Bezugspreis:
monatlich 650 M. und 1.00 M. Abtragegebühr,
durch die Agenturen 750 M. frei Haus.
Einzel=
nummer 30 Pf. Beſtellungen nehmen entgegen:
die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23 (Fernſprecher 1,
2390 und 2391), die Agenturen und alle Poſtämter.
Verantwortlicheit für Aufahme von Anzeigen on
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Richt=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichheit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
29 mm breite Kolonelzeille im Kreiſe Darmſtadt 1 M.
Bankanz 1.20 M., Reklamezeile (92mm breit)350 M.
Auf vorſtehende Preiſe 500g Teuerungszuſchlag.
Anzeigen von auswärts 200 M. Banhanzeigen
2.75M., damm breite Rehlameszeile K50 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße B. die
Agenturen UAnzeigenerpedtionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nummer 332
Sonntag, den 11. Dezember 1921
Einzelnummer 30 Pfg.
Die Notlage der Zeitungen.
Die deutſche Preſſe wird plötzlich vor die befürchtete, mit
teuert worden, ſo daß der Preis für Dezember auf 3700 Mark
Aufſchlag nochmals um mehr als das Doppelte des
Friedens=
bisherigen Bezugspreiſe in gar keinem Verhältnis ſtünde.
rechterhaltung der Preſſe mehr als je auch die Aufrechterhaltung
der Hoffnung, der Ordnung, des Staatslebens bedeuten wird, ſchneiden.
Nur Kurzſichtigkeit und Unkenntnis kann das verkennen.
Außer=
ordentliche Verhältniſſe erfordern außerordentliche Mittel. Das
ſchen Preſſe!
Wir erwarten daher zuverſichtlich, daß die unbedingt not= dieſes vor der Gefahr des Verblutens warnt.
wendigen außergewöhnlichen Erhöhungen der Be=
Preſſe und ihre Unabhängigkeit von ausländiſchen Einflüſſen zu
erhalten iſt. Wir wollen, ſolange es ingend möglich iſt, die
deut=
bei der ſtürmiſchen Entwickelung zum Schlimmen nicht gelingen auch in der öffentlichen Erörterung den Dingen etwas mehr auf
wird, manche alteingebürgerte und werwolle Organe der
öffent=
lichen Meinung vor dem Zuſammenbruch zu vetten, ſo darf uns
doch Peſſimismus nicht dahin bringen, daß wir widerſtandslos, hoben wird. Wer die Steuer letzten Endes trägt, das iſt eine
in ihrer Richtung — mehr als je kämpft für das Wohl der
Volks=
geſamtheit in dieſen Zeiten, bedarf auch in erhöhtem Maße der
Einſicht ihrer Leſer.
Die Lage iſt keiner früheren vergleichbar. Möge das allent= merkung, daß ohne deutlich erkennbare Opfer des Beſitzes nicht
halben erkannt werden, ſolange es noch Zeit iſt!
Der Vorſtand
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger
E. B.
Die Woche.
In einem ſeiner regelmäßigen Artikel im „Paeſe” wendet
ſich der bekannte italieniſche Volkswirtſchaftler und frühere
Miniſterpräſident Nitti an ſeine Kollegen in der ganzen Welt
mit der Aufforderung, die Frage der Kredite und
Schul=
den zwiſchen den verſchiedenen Ländern eingehend
klarzu=
ſtellen. Europa ſei aus dem Gläubiger der Welt deren
Schuld=
ner geworden, ſeine Konſumkraft ſei vermindert. Amerika habe
ſeine Produktion vermehrt, finde aber keinen genügenden Abſatz.
Die Vereimigten Staaten ſeien Kreditoren der Allierten im
Betrage von 9587 Millionen Dollar, England könne mit Mühe
zahlen, Frankreich und Italien könnten nicht zahlen. England
ſei der Gläubiger Frankreichs, Italiens, Belgiens und Rußlands
im Geſamtbetrage von 1803 Millionen Pfund Sterling. Die
Amerika gegenüber verſchuldeten Länder ſeien ihrerſeits
Gläu=
biger Deutſchlands. Während aber ſie ſelbſt nicht zahlen
könn=
ten, behaupteten ſie, daß das zuſanmengebrochene Deutſchland
ein Vielfaches in Annuitäten von dem zahlen könne, was
Frank=
reich und Italien nicht zahlen könnten ohne Bankrott zu machen.
Dabei ſei die Valuta der beſiegten Länder entwertet und alle
Länder ſeien im Innern überſchuldet, ihre Bürger ſeien mit
enormen Beträgen Gläubiger ihres Staates geworden. Die
Welterſticke in Papiergeld! Da jeder einkaſſieren und
keiner Schulden nachlaſfen wolle, verlören alle immer mehr.
Eine Frage ſei es, ob es noch möglich ſei, aus dieſem Unheil
herauszukommen, ſich von der „papiernen Kitte” zu befreien und
vorſichtig mit gebotenen Kautelen und nötigen Einſchränkungen
zu einem allgemeinen Nachlaß zu gelangen, der die Welt wieder
zu Atem kommen ließe.
Es wäre ſehr wünſchenswert, daß die Staatsmänner zu
Lon=
don, Paris, Brüſſel und Rom dieſen Gedankengäugen etwas
mehr Einfluß auf ihr Handeln einräumten, als das wenigſtens
zum Teil der Fall zu ſein ſcheint.
Das große Rätſelraten über die Frage eines etwaigen
Zah=
lungsaufſchubs iſt zur Stunde noch nicht beendet. Mit
aller Deutlichkeit iſt zunächſt nur das klar geworden, was hier
bereits vor einer Woche angedeutet wurde, daß nämlich England
nicht eine Löſung gegen Frankreich beabſichtigt, da es den
Staatsmännern der Downing Street nicht angebracht erſcheint,
das engliſch=franzöſiſche Verhältnis gegenwärtig einer ſo ſtarken
Belaſtungsprobe zu unterziehen, trotzdem ſich Englands Stellung
in den letzten Tagen ſtark gefeſtigt hat. Die engliſch=amerikaniſche
Verſtändigung hat den Spannungen der Waſhingtoner
Verhandlungen ſtandgehalten und das Nachgeben Japans
dürfte das erſte greifbare und überaus wichtige Reſultat dieſer
angelſächſiſchen Verſtändigung ſein. Das Ultimatum, das in
den entſcheidenden Verhandlungen zwiſchen Hughes, Balfour
und Kato England und Amerika gemeinſam an Japan richteten,
iſt ebenſo ein Akt von weltgeſchichtlicher Bedeutung wie die faſt
zur gleichen Zeit durch Lloyd George herbeigeführte
Verſtändi=
gung Englands mit den Sinnfeinern. Wenn auch noch nicht alle
formalen Klippen umſchifft ſind — die engliſche Preſſe zeigt
da=
her eine bewundernswerte Zurückhaltung —, ſo darf man doch
wohl ſchon heute das iriſche Problem, das dreiviertel
Jahrtau=
ſend die engliſche Politik belaſtete, in der Hauptſache als gelöſt
betrachten.
Nicht ohne Einfluß dürſte dieſe für England überaus günſtige
Entwickelung auch auf die europäiſche Politik bleiben, wobei
wir auch an den nahen Orient denken, da die dortigen Ereigniſſe
ja durch das Verhältnis zwiſchen England und Frankreich
be=
ſtimmt werden.
Zunächſt hat Herr Briand vor dem franzöſiſchen Senat
eine Rede gehalten, an der eine gewiſſe Zurückhaltung
bemerkens=
wert war, im übrigen aber hat er eine Kammerdebatte über die
Reparationsfrage abgelehnt. Inzwiſchen iſt Herr Loucheur
nach London gereiſt, wo auch ſein Partner von Wiesbaden her ſ und er iſt andererſeits ein erſter, wirklich unwiderlegbarer
Be=
noch immer weilt.
allen möglichen Mitteln bisher verhinderte Kataſtrophe geſtellt. Finanzabkommen aus dem Sommer, das von der erſten bar ge= wird in ihm das Verfahren genau feſtgelegt, dunch welches für
Die deutſchen Zeitungen haben von den bis auf das Hundert= zahlten deutſchen Milliarde Frankreich keinen Pfennig gibt, iſt alle Zeit Streitigkeiten auf friedlichem und gütlichem Wege aus
fünfzigfache geſteigenten Preiſen der Materialien und Herſtel= franzöſiſcherſeits noch immer nicht ratifiziert, während England der Welt geſchafft werden ſollen, die ſich zwiſchen, den beiden
lungskoſten nur einen Teil auf Leſer und Inſerenten überwäl= ſeinerſeits die Zuſtimmung zum Wiesbadener Abkommen von eng benachbarten und befreundeten Völkern ergeben könnten.
zen können. Nun war der Wagen Druckpapier, der im Frieden dieſer Ratifikation abhängig macht. Man kann verſtehen, daß In ſeinem zweiten Artikel wird im einzelnen auseinandergeſetzt,
2000 Mark koſtete, bereits Ende November wieder erheblich ver= der Temps über die diesbezüglichen Ausführungen des britiſchen welche Arten von Streitfällen dem ſchiedsgerichtlichen Verfahren
geſtiegen war. Plötzlich wird hierauf ein weiteker ſofortiger die engliſche Feſtſtellung, daß man die deutſchen Reparations= gen in ihrem Wunſche, Komplikationen vorzubeugen und dem
zahlungen nicht in das Budget eingeſtellt habe, iſt ein recht deut= Geiſt eines höheren Rechtsſinnes Rechnung zu tragen, noch
wei=
preiſes verlangt, und hierzu kommen, die allgemeinen licher Wink nach Paris hinüber. Dort, wvo man die deutſchen ter. Auch ein Schiedsſpruch hat noch etzwvas von einem Diktat,
ſprunghaften Verteuerungen und die enormen Erhöhungen der Zahlungen eigentlich ſchon im vonaus ausgegeben hat, hat man, das dem unterliegenden Teil auferlegt wird. Es ſoll daher nach
Löhne. So wachſen plötzlich die geſamten Produktionslaſten in naturgemäß für den Gedanken eines Zahlungsaufſchubs nur fehr Möglichkeit ein Vergleichsverfahren Platz greiſen, das vor einem
Rieſenſummen zuſammen, zu denen auch eine Verdoppelung der wenig übrig. Eine Reparationsanleihe, welche die anderen auf= neu zu errichtenden ſtändigen Ausgleichsamt ſtattfinden ſoll.
zubringen hätten, und welche Frankreichs Forderungen voll
Ob und wie lange noch unter dieſen umſtänden überhaupt das decken würde, wäre den Franzoſen ſicherlich erheblich ſympathi= z. B. die Feſtlegung gewiſſer Friſten, die zwiſchen dem Erlaß
Zeitungsweſen aufrecht zu erhalten iſt, darüber herrſchen in den ſcher. Jedenfalls hat es aber den Anſchein, als ob man auch in eines Urteils, ſei es ſchiedsgerichtlichen, ſei es vergleichsgericht=
Kreiſen der Sachverſtändigſten die ſchlimmſten Befürchtungen. Frankreich gewiſſe Konzeſſionen, nicht grundſätzlich, ablehnen lichen Charakters, und dem Ergreifen von Mitteln zur „gewalt=
Wir treiben aber offenbar in eine Kriſe hinein, in der die Auf= möchte, wenn dadurch andererſeits Möglichkeiten gegeben wären, ſamen Durchſetzung der gegenteiligen Auffaſſung” verſtreichen
die deutſche Selbſtändigkeit noch mehr als ſchon bisher zu be= müſſen. Wir ſehen alſo, daß zwiſchen der Schweiz und dem
land ſeinen Etat ausbalanzieren müſſe, daß die deutſche Noten= wenn ſchon bei den nahen Beziehungen und ihrem ſpeziellen
muß verſtanden und gewürdigt werden in dem Augenblick, wo preſſe unter allen umſtänden ſtillgelegt werden müſſe, ſo llingt wirtſchaftlichen Charakter Zwiſchenfälle zwiſchen Deutſchland
es nun tatſächlich geht um Seinoder Nichtfeinderdeut= das zwar vernünftig, iſt aber etwa das gleiche, als wenn ein und der Schweiz hoffentlich nicht gerade allzu häufig eintreten
Mörder, der ſeinem Opfer die Kehle eben durchgeſchnitten hat,
Daß wir allerdings alles daran ſetzen müſſen, wenigſtens
zugs= und Anzeigenpreiſe nicht zuletzt deshalb getragen werden, unſeren inneren Etat auszugleichen, iſt niemandem zweifelhaft. Jahren immer wieder aus aufrichtigem Herzen für den
Schieds=
weil mur ſo die wirtſchaftliche Ungbhängigkeit der deutſchen Der Streit der Meinungen geht nur darüber, wie der unge= gerichtsgedanken und ein überſtaatliches Schlichtungsverfahren
heuere Bedarf des Reiches aufgebracht werden ſoll, und
wieder ſpielt das Schlagwort und die Parteidoktrin eine
ver=
ſchen Zeituugen vor dem Erliegen ſchützen. Und wenn es leider hängnisvolle Rolle. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn man ſei. Unſere Fernhaltung vom Völkerbund bis zum heutigen
den Grund ginge, und wenn man einſehen würde, daß doch
keineswegs immer derjenige die Steuer trägt, von dem ſie
er=
den Dingen ihren Lauf laſſen. Die Preſſe, die — jede Zeitung Frage der jeweiligen Konjunktur und der ſich daraus ergebenden mittel im der Hand haben, mit dem wir auf die
Weiteremtwicke=
wirtſchaftspolitiſchen Machtverhältniſſe.
Nicht die Theorie darf ausſchlaggebend ſein, ſondern der werden.
praktiſche Wert. Wenn der Reichskanzler Wirth mit ſeiner
Be=
weiter zu kommen ſei, mit Recht die pſychologiſche Seite
hervor=
hebt, ſo darf auf der anderen Seite doch nicht der Geſichtspunkt
der Steuerökonomie außer Betracht bleiben. Die theoretiſch beſte des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, Neichstagsabgeord=
(Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen) Steuer iſt wertlos, wenn ſie einen derartigen Apparat erfordert,
auf eine Vereinfachung unſerer Steuergeſetzgebung. Wenn heute Goldbeſtand der Reichsbank gedeckt werden könnten.
jeder große Betrieb ein beſonderes Bureau, für Steuerfragen
unterhalten muß, da nur der Spezialiſt (und auch der nicht
im=
mer) vermag, ſich durch den Wuſt von Beſtimmungen
hindurch=
zuarbeiten, ſo iſt das auf die Dauer ein unhaltbaver Zuſtand. Robert Horne und Miniſter Loucheur ſetzten Lloyd
Inzwiſchen ſchreitet die allgemeine Teuerung weiter
fort, und es iſt durchaus verſtändlich, wenn der Radikalisms
daraus Kapital zu ſchlagen verſucht. Wähnend in weiten Krei= nen in Waren im Kenmtnis. Man kam zu dem Schluß, daß ein
ſen der Mehrheitsſozialdemokratie noch immer der Gedanke einer
Einigung des Proletariats lebendig iſt, hat die
Generalverſamm=
lung des Bezirksverbandes Berlin=Brandenburg der unabhängi= wurde vereinbart, daß Briand noch vor Weihnachten zu einer
gen Sozialdemokratiſchen Partei eine Reſolution angenommen, Beſprechung mit Lloyd George nach London kommen ſoll,
die dem im Januar ſtattfindenden Parteitag der U.S.P.
vor=
gelegt werden ſoll, und die ſich wiederum zur Diktatur des
Pro=
letariats und zum Klaſſenkampf als einziger Möglichkeit zur
Be=
freiung der Arbeiterklaſſe bekennt. Die fürchterlichen
Erfahrun=
gen, die Rußland unter der Bolſchewiſtenherrſchaft hat machen
müſſen, ſcheinen doch manche Kreiſe noch immer nicht zur Ver= Deutſchland eine Anleihe zu gewähren, ab. Es will empſehlen,
nunft bringen zu könmen. Welche Tendenzen in der
Kommuniſti=
ſchen Partei vorherrſchen, hat der Mehrheitsſozialdemokrat
Steinnayer in Stutgart in einer Aufſehen erregenden Rede ger Einlöſung zu höheren Beträgen wieder erneuert werden
wieder einmal der Oeffentlichkeit unterbreiten können. Er konnte können. Deutſchland müſſe die Staatseinnahmen, beſonders in
auf ein geheimes Rundſchreiben hinweiſen, nach dem ein Kurier= der Warenausfuhr, ſo zu erhöhen trachten, daß es in die Lage
dienſt im ganzen Lande eingerichtet iſt, deſſen Mitglieder
Er=
hebungen anzuſtellen haben über alle möglichen Vorbereitungen komme, die Anleihen aus dieſen Einnahmen ohne Niſiko zahlen,
für einen bewaffneten Aufſtand. Auch die Militärpropaganda zu können. Auf dieſe Weiſe müßten ſich die Staatsfinanzen
(M. P.) wird grell beleuchtet, und Herr Nadeck bereitet auf
kom=
mende Kämpfe vor.
Daß für den Nadikalismus, der auf einen gewalt= dann ja wieder neue Probleme zeitigen.
ſamen Umſturz hinarbeitet, die deutſche Juſtiz einen Stein
des Anſtoßes bildet, iſt durchaus verſtändlich; und weil die Juſtiz
ſich bisher nicht zum Handlanger politiſcher Tendenzen hat
machen laſſen, wird ſtändig gegen ſie Sturm gelaufen. Der des Temps meldet, die öffentliche Meinung in England
Mordprozeß Buchholz leuchtet wieder einmal hell in dieſes wüſte neige dazu, die Erörterung über das Wiesbadener Abkommen
Treiben hinein. Die Prgxis iſt immer die gleiche. Ein Ereig= hinaus auf das geſamte Reparationsproblem auszudehnen. Auf
vor Aufklärung des Falles zum Gegenſtand einer wüſten Hetze der Auffaſſung, daß eine Abänderung der
Repara=
gemacht, und wenn die aufgeſtellten Behauptungen vor Gericht tionsbedingungen oder des Londoner Zahlungsſtatuts
Gerichtsurteil zu ganz anderen Feſtſtellungen kommt, ſo iſt es würde. Es müſſe feſtgeſtellt werden, daß die engliſche
Regie=
die deutſche Juſtiz, die den „Hort der Reaktion” bildet. Man rung in gewiſſem Grade dem Einfluß des herrſchenden „
Vor=
ſollte ſich endlich auf ſeiten der Mehrheitsſozialdemoknatie ein= urteils” unterliege. Ihre Haltung auf der nächſten Tagung des
mal entſchließen, ſich von dieſem wüſten Treiben grundſätzlich Oberſten Rates ſchen jetzt mit Beſtimmtheit anzugeben, wäre
abzuwenden. Eine unparteiſche Rechtspflege iſt die Grundlage noch verfrüht, aber ſie neige der Idee eines begrenzten
Morato=
eines jeden Kulturſtaates. Die Frage, ob unſer Strafrecht, ins= riums für die deutſchen Barzahlungen zu unter der Bedingung,
beſondere unſer Strafprozeß reformbedürftig iſt, ſpielt in dieſem daß Deutſchland ſeinen Verpflichtungen im Januar oder auch
Zuſammenhange keine Nolle.
in der letzten Zeit ewas gebeſſert hat, ſo wüſſen wir uns doch denkbar ohne gewiſſe Konzeſſionen unter den Alliierten, die ſich
über den Fieberzuſtand der deutſchen Wirtſchaft durchaus klar auf die interallierten Schulden oder auf den Reparationsanteil
ſein. Ein Gutes hat die ſprunghafte Beſſerung der Mark jeden= der einzelnen intereſſierten Länder beziehen würden.
falls gezeitigt, nämlich, daß die unerhörte Deviſenſpekulation
weiteſter Kreiſe wunmehr doch von vielen als recht gefährlich
er=
kannt worden ſein dürfte. Der Zuſammenbruch der Pfälziſchen
Bank infolge von unverantwortlichen Deviſenſpekulationen, iſt meldst unter dem 8. Dezember: Die interalliierte
Kom=
ein weithin leuchtendes Fanal.
Ein bedeutſamer Vertragsſchluß.
D.N.V. Am 3. Dezember iſt durch den Juſtitiar des deut= anzumelden ſind. In jedem Kreiſe wird ein ſolcher Ausſchuß
ſchen Auswärtigen Amtes und den Schweizer Profeſſor und für die Feſtſetzung der durch die Aufſtandsbewegung verurſach=
Juſtitiar beim Völkerbund Profeſſor Huber der Schieds= ten Schäden fungieren. Ferner wird ein Zentralausſchuß für
gerichtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich das ganze Gebiet Oberſchleſien eingeſetzt. Der Sitz des Zentral=
und der Schweiz durch Unterſchrift vollzogen worden, der ausſchuſſes wird Oppeln. Die Kreisausſchüſſe haben ihren Sitz
in gewiſſer Beziehung für Deutſchland Epoche macht. Es iſt in den Hauptſtädten der Kreiſe, mit Zuſtändigkeit für das ganze
nämlich der erſte ſeiner Art, den das Deutſche Reich abſchließt, Gebiet des Kreiſes. Jed
weis für die Aufrichtigkeit, mit der das neue Deutſchland ſich
Die Lage iſt für Frankreich nicht ganz einfach. Das bekannte zum Schiedsgerichtsgedanken bekennt. In zwanzig Artikeln
Schatzkanzlers Sir Robert Horne recht wemig erbaut iſt. Auch zu unterbreiten ſind. Aber die vertragſchließenden Parteien gin=
Der Vertrag enthält dann noch weitere Beſtimmungen, ſo
Deutſchen Reich von nun an in ſämtlichen Streitfällen die Ge=
Wenn man in Paris und London davon ſpricht, daß Deutſch= fahr einer ernſtlichen Zuſpitzung ausgeſchaltet ſein dürfte, und
werden, ſo ſollte man doch weder in Deutſchland noch im
Aus=
land die Tatſache dieſes Vertrages unterſchätzen.
Es iſt bereits geſagt worden, daß wir uns in den letzten
ausgeſprochen haben. Bekanntlich iſt es unſeren Feinden
gelun=
gen, die Welt glauben zu laſſen, daß dieſes Bekemtnis nicht echt
Tag iſt dafür der Bweis. Nachdem jetzt aber dieſer Vertrag
in Bern unterfertigt worden iſt, wird man das Märchen von der
deutſchen Unzuverläſſigkeit nicht mehr gut aufrecht erhalten
kön=
nen, und nach der Natiſizierung werden wir in ihm ein
Druck=
lung des Schiedsgedankens auch unſererſeits Einfluß ausüben
Das Reparationsproblem.
Die Januarrate.
Dresden, 9. Dez. In einer Rede, die der Vorſitzende
neter Dr. Sorge, im Dresden hielt, erklärte er, daß an der
daß dieſer einen großen Teil der Einnahmen verſchlingt. Wir Januarrate augenblicklich noch 270 Millionen Goldmark
werden bei unſerer Finanzreform großes Gewicht zu legen haben fehlen, die nach der perfönlichen Anſicht Dr. Sorges aus dem
Die Londoner Beſprechungen.
London, 9. Dez. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt: Sir
George heute vom Inhalt ihrer geſtrigen Beſprechungen über
das Wiesbadener Abkommen und allgemein über die
Reparatio=
infomeller Meimungsaustauſch zwiſchen Briand und Lloyd
George wünſchenswert ſei. Wie das Reuterbureau vernimmt,
Gutachten der Bank von England.
TU. Londor, 10. Dez. (D. A. 3.) Das Gutachten der
Bank von England über die Möglichkeit eines
engli=
ſchen Kredits oder einer Anleihe an Deutſchland,
das dem Finanzminiſterium zugegangen iſt, lehnt die Frage,
falls ſich Deutſchland die erforderlichen Garantien verſchafft,
Darlehen auf kurze Termine zu gewähren, die nach
jedesmali=
langſam beſſern, was gegen ſprunghafte Umwandlung der
Wechſelkurſe vorzuziehen ſei, wodurch die Wirtſchaftslage
Euro=
pas ſtets in Mitleidenſchaft gezogen würde. und dies würde
Engliſche Anſichten.
Paris, 10. Dez. (Wolff.). Der Londoner Berichterſtatter
nis, in dieſem Falle der Tod des Wachtmeiſters Buchholz, wird allen Seiten, beſonders in Arbeiterkreiſen, bekenne man ſich zu
einer ſachlichen Prüfung nicht ſtandhalten, und wenn daher das dem wirtſchaftlich darniederliegenden England Heilung bringen
den Forderungen im Januar und Februar genüge und die wei=
Wir haben keine Veranlaſſung zu irgendwelchen Illuſionen, teſten Garantien dafür gebe, daß es in kürzeſter Friſt Ordnung
Auch wenn der Kurs der deutſchen Papiermark ſich in ſeine Finanzen bringe. Ein ſolches Zugeſtändnis wäne nicht
Die Schäden des Polenaufſtandes.
Beuthen, 9. Dez. (Wolff.) Die Oſtdeutſche Morgenpoſt
A. miſſion erließ eine Verordnung, daß die Schäden aus
dem polniſchen Aufſtand im Mai und Juni bis zum
1. Januar 1922 bei den neu errichteten Kreisausſchüſſen ſchriftlich
Geſchädigte kann gegen die Entſchei=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Nummer 332.
dung des Kreisausſchuſſes beim Zentralausſchuß Berufung
ein=
legen, und zwar innerhalb zehn Tagen nach Empfang des
Schrei=
bens, womit ihm die Entſcheidung des Kreiſes zugeht.
Sach=
ſchäden müſſen in der Zeit zwiſchen dem 2. Mai einſchließlich
und dem 3. Juli einſchließlich entſtanden, ſowie die nmittelbare
Folge der Aufſtandsbewegung oder durch letztere hervorgerufene
Handlungen ſein. Als Geſchädigter iſt anzuſehen der Eigentümer
oder jede andere Perſon, worauf die geſetzliche Verantwortung
für den Verluſt oder die Beſchädigung ruht. Die am Aufſtand
aktiv beteiligt geweſenen Perſonen (Inſurgenten) ſind nicht
ent=
ſchädigungsberechtigt.
Die Haftentlaſſung Smeets”.
* Der gegenwärtige Stand der
Angelegen=
heit iſt der, daß die Vollſtreckung des Haftbefehls gegen den
Französling Smeets — der nicht etwa aufgehoben worden iſt —
unterbleiben muß, bis die Rheinlandkommiſſion in der
Ange=
legenheit endgültig entſchieden hat. Zunächſt iſt ja die
Anord=
nung der Freilaſſung nur auf die Behauptung des Smeets hin
erfolgt, daß er wegen einer zur Zeit des Waffenſtillſtandes
be=
gangenen politiſchen Handlung verfolgt werde, und die
Rhein=
landkommiſſion wird jetzt erſt feſtzuſtellen haben, ob dieſe
Be=
hauptung zutrifft oder nicht. In dem Augenblick, wo die
Rhein=
landkommiſſion zu der Einſicht gelaugen würde, daß die
Hand=
lungen, wegen deren gegen Smeets vorgegangen wird, nicht in
die Zeit des Waffenſtillſtandes fallen, würde die
Rheinland=
kommiſſion von ihrem eigenen Rechtsſtandpunkt aus den
Frei=
laſſungsbefehl zurücknehmen und dem Verfahren ſeinen Lauf
laſſen.
Berlin 9. Dez. Wie das Wolffſche Bureau hört, wies
das Auswärtige Amt die deutſchen Miſſionen in Paris,
London und Brüſſel an, wegen der auf Anordnung der
Rhein=
landkommiſſion erfolgten Haftentlaſſung des
Redak=
teurs Smeets (Köln), der wegen Nichterſcheinens in einem
gegen ihn wegen Beleidigung eines Polizeibeamten anſtehenden
Straftermins verhaftet worden war, Proteſt einzulegen.
* Köln, 10. Dez. Vor der Kölner Strafkammer wurde
geſtern in der Strafſache gegen Smeets verhandelt.
Der Verteidiger des Angeklagten bezweifelte die Zuſtändigkeit
des deutſchen Gerichts unter Berufung auf Ordonnanz 2 der
Rheinlandkommiſſion, da es ſich um Handlungen in der Zeit
des Waffenſtillſtandes handle. Das Gericht kam zu dem Schluß,
daß die Verordnungen der Rheinlandkommiſſion bindend ſeien
und daß der Fall daher nicht verhandelt werden könne.
Wie dem B. T. aus Köln gemeldet wird, hat die Kölner
Arbeiterſchaft in einer Verſammlung zu dem Fall Smeets
eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt: Die heutige
Verſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei, der über 3000
Perſonen beiwohnten, nimmt Gelegenheit, gegen die dunklen
Machenſchaften der Sonderbündlergruppe energiſch Einſpruch zu
erheben. Wir warnen das Ausland mamentlich Frankreich und
Belgien, den Einflüſterungen von Perſonen, die ſich auf
unbe=
deutende Teile der rheiniſchen Bevölkerung ſtützen, Gehör zu
ſchenken. Das rheiniſche Volk, namentlich die rheiniſche Arbeiter=, denkt nicht daran, ſich aus dem Verbande der deutſchen
Republik zu löſen. Die rheiniſchen Arbeiter ſind deutſch und
wollen deutſch bleiben.
Es verlautet, daß die rheiniſchen Richter angeſichts
dieſer unhaltbaren Zuſtände die ſchwebenden Prozeſſe bis au
weiteres einzuſtellen beabſichtigen, bis in dieſer
Ange=
legenheit eine Klärung geſchaffen ſein wird.
Die Kredithilfe.
* Berlin, 9. Dez. Wie die Blätter mitteilen,
be=
ſchloß der beim Zentralverband des deutſchen Bank= und
Ban=
kiergewerbes in Sachen der Kredithilfe beſtellte
Aus=
ſchuß, die Firmen S. Bleichröder, die Deutſche Bank, die
Dis=
konto=Geſellſchaft, Mendelsſohn u. Co. und M. M. Warburg
u. Co. in Gemeinſchaft mit dem Präſidium des
Zentralverban=
des die Vertretung des Bankgewerbes bei den weiteren
Ver=
handlungen über die Kreditaktion mit einer entſprechenden
Kom=
miſſion des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie und
an=
deren beteiligten Stellen zu übertragen. Zur Bearbeitung der
die Reorganiſation des Eiſenbahnweſens betreffenden Fragen
wurde ein weiterer Ausſchuß gebildet, dem außer dem Präſidium
des Zentralverbandes und der oben genannten Banken noch
eine Reihe weiterer Firmen angehören.
Die Steuern.
* Berlin. 9. Dez. Der Reichswirtſchaftsrat
be=
ſchäftigte ſich zunächſt mit einem Geſetzentwurf betr. Aenderung
der Kohlenſteuer, der eine Erhöhung der Steuer auf 40
Prozent vorſieht. Nach längerer Debatte wurde dem
Geſetz=
entwurf zugeſtimmt, nachdem ein Antrag abgelehnt worden war,
der die Steuer auf 30 Prozent ermäßigen wollte. Angenommen
wurde jedoch ein Antrag, wonach der Bezug von
Hausbrand=
kohle zu erträglichen Preiſen ermöglicht werden ſoll.
Im Reichstagsausſchuß für Steuerfragen
wurde die Beratung der Abänderung des
Umſatzſteuer=
geſetzes fortgeſetzt. Die Debatte lenkte ſich zunächſt auf die
im Geſetzentwurf vorgeſehene Erhöhung der Umſatzſteuer bei
Verabreichung von Speiſen und Getränken. Abg. Dr. Hugo
(D. Vpt.) empfahl die Streichung der in der Vorlage enthaltenen
auf die Schlemmerei bezüglichen Beſtimmungen und forderte
eine ſpezialiſierte Beſteuerung von Sekt und Likören. Nach
ein=
gehender Debatte, an der ſich Redner aller Parteien beteiligden,
wurde der Antrag angenommen. Zu den §§ 25 bis 29 des Ge
ſetzes, ſoweit ſie ſich auf die Steuer auf Anzeigen in
Zeitungen und Zeitſchriften beziehen, wurde folgende
Faſſung beſchloſſen: Die Steuer für die Aufnahme von Anzeigen
durch Zeitungen und Zeitſchriften ermäßigt ſich bei den erſten
200 000 Mark des vereinbarten Entgelts auf 1 Prozent, bei den
nächſten 200 000 Mark auf 1½ Prozent, bei den folgenden 200 000
Mark auf 2 Prozent, bei den nächſten 200 000 Mark auf 2½
Pro=
zent, bei den nächſten 200000 Mark auf 3 Prozent, bei den
näch=
ſten 200 000 Mark auf 3½ Prozent und von den darüber
hinaus=
gehenden Beträgen auf 4 Prozent. Eine lebhafte Debatte
ver=
urſachte noch die Beratung des § 13, der die Erhöhung der
Umſatzſteuer betrifft. Der Ausſchuß ſtimmte dem Antrag
des Zentrums und der Sozialdemokraten zu, der den Steuerſatz
auf 2 Prozent feſtſetzt. Die übrigen Beſtimmungen der
Regie=
rungsvorlage wurden im weſentlichen unverändert angenommen.
Die erſte Beratung der Novelle zum Umſatzſteuergeſetz iſt damit
erledigt.
Die Niederſchönenfelder Angelegenheit.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Der
Reichstagsaus=
ſchuß für die Unterſuchung der Zuſtände in den
Strafanſtalten hatte heute eine Beſprechung über die
ge=
plande Beſichtigung der Feſtungsanſtalt
Niederſchönen=
feld in Bayern. Der bayeriſche Geſandte v. Preger wies
darauf hin, daß der bayeriſche Miniſterpräſident im
Haushalts=
ausſchuß des bayeriſchen Landtages klar die Anſicht vertrat, daf
eine Kontrolle der bayeriſchen Strafanſtalten durch den
Reichs=
tagsausſchuß rechtlich durchaus unzuläſſig ſei. Das Recht zur
Reichsaufſicht beſitze nur die Reichsregierung, nicht aber der
Reichstag. Nach der Reichsverfaſſung könne jedoch die
Reichs=
regierung eine Aufſicht nur in jenen Angelegenheiten ausüben,
in denen dem Reich das Recht der Geſetzgebung zuſtehe.
Ins=
beſondere habe ſie nicht das Recht, Komiſſäre zu
Landesregie=
rungen zu ſenden und die Beſeitigung von hervongetretenen
Mängeln zu verlangen. Die bayeriſche Regierung müſſe daher
zu ihrem Bedauern ablehnen, den von dieſem
Unterſuchungs=
ausſchuß beſchloſſenen Augenſchein in der Feſtung
Niederſchönen=
feld zuzulaſſen. Zum Schluß bat der Geſandte den Ausſchuß,
ſeinen Beſchluß zu revidieren.
Der Vertreter des Reichsjuſtizminifteriums, Geheimrat
Zweigert, erklärte, hinſichtlich der Rechtsfrage habe er
per=
ſönlich gegen die juriſtiſche Beweisführung des bayeriſchen
Ge=
ſandten gewiſſe Bedenken, müſſe ſich aber Zurückhaltung
auf=
erlegen, da die Reichsregierung zu der Frage, die zweifelhaft
und auch in der Literatur beſtritten worden ſei, noch nicht
ab=
ſchließend Stellung genommen habe. Gelange man in der
Rechts=
frage zu keiner Uebereinſtimmung mit Bayern, ſo werde ſie
gegebenenfalls vom Staatsgerichtshof zu entſcheiden ſein. Einer
Aufrollung der Rechtsfrage werde es aber dann überhaupt nicht
bedürfen, wenn der Ausſchuß aus politiſchen und
Zweckmäßig=
keitsgründen auf die Durchführung des früheren Beſchluſſes
ver=
zichte. Ein Anlaß, auf der Durchführung des Beſchluſſes zu
be=
ſtehen, liege für den Ausſchuß um ſo weniger vor, als die
Ver=
hältniſſe in Niederſchönenfeld zurzeit Gegenſtand von
Verhand=
lungen des Reichsjuſtizminiſteriums mit Bayern bildeten. Zum
Schluß wurde ein Antrag Merck (Baher. Vpt.), wonach der
Ausſchuß beſchließt, von dem Vollzuge des
Ausſchuß=
beſchluſſes vom 22. November mit Rückſicht auf die ſtrittige
Rechtsfrage Abſtand zu nehmen, mit den Stimmen der
Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums und
der Demokraten angenommen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Das Viermächteabkommen.
Paris, 9. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Havasagentur meldet aus Waſhington: Der Entwurf des
Ab=
kommens der vier Mächte, durch die das Statut der
pazifiſchen Inſeln feſtgelegt werden ſolle, ſei in die vorderſte
Reihe der Konferenzarbeiten getreten. Viviani habe die
An=
nähme des Entwurfs durch Frankreich empfohlen. Die
Ant=
wort von Briand werde in hurzer Friſt erwartet. Das
Abkom=
men werde ausſchließlich auf die Inſeln Anwendung finden,
die die vier Signatarmächte im Stillen Ozean beſitzen. Dagegen
werde es ſich nicht auf die Küſten des Stillen Ozeans erſtrecken,
da ein derartiges Abkommen die japaniſchen Rechte auf Korea
wieder in Frage ſtellen und eine nähere Beſtimmung der
japa=
niſchen Stellung in der Mandſchurei ſowie die Regelung der
Frage der Pachtgebiete in China herbeiführen müßte, alles
Pro=
bleme, deren Löſung heikel ſei. Ebenſowenig werde ſich das
Abkommen auf Indochina beziehen, wo die franzöſiſche
Sou=
veränität endgültig feſtſtehe. Abgeſehen von der
Aufrechterhal=
tung des territorialen Statusquo im Stillen Ozean werde das
Abkommen für den Konfliktsfall eine Friſt von ſechs Monaten
vorſehen, in der die vier Signatarmächte ſich bemühen würden,
den Streitfall friedlich beizulegen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Dezember.
* Ernannt wurden der Oberförſter Friedrich Knaf zu
Waldmichel=
bach zum Forſtmeiſter der Oberförſterei König und der Oberförſter Karl
Reiß zu Langen zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Langen; der
Rektor an der Volksſchule zu Darmſtadt Wilhelm Gerbig zum
Kreis=
ſchulrat bei der Kreisſchulkommiſſion Erbach i. O.: der
Miniſterialober=
reviſor Albert Becker aus Darmſtadt zum Rechnungsrat bei der
Regiſtratur des Landesamts für das Bildungsweſen; ferner der
Zoll=
ſekretär beim Zollamt Michelſtadt Peter Schweitzer, zurzeit in
Wimpfen, zum Vorſtand des Zollamtes Wimpfen, der
Steuerbetriebs=
aſſiſtent Jakob Werner 7. beim Finanzamt Langen und die
Hilfs=
zahlmeiſter Wilhelm Lanz bei der Bezirkskaſſe Groß=Gerau, Heinrich
Auguſt Schunk bei der Bezirkskaſſe Gießen und Johann Huſter bei
der Bezirkskaſſe Oppenheim zu Steueraſſiſtenten.
* Uebertragen wurde der Schulamtsanwärterin Helene Dietz aus
Dieburg eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Froſchhauſen (Kreis
Offenbach), der Schulamtsanwärterin Anna Müller aus Mainz eine
Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Heuſenſtamm, Kreis Offenbach.
8 Verwaltungsgerichtshof. 1. Geſuch des Wilh. Heil in Friedberg
um Erlaubnis zum Betrieb einer Wirtſchaftskonzeſſion (Schankwirtſchaft)
Große Kloſtergaſſe 1. Die Sache fällt aus. — 2. Vorentſcheidung in
Sachen Klage des Ludwig No ld in Goddelau gegen Kreisamtmann
Dr. Helmreich in Groß=Gerau und Bürgermeiſter Hartung in
Goddelau wegen Schadenerſatzes. Kläger iſt vertreten durch
Rechts=
anwalt Dr. Mattern; Amtmann Dr. Helmreich iſt perſönlich
er=
ſchienen, Bürgermeiſter Hartung nicht anweſend. Der Hausbeſitzer
P. Krummeck und L. Nold als Mieter widerſetzten ſich der Einſetzung von
Zwangsmietern, weil ihnen die Räume unentbehrlich ſeien. Das
Kreis=
amt ordnete nach Androhung Zwangsräumung der Wohnung an und
beauftragte die Bürgermeiſterei mit der Durchführung, was mit Hilfe
der Gendarmerie erfolgte. Die Sache hat die Landesämter und die
Gerichte mehrfach beſchäftigt. Nold will die Beklagten wegen
Schaden=
erſatzes belangen, weil die Zwangsräumung ſich auf einen vom
Miet=
einigungsamt feſtgeſetzten Vertrag ſtütze, während dieſes Amt unrichtig
beſetzt geweſen ſei. Auf ſolchen Vertrag ſich aufbauende Vollſtreckung
hätte nicht vollzogen werden dürfen; Amtmann Dr. Helmreich habe ſich
dadurch einer Verletzung ſeiner Amtspflicht ſchuldig gemacht, in gleicher
Weiſe der Bürgermeiſter. Das Miniſterium ſucht die Vorentſcheidung
des Verwaltungsgerichtshofes nach. Der Anwalt des Klägers vertritt
die Anſicht, daß bei dem weiten Ermeſſen, das den Behörden im
Woh=
nnugsweſen in die Hände gelegt ſei, um ſo ſtrenger geprüft werden
müſſe, ob das Verfahren der Beſitzenteignung geſetzmäßig durchgeführt
ſei; gerade in Goddelau ſeien damals Wohnungen leer geweſen; dem
Mieter Nold habe man ſeine Küche genommen, ſo daß er im Wirtshaus
habe die Mahlzeiten nehmen müſſen. Die Beſetzung des
Mieteinigungs=
amts bei Feſtſetzung des Zwangsmietvertrages ſei unrichtig geweſen,
da zwei Hausbeſitzer als Beiſitzer fungiert hätten. Den Einzug des
Zwangsmieters hätte angeſichts dieſer Tatſache der Kreisamtmann
ver=
hindern müſſen, zumal ihm zu dieſer Zeit die unrichtige Beſetzung des
Mieteinigungsamte amtlich bekannt geweſen ſei. Vollſtreckungstitel ſei
der von unzuſtändigem Amt feſtgeſetzte Zwangsmietvertrag geweſen; die
Einweiſung des Zwangsmieters ſei unzuläſſig geweſen, die Entſcheidung
ſei ungültig, weil ſie von einem nicht gehörig beſetzten Gericht (
Miet=
einigungsamt) erlaſſen ſei. Das Kreisamt hätte das Verfahren wieder
aufnehmen und die Durchführung der Vollſtreckung verhindern müſſen.
Der Amtmann habe fahrläſſig gehandelt. Hartung hätte ſich davon
überzeugen müſſen, ob das Mieteinigungsamt richtig beſetzt ſei; hier
habe noch ein Mieterbeiſitzer gewirkt, der ſchon ſeit einem halben Jahr
Hausbeſitzer geweſen ſei; er hätte dem Kreisamtmann berichten müſſen,
und habe ebenfalls fahrläfſig gehandelt. Amtmann Dr. Helmreich weiſt
auf die Wohnungsnot in Goddelau hin, veranlaßt dadurch, daß die
Wär=
ter des Landgraf Philipp=Hoſpitals Heiratserlaubnis erhielten und nun
Wohnungen benötigten. Den vollſtreckbaren Schuldtitel für die Räumung
bildet die Beſchlagnahmeverfügung der Gemeinde; das
Mieteinigungs=
amt habe mit ſolcher Beſchlagnahme nichts zu tun. Alſo ſtütze ſich die
Vollſtreckung nicht auf den Zwangsmietvertrag; er ſei nicht paſſiv
legi=
timiert, das Kreisamt müiſſe belangt werdem. Der Vertreter des
Staats=
intereſſes erklärt, es ſeien auseinanderzuhalten die Beſchlagnahme der
Wohnung durch die Gemeinde und die Feſtſetzung eines Mietvertrages
durch das Mieteinigungsamt. Der Beſchlagnahmebeſchluß der
Ge=
meinde ſei der vollſtreckbare Titel, der Vertreter des Kreisamtes habe
korrekt nach der Beſchlagnahmeverfügung in deren Durchführung
ge=
handelt. Eine Amtspflichtverletzung des Bürgermeiſters, durch die dieſer
einen Schaden dem Kläger verurſacht habe, liege nicht vor. Die Wahl
der Beiſitzer ſei Sache des Gemeinderats. Der aus § 839 B.G.B.
er=
hobene Anſpruch könne allerdings nicht gegen die Behörde, ſondern nur
gegen den einzelnen Beamten gerichtet werden. Dr. Helmreich nimmt
am Schluſſe die Einrede der mangelnden Paſſivlegitimation zurück; ein
Schaden ſei dem Kläger gar nicht entſtanden. Der Gerichtshof
ver=
neint das Vorliegen einer dienſtlichen Verfehlung.
n. Strafkammer. Mit beſonderer Befriedigung iſt es zu verzeichnen,
daß eine jener nichtswürdigen Seelenverkäuferinnen, die gewerbsmäßig
unerfahrene Mädchen in öffentliche Häuſer liefern, vor einigen Monaten
hier auf friſcher Tat abgefaßt werden konnte. Es iſt dies der Umſicht
einer hieſigen Konditoreibeſitzerin zu danken, denn ſie hatte aus dem
Verhalten der Betreffenden Verdacht geſchöpft und die Polizei
benach=
richtigt. Gerade ſollte ein junges Ding, an das ſich die Schlepperin auf
der Fahrt von Mainz herangemacht hatte, nach Griesheim in ein ſolches
Haus gebracht werden. Die deshalb wegen Kuppelei nach § 180
Straf=
geſetzbuches angeklagte 26jährige, mehrfach vorbeſtrafte Kellnerin Minna
Günderoth aus Schlotheim leugnet zwar beharrlich und ſtellt ſich
als gefällige, uneigennützige Vermittlerin einer harmloſen Dienſtſtelle
hin, war aber vom Schöffengericht ſchuldig erachtet und zu 9 Monaten
Gefängnis nebſt 3jährigem Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von
Polizei=
aufſicht verurteilt worden. Ihre dagegen verfolgte Berufung wurde
nach nochmaliger eingehender Beweisaufnahme verworfen. — Das
gleiche geſchah bezüglich des ſchöffengerichtlich wegen Diebſtahls mit
einem Monat Gefängnis bedachten Hauſierers J. Babab aus
Frank=
furt a. M., der ſein Gewerbe zur Langfingerei in Bobſtadt benutzt hatte.
Eine dortige Frau traf ihn in ihrer Küche, es fiel ihr ſein verlegenes
Weſen auf und ſie entdeckte nach ſeinem Weggang das Verſchwinden von
9 Pfund Zucker aus einem offenen Schrank. Die ganzen Umſtände laſſen
B.s Täterſchaft zweifellos erſcheinen und man beſtätigte daher die
vor=
inſtanzliche Strafe. — Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte
Verhandlung gegen den 25jährigen, bisher unbeſtraften und geiſtig
min=
derwertigen Taglöhner Philipp Rothenſtein aus Königſtädten
vegen Verbrechens nach § 176 Abſ. 3 S.G.B. endigte mit Verurteilung
zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 8 Wochen
Unterſuchungs=
haft. — Ferner wurde die 41jährige unbeſtrafte Ludwig
Hammers=
dorf Ehefrau aus Neckarſteinach wegen qualifizierter
Urkundenfäl=
ſchung nebſt Betrug in die zuläſſige Mindeſtſtrafe von 1 Woche
Ge=
fängnis verurteilt. Sie pflegt als Botin Beſorgungen in Heidelberg
für Andere auszuführen, verfälſchte dabei eine bezahlte Rechnung von
32 Mk. in 35 Mk. und erſchwindelte ſich mittels der Quittung den
kleinen Mehrbetrag.
8 Landwirtſchaftskammer. Die Regierung hat auf Grund des ihr
durch Artikel 9 der Verfaſſung gewährten Notverordnungsrechts
ange=
ordnet: Der Artikel 42 des Geſetzes vom 16. Mai 1906 bzw. 3. Dezember
1920 wird dahin abgeändert: Die Umlage darf vom Rechnungsjahre 1921
an 3 Mark auf 1000 Mark des der Umlage unterliegenden Vermögens
nicht überſteigen. Zur Abbürdungder Schuld, die die Kammer
Von den Hochſchulen.
Studentiſche Selbſtverwaltung.
asp. Im Rahmen ſeiner Vorleſung: „Einführung in die
Nationalökonomie” ſprach Profeſſor Ludwig Bernhard im
Auditorium maximum der Berliner Univerſität auch über die
Geſchichte der ſtudentiſchen Bewegung und die Stellung des
jungen Studenten zur Selbſtverwaltung. Ausgehend von der
geſchichtlichen Entwickelung der Studentenbewegung legte er den
Unterſchied in Form und Zielen vor und nach dem Kriege dar.
Die Veränderung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe
bringt heute die Hochſchulen und die akademiſchen Stände in
ſchwerſte Gefahren. Bei der ſchwindenden inneren Kraft des
Staates und der akademiefeindlichen Haltung der in der
Regie=
rung maßgebenden Bruppen ſind die Hochſchulen heute auf ſich
ſelbſt angewieſen. Ihre Selbſtändigkeit und geiſtige Freiheit
können ſie aber nur bewahren, wenn die Studentenſchaft ſelbſt
in ſeiteſtem Maße mitarbeitet an ihrer eigenen Zukunft. Zwei
große Aufgaben hat ſie zu löſen: Die wirtſchaftliche
Sicherſtellung ihrer Angehörigen, wobei in weiteſtem Maße
ge=
noſſenſchaftliche Selbſthilfe Platz greift— eine Aufgabe, die noch
Entwickelungsmöglichkeiten in ſich birgt. Daneben aber ſteht
als ein Ziel, ohne deſſen Erfüllung noch keine ſtudentiſche
Be=
wegung durch die Jahrhunderte akademiſcher Geſchichte Wert
und Kraſt behalten hat, die Erweckung der jungen
Akademiker=
ſchaft zu nationalpolitiſchem Wollen. Bloße formale
Selbſtverſaltung und Organiſation kann auf die Dauer nicht
von den verfügbaren Kräften getragen werden, wenn nicht alle
Arbeit unter einem befreienden, nationalen Gedanken geleiſtet
wird. Die Deutſche Studentenſchaft, wie ſie heute als
Selbſt=
verwaltungskörper ſeit der Revolutionszeit entſtanden iſt, ſucht,
getragen von der in ihr ſtehenden nationalen Bewegung, die
ins=
beſondere der Hochſchulring darſtellt, beiden Aufgaben gerecht zu
werden; iſt ihr doch ein großer, unverkennbarer Fortſchritt
da=
durch gelungen, daß ſie den ſtändiſchen Einheitsgedanken aller
Studenten und ihrer Hochſchulen Form gegeben hat. Aber ſie
ſteht heute von einer ernſten Gefahr. Die durch den Fortgang
der Kriegsſemeſter einſetzende Verjüngung läßt die ihr geſtellten
Aufgaben zum Teil als über ihre Kräfte gehend erſcheinen, ſo
daß eine gewiſſe Beſchränkung zweckmäßig ſein wird. Wichtiger
jedoch iſt die Lebendigerhaltung der Anteilnahme des jungen
Nachwuchſes, an der auch die Dozenten mehr als bisher Anteil
nehmen ſollten. Profeſſor Bernhard ſchlug daher vor, in jedem
Semeſter in der ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät einen
mehr=
ſtündigen Kurſus über Geſchichte und Aufgaben der ſtudentiſchen
Selbſtverwaltung von ſeiten der Studentenſchaft durchzuführen,
dem ohne Zweifel die Profeſſorenſchaft weitgehendes Intereſſe
entgegenbringen werde. Mitarbeit an dieſer Arbeit der
Selbſt=
erhaltung ſei Pflicht eines jeden Kommilitonen, und es ſei beim
Abſchluß der Studien jedem anzumerben, ob er nur an ſich und
ſein Examen gedacht oder Dienſt an der Allgemeinheit zu
leiſten habe.
* Hochſchulnachrichten. Die Leitung des Reichsbundes
deutſcher Kunſthochſchüler, Sitz München,
Brienner=
ſtraße 22 (alte Schackgalerie), teilt uns mit: Den Bemühungen
des Reichsbundes iſt es gelungen, in mehreren Städten
Deutſch=
lands Freiplätze für ausländiſche Kunſtſtudierende zu beſchaffen.
Es kommen vorläufig ſchweizeriſche, ſpaniſche, griechiſche,
ſchwe=
diſche, norwegiſche, daniſche, holländiſche, ſüd= und
nordamerika=
niſche und italieniſche Künſtler in Frage. Da dem Reichsbund
deutſcher Kunſthochſchüler für jeden derartigen deutſchen
Frei=
platz ein Freiplatz für einen deutſchen Kunſtſtudievenden im
Aus=
land zugeſagt iſt, biitet der Reichsbund deutſcher Kunſthochſchüler
alle Kunſtfreunde, die bereit wären, einen ausländiſchen
Kunſt=
ſtudenten einige Wochen koſtenlos zu ſich zu Gaſt zu nehmen, ihre
Anſchriften und die in Betracht kommende Zeit an die Leitung
des Reichsbundes gelangen zu laſſen.
Die in Budapeſt ſtudierenden deutſchſtämmigen
Studen=
ten haben ſich zur „Deutſchen Studentenſchaft an der
Hochſchule Budapeſt” zuſammengeſchloſſen, deren
Vor=
ſtand aus je zwei Angehörigen der beiden dortigen deutſchen
Verbindungen „Gothia” und „Longobardia” beſteht. In einem
Schreiben an den Vorſtand der Deutſchen Studentenſchaft ſchreibt
die Budapeſter Deutſche Studentenſchaft, daß ſie es „als erſte
Aufgabe empfinde, neben weiterer Pflege und Ausbau der
Be=
ziehungen zu der großen Deutſchen Studentenſchaft, die
Inter=
eſſen der Deutſchen Studentenſchaft an der Hochſchule
Budapeſ=
mit ernſter Arbeit zu vertreten und zu wahren”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Frankfurt, 8. Dez. Einen intereſſanten Konzertabend
vermittelte die Deutſch=Spaniſche Geſellſchaft durch
die Veranſtaltung eines Orcheſterkonzertes, das unter
der Leitung von Senor Rafael Benedito (Madrid) nur
Kompoſitionen ſpaniſcher Autoven brachte. Der noch ſehr
jugend=
liche, aber techniſch glänzend ausgeglichen dirigierende
Kapell=
meiſter des Benedito=Orcheſters und des Madrider Chorvereins
hatte ſeinem Programm keine beſtimmte Stilrichtung als
aus=
ſchlaggebend zugrunde gelegt. Es kam ihm auch nicht darauf
an, Werke aufzuführen, die unſerem deutſchen Geſchmack am
mei=
ſten zugeſagt hätten. Er wollte in dem knappen Rahmen des
zweiſtündigen Konzertes ein naturwahres Bild der ſpaniſchen
Konzert= und Opernmuſik geben, die in ſeiner Heimat als
volks=
tümlich (im beſten Sinne des Wortes) gilt. Alſo ſpezifiſch
ſpa=
niſche Muſik erklingen zu laſſen, das war der Zweck des
Kon=
zertes. So umfaßte die reichhaltige Vortragsfolge Werke
klaſſi=
ſcher und moderner Komponiſten. Der grundlegende Unterſchied
zwiſchen guter deutſcher und echter ſpaniſcher Konzertmuſik liegt
in dem Verwenden von Tanzrhythmen — Bolero, Seguidilla,
Tango — in den ernſteſten Tonſchöpfungen. Wir könnten uns
wohl nur ſchwer vorſtellen, daß in einer Sinfonie plötzlich ein
Walzer auftauchte. Das überaus geſchickt zuſammengeſtellte
Pro=
gramm feſſelte von der erſten bis zur letzten Nummer. Glühende
Sinnenfreude, blutvolle Themen, feurige Rhythmen riſſen mit, —
ich denke ganz beſonders an „La boda de Luis Alonſo (
intermé=
dio)” von Gimenez — buntſchillerndes Orcheſterkolorit — z. B.
in der „Pantomima de las Golondrinas” von Uſandizaga und
„La Proceſion del Rocio” von Turina — zauberte die
farben=
frohe Welt Andaluſiens herbei. Sehor Benedito iſt ein
im=
pulſiver, vor allem rhythmiſch ungemein präziſer Dirigent, dem
das Sinfonie=Orcheſter ganz prachtvoll folgte und die
feurigen Weiſen mit einer Raſſe ſpielte, als ſeien ſeine
Mitglie=
der waſchechte Spaniolen. Als Soliſt ſpielte Herr George
Cope=
land einige ſpaniſche Tänze für Klavier. Auch er
betonte das apart Rhythmiſche dieſer Weiſen. Sein techniſch
ſauberes, brillantes Spiel fand reichen Beifall, ſo daß der
Pia=
niſt ein kleines Stückchen zugab, das in ſeiner wundervoll
wie=
genden Rhythmik und ſeiner zarten Terzenmelodik mit das
ſchönſte des Abends war. Der Gaſtdirigent wurde lebhaft gefeiert.
Schade, daß das Haus nicht beſſer beſucht war. W. W. Göttig.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Seite 3.
9äd däc e e ete etete
hoben. Die Verordnung, die das Datum 19. November 1921 trägt, iſt
am 6. Dezember in Kraft getreten.
3 Eidesleiſtung durch Geiſtliche. Die Beſtimmungen, wonach
Geiſt=
liche vor einer ſtaatlichen Behörde einen Amtseid oder Verfaſſungseid
zu leiſten haben, ſind aufgehoben. Unberührt bleibt die Verpflichtung
für ſolche Geiſtliche, die ein ſtaatliches oder Gemeindeamt übernehmen.
8 Auflöſung von Familienfideikommiffen. Auf Grund des
Notver=
ordnungsrechts wurde das Geſamtminiſterium ermächtigt, mit der
preußi=
ſchen Regierung wegen einheitlicher Auflöſung des Alt=Leiningen=
Weſter=
burgiſchen Fideikommiſſes Vereinbarungen zu treffen, auch in ſonſtigen
Fällen in gleicher Weiſe vorzugehen, wo ſich ſolche Hausvermögen über
mehrere deutſche Länder erſtrecken.
— Landestheater. Am Donnerstag, den 15. Dezember, gelangt
nicht „Cgeſar und Cleopatra” ſondern „Amphitryon” zur
Auf=
führung.
* Der Frauenverein der Johannesgemeinde hielt ſeine
Hauptver=
ſammlung im gurbeſetzten Saal des „Rummelbräu” ab. Als
Vorſitzen=
der leitete Pfarrer Goethe die Verhandlungen. Frl. Amalie
Strecker erſtattetze den Jahresbericht, der von erfreulichem Wachstum
des Vereins aber, auch von ſchweren fimanziellen Songem Zeugnis gab.
Nur durch freiwillige Zuwendungen treuer Freunde in Höhe von faſt
10 000 Mark und Erhöhung der Jahresbeſträge vieler Mitglieder war es
möglich, ohne Schulden auszukommen. Erfreulicherweiſe hatte auch die
Stadt ihren Zuſchuß erhöht in der richtigem Erkenntnis, ein wie
wert=
volles Stück ſozialer Arbeit durch dem Verein geleiſtet wird. Frau
Sa=
nitätsrat Dr. Brückner, die als 2. Vorſitzende herzliche
Begrüßungs=
worte geſprochen hatte, berichtete über die Arbeft in Kinderſchule und
Krippe, der ſie ſeit langem ihre beſondere Obſorge angedeihen läßt.
Hier liegt ja die praktiſche Fürſorgearbeit, die der Verein ſeit 26 Jahren
zum Segen der Gemeinde leiſtet. Aber auch die andere Seite der
Auf=
gabe, die ſich der Frauenverein geſteckt hat, durch Vorträge anvegend
auf ſeine Mitglieder zu wirken, kam an dem Abend zu ſeinem Recht
dunch den Vortvag, dem Pfarver Serüba vom Eliſabethenſtift hielt über
„Frauenliebe zur Linderung von Volksſchäden‟. Die
Bilder, die er vor den geſpannt Lauſchenden aufrollte, wirkten tief
er=
ſchütternd. Die Nöte, die Krankheiſt und Leichtſinn über ſoviel Töchter
auch unſever Stadt bringen, ſind ſo furchtbare, daß man wohl an ihrer
Beſeitigung verzweifeln könnte, wenn nicht die Liebe noch mächtiger wäre,
die an Jeſus entzündet, immer wieder helfend und rettend den
Ver=
lorenen nachgeht. Von großem Gindruck war die Mahnung an alle
Mütter und mütterlich Empfindenden, bewahrende Liebe an den
Töch=
temn des Volkes zu üben durch Pflege eines echt chriſtlichen
Familien=
lebens, in dem auch die Zucht und der tieſe Ernſt ihre Stätte haben
müſſen, damit von früh auf der Abſcheu vor der ganzen Furchtbarkeit
der Sünde und ihren Folgen empfunden wird und beſtimmend auf
die heranwachſende Jugend wirkt. Nicht aufzumuntern, aber
empor=
zuheben auf die Stuſe ſittlicher Leiſtung war die Abſicht des Redners.
Dem Wunſch, daß dies erreicht worden ſei, gab Pfarrer Goethe in
bewegten Worten Ausdruck und dankte dem Redner für ſeine zu
Her=
zen gehenden Ausführungen. Pfarrer Marx teilte dann noch mit,
daß vom 1. Januar 1922 an ein eignes wöchentlich erſcheinendes
Ge=
meindeblatt von den beiden Pfarvern herausgegeben wird.
End=
lich wurde noch Frl. Ilſe Göbel (Geſang) und Kammermuſiker Gün=
Ɨher (Poſaune) für ihre prächtigen muſikaliſchen Darbietungen gedankt,
„die neben dem tiefen Ernſt des Vortrags auch der Freude an guter,
herz=
erhebender Kunſt zu ihrem Recht verhalfen, und ſo, ohne über die ernſte
Wirklichkeit hinwegzutäuſchen, doch eine wohltuende Umrahmung des
dü=
ſteren Bildes gaben, das im Mittelpunkt des Abends ſtand. Gine
Tel=
lerſammlung beim Ausgang erbrachte 350 Mark, von denen ein
nam=
haſter Teil der Arbeit des Eliſabethenſtiftes an der „Zuflucht” für
ge=
fährdete Mädchen zugewieſen wurde.
* Die Knabeumittelſchule I vevanſtaltete geſtern im Konkordiaſaal
einen muſikaliſch=dehlamatoriſchen Abend zum Beſten
der Kinderhilfe. Sie folgte damit als erſte einer im Sommer ds.
Js. gegebenen Anregung, die Schulen in den Dienſt der Nächſtenliebe zu
ſtellen. In uneigennütziger Weiſe hatten ſich auch derzeitige und
ehe=
malige Schüler zur Verfügung geſtellt und verhalfen der Veranſtaltung
Zu einem guten Gelingen. So hatte Herr Lehrer Hunecke mit dem
„hor der Ia und Ib verſchiedene, zum Teil von ihm ſelbſt komponierte
„Vieder einſtudiert und fand mit deven Wiedergabe warmen Beifall.
Be=
ſonders gefielen die anſprechenden Volkslieder „Wenn in die Ferne‟
und „Seht, wie die Sonne dort ſinket”, nichts wirkt eben tiefer als das
„Volkslied, da aus ihm die Seele eines Volkes am unmittelbarſten zu
uns ſpricht. Nicht minder verdient machten ſich auch die Herven Schmidt
rund Hunecke (Klavier) durch Violinvorträge Solveigs Lied von Grieg
nd die ſchwungvoll geſpielte Travatore (Phantaſie von Singelee) von
Verdi. Die Schiler der Anſtalt kamen in einem Gedichtvortrag (Gi=
Toth Ib: Uhlo von Huneche), einem Melodvam „Lenore” von Bürger,
MMuſik von Hunecke (Henſel Ia), Lied für Violinſolo und Geſang,
Violin= und Geſangskompoſition von Hunecke, (Giloth Ib), zu Worte.
Eine dramatiſche Aufführung von Schülern der Ib, II a und II b,
Rütli=
ſzene aus „Tell”, krönte den Abend, der durch einen Klaviervortrag
(Herren Rouge und Hunecke) Peter Schmoll v. K. M. v. Weber
ſtimmungsvoll eingeleitet war. Außer dem unbeſtreitbaren ideellen
Er=
folg der Veranſtaltung, die als Probe aufs Exempel mit „gut gelungen”
beſtand, dürfte im Intereſſe der guten Sache auch ein finanzieller zu ds. Mts., vormittags 9½ Uhr, im Sitzungsſaal, Wilhelminenſtvaße 15,
wünſchen ſein. Möge das gute Beiſpiel eifrige Nachahmung finden!
* Das Ludwig=Georgs=Gymnaſium ladet literariſche Feinſchmecker
ſowohl wie alle Freunde urwüchſiger Komik zu einer Aufführung der
„Vögel” des Ariſtophanes ein. Das Stück, das vor 2335 Jahren
in Athen ſeine Uraufführung erlebt hat, kann für uns auch heute noch
ein Quell nachdenklichen Behagens und befreienden Lachens werden.
Denn ewig wiederkehrend wie die menſchlichen Schwächen an ſich, ſind
auch die komiſchen Verwichelungen, in die ſie führen. Und wenn die
bei=
den athemiſchen Bürger, mit ihrer Staatsverfaſſung unzufrieden aus=
Ziehen, um im Verein mit den Vögeln ein neues Reich, das „
Wolken=
kuchucksheim” zu gründen, ſo wird man vielleicht gerade in unſerer Zeit
under dem antiken Gewand modern anmutende Geſtalten erkennen. Die
muſikaliſche Begleitung zu einzelnen Szenen ſtammt von Profeſſor Dr.
Gſchrey=München. Die Spielleitung liegt in den Händen des Herrn
Studienrats, Dr. Matzan. Herr Studienvat, Dr. Ausfeld wird
durch einen kurzen Vortnag in das Verſtändnis des Stückes einführen.
(Siehe Anzeige.)
mehrende, ähnliche Veranſtaltungen und in Anbetracht der hohen Ma=
Heſſiſches Landestheater.
Samstag, 10. Dezember.
Uraufführung:
Prinzeſſin Huſchewind.
Ein Schelmenmärchen in 6 Abenteuern von Fritz Peter Buch.
Muſik von Fritz Müller=Prehm.
W-I. Ein wirlliches Märchen, das die Phantaſie der Kinder
anregt und ſie durch humoriſtiſche und groteske Zutaten ergötzt! Märchencharakter des Stückes und entlockten den Kindern jedes=
Prinzeſſin Huſchewind, ein ausgelaſſenes und tolles Kind,
be=
kommt in dem Hofmarſchall des Königs einen neuen Erzieher, der Auffaſſung des Kinderpublikums gerecht und war auf den
den zwölften, der ſie zur Raiſon bringen ſoll. Er will ſie ans
ſeinem Zorn wünſcht der Hofmarſchall, daß ſie für immer an den genug iſt.
Stuhl gefeſſelt bleiben möge bis der Wald herankomme und ſie
erlöſe. In dem Zauberſchloſſe, das ſie bewohnt, gehen alle
Ver=
wünſchungen, die in ſeinen Räumen ausgeſprochen werden, in
Erfüllung. So auch dieſe, und die Prinzeſſin bleibt an dem
Stuhl feſtgebannt. Dem Hofmarſchall wird Todesſtrafe
ange=
droht, falls er ſie nicht innerhalb dreier Tage erlöſt. Er macht
ſich mit dem Köhlerkätchen, der Freundin der Prinzeſſin, auf den
Weg, und ſie gehen zu dem Baume Wiegewind, einem
verzauber=
ten Prinzen, im Walde, um ihn zu bewegen, zur Prinzeſſin zu und vielverſprechenden Talents und einer geſchmackvollen Art
kommen und ſo den Zauber zu löſen. Aber er kann nicht fort, des Sprechens. Von den übrigen Darſtellern und Darſtellerinnen
denn König Wurzelgraus hat ſeine Wurzeln mit einem Schloſſe ſeien noch erwähnt: der König des Herrn Ausfelder, der
feſt angeſchloſſen. Sie müſſen das Schloß aufſchließen, aber da Wiegewind des Herrn Kuliſch, der Rumpelſack und
Wurzel=
der Baum und die Erde von Froſt erſtarrt ſind, müſſen ſie von graus des Herrn Langheinz, zu deſſen letztgenannter Rolle
Frau Sonne erſt ein Töpfchen Sonnenſchein holen. Alſo machen die groteske alte Königin der Frau Carlſen das Seitenſtück
ſie ſich auf den Weg zur Frau Sonne. Unterwegs treffen ſie den
Schneider Schnips, einen verſchmitzten Schelm, der ſie durch
ſeine Liſt zum Ziele führt. Zunächſt gelangen ſie zum Müller
Rumpelſack, den Beſitzer der Mühle Tauſendwunſch, die, wenn
ſie in Bewegung geſetzt wird, alle Wünſche erfüllt. Der Schnei= ſeine Sache gut gemacht hat. Die Muſik, die ſich der jedesmaligen
der überliſtet den böſen und dummen Müller und ſteckt ihn in
einen Sack; nachdem er unſchädlich gemacht iſt, ſetzen ſie ſich in dramatiſcher Art. Muſikaliſcher Leiter war Herr Schleſinger. (
den Beſitz der Mühle und wünſchen ſich nach einem vergnügten
Mahle am Tiſchleindeckdich eine Sonnenblume, die ſo raſch und lein Maria Willenz, die Ausführung der Bühnenbilder
hoch wächſt, daß ſie mit ihr zur Sonne ſteigen können. Dort an= von den Herren Scherl und Schwerdtfeger her. Das
gekommen erhält der Schneider durch Liſt von der Frau Sonne
das Töpſchen Sonnenlicht, und auf einem Sonnenſtrahl ſteigen
die drei in das unterirdiſche Reich des Königs Wurzelgraus
tevialpreiſe in dieſem Jahre von der Abhaltung eines Verkaufstags
ab=
geſehen. Um jedoch Mitzgliedern und Freunden des Vereins noch vor
Heimarbeitevinnen wieder neue Arboitsmöglichkeiten zu ſchaffen, wird
eine beſchränkte Zahl von Arbeiten (Kinderkleider, Wäſche,
Einkaufs=
taſchen u. verſchiedene Handarbeiten) am Dienstag, den 14.
Dezem=
ber, in der Geſchäftsſtelle des Vereins, Grafenſtraße 24, 1. Stock, zum
Verkauf geſtellt, worauf ſchon heute mit der Bitte um zahlreichen
Be=
ſuch hingewieſem ſei. (Nähere Anzeige folgt noch.)
— Goethebund. Dienstag, den 13. Dezember, ſpricht Dr. Obenauer
über „Stefan George” im Muſikvereinsſaal, Steinſtraße 24. (S.
Anzeige.)
* Gautag Gabelsberger Stenographen. Der diesjährige Gautag
des Gaues Darmſtodt, Gabelsberger Stenographen findet Sonntag, den
11. Dezember ds. Js. ſtatt. Verbunden damit iſt ein öffentliches
Wettſchreiben von 60 Silben ab und höher, das vormittags 9 Uhr
in der Ballonſchule am Ballonplatz abgehalten wird. Nachmittags 3½
Uhr erfolgt in der Turnhalle am Woogsplatz die Preisverteilung. Das
Arrangement des Feſtes liegt in den Händen der Stenographen=
Vereini=
gung „Gabelsberger” Eliſabethenſtraße 52, die ein gediegenes
Pro=
gramm zuſammengeſtellt hat und allen Beſuchern der Veranſtaltung
einige genußreiche Stunden garantiert. Ein Teil der von hieſigen
Fir=
men anläßlich des Wettſchreibens geſtifteten Ehrenpreiſe, darunter ein
emaillierter Gaskocher der Herdſabrik und Emaillierwerk G. m. b. H.,
Landwehrſtraße, iſt in der Blumenhandlung Henkel u. Co., Inh. Herr
Nichard Heydt, Ernſt=Ludwigſtraße, ausgeſtellt. (Siehe Anzeige.)
* Die Vereinigung aus Elſaß=Lothringen Vertriebener hält nächſten
Donnerstag im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ihre Dezember=
Mit=
gliederverſammlung ab. Außer geſchäftlichen Angelegenheiten
werden einige das in den nächſten Tagen beginnende
Entſchädigungs=
verfahren betreffende wichtige Mitteilungen gemacht werden. Im
An=
ſchluß wird Redakteur Geißlinger, früher in Straßburg, über
ſeine Erlebniſſe in franzöſiſchen Kriegsgefangenenlagern berichten. — alle Mängel eines Kompromiſſes in ſich birgt, Rechnung getragen. Vor
(Vgl. die heutige Anzeige.)
* Deutſcher Seeverein. Der von ſeiner Krankheit wieder geneſene
Admiral Scheer wird am Montag den angekündigten Vortrag
über die Skagerrakſchlacht halten. Lichtbilder werden die
Ausführungen des geſchätzten Redners unterſtützen. (Siehe Anzeige) man hierdurch zu grotesken Steuerergebniſſen kommt. Die Grenzen
* Hausfrauenbund. Am nächſten Dienstag findet die
Dezemberver=
ſammlung ſtatt, in der über die Anfänge unſeres Hilfsdienſtes
berichtet wird. Ginige Weihnachtsbüicher und Spiele, die uns anvertraut
wurden, können beſichtigt bezw. gekauft werden. (Siehe Anzeige.)
Montag, den 12. Lezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 63, 62
und „Emilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 52 und „Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 51, 660 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½s Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die
Lebensmittel=
marken „Erbach” blau und weiß je 1000 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vollmilch für Kranke und Kinder: 5. Dezbr. 80 %=
6. Dez. 70 %r 7. Dez. 70
%-
wie aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate () ſonders dagegen genommen werden, daß der Reichsfinanzminiſter in ſo
Heſſen iſt in jeher Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1.Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Die Beſeitigung von Schnee und Glatteis von den Fußſteigen.
Es wird öfters an die Stadtvevwaltung die Anfrage gerichtet, ob von
dem diesjährigen Winter ab das Beſeitigen von Schnee und Eis von den
Fußſteigen und das Beſtreuen dieſer bei Glatteis von ſtädtiſchen Organen
beſorgt werden würde. Dieſe Frage muß verneint werden. Die
Aus=
führung der vorbemerkten Arbeiten haben nach wie vor die
Haus=
eigentümer zu venamlaſſen.
* Verkauf von Chriſtbäumen. Alle Händler, welche in dieſem Jahre
Chriſtbäume zu verkaufen beabſichtigen, wollen ſich Montag, den 12.
Preisprüfungsſtelle, einfinden. Nur den Händlern wird der Verkauf von
Chwiſtbäumen geſtattet werden, welche ſich mit der Preisprüfungsſtelle
über den Verkaufspreis der Chriſtbäume verſtändigt haben. (Siehe
Be=
kanntmachung.)
* Orpheum. Das prächtige gegenwärtige Programm kommt an dem
heutigen Sonntag zweimal zur Darſtellung. Am Nachmittag um halb 4
Uhr ohne Kürzung bei Wochentagspreiſen und abends 348 Uhr. (Siehe
Anzeige.)
* Ludwigshöhe=Konzert. Heute, Sonntag, nachmittags, findet das
regelmäßige Sonntags=Konzert ſtatt. Die Leitung hat Herr
Obermuſik=
meiſter M. Weber. Die Wege ſind beleuchtet. (Siehe Anzeige.)
gs- Gasvergiftung. Geſtern vormittag wurden Hausbewohner durch
Gasgeruch beunruhigt und veranlaßten, daß der Sache nachgegangen
werde. Man fand zwei Studenten bewußtlos in ihrem Zimmer
liegend. Die ſofort herbeigerufene Rettungswache ſtellte
Wieder=
belebungsverſuche mit Erfolg an und brachte dann die beiden Studenten
* Der Gewerkverein der Heimarbeiterinnen hat mit Rückſicht auf ſich in das Krankenhaus. Es liegt anſcheinend eine Unvorſichtigkeit vor,
denn man fand einen Gashahn geöffnet, dem das Gas entſtrömte.
hinab, bemächtigen ſich mit Liſt und Gewalt des Schlüſſels zum
Schloſſe des Baumes Wiegewind und ſchließen es auf. Dieſer
iſt nun befreit; er kommt mit den drei Reiſegefährten ins Schloß
und erlöſt die Prinzeſſin. Aber auch er iſt enlöſt, und als Prinz
Immergrün erhält er die Hand der Prinzeſſin, und übers Jahr
zu Weihnachten, ſo verſpricht der König, iſt Hochzeit.
Die einzelnen Szenen: im Königsſchloß, beim Bäumchen
Wiegewind im Winterwald, vor der Mühle Tauſendwunſch,
bei Frau Sonne und im Reiche des Königs Wurzelgraus,
ent=
ſprechen in ihrer teils poetiſchen, teils grotesken Aufmachung dem
mal Ausrufe freudiger Ueberraſchung. Die Aufführung wurde
Ton der Märchenerzählung geſtimmt. Die Künſtler unterzogen
Zimmer und an den Stuhl bannen, ſie aber entſchlüpft, und in ſich mit erkennbarer Liebe ihrer Aufgabe, die ja auch dankbar
Die drei Hauptrollen ſind die des Köhlerkätchens, des
Schneiders und des Hofmarſchalls; erſtere wurde durch Frau
Gothe mit der ihr eigenen draſtiſchen Charakteriſtik verkörpert,
in der des Schneiders entfaltete Herr Sebald einen köſtlichen
Humor und Lebendigkeit des Spiels, ebenſo war der
Hofmar=
ſchall des Herrn Jürgas komiſch wirkſam pointiert. Die Rolle
der Prinzeſſin, die nur im erſten und letzten Bilde auftritt, gab
Fräulein Steidl Gelegenheit zur Betätigung eines hübſchen
bildete, den Grunzegruß des Herrn Kenter, die Frau Sonne
der Frau Meißner mit ihren Aſſiſtenten Wind, Regen und
Schnee der Herren Göbel, Weſtermann und Kroczak.
Als Spielleiter zeichnete Herr Friedrich Schramm, der
Stimmung der Szenen anpaßt, iſt teils einleitender, teils melo=
Der Entwurf der Bühnenbilder und Koſtüme rührt von Fräu=
Publikum ſetzte ſich meiſtens aus Kindern verſchiedenen Alters
zuſammen, die ihrer Befriedigung und Freude über das
Ge=
ſchaute und Gehörte durch dröhnenden Beifall Ausdruck verliehen.
Steuerfreie Erneuerungskonten.
Weihnachten Gelegenheit zum Einkauf zu geben, um für die bedürftigſten — Auf Einladung der Handelskammer Darmſtadt ſowie des
Handels=
vereins, des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller (Ortsgruppe
Darm=
ſtadt), der Vereinigungen des Darmſtädter Groß= und Einzelhandels,
des Kaufmänniſchen Vereins der Vereinigung Darmſtädter Banken
und Bankiers ſowie der Ortsgewerbe= und Handwerkervereinigung,
ſprach Herr Profeſſor Dr. Mahlberg von der Handelshochſchule in
Mannheim am Freitag abend im „Fürſtenſaal” über das Thema
„Steuerfreie Erneuerungskonten‟. Der Vortragsabend
bildete gewiſſermaßen die Fortſetzung des ſeinerzeit von Herrn Prof.
Dr. Walb aus Freiburg gehaltenen Vortrags über Geldentwertung
und Bilanzgewinne, worauf auch ganz beſonders der Vorſitzende der
Handelskammer, Herr Fabrikant Emil Schenck, welcher die
Veran=
ſtaltung durch eine kurze Anſprache eröffnete, hinwies.
Die außerordentlich intereſſanten, tiefſchürfenden und auf hohem
wiſſenſchaftlichem Niveau ſich bewegenden Ausführungen des Herrn
Pro=
feſſors Dr. Mahlberg im Rahmen eines kurzen Berichts ganz
wieder=
zugeben, erſcheint ausgeſchloſſen. Sein Vortrag, welcher ſich nach drei
Geſichtspunkten hin orientierte, dürfte wohl alle Erſchienenen befriedigt
und ihnen eine Menge anregender Gedanken übermittelt haben. Der
erſte Teil des Vortrags befaßte ſich kurz mit den durch die
Geldentwer=
tung an ſich und die dieſer nicht Rechnung tragenden, auf Grund der
Vorkriegsbeſtimmungen noch aufgebauten Bilanzen und daraus ſich
ergebenden Widerſprüche in der heutigen Bilanzierung, welche vor allen
Dingen auf die alte Vorſchrift des Handelsgeſetzbuches, daß die Bilanzen
in Reichsmark aufzuſtellen ſind, zurückzuführen ſind. Die Bilanzen
weiſen daher heutzutage Gewinne auf, die bei näherer Betrachtung nur
als Scheingewinne anzuſehen ſind. Die nach früherem Recht z—läſſigen
und üblichen Abſchreibungen reichen unter den heutigm Verhältniſſen
nicht mehr zur Erhaltung der Betriebe in ihrem alten Umfange aus.
Dem kaufmänniſchen Bedürfnis wurde daher im Intereſſe uuſerer
ganzen Volkswirtſchaft durch den Erlaß des 8 59 2, welcher allerdings
allen Dingen ſoll durch die Beſtimmungen dieſes Paragraphen bis zu
einem gewiſſen Grade verhindert werden, daß ſich öffentlich=rechtlich der
Steuerfiskus den in den Bilanzen enthaltenen Widerſpruch zwiſchen
Form und Sache als Dritter, außerhalb Stehender zunutze macht und
allerdings, in welchen eine dem heutigen geſunkenen und ſtändig
variab=
len Geldwert entſprechende Abſchreibung zu erfolgen hat, ſind ſchwer
zu umreißen, da alle Faktoren, welche zur Bildung der künftigen
Geld=
werte beitragen, in der Zukunft liegen und daher nur annähernd
an=
genommen werden können. Aus dieſem Grunde ſind auch die in den
Ausführungsbeſtimmungen zu 8 59 2 enthaltenen diesbezüglichen Zahlen
als willkürlich anzuſehen. Sie mußten aber, um eben überhaupt auf
einer Grundlage aufbauen zu können, in irgend einer Höhe
angenom=
men werden. Ob ſie für die Zukunft ausreichen oder nicht, ob ſie
viel=
leicht zu hoch angenommen ſind, darüber läßt ſich zurzeit noch nichts
ſagen und muß dieſe Entſcheidung der Zukunft überlaſſen bleiben.
Im zweiten Teil beſprach und erläuterte der Vortragende den
Wortlaut des 8 59 a und ſeine Ausführungsbeſtimmungen ſelbſt.
In=
tereſſant waren hier noch ſeine Ausführungen über das Verhältnis
der Beſtimmungen des 8 33 des Einkommenſteuergeſetzes zu denen des
erſt ſpäter eingeführten 59 2. Die verſchiedenartigen Beſtimmungen
ſchließen einander nicht aus, in gewiſſem Sinne ergänzen ſie vielmehr
einander. Ein Verzicht auf die Vorteile des 8 59 2, weil man ſich
auf 8 33 des Einkommenſteuergeſetzes lieber ſtützen möchte, iſt daher nicht
immer angebracht.
An der an dieſe beiden Teile ſich anſchließenden Diskuſſion beteiligten
ſich Herr Fabrikant Schenck und Herr Direktor May. Während
Erſterer beſonders auf das Revoldingprinzip der Verordnung hinwies,
d. h. daß ſteuerfreie Rückſtellung auch auf die nach dem 31. Dezember 1919
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht anſtelle früherer reſatzbedürftiger Gegenſtände angeſchafften
Gegen=
ſtände gleichfalls gemacht werden können, wies Letzterer beſonders auf
die verſchiedenartigen Vorſchriften des 8 33 und 8 59 2 hin, welche die
Induſtrie in gewiſſer Beziehung überraſcht hätten. Stellung müſſe
be=
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden. wichtigen Fällen ermächtigt werde, ſelbſtändig die erforderlichen Aus=
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von 1 führungsbeſtimmungen zu erlaſſen. Eine Mitwirkung der
Intereſſenten=
kreiſe müſſe hierbei unbedingt verlangt werden.
Das Schlußwort des Referenten, welches gleichzeitig den dritten
Teil des Vortrages darſtellte, erſtreckte ſich einesteils auf die
Beant=
wortung der in der Diskuſſion aufgeworfenen Fragen, andernteils aber
auch auf allgemeinen Wunſch auf wiſſenſchaftliche Betrachtungen über
die zukünftige Stabiliſierung unſeres Geldwerts.
Die hier ganz beſonders hochintereſſanten Ausführungen, die ſich
ſelbſt=
verſtändlich auf mehr oder weniger ungewiſſe Annahmen und
Ver=
mutungen oder Erfahrungen des früheren Wirtſchaftslebens ſtützten,
fanden beſonders reichen Beifall
Der überaus zahlreiche Beſuch des Vortrags zeigte, welches
bedeu=
tende Intereſſe die Kaufmannſchaft den heutigen Steuer= und
Bilanz=
fragen entgegenbringt. Es iſt ein Zeichen des tiefen Pflichtbewußtſeins,
welches die für unſer Wirtſchaftsleben nicht nur im eigenen
wirtſchaft=
lichen, ſondern auch im höheren volkswirtſchaftlichen Intereſſe tätigen
Kreiſe bekunden. Mögen die durch den Vortrag gegebenen Anregungen
fruchtbringend wirken, vor allen Dingen im Sinne des Vortragenden
ſelbſt, daß wir alle erſt einmal wieder richtig und logiſch wirtſchaftlich
und volkswirtſchaftlich rechnen lernen. Inwieweit der Einzelne von den
Beſtimmungen des 8 59 2 Gebrauch machen will, wird individuell von
dem einzelnen Unternehmen abhängen. Zu beachten iſt jedoch, daß die
Erklärung, ob die Beſtimmungen für das Jahr 1920 in Anſpruch
ge=
nommen werden wollen, ſpäteſtens bis 31. Dezember beim Finanzamt
abgegeben werden muß.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Richard Wagner=Verein. Ueber den Buſoniſchüler
Eduard Steuermann, der am nächſten Donnerstag in
Darm=
ſtadt zum erſten Male auftritt, ſchrieb kürzlich das „Neue Wiener
Tage=
blatt‟: „Einmal wieder etwas ganz Außerondentliches und Großes:
der „moderne Klavievabend” von Eduard Steuermann. Wenn
dieſer ganz nach „innen” ovientierte Künſtler am Flügel ſitzt und moderne
Muſik vorträgt, ſo iſt das ein Schauſpiel von wahrhaft überwältigender
Größe; man hört eine Eloquenz, die gleichſam mit tauſend Zungen redet,
ſieht geblendet in die Rotglut der Begeiſterung, ſpürt das
Vorhanden=
ſein eines Glaubens, der fähig wäre, Berge zu verſetzen. Steuermanns
virtuoſe Technik findet für den allerſchwievigſten modernen Stoff die
Konzert.
F.N. Vor einer die Stadtkirche bis auf den letzten Platz
fül=
lenden und ſichtlich ergriffenen Höverſchaft führte der
Muſik=
verein nach langen Jahren wieder einmal Bachs große
Meſſe in H=Moll auf und ewarb ſich dadurch wärmſten
Damk. Wer Bach nur aus den oft gehörten Paſſionen kennt, dem
offenbart ſich hier neben den gewohnten Eigenſchaften ſeine
jubelnde Glaubenskraft, der volle Glanz ſeines majeſtätiſchen
Pathos. Die Aufführung war, von einigen Kleinigkeiten
abge=
ſehen, wohlgelungen, worin Dirigent, Chor, Orcheſter und
So=
liſten gleichen Anteil haben. Herr Generalmuſikdirektor
Bal=
ling wurde der Größe und der weiten Linienführung Bachs
meiſterhaft gerecht. Die Art und Weiſe, wie er das erſte Kyrie
geſtaltete und wie vor allen Dingen das Sanctus ein
überirdi=
ſcher Hymnus wurde, iſt bewundernswert. Er inſpirierte die
Mitwirkenden dazu, ihr Letztes herzugeben, und formte in
im=
pulſiver Empfindung. Dadurch geſtaltete ſich dann manches noch
ganz anders, als ſelbſt in der letzten Probe, und es iſt
anerken=
nenswert, wie Chor und Orcheſter dieſen augenblicklichen
Ein=
gebungen folgen. Nicht einverſtanden können wir uns mit dem
Tempo des Credo erklären, wo Bach die felſenfeſte
Glaubens=
zuverſicht in den ehernen Noten des gregorianiſchen Chorals
er=
klingen läßt, das Tempo aber wie ſtets bei ſolchen Cantificmi
nicht aus dem Thema ſelbſt, ſondern aus den Gegenſtimmen
heraus zu deuten iſt. Dieſe aber verloren durch die Schnelligkeit
ihre Bedeutung.
Die ſchwerſte und anſtrengendſte Aufgabe fällt dem Chor
zu. Es gibt wenig Chorwerke, die an Ausdauer und muſikaliſcher
Schwierigkeit ſolche Anford=ungen ſtellen, und die meiſten
Vec=
eine, die ſich an dieſe Meſſe heranwagen, nehmen ſich bedeutend
mehr Zeit zum Einſtudieren. Trotzdem erklangen gerade die
ſchwierigen großen Chöre in voller Sicherheit und
Klangſchön=
heit, und nur ſelten ſtellten ſich Anzeichen von Erwüfdung und
Nachlaſſen der Spannkraft ein. Dem wohltuend ſtarken
Männer=
chor gegenüber hätten die Frauenſtimmen, beſonders der erſte
Sopran, etwas zahlreicher und ausgiebiger im Ton ſein dürfen.
Beſonders ſchön erklangen außer den obengenannten Sätzen das
feurige „eum ſancto ſpiritu” das „qui tollis peccata mundi”
und das „erueifixus”, in dem Bach in ſeiner beziehungsvollen
Art das ſtets gleichbleibende viertaktige Thema der Bäſſe das
in trüben chromatiſchen Gängen hinſchleicht, dreizehnmal
wieder=
holt, ſicherlich an die Unglückszahl 13 anſpielend. Sehr fein war
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1931.
Rummer 332.
übervaſchenſten Kunſtgriffe, mit nachtwandleriſcher Sicherheit gleiten die
Finger über die abenteuerlichſſten Akkordbildungen und folgen den
eigen=
ſinnigen Stimmen in jedes noch ſo tiefe polyphone Dickicht. Wobei ſie
ſich aber durchaus als die ausführenden Organe eines höheren
künſtleri=
ſchen Willens betrachten, auf deſſen Geheiß ſie allſeits Gefühl austeilen
und jedem einzelnen der thematiſchen Lebeweſen ein Ausdrucks=Seelchen
zukommen laſſen. Unheimlich, geradezu aufregend iſt Steuermanns
gei=
ſtige Leiſtung. Insbeſondere die Arbeit, die ſein Gedächtwis auszuführen
hat, das auf jegliche Hilfe verzichten muß, an keine geläufige
Kadenzie=
rung ſich anlehnen darf, wenn es das allerkomplizierteſte Notzenbild wit
hinreißender Geläufigkeit reproduziert.”
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen den zweiten Teil des
großen italieniſchen Fortſetzungsfilms „Maciſtes, Abenteuer”
„Im Kampf gegen Liſt und Verderben”, in fünf gewaltig
ſpannenden Akten. Wenn ſchon der erſte Teil ungeheuere Senſationen
und Ueberraſchungen brachte und auf das Publikum geradezu
elektri=
ierend wirkte, ſo wird dies alles durch die Wucht der Handlung und
überwältigende Darſtellung des zweiten Teiles weit übertroffen, denn
gerade dieſer Teil dieſes grandioſen Filmwerkes bildet den Angelpunkt
des ganzen Stückes. Alle Anſprüche, die nur an die moderne Filmtechnik
und geiſtigen Eigenſchaften eines ſenſationellen Abenteurerfilms geſtellt
werden können, werden hier zur nackten Wirklichkeit. — Ein tolles
Luſt=
ſpiel: „O, das macht nichts”, mit Paul Heidemann, folgt als
Zugabe.
I. Nieder=Ramſtadt, 9. Dez. Gemeinderatsbericht vom
8. Dezember. Den weitaus größten Teil des Verhandlungszeitraums
nahm die Elektrizitätsfrage des hieſigen Werks in Anſpruch. In erſter
Linie handelt es ſich um die Erweiterung des Werkes, die infolge
Ein=
richtung des Betriebes der Odenwälder Hartſteininduſtrie für elektriſchen
Betrieb nötig werden würde. Der von der Gemeinde zu Rate gezogene
Sachverſtändige bekundete, daß die neu zu errichtende Sauggasanlage
mindeſtens einen Koſtenaufwand von 600 000 Mark verurſachen würde.
Der Gemeinderat war der Anſicht, daß eine mit ſolch hohen Koſten
verknüpfte Erweiterung nur dann ſtattfinden könnte, wenn die
Oden=
wälder Hartſteininduſtrie der Gemeinde eine beſtimmte jährliche
Strom=
abnahme auf eine gewiſſe Reihe von Jahren verträglich zuſichert.
An=
ſcheinend will aber die Direktion dieſer Firma einen ſolchen
Garantie=
vertrag nicht eingehen. Bevor die Sache zum Scheitern kommt, ſollen
nochmals Verhandlungen in einer gemeinſchaftlichen Sitzung angebahnt
werden. — Mit der Heſſ. Eiſenbahndirektion wurde ſ. Z. wegen
Belie=
ferung der hieſigen Bahnſtation mit Lichtſtrom ein Vertrag
abgeſchloſ=
ſen dahingehend, daß die Bahn als Großabnehmer den jeweiligen
Strompreis mit einem Nachlaß von 20 Prozent zahlen ſoll. Im Laufe
der Zeit hat ſich der Stromverbrauch der Bahn aber derart verringert,
daß dieſe als Großabnehmer keineswegs mehr in Frage kommen kann.
Der Gemeinderat beſchloß daher ſ. Z., mit der Eiſenbahndirektion in
Verhandlungen einzutreten, wegen Rückgängigmachung des gewährten
Nachlaſſes von 20 Prozent. Dieſem Anſinnen will dieſe Behörde nicht
ſtattgeben, weshalb beſchloſſen wurde, den beſtehenden Vertrag zu
kün=
digen. — Das Kleinſchneiden des Gemeindeholzes durch das hieſige
Elektrizitätswerk könne man dem Betriebsleiter des Werkes nach deſſen
Anſicht infolge Arbeitsüberlaſtung nicht zumuten, andererſeits ſei auch
die Betriebsſicherheit durch Verrichtung derartiger Arbeiten nicht mehr
voll und ganz gewährleiſtet. Dadurch, daß der Gemeinderat der
An=
ſicht des Betriebsleiters nicht in jeder Hinſicht beipflichten konnte, kam
es in der geſtrigen Sitzung zu unangenehmen Auseinanderſetzungen
zwiſchen beiden Parteien. Schließlich kam man im Einverſtändnis mit
dem Betriebsleiter dahin überein, daß das Holz nach Rückkehr des
er=
krankten Maſchiniſten Burkhardt geſchnitten werden ſoll. — Bezüglicl)
der Sportplatzangelegenheit nahm der Gemeinderat Kenntnis von dem
Schreiben der Anſtalt für Epileptiſche. In der nächſten Sitzung ſoll in
der Angelegenheit mit der von der Anſtalt hierzu beſtimmten
Kom=
miſſion verhandelt werden. — Der nunmehr vorliegende abgeänderte
Holzhauerakkord konnte wegen der darin feſtgelegten Preiſe die
Zu=
ſtimmung der Arbeiter und auch diejenige des Gemeinderats nicht
er=
langen. In Anbetracht des Umſtandes, daß die Holzhauerarbeiten
nun=
mehr nicht mehr länger hinausgeſchoben werden können, beſchloß man,
die gleichen Sätze zu bewilligen, wie dies in den Gemeinden Eberſtadt
und Pfungſtadt geſchieht, womit ſich die anweſenden Holzhauer
einver=
ſtanden erklären. — Zur Herrichtung der beſchlagnahmten Wohnungen
bei Wacker und Berg wird der erforderliche Kredit bewilligt und die
Bürgermeiſterei beauftragt, alsbald die notwendigen Arbeiten
ausfüh=
ren zu laſſen. — Im Anſchluß hieran wurde die Wohnungsfrage einer
kurzen Kritik unterzogen. Man gewinnt immer mehr den Eindruck,
daß ohne Errichtung von Neubauten der immer ſchwieriger werdenden
Kalamität nicht mehr zu ſteuern iſt. An einem der nächſten Sonntage
ſollen die in Roßdorf errichteten Neubauten durch den Gemeinderat
be=
ſichtigt werden, um einen Einblick für ein evtl. Bauobjekt der Gemeinde
zu gewinnen. — Ein Geſuch des früheren Gemeindeforſtwarten Rof
um Bewilligung einer laufenden Beihilfe zum Zwecke der Erhöhung
ſeines ihm aus der Staatskaſſe gewährten ſehr minimalen Gehaltes
konnte keine Berüickſichtigung finden, da der Geſuchſteller nicht mehr als
Gemeindebeamter angeſehen werden kann. Dagegen ſteht der
Bewilli=
gung eines rückzahlbaren Vorſchuſſes nichts im Wege. — Hinſichtlich
des zu erwerbenden Straßengeländes wurde beſchloſſen, das Schäferſche
Gelände zur Verlängerung der Stiftſtraße alsbald zu erwerben.
Ve=
züglich des demnächſt zu erwerbenden Straßengeländes zur
Verlänge=
rung der Ludwigsſtraße, worüber nunmehr der in Betracht kommende
Meßbrief vorliegt, wurde ein Kaufpreis von 2 Mark pro
Quadrat=
meter feſtgeſetzt. — Die durch Vornahme der amtlichen Desinfektionen
bei anſteckenden Krankheiten entſtehenden Koſten ſollen in bedürftigen
Fällen ganz oder teilweiſe auf die Gemeinde übernommen werden.
Ein entſpechender Beſchluß iſt von Fall zu Fall herbeizuführen.
Hin=
ſichtlich der in heutiger Sitzung zur Sprache gebrachten Fälle wurde die
Hälfte der Koſten durch die Gemeinde übernommen. — Als Räume
für die anfangs Februar nächſten Jahres dahier beginnende
Wander=
haushaltungsſchule werden die unteren Räume des Rathauſes beſtimmt.
— Für Zwecke der hieſigen Kinderhilfe werden der Kreisfürſorgerin
Schweſter Wanda Albrecht unter Anerkennung ihrer hervorragenden
Leiſtungen auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege 500 Mark als
ein=
maliger Beitrag bewilligt. — Ein Geſuch des Wendel Menzer um
pächt=
weiſe Ueberlaſſung des Grundſtückes in der Kilianſtraße wurde
abge=
lehnt, da der Gemeinderat eine Verpachtnug nicht mehr plant. — Die
Herſtellung einiger Fenſter im Treppenhaus des ehemaligen
Schneider=
ſchen Hauſes wird nach dem Vortrag des Gemeinderats Keil beſchloſſen.
— Alsdann nahm der Gemeinderat noch Kenntnis von einer
Ein=
ledung des Herrn Direktors Runge zur Beſichtigung ſeiner neu
her=
gerichteten Räume im Kurhaus Trautheim. — In nichtöffentlicher
Sitzung noch einige Armenſachen.
r. Wixhauſen, 9. Dez. Gemeinderatsbericht vom 8.
De=
zember. Punkt 1: Nachtragsvoranſchlag vom Rechnungsjahr 1920: Die
Finanzkommiſſion ſchlägt vor, den Steuerſatz vom Rechnungsjahr 1920
noch einmal und zwar in einem Ziel zu erheben. Der Gemeinderat gibt
hierzu ſeine Genehmigung. Punkt 2: Verſchiedenes: Zuſchuß zur
Kir=
chenbaſſe für das Rechnungsjahr 1921 von Seiten des Kreisamts wird
vorgeſchlagen, den betreffenden Betrag in Form örtlicher Kirchenſteuer
zu erheben. Der Gemeinderat Petry ſtellte Antrag dieſe Sache
ſo=
lange zu vertagen bis von Seiten der Kirchenvertretung der Beweis
erbracht iſt, daß die Geweinde bezahlen muß. Dieſer Antrag wird bei
Stimmengleichheit abgelehnt. Der Antrag der hieſigen gemeinnützigen
Baugenoſſenſchaft zum Verbouf des von ihr erbauten Doppelwohnhauſes
in der Erzhäuſergaſſe wind genehmigt. Einem Geſuch derſelben
Ge=
noſſenſchaft um Anweiſung eines Teils des Gemeindezuſchuſſes in Höhe
von 40 350 Mark, wird ebenfalls zugeſtimmt. Mit der Holzhquerei im
hieſigen Gemeindewald ſoll in den nächſten Tagen begonnen werden und
ſoll möglichſt von Notſtandsarbeitern ausgeführt werden. Den
Waſch=
keſſel für das Bauerſche Haus hat Ph. Melk V. für den Preis von 520
Mark geliefert. Einem Geſuch des Wagnermeiſters Becker um
Hand=
abgabe von drei Stämmen zu Pumpenſtöchen geeignet, ſoll nach
Mög=
lichkeit entſprochen werden. Der Gemeinderat bewilligt den Betrag von
28 190 Mark für den vollendeten Umbau des Bauerſchen Hauſes und ſoll
das Reichswirtſchaftsamt um Anweiſung des Betrages in gleicher Höhe
erſucht werden. Die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft lädt den geſamten
Gemeündevat zur Beſichtigung ihres neuerbauten Doppelwohnhauſes in
der Erzhäuſergaſſe auf Sonntag nachmittag 2 Uhr ein, und beſchließt
der Gemeinderat der Einladung Folge zu leiſten.
Erbach, 9. Dez. Der Stromaustauſch des Städt. Elektrrizitäts
werbes mit der Heag, über den kürzlich ein Vertvag zwiſchen dieſer und
der Stadt Erboch abgeſchloſſen wurde, iſt geſtern in Wirkung getreten:
Das Erbocher Leitungsnetz wurde an das der Heag angeſchloſſen. Wir
begrüßen dieſen Fortſchritt im beiderſeitigen Intereſſe der genannten
Werke. — In Hetzbach brennt ſeit geſtern das elektriſche Licht, in
Ebersberg und Schönnen wind dies in Kürze auch der Fall ſein.
Beerfelden, 10. Dez. Der Zug ohne Reiſende. Das Erb.
Kreisblatt ſchreibt: Vor einigen Tagen wvollten verſchiedene Reiſende
von hier und Hetzbach mit dem letzten Zug von Eberbach aus heimfahren.
Die Fahrkarten waren ſchon längſt verausgabt; aber niemand kam, um
den Ausgang zu öffnen und der Zug fuhr wittlerweile ohne Paſſagiere
ab. Die Reiſenden mieteten ſich zur gemeinſamen Heimfahrt ein Auto.
Wer zahlt die Automiete?
Mainz, 10. Dez. Jugendliche Straßenräuber. Zwei
junge Burſchen aus Koſtheim hatten auf der Straße nach Hochheim von
einem Frachtfuhrwerk zwei Gepächſtüche geſtohlen. Der Fuhrmann wurde
noch vechſtzeitig auf den Diebſtahl aufmerkſam und verfolgte die Diebe,
worauf dieſe ihre Beute wegwarfen. Später gelang es, die beiden
ju=
gendlichen Straßenräuber zu ermitteln. Sie gaben den Diebſtahl zu.
— Eine Lehrerin aus Nierſtein ſtand geſtern in der Auguſtinerſtraße
vor einem Schaufenſter, an dem ſtarker Andrang herrſchte. Als ſie beim
Weitergehen nach ihrer Handtaſche greifen wollte, die ſie im Arm
hän=
gen hatte, war ſie verſchwunden. Wahrſcheinlich wurde der Riemen
durchſchnitten und die Taſche, in der ſich ein größerer Geldbetrag befand,
auf dieſe Weiſe geſtohlen. — Geſtern vormittag wurde durch ein junges
Mädchen in dem Laden eines Trödleus in der Steingaſſe eine goldene
Damenuhr zum Verbaufe angeboten. Der Trödler ſchöpfte Verdacht und
ließ die Perſon feſtnehmen. In dem Beſitze des Mädchens wurden
au=
ßerdem noch verſchiedene wertvolle Schmuckſachen, ſowie ein größerer
Geldbetvag gefunden. Sie gab an, daß ſie bei einer Familie in
Frank=
furt ſtundenweiſe gearbeitet und die Sachen dabei geſtohlen habe. Mit
dem nächſten Zuge fuhr ſie nach Mainz, um die geſtohlenen Sachen zu
veräußern, dann wollte ſie weiter nach Koblenz veiſen.
T.U. Mainz, 9. Dez. Kommuniſten als Einbrecher. Die
Polizei überraſchte eine mit Waffen und Einbrecherwerkzeugen verſehene
Diebesbande, als ſie den Lagerraum einer Südfrüchte= und
Weinhand=
lung ausräumen wollte. Die Diebe ſind führende Leute der Mainzer
Kommuniſtiſchen Partei, darunter der Kaſſierer der Ortsgruppe
Klin=
gelhöfer.
ONB. Bingen, 9. Dez. Ein fideles Gefängnis. Bei der
Verhandlung gegen die Poſträuber Zimmerſchitt und Graffel, die einen
Raubüberfall auf einen Poſtzug der Strecke Worms-Bingen verſucht
hatten, der aber mißglückt war, ſtellte ſich ein ideales
Gefangenen=
daſein" für die Täter im Amtsgerichtsgefängnis in Wöllſtein in
Rhein=
heſſen heraus. Eines Montags morgens wurde bei der Anſtalt durch
Fernſprecher angefragt, ob denn Zimmerſchitt entwichen ſei, da er
vor=
her auf einem Ball in Dietersheim bei Bingen" geſehen worden ſei.
Eine Reviſion ergab, daß der Zimmerſchitt mit einem ſchweren Rauſch
ſchlafend in ſeiner Zelle war, aber vorher tatſächlich fortgeweſen war,
was er auch zugab. Wer ihm bei ſeiner Entfernung geholfen hat,
ver=
ſchwieg er, ebenſo, wie er morgens wieder in die Zelle gelangte. Auch
jetzt bei der Hauptverhandlung machte er darüber keine Angabe. Gegen
den Verwalter des Gefängniſſes war ſeinerzeit ein Verfahren eingeleitet
worden.
wd. Bechtheim, 9. Dez. Bei der Witwe Gg. Jak. Köhn wurde ein
vaffinierter Einbruchsdiebſtahl verübt, bei dem dem Dieb Gold=
und Silberſachen von beträchtlichem Werte in die Hände fielen. Der
Dieb benutzte die Gelegenheit, als ſich die Frau im Stalle befand, in das
Haus einzudringen. Nach Rückbehr der Frau flüchtete der Dieb, der
Kommode und Schränke erbrochen hatte, durch ein Fenſter in den
Gar=
ten. Einigen beherzten Männern gelang es nach wilder Jagd den
Täte=
in einer Sackgaſſe feſtzunehmen. Der Dieb war gut gekleidet und hatte
eine Aktentaſche bei ſich. Die Sachen wurden ihm abgenommen und der
Eigentüimerin wieder zugeſtellt. Es handelt ſich um einen 21 jährigen
Gärtner aus Würzburg. Die Gendarmerie brachte ihn hinter Schlo
und Riegel.
Evangeliſche Kirchenverfaſſung.
* Man ſchreibt uns: Immer noch wartet das evangeliſche Volk
Heſ=
ſens auf die neue Verfaſſung ſeiner Landeskirche. Es liegt zwar ein
von dem Verfaſſungsausſchuß des Landeskirchentags ausgearbeiteter
Ent=
wurf mit abändernden Beſchlüſſen des Erweiterten Oberkonſiſtoriums
vor, aber aus den Kreiſen des evangeliſchen Volkes iſt noch keine Stimme
in der Preſſe zu dem Erzeugwis meiſt um ihr derzeit bekleidetes Amt
beſorgter Mitarbeiter laut geworden. In den Zeitungen las man nur
Beſchlüſſe einiger Dekanatsfynoden, deren Motive darauf zurückzuführen
ſein dürften, daß wan wünſcht, es möge beim alten bleiben. In
Pfarrer=
kreiſen vegt ſich eine Bewegung gegen die geiſtliche Spitze der
Kirchen=
regierung.
Wir ſind von keiner Seite beeinflußt, auch in keiner Weiſe durch
dienſtliche Rückſichten in unſerer Meinungsäußerung gehemmt und
möch=
ten deshalb der Oeffentlichkeit unſere Gedanben über die Zuſammenſetzung
der in dem Verfaſſungsentwurf aufgeführten Verwaltungsorgane nicht
vorenthalten.
Wir wollen die Volkskirche. Deshalb müſſen auch alle Organe durck
das Volk ſelbſt geſchaffen werden, d. h. aus direkten Wahlen hervongehen.
Wir ſind für eine geiſtliche Spitze der Kirchenregierung, einerlei mist
welcher Amtsbezeichnung. Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Pfarrers
ſoll in der Seelſorge liegen. In allen Verwaltungsorganen mß das
Laßewelement die abſolute Majorität haben. Der Vorſitz im Kirchenvor;
ſtand gebührt einem Laien, der Pfarrer ſoll in ſeiner Gemeinde
Seel=
ſorger ſein. In der Landesſynode, dem Kirchenparlament, ſollen die
Mandate ſo verteilt ſein, daß 2/= weltlich und nur ½/= geiſtlich ſind. Keir;
Abgeordneter darf von der Kirchenregierung oder dem Landeskirchenamt
berufen werden, ſonder alle ſollen aus direkten Wahlen hervorgehen.
Die Landesſynode ſoll 60 Sitze haben, 40 weltliche und 20 geiſtliche, die
auf die drei Provinzen zu verteilen ſind, wie folgt:
Starbenburg 16 Weltliche und 8 Geiſtliche
„ 8
Oberheſſen 16
4
Rheinheſſen.
zuſammei 40 Weltliche und 20 Geiſtliche
An der Spitze der Kirchenregierung ſteht ein Geiſtlicher, ihm zun
Seite als Stellvertreter ein Weltlicher. Angehören ſoll ihr der
Landes=
ſynodalausſchuß mit 7 Mitgliedern, davon 2 geiſtlich und 5 weltlich ſind=,
Sie würde ſonach gebildet aus 6 Weltlichen und 3 Geiſtlichen.
Das Landeskirchenamt ſoll beſtehen aus: Der Spitze der
Kirchen=
regierung und ihrer Stellvertretung, den Superintendenten und der
er=
forderlichen Anzahl von Räten, von denen je einer aus der Verwaltung
der Fmanz= und dem Baufach genommen werden könnte. Soll die Zahl
von ſechs Mitgliedern nicht überſchritten werden, dann müßte die Spitze
der Kirchenregierung zugleich Superintendent und ihr Stellvertreter.
einer der drei Räte ſein.
Wir fügen noch hinzu, daß wir zu den Geiſtlichen zählen: Die
Pro=
feſſoren des Predigerſeminars und der theologiſchen Fakultät der
Lan=
desuwiverſität, die theologiſch vorgebildeten Religionslehrer der höheren
Lehranſtalten und ſonſtige Beamte (z. Zr. Staatsarchivar, Bibliotzhekar.
an der Univerſitätsbibliothek) und die als landeskirchliche Geiſtliche an=
Mehrere Laien.
erkannten Anſtalts= und Vereinsgeiſtliche.
Reich und Ausland.
Frankfurt a. M., 9. Dez. (Wolff.) In dem Prozeß gegen
das Franklſche Verſicherungsunternehmen (
Süddeut=
ſche Tvansporwerſicherungsgeſellſchaft) wurde heute das Urreil
ge=
fällt. Das Gericht verurteilte Franbl wegen Betrugs in zwei Fällen und
Vergehens gegen das Privatverſicherungsgeſetz zu 6 Monaten Gefängnis
und 6000 Mark Geldſtrafe. In der Urteilsbegründung heißt es, die
Frage, ob es ſich hier um einen Verſicherungsbetrieb ohne Erlaubnis
handele, ſei zu bejahen. Der Angeklagte habe unter dem Deckmantek
einer Transportverſicherung gegen Aufruhrſchäden verſichert. Das
Zu=
ſammenſtellen der allgemeinen und der beſonderen Bedingungen ſei
der=
art, daß niemand daraus hätte klug werden können, was die eigentlichen
Verſicherungsbedingungen ſeien. Daß dies abſichtlich geſchehen ſei, ſei
dem Gericht klar. Die Urteilsbegründung beſagt mit bezug auf einen
Fall, in dem ein Gutsbeſitzer ſeine ſämtlichen, in Schleſien liegenden
Güter mit 10 Millionen Mark gegen Aufruhr verſicherte, es ſei
hier=
etwas garantiert worden, was nicht hätte geleiſtet werden können, da es
ſich um eine junge Geſellſchaft mit 300 000 Mark Kapital handele.
Düfſeldorf, 9. Dez. (Wolff.) Verſteckte Waffen. Der
Vor=
wärts bringt eine Meldung, wonach die hieſige Beſatzungsbehörde ein
größeres Waffenlager aufgedeckt habe. Es ſollen zwei ſchwere
und ſechs leichte Maſchinengewehre, 147 Gewehre und 30 000 Stück
In=
fanteriegewehrmunition gefunden worden ſein. Die Meldung trifft zu.
Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, wurden im allgemeinen die
Waffen in einer Kaſerne gefunden, welche gegenwärtig mit franzöſiſchen
Truppen belegt iſt. Die Gewehre uſw. waren unter dem Fußboden
verborgen. Die Unterſuchung ergab, daß die Waffen bei den letzten
großen Unruhen dort von der Roten Armee untergebracht wurden.
Die Franzoſen beſchlagnahmten die Waffen.
10. Dez. (Wolff.) In verſchiedenen Städten des Induſtriebezirks
iſt infolge der andwuernden Trockenheit ein empfindlicher
Waſſer=
mangel eingetreten. Seit geſtern hann die Düſſeldorfer
Waſſerverſor=
gung nicht mehr in der gowohnten Weiſe durchgeführt werden, ſodaß in
den oberen Stockwerken der Häuſer in höher gelegenen Stdtteilen der
Waſſerzufluß fehlt. In Solingen mußte der Badebetrieb in den
ſtädtiſchen Anſtalten eingeſtellt werden, auch das Baden im Hauſe iſt dork
bei Strafe verboten.
Dresben, 9. Dez. Raub. Laut den Abendblättern lauerten heute
vormittag vor dem Tore der Siemens=Glasfabrik in Freithal
mas=
kierte Radfahrer dem von der Bank zurückkehrenden Kaſſierer auf,
war=
fen ihm Pfeffer in die Augen und entriſſen ihm die Geldtaſche mſt
100—200 000 Mark an Lohngeldern. Die Täter entkamen mit der Beute.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 9. Dez. (Wolff.) Ludendorff fuhr fort: Lüttwitz
erzählte, die Reichswehr und die Sicherheitswehr ſtünden nicht mehr
hinter ihm. Das bewog Knapp, ſein Amt niederzulegen. Nur Jagow
war gegen die Niederlegung. Lüttwitz legte am Nachmittag ſein Amt
nieder und ſprach die Hoffnung aus, daß die von Schiffer in Ausſicht
geſtellte Amneſtie ihm und anderen Offizieren gewährt würde. Es wird
der Brief vom 17. März 1920 an Ludendorff über das Mißlingen des
Kapp=Putſches verleſen. Es wird darin geſagt, Ludendorff habe von
den Vorbereitungen zu dem Unternehmen gewußt und er, Ludendorff,
werde ſie — die Teilnehmer — jetzt hoffentlich nicht im Stiche laſſen.
Der Zeuge erklärt, daß dieſer Brief ihn bei der Vernehmung in Leipzig
vorgelegt wurde und wahrſcheinlich von Terbitſch=Lincoln herrühre.
Er=
halten habe er den Brief nicht. Auf eine Frage des Präſidenten erklärt
Ludendorff, er habe am 13. März auf alle Fälle Blutvergießen verhüten
wollen, deshalb ſei er in der Frühe am Brandenburger Tor geweſen.
Nach der Reichskanzlei ſei er am 13. März aus freien Stücken gegangen.
Mit dem Kampf gegen den Bolſchewismus ſei es ihm und anderen
heiliger Ernſt geweſen. Dieſer Kampf ſei nicht als Aushängeſchild für
das Kappunternehmen benutzt worden. — Ludendorff wird nicht
ver=
eidigt.
Es folgen weitere Zeugenvernehmungen. Unter anderem ſagt der
Kapitän zur See v. Roſenberg, Befehlshaber der Seeſtreitkräfte in
der Oſtſee aus, er ſei mehreremale in Kommandeurverſammlungen
ge=
weſen; es wurde bavon geſprochen, daß lediglich die Aufrechterhaltung
der Ruhe und Ordnung in Betracht komme. An den Verſammlungen
nahmen Offiziere der See= und Landſtreitkräfte teil. Es wurde
be=
ſtritten, daß ein Rechtsputſch beabſichtigt worden ſei. Zum Schluß der
Sitzung wurden mehrere Zeugen, darunter Ludendorff, nachträglich
ver=
eidigt und die Weiterverhandlung auf Samstag vormittag vertagt.
In der Verhandlung vom 10. Dezember im Jagow=
Prozeß wurde zunächſt General Seeckt vernommen. Zu dem
Ver=
halten des Generals Lüttwitz vor dem Putſch erklärt der Zeuge, daß
Lürttwitz Handlungsweiſe nicht in Uebereinſtimmung mit ſeinen
militäri=
ſchen Pflichten ſtand, ohne daß ihm eine geſetzwidrige Handlung hätte
nachgewieſen werden können. Er ſei mit dem Freikorps in Verbindung
getreten unter dem Vorgeben, ſie vor der Auflöſung zu bewahren und
eine ſchlagfertige Truppe aus ihnen zu machen. Noske habe Lüttwitz
Vertrauen geſchenkt. Die militäriſchen Stellen ſeien der Anſicht geweſen,
daß vielleicht die geplanten Unvernehmungen nicht ausgeführt würden.
Am 9. März habe Seeckt die ſofortige Verabſchiedung Lüttwitz von Noske
verlangt. Die zweite Marinebrigade ſei nach Döberitz gezogen worden,
um dort aufgelöſt zu werden. Am 10. März habe eine Unterredung
zwiſchen Ebert und Lüttwitz ſtaugefunden. Lüttwitz habe an dieſem
Tage eine Verbindung mit Zivilperſonen, und zwar nach Seeckt
zuge=
kommenen Nachrichten, mit Kapp, Papſt und Bauer gehabt, auf deren
Feſtnahme nunmehr von militäriſcher Seite gedrängt wurde.
Kriegs=
miniſter Neinhard habe ſich bemüht, die Marinebrigade Lüttwitz
abzu=
trennen. Am 12. März ſeien über die Haltung der Brigade Ehrhardt
verſchiedene Meldungen eingetroffen. Gegen Mitternacht habe er mit
verſchiedenen anderen militäriſchen Führern eine Unterredung mit Noske
gehabt, in deven Verlauf Oberſt v. Oldershauſen meldete, daß mit
mili=
täriſchen Angrifſen in den nächſten Stunden zu rechnen ſei.
Der Prozeß Smeets.
* Köln, 10. Dez. Die wegen Nichterſcheinens des Angeklagten
vertagte Verhandlung der Strafkammer gegen den Redakteur
Smeets fand heute ſtatt. Smeets iſt in erſter Linie wegen ſchwerer
Beleidigung des Reichspräſidenten und außerdem noch wegen Beleidigung
zweier Beamten angeklagt. Die Beleidigung des Reichspräſidenten
beſteht darin, daß Smeets in ſeinem Blatte „Rheiniſche Republik” einen
den Reichspräſidenten in Inhalt und Ausdrücken ſehr ſchwer
beleidigen=
den Artikel eines Kölner Kommuniſtenblattes, deſſentwegen der
Ver=
faſſer zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, nach der
Verurteilung in herausfordernder Weiſe abgedruckt hat und unter
wei=
teren Beſchimpfungen des Reichspräſidenten die Richtigkeit der
beleidi=
genden Angaben behauptet hatte. In der heutigen Verhandlung berief
ſich Smeets auf die bekannte Verordnung der Rheinlandkommiſſion, die
verbietet, daß femand wegen eines politiſchen Vergehens aus der Beik
des Waffenſtillſtandes ohne Genehmigung der Rheinlandkommiſſion vor
ein deutſches Gericht geſtellt werde. ( behauptete, ſein Blatt ſei in
der Zeit des Waffenſtillſtandes zu dem Zweck gegründet worden, gegen
die Reichs= und Landesbehörden anzukämpfen. Bei den zur Anklage
ſtehenden Fällen liege eine Fortſetzung dieſer Politik vor, und
infolge=
deſſen müſſe ihm der Schutz der Beſtimmungen der
Rheinlandkommiſ=
ſion zugebilligt werden. Das Gericht erklärte ſich in einem begründeten
Beſchluſſe für zuſtändig, da keine Rede davon ſein könne, daß politiſche
Handlungen vorliegen. Es handle ſich um niedrige Schmähungen und
gewöhnliche Schimpfworte gegen den Reichspräſidenten, die ohne jede
ferner der Gegenſatz herausgearbeitet, den Bach im Glaubens
bekenntnis bei der „Auferſtehung der Toten” beabſichtigt, hier
den Text ganz frei deutend. Zuerſt ſtockt alles geheimnisvoll,
ſtarke Modulationen zeigen die fromme Scheu vor dieſem
unfaß=
baren Wunder, und dann erſt bricht unaufhaltſam der freudigſte
Jubel über die Gewißheit der Beſiegung des Todes hervor. Eine
gewiſſe Ermattung zeigte ſich im „et incarnatus eſt” und gegen
Schluß des „Oſanna”.
Das Orcheſter des Landestheaters ſpielte mit gewohnter
Sicherheit, nur fällt es uns ſtets wieder auf, daß die Streicher
bei den vielen einzeln geſtrichenen Tönen, die der älteren Muſik
eigentümlich ſind, zu leicht in ein abgeriſſenes Staccato=Spiel
hineinkommen, das trocken wirkt, wie beim „reſurrexit” und das
bei Bach=Aufführungen in Leipzig oder Berlin vermieden wird.
Beſonders zu erwähnen ſind die Soli, die in den Begleitungen
der Arien hervortreten, und die außer dem erſten Konzertmeiſter
auch den ſeltener ſoliſtiſch hervortretenden Spielern von Flöte,
Oboe d'amore, Horn und Fagott Gelegenheit geben, virtuoſes
Können und ausdrucksvolles Spiel zu zeigen. Alle Soli gelangen
aufs beſte, und beſonders ſeien noch die drei Trompeten erwähnt,
denen wichtige und überaus ſchwere Partien zufallen. Bach
ſchrieb für Clarinen, die durch ein anderes Mundſtück und etwas
anderen Bau höhere Töne zu ſpielen ermöglichten als unſere
Trompeten. Könnten nicht für ähnliche Zwecke auch hier Clarinen
angeſchafft werden, um ein Umarbeiten der Originalſtimmen zu
beimeiden? So wurden dadurch die Steigerung im „gratias
agimus” zerſtört und die Figuren im „Credo” verſtümmelt. An
der Orgel wirkte Herr Stadtorganiſt Borngäſſer mit feinem
Verſtändnis für das Regiſtrieren und das Sicheinfühlen in den
großen Organismus des Bachſchen Werkes.
Die Geſangsſoliſten fügten ſich ebenfalls ausgezeichnet
ein. Frau Anna Kaempfert bewies wieder die Friſche und
Kraft ihres ſieghaften Organs, das für ſolche großzügigen
melo=
diſchen Linien wie geſchaffen erſcheint. Ihre Technik iſt in jeder
Beziehung hervorragend. Frau Agnes Braunfels ſang ihre
beiden großen Arien, die zu dem ſchönſten gehören, was Bach
für Alt geſchrieben hat, mit ergreifender Wärme mit ihrem
dun=
kel gefärbten Organ. Von den Herren tritt der Tenor mit einer
Arie hervor. Herr Franz Müller trug ſie wie immer
muſi=
kaliſch ſicher und ausdrucksvoll vor, nur blang ſeine Stimme
heute etwas unruhig und zu wenig gedeckt. Für die beiden
Baß=Arien, deren eine ungewöhnlich tief, die andere faſt
unbe=
quem hoch liegt, war Herr Kammerſänger Stephani
gewon=
nen. Wir freuten uns, ſeine kraftvolle und klare, allerdings
etwas ſpörde Stimme wieder einmal hier zu hören. Er
ver=
einigt Höhe und Tiefe in faſt gleicher Klangfarbe, und wir haben
die Quoniam=Arie, die ſonſt für den Baſſiſten leicht eine Klippe
wird, ſelten ſo ſchön geſtaltet gefunden.
Trotz des großen künſtleriſchen Erfolges des Konzertes
drängt es uns, eine für unſere Bach=Aufführungen prinzipielle
Frage aufzuwerfen. Bach hat von Anfang bis Ende ſeiner
Paſ=
ſionen, Meſſen und Kantaten auf ein begleitendes
Taſteninſtru=
ment gerechnet, das in vollem akkordiſchen Spiel die bei den
Orcheſterſtimmen oft unvollſtändige Harmonie ausfüllen und den
Chor ſtützen ſoll. Bach verfuhr ſo, daß er alle Chöre und
Cho=
räle von der Orgel, alle Soloſätze vom Cembalo begleiten ließ.
Wenn uns das Klavier in der Kirche nicht zuſagt, dann beſitzen
unſere Orgeln in ihren Begleitſtimmen und in ihrer verfeinerten
Spielmechanik durchaus die Möglichkeit, ohne Schleppen und
Störung die Sologeſänge zu begleiten. Bei uns ſpielt die Orgel
nur gelegentlich in den Chören, meiſt ſind notdürftige
Füll=
ſtimmen, wie etwa die Viola, eingeſügt, die entweder
unzuläng=
lich ſind oder geradezu als Fremdkörper ſtören, wie im „
lauda=
mus de‟ Oder was haben im Quoniam Streicher außer den
Bäſſen verloren? Geradezu armſelig verſtümmelt klingt auf dieſe
Weiſe der erſte Choreinſatz der erſten Kyrie=Fuge, unerträglich
dünn in ihrer Dreibeinigkeit die Begleitung zum erſten Duett,
in ſeiner diſſonanten Wirkung ſtark beeinträchtigt das „et
incar=
natus eſt” uſw. Was früher eine Tugend ſein mochte, iſt heute
nachdem die alte und neue Bachgeſellſchaft ſich ſeit Jahrzehnten
für dieſe Fragen einſetzen und durch alljährliche Bachfeſte die
wahre Wirkung dieſer Werke als Beiſpiel vorführen, eine
be=
dauernswerte Stilloſigkeit. Wenn man eine Sinfonie von
Beet=
hoven ohne Kontrabaß oder unter Hinzufügung aller modernen
Blasinſtrumente aufführen wollte, erſchiene das lächerlich
Warum alſo Bach ſtets in unwürdiger Verſtümmelung? Der
Muſikverein könnte ſich ein bleibendes Verdienſt erwerben, wenn
er ſeine Bach=Aufführungen im angeführten Sinne revidieren
möchte. Zwar leiden die großen und gewaltigen Sätze auf die
bisherige Art und Weiſe keine Not, umſo mehr aber die zarten
und intim wirkenden.
Rummer 332.
Beziehung zu ſeiner politiſchen Tätigkeit ſtänden, ſondern ſeine private
Lebensweiſe beträfen. Die Konſtruktion Smeets, daß es ſich
in jenem Artikel um die Fortſetzung der zur Zeit des Waffenſtillſtandes
begonnenen Politik handle, ſei für jeden denkenden Menſchen ganz
un=
haltbar und werde von dem Gericht als nicht diskutierbar abgelehnt
Nachdem Smeets erklärt hatte, er werde gegen die Entſcheidung des
Gerichts im Beſchwerdewege einen Beſchluß der Rheinlandkommiſſion
herbeiführen und zu dieſem Zwecke Ausſetzung des Verfahrens
be=
antragen, beſchloß das Gericht, auf Grund der vorerwähnten
Rheinland=
verordnung das Verfahren auszuſetzen, bis eine Entſcheidung von
ſeiten der Rheinlandkommiſſion vorliegt.
* Köln, 10. Dez. (Wolff.) Aus führenden
Gewerkſchafts=
kreiſen wird mitgeteilt: In Gewerkſchaftskreiſen überlegt man
Maß=
nahmen zur Sicherung der deutſchen Nechte gegenüber den
willkürlichen Vorgehen der Beſatzungsbehörden, wie es ſich aus
dem Falle Smeets ergeben hat. In chriſtlichen Gewerkſchaftskreiſen
ſind ſolche Beratungen im Gange. Das geſamte arbeitende deutſche Volſ
am Rhein wird ſich jedenfalls gegen alle Uebergriffe der
Beſatzungs=
behörden energiſch zu wehren wiſſen und die volle Reſpektierung der
noch dem deutſchen Volke im beſetzten Gebiete verbliebenen Rechte
ver=
langen.
Bank=Krach.
Düſſeldorf, 10. Dez. (Wolff.) Der Allgemeine
Bankverein A.=G. in Düſſeldorf beantragte beim
Amts=
gericht die Anordnung der Geſchäftsaufſicht. Die
ſchwie=
rige Lage des Unternehmens iſt durch verluſtbringende
Deviſengeſchäfte einzelner Beamten entſtanden. Die von
dem Aufſichtsrat nach dem Bekanntwerden der Verluſte in die
Wege geleitete Unterſtützungsaktion war ungenügend, weil die
inzwiſchen veranlaßte Nachprüfung zu ergeben ſcheint, daß auch
bereits Verluſte aus abgewickelten Deviſengeſchäften vorliegen.
Ein genauer Ueberblick war aber zurzeit nicht zu erlangen, da
die Geſchäfte einer Klarſtellung in aulen Einzelheiten bedürfen.
Dieſe ſoll nunmehr herbeigeführt werden.
Mannheim 10. Dez. (Wolff.) Von dem bisherigen
Direktor der Pfälziſchen Bank, Filiale Nürnberg, Geim, uad
dem Generaldireltor der Pfälziſchen Bank in München, Alexander
Schalk, ergeht eine Aufſorderung an die Aktionäre der
Pfäl=
ziſchen Bank, von einem voreiligen Verkauf der
Aktien Abſtand zu nehmen, da bei richtiger
Wahrneh=
mung der Intereſſen der Aktionäre ein Kurs erreicht werden
kann, der den Nominalbetrag um das Vielfache überſteigt. Es
wird angenommen, daß bei der nächſten
Generalperſamm=
lung, die, wie die Neue Badiſche Landeszeitung wiſſen will,
am 9. Januar ſtattfindet, aus den Kreiſen der Aktionäre auch
der Antrag auf Einſetzung eines Aktionärausſchuſſes geſtellt
wer=
den wird. Die Rheiniſche Kreditbank in Mannheim beruft
nun=
mehr ihre außerordentliche Generalverſammlung für den 10.
Ja=
nuar ein. Auf der Tagesordnung ſteht außer der Frage der
Er=
höhung des Aktienkapitals, die Pfälziſche Bank in Ludwigshafen
im Wege der Fuſion aufzunehmen oder mit der Pfälziſchen Bank
einen Vertrag auf Uebernahme eines Teiles der Geſchäfte
abzu=
ſchließen.
Darmſtadter Tagblatt, Sonntag, den II. Dezemper IDSI.
Teite 5.
Letzte Nachrichten.
Heidelberg, 10. Dez. (Wolff.) Nach amtlichen Mitteilungen
ſind die Arbeiten für einen gewiſſen Teil des 14 Kilometer
langen Neckarſeitenkanals Heidelberg—Mannheim
ver=
geben worden und werden demnächſt in Angriff genommen. Die
Koſten der bisher vergebenen Arbeiten betragen 60 Millionen
Mark, während die Geſamtkoſten für den Bau des Kanals 300
Millionen Mark betragen. Vor der bei Schwabenheim zu
errich=
tenden großen Schleuſe wird ein Krafterk mit 7000 HP. und
bei Feudenheim ein ſolches von 6000 HP. erſtellt. Für die
ge=
ſamten Arbeiten iſt eine Bauzeit von vier Jahren vorgeſehen,
ſo daß im Jahre 1925 die großen Rheinſchiffe in Heidelberg
wer=
den anlegen können.
Hpiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 e. V. Ob ſich heute
entſcheiden wird, wer von Waldhof und Darmſtadt die erſte Niederlage
in dieſer Spielſaiſon erleiden wird? Oder ſollte es Darmſtadt nochmals
zu einem unentſchiedenen Reſultat reichen? Die Frage iſt heute
voll=
kommen offen, wenn auch der Energie der Waldhof=Mannſchaft di
beſſeren Ausſichten auf Sieg zugeſprochen werden müſſen. Trotz der
Abgenges verſchiedener erſtklaſſiger Spieler hat es Waldhof verſtanden
in der Vorrunde klare Führung mit drei Punkten Vorſprung zu halten;
zu einem großen Teil dieſen Vorſprung Darmſtadt verdankend aufgrund
der von dieſem erzielten unentſchiedenen Spiele. Das Innentrio Wald
hofs mit Engelhart, Schwärzel und Skudlarek, iſt nicht zu verachten;
Engelhart wie Skudlarek ſind bekannt als torhungrige Stürmer, und
Schwärzel gibt dieſen beiden nicht viel nach. Die beiden Außen ſtehen
erſt ſeit kurzem in der Mannſchaft, ſollen ſich aber ſehr gut angelaſſen
haben. Die Läuferreihe mit Bauch, H. Bauſch, Ph., und Heitz iſt unter
ſich ſehr gut eingeſpielt und wird auch dem Darmſtädter Sturm manche
Nuß zu knacken geben, beſonders, wenn dieſer dieſelbe Taktik behält als
in Bürſtadt. Man deckt den Gegner ab und läßt ſich nicht fortdauernd
abdecken! Die Waldhofer Verteidigung mit Lohrmann im Tor und
Reuner-Lidy als Verteidiger haben in den letzten Spielen nie verſagt.
Möge Darmſtadt ihnen heute ordentlich zu ſchaffen machen, damit der
Torwächter beſtrebt ſein muß, ſeinem großen Bruder nachzueifern.
Waldhof und Darmſtadt treten in folgender Aufſtellung an:
aldhof:
Söhner
Darmſtadt:
Lohrmann
Reuner Lidy
Bauſch, H. Bauſch, Ph. Heitz
Engelhart Schwärzel Skudlarek
Daibel
Frick Steckenreuther Takaſe Bonin Jacobi
Schneider Krauſe Rauſch I.
Traude Stephan
Bärenz.
Waldhof war 1919/20 und 1920/21 Meiſter im Odenwaldkreiſe und
hat ſelbſt gegen den 1. F.K. Nürnberg in den Schlußſpielen um die
Süddeutſche Meiſterſchaft ſehr beachtenswerte Reſultate aufgeſtellt, aller
dings ſeinerzeit mit der vollſtändigen Stürmerreihe mit Hoger, Hutter,
Herberger, Skudlarek, Schwärzel. Drei dieſer bekannten Stürmer fehlen
heute, fehlen ſchon ſeit einer Reihe von Spielen, Herberger ſogar ſchon
ſeit Beginn dieſer Saiſon. Und doch hat Waldhof die Energie und
den Willen aufgebracht, trotz Fehlens dieſer Spieler nicht nachzulaſſen;
im Gegenteil ſehen wir heute als klaren Abteilungsführer wiederum
Waldhof. Nach menſchlichem Ermeſſen iſt ihm dieſe Stelle auch in der
Schlußrunde nicht mehr zu nehmen, ſofern keine ganz
außergewöhn=
lichen Ereigniſſe mehr eintreten ſollten.
Darmſtadt muß ſich in der Schlußrunde ganz gewaltig anſtrengen,
um den Platz in der Oberliga zu erreichen. Denn, wenn heute Waldhof
gewinnt, wird Darmſtadt auf den vierten Platz in der Tabelle verwieſen,
da Lindenhof und Neckarau ihre Spiele heute ſicher gewinnen werden.
Auf das auf dem Uebungsplatz ſtattfindende Spiel der Ensgraber=
Mannſchaft gegen die erſte Mannſchaft des Spkl. „Viktoria”=Griesheim
ſei auch nochmals hingewieſen.
* Hockeh. Der Darmſtädter Hockeyklub, Abteilung des
Schwimm=
klubs Jungdeutſchland, hat heute den Badiſchen Meiſter, Hockeyklub
Hei=
delberg, mit zwei Mannſchaften zu Gaſt. Die Spiele finden auf dem
Golfplatz ſtatt. Heidelberg zählt zu den beſten ſüddeutſchen Vereinen
und iſt vor 14 Tagen in Frankfurt nur knapp vom S.K. 1880 mit 3:4
geſchlagen worden. Dem Darmſtädter Publikum iſt ſomit Gelegenheit
geboten, zwei gute Hockeyſpiele, zu ſehen, denn auch der Darmſtädter
Hockeyklub ſtellt zwei ſpielſtarke Mannſchaften, welche den Heidelbergern
den Sieg nicht leicht machen dürften.
W. Groß=Zimmern, 9. Dez. Am Sonntag, den 4. ds. Mts.,
verſammelten ſich im Gaſthauſe „Zum Löwen” in Lengfeld der
Gauvorſtand und die Vertreter der Turnvereine des
Odenwaldgaues der Deutſchen Turnerſchaft. Anweſend
waren 156 ſtimmberechtigte Vertreter. Mit den Vertretern begrüßte der
Gauvorſitzende Pfaff zugleich die neu in den Gau eingetretenen Ver
eine von Spachbrücken, Steinbach, Erlenbach und Weitengeſäß.
Ins=
geſamt gehören jetzt dem Gau 62 Vereine an und arbeiten mit regem
Eifer in unſerem Odenwald an der Ertüchtigung der Jugend und damit
am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Dieſen Gedanken brachte der
Bürgermeiſter von Lengfeld bei ſeiner Begrüßungsanſprache zum
Aus=
druck. Zündender Beifall folgte ſeinen warmen, von tiefem Verſtändnis
für die derzeitige Lage des Vaterlandes und die Arbeit der Deutſchen
Turnerſchaft getragenen Worten. Der erſte Teil der Verhandlungen
wurde von Berichten über die Gauveranſtaltungen des letzten Jahres
in Anſpruch genommen, aus denen ſich rührige und erfolgreiche
Tätig=
keit des Gaues ergab. Wenn Mängel und Fehler zutage traten, ſo
wur=
den dieſelben zur Sprache gebracht, um aus ihnen fürs nächſte Jahr zu
lernen. Uneingeſchränktes Lob und Anerkennung fand das Gauturnfeſt
in Kirch=Brombach. Der Gauvorſtand und die Vertreter ſtatteten dem
ruhigen dortigen Verein für Vorbereitung und Durchführung des
Feſtes und Turnens den Dank des geſamten Gaues ab. Das Feſt ſoll
ein Muſter für die Zukunft ſein. Beſondere Anerkennung fand der von
Turninſpektor Poller=Saarbrücken geleitete Lehrkurſus in Erbach. Ein
weiterer Kurſus, der nächſtes Jahr ſtattfindet, wird den Turnern warm
empfohlen. — Die Beratung der Anträge löſte nun eine rege Ausſprache
aus; ſie dienen alle dazu, im letzten Jahre vorgekommene Anſtände zu
beſeitigen. Das Jugendturnen wird von unn an in drei Bezirken
ab=
gehalten, da die Zahl der Teilnfehmer im nächſten Jahre ſicher in das
zweite Tauſend ſteigen wird. Genaue Beſtimmungen über das Melden
der Turner, ſowie Herrichtung der Turnplätze ſollen zu einwandfreien
Abwicklungen der Feſte im nächſten Jahre beitragen. Als
Gauver=
anſtaltungen finden im nächſten Jahre ſtatt: Am 21. Mai
Turner=
gang des geſamten Gaues nach Klein=Umſtadt, am 1., 2. und 3. Juli
das Gauturnfeſt in Reinheim mit dem am Vortage ſtattfindenden
Sport=
feſte. Das Jugendturnen ſindet am 2. Auguſt ſtatt, und zwar für
den 1. Bezirk in Rimhorn, für den 2. Bezirk in Langſtadt, für den 3.
Bezirk in Brensbach. Da die Meinungen über die Ausführung des
Denkmals auf der Böllſteiner Höhe noch nicht geklärt ſind, und weiter
noch von amerikaniſcher Seite ein weſentlicher Beitrag gutgeheißen iſt,
ſollen die Wintermonate dazu dienen, endgültige Regelung darin zu
erzielen. Damit man nicht bis zum Frühjahrs=Gautag zu warten
braucht, wird der Ausſchuß mit der Auswahl des Entwurfs beauftragt.
Dieſe wird ſicher im Januar ſtattfinden. Mit Worten des Dankes ſchloß
der Gauvorſitzende die arbeitsreiche Tagung, deren Beſchlüſſe dazu führen
mögen, unſeren Gau immer ieder ein Stück vorwärts zu bringen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Was nun den Genuß des coffeinfreien
Kaffee Hag betrifft, ſo muß geſagt werden,
daß nervöſen Patienten, Perſonen mit
allen neurgſtheniſchen Beſchwerden,
ſol=
chen, die an Schlafloſigkeit, Herzkſopfen
uſw. leiden, der Genuß von coffeinfreiem
Kaffee Hag ohne Bedenken geſtattet
wer=
den kann.
Prof. Dr. W. Storm van Leeuwen,
1,11811)
. H. zromatisch und ausgisbig, hillig im Verbrauch
iazeriagen in allen Stadtteilen
Bei KE
epofheker O)
MRowamil!
Migrsne.
ank FurkiM.S
ärztlich.
beuorzus
Rasch
und sicher
wirkend. S
* Erhältlich i. 7
Apotheken.
Wetterausſichten für Sonntag.
Bedeckt, einzelne Regenfälle, mild, Südſveſtwind.
Re
Landestheater, vormittags 10½ Uhr, Ende gegen 1 Uhr: „
Prin=
zeſſin Huſchewind‟. — Nachmittags 2½ Uhr, Ende gegen 4½/= Uhr
(außer Miete): „Glaube und Heimat” — Abends 7 Uhr, Ende 9 Uhr
(D 12, Sondermiete Serie 102): „Elektra‟
Orpheum: Vorſtellungen um ½4 Uhr und 348 Uhr.
Vortrag von Adolf Kaiſer nachmittags 2 Uhr Saalbauſtraße 67 (
Ge=
rechtigbeit und Religion).
Gabelsberger Stenographen (Gau Darmſtadt):
Preisver=
teilung und Feſtakt um 31 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WZaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Spoxt. Hanzel und Landwilr ſchatliches) Max Streeſei für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ che Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Die Verlobung meiner Tochter
Adelheid mit dem Grafen Johannes
von Kalckreuth beehre ich mich
an=
zuzeigen.
Frau ClaraMerck, geb. Blanckarts
Darmſiadt
Wilhelminenſir, 57
Meine Verlobung mit Fräulein
Adelheid Merck beehre ich mich
an=
zuzeigen.
Graf Johannes von Kalckreuth
Dezember r92r
Leipzig
Schletterſiraße 3
(13514
nnnnanannnnnnannnannnnanannnaagaannaananngannnanannan
STATT KARTEN.
Die Verlobung meiner Tochter
Else mit Herrn Hans Heilbuk
beehreich mich hiermit anzuzeigen.
Frau Anna Stade
geb. Rapp.
Darmstadt
Prinz Christiansweg 19.
Dezember 1921.
Empfang: Sonntag, den 18. Dezember, 11—2 Uhr.
(*46467
nnnannnnannnnanannnnnnnannnnnnnnnsEaganagnnnnanegsenn
Else Stade
Hans Heilbut
VERLOBTE
Hamburg-Blankenese.
Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Henriette Dechent
Jakob Wagner
Darmstadt
Stadecken
Schteßhausstr. 26
Rheinhessen
Dezember 1921.
AAfa4
Statt Karten.
Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Mlia Haller
Paul Peske
Stolp i. Pom.
Darmstadt.
(*46994
TILLP DAAB
OTTO GOLLER
VERLOBTE
Darmstadt, den 11. Dez. 1921
Wienerstr 52. Landgr.-Phflipp-Anl. 6.
(*46841
Statt Karten.
Erna Stade
Will Rothschild
VERLOBTE
Darmstadt. Ladwigshafen a. Rh.
Kasinostr. 31. Ladwigstr. 30 a
Zu Hause Sonntag, den 18. Dez. 1921.
46 54
Statt Karten.
Hede Haas
Berthold Selig
VERLOBTE
Groß Bieberau
Bischofsheim
1 Odenw. Dez. 1921. b. Mainz
(13529
Statt Karten!
ELLY HAAS
KARL RIES
stud, pharm.
VERLOBTE
Höchst i. O.
Darmstadt.
Kaa /
Trauung Maunz-Petry
findet 1/,2 Uhr in der St.
Martins-
kapelle (Bruchwiesenstr.) statt.
K4r4
Todes=Anzeige.
Heute, früh entſchlief ſanft nach
kurzem Krankenlager unſere liebe
Mutter, Großmutter, Schweſter und
Tante
Frau
Marie Philippi
geb. Loos
Witwed. HoftheaterportiersPhilippi
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Carl Philippi.
Familie Friedrich Philippi.
Darmſtadt, Berlin, 8. Dezember 1921.
Die Beerdigung findet Montag, den
12. Dezember, nachmitt 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*46941
Decken
Sie Ihren Bedarf in
Statt Karten.
Ihre am 1. Dez. zu Volzheim
stattgefundene Vermählung
zeigen an
Friedr. Jacoby u. Frau
Käthe, geb. Bretz.
Darmstadt, Ludwigshöhstr, 27.
44K4
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſer liebes
Friedchen
am 10. Dez., morgens 8½/, Uhr, zu
ſich zu rufen.
Darmſtadt, Mollerſtr. 10.
Fam. Fr. Meinhardt.
Die Beifetzung findet am Montag,
den 12. Dez., nachm. 4:/, Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*47088
Nachruf.
Am 4. Dezbr. ſtarb unerwartet
unſer Mitglied
Herr Karl Martens
Ober=Eiſenbahnaſſiſtent i. R.
Wir werden dieſem bewährten
Kameraden ſtets ein herzliches
An=
denken bewahren.
Verein ehem. Angehöriger
des Heſſiſchen Artilleriekorps
13541) Ortsgruppe Darmſtadt.
Galvanische
Sitzbäderu. Massagen
hervorragend bewährt bei
Sicht, Rheumatismus
Ischias, Frauenleiden
Landgraf-Phil.-
Hohlmuth-Institat Anlase 40
Geöffnet 8½/,—12 u. 2—6 Uhr. (12470a
direkt beim
Herfteller.
Vollſtändige
Zimmer=
einrichtungen z
aller=
billigſten Preiſen.
Weidenſeſſel
von 70 Mk. an.
Willy Klöß
Werkſtätte für (By,s5s
kunſtgewerbl. Korbwaren
Beſſungerſtraße 70.
Heitat!
Jg. Fräul., Anf. d. 20er,
mit ſchöner
Wäſcheaus=
ſtattung u Barvermög.,
wünſcht die
Bekannt=
ſchaft eines jung.
Ge=
ſchäftsmannes od. beſſ.
Beamten zwecks ſpät.
Heirat. Gefl. Ang. u.
A 120 Geſchſt (* 4 6845
Beſſere Frau
unabh., in mittl. Jahr.;
angen. Aeußere, tiefe
Herzensb., ſol u. fleiß.,
vermög., eigen. Heim,
möchte ſich gerne verh.
mit Beamt, od. Kfm.
Ang. unt. A. 119 an
Geſchſt. (*46846s9
Vermög. Damen
Reell!wglückl. Heiratt
Herr., w. auch ohne Vermög.
gibt Ausk. Joſ. Stabrey.
Ver=
lin, Stolpiſcheſtr. 48. Czzus2
Direkte Aufträge v. mehr.
100 heiratsl. Dam.m. Verm.
v. 5-200000 M Herren a. o.
Verm., die raſch u. reich heir.
woll., erh koſtenl. Auskunft
A. Schleſinger, Berlin
Waßmannſtr. 29. (El1im
Meagnu
und erſten Kreiſen
vermittelt ſ. 1905
ſtreng diskret m. beſt.
Erfolg. W. Paezoldt,
Frankfurt, Koſelſtr. 59.
Porto erb. (*4657
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Nummer 332.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit die durch das Miniſterium der Finanzen,
Ab=
teilung für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen, vom 10. Dez. 1921,
ſowie von der Stadtverordnetenverſammlung vom 8. Dezember 1921
genehmigten Aenderungen des Tarifs vom 26. Oktober 1921 der
Darm=
ſtädter Straßen= und Vorortbahnen zur allgemeinen Keyntnis.
Abteilung II
wird wie folgt geändert:
A. Einfache Fahrpreiſe.
Es ſind folgende Tarifpunkte maßgebend:
a) Stadtlinien: Hauptbahnhof, Zählgrenze an der
landwirtſchaft=
lichen Verſuchsſtation, Ecke Rhein= und Neckarſtraße, Schloß,
Lagerhaus=
ſtraße, Landwehrſtraße, Frankfurterſtraße,”) Schlachthof, Künſtlerkolonie,
Ringſtraße, Ausweiche, Faſanerie, Beckſtraße, Oſtbahnhof, Heinrichſtraße
(Friedhof), Ohlyſtraße, Steinberg, Böllenfalltor, Heinrichſtraße
(Karlſtraße), Niederſtraße, Landskronſtraße, Artilleriekaſerne,
Moos=
bergſtraße.
b) Vorortlinien: Schloß, Ecke Rhein= und Neckarſtraße,
Artillerie=
kaſerne, Weinbergſtraße, Ludwigshöhe, Schirmſchneiſe, Waldfriede,
Eberſtadt (Nord), Hauptbahnhof, Mittelſchneiſe,”*) Waldfriedhof. Neues
Schießhaus, Querſtraße, Möllers Brauerei, Griesheim, Frankfurter
Straße, Schlachthof, Chem. Fabrik Merck, Arheilgen (Rheinſtraße),
Ar=
heilgen (Endſtation),
Fahrſcheine werden ausgegeben:
a)für direkte Fahrten, mit denen das Fahrtziel mit fahrplanmäßigem
Wagen ohne Wagenwechſel erreicht werden kann;
b)für Fahrten mit Umſteigen, bei denen das Fahrtziel durch einmaliges
Umſteigen an den Umſteigſtellen in die nächſten anſchlietzenden nicht
vollbeſetzten Wagen erreichbar iſt.
Umſteigeſtellen ſind in Darmſtadt: Hauptbahnhof, Luiſenplatz, Schloß
(Ernſt=Ludwigsplatz), Ecke Schul= und Karlſtraße, Ecke Rhein= und
Neckarſtraße und Ecke Wendelſtadt= und Bismarckſtraße,
B. Fahrpreiſe für barzahlende Fahrgäſte.
Mindeſtpreis 150 Pfg.
150 Pfg.
bis 2 Teilſtrecken
170 „
3 u. 4
190 „
210
230
250
270
285
300 „
1, 12u. 13
für 1 Perſon.
Die Teilſtrecken müſſen zuſammenhängen und hintereinander
durch=
fahrbar ſein.
Zu § 124: 1. Die Beförderungspreiſe eines Sonderzuges innerhalb
der durch den Fahrplan begrenzten Dienſtzeit wird nach der Anzahl der
im Sonderzug zur Verfügung geſtellten Sitz= und Stehplätze und nach
dem für die Beförderungsſtrecke geltenden gewöhnlichen Fahrpreiſe für
emfache Fahrten von Fall zu Fall nach beſonderer Vereinbarung
be=
rechnet.
2. Für Sonderzüge, die ab 10 Uhr abends gefahren werden, tritt
doppelter Fahrpreis ein.
3. Die Beförderungspreiſe für zugeſagte Sonderzüge müſſen
min=
deſtens 6 Stunden vor Beginn der Fahrt bei der Bahnkaſſe eingezahlt
ſein.
4. Wird ein Sonderzug abbeſtellt, ſo wird der eingezahlte Betrag
abzüglich der der Straßenbahnverwaltung entſtandenen Koſten und
ab=
züglich 10 Mk. Abfertigungsgebühr zurückerſtattet.
Zu 8 12E: Für Allgemeine Zeitkarten.
Monatskarten.
Mk. 254.—
a) Innenverkehrskarten, perſönlich
„ 272.—
unperſönlich
„ 293.—
b) Stadtnetzkarten perſönlich
„ 311.—
unperſönlich
C) Zuſammenſtellbare Zeitkarten.
1. Stadtverkehr.
Mk. 90.—
Bis 2 Teilſtrecken
„ 102.—
„ 3 u. 4
„ 114.—
Mk 17.25
„ 18.75
„ 21.40
„ 22.50
Eberſtadt—Schl.
Eberſtadt—Hauptbahnhof
P
Griesheim-Luiſenplatz
Eberſtadt—Chem. Fabrik Merck
Griesheim—Chem. Fabrik Merck
für 1 Perſon und 1 Kalendermonat gültig an Werktagen.
Falls Feiertage, an denen die Wochenkarten keine Gültigkeit haben,
in eine Woche fallen, wird der Preis der Karten entſprechend ermäßigt.
Fahrſcheinheftchen für 3 und 4 Teilſtrecken Mk. 15.— (ſ. am
Schlu ß). Die Heftchen ſind unperſönlich und enthalten 10 Fahrſcheine
zu je 3 und 4 Teilſtrecken.
Zu § 12 HI.
Fahrgeldermäßigung für Schulfahrten uſw. nach dem Ermeſſen
der Direktion.
Zu 8 12 I.
Fahrgeldermäßigung zugunſten der öffentlichen Krankenpflege
uſw. Jahreszeitkarten zum halben Fahrpreiſe.
Zu 8 12 K.
für Marktkörbe in beſonderen Marktzügen,
für einen Marktkorb bis zum Gewicht von 25 Ka. werden Mk. 1.5
und für jeden weiteren oder angefangenen Korb je —,25 Mi
erhoben. Mitbeförderte Perſonen haben den normalen
Fahr=
preis zu entrichten.
C. Beförderung von Tieren, Gepäck und Frachten.
27
Zu
Für Beförderung von Hunden gelten einfache Fahrpreiſe.
Zu 8 28
Zur Beförderung von Handgepäck gelten einfache Fahrpreiſe.
Zu 8.40, 41, 42
Für Beförderung von Expreßgut für jedes Stück Mk. 4.—, für
angefangene 25 Kg. einſchließl. Steuer.
Zu 8 69
Beförderung von Gütern, Stückgutbeförderungen
Darmſtadt—Griesheim, für je angef. 50 Kg. Mk. 4.—
Darmſtadt—Arheilgen, für je angef. 50 Kg. Mk. 4.—
Arheilgen—Griesheim, für je angef. 50 Kg. Mk. 6.—
Mindeſtens werden jedoch für jede Sendung einſchließlich
Einſchreib=
gebühr Mk. 4.20 erhoben.
Die Preiſe für Zeitkarten und Fahrſcheinheftchen gelten nur für
den gegenwärtigen Tarif; ſie erhöhen ſich bei etwaigen
Tariferhöhun=
gen im gleichen Verhältnis wie der Bartarif. Bereits gelöſte Karten
und Heftchen ſind innerhalb 3 Tagen nach Tariferhöhung zwecks
Ab=
ſtempelung und Nachzahlung des Differenzbetrages für den nicht
ab=
geſehenen Zeitwert den Verkaufsſtellen der Heag (Eberſtadt, Griesheim,
Arheilgen und Luiſenſtraße Darmſtadt) vorzulegen.
Auf die vor dem 15. Dezember 1921 gelöſten Fahrſcheinheftchen
findet vorſtehende Beſtimmung keine Anwendung.
Für Fahrten, welche ab 10 Uhr abends angetreten werden, iſt
doppelter Fahrpreis zu zahlen, d. h., es ſind 2 Fahrſcheine zu löſen.
Inhaber von Monatskarten und Wochenkarten haben einen Fahrſchein
der betreffenden Strecke nachzulöſen.
Vorſtehende Tarifänderung tritt für den Bartarif am 11. Dezember
1921, für Wochenkarten am 18. Dezember und für Monats= und
Schülerkarten am 15. Dezember d. J. in Kraft.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1921.
(13 539
Die Direktion der Heſf. Eiſenbahn=Akt.=Geſ.
11, 12u. 13 „
2. Vorortverkehr.
Arheilgen—Chem. Fabrik Merck
Griesheim—Neues Schießhaus
Luiſenplatz—Chem. Fabrik Merck
Arheilgen—Schlachthof
Neues Schießhaus—Luiſenplatz
Arheilgen-Luiſenplatz
Eberſtadt—Artilleriekaſerne
Schirmſchneiſe—Schloß
Schirmſchneiſe-Hauptbahnhof
126.—
138.—
150.—
162.—
171.—
180.—
Weinbergſtraße—Chem. Fabrik Merd)
Eberſtadt—Neckar=, Rheinſtraße
Griesheim—Hauptbahnhof
Eberſtadt—Schloß
Eberſtadt—Hauptbahnhof
Griesheim-Luiſenplatz
Eberſtadt—Chem. Fabrik
Griesheim—Chem. Fabrik
für 1 Perſon und 1 Kalendermonat.
In der Richtung nach Eberſtadt haben Zeitkarten für den
Stadt=
verkehr in den Vorortwagen keine Gültigkeit.
Zu § 12E, Ziffer 4 für unperſönliche beſondere Zeitkarten wird
monatlich ein Zuſchlag von Mk. 18.— für jede Karte erhoben.
Zu § 12P, für Schüler= und Schülerinnen.
Schüler=Monatskarten.
Bis 2 Teilſtrecken
Mk. 25.—
„ 61.20 Marder= 68.40
Iltis= 7560 Fuchs=
Haſen= „ 82.80
„ 102.60
„ 108.— Derk
Das paſſendſte Weihnachts=Geſchenk
iſt eine
Lorons Hafr Aindor soratehsrang
mit oder ohne ärztlicher Unterſuchung zu Gunſten von
Frau und Kindern, bei der Allgemeinen Deutſchen
Lebensverſicherung, a. G., in Stuttgart.
Ver=
langen Sie ausführliche Offerte ohne jede
Verbindlich=
keit von den Vertretern: (*46322mgm
Herrn Wilhelm Weiß, Darmſtadt,
Viktoriaſtraße 60, Telephon 1704
Herrn Hans Gütlein, Darmſtadt,
Hofmannſtraße 12
Herrn Major a. D. Walter Stieler,
Darmſtadt, Herderſtraße 10.
Eiſen
Metalle
3 u. 4
für
Perſon und 1 Kalendermonat.
Zu 8 12G. Allgemeine Wochenkarten
28.30
31.60
35.—
38.30
41.60
ſowie ſämtliche Rohprodukte
werden zu den höchſten Preiſen
angekauft.
S. Waſſerteil
Kiesſtraße 27 — Telephon 3109
FAuswärtige Angebote werden
(*47073
prompt erledigt.
für täglich 1 Hin= und Rückfahrt.
tadtverkehr.
Bis 2 Teilſtrecken
„ 3 u. 4
eroetverkehr.
Arheilgen—Chem. Fabrik Merck
Griesheim—Neues Schießhaus
Luiſenplatz—Chem. Fabrik Merck
Arheilgen—Schlachthof
Neues Schießhaus-Luiſenplatz
Arheilgen-Luiſenplatz
Eberſtadt—Artilleriekaſerne
Schirmſchneiſe—Schloß
Schirmſchneiſe—Hauptbahnhof
Weinbergſtraße—Chem. Fabrik Merck)
Eberſtadt—Neckar=, Rheinſtraße
Griesheim— Hauptbahnhof
Mk. 15.—
„ 17.—
19.—
21.—
23.—
—
Mk. 11.25
„ 12.75
„ 14.25
„ 15.75
) Die Strecke über die Frankfurter Straße hinaus bis zum
Schloß=
gartenplatz wird vor dem weiteren Ausbau der Linie nach dem
Rieger=
platz als beſondere Teilſtrecke nicht berechnet.
) Mittelſchneiſe tritt als Halteſtelle erſt nach Einführung des
elektriſchen Betriebes in Kraft.
E6 Goldene u. silb.
liele Preise „„Turfa Medaill. (24
Hundeheilmittel
von Apotheker Karl Mayer, München NW. 2
g u. alle Hautkrankh. d. Hunde
KaNdd werd. vollst. goheilt durch 111080II01
750-gr-Flaschen, 400-gr-Flaschen.
Augenwasser
Hundeseife
Bandwurmmittel
Nährsalz
Durchfall-Tabletten
Kropfliniment
Magen- und Darm-
Tableiten
hrwurmtinktur
Staupepillen
Trockenwaschpulver
Wurmpillen für Welpen
Wurmpillen für ält. Hunde
loderl. in Darmstadt: Hof-Apotheke
Korbmöbel und
Korbwaren
mpfiehlt
als praßtiſche Weihnachtsgeſchenke
Korbmachermeiſter Weinſchenk
10 Schuſtergafſe 10 (*4707
Bekanntmachung.
n unſer
Handels=
regiſter wurde heute
Darleqnk ſſe, e. G. m.
D, eingetragen: 11371
1. Oktober 1 21 iſt die
Firmna in: Volksbank
Griesheim, eingetr.
Genoſſeuſchaft mit
beſchr. Haftpflicht in
Gliesheim b. D., um
gewandelt worden.
Darmſtadt. 9. Dez 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
In unſer
Handels=
regiſter wurde heute
bei der Firma Heiurich
Wüller in Eberſtadt
eingetragen: (13524
Die Niederlaſſung iſt
von Eberſtadt nach
Darmſtadt verlegt.
Darmſtadt. 9. Dez. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Bin unter
Nr. 3025
an das Fernſprechnetz
Eleßtr.
Fr. Starck, Inſtal.
Frankfurterſtraße
Ecke Landwehrſtraße
NB.: Bei Störungen
Signalanlagen
recht=
zeitige Anmeldung
erbeten.
Puppen=
Stuben=
Tapeten
empfiehlt
Tapetenhans
Luckhardt,
Schulſtraße 7. 113549a
Weihnachts=
Geſchenk!
Junge fette Gänſe u.
Enten billig zu verk.,
werden auf Wunſch
bratfertig u bis
Feier=
tag aufbewahrt/k 4 7024
SCHMITT
Bismarckſtraße 80, pt.
Laubſägeholz und
Etickrahmen
L. Kuhn Nachf.
Karlſtr. 53, (*46546 nachm. 3 Uhr, erbeten
werden abgegeben im
Hauſe Gölz,
Fuhr=
mannſtr. 5. (*47035
Winterpferdedecken
werden geg. Lieferung
von Lebensmitteln
ab=
gegeb. Heinrichſtr. 48
1. Stock. (*46914
Taſen= u.
Geſichts=
röte. Ein einfach.
wun=
derbares Mittel teile
allen daran Leidenden
koſtenlos mit. (I V,1301
Frau M. Poloni,
Han=
nover kI. 106. Schließf. 108.
Vorlagen, Fußtaſchen
Chinamarten in allen Größen
Wachstuche, Puppen=Tapeten
Bohnerwachsreine Terpentinware
Tapetenhaus Carl Hochstaetter
G. m. b. H.
(13351a
Herrenzimmer
dunkel eiche, ſehr gut erhalten, beſtehend
aus 1 Schreibtiſch mit Seſſel,
Bücher=
ſchrank mit geſchliffenem Glas und Tiſch,
in der Nähe Darmſtadts, zum Preis von
7000 ℳ verhältniſſehalber ſofort zu
ver=
kaufen. Daſelbſt ſind mehrere getragene
Herrenanzüge, 1,70, ſchlanke Figur, billig
abzugeben. — Intereſſenten wollen ſich
wenden unt. A 141 a. d. Geſchſt. (*46962
Basurn
gelbe Kohlrabi
beſonders ſchöne Ware von Nord=Deutſchland,
Gebe jedes Quantum, aber nicht unter 1 Zt.
billigſt ab. (*47002
Guſtav Karlauf
Holzhandlung und Landesprodukte
Pfründnerhausſtr. 9, I. Telephon 3205.
Verkauf von Chriſtbäumen.
Alle Händler welche in dieſem Jahre
bei der Firma Spar= u. Chriſtbäume zu verkaufen beab ichtigen, wollen
ſich Montag, ren 12 ds. Mts., vormittags
b. H in Grieshe m b. 9½ Uhr, im Sitzungsſaal, Wilhelminenſtr. 15,
Preisprüfungsſtelle, einfinden. Nur den Händ=
Durch Beſchluß vom lern wird der Verlauf von Chri bäumen
ge=
ſtattet wirden, welche ſich mnit der
Preisprü=
fungsſtelle über den Verkaufspreis der
Chriſt=
bäume verſtändigt haben
(st18551
Der Oberbürger eiſter.
J. V: Mueller, Bürgermeiſter.
An unſe” Handelsregiſter, Abteilung A. wur=
O den bei den nachfolgenden Firmen die
da=
bei vermerkten Einträge vollzogen: (13527
Am 29. November 1921:
Fabrik Ehem Produkte Hall & Co.
in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſtaufgelöſt.
Die Firma iſt erloſchen.
Am 1. Dezember 1921:
Philipp Heß in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Philipp
Heß Konfektion, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung in Darmſtadt, übergegangen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
Am 5. Dezember 1921:
Lina Paul in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann
Guſtav Paul in Darmſtadt übergegangsu.
Die Firma iſt geändert in:
Guſtav Paul.
Am 6. Dezember 1921;
angeſhloſſen. /*46986 Bahnhofshotel Otto Baumgarten in
Darm=
ſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
in Licht=, Kraft= und / O heute bei der Firma:
(13526
Motorenfabrik Darmſtadt,
Aktiengeſell=
ſchaft
—in Darmſtadt eingetragen:
Nach dem Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 27. Oktober 1921 ſoll das
Grund=
kapital um 100 000 Mark erhöht werden,
Darm tadt, den 8. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
2 heute bei der Aktiengeſellſchaft in Firma;
Bank für Handel und Induſtrie
in Darmſtadr eingetragen:
Die Prokura des Theodor Dammann in
Berlin iſt erloſchen.
(13525
Darmſtadt, den 8. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Arbeits=Vergebung.
Die Weißbinder=, Schreiner=, Glaſer=,
Schloſſer= und Inſtallationsarbeiten an
einem Wohnhaus=Neubau der Gemeinde
Eber=
ſtadt in der Ringſtraße zu Eberſtadt ſollen in
öffentlicher Submiſſion vergeben werden.
An=
gebots=Untellagen ſind auf dem Gemeinde=
Bauamt Eberſtadt erhältlich. Angebote
wer=
in allen Preislagen den an die Heſſiſche Bürgermetſteret Eberſtadt
bis ſpäteſtens Samstag, den 17. Dezember,
(13530
Eberſtadt, den 9. Dezember 1921
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Schäfer.
Mäſtſchwein=Serkauf.
Ein der Gemeinde Pfungſtadt gehöriges
ca. 260 Pfund Lebendgewicht ſchweres
Maſt=
ſchwein ſoll auſ dem Submiſſionswege
ver=
kauft werden.
Angebote auf das Kilogr, Lebendgewicht
ſind bis Donnerstag, den 16. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, bei uns einzureichen,
Pfungſtadt, den 10. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
(13553
Schwinn.
Lieferung von Pflaſterſteinen.
Die Anlieferung von ca. 120 cbm
Plaſter=
ſteinen für die Gemeinde Pfungſtadt ſoll
öffent=
lich vergeben werden.
Bedingungen liegen auf der
Bürger=
meiſterei daſelbſt in den Dienſtſtunden zur
(*13554si
Einſicht offen.
Angebote müſſen bis 30. Dezember 1921,
vormittags 11 Uhr, abgegeben ſein, um welche
Zeit gleichzeitig die Eröffnung ſtattfindet.
Pfungſtadt, den 10. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei: Schwinn.
Faſelvieh=Serkauf.
Die Gemeinde Groß=Zimmern bringt
einen zur Zucht untanglichen gutgehaltenen
Faſel=Ochſen
im Wege der öffentlichen Submiſſion
meiſt=
bietend zum Verkauf. Die Gebote müſſen auf
das Pfund Lebendgewicht erfolgen und ſind
verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis
Donnerstag, den 15. Dezember 1921,
nachmittags 3 Uhr
beider unterzeichneten Dienſtſtelle einzureichen,
woſelbſt zur angegebenen Stunde die
Eröff=
nung der Angebote in Gegenwart etwa
er=
ſchienener Bieter erfolgt.
Der Faſel kann nach vorheriger Anmeldung
bei dem Gemeindefaſelwärter Johs, Haas,
Angelſtraße 19, beſichtigt werden. (13544
Groß=Zimmern, den 9. Dezember 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.
in allen
Gelb, grün und braun Tönen
färben wir
tommende Woche, ſchwärz täglich
Chemiſche Waſchanſtalt
Dampf=Waſchanſtalt
Farderel Reinhord Grab
Kranichſteinerſtraße 28/36
Wilhelminenſtr. 6 (12665=
Reingold girchſtraße 10. Tel. 736.
SOſa Ramſtädter= u. Ueberzieher biilig z.
zu vkf. Nied.= Verſchiedene Ulſter
ſtraße 34, I. * 46947 vk. Bleichſtr. 30, II, (*.
Heidelberg
uße 49
Ankauf von alten
Zahngebiſſen
auch zerbrochene u. einzelne
Zähne=
zum höchſten Preis.
/*47069
Baſtian
Heidelbergerſtraße 79
z. Lernen! Eine Zither gegen
Mianino geſucht Schaukeloferd zu tau=
Angeb. unt. A. 140 an ſſchen Beſſungerſtr. 110
die Gechſt. (*46963 Gartenhaus, (*47001
Amterhmmmmtgsdintt ſn gamſtädiet Tagdiatt
Mine 2
Darmſtadt, 11. Dezember
Jahrgang 1921
nnannnananannannannnnnnannaßagagnananaag
Ein Volk, das nicht dankbar die Erinnerung des Mutes,
—. der Tugend und der rechtlichen Geſinnung heilighält, hat ſich
n
— ſelbſt verurteilt und entehrt.
Joſef Görres. g
m
*
aunannannnnnnannnanannanagannnatnaaananne
Afrikaniſche Sprichwörter.
Geſammelt von Richard Gerlach.
Wer draußen Schläge bekommt, der geht nach Hauſe, aber
wer zu Hauſe Schläge bekommt, wo ſoll der hingehen?
Wen einmal der Löwe erjagt hat, der muß ſich nun auch
ſchon auffreſſen laſſen.
Es gibt keine Frau, die einer anderen ſagt: Waſche dir das
Geſicht.
Ein lange geſpannter Bogen ſchießt nicht mehr.
Der Mais bekommt in der Heimat der Hühner nie Recht.
Wer eine Speiſe eſſen will, muß die Hand dazu nehmen.
Wenn du die Fröſche in ihrer Heimat hocken ſiehſt, ſo frage
nicht nach einem Stuhl.
Ein wütendes Rind bricht ſich das Genick.
Jede Stadt hat ihre beſondere Art, Hühner aufzuſchneiden.
Die Paviane fürchten ſich nicht, bevor ſie nicht eine Leiche
geſehen haben.
Ein kleines Steinchen wirft man ins Waſſer.
Du haſt es gemacht wie der Käfer, der in den Fettnapf fiel
und wieder herauskroch, um Miſt zu freſſen.
Wer ſchlecht tanzt, bringt nur die anderen aus dem Takt.
Man liebt nicht den, der einem nichts zu geben vermag.
Ich werde dich bezahlen, wenn den Vögeln Zähne wachſen.
Krokodil ſtirbt nicht den Waſſertod.
Bäume, die nahe beieinander ſtehen, reiben einander.
Niemand ſteigt vom Bette herab und ſchläft auf dem Boden.
Leere Hand geht nicht zu Markte.
Sobald ein Trunkenbold Ohrfeigen austeilt, fällt er.
Nicht alle Menſchen wiſſen, daß ſie ins Haus gehen ſollen,
wenn der Regen fällt.
Der Hahn kräht nicht in der Einöde.
Der Doktor kann nicht die Medizin für den Kranken trinken.
Die Schlange gleicht einem Stricke, und doch nimmt man ſie
nicht, um Sachen damit zuſammenzubinden.
Die Fächerpalme rauſcht nicht von ſelbſt.
Ein ſchnutziges Kleid verbrennt man darum noch nicht.
Bevor ein Oſchagga nicht in einen Dorn getreten iſt, zieht
er keine Sandalen an.
Wenn du ein Nashorn ſieht und ſiehſt einen Baum, dann
ſteige hinauf.
Friedrich der Große als Bücherſammler.
Der „alte Fritz” hat in ſeinen Vüchern ſeine liebſten Freunde
geſehen; ſie mußten ihn auf ſeinen Kriegspfaden begleiten, und
im Alter fand er im Verkehr mit ihnen ſeine einzige Freude.
Uieber den Bücherbeſitz Friedrichs des Großen macht der frühere
Bibliothekar des Kaiſers, Dr. Bogdan Krieger, in einem Aufſatz
Der „Grenzboten”, der ſich mit dem Bücherbeſitz der Hohenzollern
Geſchäftigt, eingehende Mitteilungen. Die Bibliotheken Friedrichs
bilden die älteſten Beſtände der Hohenzollernſchen Hausbücherei.
In jedem der von ihm bewohnten Schlöfſer, im Stadtſchloß zu
PPotsdam, in Sansſouci, im Neuen Palais, im Berliner
Char=
lottenburger und Breslauer Schloß beſaß er eine
Bücherſamm=
lung. Von den Büchern Friedrichs ſind noch 6700 Bände
erhal=
ten, die insgeſamt auf 2 218 265 Mk. abgeſchätzt wurden. Die hohe
literariſche und bibliophile Bewertung dieſer Bücher hat darin
ihren Grund, daß ſelten Bibliotheken aus jener Zeit in
einheit=
licher urſprünglicher Geſchloſſenheit erhalten und daß es die
Bibliothek des großen Königs iſt, die ein Spiegelbild ſeines
Weſens bictet. Der König war daraüf bedacht, Bücher, die er
liebte, in guten Ausgaben und vortrefflichen Einbanden zu
be=
ſitzen. Immer wieder ſchreibt er ſeinem Büicheragenten in Paris
Thieriot, er ſolle nur darauf achten, daß die Bücher ſchönes
Pa=
pier und guten Druck haben. Die Bücher, die er ſelbſt binden
ließ, haben durchweg Einbände von rotem Ziegenleder. Nach
dem Siebenjährigen Krieg, der auch in der Buchbinderarbeit eine
Preisſteigerung brachte, zahlte er für einen Einband in
Duodez=
format 2 Taler, 16 Groſchen, für einen Oktapband 3 Taler 8
Groſchen bis 4 Taler, für einen Quartband 8 Taler und für
einen großen Folioband 20 Taler. Seine Freude an guten
Büchern brachte es mit ſich, daß ſich eine bedeutende Anzahl
bibliophiler Koſtbarkeiten in ſeiner Bücherei befinden. Mit den
höchſten Wert ſeiner Sammlungen ſtellen die Originglausgaben
ſeiner eigenen Werke dar, die er z. T. in ſeiner eigenen Druckerei
im Schloß mit der größten Sorgfalt und unter perſönlichſter
Teilnahme drucken ließ. Da dieſe Bände nur zu Geſchenken an
ihm naheſtehende Perſönlichkeiten beſtimmt waren, war die
Auf=
lage eine ganz geringe. Von dem erſten Band der Oeupres du
philoſophe de Sansſouei, von dem überhaupt nur 24 Exemplare
gedruckt wurden, ſind noch 17 Stücke vorhanden, von dem
zwei=
ten, der in 40 Exemplaren hergeſtellt wurde, noch 28 Stick. Da
dieſe Bücher überhaupt nie auf den Markt gekommen ſind, ſo
würden ſie bei einem etwaigen Verkauf ganz ungeahnte Werte
erzielen. Von den übrigen Schätzen aus der Bibliothek
Fried=
richs des Großen ſeien nur ein paar erwähnt, eine 12bändige
Folioausgabe von Boſſuet wurde trotz des fehlenden Bandes auf
15 000 Mk. geſchätzt: die 1734 erſchienene Moliére Ausgabe mit
den Kupfern von Bouches und anderen, die ſich in drei
Eren=
plaren vorfindet, ſtellt heute einen Wert von je 20000 Mk. da4;
ebenſo hoch wird die Generalpachterausgabe der Contes et
nou=
velles von Lafontaine bewertet, während Dorats „Paiſels”, die
man das ſchönſte Rololobuch genannt hat, auf 24 000 Mk. geſchätzt
ſind. Eine Folge von loſtbaren Seltenheiten ſtellen auc die
architektoniſchen Werke aus dem ehemaligen Beſitz des
Königs dar.
ck.
IEE
Der Naturfreund
nk. Schändliche Vernichtung eines Naturdenkmals. Zu den
ſchönſten und interefſanteſten Erſcheinungen in der deutſchen
Vogelwelt gehört der Schwarzſtorch, ein Veter des albekannten
Hausſtorches, aber ausgezeichnet durch ein tiefſchwarzes,
ſtahl=
grün ſchimmerndes Gefieder und auch abweichend dadurch, daß
er die Nähe des Menſchen nicht ſucht, ſondern vielmehr ängſtlich
meidet und nur in tiefſter Waldeinſamkeit ſeine Behauſung
auf=
ſchlägt. Leider iſt dieſer prächtige Vogel, ſo recht ein
Wahr=
zeichen altgermaniſcher Waldesherrlichkeit, bei uns im Ausſterben
begriffen, und die wenigen, auf deutſchem Boden noch
vorhan=
denen Horſte müſſen deshalb als koſtbare Naturdenkmäler
ge=
ſchont werden. Daß dieſes aber leider nicht immer geſchieht, geht
aus einem Bericht in den „Mitteilungen über die Vogelwelt”
hervor, wonach in letzter Zeit wieder ein altbekannter
Schwarz=
ſtorchhorſt in der Lüneburger Heide zerſtört worden iſt. Wie die
Gerichtsterhandlung ergab, wurden zwei jugendliche Arbeiter
beim Heidelbeerſuchen auf den umfangreichen Horſt aufmerkſam,
der auf einer 12 Meter hohen Kiefer ſtand. Zu dritt zogen die
jungen Leute, die angeblich glaubten, es handle ſich um einen
Horſt des ſchädlichen Fiſchreihers, am nächſten Tage aus, um die
Jungbrut zu fangen. Der eine kletterte zum Neſt empor und
toarf die Jungen herunter, wo ſie eingefangen, in einen Korb
geſteckt und zu dem vermeintlichen Käufer gebracht wurden, ker
aber die Abnahme ablehnte. Daraufhin wußten die jungen Leute
nichts Beſſeres zu tun, als den ſchon recht ſtattlichen Vögeln ten
Kopf abzuſchneiden und ſie als Fleiſch anzubieten, da
durch=
ſchnittlich jeder 6 Pfund wog. Da aber auch dieſe Braten keine
Abnehmer fand, wurden die zerſtückelten Schwarzſtörche
ſchließ=
lich als Schweinefutter verwendet! Die Sache wurde ruchbar,
und glücklicherweiſe ſind die Beamten in dortiger Gegend eifrige
Naturſchützer, und ſo kam es, daß diesmal das Verbrechen nicht
ungeſühnt blieb, ſondern die Miſſetäter zu einer enpfindlichen
Strafe verurteilt wurden.
H. W. F.
nk. Merkwürdiges Buchfinkenneſt. Wie auch die Vögel unter
Umſtänden die durch die Not den Menſchen aufgezwungenen
„Erſatzſtoffe” ſich zunutze machen, zeigt ein im Garten des
Laza=
petts der Garniſon zu Langenſalzach aufgefundenes Neſt eines
Buchſinlenvärchens, das Stabsveterinär Wagenknecht in
den Mitteilungen über die Vogelwelt beſchreibt. Die in den
Müllgruben angeſammelten Abfälle von Zelſtoffwatte, die in
und nach dem Kriege an Stelle der knapp gewordenen, ſonſt
üblichen Baumwollwatte überall Verwendung gefunden hat,
haben die Vögek dazu benutzt, in der Ecke einer Laube zwiſchen
Ranken wilden Weines ſich ihr Neſt daraus zu bauen. Das von
gußen watteweiche, ſchneeweiße Neſt gewährt einen völlig
un=
gewohnten, eigenartigen Anblick. Im Inmem iſt es wie andere
Buchfinkenneſter mit Roßhaaren und anderem Material
aus=
gepolſtert. Bei drei anderen, ebenfalls im Lazarettgarten
be=
findlichen Buchfinkenneſtern iſt die Zellſtoffwatte als Bauſtoff
nicht verwendet worden, ſondern ſie beſtehen mur aus den
ge=
wöhnlichen Baumaterialien.
nk. Schlangen und Bogelwelt. Unter dieſem Titel beſpricht
M. Reuter in der Zeitſchrift für Forſt= und Jagdweſen das
Verhalten unſerer einheimiſchen Schlangen und Vögel. Er
kommt dabei zu dem Engebnis, daß nicht nur die Kreuzotter,
ſondern auch die ungiftigen Schlangen als Schädlinge für die
Bogelwelt angeſehen werden müſſen, da ſie gleichfalls ein ſtarkes
Gift enthalten und die mechaniſche Wirkung durch ihren Biß
hinreichend ſei, Vögel zu töten. Die Schlangen ſeien nicht wur
eine Gefahr für die Erdbrüter, da manche von ihnen ſehr behende
blettern. Reuter kommt deshalb zu dem Schluß, daß die
Ver=
folgung aller heimiſchen Schlangen für die Vogelwelt und
Wild=
pflege bis zu einem gewiſſen Grade eine Notwendigkeit ſei.
Daß bei maſſenhaftem Vorkommen von Schlangen eine
Ver=
minderung angezeigt ſein kann, wird niemand bezweifeln. Aber.
ſo fragt in der Zeitſchrift für Vogelſchutz Prof. E. Moewes
mit Recht, iſt eine ſolche Ueberhandnahme denn zu fürchten ?
Bis=
her hört man immer nur, daß die Reptilien in ihrem Beſtande
ſtark zurückgehen. Hierfür ſorgt ſchon die moderne land= und
forſtwirtſchaftliche Kultur, die Entwäſſerung von Sumpf= und
Wieſengelände, die Austrocknung ſo vieler Gewäſſer. Dahin
wirkt aber auch ganz beſonders der von den Händlern und ihren
Gehilfen geübte Maſſenfang. Durch dieſen Unfug wird unter
den eigenartigen Kaltblütern, die ja überhaupt nur in wenigen
Arten bei uns vertreten ſind, fortdquernd in rückſichtsloſer Weiſe
aufgeräumt. Es iſt deshalb geradezu unverſtändlich und im
höchſten Grade bedauerlich, daß im Gewande einer
wiſſenſchaft=
lichen Studie die Parole einer rückſichtsloſen Verfolgung der
Schlangen herausgegeben werden konnte.
HI. W. F.
C.K. Zebraherden in Nairobi. Infolge der großen
Trocken=
heit, die alles Gras ausgedörrt hat, drangen große Zebraherden,
vom Hunger getrieben, in Nairobi ein. Die ſonſt ſo ſcheuen
Tiere galoppierten durch die Straßen; manche ſtarben vor
Er=
ſchöpfung, andere wurden von Automobilen totgefahren, und ein
Tier ſpießte ſich an dem Zaun des Gouvernementsgebäudes auf,
worauf es einent gefangenen Löwen vorgeworfen wurde.
E
Mannigfaltiges
iIerr,
G Telegraphendrähte als Wetterpropheten. H. Tietgen hat
zwei Linien entgegengeſetzter Richtungen genau ſtudiert und
wiſſenſchaftlich feſtſtehende Tatſachen ermittelt, die die Benutzung
der Telegraphendrähte als Wetterpropheten ermöglichen. Das
Tönen iſt vom Wind unabhängig, denn es iſt bei Windſtille
viel=
fach am heftigſten. Auch von Temperatur und Tageszeiten wird
es nicht beeinflußt. Die Linien entgegengeſetzter Richtung tönen
mit weſentlicher Intenſität nie gleichzeitig; wenn ſie zu gleicher
Zeit tönen, ſo geſchieht dies ziemlich leiſe. Irgendein feſter
Zuſammenhang des Tönens mit dem Barometerſtand ließ ſich
nicht ermitteln. Trotzdem hat das Tönen der einen oder anderen
Linie ſtets einen Witterungswechſel im Gefolge, der faſt immer
während der auf das Tönen folgenden Tage eintritt. Wenn die
nordſüdlich verlaufende Linie tönt, ſo iſt auſtlärendes ſchönes
Wetter zu erwarten. Die Oſtweſtlinie dagegen ſagt durch ihr
Tönen Trübung der Atmoſphäre, Niederſchläge und ſchlechtes
Wetter voraus. Die Heftgkeit und das plötzliche Eintreten des
Wetterumſchlags iſt proportional der Stärke des Tönens. Setzt
das Tönen der Drähte wieder ein, ſo deutet dies auf weitere
Verſchärfung des bereits eingetretenen Witterungsumſchlages.
Hören die Drähte zu tönen auf, ſo hat der Witterungsumſchlag
ſein Ende erreicht. Die Erklärung für dieſe höchſt auffallende
Erſcheinung der wetterprophezeienden Telegraphendrähte iſt
wohl darin zu ſuchen, daß die das Tönen verurſachenden
Schwin=
gungen magnetiſcher Natur ſind. Der Beobachter hatte ſtets die
Empſindung, als ob die Drähte von magnetiſchen Kraftlinien
geſchnitten wurden, oder magnetiſche Kraftlivien ſchneiden, wenn
ſie tönen.
CK. Ein öſtlicher „Liebesbrief”. In jedem Baſar des Orients
gibt es einen Mann, der anderem Leuten die Briefe ſchreibt.
Wenige aus den Maſſen des Oſtens können leſen und ſchreiben,
und deshalb iſt der berufsmäßige Briefſchreiber im Orient eine
wichtige Perſonlichkeit, die reich wird und ſehr angeſehen iſt.
Der „Vater der Feder”, wie er genannt wird, iſt die „Zunge‟
der Zahlreichen, die ihren Gefühlen auf ſchriftlichem Wege Luft
machen wollen, und natürlich iſt die Liebe der Hauptinhalt alles
deſſen, was er ſchreibt. Da es nur wenige „Väter der Feder” in
jedem Baſar gibt, ſo verfaßt der Briefſchreiber alltäglich
den=
ſelben Brief viele Male, und er ſchreibt für denſelben Mann
das=
ſelbe Liebesgeſtändnis an verſchiedene Auserwählte ſeines
Her=
zens. Eine ſolche Tätigkeit verlangt vor allem Verſchwiegenheit,
aber auch viel Takt und Delikateſſe, und ſo fpielt deum der
Briefſchreiber in den Liebesabenateuern des Orients eine wichtige,
und da er meiſt ein wündiger Mann iſt, eine ſehr moraliſche
Rolle. Er ſchreibt ja nicht nur für die Männer, ſondern auch für
die Frauen und tut, beſonders in kleinerem Orten, einen tiefen
Einblick in die Verhältniſſe. Ein Orientreiſender erzählt uns
ein hübſches Beiſpiel für die Art der „Liebesbriefe”, die auf
dieſe Weiſe manchmal zuſtande kommen. Er befand ſich in dem
Baſar eines Dorfes, in dem der „Vater der Feder” grawitätiſch
auf ſeiner Matte ſaß. Da plötzlich ein Klirren von Fußgängern
— eine tief verſchleierte Frau drängt ſich an den Briefſchreiber
heran. „Ich wünſche einen Brief”, ſagt ſie, „für einen Freund.”
Der Briefſchreiber ſchärft ſeine Nohrfeder und fragt im höflichen
Ton: „Sein Name?‟ „Es iſt Faleh der Zinngießer”, kommt es
zurück. „Er wohnt in der Moſchee=Srtaße. Er heißt der
Va=
ter des goldenen Zahnes, Er...” „Yawaſch, hawaſch.” (
Lang=
ſam, langſam.) Der Briefſchreiber hebt ſeine Feder und blickt
erſtaumnt vor ſich hin. Er ſieht die verſchleierte Geſtalt neben
ſich prüfend an. Dann ſagt er: „Bei Allahl Frau der vielen
Worte, haſt du nicht geſtern früh und abends an dieſen
Zinn=
gießer geſchrieben?. Zwei Briefe an ihn habe ich mit eigener
Hand verfaßt.” „Bei Allah nein”, tönt es hinter dem Schleier
zurück. „Erſt heute morgen erhielt ich ſeinen erſten Brief, den
du mir mit deinen eigenen Augen vorgeleſen haſt.‟ Der
Brief=
ſchreiber muß ſich geirrt haben. „Es wird ein anderer Zinngießer
geweſen ſein”, ſagt er und ſchreibt nun den Brief, deſſen
Schrift=
züge er reichlich mit Sand trocknet. Als der Reiſende dann
fnagt, was er geſchrieben, erhält er die Antwort: „Dieſes Faleh
muß nicht der Vater des goldenen Zahns, ſondern der Vater aller
Lügen heißen. Das habe ich ihm in den Brief geſchrieben.” Auf
dieſe Weiſe kommt manch merkwürdiger öſtlicher „Liebesbrief”
zuſtande.
Hausfrauenſtreik.
Meine lieben, geduldigen, langmütigen Hausfrauen, auch an
eueren Nerven hat die böſe Zeit der letzten Jahre gerüttelt,
haben euch die traurigen Verhältniſſe ringsum tauſend neue
Laſten aufgebürdet, Beſchränkungen auferlegt, Arbeiten
zuge=
ſchanzt, Sorgen aufgehalſt, und ihr ſchweigt, ihr ſchweigt und
tragt lautlos und ergeben euer Joch. Aber ihr wißt, auf allen
Strecken war die Zeit, die Not, das Leid unſere Lehrmeiſterin,
und eines der wirkſamſten Mittel heute, gegen alle Not, gegen
alles Leid iſt der Streik. Es wird rechts geſtreikt, es wird links
geſtreikt, es wird oben geſtreikt, es wird unten geſtreikt, Arbeiter,
Zeamte, Kellner, Lehrer, ſie haben alle nur ein Mittel, blaſen in
dieſelbe Trompete. Streik iſt die Parole aller geworden und
wenn die Einſicht überall taube Ohren findet, verſchloſſene Türen
und verriegelte Tore, der Streik öffnet alles, Türen und Tore
und Ohren und der Streikende triumphiert, denn er ſtellt die
Summe vieler, vieler Einzelzahlen dar, eine Rieſenſumme, die
eine Rieſenkraft verſinnbildlicht, und deshalb gibt die feſteſte
Klinke nach.
Und ihr Hausfrauen, ihr wollt aus all den Erfahrungen
ringsum nichts lernen? Auch ihr müßt eure Theſen an die
Haus=
türe ſchlagen. Gibt es bei euch einen Achtſtundentag? Legt ihr
um 4 Uhr nachmittags euere Arbeit nieder? Werdet ihr für
Nachtdienſt ertra entlohnt? Habt ihr alle zwei Wochen einen
ganz freien Tag?. Habt ihr alljährlich zwei Wochen Urlaub?
Geſteht euch das Geſetz, wenn es der Mann nicht tut, für euere
Arbeit die niedrigſte Entlohnung zu? Oder ſieht es der Herr
Gemahl noch immer für eine Großmutsgeſte an, wenn er euch
geſtattet, auch einen neuen Hut oder ein Paar Handſchuhe zu
kaufen? Habt ihr einen Hausfrauenrat, der gegen die böſen
Launen der Ehemänner, die ſich immer in den häuslichen vier
Wänden ausleben, rechtskräftig einſchreitet? Denkt euch, wie
wirkſam das ſein könnte, wenn der Mann über ein ihm
unzu=
länglich dünkendes Mahl gerade ſeine Empörungsfanfare in die
Luft ſchmettert, wenn zwei reizende junge Frauen hereinkämen,
und ihm wegen Uebertretung der häuslichen Ruhe eine
form=
gewandte Moralpauke hielten. Oder wenn er über eine nicht
ſchön gebügelte Hoſenfalte oder einen fehlenden Hemdknopf einen
Entrüſtungsmarſch bläſt, iſt ſofort Sukkurs zur Stelle, der ihm
beweiſt, daß wir im Zeichen der Republik leben und das
Gottes=
gnadentum des Hausherrn ebenſo aufgehört hat, als das
Gottes=
gnadentum höheren Orts. Ja, meine lieben, guten Hausfrauen,
nur durch Organiſation, nur durch Organiſation können wir
Tyrannenübermut fällen, und nur durch immer wieder tagende
Hausfrauenräte über all die Untugenden der Ehemänner
Ge=
richtstag halten. Unſere Nechte abſtecken, denn über jene Zeit,
wo wir ſie abgeſchmeichelt, abgeliſtet, ſind wir als
Republika=
nerinnen Gott ſei Dank hinaus. und dann kommen die Kinder
dran. Wenn ſo ein Schlingel ſeine erſten Zähne bekommt und
er des Nachts Alarm ſchlägt und wir ihn hin= und hertragen
müſſen, her und hin, da müßten Kaſſen aufgeſtellt werden —
aus Tabak= und Bierkonſum zu beſtreiten —, die uns die
Nacht=
ſtunden nach dem Tarif der Nachtarbeiter honorierten. Denn
wa=
rum iſt unſere Nachtruhe weniger heilig als die der Hausgehilfin,
ſind wir dadurch, daß wir in den heiligen Stand der Ehe
getre=
ten ſind, jenſeits aller Rechtsordnung geſtellt? Nein, dreimal
nein. Wir alle tragen als Gemeinſames ſchwer an den Launen
unſerer Männer den zügelloſen Launen, die ſie ſogar als unſere
Launen umgedichtet. Erſt durch eine klug ausgebaute
Organi=
ſation, die ihre ganz beſtimmten Satzungen hat und alle zwei
Monate ihre wechſelnden Forderungen durch einen Streik
ver=
dichtet, können wir in das Chaos der Familienbeziehungen
Dis=
ziplin und Ordnung hineinbringen. Ich ſchlage vor, ſo oft ein
Mann ſich darüber aufhält, daß es nun das viertemal in der
Woche Kartoffeln oder Polenta gibt — ſagt mir, gute liebe
Leidens=
gefährtinnen, wie kann man ihm denn bei den Eierpreiſen alle
Tage Dockerl oder Knödel geben? — ſo kommt er in ein
ſchwar=
zes Buch, und wenn er ſich ein dutzendmal gegen den von der
Frau mit Liebe, Sorgfalt und Einſicht in ihre Kaſſe aufgeſtellten
Speiſezettel aufhält, ſo ſtreikt ſie. Geht in der Frühe ſpazieren,
räumt nicht, kocht nicht, bügelt nicht, heizt nicht, und er muß nach
Canoſſa gehen. Und erſt auf Beſchluß ihrer Streikſchweſtern
darf ſie nach entſprechender Genugtuung und einem heiligen
Schwur, nie wieder rückfällig zu werden, ihre Arbeit wieder
auf=
nehmen. Dann laßt euch die doppelte Buchführung nicht gefallen,
die Organiſation will zu allererſt Aufklärungsarbeit leiſten.
Je=
den Geſchäftsgang, den er macht, bucht der Hausherr als Arbeits=
leiſtung; bei euch gehört das in die Rubrik Vergnügungen.
Denn natürlich, ſie findet immer jemand, mit dem es zu ratſchen
gibt, und für die unzähligen Ständchen bei jedem Einkauf hat
jede Zeit. Die Neuigkeiten ſind ihr wichtiger als der
Mundvor=
rat. Davon bringt ſie immer eine ganze Menge nach Hauſe und
wenn der Markt noch ſo ſchlecht beſchickt war. Statt ſich um ihre
Angelegenheiten zu kümmern, die wahrhaftig heute einen ganzen
Menſchen brauchen, belaſtet ſie ſich mit den Sorgen des lieben
Nächſten. Kümmert ſich um Dinge, die ſie gar nichts angehen.
Kurzum, er kann das Hofmeiſtern niemals laſſen, als ob er nicht
von Gottesgnaden, ſondern der Herrgott in eigener Perſon iſt,
dazu eingeſetzt, die Frau, die Ehefrau nach ſeinem Gutdünken
und Ebenbilde umzuformen. Und dann hat er immer eine
Muſterkollektion anderer Frauen in Bereitſchaft, die er als
leuch=
tendes Beiſpiel anführt. Andere Frauen, die wären für das und
jenes dankbar, und du andere Frauen wären zärtlich, und
du . .. Daß es auch unter ſeinen Brüdern Männer gibt, die zu
Zeiten liebenswürdiger, aufmerkſamer, weiter ſage ich nichts,
ſein können, das zu denken, liegt außerhalb des Geſichtsfeldes
einer anſtändigen Frau, meint er.
Hausfrauen, Gattinnen. Mütter, unſere Stunde hat
geſchla=
gen. In geſchloſſenen Reihen kämpfen wir für unſere Rechte.
kämpfen wir gegen Männerübermut gegen Männergewalt, gegen
die Diktatur ſeines Magens, gegen ſeine Erziehungsarbeit, gegen
alle männlichen Untugenden.
Liebe Mitſchweſtern, gegen tauſend Punkte könnten wir
kämpfen, könnten wir uns auflehnen, könnten wir uns
aufbäu=
men: aber ihr bleibt ſtill und demütig, denn wir wiſſen es alle,
ein Streiken unſererſeits bedeutete ſo viel, als ob wir gegen das
Leben ſtreiken wollten, das lachende und das weinende Leben,
gegen Glück und Leid und Not. Und wie die Erde ſich um die
Sonne dreht ſeit Ewigkeit und bis in alle Ewigkeit, ſo verteilt
auch das Leben in ewigem Kreislauf Licht und Schatten und
die Streikenden ſtoßen ja alle immer wieder gegen eherne Wände
und wenn ſie zu ſiegen glauben, ſie vertreiben das Leid von rechts
und hohnlächelnd ſieht es ihnen über die andere Schulter. Und
deshalb kämpfen wir, jede für das, was ihr recht dünkt, bis wir
die Einſicht nach unſerem Sinne gelenkt. Das Streiken überlaſſen
Marie Holzer.
wir den Börſenbeſuch
Nummer 47
Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
Jahrgang 1912
Die Welt der Frau
Zur Aeſthetik der Frauenſeele.
Wie ein Geheimmis weltentrückter Fernen, der
Sphären=
harmonie der phantaſiebegabten Hellenen vergſeichbar, deven
Töne der Sterbliche erſt im Augenblick des Todes
wiedererklin=
gen hört, bleibt die Wahrheit der ſuchenden Menſchenſeele
ver=
hüllt. Aber die Seele jedes Menſchen iſt etwas Natürliches.
Niht als ſelbſtändiges Weſen, ſondern als Erſcheinungsform der
Tätigkeiten unſerer Organe: als perſönliches Bewußtſein.
Des=
halb iſt ſie abhängig, veränderungs= und bildungsfähig und
be=
deutet die Grundlage unſeres geiſtigen Wachstums. Die
Er=
fahrung über ihr Weſen iſt relatid gering, da ſie urſprünglich nur
perſönlich war, bis der Fortſchritt menſchlicher Erkenntnis
ge=
meinſame Merkmale entdeckte und Syſteme gründete.
Von dieſer Warte aus einen Blick hinein ins
Frauen=
herz, in dem wir uns ſo gern die Tiefe der Frauenſeele und
das Gemüt verkörpert denhen. Zwar werden Verſtand und
Ge=
müt des öfteren als trennende Merkmiale der beiden Geſchlechter
bezeichnet, und doch ſind beide nur Teile der großen, bewußten
Willensregung, die wir Seele nennen, nur daß bei dem einen
Geſchlechte durch ſtärkere Betätigung ſcheinbar eins das andere
veryüllt. So gibt das Gemüt der Frau die hehre Weihe, deshalb
hat ſie bei den Völkern, die dafür empfänglich waren, ſchon ſeit
früheſten Zeiten in hohem Anſehen geſtanden im Gegenſatz zu
den ſüdländiſchen Raſſen, die ſie nur als Dienerin kannten. Am
weihevollſten entfaltet ſich das Gemüt in der Liebe, und der
Dich=
ter, der ſie als des Weibes größte Tat feiert=, wird immer Recht
behalten. Nicht nur die Liebe zum Gatten oder zu den Kindern,
ſondern die zur ganzen Menſchheit, der die Frau infolge ihrer
Eigenart den ſchönſten Ausdruck geben kann. Die harmoniſche
Entfaltung und Betätigung aller Geiſteskräfte, vom Gemüt zu
dieſem großen Ziele geleitet, führt zur wahren Schönheit der
Frauenſeele, zu ihrer Aeſthetik.
Es iſt ein gemeinſamer großer Weg für alle Frauen, ob
jung, ob alt, ob arm oder reich. Hier gibt es keine Scheidung,
da rein Menſchliches Perſönlichkeitswerte ſchafft und nur in
Be=
ziehung zu andeven wirkſam wird. Aber der Segen, der von
dieſen geläuterten Seelen ausgeht, iſt ein unermeßlicher durch
das Beiſpiel und die an ſich erfahrene Wirkung, veredelt
Fern=
ſtehende, bringt ſie näher und reißt ſie mit ſich fort. Unſere
leicht=
lebige Zeit kennt die wahre Schönheit der Frauenſeele nur zum
geringen Teil, die größere Menge muß einer Wiedergeburt im
Sinne der Schönheit ihres Ausdrucks entgegengeführt werden.
Die Beziehungen der Menſchen zueinander müſſen andere
wer=
den, dann werden auch Zuſtände verſchwinden, über die wir uns
heute bitter beklagen. Hierin kann die Frau die beſte Helferin
werden.
„Willſt Du genau erfahren, was ſich ziemt,
So frage nur bei edlen Frauen an!"
Möchte doch die Wahrheit dieſes Dichterwortes wieder fürs
ganze Leben wirkſam werden! Man iſt ſchnell dabei, das zarte
Ausgleichen der Gegenſätze, das hilfsbereite Verzeihen der Frau
als Schwäche zu deuten, doch liegt gerade darin der Weg zu
wei=
teren Erfolgen. Wie jäh vernichtet der ſchnell urteilende Mann
mit einem abweiſenden Worte ſo viele frohe Erwartungen und
Hoffnungen. Nicht ſo die Frau, die auch für das Unſcheinbarſte
Sinn und Gemüt hat, die jedem Menſchen berechtigte Intereſſen
zuerkennt, ihnen liebevoll entgegenkommt und ſie pflegt, anſtatt
zu zertrünmern. Zwar müßte dieſer Zuſtand erſt wieder
her=
beigeführt werden, aber kann aus einem kleinen Kreiſe nicht ein
Segensſtrom für das ganze Volk hervorgehen? Der
Rouſſeau=
ſche Ruf: Zurück zur Natur! zeigt auch unſerer Zeit wieder den
richtigen Weg zur Veredlung; für unſer Ziel im beſonderen
würde er klingen: Zurück zur natünlichen Weiblichkeit! Der
Kampf ums Daſein, in dem ſo viele unſerer Frauen bitter
kämpfen müſſen, wird die Wandlung erſchweren, da er dort
er=
folgreich geführt wird, wo die weibliche Natur ſich gewaltſam
verleugnet. Auch in den modernen Frauenbewegungen könnte
man ähnliche Züge entdecken, aber würden ſie ſich nicht viel
wert=
vollever Erfolge rühmen können, wenn ſie ihre Forderungen mehr
der weiblichen Natur anpaßten und für echt Weibliches die
ge=
bührende Wertſchätzung erſtrebten? Nicht der Zwang gegen die
weibliche Eigenart bringt immer die Entſcheidung, viel edler
und reiner gründet ſich der Sieg, wenn wahre Weiblichkeit ihn
herbeiführt. Das zieht auch für die ſchwerſten Fälle im Leben
ſittliche Veredlung derer nach ſich, die in den Bannkreis einer
wirklichen weiblichen Seele treten. Schon den Mädchen müſſen
die Augen geöffnet werden, worin das Lebensglück einer Frau
ſich gründet: auf die Wahrheit weiblicher
Empfin=
dungen und auf die Gerechtigkeit ihrer
Anwen=
dung für alle Fälle des Lebens. Dann wird die wahre
Schön=
heit der Frauenſeele unverhüllt als äſthetiſches Kleinod wieder
erglänzen und ſittliche Werte ſchaffen, die wir heute herbeiſehnen.
Hierin Wandel zu ſchaffen, iſt ein dringendes Bedürfnis der
Zeit. Nicht nur aus Liebe zum Volke, ſondern um unſerer
Frauen ſelbſt willen. Schon trägt das Familienleben die
Spu=
ven des Verfalls, ja er verſchont ſelbſt führende Kreiſe nicht. Wer
iſt aber dann die Hüterin guter Sitten, wenn der Verfall auch
in den Reihen der Frauen weitergreift? Nicht nur die Frau
im häuslichen Kreiſe, ſondern das ſieghafte Behaupten weiblicher
Tugenden im Berufs= und Wirtſchaftsleben iſt das beſte
Boll=
werk gegen dieſe große Gefahr unſeres Volkes.
Deshalb fort mit allem Blendwerk, das lüſtern ſich eng an
falſch geleitete Zeitſtrömungen ſchmiegt, zu der die Frau ihr
Beſtes, Ureigenſtes hergeben muß. Die wahre Schönheit der
Frauenſeele offenbart ſich am reinſten in der Liebe zu
ihrem Volke.
H. p.
Aus der Kinderſtube.
Bei Anzeichen von Schnupfen, von dem
die Kinder jetzt häufig geplagt werden,
ſollte man ihnen ſofort einen Aufguß von
Linden=
blütentee geben (ein Zuſatz von braunem Kandis
erhöht ſeine Wirkung), ſie dann zu Bett legen und tüchtig
ſchwitzen laſſen. Damit dieſes wirkſame Schwitzbad jedoch nicht
läſtig empfunden wird, ſollte man ihnen mit einem, in kaltem
Waſſer benäßten Tuch öfter die Stirn abreiben. Wenn ſofort
befolgt, hilft dieſer angenehm ſchmeckende Tee ganz energiſch,
dem Störenfried, dem Schnupfen, die Luſt zum Feſtſetzen zu
vertreiben.
Dr. S.
Der zeitgemäße Haushalt.
Puppenbettchen ſelbſt anzufertigen. Die
be=
kannten Gitter=Holzkörbe, in denen der Kaufmann, Obſt= und
Ge=
müſehändler Trauben, Tomaten, Zitronen uſw. geſchickt
be=
kommt, eignen ſich vorzüglich dazu, allerlei beliebte Spielſachen
und Weihnachtsgeſchenke für die Kinder daraus zu fertigen. Zu
einer Puppenwiege wird dieſer Obſtkorb zunächſt noch
ein=
mal regelrecht feſtgenagelt und dabei die Leiſten, wenn
notwen=
dig, etwas verſchoben, um ein gleichmäßiges Gitter zu erzielen,
dann wird dieſes erſt mit grobem, dann mit feinem Glaspapier
geglättet und entweder mit fertig käuflicher Oelfarbe oder beſſer
noch mit der in Waſſer oder Spiritus, löslichen Braunsſchen
Holzbeize in gewünſchtem Farbton Rot, Grün, Blau, Gelb,
Grau, Braun aller Schattierung eingefärbt. Nach dem Trocknen
kann durch Aufziehen feiner Linien, Ringe, Punkte oder
ähn=
lichen Zieraten mit dem Malpinſel und Studienfarben oder durch
Aufkleben der bekannten kleinen bunten Stammbuchbilder das
Bettgeſtell noch beſonders geſchmückt werden. Auch Metall= oder
Porzellanziernägel bilden einen ſchönen Schmuck daran. Nun
werden als Beine zum Bett entweder, auf ſtarken Draht
ge=
zogene Garnrollen oder ein in paſſende Stückchen geſägter
Beſen=
ſtiel, zur Puppenwiege dagegen unter dieſen Beinen noch zwei
Kleiderbügel, mit Silber= oder Goldbronze verſchönt, befeſtigt,
eine Vorhangſtange aus ſtarkem Draht, in Feuer geglüht und
weißrot gebogen, darüber angebracht und ſchließlich Matratze,
Keilkiſſen und Bettchen mit Pflanzendaunen (Kapok), Bettfedern
oder im Notfall mit ſelbſtgeſchnittener Papierwolle gefüllt, zur
Ausſtattung des Bettchens oder der Wiege angefertigt. D.HI.
Weihnachtskonfekt.
Ein Weihnachtsfeſt ohne Süßigkeiten iſt den Kindern
undenk=
bar. Hängen ſie nicht zu ihrer großen Freude, in
verſchieden=
artigen Behältern geheimnisvoll verwahrt in dem dichten Grün
des Tannenbaums, dann finden ſie die verſchiedenen Leckereien
ſicher auf ihrem Gabentiſche mit Nüſſen, Aepfeln und
Honig=
kuchen vereint, aufgebaut. Ganz beſonders begehrt ſind ſie
na=
türlich, wenn Mutter ſelbſt ſie im Hauſe herſtellte und ſie mit
da=
bei helfen durften. Nachſtehend verſchiedene Anleitungen:
Makronen. ¼ Pfund feingeriebene Mandeln, 4 Pfund
Zucker und 1 Eßlöffel voll heißaufgelöſten Süßſtoff, 2 Löffel
Mehl, das Abgeriebene ½ Zitrone und ſoviel Eiweiß, daß die
Maſſe recht ſchaumig wird, rührt man zuſammen. Füllt in eine
weiße Papiertüte, die man oben eng zuſammenfaltet, unten durch
Abſchneiden der Spitze öffnet und dreſſiert nun kleine Plätzchen
auf Oblaten, die man bei mäßiger Hitze bäckt. Größere
Makro=
nen verziert man in der Mitte mit etwas Johannisbeer= oder
Himbeermarmelade oder einer eingemachten Frucht.
Mandelbogen. 1 Taſſe feingewiegte Mandeln, ½ Taſſe
Zucker und 1 Eßlöffel heißaufgelöſten Süßſtoff und das nötige
Eiweiß rührt man zu feſtem Teig, den man auf dem Feuer
ſo=
lange rührt, bis er ſich vom Topfe löſt. Dann ſtäubt man 1
Löf=
fel Mehl daran, rührt nun und ſtreicht den Teich auf Oblaten,
ſchneidet Streifchen von Fingerbreite und =länge davon und bäckt
ſie über einem halbrund gebogenen Blech in mäßiger Hitze.
Spekulatius. ½Pfund Margarine oder 2—3 Eßlöffel
Speiſeöl, die gleiche Menge Zucker, etwa Vanillin oder Zimmt,
1 Ei. 1 Pfund Mehl, das man mit einem Päckchen Backpulver
miſcht, wirkt man zu feſtem Teig. Mangelt ihn recht dünn aus,
ſticht ihn mit Blechformen aus, und bäckt ihn recht ſchön
hell=
braun auf gut beſtrichenem Blech. Abgekühlt, bewahrt man
die=
ſes wohlſchmeckende Gebäck in Blechdoſen auf, in denen es ſich
lange Zeit knuſperig erhält.
Pfeffernüſſe. ½ Pfund Honig oder Zuckerhonig bringt
man zum Kochen, läßt ihn etwas abkühlen und gibt nach und
nach 1 Pfund Mehl, mit 1 Päckchen Backpulver vermiſcht, ſowie
1 Teelöffel Zimt, ½ Teelöffel pulveriſierte Nelken, das
Abge=
riebene 1 Zitrone, etwas Muskatenblüte und den ſteifen Schnee
von drei Eiern. Nun formt man vom Teig wallnußgroße
Ku=
geln, bäckt ſie auf wachsbeſtrichenem Blech hellbraun und hebt ſie,
wenn man ſie recht weich haben will, in offenem Behälter auf,
ſie ſind vorzüglich.
E.
Den rotbäckigen Weihnachtsäpfeln verleiht
man einen ſchönen Glanz, wenn man ſie auf einem
wollenen Tuche abreibt, das man auf harter Unterlage, einem
Tiſche oder ähnlichem, ausbreitet.
L.
Honig= und Lebkuchen erhält man hart und
knuſperig, wenn man ihn in warmem, trockenem Raume
auf=
bewahrt, in kaltem, feuchten Raume wird er weich.
Speiſezettel.
Sonntag: Rindsragout im Reisrand. Apfelmus.
Montag: Wirſing mit Bratkartoffeln.
Dienstag: Sauerkraut mit Erbsbrei und gebratener Zwiebel.
Mittwoch: Möhren mit Kartoffeln und Peterſilie.
Donnerstag: Gebackene Heringskartoffeln.
Freitag: Weißkrautwickel mit Zwiebelſauce.
Samstag: Kartoffelſuppe mit Selleriegrün.
Ein ſeltſames Erlebnis.
Von Emmy Bekker.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das verirrte ſich in
hm auf einmal wieder ſeine traurige Geſchichte ein, und hinauf
bis in ſeine blauen Augen ſtahl ſich der Kummer. Aber das
konnte die Sonne nicht ſehen, tröſtend ſprach ſie zu ihm: „
Be=
ruhige Dich, kleines Mädchen, ich führe Dich wieder nach Hauſe.
Schon manchem verlaſſenen Menſchenkind habe ich den Weg ge=
einen tiefen dunklen Tannenwald und wußte nicht mehr ein noch zeigt.” „Ja, weißt Du denn auch, wo ich wohne, Du Sonne?‟
aus. Kein Weg war mehr zu ſehen. Weithin bedeckte den Boden Da mußte die Sonne lachen. „Kind, ich ſchreite jeden Tag über
nichts als weiches tiefes Moos, hoher ſaftiger Farn wucherte die ganze Erde; mir bleibt nichts verborgen.” „Und immer
darauf und die Aeſte der alten Tannen hingen bis auf ihn herab. findeſt Du wieder den Heimeg?” War die erſtaunte Frage.
In Angſt und Verzweiflung arbeitete ſich das Kind durch Farn „Komm, halte Dich an meine Strahlen, dann will ich Dir mehr
und ſtechende Tannenzweige. Kreuz und quer lief es herum und erzählen.” Und langſam ſchritten die Strahlen vorwärts damit
konnte dech kein Ende finden. Nur immer größer und unendlicher das kleine Mädchen mitkonnte. Und die Sonne erzählte ihm von
ſchien der dunkle Tannenwald zu werden. Und in ſeiner höchſten dem Wunderbaren, das ſie täglich auf ihrer Reiſe ſieht. Von
Not rief es laut: „Mutter!” Aber niemand gab Anwwort. Leiſe Ländern, in denen es ſo heiß iſt, daß die Menſchen ganz ſchwarz
und langſamer verhallte der Ruf im tiefen Tannenwald. Ver= von der Glut geſengt ſind. Von Bergen, die von oben bis unten
wundert horchten Vöglein und Tiere auf, betrachteten ſich das mit Zucker beſtreut ſind. Von Städten mit Häuſern ſo hoch, die
kleine Menſchenweſen und wußten nicht, was ſie von all dem bis in den Himmel ragen. Von Gewäſſern, ſo groß, daß man
halten ſollten.
kein Ende ſieht, und was es ſonſt noch Merkwürdiges gibt. Groß
Müde, mit zerriſſenem Kleidchen, zerſchunden an Aermchen ſtaunten die Kinderaugen in die weite Welt und ſahen alles
und Beinchen, ſetzte ſich das Kleine unter eine große Tanne ins lebendig werden, was die Sonne ihnen erzählte. Und dann auf
weiche Moos. Neue nagte an ſeinem Herzchen. War es denn ſo einmal ſahen ſie auch das Heimathäuschen mit dem Garten und
ſchlimm, was es verbrochen hatte, daß der liebe Gott es ſo ſtrafen den Hühnern davor. Aber eigentlich war es dem kleinen
Mäd=
mußte? Ein bißchen die Welt wollte es ſich anſehen, und nun chen gar nicht recht, daß es ſo ſchnell wieder zu Hauſe war. Es
durfte es dafür nicht mehr heim. Leiſe fielen ihm die Augen zu hätte ſo gern noch mehr von der Sonne erfahren. Und zum Ab=
und der Schlaf nahm ſeinen ſchweren Kummer.
Schlaf, blinzelte erſt ein wenig verſchlafen in den Wald hinein Deine Veinchen noch viel wachſen, ſonſt ſind ſie ganz abgelaufen,
mit feinen, dünnen Strählchen, zuckte, zog ſie zurück, kam wie= bis Du wieder nach Hauſe kommſt.” „Nun, wenn ich den lieben
ſchied bat es: „Du, Sonne, nimm mich doch auch einmal mit auf
Der Morgen kam und mit ihm erwachte die Sonne aus ihrem Deine Reiſe!” „Ja,” ſprach die Sonne, „bis dahin müſſen aber
der und dann öffnete ſie weit die ſtrahlend großen Augen, und Gott ſo recht bitte, mich ſchnell groß werden zu laſſen, dann
von ihrem Glanze erglühte der dunkle Tannenwald in lauterem,
purem Golde.
Und die Sonne fand das verlaſſene Menſchenkind, ſtrich ihm
mütterlich über ſeine runden Bäckchen und das gelockte Haar,
das wie Gold aufleuchtete bei ihrer Liebkoſung. Im Traum erzählte ſein ſeltſames Erlebnis, und alle ſchüttelten ſie den Kopf
dauert es bis dahin ſicher nicht mehr lange, und dann komme
ich ganz beſtimmt wieder zu Dir”, und es grüßte mit ſeinen
ver=
träumten Augen die liebe Sonne.
Und zu Hauſe fiel es atemlos der Mutter um den Hals und
lachte das Kind. Und immer heftiger ſtreichelte die Sonne im und wollten es nicht glauben. Und doch war es ganz gewiß wahr
tiefen Mitgefühl das einſame Kleine, daß dieſes verwundert die mit der Sonne, denn ohne ſie hätte das kleine Mädchen niemals
Augen aufſchlug. Ja, wo war es denn? Eben hatte es doch den Heimweg gefunden und ſäße noch heute im dunklen
Tannen=
noch zu Hauſe in ſeinem Bettchen gelegen, und jetzt? Da fiel wald.
Spiel und Rätſel
Röſſelſprung.
Henny Schubert, Darmſtadt.
Zahlen=Rätſel.
1 2 3 4
Dieſes Wörtchen nennt ein häßliches Tier.
Poſſierlich in ſeinem Gebaren.
Setzt man verſchiedene Zeichen ihm vor,
So wird ſich dann offenbaren:
5 6 7 1 23 4
Ein Säugetier mit langem Hals.
8 1 2 3 4
Etwas, das dient zum Schutz oftmals.
9 1 2 3 4
Wenn ich’s aus meiner Pfeife tu,
Hält Schweſterchen ſich die Naſe zu,
10 11 12 13 17 1 2 34
Ein Name iſt’s für jenen Mann,
Der nichts als eſſen und ſchlafen kann.
1 5 7 1 2 34
Dieſes faſſet oftmals ein
Perlen und prächtiges Edelſtein.
13 1 2 3 4
Fürwahr! Es iſt keine Schmeichelei,
Sagt man von einem, daß er es ſei.
Carl Deubel.
Ein barbariſches Rätſel.
Man ſchlage der Fliege den Kopf ab, reiße der Meiſe das Herz
aus dem Leibe, ſchneide dem Elefanten den Hals und dem Lamm
den Schwanz ab. Das Ganze wird dann an die Wand geworfen,
Was iſt das?
Rätſel.
308. Ob a ob o im Wort, — Es iſt und bleibt ein Sport.
309. Schieb” einem Ort beim Niederrhein — Eint faſt in die Mitt”
hinein, — So wird’s ein Ort in Bayern ſein.
310. Gieb’ einem Ruſſenfluß — Ein grünes Feld als Schluß, — So
wird’s ein anderer Fluß.
Auflöſungen.
Des Buchſtabenrätfels:
H
T A G
HU MO R
I I M BURG
ST UCK
A RM
G
Hamburg.
Des Verſteckrätſels:
Löwe, Erna. Lieht, Nacht, Wage, gelegt, Hede, Birne,
Ge=
wieht, Hecht, Lage, Witz, Rennen, T.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Der Rätſel:
305. Aſtern, Oſtern, Auſtern, Stern. 306. Weibel. 307. Reh.
See, Dach; Reſeda; Wau, Wauwau.
Der Aufgabe Nr. 14:
Nein, es gebührten dem einen 7 Stück davon. Hatten ſie die
Brote zu gleichen Teilen verzehrt, ſo hatte jeder ½, von 8 oder 22),
genoſſen, und folglich der eine von ſeinen 5 Broten 2‟/., wenn der
andere von ſeinen dreien nur 1 abgegeben, folglich mußten ſie
teilen nach dem Verhältnis von 2:. zu /, oder von 7 zu 1 uſw.
Zur Aufgabe Nr. 14
im Unterhaltungsblatt Nr. 46 vom 4. Dezember 1921 geht uns
folgende ſcherzhafte Löſung zu:
Die Araber durften als „Mohammedaner” nicht „chriſtlich”,
5 zu 3 teilen.
Da ſie dem Dritten „recht gern”, das Miteſſen geſtatteten und
mit ihm die Brote zu „gleichen Teilen” teilten, waren ſie offenbar
„Kommuniſten” Sie durften daher auch nicht 7 zu 1, nach der
von jedem abgegebenen Menge, teilen, ſondern mußten zu gleichen
Teilen, 4 zu 4, teilen. Wahrſcheinlich aber hat der eine Araber,
nachdem beide gemeinſam den „Kapitaliſten”, der für 2⁄/. Brote 8
Goldſtücke”, gegeben hatte, ausgeplündert hatten, den anderen
Araber erſchlagen und den Raub verpraßt.
Oder auch: Sie durften weder 5 zu 3, noch 7 zu 1 teilen,
ſondern mußten, als der „Kapitaliſt”, der für ſeinen Anteil 8
Gold=
ſtücke gezahlt hatte, fort war, jeder 4 Goldſtücke nehmen.
Das Schleiermacher=Rätſel.
Man teilt uns mit: In der Sammlung: Schleiermachers
Rätſel und Charaden” herausgegeben bei Wilhelm Hertz (Boſſer’ſche
Buchhandlung) Berlin 1874 — Herausgeber nicht genannt — wird
das Rätſel: „Verſchieden” nach mündlicher Ueberlieferung, wie
folgt zitiert:
Wir ſind’s gewiß in vielen Dingen,
Im Tode ſind wir’s nimmer mehr,
Die ſind’s, die wir zu Grabe bringen,
Und eben dieſe ſind’s nicht mehr.
Denn weil wir leben ſind wir’s eben
Von Geiſt und Angeſicht;
Und weil,wir leben ſind wir’s eben
Zur Zeit noch nicht.
Der frühere Beſitzer des Buches hat folgende Varianten ohne
Quellenangabe dazu vermerkt:
Statt Zeile 2: Und ſind’s gewiß in vielen nicht;
Statt Zeile 4: Und dieſe eben ſind es nicht;
In Zeile 5 Satt „Denn” „Und”.
Das Rätſel „Galgenſtrick” hat in der Sammlung folgende
Wortlaut:
Feſt umſchlungen an den beiden Erſten
Zieht das hochaufſchwebende Dritte
Das vereinte Ganze empor.
Dr. E.
Verantwortlich: Max Streeſe.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 332.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Seite 7.
Der Grenadier von Pirmaſens.
Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasguc.
(Nachdruck verboten.)
In Buchsweiler führte ihm der Zufall den langen
Zwei=
brücker Burſchen vor den Blick. Jean war in der Tat eine
Ge=
ſtalt, die die Aufmerkſamkeit des Landgrafen in hohem Grade
erregen mußte; er glaubte in ſeinem Leben noch keinen größeren
und ſchmuckeren Rekruten geſehen zu haben, und er mußte ſein
werden um jeden Preis.
So waren die erſten Gedanken des Landgraſen beſchaffen
geweſen, und demgemäß hatte er zu handeln begonnen und ſeine
Befehle, die wir kennen, erteilt. Doch nach und nach war er
ruhiger geworden, denn wenn er auch ſeine langen Grenadiere
über alles liebte, ihnen und ihrer Erlangung gern jedes Opfer
brachte, ſo war er doch auch ein Fürſt, der durchaus rechtlich
dachte und nichts getan haben würde, was gegen Recht und
Ge=
wiſſen geweſen wäre, natürlich dies nur nach den Anſchauungen
ſeiner Zeit.
Die Pfeife des Landgrafen dampfte, der köſtliche Wein der
Pfalz, den Herzog Karl aufzutiſchen befohlen, perlte in den
hohen geſchliffenen Kelchgläſern, und das bei Tiſche angeknüpfte
Geſpräch zwiſchen den beiden nahm jetzt einen raſcheren
Fortgang.
„Euer Liebden kennen alſo den langen Burſchen,” ſagte der
Landgraf mit blitzenden Augen, „und glauben, daß er leicht zu
werben ſein dürfte?"
„Durchlaucht brauchen ihn bloß zu faſſen, und es wäre
ge=
tan!” entgegnete Herzog Karl lachend. „Der Kerl iſt alſo heute
früh mit ſeinem Mädel in Buchsweiler geweſen; gebraucht er
ſeine Beine tüchtig, ſo kann er noch heuie nacht, ſpäteſtens morgen
in der Früh, hier ainlangen. Wir heben ihn auf, und ich werde
unſeren Leuten befehlen, Handreichung dabei zu tun, wenn dies
überhaupt notwendig ſein ſollte.”
„So war es juſt nicht gemeint,” meinte der Landgraf, indem
ſein Geſicht einen ernſten Ausdruck annahm. „Mit Gewalt will
ich ihn nicht wegnehmen, ſondern werben; freiwillig muß er
mir folgen."
„Dann werden Durchlaunht wohl auf den langen Kerl
ver=
zichten müſſen.”
„Das wäre der Teufel! Und weshalb?”
„Weil der Joß bis über die Ohren verliebt iſt und —
hei=
raten will."
„Kein Hindernis — im Gegenteil! Nur muß die Dirne
hübſch, groß und kräftig ſein.”
„Hübſch iſt ſie wie keine zweite weit und breit!” rief der
junge Herzog mit lüſternem Lächeln. „Sie könnte noch ganz
anderen Leuten gefallen, als dem langen Joß, und mir wäre es
fatal, wenn ſie mit ihm davonginge. Freiwillig trennen werden
ſie ſich ebenſowenig, als vereint nach der Pirmaſenſer Garniſon
ziehen, das glaube ich Euer Durchlaucht beſtimmt verſichern zu
können."
„Hm, hm!. Was wäre denn da zu tun?”
„Greiſen Durchlaucht den Burſchen nur von der Straße weg!
Was iſt an einem ſolchen Kerl gelegen?!“
„Nein!” entgegnete der Landgraf beſtimmt. „Das Recht iſt
mir heilig, ich will es gewahrt wiſſen, und ſelbſt auch anderen
gegenüber wahren. — Freilich, wenn ich auch nur einen
Anhalts=
punkt, einen Schein von Recht auf den Burſchen hätte, dann
ſoll=
ten ihn mir tauſend Teufel nicht entreißen.”
Nach dieſen entſchiedenen Worten ſtürzte der Fürſt ein volles
Glas hinunter und verfiel dann in ein ärgerliches Brüten. Eine
Pauſe entſtand, während der Herzog den Sinnenden mit einem
eigentümlich forſchenden Blick betrachtete.
„Ich wüßte wohl einen Ausweg,” ſagte er endlich langſam,
„doch — bevor ich rede — müſſen Durchlaucht mir ein
Ver=
ſprechen geben.”
„Weiter!“
„Nur der Burſche darf weggeführt werden, die Dirne muß
bleiben.”
„Ahar Verſtehe! Ihr ſeid wohl der andere, dem ſie gefällt?”
„Könnte ſchon ſein, Durchlaucht.”
Abermäls entſtand eine Paufe. Die Brauen
zuſammen=
gezogen, ſaß der Landgraf da und ließ ſinnend die geſchliffenen
Schnörkel ſeines Glaſes im Lichte der Kerzen funkeln. Endlich
hob er den Kopf und ſagte barſch:
„Mit Euren Liebſchaften müßt Ihr mich in Ruhe laſſen;
Ihr ſelbſt möget tun, was Ihr verantworten könnt; ich will
nichts damit zu ſchaffen haben. Habe ich irgendein Recht, den
Burſchen zu faſſen, ſo kümmert mich das Frauenzimmer nicht,
das iſt ſeine Sache; kann er ſie erlangen, müßt Ihr’s ertragen,
wenn nicht, werde ich ſchon paſſenden Erſatz für ihn zu finden
wiſſen. An ſchlanken, kräftigen Mädchen fehlt es in meinem
Pirmaſens nicht, und lieber wäre es mir ſchon, er nähme eine
von den meinigen ,die ich alle kenne, als eine Fremde, die ſich
erſt in der Garniſon eingewöhnen müßte.”
„Dieſe Erklärung genügt!” rief Herzog Karl raſch und
freudig.
„So redet endlich!” klang es als Antwort ziemlich
um=
geduldig.
„Weſthofen gehört doch zur Herrſchaft Hanau=Lichtenberg
und unter die Oberherrlichkeit Eurer Durchlaucht?” ſagte jetzt
der Herzog lächelnd.
„Freilich! — Doch was ſoll’s damit?”
„Nun, der alte Gottfried Joß, der Vater des langen
Bur=
ſchen, war aus Weſthofen daheim."
„A—ah!”
„Und die Mutter iſt aus Pirmaſens! — Der hochſelige
Her=
zog Chriftian III. zog den Mann von Weſthofen nach
Zwei=
brücken, und der Alte — der längſt tot — iſt nie als Bürger in
irgendeiner Pfalz=Zweibrücker Gemeinde aufgenommen worden
— ich weiß es beſtimmt! Demnach iſt er noch im Grabe ein
Unteran Eurer Durchlaucht, wie ſein anjetzt noch lebender langer
Sohn mitſamt der Mutter. Pfalz=Zweibrücken tritt Euch beide
mit größtem Vergnügen wieder ab."
Eine helle, häßlich klingende Lache ſchlug der junge Herzog
nach dieſen Worten auf, während der Landgraf auf die Tafel
ſchlug, daß Kannen und Gläſer klirrten. Dabei war er
aufge=
ſprungen und rief mit lauter, feſter Stimme:
„Dann habe ich vor Gott und Menſchen ein Recht auf den
Burſchen, und er ſoll mein werden!"
„Und mein die Dirn!” ſetzte Herzog Karl kaum hörbar
hinzu.
Noch überlegte der Landgraf mit ſeinem jungen fürſtlichen
Wirte, bis zu welcher Zeit das Paar wohl in Zweibrücken
an=
langen könne, dann ſchickte er ſich zum Aufbruch an und ſagte:
„Und wenn meine Huſaren die Nacht und den ganzen
fol=
genden Tag auf Poſten bleiben müſſen — wir erwarten ihn
und werden ihn ſchon fangen.”
Damit verabſchiedete er ſich von dem Herzog, um ſich nach
ſeinen Leuten umzuſehen, die mittlerweile an der befohlenen
Stelle beim Galgenberge auf dem Wege nach Pirmaſens
an=
gekommen ſein konnten.
(Fortſetzung folgt.)
H dabei billiger.
D bauangs
Besser als bittere Mandeln u Ziteonen)
prReppin Bdckole gelnder
„Bittermandel Zitrone"
Es ist kein deheimnig mekr.
dass Sie komplette eichen Speise-, Herren- u. Schlafzimmer, sowie
Küchen in prima Ausführung und prachtvollen Modellen bei der Firma
Möbel-Vortrieb, Liebigstrasse 24
am vorteilhaftesten und zu konkurrenzlos billigen Preisen kaufen.
Versäumen Sie nicht, nachdem Sie überall gewesen sind, unser Lager
aufzusuchen, Sie werden alsdann überzeugt sein, dass wir nicht zu
viel versprechen. (46937)
D Sonntags geöffnet!
Reichhaltiges Lager fe
Derren-Damen-Pelze und
„acketts.Damnen-Pelz wosten
Elog-Jacken Kragen
—
Selsnürs 1
Eußsäcke, Fußkörbe,
Beirdecken, Herren-
Buchhalter
beſtens vertraut mit dopp. u. ameril
Buchführung nebſt Abſchluß u. Bilanz,
Mahn=, Klage= Kaſſe= und
Lohn=
weſen, flotter Korreſpondent,
*46800
ſucht
anderweitig nur ſeliſtändige Stellung.
Ang bote unter A 171 a. d. Geſchäftsſt
Selrmitranu Gragen
Auswahlsendungen ohne
Kauf-
zwang tranko gegen tranko!
Estra-Anfertigung schnellstens!
Stoff- und Pelz-Proben franko! Katalog gratis!
Neubezüge, Umarbeitungen
Modernisiorungen
auch nicht von mir gekaufter (T,11072
—3 Gegenstände äuſierst A—
preiewert, schnerl undl sorgCältig!
M. Boden
ieterant ihrer Ma
Breslau 1 Könisin-Mihue d Niederlagge Ring 38
Bücherſtube
in der Turnhalle Mühlſtr. 52
Neu eröffnet
empfiehlt Weihnachts=Bücher
:: Liebhaber=Ausgaben :
Einrichtung ganzer Bibliotheten
(*46853
Ziegelei=Fachmann, von Jugend auf
im Fach, mit der Herſtellung aller
Ziegel=
waren beſtens vertraut, ſucht Steilung nls
Verwalter oder Betriebsleiter.
Gefl. Angebote erb. unter M. M 2387b
an Ala=Gaaſenſtein & Vogler, Mannheim. (I114550
Sauberes 1*46792sg
für dauernd geſucht.
Ebert, Hügelſtraße 75.
Anſtändiges
Dienſtmädchen
in kleinen Haushalt
geſucht. Ang. u A 101
Geſchäftsſt. (* 4 67938g
Stellengeſuche
Weiblich
Weihnachtswunſch!
Kriegerwitwe, ev., 34 J. v. Kind., tadelloſ
Vergangenh m vollſtänd Haushalt (3 Zim.
u Verm, wünſcht ſich wieder mit nur beſſer
Herrn (Kaufmann oder Beamten) mit feſtem
Charakter u in ſicherer Lebensſtellung zu
ver=
heiraten. Diskret. verlangt und zugeſichert
Angebote mit Bild unt B 1 an die Geſchäfts=
(*46997
ſtelle d. Bl erb.
Ueberraſchende Heilerfolge.
Magnetismus
verbunden mit Nervenmaſſagen
iſt eine mächtige Heilkraft, ſtärkt die
Ner=
ben, lindert die Schmerzen und bringt
die verlorene Geſundheit wieder.
An=
wendbar und bewährt bei
allen akuten und chroniſchen
Krankheiten ſowie Wunden.
Selbſt ganz veraltete Leiden werden mit
dem größten Erfolge behandelt
Zahl=
reiche Dankſchreiben zur Verfügung.
Be=
ſuche auch außer dem Hauſe. Grippe heilt
innerhalb 24 Stunden. Bei Kopfſchmerzen,
Gallenſtein unübertroffen. (*4695=
M. Schießlinger
Magnetopath.
Viktoriaſtr. 25, Eche Landwehrſtr.
Sprechſtunden v. 9½/—12 vm., 2—5 nm.
Langjährige
Bureau=
Vorſteherin
eines Anwaltsbureaus
ſucht Vertrauenéſtellg.
zur Verwertung ihrer
rworben. Kenntniſſe.
Bank od. Induſt ie
be=
vorzugt. Ang. u A. 114
Beſchäftsſt (*46822
Alleinſte.)., 45 jährige
Frau
in allen Zweigen der
Haushaltes tücht ſucht
paſſend. Wirkungskreis,
am liebſten in frauenl.
Haushalt. Ang u. A 128
Geſchäftsſt. (*46886
deh, Fräulein
ev., in aller Hausarb.
erfahr., ſucht z 1 Jan.
Stellung als Stütze od.
ſelbſtänd. Leitung eines
Haushaltes. Angebote
unter A 113 an die Ge=
*46830
ſchäftsſtelle.
Flichkerin
loch 1-2 Tage in der
Wochefrei. Std ℳ 1 25.
Gefl. Aufträge an die
Geſchäftsſt. ( * 46982
Männlich
Ver= H1
heir. Ur08chäftsmanN
ſtreng zuverläſſ. ehrl. u.
arb itsfrd „ſuchtStellg.
per 1 Jan. evtl. früher.
Angeb. unt.A 107 an d.
Geſchäftsſt. (*46765
Offene Stellen
Weiblich
Geſchickte Näherin
für einen Tag wöchent
lich geſucht Näh. in der
Geſchäftsſtelle. (13521
Ordentliches
zu baldigem Eintritt
geſucht. Frohmann,
Fuchsſtr. 10. (P‟sg
Mieite ee
Häherinnen
f. Bluſen p. ſof geſucht.
Blngenhaus Wagner
Wilhelminenſtraße 29.
Zum 1. Jan. zuverl.
älteres Mädchen
in kl. Haushalt geſucht
Gute Behandl. u.
Ver=
pflegung zugeſichert.
Näheres bei Lo el
Eli=
ſabethenſtraße 30, im
Geſchäft. (*46549 gi
Mädchen
geſucht per ſofort nach
hier, Beſſer, Mädchen,
ehrl, ſaub., anſtändig,
in f. Haushalt. Hoher
Lohn, eig., geheiztes
Zicmer, beſte Verp I.
u Behandlg. Ferien=
Reiſe, Steuern, Kaſſen
frei. Wäſcheauß. Haus,
Hilfe f. gr. Arb.
Mel=
dung. bei Fau Dr Bock,
Kotel Merz, Rhein=
(*46786
ſtraße.
Saub., fleiß. Mädchen
vd. Frau zur Hilfe im
Haushalt und Waſchen
dauernd täglich einige
Ston geſ. Wo?z erfr.
Geſchäftsſt (*46828sg
Lüchtiges C46070
Allein=
mädchen
welches vorgfältig
kochen kann und die
Hausarbeit verſteht,
wird gegen guten
Lohn und gute
Be=
han dlung geſucht zu
klein. Familte. Beſte
Zeugniſſe erforderl.
deinrichſtr. 124, I.
Jüng ,ſaub. /746956
Putzfrau
geſucht. Rheinſtr. 2, I.
Jungeod. Mädch.
(10-12 J.) f. ein jägl.
Gang geſucht. Vergüit
25 Mk. monatl Melda.
m ttags.
(*47066
Roßdörferſtr. 42, pt.
Ordentliches
Mädchen
oder Frau für einige
Stunden täglich in kl.
Haushalt geſucht. Näh
Geſchäftsſt (*40916
Männlich
Geſucht perfekte/ 13545
Heizungs=
monteure
u.
Autogen=
ſchweißer
Heinrich Fritz
Fabrik f. Zentralheizungen
Darmſtadt
Suchen einen jüngeren,
intelligenten (13 546
Tanezierer
dem Gelegenheit ge
boten iſt, ſich in hoch
künſtleriſchen Arbeiten
gründlich auszubilden.
Tr. Fratschner & C0.
Tüchtige
Belllier
auf Großſtück (
Heim=
arbeiter) ſucht
Wilhelm Welhanſen.
Luiſenplatz 4. (*46979
zum Austrag, von
Pa=
keten für ſchulfreie
Stunden geſ. (13503
Müller & Rühle
Eliſabethenſtraße 5
Lehrling
aus achtbar. Familie u.
mt guten Zeugn. (mit
Etnjähr=Berechtig,
be=
vorzugt, Intereſſe für
Sprachen erwünſcht) f.
Engros=Haus geſucht,
Gefl. Anerbieten unt.
B 17 m. Lebenslauf u.
Zeugn sabſchrift an d.
Geſchſt. erbet. (13547
Berlcren
am . 12. zwiſchen 3 u.
4 Uhr nachmitt Heine
goldene
Sicherheits=
nadel mit einer Perle
auf dem Weg Techn
Hochſchule, Herrngart
Schloßgartenſtr.
Ab=
zugeben gegen hohe
Belohn. Fundburean
Polizei imt, Hügel=
(*47043
ſtraße
Billig!
„Repara=
Uhrs turen.
Kein Laden, (12321a
bin deshalb in der Lage,
Ihre Uhren billig und
doch gut zu reparieren,
Anfragen koſtenlos.
Uhr=
H. Hixt, macher.
Spezial=Werkſtätre für
Taſchenuhren,
Saalbau=
ſtroße 16, I., Eche Waldſtr.
Verloren
Tulaarmbanduhr. Abzug.
gegen Belohn. Noack,
Muthildenſtr. 24. (*
Entlaufen
Entlaufen
kurzh. Schnauzer, auf
den Namen Dora
hörend Gegen gute
Belohn abzg. (*46972
Alexandraweg 6.
Eine friſchmelkende
Fahrkuh
mit Kalb
zu verkaufen (*46950
Arbeilgen, Obere
Mühlſtraße 28.
Siekäfnen
das schönste Weihnackttsgeschenk
in reichster Auswahl.
L. Lange
Schulstraße 6 13556 Telephon 399
Elektr. Licht- und Kraftanlagen.
Junger, raſſenreiner
Rehpinſcher
zu kaufen geſucht. —
L. Gelée, Ludwigs=
(*46889
platz Nr. 3.
Stühle
aller Art werden aus
1a Naturrohr zu den
billigſten Preiſen gut
u. dauerhaft geflochten
Johann Pfleger
Bleichſtr. 39,
Hinterh., pr. (*47021
Arbeit wird abgeholt,
Poſtkarte genügt.
Klavterstimmen
ſofort (12815a
Arnold-Sohn
Eche Erbacherſtr. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
Junge Dobermann=
Hunde
preiswert zu verkauf.
H. Lohr, N,
Ram=
ſtädterſtr. 20. (*46760
For
wachſ. u. zimmerrein,
*4690
billig zu vk.
Artillerieſtr. 10, IV
Aitdeutſcher
Schäferhund
Schuh= Reparaturen
(Sohlen u. Fleck) bei
Rubin,Kirchſtr. 10
Laden 12326a
Pelze, Hüte
Anfertig., Umänder.
billig.
(13143a
Eichbergſtr, 26, E.
Wer arbeitet
Lampenſchirme?
Näh. Gſchäftsſt. (13520
übernimmt.
Wer Transport
eines Pianos nach
Wiesbaden ?Angebote
mit Preisangabe unter
B 2 Gſchſt. (*46995
Fuhren
aller Art
auch nach auswärts,
ſowie Be= u. Entladen
von Waggons werden
prompt u. billigſt aus=
(*46919
geführt.
Spantel=
ſehr wachſ.,
umſtände=
halber zu verk.
Hein=
heimerſtr. 96, I. /*46973
billig ab=
Hofhund zugeben
ſehr wachſam) Schmitt,
Bismarck r. 80. /*47023
H. Weigand
Juhrunternehmer
Wingertgäßchen 12
Celephon 3280.
braun=weiß,
K
alt, geſundes kräfti ges
Tier, für Jäger oder
Büchter beſ. geeignet,
zu verkaufen (*47087
Wilhelminenſtr. 6.
Schöner, wachſ. For z vk.
Spilger, Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 13, H. /*46892
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Nummer 332,
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Börſen=Wochenbericht
für die Zeit vom 1. bis 10. Dezember,
mitgeteilt von der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
— Die Stimmung der Vörſe, die auf den vorangegangenen ſtarken
Kursſturz am Montag bereits wieder eine kräftige Erholung gezeigt
hatte, war an den folgenden Tagen einer ungewöhnlich ſchweren
Be=
laſtungsprobe ausgeſetzt. Die Nachrichten, die von London und Paris
über die Ausſichten eines Moratoriums für die Reparationszahlungen
oder einer deutſchen Auslandsanleihe kamen, brachten zwar keinerlei
Entſcheidung in dieſen Fragen, reichten aber doch aus, um lebhafte
Er=
wartungen bald nach der einen bald nach der anderen Seite zu erregen,
was in ungewöhnlich großen Schwankungen der Deviſenkurſe zum
Aus=
druck kam. Die allgemeine Unſicherheit wurde noch erhöht durch den
Zuſammenbruch der Pfälziſchen Bank, der am Dienstag bekannt wurde
und an der Börſe ſehr ſtarken Eindruck machte. Durch die ſofort
ein=
ſetzende Stützungsaktion der Rheiniſchen Kreditbank und der Deutſchen
Bank wurde der Markt zwar vor direkten Erſchütterungen bewahrt, doch
ſcheinen die Banken immerhin bedeutende Exekutionen vorgenommen
zu haben, die beträchtliches Material herausbrachten. Das Publikum
ſeinerſeits zeigte nur geringe Neigung zur Abgabe ſeiner
Effekten=
beſtände, ſoweit ſie mit eigenen Mitteln bezahlt waren, und das Angebot
war daher auf den meiſten Gebieten nicht ſehr bedeutend. Es konnte
aber trotzdem beſonders an der Freitags=Börſe, nur zu weſentlich
ab=
geſchwächten Kurſen Aufnahme finden, weil die Unternehmungsluſt auf
allen Gebieten ſehr gering geworden war.
Die großen Märkte zeigten durchweg Preisabſchläge von 100—300
Prozent, ſo daß vielfach die Kurſe vom 1. Dezember weſentlich
unter=
boten wurden, und am Kaſſamarkte mußte bei einer großen Reihe von
Papieren eine Notierung überhaupt unterbleiben, weil ſich nicht
ge=
nügend Nachfrage zeigte. Als beſonders ſtark gedrückt ſind hervorzuheben
Scheideanſtalt, bei denen das Angebot rationiert werden mußte,
Gold=
ſchmidt, Rütgerswerke, Voigt u. Haeffner Stamm= und Vorzugsaktien,
Reiniger, Gebbert u. Schall, Spinnerei Hammerſen (mangels Nachfrage
geſtrichen) Gummi=Peter, Karlsruher Maſchinen, Junghans,
Mannes=
mann, Weſteregeln, Phönix, Karo und Rheinſtahl; ferner am
Ein=
heitsmarkte: Hoch= und Tieſbau, Eiſenmeher Siegener Eiſen und
Schuh=Herz. Etwas beſſer behauptet waren Schiffahrtswerte und die
Bankaktien, bei denen ſich die Kursabſchläge in engeren Grenzen hielten.
Am Schluſſe der Freitagsbörſe und nachbörslich machte ſich eine kleine
Erholung der Deviſenkurſe geltend. Auch an den Effektenmärkten zeigte
ſich eine etwas freundlichere Stimmung, da von der Spekulation vielfach
die Meinung vertreten wurde, daß nach der ſcharfen Reinigung, die der
Markt in den letzten Tagen erfahren hat, weitere bedeutende Rückgänge
kaum zu erwarten ſeien, um ſo mehr, als die letzten Notizen bei einer
Reihe von Papieren im Vergleich zu dem inneren Werte der
betreffen=
den Unternehmungen ſelbſt bei den derzeitigen abgeſchwächten
Deviſen=
kurſen als zu niedrig bezeichnet werden müßten.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 10. Dezember in Zürich
2,77½ (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,50 (59,20)
Gulden, in Kopenhagen 2,90 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,30
(88,80) Kronen, in London 7,65½ (97,80) Schilling, in Neu=York
0,54 (23,80) Dollars, in Paris 67/s (125,40) Franken.
Neu=York, 9. Dez. (Wolff.) Die Mark war anfangs wohl
feſter (0,52 bzw. 0,54½4) und um 10.30 Uhr 0,51½ bz. 0,51½: Der
Schlußkurs wich aber von dem geſtrigen nur unbedeutend ab; er ſtellte
ſich auf 0,50½ Nachbörslich war eine leichte Beſſerung auf 0,51½ bzw.
0,51½ zu konſtatieren.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 10. Dez.
Geld / Priet. V
Geld e
Dez.
Brief. Geld / Brtei Aut. Brüſſ.ſt
Holland.
London.
Paris..
Schweiz
Spanien .K
Italien.I
Liſſab. Op.
Dänem. N1388.501391.20
743.20 6753.80
776.70 778.80
471.—1474.—
3628. 308633.70
829. 101 830.90
——
soet scko2s. 70 N1388. 101388.90
693.30/6706.70
789.20 770.80
1458.50/481.50
0B626. 30/3638.70
Bas7.306672. 70ko22.30/2627.70
825, 10 826.80
.).
509. —3516.—1 Norwegen
Helſingf.
New=York
Wien (abg,
D.=Oſterr.
Budapeſt
Prag ....R08.80— 2697.30
Schweden 4595.40
187.30
24.23— 2702.705
4604. 6
17.70
6.39— 6.41—
24.27—
200.20— 2697.30 2702.70
N4495.50 4504.50
187.30 187.70
6.89— 6.91—
R4.97— 25.08—
217,70 218.30
w. Frankfurt a. M., 10. Dez. Die jeden Tag in ihrer Tendenz
wechfelnde Marknotierung aus dem Auslande läßt auch die Deviſen in
ſtändigen Schwankungen verharren. Der Dollar bewegte ſich heute
vor=
mittag mit 189 und ſtellte ſich im Verlaufe auf 186 bis zirka 187. Der
Effektenverkehr blieb heute geſchloſſen und auch der Verkehr von Bureau
zu Bureau hielt ſich die Umſatztätigkeit in ſehr engen Grenzen. Die
außergewöhnliche Zurückhaltung ließ eine ſehr geringe Neigung
er=
kennen, ſich über einzelne Werte auszuſprechen. Im Verkehr von Bureau
zu Bureau hielt ſich die Umſatztätigkeit in ſehr engen Grenzen. Chemiſche
Aktien unterlagen einem weiteren Angebot, was ſichtlich in den
genann=
ten Kurſen zum Ausdruck kam. Badiſche Anilin nannte man mit 620,
Scheideanſtalt 1325, Griesheim 730, Farbwerke Höchſt 620—615,
Elber=
felder Farben 610, Holzverkohlung 800. Niedrigere Kurſe hörte man
auch für Montanpapiere. Mannesmann 1050, Harpener ſchwächer.
Daim=
ler 590—510. Im freien Verkehr Benz 530, Deutſche Petroleum 1325.
Die Stimmung war allgemein luſtlos infolge Auftretens neuer
Schwie=
rigkeiten.
Berliner Börſe.
Berlin, 10. Dez. (Wolff.) Deviſenmarkt. Geſtern
nach=
mittag herrſchte im Deviſenverkehr eine feſte Stimmung. Heute
vor=
mittag ſtellte, ſich bei den Großbanken im Handel von Bureau zu
Bureau die Deviſe Neu=York in Parität mit dem nachbörslich gebeſſerten
Markkurs auf 192. Im Verlaufe kam eine ſchwächere Tendenz zum
Durchbruch, da einiger Abgabenneigung nur ganz ungenügende Kaufluſt
gegenüberſtand. Bei geringen Umſätzen ging der Kurs auf 188 zurück.
Er konnte ſich auch bis zur Feſtſtellung des amtlichen Kurſes nur ſchwach
auf dieſem Stand behaupten. Die übrigen Deviſenkurſe ſtellten ſich
entſprechend niedriger, da ſich die Käufer außerordentlich zurückhielten.
Im Effektenhandel ſieht man für Montag einer ſehr ruhigen Börſe
entgegen. Bei den Maklern ſind nur geringe Aufträge eingelaufen.
Eher glaubt man, mit einer etwas feſteren Stimmung rechnen zu können,
weil auf dem ermäßigten Kursniveau keine Verkaufsneigung beſteht.
Berlin, 10. Dez (Wolff.) Produktenmarkt. Die
ge=
ringen Schwankungen am Deviſenmarkt boten für den Produktenverkehr
keine Anregung. Weizen wurde nur ſehr wenig umgeſetzt, im
Zuſam=
menhange mit dem ſchwierigen Mehlabſatz. Dagegen war Roggen mehr
gefragt, zumal ſich zu den geſunkenen Preiſen kein nennenswertes
An=
gebot vom Inlande zeigte. Gerſte und Hafer blieben bei ruhigem
Ge=
ſchäft im allgemeinen behauptet. Mais war in prompter Ware begehrt,
während für ſpätere Abladung trotz eher nachgiebiger Forderungen ſich
kein Intereſſe zeigte. Raps war billiger käuflich. Für Hülſenfrüchte
fehlte es an Kaufluſt. Futterſtoffe behaupteten im allgemeinen ihren
Preisſtand.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 10. Dez. Teleg, Auszahlungen für:
Geld / Brief W F
Geld Brief Vee
Geld. / Brief TN
Geld Brief Amſterdam-
Rotterdam
Brüſſ. Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingſors
Italien ..
London .. 6743. 256756.25
1411.051413,95)
747.25/2752.75
3545.45/3562.55
4520.45/4529.55
339.65/ 340.351
834.15/ 835.85
771.50 773.30 6733.25/
1398.60 1
Ra57.20
K561. 408
520.8
339,85 340,35
819.15 820,85
769.20 6746.75
396.40
2762.801
568.60
4559.55
770.80 New=Yorr
Paris ...!.
Schweiz ..
Spanien
Wien (in D.=
Oeſter, abg.)
Prag..."
Budapeſt.
Buen=Aires 155.31 152.59
8871.718678.7
Rog7.306no2. 70
6.48- 6.52—
216.75/ 217.25
R4.47— 24.53- N 187.31 187.68
1483. 5lln486.50l1 453.50/1456 50
13621.358628,65
2672.30 2677.70
6.93— 6.97—
215.75/ 216.25
R4.57—4.63—
Bl.65— Gl.85—Gl.15—/61.,35—
Zürich, 10. Dez. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.
Deutſchland
Wien ......
Prag ......
Holland....
Neu=York ..
Mannheimer Wochenberichte.
H. Mannheim, 9. Dez. Getreide. Die Herbſtſaaten haben
nach longer Trockenheit ein bißchem Näſſe bekommen, die ihnen für kurze
Zeit wenigſtens zur Weitevenwwichelung verhnlft. Nur ſehr ſelten ſieht
man aufgegangene Frucht, faſt überall liegt noch der Samen ungeſproßt
in der Erde, dem Mäuſefnaß ausgeſetzt. Am Getreidehandel war die
Haltung abwechſelnd, je nach dem Anziehen und Rüchgang des
Dollar=
kurſes, feſt oder wie zu Ende der Berichtswoche ſchwach. Das eine
be=
dauerliche iſt aber zu konſtatzenen, daß die Getreidepreiſe nicht
entſpre=
chend dem Rückgang der ausländiſchen Zahlungsmittel wie bei dem
Auf=
ſtieg gefolgt, ſondern ziemlich feſt geblieben ſind. Und das iſt darauf
zurückzuführen, daß die Auslandswanen noch nicht auf unſeren Markt
drüchend wirken können, weil unſer Markkurs noch zu niedrig ſteht und
das inländiſche Angebot llein iſt. Immerhin iſt in den letzten Tagen
wieder mehr Ware, beſonders aus zweiter Hand, die nicht mit weiterem
Anziehen der Pveiſe vechneten, an den Markt gekommen, um ſich vor
Verluſten zu ſchützen. Die Preisunterſchiede gegen die Vorwoche
belau=
ſen ſich auf 5—10 Mk. pro 100 Kilo in der Mehrzahl nach unden, bei
Roggen nach oben. Zuletzt wurden bewertet: Weizen mit 785—795 Mk.,
Roggen mit 625 Mk., Gerſte mit 760—790 Mk. und Hafer mit 600 Mk.
pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack. Mais wird immer noch
infolge Fehlen jeglichen Angebots mit nominell 750 Mk. notiert. Das
Geſchäft war ſehr klein und beſchränkte ſich nur auf den notwendigſten
Bedarf, da Käufer und Verkäufer in Abwartung der weitenen
Endwicke=
lung der Dinge Zurüickhaltung übte.
M ehl iſt etwas billiger geworden und wird von den ſüddeutſchen
Mühlen in Weizenmehl Spezial 0 zu 1175 Mk. gegen 1200 Mk. in der
Vorwoche, von zweiter Hand noch etwas billiger, von Mitteldeutſchland
zu 1150 Mk., Weizennachmehl zu 650 Mk., Bollenmehl zu 500—520 Mk.,
Roggenmehl zu 850—875 Mk. (900—925 Mk.), von Norddeutſchland zu
750 Mk. pro 100 Kilo ab Station angeboten.
Futterartikel verkehrten nach feſter Stimmung zuletzt
eben=
falls in ſchwacher Haltung bei beſaupteten, aber eher nach unten
geneig=
ven Notierungen. Es waren offeriert Weizen= und Roggenkleie zu 440
Mk. ab ſüddeutſche Mühlen, Biertreber zu 590—600 Mk. ab baheriſche
Stationen, Malzkeime zu 540 Mk. ab bayeriſche Stationen, gemiſchte
Kleie zu 415 Mk., Torfmelaſſe zu 240 Mk., Reisfuttermehl 18= und 24 zu 340—390 Mk. und Reiskleie zu 255—260 Mk. mit
Jute=
ſack, alles pro 100 Kilo. Am Rauhfuttermittelmarkt blieben die
Preis=
ſätze mit 300 Mark für Wieſenheu, 100 Mark für Preßſtroh und 90 Mk.
für gebündeltes Stroh unverändert.
Hülſenfrüchte waren am Ende der Woche gleichfalls ruhiger
veranlagt. Man notierte: inländiſche Erbſen 750—900 Mk., geſpalten=
Erbſen 990—1000 Mk., grüne Erbſen 950—1200 Mk., Rangoonbohnen
625 Mk., Braſilbohnen 550 Mk., Kentuckybohnen 615 Mk., prima weiße
Speiſebohnen 950—1000 Mk. und farbige Speiſebohnen 600—650 Mk.
pro 100 Kilo ab Station. Bei Reis iſt durch den Rüchgang am
Deviſen=
markt ein bedeutenderer Preisſturz eingetreten, nämlich von 1100—1700
Mk. auf 1000—1400 Mk. pro 100 Kilo
Wein. Die Nachfrage nach 1921er Weinen iſt übemall noch ſtarl
und ſie wird jetzt wieder eher befriedigt werden, nachdem durch das
Stei=
gen des Markwertes die Winzer wieder etwas abgabewilläiger geworden
ſind. Die Preiſe klettern aber immer weiter in die Höhe. Bei
Wein=
verſteigerungen aus den beſten Lagen der Moſel, Saar und Rhein
wur=
den für diesjährige Weine im Durchſchnitt erlöſt 81 639—101 955 Mk.
pro Fuder.
Holz. Infolge der Holzknappheit iſt die Gaufſtimmung trotz
ſtei=
gender Preiſe noch außergewöhmlich ſtark. Es wird jetzt ſchon Holz
ver=
kauft, das noch gar nicht gefällt iſt, was natürlich ſehr gefährlich iſt, da
man bei der unſicheren Wirtſchaftslage gar nicht wiſſen konn, wie ſchnell
ein Umſchwung eintreten kann. Bei Verſteigerungen aus oberpfälziſchem
Forſten wurdem für Fichten=, Tannen= und Forlenholz 1 Kl. bis 1840
Mk., 6. Kl. bis 736 Mk. pro Kubikmeter ab Wald erlöſt, während der
forſtliche Anſchlag nur bis 570 Mk. für 1. Kl. ging. Bei Holzerlöſen der
württembergiſchen Sotaatsforſten im Monat November wurden für
Na=
delſtammholz 338—390 Prozent der neuen erhöhten Landespreiſe, bei
Brennholz 209 Prozent gleich 55 Prozent mehr gegen Oktober erzielt.
Am Floßholzwarkt war die Stimmung gleichfalls feſt, Gruben= und
Schwellenholz ſind begehrt. Auch Nadelpapierholz hat ſich befeſtigt und
die Zellſtoffabriken haben ihre lang bewahrte Zurückhaltung aufgegeben.
Aus zweiter Hand werden ſchon über 600 Mk. pro Raummeter ab
füd=
deutſche Verſandſtationen verlangt. Für Laubſtammholz,
Gichenſtamm=
holz und Buchenſtammholz hat ſich der Markt weiter befeſtigt und die
Preiſe rücken nach aufwärts. Die Schnittwaren ſind entſprechend der
teuven Rohware gleichfalls im Preiſe geſtiegen. Für unſortierte,
ſäge=
fallende Bretter verlangten die ſüddeutſchen Sägewerke 1250—1500 Mk.
pro Kubikmeter ab Station.
Tabak. Der Einkauf in 1921er Tabaken iſt vollſtändig zumm
Still=
ſtand gekommen, nachdem die Käufer bei dem heutigen Stand der
De=
viſen zur Vernunft gekommen ſind und die immer noch ſehr hohen
For=
derungen der Pflanzer, die ſich gegenüber der derzeitigen Situation
un=
wiſſend ſtellen, nicht bewilligen. In ganz kurzer, abſehbarer Zeit werden
die 1921er deutſchen Tabake um mehrere hunderte von Mark pro
Zent=
ner billiger abgegeben, d. h. wenn ſie noch jemand will, denn nach dem
jetzigen Stand des holländiſchen Gulden und bei den niedrigen Preiſen
für überſeeiſchen Tabak infolge ſchlechter Marktlage iſt der ausländiſche
Tabak bedeutend billiger als der einheimiſche. In Rippen ſind die
Preiſe bereits wieder weichend.
wd. Preiserhöhung für Kupferbleche. Der
Kupfer=
blechverband erhöhte den Grundpreis um 250 Mark auf 9350 Mark für
den Doppelzentner.
(T.13133
Alfred Zimmermann
Rheinſtr. 23
Rheinſtr. 23
(Tagblatthaus) Pelz=Speziathaus (Tagblatthaus)
Paſſende
Weihnachtsgeſchenke:
Herrenſchalkragen
in auſtral. Opoſſum, echt Sealbiſam, Nutria,
Biberette und Sealkanin (*46953
Damen=Pelzgarnituren
in verſchiedenen Fellarten, Pelzhüte in Seal
Fellvorlagen
für Schreibtiſch u. Schlafzimmer in reich. Auswahl
Das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk
iſt eine gute Photographie!
Dieſe erhalten Sie im photogr. Atelier von
Ulrich Hanſen
vorm. Hofphotograph Otto Renard
Tel. 3o44 Wilhelminenſtr. 6 Tel. 204
Aufnahmen und Beſtellungen, die bis zum 21. Dez.
er=
folgen, werden noch bis zum 24. Dez,. prompt geliefert.
Vergrößerungen nach jedem Bilde in beſter Ausführung.
Solide Preiſe! (*46934) Solide Preiſe!
Geſchäftsverlegung.
Meiner werten Kundſchaft zur Kenntnis,
daß ich mein Geſchäft ab Montag, den 12.
De=
zember 1921 nach
Karlſtraße 81, 1. Stock
verlege,
(*46949
Hochachtungsvoll
P. Hannewald,
Schuhmachermeiſter, Schützenſtraße 4.
Kino=Filme
für Heimkino uſw., ein= und mehraktige
(47070
Stücke abzugeben
Liebigſtraße 24, Atelierbau.
Me
Prachtvolles Weihnachtsgeſchenk.
Eine metallene gute Ständerlampe
mit rotem Seidenſchirm, faſt neu
preiswert zu verkaufen.
Näheres Eichbergſtr. 7, I.
(*47034
Für Weihnachten!
Als überall willkommenes Geſchenk
empfehle ich meine
in jeder gewünſchten
Zuſammen=
ſtellung. Körbe im Preiſe von
Mk. 50.00, 60.00, 75.00
und höher, ſind heute in meinem
Schaufenſter ausgeſtellt.
Rechtzeitige Beſtellungen erbeten.
Stemmer
Eliſabethenſtr. 14. (13515
Putzzutaten
Linonformen
Flügel, Fantasiles
Reiher, Federn etc.
Gesichtsschleier
Brantsohlgiors
Kränze — Myrten.
Ballblumen
Dekorationsblumen
und Pflanzen
bek. bill. Preise.
Gg, Sohnhkegal
Rheinstr. 12½/2
geg. der Hauptpost.
Handgeſtickte tuiogms
Kleider
und Bluſen
in erepe de chine u.
Voile z. verkauf. Tilla
Kaus, Hoffmannſtr. 21.
Augen gläser
Podern
RkrektſiGena.
—Onallen
Preislagen,
F. W. Pfersdorff
nur Luisenplatz 4. (1174
Achung Seſſel
Wer liefert Seife für
Wiederverkäuf.
Preis=
angeb. an W. Neuer,
Kahlertſtr. 51. (*47072
Lungenteg
altbewährt (12729a
Paket Hk. 3.00.
Anton Fischer
Adler-Drogerie
Frankfurterstr. 12-14,
Infolge veränderter Zeitverhältniſſe ſind wir
ge=
zwungen, mit dem heutigen Tage unſere Preiſe für
Limonaden u. Mineralwaſſer
für Darmſtadt und Umgegend
zu erhöhen. anoo=
Die Mineralwaſſerfabrihanten
u. Brauereien von Darmſtadt u. Umgegend.
Auf dem Frankenſtein
Roman von Karl Henkelmann
geheftet Mk. 8.—, in Leinwand gebunden Mk. 15.—.
Der Schulbote für Heſſen ſchreibt: Der Roman zeichnet
ſich durch prachtvolle Naturſchilderungen und einen
flotten Stil voll geſunden Humors aus”. (*44642gg8
Zu beziehen durch alle hieſige Buchhandlungen.
Heinrich Schroth
vorm. Karl Buchner, Hofbuchhandlung. Rheinſtr. 15.
Aeulss beimelbaule
1 Kg. Mk. 30.-
16.— ein reines Produkt von be-
8.— sonderer Güte und
Halt-
barkeit erzeugt mühelos
Hochglanz
(13561
ist sparsam bei der Verwendung.
Heorg Liebig & Co. Hucht.
Lnisenstr. 4 BARMSTADT Fernruf 62
Rnmmer 332,
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Seite 9.
Verkäufe
Fol. SalonstegtiselKinderſchreibpult,
weiße Marmorplatt
billig zu verk. (*4656
Arh ilgerſtr. 92, II., r. Uurgstatd
direkt vom Künſtlei
Defreggers Meiſter=
ſchüler, zu verkaufen
Kiesſtr. 90, pt. (* 4eg19g Oelgemälde
zu verkauf. Anzufr. in
der Geſchſt. (*46897 Sofa, Seſſel, Ehaiſt
longue u. Mahagoni=
Schreibtiſch zu verk.
13507goi) Sandſtr 2 Aelteres eiſ. Bett
mit ſämtlichem Inhal
zu verkaufen (*4688
Wienerſtr. 78, II. Weihnachts=
Geſchenke!
Hübſcher Sekretär
hübſch Glasſchränkchen
(Vitrine, Faſſeitever
glaſung), Pariſ Stand
uhr mit Glasylocke
Schreibtiſch Garnitur
Tintenfaß, Briefwage
Uhr. Nur vormitt. /*½70
Darmſtr. 23, Manſ., III. Schreibtiſch
mit Aufſ. (Nußb. pol.
und Kleiderſchrank zu
verkaufen (*47034
Karlſtraße 67, I. Eiſerne, w.
Kinderbettſtelle
fahrbar Fellpferd, gut=
erhalt. Puppenwagen
Schaukelpferd, Klapp=
Sportwagen u Kaffee=
brenner zu verk. *4693‟
Moosvergſt 60, Hth. 1.I. Zu verkaufen
Bettſt. m. prima Spi=
ralrahm, faſtn Eilen=
bahn.=Mantel, großer
Gansbräter, 8fl. elektr
Meſſinglüſter, Vogel=
käfig Waldſtraße 34,
2. Stock, I. (*46968 Gut erhalt, (746825g0
Kinderbett
zu verkaufen Günther,
Schwanenſtr 61. Chaiſelonque
bill. zu vk. Anzſ. Sonnt.
v. 2-5 U. Arheilgerſtr.
53, Werkſt. (*46878 Lederklubſofa
mit 2 Seſſeln zu ver=
kaufen Dieburgerſtr.
Nr. 158. (*4675 1fg! Eßzimmer
zu berkaufen. Soder=
*46960
ſtraße 44, I. Chaiselongues
u. Diwan billig zu vk.
Roth, Magdalenen=
graße 11. (* 16885 1 Cofa, 1 Deckenbe=
leuchtg. m. geſchl. Glas=
glocke, 1 Wringmaſchine
1 Regulator, 1 großer
Zimmerofen zu verkf.
Näh. Geſchäftſt. 46938 1 faſt
neue Bettſtelle
mit Spiralrahmen u
3teiliger Wollmatratze,
1 Damenmantel (neu),
2 Puppen=Schlafzim.
u verſchiedene andere
Puppen=Möbel, alles
billig zu verk. Landwehr=
ſtraße 29, Stb. r., I. /*44P20 Neue weiße Blumen=
krippe, Wringmaſch.,
Käfig m. Ständ, große
Puppe m Bett, gute
Mädchenbücher billig
zu verk Heidenreich=
ſtraße 29, pt. (*46925 Weiße, neue, eiſerne
Bettſtelle
billig abzugeben Mar=
tinſtr. 68, I. (*47060 Fenſter
mit Verglaſung, in ver=
ſchiedenen Größen zu
derk Maurermſtr. Hummel,
Ohlyſtr 69. *46940g0 Raſſenſchrank
zu verkaufen. *47068
EBERSTADT
Oberſtraße 28. 14 St. Ho. ztreppe,
gr. Firmenſchild, gut
erhaltenerKinderwag.,
Gemälde (Landſch )zu vk.
Beſſungerſtr. 86, Stb. /*701
Knaben= Ueberzieher,
wie neu, f. 4— 7jähr.
zu verkaufen (B1351
Ganß,
Ludwigshöh=
traße 43.
Lodenmantel
zu verkaufen
Hügelſtr. 32, (*4697
1P.n. Arbeitsſchaftenſt.
u. dit. Schnürſtief. (41)
zu verk. Ackermann,
Karlſtr. 25, II. (*46877
Mihe
Jungen, 2 Mäntel für
12-14j. Jung., 1
Mäd=
chen=Mantel f. 8—10j.,
alles gut erhalten, zu
verkaufen (*46854
Friedrichſtr. 20, Hth.
H.=Mantel
chwarz, 1 Mantel f.
16-19j., beide wie neu,
Flobert, 6 mm, gez
Lauf, ſtaatl. gepr., D=
Lackſpangenſchuhe(39),
Meſſing=Gaszuglampe
zu verkauf.
Teichhaus=
ſtraße 53, p.. (*46562
Ee
Cutaw.=Anzug
u. ein Leder=Anzug f.
Kraftfahrer zu verkauf
Karl Dann, Schneider.
Waldſtr 50, Ht (*46832
Jünglings=und
Herrenanzug
ſehr gut erhalten, faſt
neuer ſteif, Herrenhut,
eiſern. Kinderſchlitten,
ſchön. Holländer
Zieh=
harmonika.
Schleuder=
ball für Sport,
Akku=
mulator, elektr
Schel=
len, Schilderhaus,
Ge=
wehr, Steinbaukaſten
und ſonſtiges zu verk.
Kaupſtr. 52, III. (. 7700
1 Mantel/ Neu
1 Ulſter, f. 12-141.
Jungen, 1 Latern:
magica, 1 Schlitten
u. verſch. Kleidungs
ſtücke zu verk (*4691(
Müllerſtraße 8.
Im Auftrag
1 Smoking, faſt neu,
1 bl. Anzug, faſt neu,
1 Frack mit Weſte auf
Seide, 1 ſchwerer Cutaway
Mantel, 1 Ueberzieher
Stehkragen (38), 1 P
Damenſchnürſtiefel I Schuchardtſtr. 11, II.
(4(), neu, 1
Kinder=
bettſtelle m. Matratze,
1 Sprungrahmen mit
3t. Matratze u.
Kopf=
teil, 1 Wormſer Ofen
Anzuſ. v. 11—12 Uhr.
Feldmaun,
Karlſtraße 73. (*46917
Guterhaltener
Cutaway
mit Weſte, für älteren
Herrn und Smoking
mit Weſte, auf Seide
gefüttert, ſowie
ver=
ſchiedene Leinen=
Um=
legekragen (Gr. 40) zu
verkaufen; ebenſo
ver=
ſchiedene elegante
Tamenhüte.
Zu erfragen in der
Geſchäftsſt. (*46873
Herrn=Mantel
Gas= u. elektr Lampe,
Gasofen /2f1 ),m
Tiſch=
chen, Pelz, Waſchliſch
f. Friſ. u. Dentiſt z. vk.
Näh. Geſchſt. *46272
Abgeänd. (*46694
Milit.=Mantel
(braun gefärbt) u 1P.
nageln. Mil.=Schnürſch.
(44)z vk. Erbacherſtr. 57, I.
für kleine, geſetzte Fig.
umſtändehalber ſeh
preisw. zu vk. (*4689
Schuchardtſtr. 11, I Zu verkaufen:
1 neuer, ſchwarz. Filz=
hut, Gr. 54, 1Zylinder,
Gr 56, 1 P. faſt neue
Militär=Schnürſchuhe
u. 1P lange Schaften=
ſtiefel, Gr. 42/43
Hofgartenſtr. 7, pt.
Anzuſ. Sonntag vorm.
8—12 Uhr. (B13472 Sehrpreiswert
Einige Meter (13465a
Mantel= u.
Koſtümſtoff
billig zu verkaufen
Schnittmuſt.=Geſchäft u
Eiiſabethenſtr. 28. Brauner
Kammgarnanzug
H.=Stiefel (Größe 41)
beides getragen, ſofort
zu berk. . abzugeben *46907
Schulſtr. 1, I. Faſt neuer
für ſchlanke Fig. preis=
wert zu verr. (*4689:
Braur
Flauſchmantel
guten Gummi
Burmeiſter.
teue, grün geſtrickte
Wollbluſe
ür 200 ℳ zu verkauf
Ernſt=Ludwigſtr. 6,
(*47009
Stock.
Das praktischste
Weihnachts-Geschenk:
Millitärmantel (
eld=
grau) faſt neu, billig
abzugeben Holzſtraße
24, I., links (*46944
Ein erdbeerfarbenes
Kleid
für Tanzſtunde und
Theater, für 200 ℳ,
eine gleichfarbige, ſeid.
Jacke
für 250 ℳ abzugeben.
Kiesſtr. 77, pt. /*46999
Ein Paar
Boxkalf=
halbſchuhe (Handarb.)
moderne Jorm Nr. 39
wenig getragen zu verk
Beſich. Taunusſtr. 5
I., tägl. von 1-3. (13,53
R
rengo 2,20 m
Bucks=
lin 25 m zu verkaufen
Friedrichſtr. 34, II. /*40
Ee
Gr. 43, 1 P. Boxk.=H.=
Stiefel Gr. 46, neu, 1
P. H.=Lack=Geſellſch.=
Schuhe Gr. 40, 2 P.
Boxk..D.=Stief. Gr. 37
u. 38, 1P. hoh. K.=Stief.
Gr. 21, all. Maßarb., 1
Waſchmaſch pat z. v. Orang.=
Allee 17, Laden (*47064
Paar prima Herren=
Tonrenſtiefel, (Gr. 43)
zu verkaufen. Hoch
ſtraße 16, II. (*46958
Eine Aartie Maurer=
Diehlen abzugeben
Angeb. unt. A 143 an
die Geſchſt. *4695
Elektrische
Bugeleisen
Kochtopfe
13555
L—, LANGE
Schulstr. 6 Elektr. Licht- u. Kraftanlagen Tel. 399
Stleider= und
Lüſter=
halbſchürze, neu, zu
verk., v. 10-4 Uhr anz.
Landwehrſtr. 37,
Seitenb,r. pt. /*46780
Ein Ulſter
für 18—20j., ſehr
gut=
erh., zu verk. (*47085
Heinrichſtr. 92, II.
Rottaohs-Garnitar
rſtklaſſig, u. ein Hrn.=
Sealſchal=Kragen zu
verkaufen. Anzuſ. von
12—3 Uhr (*47080
Soderſtr. 53, 1. St
Steinmarderpelz
Federrüſche (ſchwarz
u. kl. Waſchtiſch zu
ver=
kaufen. Näheres in der
Geſchäftsſtelle. (13522
Günſtige
Gelegenheit!
Prachtvoller
Edelmarder=
Muff
preiswert
abzu=
geben. (* 46955
Zu beſichtigen
Rhein ſtraße 23,
Pelzgeſchäft.
1 Paar Kinderſchuhe
(getr.), 1 P.
Kinder=
ſchuhe (neu) für 1½-2
jähr. Kind z. vk.
Bark=
hausſtr. 65, I. (*46945
1 P. neue Halbſch. m.
Lackkapp. Gr. 39, getr.
Schuhe u Stief. Gr. 40-
41. (Sonnt. nachm.
Hoffmaunſtr. 59,p (*46906
Verſchiedene (*47059
Damenkleider
zu verkaufen
Schleier=
macherſtr. 18, III.
Paſſ. Weihnachtsgeſchenk!
Echt. Straußfeder=Fächer
ſchw. m. Schildpatt z vk.
Preis 100 Mr. (*46935
Schuknechtſtr. 61, III r.
Guterh. Köderherd
Größe der Platte 1,15
X0,70 m umzugshalb.
ſofort zu verk. Anzuſ.
Tratſa bei Darmſtadt,
Hügelſtr. 10, bei
Fa=
brikant Barth. /Flausg
1 große Gaszuglampe,
2 P. Halbſchuhe, Gr.
39 u. 40, 1
Knaben=
mantel f. 10-12 jähr.,
2 Joppen, 2 kl.
Pelz=
kragen, 1Baby /Puppe)
zu verkf.
Heinheimer=
ſtraße 63, pt. /*46790sg
du verk..
Kaufladen mit Zubeh
Büſte (44), Rockgeſt,
2 Mäntel, Schuhe, D.=
Hüte, Erſtlingsw., M.=
Röckchen, weiße Bluſe
u. a. mehr. Näheres
Nollerſtr. 14, I.
An=
zuſehen ab Montag v.
0 Uhr an. (*47027
Zu verkaufen:
1 Puppenſtube, 1Pup= 2 Holzſeile
penküche, 1 Puppen= 1 Partie Spitzſeile
wagen, 1 Kaufladen, 1 Farbmühle
Zu verkaufen
Ein guterh. Puppen
ſtraße 26, I. (*46991 10 and. Platten prsw.
Puppenküche
m. Bett. 200 ℳ, Pupp.
Kaufladen
Spiele, Käfig,
Stroh=
matratzen, Ueberſchuhe
uſw zu verk. Näher in
der Geſchſt. (*46905
Kompl. Kaufladen
zu verkaufen (*46835
Sode ſtr. 11, pt.
Ein ſchönes
Weih=
nachtsgeſchenk. Selbſt
hergeſtelltes Flieger=
Karuſſell preisw. z. vk.
Anz. b. Hofmann,
Eliſa=
bethenſtr. 30.
Wochen=
tags von 5 Uhr ab und
Sonntag. (B13548
Kaufladen (30 ℳ) z.
verkaufen.
Schuknecht-
ſtraße 61, III., r. (*02
Neues, dunkelgrünes
Koſtüm
f. 170 ℳ zu verkaufen
Müllerſtr. 21, II. /*44925
Zu verkaufen:
Tülldecke f 2 Betten
Winter=Uebe zieher, 2
Anzüge; jed. Tag von
1-5 Hermberg.
Eſcholl=
brückerſtr. 20, kl. Park=
*47003
haus.
Vorteithafter
Einkauf ſchöner
Weihnachts=
geſchenke
zu Neklamep eiſen
1 Raglan, Flauſch=
Mantel dkbl., 1 Sport=
Flauſch=Jackem. Mütze
Wäſche, Hüte,
Handar=
beiten uſw
Modelehr=
werkſtätte, Fr. Schäfer
Tiſchel, Schulſtr. 1, III
Auch Sonntags anzu=
*47042
hen
zu verkaufen
Laute
Schulzen=
gaſſe 3.Wirtſch. /*47025
Kindertheater,
Mar=
kenalbum, Klavierſtuhl
zu verk.
Schloßgarten=
ſtraße 73, II. (*47017
Puppenküche
75 cm gr., ebenſo gr.
Puppenſtube z. vk.
Moos=
bergſtr. 26, III (*46838
Gut=0
erh Puppenwag.
mit Gummibereifg. zu
verkaufen
Lindenhof=
ſtraße 11, I. (*46930
1 Puppen=Küche
mehrere Paar
Kinder=
ſchuhe für 2—5 Jahre
*47040/ Roßdörferſtr 9
Papuenküche
mit Zubeh., ſ. guterh",
Pferdeſtall, Rollwagen
mit Pferd, groß fahrb.
Hund, 2 P. K=
Schlitt=
ſchuhe (Größe 22, 26),
weiße Ledermütze mit
Pelz, weiß
Aſtrachan=
mäntelchen. Sweater
(3—5 J.), blaue Knab.=
Mütze, ſchwz. Samthut
für ält. Dame, ſchwz
Muff preiswert
ab=
zugeben
Roßdörfer=
ſtraße 51, pt. (*4697
Große
Mädchen v. 8-11 Jahr.
viele Bücher f. Kinder,
junge Mädchen u.
Er=
wachſene, Siebhaber U1 4 HM0D 10h
neu Anzuſehen
mit=
tags von 12—3 Uhr.
Wo, ſagt d.
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl. (*46922
Burg Zubehör
verkäuflich (*46881
Kino
für Kinder, zu
Weih=
nachten geeignet, mit
60 m Film und 2
Fllm=
ollen nebſt Stecker bill.
zu verkf. Pfungſtadt,
Seilerſtr. 14, ( 13542
Zu verkaufen:
1 Eiſenbahn mit Teil.,
Feſtung, 1 ſchwz. D=
Mantel, 1 Mantel für
jg Herrn, 1 Mantel f.
Mädch. (9 J.)
Kinder=
u. Damenſchlittſchuhe,
vernickelt, Samthut
mit Crepe (*46903
ranichſteinerſtr. 7. II., r.
Große, vo lſtändige
EISENBAHIN
zu verkaufen Wolff,
Schwanenſtraße 23,
Seitenbau. (*46977
Eiſenbahn
maſſiv, m. Drehſcheibe
u. v Zubeh, 1 Photo=
App. 9 X 12, 1Indian.=
Ausrüſt kmpl., 1Kind.-
Tiſchch., 1 P. Schlittſch
24 Schützenſtr. 5, I.r. .!‟
(13560
können wirkſam erfüllt
werden durch Einkauf von
Herren= und
Knaben=
kleidung zu denkbar
niedrigſten Preiſen im
Bekleidungs=Haus
mit Sprungdeckel und
Kette zu vk.
Schuchard=
ſtraße 1, III. r. (*47067
Gebr., betriebsfertige
ſog. Kabelwinde, mit Ob. Beamter
80 m Drahtſeil ſofort ſucht 2—4 Zimmer
zu verkau
läheres
b. Ing Kraft, Heide
bergerſtr. 15, I. /74682
Zu verkaufen:
Reißbrett, 50X65,
Fayence=Becken,
Reiß=
ſchiene 1 m gr.,
Glas=
flaſche, Schaukel, Ring
u. Trapez, Druckmaſch.
bauſtraße 8, III. (*47049
Guterh.
Stativ und 2 Zentner
Dickwurz
Gutenbergſtr. 33, III.
Bachſteine und
Bruchſteine
prima Qualität zu
ver=
kaufen. Abbruch,
Ring=
ofen
Kranichſteiner=
ſtraße 6½½ (*46926sc
1 Raffael=
Madonna
in ſchwer gold. Rahm.
1qm, gr. Laterna Magica rühiges
m. 5 Dtz. Platt z. vk
Waldſtr 8, II. (*46843
Bereif. und Freil. billig
zu verkaufen (*46896
Langgaſſe 35, pt.
r. Eiſenbahn,
vor= u. rückw. fahr.
viel Zubehör, u. Burg
zu verk. Liebfrauenſtr.
Nr. 68, 2. St. (*47020
. 11 Bettſtelle
zu verkaufen.
Sandbergſtr. 28 a
* IStumme Klawatar
Verſandkartons Soder= preisw. zu verkaufen.
2
DGLL (*4705
Heinheimerſtraße 22. wagen ſow. Puppen= Schönes Symphonion
möbel zu verk. Wald= wenig geſp.,10Tanz= u.
zu verk. Außerd. einige
Paar hohe Damenſtief.
Schöne große Puppen= u. =Schnhe, Nr. 38/39,
küche mit Inhalt preis= 1Covereoat=u. 1Gum. zu verk. Pallas= Mantel uſw. Anzuſeh.
5lzw. 2u. 4 Uhr (13469
Alexandraweg 14. Eine 1.
gute Geige
mit Kaſten, ſowie Noten=
mappe mit Noten und
gINotenſtänder preiswert
zu verk. Ludwigshöh=
(*46881
ſtraße 26.
Gutſpiel. Klingſohr
GRAMMOPHON
m. 30 Platten zu ver=
kaufen. Pfungſtadt,
Zieglerſtr. 39. (*46.96 ausgaben, teilweiſewie mit Trichter, Schrank
und Platten zu ver=
kaufen. Magda enen=
ſtr. 6, Stb., I. (*46969 mit reichl. Xylophon u.
zu verkaufen
Zither Heinrich=
Liebfrauenſtr 70, II. Iſtr. 154, part. (*46687 Polyphon
m. 20 Platt. u. 2Chrſtb.=
Ständer für Vereine
zu verkaufen. Haun,
Dieburgerſtr. 13. (*40 Prima (*47012
Geige
1500 ℳ zu verkauf.
Gerbig, Neckarſtr. 24. Konzertzither
zu verkaufen (*47082
Taunusſtr. 39, pt. Iks3. Maſſib gold. Lorg=
Naft Mie
Fächerkette
ſowie ſilb. Damenuhr
zu verkaufen (*46882
Schützenſtr. 10½, III. Paſſ. Weihnachts=
Geſchenke
9
12 maſſiv ſilb., echt ver=
K
goldete Mocca=Löffel
preisw. zu verkaufen,
2 Tennisſchläger und ſucht z
1 Mandoline. Ang b.
unt. A 133 an die Ge=
(*4692
ſchäftsſtelle. Rubenſchnitzlerin
gebr. u guierh., z. verk.
Nieder=Ramſtaot, benützt. Schulze, Hote
Ein gebr. (*46818
Fahrrad
faſt neu, 1 Paar
Schaftenſtiefel
zu verkaufen. Diebur
gerſtraße 4, S. b.—. lonplatz 5. F46000
Achtung
Radfahrer!
Habe gebrauchte
H.=Fahrräder
noch zu geringem Preis
zu verkaufen, ebenſo
gebr. Karbidlaternen.
P. Schilf, Dieburger=
(*46943
ſtraße 42.
Ein faſt neues (*47063
Marke
Fahrrad „Anker”
zu verkaufen, Preis
1400 ℳ. Kaupſtr. 44, p.
Wenig gebr, regulier,
Füllofen
zu verkaufen (*46924
Wendelſtadtſtr. 35, pt.
1. Kaffee ervice, 1
Kollier, 1 Pelzkragen
(Skunk oder Fuchs)
zu kaufen geſucht. Ang.
unter A. 142 an die
Geſchäftsſtelle. /46959
Guterhaltener
Einſpänner=
Wagen
mitHolzaufbau geeign.
f. Flaſchenbier=
Waſſer=
od Milch handlg. billigſt
abzugeben (*47037
Wienerſtraße 66.
Zu verk.: 1 Perlm.=
Operngl., 1Ledertaſche
ſchwarz) 1 P Lackſch.
(niedr. Abſ.) Gr. 49,
neu, 1 P. Halbſch (38),
1P. Stief (38) (*47028
Roquetteweg 3, pt.
Guterhaltener
Kusherd
(k46823
vermieten. Frau
Arzt
(Dauermieter) ſucht 2
Zimmer, leer u. möbl.,
zu mieten. Schuchardt,
Dieburgrſt. 144, (* nsus19
Dr. phil. (Dauermiet.
ſucht 2 leere Zimmer.
Ing. d. H. Heyfelder,
Laute=
ſchlägerſtr. 20.
6992
Beuslon Hink
Artillerieſtraße 5.
Betten u.
Verpfleg
(*47000
Geſucht
heller Raum
möbl
Wohn= u.
Schlafzimmer
. Kochgelegh. Möbel
nungsſuchender vorge
merkt. Zuſchriften er
beten an H. Blum, Heidel=
bergerſtr. 67. (*46774 Etagen-od. Einf.-Haus
möbl. od. unmöbliert,
mit ein. Bureau, kauf
Luftdruckgewehr. Saal= od. mietweiſe ſof, geſ.
Modern, beſte Lage
5-6 Räu me Bedingung
Siebert, Poſtfach 772
Zu verk.: Holäinder, Düſſeldorf. T1337 *47088 Dauermieter, beſſ. Ar
beiter, ſucht z. 15. 12.
einfach möbl. (*46981
Zimmer
Werte Angeb. an H.
Merz, Schwanenſtr. 35, pt. 2 Studenten
ſuchen 2 oder 3 möbl.
Zimmer m. elektr Lich
zu Anf. Jan. Ang. an
Franke, Kiesſtr. 103, I. ( Junge Dame, ber
tätig, ſucht für 1. Jan
(*4702
möbl. Zimmer
mit Mittagstiſch, in der
Guterh. H5 =Fahrrad mit Nähe der Wilhelminen
ſtraße. Angeb. an Len;
Weinhold, Gervinus=
ſtraße 62. Zum 1. Jan. gut möbl.
Zimmer
mögl. m. elektr. Licht
in der Mitte d. Stadt
zu mieten geſucht. —
Angeb. an Koza, Bal= Student
ſucht zum 15. Dezbr.
oder 1. Jan. ein gut
möbl. Zimmer. Elektr.
Licht erwünſcht. An
gebote mit Preisang
an D. Stimbert, Wen=
delſtadtſtr. 38 *47014 4o
findet ruhiger deutſch.
Student ſof. od. 1. I. 22
1-2 gut möbl.
Ammer
mit od. ohne volle Ver
pflegung? Ang. erbet.
an Mühlſtädt, Hein=
heimerſtr 74,1./*46966 Käufe Diplomat
Schreibmaſchine
aus nur guter Privat=
hand ſofort zu kaufen
geſucht Gefl. Ang unt.
A. 130 Geſchſt. (*46908 Diplomat=
Schreibtiſch
geſucht. Gefl. Ang. mit
Preis unt. A 125 an d.
Geſchſt. erb (*46876 Guterhaltener
Teppich
od. Kokosmatte,2 X 3m,
ausPrivathand zu kauf.
geſucht. Angeb. unter
B 9 Geſchſt (*47031 Eine (*46994
Wasch-Kommode
ohne Marmor zu kauf.
geſucht. Angebote unter
A. 148 Geſchäftsſtelle. Zu kaufen geſ
von jungem Ehepaar
guterh. Schlafzim.
(kompl.) a. Küche.
(ngeb. unt. B 14 a. d.
Geſchäftsſtelle. /(*47055 Käucherschrank
zu kaufen geſucht.
Angeb. mit Größe,
Breite, Tiefe u. Preis
unter B 23 an die Ge=
chäfts ſtelle. (13559
doyte
antike Möbel
als Kommmoden,
Schränke, Sofas,
Heſſel, Tiſche,
desgl. altes
Porzellan
als Taſſen, Figuren
alte gemalte
Oelbilder
alte Perltaſchen,
alte
Perſerteppiche.
alte kl.
Minia=
turen und Doſen,
alter Schmuck
nGold, Silber,
Brillanten uechter
Perlen werden
an=
gekauft (13081a
Eugen Wagnar
41 Karlſtraße 41.
Telephon 2943.
Ungebr. oder guterh.
Tiſch= und
Bett=
aus
Privat=
wäſche hand von
Privatem unt beiderſ.
Diskret, zu kauf. geſ.
Nähere Angaben erb.
unter B 13 an die
Ge=
ſchäftsſt. (*47051gid
Flaſchen
zu höchſten Preiſen
kauft (FWWgms
W. Feldmann
Karlſtraße 73.
Wäſche u Kleider für
8= u. 18jähr. Mädchen,
ſowie Bettwäſche zu
kauf. geſ. geg. dezahl.
u. täglich Lieferung v.
1 Ltr. Milch. Ang. u.
A135 Gſchſt (13506sgo
ASO..
Wer dort ?
Hier V. Schatz
Schloßgaſſe 23. (12068a
Ich komme ſofort und
zahle für getragene
Kleider, Schuhe, Wäſche,
a Zahngebiſſe, ſowie
alte Roßhaarma ratzen,
alte Metalle uſw. die
höchſt Preiſe. Komme
ſofort auf Beſtellung.
Mrabier
zu kaufen geſucht aus
Privathand. Gefl.
Zu=
ſchriften an Dr
Treib=
mann, Wiesbaden,
Ber=
tramſtr. 9. (13462a
für fe dgraue
Otoff. Hoſe zu kauf.
geſucht. — Angeb. mit
Preisang unt A 100 an
äftsſt. /B1347
Großer.
Puppenwagen
Herren= oder
Knaben=
fahrrad, Brehms
Tier=
leben, 4. Ausg., zu k.
geſ. Angeb. u. A 139
Geſchäftsſtelle, (*46446
Von Witwe großer
Puppen=Wagen
noch gut erhalten, aus
gut. Hauſe zu kauf geſ.
Angeb. mit Preisang,
unt. A 110 an d.
Ge=
ſchäftsſt. d. Bl. (*46808
Mehrere gebruuchte
recht kräftige
Schloſſer=
Schraubſtöcke
(nicht parallel m. 15 bis
20 cm Backenbreite zu
kaufen geſ. (13546gi.
Ludwig Alter A. G.
Kir chenallee 88.
Haben Sie noch
Frauenhaare
dann bringen Sie mir
dieſelben ſofort. Zahle
ſtoch den ſeitherigen
bekannten hoh. Preis,
trotz Preisſturz. /1‟a
Haarhandlung
Keſſelring
Dieburgerſtraße 9.
Suche Reißbrett und
Reizzeng zu kaufen.
Angebote unter A. 146
Geſchäftsſtelle. (*47008
Unterricht
Arme Frau
von 7 Kindern im
Alter von 3 bis 17
Jahren ſucht getragene
Kleider, Frau Philipp
Rieber, Pfungſtadt
Nerz.
nſtraße 6. (*47016
3874
Wer erteult jung ſtrebſ.
Mann Sonntags
gründ=
lichen Unterricht
i. Loppelt. amerik Buch.
führung u.
Korreſpon=
denz. Ang. unt. A. 70
an d. Geſchſt (*466331sg
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.
Nummer 332.
E
RenikFUkT 4 5,41
GEGR. 1833
Mite Sete Sitbtant
52 Königſtraße 52
Vertreter für Darmſtadt, Offenbach a. M.,
Tel.: Taunus 1791.
Frankfurt a. M. und Umgebung: Bambach & Beaer, Frankfurk a. M.,
OKNONOISNOIONSROHONONOIONO
Palast-Lichtspiele
Bis einschl. Montag.
Im Kampf gogen List
und Verderben G4kte)
II. Teil des gewaltigen Sensations-
und Abenteurer-Films
Maciste’s Abenteuer.
Jeder Teil für sich abgeschlossen.
0 — das macht fast gar nichts.
Heiteres Lustspiel in 3 Akten mit
Panl Heidemann. (*13508sgo
Sämtliche Räume sind gebeizt!
Krafenstr. 18 — Telephon 2522
Re
Landestheatzr=Orcheſter.
Montag, den 12. Dezember 1921,
abends 7 Uhr,
Drittes Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
und der Wilhelm de Haan=Stiftung des
Orcheſters.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkende:
Elſe E. Kraus (Klavier)
Schumann: Ouvertüre, Scherzo u. Finale
Brahms: Klavierkonzert B=dur
Mozart: Sinfonie D=dur Nr. 38.
(Bechſteinflügel aus dem Lager A. W.
Zimmermann (2. Schweißgut).
Karten zu ℳ 5.— bis . 40.— ab
Frei=
tag, den 9. Degember, vormittags, an der
Tageskaſſe des Land=stheaters.
Hauptprobe Montag, den 12. Dezbr.,
vormittags 10½ Uhr. 13346mg
Karten zu ℳ 4.— ab Freitag, den 9. Dez.,
an der Tageskaſſe des Landestheaters, in den
Muſtkallenhandlungen u. im Verkehrsbureau.
Halufsshene
Telephon 591
Telephon 591
nachm.
Hule 4uhr Aonſtel
Leitung:
(B13531
Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
Der Weg nach derKaſtanienallee wird beleuchtet.
Rummeloran.
Jeden
Sonntag Erſtkl. Künſtler=Konzerte
D Heute 46974
Großer Moderner Abend
Neſtaurant
Feſtſaal
(Anfang 4 Uhr) (Anfang 7 Uhr)
Fein bürgerl. Küche, Mittagstiſch, Reichhaltige
Abendkarte Kronenbräu, Reine Weine, Kaffee.
geutscher seeulereln.
Der Vortrag des Admirals Scheer
ündet Montag, den 12. Dezember,
abends 8 Uhr, im Saalbau statt.
Karten am Verkehrshureau. (1361
Café Weinberg
Heidelbergerstr. 108½,
Inh.: Käthe Klotz
— Neu oröffnet —
Kaffee u. Konditoreiwaren. (*46802gms
GAU DARMSTADT
Gahelsherger Stenograpben
Die feierliche
Preisverteilung
vom Gauwettschreiben mit anschließendem
findet
Sonntag, den 11. Dezember 1921
nachmittags 3½ Uhr
in der Turnhalle am Woogsplatz
statt. Es ladet herzlichst ein
Der festgebende Verein:
Stenographen-Vereinigung „Gabelsberger”
DARMSTADT, Elisabethenstr. 52.
NB. Unsere Mitglieder wollen sich durch ihre
Mitgliedskarte ausweisen.
(13540
MOMOLOIOOION
A
Offizielle Verkaufsstelle den
AELISHEHEREeenoll eG
Kramonkumt Sramoka
Srammophon=Zlatten.
Die größten Künsteen
Gesang 3N(e Unstrumente
VerrCickste Janzptatten
K. Jäger
Darmstadt
Georgenstraße 11
Spezialgeschäft.
Weihnachtsfeier
der Friſeurgehilfen
Honntag, den 11. Dezember 1921,
abends 7 Uhr, im Kaiſerſaal.
Bekannte und Freunde ladet ein (*46967
Der Feſtleiter A. Heidechker.
Verein der Kleinkinderſchule
Mauerſtraße.
Einladusg zur Mitgliederverſammlung
am Mittwoch, 14. Dezember, gbends Cuhr,
in der Rleinkinderſchule Mauerſtraße 5
Tagesordnung: 1. Vorlage der Rechnungen
der Jahre 1918—1920 und Entlaſtung des
Vor=
ſtands. 2. Bericht über das 87, 88 und
89. Vereinsjahr (1919—1921) und die
not=
wendig gewordenen Aenderungen im
Schul=
betrieb. 3. Neuwahl des Vorſtands. (13496
Der Vorſtand der Kleinkinderſchule.
Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann, Vorſitzender.
Stenographie und
Maſchinenſchreiben.
Die neuen Kurſe beginnen Montag, den
9. Januar. Anmeldungen vormittags erbeten.
M. Naumann, früher Opel
Soderſtr. 14 am Kapellplatz. (232662
TV.13160
Albert Vogt Darmſtadt
Gutenbergſtraße 37/39 — Telephon 2050
Möbeltransporte
mittels erſtklaſſiger Patent=Möbelwagen in der
Stadt, ſowie von und nach allen Richtungen.
Spedition, Lagerung, Transport=Verſicherungen
Ia Referenzen. Gewiſſenhafte Bedienung.
— Offerten Koſtenlos und unverbindlich. — 12271a
UNION-THEATER
Der II. Michael Bohnen-Großälm,
der Hauptdarst, der Herrin d. Welt !
Michael Bohnen
als Hauptdarsteller in dem 6akt.
Sensations- und Zirknsflm
Samta Marla
Das Geheimnis einer Brigg
Weitere Mitwirkende: Käthe
Haack, HI. Pischa usw.
Der Sehwarm d. höheren Tüchter
Instspiel in 3 Akten. (FWego
MeSltear- Meater
Der erste Nic-Carter-
Film der Serie 1921/221
Erzgauner
gr. Detektivflmi. 54kt.
Eruno Eichgrün
als Nic-Carter.
Die Tochter
der Berge
Gebirgsdrama in 5 Akt.
mit HIeinr. Beer.
Alle Thester sind geheizst
Hüden
Großstadt mädel
III. Teil.
Schlussteil des
Sitten-
films aus Berlin W in
6 Akten mit Colette
Corder, HarryNestor.
Der Abenteurer!
von Paris-
Detektiv-Erlebnis in 6
Akten mit Friedr.
Zell-
nik und Srb. Smolowa
HaleeeHe eaeeane
Schöne
Festgeschenke
Das Lied der Liebe, In Sage und Dichtung.
Aus Briefen und Tagebüchern. Herausgegeben
von H. N. Winkelmann, In schönem
Ge-
schenkeinband 26 Mark
Das neue Sagenbuch, Sammlung der
schönsten und merkwärdissten dentschen Sagen
und Lesenden. Herzussegeben von Bernhard
Tolles: Reich ülustriert. Gebunden 26 Mark
Die Welt im Märchen, Bearbeitet von
Hans Flemming. Reich ülustr. Gebd. 26 Mark
Die junge Frau, Ein Buch der
Lebens-
führung von Tulie Elias, mit Hustrationen von
Lndwie Kainer. Aussabe 4: Nnmeriert und
sisniert (versrikten). Aussabe B: In elesanter,
vornehmer Ausstattung. Text in Zweifarbendruck.
In handkoloriertem Ganzleienband 50 Mark
Mosse-Almanach 1922, Mit zablreichen
IIfnstrationen in Tietdruck. Gebunden 18 Mark
In allen Buchhandlungen zu haben
Rudolf Mosse /Buchverlag
Berlin SW68
Traubesaa
Sonntag, den 18. Dezember
nachmittags 5 Uhr
Vorkührung
sämtlicher
Fann Pialten
zum Besten eines
Weihnachtsge-
schenks für notleidende Kinder.
Eintritt 3 Mark
Einnahme kommt Festles zur Ablieferg.
(taes
Karten im
Odeon-Spezial-Haus
Konzert-Arnold
Wilhelminenstrasse 9.
Weinbrand
garantiert echt, und Weinbrand=
Ber=
ſchnitt, Batavia, Arrak und Jamaika=
RumeBerſchnitt.
Ja
Preis.
Abschlagt
beſtedoppel=
ſeitig. Platt.
g— fürs
Gram=
mophon
42 ℳ, Nadeln, Muſik=
In=
ſtrum. aller Art am bill.
b. Muſih=Bund,
Schuchard=
ſtr. 9. Reparaturen an allen
Muſikinſtr. prompt u. billig.
Kaufe alte u. zerbr. Platten
z. Höchſtpreis. (10865a
Heſſiſches
Landestheater
Sonntag, 11. Dez
Vormittags 10½ Uhr.
ſum erſt Male wiederholt:
Prinzeſſin
Huſchewind.
Preiſe IV.
Ende gegen 1 Uhr.
Nachmittags 2½ Uhr
Außer Miete.
Bolksvorſtellung zu ermäß.
preiſen!
Glaube u. Heimat.
Preiſe III.
Ende gegen 4½ Uhr.
Abends 7 Uhr.
D12.
Sondermiete Ser. 10‟.
Elektra.
preiſe VIII (12-45 Mk.)
Ende 9 Uhr.
Vorverkaufa, der
Tages=
kaſſe im Landestheater
nur Wochentags von
10—1 Uhr.
Montag, 12. Dez.
Drittes Konzert
desLandestheater=
Orcheſters.
Anfang 7 Uhr.
Orpheumlzsl
Sonntag, 1. Dezemder
2 Borſtellungen:
Nachm. 1 Abends
31 (
/44
48
Nachm. Wochentagspr
u. volles Abendprogr.
Abends Sonntagspreiſe
Sonntags=Karten:
Ber=
kehrsbur, Gbis 12 Ubr),
Reſidenz= Automat am
Weiß. Turm
ununter=
broch bis 6 Uhr (13557
Goethebund Darmotact
Freie Vereinigung
Karl Justus
Obenauer:
Muafu Gauer
Nueikvereinssaal, Steinstr.
Dienstag, 13. Der., 8 Uhr.
Kart. zu 4 u. 3 Mk bei
Bergstraeßer,. /7 43015
Monats-
Versamnlung des
Kausfrauenbunges
am Dienstag, 13. Dez.,
4 uhr,
Heidelberger=
ſtraße 47. — 1. Unſer
Hilfsdienſt. 2.
Mit=
teilungen. (*46993
Gespielte
Bianos
stets am Lager.
Klavier-Arnold
nur Ecke Erbacherstr.
m. d. Sehwimmb. Juse
Ludwig-Georgs-Gymnasium
Donnerstag, den 15. Dezember 1921
Dramatische Aufführung im Festsaal der
Gymnasiums, Karlstrasse 2
Die Vögel
Komödie in 3 Akten von Aristophanes.
Deutsch von Gustav Droysen. Musik von
Prok. Dr. Gschrey” (47018
Kassenöffnung 5 Uhr. Anfang 5½ Uhr.
Ende 7½ Uhr. Eintrittspreis 4 Mk.
Vor-
verkauf vormittags bei Amtsgehilfe
Winkel-
mann, Karlstrasse 2.
Eine Wiederholung der Aufführung
fin-
det am Freitag, den 16. Dezember,
5½ Uhr nachmittags, Statt.
Darmſtädter Vereinigung der aus
Elſaß=Lothringen Vertriebenen.
Mitgliederverſammlung
Donnerstag, 15. Dezember 1921,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtr.
Tagesordnung:
Geſchäftliche Mitteilungen. Wahl der
Rech=
nungsprüfer. Vortrag Rebakteur Geißlinger:
Ein Streifzug durch franzöſiſche Kriegs=
(13513
gefangenenlager.
Der Vorſtand.
Lihöre:
Abtei (Benediktiner), Alpenkränter,
Boonecamp, Schvkolade, Shartreuſe,
Eherry=Brandh, Kirſchwaſſer,
2’Kümmel, Magenheil, Stonsdorfer,
Pfeffermänz, Wacholder, Wermut uſw.
Punſch=Eſſenzen:
Ananas, Schlummer und Düſſeldorfer
Punſch=Eſſenzen, feinſte Qualität.
Herſtellung von Spezialitäten nach
be=
ſonderen Wünſchen. (*46665
Wilh. Schneider
Spirituoſen=Großhandlung
Darmſtadt, Seitersweg 14
(am Oſtbahnhof).
Nur ſolange Vorrat reicht!
Pfund
la Blütenmehl Narr 6.00
bei 10 Pfund Mark 5.90 (13516
A. J. Supp, am Markt (Rathaus)
Louis Hein
19 Schuſtergaſſe 19
Preisabſchlag
8 Ausgelaſſenes Dchſenfett
Pfund Mk. 26‟
Prima Schweineſchmalz
Pfund Mk. 290
Zungeſalzene Tafelmargarine Hr0
in Pfundpackungen Pfo. Mk. 20"
gokosfett, loſe Pfund Mr. 260
Die ſo beliebt. Schweine=Rüſſelchen 1000
friſch eingetroffen Pfd. Mk. 12
Zeinſte Leberpaſtete im Aus= 1000
ſchnitt . . . . . Pfund Mk. 12
Teutſches Corned beef
Pfund=Doſe Mk. 6‟
Feinſte Ochſenwürſtchen
Pfund Mk. 14
Feinſt. geräuch. Braunſchweiger und
Thüringer Rotwurſt 14 Pfd Mk. 6.
Ganz leicht geſalz. Ochſenfleiſch
ohne Knochen Pfd. nur Mk. 8
Wieder=Verkäufer und
Großver=
braucher erhalten bedeutend
er=
mäßigte Vorzugspreiſe. (*47074
A