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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 292
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Dienstag, den 1. November 1921
Die Arbeitsloſigkeit im Auslande.
Einzelnummer 25 Pfg.
R.W. Im dem Vereinigten Staaten von Amerika hat ſich die
Zahl der Arbeitsloſen auf 5,7 Millionen erhöht; die
Ar=
beitsloſenzahl in Neu=York wird auf 19 bis 20 d. H. der
Ar=
beiterſchaft geſchätzt. Die Kriſe erſtreckt ſich in der Hauptſache auf
die Eiſen= und Stahlinduſtrie, das Schiffbaugewerbe und die
Textilinduſtrie. Der Beſchäftigungsgrad der Eiſen= und
Stahl=
induſtrie wird auf 20 bis 30 v. H. der normalen
Leiſtungsfähig=
keit geſchätzt. Die Induſtrie verſucht, durch Preisſenkungen die
ausländiſche Konkurrenz lahmzulegen. Die Folge iſt ein
all=
gemeiner Lohnabbau, der bereits in größerem Umfange
durch=
geführt wurde.
In England brachte die Beendigung des über drei Monate
dauernden Kohlenbergarbeiterſtreiks mit einem Verluſt vow 70
Millionen Arbeitstagen zwar einen kleinen Rückgang der
Er=
werbsloſigkeit, der aber für den allgemeinen Arbeitsmarkt nur
von geringer Bedeutung war. Ende Juli wurden in den Liſten
der engliſchen Arbeitsnachweiſe 1,78 Millionen Arbeitſuchende
geführt.
Für Frankreich liegen genaue Angaben nicht vor. Im
all=
gemeinen iſt jedoch die Arbeitsloſigkeit nicht allzu groß, mit
Aus=
nahme von Elſaß=Lothringen. Nach eingegangenen Berichten
aus 11 Departements und 120 Gemeinden ſank die Zahl von
50 575 Arbeitsloſen Anfang Juli auf 37 226 Anfang Auguſt. Die
Beſſerung erſtreckte ſich in der Hauptſache auf die Landwirtſchaft
und das Baugewerbe, während im Bergbau, im der Hütten= und
Textilinduſtrie eine Zunahme der Beſchäftigungsloſen erfolgt
ſein ſoll.
In Belgien waren von 669 268 Mitgliedern der
Arbeitsloſen=
kaſſen Ende Juni 153 231 — 22,9 v. H. arbeitslos mit einer
Ein=
buße von 2 168 203 Arbeitstagen.
In Luxemburg hält die Kriſe beſonders in der
Schwerindu=
ſtrie an. Von den 47 Hochöfen waren Anfang Auguſt nur 16
in Betrieb.
In Holland ſtand das ganze Wirtſchaftsleben weiterhin unter
dem Druck der Abſatzſchwierigkeiten, die vielfach
Betriebs=
einſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen zur Folge hatten. Bei
den Arbeitsnachweisämtern kamen im Juli auf 11253 offene
Stellen 61 639 männliche Arbeitſuchende.
In Schweden iſt die Zahl der Arbeitsloſen weiter geſtiegen.
Sie erſtreckt ſich auf alle Induſtriezweige, beſonders auf die
Eiſen=, Sägewerks=, Holz=,Maſchinen=, Schuh= und
Lederindu=
ſtrie. Bei den öffeutlichen Vermittelungsämtern kamen auf 100
offene Stellen im Juni 258 Arbeitfuchende. Von 145 365
gemel=
deten Gewerkſchaftsmitgliedern waren Eude Mai 25,2, Ende
Juni 27,9 b. H arbeitslos. Nicht weniger ungünſtig ſind die
Arbeitsloſenverhältriſſe in Norwegen. Nach Angabe der
dor=
tigen Gewerkſchaften waren von 49 207 Mitgliedern Ende April
8433 Mitglieder — 17,1 v. H. arbeitslos.
Die Induſtriekriſe in Italien hat ſich in letzter Zeit
außer=
ordentlich ſtark geſteigert. Die Zahl der Arbeitsloſen betrug am
1. Mai 250 145, zu denen noch 69 370 Kurzarbeiter traten.
An=
fang Juli ſoll die Zahl der Arbeitsloſen 300 000, die der
Kurz=
arbeiter 400 000 betragen haben. Infolge der Wirtſchaftskriſe
hat auch in Italien bereits der Lohnabbau eingeſetzt.
In der Schweiz hat die Arbeitsloſigkeit weiter zugenommen.
Am 8. Auguſt wurden 55 506 Vollerwerbsloſe und 79 888
Kurz=
arbeiter gezählt.
In Polen iſt ebenfalls eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit
zu berzeichnen. Am 1. April d. J. waren allein im Gebiete von
Warſchau, Lodz, Kielce, Lublin und Bialyſtok ſowie im weſtlichen
Kleinpolen (Galizien) etwa 88 000 Induſtriearbeiter arbeitslos.
Und das alles wegen Verſailles und London!
Die große und die kleine Entente.
DNV. Das Luftabenteuer Karls von Habsburg hat
einen merkwürdigen Gegenſatz enthüllt, der da zeigt, daß zwiſchen
den Völkern dieſer Erde keineswegs die Eintracht herrſcht, die
die verſchiedenen Friedensſchlüſſe hervorrufen ſollten. Nach dem
Muſter der großen Entente hat ſich eine kleine
En=
tente gebildet, aber wie ſich ſehr bald zeigte, wollten die Kinder
anders als die Eltern. Die kleine Entente war beſtrebt, eine
eigene Politik zu treiben, ohne die große Entente zu fragen.
Das hat den Herren in Paris aber nicht in den Kram gepaßt,
und aus dem chroniſchen Gegenſatz iſt jetzt aus Anlaß der Reiſe
des letzten Habsburgers nach Uugarn ein akuter Gegenſatz
ge=
worden. Die kleine Entente wollte ein Ultimatum loskaſſen,
aber die große Entente ſtimmte damit nicht überein. Reuter
verbreitet die engliſche Anſicht, daß für ein Ultimatum keine
Not=
ſvendigkeit beſtehe, da die geſamte Frage auf friedlichem Wege
gelöſt werden könne. Ebenſo iſt auch ein ſcharfer Einſpruch
Italiens laut geworden. Man iſt in Rom der Meinung, daß
rit der Auslieferung Karls an die Verbündeten der Fall Karl
riicht mehr exiftiert und die Rüſtungen der kleinen Entente nicht
Oen Frieden garantieren, ſondern ihn gefährden. Die kleine
Entente iſt ſehr vorſichtig vorgegangen. Das von ihr verfaßte
Ultimatum liegt in Budapeſt vor, es iſt aber im letzten
Augen=
blick zurückgehalten worden, und nun iſt man in Prag und
Bel=
grad in Verwirrung gekommen.
Die ganze Angelegenheit iſt für die kleine Entente natürlich
äußerſt peinlich, da ja jetzt der Welt offenbar wird, daß die
kleine Entente eine eigene Politik gar nicht treiben darf und
iicht treiben kann, weil ſie nur ein kleines Werkzeug der großen
Entente iſt. Es iſt ſchon allerlei, daß man der kleinen Entente
gnädigſt konzediert, ſie könne ihre Beſchwerden vor die
Bot=
ſchafterkonferenz bringen, die jedes ihr vorgelegte Verlangen
gründlich prüfen würde und ſich bemühen werde, alle Konflikte
u friedlicher Weiſe beizulegen. Die ganze Mobilmachung der
leinen Entente, die mit ſo großem Tamtam in Szene geſetzt
worden iſt, hat nichts genützt. Die Hoffnung, daß die kleine
Entente die Koſten für die Mobilmachung erſetzt erhalten würde,
ſt ebenfalls zu Waſſer geworden. In Ungarn iſt man natürlich
fricht wenig ſchadenfroh, man weiß, daß man ungeſtört weiter
geſchloſſene Verträge brechen kann, und dieſe Lehre wird man
ahrſcheinlich bald wieder praftiſch zur Anwendung bringen.
Prag, 31. Okt. (Wolff.) Tſchechoſlowakiſches Preſſebureau.
Am Freitag abend fanden ſich beim Miniſterpräſidenten
Be=
eſch die diplomatiſchen Vertreter der Entente ein. Der
Miniſterpräſident hatte mit ihnen eine längeve Ausſprache über
die Ereigniſſe in ungarn, den Stand der
tſchechoſlo=
wakiſchen Intervention und der Intervention der großen
En=
ſente. Die Geſandten der Entente legten den in dieſer Sache
gefaßten Beſchluß der großen Entente und der
Botſchafterkon=
ſerenz vor und erörterten eingebend den Standpunkt ihrer Re=
gierungen. Der Miniſterpräſident legte insbeſondere dar,
wel=
ches Vorgehen die Tſchechoſlowakei in der Entwicklung der
wei=
tren Ereigniſſe einzuhalten gedenke. Nach der Konferenz am
Freitag wurden die diplomatiſchen Verhanblungen den ganzen
Samstag und Sonntag fortgeſetzt; ebenſo wurde ſtändig
zwi=
ſchen Belgrad und Budapeſt verhandelt. Die Ereigniſſe laſſen
ſich vor Montag nicht genau überſehen. Die große Entente
ſetzt ihre Verhandlungen auch in Budapeſt fort, wo ein
diplo=
matiſcher Schritt in den letzten Tagen in ſehr entſchiedener Form
erfolgte. Alles zielt darauf hin, im letzten kritiſchen Augenblick
einen kriegeriſchen Zuſammenſtoß zu vermeiden, der bisher
nicht als vollkommen gebannt betrachtet werden kann. Am
Sonntag abend erſchienen die Vertreter der Großmächte beim
Miniſterpräſidenten mit einer Mitteilung über die
Verhand=
lungen in der Botſchafterkonferenz über die letzten Schritte der
kleinen Entente in Paris, London und Rom. Die
Stand=
punkte der Großmächte und der kleinen Entente haben ſich
be=
trächtlich genähert, die diplomatiſchen Verhandlungen werden
fortgeſetzt. Am Samstag vormittag hatten die diplomatiſchen
Vertreter der kleinen Entente den Regierungen in Paris,
Lon=
don und Rom eine Note überreicht, welche die Standpunkte und
Forderungen ihrer Regierungen in der maghariſchen Frage
dar=
legen. In Paris wurde daraufhin ſofort die
Botſchafterkonfe=
renz einberufen, um die Note der kleinen Entente zu behandeln.
Die dem Tode geweihte Jugend Sowjetrußlands.
Verwilderte und vertierte Kinder bevölkern
die Wälder.
ABC. Während die Moskauer Sowjettyrannen in Sitzungen
und Reden nicht genug ihre organiſierte Hungerhilfe preiſen
kön=
nen und von Millionen und Abermillionen ins Hungergebiet
ge=
ſchafften Pud Lebensmitteln ſprechen, hat das Elend in
Oſt=
rußland, beſonders unter den Kindern, Formen angenommen, die
für das Begriffsvermögen des europäiſchen Kulturmenſchen kaum
mehr faßbar ſind und wie Sagen aus prähiſtoriſcher Steinzeit
anmuten. Die Moskauer Prawda veröffentlicht nackte Zahlen,
die aber mehr ſagen, als eingehende Schilderungen das vermögen.
In den ungefähr 400 Kinderheimen des Gouvernements
Samara ſind 87 500 Kinder untergebracht, von denen nur 40
Pro=
zent relativ geſund ſind, während die übrigen an Skorbut,
Dyſen=
terie, Hungerekzenzen uſw. einem qualvollen Tode entgegenſiechen.
Noch ſchlimmer ſteht es im Gouvernement Ufa. Die Kinderheime
leiden Wangel an den elementarſten Einrichtungsgegenſtänden.
Betten, Geſchirr, Kleidung, Schuhwerk ſind nur im verſchwindend
geringen Mengen vorhanden. Die Kinderheime ſind überfüllt
und in den Räumen treiben ſich die kleinen, halbverhungerten
Weſen vielfach ohne Kleidung herum. Als befriedigend wird es
ſchon angeſehen, wenn nicht mehr als drei bis vier Kinder in
einer Bettſtelle ſchlafen, die meiſten ſind aber gezwungen, auf der
nackten Diele unbedeckt zu liegen. Außerhalbder
Kinder=
heimetreiben ſichüber 200 000 Kinder ohne jede
Hilfe herum. Die Eltern ſind entweder längft fortgezogen
und haben die Kleinen ihrem Schickſal überlaſſen, wenn ſie nicht
zuſammen mit ihren Kindern in der Wolga oder den
Neben=
flüſſen den Tod geſucht und gefunden haben. Die Sterblichkeit
iſt ſowohl in den Kinderheimen, wo nicht mehr als 12 bis 15
Prozent der Ernährungsnorm ausgereicht werden, wie erſt recht
unter den außerhalb der Kinderheime hungernden Kindern eine
gewaltige. Stellenweiſe ſterben von 100 Kindern 30
am Tage. Inſtinktid treibt es die Kinder aus den
Kinder=
heimen fort, in der Hoffnung, irgendwo doch noch einige
genieß=
bare Blätter oder ein Stückchen Baumrinde zu finden. Die
un=
mittelbare Folge dieſer unverdaulichen Koſt ſind natürlich ſchwere
Magenerkrankungen, die in kurzer Zeit zum Tode führen. Von
100 kranken Kindern ſind in der Regel 75 magenkrank, 10
tüber=
kulös, 5 leiden an Skorbut und der Reſt verteilt ſich auf
verſchie=
dene oft gar nicht definierbare Krankheiten.
In allen Teilen des Hungergebietes überwiegt die Zahl der
frei umherlaufenden Kinder bei weitem die in den Kinderheimen
untergebrachten. Die Ueberfüllung der Kinderheime hat die
Bil=
dungsabteilung in Syfpan veranlaßt, den Befehl, zu erlaſſen
keine Kinder in die Kinderheime aufzunehmen, es ſei denn, daß
ſie dicht vor dem Hungertode ſtehen. Am ergreifendſten iſt aber
die Mitteilung der Prawda, daß große Kinderſcharen ſich in den
Wäldern verborgen halten, von Kräutern und Wurzeln leben,
und bis zu einem Grade ſchon vertiert und verwildert ſind, daß
ſie beim Anblick eines erwachſenen Menſchen von tötlichem
Schrecken ergriffen werden und, unartikulierte Laute ausſtoßend,
im Waldesdickicht verſchwinden.
Eine grauenhaftere Jronie auf die kommuniſtiſche
Kinder=
erziehung und Kinderfürſorge iſt wohl nicht denkbar.
Die deutſchen Kolonien.
RdE. Als Grund für den Raub unſerer Kolonien
gaben unſere ehemaligen Feinde ſeinerzeit die „Unfähigkeit” der
Deutſchen zu koloniſieren an, ferner unſere „grauſamen
Verwal=
tungsmethoden” und unſere „mangelnde Fürſorge für die
ein=
geborene Bevölkerung‟. Daß dies blanke Verleumdungen ſind,
iſt ja ſelbftverſtändlich und beweiſt von neuem der Bericht eines
Engländers, der, nachdem er Deutſch=Oſtafrika unter
deutſcher Oberhoheit kannte, jetzt einmal wieder Gelegenheit
hatte, dieſes deutſche Kolonialland zu beſuchen. Er berichtet
darüber: „Deutſch=Oſtafrika beſindet ſich in einem rapiden
Zer=
ſetzungsprozeß. Das große koloniſierende Werk der deutſchen
Vertvaltung, die ſo viel Geld und Denken auf die Entwicklung
von Deutſch=Oſtaſrika verwandte, ſcheint dem Untergang
geweiht, wenn man nach dem urteilt, was die Briten
ſeit dem Waffenſtillſtand dort taten. Die fähigen
deutſchen Verwaltungsbeamten, die Schullehrer, die Pflanzer,
die Handwerker, ſind alle gezwungen worden, die Kolonie zu
verlaſſen, und alle Ausgaben für die Entwicklung ihrer
materiel=
len und menſchlichen Hilfsquellen ſind eingeſtellt worden. Die
Kolonie beſitzt große Möglichkeiten und unier normalen
Verhält=
niſſen und unter deutſcher Verwaltung wäre ſie ſelbſt nach dem
Urteil engliſcher Beamten in Britiſch=Oſtafrika in wenigen
Jah=
ren die blühendſte Kolonie auf dem afrikaniſchen Fefrland
ge=
ſvorden. Es bricht einem das Herz, zu ſehen, wie die
ſorg=
fältig gepflegten Farmen und Plantagen
ver=
fallen und, ihrer Eigentümer und Bebauer beraubt, ſchnell
zu öder Unfruchtbarkeit zurückkehren.” Und da wagen es unſere
Feinde von ehedem, zu behaupten, daß wir Deutſchen unfähig
zu koloniſieren ſind? Es iſt jedenfalls recht bezeichnend, daß
ſogar Engländer heute davon überzeugt ſind, daß wir früher
eine beiſpielloſe Kulturarbeit in den deutſchen Kolonien geleiſtet
haben.
Die Folgen der Reparationsforderungen.
London, 31. Okt. (Wolff.) Laut Sunday Times ſind ſich
die meiſten Sachverſtändigen jetzt darüber klar, daß der
Sturz der deutſchen Mark in großem Maße auf die
großen Reparationsforderungem in dieſem Jahre
zurückzuführen iſt. In Regierungskreiſen werde allgemein daran
geglaubt, daß Deutſchland die nächſte Zahlung im Januar nicht
leiſten könne. Dies würde womöglich die Beſetzung des
Ruhr=
gebietes durch Frankreich und den wirtſchaftlichen
Zuſammen=
bruch Deutſchlands bedeuten. Die Auswirkung auf die
fran=
zöſiſche Währung und den engliſchen Handel würde
verhängnisvoll ſein. Das britiſche Schatzamt befaſſe ſich
daher augenblicklich ernſtlich mit einem Plan, der es
Deutſch=
land ermöglichen ſoll, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen,
ohne daß daraus ſein Ruin folge, und man hoffe, daß
Frank=
reich, das ſich jetzt über die Lage klar ſei, bei dieſem Plan
wit=
wirken werde. Wenn Deutſchland auf dieſe Weiſe unterſtützt
werde, ſo ſei es nur natürlich, daß es gewiſſe Zugeſtändniſſe
mache. Eine der Bedingungen werde vielleicht ſein, daß
Deutſch=
land ſich verpflichte, kein Papiergeld mehr zu drucken, ſondern
ſich entſprechend zu beſteuern.
Zum Wiederaufleben des Handels.
London, 31. Okt. (Wolff.) Der Nationalliberale
Bund wird auf ſeiner Jahresverſammlung am 24. und 25.
November in Newcaſtle on Thyne eine Anzahl von
Ent=
ſchließungen behandeln u. a. über die Frage der
Arbeits=
loſigkeit, die Rüſtngen, den engliſchen Handel und die
Repara=
tionen. Eine der Entſchließungen beſagt, es beſtehe keine
Hoff=
nung auf ein Wiederaufleben des Handels und auf völlige
Be=
hebung der Erwerbsloſigkeit, wenn die Regierung nicht u. a.
folgende fundamentale Veränderungen in ihrer bisherigen
Po=
litik vornehme: Neuregelung der internationalen Schulden und
ſoweit wie möglich Streichung der durch den Krieg entſtandenen
Schuld, Herabſetzung der deutſchen
Neparatio=
nen und Entſchädigungen, ein ernſtlicher Verſuch zur
Herbeiführung eines wirklichen Friedens
zwi=
ſchen den europäiſchen Nationen, Beſeitigung aller
Beſchränkun=
gen für den britiſchen Handel, einſchließlich Induſtrieſchutzgeſetz.
Ein weiterer Antrag beſagt, alle Verſuche zur Wiederherſtellung
des Handels und des Erwerbes ſeien zwecklos, wenn nicht
der Friedensvertrag abgeändert und der freie
Handel wieder hergeſtellt werde. Aſquith wird im
Zuſammen=
hang mit dieſer liberalen Konferenz am 25. November eine
Rede halten.
Die ſchwarze Schmach.
London, 31. Okt. (Wolff.) Sunday Expreß
ver=
öffentlicht einen Artikel von Frederick Atherton Wilſon, datiert
aus Wiesbaden vom 29. Oktober. Der Verfaſſer ſchildert auf
Grund einer mehrwöchigen Reiſe im Rheinlande und
inder Pfalz die tiefe Erbitterung, die in allen
Bevölkerungs=
kreiſen über die Verwendung von farbigen
fran=
zöſiſchen Truppen herrſche. Die deutſchen Aerzte ſeien
in Verzweiflung über die Zunahme der Krankheiten. Ihre
zahlloſen Mahnungen zu beſſerer Ueberwachung würden von
den Beſatzungsbehörden mit Achfelzucken und der Bemerkung:
„Uest Ia guerre” (!) beantwortet. Die Einrichtung öffentlicher
Häuſer ſei ein weitever Fleck auf dem Konto der Franzoſen.
Der Verfaſſer fährt fort: Ich fürchte „es haben ſich zahlreiche
Fälle von Ueberfällen ereignet. Kein deutſches Mädchen wird
ſich abends ohne Begleitung ins Freie wagen. Der Verfaſſer
zieht einen Vergleich zwiſchen der Unzufriedenheit der
Bevölke=
rung in der franzöſiſchen Zone und dem guten Verhältnis
zwi=
ſchen der Kölner Bürgerſchaft und den engliſchen
Beſatzungs=
truppen und ſchließt, das franzöſiſche Publikum ſei über die
tatſächlichen Verhältniſſe ſchlecht unterrichtet. Frankreich müſſe
ſeine verkehrte Politik aufgeben. Frankreich könne den Rhein
auch ohne farbige Truppen überwachen und damit eine ſehr
be=
rechtigte Beſchwerde der Deutſchen berückſichtigen. — Was ſagt
der fair play=Mann dazu?
Befürchtungen für das Haargebiet.
Saarbrücken, 31. Okt. (Wolff.) Die
Kreiskonfe=
renz der Sozialdemokratiſchen Partei des
Saar=
gebiets hat in einer geſtern abgehaltenen Sitzung eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der es heißt: Die
Sozialdemo=
kratiſche Partei des Saargebiets hat die in der oberſchleſiſchen
Frage gefällte Entſcheidung neben der Entrüſtung auch mit
ſchwerer Beſorgnis erfüllt über das Schickſal des Saargebietes.
Die Entſcheidung über Oberſchleſien hat das
Vertrauen in den Völkerbund, dem das Saargebiet
als Teil der deutſchen Republik zu treuen Händen übertragen
worden iſt, ſtark erſchüttert. Wenn das
Selbſtbeſtim=
mungsrecht und der wirtſchaftliche Zuſammenhang vom
Völker=
bund ſo wenig geachtet und ſo ſehr einſeitigem politiſchen
In=
tereſſe untergeordnet wird, wie es in der oberſchleſiſchen Frage
geſchehen iſt, ſteht auch für das durch und durch deutſche Saar
gebiet das Schlimmſte zu befürchten. Die Sozialdemokratiſche
Partei des Saargebietes legt deshalb ſchon heute entſchieden
Verwahrung dagegen ein, daß vom Völkerbund die Entſcheidung
über Oberſchleſien, als Präjudizfall angeſehen werden könne,
wenn das Schickſal des Saargebietes vor der Entſcheidung ſteht.
Zur Erhöhung der Eiſenbahntarife.
— Zufolge einer Einladung des Verbandes
reiſen=
der Kaufleute Deutſchlands hatte ſich am
Donners=
tag in Berlin eine Anzahl von Verbänden, darunter auch der
Bund deutſcher Verkehrsvereine, zuſammengefunden, die ſich mit
den bevorſtehenden Eiſenbahntariferhöhungen und
mit den vorausſichtlichen weiteren Steigerungen beſchäftigte. In
der Verſammlung, die von Georg Haaſe, Leipzig, geleitet
wurde, berichtete Verbandsdirektor Georg Müller, Leipzig,
über die neue Tariferhöhung, die nach allem, was man jetzt
höre, nicht die letzte ſein werde. Es müſſe doch einmal ernſtlich
geprüft werden, ob das Reichsverkehrsminiſterium mit den
Ta=
riferhöhungen ſo weiter verfahren könne wie bisher, und es
müſſe erwogen werden, welche Schritte gegebenenfalls dagegen
unternommen werden können. Direktor Müller hielt es für
notwendig, daß die Verhandlungen über Lohn= und
Gehalts=
erhöhungen und über Tariferhöhungen in engere Verbindung
miteinander gebracht werden müßten. Es ſei falſch, daß zuerſt
immer über Lohnerhöhungen verhandelt würde und Monate
ſpäter erſt neue Tariferhöhungen erfolgten. Nach ſeiner
Mei=
nung wäre es richtig, alle am Gedeihen unſeres Verkehrsweſens
intereſſierten Körperſchaften, die Großinduſtrie, die Eifenbahn=
Seite 2.
Kummer 292.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Rovember 1921.
beamten und =arbeiter und die die Verkehrspflege fördernden
Vereine in einem nicht zu großen Ausſchuß zuſammenzubringen,
der zu erörtern haben würde, wie das Reichsverkehrsweſen au
eine geſunde finanzielle Grundlage zu ſtellen ſei. Die die Oef
fentlichkeit jetzt ſtark beſchäftigende Frage der ſogenannten „
Ent=
ſtaatlichung” der Reichseiſenbahn ſollte dem
Reichsverkehrsmini=
ſterium zu denken geben. Bedauerlich ſei es, daß das
Reichs=
verkehrsminiſterium noch nicht einmal für notwendig gehalten
habe, neben den vorhandenen Inſtanzen auch die am Verkehr
umnittelbar intereſſierten Kreiſe, wie die Berufsreiſenden und
die Verkehrsvereine, zu Nate zut ziehen. In Zukunft müßte
unbedingt auf eine Mitwwirkung dieſer Kreiſe bei wichtigen
Eiſenbahnfragen gebrungen werden.
An den Bericht knüpfte ſich eine längere Debatte, in der vor
allen Dingen der Wunſch laut wurde, denjenigen Reiſenden, die
viel reiſen, gleichviel, ob es ſich dabei um Berufs= oder
Pridat=
reiſende handle, einen feſten Rabatt zu gewähren, inſofern, als
man ihnen Zahlhefte in einem beſtimmten Werte zu einem
er=
mäßigten Preiſe verkaufe. Bebingung müßte ſein, daß dieſe
Zahlhefte, die nicht übertragbar ſein dürften, in 30 bis 60
Tagen abgefahren ſein müßten. Auch der neue Gepäcktarif wurde
wegen der ganz außergewöhnlichen Höhe der Sätze einer
ſchar=
fen Kritik unterzogen. Wegen der Vorortstarife wurde der
Wunſch ausgeſprochen, daß es einſtweilen bei den jetzt geltenden
ſogenannten „Notſtandstarifen” bleiben möge, bis die Frage
der Vorortstarife einer eingehenden Prüfung unterzogen
wor=
den ſei. Von einer angeregten großen Proteſtkundgebung in
in Berlin gegen die Eiſenbahntarife wurde einſtweilen Abſtand
genommen. Dagegen ſollen dem Reichsverkehrsminiſterium in
einer ausführlichen Eingabe wiederholt alle Bedenken gegen die
jetzige Verbehrspolitik und auch die in der Verſammlung
vor=
gebrachten Wünſche unterbreitet werden; auch ſoll eine
perſön=
liche Beſprechung mit dem Miniſter erwirit werden.
Weg mit der Luxusſteuer!
betitelt der Reichstagsabgeordnete Dr. E. Wienbeck, ſeine
ſteuerkritiſchen Ansführungen im 1. Oktoberheft der Deutſchen
Handels=Warte. Er ſtellt auf Grund offiziöſer Meldungen feſt,
daß neben den 21 Milliarden Mark, die die Umſatzſteuer bringen
ſoll, die Luxusſteuer nur ½ Milliarde ergeben dürfte. Iſt alf
ihr Nutzen an ſich ſchon äußerſt dürftig, ſo muß ſie geradezu als
wirtſchaftsfeindlich bezeichnet werden im Hinblick auf den
mannigfachen Schaden, den ſie in der Porzellan=, in der
Kunſt=
ſchmiede=, in der Muſikinſtrumenten=Induſtrie, wie auch in ver
wandten Induſtrien und Gewerben anrichtet. Denn ſie zwingt
dieſe Zweige der deutſchen Wertwaren=Erzeugung dazu, die
An=
forderungen, die hier bisher an den Qualitätsſtand der Arbeit
geſtellt wurden, herabzuſetzen, mithin ſich des einzigen Vor
ſprunges zu begeben, den wir aus der Natur unſerer
Arbeits=
weiſe heraus dem Auslande gegenüber noch beſitzen. Der
Ver=
faſſer nennt dementſprechend die Tendenz der Luxusſtener
„niederſchmetternd‟ Kunſtfertigkeit der Hand, Reif= des
Ge=
ſchmacks, Ehrfurcht vor allem Echten und Gediegenen,
Begef=
ſterung und Freude an Arbeit auf ſoicher Grundlage ſind Dinge,
die man ſo frei als möglich von allen Laſten und Hemmungen
machen ſollte. Statt deſſen legt man eine beſonders hohe Steuer
auf den Erfolg ſolcher Arbeit. Es iſt richtig, daß gute Arbeit
nicht billig ſein kann, aber es iſt ebenſo richtig, daß die Erzeuger
von „Luxus=” wir vvollen lieber ſagen Edel= und Echtware
ſel=
ten einmal reiche Leute geworden ſind. Wer Geld verdienen
wollte, mußte ſich von je auf Schund=, Maſſen= und Kitſchwaren
werfen, mußte den Geſchmack der Menge verrohen, mußte Fabrik=
und Warenhaus=Kultur im ſchlechteſten Sinne verbreiien, dann
konnte er reich werden und iſt auch ſehr oft reich geworden. Man
ſollte eine Kitſch= und Schundſteuer einführen, das wäre eine
Tat echten deutſchen Geiſtes würdig, eine Tat, die ideell und
materiell reiche Früchte tragen würde. Nach einem ſcharfen
Kriterium der ſchwankenden ſteuerbehördlichen Anwendung de=
Begriffes „Luxus” gelangt der Verſaſſer zu dem Schluſſe, daß
es ſich in dieſem Falle um keine Parteifrage handle. „Das ganze
deutſche Volk muß dieſen lächerlichen Kappzaum von deutſcher
Gewerbetüchtigkeit abſtreifen. Friedrich der Große würde ſich
im Grabe umdrehen, wenn er hörte, daß man heute ſeine
Por=
zellanmanufaktur mit ſolchen Steuerfeſſeln verkümmert, während
er ſelbſt alles tat, um das Kunſtgewerbe von Zunft= und
ſon=
ſtigen Feſſeln zu befreien”.
Gegen die Deviſenſpekulation.
* Berlin, 30. Okt. Der Hanſabund haätte an die
be=
teiligten Reichsmniſterien das Erſuchen gerichtet, von
Reichs=
wegen gegen die Auswüchſe der Spekulation mit ausländiſchen
Zahlungsmitteln an deutſchen Börſen einzuſchreiten. Seine
Kritik galt dabei beſonders den ſeit kurzer Zeit an den Börſen
auftretenden unberfenen Elementen, deren Hauptgeſchäft darin
beſteht, in fremden Deviſen zu jobbern und dadurch den
Kurs=
ſtand der deutſchen Mark herunterzuarbeiten. Das
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium hat dem Hanſabund ſoeben
mitgeteilt, daß zur Beſeitigung der vom Hanſabund gerügten
Mißſtände Vorarbeiten für ein geſetzgeberiſches Vorgehen im
Gauge ſeien. Der Geſetzentwurf ſoll demnächſt dem
Reichs=
kabinett zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden.
Die Berliner Bezirhswahlen.
m. Berliu, 30. Okt. Von den Kreiswahlleitern ſind jetz
auch die Ergebuiſſe der Bezirksverordnetenwahlen
in Berlin amtlich feſtgeſtellt worden. Groß=Berlin zählt in
ſeinen 20 Verwaltungsbezirken insgeſamt 760
Bezirksabgeord=
nete. Auch bei ihnen iſt die bisherige ſozialiſtiſche
Mehrheit gebrochen worden. Es ſind insgeſamt gewählt
worden: 399 Bezirksverorbnete der nicht ſozialiſtiſchen Parteien
und 361 ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Bezirksverordnete, wäh
rend 1920 die Zahlen 340 und 420 waren. Die bürgerlichen
Parteien haben demnach 59 Bezirksverordnetenſitze gewonnen.
Von den 985 Stadtverordneten und Bezirksverordneten
zuſam=
men entfallen 514 auf die bürgerlichen und 471 auf die
ſozia=
liſtiſchen Parteien. Von der einzelnen Parteien ſind als
Be=
zirksverordnete gewählt worden: 58 Demokraten, 126
Deutſch=
nationale, 115 Deutſche Volksparteiler, 32 Wirtſchaftsparteiler
24 Zentrum, 5 Deutſchſoziale; dazu treten die auf Grund ge
meinſamer bürgerlicher Liſten Gewählten: 19 der Freien Ver
einigung in Spandau, 11 des Ordnungsblockes in Zehlendorf,
5 des Los=von=Berlin=Blockes in Friedrichshagen=Köpenick,
der Wirtſchaftlichen Einheitsliſte und 2 der Demokratiſchen Liſte
Heyue in Weißenſee. Ferner ſind gewählt: 158
Sozialdemokra=
ten, 138 Unabhängige und 65 Kommuniſten. In den einzelnen
Bezirken hat ſich die Zahl der Bezirksverſammlungen mit nich
ſozialiſtiſcher Mehrheit von 6 auf 10 erhöht oder wird ſich durch
den Hinzutritt und die Zuteilung von Stadtverordneten noch
erhöhen.
Die badiſchen Landtagswahlen.
T.u. Karlsruhe, 31. Okt. Nach vorläufigem
Er=
gebnis ſind gewählt: Sozialdemokraten 20 (bisher 36),
Zen=
trunn 34 (39), Kommuniſten 3 (0), Demokraten 7 (25), Landbun?
7 (0), Unabhängige 2 (0), Deutſchnationale 7 (7), Wirtſchaftliche
Vereinigung 1 (0), Deutſche Volkspartei 5 (0). Im einzelnen
ſind gewählt: Sozialdemokraten 16 Abgeordnete in den
Be=
zirksliſten, 4 in den Landesliſten; Zentrum 31 in den
Bezirks=
liſten, 3 in den Landesliſten; Kommuniſten 0 in den
Bezirks=
liſten, 3 in den Landesliſten: Demokraten 4 in den Bezirksliſten,
3 in den Landesliſten; Landbund 5 in den Bezirksliſten, 2. in
den Landesliſten; Unabhängige 0 in den Bezirksliſten, 2 in den
Landesliſten; Deutſchnationale 5 in den Bezirksliſten, 2 in den
Landesliſten; Wirtſchaftliche Vereinigung 0 in den Bezirksliſten,
1 in den Landesliſten: Drſch. Volkspartei 2 in den Bezirksliſten,
3 in den Landesliſten. Der Landtag ſetzt ſich ſomit aus 86
Ab=
geordneten gegen 107 bisher zuſammen. Die Einberufung des
Landtages muß laut Verfaſſung bis 9. November erfolgen.
Die ungariſche Königsfrage.
Paris, 31. Okt. (Havas.) Nachrichten aus Prag und
Ber=
lin zufolge iſt das Gerücht verbreitet, daß der Herzog von
Aoſta ernſtlich als Kandidat für den ungariſchen
Thron in Betracht kommt und daß Verhandlungen in dieſer
Sache bereits zwiſchen Rom und Budapeſt begonnen hätten
Es heißt ferner, daß Frankreich und England dem Projekt
gün=
ſtig gegenüberſtänden. Einzelne Anhänger des Gedankens der
freien Wahl des Herrſchers für Ungarn ſeien der Anſicht, daß,
falls ein Mitglied des Hauſes Habsburg nicht in Frage komme,
ein Kandidat, der den Regierungen der Entente nahe ſtehe,
wün=
ſchenswert ſei. Was die Leginmiſten anbetrifft, ſo habe ſie der
Mißerfolg Karls für den Augenblick zum Schweigen gebracht.
Was man befürchte, ſei der Widerſtand der kleinen Entente,
beſonders Südſlawiens. Man ziehe deshalb vor, mit der
Auf=
ſtellung der Kandibatur zu warten, bis ſich die gegenwärtige
Er=
regung gelegt habe.
Eine ruſſiſche Note an England.
London, 31. Okt. (Wolff.) Die Sowjetregierung
hat der britiſchen Regierung am 28. Oktober eine Note
überreichen laſſen, in der unter Bezugnahme darauf, daß die
Brüiſſeler Konferenz die Gewährung von Krediten zur
Lin=
derung der ruſſiſchen Hungersnot von der Anerkennung
der Schulden der vormaligen ruſſiſchen
Re=
gierungen abhängig gemacht hat, erklärt wird, die
Sowjet=
regierung habe angeſichts der hungernden Maſſen Rußlands
be=
ſchloſſen, die zariſtiſchen Schulden vor dem Jahre
1914 anzuerkennen unter dem ausdrücklichen Vorbehalt,
daß beſondere Bedingungen und Erleichterungen gewährt
wer=
den, welche die Verwirklichung dieſes Verſprechens möglich
machen. In der Sowjetnote heißt es weiter, abſolute
Bedin=
gung für dieſe Anerkenmng ſei, daß die Großmächte ſich ſogleich
verpflichten, jeder Aktion, welche die Sicherheit der
Sowjetrepu=
blik und die der Republik des fernen Oſtens bedroht, ein Ende
zu bereiten. Die Sowjetregierung könne ihr Verſprechen nur
erfüllen, wenn die Großmächte mit ihr einen endgültigen Frie
den abſchließen und wenn die Sowjetregierungen von den
an=
deren Mächten auerkannt werden. Zu dieſem Zweck ſchlage die
Sowjetregierung vor, ſchleunigſt eine internationale
Konferenz einzuberufen, die ſich mit dieſen Fragen
befaſſen, die Forderungen beider Seiten prüfen und einen end=
gültigen Friedensvertrag ausarbeiten ſoll. Nur eine Konfevenz
dieſer Art werde einen allgemeinen Frieden herbeiführen,
Der politiſche Berichterſtatter des Daily Chronicle ſchreibt
daraufhin, daß die rüſſiſchen Vorkriegsſchulden auf 700 bis
1104 Millionen Pfund geſchätzt worden ſind, während die
ge=
ſamten ruſſiſchen Staatsſchulden am 1. Januar 1917 auf 3348
Millionen Pfund abgeſchätzt wurden. Die ruſſiſchen
Vorkriegs=
ſchulden, zu deren Bezahlung ſich die Bolſchewiſten bereit
er=
klären, betragen demnach noch nicht den dritten Teil der
ruſſi=
ſchen Geſamtverpflichtungen.
Daily Chronicle ſchreibt in einem Leitartikel, die von der
Sowjetregierung vorgeſchlagene internationale Konferenz
müfſ=
ſobald als irgend möglich ſtattfinden. Wenn dieſe Konferenz
er=
folgreich ſei, ſo könne ſie ſich als Wendepunkt in der Beruhigung
und Wiederherſtellung erſveiſen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. November.
Gasvergiftung.
DDie Direktion der Gas= und Waſſerwerke teilt uns
fol=
gendes mit: Unter vorſtehendem Stichwort erſchien kürzlich eine
Meldung über die bedauerliche Gasvergiftung im Hauſe
Wie=
nersſtraße 76, offenbar von wicht fachmänniſcher Seite, in den
hieſigen Tageszeitungen, in der zum Schluſſe den
Gasverbrau=
chern ein Rat gegeben wird, dem ganz entſchieden
wider=
ſprochen werden muß. Er betrifft das Schließen des
Haupthahns vor dem Gasmeſſer zur Nachtzeit. Vor
die=
ſem Verfahren kaun nicht dringend genug gewarnt werden, denn
es hat gerade in vielen Fällen zu Gasvergiftungen Veranlaſſung
gegeben. Es bildet ſich hierbei ſehr leicht die Gewohnheit
her=
aus, erſt den Haupthahn und dann erſt die Lampen zu ſchließen,
um noch für den Rückweg in das Zimmer Licht zu haben, wobei
nach Erlöſchen der Flamme das Schließen des Hahnes leicht
vergeſſen wird. Oder es wird an Lampen in wenig benutzten
oder an Untermieter abgegebenen Zimmern nicht gedacht, der
Hahn an dieſen bleibt offen, und bei Wiederöffnung des
Haupt=
hahns am anderen Morgen tritt ein Unglücksfall ein. Das
ſorgfältige Abſchließen der Hahnen an den
einzel=
ſien Verbrauchsſtellen bietet auf alle Fälle die
größt=
möglichſte Sicherheit, und man hat auch ſtets zur Nachtzeit die
Möglichkeit, in dringenden Fällen ſofort Licht zu haben.
Entrichtuug der Umfatzſteuer. Durch den zurzeit dem Reichsrat
vorliegenden Entwurf eines Geſetzes, betr. Abänderung des
Umſatz=
ſteuergeſetzes vom 24. Dezember 1919, ſoll der Steuerpflichtige der
pflichtet werden, innerhalb eines Monats nach Ablauf eines jeden
Kalendervierteljahres eine dem erzielten Umſatz entſprechende Voraus
zahlung zu leiſten. Erſtmals hätte dieſe Vorauszahlung im April 1922
zu erfolgen. Da aber gleichzeitig mit dieſem Zeitpunkt die Umſatzſteuer
für 1921 zur Veranlagung kommt und die feſtgeſetzte Umſatzſteuer
innerhalb 14 Tagen nach Zuſtellung des Beſcheids zu entrichten iſt, ſo
machen wir wiederholt auf die ſchon jetzt ſtatthafte freiwillige
Voraus=
zahlung für die Umſatzſteuer 1921 aufmerkſam, da es dann
wirtſchaft=
lich leichter ſein wird, die im April 1922 vorgeſchriebenen
Voraus=
zahlungen auf die Umſatzſteuer 1922 zu leiſten. Dieſe freiwilligen
Vorauszahlungen werden vom Tage der Zahlung bis zum Tage der
Fälligkeit, ſpäteſtens bis zum Ablauf dreier Monate nach Schluß des
Steuerabſchnitts, mit 5 Prozent verzinſt.
Nachtrag zur Tagesurdnung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 3. November: 10. Ausſchlag der Grund= und Gewerbeſteuer für
zweites Halbjahr 1921/22.
Von der Techniſchen Hochſchule. Der Diplom=Ingenieur Karl
Eurich aus Frankfurt a. M. (Maſchb.) hat ſich an der Techniſchen
Hochſchule Darmſkadt der mündlichem Doktor=Ingenieurprüfung
unter=
zogen und dieſelbe beſtanden.
Volkshochfchule Darmſtadt. Anmeldungen werden noch in
dieſer Woche zu allen Kurſen angenommen, täglich von 11—1 und 4½
bis 7½ Uhr, nur in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Wilhelmi=
Beſonders ſei auf die beiden grundlegenden
nenſtraße 3,
Vortrags=
reihen von
r. Roſenſtock über Staats= und Geſellſchaftsle
re (Rr. 32
des Arbeitsplanes, Mittwochs) und von Dr. Schlünz über Sozialismus
im 19. Jahrhundert, ſeine Erſcheinung in Deutſchland, als
Internatio=
nale und ſchließlich in Rußland (Nr. 31 des Arbeitsplanes, Freitag
hingewieſen. Das Gebiet der Welt= und Lebensanſchauung behandelt
der freireligiöſe Pfarrer Taesler, Dozent der Volkshochſchule Mainz;
er ſpricht über große Denker von Kant bis Nietzſche (Nr. 56 des
Arbeits=
planes, Mittſochs). Privatdozent Dr. Gelb wird in ſeiner für einen
größeren Kreis berechneten und darum mit Lichtbild erläuterten
Vor=
tragsreihe Fragen des Seelenlebens und der Seelenkunde (Pſychologie,
Arbeitsplan Nr. 55, Samstags 6 Uhr) darſtellen. Für ſolche, die ſchon
mit der engliſchen Sprache etwas vertraut ſind, iſt die Vortragsreihe
von Mr. L. Stephens, Lektor der Univerſität Gießen, berechnet.
E=
iſt damit die Möglichkeit gegeben, durch Hören von gutem Engliſch
Gehör und Ausſprache zu bilden und dann direkt in Weſen und
Ar=
engliſchen kulturellen Lebens der Gegenwart einzudringen. Es können
auch Fragen in deutſcher Sprache geſtellt werden, die engliſch
beant=
wortet werden (Arbeitsplan Nr. 4
Der Goldankauf für das Reich. Der Ankauf von Gold für
das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt in der Woche vom 31.
Oktober bis 6. November wie in der Vorwoche zum Preiſe von 600 Mar
für ein Zwanzigmarkſtück, 300 Mark für ein Zehnmarkſtück. Für die
ausländiſchen Goldmünzen werden entſprechende Preiſe bezahlt.
*Dienſtiubiläum. Herr Polizeioberaſſiſtent Karl Rewick iſt am
1. November 1891 beim hieſigen Polizeiamt in Dienſt getreten und hat
ſomit am heutigen Tage eine dreißigjährige Dienſtzeit zurückgelegt.
Von Dipl.=Ing. Erwin Bramesfeld, Darmſtadt.
I.
Zeiten der Not ſind immer Zeiten der Lehre. Und ſo iſt auch
die augenblickliche Zeit der größten wirtſchaftlichen Not unſeres
Volkes eine Zeit reicher Erkenntniſſe. Wir lernen von Tag
zu Tag.
Unter andern hat der Zwang der Not eine Fähigkeit in uns
ganz beſonders ausgebildet: Die Sparſamkeit.
Was heißt ſparen? Es bedeutet: Mit den zur Verfügung
ſtehenden knappen Mitteln jeder Ari, ſo zu wirtſchafren, daß
nichts vergeudet wird, vielmehr mit möglichſt geringem Aufwand
ein möglichſt hoher Ertrag erzielt wird.
So ſehen wir heute nicht nur die Lebeushaltung des weit
aus größten Teiles unſeres Volkes auf ein nie gekanntes Maß
der Beſcheidenheit heruntergedrückt; auch dem öffentlichen Leben
prägt der Zwang zu ſparen in jeder Beziehung ſeinen Stempe
auf. Wir arbeiten mit Erſatz für teure Nohſtoffe auf allen Ge
bieten, wir bilden ſparſame Bauweiſen aus; zur Auſrechterhal
tung unſerer Kohlenwirtſchaft hüllen noch immer die Straßen
ſich des Abends in ein ungemütliches Dnukel; die „
Wärmewirt=
ſchaft” iſt ein ſelbſtändiger Zweig der Wiſſenſchaft mit eigenen
Lehrſtühlen auf den Techniſchen Hochſchulen geworden und ſol
heifen, der Kohle das letzte Quentchen Wärme aus dem
ſchwar=
zen Leibe zu ziehen. Ja, ſogar die Meſſeler Braunkohle iſt ein
überaus „abbauwürdiges” Naturprodukt geworden. Und ſo fort,
Aber noch ein weiteres Gebiet, auf dem ſich ſparen, viel
ſparen läßt, hat uns die Wiſſenſchaft etwa ſeit Kriegsbeginn er
ſchloſſen; der ſogenannte Frieden zwingt uns durch ſeine Härten
dieſem Gebiet auch fernerhin ganz beſondere Beachtung und
Pflege zu widmen. Es iſt die Art der Sparſamkeit, von der wir
im Folgenden ſprechen wollen: Die wir anwenden müſſen in
Bezug auf den koſtbarſten Stoff, den wir beſitzen (der noch dazu
den Vorteil hat, daß er durch keinen Beſchluß unſeres
Wirt=
ſchaftsgegners beſchlagnahmt werden kann): Das iſt die menſch.
liche Arbeitskraft.
Die Wiſſenſchaft hat ſich alſo vor die Aufgabe geſtellt
ge=
ſehen, zu unterſuchen, auf welche Weiſe wir der Vergeudung der
koſtbaren menſchlichen Arbeitsenergie vorbeugen und die
vor=
handene ſo anwenden können, daß unſer wirtſchaftliches und
ſoziales Leben den größten Vorteil davon hat.
Um dieſem Problem zuleibe zu gehen, mußte man ſich
zu=
nächſt darüber klar zu werden verſuchen, welche Rolle denn die
Zuſammenhänge zwiſchen dem Arbeitsvermögen des Menſchen
und ſeiner angeborenen Veranlagung in ſeinem Daſein als
titiges Mitglied des Wirtſchaſtskörper ſpielen.
Dieſe Forſchung iſt Aufgabe der Pſychologie; und „
An=
wendung der Methoden der experimentellen Pſychologie in
ſinn=
gemäßer Weiſe auf das Wirtſchaftsleben” bürfte wohl die kür
zeſte und treffendſte Erklärung des Begriffes „
Pſychotech=
nik” ſein. — Ueber das, was die Pſhchotechnik bereits geleiſte
hat und uns bieten kann, über ihre weiteren Ziele und
Ent=
wicklungsmöglichkeiten ſei im Folgenden ein kurzer Ueberblick
gegeben, der allerdings weder auf Vollſtändigkeit noch darauf
Anſpruch erhebt, in jedem einzelnen Falle zwiſchen dem, was
bereits erreicht und bewährt, und dem, was als möglich erkannt
ift, einen ſcharfen Strich zu ziehen.
Die Pſychologie zerlegt zunächſt die Aeußerungsformen des
menſchlichen geiſtigen Lebens in eine ganze Reihe, von einzelnen
„Funktionen” deren meiſte ſie der Beobachtung und Meſſung
nach Quantität und Qualität vermittelſt des Erperimentes
zu=
jänglich macht. Weiterhin lehrt ſie uns als Pſychophyſik den
Zuſammenhang und die gegenſeitige Bedingtheit zwiſchen dem
organiſchen und dem geiſtigen Leben des Menſchen zu erkennen.
Sie verfolgt z. B. die Wirkung einer Reizung unſerer
Sinnes=
organe — Auge, Ohr uſw. —; ſie läßt den Grad der
Schnellig=
keit, Sicherheit und Unbeirrbarkeit vorgeſchriebener
Bewegun=
gen unter beliebigen Umſtänden prüfen (man denke
beiſpiels=
weiſe an die Bedienung eines Kraftwagens auf ſchwieriger
Fahrſtrecke). Die Pſychologie gibt uns Mittel an die Hand, die
Zeichen der infolge der Tätigkeit eingetretenen Ermüdung des
menſchlichen Gehirns zu erkennen und den Grad der Ermüdung
zu meſſen. Das führt dann u. a. zu der wichtigen Aufgabe, be
Arbeitsvorgängen die ermüdungserregenden Faktoren ſo
weit=
gehend als möglich zu beſeitigen. Kurz, die Pfychologie gibt ein
Bild davon, wie der Meuſch in Bezug auf ſein Sinnes=, Willens=
und Gefühlsleben unter beſtimmten Bedingungen ſich verhält
Kennen wir nun aus irgend einer Quelle die Art der
An=
ſprüche, die ein beſtimmter Arbeitstorgang oder Berufszweig
an die Pſhche, das ſeeliſche Leben, ſeines Trägers ſteilt, ſo liegt
es ſehr nahe, dieſe Berufsanforderungen und die mittels des
pſychologiſchen Experimentes erkannten entſprechenden
natür=
lichen Anlagen des Berufsanwärters mit einander in Vergleich
zu ſetzen. Wir verſchaffen uns alſo eine Analyfe des Berufes
eine Berufskunde, und zwar durch pſychologiſche Erforſchung
des Berufes auf die zu ſeiner Ausübung wichtigſten „
Funktio=
nen” hin; ferner durch die piychologiſche Uinterſuchung
bewähr=
ter Vertreter dieſes Berufszweiges und ſorgfältige Befragung
naßgebender Fachleute über die ihrer Meinung nach zu
fordern=
den Eigenſchaften. Durch Vergleich dieſes „Normalbildes” mit
dem aus der „pſychotechniſchen Eignungsprüfung” refultierenden
Eigenſchaftsbilde des geprüften Berufsanwärters läßt ſich dann
ein recht zuverläſſiger Schluß ziehen auf den Grad der Eignung
des Prüflings für den in Rede ſtehenden Beruf. Daß bei der
Bewertung einer ſolchen Eignungsprüfung Schul= und ander
Zeugniſſe, das Gutachten des Arztes, ſowie die Ein lüſſe der
perſönlichen Entwicklungsganges forgfältigſte Berückſichtigung
ſinden, verſteht ſich von ſelbſt.
Die beſchriebene Art der Eignungsprüfung kommt zur Ar
wendung ſowohl bei Lehrlingen und Facharbeitern, die Jn
duſtrie und Gewverbe vor der Einſtellung unterſuchen laſſen,
al=
auch — und das iſt vielleicht das ausſichtsreichſte Gebiet für die
Eignungsprüfungen — in Form der pſychotechniſchen Beruſs
beratung: Der Schulentlaſſene, der nicht genau weitz, was ei
werden ſoll, läßt ſich einen Fingerzeig darüber geben, auf wel
chem Gebiet menſchlicher Tätigkeit er wohl, ſeine Gaben an
beſten entfalten kann. Vorhandene Hochbegabung, anch ſpezieller
Natur, deckt die pſychotechniſche Unterſuchung mit größter Sicher
heit auf. — Und derjenige, der für irgend einen Beruf Neigung
empfindet und ſich ihm zuwenden miöchte, wird gut daran tun
ſeine Eignung für dieſen Beruf nachprüfen zu laſſen, damit er
vor einer Enttäuſchung möglichſt bewahrt bleibt.
Gehen wir nun den nächſten Schritt. Der Berufsanwärte
hat „ſeinen” Beruf gefunden und ſoll in ihm ausgebildet,
an=
gelernt werden. Iſt es ſparſam nind rationell, dieſe Ausbildung
einfach einem älteren Berufsangehörigen nach deſſen Gutdünken
zu überlaſſen? Muß ein Straßenbahnfahrer erſt 4 oder 6
Wo=
chen neben einem älteren Kollegen arbeiten, ehe er ſelbſt fahren
darf? Muß ein Kraftfahrer, deſſen Eignung etwieſen iſt, erſt
eine Anzahl Wagen, ſowie das Leben vieler Hunde und Hühner
aufs Spiel ſetzen, um die nötige Sicherheir in der Beherrſchung
ſeines Fahrzenges zu erlangen? Die Pfychotechnik ſagt ganz
entſchieden nein dazu Auch die Berufs=Ausbildung läßt ſich mi
Hilfe der Pſychotechnik in bedeutend verkürzter Zeit, unter großer
Material= und Koſtenerſparnis durchführen. Man ſiellt z. B.
zu dieſem Zwecke ein Schema der Berufstätigkeit in Form eines
beſonderen Ausbildungs=Laboratoriuens her und läßt unter
Lei=
tung eines für dieſen Zweck beſonders geeigneten Beamten bie
berufliche Tätigkeit ſo lange ſyſtematiſch üben, bis man den
Neu=
ausgebildeten ohne Gefahr auf ſeinen Beruf loslaſſen kann.
Die Pſychotechnik geht aber noch einen Schritt weiter auf
ihrem Weg der Erforſchung des Verhäliniſſes zwiſchen Menſch
und Arbeit: Sie nimmt die Arbeitsvorgänge und =Bedingun
gen ſelbſt unter ihre kritiſche Lupe und hilft ſo die Quellen
der=
jenigen Fehler verſtopfen, die hier zur Vergendung menſchlicher
Arbeitskraft führen. Sie ſucht alſo den Arbeitsvorgang, das
Gerät, die Maſchine, die äußere Umgebung des
Arbeitsvor=
ganges in jeder Beziehung dem Menſchen, der die Arbeit tun
ſoll, nach ſeiner pſychophyſiſchen Veranlagung zweckentſprechend
und angemeſſen zu geſtalten.
Es iſt durchaus nicht gleichgültig, wie wir dem Arbeiter die
Lage ſeiner Arbeitsſtücke uſw. räumlich zuordnen: weiche Tem=
Rnmmer 292.
* Dichterabend der Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfrennde. Es wird
noch einmal auf den Dichterabend der Geſellſchaft Heſſiſcher
Bücher=
freunde aufmerkſam gemacht, für den der bekannte, Balladendichter
Börries Frhr. v. Münchhauſen gewonnen worden iſt.
Münchhauſen iſt der Dichter des altteſtamentariſchen Heldengedichtes
„Juda”, des ritterlichen Liederbuches und der Sammlung „Das Herz
im Harniſch”, Werke, die ihn vor allem in Norddeutſchland ſchnell
be=
kannt machten. Seiner fein ziſelierenden rhythmiſchen Erzählerkunſt zu
lauſchen, gewährt für alle diejenigen, die Dichterworte aus Dichtermund
zu hören lieben, einen eigenartigen Genuß. Die Veranſtaltung findet
am 2. November, abends 8 Uhr,
im St
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. November 1921.
Seite 3.
Getaif de Faſch.
beitrages von 15 Mark im Reſidenzſchloß, vormittags von 9—1 Uhr,
abgeholt werden kann.
— Darmſtädter Sezeſſion. Dr. Fritz Uſinger ſpricht morgen
Mittwoch, den 2. November, abends, in der Kunſthalle am Rheintor
über „Lyriſche Weltdeutung”. Karten an der Abendkaſſe in der
Kunſt=
halle. (S. Anz.)
* Goethehund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Auf den heute
Dieus=
tag, abends 8 Uhr, im Muſiſvereinsſaal ſtattfindendem Hölderlin=Abend
von Dr. Obeuauer ſei hiermit nochmals hingewieſen. Karten bei
Berg=
ſtraeßer und abends an der Kaſſe.
=Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil
zu erſehen iſt, findet nächſten Sonntag eine Wanderung in den vorderen
Odenwald (Lichtenberg u. a. O.) ſtatt. Anmeldungen hierzu
unerläß=
lich. Donnerstag iſt Bierabend in der Reſtauration Mathildenhöhſaal.
— Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls findet
nächſten Sonntag, den 6. November, nachmittags 2 Uhr, zu Darmſtadt
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt. Wegen eines
Bahnfahrtauswei=
ſes wolle man ſich an Pfarrer Kleberger in Darmſtadt wenden.
— Der Nationalſtenographen=Verein Dar
adt eröffnet am Freitag,
den 4. November, imr Vereinshaus „Feierabend”
neue Anfängerkurfe.
Bel
weis für die Leiſtungsfähigkeit der Nationalſtenographie bietet
d.
Tatſache, daß der von ihr ſeit Jahren gehaltene Höchſtrekord mit
470 Silben pro Minute, zwei Minuten lang, kürzlich auf 490 Silben
erhöht wurde. Die Einfachheit zeigt ſich in einer Kursdauer von nur
acht Stunden. (Näh. ſ. Anz.)
Städtiſcher Verkauf von Bekleidungsſtücken. Die ſtädtiſche
Mate=
rialverwaltung verkauft zurzeit im Hinterhaufe des Stadthauſes die
Reſtbeſtände der ehemaligen ſtädtiſchen Bekleidungsſtelle. Es ſind noch
vorhanden: Herrenanzüge, Mäntel, Schuhe, Unterhoſen und Jacken
(reinwollene, Normal= und Reichsware), Kinderſchürzen und =ſtrümpfe
uſw. Da der Andrang ſehr groß iſt, ſind nunmehr für den „Verkauf
öchentlich zwei Tage, und zwar Mittwoch und Donnerstag, vorgeſehen,
Die Waren ſind in Hinſicht auf die heutige Teuerung ſehr preiswert
und es iſt daher der ganzen Bevölkerung Gelegenheit zu billigem
Ein=
kauf geboten.
Mittwoch, den 2. November 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 75, 74
und „Cäcilie” je 800 gr Brot. Marke Nr. 71, 560 gr Mehl
vder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 58 und „Cäcilie‟
800 gr Brot. Marke Nr. 56, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Ausgabe von Brot=Zuſatzmarken für ſtillende Mütter:
Nittwoch, den 2. November, für den 2. Bezirk.
Haushaltungsmehl: Bis 15. November auf die
Lebensmittel=
marken „Dieburg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Marke, Marie” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter Vollmilch zum Preiſe von 95 Pfg.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 5. Rate (½
der Jahreszuteilung) in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Der Bezug der Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen iſt in jeder Menge geſtattet,
Holzverſorgung: Auf die Nummern 21, 22 der Holzausweiskarte
je 1 Ztr. Laub= und Nadelholz. Ungeſchnittenes Stockholz
zum Preiſe von 9 Mk. gegen vorherige Bezahlung auf der
Kohlenausgleichſtelle.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
Jeder=
mann: „Jeden Mittwoch von 8—12 Uhr vormittags und von
2½—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffnei.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet,
— Orpheum. Heute Dienstag, 1. November,
Programm=
we
el. Der neue Spielplan bringt in bunter Folge eine Serie
hod
twickelter Varietékunſtakte, welche in ihrer Geſamtheit ein
glän=
zendes Enſemble bilden, wohl geeignet, vielſeitiges Intereſſe zu wecken
und für einen Abend abwechſelungsreiche und erfriſchende Unterhaltung
zu bieten. Die einzelnen Darbietungen ſind aus der heutigen Anzeige
erſichtlich.
Aus den Parteien.
— Die Deutſche Volkspartei veranſtaltet morgen
Mitt=
woch im „Mathildenhöhſcal” einen Vortragsabend, für den der Hiſtoriker
der hieſigen Hochſchule, Herr Dr. Wilh. Schüßler, als Redner
ge=
wonnen iſt. Er ſpricht über den 3. Band von Bismarcks Gedanken
und Erinnerungen, Entſtehung und Bedeutung. Wir zweifeln nicht
i, daß dieſer Vortrag das größte Intereſſe weiteſter Kreiſe finden
Iſt doch Herr Dr. Schüßler durch ſein großes Buch „Bismarcks
r5.”
Sturz” als ein ganz hervorragender Kenner der geſamten Bismarck=
literatur bekannt geworden. Wie kaum ein anderer, iſt dieſer Redner
geeignet, das unvergängliche politiſche Teſtament des eiſernen Kanzlers
zu ſchildern und aus den Zeitverhältniſſen zu erklären. Wir möchten
deshalb alle, ſowohl diejenigen, die den 3. Band geleſen haben, wie auch
die anderen, die ihn noch nicht kennen, dringend bitten, die Gelegenheit
zu benutzen und den Vortrag am Mittwoch zu beſuchen. Einlaßkarten
zum Preiſe von 3 Mark (Mitglieder der Deutſchen Volkspartei die
Hälfte) in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5, erhältlich.
Tanzabend Hannelore Ziegler.
Hannelore Ziegler behauptet ſieghaft ihre einzigartige
Stel=
lung in dem ſo viel umſtrittenen Reiche Terpſichores. Ihr
ge=
bührt die Krone. Hannelore Zieglers Tanz iſt eine Kunſt an
ſich. Ausgeprägt durch die feſſelnde Eigenart ihrer
Perſönlich=
keit und durch reſtloſes Aufgehen dieſer in ihrer Tanzkunſt.
Dieſe ſelbſt ein auf geſunder Sinnlichkeit baſierendes
leben=
ſprühendes Formgeben in fein empfundener, überzeugend zum
Ausdruck gebrachter Erſchöpfung muſikaliſchen Fühlens und
Eigenempfindens. Ein Verkörpern hinreißender Freude am
Schönen, an der Plaſtik und Bewegung eines unvergleichlich
geſunden Körpers im Verein mit einem ebenſo eigenartigen wie
harmoniſchen farbenrrauſchenden Kolorit, kurz, die
Verleben=
digung tiefinnerſt empfundener Lebensfrende durch den
ſinnlich=
ſinnvollen Ausdruck des Tanzes.
Die Künſtlerin tanzte geſtern abend zum dritten Male in
Darmſtadt, und der große Turnhallenſaak war überfüllt! Mit
Blumen und Beifall wurde ſie überſchüttet, und das ſonſt ſo
ungeduldige Darmſtädter Publikum rief nach zwei Stunden noch
immer Dacapo. Das macht, ihre Tanzkunſt iſt ſinnlich geſund.
Wiewohl Hannelore Ziegler ſich mit ſtarkem Erfolg auch im
Höch=
ſten der Tanzkunſt verſucht, mit der Seele hauchenden Plaſtik.
Um dies vorweg zu nehmen: E. Kréals „Hymne ſaerée” war
eine meiſterliche Darſtellung. Eine unendliche Fülle von
Pla=
ſtiken in ſinnbetörender Folge, deren jede ein Kunſtwerk für
ſich. Das war tiefſter Schmerz und ſehnendes Hoffen.
From=
mes Sehnen und büßendes Beugen unter unſchuldiger Sünde
ſchwer gefühlter Laſt, gleichwie Fr. Schuberts Impromptu (As=
Dur) im Erwachen aus Schöpfungsanfang, in der Impreſſion
aufflackernden Lebens und Drängens zum Licht und im
hauchen=
den Vergehen ſinnvollſte Verkörperung fand. — Im übrigen
enthielt die Vortragsfolge nur Tanzkunſt. C. M. von Webers
zart empfundene, vielgeſtalten ſchwelgende „Aufforderung zum
Tanz” führte über die erſtgenannten Plaſtiken und Liſzts „
Un=
gariſche Rhapſodie Nr. II” (die, in der Abſicht, hier nicht allein
Temperament und Leben zu geben, teilweiſe unbefriedigt ließ)
zu Mozarts „Marcia alla Turca” aus der A=Dur=Sonate, die
in einem entzückenden Tanz voll köſtlichen, ſinnigen Humors,
der durch das höchſt originelle Koſtüm unterſtrichen wurde,
Aus=
druck fand. Bewundernswert, wie die Künſtlerin in dieſem
Tanz es verſtand, auch gewagte Pas ſo rein äſthetiſch zu geben
und ſie kindlich unſchuldiger Schelmerei unterzuordnen.
Der zweite Teil des Abends brachte eine Gavotte von
Goſſee, die in einem wundervollen Koſtüm getanzt wurde, dann
einen Walzer aus Strauß” „Roſenkavalier” und die Ouvertüre
zu „Orpheus in der Unterwelt”. Auch dieſen beiden Tänzen
gaben eigenartige und farbenfrohe, künſtleriſch erfundene
Ko=
ſtüme (Frau Profeſſor Ziegler) ein rauſchendes Kolorit, das
jeder Bewegung geſchmackvoll ſich anpaßte. — Zum Dank für
überreichen Beifall tanzte Hannelore Ziegler als Zugabe den
Radetzkymarſch, das Non plus ultra ihres tanzkünſtleriſchen
Aus=
drucksvermögens, das hier ſchon mehrfach Beifallsſturm
ent=
feſſelte.
Lobend ſei des Orcheſters unter Leitung des Kapellmeiſters
Edwin Schumacher vom Oldenburger Landestheater gedacht,
das außer der ſicheren Begleitung auch durch ſauber geſpielte
Soli erfreute.
M. St.
+ Arheilgen, 31. Okt. Der geſtern vom hieſigen
Poſaunen=
chor im Gemeindehauſe veranſtaltete Familienabend reihte ſich
den früheren Veranſtaltungen dieſer Vereinigung würdig an.
Dar=
bietungen deklamatoriſcher Art, Anſprache, Muſikvorträge, ſowie
Ge=
ſangsvorträge brachten Abwechſelung in das reichhaltige Programm
und fanden allgemeinen Anklang. Beſonders gefiel das
Theaterſtück=
chen. Ohne Gott” von Meder, das von den Darſtellern mit viel Liebe
und Eifer geſpielt wurde. Ferner muß noch der Einlage, einem Duett
für zwei Trompeten, gedacht werden, das von den Spielern in
einwand=
freier Weiſe zu Gehör gebracht wurde. Alles in allem war es ein in
jeder Beziehung würdiger Verlauf, den der Abend nahm, und können
die Veranſtalter mit Genugtuung auf denſelben zurückblicken.
Griesheim, 31. Okt.
Eine Steuerhinterziehung
macht hier gegenwärtig von ſich reden. Der Tatbeſtand iſt folgender:
Bei dem Verkauf eines größeren Anweſens in hieſiger Gemarkung
wurde die Verkaufsſumme, wohl in der Abſicht, an den Steuern zu
aren, um 100 000 Mark niedriger angegeben, als ſie in Wirklichkeit
war. Durch einen Zufall erhielt die zuſtändige Behörde davon Kenntnis
und ſoll Unterſuchung eingeleitet ſein. Wenn ſich die Sache wirklich
ſo verhält, kann es für die Beteiligten mit Recht eine teure Sache
wer=
den. Sie wären wohl in der Lage geweſen, dem Staate zu geben, was
des Staates iſt. — Die Heag hat bei ihren hieſigen Penſionären wegen
ihrer wirtſchaftlichen Verhältniſſe angefragt. Da. wo dieſelben
beſon=
ders ungünſtig geſchildert wurden, haben die Leute eine Kleinigkeit
er=
halten. Wo ſich die Penſionäre durch Sparſamkeit etwas erworben
haben, fand keine Zuwendung ſtatt. Dies iſt um ſo mehr zu bedauern,
als es ſich hier um Fahrbeamte handelt, welche in 16= bis 18ſtündiger
privaten Unternehmer ihren Penſionären zuwenden, ihre Lage bitter
empfinden. Einer beſonderen Anfrage nach der wirtſchaftlichen Lage
bedarf es in der gegenwärtigen Zeit wahrlich nicht, die iſt überall gleich
troſtlos.
Naibach, 31. Okt. Selten ſchöne Tage durfte unlängſt unſere
Ge=
meinde erleben. Am Mittwoch voriger Woche wurden unſere beiden
neuen, in der Glockengießerei, Rincker in Sinn gegoſſenen
Glocken vom Bahnhof Groß=Umſtadt abgeholt und auf feſtlich
ge=
ſchr
icktem Wagenu unter Geleit des Geiſtlichen, des Bürgermeiſters und
zu
ugemeinde an den Ort ihrer zuhünftigen
Be=
er Vertreter der Kir
ſtimmung gebracht. Am Ortseingans warteten die Lehrer, mit den
Schulkindern, der Männergeſangverein, ſowie viele Gemeindeglieder,
Männer und Frauen auf die Ankunft des Wagens, der ſodann in
feſt=
lichem Geleit durch das ganze Dorf fuhr, um zuletzt an der Kirche Halt zu
machen. Hier grüßte dann mehrſtimmiger Geſang der Schulkinder die
beiden ſtummen Ankömmlinge, eine kurze Anſprache des Geiſtlichen und
ein gemeinſamer Geſang der Anweſenden, ſchloſſen ſich an. Auch ein
„metallener Mund” hatte von der Höhe des Turmes einen Gruß
ent=
boten: das einzige, in der Kriegszeit uns gebliebene Glöckchen, das bei
Ankunft und während der Fahrt läutete, und das bald von ſeinemr
hohen Platze herunter mußte. Glatt und ohne Unfall erfolgte unter
ſachkundiger Leitung am Samstag das Aufziehen der neuen Glocken.
Die Glochenlveihe fiel zufällig auf den Tag der Kirchweihe. Damit war
der letzteren wieder ihre urſprüngliche Bedeutung zurückgegeben: Weihe
rKirche, zu der am 19. April 1723 der Grundſtein gelegt worden war.
Bis auf den letzten Platz war unſer ſchlichtes Gotteshaus beſetzt.
A Von der Bergſtraße, 30. Okt. Winterkartoffeln. In der
abgelaufenen Woche war die Zufuhr von Kartoffeln ziemlich lebhaft und
wurden auf allen Stationen ſolche ausgeladen, ſo daß der Verſorgung
unſerer Bevölkerung mit dieſem hochwichtigen Nahrungsmittel in vielen
Familien entſprochen wurde. Bleiben wir in der nächſten Zeit ohne
Froſt und die Zufuhr erfolgt in gleichem Maße ſo weiter, dann dürfte
dem Kartoffelmangel doch ſehr geſteuert werden. Leider iſt der Preis
ein recht hoher und koſtet der Zentner, ins Haus gebracht, bis zu 85
Mark, und iſt man fro
oh, wenn man nur Kartoffeln erhält. —
Haus=
ſchlachtungen. Die Schlachtungen in den Privathäuſern haben
allerorts begonnen. Der Kartoffelmangel bedingt in dieſem Jahre eine
frühzeitige Abſchlachtung der Schweine und werden gar oft Tiere
ge=
ſchlachtet, die noch eine längere Mäſtung nötig hätten. — Rebholz.
Das Holz der Neben in den Weinbergen reift bei dem günſtigen Wetter
gut aus zur Freude der Winzer. Kräftige und geſunde Reben ſind
eine der Hauptbedingungen im Weinbau, und dieſe ſcheint für das
nächſte Jahr in Erfüllung zu gehen.
wd. Alzehy, 31. Okt. In der Kreistagsſitzung am Freitag
gedachte Kreisdirektor v. Bechtold in warmen Worken des Schickſals
unſerer oberſchleſiſchen Brüder. Der geſamte Kreistag ſtehe unter dem
erſchütternden Eindruck der Tragödie, die ſich in dieſen Tagen im Oſten
unſeres Vaterlandes abſpiele. Urdeutſche Gebiete, die ſeit der erſten
Hälfte des 14. Jahrhunderts zu Deutſchland gehören, ſich alſo viel
län=
ger der Segnungen der deutſchen Kultur erfreut hätten, als
beiſpiels=
weiſe der Norden Frankreichs franzöſiſch ſei, gingen uns verloren. Er
wolle nicht ſprechen von den ungeheuren materiellen Verluſten, die
Deutſchland dadurch erleide, wohl aber möchte er hinweiſen auf die
urchtbaren ſeeliſchen Leiden der unglücklichen deutſchen Bevölkerung.
Seit unzähligen Generationen habe ſie deutſch gedacht und deutſch
ge=
fühlt und müſſe jetzt gegen ihren Willen ihre Nationalität aufgeben
zugunſten eines Volkes, das in allen Zeiten ſeines Beſtehens ſich
poli=
iſch, wirtſchaftlich und kulturell als minderwertig erwieſen habe.
Pro=
teſte ſeien hier zwecklos, dagegen wolle der Kreistag unſeren ſchleſiſchen
rüdern ſeine Sympathie ausdrücken, die im beſetzten Gebiet doppelt
von Herzen komme. Wir hier im beſetzten Gebiet wollen den Mut nicht
ſinken laſſen und nicht irre werden an der Zukunft Deutſchlands. Was
auch immer kommen mag, wir werden es aushalten, und in dieſem
Sinne ruft der Kreistag unſeren ſchleſiſchen Brüdern, die ſich jetzt von
uns trennen, zu: Auf Wiederſehen! — Der Kreistag nahm einſtimmig
eine Reſolution in dieſem Wortlaut an und bewilligte zugunſten des
oberſchleſiſchen Hilfswerkes den Betrag von 10 000 Mark.
H. Alzey, 31. Okt. Kriegerdenkmal. Aus ſtillem
Wett=
bewerb wurde den Darmſtädter Werkſtätten für Grabmalkunſt und
Kunſtgewerbe, Herrn Bildhauer Wilh. Götze in Darmſtadt, das
Kriegerdenkmal für das Seminar in Alzey übertragen. Das Denkmal,
eine große Ehrentafel, kommt im Eingang des Seminaus zu ſtehen
und umfaßt 150 Mann. Die ganze Sache paßt ſich architektoniſch in den
Raum ein und wird dem Charakter nach ein würdiges Wahrzeichen
der ſchweren Zeit werden.
Gegen die Animierkneipen
hat nun endlich im Rahmen des Reichsgeſetzes vom 15. Januar 1920
Heſſen eine am 1. November in Kraft tretende Verordnung erlaſſen.
Weibliche Bedienung iſt danach, wer in Gaſt= und Schankwirtſchaften
zur Bedienung der Gäſte oder zu derem Unterhaltung (durch Muſizieren
oder dergleichen) in der Wirtſchaft derart tätig iſt, daß ein unmittelbarer
Verkehr mit den Gäſten ſtattfindet. Der Wirt hat ſolche Bedienung der
Polizei zu melden. Unter 20 Jahren bedarf deren Beſchäftigung
poli=
zeilicher Erlaubnis, die in der Regel nur für Perſonen über 18 Jahren
und nur dann erteilt wird, wvenn der Betrieb eine Gewähr für
ſach=
gemäße Ausbildung und geordnete Beſchäftigung bieket. Auf Verlangen
der Anzuſtellenden iſt ſchriftliche Abfaſſung des Dienſtvertrags
erfor=
derlich. Vor Erteilung der Erlaubnis iſt das Jugendamt zu h.
ven.
Entzug der Erlaubnis tritt ein, wenn Betriebsinhaber (Stellvert,
vter)
ſich grober Pflichtverletzungen bezüglich des Dienſtverhältniſſes ſchuldig
gemacht oder Tatſachen vorliegen, die ihn in ſittlicher Beziehung als
ungeeignet zur Beſchäftigung weiblic
r Perſonen erkennen laſſen.
Be=
ſchäftigung iſt nur gegen feſten und angemeſſenen Barlohn (auch
Tarif=
lohn) zuläſſig, auf den nur Koſten der Wohnung und Verpflegung im
ortsüblichen Satz aufnehmbar ſind einſchließlich Verſicherung und
Steuer=
abzug. Abzüge für Bruchgeld, Putzgeld, Zeitungen, Aushilfe ſind
zuläſſig; unzuläſſig auch Beteiligung an Gewinn oder Umſatz.
3
Räume müſſen überſichtlich und von der Stra
unmittelbar oder leich
zugänglich ſein. Einrichtungen, die Näume o.
Plätze verſtecken oder
dem freien Blick entziehen, ſind verboten. Auf Vorhandenſein
weib=
licher Bedienung darf durch öffentliche Ankündigung oder durch Zeichen
Arbeitszeit am Tage ihre Kräfte im Dienſte der Geſellſchaft verbraucht an den Wirtshäuſern nicht hingewieſen werden. Der Wirt verantwortet,
haben und bei der Fürſorge, welche Staat, Gemeinden und auch manche daß kein anſtößiges oder unziemliches Verhalten den Bäſten gegenüber
veratur, Feuchtigkeit und Beleuchtung in den Werkſtätten
herrſcht, wie die Form der für den Arbeitsvorgang erforderlichen
Bewegungen verläuft, wie die Bedienungsgriffe geformt und
zueinander gelagert ſind. Das Arbeitstempo, die Einteilung der
Arbeitszeit nach Länge und Verteilung der Pauſen; die
Zu=
ſammenſtellung von Arbeitern zu einer Gruppe: Das alles ſind
Fragen, von deren richtiger Beantportung das Erträgnis und
die Güte der geleiſteten Arbeit nicht weniger abhängt, als die
Geſundheit und Zufriedenheit des Arbeiters.
Daß die entwickelten Methoden ganz analog auch auf andere
Berufe als die der gewerblichen und induſtriellen Arbeit
Anwen=
dung finden — z. B. auf die kaufmänniſchen Berufsziveige —
kann hier nur angedeutet werden. Ebenſo ſei nur erwuhnt, daß
die Pſychotechnik ſich auch beſonders mit den Menſchen befaßt,
Deren Arbeitsfähigkeit durch ein körperliches Gebrechen oder
durch eine vorübergehende geiſtige Störung leichterer Art
herun=
tergeſetzt iſt. (Kriegsbeſchädigte!) Durch Uebung verbliebener
oder Wiederübung verlorener Funktionen werden auch dieſe
Be=
dauernswerten zu einem großen Teil wieder berufstüchtig
gemacht.
Tritt bann endlich das auf dem rationellſten
Arbeitsweg=
hergeſtellte Produkt ſeine Reiſe in die Welt der Käufer an, ſo iſt
es wiederum die Pſychotechnik, die dem Kaufmann zeigt, wie er
nit ſeiner Zeitungsanzeige und ſeiner Reklame am
zuverläſſig=
ſten die Aufmerkſamkeit und Kaufluſt des Publikums auf ſeine
Ware lenkt; die ihm durch das Experiment nachweiſt, ob ſein
Plakat, ſeine Packung, ſeine Wortmarke den beabſichtigten Zweck
erfüllen oder nicht.
Nach dieſem Streifzug ins Gebiet der Pſychotechnik müſſen
wir uns nun die Frage vorlegen: Kann die Pſychotechnik wohl
halten, was ſie eingangs verſprochen hat?
Sie wollte uns helfen ſparen. Was wird geſpart?
Zunächſt vergebliche Berufsſuche und Ausbildung.
Nie=
mand braucht mehr einen Beruf zu ergreifen, weil er halt keinen
andern gewußt hat. Oder weil es der Vater auch war. Oder
aus einem andern Grunde, der mit ſeinen perſönlichen
Berufs=
raben in ähnlich loſem — d. h. gar keinem! — Zuſammenhang
ſteht. Und er braucht kaum mehr nach einiger Zeit einzuſehen,
daß er ſeinen Beruf „verfehlt” hat und nach teurer Ausbildung
ſamzuſatteln. Die Koſten der Ausbildung ſelbſt werden durch
ichtige Verfahren bedeutend heruntergeſetzt. Zeitvergeudung
und überflüſſige Ermüdung im Beruf werden nach und nach
ausgeſchaltet: Höchſte Wirtſchaftlichkeit der Betriebe, an dieſem
Ziele mitzuarbeiten, das iſt die volkswirtſchaftliche Aufgabe der
Pſychotechnik. lind die menſchliche: Dem Tüchtigen freie Bahn
zu ſchaffen durch Vermittlung des richtigen Platzes für jeden
Mann; Berufs=Enttäuſchungen zu erſparen; die Arbeit ſelbſt
umzugeſtalten, daß ſie nicht nur ſo ergiebig und damit ſo lohnend
wird wie möglich; ſondern auch dem arbeitenden „Menſchen”
gerecht und damit für ihn eine Quelle wahrer
Berufsbefriedi=
gung und Berufsfreude
Wenn wir auch von dieſem letzten Ziel noch ein gutes Stück
entfeint ſind: Der Anfang iſt gemacht, und die junge
Wiſſen=
ſchaft hat bereits beſvieſen, daß ſie bei allem „Wiederaufbau”
eine Rolle ſpielen wird.
II.
Im Folgenden ſei nun an Hand eines praktiſchen Beiſpiels
Prüfung der Lehrlinge ſür die Metallinduſtrie — ein kurzer
Ueberblick über die Anwendung des oben angedeuteten
Verfah=
rens der Pſychotechniſchen Eignungsprüfungen gegeben.
Die Berufskunde, das Bild der Berufsanforderungen, haben
wir auf Grund ſorgfältiger Erhebungen uns verſchafft.
Sie läßt uns erkennen, daß in erſter Linie bedeuiende
An=
forderungen an die Sinnestüchtigkeit der zu prüfenden
Lehr=
linge geſtellt werden müſſen.
So unterſuchen wir zunächſt das Auge. Wir prüfen mit
feinen Präziſionsinſtrumenten die Genauigkeit der Schätzung
von Strecken und Winkeln; in beſonderen Fällen vielleicht auch
noch die Empfindkichkeit für Helligkeits= und Farbunterſchiede.
Das Ohr muß unter Umſtänden den Grad ſeiner Empfindlichkeit
für Geräuſchvariationen und ſein Vermögen nachweiſen, die
Lage einer Geräuſchwelle im Raume zu erkennen. Der Taſtſinn,
der zur Erkennung von Oberflächenbeſchaffenheiten ſo wichtig
iſt, findet einen Apparat zu ſeiner Unterſuchung vor. Ruhe und
Zielſicherheit der Hand werden an einem Inſtrument geprüft,
das Zittern und Umherirren der Hand ſofort durch ein Signal
anzeigt. Treffſicherheit und Gleichmäßigkeit bei einem Apparat,
deſſen Bedienung dem Schlagen mit einem Hammer ähnelt,
wer=
den regiſtriert. Endlich wird das Zuſammenarbeiten beider
Hände an einer Verſuchsanordnung geprüft, die dem
Kreuz=
ſupport einer Drehbank nachgebildet iſt. Die Aufmerkſamkeit
läßt ſich auf ihre Augenblicks= und Dauerleiſtung und auf ihre
Ermüdbarkeit hin unterſuchen.
Die hohen Anforderungen, die unſere Induſtrie an ihren
Arbeiternachwuchs, wenigſtens ſoweit er vorwärts kommen will,
ſtellen muß, machen des weiteren das Vorhandenſein eines
ge=
wiſſen Maßes allgemeiner Intelligenz und im beſonderen
tech=
niſcher Spezialbegabung erforderlich. Auch zur Prüfung dieſer
Fähigkeiten: Kombinationsgabe, Gedächtnis verſchiedener Art,
Erfaſſung weſentlicher Zuſamnienhänge uſw., ſtehen Stichproben
von hohem Symptomwert, ſogenannte „Teſts”, reichlich zur
Ver=
fügung.
Die ſämtlichen Apparate und übrigen Prüfmethoden ſind
in ihrem Aufbau entweder unmittelbar dem von dem Arbeiter
in der Praxis zu leiſtenden Arbeitsvorgang anglog, oder ſie ſind
ſchematiſiert, um die Prüfung möglichſt einfach, das Reſultat
klar zu geſtalten und die Prüfverfahren nicht zu teuer werden
zu laſſen. Alle erhaltenen Ergebniſſe ſind Wertzahlen, die
jeder=
zeit nachgeprüfr werden können. Die Prüfperfahren werden vor
ihrer Anwendung „geeicht”, d. h. es wird an Hand zahlreicher
Verſuche feſtgeſtellt, wie die Kurve der Prüfungsreſultate bei
normalen Verſuchsperſonen aller Begabungsgrade verläuft.
Damit iſt ein objektiver Vergleichsmaßſtab für die Reſultate aller
ſpäteren Prüfungen gefunden. Daß die Prüfungsanordnungen
im übrigen ſo getroffen ſind, daß eine ſubjektive Beeinfluſſung
der Reſultate durch Willkür der beteiligten Perſonen
ausgeſchloſ=
ſen iſt, verſteht ſich von ſelbſt.
Die Berechnung der Geſamtreſultate einer Prüfung erfolgt
nach den mathematiſchen Geſetzen der Pſychophhſik und ergibt
als Endreſultat ein Bild der Befähigung des Prüflings in der
anſchaulichen Form einer Kurve, aus der jeder ſofort erſehen
kann, wie die Begabung des Betreffenden allgemein ſich verteilt
und wo ſeine beſonderen Stärken und Schwächen liegen.
Ganz ähnlich wie oben beſchrieben verlaufen auch die
Eig=
nungsprüfungen für andere Berufe, natürlich unter Einführung
von Unterſuchungsmethoden für die jeweilig wichtigſten
Funk=
tionen. Die Methoden werden dauernd ausgebaut und auf ihre
Zuverläſſigkeit ſtändig dadurch kontrolliert, daß man die
Ergeb=
niſſe der pſychotechniſchen Eignungsprüfungen fortlaufend mit
ihrer Bewährung in der Praxis vergleicht. Es läßt ſich ſchon
heute ſagen, daß der pſychotechniſchen Eignungsprüfung das
Feld für alle Zukunft gehört. Es gibt z. B. kaum mehr eine
größere Firma der Berliner Metall= und elektriſchen Induſtrie,
die noch Lehrlinge ohne Eignungsprüfung einſtellte. Sämtliche
auf den Berliner Fernſprechämtern als Beamtinnen
einzuſtel=
lenden Damen werden einer ſolchen Prüfung unterzogen, ebenſo
alle Anwärter auf den Poſten eines Fahrers bei den Berliner
Straßenbahnen. Dieſe Beiſpiele mögen genügen.,
Die Beſprechung praktiſcher Fälle aus den andern
Arbeits=
gebieten der Pſychotechnik — abgefehen von dem der
Eignungs=
prüfungen — kann leider im Rahmen dieſes Auffatzes keinen
Platz mehr finden und muß einer ſpäteren Gelegenheit
vorbehal=
ten bleiben.
Es ſei nur noch berichtet, daß zur Pflege der Pſychotechnik,
zur Durchführung von Eignungsprüfungen und anderen
Unter=
ſuchungen — im großen und ganzen nach dem Muſter der an der
Techniſchen Hochſchule, zu Berlin beſtehenden Einrichtung —
auch an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, ein
Pfychotechniſches Inſtitut ins Leben gerufen
worden ißt.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Rovember 1921.
Rummer 292.
an den Tag gelegt wird. Verboten ſind: Das Tragen anſtößiger
Klei=
dung, Anlocken von Gäſten, Erbitten oder Annahme von Speiſen und
Getränken ſeitens der Gäſte oder deren Anhalten zum Trinken.
Be=
ſchäftigung weiblich
er Perſonen kann dem Wirt unterſagt werden, wenn
Intereſſen der
G=
ndheit, der Aufrechterhaltung guter Sitten,
Ord=
nung und Anſtand gefährdet werden und ſwem in den Räumen in de
letzten drei
ahren übelberüichtigter Schankbetrieb ſtattfand. Solche iſt
zu unterſa
Wenn der Wirt Schutz der ſittlichen und geſundheitlichen
In=
tereſſen der weiblichen Perſonen nicht gewährleiſtet.
Wenn die Räume für ſittlich oder geſundheitlich ungefährdete
Be=
ſchäftigun
(Unterbringung) nicht geeignet ſind.
3. Wenn Beſchäftigung hauptſächlich zu Animierzwecken erfolgen foll.
Wer unter Sittenaufſicht ſteht oder gegen wen Tatſachen vorliegen,
die die Annahme rechtfertigen, daß er gute Sitte, Anſtand oder geſund
heitspolizeiliche Vorſchriften verletzt, dem iſt die Beſchäftigung zu
unter=
ſagen. Am Schluſſe ſtehen Strafbeſtimmungen (Gefängnis bis zu 6
Mo=
naden und Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder beide verbunden) und
Haft, 8 151 Gewerbeordnung iſt anwendbar.
A
Eiſenbahnerkonferenz in Mainz.
* In Mainz fand eine Konferenz ſtatt, die ſich zuſammenſetzte aus
den Vertretern der Direktionen, der Betriebsräte und der
Eiſenbahner=
gewerkſchaften für die Eiſenbahndirektionen Kaſſel, Frankfurt a. M.
und Mainz. Einberufen war die Konferenz von der Gauleitung Heſſen=
Naſſau des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
Frankfurt a. M. Die Konferenz beſchäftigte ſich mit dem gerade für
den Eiſenbahnbetrieb ſchwierigen Thema über die beſte Möglichkeit der
Erfüllung des Geſetzes über die Beſchäftigung Schwerbeſchädigter.
Feſt=
geſtellt wurde, daß man ſich einig iſt in dem Beſtreben, im
Eiſenbahn=
dienſt auch die Kriegsbeſchädigten durch ſoziale Maßnahmen und ent
ſprechende Betriebseinrichtungen als vollwertige Glieder einzufügen.
eſtehende Mißſtände, wie Anrechnung der Rente auf Lohn oder Gehalt
auf Umwegen, Abſchiebung der Kriegsbeſchädigten an ungeeignete
Ar=
beitsſtellen, wie in die Rotten uſw., ſollen in abſehbarer Zeit durch
ge=
meinſames Zuſammenarbeiten der Verwaltungsbehörden, Betriebsräte
Eſenbahner= und Kriegsbeſchädigtenorganiſationen, beſeitigt werden.
Neue Unterrichtskurſe ſellen geſchaffen und beſtehende ausgebaut
wer=
den, damit auch für die Kriegsbeſchädigten Aufſtiegsmöglichkeiten
vor=
handen ſind. Die Konferenz nahm durch die Einmütigkeit aller
Betei=
ligten einen recht erfreulichen Verlauf, ſo daß zu hoffen iſt, daß
einer=
ſeits die Wünfche der Kriegsbeſchädigten und
Eiſenbahnunfallbeſchädig=
ten erfüllt werden können und andererſeits bisher vielfach brachgelegene
Arbeitskräfte zugunſten wirtſchaftlicher Betriebsführung bei der
Eiſen=
der Kriegsbeſchädigten und Eiſenbahnunfallbeſchädigten erfüllt werden
können und andererſeits bisher vielfach brachgelegene Arbeitskräfte
gunſten wirtſchaftlicher Betriebsführung bei der Eiſenbahn gewonnen
werden können.
Reich und Ausland.
Berlin, 30. Okt. Die Vereinigung Großſtädtiſcher
Zeitungsverleger hat ſich in ihrer geſtrigen Sitzung mit den
durch die wirtſchaftliche Entwickelung der letzten Monate abermals
not=
wendig gewordenen Erhöhungen beſchäftigt. Nachdem eben die
Verhält=
niſſe des techniſchen Perſonals neu geregelt worden ſind, ſind bereits
wieder Verhandlungen mit den Redakteuren und den Angeſtellten der
Zeitungsverlage im Gange. Außerdem kündigen die Papierfabriken eine
iserhöhung an, die ſogar ſchon zum 1. November eintreten ſoll,
ob=
wohl der Papierpreis bis Ende dieſes Jahres feſtgeſetzt war. Unter
dieſen Umſtänden empfiehlt die Vereinigung Großſtädtiſcher
Zeitungs=
verleger den angeſchloſſenen Zeitungen, eine abermalige Erhöhung der
Anzeigen= und Bezugspreiſe ins Auge zu faſſen.
Heidelberg, 31. Okt. Der Stadtrat weiſt in einer Vorlage
da=
rauf hin, daß die in Angriff genommene Umgeſtaltung des
Neckars zur Großſchiffahrtsſtraße und die Anlage bed.
tender Kraftwerke eine wvachſende
duſtraliſierung des geſamten
Neckartales zur Folge haben ſerde. Der Stadtrat beantragte, daß das
geſamte zwiſchen der Eppenheimer Landſtraße und der Bahnlinie
Hei=
delberg—Wieblingen und der Eppenheimer Gemarkungsgrenze gelegen=
Gebiet der Erſchließung von Induſtriegelände vorbehalten bleibe. Zum
erſten Ausbau und zur Erwerbung der Grundſtücke ſollem Mittel in
Höhe von 3 450 000 Mark bewilligt werden. — Ein Revolverheld
wurde geſtern abend in dem um 7.30 Uhr von Heidelberg abgehenden
Perſonenzug nach Karlsruhe verhaftet. Ein 20jähriger Metzger von
Sandhaufen, der wegen übermäßigen Lärmens von ſeinen Mitreiſenden
zur Rede geſtellt wurde, feuerte vier Revolverſchüſſe ab, von denen ein
verheirateter Küchenchef in den Kopf getroffen wurde, ſodaß er ſchwer
verletzt ins Heidelberg
Krankenhaus gebracht wwerden mußte.
Aaſtatt, 31. Oft. (Wolff.) Zwiſchen Oberndorf und Guppenheim
ſind zwei Automobile zuſammengeſtoßen. Durch den
heftigen Anprall wurden aus dem einen Auto die vier Inſaſſen
heraus=
geſchſeudert und fehr ſchwer verletzt, ſo daß an ihrem Wiederaufkommer
gezweifelt werden muß. Das andere Auto fuhr rückſichtslos an dem
erſten vorüber und ließ die Verletzten liegen.
Das Dampferunglück auf dem Wannſee.
Berlin, 31. Okt. Zu dem Dampferunglück au
dem Wannſee wird um 12½ Uhr nachts gemeldet: Am
Sonntag ſtießen ein Motorboot und ein Dampfer, beide
der Sterngeſellſchaft gehörig, zuſammen. Das Motorbootz, das
aus der Richtung Kladow kam und ungefähr 90 Perſonen faſſen ſoll,
vurde von dem Dampfer in der Mitte gerammt. Der Sterndampfer
wwar leer, da er erſt kurz zuvor einen Potsdamer Jachtklub befördert
hatte. Wie viele Perſonen umgekommen ſind, konnte noch nicht
feſt=
geſtellt werden. Bisher wurden 16 oder 17 Perſonen geborgen. Das
Unglück geſchah in der Mitte des Wannſees. Die näheren
Feſtſtellun=
gen über die Schuldfrage erfolgen zur Stunde.
Zu dem Dampferunglück auf dem Wannſee
erfah=
ren wir noch folgendes: Die Rettungs= und Bergungsarbeiten wurden
uch vergangene Nacht unter Leitung der Kriminalpolizei fortgeſetzt. Es
teiligten ſich auch viele Privatperſonen daran. Nach den bisherigen
Feſtſtellungen waren beide Dampfer vorſchriftsmäßig beleuchtet. Schuld
ſoll den Führer des Dampfers „Kaiſer Wilhelm” treffen, der angeblich
eine falſche Fahrſtreche benutzte. Die Leichen der Ertrunkenen ſind zum
Teil geborgen, doch fehlen noch jegliche Perſonalien. Die
Rettungs=
arbeiten waren durch die Duakelheit ſehr erſchwert. Der Kapitän und
Steuermann des Dampfers „Kaiſer Wilhelm” wurden von der
Kriminal=
polizei verhaftet, da ſie, wie bereits mitgeteilt, einen falſchen Kurs
ge=
fahren ſein ſollen. Bei den Rettungsarbeiten am geſtrigen Abend
ge=
lang es mehreren Motorbooten, die das Waſſer abſuchten, noch fünf
Per=
ſonen aus dem Waſſer zu ber
7.
Berlin, 31. Okt. (Wolff.) Wie gemeldet wird und nunmehr
endgültig feſtzuſtehen ſcheint, ſind bei dem Dampferunglück auf
dem Wannſee insgeſamt 30 Perſonen gerettet worden. Vor
den Vermißten wurden bisher zwei Tote geborgen und zwar:
Kauf=
mann Beier, Potsdam, Blücherplatz 7, und die Gattin des Augenarztes
Max Hofmann, Händelſtraße 3, in Berlin. Außerdem werden 11
Per=
ſonen alsvermißt gemeldet. Am Nachmittag iſt es der
Poli=
gelungen, die Stelle zu finden, an welcher das Motorboot „Storkow
geſunken iſt.
Es liegt etwa 350 Meter vom Ufer entfernt auf den
Grund. Morgen früh ſtellt ein Taucher feſt, ob ſich Tote in der Kafütte
befinden. Dann ſoll die Bergungsgeſellſchaft mit der Hebung des
Mo=
torbootes beginnen. Die beiden Angeſchuldigten, Kapitän und
Steuer=
mann, wurden heute abend der Pc sdamer Staatsanwaltſchaft zugeführt.
Wie wir weiter erfahren, feierte der Potsdamer Yachtklub am Sonntag
Abſchied vom Waſſerſport und unternahm dabei den Dampferausflug
der am morgen gegen 9½ Uhr begann und ſich über Caputh, Werder
und Schwielowſee erſtreckte. Da ſich die Rückfahrt erheblich verzögerte
kürzt
„e der Dampferführer die Fahrſtrecke ab, um Potsdam möglichſt bald
eichen. Dabei ſchlug er ſratt des Rechtskurſes Linkskurs ein.
Fer=
ner gaben die beiden Angeſchaubdigten zu, daß auf dem Dampfer ſtark
ge=
zecht wurde und ſie ſelbſt Schnaps und Bier tranken. Weiter komn
als Faktor f.
en Zuſammenſtoß in Fr.
ſe, daß der
Sterndampfe
„Kaſſer Wilhelm”
nicht genügend und nicht vorſchriftsn
F
zig beleucht
geweſen iſt. Dies wurde in letzter Zeit wiederholt von mehreren Zeugen
bemerkt und gemeldet, ohne daß Abhilfe eintrat.
Wichtige Verkehrsfragen.
Berlin, 31. Okt. (Wolff.) Aus dem Reichsverkehrs
miniſterium wird uns geſchrieben:
Der Abgeordnete Hué hat im Vorwärts an die Reichs=
und die preußiſche Staatsregierung die Frage gerichtet, ob es
zutreffe, daß die Verwaltung der Duisburger und Ruhr
orter Häfen auf die Dauer von 30 Jahren an die Hafen
betriebsgeſellſchaft m. b. H. unter überwiegender Beteiligung
des Privatkapitals verpachtet werden ſoll. Einem ſolchen Plane
ſteht das Reich fern und iſt auch an ſeiner Vorbereitung nicht
beteiligt. Preußen und die Stadt Duisburg haben 1905 ihre
Häfen in eine zwiſchen ihnen gebildete Geſellſchaft eingebracht
mit dem Ziele, daß nach Abtragung der Duisburg=Ruhrorter
Hafenſchulden die geſamte Hafenanlage ein Staatsbeſitz
Preu=
ßens werden ſoll. Die Verwaltung der Häfen ſteht nach dem
Vertrag Preußen zu. Die Reichsverfaſſung ſieht einen
Ueber=
gang der Häfen auf das Reich nicht vor. Nur im Wege
güt=
licher Vereinbarung konnte daher das Reich in die Verwaltung
der Duisburg=Ruhrorter Häfen eintreten. Bei den
Verhand=
lungen wegen der Verreichlichung der Waſſerſtraßen" hat das
Reich niemals Zweifel darüber gelaſſen, daß es auf die
Ver=
waltung der Duisburg=Ruhrorter Häfen einen maßgebenden
Einfluß erhalten müſſe. Preußen hat dem Reich Vorſchläge über
die künftige Verwaltung der Häfen in Ausſicht geſtellt, es iſt
aber damit bisher nicht hervorgetreten. Der Standpunkt des
Reiches ergibt ſich aus den geſamten Verkehrs= und
Betriebs=
verhältniſſen der Duisburg=Ruhrorter Hafenanlagen. Der au
das Reich übergegangene Rhein=Herne=Kanal mündet
in den Ruhrorter Hafen und hat zurzeit durch ihn die einzige
Verbindung mit dem Rhein. Auch wenn in einigen Jahren die
im Bau begriffene zweite Mündung des Rhein=Herne=Kanals
vollendet ſein wird, wird ein erheblicher Teil des Verkehrs von
und zum Rhein=Herne=Kanal durch den Ruhrorter Hafen gehen.
Der Hafenverkehr erfordert umfaſſende Liegeplätze für Schiffe,
die im Hafen löſchen oder laden oder aus ihm zurückkehren
Solche Liegeplätze bildet nur der Rhein ſelbſt, der bekanntlich
jetzt der Reichswaſſerſtraßenverwaltung unterſteht. In
Ruhr=
ort ſind die Häfen aufs engſte mit den Reichsbahnen verbunden
weil der ausgedehnte, namentlich für den Kohlenumſchlag
ge=
ſchaffene Hafenbahnhof Meiderich=Süd von der preußiſchen
Eiſenbahnverwaltung gebaut wurde und mit dieſer auf das Reich
übergegangen iſt. Zur Regelung des Uebergangsverkehrs von
der Bahn auf die Waſſerſtraßen und umgekehrt wurden
zwi=
ſchen der Hafenverwaltung und dem früheren preußiſchen
Mini=
ſterium der öffentlichen Arbeiten eine Reihe von Verträgen ab=
geſchloſſen. Dieſe Zuſammenhänge zwiſchen den Häfen einerſeits
und der Eiſenbahn, dem Rhein=Herne=Kanal und dem Rhein
andererſeits zu zerſchneiden würde ohne Benachteiligung der
wichtigſten Verkehrs= und Wirtſchaftsintereſſen nicht möglich ſein.
Deutſchlands Ueberſeeverkehr.
Hamburg, 31. Okt. (Wolff.) Der Hapag=Dampfer „
Würt=
temberg” tritt am 10. November die Fahrt nach Neu=York
an. Mit der Einſtellung dieſes Dampfers iſt der urſprüngliche
Plan des Hapag=Harriman=Abkommens, je drei Dampfer
zwiſchen Hamburg und Neu=York in den Dienſt zu ſtellen,
er=
füllt. Während der Probefahrt waren die Miniſter Brauns
und Gröner und der württembergiſche Staatsminiſter
Hie=
ber an Bord.
Zur Beamtenbeſoldung.
Berlin, 31. Okt. (Wolff.) Ueber die Frage des
Neuauf=
baues des Beſoldungswefens und der wegen der weiter
eingetretenen Teuerung für die Beamten zutreffenden
Maß=
nahmen haben die ſeit mehreren Tagen geführten
Verhandlun=
gen zwiſchen den Vertretern der Reichsregierung und den
Beauf=
tragten der Spitzenorganiſationen zu einer Verſtändigung
geführt. Wenn auch die Wünſche der Beamtenorganiſationen
nicht reſtlos erfüllt werden konnten, wurde doch eine Erhöhung
der Erundgehälter zugeſtanden, die ſich notwendig erwies, weil
die ſonſt wandelbaren Teuerungbezüge in ein zu kraſſes
Miß=
verhältnis zu den feſten penſionsfähigen Bezügen gekommen
wären. Auch der Ortszuſchlag und der
Kinder=
zuſchlag ſollen wefentlich erhöht werden. Dagegen kann der
Teuerungszuſchlag wieder in ein geſundes Verhältnis zu den
Grundbezügen gebracht werden. Es iſt ein Satz von 20 Prozent
vorgeſehen. Der durch dieſe Maßnahmen erwachſende
Mehr=
aufwand iſt erheblich, aber wegen der veränderten
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe unvermeidlich. Der Beamtenſchaft des
Reiches und der Länder wird durch die vereinbarten
Verbeſſe=
rungen, die mit Wirkung vom 1. Oktober ab gewährt werden
ſollen, eine weſentliche Hilfe in der derzeitigen Notlage zuteil.
Alle beteiligten Faktoren ſind ſich darüber einig, daß die
Mehr=
aufwendungen an die Beamtenſchaft mit größter Beſchleunigung
ausgezahlt werden ſollen. Die Reichsregierung wird die
Ge=
etzesvorlage den geſetzgebenden Körperſchaften ungeſäumt
unter=
breiten. Ueber die für die Angeſtellten und Arbeiter
vorzuneh=
menden Verbeſſerungen wird unverzüglich verhandelt werden.
Stimmungsbild zu den badiſchen Landtagswahlen.
Karlsruhe, 31. Okt. (Tel.=Union.) An den
Landtags=
wahlen beteiligten ſich in Baden 901 457 Wähler. Davon
er=
hielten die Sozialdemokraten 204591 Stimmen, das Zentrum
341 656, die Kommuniſten 35 378, die Demokraten 76 161, der
Landbund 77 730, die Unabhängigen 27 102, die
Deutſchnatio=
nalen 76 013, die Wirtſchaftliche Vereinigung 11 427, die
Deut=
ſche Volkspartei 54 393 Stimmen. Die Wahlen erhielten ihre
Prägung dadurch, daß zun erſten Male die wirtſchaftlichen
Be=
rufsgruppen in den Wahlkampf eingriffen. Der Landbund hat
einen ſtarken Erfolg erzielt, hauptſächlich auf Koſten der
Rechts=
parteien. Daneben hat er aber namentlich im badiſchen
Ober=
lande auch dem Zentrum und den Demokraten zahlreiche
Stim=
men abgenommen. Die bisherige Regierungskoalition, die aus
Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten beſtand, iſt
ge=
ſichert. Sie verfügt ſogar über eine Zweidrittelmehrheit. Im
ganzen erhalten die Parteien folgende Mandate:
Sozialdemokra=
ten 20 (früher 36), Zentrum 34 (39), Deutſchnationale 7 (7),
Deutſche Volkspartei 5 (0), Landbund 7 (0), Wirtſchaftliche
Ver=
einigung 1 (0), Demokraten 7 (25), Kommuniſten 3 (0),
Unab=
hängige 2 (0).
Die Beteiligung an den Wahlen war gut. In Karlsrhe
wählten 86 Prozent. Zu Ausſchreitngen iſt es nirgends
ge=
kommen. Bemerkenswert iſt es, daß beim Wahlkampf in den
großen Monſtreverſammlungen nicht badiſche Landesfragen,
ſon=
dern von Rednern aus dem Reiche hauptſächlich außenpolitiſche
Fragen behandelt wurden, ſo von Rathenau, von Streſemann,
von Weſtarp und vom Reichskanzler Dr. Wirth. Unter den
Ge=
wählten ſind die Führer der Zentrumspartei Dr. Zehnter und
Dr. Schober, von den demokratiſchen Führern Glockner. Für
die Deutſche Volkspartei ging der langjährige nationalliberale
Reichstagsabgeordnete und Vizepräſident des Reichstags
Ge=
heimrat Dr. Paaſche in den badiſchen Landtag ein. Als
Ku=
rioſum derdient gebucht zu werden, daß als Sozialdemokrat der
Bruder des Reichskanzlers, der ein mittlerer Eiſenbahnbeamter
iſt, gewählt wurde. Von den Deutſchnationalen ſind die Führer
Dr. Maher und Habermehl wiedergewählt. Unter den gewähl=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Schauſpieler”, Komödie in drei Akten von
Wil=
helm Schmidtbonn. Erſtaufführung im Neuen
Thea=
ter zu Frankfurt a. M. am 29. Oktober 1921.
In einem kleinen Neſtchen am Rhein haben
Wanderſchau=
ſpieler — drei junge Herren und ebenſoviel junge Damen, die
nichts beſitzen, als ihre jugendfriſche Kunſtbegeiſterung, ihr (
ver=
meintliches) Talent und ein paar Koſtüme — bei einem
bos=
haften Wirt einen Saal gemietet, um den Bauern Theater
vor=
zuſpielen. Aber keine Eintrittskarte iſt gelöſt worden. Die
Künſtler können jedoch nicht abreiſen, da der böſe Wirt ihnen die
Koffer zurückbehält, bis ſie 300 Mark bezahlt haben. Da naht
Ausſicht auf Hilfe in Geſtalt eines Fünfzigjährigen. Einſam
lebt er auf ſeiner Burg. Er hat im Schaufenſter die Bilder der
Schauſpielerinnen geſehen und iſt ihnen nachgeritten. Für den
Preis einer Nacht mit einer der drei will er ihnen aus der
No=
helfen. Und Gemina gewährt ihm die Liebesnacht — nicht aus
Sinnlichkeit, nicht um des Mammons willen, ſondern weil ſie
verſtanden hat, daß dieſer Einſame Liebe, echte Hingabe ſucht.
Als der Herr ihr aber ſeine Hand fürs Leben anbietet, weiſt
die junge Schauſpielerin ihn zurück: ſie will nur ihrer herrlichen
Kunſt gehören.
Uever Schmidtbonns dramatiſchem Schaffen waltet kein allzu
günſtiges Geſchick. Seine Werke ſind von einer eigenartigen
Un=
gleichmäßigkeit des ſprachlichen Geſtaltens. Was wir ſchon im
„Graf von Gleichen” unangenehm empfanden, berührt auch in
ſeiner neuen Komödie „Schauſpieler” wieder peinlich. Neben
Sätzen von geradezu erſchreckender Banalität ſtehen Stellen
von einem Schmelz und einer erhabenen Zartheit des
Aus=
drucks und des Gedankens, wie ſie nur ganz echten Dichtern
ge=
geben ſind; neben wahrhaft echten Gefühlstönen ſchrillen
plötz=
lich Diſſonanzen kitſchigſter Sentimentalität, neben tiefem,
rei=
nem Ethos ſchlägt unvermittelt hohle, dürre Pathetik unſer Ohr.
Dieſe unſchönen Dinge trüben den Genuß an einem
gutgemein=
ten Werk, verderben dem Zuhörer den Abend, dem Dichter den
Erfolg.
Schmidtbonn baut, wie die vorangehende Darſiellung des
Inhaltes zeigte, ſeine Handlung auf erotiſche Motive. Was
aber hier angenehm berührt, iſt, daß dieſes Thema endlich
ein=
mal nicht Selbſtzweck, nicht abſolute Hauptſache iſt. All dieſe
immerhin peinlichen Dinge werden ſo taktvoll behandelt, daß es
nur um ſo bedauerlicher erſcheint, daß Schmidtbonn ſich in den
„Schauſpielern” deren Bchausgabe bei Kurt Wolff in
Mün=
chen erfchien, nicht zur ſchlackenfreien Geſtaltung durchgerungen
hat, Uim der ſchönen, tiefgefühlten Worte des alten Herrn und
der jungen Schauſpielerin in der großen Szene des zweiten
Aktes ſei dem Dichter alles andere vergeben, ohne jedoch zu
ver=
behlen, daß der Geſamteindruck des Werkes durchaus
unein=
heitlich iſt.
Dr. Nudolf Frank hatte dem Stück die geheimſten
Re=
gungen abgelauſeht und eine Regieleiſtung von künſtleriſchſter
Vollendung zuſtande gebracht. Seinen Abſichten kamen die
Schauſpieler des Neuen Theaters auf das glücklichſte entgegen:
Walter Fried als einſamer, liebeheiſchender Mann, Kitty
Aſchenbach (a. G.) als idealiſtiſche, verſtehende Gemina, Arthur
Mainzer als pfiffiger, fauniſch=lüſterner Wirt. Das
ausver=
kaufte Haus konnte ſich trotz der ausgezeichneten Aufführung nicht
zu Beifall entſchließen.
WV. W. G.
Darmſtädter Ausſtellungen.
Die Darmſtädter Sezeſſion in der Kunſthalle am Rheintor.
I.
Zunächſt das Plakat. Die Reklame= und beſonders die
Plakat kunſt hat in den letzten Jahren in Deutſchland
erfreu=
liche Fortſchritte gemacht. Muß gerade die Sezeſſion daran
vorbeigehen? Oder gibt es wirklich auch nur ein Mitglied der
Sezeſſion, das dieſes Plakat ſchön oder gut findet? Oder
wirk=
ſam, d. h. zum Beſuch der Ausſtellung einladend? Nichts von
alledem. Es iſt nicht einmal witzig oder ſatiriſch und wirkt nicht
einmal verärgernd. Nur kindiſch. Was ſoll dieſe Kreuzung
zwiſchen Rieſenſau und Nilpferd, oder Elefant und Tapir, die
ich ſchwerfällig durch Darmſtadts Straßen wälzt und ſeine
Wahrzeichen plump und ſinnlos ins Wanken bringt? Soll es
die Sezeſſion ſymboliſieren? Wahrlich, ſie würde ſchlecht dabe
wegkommen, wollten wir dieſer Symbolik die uns genehme
Deu=
tung geben. Muß man denn immer noch die Stadt, die den
Künſtlern doch gern und freiwillig gewählte Zuflucht bietet, zu
verhöhnen ſuchen?! Oder ihre Bürger dadurch, daß man alles,
was war (und was noch ſein wird, wenn über manchen
Ex=
preſſioniſten ſich für immer ein milddtätiger Schleier des
Ver=
geſſens gebreitet hat, und was doch auch von Künſtlern geſchaffen
wurde, die ihrer Zeit etwas zu fagen hatten und die auch zu
den Vorkämpfern der Kunſt und ihrer Weiterentwicklung
ge=
hörten) und was ſie ſchätzen und vielleicht auch lieben gelernt,
verunglimpft und zu verhöhnen ſucht
So weit der „Inhalt‟. Das Künſtleriſche dieſes Plakats
ſteht dem an Dürftigkeit nicht wach, und ſeine Plakatwirkung iſt
gleich Null.
*
Erfreulicherweiſe kann feſtgeſtellt werden, daß die
Aus=
ſtellung ſelbſt weit beſſer und wertvoller iſt, als die
miß=
glückte plakatliche Einladung zu ihrem Beſuch. Iſt das noch
Expreſſionismus, wie er ſich gebärdete vor ein und zwei
Jah=
ren? Sind nicht die mehrfach an dieſer Stelle zum Ausdruck
gebrachten Vorausſagen inzwiſchen Wirklichkeit geworden?
Ge=
wiß, fruchtlos war die Bewegung nicht. Schon heute iſt in
manches bürgerliche Heim die Auswirkung expreſſioniſtiſchen
Kunſtſchaffens eingezogen, ohne daß es vielleicht dem Beſitzer
zum Bewußtſein gekommen. Im Kunſtgewerbe und in der
Tektonik vor allem. Hier war Vereinfachung ornamentaler
For=
men geboten und geſund, und die Wege, die der
Expreſſionis=
mus gewieſen, ſind mit Erfolg beſchritten worden. Die
Ge=
mälde, auch die Eraphiken, fanden wohl wieder nur Eingang
in die Heime der Freunde und Förderer. Der breiten Maſſe
blieben ſie fremd. Schon den heutigen Reſultaten der
Weiter=
entwicklung, der Geſundung darf man eine andere Zukunft
pro=
phezeien. Form und Technik werden nicht mehr grundſätzlich
verleugnet, hanwerkliches Können, ehedem prinzipiell über Bord
geworfen, erhält wieder Bedeutung als Grundlage künſtleriſchen
Schaffens. Freuen wir uns deſſen.
Das Katalogvorwort geſteht zu: „Die zweite Ausſtellung der
Darmſtädter Sezeſſion fällt in einen veränderten Augenblick der
Kunſt. Das Feldzeichen „Expreſſionismus” hat an
werben=
der und ſinngebender Kraft vieles verloren.
Wir haben hier nicht das Unmögliche zu verſuchen, dieſe
Erſcheinung zu deuten. (Sic!) Wir müſſen aber als Künſtler
ausſprechen, daß Name in dieſem Falle nicht Werk iſt. Abwelten
des Namens unterbricht nicht das Werk. Es gibt in dieſem eine
ſtille, wortloſe und rein ſachliche Folgerichtigkeit, die wir auch
im Zuſammenbruch ſtolzer Benennungen ſchaffend zu bewähren
haben. Die künſtleriſche Weltdeutung, die uns anvertraut iſt,
haben wir weiterzuführen, von Aufgabe zu Aufgabe gehend als
redliche Arbeiter an der von der Zeit ermöglichten und
gefor=
derten Ausprägung ewiger Dinge. Nur dieſer Entſchluß — der
einzige, der uns Künſtlern würdig iſt — faßt uns zuſammen,
kein außeres Programm.”
Anerkennung dieſem ehrlichen Wort, das ſich befreit von
ehe=
dem beliebten bombaſtiſchen Wulſt und von fadenſcheini er
Großmannsſucht. Die Kunſt ſoll durch ſich ſelbſt wi=ken.
Das künſtleriſche Geſamtniveau der Ausſtellung iſt
erfreu=
lich. Höher als vergangene Ausſtellungen gleicher Art. Deutlich
erkennbar iſt, daß Nichtkönnen, gehaltloſes Mitläufertum
abge=
ſchüttelt wird oder das Rennen aufgibt in weiſer
Selbſterkenni=
nis. Noch nicht reſtlos, aber in erfreulichem Umfange.
Deut=
lich erkennbar auch fortſchreitende Entwicklung Einzelner.
Paul Theſing zählt zu dieſen in erſter Linie. Sein durch
Jahrzehnte verfolgter Weg führte endlich zu erfreulicher ſtarker
Klarheit des Wollens, das heute auf ernſtes arbeitsreiches
Stu=
dium fußt. Karl Gunſchmann dann, deſſen frühere
wohl=
gelungene Verſuche ſeinerer Farbenkultur nur ſchwer Erſatz
bie=
ten konnten für verflachende Einſeitigkeit. Er hat vom Wege
ins Ufer= und Zielloſe zurückgefunden zu feſtem klaren Ziel und
malt heute farbig und friſch mit bewußtem kraftvollen
Aus=
druck. Dann auch Reinhold Ewald und in der Plaſtik Well
Habicht, der diesmal mit einer größeren Kollektion vertreten
iſt, die den Künſtler einen ſichtbaren Schritt vorwärts zeigen,
wenn auch im ſelbſtbewußten Feſthalten an ſeiner Eigenart.
Andere blieben ſtehen. Sie durften das, weil ſie den Nuhepunkt
ihres Schaffens wählten in einer Periode der Fruchtbarkeit und
eines immerhin erreichten klaren Zieles. Ich nenne hier
Dül=
berg, Eberz, den Bildhauer Antes, den immer
Kämpfen=
den, mit ſich und ſeinem Wollen Ringenden.
*
Etwa 45 Künſtler ſind mit rund 250 Arbeiten bertreten in
Malerei, Graphik und Plaſtik. Daß dieſe erfreulichen Zahlen
erreicht wurden trotz ſichtbaren Fernbleibens oder Ausſcheidens
Schwvacher und Schwächſter, ſpricht immerhin für das Niveau
der Ausſtellung. Einzelheiten folgen.
Mk. St.
Rummer 292.
ten Landbundkandidaten befindet ſich auch der Präſient edr
badiſchen Landwirtſchaftskammer, Gebhard.
Sprengung der Fuhlsbütteler Luftſchiffhalle.
T.U. Hamburg, 31. Okt. Geſtern mittag iſt nun auch die
gewaltige Luftſchiffhalle in Fuhlsbüttel bei Hamburg dem
Machtgebot der Entente zum Opfer gefallen und
ge=
ſprengt worden. Sie war mit ihren mächtigen Ecktürmen
und der kühnen Dachkonſtruktion ein bedeutendes Stück deutſcher
Ingenieurkunſt. Neben den Luftflottenſtationen von Kuxhafen
und Flensburg ſpielte ſie eine wichtige Rolle in der
Luftkrieg=
führung. Heute bildet das 160 Meter lange und 45 Meter breite
Bauwerk einen wüſten hohen Trümmerhaufen.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Rovember 1921.
Seite 5.
Oberſchleſien.
Eſſen, 31. Okt. (Wolff.) Auf dem dritten ordentlichen
Gautage des Bundes der techniſchen Beamten und
Angeſtellten wurde bezüglich der Entſcheidung über
Ober=
ſchleſien folgende Entſchließung gefaßt:
„Die zum dritten ordentlichen Gautag des Gebietes
Rhein=
land=Weſtfalen vom Bunde der techniſchen Angeſtellten und
Beamten im Städtiſchen Saalbau zu Eſſen zahlreich
verſammel=
ten Vertreter der Technikerſchaft des rheinifch=weſtfäliſchen
In=
duſtriegebietes nahmen mit Entrüſtung von dem Beſchluß des
Völkerbundrates Kenntnis, das wichtige oberſchleſiſche Gebiet
aus politiſchen Gründen auseinanderzureißen. Die
Verſam=
melten erheben gegen die Vergewaltigung des arbeitenden
Volksteiles flammenden Proteſt. Die Zerſtückelung
Oberſchle=
ſiens, die nicht nur für Deutſchland unüberwindliche
Schwierig=
keiten bei der Erſüllung der übernommenen
Reparationsver=
pflichtungen herbeiführt, ſondern darüber hinaus von ſchwerſten
volkswirtſchaftlichen Folgen begleitet iſt, wird ſich ſchon nach
wenigen Jahren als eine der verderblichſten Maßnahmen
her=
ausſtellen, die jemals der Krieg im Gefolge hatte. Die
Bevöl=
kerung Oberſchleſiens entſchied ſich durch die Abſtimmung mit
bedeutender Mehrheit für Deutſchland. Wenn die
Entente=
mächte den Friedensvertrag lohal erfüllen wollten, ſo hätten ſie
den durch die Abſtimmung der oberſchleſiſchen Bevölkerung zum
Ausdruck gebrachten Willen, bei Deutſchland zu verbleiben,
re=
ſpektieren müſſen. Der Gautag erwartet vom Vorſtand des
Bundes der techniſchen Tngeſtellten und Beamten, daß er
ge=
meinſam mit den Vorſtänden der übrigen freigewerkſchaftlichen
Angeſtelltenverbände und des Allgemeinen Deutſchen
Gewerk=
ſchaftsbundes alles daran ſetzt, um den völkerrechtswidrigen
Be=
ſchluß des Völkerbundsrates wieder rückgängig zu machen. Vom
Internationalen Gewerkſchaftsbund erwartet der Gautag, daß
er im Sinne dieſer berechtigten Forderung tätig iſt und alle
Arbeitnehmer der geſamten Kulturwelt auffordert, mit dafür
zu ſorgen, daß durch die Vergewaltigung Oberſchleſiens kein
neues Streitobjekt geſchaffen wird, das zu einem künftigen,
vielleicht noch blutigeren Weltkriege als der verfloſſene führen
kann. Oberſchleſien muß unter allen Umſtänden bei
Deutſch=
land verbleiben.
Kein Staatskommiſſar für Deutſch=Oberſchlefien.
T.U. Berlin, 31. Okt. Die Meldung, die Regierung
beab=
ſichtige die Einſetzung eines beſonderen Reichs= und
Staatskommiſſars für die Rückführung des
deutſch bleibenden Teils in den preußiſchen Staat und den
deut=
ſchen Reichsverband wird dementiert. Der Plan habe
tat=
ſächlich beſtanden, ſei aber durch die neuerliche Geſtaltung der
Dinge hinfällig geworden.
Tſchechiſche Raubabſichten auf Oberſchleſien.
T.U. Breslau, 31. Okt. Es war bekannt, daß zwiſchen
Polen und der Tſchecho=Slowakei als Angehörigen der kleinen
Entente ſchon ſeit langer Zeit ein Geheimvertrag ſowohl
in militäriſcher wie in politiſcher Beziehung
be=
ſtand. In dieſen Tagen hat nun eine Vorbeſprechung
franzöſi=
ſcher, polniſcher und tſchechiſcher Militärs ſtattgefunden, bei der
die Möglichkeit eines gemeinſamen Naubes deutſchen Gebietes
durch die Tſchechen behandelt wvorden ſein ſoll. Nach einer
Be=
ſprechung wurde in Teſchen im Hotel zum goldenen Hirſch eine
weitere Sitzung von polniſchen und tſchechiſchen Vertretern
an=
beraumt, an der auch franzöſiſcher und engliſche Offiziere,
dar=
unter ein Vertreter Leronds, teilgenommen haben ſollen. In
dieſer Sitzung, die als Vorbeſprechung für die anfangs
Novem=
ber in Prag ſtattfindende Hauptverſammlung anzuſehen iſt, ſoll
den Tſchechen engliſche und franzöſiſche Hilfe zugeſagt worden
ſein für die Aneignung des Grenzſtreifens Leobſchütz=Neuſtadt=
Ziegenhals und Neiſſe. Bei den weiteren Verhandlungen
ent=
ſtand ein Streit zwiſchen Polen und Franzoſen wegen der
Be=
wirtſchaftung des an Polen abzugebenden oberſchleſiſchen
Ge=
bietes. Es wurde eine Ausdehnung der polniſchen Beſetzung
nach Abrücken der interalliierten Kommiſſion aus Beuthen und
Gleiwitz vorgeſehen. Korfanty will noch weiter als bis zu dieſen
Städten vorgehen. Ueber dieſen Punkt ſoll ebenfalls eine
Aus=
einanderfetzung zwiſchen Polen und Franzoſen ſtattgefunden
haben.
Aus Sowjetrußland.
Bukareſt, 31. Okt. (Wolff.) Wie die Agentur Orient=
Radio erfährt, ſind die Warſchauer Verhandlungen
zwiſchen Rumänien und der Sowjetregierung bis
auf weiteres abgebrochen worden, damit die Delegierten
ſich mit den Regierungen beraten können. Entgegen dem
feſt=
geſetzten Programm, das nur die Beſprechung zweier Fragen,
nämlich die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen und die
Regelung der Schiffahrt auf dem Dnjeſtr, vorſah, ſiellte der
ruſ=
ſiſche Delegierte zwei Forderungen hinſichtlich der Regelung der
ruſſiſch=rumäniſchen Grenze in Beßarabien, und des
Schutzes der Minderheiten. Die rumäniſchen Delegierten
lehn=
ten es ab, über die Geſetzmäßigkeit der Vereinigung
Beßara=
biens mit Rumäniens zu ſprechen, und erklärten ſich nur
be=
reit, eine Regelung hinſichtlich der Folgen dieſer Vereinigung
zu treffen. Sie ſagten, daß die Minderheitsfrage ſchon durch
Verträge gelöſt ſei, und forderten die Rückgabe des rumäniſchen
Staatsſchatzes in Moskau und der Archive in Petersburg. Da
ſich die Ruſſen ablehnend verhielten, wurden die Beſprechungen
vertagt. Die rumäniſche Abordnung kehrt nach Bukareſt zurück.
Stockholm, 31. Okt. (Wolff.) Vor einiger Zeit iſt
ge=
meldet worden, daß die Sowjetregierung beſchloſſen hat,
ihre europäiſche Handelsorganiſation in
Ber=
lin zu zentraliſieren. Wie Nya Dagligt Allehanda
er=
fährt, ſoll vorgeſtern bei der ruſſiſchen Handelsvertretung in
Stockholm ein Telegramm aus Moskau eingegangen ſein, laut
welchem von dieſem Plane Abſtand genommen ſei. Die
ruſſi=
ſche Vertretung in Stockholm dürfte verſtärkt werden. Es
ver=
lautet, daß Litwinoff in Stockholm zu erwarten ſei.
Letzte Nachrichten.
WolfenGüttel, 31. Okt. (Wolff.) Auf dem Kaliſalzbergwerk
Hedwigsburg iſt heute morgen ein Laugeneinbruch Leibesübungen für die Volksgeſundheit haben. Man hat überſehen,
erfolgt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen.
Prag, 31. Okt. (Wolff.) Preßbureau. Die tſchechoſlowa= ſchichtlich erwieſenen Wahrheit verſchloſſen, daß geiſtiges Leben
zuſam=
kiſche Geſandtſchaft in Rom teilt durch Stefani mit: Gegenüber
den Gerüchten von dem angeblichen Widerſtand der
tſchecho=
ſlowakiſchen Regierung gegen das in Venedig infolge der
italieniſchen Intervention abgeſchloſſene öſterreichiſch=un= und J
gariſche Abkommen wurde die tſchechoſlowakiſche Ge= Zwar haben private Vereine und Verbände in ihren Kreiſen Turnen
Gerüchte für unrichtig zu erklären, da ſie jeder Unter= reichten die privgten Kräſte und Mittel nicht aus. Es fehlt vor allem
lage entbehren.
Paris, 31. Okt. (Wolff.) Nach einer Meldung des Neu=Yorl
Herald aus Waſhington, verlautet dort in unbeſtätigter bquarbeit für Staat und Wirtſchaft, in deren Dienſt heute alles ſteht, den
Form aus Buenos Aires, daß in Paraguay eine Rebo= Weg weiſen. In der Wiederaufbauarbeit, zumal nach dem Wegfall der
lution ausgebrochen iſt und die Regierungshäupter nach Ar= Körperſchule des allgemeinen Volksheeres, kommt den Leibesübungen eine
gentinien geflüchtet ſind.
ſammlung der chineſiſchen Handelskammern, die
Einberufung einer Konferenz gefordert hat, die ſobald wie mög= los preisgegebenen Organen. Mit der Wertung der körperlichen Zucht
verſammlung treffen ſolle; letztere ſolle China die Ver= führungen und Ausſchreitungen des Alkohols und des Geſchlechtstriebes.
faſſung geben.
Vermiſchtes.
dem Geſetz vom 26. Juli 1918, noch nach dem vom 24. Dezember 1919,
nur dann würde eine Steuerpflicht in Frage kommen, wenn die
Veräuße=
rung als innerhalb des Rahmens der gewerblichen Tädigkeit liegend zu ble
erachten wäve, z. B. wenn der Inhaber des Unternehmens ſein Gewerbe
nicht aufgeben will, ſondern es nur zu vermindern oder umzugeſtalten besübungem für die Zukunft unſeres Volkes bedeuten.
beabſichtigt und die Uebertragung nur vornimmt, um mit dem erhaltenen
Cutgelte ein anderes Unternehmen aufzukaufen oder ein gleiches au
nderer Stelle neu zu errichten. Entſcheidung des Neichsfinanzhofs.
Umſatzſteuer beträgt 15 b. H. bei Lieferung von Reit= und Kutſch=
notwe=
pfe
dem im Kleinhandel. Solche liegt nur vor, wenn die Tiere zur Zeit
des Umſatzes nach ihrer objektiven Beſchaffenheit zum Reiten oder
Kutſchieren dauernd tauglich ſind, vorübergehende, alſo behebbare
Geſundheitsſtörungen ſchließen die Klaſſifizierung als Reit= oder
Kutſch=
pferde nicht aus.
Ein Unternehmer, der mit dem ihm vom Beſteller
gelie=
nicht luxusſteuerpflichtig, gemäß 8 15 Abſ. 1 UmſatzStG., ſeine Leiſtung
unterliegt nur der allgemeinen Umſatzſteuer von 1,5 Prozent.
Nach 8 5 des Geſetzes iſt eine Leiſtung aus einem Vertrag über Be= und
Verarbeitung einer Sache nur dann als eine Lieferung anzuſehen,
wenn der Unternehmer Stoffe, die er beſchafft, verwendet und es ſich
ierbei nicht nur um Zutaten oder Nebenſachen handelt. Eine Lieferung
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Peröffentlickungen unier dieſer Ueberſchrift ül
ſimmt die Nedaktion
ſeinerlei Ber
ntwortung; für ſie bleibt auf Erund des 5 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfangs der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, ie Ablehnung / Ziel und Richtung. Nicht einer beſonderen Organiſanon ſoll er dienen,
nicht begründet werden.
Zur Rentnerfrage.
Beim zweiten Staatsbürgerabend der Deutſchen Demokratiſchen
Partei am letzten Mittwoch wurde über die Not der Kleinrentner
ver=
handelt. Der 1. Vorſitzende des Rentnerbundes, Herr Keller, hat
hier=
bei die Gelegenheit benutzt, einmal der arbeitenden Bevölkerung,
ein=
ſchließlich Beamtenſchaft, am Zeuge zu flicken. Herr Keller ſagte unter leiter finden können, da immer ſchwerer Perſönlichkeiten zu finden ſind,
anderem, daß ſich verſtändige Beamten mit Schaudern abwenden von die neben ihrer Berufzarbeit dieſe notwendige Vollsarbeit leiſten können
antwortlichen Elemente (gemeint ſind die Arbeiter und Beamten) ver= ſationen auf dieſem Gebiet vorbildlich belehren,
langten ſogar, daß arbeits= und erwerbsfähige Rentner wieder
ar=
beiten ſollen.
Zumutung iſt geradezu ungeheuerlich. Wie können dieſe
unverantwort=
lichen Elemente verlangen, daß ein geſunder Rentner wieder arbeitet, werden. In dieſem Jahren ſoll doch gerade der geſunde, lebenskräftige
der früher, in glücklicherer Zeit und in jungen Jahren, in ſeinem
Geſchäft nicht viel mitzuarbeiten brauchte und trotzdem in kurzer Zeit
Schluß machen konnte, um ſchmunzelnd in Wohlleben ſeine Tage zu
ver=
bringen, dank der guten Einnahmen, die er gerade durch die Arbeiter
und Beamten hatte. Einſender glaubt jedoch, daß es der Rentnerehre ſtand iſt unzureichend. Noch bielzuſehr ſpielen umſere Kleinen mit
Stei=
gehen, anſtatt andere für ſich ſorgen zu laſſen. Gleiches Recht für alle
iſt der Grundſatz unſerer Republik, aber auch gleiche Pflichten; das
gilt auch für arbeitsfähige Rentner.
H. Wr.
Literariſches.
* Aus allerlei Neſtern. Von Johanna Klemm. 2. Aufl.
Mit 22 Abbildungen von K. Wedenmeher. Union, Deutſche
Verlags=
geſellſchaft in Stuttgart. Preis geb. R7 Mk. Dies neueſte Buch von
Johanna Klemm führt uns gleich auf den erſten Seiten in höchſt
an=
regender Weiſe in den großen Kreis einer weitverzweigten Familie,
die ſich zu einem Feſt ſammelt; und da ſie den Namen „Vogel” trägt,
liegt es nahe, die zahlreichen Häuſer, in die wir Einblick tun, mit „
aller=
lei Neſtern” zu vergleichen, wie der Titel es anzeigt. Obwohl ſie durch
den gleichen Namen unter ſich verbunden ſind, ergibt ſich durch die mehr
oder weniger entfernten Verwandtſchaftsgrade eine große
Verſchieden=
heit und ſomit Gelegenheit für manche anziehende Charakteriſtik der
Verhältniſſe wie der Perſonen. Da iſt das Neſt „ohne Gezwitſcher”
altehrwürdige Apotheke im Thüringiſchen Städtchen mit ihrem
trau=
lichen Familienleben unter hochgebildeten Menſchen. Da blicken wir
ins „Vogelheim Tante Ottilie”, die altbekannte Mädchenpenſion, in der
die aus beſcheidenem Heim der armen Lehrerwitwe kommende Luiſe
als Feſtgaſt aufgenommen wird. Wie durch die im Verlauf der
Erzäh=
lung geſchilderte Ereigniſſe dadurch nicht bloß äußere Schickſale,
ſon=
dern auch viele tiefgreifende innere Veränderungen hervorgerufen
wer=
den, das iſt ſo lebenswahr und überzeugend dargeſtellt, daß es in der
ſungen Leſerin manch förderlichen Gedanken wecken wird. Viel friſches,
frohes Leben atmet dieſes Buch, das durch den hiermit verbundenen
ſinigen Ernſt zu einem rechten Dauerfreund unſerer, heranwachſenden
Jugend zu werden beſtimmt ſcheint.
* Clara Ebert=Stockinger Mutterſchaft. Werden,
Geburt, Pflege und Erziehung des Kindes. 5. Auflage, mit zahlreichen
Abbildungen und Tafeln. Verlag Strecker u. Schröder, Stuttgart.
Kart. 15 Mk. Ueber das Buch ſchreibt die Kinderärztin Dr. med. J.
ſchmidt=Darmſtadt: Das kleine Buch, deſſen Größe in keinem
Verhält=
nis ſteht zu dem, was es bietet, iſt geſchrieben mit ſittlichem Ernſt, mit
Wärme und tiefer Empfindung für das Wohl des Kindes, der
heran=
wachſenden Jugend, der Braut, der Gattin. Die ethiſche Auffaſſung
der Ehe, der Nachdruck, der auf die Erziehung der weiblichen Jugend
zur Ehe, zur Mutterſchaft, gelegt wird, erhöhen den Wert des Buches
die Einführung des praktiſchen Jahres für jede Jungfrau, analog dem
Militärdienſt des Jünglings, der vorhergehende Unterricht in
Geſund=
heitspflege durch kompetente Lehrkräfte, die Forderung der Abſtinenz
on geiſtigen Getränken, die vorwiegend vegetabiliſche Diät im
Kindes=
alter ſind Forderungen, die jeder vernünftig denkende Menſch gutheißen
muß. Ganz beſonders möchte ich auf das Kapitel über Erziehung
hin=
weiſen. Da zeigt die Verfaſſerin mit feinem pädagogiſchem Verſtändnis,
wo hinaus das Ziel der Jugenderziehung gehen muß, um unſere
Kin=
der zu charaktervollen Menſchen, zu „Perſönlichkeiten” zu erziehen.
Landwirtſchaftliches.
b. Berliner Viehmarkt vom 29. Oktober. Amtlicher
Bericht. Auftrieb: 4183 Rinder, 1255 Kälber, 9824 Schafe, 6440
Schweine, 94 Ziegen, 42 Rinder aus Hufum, 399 Schweine aus dem
Memelgebiet. Preiſe: Ochſen 400—825 Mark, Bullen 500—750 Mark.
Kühe 250—775 Mark, Kälber 400—1300 Mark, Schafe 250—700 Mark,
Schweine 1000—1500 Mark. Handel bei Rindern, Kälbern und Schafen
in guter Ware glatt, ſonſt ruhig. Bei Schweinen fette, ſchwere Ware
geſucht, ſonſt ruhig.
II. Mannheim, 31. Okt. (Tel.) Am Schlachtviehmarkt
waren zugetrieben und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt:
186 Ochſen 1 Klaſſe 1000—1150 Mk., 2. Kl. 900—850 Mk., 3. Kl. 800—850
Mk., 4. Kl. 650—750 Mk.; 163 Farven: 1. Klaſſe 800—875 Mk., 2. Kl
750—800 Mk. 3. Kl. 650—700 Mk.; 664 Kühe und Rinder: 1. Kl. 1000
bis 1050 Mk., 2. Kl. 850—950 Mk. 3. Kl. 750—800 Mk., 4. Kl: 550
bis 650 Mk., 5. Kl. 350—500 Mk.; 345 Kälber 900—1000 Mk., 403 Schafe
400—600 Mk., 1070 Schweine 1350—1600 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Die Pflicht der Regierung.
Der Zuſammenbruch unſeres Vaterlandes iſt nicht auf eine Urſache
zurückzuführen. Eine der Urſachen, die dabei mitgewirkt haben, iſt aber
unzweifelhaft die Unterſchätzung der Leibesübungen, des Turnens, des
Spiels und des Sports. Man hat nicht erkannt, welche Bedeutung die
welche ſittlichen Kräfte ſie zu endwicheln fähig ſind. Man hat ſich der
ge=
meubrechen muß, wenn es nicht geſunde Körper zur Wohmung hat. Zwar
hatten wir die körperliche Erziehungsſchule des Heeres; aber die
wich=
tigſte Emtwicklungszeit zwiſchen dem 14. und 18. Lebensjahr, ob ſie mun in
der Schule oder außerhalb der Schule verbracht wurde blieb ungenutz
r um Jahr ſtieg die Zahl der nicht dienſttauglichen Jungmänner.
ſandtſchaft in Rom von der Prager Regierung beauftragt, dieſe und Sport wacher gehflegt; aber die Maſſe wunde nicht ergriffen, dazu
als Vorbedingung f.
den Erfolg die genügende Berüchſichtigung der
übungen im Erziehungsweſen.
Leibg
ſe Erkenntnis der Fehler der Vergangenheit muß der
Wiederauf=
ganz beſondere Bedeutung zu. Sie ſind eines der beſten, ſicherſten und
Paris, 31. Okt. (Wolff.) Neu=York Herald meldet vom ver= billigſten Mittel vorbeugender Volksgeſundheitspflege. Der geſchulte und
gangenen Donnerstag aus Schanghai, daß die Generalver= geſtählte Körper iſt gegen die Anſteckungen und Volkskrankheiten beſſer
geſchützt, als der ſchlappe mit ſeinen ſchwächlichen, den Infektionen ſchutz=
und mit der Achtung vor dem Körper geben die Leibesübungen dem
lich die Vorbereitungen zum Zuſammentritt der National= Jugendlichen ſittliche Widerſtandskraft gegenüber den Verſuchungen, Ver=
Sie erhöhen die Avbeitsfreudigkeit und Lsiſtungsfähigkeit, die geiſtige
Spannkraft und die Willensſtärke.
„.
Die Bedeutung, die den Leibesübungen im Wiederaufbau des
körper=
lichen und ſittlichen Lebens unſeres Volkes zukommt, muß vom ganzen
Entſcheidungen des Reichsfinanzhofes zur Um= Volke erkannt werden. Die Pflege der Leibesübungen darf nicht auf eine
atzſteuer Die Veräußerung eines kaufmänniſchen Minderheit beſchränkt ſein, ſie muß zur Volksſitte werden, wie es in den
Geſchäfts im Ganzen unterliegt nicht der Umſatzſteuer, weder nach Beſchlüſſen der Reichsſchulkonfereng heißt: Zu einer allgemeinen
vater=
ländiſchen Angelegenheit des geſamten deutſchen Volkes.
ſo darf es nicht beim Erkennen
Soll dieſes Ziel erreicht werden,
n, es muß die Tat folgen. Im Tatwillen müſſen alle ſich
zuſammen=
ſch.
ßen, die erkannt haben, was auf dem Spiele ſteht, und was die Lei=
Aufgaben, deren Löſung in nächſter Zukunft unbedingt
ſt:
a) Schaffung und Bereitſtellung der nötigen Spielplatzflächen;
b) Anlage genügender und gut ausgeſtatteter hygieniſch einwandfreier
Kleinhinderſpielplätze;
rbeſſerung unſerer Bade= und Waſſerſporteinräichtungen;
Cev
30
weiterung und Verbeſſerung der Jugendherbergen;
e) Ausbildung und Fortbildung von Lehrperſonen und Führern;
ferten Stoffen ein Werk geleiſtet hat, iſt zwar Herſteller, aber I) Unterſtützung von Veranſtaltungen, die die Förderung allgemeiner
Volksleibesübungen zum Ziele haben;
g) Beihilfen an Turn= und Sportvereine;
h) Sammlungs= Werbe= und Aufklärungsarbeit;
1) Ausdehnung der Arbeit vom Stadtgebiet auf das Landgebiet.
Mit der Bereitſtellung und Herrichtung von Plätzen iſt es wicht
ge=
liegt demnach wicht vor, wenn der Beſteller ſelbſt das Material geſtellt hat. tan, ſie müſſen auch belebt und richtig ausgenützt werden. Dazu iſt die
Anſtellung eines Sportlehrers notwendig. „Der Sport iſt für alle
da, für Arme und Reiche, für Starke und Schwache, ein jeder kann und
ſoll in ihm Erheiterung, Ablvechſelung, Lebensfreude Geſundheit, Friſche
und neue Energie finden”, dieſes Wort des Begründers des erſten
deut=
en Stadions, gibt auch der Tängkeit des anzuſtellenden Sportlehrers
ſondern die Aufnahme der Vollsleibesübungen in allen Kreiſen ſich zur
Aufgabe machen. Auf den verſchiedenen öffentlichen Spiel= und
Bade=
plätzen wird er für die dort zuſammengekommene Jugend die Leitung
geordneter Uebungen übernehmen, das Spiel der Jugend fördern und ſo
beeinfluſſen, daß der höchſte Nutzen für die Geſundheit dabei herausgeholt
d. Den Vereinen aller Richtungen, die heute ſchwer ihre
Uebungs=
der Menge Geldes, das man ihnen in den Nachen wirft. Dieſe unver= ſoll er helſend und beeinfluſſend zur Seite treten, ſowie Jugendorgani=
Bei der Schaffung der dringend notwendigen Spiel= und Tummel=
Herr Keller hat recht, wenn er ſich darübex aufregt, denn eine ſolche plätze für Jugend und Volk dürfem die Einrichtungen für die Alleinſten
unſever Jugend, für das ſchulpflichtige Allter, nicht außer Acht gelaſſeir
Kern geſtärkt und großgezogen werden, der nachher einer langen
an=
ſtvengendem Schulzeit ſtandhalten ſoll. Um das zu erreichen, iſt es nötig,
in allen unſeren St
tteillen Kleinkinderſpielplätze zu ſchaffen
oder vorhandene einzurichten und auszugeſtalten. Der derzeitige
Zu=
kein Loch gibt, wenn geſunde, arbeitsfähige Rentner, denen ihr Zins= men und Bällen auf Straßen und Wegen, auf Treppen und Hausfluren
genuß zum Lebensunterhalt nicht ausreicht, wieder einem Erwerb nach= iſt ihr Spielreich, überall ihr Tummelplatz — und doch nirgends. Sie
werden nur geduldet und weggejagt, wenn es den Erwachſenem paßt.
Das muß anders werden. Auch die Kleinſten haben ein Anrecht auf
Raum und Einrichtungen im Freien, wo ſie in ihrer kleinen Welt leben
und günſtüig aufwachſen können. Beſonders in den dichtbevölkenten
Stadt=
teilen, in denen die minderbemittelte Bevölkerung wohnt, ſind ſolche
Kleinkinderſpielplätze notwendig. Dieſe Plätze dünſen nicht weit von
den Wohnungen liegen, zwei= bis dreihundert Meter, müſſen ſauber und
richtig hergeſtellt ſein und bedürfen der ſteten Ueberwachung. Auf die
Reinigung und Unterhaltung der Plätze, die jetzt noch ſehr im Argen
iſt, muß beſonders Sorgfalt verwandt wenden. Nur ein hygieniſch
ein=
wandfreier Spielplatz iſt ein Vorteill für die Volksgeſundheit; in dem
Zuſtand, in dem ſich jetzt mehrere Plätze befinden, ſind ſie oft mehr ein
Schaden.
*
Die Tuun= und Spontvereine befinden ſich trotz erheblicher Erhöhung
ihrer Beiträge in ſchwvierigen Geldverhältniſſen. Iſt ſchon die
Unter=
haltung vorhandener Einrichtungen teuer, ſo müſſen notwendige
Neuan=
das reiche, kinderloſe Haus des Stadtrats in großer Handelsſtadt, die ſchaffungen wegen Mangels an Mitteln zum Schaden der Sportſache oft
völlig unterbleiben. Die Vereine werden nicht umhin können, aus
öffent=
lichen Mütteln Beihilfen zu erbitten, wenn ſie ihre Arbeit fortſetzen und,
wie es wünſchenswert iſt, ausdehnem ſollen. Die erbetene Unterſtützung
wird nicht verſagt werden können, da die Vereine Aufgaben erfüllen, die
ohne ihr Beſtehen Staat und Gemeinde obliegen würde. Es wird ſich
um Beihülfen zur Beſchaffung von Turn= und Sportgeräten handeln,
vielleicht aber a.
h um Beihilfen zur Annahme von Vereins=, Turn= und
Sportlehrern, deren Beſoldung die Vereine bei den heute geſtellten
An=
ſprüchen nicht mehr allein auf ſich nehmen können.
Schafft der Staat gemäß dieſen Vorſchlägen die notwendigen
Ein=
richtungen, ſo iſt die Pflege der Leibesübungen ſelbſt im weſentlichen freie
Angelegenheit der Turn= und Sportvereine. Aber der Jugend gegenüber
bann ein gewiſſer Zwang nicht entbehrt werden. Von jedem Jugendlichen,
der körpenlich tauglich iſt, muß ein Mindeſtmaß körperlicher Betätigung
verlangt werden. Die Körperausbildung der bis zum 18. Lebensjahre
Volksſchuelpflichtigen obliegt der Schule, deren Lehrplan entſprechend zu
geſtalten iſt; es wird ange
egt, die Turnnote in den Zeugniſſen der
Volks= und Mittelſchulen einzuführen und die Turnprüfung in den
Ab=
gangsprüfungen der höheren Schulen aufzunehmen. Im übrigen hat
die Fortbildungsſchule für die Pflege der Leibesübungen unter denen zu
ſorgen, die ſolche nicht in den Vereinen betreiben. Die Beſtimmungen des
Geſetzes, betreffend, die allgemeine Fortbildungsſchule vom 14. April
fer 5 und 8 7 Abſ. 1 Satz 2) geben eine ausgezeichnete Hand=
1920 (8 3
gend zur Pflege der Leibesübungen anzuhalten. Dieſe
Hand=
habe, die
habe muß beſſer als bisher ausgenutzt werden. Die Fortbildungsſchule
muß ſich dabei der Mitwirkung des Fachbeamtem für das Turnweſen,
des ſtädtiſchen Turnwarts, bedienen.
das iſt aber nur eine kleine Abſchlagszahlung auf die weitergehende
Forderung der Turn= und Sportvereine, die von dem Amt für
Leibes=
übungen und Jugendpflege als bevechtigt auerkannt und zur eigenen
Fovderung gemacht wird. Seit Jahren ſetzen ſich die Spitzenverbände für
Turnen und Sport für den Erlaß eines Reichsgeſetzes über die körperliche
Ausbildung nicht nur der Jugend, ſondern des ganzen Volkes ein.
15 Millionen Mark für einen Turn= und Sportplatz in Köln a. Rh.
hm. Die Kölner Stadtverordneten haben für die Errichtung eines
großen Turn= und Sportplatzes die Summe von 15 400 000 Mark
be=
willigt. Der Platz, der 40 000 Zuſchauer faſſen ſoll, wird bei ſeinem
Bau gleick zeitig die Arbeitsloſigkeit lindern, da man hofft, 1000 Arbeiter
ſechs Monate mit dieſen Notſtandsarbeiten, beſchäftigen zu können.
Förderung des Jugendwanderns.
hm. Durch einen Erlaß des preußiſchen Kultusminiſteriums vom
Auguſt 1921 wird die Förderung des Jugendwanderns allen
Schul=
vorſtänden empfohlen. Sie ſollen Schulräume als
Uebernachtungsgele=
genheiten für Jugendwanderer bereitſtellen und durch Vermittelung von
Unterlagen, Stroh uſw. das Nächtigen ermöglichen.
Eine halbe Million für einen ſtädtiſchen Turn= und Sportplatz in Görlitz.
hm. Die Stadtverordneten von Görlitz haben eine halbe Million
Mark für einen ſtädtiſchen Turn= und Sportplatz bewilligt. Damit iſt
ein jahrelang gehegter Wunſch der Turn= und Sportvereine von Görlitz
erfüllt worden. Mit dem Bau des 45 000 Quadratmeter großen, im
Südoſten der Stadt gelegenen Platzes wird als Notſtandsarbeit baldigſt
begonnen werden.
Fußball.
— „Olympia”=Arheilgen gegen „Union‟=
Darm=
ſtadt 2:3. Auf dem Olympia=Sporwplatz am Arheilger Mühlchen
trafen ſich am letzten Sonntag die erſten Mannſchaften beider Vereine.
Gleich zu Beginn des Spiels ſetzte von Union ein ſcharfes Tempo ein,
das aber mit allzu vielem Geſchrei verbunden war. Olympia hielt dem
tand und konnte durch präziſes Zuſpiel in der 30. Minute den erſten
Treffer unhaltbar einſenden. Nun wogt das Spiel auf und ab und
gelingt es Union durch einen Fernſchuß, den der linke Läufer Arheilgens
glatt zu einem Tor verwandelt, gleichzuziehen. Halbzeit 1:1. Bei
Be=
ginn der zweiten Spielhälfte dasſelbe Bild wie zu Anfang. Olymypias
Hintermannſchaſt arbeitet gut und gelingt es dem Sturm, durch raſche
Entſchloſſenheit das Reſultat auf 2:1 zu ſtellen. Union legt ſich nun
mächtig ins Zeug und gelingt es ihr nach kurzer Zeit durch einen Eckball
ebenfalls wieder gleichzuziehen und ſtellt das Reſultat 15 Minuten vor
Schluß auf 3:2. Olympia verſucht in fein techniſcher Weiſe
auszuglei=
chen, aber man vereitelt dies von Union, indem man den halbrechten
Stürmer von Arheilgen ſo gefährlich angeht (was naturgemäß nicht
ab=
ſichtlich war), daß derſelbe ausſcheiden mußte. Nach dieſem Vorfall uahm
das Spiel beiderſeits gefährliche Situationen an, und pfiff der
Schieds=
richter aus dieſem Grund ſechs Minuten vor Schluß des Spiels ab. —
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Revember 1921.
Rummer 292.
Olympia 2. Mannſchaft gegen Union 2. Mannſchaft 0:0; Olympia
3. Mannſchaft gegem Union 3. Mannſchaft 3:1.
— „Union”=Wixhaufen—,Viktoria”=
Aſchaffen=
burg 2:0 (0:0). Mit der beſten Hoffnung duar die wohlbekannte
Bayernelf nach dem kleinen Heſſendorf gefahren, um ſich mit der fairen
ortigen F.=K. Unions zu meſſen. Das Vorſpiel lag zwar
Ligaelf des
noch in gut
Erinnerung, doch ſollten es die Gäſte nicht zu leicht neh
men. Beide Mannſchaften waren komplett und unterwarfen ſich in
fol=
gender Aufſtellung der einwandfreien Leitung des Herrn Keller, V. f. R.
Mannheim.
Belz
Viktoria:
Kuhn, Hoffmann
Lutz, Joachimi, Dinkel
Eiſert, Brönner, Gröbner, Kolb, Münſtermann.
Union:
Frey, Weber 1., Volz 1., Weſp 1., Weber 2.
Weſp 2., Melk, Lang
Volz 2., Horſt
Jung.
So ſieht man mit dem Anſtoß der Gäſte ſogleich ein flottes Spiel.
Union zeigt ſich heute wie noch ſelten, jeder Mann iſt auf ſeinem Poſten.
Blitzſchnell wandert das Leder von Mann zu Mann, und bekommen
beide Torwächter vorerſt gleichmäßig diel zu tun. Eine erſte Ecke für
Aſchaffenburg verläuft, eine weitere wird von Jung entſchloſſen
aus=
gefauftet. Auch ſein Gegenüber, der bekannte Belz im Aſchaffenburger
Heiligtum iſt in guter Form und hat öfters Gelegenheit, ſein
ſicheres Können zu entfalten. Wishauſen erzwingt ſeine 1. Ecke die
von Volz haarſcharf nebem das Gäſtetor geköpft wird. Beide
Mann=
ſchaften liegen bis zur Pauſe gleichmäßig im Angriff, ohne jedoch auch
nur einerſeits von Erfolg gekrönt zu ſein. Mit Wiederbeginn ein
an=
deres Bild. Unions Eifer wächſt von Minute zu Minute. Die
Aſchaffen=
burger rechnen anſcheinend mit ſicherem Sieg, der jedoch den
Platz=
vereinlern ſtreitig gemacht ſein will. In den nächſten Minuten ereignet
ſich das Mißgeſchick. Wixhauſens linker Läufer Frey macht einen
ſchönen Flankenlauf und ſchießt äußerſt ſcharf plaziert unter
anhalten=
dem Beifall das erſte Tor. Hievdurch angeſport, gehen die Bahern gut
aus ſich heraus. Unter kleinem Geplänkel ſieht man die Unioniſten des
öfteven vor dem Aſchaffenburger Heiligtum. Eine weitere Ecke wird
geklärt. In kurzen Abſtändem erzwingt Viktoria zwei ebenſolche. Ein
beſtändiges Suchen nach Erfolg macht ſich bemerkbar. So geht das Spiel
ſehr rege auf und ab. Unvermeidlich ſieht ſich der brillante Belz
ge=
zwungen, etwa 10 Minuten vor Schluß wiederum einen von Frey
äußerſt wuchtig und unhaltbar eingeſandten Ball aus dem Netz zu holen.
In einer kurzen Umſtellung ſuchen die Gäſte ihr Glück, was ihnen aber
nicht mehr beſchieden war.
Hs. Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Fußball=
abteilung. Ihre erſte Niederlage in den Verbandsſpielen mußte
die 1. Elf der Turngemeinde Darmſtadt 1846 am letzten Sonntag
ein=
ſtecken — mit einem 4:0=Reſultat kehrte ſie aus Hofheim zurück.
Ver=
dient war die Niederlage in dieſer Höhe auf keinen Fall, wenn ſich aud
die Hofheimer Mannſchaft, die unter Einſatz aller Kräfte ſpielte, ihren
Sieg redlich erkämpfte. Die Turner führten zwar ein eifriges Spiel vor
und ſetzten ſich zeitweiſe in des Gegners Hälfte feſt, doch fehlte jede
Durchſchlagskraft und Sichverſtehen. — Das Spiel der 2. Mannſchaftet
endete zugunſten von Hofheim mit 4:2. Die 1. Jugendmannſchaft der
Turngemeinde Darmſtadt 1846 gewann gegen die 1. Jugendmannſchaft
des Darmſtädter Fußballvereins 1912 mit 1:0
* F.=K. 07=Bensheim—Olympia=Lorſch 1:0. Nach
hart=
näckigem Kampfe konnte Bensheim den ſtarken Gegner mit 1:0 verdient
knapp ſchlagen. Schiedsrichter konnte im allgemeinen nicht gefallen.
Ecken 5:3 für Lorſch.
Nationales Schwintmfeſt in Mannheim.
Bei dem am Samstag und Sonntag im Herſchelbad in Mannheim
zum Austrag gelangten „Nationalen Schwimmfeſt” gelang es unſerem
Darmſtädter Schwimmklub „Jungdeutſchland” bedeutende Erfolge zu
erzielen. Das Hauptereignis des Samstags bildete die 2. Seniorſtaffel
3X100 Meter um den Ehrenwanderpreis der Stadt Mannheim, die er
mit der Mannſchaft Berges, F. Pfanumüller, Schneider in 3,402/s Sef. über
gen an ſich bringen konute. Im Juniorſpringen blieb Federlin mit
*½s Punkt Nachteil guter Zweiter. Den Mittelpunkr der Sonntag
kämpfe bildete der Senjor=Vereinsmehrkampf, den ebenfalls der 2
„Jungdeutſchland” mit 69 Punkten geſvinnen konnte, und zwar mit Fl
Dr=
noff (Tauchen), Laun (Springen), Berges (Schſvimmen). In der Se
nger
Kurzen=Strecke, 50 Meter, wurde Gils zit 317/ Sef. knabher Z!
wvährend im Mädchen=Bruſtſchwimen B. Reitinger in 482/s Sek, einen
ſicheren Tieg heimbrachte.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 28. Okt. In der Vormitzags=Ziehung wur
en gezogen: 10 000 Mark: 212490. 5000 Mark: 71364 76996 220819 27547
2
83002 294091. 3000 Mark: 4539 6026 10182 15144 18907 189
20256 45544 50246 51286 53181 59740 74200 76734 76960 81833 97549 99.
64
100204 101093 105512 111412 123349 123357 132310 133373 140067 142
35173 186262 196189 20248
146233 147291 148849 149516 177363 177834
203821 206994 207992 220800 229513 246792
7408 258143 261564 26369
264788 274773 276659 277716 284042 287576 295596. —
In der Nach
mittags=Ziehung wurden gezogen: 40 000 Mar
282284. 10 00
2 48778 679
083. 5000 Mark: 7468 7583 1772
ark: 66327 138361
84 125776 2001
55416. 3000 Mark: 29584 32071 39
55183
55 63149 63909 64498 64515 64745 65619
40973 59162 61481 61703 6
9627 91674 98214 94958 9
66286 68665 74643 75252 75428 76239
104887 108090 113542 120577 124009 152348 176078 179355 183730 19018
44
508 213398 214330 215419 219920 223007 235914
914 20642 319,
70
4478 246460 246490 247604 255936 263302 270262
37 242146
5 286276 281303 283584 286445 292142.
29. Oktober. In der Vormittags=Ziehung wurden
28086. 5000 M.
ogen: 10 000 Mark: 72661
135981 135381 176730 250f64 273384. 3000 Mark. i0 B3s8s 743st
2911 33106 34319 2
5115 38720 40238 48431 54195 61707 73407 78947 82681 84897
91204 100509 102066 107753 108371 110126 111922 115063 117752 1202e
130650 132068 136859 144206 150582 151216 154211 161502 161
872 16540.
9474 194235 20065‟
1691 186995
4784 181463 183920
3 208316 219116 216640 23
3164 224255 229133 231893 233888
11250 2027
5 252624 252838 256595 260940 266568 269042 273605 274204 275507
295113 297497. — In der Nachmittags=Ziehung wurden
ge=
zogen: 30 000 Maxk: 161645. 15 000 Mark: 140055. 5000 Mark: 2906‟
33859 134009 223346 227722 231105 266804 286429. 3000 Mark
: 1302
2811 32017 35706 39275 46636 59682 61400 63588 66980 70432
10573
75036 100201 101324 103201 103226 127615 127826 130575 130730 1342
5
164567 164682 179884 185796 186557
138691 143384 1486
12 223432 226088 231921 239812 255507 274948
195482 197338 209855 2
278916 291918
(Ohne Gewähr.)
777
Wetterausſichten für Dienstag.
Bewölkt, leichter Regen, mild, Südweſt= bis Weſtwind.
Ohne Ouecksilber,
929½
25
6
HeSLHBBALLAGIAER, ohne Bernfsrtöruns.
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. werschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Amhulatorinm
Egankfart a. M., Betkmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
N
V
er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „Darm=
B ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
(246
Ga
Tageskalender.
Landestheater. Anfang 6½ Uhr, Ende nach 10 Uhr (4 7,
Schau=
ſpielmiete a 5, Schülermiete gelb”, Sondermiete Serie 132); „Louis
Ferdinand, Prinz von Preußen”.
Orpheum: Vorſtellung um 774 Uhr
Verein ehem. 117er abends 8 Uhr im Frankfurter Hof
Zu=
ſammenkunft.
Gewerbemuſeum: Ausſtellung „Die Rudolfiniſchen Drucker” (
ge=
öffnet von 11—12½ Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Dr. Otto Walsgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
Teil und für Feu
ille
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwiriſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: i. V. Max Streeſe; ſür den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
und Verlag: L. C. Wittichiſche Hofbuchdrackerek. Zan Lange.
Darmſtadt.
i. Sämt
r den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
O sonden Mädchens zeigen an
Leif Rognlien und Frau
Karoline, geb. Petry
Asker bei Kristianja (Norwegen)
28, Oktober 1921.
AS.23
Statt Karten.
Elisabeth Schaab
Georg Götz
grüßen als Verlobte
Groß=-Rohrheim Darmstadt
1. November 1921.
Aad 3
Heute vormittag verſchied nach
kurzer Krankheit meine liebe Frau
unſre gute Mutter, Schwiegermutter
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Richchen Joſeph
geb. Mainzer
im 61. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen
Joſeph Joſepb.
Griesheimb Darmſtadt, 31, Okt. 1921.
Darmſtadt, Gedern.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
2. November, vormitt, 11 Uhr, vom
Trauerhauſe in Griesheim,
Groß=
gerauerſtr. 19, aus ſtatt. (1205:
Dankſagung.
Für die ſo vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem ſchmerzlichen
Ver=
luſte unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
Jahob Lind Wwe.
geb. Fey
ſagen wir allen; ganz beſonders dem
Herrn Pfarraſſiſtenten Stroh für ſeine
troſtreiche Grabrede ſowie für die Kranz=
und Blumenſpenden und allen denen,
die ihr die letzte Ehre erwieſen haben,
B12025
unſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Im Namen:
Familie Eigenbrodt.
O
Am 29. Oktober 1921 verſchied zu
Offenbach a. M. an den Folgen eines
hweren Leidens, das er ſich im
Kriege zugezogen hatte, unſer Ib.
Bundesbruder
Wilhelm Berke
(X, F.-H.)
S.=S. 08
cand. ing., Leutnant d. R.
In tiefer Trauer ſtehen wir an der
Bahre eines unſerer Beſten.
Der AkademiſcheVereinim W. B.
Fritz Meyn X
1. Vorſitzender,
Fritz Iſchebeck X XX X
Schriftführer, (*41147
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme ſowie die zahlreichen
Blumen=
ſpenden bei dem Hinſcheiden meiner
lieben Frau, unſerer guten Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter, Schweſter
Schwägerin und Tante
Frau Katharine Frey
geb. Berck
Allen herzlichen Dank, beſonders der
Krankenſchweſter für die liebevolle Pflege
ind die tröſtenden Worte des Herrn
8farrers Lehr.
Wixhanſen, den 31. Oktober 1921.
Georg Frey III.
Gemeinderechner,
12035)
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die tieftraurige Mitteilung,
daß meine innigſtgeliebte Frau, die
gute, treubeſorgte Mutter ihres
ein=
zigen Kindes, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Hanna Schanz
geb. Völker
heute nacht nach langem, ſchwerem
mit größter Geduld ertragenem Leiden
ſanft entſchlafen iſt,
Darmſtadt, den 30. Oft. 1921.
Im Namen der Hinterbliebenen
Oskar Schanz, Oberzollſekretär.
Die Beerdigung finder ſtatt:
Diens=
tag, den 1. November, vorm. 10 Uhr,
vom Waldfriedhof aus. (12011
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme bei unſerem
ſchmerzlichen Verluſte ſagen wir
auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Frau M. A. Demmel, geb. Roos
und Kinder.
Darmſtadt, 31. Okt. 1921. (B12046
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Verwandten und Bekannten hiermit die ſchmerzliche
Nach=
richt, daß meine gute Frau, Mutter, Tochter, Schweſter und
Schwiegermutter
Roſa Wartensleben
geb. Grünewald
von ihrem ſchweren Leiden erlöſt wurde,
Ober=Ramſtadt, Oppenheim, Mannheim; Dieburg und
New=York, den 30. Oktober 1921,
(1202(
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
David Wartensleben und Kinder.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 1. Novbr., nachm.
2½ Uhr, auf dem iſrael. Friedhof in Dieburg ſtatt.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. Rovember 1921.
Seite 7.
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Maßnahme verſpricht ſich die Eiſenbahnverwaltung eine
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ſchleunigung des Wagenumlaufs. Verkehrsſtörende Maßregeln, wie
Güterannahmeſperren und Streckenſperren, die naturgemäß
Güter=
ſtauungen nach ſich ziehen, werden jedoch die unausbleiblichen
Folgen ſein. Eine weitere Folge hiervon ſind wieder plötzlicher
Maſſenandrang von Stückgütern und Waggonladungen. Die
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zeichneten Spediteure bleiben ſelbſtverſtändlich bemüht, trotz der
außerordentlichen kurz bemeſſenen Entladefriſten die Wagem
recht=
zeitig zu entladen. Eine Gewähr für die Vermeidung von
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genötigt, ſolche im Falle des Entſtehens den Warenempfängern in
Rechnung zu ſtellen.
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35)
(Rachdruck verboten.)
Tiefer und tiefer ſteigt die rote Sonns hinab. Glühender
flammen Föhrengeftämm und roſtfarber Nadelboden.
„Nein, Hede. Nicht heut. Heut will ich mit Dir ſein, Dir
ganz gehören, Dich halten: Dich bei mir wiſſen. Das iſt ja ſo
gut.
„Jake.
So war mir, wenn ich — kleiner Junge — aus der Anſtalt
auf Ferien heimkam. Ferien! Ja. Heut ſind Ferien.
Lebens=
erien!
„Für mich auch."
„Als hätte mich das Segelboot aus dem traurigen Daſein
rausgeführt. Charonsnachen. Leiſe, geiſterhaſt leiſe. Gütige
Briſe trug mich an dies jenſeitige Land: Traumreich unſeres
Wiederfindens. An das ferne fremde Ufer ohne Sorgen.”
„Ohne Sorgen! Ja. Inſel ohne Furcht vor morgen.
Zeit=
ſe Küſte.”
„So ſpielte das Kind Robinſon Cruſoé . . . Irgendwo
ſtranden . . . im unendlichen Ozcan. Hier iſt kein feindlicher
Meuſch. Hilfe nicht, aber auch kein Zwang. Nicht Vaterſtrenge,
ſticht Schullangeweile, noch Rache für Uebermut. Ich bin allein
und was bei mir iſt iſt gut.”
„Ich bin bei Dir.”
„Bei mir wie einſt. Damals als ich Dich fand. Als wir
erſtmals im Kahn über Waſſertiefe flogen. Zufall führte Dich
mir zu. Freundin, Du, der Geliebten des Freundes. Oh,
damals ſchon warſt Du mir Flucht aus Alltag und Einerlei,
lachteſt Du mir die Sorgen aus dem Schädel.”
„Konnt’ ich’s"
„Ja und heut bin ich wieder Robinſon. Sei mein kleiner
getreuer Freitag. Treu Du in Not und Cefahr.”
„Wie treu! Wie ſehr in Gefahr
„Nein. Hier droht nichts Böſes. Das Boot entführt uns
geſchwind. So beiſammen ſein.”
„Wieder einander gehören. Wie vor Jahren. Ja?
Uinter=
ſinken von der häßlichen Oberfläche in ein grünes ſtilles Meer.”
ind in der grauende Dämmerung flüſtert ſie: „Nichts mehr
riſſen.”
„Nichts mehr denken.”
„Nur Du und ich.”
„Was nicht ſein konnte, nicht ſein ſollte jetzt iſt es doch.
Ich getraute mich längſt nicht mehr ſolche Hoffnung.”
„Du nicht? — Nein, Joachim. Ich hoffte, hofſte immer und
biß die Zähne zuſammen und wollte. Wille von Eiſen:
Jog=
chim. Ich will. Dich .. ich will Dich ... ich will — Dich.
Furchtbar war es, um Dich zittern zu müſſen. Vor jeder
Nach=
richt bangen. In Deine Qual ſich hineindenken und mit Dir
zu leiden.”
„Wüßteſt Du! Dieſe Nächie der Einſamkeit . . . di: Not.”
„Oh, ich weiß.” Uind im ſchattenden Wald breitet ihre
Liebe die Arme aus, kennt ſie kein Schämen mehr vor dem
Ge=
liebteſten: „Jung ſein. Brennen und weinen. Auf dem Lager
ſich hin= und herwerfen. Einſam glühend. Zum Fenſter ſich
ſchleppen, in die Tiefe ſehen, in die Nacht, die hinabzieht. In
einen Tod, der ſtillt . . . heilt . . . in den Frieden.”
„Es gab nur mehr einen Frieden, einen Troſt, Hede: zu
wiſſen, wenn es vorbei iſt, wenn ich hinüber muß, den heiligen
Glauben: Du kommſt mit. Ich bleibe nicht allein dort drüben...
Sobald Du es weißt . . Du ſolgſt.”
„War es Dein feſter Glaube?
„Glauben? — Wiſſen!“
Jubel ſinkt ihm um den Hals. Liebe herzt ihn. „Lieber..
„Still. Sprich nicht. Der Gedanke allein ließ es tragen.
Von ihren Lippen fragt ein großer, ein bitterer Stolz: „Und
da war ich die einzige?"
„Ja, Hede.”
„Keine Schweſter?”
„Sie iſt Braut.”
„Keine Mutter?”
„Sie muß für ihre Tochter ſorgen, ſorgen um Hof und
Haus.
„Alſo doch nur ich, nur ich?”
„Wie gut Du biſt.
„Und nicht wahr, jetzt, nach dieſen wahnſinnigen Jahren
der Trennung iſt nichts mehr zwiſchen uns . . . iſt alles
ander=
armſelig . . . nicht wahr, es zählt nichts mehr?
„Heute nicht!
„Nur heut?”
„Nicht von reden. Laß das Leben nicht zu uns, laß es
jen=
ſeits, laß es dort drüben am anderen Havelufer. Laß, es erwar=
tet mich treulich. Es ſchließt kein Auge. Es weiß, ich muß
kommen, muß wiedeikehren. Ich kann ihr nicht entrinnen, der
einen, die treuer als Du.”
„Böſer,
„Der Sorge. — Sie, die damals ſchon uns zur Seite ging.
mit mir war wie das Klirren meiner Sporen; die nicht von mir
wich, mir den Leibgurt enger ſchnürte, mich entbehren lehrte,
entbehcen.”
„Was fehlte uns? Was vermißten wir? Wenn wir
einan=
der hatten, waren wir nicht reich?
„Wie beſchämend, wie armſelig waren meine Eeſchenke!”
„Koſtbares hätte ich nie genommen.”
„Keine Freude bereiten können. Vor jeder glücklichen Stunde
Feldgendarm Sorge. Uind nun — heimgekehrt — faßt ſie mich
wieder. Dort drüben im Vaterhaus wartet ſie träg bei den
ſan=
digen Feldern, im öden Garten, im verfallenden Haus mit dem
bröckelnden Verputz. Sie lauert hinter jeder knarrenden Türe,
fiept aus jeder roſtigen Angel, ſitzt in abgeſchabten
Damaſtſtüh=
len umher, ſtützt ſich auf morſchen Urväterhausrat, ktirrt mit
abgeſplitterten Gläſern, trägt die leeren Schüſſeln auf und
rechnet, rechnet, rechnet mit Mutterns tränenroten Augen Tag
und Nacht, Tag und Nacht. Schlagt los! Schlagt los! Untern
Hammer! Heut noch Gutsherr, morgen Bettler.”
„Still, Junge, quäl Dich nicht.”
„Und nichts ſein, nichts können, nichts gelernt.”
„Mach mir meinen Liebling nicht ſchlecht.”
„Nichts ſein als ein Name, nichts können, als Dinge, die
ausgerottet ſind, nichts gelernt als Kinkeilitzchen, deren keiner
mehr bedarf.
„Laß doch.”
„Kann ich dafür? Kann einer ſür das Schickſal, in das er
hineingeboren iſt?“
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. November 1921.
Rummer 292.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 31. Oktober.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte heute infolge von Realiſationen auf faſt allen
Gebieten wefentlich ſchwächer. Die Deviſenturſe unterlagen mehrfachen
Schwankungen, ſo der Dollarkurs zwiſchen 178 bis 185 Prozent. Von
Valutawerten waren 5proz. Goldmexikaner mit 2050 Prozent etwa 40
Prozent höher, während andere, wie Baltimore, etwas niedriger zur
Notiz kamen. Zu erwähnen ſind von Montanwerten: Deutſch=
Luxem=
burger minus 200 Prozent, Harpener Bergbau minus 30 Prozent,
da=
gegen Rheinſtahl plus 20 Prozent und Mannesmann plus 50 Prozent.
Von Elektrizitätsaktien A. E.=G. mit 950 Prozent, Bergmann mit 880
Prozent, dagegen Felten u. Guillegume mit 1195 Prozent. Auch am
Bankaktienmarkte waren Rückgänge zu verzeichnen, ſo: Dresdener Bank
minus 100 Prozent, Verliner Handelsanteile minus 90 Prozent, dagegen
Darmſtädter, Bank plus 10 Prozent, Effektenbank gegen die
letzte Notierung weſentlich höher mit 515 Prozent, ebenſo Pfälz. Bank
mit 600 Prozent. Von chemiſchen Werten ſind hervorzuheben: Badiſche
Anilin 905 Prozent, Elberfelder Farben 980 Prozent, Scheideanſtalt 1800
Prozent, Chem. Albext 1700 Prozent. Weſentliche Kurserhöhungen
unter Nationierung hatten zu verzeichnen: Mannheimer Oel 1000
Pro=
zent, Zuckerfabrik Heilbronn 1045 Prozent, Holzmann 1080 Prozent,
Schneider u. Hanau 900 Prozent, Seilinduſtrie, Wolff 900 Prozent,
Frankfurter Hof 850 Prozent, Elſäſſ.=Bad. Wolle plus 350 Prozent,
Weſſel Porzellan plus 190 Prozent, Schriftgießerei Stempel plus 300
Prozent. Ferner ſind folgende Kurserhöhungen nennenswert: Voltohm
plus 100 Prozent, Hoch= u. Tiefbau plus 20 Prozent, Eiſenwerk
Kai=
ſerslautern plus 200 Prozent, Eßlinger Maſchinen plus 45 Prozent,
Lack Schramm plus 75 Prozent. Ferner waren höher geſucht: Braubach
zirka 200 Prozent. Im Freiverkehr gingen um: Chem. Rheuania
1300 bis 1250 Prozent, junge Meguin 1400 Prozent. Kabelwerk Rhehöt
1700 Prozent, Kaſſeler Faß 1550 Prozent, jüngſte Mehzer Textil 680 bis
655 Prozent, Geiling 820 Prozent, Bahnbedarf 740 Prozent, Veithwerke
1600—1650 Prozent.
w. LDevifenmarkt. Frankfurt a. M., 31. Okr.
Geld / Brief ! Geld. / Brief Geld Brief „Prief Antw. Brunſ”
olland . .
on ..
gris ..
Schwei
nien
Italien.
Liſſah
b.=O,
Dänemark. Re
—1
39730 688 70 71
43,891388
18.70 1=
R17o32ie
87.6023
1ög 89317.4
2330 724.30
6938/ 898
3 73
k371.60 3373,40547650 3483.50 wegen.
Nee
Helingfors
New=York.
Vien (altes
=Oeſt. abg.
Prag. .. 372.8033 7.4
2070 90/40r9.20
178.70 17905
849— 85l-
Zudapeſt /1.49— 21.59.
173.80 174.2 6e
121:
110
2841
166.8) 181=
229
N 1ö79
* Frankfurt a. M., 31. Ofr. Debiſenkurſe. Wechſel auf
uf London 7
Belgien 1300. Wechſel auf Holland 6100, Wechſel
(5, Wechſel
auf Paris 1320, Wechſel auf Schweis 3250, A
alien 735,
ſchſel auf It
Wechſel auf Neu=York 179. Tendenz: Die Preisbewegung war im
Nach=
mittagsverkehr unregelmäßig. Die Kurſe erfuhren gegen Schluß leichte
Abſchwächung. Debiſe Neu=York ſchwankten zwiſchen 181 und 179.
Polennoten 4,50—4,60.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 31. Oktober in Zürich 3,05
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 1,62 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 3,05 (88,80) Kronen, in Stockholm 2,50
(88,80) Kwonen, in London 705 (97,80) Schilling, in Neu=York
0,55½ (23,80) Dollar, in Paris bis 2. November geſchloſſen.
Verliner Börſe.
Berlin, 31. Okt (Wolff) Börſenſtimmungsbild. In
der Hauſſevzerirde an der Börſe, iſt heute wieder, einmal eine kleine
Stockung inſofern eingetreten, als die Börſenſpekulgtion und ihre Ge=
folgſchoft, in minderem Maße auch das Publikum, die jetzigen hohen
Kurſo teilweiſe zur Regliſation benutzen. In der Kursbildung der
ſo=
genannten variablem Papiere trat daher nicht mehr der bis jetzt
einheit=
lich geſchloſſene ſtarke Zug nach oben hervor, wenngleich neue
Kursſtei=
gerungem überwogen, wobei die Berliner Notizen teilweiſe ben
inzwi=
ſchen an anderen deutſchem Plätzen erreichten, angepaßt wurden. Die
Kurserhöhungen betragen für die variablem Papiere vielfach bis zu 100
Prozent und gingen über dieſen Satz für eine ganze Anzahl hinaus.
Mit Steigerungen von über 200 Prozent ſind zu erwähnen Paketfahrt,
Phönix, Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen, Gothaer Waggon,
Otabi, Erdöl, Deutſche Petroleum. Die Kursrückgänge blieben
dem=
gegenüber vereinzelt, erreichtem aber doch teilweiſe 100 Prozent, bei
Rütgerswerken. Pintſch und Hannoverſchem Waggonaktien 230—400
Pro=
zent. Dies genügte, um in den Händlerkreiſen ein gewiſſes Gefühl der
Unſicherheit aufkommen zu laſſen, ſodaß auch ſpäterhin in dem hoch im
Kurſe ſtehendem Papieren Schwankungen eintraten. Ausgeſprochen feſt
lagen Valutawerto, beſondeus Mexikaner und Kanadas infolge der mit
erneuter Kraft einſetzendem Debiſenhauſſe, wobei aber die hohen Kup
vom Vormittag ſich nicht behaupteten. Am Markt der unnotierte
Werte heruſchte anfangs gleichfalls Realiſationsluſt vor, doch erholte,
die Kurſe ſpäter wieder. In den zu Eingeitskurſen gehandelten
ſich
S
unpavieren lagen gaaz enorme Kaufauſträge des Publikums vor,
inde Gelhes eune e un ee e ernce unich
und türkiſche Papiere erzielten gleichfalls auſehnliche Beſſerungen.
Oeſterreichiſche Kreditanſtalt ſtiegen gleichfalls um rund 40 Prozent.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 31. Okt. Getreidemarkt. Die
Ge=
ſchäftslage auf dem Getreidemarkt hat ſich nicht viel verändert. Die
Stimmung war feſt. Soweit Preiſe zu hören waren, ſtellten ſich Weizen
und Roggen et, 3 höher. Für Hafer beſteht gute Aufnahme, auch
Gerſie findet bei feſteren Preiſen Käufer. Sehr gefragt blieben gute
Hülſenfrücht
e, beſonders Erbſen. Futterartikel aller Art waren gefragt.
Heu und Stroh bleibt feſt. Amtliche Notierungen: Getreide ohne Sack,
Weizenmehl und Kleie mit Sack. Hülſenfrüchte ohne Sack: Weizen,
als=
baldige Lieferung, 660 Mk. Roggen, alsbaldige Lieferung, 550 Mk.,
Gerſte: Sommergerſte für Brauzwecke 675—700 Mk., Hafer, alsbaldige
Lieferung, 505 Mk., Mais, alsbaldige Lieferung, 505 Mk., Weizenmehl,
ſüddeutſches Spezial 0, 920 Mk., do. nordd. ſoproz. Ausmachlung 8i5
Mark, Noagenmehl norddeutſches, 690 Mk. Kleie, Weizen= und
Roggen=
kleie, 310 Mk. Erbſen, je nach Qualität für Speiſezwecke 700—825 Mk.
Linſen, je nach Qualität für Speiſezwecke, 1250—1400 Mk., Heu, ſüdd.,
gut geſund trocken, 220—240 Mk. Stroh, aus Weizen und Roggen,
drahtgepreßt, 85—90 Mk., alles Parität Frankfürt a. M. Tendenz
ſehr feſt.
H. Mannheim, 31. Okt. (Tel.) Produktenmarkt. Die
an letzten Donnerstag eingeſetzte ſtarke Kaufluſt hielt auch heute an.
Gs wurden berlangt ab Mannheiun für Weizeu 665—700. Noggen 560
bis 580, batzeriſche und württembergiſche Gerſte 670—695, Pfälzer
Gerſte
R
675—700, für Mais 550 und für Hafer 470—485. Norddeutſches M
mehl wurde mit 920—950, Roggenmehl mit 700. außerdeutſches
Weizen=
mehl mit 900—910, Weizepkleie mit 300—310, Roggenkleie mit 310—320
angeboten.
Berlin, 31. Okt. (Wolff.) Im heutigen
Produktenver=
kehr hat die ſtürmiſche Kaufluſt der Vorwoche weſentlich nachgelaſſen.
und wenn zum Teil neue Preisſteigerungen eintraten, ſo hielten ſie ſich
doch in engeren Grenzen. Ein gewiſſes Gefühl der Unſicheuheit und der
Zurückhaltung war unverkennbar. Für Weizen und Noggen konnten dis
hohen Forderungen nicht mehr durchgeſetzt werden. Für Gerſte bleibt
wohl die Kaufluſt für gute Brauſorten noch beſtehen.
die Angebote
be=
ziehen ſich aber überwiegend auf Ware ſolcher Beſchaffenheit, die zu den
geforderten hohem Preiſen, nicht unterzubringen iſt. Im Hafer= und
Mehlgeſchäft iſt der Begehr gleichfalls ſtiller geworden. In Mais zeigte
ſich von Station und auch von Hamburg etwas mehr Angebot. In
Hülſenfrüchten und Erbſen bleibt das Angebot nach wie vor ſehr
geri=
b. Berliner Fettmarkt vom 29. Oktober. Butter:
Die Eingänge friſcher Butter ſind nach wie von klein. Da der Verbrauch
infolge der hohen Preiſe jedoch ſehr nachgelaſſew hat, blieben die Preiſe
unverändert. Die heutigen Notierungen ſind: Einſtandspreis pro Pfund
inkluſive Faß frei Berlin, 1a Qualität, 37—38,50 Mk., IIa Qualität
32—34 Mk. abfallende 25—29 Mk. Margarine: Zu dem erhöhtem
Prei=
en ſind noch keine Umſätze zu tätigen. Schmalz: Während in der erſten
Hälfte der Woche die Nachfrage noch gering war, wurde die Kaufluſt in
der zweiten Hälfte lebhafter, als die erneute Steigerung der Deviſen
einſetzte, welche ein abermaliges Steigen der Preiſe herbeiführte. Von
Amerika blieben die Forderungen amverändert feſt. Die heutigen
No=
tierungen ſind: Choiee Weſtern Steam 24 Mk., Pure Lard in Tierces
25,50 Mk., do. in klein. Packungen 25,50 Mk., Berliner Bratenſchmalz
25,25 Mk. Speck: Lebhafte Nachfrage bei ſteigenden Preiſen. Geſalzener
Rückenſpeck notiert 20—22 Mk., je nach Stärke.
b. Vom Eiermarkt. Die Teuerung am Lebensmittelmarkt hält
meiter an, und insbeſondere bewegen ſich die Preiſe für Eier iun friſcher
Ware immer weiter nach oben, da die Zufuhren infolge der kühleren
Witterung immer geringer werden. Ju der verfloſſenen Woche ſind
da=
her die Preiſe weiter geſtiegen und zwar notierten im Großverkehr pro
1000 Stück in Mark am Berliner Markt 2500—2900 Mk., am ſächſiſchen
am Oldenburger Markt 2750—2850 Mk., am
Markt 2700 B00 Mk.,
2850 Mk., am ſüddeutſchen Markt 2600—3800
ſchleſiſchen Markt 25o
Mk., am weſtdeutſchen Markt 2850—3000 Mk.
* Die Rentenanſtalt und
Lebensverſicherungs=
bank zu Darmſtadt, die bekanntlich ſeit vorigem Jahre, dem
Konzern der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs=
Aktien=Geſell ſchaft in Frankfurt a. M. angeſchloſſen iſt,
hat in dieſem Jahre eine ungeahnte Entwickelung genommen. Der
Neuzugang an Verſicherungen hat bereits den Geſamtbeſtand,
den die Anſtalt ſeit Beſtehen erzielt hatte, überſchritten.
Außer=
dem hat die Anſtalt die deutſchen Verſicherungsbeſtände der
Lebensver=
ſicherungsbank Kosmos in Zeiſt (Holland) und der Niederländiſchen
Lebensverſicherungsgeſellſchaft in Amſterdam übernommen, die dieſer
Wie wir weiter hören, wurde Herr Dr.
Tage übergeführt werden.
rer, pol. Ludwig Lich, der die Verſicherungsabteilung der
Renten=
anſtalt leitet, in den Vorſtand der Geſellſchaft berufen, bleibt aber als
Direktor in Darmſtadt.
—Aktiengeſeklſchoft Mig u. Geneſt. Wie wir bon
zu=
ſtändiger Seite erfahren, ſind die Verwaltungsorgone der
Aktiengeſell=
ſchaft Mis u. Gemeſt deu Anſicht, daß der von dem Berliner
Elektrigitäts=
werken angebotene Umtauſch, wonach gegen eine Mis u. Gemeſt=Aktie
eine A. E. G.=Aktie unter Vergütung von 7½ Prozeut für die Mis u.
Ge=
neſt=Aktionäre infolge der verſchiedenem Diwvidendenberechtigung der
bei=
den Aktienkategorien gewährt wird, im Intereſſe, der Mis u. Geneſt=
Akitonäre liegt.
— Allgemeine Elektrizitäts=Geſellſchaft. Aus der
letzten Emiſſion ſtehen noch 20 Millionen Stammaktien zur Verfügung,
die einſtweilen von den Berliner Elektrizitätswerkem übernommen
wur=
den. Ein Teilbetrag findet vorausſichtlich jetzt Verwendung. Die Ber
liner Elektrizitätswerke bieten dunch das Bankenkonſortimm der Mt
u. Geneſt=Geſellſchaft den Umtaufch je einer Mix u. Geneſt=Aktig geget
trizitätswerke behaltzen, ſich
eine A.E.G.=Aktie an. Die Berliner E.
vor, von dem Angebot zurückzutreten, falls nicht wenigſtens 12,6
Mil=
lionen getauſcht werden. Nach oben iſt der Umtauſch auf 15 Millionen
beſchränkt. Der Zwueck der Transaktion iſt die Herbeiführung maher
Be=
ziehungen zwiſchen A G. G. und Mir u. Geneſt, derem Fabrikationen ſich
auf dem Schwachſtromgebiet ergänzen.
Frankfurter Kursbericht 31. Okt. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)) Berliner Kurſe.
28, 10. 31. 10.
77,50
70.—
8350
82,
84,75
72,
78,50
io
77,5
69,21
83,5‟
81.5
*
*9
19
60.—
695
Staatspapiere.
6% Neichsanleihe. . . . . . .
18.
......
......."
81½%0 „
.......
4½%alV.u. V. Schatzanweiſ.
1½%0 Vl.—1K.
Sparprämienanleihe .. ..
30 Preuß. Konſols . ....
„...
332%
2.
.....
489 Bad. Anl. unk. 193:
3½%
v. 1907..
425 Bahern Anl. . .. . . ..
.......
8½22
% Heſſen unk. 1924.. ..
z37% ..:""½03
............"
42 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902. 660,
—
134% Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913 ab 1918.. .. . . . . 20.—
21.—
4½% Oeſt, Schatzanweiſ,
25,50
ſtfr. b. 1914. . . ....... 2.—
49
z Oeſt. Goldrente. . ..
99,50
90,
„ einheitl. Menfe.
22,
*
—
69,50 7150
am. v. 05 27 Türk, Admin, b. 1903 „ (Bagdad) Eer. I * 42. v. 1911,Zollanl. 5½20 Ung, Staatér, v. 14 Goldrente. . Staatsr. v. 10 Kronenrente.
ige.
11I.—
180.—
140.—
89,50
88
5.
Wearchſtie
57 Mexik, amort, innerel 1
konſ. äuß. b. 39/2010,
z Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
onſ. inner. . .
418
Irrigationsanl.)
520 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr.
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
80 Oeſt. Staatsb.Erg. Netz
3
v. 1883.
4½% Angtolier I......
z Salon.Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
3%o Tehuantepee . . . . . . .
41
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v. 1919b.1925
3½7 Darmſtadt v. 1905.
4
% Frankfurt v. 1913.. ..
b. 1903....
3½
420 Mainz, b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frankf. Hyp. Bk. 1920
312%9
„
420 Frkf H.Krd.=Ver. 1921
2a Mein, Hhp. Bank 193
1922
fälz.
48 Rhein. 1923
erl.
2 Südd Bk. Münch. 1808
4½ Heiſ. Ldhyp. Bk Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdhr.
47 Heſ. Ldhyp. Kom, Obl.
28, 10,
1100.—
1125.
630,
R
1125.—
2050.—
1100,—
600.
80,
Dakaufer Faff.
Deutſche Bank.........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft ....
Dresdner Bank.. . . . . ..
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein, Kred.=Bank. . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . „.....7.7.7.
z.
Buderus ..............
Dt. Luxemburger. . .. ...
—
Gelſenk. Bergw.. . . . . . .
Harpener Bergb. . . . ..
129,
1160,— Eſchweiler Bergw......
1170,—
1150— Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln...
Laurahitte . . .........
—
— Lothringer Hütte . .. . . . .
Mannesmann Nöhren. .
100,90
Bhönik. ...............
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
—
Oberbedarf............
Rhein. Stahlw. .. . . . . .
Riebeck Montan . . . . . . .
100,—
81.-
99,—
94,—
101,50
—
90.
100.
93,90
80,50
90.—
7f
720,—
450,
600.
660.
1200.
560.—
8075
475.—
7.0
712.—
512.—
485.—
590,—
515.—
1300,.—
1425,— 1280,—
F1300,—
1300,— 1100.—
1200.— 1100.—
r1550. — 1480,—
1001,—
1500,—
1425.
1200,—
1643,—
W1500.—
1o80—
1180,.—
F1520,—
71650.—
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. u/ 680.—
Darmſtädter Bank.. . . . 542.—
198.—
103.—
94,10
90.—
*88.—
1360.—
1020,—
1700.—
1485,—
950,
970.
1500,—
1470.—
289.—
Aktien v. Transportanſtalt.
90,— Paketfahrt. . . . . . . . . . . //780 — 720,—
96,50 Nordd. Lloyd.. . . . . . . . /800,— 670.—
Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
2550 Schantung Ee=B.. .. . . . 675,— 698.—
Baltimore. . ..........
—
103,— Kanada ... .. . ....7.4..
Lombarden ...........
80,59 Oeſt.=Ung. Staatsbahn . /220,—
Jnduſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . . . /1156,— 980,—
Badiſche Anilin . ... . . . . m1100,— 905.—
550,— 1 D.Gold=u. Silbſcheideanſt. 1900,— 1800,—
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . . ...
Holzverkohlung ........"
Werke Albert (Chem.). ...
Elberfelder ......... .. 23, 10.
1000,—
1050,—
1300,—
1800.— 31. 10.
1000,—
880.—
1174.—
1950rat Allg. Elektr.=Geſ..... . . . 1100. 950. Bergmann=Werke. . . . . . . 1130,— 880. Felten & Guilleaume. . . 1195.— Lahmeher ............." eie 830. Licht & Kraft. . . . . . . . . n850,— 800,— Rhein. Elektr, Werke. . .. 695.— 800,— Schuckert . . . . . . . . . . . .. 956,— 905,— Siemens & Halske . . . .. 1150,— 920.— Feinmechanik (Jetter) ... 13800.— Gelſenkirchen Gußſtahl.. 1100.— 1100.— Gummi=Berlin=Frankfur Gummipeter. . . . .. . . . . 1400,— 1495, Heddernheimer Kupfer.. 1065.— 1064,— Lederwerke Spicharz.. .. 900,— 950.— Lüdenſcheid Metall .... Adlerwerke Klehzer.. .. .. J1oso. 900.— Badenia (Weinheim).. .. 1000.— 996,— Breuer & Co. Vorzüge. DaimlerMotoren. . . . . . . 820,— i Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz... . .. 1150,— 950,— Karlsruher Maſchinen. . 1300.— 1245.— Luxſche Induſtrie ...... Bogtländiſche Maſchinen. 850.— 890.— Oelfabrik Ver. Dt. . . . . . 900,— 1000.— Bellſtoff Waldhof. . . . . . 1090.— 1100.— Buckerfabr. Waghäuſel .. 1ouo.— 1010.— Frankenthal, 1010,— 950,— Offſtein. ...
— v1:50,— 1060.— Marite Mit Mai Angeb.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder.......
Gebrüder Lutz ......"
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger
850.
195o.
—
630 — 650.—
650.—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff. 1
Augsb.=Nürnb. Maſchinenſt3is,—1
Berlin Anhalt=Maſchtnen
Bismarckhütte. . . .......
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . ... . . ..
Ot. Waffen u. Munition/1650,— 1
Donnersmarckhütte . . . ..
Dynami. Nobel ........
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . .. .. ..
Hemoor Zement ......
Hirſch Kupfer..........!.
Höſch Eiſen........ . .
Hohenlohe Werke. . .....
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Linde’s Eismaſch.. . . . ..
Lingel Schuh . .... . . . .
Linke & Hofmann. . . . ..
Nordd. Gummi ..... . . .
Orenſtein. . . ..... . . . . . .
Rathgeber Waggon .. . . . 1350,—
Roſitzer Zucker ........"
Rütgerswverke ....... . . .
Sachſenwerk .........."
Siemen Glas ..........
Thale Eiſenhütte . . . . . ..
Ver. Lauſitzer Glas... .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . ..
Wanderer Werke ..... ..
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .. .. . . .
Voranſchlag für 1921.
Der durch die Stadtverordneten=
Verſamm=
lung feſtgeſtellte Voranſchlag der Stadtkaſſe
für 1931 und die Voranſchläge der
Neben=
kaſſen liegen vom 2. komm. Mts. ab während
der Friſt von einer Woche in den bekannten
Dienſtunden auf dem Stadthaus, Zimmer 39,
zur Einſicht auf.
Innerhalb der Offenlegungsfriſt können
ſchriftlich oder zu Protokoll Einwendungen
gegen ſeinen Inhalt vorgebracht werden.
dem Voranſchlag iſt die Erhebung einer
Um=
lage beſchloſſen, zu der auch die Ausmärker
herangezogen werden.
(st12026
Darmſtadt, den 31. Oktober 1921.
Ter Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
An unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurde
Oheute bei der Firma:
(12029
Darmſtädter Lombard= und Privat=Bank
NA. B. D. A.) Guckert, Danner, Dr. Dietlein,
Meher & Eo., Kommanditgeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Aus der Geſellſchaft ſind zwei
Komman=
ditiſten ausgeſchieden.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
An unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden
„am 27. Oktober 1921 bei der Firma:
Heinrich Keller Sohn
in Darmſtadt eingetragen:
Die Prokura des Joſef Groß in
Darm=
ſtadt iſt erloſchen.
Die nachfolgende Firmen wurden gelöſcht:
Am 20. Oktober 1921:
Carl Bernhard in Darmſtadt.
Am 27. Oktober 1921:
Reform=Dauer=Sohlen=Induſtrie Joſeph
Kahn in Darmſtadt.
(12030
Darmſtadt, den 29. Oktober 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I!
Verkauf der Reſtbeſtände der
ehemal. ſtädt. Bekleidungsſtelle.
Um den vielfachen Wünſchen der
Bevöl=
kerung zu entſprechen, finder der Verkauf der
Unterkleidung uſw. nunmehr jeden Mittwoch
und Donnerstag von 8—12 Uhr vorm. und
½——6½ Uhr nachm. im Hinterhauſe des
Stadthauſes ſtatt. Ferner kommen die aus
der Einrichtung des aufgelöſten Kinderheims
„Waldſchule” noch vorhandenen Bettſtellen,
Nachttiſche uſw. ebenfalls zum Verkauf
strsoßol Städt. Materialverwaltung.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 2. November 1921,
nach=
mittags 3 Uhr verſteigert der Unterzeichnete
im Verſteigerungslokale Ludwigsplatz 8,
zwangsweiſe öffentlich gegen Barzahlung:
1Schreibtiſch, Dipl., eichen) u. 1
Bureantiſch, 1 Poſten
Schmier=
ſeife in Blecheimern. 1 Poſt.
Arbeits=
mäntel, ferner 1 Büfett. 3 gr. Spiegel,
1rote Plüſchgarnitur, beſt aus 3 Seſſeln,
und Sofa, 1 ſchw. Tafelklavier, ein
Kleiderſchrank, 2 Spiegelſchränke, ein
Chaiſelongue, 500 BZigarren, 1.
Flur=
garderobe, 2 Kleiderſchränke, 1
Diplo=
matſchreibtiſch, 1 Sofa, 1 Diwan, ein
Sekretär uſw.
(12043
Gunkel, Gerichtsvollzieher
Darmſtadt, Georgenſtr. 1.
Gut bürgerlicher Mitags=
und Abendtiſch rauuts
Zu erfragen Wenckſtraße 10, parterre.
Habe meine Prazis wieder aufgenommen
(vorläufig ausgenommen Kassenpraxis)
Dr. Th. Becker
Spezialarzt für Nervenkrankheiten
Biemarckstz. 66, (12045
AAPAA
Rne
etallch uu
dune Ernöhur
1 K
Grisigsltab
R
.
*7
Neſc
Pfels
44
Ca
FALTBRn. aART2, Berligst2
Eans Postacn 41 P w
(CTr636
Fuhrleiſtungen!
Die unterzeichnete Vereinigung empfiehlt ſich zur
An=
fuhr von Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen,
ſowie Be= und Entladung von Eiſenbahnwagen,
Holzan=
fuhr aus dem Walde und zur Ausführung aller in das
Fuhrgewerbe einſchlagenden Arbeiten unter Zuſicherung
einer gewiſſenhaften und pünktlichen Bedienung. (11980gi
Freie Fuhrunternehmer=Vereinigung
Darmſaodt.
Damenhüte
zum Umarbeiten ſowie Faſſonieren
und Umarbeiten von Pelzen
Anna Weiner
Schulſtr. 10, I. Stock. (9794a
Annahmeſtellen für Aufträge:
Peter Walther
Heinrich Lohr
Müllerſtraße 15
Nieder=Ramſtädterſtraße 20
Telephon 3286.
Telephon 1782.
Grudekoks
nied. Quantum billigſt
bei P. Baumaun,
Landwehrſtraße 33.
(92359
Tel. 311.
Delze, Hlle
Anfertig, Umänder.
billig.
(11261a
Eichbergſtr. 26. E.
Stoffe und Zutaten
für die feine Maßſchneiderei kaufen Sie ſehr
preiswert im Spezialhans (10939a
Heinrich Eckert
Waldſtr. 26 (Ecke Saalbauſtraße),
1925 — 1950