Einzelnummer 10 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 267 Montag, den 2b. September 1927. 190. Jahrgang
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4 Dolſar — 420 Marl. — Im Falle böberer 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streil uſw ertiſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzelgen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchticher Beitelbung fäll ſeder 
Nabatt weg. Banſionto: Deutſche Bani und Darm 
ſädter und Nationalban”
 Der franzöſiſch=ruſſiſche Streit. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 25. September. 
Man hat nun einmal den Stein ins Rollen gebracht und die 
ſige des franzöſiſch=ruſſiſchen Verhältniſſes aufgeworfen. Und 
zu erweiſt ſich das franzöſiſch=ruſſiſche Problem viel 
            kompli=
ſter, als man gedacht hat. Die Entwicklung der Dinge 
            ge=
gei ſich ganz anders, als man annahm. Ueberraſchungen 
ſien ſich an Ueberraſchungen. Zufälle an Zufälle, ja, man 
6ut ſchon an, manchmal daran zu zweifeln, ob all dieſe Zu= 
9 zufällig gekommen ſind. 
Die Sowjets tun alles, um auf die öffentliche Meinung in 
fincreich einen Druck auszuüben und ſo den Bruch unmöglich 
zumachen. Kein Argument und wenn es noch ſo gewagt iſt, 
10 nbenützt bleiben. So hat Litwinoff die Behauptung 
            auf=
eilt, daß zwiſchen Frankreich und Rußland ein 
            Einver=
ſidnis in der Schuldenfrage erzielt worden ſei. Als nun die 
pzöſiſche Regierung mit dem Dementi herausrückte, und in 
im hochamtlichen Communiqué feſtſtellte, daß ſeit dem 
24Juli — damals wurden die ruſſiſch=franzöſiſchen 
            Verhand=
uyen unterbrochen — die Ruſſen überhaupt nicht auf die 
muldenfrage zurückgekommen ſind, wurde plötzlich bekannt, daß 
kowofki einen Brief mit neuen Vorſchlägen an de Monzie, den 
brſibenten der Schuldenkommiſſion gerichtet hat. Es war ein 
1plich merkwürdiger Zufall, daß Rakowſki gerade am ſelben 
20 ſeinen Brief de Monzie übermittelte, an dem die 
            franzö=
ſ ſſte Regierung mit ihrem Dementi herauskam. 
Ton offiziöſer Seite beſtreitet man jeden Zuſammenhang 
            zwi=
ha der Frage der ruſſiſchen Schulden und der 
            Aufrechterhal=
duider diplomatiſchen Beziehungen. Links — und in erſter 
4ſte ſeitens der Kommuniſten ſelbſt — verſucht man in die 
zſge der diplomatiſchen Beziehungen alles mögliche 
            hineinzu=
ushen; man möchte gern ein diplomatiſch=wirtſchaftliches 
            Kom=
miß zuſtande bringen oder wenigſtens den Streit ſo lange 
musziehen bis ſich die Aufregung der Oeffentlichkeit über 
biommuniſtiſchen Umtriebe etwas gelegt hat. Man tut alles, 
die Aktion der Rechten zu diskreditieren und es riecht nach 
ſtoleum hinter der ganzen Affäre. Und Petroleum iſt eine ſo 
erbare Flüſſigkeit, daß der Geruch ſofort da iſt, ſobald man 
diimch ſchnüffelt. Oder ſollte dies etwa nicht eine Beſonderheit 
diesP etroleums, ſondern eine Beſonderheit der Weltpolitik ſein? 
füaziſiſch=ruſſiſchen Streites einzugehen. Wie man auch die 
            Be=
dleunig wirtſchaftlicher Einzelintereſſen werten mag, es bleibt 
diſe2ntſache beſtehen, daß der Stein des Anſtoßes die 
            kommuni=
ſtſtſe Agitation in Frankreich iſt. Von ihrer Einſtellung oder 
Oehhwächung hängt das franzöſiſch=ruſſiſche Verhältnis ab. Man mäler einweihte und dabei drei Sonntagsreden hielt. 
müli Frankreich nicht, daß fremde Mächte in die Innenpolitik 
egyreifen, und jetzt vor den Wahlen ſchon überhaupt nicht. 
Der Kampf innerhalb des Sowjetinſtems. 
Jan nächſten Monat will Moskau das zehnjährige Jubiläum 
d4rBolſchewiſtenherrſchaft feiern. Es ſollte zu einem Triumph= ich, ſo erklärte Poincaré, micht ſeit meiner Kindheit das Elſaß 
füſnicht nur Sowjetrußlands geſtempelt werden, ſondern es 
zßig die Hoffnungen des Weltproletariats beflügeln helfen. 
ſiün gedämpft. Das Ausland ſieht nicht mehr eine einheitliche 
Hmmuniſten ſelbſt. Stalin, Bucharin und das Zentralkomitee 
ſoyludern faſt täglich gegen Trotzki, Sinowjew und die übrigen 
Fürer der Oppoſition Bannflüche und Warnungen, die aber 
wh Erfolg bleiben und die Oppoſitionen in ihrer Wühlarbeit Denkmals für die „Blauen Teufel”, die Alpenjäger, bei. Unter 
mit ſtören. 
Trotzki, der im Komitee zur Ausarbeitung einer offiziellen 
Gihichte der Partei ſitzt, wurde aus dem Komitee entfernt, weil 
esm Gegenſatz zur Doktrin der Partei die Behauptung auf= und römiſchen Helden des Altertums verglich. Er ſagte, er wiſſe, 
ſiſelle, daß nur Lenin und er die Revolution „gemacht” hätten. 
Sſin habe bei der Revolution keine Rolle geſpielt. 
Größeres Aufſehen erregt eine Rede Trotzkis, in der er die nicht, daß beſonders mit dem ſchrecklichen Fortſchritt der 
            Zer=
rnſſche und die franzöſiſche Revolution vergleicht. Er ſagte: ſtörungsmittel das Schauſpiel eines modernen Kampfes das 
„It der franzöſiſchen Revolution im Jahre 1789 wurden viele ſcheußlichſte ſei, das man ſehen könne. Er beſtreite auch nicht, 
glpft. In Paris köpften die Jakobiner, das heißt, die dortigen 
Wichewiken, aber es kam eine andere Zeit, in der die Jako= eine gewiſſe Herausforderung an die Menſchlichkeit liege. Er 
bhir ſelbſt von ihren Nachfolgern in der Regierung geköpft wur= wünſche, wie jeder vernünftige Geiſt, daß die Sitte des 
mit die Zeit nahe, wo die früheren Herren der Guillotine ſelbſt 
uumr das Meſſer kommen müßten. Trotzki will damit ſagen, daß Erinnerung eines entſchwundenen Zeitalters ſind. 
u/ Spaltung in der Partei bereits ſo weit fortgeſchritten iſt, 
däy das Zentralkomitee unter Stalin bald gezwungen ſei, mit gelange, und die Franzoſen ſeien daher gezwungen, trotz alledem 
Bar und Schwert gegen den oppoſitionellen Flügel vorzugehen, gegen die Wiederkehr eines Uebels vorzuſorgen, das ſie be= 
1hnſich ſomit von der Revolution abzuwenden. 
(Neben dem durch die Oppoſition geſchaffenen Mißklang be= wiederholen, daß trotz aller ſeiner 
            Häßlich=
ruſtt die Geſtaltung der auswärtigen Politik in Moskau ernſte keit der Krieg für eine Nation und für ihre Bür= 
Göuge. Der Bruch mit England wirkt ſich wirtſchaftlich und poli= ger die Erweckerin höchſter Eigenſchaften ſei. 
tün ſtark aus. Ein kurzer Lichtblick iſt, daß der gefürchtete diplo= Wenn jemals wieder unglücklicherweiſe Frankreich das Opfer 
rmuſche Bruch mit Frankreich vermieden werde und daß man eines neuen Angriffs werden ſollte, müſſe es zu deſſen 
            Abwen=
ſſyur mit Brigud zu einem gegenſeitigen Nichtangriffspakt ge= dung die edlen Tugenden wiederfinden, die es in dem großen 
llen könnte, Triumphierend ſchrieb die offizielle „sweſtija” Kriege gezeigt habe. Man müſſe die Gewalt und Barbarei 
            miß=
m1 folgendes: „In Paris hat die Vernunft geſiegt.” In ihrer billigen, den Frieden wünſchen und für den Frieden 
            ununter=
mäſten Nummer muß das Blatt aber feſtſtellen: Es erwies ſich brochen und unermüdlich arbeiten, das Böſe und die Ungerech= 
Ua, daß die franzöſiſche Vernunft nicht die ruſſiſche war. Frank= tigkeit vergeſſen, aber man dürfe niemals die Größe Frankreichs 
reſ verlangt, ehe es mit dem Kreml in neue Verhandlungen und die Tapferkeit ſeiner Söhne vergeſſen. 
IIn, Garantien für den guten Willen Moskaus, es weigert ſich, 
hoite zu gewähren, ehe nicht die Schuldenfrage geregelt iſt, wiederholte Poincaré, daß auch hier kein Unterſchied zwiſchen 
ihinkreich zeigt offenes Mißtrauen, das ſich nicht viel beſſer als den Gefallenen gemacht worden ſei, mit Recht, denn man wiſſe, 
gät Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen auswirken kann, daß in den tragiſchen Tagen nicht jeder frei habe wählen können. 
Ate Moskau ſich gezwungen ſehen, ſeinen Botſchafter in Paris, 
ſowſki, wie es einige einflußreiche Mitglieder des franzöſiſchen 
Rainetts und die geſamte Rechtspreſſe verlangen, abzuberufen, riſſen worden, 1918 die Befreiung. Mülhauſen ſei in den 
            Stun=
tbpürde das einen neuen Preſtigeverluſt für den Kreml bedeu= den der aufgezwungenen Trennung, gegen die es feierlich pro= 
1 Mund der Oppoſition neuen Stoff zu Angriffen liefern.
Vom Tage.
 Geſtern vormittag um 10.07 Uhr traf in Vollratruhe bei Schwerin 
mit dem von Neuſtrelitz kommenden fahrplanmäßigen Zuge die Leiche 
des Botſchafters Maltzan ein. Auf dem Bahnhof hatte ſich 
der Bruder des Botſchafters und deſſen Gemahlin aus Groß=Luckow 
            ein=
gefunden. Die Leiche wurde auf einem Leichenwagen nach dem etwa 
vier Kilometer von Vollratsruhe entfernt liegenden Gut Groß=Luckow 
gebracht, wo die Beiſetzung erfolgen wind. 
man hört, durch das höchſte Gericht des Staates entſchieden werden. In 
politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß in den nächſten Tagen der 
            Seim=
marſchall auf den letzten Brief des Marſchalls Pilſudſki antworten eine Uebernahme der tſchcchoſlowakiſchen Staatsbahnen durch 
wird. 
Nach einer Meldung des „Temps” aus Nizza wurde in der 
            Lorver=
gangenen Nacht von Unbekannten eine Bombe auf die 
            Eiſen=
bahnſtrecke zwiſchen dem Golf Juan Vallauris und 
            Can=
nes geworfen. Die Strecke ſei ſchwer beſchädigt worden. Man arbeite 
augenblicklich an ihrer Wiederherſtellung. Eine gerichtliche Unterſuchung liefen die ſozialiſtiſchen Parteien Sturm gegen das Projekt — 
ſei eingeleſtet. 
gemeldeten Bombenattentat, am Sonntag früh ein zweiter 
            An=
ſchlag auf der Eiſenbahnſtrecke nach Mongeo entdeckt. 
Dort waren große Steinblöcke auf die Schienen gelegt. 
Von den Minenfeldern, die im Kriege vor den Häfen der 
verſchiedenen kriegführenden Staaten am Schwarzen Meer gelegen 
waren, ſind bisher noch nicht ſämtliche beſeitigt worden. Es beſteht 
            da=
durch auch eine Gefahr treibender einzelner Minen, die ſich von den 
Feldern losgeriſſen haben. Im Laufe der letzten Woche ſind 
            Zerſtö=
rungen ſolcher an die türkiſche Küſte treibender Minen durch die 
Marine erfolgt. 
Die Konferenz zwiſchen Hindus und 
            Mohamme=
danern in Simla, die ſich einen Ausgleich der religiöſen 
            Feindſelig=
keiten zum Ziele geſetzt hatte, iſt zu Ende gegangen, ohne daß 
            erheb=
liche Fortſchritte gemacht wurden. 
Einem Pariſer Abendblatt zufolge haben die Zollbehörden 
von Le Havre den von den franzöſiſchen Tennismeiſtern Lacoſte, Cochet 
und Borotra in den Vereinigten Staaten gewonnenen Davispokal 
beſchlagnahmt, da für deſſen Einfuhr nach Frankreich die 
            vorge=
ſchriebemen Formalitäten nicht erfüllt waren. 
Einer Meldung des „Exchange Telegraph” zufolge iſt der größte 
Teil der Stadt Malatia in Kurdiſtan durch eine 
            Feuers=
brunſt zerſtört worden. 500 Häuſer ſeien niedergebrannt. Es iſt 
noch nicht bekannt, ob Menſchen umgekommen ſind.
 Wie dem auch ſei, es iſt müßig, auf die Einzelheiten des Drel Einweihungsreden Poincares. 
EP. Paris, 25. Sept. 
Miniſterpräſident Poincaré ſchlug heute alle ſeine bisherigen 
Rekorde, indem er an einem einzigen Tage drei Kriegerdenk= 
Am frühen Morgen ſprach er anläßlich der Einweihung des 
Totenmals in St. Amarin und wies darauf hin, daß die auf den 
Marmortafeln des Denkmals aufgezeichnete. Namenreihe keinen 
Unterſchied mache zwiſchen denen, die auf der einen oder anderen 
Seite gefallen ſeien, unter welcher Fahne die jungen Leute auch 
* Kowno, 25. September. (Priv.=Tel.) gedient hätten. Sie hätten ſich alle als tapfer bewährt und 
            wür=
den heute gewiſſermaßen in die Trauer eingeſchloſſen. Wenn 
gekannt und geliebt hätte, wenn ich nicht ein herzliches 
            Vergnü=
ſüle der ganzen Welt beweiſen, daß das kommuniſtiſche Staats= gen daran gefunden hätte, es häufig in den düſteren Stunden 
prinzip geſiegt habe und gefeſtigt daſtehe. Die Feier ſollte gleich= der Fremdherrſchaft wiederzuſehen, ſo hättet Ihr mir in den 
Jahren 1914 bis 1918 auf jeden Fall die unveränderlichen Ge= 
Nun wird die Feſtfreude durch die Haltung der Oppoſition fühle eingeflößt, die ich für das Elſaß hege. Ihr wart in meinen 
Augen wie in den Augen aller Franzoſen, die lebendige 
            Verkör=
geſeloſſene Partei, ſondern Zank und Streit in den Reihen der berung unſerer lieben Provinz, des Teiles, den wir noch nicht 
der Fremdherrſchaft entreißen konnten, wie desjenigen, den wir 
eiferſüchtig gegen einen neuen Angriff verteidigen. 
In Gebweiler wohnte Poincaré ſpäter der Enthüllung des 
den etwa 30 anweſenden Generälen befand ſich auch der 
            Kom=
mandant der Rheinarmee, Guillaumat. Poincaré, der ſelbſt 
ehewaliger Hauptmann der Apenjäger iſt, ſang in den 
            begeiſtert=
ſten Tönen das Lob dieſer Truppe, die er mit den griechiſchen 
daß es nicht mehr Mode ſei, die düſterem Tugenden zu rühmen, 
deren ein Volk zur Führung eines Krieges bedürfe. Er verkenne 
daß in einer mörderiſchen Art, internationale Konflikte zu regeln, 
dän Bisher waren wir diejenigen, die köpften”, ſagt Trotzki, Schiedsſpruchs mehr und mehr die Stelle der 
ab jetzt fragt er das Mitglied der Kontrollkommiſſion, Solz, ob Gewalt einnehme und daß bald der Tag 
            kom=
men möge, wo Kriege nur noch die verabſcheute 
Aber es hänge nicht allein von Frankreich ab, daß man dahin 
klagten. Darum ſei es vielleicht nicht unnütz, zu 
 
Vor dem Erinnerungsmal an die Toten von Mülhauſen 
Das Denkmal trage drei große Daten: 1798 habe Mülhauſen 
ſich freiwiuig an Frankreich gegeben, 1871 ſei Mülhauſen ent= 
 
teftiert habe, dem frei gewählten Vaterlande treu geblieben,
Prager Brief.
 Die Verpachtung der tſchechoſlowakiſchen Staatsbahnen und das 
Sudetendeutſchtum. 
Von unſerem E=Korreſpondenten. 
Eine rege Diskuſſion hervorgerufen haben die Nachrichten 
Der Konflikt zwiſchen der polniſchen Regierung / über Verhandlungen, die zur Verpachtung der tſchechoſlowa= 
und Seim hat ſich weiterhin außerordentlich verſchärft und ſoll, wie kiſchen Staatsbahnen an ein amerikaniſches Konſortium führen 
ſollen. Schon zu Ende des Jahres 1926 waren Gerüchte über 
eine franzöſiſch=belgiſche Finanzgruppe im Umlauf, aber da man 
ſich zu dieſer Zeit in Prag offenbar noch nicht ganz einig über 
die Vorteile einer ſolchen Transaktion war — insbeſondere 
verſchwand das Projekt wieder in der Verſenkung. Diesmal aber 
Nach weiteren Meldungen aus Nizza wurde außer dem bereits haben die Verhandlungen über die Verpachtung der 
            Staats=
bahnen aufgehört, reinen Informationszwecken zu dienen, und 
wenn auch die Prager Regierung behauptet, daß keine zwingende 
Notwendigkeit zur Veräußerung der Staatsbahnen vorliege, ſo 
iſt dennoch die Oeffentlichkeit ſo weit im Bilde, daß ſie weiß, wie 
gern die Verwaltung dieſer Bahnen der immer ſchwieriger 
            wer=
denden Situation, die ihr aus der überhand nehmenden 
            Kraft=
wagen= und Flugzeugkonkurrenz entſtanden iſt, ausweichen möchte. 
Es hat ihr nichts genützt, daß ſie durch Verweigerung von 
            Kon=
zeſſionen den Autobusverkehr unterbinden und der Bahn den 
bisherigen Vorrang vor allen anderen Beförderungsmitteln 
            er=
halten wollte — die Entwicklung des modernen Verkehrsweſens 
führte zwangsläufig zu namhaften Einnahwe=Ausfällen, ſo daß 
ſchließlich die Notwendigkeit einer Kommerzialiſierung des 
            Be=
triebes nicht mehr von der Hand zu weiſen war. 
Der Widerſtand gegen das Projekt im tſchechiſchen Lager iſt 
freilich nicht von heute auf morgen zu brechen geweſen; 
            immer=
hin aber hat das Zuckerbrot, das der Bevölkerung gereicht wirb, 
ſeine Wirkung nicht ganz verfehlt: 25 Milliarden Tſchechokronen, 
ſo behaupten die Regierungsblätter, würde der tſchechiſche Staat 
für ſeine Bahnen erhalten, und da mit dieſem Betrage die Hälfte 
der Staatsſchulden abgetragen werden könnte, ſei eine Befreiung 
der Steuerträger von drückenden Laſten zu gewärtigen. Dieſe 
Ausſicht hat gewiß viel Verlockendes für ſich, aber gar ſo einfach 
liegen die Dinge denn doch nicht; man weiß, daß die vom 
            tſche=
chiſchen Stagte an die Alliierten zu entrichtende ſogenannte 
            Be=
freiungstaxe auf eine beſtimmte Summe noch nicht fixiert iſt, 
ebenſo, wie die Entſchädigung, welche die Tſchechoſlowakei an 
die Großmächte für die Uebernahme der ehemals 
            öſterreichiſch=
ungariſchen Bahnen, zu bezahlen hat, zahlenmäßig noch nicht 
feſtſteht. Die Zuſicherung von der Abſtoßung der halben 
            Staats=
ſchuld ſcheint daher einſtweilen etwas voreilig, ebenſo, wie von 
einer Erleichterung der Laſten, die dem Steuerträger 
            aufgebür=
det ſind, nicht geſprochen werden kann, ſolange das amerikaniſche 
Konſortium nichts über die neuen Tarife für den Perſonen= und 
Frachtenverkehr verlauten läßt. 
Sprechen ſo rein praktiſche Erwägungen gegen eine 
            über=
ſtürzte Verpachſtung der ſtaatlichen Bahnen in der 
            Tſchechoſlowa=
kei, ſo ſind es vor allem Gründe politiſcher Natur, die dem 
Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei die Kommerzialiſierung des 
Bahnbetriebes wünſchenswert erſcheinen laſſen. Freilich hätte die 
Aktion ſchon früher einſetzen müſſen; wenn im Jahre 1926 
            an=
läßlich der Erörterungen über die Möglichkeit einer Uebernahme 
des Betriebs durch eine private. Geſellſchaft davon geſprochen 
wurde, daß das nationale Verhältnis des Perſonalſtandes von 
1914 wieder hergeſtellt werde, ſo hat dieſe Ausſicht in der 
            deut=
ſchen Bevölkerung Hoffnungen erweckt, die ſie auch heute noch 
hegt, obzwar im gegenwärtigen Verhandlungsſtadium noch mit 
keinem Wort davon geſprochen wurde, in welcher Weiſe das 
            Un=
recht gutgemacht werden ſoll, das durch die faſt völlige 
            Ver=
drängung des deutſchen Bahnperſonals durch tſchechiſche 
            Ange=
ſtellte verübt worden iſt. Die Tſchechiſierung des Bahnbetriebes 
iſt nach einem jahrelangen Vernichtungsfeldzug gegen die 
            deut=
ſchen Eiſenbahner ſo vollkommen gelungen, daß die künftige 
            pri=
vate Geſchäftsführung der tſchechoſlowakiſchen Staatsbahnen 
kaum eine umwälzende Aenderung des derzeitigen Verhältniſſes 
herbeiführen wird können, um ſo mehr, als der tſchechiſche Staat 
als der verpachtende Teil zweifellos dafür Vorſorge treffen wird, 
daß der jetzige (faſt ausſchließlich tſchechiſche) Perſonalbeſtand mit 
übernommen wird. 
So werden die Erwartungen, die das Sudetendeutſchtum an 
die Ueberleitung der tſchechoſlowakiſchen Bahnbetriebe aus 
ſtaatlicher Regie an private Bewirtſchaftung geknüpft hat, 
            wahr=
ſcheinlich ſehr weſentlich herabgemindert werden; die einzigen 
ſichtbaren Vorteile aus der Verpachtung werden vorausſichtli h 
darin beſtehen, daß die neue, von kaufmänniſchen Intereſſen 
            dik=
tierte Leitung der tſchechoſlowakiſchen Bahnen den kleinlichen 
und lächerlich wirkenden Sprachſchikanen im Bahnweſen ein 
Ende ſetzt und nicht im Sinne der bisherigen Betriebsführung 
eine ihrer Hauptaufgaben in der Ablenkung des touriſtiſchen 
Verkehrs aus den deutſchen Gebieten in die tſchechiſchen erblickt, 
ebenſo wie bei künftigen Neueinſtellungen von Perſonal 
            viel=
leicht wieder die perſönliche Eignung und Tüchtigkeit des 
            An=
geſtellten den Ausſchlag gibt — anders als bisher, da die 
            tſche=
chiſche Nationalität und Parteizugehörigkeit zur Aufnahme in 
den Bahndienſt durchaus zureichende Befähigungsnachweiſe 
            ge=
veſen ſind.
Seite 2
Montag, den 26. September 1927
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 26. September. 
Siegerfeier der Turngemeinde Darmſtadt 1846. 
Eine ſchlichte Feier vereinigte am Samstag, den 23. September, im 
Großen Saal der Woogsturnhalle die Mitglieder der Turngemeinde 
1846. Es galt, die Sieger des letzten Jahres zu ehren. Mehr als 
300 Siegerinnen und Sieger haben in dem noch nicht einmal 
            abge=
ſchloſſenen Jahre durch ihre Leiſtungen bezeugt, wie wohl ſie ſich bei 
dem Betriebe der Leibesübungen fühlen. Durch ihre Betätigung auf 
allen Gebieten des Turnens, des Sports, der Leibesübungen überhaupt 
— denn die Turngemeinde 1846 pflegt ja alle Zweige der 
            Leibes=
übungen mit ſtets wachſendem Erfolg — haben ſie erneut bewieſen, daß 
es der Turngemeinde mit ihrer Arbeit an der Ertüchtigung der Maſſen, 
der Geſundung und Geſunderhaltung unſeres Volkes ernſt iſt. Sie 
haben immer wieder unverdroſſen bei kleinen und großen 
            Veranſtal=
tungen durch ihre Leiſtungen den Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen 
zugerufen: „Denkt der trefflichen Gaben, die euch Gott verliehen hat! 
Laßt ſie nicht verkümmern! Uebt euren Körper!, Lernt ihn ſchätzen, 
und deshalb rein erhalten! Schafft euch Gegenmittel gegen die 
            zer=
mürbende Wirkung des Alltags! Leibesübungen halten Geiſt, Leib und 
Seele geſund! Drum kommt in unſere Reihen und helft uns, alle 
Volksgenoſſen hinaufzuführen aus den ungeſunden Niederungen des 
grauen Alltags zu den lichten Höhen der Geſundheit an Geiſt, Leib 
und Seele!” — Ihre Arbeit war nicht umſonſt. Das beweiſen die 
1600 Mitglieder des Vereins. Das beweiſen die zahlreichen 
            Neuan=
meldungen aus allen Ständen und Lebensaltern. — Dafür dankte die 
Turngemeinde an dieſem Abend ihren Siegerinnen und Siegern, den 
Leitern und Leiterinnen der Abteilungen. Dafür ehrte die 
            Turnge=
meinde ſie alle, die Leiter und die Geleiteten, die Großen und die 
Kleinen, die Glieder der Gemeinſchaft, alle, die in dieſem Jahre 
            Mei=
ſterſchaften oder eine ſtattliche Reihe von Siegen, oder auch nur einen 
Sieg errangen, Sie alle wurden in gleicher Weiſe durch dieſe Feier 
geehrt, denn ſie alle arbeiten im Dienſte unſeres Volkes. Nicht durch 
wertvolle Preiſe wurden ſie geehrt, nein, eine ſchlichte Vorſtellung, eine 
Nennung ihrer Namen, die Angabe ihrer Leiſtung vor der 
            Geſamt=
gemeinde war ihr Lohn. Turnwart Biſchof und erſter Sprecher 
            Kalb=
henn nahmen dieſe Ehrung vor. Beſonders zeigte der erſte Sprecher 
in beredten Worten die Bedeutung dieſer Feier. Die Turngemeinde 
ehrte ſie dann alle durch ein dreifaches, jubelndes „Gut Heil” und durch 
zwei gemeinſame Lieder: „Dank an die Sieger”, von Turnbruder 
Albert, und „Zur Siegerehrung”, von Trunbruder Schinnerl. Erhöht 
wurde die Feier durch zwei prachtvolle Chöre der Singmanſchaft und 
nicht zuletzt durch eine Reihe muſtergültiger Darbietungen einer 
            Abtei=
lung des Städtiſchen Orcheſters. — Nach der eigentlichen Ehrung hielt 
eine gemütliche, fröhliche Nachfeier noch alle Anweſenden mehrere 
            Stun=
den zuſammen.
 Heſſiſches Landestheater. Annelieſe Born beginnt ihre Tärigkeit 
am Land=stheater mit der Rolle der Pippa in der neuen Inſzenierung 
von Hauptmanns „Und Pippa tanzt”. 
Das erſte Sinfoniekonzert des Landestheaters findet 
Montag, den 10 Oktober, ſtatt. Generalmuſikdirektov Dr. Böhm 
dirigiert die 4. Sinfonie von Beethoven und die 7. Sinfonie von 
Bruckner. 
In der morgigen Aufführung von „Carmen” ſind die 
            Haupt=
rollen neu beſetzt: Roſe Landwehr ſingt die Carmen, Rudolf 
Balve den Don Joſé, Hans Komregg den Escamillo, 
            Muſika=
liſcher Leiter: Kapellmeiſter Rudolf. Die Vorſtellung beginnt um 
19 Uhr. 
— Beginn des Verkaufs der Hindenburg=
            Wohlfahrtsbrief=
marken am 28. September. Der Verkauf der Hindenburg=
            Wohl=
fahrtsbriefmarken, die auf Beſchluß der Reichsregierung 
            anläß=
lich des 80. Gebutstages des Herrn Reichspräſidentem 
            heraus=
gegeben werden, beginnt am Montag, den 26. September, bei 
allen Poſtämtern ſowie außerpoſtaliſch unter Leitung der 
            Deut=
ſchen Nothilfe durch die Wohlfahrtsämter und 
            Wohlfahrtsorga=
niſationenen der verſchiedenen Richtungen. Außer den einzelnen 
Hindenburg=Wohlfahrtsbriefmarken zu 8, 15, 25 und 50 Pfg. 
gibt die Reichspoſt Markenheftchen, enthaltend vier 8 Pfg.= und 
drei 15 Pfg.=Marken, ſowie eine Hindenburg=Fubiläums=
            Poſt=
karte mit eingedruckter 8 Pfg.=Hindenburgmarke heraus, die mit 
einem Geleitwort des Herrn Reichspräſidenten in Fakſimiledruck 
und einer Umrandung aus Eichenlaub und Lorbeer ausgeſtattet 
iſt. Die offizielle Hindenburg=Jubiläums=Poſtkarte der 
            Reichs=
poſt wird öffentlich verkauft werden und koſtet 15 Pfg. Der 
            Er=
trag der Hindenburgbriefwarken und =Poſtlarten iſt eine 
            Ge=
burtstagsgabe an den Herrn Reichspräſidenten und wird zur 
Linderung der Not des Mittelſtandes, der Sozialrentner und 
anderer notleidender Bevölkerungskreiſe verwendet werden, 
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der Provinz 
Starkenburg am Mittwoch, den 28 Sept., vormittags um 9 Uhr: 
1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Jena gegen den 
            Bezirksfürſorge=
verband Kreis Erbach i. O. wegen Erſtattung von Krankenhauskoſten für 
die Stütze Charlotte Grube. 2. Berufung des Peter Buſalt 2. zu 
            Viern=
heim gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 17. Mai 
1927 wegen Nickterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer 
            Schankwirt=
ſchaft. 3. Berufung des Hermann Reiſchert zu Viernheim gegen das 
Urteil des Kreisausſchuſſes Heppenheim vom 17. Mai 1927 wegen 
            Nicht=
erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft, 4. Klage 
des Anton Kinkel zu Jugenheim a. d. B. gegen den Beſcheid des 
            Kreis=
amts Bensheim vom 24. Auguſt 1927 wegen Nichterteilung eines 
            Wan=
dergewerbeſcheins 5. Klage des Paul Willy Hoffmann zu Offenbach 
a. M., Borngaſſe 11, gegen den Beſcheiſd des Kreisamtes Offenbach 
a. M. vom 3. Juni 1927 wegen Nicht rteilung eines 
            Wandergewerbe=
ſcheins.
 Heſſiſches Landestheater. 
Kleines Haus. — Sonntag, den 25. September, 
Die vier Grobiane. 
Muſikaliſches Luſtſpiel nach Goldoni, Muſik von Wolf=Ferrari. 
Als 1903 Wolf=Ferrari mit ſeinen „Neugierigen Frauen” 
herauskam, jubelte man der Erneuerung der opera buffa zu, die 
mit einfachen m ſikaliſchen Mitteln in kleinen Formen den 
Wagner=Epigonen neue Wege wies. Zwei weiteren Komödien 
gingen 1906 „Die vier Grobiane” voraus, die ſeltener gegeben 
werden als das 1909 entſtandene „Suſannes Geheimnis” und 
„Der Arzt als Liebhaber” von 1913. Trotz eines lebhaften 
            Sin=
nes für komiſche Situationen und echten Bühnenblutes laſſen alle 
dieſe Werke ihrer maskenhaften Stoffe und marionettenartigen 
Menſchen wegen mehr oder weniger kalt. Ihre Muſik hat ein 
talentvoller Verſtand, kein ſchöpferiſcher Genius eingegeben. Und 
doch iſt dieſe geiſtreiche und liebenswürdige Muſik, trotzdem 
Mozart wieder auferſtanden iſt, wertvoll. Denn ſie ſtützt ſich 
weniger auf dieſen, als vielmehr auf Roſſini und Verdis „
            Fal=
ſtaff”, Buſonis „Arlecchino” ſpielt mit, ſelbſt Richard Strauß iſt 
dabei, die neue opera buffa aufzubauen. Dabei iſt es eine 
            inter=
eſſante Sache für den Regiſſeur und den Koſtümzeichner, und für 
die Darſteller dankbar durch ihre Typenrollen. 
Die Vier Grobiane” behandeln das Problem des Kampfes 
grober Männer gegen ſchlaue Frauen, der mit dem Sieg der 
klugen und energiſchen Frau endet und in echt Goldoniſcher 
Manier aus einer Menge von Zwiſchen= und Nebenhandlungen 
zum Ausdruck kommt. Die ſehr durchſichtig orcheſtrierte Muſik, 
vielfach nur mit Solobegleitungen, iſt voller Reize, Witze und 
Bosheiten, manchmal hart an der Grenze zur Operette, 
            durch=
zogen von Liedern, Tänzen, Enſembles, verbunden durch 
            klang=
volle Vorſpiele, Intermezzi, Ständchen. 
Das intereſſante Stück fand eine Wiedergabe von durchweg 
vollendeter Höhe. Zehn Rollen, faſt alle ſtrotzend von kaum 
erlernbaren Schwierigkeiten. Es iſt unmöglich, eine vor der 
            ande=
ren zu loben. Die Damen Anna Jacobs. Margarete 
            Al=
brecht, Paula Kapper, Käte Walter, die ſich ſehr 
            vorteil=
haft vorſtellte. Ellen Kißling; die Herren Herrmann, 
Kuhn, Poerner, Komregg, Karen, Vogt — alle auf 
einen gleichen ſtiliſierten Ton der komiſchen Draſtik geſtellt, der 
umittelbar wirkſam wurde und jede Perſönlichkeit in ihrer
Nummer 267
Die feierliche Ueberreichung der Meiſterbriefg
 Die Ehrung der Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter 
der Provinz Starkenburg durch Ueberreichung der Meiſterbriefe 
fand geſtern vormittag, wie alljährlich unter ſtarker Beteiligung, in dem 
feſtlich geſchmückten Saalbau ſtatt. Feierliche Stimmung herrſcht im 
Saal, und man ſah den leuchtenden Mienen der jungen Meiſterinnen 
und Meiſter die Freude über die ihnen zuteil gewordene Ehre an. Nach 
ſchwerer Arbeit, nach Wochen voll Mühe und Anſtrengung, hatten ſie 
endlich das Ziel erreicht, das ihnen wahrlich micht allzu leicht gemacht 
wurde. Etwa 450 Prüflinge hatten ſich gemeldet. Die Herven der 
            Prü=
fungskommiſſion haben im Intereſſe des deutſchen Handwerks nur den 
für würdig erachtet, den Ehrentitel eines deutſchen Meiſters zu tragen, 
der auch wirklich die ihm geſtellten Aufgaben voll und ganz erfüllte. 
Von den 450 Prüflingen beſtanden etwa 350, ſo daß alſo zirka 25 Proz. 
der Prüflinge teils vorher zutücktraten, teils zurückgeſtellt werden 
            muß=
ten oder die Prüfung nicht beſtehen konnten. Aber die jungen 
            Meiſte=
rinnen und Meiſter, denen geſtern der Ehrenbrief überreicht werden 
konnte, können ſtolz ſein auf ihren Erfolg und bieten dem deutſchen 
Handwerk die beſte Gewähr einer geſunden und ſoliden Zukunft. 
Der feierliche Akt wurde mit dem Krönungsmarſch aus der Oper 
„Der Prophet” eröffnet den das Darmſtädter Streichorcheſter, das den 
muſikaliſchen Teil der Feier beſtritt, unter Leitung des Herrn Heinz 
Hardt vom Heſſiſchen Landestheater vortrug. Dann ſang der 
            Männer=
chor der Metzgerinnung Darmſtadt unter Leitung ſeines Dirigenten 
Herrn Metzner, ſehr eindrucksvoll zwei Lieder: „Rheintreue” und 
„Zieh hinaus beim Morgengraun”. Nach der Ouvertüre zur Oper „Das 
goldene Kreuz” ſang Frau Horn=Stoll mit wohlgeſchulter Stimme 
Ganymed” und „Heimweh”, ſowie als Zugabe „Kein Meiſter fällt vom 
Himmel‟. Die Künſtlenin wurde am Fligel von Herrn Kammermuſiker 
Horn ſtilſicher begleitet. Nach einer weiteren ſehr guten muſikaliſchen 
Darbietung ſprach Herr Ernſt Ludwig Göbel einen Vorſpruch, der 
gerade durch ſeinen warmen und lebhaften Vortrag, unter beſonderer 
Unterſtreichung der Gedankengänge des Verfaſſers, ſeine Wirkung nicht 
verfehlte. Allen Darbietungen wurde ungeteilter Beifall gezollt. 
Nach Beendigung dieſer künſtleriſchen Feier hielt der Vorſitzende des 
Prüfungsausſchuſſes, Herr Malermeiſter Georg Kraus, eine Anſprache, 
in welcher er zunächſt die Ehrnäſte, u. a. die Herren Nohl, Direktor 
Schüttler und Dr. Kollbach als Vertreter der Handwerkskammer, ferner 
Herrn Landtagsabgeordneten Haury ſowie die übrigen Vertreter der 
Behönden herzlich begrüßte. Ganz beſonders galt ſeine Begrüßung den 
Jungmeiſterinnen und Jungmeiſtern. Er wies auf die hohe Bedeutung 
des Tages hin, der für viele ein unvergeßliches Erleben bedeutet, iſt doch 
mit dieſem Tage ein Abſchluß erreicht und der ſchönſte Lohn für 
            mühe=
volle Arbeit gegeben. Eng anknüpfend an den Vorſpruch, deſſen Sinn 
eine Ehrung des deutſchen Handwerks war, ermahnte er die 
            Jung=
meiſterinnen und Jungmeiſter, die ganze Kraft einzuſetzen für ihren 
            er=
wählten Beruf, denn gerade durch zähe Arbeit wird deutſche Art 
            er=
halten. Nur wenn jeder ſeinen Mann an dem Poſten ſtellt, an dem er 
ſteht, iſt die deutſche Zukunft geſichert. Gerade dem deutſchem 
            Hand=
werksſtand iſt es an Hand gegeben, die deutſche Zukunft zu geſtalten. 
Und deshalb muß gerade der deutſche Meiſter es ernſt mit ſeinen 
            Pflich=
ten nehmen. Sein Streben ſei ſtets, in friſchem Mute das Beſtehende 
zu erhalten und immer zu verbeſſern. Ernſt klingt die Mahnung: 
Ehre deutſches Volk und hüte 
Treulich deinen Handwerksſtand, 
Als das deutſche Handwerk blühte, 
Blühte auch das deutſche Land! 
Die Wahrheit dieſes Wortes kennt jeder Deutſche und achtet die 
            Ver=
treter des Handwerks als Hort und Stütze des Vaterlandes. Das 
            drei=
fache, begeiſtert aufgenommene Hoch galt dem Handwerk und dem 
            Vater=
land. 
Der Vorſitzende der Handwerkskammer Herr Nohl überbrachte die 
Glückwünſche der Handwerkskammer, des Heſſiſchen Handwerks= und 
Gewerbeverbandes ſowie des Ortsgewerbevereins und gab der Hoffnung 
Ausdruck, daß alle Wünſche der Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter in 
Erfüllung gehen möchten. Es ſei eine ſchöne alte Tradition, die ſeit 
25 Jahren wieder neu aufgenommen worden ſei, daß Meiſterbriefe 
            über=
reicht werden. Weiter führte der Redner aus, Mahnungen wolle er 
keine geben, nur Wünſche ausſprechen. Das Handwerk habe heute einen 
ſo ſchweren wirtſchaftlichen Kampf zu beſtehen, wie er in der Geſchichte 
des Handwerks noch nicht da war. Durch die ſteuerliche Belaſtung wurde 
ſchon mancher Handwerker zur Strecke gebracht; dazu komme, daß es 
heute 2—3mal mehr Handwerker derſelben Berufsgattung gäbe, die Be=
 Im Namen des Stadtſchulamtes und des verhinderten Stadtſchs, 
rates Löſch, ſowie der Gewerbeſchule wünſchte Herr Direktor der Maſcht 
Bau= und Gewerbeſchule Herr Direktor Kübitz den Jungmeiſterinm 
und =meiſtern alles Gleick. 
Nach kurzen herzlichen Glückwunſchworten des Vorſitzenden der Prd 
fungskommiſſion wurde die Meiſterbriefe überreicht, und zu 
an 6 Autoſchloſſer, 46 Bächer, 14 Bauſchloſſer, 6 Buchbinder, 3 Bmy 
drucker, 8 Schriftſetzer, 3 Dachdecker, 9 Schneiderinnen, 1 Schleifer un 
Galvaniſeur, 16 Elektriker, 4 Fahrradſchloſſer, 11 Friſeure, 1 Galalitt 
1 Horndreher, 5 Glaſer, 1 Goldſchmied, 1 Graveur, 2 Heizungsmao
1 Feilenhauer, 1 Lederſchärfer.
 teure, 1 Korbmacher, 2 Küfer, 1 Kürſchner, 9 Maſchinenſchloſſiſe 
7 Maurer, 1 Metalldreher, 35 Metzger, 1 Orthopädie=Mechaniker, 1 Bao 
dagiſt, 1 Pfläſterer, 3 Sattler, 7 Schwiede, 11 Schneider 12 
            Schornſten=
feger, 32 Schreiner, 7 Schuhmacher, 9 Spengler, 1 Steindrucker, 1 Stei=z 
metz, 1 Stickerin, 4 Tapezierer, 1 Töpfer, 4 Wagner, 22 Weißbindos 
5 Weißnäherinnen 10 Zimmerer, 2 Dekorationsmaler, 7 Portefeuilſei 
In der Vereinigten Geſellſchaft und dem Rummelbräu fanden wo 
meinſame Mittageſſen ſtatt. Herr Malevmeiſter Kraus, nehm hit 
Gelegenheit, in einer humordurchwürzten Damenrede der Meiſterinms Eln 
der treuen Gefährtinnen der Meiſter, zu gedenken und ſie durch ein dnn 
und 
faches Hoch zu ehren. Bei der geſellſchaftlichen Unterhaltung zeichnetgu 
ſich beſonders als „lebendes Programm” Herr Thomas, ferner Hers 
Ernſt Ludwig Göbel durch Dialektvorträge, ſowie Fräulein Benthc 
 
Schneller durch hübſche Geſangsdarbietungen, wobei ſie Herr Sul!, ſrm 
mann am Klavier begleitete, und Fräulein Lina Schmahl durm 
graziöſe Tänze aus. Den Damen wurden durch das Vorſtandsmitglioi ?= 
Herrn Weber, als Anerkennung ſchöne Blumen überreicht. In ur 8 
getrübter Freude blieb man bei froher Unterhaltung, Tanz und gutch 
Muſik noch einige Stunden zuſammen. 
Wahlverſammlung der Volksrechtspartei. 
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Volksrechtsparn 
tei (Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung) hielt am 21. d. Mts1 
im Feierabendſaal ihre erſte Wahlverſammung ab. Der Vorſitzendoe 
Prof. Axt, begrüßte die ſehr zahlreich Erſchienenen, insbeſondere dan 
Herrn Oberlandesgerichtspräſidenten Dr. Beſt, und dankte ihm dafürt 
daß er ſich bereit erklärt hat, die Spitzenkandidatur boi der Landtags) 
wahl zu übernehmen. 
Darauf ſprach der Vorſitzende der Mainzer Ortsgruppe, Herr Dmu ſr”z der deutſchen 
Wolf, in begeiſterter und begeiſternder Rede übar das Thema „Volls) ſa=in Ausdruck, da 
rechtspartei und Hefſiſche Landtagswahl”. 
Nrwpier müßten d. 
Nach ihm ergriff Herr Präſident Dr. Beſt, von der Verſammlungy f: / des Gewerkſchaf 
ſtürmiſch begrüßt, das Wort und wies darauf hin, wie er im Rechts4 u de Bedeutung der 
ausſchuß des Reichstages leider mit geringem Erfolg gekämpft habes usſim. Von der Nati 
weil die Parteien, die die ungenügenden Geſetze geſchaffen haben, nicht u. ſie Schattenſeiten 
an deren Grundlagen gerüttelt haben wollen. Darum gelte es, weitery ur1e ſich die Rationa 
zukämpfen nach dem Wort des Altmeiſters Ihering: „Kampf unsd /5 uswirken. Fraule 
NSichen kaufmänniſche 
Recht iſt heilige Pflicht gegen die Allgemeinheit”. 
Man nennt die Volksrechtspartei, eine Splitterpartei, aber wenmn Veeimſen; bei der nad 
man ſie nicht fürchtete, machte man gegen ſie keine Ausnahmegeſetze und 14 Mgeſtellt werden. 
Wahrechtsänderungen, die unverginbar ſeien mit dem geichen undd Mühungsanſprachen da 
geheimen Wahlrecht der Verfaſſung. Ueber die Ziele der Vollsrechts- w Güchwünſche der 
partei in der heſſiſchen Politik werde ein Flugblatt Aufſchluß geben.1 Lagung. 
Profeſſor Dr. Pape 
Reicher Beifall dankte dem unermüdlichen Vorkämpfer für dies / Thema „Wirtſchaftsr 
Aufwertung. 
ue Wirtſchaft als notw 
zrall zum Ausdruck 
— Neuordnung der Krankenverſicherung der Angeſtellten. Wie in ionaliſſerung ſei eiger 
parlamentariſchen Kreiſen verlautet, wird ſich der Reichstag während / 9 lleineren Mittels. 
ſeiner Herbſttagung mit einer neuen Regelung dar Krankenverſicherung / mer komplizierter un 
der Angeſtellten befaſſen. Ihr Gegenſtand ſoll neben einer nochmaligen / ſer geworden, darum 
Aenderung der Verſicherungsgrenze vornehmlich die Zulaſſung weiterer kerlich. Der Vortrat 
Erſatzkaſſen ſein. Damit würde das berufsſtändiſche Verſicherungsprinzip wz der Menſch im Wi
 in der Sozialgeſetzgebung erheblich Boden gewinnen. Weulche große 
            Be=
deutung übrigens das auf berufsſtändiſcher Grundlage aufgebaute Krun= 
Umverſicherungsweſen der Angeſtellten ſchon heute hat, zeigen die 
            Leiſtun=
gen der Deutſchnationalen Krankenkaſſe in Hamburg. Dieſe über 19000 
Kaufmannsgehilfen umfaſſende Berufskrankenkaſſe gab in den Jahren
0d menſchliche Arbeit 1
 völkerung aber abgenommen, die Kaufkraft geringer und die Anſprüche / 1994—1926 in runden Summen aus: für ärztliche Behandlung 20 
des kaufenden Publikums größer geworden ſeien. Nur Qualitätsarbeit
 müſſe gefordert werden, die aber auch entſprechend bezahlt werden müſſe, 
auch von den öffentlichen Vergebungsſtellen. Die Prüfungsbedingungen 
ſeien in Erkenntnis der ſchweren Lage des Handwerks ſtrenger, die 
            ver=
langten Kenntniſſe der Prüflinge ausgedehnter. Ein Handwerksmeiſter 
müſſe richtig kalkulieren können. Die neue Verdingungsordnung, die 
auch in Heſſen eingeführt werde, bringe hoffentlich weitere Verbeſſerung. 
Von weiterer Wichtigkeit ſei eine ſachgemäße Buchführung; in der 
            heuti=
gen Zeit ſei kaufmänniſcher Geiſt auch im Handwerk erforderlich zum 
eigenen Vorteil des Meiſters. An dieſe kurze Skizzierung der 
            Notwen=
digkeiten für den Handwerksmeiſter ſei der dringende Wunſch zu reihen: 
Das Handwerk müſſe ſich viel enger zuſammenſchließen, um auch 
            finan=
ziell kräftiger zu werden. Der Handwerksmeiſter hat den ſchwerſten 
Stand ſchon bei Gründung ſeines Geſchäfts. Dies alles müſſen ſich die 
Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter vor Augen halten. Enger 
            Zuſam=
menſchluß durch Eintreten in die Innungen, Vereinigungen und 
            Ver=
bände des Handwerksſtandes, einmüties Zuſammenſtehen werde das 
Handwerk heben und zur Blüte bringen. Anſchließend an ſeine 
            Aus=
führungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden, dankte Herr 
Nohl den Herren der Meiſterprüfungskommiſſion, beſonders Herrn 
Malermeiſter Kraus als Vorſitzenden, für ihre Arbeiten, und gab der 
Hoffnung Ausdruck, daß in Zukunft auf die Unterſtützung der 
            Jung=
meiſterinnen und =meiſter zu rechnen ſei.
 RM., für Arzmi und Heilmittel 6,6 Mill. RM., für Krankengeld 85 
Mill. RM., ſür Krankenhauskuren 4 Mill. RM., für Kinderfürſorge 
435 000 RM. Die ſtattliche Geſamtſumme von 43 Millionen RM. ſt 
ein gutes Zeugnis für die Leiſtungsfähigkeit der Berufskrankenkaſſen. 
Ganz zweifelos iſt damit zugleich ſehr Erhebliches zur Erhaltung ud 
Hebung der Volkskraft getan worden. 
— Darmſtädter Wochenmarktspreiſe vom 24. Sept. (pro Pfd. bzw. 
Stück in Pfg.): Kohlrabi 3—5, Gelberüben 6—8, Roterüben 8—10 
Weißerüben 10—15, Spinat 15—20, Römiſchkohl 12—15. Rotkraut 8—12, 
Weißkraut 4—7. Wirſing 8—12, Roſenkohl 40—45. El ngenbohnen 3 
bis 35 Buſchbohnen 25—30, Wachsbohnen 30—40, Erbfen 40—45, Zwie* 
beln 8—15, Knoblauch 80, Tomaten 15—25, Endivienſalat 8—10, 
            Frei=
landkopfſalat 8—10, Salatgurken 10—60 Einmachgurken 3—6, 
            Blumen=
kohl ausländ. 30—120. Rettich 8—15, Meerrettich 80, Radieschen 4—5; 
Frühkartoffeln 4—5, Pfirſiche 15—40, Brombeeren 35—40 Preißelbeeren 
45—50, Tafeläpfel 15—20, Wirtſchaftsäpfel 8—15, Falläpfel 3—5, 
            Taſee=
birnen 15—25, Wirtſchaftsbirven 10—15, Zwetſchen 10—12, Trauben 50, 
Nüſſe 30—40, Zitronen 4—10 Bananen 55—60, Süßrahmbutter 230—20, 
Landbutter 210—220. Weichkäſe 35—40, Handkäſe 4—12, Eier, friſche 14 
bis 17, Hühner 130—180 Tauben 80—30, Rindfleiſch, friſch 90—19, 
Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 95—140, Dörrfleiſch 160, Schinken 20, 
Wurſt 70—160, Wurſtfeſt 60, Schmalz, ausgelaſſen 100.
 Weiſe zur Geltung brachte. Für dieſe Draſtik hatte die Regie 
einen eigenen Stil gefunden, der bis ins Einzelſte durchgeführt 
wurde. 
Es iſt das Beſte und Perſönlichſte, was Hans Esdras 
Mutzenbecher bis jetzt hier gezeigt hat. Die größte 
            Unter=
ſtützung fand er in den Bühnenbildern und den Koſtümen: in 
ihrer Originalität, Geiſtesſchärfe und Farbenfreude das 
            ſchlecht=
weg geniale Werk unſeres Schenck von Trapp. Allein dieſe 
Inſzenierung und Regie macht uns ſo ſchnell keine andere Bühne 
nach. Max Rudolfwar dem delikat ſpielenden Orcheſter gerade 
der richtige exakte Leiter. Der Abend war ein voller, glänzender 
Erfolg. 
V. H. 
Hochſchulnachrichten. 
Hk. Berufung. Wie wir hören, hat Profeſſor Dr. Erich Tiede 
von der Berliner Univerſität eine Berufung auf die 
            Abteilungsvor=
ſteherſtelle am Chemiſchen Inſtitut Frankfurt als Nachfolger 
            Sie=
verts erhalten. Profeſſor Tiede verfaßte aus ſeinen 
            Spezialarbeits=
gebieten: Anorganiſche Experimentalchemie, Arbeitsmethoden, Hohe 
Temperaturen uſw. 30 ſelbſtändige Publikationen, außerdem zahlreiche 
Arbeiten in den einſchlägigen wiſſenſchaftlichen Organen. Er iſt 1884 
zu Berlin gebonn, wurde 1918 Privatdozent und 1923 a.o. Profeſſor 
an der Friedrich=Wilhelms=Univerſität in Berlin.
 EP. Wenn man Pech hat. Wenn man Pech hat, gelingt 
            ſo=
gar der Selbſtmord vorbei. Das erfuhr ein in Auge bei 
            Charle=
ville wohnhafter Maurer, der, lebensmüde, zum Raſiermeſſer 
griff, um ſich die Kehle durchzuſchneiden. Da er ſich aber nur 
leicht verletzte, ſprang er aus dem Fenſter ſeiner im erſten Stock 
gelegenen Wohnung auf die Straße. Merkwürdigerweiſe fand er 
ſich völlig unbeſchädigt auf dem Pflaſter wieder. Wütend hing er 
ſich darauf an ſeinem Leibriemen auf. Aber man konnte ihn noch 
rechtzeitig wieder abhängen. Ob ſich der Pechvogel nun in ſein 
unabänderliches Schickſal ergeben wird? 
WSN. Was Tiere leiſten. In der Zeit der Weltrekorde iſt es 
ſicher nicht unintereſſant, einmal zu ſehen, was für Leiſtungen die 
Tiere vollbringen auf Gebieten, auf denen ihnen der Menſch gern 
Konkurrenz machen möchte. Da iſt zuerſt der Läufer Charles 
Paddock, Amerikas Wunderläufer. Er ſchuf 1922 über 100 Meter 
einen Weltrekord mit 10,4 Sekunden; danach müßte er, den 
            Ver=
luſt beim Start abgerechnet, mindeſtens einmal auf der Strecle 
zehn Meter in einer Sekunde gelaufen ſein. An der Spitze 
            ſämt=
licher Läufer der Welt ſteht aber immer noch das Pferd, das
 Geſchwindigkeiten bis zu 22 Metern pro Sekunde aufzuweſſen 
hat. Erſt dann folgt der oft als ſchneller angeſprochene Windhund 
mit 18 Metern. Uebrigens bringt es auch der ſchwerfällige Ele 
fant auf 17 Meterſekunden, iſt alſo ebenſoſchnell wie der leichte 
füßige Haſe. 16 Meter läuft der Vogel Strauß. Gute Läuſer 
und immer noch erheblich geſchwinder als der Menſch ſind u. h. 
auch das Zebra, das Gnu, die Antilope und Gazelle. — Fliegen 
kann der Menſch zwar immer noch nicht, aber er hat ſich 
            Flug=
zeuge gebaut, mit denen er die Luft durchſchneidet. und 
            trob=
dem gibt es einen Vogel, der heute noch ſchneller iſt, als das 
ſchnellſte Flugzeug. Dies ſoll, wie aus Frankreich gemelde, 
wurde, einen Weltrekord von 274 Kilometern in der Stunde aul 
geſtellt haben, was einem Tempo von 75 Metern in der Sekunde 
entſpricht. Der Mauerſegler aber fliegt noch fünf Meter melt. 
pro Sekunde, erreicht alſo eine Geſchwindigkeit von 288 Rüe 
metern in der Stunde. Erſt an dritter Stelle folgt dann De 
Schwalbe mit 61 Metern pro Sekunde, vor dem Falken mit 20 
der Brieftaube mit 33 und dem Sperber mit 28 Sekundenmele.” 
Die Anſicht, die Vögel könnten das Fliegen ohne Pauſe nicht 
lange aushalten, als ein Flugzeug, iſt irrig. Das Gegenten. ” 
der Fall. Es gibt ſo gut wie keine Maſchine, die imſtande wal 
eine Strecke von 5500 Kilometern ohne Zwiſchenlandung duls 
zuführen; der Regenpfeifer, aber, der vor der Brutzeit de 
ganzen Stillen Ozean überquert, ſchafft die Strecke in eie” 
Zuge, und Brieftaube und Wanderfalke haben ſchon Strecken.?. 
3000 bis 4000 Kilometern ohne Pauſe hinter ſich gebracht. Anls 
den Höhenrekord halten die Tiere, denn der Kondor, der in de 
Kordilleren hauſt, ſteigt bis zu 14 000 Meter hoch, während. L 
höchſte erreichte Höhe mit dem Flugzeug etwas über 9000 Mk. 
beträgt. So hoch ſteigen andere Geierarten ſowie der Adler Aus 
— Im Springen haben wirs ſchon weit gebracht. Den Bei” 
rekord im Hochſprung hält Osborn mit 205 Metern, del." 
Weitſprung De Hart=Hubbard mit 7,89 Metern. Afritaforſol 
behaupten allerdings, es gäbe Negerſtämme, wo die Mclt 
glatt 2,50 Meter hoch und 8,50 Meter weit ſpringen. 2o9 b 
iſt das alles gegen die Tiere. Das Känguruh ſpringt, ohle L 
anzuſtrengen, ſeine 14 Meter, der Löwe 10 Meter, die and.. 
Katzen, wie Tiger, Jaguar, Panther, bis zu 8 Meter weit. 
Hochſprung hält der Löwe, der 3 Meter und mehr glatt erke 
Die anderen Katzenarten, auch das Pferd, ſchaffen 212 Meiek." 
mehr. — Auch bezüglich des Schwimmens iſt der Delphin lel” 
meuſchlichen Schwimmer überlegen, da er bis 14 Meter I.L 
Sekunde ſchwimmt, was einer Geſchwindigkeit von mel." 
50 Stundenkilometern entſpricht.
eto
[ ← ][ ][ → ]Mummer 267
 Tagung der füdweſideutſchen 
Diplomhandelslehrer. 
Unter dem Vorſitz von Direktor Dr. Zeiger, dem Leiter der 
fertlichen Handelslehranſtalt in Darmſtadt, hielten die ſüdweſtdeutſchen 
gwmhandelslehrer in Darmſtadt eine Tagung ab. Samstag 
            nach=
ning wurde eine Ausſtellung von Bürobedarf und Maſchinen bei der 
tna Heinrich Lautz, Rheinſtraße, beſichtigt. Gegen 5 Uhr fand die 
ſäffnungsverſammlung im Saale der Höheren Landesbauſchule in 
Reckarſtraße ſtatt. Direktor Dr. Zeiger begrüßte die ſtattliche 
            Ver=
imnlung, insbeſondere die Vertreter benachbarter Verbände, die 
            Be=
kien, Landtags= und Stadtverordnete, Vorſtandsmitglieder der 
            In=
ſtriäe= und Handelskammer, ſowie der Darmſtädter Induſtriellen=
            Ver=
äfung, Vertreter von Angeſtelltenverbänden. Fachverbänden, 
            Dozen=
er Techniſchen Hochſchule und der Univerſität Frankfurt. Nament= 
Aepurden noch die Vertreter aus dem beſetzten Gebiet begrüßt. Der 
Drer erinnerte dann an die Tatſache, daß im Oktober vor vier Jahren 
ſt eidelberg ſich die Diplomhandelslehrer zu einer „
            Intereſſengemein=
ſtit der Lehrkräfte an kaufmänniſchen Berufs= und Fachſchulen” 
            zu=
ſarnenſchloſſen. Sie erſtrebten eine organiſche Vereinheitlichung im 
Ufrränniſchen Unterrichtsweſen und bekämpften den in deutſchen 
            Lan=
in vollſter Blüte ſtehenden Schulpartikularismus und wollten an 
Verſchmelzung der einzelſtaatlichen Intereſſen zu einem 
            National=
ſeteſſe mitwirken. Der Heſſiſche Diplom=Handelslehrerverein ſei der 
ſtg4e im Verbande, habe aber von dieſem manche Anregungen 
            emp=
ſigen. In ſeinen weiteren Ausführungen ſprach der Redner dem 
            Or=
zi ator, Freund und Förderer des kaufmänniſchen Berufsſchulweſens 
beſſen, Oberſchulrat Diehl, herzlichen Dank aus. Zum Schluß 
ſaee Anſprache, die ſtarke Zuſtimmung fand, legte Direktor Dr. Zeiger 
ſu daß die einzigen Mittel wären, um Deutſchland wieder hochzu= 
Inc en: gründliche Berufsbildung, produktive Arbeit, wirtſchaftliches 
dſen und wirtſchaftlicher Sinn, der ſich in Fleiß und Sparſamkeit 
zn irkt. 
Es folgten hierauf Begrüßungsanſprachen. Oberlandesgerichtsrat 
2 Schneider übermittelte die Grüße des Reichsverbandes der 
leren Beamten. Er unterſtrich die Tatſache, daß der noch junge 
            heſ=
ſze Verein nicht allein materielle, ſondern auch ideelle Ziele erſtrebe. 
Lcktor Kahlert wies als Vertreter der Induſtrie= und 
            Handels=
lamer darauf hin, wie dieſe eifrig die Entwicklung der 
            Handelslehr=
lialten verfolge, da aus ihnen ja der kaufmänniſche Nachwuchs 
            her=
ug nge. Direktor May, der im Auftrage der Darmſtädter 
            Indu=
ſiel en=Vereinigung ſprach, machte darauf aufmerkſam, wie ſchwer die 
hnd elsſchule in Darmſtadt zu kämpfen hatte, bis ſie ins Leben treten 
kme. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hätten ſich hier zu 
            erſprieß=
lert Wirken zuſammengefunden. Nicht leicht ſei es geweſen, die 
            Stadt=
umaltung für den Ausbau der Handelsſchule zu einer höheren Han= 
U3ſchule zu gewinnen. Direktor Dörr, der Vertreter des 
            Reichsver=
ads der deutſchen Handelslehrer, gab in einer Anſprache dem 
            Ge=
dhln Ausdruck, daß im Zuſammenhalt die Stärke liege; auch als 
Anofer müßten die beiden Verbände eine Einheit bilden. Der 
            Ver=
nes des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Fuhrmann, machte 
g Die Bedeutung der für die Tagung angekündigten Vorträge 
            auf=
ml am. Von der Nationaliſierung hätten die Angeſtellten bisher faſt 
n. die Schattenſeiten zu ſpüren bekommen, aber im letzten Grunde 
ude ſich die Nationaliſierung doch zum Segen der deutſchen 
            Wirt=
ſtſt auswirken. Fräulein Kraſinſki forderte, als Vertreterin der 
bblichen kaufmänniſchen Angeſtellten, die Anſtellung von 
            Handels=
beerinnen; bei der nächſten Stellenbeſetzung ſoll eine weibliche 
            Lehr=
hüt angeſtellt werden. Auf die hier erwähnten und die weiteren 
9uüßungsanſprachen dankte Direktor Dr. Zeiger und übermittelte 
uch Glückwünſche der Stadtverwaltung und des Stadtſchulamts für 
M Tagung. 
Profeſſor Dr. Pape=Jena behandelte in einem längeren Vortrag 
9 Thema „Wirtſchaftsrationaliſierung‟. Er bezeichnete eine 
            ratio=
ne Wirtſchaft als notwendig; das Prinzip der Angemeſſenheit müſſe 
ſtrall zum Ausdruck kommen, ſonſt ſei eine Wirtſchaft rückſtändig. 
Aionaliſierung ſei eigentlich nur eine andere Formung des Prinzips 
kleineren Mittels. Der Produktionsapparat der Gegenwart ſei 
imer komplizierter und der Weg des Produktionsprozeſſes immer 
ſiger geworden, darum ſei eine Rationaliſierung von Grund aus 
            er=
ſderlich. Der Vortragende gin dann der Frage nach, welche 
            Stel=
ſig der Menſch im Wirtſchaftsleben einnimmt, in dem Natur, Kapital 
y menſchliche Arbeit die größte Rolle ſpielen. „Weiter wurden Be=
Montag, den 26. September 1927
Seite 3
 eife erest Die Lerfagrn den Falatet. Den Wicket. 
bungen und Kapitalrückzahlung; namentlich der Abſchreibungsfrage 
wurde eine längere Betrachtung gewidmet. Ferner wurden 
            Rationali=
ſierungsmaßnahmen beſprochen, wie: Betriebszuſammenlegungen. 
            Spe=
zialiſierung, Normaliſierung, Typiſierung, Auflöſung leiſtungsſchwacher 
Betriebe, Kartellierung, Tahlorismus, Fließarbeit und Fordismus. Der 
Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. 
Studienrat Bäder=Mainz hielt einen Vortrag über das 
            kauf=
männiſche Bildungsweſen, worin er die Entwicklung und Organiſation 
der verſchiedenen kaufmänniſchen Berufsſchulen in den deutſchen 
            Län=
dern ſchilderte und für Heſſen deren weiteren Ausbau forderte. In 
bezug auf die Gehaltsfrage ſtellte der Redner die Forderung, daß die 
Diplomhandelslehrer den Philologen an den höheren Lehranſtalten in 
der Beſoldung gleichgeſtellt werden müßten. Auch dieſer Vortrag wurde 
von der Verſammlung ſehr beifällig aufgenommen. 
Am geſtrigen Sonntag fand noch eine geſchloſſene 
            Mitgliederver=
ſammlung ſtatt, in der Berichte der ſüdweſtdeutſchen Landesvertreter, 
Schulorganiſationsfragen ſowie, Beſoldungs= und Standesfragen 
            be=
raten wurden. Nachmittags wurde ein Ausflug nach dem Jagdſchloß 
Kranichſtein und Oberwaldhaus unternommen. 
Heſſiſcher Sängerbund. 
Provinzialtagung in Starkenburg. 
Am Sonntag, den 25. Sept., fand im Bürgerhof zu Darmſtadt die 
Starkenbunger Provinzialtagung des Heſſiſchen Sängerbundes ſtatt. 
Die Darmſtädter „Liedertafel” brachte zur Einleitung unter Führung 
des Herrn K. Grim zwei Männerchöre (Höhenraſt” und „Morgenrot) 
ſtimmungsvoll zum Erklingen. 
Der Provinzialvorſitzende Herr W. Mitze beſprach, die 
            Verſamm=
lung eröffnend, Zwecke und Ziele der Beratungen und dankte 
            insbeſon=
dere dem Bundesvorſitzenden, Herm Miniſterialrat Dr. Siegert, dem 
Bundesſchatzmeiſter Herrn Bitter, und dem Chrenmitglied Herrn 
            Schul=
rat Haſſinger für die ſeither im Intereſſe des Bundes geleiſtete 
            erſprieß=
liche Arbeit. Im Anſchluß daran wurde ein Schreiben des Herrn 
            Schul=
rat Haſſinger verleſen, in dem derſelbe ſein Fernbleiben zu entſchuldigen 
bittet und den Heſſiſchen Sängerbund ſeiner aufrichtigen Sympathien 
verſichert. 
Herr Miniſterialrat Dr. Siegert wies einleitend auf die 
            Bedeu=
tung der Tagung hin, die inſofern wichtig ſei, als ſie die neuen 
            Satzun=
gen einer Vorberatung unterſtelle. Außerdem warde man auch 
            Gelegen=
heit finden, feſtzuſtellen, daß ſeit Einrichtung einer Geſchäftsſtelle und 
der Verpflichtung des Geſchäftsführers Herrn G. F. Roth der Heſſiſche 
Sängerbund auch äußerlicherweiſe ſich in ſtetigem Auftieg befinde. So 
erwähnte er, daß allein ſeit Mai d. 38. 75 Vereine neu eingetreten ſeien 
und ſich die Geſamtmitgliederzahl auf rund B000 erhöht habe. 
Die Beratungen erſtreckten ſich im einzelnen auf die engere 
            Organi=
ſation des Bundes, ſeine Eintoilung in Gaue und deren Leitung, auf 
die Art der vorzunehmenden Ehrungen, das kommende Bundesſängerfeſt 
Vorſchlag: 1929 in Darmſtadtz), die Abhaltung von Bundesſängertagen 
abwechſelnd in den drei Provinzen, und ähnliches mehr. 
Aus den Wahlen gingen folgende Herren hervor: Wilh. Mitze= 
Darmſtadt Vorſitzender, Joh. Moosberger=Offenbach Beiſitzer, Caj. 
SteinmetzDieburg Beiſitzer, Jak. Merſcher=Neckarſteinach 
            Bei=
ſitzer. 
Die anegend verlaufene Verſammlung wurde durch einen 
            einführen=
den Vortrag des Bundesſchatzmiſters Herrn Bitter, über die 
            Ton=
ſetzergeſelſchaften und eine dringliche Aufforderung des Herrn 
            Geſchäfts=
führers Roth zur Abgabe der noch fehlenden Beſtandserhebungen 
            ein=
zelner Vereine geſchloſſen. 
Poſtkartengröße. Gemäß den Beſchlüſſen des Weltpoſtkongreſſes 
in Stockholm, der im Jahre 1994 ſtattgefunden, hat, dürfen auch im 
inneron deutſchem Verkehr vom 1. Oktober 1927 an Poſtkarten mit 
Abmeſſungen, die die für die amtlich ausgegebenen Poſtkarten 
            vorge=
ſehene Größe von 148:105 Zentimeter überſchreiten, zur 
            Poſtbeför=
derung gegen die Poſtkartengebühr nicht mehr zugelaſſen werden. 
            Der=
artige Poſtkarten untenliegen dann der Briefgekühr.
 OpereitenGaſſpiel im Orpheum. 
Der Alte Deſſauer. 
Im Orpheum hat Intendant Dr. Marti Friedmann mit einem 
guten, zum Teil ſehr guten Enſemble eine Operettengaſtſpielzeit mit 
„Der Alte Deſſauer”, dem zweiten Teil der Annelieſe von Deſſau, ſehr 
erfolgreich begomen. Die Operette „Der Alte Deſſauer” iſt recht gut, 
beſſer wie viele andere. Das Libretto behandelt geſchichtliche Epiſoden. 
Fürſt Leopold von Anhalt=Deſſau iſt eine geſchichtliche Perſönlichkeit, 
die jedes Kind kennt, und ſeine durch derben Humor populär gewordene 
Menſchlichkeit gibt guten Librettiſten willkommenen; dankbaven Stoff. 
Richard Keßler hat die Cpiſode aus dem Leben des alten Deſſauer 
            be=
arbeitet, in der ſeine Jugend in ſeinem Sohn und Thronfolger wieder 
auflebt. Auch Erberinz Wilhelm Guſtad hat ſich in eine 
            Bürgerstochter=
verliebt und ſie heimlich geheiratet. Als dann der fürſtliche Vater aus 
Staatsrückſichten eine Ehe mit dem Hauſe Braunſchweig erzwingen will, 
ſetzen die Konflikte ein, die viel Stoff geben zu komiſchen Zwiſchenfällen 
und zu Sentimentalitäten, die in eine richtige Operette nun einmal 
hinein gehören. Man muß unter Tränen lachen. — Robert 
            Winter=
bera, hat eine ſehr hübſche, durchwveg originelle und gut illuſtrierende 
Muſik zu dem Libretto geſchrieben, die nicht, wie viele andere, 
            ausſchließ=
lich auf Schlager eingeſtellt iſt, ſondern, als Ganzes genommen, ein ſehr 
anſprechendes Werk bedeutet. Allerdings fehlen auch Tänze und 
            Schla=
ger nicht, aber auch dieſe ſind ja ſüir eine Operette unentbehrlich 
Die Aufführung war, als Ganzes genommen, ausgezeichmet. Für die 
tragenden Rollen hat Intendant Friedmann ſich eine Neihe tüchtiger 
Kräfte geſichert, die im Spiel und Geſang ſich auch ſtrenger Kritik 
            unter=
ſtellen dürfen. Beſonders Hans Shavill, der den alten 
            Deſſaue=
ſang und ſpielte, verkärperte dieſe volkstümliche, geſchichtliche 
            Perſönlich=
keit mit der ganzen polternden Derbheit und dem kernhaften Humor, 
der bis zur Draſtik geſteigert wird, ohne aber zu übertreiben, ſo wie er 
im Volke bekannt iſt und lebt. Er ſtellte eine außerordentlich 
            ſympathi=
ſche Figur auch äußerlich auf die Bühne, der es nichts ausmachte, daß 
im Dialekt hin und wieder Wortg an den lieben Nachbar jenſeits der 
ſchwarz=weißen Grenzpfähle erinnerten. Geſanglich ſtellte die Partie 
keine ſehr großen Anſprüche. Soweit ſie geſtellt warden, wurde das 
ſympathiſche weiche, volle Organ Shavills ihr in jeder Beziehung gerecht. 
Ein ganz ausgezeichneter friſcher, frecher Junge, ein trefflicher 
            Natur=
burſch, voll ſprudelndem heiteren Leben, war der Fritz Lange des Herrmn 
Fritz Keilholz. Er ſang, tanzte, ſpielte und küßte nach Herzensluſt 
und wurde ſo zum Träger ausgezeichneter Laune, die alle mitriß. Sehr 
lieb und charmant war ſeine Braut, die Hofmedikustochter Marie, die 
Mizzie Durſt ſehr temperamentvoll und friſch ſang und ſpielte. Ruth 
Shavill, gab die Sophie, die heimlicke Gattin des Erbprinzen, mit 
friſcher Herzlichkeit und doch der ihrer Rolle zukommenden 
            Zurückhal=
tung. Eine Kabinettsleiſtung in ihrer Art. Der Kammerdiener 
            Seidel=
mann des Hermn Nichard Geyer, grotesk und fein Garakteriſierend 
der Hofmarſchall Graf von Sahlberg, den Curt W. Behrenſen 
ſpielte. Den Erbprinzen gab Hans Gleixner ſchmeidig als Offizier 
und warmherzig als Gatte und Vater. Dieſer Künſtler ſcheint ein 
            aus=
gezeichneter Operettentenor zu ſein. Ein Sonderlob verdient der kleine 
Emil, der das Söhnchen aus der heimlichen Ehe mit faſt beängſtigender 
Noutine keck und friſch ſpielte und ſang. Eva Wendland als 
            Anne=
lieſe, Fritz Falkenberg und Erna Dietrich als Hofmedikus= 
Ehepaar, Karl Hartwig als Braunſchweigiſcher Geſandter. Hans 
Hehmer als Kronprinz Friedrich vervollſtändigten das Enſemble, das 
im Verein mit den ſehr anſprechenden Leiſtungen des männlichen und 
weiblichen Chors ein ausgezeichmetes Zuſammenſpiel bot. Das Orcheſter 
unter Kavellmeiſter Kurt Ludwig wurde ſeiner Aufgabe durchaus 
gerecht. Als Spielwart zeichnete Eugen Suſſek. Das ſehr zahlreich 
erſchienene Premieren=Publikum nahm die für Darmſtadt neue Operette 
mit mehr als herzlichem Beifall auf.
 — Freie Straßenbahnfahrt nach dem Orpheum! Die Leitung des 
Orpheums hat mit der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G, ein Uebereinkommen 
dahin (zunächſt probeweiſe) getroffen, daß die Orpheumsbeſucher 
            aus=
weislich ihrer Eintrittskarte in der Zeit abends von 7 bis 9 Uhr bis zu 
4 Teilſtrecken mit der Straßenbahnfreinachdem Orpheum 
fahren können — Die Karten müſſen in den Vorverkaufsſtellen 
            Zigar=
renhandlung Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, oder im Verkehrsbüro 
oder Zeitungs=Kiosk, Ernſt=Ludwigplatz, gelöſt ſein, und gilt die 
            Frei=
fahrt nur an dem Datum, das auf der Karte verzeichnet iſt.
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Seite 4
Montag, den 26. September 1927
Nummer 262
 * Der 1. Oktober als Aufwertungstermin. 
Darmſtadt in der Statiſtik. 
inf. Zwei wichtige neue Beſtimmungen enthält die Nobelle zum Auf=
 Der Auguſt=Nummer des Jahrgangs 1927 der Statiſtiſchen 
Monatsberichte der Stadt Darmſtadt iſt folgendes zu entnehmen: 
1.Bevölkerungsſtand: Nach den polizeilichen Fortſchreibungen 
            be=
trug die Bevölkerung der Stadt Darmſtadt Ende Juli 1927 41 846 
männliche und 47 319 weibliche, zuſammen 89 165 Perſonen, gegen 89 339 
Perſonen Ende Jui 1927. 
2. Bevölkerungsbewegung: a) Die Zu= und Wegzüge in 
Darmſtadt: Im Juli 1927 belief ſich die Zahl der polizeilich 
            ge=
meldeten Zucezogenen auf 761 und die der polizeilich gemeldeten 
            Weg=
gezogenen auf 981. Hiernach ergibt ſich für den Monat Juli 1927 ein 
Wanderungsverluſt von 220 Perſonen. Die Urſache, die dieſer 
            Er=
ſcheinung zu Grunde liegt, iſt in erſter Linie darin zu ſuchen, daß viele 
Studierende während der Hochſchulferien Darmſtadt verlaſſen und ſich 
polizeilich abmelden. Zu Beginn des neuen Semeſters tritt dann wieder 
ein Ausgleich durch Mehranmeldungen ein. Weiter iſt zu bemerken, 
daß im Juli 1927 die Anzahl der Lebendgeborenen die der Geſtorbenen 
um 46 überſteigt. 
b) Die Eheſchließungen, Geburten und 
            Sterbe=
fälle in Darmſtadt im 2. Kalendervierteljahr 1927: 
Die Anzahl der Eheſchließungen betrug 209. Lebend geboren wurden 
im Berichtsvierteljahr 338 Kinder, und zwar 162 männliche und 176 
weibliche. Von dieſen waren unehelich 57 — 16,5 v. H.Geſtorben ſind im 
Berichtsvierteljahr in Darmſtadt 287 Perſonen, darunter 23 Säuglinge 
— 8 v. H. Die 13 Totgeborenen ſind in der Zahl von 287 nicht 
            ent=
halten. — Im Berichtsvierteljahr überſtieg die Anzahl der 
            Lebend=
geborenen, die der Geſtorbenen um 51. 
3. Beſtand an Kraftfahrzeugen in Darmſtadt am 1. Juli 1927. 
Es waren zugelaſſen: Kleinkrafträder (bis zu 0,70 St. PS) 117; 
            Kraft=
räder 551; Perſonenkraftwagen 708; Laſtkraftwagen 245. Zuſammen 1621 
Kraftfahrzeuge. Hiernach kamen am 1. Juli 1927 auf je 133 
            Ein=
wohner ein Kraftrad, auf 124 Einwohner ein Perſonenkraftwagen und 
auf je 364 Einwohner ein Laſtkraftwagen. 
4. Induſtrielles. Die Zahl der in Darmſtadt 
            vorhan=
denen Betriebe, ſoweit ſie von den 
            Gewerbeauf=
ſichtsbeamten auf Grund der vom 
            Reichsarbeits=
miniſter vorgeſchriebenen Erhebungen feſtgeſtellt 
wurden, betrug Ende 1926 — 1027. 
In dieſen Betrieben waren insgeſamt 9828 männliche und 2065 
weibliche, zuſammen 11 893 Arbeiter beſchäftigt. Die Zahl der 
            Ange=
ſtellten betrug: männlich 3298, weiblich 1777, zuſammen 5075. Betriebe 
ohne Motor mit weniger als 5 Arbeitern wurden nicht erfaßt. 
5. Teuerungszahlen und Indexziffern. Die Geſamtteuerungszahl für 
Darmſtadt betrug im Juli 1927 — 194,31. Sie iſt gegenüber dem 
            Vor=
monat um 0,34 v. H. geſtiegen. Die aus der Durchſchnittsteuerungszahl 
der 3 heſſiſchen Eildienſtgemeinden Darmſtadt, Gießen und Worms von 
der Heſſiſchen Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik errechnete heſſiſche 
Indexzahl beträgt für Juli 1927 — 149,80. Sie ſtimmt mit der 
            Reichs=
indexziffer für die Lebenshaltungskoſten, die 150 beträgt, faſt überein. 
6. Schlachtungen und Fleiſchunterſuchungen in Darmſtadt im Monat 
Juli 1927 Geſchlachtet wurden 139 Ochſen, 13 Bullen, 126 Kühe, 
25 Jungrinder, 712 Kälber, W807 Schweine, 103 Schafe 13 Ziegen, 21 
Pferde. — Beanſtandet wurden: 90 Ochſen, 6 Bullen, 89 Kühe, 
7 Jungrinder, 4 Kälber, 637 Schweine, 31 Schafe, 1 Ziege, 13 Pferde. 
— Als minderwertig wurde erklärt: das Fleiſch von 
*½. Ochſen, ¼ Bullen, 7 Kühen, 18½ Schweinen, ¼ Schaf. — 
            Be=
dingt tanglich war: Das Fleiſch von 1. Schweinen. — 
            Un=
tauglichwaren; 1 Kuh und 2 Pferde. Untauglich waren ferner: 
1186 Organe, 220,5 Kg. Fett und 93 Kg. Fleiſch von 878 Tieren. — 
Auf Trichinen wurden unterſucht: 2807 im Schlachthof von 
Metzgern geſchlachtete Schweine, ſowie 1847 Kg. für hieſige Metzger 
eingeführtes friſches Fleiſch von 73 Schweinen. — Der 
            Nachunter=
ſuchung wurden unterzogen: 1121 Sendungen eingeführtes 
Fleiſch, enthaltend: 44 050,5 Kg. Rindfleiſch, 2834 Kg. Schweinefleiſch, 
985 Kg. Kalbfleiſch, 93 Kg. Hammelfleiſch, 309 Kg. Ziegenfleiſch, 276 Kg. 
Pferdefleiſch. 
7. Städtiſcher Fuhrpark. Der Fuhrpark hat in der Zeit vom 1. 
Oktober 1926 bis Ende März 1927 für die ſtädtiſchen Aemter folgende 
Fuhrleiſtungen ausgeführt: a) nach Taglohn; einſpännig 2157; 
zweiſpännig 1339. — b)nach Stunden: einſpännig 697; zweiſpännig 
1182. — c) beſondere Fuhren: einſpännig 2: zweiſpännig 25. 
— d)nach Kubikmeter rd. 419000. — e)nach Kilogramm: 
3332 870. — An Unternehmergeſpannen wurden 
            be=
ſchäftigt: einſpännig 969; zweiſpännig 822. 
8. Oeffentlicher Arbeitsnachweis für Stadt und Kreis Darmſtadt. 
a) Arbeitsvermittelung für das Gebiet der Stadt 
Darmſtadt. Die Zahl der Arbeitsſuchenden betrug im April 1927 
42 01 männliche und 712 weibliche, im Mai 1927 3444 männliche und 716 
weibliche, im Juni 1927 3044 männliche und 550 weibliche. — 
            Demgegen=
über ſtanden an offenen Stellen zur Verfügung: im April 1927 592 für 
männliche und 231 für weibliche, im Mai 1927 720 für männliche und 
246 für weibliche und im Juni 1927 449 für männliche und 239 für 
weibliche Bewerber. Hiernach kamen auf je 100 offene Stellen im April 
1927 709 männliche und 308 weibliche, im Mai 1927 478 männliche und 
20 weibliche Arbeitsſuchende. 
b) Erwerbsloſenfürſorge. Der Geſamtaufwand für die 
Erwerbsloſen (einſchl. der Kriſenfürſorge) betrug für die Stadt 
            Darm=
ſtadt im 2. Kalendervierteljahr 1927 (ohne Verwaltungskoſten 496 336 RM., 
oder 5,54 RM. auf den Kopf der Bevölkerung. — Vom 1. April 1927 
ab ſind die Länder und Gemeinden von den ſeitherigen Leiſtungen zu 
dem Aufwand der Erwerbsloſenfürſorge entlaſtet. Der Anteil der Stadt 
an dem Aufwand für die Kriſenfürſorge beträgt ½. Er beläuft ſich für 
das 2. Kalendervierteljahr 1977 auf 43 067 RM., oder 0,48 RM. auf den 
Kopf der Bevölkerung. Der Anteil der Stadt an den 
            Verwaltungs=
koſten des öffentlichen Arbeitsnachweiſes für Stadt und Kreis Darmſtadt 
belläuft ſich für das 2. Kalendervierteljahr 1927 auf 13 737,95 RM. 
(0,15 RM. auf den Kopf der Bevölkerung.).
 wertungsgeſetz über Aufwertungsfriſten, die am 1. Oktober dieſes Jahres 
ablaufen, und zwar ſind es die beiden Paragraphen 15 und 16, die 
dafür in Betracht kommen. Es handelt ſich bei beiden Paragraphen 
darum, Unbilligkeiten und Härten wieder gut zu machen, die durch die 
früheren Aufwertungsgeſetze geſchaffen wurden, als der Geſetzgeber über 
den Einfluß der Inflation auf die wahren Werte, wie ſie ſich nach der 
Stabiliſierung der Mark gebildet haben, noch im Unklaren war. So war 
z. B. beſtimmt worden, daß Kaufgeldforderungen und Forderungen aus 
Gutsüberlaſſungsverträgen nur um 100 Prozent des Goldmarkbetrages 
aufgewertet werden brauchten, auch wenn die Forderungen in dem 
            In=
flationsjahr 1921 entſtanden waven. Da damals das Geld i 
            Deutſch=
land eine viel größere Achtung genoß, als es inneren Wert hatte, und 
da damals zum erſten Male der Millionenrauſch der Inflation das 
deutſche Volk engriffen hatte, ſo wurden von Unkundigen Kaufverträge 
abgeſchloſſen, die durch die großen Zahlen beeinflußt waren, ſich heute 
als Unbilligkeiten erweiſen, wenn wan den wahren Wert der Mark in 
jenen Tagem betrachtet. Die Forderungen, die die Verkäufer heute an die 
Käufer haben, ſind darum unbillig gering, weil die Aufwertung nur den 
doppelten Betrag der Papiermarkſchuld beträgt, während die Mark 
zur Zoit, da die Schuld entſtand, nur dem 15. bis 20. Teil des wahren 
Goldwertes betrug. Darum wird über die Aufwertung dieſer Beträge 
durch die Novelle zum Aufwertungsgeſetz 
1 durch § 15 beſtimmt, daß die Aufwertung von Kaufgeldforderungen 
und Forderungen aus Gutsüberlaſſungsverträgen aus dem Jahre 1921 
auf mehr als 100 Prozent geſteigert werden kann, wenn dadurch Harten 
vermieden werden. Für Forderungen, die in der Zeit vom 1. Jamuar 
bis zum 1. Oktober entſtanden, iſt eine Aufwertung bis auf 400 Prozent 
im Bereich der Möglichkeit. Für Forderungen aus der Zeit vom 1. 
Oktober 1921 bis zum 31. Dezember 1921 iſt der Aufwertungsſatz bis 
auf 600 Prozent erhöht worden, da unſere Mark in dem letzten 
            Viertel=
jahr des Jahres 1921 gegenüber den erſten dreiviertel Jahren ſtark 
            ge=
ſunken war, und zwar um ungefähr 30 bis 50 Prozent. Daraus ergibt 
ſich, daß die höhere Aufwertungsmöglichkeit für die Forderungen aus 
dieſer Zeit von Oktober=Deßember 1921 durchaus berechtigt iſt. Der 
Antrag für die höhere Aufwertung derartiger Forderungen aus dem 
Jahre 1921 muß ſpäteſtens bis zum 1. Oktober dieſes Jahres geſtellt ſein. 
2. Fernerhin beſtimmt § 16 der Aufwertungsnobelle vom 9. Juli 
1927, daß Hypothebemſchulden, die bereits in der Inflationszeit bezahlt 
worden waren unter gewiſſen Umſtänden eine neue Regelung erfahren 
können. Dieſe bereits in der Inflationszeit zurückgezahlten Hypotheken 
konnten, da der zurückgezahlte Geldwert in Papiermark dem wahren 
Wert auch nicht entfernt emtſprach, nach einem fniheren 
            Aufwertungs=
geſetz bis zum 1. Januar 1926 zur Aufwertung angemeldet werden. Wer 
dieſe Anmeldung bis zum geſetzlichen Termin unterließ, hatte alle 
            An=
ſprüche verwirkt. Es iſt nun jetzt erneut die Möglichkeit gegeben, dieſe 
Anmeldung nachzuholem, wenn die Ammeldung ohne Schuld des 
            Gläu=
bigers zum vorigen Termin unterblieben iſt. In dieſem Falle muß 
bis zum 1. Oktober dieſes Jahres bei der Aufwertungsſtelle ein Antrag 
auf Wiedereinſetzung in den früheren Stand geſtellt werden. Iſt bereits 
ein Antrag vor dem Erlaß des neuen Geſetzes geſtellt, ſo muß er jetzt 
wiederholt werden, wenn er auch den Beſtimmngen des früheren 
            Ge=
ſetzes nicht entſprach. Das neue Geſetz enthält gegenüber dem früheren 
inſofern eine Abänderung, als jetzt auch dann nicht eine Aufwertung 
der Hypothek erfolgt, wenn die Gründe der verſpäteten Anmeldung 
als ſtichhaltig angeſehen werden, ſondern nur eine Aufwertung der 
perſönlichen Forderung gegemüber dem Schuldner. Mit dieſen 
beiden geſetzlichen Beſtimmungen ſind große Unbilligkeiten aus den 
Zeiten der Inflation beſeitigt worden.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag 26. Sept. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus der 
Darmſt. Schloß O 16.30: Hausorcheſter „Aus Opern. Mitw= 
Frau Dr. Brumm (Sopran). o 17.45: Aus dem Roman Au 
Einer” von Fr. Th. Viſcher. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.45 
Uebertr. von Kaſſel: Stunde der Frau. O 19: Dr. Funk: Kult./ 
und Literatur in China. O 19.30: Oberſtudienrat Olbrich: Eng 
Literaturproben. O 19.45: Engl. Sprachunterricht. O 20.15 
Kammermuſik des Amar=Quartetts. O 21.15: Uebertr. aus Kaſſell 
Eine heitere Stunde. Conference: Georg Tücher. — Kapelle Kratz 
Steinemann.
Stuttgart.
 Montag, 26. Sept. 16.15: Konzert. Teike: In Treue fefn 
— Lehar: Eva=Walzer. — Rieß: Am Rhein. Schlummerlied. — 
— Kienzl: Volks=Szene au= 
Rubinſtein: Ouv. „Dimitri Donskoi” 
Evangelimann”. — d’Albert: Kirſchblüte. — Lubbe: Delhi=Boſtorn 
Valſe erotique. — Siede: Standarten wehn! Einlagen in den 
            Pau=
ſen: Max v. Wiſtinghauſen. O 18.15: Dr. Löwenberg: Rheiniſcha 
Dichter o 18.45: Baſtelſtunde. o 19.15: Landwirtſchaftsfunn 
20.15: Sinfonie=Konzert. Philh. Orch. Delius: Sommernacht arn 
Fluſſe Beim erſten Kuckucksruf. — Buſoni: Indian. Tagebuch. — 
Debuſſy: Fantaſie. — Ravel: Das Grab Couperins. o 21.30½ 
Dichter und Denker. Theodor Storm und Eduard Mörike. Mitw., 
Hildegard von Zedtwitz, E. Stockinger, P. Enderling, Funkorcheſterr 
Emf. Worte von Enderling. — Gedichte (Th. Storm). — Hugry 
Wolf: Lieder aus der Jugendzeit. Das iſt ein Brauſen und Heulen: 
Die Nacht iſt finſter. — Aus dem Briefwechſel Storm=Mörike. — 
Mörike: Gedichte. — Hugo Wolf: Lieder aus der Jugendzeit 
— Wo ich bin, mich rings umdunkelt. — Ueber Nacht kommt ſtik.) 
das Leid. — Ernſt iſt der Frühling. — Storm: Von heut” unde 
ehedem. — Mörike: Gedichte 
Berlin. 
Montag, 26. Sept. 15.30: Rechtsanwältin Dr. Munk: Die= 
Eheſcheidung. O 16.15: Techniſche Wochenplauderei (Ing. Boehmer). 
17: Alles Sein iſt flammend Leid; Bolongneſer Tränen (Mey=); gel. von Fr. Weber. O 17: Konzert=Orch. Kermbach. Kockert: 
Marche royal. — Bach: Ouv. Hamlet. — Bruch: Kol Nidrei. —. 
Mannfred: Ein Opernabend. — Blon: Triumph der Schönheit. — 
Fall: Potp. „Die geſchiedene Frau”. O 19.05: A. T. Wegner: 
Im ſchwimmenden Zelt. 19.30: Dr. Bock: Erziehung zum 
            volks=
wirtſchaftlichen Denken. O 20.10: Sende=Spiel: „Dolly”. Operette 
von Hugo Hirſch. Mitw.: Hilde Wörner, L. von Ledebur, Hella 
Thornegg, Ed. Lichtenſtein, H. Blaß, Erny Jolan, Alb. Krafft= 
Lortzing. 
Stettin. Montag, 26. Sept. 16.15: Erwin Feldt: Hermann 
Graßmann, ſein Leben und Werk” (geſt. 26. 9. 1877). 
Königswuſterhauſen. Montag 26. Sept. 12: Engliſch für 
Schüler. O 15: Prof. Derlitzki: Arbeit der hauswirtſchaftl. Abtlg. 
an der Verſuchsanſtalt für Landarbeitslehre. O 15.35: Wetter und
 Srol Schiärfdi Aſfcht durgs Reiſch. e Fachte Srdich ſi 
Anfänger. 0 18.55: Dr. Wieg: Prakt. Vorſchläge zur Förderg 
des Umſatzes 6 19.20: Oek.=Rat Lembke: Das Ernteſeſt auf 
dem Lande (Wohlfahrt und Volkstum). O 20.10: Uebertr. Berlin: 
H. Hirſch: „Dolln”. Sendeoperette.
 Die 
in der
 — Hirſchhorn, 24. Sept. Waſſerſtand des Neckars am 
23. 6. M. 1,94 Meter, am 24. d. M. 2,02 Meter. 
* Elsheim, 24. Sept. Autounglück. Ein von Jugenheim 
            kom=
mender Lieferwagen, konnte infolge ſeiner raſchen Fahrweiſe in der 
Nähe von Elsheim eine Kurve nicht nehmen und ſtürzte um. Einer der 
Mitfahrenden erlitt dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung, während 
die drei anderen mit dem Schrecken davonkamen.
 Tageskalender für Montag, den 26. September 1927. 
 
Heſſ Landestheater, Großes Haus und Kleines Haus: Keine= 
Vorſtellungen — Orpheum, abends 8 Uhr: „Der alte Deſſauer”. 
— Ausſtellungen: Landesmuſeum, von 10—18 Uhr: „Altes 
Kunſt”; „Mathildenhöhe, von 10—19 Uhr: „Neue Kunſt”. — 
            Kon=
zerte: Schloßcafé, Hotel Schmitz, Café Rheingold. — 
            Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele,
Geſchäftliches.
 Notziz! 
Die fortſchreitende Entwicklung des Automobilbaues ſtellt den 
            Kon=
ſtrukteur immer wieder vor neue Aufgaben. Die Anſprüche des 
            Publi=
kums an den modernen Wagen werden immer höher geſchraubt: man 
wünſcht einen Wagen, der Schnelligkeit mit Sparſamkeit, 
            Vollkommen=
heit mit Wirtſchaftlichkeit vereinigt und doch zu mäßigem Preiſe 
            erwor=
ben werden kann. 
Von dieſen Vorausſetzungen ausgehend, bringen die Citroénwerke, 
in Deutſchland aus ihrem Werke in Köln=Poll, ein neues Modell auf den 
Markt, das in weiteſten Kreiſen Beifall finden wird. Bei dem neuen 
Wagen fällt insbeſondere die am Steuerrad angebrachte Licht= und 
Signalbedienung auf, die, im Gegenſatz zu früher, bequemſte 
            Hand=
habung und ſicherſte Lenkung gewährleiſtet. Eine Vorrichtung zur 
            Reimi=
gung des Betriebsſtoffes erzielt eine bisher unerreichte Wirtſchaftlichkeit 
im Betrieb der Maſchine. 
Betrachtet man noch die neue, elegante Form und gediegene 
            Aus=
ſtattung der bewährten Ganzſtahlkaroſſerie und ſtellt man all dem den 
mäßigen Preis gegenüber, ſo muß man dieſen Wagen als eine günſtige 
Löſung der Verkehrs= und Transportfrage anſprechen. 
Wetterbericht. 
Witterungsausſichten für Dienstag, den 27. September 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 25. September 1927.) 
Weiterhin veränderlich, wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung und 
ſtrichweiſe Niederſchläge, mehr in Form von Schauerregen. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 Gottesdienſt der iſraelitiſchen Neligionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße). 
Neujahrsfeſt. 
Montag, den 26. Sept.: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min, 
Predigt. 
Dienstag, den 27. Sept.: Morgengottesdienſt 7 Uhr 30 Min, 
— Predigt 9 Uhr 10 Min. — Abendgottesdienſt 7 Uhr. 
Mittwoch, den 2. Sept.: Morgengottesdienſt 7 Uhr 30 Min. — 
Predigt 9 Uhr 10 Min. — Feſtesausgang 6 Uhr 55 Min. 
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe llſchaft, 
Dienstag, den 27. Sept.: 1. Tag: Nauſch Haſchonoh 3666. 
Vorabend 6 Uhr. — Morgens 5 Uhr 55 Min. — Schofarblaſen 8 Uh 
30 Min. — Nachm. 4 Uhr. 
Mittwoch, den 28. Sept.: 2. Tag: Vorabend 7 Uhr — Morgens 
5 Uhr 55 Min., — Schofarblaſen 8 Uhr 30 Min. — Nachm. 4 Uhr.— 
Feſtausgang 6 Uhr 55 Min. 
Wochengottesdienſt: Morgens 5 Uhr 30 Min. — Abends 5 Uh 
45 Min. 
Donnerstag, den 29. Sept: Zaum Gedaljoh. Faſtenende, 
6 Uhr 48 Min. 
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; zur Feuilleion Neich 1nd 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spori: Dr. Eugen Bulllmann 
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue 
für „Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratenteil: Willy Kube 
Druck und Verlag: L C. Witt ich — jämtlich in Darmſiadt. 
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aller Gegenstände, mit denen Sie täglich in Berührung kommen. Nicht nur Schmutz, Flecken und 
Krankheitskeime werden aus Ihrer Kleidung, Ihren Decken, Kissen, Teppichen, Vorhängen, 
            Hand-
schuhen usw. beseitigt, die meisten Dinge werden auch wieder wie neu. Auch das Auffärben 
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 „Zucker’3 Patent: Medizinal; Seiſe” hat in eill. 
halben Woche das Leiden ſo gründlich beſei 
daß auch die natſirlicherweiſe zu erwartenden 9i 
ſchläge bis heute ganz ausgeblieben ſind. Bd* 
amlmann H.* 3 Stck. 00 Pfg. (15 Bigl Mi. 1 
(25 %ig) und Mk. 1.50 (35 % ig, ſtäriſte Foi." 
Dazu „Zuckooh,Freme‟ 4 45 65 1.30 Pfg. 1. ” 
Apothelen, Drogerien u. Parfümerien ehäßte
 Vährend Wormati 
„u 3:1 ſchlagen konnte 
mur 4:7 Schlappe zw 
zfüu wieder ganz klar. 
30. Auch die beide 
rruzen: SV. Darmſtad 
u5 böchſt 01 fertigte
 Mormatia Worms 
ZhGde. Höchſt 
FS, V. Mainz 05 
SV. Wiesbaden 
Vf.2. Neu=Iſenburt 
Aemannia Worms 
SV. 98 Darmſtadt 
Sh. Vgg. Arheilgen 
Suſſia Bingen 
Sermania Wiesbade 
Cporiverein Oet 
Dieſes dritte Verba 
ſiung eine aufregen 
bit, wenn man behat 
uen Augenblick die C. 
ſtel zu beenden. Ihre 
ſi, war reichlich primi 
ſtil, noch auf eine au 
ſtolg nur als ein P 
Dus man im übrigen, 
Aich ſpielte, ſei gerne 
bei ſeinem erſten Auft 
B ziehung keinen Ein 
Rreinheſſen mehr kön 
Emtfaltung ihres Kön, 
ernnen unglückliche 
ermer Viertelſtund 
duir Spieldauer 
jeooch, daß ein 
kör men. 
hervorragte aus 
Mannſchaftstei 
teDiger unzählig 
be, einer Bezirk= 
Trrwächter von 
Nu g3 der rege 
Es beanſpr 
ſtäster, um den 
9a-1 war nicht 
geallen, wenn g 
3ur leichen ſind. 
hu üchbaren rechte 
Me gute Flanken 
Ber Au. Müllmer 
Nnen und ha 
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Eunde von 40 ef 
2los ſpielte und 
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Iarnen ließ, ſo 
Eude duuerte 
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der die To 
De Nr zuriche 
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Wehet lan 
Eenden icht 
d Beginn 
7
Nummer 267
Montag, den 26. September 1927
Seite 5
 Die Punktekämpfe 
in der Gruppe Heſſen. 
Während Wormatia Worms ſeinen Lokalrivalen 
            Aleman=
m 3:1 ſchlagen konnte, büßte Mainz 05 in Neu=Iſenburg nach 
eer 4:7 Schlappe zwei wertvolle Punkte ein. Wormatia führt 
ſo wieder ganz klar. SV. Wiesbaden fertigte Arheilgen glatt 
5. ab. Auch die beiden übrigen Spiele brachten hohe 
            Tordiffe=
mzen: SV. Darmſtadt gab Haſſia Bingen 6:1 das Nachſehen 
ud Höchſt 01 fertigte Germania Wiesbaden 5:1 ab. 
Gruppe Heſſen.
24:8 Punkte
12:2 Sb. Gde. Höchſt 15:7 10:4 FS. V. Mainz 05 20:16 9:5 S V. Wiesbaden 15:13 8:6 V. f. L. Neu=Iſenburg 20:19 8:6 Aemannia Worms 9:14 7:7 S V. 98 Darmſtadt 20:12 8:6 Sb. Vgg. Arheilgen 13:17 5:9 örſſia Bingen 9:21 3:11 Zermania Wiesbaden 8:26 1:12 bportverein Darmſiadt 98 Haſſia Bingen
 6:1 (2:0). 
Dieſes dritte Verbandsſpiel in Darmſtadt war in keiner 
            Be=
zhung eine aufregende Sache. Es iſt wohl nicht zu viel 
            ge=
ſt wenn man behauptet, daß die Binger Mannſchaft wohl 
hien Augenblick die Chance hatte, mit einem Punktgewinn das 
Siel zu beenden. Ihre Spielweiſe, beſonders in der erſten 
            Halb=
zt, war reichlich primitiv; da man weder auf ein genaues 
            Zu=
ſel, noch auf eine aufmerkſame Deckung Wert legte, wäre jeder 
(folg nur als ein Produkt des Zufalls aufzufaſſen geweſen. 
9ß man im übrigen, wenigſtens zu Beginn, eifrig und 
            ener=
zih ſpielte, ſei gerne beſcheinigt. Haſſia=Bingen hinterließ alſo 
v ſeinem erſten Auftreten in Darmſtadt in rein ſpieleriſcher 
Bziehung keinen Eindruck. Trotzdem mag es ſein, daß die 
Remiheſſen mehr können, als ſie heute zeigten; ſie waren in der 
Etſmltung ihres Könnens dadurch ſtark geſchwächt, daß ſie durch 
eienr unglücklichen Fall ihren guten Stürmer Thier ſchon nach 
ger Viertelſtunde Spielzeit verloren, ſo daß ſie den langen Reſt 
5 Spieldauer mit zehn Mann durchſtehen mußten. Uns dünkt 
ſeoch, daß ein erhöhter Eifer dieſen Umſtand hätte wettmachen 
könen. Davon war allerdings nichts zu ſpüren.. Sonderlich 
ſevorragte aus der Gäſtemannſchaft wohl niemand. Ihr beſter 
Annſchaftsteil iſt die Läuferreihe, während die beiden 
            Ver=
tdiger unzählige ſchwere Deckungsfehler, machten, die eigentlich 
be einer Bezirksligamannſchaft vermieden werden müßten. Der 
Trwächter von Bingen zeigte ſich reichlich unſicher, wozu 
            aller=
digs der regenglatte Boden viel beigetragen haben dürfte. 
Es beanſpruchte alſo keiner großen Leiſtung der 
            Darm=
ſiöter, um den geſtrigen Gegner zu ſchlagen. Die Leiſtung der 
Xr war nicht ſchlecht. Auch der Sturm konnte geſtern beſſer 
gallen, wenn auch noch manche, ſogar viele Unebenheiten 
            aus=
zuleichen ſind. Wenner 1 und Ruppel 2 bildeten einen recht 
buuchbaren rechten Flügel; insbeſondere Wenner 1 gab viele 
u5 gute Flanken herein, ſeine Eckbälle trat er bemerkenswert 
gaau. Müllmerſtadt zeigte ſich ſchießfreudiger wie in den letzten 
Dchen und hatte damit auch Erfolg. Der Erſatzläufer Schäfer 
hiz ſeine Erſatzeigenſchaft keinen Augenblick merken. Im 
            üb=
ſien hatte die Hintermannſchaft keinen allzu ſchweren Stand 
ud entledigte ſich leicht ihrer Aufgabe. Daß man bei dem 
Eande von 4:0 eine Zeitlang in den hinteren Regionen ſehr 
ſaglos ſpielte und ſo dem Gegner manchmal den Weg zum 
Efolg öffnete, war unnötig. 
Wenn ein Umſtand die Zuſchauer ein wenig in Aufregung 
lmmen ließ, ſo war es die Tatſache, daß es über eine halbe 
Eunde dauerte, bis Darmſtadt eine der vielen ſich bietenden 
Efolgsmöglichkeiten ausnützte. Erſt in der 32. Minute legte 
Yillmerſtadt einen Ball an dem herausgelaufenen Torwächter 
hrbei, der die Torlinie ſchon vollſtändig überſchritten hatte, bis 
der der zurückgelaufenen eigenen Deckungsleute den Ball 
            er=
uchte und ihn vollends eindrückte. In der letzten Minute vor 
hlbzeit kam ein Eckball von Wenner ſo ſchön vors Tor, daß 
Grmiſcheid leichtes Spiel zum Einſchieben hatte. Halbzeit 2:0. 
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verſagte die Verteidigung 
Zngens merklich. Sie achtete ſo wenig auf eine genaue Deckung, 
16 die Darmſtädter glänzende Gelegenheit zu Durchbrüchen 
Nten. So konnte ſich Müllmerſtadt zweimal vollſtändig 
            frei=
ſtelen und durch Bombenſchüſſe Tore erzielen; Girmſcheid 
utzte eine gleiche Chance aus. Auf einmal taute Bingen etwas 
uf, das Spiel wurde offen. Einen gut getretenen Strafſtoß 
            ver=
mndelte der Halblinke der Gäſte durch Kopfball, ehe die 
            Darm=
ſötere Abwehr begriff, um was es ſich handelte. War dieſes 
brentor der Gäſte wirklich ſchön, ſo wurde es durch das letzte 
Ir der Darmſtädter übertroffen: Steckenreuther flankte und 
Yllmerſtadt beſchloß durch direkte Verwandlung mit einem un= 
Amlich ſcharfen Drehball den Torreigen. 
Der Schiedsrichter von V. f. R. Kaiſerslautern hatte keine 
ſwere Aufgabe. Daß er bei der kurzen Periode, in welchem 
dem Stand von 5:0 ſcharf geſpielt wurde, keine glückliche 
ſgur machte, ließ erſehen, daß er für ſchwere Spiele noch nicht 
Mnz geeignet fein dürfte. 
Die 1. Jugend ſchlägt V. f. R. Darmſtadt auch im Rückſpiel 
ut 3:0. 
Der Gegner der 2. Jugend, V. f. R. Darmſtadt 2. Jugend, 
att nicht an. 
Die 3. Jugend ſchickt Roßdorf 1. Jugend mit 12:0 nach 
kuſe. 
Die 2. Jgd. unterliegt knapp gegen 1. Schüler Sp.V. 98 1:2. 
Die 2. Schüler verliert in Eberſtadt gegen die dortige 
Schüler 1:4.
 V.f. L. Neu=Iſenburg — 1. Mainzer Fußball 
und Sportverein 05 7:4 (4:1). 
Mainz 05 hat die große, auswärtige Kraftprobe nicht 
            be=
ſtanden, mit 7:4 mußte ſich der Meiſter verdientermaßen 
            geſchla=
gen bekennen. Seine ſprichwörtliche Unbeſtändigkeit erwies ſich 
aufs Neue. Auf einen guten Sonndag (4:1 gegen SV. 
            Wies=
baden!) folgt mit tödlicher Sicherheit ein Rückſchlag. Die 
            Main=
zer ſpielten ohne Saft und Kraft, luſtlos verpufften ihre 
Aktionen, ſo daß das Treffen gegen die überaus eifrigen, 
            zweck=
mäßig flach kombinierenden Iſenburger ſchon in den erſten 
10 Minuten entſchieden war, denn da führte der Platzbeſitzer 
            be=
reits 2:0. Bis zur Pauſe erhöhte er ſeinen Vorſprung auf 4:1. 
7 Minuten nach Halbzeit hieß das Reſultat ſogar 6:1 für 
            Iſen=
bung. Man glaubte ſchon an eine Kataſtrophe der Mainzer 
in ungeahnten, unerwarteten Ausmaßen. Da beſann ſich der 
Meiſter auf ſein Können, riß alle in ihm befindlichen Energien 
zuſammen, leitete unter der verſtändmisvollen Führung des 
Mittelläufers Heſſer zwechmäßige Angriffe ein, die das Reſultat 
auf 6:4 ſtellten. Kurz vor Schluß gelang es danm dem ganz 
            her=
vorragenden Iſenburger Linksaußen Weider das Endergebnis 
7:4 herzuſtellen. 
Die Gründe für die Mainzer Niederlage: Zunächſt das 
            Feh=
len des Kampfgeiſtes, der unbeugſamen Energie, des Mainzer 
Elans, und der oft gerühmten Verve, Eigenſchaften, die die Leute 
aus der Mittelrhein=Metropole oft ſchon die ſtärkſten Gegner 
ſicher kentern ließen. Dann das gänzliche Verſagen zweier 
            Er=
ſatzleute, die vollſtändig aus dem Rahmen fielen. Der für 
            Laut=
ner im Tor ſpielende Kirn zeigte ſich derart uſicher, bar jeder 
Entſchlußkraft, und mit ſo wenig Stellungsvermögen 
            ausgeſtat=
tet, daß er haum A=klaſſigen Anſprüchen genügen dürfte. Veith, 
der Erſatzverteidiger, griff zwar wie ein Tank an, mangels ſeiner 
techniſchen Fähigkeiten und ſeines mangelnden Gefühls für 
            Stel=
lungsſpiel wurde er dauernd überlaufen; zudem hatte er auch 
einen außerordentlich ſchwachen Abſchlag. Da nun auch die 
Mainzer Außenläufer W. Freitag und Koch einen ſchlechten 
Tag hatten, war das durch obige Umſtände gehandicapte 
            Schluß=
trio derart überlaſtet, daß dem ſchnellen, eifrigen Iſenburger 
Sturm die Erfolge zwangsläufig in den Schoß fielen. Daran 
konnte auch die zufriedenſtellende Abwehrarbeit des linken 
            Ver=
teidigers Seck und die in Abwehr und Aufbau gleich 
            zweck=
mäßige Spielweiſe des glänzend disponierten Mittelläufers 
Heſſer kaum etwas ändern. Auch der Mainzer Sturm zeigte 
wenig Erfreuliches. Von verſtändigem Kombinieren ſah man 
nur ab und zu ein Aufflackern. Der rechte Flügel Weilbächer= 
Brandt fiel ſo ziemlich aus, am beſten gefielen noch Karſt 
und Lipponer, die ſich wenigſtens als gute Techniker und 
Einzelſpieler zeigten. Kaiſer erreichte nicht ſeine ſonſtige 
Form. Die ſchnelle eifrige Iſenburger Mannſchaft ſpielte wie 
aus einem Guß. Beſonders hervorzuheben wären der 
            Vertei=
diger Rockmannn und der Linkscußen Weider, der der beſte 
Mann auf dem Platze war. Das Spiel wurde hart, jedoch nicht 
unfair durchgeführt. Der Schiedsrichter, korrekt und ſicher, ließ 
ſich durch die „vox populi” in keiner Weiſe beirren. — Die Tore 
ſchoſſen für Iſenburg: Weider 5, Leitermann und Dietz 
je 1. Von den Mainzer Erfolgen erreichte Lipponer 3 und 
Heſſer 1, durch prachtvollem hohen 25=Meter=Schuß aus dem 
Hinterhalt. 
Es dürfte mit dieſem hohen Sieg der Iſenburger bewieſen 
ſein, daß ſie auf ihrem Waldſportplatz von den Vereinen der 
Heſſengruppe wohl kaum zu ſchlagen ſind. Ob SV. Wiesbaden 
dieſes Kunſtſtück in 14 Tagen gelingt? Wir glauben nicht. C. S. 
SV. Wiesbaden—Sp. Vg. Arheilgen 5:2. 
Wiesbaden kam ſchon in der erſten Minute durch Beſt zum 
Führungstor. Arheilgen konnte zwar in der achſten Minute durch 
Bauer ausgleichen, mußte ſich aber bis zur Pauſe noch drei 
Treffer gefallen laſſen, die Schilz, Beſt und Lorenz erzielten. Nach 
dem Wechſel ſchoß Barnewald in der 15. Minute das zweite 
Tor für Arheilgen. Wiesbaden konnte noch durch Schlotter einen 
Elfmeter verwandeln. Der Sieg der Einheimiſchen war 
            ver=
dient. 
Alemannia Worms—Wormatia Worms 1:3. 
Dem Wormſer Lokaltreffen wohnten bei ſtrömendem Regen 
etwa 3000 Zuſchaues bei. Beſondere Leiſtungen wurden in dem 
durchweg ausgeglichenen Kampf nicht geboten, dafür war aber 
die Spielweiſe um ſo härter. Alemannia zeigte im Sturm ſehr 
ſchwache Leiſtungen, Wormatig wurde dadurch benachteiligt, daß 
der rechte Läufer ſchon bald nach Beginn verletzt wurde und faſt 
während des ganzen Spieles nur als Statiſt mitwirken konnte. 
Durch einen Strafſtoß ging Wormatia in der erſten Halbzeit in 
Führung. Nach dem Wechſel war der Kampf bis zur letzten 
Viertelſtunde recht langweilig. Dann fielen innerhalb von drei 
Minuten drei Tore. Ludwig Müller und Philipp erhöhten kurz 
hintereinander für Wormatig auf 3:0, Klaar ſchoß das Ehrentor 
für Alemannia. 
Höchſt 01—Germania Wiesbaden 5:1. 
Wiesbaden ſchoß ſchon bald nach Beginn durch ſeinen 
            Halb=
rechten ein Tor, war aber dann mit ſeiner Kunſt am Ende. Höchſt 
kam bis zur Pauſe durch Jäger zum Ausgleich und 
            Führungs=
treffer. Nach dem Wechſel verwandelte Behr in der fünften 
Minute einen Elfmeter, Schaar 1. und Stein fügten noch je einen 
Treffer an. Von Wiesbaden mußte in dieſer Spielphaſe ein 
Mann wegen Beleidigung des Schiedsrichters vom Platz 
            ver=
wieſen werden. 
1. FC. Langen—Union Darmſtadt 2:1 (2:1). 
Von Union erhalten wir zu dieſem Spiel folgende Zuſchrift= 
Für den Eingeweihten nahm das Spiel mit obigem Reſultat 
einen überraſchenden Ausgang. Wer aber Zeuge dieſes Kamp 
fes war, wird es verſtehen; denn was ſich hier der „
            Unpartei=
iſche”, ein Herr aus Frankfurt, leiſtete, war haarſträubend. 
            Die=
ſer Herr entpuppte ſich ſchon beim Betreten des Platzes als Duz= 
Freund der Langener, was ſchon kein gutes Omen für die 
            Beſ=
ſunger bedeutete. Was er ſich aber während des Spieles leiftete,
 war direkt deprimierend für die Gäſte, nicht, daß er dem 
            Platz=
herren ziemlich freien Lauf ließ, was von dieſen auch ziemlich 
ausgenützt wurde, ſondern er ahndete auf der Gegenſeite das 
geringſte Vergehen und brachte es ſogar fertig, zwei von Union 
erzielte, regelrechte Tore nicht zu geben. Die betreffende 
            Be=
hörde ſei nochmals gebeten, nur wirklich Unparteiiſche zur 
            Spiel=
leitung heranzuziehen, ſonſt dürften Auftritte, die unſerer 
            Be=
wegung nur ſchaden würden, bald an der Dagesordnung ſein. 
Zum Spielverlauf ſei bewerkt, daß die Union=Elf nicht die 
von ihr gewohnten Leiſtungen zeigte, wozu wohl die durch die 
Entſcheidugen des „Schiri” provozierte Nervoſität ihr Teil 
            bei=
trug. Aber auch das unebene Gelände ließ kein flaches Paßſpiel 
zu, ſo daß der Gegner mit ſeinem „Lick and ruhs” mehr Erfolg 
hatte. Zuſammenfaſſend ſei geſagt, daß nur ſehr wenige 
            Mann=
ſchaften aus Langen ungerupft gehen werden. 
V. f. R.—,Boruſſia” Dornheim 10:0 (6:0). 
Vor einer zahlreichen Zuſchauerzahl mußten die Boruſſen 
die derzeitige Spielſtärke der Raſenſpieler in hohem Maße 
            an=
erkennen. V. f. R. hatte das Spiel jederzeit feſt in der Hand 
und zeigte in der erſten Hälfte des Spiels in bezug auf Technik 
und Zuſpiel eine ſehr gute Leiſtung. 6 Tore wurden in dieſer 
Periode erzielt. Konnten bis dahin alle Spieler gefallen, ſo 
war das in der zweiten Halbzeit nicht der Fall, denn der ſonſt 
ſehr gefürchtete rechte Sturmflügel fiel unbegreiflicherweiſe 
            voll=
ſtändig ab. Dieſes Manko mußte der linke Flügel auszugleichen 
verſuchen, was ihm auch einigermaßen gelang. Mit 4 weiteren 
Erfolgen für V.f.R. fand das Spiel ſeinen Abſchluß. Dornheim 
zeigte, wie bekannt, einen großen Eifer, ließ jedoch jegliches 
Zuſammenarbeiten vermiſſen. Gegen vergangenes Jahr iſt die 
Mannſchaft zurückgegangen. Der Schiedsrichter konnte 
            be=
friedigen. 
Untere Mannſchaften: 3. Mannſchaft gegen Eintracht 3. 3:5; 
1. Jugend gegen Sportverein 98 1. Jugend 0:3. 
Die Punktekämpfe in der Maingruppe. 
Die Situation in der Maingruppe hat ſich nicht verändert. 
Die beiden Führenden, Gintracht Frankfurt und FSV. 
            Frank=
furt blieben 3:1 über V.f.R. Offenbach bzw. 6:2 über Germania 
Frankfurt ſiegreich. Erſt am nächſten Sonntag wird im Spiel 
zwiſchen Eintracht und FSV. eine erſte Klärung zu erwarten 
ſein. Abgeſehen vom Spiel Hanau 60—FC. 93 Hanau, das die 
60er überraſchend 2:1 gewannen, entſprachen alle übrigen 
            Er=
gebniſſe den Erwartungen. 
Gruppe Main. 
Eintracht Frankfurt 
F. S. V. Frankfurt 
Union Niederrad 
Rot=Weiß Frankfurt 
Kickers Offenbach 
Viktoria Aſchaffenburg 
Hanau 60 
21:38 
8:10 
Hanau 93 
15:14 
6:10 
F. Vgg. Fechenheim 
25:46 
6:12 
V. f. R. Offenbach 
8:26 
3:11 
Hanau 94 
11:24 
3:13 
Germania 94 Frankfurt 
10:30 
0:18 
Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Gruppe Nordbayern: VfR. Fürth — 1. FC. Nürnberg (Sa.) 
1:1. Sp.Vg. Fürth — FSV. Nürnberg 7:1. ASV. Nürnberg 
— 1. FC. Bayreuth 5:1. Bayern Hof — FV. 04 Würzburg 0:1. 
Gruppe Südbayern: Bayern München — SV. 1860 München 
(Sa.) 1:1. DSV. München — Schwaben Augsburg 5:1. Jahn 
Regensburg — Schwaben Ulm 3:0. Gruppe Württemberg: VfR. 
Gaisburg — Sportfreunde Stuttgart (Sa.) 2:2. FV. 
            Zuffen=
hauſen — FC. Birkenfeld 2:2. Union Böckingen — Kickers 
            Stutt=
gart 0:1. VfB. Stuttgart — VfR. Heilbronn 7:3. Gruppe Baden: 
SC. Freiburg — Freiburger FC. 4:2. Karlsruher FV. — 
            Phö=
nix Karlsruhe 2:1. FV. Offenburg — VfB. Karlsruhe 1:0. 
FV. Villingen — Sp.Vg. Freiburg 4:2. Gruppe Rhein: SV. 
Waldhof — FV. Speyer 9:0. Germania Friedrichsfeld — 
            Lud=
wigshafen 03 1:3. Pfalz Ludwigshafen — VfR. Mannheim 
            aus=
gefallen. Phönix Mannheim — Mannheim 08 3:2. Sp.Vg. 
            Sand=
hofen — VfL. Neckarau 3:4. Gruppe Saar: FC. Pirmaſens 
FC. Idar 1:1. Trier 05 — Boruſſia Neunkirchen 2:2. VfR. 
Pirmaſens — Eintracht Trier 7:2. Saar 05 Saarbrücken 
Kreuznach 02 2:1. FV. Saarbrücken — Sportfr. Saarbrücken 4:1. 
Gruppe Main: Rot=Weiß Frankfurt — F.Vg. Fechenheim 4:0. 
FSV. Frankfurt — Germania 94 Frankfurt 6:2. Offenbacher 
Kickers — Viktoria 94 Hanau 2:0. Sport 60 Hanau — Hanau 93 
2:1. Viktoria Aſchaffenburg — Union Niederrad 2:1. VfR. 
            Offen=
bach 1900 — Eintracht Frankfurt 1:3. Gruppe Heſſen: SV. 
Darmſtadt 98 — Haſſia Bingen 6:1. VfL. Neu=Iſenburg — FSV. 
Mainz 05 7:4. Alemannia Worms — Wormatia Worms 1:3. 
SV. Wiesbaden — Sp.Vg. Arheilgen 5:2. S. Gem. Höchſt 01 — 
Germania Wiesbaden 5:1. 
Weſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Berg.=Märk. Bezirk: Düſſeldorf. SC. 99 — Sp. Vg. Solingen= 
Gräfrath 3:1. Solingen 95 — Ratingen 04 5:2. SC. Elberfeld= 
Sonnborn — Fortuna Düſſeldorf 0:2. SuS. Elberfeld — 
            Ger=
mania Elberfeld 1:0. BV. 04 Düſſeldorf — VfL. Benrath 3:2. 
Eller 04 — Raſenſport Gerresheim 08 6:1. Rheinbezirk: 
            Rheyd=
ter SV. — Mülheimer SV. 1:3. Kölner CfR. — Dürener SC. 
03 3:0. Tura Bonn — Jugend Kalk 4:0. SC. M.=Gladbach — 
Alemannia Aachen 3:1. SC. Aachen — FV. Godesberg 08 2:1. 
Blau=Weiß Köln=Lindenthal — Jugend Düren 1:3. Boruſſia 
M.=Gladbach — Sp.Vg. Köln=Sülz 07 2:2. Kölner BC. — 
            Oden=
irchen 07 3:3. Vingſt 05 — Eintracht M.=Gladbach 4:3. VfB. 
08 Aachen — Bonner FV. 2:1. Dürener SV. — VſR. Köln 3:3.
Seite 6
 Rhenania Köln — Viktoria Rheydt 1:0. Mittelrheinbezirk: SC. 
Neuwied — FV. Neuendorf 1:2. FV. Engers — Sp.Vg. 
            Ander=
nach 3:4. Rheinland Mayen — SC. Koblenz 1900/02 1:3. SV. 
Elz — Viktoria Neuwied 9:1. Niederrheinbezirk: Meiderich 06 
— Sp.Vg. Oberhauſen=Styrum 2:2. Duisburger SV. — Union 
Krefeld 2:2. VfvB. Ruhrort — Duisburg 99 2:2. Homberger 
SV. — Hamborn 07 4:5. Preußen Krefeld — SC. Sterkrade 0:1. 
Union Hamborn — BV. Beeck 1:2. Ruhrbezirk: Sportfreunde 
Eſſen — MBV. Linden 2:5. BV. Stoppenberg — Germania 
Bochum 1:3. TuS. Bochum — Preußen Eſſen 2:4. BV. 
            Alten=
eſſen — Eſſener SV. 99 2:2. Schalke 04 — Union Gelſenkirchen 
3:0. Erle 08 — VfB. Alemannia Dortmund 3:3. Dortmund 95 
— Gelſenkirchen 07 1:1. Weſtfalenbezirk: Weſtfalia Scherlebeck 
— Sp.Vg. Herten 1:7. Arminia Bielefeld — VfB. Bielefeld 3:2. 
VfL. Osnabrück — Hammer Sp.Vg. 5:6. Südweſtfalenbezirk: 
Hagen 05 — Sportfreunde Siegen 4:1. Jahn Werdohl — Hagen 
1911 2:5. Jugend Betzdorf — SuS. Hüſten 0:4. VfB. Weidenau 
— Hagen 72 1:4. Bezirk Heſſen=Hannover: Tura Kaſſel — SC. 
03 Kaſſel 0:4. Boruſſia Fulda — Germania Marburg 6:0. BC. 
Sport Kaſſel — VfB. Gießen 4:0. Sp.Vg. Göttingen — SV. 
Kafſel 0:3. 
Norddeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Bezirk Hamburg: Viktoria Hamburg — Hamburger SV. 4:3. 
Unitas Hamburg — FC. St. Pauli Hamburg 2:1. Polizei=SV. 
Hamburg — Eimsbüttel 2:0. Rothenburgsort — Altona 93 2:2. 
FC. Ottenſen — Alemannia 4:2. Union — Blankeneſe 5:2. 
Bezirk Bremen: TuS. Delmenhorſt — Friſia Oldenburg 5:2. 
VfB. Oldenburg — Woltmershauſen 3:3. Polizei=SV. Bremen 
— Werder Bremen 1:5. Stern Bremen — ABTS. Bremen 0:2. 
Hannvver=Braunſchweig: Hannover 96 — Arminia Hannover 2:2. 
VfB. Braunſchweig — Sport Rot=Weiß 3:4. Concordia 
            Hildes=
heim — Eintracht Braunſchweig 1:1. VfB. Peine — 
            Hannover=
ſcher SC. 4:4. Bezirk Kiel: Holſtein Kiel — Olympia 
            Neumün=
ſter 5:0. Eintracht Kiel — Kilia Kiel 0:3. Union=Teutonia Kiel 
— Preußen 4:1. Brunswik — Raſenſport Kiel 0:3. Bezirk 
            Har=
burg: SV. Harburg — Wilhelmsburger FV. 0:0. Eintracht 
Vüneburg — Wilſtorf 2:2. Viktoria Wilhelmsburg — 
            Wilhelms=
burger SK. 8:0. Viktoria Harburg — Boruſſia Harburg 0:1. 
Lübeck=Mecklenb.: Schwerin 03 — Oldesloer SV. 9:1. Lübecker 
SV. — Parchim 2:1. Phönix Lübeck — VfB. Harburg 2:2. 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Hertha Berliner SC. — Viktoria Berlin 2:4. Spandauer 
SV. — Norden=Nordweſt Berlin 1:4. Berliner SV. 92 — 
Wacker 04 Tegel 4:3. Blau=Weiß Berlin — Tasmania Berlin 
1:1. BV. Luckenwalde — Corſo Berlin 1:3. Weißenſee 1900 — 
Kickers Schöneberg 2:4. FC. Neukölln — Concordia Berlin 6:0. 
Preußen Berlin — Alemannia Berlin 2:5. Union 
            Oberſchöne=
weide — Tennis=Boruſſia Berlin 0:3. Union Potsdam — 
Minerva Berlin 0:8. 
Mitteldeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Nordweſtſachſen: Eintracht Leipzig — Fortung Leipzig 0:1. 
Wacker Leipzig — Sportfreunde Leipzig 1:5. VfB. Leipzig — 
Arminia Leipzig 0:3. Sp.Vg. Leipzig — Viktoria Leipzig 1:1. 
Markranſtädt — TuB. Leipzig 5:4. Oſtſachſen: Ring Dresden — 
Meißen 09 1:3. Brandenburg Dresden — FV. 06 Dresden 5:1. 
Mittelſachſen: National Chemnitz — Chemnitzer BC. 1:5. 
            Mitt=
weida 99 — Polizei=SV. Chemnitz 2:5. Sturm Chemnitz — 
Preußen Chemnitz 1:3. Mittelelbgau: Cricket=Viktoria 
            Magde=
burg — Preußen Magdeburg 0:2. Sp. u. Sp. Magdeburg — 
SC. 1900 Magdeburg 2:1. Feuerwehr Magdeburg — Fortung 
Magdeburg 4:6. Preußen Burg — Germania Magdeburg 6:2. 
Nordthüringen: SC. Erfurt — SV. Erfurt 4:2. Schwarz=Weiß 
Erfurt — Sportring Erfurt 1:4. Germania Erfurt — VfB. 
            Er=
furt 1:3. Oſtthüringen: SV. Kahla — Vimaria Weimar 6:0. 
SV. Jena — VfB. Rudolſtadt 6:2. Sportfreunde Apolda — 
VfL. Saalfeld 1:3. Saalegau: BfL. Merſeburg — Halle 96 0:3. 
Sportfreunde Halle — Favorit Halle 3:0. Neumark — Boruſſia 
Halle 1:4. Wacker Halle — Halle 98 (Pokalſpiel) 3:4. 
Baltenverband. 
Titania Stettin — Stettiner SC. (Pokalſpiel) 0:3. Blücher 
Stettin — Stargarder SC. 2:1. Preußen Stettin — VfB. 
            Stet=
tin 4:0. 
Südoſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Breslau: VfB. Breslau — Minerva Breslau 2:0 abgebr. 
Vorwärts Breslau — Hertha Breslau 0:0 abgebr. Sportfreunde 
Breslau — Schleſien Breslau 1:3. Oberſchleſien: Beuthen 09 — 
Delbrückſchächte 6:0. VfB. Gleiwitz — Weichſel Hindenburg 3:2. 
Sportfreunde Opreln — Vorwätrs Raſenſport Gleiwitz 2:3. 
Fußball im Ausland. 
Länderſpiele. 
In Budapeſt: Ungarn — Oeſterreich (Profis) 5:3 (2:2). 
In Budapeſt: Ungarn — Oeſterreich (Amateure) 4:2 (3:1). 
In Agram: Jugoſlawien — Ungarn 5:1 (2:0). 
Städteſpiel. 
In Wien: Wien — Budapeſt 2:2 (1:1). 
England. 
1. Liga: Aſton Villa — Bury 1:0. Blackburn Rovers — 
            Bir=
mingham 4:1. Bolton Wanderers — Middlesbrough 0:0. 
            Car=
diff City — Newcaſtle United 3:1. Derby County — Arſenal 4:0. 
Everton — Huddersfield Town 2:2. Mancheſter United — 
            Tot=
tenham Hotſpurs 3:0. Portsmouth — Leicefter City 2:0. 
            Shef=
field United — Sheffield Wednesday 1:1. Sunderland — 
            Burn=
ley 2:3. Weſtham United — Liverpool 3:1. 2. Liga: Barnsley 
— Clapton Orient 4:2. Blackpool — Briſtol City 6:2. Chelſea 
— Weſtbrompich Albion 1:1. Grimsby Town — Southampton 
2:2. Leeds United — Hull City 2:0. Notts Foreſt — Mancheſter 
City 4:5. Oldham Athletie — Notts County 0:0. Port Vale — 
Swanſea Town 2:0. Reading — Stoke City 1:1. South Shields 
— Preſton Northend 2:2. Wolverhampton — Fulham 3:1. 
Schottland. 
Aberdeen — Falkirk 2:1. Airdrieonians — Dundee 1:1. 
Bo’neß — Dunfermline 4:2. Celtic — Clyde 3:0. Cowdenbeath 
— Queens Park 1:0. Hearths — Raith Rovers 2:0. 
            Mother=
well — Rangers 1:1. Partick Thiſtle — Hamilton Academicals 
5:2. St. Johnſtone — Kilmarnock 1:1. St. Mirren — 
            Hiber=
nian 3:1. 
Holland. 
Hilverſum — V.O.O. 5:1. V.U.C. — H.B.S. 2:4. U. V. V. — 
Excelſior Rotterdam 0:3. Ajax Amſterdam — F.C. Dordrecht 
0:2. H.F.C. — Blau=Wit Amſterdam 0:1. De Spartaan — 
F.C. Zaandam 2:0. Fejenoord — Stormvogels Ymuiden 5:1. 
Sparta Rolterdam — A.D.O. 3:3. Enſchede — D.O.T.O. 5:1. 
Bobur et Velocitas — Wageningen 4:2. Go Ahead Deventer — 
Viteſſe Arnheim 2:1. Heracles Almelo — A. G.O.V. V. 4:6 
Z.A.C. — Enſchede Boys 3:2. P.S. V. — Wilhelmina den Boſch 
1:3. Willem II — N.AC. Breda 2:2. V.V. Breda — N.O.A.D. 
2:2. F. C. Roermond — M. V.V. 1:4. Longa — Eindhoven 0:2. 
G. V. A. V. — Friſia Leuwarden 3:1. V.V. Groningen — 
            Fries=
land 1:3. Aleides — Be Quick Groningen 4:2. Leuwarden — 
Velocitas Groningen 2:5. Aleides — Veendam 4:4.
Montag, den 26. September 1927
 Hanovan. 
V.f. R. Schwanheim — Sportverein 1898 
1:4 (1:2). 
Zu dieſem Spiel erhalten wir vom Sp.V. 98 folgende 
            Dar=
ſtellung: Das erſte Pokalſpiel iſt glücklich überſtanden, 
„glücklich” aus mehrfachem Grunde. Zum erſten iſt auf dem 
furchtbaren Schwanheimer Platz mit ſeinem Sumpfboden, ſeiner 
großen Näſſe, ſeinen Schilfſtoppeln, ſchwer ein Sieg zu 
            errin=
gen. Weiterhin iſt das harte, zeitweiſe ſogar ſehr rohe „An den 
Mann gehen” der Schwanheimer alles weniger als dazu 
            ange=
tan, einem zaghaften Gegner Mut einzuflößen. Und ſchließlich 
iſt es eine Kunſt, unter der Leitung eines ſo ſchwachen 
            Schieds=
richters, wie es Herr Fritz=Worms war, heil und ganz und 
ſiegreich den Platz zu verlaſſen. Der Schiedsrichter zeigte 
anfangs einige Anſätze von Energie=Entfaltung, aber bald ließ 
er ſich durch das Schreien des Schwanheimer Publikums 
            ein=
ſchüchtern; vielleicht auch, weil ihm von einem Herrn der 
            Ver=
bandsbehörde der Rat gegeben wurde, ſich in acht zu nehmen, 
da hier (auf dem Schwanheimer Boden) ſchon öfter 
            Schiedsrich=
ter angegriffen worden wären. 
Der Süddeutſche Meiſter ließ ſich durch alle dieſe 
            ungünſti=
gen Umſtände nicht ſtören und ſtellte in überlegen 
            durchgeführ=
tem Spiele den Sieg ſicher. Zu einer freien Entfaltung ſeines 
Könnens konnte er ſich aus den obigen Gründen nicht 
            auf=
ſchwingen, zumal er die zweite Hälfte nur mit 10 Mann ſpielte. 
Götz war durch rohes Anſpringen eines Schwanheimers außer 
Gefecht geſetzt und konnte nur noch als Statiſt auf dem 
            Links=
außenpoſten mitwirken. Die Tore wurden durch Dietz und Jans 
in der erſten Hälfte und durch Fiedler (2) in der zweiten Hälfte 
erzielt. Beſonders bemerkenswert iſt die Feſtſtellung, daß die 
Läuferreihe durch Allwohn eine weſentliche Verſtärkung 
            erfah=
ren hat. Das Spiel war im großen und ganzen wenig ſchön, 
es litt ſehr unter der Energieloſigleit des Schiedsrichters, unter 
dem rohen Spiel und lautem Geſchrei der Schwvanheimer. 
Ueberdies hatte St. Petrus kein Einſehen; der Regen machte 
den an ſich ſchon üblen Platz noch ſpielunfähiger und den Ball 
zu einer naſſen, glitſchigen Lederkugel. Der Sportverein 1898 
kann froh ſein, wenn er ſein Verbandsſpiel in Schwanheim, 
das letzte der Vorrunde am 6. November, mit einem gleichen 
Reſultat unter Dach und Fach bringen kann. Noch mancher 
Verein, der mit Siegeshoffnungen nach Schwanheim fährt, 
wird die erſehnten Punkte dort laſſen müſſen. 
Sportvereinig. 04 Arheilgen, 1. — Rot=Weiß Darmſtadt, 1. 2:3. 
Am Sonntag trafen ſich die 1. Mannſchaften von Rot=Weiß 
Darmſtadt und Spielvereinigung 04 Arheilgen auf dem 
            Sport=
platz beim Arheilger Mühlchen zum fälligen Verbandsſpiel. Dem 
Schiedsrichter, Herrn Oberleutnant Bayer vom 
            Polizeiſport=
verein Darmſtadt, ſtellten ſich die Mannſchaften in ſtärkſter 
            Auf=
ſtellung. Das Spielfeld war durch Regen aufgeweicht, der 
            Lehm=
teig vor den Toren ließ kein flüſſiges Spiel aufkommen und 
manche Gelegenheiten konnten dadurch nicht ausgenutzt werden. 
Rot=Weiß zog anfangs mächtig los und konnte bald drei Tore 
erzielen. Durch den ſchnellen Erfolg nahmen die Rot=Weißen 
aber anſcheinend das Spiel nicht ernſt genug, ſo daß Arheilgen 
noch in der erſten Spielhälfte ein Tor holen konnte. Nach 
Halbzeit wurde Rot=Weiß oft gefährlich vor dem gegneriſchen 
Tor. Der ganz ausgezeichnete Arheilger Tormann ließ aber 
keinen Ball durchgehen. Er wurde allerdings in ſeiner Arbeit 
durch das unſchlaue Verhalten der Rot=Weißen unterſtützt, die 
jeden Ball aus dem aufgeweichten Teil vor dem Tor warfen, 
anſtatt aus den Seiten heraus. Durch den unſicheren Stand 
verloren ſo die Würfe an Wucht. 
Die Arheilger Mannſchaft ſpielte in der 2. Spielzeit mit 
großer Hingebung und äußerſt flink. Sie war in der Lage, noch 
ein Tor zu erzielen. Die Mannſchaft, die, ſoweit bekannt, noch 
nicht lange beſteht, entwickelt ſich ſicher zu einem ſehr 
            beachtens=
werten Gegner und zeichnet ſich durch faire Spielweiſe aus. Eine 
große Stütze hat ſie in ihrem lobenswerten Tormann. Den 
Rot=Weißen wäre zu empfehlen, für die Folge ſich mehr auf das 
Zuſpielen zu verlegen, als auf das Zurufen. Herr Oberleutnant 
Bayer leitete das Spiel, wie immer, einwandfrei. 
1. Jugend Rot=Weiß — 5. Jugend Spv. 98 13:0. 
2. Jugend Rot=Weiß — 1. Jugend Arheilgen 04 15:0. 
3. Jugend Rot=Weiß — 3. Jugend Spp. 98 1:6. 
Pol.=Sportverein I.—Sportverein 98 1b (A.D.T.) Meiſter 
5:0 (3:0). 
Die 1. Polizeiſportvereinsmannſchaft entſchied ihr drittes 
Verbandsſpiel zu ihren Gunſten. Der Sieg in dieſer Höhe 
            er=
ſcheint durchaus gerechtfertigt. Die Mannſchaft lieferte ein in 
allen Teilen zufriedenſtellendes Spiel. Die 98er, mit Erſatz 
            ſpie=
lend, mußten in der zweiten Halbzeit ſtark verteidigen, um vor 
einer höheren Niederlage verſchont zu bleiben. Der 
            Schieds=
richter leitete im allgemeinen gut. 
Pol.=Sportverein 2.—Union 1. 6:2. 
Tgde. Beſſungen—Tv. Bickenbach 2:1 (2:0). 
Mit dieſem Reſultat gelang es Beſſungen, ſeinen Gegner 
aus dem Felde zu ſchlagen. Zwei gleichwertige Mannſchaften, 
die um den Sieg ſtritten, den die Einheimiſchen ihrer größeren 
Durchſchlagskraft vor dem Tore des Gegners verdanken. 
            Ob=
wohl beide Gegner mit Erſatz antvaten, war das Spiel reich an 
ſpannenden Momenten: ſo hatte Bickenbach mehrmals 
            Gelegen=
heit, Erfolge zu erzielen, aber alle Schüſſe verfehlten knapp das 
Ziel, oder wurden eine Beute des heute wieder gut arbeitenden 
Torhüters, während auf der Gegenſeite der Sturm eine ganze 
Anzahl von Gelegenheiten ſich durch Abſeits verſcherzte. Es war 
ein auf beiden Seiten raſch durchgeführtes Spiel, gepaart mit 
guter Kombination und ſchönem Stellungsſpiel. Leider ſtreifte 
es manchmal hart an die Grenzen des Erlaubten, beſonders zum 
Schluſſe, da jede Partei noch Erfolge tätigen wollte. 
Die zweite Mannſchaft von Beſſungen konnte ihren Gegner 
aus Sprenblingen mit 9:0 ſchlagen, die erſte Jugend rang die 
gleiche von Langen ſogar mit 14:0 Toren nieder, während ſich 
die Jüngſten und Kleinen der erſten Jugendmannſchaft Groß= 
Geraus beugen mußten. 
Radfahren. 
Abbruch der Rennen in Mainz. 
Das gut beſuchte 100 Kilometer=Mannſchaftsrennen auf der 
Mainzer Bahn mußte leider ſchon nach 200 Runden 
            abgebro=
chen werden, weil ein ſtarker Regen einſetzte. Da die Bahn ſchon 
vorher ſehr feucht war, kam es zu einem Maſſenſturz, bei dem 
ſich der Franzoſe Margret einen Schlüſſelbeinbruch zuzog. Im 
übrigen wurde ein flottes und ſpannendes Rennen gefahren. 
Das weitaus beſte Paar waren Jokſch=Dortmund/Kimmes= 
Mainz. Dieſes Paar konnte im Verein mit Soucoux=Paris/ 
Schnitzer=Köln nach der fünften Wertung das geſamte Feld 
überrunden. Beim Abbruch des Rennens war die Reihenfolge 
der Fahrer wie folgt: 1. Jokſch=Dortund/Kimmes=Mainz 
1:42 Stunde 25 Punkte: 2. Soucoux=Paris/Schnitzler=Köln 3 
Punkte. — Eine Runde zurück: 3. Bellpin=Paris/Schorn=Köln 
19 Punkte; 4. Dornbach/Rauſch=Köln 12 Punkte; 5. Wirtz=Mainz/ 
Reif=Mainz 9 Punkte; 6. Tomaſini/Schön=Wiesbaden 5 Punkte.
Nummer 267
 Leichtathletik. 
Nationale leichtathletiſche Wettkämpfe 
in Kreuznach.
 Den von Kreuznach 07 ausgetragenen leichtathletiſchen Wz. 
kämpfen war denkbar ungünſtiges Wetter beſchieden. Denn 
war der Beſuch recht gut, was wohl darauf zurückzuführen 
daß ſämtliche gemeldeten Teilnehmer aus dem Rheinlau 
Frankfurt, Gießen uſw. vollzählig erſchienen waren. Die Q2i 
ſtungen müſſen, da ſie auf vollſtändig aufgeweichter Bahn 
zielt wurden, als beſonders gut angeſprochen werden. Auf 7) 
kurzen Strecken dominierte der Frankfurter Eintrachtsprimm 
Arthur Metzger, der beidemale den guten Eldracher=Gießen ao 
den zweiten Platz verwies. Bemerkenswert iſt auch der Sö 
von Helber=Stuttgart im 1500 Meter=Laufen über den Darr 
ſtädter Schilgen. Söllinger=Darmſtadt, der 14 Meter erreicht, 
war natürlich das Kugelſtoßen nicht zu nehmen. Die wichtigſin 
Ergebniſſe: 
50 Meter Senioren: 1. Metzger=Eintracht Frankfurt 5.8 Sek. 
2. Eldracher=Gießen 6 Sek. 
100 Meter Senioren: 1. Metzger=Eintracht Frankfurt 11 S. 
2. Eldracher=Gießen 11,1 Sek. 
400 Meter: 1. Müller=Bonn 53.2 Sek., 2. Prager=Koblenz 56 
Sekunden. 
800 Meter: 1. Schilgen=A.S. C. Darmſtadt 2.05 Min., 2. Koo= 
Illingen 2.05.8 Min. 
1500 Meter: 1. Helber=Stuttgart 4.12 Min., 2. Schilgen=
            Darr=
ſtadt 4.13 Minuten.
 5000 Meter: 1. Helber=Stuttgart 16.15 Min., 2. Philipps= Saan= 
Bol
 brücken 16.35 Min. 
Diskuswerfen: 1. Hartmann=Neuwied 33,10 Meter, 2. 
            Steii=
lein=Trier 32,41 Meter. 
Speerwerfen: 1. Ullrich=Darmſtadt 52,02 Meter; 2. Söllings= 
Darmſtadt 51,99 Meter. 
Kugelſtoßen: 1. Söllinger=Darmſtadt 14 Meter, 2. Ullrich=Dartw, 
ſtadt 11,62 Meter. 
Weitſprung: 1. Ebner=Schweinfurt 6,60 Meter. 
Dreikampf: 1. Rüßmann=Duisburg 190 Punkte 2. Ebne- 
Schweinfurt 188 Punkte. 
4mal 100 Meter=Staffel: Duisburger Sp.V. 44 Sek., 2. FSA 
Frankfurt 44.2 Sek. 
3mal 1000 Meter=Staffel: 1. Bonner FC. 8.32.6 Minuten, 
Koblenz 1900. 
Olympiſche Staffel: 1. Koblenzer FC. 1900 3.52.1 Minuter! 
2. Bonner FC. 3.53 Min. 
Schwedenſtaffel: 1. Duisburger Sp.V. 2.06 Min., 2. Kerpern 
Illingen. 
100 Meter Junioren: 1. Reus=Duisburg 11.2 Sek., 2. Schäfen 
FSV. Frankfurt 11.5 Sek. 
800 Meter Junioren: 1. Peters=Gießen 2.05.3 Min., 2. Franke 
Bonn 2.06 Min. 
Dr. Peltzer fünffacher Weltrefordmann. 
Der vorjährige Bezwinger von Nurmi und Wide hat die Wel 
durch eine neue Höchſtleiſtung in Erſtaunen verſetzt. Dr. Peltzers 
grandioſer Erfolg über die franzöſiſche Olympjahoffnung Sera Manm 
am Sonntag in Paris kam umſo überraſchender, als dey Stettimerr 
lange Zeit mit einer Schwächeperiode zu kämpfen hatte und ſchon 
            zwei=
mal die Ueberlegenheit ſeines großen franzöſiſchen Gegners hatte en 
kennen müſſen. Durch den in Weltrekordzeit errungenen Sieg über 7 
S. Martin hat Dr. Peltzer bewieſen, daß er wieder der beſte 
            Mittel=
ſtreckenläufer der Welt iſt. Niht weniger als fünf Welthöchſtleiſtungen 
hat jetzt der Stettiner inne und zwar über die 500 Meter, 800 Meter, 
880 Yards, 1000 Meter und 1500 Meter. Die Entwicklung des 1000= 
Meter=Weltrekords zeigt in 36 Jahren eine Veubeſſerung von 28 
Sekunden. Der erſte regiſtrierte Weltrekord ſtammt aus dem Jahre 
1891 und lautet auf 2:47,6 Minuten. Dr. Peltzer durchlief jetzt die 
Strecke in 2:25,8. Während der Franzoſe P. Merlin vor 36 Jahren 
in der Sekunde 5,966 Meter zurücklegte, bewältigte Peltzer am Sonntag 
in Paris 6,858 Meter, alſo beinahe einen Meter mehr in der Sekunde, 
Die Rekordverbeſſerungen ſind aus nachſtehender Tabelle am deutlichſten 
erſichtlich: 
2:47,6 Minuten P. Merlin=Frankreich Payis 1891 
2:45 
F. Meiers=Frankreich 
Paris 1893 
2:43 
Malcſiener=Ungarn 
Budapeſt 1894 
2:42 
M. Soalhat=Frankreich Paris 1895 
2:38 
M. Soalhat=Frankreich Paris 1896 
2:37,2 
Campbell/Wood=Frankr. Paris 1898 
2:36,8 
H. Deloge=Frankreich Paris 1900 
H. Deloge=Frankreich 
2:36,4 
Paris 1901 
2:35,8 
H. Deloge=Frankreich Paris 1902 
2:31 
Lunghi=Italien 
Rom 1908 
1 
2:29,1 
Stockholm 1918 
Bolin=Schweiz 
2:28,5 
S. Lundgreen=Schweden Stockholm 1922 
2:27,2 
Paris 1926 
Baraton=Frankreich 
2:26,8 
S. Martin=Frankreich Paris 1926 
2:25,8 
Dr. O. Peltzer=Deutſchl. Paris 1977 
Dr. Peltzers zweiter Sieg in Budapeſt. — Hoffmeiſter wiee 
46,79 Meter Diskus. 
Der zweite Tag des Budapeſter Leichtathletik=Meetings 
führte Dr. Peltzer im 800 Meter=Lauf mit dem Ungarn Barſ. 
zuſammen, gegen den er im Vorjahre bereits den wertvollen 
Wanderpreis gewonnen hatte. Peltzer erwies ſich auch diesma. 
wieder dem ungariſchen Meiſter überlegen und gewann das 
Rennen in der hervorragenden Zeit von 1:53,6 Minuten gege‟ 
Barſi, der 1:56,6 benötigte. Einen ſehr ſchönen Erfolg trug i 
Diskuswerfen der Hannoveraner Hoffmeiſter davon, der mi 
einem prachtvollen Wurf von 46,79 Meter den ungariſchen und 
engliſchen Meiſter Marvalitz überlegen abfertigte. Marbaufe 
warf 43,29 Meter, den dritten Platz belegte Egri mit 4 
Meter. Ueber 100 Yards ſiegte Roſzahegy in 10.2 Sek. gege‟ 
Hajdu und Fluk, die faſt auf gleicher Höhe einkamen. Den h0/ 
ſprung brachte Kesmarki mit 1,82 Meter an ſich. 
Keine Beteiligung der Deutſchen Turnerſchaft an den Heroe 
Olympia=Kurſen der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathlelie 
Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat die Deuchek 
Turnerſchaft eingeladen, ihre Olympiakandidaten zu den Ve5‟. 
großen Olympia=Kurſen zu entſenden, die vom 3. bis 22. Oktober !" 
im Frankfurter Stadion unter Leitung des Reichsſportlehrers der De 
Jofef Waitzer=München, und unter Mitwirkung der ſämtlichen dee 
bandsſportlehrer ſtattfinden. Weiterhin hat die DSB. den Vollsm” 
wart der D. T., Schmidt=Stuttgart, als Leiter der von der D.2, ſe 
Frankfurt zu entſendenden Aktiven zum Kurs gebeten. Im Rahl. 
dieſer Kurſe waren bekanntlich auch Wettkämpfe zwiſchen den Dh‟ 
vorgeſehen, um einen Maßſtab für die Leiſtungs= und Entwichlui. 
fähigkeit der Olympia=Kandidaten beider Verbände zu gewmme‟ 
Die Deutſche Turnerſchaft hat leider die Entſendung ihrer Olyut. 
Kandidaten zu dieſen Kurſen abgelehnt, ſodaß auch dieſe gemeihſit. 
Wettkämpfe nicht ſtattfinden können. 
Die Deutſche Sportbehſirde für Leichtathletik macht nochmals Me 
aufmerkſam, daß ſich an dieſen Kurſen: 
3.—8. Oktober für Sprinter, Werfer und Stoßer, 
10.—15. Oktober für Mittel= und Langſtreckenläufer, Sprmgr” 
Hürdenläufer und Mehrkämpfer, 
17.—22. Oktober für Frauen, 
Mitglieder aus allen Verbänden beteiligen könneh . 
ſie in der Lage ſind, über ihre Olympiareife einen eingee. 
Nachweis zu führen und Meldung bei der Geſchäftsſtelle der 
München 38 bis ſpäteſtens 28. September für den ch‟ 
2. Oktober für den zweiten und bis 9. Oktober für deil ?" 
Kurs eingegangen iſt.
 der 
Mun 
alle 
Linder, 
weier wurde der einz 
Thu bonolnlu. Die Jl 
Lungſthnit von 2,B,8. 
7n) ud wie weit wir 
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Kileuten aushalten kann 
den Einzelrenner 
Mbracht. Der erfolgreichſt 
melſie Schwimmer der 
FEinzelmeiſterſchaften. 
Tdem jungen, erſt 17 
Fimaſſerwelthöchſtleiſt: 
Euie Japaner Takgiſhi 
riterſchaft (440 Yards 
Krizeit von 4,52 vor 
Tabbe=Honolulu, hinter 
In die nächſten Plätze 
62 9ards) ſah Weißmül 
1R2. Die Reihe 
weuer Weltrekord, doch 
Esere 800=Meter=Strecke 
Die engliſche Meile 
ſ bhe in der ſehr gute 
Iwolulu, und Zorill 
amerikaniſchen Sck 
e Borg und Charlton 
entſpricht eine 150 
U noch kein Deutſd 
chm der Abſtand hin 
Ebenfalls kau 
Ru denmeiſterſchaf 
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ſächrigen Meiſt 
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bor Tſurutg, Jabe 
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Fimen. 
Der Vorſprt 
Ddantlich groß, und mi 
ſtendam iſt demnach
 Sport 
Wieder einma 
iet ſeiner Box=Al 
abends in aller 
rer den boxſpo 
wie Sportg 
Sſurta Fra= 
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Sſwrtvereins 
kreten ſein w 
Neriſaiſon ganz 
Sommerbaufe 
Derin Lorbeeren 
Beidslaſen n 
Eeuon Au 1y 
eA. Namen.
262
Montag, den 26 September 1927
 Vom internationalen 
Schwimmſportfeſt. 
Die amerikaniſchen Herrenmeiſterſchaften in Honolulu. 
Faſt zu der gleichen Zeik, als in Vologna die beſten Schwimmerinnen 
oSSchwimmer Europas um die europäiſchen Meiſterſchaften kämpften, 
hten in Honolulu (Hawai=Inſeln) die amerikaniſchen 
            Sommermeiſter=
irien für Herren ſtatt. Es dürfte daher für viele von Intereſſe ſein, 
ſch den Ergebniſſen von Bologna und Honolulu den Stand des 
            euro=
tſShen und amerikaniſchen Schwimmſports im Hinblick auf die 
            Amſter=
wr Olympiade zu vergleichen. Erhöhte Bedeutung kommt den 
beitterſchaften der Yankees noch dadurch zu, daß eine aus 6 
            Schwim=
ur beſtehende Expedition von Japan nach dem Paradies der Südſee 
iommen war, um an den Meiſterſchaften teilzunehmen. Ein Vergleich 
Deiſtungen der Schwimmer der alten und der nenen Welt fällt 
            aller=
tes ſtark zugunſten der Amerikaner aus, denn in den meiſten 
            Diſzi=
inn verblaſſen geradezu die Leiſtungen der Europäer gegen die der 
tikaner, da außer Arne Borg und Rademacher kein Schwimmer 
(y pas Ausſicht auf eine amerikaniſche Meiſterſchaft gehabt hätte. 
rvelch ausgezeichneter Verfaſſung die Leute des Sternenbanners 
gerblicklich ſind, geht am beſten daraus hervor, daß die Japaner, die 
ehr ſtarke Schwimmſportnation gelten, keine Meiſterſchaft gewinen 
tyren. Die Wettkämpfe, die 5 Tage dauerten, wurden in einem 
uerbauten, 110 Yards (etwas mehr als 100 Meter) langen 
            Schwimm=
ben bei Honolulu ausgetragen. Als ſehr wichtige Einlage wurde 
gs 4 mal 220 Yards=Länderſtaffel zwiſchen Amerika, Hawai und 
ſn ausgetragen, die die U. S. A.=Mannſchaft Weißmüller, Kojac, 
Gtry und Laufer in der neuen Weltrekordzeit von 9,20,2 vor Japan 
w.Hawai gewann. Dieſe fabelhafte Zeit, die den bisherigen 
            Welt=
wiD über 15 Sekunden verbeſſert, bedeutet einen Durchſchnitt von 
M Weißmüller, der als Erſter ſchwamm, erreichte mit 2,13,6 einen 
ner Weltrekord für die 100 Meter=Bahn. Wenn man dieſe Zeit nicht 
„wchnet, ſo ſchwammen die drei anderen noch einen Durchſchnitt von 
DF. Uebrigens erzielte Arne Vorg als Schlußmann der ſchwediſchen 
Edermannſchaft in Bologna die gleiche Zeit wie Weißmüller. Die 
ſym der japaniſchen und hawaiſchen Staffel ſind leider, wie 
            über=
ſu/E die Zeiten der nächſten Plätze, nicht bekannt. Auch in der 
Aricnsmeiſterſchaft über 4 mal 220 Yards ſchwamm die ſiegreiche 
Nutſchaft des Illinois Athletic=Club Chicago, beſtehend aus 
            Weiß=
aller, Kimball, Halloron und Miller mit 9,35 eine glänzende Zeit. 
ha ter wurde der einzige Gegner der Chicagoer, der Outrigger Canoe= 
G) Honolulu. Die Illinois=Mannſchaft erzielte mit dieſer Zeit einen 
2rSſchnitt von 2,23,8. Wie glänzend die Leiſtungen der Amerikaner 
ſ0 rund wie weit wir im Europa noch zurück ſind, zeigt am beſten ein 
Ugleich mit den Zeiten der europäiſchen Ländermannſchaften in der 
190=Meter=Staffel in Bologna. Hier ſiegte bekanntlich Deutſchland 
79,49,6 vor Schweden 9,50,2. Deutſchlands Mannſchaft war alſo rund 
4Sekunden ſchlechter als die amerikaniſche Länderſtaffel und annähernd 
1Sekunden ſchlechter als der J. A. C. Chicago. Man ſieht alſo daß 
ur ein Europäer, und zwar Arne Borg, einen Vergleich mit den 
            Ueber=
ſeaten aushalten kann. 
In den Einzelrennen wurden ebenfalls hervorragende Leiſtungen 
Aibracht. Der erfolgreichſte Schwimmer war wiederum Weißmüller, der 
mellſte Schwimmer der Welt auf kurze Strecken, denn er gewann allein 
zu Einzelmeiſterſchaften. In der 110=Yards=Meiſterſchaft ſiegte er knapp 
d oem jungen, erſt 17 Jahre alten New Yorker Kojac in der neuen 
Fiwaſſerwelthöchſtleiſtung von 58 Sekunden. Dritter wurde der 
            be=
hante Japaner Takaiſhi vor Wood=Honolulu. Auch die 
            Viertelmeilen=
nſterſchaft (440 Yards) gewann der Chicagoer in der neuen 
            Welt=
zrözeit von 4,52 vor dem neueſten amerikaniſchen 18jährigen Stern 
Crbbe=Honolulu, hinter dem Glancy und die Japaner Takaiſhi und 
Aii die nächſten Plätze belegten. Auch die Halbmeilenmeiſterſchaft 
(6) Dards) ſah Weißmüller als Sieger in der phänomenalen Zeit von 
122. Die Reihenfolge der Plätze war hier dieſelbe. Auch dieſe Zeit 
üinuer Weltrekord, doch ſchwamm in Bologna Arne Borg die etwas 
iere 800=Meter=Strecke bei ſeinem 1500=Meter=Weltrekord in 10,09. 
* Die engliſche Meile (1609 Meter) gewann der bereits erwähnte 
C.bSe in der ſehr guten Zeit von 21,52,4 vor Glanch, Arai, Newport, 
zalulu, und Zorilla, Argentinien. Crabbe iſt eine große Zukunft für 
* amerikaniſchen Schwimmſport und dürfte augenblicklich nur von 
me Borg und Charlton, Auſtralien, zu ſchlagen ſein. Seiner 
            Meilen=
entſpricht eine 1500=Meter=Zeit von 20,24, und wenn man bedenkt, 
c roch kein Deutſcher unter 22 Minuten geſchwommen iſt, ſo wird 
c der Abſtand hinter Amerika erſt richtig klar. 
Ebenfalls kaum glaubhafte Leiſtungen wurden in der 220=
            Yards=
karmeiſterſchaft gezeigt. Der junge Kojac gewann diefe Meiſterſchaft 
nder neuen Weltrekordzeit von 2,36 knapp vor Laufer und dem 
            vor=
ſſeinen Meiſter Wyatt. 
Meiſter über 440 Yards Bruſt wurde Spance, New York, in 6,19,8 
Tſuruta, Japan, und Peterſen, Chicago. Man ſieht alſo, daß nur 
hr ein Deutſcher, Rademacher, eine Meiſterſchaft hätte gewinnen 
Mm. 
Der Vorſprung der Amerikaner iſt nach dieſen Leiſtungn 
            außeror=
gtlich groß, und mit einem guten Abſchneiden der Deutſchen in Am= 
K. W. L. 
ſedam iſt demnach kaum zu rechnen.
 Sportverein Darmſtadt 98 E. V. 
Wieder einmal wird der Sportverein Darmſtadt 98 e. V. 
m ſeiner Box=Abteilung im Rahmen eines größeren Kampf= 
Ands in aller Kürze an die Oeffentlichkeit treten. Die 
            füh=
rden boxſporttreibenden Vereine der Nachbarſtadt Frankfurt, 
w Sportgemeinde Eintracht, Frankfurter Turnverein 1860, 
Sarta Fraakfurt ſowie der 1. Offenbacher Box=Club, ſind für 
öiſert Abend verpflichtet und haben mit ihren beſten Kämpfern 
i Erſcheinen bereits zugeſagt. Die Kampfmannſchaft des 
Sortvereins Darmſtadt, die vom Papier= bis Schwergewicht 
nkieten ſein wird, hat ſich zum Auftakt der diesjährigen 
            Box=
ſertſaiſon ganz beſonders vorbereitet und wird beweiſen, daß 
v Sommerpauſe nicht ungenützt verſtrichen iſt und keiner auf 
ſenen Lorbeeren ausruhte. Die Paarungen in den einzelnen 
Gwichtsklaſſen ſtehen vor ihrem Abſchluß und iſt, nach der 
Ppierform zu urteilen, in allen Kämpfen großer Sport zu 
            er=
hrten. Namen, wie Rügner, Ganßert, Hechler, Weimer, Stumpf, 
Yuer, Faßler, Heß, Klöß, Drott, Gollaſch, Frick, Oßburg und 
de ſüdweſtdeutſche Schwergewichtsmeiſter Trumpfheller, alle 
m veranſtaltenden Verein, die heute über ein, weit über dem 
Drchſchnitt ſtehendes, boxeriſches Können verfügen, bürgen 
hirfür. Von beſonderem Iniereſſe dürfte die Begegnung 
Limpfhellers mit dem Halbſchwergewichtsmeiſter Gartmann 
u 1. Ofſenbacher Box=Club werden. Der Offenbacher iſt in 
Mrmſtadt kein Unbekannter mehr und ſowohl durch ſeinen 
            ein=
mcksvollen Sie gegen Trumpfheller vor etwa Jahresfriſt als 
uch durch ſeinen bravouröſen Kampf gegen Rodemich, 1. Main= 
* Bor=Club, anläßlich des letzten Kampfabends des Sport= 
Reins noch in beſter Erinnerung. Auch der Kampf des 
            mehr=
ſrigen ſüdweſtdeutſchen Leichtgewichtsmeiſters Röder I. vom 
ör= und Gymnaſtikklub Sparta Frankfurt gegen Heß dürfte 
ſiie Anziehungskraft nicht verfehlen. 
Zuſammenfaſſend kann heute ſchon geſagt werden, daß der 
EAusſicht ſtehende Kampfabend ſich in jeder Hinſicht würdig 
men im letzten Winterhalbjahr abgehaltenen anreihen wird. 
N boxſportlichen Veranſtaltungen des Spertvereins 
            Darm=
ſot 92 e. V. haben bisher immer einen nachhaltigen Eindruck 
Wdie Zuſchauer hinterlaſſen, ſo daß Darmſtadt erfreulicherweiſe 
er einen guten Boxſportſtamm verfügt, der ſicher auch an 
            die=
m Abend nicht fehlen wird. Der Kampfabend findet am 
Uttſvoch, den 5. Okiober, abends 8 Uhr, im Städtiſchen 
            Saal=
h ſtatt. 
V. f. L. Rot=Weiß. 
Der 1. Darmſtädter Boxklub hat ſich in der Erkenntnis, 
m Einigkeit ſtark macht, der jungen Boxabteilung des V. f. L. Rot= 
Diß angeſchloſſen. Hiermit iſt in Darmſtadt ein neues Boxzentrum 
Atanden, das, geſtützt durch den großen Verein, ſich bald zu neuer 
Zite emporarbeiten wird. Aus der Schule des Darmſtädter Boxklubs 
bereits eine ganze Reihe guter Boxer hervorgegangen, die leider 
Ach Auswanderung und anderer Umſtände dem Verein verloren ge= 
Egen ſind. Durch die mißlichen Zeitverhältniſſe, unter denen die 
Vneren Vereine beſonders ſtark zu leiden haben, war es ſeither dem 
„b nicht möglich, ſo an die Oeffentlichkeit zu treten wie in früheren 
ren, wo der 1. D.B.C. ſich durch ſeine guten Veranſtaltungen einen 
men machte.
Seite 7
 Sportliche Tagesſchau. 
Das nationale 25 Klm.=Laufen in Hirſchbera gewann Brauch 
(P. S.V. Berlin) in 1:30:09 vor Röberg=Chemnitz und Hübwer=Berlin. 
Schneider aufgegeben. 
Der Klubkampf S.C. Charlottenburg—Göta Stockholm ſah die 
Schweden mit 50:41 Punkten als Sieger. Körnig gewann dabei die 
100 Meter in 10,7 Sek. 
Die olympiſche Regattaſtrecke wird der Polderkanal von Slozen ſein, 
der ſchnurgerade über 2000 Meter geht, aber nur 35 Meter breit iſt. Er 
hat ſtehendes Waſſer. Es können nur zwei Boote ſtarten. 
Deutſchland ſiegt mit 10:6 Punkten im Länderboxkampf Deutſchland= 
Dänemark. In der Turnhalle des Stettiner Turnvereins kam am 
            Sonn=
tagabend vor etwa 3000 Zuſchauern der Länderboxkampf der Amateure 
Deutſchland gegen Dänemark zum Austrag. Wie man erwartete, ſiegte 
Deutſchland klar. Unſere Vertreter ſiegten mit 10:6 Punkten, jedoch 
nahmen einige Kämpfe einen unerwarteten Ausgang. 
Tunneys Sieg offiziell anerkannt. Die Boxkommiſſion des Staates 
Illinois, die für die Durchführung des Weltmeiſterſchaftskampfes Tunney 
gegen Dempſeyh verantwortleih war, hat jetzt das Protokoll des Kampfes 
geprüft und den Sieg Tunneys amerkannt. 
Turner=Handball=Städtekampf Dresden-Berlin 5:9. Auf. dem 
V.f. L.=Platz in Charlottenburg gelangte am Sonntag vor 3000 
            Zu=
ſchauern der Handball=Städtekampf der Deutſchen Turnerſchaft zwiſchen 
Dresden und Berlin zur Durchſſiihrung. Die Berliner waren in der 
erſten Halbzeit leicht im Vorteil und kamen zu zwei Treffern, denen 
Dresden nur einen entgegenſetzen konnte. Nach dem Wechſel kam die 
Dresdener Mannſchaft in Schwung, riß das Spiel an ſich und ſtellte 
durch vier Tore den Sieg ſicher. 
Bei den Boxkämpfen in Mühlhaufen gab es drei k.o.=Siege. Ernſt 
Röſemann ſiegte in der zweiten Runde gegen Joop Liet=Holland, Heiniſch 
ſchlug Kokke=Holland in der zweiten Runde und Stamms=Deſſau ſchlug 
Brügge Holland in der vierten Runde. 
Der Schneider=Pokal verſchoben. Infolge des ſtürmiſchen Wetters 
in Italien konnte der Geſchwindigkeitswettbewerb der Rennhydroplane 
um den „Schneider=Pokal” in Venedig am Sonntag nicht ausgetragen 
werden und wurde auf Montag verlegt. 
Vor 15 000 Zuſchauern erlitt am Sonntag die in vollſtändiger 
            Be=
ſetzung antretende Mannſchaft des Berliner Meiſters Hertha=B. S.C. im 
Verbandsſpiel eine Niederlage gegen die junge ſehr eifrig und ſchnell 
ſpielende Mannſchaft von Viktoria=Berlin. Viktoria ſpielte faſt ſtändig 
überlegen.
Kraftſport.
 Deutſche Polizei=Schwerathletik=Meiſterſchaften. 
Der zweite Tag der deutſchen Schwerathletikmeiſterſchaften 
der Polizei brachte Leiſtungen, die die des Vorjahres bei weitem 
übertrafen. In bezug auf die Einteilung der Gewichtsklaſſen 
befanden ſich die Beſtimmungen im Gegenſatz zu denen des 
Deutſchen Schwerathletikverbandes. 
Steinſtoßen: 
Leichtgewicht: 1. Pol.=O.=Wachtm. Neſtler=Chemnitz 13,66 Meter, 
2. Zugwachtmeiſter Mäule=Stuttgart 11,87 Meter. 
Mittelgewicht: 1. Pol.=Wachtm. Weyland=Berlin 15,81 Meter, 
2. Pol.=Wachtm. Lerch=Berlin 15,33 Meter. 
Schwergewicht: 1. Pol.=Wachtm. Uebler=Nürnberg 16,83 Meter, 
2. Pol.=Wachtm. Afal=Mannheim 16,16 Meter. 
Hammerwerfen: 
Leichtgewicht: 1. Pol.=Wachtm. Bunde=Solingen 25,80 Meter, 
Mittelgewicht: 1. Pol.=Wachtmeiſter Haſſelbarth=Leipzig 30,60 
Meter. 
Schwergewicht: 1. Rottenmeiſter Stocker München 34,27 Meter; 
2. Pol.=Wachtm. Afal=Mannheim 33,56 Meter. 
Ringkampfmeiſterſchaften der badiſchen Polizei: 
Federgewicht: „Streifenmeiſter Goggolz=Karlsruhe, 3 Siege, 36 
Minuten. 
Leichtgewicht: Rottenmeiſter Ehmann=Pforzheim, 3 Siege, 
15 Minuten. 
Leichtmittelgewicht: „Rottenmeiſter Bopp=Karlsruhe, 4 Siege, 
11½ Minuten. 
Schwermittelgewicht: Wachtm. Saß=Karlsruhe, 3 Siege, 5 Min. 
Schwergewicht: Kriminalaſſeſſor Widmayer=Karlsruhe, 3 Siege, 
2½ Minuten.
 Teutoburgerwald=Rennen. — Carraciola fährt die beſte Zeit. 
Das vom Gau V (Weſtfalen) des A. D. A. C. zum dritten 
Male veranſtaltete Teutoburgerwald=Rennen auf der 16,5 
            Kilo=
meter langen, mit ſtarken Kurven und Steigungen verſehenen 
Rundſtrecke hat ſich ſchon einen ſo guten Namen gemacht, daß 
einige der beſten deutſchen Rennfahrer auf der Teilnehmerliſte 
ſtanden. Carraciola=Berlin, auf Mercedes=Benz, erledigte ſeine 
drei Runden in 26:11 Minuten und fuhr damit die beſte Zeit des 
Tages. Die ſchnellſte Runde erreichte er mit 8:41 Min., 
            ent=
ſprechend einem Durchſchnitt von 118,05 Stundenkilometern. 
Leider gab es in der Wagenklaſſe einige reizloſe Alleingänge. Die 
Motorräderklaſſe wurde zahlreicher beſchickt. Hucke=Bochum auf 
BMW. war mit 31:20,1 Min. für drei Runden der beſte Fahrer, 
mit einem Durchſchnitt von 100,6 Stundenkilometern. Der 
            Fa=
vorit Köppen=Berlin (BMW.) ſchied wegen ſechsfachen 
            Füllker=
zendefekts aus, fuhr nachher aber trotzdem außer Konkurrenz 
weiter. Sehr ſchöne Leiſtungen ſah man auch bei den Junioren, 
wo ſich Heidmann=Bielefeld (BMW.) mit 33:44 Min. hervortat. 
In der Beiwagenklaſſe ereignete ſich ein böſer Sturz, in den 
Baltes=Eſſen (Standard) und Groſert=Godesberg (Imperia) 
verwickelt wurden, ohne indes erhebliche Verletzungen zu 
            er=
leiden. 
Pferdeſport. 
Deutſcher Stuten=Preis in Hamburg=Horn. 
Der letzte Tag des 13. Horner Schlußmeetings ging am 
Sonntag unter ziemlich guten äußeren Vorausſetzungen vor ſich. 
Die Zuſchauer kamen auf ihre Koſten, da es einige knappe 
            Ent=
ſcheidungen gab, und trotz des ſchweren Bodens konnten ſich 
durchweg die Favoriten durchſetzen. Zum Deutſchen Stuten= 
Preis im Werte von 15 000 Mark ſtellten ſich neun Dreijährige. 
Das dreifach vertretene Geſtüt Mydlinghoven mußte in letzter 
Stunde auf die Mitwirkung von Heuſchrecke verzichten, die an 
einem Huſten erkrankt war. Der Ablauf gelang gleich gut. Da 
keiner die Führung übernehmen wollte, blieb das Tempo ſehr 
ruhig. Vor den Tribünen brachte Huguenin Gute Sitte in 
Front vor Poſtenkette, Feenkönigin und Oldwiga. Den Schluß 
bildeten Grafenkrone, Fuge und Jvy. Gute Sitte wurde von 
Huguenin taktiſch gut auf Warten geritten und verſchärfte am 
Horner Bogen plötzlich das Tempo. Poſtenkette, Oldwega und 
Tſchierva machten ſich an die Verfolgung, die übrigen Pferde 
lagen ſchon ausſichtlos. Poſtenkette und Tſchierva verſuchten 
aufzuſchließen, ihre Bemühungen waren aber umſonſt. Gute 
Sitte vergrößerte ihren Vorſprung und landete einen ſicheren 
Sieg. Poſtenkette ſicherte ſich noch knapp vor Tſchierva den 
            zwei=
ten Platz. Die 2400 Meter wurden in der ſehr mäßigen Zeit 
von 2:49,4 gelaufen. 
1 Eröffnungsrennen, 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Stall 
            Hal=
mas Alida (Haynes) und G. Hackebeils Princeß Ronald 
(Huguenin), totes Rennen; 3. Amelung. Ferner: Praxedis. 
Tot.: Alida: 11, Pl. 24:10; Princeß Ronald: 13, Pl. 14:10, tot. 
bis 4 Lg. 
2. Ludwigsluſter Ausgleich, 5000 Mark, 1800 Meter: 1. Stall 
Halmas Adiantum (Haynes), 2. La Margna, 3. Loblied. 
Ferner: Lago, Altenberg, Dioscur, Oſiris, Bellona. Tot.: 31; 
Pl.: 19, 29, 48:10. ¼ Lg. bis Hals.
 3. Ahrensburger Rennen, Herrenreiten, 4000 Mark, 2100 
Meter: 1. O. Lahmanns Mohrenglück (Schnitzer), 2. Burgfink, 
3. Roſe Marie. Ferner: Lapaz. Tot.: 23: Pl.: 16, 26:10. 
Kopf bis 6 Lg. 
4. Unſchuld=Rennen, f. Zweijährige, 3000 Mark, 1000 Meter: 
1. O. Blumenfeld und R. Samſons Lorbeerkranz (Haynes), 
2. Honoria, 3. Dietrich von Bern. Ferner: Latona, Sperber, 
Steineibe. Tot.: 27: Pl.: 12, 12:10. 2 bis 1½ Lg. 
5. Deutſcher Stutenpreis, für Dreijährige, 15 000 Mark, 2400 
Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Gute Sitte (Huquenin), 2. 
            Po=
ſtenkette, 3. Tſchierva. Ferner: Feenkönigin, Fuge, Oldwiga, 
Jvy, Mignon, Grafenkrone. Tot.: 26; Pl.: 20, 14, 13:10. 
2 bis Hals bis 2 Lg. 
6. Verkaufs=Flachrennen, 3000 Mark, 1600 Meter: 1. J. 
Diedrichs Vasko (Williams), 2. Memnon, 3. Kyon. Ferner: 
Optimat, Hochachtungsvoll, Streitfrage, Ranke. Tot.: 34: Pl.: 
11, 11, 11:10. Hals bis Hals. 
7. Altes Hamburger Jagdrennen, Ehrenpreis und 7000 Mk., 
4800 Meter: 1 Frau K. Perſkes Daim 2 (Hr. Perſke), 2. 
            Stum=
mer Teufel, 3. Centrifugal. Ferner: Abendwind, Black Magie, 
Tot.: 107: Pl.: 38, 40:10. 8 bis 15 Lg. 
Rennen im Grunewald. 
Der Berliner Rennverein hatte mit ſeinen Sonntagsrennem 
wieder einmal Pech. Das Wetter war denkbar ſchlecht, es 
            reg=
nete den ganzen Tag, und ſo ließ natürlich auch der Beſuch zu 
wünſchen übrig. Sportlich gab es eine Rieſen=Senſation, da im 
Rheinland=Preis, einem Steherrennen über 3200 Meter, der 
Weinberger Lampos, ſonſt ein außerordentlich zuverläſſiges 
Pferd, von dem Altefelder Hödur geſchlagen wurde. In dem 
Augenblick, als Hödur kurz vor der Geraden nach vorn gegangen 
war, gab Lampos ſich geſchlagen, ohne weiter zu kämpfen. Seine 
Niederlage kann nur auf abſolute Luſtloſigkeit zurückgeführt 
            wer=
den. Der Dritte im Bunde, Gladbeck, war von vorneherein zu 
einer bloßen Statiftenrolle verurteilt. 
1. Preis von Aachen. Für Zweijährige. 2800 Mk. 1000 Mtr. 
1. Geſt. Weils Liederkranz (Tarras); 2. Teukros; 3. Fervida. 
Ferner: Clauſewitz Silo, Pumpernickel, Geſelle, Kermak, Die 
Linde. Tot.: 36: Pl. 13, 12, 11:10. 2—½ Lg. 
2. Preis von Köln. 6500 Mk. 1800 Meter. 1. Frhr. S. A. v. 
Oppenheims Wachholder (Varga); 2. Impreſſioniſt; 3. 
            Leib=
küraſſier. Ferner: Ausbund, Williger, Moloch. Tot.: 35: Pl. 21, 
24:10. 3½ Lg.—Kopf. 
3. Preis von Drachenfels. Verkaufsrennen. Für Zweijähr. 
3900 Mk. 1200 Meter. 1. R. Haniels Prüngs (Grabſch); 2. 
            Sig=
nora; 3. Maskerade. Ferner: Beluga, Patron, Partiſane, 
            Mar=
coni, Smaragd, Roſenherzog. Tot.: 31: Pl. 15, 26, 15:10. K.—3. 
4. Rheinland=Preis. 13 000 Mk. 3200 Meter. 1. Hauptgeſt. 
Altefelds Hödur (J. Vinzenz); 2. Lampos; 3. Gladbeck. (3 
            lie=
fen.) Tot.: 68:10; 7 L.—W. 
5. Preis vom Niederwald. Für dreijähr. Stuten. 5200 Mk. 
1600 Meter. 1. Friedheims Orgel (Jentzſch); 2. Waldprinzeſſin; 
3. Goldalma. Ferner: Marcheſa, Laetitia, Das Lied, 
            Silber=
katze, Pagode. Tot.: 41: Pl. 16, 14, 27:10. 1 Lg.—Kopf. 
6. Preis der Pfalz. Für Zweijähr. 10 400 Mk. 1400 Meter. 
1. A. u. C. v. Weinbengs Audax (O. Schmidt); 2. Gondwana; 
3. Gavan. (Nur 3 liefen.) Tot.: 14:10. 4—1 Lg. 
7. Preis von Mainz. 2800 Mk. 1600 Meter. 1. F. Laurents 
Ad hoe (Grabſch); 2. Bubi: 3. Caſanova. Ferner: Herzog 
            Chri=
ſtoph, Sans Atout, Poliklet, Menes, Probefahrt, Trier, Orla, 
Alſterluſt, Adonis, Trianon, Aafe. Tot.: 40; Pl. 20, 70, 30:10. 
2—3 Lg. 
Rennen zu Stuttgart=Weil. 
Die Rennbahn in Stuttgart=Weil, die lange genug zur 
            Be=
deutungsloſigkeit verurteilt war, iſt im Begriff, ſich wieder 
„offizielle”, Anerkennung zu verſchaffen. Schon die letzten 
Rennen brachten einige Vollblutrennen mit guter Beſetzung, die 
geſtrige Veranſtaltung ſtand der der übrigen Bahnen kaum nach, 
Leider allerdings litt der Tag unter dem überaus ſchlechten, 
            reg=
neriſchen Wetter. Das Geläuf war entſprechend ſehr tief und 
ſchwer. Pech hatte der Stall Opel. Fonta erlag im 
            Zweijäh=
rigen=Rennen dem Schlußangriff von Irpwiſch, und im 
            Ver=
kaufs=Rennen war es Manitou, der gegen Miami unterlag. Im 
Preis von Berg führte Bajuware vom Start ab, und behielt 
ſeinen Vorſprung bis ins Ziel. Im Hermann=Marquardt, 
Erinnerungsrennen führte erſt Countryſide, in der Geraden 
ſchloß Dollar auf und ſicherte ſich einen knappen Vorteil. 
            Ueber=
läufer, der ſchon im Preis von Berg ausgebrochen war, wurde 
im Preis der Induſtrie noch einmal geſattelt und brach wieder 
aus. Der führende Dojan wurde im Bogen von Dulcinea 
überholt und mit klarer Ueberlegenheit abgefertigt. Im Preis 
des Handels führte erſt Valor vor Hilf dir ſelbſt. In der 
            Ge=
raden ſchoß Sonnenſchein 3 vor, ſcheiterte aber an dem hohen 
Gewicht und mußte Hilf dir ſelbſt den Sieg überlaſſen. Nur 
drei Pferde beſtritten das Abſchieds=Jagdrennen. Erſt führte 
Capland, kam aber in der Geraden zu Fall. Trapper und Tango 
lieferten ſich einen harten Endkampf, bei dem Tango von 
            Trap=
per gekreuzt wurde, der ſein Rennen ſicher gewann. Ein Proteſt 
gegen Trapper wegen Kreuzung wurde zurückgewieſen. 
1. Zweijährigen=Rennen, 2100 Mark, 1100 Meter: 1. M. 
Friedigers Irrwiſch (Stolz), 2. Fonta, 3. Dalibor. Ferner: 
Strug. Tot.: 51; Pl.: 13, 11:10. ½—2 Lg. 
2. Verkaufsrennen, 2100 Mark, 1600 Meter: 1. F. Denickes 
Miami (Saria); 2. Manitou, 3. Laxenburg. Ferner: Deluſion, 
Idol. Tot.: 2: Pl. 11, 11:10. ½—4 Lg. 
3. Preis von Berg, 2100 Mark, 3000 Meter: 1. Geſtüt 
            Lech=
hofs Bajuware (Heymann), 2. Silbertaler, 3. Carla. Ferner: 
Ueberläufer. Tot.: 22: Pl.: 20, 29:19. Hals—Weile. 
4. Herm.=Marquardt=Erinnerungs=Rennen, Ehrenpreis und 
3000 Mark: 1. Ed. Sechſers Dollar (Aſchenbrenner), 2. 
            Coun=
tryſide, 3. Rochebelle. Ferner: Feſtina lente, Eylimi, Lichtelfe, 
Terrakotta, Montagne Ruſſe. Tot.: 18: Pl.: 13. 29, 21:10. 
½—2 Lg 
5. Preis der Induſtrie, Jagdrennen, 3000 Mark, 3600 Meter: 
1. A. Volz’s Dulcinea (L. Sauer), 2. Dojan, 3. China. Ferner: 
Ueberläufer, Durbano, Sahara. Tot.: 69; Pl. 24, 20:10. 
5—1 Lg. 
6. Preis des Handels, 4000 Mk., 1800 Meter: 1. S. Schmitts 
Hilf dir ſelbſt (Robl), 2. Sonnenſchein 3, 3. Irrlicht. Ferner: 
Excellenz, Tarzan, Valor. Tot.: 88; Pl. 52, 22:10. 1—1 Lg. 
7. Abſchieds=Jagdrennen, 2600 Mark, 4000 Meter: 1. G. 
Wagenknechts Trapper (Eichhorn), 2. Tango, 3. Capland (
            gefal=
len). Nur 3 liefen. Tot.: 30:10. 1 Lg. 
Das große Turnier in der Weſtfalenhalle. 
Das Dortmunder Turnier wird, in dieſem Jahre vom 16. bis 
B. Oktober vonſtatten gehen und mit ſeiner Dotierung von 50 000 
            Gold=
mark Geldpreiſen, 20000 Goldmark an Reiſeſpeſen und mit ſeinen 38 
turniermäßigen Prüfungen, die den Pferden die vielfältigſten 
            Aus=
nutzungsmöglichkeiten bieten, ſicherlich wie in den vorigen Jahren die 
Elite der deutſchen, vor allem der weſtlichen Turnierreiter und 
            Rei=
terinnen, die Fahrer nicht zu vergeſſen, vereinigen. Aus der Reihe der 
üblichen Konkurrenzen treten die beiden Dreſſuren der ſchweren Klaſſe 
hervor, deren eine als Große Olympiade=Reitprüfung ausgeſchrieben iſt. 
Die 10 Springen, wie immer mit Totaliſatorbetrieb, gipfeln im Großen 
Preis von Dortmund, der mit ſeinen 6000 Goldmark eine der 
            begehrens=
werteſten deutſchen Trophäen darſtellt. — Zu dieſen Prüfungen, die 
ſich an die große Turnierwelt richten, kommen die Kämpfe der 
            länd=
lichen Reitervereine, die ein Diſtanzritt von mindeſtens 300 Kilometer 
nach Dortmund führt. Als Ergänzung für den ländlichen Fahrſport iſt 
eine Diſtanzfahrt über 250 Kilometer neu ausgeſchrieben. — Gerade 
dieſes Treffen der ländlichen Reiter gibt dem Dortmunder Turnier ſeine 
eigentliche Bedeutung und ſeinen höchſten Reiz. Niemand, der einmal 
den Aufmarſch der ländlichen Reitergeſchwader aus allen Teilen des 
Reichs in der rieſigen Halle erlebt hat, wird dieſen Eindruck vergeſſen.
Seite 8
Montag, den 26. September 1927
Nummer 267
N
 Noch heute Montag, das große deutsche Meisterwerk 
BerKatzensteg 
von Sudermann. — 10 Akte. — Verstärktes Orchester. 25253 
Anfang 3 ½, UhrT
 Ne 
V Unwiderruflich letzter Tag! z 
Die Tänzerin des Zaren 18Ikie)
 Bie Würflerin 16 Ilie) 
Abenteurer-Roman: 
Anfang 3, Uhr!
Rre
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Rheinſtraße 39.
 Berpachtung desſtädt. Ratskellers 
Die Stadt Darmſtadt ſucht für den 
neuerrichteten Ratskeller einen geeigneten 
Pächter. Die Bedingungen liegen im 
Stadthaus, Zimmer 65, täglich von 
10—12 Uhr zur Einſicht auf. 
Die Bewerber werden hiermit 
            auf=
gefordert, ihre Angebote unter Benutzung 
des vorgeſchriebenen Formulars bis 
ſpäteſtens 1. Oktober 1927 in einem 
Parfümerie FRANK verſchloſſenen Briefumſchlag mit der 
Aufſchrift „Verpachtung des Ratskellers” 
im Stadthaus abzugeben. 
Darmſtadt, den 24. September 1927. 
st. 14778) Der Oberbürgermeiſter.
 Mi 
Parkettböden reinigt. 
Gebrüder Lang 
Mühlſtraße 26 (13403a) Telephon 1433
 Gemeinde, 
Kreis= und Provinzialſteuer. 
Das 3. Ziel iſt bei Meidung der 
            Bei=
treibung bis zum 5. Oktober 1927 an 
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen. 
Darmſtadt, den 23. September 1927. 
(st14755 Stadtkaſſe Darmſtadt.
 Unterricht im Nähen 
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ſowie prakt. Zuſchneiden. 
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Darmstadt, Kaupstraße 25.
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Anzügen, Mänteln. Damen- 
Kleidern, Teppichen 
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Bleichstraße 46. (14731od) Telephon 1791.
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Donnerstag, den 6. Okkober 
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