der großen Stars ausgedehnt werden.
„Zeige mir: wie du wohnſt!”
Zeige mir, wie du wohnſt, und ich will dir ſagen, wer
dubiſt! Vielfach wird auch die Umkehrung Wahrheit ſein: Zeige
mir, wer du biſt — und ich will dir ſagen, wie du wohnſt.
Zeige mir, wie du wohnſt! Ich will dir ſagen, daß du ein
abſonderlicher Menſch biſt. Die vielen Dinge, die dich verwirrend
umgeben: was haben ſie mit dir zu ſchaffen? Deine Wohnung
iſt nur eine Maskerade. Und dazu eine ſchlechte.
Zeige mir, wie du wohnſt! Du, in der Manſarde, du ſollteſt
eigentlich Schloßbeſitzer ſein. Wie vornehm, wie feinfühlig und
klug iſt alles bei dir geordnet. Wie viel iſt aus Nichts geſchaffen.
Wie wohl fühlt man ſich als Gaſt in deiner Wohnung!
Zeige mir, wie du wohnſt! Dich haben die Götter zu
Un=
recht in eine prunkhafte Villa mit weiten Zimmerfluchten
ver=
pflanzt. Dir angemeſſen iſt: ein ſachliches Büro, ein gemütlicher
Stammtiſch, ein möbliertes Zimmer für die Nacht.
Zeige mir, wie du wohnſt! Ich will dir ſagen, daß du in
deinem eigenſten Weſen ein friedloſer Nomade biſt. Eine
Schiffs=
kajüte bedeutet dir mehr als das ſchönſte Arbeitszimmer der
Welt.
Zeig’ mir: wie du wohnſt! Du biſt ein harmoniſcher Menſch,
der im Einklang mit ſeiner Zeit und ſeiner Umwelt lebt. Alles,
was dich umgibt, hat Sinn, hat eine logiſche Beziehung zu dir:
dientdirund den Deinen!
Kuno Graf von Hardenberg.
*) Aus dem reichilluſtrierten Januar=Heft der „Innen=
Dekoration”, Verlagsanſtalt Alexander Koch=Darmſtadt, 57 große
Abbildungen, Vierfarben= und Sepiatonbeilagen, viele Textbeiträge. —
Einzelheft Mk. 3.—
* Gabriel d’Annunzio: „Feuer” (Hyperion=Verlag, Leipzig.) In
dieſem Noman erzählt d’Annunzio ſeinen eigenen Lebensroman, und
in dieſem zuvörderſt, poetiſch verklärt, ſeine Liebe zu der großen
Tra=
gödie Eleonore Duſe. Ihr in erſter Linie iſt der Roman gewidmet,
Er iſt geſtaltet mit der ſtarken Leidenſchaft des römiſchen Dichters,
aber auch mit der ihm eigenen — Eitelkeit.
* Hände. Von R. Voigt. (Gebr. Enoch Verlag, Hamburg.
Ein ausgezeichnetes, intereſſantes Studienwerk des Charakterleſens
aus der menſchlichen Hand und ihre Geſtaltung. Eine gutgedruckte
Sammlung von Händen großer toter und lebender Menſchen, mit
einer Schilderung ihrer charakteriſtiſchen Eigenheiten. Rolf Voigt hat
ine gute Einführung in die Handkunde dazu geſchrieben, und Kurt
Pfiſter ein ausgezeichnetes kunſthiſtoriſches Geleitwort. Die Hände
von 98 Menſchen beiderlei Geſchlechts, darunter von 35 Toten, bil en
die Grundlage des Werkes.
Nummer 4
Samstag, den 4. Januar 1930.
Seite 3
Die Mint des erſten Komelenntägen.
Der Eindruck in Berlin.
Der Reparakionsagenk Parker Gilberk wird zur
Konferenz hinzugezogen.
Der Verlauf des erſten Tages der zweiten Haager Konferenz
wird in Berliner politiſchen Kreiſen recht günſtig beurteilt. Die
Aufgabe für heute beſtand darin, die Fühlungnahme mit den
anderen Delegationen herzuſtellen und die Konferenz zu
inſtal=
lieren. Das iſt geſchehen. Man hat in Berlin den Eindruck,
daß es der deutſchen Delegation gelungen iſt, dieſe Fühlung
be=
reits ziemlich ſtark auszubauen. Organiſatoriſch liegt das
Er=
gebnis des erſten Tages bei den beiden Komitees. Das Komitee
für die deutſchen Reparationsfragen hat ſeine erſte Sitzung unter
dem Vorſitz von Jaſpar auch bereits abgehalten und einen
Finanzausſchuß der Experten gebildet. In der Sitzung dieſes
Komitees gab es gleich ein intereſſantes Intermezzo:
Der polniſche Delegierte verlangte die
Depo=
nierung des deutſch=polniſchen
Liquidations=
abkommens bei der Haager Konferenz, und zwar
im Zuſammenhang mit dem Youngplan. Die Polen
legen Wert darauf, zwiſchen dem Liquidationsabkommen und
dem Youngplan eine rechtliche Verbindung herzuſtellen.
Reichs=
außenminiſter Dr. Curtius macht den polniſchen
Ver=
treter aber darauf aufmerkſam, daß das deutſch=polniſche
Abkom=
men kein rechtliches Element des Youngplanes
darſtellt, ſondern, daß es ſeine Rechtskraft in ſich ſelbſt trägt.
Da=
mit war der polniſche Vorſchlag abgewehrt. Die
Deponie=
rung des Abkommens erfolgt zwar entſprechend den
Emp=
fehlungen zum Youngplan im Haag, jedoch ohne
Rechts=
verbindung mit dem Youngplan. Dieſe
Feſt=
ſtellung des Reichsaußenminiſters iſt übrigens nach Anſicht
Berliner politiſcher Kreiſe auch für die ſpätere
parla=
mentariſche Erledigung des
Liquidationsab=
kommens von Bedeutung. Im ganzen läßt ſich nach dem
Urteil Berliner politiſcher Kreiſe feſtſtellen, daß die Konferenz im
Organiſatoriſchen bereits ſtark vorwärts gekommen iſt, ſo daß
die Verhandlungen morgen in die ſachliche Materie eindringen
können.
Vor allem werden am Samstag die Sachverſtändigen der
Finanzminiſterien der ſechs einladenden Mächte zuſammentreten,
um den Beſtand der bisherigen Arbeiten aufzunehmen, die noch
beſtehenden Differenzpunkte feſtzuſtellen und in ſolche zu gliedern,
deren Bereinigung mit bzw. ohne Zuziehung der Miniſter der
ſechs Mächte möglich iſt. Bei dieſen kommenden Beratungen
ſollen die übrigen Mächte jeweils nur bei denen, an denen ſie
beſonders intereſſiert ſind, zugezogen werden. Weiter ſoll
be=
ſchloſſen werden, eine Einladung an den
Reparations=
agenten Parker Gilbert und an die Treuhänder
des Dawesabkommens zu erlaſſen, die wegen der
notwendigen Erleichterung des Verfohrens
betreffend die verpfändeten Einnahmen
heran=
gezogen werden müſſen. Der Reparationsagent wird
in erſter Linie bei dem Uebergang ſeiner Geſchäfte an die Bank
für internationale Zahlungen mitwirken müſſen.
Von der Einladung der verſchiedenen auf der erſten Haager
Konferenz eingeſetzten Komitees dürfte zunächſt Abſtand
genom=
men werden, nicht nur, weil ſie zum großen Teil in
Perſonal=
union mit den Sachverſtändigen der Finanzminiſterien uſw.
ſtehen, ſondern wohl auch, um nicht den irrigen Eindruck zu
er=
wecken, als ob alle bereits vorbereitetem Fragen hier wieder
aufgerollt werden müßten.
Pariſer Slimmen zur Haager Konferenz.
Paris, 3. Januar.
Unter den Haager Vorbeſprechungen verdient die Unterhaltung
zwiſchen Tardieu und Snowden beſondere Aufmerkſamkeit. Eine
kurze Havasmeldung ſpricht von der Einigkeit beider
Delegations=
führer in allen wichtigen Fragen und von einer Uebereinſtimmung
bei der Beurteilung der Methode, die die Konferenz, um zu einem
glücklichen Abſchluß zu gelangen, zu verfolgen habe. Der „Temps”
fügt hinzu, daß ſowohl der franzöſiſche Miniſterpräſident wie auch
der engliſche Schatzkanzler die Annahme des Youngplanes als
Ganzes wünſchten, mit all den Einzelbeſtimmungen, die für ſein
Inkrafttreten in Ausſicht genommen worden ſeien. Im übrigen
urteilt die franzöſiſche Preſſe keineswegs optimiſtiſch über den
Ver=
lauf der bevorſtehenden Verhandlungen. Die Konferenz werde, ſo
ſagt der „Temps”, ſich keineswegs auf die ausſpracheloſe Annahme
der von den Unterausſchüſſen der Sachverſtändigen ausgearbeiteten
Vorſchläge beſchränken. Offen ſei weiterhin die Frage, wieweit
die Haltung der deutſchen Regierung ſich unter dem Einfluß des
Reichsbankpräſidenten Schacht geändert habe, und ob nicht unter
Schachts Einwirkung unvorhergeſehene Störungen entſtehen
könn=
ten. Beſondere Schwierigkeiten bei der Löſung der Sanktionsfrage
ſieht der „Temps” nicht voraus, doch glaubt er, daß die Regelung
anderer Fragen, wie beiſpielsweiſe die Feſtſetzung der Termine der
deutſchen Zahlungen an die B. J.3., die Mitarbeit Deutſchlands
an der Organiſierung dieſer Bank ſowie an der Kommerzialiſie= lungsbank kommerzialiſieren laſſen. Der Betrag dieſer
Kom=
rung der Schuld eingehende Beſprechungen notwendig machen wer= merzialiſierung ſoll nach dem ungariſchen Plan zur
Entſchädi=
den. Die „Liberté” ſpricht von dem ungünſtigen Einfluß, den das
Sonderabkommen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten
Staa=
ten auf die Haager Konferenz ausüben werde, da Amerika ſeine
Zahlungen aus Deutſchland unter Umgehung der B.J.3. erhalten an Rumänien noch Forderungen in Höhe von 60 Millionen
werde. Zur Sanktionsfrage fragt die Liberts” ob es nicht
rich=
tiger wäre, wenn man ſchon von einer Wiederbeſetzung des linken
Rheinufers ſpreche, dies erſt gar nicht zu räumen. Die
Kommer=
ſcheinend nicht recht ernſt genommen. Auch drohe durch den hohen
Zinsſatz den Gläubigern ein neuer Verluſt. In einem Punkt ſind
ſich alle Blätter einig; es werde außerordentlicher Anſtrengungen
aller Beteiligten bedürfen, um die Verhandlungen bis zum Ende
der kommenden Woche zu beenden.
Die Sankkionenfrage.
England läßt den Franzoſen freie Hand.
Snowden hat bei ſeiner Ankunft engliſchen Journaliſten
die Frage der Sanktionen auf der Haager Konferenz
aufzrollen. Ueberhaupt lege man keinen Wert auf die
Er=
örterung politiſcher Probleme, weil dieſe ſchon auf der erſten, den Hauptdelegierten ſelbſt beſchickt werden; wenn es der Ver=
Konferenz entſchieden worden ſeien. Wenn aber die Franzoſen,
wie es anſcheinend ihre Abſicht ſei, die Sanktionsfrage
anſchnei=
den würden, werde ſich England dem nicht widerſetzen, auch
wenn dabei die Uebertragung gewiſſer Aufgaben der Repara= Genf fahren.
tionskommiſſion an das Youngplan=Schiedsgericht beraten
wer=
den ſollte. Unter keinen Umſtänden aber werde ſich
England an praktiſchen Sanktionen beteiligen,
wenn ſie jemals in Frage kommen ſollten, nachdem nunmehr das
Reparationsproblem durch den Youngplan aus
einer politiſchen zu einer wirtſchaftlichen
An=
gelegenheit geworden ſei. Mit anderen Worten heißt
dieſe Erklärung Snowdens, daß die Engländer den Franzoſen
hinſichtlich der Sanktionen freie Hand laſſen, ohne ſich ſelbſt zu
binden.
Von belgiſcher Seite wird ein Einſpruch gegen
die Verlegung der Reparationsbank nach Baſel
angekündigt. Man bringt, ohne viel Ausſicht auf Erfolg, wieder
Brüſſel in Vorſchlag.
Engliſch=franzöſiſche Skimmungsmache.
Bei der engliſchen und der franzöſiſchen Delegation wird
nach einem beſtimmten Programm Stimmungsmache getrieben, von außereuropäiſchen Staaten eingegangen, nämlich Aegypten,
die darin zum Ausdruck kommt, daß die Engländer von einem
ſehr ſchnellen Ende der Konferenz ſprechen und behaupten, daß menden Antworten ſtammen, mit Ausnahme der Cubas, von
keine politiſchen Fragen auf der zweiten Haager Zuſammenkunft
mehr entſchieden werden könnten nachdem im Auguſt alles
ge=
regelt worden ſei. Auffallend iſt, daß die Engländer
oſtentativ die Entſendung Henderſons zur
Ratstagung nach Genf hervorheben, obwohl nach
dem hauptſächlich wirtſchaftlichen Tagungsprogramm des Rates
oort eher der engliſche Wirtſchaftsminiſter Graham zu erwarten
wäre. Im übrigen gilt das Intereſſe der Engländer
viel mehr der bevorſtehenden Londoner
Flot=
tenkonferenz, als der augenblicklichen Repara= die nach dem Vorſchlag des Wirtſchaftskomitees wahrſcheinlich
tionstagung. — Auf franzöſiſcher Seite unterſtreicht man
mehr die Einhelligkeit unter den Alliierten, die
gen und die Youngplan=Verhandlungen abzuſchließen.
Als einen der größten Gefahrenpunkte erklären
die Franzoſen die Oſtreparationen. Hier werde Tardieu
möglich ſei, müſſe man die Oſtreparationen von den Youngplan= berufung hat durch den Völkerbundsrat zu erfolgen, und zwar
Verhandlungen abtrennen. In dieſem Falle ſei allerdings zu
garn wieder eingeführt werden müſſe, wie das im Trianon=
Ver=
trag vorgeſehen ſei. Darin liegt eine klare Drohung an die
ungariſche Adreſſe. Die Ungarn dürften jedoch es ihren
Verhandlungsgegnern nicht ganz leicht machen. Sie kommen
nach dem Haag mit einem taktiſch recht geſchickten Gegenvorſchlag, ſein werden. Von England, Polen und Spanien liegen bereits
der auf folgender Grundlage baſiert: Ungarn zahlt bis zum beſtimmte Zuſagen in dieſer Richtung vor, Belgien wird ſeinen
Jahre 1934 nur 10 Mällionen Goldfranken jährlich an Repara=
Die Frau von 1930.
Von Ida Troll.
Die Frau hat ſich gehäutet. Wieder einmal. Sie hat ſich
gehäutet, trotzdem es paradox klingt, weil ſie ſich in eine neue
THaut gehüllt hat. Sie iſt nicht mehr die Frau von 1929.
Dieſe war. Denken wir nur ein halbes Jahr zurück, dann
ſehen wir deutlich den Unterſchied. Denken wir an die einfachen
Hemdkleidchen, die nur zwei Meter Stoff nötig hatten, die
kei=
nen anderen Schmuck als den des Schnittes und den des
hüb=
ſchen Stoffes aufwieſen. Hut? Ach wo. Der kurz, kürzer, am
kürzeſten geſchnittene Bubikopf wurde frei und übermütig den
Sonnenſtrahlen und dem Regen ausgeſetzt. Strümpfe? Nur bei
naſſem, kaltem Wetter, ſonſt zierte lediglich das Söckchen das
braungebrannte Bein. Handſchuhe? Gabs nicht. Die Regenhaut
wurde in der geballten Hand oder in der kleinen,
ſtrohgefloch=
tenen Taſche mitgenommen. Kurz: Die Frau war Kampf,
Willen zum Durchſetzen, um Anerkennung. Nicht mehr Frau.
Sie wollte beſtehen, anerkannt ſein, und glaubte, dieſe
Aner=
kennung nicht anders erringen zu können als durch Abſchaffung
aller weiblichen Nichtigkeiten, in der Beſchränkung auf das
Prak=
tiſchſte, Notwendigſte. Durch nichts abgelenkt. — Wo ſind dieſe
Zeiten hin? Verſchwunden, halb vergeſſen, überwunden!
Die Frau von 1930 wird, iſt ganz anders. Sie kämpft nicht,
denn dieſer Kampf um Anerkennung iſt nicht mehr nötig. Und
darum iſt die Frau wieder Frau geworden. Allerdings nicht ſo,
wie 1910, wodie Frau nur Mutter, Hausfrau oder Geliebte war.
Die Frau von 1930 hat alte, längſt vergeſſen gelaubte Talente
wieder entdeckt und dieſe klug verwendet, um jetzt als etwas
Neues, noch nicht Dageweſenes wiederzuerſtehen. Sie hat das
lange Kleid. Vielbekämpft, vielbeſchrien hat es ſich — wohl
ge=
rade darum — durchgeſetzt. Es iſt unpraktiſch und hindert, aber
— es kleidet. Es wirkt. Es kann nicht immer getragen
wer=
den. Nun, es wird auch in ſeiner extremſten Form nur am
Abend, in der Geſellſchaft getragen. Mit Rüſchen, Bändern,
blitzenden Steinen, Blumen, Zipfeln und Schleppen. Es wird
dann angezogen, wenn die Frau nur Frau ſein will, wenn ſie
ſich zeigen will, wie ſie ſpielend durchs Leben wandelt, auf
hochhackigen Schuhen, Blicke nehmend und gebend,
Bewunde=
rung einheimſt und Begehren erweckt. Hübſch anzuſehen.
Am Morgen iſt ſie dagegen ganz anders. Da iſt ſie die
Mit=
arbeiterin, Konkurrentin, Kameradin des Mannes. Da ſteht
ſie ſchlank, kühl und einfach im Laboratorium, korreſpondiert ſie,
wälzt Bücher, tippt Berichte, iſt in ihrem Beruf, den ſie mit der=
ſelben Hingebung ausfüllt und mit demſelben Ernſt betreibt,
wie ſie am Abend eben nur Frau war. Sie trägt den Rock und
die einfache Bluſe, den Arbeitskittel mit derſelben Berechtigung
wie das wallende Abendkleid. Sie iſt ſo geworden, ſie kann ſo
ſein. Der Mann weiß, daß ſie auf beiden Gebieten herrſchen
kann und herrſcht, daß ſie Frau und Kameradin iſt. Und gerade
das iſt der neue Reiz der Frau.
So iſt die Frau von 1930. Schillernd nicht nur in der Mode,
alſo von außen. Schillernd auch im Weſen. Die Frau liebt
das Vielgeſtaltige, die im Grunde gern ſchauſpielert, jetzt aber
nicht mehr dillettiert, ſondern das iſt, was ſie ſcheinen will. So
gkk.
oder ſo.
Wie Anſelm Zeuerbach ſtarb.
(Zu ſeinem 50. Todestage.)
Anſelm Feuerbach iſt vor kurzem bei der 100. Wiederkehr
ſei=
nes Geburtstages als einer der großen Meiſter der deutſchen
Kunſt allgemein gefeiert worden. Als er aber am 4. Januar
1880 vor einem halben Jahrhundert in Venedig an den Folgen
einer Herzlähmung dahinſchied, da war er dort ganz unbekannt,
denn er hatte ſich in ſeiner tragiſchen Vereinſamung vollkommen
von der Welt abgeſchloſſen und nur mit ſeinem Rahmenmacher
und Vergolder verkehrt. Der Wirt des Hotels Luna, in dem
er wohnte, hörte davon, daß der unbekannte „Tedesco” krank
auf ſeinem Zimmer liege, und begab ſich zu ihm, um ihm zu
raten, er ſolle einen Arzt holen laſſen. Aber Feuerbach wandte
ihm den Rücken mit den bitteren Worten: „Eure Aerzte ſind
ebenſolche Eſel wie unſere!” Als dann der Tod eingetreten war,
erklärte der deutſche Konſul, er habe den Namen Anſelm
Feuer=
bach” noch nie nennen hören. Auch der in Venedig geborene
Maler Kirchmayer, an den die Aufforderung erging, den Kopf
des Dahingeſchiedenen zu zeichnen, entledigte ſich ſeines
Auf=
trages, ohne zu wiſſen und zu fragen, wer der Tote ſei. B.
Das inkereſſankeſte Buch.
Ein Konverſationslexikon iſt nicht nur, wie die meiſten glauben,
ein ausgezeichnetes Nachſchlagewerk — es iſt zugleich das anregendſte,
amüſanteſte und abwechſlungsreichſte Buch überhaupt. Es umfaßt die ganze
Welt, unſer ganzes Wiſſen, die ganze Geſchichte — und ſo iſt es denn auch
ebenſo bunt, mannigfaltig, ſpannend und intereſſant wie ſie. Ein Beiſpiel.
Wir leſen vom Streit wegen der Ueberfliegung des Südpols.
Sonder=
bar. Die ganze Erde iſt nun ſchon ſo lange erforſcht, die Landkarte
weiſt kaum mehr weiße Flecken auf — doch über die Länder am Süd=
tionen, während der Reſt bis zur Amortiſierung der
Völker=
bundsanleihe geſtundet wird. Die Ungarn haben nun dem
Ver=
nehmen nach vor, Jugaſlawien, Rumänien und die
Tſchechoſlo=
wakei für eine gegenſeitige Schuldenſtreichung für die den
Nach=
folgeſtaaten übertragenen ehemals ungariſchen Staatsgüter zu
intereſſieren. Damit würde Ungarn auf 3 Milliarden
Gold=
franken verzichten. Für den Reſt der noch verbleibenden
Repa=
rationsſchuld will Ungarn 250 Millionen Goldfranken ab 1934
zahlen und ſie mit einem Gegenwartswert von zirka 60
Mil=
lionen Goldfranken ſchon jetzt bei der Internationalen
Zah=
gung der von Rumänien enteigneten ungariſchen Optanten
be=
ſtimmt ſein, deren Anſprüche ſich auf ungefähr 120 Millionen
Goldfranken belaufen. Bei einer ſolchen Regelung hätte Ungarn
Goldfranken. Gegen dieſen Plan machen vor allem die Tſchechen
Front, während die Rumänen, die einen
Schiedsgerichtsent=
zialiſierung der deutſchen Schuld würde von den Deutſchen an= ſcheid über die Optantenanſprüche vermeiden wollei, den
Ge=
danken einer ſolchen Regelung nicht ohne weiteres abzulehnen
ſcheinen.
Die vermutliche dauer der Haager Konferenz.
Ueber die „Dauer der Konferenz läßt ſich naturgemäß heute
noch nichts Beſtimmtes vorausſagen; doch kann ein
Anhalts=
punkt für die mögliche Längſtdauer die Tatſache bilden, daß am
18. d. Mt. Sir Maurice Hankey, der Generalſekretär der
Kon=
ferenz, der auch zum Generalſekretär der Seeabrüſtungskonferenz
gegenüber erklärt, daß England nicht die Abſicht habe, ernannt iſt, mit ſeinem Stabe abreiſen muß. Die Höchſtdauer
der Konferenz kann damit alſo bis zum 17. ds. Mts. reichend
angeſehen werden. Der Völkerbundsrat wird notfalls nicht mit
lauf der hieſigen Konferenz zuläßt, werden jedoch ſowohl Briand
wie Dr. Curtius eventuell für einige Tage zwiſchendurch nach
Der Kampf um den Zollfriedens=
Gedanken.
Die Zollwaſſenſtiliſtandskonferenz kritk im Februar
zufammen.
EP. Genf, 3. Januar.
Die von der letzten Völkerbundsverſammlung auf engliſchen
Antrag vorgeſchlagene diplomatiſche Konferenz zum Abſchluß
eines zwei= bis dreijährigen Zollfriedens ſteht vor ihrer
Reali=
ſierung, womit freilich über ihre künftigen Ergebniſſe noch nichts
geſagt iſt. Insgeſamt 32 Staaten haben auf die Rundfrage des
Generalſekretärs geantwortet. Negative Antworten ſind nur
Auſtralien, Indien, Neuſeeland und Südafrika. Die 25
zuſtim=
europäiſchen Ländern, die annähernd in ihrer Geſamtheit an der
Zollfriedenskonferenz teilnehmen werden. Nur Albanien,
Li=
tauen und Portugal laſſen noch auf ihre Antworten warten.
Bra=
ſilien wird einen Beobachter entſenden; San Domingo wird ſich
ebenfalls durch einen Delegierten als Beobachter vertreten laſſen.
Wie nach dem Kampf um den Zollfriedens=
Ge=
danken in der letzten Völkerbundsverſammlung nicht anders
zu erwarten war, wird man es jetzt bei der geplanten Konferenz,
am 15. Februar zuſammentreten wird, mit einer faſt
ausſchließ=
lich europäiſchen Veranſtaltung zu tun haben. Wie man ſich
er=
diesmal unliebſame Ueberraſchungen für Frankreich ausſchalte, innert, ergab ſich auch damals in der europäiſchen Staatenwelt
wobei man beſonderen Nachdruck auf das Wort Frankreich legt, durchaus keine einheitliche Stellungnahme, da bei den induſtriell
Im übrigen iſt man entſchloſſen, im Haag das ge= wenig entwickelten Ländern ſich zahlreiche Bedenken ergaben,
ſamte Revarationsproblem zu Ende zu brin= einen auch nur befriſteten Verzicht auf ihre Schutzzollpolitik
aus=
zuſprechen. Weitere Widerſtände kommen angeſichts der
Welt=
agrarkriſe aus landwirtſchaftlichen Kreiſen, ſo daß ſich über die
Ausſichten der neuen und grundſätzlich bedeutſamen Konferenz
aber energiſch auf Bereinigung drängen. Wenn es nicht anders zur wirtſchaftlichen Befriedung noch nichts ſagen läßt. Ihre
Ein=
auf Bericht des deutſchen Ratsmitgliedes Außeniminiſter Dr.
überlegen, ob nicht die Finanz= und Haushaltskontrolle in Un= Curtius, der, wenn die Haager Konferenz rechtzeitig abgeſchloſſen
werden kann, wohl zum Schluß der Wintertagung erſtmals an
den Arbeiten des Völkerbundsrats teilnehmen würde.
Man erwartet, daß zahlreiche Staann auf der geplanten
Konferenz durch ihre Handels= und Wirtſchaftsminiſter vertreten
Außenminiſter entſenden.
pol weiß man noch immer nichts. War die Forſchung gerade hier ſo
untätig? Wir greifen nach dem Lexikon und ſchlagen auf: „Südpol” —
und finden nicht nur eine prachtvolle Karte, die die Ergebniſſe der
bis=
herigen Forſchungen verzeichnet, ſondern auch eine Ueberſicht über alle
Expeditionen. Und nun erfahren wir zu unſerer Ueberraſchung, daß
bereits Amerigo Vespucci bis Südgeorgien vordrang, und daß ſeitdem
die Verſuche, den Südpol zu erreichen, nicht geruht haben. In der
neuen Auflage des „Großen Meher” ſind ſogar Byrds Flüge aus dem
Jahre 1928 ſchon verzeichnet. Beſonders intereſſant ſcheint uns aber,
daß bereits im Jahre 1772 Cook den ſüdlichen Polarkreis überſchritt;
Cook iſt ein Held unſerer Jugendbücher, wir wollen mehr von ihm
wiſſen. Wir ſchlagen deshalb auf: „James Cook” (nicht zu verwechſeln
mit dem Begründer der bekannten Reiſebüros, die — Wußten Sie das?
— ſchon 1841 cröffnet wurden, und mit dem amerikaniſchen
Polar=
forſcher Cook, der, wie wir bei der Gelegenheit erfahren, 1908 angeblich
den Nordpol erreichte) — und es lohnt wieder, hier nachzuſchlagen:
dieſer kühne Weltumſegler hat als erſter nachgewieſen, daß Auſtralien
eine Inſel iſt. Iſt denn Auſtralien erſt ſo ſpät entdeckt worden? Wir
ſchlagen Auſtralien auf: ja, erſt 1605, über hundert Jahre ſpäter als
Amerika, und bis zu Cook kanate man nur die Weſtküſte. Und hier
finden wir nun wieder eine prachtvolle Landkarte, ſehr ſchöne Tafeln
mit den verſchiedenen Volkstypen, mit den Tierarten, mit alten Kunſt=
und Kultwerken. Und wir können uns je nach Belieben weitertreiben
laſſen, können uns über das ſonderbare Schnabeltier unterrichten oder
über den auſtraliſchen Staatenbund, über auſtraliſches Gummi, das wir
nur unter dem Namen Gummi arabicum kennen, oder über die zum
gleichen Kulturkreis gehörige Oferinſel — jeder wird finden, was ihn
intereſſiert. Das eben iſt der Vorteil jedem anderen Buch gegenüber:
man muß nicht einfach hinnehmen, was einem geboten wird, man kann
auswählen, kann ſelbſt tätig ſein, kann ſyſtematiſch vorgehen oder
ſprunghaft, kann verweilen, wo es einem am beſten gefällt. Und
wäh=
rend man ein Buch auslieſt, wird man das Lexikon nie erſchöpfen: wir
ſagten ſchon, daß es die ganze Wirklichkeit umfaßt — alſo einen
größe=
ren Stoff als das menſchliche Leben. Am intereſſanteſten iſt die neueſte
Auflage von „Mehers Lexikon”k); denn hier liegt zum
erſten=
mal ein in der Gegenwart entſtehendes und ſo die Gegenwart
er=
ſchöpfendes Lexikon — und zwar zu erſchwinglichem Preis — nahezu
vollſtändig vor. (Der 11. Band, der bis zum Buchſtaben T reicht, iſt
ſoeben erſchienen, der 12. und letzte Band erſcheint in Kürze.) Hier
ſind alle Veränd=rungen, die politiſchen und wirtſchaftlichen,
wiſſen=
ſchaftlich
und ſo
erfüllt denn gerade dieſes Lexikon die doppelte Aufgabe, die wir
kenn=
zeichneten, beſonders gut: es iſt als Nachſchlagewerk unentbehrlich und
durch ſeine Akutalität beſonders lehrreich und unterhaltend.
*)Mehers Lexikon. Siebente, völlig neu bearbeitete Auflage. Ueber
160 000 Artikel und Verweiſungen auf etwa 21 000 Spalten Text mit rund
5000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu etwa 755 beſondere
Bildertafeln (darunter etwa 100 farbige) und 280 Kartenbeilagen und
Stadtpläne ſowie 20 Text= und ſtatiſtiſche Ueberſichten. 12 Bände in
Halbleder gebunden etwa 363 RM. Verlag Bibliographiſches Inſtitu=
AG. in Leinzia.
Seite 4
Samstag, deu
7: 1930.
Nummer 4
Uhre Vermählung geben bekannt
Willi Sommer
Else Sommer
geb. Mildenberger
Liebfrauenstr. 97
Blumenthalstr. 99
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 5. Januar,
nachmittags 2½ Uhr, in der Elisabethenkirche.
Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnet mir die ewig’e Ruh,
Denkt was ich gelitten habe,
Eh’ ich ſchloß die Augen zu,
Todes=Anzeige.
Nach qualvollem langen Leiden ſiarb doch plötzlich und
unerwartet heute Nacht im Städt. Kranfenhaus, nach
einem arbeitsreſchen Leben meine herzensgute, treue
Frau, unſere über alles geliebte, unvergeßliche Mutter,
Schwiegermutter, Großinutter und Schweſter
Hrau Mutie
kag=
im kurz vollendeten 69. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Peier Rühl
Elſe Rühl
Fritz Rühl u. Frau Käthe, geb. Heil
Karl Rühl u. Frau Elſe, geb. Leißler
als Enkel Elli und Werner.
Darmſtadt, Blumenthalſtraße 61.
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Januar,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Heute feiern die Eheleuie Ernſt Mütz
und Frau Luiſe, geb. Ernſi,
Eliſa=
bethenſtraße 43, das Feſt der (*
Silbernen Hochzeit.
Für die vielen Glückwünſche und Ge= Uten, neu erbaut, fü
ſchenke anläßlich unterer Verlobung 1118000 ℳ. Anzahle
danken herzlichſt
Marie Hildenbrand
Oskar Ketzbe
Darmſiadt
Für die vielen Gratulationen und Ge= 1/ (ev. 3) mod gut
ſchenke anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit danken herzlichſt
Karl Traſer und Frau
Glaſermeiſter
Arheilgen.
523)
mit 2 bis 3 Morgen
Land, am Haus
an=
ſchließend, zu
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wird immer größe, venn Sie ein scntechtsitzendes und lästiges
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht
Bruch-
einklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
haben ka in). Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen sich meine
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zu lassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A B. schreibt u a.: „Mein schwerer Leistenbruch
ist gehei t. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein eanzer
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.: „lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen ... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden.
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Gönnern zur gefälligen Mitteilung, daß ich ab
heute hier, Kiesbergstraße 5, ein
Lebensmittel- und
GemüseaGeschäft
eröffnet habe und um geneigten Zuspruch bitte.
(537)
L. Meumann
Heute nacht entſchlief unſer
guter Vater, Großvater und
Schwiegervater
Kartshaßel
im 71. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Maria Häußer, geb. Spengler.
Familie Georg Eichhorn,
Ober=Beerbach
Familie Georg Häußer,
Nieder=Beerbach.
Famile Karl Häußer, Eberſtadt.
Ober=Beerbach, den 3, 1. 30.
Die Beerdigung findet am
Sonn=
tag, 1. 5. in Ober=Beerbach ſtatt
Anthind iir senear
Aſthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt
veraltete Leiden dauernd heilen.
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ab 9 Uhr, wird in Darmſtadt (
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ſchaft „Heiliges Kreuz”) aus Diftrikt V.
Steinackerſchlag 1a, 5a, b, Im Jagen 24
25, Mörsbacher Schlag 26, Im Boger
28, VI, Zinkeneck 2, Mörsbacher Grund
3, 4, 5, Lichſchlag 21, 22, 23. Saufang
24, 25, Rauſchen 26, 28, Kühruh 39, 40.
Kleeneck 41, 42, 43. 45, 46, 47.
Silz=
ſchlag 48, nachſtehendes Holz verſteigert:
Stammholz, fm: Fichte 0, 64 1a, 0,69
1b. 0,57 2a. 1,03 2b;
Derbſtangen, Stück: Fichte 14 I., 52
II., 21 III.;
Scheitholz, rm: 510,3 Buche, 22,9
Hain=
buche, 376,9 Eiche, 26 Birke, 3 Erle,
4 Kiefer; Knüppelholz, rm: 93 Buche,
38 Hainbuche, 241,8 Eiche, 5 Birke,
3 Erle, 2 Aſpe, 8 Kiefer, 3 Fichte, 15
Weymouth; Reiſerholz I. Kl. (Knüp
pelreiſig), rm: 34 Buche, 53 Eiche,
2 Erle, 11 Weymouth; Reiſerhol;
III. Kl. (Aſtreiſig), Wellen: 1440Buche;
Stockholz, rm: 45,8 Buche, 85 Eiche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Auskunft durch Förſter Wex,
Meſſeler Falltorhaus und
unterzeich=
netes Amt.
(529
Darmſtadt, den 3. Jan. 1930.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Bekanntmachung.
Die Auszahlung der Unterſtützung
für die Unterſtützungsempfänger vor
Darmſtadt=Stadt findet in der nächſter
Woche wie folgt ſtatt:
Männer:
Buchſtabe 4—G Montag, den 6. 1. 30,
vormittags 9 Uhr,
H—M Montag, den 6. 1. 30.
nachmittags 14.30 Uhr,
N—St Dienstag, den 7. 1. 30,
vormittags 8.30 Uhr,
Z Dienstag, den 7. 1. 30,
nachmittags 14.30 Uhr,
Frauen: Mittwoch, den 8. 1. 30.
vorm. 8.30 Uhr. (st544
Arbeitsamt Darmſtadt.
Verkaufe ab heute einen großen
Transportpa. 6—16 Wochen alte
Ferkelu Läuferſchweine
2 in allen Größen zu bekannt
—billigen preiſen. (531
Schweinehändler,
Ph. Feldmann, orieshem b.9, Tel. 42.
Benngois:
verfteigerang Ne. 9.
Am Donnerstag, den 9. Januar,
vor=
mittags von 10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz verſteigert:
Scheiter: rm. Buche 1. Kl. 45, 2. Kl. 14,
Eiche 1. Kl. 89, 2. Kl. 3. Linde 3,
Kiefer 132. Fichte 1. Kl. 1. 2. Kl. 1.
Knüppel: rm.: Buche 23, Eiche 41, Linde
4, Kiefer 94, Weißtanne 2.
Reiſerholz 1. Kl.: rm.. Buche 4. Eiche
22, Linde 1. Kiefer 18
Stöcke: rm.: Buche 9, Eiche 32, Linde 2,
Kiefer 39. Fichte 2.
Das Holz ſitzt im Förſterbezirk
Baſſin=
teil in den Abteilungen 2. 3. 13a. 13b
und verſchiedene.
Ferner kommen zum Ausgebot aus
dem Wald des Philippshoſpitals aus
en Abteilungen: Eichbaumeck 5, Texas
2. Grabenſtück 1 und verſchiedene:
Scheiter: rm.: Kiefer 50.
Knüppel: rm.: Aſpe 1. Pappel 2.
Kie=
fer 53, Weymouthskiefer 5.
Reiſerholz 1. Kl.: rm.. Eiche 2, Kiefer
10. Weym.=Kiefer 2.
Stöcke: rm. . Kiefer 14.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Klipſtein Holzhofallee 10.
Fern=
ſprecher 3678. Blau geſtrichene
Num=
nern kommen nicht zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 2. Januar 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt. (506
Sotzverſteigerang Nr. Bu. d.
Montag, den 6. Januar 1930,
werden von vorm. 9 Uhr ab in der
Turnhalle am Woogsplatz zu
Darm=
ſtadt aus der ſtädt, Förſterei
Heilig=
kreuz (Los Nr. 1—437. Saufang 12,
Steinsnichkel 16, Kühlache 19, 20.
Holzſchlag 22, 25, 26, Hitzberg 28, 29
und Rücksbrünnchen 49) verſteigert:
Scheiter, rm: 376 Buche, 47 Eiche.
5 Eſche, 16 Kiefer: Knüppel, rm: 128
Buche, 87 Eiche, 23 Eſche, 31 Kiefer,
9 Fichte: Reiſigknüppel, rm: 23 Buche,
17 Eiche: Stöcke, rm: 41 Buche 14
Eiche, 13 Fichte: Wellen: 1270 Buche
(Holzſchlag 25, 26).
Dienstag, den 7. Januar 1930,
werden von vorm. 9½ Uhr ab in der
Wirtſchaft zum Darmſtädter Hof
in Griesheim aus der ſtädt. Förſterei
Städt. Tanne (Beſſ. Tanne,
Eichbaum=
eck 36. 38, Los Nr. 126—213 und 377
bis 466, und Bürgertanne,
Bürger=
ſchlag 4, Am Waldfriedhof, Los Nr. 467
bis 556) verſteigert:
(st20631
215 rm Kieferſcheit, 519 rm
Kie=
ferknüppel und 2 rm Kieferſtöcke,
Darmſtadt, den 30. Dez. 1929.
Städt. Güterverwaltung.
2. Stammholz=Verſteigerung.
Montag, den 6. Jauuar 1930,
vormittags 9½ Uhr anfangend,
wird aus dem Stadtwald Pfungſtadt,
Diſtrikt Malchertanne, Abt. 1Ia (
Kahl=
hieb) das nachverzeichnete Kief.=
Stamm=
holz an Ort und Stelle öffentlich
ver=
ſteigert:
Kl. 2b 25—29 cm 9 — 9 St. — 4,97 fm
„ 3a 30—34
—59 „ — 39,59 „
„ 3b 35—39
—49 „ — 44,36 „
4a 40—44
8 „ — 8,37
2 „ — 3.30
„ 4b 45—49
127 St. — 100,59 fm
Zuſammenkunft am
Bahnwärterhäus=
chen am Malcherweg.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
dis Martini 1930 gewährt. Nähere
Aus=
unft erteilt Förſter Weingärtner in
Pfungſtadt, Bahnhofſtraße 16.
Bemerkt wird, daß das Holz gut
ab=
zufahren iſt und daß es ſich um alten
Beſtand mit ſchönem Schnittholz handelt.
Pfungſtadt, den 30. Dez. 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
(450b
Frankfurt 0. M. Xx
Pferde=Märkte
A
6. Januar, 3. Februar, 3. März,
7. April, 12.Mai, 16.Juni, 14. Juli,
18. Aug., 6. Oktober, 1. Dezember.
Durchſchnittlicher Auftrieb 700
Pferde all. Raſſen, auch
Schlacht=
pferde; größte Auswahl u. beſte
Gelegenheit für Kauf od. Tauſch.
Ein Beſuch dieſer Märkte
iſt zu empfehlen. (TV443
Der Handel Sonntags verboten.
Seite 5
Samstag, den 4. Januar 1930.
Verleihung von Ehrenurkunden durch die Heſſiſche
Mounttier und Sandeisrainmer Barmnſtavt.
Im Jahre 1929 konnten wiederum von der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt 106 Ehrenurkunden an Arbeiter,
An=
geſtellte und Betriebsbeamte, die auf eine längere Tätigkeit bei ihrer
Firma zurückblicken können, verliehen werden. Von dieſen Diplomen
entfallen auf 50jährige Tätigkeit 2, auf 40jährige Tätigkeit 18 und auf
25jährige Tätigkeit 86. Ausgezeichnet wurden nachſtehende Jubilare:
Meiſinger, Wilhelm, Arheilgen — am 3. September 1920
25 Jahre bei der Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Schmidt, Johann Wilhelm, Pfungſtadt — am 14. Februar 1924
25 Jahre bei der Volksbank Pfungſtadt;
Debus, Heinrich, Darmſtadt — am 9. Juli 1925 25 Jahre bei der
Firme A. Schneider A. G., Darmſtadt;
Kilian, Friedrich, Traiſa — am 25. März 1926 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Keil, Georg, Gundernhauſen — am 15. April 1926 25 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Keil, Wilhelm, Darmſtadt — am 21. März 1928 40 Jahre bei der
Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Meier, Jgnaz, Darmſtadt — am 12. Mai 1928 25 Jahre bei der
Firma A. Schneider A. G., Darmſtadt;
Kräuter, Georg, Darmſtadt — am 1. Januar 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Biedermann, Franz, Darmſtadt — am 2. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt:
Fuchs, Karl. Darmſtadt — am 2. Januar 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Trumpfheller, Chriſtian. Darmſtadt — am 7. Januar 1929
40 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Sütterlin, Wilhelm Darmſtadt — am 12. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Müller, Michael Darmſtadt — am 14. Januar 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Mahr, Eliſabeth, Darmſtadt — am 15. Januar 1929 25 Jahre bei
der Firma Strauß u. Maher, Darmſtadt;
Ehrhardt, Balthaſar, Darmſtadt — am 18. Januar 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Mohr, Ferdinand. Darmſtadt — am 21. Januar 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Duckheim, Carl, Darmſtadt — am 1. Februar 1929 25 Jahre bei
der Firma L. C. Wittich, Darmſtadt;
Hannappel, Johann, Steinefrenz — am 3. Februar 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Sontheimer, Eliſabeth. Darmſtadt — am 15. Februar 1929
25 Jahre bei der Firma Gebrüder Neu, Darmſtadt;
Merlau, Leonhard, Darmſtadt — am 20. Februar 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck G.m.b. H., Darmſtadt;
Dieter, Peter, Darmſtadt — am 24. Februar 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck G.m.b. H., Darmſtadt;
Schwarz, Georg, Darmſtadt — am 26. Februar 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Poth, Johann, Darmſtadt — am 5. März 1929 25 Jahre bei der
Firma Lippmann Mah, Darmſtadt;
Friedrich, Philipp, Darmſtadt — am 13. März 1923 40 Jahre bei
der Firma Kronenbrauerei, Gebr. Wiener, Darmſtadt;
Büchler, Heinrich, Erbach i. Odw. — am 14. März 1929 50 Jahre
bei der Firma Gg. Wilh. Kumpf, Erbach i. Odw.
Zey. Chriſtian, Steinefrenz — am 25. März 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Geher, Jakob, Roßdorf — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Hannappel, Jakob, Steinefrenz — am 1. April 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G. Darmſtadt;
Höhn, Jakob, Steinefrenz — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Becker, Johann, Steinefrenz — am 1. April 1929 25 Jahre bei der,
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt:
Axras Peter, I., Kirch=Beerfurth — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Delp u. Co., Holzwerk Kirch=Beerfurth;
Draisbach, Auguſt, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Nagel, Wilhelm, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Dreilich, Robert, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Kunſt, Phil., Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Groſchwitz, Peter, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G. Kelſterbach a. M.;
Wagner, Jakob, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Hilſe, Richard, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Reitz, Andreas, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firme Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Roſtan, Heinrich, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Diehl, Georg Juſtus, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Grünewald, Ludwig, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G. Kelſterbach a. M.;
Bomarius, Johann, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Fiſchlin, Robert, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Grünewald, Theodor, Kelſterbach — am 1. April 1929 25 Jahre
bei der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Gruſchwitz, Felix, Darmſtadt — am 1. April 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Trumpfheller. K., Darmſtadt — am 5. April 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Büttner, Konrad. Darmſtadt — am 7. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Keil, Georg, Gundernhauſen — am 15. April 1929 25 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Schwarz, Jakob, Darmſtadt — am 16. April 1929 25 Jahre bei der
Firma Heſſiſche Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Silberling, Chriſtian, Nieder=Ramſtadt — am 24. April 1929
25 Jahre bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G.,
Darmſtadt;
Hädrich, Wilhelm, Darmſtadt — am 30. April 1929 25 Jahre bei
der Firma A. Ullmann, Darmſtadt;
Wenzel, Heinrich, Darmſtadt — am 1. Mai 1929 25 Jahre bei der
Direktion der Discontogeſellſchaft, Filiale Darmſtadt;
Fleck, Heinrich, Darmſtadt — am 4. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Baus, Max, Kelſterbach — am 9. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Hannappel, Johann, Steinefrenz — am 10. Mai 1929 25 Jahre
bei der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Daniel, Georg, Darmſtadt — am 13. Mai 1929 40 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Sturm, Peter, Roßdorf — am 15. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Stanger, Franz, Darmſtadt — am 15. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Verlagsanſtalt A. Koch, Darmſtadt;
Beck, Karl, Darmſtadt — am 19. Mai 1929 25 Jahre bei der Firma
E. Merck, Darmſtadt;
Schacker, Peter, Roßdorf — am 2. Mai 1929 40 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hautſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt;
Grimm, Georg, Kelſterbach — am 25. Mai 1929 25 Jahre bei der
Firma Vereinigte- Glanzſtoff=Fabriken A.G. Kelſterbach a. M.;
Röſſinger, Philipp, Kelſterbach — am 27. Mai 1929 25 Jahre bei
Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A.G., Kelſterbach a. M.;
Moter, Chriſtian, Roßdorf — am 1. Juni 1929 40 Jahre bei der
Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G., Darmſtadt;
Wagner, Heinrich, Kelſterbach — am 4. Juni 1929 25 Jahre bei
der Firma Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A. G., Kelſterbach a. M.;
Göckel, Philipp, Darmſtadt — am 4. Juni 1929 50 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Sehring. Auguſt, Darmſtadt — am 6. Juni 1929 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Hofferberth, Wilhelm, Mümling=Crumbach — am 1. Juli 1928
25 Jahre bei der Firma Peter Lien, König i. Odw.;
Hof. Adolf, Darmſtadt — am 1. Juli 1929 25 Jahre bei der Firma
E. Merck, Darmſtadt;
Spöhrer. Anna, Darmſtadt — am 1. Juli 1929 25 Jahre bei der
Firma Staatl. Lotterie=Einnahme Petrenz, Darmſtadt;
Wießmann, Leonhard, Darmſtadt — am 25. Juli 1929 25 Jahre
bei der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G. Darmſtadt;
Unglert, Otto, Darmſtadt — am 1. Auguſt 1929 25 Jahre bei der
Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Blech, Chriſtian, Darmſtadt — am 1. Auguſt 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Bär, Barbara, Eberſtadt — am 9. Auguſt 1929 40 Jahre bei der
Firma Gebrüder Bickelhaupt, Eberſtadt;
Müller, Wilhelm, Darmſtadt — am 11. Auguſt 1929 25 Jahre bei
der Firma Hermann Heinmüller, Darmſtadt:
Röhrig, Alexander, Darmſtadt — am 20. Auguſt 1923 40 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Geher, Luiſe, Darmſtadt — am 25. Auguſt 1929 25 Jahre bei der
Firma Ludwig Hering, Darmſtadt;
Hoffmann, Alois, Darmſtadt — am 28. Auguſt 1929 40 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GbmH., Darmſtadt;
Back, Johannes, Darmſtadt — am 1. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Kolb, Johannes, Darmſtadt — am 1. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Heſſ. Eiſenbahn A. G., Darmſtadt;
Frankenberger, Heinrich, Darmſtadt — am 5. September 1928
25 Jahre bei der Firma Goebel A. G., Darmſtadt;
Fiſcher, Johannes, Kelſterbach — am 8. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken A.G., Kelſterbach a. M.;
Wedel, Heinrich, Darmſtadt — am 9. September 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Dambmann, Peter, Darmſtadt — am 12. September 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Andres, Georg, Darmſtadt — am 12. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Roeder, Georg, Darmſtadt — am 15. September 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Edelmann. Adam, Darmſtadt — am 19. September 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G., Darmſtadt;
Krug, Philipp, Darmſtadt — am 23. September 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt:
Sommer, Hermann, Darmſtadt — am 1. Oktober 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Hauf, Auguſt, Darmſtadt — am 1. Oktober 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Fiſchſchneider, Nikolaus. Darmſtadt — am 3. Oktober 1929
25 Jahre bei der Firma W. G. Otto, Darmſtadt;
Kirchner, Valentin, Darmſtadt — am 4. Oktober 1929 25 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH. Darmſtadt;
Ewald, Fr., Darmſtadt — am 10. Oktober 1929 25 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt;
Dörſam, Peter, Darmſtadt — am 10. Oktober 1929 25 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Schuchmann, Wilhelm, Darmſtadt — am 26. Oktober 1929
25 Jahre bei der Firma Goebel A.G. Darmſtadt;
Dreieicher, Adam, Rößdorf — am 2. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.G. Darmſtadt;
Ziergöbel, Georg, Roßdorf — am 2. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt:
Hallſtein, Johann, Darmſtadt — am 7. November 1929 40 Jahre
bei der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Schick, Heinrich, Darmſtadt — am 12. November 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Blätter, Wilhelm, Darmſtadt — am 17. November 1929 25 Jahre
bei der Firma Goebel A.G. Darmſtadt;
Bärenz, Heinrich, I. Darmſtadt — am 21. November 1929 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Becker. Ludwig, Darmſtadt — am 26. November 1929 40 Jahre bei
der Firma Carl Schenck GmbH., Darmſtadt;
Weber, Georg, Darmſtadt — am 1. Dezember 1929 40 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Schmelz, Karl, Darmſtadt — am 1. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt;
Diehl, Johannes, Kelſterbach — am 5. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma Verein. Glanzſtoff=Fabriken. A. G., Kelſterbach a. M.:
Schütt, Nikolaus, Darmſtadt — am 15. Dezember 1929 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt:
Nummer 4
Aus der Landeshauptftadk.
Darmſtadt, den 4. Januar.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestkheakers.
Großes Haus
Sonntag, 5. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 21,30 Uhr. E 11.
Zum erſten Male wiederholt: „Eine Nachtin Venedig”.
Komiſche Oper von Johann Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Montag, 6. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. 4.
Sin=
fonie=Konzert. Werke von Haydn, Brahms und
Or=
cheſtergeſänge. Soliſtin: Maria Huſſa. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Dienstag, 7. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22,30 Uhr. R 7,
Gr. I—TV (Darmſtädter Volksbühne), T=Gruppe 2, 3, 4.
„Der fliegende Holländer”. Oper von Richard
Wag=
ner. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Mittwoch, 8. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L 13,
5. 6, 7, 8. „Amphitryon”. Luſtſpiel von Kleiſt. Preiſe
F bis 10 Mark.
Donnerstag, 9. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. C 11.
„Der Troubadour”. Oper von Verdi. Preiſe 1 bis
10 Mark.
Freitag, 10. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 12.
K 2 Gr. I—TV Darmſt. Volksbühne. „Weh’ dem, der
lügt” Luſtſpiel von Grillparzer. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Samstag, 11. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. A 12.
„Eine Nacht in Venedig”. Komiſche Oper von Joh.
Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Sonntag, 12. Januar. Aufang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. H 6.
(Bühnenvolksbund.) „Fidelio”. Oper von Beethoven.
Preiſe 1 bis 10 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, 5. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete IIs. „Der Raubder Sabinerinnen”, Luſtſpiel
von Franz und Paul von Schönthan. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Montag, 6. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Filmgemeinde der
Volksbühne. Kulturfilmbühne: „Menſchenarſenal”. Ein
Sowkino=Film nach einer Novelle von H. Barbuſſe. Preiſe
0,80 bis 2 Mark.
Dienstag, 7. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Menſchenarſenal”, Ein Sowkino=Film nach einer
No=
velle von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Mittwoch, 8. Januar. Anfang 16 und 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Menſchenarſenal”. Ein Sowkino=Film nach einer
No=
velle von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Donnerstag, 9. Januar. Anfang 16 u. 20 Uhr. Kulturfilmbühne:
„Menſchenarſenal‟. Ein Sowkino=Film nach einer
No=
velle von H. Barbuſſe. Preiſe 0,80 bis 2 Mark.
Freitag, 10. Januar. Anfang 20 Uhr. Wiener Abend,
ver=
anſtaltet von der Darmſtädter Volksbühne. Mitwirkende:
Maria Kienzl, Franz Tibaldi. Am Flügel: Carl Bamberger.
Preiſe 1, 2 und 3 Mark.
Samstag, 11. Januar. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete Vle, T=Gruppe I. „Der Raub der
Sabinerin=
nen” Luſtſpiel von Franz und Paul von Schönthan. Preiſe
1,20 bis 6 Mark.
„Sonntag, 12. Januar. Anfang 20 Uhr, Ende 22,30 Uhr.
Zuſatz=
miete IVs. „Ich tanze um die Welt mit Dir” Poſſe
mit Geſang von Marcellus Schiffer. Muſik von Friedrich
Hollgender. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mark.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Peterchens
Mond=
fahrt” die ſeit Jahren erfolgreichſte Märchenvorſtellung des
Landes=
theaters wird heute Samstag um 14 Uhr im Großen Haus bei
herab=
geſetzten Preiſen (0,50—2,00 Mark) wiederholt.
Roſſinis „Angelina”, der große Opernerfolg, gelangt heute
Samstag um 20 Uhr im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Karl Makia Zwißler zur Wiederholung. Angelina: Käthe Walter.
In den übrigen Hauptrollen: Stadelmaier, Stralendorf, Kuhn, Harre,
Kienzl, Overlack. Miete I. und Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde A,
Gruppe 1—4.)
„Ich tanze um die Welt mit Dir”, die unterhaltſame
Poſſe mit Geſang und Tanz von Marcellus Schiffer (Muſik von Fr.
Hollaender), kommt heute Samstag um 2 Uhr im Kleinen Haus zur
Aufführung. In den Hauptrollen: Hoffart, Hinz, Kann a. G., Gothe,
Haenel. Jürgas, Flemming, Minetti, Gallinger, Karzau, Mosbacher.
(Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde S. Gruppe 1—4.)
Die erſte Wiederholung der begeiſtert aufgenommenen komiſchen
Oper „Eine Nacht in Venedig” von Johann Strauß findet
morgen Sonntag um 19.30 Uhr im Großen Haus unter muſikaliſcher
Leitung von Karl Maria Zwißler mit der erfolgreichen
Premieren=
beſetzung ſtatt. (Miete B.)
„Der Raub der Sabinerinnen”, der beliebte Schwank in
vier Akten von Franz und Paul von Schönthan, wird morgen
Sonn=
tag um 19.30 Uhr im Kleinen Haus mit der erfolgreichen Beſetzung
der Silveſter=Aufführ ig in Szene gehen. (Zuſatzmiete II.)
— Kulturfilmb' ne Kleines Haus. „Menſchenarſenal”,
das neue, vielbeſprochene ruſſiſche Filmwerk, das ſich mit dem
Gefäng=
nisweſen befaßt, wird von Montag, 6. Januar, bis einſchließlich
Don=
nerstag, 9. Januar, jeweils um 16 und 20 Uhr im Kleinen Haus des
Landestheaters vorgeführt.
— Viertes Sinfonie=Konzert des Landestheaters. Ueber Maria
Huſſa, die Geſangsſoliſtin des am Montag, 6. Januar, unter
Lei=
tung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm ſtattfindenden vierten
Sinfonie=Konzertes, ſchreiben auswärtige und ausländiſche Zeitungen
u. a.: „Frau Huſſa ſang mit ihrer prachtvoll ausgeglichenen, im Forte
und ſelbſt noch im zarteſten Piano gleich klangſchönen und tragfähigen
Stimme . . ." — „Alle die Ausnahmeeigenſchaften ihres herrlichen
Soprans, die Zartheit und Süße der Höhe, der Glanz, die mühelofe
Ausgiebigkeit der Kraftentfaltung ſtellt ſie in den Dienſt der poetiſchen
Idee und der muſikaliſchen Linie unſerer Großmeiſter mit einer
un=
übertrefflichen Grazie der Empfindung und Bewegtheit des ſeeliſchen
Ausdrucks ..." — „Dieſer warmen und vollen Stimme wohnt ein
ſeltener Klangreiz inne ..
— Preſſefeſt 1930. Auf vielfache Anfragen ſei mitgeteilt,
daß das Preſſefeſt Darmſtadt 1930, das urſpünglich auf den
erſten Samstag im Januar feſtgeſetzt war, angeſichts der
wirt=
ſchaftlichen Lage vorerſt verſchoben worden iſt. Es wird
recht=
zeitig Mitteilung ergehen, wenn das Preſſefeſt gegen Ausgang
der Saiſon ſtattfinden kann.
— Ernannt wurden: am 26. November 1929 der Amtsarzt
Medi=
zinalrat Dr. Karl Hofmann unter Belaſſung ſeiner
Amtsbezeich=
nung „Medizinalrat” zum Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes
Er=
bach i. Odw. mit Wirkung vom 1. Januar 1930; am 21. Dezember 1929
der Polizeihauptwachtmeiſter auf Probe Johannes Taſchinſki zu
Bensheim zum Polizeihauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. 1. 1930.
Muſikverein. Die im geſtrigen Blatt für Montag, den 6. Januar,
angeſagte Probe zu Peterſens Meſſe muß, des am gleichen Tag
ſtatt=
findenden Sinfoniekonzertes wegen, auf Freitag, den 10. d. M.,
ver=
ſchoben werden. Die Damenprobe beginnt um 8 Uhr, die Herrenprobe
um 9 Uhr.
— Eliſabethenſtift. Am Donnerstag abend bereitete Herr Hofrat
Paul Ottenheimer zuſammen mit fünf Studierenden von der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (zwei Damen und drei Herren),
den Kranken und Schweſtern des Eliſabethenſtiftes eine große Freude
durch eine Abendmuſik in der Halle. Meiſterhaft begleitet von
Herrn Ottenheimer auf dem Klavier trugen zwei Herren das Largo
aus dem Konzert für zwei Violinen (D=Moll) von J. S. Bach vor;
eine Dame mit glockenreiner Sopranſtimme ſang drei Weihnachtslieder
von Ballmann und M. Reger; ein Herr mit wundervollem Baß ſang
Schubertlieder, und als Zugabe noch eine Arie aus Zar und
Zim=
mermann‟. Dann erfreute uns ein Herr mit dem Präludium und
Allegro von Pugnani=Kreißler, das mit fabelhafter Technik geſpielt
wurde. Eine Dame mit herrlicher Altſtimme ſang drei Lieder von
A. Mendelsſohn; und zuletzt folgte die Arie aus Mozarts „II re
pas=
tore” für Sopran mit obligater Violine. Der herzliche Beifall bewies
den Vortragenden nicht nur die Dankbarkeit der Hörer, ſondern auch
die Höhe der künſtleriſchen Leiſtung. Herr Muſikdirektor Schmitt,
der auch zugegen war, hat ſich den beſonderen Dank des
Eliſabethen=
iſtifts herdient.
Gründet schon jetzt
Weihnachtssparkassen
für Weihnachten 1930
Städtische Sparkasse Darmstadt
Hauptstelle: Rheinstraße 34
Zweigstelle: Hügelstraße 22 (St.507
— Volkshochſchule. Der neue Arbeitsplan der
Volkshoch=
ſchule für die Zeit Januar Februar 1930 iſt erſchienen. Er iſt zu
haben in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, im Verkehrsbureau
und in der Buchhandlung Saeng (Kirchſtraße). Im Arbeitsplan ſind
die meiſten der im Oktober begonnenen Lehrgänge als Fortſetzung
an=
gezeigt. Neu beginnen Lehrgänge in Deutſch, Franzöſiſch für
An=
fänger, Latein, Eſperanto, deutſche Plakat= und Zierſchrift, zeitgemäße
Kundenwerbung. In weiteren Vorleſungen werden behandelt: Dantes
göttliche Komödie. Wie lieſt man den Handelsteil einer Zeitung?,
Grundfragen der Volkswirtſchaft, Der deutſche Parlamentarismus,
Lebensbilder aus der Tierwelt der Vorzeit, Metallographie, Das
Pro=
blem der Vererbung, Ueber Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit in der
Ehe folgen Vorleſungen nur für Damen. — Die Anmeldungen
erfolgen in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenpldtz 17.
Tagesordnung zu der öffentlichen Sitzung des Kreis=Ausſchuſſes
des Kreiſes Darmſtadt, am Montag, den 6. Januar 1930, nachmittags
3.30 Uhr: Beſchwerde des Bundes Deutſcher Haarformer, Ortsgruppe
Darmſtadt, gegen die Entſcheidung des Oberbürgermeiſters der Stad
Darmſtadt vom 5. Oktober 192.
— Weihnachtsfeier des Marinevereins Darmſtadt und Umgebung.
Eingeleitet wurde die Feier durch einen von Ehrenmitglied Kam.
Gottmann verfaßten und von Frl. Miltenberger vorgetragenen
Vor=
ſpruch. Der 1. Vorſitzende, Kam. Kapt. z. S. Herzbruch, fand in ſeiner
Begrüßungsanſprache warme Worte über den Sinn deutſcher
Weih=
nachten und den Wert echt deutſcher Kameradſchaft. 6 Jungmannen
turnten hierauf am bruſthohen Barren eine Muſterriege. Ein
leben=
des Bild „Weihnachtsurlaub” in Verbindung mit dem geſprochenen
Wort, ſowie das folgende Kinderſtück „Frohe Weihnachten” mit
gemein=
ſam geſungenen Weihnachtsliedern paßte recht in den Rahmen der
Feier. Der Reigen der 8 munteren richtigen Zwerge mußte
wieder=
holt werden. Frau Reichert hat ſicher ſehr viel Mühe und Geduld
auf=
wenden müſſen, bis ſie das alles den Kleinen beigebracht hatte. Die
Kinderbeſcherung verfehlte nicht ihren beſonderen Reiz auf die Kinder.
Unter dem Titel „Hochbetrieb am Oſtſeeſtrand” kamen dann eine Reihe
Reigen und Tänze, die von Frl. Wally Martin, Solotänzerin früher
am hieſigen Landestheater, jetzt am Opernhaus zu Frankfurt,
einſtu=
diert und flott und mit beſtem Gelingen von Damen und Jungmannen
des Vereins aufgeführt wurden. Stärkſten Heiterkeitserfolg hatte
dann noch das Theaterſtück: „Ein Mariner muß es ſein‟. Die
Muſik=
beſetzung war ſehr gut und fanden die 2 Violinſolis des Kapellmeiſters
dankbare Zuhörer. Eine reichhaltige Tombola machte den Beſchluß der
in allen ihren Teilen ſo ſchön und harmoniſch verlaufenen
Weihnachts=
feier.
Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft e. V. macht
noch=
mals auf die am kommenden Dienstag, den 7. Januar 1930, und
Frei=
tag, den 10. Januar 1930, jeweils abends in ihren eigenen Räumen,
Ccke Wieſen= und Schleiermacherſtraße 26, beginnenden Kurſe in
Reichs=
kurzſchrift und Maſchinenſchreiben aufmerkſam. Die Kurſe ſtehen unter
bewährter Leitung und findet der Unterricht nicht in einem Schulhauſe
Die Geſchäftsſtelle der genannten Geſellſchaft erteilt auch
wäh=
rend der Tagesſtunden bereitwilligſt Auskunft.
Seite 6
Samstag, den 4. Januar 1930.
Nummer
Das St. Marienhoſpikal.
Der Mainzer Biſchof Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler
gründete vor mehr als 75 Jahren die Genoſſenſchaft der Schveſtern
von der Göttlichen Vorſehung.
Mehrere Krankenhäuſer im Lande Heſſen geben ein
hervorragen=
des Zeugnis von der opfervollen Tätigkeit der Kettelerſchweſtern, wie
mian ſie gern im Volke nennt. Es ſind ganz beſonders zu nennen
das Hildegardis=Krankenhaus in Mainz, das St. Rochushoſpiz in
Mainz=Mombach, in Offenbach das St. Joſefshaus, zu Lampertheim
das Marienkrankenhaus, und das Bonifatius=Krankenhaus zu
Hirſch=
horn am Neckar.
Auch in Darmſtadt wird die Genoſſenſcheft in den nächſten Tagen
ein Krankenhaus für Frauen und Kinder eröffnen, das St.
Marien=
hoſpiz.
Erbaut iſt es nach den Plänen von Herrn Regierungsbaumeiſter
t. D. Dr. Melsheimer in Anſchluß an die Emmerling’ſche Villa,
Mar=
tinspfad 72. In ſeiner ganzen Einrichtung muß es als äußerſt
zweck=
dienlich und künſtleriſch=ſachlich bezeichnet werden. In ruhiger und
prächtiger Lage in der Nähe der Ludwigshöhe bietet das Heim eine
be=
agliche Zufluchtsſtätte für Kranke und Geneſende. Mit allen
tech=
riſchen Hilfsmitteln der Neuzeit ausgeſtattet, von gutgeſchulten beſorgten
Schweſtern betreut, wird das Haus den Bewohnern Darmſtadts und
ſeiner Umgebung eine erwünſchte Stätte chriſtlicher und ſozialer
Tätig=
keit ſein.
Die Eröffnung findet am 7. Januar ſtatt.
Der Segen des Kleinſparens. Bei der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt wurde bereits vor dem Kriege die Einrichtung von
ſoge=
nannten Weihnachtsſparkaſſen beſonders gepflegt. Dieſe
Einrichtung hat ſich auch in den letzten Jahren wieder recht erfreulich
entwickelt. Schon im Jahre 1926 beſtanden bereits 70 Sparvereine,
die auf Weihnachten 1926 einen Betrag von rund 80 000.— Mark
zuſammengeſpart hatten. Im Jahre 1929 wurden von 122
Spar=
vereinen rund 155 000.— Mark in kleinſten Beträgen
zu=
ſammengeſpart, die en Weihnachten 1929 zur Auszahlung gelangten.
Die für Weihnachten 1929 angeſparten Gelder wurden kurz vor
Weih=
nachten abgehoben und von den Sparvereinen an ihre Mitglieder zur
Beſchaffung von Weihnachtsgeſchenken verteilt, wodurch zahlreichen
Familien eine echte Weihnachtsfreude bereitet werden konnte. — Die
Einrichtung dieſer Weihnachtsſparkaſſen zeigt, welcher Erfolg durch
regelmäßiges und zielbewußtes Sparen erreicht werden kann. Die
Gründung von derartigen Spareinrichtungen kann daher nur aufs
Beſte empfohlen werden. Die Anlage von Sparkonten kann bei der
Sparkaſſe Darmſtadt ſowohl bei der Hauptſtelle Rheinſtraße 34, wie
auch bei der Zweigſtelle Hügelſtraße 22 jederzeit erfolgen. (Siehe
An=
zeige in der heutigen Nummer.)
— Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Die erſte diesjährige
Wanderung findet am Sonntag, den 5. Januar, in die nähere
Umgebung Darmſtadts ſtatt. Zuſammenkunft 11 Uhr vormittags am
Tierbrunnen. Die Einzeichnungsliſte für Kaffee liegt bei Mitglied
Neudecker in der Ernſt=Ludwig=Straße offen. Anmeldungen hierfür
können noch bis zum 4. Januar, nachmittags 5 Uhr, vorgenommen
werden. Das Endziel iſt Traiſa, und findet die Einkehr bei Mitglied
Scheerer (Gaſthaus „Zur Krone”) ſtatt. Um rege Beteiligung wird
gebeten.
Städtiſche Maſchinenbauſchule. Im Anzeigenteil dieſes Blattes
gibt die Städtiſche Maſchinenbauſchule Darmſtadt bekannt, daß Mitte
Januar ein Fortbildungskurſus für Antoreparateure beginnt. Ziel
der Kurſe iſt, den in der Praxis ſtehenden Reparateuren gründliche
und allgemeine Kenntniſſe aller einſchlägigen Fragen des
Autorepara=
turweſens zu übermitteln. Teilnehmer können alle gelernten Schloſſer
und Mechaniker mit Vorkentniſſen im Kraftfahrzeugweſen werden,
ferner ſolche, welche nachweislich mehrere Jahre in einem
Reparatur=
betrieb tätig geweſen ſind. Anmeldungen bis 10. Januar erbeten an
die Direktion, Landgraf=Philippanlage 6.
— Der Kanarienzüchterklub Darmſtadt veranſtaltet heute Samstag,
den 4., und Sonntag, den 5. Januar, im Feſtſaale des „Bürgerhofs”
(Eliſabethenſtraße 2) eine große Kanarienausſtellung mit
Prämiierung und Tombola. (Näheres ſiehe Anz.)
Die Zahl der von den Abſendern unzureichend freigemachten
Briefſendungen nach dem Auslande iſt immer noch außerordentlich
hoch. Die unzureichende Freimachung iſt beſonders feſtgeſtellt worden
bei Sendungen nach Orten in Polniſch=Oberſchleſien und den übrigen
Gebieten, die Deutſchland durch den Verſailler Frieden verloren oder
die zu der früheren öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie gehört haben.
Briefſendungen nach dieſen Orten unterliegen gegenwärtig, von
eini=
gen Ausnahmen (Danzig, Memelgebiet, Oeſterreich) abgeſehen,
durch=
weg den Weltpoſtvereinsſätzen oder beſonders vereinbarten Gebühren.
In zweifelhaften Fällen empfiehlt es ſich daher, am Poſtſchalter
nach=
zufragen.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, den
9. Januar, um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Einführung und
Verpflich=
tung der neuen Mitglieder; 2. Bildung eines Wahlvorſchlags=
Aus=
ſchuſſes.
— Im Schloßmuſeum ſind an jedem Tag um 11 und 11.30 Uhr
vormittags Führungen. Die Madonna von H. Holbein d. J. kann
geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
— Hauptkörung Kreis Darmſtadt. Bei der Körung erhielt der
Faſelwärter Gg. Klug für gute Pflege der Faſeltiere und Sauberkeit
der Hofreite die ausgeſetzte Prämie von 20 Mark.
Kunſtnokizen.
Aeder Werta, Künfſter oder Hünfktieriſche Veranſtaltungen, deren im Nochſtehenden dr
geſchiebt, behält ſich die Redaktlon ihr Arteil vor.
— Liederabend Umberto Urbano. Es ſei nochmals
auf den heute abend im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Lieder=
und Arienabend. Umberto Urbano hingewieſen. Der Beſuch
dieſer Veranſtaltung iſt ſehr zu empfehlen, da die Gelegenheit nicht
ſehr oft iſt, einen derartig großen Sänger zu hören. Karten bei Chriſt.
Arnold am Weißen Turm und an der Abendkaſſe.
Laidle Berasſialtungen.
A Dn Dtdne
m leierenm Jaie warndwie alb Beſprechunz sder Aritke.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der
Familie E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Am nächſten Sonntag, den
5. Januar, nachmittags, findet im Städtiſchen Saalbau eine
Weih=
nachtsfeier ſtatt. Unter Mitwirkung eines Poſaunenchors, eines
Män=
nerchors, ſowie Schülerinnen ſämtlicher Klaſſen der Beſſunger
Mäd=
chenſchule, welche ein Weihnachtsſpiel in drei Akten: „Die Eispolizei
im Weihnachtswalde”, aufführen. Außer dem Weihnachtsſpiel hat die
Feier ein ſchönes, abwechſlungsreiches Programm mit Anſprache und
Geſang. Die Kinder werden auch in dieſem Jahre wieder mit einer
kleinen Weihnachtsgabe bedacht. Gleichzeitig ſprechen wir der
Bevöl=
kerung von Darmſtadt unſeren Dank aus für das, was ſie uns gegeben
hat, um es möglich zu machen, den Kindern eine Weihnachtsfreude zu
bereiten. Freunde unſerer Bewegung und Gäſte ſind herzlich
will=
kommen.
— Schloß=Kaffee. Auf die Veranſtaltungen des Schloßkaffee=
Enſembles, ſei hierdurch beſonders hingewieſen. In reicher
Abwechſ=
lung ſtellt Herr Kapellmeiſter Curt Fiſcher die Programme zuſammen
und bietet jedem muſikaliſchem Geſchmack etwas. — Am 10. Januar
beginnt das nur kurze Gaſtſpiel des weltberühmten Geigenvirtuoſen
Lajos Rigo, das zu beſuchen niemand verſäumen ſollte. Herr Rigo
ſpielt in den Nachmittags= und Abendkonzerten; ſeine Vortragsfolgen
bringen ein künſtleriſches Ereignis, wie es hier noch nicht geboten
wor=
den iſt. — Der „Dresdener Anzeiger” ſchreibt anläßlich ſeines dortigen
Auftretens: Das erſte Auftreten des Künſtlers Lajos Rigo geſtaltete
ſich zu einem Erfolg, wie er in dieſen Räumen wohl noch keinem
Künſtler zuteil geworden iſt. Herr Rigo iſt die verkörperte Muſik;
ſein Spiel iſt beſeelt und durchaus eigenartig und individuell, ſeine
Technik vollendet. Schwierigkeiten exiſtieren offenbar für ihn nicht,
und voller Schmelz und Wohllaut ſind die Töne, die er ſeinem
koſt=
baren Inſtrument entlockt. Den ſtürmiſchen Beifall, der ihm gezollt
wird, kann er nur durch immer neue Zugaben dämmen. (Siehe die
heutige Anzeige.)
— Im Gotel Prinz Heinrich finder Samstag und
Sonn=
tag abends Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch wird beſtens
emp=
fohlen.
Tageskalender für Samstag, den 4. Januar 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 14 Uhr: „Peterchens
Mond=
fahrt”, 2 Uhr, L. 12. M 2: „Angelina”. — Kleines Gaus, 20 Uhr,
S 5: „Ich tanze um die Welt mit dir” — Orpheum, 20,15 Uhr:
Gaſtſpiel Hermann Job „Schiebung”. — Konzerte:
Schloß=
kaffee, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant, Reichshof, Kaffee Jöſt,
Hotel Prinz Heinrich, Goldene Krone. — Städt. Saalbau,
20 Uhr: Arien= und Liederabend „Umberto Urbano”. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Aus Hefſen.
Skarkenburg
J. Griesheim, 3. Jan. Die Gemeinde=Hundeſteuer für das Jahr
1930 betrgt 6 RM. Beginnt der Hundebeſitz nach dem 1. Juli 1930 ſo
werden nur 3 RM. erhoben. Die ſtaatliche Hundeſteuer beträgt 12 RM.
—Wie verlautet, wurde dem Radfahrerverein „Conus” hier das Gau=
Saalſportfeſt des Gaues II des Heſſiſchen und Naſſauiſchen Radfahrer=
Bundes übertragen. Dasſelbe wird am 25. Januar d. J. ſtattfinden.
Es wird einen Glanzabend auf dem Gebiete des Radſportes geben, und
jeder, der etwas Reizendes und Künſtleriſches auf dem Gebiete des
Fahrradſportes ſehen will, ſollte ſich dieſen Abend reſervieren.
FE. Wixhauſen, 3. Jan. Falſchmünzer. Ein junger Mann
von hier, der in einer Formerei in Arheilgen tätig iſt, fertigte ſich
einige Fünfmarkſtücke an. Mit einem ſolchen Stück wollte ein
befreun=
deter junger Mann von ihm in einer hieſigen Wirtſchaft Zigaretten
kaufen. Aber das Stück hatte eine etwas abweichende Farbe, die der
Wirtsfrau auffiel. Der Fall wurde zur Anzeige gebracht.
F. Eberſtadt, 3. Jan. Volkshochſchulkurſus. Nachdem der
Volkshochſchulkurſus, in dem Studienrat Jaob=Darmſtadt in acht
Abenden über das Thema: „Die geiſtigen und politiſchen Strömungen
des 19. Jahrhunderts” ſprach, am 17. Dezember 1929 beendet worden
iſt, beginnt der Ausſchuß am Donnerstag, den 9. Januar 1930, mit
einem zweiten Kurſus, in dem Dr. Weitzel=Darmſtadt das Thema:
„Lebensbilder aus der Tierwelt der Urzeit” behandeln
wird. Der Zyklus dauert ſechs Abende und findet allwöchentlich
Don=
nerstags in der Georgſchule (Saal 1) ſtatt. Beginn der Vorträge:
je=
weils 8.15 Uhr. Hörerkarten zum Preiſe von 1,50 RM. ſind bei Rektor
Becker, Mühltal 51, und am Eröffnungstag im Hörſaal erhältlich.
In den Vorträgen werden Lichtbilder vorgeführt.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Jan. Am Sonntag ſoll hier in Ober=
Ram=
ſtadt das Dreikönigstreffen ſtattfinden, zu dem die in den evangeliſchen
Jugendvereinen Starkenburgs zuſammengeſchloſſene Jugend ſich
zu=
ſammenfinden wird, um gleich zu Beginn des neuen Jahres gemeinſam
ſich unter die Loſung für 1930 zu ſtellen: „Allzeit bereit zur
Verantwor=
tung jedermann!‟ Der einleitende Jugendgottesdienſt findet um 10
Uhr ſtatt. Die Predigt wird von Herrn Jugendpfarrer Creter aus
Offenbach gehalten. Am Nachmittag wird für die Jugend im Saal des
Gaſthauſes „Zum Löwen” ein Film gezeigt werden: „Die Himmel
rüh=
men des Ewigen Ehre‟” — Um 5 Uhr wird dann nochmals eine
litur=
giſche Abendfeier ſtattfinden.
* Dieburg, 2. Jan. Der hieſige Turnverein 1863 veranſtaltete
am Abend des Neujahrstages ſeine herkömmliche geſellige und
turne=
riſche Feſtlichkeit. Der Vorſitzende des Turnvereins, Herr Geometer
J. Rödler, gab in ſeiner Begrüßungsanſprache der Freude über den
guten Beſuch Ausdruck. Im erſten Teile des Programms wurden von
den Schülern Freiübungen und Sportfreiübungen, Bodenübungen und
Stabübungen gezeigt; die Turner zeigten ſich in der Körperſchule, die
Turnerinnen im Keulenſchwingen, dem die Turner ſpäter ein
Keulen=
ſchwingen mit leuchtenden Keulen folgen ließen, das bei völliger
Dunkelheit des Saales auch ſchöne farbige Wirkungen hatte. Daß die
Turner auch am Gerät, am Barren und Reck, ihre Kunſt bewährten,
war ſelbſtverſtändlich. Sehr nett waren die verſchiedenen Tänze der
Schülerinnen und Turnerinnen; daß auch die Allerkleinſten ſchon ihre
Sache ſo niedlich und gewiſſenhaft machten, iſt ein beſonders ſchöner
Erfolg für den Verein. Herr J. Rödler überreichte am Schluß des
erſten Teiles den Mitgliedern des Vereins, die in der letzten Zeit bei
Wettkämpfen Siege errungen hatten, die Urkunden darüber mit
Wor=
ten des Dankes, der Anerkennung und Aneiferung. Auch den
Turn=
warten, den Herren Remſpecher und Chriſt, ſowie dem Leiter der
Jugend, dem 75jährigen „Vater Treber”, ſagte er verdienten Dank für
ihre unermüdliche Arbeit. Bei den Darbietungen fehlte auch nicht die
Geſangsabteilung des Vereins, die unter der Leitung des Herrn
Poſt=
ſekretärs Frei zwei Chöre vortrug; die Kapelle Wohlfahrt ſorgte für
die Unterhaltung und ſpielte als Tanzorcheſter.
r. Babenhauſen, 3. Jan. Der Veteranen= und Militärverein
Baben=
hauſen-Harreshauſen hält am Samstag abend im „Gaſthof „Zum
Löwen” ſeinen Jahresball ab. Die Vortragsfolge ſieht gut
aus=
gewählte Muſikſtücke der Kapelle Lautz vor. Sie wird ergänzt durch
Darbietungen des Turnvereins Harreshauſen, der plaſtiſche Gruppen
aus dem vaterländiſchen Feſtſpiel „Lieber tot als Sklav” ſtellen wird. —
Immobilienverkehr: Das in der nahen und weiteren
Um=
gebung bekannte Gaſthaus „Zum Löwen” ging dieſer Tage von der
ſeitherigen Beſitzerin, Frau Joh. Sauer Witwe, um den Kaufpreis von
35 000 RM. an Wilhelm Heß Eheleute dahier über. Am 1. April d. J.
wird die Uebergabe erfolgen.
* Unter=Moffau, 2. Jan., Unſer Turnverein hielt ſeinen
Weih=
nachtsfamilienabend ab. Im 1. Teil der reichhaltigen Feſtfolge nahm
nach der Begrüßung der Oberturnwart die Weihe des Wimpels vor, der
alsdann nach dem feierlichen Treugelöbnis der Turnerjugend
über=
reicht wurde. Der zweite Teil zeigte die turneriſche Arbeit ſämtlicher
Abteiluncen. Die Knaben turnten Bodenübungen, die Mädchen
führ=
ten Körperſchulübungen und Tanz vor, die Turnerinnen zeigten
Frei=
übungen, Tänze, ſchwangen elektriſche Keulen und turnten an den
Schwebekanten, während die Turner mit Freiübungen und Uebungen
an Reck, Barren und Pferd aufwarteten. Es wurde der Beweis
er=
bracht, daß auch in kleinen Landvereinen wertvolle Arbeit auf dem
Gebiet der Leibesübung geleiſtet werden kann. Der dritte Teil brachte
eine ſtimmungsvolle, echt turneriſche Weihnachtsfeier. Die
Verbin=
dung der 3 Teile und deren Glieder wurde hergeſtellt durch Vorträge
des Geſangvereins „Eintracht”, Lieder der Turnerfugend und aller
An=
weſenden, Gedichte und einer eifrigen und guten Muſikkapelle.
Cf. Birkenau, 3. Jan. Standesamtsſtatiſtik. Der Abſchluß
der Standesamtsregiſter der Gemeinde Birkenau von 1929 ergab 48
Ge=
burten (48), 22 Eheſchließungen (28) und 21 Sterbefälle (19). Die in
Klammern geſetzten Zahlen ſind die Einträge des Jahres 1928. Die
Höchſtzahl an Geburten ſeit Führung der Standesamtsregiſter auf den
Bürgermeiſtereien (1876) iſt dahier im Jahre 1901 mit 99 Geburten zu
verzeichnen. Den niedrigſten Stand hatte das Kriegsjahr 1917 mit nur
26 Geburten. Die Höchſtzahl von Eheſchließungen mit 42 hatte das
Jahr 1920, den niedrigſten Stand mit nur 5 das Jahr 1881. Die meiſten
Sterbefälle weiſt das Jahr 1904 mit 65 auf, die wenigſten die Jahre
1926 und 1927 mit je 17. Die durchſchnittliche Zahl der Einträge in
den 54 Jahren ſeit 1876 beläuft ſich bei den Geburten auf 64, bei den
Eheſchließungen auf 16 und bei den Sterbefällen auf 39. Eine
beſon=
ders ſtarke Sterblichkeit bei verhältnismäßig niedriger Geburtenzahl
weiſen die Jahre vor 1900 auf, wo z. B. im Jahre 1888 47 Geburten
52 Sterbefälle gegenüberſtanden. Die Sterblichkeit in dieſer Zeit machte
durchſchnittlich 60 Prozent der Geburten aus, während der Durchſchnitt
ſich heute zwiſchen 30 und 40 Prozent bewegt. Beſonders war in
frühe=
ren Jahren die Kinderſterblichkeit zeitweiſe außerordentlich hoch, welche
heute durch weitgehenſt ausgebaute ſoziale Einrichtungen (
Beratungs=
ſtunden) ſehr gering iſt.
A. Schlierbach, 3. Jan. Jahresſtatiſtik. In unſerem
Kirch=
ſpiel wurden im letzten Jahre 39 Kinder, und zwar 24 Knaben und 15
Mädchen, getauft. Beerdigt wurden 24 Perſonen, darunter 3 Kinder
Konfirmiert wurden 20 Knaben und 15 Mädchen, kirchlich getraut 18
Hochzeitspaare. An Sammlungen für gemeinnützige Zwecke gingen rund
4500 Mark ein. Die Geburtenzahl war auch dieſes Jahr, ſo wie
über=
haupt in den letzten Jahren, bedeutend geringer wie in den
Vorkriegs=
jahren, und beträgt kaum noch die Hälfte wie früher. — Vorſicht
mit Schießwaffen! Einige Knaben hatten eine hohle Eiſenſtange,
einen ſogenannten Kanonenſchlag, mit Pulver geladen. Jedoch wollte
zuerſt der Schuß nicht losgehen. Man wurde vorwitziger. Auf einmal
ging die Ladung los, und die Stange riß von dem Halteſtrick ab und
flog einem Knaben derart heftig wider das Bein, daß der Arzt beſtellt
werden mußte.
— Reichenbach i. O., 3. Jan. Der Gemeinderat in Reichenbach i. O.
bewilligte einſtimmig für die Vergrößerung der dortigen
Jugendher=
berge 3500 Mark.
— Jugenheim, 3. Jan. Am Sonntag, den 5. Januar 1930,
nach=
mittags, veranſtaltet die Ortsgruppe Jugenheim des Zentralverbandes
der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands im Gaſthaus „Zum
Bergſträßer Hof” eine öffentliche Verſammlung, in der der Genoſſe
Jaxt über Invalidenverſicherung und Sozialrentnerfürſorge ſpricht.
— Heppenheim (Bergſtraße), 3. Jan. Theater. (Gut und Geld,
was braucht’s die Jugend, ihr gehört die Welt!) Mit Ränzel, Gitarre
und Ra—pier als einzigem Beſitz, ſo zogen die fahrenden Schüler durch
die Lande. Ein flinkes Wort, ein rechter Blick öffnete ihnen manches
Tor und Herz, verſchaffte ihnen das Unentbehrliche für Hunger und
Durſt und ein Lager für die Nacht. Auch Robert, der Schwarzkünſtler,
muß ſich ſo durchſchlagen. Es macht nichts, daß ihm noch der erſte
Flaum das Geſicht umrahmt, beachtliche Lehren weiß er doch ſchon zu
geben und gar ehelichen Frieden wieder herzuſtellen. Für dieſe edle Tat
verzeihen wir ihm gern alle Keckheit und gönnen ihm die
wohlverdien=
ten Leckerbiſſen. Seine Abenteuer auf dem Schloß des eiferſüchtigen
Herrn Grommelard erleben wir in dem Luſtſpiel „Der Schwarzkünſtler”
von Gött, das das Frankfurter Künſtlertheater (Heſſiſche Künſtlertheater,
Badiſche Künſtlertheater) am Donnerstag, den 9. Januar, zur
Darſtel=
lung bringt.
— Oberlaudenbach, 2. Jan. Am Sonntag fand eine
Weihnachts=
feier der Schulkinder und Fortbildungsſchülerinnen der hieſigen
Ge=
meinde ſtatt. Herr Dr. Müller begrüßte die Anweſenden aufs
herz=
lichſte. Seinen beſonderen Gruß richtete er an Herrn Kreisſchulrat
Dr. Weil, ſowie Herrn Pfarrer Heiß aus Laudenbach. Die Schüler
und Schülerinnen entledigten ſich ihrer Aufgaben unter der bewährten
Leitung von Frau Dr. Müller auf das beſte und fanden allgemeinen
Beifall. Ein beſonderer Genuß wurde den Anweſenden durch einen
Muſikvortrag von Familie Dr. Müller geboten. Desgleichen verdienen
hervorgehoben zu werden, die beiden Märchenſpiele „Schneemanns
Weihnachten” und „Däumerlings Hochzeit”, ſowie die anmutigen
Rei=
gen der Kinder. Der Abend ſollte dem Zwecke dienen, der Gemeinde
die ſo notwendige Schulglocke zu beſchaffen; die alte wurde im Kriege
abgeliefert.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Jan. Vom Standesamt. Im
hie=
ſigen Standesamtsregiſter wurden im verfloſſenen Kalenderjahr folgende
Eintragungen vollzogen: 53 Geburten, 32 Eheſchließungen, 33
Sterbe=
fälle. Die hieſige Einwohnerzahl hat demnach ohne Zugezogene um 20
Köpfe zugenommen.
a. Offenbach, 3. Jan. Aus den Fraktionen des
Stadt=
rats. Die neue Fraktion des Zentrums im Stadtrate konnte ſich üben
ihren Vorſitzenden noch nicht einigen, da zwei Richtungen in ihr
ver=
treten ſind. Es entfielen auf die Stadtratsmitglieder Herd und Neſſel
je drei Stimmen, ſo daß ſich nun der Vorſtand der Partei mit der
Regelung der Angelegenheit befaſſen muß. — Der Zuſammenſchluß der
beiden Demokraten im Stadtrat mit der Fraktion der Wirtſchaftspartei
zur Demokratiſchen Wirtſchaftsfraktion findet in der Demokratiſchen
Partei leider nicht ungeteilten Beifall. Man hat in ihren Kreiſen nicht
zuletzt wegen der Beſetzung des Finanz= und Wohlfahrtsausſchuſſes, die
Stadtratsmitglied Weiſer für ſich in Anſpruch nimmt, Bedenken,
wäh=
rend die Demokraten das bewährte Mitglied Remy im Betriebs= und
Finanzausſchuß nicht fallen laſſen wollen. Auf zwei Sitze in beiden
Ausſchüſſen hätte aber die Demokratiſche Wirtſchaftsfraktion keinen
An=
ſpruch. Gewichtige Stimmen aus den Reihen der Demokraten neigem
auch eher zu einer Anlehnung an die Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft.
Man weiß auch von dem Stadtratsmitglied Merz, Mitglied der
Wirt=
ſchaftspartei, daß er es nicht ungern ſähe, wenn durch ihn und die
bei=
den Demokraten die Arbeitsgemeinſchaft auf acht Köpfe gebracht werden
könnte. Die Arbeitsgemeinſchaft erhielte dann für jeden Ausſchuß ein
unbeſtreitbares Anrecht auf zwei Sitze, was der ſachlichen und
ſachver=
ſtändigen Arbeit im Stadtrate nur dienlich und förderlich ſein könnte.
Rheinheſſen.
WSN. Bingen, 3. Jan. Wer hat den Stich in der
Sil=
veſternacht ausgeführt? In der Silveſternacht hatte
bekannt=
lich der Arbeiter Schweinhardt in Bingen in einer ruhigen Straße
einen Stich von rückwärts in die Seite erhalten. Als Täter will
Schweinhardt den Arbeiter Ludwig Landvogt aus Bingen erkannt
haben, der auch alsbald feſtgenommen werden konnte. Landvogt ſtreitet
jedoch alle Schuld ab und blieb auch bei ſeiner geſtrigen eingehenden
Vernehmung bei ſeiner Ausſage. Demgegenüber ſteht die beſtimmte
Verſicherung des Schweinhardt, der ſich im Binger Krankenhaus
be=
findet, daß nur Landvogt in Frage komme. Hinzu kommt, daß
Land=
vogt bis jetzt ſein Alibi in der Zeit, als der Mordanſchlag erfolgte, noch
nicht einwandfrei nachweiſen konnte. Das zu dem Anſchlag benutzte
Meſſer konnte ebenſo trotz eifriger Nachforſchungen durch die Polizei
noch nicht gefunden werden. Da Zeugen der Tat nicht vorhanden ſind,
iſt die Aufklärung dieſes Falles, der einem Menſchen nahezu das Leben
gekoſtet hätte, äußerſt erſchwert.
WSN. Bingen, 3. Jan. Ein Autounfall verurſacht
Dunkelheit in den Straßen. Als geſtern nachmittag ein mit
Sand beladener großer Kraftwagen einer Sprendlinger Baufirma die
ſteile Naheſtraße bergwärts fahren wollte, brach an dem Fahrzeug das
Getriebe, und der Wagen kam ins Rollen. Er rutſchte die Straße wieden
herab und rannte in der Stefan=Georg=Straße gegen einen
Leitungs=
maſt der elektriſchen Hochſpannung für die Straßenbahn, auf dem auch
Leitungsdrähte der elektriſchen Straßenbeleuchtung befeſtigt waren.
Durch den ſtarken Anprall wurde der ſchwere eiſerne Maſt, der
außer=
dem noch durch Eiſenbeton befeſtigt war, nahezu umgeknickt. Hierbei
riſſen die Drähte der Straßenbeleuchtung und fielen auf diejenigen der
Straßenbahn. Dadurch wurde der 500 Volt=Strom der Straßenbahn
in die 120 Volt Spannung betragende Leitung der Straßenbeleuchtung
übertragen, ſo daß ſämtliche elektriſchen Glühlampen in dieſem
Stadt=
viertel durchſchlagen wurden. In den Abendſtunden lagen zahlreiche
Straßenzüge vollſtändig im Dunkel. Während der ganzen Nacht waren
Inſtallateure des Elektrizitätsamtes damit beſchäftigt, den Schaden zu
beheben. Dadurch, daß das Auto an dem Maſt zum Stillſtand kam,
wurde größerer Schaden vermieden. Der Wagen wäre ſonſt in die nur
einige Meter von der Unfallſtelle entfernte Nahe geſtürzt.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 3. Jan. Autounfall des Gießener
Theaterperſonals. Unmittelbar vor Gießen, auf der
Land=
ſtraße nach Marburg, ſtieß geſtern abend ein Laſtauto der Brauerei
Ihring in Lich beim Ueberholen eines Pferdefuhrwerkes einer
Gieße=
ner Brauerei mit einem von Gießen kommenden und nach Marburg
fah=
renden Poſtauto zuſammen. In dem Poſtauto befand ſich das Perſonal
des Stadttheaters Gießen, das zu einer Vorſtellung nach Marburg
fah=
ren wollte. Die beiden Kraftfahrzeuge fuhren ſo heftig aneinander, daß
die Kühler der Wagen zertrümmert wurden und auch die Führerſitze
ſtark in Mitleidenſchaft kamen. Von dem Theaterperſonal erlitten einige
Damen und Herren leichtere Verletzungen, während die übrigen und die
Führer der Laſtkraftwagen unverſehrt davonkamen. Die ſchwer
beſchädig=
ten Fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden. Trotz ihrer Verletzungen
konnten die Schauſpieler im Verbande ihres Perſonals die Vorſtellung
in Marburg aber noch bis zu Ende durchführen.
WSN. Laubach, 3. Jan. Profeſſor Dr. Roeſchen=
Lau=
bach †. Geſtern mittag ſtarb im 74. Lebensjahre an einem Herzfchlag
der hier im Ruheſtande lebende Profeſſor Dr. Roeſchen. Der
Verſtor=
bene war einer der produktivſten Forſcher und Geſchichtsſchreiber der
heſſiſchen Geſchichte, insbeſondere der Geſchichte Oberheſſens und ſeiner
Städte. Er gehörte dem Hiſtoriſchen Verein für den Volksſtaat Heſſen,
der Hiſtoriſchen Kommiſſion für Heſſen und Waldeck, dem Oberheſſiſchen
Geſchichtsverein zu Gießen, der Kaſſeler Geſchichtsvereinigung und
zahl=
reichen heimatkundlichen und heimatfördernden Organiſationen an. Als
Schreiber der Geſchichte der Stadt Ulrichſtein hat er ſich ſehr verdient
gemacht, ſo daß er im Jahre 1915 zum Ehrenbürger von Ulrichſtein
ernannt wurde. Um ſeine großen Verdienſte für die heſſiſche
Ge=
ſchichtsſchreibung anzuerkennen, wurde er ferner von dem Hiſtoriſchen
Verein für den Volksſtaat Heſſen und von dem Oberheſſiſchen
Geſchichts=
verein zu Gießen zum Ehrenmitglied ernannt. Die heimatgeſchichtlichen
Arbeiten Roeſchens ſind weit über das Heſſenland hinaus bekannt
ge=
worden. Insbeſondere aber hat er ſich durch ſeine außerordentlich
gründlichen und ſehr aufſchlußreichen Führer durch den Vogelsberg und
die Wetterau ein bleibendes Denkmal geſetzt. Große Forſchungsreiſen
nach Frankreich, England und Italien in den Jahren 1882 bis 1906
haben ihm ein Forſchermaterial auf dem Gebiete der Geſchichte
einge=
bracht, das von außerordentlich hohem Wert iſt und in ſeinen Büchern
vielfach Verwendung fand.
— Wafferſtands=Nachrichten vom 3. Januar 1980. Rhein;
Hünigen 1,21. Kehl 2,53, Maxau 4,40, Mannheim 3,43, Mainz 1,17,
Bingen 2,34, Caub 2,67, Köln 3,41 Meter. — Main: Schweinfurt 1,57,
Würzburg 1,59, Lohr 2,00, Groß=Steinheim 2,50, Frankfurt 2,58,
Koſt=
heim Staatsp. 0,85, dito Waſſertiefe 2,82, dito Fahrtiefe 2,30 Meter.
— Hirſchhorn, 3. Jan. Waſſerſtand des Neckars ans
2. Januar: 1,34 Meter; am 3. Januar: 1,28 Meter.
Nummer 4
Nachrichken des Standesamks Darmſtadk.
Geſtorbenc. Am 25. Dezember: Müller, Hans, 5 Minuten,
Schwa=
nenſtraße 8. Am 26. Dez.: Caſpary, Barbara, geb. Uhrig, 57 J.,
Ehe=
frau des Kaufmanns, Arheilger Straße 10. Am 27. Dez.: Reichert,
Marie Magdalena, geb. Walber, 75 J., Witwe des Landwirts,
Guten=
bergſtraße 39. Am 26. Dez.: Muſikdirektor Walter Unger, 53 J.,
Ber=
lin, Kaiſerdamm 5, hier, Hermannſtraße 6. Am 27. Dez.: Wörtge,
Margarete, geb. Hix, Ehefrau des Geflügelhändlers, Groß=Zimmern,
hier, Grafenſtraße 9. Scheicher, Franziska, 20 J., ledig, Taunusſtr. 6.
Stöhr, Georg Friedrich, Marktmeiſter i. R., Teichhausſtr. 51.
Wal=
baum, Albertine Barbara, geb. Eſchmann, 69 J., Witwe des
Poſtdirek=
tors, Heinrichſtr. 95. Steinberger, Anna, ohne Beruf, ledig,
Wieners=
ſtraße 64. Am 28. Dez.: Vogt, Eliſabeth Adelheid, geb. Schott, 84 J.,
Witwe des Wagenmeiſters i. R., Kaſinoſtr. 12. Schneider, Katharina,
geb. Beilſtein, 72 J., Witwe des Taglöhners, Ballonplatz 4. Am 30.:
Helene Volz, 4 J., Tannenſtraße 7: Katharina Sehrt geb. Bechtel,
78 J., Witwe des Direktors, Karlſtr. 95. Am 31.: Otto Saemann,
2 J., Heinheimerſtr. 73. Am 1. Jan.: Bernh. Joſef Georg Hitzel,
8 Tage, von Ober=Ramſtadt, hier Lagerhausſtr. 24. Am 2.: Marg.
Eliſabetha Hock geb. Klotz, 52 J., Ehefrau des Eiſenbahnſchmieds,
Lagerhausſtr. 24: Dunja Babic, 1 J., Landwehrſtr. 2
Kirchliche Nachrichten
Gvangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Neujahr (5. Januar).
Stadtkirche. Scmstag, 4. Januar, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 5. Januar, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 7. Januar, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 8., und
Sams=
tag, 11. Januar, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtge=
meinde. — Samstag, 11. Januar, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 5. Januar:
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde: Teilnahme am Dreikönigstreffen in Ober=
Ramſtadt. Abmarſch vorm. 7.30 Uhr vom Tierbrunnen. — Montag,
6. Januar, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abtlg.). — Dienstag, 7. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 8.
Januar, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 6
Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Heß — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abtlg.). — Donnerstag, 9. Januar, abends 8 Uhr: Frauenverein
der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). —
Freitag, 10. Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abtlg.). — Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelberger Straße 21, Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. von 5—6
Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale
Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſiche=
rungsangelegenheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten,
Ehe=
beratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vorm. 8—12 Uhr, und
nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379. Dienstags und Freitags
nachmittags geſchloſſen.
Zahlſtelle für Kirchnotgeld: Gemeindehaus Kiesſtraße 17,
Hin=
terhaus, Zimmer 4. Zahltage Montag, Mittwoch und Donnerstag
vorm. 9—12 Uhr und Donnerstag nachm. von 4—5 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér.
Mittwoch, 8. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
— Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. 1. Petri 3, 8—12.
Martinsgemeinde. (Verſammlungen). Montag, den 6. Januar,
abends 8 Uhr, Mauerſtraße 5: Helferverſammlung der Männerver=
Samstag, den 4. Januar 1930.
einigung. — Dienstag, den 7. Januar, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag,
9. Januar, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt;
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5:
Poſaunen=
chor. — Freitag, den 10. Januar, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Müt=
terabend Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt;
Jugendvereini=
gung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, den 6. Januar,
abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im Gemeindehaus. —
Mittwoch, den 8. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinde=
haus. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Dienstag, 7. Januar, abends 8.15 Uhr:
Männer=
abend. — Donnerstag, 9. Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinbe). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Wollweber. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Wollweber. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Januar, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 6. Jan., nachm. 3 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung des Frauenvereins. — Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung.
Dienstag, 7. Jan., abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 8. Jan.,
nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus über: Perſon und Briefe des Petrus”, Pfarrer
Weiß. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Saal der neuen Trainkaſerne
Pfarraſſiſtent Wollweber. — Donnerstag, 9. Jan., abends 8.15 Uhr:
Frquenabend. — Freitag, 10. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenchor. —
Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 11. Jan., abends 7.30 Uhr:
Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Jan., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 6. Jan., abends 8 Uhr: Jugendbund.
— Dienstag, 7. Jan., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 8. Jan., abends
8 Uhr: Bibelſtunde. (6. Bitte.) Pfarrer Müller. — Donnerstag, 9.
Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 9. Jan., abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Vom
6.—12 Januar: Allianzgebetswoche. (Jeden Abend 8.30 Uhr:
Gebets=
verſammlung.)
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr:
Weihe=
ſtunde. — Vom 6.—12. Januar: Beteiligung an der Allianzgebetswoche.
Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 5. Januar, nachm. 2.30
Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taubſtummengottesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an Pfarrer Heß,
Hügel=
ſtraße 6.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 5. Januar, iſt keine
Menſchenweihe=
handlung. — Montag, den 6. Januar, Epiphaniastag, wird die
Men=
ſchenweihehandlung vormittags 10 Uhr, in einem Privathaus gefeiert.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Darmſtädter Goten, Pfadfinder im Heſſenbund. Jeden Samstag
und Sonntag: Treffen. — Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im
Heim. — Sonntag, nachwittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr:
Wortbetrachtung. — Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſchervereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt),
Grafenſtraße 18 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
den 5. Januar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 4 Uhr:
Evange=
liumsverkündigung. — Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde, — Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, fruh 8 Uhr: Gebetsver,
ſammlung. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11,30 Uhr:
Seite 7
Komp.=Verſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr: Wegweiſer für
Kin=
der; nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung; abends 8 Uhr:
Heils=
verſammlung. — Montag, abends 7 Uhr: Jugendliga. — Dienstag,
abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch, nachm. 5 Uhr:
Kinderverſammlung; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. — Freitag,
abends 8 Uhr: Ofiziersdemonſtration der Heidelberger Diviſion,
ge=
leitet von Feldſekretär F. Stankuweit und Frau. Eintritt 30 Pfg.
Evang. Gemeinſchaft (Schulſtraße 9). Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt. — Von
Montag bis Freitag je abends 8.15 Uhr: Allianzgebetſtunden.
Jeder=
mann iſt freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, 5. Januar, abends 7.30 Uhr, Predigt über „Ein einzigartiger
Vergleich” Prediger: E. Bültge. — Dienstag, den 7., Mittwoch,
den 8., Donnerstag, den 9., und Freitag, den 10. Januar,, je abends
8.15 Uhr: Allianzgebetsverſammlungen nach dem Programm der Evgl.
Allianz. Zu allen Veranſtaltungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 5. Januar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr;
Jugendſtunde. Von Montag, den 6., bis Freitag, den 10. Januar,
jeden Abend 8.15 Uhr: Gebetsſtunde (Allianzgebetswoche). Zu allen
Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 5. Jan., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch
den 8. Jan., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 5. Jan., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch
den 8. Jan., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinben.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag nach Neujahr, 5. Januar,
vormittags 10 Uhr, Gottesdienſt; 11 Uhr Chriſtenlehre; abends 8 Uhr
Bibelſtunde. — Montag: Frauenverein. — Dienstag: Poſaunenchor und
Kirchengeſangverein. — Mittwoch: Jugendbund Wartburg. —
Don=
nerstag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, 5. Januar, vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Orth. (Kindergttesdienſt fällt aus.)
— Montag: E. J. G. Mädchenabend. — Dienstag: Frauenabend. —
Mitt=
woch, ½6 Uhr: E. J.G. Bubenjungſchar; 8 Uhr: Kirchenchor. —
Don=
nerstag: E. J. G. Jungenabend. — Freitag, ½6 Uhr: E. J. G.
Mädchen=
jungſchar; 8 Uhr: Poſaunenchor.
Prov.=Pflegeanſtalt: Der Gottesdienſt am Sonntag fällt aus.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 5. Januar, 10 Uhr:
Gottesdienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtabt. Sonntag, den 5. Januar,
vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendvereinigung. —
Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. —
Donners=
tag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 5. Januar:
Drei=
königstreffen, 10 Uhr Gottesdienſt. Jugendpfarrer Creter=Offenbach.
5 Uhr: Liturgiſche Abendfeier. Kollekte. — Montag: Jugendverein.
Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Mütterabend. Helferinnen im
Pfarrhaus. Poſaunenchor im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag nach Neujahr,
vormit=
tags 10 Uhr: Gottesdienſt. Für die beiden Jugendgruppen: Fahrt
zum Dreikönigstreffen nach Ober=Ramſtadt. Abfahrt 7.15 vorm. —
Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch: Jungmannſchaft. —
Donners=
tag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchenvereinigung. — Samstag:
Jung=
mannſchaft. — Unſere Kinderſchule beginnt am Donnerstag, den
9. Januar, wieder.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde „Arheilgen. Alte Darmſtädterſtraße 14,
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße Nr. 35,
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 23.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Kyr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße Nr. 22.
Sonntag, den 5. Jan., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Jan.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
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Nürnberger Bürger=Zeitung
Verlagsgeſelſchaft Mittelſtand m. b. H.
Hürnberg, Kühnertsgaſſe 33
fernſprecher 24130
Die „Nürnberger Bürgerzeitung” iſt das Sprachrohr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des Gaſt=
wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen „Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung”, „Fränk. Gaſtwirte=Zeitung”
und „Süddeutſche Mittelſtands=8eitung” erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die „Nürnberger Bürger=8eitung” zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von
auf=
fallend guten Erfolgen begleitet ſind.
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern u.
Preis=
angebot, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne zu Dienſten.
Seite 8
Samstag, den 4. Januar 1930.
Nummer 2
Schweres Unheil durch einen betrunkenen
Motorradfahrer.
Rotenburg (Fulda). Ein betrunkener
Motor=
radfahrer verlor mitten in der Stadt an einer
Kurve die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr auf
den Bürgerſteig in eine Gruppe von Frauen hinein.
Drei Frauen wurden dabei lebensgefährlich, zwei
weitere ſchwer verletzt. Der Motorradfahrer
ver=
ſuchte, mit ſeinem Rade das Weite zu ſuchen, wurde
aber von Paſſanten erfaßt und der Polizei
über=
geben.
Verwegener Raubüberfall.
Köln. Im Büro einer Baufirma in Köln=Kalk
erſchienen am Donnerstag nachmittag zwei
unbe=
kannte Männer und forderten die anweſenden zwei
Perſonen mit vorgehaltener Schußwaffe auf, ihre
Hände hochzuheben und keinen Laut von ſich zu
geben. Die beiden Angeſtellten wurden in einen
Nebenraum gedrängt und eingeſchloſſen. Ehe es
ihnen gelang, die Tür dieſes Raumes von innen
aufzudrücken, waren die Räuber mit der Geldkaſſette,
die 2140 Reichsmark enthielt, verſchwunden. Die
Schußwaffe ließen die Täter zurück. Sie flüchteten
über das freie Feld, wo ſpäter, etwa 200 Meter von
dem Büro entfernt, die leere Kaſſette gefunden
wurde.
Schmugglerende.
Eſchweiler. Der Gelegenheitsarbeiter Klein
aus Eſchweiler, der ſchon mehrfach wegen
Schmug=
gels und anderer Straftaten vorbeſtraft iſt, wurde
Donnerstag nachmittag von Zollbeamten wieder beim
Schmuggeln erwiſcht. Da er auf Anruf nicht ſtehen
blieb, ſchoſſen die Beamten. Klein wurde von drei
Schüſſen tödlich getroffen. Er hinterläßt Frau und
fünf Kinder.
Hochofenunglück in Duisburg.
Im Hochofenbetrieb der Niederrheiniſchen Hütte
in Duisburg=Hochfeld ereignete ſich nach einer
Blät=
termeldung aus Bochum ein entſetzliches Unglück.
Ein Kranführer war damit beſchäftigt, mit einem
elektriſchen Laufkran eine Pfanne mit flüſſigem Eiſen
zu einem Ofen zu fahren. Die Pfanne eckte aber an
einem T=Eiſen an und geriet ins Schleudern, ſo
daß das glühende Eiſen auslief und zum Teil in
den Führerkorb drang. Der Kranführer verſuchte ſich
durch Abſpringen zu retten. Hierbei ſtürzte er in
die den Erdboden bedeckenden flüſſigen Eiſenmaſſen,
die ihn in eine lebende Fackel verwandelten. Er
verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Ein Maſchiniſt,
der ebenfalls von den glühenden Eiſenmaſſen
ge=
troffen wurde, iſt mit ſchweren Brandwunden an
beiden Unterſchenkeln dem Hoſpital zugeführt
worden.
Neuer Eiſenbahnfrevel bei Braunſchweig.
Braunſchweig. Der achte Fall von
Eiſen=
bahnfrevel in der Nähe von Braunſchweig wurde
am Donnerstag nachmittag von Streckenbeamten an
der Reichsbahnlinie Gifhorn-Braunſchweig
feſtge=
ſtellt. Die Täter haben von einer Grabenbrücke
zwi=
ſchen den Stationen Querum und Wenden einen
Block von 18 mit Zement verbundenen Ziegelſteinen
im Gewicht von einem Zentner losgebrochen und ihn
auf die Schienen gelegt. Ein von Menden
kommen=
der Zug hat das Hindernis evwa 20 bis 30 Meter
mitgeſchleift und dann zermalmt, ohne daß Schaden
entſtand. Die Täter haben auch verſucht, zwei in der
Nähe ſtehende Warnungstafeln aus der Erde zu
reißen, was ihnen jedoch wegen der ſtarken
Veranke=
rung nicht gelungen iſt.
Papageienkrankheit in Bornburg.
Bornburg (Anhalt). Im Kreiskrankenhaus
iſt am Donnerstag eine Frau geſtorben, deren
Fa=
milie ſich vor vier Wochen aus Hamburg einen
Pa=
pagei hat kommen laſſen, der vor vier Tagen
eben=
falls geſtorben iſt. Bei der Frau ſtellte ſich zunächſt
eine doppelſeitige Lungenentzündung heraus, der
eine allgemeine Vergiftung des ganzen Körpers
folgte: Donnerstag iſt ſie nun geſtorben. Es ſind
alle Vovſichtsmaßnahmen getroffen worden, um einer
weiteren Verbreitung der Seuche vorzubeugen.
Im Brunnenſchacht durch giftige Gaſe getötet.
Hadersleben. Als der Maurermeiſter und
Brunnenbauer Erichſen in Süderwilſtrup mit dem
Ausſchachten eines Brunnens beſchäftigt war, wurde
er in 13 Meter Tiefe durch Giftgaſe betäubt. Alle
Verſuche, ihn mit Hilfe von Gasmasken ans
Tages=
licht zu bringen, mißlangen, da die Masken gegen die
im Brunnen befindlichen giftigen Gaſe nicht ſchützten.
Erſt nach fünf Stunden gelang es, den Verunglückten
mit einem eiſernen Greifer herauszuholen.
Wieder=
belebungsverſuche hatten keinen Erfolg.
Kurzſchluß auf der Berliner Ringbahn.
Auf dem Ringbahnhof Papeſtraße ereignete ſich
am Donnerstag abend ein Unfall, der ſchwere
Fol=
gen hatte. Ein Mann ſtürzte vom Bahnſteig auf die
Schienen und geriet unter einen einfahrenden Zug.
Ihm wurde eine Hand zerquetſcht. Um ihn bergen
zu können, mußte die Strecke ſtromlos gemacht
wer=
den. In dem Augenblick, als der Strom wieder
ein=
geſchaltet wurde, ſchlugen plötzlich aus dem
elek=
triſchen Schaltwerk Ebersſtraße Flammen heraus.
Die Iſolierung war durchgebrannt. — Gleichzeitig
ſprühten auf der Strecke der Stadtbahn in der Nähe
des Bahnhofs Ebersſtraße elektriſche Funken aus den
Schienen. Sie ſetzten an der Ueberführung des
Bahnhofs Ebersſtraße den Bodenbelag der Brücke
in Brand. Die Schienen begannen zu glühen, und
als die Feuerwehr alarmiert wurde, liefen von vielen
Stellen der Strecke Meldungen ein, daß die Bohlen
unter den Schienen in Brand geraten waren, und
daß ſomit die ganze Strecke in Gefahr war, für den
Verkehr unbrauchbar zu werden. Durch das
ener=
giſche Eingreifen der Feuerwehr konnte großer
Scha=
den vermieden werden. Der Verkehr kam erſt
wie=
der mit großen Verzögerungen in Gang.
Neue ſchwere Stürme in England.
London. Nord= und Mittelengland wurden am
Donnerstag erneut von heftigen Stürmen
heimge=
ſucht. In Liverpool erreichte der Sturm
Geſchwin=
digkeiten bis zu 140 Stundenkilometer. An dem
Münſter von York wurde eine Zinne losgeriſſen, die
das Dach der Kathedrale durchſchlug. In Schottland
waren die Stürme von ſtarken Regenfällen begleitet.
Der 3000 Tonnen große Dampfer „Oakgrove”
ſtran=
dete bei Troon in Ayrfhire und der 2000 Tonnen
große Dampfer „Kopenhagen” bei Cleyr Print bei
den Hebriden. Die Beſatzungen konnten gerettet
werden.
die uind Beundiataſteophe in engrand.
Moloch Film.— Die ungeheueren Brandopfer des Films. — England und Amerika
die Länder der größten Filmkakaſtrophen.— Die ſtrengen Sicherheitsmaßnahmen
in Deukſchland. — Mehr als 1000 Menſchenleben als Opfer von Kinobränden.
inf. Der letzte Tag des Jahres 1929 brachte noch
eine ungeheure Kataſtrophe, der nach den bisherigen
Mitteilungen mehr als 89 Tote und 299
Schwerver=
letzte zum Opfer gefallen ſind, nämlich den großen
Kinobrand in der ſchottiſchen Induſtrieſtadt
Pais=
ley. Es handelt ſich um eine der größten
Brand=
kataſtrophen, die bisher in der Geſchichte des Kinos
zu verzeichnen waren. Sie wird nur von dem
furcht=
baren Brand übertroffen, der im Auguſt des
ver=
gangenen Jahres in dem Kino eines ruſſiſchen Dorfes
ausbrach und mehr als 200 Opfer forderte. Die
Ge=
ſchichte der Kinobrandkataſtrophen iſt ſo alt, wie der
Film ſelbſt, denn der Film iſt bekanntlich ſehr
feuer=
gefährlich und verurſacht dadurch ſehr leicht Brände.
Es kommt dazu, daß die Kinotheater beſonders in
den erſten Jahren in keiner Weiſe den
Anforderun=
gen gewachſen waren, die man an Theatergebäude
ſtellen muß. Meiſt waren die Kinos in früheren
Jahren — und vielfach iſt es auch heut noch ſo —
ehemalige Läden, die ſchnell in ganz unzureichender
Weiſe zu Schauſtätten umgewandelt wurden, da die
Konjunktur gut war und mehr Theater erforderlich
machte, als in der Schnelligkeit herzuſtellen waren.
Es wurden in die leeren Läden einfach Sitze und
Bänke geſtellt, und nun begann man mit den
Film=
vorführungen. Für die Feuerſicherheit war ebenſo
wenig geſorgt worden, wie für Notausgänge, um im
Falle einer Gefahr oder einer Panik die ſchnelle
Leerung der Theaterräume zu ermöglichen. So iſt
es zu erklären, daß bei den meiſten Kinokataſtrophen,
die bisher zu verzeichnen waren, ebenſo wie in dem
jüngſten Falle zu Paisley mehr Menſchen durch
Er=
ſtickung umkamen oder verletzt wurden als durch das
Feuer. Die Brandkataſtrophen waren beſonders in
der Jugendzeit des Films ſehr häufig, weil damals
noch alle die eben geſchilderten Mißſtände herrſchten.
In den letzten Jahren, wo durch große und neue.
Theater für die Sicherheit beſſer geſorgt wurde, hört
man weniger von wirklich großen Brandkataſtrophen.
Welchen Umfang die Filmbrände angenommen
haben, geht daraus hervor, daß bisher mehr als
1100 Menſchen den Kinobränden zum Opfer fielen.
Seltſamerweiſe ſind England und Amerika die
Län=
der, in denen bisher am meiſten Menſchenleben durch
Kinobrände vernichtet wurden. Eine der größten
derartigen Kataſtrophen ereignete ſich am 6.
Sep=
tember 1920 in Irland, wo über 100 Menſchen einem
Kinobrand zum Opfer fielen. Im ſelben Jahre
wur=
den in Philadelphia faſt 100 Menſchen bei einem
gleichen Unglück tödlich verletzt. Von den meiſten
Kinokataſtrophen in Amerika erfährt man nichts, da
ſie ſich in den kleinen, abgelegenen Städten ereignen
und nur dann durch Telegramme verbreitet werden,
wenn es ſich um ungewöhnliche Unglücksfälle handelt.
Das Gleiche gilt für England, wo die Verhältniſſe
ſich allerdings in den letzten Jahren erheblich
ge=
beſſert haben. Zu den größten Kataſtrophen gleicher
Art gehören die beiden entſetzlichen Kataſtrophen in
Liſſabon und in Wladiwoſtok, die ſich im Jahre 1910
ereigneten. Im Kino „Real” in Liſſabon wurden
60 Menſchen getötet und 200 verletzt, und in dem
Kino in Wladiwoſtok wurden 85 Menſchen getötet
und 150 ſchwer verletzt. Hier war nur eine einzige
ſchmale Tür als Ausgang vorhanden. Obwohl in
dem Kino bei Ausbruch des Brandes kaum 300
Be=
ſucher anpeſend waren, ward die Zahl der Opfer
ſo groß, denn die meiſten erſtickten, bevor ſie bei der
Panik den verqualmten Saal verlaſſen konnten. In
Deutſchland ſind die feuerpolizeilichen. Beſtimmungen
für Kinos ebenſo ſtreng, wie die
ſicherheitspolizei=
lichen. Auch der kleinſte Laden muß genügend
Aus=
gänge beſitzen und alle Gewähr für Feuerſicherheit
leiſten, bevor die Polizei die Genehmigung zur
Er=
öffnung der Kinos gibt. Dadurch iſt erreicht worden,
daß bei uns die Kinobrandkataſtrophen faſt völlig
unbekannt ſind. Nur durch eine Häufung von
un=
glücklichen Zufällen ſind bisher Menſchenleben in
deutſchen Kinotheatern gefährdet worden. Die
Un=
ſitte, mehr Beſucher in den Kinoraum zu laſſen, als
das Theater Sitze auſweiſt, beſteht allerdings trotz
ſtrenger polizeilicher Verbote vielfach auch heut noch.
Darauf müßte die Polizei noch ſtrenger aufmerkſam
ſein.
Die Beſtattung der Opfer des Kinobrandes.
Paisley. Am Freitag, wurden fünfzig der
Opfer des Lichtſpieltheatersbrandes begraben.
Wäh=
rend der Beſtattungsfeier wurden die Geſchäfte
ge=
ſchloſſen, die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt und die
Jalouſien heruntergelaſſen. Eine große
Menſchen=
menge füllte die Straßen und bekundete den Eltern
der Opfer ihre Sympathie. Der Bürgermeiſter und
die Mitglieder des Gemeinderates wohnten dem
Trauergottesdienſt in der Abteikirche bei,
Bildtelegramm des Glen=Kinos in Paisley (Schottland),
in dem bei einem Brand 70 Kinder ums Leben kamen. 37 weitere Kinder wurden durch die
Rauch=
entwicklung betäubt oder erlitten durch die ausgebrochene Panik ſchwere Verletzungen.
Ein Kirchenneubau in Dorkmund eingefkürzk.
Das zehnke Opfer des Tukanchamon=
Fluches.
Der alte ägyptiſche Pharao, der die
ungeheue=
ren Schätze ſeines Grabes der modernen Welt
hat hergeben müſſen, rächt ſich dafür mit einer
geheimnisvollen Hartnäckigkeit. Nachdem erſt
vor kurzem berichtet wurde, daß einer der
Mit=
arbeiter bei der Ausgrabung des Tutanchamon=
Grabes, Richard Bethel, tot in ſeinem
Schlaf=
zimmer gefunden wurde wird ſchon wieder das
Hinſcheiden eines Teilnehmers an der Expedition
berichtet. Aus Columbus in Texas kommt die
Nachricht daß Dr. Jonathan W. H. Carver bei
einem Autounglück ſein Leben eingebüßt hat.
Dr. Carver, der in England ſtudiert hat und bei
den Ausgrabungen ſich lebhaft beteiligte, wollte
ſich nach ſeiner Heimat Peru begeben und reiſte
bereits ſeit einem Monat im Kraftwagen, bis
ihn auf dem Wege von Houſton nach San
Anto=
nio der Fluch des Pharao ereilte. Bekanntlich
ſtarb Lord Carnavon, der die Expedition nach
dem Grabe Tutanchamons geplant und
finan=
ziert hatte, an einem Moskitoſtich ſechs Wochen,
nachdem er das Grab betreten, und wenige
Monate ſpäter ging ſein Halbbruder, Oberſt
Aubrey Herbert, der mit ihm zuſammen in das
Grab eingedrungen war, an einer
unaufgeklär=
ten Krankheit dahin. Der eigentliche Leiter der
Grabungen aber. Hovard Carter, der ſich jetzt
wieder zur endgültigen Ausräumung des Grabes
in Aegypten befindet, glaubt nicht an dieſen
„Fluch des Tutanchamon”. Wenn man
behaup=
tet, daß geheimnisvolle tödliche Kräfte von die=
s dieſes Grab.
ck.
Der Trümmerhaufen des eingeſtürzten Kirchenneubaus.
Zwei Flugzeuge ins Meer geſtürzt.
Santa Monica (Kalifornien). Zwei
Flug=
zeuge, von denen man annimmt, daß ſie je fünf
Per=
ſonen an Bord führten, ſind über dem Meer in
einer Entfernung von ungefähr 5 Kilometer von der
Küſte zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt. Man
be=
fürchtet, daß ſieben Perſonen bei dem Unglück ums
Leben gekommen ſind. — Zu dem Flugzeugunglück in
Kalifornien wird weiter gemeldet, daß der
Zuſam=
menſtoß bei einer Filmaufnahme erfolgte. Von den
Inſaſſen der Flugzeuge ſind ſieben ertrunken,
ob=
wohl etwa 20 Motorboote ſofort zur Unfallſtelle
eilten. Unter den Toten befinden ſich die beiden
Filmphotographen Max Gold und Wels. Man
glaubt, daß der bekannte Filmdichter Warner Baxter
gerettet wurde.
Ueber das furchtbare Flugzeugunglück an der
kali=
forniſchen Küſte werden noch folgende Einzelheiten
bekannt. Die Fox=Filmgeſellſchaft hatte zwei
Stim=
ſon=Detroit=Maſchinen gemietet, um für den Film
„Solche Männer ſind gefährlich” Trickaufnahmen zu
machen. In einer Höhe von etwa 700 Metern
ſtie=
ßen die beiden Flugzeuge zuſammen und ſtürzten ins
Meer. Eine der beiden Maſchinen brannte beim
Ab=
ſturz lichterloh. Vor dem Unglück kreiſte über den
beiden Maſchinen ein drittes Flugzeug, von dem
aus ein Fallſchirmabſprung ſtattfinden ſollte. (In
Anlehnung an das geheimnisvolle Verſchwinden des
bekannten Brüſſeler Bankiers Löwenſtein, iſt das
Manuſkript verfaßt.) Der Vorgang ſollte von dem
niedriger fliegenden Flugzeug aufgenommen werden.
Der Schauſpieler, der den Sprung in die Tiefe
wa=
gen ſollte, war bereits abſprungbereit, als der
Führer des oberen Flugzeuges plötzlich bemerkte, daß
eines der beiden anderen Flugzeuge gegen die Sonne
liegend, buchſtäblich in das zweite Flugzeug
hinein=
ſtürzte. Offenbar iſt der Führer der
Unglücksma=
ſchine von der Sonne geblendet worden. Nach
meh=
reren Stunden Suchens wurden ſämtliche Leichen
ge=
borgen. Der leitende Direktor Hawks, der ebenfalls
unter den Opfern iſt, iſt der Gatte der
Filmſchau=
ſpielerin May Aſtor, die während der Kataſtrophe
in Los Angeles in einem Luſtſpiel auftrat und unter
den Zuſchauern wahre Lachſtürme entfeſſelte.
Der Dampfer „Maroque” verloren.
Paris. Wie Habas aus Tunis meldet, muß
der belgiſche Dampfer „Maroque”, der vor einigen
Tagen an der dortigen Küſte im Sturm geſtrandet
iſt, als verloren angeſehen werden. Die Mannſchaft
konnte ſich an Land retten.
Mildes Urteil in dem Prohibitions=Prozeß.
„NewYork. Von den 50 Mann der Kürſtenwache,
die in Neu=London vor Gericht geſtellt worden ſind,
weil ſie nach Aufbringung des Schmuggelſchiffes
„Black Duck” ein großes Gelage veranſtaltet hatten,
und zwar angeſichts der Leichen der von ihnen
er=
ſchoſſenen Schmuggler, iſt nunmehr ein einziger
ver=
urteilt worden. Das Urteil lautet auf zehn Tage
Gefängnis mit Bewährungsfriſt und 75 Dollar
Geld=
ſtrafe. Der Staatsanwalt kündigte nach
Bekannt=
werden des Urteils an, daß er gegen die Beſatzung
des Küſtenſchiffes Anklage wegen vorſätzlichen Too
ſchlages erheben werde. — Das milde Urteil hat vie
Erregung der amerikaniſchen Bevölkerung, die
be=
reits über die zahlreichen von den
Prohibitions=
beamten verurſachten Todesfälle aufgebracht iſt, auf
den Siedepunkt geſteigert. In Boſton wurde am
Donnerstag eine Proteſwerſammlung gegen die
Pro=
hibitionsgarde abgehalten. Die
Verſammlungsteil=
nehmer zogen vor die Büros der Küſtenwache und
riſſen unter dem Beifall der Bevölkerung die dort
angeklebten Werbeplakate herunter,
Sechs Kinder verbrannt.
Ottawa. Beim Brand eines Hauſes in dem
Grenzſtädtchen Ormſtown ſind ſechs Kinder ums
Leben gekommen.
Nummer 4
Samstag, den 4. Januar 1930.
Shrfh ehlel und Trnen.
Handball.
Polizeiſporkverein Darmſtadt — Sporkverein 98.
Zu dem entſcheidenden „Spiel der Spiele”, mit dem man
nach dem Ausgang der erſten Begegnung der beiden.
Darm=
ſtädter Spitzenmannſchaften rechnete, wird es morgen allerdings
nicht kommen. Die Vorentſcheidung über die Meiſterſchaftsfrage
bürfte durch den Punktverluſt der Polizei gegen Schwanheim
gefallen ſein. Aus eigener Kraft kann die Polizei, die im
Vor=
jahre ſich bis zum Endſpiel um die Deutſche
Handballmeiſter=
ſchaft durchſetzen konnte, ſich nicht mehr an die Tabellenſpitze
ſetzen. Für den Sportverein würde eine Niederlage auch nichts
weiter als ebenfalls einen Preſtigeverluſt bedeuten.
Damit entfällt eigentlich für beide Mannſchaften das
Mo=
ment des Kampfes und Sieges um jeden Preis. Trotzdem hat
man, wie wir zuverläfſig wiſſen, an den verantwortlichen Stellen
auch diesmal Vorkehrungen getroffen, um dem Spiel einen
rei=
bungsloſen Verlauf zu ſichern. Das Miniſterium des Innern
wird einen Vertreter entſenden. Beide beteiligten Vereine ſtellen
die Platzordnung.
Das Spiel ſelbſt wird bei all dieſen Vorbedingungen ein
ganz großes ſportliches Ereignis werden. Die beiden
Spitzen=
mannſchaften des Bezirks werden es zweifellos als Ehrenſache
anſehen, unter Anwendung aller techniſchen und taktiſchen Mittel
ein Muſter von Diſziplin und Selbſtbeherrſchung zu geben. Jede
wird ſiegen wollen und können. Wem es gelingt? — Darüber
mag das Spiel ſelbſt entſcheiden. Sicher iſt jedenfalls, daß es
zu einem Genuß werden kann.
Wie ſich der Rahmen zu dem ſchönen Bild anlaſſen wird,
das hängt von den Spielern und dem ſie führenden
Schieds=
richter ab. Wir erwarten, daß das Publikum ſich ſo vorbildlich
benimmt wie beim Vorſpiel. Dann wird dieſes Spiel wie kein
anderes zuvor dem Handball Freunde gewinnen. Und dieſem
oberſten Zweck ſollte es wohl doch mit dienen.
Sporkvereinigung Arheilgen -Rol=Weiß, V. ſ.R.
Am Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet auf dem Sportplatz der
Spielvereinigung Arheilgen am ſogenannten „Mühlchen” das obige
Verbandstreffen ſtatt. Es iſt das letzte Verbandsſpiel der Darmſtädter
Rot=Weiß=Mannſchaft. Das Vorſpiel gewann Rot=Weiß=VfR. zwar 6:1,
es wäre aber trotz dieſes glatten Sieges verfehlt, die Arheilger nicht
ernſt zu nehmen. Auf dem eigenen Platze waren die Vorſtädter von
jeher gefährlich. — Wenn die Spielvereinigung Arbeilgen auch den
bit=
teren Weg des Abſtieges in die A=Klaſſe antreten muß, ſo wird ſie es
doch als Ehrenſache betrachten, gerade gegen Rot=Weiß=VfR. ehrenvoll
abzuſchneiden. Da andererſeits die Darmſtädter unbedingt noch zwei
Punkte benötigen, um ſelbſt vor Ueberraſchungen geſchützt zu bleiben,
darf man mit einem harten Kampfe rechnen, der hoffentlich in fairen
und anſtändigen Bahnen bleibt. In anerkennenswerter Weiſe hat die
Spielvereinigung Arheilgen das Spiel auf vorm. 10 Uhr legen laſſen,
damit die Beſucher dieſes Treffens noch am Nachmittag das allgemein
mit Spannung erwartete Lokalderby zwiſchen der Polizei und dem
Sportv. 98 ſich anſehen können. Es wäre aber trotz der frühen Zeit des
Vormittagsſpieles erfreulich, wenn zahlreiche Anhänger die Darmſtädter
nach Arheilgen begleiten würden. Sie ſtärken dadurch die Darmſtädter
Mannſchaft und die Arheilger Vereinskaſſe. Die Rot=Weiß=VfR.=Liga
trifft ſich um 9 Uhr Ecke Rhönring und Arheilgerſtraße, um zu Fuß
ſich nach dem Arheilger Mühlchen zu begeben. Zur gleichen Zeit treffen
ſich dort auch die Schlachtenbummler.
Habenn.
Polizeiſporkverein - Turn- u. Sporkv. Mörfelden.
Der T.=u. Sp.V. Mörfelden, der am Sonntag, den 5. d. M.,
vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Polizeiſportplatz dem Platzbeſitzer
gegenüber=
tritt, iſt eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der Mittelgruppe unſeres
Kreiſes. Ihre Erfolge erringt dieſe Elf faſt immer auf Grund ihrer
großen Schnelligkeit und eines unbengſamen Siegeswillens. Der
vor=
handene Mangel an Technik und Spielkultur wird durch die beiden
vor=
erwähnten Eigenſchaften mehr wie ausgeglichen. Es wird für die
Poli=
ziſten, die wieder drei ihrer Beſten erſetzen müſſen, ſelbſt mit dem
Vor=
teil des eigenen Platzes äußerſt ſchwer werden, Mörfelden zu ſchlagen.
Einen Sieger vorauszuſagen, iſt unter den gegebenen Umſtänden
un=
möglich. Möge der Beſſere ſiegen.
F. C. Einkracht 1919 — Sporkverein Geinsheim.
Die Verbandsſpiele in Klaſſe 4 gehen allmählich ihrem Ende
ent=
gegen. So trifft am kommenden Sonntag Eintracht im vorletzten
Ver=
bandsſpiel auf den Sportverein Geinsheim. Das Spiel iſt für Eintracht
von äußerſter Wichtigkeit, da es ſich hier entſcheiden wird, ob der
Ver=
ein weiter in ſeiner ſeitherigen Klaſſe verbleibt. Es dürfte aus dieſem
Grunde ein ſehr intereſſantes Spiel zu erwarten ſein. Das Spiel
fin=
det vormittags 11 Uhr auf dem Sportplatz an der Schanz ſtatt. Vorher
abſolvieren die zweiten Mannſchaften der beiden Vereine ihr fälliges
Verbandsſpiel.
Kraftſpork.
Siegfried Klein=Oſtheim — Darmſtadt 1910.
In Fortſetzung der Verbandskampfſaiſon 1929/30 müſſen die
ein=
heimiſchen Oberligiſten morgen, Sonntag, den 5. Januar, in Klein=
Oſt=
heim gegen den Sportverein Siegfried 1924 antreten. Beim Vorkampfe
trennten ſich beide Gegner mit einem Unentſchieden (9:9), damit
be=
weiſend, daß die beiderſeitige Kampfſtärke völlig ausgeglichen iſt.
Sporkv. Werſau — Kraftſporkv. Nieder=Kainsbach.
Am Samstag, den 4. Januar, abends 8 Uhr, findet in Werſau
der fällige Mannſchaftskampf im Ringen zwiſchen dem Sportverein
Werſau und dem Kraftſportverein Nieder=Kainsbach ſtatt. Der Kampf
geht um die Gaumeiſterſchaft der A=Klaſſe des Odenwaldgaues. Da
beide Mannſchaften ungefähr gleich ſtark und beide Vereine die
Sieg=
punkte ſehr gut gebrauchen können, ſind harte und intereſſante Kämpfe
zu erwarten. In den unteren Klaſſen iſt Nieder=Kainsbach, in den
obe=
ren Werſau etwas im Vorteil. Ferner ſteigt als Hauptkampf des
Abends der Herausforderungskampf im Ringen zwiſchen den
Welter=
gewichtlern Daum=Werſau und dem derzeitig Beſten im 2. Kreis,
Schultheis=Hanau. Auf den Ausgang dieſes Kampfes iſt man allgemein
geſpannt.
Vom engliſchen Schiedsrichter=Verband wurde dem deutſchen
Un=
parteiiſchen Dr. Bauwens als erſtem Ausländer die ordentliche
Mit=
gliedſchaft angetragen.
Der Fußball=Länderkampf Deutſchland-Dänemark findet am 7. 9.
1930 in Kopenhagen ſtatt.
Im Kampf um die italieniſche Schwergewichtsmeiſterſchaft wurde
Guiſeppe Spalla von Roberto Roberti k.o. geſchlagen.
Dr. Peltzer iſt auf ſeiner Weltreiſe in Brisbane in Auſtralien
gelandet.
An den akademiſchen Welt=Winterſpielen, die am Sonntag in
Davos beginnen, nehmen insgeſamt 14 Nationen teil.
Deutſchlanb—Dänemark ſollen ſich, dem Terminkalender des däniſchen
Verbandes zufolge, am 7. September in Kopenhagen zum Fußball=
Länderkampf treffen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 4. Jan. 13.15: Schallplatten. 14.15: Stuttgart:
Jugendſtunde. e 15.15: Prof. Weitz: Verſchollene Vorläufer.
O 16: Sinfonie=Konzert. Städt. Kurorcheſter Wiesbaden. O 18.05:
Prof. Sittig: Der Stern von Bethlehem. 18.35: A. Saternus:
Wirtſchaftspolitiſcher Rückblick auf das Jahr 1929. 19.05:
Spaniſch. 19.30: Stuttgart: Violinkonzert Georg Beerwald.
Klavier: W. Hahn. 20.15: Stuttgart: Streifzug durch den
Aether. Fernempfangsverſuche von Schloß Solitude. o 21.15:
Stuttgart: Herr und Frau Biedermeier. 22.30: Stuttgart:
Schlagerſtunde Mitw.: Käte Mann, H. Hanus, Funkorch. 23.30:
Tanzmuſik. Kapelle Charlie Moſhack. o 0.30: Stuttgart:
Kurz=
wellenübertragung von Kanada.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 4. Jan. 12: Kindertheater:
Rot=
käppchen. O 14.30: Kinderbaſtelſtunde. O 15: Prof. Dr. Lampe:
Aus der Zeitſchriftenliteratur. O 15.45: Frauenſtunde. Ella Behrends:
Wünſchen, Hoffen und Dienen. o 16: Dir. Würtz:
Krüppel=
wanderung in die Alpen. o 16.30: Hamburg: Rudi Stephan=
Konzert (bei Tarnopol gef.). O 17.30: Min.=Amtmann Lieſe: Der
Rechtspfleger „ein neuer Beamtentyp. O 18: Dr. Würzburger;
Arbeiterbücherſtunde. o 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. o 19:
Stille Stunde: Lichter am Wege. O 20: Amerikaniſcher Jazz.
Kapelle Lud Gluskin. 21: Leipzig: Wann hat es zum letzten
Mal bei Ihnen geſpukt? Luſtige Hörfolge von Arel Arheus.
2. Anſchl.: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau. O Danach:
Watter Anſchl.: Tanzmuſik., Ben Berlin=Orcheſter.
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Die Störungstätigkeit erreicht noch kein Ende. Infolge des
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tenden Vorüberzuges der Fallgebiete im Norden werden wir fortgeſetzt
von den Südſeiten, alſo von den wärmeren Teilen beeinflußt. Dabei
dringen Staffeln warmer Luft vom Ozean her, bringen
Temperatur=
anſtieg und Niederſchläge und verurſachen veränderliches und nicht der
Jahreszeit entſprechendes Wetter. Ueber England und dem Kanal
ſchiebt ſich eine neue Warmluftwelle mit einem verbreiteten
Nieder=
ſchlagsgebiet oſtwärts vor, die uns abermals überqueren wird. Die
Luftbewegung nimmt wieder zu und unter Eintrübung folgen zunächſt
Erwärmung und Niederſchläge. Nach Vorüberzug des Regengebietes
und dem Drehen der Winde wird die Wolkendecke erneut durchbrochen,
die Bewölkung geſtaltet ſich wechſelhaft, und unter Abkühlung treten
noch Regenſchauer auf.
Ausſichten für Samstag, den 4. Januar: Wieder wärmer, bedeckt und
Niederſchläge, auffriſchende ſüdweſtliche Winde, dann wechſelnd
wölkig.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Januar: Unbeſtändiges Wetter,
Be=
wölkung mit Aufheiterung wechſelnd, Temperaturrückgang, noch
Regenſchauer.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reſch und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — fämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückfendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
[ ← ][ ][ → ]Jnmmer 4
Gamstag, den 4. Januar
Produkkenberichte.
Zunächſt keine Reichsbankdiskonkermäßigung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember hat ſich die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln, und Schecks, Lombards
und Effekten in der Ultimowoche um 810,5 Mill. auf 3191,5 MMill. RMM.
erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
206,7 Mill. auf 240,7 Mill. RM., die Beſtände an ſonſtigen Wechſeln
und Schecks um 451,2 Mill. auf 2607,7 Mill. RM., und die Lombar) um 152,6 Mill. auf 250,6 MNill. RM. zugenommen. An
Reichs=
banknoten und Rentenbankſcheinen ſind 479,4 Mill. RM. in den
Ver=
kehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
464,6 Mill. auf 5043,7 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen
um 14,8 Mill. RM. auf 396,7 Mill. RMM. erhöht. Dementſprechend
ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 13,6 Mill.
RM. zurückgegangen. Die fremden Gelder zeigen mit 755,2 Mill.
MM. eine Zunahme um 306,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen
haben ſich um 16,3 Mill. auf 2686,7 Mill. RM. erhöht, und zwar haben
die Goldbeſtände um 18,5 Mill. RM. auf 2283,1 Mill. RM.
zugenom=
men, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,2 Mill. auf 403,6
Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,3 Proz. gegen
49,5 Proz. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige
Deviſen 53,3 Proz. gegen 58,3 Proz.
*
* Der Reichsbankausweis für Ultimo Dezember wird von gewiſſen
Stellen zum Anlaß genommen, um jetzt bereits eine
Diskontermäßi=
gung zu propagieren. Das ging ſogar ſo weit, daß an der Börſe
Gerüchte verbreitet waren, der Zentralausſchuß der Reichsbank werde
auf Freitag zuſammenberufen werden. Erfreulicherweiſe iſt dieſem
Gerücht ein Dementi auf dem Fuße gefolgt. Denn ſo ſehr wir eine
Herabſetzung der Reichsbankrate für wünſchenswert
hal=
ten, ſo ſind unſerer Meinung nach doch gegenwärtig die
er=
forderlichen pſychologiſchen und tatſächlichen
Vor=
ausſetzungen noch nicht gegeben. Zwar iſt das geſamte
Bild des Reichsbankſtatuts etwas günſtiger wie Ultimo 1928; das liegt
aber lediglich an den verringerten Anſprüchen der Wirtſchaft infolge
der ſchlechten Konjunkturverhältniſſe. Das Reich hat dagegen direkt
und indirekt ſehr erhebliche Wechſelanſprüche an die Reichsbank geſtellt.
So beläuft ſich die Zahl des Reichsſchatzwechſelbeſtandes für Ultimo
Dezember auf 207 Millionen gegenüber 51 Millionen am Ultimo 1928.
Auch die Zunahme der Lombardforderungen um 14 Millionen von 139
auf 153 Millionen dürfte im weſentlichen auf die Lombardierung von
Reichsſchatzwechſeln durch private Geldinſtitute zurückzuführen ſein.
Hier iſt alſo ein Abbau dringend vonnöten, und vor jeder
Diskont=
ermäßigung wird man nicht nur abwarten müſſen, wie ſich die
Rück=
flüſſe an die Reichsbank geſtalten, ſondern auch wie der
Schuldentil=
gungsmechanismus funktioniert, der noch vor Weihnachten vom
Reichs=
tag beſchloſſen worden iſt. Endlich darf aber doch nicht vergeſſen
wer=
den, daß die Haager Konferenz ein politiſch und pſychologiſch
ſchwer=
wiegendes Moment darſtellt, daß mindeſtens in den nächſten Tagen
nach unſerer Meinung jeder Gedanke an eine Herabſetzung des
Reichs=
bankdiskonts im Intereſſe der Währung unmöglich iſt.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren: Mainz: Kaufmann Liſcha Mendel Stein,
In=
haber einer Kurzwarenhandlung, Af. 10. 1., Gläubigerverſammlung u.
Prüfungstermin 15. 1. — Bad=Nauheim: Firma Birk u. Hornſtein.
Anmeldefriſt 13. 1., Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 18. 1.
Aufgehobene Vergleichsverfahren: Alsfeld: Firma
J. Rothſchild, Inh. Hugo und Leopold Rothſchild. — Offenbach a. M.:
Firma Lippman u. Haldy, Inh. Eliſabeth Haldy Witwe, Ernſt
Nenn=
ſtiel und Hermann Haldy. — Mainz: Adam Kaſpar Stenner, Inh.
d. Firma Britſch u. Brucker.
Regreßklage gegen A. R. Getreidekrebitbank A. G., Mainz. Wie wir
erfahren, iſt auf Betreiben des Konkursverwalters gegen die
Aufſichts=
ratsmitglieder des durch Fehlſpekulationen der Direktion in Konkurs
geratenen Getreidekreditbank A. G. in Mainz Regreßklage erhoben
wor=
den. Man ſucht eine Parallele gegen den Magdeburger
Getreidebank=
ſkandal, wo Vorſtand und Aufſichtsrat gemeinſam unrechtmäßige
Spe=
kulationen betrieben, zu ſchaffen. Demgegenüber hat in dem Mainzer
Fall aber, wie der A.R. betonte. Direktor Hoffmann ohne
Einver=
ſtändnis und Wiſſen des Aufſichtsrats ſeine ruinöſen Spekulationen
vorgenommen. Der A.R. ſieht deswegen, da er ſich betrogen fühlt,
mit Ruhe der Klage entgegen, zumal ſchon ſtatutenmäßig
Spekulatio=
nen der Bank verboten waren. Der Konkurs über die
Getreidekredit=
bank A.G. läuft weiter. Das A.K. iſt ganz verloren. Für die
Gläu=
biger iſt nur mit einer kleinſten Quote zu rechnen. Ende Februar oder
Anfang März ſoll der Termin gegen den inhaftierten Direktor
Hoff=
mann ſtattfinden. Zur Laſt gelegt iſt bekanntlich betrügeriſcher
Ban=
kerott, Unterſchlagung, Depotverletzung uſw.
Verſtärkter Anſtieg der Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der
Hauptunter=
ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung hat in der erſten
Dezemberhälfte eine verſtärkte Zunahme — nämlich um 233 000 Perſonen
oder faſt 2 vom Hundert — erfahren. Am 15. Dezember wurden rund
1,4 Millionen Perſonen in der Arbeitsloſenverſicherung unterſtützt,
da=
von rund 1,1 Millionen Männer und rund 300 000 Frauen. In der
Kriſenunterſtützung befanden ſich Mitte Dezember 194 000 Perſonen.
Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag (30. November) belief ſich
auf 4 vom Hundert.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Januar ſtellten ſich für
Elektrolhtkupfer 170,50 M0M., Original Hüttenaluminium 190 RM.,
des=
gleichen 194 RM., Reinnickel 350 MMM., Antimon Regulus 62—66 RM.,
Feinſilber 64—66 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 3. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 132 (134), Februar 133 (134), März, April 133,50
(134,50), Mai, Juni 133,75 (134,25), Juli 133,75 (134), Auguſt 133,75
(134,25), September 134 (134), Oktober 133,75 (134), November,
De=
zember 133,75 (134,25). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 41 (42),
Februar 41,75 (42), März 42 (42,25), April 42,25 (42,50), Mai, Juni
42,25 (42,75), Juli 42,50 (43), Auguſt 42,75 (43), September 43 (43),
Ok=
tober, November, Dezember 43 (43,25). Tendenz: ruhig. Für Zimk:
Januar 38 (40,50), Februar März 39 (41,50), April 39,75 (41,25), Mai,
Juni 40 (41), Juli 40,50 (41,50), Auguſt 40,25 (41,75), September 41
(42), Oktober 41,50 (42), November, Dezember 41 (42). Tendenz:
luſt=
los. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten
Brief.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Jan.:
Getreide: Weizen, März 130¾, Mai 134½, Juli 134½; Mais,
März 91½, Mai 95, Juli 96½; Hafer, März 47½, Mai 49½;
Roggen, März 104½, Mai 103½, Juli 101½.
Schmalz: Januar 10, März 10,225, Mai 10,45.
Fleiſch: Speck loco 10,50; leichte Schweine 9,60—9,90, ſchwere
Schweine 9,30—9,75; Schweinezufuhren in Chicago 19000, im
Weſten 86000.
Chicagver Baumwolle: Januar 17,03, März 17,30.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Jan.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,75; Talg extva loſe 778.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 144½, Hartwinter n.
Ernte 137¾; Mais 99; Mehl 5,65—6,05; Getr. Fracht nach
Eng=
land 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—10 C.
Nachfrage im Markt, allerdings lauten die Gebote um etwa 1—1,5 Mark
niedriger als geſtern, für Roggen beſteht dagegen weiterhin kaum
irgendwelche Nachfrage, da das Mehlgeſchäft keinerlei Anregung bietet
und Exportabſchlüſſe nicht zuſtande kommen können. Die
Lieferungs=
preiſe für Weizen erfuhren eine Senkung von etwa 1 Mark, Roggen
eröffnete 3,5—3,75 Mark niedriger. Das Mehlgeſchäft iſt ſehr ſtill, für
Weizenmehle ſind die Preiſe etwas gehalten, für Roggen zeigen ſich die
Mühlen zu größeren Preiskonzeſſionen bereit. Hafer wurde von der
Abſchwächung mitgezogen, nur ſehr gute Qualitäten vermochten ſich
beſſer zu behaupten. Gerſte ſtill.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Januar.
Schon im Vormittagsverkehr machte ſich eine ſtarke Zurückhaltung
bemerkbar, veranlaßt durch die heute beginnende Haager Konferenz
Auch drückte die weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Reiche auf die
Stimmung, und ferner blieb die flau gewordene geſtrige New Yorker
Börſe nicht ohne Einfluß. Das Geſchäft bewegte ſich in den engſten
Grenzen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe kam jedoch eine etwas
beſ=
ſere und zuverſichtlichere Stimmung zum Durchbruch, da die relativ
günſtigen Geldmarktverhältniſſe ihre Wirkung nicht verfehlten. Auch
ſollen ſpäter einige Kauforders eingetroffen ſein, ſo daß das Geſchäft,
wenn auch nur in Spezialwerten, zeitweiſe etwas lebhafter wurde. Bei
einem Vergleich mit den Kurſen der geſtrigen Abendbörſe waren jedoch
immer noch Abſchwächungen bis zu 1 Prozent zu verzeichnen. Am
Elektromarkt eröffzeten AEG. 1 Prozent, Chadeaktien 1,5 Mark,
Geffürel 0,5 Prozent und Siemens 1,5 Prozent ſchwächer. Lahmeyer
waren dagegen gut behauptet. Von Chemiepapieren waren J. G.
Far=
ben nur geringfügig gedrückt. Banken eröffneten durchſchnittlich bis zu
1 Prozent abgeſchwächt, nur Commerzbank lagen etwas gebeſſert. Der
heute bekannt gewordene Reichsbankausweis, der eine Belaſtung
auf=
weiſt, mahnte wieder zur Zurückhaltung, doch war man in dieſer
Be=
ziehung bald wieder beruhigter, da dies der Jahresultimoausweis iſt
und als überholt gilt, was durch den flüſſigeren Geldmarkt bewieſen
ſein dürfte. Renten ſtill. Schutzgebietsanleihe in Reaktion der geſtrigen
ſtarken Aufwärtsbewegung nachgebend.
Im Verlaufe war die Stimmung allgemein etwas freundlicher, und
es konnten ſich Beſſerungen bis zu 1 Prozent durchſetzen. Das Geſchäft
ließ aber immer noch viel zu wünſchen übrig. Deutſche Linoleum lagen
im Angebot und gegen Anfang zirka 1,5 Prozent ſchwächer. Zum
Schluß der Börſe wurde es wieder etwas ſchwächer, ſo daß Kursverluſte
bis zu 1 Prozent die Folge waren. Nur für Montanaktien erhielt ſich
die Nachfrage. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 Prozent weiter
leichter. Am Deviſenmarkt waren Pfund und Dollar gegen Mark
weiter feſter, das Pfund aber international etwas ſchwächer. Mark
gegen Dollar 4,1920, gegen Pfunde 20,445, London-Kabel 4,8760;
Paris 123,94; Mailand 93,19; Madrid 36,65; Holland 12,09.
Unter dem anhaltenden Druck der Orderloſigkeit war die
Stim=
mung an der Abendbörſe luſtlos, und die Umſatztätigkeit blieb
gering. AKU=Aktien waren, angeblich von holländiſcher Seite, ſtärker
angeboten und gegen den Berliner Schluß 6,5 Prozent ſchwächer. Bis
etwa 1 Prozent niedriger lagen ferner Danatbank und Harpener. Im
übrigen waren die Kurſe meiſt knapp behauptet. Im Verlaufe hörte
faſt jedes Geſchäft auf.
Berlin, 3. Januar.
Die heutige Börſe eröffnete nach einem völlig geſchäftsloſen
Vor=
mittagsverkehr und einer ſchon unſicheren Vorbörſe etwas ſchwächer.
Die im allgemeinen nicht ſehr bedeutenden Kursrückgänge kamen nicht
unerwartet; die heute nachmittag beginnende Haager Konferenz, die
er=
hebliche Zunahme der Kapitalanlage der Reichsbank um über 800
Mil=
lionen Reichsmark und die Schwierigkeiten der Heinicke Ladenbau A.=G.
mahnten zur Zurückhaltung. Andererſeits befriedigte die Erleichterung
am internationalen Geldmarkt, die auch den anfangs ziemlich
peſſimi=
ſtiſch beurteilten Reichsbankausweis zum Jahresultimo überholt
er=
ſcheinen ließ und die Dividendenhoffnungen bei einzelnen
Montan=
werten. So gingen denn die Abſchwächungen nur bei Kaliwerten, Aku,
Deſſauer= und Schleſ. B=Gas über 1 Prozent hinaus und betrugen bis
zu 3 Prozent. Bemerkenswert feſt lagen Rhein. Braunkohle mit einem
Gewinn von 4,25 Prozent. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein
lebhafter und es ergaben ſich Gewinne von zirka 1 Prozent. Schwerere
Werte konnten ſich bis zu 2 Prozent beſſern. Der Montanmarkt fiel
durch große Widerſtandsfähigkeit auf. Später konnten ſich die
Höchſt=
kurſe nicht überall voll behaupten, da das Geſchäft wieder ins Stocken
kam und außerdem ſtärkeres Angebot in BMW., die über 3 Prozent
einbüßten, verſtimmend wirkte.
Berliner Kursbericht
vom 3. Januar 1930
Verl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Kapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
15 337 Konkurſe und Bergleichsverfahren
im Jahre 1929.
Das Jahr 1929 wird als Kriſenjahr beſonders deutlich durch die
Rekordziffern der offenen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Die meiſten
Inſolvenzen ſind erfahrungsgemäß im erſten Viertel eines jeweiligen
Vierteljahresabſchnittes eingetreten, ſtiegen dieſesmal beſonders aber
noch außerordentlich in den beiden letzten Monaten November und
De=
zember. Der Großhandel, daneben die Einzelhandelsgeſchäfte, und vor
allem das Bankgewerbe, ſind durch die Inſolvenzfälle am ſtärkſten
be=
rührt worden. Im erſten Halbjahr 1929 ſind 5177, im zweiten
Halb=
jahr 4966 Konkurſe, 2435 bzw. 2559 Vergleichsverfahren feſtzuſtellen.
Insgeſamt erhöhten ſich die Konkurſe von 8048 1928 auf 10 143 in 1929
und die Vergleichsverfahren von 3032 auf 5194, alſo die ausgewieſenen
Inſolvenzen von 11080 in 1928 auf 15 337 in 1929. Bei früheren
Ge=
legenheiten wurde ſchon darauf verwieſen, daß ſich in einer erheblichen
Anzahl von Inſolvenzfällen die ſtark geſunkene kaufmänniſche Moral
äußert, da nämlich nicht ſo ſehr die Ungunſt der wirtſchaftlichen Lage,
ſondern vielmehr häufig kriminelle Verfehlungen, mindeſtens aber
über=
mäßiger Verbrauch der Geſchäftsinhaber, den Zuſammenbruch
herbei=
führten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung, Sitz Frankfurt am
Main, hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 3. Januar um 2 Prozent
er=
mäßigt, nachdem am 3. Dezember eine Erhöhung um 1 Prozent
ein=
getreten war.
Die Adlerwerke teilen uns mit, daß Gerüchte über eine Stillegung
oder Betriebseinſchränkung vollſtändig aus der Luft gegriffen ſeien.
Im Gegenteil ſei bereits mit Neueinſtellungen von Arbeitern für das
Frühjahrsgeſchäft begonnen worden.
Der Aufſichtsrat der Hamburg=Südamerikaniſchen
Dampfſchiffahrts=
geſellſchaft beſchloß, der G.V. die Ausſchiittung einer Dividende vom
wieder 8 Prozent vorzuſchlagen.
Eine a.o. G.V. der Deutſchen Handelsbank AG. Frankfurt=Stuttgart
hat die beiden Vorſtandsmitglieder Alfred Ritzinger und Hans Voß
ab=
berufen. Der Sitz des Inſtitutes wurde, nachdem offenbar die zuletzt
beabſichtigte Kapitaltransaktion nicht durchzuführen war, nach Stuttgart
verlegt.
Nach dem Jahresbericht der Ziegelei=Induſtrie in Heſſen, Heſſen=
Naſſau und Waldeck, Gruppe Nord, iſt das Jahr 1929 für die
Ziegelei=
induſtrie des Verbandsbezirks ſchlechter geweſen, als man zu Beginn
des Jahres befürchtet hatte. Betätigung und Abſatzverhältniſſe waren
im allgemeinen ungenügend. Die Abſatzmöglichkeit betrug kaum 40
Prozent.
Die inſolvent gewordene Firma Wurſtfabrik Eichmann, Frankfurt
am Main, bietet ihren Gläubigern 15 Prozent. Die den 900 000 RM.
Paſſiven gegenüberſtehenden 600 000 RM. Aktiven werden zum
überwie=
genden Teil durch Sicherungen in Anſpruch genommen.
Eine a.v. G.V. der Landgräfl. Heſſ. Conceſſ. Landesbank in Bad=
Homburg am 28. Januar ſoll den Fuſionsvertrag mit der Dresdner
Bank genehmigen. Die Verſchmelzung findet mit Wirkung vom 1. Jan.
1929 ſtatt in der Weiſe, daß gegen nom. 300 RM. Landesbank=Aktien
nom. 200 RM. Dresdner Bank=Aktien, beide mit Dividendenſchein für
1929, gewährt werden.
Wie wir erfahren, hat die Firma Kahn u. Samuel, Spezialhaus für
Damenkonfektion, Nürnberg, die Zahlungen eingeſtellt. Die Gläubiger
ſind auf den 6. d. M. zu einer Gläubigerverſammlung nach Berlin
ein=
geladen worden. Ein Status liegt zurzeit noch nicht vor.
Das Bankgeſchäft Eichbeuger u. Co. in Ebersberg, das auch Filialen
in Glonn und Zorneding in Oberbayern unterhält, hat ſeine Zahlungen.
eingeſtellt.
Bei der Zahlungseinſtellung des Volksverein=Verlag GmbH., M.=
Gladbach werden die Geſamtverpflichtungen auf rund 3,5 Mill. RM.
beziffert. Hauptbeteiligt als Gläubiger iſt die D.D.=Bank mit rund
700 000 RM., die Danatbank mit 0,45 Mill. RM., die Gladbacher
Ge=
werbebank mit 0,65 Mill. und das Bankhaus Gebr. Röchling,
Saar=
brücken, mit 25 000 RM., außerdem zwei Maſchinenfabriken mit
zu=
ſammen 0,55 Mill. RM.
Wie derlautet, wird in Ueberlingen in Kürze eine neue Schweizer
Fabrik zur Erzeugung von Kunſtſeidengarnen errichtet werden.
Die ſpaniſche Regierung beabſichtigt, die Glühlampeninduſtrie unter
Staatskontrolle zu bringen. Die Errichtung neuer Fabriken wird
vor=
läufig nicht geſtartet werden.
Deviſenmarkt
vom 3. Januar 1930
81.37
55.91
61.79
2.058
0.461
7.423
18.85
5.445
1.974
20.972
d. 149
3.934
92.37
172.11
80.89
Wien 00 Schillin 58.91 59.03 Spanien 1100 Peſetas / 55.79 Geſ. f.eleitr. Untern. 144.— Leonh. Tietz 154.— Prag 100 Tſch. K. 12.389 1 2.40‟ Danzig 100 Gulden /81.63 141.— Harpener Bergbau 142.— Verein. Glanzſtof 152.— Budapeſt 00 Pengo 73. 27 73.41 Japan 1 Yen 2.054 96.50 Soeſch Eiſen 109.— Verein. Stahlwerke/105.— Sofia 1100 Leva 3.024 3.03 Rio de Janeiro 1 Milreis 10.459 145.50 Phil. Holzmann 83.50 Weſteregeln, Alkali 95.— Holland 100 Gulden 168.88 169.22 Jugoſlawien 100 Dinar 7.415 9c.37! Kali Aſchersleben 184.— Agsb.=Nrnb. Maſch. 74.75 Lslo 100 Kronen 112.12 112.34 Portugal 1100 Escudos 18.81 155.50 Klöcknerwerke 91.12 Baſalt Linz 28. Kopenhagen 1100 Kronen 112.16 112.38 Athen 100 Drachm. 5.435 75.75 Köln=Neueſſ. Bgw. 106.25 Berl. Karlsr. Ind. 70.— Stockholm 100 Kronen 112.54 12.70 Konſtantinopel türk. 2 1.970 132.— Ludw. Loewe 144.50 Hirſch Kupfer 120.— London 1 S.Sta 20.415 20.45. Kairo 11ägypt. 4 20.934 203.— Mannesm. Röhr. 92.— Hohenlohe=Werte 80.— Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 1.695
1.699/Kanado 1 canad. Doll 4. 141 60.50 Maſch.=Bau=Untn 41.— Lindes Eismaſch. 1149.25 New Yort 1 Dollar 4.187 4. 195
Uruguah 1 Goldpeſo 3.926 142.375 MMordd. Wolle 90.— Herm. Poege 24.25 Belgien
100 Belga 158.495 18.615 Fsland 1100 eſtl. Kr. 92.19 145.— Oberſchleſ. Kofsw. 93.— VogelTelegr. Draht 67.75
Italien 100 Lire 21.905 21.945 Callinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr. 111.89 92.75 Orenſtein & Koppe 69.— Wanderer=Werke 50.— Paris
100 Francs 116.465 18.505
Riga 100 Lats 90.73
Frankfurter Kursbericht vom 3. Januar 1930.
Berliner Produktenbericht vom 3. Januar. Der Produktenmarkt
vermochte ſich heute dem verflauenden Einfluß der vom Auslande
vor=
liegenden Meldungen nicht zu entziehen, insbeſondere war jedoch der
Noggenmarkt ſchwach veranlagt. Das Angebot in beiden
Brotgetreide=
gten hat ſich keineswegs weſentlich verſtärkt, für Weizen iſt laufend
OMf Mife ehe
anl. v. 27 ......
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
60 Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. *2...."
8%
v. 29
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28......"
(% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.. ..."
7%Thüringer
Frei=
ſtaatv. 27 ..."
Dtſche. An l.
Auslo=
ungsſch. +:/.
Ab=
öſungsanl. . . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ....
8% Bad.=Bad. v. 2/
6% Berlin v. 24 ..
80 Darmſtadt v. 26
82
v. 28
70 Frkf. a. M. v. 26.
8% Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.. .
8%Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.,
Pyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr.
880 Preuß. Lds.
pfbr.-Anſt.
Gold=
obl..... . .
87.4
82.5
Re
91.4
73
80
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8
½KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
TAusl. Ser. L
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
—
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
4:/,% Lig. Pfbr.
Pfbr.Bk..
8%
4:/,% —Lia. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bk.
41/, %n Lia. Pfbr.
% Pfälz. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank.
4½% „ Lig.Pfb
30 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk.
4½% „ Lig. Pfb.
S% Rhein. Hyp.Bk.
4:/,% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . .."
8% Südd. Bod.:
Cred.=Ban 1.. . . .
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler
Ben=
von 27 ......."
8% Dt. Linol. Werke
v. 26 ..
3% Klöckner=Werkel
Berlin v. 26.
70 Mainkrw. v,26
25 Mitteld. Stahl=
Derke v. 77 ...
47
64.5
96.5
78.75
96.5
81.5
O7
81
9
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119
117
129.5
1i
145
158
103.5
143
96.25
2.05
110
205
47
Nummer 4
Seite 11
Samstag, den 4. Januar 1930.
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
88)
Nachdruck verboten
„Meine Freunde! Ich danke euch allen für den Gruß.
Robert George iſt zur rechten Zeit erſchienen, um einen
Box=
kampf zu verhindern, der eine Schande wäre. Mr. Dubois iſt
von der Clique, die Millionen auf Mr. Prakſy angelegt hat,
durch Weiber und Alkohol ruiniert worden. Wollt ihr den
Kampf ſehen? Ich appelliere an euer ſportliches Empfinden.
Ich verbiete den Kampf. Aber ich bringe euch 4en anderen
Geg=
ner. Ich... Robert George... ich bin bereit, mit Mr. Prakſy
zu kämpfen und will mich auch zu einem Entſcheidungskampf mit
Mr. Dubois ſtellen, wenn er wieder im Vollbeſitz ſeiner Kräfte
iſt. Ich halte mich für nicht ſchlechter als Prakſy.”
Dieſe Senſation iſt ungeheuerlich.
Einer ſieht den anderen an. Dann bricht der toſende
Bei=
fall los.
Ja ... damit ſind ſie einverſtanden. Das iſt eine
Senſa=
tion ohnegleichen, mit der ſie als Erſatz gerne vorlieb nehmen.
Robert George wird kämpfen!
Bravo . . . tapferer George!
Die Boxkommiſſion iſt in Aufregung.
Kann ſie den Kampf geſtatten?
Schließlich iſt man bereit. Man will der Internationalen
Boxſport=Union anheimſtellen, ob ſie dieſen Kampf gelten laſſen
will oder nicht.
George tritt zu Prakſy: „Es iſt doch recht, Mr. Prakſy?”
Prakſy iſt etwas betreten und überraſcht, aber er nickt und
ſagt lächelnd: „Gewiß, Herr Präſident, aber Sie dürfen mir
nicht übel nehmen, wenn ich vor dem Boxer George im Kampfe
nicht die Zurückhaltung übe wie vor dem Präſidenten.”
„Das erwarte ich auch nicht. Ich will ehrlichen Kampf.”
Benn hat ſich inzwiſchen als Sekundant für George
einge=
funden. George iſt in ſein Ankleidezimmer gegangen.
Towler ſteht in Prakſys Nähe.
Er ſchüttelt mehrmals den Kopf.
„Robert Gorge . . . wieder geſund? Will boxen! Das geht
nicht mit rechten Dingen zu!”
Der große Kampf beginnt.
Für Robert George iſt es eine Abrechnung.
Als ſich die beiden Boxer im Ring zeigen, dröhnt die Halle
von dem Beifall des Publikums.
Man ſtellt die Boxer vor.
Robert George: 158 Pfund; Prakſy: 157,5 Pfund.
Bökkel ſitzt im Zuſchauerraume.
Er ſtrahlt über das ganze Geſicht. Nobert George wird jetzt
Prakſy ſchlagen! Das iſt ſeine feſte Ueberzeugung. Er weiß,
was Robert George kann, und er hält ihn aus Ueberzeugung
für den beſten Halbſchwergewichtler. Er weiß, wie ungeheuer
kalt er boxt, wie raſch er iſt. Er iſt geradezu ein Wunder an
Schnelligkeit. Mit einem Blick errechnet er die Situation. Jeder
Schlag iſt abgezirbelt.
Die Boxer ſitzen in ihren Ecken.
Gong.
Die erſte Runde beginnt.
Ein paar Sekunden tänzeln ſie hin und her, fühlend, taſtend.
Aber bald jubelt das Publikum auf.
Georges Augen leuchten auf wie die eines Wolfes. Er
hält den Gegner gewiſſermaßen mit ſeinem Blick in Schach.
Und jetzt geht er zum Angriff vor.
Ein kurzer Stopper mit der gefährlichen Linken Georges
trifft Prakſy, daß er zurücktaumelt.
George geht nach.
Ein Trommelfeuer von Schlägen geht nieder auf Prakſy,
der ſich kaum zu wehren vermag.
Endlich hat er wieder etwas Luft und verſucht, zum Angriff
überzugehen. Aber George duckt ſich famos weg, und alles iſt
verpufft. Abermals nimmt ihn George an.
Da ... der Gong.
Die Boxer gehen in ihre Ecken.
Prakſy iſt ſichtlich benommen.
George zuckt mit keiner Miene und iſt ein Bild eiſerner Ruhe.
Gong!
Bökkel ſtrahlt, als George gleichfalls wieder in einem
uner=
hörten Tempo den Kampf aufnimmt.
Er iſt überall und ſchlägt aus jeder Poſition.
Es hagelt nur ſo kurze Schwinger und Stopper, die Prakſy
ſichtlich erſchüttern.
Das Publikum ſieht, welch wunderbare Kampfmaſchine
George iſt, und im Augenblick fallen ihm alle Sympathien zu.
Es brüllt: „George! George!”
Der in raſendem Tempo geführte Kampf geht weiter.
Prakſy verſucht abzudecken, ſo gut es geht, aber er iſt in
Schnelligkeit George bei weitem nicht gewachſen.
George fühlt ſeine Ueberlegenheit, und er beſchließt, dem
Kampfe ein Ende zu machen.
Da . . . ein Schwinger von Prakſy hat ihn erwiſcht.
Das Publikum ſchreit auf.
George taumelt.
Prakſy ſetzt nach . . . und läuft ins Verderben, denn es war
eine Falle.
Mit einem unerhörten harten, kurzen Stopper der Linken
ſchlägt ihn Robert George nieder.
Der Ringrichter zählt:
Ausgezählt.
Robert George hat den großen Kampf gewonnen.
Das Publikum raſt. Es jubelt George zu, ſeinem Liebling,
der von dem Augenblick an der beliebteſte Mann von Chicago iſt.
Man hat Prakſy aufgerichtet und auf ſeinen Seſſel geſetzt.
George ſieht, daß man ihn aus dem Ring geleiten will.
Er hebt die Hand hoch, und durch das raſende Publikum
drängen ſich vier Poliziſten. Sie treten in den Ring.
Es wird ſtill im Publikum.
Alles ſtarrt auf den Ring.
Was geht dort vor?
Robert Georges Stimme ſchallt an ihr Ohr:
„Ich erkläre Mr. Prakſy für verhaftet. Er hat . . . Mac
Millans ermordet!”
Das Publikum ſitzt ſtarr.
Und Robert George ſpricht zu den Tauſenden: „Ich habe
euch nicht um eine Senſation, die ihr erwartet habt, betrügen
wollen. Drum habe ich mit ihm gekämpft! Er iſt der Mörder
... meines Vaters. Ich bin Mac Millans Sohn.”
Ein einziger Schrei tönt durch die Halle.
Die Boxkommiſſion, der Manager, Dubois, alle, alle
gratu=
lieren dem Sieger. Auch Towler kommt zu ihm.
Er iſt ſehr bleicht, als er ihm die Hand entgegenſtreckt.
Robert George hält die Hand feſt und ſieht Towler an.
„Ich habe Mr. Prakſy verhaftet, Mr. Towler. Wiſſen Sie,
was das bedeutet?”
Towler zittert leicht.
„Was wollen Sie damit ſagen?"
George wendet ſich den Beamten zu, die um ihn ſtehen.
„Verhaften Sie . . . Silver, den Herrn von Chicago!”
Die Beamten ſahen ihn fragend an.
Nun deutet Robert George auf Towler und ſagt: „Dort
ſteht er!“
Aſchgrau iſt Towler im Geſicht. Er verſucht eine Abwehr,
aber ſchroff faßt ihn George am Handgelenk und ſagt „Heliane
... iſt tot, von Ihnen in den Tod gejagt. Sie hat vor ihrem
Ende geſtanden, und ich habe auch noch andere Beweiſe.”
Towler, der ganz niedergebrochen iſt, läßt ſich abführen.
Die ganze Nacht entwickelt die Polizei mit den Soldaten
zu=
ſammen eine fieberhafte Tätigkeit.
Eine Generalrazzia wird gehalten.
Ueberall ſtöbert man ſie auf, und die Gefängniſſe Chicagos
reichen kaum aus, ſie alle zu faſſen.
Ganz Chicago bebt vor Aufregung.
So ſoll es Robert George doch ſchaffen?
Ja, er ſchafft es, bei Gott!
Die ganze Nacht iſt er unermüdlich auf dem Poſten, er
ver=
hört und ordnet an.
Er ſcheint Nerven von Stahl zu haben.
Aber Benn weiß doch, als er ihn verlaſſen hat, daß er dem
Zuſammenbruche nahe iſt.
Er redet ihm zu, ſich zurückzuziehen. Aber George ſchüttelt
nur müde den Kopf.
Benn fährt nach Hauſe.
Er findet die Mädchen noch wach. Sie haben durch das Radio
mancherlei gehört und ſind ganz verſtört.
Suſanne Lindquiſt fragt Benn, als er heimkommt: „Sagen
Sie, Mr. Tuller: Mr. George iſt geſund, und er hat heute mit
Prakſy gekämpft, hat ihn geſchlagen?"
„Woher wiſſen Sie?‟
„Durch das Radio!”
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Seite 12
Samstag, den 4. Januar 1930.
Nummer 3
Heste
und folgende Tage
ay
in dem Eichberg-
Großfilm
Großstadt-
Schmetterling
Ballade einer Liebe Frei
nach einer Film-Novelle von
ans Kyser. — In weiteren
Rollen: Fred Louis Lerch,
Lilla Garden, Nien Sön
Ling. Alex Granach, Szöke
Szakall. — Außerdem
Gastspiel
des Helden-Baritons
Francis Moris
vom „Negro-Art.-Theater‟
New Fork.
Trotz erheblich. Mehrkosten
keine erhöhten Preise. —a
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr.
Heute
und folgende Tage
Anny Ondra
in ihrem besten
Lustsspielschlager:
Sündig und
Süß
Ein Film der dauernden
Lachstürme Regie: Karl
Lamac. — In den Haupi
rollen die bekannten Lust
spieldarsteller: Annyondra,
Hans Junkermann, Teddy
Bill, André Roanne, Julius
Falkenstein, Eugen Rex,
Herm. Picha, Paul Morgan,
Adolphe Engers.
Dazu: (559
Böser Bubenball
2 lustige Akte
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
Heute
und foigende Tage
Im
Doppelspiel-
plan: Ein Film der
Leidenschaften, der Liebe
und des Hassee:
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im Sturm
Ein Schiffsdrama in 6Akter
Regie: Denison Cliffe
Hauptdarsteller:
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Der sensationelle
Kriminalfilm:
Um Prauen
und Geld
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Walter Rilla, Iris Arlan,
Valerie Boothby
Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr
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