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184. Jahrgang
nit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Freitag, den 26. Auguſt 1921
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Baukanz. 1.00 M., Reklamezeile (92 nim breit )2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%o Teuerungszuſchlag.
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nehmen entgegen: Geſchäſtsſtelle Rheinſtraße 23, die
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und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Der Frieden mit Amerika,
** Das Langerwartete iſt nunmehr alſo Ereignis geworden:
(bs geſchichtliche Dokument, durch welches der
Friedens=
nſtand zwiſchenderdeutſchen Republik und dem
pößtenrepublikaniſchen Staatsweſender Welt
ſaf der anderen Seite des Ozeans wiederherſtellt, hat die
üterſchriften der Bevollmächtigten beider Länder gefunden.
Mmit kommt ein Zuſtand der Unſicherheit und der Spannung
um Abſchluß, der ſich über Jahre hinzog, und deſſen Schädlich=
Ahlkt unter dem Druck der Verhältniſſe und der Entwicklung von
ſ9g zu Tag fühlbarer wurde. Nach der Unterzeichnung bleibt
5g ſynmehr noch die Ratifizierung durch die beiderſeitigen Parla=
7i5 unte übrig, doch iſt als ſicher vorauszuſetzen, daß es ſich dabei
42-ſm eine bloße Formalität handeln kann.
Gegenüber dem, was auch dieſer Friedensvertrag uns
301
ſthtldig bleibt, müſſen wir bewußt die Vorteile ins Auge faſfen,
Dmſche dem deutſchen Volke und ſeiner Wirtſchaft, der Entwick=
Dfſüung auf dem Weltmarkt, nicht zuletzt aber auch den direkten
Be=
zMlzichungen zwiſchen Deutſchland und der amerikaniſchen Union
Iufentlich erwachſen werden. Auch in den Vereinigten Staaten
429 0o Nordamerika hatte man in ſteigendem Maße erkannt, daß
he eigenen Induſtrie und dem eigenen Handel dauernd ein
gro=
ße Schaden aus der nur ſcheinbar theoretiſchen, in der Praxis
hur ſehr folgenſchweren Fortdauer des Kriegszuſtandes entſtand.
kar hatte Amerika in Berlin eine vorläufige Vertretung
einge=
kitet, aberDeutſchland konnte nicht dasGleiche von ſich ſagen und
uin führende deutſche Perſönlichkeiten, wie die Direktoren des
Ayd und der Hapag, Heinelen und Cuno, ſehr bedeutſame Ver=
Fadlungen jenſeits des großen Waſſers zu führen vermochten,
ſovar das nur möglich auf Grund ihrer beſonderen
Beziehun=
ka und ihrer einzigartigen Stellungen. All die zahlloſen
an=
deen Vertreter des deutſchen Handels waren nicht in ſolch
glück=
hicer Lage, und dasfelbe galt für die Gegenſeite. Amerika er=
Eit in Waren und muß alles daran ſetzen, ſie los zu werden.
Eſerika hat ein ausſchlaggebendes Intereſſe an einer möglichſt
hochen Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe auf dem
Welt=
hukt und man weiß drühen, daß man dabei Deutſchland nicht
ty nicht ausſchalten, ſondern einfach nicht entbehren kann. Auf
4 andern Seite kam für uns nicht nur die überragende
Stel=
et der amerikaniſchen Union in der Weltwirtſchaft der
Gegen=
hut in Frage, ſondern vielmehr abſeits ſolcher mehr allgemeiner
Ableme uns ganz weſentlich perſönlich angehende Fragen, wie
B. die Freigabe und Behandlung des bisher in Amerika
be=
anahmten deutſchen Eigentums.
PBie Eereits geſagt, jene Hofikungen, die manche bei uns
eyiefen, als ſeinerzeit die Senſationsmeldung zu uns drang,
EAmerika den Verfailler Frieden ablehne, haben ſich nicht nur
Zezug auf eine baldige Reviſion des Friedenspertrages nicht
Eäahrheitet, ſie werden in mancher Beziehung auch auf anderen
ieten enttäuſcht. Trotzdem bedeutet der nun zur Tat gewor=
Frieden zwiſchen Deutſchland und Amerika ohne Frage
in der bedeutſamſten Schritte auf dem Wege zum wahren
2Atzrieden.
A.
1* Paris, 24. Aug. Havas meldet aus Waſhington: Nach
Lſhluß der Beſprechung zwiſchen Präſidenten Harding und den
rrghlikaniſchen Mitgliedern des Senatsausſchuſſes für
auswär=
rigAngelegenheiten wurde erklärt, daß der Vorſitzende des
Aus=
ſes, Hughes, den Teilnehmern an der Beſprechung den Wort=
Ades Friedensvertrages mit Deutſchland
vor=
gelgt hat. Es wird erklärt, daß die Bedingungen des
Friedens=
errages auf keinerlei Gegnerſchaft von Seiten der Senatoren
gehßen iſt. Das Schriftſtück iſt verhältnismäßig kurz. Der
uſident hofft, daß die Ratifizierung des Friedensvertriges
nZälde erfolgen kann, jedoch dürfte man nicht verlangen, daß
Senat auf ſeine 30tägige Ferienzeit verzichtet, die heute
be=
qne. Der Präſident iſt der Anſicht, daß der Senat und der
Lehstag den Friedensvertrag zu gleicher Zeit prüfen ſollen.
Reichstag werde jedoch erſt am 30. September
zuſammentre=
ſthy. Aus einem Bericht der Kanzlei des Präſidenten geht
her=
hdaß der Vertrag vor allem ein Friedensvertrag iſt und nach
ſihr Ratifizierung ein Handels= und Freundſchaftsbertrag
ab=
giloſſen werden wird. Es iſt mit Deutſchland vereinbart
ſvor=
dä/daß der Wortlaut des Vertrages nicht veröffentlicht werden
(771 bevor Dr. Roſen und der amerikaniſche Geſchäftsträger in
Bain ihre Unterſchrift darunter geſetzt haben werden. Man
er=
klü weiter, daß die Veröffentlichung des Wortlautes gleichzeitig
(inPaſhington und Berlin erfolgen wird.
PParis, 25. Aug. (Havas.) Dem Neu=York Herald wird
a4 Waſhington gemeldet, Staatsſekretär Hughes habe dem
Bareter der Vereinigten Staaten in Berlin telegraphiert, den
Füdensvertrag mit Deutſchland zu unterzeichnen. Der Vertrag
enhalte nur 12 000 Worte und behalte gemäß dem Antrag Knox
däen Vereinigten Staaten alle Rechte vor, die ſich aus dem
Ver=
ſhiiker Vertrage ergeben. Er ſehe die Wiederherſtellung der
Läſomatiſchen Beziehungen vor, enthalte aber keinerlei
Handels=
kächeln. Dieſe ſollen den Gegenſtand eines ſpäteren Vertrages
Uhhen.
ondon, 25. Aug. (Wolff.) Einer Reutermeldung aus
Whington zufolge erläuterte Staatsſekretär Hughes geſtern vor
LVollverſammlung des Senatsausſchuſſes für auswärtige
An=
geßzenheiten die Bedingungen des
Friedensvertra=
cee mit Deutſchland. Die demokratiſchen Mitglieder des
Arſchufſes ſtellten eingehende Fragen. Später wurde jedoch
mſeteilt, es beſtänden Anzeichen, daß der Friedensvertrag im
gt nicht auf eine organiſierte Oppoſition ſtoßen werde.
Flämiſche Revolution?
Die Unruhen in Belgien.
— Aus Gent, 24. Auguſt: Keine Woche vergeht mehr in
Bigien ohne Unruhen und Demonſtrationen der
flämi=
ſſchn Bevölkerung. Für den kommenden Sonntag war
egroße Flamenkundgebung in Brüſſel angeſogt. Sie iſt ver=
14” bhon worden. Aber die Gemeindebehörde von Antwerpen hat
MOrganiſatoren der Bewegung eingeladen und will ſie
offi=
zE4 im Rathaus empfangen. Der walloniſche Gouverneur wird
mil auch dieſen Schritt verbieten. Die Flamen werden jedoch
tan Ruhe geben. Bei einem Feſtzuge in Antwerpen, der ſich
zei Denkmal eines flämiſchen Dichters begab, wurden Rufe
lan „Hoch die Deutſchen, hoch v. Biſſing!‟ Das erinnert aller=
Mus an die Zeit im Frühjahr 1917, da der deutſche General=
MMerneur in Belgien eine beſondere Verwaltung für
Flam=
lan einrichtete und der deutſche Reichskanzler dem Rate von
Flandern die Befreiung des flämiſchen Bruderſtammes verſprach,
die dieſer „aus eigener Kraft kaum wird erreichen können”.
Es iſt ganz anders gekommen. Das zuſammengebrochene
und wie Gulliver von den Zwergen mit tauſend Stricken gefeſſelte
Deutſchland kann heute den Flamen nicht mehr helfen. Es kann
nur heimliche und tiefe Anteilnahme ſür ihr verzweifeltes
Rin=
gen empſinden. Der Frieden von Verſailles hat ja auch dem
Lande Belgien keinen Frieden gebracht. So wenig dieſer
ſoge=
nannte Vertrag das Selbſtbeſtimmungsrecht des deutſchen Volkes
geachtet hat, ſo wenig hat er ſich um die Rechie der Flamen
ge=
kümmert. Der deutſche Zuſammenbruch, der ſeinerzeit den
Bel=
giern unfaßbar war, ſchien auch das Grab für alle berechtigten
flämiſchen Forderungen zu ſein. Die zurückkehrende belgiſche
Regierung ſtürzte ſich in den Novembertagen von 1918 mit einer
hyſteriſchen Wut auf alles, was flamenfreundlich war. Sie hat
ſich für alle Zeiten ein blutrotes Brandmal auf die Stirn
ge=
krannt, indem ſie es zuließ, daß der gebildete franzkilioniſche
Mob in den flandriſchen Städten ſcheußliche Pogrome gegen die
ſogenannten Aktiviſten und Deutſchfreunde veranſtaltete. Als
dann engliſche und amerikaniſthe Militärpolizei dieſen Pogromen
ein Ende ſetzte, indem ſie mit Gewehren und Handgranaten dies
mörderiſche Geſindel in ſeine Schlupfwinkel zurückſcheuchte, ließ
es die belgiſcha Regierung noch nicht genug ſein. Sie ſetzte in
allen Städten Kriegsgerichte ein, die ſeither zehntauſende von
Schreckensurteilen gefällt haben.
Aber alle Bluturteile und Kerkerſtrafen haben die flämiſche
Bewegung nicht erſpürgt. Im Gegenteil! Sie iſt heute ſtärker
denn je. Die flämiſche „Fronpartei” zählt mehrere
hunderttau=
ſend Mitglieder. Ihr ſtarkes Organ iſt „Ons Vaderland” das
an der Spitze aller in flämiſcher Sprache erſcheinenden belgiſchen
Tageszeitungen ſteht. Die große katholiſche Partei Belgiens,
die ſo lange allein herrſchte, iſt bereits ſehr vom Liebäugeln mit
Frankreich abgekommen und ſieht ein, daß ſie das Schaukelſpiel
mit den Flamen aufgeben und ihren Anſprüchen nachgeben muß,
da ſonſt die ganze flämiſche Jugend den „Fronters” zuſtrömen
würde. Denn: „Hier wordt een volk vermoordt!“ Hier wird
ein Volk gemordet! Diefe Aeußerung der Volksgazet von Cam.
Huysmans kennzeichnet die Lage und ihre Auffaſſung bei den
Flamen. Das Programm ihrer Frontpartei läßt ſich in einen
Wort zuſammenfaſſen: Selbſtändigkeit für Flandern! Aber der
Gegner ſchläft nicht. Noch herrſcht die „terreur blanche” gegen
alle, die anders denken, als der offizielle walloniſche
Nationalis=
mus. Zu ihm gehören die franzöſiſchen oberen Schichten der
Bevölkerung, alle die, die mit der franzöſiſchen Sprache allein
zu Amt und Würden gekommen ſind, d. h. faſt 90 v. H. der
höhe=
ren Beamten, der Richter, Advokaten, Offiziere, ferner die ganze
franzöſiſche und vielfach von Franzoſen geſchriebene Preſſe,
end=
lich ausgedehnte Kreiſe des Handels und der Induſtrie, die
einen flämiſchen Verwaltungsappargt mindeſtens als läſtig
empſinden. Sie alle ſtemmen ſich mit aller Gewalt gegen die
flämiſche Flut. England hat ſeine Iren und Belgien hat ſeine
Flamen. Beide Staaten werden ihres Lebens nicht eher froh,
als bis der innere nationale Konflikt ausgetragen iſt.
Charles Schiff.
Verleumder.
*. Der Lügen= und Verleumdungskrieg wird
fortgeſetzt. Von befreundeter Seite wurde uns durch engliſche
Vermittelung eine in engliſcher Sprache verfaßte
Schmäh=
ſchrift zugeſtellt: „The secret Shame of the Kaiser” (die
ge=
heime Schande des Kaiſers) mit einem noch gemeineren Zuſatz,
„enthüllt von Dr. Franz Seeliger, früher Direktor der Politiſchen
Sektion des deutſchen Miniſteriums für auswärtige
Angelegen=
heiten und attachiert der Umgebung des Kaiſers im Exil”,
über=
ſetzt und herausgegeben von William le Queux.
Es muß ſich ja feſtſtellen laſſen, ob es einen Mann dieſes
Namens und dieſer Stellung gegeben hat, oder ob, was nicht
un=
wahrſcheinlich iſt beide ebenſo wie der ganze Inhalt der
Schmäh=
ſchrift erlogen ſind. Was der Verfaſſer, ein Erzhalunke oder
Idiot, in dieſer blödſinnigen Schmähſchrift an Unſinn und Lügen
verzapft, übertrifſt wohl alles Dageweſene. Dem Kaiſer in
Ame=
rongen werden niederträchtige Komplotte und Verbrechen
unter=
geſchoben, er intrigiert fortgeſetzt, verhandelt mit allen möglichen
Perſönlichkeiten und beſeitigt ihm unliebſame Leute. Als
Muſterbeiſpiel ſei angeführt, was über den Tod Albert Vallins
mitgeteilt wird. Dieſer habe einen Brief an Thyſſen geſchrieben,
der für den Kaiſer kompromittierend war. Der Kaiſer bekam
Kenntnis von dieſem Brief, und drei Tage ſpäter hätten die
Zei=
tungen den Selbſtmord Ballins in Hamburg gemeldet. Als
Tat=
ſache aber müſſe feſtgeſtellt werden, daß Ballin im Traube=
Hotel zu Darmſtadt geſtorben iſt. Nach ſeinem Tode wurde
enthüllt, daß die Urſache ſeines Todes ein ſtarkes Gift war,
das durch irgendeine myſteriöſe Perſönlichkeit ihm in ſeine
Suppe hineingeſchüttet wurde, eine Wahrheit, die niemals
er=
laubt wurde, der Oeffentlichkeit bekannt zu geben.
Man ſieht, der Pamphletiſt verleumdet ebenſo frech wie
dumm aufs Geradewohl. Wenn er ſich wenigſtens ein Hotel
aus=
geſucht hätte, in dem Ballin verkehrte!
Die Sache wäre zum Lachen, wenn man nicht wüßte, wie viel
uns ſolche niederträchtigen Verleumdungen geſchadet haben und
noch ſchaden. Denn es gibt viele Unkundige, die alle Lügen,
wenn ſie auch noch ſo haarſträubend ſind, glauben, zumal die
Verleumdungen geſchickt in eine ſolche Form gekleidet zu werden
pflegen, die ihnen das Gepräge der Glaubwürdigkeit verleiht.
Umtaufe in Deutſch=Oſtafrika.
XX. Die engliſche Regierung hat, nach Mitteilungen
eines Regierungsvertreters im engliſchen Parlament, verfügt,
daß im Tanganyka=Territorium (früher Deutſch=Oſtafrika)
fol=
gende Namensveränderungen ſofort vorzunehmen ſind:
Der Diſtrikt Wilhelmsthal heißt Diſtrikt Uſambora, der
Ort Wilhelmsthal Luſhoto. Der Diſtrikt Bismarckburg am
Süd=
oſtende des Tanganyka=Sees heißt Ufipa und der Hafen
Bis=
marckburg iſt als Kaſanga zu bezeichnen. Der Diſtrikt
Langen=
burg, zwiſchen Tanganyka und Nhaſſa, wird Rungwe genannt.
Der Ort Neu=Langenburg iſt in Tukuya umgetauft. Wiedhafen
am Nyaſſa ſoll Manda heißen.
Da werden ſich aber die deutſch=oſtafrikaniſchen Neger freuen!
Sie haben ein recht ſchlechtes Geſchäft gemacht mit ihrem
Ueber=
gang in engliſche Oberhoheit, ſo ſchlecht, daß das oſtafrikaniſche
Problem England ſchwere Sorgen bereitet. Die blühende
deut=
ſche Kolonie iſt in einer kurzen Zeitſpanne verarmt und
ver=
ludert. Nun wird erſtens umgetauft. Nix deutſch! Zweitens
hat die engliſche Regierung eine Kommiſſion „zum Studium der
oſtafrikaniſchen Verhältniſſe” ernannt.
Ei, wie freuen ſich die Oſtafrikaner! Es geht ihnen zwar
ſehr ſchlecht unter den Segnungen der engliſchen Herrſchaft, aber
es gibt wenigſtens kein Bismarckburg mehr! In der Geſchichte
Afrikas aber bleibt Bismarckhurg — Bismarckburg; denn der
deutſche Name bedeutet eine koloniſatoriſche Leiſtung erſten
Ranges und eine Kulturtat. Der Faden iſt da und bleibt da.
Den kann kein witziges engliſches Mäuschen wegbeißen!
Die oberſchleſiſche Frage.
Ifhif — Berichterſtatter für den Völkerbundrat.
* Paris, 24. Aug. Nach einer Havasmeldung iſt dem
Sekretariat des Völkerbundes die ablehnende Antwort
Quinones de Leons mitgeteilt worden. Die Nachricht
wurde ſofort an Vicomte Iſhij nach Paris weitergegeben.
Tags=
über fanden dann Unterhandlungen zwiſchen in Paris
anweſen=
den Mitgliedern des Nates ſtatt, und die Berichterſtattung wurde
zuerſt Hymans und dann Da Cunha angeboten." Hymans hätte
ſchwerlich annehmen können, denn von morgen an müſſe er in
Genf an den polniſch=litauiſchen Verhandlungen wegen Wilnas
teilnehmen. Auch Da Cunha hatte abgelehnt. Da habe ſich
kurz entſchloſſen Vicomte Iſhij bereit erklärt, den Bericht
ſelbſt zuübernehmen. Seine in Paris anweſenden
Kol=
legen hatten das gebilligt und ihm lebhaft gedankt.
Havas fügt hinzu, der Entſchluß des Vicomte Iſhij ſei
über=
dies auch vollſtändig ordnungsmäßig. Man würde vergebens
nach einer Beſtimmung ſuchen, die den Präſidenten des
Völker=
bundes hindere, über eine Frage vor ſeinen Kollegen Bericht zu
erſtatten.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Der Temps=Berichterſtatter
mel=
det ſeinem Blatte aus Madrid, daß ihn der Miniſter des
Aeußern empfangen und ihm u. a. erklärt habe: So ſehr
Spa=
nien durch die Wahl ſeines Vertreters zum Berichterſtatter ſich
geſchmeichelt gefühlt habe, ſo ſei es doch der Anſicht, daß Spanien
zu eng an Frankreich und Großbritannien gebunden ſei, um in
einer ſo delikaten Frage gegen den einen oder anderen ſeiner
bei=
den Freunde durch Lieferung eines Berichtes, deſſen Bedeutung
zu leugnen nutzlos wäre, Stellung zu nehmen. Nach längerer
Veratung mit Quinones de Leon ſei alſo die
Ableh=
nung beſchloſſen worden. Bei der Faſſung dieſes
Be=
ſchluſſes laſſe ſich Spanien ausſchließlich durch ſein
Freundſchafts=
gefühl Frankreich und England gegenüber leiten in der
Ueber=
zeugung, auf diefs Weiſe freier im Verlaufe der Diskuſſion die
verſöhnende Rolle durch den ſpaniſchen Botſchafter ſpielen zu
können, die ihm zukomme.
Die Aufhebung des Belagerungszuſtandes.
Breslau, 24. Aug. (Wolff.) Die Oberſchleſiſche
Volks=
zeitung in Gleiwitz meldet mit Genehmigung der Zenſur, daß
ihr von der interalliierten Kommiſſion naheſtehender Seite
mit=
geteilt wird, daß die Aufhebung des
Belagerungs=
zuſtandes über Oberſchleſien in den nächſten Tagen
bevor=
ſteht. Die letzten Wochen hätten die interalliierte Kommiſſion
in Oppeln davon überzeugt, daß eine Beruhigung Oberſchleſiens
ſo weit wieder eingetreten ſei, daß die Aufrechterhaltung der
Maßnahme des Ausnahmezuſtandes zwecklos erſcheint.
Die Truppenverſtärkungen.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Eine Mitteilung des Temps
erklärt gegenüber der Berliner Veröffentlichung, daß zwei
eng=
liſche und zwzei italieniſche Bataillone und eine franzöſiſche
Brigade nach Oberſchleſien entſandt werden würden, daß nur
zwei franzöſiſche Bataillone nach Oberſchleſien abgehen würden,
ebenſo zwei engliſche und zwei italieniſche, nicht aber eine
fran=
zöſiſche Brigade.
Die Zuſammenkunft in Wiesbaden.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie die Morgenblätter mitteilen,
iſt Miniſter Loucheur geſtern abend nach Wiesbaden zur
Zuſammenkunft mit Rathenau abgereiſt. Der
Zuſammen=
kunft mit Rathenau wird eine Beſprechung mit dem
Oberkom=
miſſar für das Rheinland vorausgehen. Die erſte Unterredung
in Wiesbaden wird heute vormittag 10½ Uhr ſtattfinden. Es
wird ſich hierbei hauptſächlich um die Frage der Lieferung
in natura handeln, und es ſcheint, daß die Abſichten Loucheurs
in dieſer Angelegenheit bei den Belgiern, die ſich bisher ſehr
reſerviert gehalten haben, günſtig aufgenommen werden. Es
ſoll Grund zur Annahme beſtehen, daß ein Abkommen erreicht
werde.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Anläßlich der
Verhandlun=
gen in Wiesbaden zwiſchen Nathenau und Loucheur
beſchäftgen ſich die Blätter mit dem vorausſichtlichen Gegenſtand
der Verhandlungen. Nach dem Ercelſior könne von den durch
Deutſchland zu liefernden Holzhäuſern wahrſcheinlich keine Rede
mehr ſein, da die franzöſiſche Induſtrie ähnliche bauen könne
unter weit günſtigeren Bedingungen als Deutſchland.
Hinſicht=
lich der Kohlenlieferung ſei es wahrſcheinlich, daß man ſich in
Bälde über die Preisfeſtſetzung einigen werde. Auch über die
Sachleiſtungen werde man ſprechen. Aber dieſes Syſtem könne
nicht als wirklich praktiſch angeſehen werden, und vielleicht deute
man die Abſichten Loucheurs richtig dahin, zwiſchen Deutſchland
und Frankreich ein wirkliches Gleichgewicht in der Ausfuhr
herzuſtellen.
Nach dem Matin würde es ſich tatſächlich um die
Sachleiſtun=
gen handeln, bei denen Loucheurs Anſichten von Belgien
unter=
ſtützt würden. In Wiesbaden würden auch die
Wiederaufbau=
frage und die dafür geplanten Bedingungen beſprochen werden.
Die Beſprechungen dürften aber nicht länger als 24 Stunden
dauern. Das Blatt glaubt Grund zu der Annahme zu haben,
daß man zu einer Einigung kommen werde und daß die
Repara=
tionskommiſſion, der die franzöſiſche Regierung ihre Vorſchläge
bereits übermittelt habe, dieſes Uebereinkommen in einer Anzahl
von Punkten ratifizieren werde.
Verhandlungen wegen Aufbeſſerung der Bezüge.
Berlin, 24. Aug. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des
Reichs=
kanzlers haben heute über die Frage der Aufbeſſerung
der Bezüge der Beamten, Arbeiter und
Ange=
ſtellten der Reichsbehörden Verhandlungen mit den Führern
der politiſchen Parteien des Reichstags und den Vertretern der
Spitzenorganiſationen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
der Reichsbehörden ſtattgefunden. Die Beratungen nahmen
einen günſtigen Verlauf. Es wurde eine Annäherung der beider=
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921.
Nummer 23,5.
ſeitigen Stendpunkte erzielt, doch machen die Einzelheiten der
zu treffenden Neuregelung in einigen Punkten beſondere
Be=
ratungen notwendig. Es iſt mit der Feſtſtellung eines für beide
Teile annehmbaren Endergebniſſes der Verhandlungen für
mor=
gen zu rechnen.
Die Lebensmittelverſorgung.
* Berlin, 24. Aug. Im Reichsernährungsminiſterium
fand zwiſchen einem Vertreter des Miniſters und des Deutſchen
Gewerkſchaftsbundes eine Beſprechung über die Befürchtungen
ſtatt, die bezüglich der Lebensmittelverſorgung für
das kommende Jahr beſtehen. Es wurde dabei, wie Der
Deutſche” erfährt, feſtgeſtellt, daß nach den vorliegenden
Nach=
richten die Brotgetreideernte im allgemeinen als gut zu
bezeichnen iſt, daß die Ablieferung des Umlagegetreides ſich
gün=
ſtig vollziehe, ſo daß für das laufende Jahr die Gewährung
der Brokration von 1900 Gramm pro Kopf und Woche
ſicher=
geſtellt ſein dürfte. Nach Anſicht des Ernährungsminiſters iſt die
Ernte in Frühkartoffeln gut geweſen, dagegen haben die
Mittelkardoffeln durch die Dürre erheblich gelitten. Für die
Herbſtkartoffeln beſteht noch kein Anlaß zu Befürchtungen.
Der Friedensvertrag zwiſchen Oeſterreich
und Amerika.
Wien, 24. Aug. (Wolff.) Das Telegraphiſche
Korreſpon=
denzbureau teilt mit: Der Wortlaut des heute unterzeichneten
Friedensvertrages zwiſchen Amerika und
Oeſterreich, der auf der bekannten, von dem amerikaniſchen
Kongreß angenommenen Friedensreſolution beruht, wird nach
Natifizierung durch die verfaſſungsmäßigen Faktoren amtlich
verkündet werden. Wie die öſterreichiſche Regierung, ſo begrüßt
auch die öffentliche Meinung die tatſächliche Herbeiführung des
Friedensabſchluſſes und die Wiederherſtellung der
freundſchaft=
lichen Beziehungen mit der großen amerikaniſchen Republik, die
ſeit dem Waffenſtillſtand ſo viele Beweiſe ihres Wohlwollens
und ihrer menſchenfreundlichen Geſinnung gegeben hat. Mit
großer Befriedigung und mit Genugtuung wird auch die
Tat=
ſache zur Kenntnis genommen, daß dieſer Friedensſchluß, der für
die gedeihliche Entwicklung der Republik notwendig war, dank
der Initiative der amerikaniſchen Regierung und der
entgegen=
kommenden Haltung ihres Vertreters in Wien ermöglicht wurde.
König Karl.
*.Zürich, 23. Aug. Im Mai hatte König Karl, der ſich
zurzeit mit ſeiner Familie in Hertenſtein bei Luzern aufhält,
den Bundesrat wiſſen laſſen, daß er im Laufe des Monats
Auguſt die Schweiz endgültig zu verlaſſen gebenke, womit
man hier ſehr einverſtanden war. Nun rückt aber Ende Augutſt
heran, ohne daß aus Hertenſtein irgenbeine Nachricht einlieſe,
die auf eine baldige Abreiſe Karls hindeutet. Der Grund diefes
Schweigens iſt kein Geheimnis. Es iſt ihm nämlich bisher nicht
gelungen, einen neuen Aufenthaltsort zu finden. Er ſcheint ſich
eine Zeitlang mit der Hoffnung getragen zu haben, in
Spa=
nien aufgenommen zu werden. Doch auch dort ſcheint er oder
ſeine Gattin nicht erwünſcht zu ſein, und da auch anderweitige
Bemühungen erfolglos blieben, ſo taucht die Frage auf, was
nun weiter werden ſoll. Die Sache beſchäftigt ſeit einiger Zeit
die ſchweizeriſche Preſſe. Während die katholiſchen Blätter
ziem=
lich erregt für ein Verbleiben Karls in der Schweiz eintreten,
hat dieſe allzu leidenſchaftliche Stellungnahme bei der liberalen
und weiter nach links gerichteten Preſſe zu lebhaften
Gegenkund=
gebungen Anlaß gegeben. Für den Bundesrat wird
natür=
lich die Perſon König Karls keine Rolle ſpielen, ſondern lediglich
der Geſichtspunkt, ob er mit einer etwaigen Friſtverlängerung
dem allgemeinen Friedensbedürfnis einen Dienſt erweiſen kann,
wobei aber ſelbſtverſtändlich die Bedingung erneuert werden
würde, daß Karl ſowohl wie die bei ihm weilenden Perſonen
ſich jeder politiſchen Tätigkeit enthalten müßten. Der weitaus
größere Teil des Schweizervolkes beurteilt aber in dieſem Falle
das Aſylrecht ſeit dem Oſterabenteuer des Hönigs anders als
vorher, und die moraliſche Rückwirkung dieſes unbeſonnenen
Streiches auf die Stimmung der Bevölkerung dem Gaſt
gegen=
über iſt ſchwer wieder auszulöſchen. Die Lage iſt jedoch ſo, daß
Karl am 31. Auguſt einfach nicht ausreiſen kann, weil ihm alle
Grenzen geſperrt ſind. Es wird alſo wohl nichts anderes übrig
bleiben, als die Aufenthaltsbewilligung für kurze Zeit zu
ver=
längern und inzwiſchen zu verſuchen, die Frage in anderer Weiſe
zu löſen, nämlich im Einvernehmen mit anderen Regierungen,
wie es der internationalen Natur dieſer Angelegenheit
ent=
ſprechen würde.
Die Hilfe für die ruſſiſchen Kinder.
Berlin, 24. Aug. (Wolff.) Die Internationale
Vereinigung für Kinderhilfe in Genf macht dem
deutſchen Zweig ihrer Organiſation, der Vereinigung für
Kinder=
hilfe, Charlottenburg, Berliner Straße 137, von nachſtehendem
Telegramm Mitteilung, das ihr von Fr. Nanſen aus Riga
zu=
ging. Hunderttaufende ruſſiſcher Kinder ſterben Hungers,
Millionen anderen droht das gleiche Schickſal. Durchdrungen
von der Ueberzeugung, daß nur eine unverzüglich unter
Auf=
bietung aller Kräfte einſetzende Hilfsaktion hier Rettung bringen
kann, bitte ich die Internationale Vereinigung für Kinderhilfe,
einen Aufruf an alle Männer und Frauen, beſonders an alle
Kinder zu richten, damit ſie alles, was ſie erübrigen können,
Gmg
zur Rettung der hungernden Kleinen in Rußland hergeben.
Niemals noch iſt im Weltgeſchehen die Hilfe ſo verzweifelt
not=
wendig geweſen wie hier. Ich danke Ihnen für Ihr Anerbieten,
nach meinen Weiſungen zu handeln, und verbürge mich für eine
gerechte Verteilung aller für Rußland beſtimmten Gaben, die
durch meine Hände gehen.
Die Vereinigung für Kinderhilfe in
Char=
lottenburg antwortete folgendermaßen: Der ergreifende
Auf=
ruf Frithjof Nanſens beſtärkt uns in unſerer Abſicht, Rußland
jede Hilfe zur Verfügung zu ſtellen, die wir aufzubringen in der
Lage ſind. Da Deutſchland jedoch, ſoweit es ſich um
Lebens=
mittel und Kleidungsſtücke handelt, nicht einmal ſeinen eigenen
Bedarf decken kann, ſondern auf die Wohltätigkeit vom
Aus=
lande angewieſen iſt, werden wir gezwungen ſein, unſere
Hilfe=
leiſtung darauf zu beſchränken, daß wir Rußland unſere
Ar=
beitskräfte und organiſatoriſchen Einrichtungen zur Verfügung
ſtellen. Die Einzelheiten unſeres Aktionsplanes werden wir
Ihnen brieflich unterbreiten.
Sakharia ſtattgefunden. Die Griechen hätten ſich in der Rick,
tung auf Eski=Schehir zurückgezogen und beträchtliche
Verluf=
erlitte.n
Darmſtadt, 26. Auguſt.
n. Ferienſtrafkammer. Das Unternehmen der Verleitung zu
Die gute Ausrede.
m. Berlin, 24. Aug. Nachdem die Ergebniſſe der
Sowjet=
herrſchaft ſo deutlich geworden ſind, daß ſich die vollſtändige
Unmöglichkeit des bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems nicht mehr
leugnen läßt, haben die Propagandiſten ſchnell die rettende
For=
mel gefunden. Bisher haben wir alle angenomnen, die
Be=
ſeitigung der Privatbetriebe, die Zerſtörung aller freien
Wirt=
ſchaft, die Verſtaatlichung aller wirtſchaſtlichen Funktionen
be=
zwecke den Aufbau einer neuen Gefellſchaftsordnung nach den
Grundſätzen des Bolſchetvismus. Wir werden jetzt darüber
be=
lehrt, daß wir damit auf dem Holzwege waren. „Wie konnte
man nur denken, daß wir ſo töricht ſeien, an die Möglichkeit
eines ſolchen verrückten Experiments zu glauben!” rief jetzt ein
Mitglied der Handelsvertretung der Sowjetregierung aus. „Eine
ſozialiſtiſche Geſellſchaftsordnung inmitten kapitaliſtiſch
arbeiten=
der Völker, eine ſozialiſtiſche Geſchäftsordnung in dem
agrari=
ſchen Rußland — das iſt doch Unſinn! Nie haben wir ſo etwas
geglaubt und gewolit! Was wir in Rußland taten, war eine
Kriegsnotwendigkeit. Es war ein Kriegsſozialismus, wie ja
auch Deutſchland zu ſolchem Kriegsſozialismus gezwungen war.
Es beſtand von vornherein die Abſicht, dieſen Zwang wieder
aufzugeben, fobald die Notwendigkeit dazu fortfiel.”
Das iſt, wie geſagt, die neue Parole der ruſſiſchen
Propa=
ganda, die rettende Formel angeſichts des entſetzlichen
Trüm=
merfeldes, über das die Sowjetregierung zurzeitz herrſcht. Sie
wurde auf der Deutſchen Oſtmeſſe von dem Vertreter der
Sowjet=
regierung ausgegeben.
Sicherlich wirb ſie uns bald von allen Seiten in die Ohren
gerufen werden. Es bedarf hoffentlich nicht erſt umſtändlicher
Beweiſe, um ſie als eine verlogene Auspede zu kennzeichnen.
Dieſe Deutung der Sowjetwirtſchaſt als eine vorübergehende
Kriegsmaßnahme tritt jetzt zum erſten Male auf. Noch im Herbſt
vorigen Jahres faßte man Beſchlüſſe und erließ Verordnungen,
um die letzten Reſte pribater Erwerbtstätigkeit zu tilgen, und
immer geſchah es zuv Ausbildung und Vervollſtändigung des
bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems. Nun das Scheitern dieſes
großen und verhängnisvollen ſozialen Experiments für alle Welt
feſtſteht, ſucht man die Verantworilichkeit für das, was geſchehen
iſt, vom Bolſchewismus abzuwälzen, um ſeiner Werbekraft nicht
den Todesſtoß zu geben. Die Lage und die Abſicht ſind von
durch=
ſichtiger Klarheit.
Es ſei das Gerücht verzeichnet, das in dieſen Tagen über
die Grenze drang: die eigentliche Führung der Geſchäfte ſei an
Trotzkij übergegangen: Lenin ſei zwar nicht beſeitigt, arbeite
aber mit einem überwachenden Kommiſſar an ſeiner Seite. Man
braucht dem vorerſt noch keine Bedeutung beizulegen.
Die iriſche Frage.
wd. Berlin, 25. Aug. Aus London wird gemeldet, wenn
die Verhandlungen mit Irland ſcheiterm würden, ſei
eine Aufnahme der Feindfeligkeiten britiſcherſeits nicht geplant.
England wird ſich darauf beſchränken, die Grenze zwiſchen Süd=
und Nordirland militäriſch zu beſetzen. Die nötigen ſtrategiſchen
Punkte zu einer Blockade Südirlands duuch die Flotte ſollen in
Ausſicht genommen ſein. Bei dieſen Maßnahmen läßt man ſich
von der Erwägung leiten, daß die kleine Sinnfeinerpartei in
Schwierigkeiten mit den gemäßigten Nationaliſten geraten wird.
De Valera und ſeine Miniſterkollegen haben ſich auf einen
pro=
viſoriſchen Text der Antwort auf die engliſchen Vorſchläge
ge=
einigt. Heute findet keine Sitzung des iriſchen Parlaments ſtatt.
Man glaubt, daß die endgültige Entſcheidung am Freitag in
öffentlicher Sitzung verleſen werden wird.
Der griechiſch=kürkiſche Krieg.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Die türkiſche
Nachrichten=
ſtelle in Paris erhielt von dem Befehlshaber in Jsmid
fol=
gende amtliche Meldung: Im Abſchnitt von Eski=Schehir hat der
Feind nach ſünftägigen Kämpfen eine Schlappe erlitten
und zieht ſich in der Richtung auf Eski=Schehir zurück. Wir
verfolgen den Feind.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Konſtandinopel beſtätigt eine Nachricht aus kemaliſtiſcher Quelle
die griechtſche Schlappe. Nach einer fünftägigen Schlacht
ſeien die Griechen gezwungen worden, vor dem türkiſchen
Wider=
ſtand zurückzuweichen. Die Schlacht habe an den Ufern des
V
Meineid war der Metzgermeiſter Schulz Ehefrau aus Hemsbach zu
Laſt gelegt und wird von ihr beſtritten. Es handelt ſich um eine Epiſox,
aus recht unerfreulichem Familienzwiſt, der zu Beleidigungsprozeiier
zwiſchen den Sch.s und dem Vater der Frau geführt hatte. Sch. ve
klagte zuerſt ſeinen Schwiegervater, und es wurde in der Schöffen,
gerichtsverhandlung u. a. auch als Zeuge der mit beiden Streitteilen
befreundete Lackierer Johannes Heppner von Neu=Iſenburg gehör=
Er bekundete damals unter Eid ehrverletzende, von den Sch.s über P.
getane Aeußerungen, während Frau Sch. nur ſolche ihrerſeits zugin
und Sch. ſelbſt gar nicht anweſend geweſen ſein will. Es drohte letzterer
aus beſagter Bekundung nach jenem Termin eine weitere Klage R.
die nachher angeſtrengt wurde. In der Zwiſchenzeit erſchien Frau Sc.
in H.s Wohnung, machte ihm Vorwürfe über ſeine angeblich unbegrün
dete Zeugenausſage, und ſprach fehr lebhaft, teilweiſe ſogar drohend, 3u
dem Sinne auf ihn ein, daß er ſich geirrt habe, Sch. gar nicht dem Ge
ſpräch beigewohnt und niemals beleidigende Worte über R. gebraudt
habe. Ihr ſo betätigter Eifer blieb erfolglos, denn H. beharrte in den
Beleidigungsprozeß und in der jetzigen Verhandlung bei der frühere
Schilderung. Die Anklage hat den erwähnten Beſuch bei H. zum
Gege=
ſtand, und die noch unbeſtrafte Angeklagte erklärte die auffällige Rei
nach Neu=Iſenburg recht harmlos. Sie habe durchaus keinerlei recht
widrige Abſicht gehabt und ſei durch reinen Zufall zu H. gekommen.
A=
dem Verbrechen, deſſen die Angeklagte beſchuldigt iſt, ſteht als Mindeß
ſtrafe 1 Jahr Zuchthaus, und der Staatsanwalt beantragte in Anbetrag
der Begleitmomente 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. Dem Gericht erſchie
der Schuldbeweis nicht ausreichend insbeſondere nidt
widerlegt, daß die Angeklagte tatſächlich von der Unſchuld ihres Manne
hinſichtlich der Beleidigung überzeugt ſei und ſich deshalb in guter
Glauben mit H. unterhalten, nicht in verbrecheriſcher Abſicht auf ihr
eingewirkt habe. Daher erfolgte Freiſprechung. — Ebenſo we
der Ausgang eines Offenbacher Berufsfalles. Das Schöffengericht hatn
den Fabrikarbeiter Ott aus Obertshauſen wegen öffentlicher Beamten,
beleidigung zu 10 Tagen Geſängnis verurteilt. Im Auguſt v. J. hatt
beim erſten Arbeiterfrühzug auf Station Obertshauſen eine Ausſchret
tung von O.s Sohn gegen Zugperfonal ſtattgefunden, und es ſollte bo
der Ankunft in Offenbach O.s Name ſelbſt feſtgeſtellt werden. Der de,
mit beauftragte Schutzmann M. geriet ſofort ins Gedränge der für Q
parteinehmenden Menge und wurde durch die Bahnſteigſperre im
Har=
fen herausgeſchoben. Es eilte ein zweiter Schutzmann herbei und deckt,
ihm den Rücken. O. nannte zwar ſeinen Namen, weigerte aber zu
nächſt fonſtigen Ausweis und wurde deshalb von dem Beamten feſtge
halten. Wie beide Schutzleute deutlich hörten und auch ſahen, äußerz
O.: „Wenn Du mich jetzt nicht losläßt, ſchlage ich Dir in die Fratze.
Erſt dann bequemte er ſich zur Vorzeigung einer Wochenkarte, die ſe
nen Namen beſtätigte, und damit war der Auftritt zu Ende. Sech
Zeugen aus der damaligen Arbeiterſchar bekundeten unter Eid, O.
hab=
nichts Derartiges geſagt, und ſie hätten es andernfalls hören müſſen
Dem Berufungsgericht genügte jene Belaſtung ſeitens beider
Sicherheits=
beamten nicht, man hielt die Möglichkeit einer Täuſchung im Tumun
für nicht ausgeſchloſſen und danach den Angeklagten für nicht überführ.)
wveshalb er freigeſprochen wurde. — Schöffengerichtlich wege
Preistreiberei zu 5000 Mark Geldſtrafe ev. je 1 Jahr Gefängnis verun
teilt, verfolgten die Inhaber einer Offenbacher Kohlenfirma unter Bo
ſtreiten ihrer Schuld Berufung. Sie hatten, finanziell an einer Tor
ſtecherei beteiligt, im Auguſt 1919 von dort Brenntorf ſehr geringer Bo
ſchafenheit zum Preiſe von 570 Mark für 10 Tonnen (200 Zentner) bo
zogen und einer Heidelberger Firma für 970 Mark angeboten. Nad
Sachverſtändigemgutachten ſah man in erſter Inſtanz darin ein wuchr
riſches Verhalten. In zweiter Inſtanz war der Verlauf den Angs
klagten günſtig, insbeſondere mit Rückſicht darauf, daß jener Einkaufs utt
preis wegen ihrer Kapitalbeteiligung ſehe gering bemeſſen war un)
und inſofern im Vergleich zu dem Angebot eine teilweiſe Riſikoprämä
darſtellte. Die Angeklagten wurden nichtſchuldig befunden und frei
geſprochen.
— Gewerbemuſeum. Die Direktion des Gewerbemuſeums verar)
ſtaltet in dieſem Winterhalbjahr in dem Hörſaal der Zentralſtelle fü.
die Gewerbe eine Anzahl von Einzelvorträgen, die teils dü
Geſchichte des Kunſtgewerbes, teils praktiſche Fragen aus dem Gebiet”
der Kunſtpflege im Gewerbe behandeln. In der erſten Veranſtaltung.
im 8. September wird Herr Poſtrat Snell aus Darmſtadt über A6
gaben, Ziele und Entſtehung der Poſtreklame ſprechen. Im Anſchluf
in den Vortrag wird Gelegenheit zu freier Ausſprache gegeben.
— Die nene Ausſtellung. Es wird an dieſer Stelle nochmals au
ie von der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur herausgebracht:
Ausſtellung „Deutſchland und der Friedensvertrag (
ingewieſen. Die feierliche Eröffnung vor geladenen Gäſten findet aru
Sonntag nachmittag 5 Uhr im Rahmen der Sonntag morgen 10 Uh. us.
beginnenden Südweſtdeutſchen Jahrestagung der Liga zum Schutze de
deutfchen Kultur ſtatt. Das Programm der Tagung umfaßt am Vor
mittag folgende Vorträge: „Die politiſche Lage” (Referent: Generall
ſekretär Mauve=Darmſtadt), Internationale Hungersnot und Kommin
nismus” (Referent: Cäſar v. Schilling=Berlin), „Die deutſche Wirtſchaf
ind die Erfüllung des Ultimatums” (Referent: Dr. Groll=Berlin), „Dr
Ligaarbeit” (Referent: Strippelmann=Darmſtadt). An die Vorträg U
ſchließt ſich eine Ausſprache an. Alle Mitglieder der Liga werden hier ur m
durch nochmals auf die Tagung hingewieſen und gebeten, pünktlich 10
Uhr in der Vereinigten Geſellſchaft ſich einzufinden. Da
verſchieden=
auswärtige Teilnehmer bereits am nächſten Samstag eintreffen, finde
am Samstag abend ½9 Uhr im Reſtaurant Fink (Benber), Eliſabethen
ſtraße 23, ein zwangloſes Beiſammenſein der Teilnehmer ſtatt.
sw. Ueber die Umanerkennung der Verſorgungsanſprüche der Kriegs
opfer fand im Verſorgungsamt Darmſtadt eine Ausſprache ſtatt. In
beſetzten Gebiet hatten ſich die Organiſationen auf einen Antrag geeinigt
der die ſofortige Auszahlung wie folgt feſtſetzt: Bei 15—33½= Prozen:
500 Mark, 35—50 Prozent 750 Mark, 55—75 Prozent 1000 Mark, 80 bis
100 Prozent 1500 Mark. Die Auszahlung der Vorſchüſſe ſoll bis zun
Umanerkennung weitergehen nach dem Stande vom 1. April 1920. Fün
den Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegshinter=
bliebener, Ortsgruppe Darmſtadt, verlangt Herr Noll Umanerkennung
München ſteht im Zeichen der Feſtſpiele wie einſt in
beſſeren Zeiten. Der Rahmen iſt derſelbe: das
Prinzregenten=
theater und Cuvilliers' entzückendes Barockgedicht, das neue für
Mozart geſchaffene Reſidenztheater, doch die den Rahmen füllen,
ſind andere geworden. Die Schieber und Neureichen, die ſich
„alles leiſten”, auch die Dreihundertmarkplätze dieſer erleſenen
Feſtſpiele, denen ſie ohne Vorbildung und Verſtändnis lauſchen,
ſchwätzend, dütenraſchelnd. Nachdem Dr. Muck den „Ring” zu
vollendeter Geltung gebracht hatte, ergriff Generalmuſikdirektor
Bruno Walter den Dirigentenſtab in den „Meiſterſeigern”
im „Triſtan” und in der „Entführung aus dem Serail”. Es
gibt keine Worte mehr, um Walters Kunſt zu preiſen. Als
Mozart=Dirigent iſt er unerreicht. Die feindurchgeiſtigte Art,
mit der er das Silberſpitzengewebe Mozartſcher Muſik in Klang
umſetzt, hat nicht ihresgleichen. Das Ereignis, auf deſſen
Er=
füllung wir mit Spannung warteten, war die erſte Aufführung
von „Joſephs=Legende” von Richard Strauß. Eine
Tanzpantomime, keine Oper. Aber welche Klänge von
Wohl=
laut und ſinnenfreudiger Farbenpracht! Nur der Meiſter der
modernen Symphonik konnte ſie in ſolchem Glanze und in ſolcher
Schönheit ſchaffen. Zdenka Faßbender bot als
Poti=
phars Weib eine ihrer genialſten Leiſtungen. Heinrich
Kröl=
ler hat ſich ſowohl als Darſteller des Joſeph wie als Regiſſeur
über die Maßen ausgezeichnet. Robert Heger führte das
Orcheſter zum Siege. Der Beifall war ein ſtürmiſcher.
Die Kammerſpiele holten einen ihrer größten Erfolge
mitten im Sommer aus Hellas: des politiſchen Satirikers
Ari=
ſtophanes Komödie „Lyſiſtvata” mit ihrem allen Wandel der
Zei=
ten überdauernden Elementarwitz. Andike Heiterkeit und etwas
Dyoniſiſches lagen über der Szene, den Tempelftufen der
Akro=
polis. Der von Lyſiſtrata zur Befreiung des Vaterlandes
pro=
klamierte Liebesſtreik der Frauen gibt Anlaß zu köſtlichen
Sze=
nen. Das Ganze iſt ein Brillantfenerwerk von Witz und Laune.
Sybille Binder wuchs aus dem Schelmiſchen zum
Mä=
nadiſchen, zu antiker Größe. Die ganze Aufführung hatte unter
Falkenbergs Leitung die Ueppigkeit eines Bacchanals.
Otto Framer, der zu den ſympathiſchſten Stützen der
Kam=
merſpiele gehört und von Reinhardt nach Berlin geholt wurde,
verabſchiedete ſich vom Münchener Publikum, das ihn ungern
ſcheiden ſieht.
Im Schauſpielhaus errang Hermine Körner
als „Königi Ehriſtine” in Strindbergs gleſchnamigem Drama
einen großen perſönlichen Erfolg. Guſtav Adolfs herrſchſüchtige,
liebestolle Tochter liegt der dominierenden Eigenart dieſer
Künſt=
lerin. Strindberg hat dieſes Drama in großartigen Farben
entworfen, es beſteht faſt nur aus der Rolle der Königin, die
Frau Körner mit ihrer virtuoſen Darſtellungskunſt und ihrer
wahrhaft königlichen Erſcheinung ausſtattete.
Alles in allem: wir können nicht über eine tote Spielzeit
klagen. Es gibt eine Fülle des Intereſſanten trotz der
Hoch=
ſommerglut.
Clara Ebert.
* Heſſiſche Kunſt= und Altertümeranekdoten. Zu dem Aufſatz
in Nr. 225 an dieſer Stelle erhalten wir folgende Zuſchrift:
„Das im den Notizen über König Angeführte ſind keine
Anekdoten, ſondern höchſt ſonderbare Verdächtigungen. Durch
die Anſpielung auf Frauendorfer und durch den Satz: „Ob ſich
auch ein Kirchendiener den Stein zugelegt hat . .?” entſteht
der Verdacht des Diebſtahls, aus dem übrigen Zuſammenhang
mindeſtens der der mutwilligen Zerſtörung oder groben
Ver=
nachläfſigung. Dieſe Anſchuldigungen richten ſich gegen die
Beamten der Kirche — es handelt ſich um den Aktenſchrank der
Kirche und es iſt auch vom „Kirchendiener” die Rede. Es liegen
aber nicht die geringſten Verdachtsmomente vor, daß ein
Ver=
ſchulden der angegebenen Art die betreffenden Männer trifft.
Vielmehr ſind von hier aus alle Anſtrengungen gemacht worden,
die Sache zu klären. Die in Frage Kommenden haben ſich durch
die Art der Notiz aufs tiefſte verletzt gefühlt, zumal das
Ver=
ſchwinden des Steines erſt wenige Jahre zurückliegt und ſomit
Verbacht auf ganz beftimmte Perſonen fällt. Wahrſcheinlich iſt
der nicht große Stein während der Vakanz der Pfarrſtelle bei
Wiederherſtellungsarbeiten im Pfarrhauſe don Handtverkern
mit Schutt weggeräumt worden. Wenigſtens hat dieſe Vermutung
die größte Wahrſcheinlichleit.”
Der Verfaſſer des Aufſatzes, um Aufklärung erſucht, ſtellt
feſt, daß ihm jede Verdächtigung ferngelegen habe.
Ausdrücklich konſtatiert er, daß ein Verſchulden der Kirchendiener
oder ſonſtiger Männer in König nicht vorliegt und daß von
König aus alle Anſtrengungen gemacht worden ſind, die Sache,
d. i. das Verſchwinden des Steines der Minerva, zu klären.
* Pſtchologie der „Wunderheilungen” Vorausſchicken möchte
ich, daß bekanntlich nicht der Arzt heilt, denn der Körper heilt
ſich ſelbſt, der Arzt ebnet nur die Wege zur Heilung, ohne ſein
Zutun iſt häufig eine Heilung unmöglich. Viel umſtritten iſt das
Gebiet der ſogenannten Wunderheilungen. Gar ſo dumm find
die „Gläubigen” doch nicht, denn ſie haben ja in vielen Fällen;
das erreicht, was ſie wollten, die Geſundheit. Die neueſte
For=
ſchung gibt ihnen in vielen Fällen ſogar recht. Es geht hier
ein=
mal wieder wie bei der Alchemie. Erſt lachte man darüber, und
jetzt ſind wir glücklich ſo weit, zu wiſſen, daß Blei ein
Zufalls=
produkt des Radiums iſt, das heißt, daß Elemente in andere
umgewandelt werden können. — Aber der Glaube ſpielt bei
der Heilung häufig eine gewaltige Rolle. Das weiß jeder Arzt-
Wenn nur einmal der Patient erſt Vertvauen hat, dann geht die
Heilung raſch vor ſich. Wie erklärt ſich das nun? Was wir
empfinden, empfinden wir als Gehirneindruck, alſo z. B. dei
Schmerz, das Krankſein, das Uebel uſw. Eindrücke flauen aber
an ſich vaſch ab, wenn ſie reflektoriſch nicht immer wieder
ver=
tieft werden. Denke ich aber nicht fortwährend an eine
Krank=
heit, ſo wird ſie häufig verſchwinden. Die Konzentration auf
Handeln oder Unterlaſſen aber iſt Wille, alſo kann ich auch ſagen:
der Wille läßt die Krankheit verſchwinden, wobei natürlich
auch=
der Wille des anderen dieſe Ablenkung bewirken kann. — Wie
iſt es z. B. beim Schlaf? Schlafen iſt Nichtempfinden von
Ein=
drücken. Alſo werde ich nicht ſchlafen können, wenn ich über
irgend etwas nachdenke, denn dann empfinde ich ja gerade
Ein=
drücke, was eben das Gegenteil von Schlafen iſt. Man muß alſo,
um einſchlafen zu können, jedes Nachdenken vermeiden, und man
wird über den Erfolg ſtaunen. Welche gewaltige Rolle das
Nichtberückſichtigen kleiner Unpäßlichkeiten ſpielt, weiß jeder, der
arbeitet, er hat eben keine Zeit, krank zu ſein, während dem
Faulenzer fortwährend etwas fehlt, weil er über kleine
Un=
päßlichkeiten reflektieren kann und ſie daher relativ groß macht.
Ich erinnere ferner au die wiſſenſchaftlich feſtſtehende Tatſache,
daß Leute, die intenſid an die Stigmata Chriſti dachten, ſolche
z. B. an den Händen bekamen. Durch die Konzentration auf
die betreffenden Stellen traten Entzündungen ein und im
An=
ſchluß daran Wunden. Da in der Natur alle Vorgänge auch
umkehrbar ſind, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß durch
Willens=
beeinfluſſung auch Entzündungen uſw. verſchwinden können. —
Weil die Menſchheit ein äußeres Zeichen (zur Konzentration
reſp. intenſiven Ablenkung) braucht, ſo iſt der von den
Wunder=
doktoren angewandte Hokuspokus wohl begründet zum Erfolg,
wenn er auch an ſich durch etwas anderes erſetzt werden kann,
was die Leute von ihrem lieben Ich ablenkt.
J. L.
* Tagore. Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Hätte der
in=
diſche Dichterphiloſoph nach Europa kommen ſollen? Was iſt
es geworden, eine Miſfioy oder eine Senſation? Fär
im
Rummer 235.
Bw. Auszahlung nach dem Stande vom 1. April 1920, und zwar ohne
gstliche Unterſuchung. Nachunterſuchungen könnten für den ſpäteren
Zeitraum erfolgen, doch ſollen zu den Unterſuchungen
Organiſations=
uad Berufsvertreter hinzugezogen werden. Für die Umanerkennung
nüſſe heute eine Einkommensbeſcheinigung des Arbeitgebers genügen,
dr die Finanzämter überlaſtet ſeien und hierdurch eine Verſchleppung
enntreten könne. Ober=Reg.=Rat Mauve nimmt von den Anträgen
genntnis und will ſie dem Reichsarbeitsminiſterium unterbreiten.
Direk=
ſor Ma dlung machte Mitteilungen über die Selbſtändigmachung der
Verſorgungsämter und das Verlegen der Penſions=Regelungsbehörden
in dieſe. Es folgen Ausführungen der Vertreter der Organiſationen
erfenbach, Höchſt, Worms und Mainz. Eine beſtimmte Zuſicherung
jber die Feſtlegung eines Termins zur Auszahlung der erhöhten
Ge=
fuhrniſſe erfolgte noch nicht.
— Vortrag von Fräulein Amalie Schädel. Im Gemeindehaus
ſgiesſtraße 17) findet am Dienstag, den 30, ds. Mts., abends, ein
wei=
tever Vortrag aus der Geſchichte Darmſtadts von Fräulein. Amalie
Schädel über „Das Ehrengedächtnis des Landgrafen Ludwig V.” ſtatt.
Zutritt frei für jedermann.
* Im Silberkranz. Am Sonntag begehen Herr, Lokomotivführer
Emil Ernſt und ſeine Ehefrau Kätha, geb. Maibauer, Viktoriaſtr. 95,
ds Feſt ihrer Silbernen Hochzeit.
Seite 3.
Hamstag, den 27. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot, Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß’, Marke Nr. 69, je 800 gr/ Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate uo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt, Majevialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— In Schuls Felſenkeller findet heute Freitag abend ein.
Ope=
ſetten= und Walzerabend ſtatt. Das Programm wird
künſt=
riſch noch vervollſtändigt durch Solo=Einlagen der Herren Kümmel
ſton), Breitrück (Poſaune), Stöckner (Xylophon), (S. Anz.)
* Im Sportplatz=Reſtaurant konzertiert Samstag abend Herr
Ober=
uſikmeiſter M. Weber mit einem gewählten Streich=(Salon=)Orcheſter.
dei weniger warmer Witterung bieten die Innenräume angenehmen
ufenthalt. Die elektriſche Straßenbahn verkehrt bis 11,20 Uhr abends.
biehe Anzeige.)
Zur Beamtenbewegung.
* Wir erhalten folgende Zuſchrift:
Der Herr Verfaſſer hat uns in mancher Beziehung aus dem Herzen
eſt rochen, aber alles können wir nicht unwiderlegt hinnehmen, da es
/ Irreführung der breiten:Oeffentlichkeit beitragen könnte. In erſter
(me ſei der Punkt erwähnt, wonach gegenwärtig die unteren Beamten
,die höheren dagegen nur ½/z ihres früheren Einkommens beziehen,
ns wir als richtig anerkennen. Hierdurch könnte jedoch bei der übrigen
Ehölkerung der Anſchein erweckt werden, wie roſig der untere Beamte
hute gebettet ſei; aber dem iſt nicht ſo, trotzdem die Gehälter um 1⁄₈
ehr als die der höheren Beamten aufgebeſſert wurden. Es iſt der beſte
weis dafür, wie ſchlecht die unteren Beamten vor dem Kriege beſoldet
trden und wie ungewöhnlich hoch die Spannung zwiſchen den beiden
kamtengruppen in der Beſoldung war. Es war dies von jeher eine
igerechtigkeit. Hier einen einigermaßen ſozialen Ausgleich zu ſchaffen,
ur und iſt die dringende Pflicht von Reich, Staat und Kommunen.
leiter wird in dem Artikel die Annäherung des Deutſchen
Beamten=
aundes an die Gewerkſchaften erwähnt. Wir ſtehen auf dem Boden,
6ß dieſer Schritt von der geſamten Beamtenſchaft zu begrüßen iſt. Vor
den Dingen ſollen hier gemeinſchaftliche wirtſchaftliche Intereſſen unter
usfchaltung jeglicher Politik vertreten werden. Wir ſind der Anſicht,
(ß bei den heutigen inneren zerriſſenen Verhältniſſen alles Trennende
viſchen Beamten, Angeſtellten, Arbeitern und dem ganzen Volke
ver=
ſwinden muß und eine Verſöhnung aller Berufsſtände nur von Nutzen
ſe die Geſamtheit nach innen und außen ſein kann. Wer ſeine Hand
in dieſem großen idealen Werk aus kleinlichen Bedenken zurückzieht, der
ſt den Lauf der Zeit noch nicht erkannt.
Den Ausführungen, daß es in allen Berufsſtänden „Drohnen” gibt,
ſmmen auch wir bei. In manchen Verwaltungen nehmen dieſe Drohnen
geradezu gefährlichem Maße zu und ziehen dem Reich das letzte Mark
de große Menge zweifellos das letztere. Und als trauriges
Sa=
irſpiel greift die Witzblattliteratur zu berechtigter Satire und
z unberechtigter Verzerrung. Und das Betrübendſte von allen
vielleicht, daß der menſchlich ſo ungemein hochſtehende indiſche
ſichter und Weiſe durch die verhüllende Wand der
Raſſenfremd=
lit das wohl nicht einmal verſteht, was der Spott der
Oeffent=
hkeit heute den Tagore=Rummel nennt. Nun, vielleicht ſind
13 unvermeidlche Nebenerſcheinungen. Die Miſſion richtet
ſh an die tieferen deutſchen Geiſter. Und haben dieſe eine
iſſion Tagores nötig? Der ſogenannte äſthetiſche
Denker=
keis, der mehr und mehr das deutſche Geiſtesleben beherrſcht,
er nicht ſchon viel zu viel von Kulturideen des mongoliſchen
nd des ariſch=indiſchen Aſiens beherrſcht? Gewiß, auch das iſt
ee typiſche Erſcheinung der wachſenden Kulturimitiative Aſiens.
öir aber, ſollte man glauben, haben gegenwärtig eine andere
Afgabe: die Selbſtändigkeit einer
germaniſch=
ſeutſchen Kulturauffaſſung über den politiſchen
Zu=
immenbruch hinaus zu retten wider europafremde Ueberflutung
us dem älteſten und dem jüngſten der großen Kontinente.
Zenn uns eines nach der Zertrümmerng unſerer politiſchen
raft geblieben iſt, dann iſt es die Fähigkeit des Deutſchtums
* geiſtiger Führung Europas im tieferen Sinne. Vor dem
kiege vergaßen wir das über einem veräußerlichenden
Ameri=
ſertum. Nach dem Kriege vergeſſen wir es über einem
wider=
ſindsloſen Aſiatenkult. Wir brauchen keine deutſchvölkiſche
Ein=
ſitigkeit, aber wir brauchen die Wiedergeburt eines
ſelbſtän=
ſgen deutſchen Denkertums.
C.K. Fingerabdrücke am Bankſchalter. Verſchiedene große
janken Englands und Amerikas verlangen von
Kun=
in, denen ſie ein Depot eröffnen, nicht nur die
Namensunter=
ſnift, ſondern zur beſſeren Identifizierung bei Zweifelsfällen
ſch die Abnahme ihrer Fingerabdrücke. Ein Angeſtellter einer
ſichzen Vank erzählt, daß man mit dieſer Forderung bei den
uden zunächſt auf Verwunderung und Empörung ſtößt, denn
I jetzt ſind die Fingerabdrücke noch zu eng mit dem
Verbrecher=
dm verknüpft. Er hält aber dann den Kunden folgende nicht
nintereſfante Rede: „Würde ich Sie um Ihre Photographie
ge=
lten haben, ſo hätten Sie ſicherlich nichts dabei gefunden. Aber
ur haben Photographien von verſchiedenen Perſonen bekom=
Ei, die ſich ſo ähalich ſahen, daß ſie gar nicht zu unterſcheiden
dien.Der, Abdnuck der, Finger aber, verſchafft hon, jedem Menz=
aus den Knochen. Wir unteren Beamten ſehen auch unſer Ziel darin,
kräftig mitzuarbeiten, um dieſe Paraſiten auszurotten. Frei können
wir behaupten, daß in unſeren Reihen eine Anſammlung von Drohnen
nicht möglich iſt, denn unſere Verwaltung wacht eifrig darüber, daß der
Achtſtundentag von uns voll und ganz ausgenützt wird. Der Beweis
dafür ſind die fortwährenden Sparſamkeitsmaßnahmen bei den
unte=
ren Beamken. Hält man nun dem gewiſſenhaften Sparen bei den
un=
teren Beamten die Vermehrung der höheren Beamtenſtellen gegenüber,
ſo könnte doch einmal der Gedanke auftauchen, ob es nicht an manchen
Stellen Drohnen gilt, die man beſeitigen könnte.
Zum Schluſſe möchten wir noch auf den Teuerungszuſchlag
zurück=
kommen. Der Herr Verfaſſer ſcheint nicht mit einem einheitlichen
Zu=
ſchlag einverſtanden zu ſein. Die gegebene Begründung können wir
nicht anerkennen, für uns kann es nur eine Forderung geben:
gleich=
mäßiger Teuerungszuſchlag für alle Beamte. Der Teuerungszuſchlag
ſoll ein Ausgleich für die jetzt herrſchende Teuerung ſein. Trifft nun
dieſe Teuerung nicht alle Menſchen gleich hart, oder kauft ded untere
Beamte ſeine Lebensmittel, Kleider, Schuhe uſw. billiger wie der höhere?
Hier heißt es nicht, biſt du unterer oder höherer Beamter, hier heißt es
bezahlen oder verzichten. Daß es in Zukunft den höheren Beamten nicht
möglich ſein wird, Aufwendungen für die Bildung ihrer Kinder machen
zu können, berührt uns eigentümlich. Hat denn nicht auch der untere
Beamte ein Recht darauf, ſeine Kinder vorzubilden? Oder glaubt man,
daß in dieſen Kreiſen keine Intelligen; ſchläft, die nur geweckt zu
wer=
den braucht, um Früchte zu tragen?. Geben Sie uns die Mittel dazu,
und Sie wverden unſere Behaubtungen beſtätigt finden. Der erſte
Schritt hierzu iſt ein gleichmäßiger Teuerungszuſchlag.
Der Unterſchied in der Beſoldung für untere, mittlere und höhere
Beamte iſt genügend im Grundgehalt und Ortszuſchlag gewahrt. Eine
Vevorzugung im Teuerungszuſchlag iſt eine Ungerechtigkeit, die wir
be=
kämpfen müſſen. Dieſen Kampf müſſen wir bis zum Endſieg führen,
im Vertrauen auf unſere Führer, die uns nicht auf eine ſchiefe Ebene,
ſondern dem Aufſtieg entgegenführen wollen.
Reichsverband. Deutſcher Poſt= und Telegraphenbeamten,
Ortsgruppe Darmſtadt.
+ Arheilgen, 24. Aug. Der hieſige Blau=Kreuzverein
feiert nächſten Sonntag ſein Jahresfeſt. Morgens findet um ½10
Uhr in der Kirche Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des hieſigen
Kirchen=
geſangvereins und Predigt des Herrn Pfarrers Grim ſtatt. Nachmittags
folgt im Gemeindehauſe eine Nachfeier. Am Abend iſt Ebangeliſation
unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Schmiedemeiſter Fähler aus
Lee=
heim ſpricht über das Thema: „Dunkle Wolken, ſtrahlendes Licht.”
s. Traiſa, 23. Aug. Gemeinderatsſitzung. Für die
ſchul=
ärztliche Tätigkeit in hieſiger Gemeinde wird Herr Zahnarzt Uhlmann=
Nieder=Ramſtadt beſtimmt. Einem Geſuch der Handwerterſchule Nieder=
Ramſtadt um Bewilligung eines Zuſchuſſes wird mit jährlich 400 Mark
entſprochen. Zu einem Geſuch des Wohlfahrtsamtes Darmſtadt um
vorübergehende Aufnahme ſchulpflichtiger Kinder im Kinderheim Waldeck
wird beſchloſſen, dem Geſuch zu entſprechen, doch ſoll zuvor
Kreisſchul=
inſpektor und der Schulvorſtand gehört werden. Die Aufnahmefriſt wird
bis zum 1. Oktober 1922 feſtgelegt, da in dieſer Zeit die baulichen
Erwei=
terungen, welche die Stadt vornehmen will, beendet ſein können. Ein
Vertrag zwiſchen der Turngemeinde und Geſellſchaft „Fidelio” und der
Gemeinde, betreffs des Sportplatzes, wird der Sportplatzkommiſſion
noch=
mals überwieſen. Die Neuregelung der Gemeindebeamtengehälter bezw.
die rüchwirkende Zahlung für das Jahr 1920 war ſeitens des
Gemeinde=
rats ſchon verſchiedentlich abgelehne worden und ſteht erneut auf der
Tagesordnung. Dieſe Angelegenheit wird nochmals an die
Finanzkom=
miſſion verwieſen. Zu Punkt Verſchiedenes ſteht die örtliche
Wohnungs=
not und fördert eine rege Ausſprache zutage. Auch hier hat ſie
unheim=
liche Formen angenommen, und der geſamte Gemeinderat kommt zu der
Ueberzeugung, daß wohl noch einige Wohnungen am Orte ſeien, die
be=
treffenden Hausbeſitzer mit ihrem Umgehungsverſuch beteiligen ſich leider
an der Behebung der Wohnungsnotz nicht. Schritte zur weiteren
Errich=
tung von neuen Wohnungen ſind für die Dauer unausbleiblich. Nach
weiteren kleineren Beratungen wird die Sitzung geſchloſſen.
e. Ober=Ramſtadt, 25. Aug. Die Walbingerſche Fabril
ſoll, wie verlautet, von der Firma Opel=Rüſſelsheim erworben werden,
die beabſichtigt, einen Teil ihres Rüſſelsheimer Betriebs nach hier zu
verlegen.
Groß=Gerau, 25. Aug. Verbotene Sammlung. Der
fran=
zöſiſche Kreisdelegierte des Kreiſes Groß=Gerau und der beſetzten Gebiete
der Kreiſe Darmſtadt und Offenbach hat zufolge einer Verfügung der
interallierten Rheinlandkommiſſion angeordnet, daß
Hausſamm=
lungen zugunſten Oberſchleſiens nicht geſtattet ſind, wohl aber
Straßenſammlungen und Sammelſtellen, in welchen Spenden
entgegen=
genommen werden dürſen. — Die Gemeinde Groß=Gerau hat mit
Zu=
ſtimmung des Geweinderats beſchloſſen, das Gebäude der Handwer=
Eerſchule zum Preiſe von 350 000 Mark an den Reichsfiskus zu
ver=
kaufen. In dem Hauſe ſollen Geſchäftsräume des Finanzamts
unter=
gebracht werden.
— Crumſtadt, 25. Aug. 80. Geburtstag. Am Dienstag feierte
Herr Privatier Löb Bruchfeld in voller körperlicher Rüſtigkeit und
geiſtiger Friſche im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel ſeinen 80. Geburtstag, ſtürme, all das nimmt „die Madonna”, einer der wenigen Kunſtſchätze
— Viernheim, 24. Aug. Unfall. Ein 27 Jahre alter Taglöhner
von hier enlitt auf ſeiner Arbeitsſtelle in Mannheim einen ſchweren
Un=
fall. Er glitt an einer Blechwalze aus und fiel mit dem linken Arm
in die Kammräder einer Maſchine, wobei er ſchwer verletzt wurde. Er
kam ſofort in das Allgemeine Krankenhaus, wo ihm der gerſchmetterte
linke Arm abgenommen werden mußte.
4 Auerbach, 25. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtern ſtattgefundenen Sitzung, die unter dem Vorſitz des
Bürger=
meiſters Blickensdörfer tagte, kam eine große Anzahl von
mehr=
oder weniger wichtigen Gegenſtänden zur Beratung. Von mehreren
Sachen nahm man nach Bekanntgabe durch den Vorſitzenden kurz
Kennt=
nis und wurde ſo eine Reihe von Anfragen raſch erledigt. Der
Be=
chenglocken wohnte auch Pfarrer Eßlinger bei und einigte man
ſich über die Feierlichkeit auf Antrag des Gemeinderats Graf auf eine
einfache Feier im Vormittagsgottesdienſt an dem betreffenden Sonntag.
Die drei Geſangvereine Männerquartett, Sängerluſt und Harmonie
ſollen zur Teilnahme eingeladen werden. Da der Monteur, der die
Glocken an ihre Plätze bringen ſoll, bis jetzt noch nicht eingetroffen iſt,
ſo kann die vorgeſchlagene Einweihung am nächſten Sonntag noch nicht
erfolgen und muß eine Verſchiebung eintreten. Der Vorſitzende brachte
dabei ein Schreiben des Baurats Keſſel=Bensheim zur Kenntnis,
wonach die alten Glocken nicht veräußert werden könnten, da ſie unter
ſchen ein abſolut ſicheres Erkennungszeichen, und dieſe
Vor=
ſichtsmaßnahme hat ſchon öfters dazu geführt, Schwindler zu
entlarven. Bedenken Sie, bitte daß manche der größten Kran= iſt „Paris möge Frankreich ſein, aber Neu=York iſt nicht
Ame=
kenhäuſer in Europa und Amerika die Fingerabdrücke jedes
Pa=
tienten mit ſeiner Krankengeſchichte aufbewahren. Es wird auf
dieſe Weiſe viel Verwirrung vermieden, denn die Fingerabdrücke
geſtatten auch noch nach vielen Jahren, die Identität der
betref=
fenden Perſonen zweifelsfrei feſtzuſtellen. Dasſelbe geſchieht in
verſchiedenen großen Kinderbewahranftalten, und die
Finger=
abdrücke bieten die einzige Sicherheit dafür, daß Kinder nicht
vertauſcht werden können. Dieſe winzigen Rillen an den Enden die Enthaltſamkeit angenommen.
Ihrer Finger ſind das ſicherſte Erkennungsmittel, das man heute
beſitzt. Wohl können ſie durch den Gebrauch von ſcharfen Säuren
verändert werden, aber nur zeitweiſe, und im ganzen ſind dieſe
Identifizierungszeichen unfehlbar, da ſie ſich von der früheſten
Kindheit bis ins hohe Alter kaum verändern. Wir müſſen auch
die Abdrücke von allen Fingern nehmen, weil nur dieſe Reihe
von Verſchiedenheiten die Einzigartigkeit ergibt. Die Chineſen
haben das Syſtem der Fingerabdrücke ſchon ſeit langem in die
Rechtspflege eingeführt und verlangen bei der Ausſtellung eines
gültigen Teſtaments den Fingerabdruck des Erblaſſers. Wenn
wir Ihren Fingerabdruck beſitzen, ſo ſind Sie gegen jeden
Be=
trug geſchützt!“
Heſſiſchen Gauverband gegen den
Alkoholis=
mus wird uns geſchrieben:
In der Sonntagsnummer Ihrer Zeitung brachten Sie einen
Artikel: „Der Reiz der verbotenen Frucht”, welcher,
Nachteiliges über die Wirkung des Alkoholverbots in Amerika
berichtete. Am 4. Juli fand tatſächlich ein Umzug von Gegnern
des Alkoholverbots in den Straßem von Neu=York ſtatt. Die
Neu=York World, welche gleichfalls ein Gegner des
Alkoholver=
bots iſt, hat die Zahl der Teilnehmer aus der großen
Mil=
lionenſtadt auf nur 12000 angegeben, und von dieſen waren
mindeſtens dreiviertel von ausländiſcher Herkunft. So war es ſozuſagen unbekannt ſind.
ſehr bezeichnend, daß von den etwa 300 Vereinen, welche an dem
Umzug teilnahmen, über 100 italieniſche Vereine waren. In
dem berütchtigten Stadtteil Jerſey City belief ſich die Zahl der duſtriebezirken, von Banken, Eiſenbahnen, Bergwerken und Ver=
20 Frauen.
Dieſe Tatſache zeigt doch zur Genüge, welches Intereſſe die
amerikaniſche Frau, der ganzen Bewegung, zuteil, werden, läßt.1
Denkmalſchutz ſtünden. Da die Glocken von ganz einfacher
Be=
ſchaffenheit ſind und nur das Alter hier in Frage kommen kann, ſo war
man etwas erſtaunt über dieſe Mitteilung, um ſo mehr, als man die
Glocken als Altmetall an den Gießer der neuen Glocken, das Kilo. W
25 Pf., bereits verkauſt habe. Der Weinbergſchluß wurde auf
nächſten Samstag feſtgeſetzt. Lange und eingehend wurde ein Antrag
des Gemeinderats Metzler verhandelt. Dieſer Antrag verlangt, um
der Wohnungsnot zu begegnen, die Erbauung von Wohnhäuſern
durch die Gemeinde am Herdweg an der Straße nach Fehlheim. Dieſe
Angelegenheit wurde ſchon des öfteren am Gemeinderatstiſch
beſpro=
chen, und ſchon vor zwei Jahren hat man von den beiden hieſigen
Archi=
tekten Lengfelder und Dittel Baupläne anfertigen laſſen, aber immer
ſcheiterte das Projekt an den allzu hohen Baukoſten. Da aber die
Woh=
nungsnot fortwährend größer wird und augenblicklich 53 Wohnungen
dringend benötigt werden, ſo beſchloß man in der geſtrigen Sitzung die
Erbauung von zwei Doppelhäuſern mit je vier Wohnungen. Bürger=
führung angenommen und ſoll nun möglichſt bald mit dem Bauen
be=
gonnen werden. Der Bau dieſer beiden Häuſer wird eine Ausgabe von
bald 400 000 Mark erfordern. Das Kapital für die Legung eines
Waſſer=
leitungsſtranges im Herdweg bis zur Fabrik Hofmann erbot ſich dieſer
zu verzinſen. Die Einrichtung von elektriſchem Licht im Jägerhaus
wurde dem Jnſtallateur Ad. Seeger übertragen. Dem Steinhauer
Groh wurde die Aufſtellung von zwei Marmorplatten auf dem
Fried=
hof geſtattet. Damit waren die Beratungen in der Hauptſache erledigt
und erſt gegen 10 Uhr endete die ſehr lebhafte und arbeitsreiche Sitzung.
wd. Offenbach, 25. Aug. Kampfhähne. In der Nacht vom
Samstag auf Sonntag geriet ein Hauseigentümer in der Schloßſtraße
mit einem ſeiner Mieter in Streit. Die beiden richteten ſich gegenſeitig
mit Se itengewehr, Hammer und ähnlichen Inſtrumentem derart
zu, daß ſie ſich durch die Rettungswache verbinden laſſen mußten.
fpd. Neu=Iſenburg, 24. Aug. Das Ergebnis eines
Kin=
derhilfstages. Gin zweifathes Ergebnis brachte der am Sonntag
hier abgehaltene Kinderhilfstag. Durch den Verkauf allerlei Liebesgaben,
Sammlungen und andere Veranſtaltungen kamen rund 58 000 Mark ein.
Das iſt ein erfreuliches Ergebnis. Unerfreulich iſt aber fobgende
Tat=
ſache: Es verſchwanden während der Veranſtaltung 215 Aepfelwein= und
Biergläſer, 79 Waſſergläſer, 18 Eisgläſer, 9 Likörgläſer, 8 Weingläſer,
8 Sektgläſer, 2 Süßweingläſer, 7 Kaffeetaſſen und 30 Löffel. Der durch
dieſe Spitzbübereien dem Wirt entſtandene Schaden in Höhe von 1264
Mark muß vom Erträgnis des Kinderhilfstages abgebucht werden.
wd. Mainz, 25. Aug. Verkehrserleichtevungen.
Nach=
dem bereits der Verkehr zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet
mit Leitung über Biſſchofsheim freigegeben und gleichzeitig die Sperre
für die umgekehrte Richtung gemilderk wurde, wird ab ſofort
ber=
ſuchsweiſe auch der Verkehr vom unbeſetzten nach dem beſetztem
Ge=
biet freigegben, ſo daß nunmehr keinerlei Beſchränkungen mehr für
den Verkehr über Biſchofsheim beſtehen. Zur glatten und ſchnellen
Ab=
wichelung des Verkehrs iſt es jedoch unbedingt notwendig, daß beim
Ver=
ſand vom beſetztem nach dem unbeſetzten Gebiet die Sendungen
zollamt=
lich verabfertigt und im übrigen ihnen ſtets die erforderlichen Ein= und
Ausfuhrbewilligungen und Warenerklärungen beigegeben ſind.
Nierſtein, 25. Aug. Diebe, die ſichvonder
Anzeigefrei=
kaufen. In hieſiger Gemarkung wurden Kartoffeldiebe von den
Feld=
ſchützen auf friſcher Tat ertappt. Auf die Meldung der letzteren einigte
ſich der beſtohlene Gutsbeſitzer mit den Spitzbuben dahin, daß er auf
einen Strafantrag unter der Bedingung verzichtete, daß ihm die Diebe
100 Mark für die geſtohlenen Kartoffeln zahlten, ſowie ſich zur Zahlung
einer Buße von 50 Mark an die Ortsarmen verpflichteten.
wd. Alzey, 25. Aug. Unnatürliche Mutter. In Bornheim
wurde am Montag die 24 Jahre alte Katharina P. von der
Staats=
anwaltſchaft Mainz wegen Kindestötung verhaſtet. Sie hatte ihr
neu=
geborenes Kind im Garten vergraben.
wd. Ober=Ingelheim, 25. Aug. Wie die Leitungdes
Frei=
lichttheaters mitteilt, iſt, ermutigt durch den großen Erfolg,
durtch den Monat September eine Wiederholung der Aufführung
geplant, bei welcher Gelegenheit eine große Berliner Filmfirma die
Auf=
führung filmen laſſen will.
Friebbery, 24. Aug. Zum Abſchied. Wir leſen in der Neuen
Tagesztg.: Heute hat eine alte Friedbergerin, nach mehr als 600jährigem
Aufenthalt, ſang= und klanglos von uns Abſchied genommen. Es iſt
„die Jungfrau”. Ecke Kaiſerſtraße und Schirngaſſe, die Sandſteinfigur
des Herrn Rentner Georg Hanſtein gehörigen Hauſes, Kaiſerſtraße 70.
Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts hat „die Madonna”, wie man
ſie nannte, treulich Freud und Leid mit zahlloſen, nun längſt
vermoder=
ten Geſchlechtern geteilt und dem Hauſe dem Namen „zur Jungfrau”
ge=
geben. Trotz verſchiedener Umbauten wieſen die Hausbeſitzer pietätvoll
der Jungfrau” immer wieder dem alten Ehrenplatz an der Kreuzung
Kaiſerſtraße—Schirngaſſe an. Was das altehrwürdige Sanbſteinbild im
Laufe der Jahrhunderte geſchaut und erlebt hat, den Aufſtieg der Freien
Reichsſtadt Friedberg im Mittelalter, die Regfamkeit der Bürgerſchaft in
Friedenszeitem und ihre Sorgen und Tränen während zahlloſer
Kriegs=
die Friedberg bis heutigen Tages verblieben, jetzt mit ſich fort, gelockt
von dem Fluche der Menſchheit, dem blendenden Gold. Wie wir hören,
geht „die Jungfrau” in den Beſitz des Kaiſer Friedrich=
Mu=
ſeums zu Beplin über. Herrn Georg Hanſtein ſollen 45 000 Mark
für das Standbild geboten worden ſein, für Friedberg ein nennenswerter,
bedauerlicher Verluſt und ein Beweis, für das Fehlen jedweden
Ge=
meinſinns.
fpd. Vilbel, 24. Aug. Brand auf dem Jahrmarkt.
Wäh=
rend des ſtärkſten Jahrmarkktreibens explodierte in einer Schaubude ein
Benzinbehälter. Im Nu ſtand der geſamte leichtgezimmerte Bau in
Flammen. An eine Rettung war, nicht zu denken. Die Feuerwehr
konnte ſich nur auf die Erhaltung der ſchwerbedrohten übrigen Buden
ſprechung über die bevorſtehende Einweihung der neuen Kir= und Zelte beſchränken. Der vom Brand getroffene Schauſteller war nicht
verſichert und hat nun Hab und Gut verloren.
Greßenhain, 22. Aug. Das Zigeunerunweſen. Geſtern
mittag fuhren mehrere Wagen einer vielköpfigen Zigeunerbande durch
den Ort, in der Richtung nach Gedern zu. Da die Weiber im Dorf
um=
hergingen und bettelten, nahm die Gendarmerie die Verfolgung auf und
ſtellte die Bande bei Hartmannshain. Einer der Zigeuner, der mit einem
Jagdgewehr ausgerüſtet war, warf es weg und floh, die anderen gaben
noch acht Schüſſe ab; ob es Schreckſchüiſſe oder Freudenſchüſſe geweſen
ſind, wie die Zigeuner behaupten, da ſie eine Hochzeit gefeiert haden
wvollen, wird die Unterſuchung lehren. Da ſich die männlichen Perſonen
Ferner muß darauf aufmerkſam gemacht werden, daß Neu=York
trotz ſeiner Größe ein ſehr kleiner Teil der Vereinigten Staaten
rika, gerade ſo wenig wie Berlin nicht Deutſchland oder
Lon=
don nicht Großbritannien iſt. Dann muß bedacht werden, daß
neun Zehntel des Landes enthaltſam geweſen ſind, bevor das
Antialkoholgeſetz im Wirkung getreten iſt. Keinesfalls als die
plötzliche Folge einer „übergeſchnappten Theorie”, ſondern
in=
folge der Erfahrungen mit der Enthaltſamkeit über einen
Zeik=
raum von 30 bis 40 Jahren. Ein Staat nach dem andern hatte
Welche hervorragenden günſtigen Ergebniſſe das
Alkohol=
verbot in Amerika hervorgerufen hat, läßt ein Artikel in der
Zeitung Watchword vom 19. Mai 1921 erkennen. Dieſe ſchreibt:
Von allen größeren Fabrikorten laufen Berichte ein, die eine
Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit feſtſtellen: das Nichterſcheinen
zur Arbeit iſt merklich ſeltener geworden, und Arbeiter, die nach
der Zeit bezahlt werden, arbeiten länger. Ueberhaupt zeigt ſich
mehr Wirtſchaftlichkeit und Regelmäßigkeit in den Betrieben.
Auch die Zahl der Unfälle iſt kleiner geworden, und eine
gün=
ſtigere Arbeitsſtimmung macht ſich fühlbar. Im ganzen Lande
wird von einer Zunahme der Verkäufe der Geſchäftsläden
be=
richtet, ſowie von einer Erhöhung der Kaufkraft und einer
Beſſe=
rung im Eingang ausſtehender Schulden. In den Induſtrie=
* Das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten. Vom gebieten verzeichnen die Sparkaſſen eine Zunahme der Einlagen
und eine Abnahme der zurückgezogenen Guthaben. Auch manche
mittelbare Gewinne hat das Verbot zur Folge; unter ihnen ſei
die Beſſerung der ſozialen Verhältniſſe in vielen unrühmlich
bekannten Stadtteilen übevvölkerter Großſtädte genannt.
Wenn die gegenwärtige Geſamtlage mit ihrer
Arbeitsloſig=
keit ins Auge gefaßt wird, ſo muß anerkannt werden, daß die
Wohltätigkeitseinrichtungen und Strafanſtalten nicht gerade in
beſonderer Weiſe in Anſpruch genommen werden. Wenn
Ein=
richtungen für die Arbeitsloſen, wie Suppenverteilung uſw.
Wer die Lage in den Vereinigten Staaten im ganzen nach
den vertrauenswürdigen Berichten, die von den größeren In=
Proteſtteilnehmer im ganzen auf etwa 3500 mit Einſchluß von kaufsläden einlaufen, beurteilt, der kann die Tatſache nicht
be=
ſtreiten, daß das Alkoholverbot ſich auch als wirtſchaftliche Kraft
erwieſen hat.
J. H. Perſiin.
Seite 4.
bei der Durchſuchung der Wagen widerſetzten, wurden drei von ihnen
verhaftet und heute dem Amtsgericht Herbſtein zugeführt. Die Bande
treibt ſich ſchon das ganze Jahr in unſerem Kreiſe an den preußiſchen
Grengwaldungen herum, ohne jede Beſchäftigung.
Windhaufen, 25. Aug. Futterneid. Ein werbwürdiger Vorfall,
der hier noch nicht beobachtet wurde, hat ſich hier ereignet. Da kein
Grummet wegen der entſetzlichem Dürre gemäht werden kann, werden
jetzt ſchon die Ziegen und Rinder auf die Weide getrieben. Vorgeſtern
nun gerieten hier im Wieſengrunde, wo die Schwalm entſpringt (zwiſchen
unſerem Dorfe und Meiches), plötzlich ein Rind und eine Ziege in Streit.
Das Rind warf die Ziege zu Boden und bearbeitete ſie mit den Hörnern
und Füßen. Ehe der Beſitzer Hilfe bringen konnte, hatte das Rind der
Ziege den Todesſtoß gegeben. Das ſchwerverletzte Tier ſchleppte ſich noch
ein paar Schritte weiter und ſank dann nieder. Um das Fleiſch zu retten,
blieb nichts anderes übrig, als dem verletzten Tier den Hals
abzuſchnei=
den. Offenbar hat Futterneid den Streit verurſacht.
Wetterfeld, 25. Aug. Unglücksfall. Hier verunglückte in der
Dorſmühle der zweitälteſte Sohn des Beſitzers, Jakob Schudt. Der junge
Mam kam dem Kammrade zu nahe, der Zapfen des Rades faßte ſeine
Jache und riß ihn mit ſich. Der junge Mann war ſchon in Gefahr,
zer=
riſſen zu werden, da blieb durch das Loslöſen einer Platte das geſamte
Rädenwerk ſtehen. Der Mahlburſche hatte den übrigen Leuten, die in
Arbeit ſtanden, zugerufen, ſie möchten das Waſſerrad abſtellen; hierzu
aber wäre es zu ſpätr geweſen: Nur jener glückliche Zufall brachte
Ret=
tung. J. Schudt wurde noch lebend aus dem Räderwerk hervorgezogen.
Mit einem Bruch des Oberſchenkels und einigen kleineren Verletzungen
kam er davon; er wunde in das Krankenhaus zu Laubach gebracht. —
Das Ehrendenkmal für unſere Gefallenen auf dem Bürgerkopf iſt
jetzt mahezu vollendet und wird demnächſt eingeſveiht werden. Sehr ſchön
ſtellt ſich der Sarkophag der Süidſeite, gekrönt vom mächtigen Eiſenhelm,
umgeben von den ſechs Schilden, dem Beſchauer dar, wenn er von
un=
ſerer Bahnſtation kommt.
Eilzüge über die Odenwaldbahn!
Eine dringende Verkehrsnotwendigkeit.
— Der Uebergang der Ciſenbahnen von den Bundesſtaaten auf das
Reich hat eine Vereinheitlichung des Verkehrs und Betriebs mit ſich
gebracht, die, richtig aufgefaßt, geeignet iſt, erhebliche Verbeſſerungen
im Eiſenbahnverkehr und =betrieb herbeizuführen. Während früher die
nebeneinander arbeitenden bundesſtaatlichen Eiſenbahnverwaltungen
einer natürlichen Ausdehnung von Verkehrsbeziehungen mitunter mehr
oder minder wirkſame Schranken gezogen haben, ſtellen die nunmehrigen
Reichseiſenbahnen ein einheitliches Unter men dar, das in jeder
Be=
ziehung nach großen, einheitlichen Geſichtspunkten zu verwalten iſt.
Ein Gebiet, dem der Reichsgedanke im Eiſenbahnweſen beſonders
zuſtatten kommen wird, iſt das der Fahrplangeſtaltung.
Ge=
rade in Hinſicht der Fahrpläne hat der frühere Zuſtand der
bundes=
ſtaatlichen Eiſenbahnverwaltungen wenig günſtig gewirkt, weil ſich die
einzelnen Verwaltungen mitunter aus dem Geſichtspunkt eines
mög=
lichſt günſtigen finanziellen Ergebniſſes des Einzelunternehmens heraus
zu wenig glücklichen Maßnahmen verleiten ließen, die nach der
Verein=
heitlichung der Eiſenbahnen zu einem Unternehmen des Reichs vollends
ſinn= und zwecklos geworden ſind.
Die grundſätzliche Neugeſtaltung der Dinge durch die Verreichlichung
der Eiſenbahnen bietet Veranlaſſung, zu prüfen, ob und inwieweit
weſentliche Neuerungen in der Geſtaltung der Fahrpläne und in der
Führung der Züge möglich und notwendig ſind. Selbſtverſtändlich, iſt
hierbei, zumal bei der derzeitigen finanziellen Lage des
Reichseiſen=
bahnunternehmens, der Geſichtspunkt der Wirtſchaftlichkeit im Auge zu
behalten, der aber keineswegs etwa dahin falſch verſtanden werden darf,
daß dringend erſcheinende Verbeſſerungen zu unterbleiben haben, weil
vielleicht die Wirtſchaftlichkeit einer neuen Einrichtung noch nicht
zahlen=
mäßig feſtſteht. Es muß genügen, wenn die Wahrſcheinlichkeit der
Wirt=
ſchaftlichkeit vorliegt, um den Verſuch einer neuen Einrichtung wie einer
neuen Verkehrsverbindung gerechtfertigt erſcheinen zu laſſen.
Schon ein Blick auf die Eiſenbahnkarte lehrt, daß die kürzeſte
Ver=
bindung zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt einerſeits und
Heil=
bronn, ſowie dem ganzen übrigen nördlichen Württemberg andererſeits
über die Odenwaldbahn und den Neckar entlang führt, alſo über
Wie=
belsbach=Heubach, Eberbach, Neckarelz, Jagſtfeld. Der Augenſchein wird
beſtätigt durch die Entfernungszahlen, die ergeben, daß die Verbindung
von Darmſtadt (und damit auch von Frankfurt) nach Heilbronn über
die Odenwaldbahn und das Neckartal mit 134 Kilometern um ganze 24
Kilometer kürzer iſt, als die bisher meiſt benützte Verbindung über
Heidelberg, Bruchſal, Bretten mit 158 Kilometern. Der 129 Kilometer
lange Weg Davmſtadt—Heilbronn über Meckesheim, Jagſtfeld ſcheidet
wegen ſeiner ſchlechten Verbindungen von vornherein aus. Es drängt
ſich alſo die Frage auf, ob nicht zweckmäßig von Frankfurt a. M. und
Darmſtadt über die Odenwaldbahn den Neckar entlang nach Heilbronn
und weiter nach Stuttgart beſchleunigte Züge zu führen ſind. Die
Be=
antwortung der Frage wird in erſter Reihe davon abhängen, ob eine
derartige Zugverbindung mit einiger Wahrſcheinlichkeit eine
aus=
reichende Benützung erwarten läßt. Dies muß unbedingt bejaht
wer=
den, vorausgeſetzt, daß es ſich um zuſchlagfreie Eilzüge handelt, die auch
für den Verkehr von Ort zu Ort in erheblichem Umfange benützt
wer=
den können.”
Die Führung durchgehender Eilzüge über die
Oden=
waldbahn hätte natürlich eine ganz andere Bedeutung, als die bis
zum Kriegsausbruch gefahrenen beiden Eilzugspaare Frankfurt a. M.—
Hanau—Eberbach und Darmſtadt—Eberbach und zurück. Die
durch=
gehenden Eilzüge hätten von vornherein mit einer erheblichen Zahl von
Durchgangsreiſenden zwiſchen den Anfangs= und Endſtationen zu
rech=
nen, während der Durchgangsverkehr der nur auf der verhältnismäßig
kurzen Strecke der Odenwaldbahn gefahrenen Eilzüge bei noch ſo guten
Anſchlüſſen naturgemäß nur gering ſein konnte. Zu dem
Durchgangs=
verkehr kommt, da die Züge zuſchlagfrei werden, der jedenfalls recht
ſtarke Verkehr auf kürzere Entfernungen, der Verkehr von Ort zu Ort
und der Verkehr vom Lande in die Stadt und umgekehrt. Auf eine
möglichſt günſtige Geſtaltung der Anſchlüſſe wird ſelbſtverſtändlich
be=
ſonderer Wert zu legen ſein.
Was die Lage der Züge anlangt, ſo wäre es wünſchenswert, von
vornherein zwei Zugpaare vorzuſehen, und zwar je einen Vormittags=
und Nachmittagszug in jeder Richtung, der es ermöglicht, an einem Tag
von Endpunkt zu Endpunkt, das iſt von Frankfurt oder Darmſtadt nach
Heilbronn oder Stuttgart und zurück, zu gelangen, der aber auch weiter
ſämtliche Zwiſchenorte bequem in eintägiger Reiſe erreichen läßt. Der
in der Anlage wiedergegebene Entwurf eines Fahrplans für die beiden
Eilzugspaare dürfte den Anforderungen des Verkehrs einigermaßen
ge=
recht werden. Danach verläßt der Vormittagszug Heilbronn um 10,20
nach Ankunft des um 9,27 in Stuttgart abfahrenden Tagesſchnellzugs
D 33 Stuttgart-Berlin, der ſeinerſeits wieder unmittelbar Anſchluß
aus Süden hat. Der Gegenzug verläßt Frankfurt a. M. 5,50,
Darm=
ſtadt=H. 6,25 nachts und trifft in Heilbronn 9,25 nachts ein, zum
An=
ſchluß an den um 9,38 nachts nach Stuttgart abgehenden Tagesſchnellzug
D 32 Berlin—Stuttgart. Mit einigen kleinen Verſchiebungen läßt ſich
bei dem Zug nach Heilbronn in Eberbach oder Neckarelz ein
Zuſammen=
ſchluß mit dem Nachtſchnellzug D 37 Mannheim-Berlin herſtellen;
ebenfo erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, in der umgekehrten Richtung
mit dem Schnellzug D 34 Dresden—Saarbrücken eine Verbindung zu
ſchaffen.
Das zweite Zugpaar von Norden nach Süden vormittags und von
Süden nach Norden nachmittags brauchte nicht unbedingt von und nach
Frankfurt a. M. durchgeführt zu werden, weil hier gute Anſchlußzüge
in Geſtalt von D=Zügen vorhanden ſind. Hingegen wäre es zweckmäßig,
es nach und von Stuttgart durchzuführen, weil hier angemeſſene Züge,
jedenfalls auf der Strecke Stuttgart-Bietigheim, fehlen. Der Zug von
Norden nach Süden würde Darmſtadt um 7.40 im Anſchluß an den um
7,02 aus Frankfurt abfahrenden Zug D 132 verlaſſen, um 10,40 in
Heil=
bronn und etwa 11,45 in Stuttgart anzukommen. In Eberbach wäre
unmittelbarer Anſchluß an den Tagesſchnellzug Mannheim-Berlin D 33.
Der Gegenzug würde etwa 4,55 Stuttgart verlaſſen (unmittelbare
An=
ſchlüſſe von Wien, München, Ulm) und Darmſtadt=H. 9,00 nachts
er=
reichen, von wo unmittelbarer Anſchluß nach Frankfurt mit Zug D 1
ab 9,08 nachts beſteht. Von Bietigheim nach Stuttgart und zuruck
könn=
ten zur Not auch beſtehende D=Züge benutzt werden.
Auch für die beſonderen Bedürfniſſe des Kreiſes Erbach wäre die
Lage der Züge ſehr günſtig: Beiſpielsweiſe wäre mit dem Zug 12,06
ab Erbach Darmſtadt=Oſt im Rahmen einer Nachmittagsfahrt bereits
um 1,10 zu erreichen, man könnte bis 6,38 nachts über 5 Stunden in
Darmſtadt verweilen und wäre bereits 7,45 nachts — rechtzeitig zum
Abendeſſen — wieder in Erbach zurück. Umgekehrt iſt der Zug ab
Darmſtadt=H. 7.40, Darmſtadt=Oſt 7,53, beſonders bequem gelegen für
die Erledigung von Geſchäften im Odenwald. Die Rückkehr könnte
ent=
weder ſchon mit dem Mittagseilzug oder aber mit dem Abendeilzug ab
Erbach 7.45 erfolgen. In Heilbronn und ſogar in Stuttgart könnten
vom Odenwald aus unſchwer im Rahmen einer Tagesreiſe Geſchäfte
er=
ledigt werden.
Für die anderen Gegenden ber von den neuen Zügen zu
befahren=
den Strecke dürften die Verkehrsverhältniſſe ähnlich günſtig liegen, ſo
daß auch hier mit einer ſtarken Benützung der Züge im örtlichen
Ver=
kehr beſtimmt gerechnet werden kann. Da der Durchreiſeverkehr ſchon
infolge der niedrigeren Fahrpreiſe — der Fahrpreis 3. Klaſſe von
Frank=
furt oder Darmſtadt nach Heilbronn wird ſich, abgeſehen von dem
fort=
fallenden Schnellzugszuſchlag, um etwa 5 Mark und 8 Mark in 2. Klaſſe
billiger ſtellen — den neuen Weg, ſobald er erſt einmal bekannt ſein
wird, in ſtarkem Umfange wählen wird, kann die Wirtſchaftlichkeit der
hier vorgeſchlagenen Verbindungen einem Zweifel füglich nicht
unter=
liegen. Es kann pielmehr nicht ausbleiben, daß die neue Eilzugsver=
Frankfurt—Darmſtadt—Heilbronn—Stuttgart zwar kein Weg
ßen internationalen Verkehrs, aber doch eine Verbindung wer=
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921
den wird, die im Bereiche der deutſchen Eiſenbahnen ein wichtiges Glied
bildet, das weiteren Gegenden den Anſchluß an die großen
Verkehrs=
ſtraßen erleichtert und nicht zum Letzten ein neues Vand zwiſchen dem
Norden und dem Süden unſeres in ſeinem einheitlichen Beſtande ſo
ſtark bedrängten Vaterlandes knüpft.
Fahrplanentwurf.
km
4702
D 136
*71a
740
76=
811
824
82"
832
842
863
900
9o9
926
ges
958
100=
1015
1021
1040
104
1114
1130
1145
—6 60 an
aß/ Wiebels bach= ſab
ſan 1243
1240 711 ab Höchſt ab 1221 723 ab König ab 1231 757 ab Michelſtadt ab 1213 745 ab Erbach ab 1206 754 ab Hetzbach ab 1156 821
822 118 an
ab/Eberbach ſab
an 1130
1127 843
842 183 an
ab/Neckarelz ſab
ſan 1105
1100 9o9 143 ab Gundelsheim ab 104: 912 151 ab Jagſtfeid". ab 10:* 925
*998 162 an
ab/ Heilbronn ſab
ſan 1020
*1014 D 32
*1021 191 ab Bietigheim". ab *1022 201 ab Ludwigsburg ab D 33 *1038 215 an Stuttgart Hbf.. .. ab 792"
*935
D 1
*998
9ae
850
823
842
812
810
821
751
742
728
719
791
645
642
627
615
629
568
52*
610
455
* — Beſtehende D=Züge.
Reich und Ausland.
ONB. Berlin, 24. Aug. Frontkämpfertag. Der vom
Natio=
nalverband deutſcher Offiziere und dem Verband nationalgeſinnter
Sol=
daten veranſtaltete Frontkämpfertag vereinigte im Stadion eine
vieltauſendköpfige Menge. Der Feldmarſchall Hindenburg war zu dieſer
Feier nicht erſchienen, dagegen bemerkte man unter den Anweſenden den
General Ludendorff, der von ſeinen Anhängern ſtürmiſch begrüßt wurde.
Graf Walderſee hielt eine Begrüßungsanſprache, in der er zur Einigkeit
aller Deutſchen aufforderte. Den Auftakt der Feier bildete der Aufmarſch
der Studentenkorps, ſowie der verſchiedenen Vereine. Der evangeliſche
Oberpfarrer Pgevold und der kotholiſche Pfarrer Engelſtein hielten eine
Feſtrede. Der Opernſänger Tomaſchek vom Deutſchen Opernhaus in
Charlottenburg ſang aus Lohengrin die Anſprache des Königs Heinrich.
Die erſchienenen Mitglieder der Soldatenvereine formierten ſich
zuſam=
men zu einem außerordentlich ſtarken Zuge uud veranſtalteten unter
Füh=
rung des Prinzen Eitel Friedrich einen Vorbeimarſch vor General
Luden=
dorff. Zum Schluß hielt der General v. d. Goltz eine Anſprache an die
Frontkämpfer. Am Abend ſoll ein großer Zapfenſtreich veranſtaltet
werden.
Berlin, 25. Aug. In dem Verwaltungsgebäude der
Aktien=
geſellſchaft für Anilinfabrikation in der
Lohmühlen=
ſtraße an der Treptower Brüche brach, der B. Z. a. M. zufolge, im den
Gardevoberäumen ein Brand aus, der raſch zum Erſrichen gebracht
wvurde. Als mach der Urſache des Brandes geforſcht wurde, entdeckte
man, daß ein Schrank nngezündet worden war. Während die Wehr noch
mit dem Löſchen des Feuers beſchäftigt war, wwurde in einem
ungefähr=
beten Zimner der 45jührige Abteilungskeiter Kaeſebier
be=
wußtlos und blutüberſtrömt auf dem Fußboden liegend aufgefunden. Er
hatte ſich mit einem Raſiermeſſer die Pulsader der linken Hand
aufge=
ſchnitten und ſich eine ſchwere Verletzung am Halfe beigebracht. Die
Ermittelungen der Verwaltung ergaben, daß Kaeſebier, der ſeit 25
Jah=
ren als zuderläſſiger Beamter ſeinen Dienſt verrichtet hat, die
Brand=
ſtiftung in einem Anfall geiſtiger Umnachtung beging.
Kaeſe=
bier hatte ſich in der letzten Zeit mit ſeinen Erſparniſſen am Berliner
Wettkonzernen beteiligt und ſah ſich nach dem Zuſammenbruch der
Unter=
nehmen als vollſtändig mittelloſer Mann. Der Verluſt ſeines Vermögens
raubte ihm den Verſtand. — In den ſtädtiſchen
Elektrizitäts=
werken am Schiffbquerdamm brach heute vormittag ein
Dachſtuhl=
brand aus, der raſch auf das zweite Stochwerk des Huſes, worin die
Verwaltungsräume untergebracht ſind, übergriff. Wie die B. Z. a. M.
ſchreibt, ſind die Maſchinenräume bisher nicht gefährdet.
Lichtenberg, 25. Aug. Tumultſzenen im Rathaus. Das
Lichtenbergev Rathaus war geſtern der Schauplatz ſchwerer Tumulte.
Etwa 400 Erwerbsloſe drangen in den Sitzungsſaal ein und erzwangen
das Wort für eine Debutativn, die u. a. die Anerbennung der gewählten
Erwerbsloſenräte verlangte. Um den herbeigerufenen polizeilichen Schutz
unmöglich zu machen, beſetzten die Eindringlinge die Fernſprechabteilung
des Mathauſes. Da die Menge ſich nicht aus dem Saal weiſen Ließ,
mußte die Sitzung um eine halbe Stunde vertagt werden. Nach
Wieder=
aufnahwe der Sitzung wurde unter dem Druck der Erwerbsloſen
be=
ſchloſſen, die Fvage der Anerkennung der Erwerbsloſenräte einer
Kom=
miſſion zu überweiſen.
Frankfurt B. Aug. Das Schumann=Theater wird am
Donnerstag, den 1. September, abends 7½ Uhr, wieder als Varieté=
Theater eröffnet. Die neue Direktion hat das Theater ſelbſt auf das
Prunkvollſte renovieren laſſen. Somit dürfte das Schumann=Theater
nach zweifacher Nichtung in ſeiner neuen Prachtauſtattung wie in ſeinen
Darbietungen zu einer allererſten Sehenswürdigkeit geworden ſein. Die
Wochentagsvorſtellungen beginnen um 7½ Uhr abends, Sonntags um
3½ Uhr nachmittags und 7½ Uhr abends.
Eſſen, 25. Aug. Eiſenbahnunfall. Morgens gegen 8 Uhr
ſtießen in der Nähe des Hauptbahnhofes Eſſen auf der Linie Eſſen=
Bor=
beck zwei Güterzüge zuſammen. Die beidem Lokomotivem und
ſechs Wagen wurden aus dem Geleiſe geſchleudert. Der Führer des
einen Zuges wurde ſchwer verletzt. Der Sachſchaden iſt nicht bedeutend.
Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung am 22. Auguſt.
Die Steuerpläne ber Reichsregierung, insbeſondere
die Abänderung des Umſatzſteuergeſetzes vom 24.
De=
zember 1919, wurden in der Sitzung der zuſtändigen Kommiſſion
und in der Vollverſammlung durchberaten. Eine gemeinſame Beratung
dieſer Steuergeſetzentwürfe wird noch in einer Vertreterverſammlung
der heſſiſchen Handelskammern ſtattfinden.
Der erforderliche Deviſenbedarf des Reiches zur Zahlung der durch
die Annahme des Ultimatums fällig gewordenen Goldmilliarden iſt
un=
bedingt aufzubringen. Die Deckung kann nur mit Hilfe derfenigen
Fir=
men, die ſich am Ausfuhrgeſchäft beteiligen, erfolgen. Die
Handels=
kammer richtet deshalb an alle Ausfuhrfirmen die ernſte Mahnung, ihre
Verkäufe nach den Ueberpariländern, wenn irgend
angängig, in ausländiſcher Währung vorzunehmen
und die ſo anfallenden Deviſen der Reichsbank zu
Reparationszwecken zur Verfügung ſtellen zu
wollen. Geſchieht dies nicht in ausreichendem Maße, ſo werden
un=
überſehbare Folgen und unerträgliche Schwierigkeiten nicht ausbleiben.
Droht doch dann einesteils die Einführung von Zwangsmaßnahmen
des Reiches zur Aufbringung der Deviſen, alſo eine ſcharfe
Deviſen=
kontrolle, Aufhebung der Ausfuhrfreiliſte und Rückkehr zur
vollkomme=
nen Preisüberwachung, andernteils aber ganz beſonders die allgemeine
Erhebung der 26prozentigen Ausfuhrabgabe von dem Wert jedes
ein=
zelnen deutſchen Ausfuhrgeſchäftes in der Art, wie dies lediglich zurzeit
von England geſchieht. Hiervor müſſen aber die Ausfuhrfirmen ſowohl
im Intereſſe des Reiches wie auch im eigenen Intereſſe unſere
Wirt=
ſchaft bewahren.
Nachdem im Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt eine
Beſprechung mit einem Vertreter der Schiffsbedarfs=G. m. b. H. über
Vergebung von Aufträgen für den Wiederaufbau
der Handelsflotte ſtattgefunden hatte, wurde dieſe
Angelegen=
heit in Anweſenheit des Geſchäftsführers der Schiffsbedarfs=G. m. b. H.
auch in der Vollverſammlung der Handelskammer erörtert. Weiter
wurde die Sachlage bezüglich Vergebung von Aufträgen für
den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete eingehend
dargelegt. Die Handelskammer iſt jederzeit bereit, Intereſſenten die
nötigen Aufklärungen zuteil werden zu laſſen.
Durch das Sinken des Geldwertes wird eine Veranlagung der
Ge=
werbetreibenden zur Gewerbeſteuer 1921 auf neuer Grundlage
not=
wendig. Vor allen Dingen gilt es, den Unterſchied der auf alter
Grund=
lage feſtgeſtellten Werte des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals
in ein richtiges Verhältnis zu dem in Papiermark ausgedrückten Ertrag
und den ſich hieraus ergebenden Zuſchlägen zu bringen. Es wurde daher
über die Aenderung des Artikels 11 des Gewerbeſteuergeſetzes in
Vor=
bereitung der Vertreterverſammlung der heſſiſchen Handelskammern
ein=
gehend geſprochen.
In der weiteren Folge der einzelnen Geſetzentwürfe, welche zu einer
einheitlichen Regelung des geſamten Arbeitsrechtes vorliegen, ſtand der
Entwurf eines Arbeitstarifgeſetzes zur Beratung. Wenn
auch der Tendenz dieſes Entwurfes, d. i. der einheitlichen geſetzlichen
Regelung des Tarifvertragsrechtes, zugeſtimmt werden kann, ſo ſind
gegen den vorliegenden Entwurf doch ſchwere Bedenken geltend zu
machen. Vor allen Dingen muß verlangt werden, daß beide Tarifver=
Rymmer
tragsparteien im Geſetz gleichmäßig bewertet und ihre Intereſſen be
obachtet werden. Keineswegs darf das Geſetz Vergünſtigungen für nun
eine Partei enthalten. Die für Nichteinhaltung der Verträge vorge
ſehenen Geldbußen ſind daher einheitlich feſtzulegen. Die
Einbeziehun=
des Lehrlingsweſens, der Organiſation der Arbeit in den einzelnen Be
trieben, ſowie des Benutzungszwanges für Arbeitsnachweiſe iſt abzu
lehnen. Beſtimmungen über die Benutzung eines vorgeſehenen Tarif
amts zur Regelung von Streitigkeiten ſind erſt feſtzulegen, wenn Nähe
res über die Zuſammenſetzung dieſes Amtes bekannt iſt. Die
Ent=
ſcheidungen eines ſolchen Amtes dürfen aber keinesfalls endgültig, ein e
Berufung dagegen muß vielmehr möglich ſein. Abgeſehen von dieſen
allgemeinen Einwendungen, wurde noch zu den einzelnen Paragraphen
Stellung genommen. Die Abänderungsvorſchläge werden dem Deutſchen
Induſtrie= und Handelstag zur weiteren Bearbeitung übermittelt.
Bezüglich der von Spanien Frankreich und den
Schweiz neu erlaſſenen Zollgeſetze bzw.
Einfuhr=
verhinderungen für deutſche Waren waren Umfragen
bei den beteiligten Firmen veranſtaltet worden, deren Ergebnis den
Spitzenorganiſationen in Berlin als Material für eventl.
Verhandlun=
gen untenbreitet wurde.
Die Firmen, welche an den Handelsbeziehungen mi
Finnland intereſſiert ſind, ſeien auf die Deutſch=Finnländiſche
Ver=
einigung in Lübeck, Breiteſtr. 6, aufmerkſam gemacht, welche ſich die
Pflege und Förderung, insbeſondere der wirtſchaftlichen
Wechſelbeziehun=
gen, zwiſchen Deutſchland und Finnland zur Aufgabe gemacht hat.
Vertreter der Handelskammer haben teilgenommen an einer
Sitzun=
der Handelskammern des beſetzten Gebiets in Köln, an der
Hauptver=
ſammlung des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller in Frankfurk,
an Beſprechungen zwecks Durchſicht der Handelsregiſter, an Sitzunger
der Zulaſſungsſtelle der Preisprüfungsſtelle, ſowie der
Arbeitsamts=
deputation, an der Hauptverſammlung der Vereinigung von Freunder
der Techniſchen Hochſchule, an Beſprechungen im Heſſiſchen Landes-=
Ernährungsamt, an der Hauptverſammlung des Reichsverbandes deut
ſcher Kolonialwaren= und Lebensmittelhändler e. V. in Frankfurt a. M.
und an Beſprechungen mit dem Reichsminiſter Dr. Hermes in Mainz
Weiter haben Ausſprachen mit dem Telephonamt über Mißſtände im
Telephonverkehr, mit der Eiſenbahndirektion Mainz über Wünſche
be=
züglich des künftigen Fahrplans und über Berechnung der Anſchlußgleis
gebühren in Darmſtadt ſtattgefunden.
Der Stadtverwaltung Darmſtadt gegenüber wurde zum Ausdruc
gebracht, daß ſich die gewerblichen Unternehmungen mit der Zahlung
von Gebühren für Neinigung der Straßen und Fußſteige, ſowie
Abfuh=
von Hauskehricht nicht einverſtanden erklären können. Die betreffend=
Verordnung iſt lediglich auf die Erhebung dieſer Gebühren bei Woh
nungen oder ſolchen Räumen, die Wohnungen dienen können, anzu
wenden. Die Ausdehnung auf nur gewerblichen Zwecken dienende
Ge=
bäude und Räume iſt abzulehnen, da die gewerblichen Unternehmunger
an den in der Verordnung vorgeſehenen Gegenleiſtungen der Stadt, wie
Straßenreinigung und Kehrichtabfuhr, kaum oder überhaupt nicht teil
nehmen. Gemäß den Beſtimmungen der Städteordnung darf die Stad=
Darmſtadt aber nur Gebühren für tatſäliche Leiſtungen erheben. Die
Durchführung der Verordnung mit der weitgehenden Auslegung, wie
ſie ihr von der Stadt gegeben wird, würde eine reine Gebaudeſteuer
oder eine verſteckte Einkommenſteuer darſtellen. Die Erhebung ſolchen
Steuern ſteht der Stadt jedoch nicht zu. Empfohlen wurde daher der
Firmen, die Deklaration unſerer, dem Wortlaut der Verordnung
ent=
ſprechenden, Auslegung gemäß vorzunehmen.
Bezüglich der Erhebung der ſtädtiſchen
Gleis=
anſchlußgebühren fanden Beſprechungen mit der
Stadtverwal=
tung und den intereſſierten Firmen ſtatt, deren Ergebnis noch weitera
Erörterungen nötig macht.
Vertreter der Handelskammer nahmen an einer Proteſtverſamm
lung in Bensheim gegen die beabſichtigte Umwandlung der
Vollbahn Bensheim—Worms in eine Nebenbahn teil
Auf dieſer Verſammlung wurde eine Entſchließung gegen die beabſich
tigte Maßnahme einhellig angenommen und es wurde beſchloſſen, es
möchten der Bürgermeiſter von Bensheim, der Oberbürgermeiſter vor
Worms und Vertreter der Handelskammern Darmſtadt und Worms
bei den in Frage kommenden heſſiſchen und Reichsbehörden vorſtellie
werden. Eine Ausſprache mit dem heſſiſchen Finanzminiſterium hat
bereits ſtattgefunden.
Die Beſtrebungen auf Aufhebung der Verordnung üben
Auskunftspflicht der Induſtrieunternehmungen
wurden im Einvernehmen mit dem Deutſchen Induſtrie= und
Handels=
tag fortgeſetzt.
Die Handelskammer hat die Annahme des Entwurfs einer
Verordnung, betreffend den Verkehr mit Seifem
ſeifenhaltigen Reinigungsmitteln beim Heſſiſchem
Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt unterſtützt. Die Verordnung ſoll
einen Wortſchutz für die Bezeichnung „Seife” darſtellen und hierdurß
die Verbraucher vor minderwertigen Erzeugniſſen ſchützen.
Auf Wunſch des Bundes deutſcher Rauhfutter= und Fouragehändleu
wurde durch die Handelskammer ein Fachausſchuß für den
Rauhfutterhandel errichtet.
Die Einziehung der Einkommenſteuer burch den
Arbeitgeber bereitet den einzelnen Betrieben erhebliche Unkoſten.
Die Handelskammer äußerte ſich dem Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstag gegenüber dahin, es möchte eine entſprechende Vergütung anz
die Induſtriebetriebe ſtattfinden.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag wurde gebeten, bei dem
Reichspoſtminiſter wegen Aufhebung der Verfügung vorſtellig zu
wer=
den, wonach Blechkannen, unverpackt oder nur mit
Pa=
pier umhüllt, als Sperrgut behandelt werden. Die
Benutzung dieſer ſogenannten Poſtkannen ſtellt im Lack= und
Firnis=
geſchäft ein vom Verſender wie Abnehmer beliebtes Verſandobjekt dar,
durch welches die raſchere Beſtellung kleinerer Sendungen möglich wird.
In Unterſtützung der Michelſtädter Induſtriefirmen hat ſich die
Handelskammer gegen die übermäßige Erhöhung der
Be=
förderungsgebühr von Waggons vom Haupt= zum
Südbahnhof Michelſtadt i. O. ausgeſprochen. Eine den
Zeit=
verhältniſſen angepaßte Erhöhung der Ueberführungsgebühren wurde.
agegen anerkannt.
Im Intereſſe des Buchhandels iſt die Handelskammer bei dem
Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt bezüglich der geplanten
Reichs=Kulturabgabe vorſtellig geworden. Dieſe Abgabe,
welche als prozentualer Zuſchlag auf faſt alle Verlagserzeugniſſe
er=
hoben werden ſoll, würde nur eine neue Belaſtung des an ſich ſchon
durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſchwer kämpfenden Buchhandels
und eine unnötige Verteuerung ſämtlicher Bildungsmittel darſtellen,
velche nicht mit der von den Regierungen ſonſt verfolgten Tendenz auf
Förderung und Verbilligung der allgemeinen Bildungsmöglichkeiten in
Einklang zu bringen iſt.
Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß des Heſſiſchen Landtages nahm
geſtern, nach der Sommerpauſe, ſeine Arbeiten wieder auf. Die
Be=
ratungen begannen mit dem 3. Abſchnitt, und zwar beſchäftigte ſich der
Ausſchuß mit der Lehrerbildung. Nach dem Art, 143 Abſ. 2 der
Reichsverfaſſung hat ſich das Reich den Erlaß eines
Lehrerbildungs=
geſetzes vorbehalten. Die grundſätzliche Entſcheidung über die zukünftige
Lehrerbildung wird dieſes Geſetz bringen. Der Ausſchuß mußte ſich
da=
rauf beſchränken, diejenigen Aenderungen in der Lehrerbildung, die jüngſt
beſchloſſen worden ſind, nunmehr geſetzlich feſtzulegen. Nachdem die
Seminare geſchloſſen worden ſind und ſich alſo im Abbqu befinden, war
es nötig, dem Artibel 29 eine Faſſung zu geben. Die Regierung legte
eine neue Faſſung dieſes und der nächſtem Artikel vor, die von den
Prü=
fungen handeln. Das Entſcheidende iſt, daß der ſogenannte pädagogiſche
Kurſus für die Zukunft „die Lehrerbildungsanſtalt”, ſein
wird, bis die Entſcheidung durch das Reich gefallen iſt. Im Art. 30
ſoll die ſeitherige Beſtimmung geſtrichen werden, vonach ſich auch Leute
der erſten Prüfung unterziehen können, die nicht das Fachſeminar
be=
ſucht haben. Von einer Seite wird angeregt, den Artikel 33, der in der
neutem Faſſung nicht mehr enthalten iſt, wieder herzuſtellen. Der Artikel
enthält die Beſtimmung über die ſogenannte erweiterte Prüfung, deren
Beſeitigung ſ. Zt. von der Lehrerſchaft einhellig und dringend gefordert
worden iſt. Bei der Beſprechung ergab ſich, daß keine Neigung für die
Wiederherſtellung einer Prüfung beſteht, durch die etwa der Nachweiß
für die Prüfung eines Schulleiter=Amtes erbracht wird. Dagegen ſieht
ein neuer Artikel für gewiſſe Stellen und Aemter im Volksfchulweſen,
die eine weitergehende wiſſenſchaftliche oder techniſche Fachbildung
er=
fordern, den Beſuch von Fach= oder Hochſchulen vor. Im erſter Lime
iſt da wohl an die hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer und etwa auch
an Lehrer für dem Werkunverricht uſw. zu denben.
Von Intereſſe war die Mitteilung des Regierungsvertreters, baß die
Erwägungem über die Zulaſſung vom Volksſchullehrern zum
Hochſchul=
ſtudium zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind, und daß der Erlaß von
Beſtimmungen darüber in Kurzem zu erwarten iſt. — Fortſetzung den
Verhandlungen Freitag nachmittag.
Die Tarifarbeit des Chriſtlichen Metallarbeiter=
Verbandes im Jahre 1920.
J.W. Der Chriſtliche Metallarbeiteeverband war
am Schluſſe des Jahres 1920 am 306 Tarifverträgem beteiligt, denen
13 115 Betviebe mit 2 006 083 beſchäftigtem Arbeitnehmern unterſtanden.
Bis auf wenige Tauſend ſind alle Verbandsmitglieder unter dieſem
Tarifgebäude vereinigt. Von dieſem Stand der Tarifverträge am
Schluſſe des Jahres waren aus dem Jahre 1919 und früher noch 145
Verträge mit 5312 unterſtellten Betrieben unb 998 504 Arbeitnehmern in
Gültigkeis.
Mummer 235.
Im Berichtsjahr wurden 287 Verträgeneu abgeſchloſſen
der erneuert, und zwar für 10 619 Betriebe mit 1 180 789
Be=
häftigten. Hiervon waren 150 vollſtändig neue Tarifverträge, und zwar
auptſachlich infolge der Entwicklung der Verträge von betrieblicher oder
j—tlicher Natur zu Bezirks= oder Landesverträgen.
Die ſtarke lebendige Bewegung der Tarifverträge
im Berichtsjahre zeigt ſchon der Umſtand, daß neben den 150
Neuabſchlüſ=
ſen und den 137 Tariferneuerungen in 934 Fällen die Tariflöhne geändert
wurden. Bei 300—350 Tarifverträgen lagen alſo 1220 ſolcher Abſchlüſſe
„Der Verhandlungen vor, ſo daß alſo im Durchſchnitt jeder Tarifvertrag
dezw. die Löhne ungefähr viermal im Jahre umgeändert wurden,
Von Intereſſe iſt auch die Art des Zuſtandekommens der neuen
Ta=
gifabſchlüſſe. Es kamen zuſtande nach friedlicher Verhandlung 276
Tarif=
verträge für 10 508 Betriebe und 1 170 041 Beſchäftigte, nach Streik oder
Ausſperrung 7 Tarifverträge mit 3818 Beſchäftigten in 45 Betrieben,
ſo=
wie 4 Verträge für 65 Betriebe mit 6930 Beſchäftigten durch teilweiſen
Dampf oder friedlicher Verhandlung.
Größere Rahmen=, Beziuks= oder Landestarifverträge für die
all=
gemeine Metallinduſtrie wurden 104 für 6783 Betriebe mit 957 506
Ar=
beitwehmern erfaßt. Ihnen folgen 17 Verträge für 126 Hochöfen=, Stahl=
und Walzwerken mit 149 858 Arbeitnehmern. Die übrigen
Sonderver=
träge füir beſtimmte Berufe erſtrecken ſich auf alle Zweige der
weitmaſchi=
hen Eiſen= und Merallverarbeitungsinduſtrie bis ins Kleingewerbe, der
Feinmechanik der Uhreninduſtrie bis zu den Gold= und Silberſchmieden.
Die denkbar ſchwerſten wie feinſten Arbeiten ſind in dieſen Tarifverträgen
geſchützt und beſſer wvie früher bewertet.
Es gilt nunmehr, den Tarifgedauken gegen Scharfmachertum
und Madikalismus zu verteidigen und alle Kräfte einzuſetzen, um das noch
rohe Tarifgebäude wohnlicher auszugeſtalten. Immerhin
haben die Tarifverträge von 1920 gegenüber 1919 ſchon eine merkliche
jinere Verbeſſerung erfahren und es bleibt Aufgabe der Zukunft, den
Sinm des Tarifgedankens vollends zur Auswirkung zu bringen.
Seite 5.
Lohnbewegung und Streik.
Berlin, 25. Aug. Die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern
der Reichsregierung und den Organiſationen der Beamten,
Angeſtellten und Arbeitern der Reichsbehörden über die
Er=
höhung der Teuerungszulagen dauerten geſtern unter dem Vorſitze des
Reichskanzlers bis in die ſpäten Nachtſtunden. Der Voſſiſchen Zeitung
zuufolge dürfte man erwarten, daß die Verhandlungen" heute zu einer
Einigung führen werden. Die Beamtenorganiſationen ließen die
For=
derung nach einer Mindeſtgarantie fallen, nachdem ſie über deren
finan=
zielle Tragſweite aufgeklärt worden waren. Die Regierung erklärte ſich
andererſeits bereit, über den urſprünglichen Prozentſatz der Erhöhung
himauszugehen.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Vor dem Berliner Nathaus und
auch vor der Lichtenberger
Axbeitskoſenfürſorge=
ſtelle fanden heute vormittag roße
Arbeitsloſenanſamm=
lungen ſtatt. Es kam verſch; ſitlich zu Tumulten. Ein nach
meh=
even Hunderten zählender Zug Arbeitsloſer, der ſich vom Bülowplatze
aus nach dem Nathauſe in Bewegung ſetzte, veranlaßte eine
Hundert=
ſchaft der Polizei zum Eingreifen. Es ſwurden mehrere Verhaftungen
vorgenommen. Wiederholt verſuchten die Arbeitsloſen, in das Innere
des Rathauſes einzudringen.
Magdeburg, 25. Aug. (Wolff.) In Bad Elmen, wo am
Sonn=
tag ein Ueberfall auf die an der Feier des Vereins „Srahlhelm”
tilnehmenden Perſonen ſtattfand, brachen wilde Streiks aus,
eben=
ſo in Großſalze, wo das Elektrizitätswerk ſtillgelegt wurde. Der
Kur=
b=trieb in Bad Elmen iſt eingeſtellt. Auf Anordnung der Regierung
purde die Techniſche Nothilfe zu Hilfe gerufen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Heute nacht iſt in Straßburg der
Ge=
ueralſtreik ausgebrochen. Das Elektrizitätswerk ſtellte
ſofort die Arbeit ein, ſo daß die Stadt in tiefſtem Dunkel lag. Heute
morgen verkehren keine Straßenbahnen.
Straßburg, 25. Aug. (Wolff.) Der Ausſtand der
Elek=
trizitärsarbeiter wurde als Sympathieſtreik für die ſeit
wehreren Wochen ausſtändigen Metallarbeiter erklärt. Da es
nicht möglich war, zu einer Verſtändigung mit der Gewerkſchaftskammer
zr gelangen, hatten die Arbeitgeber den Präfekten des Departements
Bas=Rhin um ſeine Vermittelung erſucht. Da die Gewerbſchaftskammer
dieſe Vermittelung ablehnte, beſchloſſen die Elektrizitätsarbeiter in einer
Nachtſitzung, ſofort gemeinſam in den Ausſtand zu treten.
Exploſion eines engliſchen Luftſchiffes.
* London, 24. Aug. Das große Lenkluftſchiff
„3. R. 22 iſt über der Stadt Hull explodiert. Die Trümmer
elen in den Humberfluß. Das Luftſchiff kehrte gerade von
iner Verſuchsfahrt vor der dieberquerung des Atlantiſchen
Ozeans zurück. Es ſollte 50 Menſchen tragen. Die Beſatzung
lumfaßte 4 7 Perſonen, von denen nur 6am Leben
blie=
ben. Weiter wird dazu gemeldet: Das Luftſchiff ſollte in den
nächſten Tagen einen Flug über den Ozean antreten. Als es
heute abend um 5¾ Uhr von einem Verſuchsfluge zurückkehrte,
erfolgten über der Stadt Hull zwei Exploſionen in dem
Luft=
ſchiff, das in zwei Teile auseinanderbrach und in Flammen
gehüllt in den Humber hinabſtürzte. Das Luftſchiff war an die
Regierung der Vereinigten Staaten verkauft worden und ſollte
eben in Amerika abgenommen werden. Es handelt ſich um das
frühere Luftſchiff „N. 38‟ Durch die Exploſionen wurden die
Fenſterſcheiben, Spiegel und Dächer der benachbarten Häuſer
völlig zertrümmert. An Bord des Luftſchiffes befand ſich, u. a.
General Matland. Einige der Inſaſſen, etwa vier Mann,
konn=
ten ſich durch Fallſchirme retten, darunter der Führer des
Luft=
ſchiffes, Kommandant Mann, der aber ſchwer verletzt wurde.
Nach den letzten Meldungen ſind von den 49 Mann
Be=
ſatzung nur 5 gerettet worden. Unter den
Ueberleben=
den befindet ſich ein Schiffsleutnant der amerikaniſchen Marine.
London, 25. Aug. (Wolff.) Zu dem Luftſchiff=
Un=
glück meldet das Reuterſche Bureau ergänzend: Der Führer
des Luftſchiffes der ſchwer verletzt worden iſt, bewies ein
Wun=
der von Geiſtesgegenwart, indem er das Niedergehen des
Luft=
ſchiffes auf den Fluß lenkte, anſtatt auf die Stadt, wo es
ſchreck=
lichem Schaden verurſacht hätte. Das Luftſchiff war auf einer
Probefahrt für den Flug nach Amerika begriffen. Die
Be=
ſatzung zählte 49 Mann, darunter fünf britiſche Offiziere und
einige amerikaniſche Marineoffiziere, die das Schiff über den
Atlantiſchen Ozean führen ſollten. Das Luftſchiff war das
größte der Welt, 695 Fuß lang, faßte 300 000 Kubikmeter
Gas und führte genügend Brennſtoff für eine Baſis von 6500
engliſchen Meilen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie der Matin über das
Luft=
ſchiffunglück in Hull meldet, befanden ſich unter der
Be=
ſatzung 18 Vertreter der amerikaniſchen Marine. Unter den
Toten befindet ſich der engliſche General Maitland. Dem
Blatte zufolge hörte man zuerſt eine fürchtbare Exploſion, worauf
das Luftſchiff langſam herunterzukommen begann. Bald darauf
Familiennachrichten
aber ertönte eine zweite, ſchwächere Exploſion, und in Flammen
gehüllt ſtürzte es in zwei Teilen in den Humber. Die
Rettungs=
arbeiten der ſofort herbeieilenden kleinen Schiffe und Schlepper
wurden dadurch unmöglich gemacht, daß die Trümmer eine
un=
geheure Hitze ausſtrömten, die jede Annäherung verbot.
* London, 25. Aug. Die Blätter veröffentlichen
ein=
gehende Berichte über die furchtbare
Luftſchiffkata=
ſtrophe. Wie aus dem amtlichen Bericht hervorgeht, haben ſich
fünf Ueberlebende der Befatzung durch Abſpringen mit
Fall=
ſchirmen gerettet.
Daily Chronicle ſchreibt, dieſer Mißerfolg dürfe nicht als
Beweis für die Untauglichkeit der Luftſchiffe im Dienſte des
Zivilflugweſens vorgebracht werden. Die Erfindung habe
ge=
zeigt, daß dieſe Transportmethode große Ausſichten habe. Der
Atlantiſche Ozean ſei bereits mit dem Luftſchiff überflogen
wor=
den. In Deutſchland habe in verſchiedenen Städten ein
regel=
mäßiger Luftſchiffdienſt ſtattgefunden.
Der Frieden mit Amerika.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Amtlich. Der
Vor=
friedensvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reiche und
den Vereinigten Staaten von Amerika iſt heute
nachmittag 5 Uhr von dem Reichsminiſter des Auswärtigen Dr.
Roſen und dem amerikaniſchen Botſchafter Dreſel
unterzeich=
net worden.
Rathenau und Loucheur in Wiesbaden.
Wiesbaden, 25. Aug. Miniſter Loucheur iſt heute
nachmittag im Kraftwagen hier angekommen. Geheimrat
Guggenheimer weilt ſeit heute hier. Rathenau wird
heute abend erwartet.
Oberſchleſien.
c. Berlin, 25. Aug. Wie die Voſſiſche Zeitung hört, traf
in Berlin eine Deputation polniſcher Bürger aus
dem Kreiſe Roſenberg mit der Abſicht ein, bei den
Bot=
ſchaftern der alliierten Mächte vorzuſprechen, um für das
Verbleiben des Kreiſes bei Deutſchland eien treten.
Mitte Auguſt, unmittelbar nach der Konferenz des Oberſten
Rates, kamen im Kreiſe Roſenberg ſowohl die deuitſchen wie die
polniſchen Bewohner überein, eine neue Abſtimmung
durchzuführen. Das Ergebnis war, daß die Zahl der für Polen
abgegebenen Stimien erheblich geringer war als bei der
März=
abſtinmung, dagegen war, die Zahl der für Deutſchland
lautenden Stimmen weſentlich höher.
c. Berlin, 25. Aug. Nach einer Meldung der Voſſiſchen
Zeitung aus Breslau kam es in Mikultſchitz zu einem
Zu=
ſammenſtoß zwiſchen der polniſchen Ortswache und
pol=
niſchen Aufſtändiſchen, die vor das Gemeindehaus zogen, um
von dem polniſchen Gemeindevorſteher die Auszahlung
rückſtän=
diger Kampfgelder zu erzwingen. Ein Aufſtändiſcher wurde durch
Kopfſchuß ſchwer verwundet. Franzoſen mit Maſchinengewehren
zerſtreuten die Menge.
Der „Dank” für den Helden von Afrika.
Zeitz, 25. Aug. (Wolff.) General v. Lettow=Vorbeck,
der zu einem Vortrage über die Kämpfe in Afrika hierher
ge=
kommen war, wurde beim Erſcheinen in der Stadt von einer
mehrere hundert Perſonen zählenden Volksmenge unter den
Ruſen: „Hinaus aus Zeitz! Maſſenmörder!” und ähnlichen
Ru=
fen gezwungen, die Stadt mit dem Abendzuge wieder
zu verlaſſen.
Frankreichs Angſt.
Pau, 25. Aug. (Wolff.) Barthou hielt als Präſident
des Generalrates in deſſen Schlußſitzung eine Rede, worin
er betonte, daß der Sieg Fraukreich Garantien ſichern müſſe,
die unerläßlich ſeien, Garantien, die durch die
Entwaff=
nung Deutſchlands gewonnen werden könnten. So lange
Deutſchland nicht entwaffnet ſei, wende es eine Bedrohung
darſtellen, weil es zur Unterſtützung ſeiner Revanche=Ideen
Mit=
tel zur Verfügung habe. Die Regierung würde gegen die erſte
ihrer Pflichten verſtoßen, wenn ſie nicht die Ausführung
des Friedensvertrages ſicherſtellte, aber ſie werde es
daran nicht fehlen laſſen und ſie werde von Deutſchland die
voll=
ſtändige Durchführung ſeiner Verpflichtungen verlangen.
Zu den Vorfällen in Auſſig.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Die Nachrichtenabteilung des
Miniſteriums des Aeußern teilt mit: Wegen des
letz=
ten Ereigniſſes in Auſſig, bei dem unglücklicherweiſe auch der
deutſche Reichsangehörige Heinrich Hoff ums Leben gekommen
iſt, richtete die deutſche Geſandtſchaft an das Miniſterium für
auswärtige Angelegenheiten in Prag eine Verbalnote,
wo=
rauf der Miniſter des Aeußern ſein lebhaftes Bedauern
ausge=
ſprochen und mitgeteilt hat, daß die Erledigung des Falles nach
den Regeln des Völkerrechts ſtattfinden werde.
Türkei und Griechenland.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Angora beſagt eine amtliche türkiſche Mitteilung,
daß an der Weſtfront ſtarke feindliche Kräfte weiter vorrücken.
Im Abſchnitt Afiun=Karahiſſar ziehe ſich der Feind infolge der
türkiſchen Offenſive zurück.
Paris, 25. Aug. (Welff.) Nach einer Konſtantinopeler
Meldung eniſchied der Miniſterrat geſtern über die
Be=
ſetzung der noch unbeſetzten Miniſterpoſten. Cameir Bey,
Vizepräſident des Staatsrates, übernimmt das
Juſtizminiſte=
rium und Tewfik Bey, der frühere Finanzminiſter, das
Prä=
ſidium des Staatsrates. Das Miniſterium für fromme
Stiftun=
gen wird vorläufig vom Unterrichtsminiſter mitverwaltet.
Die Kämpfe in Marokko.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung aus
Ma=
drid wird dort offiziell bekannt gegeben, daß an den geſtrigen
Kämpfen in Marokko 10000 Mann Infanterie, 13 Batterien,
zahlreiche Flugzeuge und Kavalleriehilfstruppen teilnahmen. Die
Feinde, die 6—8000 Mann ſtark geweſen ſeien, hätten ſchwere
Verluſte erlitten.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Während der Dauer der in Genf
tagenden Völkerbundverſammlung ab 28. Auguſt
wer=
den im deutſch=ſchweizeriſchen
Fernſprechber=
kehr Staatsgeſpräche von 12.30 bis 2 Uhr nachmittags und von
6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens und mit Vorrang
abzu=
wickelnde Preſſegeſpräche bis zur Höchſtdauer von 12 Minuten
gegen einfache Gebühr zugelaſſen.
Jena, 25. Aug. (Wolff.) Heute vormittag nahm die Polizei
hier mehrere Hausſuchungen vor.
Zürich, 25. Aug. (Wolff.) Das Zentralkomitee der
inter=
nationalen Confederation der chriſtlichen
Genoſ=
ſenſchaftsorganiſationen, das auf der internationalen
Tagung der Confederation am 20. und 21. Auguſt in Zürich
ge=
bildet wurde, ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Emanuele
Lanze=
rotti (Italien), Präſident; Jung (Schweiz), Vizepräſident; ferner
gehören dem Komitee an: Ereoli Phiri (Italien), Zezeuf (
Frank=
reich), Dr. Baſay (Jugoſlawien) und ein weiteres Mitglied, das
jedenfalls Ungarn ſtellen wird.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Die Blätter melden, daß der
Mi=
niſter des Aeußern Beneſch ſich morgen nach Marienbad
be=
gibt, wo er mit dem polniſchen Geſandten Pilz zuſammentrifft.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Laut Prager Tageblatt fand geſtern
in Preßburg die letzte Sitzung der internationalen
Donaukommiſſion ſtatt, in der beſchloſſen wurde, ſich den=
Beſchlüſſen der Pariſer Konferenz zu fügen und auf fünf Jahre
Pveßburg zum Sitze der Donaukommiſſion zu wählen.
Gleich=
zetiig wurde beſchloſſen, die nächſte Sitzung der
Donaukommiſ=
ſion für den 28. November nach Regensburg einzuberufen. Ein
Teil der Verhandlungsgegenſtände dürfte in München zur
Be=
ratung gelangen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie Libre Parole aus Bukareſt
meldet, iſt das Konkordat zwiſchen Rumänien und
dem Vatikan unterzeichnet worden. Numänien erkennt darin
die römiſch=katholiſche Kirche offiziell an, die bisher nur geduldet
war. Der Papſt wird in Rumänien zwei katholiſche Biſchöfe
ernennen.
Montevidev, 25. Aug. (Wolff.) Der Fliegen Borges
ſchlug den Höhenrekord für einen Flug mit zwei
Paſſa=
gieren, indem er eine Höhe von 8700 Metern erreichte.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 deß
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſanbt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— In der Dieburger Straße, an den Hirſchköpfen, finden des
Nachts immer Radauſzenen ſtatt. Sogar mit Revolvern wird
ge=
ſchoſſen. Meiſt iſt es eine Anzahl jugendlicher Burſchen, die faſt jeden
Abend dort herumſpazieren, ſelbſtverſtändlich in Begleitung junger
Damen, die ebenfalls noch vor nicht allzu langer Zeit auf der Schulbank
geſeſſen haben. Wo ſind eigentlich die Eltern dieſer jungen Menſchen?
H.
Und wo bleibt die Polizei?
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlacht=
viehwarkt waren zugeführt: 194 Kälber, 37 Schafe, 179 Schweine, 867
Ferbel. Bezahlt wurdem für 50 Kg. Lebendgawicht: Kälber 700—875 Mk.,
Schafe 200—500 Mk., Schweine 1300—1475 Mk., Ferkel 50—280 Mk.
pro Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
* „Darmſtädter Fußballverein 1912.” Morgen
Sams=
tag abend hat die 1. Mannſchaft D. F.=V. 12 die Ligamannſchaft „
Ger=
manig 03”=Pfungſtadt zum Gegner. „Germania 03” der
A=Meiſter 1919—20 und von 1920—21 wurde für dieſes Spieljahr der
Ligaklaſſe zugeteilt. Die Mannſchaft iſt gut durchgebildet und pflegt
durchweg flaches Spiel. Bei den ſüddeutſchen Pokalſpielen ſchlug „
Ger=
mania” die Ligamannſchaft V. f. R. Mannheim mit 2:1 Toren.
Fußball=
verein 1912 tritt zum erſten Male gegen „Germania”=Pfungſtadt an, und
es iſt, da auch D. F.=V. 12 flaches Spiel zeigt, ein hervorragendes Spiel
zu erwarten, das ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen wird.
Schluß des redaktionellen Teils.
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Neligionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 26. Aug. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 27. Aug. Morgens 8 Uhr 30 Min, —
Sabbat=
ausgang 8 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der Iſraelit. Neligionsgeſellſchaft.
Samstag, den 27. Aug. Vorabend 6 Uhr 40 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachmittags 5 Uhr, — Sabbatausgang 8 Uhr
10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachmittags 7 Uhr 00 Min.
Donnerstag, den 1. Sept.: Jaum Kippur Kokon, Mittags
12 Uhr 30 Min. — Abends 8 Uhr,
Wetterausſichten für Freitag:
Heiter, trocken, warm.
Tageskalender.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches); Max Streefe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Käufe
Der allmächtige Gott nahm bergangene
Nacht unſere innigſtgeliebte Schwägerin und
/*33009
Tante
Fräulein
nach langer und ſchwerer Krankheit,
wohl=
verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, zu
ſich auf.
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Darmſtadt, (Hochſtr. 9), 25. Auguſt 1921.
Die Beerdigung finder Samstag, nachmittags
3 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt, das
Seelen=
amt Montag, vormittags 8½ Uhr, in der
St. Ludwigskirche.
Für die unendlich vielen
Be=
weiſe herzlicher Anteilnahme, die
mir in dieſen ſchweren Tagen
zu teil wurden, Allen herzlichen
Dank
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Luiſe Dittmann.
Roſenhöhe, Auguſt 1921.
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Bericht von der Franffurter Bürſe vom 25. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete ungefähr auf dem geſtvigen. Niveau, boch wauen
AUmſätze infolge des Ausfallens der Bepliner Börſe etwas geringer.
Montanmarkt war gut behauptet. Am Chemiſ=Markt konnten
Ktdoanſtalt ihre ſeithenige Steigerung foutſetzen. Auch am
Elektuo=
ſiet war eine feſte Tendenz vorherrſchend. Höher ſtellten ſich: Felten
Szuillegume 15 Prozeint, Lahmeher 14 Prozent, Licht und Kraft
grogent, Mainkraftwerk 20 Prozent. Schiffahrkswerte waven leicht
ab=
itwächt. Im Freiverkehr waren Mansfeldev Kuge zu höheren Kurſen
ach. Lebhafte Umſätze fanden auch in Kreiſchgauer Maſchinen=Aktien
Der Kurs ſchwankte zwiſchen 212 und 218 Progent. Am
Einheits=
airt lagen wieder größere Kaufaufträge vor. Höher geſucht, waren
oirmann, Baher. Spiegelglas, Sinalcb, Spicharz=Leder, Lothringer
Ze=
ſeik. Fremde Debiſen waren rückgängig.
w. Beviſenmarkt. Frankfurt a. M., 25. Aug.
Fr-Bruſſ
And.
nion ..
Uns.
ſpeit.
grien
ien.
liod=Op.
im mark.
Mummer 235.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921.
Seite 9.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
RNice
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B13721/,81452,
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1838 201t
3820te M1841.801t NIGSBOTTTAN
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2Wtellenr 5 281/4
Dint 854
R B11—9329—
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Urss 996—
2283—
5 19203 1038— 10.13—
R1.97— 22.03—
10r09 1o1 22
1.
*WeikereRückzahlungder Reichsbankauf das Ne=
.=ationskonty. Aus Neu=York wird gemeldst, daß vier
Neu=
ſaster Banken, die im Namen der Reichsbank handeln, bei dem Hauſe
ſ=gan u. Co. 5
MillionenDollaraufdasNeparations=
r to hinterlegt haben. Es iſt dies die zweite deuartige Zahlung
in=
uenlb zweipr Wocken, die dazu dient, einen der drei Monatswechſel,
i Deutſchland der Rebavativnskommtiſſion übergeben hatz, einzulöſen.
wd. Richter Ankerſteinbaukaſten. Die Firma F. Adolf
lacker z. Co., Radolſtadt, wird unter Beteiligung der A.=G. Pfalz in
luezer in zwei Aktiengeſellſchaftem umgewandelt, deren jede 3 (00 000
lark Grundkapital erhält. Die eine betreibt unter der Virma F.
oFF Richter u. Co., Chemiſche Werke A.=G. die Herſtellung
phavma=
at ſchev Präpavate, die andere als Baukaſtenfabrik Adolf Richter u.
. die Herſtellung von Baukäſten und Spielzeug.
erd Die Zukunft der deutſchen
Aluminium=
kzuſtrie darf nach den neuen Erfahrungen als recht günſtig
be=
hcheet werden. Der Verbrauch von Aluminium beſindet ſich in
ſtän=
er Zunahme. Es ſind verſchiedene neue Werke hinzugekommen, u. a.
urmelsburg bei Berlin, Horrem bei Köln, Grebenbroich,
Bitterfeld=
ſoe das Lautha=Werk. Die Produktion beläuft ſich auf über 32800
ſarnen. Das weitere Aufblühen der Aluminiuminduſtrie hängt in
ſar Linie von den Verſuchen ab, die gegenwärtig ſchweben, um die
Zug= und Druckfefligkeit des Aluminiums ſo zu ſteigern, daß es dem
Giſſen gleichkommt, ohne dabei ſeine Leichtigkeit einzubüßen. Wenn
dieſe Verſuche gelingen, werden auch Träger und Brücken aus
Alu=
minium hergeſtellt werden können.
* Die Einfuhr deutſcher Waren nach Elfaß=
Lorhringen. Durch die neuen franzöſifchen Zollerhöhungen iſt es
der elſäſſiſchem Jüduſtrie außerordentlich erſchwert worden, Waren
aus Deutſchla nd einzuführen, umd die noch bis vor kurzem recht
beden=
tende Einfuhr au Holz. Metall und Porzellanwaren iſt ins Stocken
gera=
den. Nach den beſtehenden Verordnungen kann das Elſaß zudem nur
folche Artikel ags Deutſchland einſühren, die in Frankreich nicht
herge=
ſtellt werden kön ren. Neuerdimgs iſt daher vielfach feſtgeſtellt worden, baß
die alſäſſchen Jnduſtriellen verſuchen, einen Teil ihres Bedarfes aus der
Tſchecho=Slowakei zu beziehen. Was den Warenverkehr zwiſchen dem
Saargebiet und dem Elfaß anlangt, ſo werdem hauptſächlich Emaille=
und Zinkwaren deu Werke in Fraulautern eingeführt, ferner Glaswaren
aus der Hüitte Fenme a. d. Saar, die mit der Hürte Valleryſtal fuſioniert
hat und ſich im framzöſiſchen Händen befindet.
wd. Dertſch=amerikaniſche
Veredelungskredit=
gefellſchaft. Virleſon, früher Generalpoſtmeiſter der Vereinigten
Staaten, jetzt Vertrauensmann der Ameriean Produktive Export and
Import Corvoration, engliniert mit den Baumwollpflanzern der
nord=
amerikaniſchen Südſtaaten, hält ſich augenblicklich in Europa auf. Seine
Abſicht iſt, mit den deutſchen Baumwo llfabrikanten
Ab=
nachungen über die Herſtellung von Garnen und deuem Lieferumg nach
Rumänien zur treffen. Hierfür wird das genannte Inſtitut das
Roh=
material im Werte vom 7 Millivmen Dollars liefern. Ferner hat die
an=
geſüllpte Finanzgeſellſchaft durch Mr. Burleſon mit der Darmſtädter Bank
kürzlich eimem Vertrag gbasſchloſſen, nach dem deutſche Käufer unter
Ver=
mittlung der Darmſtädter Ban” von der amerikaniſchen Geſellſchaft
Baumwpalle auf Kredit erhaltem können. Der Kunde braucht die Wave
erſt nach Eintreffen in Europa in har zu bezahlen, oder er kann auch
die vom der Bank verbürpterz langfrüſtigen Kredite in Dollars in Anſpruch
nehmen.
* Vereinigte Köln”= Rottweiler Pulberfabriken.
Für die Abbien des Unternehmens trat neuſich großes. Intereſſe
an der Berliner Börſe hervor, und zwar fprach man von
Kapitals=
ephöhungsabſichten, doch liegen beſtimmte Maßnahmen nach dieſer
Rich=
tung noch nicht vor. Das Intereſſe dürſte vielmehr darauf
zurückzu=
führen fein, daß gegenüber den ſtark geſtiegenen Werten die Köln=
Rott=
weiler Aktien bisher zurückgeblieben ſind und man auf die ſehr gute
Vilanzpolftick verweiſt, die die Unternehmungen des Pulverkonzerns
ge=
trieben haben, fo daß demgegenüber der Kurs noch als niedrig zu
be=
zeichnen iſt.
r. Zahlungsſchwierigkeiten in der oſtpreußiſchen
Holzimdmſtrig. Die im Laufe des Krieges gegründete
Holzgroß=
handlung J. Pich=Königsberg, die Sägewerke in Maſurem und
Kö=
nigsderg errichtete gußerordentlich große Umſätze erzielte und
insbe=
ſondere an Kriegslieferungem tailnahm, iſt infolge der an Konjunktur=
ſſankfurter Kursbericht 25. Auguft 1921. Mitgeteilt von der Bauk für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank). duktenbericht. Am Produkten=
Staatspapiere.
Reichsanleihe..
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onrprämienanleihe ...
Preuß. Konſols
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Bahern Ank. .... ..
Heſſen unk. 1934....
Pie „ ...."
...........:/ 53,40
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ſütr. v. 1914..........
am.
Kodenk.!
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Kronenrente.
.:.:!/ 62,60 gs,60 68,50
89,50 * 68. 88.—
4 22,50 23,— 28.— 28.— 71 52,ßo e. 28.— 28. 18/ 118,50 b.l. 95.— 5l 115.— 8950 r. 65.— 121 27,73 * „ 52,—
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59 Merik. amort, innere
konſ. äuß. v. 89
5%
426 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.
437
Frrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr ...
2,69 Oeſt. Süidb. (Lomb.)
30, Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
890 Oeſt. Staatsb. Erg. Nesz
49
v. 1883.
4½% Angtolier I..."
3% Salon Conſt. Jonetion
3% Salonique Monaſtir.
585 Tehuantepee . ......
4½%
Deutſche Städte.
400 Darmſt. b. 1919 b.1925
312% Darmſtadt b. 1905.
490 Frankfurt b. 1918.,
2½
b. 1903...
425 Mainz. b. 1919 b. 1928
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ B.—
3½29
„.
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921/ 83,50
405 Mein.Hyp. Bank uogsl 3925
1929
42 Pfälz.
1923
4%5 Rhein,
verkl.
Südd Bk. Münch. 1906 B,75
ſ.Ldhyp.Bk. Pfdbr.) V.—
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.. .
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . .. . . . rak.
55,— 395.—
55.— 48,25
67.50 45.—9
57. Rhein. Kred.=Bank. .. .
Bergwerks=Aktien. 130.— 182.— Bochumer .. Buderus ....... „ Dr. Lugemburger. 515.— b15.— Gelſenk. Bergw... 524,50 519.— Uie o Harpener Bergb. 758.— 745.— 480,— 490,— Eſchweiler Bergw.. . rat, 520.— 330.— Kaliwerke Aſchersleben 440.— 479.— Weſteregeln...
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Zement Heidelberg... ... 498,— 498.— 241.— 244,— Badiſche Anilin ........ 485,— 486.— 192.— 192,75 D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 800,— 815.—
Rickgängen entſtandenen Verluſte und infolge völliger Feſtlegung der
Mittel in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die
Verbind=
lichkeiten einſchließlich der Verpflichtungen aus Hypotheken. Lombards
und der Forderungen des Finanzamtes werden auf über 25 Millionen
Mark beziffert. Die Lage iſt verworren, da ein erheblicher Teil der
Vermögenswerte verpfändet wurde. Es wird ein außergerichtlicher
Ver=
gleich ang=ſtrebt, doch ſcheinen die Ausſichten nicht günſtig zu ſein. Die
deutſche Bank in Königsberg iſt, wie es heißt, für ihre Forderungen durch
Sicherheiten gedeckt.
hk. Verlängerung von Emſer Ein und
Ausfuhr=
bewilligungen. Alle Anträge auf Verlängerung von Ein= und
Ausfuhrbewilligungen müſſen 14. Tage vor Ablauf der
Gültigkeits=
dauer eingereicht werden. Die Verlängerung ſpäter eingereichter
Be=
willigungen darf das Ein= und Ausfuhramt Bad Ems nicht vornehmen.
In einem ſolchen Falle iſt ein neuer Ein= und Ausfuhrantrag zu
ſtellen, welcher wieder erneut gebührenpflichtig iſt. Firmen, die ſich
vor ſolchen Unannehmlichkeiten und unnötigen Koſten ſchützen wollen,
kann daher nur geraten werden, ſtreng auf die Einhaltung der 14
tägi=
gen Friſt zu achten.
* Aenderungen im luxemburgiſchen Zolltarif.
Man ſchreibt uns: „Da die plötzliche Einſüihrung des belgiſchen
Zoll=
tgrifes än Luxenburg viele Artikel, ſauf deien bisher kein oder ein kleiner
Zoll lag, ſtark vertewerte und auch ſonſt zu unerwarteten Schwierigkeitem
führte, machte die lurembnrgifcle Negierung von einem ihr zugeſtandemen
Necht Giebrauch und ſchaffte für folgene Artikel entweder dem Zoll ab
nder ermäßigte ihn: friſches Obſt präparierter Kakao Gemüſekonſerven,
nicht beſonders bezeichnete Genußmittel. Mandeln Bananen, Zitronen,
Pomeranzen. Feigen, Baumwoll= und Wollgarn, Bekleidungsſtücke und
Leinen Hefe. Zürdhölzer, Fiſche, Seife, Geſwebe und Fleiſchkonſerven.
Die fühlbare Verteuerung mancher Warem iſt nicht geeignet, den
bel=
giſchen Zolltgrif im Lugemburg populär zu machen.”
* Transporttarifermäßigung in Belgien. Man
ſchreibt uns: „Die belgiſche Regierung ermäßigte den Transport für
fremde Grze um 50 Prozent, twodurch der Erzpreis um 10 Franes und
das Gießereiroheifen um 30—40 Franes pro Tonne verbilligt wird. Man
beabſichtigt, dadurch die belgiſche Konkurrenzfähigkeit zu ſtärben, die durch
die Kokspreisermäißgung imn Frankreich gegen die franzöſiſche Induſtrie
kaum mehr konkurrieren könnte.”
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Auch an der Donnerstags=
Produktenbörſo herrſchte ruhiger Verkehr, da keine anreizenden
Momente vorlagen. Die Umſätze beſchränkten ſich nur auf den
notwen=
digſten Bedarf, da die Verkäufer ſich in dem Preiſen nicht nachgiebig
zeigten. Amtlich wurde notiert: Hafer 350—360 Mk. Weizen 450—460
Mark. Roggem 350 Mk., Braugerſte 460—500 Mk. Mais 320 Mk.,
in=
ländiſche Erbſen 450—550 Mk. Ackerbehnen 380 Mk., Wieſenheu 200 bis
230 Mk. Rotkleeheu 220—230 Mr. Stroh 65—75 Mk., Reis 675—900
Mark, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim.
Berlin, 25. Aug (Wolff.)
Pro=
markte veranlaßte die Abſchwächung der
25. 8. Deviſenkurſe eine Zurückhaltung der,
SDITesäfn Ferft 2.=
Käufer. Weizen war nur ſchwierig zu
401,— 408,— verkaufen, wenn auch vereinzelt ſich
410,— 408.— Nachfrage für die Müllerei zeigte. Nog=
Holzverkohlung: . ...../ 625,— 638.—
gen wurde nach Schleſien, der Lauſitz
Werke Albert CChem.).. .. 779.— 779,— und nach den nordweſtlichen
Hafen=
ſtädten verkauft. Andererſeits machte
Alg. Elektr.=Geſ.. . . . . . . 375.— 378,— ſich auch ein Angebot geltend. Som=
Bergmann=Werke. ... . 399,50 400. — mergerſte war recht ſchwach da die
425.— Brauer nur für beſte Qualitäten bei
Lahmeher . . .. .... .. .. 310,— 318.— Minderangeboten ſich intereſſierten.
Licht & Kraft. . . . . . . . . . 267— 280— Hafer war für ſchwere Qualitäten be=
Rhein. Elektr, Werke. . . . 310,— 315,— gehrt und im allgemeinen nur mäßig
Schuckert. . . .... ...... 348,— 334,— angeboten. Die Preiſe blieben im all=
Siemens & Halske ... .. 450,— 461,— gemeinen gut behauptet. In Mais
be=
ſtand ziemlich reichliches Angebot zu er=
510,— mäßigten Forderungen. Neue Speiſe=
Gummi=Berlin=Frankfurt 499,50
erbſen waren mehr angeboten und zu
Gummipeter. . . . . . . . 600— 593,— den bisherigen höchſten Preiſen nicht
Heddernheimer Kupfer. . 475,— 479,— mehr zu verkaufen. Linſen wurden
430,— aus Thüringen und Franken in vorzüg=
Lüdenſcheid Metall. .... 925,— 923,— lichen Qualitäten angeboten zum Preife
Adlerwerke Kleher.. ... 383,— 375,— vor ungefähr 300 Mark: teilweiſe lau=
Badenia (Weinheim). ... 354,— 360,— ten die Forderungen aber noch höher.
Breuer E Co, Vorzüge. 339.— 440,— Von Futter= und Hülſenfrüchten war
DaimlerMotoren. . . .. . 272,— 277,— nicht viel Ware am Markt. Die Hal=
Eßlinger Maſchinen. . .. 565,— 501,— tung war ruhiger. Lebhafte Kaufluſt
Gasmotoren Deutz.. . . . 450,50 430,50 machte ſich wieder für Trockenſchnitzel,
Karlsruher Maſchinen. 80b.— 850— Futterſchnitzel und Melaſſefutter gel=
Luxſche Induſtrie ..... 368,— 361,50 tend, jedoch waren auch hier die frühe=
Boatländiſche Maſchinen: 499—
ren höchſten Preiſe nicht zu erzielen.
Oelfabrik Ver, Dt. . . . . . 444,— 446.—
Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 480,— 451,—I Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt
Frankenthal: 490,— 480,50 am 25. Auguſt in Zürich 7071 (vor
Offſtein. . . . . 600,50 608,— dem Kriege 125,40) Franken, in
Amſterdam 3,85 (59,20) Gulden, in
Darmſtädter Werte. Nachſr. Angeb. Kopenhagen 7.u15 (88,80) Kronen, in
Dampfkeſſel Robberg ... 510— 530,— Stockholm 555 (88,80) Kronen, im
355.— 365,— Wien 1245 (117,80) Kronen, in Prag
320,— 328,— 98½ (11730) Kronen, in London 6,33
Helvetta Konſervenfabrik. 420.—
(97.80) Schüling, in Neu=York 1.18½
Motorenfabrik Darmſtadt 220,— 225.— 7B380) Dollar, in Paris 15E/ (125,40)
Venuleth & Ellenberger: 365.— 375.—
Franken.
Deffentliche Aufforderung.
Das Dienſtverhältnis des Gerichtsvollziehers
bſef Kapp iſt durch ſeine Verſetzung im den
Ruhe=
ſund beendigt und es ſteht nunmehr die Rückgabe
y von ihm geleiſteten Dienſtkaution in Frage.
Et=
tage Anſprüche aus deſſen Dienſtverhältnis ſind binnen
ier Friſt von drei Monaten beidem unterzeichneten
ſeticht ſchriftlich, oder zu Protokolk der
Gerichts=
reiberei, unter dem Rechtsnachteif anzumelden, da
ais die Dienſtkaution an ihn zurückgegeben würde,
Darmſtadt, den 20, Auguſt 1921. (9617a
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Gelſenkirchen Gußſtahl .. Lederwerke Spicharz... Zuckerfabr. Waghäuſel.. Gebrüder Roeder. . .... Gebrüder Lutz ....
Bekantmachuing.
In unſer
Güterrechts=
tgiſter, Bd. II. Seite 360,
un de heute eingetragen:
Nohzuann; Andreas,
leſielwärter auf Grube
Kefſel, und Frau
Eliſa=
the geb. Schambert,
ge=
hiedene Schneider in
armſtadt. „Mathilden=
(*33084
iats Nr. 53
„Das Recht der Frau,
nerhalb ihres häuslichen
nkungskreiſes die
Ge=
häfte ihres Mannes für
In zu beſorgen und ihn
vertreten, iſt
ausge=
hloffen.
Neinheim, den 18. Aug.
1921.
beiſiſchss Amtsgericht
Beinheim.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 26. Anguſt 1921.
Rummer 235.
Die Novelle.
Etwas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Rgcdruck verboten.)
Am Abend kom endlich der lang erſehnte Brief. Der
Erfreute nahm Julius auf den Schoß und las laut vor, als
verſtünde es der Knabe:
„Lieber Felix!
Du wirſt ungehalten auf mich ſein, daß ich ſo lange, das
Schreiben an Dich verſäumte: aber, glaube mir, ich derſage mir
dieſe ſo angenehme Beſchäftigung nur durch äußere Umſtände
gezwungen.
Mein Geſundheitszuſtand, mit wwelchem ich aufangs Urſache
hakte, höchſt zufrieden zu ſein, ſcheint ſich wieder verſchlimmert
zu haben, weshalb mir der Arzt jede geiſtige Beſchäftigung
unterſagte; dies iſt der Grund, warum mein Brief auch für jetzt
ſo kurz ausfällt.
So wird ſich mein Aufenthalt hier wohl verlängern müſſen;
mein Arzt behauptet ſogar, ich müſſe die ganze Saiſon die
hieſi=
gen Bäder gebrauchen, um völlig wiederhergeſtellt zu werden.
Mache Dir aber, wenn es wirklich der Fall ſein ſollte, keine
Sorgen darum, denn ich beſitze durch Deine Güte noch eine ſo
be=
trächtliche Summe, daß ich noch lange damit ausreichen werde.
Ich ſende Dir deshalb das Geld, welches Du mir zuletzt ſchickteſt,
wieder zurück mit der Bitte, meine gute Abſicht nicht zu
mißdeu=
ten und es für Dich und Julius zu verwenden. Die
Vorſteck=
nadel hat mir ſehr wohl gefallen; nimm meinen Dank dafür!
Mein nächſter Brief ſoll länger ſein. Er grüßt Dich herzlich
Deine Lina.”
Nachſchrift: „Was macht Julius?”
Felix, blind in ſeiner Liebe, bemerkte nicht den kalten Hauch,
ber durch dieſen Brief wehte. „Die Engelsſeele,” rief er mit
feuchten Augen, „ſie will lieber ſelbſt Mangel leiden, als ich, der
ich es ſo gerne tue. Sie will entbehren und iſt krank! — Zuviel
— wie hat ihre Hand gezittert.”
Die innere Bewegung trieb ihn mit raſchen Schritten im
Zimmer auf und ab.
„Krank — ernſtlich krank! — und unter fremden Menſchen,
ohne liebenden Beiſtand!”
Er ſah ſtarr zum Fenſter hinaus. Aus den Schornſteinen
zogen friedliche Rauchwolken und verflogen, von der Abendſonne
gerötet, in die blauen Lüfte.
„Das ſind meine Hoffnungen — ſie ſind zerronnen in leere
Luft! — Aber der Himmel lächelt mich ja ſo heiter an, als wollte
er mich tröſten.”
„Und ich kann mich noch lange bedenken? Fort! hin zu
ihr! Julius” — er hob den Knaben an ſeine Bruſt — „freue
Dich! Du ſiehſt Dein Mütterchen wieder! — wir gehen zum
lieben Mütterchen!"
Aber ach, die Ueberſetzung mußte erſt vollendet ſein! Er
berechnete, daß er in drei Tagen damit zu Ende ſein könnte,
wenn er die Nächte zuhilfe nähme. „Es muß gehen!” rief er
mit erwachender Heiterkeit — „in drei Tagen ſind wir auf dem
Weg zu ihr!“
Er flog an den Schreibepult und ſetzte ohne Verzug die
mühſelige Arbeit fort.
Der Abend dunkelte und erfriſchende Kühle folgte dem
heißen Sommertage. Ein ſanfter Gewitterregen hatte die ſchwüle
Luft gereinigt, und ſeine erquickenden Tropfen in den dürſtenden
Boden geträufelt, daß die Blumen ihre Kelche fröhlich
empor=
richteten und balſamiſche Gerüche ausſtreueten.
Durch das Tor des Badeorts, von einem dürren Klepper
gezogen, fuhr langſam ein beſcheidener Einſpänner und wich
an=
ſpruchslos den glänzenden Equipagen aus: darin ſaß der Poet
Felix und hielt ſeinen Julius ſorglich in den Armen. Die ganze
Reiſe hindurch hatte das Kind mit Fragen über die neuen Gegen=
ſtände, die ihm überall in das Auge fielen, den geduldigen
Vater in ſtetem Atem gehalten und war dann durch das
unge=
wohnte Fahren in Schkaf geſunken.
Der Dichter wußte ſich vor Freude über das nahe
Wieder=
ſehen nicht zu faſſen: daß er ſich unnötige, übertriebene
Beſorg=
niſſe über Linas Zuſtand gemacht hatte, hatte er zu feiner
größ=
ten Wonne am Tage vor ſeiner Abreiſe erfahren. Ein
Bekann=
ter, welcher eben von W. zurückgekehrt war, hatte ſie kurz vorher
auf der Promenade geſehen, ohne daß ihr Ausſehen ein
bedroh=
liches Uebel verraten hätte. Die Ueberſetzung war noch vor der
beſtimmten Zeit abgeliefert worden und der Glückliche trug das
Honorar des letzten Bogens, in der Taſche. Auch der
wohl=
gelungene Anfang der Novelle, worin dem Engländer die
Haupt=
rolle zugeteilt war, ward nicht vergeſſen, denn er glaubte, der
Geliebten vielleicht ein beifälliges Lächeln abzugewinnen.
„Wach auf mein Jukius!” rief er, als der Kutſcher hielt, und
rüttelte das Kind aus ſeinem Schlummer. „Gleich wirſt Du
bei Mütterchen ſein: da wird Dir ſchon der Schlaf aus den
Aeug=
lein vergehen."
Er ſtieg aus, bezahlte den harrenden Wagenlenker und
nahm den ſchlaftrunkenen Knaben auf den Arm.
„Neben dem goldenen Stern, — dort leuchtet er mir ja
ent=
gegen:; ein vierſtöckiges, weißes Haus — richtig — das iſt’s.”
Mit klopfendem Herzen ſtand er vor dem Tore, freudebebend
trat er ein: Eine ältliche Dame begegnete ihm auf dem Gang,
es war die Hofrätin.
„Wohnt hier Madame Steinbach?” Faſt hätte er nach ſeiner
Lina gefragt.
„Madame Steinbach? Mein Gott — ja — nein — ſie hat
hier gewohnt!“
„Hätten Sie wohl die Güte, mir ihr jetziges Logis
anzu=
geben! Ich bin fremd hier.”
„Ach, mein Gott — um Vergebung — mit wem habe ich die
Ehre?‟
„Ich bin ihr Gatte.”
Die Hofrätin unterdrückte mit Mühe einen Schrei.
„Ich kann Ihnen keine Auskunft geben,” antwortete ſie
ſchnell und verſchwand.
Da ſtand nun Felix mit ſeinem Kinde auf dem Arm. Wo
ſollte er ſich jetzt befragen? Die Nacht rückte heran und Julius
klagte weinend über Müdigkeit und Hunger.
Mit betrübtem Herzen verließ er das Haus und trat in den
Gaſthof zum goldenen Stern, um dort Erkundigungen
ein=
zuziehen.
Die Gaſtſtube war mit fröhlichen Zechern überfüllt. Felix
fand mit Mühe für ſich und ſeinen Knaben, ein Plätzchen am
Ende des Tiſches und beſtellte Wein und Speiſen.
„Skandalöſe Geſchichten, ſage ich Ihnen, verteufelte Dinge,
die man heutigen Tages erlebt!” rief ein dicker Herr, dem man
anſah, daß er ſeinen Leib nicht ſtiefmütterlich behandelte, und
bekräftigte ſeine Behauptung mit einem ſchlürfenden Zug aus
dem Römer.
„Schon wieder was Anderes, Herr Doktor?” fragte ſein
Viſavis neugierig.
„Sie haben doch die Geſchichte mit dem Engländer da, dem
Pakesworth, oder wie er eigentlich heißen mag, dem
vampyr=
artigen Menſchen, gehört?”
Nicht eine Silbe.”
Felix lächelte heimlich und dachte: „Wüßteſt Du, daß ich
ihn ſchon als Novellenfigur in der Taſche trage!‟ Es kam ihm
äußerſt gelegen, etwas von dieſem Sonderling zu hören: es gab
vielleicht brauchbares Material für die Nobelle.
„Da wiſſen Sie noch nicht, was ſich die Kinder auf der
Straße erzählen. Sie haben den überſeeiſchen Spleenmenſchen
gekannt — gut. Was er früher für tolle Streiche gemacht haben
ſoll, haben Sie wohl erfahren: hier hat er ſich die Krone
auf=
geſetzt.”
Felix horchte mit geſpannter Aufmerkſamkeit und hätte ger
die Schreibtafel herausgezogen, um ſich die nötigen Notizen
machen, wenn er es ohne Auffehen hätte tun können.
„Wer Teufel hätte geglaubt,” fuhr der Doktor fort, „daß
imſtande wäre, bei dem Renomme, worin er bei Jung und 9
ſtand, ein weibliches Herz zu gewinnen? Ich meinesteils könnn
es nicht begreifen, wüßte ich nicht, daß die Weiber oft einen g
ſeltſamen Geſchmack haben und ſtets mit lüſternen Augen na
dem Verbotenen ſchielen. Nun hören Sie! In demſelben Hauſ
wohin der Satan ſeinen Jünger einlogiert hatte, wohnte ein
Fremde. Ich hatte ſie in Behandlung, ſie litt an Nervenſchwäch
— eine verheiratete Frau, aber ſchön, wie ein Mädchen vo
achtzehn Jahren: blaue Augen, ein leiſes Rot auf den Wange
blondes üppiges Haar; unſer Engliſhman hatte, keinen übln
Geſchmack — ſie hat mir altem Knaben ſelbſt gefallen.”
Er lachte, daß die Wände ſchallten.
Felix fühlte das Blut in ſeinen Adern gerinnen; er erkann
in der Beſchreibung ſeine Lina.
„Der Himmel weiß, wie er es anfing,” erzählte der Doktt
weiter, — „ſchöne Worte, Präſente — genug, ſie vergaß, daß
ſchon einem Andern angehörte.”
„Der Pinſel hätte ſie nicht allein ins Bad ſchicken ſollen,
bemerkte der Andere trocken, und präſentierte dem Doktor die
Doſe.
„Marino?*) — Jawohl, er wird’s zu ſpät bereuen. Wo
geſchahe?"
„Sie vergaß Gatten und Kind, und verwichenen Donnerz
tag iſt ſie verſchwunden.”
„Und der Engländer?”
„Mit ihr, verſteht ſich von ſelbſt.”
„Wie heißt denn dieſe moderne Helena?”
„Warten Sie — ich wußte den Namen doch — richtig, ebe
fällt er mir wieder bei — ſie heißt Steinbach!”
Mit gebrochenem Herzen, ſeines Bewußtſeins beraubt, ſa
Felix vom Stuhle. Julius warf ſich laut jammernd über ihr
Die Kellner flogen herbei.
„Die Wirtſchaft verſchlechtert ſich zuſehends,” eiferte bef
Doktor mit einem Blick auf den Ohnmächtigen. „Wenn Betrum
kene freies Entree haben, bleibe ich weg.”
„So ſchafft den Menſchen doch hinaus,” rief ſein Nachbar
Die Kellner ergriffen den Unglücklichen und ſchleppten ihn
auf die Straße.
Da lag er, und der arme Julius hing an ſeinem Halſe und
ſuchte ihn vergebens durch ſeine Tränen und Klagen zu erwecke
Von Sir Arthur Palesworth und der treulos Entflohenc
mangelt jede Kunde; man mutmaßt, daß ſie ſich nach den nord
amerikaniſchen Freiſtaaten gewendet haben.
Ob der betrogene Dichter ſeine Novelle fortſetzen wird,
welch’ prächtiger Stoff! — möchten wir bezweifeln, da die Wink
lichkeit ſie ſo naturgetreu, doch wider den Plan des Verfaſſen
zu Ende geführt hat. Doch iſt es nicht unmöglich, daß er
dennoch vollendet — im Irrenhauſe! Wenigſtens beſingt er don
noch ſtets ſeine Lina, und ergreift vielleicht ihr zu Gefallen Oſ
Feder wieder. Sein Julius hat eine Unterkunft im Waiſeß
hauſe gefunden.
Ende.
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