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Nummer 334
Dienstag, den 13. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Der Mittelſtand.
Mittelſtand heißt heututage Märtyrertum. Er
iſt im Volkskörper das Herz. Iſt aber das Herz krank, ſo iſt auch
der kräftigſte Körper dem Siechtum verfallen. Staaten ohne
oder mit zerrüttetem Mittelſtand waren ſtets dem Untergang
geweiht. Das mächtige Röwerreich ging dem Verfall entgegen,
weil zwiſchen dem Proletariertum, das vom Brot und den
Spielen des Staates lebte, und dem mächtigen, alles
aufſaugen=
den Großkapitalismus allmählich der Mittelſtand nach und nach
verkümmerte. Er wurde wie von zwei Mühlſteinen zermahlen.
Auch Rußland wird der ſicheren Kataſtrophe unfehlbar
entgegen=
gehen, weil es niemals einen geſunden und tätig ſchaffenden
Mittelſtand hatte, denn der Tſchin, der das höhere und niedere
Beamtentum umfaßte, war weiter nichts als eine geſchloſſene
Kaſte, die wie ein Fremdkörper im Rieſenleib des Volkes ſaß,
und iſt es auch jetzt noch, trotz aller bolſchewiſtiſchen Freiheit und
Gleichheit. Der Mittelſtand iſt die Grundlage des nationalen
Aufbaues, und wo dieſe Grundlage zerrüttet wird, beginnt auch
der nationale MNiedergang. Das Frankreich der franzöſiſchen
Ludwige wäre dem Verfall entgegengegangen, wenn ſich der
Mit=
telſtand nicht ſelbſt ſein Recht und mit ihm die Macht verſchafft
hätte.
In Deutſchland droht jetzt der Mittelſtand von den beiden
geſvaltigen Mühlſteinen zerrieben zu werden. Das iſt eine
Ge=
fahr, die, wenn ſie nicht rechtzeitig erkannt wird und wenn nicht
gegen ſie Maßnahmen ergriffen werden, unſer Land dem Ruin
entgegenführen muß. Die Proletariermaſſen verſchaffen ſich ihr
Recht im Daſeinskampf durch machtvolle Organiſation. Dieſer
vierte Stand ſpielt jetzt eine ähnliche Rolle, wie einſt zu Beginn
der franzöſiſchen Revolution der dritte, der tiers=Stat; und aus
dunkler Tiefe iſt plötzlich ein ungekannter und ungeſunder
Reich=
tum erſtanden, der nur allzu deutlich an den der Optimaten des
verfallenen Römerreiches erinnert. Wer heute noch im tiefſten
Sumpfe ſteckt, ſitzt morgen ſchon an brechender Tafel. Nur der
Mittelſtand, führt ein kümmerliches Daſein, das aus ſtillem
Kampf und Entſagen beſteht. Sichtbar zeigt ſich dieſes ſtill
kämpfende Märtyrertum dem, der mit offenen Augen die rechten
Orte aufſucht und dort die Vorgänge zu deuten weiß.
Es ſoll hier nur von Berliner Beobachtungen geſprochen
werden, die aber auch für andere Städte gelten, denn die
ver=
hüllte Not des Mittelſtandes iſt zum Reichselend geworden.
Auf der Jägerſtraße, mitten unter Stätten des Wohllebens
und der praſſenden Nachtfreuden, ſteht ein graues Haus, das in
ſeiner Nüchternheit von allen anderen unſchön abſticht. Einſt
war es eia kurfürſtliches Jagdſchloß, ſeit 1834 aber iſt es das
Staatliche Leihhaus. Ein Gang da hinein iſt ebenſo intereſſant,
wie demütigend. Da ſieht man in dem Verſatzraum Männer
und Frauen, die nicht die Not der Straße dahin trieb, denn die
hat nichts zu verſetzen, ſondern die Not der verſchämten Armut,
die in Zimmer geht, die noch von einer wohlbehaglichen
Ver=
gangenheit ſprechen. Das arg mitgenommene Kleid zeugt von
der verfloſſenen gut bürgerlichen Wohlhabenheit ihrer Trägerin.
Sie iſt die Gattin eines Rentaers, der vor dem Kriege noch
ſorglos von dem Segen ſeiner raſtloſen Mannesarbeit leben
konnte. Der Krieg und der Umſturz haben ihn zum armen
Mann gemacht. Zu neuer Arbeit fehlen ihm die Kräfte und vor
allem auch die Gelegenheit. Der Geldwert ſinkt, und die
Teue=
rungswelle ſteigt, und ſo bleibt der Familie nichts übrig, als von
dem alten, durch langen Beſitz liebgewordenen Beſitztum nach
und nach dieſes und jenes auf das Leihhaus zu ſchaffen, um
wenigſtens ſich noch das Geld für die Miete und das kärgliche
Mittagsbrot zu verſchaffen. Die Dame wickelt verſchämt das
Paket auf. Gute Bett= und Tiſchwäſche; ſilberne Löffel und
eine kleine Standuhr. Und ihr folgen andere
Leidensgenoſſin=
nen. Lang iſt die Reihe, die ſtille Not an den Tiſch des
Taxa=
tors drängt. Manches heilig gehaltene Erbſtück, das man früher
nicht für das glänzendſte Angebot veräußert hätte, trägt jetzt die
Verzweiflung ins Leihhaus. Jeder dieſer Gegenſtände iſt ein
Tropfen Herzblut des Mittelſtandes, der ſo nach und nach an
Anämie zugrunde geht.
Ein anderes ſichtbares Zeichen der allmählichen Verelendung
des Mittelſtandes: in den glänzenden Vierteln der Rieſenſtadt
ſieht man jetzt Läden erſtehen, die man einſt nur hier und da
in einer verlorenen Gaſſe fand. Das ſind die ſogenannten
Antiquitätenhandlungen. Sie ſind die Sammelorte der koſtbaren
Habſeligkeiten eines verarmenden Mittelſtandes und auch eines
ruinierten Reichtums, den die wuchernden Schlingpflanzen des
neuen erſtickt haben. Die Händler arbeiten mit einer
raffinier=
ten Organiſation. Sie haben ihre gewandten und ſachkundigen
Agenten. Namentlich ſind es Architekten, Techniker, Maler,
In=
genieure und Kaufleute, die ſelber von ihren Berufen verlaſſen
worden ſind. Sie wiſſen genau, in welchen einſt vornehmen oder
wohlhabenden Familien die Not lauernd und verzehrend hockt.
Den gefallenen Kindern des Märtyrertums wird dezenterweiſe
gar nicht zugemutet, daß ſie ihren Weg in einen jener Läden
nehmen, ſondern Beſuche und Angebote in eigener Behauſung
erleichtern ihnen das Geſchäft. Alles, was einſt lieb und teuer
und ſogar notwendig erſchien, gilt jetzt in der Not als
entbehr=
lich. Da wandern aus ſtillen Wohnungen koſtbare Bilder und
Vaſen, ſeltene Kleidungsſtücke und alter Schmuck. und auch der
Antiquitätenhandel kennt ſeine neueſte Mode. Das iſt die
oſt=
aſiatiſche. Empire und Renaiſſance ſtehen weit hinter ihr. Auch
das iſt bezeichnend. Die chineſiſche Vaſe muß hinter der älteſten
römiſchen zurückſtehen. Ein japaniſches Möbelſtück ſteht höher im
Preiſe als eins aus der Rokokozeit oder aus dem Louis XIV.=
Stil. Eine kleine Buddha=Statuette iſt nicht unter 12000 Mark
zu haben, und die chineſiſche Vaſe erreicht ſogar die
ſchwindel=
hafte Höhe von 250 000 Mark, für die man einſt das koſtbarſte
Stück des neuerſtandenen Pompeji bekam.
Und die Käufer? Meiſt natürlich Ausländer mit ihrem
Va=
lutaglück. Aber zum geringen Teile auch Arme von geſtern, die
das Börſen= oder Schieberglück von heute in die Villa des
Rei=
chen von geſtern ziehen ließ. Die Agenten wiſſen dieſe Käufer
immer und überall zu finden. Sie gehen in die Prunkhotels,
wo der Ausländer ſein Paradiesleben in dem verarmten
Deutſchland führt. Sie ſtehen aber auch an dem Portal der
Börſe, wo der in der Stunde Reichgewordene ſein ſchweres
Geld in den Händen wiegt und ſich überlegt, wie er es auf dem
Altar des Luxus opfern ſoll. Und da weiß der gewandte Agent
tauſend Ratſchläge. Er iſt für den neuen Reichen der beſte und
gefälligſte Mentor, und bald hängen an den Wänden des leeren
Salons in kurioſem Gemiſch nebeneinander Gemälde von Oſtade,
Vermeer und futuriſtiſche Rätſel. Bald füllen ihn Diwan,
Rokokoſtühle oder Empiremöbel und ſonſt noch welche Zeugen
aller möglichen Jahrhundertmoden. Faſt ſchaut es darin ſelber
aus wie in einem großen Antiquitätenladen.
Der Mittelſtand trägt jetzt ſein Beſtes über die Straße und
ſchaut in ſich immer mehr leerenden Zimmern einer
hoffnungs=
loſen Zukunft entgegen.
rI.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Das Vier=Mächte=Abkommen.
Waſhington, 11. Dez (Wolff.) Das von Senator
Lodge in der heutigen Sitzung der Konferenz verleſene
Ab=
kommender vier Mächte lautet wie folgt:
Die Vereinigten Staaten von Amerita, das britiſche
Reich, die franzöſiſche Republik und das japaniſche
Reich haben beſchloſſen, zwecks Erhaltung des Weltfriedens und
zum Schuße ihrer Rechte betreffs ihrer inſularen Beſitzungen und
ihrer inſularen Dominions im Stillen Ozean ein
Abkom=
men zu ſchließen. Zu dieſem Zwecke haben ſie Vertreter ernannt,
die ſich auf folgende Beſtimmungen gerinigt haben:
1. Die hohen vertragſchließenden Teile verpflichten ſich,
ge=
genſeitig ihre Rechte bezüglich ihrer inſularen Beſitzungen
und ihrer inſularen Dominions im Stillen Ozean zu achten.
Wenn zwiſchen den hohen vertragſchließenden Teilen eine
Mei=
nungsverſchiedenheit entſteht, die ſich aus irgend einer
den Stillen Ozean ergebenden Fragen ergibt, und ihre
oben=
erwähnten Rechte berührt, und wenn dieſe
Meinungsveiſchieden=
heit nicht auf diplomatiſchem Wege in befriedigender Weiſe
ge=
regelt wird, und die gegenwärtig zwiſchen ihnen beſtehende
er=
frenliche Harmonie zu gefährden droht, werden dieſe Mächte
die anderen vertragſchließenden Teile zu einer Konferenz
einladen, der die Geſamtheit der Fragen zwecks Prüfung und
Regelung vorzulegen iſt.
2. Sollten die obenerwähnten Rechte durch die aggrefſive
Haltung einer anderen Macht bedroht werden, ſo werden
die hohen, vertragſchließenden Teile ſich u. ereinander in
voll=
ſtändiger und freimütiger Weiſe verſtändigen, um zu einem
Einvernehmen über die wirkſamſten Maßnahmen zu gelangen,
die ſie gemeinſam oder geſondert ergreifen werden, um allen
Erforderniſſen der Lage gerecht zu werden.
3. Das vorliegende Abkommen bleibt von dem Tage an, an
dem es in Kraft tritt, zehn Jahre in Gültigkeit. Nach
Ablauf dieſes Zeitraumes läuft es weiter mit dem Vorbehalt,
daß jeder der hohen vertragſchließenden Teile das Recht hat,
es mit monatlicher Kündigung zu beenden.
4. Das gegenwärtige Abkommen wird ſobald wie möglich,
eictſprechend den konſtitutionellen Gebräuchen, der hohen
ver=
tragſchließenden Teile, ratifiziert werden. Es tritt in
Kraft, ſobald die Ratifikationsurkunden in Waſhington
nieder=
gelegt ſind. Sobald dies geſchehen iſt, iſt die zwiſchen
Groß=
britannien und Japan am 13. Juli 1911 in London
abgeſchloſſene Konvention aufgehoben.
Waſhington, 11. Dez. (Wolff.) Nach der Verleſung
des Vier=Mächte=Abkommens, das am Freitag paraphiert wurde
und deſſen Unterzeichnung wahrſcheinlich am Montag erfolgen
wird, erklärte Lodge, die Unterzeichnung erfolge unter dem
Vor=
behalt von amerikaniſch=japaniſchen
Verhandlun=
gen in der Yapfrage. Das Abkommen ſuche den Frieden im
Stillen Ozean zu ſichern, indem es ſich auf den ehrlichen Willen
der Völker gründe.
Nach einer Anſprache Vivianis folgte eine Rede
Bal=
fours. Der britiſche Delegierte ſagte u. a. unter Beifall, die
Spannung in der pazifiſtiſchen Frage ſei beendet. Das
engliſch=
japaniſche Bündnis, welches nunmehr ſein Ende nehme, habe die
Prüfung von zwei großen Kriegen beſtanden. Unter dieſen
Um=
ſtänden hätten die Unterzeichner des Bündniſſes nicht
auseinan=
dergehen können wie Fremde. England ſei Mißverſtändniſſen
ausgeſetzt geweſen, ob es nun das japaniſche Bündnis
aufrecht=
hielt oder nicht. Infolgedeſſen ſei das einzige Auskunftsmittel
geweſen, den Vertrag auf eine breitere Grundlage zu ſtellen.
Ich freue mich, ſagte Balfour, zu ſehen, daß die Vereinigten zwingen laſſen wollten, erklärten, die Arbeit wieder einzuſtellen,
Staaten und Frankreich jetzt durch ein gemeinſames Abkommen
mit Großbritannien und Japan verbunden ſind. Nichts iſt beſſer
geeignet, den Frieden zu ſichern und die Abrüſtung zu
ermög=
lichen. — Fürſt Tokugawa ſagte u. a., ganz Japan werde der
Vollendung dieſes Werkes zuſtimmen und ſich über dieſes
Unter=
pfand des Friedens freuen. — Schanzer erklärte, die
italie=
der Sicherung des Weltfriedens dienten. — Der holländiſche
Vertreter van Karnebeek ſprach dem Staatsſekretäc Hughes
ſeinen Glückwunſch zu dem erſten Ergebniſſe der Konſerenz aus.
— Der chineſiſche Delegierte Tze bemerkte, China freue ſich über
das Erreichte und hoffe, daß das gegenwärtige Abkommen durch
weitere Abmachungen, an denen China teilhabe, vervol ſtändigt
werde.
portugieſiſchen Vertreters ſchloß Staatsſekretär
Hug=
hes die Sitzung mit den Worten: „Ich glaube feſt, daß dieſes
Abkommen einen anßerordentlich großen Fortſchritt auf dem
Wege zur Erhaltung des Friedens bedeutet.”
Waſhington, 12. Dez. (Havas.) Die große Mehrzahl der halten.
Zeitungen hebt die Wichtigkeit des Viermächte=
Abkom=
mens und die Tragweite ſeines weltpolitiſchen Charakters
her=
vor. Sie ſind einmütig der Anſicht, daß das Abkommen durch
den amerikaniſchen Senat ratifiziert werde.
London, 12. Dez. (Wolff.) Die Preſſe begrüßt das
Wa=
ſhingtoner Vierländer=Abkommen, das einen neuen
Schritt auf dem Wege des Weltfviedens bedeute. Daily
Tele=
graph ſchreibt, das anſcheinend Unmögliche ſei Tatſache ge= lieniſchen gemiſchten Schiedsgerichshofes iſt der Richer am
zeit=
worden. Das engliſche Bündnis mit Japan, das noch ernſtlicher
als die iriſche Frage den Weg zu einem Einvernehmen mit den Deutſcher Schiedsrichter iſt der ordentliche Profeſſor der Rechte
Vereinigten Staaten verſperrte, beſtehe nicht mehr. — Laut
Daily Telegraph wird in Waſhington angenommen, daß vertreter der auch zum Schiedsrichter beim deutſch=franzöſiſchen
die nottvendige Zweidnittelmehrheit im Senat leicht erreicht
werden wird. Das Vierländer=Abkommen werde in den
Ver=
einigten Staaten wohl nicht das Schickſal des Verſailler
Ver=
trages erleiden. Die Ratifizierung durch die anderen Mächte
ſei bereits geſichert. Daily Telegraph erfährt, daß man von
dieſem glänzenden Erfolge auch ein endgültiges
Uebereinkom=
men bezüglich der vorgeſchlagenen Formel für die Einſchränkung
der Rüſtungen zur See erwartet. — Der Waſhingtoner
Bericht=
erſtatter der Times ſchreibt, die Konferenz habe ein neues
Ka=
pitel in der Geſchichte der Nationen eingeleitet. In einem Leit= an ſämtliche Lehrer eine geheime Anordnung gegeben, daß in
artikel hebt das Blatt hervor, daß das Vierländer=Abkommen
in Japan mit Begeiſterung aufgenommen worden ſei. Die klü= Religionsunterrichts ein lebenskundlicher Unterricht
geren Elemente in Japan hätten die Ueberhand bekomme. —
Daily Chronicle ſchreibt in einem Leitartikel „Eine Aera
des Friedens”, daß erſt nach Hinterlegung der
Ratifikations=
urkunden in Waſhington das engliſch=japaniſche Bündnis
tat=
ſächlich beendet ſei.
Eine zweite Konferenz.
Der parlamentariſche Berichterſtatter des Daily
Tele=
graph ſchreibt, in politiſchen Kreiſen in London werde
ange=
ſichts des in der pazifiſchen Frage in Waſhington erzielten
Er=
folges die Frage erörtert, ob die Stunde nicht gekommen ſei für
eine neue Konferenz unter den Auſpizien der Vereinigten
Staaten, um die geſamte Frage der Weltwirtſchaftslage und
etwaiger Hilfsmittel für die augenblicklichen unnormalen
Zu=
ſtände zu prüfen. Der kommende Beſuch Briands werde Lloyd
George Gelegenheit geben, die Anſichten Frankreichs in dieſer
äußerſt ſchwierigen Frage feſtzuſtellen. Nachdem die iriſche Frage
gelöſt ſei, ſei das große Hinderwis für eine Reiſe Lloyd Georges
nach den Vereinigten Staaten verſchwunden.
Daily Expreß bringt die Meldung, auf die
Waſhing=
toner Konferenz werde eine größere Konferenz zur
Er=
örterung der Maßnahmen für die wirtſchaftliche
Wieder=
herſtellung der Welt folgen. Dieſer Gedanke ſei Präſident
Harding unterbreitet worden, und die britiſchen Miniſter ſeien
der Anſicht, daß Präſident Harding eine ſolche
Weltwirtſchafts=
konferenz in naher Zukunft einberufen werde. Man erwarte,
daß Lloyd George und Briand gemeinſam nach Waſhington
gehen werden. Daily Erpreß zufolge wird hier angeblich von
der Möglichkeit einer gemeinſamen Abreiſe Briands und Lloyd
Georges nach den Vereinigten Staaten geſprochen, die am
Mitt=
woch in einer Woche unmittelbar nach den engliſch=franzöſiſchen
Erörterungen über die Wirtſchaftslage Europas erfolgen ſoll.
Die Times berichten, in gut unterrichteten Kreiſen in
London gewinne der Eindruck Boden, daß die Erörterungen
zwiſchen Lloyd George und Briand die Einleitung ſein werden
für eine Erörterung der geſamten Fragen der finanziellen
Ver=
pflichtungen nicht nur Deutſchlands, ſondern auch der Alliierten,
da die Wirtſchaftslage der Welt von der Frage der Weltfinanzen
nicht getrennt werden könne. Die gegenſeitigen Schulden der
Alliierten bildeten ein wichtiges Element in dem geſamten
Pro=
blem, das nicht gut ohne die Teilnahme der Vereinigten Staaten
erörtert werden könne.
Der Wiederaufbau.
Paris, 12. Dez. (Wolff.) Der Kongreß der Liga der
Men=
ſchenrechte, der geſtern in Reims abgehälten wurde, hat ſich mit
dem Wiederaufbau beſchäftigt. Es wurde eine
Entſchlie=
ßung angenommen, in der deutſche Arbeiter für den
Wiederaufbau verlangt werden. Briand müſſe in London
gel=
tend wachen, ohne ſich um Privatintereſſen zu kümmern, daß die
Geſchädigten im Namen der Solidarität, von der ſo viel
ge=
ſprochen wurde, einen tatſächlichen Beiſtand der Alliierten
er=
langten und daß dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die
not=
wendige Vollmacht erteilt werde, ja ſogar, daß er von der
En=
tente mandatiert werde, von Deutſchland Materialien und
Ar=
beitskräfte zu verlangen. Die angenommene Entſchließung wird
dem Miniſterpräſidenten Briand und dem Miniſter Loucheur
durch eine Delegation vorgelegt werden.
Zwang zur Arbeit durch Waffengewalt
im Saargebiet.
Grz. Homburg (Pfalz), 12. Dez. Die Wiederaufnahme
der Arbeit in der Ueberlandzentrale der Pfalzwerke Homburg,
die faſt die ganze Pfalz mit elektriſchem Strom verſorgt, wäre
nach Beendigung des Lohnkampfes beinahe durch das Eingreifen
der franzöſiſchen Militärbehörde wieder vereitelt worden. Als
die Arbeiter wieder zur Arbeit antraten, erſchien plötzlich ein
Zug farbiger Soldaten unter Führung eines
Feld=
webels im Werk, in dem die Soldaten, ſo als Poſten verteilt
wurden, daß beinahe auf jeden Arbeiter ein Poſten
kam. Die Arbeiter, die ſich durch Nordafrikaner nicht zur Arbeit
wenn die Soldaten nicht ſofort, aus dem Werk zurückgezogen
würden. Die ſofort eingeleiteten Verhandlungen nahmen da=
Lurch einen ſehr unerwarteten Ausgang, der eines komiſchen
Bei=
geſchmacks nicht ganz entbehrt, daß an einem Dampfkeſſel
plötz=
lich ein Dampfrohr platzte und der ausſtrömende Dampf
ſämt=
liche Räume des Werkes füllte. Als der Schaden behoben war
niſche Delegation ſei mit allen Maßnahmen einverſtanden, die und der Dampf ſich verzogen hatte, ſahen die Arbeiter zu ihrem
lebhaften Erſtaunen, daß mit dem Dampf auch ſämtliche
Marok=
kaner verſchwunden waren, die ſich erſt ganz allmählich wieder
im Fabrikhofe einfanden. Beim Appell ergab ſich, daß zwdar kein
Marokkaner fehlte, aber acht Gewehre verſchwunden waren,
welche vermutlich die Soldaten bei ihrer kopfloſen Flucht
wegge=
worfen haben. Ihre Furcht vor der Fabrik war ſo groß, daß
ſie nicht mehr wagten, die Fabrikräume zu betreten; ſie bezogen
Nach weiteren Ausführungen des belgiſchen und des ein in der Nähe der Fabrik ſtehendes Haus und rückten nach
einigen Tagen ab. Das Vorgehen der franzöſiſchen
Militär=
behörde gegenüber den deutſchen Arbeitern und der Verſuch,
deutſche Arbeiter durch afrikaniſche Soldaten zur Arbeit zu
zwin=
gen, ſind um ſo ungeheuerlicher, als nach dem Friedensvertrag
Frankreich nicht das Recht zuſteht, Truppen im Saargebiet zu
Der deutſch=italieniſche Schiedsgerichtshof
trat am 5. Dezember 1921 zu der Eröffnungsſitzung in Rom
zu=
ſammen. An der Sitzung nahmen teil der deutſche
Geſchäfts=
träger v. Prittwitz, Unterſtaatsſekretär im italieniſchen
Mini=
ſterium des Aeußern Senator Valvaſſort=Peroni, als Vertreter
der beiden beteiligten Regierungen. Präſident des deutſch=
ita=
genöſſiſchen Verſicherungsgericht in Luzern Giuſeppe Bertain.
und Oberlandesgerichtsrat in München Dr. Rabel, ſein Stell=
und deutſch=polniſchen gemiſchten Schiedsgerichtshof ernannte
Reichsfinanzrat Dr. Scholz in Berlin.
Ein neuer Verfaſſungsbruch in Thüringen.
* Die Deutſch=Evangeliſche Korreſpondenz ſchreibt: Die
Thüringer Evangeliſche
Zeitungskorreſpon=
denz weiß von folgenden unerhörten Machenſchaften des
un=
abhängig=ſozialiſtiſchen thüringiſchen Miniſters für Volksbildung
zu berichten: Staatsminiſter Greil bat durch die Kreisſchulräte
der Grundſchule (den erſten vier Schuljahren) an die Stelle des
treten ſoll, für deſſen Erteilung der Austritt aus der Kirche
zu=
nächſt noch nicht Bedingung ſein ſoll. Das regelmäßige Schul=
Rummer 334.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1921.
gebet ſoll möglichſt unterbleiben. Choräle ſollen in der
Grund=
ſchule überhaupt nicht, im übrigen nur in den Neligionsſtunden
geübt werden. Schulfeiern ſollen möglichſt von allem religiöſem
Beiwerk freibleiben. Sehr eigentümlich berührt es, wenn die
oberſte Schulbehörde ausdrücklich befiehlt, von dieſen geheimen
Anordnungen nichts in die Zeitungen oder die Oeffentlichkeit zu
bringen.
Während die Reichsverfaſſung alſo in Artikel 164
ausdrück=
lich beſtimmt, daß der Wille der Erziehungsberechtigten möglichſt
zu berückſichtigen iſt, während ein Reichsſchulgeſetz bereits im Konferenz der deutſchen Wirtſchaftsminiſter
Entwurf vorliegt, während jetzt in allen Gemeinden Elternräte
vorhanden ſind, wird der Wille der überwiegend evangeliſchen
Bevölkerung in Thüringen einfach vergewaltigt. Gegen dies die Herren: Reichswirtſchaftsminiſter Schmidt=Berlin, Mini=
Verfahren müßten alle Eltern, ganz gleich, welcher politiſchen
Partei ſie angehören, denen eine chriſtliche Erziehung ihrer
Kinder am Herzen liegt, einmütig Pioteſt erheben.
Spende deutſcher Frauen in Mexiko.
R.K.A. Von deutſchen Frauen in Mexiko, ging
dem Deutſchen Roten Kreuz als Weihnachtsgruß für unſere
not=
leidenden Kleinen eine Kiſte mit Kinderſachen und ein Betrag
von 20000 Mark zu, der dazu dienen ſoll, unterernährten
Kindern einen ſechswöchentlichen Erholungsaufenthalt in
einem Kinderheim zu verſchaffen. Es iſt nicht die erſie Gabe, die
von dieſen edlen Spenderinnen nach Deutſchland kommt. Be= delenburg, Flach und Frhr. v. Buttlar in längeren
reits ſeit dem Jahre 1915 haben die deutſchen Frauen in Mexiko
ihre Organiſationen der Liebestätigkeit in den Dienſt der Hilfe regierung getrofſenen Maßnahmen und die beſtehenden Abſichten
für die alte Heimat geſtellt und durch wiederholte Liebesgaben=
und Geldſendungen ihrer warmherzigen Hilfsbereitſchaft
Aus=
druck gegeben. So ſandte die deutſche Kriegshikfe, in Mexiko bisherigen Syſtems der Einfuhrkontrolle engeben haben, müſſe
außer mehreren Kiſten mit Liebesgaben, die in den Jahren 1915
und 1916 nach Deutſchland gelangten. Ende 1916 über 60 000
Mark als Ergebnis der Hilfstätigkeit deutſcher Frzuen und beſchränkung hauptſächlich im Wege der Zollpolitik
durchzufüh=
ſtellte weiter dem dortigen deutſchen Generalkonful den Betrag ren. Bis zum Abſchluß der mit größter Beſchleunigung
vorzu=
von 1000 Dollar für Kriegsgefangene in Sibirien zur Verfügung
Bei Auflöſung der Kriegshilfe wurde, das verbleibende
Gut=
haben von nahezu 1000 Peſos teils dem deutſchen
Geſchäftsirä=
ger, teils dem Deutſchen Frauenverein in Mexiko üverwieſen.
Der Frauenverein ließ ebenfalls mehrere Kiſten mit Säuglings= nahmen zur Verhinderung des ſogenannten Ausverkaufs
not=
mittelte außer der eingangs erwähnten Spende von 20000 Mk. fen Durchführung der Ausfuhrkontrolle, einer den
Preisverhält=
dem Deutſchen Roten Kreuz im Februar d3. J3. den Betrag von
in Deutſchland ſind ſowhl von dem Teutſchen Frauenverein vie an den Mehrerlöſen des Ausfuhrgeſchäftes über die bisher
ge=
auch von der Hilfsorganiſation „Mutter=Dank” in Mexiko bedacht
worden. Die Heimat gedenkt in aufrichtiger Dankßarkeit der
deutſchen Frauen in Mexiko, die in ſo opferfreudiger Weiſe dazu
beitragen, die Not hier im Lande zu lindern.
Die Volksabſtimmung in Oedenburg.
Bei allen öſterreichiſchfreundlich geſinnten Bewohnern des berechtigung durch Abſchluß von Handelsabkommen, zu erreichen
Oedenburger Abſtimmungsgebietes herrſcht wegen
des für den 14. und 16. Dezember angeſetzten
Abſtimmungs=
mungsberechtigten haben Abſtimmungsausweiſe erhalten, um für
ungarn zu ſtimmen. Der ganze Verwaltungsapparat iſt der
ungariſchen Propaganda zur Verfügung geſtellt, und zahlreiche derung des übermäßigen Verbrauches hingewirkt werden. Aus=
Heimatſcheine ſind nachweislich gefälſcht worden. Budapeſter wüchſe in der Preisgeſtaltung, wie ſie ſich insbeſondere bei den
Hochſchüler, die Oedenburg nie geſehen haben, wurden einfach letzten Kursſtürzen gezeigt haben, würden unter Rückſichtnahme
vorübergehend zu Oedenburgern gemacht. Für die
öſterreichi=
ſchen Kommiſſare iſt es unmöglich, bis zum 14. Dezember die ſtrenge Handhabung der bereits beſtehenden Wucherbeſtimmun=
Liſten richtigzuſtellen. Wie verlautet, hat die Generalkommiſſion
den öſterreichiſchen Abſtimmungskommiſſaren die Weiſung er= daß die erfolgenden Beſtrafungen durch allgemeine
Veröffent=
teilt, die Abſtimmungsberechtigten, die außerhalb Oedenburgs
und Umgebung wohnen, von dem Abſtimmungstermin zu
ver=
ſtändigen. Da bisher noch nicht einmal Reklamationen von
Abſtimmungsberechtigten, die außerhalb des Abſtimmungsgebie= den minder kaufkräftigen Verbraucherſchichten zu entnehmen ſind.
tes wohnen, erledigt ſind und dieſe über keinerlei
Abſtimmungs=
der Transport derſelben nach dem noch immer unter maghariſcher
führbar.
Die iriſche Frage.
genommen, daß, wenn de Valera bei der am Mittwoch im
Sinnfeinerparlament ſtattfindenden Abſtimmung über Umfange in Auftrag zu geben.
den engliſch=iriſchen Vertrag eine Niederlage erleidet und
zurück=
tritt, Griffith an die Spitze des iriſchen Freiſtaates treten und
Collin Schatzkanzler im iriſchen Freiſtaate werde. Laut Evening das Wohnungsbauprogramm des kommenden Jahres könne nur
News ſind die Anzeichen für die endgültige Annahme des
eng=
liſch=iriſchen Vertrages ſowohl durch Nord= als auch durch
Süd=
irland befriedigend. Lloyd George ſoll dem Ulſter=
Premier=
miniſter Craig gewiſſe Zuſicherungen bezüglich der
Grenzrege=
miſſion ſich mit der Grenze von neun Grafſchaften ſtatt ſechs be=
faſſen ſolle.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Dezember.
Konſerenz der Wirtſchaftsminiſter des Reiches
und der Länder in Darmſtadt.
Eigene Meldung des Darmſtädter Tagblattes.
* Im Sitzungsfaale der Volkskammer fand geſtern, die
ſtatt. Anweſend waren außer den heſſiſchen Regierungsvertredern.
ſterialdirektor Bail=Berlin, Geh. Rat Trendelenburg=
Berlin, Geh. Rat Flach=Berlin, Referent Dr. Hofmann=
Verlin, Geh. Reg.=Rat Buttlar=Berlin, Reg.=Rat Wodtke=
Potsdam, Wirtſchaftsminiſter Felliſch=Dresden,
Miniſterial=
rat Michael=Dresden, Graf v. Holtzendorf=Dresden,
Miniſter des Innern Remmele=Karlsruhe mit zwei
Refe=
renten, Arbeits= und Ernährungsminiſter Keil=Stuttgart,
Oberregierungsrat Kählin=Stuttgart.
Staatspräſident Ulrich begrüßte die Verſammlung namens
der heſſiſſichen Regierung. Nach eialeitenden Worten des
Wirt=
ſchaftsminiſters Schmidt legten die Miniſterialräte Dr. Tren=
Reſeraten die gegenwärtige Wirtſchaftslage, die von der
Reichs=
dar. Im einzelnen wurde ausgeführt: Angeſichts der
inter=
nationalen Schwierigkeiten, die ſich bei der Durchführung des
ernſtlich erogen werden, die im Intereſſe der Aufrechterhaltung
der deutſchen Zahlungsfähigkeit unbedingt gebotene
Einfuhr=
nehmenden Reviſion des Zolltarifſchemas müſſe die Möglichkeit
zur Erhöhung von Zollſätzen in einem erleichterten Verfahren
ge=
ſchaffen werden.
Die Entwertung der deutſchen Valuta habe energiſche
Maß=
toäſche und Kleidungsſtücken nach Deutſchland gehen und über= wendig gemacht. Jusbeſondere ſeien Maßnahmen zu einer
ſchar=
niſſen der Beſtimmungsländer entſprechenden Bemeſſung der
50 000 Mark für Kinderfürſorge. Auch andere Hilfsſtellen Ausfuhrpreiſe ergrifſen worden. Eine Beteiligung des Reiches
troffenen Maßnahwen hinaus durch eine allgemeine
Ausfuhr=
abgabe ſei beabſichtigt.
Ungeachtet der Schwierigkeiten, die ſich aus der
wirtſchaft=
lichen und finanziellen Lage insbeſondere Europas ergeben,
müſſe Deutſchland möglichſt bald und in möglichſt weitem
Um=
fange für ſeinen Handelsverkehr mit dem Auslande wieder feſte
Wien, 11. Dez. (Wolff.) Die Korreſpondenz Herzog meldet: rechtliche Grundlagen, und zwar auf dem Boden der
Gleich=
ſuchen.
Um die ſchädlichen Rückwirkungen, welche die
Geldentwer=
termins größte Beſtürzung. Tauſende von Nichtabſtim= tung auf die Binnenwirtſchaft ansübt, zu mildern, müſſen neben
den Beſtrebungen zur Beſchränkung der weiteren
Markentwer=
tung auf eine Steigerung der Produktion und eine
Vermin=
auf die berechtigten Bedürfniſſe des regulären Handels durch
gen bekämpft. Es beſtehe die Abſicht, geſetzlich vorzuſchreiben,
lichung bekanntgegeben würden. Für die Beobachtung der
Preis=
bildung ſei die Verſtärkung der Preisprüfungsſtellen durch
Kom=
miſſionen veranlaßt worden, deren Mitglieder insbeſondere auch
Da mit einem plötzlichen Umſchwung der gegenwärtigen
papiere verfügen, erſcheint die rechtzeitige Verſtändigung bezw. / Hochkonjunktur jederzeit gerechnet werden müſſe, ſei den
öffent=
lichen Stellen empfohlen worden, vorübergehend mit Aufträgen
Einreiſekontrolle ſtehenden Abſtimmungsgebiet techniſch undurch= zurückzuhalten und auch Notſtandsarbeiten ſoweit wie möglich
einzuſchränken. Jedoch ſeien ſchon jetzt Vorbereitungen zu
tref=
fen, um für den Zeitpunkt dieſes Umſchwunges ſolche Notſtands=
London, 10. Dez. (Wolff.) Den Blättern zufolge wird an= arbeiten in vermehrtem Umfange wieder aufzunehmen und den
ſonſtigen öffentlichen Bedarf an Induſtriewaren in vermehrtem
Die Behinderung der Arbeitsmöglichkeit auf vielen Gebieten
ſei durch unſere bedrängte Kohlenlage verurſacht. Namentlich
durch eine weſentlich geſteigerte Produktion an Bauſtoffen,
ins=
beſondere an Zement und Ziegeln, geſichert werden, was nur
bei vermehrter Kohlenproduktion möglich ſei. Alle dieſe
Schwie=
rigbeiten könnten nur beſeitigt werden, wenn im
Steinkohlen=
lung gegeben haben. Ulſter habe darum erſucht, daß eine Kom= bergbau wieder Ueberſchichten verfahren würden. Im Intereſſe
der deutſchen Volkswirtſchaft ſei dieſe Anforderung an den
Berg=
bau, ſowohl an Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, zu ſtellen.
Die im übrigen hauptſächlich durch eine ungeſunde
Spekula=
tion hervorgerufenen Schwierigkeiten der Eiſenverſorgung
wür=
den durch geeignete Maßnahmen der zur Regelung der
Markt=
verhältniſſe geſetzlich berufenen Organe geregelt werden.
Die allgemeine Ausſprache, die ſich an den Bericht des
Reichswirtſchaftsminiſteriums anſchloß, führte zu einer
erfreu=
lichen Uebereinſtimmung über die ſchwebenden wirtſchaftlichen
Fragen. Es wurde allgemein zum Ausdruck gebracht, daß vor
Löſung der Reparationsfrage der Boden für eine wirklich
erfolg=
reiche Wirtſchaftspolitik nicht vorhanden ſei.
n. Schwurgericht. Geſtern wurde die Tagung mit einem größeren
Fall fortgeſetzt, in dem der 41jährige Reſervelokomotivführer Auguſt
Geduldig von hier, der 49jährige Straßenreiniger Georg
Grieſe=
mer von Bobenhauſen, der 29jährige Lokomotivheizer Rikolaus
Kai=
ſer von Altheim und deſſen Bjährige Ehefrau, geborene
Geriſch, aus Reichenbach, ſämtlich hier wohnhaft, angeklagt ſind. Die
Beſchuldigung gegen G. lautet auf Meineid, gegen das Ehepaar K. auf
Anſtiftung dazu und gegen Gr. auf fahrläſſigen Falſcheid, während das
Ganze aus recht geringfügigem Anlaß erwachſen iſt. G. hatte von
An=
fang an ein offenes, reumütiges Geſtändnis der wiſſentlichen
Eidesver=
letzung abgelegt und dabei die K.s als Urheber, denen er auf Bitten
gefällig ſein wollte, in einleuchtender, durch ſonſtige Belaſtungsmomente
unterſtützter Weiſe bezeichnet. Dieſe verlegten ſich auf entſchiedenes
Be=
ſtreiten, doch räumte K. ſelbſt im Verlaufe der jetzigen Verhandlung
zögernd die Unwahrheit früheren Vorbringens und die Beeinfluſſung
G.s ein; ſeine Frau beharrte bei der Unſchuldsverſicherung. K. hatte
im Oktober 1919 unmittelbar vor ſeiner Verheiratung eine
Zweizimmer=
wohnung nebſt Kliche und Zubehör nach G.s Auszug bei Kaufmann
Jakob Weber, Neue Niederſtraße 11 gemietet, wobei ſich letzterer ein
drittes, im Glasabſchluß gelegenes Zimmer vorbehielt, zur
Aufbewah=
rung von Sachen benutzte und verſchloß. Später behauptete K., nach
dem Vertrag die drei Zimmer beanſpruchen zu können, das dritte nur
widerruflich dem W. gegen Vergütung überlaſſen und es anfänglich
mit eigenen Möbeln innegehabt zu haben. Er verlangte beim
Miet=
einigungsamt deſſen Herausgabe ſeitens W.s, weigerte dieſem den
Zu=
tritt und veranlaßte (beim Mieteinigungsamt als unzuſtändig
abge=
lehnt) durch ſein Benehmen W.s Klage vor dem Amtsgericht. Dort
be=
rief ſich K. auf die ſchon in erſterem Verfahren herangezogenen, aber
unbeeidigt gehörten Zeugen Geduldig ſowie Grieſemer, und ſie
wur=
den im Termin vom 4. Februar d. J. eidlich vernommen. Nach G.s
Angaben hatte ihm K. wiederholt beeinfluſſend zugeredet und geſchah
dies auch auf dem Flur vor dem Sitzungsſaal durch Frau Kaiſer. Er
wie Gr. beſtätigten, daß K. zu Beginn der Mietzeit tatſächlich über das
ſtrittige Zimmer verfügt und Möbel darin ſtehen gehabt hatte. Beide
Zeugen begegneten ſchon gleich erheblichen Zweifeln, es kam nicht zum
Urteil, und K. erkannte nachmals unter Uebernahme ſämtlicher Koſten
vergleichsweiſe den Standpunkt W.s völlig an. Da er ſich im Hauſe als
Störenfried zeigte und den W. mannigfach zu ärgern bemüht war,
er=
ſtattete dieſer zuletzt Strafanzeige und es erfolgte die Verhaftung der
drei männlichen Angeklagten. Bezüglich Gr.s ſteht eine Einwirkung
ſeitens der Eheleute K. nicht feſt, und die Anklage legte ihm nur
Fahr=
läſſigkeit in jener Bekundung zur Laſt. Er konnte unmöglich die
eid=
lich behauptete Wahrnehmung gemacht haben. Sämtliche Angeklagte
ſind bisher unbeſtraft, G. gehört dem Eiſenbahndienſt ſeit 1894 und K.
demſelben ſeit etwa 10 Jahren an. In der umfangreichen
Verhand=
lung war die Anklage durch Staatsanwalt Dr. Leoni vertreten, die
Ver=
teidigung wurde durch die Rechtsanwälte Neuſchäffer und Dr.
Oppen=
heimer geführt.
n. Strafkammer. Die 19jährige, bisher unbeſtrafte Kontoriſtin
Margarethe Junghaus aus Frankfurt a. M. hatte bei der
Offen=
bacher Firma Schmahl eine gute Stelle, mißbrauchte aber das ihr
ent=
gegengebrachte Vertrauen in gröblicher Weiſe. Ihr Liebesverhältnis
mit dem in Frankfurt tätigen, 19jährigen Verſicherungsagenten Albert
Poſern von Heilbronn bedurfte größerer Geldmittel; ſie entwendete
deshalb aus jenem Geſchäft drei Scheckformnlare nebſt einer die
Unter=
ſchrift des Chefs tragenden Poſtkarte, und P. fälſchte nach letzterem
Muſter die Unterſchrift der auf insgeſamt 30 000 Mark ausgefüllten
Schecks. Die Beträge wurden dann von beiden abwechſelnd bei der
Bank erhoben und größtenteils zu Anſchaffungen, ſowie Vergnügungen
uſw. verbraucht. Alles ſpielte ſich im Okvober d. J. binnen kurzer Zeit
ab, und es waren bei der Verhaftung nur noch etwa 9000 Mark in P.s
Beſitz vorhanden. Unter Anrechnung von je 1 Monat
Unterſuchungs=
haft wurde der vorbeſtraſte P. wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in
Tateinheit mit Betrug zu 1 Jahr Gefängnis und die J. wegen gleicher
Delikte nebſt Diebſtahl zu 10 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt.
— Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte weitere
Verhand=
lung endigte damit, daß der 18jährige unbeſtrafte Schneiderlehrling
Joſeph Sauer eus Stockheim, wohnhaft in Offenbach, wegen
Ver=
brechens gegen 8 176 Abſ. 3 St.=G.=V. mit mildernden Umſtänden und
wegen tätlicher Beleidigung 8 Monate Gefängnis erhielt.
— Eine Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Provinz
Starken=
burg findet am Mittwoch, den 14. Dezember, vormittags 10 Uhr, ſtatt
mit folgender Tagesordnung: 1. Klage des Ernſt Aſſelmeyer zu
Darmſtadt gegen die Stadt Darmſtadt wegen Heranziehung zur
Rei=
nigungsſteuer. 2. Beſchwerde des Miniſterialbauſekretärs Bender in
Darmſtadt gegen den Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung, betr.
die Erhebung einer Zuſatzgebühr für Benutzung des ſtädtiſchen
Schlacht=
hauſes. 3. Klage des Stephan Gombrich zu Offenbach wegen
Heran=
ziehung zur Hausangeſtelltenſteuer. 4. Klage der Hauptverwaltung des
Landgrafen von Heſſen wegen Heranziehung zu den Koſten des
Straßenneubaues Heuſenſtamm—Gravenbruch. 5. Klage des
Orts=
armenverbandes Rüſſelsheim gegen den Ortsarmenverband Raunheim
wegen Zahlung von Krankenhauspflegekoſten für Irma Weidmann.
* Kinderhilfe im Landkreis Darmſtadt. In einer vom
Kreiswohl=
fahrtsamt Darmſtadt einberufenen Sitzung des Vorſitzenden der
Orts=
ausſchüfſe für Kinderhilfe wurde über die Verwendung des
in der Kinderhikfswoche im Landkreis Darmſtadt
geſammmel=
ten Geldes beſchloſſen. Man war allgemein der Anſicht, daß die Spen=
Neues aus Lortzings Anfängen.
B. Albert Lortzing, der unſterbliche Schöpfer ſo vieler
volkstümlicher Opern, die ſich noch heute unverminderten Beifalls
afreuen, hat eine entſcheidende Zeit ſeiner Entwicklung in
Münſter verbracht, und von ſeiner Anweſenheit dort vor faſt
100 Jahren künden noch das Lortzing=Theater, die Lortzingſtraße,
der Lortzing=Saal. Zu dieſen Erinnerungen iſt nunmehr eine
neue würdige hinzugekommen. Durch die Stiftung eines
Kunſt=
freundes konnte eine wohlgelungene Lortzing=Büſte von der
Stadthalle aufgeſtellt werden. Aus dieſem Anlaß veröffentlicht
Eugen Müller bei der Aſchendorffſchen Verlagsbuchhandlung in
Münſter ein Lebensbild des berühmten Komponiſten, in dem er
beſonders ſein Wirken und Schaffen in Münſter berückſichtigt und
dabei allerlei Unbekanntes mitzuteilen weiß. Lortzing kum Ende
des Jahres 1826 mit einer Theatergeſellſchaſt nach Alünſter, die
in der Hauptſpielzeit dem Detmolder Hoftheater angehörte und
von dort längere Gaſtſpielfahrten unternahm. Er trat zuerſt als jrundervoll. Am Morgen des 23. habe ich mich dameit auf allen
Schauſpieler auf und erhielt gute Kritiken. Auch ſeine
Frau, Roſine Lortzing, die in dem Fach der Heldinnen und erſten
Liebhaberinnen tätig war, wurde anerkennend beſprohen. Als um nach Leipzig zu gehen; hier erwarteten ihn Zeiten bitterer
Komroniſt erlebte hier Lortzing ſein Debut.
Das erſte ſeiner 29 dramatiſchen Werke, die Oper „Ali Paſcha
von Janina” oder Die Franzoſen ron Albanien” wurde, am
1. Februar 1828 aufgeführt. Lortzing ſang in ſeiner Oper den
„Leutnant Robert”. Auch ſein zweites dramatiſches Werk, das
lyriſche Spiel „Die Hochfeuer oder die Veteranen”, erlebte am
Münſterer Theater die Erſtaufführung. In dieſer Zeit
harmlos=
fröhlichen Komödiantenlebens entſtand auch ein ernſtes Werk,
das von ſeiner muſikaliſchen Begabung ein ehrenvolles Zeugnis
ablegt; das Oratorium „Die Himmelfahrt Chriſti”.
Zenſur=
ſchwierigleiten erlebte der junge Komponiſt mit ſeinem
Lieder=
ſpiel. Der Pole und ſein Kind”, das zwar in Osnabrück 1832
mit viel Beifall in Szene ging, in Münſter aber aus
hochpoliti=
ſichen Gründen verboten wurde, weil man damals nicht an die
heikle Polenfrage rühren wollte. Das Liederſpiel, das ſpäter
über die meiſten deutſchen Bühnen ging, mußte alſo in Münſter
unter dem Titel „Der Feldwebel vom 4. Regiment und ſein
Kind” gegeben werden, wodurch bereits die Ausmerzung der
„volniſchen Gefahr” angedeutet wird. Ein anderes Werk
Lor=
vings, das am 21. Dezember 1832 im Münſteriſchen
Komödien=
hauſe gegeben wurde, war das Singſpiel „Der Weihnachtsakend‟.
Es entſtand aus der Weihnachtsfreude, die der Komponiſt ſelbſt
im Kreiſe ſeiner Familie eifrig genoß und von der er an ſeine
Nüſſe zu vergolden. Mit eigener Hand habe ich aus mancherlei
Kiſtchen eine Puppenbettſtelle und einen Konditorladen
gezim=
mert.” Obwohl Lortzing in Münſter faſt in jeder
Vorſtellun=
als Schauſpieler oder Sänger beſchäftigt war und gelegentlich
auch im Oicheſter Cello ſpielte, hatte er doch noch ſo viel freie
Zeit, um den Münſierianern als Modegröße zu imponieren.
Nach mündlicher Ueberlieferung berichtet der Verfaſſe;, daß
Lor=
tzing bei dem täglichen „Bummel” auf der Hauptſtraße durch ſeine
elegante Kleidung aufgefallen ſei. „Gewöhnlich ſah man ihn in
heller Tuchhoſe, blauem Frack mit blanken Knöpſen, einen
wei=
ßen Zylinderhut auf dem Kopf. Eines Tages erſchien er gar in
einem weißen Carbonari=Mantel mit blauem Futter, Kragen
und langen Quaſten, der einmal ſchon durch die Farbe auffiel,
mehr aber noch durch die geſchickte Art, mit der ihn Lortzing über
die Schulter und in maleriſche Falten zu werfen verſiand.” Aus
Hand des Münſteriſchen Bildhauers Albert Mazotti in der neuen Fragen nach dem Schöpfer dieſes Mciſterſtückes, antwortete er
ſtolz, er ſei in Paris gemacht; in Wirklichkeit aber war ein armer
Osnabrücker Schneider der Künſtler, und als ſein Ruf bekannt
wurde, ließen alle eleganten Leute aus Münſter nun bei dieſem
Schneider arbeiten, der dadurch zum wohlhabenden Manne
wurde. Von einem Oberrock ſchwärmt Lortzing in einem Brief
vom 28. Oktober 1828: Der Oberrocl iſt olivenfarben mit
über=
ſponnenen Knöpfen. auf jedem Knopf ein ſilbernes Kreuz; er ſitzt
Plätzen und in allen Straßen Müuſters herumgetrieben, um ihn
zu produzieren.” Im Oktober 1833 verließ Lortzing Münſter,
Not, aber auch der Ruhm, den er mit ſeiner „Undine” errang.
Eine Aufführung von Ariſtophanes: Die Vögel.
Das liebenswürdige Stück des attiſchen Komödiendichters
iſt von Schülern des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums einſtudiert
worden und wird am 15. und 16. Dezember aufgeführt werden.
Während die griechiſche Tragödie auf dem deutſchen Theater ein
gern geſehener Gaſt iſt begegnet uns die Komödie ſeltener. In
Darmſtadt hat einige Jahre vor dem Kriege Heinrich Hacker die
„Fröſche” zur Aufführung gebracht. Die „Vögel” eignen ſich als
Probe der ganzen Art vielleicht noch beſſer, da ihr Verſtändnis
weniger Gelehrſamkeit verlangt.
Der Inhalt läßt ſich mit einigen Worten angeben: Zwei
atheniſche Bürger, Ratefneund und Hoffegut, die beide die Arbeit
weniger ſchätzen als den Genuß, verlaſſen ihre Vaterſtadt, um in
der Fremde irgendwo eine Art Schlaraffenland zu finden.
Rat=
ſuchend wenden ſie ſich an den Kuckuck, den beſondere
Beziehun=
gen mit Athen verknüpfen. Bei den Verhandlungen mit ihm
kommt Ratefreund der Gedanke, ſie könnten bei den Vögeln
bleiben, und ſo macht er dem eilig zuſammengerufenen Vogelvolk
den Vorſchlag, ſie ſollten eine Stadt zwiſchen Himmel und Erde
gründen. Dieſe, Wolkenkuckucksheim genannt, ſperrt jeden
Ver=
kehr zwiſchen Göttern und Menſchen. Da kein Opfer mehr zum
Eltern ſchreibt: „Ich bin jetzt wieder beſchäftigt, Aepfel und Himmel ſteigt, ſchicken die Götter eine Geſandtſchaft, um das
Hindernis zu beſeitigen. Aber Ratefreund verlangt, daß Zeus
ſein Zepter an die Vögel abtrete und ihn ſelbſt als dem
Beherr=
ſcher der Vögel, die Herrſchaftsgöttin Baſileia, d. h. die
Weltherr=
ſchaft, überlaſſe. Mit dem ſeierlichen Einzug des neuen
Herrſcher=
paares im Vogelreich ſchließt das Stück.
Ariſtophanes hat hier ein Reis von einem mächtigen, auch
uns vertrauten Baum gepflückk. Denn überall und zu allen
Zei=
ten hörten die Menſchen es gerne, wenn ein Dichter Tiere als
Menſchen reden und handeln läßt. Dieſen Vögeln zuzuſehen und
zuzuhören, wie ſie z. B. eine Schlachtreihe bilden und eine
Volks=
verſammlung abhalten, gewährt denſelben Reiz, wie wenn wir
mit Rotkäppchen zu dem Wolf kommen oder Reineke Fuchs bei
ſeinen Schelmenſtreichen begleiten.
Wie im „Reineke”, ſo wirkt bei Ariſtophanes eine ſatiriſche
Ab=
ſicht wit. Er veranlaßt uns ſehr häufig, den Blick von der
lufti=
gen Höhe ſeines Vogelſtaates auf die Erde, nach Athen, zu richten.
Denn an vielen Stellen verſetzt er einzelnen mit Namen
genann=
ten Athener wegen ſtadtbekannter Torheiten einen
Pritſchen=
ſchlag. Anderwärts werden ganze Klaſſen und Gruppen
ange=
griffen. So finden all die Projektenmachter, die in dem
demo=
kratiſchen Athen ihr Unweſen trieben, einen köſtlichen Vertreter
in Ratefreund, der „ganz Kopf, ganz Umſicht, ganz Projekt, ganz
Spekulation”, ſeine kühnen Ideen vor der aufmerkſamen
Vogel=
volksverſammlung entwickelt. Die Zunft ber Dichterlinge, die
das Dichten des materiellen Gewinnes wegen betreiben, und
ihre Dürftigkeit mit geſtohlenen Wendungen zu verhüllen ſtreben,
verhöhnt Ariſtophanes in dem Bettelpoeten. Vor der damals
neuen Wiſſenſchaft der Mathematik und Aſtronomie ſcheint der
Dichter einen großen Abſcheu gehabt zu haben. Denn auch der
Mathematiker Meton, der mit Meßgeräten erſcheint und in
un=
verſtändlichen Redensarten die Vermeſſung der neuen Vogelſtadt
ankündigt, iſt eine Karikatur.
Einen großen Raum in der Komödie füllt ſodann die
Pa=
rodie der erhabenen Geſtalten der Mythologie. Offenbach hat
das in der Neuzeit dem Ariſtophanes nachgemacht. Iris, die
Götterbotin, und Poſeidon, der Meeresgott, wahren zwar noch
einigermaßen die Würde, aber in dieſer Umgebung wirken ſie
gerade dadurch komiſch. Herakles erſcheint als Gourmand; ſobald
er den Braten riecht, vergißt er alle Würde und alle Pflichten
gegen Vater Zeus. Prometheus, der trotzige Titan, iſt durch
ſeine ſchlimmen Erfahrungen jetzt ſo mürbe geworden, daß er
die ſonderbarſten Mittel anwendet, um von Zeus nicht geſehen
zu werden. Eine ganz eigenartige Geſtalt iſt der Triballergott,
der kein Griechiſch kann und nur unverſtändliche Laute wälſcht.
Der Dichter verſpottet hier wohl das bekannte Intereſſe ſeiner
Landsleute für ausländiſche Gottheiten.
Von der Politik hält ſich das Stück im Gegenſatz zu anderen
Komödien auffällig zurück. Es herrſchte zur Zeit der Aufführung
(414 v. Chr.) in Athen eine ſchwüle Stimmung, und man hat den
Eindruck, daß der Dichter ſein Publikum abſichtlich von der
Un=
erfreulichkeit des politiſchen Haders und der Sorgen in das
heitere Reich der Phantaſie habe führen wollen.
Der hier geplanten Aufführung iſt die Ueberſetzung von
G. Droyſen zu Grunde gelegt, die dem Eindruck des Originals
näher kommt als andere verbreitete Ueberſetzungen. W. B.
Nummer 334.
Da
den nicht für ſolche Zwecke Verwendung finden dürfen, für die Kreis
und Gemeinden bereits als Armenverbände Mittel aufbringen müſſen,
oder für die beſondere Fonds zur Verfügung ſtehen. In Vorſchlag
ge=
bracht wurde eine Unterſtützung der Kleinkinderſchulen. Beſonders
be=
grüßt und unterſtützt wurde der Vorſchlag, einen großen Teil des
Gel=
des zur Beſchaffung von Wäſche zu verwenden. Verſchiedene Vertreter
ſchlugen vor, den Ortsausſchüſſen einen gewiſſen Betrag zur
Verwen=
dung zu überlaſſen. Man einigte ſich dahin, je die Hälfte der Mittel
den Ortsausſchüſſen und einem beim Kreiswohlfahrtsamt gebildeten
engeren Ausſchuß zur Verwendung zu überweiſen. Der engere
Aus=
ſchuß, dem außer dem Vorſtand des Kreiswohlfahrtsamtes zwei
Ver=
treter der Ortsausſchüſſe und die Kreisfürſorgerinnen angehören, hat
beſchloſſen, zunächſt für den Betrag von 10 000 Mark Wäſche zu
be=
ſchaffen. Die Verteilung der Wäſche erfolgt in den nächſten Monaten
im Einverſtändnis mit den Ortsausſchüſſen.
8w. Fluchikoſten für ehemalige Kriegsgefangene. Im Hinblick
dar=
auf, daß dielfach den Heimkehrern von verſchiedenen Seiten der Rat
erteilt worden iſt, mit der Vorlage ihrer Fluchtkoſtenanträge zu
war=
ten, da die Behandlung dieſer Anträge noch nicht feſtſtehe und die
Heim=
kehrer aus dieſem Grunde ihre Anträge bis zum 20. Juni 1921, dem
Stichtage, nicht vorgetragen haben, iſt die Reichszentrale für Kriegs=
und Zivilgefangene damit einverſtanden, daß zur Vermeidung
unge=
rechtfertigter Härten auch Anträge Berückſichtigung finden, die nach dem
Stichtage geſtellt ſind, ſofern glaubhaft gemacht wird, daß die
recht=
zeitige Vorlage aus dem angegebenen Grunde unterblieben iſt.
Nach=
träglich eingereichte Anträge müſſen aber bis ſpäteſtens 31. Dezember
geſtellt ſein; ſpäter eingehende Geſuche dürfen unter keinen
Umſtän=
den berückſichtigt werden.
w. Im Deutſchen Seeverein hielt geſtern abend Admiral Scheer
den vor einiger Zeit angekündigten Vortrag über „Die Schlacht
vor dem Skagerrak”. Der große Saal des Saalbaues war
über=
füllt und man ſtand ganz im Banne einer großen Stunde, die für alle
wohl eine bleibende Erinnerung ſein wird. Die beſcheidene Art, in der
ein Mann der Tat hier ſprach, geſtaltete den Abend beſonders
an=
ziehend. Worte wärmſten Dankes richtete in ſeiner Eröffnungsanſprache
an den Nedner Herr Dr. Köſer, der die Hoffnung ausſprach, daß
ſich die ganze Volksgemeinſchaft aufraffen möchte zu einem gemeinſamen
Ziel: Schleunigem Wiederaufbau der deutſchen Handelsflotte, ohne die
Deutſchland keine Weltgeltung beſitzen könne.
Darauf ergriff der Redner des Abends, bei ſeinem Erſcheinen auf
dem Podium mit begeiſterten Ovationen begrüßt, das Wort. Er wies
zunächſt die irrige Anſchauung zurück, daß der Bau unſerer Flotte den
Krieg zum Ausbruch gebracht habe, und kam dann auf die Tätigkeit der
deutſchen Flotte im Kriege zu ſprechen. Da der Erfolg eines Angriffs
auf die engliſche Flotte zu der Zeit, als eine Landung feindlicher
Trup=
pen an der deutſchen Oſtküſte zu befürchten war, zum mindeſten ungewiß
war, mußte es das Beſtreben des Admiralſtabes ſein, den Engländer
in eine für uns günſtige Operationsbaſis zu bringen. Als der U=
Boot=
krieg durch den Einſpruch der Neutralen, die man beſſer nicht geſchont
hätte, den erwarteten Erfolg nicht brachte, wurden 1916 verſchiedene
Vorſtöße auf den ſüdlichen Teil der engliſchen Küſte gemacht, die von
gutem Erfolg begleitet waren und eine große Erregung im engliſchen
Generalſtab hervorriefen. Der von allen ſehnlichſt herbeigewünſchte
Zu=
ſammenſroß mit dem Gegner kam dann am 31. Mai vor dem
Skager=
rak. Die günſtige Gelegenheit war einem Zufall zu danken. Das
Gefecht, das für die Engländer alles weniger als einen „glänzenden
Erfolg” bedeutete, nahm trotz der zahlenmäßigen Ueberlegenheit des
Feindes, die durch die ausgezeichnete Exploſionswirkung der deutſchen
Briſanzgranaten und die größere Widerſtandsfähigkeit der deutſchen
Schiffe ausgeglichen wurde, den bekannten ruhmreichen Ausgang, der
uns die Freiheit auf der Nordſee wiedergab. Selbſt im Herbſt 1917,
als ein Teil unſerer Flotte die Eroberung der baltiſchen Inſeln
unter=
ſtützte, wagte der Engländer nicht auszulaufen. Er hatte, wie jetzt aus
einem engliſchen Bericht vom Dezember vorigen Jahres hervorgeht,
einen heilloſen Reſpekt vor den deutſchen U=Booten bekommen, die ihm
gelegentlich einer „kühnen deutſchen Unternehmung ſehr empfindlichen
Schaden zugefügt hatten. Daher auch jetzt ſeine Bereitwilligkeit auf der
Waſhingtoner Konferenz, einer Herabſetzung ſeiner Flottenſtärke
zuzu=
ſtimmen. Der Retner ſchloß mit dem Wunſche, daß dieſelbe Einheit
des Willens, wie ſie die deutſche Flotte kundgab, auch unſer Volk wieder
erfüllen möge. Wenn wir einig ſind, können wir auch wieder das Volk
werden, das wir zu ſein verdienen! Der Vortrag wurde durch
Licht=
bilder, die es ermöglichten, der Entwickelung der Seeſchlacht leicht
zu folgen, wirkungsvoll unterſtützt. Minutenlanger Beifall mit
Hände=
klatſchen waren der Ausdruck eines von Herzen kommenden Dankes, dem
am Schluſſe auch Herr Dr. Köſer herzliche Worte lieh.
— Orcheſtervereinigung Darmſtadt. Die Ortsverwaltung Darmſtadt
des Deutſchen Muſikerverbandes erſucht uns um Aufnahme folgender
Mitteilung: Am Mittwoch, den 14. ds. Mts., abends 8 Uhr wird das
für das Unternehmen intereſſierte Publikum im Saalbau Gelegenheit
haben, die Leiſtungsfähigkeit des neugegründeten Orcheſters
feſtzuſtellen. Wir werben hiermit aufs dringendſte für den Beſuch dieſer
Veranſtaltung, deren Gelingen für die Erhaltung der ganzen Einrichtung
beſtimmend ſein bann. Auch empfehlen wir der Bevölkerung
angelegent=
lichſt, ihren Bedarf an Aleinmuſik aller Art ſchon jetzt bei den
muuſikali=
ſchen Leitern, den Herven Hauske und Weber, anmelden zu wvollen. Nur
die Gewinnung vonlaufenden Aufträgen in wöglichſt großer Anzahl
ſichert dem Orcheſter und ſeinen Mitgliedern die erwünſchte gleichmäßige
Cxiſtenzmöglichkeit, ohne deren Vorhandenſein den Mitgliedern ein
Ver=
bleiben bei der Gründung nicht zugemutet werden kann. Letzten Endes
bedeutet das Unternehmen nichts weniger als praküſche Arbeit am
Wie=
depaufbau für die Muſiker=Exiſtenzerhaltung durch ehrliche
Berufsbetä=
tigung, Für das Pubbikum eine erſchwingliche, anſtändige Befviedigung
ſeines Unterhaltungsbedürfniſſes! — Gs ſind folgende
Verkaufs=
ſtellen für Eintrüttskarten eingerichtet: „Muſikalienhandlungen: G.
Thies (L. Schutter), Eliſabethenſtraße, Konzert=Arnold,
Wilhelminen=
ſtraße, Chr. Arnold, am Weißen Turm. Adler=Drogerie (A. Fiſcher),
Frankfurter Straße, Zigarvenhaus A. Lang. Dieburger Straße 18,
Zigarvenhaus Mylius, Ecke Herdweg. Für Studierende an der
Tech=
niſchen Hochſchule ſind Karten bis Mittwoch vormittag 11 Uhr beim
Ver=
günſtigungsgmt zu ermäßigten Preiſen zu haben.
* Drogiſtenfachſchule. Man ſchreibt uns: Mit Beginn des neuen
Jahres nimmt die vom Verbande felbſtändiger Drogiſten Darmſtadts
gegründete Fachſchule ihre Lehrtätigkeit auf. Wie ſchon an dieſer Stelle
früher erwähnt, wurde durch wohllvollendes Entgegenkommen ſeitens der
ſtädtiſchen Behörde durch Ueberlaſſung und Inſtandſetzung geeigneter
Räume für Lehrſaal, Laboratoriuy, Sammlungen uſw., die raſche
Lö=
ſung dieſer ſchwierigen Aufgabe beſonders gefördert. Der Lehrplan,
nach den Erfahrungen ſchon längſt beſtehender Fachſchulen aufgeſtellt,
ergänzt die praktiſche Ausbildung des Lehrlings durch wiſſenſchaftlich=
Vorträge und Uebungen im Laboratorium, die ſich wieder nach der
Praxis des Geſchäftslebens richten. Mit der Abſolvierung der Schule
iſt dem jungen Drogiſten ein Fundament gegeben, auf dem er ſeine
ferneve Ausbildung ſalbſt vielſeitig zu geſtalten und zu vervollkommnen
in der Lage ſt.
* Naturwifſenſchaflicher Verein zu Darmſtadt. Heute abend um
8 Uhr ſpricht im Hörſaal des Botaniſchen Inſtituts der „Techniſchen
Hochſchule Muſeums=Afſiſtent Dr. Schwan über „Farben= und
For=
menſinn und Sprache der Bienen”.
* Goethebund. Heute abend lieſt Dr. Obenauer über „Stefan
George” Muſiwvereinsſaal Steinſtraße 24. Karten bei Bergſtraeßer
und abends an der Kaſſe. (S. Anz.)
* Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Trotz
der allgemeinen Teuerung finden wir jetzt in der Weihnachtszeit viel
Geld in Umlauf. Wer hat eine Weihnachtsgabe bereit für Beſtrebungen,
welche unſere Jugend durch praktiſche Hilfe und gute Beeinfluſſung ſitt= der größte Teil des Ausſchuſſes mit dieſem Anturag Wolf einverſtanden
Das unbeſchränkte Umlagerecht der
Landwirt=
ſchaftskammer.
* Die vom Geſamtminiſterium erlaſſene Notverordnung, die der
Landwirtſchaftskammer das unbeſchränkte Umlagerecht hinſichtlich der
be=
kannten Schweizerſchuld gewährt, muß dem Landtag zur Genehmigung
vorgelegt werden, dort wird auch noch ihre Geſetzmäßigkeit näher zu
prü=
fen ſein. Aus der Entſtohungsgeſchichte des Geſetzes ſei hierher bemerkt:
Art. 55 des Entwuurfs lautete:
„Die Umlage darf in der Negel 25 Pfg. auf 1000 Mk. des der
Umlage unterlegenden Vermögens nicht überſteigen, der Mindeſtbetrag
der auf einen Umlagepflichtigen entſallenden Umlage iſt 1 Mk.
Die Umlage wird für je 100 Mk. des auf volle 100 Mk. nach unten
abgerundeten Vermögenswerts erhoben.”
In der Begründung iſt bemerkt:
„Um übhrigens in ganz beſonderen Fällen nicht etwa an der Erfüllung
wichtiger Aufgaben behindert zu ſein, iſt ein ausnahmsweiſes
Ueberſchrei=
ten der Höchſtarenze der Umlage zuzulaſſen (daher, in der Regel”). Auch
das preußiſche Geſetz läßt ſolche Ausnahme zu. Schon das eigene
Be=
ſtreben der Mitglieder der Landwirtſchaftskammer, ſich und ihre
Berufs=
genoſſen nicht allzu ſehr zu belaſten, aber auch die vorbehaltene
Geneh=
migung der Regierung bieten Gewähr dafür, daß eben von der Regel
nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen abgegangen wird und die
Um=
lage ſich ſelbſt dann noch in verträglichen Grenzen hält.”
In der Zweiten Kammer (Sitzung vom 6. April 1905) ſtellte der Abg.
Volf den Antrag, die Worte „in der Regel” zu ſtreichen; damit in der
Zukunfr weiſe Sparſambeit geübt werde. „Es würde m. E. geradezu
leicktſinnig und leichtſertig ſein, wenn wir hier nicht Vorkehrungen treffen
wollten, die die Sache innerhalb beſtimmter Grenzen halten. Das liegt
nach meinem Dafürhalten auch im Intereſſe des Inſtituts ſelber.” Abg.
Möllinger unterſtützte den Antrag Wolf auf das Entſchiedenſte. Es heißt
in der Vorlage; „in der Regel”. Wer ſoll denn da abändern? Das
kön=
nen nur die geſetzgebenden Körperſchaften. Der Abg. Bähr meinte, daß
lich rein und charaktervoll ſtark zu erhalten ſuchen? Große und kleine ſein werde. „Ich bin weiter der Meinung, daß auch die Regierung nicht
Gaben nehmen verſchwiegen, aber ſehr dankbar unſere Zahltellerkaſſen / abgeneigt ſein wird, dem Antrag Wolf zuzuſtimmen.” (Buruf des Abg,
entgegen.
* Der Kriegerdonkbund, eine Vereinigung ehemaliger Krieger und
Soldaten aller chriſtlichen Bekenntniſſe, der alle Stände unſeres
Vol=
kes umfaßt, beabſichtigt ſich auch in Heſſen auszubreiten. Ein Führer
des Bundes, General a. D. von Oven=Berlin, wird Mitte Januar nach
Darmſtadt kommen, um in einer Reihe Vorträge die Ziele des Bundes
zu beſtrechen.
* Vereinigung ehem. 11Ger von Darmſtadt und Umgebung. Die
dies=
jährige Weihnachtsfeier, findet am Freitag, den 30. ds. Mis.,
abends, im Konkoadiaſaale, Waldſtraße, ſtatt. Frenude und Gönnen der
Veveinigung ſind zum Beſuchr der Feier eingeladen. Der
Vergnügungs=
ausſchuß hat ein abwechſelungsreiches Programm aufgeſtellt. Geſchenke
fir die Tombola bittet man bei Kamera‟ Dr. M. Silberbach,
Kaſino=
ſtraße 30 I, abzugeben.
* Auf den Verkauf des Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen (
Kin=
derkleider, Wäſche, Hausſchuhe und Handarbeiten), der heute Dienstag
Grafenſtraße 29 I ſtattfindet, ſei nochmals hingewieſen.
Mittwoch, den 14. Dezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 63, 62
und „Emilie”, je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 52 und „Emilie‟
800 er Brot. Marfe Nr 51, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½ Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß, je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Milch: Vollmilch für Kranke und Kinder: 5. Dezbr. 80 %=
6. Dez. 70 %r 7. Dez. 70 %=
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (ᛋy
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Der Bezug der Nolbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffnel.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
— Zuckerverkauf. Ab Donnerstag, den 15. d. M., erfolgt die
Aus=
gabe von Zucker auf die Marke „Paula”. (S. Bekanntmachung.)
Ulrich: Wir können ja Herrn Wolf auch mal eine Freude machen!) Der
Antrag Wolf, die Worte „in der Regel” zu ſtreichen,
wurde mit allen gegen 3 Stimmen angenommen. —
Der Art. 42 des Geſetzes vom 16. Mai 1906 lautet:
„Die Umlage darf 20 Pfg. auf 1000 Mk. des der Umlage
unterliegen=
den Vermögens micht überſteigen. Der Mindeſtbetrag der auf einen
Um=
lagepflichtigen entfallenden Umlage iſt 50 Pfg. Die Umlage werde für je
100 Mk. des auf volle 100 Mk. nach unten abgerundeten
Vermögenswer=
tes erhoben.‟ Das Geſetz vom 3. Dezember 1920 hat einen Zuſatz
ge=
braiht: „Im Rechmungsjahr 1919 darf die Umlage bis zu 40 Pfg., im
Rechuungsjahr 1920 — 1 Mk. und in den Rechnungsjahren 1921 und 1922
bis höchſtens 1,50 Mk. auf 1000 Mk. des der Umlage unterliegenden
Ver=
mögens betragen.” — Vom Landtage wird hiernach zu prüfen ſein, ob
er die erlaſſene Notverondnung genehmigen kann und will.
X.
— Dieburg, 12. Dez. Zuſammenkunft ehemaliger
117er. Eine ſtark beſuchte Verſammlung der ehemaligen 117er von
Dieburg und Umgebung tagte am Sonntag, den 11. Dezember, in der
Wirtſchaft „Zum baher, Löwen” in Dieburg, —. zu der ür den 28. Mai
1922 in Darmſtadt geplanten Regiments=Gedenkfeier Stellung zu
tehmen. An der Verſammlung, welche von Kamerad Treber=Dieburg
einberufen war, nahmen zwei Kameraden vom Feſtausſchuß in
Darm=
ſtadt teil. Nachdem Kamerad Treber die Verſammlung eröffnet und
die Anweſenden begrüßt hatte, erteilte er das Wort Kamerad
Helm=
ſtädter aus Darmſtadt, welcher in längeren Ausführungen über die
ge=
plante Gedenkfeier eingehenden Bericht erſtattete. In der daran
an=
ſchließenden Ausſprache herrſchte in allen Punkten volle
Uebereinſtim=
mung und es kam allgemein zum Ausdruck, daß mit der Abhaltung der
Gedenkfeier ein ſehnlichſter Wunſch aller ehemaligen 117er in Erfüllung
geht. Kamerad Sperling aus Darmſtadt empfahl den Anweſenden die
Gründung einer Ortsgruppe in Dieburg, womit man einſtimmig
ein=
verſtanden war. Zum Vorſitzenden der Ortsgruppe wurde Kamerad
Treber gewählt. Mit einem Hoch auf die Ortsgruppe und das
ehe=
malige Leibregiment wurde, die ſchön verlaufene Verſammlung
ge=
ſchloſſen.
Sprendlingen, 10. Dez. Von der Volkshochſchule. In
einer vom Gewerkſchaftskartell einberufenen Sitzung ſprach geſtern
abend der Leiter der Volkshochſchule Darmſtadt über Aufgaben und
Ziele der Volkshochſchule. Die Volkshochſchule wolle jedem ihrer Hörer
helfen, logiſch und richtig zu denken; ferner Kenntniſſe auf allen
Wiſſens=
gebieten vermitteln, ſo daß jeder das für ihn Gemäße auswählen kann;
ſchließlich ſuche ſie (wie z. B. in Darmſtadt durch Morgenfeiern)
Ge=
meinſchaftswerte zu pflegen. Vorausſetzung ſei die ernſte Mitarbeit
eines jeden Hörers in den Kurſen (Vortragsreihen) von 6—lowöchiger
Dauer. Es müſſe dabei Gelegenheit gegeben werden zu einer
Aus=
ſprache, in der durch Fragen und Antworten Zweifel und Unklarheiten
beſprochen werden ſollten; ſpäterhin ſeien ſchriftliche Arbeiten zur
Ver=
tiefung des Gehaltenen zu empfehlen. Es gelang dem Vortragenden,
Meinungsverſchiedenheiten über rein organiſatoriſche Fragen zu
be=
heben, auch durch den Hinweis darauf, daß die Volkshochſchule als ſolche
jeder Partei fernſtehe. In der angeregten Ausſprache einigten ſich die
Anweſenden dahin, daß die Kurſe von der Volkshochſchule Darmſtadt
veranſtaltet werden, und zwar derart, daß bei der Geſchäftsſtelle der
beiden hieſigen Zeitungen Einzeichnungsliſten bis zum 30. Dezember
offen liegen. Es ſind zwei aufeinanderfolgende Kurſe vorgeſehen; der
erſte von 5 Abenden in Deutſchkunde (mündliche und ſchriftliche Aus=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die luſtigen Vagabunden” („Robert und Bertram”,
2. Teil), große Poſſe mit Geſang in 6 Bildern von Toni
Impe=
koven und Carl Mathern., Muſik von Hanns Avril.
Ur=
aufführung im Frankfurter Schauſpielhaus am 10. Dezember.
Es war nicht nur pracht= ſondern auch voll. Und volle Häuſer
geben ſchon an und für ſich immer — beſonders bei Poſſen —
eine gute Stimmung. Hier wäre aber gar keine gute Stimmung
nötig geweſen, die luſtigen Vagabunden Robert und Bertram
hätten ſelbſt den mieſepetrigſten Zuſchauer zu
zwerchfellerſchüt=
terndem Lachen gebracht. Wenn man ſagt, daß ſich zwei lebende
Autoren daran gemacht haben, die klaſſiſche „Robert und
Bertram”= Poſſe Raeders fortzuſetzen, dann wird ſofort der
Ge=
danke aufkeimen, daß es ſchier unmöglich ſein dürfte, den alten
Meiſter auch nur annähernd zu erreichen. Hier aber iſt das
Wunder geſchehen: Impekoven und Mathern haben Raeder nicht
nur erreicht, ſondern ſogar übertrumpft. Schon gelegentlich der
Neueinſtudierung der Raederſchen Poſſe hatten die beiden
luſti=
gen Brüder den Ipelmayer=Akt durch einen ausgezeichneten
Lokalakt erſetzt, der vielverſprechend war. Nun haben ſie zu den
vier urſprünglichen Vagabundenheldentaten ſechs neue
hinzu=
erfunden, von denen eine immer toller iſt wie die andere. Es
erſcheint unmöglich, die Vorgänge auch nur anzudeuten. Ich
be=
gnüge mich damit, zu erzählen, in welchen Verkleidungen die
beiden Spezi ihre amüſanten Streiche vollbringen: im erſten
und zweiten Bild als Vagabunden, im dritten als Major
Donnerſchlag und Stabsmedikus Rizinus (denen ſie im Bad die
Uniformen ſtehlen), im vierten wieder als Handwerksburſchen,
im fünften als Kammerdiener, Hofherren und Zirkusclowns
und im ſechſten gar als Fürſt Blaſius XXXXIII. und
Kinder=
mann von Ritzen=Ratzen=Katzen=Kotzenſtein! Wie ſie in alle dieſe
Koſtüme hineingeraten und wie ſie ſich darin benehmen, das
bil=
det den ebenſo verwickelten wie luſtigen Inhalt des famoſen
Schwankes. Neben den Haupthelden treibt natürlich eine große
Anzahl von komiſchen Menſchenkindern ihr Weſen: da iſt der
fettge —wordene Großbauer Kohlſtrunk, da iſt der dämliche
Mi=
chel, da ſind der fluchende Major Donnerſchlag und ſein
Stabs=
beterinär Doktor Rizinus, da ſind der unbeſtechliche
Bürger=
meiſter Wichtig mit ſeinen verknöcherten Schreibern Gänſekiel
und Streuſand, da ſind endlich Sereniſſimus Fürſt
Bla=
ſins XXXXII. von Ritzen=Ratzen=Katzen=Kotzenſtein und ſein
ebenſo geiſtreicher Hofmarſchall Kindermann. Dieſer bunte
Ge=
ſtaltenreigen tanzt einen buntbewegten Tanz, während deſſen
Hanns Adril muſiziert.
Was nun dieſen muſikaliſchen Teil angeht, ſo dürfen wir
ſagen, daß hier endlich wieder einmal eine Poſſenmuſik
ge=
ſchrieben wurde, die nicht nur amüſiert. Die Weiſen Avrils ſind
trotz ihres Schlagercharakters von einer ſolchen Gediegenheit,
daß ſich ſäintliche modernen Operettenkomponiſten von Jean
Eilbert bis Leo Fall und Franz Lehär ein Beiſpiel nehmen
können. Das iſt Operettenmuſik, deren ſich ein Johann Strauß
nicht zu ſchämen brauchte. Da finden ſich waſchechte Schlager
von einer Geſundheit der melodiöſen Erfindung, einem Können
in der ungeſuchten, aber ſtets aparten Harmonik, einem Witz und
einem Charme in der famos klingenden Inſtrumentation, daß
man ſchon um ihretwillen der alle drückenden Sorgen des Alltags
mit Macht verjagenden Poſſe die weiteſte Verbreitung
wün=
ſchen darf.
Wenn in ſeinem Couplet „Es war einmal” Bertram die
Behauptung aufſtellte, daß nur die Kritik wiſſe, ob der zweite
Teil ebenſo viel Glück habe wie der erſte, dann war das eine
Hypotheſe, die ſchon am Schluſſe des erſten Bildes glatt
er=
ledigt war. Denn ſchon da jubelte das ausverkaufte Haus
Bei=
fall. Die ganze Aufführung war aber auch von Richard
Wei=
chert mit einem Schwung und einem ſolch flotten Tempo
in=
ſzeniert, daß man unbedingt mitgeriſſen wurde. Impekoven
als Bertram und Odemar als Robert ſpielten, ſangen,
tanz=
ten und jonglierten mit Worten, daß es nur ſo eine Art hatte.
Die Unmenge der anderen trefflichen Helfer zu nennen, erſcheint
faſt ein Ding der Unmöglichkeit: Hans König als Hans Lebrecht
und Margarethe Wolf als Grete waren ein entzückendes, herziges
Liebespaar, Walther Brügmann ein wahrhaftes
Kapitalsrind=
vieh von Michel, Ben Spanier ein protziger Bürgermeiſter
Wich=
tig, Robert Taube ein aus dem Simpliziſſimus entſprungener
Fürſt Blaſius XXXXVII. Einzig und allein Helene Weigel
brachte einen ſchrillen Mißton in die ſo harmoniſche Aufführung:
ihre Hofhebamme Eulalia war von einer widerwärtigen
Derb=
heit. Als muſikaliſcher Leiter fungierte der Komponiſt Hanns
Avril, der ſeine — ich bin verſucht zu ſagen — geniale Muſik
zu prächtiger eſtaltung brachte. „Die luſtigen Vagabunden”
werden, ſo viel Prophet darf heute der Kritiker ſein, Tauſenden
einen herzerfreuenden. Abend ſchenken, den Autoren und dem
Theater die Kaſſen füllen, wofür alle vier reichlich Verwendung
haben dürften.
Willy Werner Göttig.
Konzert.
F.N. Das dritte Konzert des Landestheater=
Orcheſters brachte Werke unſerer großen Meiſter, deren Wert
über allen Zweifel erhaben iſt. Man ſah, wie ſehr die Hörer
nach ſolcher Koſt Verlangen tragen, an dem überaus reichen
Bei=
fall. Schumanns Ouvertüre, Scherzo und Finale machte den
Anfang, anſcheinend eine unvollendet gebliebene Sinfonie aus
der reifſten Meiſterzeit, Paradies und Peri und dem
Klavier=
quintett zeitlich naheſtehend. Nach kurzer erwartungsvoller
Ein=
leitung ſetzt ein liebenswürdig=graziöſer Hauptſatz ein in
leben=
digen, feingeformten Rhythmen, die mehrfach von heiter=innigen
lyriſchen Gedanken unterbrochen werden. Selbſt die
dramati=
ſchen Steigerungen ſind ſo durchſichtig in ihren Gegenſtimmen
und ſo wohlgemut, wie auch der drängende Schluß, daß wir es
allerdings eher mit einer Luſtſpielouvertüre, wie die zu Mozarts
„Figaro”, als mit einem Sinfonieſatz zu tun haben. Ebenſo
mutwillig und heimlich iſt das Scherzo, zu dem der ſanfte, in
kleine Perioden gegliederte Zwiſchenſatz in ſtärkſtem Gegenſatz
ſteht. Die kraftvollſte Sprache redet das Finale mit ſeinen
ſchar=
fen Rhythmen und großen heftigen Anläufen. Aber auch hier
treten immer wieder freundliche Gedanken hervor, die nach dem
breiten hymnenartigen Teil ſchließlich die Oberhand b=halten.
Elſe C. Kraus ſpielte dann das außerordentlich ſchwere
und in Ausdruck und Beherrſchung großzügiger Form höchſte
Anforderungen ſtellende zweite Kladierkonzert von Joh. Brahms,
op. 83. Es gelang ihr ganz ausgezeichnet, und die Fortſchritte
ſeit ihrem eigenen Konzert vor Jahresfriſt ſind geradezu erſtaun=
lich. Nicht nur, daß Technik und Ausdauer völlig befriedigten —
von der einen nicht ganz geglückten großen Steigerung im erſten
Satz ſehen wir ab —, ſo durfte man auch im Klange ſchwelgen
und fühlte eine große geſtaltende Kraft. Eigenwilligkeiten, wie
ſie früher ſtörten, waren verſchwunden. Schon heute kann ſeh
die Künſtlerin zu den bedeutenden Pianiſtinnen rechnen, und bei
weiterem Fortſchreiten darf man noch viel von ihr erwarten.
Brahms liebt das eigentliche Wettſtreiten, das Urelement des
Konzertes, behandelt deshalb das Orcheſter als dem Klavier
völlig gleichwertig und unternimmt hier den Verſuch, die
vier=
ſätzige Sinfonieform an die Stelle der dreiſätzigen Konzertform
zu ſetzen. Bei der immerhin geringeren
Differenzierungsmög=
lichkeit des Klanges iſt dieſer Verſuch vereinzelt geblieben, da
die zwei lebhaften Sätze am Anfang nicht ſo große Gegenſätze
bieten, als es mit rein orcheſtralen Mitteln möglich iſt. Im
übrigen iſt das Konzert ein echter Brahms mit ſeinen
Rieſen=
formen, der plaſtiſchen Thematik, der unermüdlichen
kontra=
punktiſchen Durcharbeitung und dem dunklen warmen Klang.
Wundervoll iſt das träumeriſche Verſchweben im langſamen Satz
und die herrliche Hornſtelle gegen Schluß des Mittelteils im
zweiten. Den Schlußſatz beherrſcht Leidenſchaft, Anklänge an
ungariſche Nationalmelodien charakteriſieren ihn.
Am Schluß hörten wir Mozarts D=Dur=Sinfonie, die den
drei letzten berühmten Sinfonien des Meiſters vorangeht. Sie
hat nur drei Sätze, iſt aber an Reichtum der Erfindung, Tiefe
des Gefühls und geiſtreicher thematiſcher Arbeit den folgenden
Schweſtern gleichwertig. Klingen in den Fugati des erſten
Satzes Töne der „Zauberflöten”=Ouvertüre im voraus an, ſo
ſcheint der zweite mit manchen Gedanken auf Beethovens „
Fi=
delio” eingewirkt zu haben. Graziöſer Scherz, entzückende
Zwi=
ſchenſätze und leidenſchaftliche Steigerungen erfüllen den
Schluß=
ſatz. Herr Ballingwar in beſter Geberlaune und zeigte eine
prachtvolle Feinfühligkeit. Am vollendetſten im Mozart, der
mit ſolcher Liebe und Sorgfalt anderswo ſelten aufgeführt wird,
aber auch in den anderen Werken. Brahms, der ihm vielleicht
ferner zu liegen ſcheint, klang heute wie unmittelbare Eingebung.
Das Orcheſter fühlte dieſe beſeelende Kraft und ſpielte mit g= Feinheit und herrlichem Ton.
F.N. Im Hauptgottesdienſt in der Stadtkirche erklang
am Sonntag unter Leitung des Komponiſten eine neue
Kan=
tate von W. Borngäſſer: „Mit Ernſt, ihr Menſchenkinder”.
Es iſt eine wertvolle Kompoſition, für Chor, zwei Soloſtimmen
und kleines Orcheſter, die mit Ausnahme einiger moderner
Wen=
dungen ganz im Stile Bachſcher Kunſt gehalten iſt und den
gediegenen Muſiker in jedem Takt verrät. Beſonders gelungen
erſchien der kunſtvolle Einleitungschor, in dem die tieferen
Chor=
ſtimmen in ausdrucksvollen Melodien gegen die Choralſtimme
kontrapunktieren, und der harmoniſch reiche Schlußchor. Die
dazwiſchen liegenden Soloſtrophen, eine in breitem pathetiſchen
Klang für Bariton und eine mit feinſinnigem, klangſchönem
Be=
gleitorcheſter, das den elegiſch=edlen Ton dieſes wohl
originell=
ſten Satzes der Kantate trefflich unterſtützte, kamen nicht voll zur
Geltung, da ſie ſpröde und im Text wenig verſtändlich zum
Vor=
trag gebracht wurden. Nicht jede gute Soloſtimme eignet ſich
auch zum Kirchengeſang. Herrn Borngäſſers Werk iſt für
gottes=
dienſtliche Zwecke außerordentlich brauchbar und wertvoll, und
wir wünſchen ihm weitere Verbreitung
Nummer 334,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1931.
brucksweiſe, Sprachunrichtigkeiten, Erklärungen von Fremdwörtern,
Ab=
faſſung von Berichten); der zweite von 8 Abenden: Grundbegriff der
Volkswirtſchaft zum Verſtändnis ihres Aufbaues und ihrer wichtigſten
Gegenwartsfragen. Die Kurſe finden Freitags, abends von 8 Uhr
pünktlich bis ½10 Uhr, in der Schillerſchule ſtatt, erſtmalig am Freitag,
den 6. Januar 1922. Die Gebühren ſtellen ſich auf 2 Mark den Abend
für den Hörer.
Reich und Ausland.
Hamburg, 12. Dez. Die Fabrikanlagen der
Kakao=
kompagnie Theodor Reichardt G. m. b. H. in
Wands=
bek wurden geſtern morgen zum zweiten Male in dieſem Jahre von
einem großen Feuer heimgeſucht. Ueber die Entſtehung weiß man der Reichskanzlei dauerte etwa anderthalb Stunden. Er
unter=
noch nichts Näheres, ſchließt jedoch, insbeſondere, da ſeit Samstag
nach=
mittag der Betrieb ruhte, auf Brandſtiftung. Für die Feſtſtellung der
Täter ſetzt die Direktion eine Belohnung von 50 000 Mark aus. Der
Schaden iſt nicht ſo erheblich, wie es anfangs ſchien. Geſtern morgen
um 8½ Uhr wurde aus dem dritten Boden der Vorderfront
heraus=
dringender Rauch bemerkt, dem helle Flammen folgten. Die
Hambur=
ger und Wandsbeker Feuerwehren wurden glarmiert und ſandten
ge=
meinſame Löſchzüge, die aus neun Schläuchen Waſſer gaben. In einer
halben Stunde wurde die Feuersmacht gebrochen.
Görlitz, 12. Dez. Stadtjubiläum. Geſtern feierte die Stadt
Görlitz ihr 850jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß fand am
Samstag im Bankettſaal der Stadthalle mit Rückſicht auf den Ernſt
der vaterländiſchen Verhältniſſe nur eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt, zu
der neben den Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden auch
die Bürgermeiſter der Städte Bautzen, Lauban, Löbau und Kamenz
ſich einfanden.
Lille, 12. Dez. Eine Feuersbrunſt hat am Samstag einen
großen Teil der Roubaixer Oelwerke vernichtet. Der Schaden iſt ſehr
erheblich.
Stockholm, 11. Dez. (Wolff.) Die Verteilung der
Nobel=
preiſe für Chemie und Literatur erfolgte geſtern in
An=
weſenheit des Köwigs und wehrener anderer Mitglieder des königlichen
Hauſes im der Hochſchule für Muſik. Nach einer kurzen Begrüßung des
Profeſſors Schüick hielt Profeſſor Freiherr de Geer die Rede für den
Nobelpreisträger für Chemie Walter Nernſt, in der er auf die
epoche=
machenden Entdeckungen hinwies, die dem Namem Walter Nermſts
welt=
belannt machten. Nach der Nede trat Profeſſor Nernſt zum König vor
und empfmg den Nobelpreis. Darauf folgte die Rede des ſtändigen
Schriftführers der ſchwediſchen Alademie Dr. Karlfeldt für den
Nobel=
preisträger der Literatur Anatole France, der dann ebenfalls den
Preis aus der Hand des Königs empfing. Nach der feierlichen
Preis=
verteilung fand ein Feſteſſen ſtatt wobei Profeſſor Schück, die beiden
neuen Nobelpreisträger ſeiente. In ſeiner Antwort erwähnte
Ana=
tole France den am ſelben Tage verteilten Friedenspreis und brachte
namentlich Branting ſeine Bewehrung dar. Dem furchtbarſten
Kriegs=
qualen, äußerte Anatole France, iſt ein Friedensvertrag gefolgt, der kein
Fviedensvertrag iſt, ſondern eine Verlängerung des Krieges. Europa
wird untergehen, wenn nicht die Vernunft in dem Parlamenten Platz
findet. Profeſſor Nernſt hielt darauf eine Nede zu Ehren der
ſchwe=
diſchen Akademie und ihrer ruhmreichen Mitglieder. Darauf hielt
Mini=
ſterpräſidemt Branting eine Anſprache, in der er erklärte, in der
Teilung des Friedenspreiſes zwiſchen einem Schweden und einem
Nor=
weger erblichke er eine Bürgſchaft dafür, daß die Völker des Nordens
ihre ganze Kraft gegen eine Wiederholung ſolcher furchtbaren Ereigniſſe
wie der letzte Weltkrieg einſetzen werden.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Berlin, 10. Dez. Zeuge v. Seeckt ſagt weiter aus: Die
deut=
ſchen Truppen fſollten am Brandenburger Tor aufeinander ſchießen. Die
Brigade Ehrhardt war kampfgeübt und in der Hand des Führers.
Mili=
täriſch war ein Widerſtand alſo ausſichtslos. Wir mußten befürchten, daß
die Berliner Truppe ſich ſehr ungern mit ihren Kameraden ſchlagen werde.
Die politiſchen Fragen, um die es ſich handelte, waren nicht geeignet, eine
Begeiſterung zu erregen. In der frühen Morgenſtunde des 13. März
verſammelten ſich in der Reichskanzlei die Reichsminiſter, außerdem
General Reinhardt, v. Trotho, Oven, Olderhauſen und ich. Wir blieben
bei unſever Auffaſſung, daß ein Kampf zu vermeiden ſei und auch
aus=
ſichtslos wäre. Dann fand eine Kabinettsſitzung ſtatt, der ich nicht
bei=
wohnte. Nach einiger Zeit kam Noske heraus und ſagte zu Trotha und
mir, das Kabinett habe beſchloſſen, das Ultiwatum Ehrhardts
abzuleh=
nen; es ſolle aber auch kein Widerſtand geleiſtet werden. Die Regierung
werde Berlin verlaſſen. Eine Stunde ſpäter betrat Lüttzwitz das
Reichs=
wehyminiſterium und übernahm das Kommando. Ich hatte den Eindruck,
als ob die politiſchen Pläne Lüttwitz nicht ſehr klar wären. Der
Ange=
klagte Jagow bemerkt zu der Ausſage des Zeugen, er habe unter
die=
ſen Umſtänden volles Necht gehabt, die Lage ſo aufzufaſſen, daß der
Bri=
gade Ehrhardt große militäriſche Ueberlegenheit innewohne. Ich konnte
annehmen, daß in anderen Teilen des Reiches etwas Aehnliches
ſtatt=
finden werde, z. B. in Oſtpreußen, Schleſien und Weſtfalen. Zeuge
Seeckt: Die Annahme, daß der größere Teil der Truppen im Reiche
hinter Lüttwitz ſtand, war falſch. Bei der militäuiſchen Entwickelung der
Dinge iſt mir der Name eines der Angeklagten nicht zu Ohren
gekom=
men. Zeuge Staatsſetretär Dr. Freund: Die Telegramme vom 14.
März, betreffend die Abſetzung der Ober= und Regierungspräſidenten,
waren mit dem Zeichen Jagows verſehen. Die alten Beamten wurden
nachher wieder eingeſetzt. Zeuge Staatsminiſter a. D. Hergt: Am
3. März teilte mir v. Oldenburg mit, daß in den Kreiſen der
Sicher=
heitswehr eine große Unruhe und Beſorgnis herrſche „weil bei der
Neichswehr etwas im Werke ſei. Ich war darüber ganz konſterniert und
ging am 4. März zu Lüttwitz. Ich erklärte: Sie können das doch nicht
militäriſch machen. Sie haben das Volk nicht hinter ſich. Der Name
Kapps iſt bei der Unterredung nicht gefallen, auch nicht der des
Ange=
klagten Jagows. Ich hörte von der Ernennung Jagow und
Wangen=
heim. Unſere Partei hatte den dringenden Wunſch, die Dinge in
ord=
nungsmäßige Wege zu leiten und hielt die Ginigung aller Parteien bis
müſſe jetzt zu Einigungsverhandlungen kommen, dabei ſei aber Jagow
das Hindernis. Kapp euwiderte, er könne ſeine Freunde jetzt nicht fallen
laſſen. Staatsminiſter a. D. Dr. Heinze bekundet, am 8. März kam
Lütt=
witz zu ihm in den Reichstag und erklärte ihm, er könne unter keinen
Umſtänden zugeben, daß das Heer vermindert werde. Er müſſe auch lehnt ſich an die Normalſpurbahn der Andaluſiengrube an, die
die ſofortige Auflöſung der Nationalverſammlung verlangen. Wenn er
abgeſetzt würde, würden ſeine Ofſiziene, alles kurz und klein ſchlagen.
Der Zeuge hielt dieſe Neden für Prahlerei. Auf eindringlichen Vorhalt
Neichsverfaſſung unternehmen. Mit Kapp habe der Zeuge mie
geſpro=
chen. Wenn Lüttwitz darüber beſragt worden wäre, was er eigentlich
wvolle, ſo würde er es wahrſcheinlich ſelbſt nicht gewußt haben. Die
Kapp=
aktion war augenſcheinlich nicht weiter durchdacht und außerordentlich
un=
klar. Zeuge Oberpräſident Noske erklärt, nachdem er vereidigt worden
war: Am 10. März bin ich ſtutzig geworden, als ich hörte, daß Lütwitz geſamte, recht ſtark beſuchte Goywald den Polen zugefallen.
den Reichspräſidenten ſprechen wollte, und ich bat Ebert, bei der
Unter=
redung zugegen ſein zu dürſen. Ich habe der Unterredung dann auch
beigewohnt. Lüttwitz bvachte bei dieſer Unterredung militäriſche
Be=
ſchwerden vor und hat dann auch zum erſten Male politiſche Ziele
er=
örtert, die von den Rechtsparteien aufgeſtellt worden waren. Der
Reichs=
pröſident ging in längeven Darlegungen auf dieſe Fragen ein. Ich
brachte dann zum Ausdruck, daß ich mir unter keinen Umſtänden eine
Inſubordination gefallen laſſen würde. Nächſten Morgen habe ich Ebert
gegenüber erklärt, ich nähme an, daß Lüttwitz Abſchied nehmen werde.
Ich ſtellte Haftbefehle gegen Kapp, Pabſt, Schwitzler und Grabowski aus
Braun, zu mir kommen, der Lüttwitz „mitteilen ſollte, daß er ſeines
Amtes enthoben ſei.
Leipzig, 12. Dez. (Wolff.) Der erſte Zeuge, der heute vernommen
wird, iſt der ſächſiſche Oberfinanzrat Bang, der nicht vereidigt wird,
wveil ein Verfahren gegen ihn ſchwebte, das auf Grund der Amneſtie aber
eingeſtellt wurde und weil der Zeuge der Teilnahme verdächtig iſt.
Gene=
ralleutnant v. Hülſen ſagt aus: Am Abend des 12. März erfuhr ich,
daß Lüttwitz entlaſſen war. Ich fuhr zu Lüttwitz nach Berlin. Dieſer
erzählte mir von ſeinem Vorhaben. Ich ſuchte ihn davon abzubringen,
Am Morgen des 14. März war ich Zeuge der ſogenannten
Kabinetts=
ſitzung, in der ich die drei Angellagten ſah. Wangenheim ſprach viel über
wuirtſchaftliche Dinge. Die Verſammlung machte einen ziemlich
verwor=
teuen Eindruck. Auf die Frage des Beiſitzers bemerit der Zeuge, von
den Vorbereitungen des Unternehmens habe er früher nichts gehört, aber
nicht geglaubt, daß Kapp ſich ſo wenig vorbereitet hätte. Ich hatte den
Eindruck, daß nach dem Verſchwinden der alten Regierung die neue auf
Grund der republikaniſchen Verfaſſung gebildet werden follte.
Reichs=
juſbizminiſter a. D. Schiffer: Morgens ging ich in die Reichskanzlei
zu Kapp, bei dem ſich von Jagow Falkenhauſen und andere befanden.
Kapp fragte mich, ob ich die Konſequenzen aus den Ereigniſſen ziehen
wolle. Ich erklärte, er habe lein Necht zu ſeinem Vorgehen; aber mir
ſtünden Machtmittel zum Widerſtand nicht zur Verfügung. Von Jagow
miſchte ſich ein und ſagte mit einer nichtachtenden Handbewegung: Wie
kann man nach den Novembertagen in dieſem Hauſe noch von Necht
ſpre=
chen? Ich traf in meinem Miniſterium zwei Offiziere, die mich verhaften
wolten. Ich wurde veranlaßt, das Haus nicht zu verlaſſen. Mein
Ehren=
ſort zu geben, lehnte ich ab. Der Zeuge ſpricht dann von den
Verhand=
lungen der Parteiführer über die in Ausſicht genommene Amneſtie.
Die Reparationsfrage.
Rathenau wieder in Berlin.
* Berlin, 12. Dez. Die B. Z. meldet: Rathenau iſt
geſtern abend aus London nach Berlin zurückgekehrt.
Er hat bisher keinerlei Auskunft über die Ergebniſſe der
Lon=
doner Reiſe erteilt. Die heute vormittag in Berlin verbreiteten
Mitteilungen, daß die Reiſe ohne ein poſitives Ergebnis
ge=
blieben ſei, gehen alſo nicht auf Aeußerungen Rathenaus zurück,
ſondern dürften, wie das Blatt hervorhebt, eine Paraphraſe
der ſichtlich tendenziöſen Meldung des Petit Pariſien ſein.
wd. Berlin, 12. Dez. Der Beſuch Dr. Rathenaus in
hielt ſich eingehend mit dem Reichskanzler. Doch war die
Aus=
ſprache vertraulicher Natur. Auch über das Ergebnis der
Be=
ſprechungen Rathenaus in London wird ſtrengſtes
Still=
ſchweigen bewahrt. Wie aus unterrichteten
parlamentari=
ſchen Kreiſen bekannt wird, hat wan von vornherein nicht damit
gerechnet, daß Dr. Nathenau irgendwelche feſte Abmachungen
oder Verträge aus London mitbringen würde. Es läßt ſich
jedoch ſagen, daß die Beſprechungen Rathenaus vornehmlich
in der Richtung hin förderlich gewirkt haben, daß die Entnte
und insbeſondere England nunmehr endlich gewillt zu ſein
ſchei=
nen, die Frage zu prüfen, wieweit Deutſchland überhaupt fähig
ſei, die finanziellen Forderungen der Alliierten zu erfüllen.
Denn bis jetzt hat bekanntlich die Entente ſich gegenüber all
un=
ſeren Proteſten und Einwendungen gegen die unerfüllbaren
finanziellen Bedingungen ſtets ablehnend verhalten. Ueber die
Frage des Moratoriums verlaudet bisher noch nichts
Beſtimm=
tes. Unterrichtete Kreiſe halten es jedoch für nicht
unwahrſchein=
lich, daß Dr. Rathenau auch in dieſer Frage gewiſſe Vorſchläge
aus London mitbringt.
Heute nachmittag wird die Reichsregierung eine
Kabi=
nettsſitzung abhalten. Obwohl urſprünglich für dieſe
Sitzung andere Gegenſtände zur Beratung vorgeſehen waren,
iſt wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß ſich die Reichsregierung
mit dem Bericht Rathenaus, den er heute vormittag dem
Reichskanzler erſtattete, beſchäftigen wird. Man hält es nach
dem B. T. nicht für unwahrſcheinlich, daß ſich die morgige
Voll=
ſitzung des Reichstages ſchon mit den Londoner Verhandlungen
Rathenaus beſchäftigen wird. Man iſt vielmehr der Anſicht,
daß noch einige Zeit vergehen dürfte, ehe in dieſer
Angelegen=
heit ſoweit eine Klärung eingetreten iſt. Was die Anfrage der
Reichsregierung an die Bank von England betrifft, ſo liegt
bis=
her in Berlin noch keiwe Antwort vor. Doch dürfte ſie jedenfalls
in dieſen Tagen zu erwarten ſein.
TU. Berlin, 12. Dez. Wie der Lokalanzeiger erfährt,
finden heute abend vertrauliche Beſprechungen Dr.
Rathe=
naus mit Vertretern der neugegründeten
Wirtſchafts=
ſtelle für Verkehr, Handel und Induſtrie für
den Oſten ſtatt. Wie ferner mitgeteilt wird, iſt der
Aeuße=
rung eines Mitglieders der Berliner franzöſiſchen Miſſion zu
entnehmen, daß die Wirtſchaftsverhandlungen in London auch
die des gemeinſamen Wiederaufbaues Rußlands in ſich ſchlöſſen
und auf dem beſten Wege zu einer Verſtändigung ſeien.
Reparationen und Welthandel.
Neu=York, 12. Dez. (Wolff, durch Funkſpruch.) In einer
Rede über die Lage des Welthandels erklärte Hoover, es ſei
ſehr zu wünſchen, daß es bei den ſchwebenden Underhandlungen
über die Reparationsfrage gelinge, eine feſte
Grund=
lage zu finden, auf der man eine dauernde wirtſchaftliche und
politiſche Stabilität für Deutſchland und die Gewißheit
regel=
mäßiger Zahlungen für die Verbündeten aufbauen könne.
Die Zerſtückelung Oberſchleſiens.
Beuthen, 12. Dez. (Wolff.) Ueber die
Grenzregu=
lierung im Kreiſe Beuthen ſchreibt die Oſtdeutſche
Morgenpoſt: Am Samstag wurde die Grenzregulierung im
Landkreiſe Beuthen beendet. Bei den Verhandlungen im Kreiſe
Hindenburg wurden auch die führenden Stellen der
Beu=
thener Land= und Stadtkreiſe inſoweit gehört, als es ſich um
die an der Landſtraße Beuthen-Borſigwerke—Gleiwitz liegende
Kolonie Rudahammer handelte. Dieſe wurde zwar den Polen
zugeſprochen, jedoch als Austauſchobjekt für gewiſſe Härten
be=
zeichnet. Wir erhielten datſächlich den von uns ſchon mehrfach
erwähnten polniſchen Korridor. Gleichzeitig beſteht aber die
Hoffnung, daß dieſe den Verkehr hemmende Enklave durch irgend
einen Austauſch beſeitigt wird. Unter allen Umſtänden ſoll aber
das Knappſchaftslazarett Rudahammer polniſch werden. Die
neue Grenze, die bis dicht an den Bahnhof Ludwigsglück geht,
iſt von Ratibor aus bis an den Kreis Tarnowitz, wo am
Mon=
tag die Beſichtigung des Landes beginnt, feſtgelegt. Die
Bahn=
höfe in Richtung Gleiwitz ſind deutſch geblieben, abgeſehen von
dem Haldepunkt auf der Hauptbahnſtrecke Bobrek—Orzegow, der
den Polen zugeſprochen wurde. Von Rudahammer aus geht die
Grenze über die Feldgemarkung am Schomberg vorbei. Hier
wurde ein Teil der Landſtraße ebenfalls den Polen zugeſprochen,
ſo daß wir auch hier einer Enklave begegnen. Dann geht die
Grenze am Beuthener Waſſer entlang und läßt die
Hohenzollern=
zur Linken hin für notwendig. Ich ſagte Kapp am nächſten Tage, es grube auf deutſcher Seite. Die Florentiner und Carnapfreude=
Grube wurden polniſch. Vor dem Zollhaus an der Straße nach
Königshütte überquert die neue polniſche Grenze die
Land=
ſtraße, geht dann in Richtung der Roßbacher Sandberge und
vom Bahnhof Scharley und Guretzko bis an die alte polniſche
Grenze von deutſcher Hand ausgebaut wurde. Von dem
Stein=
kreuz der Landſtraße (Tarnowitzer Chauſſee) führt die Grenze
des Zeugen erklärte Liittwitz, er wolle ja auch gar nichts gegen die an der Radzionkaugrube entlang. Das Dorf Blachowka wurde
den Polen zugeſprochen. Von der Grenzbildung im Stadtkreis
Beuthen kann man alſo im allgemeinen ſagen, daß ſie ſich im
weſentlichen an die ſtädtiſche Gemarkungslinie anlegt. Die Frie=
Vom belgiſchen Kabinett.
TU. Brüſſel, 12. Dez. Die neue Regierung iſt
be=
reits, bevor ſie vom König eigentlich ernannt war, einer
Kriſe erlegen. Die liberale Fraktion war vorgeſtern in
einer Sitzung zu dem Engebnis gekomnen, daß das Volk kein weiteres Tor, das Reſultat ſomit auf 3:1 ſtellend. Darmſtadt nutzt jetzt
und ließ im Anſchluß daran, den Chef, des Perſonglamtes, Geveral mit die Mehrheit der Antiklerikalen ſich nicht durch ein zu ſtark
handlungen am Montag wieder aufnehmen. Man glaubt aber,
daß auch ein liberales und ſozialiſtiſches Kabinett keine
gün=
ſtige Aufnahme finden würde. Dieſes wäre natürlich nur für
den Fall gedacht, daß ein Geſchäftsminiſterium nicht zuſtande ſandte; ferner ſchoſſen Saar Saarbrücken 13 Tore und Fkl. Freiburg
käme.
Die iriſche Frage.
wd. Haag, 12. Dez. Die Spaltung in der Leitung
der Sinnfeinerpartei ſcheint einen dramatiſchen
Ver=
lauf genommen zu haben. Evening News erfahren aus Dublin, Neckarau—Germania, Pfungſtadt 9:1, Sandhofen-Bürſtadt 3:0, Spp.
daß de Valera von ſeiner jetzt etwas merkwürdig gewordenen
Stellung als Präſident zurücktreten werde. De Valera ſcheint 7
den etwas unpraktiſchen Standpunkt zu vertreten, daß der Dail
Eireann nur Vollmacht erhalten habe, eine iriſche Republik zu
den, aber erſt nach den Wahlen in Südirland. Darüber wird
der Dail Eireann am Mittwoch entſcheiden.
alle iriſchen Biſchöfe zuſammenberufen, um ihnen bekannt brücken 0:0, Oberſtein—Altenkeſſel 2:1.
zu geben, daß der Frieden ratifiziert werden müſſe. Wie
ver=
lautet, ſind alle Biſchöfe ausnahmslos für die Ratifikation.
Nationalliga haben ſich für die Forderung ausgeſprochen, daß Bockenheim 2:0, Viktoria Hanau-Vgg. Fechenheim 2:0, Rödelheim—
Schottland wie Irland ein Freiſtaat werden ſolle. Nieder=Rodenbach 1:1.
Mordanſchlag auf den japaniſchen
Premier=
miniſter.
Paris, 12. Dez. (Wolff.) Nach einet Meldung der Chicago
Tribune aus Tokio iſt geſtern ein Mordanſchlag auf den
kürzlich ernamten japaniſchen Premierminiſter, Baron
Takahaſhi, verübt worden. Das Attentat iſt das zweite von
wenigen Tagen. Es wurden mehrere Verhaftungen
vorge=
nommen.
Letzte Nachrichten.
TU. Berlin, 12. Dez. Ein Berliner Mittagsblatt meldet.
daß vor dem Reichsgericht in Leipzig auf Verlangen der Entente
eine nene Serie der Kriegsbeſchuldigten=
Pro=
zeſſe fortgeſetzt werden ſoll. Wie das Berliner Tageblatt von
zuſtändiger Stelle erfährt, iſt dieſe Nachricht unzutreffend.
Die Entente hat in dieſer Angelegenheit keine weiteren Schritte
unternommen.
Kowno, 12. Dez. (Wolff.) Der litauiſche Miniſter des
Aeußern hat ſein Entlaſſungsgeſuch eingereicht, das der
Miniſterpräſident angenommen hat.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt-Waldhof 1:0 (0:0). Das
Zuſammentreffen der beiden Tabellenerſten der Odenwald=Ligaklaſſe
bil=
dete das ſportliche Ereignis des Sonntags. Es hatte eine Zugbraft
aus=
geübt, die man noch vor kurzem in Darmſtadt für unmöglich gehaltes
hätte. Nicht allein die einheimiſche Sportwelt, war vollzählig zugegen,
nein, auch die nähere Umgebung ſtellte ein Hauptkontingent der nach
Tauſenden zählenden Beſucher des Sportplatzes am Böllenfalltor. Keie
ner wird enttäuſcht nach Hauſe gegangen ſein; es wurde durchweg
erſt=
klaſſiger Sport geboten. Die Zeiten, in denen Sporwerein dem
mehr=
jährigen Kreismeiſter doppelſtellig ſich beugen mußte, ſcheinen endgültig
überwunden zu ſein. Waldhof, das bisher unbeſiegt die Spitze hielt,
wurde in ehrlichem Ringen einwandfrei geſchlagen. Selbſt wenn man
das Fehlen alter bewährter Kämpen im Sturm der Gäſte berückſichtigt,
ſo gibt dieſer Sieg doch einen brauchbaven Maßſtab für die Zunahme der
ſportlichen Leiſtungsfähigkeit unſeves lokalen Ligavertveters.
Zum Spielverlauf ſelbſt iſt zu ſagen, daß, nach Platzwahl der Gäſte,
Darmſtadt ſofort ein mächtiges Tempo anſchlägt. Es iſt der Mamnſchaft
anzumerken, daß die des Ernſtes der Situation ſich voll bewußt iſt und
keine ſkeptiſchen Gefühle in der Bruſt trägt. Der Siegeswillen, als erſte
Forderung an dieſer Stelle unzählige Male betont, war da. Auffallend
bleibt, daß Waldhof den unendwegten, taktiſch gut eingeleiteten
Offenſiv=
ſtößen der Einheimiſchen nichts Aehnliches endgegenzuſetzen vermag. Sein
Sturm wird in der erſten Halbzeit auch nicht annähernd ſo gefährlich
wie der ſeines Konkurventen. Viele glauben, einer von beiden müſſe
ſchließlich dem Tempo zum Opfer fallen (und meinen Sportverein). Ein
Elfmeter, in der 23. Minute Darmſtadt zugeſprochen, ſcheint Klärung zu
bvingen. Wachſende Aufregung. Aber Lohrmann hält den leichten Ball.
Zwei Minuten nach pauſenloſem Seitenwechſel erhält Jacobi
Ge=
legenheit zu famoſem Flankenlauf. Sein Torſchuß wird gehalten, aber
Takacs iſt zur Stelle und ſendet im Nachſchuß unhaltbar ei. Toſender
Jubel. Der Erfolg unterſtützt den Eifer der Einheimiſchen, aber auch
Waldhof rafft ſich zu maukräftigen Vorſtößen auf. In der 20. Minute
ent=
ſteht hart am Darmſtädter Torraum gefährliches Gedränge. Waldhof
ge=
winnt ſichtlich Boden, jedoch bleibt das Spiel immer offen. Ein
Straf=
ſtoß nahe der 15=Meterlinie mit anſchließender Ecke bringt die Gäſte
wiederum in harte Bedrängnis. Aber auch Darmſtadt ſieht bald darauf
einen ſcharfen Torſchuß des Waldhöfer Linksaußen, gerade noch die Latte
ſtreifend, ins Aus wandern. Die bewundernswerte Energie der
Wald=
hofmannſchaft drängt in der letzten Viertelſtunde mächtig zum Ausgleich.
Doch ſie ſollte dem Punktverluſt nicht mehr aufholen. In den
Schluß=
pfiff des ausgezeichneten Spielleiters, Herrn Knab=Stuttgart, miſchten
ſich jubelnde Zurufe des Publikums, das diesmal, bei aller Leidenſchaft,
erfveuliche Tugenden verriet und geuch den Gegnern verdiente
Anerken=
nung zollte. Eckenberhältnis 1:0.
* „Verein für Raſenſpiele” e. V., Darmſtadt. Auf
dem V. f. R.‟=Platze trafen ſich am Sonntag in der Rückrunde der
Ver=
bandsſpiele die beiden Lokalvereine „Verein für Raſenſpiele‟
e. V. und die Spiel=Abtlg. „Union” der Turngemeinde
1865 Beſſungen. 2:0 für „V. f. R.” iſt das Ergebnis der erſten
Begegnung der beiden Vereine. Mit ungemein flotztem Tempo begann
das Spiel, doch bleiben zunächſt die Chancen für Beide gleichverteilt.
Auf der Seite von „V. f. R.” gute Läuferarbeit, auf der Gegenſeite ein
äußerſt flinker und auch entſchloſſener Sturm. „V. f. R.” erzielt durch
ſeinen Halblinken mit wohlplaziertem Flachſchuß das 1. Tor. Kurze Zeit
darauf ſcheidet der rechte Läufer von „V. f. R.” infolge Verletzung aus;
„V. f. R.” iſt gezwungen, das Spiel weiterhin mit zehn Mann
auszu=
tvagen. Dieſe Herabſetzung der Spielſtärke macht ſich nun auch, zumal
die Turner mit dem Winde ſpielen, ſehr bemerkbar; ſie drängen drücken
auf Ausgleich und auch auf Sieg. Aeußerſt aufopfernd ſtellt ſich ihnen
Läuferreihe und die ſich wit der Zeit findende „V. f. R./=Verteidigung
entgegen. Ein den Turnern zugeſprochener Elfmeter gibt die
Möglich=
keit zum Ausgleich. Indeſſen wird der nahezu auf den „V. f. R.”=
Tor=
hüiter gegebene Flachſchuß von dieſem ſehr gut abgewehrt. Kurz vorher
hatte derſelbe dem aufs Tor ſtürmenden Halblinken der Turner in
präch=
tiger Manier den Ball vom Fuße genommen, ein ſicheres Tor verhütend.
Die Turner erzielen noch aus ihrer Ueberlegenheit eine Reihe Eckbälle.
Doch bleibt der Stand des Spieles bis zur Halbzeit 1:0 für „V. f. R.”.
Und nun fallen die Turner ſtark ab, haben ſich verausgabt und verfallen
auch noch auf Ginzelarbeit. Dadurch und mit dem Wind ſpielend kommt
„V. f. R.” auf. Aber nicht ausſchließlich hierdurch. Vielmehr kämpft
„V. f. R.” ſehr aufopfernd. Glänzend wirkt die Läuferveihe, ebenſo
prächhig arbeitet die Verteidigung und im Zuſammenſpiel mit dem
ge=
ſchwächten Sturm, in dem heute der Rechtsaußen etwas ausfällt, werden
prächtige Angriffe undernommen. Sie zerſchlagen ſich teils an der ſicheren
Tunerverteidigung, teils auch läßt reiches Pech ihre Krönung nicht zu.
In der 15. Minunde fällt das 2. Tor für „V. f. R.”, ein Stvafſtoß des
Halbvechten — wuchtiger 20=Meterſchuß — deſſen ſich die Turner nicht
erwehren können. Damit iſt die Niederlage der Turner beſiegelt. (Ecken
8:7 für Beſſungen.) Der Schiedsrichter konnte genügen. Er ließ indes
manchmal ſchärferes Einſchreiten wünſchenswert erſcheinen. A.H.
* Fußballverein Hofheim—Olympia=Hahn 8:0 (1.
Mannſchaft), Alemannia=Groß=Rohrheim—F.=V. 1920
Biblis 3:2 (1. Mannſchaft).
* Sportklub Viktoria Griesheim—
Ensgraber=
mannſchaft (Spp. D.) 4:6 (2:1). Vorſtehende Mannſchaften ſtanden
ſich am Sonntag am Böllenfalltor im Privatſpiel gegenüber. Mit ſtark
geſchwächter Mannſchaft fuhr Viktoria Griesheim nach D., mußte doch
denshütte wurde, wie bereits feſtſteht, polniſch. Ebenſo iſt der für drei der Beſten Erſatz eingeſtellt werden. Das Spiel zeigte wenig
Schönes. Griesheim konnte ſich nie richtig zuſammenfinden, da durch
den Erſatz die ganze Mannſchaft umgeſtellt werden mußte. Die
Spiel=
ſtärke der Ensgrabermannſchaft iſt bekannt, um noch beſonders erwähnt
zu werden. Griesheim führt bis zur Halbzeit 2:1. Bereits in der erſten
Hälſte muß der Griesheimer Torwächter durch Verletzung ausſcheiden,
der bekannte rechte Verteidiger Griesheims geht ins Tor, die
Mann=
ſchaft iſt ſomit ihrer Hauptſtützen beraubt; trotzdem erzielte ſie noch ein
politiſches Kabinett, ſondern ein Geſchäftsminiſterium brauchen die Schwäche der Griesheimer Hintermannſchaft aus und erzielt gegen
tönne. Sieben Geſchäftsminiſter, vier Parlamentarier, zwei die mit 10 Mann ſpielenden Griesheimer noch 5 Tore dem Griesheim
Katholiken und zwei Liberale, ſollten das Kabinett bilden, da= noch ein weiteres entgegenſetzt. In Anbetracht der Umſtände iſt das
Reſultat für Griesheim als gut zu bezeichnen. — Weitere Reſultate:
2. Mannſchaft—2. Mannſchaft Spv. D. 2:1, 3. Mannſchaft—3.
Mann=
katholiſches Kabinett zurückgeſetzt fühle. Theunis wird die Ver= ſchaft Spp. D. 2:2, 4. Mannſchaft—4. Mannſchaft Spp. D. 5:0,
Hand=
ball=A=Mannſchaft—4=Mannſchaft Schupo Spp. D. 2:0.
* In den Spielen am Sonntag erzielte. Wacker München die
größte Torziffer, indem er den Ball fünfzehnmal ins gegneriſche Netz
11 Tore, Torziffern, die im Nordkreis in Ligaſpielen in ſolcher Höhe
noch nie erreicht wurden. An Ueberraſchungen fehlte es vorgeſtern auch
nicht. Bemerkenswerte Niederlagen erlitten: Mtv. München, Phönis
Mannheim und Helvetia Bockenheim. Die einzelnen Reſultate ſind:
Odenwaldkreis: Lindenhof 08—Käferthal 6:0, V. f. 2.
Darmſtadt—Turn= u. Spv. Waldhof 1:0. Hertha Mannheim-Phönis
Mannheim 1:0, V. f. B. Heidelberg—07 Mannheim 1:1, V. f. R.
Mann=
heim—98 Schwetzingen 6:0, Feudenheim—Germania Friedrichsfeld 5:0.
Heſſen; Germania Wiesbaden—Spv. Wiesbaden 0:0, Turn= u.
Sportg. Höchſt—Spv. Griesheim. 4:0, Fv. Biebrich—Geiſenheim 3:1,
gründen. Allem Anſchein nach wird der Vertrag beſtätigt wer= Unter=Liederbach-Alemannia Griesheim 2:1, Mombach-Kaſtel 2:2,
Spv. Mainz—V. f. R. Worms 5:0, Alemannia Worms-
Kreuz=
nach 07 4:1.
Saarkreis: Trier 06—Elversberg 4:1 Saar Saarbrücken—
IU. London 12. Dez. Kardinal Logue, das Haupt Merzig 13:0, Fb. SaarbrückenVölklingen 6:3, Hanſa Dudweiler—Trier
der römiſch=katholiſchen Kirche in Irland, hat für Donnerstag / 05 1:0, Burbach—Sulzbach 5:0, Boruſſia Neunkirchen—Spv. Saar=
Nordmainkreis: Eintracht Frankfurt-V. f. B. Friedberg
5:0, Hanau 93—Fb.=Spv. Frankfurt 2:2, V. f. R. Frankfurt—V. f. B.
Groß=Auheim 4:1, Boruſſia Frankfurt—Fg. Seckbach 4:3, Germania
TU. London, 12. Dez. 40 Mitglieder der ſchottiſchen Frankfurt-Vgg. Rückingen 3:0, Sportfreunde Frankfurt—Helvetia
Mummer 334.
Südmainkreis; Kickers Offenbach-Viktoria Aſchaffenburg
2:2, Union Niederrad—Fv. Sprendlingen 3:2, Union Wixhauſen—
Ger=
mania Bieber 3:0, Ballſpielkl. Offenbach—Sachſenhauſen 03 2:0, Spkl.
Bürgel—Egelsbach 6:0, V. f. L. Iſenburg—Kickers Mühlheim 2:1,
Damm Aſchaffenburg—Tv. Heuſenſtamm 5:1.
Pfalz: Pfalz Ludwigshafen-V. f. R. Kaiſerslautern 2:0, Phö=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1921.
Eeite 5.
brücken—Union Ludwigshafen 2:1, Fv. Frankenthal—05 Pirmaſens 6:0,
Mtv. Pirmaſens—Fv. Kaiſerslautern 4:1.
Baden: Spkl. Freiburg—Spkl. Pforzheim 4:2, V. f. R.
Pforz=
heim-Beiertheim 2:0, Fkl. Pforzheim—Germania Durlach 3:0,
Birken=
feld-Mühlburg 3:3, Phönix Karlsruhe—Fv. Offenburg 3:0, Fkl.
Frei=
burg—Fv. Lörrach 11:0.
Württemberg: Kickers Stuttgart—Spogg. Feuerbach 4:1,
Ulm 94—Zuffenhauſen 3:0, V. f. B. Stuttgart—Sppgg. Tübingen 5:1,
Spkl. Stuttgart-Normannia Gmünd 2:0, Union Böckingen-V. f. L.
Stuttgart 2:0, Eintracht Stuttgart—Spogg. Cannſtatt 4:0.
Nordbayern: Sppgg. Fürth—Spogg. Erlangen 3:0, Tv. 60
Fürth-Bayern Kitzingen 4:1, Tv. 46 Nürnberg—Tv. Schweinau 1:2,
abgebr., Kickers Würzburg—Fv. Würzburg 6:0, Spvgg. Hof—Tv.
Wei=
den 3:2, Fkl. Nürnberg—Franken Fürth 4:0, Fv. Nürnberg—Fkl.
Bam=
berg 2:0.
Südbayern: Tv. 60 München-Jahn Regensburg 8:0,
Teu=
tonia München—Mitv. Ingolſtadt 3:1, Armin München—Dachau 2:0,
Wacker München-Neuhauſen 15:1, Tv. Augsburg—Viktoria Augsburg
7:1, Münchener Spogg.—Mtv. München 3:1, Bayern München-
Lands=
hut 5:0.
Ruhrgau: Gelſenkirchen 07—Preußen Eſſen 2:1, Ballſpielv.
Alteneſſen-V. f. N. Mülheim 1:0, Eſſener Turnerbd.—Alemannia
Dort=
mund 4:0, Bochum 48—Linden 1:1.
Rheingau: Kölner Ballſpielkl.—Eintracht M.=Gladbach 3:0,
Sppgg. Rheydt-Köln 99 3:2, Alemannia Aachen—Fv. Bonn 2:1,
B. f. R. Köln—Kölner Kl. f. R. 3:2.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Verein für Turnen,
Spiel und Sport). Die am letzten Sonntag durchgeführte
Wande=
rung Darmſtadt—Waſchenbach-Rohrbach-Groß=Bieberau-
Lichten=
berg—Ober=Ramſtadt erfreute ſich guten Wanderwetters und iſt auf das
ſchönſte verlaufen. Die Beteiligung war ſeitens der Turner und
Tur=
nerinnen zufriedenſtellend.
Im Laufe des nächſten Monats findet die alljährliche Haupt
berſammlung der Turngemeinde ſtatt. Zu dieſem Zweck ſeien
alle Mitglieder, die im kommenden Jahre 25 oder 40 Jahre der
Turn=
gemeinde ungehören, gebeten, ihre Anſchriften mit kurzen näheren
An=
gaben an den Vorſtand der Turngemeinde gelangen zu laſſen. Auch
diejenigen Mitglieder, die bereits 25 oder 40 Jahre der Turngemeinde
angehören und noch nicht durch Urkunde oder Nadel geehrt ſind, ſeien
gebeten, ihre Anſchriften an den Vorſtand gelangen zu laſſen. Weiter
ſei auf das große Weihnachts=Schauturnen der Schüler= und
Schülerinnen=Abteilungen aufmerkſam gemacht. Nicht weniger als 400
Mitwirkende werden die verſchiedenen Gebiete des Jugendturnens dem
Beſchauer vor Augen führen. Jeder Kinderfreund wird ſeine helle
Freude haben an den Leiſtungen unſerer heranwachſenden Jugend.
Nä=
here Bekanntmachungen erſcheinen noch durch Plakate, Anzeigen und
auch von dieſer Stelle.
Die Weihnachtsfeier der Turner=, Turnerinnen=, Zöglings=,
Fechter= und Schwimmer=Abteilungen findet am kommenden Sonntag
abend im Kneipſaale ſtatt. Die Ausübenden aller Abteilungen ſind
hierzu herzlichſt eingeladen. Der beſchränkten Raumverhältniſſe wegen
bittet man, ohne Angehörigen die Veranſtaltung beſuchen zu wollen.
Mitg, eilt kann werden, daß, wie in früheren Jahren, eine mit großer
Spannung erwartete luſtige Zeitung erſcheien wird.
Die Haupt=Weihnachtsfeier der Turngemeinde findet am erſten
Feiertage im großen Feſtſaale ſtatt.
Landwirtſchaftliches.
Z.u. Frankfurt, 12. Dez. Schlachtviehmarkt. (Amtlich.)
Groß= und Kleinviehmarkt wurde bei lebhaftem Geſchäft geräumt. Der
Schweinemarkt hinterließ bei langſamem Handel Ueberſtand. Im
ein=
zelmen iſt zu bemerken: Aufgetrieben waren 1372 Stück Großvieh, davon
285 Ochſen, 42 Bullen, 1045 Färſen und Kühe, ferner 338 Kälber, 510
Hämmel und 1336 Schweine. An Preiſen wurden angelegt per Zentner
Lebendgewicht: Für Ochſen von 600—1100 Mk., für Bullen von 650 bis
975 Mk., für Färſen und Kühe von 450—1075 Mk. für beſte Färſen und
bis 975 Mk. für beſte Kühe, ferner für Kälber von 700—1150 Mk., für
Hämmel von 350—750 Mk., für Schweine unver 80 Kg. Lebendgewicht
von 1300—1600 Mk., über 80 Kg. von 1600—1800 Mk., über 100 Kg.
1600—1800 Mt., über 120 Kg. von 1600—1800 Mk., über 150 Kg. von
1600—1800 Mk., Sauen und Eber von 1300—1550 Mk. Des
Weihnachts=
feſtes wegen wird der auf den 26. Dezember fallende Hauptmarkt am
Dienstag, den 2. Dezember, abgehalten.
* Mannheim, 12. Dez. Viehmarkt. Zum heutigen
Vieh=
markt waren aufgetrieben und wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht
gehan=
delt: 96 Ochſen 650—1100 Mk., 87 Bullen 650—920 Mk., 724 Kühe und
Rinder 350—1050 Mk., 395 Kälber 900—1150 Mk., 527 Schafe 450—650
Mk., 495 Schweine 1400—1850 Mk.. Tendenz: Handel mit Großvieh
leb=
haft, geräumt; mit Kälbern und Schafen lebhaft, ausverkauft; mit
Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand.
Von den Produktenmärkten.
*Berlin, 12. Dez. Unter dem Einfluß der heute ſtark weichenden
Deviſenpreiſe gaben auch die Getreidenovierungen am
Produkten=
markt zum Teil weſentlich nach. Beſondeus ſchwach lag Weizen bei
ſtarbem Angebot, für den aber bei der vollkommenen Zurückhaltung der
Mühlen kaum Gelldkurſe zu hören waren. Etwas beſſer hielten ſich die
Roggenpreiſe, da das Angebot in dieſer Getreideart nur mäßig bleibt.
Für Gerſte und Hafer ermäßigten ſich die Forderungen weſentlich, aber
die Käufer bekundeten Zurückhaltung. Lokoware in Mais iſt knapp,
da=
gegen war gewiſchter Mais erheblich billiger zu kaufen. Für
Hülſen=
früchte, Raps und Futterſtoffe war die Haltung gleichfalls matt.
w. Frankfurter Getreidemarkt vom 12.
Dezem=
ber. Die Abſchlüſſe, welche am heutigen Getreidemarkt zur
Ausfüh=
rung kamen, waren klein. Die Unſicherheit, welche ſich vom Deviſen=
und Effektenmarkt übertragen hat, trug viel zur Unluſt bei. Die
Stim=
mung gilt für die meiſten Artikel als ſchwächer. Weizen, Roggen wurde
venig beachtet. Demgegenüber war Gerſte behauptet, Hafer zu
er=
mäßigtem Preiſe gefragt. Mais geſchäftslos. Mehl unterlag
Schwan=
kungen. Hülſenfrüchte ſind nur ſchwer verkäuflich. Futtermittel blieben
behauptet. Heu und Stroh je nach Qualität feſter. Amtliche
No=
tierungen: Getreide und Hülſenfrüchte ohne Sack, Weizenmehl,
Noggenmehl und Kleie mit Sack: Weizen, alsbaldige Lieferung, 710 bis
720 Mk., Roggen do. 600 Mk., Gerſte (Sommergerſte für Brauzwecke
700—735 Mk., Hafer 575—580 Mk., Mais 650—675 Mk. (alles Parität
Frankfurt a. M.), Weizenmehl, füddeutſches Spezial 1025—1125 Mk.,
do. norddeutſches 70proz. Ausmahlung 925—975 Mk. (bei Waggonbezug
ab Mühlen), Roggenmehl, norddeutſches 750—800 Mk., Kleie, Weizen=
und Roggenkleie 380—400 Mk., Erbſen, je nach Qualität, für
Speiſe=
zwecke 650—900 Mk., Linſen desgl. — Heu, ſüdd. gut, geſund trocken,
320—350 Mk., Stroh von Weizen und Roggen, drahtgepreßt 90—100 Mk.
* Mannheim, 12. Dez. Produktenbörſe. Die
Abwärts=
belvegung von Dollar und Gulden bringt die Möglichkeit einer
Getreide=
einfuhr wieder näher. Under dieſen Umſtänden blieb die Tendenz an der
heutigen Mannheimer Produktenbörſe ſcharf nach unten gerichtet. Aber
ſelbſt auf die ermäßigten Preisnotkierungen hin fanden ſich keine Käufer,
da man einen weiteren Rückgang erwartet. Man verlangte für je 100
Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen 705—725 Mk., Roggen 600—610 Mk.,
Gerſte 720—750 Mk., Hafer 570 Mk., La Plata=Mais 650—675 Mk.,
in=
ländiſche Erbſen 700—900 Mk., Wieſenheu, 300 Mk., Preßſtroh 100 Mk.,
gebundenes Stroh 90—100 Mk., Rangoonbohnen 750 Mk., Braſilbohwen
500 Mk., Reis 900—1200 Mr., Mehl wurde von den Mühlen etwas
er=
mäßigt und ſtellte ſich heute Weizenmehl Spezial 0 auf 11,25 Mk., Mehl
aus zweiter Hand auf 1020 die 100 Kg., Nachmehl auf 5,75 Mk., Kleie
auf 380—400 Mr.
Wetterausſichten für Dienstag.
Vorwiegend heiter, trocken, kalt, ſtärkerer Nachtfroſt, Südoſtwind.
das altbewährte Kwäftigungsmittel
für Kwer und 9eoven iſt in alben
Apokheken und Orogerien erbältcich.
Ohne Duecksilber,
Geschlechtslelden, ohne Berufestörung-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. verschl. ℳK 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorinm
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Fattrr „ſarun=
Unſchädlich für Menſchen u.
beſeitigen Sie ſe
und gründlich nur mit Wckolda L. Haustiere. Zu haben in B
Darmſtadt: Drogerie Hch. Schulte, Rheinſtraße 17.
— Die Firma Carl Gentner, Gö opingen, veranſta tet
neuer=
dings wieder ein Preisausſchreiben, für welches nicht
weniger wie 200 000 Mk. an Preiſen für die erfolgreiche Empfehlung bei
den Verbpauchern ausgeſetzt werden. Der erſte Preis beträgt nämlich
nicht weniger wie 20 000 Mk. in bar. Es folgen dann Preiſe von 5000,
3000, 1500, 250 bis 20 Mk. Das Nähere können die Leſer, welche ſich an
dem Preiswettbewverben beteiligen wollen, dem Proſpekt entnehmen, der
(13563
unſerer heutigen Nummer beigegeben iſt.
Tageskalender.
Landestheater: Anfang 6½ Uhr, Ende nach 101 Uhr (4 12,
Schauſpielmiete a 6, e6, Schülermiete rot”, Sondermiete 13‟): „Die
Jungfrau von Orleans”.
Orpheum: Vorſtellung um 724 Uhr.
Naturwiſſenſchaftlicher Verein: Vortrag von
Muſeums=
aſſiſtent Dr. Schwan abends 8 Uhr im Hörſaal des Botaniſchen
Inſtituts der Techniſchen Hochſchule.
Goethebund: Vortrag von Karl Juſtus Obenauer (Stefan
George) abends 8 Uhr im Muſikvereinsſaal.
Hausfrauenbund: Monatsverſammlung um 4 Uhr Heidelberger
Straße 47.
Rentnerbund: Hauptverſammlung nachmittags 4 Uhr im
Perkeo=
ſaale, Alexanderſtraße.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 14. Dezember.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um 3. Uhr Ludwigsplatz 8.
Drehbank=Verſteigerung um 3 Uhr zu Griesheim (
Zuſam=
menkunft am Eiſenbahnübergang in der Schönweibergaſſe).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für hefſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches); Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Baul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. ABitticht iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Die heuti
at 8 Seiten.
Sonntag, den 11. Dezember,
wurde uns ein Sohn geboren.
Er soll Carl Cristoph heißen.
Dr. Karl Merck u. Frau
Gertrud, geb. Pattenhausen
Hefurichstraße 29.
(13598
Die glückliche Gebart einer
Tochter zeigen an
Hauptmann Carl Nennewitz
u. Frau Käthe, geb. Wilbrand
Gut Hohenebra bei Sondershausen
den 11. Dezember 1921.
(*47165
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod
hat es gefallen, unſeren lieben Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel
Guſtav Held, Lehrer
nach kurzem Krankſein am 11. Dez
nachm 4 Uhr, im Alter von 28 Jahren
aus der Zeit in die Ewigkeit
abzu=
rufen.
Groß=Zimmern, den 12. Dez. 1921.
Bachgaſſe 11.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch,
den 14. Dezbr., nachm. 2½ Uhr, in
Groß=Zimmern. (*47211
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Gattin, unſere
gute Mutter und Großmutter
Frau Förſter
Wilhelm Hoffmann
Barbara, geb. Löſch
von dem Forſthauſe Eiſernhand
bei Darmſtadt
geſtern nachmittag 3‟ Uhr nach
kurzem Leiden im 68. Lebensjahre
in ſein himmliches Reich aufzunehmen.
Maulbeerau, Poſt Worms a. Rh.,
den 11. Dezember 1921. (*47174
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Hoffmann, Förſter i. R.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch,
den 14. Dezember 1921, nachmittags
12‟/, Uhr, vom Portale des
Fried=
hofs in Hofheim im Ried aus.
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 11. Dezember,
entſchlief ſanft nach kurzem Leiden
unſer lieber Vater, Großvater,
Schwie=
gervater und Onkel
Georg Wittich
Poſtdirektor a. D.
Major d. L. a. D.
im 75. Lebensjahr.
(13602
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Wittich, Poſtrat.
Gonſenheim (Kr. Mainz)
Darmſtadt.
Kranzſpenden und Beileidsbeſuche
dantend verbeten. Die Beerdigung
findet in aller Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh. 5 Uhr entſchlief ſanft
meine liebe Frau, unſere treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Auguſte Arnold
geb. Schuchmann
nach langem, mit Geduld ertragenen
Leiden im Alter von 57 Jahren,
Namens der trauernd Hinterbliebenen:
Friedrich Max Arnold.
Arheilgen, Biel (Schweiz), Nieder=
Modau, Bickenbach, Pfungſtadt,
Egelsbach, Ehemnitz, 12. Dez. 1921
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 15. Dezember, nachm. ½4 Uhr,
vom Sterbehaus aus ſtätt (13600
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach langem
Leiden unſre liebe Tochter, Schweſter,
Schwägerin, Tante und Braut
Mina Schmidt
im Alter von 25 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Schmidt
früher Gaſtwirt
Heinrich Schmidt
Hermann Möhl, Bräutigam.
Darmſtadt, Ahaſtr. 12, I., Eſſeu.
Die Beerdigung findet ſtatt Mittwoch,
den 14. Dez., nachm. 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof. (*4710-
Für die uns beim Heimgang unſrer
lieben Entſchlafenen erwieſene Teilnahme
und überaus zahlreichen Blumenſpenden
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Dekan Knodt
für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie den Schweſtern im Städt.
Kranken=
haus für ihre liebevolle Pflege.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mitteilung,
daß mein lieber Gatte, der treu=
4 ſorgende Vater ſeiner beiden Kinder,
Schwiegerſohn, Bruder, Schwager
und Onkel
HeiifickGtafser
nach langem ſchweren, im Felde ſich
zugezogenen mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden im blühenden Alter
von 35 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Wadlinger Wwe.
geb. Koch
Familie Georg Koch
Familie Ludwig Koch
Familie Peter Klein.
Darmſtadt, Ludwigshafen, 12. Dez. 1921.
Die Beerdigung findet am Dienstag,
2 Uhr nachmittags, vom
Waldfried=
friedhof aus ſtatt. (*47212
Todes=Anzeige.
Hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott
dem Herrn gefallen hat, meinen lieben Gatten,
unſeren treuſorgenden Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Kaufmann
Wilhelm Kraft I.
am Sonntag uachmittag 4 Uhr nach längerem mit
Geduld getragenem Leiden im Alter von 66 Jahren
in die Ewigkeit abzurufen.
Hahn, den 11. Dezember 1921.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Dezbr.,
nachmittags 1/,4 Uhr, ſtatt. (13563
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute mittag ½1 Uhr entſchlief ſanft
nach kurzem Krankſein nach einem
unermüdlichen, arbeiksreichen und
ſorgenvollen Leben mein lieber, guter
Mann, mein lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater und Bruder
Zimmermeiſter
Wilh. Beſt
im 74. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lena Beſt.
Darmſtadt, 12. Dezember 1921.,
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
14. ds. Mts., nachm. 2½ Uhr, von der
Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte abſehen
(1360.
zu wollen.
Chaiſelongue=
Decken
gute Auswahl, zu bill.
Preiſen. (B13324
Friedrich Eigenbrodt
Herdweg 18
Fernruf 1692.
2-300 Ifdm.
Feldbahngleiss
m. einigen Wagen
u. Drehſcheiben,
gebr., aber gut
er=
halten, zu kaufen
geſucht. Ang. ui.
M M 2711 an die
Geſchäftsſt. d. Bl.
Dankſagung.
Für die uns während der
Krankheit und bei der Beerdigung
unſerer lieben
Luiſe
Familie Friedrich Reitzel.
(*47242
Groß=Zimmern.
Dankſagung.
Für die Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entſchla enen ſagen wir
*47186
Allen herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Friedrich u. Kind.
erwieſene Teilnahme ſagen wir
herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen=
Carl Groh und Frau.
(*47128
Königsberg.
Lotterie
zu Gunsten d.
Ostpr.
Hei-
matmuseums
8419 Gew. im
Gesamtwerte
von M.
225 000
* 35 000
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Dinkelmann
in Worms.
Seſte 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1921.
Rummer 334.
Der Grenadier von Pirmaſens.
8)
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasquc.
(Nachdruck verdoten.)
Jean Joß und ſein Mädchen hatten ſich ohne Säumen von
Buchsweiler auf den Heimweg gemacht, doch konnten ſie nicht
wohl daran denken, noch an demſelben Tage nach Zweibrücken
zu gelangen, denn die Entfernung zwiſchen den beiden Orten war
keine geringe, und das Mädchen durch die lange Wanderung am
Tage vorher ziemlich müde geworden. Beide ſchritten indeſſen
ſo rüſtig als möglich auf ihr Ziel los. Wohlbekannte Fußwege
ſchlugen ſie ein, um über Utiweiler nach Ingweiler zu gelangen,
und wurden dabei ſichtlich dom Zufall begünſtigt. Juſt in dem
Augenblick, wo Line ernſtlich zu ermatten begann, erreichte ein
kleines Bauernwägelchen die beiden Wanderer, und der Lenker,
ein Bewohner von Bitſch, nahm ſie gerne bis zu ſeiner Heimat
mi: So ſuhren ſie denn jetzt verhältnismäßig raſch dieſelb:
Straße dahin, welche kurze Zeit vorher der Landgraf mit ſeinen
Huſaren geritten. Von Bitſch aus ſetzten ſie neugeſtärlt ihren
Weg fort, und nun durften ſie hoffen, die Heimat noch mit
be=
ginnender Nacht zu erreichen.
Elf Uhr mochte es wohl ſein, als beide glücklich, wenn auck,
recht müde, in Zweibrücken anlangten. Vor der Wohnuna Line’s
nahm Jean herzlichen Abſchied von ſeinem Mädchen, das ihm
noch verſprach, morgen in aller Früh’ bei der Mutter im
Tſchiff=
liker Grunde zu ſein, dann eilte der Burſche weiter. Ohne
Auf=
enthalt ſchritt er durch die Gaſſen der Stadt, dann auf der
Straße nach Pirmaſens den Schwarzbach hinan, und ſ hon
glaubte er in der Ferne die alte Tſchiffliker Mühle zu erkennen,
bei welcher ſich der Weg nach ſeinem Heim abzweigte.
Die Nacht war ziemlich dunkel, doch nicht ſo ſchwarz. um
nicht die Gegenſtände in nächſter Nähe erkennen, oder doch
er=
raten zu können. Die Mühle, die wie ausgeſtorben an dem leiſe
und einförmig rauſchenden Bache dalag, hatte Jean bereits
er=
reicht, ſchon wollte er in der Richtung nach den Anlagen von der
Straße abbiegen, als plötzlich ein lautes, befehlendes „Halt!”
ihm entgegentönte.
Verwirt und erſchrocken hemmte der Burſche ſeinen Schritt,
da ſprangen plötzlich mehrere Geſtalten aus dem Dickicht, welche
die Straße einſäumte, auf ihn zu und packten ihn lautlos, doch
in einer ſo kräftigen Weiſe, daß jeder Widerſtand unmöglich war.
Zugleich erſchien auf der Straße, in ſeinen Umriſſen erfennhar,
ein Neiter, der wohl das „Halt!” gerufen haben mochte und jetzt
in militäriſcher Weiſe kurz und beſtimmt kommandierte:
„Die Hände gebunden, dann auf’s Pſerd mit ihm! Schreit
er, ſo ſtepft ihm einen Kuebel in den Mund. Daheim mag er
reden und hören, ſvas ſein eigentlicher Herr und Gebieter ihm zu
ſagen hat. Aufgeſeſſen! Vorwärts, marſch!“
Jean hatte noch nicht zur Beſinnung kommen können, da
fühlte er ſchon ſeine Hände auf dem Rücken mit einem Riemen
feſt zuſammengeſchnürt und ſah ſich auf ein Pferd gehoben. Nun
wurden ihm auch mit größter Schnelligkeit die Beine zu beiden
Seiten an den Sattelgurt befeſtigt, und ein Reiter, deſſen rote
Uniform Jean nun hatte erkennen konnen, ſchtrang ſich hinter
ihm auf den Gaul und raunte ihm zu:
„Schweige und halte Dich ruhig, es iſt zu Deinem Beſien,
ſonſt muß ich Dir den Knebel anlegen!“
Schon im folgenden Augenblick ſlog der Gaul mit ſeiner
doppelten Laſt davon. Der arme gebundene Burſche, von dem
Arm des Huſaren wie von einem eiſernen Reif umſchlungen und
gehalten, vermochte keine Bewegung zu machen, ſeine Rufe
er=
ſtarben unter dem Huſſchlag der Pferde — es mußten der roten
Huſaren eine ziemliche Anzahl ſein — und fort ging es in
ſchar=
fem Ritte auf der Straße nach Pirmaſens dahin. Der
Reiter=
trupp verſchwand bald in dem Dunkel der Nacht, die Hilferufe
des Gefangenen, das Geſtampf der Pferde derklangen endlich in
der Ferne und alles war vorüber.
Es war nur das Werk weniger Augenblicke geweſen, und
ein neuer langer Grenadier war auf eine allerdings gewaltſame,
doch nach den Anſchauungen des Landgrafen durchaus rechtliche
Weiſe für das Pirmaſenſer Regiment geworben worden.
TV.
Ein gelungener und einvereitelter Fang.
Die Mutter Gottfrieden hatte eine böſe Nacht gehabt von
ſchweren Träumen war ſie geplagt worden, und oftmals hatte
ſie geglaubt, den Hilferuf ihres abweſenden Sohnes Jean zu
vernehmen. Als ſie mii dem Tagesgrauen wirklich erwacht war,
ſich auf ihrem harten Lager emporrichtete und mit den dürren
Händen über die faltenreiche Stirne fuhr, um ihre wirren
Ge=
danken zu ordnen, da kam es der alten Frau faſt vor, als ob ſie
nicht geträumt, ſondern unter dem Einfluß eines Alpdruckes
etwas Entſetzliches erlebt, das zu verhindern ſie unfähig geweſen.
Von einer unerklärlichen Angſt gepeinigt, erhob ſie ſi.h aus dem
Bette, warf ein Kleidungsſtück über und trat hinaus vor ihre
Wohnung. Still und noch von dem letzten grauen Nachtnebel
bedeckt lagen die verkommenen Anlagen vor ihr, nichts war zu
hören noch zu ſehen als das leiſe Rauſchen des Waſſers und
dort über den waldigen Bergen die erſten roten Glutſtreifen
des beginnenden Tages. Sie kleidete ſich fertig an und ſchritt
dann abermals ins Freie hinaus, doch blieb ſie diesmal nicht bei
ihrem Häuschen ſtehen, ſondern ging weiter den Grund entlang
dem Ausgang der Anlagen zu. Das Herz war ihr ſchwer, ein
Unglück war geſchehen, das glaubte die alte Frau zu wiſſen, doch
war ſie auch ſchon wieder gefaßt, das Unvermeidlichſe, wie es
ſie ſo oft in ihrem Leben getroffen, zu ertragen. Finſtern Blickes,
die dünnen fahlen Lippen zuſammengepreßt, ging ſie dahin und
hatte bald die Straße erreicht, welche in der Nacht einen ſo
ſelt=
ſamen gewalttätigen Auftritt erlebt hatte.
Der Boden der Straße war zerſtampft, als ob eine Anzahl
Pferde ſich hier herumgetummelt hätten: das konnte nur in der
ver=
gangenen Nacht geſchehen ſein, denn geſtern war nichts
derglei=
chen zu bemerken geweſen. Aufmerkſam betrachtete die Alte die
aufgewühlten Steine und Erdſchollen, plötzlich ſtieß ſie einen
lauten Wehruf aus, denn ſie hatte zur Seite des Weges einen
Gegenſtand entdeckt und erkannt, den ſie aufhob und zitternd an
ihre Lippen drückte, während ihre Augen naß wurden.
(Fortſetzung folgt.)
zen Veihnnchtsti=
Heiz= und Koch=Apparate
beſitzen Weltruf
Überall zu haben
Qualitäté=Erzeugniſſe der
Zuerlicht Seſellſchaft Berlis Or7
Bodo. Prädrorn
(Rheinheſſin), 25 J.,
i. Haushalt perf., ſucht
Stellung als Stütze
mit Familienanſchluß.
Hinge auch in ein
Geſchäft. Ang. u. B 12
Heſchäftsſt. (*47044. fräulein ſucht eine
zu über=
Filiale nehmen
gleich welcher Branche
Kaution kann geſtellt
werden. Erbitte An=
gebote unt. B 29 an
die Geſchſt. 1*47124 Flickerin
at noch 1—2 Tage in
der Woche frei, Stunde
1,25 ℳ. Gefl. Auftr.
u. B 4Gſchſt. (746982 Männlich Kaufm. geb.
Techniker
Hoch= u. Tiefbau, mit
Sprach= und vielſeit.
Branchekenntniſſen, ſ.
ſelbſt. Stellung, evtl.
ſp. Beteiligung. An=
gebote u. B 6 an die
Geſchaftsſt. (*47013 Mine Uantan
30 J. alt, vollkommen
ſelbſtändig in allen
vork. Arbeit,, tätig bis
jetzt als Ober=Monteur.
ſucht Stellung auch als
Betriebs Monteur. Gef.
Zuſchriften zu richten
unter B 15 an die
Geſchäftsſt. (*47054 Offene Stellen A Gri Tüchtige (13583
Filetſtopferinnen
gegen ſehr hohe Be=
zahlung und dauernde
Beſchäftigung geſucht
A. & P. Mattes
Gardinenfabrik
Groß=Geran. Heimarbeit
Geübte Maſchinen=
näherinnen für Herr=
Hemden gef. (13596
Ferd. Carl Winter
Eliſabethenſtr. 10. Zum 1. Jan. zuverl.
älteres Mädchen
in kl. Haushalt geſucht.
Gute Behandl. u. Ver=
pflegung zugeſichert.
Näheres bei Lonel Eli=
ſabethenſtraße 30, im
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erſtes Hausmädch.
und (B1359
Küchenmädchen
Frau von Brüning,
Heinrichwingertsweg 3.
Buchhalterin
perfekt in einfacher u. doppelter
Buch=
führung u. Korreſpondenz, per ſofort
geſucht. Angebote mit
Zeugnisabſchrif=
en erbeten unter B 66 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds Bl.
(*47268
Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt für
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1 tüchtigen Motorenſchloſſer
(ſtationäre Verbrennungsmotore) Leute, die
an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt ſind, wollen
ſich vorſtellen.
(13584
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G. m. b. H., Darmſtadt, Bachgangweg 20
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perfekte Stenotypiſtin.
Bewerberinnen, die in gleicher Eigenſchaft
ſchon mit Erfolg tätig waren, wollen
aus=
führl. Bewerbungen mit Angabe der Gehalts=
(13582
anſprüche ſenden an
Heſſiſche Maſchinenfabrik und
Eiſen=
gießerei, G. m. b. H., Darmſtadt
Bachgangweg 20.
Buchhalter
Tüchtige
Stenotypiſtinnen
welcher mit der amerik. Buchführung
und Abſchluß vertraut, zur Vertretung
des Chefs für dauernde Stellung
als=
bald geſucht. Angebote unter 26 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*47101
durchaus perfekt, ſowie auch
Anfänge=
rinnen zu ſofortigem Eintritt von
induſtriellem Unternehmen geſucht.
Angebote mit Zeugnisabſchriften und
Gehaltsanſprüchen unter B 18 an die
(13586id
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Mehrere tüchtige Dreher
für mittlere und große Spitzen= u. Kopfbänke
ſowie einige Dreher
für große Bohrwerke ſofort geſucht.
Ange=
bote nur von wirklich tüchtigen Leuten erbeten
an Brown, Boveri & Cie., Aktiengeſellſchaft,
Abt. Lohnbureau, Mannheim=Käfertal. (J, 13588
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einfache Stütze
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Geſchäftsſt. (*47099
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d. Hausfrau f.
Haus=
arbeit entweder vorm.
v. 7-11 Uhr od.
ganz=
tägig, wenn perfekt
bürgerl. koch., dauernd
geſ. Laufmädchen vorh.
Näh. Geſchſt. (13585
Brav., ehrl. Mädchen
tagsüber oder für ganz
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Ehepaar geſucht.
Klump.
Heinrich=
ſtraße 158, III. (*"10
Wegen Erkrankung
des bisherig. Mädchens
ordentliches
Verkäufe
Kauchen
Kl. Harmonium
zu verkaufen (*47046
Lauteſchlägerſtr. 24, pt.
evtl. auch Aushilfe
zum ſofort. Eintritt
geſucht. Näh.
Martin=
ſtraße 62, pt. (B,13591
Schöne Akkordzither
zu verkaufen (*47152
Hoffmannſtr. 34, III.
Lauffrau f. vorm.
2 Std geſucht. Näh.
Mathildenſtr. 34, pt. /*½
Abbordzither
faſt neu, mit Kaſten zu
verkauf. Weiterſtadt,
Darmſtädterſtr. 78. (1.
Männlich
Für kunſtgew.
Holz=
ſchnitzereiwirdperfekter
Vergolder
im Nebenberuf geſ.
Angeb. unt. B 30 an
die Geſchſt. (*4712
zu verkf. Karſch,
Beſ=
ſungerſtr. 19, Mittwoch
4-7 Uhr. (*47254
Gut geſchloſ.
Grammophon
faſt neu, H.=
Winter=
mantel zu verk.
Mühl=
ſtr. 45, 9—1. (*47236
Intelligenter, ſchreibgewandter
junger Mann oder Mädchen
als Schreibhilfe von hieſiger Fabrik ſofort
geſucht. Angebote nur unter Angabe
der Lohnanſprüche unter B 19 an die
(13587id
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Einreihige (47162
Ziehharmonika
zu verk. Ruthsſtr. 6, I.
Xylophon
u. Kinderklappſtühlchen
zu vk. Hinze,
Ludwigs=
höhſtr. 43. S. II. (F40
Lebensverſicherung!
Wir ſuchen ſtille Mitarbeiter aus beſſeren
Kreiſen gegen hohe Proviſion. Einarbeitung
und Mithilfe durch Beamte der Geſellſchaft
Angebote erbeten unter B 43 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl.
(13575
Grammophon=
Platten
(Opern pp.) w. geſp.,
10 St., ſow. 1 Brockhaug
Konv.=Lexikon, tadell
erh., bill. zu vk. Möſer,
Ruthsſtr. 24, I. /*47258
Lebensſtellung.
Moid Apparar
üchtige
Reſtgurations=
Köchin
ſowie Hausmädchen
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dauernd geſucht.
An=
geb. m. Gehaltsangabe
u. Nr. 4820 a. d. Ann=
Exped. Gries,
Wies=
baden. (1V.13689
Arbeitsfreudigen, ſtrebſamen Herren wird
ſeltene Gelegenheit zur Gründung einer
Le=
bensſtellung geboten. Kenntniſſe im
Verſiche=
rungsweſen erwünſcht. In Betracht kommer
alle größeren Plätze des Freiſtaates Heſſen.
Wer einen Berufswechſel anſtrebt und
ſich einer lurzen Einarbeitung zur
Ausbil=
dung a.s
zu verkaufen (*47164
Nd.=Ramſtädterſt. 17, I.
Für Weihnachten:
Luftdruckgewehr, vern.
Lauf, billig zu verk.
Mühlſtr. 26.II I. /*4725(
Oberbeamter
im Außendienſt einer alten, gut eingeführten
Verſicherungsgeſellſchaft unterziehen will, wwird
gebeten, ſein Angebot unter B 39 kei der
Geſchäftsſtelle d. Bl. abzugeben.
Verſchwiegen=
heit zugeſichert.
(*47146
Reiz.
Weihnachts=
geſchenk!
Amethyſtkollier (ſieben
Steine) preisw. z. br.
Angeb. u. B 34 a. d.
Geſchäftsſtelle (*47113
Hädeh.-Schlittschnhe
gut vernickelt, Gr. 36,
Pr. 60ℳ zu vr. (*4714:
Rheinſtr. 12½, III.
Eine Anzahl
Grammophon=
Platten
zu verkaufen (*47220
Schützenſtr. 14, I.
1 Lokomotirkessel
12 Atmoſph. Ueberdr.,
Baujahr 1910, nur für
Heißdampf verwendb.,
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Geſchäftsſt. (*47132
Patent: (*47137)
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Ramſtädterſtr. 39 ( uus
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Weyprechtſtr. 3. /*47279
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Zuglampe preisw. zu
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Nummer 334,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1921
Seite 73.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 12. Dezember.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte heute in ſehr ſchwacher Haltung.
Vorüber=
ehend trat eine leichte Erholung ein, doch zeigte ſich gegen Ende der
Börſe wiederum Angebot. Die gegenwärtigen unſicheren Verhältniſſe
und der weitere Rückgang der Deviſen bringt immer noch Material an
den Markt, ſo daß Kurseinbußen von 100—150 Prozent heute allgemein
waren. Es fehlte jedoch auch nicht an Meinungskäufen, die durch die
um Teil jetzt ſehr niedrigen Kurſe hervorgerufen wurden. Am
Bank=
aktienmarkt wichen Diskonto 50 Proz., Dresdener 30 Proz, Deutſche Bank
Proz, Darmſtädter Bank 20 Proz., Kreditaktien 23 Proz. Vom
In=
zuſtriemarkt ſind folgende größere Kursrückgänge zu melden: Phönig
—70 Proz, Harpener — 120 Proz., Luxemburger — 110 Proz.,
Rhein=
ſtahl — 40 Proz., Mannesmann — 107 Proz., Laurahütte — 70 Proz.,
Caro — 48 Proz., Oberbedarf — 63 Proz., Holzverkohlung — 125 Proz.,
Rütgerswerke — 138 Proz,, Scheideanſtalt — 330 Proz., Anilin —55
Proz, Goldſchmidt — 50 Proz., Elberfelder Farben — 75 Proz., A. E.=G.
— 65 Proz., Felten u. Guilleaume, Laymeher und Bergmann je — 70
Proz, Kleher — 130 Proz., Heidelberger Zement — 140 Proz.,
Zucker=
fabrik Frankenthal — 115 Proz., Zuckerfabrik Offſtein — 101 Proz,,
Nheingau — 100 Proz. Von Spezialwerten ſind folgende
Kursverände=
ruungen zu nennen: Zellſtoff Waldhof — 145 Proz., Holzmann — 65
Proz., Faber — 105 Proz., Voigt u. Häffner — 100 Proz., Mannheimer
Del — 200 Proz., Stempel — 90 Proz., Hoch= und Tiefbau — zirka 150
Proz., Nähmaſchinen Kaiſer — 130 Proz., Karlsruher Maſchinen — 100
Proz., Zellſtoff Dresden — 200 Proz., Dürkopp — 150 Proz., Schramm
—160 Proz. Am Markte der Freiverkehrswerte ging es
verhältnis=
mäßig ruhig zu, doch waren, da wenig Kaufaufträge vorlagen, ziemlich
ledeutende Rückgänge zu verzeichnen: Deutſche Petroleum — 250 Proz,
Mansfelder Kuxe wurden zwiſchen 16—17 000 gehandelt, Benz —55
Proz, junge Brown Boveri — 60 Proz., Ludwig Ganz — 180 Proz.,
Gebrüder Fahr — 32 Proz., Hanſa Lloyd — 80 Proz., Veithwerke— 400
Proz., Bahnbedarf — 150 Proz., Helvetia — 100 Proz. Kurserhöhungen
fanden ſtatt: Märk.=Berg. Baugeſ. + 80 Proz. Ettlinger Maſchinen bei
Rationierung — 80 Proz., Frankfurter Hyp.=Bk. + 20 Proz. Am
Nen=
tenmarkte war Zproz. Reichsanleihe gefragt und avaneierte auf 108
Pro=
zent. Valutenrenten waren im Einklang mit der ſchwächeren Haltung
der Debiſen ebenfalls rückgängig. 5 proz, Goldmexikaner — 200 Proz,
Noroz, Silbermexikaner — 140 Proz.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 12. Dez.
Geld Brief Geld / Briet VeGeld prief TNee
Geld / Briet N t.Brüſſ,1388.10 1388.5301 M1293.70 1296.30 Norwegen 2597.30 2702.,7 2347.,60 2352.40 Holland. 16693.30 6708.70 6o8s.90 6081.10 Schweden ſ4495.50 4 404.50 3921. 3990.— London. 769.20 770,80 701.30 702.70 Helſingf. Paris..
Schweit 1458.50l1481 50ſt
18626.308633.70 348.,60 1346.40
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Wien (abg 187.30 187.70 162.80 163.20 Spanien 622.30 2627.70 R427.50 2432.50 D.=Oſterr. 6. 89— 6.91- 6.24— 6.26— Italien 825,10/ 826.90 729.20 730.80 Budapeſt 24.97— 25.08- 23,23— 23.38— Liſſab. Op. — —
Dänem. 13509.—ſ3516.— koo6 90 8108.10 Prag ... 217.70 218.30 205.30— 205.70—
w. Frankfurt a. M., 12. Dez. Abendverkehr. Am
Deviſenmarkt hielt die ſchwächere Stimmung an. Gegen Abend
trat vereinzelt leichte Beſſerung ein. Debiſe Neu=York, welche mit 163
amtlich ſchloſſen, ſtellten ſich auf 164. Dollarnoten bewegten ſich zwiſchen
162 und 163. Auszahlung Warſchau nannte man 5,25, Polennoten 5.30
bis 5,15. Es notierten ferner: Wechſel auf Belgien 1250, Wechſel auf
Holland 5950, Wechſel auf London 685, Wechſel auf Schweiz 3150,
Wech=
ſel auf Neu=York 164.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 12. Dezember in Zürich 3,45
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,69½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 3,30 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,40
(88,80) Kronen, in Prag 50½ (117.80) Kronen, in Neu=York 0,60½
(23,80) Dollar, in Paris 74u (125,40) Franken.
Berliner Vörſe.
* Berlin, 12. Dez. Börſenſtimmungsbild. Die
Beun=
ruhigung, die durch den Zuſammenbruch der bekannten beiden Banken in
die Kveiſe des Publikums in Verbindung mit dem ſich täglich
vollziehen=
den Abbau der hohen Deviſenpreiſe getragen wurde, hat dieſes auch
an=
geſichts der ſchon ſeit Tagen vückläufigen Kursbewegung nunmehr
be=
wogen, ſich in großem Umfange von ſeinem Beſitze zu tyennen.
Ver=
ſchiedentlich ſollen auch umfreiwällige Verkäufe erfolgt ſein. Da der
Dol=
larkurs ſich bis 12 Uhr weiter auf 172 ermäßigte, behundete auch die
Bör=
ſenſpekulation vorerſt wenig Neigumg zur Aufnahme der in ziemlichem
Umfange herauskommenden Wave. Es traten daher bei ziemlich lebhaften
Umſätzen auf allen Märkten Kurseinbußen von durchſchnittlich 50 bis
80 Prozent ein. Für noch hoch im Kurſe ſtehende Papiere, beſonders am
Montan= und Induſtriemarbt, traten Kursrückgänge von 100 bis 180 Proz.
ein. Felten u. Guillegurme verloren 200 Proz., Deutſche Waffen 265 Proz.
Lichtblicke in der allgemeinen matten Haltumg der Großverkehrswerte
bildaten lediglich die Kursſteigerumgen von Ilſo=Köln und Neu=Eſſen von
80 Prozent. Zu ſo erheblich ermäßiaten Anfangskurſen zeigte ſich dann
Kaufluſt der Börſenkroiſe mit einem Ergebnis von 10= bis 15proz.
Burs=
erholungen, die aber zumeiſt wieder verloren gingen, als der Dollarkurs
bis 165 wich und im Zuſammenhang damit auch die andeven hochſtehenden
Deviſenpreiſe bei der amtlichen Feſtſetzung ſtark rückgängig wurden.
Er=
heblich niedriger waren auch Valutapapiere wie Baltimore und
mexiha=
niſche Anleihen, die 250 bezw. 255 Prozent verloren. Heimiſche Renten
waven unter Bevorzugung der alten Reicks= und preußiſchen Anleihen
ausgeſprochen feſt. Dagegen waren ungariſche und türkiſche Renten 4—15
Prozeit niedriger. Das Geſchäft war weiterhin allgemein ruhig bei nur
mäßig verändertem Kursſtand: Für die zu Einheitskurſen
gehandel=
ten Induſtriepapiere iſt infolge ſtarker Verkäufe des Publikums
gleich=
falls mit erheblichen Kursabſchlägen zu rechnen.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 12. Dez. Teleg, Auszahlungen für:
We
e
12. De;
70.
Geld. / Brief / Geld Brief
Geld / Brief Geld Brief
Motterdam
Brüſſ. Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingſors
Italien
London. 6 733.25/6746, 75k
1393.60 1396.40
e757.20 2762.80
8561.403588,60ß
4520.45/4559.55
239,85 340.359
819.15/ 820,85
769.20 770.80 New=York:
R143.S5G156. 15 Paris ...!!
Or2ss. 70 1271.30/ Schweiz ...!4
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181.80 3168.20/ Wien (in D.=
3to70.00 4079.101 Oeſter, abg.)
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1458,50 1456 50
8621. 35/8698,85
2072.30 2677.70
6.93— 6.97—
215.75/ 216.25
24.57— 24.63—
165.33/ 165.57
13383.,85l1986.35
6.48-
202.75
Zürich, 12. Dez Wolff.
Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
0.52—
203.25
23.78—
54.60—
21.23— 21.40—*
Prag .... .. 5.96½,/ 6.10—/ Brüſſel .. 138.60 — /89.20—/Budapeſt ../ 0.671,/ 0.6740
Kriſtiania ..
Kopenhagen 98.— 98,/Agram.. . .. 2.00— 2.00—
Stockholm . . 125.— 120 ½1Bukareſt ... / 0.15½// 0.16—
Neu=York ../ 5.17½,/ 5.16
* Berlin, 12. Dez. Wie die Bank für Handel und Induſtrie
(Darmſtädter Bank) mitteilt, iſt die Nachricht, daß die Darmſtädter
Bank, insbeſondere deren Münchener Filiale, größere
Deviſen=
verluſte erlitten habe, völlig aus der Luft gegriffen.
75.11
6.—
Frankfurter Kursbericht 12. Dez. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel u. Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
85 Reichsanleihe. ...
26
%IV. u. V. Schatzanweiſg.
.%0 VI.—IK.
„
Sparprämienanleihe ........"
425 Preuß, Konſols auusausra:/ 75.
„........
3/,%0
........!
425 Bad. Anl. unk. 1935......
v. 1907 ...."
123 Bahern Anleihe ........
........
128 Heſſen unk. 1924 .........
3½,% .......... ..
.................
12 Württemberger ..........
Ausländiſche.
126 Bulgar. Tabak 1902......
19% Griech. Monopol ....."
4½,% Oeſt. Staatsrente v. 1813
ab 1918 ...............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
426 Oeſt. Goldrente .........
425 „ einheitl. Rente ......
420 Rum. am. Rente v. 03
4½,% „ Goldrente v. 13 ...
425 am. „ konv. .
427
v. 05 .
426 Türk. Admin. v. 1903 ..
42g „ (Bagdad) Ser. T..
„ II..
13
425 „ v. 1911, Zollanl. ..
5½,% Ung. Staatsr. v. 14 ..
„ Goldrente .......
„ Staatsr. v. 10 ...
125 Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
525 Mexik. amort, innere ....
konſ. äuß. v. 99 ..
425 Mexik. Gold v. 04, ſtfr...
„ konſt. inner. „.....
22 — Frigationsanleihe
126 Tamaulipas, Serie l.....
Oblig. v. Transportanſt.
425 Eliſabethbahn ſtfr.. . . . . . . .
26% Oeſt. Südb. (Lomb.) .. . .
92 Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em
328 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz 80,—
18
v. 1883....
4½% Anatolier 1 ..........."
Oblig. v. Transportanſt. (Fortſ.)
82 Salon Conſt. Jonction ....
1 8% Salonique Monaſtir ...
5% Tehuantepee ............
4% „......
Deutſche Städte.
425 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
31,% Darmſtadt v. 1905 .....
4% Frankfurt v. 1913 ......
31g%0
„ v. 1903 ........
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hhyp.=Bank 1920..
31%
„......."
47 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
425 Mein, Hyp.=Bank 1922....
48 Pfälz. „ „ 1922..,
4% Rhein. „ „ 1923....
811
erl. ...
4½ Südd. Bk. München 1906
4% Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfbbr. 102,25
% Heſſ.Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhhp. Kom. Obl..
Bank=Aktien.
Barmer Bankverein.. . . . . . . . . 305,—
Berliner Handelsgeſellſchaft ../ 445.—
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter Bauk .........."
Deutſche Bank ....."
Deutſche Eff. u. Wechſelbank.
Deutſche Vereinsbank ...."
Disconto=Geſellſchaft . ... ....
Dresdner Bank.:.
Metallbank.
Nationalbk. f. Deutſchland., ...
Pfälziſche Bank .........."
Oeſterr. Crebitanſtalt .
Reichsbank Ant. .
Rhein. Creditbank.
Südd. Disconto=Geſellſchaft . ..
Frankf. Gyp.Cred. .........
Bergwverks=Aktien.
Bochumer .....
......
Buderus. ....
.......
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Gelſenkirchen Bergw. ..
Harpener Bergbau ........
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
Laurahütte ........."
Lothringer Hütte .... . .... .
Mannesmann Röhren .......
Phönix Bergbau ..........."
Vergwerks=Aktien (Fortſ.)
Oberſchleſ. Eiſen CCaro).
Oberbedarf ....
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Aktien v. Transportanſtalten.
Paketfahrt (Hapag)..........
Nordd. Llohd ...............
Südd. E.=B.=Geſ. ...."
....
Schantung E.=B.
Baltimore .....
Kanada .....
Lombarden .................
Oeſt.=ung. Staatsbahn .......
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...
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Wahß & Frehtag ..........."
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560.
750,—
770.—
665,—
1450.
749.—
640.—
900—
770.
980,
550,
720.—
790.—
—
v1085.—
500
450.—
520,
350,
D
780.
552,—
V 627.
680,—
900.—
800.
12. 12.
652,
600,
901,
849,—
630,—
399,00
420,
202,
450.
559,15
750,—
405,—
850,—
498.—
590,—
770,—
555,
590,—
1120,
526.—
660—
575,—
775,
635.—
820—
465,—
1100.
670,—
720
360,
1000.—
440—
355,—
444.
255,—
500,
556,—
690,—
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630.
550,
705.
760—
740.—
1600.—
2500,
560
750,—
1100,—
650—
1630.—
720,
700.—
940.
850,
7751
800.
550.—
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950.
695.—
1075,
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570,—
1500,—
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2875.—
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995.—
850)
1206,—
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660,—
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1400,—
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Bekanntmachung.
Betrifft: Preiſe von Chriſtbäumen für 1921.
Infolge erhöhter Ausgaben für Hauerlohn,
Koſten für Fuhrlöhne und Frachten mußten
die Preiſe für Chriſtbäume, dieſes Jahr höher
als früher angeſetzt werden.
Die Bäume ſind von den Händlern zu
(st13578
folgenden Areiſen abzugeben:
Bäume bis 1 Meter . ... 8 Mk.
von 1,20—1,50 m 10
von 1,50—2,00 „ 12
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921.
Preisprüfungsſtelle der Stadt Darmſtadt,
Mueller, Bürgermeiſter.
Zuckerverkauf.
Von Tonnerstag, den 15. bis einſchließl.
31. Dezember, erfolgt gegen Abgabe der
Be=
zugsmarke „Paula” der Nährmittelmarken die
Ausgabe des auf die Marke „Ottilie”
voraus=
beſtellten Zuckers.
Für jede Marke werden 625 gr
Kriſtall=
zucker, zum Preiſe von 6 Mk. abgegeben,
Der Preis verſteht ſich, einſchließlich Tüte.
Rücklieferung der Marken durch die
Klein=
händler hat bis ſpäteſtens 5. Januar 1922
in vorgeſchriebener Weiſe, auf Bogen aufge=
(st13568
klebt, zu erfolgen,
Darmſtadt, den 12. Dezember 1921.
Lebensmittelamt.
On unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute
(13572
O bei der Firma:
Tezugsgenoſſenſchaft der Friſeure von
Darm=
ſtadt und umgegend, eingetragene
Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß, der Generalverſammlung
vom 8. November 1921 iſt das Statut
ge=
ändert.
Ludwig Welter in Darmſtadt iſt aus dem
Vorſtand ausgeſchieden.
Carl Nies und Karl Zimmer, beide
Fri=
ſeure in Darmſtadt, ſind in den Vorſtand
gewählt
Darmſtadt, den 29. November 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt 1
Veiſiſgerungs=Ageige.
Mittwoch, den 14. Dezember 1921,
nachm. 3 Uhr, verſteigert der
Unter=
zeichnete im Pfandlokal Ludwigsplatz 8
zwangsweiſe öffentlich meiſtbietend
gegen Barzahlung 1 Schreibtiſch
ſowie Hausmobilien durch alle Rubriken.
Gunkel, Gerichtsvollzieher,
Darmſtadt.
13576)
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 14. Dezember,
nachmit=
tags 3 Uhr, verſteigere ich in Griesheimb. D.
eine Drehbank
öffentlich, zwangsweiſe gegen ſofort. Zahlung.
Zuſammenkunft am Eiſenbahnübergang
(13601
in der Schönweibergaſſe.
Lein,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Kaſinoſtraße 24.
Lieferung von Pflaſterſteinen.
Die Anlieferung von ca. 120 cbm
Plaſter=
ſteinen für die Gemeinde Pfungſtadt ſoll
öffent=
lich vergeben werden.
Bedingungen liegen auf der
Bürger=
meiſterei daſelbſt in den Dienſtſtunden zur
(*1355481
Einſicht offen.
Angebote müſſen bis 30. Dezember 1921,
vormittags 11 Uhr, abgegeben ſein, um weiche
Beit gleichzeitig die Eröffnung ſtattfindet.
Pfungſtadt, den 10. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei: Schwinn.
Meit Doderaobiſches Neier.
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[ ← ][ ][ → ]Beite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. Dezember 1921.
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mit Einrichtung, greßer Rohrplattenkoffer
Boule mit Tisch.
Märklin-Spielwaren: Eisenbahn-Luzusaug,
Dampfmaschine mit Dynamokraftanlage,
Melalbzufasten: „Stef=Fselgespann, m.
Puppe.
Gruppe II
Sportartikel: Schneeschuhe mit Stöcken,
Eußbalstiefel, Tennissclläger mit Dresse.
Schmucksachen: Silberne Taschenr od. Arm-
banduhr (Herrn oder Dame. Marke „
Ba-
denia”), goldener Ring mit echtem Stein
oder Siegelriug. Alpaka-Handtasche,
sil-
bernes Eigareiten-Etuü mit Monogramm,
Elfenbeinkette.
Spielt aren: „Märklin-Metallbaukasten.
Ei-
senbahn. „Dampfmaschine, „Dampfschiff,
„Luppeukochlnerd. „Esenbahngilterbrü ke,
Großstacltbahnhof forner Chemischer
Experimentierkasten, Kino-Apparat,
Pup-
peustube oder „Küche. Steiff=Sli=Reiter.
Verschiedlemes: Laure. Mandoline. Citarre,
Sanas-Selbsikocher. Nagelpfiege-Erui,
Reisauecessgire, Lederhanttasche,
Schau=
beckbriefmarkena bum. Obstschale,
Rauch-
service, Teekessel, Besteck-Garnitur,
Schreibzeug, Kaffeeservice.
Gruppe III
Sportartikel: Fußball, Hockeyschläger vernickelte Schlittschuhe,
Rollschuhe, Rodelschlitten, Leiterwagen.
Silberne Schmucksachen: Ring mit echtem Stein, Brosche,
Armband, Bonbonniere, Siegelstock mit Monoaramm.
Spielwaren: Märklin-Metallbaukasten. Dynamo und Säge,
„Dampfmaschine. „Dampfschiff. „Bahnsteigsperre. -
Buhnüber-
gang, -Bahnsteighalle, -Bahnhof. „Eisenbahnbrücke, -Tunnel,
„Puppenkochherd, Steiff-Ski=Koller, Steiff-Puppe oder „Tier,
ferner Gelenkpupge, Kaufladen, Laterna magica.
Verschiedenes: Großer Sondra-Rein-Aluminiumtopf, echte
Rind-
lederaktentasche. Musikmappe, Leder-Handtasche. „
Brief-
tasche, Nageipflege-Etui, Nähbeutel, Füll-Federhalter
Korb-
sessel, Gebackkasten, Schmuckkasten, Toilettespiesel u. 4.
Gruppe IV
Sportartikel: Rodelschlitten, vernickelte Kinderschlittschuhe,
Ruck-
sack, Hängematte.
Silberne Schmucksachen: Brosche, Manschettenknöpfe,
Hals-
kette mit Anhänger, Ring, Sigarettenspitze, Bleistift,
Kra-
watten-Nadel.
Spielwaren: Märklin-Flugzeug, Puppenbett, -Badewanne.
Schieb-
karre. Musikkreisel. Steiff-Roloplan-Drachen, -Puope oder
Tier, ferner Zauberkasten. Gewehr, Pistole.
Unterhaltungs-
spiele, die Puppenschneiderin, Oelenk-Baby, Garten-Krocket,
Gartenspiel, Kegelspiel. Schachspiel. Malkasten.
Sämtliche Gegenstände sind feinster Oualität von allerersten
Gruppe V
Spielwaren und Kindersachen: Märklin-Zubehörteile zur
Eisen-
bahn. „Gießkanne. Gartengeräte. -Flachkreisel. Steitf-Pupge.
oder -Ball, echte kiohner-Muttharmonika, Bücher nach
Wahl Karl Mar-Band, Backfischhuch, Bilderbuch. Hlalbuch:
Pastellkreiden, Oelkreidlen. Feder-Etui, Ballschläger.
keif=
spiel, Botanisiertromntel Tlsch-Krockei, Laufseil, Springseil.
Stickkasten, Fröbelspie:, Haltnz. Quartett, Kubu spiel.
Silberne Schmucksachen: Manschettenknöpfe, Kettenacmband,
Freundschafts-Reifen, Ring mit Stein. Brosche, Halsketten,
Rocknadel.
Verschiedenes: Taschenmesser, Schere, Toiletten-Etui, Toiletten-
Spiege/ Brie papier, Aschensclale, Zuckerzauge, 1Orteuschautel.
Brieföffner usw.
Firmen.
Preisbedingungen=
Beispiel=
Nehmen wir an, Klein-Ida will einen Preis gewinnen.
Dazzi muß sie Nigrin- und Schneekönig-Verbraucher und Belege‟
oder enthält dieses
Wie macht man das?
Sammeln!
1. Jede Dose echtes Nigrin ist entweder
mit diesem Garantiestreifen umklebt
Oarantie-Silberpapier:
Garantieblatt.
Jedes Paket Schneekönig hat eine gelbe Papierhülle. Klein-lda schneidet sich aus
dieser Papierhülle den auf der Vorderseite stehenden großen Schornsteinfeger aus (n jcht
die kleinen runden oben und unten am Verschlu8)!
Diese Garantiestreifen, Garantie-Silberpapiere und Schornsteinfeger-Ausschnitte heißen
„Belege” und diese „Belege” muß lda zammeln.
2. Bei den Kolosialwaren-, Seifenhändlern sowie Drogisten sind kostenlos
Werbebogen füir Nigrin und Schneekönig
zu haben.
Einen solchen Werbebogen holt sich Klein-Ida,
bezeichnet ihn mit Nr. 1 und schreibt in das mit A bezeichnete Viereek ihre Adresse.
3. Nan geht lda zur Mutter und sagt- „Mutter, ich will auch einen Preis gewinnen. Du
darfst von heute au nur aoch Nigrin zua Schuhputzen und Sehnerkönig
zum Waschen gebranehen.
Kein-Idas Mutter schreibt sich als erstet gewonnener Verbraucher auf den
Werbe-
bogen auf Linie 1 m dem mit B beseichnsten Viereck ein!
1da läßt sich gleich Geld geben und holt eine Dose Nigrin oder ein Paket
Schnee-
könig oder beides im Laden und fäBt sich von Mutter die Belege davon geben.
4. Die Heißige lda geht nun weiter zu Tante Flilde, Onkel Paul. zu Lehmanns usw. und
bittet sie alle, sich als geionnene Verbraucher auf den Werbebogen nacheinander
in Viereck B einzutragen, jedesmal besorgt sie gleich eine Dose lligrin oder ein Paket
Schneekönig oder beides und läßt sich die „Belege” (siche 3.) geben.
Auch bittet sie, daß künftig nur noch Nigrin und Schneskönig verbfaucht werden
und man die „Belege” für Klein=lda sammelt, damit 1da unbedingt einen Preis geitinnt.
5. Klein-lda darf ein und denselben Verbraucher aur einmal auf ihre Werbebogen
ein-
schreiben lassen, selbstverständlich aber dürfen die von diesen Leuten gesammelten
Marken hachträglich eingesandt werden.
6. Klein-lda beeilt sich, ihren ersten Werbebogen recht rasch, mit Verbrauchernamel
gefüllt und den „Belecen” 4azu, an
Firma Carl Geniner, Göppingen (
einzusenden, damit sie auser ihrem Preis auch noch eine
Weihnachtsprämie
gewinnt (siehe
* Hat Klein-Ida den ersten Werbebogen mit den „Beſegen” abgzschickt, so holt sie sich
bei einem Händler wieder einen neuen Werbebogen, auf den sie Nc. 2 schreibt und das
Viereck A wieder, wie dort vorgeschrieben, ausfüllt.
1da läßr auf diesem Werbebogen weitere Verbraucher sich eintragen, sammelt die
„Belege” und so immer fort. Den tueiten auzgefüllten Werbebogen und gesammelte
„Belege” und die folgenden kann Klein-lda einsenden, so oft sie will. Sie werden alle
— auch der erste — bei der Eirma Carl Gentner in Göppingen unter lda’s Namen
gesammelt und bei der großen Preis-Entscheidung zusammengesählt.
S. Ende März 1922 hat die fleißige lda von ihren Verwaniten und B=kannten eine ganze
Menge „Belege” gesammelt.
Sie schickt die noch nicht eingesandten Werbehogen und die noch gesammelten
„Belege in einem Briefumschlag an
Firma Carl Gentner, Göppingen (Wärf.)
Werbebogen und „Belege” müssen aber vor dem 31. März 1922, nachts 12 Uhr
auf der Post abgelieefrt sein, sonst werden sie nicht mehr mitgezählt
Wer gewinnt einen Preis?
ſ.den ersten Preis geninnt, ner die meisten „
Varbraueber-
namen” und „Beiege” gesammelt hat. — Den zueiteg Preis erhält, wer die
zweitmeisten „Verbrauchernamen” und „Belege”” gesammelt hat usit.
10. Bei der Zählung wird jeder „Verbrauchername” zweimal und jeder „Beleg”
ein-
mal gerechnet. Man muß also beides — „Verbrauchernamen” u n d „Beiege‟ —
Huraee
Für jeden Verbrauchernamen muß aber wenigstens ein „Beles
mitein-
gesandt werden.
1I. Außer dem Preis,
etwa zufällt, erhält
w eine Weihnachtsprämie —
(zu wählen aus Gruppe V, oder 20 Mark in bar):
voll ausgefüllt mit
ber,
den dazu gehörigen Belegen vor dem 10. Dezember 1921 aus seinem Ort an
Firma Carl Gentner, Göppingen (Wärtt.)
Zuu Fost gegeben wird. Als Absendungsort und Datum gilt der Poststempel.
Die Weihnachtsprämie wird den Geuinnern, wenn irgend möglich, 50 zugeschick
daß sie zum Weihnachtsfeste ein rifft.
Die Sichtung der einlaufenden Bewerbungen geschieht s0 rasch als möglich
dem 31l. Märr 1922, s0 daß die Presträger uug -fälr Eale April 1922 ihre Pr
den entsprechenden Oruppen wählen können und dana kostenlos zugesandt erhalten.
Preisrichter sind: der Syndikus der Handelkaumer Keutlingen, Herr
Schäffer. Rechtsanwälte Steiner, öffentl. Notar. und Neininger, Cöggit
und die Reklameabteilung der Firma Carl Gentner Göppir
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wiſſenſchaftlich unterſucht und mit „Sauerſtofffraß” bezeichnet
hat, ſchätzt den Schaden durch die Verwendung „ſelbſttätiger”
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Die angeprieſene Erſparnis bei der Verwendung
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rantgen oder ranztgen Geruch. Die Analyse des
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un16g1tche Ful1stoffe nie Ton u. a. fehlen,
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und 86 8 rasserfreter 8odz 1tegt in den
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suchten Selfenpulvg „Sehneeköntg” ein
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