Darmstädter Tagblatt 1921


26. August 1921

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184. Jahrgang
nit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Freitag, den 26. Auguſt 1921

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Einzelnummer 25 Pfg.

Der Frieden mit Amerika,

** Das Langerwartete iſt nunmehr alſo Ereignis geworden:
(bs geſchichtliche Dokument, durch welches der Friedens=
nſtand
zwiſchenderdeutſchen Republik und dem
pößtenrepublikaniſchen Staatsweſender Welt
ſaf der anderen Seite des Ozeans wiederherſtellt, hat die
üterſchriften der Bevollmächtigten beider Länder gefunden.
Mmit kommt ein Zuſtand der Unſicherheit und der Spannung
um Abſchluß, der ſich über Jahre hinzog, und deſſen Schädlich=
Ahlkt unter dem Druck der Verhältniſſe und der Entwicklung von
ſ9g zu Tag fühlbarer wurde. Nach der Unterzeichnung bleibt
5g ſynmehr noch die Ratifizierung durch die beiderſeitigen Parla=
7i5 unte übrig, doch iſt als ſicher vorauszuſetzen, daß es ſich dabei
42-ſm eine bloße Formalität handeln kann.
Gegenüber dem, was auch dieſer Friedensvertrag uns
301
ſthtldig bleibt, müſſen wir bewußt die Vorteile ins Auge faſfen,
Dmſche dem deutſchen Volke und ſeiner Wirtſchaft, der Entwick=
Dfſüung auf dem Weltmarkt, nicht zuletzt aber auch den direkten Be=
zMlzichungen
zwiſchen Deutſchland und der amerikaniſchen Union
Iufentlich erwachſen werden. Auch in den Vereinigten Staaten
429 0o Nordamerika hatte man in ſteigendem Maße erkannt, daß
he eigenen Induſtrie und dem eigenen Handel dauernd ein gro=
ße
Schaden aus der nur ſcheinbar theoretiſchen, in der Praxis
hur ſehr folgenſchweren Fortdauer des Kriegszuſtandes entſtand.
kar hatte Amerika in Berlin eine vorläufige Vertretung einge=
kitet
, aberDeutſchland konnte nicht dasGleiche von ſich ſagen und
uin führende deutſche Perſönlichkeiten, wie die Direktoren des
Ayd und der Hapag, Heinelen und Cuno, ſehr bedeutſame Ver=
Fadlungen jenſeits des großen Waſſers zu führen vermochten,
ſovar das nur möglich auf Grund ihrer beſonderen Beziehun=
ka
und ihrer einzigartigen Stellungen. All die zahlloſen an=
deen
Vertreter des deutſchen Handels waren nicht in ſolch glück=
hicer
Lage, und dasfelbe galt für die Gegenſeite. Amerika er=
Eit in Waren und muß alles daran ſetzen, ſie los zu werden.
Eſerika hat ein ausſchlaggebendes Intereſſe an einer möglichſt
hochen Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe auf dem Welt=
hukt
und man weiß drühen, daß man dabei Deutſchland nicht
ty nicht ausſchalten, ſondern einfach nicht entbehren kann. Auf
4 andern Seite kam für uns nicht nur die überragende Stel=
et
der amerikaniſchen Union in der Weltwirtſchaft der Gegen=
hut
in Frage, ſondern vielmehr abſeits ſolcher mehr allgemeiner
Ableme uns ganz weſentlich perſönlich angehende Fragen, wie
B. die Freigabe und Behandlung des bisher in Amerika be=
anahmten
deutſchen Eigentums.
PBie Eereits geſagt, jene Hofikungen, die manche bei uns
eyiefen, als ſeinerzeit die Senſationsmeldung zu uns drang,
EAmerika den Verfailler Frieden ablehne, haben ſich nicht nur
Zezug auf eine baldige Reviſion des Friedenspertrages nicht
Eäahrheitet, ſie werden in mancher Beziehung auch auf anderen
ieten enttäuſcht. Trotzdem bedeutet der nun zur Tat gewor=
Frieden zwiſchen Deutſchland und Amerika ohne Frage
in der bedeutſamſten Schritte auf dem Wege zum wahren
2Atzrieden.
A.
1* Paris, 24. Aug. Havas meldet aus Waſhington: Nach
Lſhluß der Beſprechung zwiſchen Präſidenten Harding und den
rrghlikaniſchen Mitgliedern des Senatsausſchuſſes für auswär=
rigAngelegenheiten
wurde erklärt, daß der Vorſitzende des Aus=
ſes
, Hughes, den Teilnehmern an der Beſprechung den Wort=
Ades Friedensvertrages mit Deutſchland vor=
gelgt
hat. Es wird erklärt, daß die Bedingungen des Friedens=
errages
auf keinerlei Gegnerſchaft von Seiten der Senatoren
gehßen iſt. Das Schriftſtück iſt verhältnismäßig kurz. Der
uſident hofft, daß die Ratifizierung des Friedensvertriges
nZälde erfolgen kann, jedoch dürfte man nicht verlangen, daß
Senat auf ſeine 30tägige Ferienzeit verzichtet, die heute be=
qne
. Der Präſident iſt der Anſicht, daß der Senat und der
Lehstag den Friedensvertrag zu gleicher Zeit prüfen ſollen.
Reichstag werde jedoch erſt am 30. September zuſammentre=
ſthy
. Aus einem Bericht der Kanzlei des Präſidenten geht her=
hdaß
der Vertrag vor allem ein Friedensvertrag iſt und nach
ſihr Ratifizierung ein Handels= und Freundſchaftsbertrag ab=
giloſſen
werden wird. Es iſt mit Deutſchland vereinbart ſvor=
dä/daß
der Wortlaut des Vertrages nicht veröffentlicht werden
(771 bevor Dr. Roſen und der amerikaniſche Geſchäftsträger in
Bain ihre Unterſchrift darunter geſetzt haben werden. Man er=
klü
weiter, daß die Veröffentlichung des Wortlautes gleichzeitig
(inPaſhington und Berlin erfolgen wird.
PParis, 25. Aug. (Havas.) Dem Neu=York Herald wird
a4 Waſhington gemeldet, Staatsſekretär Hughes habe dem
Bareter der Vereinigten Staaten in Berlin telegraphiert, den
Füdensvertrag mit Deutſchland zu unterzeichnen. Der Vertrag
enhalte nur 12 000 Worte und behalte gemäß dem Antrag Knox
däen Vereinigten Staaten alle Rechte vor, die ſich aus dem Ver=
ſhiiker
Vertrage ergeben. Er ſehe die Wiederherſtellung der
Läſomatiſchen Beziehungen vor, enthalte aber keinerlei Handels=
kächeln
. Dieſe ſollen den Gegenſtand eines ſpäteren Vertrages
Uhhen.
ondon, 25. Aug. (Wolff.) Einer Reutermeldung aus
Whington zufolge erläuterte Staatsſekretär Hughes geſtern vor
LVollverſammlung des Senatsausſchuſſes für auswärtige An=
geßzenheiten
die Bedingungen des Friedensvertra=
cee
mit Deutſchland. Die demokratiſchen Mitglieder des
Arſchufſes ſtellten eingehende Fragen. Später wurde jedoch
mſeteilt, es beſtänden Anzeichen, daß der Friedensvertrag im
gt nicht auf eine organiſierte Oppoſition ſtoßen werde.
Flämiſche Revolution?
Die Unruhen in Belgien.
Aus Gent, 24. Auguſt: Keine Woche vergeht mehr in
Bigien ohne Unruhen und Demonſtrationen der flämi=
ſſchn
Bevölkerung. Für den kommenden Sonntag war
egroße Flamenkundgebung in Brüſſel angeſogt. Sie iſt ver=
14 bhon worden. Aber die Gemeindebehörde von Antwerpen hat
MOrganiſatoren der Bewegung eingeladen und will ſie offi=
zE
4 im Rathaus empfangen. Der walloniſche Gouverneur wird
mil auch dieſen Schritt verbieten. Die Flamen werden jedoch
tan Ruhe geben. Bei einem Feſtzuge in Antwerpen, der ſich
zei Denkmal eines flämiſchen Dichters begab, wurden Rufe
lan Hoch die Deutſchen, hoch v. Biſſing! Das erinnert aller=
Mus an die Zeit im Frühjahr 1917, da der deutſche General=
MMerneur in Belgien eine beſondere Verwaltung für Flam=
lan
einrichtete und der deutſche Reichskanzler dem Rate von

Flandern die Befreiung des flämiſchen Bruderſtammes verſprach,
die dieſer aus eigener Kraft kaum wird erreichen können.
Es iſt ganz anders gekommen. Das zuſammengebrochene
und wie Gulliver von den Zwergen mit tauſend Stricken gefeſſelte
Deutſchland kann heute den Flamen nicht mehr helfen. Es kann
nur heimliche und tiefe Anteilnahme ſür ihr verzweifeltes Rin=
gen
empſinden. Der Frieden von Verſailles hat ja auch dem
Lande Belgien keinen Frieden gebracht. So wenig dieſer ſoge=
nannte
Vertrag das Selbſtbeſtimmungsrecht des deutſchen Volkes
geachtet hat, ſo wenig hat er ſich um die Rechie der Flamen ge=
kümmert
. Der deutſche Zuſammenbruch, der ſeinerzeit den Bel=
giern
unfaßbar war, ſchien auch das Grab für alle berechtigten
flämiſchen Forderungen zu ſein. Die zurückkehrende belgiſche
Regierung ſtürzte ſich in den Novembertagen von 1918 mit einer
hyſteriſchen Wut auf alles, was flamenfreundlich war. Sie hat
ſich für alle Zeiten ein blutrotes Brandmal auf die Stirn ge=
krannt
, indem ſie es zuließ, daß der gebildete franzkilioniſche
Mob in den flandriſchen Städten ſcheußliche Pogrome gegen die
ſogenannten Aktiviſten und Deutſchfreunde veranſtaltete. Als
dann engliſche und amerikaniſthe Militärpolizei dieſen Pogromen
ein Ende ſetzte, indem ſie mit Gewehren und Handgranaten dies
mörderiſche Geſindel in ſeine Schlupfwinkel zurückſcheuchte, ließ
es die belgiſcha Regierung noch nicht genug ſein. Sie ſetzte in
allen Städten Kriegsgerichte ein, die ſeither zehntauſende von
Schreckensurteilen gefällt haben.
Aber alle Bluturteile und Kerkerſtrafen haben die flämiſche
Bewegung nicht erſpürgt. Im Gegenteil! Sie iſt heute ſtärker
denn je. Die flämiſche Fronpartei zählt mehrere hunderttau=
ſend
Mitglieder. Ihr ſtarkes Organ iſt Ons Vaderland das
an der Spitze aller in flämiſcher Sprache erſcheinenden belgiſchen
Tageszeitungen ſteht. Die große katholiſche Partei Belgiens,
die ſo lange allein herrſchte, iſt bereits ſehr vom Liebäugeln mit
Frankreich abgekommen und ſieht ein, daß ſie das Schaukelſpiel
mit den Flamen aufgeben und ihren Anſprüchen nachgeben muß,
da ſonſt die ganze flämiſche Jugend den Fronters zuſtrömen
würde. Denn: Hier wordt een volk vermoordt! Hier wird
ein Volk gemordet! Diefe Aeußerung der Volksgazet von Cam.
Huysmans kennzeichnet die Lage und ihre Auffaſſung bei den
Flamen. Das Programm ihrer Frontpartei läßt ſich in einen
Wort zuſammenfaſſen: Selbſtändigkeit für Flandern! Aber der
Gegner ſchläft nicht. Noch herrſcht die terreur blanche gegen
alle, die anders denken, als der offizielle walloniſche Nationalis=
mus
. Zu ihm gehören die franzöſiſchen oberen Schichten der
Bevölkerung, alle die, die mit der franzöſiſchen Sprache allein
zu Amt und Würden gekommen ſind, d. h. faſt 90 v. H. der höhe=
ren
Beamten, der Richter, Advokaten, Offiziere, ferner die ganze
franzöſiſche und vielfach von Franzoſen geſchriebene Preſſe, end=
lich
ausgedehnte Kreiſe des Handels und der Induſtrie, die
einen flämiſchen Verwaltungsappargt mindeſtens als läſtig
empſinden. Sie alle ſtemmen ſich mit aller Gewalt gegen die
flämiſche Flut. England hat ſeine Iren und Belgien hat ſeine
Flamen. Beide Staaten werden ihres Lebens nicht eher froh,
als bis der innere nationale Konflikt ausgetragen iſt.
Charles Schiff.
Verleumder.
*. Der Lügen= und Verleumdungskrieg wird
fortgeſetzt. Von befreundeter Seite wurde uns durch engliſche
Vermittelung eine in engliſcher Sprache verfaßte Schmäh=
ſchrift
zugeſtellt: The secret Shame of the Kaiser (die ge=
heime
Schande des Kaiſers) mit einem noch gemeineren Zuſatz,
enthüllt von Dr. Franz Seeliger, früher Direktor der Politiſchen
Sektion des deutſchen Miniſteriums für auswärtige Angelegen=
heiten
und attachiert der Umgebung des Kaiſers im Exil, über=
ſetzt
und herausgegeben von William le Queux.
Es muß ſich ja feſtſtellen laſſen, ob es einen Mann dieſes
Namens und dieſer Stellung gegeben hat, oder ob, was nicht un=
wahrſcheinlich
iſt beide ebenſo wie der ganze Inhalt der Schmäh=
ſchrift
erlogen ſind. Was der Verfaſſer, ein Erzhalunke oder
Idiot, in dieſer blödſinnigen Schmähſchrift an Unſinn und Lügen
verzapft, übertrifſt wohl alles Dageweſene. Dem Kaiſer in Ame=
rongen
werden niederträchtige Komplotte und Verbrechen unter=
geſchoben
, er intrigiert fortgeſetzt, verhandelt mit allen möglichen
Perſönlichkeiten und beſeitigt ihm unliebſame Leute. Als
Muſterbeiſpiel ſei angeführt, was über den Tod Albert Vallins
mitgeteilt wird. Dieſer habe einen Brief an Thyſſen geſchrieben,
der für den Kaiſer kompromittierend war. Der Kaiſer bekam
Kenntnis von dieſem Brief, und drei Tage ſpäter hätten die Zei=
tungen
den Selbſtmord Ballins in Hamburg gemeldet. Als Tat=
ſache
aber müſſe feſtgeſtellt werden, daß Ballin im Traube=
Hotel zu Darmſtadt geſtorben iſt. Nach ſeinem Tode wurde
enthüllt, daß die Urſache ſeines Todes ein ſtarkes Gift war,
das durch irgendeine myſteriöſe Perſönlichkeit ihm in ſeine
Suppe hineingeſchüttet wurde, eine Wahrheit, die niemals er=
laubt
wurde, der Oeffentlichkeit bekannt zu geben.
Man ſieht, der Pamphletiſt verleumdet ebenſo frech wie
dumm aufs Geradewohl. Wenn er ſich wenigſtens ein Hotel aus=
geſucht
hätte, in dem Ballin verkehrte!
Die Sache wäre zum Lachen, wenn man nicht wüßte, wie viel
uns ſolche niederträchtigen Verleumdungen geſchadet haben und
noch ſchaden. Denn es gibt viele Unkundige, die alle Lügen,
wenn ſie auch noch ſo haarſträubend ſind, glauben, zumal die
Verleumdungen geſchickt in eine ſolche Form gekleidet zu werden
pflegen, die ihnen das Gepräge der Glaubwürdigkeit verleiht.
Umtaufe in Deutſch=Oſtafrika.
XX. Die engliſche Regierung hat, nach Mitteilungen
eines Regierungsvertreters im engliſchen Parlament, verfügt,
daß im Tanganyka=Territorium (früher Deutſch=Oſtafrika) fol=
gende
Namensveränderungen ſofort vorzunehmen ſind:
Der Diſtrikt Wilhelmsthal heißt Diſtrikt Uſambora, der
Ort Wilhelmsthal Luſhoto. Der Diſtrikt Bismarckburg am Süd=
oſtende
des Tanganyka=Sees heißt Ufipa und der Hafen Bis=
marckburg
iſt als Kaſanga zu bezeichnen. Der Diſtrikt Langen=
burg
, zwiſchen Tanganyka und Nhaſſa, wird Rungwe genannt.
Der Ort Neu=Langenburg iſt in Tukuya umgetauft. Wiedhafen
am Nyaſſa ſoll Manda heißen.
Da werden ſich aber die deutſch=oſtafrikaniſchen Neger freuen!
Sie haben ein recht ſchlechtes Geſchäft gemacht mit ihrem Ueber=
gang
in engliſche Oberhoheit, ſo ſchlecht, daß das oſtafrikaniſche
Problem England ſchwere Sorgen bereitet. Die blühende deut=
ſche
Kolonie iſt in einer kurzen Zeitſpanne verarmt und ver=
ludert
. Nun wird erſtens umgetauft. Nix deutſch! Zweitens

hat die engliſche Regierung eine Kommiſſion zum Studium der
oſtafrikaniſchen Verhältniſſe ernannt.
Ei, wie freuen ſich die Oſtafrikaner! Es geht ihnen zwar
ſehr ſchlecht unter den Segnungen der engliſchen Herrſchaft, aber
es gibt wenigſtens kein Bismarckburg mehr! In der Geſchichte
Afrikas aber bleibt Bismarckhurg Bismarckburg; denn der
deutſche Name bedeutet eine koloniſatoriſche Leiſtung erſten
Ranges und eine Kulturtat. Der Faden iſt da und bleibt da.
Den kann kein witziges engliſches Mäuschen wegbeißen!
Die oberſchleſiſche Frage.
Ifhif Berichterſtatter für den Völkerbundrat.
* Paris, 24. Aug. Nach einer Havasmeldung iſt dem
Sekretariat des Völkerbundes die ablehnende Antwort
Quinones de Leons mitgeteilt worden. Die Nachricht
wurde ſofort an Vicomte Iſhij nach Paris weitergegeben. Tags=
über
fanden dann Unterhandlungen zwiſchen in Paris anweſen=
den
Mitgliedern des Nates ſtatt, und die Berichterſtattung wurde
zuerſt Hymans und dann Da Cunha angeboten." Hymans hätte
ſchwerlich annehmen können, denn von morgen an müſſe er in
Genf an den polniſch=litauiſchen Verhandlungen wegen Wilnas
teilnehmen. Auch Da Cunha hatte abgelehnt. Da habe ſich
kurz entſchloſſen Vicomte Iſhij bereit erklärt, den Bericht
ſelbſt zuübernehmen. Seine in Paris anweſenden Kol=
legen
hatten das gebilligt und ihm lebhaft gedankt.
Havas fügt hinzu, der Entſchluß des Vicomte Iſhij ſei über=
dies
auch vollſtändig ordnungsmäßig. Man würde vergebens
nach einer Beſtimmung ſuchen, die den Präſidenten des Völker=
bundes
hindere, über eine Frage vor ſeinen Kollegen Bericht zu
erſtatten.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Der Temps=Berichterſtatter mel=
det
ſeinem Blatte aus Madrid, daß ihn der Miniſter des
Aeußern empfangen und ihm u. a. erklärt habe: So ſehr Spa=
nien
durch die Wahl ſeines Vertreters zum Berichterſtatter ſich
geſchmeichelt gefühlt habe, ſo ſei es doch der Anſicht, daß Spanien
zu eng an Frankreich und Großbritannien gebunden ſei, um in
einer ſo delikaten Frage gegen den einen oder anderen ſeiner bei=
den
Freunde durch Lieferung eines Berichtes, deſſen Bedeutung
zu leugnen nutzlos wäre, Stellung zu nehmen. Nach längerer
Veratung mit Quinones de Leon ſei alſo die Ableh=
nung
beſchloſſen worden. Bei der Faſſung dieſes Be=
ſchluſſes
laſſe ſich Spanien ausſchließlich durch ſein Freundſchafts=
gefühl
Frankreich und England gegenüber leiten in der Ueber=
zeugung
, auf diefs Weiſe freier im Verlaufe der Diskuſſion die
verſöhnende Rolle durch den ſpaniſchen Botſchafter ſpielen zu
können, die ihm zukomme.
Die Aufhebung des Belagerungszuſtandes.
Breslau, 24. Aug. (Wolff.) Die Oberſchleſiſche Volks=
zeitung
in Gleiwitz meldet mit Genehmigung der Zenſur, daß
ihr von der interalliierten Kommiſſion naheſtehender Seite mit=
geteilt
wird, daß die Aufhebung des Belagerungs=
zuſtandes
über Oberſchleſien in den nächſten Tagen bevor=
ſteht
. Die letzten Wochen hätten die interalliierte Kommiſſion
in Oppeln davon überzeugt, daß eine Beruhigung Oberſchleſiens
ſo weit wieder eingetreten ſei, daß die Aufrechterhaltung der
Maßnahme des Ausnahmezuſtandes zwecklos erſcheint.
Die Truppenverſtärkungen.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Eine Mitteilung des Temps
erklärt gegenüber der Berliner Veröffentlichung, daß zwei eng=
liſche
und zwzei italieniſche Bataillone und eine franzöſiſche
Brigade nach Oberſchleſien entſandt werden würden, daß nur
zwei franzöſiſche Bataillone nach Oberſchleſien abgehen würden,
ebenſo zwei engliſche und zwei italieniſche, nicht aber eine fran=
zöſiſche
Brigade.
Die Zuſammenkunft in Wiesbaden.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie die Morgenblätter mitteilen,
iſt Miniſter Loucheur geſtern abend nach Wiesbaden zur
Zuſammenkunft mit Rathenau abgereiſt. Der Zuſammen=
kunft
mit Rathenau wird eine Beſprechung mit dem Oberkom=
miſſar
für das Rheinland vorausgehen. Die erſte Unterredung
in Wiesbaden wird heute vormittag 10½ Uhr ſtattfinden. Es
wird ſich hierbei hauptſächlich um die Frage der Lieferung
in natura handeln, und es ſcheint, daß die Abſichten Loucheurs
in dieſer Angelegenheit bei den Belgiern, die ſich bisher ſehr
reſerviert gehalten haben, günſtig aufgenommen werden. Es
ſoll Grund zur Annahme beſtehen, daß ein Abkommen erreicht
werde.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Anläßlich der Verhandlun=
gen
in Wiesbaden zwiſchen Nathenau und Loucheur
beſchäftgen ſich die Blätter mit dem vorausſichtlichen Gegenſtand
der Verhandlungen. Nach dem Ercelſior könne von den durch
Deutſchland zu liefernden Holzhäuſern wahrſcheinlich keine Rede
mehr ſein, da die franzöſiſche Induſtrie ähnliche bauen könne
unter weit günſtigeren Bedingungen als Deutſchland. Hinſicht=
lich
der Kohlenlieferung ſei es wahrſcheinlich, daß man ſich in
Bälde über die Preisfeſtſetzung einigen werde. Auch über die
Sachleiſtungen werde man ſprechen. Aber dieſes Syſtem könne
nicht als wirklich praktiſch angeſehen werden, und vielleicht deute
man die Abſichten Loucheurs richtig dahin, zwiſchen Deutſchland
und Frankreich ein wirkliches Gleichgewicht in der Ausfuhr
herzuſtellen.
Nach dem Matin würde es ſich tatſächlich um die Sachleiſtun=
gen
handeln, bei denen Loucheurs Anſichten von Belgien unter=
ſtützt
würden. In Wiesbaden würden auch die Wiederaufbau=
frage
und die dafür geplanten Bedingungen beſprochen werden.
Die Beſprechungen dürften aber nicht länger als 24 Stunden
dauern. Das Blatt glaubt Grund zu der Annahme zu haben,
daß man zu einer Einigung kommen werde und daß die Repara=
tionskommiſſion
, der die franzöſiſche Regierung ihre Vorſchläge
bereits übermittelt habe, dieſes Uebereinkommen in einer Anzahl
von Punkten ratifizieren werde.
Verhandlungen wegen Aufbeſſerung der Bezüge.
Berlin, 24. Aug. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des Reichs=
kanzlers
haben heute über die Frage der Aufbeſſerung
der Bezüge der Beamten, Arbeiter und Ange=
ſtellten
der Reichsbehörden Verhandlungen mit den Führern
der politiſchen Parteien des Reichstags und den Vertretern der
Spitzenorganiſationen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
der Reichsbehörden ſtattgefunden. Die Beratungen nahmen
einen günſtigen Verlauf. Es wurde eine Annäherung der beider=

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Seite 2.

Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921.

Nummer 23,5.

ſeitigen Stendpunkte erzielt, doch machen die Einzelheiten der
zu treffenden Neuregelung in einigen Punkten beſondere Be=
ratungen
notwendig. Es iſt mit der Feſtſtellung eines für beide
Teile annehmbaren Endergebniſſes der Verhandlungen für mor=
gen
zu rechnen.
Die Lebensmittelverſorgung.
* Berlin, 24. Aug. Im Reichsernährungsminiſterium
fand zwiſchen einem Vertreter des Miniſters und des Deutſchen
Gewerkſchaftsbundes eine Beſprechung über die Befürchtungen
ſtatt, die bezüglich der Lebensmittelverſorgung für
das kommende Jahr beſtehen. Es wurde dabei, wie Der
Deutſche erfährt, feſtgeſtellt, daß nach den vorliegenden Nach=
richten
die Brotgetreideernte im allgemeinen als gut zu
bezeichnen iſt, daß die Ablieferung des Umlagegetreides ſich gün=
ſtig
vollziehe, ſo daß für das laufende Jahr die Gewährung
der Brokration von 1900 Gramm pro Kopf und Woche ſicher=
geſtellt
ſein dürfte. Nach Anſicht des Ernährungsminiſters iſt die
Ernte in Frühkartoffeln gut geweſen, dagegen haben die
Mittelkardoffeln durch die Dürre erheblich gelitten. Für die
Herbſtkartoffeln beſteht noch kein Anlaß zu Befürchtungen.

Der Friedensvertrag zwiſchen Oeſterreich
und Amerika.

Wien, 24. Aug. (Wolff.) Das Telegraphiſche Korreſpon=
denzbureau
teilt mit: Der Wortlaut des heute unterzeichneten
Friedensvertrages zwiſchen Amerika und
Oeſterreich, der auf der bekannten, von dem amerikaniſchen
Kongreß angenommenen Friedensreſolution beruht, wird nach
Natifizierung durch die verfaſſungsmäßigen Faktoren amtlich
verkündet werden. Wie die öſterreichiſche Regierung, ſo begrüßt
auch die öffentliche Meinung die tatſächliche Herbeiführung des
Friedensabſchluſſes und die Wiederherſtellung der freundſchaft=
lichen
Beziehungen mit der großen amerikaniſchen Republik, die
ſeit dem Waffenſtillſtand ſo viele Beweiſe ihres Wohlwollens
und ihrer menſchenfreundlichen Geſinnung gegeben hat. Mit
großer Befriedigung und mit Genugtuung wird auch die Tat=
ſache
zur Kenntnis genommen, daß dieſer Friedensſchluß, der für
die gedeihliche Entwicklung der Republik notwendig war, dank
der Initiative der amerikaniſchen Regierung und der entgegen=
kommenden
Haltung ihres Vertreters in Wien ermöglicht wurde.

König Karl.
*.Zürich, 23. Aug. Im Mai hatte König Karl, der ſich
zurzeit mit ſeiner Familie in Hertenſtein bei Luzern aufhält,
den Bundesrat wiſſen laſſen, daß er im Laufe des Monats
Auguſt die Schweiz endgültig zu verlaſſen gebenke, womit
man hier ſehr einverſtanden war. Nun rückt aber Ende Augutſt
heran, ohne daß aus Hertenſtein irgenbeine Nachricht einlieſe,
die auf eine baldige Abreiſe Karls hindeutet. Der Grund diefes
Schweigens iſt kein Geheimnis. Es iſt ihm nämlich bisher nicht
gelungen, einen neuen Aufenthaltsort zu finden. Er ſcheint ſich
eine Zeitlang mit der Hoffnung getragen zu haben, in Spa=
nien
aufgenommen zu werden. Doch auch dort ſcheint er oder
ſeine Gattin nicht erwünſcht zu ſein, und da auch anderweitige
Bemühungen erfolglos blieben, ſo taucht die Frage auf, was
nun weiter werden ſoll. Die Sache beſchäftigt ſeit einiger Zeit
die ſchweizeriſche Preſſe. Während die katholiſchen Blätter ziem=
lich
erregt für ein Verbleiben Karls in der Schweiz eintreten,
hat dieſe allzu leidenſchaftliche Stellungnahme bei der liberalen
und weiter nach links gerichteten Preſſe zu lebhaften Gegenkund=
gebungen
Anlaß gegeben. Für den Bundesrat wird natür=
lich
die Perſon König Karls keine Rolle ſpielen, ſondern lediglich
der Geſichtspunkt, ob er mit einer etwaigen Friſtverlängerung
dem allgemeinen Friedensbedürfnis einen Dienſt erweiſen kann,
wobei aber ſelbſtverſtändlich die Bedingung erneuert werden
würde, daß Karl ſowohl wie die bei ihm weilenden Perſonen
ſich jeder politiſchen Tätigkeit enthalten müßten. Der weitaus
größere Teil des Schweizervolkes beurteilt aber in dieſem Falle
das Aſylrecht ſeit dem Oſterabenteuer des Hönigs anders als
vorher, und die moraliſche Rückwirkung dieſes unbeſonnenen
Streiches auf die Stimmung der Bevölkerung dem Gaſt gegen=
über
iſt ſchwer wieder auszulöſchen. Die Lage iſt jedoch ſo, daß
Karl am 31. Auguſt einfach nicht ausreiſen kann, weil ihm alle
Grenzen geſperrt ſind. Es wird alſo wohl nichts anderes übrig
bleiben, als die Aufenthaltsbewilligung für kurze Zeit zu ver=
längern
und inzwiſchen zu verſuchen, die Frage in anderer Weiſe
zu löſen, nämlich im Einvernehmen mit anderen Regierungen,
wie es der internationalen Natur dieſer Angelegenheit ent=
ſprechen
würde.

Die Hilfe für die ruſſiſchen Kinder.

Berlin, 24. Aug. (Wolff.) Die Internationale
Vereinigung für Kinderhilfe in Genf macht dem
deutſchen Zweig ihrer Organiſation, der Vereinigung für Kinder=
hilfe
, Charlottenburg, Berliner Straße 137, von nachſtehendem
Telegramm Mitteilung, das ihr von Fr. Nanſen aus Riga zu=
ging
. Hunderttaufende ruſſiſcher Kinder ſterben Hungers,
Millionen anderen droht das gleiche Schickſal. Durchdrungen
von der Ueberzeugung, daß nur eine unverzüglich unter Auf=
bietung
aller Kräfte einſetzende Hilfsaktion hier Rettung bringen
kann, bitte ich die Internationale Vereinigung für Kinderhilfe,
einen Aufruf an alle Männer und Frauen, beſonders an alle
Kinder zu richten, damit ſie alles, was ſie erübrigen können,
Gmg

zur Rettung der hungernden Kleinen in Rußland hergeben.
Niemals noch iſt im Weltgeſchehen die Hilfe ſo verzweifelt not=
wendig
geweſen wie hier. Ich danke Ihnen für Ihr Anerbieten,
nach meinen Weiſungen zu handeln, und verbürge mich für eine
gerechte Verteilung aller für Rußland beſtimmten Gaben, die
durch meine Hände gehen.
Die Vereinigung für Kinderhilfe in Char=
lottenburg
antwortete folgendermaßen: Der ergreifende Auf=
ruf
Frithjof Nanſens beſtärkt uns in unſerer Abſicht, Rußland
jede Hilfe zur Verfügung zu ſtellen, die wir aufzubringen in der
Lage ſind. Da Deutſchland jedoch, ſoweit es ſich um Lebens=
mittel
und Kleidungsſtücke handelt, nicht einmal ſeinen eigenen
Bedarf decken kann, ſondern auf die Wohltätigkeit vom Aus=
lande
angewieſen iſt, werden wir gezwungen ſein, unſere Hilfe=
leiſtung
darauf zu beſchränken, daß wir Rußland unſere Ar=
beitskräfte
und organiſatoriſchen Einrichtungen zur Verfügung
ſtellen. Die Einzelheiten unſeres Aktionsplanes werden wir
Ihnen brieflich unterbreiten.

Sakharia ſtattgefunden. Die Griechen hätten ſich in der Rick,
tung auf Eski=Schehir zurückgezogen und beträchtliche Verluf=
erlitte
.n

Darmſtadt, 26. Auguſt.
n. Ferienſtrafkammer. Das Unternehmen der Verleitung zu

Die gute Ausrede.
m. Berlin, 24. Aug. Nachdem die Ergebniſſe der Sowjet=
herrſchaft
ſo deutlich geworden ſind, daß ſich die vollſtändige
Unmöglichkeit des bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems nicht mehr
leugnen läßt, haben die Propagandiſten ſchnell die rettende For=
mel
gefunden. Bisher haben wir alle angenomnen, die Be=
ſeitigung
der Privatbetriebe, die Zerſtörung aller freien Wirt=
ſchaft
, die Verſtaatlichung aller wirtſchaſtlichen Funktionen be=
zwecke
den Aufbau einer neuen Gefellſchaftsordnung nach den
Grundſätzen des Bolſchetvismus. Wir werden jetzt darüber be=
lehrt
, daß wir damit auf dem Holzwege waren. Wie konnte
man nur denken, daß wir ſo töricht ſeien, an die Möglichkeit
eines ſolchen verrückten Experiments zu glauben! rief jetzt ein
Mitglied der Handelsvertretung der Sowjetregierung aus. Eine
ſozialiſtiſche Geſellſchaftsordnung inmitten kapitaliſtiſch arbeiten=
der
Völker, eine ſozialiſtiſche Geſchäftsordnung in dem agrari=
ſchen
Rußland das iſt doch Unſinn! Nie haben wir ſo etwas
geglaubt und gewolit! Was wir in Rußland taten, war eine
Kriegsnotwendigkeit. Es war ein Kriegsſozialismus, wie ja
auch Deutſchland zu ſolchem Kriegsſozialismus gezwungen war.
Es beſtand von vornherein die Abſicht, dieſen Zwang wieder
aufzugeben, fobald die Notwendigkeit dazu fortfiel.
Das iſt, wie geſagt, die neue Parole der ruſſiſchen Propa=
ganda
, die rettende Formel angeſichts des entſetzlichen Trüm=
merfeldes
, über das die Sowjetregierung zurzeitz herrſcht. Sie
wurde auf der Deutſchen Oſtmeſſe von dem Vertreter der Sowjet=
regierung
ausgegeben.
Sicherlich wirb ſie uns bald von allen Seiten in die Ohren
gerufen werden. Es bedarf hoffentlich nicht erſt umſtändlicher
Beweiſe, um ſie als eine verlogene Auspede zu kennzeichnen.
Dieſe Deutung der Sowjetwirtſchaſt als eine vorübergehende
Kriegsmaßnahme tritt jetzt zum erſten Male auf. Noch im Herbſt
vorigen Jahres faßte man Beſchlüſſe und erließ Verordnungen,
um die letzten Reſte pribater Erwerbtstätigkeit zu tilgen, und
immer geſchah es zuv Ausbildung und Vervollſtändigung des
bolſchewiſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems. Nun das Scheitern dieſes
großen und verhängnisvollen ſozialen Experiments für alle Welt
feſtſteht, ſucht man die Verantworilichkeit für das, was geſchehen
iſt, vom Bolſchewismus abzuwälzen, um ſeiner Werbekraft nicht
den Todesſtoß zu geben. Die Lage und die Abſicht ſind von durch=
ſichtiger
Klarheit.
Es ſei das Gerücht verzeichnet, das in dieſen Tagen über
die Grenze drang: die eigentliche Führung der Geſchäfte ſei an
Trotzkij übergegangen: Lenin ſei zwar nicht beſeitigt, arbeite
aber mit einem überwachenden Kommiſſar an ſeiner Seite. Man
braucht dem vorerſt noch keine Bedeutung beizulegen.

Die iriſche Frage.
wd. Berlin, 25. Aug. Aus London wird gemeldet, wenn
die Verhandlungen mit Irland ſcheiterm würden, ſei
eine Aufnahme der Feindfeligkeiten britiſcherſeits nicht geplant.
England wird ſich darauf beſchränken, die Grenze zwiſchen Süd=
und Nordirland militäriſch zu beſetzen. Die nötigen ſtrategiſchen
Punkte zu einer Blockade Südirlands duuch die Flotte ſollen in
Ausſicht genommen ſein. Bei dieſen Maßnahmen läßt man ſich
von der Erwägung leiten, daß die kleine Sinnfeinerpartei in
Schwierigkeiten mit den gemäßigten Nationaliſten geraten wird.
De Valera und ſeine Miniſterkollegen haben ſich auf einen pro=
viſoriſchen
Text der Antwort auf die engliſchen Vorſchläge ge=
einigt
. Heute findet keine Sitzung des iriſchen Parlaments ſtatt.
Man glaubt, daß die endgültige Entſcheidung am Freitag in
öffentlicher Sitzung verleſen werden wird.

Der griechiſch=kürkiſche Krieg.
Paris, 24. Aug. (Wolff.) Die türkiſche Nachrichten=
ſtelle
in Paris erhielt von dem Befehlshaber in Jsmid fol=
gende
amtliche Meldung: Im Abſchnitt von Eski=Schehir hat der
Feind nach ſünftägigen Kämpfen eine Schlappe erlitten
und zieht ſich in der Richtung auf Eski=Schehir zurück. Wir
verfolgen den Feind.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Konſtandinopel beſtätigt eine Nachricht aus kemaliſtiſcher Quelle
die griechtſche Schlappe. Nach einer fünftägigen Schlacht
ſeien die Griechen gezwungen worden, vor dem türkiſchen Wider=
ſtand
zurückzuweichen. Die Schlacht habe an den Ufern des
V

Meineid war der Metzgermeiſter Schulz Ehefrau aus Hemsbach zu
Laſt gelegt und wird von ihr beſtritten. Es handelt ſich um eine Epiſox,
aus recht unerfreulichem Familienzwiſt, der zu Beleidigungsprozeiier
zwiſchen den Sch.s und dem Vater der Frau geführt hatte. Sch. ve
klagte zuerſt ſeinen Schwiegervater, und es wurde in der Schöffen,
gerichtsverhandlung u. a. auch als Zeuge der mit beiden Streitteilen
befreundete Lackierer Johannes Heppner von Neu=Iſenburg gehör=
Er bekundete damals unter Eid ehrverletzende, von den Sch.s über P.
getane Aeußerungen, während Frau Sch. nur ſolche ihrerſeits zugin
und Sch. ſelbſt gar nicht anweſend geweſen ſein will. Es drohte letzterer
aus beſagter Bekundung nach jenem Termin eine weitere Klage R.
die nachher angeſtrengt wurde. In der Zwiſchenzeit erſchien Frau Sc.
in H.s Wohnung, machte ihm Vorwürfe über ſeine angeblich unbegrün
dete Zeugenausſage, und ſprach fehr lebhaft, teilweiſe ſogar drohend, 3u
dem Sinne auf ihn ein, daß er ſich geirrt habe, Sch. gar nicht dem Ge
ſpräch beigewohnt und niemals beleidigende Worte über R. gebraudt
habe. Ihr ſo betätigter Eifer blieb erfolglos, denn H. beharrte in den
Beleidigungsprozeß und in der jetzigen Verhandlung bei der frühere
Schilderung. Die Anklage hat den erwähnten Beſuch bei H. zum Gege=
ſtand
, und die noch unbeſtrafte Angeklagte erklärte die auffällige Rei
nach Neu=Iſenburg recht harmlos. Sie habe durchaus keinerlei recht
widrige Abſicht gehabt und ſei durch reinen Zufall zu H. gekommen. A=
dem
Verbrechen, deſſen die Angeklagte beſchuldigt iſt, ſteht als Mindeß
ſtrafe 1 Jahr Zuchthaus, und der Staatsanwalt beantragte in Anbetrag
der Begleitmomente 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. Dem Gericht erſchie
der Schuldbeweis nicht ausreichend insbeſondere nidt
widerlegt, daß die Angeklagte tatſächlich von der Unſchuld ihres Manne
hinſichtlich der Beleidigung überzeugt ſei und ſich deshalb in guter
Glauben mit H. unterhalten, nicht in verbrecheriſcher Abſicht auf ihr
eingewirkt habe. Daher erfolgte Freiſprechung. Ebenſo we
der Ausgang eines Offenbacher Berufsfalles. Das Schöffengericht hatn
den Fabrikarbeiter Ott aus Obertshauſen wegen öffentlicher Beamten,
beleidigung zu 10 Tagen Geſängnis verurteilt. Im Auguſt v. J. hatt
beim erſten Arbeiterfrühzug auf Station Obertshauſen eine Ausſchret
tung von O.s Sohn gegen Zugperfonal ſtattgefunden, und es ſollte bo
der Ankunft in Offenbach O.s Name ſelbſt feſtgeſtellt werden. Der de,
mit beauftragte Schutzmann M. geriet ſofort ins Gedränge der für Q
parteinehmenden Menge und wurde durch die Bahnſteigſperre im Har=
fen
herausgeſchoben. Es eilte ein zweiter Schutzmann herbei und deckt,
ihm den Rücken. O. nannte zwar ſeinen Namen, weigerte aber zu
nächſt fonſtigen Ausweis und wurde deshalb von dem Beamten feſtge
halten. Wie beide Schutzleute deutlich hörten und auch ſahen, äußerz
O.: Wenn Du mich jetzt nicht losläßt, ſchlage ich Dir in die Fratze.
Erſt dann bequemte er ſich zur Vorzeigung einer Wochenkarte, die ſe
nen Namen beſtätigte, und damit war der Auftritt zu Ende. Sech
Zeugen aus der damaligen Arbeiterſchar bekundeten unter Eid, O. hab=
nichts
Derartiges geſagt, und ſie hätten es andernfalls hören müſſen
Dem Berufungsgericht genügte jene Belaſtung ſeitens beider Sicherheits=
beamten
nicht, man hielt die Möglichkeit einer Täuſchung im Tumun
für nicht ausgeſchloſſen und danach den Angeklagten für nicht überführ.)
wveshalb er freigeſprochen wurde. Schöffengerichtlich wege
Preistreiberei zu 5000 Mark Geldſtrafe ev. je 1 Jahr Gefängnis verun
teilt, verfolgten die Inhaber einer Offenbacher Kohlenfirma unter Bo
ſtreiten ihrer Schuld Berufung. Sie hatten, finanziell an einer Tor
ſtecherei beteiligt, im Auguſt 1919 von dort Brenntorf ſehr geringer Bo
ſchafenheit zum Preiſe von 570 Mark für 10 Tonnen (200 Zentner) bo
zogen und einer Heidelberger Firma für 970 Mark angeboten. Nad
Sachverſtändigemgutachten ſah man in erſter Inſtanz darin ein wuchr
riſches Verhalten. In zweiter Inſtanz war der Verlauf den Angs
klagten günſtig, insbeſondere mit Rückſicht darauf, daß jener Einkaufs utt
preis wegen ihrer Kapitalbeteiligung ſehe gering bemeſſen war un)
und inſofern im Vergleich zu dem Angebot eine teilweiſe Riſikoprämä
darſtellte. Die Angeklagten wurden nichtſchuldig befunden und frei
geſprochen.
Gewerbemuſeum. Die Direktion des Gewerbemuſeums verar)
ſtaltet in dieſem Winterhalbjahr in dem Hörſaal der Zentralſtelle .
die Gewerbe eine Anzahl von Einzelvorträgen, die teils
Geſchichte des Kunſtgewerbes, teils praktiſche Fragen aus dem Gebiet
der Kunſtpflege im Gewerbe behandeln. In der erſten Veranſtaltung.
im 8. September wird Herr Poſtrat Snell aus Darmſtadt über A6
gaben, Ziele und Entſtehung der Poſtreklame ſprechen. Im Anſchluf
in den Vortrag wird Gelegenheit zu freier Ausſprache gegeben.
Die nene Ausſtellung. Es wird an dieſer Stelle nochmals au
ie von der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur herausgebracht:
Ausſtellung Deutſchland und der Friedensvertrag (
ingewieſen. Die feierliche Eröffnung vor geladenen Gäſten findet aru
Sonntag nachmittag 5 Uhr im Rahmen der Sonntag morgen 10 Uh. us.

beginnenden Südweſtdeutſchen Jahrestagung der Liga zum Schutze de
deutfchen Kultur ſtatt. Das Programm der Tagung umfaßt am Vor
mittag folgende Vorträge: Die politiſche Lage (Referent: Generall
ſekretär Mauve=Darmſtadt), Internationale Hungersnot und Kommin
nismus (Referent: Cäſar v. Schilling=Berlin), Die deutſche Wirtſchaf
ind die Erfüllung des Ultimatums (Referent: Dr. Groll=Berlin), Dr
Ligaarbeit (Referent: Strippelmann=Darmſtadt). An die Vorträg U

ſchließt ſich eine Ausſprache an. Alle Mitglieder der Liga werden hier ur m
durch nochmals auf die Tagung hingewieſen und gebeten, pünktlich 10
Uhr in der Vereinigten Geſellſchaft ſich einzufinden. Da verſchieden=
auswärtige
Teilnehmer bereits am nächſten Samstag eintreffen, finde
am Samstag abend ½9 Uhr im Reſtaurant Fink (Benber), Eliſabethen
ſtraße 23, ein zwangloſes Beiſammenſein der Teilnehmer ſtatt.
sw. Ueber die Umanerkennung der Verſorgungsanſprüche der Kriegs
opfer fand im Verſorgungsamt Darmſtadt eine Ausſprache ſtatt. In
beſetzten Gebiet hatten ſich die Organiſationen auf einen Antrag geeinigt
der die ſofortige Auszahlung wie folgt feſtſetzt: Bei 1533½= Prozen:
500 Mark, 3550 Prozent 750 Mark, 5575 Prozent 1000 Mark, 80 bis
100 Prozent 1500 Mark. Die Auszahlung der Vorſchüſſe ſoll bis zun

Umanerkennung weitergehen nach dem Stande vom 1. April 1920. Fün
den Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinter=
bliebener
, Ortsgruppe Darmſtadt, verlangt Herr Noll Umanerkennung

München ſteht im Zeichen der Feſtſpiele wie einſt in
beſſeren Zeiten. Der Rahmen iſt derſelbe: das Prinzregenten=
theater
und Cuvilliers' entzückendes Barockgedicht, das neue für
Mozart geſchaffene Reſidenztheater, doch die den Rahmen füllen,
ſind andere geworden. Die Schieber und Neureichen, die ſich
alles leiſten, auch die Dreihundertmarkplätze dieſer erleſenen
Feſtſpiele, denen ſie ohne Vorbildung und Verſtändnis lauſchen,
ſchwätzend, dütenraſchelnd. Nachdem Dr. Muck den Ring zu
vollendeter Geltung gebracht hatte, ergriff Generalmuſikdirektor
Bruno Walter den Dirigentenſtab in den Meiſterſeigern
im Triſtan und in der Entführung aus dem Serail. Es
gibt keine Worte mehr, um Walters Kunſt zu preiſen. Als
Mozart=Dirigent iſt er unerreicht. Die feindurchgeiſtigte Art,
mit der er das Silberſpitzengewebe Mozartſcher Muſik in Klang
umſetzt, hat nicht ihresgleichen. Das Ereignis, auf deſſen Er=
füllung
wir mit Spannung warteten, war die erſte Aufführung
von Joſephs=Legende von Richard Strauß. Eine
Tanzpantomime, keine Oper. Aber welche Klänge von Wohl=
laut
und ſinnenfreudiger Farbenpracht! Nur der Meiſter der
modernen Symphonik konnte ſie in ſolchem Glanze und in ſolcher
Schönheit ſchaffen. Zdenka Faßbender bot als Poti=
phars
Weib eine ihrer genialſten Leiſtungen. Heinrich Kröl=
ler
hat ſich ſowohl als Darſteller des Joſeph wie als Regiſſeur
über die Maßen ausgezeichnet. Robert Heger führte das
Orcheſter zum Siege. Der Beifall war ein ſtürmiſcher.
Die Kammerſpiele holten einen ihrer größten Erfolge
mitten im Sommer aus Hellas: des politiſchen Satirikers Ari=
ſtophanes
Komödie Lyſiſtvata mit ihrem allen Wandel der Zei=
ten
überdauernden Elementarwitz. Andike Heiterkeit und etwas
Dyoniſiſches lagen über der Szene, den Tempelftufen der Akro=
polis
. Der von Lyſiſtrata zur Befreiung des Vaterlandes pro=
klamierte
Liebesſtreik der Frauen gibt Anlaß zu köſtlichen Sze=
nen
. Das Ganze iſt ein Brillantfenerwerk von Witz und Laune.
Sybille Binder wuchs aus dem Schelmiſchen zum =
nadiſchen
, zu antiker Größe. Die ganze Aufführung hatte unter
Falkenbergs Leitung die Ueppigkeit eines Bacchanals.
Otto Framer, der zu den ſympathiſchſten Stützen der Kam=
merſpiele
gehört und von Reinhardt nach Berlin geholt wurde,
verabſchiedete ſich vom Münchener Publikum, das ihn ungern
ſcheiden ſieht.
Im Schauſpielhaus errang Hermine Körner
als Königi Ehriſtine in Strindbergs gleſchnamigem Drama

einen großen perſönlichen Erfolg. Guſtav Adolfs herrſchſüchtige,
liebestolle Tochter liegt der dominierenden Eigenart dieſer Künſt=
lerin
. Strindberg hat dieſes Drama in großartigen Farben
entworfen, es beſteht faſt nur aus der Rolle der Königin, die
Frau Körner mit ihrer virtuoſen Darſtellungskunſt und ihrer
wahrhaft königlichen Erſcheinung ausſtattete.
Alles in allem: wir können nicht über eine tote Spielzeit
klagen. Es gibt eine Fülle des Intereſſanten trotz der Hoch=
ſommerglut
.
Clara Ebert.

* Heſſiſche Kunſt= und Altertümeranekdoten. Zu dem Aufſatz
in Nr. 225 an dieſer Stelle erhalten wir folgende Zuſchrift:
Das im den Notizen über König Angeführte ſind keine
Anekdoten, ſondern höchſt ſonderbare Verdächtigungen. Durch
die Anſpielung auf Frauendorfer und durch den Satz: Ob ſich
auch ein Kirchendiener den Stein zugelegt hat . .? entſteht
der Verdacht des Diebſtahls, aus dem übrigen Zuſammenhang
mindeſtens der der mutwilligen Zerſtörung oder groben Ver=
nachläfſigung
. Dieſe Anſchuldigungen richten ſich gegen die
Beamten der Kirche es handelt ſich um den Aktenſchrank der
Kirche und es iſt auch vom Kirchendiener die Rede. Es liegen
aber nicht die geringſten Verdachtsmomente vor, daß ein Ver=
ſchulden
der angegebenen Art die betreffenden Männer trifft.
Vielmehr ſind von hier aus alle Anſtrengungen gemacht worden,
die Sache zu klären. Die in Frage Kommenden haben ſich durch
die Art der Notiz aufs tiefſte verletzt gefühlt, zumal das Ver=
ſchwinden
des Steines erſt wenige Jahre zurückliegt und ſomit
Verbacht auf ganz beftimmte Perſonen fällt. Wahrſcheinlich iſt
der nicht große Stein während der Vakanz der Pfarrſtelle bei
Wiederherſtellungsarbeiten im Pfarrhauſe don Handtverkern
mit Schutt weggeräumt worden. Wenigſtens hat dieſe Vermutung
die größte Wahrſcheinlichleit.
Der Verfaſſer des Aufſatzes, um Aufklärung erſucht, ſtellt

feſt, daß ihm jede Verdächtigung ferngelegen habe.
Ausdrücklich konſtatiert er, daß ein Verſchulden der Kirchendiener

oder ſonſtiger Männer in König nicht vorliegt und daß von
König aus alle Anſtrengungen gemacht worden ſind, die Sache,
d. i. das Verſchwinden des Steines der Minerva, zu klären.

* Pſtchologie der Wunderheilungen Vorausſchicken möchte
ich, daß bekanntlich nicht der Arzt heilt, denn der Körper heilt
ſich ſelbſt, der Arzt ebnet nur die Wege zur Heilung, ohne ſein
Zutun iſt häufig eine Heilung unmöglich. Viel umſtritten iſt das
Gebiet der ſogenannten Wunderheilungen. Gar ſo dumm find

die Gläubigen doch nicht, denn ſie haben ja in vielen Fällen;
das erreicht, was ſie wollten, die Geſundheit. Die neueſte For=
ſchung
gibt ihnen in vielen Fällen ſogar recht. Es geht hier ein=
mal
wieder wie bei der Alchemie. Erſt lachte man darüber, und
jetzt ſind wir glücklich ſo weit, zu wiſſen, daß Blei ein Zufalls=
produkt
des Radiums iſt, das heißt, daß Elemente in andere
umgewandelt werden können. Aber der Glaube ſpielt bei
der Heilung häufig eine gewaltige Rolle. Das weiß jeder Arzt-
Wenn nur einmal der Patient erſt Vertvauen hat, dann geht die

Heilung raſch vor ſich. Wie erklärt ſich das nun? Was wir
empfinden, empfinden wir als Gehirneindruck, alſo z. B. dei
Schmerz, das Krankſein, das Uebel uſw. Eindrücke flauen aber
an ſich vaſch ab, wenn ſie reflektoriſch nicht immer wieder ver=
tieft
werden. Denke ich aber nicht fortwährend an eine Krank=
heit
, ſo wird ſie häufig verſchwinden. Die Konzentration auf
Handeln oder Unterlaſſen aber iſt Wille, alſo kann ich auch ſagen:
der Wille läßt die Krankheit verſchwinden, wobei natürlich auch=
der
Wille des anderen dieſe Ablenkung bewirken kann. Wie
iſt es z. B. beim Schlaf? Schlafen iſt Nichtempfinden von Ein=
drücken
. Alſo werde ich nicht ſchlafen können, wenn ich über
irgend etwas nachdenke, denn dann empfinde ich ja gerade Ein=
drücke
, was eben das Gegenteil von Schlafen iſt. Man muß alſo,
um einſchlafen zu können, jedes Nachdenken vermeiden, und man
wird über den Erfolg ſtaunen. Welche gewaltige Rolle das
Nichtberückſichtigen kleiner Unpäßlichkeiten ſpielt, weiß jeder, der
arbeitet, er hat eben keine Zeit, krank zu ſein, während dem
Faulenzer fortwährend etwas fehlt, weil er über kleine Un=
päßlichkeiten
reflektieren kann und ſie daher relativ groß macht.
Ich erinnere ferner au die wiſſenſchaftlich feſtſtehende Tatſache,
daß Leute, die intenſid an die Stigmata Chriſti dachten, ſolche
z. B. an den Händen bekamen. Durch die Konzentration auf
die betreffenden Stellen traten Entzündungen ein und im An=
ſchluß
daran Wunden. Da in der Natur alle Vorgänge auch
umkehrbar ſind, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß durch Willens=
beeinfluſſung
auch Entzündungen uſw. verſchwinden können.

Weil die Menſchheit ein äußeres Zeichen (zur Konzentration
reſp. intenſiven Ablenkung) braucht, ſo iſt der von den Wunder=
doktoren
angewandte Hokuspokus wohl begründet zum Erfolg,
wenn er auch an ſich durch etwas anderes erſetzt werden kann,
was die Leute von ihrem lieben Ich ablenkt.
J. L.

* Tagore. Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Hätte der in=
diſche
Dichterphiloſoph nach Europa kommen ſollen? Was iſt
es geworden, eine Miſfioy oder eine Senſation? Fär

[ ][  ][ ]

im

Rummer 235.

Bw. Auszahlung nach dem Stande vom 1. April 1920, und zwar ohne
gstliche Unterſuchung. Nachunterſuchungen könnten für den ſpäteren
Zeitraum erfolgen, doch ſollen zu den Unterſuchungen Organiſations=
uad
Berufsvertreter hinzugezogen werden. Für die Umanerkennung
nüſſe heute eine Einkommensbeſcheinigung des Arbeitgebers genügen,
dr die Finanzämter überlaſtet ſeien und hierdurch eine Verſchleppung
enntreten könne. Ober=Reg.=Rat Mauve nimmt von den Anträgen
genntnis und will ſie dem Reichsarbeitsminiſterium unterbreiten. Direk=
ſor
Ma dlung machte Mitteilungen über die Selbſtändigmachung der
Verſorgungsämter und das Verlegen der Penſions=Regelungsbehörden
in dieſe. Es folgen Ausführungen der Vertreter der Organiſationen
erfenbach, Höchſt, Worms und Mainz. Eine beſtimmte Zuſicherung
jber die Feſtlegung eines Termins zur Auszahlung der erhöhten Ge=
fuhrniſſe
erfolgte noch nicht.
Vortrag von Fräulein Amalie Schädel. Im Gemeindehaus
ſgiesſtraße 17) findet am Dienstag, den 30, ds. Mts., abends, ein wei=
tever
Vortrag aus der Geſchichte Darmſtadts von Fräulein. Amalie
Schädel über Das Ehrengedächtnis des Landgrafen Ludwig V. ſtatt.
Zutritt frei für jedermann.
* Im Silberkranz. Am Sonntag begehen Herr, Lokomotivführer
Emil Ernſt und ſeine Ehefrau Kätha, geb. Maibauer, Viktoriaſtr. 95,
ds Feſt ihrer Silbernen Hochzeit.

Seite 3.

Hamstag, den 27. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 98, 97
und 96, je 800 gr Brot, Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß’, Marke Nr. 69, je 800 gr/ Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. September auf die Lebensmittel=
marken
Friedberg blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2. Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel= Ver=
kaufsſtellen
.
Milch: Auf Marke Auguſte der blauen Lebensmittelkarten
je ¼ Liter.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke Minna 500 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate uo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Berkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 712 Uhr vormittags und von 26 Uhr nach=
mittags
bei der Städt, Majevialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.

Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
In Schuls Felſenkeller findet heute Freitag abend ein. Ope=
ſetten
= und Walzerabend ſtatt. Das Programm wird künſt=
riſch
noch vervollſtändigt durch Solo=Einlagen der Herren Kümmel
ſton), Breitrück (Poſaune), Stöckner (Xylophon), (S. Anz.)
* Im Sportplatz=Reſtaurant konzertiert Samstag abend Herr Ober=
uſikmeiſter
M. Weber mit einem gewählten Streich=(Salon=)Orcheſter.
dei weniger warmer Witterung bieten die Innenräume angenehmen
ufenthalt. Die elektriſche Straßenbahn verkehrt bis 11,20 Uhr abends.
biehe Anzeige.)
Zur Beamtenbewegung.
* Wir erhalten folgende Zuſchrift:
Der Herr Verfaſſer hat uns in mancher Beziehung aus dem Herzen
eſt rochen, aber alles können wir nicht unwiderlegt hinnehmen, da es
/ Irreführung der breiten:Oeffentlichkeit beitragen könnte. In erſter
(me ſei der Punkt erwähnt, wonach gegenwärtig die unteren Beamten
,die höheren dagegen nur ½/z ihres früheren Einkommens beziehen,
ns wir als richtig anerkennen. Hierdurch könnte jedoch bei der übrigen
Ehölkerung der Anſchein erweckt werden, wie roſig der untere Beamte
hute gebettet ſei; aber dem iſt nicht ſo, trotzdem die Gehälter um 1⁄₈
ehr als die der höheren Beamten aufgebeſſert wurden. Es iſt der beſte
weis dafür, wie ſchlecht die unteren Beamten vor dem Kriege beſoldet
trden und wie ungewöhnlich hoch die Spannung zwiſchen den beiden
kamtengruppen in der Beſoldung war. Es war dies von jeher eine
igerechtigkeit. Hier einen einigermaßen ſozialen Ausgleich zu ſchaffen,
ur und iſt die dringende Pflicht von Reich, Staat und Kommunen.
leiter wird in dem Artikel die Annäherung des Deutſchen Beamten=
aundes
an die Gewerkſchaften erwähnt. Wir ſtehen auf dem Boden,
6ß dieſer Schritt von der geſamten Beamtenſchaft zu begrüßen iſt. Vor
den Dingen ſollen hier gemeinſchaftliche wirtſchaftliche Intereſſen unter
usfchaltung jeglicher Politik vertreten werden. Wir ſind der Anſicht,
(ß bei den heutigen inneren zerriſſenen Verhältniſſen alles Trennende
viſchen Beamten, Angeſtellten, Arbeitern und dem ganzen Volke ver=
ſwinden
muß und eine Verſöhnung aller Berufsſtände nur von Nutzen
ſe die Geſamtheit nach innen und außen ſein kann. Wer ſeine Hand
in dieſem großen idealen Werk aus kleinlichen Bedenken zurückzieht, der
ſt den Lauf der Zeit noch nicht erkannt.
Den Ausführungen, daß es in allen Berufsſtänden Drohnen gibt,
ſmmen auch wir bei. In manchen Verwaltungen nehmen dieſe Drohnen
geradezu gefährlichem Maße zu und ziehen dem Reich das letzte Mark
de große Menge zweifellos das letztere. Und als trauriges Sa=
irſpiel
greift die Witzblattliteratur zu berechtigter Satire und
z unberechtigter Verzerrung. Und das Betrübendſte von allen
vielleicht, daß der menſchlich ſo ungemein hochſtehende indiſche
ſichter und Weiſe durch die verhüllende Wand der Raſſenfremd=
lit
das wohl nicht einmal verſteht, was der Spott der Oeffent=
hkeit
heute den Tagore=Rummel nennt. Nun, vielleicht ſind
13 unvermeidlche Nebenerſcheinungen. Die Miſſion richtet
ſh an die tieferen deutſchen Geiſter. Und haben dieſe eine
iſſion Tagores nötig? Der ſogenannte äſthetiſche Denker=
keis
, der mehr und mehr das deutſche Geiſtesleben beherrſcht,
er nicht ſchon viel zu viel von Kulturideen des mongoliſchen
nd des ariſch=indiſchen Aſiens beherrſcht? Gewiß, auch das iſt
ee typiſche Erſcheinung der wachſenden Kulturimitiative Aſiens.
öir aber, ſollte man glauben, haben gegenwärtig eine andere
Afgabe: die Selbſtändigkeit einer germaniſch=
ſeutſchen
Kulturauffaſſung über den politiſchen Zu=
immenbruch
hinaus zu retten wider europafremde Ueberflutung
us dem älteſten und dem jüngſten der großen Kontinente.
Zenn uns eines nach der Zertrümmerng unſerer politiſchen
raft geblieben iſt, dann iſt es die Fähigkeit des Deutſchtums
* geiſtiger Führung Europas im tieferen Sinne. Vor dem
kiege vergaßen wir das über einem veräußerlichenden Ameri=
ſertum
. Nach dem Kriege vergeſſen wir es über einem wider=
ſindsloſen
Aſiatenkult. Wir brauchen keine deutſchvölkiſche Ein=
ſitigkeit
, aber wir brauchen die Wiedergeburt eines ſelbſtän=
ſgen
deutſchen Denkertums.

C.K. Fingerabdrücke am Bankſchalter. Verſchiedene große
janken Englands und Amerikas verlangen von Kun=
in
, denen ſie ein Depot eröffnen, nicht nur die Namensunter=
ſnift
, ſondern zur beſſeren Identifizierung bei Zweifelsfällen
ſch die Abnahme ihrer Fingerabdrücke. Ein Angeſtellter einer
ſichzen Vank erzählt, daß man mit dieſer Forderung bei den
uden zunächſt auf Verwunderung und Empörung ſtößt, denn
I jetzt ſind die Fingerabdrücke noch zu eng mit dem Verbrecher=
dm
verknüpft. Er hält aber dann den Kunden folgende nicht
nintereſfante Rede: Würde ich Sie um Ihre Photographie ge=
lten
haben, ſo hätten Sie ſicherlich nichts dabei gefunden. Aber
ur haben Photographien von verſchiedenen Perſonen bekom=
Ei, die ſich ſo ähalich ſahen, daß ſie gar nicht zu unterſcheiden
dien.Der, Abdnuck der, Finger aber, verſchafft hon, jedem Menz=

aus den Knochen. Wir unteren Beamten ſehen auch unſer Ziel darin,
kräftig mitzuarbeiten, um dieſe Paraſiten auszurotten. Frei können
wir behaupten, daß in unſeren Reihen eine Anſammlung von Drohnen
nicht möglich iſt, denn unſere Verwaltung wacht eifrig darüber, daß der
Achtſtundentag von uns voll und ganz ausgenützt wird. Der Beweis
dafür ſind die fortwährenden Sparſamkeitsmaßnahmen bei den unte=
ren
Beamken. Hält man nun dem gewiſſenhaften Sparen bei den un=
teren
Beamten die Vermehrung der höheren Beamtenſtellen gegenüber,
ſo könnte doch einmal der Gedanke auftauchen, ob es nicht an manchen
Stellen Drohnen gilt, die man beſeitigen könnte.
Zum Schluſſe möchten wir noch auf den Teuerungszuſchlag zurück=
kommen
. Der Herr Verfaſſer ſcheint nicht mit einem einheitlichen Zu=
ſchlag
einverſtanden zu ſein. Die gegebene Begründung können wir
nicht anerkennen, für uns kann es nur eine Forderung geben: gleich=
mäßiger
Teuerungszuſchlag für alle Beamte. Der Teuerungszuſchlag
ſoll ein Ausgleich für die jetzt herrſchende Teuerung ſein. Trifft nun
dieſe Teuerung nicht alle Menſchen gleich hart, oder kauft ded untere
Beamte ſeine Lebensmittel, Kleider, Schuhe uſw. billiger wie der höhere?
Hier heißt es nicht, biſt du unterer oder höherer Beamter, hier heißt es
bezahlen oder verzichten. Daß es in Zukunft den höheren Beamten nicht
möglich ſein wird, Aufwendungen für die Bildung ihrer Kinder machen
zu können, berührt uns eigentümlich. Hat denn nicht auch der untere
Beamte ein Recht darauf, ſeine Kinder vorzubilden? Oder glaubt man,
daß in dieſen Kreiſen keine Intelligen; ſchläft, die nur geweckt zu wer=
den
braucht, um Früchte zu tragen?. Geben Sie uns die Mittel dazu,
und Sie wverden unſere Behaubtungen beſtätigt finden. Der erſte
Schritt hierzu iſt ein gleichmäßiger Teuerungszuſchlag.
Der Unterſchied in der Beſoldung für untere, mittlere und höhere
Beamte iſt genügend im Grundgehalt und Ortszuſchlag gewahrt. Eine
Vevorzugung im Teuerungszuſchlag iſt eine Ungerechtigkeit, die wir be=
kämpfen
müſſen. Dieſen Kampf müſſen wir bis zum Endſieg führen,
im Vertrauen auf unſere Führer, die uns nicht auf eine ſchiefe Ebene,
ſondern dem Aufſtieg entgegenführen wollen.
Reichsverband. Deutſcher Poſt= und Telegraphenbeamten,
Ortsgruppe Darmſtadt.
+ Arheilgen, 24. Aug. Der hieſige Blau=Kreuzverein
feiert nächſten Sonntag ſein Jahresfeſt. Morgens findet um ½10
Uhr in der Kirche Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des hieſigen Kirchen=
geſangvereins
und Predigt des Herrn Pfarrers Grim ſtatt. Nachmittags
folgt im Gemeindehauſe eine Nachfeier. Am Abend iſt Ebangeliſation
unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Schmiedemeiſter Fähler aus Lee=
heim
ſpricht über das Thema: Dunkle Wolken, ſtrahlendes Licht.
s. Traiſa, 23. Aug. Gemeinderatsſitzung. Für die ſchul=
ärztliche
Tätigkeit in hieſiger Gemeinde wird Herr Zahnarzt Uhlmann=
Nieder=Ramſtadt beſtimmt. Einem Geſuch der Handwerterſchule Nieder=
Ramſtadt um Bewilligung eines Zuſchuſſes wird mit jährlich 400 Mark
entſprochen. Zu einem Geſuch des Wohlfahrtsamtes Darmſtadt um
vorübergehende Aufnahme ſchulpflichtiger Kinder im Kinderheim Waldeck
wird beſchloſſen, dem Geſuch zu entſprechen, doch ſoll zuvor Kreisſchul=
inſpektor
und der Schulvorſtand gehört werden. Die Aufnahmefriſt wird
bis zum 1. Oktober 1922 feſtgelegt, da in dieſer Zeit die baulichen Erwei=
terungen
, welche die Stadt vornehmen will, beendet ſein können. Ein
Vertrag zwiſchen der Turngemeinde und Geſellſchaft Fidelio und der
Gemeinde, betreffs des Sportplatzes, wird der Sportplatzkommiſſion noch=
mals
überwieſen. Die Neuregelung der Gemeindebeamtengehälter bezw.
die rüchwirkende Zahlung für das Jahr 1920 war ſeitens des Gemeinde=
rats
ſchon verſchiedentlich abgelehne worden und ſteht erneut auf der
Tagesordnung. Dieſe Angelegenheit wird nochmals an die Finanzkom=
miſſion
verwieſen. Zu Punkt Verſchiedenes ſteht die örtliche Wohnungs=
not
und fördert eine rege Ausſprache zutage. Auch hier hat ſie unheim=
liche
Formen angenommen, und der geſamte Gemeinderat kommt zu der
Ueberzeugung, daß wohl noch einige Wohnungen am Orte ſeien, die be=
treffenden
Hausbeſitzer mit ihrem Umgehungsverſuch beteiligen ſich leider
an der Behebung der Wohnungsnotz nicht. Schritte zur weiteren Errich=
tung
von neuen Wohnungen ſind für die Dauer unausbleiblich. Nach
weiteren kleineren Beratungen wird die Sitzung geſchloſſen.
e. Ober=Ramſtadt, 25. Aug. Die Walbingerſche Fabril
ſoll, wie verlautet, von der Firma Opel=Rüſſelsheim erworben werden,
die beabſichtigt, einen Teil ihres Rüſſelsheimer Betriebs nach hier zu
verlegen.
Groß=Gerau, 25. Aug. Verbotene Sammlung. Der fran=
zöſiſche
Kreisdelegierte des Kreiſes Groß=Gerau und der beſetzten Gebiete
der Kreiſe Darmſtadt und Offenbach hat zufolge einer Verfügung der
interallierten Rheinlandkommiſſion angeordnet, daß Hausſamm=
lungen
zugunſten Oberſchleſiens nicht geſtattet ſind, wohl aber
Straßenſammlungen und Sammelſtellen, in welchen Spenden entgegen=
genommen
werden dürſen. Die Gemeinde Groß=Gerau hat mit Zu=
ſtimmung
des Geweinderats beſchloſſen, das Gebäude der Handwer=
Eerſchule zum Preiſe von 350 000 Mark an den Reichsfiskus zu ver=
kaufen
. In dem Hauſe ſollen Geſchäftsräume des Finanzamts unter=
gebracht
werden.
Crumſtadt, 25. Aug. 80. Geburtstag. Am Dienstag feierte
Herr Privatier Löb Bruchfeld in voller körperlicher Rüſtigkeit und
geiſtiger Friſche im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel ſeinen 80. Geburtstag, ſtürme, all das nimmt die Madonna, einer der wenigen Kunſtſchätze
Viernheim, 24. Aug. Unfall. Ein 27 Jahre alter Taglöhner
von hier enlitt auf ſeiner Arbeitsſtelle in Mannheim einen ſchweren Un=
fall
. Er glitt an einer Blechwalze aus und fiel mit dem linken Arm
in die Kammräder einer Maſchine, wobei er ſchwer verletzt wurde. Er
kam ſofort in das Allgemeine Krankenhaus, wo ihm der gerſchmetterte
linke Arm abgenommen werden mußte.
4 Auerbach, 25. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtern ſtattgefundenen Sitzung, die unter dem Vorſitz des Bürger=
meiſters
Blickensdörfer tagte, kam eine große Anzahl von mehr=
oder
weniger wichtigen Gegenſtänden zur Beratung. Von mehreren
Sachen nahm man nach Bekanntgabe durch den Vorſitzenden kurz Kennt=
nis
und wurde ſo eine Reihe von Anfragen raſch erledigt. Der Be=
chenglocken
wohnte auch Pfarrer Eßlinger bei und einigte man
ſich über die Feierlichkeit auf Antrag des Gemeinderats Graf auf eine
einfache Feier im Vormittagsgottesdienſt an dem betreffenden Sonntag.
Die drei Geſangvereine Männerquartett, Sängerluſt und Harmonie
ſollen zur Teilnahme eingeladen werden. Da der Monteur, der die
Glocken an ihre Plätze bringen ſoll, bis jetzt noch nicht eingetroffen iſt,
ſo kann die vorgeſchlagene Einweihung am nächſten Sonntag noch nicht
erfolgen und muß eine Verſchiebung eintreten. Der Vorſitzende brachte
dabei ein Schreiben des Baurats Keſſel=Bensheim zur Kenntnis,
wonach die alten Glocken nicht veräußert werden könnten, da ſie unter
ſchen ein abſolut ſicheres Erkennungszeichen, und dieſe Vor=
ſichtsmaßnahme
hat ſchon öfters dazu geführt, Schwindler zu
entlarven. Bedenken Sie, bitte daß manche der größten Kran= iſt Paris möge Frankreich ſein, aber Neu=York iſt nicht Ame=
kenhäuſer
in Europa und Amerika die Fingerabdrücke jedes Pa=
tienten
mit ſeiner Krankengeſchichte aufbewahren. Es wird auf
dieſe Weiſe viel Verwirrung vermieden, denn die Fingerabdrücke
geſtatten auch noch nach vielen Jahren, die Identität der betref=
fenden
Perſonen zweifelsfrei feſtzuſtellen. Dasſelbe geſchieht in
verſchiedenen großen Kinderbewahranftalten, und die Finger=
abdrücke
bieten die einzige Sicherheit dafür, daß Kinder nicht
vertauſcht werden können. Dieſe winzigen Rillen an den Enden die Enthaltſamkeit angenommen.
Ihrer Finger ſind das ſicherſte Erkennungsmittel, das man heute
beſitzt. Wohl können ſie durch den Gebrauch von ſcharfen Säuren
verändert werden, aber nur zeitweiſe, und im ganzen ſind dieſe
Identifizierungszeichen unfehlbar, da ſie ſich von der früheſten
Kindheit bis ins hohe Alter kaum verändern. Wir müſſen auch
die Abdrücke von allen Fingern nehmen, weil nur dieſe Reihe
von Verſchiedenheiten die Einzigartigkeit ergibt. Die Chineſen
haben das Syſtem der Fingerabdrücke ſchon ſeit langem in die
Rechtspflege eingeführt und verlangen bei der Ausſtellung eines
gültigen Teſtaments den Fingerabdruck des Erblaſſers. Wenn
wir Ihren Fingerabdruck beſitzen, ſo ſind Sie gegen jeden Be=
trug
geſchützt!
Heſſiſchen Gauverband gegen den Alkoholis=
mus
wird uns geſchrieben:
In der Sonntagsnummer Ihrer Zeitung brachten Sie einen
Artikel: Der Reiz der verbotenen Frucht, welcher,
Nachteiliges über die Wirkung des Alkoholverbots in Amerika
berichtete. Am 4. Juli fand tatſächlich ein Umzug von Gegnern
des Alkoholverbots in den Straßem von Neu=York ſtatt. Die
Neu=York World, welche gleichfalls ein Gegner des Alkoholver=
bots
iſt, hat die Zahl der Teilnehmer aus der großen Mil=
lionenſtadt
auf nur 12000 angegeben, und von dieſen waren
mindeſtens dreiviertel von ausländiſcher Herkunft. So war es ſozuſagen unbekannt ſind.
ſehr bezeichnend, daß von den etwa 300 Vereinen, welche an dem
Umzug teilnahmen, über 100 italieniſche Vereine waren. In
dem berütchtigten Stadtteil Jerſey City belief ſich die Zahl der duſtriebezirken, von Banken, Eiſenbahnen, Bergwerken und Ver=
20 Frauen.
Dieſe Tatſache zeigt doch zur Genüge, welches Intereſſe die
amerikaniſche Frau, der ganzen Bewegung, zuteil, werden, läßt.1

Denkmalſchutz ſtünden. Da die Glocken von ganz einfacher Be=
ſchaffenheit
ſind und nur das Alter hier in Frage kommen kann, ſo war
man etwas erſtaunt über dieſe Mitteilung, um ſo mehr, als man die
Glocken als Altmetall an den Gießer der neuen Glocken, das Kilo. W
25 Pf., bereits verkauſt habe. Der Weinbergſchluß wurde auf
nächſten Samstag feſtgeſetzt. Lange und eingehend wurde ein Antrag
des Gemeinderats Metzler verhandelt. Dieſer Antrag verlangt, um
der Wohnungsnot zu begegnen, die Erbauung von Wohnhäuſern
durch die Gemeinde am Herdweg an der Straße nach Fehlheim. Dieſe
Angelegenheit wurde ſchon des öfteren am Gemeinderatstiſch beſpro=
chen
, und ſchon vor zwei Jahren hat man von den beiden hieſigen Archi=
tekten
Lengfelder und Dittel Baupläne anfertigen laſſen, aber immer
ſcheiterte das Projekt an den allzu hohen Baukoſten. Da aber die Woh=
nungsnot
fortwährend größer wird und augenblicklich 53 Wohnungen
dringend benötigt werden, ſo beſchloß man in der geſtrigen Sitzung die
Erbauung von zwei Doppelhäuſern mit je vier Wohnungen. Bürger=

führung angenommen und ſoll nun möglichſt bald mit dem Bauen be=
gonnen
werden. Der Bau dieſer beiden Häuſer wird eine Ausgabe von
bald 400 000 Mark erfordern. Das Kapital für die Legung eines Waſſer=
leitungsſtranges
im Herdweg bis zur Fabrik Hofmann erbot ſich dieſer
zu verzinſen. Die Einrichtung von elektriſchem Licht im Jägerhaus
wurde dem Jnſtallateur Ad. Seeger übertragen. Dem Steinhauer
Groh wurde die Aufſtellung von zwei Marmorplatten auf dem Fried=
hof
geſtattet. Damit waren die Beratungen in der Hauptſache erledigt
und erſt gegen 10 Uhr endete die ſehr lebhafte und arbeitsreiche Sitzung.
wd. Offenbach, 25. Aug. Kampfhähne. In der Nacht vom
Samstag auf Sonntag geriet ein Hauseigentümer in der Schloßſtraße
mit einem ſeiner Mieter in Streit. Die beiden richteten ſich gegenſeitig
mit Se itengewehr, Hammer und ähnlichen Inſtrumentem derart
zu, daß ſie ſich durch die Rettungswache verbinden laſſen mußten.
fpd. Neu=Iſenburg, 24. Aug. Das Ergebnis eines Kin=
derhilfstages
. Gin zweifathes Ergebnis brachte der am Sonntag
hier abgehaltene Kinderhilfstag. Durch den Verkauf allerlei Liebesgaben,
Sammlungen und andere Veranſtaltungen kamen rund 58 000 Mark ein.
Das iſt ein erfreuliches Ergebnis. Unerfreulich iſt aber fobgende Tat=
ſache
: Es verſchwanden während der Veranſtaltung 215 Aepfelwein= und
Biergläſer, 79 Waſſergläſer, 18 Eisgläſer, 9 Likörgläſer, 8 Weingläſer,
8 Sektgläſer, 2 Süßweingläſer, 7 Kaffeetaſſen und 30 Löffel. Der durch
dieſe Spitzbübereien dem Wirt entſtandene Schaden in Höhe von 1264
Mark muß vom Erträgnis des Kinderhilfstages abgebucht werden.
wd. Mainz, 25. Aug. Verkehrserleichtevungen. Nach=
dem
bereits der Verkehr zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet
mit Leitung über Biſſchofsheim freigegeben und gleichzeitig die Sperre
für die umgekehrte Richtung gemilderk wurde, wird ab ſofort ber=
ſuchsweiſe
auch der Verkehr vom unbeſetzten nach dem beſetztem Ge=
biet
freigegben, ſo daß nunmehr keinerlei Beſchränkungen mehr für
den Verkehr über Biſchofsheim beſtehen. Zur glatten und ſchnellen Ab=
wichelung
des Verkehrs iſt es jedoch unbedingt notwendig, daß beim Ver=
ſand
vom beſetztem nach dem unbeſetzten Gebiet die Sendungen zollamt=
lich
verabfertigt und im übrigen ihnen ſtets die erforderlichen Ein= und
Ausfuhrbewilligungen und Warenerklärungen beigegeben ſind.
Nierſtein, 25. Aug. Diebe, die ſichvonder Anzeigefrei=
kaufen
. In hieſiger Gemarkung wurden Kartoffeldiebe von den Feld=
ſchützen
auf friſcher Tat ertappt. Auf die Meldung der letzteren einigte
ſich der beſtohlene Gutsbeſitzer mit den Spitzbuben dahin, daß er auf
einen Strafantrag unter der Bedingung verzichtete, daß ihm die Diebe
100 Mark für die geſtohlenen Kartoffeln zahlten, ſowie ſich zur Zahlung
einer Buße von 50 Mark an die Ortsarmen verpflichteten.
wd. Alzey, 25. Aug. Unnatürliche Mutter. In Bornheim
wurde am Montag die 24 Jahre alte Katharina P. von der Staats=
anwaltſchaft
Mainz wegen Kindestötung verhaſtet. Sie hatte ihr neu=
geborenes
Kind im Garten vergraben.
wd. Ober=Ingelheim, 25. Aug. Wie die Leitungdes Frei=
lichttheaters
mitteilt, iſt, ermutigt durch den großen Erfolg,
durtch den Monat September eine Wiederholung der Aufführung
geplant, bei welcher Gelegenheit eine große Berliner Filmfirma die Auf=
führung
filmen laſſen will.
Friebbery, 24. Aug. Zum Abſchied. Wir leſen in der Neuen
Tagesztg.: Heute hat eine alte Friedbergerin, nach mehr als 600jährigem
Aufenthalt, ſang= und klanglos von uns Abſchied genommen. Es iſt
die Jungfrau. Ecke Kaiſerſtraße und Schirngaſſe, die Sandſteinfigur
des Herrn Rentner Georg Hanſtein gehörigen Hauſes, Kaiſerſtraße 70.
Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts hat die Madonna, wie man
ſie nannte, treulich Freud und Leid mit zahlloſen, nun längſt vermoder=
ten
Geſchlechtern geteilt und dem Hauſe dem Namen zur Jungfrau ge=
geben
. Trotz verſchiedener Umbauten wieſen die Hausbeſitzer pietätvoll
der Jungfrau immer wieder dem alten Ehrenplatz an der Kreuzung
KaiſerſtraßeSchirngaſſe an. Was das altehrwürdige Sanbſteinbild im
Laufe der Jahrhunderte geſchaut und erlebt hat, den Aufſtieg der Freien
Reichsſtadt Friedberg im Mittelalter, die Regfamkeit der Bürgerſchaft in
Friedenszeitem und ihre Sorgen und Tränen während zahlloſer Kriegs=
die
Friedberg bis heutigen Tages verblieben, jetzt mit ſich fort, gelockt
von dem Fluche der Menſchheit, dem blendenden Gold. Wie wir hören,
geht die Jungfrau in den Beſitz des Kaiſer Friedrich= Mu=
ſeums
zu Beplin über. Herrn Georg Hanſtein ſollen 45 000 Mark
für das Standbild geboten worden ſein, für Friedberg ein nennenswerter,
bedauerlicher Verluſt und ein Beweis, für das Fehlen jedweden Ge=
meinſinns
.
fpd. Vilbel, 24. Aug. Brand auf dem Jahrmarkt. Wäh=
rend
des ſtärkſten Jahrmarkktreibens explodierte in einer Schaubude ein
Benzinbehälter. Im Nu ſtand der geſamte leichtgezimmerte Bau in
Flammen. An eine Rettung war, nicht zu denken. Die Feuerwehr
konnte ſich nur auf die Erhaltung der ſchwerbedrohten übrigen Buden
ſprechung über die bevorſtehende Einweihung der neuen Kir= und Zelte beſchränken. Der vom Brand getroffene Schauſteller war nicht
verſichert und hat nun Hab und Gut verloren.
Greßenhain, 22. Aug. Das Zigeunerunweſen. Geſtern
mittag fuhren mehrere Wagen einer vielköpfigen Zigeunerbande durch
den Ort, in der Richtung nach Gedern zu. Da die Weiber im Dorf um=
hergingen
und bettelten, nahm die Gendarmerie die Verfolgung auf und
ſtellte die Bande bei Hartmannshain. Einer der Zigeuner, der mit einem
Jagdgewehr ausgerüſtet war, warf es weg und floh, die anderen gaben
noch acht Schüſſe ab; ob es Schreckſchüiſſe oder Freudenſchüſſe geweſen
ſind, wie die Zigeuner behaupten, da ſie eine Hochzeit gefeiert haden
wvollen, wird die Unterſuchung lehren. Da ſich die männlichen Perſonen
Ferner muß darauf aufmerkſam gemacht werden, daß Neu=York
trotz ſeiner Größe ein ſehr kleiner Teil der Vereinigten Staaten
rika, gerade ſo wenig wie Berlin nicht Deutſchland oder Lon=
don
nicht Großbritannien iſt. Dann muß bedacht werden, daß
neun Zehntel des Landes enthaltſam geweſen ſind, bevor das
Antialkoholgeſetz im Wirkung getreten iſt. Keinesfalls als die
plötzliche Folge einer übergeſchnappten Theorie, ſondern in=
folge
der Erfahrungen mit der Enthaltſamkeit über einen Zeik=
raum
von 30 bis 40 Jahren. Ein Staat nach dem andern hatte
Welche hervorragenden günſtigen Ergebniſſe das Alkohol=
verbot
in Amerika hervorgerufen hat, läßt ein Artikel in der
Zeitung Watchword vom 19. Mai 1921 erkennen. Dieſe ſchreibt:
Von allen größeren Fabrikorten laufen Berichte ein, die eine
Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit feſtſtellen: das Nichterſcheinen
zur Arbeit iſt merklich ſeltener geworden, und Arbeiter, die nach
der Zeit bezahlt werden, arbeiten länger. Ueberhaupt zeigt ſich
mehr Wirtſchaftlichkeit und Regelmäßigkeit in den Betrieben.
Auch die Zahl der Unfälle iſt kleiner geworden, und eine gün=
ſtigere
Arbeitsſtimmung macht ſich fühlbar. Im ganzen Lande
wird von einer Zunahme der Verkäufe der Geſchäftsläden be=
richtet
, ſowie von einer Erhöhung der Kaufkraft und einer Beſſe=
rung
im Eingang ausſtehender Schulden. In den Induſtrie=
* Das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten. Vom gebieten verzeichnen die Sparkaſſen eine Zunahme der Einlagen
und eine Abnahme der zurückgezogenen Guthaben. Auch manche
mittelbare Gewinne hat das Verbot zur Folge; unter ihnen ſei
die Beſſerung der ſozialen Verhältniſſe in vielen unrühmlich
bekannten Stadtteilen übevvölkerter Großſtädte genannt.
Wenn die gegenwärtige Geſamtlage mit ihrer Arbeitsloſig=
keit
ins Auge gefaßt wird, ſo muß anerkannt werden, daß die
Wohltätigkeitseinrichtungen und Strafanſtalten nicht gerade in
beſonderer Weiſe in Anſpruch genommen werden. Wenn Ein=
richtungen
für die Arbeitsloſen, wie Suppenverteilung uſw.
Wer die Lage in den Vereinigten Staaten im ganzen nach
den vertrauenswürdigen Berichten, die von den größeren In=
Proteſtteilnehmer im ganzen auf etwa 3500 mit Einſchluß von kaufsläden einlaufen, beurteilt, der kann die Tatſache nicht be=
ſtreiten
, daß das Alkoholverbot ſich auch als wirtſchaftliche Kraft
erwieſen hat.
J. H. Perſiin.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

bei der Durchſuchung der Wagen widerſetzten, wurden drei von ihnen
verhaftet und heute dem Amtsgericht Herbſtein zugeführt. Die Bande
treibt ſich ſchon das ganze Jahr in unſerem Kreiſe an den preußiſchen
Grengwaldungen herum, ohne jede Beſchäftigung.
Windhaufen, 25. Aug. Futterneid. Ein werbwürdiger Vorfall,
der hier noch nicht beobachtet wurde, hat ſich hier ereignet. Da kein
Grummet wegen der entſetzlichem Dürre gemäht werden kann, werden
jetzt ſchon die Ziegen und Rinder auf die Weide getrieben. Vorgeſtern
nun gerieten hier im Wieſengrunde, wo die Schwalm entſpringt (zwiſchen
unſerem Dorfe und Meiches), plötzlich ein Rind und eine Ziege in Streit.
Das Rind warf die Ziege zu Boden und bearbeitete ſie mit den Hörnern
und Füßen. Ehe der Beſitzer Hilfe bringen konnte, hatte das Rind der
Ziege den Todesſtoß gegeben. Das ſchwerverletzte Tier ſchleppte ſich noch
ein paar Schritte weiter und ſank dann nieder. Um das Fleiſch zu retten,
blieb nichts anderes übrig, als dem verletzten Tier den Hals abzuſchnei=
den
. Offenbar hat Futterneid den Streit verurſacht.
Wetterfeld, 25. Aug. Unglücksfall. Hier verunglückte in der
Dorſmühle der zweitälteſte Sohn des Beſitzers, Jakob Schudt. Der junge
Mam kam dem Kammrade zu nahe, der Zapfen des Rades faßte ſeine
Jache und riß ihn mit ſich. Der junge Mann war ſchon in Gefahr, zer=
riſſen
zu werden, da blieb durch das Loslöſen einer Platte das geſamte
Rädenwerk ſtehen. Der Mahlburſche hatte den übrigen Leuten, die in
Arbeit ſtanden, zugerufen, ſie möchten das Waſſerrad abſtellen; hierzu
aber wäre es zu ſpätr geweſen: Nur jener glückliche Zufall brachte Ret=
tung
. J. Schudt wurde noch lebend aus dem Räderwerk hervorgezogen.
Mit einem Bruch des Oberſchenkels und einigen kleineren Verletzungen
kam er davon; er wunde in das Krankenhaus zu Laubach gebracht.
Das Ehrendenkmal für unſere Gefallenen auf dem Bürgerkopf iſt
jetzt mahezu vollendet und wird demnächſt eingeſveiht werden. Sehr ſchön
ſtellt ſich der Sarkophag der Süidſeite, gekrönt vom mächtigen Eiſenhelm,
umgeben von den ſechs Schilden, dem Beſchauer dar, wenn er von un=
ſerer
Bahnſtation kommt.

Eilzüge über die Odenwaldbahn!
Eine dringende Verkehrsnotwendigkeit.
Der Uebergang der Ciſenbahnen von den Bundesſtaaten auf das
Reich hat eine Vereinheitlichung des Verkehrs und Betriebs mit ſich
gebracht, die, richtig aufgefaßt, geeignet iſt, erhebliche Verbeſſerungen
im Eiſenbahnverkehr und =betrieb herbeizuführen. Während früher die
nebeneinander arbeitenden bundesſtaatlichen Eiſenbahnverwaltungen
einer natürlichen Ausdehnung von Verkehrsbeziehungen mitunter mehr
oder minder wirkſame Schranken gezogen haben, ſtellen die nunmehrigen
Reichseiſenbahnen ein einheitliches Unter men dar, das in jeder Be=
ziehung
nach großen, einheitlichen Geſichtspunkten zu verwalten iſt.
Ein Gebiet, dem der Reichsgedanke im Eiſenbahnweſen beſonders
zuſtatten kommen wird, iſt das der Fahrplangeſtaltung. Ge=
rade
in Hinſicht der Fahrpläne hat der frühere Zuſtand der bundes=
ſtaatlichen
Eiſenbahnverwaltungen wenig günſtig gewirkt, weil ſich die
einzelnen Verwaltungen mitunter aus dem Geſichtspunkt eines mög=
lichſt
günſtigen finanziellen Ergebniſſes des Einzelunternehmens heraus
zu wenig glücklichen Maßnahmen verleiten ließen, die nach der Verein=
heitlichung
der Eiſenbahnen zu einem Unternehmen des Reichs vollends
ſinn= und zwecklos geworden ſind.
Die grundſätzliche Neugeſtaltung der Dinge durch die Verreichlichung
der Eiſenbahnen bietet Veranlaſſung, zu prüfen, ob und inwieweit
weſentliche Neuerungen in der Geſtaltung der Fahrpläne und in der
Führung der Züge möglich und notwendig ſind. Selbſtverſtändlich, iſt
hierbei, zumal bei der derzeitigen finanziellen Lage des Reichseiſen=
bahnunternehmens
, der Geſichtspunkt der Wirtſchaftlichkeit im Auge zu
behalten, der aber keineswegs etwa dahin falſch verſtanden werden darf,
daß dringend erſcheinende Verbeſſerungen zu unterbleiben haben, weil
vielleicht die Wirtſchaftlichkeit einer neuen Einrichtung noch nicht zahlen=
mäßig
feſtſteht. Es muß genügen, wenn die Wahrſcheinlichkeit der Wirt=
ſchaftlichkeit
vorliegt, um den Verſuch einer neuen Einrichtung wie einer
neuen Verkehrsverbindung gerechtfertigt erſcheinen zu laſſen.
Schon ein Blick auf die Eiſenbahnkarte lehrt, daß die kürzeſte Ver=
bindung
zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt einerſeits und Heil=
bronn
, ſowie dem ganzen übrigen nördlichen Württemberg andererſeits
über die Odenwaldbahn und den Neckar entlang führt, alſo über Wie=
belsbach
=Heubach, Eberbach, Neckarelz, Jagſtfeld. Der Augenſchein wird
beſtätigt durch die Entfernungszahlen, die ergeben, daß die Verbindung
von Darmſtadt (und damit auch von Frankfurt) nach Heilbronn über
die Odenwaldbahn und das Neckartal mit 134 Kilometern um ganze 24
Kilometer kürzer iſt, als die bisher meiſt benützte Verbindung über
Heidelberg, Bruchſal, Bretten mit 158 Kilometern. Der 129 Kilometer
lange Weg DavmſtadtHeilbronn über Meckesheim, Jagſtfeld ſcheidet
wegen ſeiner ſchlechten Verbindungen von vornherein aus. Es drängt
ſich alſo die Frage auf, ob nicht zweckmäßig von Frankfurt a. M. und
Darmſtadt über die Odenwaldbahn den Neckar entlang nach Heilbronn
und weiter nach Stuttgart beſchleunigte Züge zu führen ſind. Die Be=
antwortung
der Frage wird in erſter Reihe davon abhängen, ob eine
derartige Zugverbindung mit einiger Wahrſcheinlichkeit eine aus=
reichende
Benützung erwarten läßt. Dies muß unbedingt bejaht wer=
den
, vorausgeſetzt, daß es ſich um zuſchlagfreie Eilzüge handelt, die auch
für den Verkehr von Ort zu Ort in erheblichem Umfange benützt wer=
den
können.
Die Führung durchgehender Eilzüge über die Oden=
waldbahn
hätte natürlich eine ganz andere Bedeutung, als die bis
zum Kriegsausbruch gefahrenen beiden Eilzugspaare Frankfurt a. M.
HanauEberbach und DarmſtadtEberbach und zurück. Die durch=
gehenden
Eilzüge hätten von vornherein mit einer erheblichen Zahl von
Durchgangsreiſenden zwiſchen den Anfangs= und Endſtationen zu rech=
nen
, während der Durchgangsverkehr der nur auf der verhältnismäßig
kurzen Strecke der Odenwaldbahn gefahrenen Eilzüge bei noch ſo guten
Anſchlüſſen naturgemäß nur gering ſein konnte. Zu dem Durchgangs=
verkehr
kommt, da die Züge zuſchlagfrei werden, der jedenfalls recht
ſtarke Verkehr auf kürzere Entfernungen, der Verkehr von Ort zu Ort
und der Verkehr vom Lande in die Stadt und umgekehrt. Auf eine
möglichſt günſtige Geſtaltung der Anſchlüſſe wird ſelbſtverſtändlich be=
ſonderer
Wert zu legen ſein.
Was die Lage der Züge anlangt, ſo wäre es wünſchenswert, von
vornherein zwei Zugpaare vorzuſehen, und zwar je einen Vormittags=
und Nachmittagszug in jeder Richtung, der es ermöglicht, an einem Tag
von Endpunkt zu Endpunkt, das iſt von Frankfurt oder Darmſtadt nach
Heilbronn oder Stuttgart und zurück, zu gelangen, der aber auch weiter
ſämtliche Zwiſchenorte bequem in eintägiger Reiſe erreichen läßt. Der
in der Anlage wiedergegebene Entwurf eines Fahrplans für die beiden
Eilzugspaare dürfte den Anforderungen des Verkehrs einigermaßen ge=
recht
werden. Danach verläßt der Vormittagszug Heilbronn um 10,20
nach Ankunft des um 9,27 in Stuttgart abfahrenden Tagesſchnellzugs
D 33 Stuttgart-Berlin, der ſeinerſeits wieder unmittelbar Anſchluß
aus Süden hat. Der Gegenzug verläßt Frankfurt a. M. 5,50, Darm=
ſtadt
=H. 6,25 nachts und trifft in Heilbronn 9,25 nachts ein, zum An=
ſchluß
an den um 9,38 nachts nach Stuttgart abgehenden Tagesſchnellzug
D 32 BerlinStuttgart. Mit einigen kleinen Verſchiebungen läßt ſich
bei dem Zug nach Heilbronn in Eberbach oder Neckarelz ein Zuſammen=
ſchluß
mit dem Nachtſchnellzug D 37 Mannheim-Berlin herſtellen;
ebenfo erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, in der umgekehrten Richtung
mit dem Schnellzug D 34 DresdenSaarbrücken eine Verbindung zu
ſchaffen.
Das zweite Zugpaar von Norden nach Süden vormittags und von
Süden nach Norden nachmittags brauchte nicht unbedingt von und nach
Frankfurt a. M. durchgeführt zu werden, weil hier gute Anſchlußzüge
in Geſtalt von D=Zügen vorhanden ſind. Hingegen wäre es zweckmäßig,
es nach und von Stuttgart durchzuführen, weil hier angemeſſene Züge,
jedenfalls auf der Strecke Stuttgart-Bietigheim, fehlen. Der Zug von
Norden nach Süden würde Darmſtadt um 7.40 im Anſchluß an den um
7,02 aus Frankfurt abfahrenden Zug D 132 verlaſſen, um 10,40 in Heil=
bronn
und etwa 11,45 in Stuttgart anzukommen. In Eberbach wäre
unmittelbarer Anſchluß an den Tagesſchnellzug Mannheim-Berlin D 33.
Der Gegenzug würde etwa 4,55 Stuttgart verlaſſen (unmittelbare An=
ſchlüſſe
von Wien, München, Ulm) und Darmſtadt=H. 9,00 nachts er=
reichen
, von wo unmittelbarer Anſchluß nach Frankfurt mit Zug D 1
ab 9,08 nachts beſteht. Von Bietigheim nach Stuttgart und zuruck könn=
ten
zur Not auch beſtehende D=Züge benutzt werden.
Auch für die beſonderen Bedürfniſſe des Kreiſes Erbach wäre die
Lage der Züge ſehr günſtig: Beiſpielsweiſe wäre mit dem Zug 12,06
ab Erbach Darmſtadt=Oſt im Rahmen einer Nachmittagsfahrt bereits
um 1,10 zu erreichen, man könnte bis 6,38 nachts über 5 Stunden in
Darmſtadt verweilen und wäre bereits 7,45 nachts rechtzeitig zum
Abendeſſen wieder in Erbach zurück. Umgekehrt iſt der Zug ab
Darmſtadt=H. 7.40, Darmſtadt=Oſt 7,53, beſonders bequem gelegen für
die Erledigung von Geſchäften im Odenwald. Die Rückkehr könnte ent=
weder
ſchon mit dem Mittagseilzug oder aber mit dem Abendeilzug ab
Erbach 7.45 erfolgen. In Heilbronn und ſogar in Stuttgart könnten
vom Odenwald aus unſchwer im Rahmen einer Tagesreiſe Geſchäfte er=
ledigt
werden.
Für die anderen Gegenden ber von den neuen Zügen zu befahren=
den
Strecke dürften die Verkehrsverhältniſſe ähnlich günſtig liegen, ſo
daß auch hier mit einer ſtarken Benützung der Züge im örtlichen Ver=
kehr
beſtimmt gerechnet werden kann. Da der Durchreiſeverkehr ſchon
infolge der niedrigeren Fahrpreiſe der Fahrpreis 3. Klaſſe von Frank=
furt
oder Darmſtadt nach Heilbronn wird ſich, abgeſehen von dem fort=
fallenden
Schnellzugszuſchlag, um etwa 5 Mark und 8 Mark in 2. Klaſſe
billiger ſtellen den neuen Weg, ſobald er erſt einmal bekannt ſein
wird, in ſtarkem Umfange wählen wird, kann die Wirtſchaftlichkeit der
hier vorgeſchlagenen Verbindungen einem Zweifel füglich nicht unter=
liegen
. Es kann pielmehr nicht ausbleiben, daß die neue Eilzugsver=
FrankfurtDarmſtadtHeilbronnStuttgart zwar kein Weg
ßen internationalen Verkehrs, aber doch eine Verbindung wer=

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921

den wird, die im Bereiche der deutſchen Eiſenbahnen ein wichtiges Glied
bildet, das weiteren Gegenden den Anſchluß an die großen Verkehrs=
ſtraßen
erleichtert und nicht zum Letzten ein neues Vand zwiſchen dem
Norden und dem Süden unſeres in ſeinem einheitlichen Beſtande ſo
ſtark bedrängten Vaterlandes knüpft.
Fahrplanentwurf.
km

4702
D 136
*71a
740
76=
811
824
82"
832
842
863
900
9o9
926
ges
958
100=
1015
1021
1040
104
1114
1130
1145

550 ab Frankfurt a. M. S an 622 28 an Darmſtadt H. ab 625 ab Darmſtadt H. an 638 ab Darmſtadt=Oſt ab 658 ab Reinheim K 125= 797
6 60 an
aß/ Wiebels bach= ſab
ſan 1243
1240 711 ab Höchſt ab 1221 723 ab König ab 1231 757 ab Michelſtadt ab 1213 745 ab Erbach ab 1206 754 ab Hetzbach ab 1156 821
822 118 an
ab/Eberbach ſab
an 1130
1127 843
842 183 an
ab/Neckarelz ſab
ſan 1105
1100 9o9 143 ab Gundelsheim ab 104: 912 151 ab Jagſtfeid". ab 10:* 925
*998 162 an
ab/ Heilbronn ſab
ſan 1020
*1014 D 32
*1021 191 ab Bietigheim". ab *1022 201 ab Ludwigsburg ab D 33 *1038 215 an Stuttgart Hbf.. .. ab 792"

*935
D 1
*998
9ae
850
823
842
812
810
821
751
742
728
719
791
645
642
627
615
629
568
52*
610

455

* Beſtehende D=Züge.

Reich und Ausland.
ONB. Berlin, 24. Aug. Frontkämpfertag. Der vom Natio=
nalverband
deutſcher Offiziere und dem Verband nationalgeſinnter Sol=
daten
veranſtaltete Frontkämpfertag vereinigte im Stadion eine
vieltauſendköpfige Menge. Der Feldmarſchall Hindenburg war zu dieſer
Feier nicht erſchienen, dagegen bemerkte man unter den Anweſenden den
General Ludendorff, der von ſeinen Anhängern ſtürmiſch begrüßt wurde.
Graf Walderſee hielt eine Begrüßungsanſprache, in der er zur Einigkeit
aller Deutſchen aufforderte. Den Auftakt der Feier bildete der Aufmarſch
der Studentenkorps, ſowie der verſchiedenen Vereine. Der evangeliſche
Oberpfarrer Pgevold und der kotholiſche Pfarrer Engelſtein hielten eine
Feſtrede. Der Opernſänger Tomaſchek vom Deutſchen Opernhaus in
Charlottenburg ſang aus Lohengrin die Anſprache des Königs Heinrich.
Die erſchienenen Mitglieder der Soldatenvereine formierten ſich zuſam=
men
zu einem außerordentlich ſtarken Zuge uud veranſtalteten unter Füh=
rung
des Prinzen Eitel Friedrich einen Vorbeimarſch vor General Luden=
dorff
. Zum Schluß hielt der General v. d. Goltz eine Anſprache an die
Frontkämpfer. Am Abend ſoll ein großer Zapfenſtreich veranſtaltet
werden.
Berlin, 25. Aug. In dem Verwaltungsgebäude der Aktien=
geſellſchaft
für Anilinfabrikation in der Lohmühlen=
ſtraße
an der Treptower Brüche brach, der B. Z. a. M. zufolge, im den
Gardevoberäumen ein Brand aus, der raſch zum Erſrichen gebracht
wvurde. Als mach der Urſache des Brandes geforſcht wurde, entdeckte
man, daß ein Schrank nngezündet worden war. Während die Wehr noch
mit dem Löſchen des Feuers beſchäftigt war, wwurde in einem ungefähr=
beten
Zimner der 45jührige Abteilungskeiter Kaeſebier be=
wußtlos
und blutüberſtrömt auf dem Fußboden liegend aufgefunden. Er
hatte ſich mit einem Raſiermeſſer die Pulsader der linken Hand aufge=
ſchnitten
und ſich eine ſchwere Verletzung am Halfe beigebracht. Die
Ermittelungen der Verwaltung ergaben, daß Kaeſebier, der ſeit 25 Jah=
ren
als zuderläſſiger Beamter ſeinen Dienſt verrichtet hat, die Brand=
ſtiftung
in einem Anfall geiſtiger Umnachtung beging. Kaeſe=
bier
hatte ſich in der letzten Zeit mit ſeinen Erſparniſſen am Berliner
Wettkonzernen beteiligt und ſah ſich nach dem Zuſammenbruch der Unter=
nehmen
als vollſtändig mittelloſer Mann. Der Verluſt ſeines Vermögens
raubte ihm den Verſtand. In den ſtädtiſchen Elektrizitäts=
werken
am Schiffbquerdamm brach heute vormittag ein Dachſtuhl=
brand
aus, der raſch auf das zweite Stochwerk des Huſes, worin die
Verwaltungsräume untergebracht ſind, übergriff. Wie die B. Z. a. M.
ſchreibt, ſind die Maſchinenräume bisher nicht gefährdet.
Lichtenberg, 25. Aug. Tumultſzenen im Rathaus. Das
Lichtenbergev Rathaus war geſtern der Schauplatz ſchwerer Tumulte.
Etwa 400 Erwerbsloſe drangen in den Sitzungsſaal ein und erzwangen
das Wort für eine Debutativn, die u. a. die Anerbennung der gewählten
Erwerbsloſenräte verlangte. Um den herbeigerufenen polizeilichen Schutz
unmöglich zu machen, beſetzten die Eindringlinge die Fernſprechabteilung
des Mathauſes. Da die Menge ſich nicht aus dem Saal weiſen Ließ,
mußte die Sitzung um eine halbe Stunde vertagt werden. Nach Wieder=
aufnahwe
der Sitzung wurde unter dem Druck der Erwerbsloſen be=
ſchloſſen
, die Fvage der Anerkennung der Erwerbsloſenräte einer Kom=
miſſion
zu überweiſen.
Frankfurt B. Aug. Das Schumann=Theater wird am
Donnerstag, den 1. September, abends 7½ Uhr, wieder als Varieté=
Theater eröffnet. Die neue Direktion hat das Theater ſelbſt auf das
Prunkvollſte renovieren laſſen. Somit dürfte das Schumann=Theater
nach zweifacher Nichtung in ſeiner neuen Prachtauſtattung wie in ſeinen
Darbietungen zu einer allererſten Sehenswürdigkeit geworden ſein. Die
Wochentagsvorſtellungen beginnen um 7½ Uhr abends, Sonntags um
3½ Uhr nachmittags und 7½ Uhr abends.
Eſſen, 25. Aug. Eiſenbahnunfall. Morgens gegen 8 Uhr
ſtießen in der Nähe des Hauptbahnhofes Eſſen auf der Linie Eſſen= Bor=
beck
zwei Güterzüge zuſammen. Die beidem Lokomotivem und
ſechs Wagen wurden aus dem Geleiſe geſchleudert. Der Führer des
einen Zuges wurde ſchwer verletzt. Der Sachſchaden iſt nicht bedeutend.

Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung am 22. Auguſt.
Die Steuerpläne ber Reichsregierung, insbeſondere
die Abänderung des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. De=
zember
1919, wurden in der Sitzung der zuſtändigen Kommiſſion
und in der Vollverſammlung durchberaten. Eine gemeinſame Beratung
dieſer Steuergeſetzentwürfe wird noch in einer Vertreterverſammlung
der heſſiſchen Handelskammern ſtattfinden.
Der erforderliche Deviſenbedarf des Reiches zur Zahlung der durch
die Annahme des Ultimatums fällig gewordenen Goldmilliarden iſt un=
bedingt
aufzubringen. Die Deckung kann nur mit Hilfe derfenigen Fir=
men
, die ſich am Ausfuhrgeſchäft beteiligen, erfolgen. Die Handels=
kammer
richtet deshalb an alle Ausfuhrfirmen die ernſte Mahnung, ihre
Verkäufe nach den Ueberpariländern, wenn irgend
angängig, in ausländiſcher Währung vorzunehmen
und die ſo anfallenden Deviſen der Reichsbank zu
Reparationszwecken zur Verfügung ſtellen zu
wollen. Geſchieht dies nicht in ausreichendem Maße, ſo werden un=
überſehbare
Folgen und unerträgliche Schwierigkeiten nicht ausbleiben.
Droht doch dann einesteils die Einführung von Zwangsmaßnahmen
des Reiches zur Aufbringung der Deviſen, alſo eine ſcharfe Deviſen=
kontrolle
, Aufhebung der Ausfuhrfreiliſte und Rückkehr zur vollkomme=
nen
Preisüberwachung, andernteils aber ganz beſonders die allgemeine
Erhebung der 26prozentigen Ausfuhrabgabe von dem Wert jedes ein=
zelnen
deutſchen Ausfuhrgeſchäftes in der Art, wie dies lediglich zurzeit
von England geſchieht. Hiervor müſſen aber die Ausfuhrfirmen ſowohl
im Intereſſe des Reiches wie auch im eigenen Intereſſe unſere Wirt=
ſchaft
bewahren.
Nachdem im Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt eine
Beſprechung mit einem Vertreter der Schiffsbedarfs=G. m. b. H. über
Vergebung von Aufträgen für den Wiederaufbau
der Handelsflotte ſtattgefunden hatte, wurde dieſe Angelegen=
heit
in Anweſenheit des Geſchäftsführers der Schiffsbedarfs=G. m. b. H.
auch in der Vollverſammlung der Handelskammer erörtert. Weiter
wurde die Sachlage bezüglich Vergebung von Aufträgen für
den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete eingehend
dargelegt. Die Handelskammer iſt jederzeit bereit, Intereſſenten die
nötigen Aufklärungen zuteil werden zu laſſen.
Durch das Sinken des Geldwertes wird eine Veranlagung der Ge=
werbetreibenden
zur Gewerbeſteuer 1921 auf neuer Grundlage not=
wendig
. Vor allen Dingen gilt es, den Unterſchied der auf alter Grund=
lage
feſtgeſtellten Werte des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals
in ein richtiges Verhältnis zu dem in Papiermark ausgedrückten Ertrag
und den ſich hieraus ergebenden Zuſchlägen zu bringen. Es wurde daher
über die Aenderung des Artikels 11 des Gewerbeſteuergeſetzes in Vor=
bereitung
der Vertreterverſammlung der heſſiſchen Handelskammern ein=
gehend
geſprochen.
In der weiteren Folge der einzelnen Geſetzentwürfe, welche zu einer
einheitlichen Regelung des geſamten Arbeitsrechtes vorliegen, ſtand der
Entwurf eines Arbeitstarifgeſetzes zur Beratung. Wenn
auch der Tendenz dieſes Entwurfes, d. i. der einheitlichen geſetzlichen
Regelung des Tarifvertragsrechtes, zugeſtimmt werden kann, ſo ſind
gegen den vorliegenden Entwurf doch ſchwere Bedenken geltend zu
machen. Vor allen Dingen muß verlangt werden, daß beide Tarifver=

Rymmer

tragsparteien im Geſetz gleichmäßig bewertet und ihre Intereſſen be
obachtet werden. Keineswegs darf das Geſetz Vergünſtigungen für nun
eine Partei enthalten. Die für Nichteinhaltung der Verträge vorge
ſehenen Geldbußen ſind daher einheitlich feſtzulegen. Die Einbeziehun=
des
Lehrlingsweſens, der Organiſation der Arbeit in den einzelnen Be
trieben, ſowie des Benutzungszwanges für Arbeitsnachweiſe iſt abzu
lehnen. Beſtimmungen über die Benutzung eines vorgeſehenen Tarif
amts zur Regelung von Streitigkeiten ſind erſt feſtzulegen, wenn Nähe
res über die Zuſammenſetzung dieſes Amtes bekannt iſt. Die Ent=
ſcheidungen
eines ſolchen Amtes dürfen aber keinesfalls endgültig, ein e
Berufung dagegen muß vielmehr möglich ſein. Abgeſehen von dieſen
allgemeinen Einwendungen, wurde noch zu den einzelnen Paragraphen
Stellung genommen. Die Abänderungsvorſchläge werden dem Deutſchen
Induſtrie= und Handelstag zur weiteren Bearbeitung übermittelt.
Bezüglich der von Spanien Frankreich und den
Schweiz neu erlaſſenen Zollgeſetze bzw. Einfuhr=
verhinderungen
für deutſche Waren waren Umfragen
bei den beteiligten Firmen veranſtaltet worden, deren Ergebnis den
Spitzenorganiſationen in Berlin als Material für eventl. Verhandlun=
gen
untenbreitet wurde.
Die Firmen, welche an den Handelsbeziehungen mi
Finnland intereſſiert ſind, ſeien auf die Deutſch=Finnländiſche Ver=
einigung
in Lübeck, Breiteſtr. 6, aufmerkſam gemacht, welche ſich die
Pflege und Förderung, insbeſondere der wirtſchaftlichen Wechſelbeziehun=
gen
, zwiſchen Deutſchland und Finnland zur Aufgabe gemacht hat.
Vertreter der Handelskammer haben teilgenommen an einer Sitzun=
der
Handelskammern des beſetzten Gebiets in Köln, an der Hauptver=
ſammlung
des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller in Frankfurk,
an Beſprechungen zwecks Durchſicht der Handelsregiſter, an Sitzunger
der Zulaſſungsſtelle der Preisprüfungsſtelle, ſowie der Arbeitsamts=
deputation
, an der Hauptverſammlung der Vereinigung von Freunder
der Techniſchen Hochſchule, an Beſprechungen im Heſſiſchen Landes-=
Ernährungsamt, an der Hauptverſammlung des Reichsverbandes deut
ſcher Kolonialwaren= und Lebensmittelhändler e. V. in Frankfurt a. M.
und an Beſprechungen mit dem Reichsminiſter Dr. Hermes in Mainz
Weiter haben Ausſprachen mit dem Telephonamt über Mißſtände im
Telephonverkehr, mit der Eiſenbahndirektion Mainz über Wünſche be=
züglich
des künftigen Fahrplans und über Berechnung der Anſchlußgleis
gebühren in Darmſtadt ſtattgefunden.
Der Stadtverwaltung Darmſtadt gegenüber wurde zum Ausdruc
gebracht, daß ſich die gewerblichen Unternehmungen mit der Zahlung
von Gebühren für Neinigung der Straßen und Fußſteige, ſowie Abfuh=
von
Hauskehricht nicht einverſtanden erklären können. Die betreffend=
Verordnung iſt lediglich auf die Erhebung dieſer Gebühren bei Woh
nungen oder ſolchen Räumen, die Wohnungen dienen können, anzu
wenden. Die Ausdehnung auf nur gewerblichen Zwecken dienende Ge=
bäude
und Räume iſt abzulehnen, da die gewerblichen Unternehmunger
an den in der Verordnung vorgeſehenen Gegenleiſtungen der Stadt, wie
Straßenreinigung und Kehrichtabfuhr, kaum oder überhaupt nicht teil
nehmen. Gemäß den Beſtimmungen der Städteordnung darf die Stad=
Darmſtadt aber nur Gebühren für tatſäliche Leiſtungen erheben. Die
Durchführung der Verordnung mit der weitgehenden Auslegung, wie
ſie ihr von der Stadt gegeben wird, würde eine reine Gebaudeſteuer
oder eine verſteckte Einkommenſteuer darſtellen. Die Erhebung ſolchen
Steuern ſteht der Stadt jedoch nicht zu. Empfohlen wurde daher der
Firmen, die Deklaration unſerer, dem Wortlaut der Verordnung ent=
ſprechenden
, Auslegung gemäß vorzunehmen.
Bezüglich der Erhebung der ſtädtiſchen Gleis=
anſchlußgebühren
fanden Beſprechungen mit der Stadtverwal=
tung
und den intereſſierten Firmen ſtatt, deren Ergebnis noch weitera
Erörterungen nötig macht.
Vertreter der Handelskammer nahmen an einer Proteſtverſamm
lung in Bensheim gegen die beabſichtigte Umwandlung der
Vollbahn BensheimWorms in eine Nebenbahn teil
Auf dieſer Verſammlung wurde eine Entſchließung gegen die beabſich
tigte Maßnahme einhellig angenommen und es wurde beſchloſſen, es
möchten der Bürgermeiſter von Bensheim, der Oberbürgermeiſter vor
Worms und Vertreter der Handelskammern Darmſtadt und Worms
bei den in Frage kommenden heſſiſchen und Reichsbehörden vorſtellie
werden. Eine Ausſprache mit dem heſſiſchen Finanzminiſterium hat
bereits ſtattgefunden.
Die Beſtrebungen auf Aufhebung der Verordnung üben
Auskunftspflicht der Induſtrieunternehmungen
wurden im Einvernehmen mit dem Deutſchen Induſtrie= und Handels=
tag
fortgeſetzt.
Die Handelskammer hat die Annahme des Entwurfs einer
Verordnung, betreffend den Verkehr mit Seifem
ſeifenhaltigen Reinigungsmitteln beim Heſſiſchem
Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt unterſtützt. Die Verordnung ſoll
einen Wortſchutz für die Bezeichnung Seife darſtellen und hierdurß
die Verbraucher vor minderwertigen Erzeugniſſen ſchützen.
Auf Wunſch des Bundes deutſcher Rauhfutter= und Fouragehändleu
wurde durch die Handelskammer ein Fachausſchuß für den
Rauhfutterhandel errichtet.
Die Einziehung der Einkommenſteuer burch den
Arbeitgeber bereitet den einzelnen Betrieben erhebliche Unkoſten.
Die Handelskammer äußerte ſich dem Deutſchen Induſtrie= und Han=
delstag
gegenüber dahin, es möchte eine entſprechende Vergütung anz
die Induſtriebetriebe ſtattfinden.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag wurde gebeten, bei dem
Reichspoſtminiſter wegen Aufhebung der Verfügung vorſtellig zu wer=
den
, wonach Blechkannen, unverpackt oder nur mit Pa=
pier
umhüllt, als Sperrgut behandelt werden. Die
Benutzung dieſer ſogenannten Poſtkannen ſtellt im Lack= und Firnis=
geſchäft
ein vom Verſender wie Abnehmer beliebtes Verſandobjekt dar,
durch welches die raſchere Beſtellung kleinerer Sendungen möglich wird.
In Unterſtützung der Michelſtädter Induſtriefirmen hat ſich die
Handelskammer gegen die übermäßige Erhöhung der Be=
förderungsgebühr
von Waggons vom Haupt= zum
Südbahnhof Michelſtadt i. O. ausgeſprochen. Eine den Zeit=
verhältniſſen
angepaßte Erhöhung der Ueberführungsgebühren wurde.
agegen anerkannt.
Im Intereſſe des Buchhandels iſt die Handelskammer bei dem
Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt bezüglich der geplanten
Reichs=Kulturabgabe vorſtellig geworden. Dieſe Abgabe,
welche als prozentualer Zuſchlag auf faſt alle Verlagserzeugniſſe er=
hoben
werden ſoll, würde nur eine neue Belaſtung des an ſich ſchon
durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſchwer kämpfenden Buchhandels
und eine unnötige Verteuerung ſämtlicher Bildungsmittel darſtellen,
velche nicht mit der von den Regierungen ſonſt verfolgten Tendenz auf
Förderung und Verbilligung der allgemeinen Bildungsmöglichkeiten in
Einklang zu bringen iſt.

Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß des Heſſiſchen Landtages nahm
geſtern, nach der Sommerpauſe, ſeine Arbeiten wieder auf. Die Be=
ratungen
begannen mit dem 3. Abſchnitt, und zwar beſchäftigte ſich der
Ausſchuß mit der Lehrerbildung. Nach dem Art, 143 Abſ. 2 der
Reichsverfaſſung hat ſich das Reich den Erlaß eines Lehrerbildungs=
geſetzes
vorbehalten. Die grundſätzliche Entſcheidung über die zukünftige
Lehrerbildung wird dieſes Geſetz bringen. Der Ausſchuß mußte ſich da=
rauf
beſchränken, diejenigen Aenderungen in der Lehrerbildung, die jüngſt
beſchloſſen worden ſind, nunmehr geſetzlich feſtzulegen. Nachdem die
Seminare geſchloſſen worden ſind und ſich alſo im Abbqu befinden, war
es nötig, dem Artibel 29 eine Faſſung zu geben. Die Regierung legte
eine neue Faſſung dieſes und der nächſtem Artikel vor, die von den Prü=
fungen
handeln. Das Entſcheidende iſt, daß der ſogenannte pädagogiſche
Kurſus für die Zukunft die Lehrerbildungsanſtalt, ſein
wird, bis die Entſcheidung durch das Reich gefallen iſt. Im Art. 30
ſoll die ſeitherige Beſtimmung geſtrichen werden, vonach ſich auch Leute
der erſten Prüfung unterziehen können, die nicht das Fachſeminar be=
ſucht
haben. Von einer Seite wird angeregt, den Artikel 33, der in der
neutem Faſſung nicht mehr enthalten iſt, wieder herzuſtellen. Der Artikel
enthält die Beſtimmung über die ſogenannte erweiterte Prüfung, deren
Beſeitigung ſ. Zt. von der Lehrerſchaft einhellig und dringend gefordert
worden iſt. Bei der Beſprechung ergab ſich, daß keine Neigung für die
Wiederherſtellung einer Prüfung beſteht, durch die etwa der Nachweiß
für die Prüfung eines Schulleiter=Amtes erbracht wird. Dagegen ſieht
ein neuer Artikel für gewiſſe Stellen und Aemter im Volksfchulweſen,
die eine weitergehende wiſſenſchaftliche oder techniſche Fachbildung er=
fordern
, den Beſuch von Fach= oder Hochſchulen vor. Im erſter Lime
iſt da wohl an die hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer und etwa auch
an Lehrer für dem Werkunverricht uſw. zu denben.
Von Intereſſe war die Mitteilung des Regierungsvertreters, baß die
Erwägungem über die Zulaſſung vom Volksſchullehrern zum Hochſchul=
ſtudium
zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind, und daß der Erlaß von
Beſtimmungen darüber in Kurzem zu erwarten iſt. Fortſetzung den
Verhandlungen Freitag nachmittag.

Die Tarifarbeit des Chriſtlichen Metallarbeiter=
Verbandes im Jahre 1920.

J.W. Der Chriſtliche Metallarbeiteeverband war
am Schluſſe des Jahres 1920 am 306 Tarifverträgem beteiligt, denen
13 115 Betviebe mit 2 006 083 beſchäftigtem Arbeitnehmern unterſtanden.
Bis auf wenige Tauſend ſind alle Verbandsmitglieder unter dieſem
Tarifgebäude vereinigt. Von dieſem Stand der Tarifverträge am
Schluſſe des Jahres waren aus dem Jahre 1919 und früher noch 145
Verträge mit 5312 unterſtellten Betrieben unb 998 504 Arbeitnehmern in
Gültigkeis.

[ ][  ][ ]

Mummer 235.

Im Berichtsjahr wurden 287 Verträgeneu abgeſchloſſen
der erneuert, und zwar für 10 619 Betriebe mit 1 180 789 Be=
häftigten
. Hiervon waren 150 vollſtändig neue Tarifverträge, und zwar
auptſachlich infolge der Entwicklung der Verträge von betrieblicher oder
jtlicher Natur zu Bezirks= oder Landesverträgen.
Die ſtarke lebendige Bewegung der Tarifverträge
im Berichtsjahre zeigt ſchon der Umſtand, daß neben den 150 Neuabſchlüſ=
ſen
und den 137 Tariferneuerungen in 934 Fällen die Tariflöhne geändert
wurden. Bei 300350 Tarifverträgen lagen alſo 1220 ſolcher Abſchlüſſe
Der Verhandlungen vor, ſo daß alſo im Durchſchnitt jeder Tarifvertrag
dezw. die Löhne ungefähr viermal im Jahre umgeändert wurden,
Von Intereſſe iſt auch die Art des Zuſtandekommens der neuen Ta=
gifabſchlüſſe
. Es kamen zuſtande nach friedlicher Verhandlung 276 Tarif=
verträge
für 10 508 Betriebe und 1 170 041 Beſchäftigte, nach Streik oder
Ausſperrung 7 Tarifverträge mit 3818 Beſchäftigten in 45 Betrieben, ſo=
wie
4 Verträge für 65 Betriebe mit 6930 Beſchäftigten durch teilweiſen
Dampf oder friedlicher Verhandlung.
Größere Rahmen=, Beziuks= oder Landestarifverträge für die all=
gemeine
Metallinduſtrie wurden 104 für 6783 Betriebe mit 957 506 Ar=
beitwehmern
erfaßt. Ihnen folgen 17 Verträge für 126 Hochöfen=, Stahl=
und Walzwerken mit 149 858 Arbeitnehmern. Die übrigen Sonderver=
träge
füir beſtimmte Berufe erſtrecken ſich auf alle Zweige der weitmaſchi=
hen
Eiſen= und Merallverarbeitungsinduſtrie bis ins Kleingewerbe, der
Feinmechanik der Uhreninduſtrie bis zu den Gold= und Silberſchmieden.
Die denkbar ſchwerſten wie feinſten Arbeiten ſind in dieſen Tarifverträgen
geſchützt und beſſer wvie früher bewertet.
Es gilt nunmehr, den Tarifgedauken gegen Scharfmachertum
und Madikalismus zu verteidigen und alle Kräfte einzuſetzen, um das noch
rohe Tarifgebäude wohnlicher auszugeſtalten. Immerhin
haben die Tarifverträge von 1920 gegenüber 1919 ſchon eine merkliche
jinere Verbeſſerung erfahren und es bleibt Aufgabe der Zukunft, den
Sinm des Tarifgedankens vollends zur Auswirkung zu bringen.

Seite 5.

Lohnbewegung und Streik.
Berlin, 25. Aug. Die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern
der Reichsregierung und den Organiſationen der Beamten,
Angeſtellten und Arbeitern der Reichsbehörden über die Er=
höhung
der Teuerungszulagen dauerten geſtern unter dem Vorſitze des
Reichskanzlers bis in die ſpäten Nachtſtunden. Der Voſſiſchen Zeitung
zuufolge dürfte man erwarten, daß die Verhandlungen" heute zu einer
Einigung führen werden. Die Beamtenorganiſationen ließen die For=
derung
nach einer Mindeſtgarantie fallen, nachdem ſie über deren finan=
zielle
Tragſweite aufgeklärt worden waren. Die Regierung erklärte ſich
andererſeits bereit, über den urſprünglichen Prozentſatz der Erhöhung
himauszugehen.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Vor dem Berliner Nathaus und
auch vor der Lichtenberger Axbeitskoſenfürſorge=
ſtelle
fanden heute vormittag roße Arbeitsloſenanſamm=
lungen
ſtatt. Es kam verſch; ſitlich zu Tumulten. Ein nach meh=
even
Hunderten zählender Zug Arbeitsloſer, der ſich vom Bülowplatze
aus nach dem Nathauſe in Bewegung ſetzte, veranlaßte eine Hundert=
ſchaft
der Polizei zum Eingreifen. Es ſwurden mehrere Verhaftungen
vorgenommen. Wiederholt verſuchten die Arbeitsloſen, in das Innere
des Rathauſes einzudringen.
Magdeburg, 25. Aug. (Wolff.) In Bad Elmen, wo am Sonn=
tag
ein Ueberfall auf die an der Feier des Vereins Srahlhelm
tilnehmenden Perſonen ſtattfand, brachen wilde Streiks aus, eben=
ſo
in Großſalze, wo das Elektrizitätswerk ſtillgelegt wurde. Der Kur=
b
=trieb in Bad Elmen iſt eingeſtellt. Auf Anordnung der Regierung
purde die Techniſche Nothilfe zu Hilfe gerufen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Heute nacht iſt in Straßburg der Ge=
ueralſtreik
ausgebrochen. Das Elektrizitätswerk ſtellte
ſofort die Arbeit ein, ſo daß die Stadt in tiefſtem Dunkel lag. Heute
morgen verkehren keine Straßenbahnen.
Straßburg, 25. Aug. (Wolff.) Der Ausſtand der Elek=
trizitärsarbeiter
wurde als Sympathieſtreik für die ſeit
wehreren Wochen ausſtändigen Metallarbeiter erklärt. Da es
nicht möglich war, zu einer Verſtändigung mit der Gewerkſchaftskammer
zr gelangen, hatten die Arbeitgeber den Präfekten des Departements
Bas=Rhin um ſeine Vermittelung erſucht. Da die Gewerbſchaftskammer
dieſe Vermittelung ablehnte, beſchloſſen die Elektrizitätsarbeiter in einer
Nachtſitzung, ſofort gemeinſam in den Ausſtand zu treten.
Exploſion eines engliſchen Luftſchiffes.
* London, 24. Aug. Das große Lenkluftſchiff
3. R. 22 iſt über der Stadt Hull explodiert. Die Trümmer
elen in den Humberfluß. Das Luftſchiff kehrte gerade von
iner Verſuchsfahrt vor der dieberquerung des Atlantiſchen
Ozeans zurück. Es ſollte 50 Menſchen tragen. Die Beſatzung
lumfaßte 4 7 Perſonen, von denen nur 6am Leben blie=
ben
. Weiter wird dazu gemeldet: Das Luftſchiff ſollte in den
nächſten Tagen einen Flug über den Ozean antreten. Als es
heute abend um 5¾ Uhr von einem Verſuchsfluge zurückkehrte,
erfolgten über der Stadt Hull zwei Exploſionen in dem Luft=
ſchiff
, das in zwei Teile auseinanderbrach und in Flammen
gehüllt in den Humber hinabſtürzte. Das Luftſchiff war an die
Regierung der Vereinigten Staaten verkauft worden und ſollte
eben in Amerika abgenommen werden. Es handelt ſich um das
frühere Luftſchiff N. 38 Durch die Exploſionen wurden die
Fenſterſcheiben, Spiegel und Dächer der benachbarten Häuſer
völlig zertrümmert. An Bord des Luftſchiffes befand ſich, u. a.
General Matland. Einige der Inſaſſen, etwa vier Mann, konn=
ten
ſich durch Fallſchirme retten, darunter der Führer des Luft=
ſchiffes
, Kommandant Mann, der aber ſchwer verletzt wurde.
Nach den letzten Meldungen ſind von den 49 Mann Be=
ſatzung
nur 5 gerettet worden. Unter den Ueberleben=
den
befindet ſich ein Schiffsleutnant der amerikaniſchen Marine.
London, 25. Aug. (Wolff.) Zu dem Luftſchiff= Un=
glück
meldet das Reuterſche Bureau ergänzend: Der Führer
des Luftſchiffes der ſchwer verletzt worden iſt, bewies ein Wun=
der
von Geiſtesgegenwart, indem er das Niedergehen des Luft=
ſchiffes
auf den Fluß lenkte, anſtatt auf die Stadt, wo es ſchreck=
lichem
Schaden verurſacht hätte. Das Luftſchiff war auf einer
Probefahrt für den Flug nach Amerika begriffen. Die Be=
ſatzung
zählte 49 Mann, darunter fünf britiſche Offiziere und
einige amerikaniſche Marineoffiziere, die das Schiff über den
Atlantiſchen Ozean führen ſollten. Das Luftſchiff war das
größte der Welt, 695 Fuß lang, faßte 300 000 Kubikmeter
Gas und führte genügend Brennſtoff für eine Baſis von 6500
engliſchen Meilen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie der Matin über das Luft=
ſchiffunglück
in Hull meldet, befanden ſich unter der Be=
ſatzung
18 Vertreter der amerikaniſchen Marine. Unter den
Toten befindet ſich der engliſche General Maitland. Dem
Blatte zufolge hörte man zuerſt eine fürchtbare Exploſion, worauf
das Luftſchiff langſam herunterzukommen begann. Bald darauf

Familiennachrichten

aber ertönte eine zweite, ſchwächere Exploſion, und in Flammen
gehüllt ſtürzte es in zwei Teilen in den Humber. Die Rettungs=
arbeiten
der ſofort herbeieilenden kleinen Schiffe und Schlepper
wurden dadurch unmöglich gemacht, daß die Trümmer eine un=
geheure
Hitze ausſtrömten, die jede Annäherung verbot.
* London, 25. Aug. Die Blätter veröffentlichen ein=
gehende
Berichte über die furchtbare Luftſchiffkata=
ſtrophe
. Wie aus dem amtlichen Bericht hervorgeht, haben ſich
fünf Ueberlebende der Befatzung durch Abſpringen mit Fall=
ſchirmen
gerettet.
Daily Chronicle ſchreibt, dieſer Mißerfolg dürfe nicht als
Beweis für die Untauglichkeit der Luftſchiffe im Dienſte des
Zivilflugweſens vorgebracht werden. Die Erfindung habe ge=
zeigt
, daß dieſe Transportmethode große Ausſichten habe. Der
Atlantiſche Ozean ſei bereits mit dem Luftſchiff überflogen wor=
den
. In Deutſchland habe in verſchiedenen Städten ein regel=
mäßiger
Luftſchiffdienſt ſtattgefunden.
Der Frieden mit Amerika.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Amtlich. Der Vor=
friedensvertrag
zwiſchen dem Deutſchen Reiche und
den Vereinigten Staaten von Amerika iſt heute
nachmittag 5 Uhr von dem Reichsminiſter des Auswärtigen Dr.
Roſen und dem amerikaniſchen Botſchafter Dreſel unterzeich=
net
worden.
Rathenau und Loucheur in Wiesbaden.
Wiesbaden, 25. Aug. Miniſter Loucheur iſt heute
nachmittag im Kraftwagen hier angekommen. Geheimrat
Guggenheimer weilt ſeit heute hier. Rathenau wird
heute abend erwartet.
Oberſchleſien.
c. Berlin, 25. Aug. Wie die Voſſiſche Zeitung hört, traf
in Berlin eine Deputation polniſcher Bürger aus
dem Kreiſe Roſenberg mit der Abſicht ein, bei den Bot=
ſchaftern
der alliierten Mächte vorzuſprechen, um für das
Verbleiben des Kreiſes bei Deutſchland eien treten.
Mitte Auguſt, unmittelbar nach der Konferenz des Oberſten
Rates, kamen im Kreiſe Roſenberg ſowohl die deuitſchen wie die
polniſchen Bewohner überein, eine neue Abſtimmung
durchzuführen. Das Ergebnis war, daß die Zahl der für Polen
abgegebenen Stimien erheblich geringer war als bei der März=
abſtinmung
, dagegen war, die Zahl der für Deutſchland
lautenden Stimmen weſentlich höher.
c. Berlin, 25. Aug. Nach einer Meldung der Voſſiſchen
Zeitung aus Breslau kam es in Mikultſchitz zu einem Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen der polniſchen Ortswache und pol=
niſchen
Aufſtändiſchen, die vor das Gemeindehaus zogen, um
von dem polniſchen Gemeindevorſteher die Auszahlung rückſtän=
diger
Kampfgelder zu erzwingen. Ein Aufſtändiſcher wurde durch
Kopfſchuß ſchwer verwundet. Franzoſen mit Maſchinengewehren
zerſtreuten die Menge.
Der Dank für den Helden von Afrika.
Zeitz, 25. Aug. (Wolff.) General v. Lettow=Vorbeck,
der zu einem Vortrage über die Kämpfe in Afrika hierher ge=
kommen
war, wurde beim Erſcheinen in der Stadt von einer
mehrere hundert Perſonen zählenden Volksmenge unter den
Ruſen: Hinaus aus Zeitz! Maſſenmörder! und ähnlichen Ru=
fen
gezwungen, die Stadt mit dem Abendzuge wieder
zu verlaſſen.
Frankreichs Angſt.
Pau, 25. Aug. (Wolff.) Barthou hielt als Präſident
des Generalrates in deſſen Schlußſitzung eine Rede, worin
er betonte, daß der Sieg Fraukreich Garantien ſichern müſſe,
die unerläßlich ſeien, Garantien, die durch die Entwaff=
nung
Deutſchlands gewonnen werden könnten. So lange
Deutſchland nicht entwaffnet ſei, wende es eine Bedrohung
darſtellen, weil es zur Unterſtützung ſeiner Revanche=Ideen Mit=
tel
zur Verfügung habe. Die Regierung würde gegen die erſte
ihrer Pflichten verſtoßen, wenn ſie nicht die Ausführung
des Friedensvertrages ſicherſtellte, aber ſie werde es
daran nicht fehlen laſſen und ſie werde von Deutſchland die voll=
ſtändige
Durchführung ſeiner Verpflichtungen verlangen.
Zu den Vorfällen in Auſſig.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Die Nachrichtenabteilung des
Miniſteriums des Aeußern teilt mit: Wegen des letz=
ten
Ereigniſſes in Auſſig, bei dem unglücklicherweiſe auch der
deutſche Reichsangehörige Heinrich Hoff ums Leben gekommen
iſt, richtete die deutſche Geſandtſchaft an das Miniſterium für
auswärtige Angelegenheiten in Prag eine Verbalnote, wo=
rauf
der Miniſter des Aeußern ſein lebhaftes Bedauern ausge=
ſprochen
und mitgeteilt hat, daß die Erledigung des Falles nach
den Regeln des Völkerrechts ſtattfinden werde.
Türkei und Griechenland.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Angora beſagt eine amtliche türkiſche Mitteilung,
daß an der Weſtfront ſtarke feindliche Kräfte weiter vorrücken.
Im Abſchnitt Afiun=Karahiſſar ziehe ſich der Feind infolge der
türkiſchen Offenſive zurück.
Paris, 25. Aug. (Welff.) Nach einer Konſtantinopeler
Meldung eniſchied der Miniſterrat geſtern über die Be=
ſetzung
der noch unbeſetzten Miniſterpoſten. Cameir Bey,
Vizepräſident des Staatsrates, übernimmt das Juſtizminiſte=
rium
und Tewfik Bey, der frühere Finanzminiſter, das Prä=
ſidium
des Staatsrates. Das Miniſterium für fromme Stiftun=
gen
wird vorläufig vom Unterrichtsminiſter mitverwaltet.
Die Kämpfe in Marokko.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Ma=
drid
wird dort offiziell bekannt gegeben, daß an den geſtrigen
Kämpfen in Marokko 10000 Mann Infanterie, 13 Batterien,
zahlreiche Flugzeuge und Kavalleriehilfstruppen teilnahmen. Die

Feinde, die 68000 Mann ſtark geweſen ſeien, hätten ſchwere
Verluſte erlitten.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 25. Aug. (Wolff.) Während der Dauer der in Genf
tagenden Völkerbundverſammlung ab 28. Auguſt wer=
den
im deutſch=ſchweizeriſchen Fernſprechber=
kehr
Staatsgeſpräche von 12.30 bis 2 Uhr nachmittags und von
6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens und mit Vorrang abzu=
wickelnde
Preſſegeſpräche bis zur Höchſtdauer von 12 Minuten
gegen einfache Gebühr zugelaſſen.
Jena, 25. Aug. (Wolff.) Heute vormittag nahm die Polizei
hier mehrere Hausſuchungen vor.
Zürich, 25. Aug. (Wolff.) Das Zentralkomitee der inter=
nationalen
Confederation der chriſtlichen Genoſ=
ſenſchaftsorganiſationen
, das auf der internationalen
Tagung der Confederation am 20. und 21. Auguſt in Zürich ge=
bildet
wurde, ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Emanuele Lanze=
rotti
(Italien), Präſident; Jung (Schweiz), Vizepräſident; ferner
gehören dem Komitee an: Ereoli Phiri (Italien), Zezeuf ( Frank=
reich
), Dr. Baſay (Jugoſlawien) und ein weiteres Mitglied, das
jedenfalls Ungarn ſtellen wird.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Die Blätter melden, daß der Mi=
niſter
des Aeußern Beneſch ſich morgen nach Marienbad be=
gibt
, wo er mit dem polniſchen Geſandten Pilz zuſammentrifft.
Prag, 25. Aug. (Wolff.) Laut Prager Tageblatt fand geſtern
in Preßburg die letzte Sitzung der internationalen
Donaukommiſſion ſtatt, in der beſchloſſen wurde, ſich den=
Beſchlüſſen der Pariſer Konferenz zu fügen und auf fünf Jahre
Pveßburg zum Sitze der Donaukommiſſion zu wählen. Gleich=
zetiig
wurde beſchloſſen, die nächſte Sitzung der Donaukommiſ=
ſion
für den 28. November nach Regensburg einzuberufen. Ein
Teil der Verhandlungsgegenſtände dürfte in München zur Be=
ratung
gelangen.
Paris, 25. Aug. (Wolff.) Wie Libre Parole aus Bukareſt
meldet, iſt das Konkordat zwiſchen Rumänien und
dem Vatikan unterzeichnet worden. Numänien erkennt darin
die römiſch=katholiſche Kirche offiziell an, die bisher nur geduldet
war. Der Papſt wird in Rumänien zwei katholiſche Biſchöfe
ernennen.
Montevidev, 25. Aug. (Wolff.) Der Fliegen Borges
ſchlug den Höhenrekord für einen Flug mit zwei Paſſa=
gieren
, indem er eine Höhe von 8700 Metern erreichte.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 deß Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſanbt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
In der Dieburger Straße, an den Hirſchköpfen, finden des
Nachts immer Radauſzenen ſtatt. Sogar mit Revolvern wird ge=
ſchoſſen
. Meiſt iſt es eine Anzahl jugendlicher Burſchen, die faſt jeden
Abend dort herumſpazieren, ſelbſtverſtändlich in Begleitung junger
Damen, die ebenfalls noch vor nicht allzu langer Zeit auf der Schulbank
geſeſſen haben. Wo ſind eigentlich die Eltern dieſer jungen Menſchen?
H.
Und wo bleibt die Polizei?
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen Schlacht=
viehwarkt
waren zugeführt: 194 Kälber, 37 Schafe, 179 Schweine, 867
Ferbel. Bezahlt wurdem für 50 Kg. Lebendgawicht: Kälber 700875 Mk.,
Schafe 200500 Mk., Schweine 13001475 Mk., Ferkel 50280 Mk.
pro Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
* Darmſtädter Fußballverein 1912. Morgen Sams=
tag
abend hat die 1. Mannſchaft D. F.=V. 12 die Ligamannſchaft Ger=
manig
03=Pfungſtadt zum Gegner. Germania 03 der
A=Meiſter 191920 und von 192021 wurde für dieſes Spieljahr der
Ligaklaſſe zugeteilt. Die Mannſchaft iſt gut durchgebildet und pflegt
durchweg flaches Spiel. Bei den ſüddeutſchen Pokalſpielen ſchlug Ger=
mania
die Ligamannſchaft V. f. R. Mannheim mit 2:1 Toren. Fußball=
verein
1912 tritt zum erſten Male gegen Germania=Pfungſtadt an, und
es iſt, da auch D. F.=V. 12 flaches Spiel zeigt, ein hervorragendes Spiel
zu erwarten, das ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen wird.
Schluß des redaktionellen Teils.

Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Neligionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 26. Aug. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 27. Aug. Morgens 8 Uhr 30 Min, Sabbat=
ausgang
8 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der Iſraelit. Neligionsgeſellſchaft.
Samstag, den 27. Aug. Vorabend 6 Uhr 40 Min. Morgens
7 Uhr 45 Min. Nachmittags 5 Uhr, Sabbatausgang 8 Uhr
10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Nachmittags 7 Uhr 00 Min.
Donnerstag, den 1. Sept.: Jaum Kippur Kokon, Mittags
12 Uhr 30 Min. Abends 8 Uhr,
Wetterausſichten für Freitag:
Heiter, trocken, warm.

Tageskalender.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 101
und von 37 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 114 Uhr, Sonntags 104 Uhr.

Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches); Max Streefe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Käufe

Der allmächtige Gott nahm bergangene
Nacht unſere innigſtgeliebte Schwägerin und
/*33009
Tante
Fräulein

nach langer und ſchwerer Krankheit, wohl=
verſehen
mit den hl. Sterbeſakramenten, zu
ſich auf.
Familie Blum, Zwingenberg.
Darmſtadt, (Hochſtr. 9), 25. Auguſt 1921.
Die Beerdigung finder Samstag, nachmittags
3 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt, das Seelen=
amt
Montag, vormittags 8½ Uhr, in der
St. Ludwigskirche.

Für die unendlich vielen Be=
weiſe
herzlicher Anteilnahme, die
mir in dieſen ſchweren Tagen
zu teil wurden, Allen herzlichen
Dank
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Luiſe Dittmann.
Roſenhöhe, Auguſt 1921.

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(*32982

[ ][  ][ ]

Nummer 235.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 26. Auguſt 1921.

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Oaro Ass V. Teil
Auge um Ange

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mit den
Hanptdarstellern:
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Harry Liedtke
Das einsame Wrack.
Die sehwarze Kassotte
Detektinälm in 4Akten
Elisabeth Grube
in der Hauptrolle.
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Solo=Cinlagen: Poſaune: Herr Breitrück
Xylophon: Herr Stöckner
Perſörliche Leitung: Obermuſikmeiſter
M. Weber.
Eintritt: Mk. 1.50. (*33058
Aa4 8aa 4ga Ag Aab4Af8
Ahein-
Akein- K
str. 2 AMMssEChle sr. 2
Freitzg, de 26. August 1921 19608
Lustiger Abeng.

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Heute Freitag
Anfang /,8 Uhr

im Badiſchen Hof
56 Wendelſtadtſtraße 56
Sonntag, den 27. Auguſt (*33071
Großes Tanzuergnügen
Anfang 4 Uhr
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Honntag, den 28. und
Montag, den 29. Auguſt

Für Speiſen und Getränke iſt beſtens
geſorgt.
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Germanns Nachfolger.
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[ ][  ][ ]

Rummer 235.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2G. Anguſt 1.921.

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Aelteres Mädch.
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durchaus erfahren,
längere Jahre in beſſeren
Häuſern inStellung, ſucht,
da Haushalt verkleinert,
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Geſchäftsſrelle. (*33060

hat noch
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Tage frei
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1. St. links.

Waſch. u. Putzen
noch Tage frei. Näheres
Karlſtr. 79 (Laden), Land=
wehrſtr
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a, d. Geſchäftsſt. (*33072
Offene Stellen R

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Bachgangweg 20.

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Putzzuarbeiterin
gefucht. Lilli Neuber,
Viktoriaſtr. 76, pt. (*32979
Verkäuferin
f. Zigarrengeſch, in Darm=
tadt
ſof. geſucht. Kaution
muß bei Spark. geſt. werb.
Nur gewandte Verkäuferin
wolle ſich mit Zeugnis=
abſchr
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laufſchriftl
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Oscar Friehmelt
Frankfurt a. M.
Gr. Friedbergerſtraße 23.

Zummöglichſtſofortigen
Eintritt wird ein junges
Mädchen
als Helferin
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Engrosgeſchäftes geſ. An=
geb
. m. Zeugnisabſchr. u.
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Lehrmädchen
für Kurz=, Weiß= u. Woll=
waren
geſucht, (*32894d1
A. Neſſel
Nieder=Ramſtädterſtr. 55

Für unſere kunſtgewerb=
liche
Werkſtätte
(Albteilung Handarbeit)
einige
Lehrmädchen
und Lehrling
geſucht.
Fritz Fratschner & Co,
Darmſtadt
Wilhelminenſtr. 31. (9633fs

Ich ſuche geſundesjunges
Mädchen
in größeren Haushalt zur
Stütze d. Hausfrau. Nähen
und Bügeln erwünſcht.
Mädchen vorhanden. Ein=
tritt
1. Sept. od. ſpäter
Angebote mit Gehalt zu
richten an Frau L. Werner,
Büdingen i. Oberheſſen,
(9564df
Kreisamt.

Ehrl., fleiß, (*33062
Alleinmädchen
w. kochen k., zu 2 Damen
geſ. Ernſt=Ludwigſtr. 5, I.

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[ ][  ][ ]

Bericht von der Franffurter Bürſe vom 25. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete ungefähr auf dem geſtvigen. Niveau, boch wauen
AUmſätze infolge des Ausfallens der Bepliner Börſe etwas geringer.
Montanmarkt war gut behauptet. Am Chemiſ=Markt konnten
Ktdoanſtalt ihre ſeithenige Steigerung foutſetzen. Auch am Elektuo=
ſiet
war eine feſte Tendenz vorherrſchend. Höher ſtellten ſich: Felten
Szuillegume 15 Prozeint, Lahmeher 14 Prozent, Licht und Kraft
grogent, Mainkraftwerk 20 Prozent. Schiffahrkswerte waven leicht ab=
itwächt
. Im Freiverkehr waren Mansfeldev Kuge zu höheren Kurſen
ach. Lebhafte Umſätze fanden auch in Kreiſchgauer Maſchinen=Aktien
Der Kurs ſchwankte zwiſchen 212 und 218 Progent. Am Einheits=
airt
lagen wieder größere Kaufaufträge vor. Höher geſucht, waren
oirmann, Baher. Spiegelglas, Sinalcb, Spicharz=Leder, Lothringer Ze=
ſeik
. Fremde Debiſen waren rückgängig.
w. Beviſenmarkt. Frankfurt a. M., 25. Aug.

Fr-Bruſſ
And.
nion ..
Uns.
ſpeit.
grien
ien.
liod=Op.
im mark.

Mummer 235.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2G. Auguſt 1921.

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

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Geld Brief

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k84980 9
B13721/,81452,
659.3c
1.451.
363,60
428 I=

652.70
2655.20
660.70
.454.
1108 90 1111.10
364.30
1431½=

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Geld Brief

635.30 63 0f Norwegen.
2607 30

3a7 89
846.30
418.14
1o88.90
35889
141.-I

03012 50
0 303 49

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D1691.10
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Schweden.
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1838 201t
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2Wtellenr 5 281/4
Dint 854
R B119329
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ſei.9=
Urss 996
2283
5 19203 1038 10.13
R1.97 22.03
10r09 1o1 22
1.

*WeikereRückzahlungder Reichsbankauf das Ne=
.=ationskonty. Aus Neu=York wird gemeldst, daß vier Neu=
ſaster
Banken, die im Namen der Reichsbank handeln, bei dem Hauſe
ſ=gan u. Co. 5 MillionenDollaraufdasNeparations=
r
to hinterlegt haben. Es iſt dies die zweite deuartige Zahlung in=
uenlb
zweipr Wocken, die dazu dient, einen der drei Monatswechſel,
i Deutſchland der Rebavativnskommtiſſion übergeben hatz, einzulöſen.
wd. Richter Ankerſteinbaukaſten. Die Firma F. Adolf
lacker z. Co., Radolſtadt, wird unter Beteiligung der A.=G. Pfalz in
luezer in zwei Aktiengeſellſchaftem umgewandelt, deren jede 3 (00 000
lark Grundkapital erhält. Die eine betreibt unter der Virma F.
oFF Richter u. Co., Chemiſche Werke A.=G. die Herſtellung phavma=
at
ſchev Präpavate, die andere als Baukaſtenfabrik Adolf Richter u.
. die Herſtellung von Baukäſten und Spielzeug.
erd Die Zukunft der deutſchen Aluminium=
kzuſtrie
darf nach den neuen Erfahrungen als recht günſtig be=
hcheet
werden. Der Verbrauch von Aluminium beſindet ſich in ſtän=
er
Zunahme. Es ſind verſchiedene neue Werke hinzugekommen, u. a.
urmelsburg bei Berlin, Horrem bei Köln, Grebenbroich, Bitterfeld=
ſoe
das Lautha=Werk. Die Produktion beläuft ſich auf über 32800
ſarnen. Das weitere Aufblühen der Aluminiuminduſtrie hängt in
ſar Linie von den Verſuchen ab, die gegenwärtig ſchweben, um die

Zug= und Druckfefligkeit des Aluminiums ſo zu ſteigern, daß es dem
Giſſen gleichkommt, ohne dabei ſeine Leichtigkeit einzubüßen. Wenn
dieſe Verſuche gelingen, werden auch Träger und Brücken aus Alu=
minium
hergeſtellt werden können.
* Die Einfuhr deutſcher Waren nach Elfaß=
Lorhringen. Durch die neuen franzöſifchen Zollerhöhungen iſt es
der elſäſſiſchem Jüduſtrie außerordentlich erſchwert worden, Waren
aus Deutſchla nd einzuführen, umd die noch bis vor kurzem recht beden=
tende
Einfuhr au Holz. Metall und Porzellanwaren iſt ins Stocken gera=
den
. Nach den beſtehenden Verordnungen kann das Elſaß zudem nur
folche Artikel ags Deutſchland einſühren, die in Frankreich nicht herge=
ſtellt
werden kön ren. Neuerdimgs iſt daher vielfach feſtgeſtellt worden, baß
die alſäſſchen Jnduſtriellen verſuchen, einen Teil ihres Bedarfes aus der
Tſchecho=Slowakei zu beziehen. Was den Warenverkehr zwiſchen dem
Saargebiet und dem Elfaß anlangt, ſo werdem hauptſächlich Emaille=
und Zinkwaren deu Werke in Fraulautern eingeführt, ferner Glaswaren
aus der Hüitte Fenme a. d. Saar, die mit der Hürte Valleryſtal fuſioniert
hat und ſich im framzöſiſchen Händen befindet.
wd. Dertſch=amerikaniſche Veredelungskredit=
gefellſchaft
. Virleſon, früher Generalpoſtmeiſter der Vereinigten
Staaten, jetzt Vertrauensmann der Ameriean Produktive Export and
Import Corvoration, engliniert mit den Baumwollpflanzern der nord=
amerikaniſchen
Südſtaaten, hält ſich augenblicklich in Europa auf. Seine
Abſicht iſt, mit den deutſchen Baumwo llfabrikanten Ab=
nachungen
über die Herſtellung von Garnen und deuem Lieferumg nach
Rumänien zur treffen. Hierfür wird das genannte Inſtitut das Roh=
material
im Werte vom 7 Millivmen Dollars liefern. Ferner hat die an=
geſüllpte
Finanzgeſellſchaft durch Mr. Burleſon mit der Darmſtädter Bank
kürzlich eimem Vertrag gbasſchloſſen, nach dem deutſche Käufer unter Ver=
mittlung
der Darmſtädter Ban von der amerikaniſchen Geſellſchaft
Baumwpalle auf Kredit erhaltem können. Der Kunde braucht die Wave
erſt nach Eintreffen in Europa in har zu bezahlen, oder er kann auch
die vom der Bank verbürpterz langfrüſtigen Kredite in Dollars in Anſpruch
nehmen.
* Vereinigte Köln= Rottweiler Pulberfabriken.
Für die Abbien des Unternehmens trat neuſich großes. Intereſſe
an der Berliner Börſe hervor, und zwar fprach man von Kapitals=
ephöhungsabſichten
, doch liegen beſtimmte Maßnahmen nach dieſer Rich=
tung
noch nicht vor. Das Intereſſe dürſte vielmehr darauf zurückzu=
führen
fein, daß gegenüber den ſtark geſtiegenen Werten die Köln= Rott=
weiler
Aktien bisher zurückgeblieben ſind und man auf die ſehr gute
Vilanzpolftick verweiſt, die die Unternehmungen des Pulverkonzerns ge=
trieben
haben, fo daß demgegenüber der Kurs noch als niedrig zu be=
zeichnen
iſt.
r. Zahlungsſchwierigkeiten in der oſtpreußiſchen
Holzimdmſtrig. Die im Laufe des Krieges gegründete Holzgroß=
handlung
J. Pich=Königsberg, die Sägewerke in Maſurem und =
nigsderg
errichtete gußerordentlich große Umſätze erzielte und insbe=
ſondere
an Kriegslieferungem tailnahm, iſt infolge der an Konjunktur=

ſſankfurter Kursbericht 25. Auguft 1921. Mitgeteilt von der Bauk für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank). duktenbericht. Am Produkten=

Staatspapiere.
Reichsanleihe..

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onrprämienanleihe ...
Preuß. Konſols

u be loie=
Bahern Ank. .... ..
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o Bulgar. Tabak 1902.

. Genle.
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ſütr. v. 1914..........

am.

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Kronenrente.

75 25. 8. I 77,50 77,50 78,20 785. 67,50 67,75 76.,50 78,50 f. 864g 72,50 *20f 7980 7960 85. Si.- 6740 5789 5430 12 68,50 8s,5a f3 *
.:.:!/ 62,60 gs,60 68,50
89,50 * 68. 88.
4 22,50 23, 28. 28. 71 52,ßo e. 28. 28. 18/ 118,50 b.l. 95. 5l 115. 8950 r. 65. 121 27,73 * 52,
OI / 2325 zi

Wasranche.
59 Merik. amort, innere
konſ. äuß. v. 89
5%
426 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.
437
Frrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr ...
2,69 Oeſt. Süidb. (Lomb.)
30, Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
890 Oeſt. Staatsb. Erg. Nesz
49
v. 1883.
4½% Angtolier I..."
3% Salon Conſt. Jonetion
3% Salonique Monaſtir.
585 Tehuantepee . ......
4½%
Deutſche Städte.
400 Darmſt. b. 1919 b.1925
312% Darmſtadt b. 1905.
490 Frankfurt b. 1918.,
2½
b. 1903...
425 Mainz. b. 1919 b. 1928
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ B.
3½29
.
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921/ 83,50
405 Mein.Hyp. Bank uogsl 3925
1929
42 Pfälz.
1923
4%5 Rhein,
verkl.
Südd Bk. Münch. 1906 B,75
ſ.Ldhyp.Bk. Pfdbr.) V.

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.. .

Da für He R 499, 497, Deutſche Bank.....= 375, 354,50 875. C00, Dt. Effekt. u. Wechſelbk. 162: 168. Deutſche Vereinsbk. 160, 167. Diskontogeſellſchaft 289, 279, 491. 500. Dresdner Bank. 240, 232, 320. Metallbank ....
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . .. . . . rak.
55, 395.
55. 48,25
67.50 45.9
57. Rhein. Kred.=Bank. .. .
Bergwerks=Aktien. 130. 182. Bochumer .. Buderus ....... Dr. Lugemburger. 515. b15. Gelſenk. Bergw... 524,50 519. Uie o Harpener Bergb. 758. 745. 480, 490, Eſchweiler Bergw.. . rat, 520. 330. Kaliwerke Aſchersleben 440. 479. Weſteregeln...
Laurahitte ..... 715.
484, 716.
477,50 73,75 75. Lothringer Hütte... 560, 551, Mannesmann Röhren.. 895, 281, Uch ea! Bhönis..........f.. er so0, Oberſchleſ. Eiſen CCaro). 395. 387,50 75,75 Oberbedarf..... 470, 464, 99.

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Baltimore . ION 520, Kanada ....
.... 95,50 Lombarden............ 83,50
E3. 83,50
93. Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg... ... 498, 498. 241. 244, Badiſche Anilin ........ 485, 486. 192. 192,75 D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 800, 815.

Rickgängen entſtandenen Verluſte und infolge völliger Feſtlegung der
Mittel in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbind=
lichkeiten
einſchließlich der Verpflichtungen aus Hypotheken. Lombards
und der Forderungen des Finanzamtes werden auf über 25 Millionen
Mark beziffert. Die Lage iſt verworren, da ein erheblicher Teil der
Vermögenswerte verpfändet wurde. Es wird ein außergerichtlicher Ver=
gleich
ang=ſtrebt, doch ſcheinen die Ausſichten nicht günſtig zu ſein. Die
deutſche Bank in Königsberg iſt, wie es heißt, für ihre Forderungen durch
Sicherheiten gedeckt.
hk. Verlängerung von Emſer Ein und Ausfuhr=
bewilligungen
. Alle Anträge auf Verlängerung von Ein= und
Ausfuhrbewilligungen müſſen 14. Tage vor Ablauf der Gültigkeits=
dauer
eingereicht werden. Die Verlängerung ſpäter eingereichter Be=
willigungen
darf das Ein= und Ausfuhramt Bad Ems nicht vornehmen.
In einem ſolchen Falle iſt ein neuer Ein= und Ausfuhrantrag zu
ſtellen, welcher wieder erneut gebührenpflichtig iſt. Firmen, die ſich
vor ſolchen Unannehmlichkeiten und unnötigen Koſten ſchützen wollen,
kann daher nur geraten werden, ſtreng auf die Einhaltung der 14 tägi=
gen
Friſt zu achten.
* Aenderungen im luxemburgiſchen Zolltarif.
Man ſchreibt uns: Da die plötzliche Einſüihrung des belgiſchen Zoll=
tgrifes
än Luxenburg viele Artikel, ſauf deien bisher kein oder ein kleiner
Zoll lag, ſtark vertewerte und auch ſonſt zu unerwarteten Schwierigkeitem
führte, machte die lurembnrgifcle Negierung von einem ihr zugeſtandemen
Necht Giebrauch und ſchaffte für folgene Artikel entweder dem Zoll ab
nder ermäßigte ihn: friſches Obſt präparierter Kakao Gemüſekonſerven,
nicht beſonders bezeichnete Genußmittel. Mandeln Bananen, Zitronen,
Pomeranzen. Feigen, Baumwoll= und Wollgarn, Bekleidungsſtücke und
Leinen Hefe. Zürdhölzer, Fiſche, Seife, Geſwebe und Fleiſchkonſerven.
Die fühlbare Verteuerung mancher Warem iſt nicht geeignet, den bel=
giſchen
Zolltgrif im Lugemburg populär zu machen.
* Transporttarifermäßigung in Belgien. Man
ſchreibt uns: Die belgiſche Regierung ermäßigte den Transport für
fremde Grze um 50 Prozent, twodurch der Erzpreis um 10 Franes und
das Gießereiroheifen um 3040 Franes pro Tonne verbilligt wird. Man
beabſichtigt, dadurch die belgiſche Konkurrenzfähigkeit zu ſtärben, die durch
die Kokspreisermäißgung imn Frankreich gegen die franzöſiſche Induſtrie
kaum mehr konkurrieren könnte.
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 25. Aug. (Priv.=Tel.) Auch an der Donnerstags=
Produktenbörſo herrſchte ruhiger Verkehr, da keine anreizenden
Momente vorlagen. Die Umſätze beſchränkten ſich nur auf den notwen=
digſten
Bedarf, da die Verkäufer ſich in dem Preiſen nicht nachgiebig
zeigten. Amtlich wurde notiert: Hafer 350360 Mk. Weizen 450460
Mark. Roggem 350 Mk., Braugerſte 460500 Mk. Mais 320 Mk., in=
ländiſche
Erbſen 450550 Mk. Ackerbehnen 380 Mk., Wieſenheu 200 bis
230 Mk. Rotkleeheu 220230 Mr. Stroh 6575 Mk., Reis 675900
Mark, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim.
Berlin, 25. Aug (Wolff.) Pro=
markte
veranlaßte die Abſchwächung der
25. 8. Deviſenkurſe eine Zurückhaltung der,
SDITesäfn Ferft 2.=
Käufer. Weizen war nur ſchwierig zu
401, 408, verkaufen, wenn auch vereinzelt ſich
410, 408. Nachfrage für die Müllerei zeigte. Nog=
Holzverkohlung: . ...../ 625, 638.
gen wurde nach Schleſien, der Lauſitz
Werke Albert CChem.).. .. 779. 779, und nach den nordweſtlichen Hafen=
ſtädten
verkauft. Andererſeits machte
Alg. Elektr.=Geſ.. . . . . . . 375. 378, ſich auch ein Angebot geltend. Som=
Bergmann=Werke. ... . 399,50 400. mergerſte war recht ſchwach da die
425. Brauer nur für beſte Qualitäten bei
Lahmeher . . .. .... .. .. 310, 318. Minderangeboten ſich intereſſierten.
Licht & Kraft. . . . . . . . . . 267 280 Hafer war für ſchwere Qualitäten be=
Rhein. Elektr, Werke. . . . 310, 315, gehrt und im allgemeinen nur mäßig
Schuckert. . . .... ...... 348, 334, angeboten. Die Preiſe blieben im all=
Siemens & Halske ... .. 450, 461, gemeinen gut behauptet. In Mais be=
ſtand
ziemlich reichliches Angebot zu er=
510, mäßigten Forderungen. Neue Speiſe=
Gummi=Berlin=Frankfurt 499,50
erbſen waren mehr angeboten und zu
Gummipeter. . . . . . . . 600 593, den bisherigen höchſten Preiſen nicht
Heddernheimer Kupfer. . 475, 479, mehr zu verkaufen. Linſen wurden
430, aus Thüringen und Franken in vorzüg=
Lüdenſcheid Metall. .... 925, 923, lichen Qualitäten angeboten zum Preife
Adlerwerke Kleher.. ... 383, 375, vor ungefähr 300 Mark: teilweiſe lau=
Badenia (Weinheim). ... 354, 360, ten die Forderungen aber noch höher.
Breuer E Co, Vorzüge. 339. 440, Von Futter= und Hülſenfrüchten war
DaimlerMotoren. . . .. . 272, 277, nicht viel Ware am Markt. Die Hal=
Eßlinger Maſchinen. . .. 565, 501, tung war ruhiger. Lebhafte Kaufluſt
Gasmotoren Deutz.. . . . 450,50 430,50 machte ſich wieder für Trockenſchnitzel,
Karlsruher Maſchinen. 80b. 850 Futterſchnitzel und Melaſſefutter gel=
Luxſche Induſtrie ..... 368, 361,50 tend, jedoch waren auch hier die frühe=

Boatländiſche Maſchinen: 499
ren höchſten Preiſe nicht zu erzielen.
Oelfabrik Ver, Dt. . . . . . 444, 446.
Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 480, 451,I Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt
Frankenthal: 490, 480,50 am 25. Auguſt in Zürich 7071 (vor
Offſtein. . . . . 600,50 608, dem Kriege 125,40) Franken, in
Amſterdam 3,85 (59,20) Gulden, in
Darmſtädter Werte. Nachſr. Angeb. Kopenhagen 7.u15 (88,80) Kronen, in
Dampfkeſſel Robberg ... 510 530, Stockholm 555 (88,80) Kronen, im
355. 365, Wien 1245 (117,80) Kronen, in Prag
320, 328, 98½ (11730) Kronen, in London 6,33
Helvetta Konſervenfabrik. 420.
(97.80) Schüling, in Neu=York 1.18½
Motorenfabrik Darmſtadt 220, 225. 7B380) Dollar, in Paris 15E/ (125,40)
Venuleth & Ellenberger: 365. 375.
Franken.

Deffentliche Aufforderung.
Das Dienſtverhältnis des Gerichtsvollziehers
bſef Kapp iſt durch ſeine Verſetzung im den Ruhe=
ſund
beendigt und es ſteht nunmehr die Rückgabe
y von ihm geleiſteten Dienſtkaution in Frage. Et=
tage
Anſprüche aus deſſen Dienſtverhältnis ſind binnen
ier Friſt von drei Monaten beidem unterzeichneten
ſeticht ſchriftlich, oder zu Protokolk der Gerichts=
reiberei
, unter dem Rechtsnachteif anzumelden, da
ais die Dienſtkaution an ihn zurückgegeben würde,
Darmſtadt, den 20, Auguſt 1921. (9617a
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Griesheim Elektron. Höchſter Farbwerke. Elberfelder. ............ Felten & Guilleaume.. . Feinmechank (Fetter)..
Gelſenkirchen Gußſtahl .. Lederwerke Spicharz... Zuckerfabr. Waghäuſel.. Gebrüder Roeder. . .... Gebrüder Lutz ....

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In unſer Güterrechts=
tgiſter
, Bd. II. Seite 360,
un de heute eingetragen:
Nohzuann; Andreas,
leſielwärter auf Grube
Kefſel, und Frau Eliſa=
the
geb. Schambert, ge=
hiedene
Schneider in
armſtadt. Mathilden=
(*33084
iats Nr. 53
Das Recht der Frau,
nerhalb ihres häuslichen
nkungskreiſes die Ge=
häfte
ihres Mannes für
In zu beſorgen und ihn
vertreten, iſt ausge=
hloffen
.
Neinheim, den 18. Aug.
1921.
beiſiſchss Amtsgericht
Beinheim.
gez. Dr. Schrimpf.

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 26. Anguſt 1921.

Rummer 235.

Die Novelle.

Etwas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Rgcdruck verboten.)
Am Abend kom endlich der lang erſehnte Brief. Der
Erfreute nahm Julius auf den Schoß und las laut vor, als
verſtünde es der Knabe:

Lieber Felix!
Du wirſt ungehalten auf mich ſein, daß ich ſo lange, das
Schreiben an Dich verſäumte: aber, glaube mir, ich derſage mir
dieſe ſo angenehme Beſchäftigung nur durch äußere Umſtände
gezwungen.
Mein Geſundheitszuſtand, mit wwelchem ich aufangs Urſache
hakte, höchſt zufrieden zu ſein, ſcheint ſich wieder verſchlimmert
zu haben, weshalb mir der Arzt jede geiſtige Beſchäftigung
unterſagte; dies iſt der Grund, warum mein Brief auch für jetzt
ſo kurz ausfällt.
So wird ſich mein Aufenthalt hier wohl verlängern müſſen;
mein Arzt behauptet ſogar, ich müſſe die ganze Saiſon die hieſi=
gen
Bäder gebrauchen, um völlig wiederhergeſtellt zu werden.
Mache Dir aber, wenn es wirklich der Fall ſein ſollte, keine
Sorgen darum, denn ich beſitze durch Deine Güte noch eine ſo be=
trächtliche
Summe, daß ich noch lange damit ausreichen werde.
Ich ſende Dir deshalb das Geld, welches Du mir zuletzt ſchickteſt,
wieder zurück mit der Bitte, meine gute Abſicht nicht zu mißdeu=
ten
und es für Dich und Julius zu verwenden. Die Vorſteck=
nadel
hat mir ſehr wohl gefallen; nimm meinen Dank dafür!
Mein nächſter Brief ſoll länger ſein. Er grüßt Dich herzlich
Deine Lina.
Nachſchrift: Was macht Julius?
Felix, blind in ſeiner Liebe, bemerkte nicht den kalten Hauch,
ber durch dieſen Brief wehte. Die Engelsſeele, rief er mit
feuchten Augen, ſie will lieber ſelbſt Mangel leiden, als ich, der
ich es ſo gerne tue. Sie will entbehren und iſt krank! Zuviel
wie hat ihre Hand gezittert.
Die innere Bewegung trieb ihn mit raſchen Schritten im
Zimmer auf und ab.
Krank ernſtlich krank! und unter fremden Menſchen,
ohne liebenden Beiſtand!
Er ſah ſtarr zum Fenſter hinaus. Aus den Schornſteinen
zogen friedliche Rauchwolken und verflogen, von der Abendſonne
gerötet, in die blauen Lüfte.
Das ſind meine Hoffnungen ſie ſind zerronnen in leere
Luft! Aber der Himmel lächelt mich ja ſo heiter an, als wollte
er mich tröſten.
Und ich kann mich noch lange bedenken? Fort! hin zu
ihr! Julius er hob den Knaben an ſeine Bruſt freue
Dich! Du ſiehſt Dein Mütterchen wieder! wir gehen zum
lieben Mütterchen!"
Aber ach, die Ueberſetzung mußte erſt vollendet ſein! Er
berechnete, daß er in drei Tagen damit zu Ende ſein könnte,
wenn er die Nächte zuhilfe nähme. Es muß gehen! rief er
mit erwachender Heiterkeit in drei Tagen ſind wir auf dem
Weg zu ihr!
Er flog an den Schreibepult und ſetzte ohne Verzug die
mühſelige Arbeit fort.
Der Abend dunkelte und erfriſchende Kühle folgte dem
heißen Sommertage. Ein ſanfter Gewitterregen hatte die ſchwüle
Luft gereinigt, und ſeine erquickenden Tropfen in den dürſtenden
Boden geträufelt, daß die Blumen ihre Kelche fröhlich empor=
richteten
und balſamiſche Gerüche ausſtreueten.
Durch das Tor des Badeorts, von einem dürren Klepper
gezogen, fuhr langſam ein beſcheidener Einſpänner und wich an=
ſpruchslos
den glänzenden Equipagen aus: darin ſaß der Poet
Felix und hielt ſeinen Julius ſorglich in den Armen. Die ganze
Reiſe hindurch hatte das Kind mit Fragen über die neuen Gegen=

ſtände, die ihm überall in das Auge fielen, den geduldigen
Vater in ſtetem Atem gehalten und war dann durch das unge=
wohnte
Fahren in Schkaf geſunken.
Der Dichter wußte ſich vor Freude über das nahe Wieder=
ſehen
nicht zu faſſen: daß er ſich unnötige, übertriebene Beſorg=
niſſe
über Linas Zuſtand gemacht hatte, hatte er zu feiner größ=
ten
Wonne am Tage vor ſeiner Abreiſe erfahren. Ein Bekann=
ter
, welcher eben von W. zurückgekehrt war, hatte ſie kurz vorher
auf der Promenade geſehen, ohne daß ihr Ausſehen ein bedroh=
liches
Uebel verraten hätte. Die Ueberſetzung war noch vor der
beſtimmten Zeit abgeliefert worden und der Glückliche trug das
Honorar des letzten Bogens, in der Taſche. Auch der wohl=
gelungene
Anfang der Novelle, worin dem Engländer die Haupt=
rolle
zugeteilt war, ward nicht vergeſſen, denn er glaubte, der

Geliebten vielleicht ein beifälliges Lächeln abzugewinnen.

Wach auf mein Jukius! rief er, als der Kutſcher hielt, und
rüttelte das Kind aus ſeinem Schlummer. Gleich wirſt Du
bei Mütterchen ſein: da wird Dir ſchon der Schlaf aus den Aeug=
lein
vergehen."
Er ſtieg aus, bezahlte den harrenden Wagenlenker und
nahm den ſchlaftrunkenen Knaben auf den Arm.
Neben dem goldenen Stern, dort leuchtet er mir ja ent=
gegen
:; ein vierſtöckiges, weißes Haus richtig das iſt’s.
Mit klopfendem Herzen ſtand er vor dem Tore, freudebebend
trat er ein: Eine ältliche Dame begegnete ihm auf dem Gang,
es war die Hofrätin.
Wohnt hier Madame Steinbach? Faſt hätte er nach ſeiner
Lina gefragt.
Madame Steinbach? Mein Gott ja nein ſie hat
hier gewohnt!
Hätten Sie wohl die Güte, mir ihr jetziges Logis anzu=
geben
! Ich bin fremd hier.
Ach, mein Gott um Vergebung mit wem habe ich die
Ehre?
Ich bin ihr Gatte.
Die Hofrätin unterdrückte mit Mühe einen Schrei.
Ich kann Ihnen keine Auskunft geben, antwortete ſie
ſchnell und verſchwand.
Da ſtand nun Felix mit ſeinem Kinde auf dem Arm. Wo
ſollte er ſich jetzt befragen? Die Nacht rückte heran und Julius
klagte weinend über Müdigkeit und Hunger.
Mit betrübtem Herzen verließ er das Haus und trat in den
Gaſthof zum goldenen Stern, um dort Erkundigungen ein=
zuziehen
.
Die Gaſtſtube war mit fröhlichen Zechern überfüllt. Felix
fand mit Mühe für ſich und ſeinen Knaben, ein Plätzchen am
Ende des Tiſches und beſtellte Wein und Speiſen.
Skandalöſe Geſchichten, ſage ich Ihnen, verteufelte Dinge,
die man heutigen Tages erlebt! rief ein dicker Herr, dem man
anſah, daß er ſeinen Leib nicht ſtiefmütterlich behandelte, und
bekräftigte ſeine Behauptung mit einem ſchlürfenden Zug aus
dem Römer.
Schon wieder was Anderes, Herr Doktor? fragte ſein
Viſavis neugierig.
Sie haben doch die Geſchichte mit dem Engländer da, dem
Pakesworth, oder wie er eigentlich heißen mag, dem vampyr=
artigen
Menſchen, gehört?
Nicht eine Silbe.
Felix lächelte heimlich und dachte: Wüßteſt Du, daß ich
ihn ſchon als Novellenfigur in der Taſche trage! Es kam ihm
äußerſt gelegen, etwas von dieſem Sonderling zu hören: es gab
vielleicht brauchbares Material für die Nobelle.
Da wiſſen Sie noch nicht, was ſich die Kinder auf der
Straße erzählen. Sie haben den überſeeiſchen Spleenmenſchen
gekannt gut. Was er früher für tolle Streiche gemacht haben
ſoll, haben Sie wohl erfahren: hier hat er ſich die Krone auf=
geſetzt
.

Felix horchte mit geſpannter Aufmerkſamkeit und hätte ger
die Schreibtafel herausgezogen, um ſich die nötigen Notizen
machen, wenn er es ohne Auffehen hätte tun können.
Wer Teufel hätte geglaubt, fuhr der Doktor fort, daß
imſtande wäre, bei dem Renomme, worin er bei Jung und 9
ſtand, ein weibliches Herz zu gewinnen? Ich meinesteils könnn
es nicht begreifen, wüßte ich nicht, daß die Weiber oft einen g
ſeltſamen Geſchmack haben und ſtets mit lüſternen Augen na
dem Verbotenen ſchielen. Nun hören Sie! In demſelben Hauſ
wohin der Satan ſeinen Jünger einlogiert hatte, wohnte ein
Fremde. Ich hatte ſie in Behandlung, ſie litt an Nervenſchwäch
eine verheiratete Frau, aber ſchön, wie ein Mädchen vo
achtzehn Jahren: blaue Augen, ein leiſes Rot auf den Wange
blondes üppiges Haar; unſer Engliſhman hatte, keinen übln
Geſchmack ſie hat mir altem Knaben ſelbſt gefallen.

Er lachte, daß die Wände ſchallten.
Felix fühlte das Blut in ſeinen Adern gerinnen; er erkann
in der Beſchreibung ſeine Lina.
Der Himmel weiß, wie er es anfing, erzählte der Doktt
weiter, ſchöne Worte, Präſente genug, ſie vergaß, daß
ſchon einem Andern angehörte.
Der Pinſel hätte ſie nicht allein ins Bad ſchicken ſollen,
bemerkte der Andere trocken, und präſentierte dem Doktor die
Doſe.
Marino?*) Jawohl, er wird’s zu ſpät bereuen. Wo
geſchahe?"
Sie vergaß Gatten und Kind, und verwichenen Donnerz
tag iſt ſie verſchwunden.
Und der Engländer?
Mit ihr, verſteht ſich von ſelbſt.
Wie heißt denn dieſe moderne Helena?
Warten Sie ich wußte den Namen doch richtig, ebe
fällt er mir wieder bei ſie heißt Steinbach!
Mit gebrochenem Herzen, ſeines Bewußtſeins beraubt, ſa
Felix vom Stuhle. Julius warf ſich laut jammernd über ihr
Die Kellner flogen herbei.
Die Wirtſchaft verſchlechtert ſich zuſehends, eiferte bef
Doktor mit einem Blick auf den Ohnmächtigen. Wenn Betrum
kene freies Entree haben, bleibe ich weg.

So ſchafft den Menſchen doch hinaus, rief ſein Nachbar
Die Kellner ergriffen den Unglücklichen und ſchleppten ihn
auf die Straße.
Da lag er, und der arme Julius hing an ſeinem Halſe und
ſuchte ihn vergebens durch ſeine Tränen und Klagen zu erwecke

Von Sir Arthur Palesworth und der treulos Entflohenc
mangelt jede Kunde; man mutmaßt, daß ſie ſich nach den nord
amerikaniſchen Freiſtaaten gewendet haben.
Ob der betrogene Dichter ſeine Novelle fortſetzen wird,
welch’ prächtiger Stoff! möchten wir bezweifeln, da die Wink
lichkeit ſie ſo naturgetreu, doch wider den Plan des Verfaſſen
zu Ende geführt hat. Doch iſt es nicht unmöglich, daß er
dennoch vollendet im Irrenhauſe! Wenigſtens beſingt er don
noch ſtets ſeine Lina, und ergreift vielleicht ihr zu Gefallen Oſ
Feder wieder. Sein Julius hat eine Unterkunft im Waiſeß
hauſe gefunden.
Ende.

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