Darmstädter Tagblatt 1921


11. Dezember 1921

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Nummer 332

Sonntag, den 11. Dezember 1921

Einzelnummer 30 Pfg.

Die Notlage der Zeitungen.
Die deutſche Preſſe wird plötzlich vor die befürchtete, mit
teuert worden, ſo daß der Preis für Dezember auf 3700 Mark
Aufſchlag nochmals um mehr als das Doppelte des Friedens=
bisherigen
Bezugspreiſe in gar keinem Verhältnis ſtünde.
rechterhaltung der Preſſe mehr als je auch die Aufrechterhaltung
der Hoffnung, der Ordnung, des Staatslebens bedeuten wird, ſchneiden.
Nur Kurzſichtigkeit und Unkenntnis kann das verkennen. Außer=
ordentliche
Verhältniſſe erfordern außerordentliche Mittel. Das
ſchen Preſſe!
Wir erwarten daher zuverſichtlich, daß die unbedingt not= dieſes vor der Gefahr des Verblutens warnt.
wendigen außergewöhnlichen Erhöhungen der Be=
Preſſe und ihre Unabhängigkeit von ausländiſchen Einflüſſen zu
erhalten iſt. Wir wollen, ſolange es ingend möglich iſt, die deut=
bei
der ſtürmiſchen Entwickelung zum Schlimmen nicht gelingen auch in der öffentlichen Erörterung den Dingen etwas mehr auf
wird, manche alteingebürgerte und werwolle Organe der öffent=
lichen
Meinung vor dem Zuſammenbruch zu vetten, ſo darf uns
doch Peſſimismus nicht dahin bringen, daß wir widerſtandslos, hoben wird. Wer die Steuer letzten Endes trägt, das iſt eine
in ihrer Richtung mehr als je kämpft für das Wohl der Volks=
geſamtheit
in dieſen Zeiten, bedarf auch in erhöhtem Maße der
Einſicht ihrer Leſer.
Die Lage iſt keiner früheren vergleichbar. Möge das allent= merkung, daß ohne deutlich erkennbare Opfer des Beſitzes nicht
halben erkannt werden, ſolange es noch Zeit iſt!
Der Vorſtand
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger
E. B.
Die Woche.

In einem ſeiner regelmäßigen Artikel im Paeſe wendet
ſich der bekannte italieniſche Volkswirtſchaftler und frühere
Miniſterpräſident Nitti an ſeine Kollegen in der ganzen Welt
mit der Aufforderung, die Frage der Kredite und Schul=
den
zwiſchen den verſchiedenen Ländern eingehend klarzu=
ſtellen
. Europa ſei aus dem Gläubiger der Welt deren Schuld=
ner
geworden, ſeine Konſumkraft ſei vermindert. Amerika habe
ſeine Produktion vermehrt, finde aber keinen genügenden Abſatz.
Die Vereimigten Staaten ſeien Kreditoren der Allierten im
Betrage von 9587 Millionen Dollar, England könne mit Mühe
zahlen, Frankreich und Italien könnten nicht zahlen. England
ſei der Gläubiger Frankreichs, Italiens, Belgiens und Rußlands
im Geſamtbetrage von 1803 Millionen Pfund Sterling. Die
Amerika gegenüber verſchuldeten Länder ſeien ihrerſeits Gläu=
biger
Deutſchlands. Während aber ſie ſelbſt nicht zahlen könn=
ten
, behaupteten ſie, daß das zuſanmengebrochene Deutſchland
ein Vielfaches in Annuitäten von dem zahlen könne, was Frank=
reich
und Italien nicht zahlen könnten ohne Bankrott zu machen.
Dabei ſei die Valuta der beſiegten Länder entwertet und alle
Länder ſeien im Innern überſchuldet, ihre Bürger ſeien mit
enormen Beträgen Gläubiger ihres Staates geworden. Die
Welterſticke in Papiergeld! Da jeder einkaſſieren und
keiner Schulden nachlaſfen wolle, verlören alle immer mehr.
Eine Frage ſei es, ob es noch möglich ſei, aus dieſem Unheil
herauszukommen, ſich von der papiernen Kitte zu befreien und
vorſichtig mit gebotenen Kautelen und nötigen Einſchränkungen
zu einem allgemeinen Nachlaß zu gelangen, der die Welt wieder
zu Atem kommen ließe.
Es wäre ſehr wünſchenswert, daß die Staatsmänner zu Lon=
don
, Paris, Brüſſel und Rom dieſen Gedankengäugen etwas
mehr Einfluß auf ihr Handeln einräumten, als das wenigſtens
zum Teil der Fall zu ſein ſcheint.
Das große Rätſelraten über die Frage eines etwaigen Zah=
lungsaufſchubs
iſt zur Stunde noch nicht beendet. Mit
aller Deutlichkeit iſt zunächſt nur das klar geworden, was hier
bereits vor einer Woche angedeutet wurde, daß nämlich England
nicht eine Löſung gegen Frankreich beabſichtigt, da es den
Staatsmännern der Downing Street nicht angebracht erſcheint,
das engliſch=franzöſiſche Verhältnis gegenwärtig einer ſo ſtarken
Belaſtungsprobe zu unterziehen, trotzdem ſich Englands Stellung
in den letzten Tagen ſtark gefeſtigt hat. Die engliſch=amerikaniſche
Verſtändigung hat den Spannungen der Waſhingtoner
Verhandlungen ſtandgehalten und das Nachgeben Japans
dürfte das erſte greifbare und überaus wichtige Reſultat dieſer
angelſächſiſchen Verſtändigung ſein. Das Ultimatum, das in
den entſcheidenden Verhandlungen zwiſchen Hughes, Balfour
und Kato England und Amerika gemeinſam an Japan richteten,
iſt ebenſo ein Akt von weltgeſchichtlicher Bedeutung wie die faſt
zur gleichen Zeit durch Lloyd George herbeigeführte Verſtändi=
gung
Englands mit den Sinnfeinern. Wenn auch noch nicht alle
formalen Klippen umſchifft ſind die engliſche Preſſe zeigt da=
her
eine bewundernswerte Zurückhaltung , ſo darf man doch
wohl ſchon heute das iriſche Problem, das dreiviertel Jahrtau=
ſend
die engliſche Politik belaſtete, in der Hauptſache als gelöſt
betrachten.
Nicht ohne Einfluß dürſte dieſe für England überaus günſtige
Entwickelung auch auf die europäiſche Politik bleiben, wobei
wir auch an den nahen Orient denken, da die dortigen Ereigniſſe
ja durch das Verhältnis zwiſchen England und Frankreich be=
ſtimmt
werden.
Zunächſt hat Herr Briand vor dem franzöſiſchen Senat
eine Rede gehalten, an der eine gewiſſe Zurückhaltung bemerkens=
wert
war, im übrigen aber hat er eine Kammerdebatte über die
Reparationsfrage abgelehnt. Inzwiſchen iſt Herr Loucheur

nach London gereiſt, wo auch ſein Partner von Wiesbaden her ſ und er iſt andererſeits ein erſter, wirklich unwiderlegbarer Be=
noch
immer weilt.
allen möglichen Mitteln bisher verhinderte Kataſtrophe geſtellt. Finanzabkommen aus dem Sommer, das von der erſten bar ge= wird in ihm das Verfahren genau feſtgelegt, dunch welches für
Die deutſchen Zeitungen haben von den bis auf das Hundert= zahlten deutſchen Milliarde Frankreich keinen Pfennig gibt, iſt alle Zeit Streitigkeiten auf friedlichem und gütlichem Wege aus
fünfzigfache geſteigenten Preiſen der Materialien und Herſtel= franzöſiſcherſeits noch immer nicht ratifiziert, während England der Welt geſchafft werden ſollen, die ſich zwiſchen, den beiden
lungskoſten nur einen Teil auf Leſer und Inſerenten überwäl= ſeinerſeits die Zuſtimmung zum Wiesbadener Abkommen von eng benachbarten und befreundeten Völkern ergeben könnten.
zen können. Nun war der Wagen Druckpapier, der im Frieden dieſer Ratifikation abhängig macht. Man kann verſtehen, daß In ſeinem zweiten Artikel wird im einzelnen auseinandergeſetzt,
2000 Mark koſtete, bereits Ende November wieder erheblich ver= der Temps über die diesbezüglichen Ausführungen des britiſchen welche Arten von Streitfällen dem ſchiedsgerichtlichen Verfahren
geſtiegen war. Plötzlich wird hierauf ein weiteker ſofortiger die engliſche Feſtſtellung, daß man die deutſchen Reparations= gen in ihrem Wunſche, Komplikationen vorzubeugen und dem
zahlungen nicht in das Budget eingeſtellt habe, iſt ein recht deut= Geiſt eines höheren Rechtsſinnes Rechnung zu tragen, noch wei=
preiſes
verlangt, und hierzu kommen, die allgemeinen licher Wink nach Paris hinüber. Dort, wvo man die deutſchen ter. Auch ein Schiedsſpruch hat noch etzwvas von einem Diktat,
ſprunghaften Verteuerungen und die enormen Erhöhungen der Zahlungen eigentlich ſchon im vonaus ausgegeben hat, hat man, das dem unterliegenden Teil auferlegt wird. Es ſoll daher nach
Löhne. So wachſen plötzlich die geſamten Produktionslaſten in naturgemäß für den Gedanken eines Zahlungsaufſchubs nur fehr Möglichkeit ein Vergleichsverfahren Platz greiſen, das vor einem
Rieſenſummen zuſammen, zu denen auch eine Verdoppelung der wenig übrig. Eine Reparationsanleihe, welche die anderen auf= neu zu errichtenden ſtändigen Ausgleichsamt ſtattfinden ſoll.
zubringen hätten, und welche Frankreichs Forderungen voll
Ob und wie lange noch unter dieſen umſtänden überhaupt das decken würde, wäre den Franzoſen ſicherlich erheblich ſympathi= z. B. die Feſtlegung gewiſſer Friſten, die zwiſchen dem Erlaß
Zeitungsweſen aufrecht zu erhalten iſt, darüber herrſchen in den ſcher. Jedenfalls hat es aber den Anſchein, als ob man auch in eines Urteils, ſei es ſchiedsgerichtlichen, ſei es vergleichsgericht=
Kreiſen der Sachverſtändigſten die ſchlimmſten Befürchtungen. Frankreich gewiſſe Konzeſſionen, nicht grundſätzlich, ablehnen lichen Charakters, und dem Ergreifen von Mitteln zur gewalt=
Wir treiben aber offenbar in eine Kriſe hinein, in der die Auf= möchte, wenn dadurch andererſeits Möglichkeiten gegeben wären, ſamen Durchſetzung der gegenteiligen Auffaſſung verſtreichen
die deutſche Selbſtändigkeit noch mehr als ſchon bisher zu be= müſſen. Wir ſehen alſo, daß zwiſchen der Schweiz und dem
land ſeinen Etat ausbalanzieren müſſe, daß die deutſche Noten= wenn ſchon bei den nahen Beziehungen und ihrem ſpeziellen
muß verſtanden und gewürdigt werden in dem Augenblick, wo preſſe unter allen umſtänden ſtillgelegt werden müſſe, ſo llingt wirtſchaftlichen Charakter Zwiſchenfälle zwiſchen Deutſchland
es nun tatſächlich geht um Seinoder Nichtfeinderdeut= das zwar vernünftig, iſt aber etwa das gleiche, als wenn ein und der Schweiz hoffentlich nicht gerade allzu häufig eintreten
Mörder, der ſeinem Opfer die Kehle eben durchgeſchnitten hat,
Daß wir allerdings alles daran ſetzen müſſen, wenigſtens
zugs= und Anzeigenpreiſe nicht zuletzt deshalb getragen werden, unſeren inneren Etat auszugleichen, iſt niemandem zweifelhaft. Jahren immer wieder aus aufrichtigem Herzen für den Schieds=
weil
mur ſo die wirtſchaftliche Ungbhängigkeit der deutſchen Der Streit der Meinungen geht nur darüber, wie der unge= gerichtsgedanken und ein überſtaatliches Schlichtungsverfahren
heuere Bedarf des Reiches aufgebracht werden ſoll, und
wieder ſpielt das Schlagwort und die Parteidoktrin eine ver=
ſchen
Zeituugen vor dem Erliegen ſchützen. Und wenn es leider hängnisvolle Rolle. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn man ſei. Unſere Fernhaltung vom Völkerbund bis zum heutigen
den Grund ginge, und wenn man einſehen würde, daß doch
keineswegs immer derjenige die Steuer trägt, von dem ſie er=
den
Dingen ihren Lauf laſſen. Die Preſſe, die jede Zeitung Frage der jeweiligen Konjunktur und der ſich daraus ergebenden mittel im der Hand haben, mit dem wir auf die Weiteremtwicke=
wirtſchaftspolitiſchen
Machtverhältniſſe.
Nicht die Theorie darf ausſchlaggebend ſein, ſondern der werden.
praktiſche Wert. Wenn der Reichskanzler Wirth mit ſeiner Be=
weiter
zu kommen ſei, mit Recht die pſychologiſche Seite hervor=
hebt
, ſo darf auf der anderen Seite doch nicht der Geſichtspunkt
der Steuerökonomie außer Betracht bleiben. Die theoretiſch beſte des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, Neichstagsabgeord=
(Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen) Steuer iſt wertlos, wenn ſie einen derartigen Apparat erfordert,
auf eine Vereinfachung unſerer Steuergeſetzgebung. Wenn heute Goldbeſtand der Reichsbank gedeckt werden könnten.
jeder große Betrieb ein beſonderes Bureau, für Steuerfragen
unterhalten muß, da nur der Spezialiſt (und auch der nicht im=
mer
) vermag, ſich durch den Wuſt von Beſtimmungen hindurch=
zuarbeiten
, ſo iſt das auf die Dauer ein unhaltbaver Zuſtand. Robert Horne und Miniſter Loucheur ſetzten Lloyd
Inzwiſchen ſchreitet die allgemeine Teuerung weiter
fort, und es iſt durchaus verſtändlich, wenn der Radikalisms
daraus Kapital zu ſchlagen verſucht. Wähnend in weiten Krei= nen in Waren im Kenmtnis. Man kam zu dem Schluß, daß ein
ſen der Mehrheitsſozialdemokratie noch immer der Gedanke einer
Einigung des Proletariats lebendig iſt, hat die Generalverſamm=
lung
des Bezirksverbandes Berlin=Brandenburg der unabhängi= wurde vereinbart, daß Briand noch vor Weihnachten zu einer
gen Sozialdemokratiſchen Partei eine Reſolution angenommen, Beſprechung mit Lloyd George nach London kommen ſoll,
die dem im Januar ſtattfindenden Parteitag der U.S.P. vor=
gelegt
werden ſoll, und die ſich wiederum zur Diktatur des Pro=
letariats
und zum Klaſſenkampf als einziger Möglichkeit zur Be=
freiung
der Arbeiterklaſſe bekennt. Die fürchterlichen Erfahrun=
gen
, die Rußland unter der Bolſchewiſtenherrſchaft hat machen
müſſen, ſcheinen doch manche Kreiſe noch immer nicht zur Ver= Deutſchland eine Anleihe zu gewähren, ab. Es will empſehlen,
nunft bringen zu könmen. Welche Tendenzen in der Kommuniſti=
ſchen
Partei vorherrſchen, hat der Mehrheitsſozialdemokrat
Steinnayer in Stutgart in einer Aufſehen erregenden Rede ger Einlöſung zu höheren Beträgen wieder erneuert werden
wieder einmal der Oeffentlichkeit unterbreiten können. Er konnte können. Deutſchland müſſe die Staatseinnahmen, beſonders in
auf ein geheimes Rundſchreiben hinweiſen, nach dem ein Kurier= der Warenausfuhr, ſo zu erhöhen trachten, daß es in die Lage
dienſt im ganzen Lande eingerichtet iſt, deſſen Mitglieder Er=
hebungen
anzuſtellen haben über alle möglichen Vorbereitungen komme, die Anleihen aus dieſen Einnahmen ohne Niſiko zahlen,
für einen bewaffneten Aufſtand. Auch die Militärpropaganda zu können. Auf dieſe Weiſe müßten ſich die Staatsfinanzen
(M. P.) wird grell beleuchtet, und Herr Nadeck bereitet auf kom=
mende
Kämpfe vor.
Daß für den Nadikalismus, der auf einen gewalt= dann ja wieder neue Probleme zeitigen.
ſamen Umſturz hinarbeitet, die deutſche Juſtiz einen Stein
des Anſtoßes bildet, iſt durchaus verſtändlich; und weil die Juſtiz
ſich bisher nicht zum Handlanger politiſcher Tendenzen hat
machen laſſen, wird ſtändig gegen ſie Sturm gelaufen. Der des Temps meldet, die öffentliche Meinung in England
Mordprozeß Buchholz leuchtet wieder einmal hell in dieſes wüſte neige dazu, die Erörterung über das Wiesbadener Abkommen
Treiben hinein. Die Prgxis iſt immer die gleiche. Ein Ereig= hinaus auf das geſamte Reparationsproblem auszudehnen. Auf
vor Aufklärung des Falles zum Gegenſtand einer wüſten Hetze der Auffaſſung, daß eine Abänderung der Repara=
gemacht
, und wenn die aufgeſtellten Behauptungen vor Gericht tionsbedingungen oder des Londoner Zahlungsſtatuts
Gerichtsurteil zu ganz anderen Feſtſtellungen kommt, ſo iſt es würde. Es müſſe feſtgeſtellt werden, daß die engliſche Regie=
die
deutſche Juſtiz, die den Hort der Reaktion bildet. Man rung in gewiſſem Grade dem Einfluß des herrſchenden Vor=
ſollte
ſich endlich auf ſeiten der Mehrheitsſozialdemoknatie ein= urteils unterliege. Ihre Haltung auf der nächſten Tagung des
mal entſchließen, ſich von dieſem wüſten Treiben grundſätzlich Oberſten Rates ſchen jetzt mit Beſtimmtheit anzugeben, wäre
abzuwenden. Eine unparteiſche Rechtspflege iſt die Grundlage noch verfrüht, aber ſie neige der Idee eines begrenzten Morato=
eines
jeden Kulturſtaates. Die Frage, ob unſer Strafrecht, ins= riums für die deutſchen Barzahlungen zu unter der Bedingung,
beſondere unſer Strafprozeß reformbedürftig iſt, ſpielt in dieſem daß Deutſchland ſeinen Verpflichtungen im Januar oder auch
Zuſammenhange keine Nolle.
in der letzten Zeit ewas gebeſſert hat, ſo wüſſen wir uns doch denkbar ohne gewiſſe Konzeſſionen unter den Alliierten, die ſich
über den Fieberzuſtand der deutſchen Wirtſchaft durchaus klar auf die interallierten Schulden oder auf den Reparationsanteil
ſein. Ein Gutes hat die ſprunghafte Beſſerung der Mark jeden= der einzelnen intereſſierten Länder beziehen würden.
falls gezeitigt, nämlich, daß die unerhörte Deviſenſpekulation
weiteſter Kreiſe wunmehr doch von vielen als recht gefährlich er=
kannt
worden ſein dürfte. Der Zuſammenbruch der Pfälziſchen
Bank infolge von unverantwortlichen Deviſenſpekulationen, iſt meldst unter dem 8. Dezember: Die interalliierte Kom=
ein
weithin leuchtendes Fanal.
Ein bedeutſamer Vertragsſchluß.
D.N.V. Am 3. Dezember iſt durch den Juſtitiar des deut= anzumelden ſind. In jedem Kreiſe wird ein ſolcher Ausſchuß
ſchen Auswärtigen Amtes und den Schweizer Profeſſor und für die Feſtſetzung der durch die Aufſtandsbewegung verurſach=
Juſtitiar beim Völkerbund Profeſſor Huber der Schieds= ten Schäden fungieren. Ferner wird ein Zentralausſchuß für
gerichtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich das ganze Gebiet Oberſchleſien eingeſetzt. Der Sitz des Zentral=
und der Schweiz durch Unterſchrift vollzogen worden, der ausſchuſſes wird Oppeln. Die Kreisausſchüſſe haben ihren Sitz
in gewiſſer Beziehung für Deutſchland Epoche macht. Es iſt in den Hauptſtädten der Kreiſe, mit Zuſtändigkeit für das ganze
nämlich der erſte ſeiner Art, den das Deutſche Reich abſchließt, Gebiet des Kreiſes. Jed

weis für die Aufrichtigkeit, mit der das neue Deutſchland ſich
Die Lage iſt für Frankreich nicht ganz einfach. Das bekannte zum Schiedsgerichtsgedanken bekennt. In zwanzig Artikeln
Schatzkanzlers Sir Robert Horne recht wemig erbaut iſt. Auch zu unterbreiten ſind. Aber die vertragſchließenden Parteien gin=
Der Vertrag enthält dann noch weitere Beſtimmungen, ſo
Deutſchen Reich von nun an in ſämtlichen Streitfällen die Ge=
Wenn man in Paris und London davon ſpricht, daß Deutſch= fahr einer ernſtlichen Zuſpitzung ausgeſchaltet ſein dürfte, und
werden, ſo ſollte man doch weder in Deutſchland noch im Aus=
land
die Tatſache dieſes Vertrages unterſchätzen.
Es iſt bereits geſagt worden, daß wir uns in den letzten
ausgeſprochen haben. Bekanntlich iſt es unſeren Feinden gelun=
gen
, die Welt glauben zu laſſen, daß dieſes Bekemtnis nicht echt
Tag iſt dafür der Bweis. Nachdem jetzt aber dieſer Vertrag
in Bern unterfertigt worden iſt, wird man das Märchen von der
deutſchen Unzuverläſſigkeit nicht mehr gut aufrecht erhalten kön=
nen
, und nach der Natiſizierung werden wir in ihm ein Druck=
lung
des Schiedsgedankens auch unſererſeits Einfluß ausüben
Das Reparationsproblem.
Die Januarrate.
Dresden, 9. Dez. In einer Rede, die der Vorſitzende
neter Dr. Sorge, im Dresden hielt, erklärte er, daß an der
daß dieſer einen großen Teil der Einnahmen verſchlingt. Wir Januarrate augenblicklich noch 270 Millionen Goldmark
werden bei unſerer Finanzreform großes Gewicht zu legen haben fehlen, die nach der perfönlichen Anſicht Dr. Sorges aus dem
Die Londoner Beſprechungen.
London, 9. Dez. (Wolff.) Amtlich wird mitgeteilt: Sir
George heute vom Inhalt ihrer geſtrigen Beſprechungen über
das Wiesbadener Abkommen und allgemein über die Reparatio=
infomeller
Meimungsaustauſch zwiſchen Briand und Lloyd
George wünſchenswert ſei. Wie das Reuterbureau vernimmt,
Gutachten der Bank von England.
TU. Londor, 10. Dez. (D. A. 3.) Das Gutachten der
Bank von England über die Möglichkeit eines engli=
ſchen
Kredits oder einer Anleihe an Deutſchland,
das dem Finanzminiſterium zugegangen iſt, lehnt die Frage,
falls ſich Deutſchland die erforderlichen Garantien verſchafft,
Darlehen auf kurze Termine zu gewähren, die nach jedesmali=
langſam
beſſern, was gegen ſprunghafte Umwandlung der
Wechſelkurſe vorzuziehen ſei, wodurch die Wirtſchaftslage Euro=
pas
ſtets in Mitleidenſchaft gezogen würde. und dies würde
Engliſche Anſichten.
Paris, 10. Dez. (Wolff.). Der Londoner Berichterſtatter
nis, in dieſem Falle der Tod des Wachtmeiſters Buchholz, wird allen Seiten, beſonders in Arbeiterkreiſen, bekenne man ſich zu
einer ſachlichen Prüfung nicht ſtandhalten, und wenn daher das dem wirtſchaftlich darniederliegenden England Heilung bringen
den Forderungen im Januar und Februar genüge und die wei=
Wir haben keine Veranlaſſung zu irgendwelchen Illuſionen, teſten Garantien dafür gebe, daß es in kürzeſter Friſt Ordnung
Auch wenn der Kurs der deutſchen Papiermark ſich in ſeine Finanzen bringe. Ein ſolches Zugeſtändnis wäne nicht
Die Schäden des Polenaufſtandes.
Beuthen, 9. Dez. (Wolff.) Die Oſtdeutſche Morgenpoſt
A. miſſion erließ eine Verordnung, daß die Schäden aus
dem polniſchen Aufſtand im Mai und Juni bis zum
1. Januar 1922 bei den neu errichteten Kreisausſchüſſen ſchriftlich
Geſchädigte kann gegen die Entſchei=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Nummer 332.

dung des Kreisausſchuſſes beim Zentralausſchuß Berufung ein=
legen
, und zwar innerhalb zehn Tagen nach Empfang des Schrei=
bens
, womit ihm die Entſcheidung des Kreiſes zugeht. Sach=
ſchäden
müſſen in der Zeit zwiſchen dem 2. Mai einſchließlich
und dem 3. Juli einſchließlich entſtanden, ſowie die nmittelbare
Folge der Aufſtandsbewegung oder durch letztere hervorgerufene
Handlungen ſein. Als Geſchädigter iſt anzuſehen der Eigentümer
oder jede andere Perſon, worauf die geſetzliche Verantwortung
für den Verluſt oder die Beſchädigung ruht. Die am Aufſtand
aktiv beteiligt geweſenen Perſonen (Inſurgenten) ſind nicht ent=
ſchädigungsberechtigt
.

Die Haftentlaſſung Smeets.
* Der gegenwärtige Stand der Angelegen=
heit
iſt der, daß die Vollſtreckung des Haftbefehls gegen den
Französling Smeets der nicht etwa aufgehoben worden iſt
unterbleiben muß, bis die Rheinlandkommiſſion in der Ange=
legenheit
endgültig entſchieden hat. Zunächſt iſt ja die Anord=
nung
der Freilaſſung nur auf die Behauptung des Smeets hin
erfolgt, daß er wegen einer zur Zeit des Waffenſtillſtandes be=
gangenen
politiſchen Handlung verfolgt werde, und die Rhein=
landkommiſſion
wird jetzt erſt feſtzuſtellen haben, ob dieſe Be=
hauptung
zutrifft oder nicht. In dem Augenblick, wo die Rhein=
landkommiſſion
zu der Einſicht gelaugen würde, daß die Hand=
lungen
, wegen deren gegen Smeets vorgegangen wird, nicht in
die Zeit des Waffenſtillſtandes fallen, würde die Rheinland=
kommiſſion
von ihrem eigenen Rechtsſtandpunkt aus den Frei=
laſſungsbefehl
zurücknehmen und dem Verfahren ſeinen Lauf
laſſen.
Berlin 9. Dez. Wie das Wolffſche Bureau hört, wies
das Auswärtige Amt die deutſchen Miſſionen in Paris,
London und Brüſſel an, wegen der auf Anordnung der Rhein=
landkommiſſion
erfolgten Haftentlaſſung des Redak=
teurs
Smeets (Köln), der wegen Nichterſcheinens in einem
gegen ihn wegen Beleidigung eines Polizeibeamten anſtehenden
Straftermins verhaftet worden war, Proteſt einzulegen.
* Köln, 10. Dez. Vor der Kölner Strafkammer wurde
geſtern in der Strafſache gegen Smeets verhandelt.
Der Verteidiger des Angeklagten bezweifelte die Zuſtändigkeit
des deutſchen Gerichts unter Berufung auf Ordonnanz 2 der
Rheinlandkommiſſion, da es ſich um Handlungen in der Zeit
des Waffenſtillſtandes handle. Das Gericht kam zu dem Schluß,
daß die Verordnungen der Rheinlandkommiſſion bindend ſeien
und daß der Fall daher nicht verhandelt werden könne.
Wie dem B. T. aus Köln gemeldet wird, hat die Kölner
Arbeiterſchaft in einer Verſammlung zu dem Fall Smeets
eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt: Die heutige
Verſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei, der über 3000
Perſonen beiwohnten, nimmt Gelegenheit, gegen die dunklen
Machenſchaften der Sonderbündlergruppe energiſch Einſpruch zu
erheben. Wir warnen das Ausland mamentlich Frankreich und
Belgien, den Einflüſterungen von Perſonen, die ſich auf unbe=
deutende
Teile der rheiniſchen Bevölkerung ſtützen, Gehör zu
ſchenken. Das rheiniſche Volk, namentlich die rheiniſche Arbeiter=, denkt nicht daran, ſich aus dem Verbande der deutſchen
Republik zu löſen. Die rheiniſchen Arbeiter ſind deutſch und
wollen deutſch bleiben.
Es verlautet, daß die rheiniſchen Richter angeſichts
dieſer unhaltbaren Zuſtände die ſchwebenden Prozeſſe bis au
weiteres einzuſtellen beabſichtigen, bis in dieſer Ange=
legenheit
eine Klärung geſchaffen ſein wird.
Die Kredithilfe.
* Berlin, 9. Dez. Wie die Blätter mitteilen, be=
ſchloß
der beim Zentralverband des deutſchen Bank= und Ban=
kiergewerbes
in Sachen der Kredithilfe beſtellte Aus=
ſchuß
, die Firmen S. Bleichröder, die Deutſche Bank, die Dis=
konto
=Geſellſchaft, Mendelsſohn u. Co. und M. M. Warburg
u. Co. in Gemeinſchaft mit dem Präſidium des Zentralverban=
des
die Vertretung des Bankgewerbes bei den weiteren Ver=
handlungen
über die Kreditaktion mit einer entſprechenden Kom=
miſſion
des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie und an=
deren
beteiligten Stellen zu übertragen. Zur Bearbeitung der
die Reorganiſation des Eiſenbahnweſens betreffenden Fragen
wurde ein weiterer Ausſchuß gebildet, dem außer dem Präſidium
des Zentralverbandes und der oben genannten Banken noch
eine Reihe weiterer Firmen angehören.
Die Steuern.
* Berlin. 9. Dez. Der Reichswirtſchaftsrat be=
ſchäftigte
ſich zunächſt mit einem Geſetzentwurf betr. Aenderung
der Kohlenſteuer, der eine Erhöhung der Steuer auf 40
Prozent vorſieht. Nach längerer Debatte wurde dem Geſetz=
entwurf
zugeſtimmt, nachdem ein Antrag abgelehnt worden war,
der die Steuer auf 30 Prozent ermäßigen wollte. Angenommen
wurde jedoch ein Antrag, wonach der Bezug von Hausbrand=
kohle
zu erträglichen Preiſen ermöglicht werden ſoll.
Im Reichstagsausſchuß für Steuerfragen
wurde die Beratung der Abänderung des Umſatzſteuer=
geſetzes
fortgeſetzt. Die Debatte lenkte ſich zunächſt auf die
im Geſetzentwurf vorgeſehene Erhöhung der Umſatzſteuer bei
Verabreichung von Speiſen und Getränken. Abg. Dr. Hugo
(D. Vpt.) empfahl die Streichung der in der Vorlage enthaltenen
auf die Schlemmerei bezüglichen Beſtimmungen und forderte
eine ſpezialiſierte Beſteuerung von Sekt und Likören. Nach ein=
gehender
Debatte, an der ſich Redner aller Parteien beteiligden,
wurde der Antrag angenommen. Zu den §§ 25 bis 29 des Ge

ſetzes, ſoweit ſie ſich auf die Steuer auf Anzeigen in
Zeitungen und Zeitſchriften beziehen, wurde folgende
Faſſung beſchloſſen: Die Steuer für die Aufnahme von Anzeigen
durch Zeitungen und Zeitſchriften ermäßigt ſich bei den erſten
200 000 Mark des vereinbarten Entgelts auf 1 Prozent, bei den
nächſten 200 000 Mark auf 1½ Prozent, bei den folgenden 200 000
Mark auf 2 Prozent, bei den nächſten 200 000 Mark auf 2½ Pro=
zent
, bei den nächſten 200000 Mark auf 3 Prozent, bei den näch=
ſten
200 000 Mark auf 3½ Prozent und von den darüber hinaus=
gehenden
Beträgen auf 4 Prozent. Eine lebhafte Debatte ver=
urſachte
noch die Beratung des § 13, der die Erhöhung der
Umſatzſteuer betrifft. Der Ausſchuß ſtimmte dem Antrag
des Zentrums und der Sozialdemokraten zu, der den Steuerſatz
auf 2 Prozent feſtſetzt. Die übrigen Beſtimmungen der Regie=
rungsvorlage
wurden im weſentlichen unverändert angenommen.
Die erſte Beratung der Novelle zum Umſatzſteuergeſetz iſt damit
erledigt.
Die Niederſchönenfelder Angelegenheit.
Berlin, 9. Dez. (Wolff.) Der Reichstagsaus=
ſchuß
für die Unterſuchung der Zuſtände in den
Strafanſtalten hatte heute eine Beſprechung über die ge=
plande
Beſichtigung der Feſtungsanſtalt Niederſchönen=
feld
in Bayern. Der bayeriſche Geſandte v. Preger wies
darauf hin, daß der bayeriſche Miniſterpräſident im Haushalts=
ausſchuß
des bayeriſchen Landtages klar die Anſicht vertrat, daf
eine Kontrolle der bayeriſchen Strafanſtalten durch den Reichs=
tagsausſchuß
rechtlich durchaus unzuläſſig ſei. Das Recht zur
Reichsaufſicht beſitze nur die Reichsregierung, nicht aber der
Reichstag. Nach der Reichsverfaſſung könne jedoch die Reichs=
regierung
eine Aufſicht nur in jenen Angelegenheiten ausüben,
in denen dem Reich das Recht der Geſetzgebung zuſtehe. Ins=
beſondere
habe ſie nicht das Recht, Komiſſäre zu Landesregie=
rungen
zu ſenden und die Beſeitigung von hervongetretenen
Mängeln zu verlangen. Die bayeriſche Regierung müſſe daher
zu ihrem Bedauern ablehnen, den von dieſem Unterſuchungs=
ausſchuß
beſchloſſenen Augenſchein in der Feſtung Niederſchönen=
feld
zuzulaſſen. Zum Schluß bat der Geſandte den Ausſchuß,
ſeinen Beſchluß zu revidieren.
Der Vertreter des Reichsjuſtizminifteriums, Geheimrat
Zweigert, erklärte, hinſichtlich der Rechtsfrage habe er per=
ſönlich
gegen die juriſtiſche Beweisführung des bayeriſchen Ge=
ſandten
gewiſſe Bedenken, müſſe ſich aber Zurückhaltung auf=
erlegen
, da die Reichsregierung zu der Frage, die zweifelhaft
und auch in der Literatur beſtritten worden ſei, noch nicht ab=
ſchließend
Stellung genommen habe. Gelange man in der Rechts=
frage
zu keiner Uebereinſtimmung mit Bayern, ſo werde ſie
gegebenenfalls vom Staatsgerichtshof zu entſcheiden ſein. Einer
Aufrollung der Rechtsfrage werde es aber dann überhaupt nicht
bedürfen, wenn der Ausſchuß aus politiſchen und Zweckmäßig=
keitsgründen
auf die Durchführung des früheren Beſchluſſes ver=
zichte
. Ein Anlaß, auf der Durchführung des Beſchluſſes zu be=
ſtehen
, liege für den Ausſchuß um ſo weniger vor, als die Ver=
hältniſſe
in Niederſchönenfeld zurzeit Gegenſtand von Verhand=
lungen
des Reichsjuſtizminiſteriums mit Bayern bildeten. Zum
Schluß wurde ein Antrag Merck (Baher. Vpt.), wonach der
Ausſchuß beſchließt, von dem Vollzuge des Ausſchuß=
beſchluſſes
vom 22. November mit Rückſicht auf die ſtrittige
Rechtsfrage Abſtand zu nehmen, mit den Stimmen der
Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums und
der Demokraten angenommen.
Die Waſhingtoner Konferenz.
Das Viermächteabkommen.
Paris, 9. Dez. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Havasagentur meldet aus Waſhington: Der Entwurf des Ab=
kommens
der vier Mächte, durch die das Statut der
pazifiſchen Inſeln feſtgelegt werden ſolle, ſei in die vorderſte
Reihe der Konferenzarbeiten getreten. Viviani habe die An=
nähme
des Entwurfs durch Frankreich empfohlen. Die Ant=
wort
von Briand werde in hurzer Friſt erwartet. Das Abkom=
men
werde ausſchließlich auf die Inſeln Anwendung finden,
die die vier Signatarmächte im Stillen Ozean beſitzen. Dagegen
werde es ſich nicht auf die Küſten des Stillen Ozeans erſtrecken,
da ein derartiges Abkommen die japaniſchen Rechte auf Korea
wieder in Frage ſtellen und eine nähere Beſtimmung der japa=
niſchen
Stellung in der Mandſchurei ſowie die Regelung der
Frage der Pachtgebiete in China herbeiführen müßte, alles Pro=
bleme
, deren Löſung heikel ſei. Ebenſowenig werde ſich das
Abkommen auf Indochina beziehen, wo die franzöſiſche Sou=
veränität
endgültig feſtſtehe. Abgeſehen von der Aufrechterhal=
tung
des territorialen Statusquo im Stillen Ozean werde das
Abkommen für den Konfliktsfall eine Friſt von ſechs Monaten
vorſehen, in der die vier Signatarmächte ſich bemühen würden,
den Streitfall friedlich beizulegen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Dezember.
* Ernannt wurden der Oberförſter Friedrich Knaf zu Waldmichel=
bach
zum Forſtmeiſter der Oberförſterei König und der Oberförſter Karl
Reiß zu Langen zum Forſtmeiſter der Oberförſterei Langen; der
Rektor an der Volksſchule zu Darmſtadt Wilhelm Gerbig zum Kreis=
ſchulrat
bei der Kreisſchulkommiſſion Erbach i. O.: der Miniſterialober=
reviſor
Albert Becker aus Darmſtadt zum Rechnungsrat bei der
Regiſtratur des Landesamts für das Bildungsweſen; ferner der Zoll=
ſekretär
beim Zollamt Michelſtadt Peter Schweitzer, zurzeit in

Wimpfen, zum Vorſtand des Zollamtes Wimpfen, der Steuerbetriebs=
aſſiſtent
Jakob Werner 7. beim Finanzamt Langen und die Hilfs=
zahlmeiſter
Wilhelm Lanz bei der Bezirkskaſſe Groß=Gerau, Heinrich
Auguſt Schunk bei der Bezirkskaſſe Gießen und Johann Huſter bei
der Bezirkskaſſe Oppenheim zu Steueraſſiſtenten.
* Uebertragen wurde der Schulamtsanwärterin Helene Dietz aus
Dieburg eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Froſchhauſen (Kreis
Offenbach), der Schulamtsanwärterin Anna Müller aus Mainz eine
Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Heuſenſtamm, Kreis Offenbach.
8 Verwaltungsgerichtshof. 1. Geſuch des Wilh. Heil in Friedberg
um Erlaubnis zum Betrieb einer Wirtſchaftskonzeſſion (Schankwirtſchaft)
Große Kloſtergaſſe 1. Die Sache fällt aus. 2. Vorentſcheidung in
Sachen Klage des Ludwig No ld in Goddelau gegen Kreisamtmann
Dr. Helmreich in Groß=Gerau und Bürgermeiſter Hartung in
Goddelau wegen Schadenerſatzes. Kläger iſt vertreten durch Rechts=
anwalt
Dr. Mattern; Amtmann Dr. Helmreich iſt perſönlich er=
ſchienen
, Bürgermeiſter Hartung nicht anweſend. Der Hausbeſitzer
P. Krummeck und L. Nold als Mieter widerſetzten ſich der Einſetzung von
Zwangsmietern, weil ihnen die Räume unentbehrlich ſeien. Das Kreis=
amt
ordnete nach Androhung Zwangsräumung der Wohnung an und
beauftragte die Bürgermeiſterei mit der Durchführung, was mit Hilfe
der Gendarmerie erfolgte. Die Sache hat die Landesämter und die
Gerichte mehrfach beſchäftigt. Nold will die Beklagten wegen Schaden=
erſatzes
belangen, weil die Zwangsräumung ſich auf einen vom Miet=
einigungsamt
feſtgeſetzten Vertrag ſtütze, während dieſes Amt unrichtig
beſetzt geweſen ſei. Auf ſolchen Vertrag ſich aufbauende Vollſtreckung
hätte nicht vollzogen werden dürfen; Amtmann Dr. Helmreich habe ſich
dadurch einer Verletzung ſeiner Amtspflicht ſchuldig gemacht, in gleicher
Weiſe der Bürgermeiſter. Das Miniſterium ſucht die Vorentſcheidung
des Verwaltungsgerichtshofes nach. Der Anwalt des Klägers vertritt
die Anſicht, daß bei dem weiten Ermeſſen, das den Behörden im Woh=
nnugsweſen
in die Hände gelegt ſei, um ſo ſtrenger geprüft werden
müſſe, ob das Verfahren der Beſitzenteignung geſetzmäßig durchgeführt
ſei; gerade in Goddelau ſeien damals Wohnungen leer geweſen; dem
Mieter Nold habe man ſeine Küche genommen, ſo daß er im Wirtshaus
habe die Mahlzeiten nehmen müſſen. Die Beſetzung des Mieteinigungs=
amts
bei Feſtſetzung des Zwangsmietvertrages ſei unrichtig geweſen,
da zwei Hausbeſitzer als Beiſitzer fungiert hätten. Den Einzug des
Zwangsmieters hätte angeſichts dieſer Tatſache der Kreisamtmann ver=
hindern
müſſen, zumal ihm zu dieſer Zeit die unrichtige Beſetzung des
Mieteinigungsamte amtlich bekannt geweſen ſei. Vollſtreckungstitel ſei
der von unzuſtändigem Amt feſtgeſetzte Zwangsmietvertrag geweſen; die
Einweiſung des Zwangsmieters ſei unzuläſſig geweſen, die Entſcheidung
ſei ungültig, weil ſie von einem nicht gehörig beſetzten Gericht ( Miet=
einigungsamt
) erlaſſen ſei. Das Kreisamt hätte das Verfahren wieder
aufnehmen und die Durchführung der Vollſtreckung verhindern müſſen.
Der Amtmann habe fahrläſſig gehandelt. Hartung hätte ſich davon
überzeugen müſſen, ob das Mieteinigungsamt richtig beſetzt ſei; hier
habe noch ein Mieterbeiſitzer gewirkt, der ſchon ſeit einem halben Jahr
Hausbeſitzer geweſen ſei; er hätte dem Kreisamtmann berichten müſſen,
und habe ebenfalls fahrläfſig gehandelt. Amtmann Dr. Helmreich weiſt
auf die Wohnungsnot in Goddelau hin, veranlaßt dadurch, daß die Wär=
ter
des Landgraf Philipp=Hoſpitals Heiratserlaubnis erhielten und nun
Wohnungen benötigten. Den vollſtreckbaren Schuldtitel für die Räumung
bildet die Beſchlagnahmeverfügung der Gemeinde; das Mieteinigungs=
amt
habe mit ſolcher Beſchlagnahme nichts zu tun. Alſo ſtütze ſich die
Vollſtreckung nicht auf den Zwangsmietvertrag; er ſei nicht paſſiv legi=
timiert
, das Kreisamt müiſſe belangt werdem. Der Vertreter des Staats=
intereſſes
erklärt, es ſeien auseinanderzuhalten die Beſchlagnahme der
Wohnung durch die Gemeinde und die Feſtſetzung eines Mietvertrages
durch das Mieteinigungsamt. Der Beſchlagnahmebeſchluß der Ge=
meinde
ſei der vollſtreckbare Titel, der Vertreter des Kreisamtes habe
korrekt nach der Beſchlagnahmeverfügung in deren Durchführung ge=
handelt
. Eine Amtspflichtverletzung des Bürgermeiſters, durch die dieſer
einen Schaden dem Kläger verurſacht habe, liege nicht vor. Die Wahl
der Beiſitzer ſei Sache des Gemeinderats. Der aus § 839 B.G.B. er=
hobene
Anſpruch könne allerdings nicht gegen die Behörde, ſondern nur
gegen den einzelnen Beamten gerichtet werden. Dr. Helmreich nimmt
am Schluſſe die Einrede der mangelnden Paſſivlegitimation zurück; ein
Schaden ſei dem Kläger gar nicht entſtanden. Der Gerichtshof ver=
neint
das Vorliegen einer dienſtlichen Verfehlung.
n. Strafkammer. Mit beſonderer Befriedigung iſt es zu verzeichnen,
daß eine jener nichtswürdigen Seelenverkäuferinnen, die gewerbsmäßig
unerfahrene Mädchen in öffentliche Häuſer liefern, vor einigen Monaten
hier auf friſcher Tat abgefaßt werden konnte. Es iſt dies der Umſicht
einer hieſigen Konditoreibeſitzerin zu danken, denn ſie hatte aus dem
Verhalten der Betreffenden Verdacht geſchöpft und die Polizei benach=
richtigt
. Gerade ſollte ein junges Ding, an das ſich die Schlepperin auf
der Fahrt von Mainz herangemacht hatte, nach Griesheim in ein ſolches
Haus gebracht werden. Die deshalb wegen Kuppelei nach § 180 Straf=
geſetzbuches
angeklagte 26jährige, mehrfach vorbeſtrafte Kellnerin Minna
Günderoth aus Schlotheim leugnet zwar beharrlich und ſtellt ſich
als gefällige, uneigennützige Vermittlerin einer harmloſen Dienſtſtelle
hin, war aber vom Schöffengericht ſchuldig erachtet und zu 9 Monaten
Gefängnis nebſt 3jährigem Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von Polizei=
aufſicht
verurteilt worden. Ihre dagegen verfolgte Berufung wurde
nach nochmaliger eingehender Beweisaufnahme verworfen. Das
gleiche geſchah bezüglich des ſchöffengerichtlich wegen Diebſtahls mit
einem Monat Gefängnis bedachten Hauſierers J. Babab aus Frank=
furt
a. M., der ſein Gewerbe zur Langfingerei in Bobſtadt benutzt hatte.
Eine dortige Frau traf ihn in ihrer Küche, es fiel ihr ſein verlegenes
Weſen auf und ſie entdeckte nach ſeinem Weggang das Verſchwinden von
9 Pfund Zucker aus einem offenen Schrank. Die ganzen Umſtände laſſen
B.s Täterſchaft zweifellos erſcheinen und man beſtätigte daher die vor=
inſtanzliche
Strafe. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte
Verhandlung gegen den 25jährigen, bisher unbeſtraften und geiſtig min=
derwertigen
Taglöhner Philipp Rothenſtein aus Königſtädten
vegen Verbrechens nach § 176 Abſ. 3 S.G.B. endigte mit Verurteilung
zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 8 Wochen Unterſuchungs=
haft
. Ferner wurde die 41jährige unbeſtrafte Ludwig Hammers=
dorf
Ehefrau aus Neckarſteinach wegen qualifizierter Urkundenfäl=
ſchung
nebſt Betrug in die zuläſſige Mindeſtſtrafe von 1 Woche Ge=
fängnis
verurteilt. Sie pflegt als Botin Beſorgungen in Heidelberg
für Andere auszuführen, verfälſchte dabei eine bezahlte Rechnung von
32 Mk. in 35 Mk. und erſchwindelte ſich mittels der Quittung den
kleinen Mehrbetrag.
8 Landwirtſchaftskammer. Die Regierung hat auf Grund des ihr
durch Artikel 9 der Verfaſſung gewährten Notverordnungsrechts ange=
ordnet
: Der Artikel 42 des Geſetzes vom 16. Mai 1906 bzw. 3. Dezember
1920 wird dahin abgeändert: Die Umlage darf vom Rechnungsjahre 1921
an 3 Mark auf 1000 Mark des der Umlage unterliegenden Vermögens
nicht überſteigen. Zur Abbürdungder Schuld, die die Kammer

Von den Hochſchulen.
Studentiſche Selbſtverwaltung.
asp. Im Rahmen ſeiner Vorleſung: Einführung in die
Nationalökonomie ſprach Profeſſor Ludwig Bernhard im
Auditorium maximum der Berliner Univerſität auch über die
Geſchichte der ſtudentiſchen Bewegung und die Stellung des
jungen Studenten zur Selbſtverwaltung. Ausgehend von der
geſchichtlichen Entwickelung der Studentenbewegung legte er den
Unterſchied in Form und Zielen vor und nach dem Kriege dar.
Die Veränderung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe
bringt heute die Hochſchulen und die akademiſchen Stände in
ſchwerſte Gefahren. Bei der ſchwindenden inneren Kraft des
Staates und der akademiefeindlichen Haltung der in der Regie=
rung
maßgebenden Bruppen ſind die Hochſchulen heute auf ſich
ſelbſt angewieſen. Ihre Selbſtändigkeit und geiſtige Freiheit
können ſie aber nur bewahren, wenn die Studentenſchaft ſelbſt
in ſeiteſtem Maße mitarbeitet an ihrer eigenen Zukunft. Zwei
große Aufgaben hat ſie zu löſen: Die wirtſchaftliche
Sicherſtellung ihrer Angehörigen, wobei in weiteſtem Maße ge=
noſſenſchaftliche
Selbſthilfe Platz greift eine Aufgabe, die noch
Entwickelungsmöglichkeiten in ſich birgt. Daneben aber ſteht
als ein Ziel, ohne deſſen Erfüllung noch keine ſtudentiſche Be=
wegung
durch die Jahrhunderte akademiſcher Geſchichte Wert
und Kraſt behalten hat, die Erweckung der jungen Akademiker=
ſchaft
zu nationalpolitiſchem Wollen. Bloße formale
Selbſtverſaltung und Organiſation kann auf die Dauer nicht
von den verfügbaren Kräften getragen werden, wenn nicht alle
Arbeit unter einem befreienden, nationalen Gedanken geleiſtet
wird. Die Deutſche Studentenſchaft, wie ſie heute als Selbſt=
verwaltungskörper
ſeit der Revolutionszeit entſtanden iſt, ſucht,
getragen von der in ihr ſtehenden nationalen Bewegung, die ins=
beſondere
der Hochſchulring darſtellt, beiden Aufgaben gerecht zu
werden; iſt ihr doch ein großer, unverkennbarer Fortſchritt da=
durch
gelungen, daß ſie den ſtändiſchen Einheitsgedanken aller
Studenten und ihrer Hochſchulen Form gegeben hat. Aber ſie
ſteht heute von einer ernſten Gefahr. Die durch den Fortgang
der Kriegsſemeſter einſetzende Verjüngung läßt die ihr geſtellten
Aufgaben zum Teil als über ihre Kräfte gehend erſcheinen, ſo
daß eine gewiſſe Beſchränkung zweckmäßig ſein wird. Wichtiger
jedoch iſt die Lebendigerhaltung der Anteilnahme des jungen

Nachwuchſes, an der auch die Dozenten mehr als bisher Anteil
nehmen ſollten. Profeſſor Bernhard ſchlug daher vor, in jedem
Semeſter in der ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät einen mehr=
ſtündigen
Kurſus über Geſchichte und Aufgaben der ſtudentiſchen
Selbſtverwaltung von ſeiten der Studentenſchaft durchzuführen,
dem ohne Zweifel die Profeſſorenſchaft weitgehendes Intereſſe
entgegenbringen werde. Mitarbeit an dieſer Arbeit der Selbſt=
erhaltung
ſei Pflicht eines jeden Kommilitonen, und es ſei beim
Abſchluß der Studien jedem anzumerben, ob er nur an ſich und
ſein Examen gedacht oder Dienſt an der Allgemeinheit zu
leiſten habe.
* Hochſchulnachrichten. Die Leitung des Reichsbundes
deutſcher Kunſthochſchüler, Sitz München, Brienner=
ſtraße
22 (alte Schackgalerie), teilt uns mit: Den Bemühungen
des Reichsbundes iſt es gelungen, in mehreren Städten Deutſch=
lands
Freiplätze für ausländiſche Kunſtſtudierende zu beſchaffen.
Es kommen vorläufig ſchweizeriſche, ſpaniſche, griechiſche, ſchwe=
diſche
, norwegiſche, daniſche, holländiſche, ſüd= und nordamerika=
niſche
und italieniſche Künſtler in Frage. Da dem Reichsbund
deutſcher Kunſthochſchüler für jeden derartigen deutſchen Frei=
platz
ein Freiplatz für einen deutſchen Kunſtſtudievenden im Aus=
land
zugeſagt iſt, biitet der Reichsbund deutſcher Kunſthochſchüler
alle Kunſtfreunde, die bereit wären, einen ausländiſchen Kunſt=
ſtudenten
einige Wochen koſtenlos zu ſich zu Gaſt zu nehmen, ihre
Anſchriften und die in Betracht kommende Zeit an die Leitung
des Reichsbundes gelangen zu laſſen.
Die in Budapeſt ſtudierenden deutſchſtämmigen Studen=
ten
haben ſich zur Deutſchen Studentenſchaft an der
Hochſchule Budapeſt zuſammengeſchloſſen, deren Vor=
ſtand
aus je zwei Angehörigen der beiden dortigen deutſchen
Verbindungen Gothia und Longobardia beſteht. In einem
Schreiben an den Vorſtand der Deutſchen Studentenſchaft ſchreibt
die Budapeſter Deutſche Studentenſchaft, daß ſie es als erſte
Aufgabe empfinde, neben weiterer Pflege und Ausbau der Be=
ziehungen
zu der großen Deutſchen Studentenſchaft, die Inter=
eſſen
der Deutſchen Studentenſchaft an der Hochſchule Budapeſ=
mit
ernſter Arbeit zu vertreten und zu wahren

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Frankfurt, 8. Dez. Einen intereſſanten Konzertabend
vermittelte die Deutſch=Spaniſche Geſellſchaft durch
die Veranſtaltung eines Orcheſterkonzertes, das unter
der Leitung von Senor Rafael Benedito (Madrid) nur
Kompoſitionen ſpaniſcher Autoven brachte. Der noch ſehr jugend=
liche
, aber techniſch glänzend ausgeglichen dirigierende Kapell=
meiſter
des Benedito=Orcheſters und des Madrider Chorvereins
hatte ſeinem Programm keine beſtimmte Stilrichtung als aus=
ſchlaggebend
zugrunde gelegt. Es kam ihm auch nicht darauf
an, Werke aufzuführen, die unſerem deutſchen Geſchmack am mei=
ſten
zugeſagt hätten. Er wollte in dem knappen Rahmen des
zweiſtündigen Konzertes ein naturwahres Bild der ſpaniſchen
Konzert= und Opernmuſik geben, die in ſeiner Heimat als volks=
tümlich
(im beſten Sinne des Wortes) gilt. Alſo ſpezifiſch ſpa=
niſche
Muſik erklingen zu laſſen, das war der Zweck des Kon=
zertes
. So umfaßte die reichhaltige Vortragsfolge Werke klaſſi=
ſcher
und moderner Komponiſten. Der grundlegende Unterſchied
zwiſchen guter deutſcher und echter ſpaniſcher Konzertmuſik liegt
in dem Verwenden von Tanzrhythmen Bolero, Seguidilla,
Tango in den ernſteſten Tonſchöpfungen. Wir könnten uns
wohl nur ſchwer vorſtellen, daß in einer Sinfonie plötzlich ein
Walzer auftauchte. Das überaus geſchickt zuſammengeſtellte Pro=
gramm
feſſelte von der erſten bis zur letzten Nummer. Glühende
Sinnenfreude, blutvolle Themen, feurige Rhythmen riſſen mit,
ich denke ganz beſonders an La boda de Luis Alonſo ( intermé=
dio
) von Gimenez buntſchillerndes Orcheſterkolorit z. B.
in der Pantomima de las Golondrinas von Uſandizaga und
La Proceſion del Rocio von Turina zauberte die farben=
frohe
Welt Andaluſiens herbei. Sehor Benedito iſt ein im=
pulſiver
, vor allem rhythmiſch ungemein präziſer Dirigent, dem
das Sinfonie=Orcheſter ganz prachtvoll folgte und die
feurigen Weiſen mit einer Raſſe ſpielte, als ſeien ſeine Mitglie=
der
waſchechte Spaniolen. Als Soliſt ſpielte Herr George Cope=
land
einige ſpaniſche Tänze für Klavier. Auch er
betonte das apart Rhythmiſche dieſer Weiſen. Sein techniſch
ſauberes, brillantes Spiel fand reichen Beifall, ſo daß der Pia=
niſt
ein kleines Stückchen zugab, das in ſeiner wundervoll wie=
genden
Rhythmik und ſeiner zarten Terzenmelodik mit das
ſchönſte des Abends war. Der Gaſtdirigent wurde lebhaft gefeiert.
Schade, daß das Haus nicht beſſer beſucht war. W. W. Göttig.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Seite 3.

9äd däc e e ete etete
hoben. Die Verordnung, die das Datum 19. November 1921 trägt, iſt
am 6. Dezember in Kraft getreten.
3 Eidesleiſtung durch Geiſtliche. Die Beſtimmungen, wonach Geiſt=
liche
vor einer ſtaatlichen Behörde einen Amtseid oder Verfaſſungseid
zu leiſten haben, ſind aufgehoben. Unberührt bleibt die Verpflichtung
für ſolche Geiſtliche, die ein ſtaatliches oder Gemeindeamt übernehmen.
8 Auflöſung von Familienfideikommiffen. Auf Grund des Notver=
ordnungsrechts
wurde das Geſamtminiſterium ermächtigt, mit der preußi=
ſchen
Regierung wegen einheitlicher Auflöſung des Alt=Leiningen= Weſter=
burgiſchen
Fideikommiſſes Vereinbarungen zu treffen, auch in ſonſtigen
Fällen in gleicher Weiſe vorzugehen, wo ſich ſolche Hausvermögen über
mehrere deutſche Länder erſtrecken.
Landestheater. Am Donnerstag, den 15. Dezember, gelangt
nicht Cgeſar und Cleopatra ſondern Amphitryon zur Auf=
führung
.
* Der Frauenverein der Johannesgemeinde hielt ſeine Hauptver=
ſammlung
im gurbeſetzten Saal des Rummelbräu ab. Als Vorſitzen=
der
leitete Pfarrer Goethe die Verhandlungen. Frl. Amalie
Strecker erſtattetze den Jahresbericht, der von erfreulichem Wachstum
des Vereins aber, auch von ſchweren fimanziellen Songem Zeugnis gab.
Nur durch freiwillige Zuwendungen treuer Freunde in Höhe von faſt
10 000 Mark und Erhöhung der Jahresbeſträge vieler Mitglieder war es
möglich, ohne Schulden auszukommen. Erfreulicherweiſe hatte auch die
Stadt ihren Zuſchuß erhöht in der richtigem Erkenntnis, ein wie wert=
volles
Stück ſozialer Arbeit durch dem Verein geleiſtet wird. Frau Sa=
nitätsrat
Dr. Brückner, die als 2. Vorſitzende herzliche Begrüßungs=
worte
geſprochen hatte, berichtete über die Arbeft in Kinderſchule und
Krippe, der ſie ſeit langem ihre beſondere Obſorge angedeihen läßt.
Hier liegt ja die praktiſche Fürſorgearbeit, die der Verein ſeit 26 Jahren
zum Segen der Gemeinde leiſtet. Aber auch die andere Seite der Auf=
gabe
, die ſich der Frauenverein geſteckt hat, durch Vorträge anvegend
auf ſeine Mitglieder zu wirken, kam an dem Abend zu ſeinem Recht
dunch den Vortvag, dem Pfarver Serüba vom Eliſabethenſtift hielt über
Frauenliebe zur Linderung von Volksſchäden‟. Die
Bilder, die er vor den geſpannt Lauſchenden aufrollte, wirkten tief er=
ſchütternd
. Die Nöte, die Krankheiſt und Leichtſinn über ſoviel Töchter
auch unſever Stadt bringen, ſind ſo furchtbare, daß man wohl an ihrer
Beſeitigung verzweifeln könnte, wenn nicht die Liebe noch mächtiger wäre,
die an Jeſus entzündet, immer wieder helfend und rettend den Ver=
lorenen
nachgeht. Von großem Gindruck war die Mahnung an alle
Mütter und mütterlich Empfindenden, bewahrende Liebe an den Töch=
temn
des Volkes zu üben durch Pflege eines echt chriſtlichen Familien=
lebens
, in dem auch die Zucht und der tieſe Ernſt ihre Stätte haben
müſſen, damit von früh auf der Abſcheu vor der ganzen Furchtbarkeit
der Sünde und ihren Folgen empfunden wird und beſtimmend auf
die heranwachſende Jugend wirkt. Nicht aufzumuntern, aber empor=
zuheben
auf die Stuſe ſittlicher Leiſtung war die Abſicht des Redners.
Dem Wunſch, daß dies erreicht worden ſei, gab Pfarrer Goethe in
bewegten Worten Ausdruck und dankte dem Redner für ſeine zu Her=
zen
gehenden Ausführungen. Pfarrer Marx teilte dann noch mit,
daß vom 1. Januar 1922 an ein eignes wöchentlich erſcheinendes Ge=
meindeblatt
von den beiden Pfarvern herausgegeben wird. End=
lich
wurde noch Frl. Ilſe Göbel (Geſang) und Kammermuſiker Gün=
Ɨher (Poſaune) für ihre prächtigen muſikaliſchen Darbietungen gedankt,
die neben dem tiefen Ernſt des Vortrags auch der Freude an guter, herz=
erhebender
Kunſt zu ihrem Recht verhalfen, und ſo, ohne über die ernſte
Wirklichkeit hinwegzutäuſchen, doch eine wohltuende Umrahmung des =
ſteren
Bildes gaben, das im Mittelpunkt des Abends ſtand. Gine Tel=
lerſammlung
beim Ausgang erbrachte 350 Mark, von denen ein nam=
haſter
Teil der Arbeit des Eliſabethenſtiftes an der Zuflucht für ge=
fährdete
Mädchen zugewieſen wurde.
* Die Knabeumittelſchule I vevanſtaltete geſtern im Konkordiaſaal
einen muſikaliſch=dehlamatoriſchen Abend zum Beſten
der Kinderhilfe. Sie folgte damit als erſte einer im Sommer ds.
Js. gegebenen Anregung, die Schulen in den Dienſt der Nächſtenliebe zu
ſtellen. In uneigennütziger Weiſe hatten ſich auch derzeitige und ehe=
malige
Schüler zur Verfügung geſtellt und verhalfen der Veranſtaltung
Zu einem guten Gelingen. So hatte Herr Lehrer Hunecke mit dem
hor der Ia und Ib verſchiedene, zum Teil von ihm ſelbſt komponierte
Vieder einſtudiert und fand mit deven Wiedergabe warmen Beifall. Be=
ſonders
gefielen die anſprechenden Volkslieder Wenn in die Ferne‟
und Seht, wie die Sonne dort ſinket, nichts wirkt eben tiefer als das
Volkslied, da aus ihm die Seele eines Volkes am unmittelbarſten zu
uns ſpricht. Nicht minder verdient machten ſich auch die Herven Schmidt
rund Hunecke (Klavier) durch Violinvorträge Solveigs Lied von Grieg
nd die ſchwungvoll geſpielte Travatore (Phantaſie von Singelee) von
Verdi. Die Schiler der Anſtalt kamen in einem Gedichtvortrag (Gi=
Toth Ib: Uhlo von Huneche), einem Melodvam Lenore von Bürger,
MMuſik von Hunecke (Henſel Ia), Lied für Violinſolo und Geſang,
Violin= und Geſangskompoſition von Hunecke, (Giloth Ib), zu Worte.
Eine dramatiſche Aufführung von Schülern der Ib, II a und II b, Rütli=
ſzene
aus Tell, krönte den Abend, der durch einen Klaviervortrag
(Herren Rouge und Hunecke) Peter Schmoll v. K. M. v. Weber
ſtimmungsvoll eingeleitet war. Außer dem unbeſtreitbaren ideellen Er=
folg
der Veranſtaltung, die als Probe aufs Exempel mit gut gelungen
beſtand, dürfte im Intereſſe der guten Sache auch ein finanzieller zu ds. Mts., vormittags 9½ Uhr, im Sitzungsſaal, Wilhelminenſtvaße 15,
wünſchen ſein. Möge das gute Beiſpiel eifrige Nachahmung finden!
* Das Ludwig=Georgs=Gymnaſium ladet literariſche Feinſchmecker
ſowohl wie alle Freunde urwüchſiger Komik zu einer Aufführung der
Vögel des Ariſtophanes ein. Das Stück, das vor 2335 Jahren
in Athen ſeine Uraufführung erlebt hat, kann für uns auch heute noch
ein Quell nachdenklichen Behagens und befreienden Lachens werden.
Denn ewig wiederkehrend wie die menſchlichen Schwächen an ſich, ſind
auch die komiſchen Verwichelungen, in die ſie führen. Und wenn die bei=
den
athemiſchen Bürger, mit ihrer Staatsverfaſſung unzufrieden aus=
Ziehen, um im Verein mit den Vögeln ein neues Reich, das Wolken=
kuchucksheim
zu gründen, ſo wird man vielleicht gerade in unſerer Zeit
under dem antiken Gewand modern anmutende Geſtalten erkennen. Die
muſikaliſche Begleitung zu einzelnen Szenen ſtammt von Profeſſor Dr.
Gſchrey=München. Die Spielleitung liegt in den Händen des Herrn
Studienrats, Dr. Matzan. Herr Studienvat, Dr. Ausfeld wird
durch einen kurzen Vortnag in das Verſtändnis des Stückes einführen.
(Siehe Anzeige.)
mehrende, ähnliche Veranſtaltungen und in Anbetracht der hohen Ma=

Heſſiſches Landestheater.


Samstag, 10. Dezember.

Uraufführung:

Prinzeſſin Huſchewind.
Ein Schelmenmärchen in 6 Abenteuern von Fritz Peter Buch.
Muſik von Fritz Müller=Prehm.
W-I. Ein wirlliches Märchen, das die Phantaſie der Kinder
anregt und ſie durch humoriſtiſche und groteske Zutaten ergötzt! Märchencharakter des Stückes und entlockten den Kindern jedes=
Prinzeſſin Huſchewind, ein ausgelaſſenes und tolles Kind, be=
kommt
in dem Hofmarſchall des Königs einen neuen Erzieher, der Auffaſſung des Kinderpublikums gerecht und war auf den
den zwölften, der ſie zur Raiſon bringen ſoll. Er will ſie ans
ſeinem Zorn wünſcht der Hofmarſchall, daß ſie für immer an den genug iſt.
Stuhl gefeſſelt bleiben möge bis der Wald herankomme und ſie
erlöſe. In dem Zauberſchloſſe, das ſie bewohnt, gehen alle Ver=
wünſchungen
, die in ſeinen Räumen ausgeſprochen werden, in
Erfüllung. So auch dieſe, und die Prinzeſſin bleibt an dem
Stuhl feſtgebannt. Dem Hofmarſchall wird Todesſtrafe ange=
droht
, falls er ſie nicht innerhalb dreier Tage erlöſt. Er macht
ſich mit dem Köhlerkätchen, der Freundin der Prinzeſſin, auf den
Weg, und ſie gehen zu dem Baume Wiegewind, einem verzauber=
ten
Prinzen, im Walde, um ihn zu bewegen, zur Prinzeſſin zu und vielverſprechenden Talents und einer geſchmackvollen Art
kommen und ſo den Zauber zu löſen. Aber er kann nicht fort, des Sprechens. Von den übrigen Darſtellern und Darſtellerinnen
denn König Wurzelgraus hat ſeine Wurzeln mit einem Schloſſe ſeien noch erwähnt: der König des Herrn Ausfelder, der
feſt angeſchloſſen. Sie müſſen das Schloß aufſchließen, aber da Wiegewind des Herrn Kuliſch, der Rumpelſack und Wurzel=
der
Baum und die Erde von Froſt erſtarrt ſind, müſſen ſie von graus des Herrn Langheinz, zu deſſen letztgenannter Rolle
Frau Sonne erſt ein Töpfchen Sonnenſchein holen. Alſo machen die groteske alte Königin der Frau Carlſen das Seitenſtück
ſie ſich auf den Weg zur Frau Sonne. Unterwegs treffen ſie den
Schneider Schnips, einen verſchmitzten Schelm, der ſie durch
ſeine Liſt zum Ziele führt. Zunächſt gelangen ſie zum Müller
Rumpelſack, den Beſitzer der Mühle Tauſendwunſch, die, wenn
ſie in Bewegung geſetzt wird, alle Wünſche erfüllt. Der Schnei= ſeine Sache gut gemacht hat. Die Muſik, die ſich der jedesmaligen
der überliſtet den böſen und dummen Müller und ſteckt ihn in
einen Sack; nachdem er unſchädlich gemacht iſt, ſetzen ſie ſich in dramatiſcher Art. Muſikaliſcher Leiter war Herr Schleſinger. (
den Beſitz der Mühle und wünſchen ſich nach einem vergnügten
Mahle am Tiſchleindeckdich eine Sonnenblume, die ſo raſch und lein Maria Willenz, die Ausführung der Bühnenbilder
hoch wächſt, daß ſie mit ihr zur Sonne ſteigen können. Dort an= von den Herren Scherl und Schwerdtfeger her. Das
gekommen erhält der Schneider durch Liſt von der Frau Sonne
das Töpſchen Sonnenlicht, und auf einem Sonnenſtrahl ſteigen
die drei in das unterirdiſche Reich des Königs Wurzelgraus

tevialpreiſe in dieſem Jahre von der Abhaltung eines Verkaufstags ab=
geſehen
. Um jedoch Mitzgliedern und Freunden des Vereins noch vor
Heimarbeitevinnen wieder neue Arboitsmöglichkeiten zu ſchaffen, wird
eine beſchränkte Zahl von Arbeiten (Kinderkleider, Wäſche, Einkaufs=
taſchen
u. verſchiedene Handarbeiten) am Dienstag, den 14. Dezem=
ber
, in der Geſchäftsſtelle des Vereins, Grafenſtraße 24, 1. Stock, zum
Verkauf geſtellt, worauf ſchon heute mit der Bitte um zahlreichen Be=
ſuch
hingewieſem ſei. (Nähere Anzeige folgt noch.)
Goethebund. Dienstag, den 13. Dezember, ſpricht Dr. Obenauer
über Stefan George im Muſikvereinsſaal, Steinſtraße 24. (S.
Anzeige.)
* Gautag Gabelsberger Stenographen. Der diesjährige Gautag
des Gaues Darmſtodt, Gabelsberger Stenographen findet Sonntag, den
11. Dezember ds. Js. ſtatt. Verbunden damit iſt ein öffentliches
Wettſchreiben von 60 Silben ab und höher, das vormittags 9 Uhr
in der Ballonſchule am Ballonplatz abgehalten wird. Nachmittags 3½
Uhr erfolgt in der Turnhalle am Woogsplatz die Preisverteilung. Das
Arrangement des Feſtes liegt in den Händen der Stenographen= Vereini=
gung
Gabelsberger Eliſabethenſtraße 52, die ein gediegenes Pro=
gramm
zuſammengeſtellt hat und allen Beſuchern der Veranſtaltung
einige genußreiche Stunden garantiert. Ein Teil der von hieſigen Fir=
men
anläßlich des Wettſchreibens geſtifteten Ehrenpreiſe, darunter ein
emaillierter Gaskocher der Herdſabrik und Emaillierwerk G. m. b. H.,
Landwehrſtraße, iſt in der Blumenhandlung Henkel u. Co., Inh. Herr
Nichard Heydt, Ernſt=Ludwigſtraße, ausgeſtellt. (Siehe Anzeige.)
* Die Vereinigung aus Elſaß=Lothringen Vertriebener hält nächſten
Donnerstag im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ihre Dezember= Mit=
gliederverſammlung
ab. Außer geſchäftlichen Angelegenheiten
werden einige das in den nächſten Tagen beginnende Entſchädigungs=
verfahren
betreffende wichtige Mitteilungen gemacht werden. Im An=
ſchluß
wird Redakteur Geißlinger, früher in Straßburg, über
ſeine Erlebniſſe in franzöſiſchen Kriegsgefangenenlagern berichten. alle Mängel eines Kompromiſſes in ſich birgt, Rechnung getragen. Vor
(Vgl. die heutige Anzeige.)
* Deutſcher Seeverein. Der von ſeiner Krankheit wieder geneſene
Admiral Scheer wird am Montag den angekündigten Vortrag
über die Skagerrakſchlacht halten. Lichtbilder werden die
Ausführungen des geſchätzten Redners unterſtützen. (Siehe Anzeige) man hierdurch zu grotesken Steuerergebniſſen kommt. Die Grenzen
* Hausfrauenbund. Am nächſten Dienstag findet die Dezemberver=
ſammlung
ſtatt, in der über die Anfänge unſeres Hilfsdienſtes
berichtet wird. Ginige Weihnachtsbüicher und Spiele, die uns anvertraut
wurden, können beſichtigt bezw. gekauft werden. (Siehe Anzeige.)
Montag, den 12. Lezember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 63, 62
und Emilie je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl
oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten); Marke Nr. 52 und Emilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 51, 660 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Gerſtenmehl: (Hohenlohes Kindernahrung) ½s Pfund zu 2 Mk.
markenfrei, zu haben in den Städtiſchen Krankennährmittel=
Verkaufsſtellen.
Haushaltungsmehl: Bis 31. Dezember auf die Lebensmittel=
marken
Erbach blau und weiß je 1000 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Vollmilch für Kranke und Kinder: 5. Dezbr. 80 %=
6. Dez. 70 %r 7. Dez. 70 %-
wie
aufgedruckt bis zum 15. Dezember ds, Js., ſondern bis
zum 15. Januar 1922 gültig.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate () ſonders dagegen genommen werden, daß der Reichsfinanzminiſter in ſo
Heſſen iſt in jeher Menge geſtattet.
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1.Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 10 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags geöffne.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Die Beſeitigung von Schnee und Glatteis von den Fußſteigen.
Es wird öfters an die Stadtvevwaltung die Anfrage gerichtet, ob von
dem diesjährigen Winter ab das Beſeitigen von Schnee und Eis von den
Fußſteigen und das Beſtreuen dieſer bei Glatteis von ſtädtiſchen Organen
beſorgt werden würde. Dieſe Frage muß verneint werden. Die Aus=
führung
der vorbemerkten Arbeiten haben nach wie vor die Haus=
eigentümer
zu venamlaſſen.
* Verkauf von Chriſtbäumen. Alle Händler, welche in dieſem Jahre
Chriſtbäume zu verkaufen beabſichtigen, wollen ſich Montag, den 12.
Preisprüfungsſtelle, einfinden. Nur den Händlern wird der Verkauf von
Chwiſtbäumen geſtattet werden, welche ſich mit der Preisprüfungsſtelle
über den Verkaufspreis der Chriſtbäume verſtändigt haben. (Siehe Be=
kanntmachung
.)
* Orpheum. Das prächtige gegenwärtige Programm kommt an dem
heutigen Sonntag zweimal zur Darſtellung. Am Nachmittag um halb 4
Uhr ohne Kürzung bei Wochentagspreiſen und abends 348 Uhr. (Siehe
Anzeige.)
* Ludwigshöhe=Konzert. Heute, Sonntag, nachmittags, findet das
regelmäßige Sonntags=Konzert ſtatt. Die Leitung hat Herr Obermuſik=
meiſter
M. Weber. Die Wege ſind beleuchtet. (Siehe Anzeige.)
gs- Gasvergiftung. Geſtern vormittag wurden Hausbewohner durch
Gasgeruch beunruhigt und veranlaßten, daß der Sache nachgegangen
werde. Man fand zwei Studenten bewußtlos in ihrem Zimmer
liegend. Die ſofort herbeigerufene Rettungswache ſtellte Wieder=
belebungsverſuche
mit Erfolg an und brachte dann die beiden Studenten
* Der Gewerkverein der Heimarbeiterinnen hat mit Rückſicht auf ſich in das Krankenhaus. Es liegt anſcheinend eine Unvorſichtigkeit vor,
denn man fand einen Gashahn geöffnet, dem das Gas entſtrömte.
hinab, bemächtigen ſich mit Liſt und Gewalt des Schlüſſels zum
Schloſſe des Baumes Wiegewind und ſchließen es auf. Dieſer
iſt nun befreit; er kommt mit den drei Reiſegefährten ins Schloß
und erlöſt die Prinzeſſin. Aber auch er iſt enlöſt, und als Prinz
Immergrün erhält er die Hand der Prinzeſſin, und übers Jahr
zu Weihnachten, ſo verſpricht der König, iſt Hochzeit.
Die einzelnen Szenen: im Königsſchloß, beim Bäumchen
Wiegewind im Winterwald, vor der Mühle Tauſendwunſch,
bei Frau Sonne und im Reiche des Königs Wurzelgraus, ent=
ſprechen
in ihrer teils poetiſchen, teils grotesken Aufmachung dem
mal Ausrufe freudiger Ueberraſchung. Die Aufführung wurde
Ton der Märchenerzählung geſtimmt. Die Künſtler unterzogen
Zimmer und an den Stuhl bannen, ſie aber entſchlüpft, und in ſich mit erkennbarer Liebe ihrer Aufgabe, die ja auch dankbar
Die drei Hauptrollen ſind die des Köhlerkätchens, des
Schneiders und des Hofmarſchalls; erſtere wurde durch Frau
Gothe mit der ihr eigenen draſtiſchen Charakteriſtik verkörpert,
in der des Schneiders entfaltete Herr Sebald einen köſtlichen
Humor und Lebendigkeit des Spiels, ebenſo war der Hofmar=
ſchall
des Herrn Jürgas komiſch wirkſam pointiert. Die Rolle
der Prinzeſſin, die nur im erſten und letzten Bilde auftritt, gab
Fräulein Steidl Gelegenheit zur Betätigung eines hübſchen
bildete, den Grunzegruß des Herrn Kenter, die Frau Sonne
der Frau Meißner mit ihren Aſſiſtenten Wind, Regen und
Schnee der Herren Göbel, Weſtermann und Kroczak.
Als Spielleiter zeichnete Herr Friedrich Schramm, der
Stimmung der Szenen anpaßt, iſt teils einleitender, teils melo=
Der Entwurf der Bühnenbilder und Koſtüme rührt von Fräu=
Publikum ſetzte ſich meiſtens aus Kindern verſchiedenen Alters
zuſammen, die ihrer Befriedigung und Freude über das Ge=
ſchaute
und Gehörte durch dröhnenden Beifall Ausdruck verliehen.

Steuerfreie Erneuerungskonten.
Weihnachten Gelegenheit zum Einkauf zu geben, um für die bedürftigſten Auf Einladung der Handelskammer Darmſtadt ſowie des Handels=
vereins
, des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller (Ortsgruppe Darm=
ſtadt
), der Vereinigungen des Darmſtädter Groß= und Einzelhandels,
des Kaufmänniſchen Vereins der Vereinigung Darmſtädter Banken
und Bankiers ſowie der Ortsgewerbe= und Handwerkervereinigung,
ſprach Herr Profeſſor Dr. Mahlberg von der Handelshochſchule in
Mannheim am Freitag abend im Fürſtenſaal über das Thema
Steuerfreie Erneuerungskonten‟. Der Vortragsabend
bildete gewiſſermaßen die Fortſetzung des ſeinerzeit von Herrn Prof.
Dr. Walb aus Freiburg gehaltenen Vortrags über Geldentwertung
und Bilanzgewinne, worauf auch ganz beſonders der Vorſitzende der
Handelskammer, Herr Fabrikant Emil Schenck, welcher die Veran=
ſtaltung
durch eine kurze Anſprache eröffnete, hinwies.
Die außerordentlich intereſſanten, tiefſchürfenden und auf hohem
wiſſenſchaftlichem Niveau ſich bewegenden Ausführungen des Herrn Pro=
feſſors
Dr. Mahlberg im Rahmen eines kurzen Berichts ganz wieder=
zugeben
, erſcheint ausgeſchloſſen. Sein Vortrag, welcher ſich nach drei
Geſichtspunkten hin orientierte, dürfte wohl alle Erſchienenen befriedigt
und ihnen eine Menge anregender Gedanken übermittelt haben. Der
erſte Teil des Vortrags befaßte ſich kurz mit den durch die Geldentwer=
tung
an ſich und die dieſer nicht Rechnung tragenden, auf Grund der
Vorkriegsbeſtimmungen noch aufgebauten Bilanzen und daraus ſich
ergebenden Widerſprüche in der heutigen Bilanzierung, welche vor allen
Dingen auf die alte Vorſchrift des Handelsgeſetzbuches, daß die Bilanzen
in Reichsmark aufzuſtellen ſind, zurückzuführen ſind. Die Bilanzen
weiſen daher heutzutage Gewinne auf, die bei näherer Betrachtung nur
als Scheingewinne anzuſehen ſind. Die nach früherem Recht zläſſigen
und üblichen Abſchreibungen reichen unter den heutigm Verhältniſſen
nicht mehr zur Erhaltung der Betriebe in ihrem alten Umfange aus.
Dem kaufmänniſchen Bedürfnis wurde daher im Intereſſe uuſerer
ganzen Volkswirtſchaft durch den Erlaß des 8 59 2, welcher allerdings
allen Dingen ſoll durch die Beſtimmungen dieſes Paragraphen bis zu
einem gewiſſen Grade verhindert werden, daß ſich öffentlich=rechtlich der
Steuerfiskus den in den Bilanzen enthaltenen Widerſpruch zwiſchen
Form und Sache als Dritter, außerhalb Stehender zunutze macht und
allerdings, in welchen eine dem heutigen geſunkenen und ſtändig variab=
len
Geldwert entſprechende Abſchreibung zu erfolgen hat, ſind ſchwer
zu umreißen, da alle Faktoren, welche zur Bildung der künftigen Geld=
werte
beitragen, in der Zukunft liegen und daher nur annähernd an=
genommen
werden können. Aus dieſem Grunde ſind auch die in den
Ausführungsbeſtimmungen zu 8 59 2 enthaltenen diesbezüglichen Zahlen
als willkürlich anzuſehen. Sie mußten aber, um eben überhaupt auf
einer Grundlage aufbauen zu können, in irgend einer Höhe angenom=
men
werden. Ob ſie für die Zukunft ausreichen oder nicht, ob ſie viel=
leicht
zu hoch angenommen ſind, darüber läßt ſich zurzeit noch nichts
ſagen und muß dieſe Entſcheidung der Zukunft überlaſſen bleiben.
Im zweiten Teil beſprach und erläuterte der Vortragende den
Wortlaut des 8 59 a und ſeine Ausführungsbeſtimmungen ſelbſt. In=
tereſſant
waren hier noch ſeine Ausführungen über das Verhältnis
der Beſtimmungen des 8 33 des Einkommenſteuergeſetzes zu denen des
erſt ſpäter eingeführten 59 2. Die verſchiedenartigen Beſtimmungen
ſchließen einander nicht aus, in gewiſſem Sinne ergänzen ſie vielmehr
einander. Ein Verzicht auf die Vorteile des 8 59 2, weil man ſich
auf 8 33 des Einkommenſteuergeſetzes lieber ſtützen möchte, iſt daher nicht
immer angebracht.
An der an dieſe beiden Teile ſich anſchließenden Diskuſſion beteiligten
ſich Herr Fabrikant Schenck und Herr Direktor May. Während
Erſterer beſonders auf das Revoldingprinzip der Verordnung hinwies,
d. h. daß ſteuerfreie Rückſtellung auch auf die nach dem 31. Dezember 1919
Achtung! Die blauen und weißen Lebensmittelkarten ſind nicht anſtelle früherer reſatzbedürftiger Gegenſtände angeſchafften Gegen=
ſtände
gleichfalls gemacht werden können, wies Letzterer beſonders auf
die verſchiedenartigen Vorſchriften des 8 33 und 8 59 2 hin, welche die
Induſtrie in gewiſſer Beziehung überraſcht hätten. Stellung müſſe be=
der
Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden. wichtigen Fällen ermächtigt werde, ſelbſtändig die erforderlichen Aus=
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von 1 führungsbeſtimmungen zu erlaſſen. Eine Mitwirkung der Intereſſenten=
kreiſe
müſſe hierbei unbedingt verlangt werden.
Das Schlußwort des Referenten, welches gleichzeitig den dritten
Teil des Vortrages darſtellte, erſtreckte ſich einesteils auf die Beant=
wortung
der in der Diskuſſion aufgeworfenen Fragen, andernteils aber
auch auf allgemeinen Wunſch auf wiſſenſchaftliche Betrachtungen über
die zukünftige Stabiliſierung unſeres Geldwerts.
Die hier ganz beſonders hochintereſſanten Ausführungen, die ſich ſelbſt=
verſtändlich
auf mehr oder weniger ungewiſſe Annahmen und Ver=
mutungen
oder Erfahrungen des früheren Wirtſchaftslebens ſtützten,
fanden beſonders reichen Beifall
Der überaus zahlreiche Beſuch des Vortrags zeigte, welches bedeu=
tende
Intereſſe die Kaufmannſchaft den heutigen Steuer= und Bilanz=
fragen
entgegenbringt. Es iſt ein Zeichen des tiefen Pflichtbewußtſeins,
welches die für unſer Wirtſchaftsleben nicht nur im eigenen wirtſchaft=
lichen
, ſondern auch im höheren volkswirtſchaftlichen Intereſſe tätigen
Kreiſe bekunden. Mögen die durch den Vortrag gegebenen Anregungen
fruchtbringend wirken, vor allen Dingen im Sinne des Vortragenden
ſelbſt, daß wir alle erſt einmal wieder richtig und logiſch wirtſchaftlich
und volkswirtſchaftlich rechnen lernen. Inwieweit der Einzelne von den
Beſtimmungen des 8 59 2 Gebrauch machen will, wird individuell von
dem einzelnen Unternehmen abhängen. Zu beachten iſt jedoch, daß die
Erklärung, ob die Beſtimmungen für das Jahr 1920 in Anſpruch ge=
nommen
werden wollen, ſpäteſtens bis 31. Dezember beim Finanzamt
abgegeben werden muß.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Richard Wagner=Verein. Ueber den Buſoniſchüler
Eduard Steuermann, der am nächſten Donnerstag in Darm=
ſtadt
zum erſten Male auftritt, ſchrieb kürzlich das Neue Wiener Tage=
blatt‟
: Einmal wieder etwas ganz Außerondentliches und Großes:
der moderne Klavievabend von Eduard Steuermann. Wenn
dieſer ganz nach innen ovientierte Künſtler am Flügel ſitzt und moderne
Muſik vorträgt, ſo iſt das ein Schauſpiel von wahrhaft überwältigender
Größe; man hört eine Eloquenz, die gleichſam mit tauſend Zungen redet,
ſieht geblendet in die Rotglut der Begeiſterung, ſpürt das Vorhanden=
ſein
eines Glaubens, der fähig wäre, Berge zu verſetzen. Steuermanns
virtuoſe Technik findet für den allerſchwievigſten modernen Stoff die
Konzert.
F.N. Vor einer die Stadtkirche bis auf den letzten Platz fül=
lenden
und ſichtlich ergriffenen Höverſchaft führte der Muſik=
verein
nach langen Jahren wieder einmal Bachs große
Meſſe in H=Moll auf und ewarb ſich dadurch wärmſten
Damk. Wer Bach nur aus den oft gehörten Paſſionen kennt, dem
offenbart ſich hier neben den gewohnten Eigenſchaften ſeine
jubelnde Glaubenskraft, der volle Glanz ſeines majeſtätiſchen
Pathos. Die Aufführung war, von einigen Kleinigkeiten abge=
ſehen
, wohlgelungen, worin Dirigent, Chor, Orcheſter und So=
liſten
gleichen Anteil haben. Herr Generalmuſikdirektor Bal=
ling
wurde der Größe und der weiten Linienführung Bachs
meiſterhaft gerecht. Die Art und Weiſe, wie er das erſte Kyrie
geſtaltete und wie vor allen Dingen das Sanctus ein überirdi=
ſcher
Hymnus wurde, iſt bewundernswert. Er inſpirierte die
Mitwirkenden dazu, ihr Letztes herzugeben, und formte in im=
pulſiver
Empfindung. Dadurch geſtaltete ſich dann manches noch
ganz anders, als ſelbſt in der letzten Probe, und es iſt anerken=
nenswert
, wie Chor und Orcheſter dieſen augenblicklichen Ein=
gebungen
folgen. Nicht einverſtanden können wir uns mit dem
Tempo des Credo erklären, wo Bach die felſenfeſte Glaubens=
zuverſicht
in den ehernen Noten des gregorianiſchen Chorals er=
klingen
läßt, das Tempo aber wie ſtets bei ſolchen Cantificmi
nicht aus dem Thema ſelbſt, ſondern aus den Gegenſtimmen
heraus zu deuten iſt. Dieſe aber verloren durch die Schnelligkeit
ihre Bedeutung.
Die ſchwerſte und anſtrengendſte Aufgabe fällt dem Chor
zu. Es gibt wenig Chorwerke, die an Ausdauer und muſikaliſcher
Schwierigkeit ſolche Anford=ungen ſtellen, und die meiſten Vec=
eine
, die ſich an dieſe Meſſe heranwagen, nehmen ſich bedeutend
mehr Zeit zum Einſtudieren. Trotzdem erklangen gerade die
ſchwierigen großen Chöre in voller Sicherheit und Klangſchön=
heit
, und nur ſelten ſtellten ſich Anzeichen von Erwüfdung und
Nachlaſſen der Spannkraft ein. Dem wohltuend ſtarken Männer=
chor
gegenüber hätten die Frauenſtimmen, beſonders der erſte
Sopran, etwas zahlreicher und ausgiebiger im Ton ſein dürfen.
Beſonders ſchön erklangen außer den obengenannten Sätzen das
feurige eum ſancto ſpiritu das qui tollis peccata mundi
und das erueifixus, in dem Bach in ſeiner beziehungsvollen
Art das ſtets gleichbleibende viertaktige Thema der Bäſſe das
in trüben chromatiſchen Gängen hinſchleicht, dreizehnmal wieder=
holt
, ſicherlich an die Unglückszahl 13 anſpielend. Sehr fein war

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1931.

Rummer 332.

übervaſchenſten Kunſtgriffe, mit nachtwandleriſcher Sicherheit gleiten die
Finger über die abenteuerlichſſten Akkordbildungen und folgen den eigen=
ſinnigen
Stimmen in jedes noch ſo tiefe polyphone Dickicht. Wobei ſie
ſich aber durchaus als die ausführenden Organe eines höheren künſtleri=
ſchen
Willens betrachten, auf deſſen Geheiß ſie allſeits Gefühl austeilen
und jedem einzelnen der thematiſchen Lebeweſen ein Ausdrucks=Seelchen
zukommen laſſen. Unheimlich, geradezu aufregend iſt Steuermanns gei=
ſtige
Leiſtung. Insbeſondere die Arbeit, die ſein Gedächtwis auszuführen
hat, das auf jegliche Hilfe verzichten muß, an keine geläufige Kadenzie=
rung
ſich anlehnen darf, wenn es das allerkomplizierteſte Notzenbild wit
hinreißender Geläufigkeit reproduziert.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen den zweiten Teil des
großen italieniſchen Fortſetzungsfilms Maciſtes, Abenteuer
Im Kampf gegen Liſt und Verderben, in fünf gewaltig
ſpannenden Akten. Wenn ſchon der erſte Teil ungeheuere Senſationen
und Ueberraſchungen brachte und auf das Publikum geradezu elektri=
ierend
wirkte, ſo wird dies alles durch die Wucht der Handlung und
überwältigende Darſtellung des zweiten Teiles weit übertroffen, denn
gerade dieſer Teil dieſes grandioſen Filmwerkes bildet den Angelpunkt
des ganzen Stückes. Alle Anſprüche, die nur an die moderne Filmtechnik
und geiſtigen Eigenſchaften eines ſenſationellen Abenteurerfilms geſtellt
werden können, werden hier zur nackten Wirklichkeit. Ein tolles Luſt=
ſpiel
: O, das macht nichts, mit Paul Heidemann, folgt als
Zugabe.

I. Nieder=Ramſtadt, 9. Dez. Gemeinderatsbericht vom
8. Dezember. Den weitaus größten Teil des Verhandlungszeitraums
nahm die Elektrizitätsfrage des hieſigen Werks in Anſpruch. In erſter
Linie handelt es ſich um die Erweiterung des Werkes, die infolge Ein=
richtung
des Betriebes der Odenwälder Hartſteininduſtrie für elektriſchen
Betrieb nötig werden würde. Der von der Gemeinde zu Rate gezogene
Sachverſtändige bekundete, daß die neu zu errichtende Sauggasanlage
mindeſtens einen Koſtenaufwand von 600 000 Mark verurſachen würde.
Der Gemeinderat war der Anſicht, daß eine mit ſolch hohen Koſten
verknüpfte Erweiterung nur dann ſtattfinden könnte, wenn die Oden=
wälder
Hartſteininduſtrie der Gemeinde eine beſtimmte jährliche Strom=
abnahme
auf eine gewiſſe Reihe von Jahren verträglich zuſichert. An=
ſcheinend
will aber die Direktion dieſer Firma einen ſolchen Garantie=
vertrag
nicht eingehen. Bevor die Sache zum Scheitern kommt, ſollen
nochmals Verhandlungen in einer gemeinſchaftlichen Sitzung angebahnt
werden. Mit der Heſſ. Eiſenbahndirektion wurde ſ. Z. wegen Belie=
ferung
der hieſigen Bahnſtation mit Lichtſtrom ein Vertrag abgeſchloſ=
ſen
dahingehend, daß die Bahn als Großabnehmer den jeweiligen
Strompreis mit einem Nachlaß von 20 Prozent zahlen ſoll. Im Laufe
der Zeit hat ſich der Stromverbrauch der Bahn aber derart verringert,
daß dieſe als Großabnehmer keineswegs mehr in Frage kommen kann.
Der Gemeinderat beſchloß daher ſ. Z., mit der Eiſenbahndirektion in
Verhandlungen einzutreten, wegen Rückgängigmachung des gewährten
Nachlaſſes von 20 Prozent. Dieſem Anſinnen will dieſe Behörde nicht
ſtattgeben, weshalb beſchloſſen wurde, den beſtehenden Vertrag zu kün=
digen
. Das Kleinſchneiden des Gemeindeholzes durch das hieſige
Elektrizitätswerk könne man dem Betriebsleiter des Werkes nach deſſen
Anſicht infolge Arbeitsüberlaſtung nicht zumuten, andererſeits ſei auch
die Betriebsſicherheit durch Verrichtung derartiger Arbeiten nicht mehr
voll und ganz gewährleiſtet. Dadurch, daß der Gemeinderat der An=
ſicht
des Betriebsleiters nicht in jeder Hinſicht beipflichten konnte, kam
es in der geſtrigen Sitzung zu unangenehmen Auseinanderſetzungen
zwiſchen beiden Parteien. Schließlich kam man im Einverſtändnis mit
dem Betriebsleiter dahin überein, daß das Holz nach Rückkehr des er=
krankten
Maſchiniſten Burkhardt geſchnitten werden ſoll. Bezüglicl)
der Sportplatzangelegenheit nahm der Gemeinderat Kenntnis von dem
Schreiben der Anſtalt für Epileptiſche. In der nächſten Sitzung ſoll in
der Angelegenheit mit der von der Anſtalt hierzu beſtimmten Kom=
miſſion
verhandelt werden. Der nunmehr vorliegende abgeänderte
Holzhauerakkord konnte wegen der darin feſtgelegten Preiſe die Zu=
ſtimmung
der Arbeiter und auch diejenige des Gemeinderats nicht er=
langen
. In Anbetracht des Umſtandes, daß die Holzhauerarbeiten nun=
mehr
nicht mehr länger hinausgeſchoben werden können, beſchloß man,
die gleichen Sätze zu bewilligen, wie dies in den Gemeinden Eberſtadt
und Pfungſtadt geſchieht, womit ſich die anweſenden Holzhauer einver=
ſtanden
erklären. Zur Herrichtung der beſchlagnahmten Wohnungen
bei Wacker und Berg wird der erforderliche Kredit bewilligt und die
Bürgermeiſterei beauftragt, alsbald die notwendigen Arbeiten ausfüh=
ren
zu laſſen. Im Anſchluß hieran wurde die Wohnungsfrage einer
kurzen Kritik unterzogen. Man gewinnt immer mehr den Eindruck,
daß ohne Errichtung von Neubauten der immer ſchwieriger werdenden
Kalamität nicht mehr zu ſteuern iſt. An einem der nächſten Sonntage
ſollen die in Roßdorf errichteten Neubauten durch den Gemeinderat be=
ſichtigt
werden, um einen Einblick für ein evtl. Bauobjekt der Gemeinde
zu gewinnen. Ein Geſuch des früheren Gemeindeforſtwarten Rof
um Bewilligung einer laufenden Beihilfe zum Zwecke der Erhöhung
ſeines ihm aus der Staatskaſſe gewährten ſehr minimalen Gehaltes
konnte keine Berüickſichtigung finden, da der Geſuchſteller nicht mehr als
Gemeindebeamter angeſehen werden kann. Dagegen ſteht der Bewilli=
gung
eines rückzahlbaren Vorſchuſſes nichts im Wege. Hinſichtlich
des zu erwerbenden Straßengeländes wurde beſchloſſen, das Schäferſche
Gelände zur Verlängerung der Stiftſtraße alsbald zu erwerben. Ve=
züglich
des demnächſt zu erwerbenden Straßengeländes zur Verlänge=
rung
der Ludwigsſtraße, worüber nunmehr der in Betracht kommende
Meßbrief vorliegt, wurde ein Kaufpreis von 2 Mark pro Quadrat=
meter
feſtgeſetzt. Die durch Vornahme der amtlichen Desinfektionen
bei anſteckenden Krankheiten entſtehenden Koſten ſollen in bedürftigen
Fällen ganz oder teilweiſe auf die Gemeinde übernommen werden.
Ein entſpechender Beſchluß iſt von Fall zu Fall herbeizuführen. Hin=
ſichtlich
der in heutiger Sitzung zur Sprache gebrachten Fälle wurde die
Hälfte der Koſten durch die Gemeinde übernommen. Als Räume
für die anfangs Februar nächſten Jahres dahier beginnende Wander=
haushaltungsſchule
werden die unteren Räume des Rathauſes beſtimmt.
Für Zwecke der hieſigen Kinderhilfe werden der Kreisfürſorgerin
Schweſter Wanda Albrecht unter Anerkennung ihrer hervorragenden
Leiſtungen auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege 500 Mark als ein=
maliger
Beitrag bewilligt. Ein Geſuch des Wendel Menzer um pächt=
weiſe
Ueberlaſſung des Grundſtückes in der Kilianſtraße wurde abge=
lehnt
, da der Gemeinderat eine Verpachtnug nicht mehr plant. Die
Herſtellung einiger Fenſter im Treppenhaus des ehemaligen Schneider=
ſchen
Hauſes wird nach dem Vortrag des Gemeinderats Keil beſchloſſen.
Alsdann nahm der Gemeinderat noch Kenntnis von einer Ein=
ledung
des Herrn Direktors Runge zur Beſichtigung ſeiner neu her=
gerichteten
Räume im Kurhaus Trautheim. In nichtöffentlicher
Sitzung noch einige Armenſachen.
r. Wixhauſen, 9. Dez. Gemeinderatsbericht vom 8. De=
zember
. Punkt 1: Nachtragsvoranſchlag vom Rechnungsjahr 1920: Die

Finanzkommiſſion ſchlägt vor, den Steuerſatz vom Rechnungsjahr 1920
noch einmal und zwar in einem Ziel zu erheben. Der Gemeinderat gibt
hierzu ſeine Genehmigung. Punkt 2: Verſchiedenes: Zuſchuß zur Kir=
chenbaſſe
für das Rechnungsjahr 1921 von Seiten des Kreisamts wird
vorgeſchlagen, den betreffenden Betrag in Form örtlicher Kirchenſteuer
zu erheben. Der Gemeinderat Petry ſtellte Antrag dieſe Sache ſo=
lange
zu vertagen bis von Seiten der Kirchenvertretung der Beweis
erbracht iſt, daß die Geweinde bezahlen muß. Dieſer Antrag wird bei
Stimmengleichheit abgelehnt. Der Antrag der hieſigen gemeinnützigen
Baugenoſſenſchaft zum Verbouf des von ihr erbauten Doppelwohnhauſes
in der Erzhäuſergaſſe wind genehmigt. Einem Geſuch derſelben Ge=
noſſenſchaft
um Anweiſung eines Teils des Gemeindezuſchuſſes in Höhe
von 40 350 Mark, wird ebenfalls zugeſtimmt. Mit der Holzhquerei im
hieſigen Gemeindewald ſoll in den nächſten Tagen begonnen werden und
ſoll möglichſt von Notſtandsarbeitern ausgeführt werden. Den Waſch=
keſſel
für das Bauerſche Haus hat Ph. Melk V. für den Preis von 520
Mark geliefert. Einem Geſuch des Wagnermeiſters Becker um Hand=
abgabe
von drei Stämmen zu Pumpenſtöchen geeignet, ſoll nach Mög=
lichkeit
entſprochen werden. Der Gemeinderat bewilligt den Betrag von
28 190 Mark für den vollendeten Umbau des Bauerſchen Hauſes und ſoll
das Reichswirtſchaftsamt um Anweiſung des Betrages in gleicher Höhe
erſucht werden. Die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft lädt den geſamten
Gemeündevat zur Beſichtigung ihres neuerbauten Doppelwohnhauſes in
der Erzhäuſergaſſe auf Sonntag nachmittag 2 Uhr ein, und beſchließt
der Gemeinderat der Einladung Folge zu leiſten.
Erbach, 9. Dez. Der Stromaustauſch des Städt. Elektrrizitäts
werbes mit der Heag, über den kürzlich ein Vertvag zwiſchen dieſer und
der Stadt Erboch abgeſchloſſen wurde, iſt geſtern in Wirkung getreten:
Das Erbocher Leitungsnetz wurde an das der Heag angeſchloſſen. Wir
begrüßen dieſen Fortſchritt im beiderſeitigen Intereſſe der genannten
Werke. In Hetzbach brennt ſeit geſtern das elektriſche Licht, in
Ebersberg und Schönnen wind dies in Kürze auch der Fall ſein.
Beerfelden, 10. Dez. Der Zug ohne Reiſende. Das Erb.
Kreisblatt ſchreibt: Vor einigen Tagen wvollten verſchiedene Reiſende
von hier und Hetzbach mit dem letzten Zug von Eberbach aus heimfahren.
Die Fahrkarten waren ſchon längſt verausgabt; aber niemand kam, um
den Ausgang zu öffnen und der Zug fuhr wittlerweile ohne Paſſagiere
ab. Die Reiſenden mieteten ſich zur gemeinſamen Heimfahrt ein Auto.
Wer zahlt die Automiete?
Mainz, 10. Dez. Jugendliche Straßenräuber. Zwei
junge Burſchen aus Koſtheim hatten auf der Straße nach Hochheim von
einem Frachtfuhrwerk zwei Gepächſtüche geſtohlen. Der Fuhrmann wurde
noch vechſtzeitig auf den Diebſtahl aufmerkſam und verfolgte die Diebe,
worauf dieſe ihre Beute wegwarfen. Später gelang es, die beiden ju=
gendlichen
Straßenräuber zu ermitteln. Sie gaben den Diebſtahl zu.
Eine Lehrerin aus Nierſtein ſtand geſtern in der Auguſtinerſtraße
vor einem Schaufenſter, an dem ſtarker Andrang herrſchte. Als ſie beim
Weitergehen nach ihrer Handtaſche greifen wollte, die ſie im Arm hän=
gen
hatte, war ſie verſchwunden. Wahrſcheinlich wurde der Riemen
durchſchnitten und die Taſche, in der ſich ein größerer Geldbetrag befand,
auf dieſe Weiſe geſtohlen. Geſtern vormittag wurde durch ein junges
Mädchen in dem Laden eines Trödleus in der Steingaſſe eine goldene
Damenuhr zum Verbaufe angeboten. Der Trödler ſchöpfte Verdacht und
ließ die Perſon feſtnehmen. In dem Beſitze des Mädchens wurden au=
ßerdem
noch verſchiedene wertvolle Schmuckſachen, ſowie ein größerer
Geldbetvag gefunden. Sie gab an, daß ſie bei einer Familie in Frank=
furt
ſtundenweiſe gearbeitet und die Sachen dabei geſtohlen habe. Mit
dem nächſten Zuge fuhr ſie nach Mainz, um die geſtohlenen Sachen zu
veräußern, dann wollte ſie weiter nach Koblenz veiſen.
T.U. Mainz, 9. Dez. Kommuniſten als Einbrecher. Die
Polizei überraſchte eine mit Waffen und Einbrecherwerkzeugen verſehene
Diebesbande, als ſie den Lagerraum einer Südfrüchte= und Weinhand=
lung
ausräumen wollte. Die Diebe ſind führende Leute der Mainzer
Kommuniſtiſchen Partei, darunter der Kaſſierer der Ortsgruppe Klin=
gelhöfer
.
ONB. Bingen, 9. Dez. Ein fideles Gefängnis. Bei der
Verhandlung gegen die Poſträuber Zimmerſchitt und Graffel, die einen
Raubüberfall auf einen Poſtzug der Strecke Worms-Bingen verſucht
hatten, der aber mißglückt war, ſtellte ſich ein ideales Gefangenen=
daſein"
für die Täter im Amtsgerichtsgefängnis in Wöllſtein in Rhein=
heſſen
heraus. Eines Montags morgens wurde bei der Anſtalt durch
Fernſprecher angefragt, ob denn Zimmerſchitt entwichen ſei, da er vor=
her
auf einem Ball in Dietersheim bei Bingen" geſehen worden ſei.
Eine Reviſion ergab, daß der Zimmerſchitt mit einem ſchweren Rauſch
ſchlafend in ſeiner Zelle war, aber vorher tatſächlich fortgeweſen war,
was er auch zugab. Wer ihm bei ſeiner Entfernung geholfen hat, ver=
ſchwieg
er, ebenſo, wie er morgens wieder in die Zelle gelangte. Auch
jetzt bei der Hauptverhandlung machte er darüber keine Angabe. Gegen
den Verwalter des Gefängniſſes war ſeinerzeit ein Verfahren eingeleitet
worden.
wd. Bechtheim, 9. Dez. Bei der Witwe Gg. Jak. Köhn wurde ein
vaffinierter Einbruchsdiebſtahl verübt, bei dem dem Dieb Gold=
und Silberſachen von beträchtlichem Werte in die Hände fielen. Der
Dieb benutzte die Gelegenheit, als ſich die Frau im Stalle befand, in das
Haus einzudringen. Nach Rückbehr der Frau flüchtete der Dieb, der
Kommode und Schränke erbrochen hatte, durch ein Fenſter in den Gar=
ten
. Einigen beherzten Männern gelang es nach wilder Jagd den Täte=
in
einer Sackgaſſe feſtzunehmen. Der Dieb war gut gekleidet und hatte
eine Aktentaſche bei ſich. Die Sachen wurden ihm abgenommen und der
Eigentüimerin wieder zugeſtellt. Es handelt ſich um einen 21 jährigen
Gärtner aus Würzburg. Die Gendarmerie brachte ihn hinter Schlo
und Riegel.

Evangeliſche Kirchenverfaſſung.
* Man ſchreibt uns: Immer noch wartet das evangeliſche Volk Heſ=
ſens
auf die neue Verfaſſung ſeiner Landeskirche. Es liegt zwar ein
von dem Verfaſſungsausſchuß des Landeskirchentags ausgearbeiteter Ent=
wurf
mit abändernden Beſchlüſſen des Erweiterten Oberkonſiſtoriums
vor, aber aus den Kreiſen des evangeliſchen Volkes iſt noch keine Stimme
in der Preſſe zu dem Erzeugwis meiſt um ihr derzeit bekleidetes Amt
beſorgter Mitarbeiter laut geworden. In den Zeitungen las man nur
Beſchlüſſe einiger Dekanatsfynoden, deren Motive darauf zurückzuführen
ſein dürften, daß wan wünſcht, es möge beim alten bleiben. In Pfarrer=
kreiſen
vegt ſich eine Bewegung gegen die geiſtliche Spitze der Kirchen=
regierung
.
Wir ſind von keiner Seite beeinflußt, auch in keiner Weiſe durch
dienſtliche Rückſichten in unſerer Meinungsäußerung gehemmt und möch=
ten
deshalb der Oeffentlichkeit unſere Gedanben über die Zuſammenſetzung
der in dem Verfaſſungsentwurf aufgeführten Verwaltungsorgane nicht
vorenthalten.

Wir wollen die Volkskirche. Deshalb müſſen auch alle Organe durck
das Volk ſelbſt geſchaffen werden, d. h. aus direkten Wahlen hervongehen.
Wir ſind für eine geiſtliche Spitze der Kirchenregierung, einerlei mist
welcher Amtsbezeichnung. Der Schwerpunkt der Tätigkeit des Pfarrers
ſoll in der Seelſorge liegen. In allen Verwaltungsorganen das
Laßewelement die abſolute Majorität haben. Der Vorſitz im Kirchenvor;
ſtand gebührt einem Laien, der Pfarrer ſoll in ſeiner Gemeinde Seel=
ſorger
ſein. In der Landesſynode, dem Kirchenparlament, ſollen die
Mandate ſo verteilt ſein, daß 2/= weltlich und nur ½/= geiſtlich ſind. Keir;
Abgeordneter darf von der Kirchenregierung oder dem Landeskirchenamt
berufen werden, ſonder alle ſollen aus direkten Wahlen hervorgehen.
Die Landesſynode ſoll 60 Sitze haben, 40 weltliche und 20 geiſtliche, die
auf die drei Provinzen zu verteilen ſind, wie folgt:
Starbenburg 16 Weltliche und 8 Geiſtliche
8
Oberheſſen 16
4
Rheinheſſen.
zuſammei 40 Weltliche und 20 Geiſtliche
An der Spitze der Kirchenregierung ſteht ein Geiſtlicher, ihm zun
Seite als Stellvertreter ein Weltlicher. Angehören ſoll ihr der Landes=
ſynodalausſchuß
mit 7 Mitgliedern, davon 2 geiſtlich und 5 weltlich ſind=,
Sie würde ſonach gebildet aus 6 Weltlichen und 3 Geiſtlichen.
Das Landeskirchenamt ſoll beſtehen aus: Der Spitze der Kirchen=
regierung
und ihrer Stellvertretung, den Superintendenten und der er=
forderlichen
Anzahl von Räten, von denen je einer aus der Verwaltung
der Fmanz= und dem Baufach genommen werden könnte. Soll die Zahl
von ſechs Mitgliedern nicht überſchritten werden, dann müßte die Spitze
der Kirchenregierung zugleich Superintendent und ihr Stellvertreter.
einer der drei Räte ſein.
Wir fügen noch hinzu, daß wir zu den Geiſtlichen zählen: Die Pro=
feſſoren
des Predigerſeminars und der theologiſchen Fakultät der Lan=
desuwiverſität
, die theologiſch vorgebildeten Religionslehrer der höheren
Lehranſtalten und ſonſtige Beamte (z. Zr. Staatsarchivar, Bibliotzhekar.
an der Univerſitätsbibliothek) und die als landeskirchliche Geiſtliche an=
Mehrere Laien.
erkannten Anſtalts= und Vereinsgeiſtliche.

Reich und Ausland.
Frankfurt a. M., 9. Dez. (Wolff.) In dem Prozeß gegen
das Franklſche Verſicherungsunternehmen ( Süddeut=
ſche
Tvansporwerſicherungsgeſellſchaft) wurde heute das Urreil ge=
fällt
. Das Gericht verurteilte Franbl wegen Betrugs in zwei Fällen und
Vergehens gegen das Privatverſicherungsgeſetz zu 6 Monaten Gefängnis
und 6000 Mark Geldſtrafe. In der Urteilsbegründung heißt es, die
Frage, ob es ſich hier um einen Verſicherungsbetrieb ohne Erlaubnis
handele, ſei zu bejahen. Der Angeklagte habe unter dem Deckmantek
einer Transportverſicherung gegen Aufruhrſchäden verſichert. Das Zu=
ſammenſtellen
der allgemeinen und der beſonderen Bedingungen ſei der=
art
, daß niemand daraus hätte klug werden können, was die eigentlichen
Verſicherungsbedingungen ſeien. Daß dies abſichtlich geſchehen ſei, ſei
dem Gericht klar. Die Urteilsbegründung beſagt mit bezug auf einen
Fall, in dem ein Gutsbeſitzer ſeine ſämtlichen, in Schleſien liegenden
Güter mit 10 Millionen Mark gegen Aufruhr verſicherte, es ſei hier=
etwas
garantiert worden, was nicht hätte geleiſtet werden können, da es
ſich um eine junge Geſellſchaft mit 300 000 Mark Kapital handele.
Düfſeldorf, 9. Dez. (Wolff.) Verſteckte Waffen. Der Vor=
wärts
bringt eine Meldung, wonach die hieſige Beſatzungsbehörde ein
größeres Waffenlager aufgedeckt habe. Es ſollen zwei ſchwere
und ſechs leichte Maſchinengewehre, 147 Gewehre und 30 000 Stück In=
fanteriegewehrmunition
gefunden worden ſein. Die Meldung trifft zu.
Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, wurden im allgemeinen die
Waffen in einer Kaſerne gefunden, welche gegenwärtig mit franzöſiſchen
Truppen belegt iſt. Die Gewehre uſw. waren unter dem Fußboden
verborgen. Die Unterſuchung ergab, daß die Waffen bei den letzten
großen Unruhen dort von der Roten Armee untergebracht wurden.
Die Franzoſen beſchlagnahmten die Waffen.
10. Dez. (Wolff.) In verſchiedenen Städten des Induſtriebezirks
iſt infolge der andwuernden Trockenheit ein empfindlicher Waſſer=
mangel
eingetreten. Seit geſtern hann die Düſſeldorfer Waſſerverſor=
gung
nicht mehr in der gowohnten Weiſe durchgeführt werden, ſodaß in
den oberen Stockwerken der Häuſer in höher gelegenen Stdtteilen der
Waſſerzufluß fehlt. In Solingen mußte der Badebetrieb in den
ſtädtiſchen Anſtalten eingeſtellt werden, auch das Baden im Hauſe iſt dork
bei Strafe verboten.
Dresben, 9. Dez. Raub. Laut den Abendblättern lauerten heute
vormittag vor dem Tore der Siemens=Glasfabrik in Freithal mas=
kierte
Radfahrer dem von der Bank zurückkehrenden Kaſſierer auf, war=
fen
ihm Pfeffer in die Augen und entriſſen ihm die Geldtaſche mſt
100200 000 Mark an Lohngeldern. Die Täter entkamen mit der Beute.
Der Prozeß gegen v. Jagow und Genoſſen.
Leipzig, 9. Dez. (Wolff.) Ludendorff fuhr fort: Lüttwitz
erzählte, die Reichswehr und die Sicherheitswehr ſtünden nicht mehr
hinter ihm. Das bewog Knapp, ſein Amt niederzulegen. Nur Jagow
war gegen die Niederlegung. Lüttwitz legte am Nachmittag ſein Amt
nieder und ſprach die Hoffnung aus, daß die von Schiffer in Ausſicht
geſtellte Amneſtie ihm und anderen Offizieren gewährt würde. Es wird
der Brief vom 17. März 1920 an Ludendorff über das Mißlingen des
Kapp=Putſches verleſen. Es wird darin geſagt, Ludendorff habe von
den Vorbereitungen zu dem Unternehmen gewußt und er, Ludendorff,
werde ſie die Teilnehmer jetzt hoffentlich nicht im Stiche laſſen.
Der Zeuge erklärt, daß dieſer Brief ihn bei der Vernehmung in Leipzig
vorgelegt wurde und wahrſcheinlich von Terbitſch=Lincoln herrühre. Er=
halten
habe er den Brief nicht. Auf eine Frage des Präſidenten erklärt
Ludendorff, er habe am 13. März auf alle Fälle Blutvergießen verhüten
wollen, deshalb ſei er in der Frühe am Brandenburger Tor geweſen.
Nach der Reichskanzlei ſei er am 13. März aus freien Stücken gegangen.
Mit dem Kampf gegen den Bolſchewismus ſei es ihm und anderen
heiliger Ernſt geweſen. Dieſer Kampf ſei nicht als Aushängeſchild für
das Kappunternehmen benutzt worden. Ludendorff wird nicht ver=
eidigt
.
Es folgen weitere Zeugenvernehmungen. Unter anderem ſagt der
Kapitän zur See v. Roſenberg, Befehlshaber der Seeſtreitkräfte in
der Oſtſee aus, er ſei mehreremale in Kommandeurverſammlungen ge=
weſen
; es wurde bavon geſprochen, daß lediglich die Aufrechterhaltung
der Ruhe und Ordnung in Betracht komme. An den Verſammlungen
nahmen Offiziere der See= und Landſtreitkräfte teil. Es wurde be=
ſtritten
, daß ein Rechtsputſch beabſichtigt worden ſei. Zum Schluß der
Sitzung wurden mehrere Zeugen, darunter Ludendorff, nachträglich ver=
eidigt
und die Weiterverhandlung auf Samstag vormittag vertagt.
In der Verhandlung vom 10. Dezember im Jagow=
Prozeß wurde zunächſt General Seeckt vernommen. Zu dem Ver=
halten
des Generals Lüttwitz vor dem Putſch erklärt der Zeuge, daß
Lürttwitz Handlungsweiſe nicht in Uebereinſtimmung mit ſeinen militäri=
ſchen
Pflichten ſtand, ohne daß ihm eine geſetzwidrige Handlung hätte
nachgewieſen werden können. Er ſei mit dem Freikorps in Verbindung
getreten unter dem Vorgeben, ſie vor der Auflöſung zu bewahren und
eine ſchlagfertige Truppe aus ihnen zu machen. Noske habe Lüttwitz
Vertrauen geſchenkt. Die militäriſchen Stellen ſeien der Anſicht geweſen,
daß vielleicht die geplanten Unvernehmungen nicht ausgeführt würden.
Am 9. März habe Seeckt die ſofortige Verabſchiedung Lüttwitz von Noske
verlangt. Die zweite Marinebrigade ſei nach Döberitz gezogen worden,
um dort aufgelöſt zu werden. Am 10. März habe eine Unterredung
zwiſchen Ebert und Lüttwitz ſtaugefunden. Lüttwitz habe an dieſem
Tage eine Verbindung mit Zivilperſonen, und zwar nach Seeckt zuge=
kommenen
Nachrichten, mit Kapp, Papſt und Bauer gehabt, auf deren
Feſtnahme nunmehr von militäriſcher Seite gedrängt wurde. Kriegs=
miniſter
Neinhard habe ſich bemüht, die Marinebrigade Lüttwitz abzu=
trennen
. Am 12. März ſeien über die Haltung der Brigade Ehrhardt
verſchiedene Meldungen eingetroffen. Gegen Mitternacht habe er mit
verſchiedenen anderen militäriſchen Führern eine Unterredung mit Noske
gehabt, in deven Verlauf Oberſt v. Oldershauſen meldete, daß mit mili=
täriſchen
Angrifſen in den nächſten Stunden zu rechnen ſei.
Der Prozeß Smeets.
* Köln, 10. Dez. Die wegen Nichterſcheinens des Angeklagten
vertagte Verhandlung der Strafkammer gegen den Redakteur
Smeets fand heute ſtatt. Smeets iſt in erſter Linie wegen ſchwerer
Beleidigung des Reichspräſidenten und außerdem noch wegen Beleidigung
zweier Beamten angeklagt. Die Beleidigung des Reichspräſidenten
beſteht darin, daß Smeets in ſeinem Blatte Rheiniſche Republik einen
den Reichspräſidenten in Inhalt und Ausdrücken ſehr ſchwer beleidigen=
den
Artikel eines Kölner Kommuniſtenblattes, deſſentwegen der Ver=
faſſer
zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, nach der
Verurteilung in herausfordernder Weiſe abgedruckt hat und unter wei=
teren
Beſchimpfungen des Reichspräſidenten die Richtigkeit der beleidi=
genden
Angaben behauptet hatte. In der heutigen Verhandlung berief
ſich Smeets auf die bekannte Verordnung der Rheinlandkommiſſion, die
verbietet, daß femand wegen eines politiſchen Vergehens aus der Beik
des Waffenſtillſtandes ohne Genehmigung der Rheinlandkommiſſion vor
ein deutſches Gericht geſtellt werde. ( behauptete, ſein Blatt ſei in
der Zeit des Waffenſtillſtandes zu dem Zweck gegründet worden, gegen
die Reichs= und Landesbehörden anzukämpfen. Bei den zur Anklage
ſtehenden Fällen liege eine Fortſetzung dieſer Politik vor, und infolge=
deſſen
müſſe ihm der Schutz der Beſtimmungen der Rheinlandkommiſ=
ſion
zugebilligt werden. Das Gericht erklärte ſich in einem begründeten
Beſchluſſe für zuſtändig, da keine Rede davon ſein könne, daß politiſche
Handlungen vorliegen. Es handle ſich um niedrige Schmähungen und
gewöhnliche Schimpfworte gegen den Reichspräſidenten, die ohne jede

ferner der Gegenſatz herausgearbeitet, den Bach im Glaubens
bekenntnis bei der Auferſtehung der Toten beabſichtigt, hier
den Text ganz frei deutend. Zuerſt ſtockt alles geheimnisvoll,
ſtarke Modulationen zeigen die fromme Scheu vor dieſem unfaß=
baren
Wunder, und dann erſt bricht unaufhaltſam der freudigſte
Jubel über die Gewißheit der Beſiegung des Todes hervor. Eine
gewiſſe Ermattung zeigte ſich im et incarnatus eſt und gegen
Schluß des Oſanna.
Das Orcheſter des Landestheaters ſpielte mit gewohnter
Sicherheit, nur fällt es uns ſtets wieder auf, daß die Streicher
bei den vielen einzeln geſtrichenen Tönen, die der älteren Muſik
eigentümlich ſind, zu leicht in ein abgeriſſenes Staccato=Spiel
hineinkommen, das trocken wirkt, wie beim reſurrexit und das
bei Bach=Aufführungen in Leipzig oder Berlin vermieden wird.
Beſonders zu erwähnen ſind die Soli, die in den Begleitungen
der Arien hervortreten, und die außer dem erſten Konzertmeiſter
auch den ſeltener ſoliſtiſch hervortretenden Spielern von Flöte,
Oboe d'amore, Horn und Fagott Gelegenheit geben, virtuoſes
Können und ausdrucksvolles Spiel zu zeigen. Alle Soli gelangen
aufs beſte, und beſonders ſeien noch die drei Trompeten erwähnt,
denen wichtige und überaus ſchwere Partien zufallen. Bach
ſchrieb für Clarinen, die durch ein anderes Mundſtück und etwas
anderen Bau höhere Töne zu ſpielen ermöglichten als unſere
Trompeten. Könnten nicht für ähnliche Zwecke auch hier Clarinen
angeſchafft werden, um ein Umarbeiten der Originalſtimmen zu
beimeiden? So wurden dadurch die Steigerung im gratias
agimus zerſtört und die Figuren im Credo verſtümmelt. An
der Orgel wirkte Herr Stadtorganiſt Borngäſſer mit feinem
Verſtändnis für das Regiſtrieren und das Sicheinfühlen in den
großen Organismus des Bachſchen Werkes.
Die Geſangsſoliſten fügten ſich ebenfalls ausgezeichnet
ein. Frau Anna Kaempfert bewies wieder die Friſche und
Kraft ihres ſieghaften Organs, das für ſolche großzügigen melo=
diſchen
Linien wie geſchaffen erſcheint. Ihre Technik iſt in jeder
Beziehung hervorragend. Frau Agnes Braunfels ſang ihre
beiden großen Arien, die zu dem ſchönſten gehören, was Bach
für Alt geſchrieben hat, mit ergreifender Wärme mit ihrem dun=
kel
gefärbten Organ. Von den Herren tritt der Tenor mit einer
Arie hervor. Herr Franz Müller trug ſie wie immer muſi=
kaliſch
ſicher und ausdrucksvoll vor, nur blang ſeine Stimme

heute etwas unruhig und zu wenig gedeckt. Für die beiden
Baß=Arien, deren eine ungewöhnlich tief, die andere faſt unbe=
quem
hoch liegt, war Herr Kammerſänger Stephani gewon=
nen
. Wir freuten uns, ſeine kraftvolle und klare, allerdings
etwas ſpörde Stimme wieder einmal hier zu hören. Er ver=
einigt
Höhe und Tiefe in faſt gleicher Klangfarbe, und wir haben
die Quoniam=Arie, die ſonſt für den Baſſiſten leicht eine Klippe
wird, ſelten ſo ſchön geſtaltet gefunden.
Trotz des großen künſtleriſchen Erfolges des Konzertes
drängt es uns, eine für unſere Bach=Aufführungen prinzipielle
Frage aufzuwerfen. Bach hat von Anfang bis Ende ſeiner Paſ=
ſionen
, Meſſen und Kantaten auf ein begleitendes Taſteninſtru=
ment
gerechnet, das in vollem akkordiſchen Spiel die bei den
Orcheſterſtimmen oft unvollſtändige Harmonie ausfüllen und den
Chor ſtützen ſoll. Bach verfuhr ſo, daß er alle Chöre und Cho=
räle
von der Orgel, alle Soloſätze vom Cembalo begleiten ließ.
Wenn uns das Klavier in der Kirche nicht zuſagt, dann beſitzen
unſere Orgeln in ihren Begleitſtimmen und in ihrer verfeinerten
Spielmechanik durchaus die Möglichkeit, ohne Schleppen und
Störung die Sologeſänge zu begleiten. Bei uns ſpielt die Orgel
nur gelegentlich in den Chören, meiſt ſind notdürftige Füll=
ſtimmen
, wie etwa die Viola, eingeſügt, die entweder unzuläng=
lich
ſind oder geradezu als Fremdkörper ſtören, wie im lauda=
mus
de‟ Oder was haben im Quoniam Streicher außer den
Bäſſen verloren? Geradezu armſelig verſtümmelt klingt auf dieſe
Weiſe der erſte Choreinſatz der erſten Kyrie=Fuge, unerträglich
dünn in ihrer Dreibeinigkeit die Begleitung zum erſten Duett,
in ſeiner diſſonanten Wirkung ſtark beeinträchtigt das et incar=
natus
eſt uſw. Was früher eine Tugend ſein mochte, iſt heute
nachdem die alte und neue Bachgeſellſchaft ſich ſeit Jahrzehnten
für dieſe Fragen einſetzen und durch alljährliche Bachfeſte die
wahre Wirkung dieſer Werke als Beiſpiel vorführen, eine be=
dauernswerte
Stilloſigkeit. Wenn man eine Sinfonie von Beet=
hoven
ohne Kontrabaß oder unter Hinzufügung aller modernen
Blasinſtrumente aufführen wollte, erſchiene das lächerlich
Warum alſo Bach ſtets in unwürdiger Verſtümmelung? Der
Muſikverein könnte ſich ein bleibendes Verdienſt erwerben, wenn
er ſeine Bach=Aufführungen im angeführten Sinne revidieren
möchte. Zwar leiden die großen und gewaltigen Sätze auf die
bisherige Art und Weiſe keine Not, umſo mehr aber die zarten
und intim wirkenden.

[ ][  ][ ]

Rummer 332.

Beziehung zu ſeiner politiſchen Tätigkeit ſtänden, ſondern ſeine private
Lebensweiſe beträfen. Die Konſtruktion Smeets, daß es ſich
in jenem Artikel um die Fortſetzung der zur Zeit des Waffenſtillſtandes
begonnenen Politik handle, ſei für jeden denkenden Menſchen ganz un=
haltbar
und werde von dem Gericht als nicht diskutierbar abgelehnt
Nachdem Smeets erklärt hatte, er werde gegen die Entſcheidung des
Gerichts im Beſchwerdewege einen Beſchluß der Rheinlandkommiſſion
herbeiführen und zu dieſem Zwecke Ausſetzung des Verfahrens be=
antragen
, beſchloß das Gericht, auf Grund der vorerwähnten Rheinland=
verordnung
das Verfahren auszuſetzen, bis eine Entſcheidung von
ſeiten der Rheinlandkommiſſion vorliegt.
* Köln, 10. Dez. (Wolff.) Aus führenden Gewerkſchafts=
kreiſen
wird mitgeteilt: In Gewerkſchaftskreiſen überlegt man Maß=
nahmen
zur Sicherung der deutſchen Nechte gegenüber den
willkürlichen Vorgehen der Beſatzungsbehörden, wie es ſich aus
dem Falle Smeets ergeben hat. In chriſtlichen Gewerkſchaftskreiſen
ſind ſolche Beratungen im Gange. Das geſamte arbeitende deutſche Volſ
am Rhein wird ſich jedenfalls gegen alle Uebergriffe der Beſatzungs=
behörden
energiſch zu wehren wiſſen und die volle Reſpektierung der
noch dem deutſchen Volke im beſetzten Gebiete verbliebenen Rechte ver=
langen
.
Bank=Krach.
Düſſeldorf, 10. Dez. (Wolff.) Der Allgemeine
Bankverein A.=G. in Düſſeldorf beantragte beim Amts=
gericht
die Anordnung der Geſchäftsaufſicht. Die ſchwie=
rige
Lage des Unternehmens iſt durch verluſtbringende
Deviſengeſchäfte einzelner Beamten entſtanden. Die von
dem Aufſichtsrat nach dem Bekanntwerden der Verluſte in die
Wege geleitete Unterſtützungsaktion war ungenügend, weil die
inzwiſchen veranlaßte Nachprüfung zu ergeben ſcheint, daß auch
bereits Verluſte aus abgewickelten Deviſengeſchäften vorliegen.
Ein genauer Ueberblick war aber zurzeit nicht zu erlangen, da
die Geſchäfte einer Klarſtellung in aulen Einzelheiten bedürfen.
Dieſe ſoll nunmehr herbeigeführt werden.
Mannheim 10. Dez. (Wolff.) Von dem bisherigen
Direktor der Pfälziſchen Bank, Filiale Nürnberg, Geim, uad
dem Generaldireltor der Pfälziſchen Bank in München, Alexander
Schalk, ergeht eine Aufſorderung an die Aktionäre der Pfäl=
ziſchen
Bank, von einem voreiligen Verkauf der
Aktien Abſtand zu nehmen, da bei richtiger Wahrneh=
mung
der Intereſſen der Aktionäre ein Kurs erreicht werden
kann, der den Nominalbetrag um das Vielfache überſteigt. Es
wird angenommen, daß bei der nächſten Generalperſamm=
lung
, die, wie die Neue Badiſche Landeszeitung wiſſen will,
am 9. Januar ſtattfindet, aus den Kreiſen der Aktionäre auch
der Antrag auf Einſetzung eines Aktionärausſchuſſes geſtellt wer=
den
wird. Die Rheiniſche Kreditbank in Mannheim beruft nun=
mehr
ihre außerordentliche Generalverſammlung für den 10. Ja=
nuar
ein. Auf der Tagesordnung ſteht außer der Frage der Er=
höhung
des Aktienkapitals, die Pfälziſche Bank in Ludwigshafen
im Wege der Fuſion aufzunehmen oder mit der Pfälziſchen Bank
einen Vertrag auf Uebernahme eines Teiles der Geſchäfte abzu=
ſchließen
.

Darmſtadter Tagblatt, Sonntag, den II. Dezemper IDSI.

Teite 5.

Letzte Nachrichten.
Heidelberg, 10. Dez. (Wolff.) Nach amtlichen Mitteilungen
ſind die Arbeiten für einen gewiſſen Teil des 14 Kilometer
langen Neckarſeitenkanals HeidelbergMannheim ver=
geben
worden und werden demnächſt in Angriff genommen. Die
Koſten der bisher vergebenen Arbeiten betragen 60 Millionen
Mark, während die Geſamtkoſten für den Bau des Kanals 300
Millionen Mark betragen. Vor der bei Schwabenheim zu errich=
tenden
großen Schleuſe wird ein Krafterk mit 7000 HP. und
bei Feudenheim ein ſolches von 6000 HP. erſtellt. Für die ge=
ſamten
Arbeiten iſt eine Bauzeit von vier Jahren vorgeſehen,
ſo daß im Jahre 1925 die großen Rheinſchiffe in Heidelberg wer=
den
anlegen können.

Hpiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt 1898 e. V. Ob ſich heute
entſcheiden wird, wer von Waldhof und Darmſtadt die erſte Niederlage

in dieſer Spielſaiſon erleiden wird? Oder ſollte es Darmſtadt nochmals
zu einem unentſchiedenen Reſultat reichen? Die Frage iſt heute voll=
kommen
offen, wenn auch der Energie der Waldhof=Mannſchaft di
beſſeren Ausſichten auf Sieg zugeſprochen werden müſſen. Trotz der
Abgenges verſchiedener erſtklaſſiger Spieler hat es Waldhof verſtanden
in der Vorrunde klare Führung mit drei Punkten Vorſprung zu halten;
zu einem großen Teil dieſen Vorſprung Darmſtadt verdankend aufgrund
der von dieſem erzielten unentſchiedenen Spiele. Das Innentrio Wald
hofs mit Engelhart, Schwärzel und Skudlarek, iſt nicht zu verachten;
Engelhart wie Skudlarek ſind bekannt als torhungrige Stürmer, und
Schwärzel gibt dieſen beiden nicht viel nach. Die beiden Außen ſtehen
erſt ſeit kurzem in der Mannſchaft, ſollen ſich aber ſehr gut angelaſſen
haben. Die Läuferreihe mit Bauch, H. Bauſch, Ph., und Heitz iſt unter
ſich ſehr gut eingeſpielt und wird auch dem Darmſtädter Sturm manche
Nuß zu knacken geben, beſonders, wenn dieſer dieſelbe Taktik behält als
in Bürſtadt. Man deckt den Gegner ab und läßt ſich nicht fortdauernd
abdecken! Die Waldhofer Verteidigung mit Lohrmann im Tor und
Reuner-Lidy als Verteidiger haben in den letzten Spielen nie verſagt.
Möge Darmſtadt ihnen heute ordentlich zu ſchaffen machen, damit der
Torwächter beſtrebt ſein muß, ſeinem großen Bruder nachzueifern.
Waldhof und Darmſtadt treten in folgender Aufſtellung an:

aldhof:

Söhner
Darmſtadt:

Lohrmann
Reuner Lidy
Bauſch, H. Bauſch, Ph. Heitz
Engelhart Schwärzel Skudlarek

Daibel

Frick Steckenreuther Takaſe Bonin Jacobi
Schneider Krauſe Rauſch I.
Traude Stephan
Bärenz.
Waldhof war 1919/20 und 1920/21 Meiſter im Odenwaldkreiſe und
hat ſelbſt gegen den 1. F.K. Nürnberg in den Schlußſpielen um die
Süddeutſche Meiſterſchaft ſehr beachtenswerte Reſultate aufgeſtellt, aller
dings ſeinerzeit mit der vollſtändigen Stürmerreihe mit Hoger, Hutter,
Herberger, Skudlarek, Schwärzel. Drei dieſer bekannten Stürmer fehlen
heute, fehlen ſchon ſeit einer Reihe von Spielen, Herberger ſogar ſchon
ſeit Beginn dieſer Saiſon. Und doch hat Waldhof die Energie und
den Willen aufgebracht, trotz Fehlens dieſer Spieler nicht nachzulaſſen;
im Gegenteil ſehen wir heute als klaren Abteilungsführer wiederum
Waldhof. Nach menſchlichem Ermeſſen iſt ihm dieſe Stelle auch in der
Schlußrunde nicht mehr zu nehmen, ſofern keine ganz außergewöhn=
lichen
Ereigniſſe mehr eintreten ſollten.
Darmſtadt muß ſich in der Schlußrunde ganz gewaltig anſtrengen,
um den Platz in der Oberliga zu erreichen. Denn, wenn heute Waldhof
gewinnt, wird Darmſtadt auf den vierten Platz in der Tabelle verwieſen,
da Lindenhof und Neckarau ihre Spiele heute ſicher gewinnen werden.
Auf das auf dem Uebungsplatz ſtattfindende Spiel der Ensgraber=
Mannſchaft gegen die erſte Mannſchaft des Spkl. Viktoria=Griesheim
ſei auch nochmals hingewieſen.
* Hockeh. Der Darmſtädter Hockeyklub, Abteilung des Schwimm=
klubs
Jungdeutſchland, hat heute den Badiſchen Meiſter, Hockeyklub Hei=
delberg
, mit zwei Mannſchaften zu Gaſt. Die Spiele finden auf dem
Golfplatz ſtatt. Heidelberg zählt zu den beſten ſüddeutſchen Vereinen
und iſt vor 14 Tagen in Frankfurt nur knapp vom S.K. 1880 mit 3:4
geſchlagen worden. Dem Darmſtädter Publikum iſt ſomit Gelegenheit
geboten, zwei gute Hockeyſpiele, zu ſehen, denn auch der Darmſtädter
Hockeyklub ſtellt zwei ſpielſtarke Mannſchaften, welche den Heidelbergern
den Sieg nicht leicht machen dürften.
W. Groß=Zimmern, 9. Dez. Am Sonntag, den 4. ds. Mts.,
verſammelten ſich im Gaſthauſe Zum Löwen in Lengfeld der
Gauvorſtand und die Vertreter der Turnvereine des
Odenwaldgaues der Deutſchen Turnerſchaft. Anweſend
waren 156 ſtimmberechtigte Vertreter. Mit den Vertretern begrüßte der
Gauvorſitzende Pfaff zugleich die neu in den Gau eingetretenen Ver
eine von Spachbrücken, Steinbach, Erlenbach und Weitengeſäß. Ins=
geſamt
gehören jetzt dem Gau 62 Vereine an und arbeiten mit regem
Eifer in unſerem Odenwald an der Ertüchtigung der Jugend und damit
am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Dieſen Gedanken brachte der
Bürgermeiſter von Lengfeld bei ſeiner Begrüßungsanſprache zum Aus=
druck
. Zündender Beifall folgte ſeinen warmen, von tiefem Verſtändnis
für die derzeitige Lage des Vaterlandes und die Arbeit der Deutſchen
Turnerſchaft getragenen Worten. Der erſte Teil der Verhandlungen
wurde von Berichten über die Gauveranſtaltungen des letzten Jahres
in Anſpruch genommen, aus denen ſich rührige und erfolgreiche Tätig=
keit
des Gaues ergab. Wenn Mängel und Fehler zutage traten, ſo wur=
den
dieſelben zur Sprache gebracht, um aus ihnen fürs nächſte Jahr zu
lernen. Uneingeſchränktes Lob und Anerkennung fand das Gauturnfeſt
in Kirch=Brombach. Der Gauvorſtand und die Vertreter ſtatteten dem
ruhigen dortigen Verein für Vorbereitung und Durchführung des
Feſtes und Turnens den Dank des geſamten Gaues ab. Das Feſt ſoll
ein Muſter für die Zukunft ſein. Beſondere Anerkennung fand der von
Turninſpektor Poller=Saarbrücken geleitete Lehrkurſus in Erbach. Ein

weiterer Kurſus, der nächſtes Jahr ſtattfindet, wird den Turnern warm
empfohlen. Die Beratung der Anträge löſte nun eine rege Ausſprache
aus; ſie dienen alle dazu, im letzten Jahre vorgekommene Anſtände zu
beſeitigen. Das Jugendturnen wird von unn an in drei Bezirken ab=
gehalten
, da die Zahl der Teilnfehmer im nächſten Jahre ſicher in das
zweite Tauſend ſteigen wird. Genaue Beſtimmungen über das Melden
der Turner, ſowie Herrichtung der Turnplätze ſollen zu einwandfreien
Abwicklungen der Feſte im nächſten Jahre beitragen. Als Gauver=
anſtaltungen
finden im nächſten Jahre ſtatt: Am 21. Mai Turner=
gang
des geſamten Gaues nach Klein=Umſtadt, am 1., 2. und 3. Juli
das Gauturnfeſt in Reinheim mit dem am Vortage ſtattfindenden Sport=
feſte
. Das Jugendturnen ſindet am 2. Auguſt ſtatt, und zwar für
den 1. Bezirk in Rimhorn, für den 2. Bezirk in Langſtadt, für den 3.
Bezirk in Brensbach. Da die Meinungen über die Ausführung des
Denkmals auf der Böllſteiner Höhe noch nicht geklärt ſind, und weiter
noch von amerikaniſcher Seite ein weſentlicher Beitrag gutgeheißen iſt,
ſollen die Wintermonate dazu dienen, endgültige Regelung darin zu
erzielen. Damit man nicht bis zum Frühjahrs=Gautag zu warten
braucht, wird der Ausſchuß mit der Auswahl des Entwurfs beauftragt.
Dieſe wird ſicher im Januar ſtattfinden. Mit Worten des Dankes ſchloß
der Gauvorſitzende die arbeitsreiche Tagung, deren Beſchlüſſe dazu führen
mögen, unſeren Gau immer ieder ein Stück vorwärts zu bringen.
Schluß des redaktionellen Teils.

Was nun den Genuß des coffeinfreien
Kaffee Hag betrifft, ſo muß geſagt werden,
daß nervöſen Patienten, Perſonen mit
allen neurgſtheniſchen Beſchwerden, ſol=
chen
, die an Schlafloſigkeit, Herzkſopfen
uſw. leiden, der Genuß von coffeinfreiem
Kaffee Hag ohne Bedenken geſtattet wer=
den
kann.
Prof. Dr. W. Storm van Leeuwen,
1,11811)

. H. zromatisch und ausgisbig, hillig im Verbrauch
iazeriagen in allen Stadtteilen

Bei KE
epofheker O)
MRowamil!
Migrsne.

ank FurkiM.S
ärztlich.
beuorzus

Rasch
und sicher
wirkend. S
* Erhältlich i. 7
Apotheken.

Wetterausſichten für Sonntag.
Bedeckt, einzelne Regenfälle, mild, Südſveſtwind.

Re
Landestheater, vormittags 10½ Uhr, Ende gegen 1 Uhr: Prin=
zeſſin
Huſchewind‟. Nachmittags 2½ Uhr, Ende gegen 4½/= Uhr
(außer Miete): Glaube und Heimat Abends 7 Uhr, Ende 9 Uhr
(D 12, Sondermiete Serie 102): Elektra‟
Orpheum: Vorſtellungen um ½4 Uhr und 348 Uhr.
Vortrag von Adolf Kaiſer nachmittags 2 Uhr Saalbauſtraße 67 ( Ge=
rechtigbeit
und Religion).
Gabelsberger Stenographen (Gau Darmſtadt): Preisver=
teilung
und Feſtakt um 31 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.

Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WZaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Spoxt. Hanzel und Landwilr ſchatliches) Max Streeſei für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ che Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten
und Unterhaltungsblatt.

Familiennachrichten

Statt Karten.

Die Verlobung meiner Tochter
Adelheid mit dem Grafen Johannes
von Kalckreuth beehre ich mich an=
zuzeigen
.
Frau ClaraMerck, geb. Blanckarts
Darmſiadt
Wilhelminenſir, 57

Meine Verlobung mit Fräulein
Adelheid Merck beehre ich mich an=
zuzeigen
.
Graf Johannes von Kalckreuth

Dezember r92r

Leipzig
Schletterſiraße 3

(13514

nnnnanannnnnnannnannnnanannnaagaannaananngannnanannan

STATT KARTEN.

Die Verlobung meiner Tochter
Else mit Herrn Hans Heilbuk
beehreich mich hiermit anzuzeigen.
Frau Anna Stade
geb. Rapp.
Darmstadt
Prinz Christiansweg 19.
Dezember 1921.
Empfang: Sonntag, den 18. Dezember, 112 Uhr.
(*46467
nnnannnnannnnanannnnnnnannnnnnnnnsEaganagnnnnanegsenn

Else Stade
Hans Heilbut
VERLOBTE
Hamburg-Blankenese.

Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Henriette Dechent
Jakob Wagner
Darmstadt
Stadecken
Schteßhausstr. 26
Rheinhessen
Dezember 1921.
AAfa4
Statt Karten.
Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Mlia Haller
Paul Peske
Stolp i. Pom.
Darmstadt.
(*46994

TILLP DAAB
OTTO GOLLER
VERLOBTE
Darmstadt, den 11. Dez. 1921
Wienerstr 52. Landgr.-Phflipp-Anl. 6.
(*46841
Statt Karten.
Erna Stade
Will Rothschild
VERLOBTE
Darmstadt. Ladwigshafen a. Rh.
Kasinostr. 31. Ladwigstr. 30 a
Zu Hause Sonntag, den 18. Dez. 1921.
46 54

Statt Karten.
Hede Haas
Berthold Selig
VERLOBTE
Groß Bieberau
Bischofsheim
1 Odenw. Dez. 1921. b. Mainz
(13529

Statt Karten!
ELLY HAAS
KARL RIES
stud, pharm.
VERLOBTE

Höchst i. O.

Darmstadt.
Kaa /

Trauung Maunz-Petry
findet 1/,2 Uhr in der St. Martins-
kapelle
(Bruchwiesenstr.) statt.
K4r4

Todes=Anzeige.
Heute, früh entſchlief ſanft nach
kurzem Krankenlager unſere liebe
Mutter, Großmutter, Schweſter und
Tante
Frau
Marie Philippi
geb. Loos
Witwed. HoftheaterportiersPhilippi
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Carl Philippi.
Familie Friedrich Philippi.
Darmſtadt, Berlin, 8. Dezember 1921.
Die Beerdigung findet Montag, den
12. Dezember, nachmitt 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*46941

Decken
Sie Ihren Bedarf in

Statt Karten.

Ihre am 1. Dez. zu Volzheim
stattgefundene Vermählung
zeigen an
Friedr. Jacoby u. Frau
Käthe, geb. Bretz.
Darmstadt, Ludwigshöhstr, 27.
44K4

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſer liebes
Friedchen
am 10. Dez., morgens 8½/, Uhr, zu
ſich zu rufen.
Darmſtadt, Mollerſtr. 10.
Fam. Fr. Meinhardt.
Die Beifetzung findet am Montag,
den 12. Dez., nachm. 4:/, Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*47088

Nachruf.
Am 4. Dezbr. ſtarb unerwartet
unſer Mitglied
Herr Karl Martens
Ober=Eiſenbahnaſſiſtent i. R.
Wir werden dieſem bewährten
Kameraden ſtets ein herzliches An=
denken
bewahren.
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des Heſſiſchen Artilleriekorps
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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Nummer 332.

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit die durch das Miniſterium der Finanzen, Ab=
teilung
für Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen, vom 10. Dez. 1921,
ſowie von der Stadtverordnetenverſammlung vom 8. Dezember 1921
genehmigten Aenderungen des Tarifs vom 26. Oktober 1921 der Darm=
ſtädter
Straßen= und Vorortbahnen zur allgemeinen Keyntnis.
Abteilung II
wird wie folgt geändert:
A. Einfache Fahrpreiſe.
Es ſind folgende Tarifpunkte maßgebend:
a) Stadtlinien: Hauptbahnhof, Zählgrenze an der landwirtſchaft=
lichen
Verſuchsſtation, Ecke Rhein= und Neckarſtraße, Schloß, Lagerhaus=
ſtraße
, Landwehrſtraße, Frankfurterſtraße,) Schlachthof, Künſtlerkolonie,
Ringſtraße, Ausweiche, Faſanerie, Beckſtraße, Oſtbahnhof, Heinrichſtraße
(Friedhof), Ohlyſtraße, Steinberg, Böllenfalltor, Heinrichſtraße
(Karlſtraße), Niederſtraße, Landskronſtraße, Artilleriekaſerne, Moos=
bergſtraße
.
b) Vorortlinien: Schloß, Ecke Rhein= und Neckarſtraße, Artillerie=
kaſerne
, Weinbergſtraße, Ludwigshöhe, Schirmſchneiſe, Waldfriede,
Eberſtadt (Nord), Hauptbahnhof, Mittelſchneiſe,*) Waldfriedhof. Neues
Schießhaus, Querſtraße, Möllers Brauerei, Griesheim, Frankfurter
Straße, Schlachthof, Chem. Fabrik Merck, Arheilgen (Rheinſtraße), Ar=
heilgen
(Endſtation),
Fahrſcheine werden ausgegeben:
a)für direkte Fahrten, mit denen das Fahrtziel mit fahrplanmäßigem
Wagen ohne Wagenwechſel erreicht werden kann;
b)für Fahrten mit Umſteigen, bei denen das Fahrtziel durch einmaliges
Umſteigen an den Umſteigſtellen in die nächſten anſchlietzenden nicht
vollbeſetzten Wagen erreichbar iſt.
Umſteigeſtellen ſind in Darmſtadt: Hauptbahnhof, Luiſenplatz, Schloß
(Ernſt=Ludwigsplatz), Ecke Schul= und Karlſtraße, Ecke Rhein= und
Neckarſtraße und Ecke Wendelſtadt= und Bismarckſtraße,
B. Fahrpreiſe für barzahlende Fahrgäſte.
Mindeſtpreis 150 Pfg.
150 Pfg.
bis 2 Teilſtrecken
170
3 u. 4
190
210
230
250
270
285
300
1, 12u. 13
für 1 Perſon.
Die Teilſtrecken müſſen zuſammenhängen und hintereinander durch=
fahrbar
ſein.
Zu § 124: 1. Die Beförderungspreiſe eines Sonderzuges innerhalb
der durch den Fahrplan begrenzten Dienſtzeit wird nach der Anzahl der
im Sonderzug zur Verfügung geſtellten Sitz= und Stehplätze und nach
dem für die Beförderungsſtrecke geltenden gewöhnlichen Fahrpreiſe für
emfache Fahrten von Fall zu Fall nach beſonderer Vereinbarung be=
rechnet
.
2. Für Sonderzüge, die ab 10 Uhr abends gefahren werden, tritt
doppelter Fahrpreis ein.
3. Die Beförderungspreiſe für zugeſagte Sonderzüge müſſen min=
deſtens
6 Stunden vor Beginn der Fahrt bei der Bahnkaſſe eingezahlt
ſein.
4. Wird ein Sonderzug abbeſtellt, ſo wird der eingezahlte Betrag
abzüglich der der Straßenbahnverwaltung entſtandenen Koſten und ab=
züglich
10 Mk. Abfertigungsgebühr zurückerſtattet.
Zu 8 12E: Für Allgemeine Zeitkarten.
Monatskarten.
Mk. 254.
a) Innenverkehrskarten, perſönlich
272.
unperſönlich
293.
b) Stadtnetzkarten perſönlich
311.
unperſönlich
C) Zuſammenſtellbare Zeitkarten.
1. Stadtverkehr.
Mk. 90.
Bis 2 Teilſtrecken
102.
3 u. 4
114.

Mk 17.25
18.75
21.40
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EberſtadtSchl.
EberſtadtHauptbahnhof
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Griesheim-Luiſenplatz
EberſtadtChem. Fabrik Merck
GriesheimChem. Fabrik Merck
für 1 Perſon und 1 Kalendermonat gültig an Werktagen.
Falls Feiertage, an denen die Wochenkarten keine Gültigkeit haben,
in eine Woche fallen, wird der Preis der Karten entſprechend ermäßigt.
Fahrſcheinheftchen für 3 und 4 Teilſtrecken Mk. 15. (ſ. am
Schlu ß). Die Heftchen ſind unperſönlich und enthalten 10 Fahrſcheine
zu je 3 und 4 Teilſtrecken.
Zu § 12 HI.
Fahrgeldermäßigung für Schulfahrten uſw. nach dem Ermeſſen
der Direktion.
Zu 8 12 I.
Fahrgeldermäßigung zugunſten der öffentlichen Krankenpflege
uſw. Jahreszeitkarten zum halben Fahrpreiſe.
Zu 8 12 K.
für Marktkörbe in beſonderen Marktzügen,
für einen Marktkorb bis zum Gewicht von 25 Ka. werden Mk. 1.5
und für jeden weiteren oder angefangenen Korb je ,25 Mi
erhoben. Mitbeförderte Perſonen haben den normalen Fahr=
preis
zu entrichten.
C. Beförderung von Tieren, Gepäck und Frachten.
27
Zu
Für Beförderung von Hunden gelten einfache Fahrpreiſe.
Zu 8 28
Zur Beförderung von Handgepäck gelten einfache Fahrpreiſe.
Zu 8.40, 41, 42
Für Beförderung von Expreßgut für jedes Stück Mk. 4., für
angefangene 25 Kg. einſchließl. Steuer.
Zu 8 69
Beförderung von Gütern, Stückgutbeförderungen
DarmſtadtGriesheim, für je angef. 50 Kg. Mk. 4.
DarmſtadtArheilgen, für je angef. 50 Kg. Mk. 4.
ArheilgenGriesheim, für je angef. 50 Kg. Mk. 6.
Mindeſtens werden jedoch für jede Sendung einſchließlich Einſchreib=
gebühr
Mk. 4.20 erhoben.
Die Preiſe für Zeitkarten und Fahrſcheinheftchen gelten nur für
den gegenwärtigen Tarif; ſie erhöhen ſich bei etwaigen Tariferhöhun=
gen
im gleichen Verhältnis wie der Bartarif. Bereits gelöſte Karten
und Heftchen ſind innerhalb 3 Tagen nach Tariferhöhung zwecks Ab=
ſtempelung
und Nachzahlung des Differenzbetrages für den nicht ab=
geſehenen
Zeitwert den Verkaufsſtellen der Heag (Eberſtadt, Griesheim,
Arheilgen und Luiſenſtraße Darmſtadt) vorzulegen.
Auf die vor dem 15. Dezember 1921 gelöſten Fahrſcheinheftchen
findet vorſtehende Beſtimmung keine Anwendung.
Für Fahrten, welche ab 10 Uhr abends angetreten werden, iſt
doppelter Fahrpreis zu zahlen, d. h., es ſind 2 Fahrſcheine zu löſen.
Inhaber von Monatskarten und Wochenkarten haben einen Fahrſchein
der betreffenden Strecke nachzulöſen.
Vorſtehende Tarifänderung tritt für den Bartarif am 11. Dezember
1921, für Wochenkarten am 18. Dezember und für Monats= und
Schülerkarten am 15. Dezember d. J. in Kraft.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1921.
(13 539
Die Direktion der Heſf. Eiſenbahn=Akt.=Geſ.

11, 12u. 13
2. Vorortverkehr.
ArheilgenChem. Fabrik Merck
GriesheimNeues Schießhaus
LuiſenplatzChem. Fabrik Merck
ArheilgenSchlachthof
Neues SchießhausLuiſenplatz
Arheilgen-Luiſenplatz
EberſtadtArtilleriekaſerne
SchirmſchneiſeSchloß
Schirmſchneiſe-Hauptbahnhof

126.
138.
150.
162.
171.
180.

WeinbergſtraßeChem. Fabrik Merd)
EberſtadtNeckar=, Rheinſtraße
GriesheimHauptbahnhof

EberſtadtSchloß
EberſtadtHauptbahnhof
Griesheim-Luiſenplatz
EberſtadtChem. Fabrik
GriesheimChem. Fabrik
für 1 Perſon und 1 Kalendermonat.
In der Richtung nach Eberſtadt haben Zeitkarten für den Stadt=
verkehr
in den Vorortwagen keine Gültigkeit.
Zu § 12E, Ziffer 4 für unperſönliche beſondere Zeitkarten wird
monatlich ein Zuſchlag von Mk. 18. für jede Karte erhoben.
Zu § 12P, für Schüler= und Schülerinnen.
Schüler=Monatskarten.
Bis 2 Teilſtrecken
Mk. 25.

Mk. 54.
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Iltis= 7560 Fuchs=
Haſen= 82.80
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GriesheimNeues Schießhaus
LuiſenplatzChem. Fabrik Merck
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EberſtadtArtilleriekaſerne
SchirmſchneiſeSchloß
SchirmſchneiſeHauptbahnhof
WeinbergſtraßeChem. Fabrik Merck)
EberſtadtNeckar=, Rheinſtraße
Griesheim Hauptbahnhof

Mk. 15.
17.
19.
21.
23.


Mk. 11.25
12.75
14.25
15.75

) Die Strecke über die Frankfurter Straße hinaus bis zum Schloß=
gartenplatz
wird vor dem weiteren Ausbau der Linie nach dem Rieger=
platz
als beſondere Teilſtrecke nicht berechnet.
) Mittelſchneiſe tritt als Halteſtelle erſt nach Einführung des
elektriſchen Betriebes in Kraft.

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Hundeseife
Bandwurmmittel
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Tableiten
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Korbwaren
mpfiehlt
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Korbmachermeiſter Weinſchenk
10 Schuſtergafſe 10 (*4707

Bekanntmachung.
n unſer Handels=
regiſter
wurde heute
Darleqnk ſſe, e. G. m.
D, eingetragen: 11371
1. Oktober 1 21 iſt die
Firmna in: Volksbank
Griesheim, eingetr.
Genoſſeuſchaft mit
beſchr. Haftpflicht in
Gliesheim b. D., um
gewandelt worden.
Darmſtadt. 9. Dez 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
In unſer Handels=
regiſter
wurde heute
bei der Firma Heiurich
Wüller in Eberſtadt
eingetragen: (13524
Die Niederlaſſung iſt
von Eberſtadt nach
Darmſtadt verlegt.
Darmſtadt. 9. Dez. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Bin unter
Nr. 3025
an das Fernſprechnetz
Eleßtr.
Fr. Starck, Inſtal.
Frankfurterſtraße
Ecke Landwehrſtraße
NB.: Bei Störungen
Signalanlagen recht=
zeitige
Anmeldung
erbeten.
Puppen=
Stuben=
Tapeten
empfiehlt
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Luckhardt,
Schulſtraße 7. 113549a
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Geſchenk!
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Verkauf von Chriſtbäumen.
Alle Händler welche in dieſem Jahre
bei der Firma Spar= u. Chriſtbäume zu verkaufen beab ichtigen, wollen
ſich Montag, ren 12 ds. Mts., vormittags
b. H in Grieshe m b. 9½ Uhr, im Sitzungsſaal, Wilhelminenſtr. 15,
Preisprüfungsſtelle, einfinden. Nur den Händ=
Durch Beſchluß vom lern wird der Verlauf von Chri bäumen ge=
ſtattet
wirden, welche ſich mnit der Preisprü=
fungsſtelle
über den Verkaufspreis der Chriſt=
bäume
verſtändigt haben
(st18551
Der Oberbürger eiſter.
J. V: Mueller, Bürgermeiſter.
An unſe Handelsregiſter, Abteilung A. wur=
O den bei den nachfolgenden Firmen die da=
bei
vermerkten Einträge vollzogen: (13527
Am 29. November 1921:
Fabrik Ehem Produkte Hall & Co.
in Darmſtadt:
Die offene Handelsgeſellſchaft iſtaufgelöſt.
Die Firma iſt erloſchen.
Am 1. Dezember 1921:
Philipp Heß in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Philipp
Heß Konfektion, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung in Darmſtadt, übergegangen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
Am 5. Dezember 1921:
Lina Paul in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann
Guſtav Paul in Darmſtadt übergegangsu.
Die Firma iſt geändert in:
Guſtav Paul.
Am 6. Dezember 1921;
angeſhloſſen. /*46986 Bahnhofshotel Otto Baumgarten in Darm=
ſtadt
:
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
in Licht=, Kraft= und / O heute bei der Firma:
(13526
Motorenfabrik Darmſtadt, Aktiengeſell=
ſchaft

in Darmſtadt eingetragen:
Nach dem Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 27. Oktober 1921 ſoll das Grund=
kapital
um 100 000 Mark erhöht werden,
Darm tadt, den 8. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
2 heute bei der Aktiengeſellſchaft in Firma;
Bank für Handel und Induſtrie
in Darmſtadr eingetragen:
Die Prokura des Theodor Dammann in
Berlin iſt erloſchen.
(13525
Darmſtadt, den 8. Dezember 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Arbeits=Vergebung.
Die Weißbinder=, Schreiner=, Glaſer=,
Schloſſer= und Inſtallationsarbeiten an
einem Wohnhaus=Neubau der Gemeinde Eber=
ſtadt
in der Ringſtraße zu Eberſtadt ſollen in
öffentlicher Submiſſion vergeben werden. An=
gebots
=Untellagen ſind auf dem Gemeinde=
Bauamt Eberſtadt erhältlich. Angebote wer=
in
allen Preislagen den an die Heſſiſche Bürgermetſteret Eberſtadt
bis ſpäteſtens Samstag, den 17. Dezember,
(13530
Eberſtadt, den 9. Dezember 1921
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Schäfer.
Mäſtſchwein=Serkauf.
Ein der Gemeinde Pfungſtadt gehöriges
ca. 260 Pfund Lebendgewicht ſchweres Maſt=
ſchwein
ſoll auſ dem Submiſſionswege ver=
kauft
werden.
Angebote auf das Kilogr, Lebendgewicht
ſind bis Donnerstag, den 16. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, bei uns einzureichen,
Pfungſtadt, den 10. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
(13553
Schwinn.
Lieferung von Pflaſterſteinen.
Die Anlieferung von ca. 120 cbm Plaſter=
ſteinen
für die Gemeinde Pfungſtadt ſoll öffent=
lich
vergeben werden.
Bedingungen liegen auf der Bürger=
meiſterei
daſelbſt in den Dienſtſtunden zur
(*13554si
Einſicht offen.
Angebote müſſen bis 30. Dezember 1921,
vormittags 11 Uhr, abgegeben ſein, um welche
Zeit gleichzeitig die Eröffnung ſtattfindet.
Pfungſtadt, den 10. Dezember 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei: Schwinn.
Faſelvieh=Serkauf.
Die Gemeinde Groß=Zimmern bringt
einen zur Zucht untanglichen gutgehaltenen
Faſel=Ochſen
im Wege der öffentlichen Submiſſion meiſt=
bietend
zum Verkauf. Die Gebote müſſen auf
das Pfund Lebendgewicht erfolgen und ſind
verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis
Donnerstag, den 15. Dezember 1921,
nachmittags 3 Uhr
beider unterzeichneten Dienſtſtelle einzureichen,
woſelbſt zur angegebenen Stunde die Eröff=
nung
der Angebote in Gegenwart etwa er=
ſchienener
Bieter erfolgt.
Der Faſel kann nach vorheriger Anmeldung
bei dem Gemeindefaſelwärter Johs, Haas,
Angelſtraße 19, beſichtigt werden. (13544
Groß=Zimmern, den 9. Dezember 1921,
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.

in allen

Gelb, grün und braun Tönen
färben wir
tommende Woche, ſchwärz täglich
Chemiſche Waſchanſtalt
Dampf=Waſchanſtalt
Farderel Reinhord Grab
Kranichſteinerſtraße 28/36
Wilhelminenſtr. 6 (12665=
Reingold girchſtraße 10. Tel. 736.

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[ ][  ][ ]

Amterhmmmmtgsdintt ſn gamſtädiet Tagdiatt

Mine 2

Darmſtadt, 11. Dezember

Jahrgang 1921

nnannnananannannannnnnnannaßagagnananaag
Ein Volk, das nicht dankbar die Erinnerung des Mutes,

. der Tugend und der rechtlichen Geſinnung heilighält, hat ſich
n

ſelbſt verurteilt und entehrt.
Joſef Görres. g
m
*
aunannannnnnnannnanannanagannnatnaaananne
Afrikaniſche Sprichwörter.
Geſammelt von Richard Gerlach.
Wer draußen Schläge bekommt, der geht nach Hauſe, aber
wer zu Hauſe Schläge bekommt, wo ſoll der hingehen?
Wen einmal der Löwe erjagt hat, der muß ſich nun auch
ſchon auffreſſen laſſen.
Es gibt keine Frau, die einer anderen ſagt: Waſche dir das
Geſicht.
Ein lange geſpannter Bogen ſchießt nicht mehr.
Der Mais bekommt in der Heimat der Hühner nie Recht.
Wer eine Speiſe eſſen will, muß die Hand dazu nehmen.
Wenn du die Fröſche in ihrer Heimat hocken ſiehſt, ſo frage
nicht nach einem Stuhl.
Ein wütendes Rind bricht ſich das Genick.
Jede Stadt hat ihre beſondere Art, Hühner aufzuſchneiden.
Die Paviane fürchten ſich nicht, bevor ſie nicht eine Leiche
geſehen haben.
Ein kleines Steinchen wirft man ins Waſſer.
Du haſt es gemacht wie der Käfer, der in den Fettnapf fiel
und wieder herauskroch, um Miſt zu freſſen.
Wer ſchlecht tanzt, bringt nur die anderen aus dem Takt.
Man liebt nicht den, der einem nichts zu geben vermag.
Ich werde dich bezahlen, wenn den Vögeln Zähne wachſen.
Krokodil ſtirbt nicht den Waſſertod.
Bäume, die nahe beieinander ſtehen, reiben einander.
Niemand ſteigt vom Bette herab und ſchläft auf dem Boden.
Leere Hand geht nicht zu Markte.
Sobald ein Trunkenbold Ohrfeigen austeilt, fällt er.
Nicht alle Menſchen wiſſen, daß ſie ins Haus gehen ſollen,
wenn der Regen fällt.
Der Hahn kräht nicht in der Einöde.
Der Doktor kann nicht die Medizin für den Kranken trinken.
Die Schlange gleicht einem Stricke, und doch nimmt man ſie
nicht, um Sachen damit zuſammenzubinden.
Die Fächerpalme rauſcht nicht von ſelbſt.
Ein ſchnutziges Kleid verbrennt man darum noch nicht.
Bevor ein Oſchagga nicht in einen Dorn getreten iſt, zieht
er keine Sandalen an.
Wenn du ein Nashorn ſieht und ſiehſt einen Baum, dann
ſteige hinauf.
Friedrich der Große als Bücherſammler.
Der alte Fritz hat in ſeinen Vüchern ſeine liebſten Freunde
geſehen; ſie mußten ihn auf ſeinen Kriegspfaden begleiten, und
im Alter fand er im Verkehr mit ihnen ſeine einzige Freude.
Uieber den Bücherbeſitz Friedrichs des Großen macht der frühere
Bibliothekar des Kaiſers, Dr. Bogdan Krieger, in einem Aufſatz
Der Grenzboten, der ſich mit dem Bücherbeſitz der Hohenzollern
Geſchäftigt, eingehende Mitteilungen. Die Bibliotheken Friedrichs
bilden die älteſten Beſtände der Hohenzollernſchen Hausbücherei.
In jedem der von ihm bewohnten Schlöfſer, im Stadtſchloß zu
PPotsdam, in Sansſouci, im Neuen Palais, im Berliner Char=
lottenburger
und Breslauer Schloß beſaß er eine Bücherſamm=
lung
. Von den Büchern Friedrichs ſind noch 6700 Bände erhal=
ten
, die insgeſamt auf 2 218 265 Mk. abgeſchätzt wurden. Die hohe
literariſche und bibliophile Bewertung dieſer Bücher hat darin
ihren Grund, daß ſelten Bibliotheken aus jener Zeit in einheit=
licher
urſprünglicher Geſchloſſenheit erhalten und daß es die
Bibliothek des großen Königs iſt, die ein Spiegelbild ſeines
Weſens bictet. Der König war daraüf bedacht, Bücher, die er
liebte, in guten Ausgaben und vortrefflichen Einbanden zu be=
ſitzen
. Immer wieder ſchreibt er ſeinem Büicheragenten in Paris
Thieriot, er ſolle nur darauf achten, daß die Bücher ſchönes Pa=
pier
und guten Druck haben. Die Bücher, die er ſelbſt binden
ließ, haben durchweg Einbände von rotem Ziegenleder. Nach
dem Siebenjährigen Krieg, der auch in der Buchbinderarbeit eine
Preisſteigerung brachte, zahlte er für einen Einband in Duodez=
format
2 Taler, 16 Groſchen, für einen Oktapband 3 Taler 8
Groſchen bis 4 Taler, für einen Quartband 8 Taler und für
einen großen Folioband 20 Taler. Seine Freude an guten
Büchern brachte es mit ſich, daß ſich eine bedeutende Anzahl
bibliophiler Koſtbarkeiten in ſeiner Bücherei befinden. Mit den
höchſten Wert ſeiner Sammlungen ſtellen die Originglausgaben
ſeiner eigenen Werke dar, die er z. T. in ſeiner eigenen Druckerei
im Schloß mit der größten Sorgfalt und unter perſönlichſter
Teilnahme drucken ließ. Da dieſe Bände nur zu Geſchenken an
ihm naheſtehende Perſönlichkeiten beſtimmt waren, war die Auf=
lage
eine ganz geringe. Von dem erſten Band der Oeupres du
philoſophe de Sansſouei, von dem überhaupt nur 24 Exemplare
gedruckt wurden, ſind noch 17 Stücke vorhanden, von dem zwei=
ten
, der in 40 Exemplaren hergeſtellt wurde, noch 28 Stick. Da

dieſe Bücher überhaupt nie auf den Markt gekommen ſind, ſo
würden ſie bei einem etwaigen Verkauf ganz ungeahnte Werte
erzielen. Von den übrigen Schätzen aus der Bibliothek Fried=
richs
des Großen ſeien nur ein paar erwähnt, eine 12bändige
Folioausgabe von Boſſuet wurde trotz des fehlenden Bandes auf
15 000 Mk. geſchätzt: die 1734 erſchienene Moliére Ausgabe mit
den Kupfern von Bouches und anderen, die ſich in drei Eren=
plaren
vorfindet, ſtellt heute einen Wert von je 20000 Mk. da4;
ebenſo hoch wird die Generalpachterausgabe der Contes et nou=
velles
von Lafontaine bewertet, während Dorats Paiſels, die
man das ſchönſte Rololobuch genannt hat, auf 24 000 Mk. geſchätzt
ſind. Eine Folge von loſtbaren Seltenheiten ſtellen auc die
architektoniſchen Werke aus dem ehemaligen Beſitz des
Königs dar.
ck.

IEE
Der Naturfreund

nk. Schändliche Vernichtung eines Naturdenkmals. Zu den
ſchönſten und interefſanteſten Erſcheinungen in der deutſchen
Vogelwelt gehört der Schwarzſtorch, ein Veter des albekannten
Hausſtorches, aber ausgezeichnet durch ein tiefſchwarzes, ſtahl=
grün
ſchimmerndes Gefieder und auch abweichend dadurch, daß
er die Nähe des Menſchen nicht ſucht, ſondern vielmehr ängſtlich
meidet und nur in tiefſter Waldeinſamkeit ſeine Behauſung auf=
ſchlägt
. Leider iſt dieſer prächtige Vogel, ſo recht ein Wahr=
zeichen
altgermaniſcher Waldesherrlichkeit, bei uns im Ausſterben
begriffen, und die wenigen, auf deutſchem Boden noch vorhan=
denen
Horſte müſſen deshalb als koſtbare Naturdenkmäler ge=
ſchont
werden. Daß dieſes aber leider nicht immer geſchieht, geht
aus einem Bericht in den Mitteilungen über die Vogelwelt
hervor, wonach in letzter Zeit wieder ein altbekannter Schwarz=
ſtorchhorſt
in der Lüneburger Heide zerſtört worden iſt. Wie die
Gerichtsterhandlung ergab, wurden zwei jugendliche Arbeiter
beim Heidelbeerſuchen auf den umfangreichen Horſt aufmerkſam,
der auf einer 12 Meter hohen Kiefer ſtand. Zu dritt zogen die
jungen Leute, die angeblich glaubten, es handle ſich um einen
Horſt des ſchädlichen Fiſchreihers, am nächſten Tage aus, um die
Jungbrut zu fangen. Der eine kletterte zum Neſt empor und
toarf die Jungen herunter, wo ſie eingefangen, in einen Korb
geſteckt und zu dem vermeintlichen Käufer gebracht wurden, ker
aber die Abnahme ablehnte. Daraufhin wußten die jungen Leute
nichts Beſſeres zu tun, als den ſchon recht ſtattlichen Vögeln ten
Kopf abzuſchneiden und ſie als Fleiſch anzubieten, da durch=
ſchnittlich
jeder 6 Pfund wog. Da aber auch dieſe Braten keine
Abnehmer fand, wurden die zerſtückelten Schwarzſtörche ſchließ=
lich
als Schweinefutter verwendet! Die Sache wurde ruchbar,
und glücklicherweiſe ſind die Beamten in dortiger Gegend eifrige
Naturſchützer, und ſo kam es, daß diesmal das Verbrechen nicht
ungeſühnt blieb, ſondern die Miſſetäter zu einer enpfindlichen
Strafe verurteilt wurden.
H. W. F.
nk. Merkwürdiges Buchfinkenneſt. Wie auch die Vögel unter
Umſtänden die durch die Not den Menſchen aufgezwungenen
Erſatzſtoffe ſich zunutze machen, zeigt ein im Garten des Laza=
petts
der Garniſon zu Langenſalzach aufgefundenes Neſt eines
Buchſinlenvärchens, das Stabsveterinär Wagenknecht in
den Mitteilungen über die Vogelwelt beſchreibt. Die in den
Müllgruben angeſammelten Abfälle von Zelſtoffwatte, die in
und nach dem Kriege an Stelle der knapp gewordenen, ſonſt
üblichen Baumwollwatte überall Verwendung gefunden hat,
haben die Vögek dazu benutzt, in der Ecke einer Laube zwiſchen
Ranken wilden Weines ſich ihr Neſt daraus zu bauen. Das von
gußen watteweiche, ſchneeweiße Neſt gewährt einen völlig un=
gewohnten
, eigenartigen Anblick. Im Inmem iſt es wie andere
Buchfinkenneſter mit Roßhaaren und anderem Material aus=
gepolſtert
. Bei drei anderen, ebenfalls im Lazarettgarten be=
findlichen
Buchfinkenneſtern iſt die Zellſtoffwatte als Bauſtoff
nicht verwendet worden, ſondern ſie beſtehen mur aus den ge=
wöhnlichen
Baumaterialien.
nk. Schlangen und Bogelwelt. Unter dieſem Titel beſpricht
M. Reuter in der Zeitſchrift für Forſt= und Jagdweſen das
Verhalten unſerer einheimiſchen Schlangen und Vögel. Er
kommt dabei zu dem Engebnis, daß nicht nur die Kreuzotter,
ſondern auch die ungiftigen Schlangen als Schädlinge für die
Bogelwelt angeſehen werden müſſen, da ſie gleichfalls ein ſtarkes
Gift enthalten und die mechaniſche Wirkung durch ihren Biß
hinreichend ſei, Vögel zu töten. Die Schlangen ſeien nicht wur
eine Gefahr für die Erdbrüter, da manche von ihnen ſehr behende
blettern. Reuter kommt deshalb zu dem Schluß, daß die Ver=
folgung
aller heimiſchen Schlangen für die Vogelwelt und Wild=
pflege
bis zu einem gewiſſen Grade eine Notwendigkeit ſei.
Daß bei maſſenhaftem Vorkommen von Schlangen eine Ver=
minderung
angezeigt ſein kann, wird niemand bezweifeln. Aber.
ſo fragt in der Zeitſchrift für Vogelſchutz Prof. E. Moewes
mit Recht, iſt eine ſolche Ueberhandnahme denn zu fürchten ? Bis=
her
hört man immer nur, daß die Reptilien in ihrem Beſtande
ſtark zurückgehen. Hierfür ſorgt ſchon die moderne land= und
forſtwirtſchaftliche Kultur, die Entwäſſerung von Sumpf= und
Wieſengelände, die Austrocknung ſo vieler Gewäſſer. Dahin
wirkt aber auch ganz beſonders der von den Händlern und ihren
Gehilfen geübte Maſſenfang. Durch dieſen Unfug wird unter

den eigenartigen Kaltblütern, die ja überhaupt nur in wenigen
Arten bei uns vertreten ſind, fortdquernd in rückſichtsloſer Weiſe
aufgeräumt. Es iſt deshalb geradezu unverſtändlich und im
höchſten Grade bedauerlich, daß im Gewande einer wiſſenſchaft=
lichen
Studie die Parole einer rückſichtsloſen Verfolgung der
Schlangen herausgegeben werden konnte.
HI. W. F.
C.K. Zebraherden in Nairobi. Infolge der großen Trocken=
heit
, die alles Gras ausgedörrt hat, drangen große Zebraherden,
vom Hunger getrieben, in Nairobi ein. Die ſonſt ſo ſcheuen
Tiere galoppierten durch die Straßen; manche ſtarben vor Er=
ſchöpfung
, andere wurden von Automobilen totgefahren, und ein
Tier ſpießte ſich an dem Zaun des Gouvernementsgebäudes auf,
worauf es einent gefangenen Löwen vorgeworfen wurde.

E
Mannigfaltiges
iIerr,

G Telegraphendrähte als Wetterpropheten. H. Tietgen hat
zwei Linien entgegengeſetzter Richtungen genau ſtudiert und
wiſſenſchaftlich feſtſtehende Tatſachen ermittelt, die die Benutzung
der Telegraphendrähte als Wetterpropheten ermöglichen. Das
Tönen iſt vom Wind unabhängig, denn es iſt bei Windſtille viel=
fach
am heftigſten. Auch von Temperatur und Tageszeiten wird
es nicht beeinflußt. Die Linien entgegengeſetzter Richtung tönen
mit weſentlicher Intenſität nie gleichzeitig; wenn ſie zu gleicher
Zeit tönen, ſo geſchieht dies ziemlich leiſe. Irgendein feſter
Zuſammenhang des Tönens mit dem Barometerſtand ließ ſich
nicht ermitteln. Trotzdem hat das Tönen der einen oder anderen
Linie ſtets einen Witterungswechſel im Gefolge, der faſt immer
während der auf das Tönen folgenden Tage eintritt. Wenn die
nordſüdlich verlaufende Linie tönt, ſo iſt auſtlärendes ſchönes
Wetter zu erwarten. Die Oſtweſtlinie dagegen ſagt durch ihr
Tönen Trübung der Atmoſphäre, Niederſchläge und ſchlechtes
Wetter voraus. Die Heftgkeit und das plötzliche Eintreten des
Wetterumſchlags iſt proportional der Stärke des Tönens. Setzt
das Tönen der Drähte wieder ein, ſo deutet dies auf weitere
Verſchärfung des bereits eingetretenen Witterungsumſchlages.
Hören die Drähte zu tönen auf, ſo hat der Witterungsumſchlag
ſein Ende erreicht. Die Erklärung für dieſe höchſt auffallende
Erſcheinung der wetterprophezeienden Telegraphendrähte iſt
wohl darin zu ſuchen, daß die das Tönen verurſachenden Schwin=
gungen
magnetiſcher Natur ſind. Der Beobachter hatte ſtets die
Empſindung, als ob die Drähte von magnetiſchen Kraftlinien
geſchnitten wurden, oder magnetiſche Kraftlivien ſchneiden, wenn
ſie tönen.
CK. Ein öſtlicher Liebesbrief. In jedem Baſar des Orients
gibt es einen Mann, der anderem Leuten die Briefe ſchreibt.
Wenige aus den Maſſen des Oſtens können leſen und ſchreiben,
und deshalb iſt der berufsmäßige Briefſchreiber im Orient eine
wichtige Perſonlichkeit, die reich wird und ſehr angeſehen iſt.
Der Vater der Feder, wie er genannt wird, iſt die Zunge‟
der Zahlreichen, die ihren Gefühlen auf ſchriftlichem Wege Luft
machen wollen, und natürlich iſt die Liebe der Hauptinhalt alles
deſſen, was er ſchreibt. Da es nur wenige Väter der Feder in
jedem Baſar gibt, ſo verfaßt der Briefſchreiber alltäglich den=
ſelben
Brief viele Male, und er ſchreibt für denſelben Mann das=
ſelbe
Liebesgeſtändnis an verſchiedene Auserwählte ſeines Her=
zens
. Eine ſolche Tätigkeit verlangt vor allem Verſchwiegenheit,
aber auch viel Takt und Delikateſſe, und ſo fpielt deum der
Briefſchreiber in den Liebesabenateuern des Orients eine wichtige,
und da er meiſt ein wündiger Mann iſt, eine ſehr moraliſche
Rolle. Er ſchreibt ja nicht nur für die Männer, ſondern auch für
die Frauen und tut, beſonders in kleinerem Orten, einen tiefen
Einblick in die Verhältniſſe. Ein Orientreiſender erzählt uns
ein hübſches Beiſpiel für die Art der Liebesbriefe, die auf
dieſe Weiſe manchmal zuſtande kommen. Er befand ſich in dem
Baſar eines Dorfes, in dem der Vater der Feder grawitätiſch
auf ſeiner Matte ſaß. Da plötzlich ein Klirren von Fußgängern
eine tief verſchleierte Frau drängt ſich an den Briefſchreiber
heran. Ich wünſche einen Brief, ſagt ſie, für einen Freund.
Der Briefſchreiber ſchärft ſeine Nohrfeder und fragt im höflichen
Ton: Sein Name? Es iſt Faleh der Zinngießer, kommt es
zurück. Er wohnt in der Moſchee=Srtaße. Er heißt der Va=
ter
des goldenen Zahnes, Er... Yawaſch, hawaſch. ( Lang=
ſam
, langſam.) Der Briefſchreiber hebt ſeine Feder und blickt
erſtaumnt vor ſich hin. Er ſieht die verſchleierte Geſtalt neben
ſich prüfend an. Dann ſagt er: Bei Allahl Frau der vielen
Worte, haſt du nicht geſtern früh und abends an dieſen Zinn=
gießer
geſchrieben?. Zwei Briefe an ihn habe ich mit eigener
Hand verfaßt. Bei Allah nein, tönt es hinter dem Schleier
zurück. Erſt heute morgen erhielt ich ſeinen erſten Brief, den
du mir mit deinen eigenen Augen vorgeleſen haſt. Der Brief=
ſchreiber
muß ſich geirrt haben. Es wird ein anderer Zinngießer
geweſen ſein, ſagt er und ſchreibt nun den Brief, deſſen Schrift=
züge
er reichlich mit Sand trocknet. Als der Reiſende dann
fnagt, was er geſchrieben, erhält er die Antwort: Dieſes Faleh
muß nicht der Vater des goldenen Zahns, ſondern der Vater aller
Lügen heißen. Das habe ich ihm in den Brief geſchrieben. Auf
dieſe Weiſe kommt manch merkwürdiger öſtlicher Liebesbrief
zuſtande.

Hausfrauenſtreik.
Meine lieben, geduldigen, langmütigen Hausfrauen, auch an
eueren Nerven hat die böſe Zeit der letzten Jahre gerüttelt,
haben euch die traurigen Verhältniſſe ringsum tauſend neue
Laſten aufgebürdet, Beſchränkungen auferlegt, Arbeiten zuge=
ſchanzt
, Sorgen aufgehalſt, und ihr ſchweigt, ihr ſchweigt und
tragt lautlos und ergeben euer Joch. Aber ihr wißt, auf allen
Strecken war die Zeit, die Not, das Leid unſere Lehrmeiſterin,
und eines der wirkſamſten Mittel heute, gegen alle Not, gegen
alles Leid iſt der Streik. Es wird rechts geſtreikt, es wird links
geſtreikt, es wird oben geſtreikt, es wird unten geſtreikt, Arbeiter,
Zeamte, Kellner, Lehrer, ſie haben alle nur ein Mittel, blaſen in
dieſelbe Trompete. Streik iſt die Parole aller geworden und
wenn die Einſicht überall taube Ohren findet, verſchloſſene Türen
und verriegelte Tore, der Streik öffnet alles, Türen und Tore
und Ohren und der Streikende triumphiert, denn er ſtellt die
Summe vieler, vieler Einzelzahlen dar, eine Rieſenſumme, die
eine Rieſenkraft verſinnbildlicht, und deshalb gibt die feſteſte
Klinke nach.
Und ihr Hausfrauen, ihr wollt aus all den Erfahrungen
ringsum nichts lernen? Auch ihr müßt eure Theſen an die Haus=
türe
ſchlagen. Gibt es bei euch einen Achtſtundentag? Legt ihr
um 4 Uhr nachmittags euere Arbeit nieder? Werdet ihr für
Nachtdienſt ertra entlohnt? Habt ihr alle zwei Wochen einen
ganz freien Tag?. Habt ihr alljährlich zwei Wochen Urlaub?
Geſteht euch das Geſetz, wenn es der Mann nicht tut, für euere
Arbeit die niedrigſte Entlohnung zu? Oder ſieht es der Herr
Gemahl noch immer für eine Großmutsgeſte an, wenn er euch
geſtattet, auch einen neuen Hut oder ein Paar Handſchuhe zu
kaufen? Habt ihr einen Hausfrauenrat, der gegen die böſen
Launen der Ehemänner, die ſich immer in den häuslichen vier
Wänden ausleben, rechtskräftig einſchreitet? Denkt euch, wie
wirkſam das ſein könnte, wenn der Mann über ein ihm unzu=
länglich
dünkendes Mahl gerade ſeine Empörungsfanfare in die
Luft ſchmettert, wenn zwei reizende junge Frauen hereinkämen,
und ihm wegen Uebertretung der häuslichen Ruhe eine form=
gewandte
Moralpauke hielten. Oder wenn er über eine nicht
ſchön gebügelte Hoſenfalte oder einen fehlenden Hemdknopf einen

Entrüſtungsmarſch bläſt, iſt ſofort Sukkurs zur Stelle, der ihm
beweiſt, daß wir im Zeichen der Republik leben und das Gottes=
gnadentum
des Hausherrn ebenſo aufgehört hat, als das Gottes=
gnadentum
höheren Orts. Ja, meine lieben, guten Hausfrauen,
nur durch Organiſation, nur durch Organiſation können wir
Tyrannenübermut fällen, und nur durch immer wieder tagende
Hausfrauenräte über all die Untugenden der Ehemänner Ge=
richtstag
halten. Unſere Nechte abſtecken, denn über jene Zeit,
wo wir ſie abgeſchmeichelt, abgeliſtet, ſind wir als Republika=
nerinnen
Gott ſei Dank hinaus. und dann kommen die Kinder
dran. Wenn ſo ein Schlingel ſeine erſten Zähne bekommt und
er des Nachts Alarm ſchlägt und wir ihn hin= und hertragen
müſſen, her und hin, da müßten Kaſſen aufgeſtellt werden
aus Tabak= und Bierkonſum zu beſtreiten , die uns die Nacht=
ſtunden
nach dem Tarif der Nachtarbeiter honorierten. Denn wa=
rum
iſt unſere Nachtruhe weniger heilig als die der Hausgehilfin,
ſind wir dadurch, daß wir in den heiligen Stand der Ehe getre=
ten
ſind, jenſeits aller Rechtsordnung geſtellt? Nein, dreimal
nein. Wir alle tragen als Gemeinſames ſchwer an den Launen
unſerer Männer den zügelloſen Launen, die ſie ſogar als unſere
Launen umgedichtet. Erſt durch eine klug ausgebaute Organi=
ſation
, die ihre ganz beſtimmten Satzungen hat und alle zwei
Monate ihre wechſelnden Forderungen durch einen Streik ver=
dichtet
, können wir in das Chaos der Familienbeziehungen Dis=
ziplin
und Ordnung hineinbringen. Ich ſchlage vor, ſo oft ein
Mann ſich darüber aufhält, daß es nun das viertemal in der
Woche Kartoffeln oder Polenta gibt ſagt mir, gute liebe Leidens=
gefährtinnen
, wie kann man ihm denn bei den Eierpreiſen alle
Tage Dockerl oder Knödel geben? ſo kommt er in ein ſchwar=
zes
Buch, und wenn er ſich ein dutzendmal gegen den von der
Frau mit Liebe, Sorgfalt und Einſicht in ihre Kaſſe aufgeſtellten
Speiſezettel aufhält, ſo ſtreikt ſie. Geht in der Frühe ſpazieren,
räumt nicht, kocht nicht, bügelt nicht, heizt nicht, und er muß nach
Canoſſa gehen. Und erſt auf Beſchluß ihrer Streikſchweſtern
darf ſie nach entſprechender Genugtuung und einem heiligen
Schwur, nie wieder rückfällig zu werden, ihre Arbeit wieder auf=
nehmen
. Dann laßt euch die doppelte Buchführung nicht gefallen,
die Organiſation will zu allererſt Aufklärungsarbeit leiſten. Je=
den
Geſchäftsgang, den er macht, bucht der Hausherr als Arbeits=

leiſtung; bei euch gehört das in die Rubrik Vergnügungen.
Denn natürlich, ſie findet immer jemand, mit dem es zu ratſchen
gibt, und für die unzähligen Ständchen bei jedem Einkauf hat
jede Zeit. Die Neuigkeiten ſind ihr wichtiger als der Mundvor=
rat
. Davon bringt ſie immer eine ganze Menge nach Hauſe und
wenn der Markt noch ſo ſchlecht beſchickt war. Statt ſich um ihre
Angelegenheiten zu kümmern, die wahrhaftig heute einen ganzen
Menſchen brauchen, belaſtet ſie ſich mit den Sorgen des lieben
Nächſten. Kümmert ſich um Dinge, die ſie gar nichts angehen.
Kurzum, er kann das Hofmeiſtern niemals laſſen, als ob er nicht
von Gottesgnaden, ſondern der Herrgott in eigener Perſon iſt,
dazu eingeſetzt, die Frau, die Ehefrau nach ſeinem Gutdünken
und Ebenbilde umzuformen. Und dann hat er immer eine
Muſterkollektion anderer Frauen in Bereitſchaft, die er als leuch=
tendes
Beiſpiel anführt. Andere Frauen, die wären für das und
jenes dankbar, und du andere Frauen wären zärtlich, und
du . .. Daß es auch unter ſeinen Brüdern Männer gibt, die zu
Zeiten liebenswürdiger, aufmerkſamer, weiter ſage ich nichts,
ſein können, das zu denken, liegt außerhalb des Geſichtsfeldes
einer anſtändigen Frau, meint er.
Hausfrauen, Gattinnen. Mütter, unſere Stunde hat geſchla=
gen
. In geſchloſſenen Reihen kämpfen wir für unſere Rechte.
kämpfen wir gegen Männerübermut gegen Männergewalt, gegen
die Diktatur ſeines Magens, gegen ſeine Erziehungsarbeit, gegen
alle männlichen Untugenden.
Liebe Mitſchweſtern, gegen tauſend Punkte könnten wir
kämpfen, könnten wir uns auflehnen, könnten wir uns aufbäu=
men
: aber ihr bleibt ſtill und demütig, denn wir wiſſen es alle,
ein Streiken unſererſeits bedeutete ſo viel, als ob wir gegen das
Leben ſtreiken wollten, das lachende und das weinende Leben,
gegen Glück und Leid und Not. Und wie die Erde ſich um die
Sonne dreht ſeit Ewigkeit und bis in alle Ewigkeit, ſo verteilt
auch das Leben in ewigem Kreislauf Licht und Schatten und
die Streikenden ſtoßen ja alle immer wieder gegen eherne Wände
und wenn ſie zu ſiegen glauben, ſie vertreiben das Leid von rechts
und hohnlächelnd ſieht es ihnen über die andere Schulter. Und
deshalb kämpfen wir, jede für das, was ihr recht dünkt, bis wir
die Einſicht nach unſerem Sinne gelenkt. Das Streiken überlaſſen
Marie Holzer.
wir den Börſenbeſuch

[ ][  ][ ]

Nummer 47

Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt

Jahrgang 1912

Die Welt der Frau

Zur Aeſthetik der Frauenſeele.
Wie ein Geheimmis weltentrückter Fernen, der Sphären=
harmonie
der phantaſiebegabten Hellenen vergſeichbar, deven
Töne der Sterbliche erſt im Augenblick des Todes wiedererklin=
gen
hört, bleibt die Wahrheit der ſuchenden Menſchenſeele ver=
hüllt
. Aber die Seele jedes Menſchen iſt etwas Natürliches.
Niht als ſelbſtändiges Weſen, ſondern als Erſcheinungsform der
Tätigkeiten unſerer Organe: als perſönliches Bewußtſein. Des=
halb
iſt ſie abhängig, veränderungs= und bildungsfähig und be=
deutet
die Grundlage unſeres geiſtigen Wachstums. Die Er=
fahrung
über ihr Weſen iſt relatid gering, da ſie urſprünglich nur
perſönlich war, bis der Fortſchritt menſchlicher Erkenntnis ge=
meinſame
Merkmale entdeckte und Syſteme gründete.
Von dieſer Warte aus einen Blick hinein ins Frauen=
herz
, in dem wir uns ſo gern die Tiefe der Frauenſeele und
das Gemüt verkörpert denhen. Zwar werden Verſtand und Ge=
müt
des öfteren als trennende Merkmiale der beiden Geſchlechter
bezeichnet, und doch ſind beide nur Teile der großen, bewußten
Willensregung, die wir Seele nennen, nur daß bei dem einen
Geſchlechte durch ſtärkere Betätigung ſcheinbar eins das andere
veryüllt. So gibt das Gemüt der Frau die hehre Weihe, deshalb
hat ſie bei den Völkern, die dafür empfänglich waren, ſchon ſeit
früheſten Zeiten in hohem Anſehen geſtanden im Gegenſatz zu
den ſüdländiſchen Raſſen, die ſie nur als Dienerin kannten. Am
weihevollſten entfaltet ſich das Gemüt in der Liebe, und der Dich=
ter
, der ſie als des Weibes größte Tat feiert=, wird immer Recht
behalten. Nicht nur die Liebe zum Gatten oder zu den Kindern,
ſondern die zur ganzen Menſchheit, der die Frau infolge ihrer
Eigenart den ſchönſten Ausdruck geben kann. Die harmoniſche
Entfaltung und Betätigung aller Geiſteskräfte, vom Gemüt zu
dieſem großen Ziele geleitet, führt zur wahren Schönheit der
Frauenſeele, zu ihrer Aeſthetik.
Es iſt ein gemeinſamer großer Weg für alle Frauen, ob
jung, ob alt, ob arm oder reich. Hier gibt es keine Scheidung,
da rein Menſchliches Perſönlichkeitswerte ſchafft und nur in Be=
ziehung
zu andeven wirkſam wird. Aber der Segen, der von
dieſen geläuterten Seelen ausgeht, iſt ein unermeßlicher durch
das Beiſpiel und die an ſich erfahrene Wirkung, veredelt Fern=
ſtehende
, bringt ſie näher und reißt ſie mit ſich fort. Unſere leicht=
lebige
Zeit kennt die wahre Schönheit der Frauenſeele nur zum
geringen Teil, die größere Menge muß einer Wiedergeburt im
Sinne der Schönheit ihres Ausdrucks entgegengeführt werden.
Die Beziehungen der Menſchen zueinander müſſen andere wer=
den
, dann werden auch Zuſtände verſchwinden, über die wir uns
heute bitter beklagen. Hierin kann die Frau die beſte Helferin
werden.
Willſt Du genau erfahren, was ſich ziemt,
So frage nur bei edlen Frauen an!"
Möchte doch die Wahrheit dieſes Dichterwortes wieder fürs
ganze Leben wirkſam werden! Man iſt ſchnell dabei, das zarte
Ausgleichen der Gegenſätze, das hilfsbereite Verzeihen der Frau
als Schwäche zu deuten, doch liegt gerade darin der Weg zu wei=
teren
Erfolgen. Wie jäh vernichtet der ſchnell urteilende Mann
mit einem abweiſenden Worte ſo viele frohe Erwartungen und
Hoffnungen. Nicht ſo die Frau, die auch für das Unſcheinbarſte
Sinn und Gemüt hat, die jedem Menſchen berechtigte Intereſſen
zuerkennt, ihnen liebevoll entgegenkommt und ſie pflegt, anſtatt
zu zertrünmern. Zwar müßte dieſer Zuſtand erſt wieder her=
beigeführt
werden, aber kann aus einem kleinen Kreiſe nicht ein
Segensſtrom für das ganze Volk hervorgehen? Der Rouſſeau=
ſche
Ruf: Zurück zur Natur! zeigt auch unſerer Zeit wieder den
richtigen Weg zur Veredlung; für unſer Ziel im beſonderen
würde er klingen: Zurück zur natünlichen Weiblichkeit! Der
Kampf ums Daſein, in dem ſo viele unſerer Frauen bitter
kämpfen müſſen, wird die Wandlung erſchweren, da er dort er=
folgreich
geführt wird, wo die weibliche Natur ſich gewaltſam
verleugnet. Auch in den modernen Frauenbewegungen könnte
man ähnliche Züge entdecken, aber würden ſie ſich nicht viel wert=
vollever
Erfolge rühmen können, wenn ſie ihre Forderungen mehr
der weiblichen Natur anpaßten und für echt Weibliches die ge=
bührende
Wertſchätzung erſtrebten? Nicht der Zwang gegen die
weibliche Eigenart bringt immer die Entſcheidung, viel edler
und reiner gründet ſich der Sieg, wenn wahre Weiblichkeit ihn
herbeiführt. Das zieht auch für die ſchwerſten Fälle im Leben
ſittliche Veredlung derer nach ſich, die in den Bannkreis einer
wirklichen weiblichen Seele treten. Schon den Mädchen müſſen
die Augen geöffnet werden, worin das Lebensglück einer Frau
ſich gründet: auf die Wahrheit weiblicher Empfin=
dungen
und auf die Gerechtigkeit ihrer Anwen=
dung
für alle Fälle des Lebens. Dann wird die wahre Schön=
heit
der Frauenſeele unverhüllt als äſthetiſches Kleinod wieder
erglänzen und ſittliche Werte ſchaffen, die wir heute herbeiſehnen.
Hierin Wandel zu ſchaffen, iſt ein dringendes Bedürfnis der
Zeit. Nicht nur aus Liebe zum Volke, ſondern um unſerer
Frauen ſelbſt willen. Schon trägt das Familienleben die Spu=
ven
des Verfalls, ja er verſchont ſelbſt führende Kreiſe nicht. Wer
iſt aber dann die Hüterin guter Sitten, wenn der Verfall auch
in den Reihen der Frauen weitergreift? Nicht nur die Frau
im häuslichen Kreiſe, ſondern das ſieghafte Behaupten weiblicher
Tugenden im Berufs= und Wirtſchaftsleben iſt das beſte Boll=
werk
gegen dieſe große Gefahr unſeres Volkes.
Deshalb fort mit allem Blendwerk, das lüſtern ſich eng an
falſch geleitete Zeitſtrömungen ſchmiegt, zu der die Frau ihr
Beſtes, Ureigenſtes hergeben muß. Die wahre Schönheit der
Frauenſeele offenbart ſich am reinſten in der Liebe zu
ihrem Volke.
H. p.

Aus der Kinderſtube.
Bei Anzeichen von Schnupfen, von dem
die Kinder jetzt häufig geplagt werden,
ſollte man ihnen ſofort einen Aufguß von Linden=
blütentee
geben (ein Zuſatz von braunem Kandis
erhöht ſeine Wirkung), ſie dann zu Bett legen und tüchtig
ſchwitzen laſſen. Damit dieſes wirkſame Schwitzbad jedoch nicht
läſtig empfunden wird, ſollte man ihnen mit einem, in kaltem
Waſſer benäßten Tuch öfter die Stirn abreiben. Wenn ſofort
befolgt, hilft dieſer angenehm ſchmeckende Tee ganz energiſch,
dem Störenfried, dem Schnupfen, die Luſt zum Feſtſetzen zu
vertreiben.
Dr. S.
Der zeitgemäße Haushalt.
Puppenbettchen ſelbſt anzufertigen. Die be=
kannten
Gitter=Holzkörbe, in denen der Kaufmann, Obſt= und Ge=
müſehändler
Trauben, Tomaten, Zitronen uſw. geſchickt be=
kommt
, eignen ſich vorzüglich dazu, allerlei beliebte Spielſachen
und Weihnachtsgeſchenke für die Kinder daraus zu fertigen. Zu
einer Puppenwiege wird dieſer Obſtkorb zunächſt noch ein=
mal
regelrecht feſtgenagelt und dabei die Leiſten, wenn notwen=
dig
, etwas verſchoben, um ein gleichmäßiges Gitter zu erzielen,
dann wird dieſes erſt mit grobem, dann mit feinem Glaspapier
geglättet und entweder mit fertig käuflicher Oelfarbe oder beſſer
noch mit der in Waſſer oder Spiritus, löslichen Braunsſchen
Holzbeize in gewünſchtem Farbton Rot, Grün, Blau, Gelb,
Grau, Braun aller Schattierung eingefärbt. Nach dem Trocknen
kann durch Aufziehen feiner Linien, Ringe, Punkte oder ähn=
lichen
Zieraten mit dem Malpinſel und Studienfarben oder durch
Aufkleben der bekannten kleinen bunten Stammbuchbilder das
Bettgeſtell noch beſonders geſchmückt werden. Auch Metall= oder
Porzellanziernägel bilden einen ſchönen Schmuck daran. Nun
werden als Beine zum Bett entweder, auf ſtarken Draht ge=
zogene
Garnrollen oder ein in paſſende Stückchen geſägter Beſen=
ſtiel
, zur Puppenwiege dagegen unter dieſen Beinen noch zwei
Kleiderbügel, mit Silber= oder Goldbronze verſchönt, befeſtigt,
eine Vorhangſtange aus ſtarkem Draht, in Feuer geglüht und
weißrot gebogen, darüber angebracht und ſchließlich Matratze,
Keilkiſſen und Bettchen mit Pflanzendaunen (Kapok), Bettfedern
oder im Notfall mit ſelbſtgeſchnittener Papierwolle gefüllt, zur
Ausſtattung des Bettchens oder der Wiege angefertigt. D.HI.
Weihnachtskonfekt.
Ein Weihnachtsfeſt ohne Süßigkeiten iſt den Kindern undenk=
bar
. Hängen ſie nicht zu ihrer großen Freude, in verſchieden=
artigen
Behältern geheimnisvoll verwahrt in dem dichten Grün
des Tannenbaums, dann finden ſie die verſchiedenen Leckereien
ſicher auf ihrem Gabentiſche mit Nüſſen, Aepfeln und Honig=
kuchen
vereint, aufgebaut. Ganz beſonders begehrt ſind ſie na=
türlich
, wenn Mutter ſelbſt ſie im Hauſe herſtellte und ſie mit da=
bei
helfen durften. Nachſtehend verſchiedene Anleitungen:
Makronen. ¼ Pfund feingeriebene Mandeln, 4 Pfund
Zucker und 1 Eßlöffel voll heißaufgelöſten Süßſtoff, 2 Löffel
Mehl, das Abgeriebene ½ Zitrone und ſoviel Eiweiß, daß die
Maſſe recht ſchaumig wird, rührt man zuſammen. Füllt in eine
weiße Papiertüte, die man oben eng zuſammenfaltet, unten durch
Abſchneiden der Spitze öffnet und dreſſiert nun kleine Plätzchen
auf Oblaten, die man bei mäßiger Hitze bäckt. Größere Makro=
nen
verziert man in der Mitte mit etwas Johannisbeer= oder
Himbeermarmelade oder einer eingemachten Frucht.
Mandelbogen. 1 Taſſe feingewiegte Mandeln, ½ Taſſe
Zucker und 1 Eßlöffel heißaufgelöſten Süßſtoff und das nötige
Eiweiß rührt man zu feſtem Teig, den man auf dem Feuer ſo=
lange
rührt, bis er ſich vom Topfe löſt. Dann ſtäubt man 1 Löf=
fel
Mehl daran, rührt nun und ſtreicht den Teich auf Oblaten,
ſchneidet Streifchen von Fingerbreite und =länge davon und bäckt
ſie über einem halbrund gebogenen Blech in mäßiger Hitze.
Spekulatius. ½Pfund Margarine oder 23 Eßlöffel
Speiſeöl, die gleiche Menge Zucker, etwa Vanillin oder Zimmt,
1 Ei. 1 Pfund Mehl, das man mit einem Päckchen Backpulver
miſcht, wirkt man zu feſtem Teig. Mangelt ihn recht dünn aus,
ſticht ihn mit Blechformen aus, und bäckt ihn recht ſchön hell=
braun
auf gut beſtrichenem Blech. Abgekühlt, bewahrt man die=
ſes
wohlſchmeckende Gebäck in Blechdoſen auf, in denen es ſich
lange Zeit knuſperig erhält.
Pfeffernüſſe. ½ Pfund Honig oder Zuckerhonig bringt
man zum Kochen, läßt ihn etwas abkühlen und gibt nach und
nach 1 Pfund Mehl, mit 1 Päckchen Backpulver vermiſcht, ſowie
1 Teelöffel Zimt, ½ Teelöffel pulveriſierte Nelken, das Abge=
riebene
1 Zitrone, etwas Muskatenblüte und den ſteifen Schnee
von drei Eiern. Nun formt man vom Teig wallnußgroße Ku=
geln
, bäckt ſie auf wachsbeſtrichenem Blech hellbraun und hebt ſie,
wenn man ſie recht weich haben will, in offenem Behälter auf,
ſie ſind vorzüglich.
E.
Den rotbäckigen Weihnachtsäpfeln verleiht
man einen ſchönen Glanz, wenn man ſie auf einem
wollenen Tuche abreibt, das man auf harter Unterlage, einem
Tiſche oder ähnlichem, ausbreitet.
L.
Honig= und Lebkuchen erhält man hart und
knuſperig, wenn man ihn in warmem, trockenem Raume auf=
bewahrt
, in kaltem, feuchten Raume wird er weich.
Speiſezettel.
Sonntag: Rindsragout im Reisrand. Apfelmus.
Montag: Wirſing mit Bratkartoffeln.
Dienstag: Sauerkraut mit Erbsbrei und gebratener Zwiebel.
Mittwoch: Möhren mit Kartoffeln und Peterſilie.
Donnerstag: Gebackene Heringskartoffeln.
Freitag: Weißkrautwickel mit Zwiebelſauce.
Samstag: Kartoffelſuppe mit Selleriegrün.

Ein ſeltſames Erlebnis.
Von Emmy Bekker.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das verirrte ſich in

hm auf einmal wieder ſeine traurige Geſchichte ein, und hinauf
bis in ſeine blauen Augen ſtahl ſich der Kummer. Aber das
konnte die Sonne nicht ſehen, tröſtend ſprach ſie zu ihm: Be=
ruhige
Dich, kleines Mädchen, ich führe Dich wieder nach Hauſe.
Schon manchem verlaſſenen Menſchenkind habe ich den Weg ge=

einen tiefen dunklen Tannenwald und wußte nicht mehr ein noch zeigt. Ja, weißt Du denn auch, wo ich wohne, Du Sonne?
aus. Kein Weg war mehr zu ſehen. Weithin bedeckte den Boden Da mußte die Sonne lachen. Kind, ich ſchreite jeden Tag über
nichts als weiches tiefes Moos, hoher ſaftiger Farn wucherte die ganze Erde; mir bleibt nichts verborgen. Und immer
darauf und die Aeſte der alten Tannen hingen bis auf ihn herab. findeſt Du wieder den Heimeg? War die erſtaunte Frage.
In Angſt und Verzweiflung arbeitete ſich das Kind durch Farn Komm, halte Dich an meine Strahlen, dann will ich Dir mehr
und ſtechende Tannenzweige. Kreuz und quer lief es herum und erzählen. Und langſam ſchritten die Strahlen vorwärts damit
konnte dech kein Ende finden. Nur immer größer und unendlicher das kleine Mädchen mitkonnte. Und die Sonne erzählte ihm von
ſchien der dunkle Tannenwald zu werden. Und in ſeiner höchſten dem Wunderbaren, das ſie täglich auf ihrer Reiſe ſieht. Von
Not rief es laut: Mutter! Aber niemand gab Anwwort. Leiſe Ländern, in denen es ſo heiß iſt, daß die Menſchen ganz ſchwarz
und langſamer verhallte der Ruf im tiefen Tannenwald. Ver= von der Glut geſengt ſind. Von Bergen, die von oben bis unten
wundert horchten Vöglein und Tiere auf, betrachteten ſich das mit Zucker beſtreut ſind. Von Städten mit Häuſern ſo hoch, die
kleine Menſchenweſen und wußten nicht, was ſie von all dem bis in den Himmel ragen. Von Gewäſſern, ſo groß, daß man
halten ſollten.
kein Ende ſieht, und was es ſonſt noch Merkwürdiges gibt. Groß
Müde, mit zerriſſenem Kleidchen, zerſchunden an Aermchen ſtaunten die Kinderaugen in die weite Welt und ſahen alles
und Beinchen, ſetzte ſich das Kleine unter eine große Tanne ins lebendig werden, was die Sonne ihnen erzählte. Und dann auf
weiche Moos. Neue nagte an ſeinem Herzchen. War es denn ſo einmal ſahen ſie auch das Heimathäuschen mit dem Garten und
ſchlimm, was es verbrochen hatte, daß der liebe Gott es ſo ſtrafen den Hühnern davor. Aber eigentlich war es dem kleinen Mäd=
mußte
? Ein bißchen die Welt wollte es ſich anſehen, und nun chen gar nicht recht, daß es ſo ſchnell wieder zu Hauſe war. Es
durfte es dafür nicht mehr heim. Leiſe fielen ihm die Augen zu hätte ſo gern noch mehr von der Sonne erfahren. Und zum Ab=
und der Schlaf nahm ſeinen ſchweren Kummer.

Schlaf, blinzelte erſt ein wenig verſchlafen in den Wald hinein Deine Veinchen noch viel wachſen, ſonſt ſind ſie ganz abgelaufen,
mit feinen, dünnen Strählchen, zuckte, zog ſie zurück, kam wie= bis Du wieder nach Hauſe kommſt. Nun, wenn ich den lieben

ſchied bat es: Du, Sonne, nimm mich doch auch einmal mit auf
Der Morgen kam und mit ihm erwachte die Sonne aus ihrem Deine Reiſe! Ja, ſprach die Sonne, bis dahin müſſen aber

der und dann öffnete ſie weit die ſtrahlend großen Augen, und Gott ſo recht bitte, mich ſchnell groß werden zu laſſen, dann
von ihrem Glanze erglühte der dunkle Tannenwald in lauterem,

mich wußt daß ich wein= ans ich ent= und liebſt meer und ter= beckt ſinkt das du lie= ſchön ſang ber= ging und mu= gang ich längſt groß ver= ge die von die und te un= beim ſes doch mirs es meer be ge auf nen= wie mein bel= hatt ein ſtan= du mich mand iſt ſon= wohl ſon= als es den ne flam= herz in ſchreckt an= tief ſehn ſtieg und ich ſo

purem Golde.
Und die Sonne fand das verlaſſene Menſchenkind, ſtrich ihm
mütterlich über ſeine runden Bäckchen und das gelockte Haar,
das wie Gold aufleuchtete bei ihrer Liebkoſung. Im Traum erzählte ſein ſeltſames Erlebnis, und alle ſchüttelten ſie den Kopf

dauert es bis dahin ſicher nicht mehr lange, und dann komme
ich ganz beſtimmt wieder zu Dir, und es grüßte mit ſeinen ver=
träumten
Augen die liebe Sonne.
Und zu Hauſe fiel es atemlos der Mutter um den Hals und
lachte das Kind. Und immer heftiger ſtreichelte die Sonne im und wollten es nicht glauben. Und doch war es ganz gewiß wahr

tiefen Mitgefühl das einſame Kleine, daß dieſes verwundert die mit der Sonne, denn ohne ſie hätte das kleine Mädchen niemals
Augen aufſchlug. Ja, wo war es denn? Eben hatte es doch den Heimweg gefunden und ſäße noch heute im dunklen Tannen=
noch
zu Hauſe in ſeinem Bettchen gelegen, und jetzt? Da fiel wald.

Spiel und Rätſel
Röſſelſprung.

Henny Schubert, Darmſtadt.
Zahlen=Rätſel.
1 2 3 4
Dieſes Wörtchen nennt ein häßliches Tier.
Poſſierlich in ſeinem Gebaren.
Setzt man verſchiedene Zeichen ihm vor,
So wird ſich dann offenbaren:
5 6 7 1 23 4
Ein Säugetier mit langem Hals.
8 1 2 3 4
Etwas, das dient zum Schutz oftmals.
9 1 2 3 4
Wenn ich’s aus meiner Pfeife tu,
Hält Schweſterchen ſich die Naſe zu,
10 11 12 13 17 1 2 34
Ein Name iſt’s für jenen Mann,
Der nichts als eſſen und ſchlafen kann.
1 5 7 1 2 34
Dieſes faſſet oftmals ein
Perlen und prächtiges Edelſtein.
13 1 2 3 4
Fürwahr! Es iſt keine Schmeichelei,
Sagt man von einem, daß er es ſei.
Carl Deubel.
Ein barbariſches Rätſel.
Man ſchlage der Fliege den Kopf ab, reiße der Meiſe das Herz
aus dem Leibe, ſchneide dem Elefanten den Hals und dem Lamm
den Schwanz ab. Das Ganze wird dann an die Wand geworfen,
Was iſt das?
Rätſel.
308. Ob a ob o im Wort, Es iſt und bleibt ein Sport.
309. Schieb einem Ort beim Niederrhein Eint faſt in die Mitt
hinein, So wird’s ein Ort in Bayern ſein.
310. Gieb’ einem Ruſſenfluß Ein grünes Feld als Schluß, So
wird’s ein anderer Fluß.
Auflöſungen.
Des Buchſtabenrätfels:
H
T A G
HU MO R
I I M BURG
ST UCK
A RM
G
Hamburg.
Des Verſteckrätſels:
Löwe, Erna. Lieht, Nacht, Wage, gelegt, Hede, Birne, Ge=
wieht
, Hecht, Lage, Witz, Rennen, T.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Der Rätſel:
305. Aſtern, Oſtern, Auſtern, Stern. 306. Weibel. 307. Reh.
See, Dach; Reſeda; Wau, Wauwau.
Der Aufgabe Nr. 14:
Nein, es gebührten dem einen 7 Stück davon. Hatten ſie die
Brote zu gleichen Teilen verzehrt, ſo hatte jeder ½, von 8 oder 22),
genoſſen, und folglich der eine von ſeinen 5 Broten 2‟/., wenn der
andere von ſeinen dreien nur 1 abgegeben, folglich mußten ſie
teilen nach dem Verhältnis von 2:. zu /, oder von 7 zu 1 uſw.
Zur Aufgabe Nr. 14
im Unterhaltungsblatt Nr. 46 vom 4. Dezember 1921 geht uns
folgende ſcherzhafte Löſung zu:
Die Araber durften als Mohammedaner nicht chriſtlich,
5 zu 3 teilen.
Da ſie dem Dritten recht gern, das Miteſſen geſtatteten und
mit ihm die Brote zu gleichen Teilen teilten, waren ſie offenbar
Kommuniſten Sie durften daher auch nicht 7 zu 1, nach der
von jedem abgegebenen Menge, teilen, ſondern mußten zu gleichen
Teilen, 4 zu 4, teilen. Wahrſcheinlich aber hat der eine Araber,
nachdem beide gemeinſam den Kapitaliſten, der für 2⁄/. Brote 8
Goldſtücke, gegeben hatte, ausgeplündert hatten, den anderen
Araber erſchlagen und den Raub verpraßt.
Oder auch: Sie durften weder 5 zu 3, noch 7 zu 1 teilen,
ſondern mußten, als der Kapitaliſt, der für ſeinen Anteil 8 Gold=
ſtücke
gezahlt hatte, fort war, jeder 4 Goldſtücke nehmen.
Das Schleiermacher=Rätſel.
Man teilt uns mit: In der Sammlung: Schleiermachers
Rätſel und Charaden herausgegeben bei Wilhelm Hertz (Boſſer’ſche
Buchhandlung) Berlin 1874 Herausgeber nicht genannt wird
das Rätſel: Verſchieden nach mündlicher Ueberlieferung, wie
folgt zitiert:
Wir ſind’s gewiß in vielen Dingen,
Im Tode ſind wir’s nimmer mehr,
Die ſind’s, die wir zu Grabe bringen,
Und eben dieſe ſind’s nicht mehr.
Denn weil wir leben ſind wir’s eben
Von Geiſt und Angeſicht;
Und weil,wir leben ſind wir’s eben
Zur Zeit noch nicht.
Der frühere Beſitzer des Buches hat folgende Varianten ohne
Quellenangabe dazu vermerkt:
Statt Zeile 2: Und ſind’s gewiß in vielen nicht;
Statt Zeile 4: Und dieſe eben ſind es nicht;
In Zeile 5 Satt Denn Und.
Das Rätſel Galgenſtrick hat in der Sammlung folgende
Wortlaut:
Feſt umſchlungen an den beiden Erſten
Zieht das hochaufſchwebende Dritte
Das vereinte Ganze empor.
Dr. E.

Verantwortlich: Max Streeſe.

[ ][  ][ ]

Rummer 332.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Seite 7.

Der Grenadier von Pirmaſens.

Eine Erzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Von Ernſt Pasguc.
(Nachdruck verboten.)

In Buchsweiler führte ihm der Zufall den langen Zwei=
brücker
Burſchen vor den Blick. Jean war in der Tat eine Ge=
ſtalt
, die die Aufmerkſamkeit des Landgrafen in hohem Grade
erregen mußte; er glaubte in ſeinem Leben noch keinen größeren
und ſchmuckeren Rekruten geſehen zu haben, und er mußte ſein
werden um jeden Preis.
So waren die erſten Gedanken des Landgraſen beſchaffen
geweſen, und demgemäß hatte er zu handeln begonnen und ſeine
Befehle, die wir kennen, erteilt. Doch nach und nach war er
ruhiger geworden, denn wenn er auch ſeine langen Grenadiere
über alles liebte, ihnen und ihrer Erlangung gern jedes Opfer
brachte, ſo war er doch auch ein Fürſt, der durchaus rechtlich
dachte und nichts getan haben würde, was gegen Recht und Ge=
wiſſen
geweſen wäre, natürlich dies nur nach den Anſchauungen
ſeiner Zeit.
Die Pfeife des Landgrafen dampfte, der köſtliche Wein der
Pfalz, den Herzog Karl aufzutiſchen befohlen, perlte in den
hohen geſchliffenen Kelchgläſern, und das bei Tiſche angeknüpfte
Geſpräch zwiſchen den beiden nahm jetzt einen raſcheren
Fortgang.
Euer Liebden kennen alſo den langen Burſchen, ſagte der
Landgraf mit blitzenden Augen, und glauben, daß er leicht zu
werben ſein dürfte?"
Durchlaucht brauchen ihn bloß zu faſſen, und es wäre ge=
tan
! entgegnete Herzog Karl lachend. Der Kerl iſt alſo heute
früh mit ſeinem Mädel in Buchsweiler geweſen; gebraucht er
ſeine Beine tüchtig, ſo kann er noch heuie nacht, ſpäteſtens morgen
in der Früh, hier ainlangen. Wir heben ihn auf, und ich werde
unſeren Leuten befehlen, Handreichung dabei zu tun, wenn dies
überhaupt notwendig ſein ſollte.
So war es juſt nicht gemeint, meinte der Landgraf, indem
ſein Geſicht einen ernſten Ausdruck annahm. Mit Gewalt will
ich ihn nicht wegnehmen, ſondern werben; freiwillig muß er
mir folgen."
Dann werden Durchlaunht wohl auf den langen Kerl ver=
zichten
müſſen.
Das wäre der Teufel! Und weshalb?
Weil der Joß bis über die Ohren verliebt iſt und hei=
raten
will."

Kein Hindernis im Gegenteil! Nur muß die Dirne
hübſch, groß und kräftig ſein.
Hübſch iſt ſie wie keine zweite weit und breit! rief der
junge Herzog mit lüſternem Lächeln. Sie könnte noch ganz
anderen Leuten gefallen, als dem langen Joß, und mir wäre es
fatal, wenn ſie mit ihm davonginge. Freiwillig trennen werden
ſie ſich ebenſowenig, als vereint nach der Pirmaſenſer Garniſon
ziehen, das glaube ich Euer Durchlaucht beſtimmt verſichern zu
können."
Hm, hm!. Was wäre denn da zu tun?
Greiſen Durchlaucht den Burſchen nur von der Straße weg!
Was iſt an einem ſolchen Kerl gelegen?!
Nein! entgegnete der Landgraf beſtimmt. Das Recht iſt
mir heilig, ich will es gewahrt wiſſen, und ſelbſt auch anderen
gegenüber wahren. Freilich, wenn ich auch nur einen Anhalts=
punkt
, einen Schein von Recht auf den Burſchen hätte, dann ſoll=
ten
ihn mir tauſend Teufel nicht entreißen.
Nach dieſen entſchiedenen Worten ſtürzte der Fürſt ein volles
Glas hinunter und verfiel dann in ein ärgerliches Brüten. Eine
Pauſe entſtand, während der Herzog den Sinnenden mit einem
eigentümlich forſchenden Blick betrachtete.
Ich wüßte wohl einen Ausweg, ſagte er endlich langſam,
doch bevor ich rede müſſen Durchlaucht mir ein Ver=
ſprechen
geben.
Weiter!
Nur der Burſche darf weggeführt werden, die Dirne muß
bleiben.
Ahar Verſtehe! Ihr ſeid wohl der andere, dem ſie gefällt?
Könnte ſchon ſein, Durchlaucht.
Abermäls entſtand eine Paufe. Die Brauen zuſammen=
gezogen
, ſaß der Landgraf da und ließ ſinnend die geſchliffenen
Schnörkel ſeines Glaſes im Lichte der Kerzen funkeln. Endlich
hob er den Kopf und ſagte barſch:
Mit Euren Liebſchaften müßt Ihr mich in Ruhe laſſen;
Ihr ſelbſt möget tun, was Ihr verantworten könnt; ich will
nichts damit zu ſchaffen haben. Habe ich irgendein Recht, den
Burſchen zu faſſen, ſo kümmert mich das Frauenzimmer nicht,
das iſt ſeine Sache; kann er ſie erlangen, müßt Ihr’s ertragen,
wenn nicht, werde ich ſchon paſſenden Erſatz für ihn zu finden
wiſſen. An ſchlanken, kräftigen Mädchen fehlt es in meinem
Pirmaſens nicht, und lieber wäre es mir ſchon, er nähme eine
von den meinigen ,die ich alle kenne, als eine Fremde, die ſich
erſt in der Garniſon eingewöhnen müßte.
Dieſe Erklärung genügt! rief Herzog Karl raſch und
freudig.

So redet endlich! klang es als Antwort ziemlich um=
geduldig
.
Weſthofen gehört doch zur Herrſchaft Hanau=Lichtenberg
und unter die Oberherrlichkeit Eurer Durchlaucht? ſagte jetzt
der Herzog lächelnd.
Freilich! Doch was ſoll’s damit?
Nun, der alte Gottfried Joß, der Vater des langen Bur=
ſchen
, war aus Weſthofen daheim."
Aah!
Und die Mutter iſt aus Pirmaſens! Der hochſelige Her=
zog
Chriftian III. zog den Mann von Weſthofen nach Zwei=
brücken
, und der Alte der längſt tot iſt nie als Bürger in
irgendeiner Pfalz=Zweibrücker Gemeinde aufgenommen worden
ich weiß es beſtimmt! Demnach iſt er noch im Grabe ein
Unteran Eurer Durchlaucht, wie ſein anjetzt noch lebender langer
Sohn mitſamt der Mutter. Pfalz=Zweibrücken tritt Euch beide
mit größtem Vergnügen wieder ab."
Eine helle, häßlich klingende Lache ſchlug der junge Herzog
nach dieſen Worten auf, während der Landgraf auf die Tafel
ſchlug, daß Kannen und Gläſer klirrten. Dabei war er aufge=
ſprungen
und rief mit lauter, feſter Stimme:
Dann habe ich vor Gott und Menſchen ein Recht auf den
Burſchen, und er ſoll mein werden!"
Und mein die Dirn! ſetzte Herzog Karl kaum hörbar
hinzu.
Noch überlegte der Landgraf mit ſeinem jungen fürſtlichen
Wirte, bis zu welcher Zeit das Paar wohl in Zweibrücken an=
langen
könne, dann ſchickte er ſich zum Aufbruch an und ſagte:
Und wenn meine Huſaren die Nacht und den ganzen fol=
genden
Tag auf Poſten bleiben müſſen wir erwarten ihn
und werden ihn ſchon fangen.
Damit verabſchiedete er ſich von dem Herzog, um ſich nach
ſeinen Leuten umzuſehen, die mittlerweile an der befohlenen
Stelle beim Galgenberge auf dem Wege nach Pirmaſens an=
gekommen
ſein konnten.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Nummer 332,

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Börſen=Wochenbericht
für die Zeit vom 1. bis 10. Dezember,
mitgeteilt von der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
Die Stimmung der Vörſe, die auf den vorangegangenen ſtarken
Kursſturz am Montag bereits wieder eine kräftige Erholung gezeigt
hatte, war an den folgenden Tagen einer ungewöhnlich ſchweren Be=
laſtungsprobe
ausgeſetzt. Die Nachrichten, die von London und Paris
über die Ausſichten eines Moratoriums für die Reparationszahlungen
oder einer deutſchen Auslandsanleihe kamen, brachten zwar keinerlei
Entſcheidung in dieſen Fragen, reichten aber doch aus, um lebhafte Er=
wartungen
bald nach der einen bald nach der anderen Seite zu erregen,
was in ungewöhnlich großen Schwankungen der Deviſenkurſe zum Aus=
druck
kam. Die allgemeine Unſicherheit wurde noch erhöht durch den
Zuſammenbruch der Pfälziſchen Bank, der am Dienstag bekannt wurde
und an der Börſe ſehr ſtarken Eindruck machte. Durch die ſofort ein=
ſetzende
Stützungsaktion der Rheiniſchen Kreditbank und der Deutſchen
Bank wurde der Markt zwar vor direkten Erſchütterungen bewahrt, doch
ſcheinen die Banken immerhin bedeutende Exekutionen vorgenommen
zu haben, die beträchtliches Material herausbrachten. Das Publikum
ſeinerſeits zeigte nur geringe Neigung zur Abgabe ſeiner Effekten=
beſtände
, ſoweit ſie mit eigenen Mitteln bezahlt waren, und das Angebot
war daher auf den meiſten Gebieten nicht ſehr bedeutend. Es konnte
aber trotzdem beſonders an der Freitags=Börſe, nur zu weſentlich ab=
geſchwächten
Kurſen Aufnahme finden, weil die Unternehmungsluſt auf
allen Gebieten ſehr gering geworden war.
Die großen Märkte zeigten durchweg Preisabſchläge von 100300
Prozent, ſo daß vielfach die Kurſe vom 1. Dezember weſentlich unter=
boten
wurden, und am Kaſſamarkte mußte bei einer großen Reihe von
Papieren eine Notierung überhaupt unterbleiben, weil ſich nicht ge=
nügend
Nachfrage zeigte. Als beſonders ſtark gedrückt ſind hervorzuheben
Scheideanſtalt, bei denen das Angebot rationiert werden mußte, Gold=
ſchmidt
, Rütgerswerke, Voigt u. Haeffner Stamm= und Vorzugsaktien,
Reiniger, Gebbert u. Schall, Spinnerei Hammerſen (mangels Nachfrage
geſtrichen) Gummi=Peter, Karlsruher Maſchinen, Junghans, Mannes=
mann
, Weſteregeln, Phönix, Karo und Rheinſtahl; ferner am Ein=
heitsmarkte
: Hoch= und Tieſbau, Eiſenmeher Siegener Eiſen und
Schuh=Herz. Etwas beſſer behauptet waren Schiffahrtswerte und die
Bankaktien, bei denen ſich die Kursabſchläge in engeren Grenzen hielten.
Am Schluſſe der Freitagsbörſe und nachbörslich machte ſich eine kleine
Erholung der Deviſenkurſe geltend. Auch an den Effektenmärkten zeigte
ſich eine etwas freundlichere Stimmung, da von der Spekulation vielfach
die Meinung vertreten wurde, daß nach der ſcharfen Reinigung, die der
Markt in den letzten Tagen erfahren hat, weitere bedeutende Rückgänge
kaum zu erwarten ſeien, um ſo mehr, als die letzten Notizen bei einer
Reihe von Papieren im Vergleich zu dem inneren Werte der betreffen=
den
Unternehmungen ſelbſt bei den derzeitigen abgeſchwächten Deviſen=
kurſen
als zu niedrig bezeichnet werden müßten.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 10. Dezember in Zürich
2,77½ (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,50 (59,20)
Gulden, in Kopenhagen 2,90 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,30
(88,80) Kronen, in London 7,65½ (97,80) Schilling, in Neu=York
0,54 (23,80) Dollars, in Paris 67/s (125,40) Franken.
Neu=York, 9. Dez. (Wolff.) Die Mark war anfangs wohl
feſter (0,52 bzw. 0,54½4) und um 10.30 Uhr 0,51½ bz. 0,51½: Der
Schlußkurs wich aber von dem geſtrigen nur unbedeutend ab; er ſtellte
ſich auf 0,50½ Nachbörslich war eine leichte Beſſerung auf 0,51½ bzw.
0,51½ zu konſtatieren.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 10. Dez.

Geld Brief Vaf
Geld / Priet. V
Geld e
Dez.
Brief. Geld / Brtei Aut. Brüſſ.ſt
Holland.
London.
Paris..
Schweiz
Spanien .K
Italien.I
Liſſab. Op.
Dänem. N1388.501391.20
743.20 6753.80
776.70 778.80
471.1474.
3628. 308633.70
829. 101 830.90

soet scko2s. 70 N1388. 101388.90
693.30/6706.70
789.20 770.80
1458.50/481.50
0B626. 30/3638.70
Bas7.306672. 70ko22.30/2627.70
825, 10 826.80
.).
509. 3516.1 Norwegen
Helſingf.
New=York
Wien (abg,
D.=Oſterr.
Budapeſt
Prag ....R08.80 2697.30
Schweden 4595.40
187.30
24.23 2702.705
4604. 6
17.70
6.39 6.41
24.27
200.20 2697.30 2702.70
N4495.50 4504.50
187.30 187.70
6.89 6.91
R4.97 25.08
217,70 218.30

w. Frankfurt a. M., 10. Dez. Die jeden Tag in ihrer Tendenz
wechfelnde Marknotierung aus dem Auslande läßt auch die Deviſen in
ſtändigen Schwankungen verharren. Der Dollar bewegte ſich heute vor=
mittag
mit 189 und ſtellte ſich im Verlaufe auf 186 bis zirka 187. Der
Effektenverkehr blieb heute geſchloſſen und auch der Verkehr von Bureau

zu Bureau hielt ſich die Umſatztätigkeit in ſehr engen Grenzen. Die
außergewöhnliche Zurückhaltung ließ eine ſehr geringe Neigung er=
kennen
, ſich über einzelne Werte auszuſprechen. Im Verkehr von Bureau
zu Bureau hielt ſich die Umſatztätigkeit in ſehr engen Grenzen. Chemiſche
Aktien unterlagen einem weiteren Angebot, was ſichtlich in den genann=
ten
Kurſen zum Ausdruck kam. Badiſche Anilin nannte man mit 620,
Scheideanſtalt 1325, Griesheim 730, Farbwerke Höchſt 620615, Elber=
felder
Farben 610, Holzverkohlung 800. Niedrigere Kurſe hörte man
auch für Montanpapiere. Mannesmann 1050, Harpener ſchwächer. Daim=
ler
590510. Im freien Verkehr Benz 530, Deutſche Petroleum 1325.
Die Stimmung war allgemein luſtlos infolge Auftretens neuer Schwie=
rigkeiten
.
Berliner Börſe.
Berlin, 10. Dez. (Wolff.) Deviſenmarkt. Geſtern nach=
mittag
herrſchte im Deviſenverkehr eine feſte Stimmung. Heute vor=
mittag
ſtellte, ſich bei den Großbanken im Handel von Bureau zu
Bureau die Deviſe Neu=York in Parität mit dem nachbörslich gebeſſerten
Markkurs auf 192. Im Verlaufe kam eine ſchwächere Tendenz zum
Durchbruch, da einiger Abgabenneigung nur ganz ungenügende Kaufluſt
gegenüberſtand. Bei geringen Umſätzen ging der Kurs auf 188 zurück.
Er konnte ſich auch bis zur Feſtſtellung des amtlichen Kurſes nur ſchwach
auf dieſem Stand behaupten. Die übrigen Deviſenkurſe ſtellten ſich
entſprechend niedriger, da ſich die Käufer außerordentlich zurückhielten.
Im Effektenhandel ſieht man für Montag einer ſehr ruhigen Börſe
entgegen. Bei den Maklern ſind nur geringe Aufträge eingelaufen.
Eher glaubt man, mit einer etwas feſteren Stimmung rechnen zu können,
weil auf dem ermäßigten Kursniveau keine Verkaufsneigung beſteht.
Berlin, 10. Dez (Wolff.) Produktenmarkt. Die ge=
ringen
Schwankungen am Deviſenmarkt boten für den Produktenverkehr
keine Anregung. Weizen wurde nur ſehr wenig umgeſetzt, im Zuſam=
menhange
mit dem ſchwierigen Mehlabſatz. Dagegen war Roggen mehr
gefragt, zumal ſich zu den geſunkenen Preiſen kein nennenswertes An=
gebot
vom Inlande zeigte. Gerſte und Hafer blieben bei ruhigem Ge=
ſchäft
im allgemeinen behauptet. Mais war in prompter Ware begehrt,
während für ſpätere Abladung trotz eher nachgiebiger Forderungen ſich
kein Intereſſe zeigte. Raps war billiger käuflich. Für Hülſenfrüchte
fehlte es an Kaufluſt. Futterſtoffe behaupteten im allgemeinen ihren
Preisſtand.
w. Deviſenmarkt. Berlin, 10. Dez. Teleg, Auszahlungen für:

RNfe
Geld / Brief W F
Geld Brief Vee
Geld. / Brief TN
Geld Brief Amſterdam-
Rotterdam
Brüſſ. Antw.
Chriſtiania
Kopenhagen
Stockholm.
Helſingſors
Italien ..
London .. 6743. 256756.25
1411.051413,95)
747.25/2752.75
3545.45/3562.55
4520.45/4529.55
339.65/ 340.351
834.15/ 835.85
771.50 773.30 6733.25/
1398.60 1
Ra57.20
K561. 408
520.8
339,85 340,35
819.15 820,85
769.20 6746.75
396.40
2762.801
568.60
4559.55
770.80 New=Yorr
Paris ...!.
Schweiz ..
Spanien
Wien (in D.=
Oeſter, abg.)
Prag..."
Budapeſt.
Buen=Aires 155.31 152.59
8871.718678.7
Rog7.306no2. 70
6.48- 6.52
216.75/ 217.25
R4.47 24.53- N 187.31 187.68
1483. 5lln486.50l1 453.50/1456 50
13621.358628,65
2672.30 2677.70
6.93 6.97
215.75/ 216.25
R4.574.63
Bl.65 Gl.85Gl.15/61.,35

Zürich, 10. Dez. Wolff. Wechſelkurſe 12 Uhr mittags.

Deutſchland
Wien ......
Prag ......
Holland....
Neu=York ..

9. 10. London .... 21.24/2 21.23 Kriſtiania". 2.70 2.771 Paris.. ...ſ. 40.00 4 40.10 Madrid .... 0.16 0.16- Italien .... 22.30 22.70/Buenos Air. 5.80 5.961 Brüfſel .... /a 38.80 38.60Budapeſt .. 1.88) 1.86. Kopenhagen 98.½. 98. fAgram.. 5.19- 5. 1744 Stockholm.. 125. 125.Bukareſt .. . 7511. 75.3 73.60 73.: 187.), 167. 0.65 0.671, 2.00- 2.00- 0.15- 0.15½,

Mannheimer Wochenberichte.
H. Mannheim, 9. Dez. Getreide. Die Herbſtſaaten haben
nach longer Trockenheit ein bißchem Näſſe bekommen, die ihnen für kurze
Zeit wenigſtens zur Weitevenwwichelung verhnlft. Nur ſehr ſelten ſieht
man aufgegangene Frucht, faſt überall liegt noch der Samen ungeſproßt
in der Erde, dem Mäuſefnaß ausgeſetzt. Am Getreidehandel war die
Haltung abwechſelnd, je nach dem Anziehen und Rüchgang des Dollar=
kurſes
, feſt oder wie zu Ende der Berichtswoche ſchwach. Das eine be=
dauerliche
iſt aber zu konſtatzenen, daß die Getreidepreiſe nicht entſpre=
chend
dem Rückgang der ausländiſchen Zahlungsmittel wie bei dem Auf=
ſtieg
gefolgt, ſondern ziemlich feſt geblieben ſind. Und das iſt darauf
zurückzuführen, daß die Auslandswanen noch nicht auf unſeren Markt
drüchend wirken können, weil unſer Markkurs noch zu niedrig ſteht und
das inländiſche Angebot llein iſt. Immerhin iſt in den letzten Tagen
wieder mehr Ware, beſonders aus zweiter Hand, die nicht mit weiterem
Anziehen der Pveiſe vechneten, an den Markt gekommen, um ſich vor
Verluſten zu ſchützen. Die Preisunterſchiede gegen die Vorwoche belau=
ſen
ſich auf 510 Mk. pro 100 Kilo in der Mehrzahl nach unden, bei

Roggen nach oben. Zuletzt wurden bewertet: Weizen mit 785795 Mk.,
Roggen mit 625 Mk., Gerſte mit 760790 Mk. und Hafer mit 600 Mk.
pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack. Mais wird immer noch
infolge Fehlen jeglichen Angebots mit nominell 750 Mk. notiert. Das
Geſchäft war ſehr klein und beſchränkte ſich nur auf den notwendigſten
Bedarf, da Käufer und Verkäufer in Abwartung der weitenen Endwicke=
lung
der Dinge Zurüickhaltung übte.
M ehl iſt etwas billiger geworden und wird von den ſüddeutſchen
Mühlen in Weizenmehl Spezial 0 zu 1175 Mk. gegen 1200 Mk. in der
Vorwoche, von zweiter Hand noch etwas billiger, von Mitteldeutſchland
zu 1150 Mk., Weizennachmehl zu 650 Mk., Bollenmehl zu 500520 Mk.,
Roggenmehl zu 850875 Mk. (900925 Mk.), von Norddeutſchland zu
750 Mk. pro 100 Kilo ab Station angeboten.
Futterartikel verkehrten nach feſter Stimmung zuletzt eben=
falls
in ſchwacher Haltung bei beſaupteten, aber eher nach unten geneig=
ven
Notierungen. Es waren offeriert Weizen= und Roggenkleie zu 440
Mk. ab ſüddeutſche Mühlen, Biertreber zu 590600 Mk. ab baheriſche
Stationen, Malzkeime zu 540 Mk. ab bayeriſche Stationen, gemiſchte
Kleie zu 415 Mk., Torfmelaſſe zu 240 Mk., Reisfuttermehl 18= und 24 zu 340390 Mk. und Reiskleie zu 255260 Mk. mit Jute=
ſack
, alles pro 100 Kilo. Am Rauhfuttermittelmarkt blieben die Preis=
ſätze
mit 300 Mark für Wieſenheu, 100 Mark für Preßſtroh und 90 Mk.
für gebündeltes Stroh unverändert.
Hülſenfrüchte waren am Ende der Woche gleichfalls ruhiger
veranlagt. Man notierte: inländiſche Erbſen 750900 Mk., geſpalten=
Erbſen 9901000 Mk., grüne Erbſen 9501200 Mk., Rangoonbohnen
625 Mk., Braſilbohnen 550 Mk., Kentuckybohnen 615 Mk., prima weiße
Speiſebohnen 9501000 Mk. und farbige Speiſebohnen 600650 Mk.
pro 100 Kilo ab Station. Bei Reis iſt durch den Rüchgang am Deviſen=
markt
ein bedeutenderer Preisſturz eingetreten, nämlich von 11001700
Mk. auf 10001400 Mk. pro 100 Kilo
Wein. Die Nachfrage nach 1921er Weinen iſt übemall noch ſtarl
und ſie wird jetzt wieder eher befriedigt werden, nachdem durch das Stei=
gen
des Markwertes die Winzer wieder etwas abgabewilläiger geworden
ſind. Die Preiſe klettern aber immer weiter in die Höhe. Bei Wein=
verſteigerungen
aus den beſten Lagen der Moſel, Saar und Rhein wur=
den
für diesjährige Weine im Durchſchnitt erlöſt 81 639101 955 Mk.
pro Fuder.
Holz. Infolge der Holzknappheit iſt die Gaufſtimmung trotz ſtei=
gender
Preiſe noch außergewöhmlich ſtark. Es wird jetzt ſchon Holz ver=
kauft
, das noch gar nicht gefällt iſt, was natürlich ſehr gefährlich iſt, da
man bei der unſicheren Wirtſchaftslage gar nicht wiſſen konn, wie ſchnell
ein Umſchwung eintreten kann. Bei Verſteigerungen aus oberpfälziſchem
Forſten wurdem für Fichten=, Tannen= und Forlenholz 1 Kl. bis 1840
Mk., 6. Kl. bis 736 Mk. pro Kubikmeter ab Wald erlöſt, während der
forſtliche Anſchlag nur bis 570 Mk. für 1. Kl. ging. Bei Holzerlöſen der
württembergiſchen Sotaatsforſten im Monat November wurden für Na=
delſtammholz
338390 Prozent der neuen erhöhten Landespreiſe, bei
Brennholz 209 Prozent gleich 55 Prozent mehr gegen Oktober erzielt.
Am Floßholzwarkt war die Stimmung gleichfalls feſt, Gruben= und
Schwellenholz ſind begehrt. Auch Nadelpapierholz hat ſich befeſtigt und
die Zellſtoffabriken haben ihre lang bewahrte Zurückhaltung aufgegeben.
Aus zweiter Hand werden ſchon über 600 Mk. pro Raummeter ab füd=
deutſche
Verſandſtationen verlangt. Für Laubſtammholz, Gichenſtamm=
holz
und Buchenſtammholz hat ſich der Markt weiter befeſtigt und die
Preiſe rücken nach aufwärts. Die Schnittwaren ſind entſprechend der
teuven Rohware gleichfalls im Preiſe geſtiegen. Für unſortierte, ſäge=
fallende
Bretter verlangten die ſüddeutſchen Sägewerke 12501500 Mk.
pro Kubikmeter ab Station.
Tabak. Der Einkauf in 1921er Tabaken iſt vollſtändig zumm Still=
ſtand
gekommen, nachdem die Käufer bei dem heutigen Stand der De=
viſen
zur Vernunft gekommen ſind und die immer noch ſehr hohen For=
derungen
der Pflanzer, die ſich gegenüber der derzeitigen Situation un=
wiſſend
ſtellen, nicht bewilligen. In ganz kurzer, abſehbarer Zeit werden
die 1921er deutſchen Tabake um mehrere hunderte von Mark pro Zent=
ner
billiger abgegeben, d. h. wenn ſie noch jemand will, denn nach dem
jetzigen Stand des holländiſchen Gulden und bei den niedrigen Preiſen
für überſeeiſchen Tabak infolge ſchlechter Marktlage iſt der ausländiſche
Tabak bedeutend billiger als der einheimiſche. In Rippen ſind die
Preiſe bereits wieder weichend.

wd. Preiserhöhung für Kupferbleche. Der Kupfer=
blechverband
erhöhte den Grundpreis um 250 Mark auf 9350 Mark für
den Doppelzentner.

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. Dezember 1921.

Nummer 332.

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Bis einschl. Montag.
Im Kampf gogen List
und Verderben G4kte)
II. Teil des gewaltigen Sensations-
und Abenteurer-Films
Maciste’s Abenteuer.
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Sämtliche Räume sind gebeizt!
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Landestheatzr=Orcheſter.
Montag, den 12. Dezember 1921,
abends 7 Uhr,
Drittes Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
und der Wilhelm de Haan=Stiftung des
Orcheſters.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkende:
Elſe E. Kraus (Klavier)
Schumann: Ouvertüre, Scherzo u. Finale
Brahms: Klavierkonzert B=dur
Mozart: Sinfonie D=dur Nr. 38.
(Bechſteinflügel aus dem Lager A. W.
Zimmermann (2. Schweißgut).
Karten zu 5. bis . 40. ab Frei=
tag
, den 9. Degember, vormittags, an der
Tageskaſſe des Land=stheaters.
Hauptprobe Montag, den 12. Dezbr.,
vormittags 10½ Uhr. 13346mg
Karten zu 4. ab Freitag, den 9. Dez.,
an der Tageskaſſe des Landestheaters, in den
Muſtkallenhandlungen u. im Verkehrsbureau.

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Leitung:
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Abendkarte Kronenbräu, Reine Weine, Kaffee.

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Der Vortrag des Admirals Scheer
ündet Montag, den 12. Dezember,
abends 8 Uhr, im Saalbau statt.
Karten am Verkehrshureau. (1361

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Die feierliche
Preisverteilung
vom Gauwettschreiben mit anschließendem

findet
Sonntag, den 11. Dezember 1921
nachmittags 3½ Uhr
in der Turnhalle am Woogsplatz
statt. Es ladet herzlichst ein
Der festgebende Verein:
Stenographen-Vereinigung Gabelsberger
DARMSTADT, Elisabethenstr. 52.
NB. Unsere Mitglieder wollen sich durch ihre
Mitgliedskarte ausweisen.
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der Friſeurgehilfen
Honntag, den 11. Dezember 1921,
abends 7 Uhr, im Kaiſerſaal.
Bekannte und Freunde ladet ein (*46967
Der Feſtleiter A. Heidechker.

Verein der Kleinkinderſchule
Mauerſtraße.
Einladusg zur Mitgliederverſammlung
am Mittwoch, 14. Dezember, gbends Cuhr,
in der Rleinkinderſchule Mauerſtraße 5
Tagesordnung: 1. Vorlage der Rechnungen
der Jahre 19181920 und Entlaſtung des Vor=
ſtands
. 2. Bericht über das 87, 88 und
89. Vereinsjahr (19191921) und die not=
wendig
gewordenen Aenderungen im Schul=
betrieb
. 3. Neuwahl des Vorſtands. (13496
Der Vorſtand der Kleinkinderſchule.
Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann, Vorſitzender.

Stenographie und
Maſchinenſchreiben.
Die neuen Kurſe beginnen Montag, den
9. Januar. Anmeldungen vormittags erbeten.
M. Naumann, früher Opel
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Film der Serie 1921/221
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Ende 9 Uhr.
Vorverkaufa, der Tages=
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im Landestheater
nur Wochentags von
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Montag, 12. Dez.
Drittes Konzert
desLandestheater=
Orcheſters.
Anfang 7 Uhr.

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Dienstag, 13. Der., 8 Uhr.
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am Dienstag, 13. Dez.,
4 uhr, Heidelberger=
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teilungen
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Donnerstag, den 15. Dezember 1921
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Die Vögel
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Deutsch von Gustav Droysen. Musik von
Prok. Dr. Gschrey (47018
Kassenöffnung 5 Uhr. Anfang 5½ Uhr.
Ende 7½ Uhr. Eintrittspreis 4 Mk. Vor-
verkauf
vormittags bei Amtsgehilfe Winkel-
mann
, Karlstrasse 2.
Eine Wiederholung der Aufführung fin-
det
am Freitag, den 16. Dezember,
5½ Uhr nachmittags, Statt.

Darmſtädter Vereinigung der aus
Elſaß=Lothringen Vertriebenen.
Mitgliederverſammlung
Donnerstag, 15. Dezember 1921,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtr.
Tagesordnung:
Geſchäftliche Mitteilungen. Wahl der Rech=
nungsprüfer
. Vortrag Rebakteur Geißlinger:
Ein Streifzug durch franzöſiſche Kriegs=
(13513
gefangenenlager.
Der Vorſtand.

Lihöre:
Abtei (Benediktiner), Alpenkränter,
Boonecamp, Schvkolade, Shartreuſe,
Eherry=Brandh, Kirſchwaſſer,
2’Kümmel, Magenheil, Stonsdorfer,
Pfeffermänz, Wacholder, Wermut uſw.
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ſchnitt . . . . . Pfund Mk. 12
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Pfund=Doſe Mk. 6
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