Darmstädter Tagblatt 1915


Ntr. 99,, Sonntag, den 11. April.

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Der Krieg.

Von den Kriegsſchauplätzen. Der Seekrieg. Die Waffenverſorgung unſerer Feinde. Eine Anſprache des Statthalter:
von Elſaß=Lothringen. Die Gazette des Ardennes. Aus südoſtgalizien und der Bukowina. Wie die Ruſſen
Krieg führen. Der Vatikan und der Krieg. Der Anſchlag auf den Sultan von Aegypten.

Von den Kriegsſchauplätzen.

* Großes Hauptquartier, 10. April.
(W. T. B. Amtlich.)

Weſtlicher Kriegsſchauplatz.

Die Beute von Drie=Grachten erhöhte
ſich auf 5 belgiſche Offiziere, 122 Mann und
5 Maſchinengewehre.

In der Champagne, nördlich von
Beauſéjour, räumten unſere Truppen die
am 8. April genommenen, geſtern aber durch
ſchweres franzöſiſches Feuer zerſtörten Gräben
und wieſen franzöſiſche Angriffe in dieſer
Gegend ab.

Die Kämpfe zwiſchen Maas und
Moſel hielten mit gleicher Heftigkeit an. In
den von den Franzoſen als von ihnen genommen
gemeldeten Orten Fromezey und Guſſain=
ville
öſtlich Verdun iſt bisher noch nicht ge=
kämpft
worden, da dieſe Orte weit vor unſerer
Stellung liegen. Zwiſchen Orne und den
Maashöhen erlitten die Franzoſen geſtern eine
ſchwere Niederlage. Alle Angriffe brachen
in unſerem Feuer zuſammen. An der Combres=
höhe
faßten ſie an einzelnen Stellen unſerer
vorderen Linien vorübergehend Fuß, wurden
aber durch nächtliche Gegenangriffe teilweiſe
wieder zurückgeworfen. Die Kämpfe dauern an.
Auch die anderen Angriffe gegen unſere Stel=
lungen
nördlich St. Mihiel waren völlig
erfolglos. Kleinere Vorſtöße auf der Front
Ailly-Apremont wurden abgewieſen. Bei
Flirey waren die Kämpfe, wohl infolge der
ſchweren Verluſte des Feindes vom 7. und
8. April, weniger lebhaft. Hier fielen zwei
Maſchinengewehre in unſere Hand. Auf der
Front Remenauville Prieſterwald
wurden ſämtliche franzöſiſchen Angriffe zurück=
geſchlagen
. Am Weſtrand des Prieſter=
waldes
=verlor der Feind endgültig auch den
Teil unſerer Stellung, in den er Ende März
eingedrungen war.

Einen abermaligen Verſuch, Bezange=La=
Grande, ſüdweſtlich von Chateau=Salins, uns
zu entreißen, bezahlten die Franzoſen mit dem
Verluſt einer Kompagnie, die völlig aufgerieben
wurde und 2 Offiziere und 101 Mann als
Gefangene in unſerer Hand ließ.

In den Vogeſen hat ſich die Lage nicht
geändert.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.

Oeſtlich und ſüdlich von Kalwarja hatten
die Ruſſen mit ihren Angriffsverſuchen kein
Glück; ſie wurden überall mit ſchweren Ver=
luſten
zurückgeſchlagen.

Im übrigen iſt die Lage im Oſten un=
verändert
.

Oberſte Heeresleitung.

Der Seekrieg.

Hineingefallen.

* Die Köln. Ztg. ſchreibt: Die Preſſe des Dreiver=
bandes
hat Pech mit ihren Verhetzungen, mögen ſie auch
noch ſo ſchön erſonnen und von amtlicher Seite genährt
worden ſein. Da war behauptet worden, daß die böſen
Deutſchen in Antwerpen Tauchboote herſtellten.
Tauchboote aber müſſen doch ja, wohin? Natürlich an
die See? Und welcher Weg führt denn von Antwerpen
an die See? Natürlich der die Schelde hinab. Die Mün=
dung
der Schelde aber iſt holländiſch. Ergo: die böſen
Deutſchen haben die holländiſche Neutralität verletzt, tun
es vielleicht täglich Holländer, wie könnt ihr euch das
gefallen laſſen: Hinter vielem Geſchrei iſt für gewöhnlich
wenig Wolle zu finden, und die nüchternen Holländer, die
ſo gut bisher ihre Neutralität zu wahren wußten, haben
ſich von dieſem Sirenengefang wider Deutſchland nicht
betören laſſen. Eine noch ſchlimmere Niederlage der plan=
mäßigen
Hetzer aber bedeutet der Umſtand, daß ſogar eine
maßgebende belgiſche‟ Stelle Engländer und Franzoſen
darüber aufklärt in etwas ſpöttiſchem Tone, will uns
ſcheinen , daß die deutſchen Tauchboote keineswegs durch
niederländiſches Gebiet zu fahren brauchen, und daß
Blätter, wie das Allgemeen Handelsblad und die Tijd,
dieſe Berichtigung abdrucken. Sie lautet nach einer De=
peſche
unſeres Berichterſtatters folgendermaßen:

Von der holländiſchen Grenze, 8. April.
Von maßgebender belgiſcher Seite wird dem Allgemeen
Handelsblad geſchrieben: Die Niederlande brauchen ſich
über die Aeußerungen in der ausländiſchen Preſſe über
das Schleppen von Tauchbooten durch die Schelde von
Antwerpen nach der See nicht aufzuregen. Die Fahrt
der Tauchboote führt keine swegs durch
niederländiſches Gebiet. Ich bin ermächtigt,
genaue Angaben darüber zu machen. Die in Hoboken zu=
ſammengeſetzten
Boote fahren nicht die Schelde ab, ſon=
dern
Schelde auf über Dendermonde, Wetteren, Melle und
Gent. In Gent fahren ſie durch die Schleuſe der Fiſcherei,
den Verbindungsarm hinab, den Napoleon zwiſchen
Schelde und Leie (Lys) anlegen ließ. Durch die Schleuſe
von St. Joris=Brügge kommen ſie in die Leie, gelangen
auf dieſem Wege außerhalb der Stadt in den Kanal Gent=
Brügge, der über Mariakerke, Winderhoute, oberhalb Bel=
Fahrt durch den neuen Seekanal über Liſſerwege nach
Seebrügge. Ein Bericht aus Sas van Gent an die
Tijd enthält dieſelben Angaben in anderer Faſſung.

Die Tätigkeit der U=Boote.

* London, 9. April. Es erſcheint wenig
zweifelhaft, ſchreibt die Morning Poſt vom 3. April,
daß die fortgeſetzte Tätigkeit der U=Boote
von britiſchen Schiffsreedern mit Beſorgnis be=
trachtet
wird, und tatſächlich iſt es ſchwer, neu=
trale
Schiffe zum Verkehr mit britiſchen Häfen zu be=
wegen
. An der Börſe wundert man ſich über den augen=
ſcheinlichen
Mangel an Patrouillenbooten. Man fragt
ſich, wie es möglich war, daß während der ſtundenlang
dauernden Verſenkungen der Vosges und Crown of
Caſtile nicht ein einziges Patrouillenboot erſchien. In
Schiffahrtskreiſen hofft man, daß kleinere, ſchnelle Damp=
fer
in größerer Anzahl mit Geſchützen ausgerüſtet wer=
den
, die, zur Küſtenbewachung verwendet, es einem
U=Boot unmöglich machen, auch nur eine Stunde lang
ſich mit der Verſenkung eines Schiffes zu beſchäftigen, ohne
angegriffen zu werden.

* London, 10. April. Daily Chronicle meldet aus
Grimsby: Man vermutet, daß der Fiſchdampfer Za=
rina
durch ein deutſches Unterſeeboot torpediert
wurde. Die Mannſchaften zweier Fiſchdampfer, die im
Hafen anlangten, erklärten, daß ſie am Mittwoch mittag
ein Schiff ſahen, das ſie für die Zarina hielten. Dann

tauchten zwei deutſche Unterſeeboote auf, bald darauf
wurde eine Exploſion gehört und man ſah den Fiſchdamp=
fer
ſinken.

* London, 10. April. (Reuter=Meldung.) Der Ka=
pitän
des Dampfers Theſeus, der Liverpool
anlief, berichtete, daß er am 29. März von einem Tauch=
boot
angegriffen wurde. Als der Theſeus ungefähr
vierzig Meilen ſüdweſtlich des Leuchtturms von Biſhoprock
war, kam auf drei Meilen Entfernung ein Tauchboot in
Sicht. Der Kapitän gab Volldampf, aber das Tauchboot
holte das Schiff allmählich ein und gab Zeichen, daß der
Dampfer halten ſolle. Der Theſeus beachtete den Be=
fehl
nicht, worauf das Signal kam, beizudrehen, widrigen=
falls
das Feuer eröffnet würde. Da der Theſeus nicht
beidrehte, feuerte das Unterſeeboot aus Schnellfeuerkano=
nen
und Maſchinengewehren und verſuchte, querab vom
Dampfer zu kommen, offenbar um ein Torpedo abzuſchie=
ßen
. Der Dampfer änderte fortwährend den Kurs und
ſteuerte nach der Küſte. Das Tauchboot gab nach einiger
Zeit die Verfolgung auf. Der Dampfer erreichte den
Hafen mit beträchtlichen Beſchädigungen.

Der Krieg im Orient.

Der Kampf um die Dardanellen.

* Konſtantinopel, 9. April. Die türkiſchen
Blätter ſpotten über die Tätigkeit der engliſch=
ffranzöſiſchen
Flotte vor den Dardanellen,
die ſoweit gegangen ſei, mit zwei Booten in Enos Trup=
pen
landen zu wollen. Der Tanin ſagt: Die engliſche
Weltherrſchaft, die ſo viele Völker unter ihrer Willkür
gehalten hat, iſt zuſammengeſtürzt unter den Vorſtößen
der deutſchen Unterſeeboote und unter der Wucht der Nie=
derlage
an den Dardanellen. Die Ehre, dieſe Willkür=
herrſchaft
, die wie jede ſolche Herrſchaft hohl war, ge=
ſtürzt
zu haben, darf auch die Türkei für ſich in Anſpruch
nehmen. Auf die Untätigkeit der Neutralen anſpielend,
fragt der Tanin, warum die Ehre, für die Menſchheit
eine ſo glückliche Tat vollbracht zu haben, nur einigen
wenigen Nationen vorbehalten bleiben ſoll.

* Zürich, 9. April. Aus Lemnos wird dem Cor=
riere
della Sera gemeldet, die Griechen, die im allge=
meinen
deutſchfreundlich ſeien, hätten den Ausgang
der Schlacht in den Dardanellen vom 18. März mit
lem, Aalter und Beernem läuft. Von Brügge geht die großer Genugtuung aufgenommen. Sie
ſeien der Anſicht, daß die Verbündeten ohne Griechen=
land
nichts ausrichten könnten. Man ſei in Griechenland
auch über die Haltung der engliſchen und franzöſiſchen
Offiziere auf Lemnos verſtimmt und laſſe es ſie merken,
daß die Inſel immer noch zu Griechenland gehöre. Die
Niederlage vom 18. März ſei, ſchreibt der Berichter=
ſtatter
des Blattes, Bitelli, einzig der engliſchen
Oberleitung zuzuſchreiben, die ſich über den
Widerſtand der Türken ſchweren Täuſchungen hingegeben
und geglaubt habe, mit der Flotte allein die Meerenge
forcieren zu können. Das kleine Landungskorps von
25000 Mann ſei nur dazu beſtimmt geweſen, Tſchanak
Kaleh zu beſetzen, wenn einmal die verbündete Flotte ins
Marmarameer eingedrungen ſei. Nunmehr ſolle die Er=
oberung
auf neue Weiſe verſucht werden. Jedenfalls
ſeien die Verbündeten feſt entſchloſſen, nach Konſtantinopel
zu gelangen. (Die Ruſſen waren auch feſt entſchloſſen,
nach Berlin zu gelangen. D. Red.)

Die Waffenverſorgung unſerer Feinde.

** Von einem hervorragenden Fachmann wird uns
geſchrieben:

Wie ſteht es mit der Waffenverſorgung unſerer
Feinde? In weiten Kreiſen des Publikums iſt man leicht
geneigt, die Frage durch den Hinweis auf die Lieferungen
Amerikas und Japans abzutun. Die Oberflächlichkeit
dieſer Antwort wird aber der Wichtigkeit der Angelegen=
heit
durchaus nicht gerecht. Darum ſoll hier verſucht wer=

[ ][  ][ ]

den, lieſer in den Stoff einzubringen. Die folgenden
Zeilen werden vorwiegend das Gebiet der Handfeuer=
waffen
behandeln; das Geſchützweſen muß einer beſon=
deren
Betrachtung vorbehalten bleiben.

Schon vor Monaten hörten wir, daß Waffen und
Munition in Ruß land knapp zu werden be=
ginnen
. Manche Anzeichen ſprachen für die Richtigkeit
dieſer Nachricht. Und es unterliegt heute kaum einem
Zweifel, daß Frankreich und England die Oeffnung
der Dardanellen darum vor allem mit ſolcher Ver=
biſſenheit
, mit ſo verzweifelter Wut betreiben, weil Ruß=
land
die Lieferung von Kriegsmaterial verſchiedener Art
ebenſo dringend herbeiwünſcht, wie ſeine Verbündeten
das ruſſiſche Getreide. Wie weit in Rußland der Mangel
an Kriegsmaterial durch die amerikaniſchen Lieferungen
(auf dem Wege über Sibirien) bereits beſeitigt wurde
oder zu beſeitigen wäre, kann zunächſt unerörtert bleiben
Am wichigſten iſt augenblicklich, ob und in welchem Maße
Rußland aus eigener Kraft das Fehlende herbeizuſchaf=
fen
vermag.

Eine zu ſchädlichen Selbſttäuſchungen führende Le=
gende
iſt da zunächſt zu zerſtören; die Waffeninduſtrie in
Rußland iſt durchaus nicht unbedeutend, nicht ſo belang=
los
, wie man hier und dort geglaubt hat.

Vor allem gibt es eine Reihe ſtaatlicher und ziemlich
leiſtungsfähiger Waffenfabriken, z. B. in Petersburg,
Lugansk (Gouvernement Jekaterinoslaw), Seſtroretzk
(Gouvernement Petersburg), Tula, Jſchewsk; ferner pri=
vate
Waffen= und Munitionsfabriken in Moskau, Odeſſa,
Riga, Warſchau und im Gouvernement Ufa. Die Gewehre
zur Bewaffnung ſeiner Armee hat Rußland faſt durch=
wegs
in eigenen Fabriken hergeſtellt; nur etwa 500 000
Stück wurden ſeinerzeit nach Frankreich in Auftrag ge=
geben
und ſind von dieſem an Rußland geliefert worden.
Auch die Maxim=Maſchinengewehre, mit denen das ruſſi=
ſche
Heer ausgerüſtet iſt, ſind zum größten Teile ruſſiſches
Fabrikat. Rußland iſt demnach durchaus nicht auf die
ausländiſchen Handfeuerwaffen allein angewieſen. Ganz
ausgeſchloſſen erſcheint es allerdings, daß Rußland im=
ſtande
wäre, in eigenen Fabriken die ungeheuere Zahl
von Handfeuerwaffen herzuſtellen, die im gegenwärtigen
Kriege die hüben und drüben aufgebotenen gewaltigen
Maſſen nötig machen. Man vergeſſe nicht, daß es ſich ja
nicht nur um die einmalige Verſorgung dieſer Maſſen,
ſſondern auch um ſtändige bedeutende Nachlieferungen
handelt. Und wenn es ſchon zu Friedenszeiten nötig
war, einen Auftrag, wie den auf die erwähnten 500000
Stück, nach dem Auslande zu vergeben , um wie viel
mehr wird jetzt die ausländiſche Waffeninduſtrie in An=
ſpruch
genommen werden müſſen.

Ganz unabhängig vom Ausland iſt wohl
die Verſorgung der franzöſiſchen Armee mit
Handfeuerwaffen. Frankreich beſitzt ſeit langem eine hoch=
entwickelte
Gewehrfabrikation, deren Hauptſitz in Saint
Etienne ſich befindet. Wie die geſamte Herſtellung von
Kriegsmaterial, ſo ſtand auch jene von Militärgewehren
in Frankreich ſtändig unter dem Hochdruck des latenten
Gedankens einer über kurz oder lang doch kommenden
neuen Abrechnung mit Deutſchland. Frankreich, das auf
manchem Gebiete des wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens
in den letzten Jahren einen unverkennbaren Stillſtand, ja
Rückgang zeigte, konnte ſo in der Kriegsbedarfsinduſtrie
auf der Höhe der Zeit bleiben. Mit großer Selbſtgefällig=
keit
verweilt darum Viktor Cambon in ſeinem Buche Das
arbeitende Frankreich bei der Schilderung der Werke von
Le Creuſot und ähnlicher franzöſiſcher Unternehmungen.
Seine breiten Ausführungen ſind wie eine große militä=
riſche
Parade, deren Schauſpiel man dem illuſtren Gaſte
aus dem Auslande bietet, um ihm Kraft und Machtmittel
des Landes imponierend vor Augen zu führen.

Sieht man von den Geſchützgießereien, die in der
Hauptſache Marinezwecken dienen, ab, ſo muß man ſagen,
daß bis zum Kriegsausbruch die geſamte Militärwaffen=
Induſtrie Englands nicht bedeutend war. Neben

Bickers Limited, die außer Geſchützen die nach Marim be=
nannten
Maſchinengewehre herſtellten, beſchäftigten nur
wenige Unternehmungen ſich mit der Fabrika=
tion
von Militärgewehren. Mit Kriegsausbruch ſollten
plötzlich für Hunderttauſende von Soldaten neben Klei=
dern
und anderen Ausrüſtungsſtücken vor allem Hand=
feuerwaffen
raſcheſt herbeigeſchafft werden. Die Möglich=
keit
an ſich, die Waffen im Lande ſelbſt zu erzeugen, hatte
England immerhin. Waren auch nur wenige Militär=
gewehrfabriken
vorhanden, ſo beſitzt England doch eine
ſehr ausgedehnte und leiſtungsfähige Jagdwaffen=
induſtrie
mit dem Mittelpunkte Birmingham und Ab=
zweigungen
in zahlreichen anderen Städten, wie Liver=
pool
, Mancheſter, Edinbourgh, Glasgow uſw. Die Sache
hat aber einen Haken. Im Handumdrehen läßt ſelbſt
unter den günſtigſten Verhältniſſen eine Jagdgewehrfabrik
ſich nicht in eine Militärgewehr=Werkſtätte umwandeln.
Die nötigen Aenderungen in den Fabrikeinrichtungen ſind
derart weſentlich und zeitraubend, daß England vor dem
Hochſommer dieſes Jahres im eigenen Lande Militär=
gewehre
in größerem Maßſtabe kaum wird erzeugen kön=
nen
; denn die erforderliche Zeit für die unvermeidlichen
fabriktechniſchen Umwandlungen iſt mit einem Jahre ſicher
nicht zu hoch veranſchlagt. Viel weniger noch als
Rußlandkonnte darum England bisher die
ausländiſchen Kriegslieferungen entbeh
ren. Man hat allen Grund, anzunehmen, daß der größte
Teil der Militärgewehre, die Amerika während des
Krieges nach Europa ſandte, für das engliſche Heer
beſtimmt waren. Mancher dürfte hierin einen gewiſſen
Widerſpruch zu der Tatſache finden, daß England den
Krieg gegen Deutſchland von langer Hand vorbereitet hat.
Der Widerſpruch iſt aber nur ein ſcheinbarer. Er erklärt
ſich ganz einfach daraus, daß der Gang des Krieges Eng=
land
zweifellos überraſchte. England, das in der Ver=
gangenheit
ſeine Kriege durch andere Völker führen ließ,
hat eben nicht damit gerechnet, ſeinem franzöſiſchen Bun=
desgenoſſen
größere Truppenmaſſen tatſächlich zur Ver=
fügung
ſtellen zu müſſen.

Serbien und ſelbſtverſtändlich auch Montene=
gro
beſitzen überhaupt keine Waffenfabriken.
Im Arſenal von Kragujewatz wird wohl Infanterie=
munition
hergeſtellt, aber auch nur in ungenügenden
Mengen. Ohne ſtändige Zufuhr von Kriegsmaterial aus
dem Auslande wäre ein Widerſtand der beiden Serben=
ſtaaten
überhaupt nicht denkbar.

Japan dürfte nicht nur für den eigenen Bedarf
genügend Handfeuerwaffen herſtellen, ſondern auch unter
normalen Verhältniſſen Kriegsmaterial dieſer oder jener
Art anderen Staaten zur Verfügung ſtellen können. Tat=
ſächlich
hat Japan ja eine ſehr beträchtliche Zahl von
Geſchützen und anderes Material im Werte von etwa
einer Milliarde Mark an Rußland und Frankreich ver=
kauft
. Daß Japan in ſeiner gegenwärtigen Situation
gegenüber China noch geneigt oder auch nur in der Lage
wäre, Waffen irgend welcher Art ſeinen Bundesgenoſſen
zu überlaſſen, erſcheint aber kaum wahrſcheinlich.

Belgien, auf das man wohl in London und auch
in Paris vor dem Kriege gerechnet hat, ſchaltet völlig aus.
Und das neutrale Ausland? Schweden, Däne=
mark
, Spanien, die Schweiz, die eigene Militärgewehr=
fabriken
beſitzen, kommen, da ſie ihre Neutralität ernſt
meinen, als Waffenlieferanten nicht in Frage. Und Ita=
lien
denkt augenblicklich gewiß nicht daran, den Dreiver=
bandſtaaten
Waffen zur Verfügung zu ſtellen. Bliebe da=
her
nur Amerika. In normalen Zeiten iſt die amerika=
niſche
Militärwaffeninduſtrie nicht ſehr bedeutend. Konnte
ſie im Kriege trotzdem ihre Leiſtungsfähigkeit ſozuſagen
über Nacht gewaltig emporſchrauben, ſo war das nur da=
durch
möglich, daß die beſonderen Lebensbedingungen der
amerikaniſchen Induſtrie es ihr ermöglichen, ſich leicht auf
neue Produktionszweige einzuſtellen. Wie groß ſchon
während der bisherigen Dauer des Krieges die Unter=
ſtützung
war, die unſere Gegner von Amerika erhielten,

zeigen die Ziſſen der anerlanſchen Ausſuhrſtatiſtit, der
zufolge heute ſchon der Wert des von Amerika an unſere
Feinde gelieferten Kriegsmaterials Milliardenbeträge er=
reicht
. Mit dieſem unterirdiſchen Kriege gegen uns müſ=
ſen
wir nach wie vor rechnen. Wir werden daher gut tun,
dem Waffenſchwund unſerer Feinde keine zu große Be=
deutung
beizumeſſen, und uns nach wie vor auf nichts
anderes zu verlaſſen, als auf die eigene Kraft.

Der Wert der franzöſiſchen Kriegsberichte.

* Aus Berlin, 9. April, wird der Frkf. Ztg. ge=
ſchrieben
: Die Berichte unſerer Oberſten Hee=
resleitung
und die des franzöſiſchen General=
ſtabes
über die Kämpfe von geſtern und vorgeſtern wi=
derſprechen
ſich wieder einmal ſo ziemlich in allen Punk=
ten
. Auch wenn man mit einigermaßen geübter Kritik
das, was die Franzoſen berichten, zu leſen verſteht, und
weiß, daß die Behauptung, ſie ſeien vorgerückt, ja, wört=
lich
genommen, nicht zu bedeuten braucht, daß ſie dort
auch geblieben ſeien, ſo bleiben immer noch kraſſe Wider=
ſprüche
übrig. Denn während der Bericht unſerer Ober=
ſten
Heeresleitung, kurz geſagt, feſtſtellt, daß all die =
tenden
Angriffe der Franzoſen zwiſchen Maas und
Moſel in der Umgebung von Verdun geſcheitert ſeien,
und zwar unter großen Verluſten, behauptet der franzö=
ſiſche
Bericht, daß ſie auf einer Front von ſo und ſo viel
Kilometern Länge ſo und ſo viel Boden gewonnen hät=
ten
. Es wird wohl bald die Zeit kommen, wo unſere
Oberſte Heeresleitung zuſammenfaſſend die auf Irre=
führung
berechnete franzöſiſche Berichterſtattung bloß=
ſtellt
. Inzwiſchen aber kann die Frage, welchen Berich=
ten
Vertrauen zu ſchenken ſei, ganz abgeſehen von der
grundſätzlichen Glaubwürdigkeit, die man den Perſonen
und Inſtitutionen zollt, für denjenigen nicht zweifelhaft
ſein, der während des Verlaufes des Krieges und nament=
lich
in den letzten Monaten die franzöſiſche Berichterſtat=
tung
kritiſch verfolgt hat. Sie iſt, wie in wiederholten
Fällen unwiderleglich nachgewieſen worden iſt, unwahr=
haftig
und iſt eines der Hauptmittel, durch welches die
franzöſiſche Bevölkerung über die wirkliche militäriſch=
politiſche
Lage getäuſcht und in einem Optimismus erhal=
ten
wird, ohne den die Fortſetzung des Krieges wahr=
ſcheinlich
bald auf Widerſtand ſtoßen würde. Ganz ähnlich,
wie jetzt bei den Kämpfen zwiſchen Maas und Moſel,
haben im Monat März, als die franzöſiſche Offenſive in
der Champagne ſpielte, die dann unter den Begriff
der Winterſchlacht in der Champagne zuſammengefaßt
worden iſt, die Franzoſen Unwahres berichtet. Sie
haben damals täglich von Fortſchritten erzählt, die ſie, wie
jetzt unzweifelhaft feſtſteht, niemals gemacht haben. So
wird es auch jetzt ſein.

Urteilsfähige Perſönlichkeiten neutraler Staaten,
die erſt vor zehn Tagen Paris verlaſſen haben, wiſſen
zu erzählen, daß das Leben in Paris bedeutend weniger
lebhaft ſei als in Berlin, daß auch Handel und Wandel
dort daniederliege oder ſich wenigſtens nicht der Blüte er=
freue
, die man bei uns beobachten kann. Aber ſie ver=
ſichern
alle, die Franzoſen ſeien von einer geradezu ver=
blüffenden
Siegeszuverſicht erfüllt. Dieſe Siegeszuverſicht
beruht aber nicht auf einer genauen Kenntnis ihrer eige=
nen
Kriegslage und der Lage auf den übrigen Kriegsge=
bieten
, ſondern ſie iſt ein Reſultat der Täuſchung, in der
die franzöſiſche Bevölkerung von ihrer Regierung und von
ihrer Armeeleitung planmäßig erhalten wird. Es iſt
ſehr bezeichnend, daß ein, wie geſagt, kundiger Beurteiler
feſtſtellt, daß die Siegeszuverſicht der Pariſer nicht etwa
auf den Taten beruht, die ſie von ihrer Armee erwarten,
und die ihnen verſprochen worden ſind; ſondern in der
Hauptſache auf den Siegen, die ihrer Meinung nach die
Ruſſen ſchon erfochten haben und weiter über Deutſch=
land
erfechten werden. Die große Menge der Pariſer Be=
völkerung
iſt nämlich immer noch in dem Wahne, daß die
Ruſſen imſtande ſeien, gegen Deutſchland vorzudringen,
und daß ſie überhaupt bis jetzt militäriſch im Vorteil

In Nacht und Schnee an der
Hisne.

franzöſiſchen Front in der bei der Deutſchen Verlags=
Anſtalt in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land
und Meer. Vov dem Ort Attichy gelangt er in die
Schützengräben der Franzoſen und wird dem Komman=
danten
des 161. franzöſiſchen Infanterieregiments vorge=
ſtellt
, das hier liegt. Die Franzoſen ſchnarchen in ihren
Unterſtänden; es iſt bitterkalt; Mond und Nebel weben
geiſterhafte Stimmungen durch die Dunkelheit. Plötzlich,
was iſt das, wird die Ruhe noch unheimlicher? Was geht
in der tiefen Schwärze vor ſich, in der Schwärze, die
myſteriös vor uns liegt? Ohren und Augen ſchärfen ſich,
und nichts vermögen ſie zu erkennen. Ein kurzer Hauch
ſtreicht über unſere Köpfe, dann wieder Stille. Alles
Sein konzentriert ſich von neuem im Auge und im Ohr.
Aber vergebens! Der Puls jagt wie eine anſtürmende
Truppe durch Nacht und Nebel. Plötzlich knackt es im
nahen Wäldchen wie das Aufſchlagen eines Nachtvogels.
Dann wieder Stille, Stille, die die Nerven tötet. Den
Wald hat aber die Nacht und der Nebel noch im Arm,
den Wald, der in Waffen ſtarrt . . . Eine Wolke deut=
benwache
antwortet und pufft ihre blauen Bohnen ins
Dunkel der Finſternis. Im Hallo erwachen die Schläfer
in ihren Kaſematten und ſtürzen zu ihren Waffen. Welch
Durcheinander! Soldaten tauchen ihre Bajonette in ein
Gefäß vergifteten Fettes, wie es bei den Franzoſen in
Friedens= wie Kriegszeiten üblich iſt, dann ſetzen ſie noch
einmal die Kognak= oder Branntweinflaſche an den Mund,
um ſich Mut anzutrinken, denn ohne Rauſch iſt auch der
tapferſte Franzoſe ein Waſchlappen. Die Salven tönen
herüber und hinüber. Die tapferen Feldgrauen ſind

kaum 20 Meter entfernt; ihre Kugeln fauchen den Fran=
zoſen
um die Ohren, die das Feuer fieberhaft erwidern.
Plötzlich hört das Schießen auf deutſcher Seite auf. Er=
müdet
ſinken die Mannſchaften hin, die Kehle trocken, die
Hände an den heißen Flintenläufen verbrannt; die Finger
(2) Eine packende Schilderung von einem zurückge= zittern und die Augen tränen. Ein jammernswerter An=
ſchlagenen
franzöſiſchen Sturmangriff in Nacht und blick! Wie Säue ſtürzen ſie ſich auf die mit zweifelhaftem
Schnee an der Aisne entwirft ein Berichterſtatter in der Waſſer gefüllten Behälter und leeren ſie aus. Der
Typhuskrankheit, die in den franzöſiſchen Schützengräben
ſo arg graſſiert, wird dadurch noch Vorſchub geleiſtet.

Raſch müſſen ſie ſich aufs neue bereit machen, denn
man erwartet einen zweiten Anſturm der Deutſchen vor
Tagesgrauen. Die Franzoſen haben ſich nicht getäuſcht.
Von neuem beginnen über unſeren Köpfen deutſche Kugeln
zu pfeifen, und das Geknatter kommt von Minute zu Mi=
nute
immer näher. Diesmal ſchleichen ſie ſich nicht laut=
los
mehr heran, ſondern mit dem kräftigen Geſang:
Deutſchland, Deutſchland über alles! ſtürmen ſie uns
entgegen. Hell und feſt klingt der Trompetenſchall, der im
Wald ſein Echo wiederfindet. Ruhig und ernſt erwarten
die Franzoſen den deutſchen Anſturm. Ab und zu heben
einige von ihnen den Kopf über die Erdbrüſtung, um zu
ſehen, ob ſie bald kommen, aber meiſt bezahlen ſie das mit
ihrem Leben. Plötzlich gibt es einen hellen Schein am
nächtlichen Himmel, und die franzöſiſche Feuerlinie iſt in
Sonnenhelle getaucht. Das tut den Franzoſen nicht gut,
wenn ihre heimtückiſchen ſchwarzen Augen vom glanz=
vollen
Strahl eines deutſchen Scheinwerfers getroffen
ſcher Flintenſchüſſe faucht über unſere Köpfe. Die Gra= werden. Sie ſind geblendet und ſollen jetzt noch
kämpfen? Der franzöſiſche Oberſt meint, dem Feinde
zuvorkommen zu müſſen und befiehlt ſeinerſeits den An=
griff
. Der Major eilt noch einmal durch die Reihen,
erteilt kurze Befehle: Nicht ſchießen! Bei jedem Halt ſich
auf den Boden werfen. Nach jedem Geſchoßregen auf
und vorwärts, gegen die Maſchinengewehre zuerſt! Mut,
meine Kinder, und Euren Mund halten bis zum Wald.
Die Krankenträger haben nun auch den letzten Verwunde=
ten
aus dem Graben gebracht. Und mit einem Male ſteht
das Regiment dem Senſenmann gegenüber, der Wirklich=

keit des Todes. Darüber denken ſie nicht nach, dazu läßt
die Phantaſie keinen Raum mehr. Nicht mehr feuern!
Vorwärts mit dem Bajonett! Für Frankreich! ruft der
Major. Die Geſichter der Franzoſen ſind blaß, verzerrt.
Wie Teufel rennen ſie, durch Schnaps betrunken (jeder
franzöſiſche Soldat erhält täglich 1 Liter Rotwein und
1 Liter Branntwein, Kognak oder Rum) der feldgrauen
Menſchenmauer entgegen. Ihnen voran der ſchmächtige
Oberſt. Sie alle rennen das tolle Rennen des Sieges!
Das gewohnte Summen der Kugeln über unſeren Köpfen:
die Feldgrauen ſchießen zu hoch. Hier und da krepieren
einige Granaten, und dann ſetzt das rhythmiſche, aber
ſchreckliche Ta-ka-ta-ka der Maſchinengewehre ein. Die
Franzoſen liegen platt auf dem Bauch und verſuchen
weiterkriechend an den Feind heranzukommen. Aber ver=
gebens!
Die Reihen lichten ſich bedenklich, mancher ſtrau=
chelt
und mancher bleibt ſtumm liegen. Was für ein
Hagel von deutſchen Kugeln! Und welch ſchrecklicher, höl=
liſcher
Granatentanz in der Nachtluft! Immer wieder
fahren ſie dahin und ſäen dort und da den unerbittlichen
Tod. Kriechend und ſchießend winden ſich die Franzoſen
über den blutigen Schnee, über bereits erkaltete Kamera=
den
. Da plötzlich ſchweigt das Feuer. Deutſche Trompe=
ten
blaſen zum Sturm. Auf! Marſch! Marſch! Marſch!
bricht es mit Hurra und Hoch aus dem dunklen Wald her=
vor
. Voran ein Hauptmann, dann zehn, hundert, tauſend
Feldgraue. Hurra! Sprung! Auf! Marſch!
Marſch!‟ Nichts vermag den deutſchen Anſturm zu
brechen. Ein furchtbarer Nahkampf beginnt. Mann
gegen Mann ermorden ſich unter Flüchen, Wehklagen
und Röcheln. Zurück! Zurück! brüllt fliehend der Reſt
der Franzoſen. Blutige Bajonette durchdringen ihre
Leiber, Gewehrkolben praſſeln wie Keulenſchläge über
ihre Köpfe. In Blitzeseile vollenden deutſche Bajonette
ihr blutiges Werk. Blaß vor Aufregung und Wut, ohn=
mächtig
im Zorn jagt ein Häuflein Rothoſen auf Attichy
zu. Ein donnerndes Hurra, der Kaiſer fliegt aus dem
eroberten Graben wie rauſchende Wogen zu uns hinüber.

[ ][  ][ ]

Nummer 99.

ver=

ſeien. Sie wiſſn von den gloßen Niederlagen, die die
Ruſſen erlitten haben und von der Größe ihrer Verluſte
noch ſehr wenig. Sie wiſſen aber auch ſelbſt von dem Ver=
lauf
ihrer eigenen Offenſive in der Champagne
und den Verluſten, mit denen dieſe geendet hat, auch noch
ſehr wenig.
Unter ſolchen Umſtänden iſt es begreiflich, daß Men=
ſchen
von lebhaftem und optimiſtiſchem Temperament die
Lage ihres Landes und ſeine Ausſichten in einem Lichte
ſehen, das der Wirklichkeit durchaus nicht entſpricht.
Bevorſtehende Entſchließung des Bundesrats
in der Ernährungsfrage.
* Nach der Deutſchen Volkswirtſchaftlichen Korreſpon=
denz
ſteht eine wichtige Entſchließung des Bun=
desrats
zur weiteren Durchführung des Er=
nährungsproblems
unmittelbar bevor. Der
freie Handel mit Kartoffeln ſoll unterbunden
werden, um die Vorräte vor einer unkontrollierbaren Ver=
geudung
zu bewahren. Zu dieſem Zweck ſoll eine teil=
weiſe
Beſchlagnahme der überſchüſſigen Beſtände
und deren Verteilung auf die einzelnen Landesteile erfol=
gen
. Die Regierung will aber die Vorräte nicht ſofort
in eigene Verwahrung nehmen, da ihr das Riſiko einer
ſolchen Lagerung in beſonderen Vorratsräumen nicht an=
gängig
erſcheint, ſondern wird ſich begnügen, zundchſt nur
Hand auf die Vorräte zu legen und die Kartoffeln bei
den Landwirten und Händlern auf ſpätere Lieferung zu
belaſſen. Das verurſacht den Vorratsbeſitzern Mühe und
Koſten, daher ſoll ihnen für die Aufbewahrung und Be=
handlung
der Knollenfrüchte eine Entſchädigung gewährt
werden, die vom 20. April an mit einer Mark für den
Zentner, alsdann vom 1. Mai an mit 1,50. Mark, vom
10. Mai an mit 2 Mark und weiter ſteigend bis auf 4
Mark berechnet werden ſoll. Im übrigen ſoll an den
Höchſtpreiſen für Speiſekartoffeln feſtgehalten werden. Die
preußiſche Regierung hat, ohne die allgemeine Verfügung
des Bundesrats abzuwarten, die Landräte bereits ange=
wieſen
, ungeſäumt für den Ankauf der Kartoffeln zu ſor=
gen
, unter Vorbehalt ſpäterer Angabe der Lieferungs=
termine
.
Eine Anſprache des Statthalters von
Elſaß=Lothringen.
* Straßburg (Elſ.), 10. April. Der kaiſer=
liche
Statthalter und ſeine Schweſter, Gräfin von
Roedern ließen für Freitag abend Einladungen zu
Ehren der Zweiten Kammer des Landtages ergehen.
Zahlreiche Abgeordnete hatten der Einladung Folge ge=
leiſtet
. Außer ihnen waren anweſend: Staatsſekretär
Graf von Roedern, Unterſtaatsſekretär Koehler, Freiherr
von Stein, Dr. Frenken, Miniſterialdirektor Cronau und
andere Regierungskommiſſare, ſowie Vertreter der Preſſe.
In ſeiner Anſprache führte der kaiſerliche Statt=
halter
nach begrüßenden Worten und einem kurzen Rück=
blick
auf die jüngſt=vergangenen großen Ereigniſſe
u. a. aus:
Mit freudigem Stolz und dankerfülltem Herzen gegen
Gott können wir auf den bisherigen, durch unvergängliche
Heldentaten unſerer ruhmgekrönten Heere gekennzeichneten
Verlauf des Krieges zurückblicken, wenn er auch einzel=
nen
Teilen des Elſaß und Lothringer Landes, denen die
erſten Angriffe des weſtlichen Feindes galten, überaus
ſchmerzliche Wunden geſchlagen und beſonders ſchwere
Opfer und Laſten auferlegt hat. Aber ganz abgeſehen
von den eigentlichen kriegeriſchen Ereigniſſen, hat der
* Oeſterreichiſche Briefmarken für Ruſſiſch=Polen.
Beſondere Briefmarken für Ruſſiſch=Polen hat die öſter=
reichiſche
und ungariſche Poſt herausgegeben. Es ſind da=
zu
die bosniſchen Briefmarken mit dem Bildnis des
Kaiſers Franz Joſef verwendet worden. Sie haben
einen Aufdruck, der ſchräg von unten nach oben geht.
Oben links ſteht K. U. K., unten rechts FELDPosg‟
Zur Ausgabe gekommen ſind die Werte: 1 H. helloliv=
grün
, 2 H. hellblau, 3 H. rotbraun, 5 H. grün, 6 H.
ſchwarz, 10 H. karmin, 12 H. dunkelolivgrün, 20 H. braun,
25 H. ultramarin, 60 H. braunviolett. Die deutſche Poſt
verwendet in Ruſſiſch=Polen bekanntlich deutſche Brief=
marken
ohne Aufdruck und hat nur ſolche für Belgien
hergeſtellt mit dem Aufdruck Belgien.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. April 1915.

* Das brotloſe Berlin. Auch im neutralen Aus=
land
und ſelbſt in Oeſterreich iſt vielfach die Anſicht ver=
breitet
, in Berlin gäbe es kein Brot mehr, die Reiſenden
ſeien daher gezwungen, Brot mitzubringen. Tatſächlich
ſind in mehreren Fällen, wie die Zentralſtelle für den Frem=
denverkehr
Großberlins mitteilt, in den hieſigen Hotels
Fremde abgeſtiegen, die einen reichlichen Vorrat an
Brot mit ſich führten, weil ſie der Anſicht waren,
daß ſie in Berlin keines bekommen. Die Zentralſtelle für
den Fremdenverkehr Großberlins hat auf Anregung des
Vereins Berliner Hotelbeſitzer aufklärende Mitteilungen
ins Ausland, in erſter Linie auch an die ſkandinaviſche
Preſſe, geſandt.
* Lohengrin im Kriege. Um auch während des
Krieges das Kunſtleben meiner Töchter nicht ganz zu
vernachläſſigen, beſuchte ich kürzlich mit ihnen eine Auf=
führung
des Lohengrin in unſerem Stadttheater.
Schwärmeriſch lauſchten die beiden Backfiſchchen dem
Sange des glänzenden Gralsritters, bis plötzlich die
eine ernüchtert zur anderen ſagte: Aber nen Knacks
muß er doch weghaben, ſonſt hätten ſie ihn ſchon einge=
zogen!
(Jugend.)
C.K. Mitſchuldig. Eine elegante Dame ging, ſo er=
zählt
der Corriere, in den Anlagen außerhalb der Stadt
ſpazieren, als ſie einen Knaben beobachtete, der ſich daran
machte, ein Vogelneſt auszuheben. Du böſer Junge!
rief ſie ihm entrüſtet zu, haſt Du kein Herz? Denkſt Du
nicht daran, welchen Schmerz die Mutter der kleinen Vögel
empfinden wird, wenn ſie zurückkehrt und das Neſt leer
findet? Ach, ihre Mutter iſt tot, antwortete der Junge
völlig ungerührt. Woher weißt Du denn das? fragte
die Dame, die wohl einer weiteren Untat des kleinen Bur=
ſchen
auf die Spur zu kommen glaubte. Sie ſitzt auf
Ihrem Hut, gnädige Frau! rief der Schlingel und machte
ſich ſchleunigſt aus dem Staube.

Seite 3.

Krieg innerhald unſerer engeren Landesgrenzen in raſher
Folge erfreuliche wie unerfreuliche Erſcheinungen mancher=
lei
Art gezeitigt. Zu den erſteren zähle ich den glatten,
ordnungsmäßigen Verlauf der Mobilmachung ſelbſt in
den der feindlichen Grenze am nächſten gelegenen Bezir=
ken
und namentlich den freiwilligen Eintritt ſo man=
cher
vaterlandsliebender und opferfreudiger Jünglinge in
as deutſche Heer, wenn auch die ſeinerzeit hierüber von
einzelnen Zeitungen gebrachten Zahlen ganz willkürlich
gegriffen waren. Andererſeits bedauere ich, auch ſo unge=
heuerliche
Vorkommniſſe nicht unerwähnt laſſen zu können,
zur Genüge gekennzeichnet ſind, weil ſie Zeichen ſind der
Verwirrung, die in manchen Köpfen angerichtet wurde
abſonderlichen und geradezu grotesken Gedanken einer Gebietes gegenüber menſchlich zu handeln.
ſogenannten Doppelkultur und durch die auf annähernd
dem gleichen Niveau ſtehenden Redereien von der Ver=
mittlerrolle
des Grenzlandes. Meine Herren! So viele
Wunden auch der Krieg dem Elſaß und Lothringer Lande
geſchlagen hat, ſo ſchwere Opfer und Laſten er ihnen auf=
erlegte
, dauernden Nutzen wird er, wie ich zuver=
ſichtlich
hoffe, dem Lande bringen, das er reinigen wird
von Tendenzen und Beſtrebungen, die unter
dieſen verſchwommenen Phraſen und haltloſen Schlag=
worten
ſich zu verbergen pflegen, und daß er die Erkenntnis
zum Gemeingut ſeiner Bewohner machen wird, wie gerade
die weſtliche Grenzmark des Reiches ſowohl ihrer geo=
graphiſchen
Lage, wie auch ihrer geſchichtlichen Vergangen=
heit
wegen berufen und verpflichtet iſt, fortan ein feſtes,
unerſchütterliches Bollwerk zu ſein rein deutſcher Kultur
und echt deutſcher Geſinnung.
Schließlich warnte der Statthalter vor der Vorliebe
für Aeußerlichkeiten, die von jenſeits hereingetragen und
beibehalten ſind, an ſich aber nichts gemein haben mit der
berechtigten Eigenart des Landes und den beſonderen
Stammeseigentümlichkeiten ſeiner Bewohner. Den
Dank der Gäſte erſtattete in kurzen Worten der Präſident
der Zweiten Kammer, Dr. Ricklin, der u. a. lebhaft ver=
ſicherte
, daß die elſaß=lothringiſche Bevölkerung vorgekom=
mene
Verfehlungen Einzelner aufs peinlichſte
empfinde und aufs entſchiedenſte verurteile. Mit
derſelben Entſchiedenheit aber weiſe er es zurück, daß die
Verfehlungen Einzelner der Geſamtheit des Volkes aufs
Schuldkonto geſchrieben würden.
Fürſorge für unſere Trüppen.
* Berlin, 10. April. Beim Zurückgehen der kälteren
Jahreszeit hat der Kriegsausſchuß für warme Unterklei=
dung
ſeine Aufmerkſamkeit ſogleich darauf gerichtet, die
im Felde ſtehenden Truppen gegen die Näſſe zu
ſchützen. Die bisherigen Schritte des Kriegsausſchuſſes
nach dieſer Richtung ſind nicht nur in Berlin, ſondern auch
außerhalb der Reichshauptſtadt von vollem Erfolg beglei=
tet
geweſen. Im Verlaufe des Monats März ſind be= trägliches Los haben, werden ſich gewiß Mitglieder der
ziehhoſen an die Truppen geſandt, die ſich nach den
Mitteilungen der Truppenführer ſehr gut bewährt haben.
Mit dem nächſten Wollzuge, der am 12. April abgehr,
werden weitere 20000 Umhänge, 6000 Ueberziehhoſen und
5000 Beinwickel zum Verſand gelangen. Ferner ſollen
mit einem Zuge am 16. oder 17. April 26000 Umhänge
und 5000 Wickel an die Truppen weitergegeben werden.
Der Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung hat in
ſeiner letzten Sitzung für den gleichen Zweck einen Betrag
von 200000 Mark zur Verfügung geſtellt. Es iſt wün= burch, Profeſſor Dr. J. G. Sleeswijk; Geſchäftsführer iſt
ſchenswert, daß auch weitere Kreiſe der Bevölkerung, ins=
beſondere
die übrigen Kriegswohlfahrts=Organiſationen
im ganzen Reiche, der Wichtigkeit dieſer neuen Unterneh=
mung
zum Wohle unſerer Truppen ihre Aufmerkſamkeit
zuwenden. Der Kriegsausſchuß für warme Unterllei=
dung
(Reichstag) iſt gerne bereit, ſeine Erfahrungen auf geſagt:
dieſem Gebiete zur Verfügung zu ſtellen und würde es
unſerer wackeren Soldaten im weiteſten Umfange Folge ausſprechen. Auf den Fleiß, auf den Unternehmungs=
gegeben
würde.
Die Gazette des Ardennes‟.
Die franzöſiſche Preſſe in den von unſeren
Truppen beſetzten Teilen des nördlichen Frankreich wird
durch die Gazette des Ardennes verkörpert. In
der franzöſiſchen Bevölkerung, welche völlig abgeſchloſſen
war von den Ereigniſſen in der Welt, trat bald nach der
Beſetzung Nordfrankreichs der lebhafte Wunſch nach dem
Bezuge von Zeitungen hervor. Es war ausgeſchloſſen, was Deutſchlands Feinde leiſten, minderwertig wäre,
die gehäſſige und lügenhafte franzöſiſche Preſſe zuzulaſ= oder als ob die deutſchen Nachrichten Wahrheit, die Be=
ſen
. Seit dem 1. November 1914 wurde deshalb eine richte ſeiner Gegner aber Lügen wären.
ſetzte Frankreich geſchaffen. Die Gazette des Ardennes
erſchien zunächſt einmal in der Woche in einer Auflage von
4000. Die Aufgabe, die ſie ſich ſtellte, war, der franzöſi=
ſchen
Bevölkerung ein umfaſſendes Bild der kriegeriſchen
und politiſchen Vorgänge zu geben, ſich frei von jeder Ge= land häufig Hilfe und Unterſtützung von deutſcher Seite
häſſigkeit rein ſachlich zu halten, und indem auch die amt= empfangen, niemals aber ſind wir bedroht oder angegrif=
lichen
Communiqués der franzöſiſchen Regierung in die tur iſt es nicht weniger die deutſche, der die Niederlande
Zeitung aufgenommen wurden, die Bevölkerung in den vieles verdanken, und mit der die Niederlande in bleiben=
Stand zu ſetzen, ſelbſt zu urteilen, ob dieſe oder die
deutſchen Darſtellungen über die Vorgänge auf dem weſt=
lichen
Kriegsſchauplatz zutreffend ſind. Auch die ver=
leumderiſchen
Veröffentlichungen der franzöſiſchen Preſſe
und alles, was die feindliche Preſſe an beſonders =
genhaftem
ſich leiſtete, bildete den Gegenſtand der Ver=
daß
die dritte Nummer bereits in einer Auflage von 17000, Nyegaard, A. W. Stellwagen und anderen.
die 10. Nummer in einer Auflage von 25000 Stück er=
ſcheinen
mußte. Seit Anfang 1915 erſcheint die Zeitung
wöchentlich zweimal, ſie hat jetzt eine Geſamtauflage von
39000 erreicht. Außerdem veranſtaltete die Zeitung Son= öffentlicht einen Bericht ſeines Kriegsberichterſtat=
derausgaben
zum Weihnachts= und Oſterfeſte und über
ſtrierten Ausgaben berichtete ſie aus deutſchen Gefangenen= der Bukowina beſuchte. Die von den Ruſſen zer=
lagern
. Der Verkaufspreis von fünf Centimes deckt die

Koſten für die Herſelung der Zeitung und wirſt einen
kleinen Verdienſt für die Verkäufer ab.
Am 1. April hat die Gazette des Ardennes mit der
Veröffentlichung der Namen der in deut=
ſchen
Gefangenenlagern untergebrachten 250000
Kriegsgefangenen und der von deutſchen Truppen be=
ſtatteten
gefallenen Franzoſen begonnen. Der Umfang
und die Auflage der Zeitung iſt dadurch weſentlich erwei=
tert
worden. Auch hiermit wird die Gazette des Ar=
wie
ſie durch Namen wie Weill, Wetterlé und andere mehr dennes wieder ihrer Abſicht dienen, die von der franzöſi=
ſchen
Regierung dem Volke vorenthaltene Wahrheit zu
durch die vor dem Kriege vielfach beliebte Spielerei mit verbreiten und zugleich der Bevölkerung des beſetzten
Kölner Brot.
* Köln, 10. April. Die Stadt Köln wird vor=
ausſichtlich
zu Anfang der nächſten Woche Brot, das aus
Reis und Reisgerſte, alſo aus nicht der Streckung unter=
liegenden
Stoffen hergeſtellt iſt, in Verkehr bringen. Dieſes
Kölner Brot ſoll insbeſondere denjenigen dienen, für
deren Verhältniſſe die geſetzlich erlaubte Brotmenge ge=
ring
erſcheint.
Behandlung der U=Bootmannſchaften.
* Köln, 8. April. Wie die Kölniſche Volkszeitung
mitteilt, hat es ſich bisher nicht beſtätigt, daß die britiſche
Admiralität gefangene Unterſeebootmann=
ſcheften
außer Kriegsrecht ſtellt und als Seeräuber be=
handelt
habe. Zwiſchen beiden Regierungen ſind in die=
ſer
Frage Noten gewechſelt worden. Die deutſche Re=
gierung
hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie eine
völkerrechtlich nicht einwandfreie Behandlung deutſcher
Matroſen ſofort mit Vergeltungsmaßregeln ge=
gen
die engliſchen Kriegsgefangenen in Deutſchland be=
antworten
würde.
* Berlin, 10. April. Zu der Behandlung der ge=
fangenen
Beſatzungen deutſcher Unterſeeboote ſagt die
Deutſche Tageszeitung: Das energiſche Vorgehen unſerer
Regierung gegenüber den Franzoſen, als ſie die deutſchen
Offiziere von Schierſtädt und Graf Strachwitz in völker=
rechtswidriger
Weiſe behandelten, hat den gewünſchten Er=
folgt
gehabt. Die deutſche Androhung von Ver=
geltungsmaßregeln
für die Behandlung der ge=
fangenen
Beſatzungen deutſcher Unterſeeboote iſt in Eng=
land
, bisher wirkungslos geblieben. Dann darf
man wohl erwarten, daß der Androhung alsbald die Tat
folgen wird. Unter den engliſchen Offizieren, die bis
jetzt in der deutſchen Gefangenſchaft wohl ein recht er=
reits
10000 waſſerdichte Umhänge und Ueber= hervorragendſten engliſchen Familien befinden, an die
man ſich hoffentlich in erſter Linie halten wird.
Eine neue holländiſche Zeitung und ihr
Programm.
* Der Nieuwe Rotterdamſche Courant vom 3. April
berichtet von der erſten Nummer einer neuen Zeit=
ſchrift
De Toekomft (die Zukunft), welche im Haag er=
ſcheint
. In die Schriftleitung teilen ſich Profeſſor Dr.
J. H. Valckenier Kips, Dr. W. C. A. Baron van Vreden=
A. J. Verbeek van der Sande. Unter den Mitarbeitern
befinden ſich Profeſſor Dr. Jonkheer, B. H. C. K. van der
Wyck, Profeſſor Dr. H. Visſcher, Profeſſor Dr. W. A.
Versluys. In dem Vorwort, welches die Beſtrebungen
der Zeitſchrift darlegt, wird unter anderem folgendes
Genau ſo wie wir glauben, Deutſchland zu kennen,
lebhaft begrüßen, wenn ſeiner Anregung im Intereſſe genau ſo wollen wir unſere Meinung über Deutſchland
geiſt, auf die gewiſſenhafte Pflichttreue und die ſelbſt=
aufopfernde
Vaterlandsliebe des ſtammverwandten deut=
ſchen
Volkes wollen wir immer wieder hinweiſen. Für
das Organiſationstalent und den Ordnungsſinn der
Deutſchen wollen wir Wertſchätzung fordern. Die Ge=
rechtigkeit
des Exiſtenzkampfes, den das Deutſche Reich
führt, wünſchen wir, ſo weit das ſchicklich, anzuerkennen.
Nichtsdeſtoweniger wird es unſer ernſtes Beſtreben ſein,
Objektivität in unſerem Urteil zu bewahren; wir werden
nicht ausgehen von irgend welchen Axiomen, etwa als ob
alles, was das deutſche Volk tut, wohlgetan, und alles,
Von ſolchen Erwägungen geleitet, wollen wir Miß=
beſondere
franzöſiſch geſchriebene Zeitung für das be= verſtändniſſe und weniger gute Verhältniſſe, die während
und infolge dieſes Krieges entſtanden ſein dürften, zwi=
ſchen
ſtammverwandten Völkern, wie Niederländern,
Deutſchen und Vlamingen, möglichſt= beſeitigen. Wir
wollen dazu beitragen, daß dieſe Völker ſich beſſer ver=
ſtehen
lernen. Im Laufe der Geſchichte hat unſer Vater=
fen
worden. Neben der franzöſiſchen und engliſchen Kul=
der
Wechſelwirkung ſtehen. Hollands Blüte in Handel
und Schiffahrt beruht zum großen Teile auf ſeinen leb=
haften
Handelsbeziehungen mit Deutſchland.
So möge denn ein jeder eingedenk ſein, daß ein gutes
und freundſchaftliches Verhältnis mit dem
über angebliche Grauſamkeiten der deutſchen Eroberer Deutſchen Reiche nicht weniger als mit anderen
Staaten für unſere zukünftige friedliche und gedeihliche
Entwickelung vonnöten iſt.
Die erſte Nummer enthält Beiträge von Valckenier
öffentlichung. In wie hohem Maße die Zeitung dem Be= Kips, Eliſe Soer, van Bredenburch, Sleeswijk, Verbeek
dürfnis der Bevölkerung entſprach, geht daraus hervor, van der Sande, Paſtor J. D. Domela, Nieuwenhuys,
Aus Südoſtgalizien und der Bukowina.
* Wien, 10. April. Das Achtuhrabendblatt ver=
ters
, der während der Oſterfeiertage einige Hauptorte
die Winterſchlacht in der Champagne, und in zwei illu= der befreiten Täler von Südoſtgalizien und
ſtörten Verbindungen ſind wieder hergeſtellt und dem Be=

[ ][  ][ ]

triebe übergeben worden. Der Berichterſtatter weilte in
Kolomea, Czernowitz und Sadagora. Ueberall zeigen ſich
Spuren der Ruſſenherrſchaft.=Auf der ganzen Strecke
von Kolom bis Czernowitz waren ſchreckliche
Verwüſtungen feſtzuſtellen. Sadagora hat ſehr ſtarl
gelitten. Die Wohnung des Wanderrabbis war vollſtän=
dig
zertrümmert. Auch Plünderungen, Schändungen und
Morde ſind vorgekommen. Drei Männer, die ihre
Frauen vor der Schändung bewahren wollten, wurden er=
mordet
. Ein Kaufmann wurde ſo gemartert, daß er in
Wahnſinn verfiel. In Kolomea informierte ſich der Be=
richterſtatter
über die Lage bei der Armeegruppe Pflanzer=
Baltin, die dort operiert. Der Armeekommandant er=
ſcheint
jeden Tag in der Front. Die Verpflegung erfolgt
dort in ausgezeichneter Weiſe. Die Gruppe, die von Er=
folg
zu Erfolg ſchritt, hält jetzt die verſtärkten Stellun=
gen
an der Dnjeſtrlinie gegen einen überlegenen Feind.
Alle Durchbruchsverſuche der Ruſſen wurden zurückgewie=
ſen
. An der Geſamtſumme der im März gefangen ge=
nommenen
Ruſſen hatte die Armeegruppe Pflanzer=Baltin
den Löwenanteil. Die ganze Bukowina, mit Aus=
nahme
von Bojen und Nowoſielitza, iſt in unſerem
feſten Beſitz, den nicht einmal die fünffache Ueber=
macht
uns ſtreitig machen kann. In Ezernowitz traf der
Berichterſtatter den Landſturmleutnant Ruß, der mit
einem kleinen, aus rumäniſchen 3845jährigen Landſturm=
männern
beſtehenden Detachement 449 Ruſſen tötete, 734
verwundete und 156 gefangen genommen, unzähliges Ma=
kerial
und viele Koſakenpferde erbeutet hatte. Ueber=
ſchwänglich
lobte Ruß die Unterſtützung durch die Land=
bevölkerung
, die ſolche Erfolge ermöglicht hatte. Die Ruſ
ſen ſetzten auf den Kopf des Leutnants einen Preis von
25000 Rubel. Die glänzendſten Waffentaten der Abtei=
lung
erfolgten bei Uszieryki bei einem Ueberfall auf Kotz=
mann
, Zaſtawna, Velawa und in einem Gefecht bei Ro=
ſtoky
. Nicht minder berühmt ſind die Taten des Oberſt=
leutnants
beim Genieſtabe Popp, dem ſelbſtändigen Kom=
mandanten
in der Gegend von Czernowitz. Das Syſtem
von Popp beſteht, wie überhaupt in der ganzen Armee=
gruppe
, in einer weiteſtgehenden Schonung des Men=
ſchenmaterials
, in allergrößter Vorſicht und außerordent=
lich
ſtarken Befeſtigungen, welche auch von dem ungeheuer
überlegenen Gegner nicht zu nehmen ſind. Das Inter=
eſſanteſte
in der Epiſode war die Gefangennahme von
einer aus 32 Mann beſtehenden ruſſiſchen Flußwache bei
Ludihoecza durch einen Gendarmeriewachtmeiſter und
einen Mann, welche über den Pruth ſetzten und die Ge=
fangenen
total durchnäßt über den Fluß brachten. Die
Bevölkerung von Czernowitz iſt vollkommen
beruhigt. Einige Flüchtlinge ſind zurückgekehrt, die Ver=
proviantierung
iſt ausreichend, die Vorbereitungen für
den Anbau und die allgemeinen Muſterungen in den wie=
dergewonnenen
Gebieten ſind faſt abgeſchloſſen.

Wie die Ruſſen Krieg führen.

* Das Berliner Tageblatt ſchildert in einer Meldung
aus Eperjes die Kämpfe auf der Linie Ondavaſö= Kombös=
patka
=Szemelyne in den Karpathen wie folgt: Der erbit=
terte
Kampf dauerte durch volle drei Tage und Nächte.
Die Ruſſen ſtürmten hier in achtfachen Reihen ge=
gen
unſere befeſtigten Stellungen. Unſere tapferen Trup=
pen
richteten fürchterliche Verheerungen in den Reihen des
Gegners an, der ſich einer ungewöhnlichen Kampfesweiſe
bediente. Vor ihren acht Reihen trieben ſie zwei Reihen,
ſcheinbar als Kugelfänger dienende. Ob dieſe zwei Reihen
tatſächlich Fronttruppen waren oder nicht, läßt ſich zurzeit
noch nicht feſtſtellen. Tatſache iſt, daß es nicht uni=
formierte
, ganz junge Burſchen waren, de=
ren
Zivilkleider mit einem ruſſiſchen Militärmantel
bedeckt waren. Die einzige Aufgabe dieſer Aermſten be=
ſtand
darin, zuſammengeſchoſſen zu werden, um mit ihren
Leibern den nachfolgenden Reihen als Deckung zu dienen
Nach Ausſagen einzelner benutzt die ruſſiſche Heereslei=
tung
das galiziſch=polniſche Rekrutenmaterial als Kugel=
fänger
.


Der Mangel an Heizſtoffen in Rußland.

* Eine Reihe von amtlichen Mitteilungen iſt laut
Rjetſch vom 30. März der immer wachſenden Not an
Brennmaterial gewidmet. Der vom Handelsmini=
ſter
zu Beſprechungen mit den Eigentümern der Kohlen=
gruben
des Donezgebietes nach Charkow entſandte Be=
amte
hat gemeldet, daß wegen der Verringerung der För=
derung
und des Mangels an Eiſenbahnwagen nur die
an das Donezgebiet angrenzenden Bezirke mit Kohlen ver=
ſorgt
werden können. In weiter entfernt liegende Be=
zirke
kann Kohle nur für ſolche Betriebe abgegeben wer=
den
, die im Dienſte der Landesverteidigung ſtehen. Um
der Schwierigkeiten Herr zu werden, wird daher dieſen
Bezirken, und beſonders Petersburg, anheimgegeben, ſich
nach anderen Heizſtoffen umzuſehen. In gleichem Sinne
hat der Miniſter für öffentliche Arbeiten einen Bevollmäch
tigten der Petersburger Stadtverwaltung beſchieden. Der
Miniſter konnte nur empfehlen, in den Betrieben, die bis=
her
Kohlen verwandten, zur Holzheizung überzugehen.
Doch müſſe er die Stadt warnen, auf den von ihr beab=
ſichtigten
Bezug von Holz und Naphtha auf der Wolga
und durch die Ladogakanäle zu rechnen. Schon jetzt ſei
eine Mehrzahl der Fahrzeuge der Wolgaflotte anderweitig
in Anſpruch genommen, und die mindeſtens 50 Tage
brauchende Frachtſendung von Zarizyn bis Petersburg
würde die letztere Stadt außerdem 20 Kopeken für ein
Pud koſten.

Als nächſte Folge der Feuerungsnot wird in
den nächſten Tagen die Einſchränkung des Verkehrs der
Straßenbahn erwartet. Der Handelsminiſter ſelbſt hat
verſucht, der Not durch Vereinbarungen mit den Naphtha=

fabrikanten Bakus beizukommen. Dieſe vermochten aber
auch nur Angaben über zu erwartende, nicht über vor
handene Vorräte zu geben. Die zu erwartenden Vorräte
ſollen freilich einen Ueberſchuß über den bisherigen Abſatz
an Naphtha ergeben, deſſen Verteilung auf die notleiders
den Bezirke der Miniſter ſelbſt übernehmen will.

Die Petersburger Stadtverwaltung hat den an zwei
Stellen eingerichteten öffentlichen Holzverkauf einſteller
müſſen, gibt aber bekannt, daß ſie hofft, den äußerſten
Bedarf an Brennholz dann decken zu können, wenn die
Zufuhr in genügendem Umfange beſtehen bleibt. Bedenk=
lich
ſcheint es aber doch, daß man jetzt ſchon den Vor=
ſchlag
macht, für Fabrikzwecke bearbeitetes Holz, wie Bal=
ken
, Spunde, Hähne uſw., die im Petersburger Hafen auf
Barken lagern, anzufordern.


Die Frauen von Lille.

* Berlin, 9. April. Aus Boulogne meldet der
Voſſ. Ztg. zufolge Daily Telegraph, daß am Montag
plötzlich 1000 Franzöſinnen und Kinder in La
Baſſée erſchienen und den Engländern mitteilten, ſie
hätten Erlaubnis erhalten, ohne ihre Männer Lille zu
verlaſſen. Als Grund für dieſe Maßnahme ſei der
Wunſch der Deutſchen angegeben worden, in Lille die Zah
der Leute zu verringern, die ernährt werden müſſen. Die
Frauen und Kinder ſtrotzten vor Geſundheit. Sie hatten
keinerlei Klagen vorzubringen. Sie ſagten, daß
die Lebensmittel in Lille reichlich vorhanden ſeien. Die
Behandlung ſei gut geweſen. Die Erzählungen von Grau=
ſamkeiten
der Deutſchen gegen Frauen und Kinder ſeien
völlig haltlos.

Der Alkoholverbrauch in England.

* Der von der engliſchen Regierung eingeleitete Feld=
zug
gegen den Schnaps des Arbeiters hat (im Daily Tele=
graph
vom 6.) einem ſich als Handelskammermitglied be=
zeichnenden
Sachverſtändigen den Anlaß gegeben, an der
Hand der vom Schatzkanzler Lloyd George veröffentlich=
ten
Statiſtiken den Alkoholverbrauch Englands für das
letzte Vierteljahr 1914 mit dem desſelben Zeitraumes 1913
zu vergleichen. Dabei ergibt ſich in allen Abteilungen
eine Verringerung des Verbrauchs, mit Ausnahme der
Rubrik Rum‟. Dieſe weiſt eine Steigerung von
1567 400 auf 1925300 Gallonen (zu 4½ Liter) auf. Der
ganze Alkoholverbrauch ſteigt durch den Nummehrver=
ſchleiß
von 337900 Gallonen um 198 200 Gallonen. Das
iſt abſolut genommen bei einem Geſamtverbrauch von
12630000 Gallonen im letzten Vierteljahre 1913 nicht
viel, nämlich nur wenig mehr als 1,5 Prozent. Relativ
aber iſt die Steigerung des Rumverbrauchs
allerdings ungeheuer. Sie beträgt faſt 23 Prozent.
Daß in England jetzt weniger einheimiſche geiſtige Ge=
tränke
(eingeſchloſſen Schottiſcher und Iriſcher Whisky,
Gin uſw.) und auch weniger Genever und Brandy, da=
gegen
ganz unverhältnismäßig mehr Rum=Sorten ge=
trunken
werden, erklärt das Handelskammermitglied da=
mit
, daß die Arbeiter infolge des Krieges jetzt länger und
angeſtrengter arbeiteten oder wenigſtens arbeiten ſollten,
daß ſie darum auch mehr Anregung nötig hätten. Ein
Mehrverbrauch von geiſtigen Getränken ſei ja nur in den
durch den Krieg beſonders ſtark beſchäftigten Induſtrie=
mittelpunkten
ſeſtzuſtellen. Auf dem platten Lande hätten
ſich die Stammgäſte der Wirtshäuſer meiſt verlaufen. Sie
ſeien entweder ins Heer eingetreten oder in die Induſtrie=
orte
abgewandert. Die Anſicht des Handelskammer=
mitgliedes
eröffnet dem Feldzuge Kitcheners, Frenchs und
Lloyd Georges keine günſtigen Ausſichten. Die Arbei=
ter
trinken ſcharfen Branntwein, um beſſer, länger und
mehr arbeiten zu können; ſie arbeiten aber nicht, weil ſie
trinken und während der Arbeitszeit betrunken ſind. Wie
die engliſche Regierung zum beſten ihrer Munitionsliefe=
rungen
und Schiffsbauten aus dieſem fehlerhaften Kreiſe
herauskommen will, weiß ſie wohl ſelbſt noch nicht. Mit
einem geſetzlichen Verbote des Alkoholausſchanks iſt es
nichts. Und das freiwillige Entſagen hat es bisher bei
einer Bevölkerung von 40 Millionen auf ganze 65000
Unterſchriften gebracht. Die Arbeiter, auf die die Alkohol=
bekämpfung
berechnet iſt, werden ja, nach des engliſchen
Primas verſtändigem Wort, meiſt nicht unterſchreiben.

Engliſche Einſicht.

* Die Rede Lloyd Georges an die Gewerk=
ſchaftsführer
enthüllt, nach einem Briefe des Lon=
doner
Berichterſtatters der Vanguardia vom 26. März den
wahrhaft beunruhigenden Zuſtand des
Landes, von dem nur ſehr wenig Leute ſich einen rich=
tigen
Begriff machen können‟. Der Brief ſchließt mit den
Worten: Wir durchleben einen ſehr traurigen und ſchwe=
ren
Zeitabſchnitt, und das engliſche Volk lernt das all=
mählich
, aber ſicher, begreifen.

* Rotterdam, 10. April. Der Sonderkorreſpon
dent des Mancheſter Guardian und des Daily Telegraph,
der drei Monate in Deutſchland geweſen iſt, ſchreibt:
Wenn man nach Deutſchland kommt, verſpürt man ſofort,
daß das ſämtliche Gerede über die innere Lage Deutſch=
lands
in Frankreich und England lächerlich iſt. In
Deutſchland herrſcht weder Hungersnot, noch iſt das Volk
unzufrieden. Das deutſche Volk iſt überzeugt, daß der
Krieg dem Lande aufgedrungen wurde. Man verzichte
alſo darauf, das deutſche Volk durch Hunger niederzu=
ringen
.

Holznot in England.

**: In England macht ſich, wie die Holzwelt von
ihrem Neu=Yorker Berichterſtatter erfährt, der Holz=
mangel
außerordentlich bemerkbar; beſonders empfind=
lich
getroffen ſind die engliſchen Kohlenbergwerke, die ſich
infolge der Oſtſeeſperre zeitweiſe in einer ſolchen Zwangs=

lage befanden, daß ſie ihren Betrieb aus Mangel an
Grubenholz einſtellen wollten. England ſucht ſeinen Holz=
bedarf
nun beſonders in Amerika zu decken, wo das Aus=
fuhrgeſchäft
beinahe acht Monate lang völlig danieder
gelegen hat. In Brooklyn nehmen zurzeit 45 Segelſchiffe
Holzladungen ein, von denen die meiſten für England
beſtimmt ſind. Dabei hat man allerdings für die Ladung
Angſt vor den deutſchen Unterſeebooten.
Doch wollen die Holzexporteure von Louiſiana nach einer
Mitteilung des Direktors der Gregt Southern Lumber
Company die deutſche Blockadefrage der engliſchen Inſeln
dahin löſen, daß ſie über ein Dutzend alter norwegi=
ſcher
Segelſchiffe=gepachtet haben. Sie meinen, auf
dieſen könne das Holz unbehindert nach England gelan=
gen
, da die Deutſchen ihre teuren Torpedosnicht
an ſoalte Segelſchiffe verſchwenden würden. Von
England ſind ganz ungeheure Holzbeſtellungen in Ame=
rika
gemacht worden; doch beteiligt ſich auch Frankreich
daran. Einige Firmen in Louiſiana und Miſſiſſippi er=
hielten
den Auftrag, 50 Millionen Fuß Yellow=pine zu
liefern. Selbſt aus dem hölzarmen Spanien weiß ſich
England Holz zu verſchaffen. Ein Londoner Fachblgtt
brachte kürzlich die Nachricht, daß die durch den Krieg
unterbundene Zufuhr an Buchenholz, das beſonders ſtark
verlangt wird, aus Spanien gedeckt werden ſolle, wo die
Verpachtung eines etwa 80 Quadatkilometer großen Wal=
des
mit bedeutenden Buchenbeſtänden ausgeſchrieben
worden war.

Engliſche Verluſte.

TU. Amſterdam, 10. April. Die geſtern unter dene
Datum des 23. März veröffentlichte engliſche Verluſtliſte
von Neuve Chapelle gibt die Namen von 1026 Offizie=
ren
und Mannſchaften an, von denen 236 getötet wurden,
36 an Verwundungen ſtarben und 721 verwundet wurden.
Die letzte, am Donnerstag veröffentlichte Verluſtliſte gab
573 Tote, 70 an Verwundungen Geſtorbene und 1170 Ver=
wundete
an. Die Verluſtliſte an beiden Tagen beläuft ſich
auf 2866 Mann. (B. Z.)

Der Vatikan und der Krieg.

* Der Herausgeber der Pariſer Zeitung Eclair, Erneſt
Indet, wurde kürzlich in Rom vom Papſt und vom
Kardinalſtaatsſekretär Gasparri empfangen. Dabei
ſagte ihm, wie er in ſeinem Blatte mitteilt, der Kardinal=
ſtaatsſekretär
über die Stellung des päpſtlichen Stuhles
zu den Kriegführenden u. a. folgendes:

Abgeſehen von der Erwägung, daß der Heilige Stuhl,
bevor er ſich in der einen oder anderen Richtung aus=
ſpricht
, eine vollſtändige Kenntnis aller Gründe und Tat=
ſachen
, die von jeder Partei behauptet werden, beſitzen
müßte (und das iſt in dieſem Augenblicke ſehr ſchwierig,
wenn nicht ganz unmöglich), ſo gleicht in dieſem ſchreck=
lichen
Kriege die Aufgabe des Heiligen Stuhles derjenigen
einer Familienmutter, die ihre Kinder in ihrer Gegenwart
ſich zanken und mißhandeln ſieht. Sicherlich wird die
Mutter nicht damit anfangen, daß ſie dem einen oder an=
deren
recht gibt; damit würde ſie den Streit nur verſchär=
fen
; ſondern ſie wird ſie vor allem bitten, ſich zu beruhigen
und Frieden zu machen. Ebenſo kann der Heilige Stuhl
im gegenwärtigen Augenblick nicht alle Anklagen prüfen,
die gegenſeitig erhoben werden, er kann alſo nicht ent=
ſcheiden
, wer recht hat; er ruft nur mit allen Kräften nach
dem Frieden, und da er den Krieg nicht verhindern
konnte, iſt er mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung
ſtehen, wenigſtens beſtrebt, die furchtbaren Folgen des
Krieges zu mildern. Er kann aber nur dadurch etwas er=
reichen
, daß er die ſtrengſte Neutralität beobachtet.

Aus den Kommentaren, die in der franzöſiſchen
Preſſe an dieſe Aeußerungen des Kardinalſtaatsſekretärs
geknüpft werden, iſt zu erſehen, wie unzufrieden man in
Frankreich damit iſt, daß die römiſche Kurie nicht für
Frankreich und den Dreiverband Partei ergreift. Beſon=
ders
in den Kreiſen, die dort auf eine Aera konſervativ=
klerikaler
Reaktion nach dem Kriege hoffen, iſt man arg
enttäuſcht.

Ein Ultimatum der Verbündeten an Bulgarien?

* Kopenhagen, 10. April. National Tidende
meldet aus Paris, die Geſandten der Verbünde=
ten
in Sofia hätten den Auftrag, einen gemeinſamen
Schritt bei der bulgariſchen Regierung zu unter=
nehmen
und eine Erklärung für den Grenzzwiſchenfall
zu fordern. Die Anfrage würde die Form eines
Ultimatums haben und es würde klarſte Abfaſſung
der Antwort gefordert werden. (Die Beſtätigung dieſer
Meldung bleibt abzuwarten.)

Die amerikaniſchen Waffenlieferungen
nach England.

* Neu=York, 10. April. Nach der Neu=Yorker
Times erklärte der Munitionsfabrikant Lehmann in Neu=
York, daß ihm, als er Liverpool verließ, Liefer=
ungen
auf Granaten im Werte von 700 Millionen
angeboten worden ſeien. Der Auftrag ſei aber unaus=
führbar
geweſen, da die Fabriken nicht mehr produzieren
könnten. Lehmann fügte hinzu, daß der Krieg gegen den
Herbſt wegen Munitionsmangels enden müſſe.

* Neu=York, 10. April.Die Neu=Yorker Tribune
meldet aus Omaha: Zehn Eiſenbahnzüge mit Gewehr=
geſchoſſen
gingen nach London für die engliſche
Armee ab. Jeder Zua beſtand aus 20 Wagen und führte
300 Tonnen Blei.

Der Anſchlag auf den Sultan von Hegupten.

* Der neu eingeſetzte Khedive Huſſein Kemal,
auf den der Anſchlag verübt wurde, iſt von Englands
Gnaden. Da der rechtmäßige Khedive ſich mannhaft wei=

[ ][  ][ ]

gerte, von Konſantnopel unter die engliſche Voimiſig=
keit
nach Kairo zurückzukehren, erklärten die Engländer
ihn, für abgeſetzt und erhoben ſeinen Neffen auf den
Thron. Der Anſchlag galt alſo offenbar nicht der Perſon
des Khediven, ſondern der engliſchen Fremdherrſchaft, als
deren willfähriges Werkzeug er ſich erwieſen hat.

* London, 9. April. (Ctr. Frkft.) Daily Mail
bringt ein ausführliches Telegramm über den Anſchlag
auf den Sultan von Aegypten. Am Donners=
tag
mittag fuhr Prinz Huſſein im offenen Wagen mit
ſeiner Eskorte vom Abdenpalais nach Heliopolis. Ein
28jähriger ägyptiſcher Kaufmann aus Manſura (nach ita=
lieniſchen
Meldungen handelt es ſich um einen Rechts=
ſtudenten
), ein Mohammedaner, ſtellte ſich bei dem Palaſt
auf und gab einen Schuß auf den Sultan ab. Die Kugel
verfehlte ihr Ziel und traf nur den Wagen. Der Täter
wurde ſofort verhaftet und nach einem benachbarten
Polizeibureau geführt, wo er verhört wurde. In Gegen=
wart
der Miniſter und hohen Beamten geſtand er, die
Abſicht gehabt zu haben, den Sultan zu ermorden. Er
hätte dies ſchon bei der Thronbeſteigung tun wollen,
die getroffenen Vorſichtsmaßregeln hätten ihm damals
aber keine Ausſicht auf Erfolg gegeben. Nach anderen
Berichten ſagte der Attentäter, daß er keine Helfershelfer
gehabt habe. Die Polizei nimmt an, daß der Attentäter
durch eine geheime Organiſation aus Manſura abgeſchickt
worden ſei. Er beantwortete die an ihn geſtellten Fragen
vollſtändig gleichgültig und nahm ſogar eine übermütige
Haltung an. Er nannte den Sultan einen Unterdrücker
und verlangte kaltblütig, erſchoſſen zu werden. Ein
weiteres Telegramm meldet, daß der Khedive nur mit
genauer Not der Gefahr entkam. Ein Kammerherr ſah
den Attentäter auf den Wagen zuſtürzen und rief einem
Polizeiagenten zu, der ihm in den Arm fiel gerade in
dem Augenblick, als er den Schuß abgab. Hierdurch ging
die Kugel fehl.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 11. April.

* Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
die Lehramtsaſſeſſoren Heinrich Faller aus
Mühlheim a. M. und Hans Herrberg aus Mainz zu
Oberlehrern, den Lehramtsaſſeſſor Dr. Wilhelm Riedel
aus Nierſtein zum Oberlehrer an der Schillerſchule zu
Friedberg; ferner den Bureauaſſiſtenten bei dem Ober=
verſicherungsamt
Ludwig Kraus und die Bureau=
gehilfen
Otto Reichwein aus Alsfeld und Georg
Ewald aus Weckesheim zu Kreisamtsgehilfen. Ernannt
wurde die Gefangenwärterin am Provinzialarreſthaus in
Mainz Margarete May zur Gefangenaufſeherin an
dieſer Anſtalt.

* Entlaſſen wurden der Kreisamtsgehilfe Wilhelm
Bechtold zu Gießen mit Wirkung vom 1. April d. J.
an auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſt; der
Kreisamtsgehilfe Ludwig Müllmerſtadt zu Offen=
bach
auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſt.

* In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog den Kreisamtsgehilfen
Heinrich Decher zu Alzey auf ſein Nachſuchen unter
Anerkennung ſeiner treuen Dienſte.

* Erledigte Stelle. Die demnächſt frei werdende
Stelle des Salinenrentmeiſters zu Bad Nauheim.

Militärdienſtnachrichten. Zu Leutnants der Reſ.
mit Patent vom 22. März 1915 befördert: die Offizier=
aſpiranten
: Garnier (Mainz) bei der 2. Art.=Mun.=Kol.
der 56. Inf.=Div., Haldy (II Frankfurt a. M.) der
Train=Abt. Nr. 18, Müller (IV Berlin) der Train=Abt.
Nr. 18, jetzt bei der San.=Komp. 3 des 18. Armeekorps.
Zu Leutnants der Landw.=Inf. 1. Aufgebots mit Patent
vom 22. März 1915 befördert: die Offizieraſpiranten:
Möhl (II Darmſtadt) im Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115,
Loh (Gießen) im Inf.=Regt. Nr. 116, Schwarz (Worms)
im Inf.=Regt. Nr. 118. Zum Leutnant der Landw.=Inf.
2. Aufgebots mit Patent vom 22. März 1915 befördert:
der Offizieraſpirant Gottſchall (I Darmſtadt) im
Kav. 2. Aufgebots mit Patent vom 22. März 1915 beför=
dert
: der Offizieraſpirant Callmann (I Darmſtadt)
in der 3. Landft.=Eskadron des 18. Armeekorps. Zum
Leutnant der Landw.=Feldart. 1. Aufgebots mit Patent
vom 22. März 1915 befördert: die Offizieraſpiranten:
Haniſch, Bundſchuh (II Darmſtadt) bei den Mun.=
Pinſtr, 15 Peferdert die Unteroſiſiere Stehmann
im Inf.=Regt. Nr. 116, Schwarz, Germann,
Scheuerpflug, Gebb, Brauns, Dingeldein,
Bittel im Inf.=Regt. Nr. 118.

Kriegsauszeichnung. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe
erhielt der Oberſt und Brigadekommandeur Eggersſ,
früherer Kommandeur des Großherzoglichen Artillerie=
korps
.

Poſtdienſtnachrichten der Kaiſerlichen Ober=
Poſtdirektion in Darmſtadt. Verliehen: das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe dem Ober=Poſtſekretär
Cremer und Poſtſekretär Klinger aus Mainz,
dem Telegraphenſekretär Dürkes aus Darmſtadt, den Poſt=
aſſiſtenten
Fehr aus Nierſtein, und Schwalm aus Alsfeld,
dem Telegraphenvorarbeiter Armbrüſter in Nidda; die
Heſſiſche Tapfexkeitsmedaille den Poſtſekretären Schneider
aus Lauterbach und Schweitzer aus Darmſtadt, dem Poſt=
aſſiſtenten
Becker aus Langen. Verliehen aus Anlaß des
Scheidens aus dem Dienſte von Ihrer Königlichen Hoheit
der Großherzogin: das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſt=
ordens
Philipps des Großmütigen: dem Poſtſekretär
Georg Storck aus Gießen; das Heſſiſche Allgemeine Ehren=
zeichen
mit der Inſchrift Für langjährige treue Dienſte‟
dem Oberpoſtſchaffner Berg in Fürth und dem Briefträger
Schmidt in Lampertheim. Von Sr. Maj. dem Kaiſer und
König: den Roten Adlerorden 4. Klaſſe dem Poſtmeiſter,
Rechnungsrat Schmidt in Grünberg; das Allgemeine
Ehrenzeichen (in Silber) dem Ober=Briefträger Reimund
in Schönberg. Ferner wurde verliehen: der Charakter als
Poſtſekretär dem Ober=Poſtaſſiſtenten Bechtold in Groß=
Gerau, Büchler in Worms, Dahl und Jertz in Mainz,
Dehus, Jechow, Jenſch, Lorz und Todt in Darmſtadt,
Lucas in Gießen, Rettig in Heppenheim und Schütz in
Bensheim; den Poſtverwaltern Feick in Horchheim, Lutz in
Wörrſtadt, Müller in Heldenbergen und Schiermann in
Weiſenau; der Charakter als Telegraphenſekretär den
Ober=Telegraphenaſſiſtenten Frank in Darmſtadt, Waas in
Gießen, Wedel in Worms und Wiegand in Heppenheim;
der Titel Ober=Telegraphenaſſiſtent dem Telegraphen=
aſſiſtenten
Rechel in Darmſtadt. Ernannt: zum

Vize=Poſtdirektor der Poſinſpetor Ranſt in Darmſtadt;
zum Poſtmeiſter der Poſtſekretär Glenz aus Darmſtadt in
Grünberg; zum Ober=Poſtſekretär der Poſtſekretär Rau
aus Gießen in Darmſtadt. Etatsmäßig ange=
ſtellt
: die Poſtſekretäre Görke in Mainz und Lieberich
aus Butzbach in Gießen; Telegraphenſekretär Horn aus
Mainz in Koblenz; die Poſtaſſiſtenten Jung aus Köln in
Gießen, Jungblut aus Düſſeldorf in Butzbach und Pfaff
aus Mainz in Bensheim; die Telegraphenaſſiſtenten Ling=
ler
in Offenbach, Merz aus Mainz in Darmſtadt und
Schuldt in Gießen. Beſtanden: die Poſtſekretärprü=
fung
: Poſtaſſiſtent Vogel in Darmſtadt; die Poſtaſſiſtenten=
prüfung
: Poſtgehilfe Keßler in Darmſtadt=Uebungsplatz.
Verſetzt: Ober=Poſtinſpektor Bentler von Darmſtadt
nach Kiel unter Uebertragung einer Poſtratsſtelle, Tele=
grapheningenieur
Venus von Berlin nach Darmſtadt unter
Uebertragung einer Ober=Poſtinſpektorsſtelle, Ober= Poſt=
ſekretär
Sorg von Darmſtadt nach Weſel, Poſtſekretär Hin=
ter
von Neuwied nach Mainz, die Ober=Poſtaſſiſtenten
Kramer von Friedberg nach Gießen und Scharmann von
Grünberg nach Friedberg, die Poſtaſſiſtenten Koch von
Gießen nach Lauterbach und Scholz von Lauterbach nach
Friedberg. Angenommen: als Poſtagentin: Frau
Berg in Mörlenbach. Vor dem Feinde ge=
fallen
: Poſtaſſiſtent Volland aus Bad Nauheim und
Telegraphenarbeiter Göttmann aus Brensbach. Frei=
willig
ausgeſchieden: Poſtgehilfe Vogt in Rei=
chelsheim
(Odenwald) und Telegraphengehilfin Arheilger
in Mainz.

2 Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur
Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz Starken=
burg
am Samstag, den 17. April, vormittags 9½ Uhr,
llautet: 1. Klage des Ortsarmenverbands Hauſen
(Landkreis Uſingen) gegen den Ortsarmenverband
Darmſtadt wegen Erſatz von Pflegekoſten für Lud=
wig
Roth. 2. Klage des Ortsarmenverbands Bens=
heim
gegen den Ortsarmenverband Kolmbach
wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten für Johannes
Mechler Ehefrau. 3. Klage des Ludwig Hufnagel zu
Seligenſtadt gegen eine Verfügung des Großh.
Kreisamts Offenbach vom 1. Dezember 1914. ( Polizei=
befehl
).

Großh. Hoftheater. Heute vormittag 11½ Uhr
findet die Bismarckfeier des Hoftheaters ſtatt, bei der
Geh. Kirchenrat Profeſſor Dr. Eck aus Gießen die Feſt=
rede
halten wird. Die Preiſe der Plätze für dieſe Feier
betragen Sperrſitz und Logenplätze 1 Mk., Parterre und
I. Rang 50 Pfg., Galerie 30 Pfg. Heute abend wird
Precioſa von Pius Alexander Wolff, mit der Muſik
von Karl Maria von Weber neu einſtudiert und neu
inſzeniert wieder in den Spielplan des Hoftheaters auf=
genommen
. Precioſa, das hier eine große Anzahl von
Aufführungen erlebt hat, wurde zum letztenmal am
19. Januar 1911 gegeben. Der große Erfolg, der ebenſo
ſehr der ergreifenden und ſpannenden Handlung, wie
der wundervollen Muſik Webers zuzuſchreiben iſt, blieb
dem Werke, das jetzt wieder an den meiſten deutſchen
Bühnen aufgenommen wird, überall treu. Für dieſe
Vorſtellung gelten die kleinen Preiſe. Montag, den 12.,
wird Anzengrubers Pfarrer von Kirchfeld als Volks=
und Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen ge=
geben
. Für Dienstag, den 13., A 33, iſt Tosca zum
erſtenmal in dieſer Spielzeit angeſetzt. Der muſikaliſche
Leiter iſt Erich Kleiber.

Der Grillparzer= Zyklus beginnt am Mitt=
woch
, den 14. April, auf B 37, mit einer Neueinſtudierung
von Meeres und der Liebe Wellen‟ Der Zyklus
umfaßt ferner Die Jüdin von Toledo (16. April, D34),
Weh dem, der lügt (20. April A 34) und Der Traum
ein Leben (22. April, C 36). Auf dieſe im Abonnement
ſtattfindenden Vorſtellungen wird noch ein Extra=
abonnement
eröffnet, und werden Karten hierfür zu
nachfolgenden Preiſen abgegeben: Sperrſitz 10,40 Mk.,
Parterre 7,60 Mk., I. Rang 12,40 Mk., II. Rang
6,40 Mk. uſw. Der Kartenverkauf zu dieſem Extra=
abonnement
begann am Samstag, den 10. April, von
3½ 5 Uhr nachmittags und wird bis einſchließlich
Mittwoch, den 14. April, zu den gewöhnlichen Kaſſen=
ſtunden
fortgeſetzt.

Die Beteiligung heſſiſcher Vermeſſungsbeamten
am Kriege. Man ſchreibt uns: Von den vorhandenen 185
Großh. heſſiſchen Geometern 1. Klaſſe ſtehen 74 im Felde,
davon 2 in den Kolonien. Hiervon ſind 19 in Offiziers=
ſtellungen
und 8 als Offizier=Stellvertreter verwendet. Mit
dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe wurden inzwiſchen 11 und
mit der Tapferkeitsmedaille 4 ausgezeichnet. Gefallen ſind
Landft.=Inf.=Bat. I Darmſtadt. Zum Leutnant der Landw.= 5 und vermißt werden 3 Geometer 1. Klaſſe. Von feld=
dienſtuntauglichen
Geometern 1. Klaſſe haben ſich 2 der
Heeresleitung freiwillig zur Verfügung geſtellt und werden
mit landmeſſeriſchen (topographiſchen) Arbeiten im Inter=
eſſe
der Landesverteidigung beſchäftigt. Einer iſt als frei=
williger
Krankenpfleger tätig. Von den vorhandenen 430
Großh. heſſiſchen Geometern 2. Klaſſe ſind 242 zu Kriegs=
Kreuz 2. Klaſſe wurden inzwiſchen 16 Großh. Geometer
2. Klaſſe und mit der Tapferkeitsmedaille 5 ausgezeichnet.
Die Geometer 1. Klaſſe ſind bis jetzt mit 40 Prozent und
die Geometer 2. Klaſſe ſogar bis zu 56 Prozent zur Fahne
einberufen worden. Dieſe auffallend hohe Beteiligung der
Geometer als Kriegsteilnehmer findet ihre Erklärung
darin, weil nur die gefündeſten und kräftigſten Perſonen
dieſen ſchwierigen Beruf ergreifen und ausüben können. vorderſten Gefechtslinie hierher zu ſchaffen, wo ihnen dieerſte
Trotzdem in Heſſen keinerlei Ausſicht zu einer im Ein=
klang
mit den Aufwendungen zur Ausbildung ſtehenden
der 1. Klaſſe vorhanden iſt, war der Zudrang zu dieſem
Berufe in den letzten Jahren ſehr ſtark. Glücklicherweiſe
ſiſche Geometer Verwendung und Anſtellung gefunden, und
zwar in Berufsſtellungen, die Heſſen mit ſeinen Einrich= nennt es Vorgekitzel Hier ſehen wir, wie das Ge=
tungen
auf dem Gebiete des Vermeſſungsweſens nicht zu ſchütz, mit einem Munitionshinterwagen dem Gelände an=
bieten
vermag.

* Anfragen wegen Kriegsgefangenen. In der letzten
Zeit ſind von ſeiten der Angehörigen von als gefangen
oder vermißt gemeldeten deutſchen Kriegern vielfach An=
fragen
an Services de l'Assistance puplique ( Zentral=
verwaltung
der Armenpflege) des franzöſiſchen Departe=
ments
Creuſe dahingehend gerichtet worden, ob ſich ihre
Söhne uſw. unter den im Lager von Ajain untergebrach=
ten
deutſchen Kriegsgefangenen befinden. Durch eine neu=
trale
Macht iſt jetzt darauf hingewieſen worden, daß im
genannter Lager keine deutſchen Militärgefan=
genen
, ſondern ausſchließlich Zivilgefangene
interniert worden ſind. Bei dieſer Gelegenheit ſei erneut
darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Anfragen wegen ge=
fangen
oder vermißt gemeldeter deutſcher Krieger an das
Zentralnachweisbureau des Kriegsmini=
ſteriums
oder an das Rote Kreuz zu richten ſind.

* Dem Jahresbericht des Darmſtädter Pädagogiums
über das Schuljahr 1914/15 iſt zu entnehmen: Von den
Lehrern der Anſtalt traten alsbald nach Beginn des Krie=
ges
in das Heer ein 4 Herren. Die geſamte Ober= und

Unterpring löſe ſch auf, denr all Schler traten, teilse
als Kriegsfreiwillige, teils in Erfüllung ihrer Dienſtpflicht,
in das Heer ein oder betätigten ſich im Dienſte des Roten
Kreuzes. Der Unterricht konnte nach Beendigung der
Sommerferien nur teilweiſe aufrecht erhalten werden. Mit
dem Beginn des Winterſemeſters übernahm der Direktor
die Leitung der Anſtalt wieder vollſtändig. Die Schüler=
zahl
, die bei Beginn des Sommerſemeſters 65 betragen
hatte und bei Beginn der Sommerferien 74, war zu An=
fang
des Winterſemeſters bis auf 20 geſunken, ſtieg aber im
Laufe des Winters wieder bis auf 41. Von den früheren
Schülern des Pädagogiums ſtehen im ganzen ungefähr 400
unter den Fahnen. Bis zum Schluß des Schuljahres
ſind, ſoweit bis jetzt bekannt geworden, neun gefallen. Ihre
Prüfungen beſtanden im abgelaufenen Schuljahr: Abitu=
rienten
=Examen 9 die Reifeprüfung für Prima beſtanden 4,
die Fähnrichsprüfung beſtanden 3, die Einjährigenprüfung
14 Schüler. In das Heer eingetreten ſind 14 Schüler;
Ludwig Pons iſt gefallen. Bei der Sanitätskolonne tra=
ten
2 Schüler ein. In der Anſtalt unterrichten zwölf Lehr=
kräfte
.

Generalverſammlung der Bank für Handel
und Induſtrie. Um Mißverſtändniſſen zu begegnen,
ſei bemerkt, daß der Aktionär Herr Wolfskehl, der den
Antrag, betreffend die Entſchädigung des Aufſichtsrats,
geſtellt hat, Herr Simon Wolfskehl aus Frankfurt
a. M. war.

Rotes Kreuz.

Die Schützengräben am Hauptbahnhof.

Eine äußerſt intereſſante und den Angehörigen von
Feldzugsteilnehmern wie jedem Vaterlandsfreund gewiß
ſehr willkommene Anlage iſt auf dem von der Firma
Gebr. Roeder hier in beſonders dankenswerter Weiſe zur
Verfügung geſtellten Platz am Griesheimer Weg, zwei Mi=
nuten
vom Hauptbahnhof, hergeſtellt. Die Eingangsſtelle
iſt durch ein Schild ſowie zwei Fahnen kenntlich gemacht
und befindet ſich für die nach dem Hauptbahnhof Gehen=
den
auf der rechten Seite des Griesheimer Wegs.

Es handelt ſich um eine naturgetreue, völlig kriegs=
mäßig
hergeſtellte Schützengrabenanlage mit
einer eingebauten Artillerieſtellung. Die Infanterie=
ſtellung
iſt auf äußerſt ſchwerem Boden ohne Beihilfe von
Pionieren in der kurzen Zeit von 14 Stunden hergeſtellt.
Man gelangt durch einen Knüppelholzwall gegen Schuß
und Sicht gedeckt unmittelbar in den Verbindungs=
graben
zu der Infanterieſtellung. Der Beſchauer kann
ſchon hier ermeſſen, mit welchen Vorſichtsmaßregeln im
Felde gearbeitet werden muß, um ſich bei den kurzen Ent=
fernungen
zwiſchen Freund und Feind gegen feindliche
Scharfſchützen zu ſichern. Nachdem man den ſchützenden
Holzwall verlaſſen hat, befindet man ſich ſchon unter der
Erde und unmittelbar vor einem, gegen Granaten und
Schrapnells ſicher eingedeckten Unterſtand, in dem ſich die
augenblicklich nicht kämpfenden Beſatzungen der Schützen=
gräben
aufhalten können. Der Unterſtand iſt mit Fenſtern
verſehen, mit Bänken und zum Schutz gegen die Kälte mit
einem Ofen ausgeſtattet, der zwar primitiv, aber doch
zweckmäßig von unſeren Feldgrauen aus dem vorgefun=
denen
Material ſinnreich gebaut iſt. Weder fehlt ein gut
leitender Rauchabzug, noch eine Herdplatte, auf der ſich
ſämtliche Genüſſe eines modernen Hotelbetriebs herſtellen
laſſen. Der Name, den unſere Vaterlandsverteidiger die=
ſer
Villa beigelegt haben, Villa Bombenſicher ent=
ſpricht
den Wünſchen, die der Soldat hegt. Vorbei an
ſicheren Dämmen, Schulterwehren, die Verletzungen durch
die ſeitlich fliegenden Sprengſtücke der Granaten möglichſt
beſchränken ſollen, führt uns der Weg von Villa Bomben=
ſicher
nach Villa Schönleben und ſo von einem Unter=
ſtand
zum anderen. Von dem Deckungsgraben, in dem wir
uns bisher befanden, führt uns ein Verbindungsgraben,
der zum Schutze gegen feindliches Strichfeuer ſchräg zur
Front angelegt iſt, zu den geheiligten Räumen des Ba=
taillonsſtabs
. Gegen Kälte und Näſſe geſchützt, liegt
dieſes Zimmer unter der Erde und iſt durch über die
Decke gelegte Eiſenplatten und Holzbalken mit ſtarkem Erd=
aufwurf
auch gegen Volltreffer ziemlich geſchützt. Der Raum
verdient den Namen Zimmer In kunſtvoller Weiſe ſind
die Wände mit Holz verſchalt. Ein Ofen mit Kochvor=
richtung
, eine Lampe, Tiſch und Bänke, eine halbe Küchen=
einrichtung
und freundliche Bilder dienen zur Ausſtattung.
Hier mündet auch das Telephon aus dem vorderſten
Schützengraben und wird durch eine Umſtöpſelung von hier
aus zur direkten Verbindung mit dem Regiment, der Bri=
gade
, dem Korps uſw. weitergeleitet.

Nur ungern wird der Beſucher dieſen Raum, der nur
Gemütlichkeit atmet und nichts von jener erſchreckenden
Strenge, die ſich ſonſt mit hohen Kommandoſtellen ver=
bindet
, verlaſſen, zumal ihm eine geſchickt aufgeſtellte
Sammelbüchſe für die im Felde ſtehenden Leibgardiſten
den Abſchied erleichtern hilft. Der Schwarm von Neu=
gierigen
, die auch etwas Schützengrabenluft atmen wollen,
verdrängt uns. Und ſo gelangen wir durch einen tief
Einer befindet ſich in Gefangenſchaft. Mit dem Eiſernen eingeſchnittenen Verbindungsgraben zu dem Verband=
raum
. Die Schreckniſſe und die Not des Krieges nehmen
greifbare Geſtalt an, und doch bietet dieſer Raum in ſeiner
zweckmäßigen Ausſtattung für jeden die Gewähr, daß für
alle Verwundungen ſofort die beſte Hilfe werden kann.
Die hier aufgeſtellten Tragbahren ermöglichen es, die
Schwerverwundeten durch die Verbindungsgräben aus der
Hilfe zuteil wird. In richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit
haben unſere Soldaten, gewohnt, auch in der Gefahr ihren
Lebensſtellung für die Geometer insbeſondere ſolche Humor nicht zu verlieren, dieſen Raum Geneſungsheim
getauft. Wieder geht es weiter nach vorn durch einen
Verbindungsgraben, in den der Verbindungsweg zu der
haben in anderen deutſchen Bundesſtaaten ſehr viele heſ= Artillerieſtellung einmündet. Wir ſchlagen dieſen ein und
gelangen zu dem vorgeſchobenen Geſchütz. Der Fachmann
gepaßt, ſo in die Erde eingegraben iſt, daß kaum das Rohr
über dieſe hinausragt. Links iſt gewöhnlich der Unter=
ſtand
für den Geſchützführer, rechts der für die Bedienungs=
mannſchaft
. Ein Laufgraben verbindet das Geſchütz mit
dem meiſt 10 Meter hinter dem Schützengraben liegenden
Munitionsloch. Im Schützengraben iſt das Geſchütz ge=
wöhnlich
abgedeckt und wird nur in der Nacht zum Schuß
fertig gemacht, damit der Feind vor dem Schützengraben
oder der Flieger aus der Luft das Geſchütz nicht ſehen
kann. Die Beobachtungsſtelle für den leitenden Offizier
des vorgeſchobenen Geſchützes befindet ſich gewöhnlich im
Schützengraben oder noch vor ihm. Doch zurück zu der
Stelle, wo wir abzweigten! Dort gehen wir geradeaus
und machen am Ende dieſes Grabens kurz rechtsum,
werfen einen Blick auf die hier eingebauten Bequemlich=
keiten
und gelangen nach weiteren 25 Metern Verbindungs=
graben
in die vorderſte Kampfſtellung. Von Luxus
und Komfort iſt gar nichts mehr zu ſpüren. Die mannig=
faltigen
Schießſcharten, die kleinen Unterſtände, die
Stahlplatten, und die eingebauten Käſten zur Aufbewah=
rung
der Patronen geben den Gräben ein ernſtes und düſte=
res
Ausſehen. Ueberall ſind hier Beobachtungspoſten an=

[ ][  ][ ]

gebracht und durch Schutzſchilde mit Klappvorrichtungen
geſchützt, für jeden Schützen eine Schießſcharte, damit kein
Mann und kein Gewehr für die Verteidigung verloren
geht. Am linken Flügel des Schützengrabens iſt ein ein=
gedeckter
Beobachtungspoſten, in der Nähe eine Spiegelvor=
richtung
, die ein Beobachten der feindlichen Schützengrä=
ben
ermöglicht, ohne ſich der Gefahr, ſelbſt beſchoſſen zu
werden, auszuſetzen.

Nur 40 Meter entfernt liegt der Feind. Jedes Kopf=
heben
aus dem Graben, jede Bewegung der Hand über
den ſchützenden Erdwall hinaus bietet dem mit Fernrohr=
büchſen
ausgeſtatteten Gegner ein ſicheres Ziel, daher die
äußerſte Vorſicht. Bei einem zweiten kunſtlos, und doch
in Anbetracht des ſchwierigen Bodens kunſtvoll gezimmer=
ten
Unterſtand mündet der Minengang, der bis zur feind=
lichen
Stellung vorgetrieben wird, und im Augenblick des
Sturmes durch Explodieren der Sprengladung Angſt und
Entſetzen in die feindlichen Reihen tragen ſoll. Berg=
mannsarbeit
iſt hier geleiſtet: ſchwerer und gefahrvoller,
als viele hundert Meter unter der Erde, und doch zeugt
die Stabilität der Verzimmerung von der zielbewußten
Arbeit auf dieſem gefährlichen Poſten. In dieſer vorderen
Kampfſtellung befinden ſich die Drahthinderniſſe, in denen
ein feindlicher Angriff, falls er wirklich von unſerem
tapferen Gegner ſo weit vorgetragen werden kann, ſich
verbluten muß. Hindurch kann keiner, und ſollte er wirk=
lich
die erſten geſpannten Drähte überwunden haben, iſt
er ein ſicheres Ziel dem Feuer der Unſerigen zum
Opfer gefallen. Ein Schritt weiter führt uns zu den
Wolfsgruben, die in ihrer Ausführung ſchon den von den
alten Römern angelegten Gruben gleichen. Ein Blick auf
den tief unten angebrachten ſpitzen Pfahl bringt einem
beſſer als alle Schlachtenberichte die fürchterlichen Schreck
niſſe der jetzigen Kriegführung zum Bewußtſein. Und
nicht genug damit, daß man durch harmlos ſcheinende,
trügeriſche Ueberdeckung mit Laub dieſe Fallen unſichtbar
macht, vor den Wolfsgruben liegt ein ſogenannter
Stolperdraht, welcher unſichtbar und doch ſicher den Feind
beim Heranlaufen zu Fall bringt, ſo daß er unfehlbar in
die Wolfsgrube ſtürzen muß. Ganz nahe ſcheint von hier
aus der feindliche Schützengraben. Ein paar Sprünge
nur, und der Feind kann die Linie der Unſerigen er=
reichen
. Doch im Zurückſchauen überblicken wir nochmals
die unwegbaren, zum Teil unſichtbar angebrachten Hin=
derniſſe
, und beruhigt müſſen wir geſtehen, daß, bevor
überhaupt ein Feind den Fuß auf den deutſchen Graben
ſetzen kann, er ein ſicheres Ziel für unſere tapferen Ver=
teidiger
werden muß. Wir gewannen aber auch bei unſe=
rer
Wanderung die Ueberzeugung, daß ſelbſt die beſte Ab=
bildung
oder Beſchreibung uns keine ſo anſchauliche Vor=
ſtellung
von den Anlagen zu geben vermag, in denen eben
unſere braven Vaterlandsverteidiger oft wochenlang für
uns ihr Leben in die Schanze ſchlagen. Darum ſollte nie=
mand
verſäumen, dieſe Schützengrabenanlagen zu beſich=
tigen
, umſo mehr, als die dabei erlöſten Gelder dem Roten
Kreuz zufließen.

Die Anlage iſt zu beſichtigen Sonntags von 9 Uhr
vormittags bis 7 Uhr abends, Werktags von 2 bis 7 Uhr
nachmittags. Das Eintrittsgeld beträgt: für Erwachſene
50 Pfg. für den Kopf, für Kinder unter 10 Jahren, für
Mitglieder Heſſiſcher Sanitätskolonnen, für geſchloſſene
Jugendwehren 25 Pfg., für Volks= und Mittelſchüler und
Schülerinnen, wenn die Beſichtigung geſchloſſen unter
Führung von Lehrern und Lehrerinnen erfolgt, 10 Pfg. für
den Kopf.

Alſo auf zur Beſichtigung der Schützengräben am
Hauptbahnhof!

Darmſtädter Wochenmarkt.

Marktpreiſe am 10. April.

Butter, ½ kg 1,801,90 M
in Part. ½ kg . 1,70 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 25-30 Pf.
Handkäſe, Stück 412 Pf.
Kartoffeln, Zentner
5,506,00 M
Kumpf
(10 Liter) Pf
Mäuschen,
½ kg . 7 Pf
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 2530 P
Zitronen, Stück 510 Pf
Apfelſinen, Stück 510 Pf.
Kopfſalat, Stück 1820 Pf.
Endivien, Stück
Feldſalat Körbchen 10-12 Pf. In den Fleiſchſtänden.
Radieschen, Bündel 67 Pf.
Rettiche . Stück 510 Pf.
Meerrettich Stück 1020 P
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
wiebeln, ½ kg . 25 Pf.
Topfſchnittlauch, Stück
530 Pf
pinat,
E 16-18 Pf.
Leißkraut,
T 1618 Pf
Rotkraut,
Blumenkohl, Stück 3050 Pf
20 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 510 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 3035 Pf
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.

Schwarzwurz, ½kg 30-35 Pf.
Sellerie, Stück . 620 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg . . 1,00 M.
Enten, Stück 3,504,00 M.
Hahnen, Stück 2,002,50 M.
Hühner, 2,003,00 M.
Tauben, Stück 5060 Pf.
Lapins, Stück 1,301,40 M
Zicklein

24 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 4060 P
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf
Salat, Gemüſe uſw.: Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg Pf
Pindflaiſch ½ kg 8095 Pf.
Ziegenfleiſch, 1 kg . 60 Pf
kg . 90 P
itert
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 P
80 Pf.
Rindsfett, ½ kg
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
2025 Pf. Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,30 N
ohne Beilage 1,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,30 M
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M

Neu hergeſtellte Fernſprechanſchlüſſe und
Henderungen bei beſtehenden Sprechſtellen.

a) Neue Anſchlüſſe. 599 Arbeitsamt der Stadt
Darmſtadt, Waldſtraße 19. 2549 Blutunterſuchungsſtelle
Darmſtadt Frankfurter Straße 250 (Fabrik Merck).
1954 Dicke, Hugo, Direktor, Leiter der Militär=Gasanſtalt,
Ohlyſtraße 37. 2278 Ganßmann, Jean, Ringfreies Ta=
petenhaus
, Tapetenhandlung, Schuchardſtraße 14. (371)
Gewerkverein der Heimarbeiterinnen, Vorſtand, Wald=
ſtraße
19. 894 Gündner=Lang, Leibbinden= und Korſett=
Erſatzfabrik, Hoffmannſtraße 19. 1650 Hotel=Reſtaurant
Hans Chriſt, Rheinſtraße 47. 2682 Infanterie=Brigade
Stellv., 50., Sandſtraße 42. 751 Kranich, Dr., Stabsvete=
rinär
, Wendelſtadtſtraße 23. 2681 Kriegsgefangenenlager,
Truppenübungsplatz. 1284 Lehmann, Adolf, Niederlage
der Darmſtädter Eiergroßhandlung, Landwehrſtraße 13.
2687 Militärgasanſtalt Darmſtadt, Gräfenhäuſer Weg 102
1259 Müller, Karl Friedr., Maſchinenfabrik und Eiſen=
gießerei
, Bachgangweg 20. 2039 Neukirch, Anna, Waſch=
und Bügelgeſchäft, Landwehrſtraße 45. 1707 Pecher, Ru=
dolf
, Cafetier, Ernſt=Ludwigſtraße 8. 1760 Zwickler, R.,
Säcke, Gummi, Metalle und Rohprodukten, Schwanen=
ſtraße
12. 1169 Riehl, Stadian, Bauſchloſſerei, Magda=
lenenſtraße
9. 1947 Schellhaas, Philipp, Kolonialwaren=

handlung, Fuhrmannſtraße 2. 2179 Stengel, Karl, Bank=
prokuriſt
, Landskronſtraße 67. (232) Verteilungsſtelle für
Futtermittel, Bleichſtraße 1. 1763 Weſternhagen, Heinz
von, Oberſtleutnant, Kommandeur des Reſerve= Infante=
rie
=Regiments Nr. 116, Moſerſtraße 9. 1707 Wiener Café
und Holländiſcher Likör=Salon, Ernſt=Ludwigſtraße 8.

b) Aenderungen. 1976 Elbert, Filiale, Schloß=
gartenſtraße
5, jetzt Iſe, C. G., Landwehrſtraße 5. 1163
Ewald, Friedrich, Eliſabethenſtraße 56, jetzt 46. 1952
Gerling, Wilhelm, Waldſtraße 30, jetzt Salbauſtraße 13.
1091 Lenz, Hochſtraße 53, jetzt Martinſtraße 17. 1415
Meyer u. Stern, Ludwigspl. 2, jetzt Saalbauſtraße 7.
267 Müller, J., Nachf. (Inh. Weber, L.), Karlſtraße 61
jetzt Rückertſtraße 26. 2422 Pauly, Joſeph, Karlſtraße 64,
jetzt 66. 2576 Rotes Kreuz, Krankenbeförderungs= Abtei=
lung
, Rheinſtraße 34, jetzt Mathildenplatz 20. 1161 Schmitt,
H., Dr., Arheilgen, übertragen an Wolf, Eduard, Dr.
1895 Trautmann, Wilh., übertragen an Mayer, Ricka, Nah=
rungsmittelhandlung
.

c) Abgebrochene Sprechſtellen. 120-
Bickel, 2108 Büsgen, 1638 Edelinenhaus, 1283 Falck
Hermann, 1950 Gerheim, Karl, 1960 Grundbuch=
amt
, 894 Gündner, Ernſt, Otto, 1511 Haeſeler, 1695 Hersz=
berg
, Cl., u. Co., 2343 Koebke, von, 1576 Michel, J., 717
Spanier, Henry, 1722 Stromberger, Peter, 1283 Werk=
ſtätten
für Handwerkskunſt, 1181 Weidig, A., 2561 Zierold.

Bingen, 10. April. (Hochwaſſer.) Das Waſſer des
Rheins iſt innerhalb kurzer Zeit ganz außerordentlich in
die Höhe gegangen. Mit einem Waſſerſtand von 3,25
Metern iſt die Hochwaſſergrenze überſchritten
worden. Für die Schiffahrt auf dem Rhein ſind die erſten
Einſchränkungen eingetreten. Ein weiteres Steigen des
Waſſers am Mittelrhein iſt zu erwarten, da auch am Ober=
rhein
der Waſſerſtand ſtark in die Höge geht. Auch die
Nahe iſt ſtark geſtiegen. Die Moſel iſt weit über
einen Meter geſtiegen und ſteigt noch weiter. Der Waſſer=
ſtand
bei Trier beträgt faſt drei Meter.

Bad Nauheim, 10. April. (Beginn der Kur=
zeit
.) Nur noch wenige Tage trennen uns von der
Eröffnung der eigentlichen Kurzeit. Die regelmäßigen
Kurkonzerte beginnen am 16. April. Ueberall werden
eifrig Vorbereitungen für den Sommer getroffen. Nach
den zahlreich eingehenden Anmeldungen zu urteilen,
wird vorausſichtlich der Beſuch ein lebhafter werden.
Auch von dem neutralen Ausland kommen viele An=
fragen
. Kurbedürftige aus dem übrigen Ausland
können ebenfalls in Bad Nauheim eine Kur ge=
brauchen
, wenn ſie zuvor unter Einſendung eines ärzt=
lichen
Atteſtes die Zuſtimmung bei dem ſtellvertretenden
Generalkommando des 18. Armeekorps in Frankfurt a. M.
einholen und, ſoweit ſie jetzt ſchon in Deutſchland ſich
aufhalten, die des Generalkommandos ihres jetzigen
Aufenthaltsortes.

Handel und Verkehr.

Im Reichs=Poſtgebiet iſt die Zahl der
Kontoinhaber im Poſtſcheckverkehr Ende März
1915 auf 105 473 geſtiegen (Zugang im Monat März
818). Auf dieſen Poſtſcheckkonten wurden im März
gebucht 2142 Millionen Mark Gutſchriften und 2124
Millionen Mark Laſtſchriften. Bargeldlos wurden 2352
Millionen Mark des Umſatzes beglichen. Das Geſamt=
guthaben
der Kontoinhaber betrug im März durchſchnitt=
lich
295,3 Millionen Mark. Im internationalen Poſt=
überweiſungsverkehr
wurden 7,3 Millionen Mark um=
geſetzt
.

* Berlin, 9. April. Auch der neueſte Reichs=
bankausweis
ſteht im Zeichen der Kriegsanleihe. Im
Gegenſatz zu dem vorigen Ausweis iſt diesmal bei der
Kapitalsanlage und den fremden Geldern eine noch nie
dageweſene Entlaſtung zu verzeichnen. Sie fällt damit
zuſammen, daß die Banken und anderen Stellen die als
Vorbereitung für die Kriegsanleihe auf Girokonto ange=
ſammelten
Gelder nunmehr zur Einzahlung auf die
Kriegsanleihe benutzt haben. Die Entlaſtung der bank=
mäßigen
Anlagen iſt darauf zurückzuführen, daß das Reich
aus den Geldern auf die Einzahlungen Schatzanweiſungen
bei der Reichsbank getilgt hat. Bis zum 7. April waren
auf die Kriegsanleihe bei der Reichsbank 4105 Millionen
einbezahlt. Dieſe gewaltige, in gleichem Umfange noch
nie dageweſene Zahlungsleiſtung hat ſich ohne nennens=
werte
Veränderungen auf dem Geldmarkte vollzogen. Am
bemerkenswerteſten dabei iſt, daß die Darlehenskaſſen nicht
in erheblicher Weiſe dafür in Anſpruch genommen wor=
den
ſind, denn die ausgeliehenen Darlehen ſind in der
letzten Reichsbankwoche nur um 44 auf 1229 Millionen ge=
ſtiegen
, wovon nicht mehr als 217 Millionen für die zweite
Kriegsanleihe beſtimmt waren. Franzöſiſche und engliſche
Bläter hatten behauptet, daß der Erfolg der zweiten
Kriegsanleihe nur den Vorſchüſſen der Darlehenskaſſen zu
verdanken ſei. Wie wenig richtig dieſe Angabe iſt, iſt
leicht einzuſehen, wenn man den bis zum Abſchluß des
neueſten Bankausweiſes, alſo 7. April, einbezahlten 4105
Millionen die von den Darlehenskaſſen hergegebenen 217
Millionen gegenüberſtellt. Die Einzahlungen nehmen täg=
lich
zu. Sie betrugen bis 8. April 4370 Millionen und
bis 9. April 4640 Millionen. Die Richtigkeit der Feſt=
ſtellung
, daß ſich die Einzahlungen ohne nennenswerte
Einwirkung auf den Geldmarkt vollziehen, wird durch die
geringfügige Veränderung des Notennmlaufes bewieſen.
Die Einzahlungen vollzogen ſich bisher zum erheblichen
Teile im Wege der Verrechnung, ein Anzeichen für das
gute Funktionieren des bargeldloſen Zahlungsverkehrs.
Bei der geringen Veränderung des Notenumlaufes iſt auch
zu beachten, daß ſeine Geſamtſumme nicht übermäßig
groß iſt, wenn die durch den Krieg weſentlich geſteiger=
ten
Zahlungserforderniſſe berückſichtigt werden, und wenn
bedacht wird, daß der Goldbeſtand um mehr als eine Mil=
liarde
höher iſt, als im Vorjahre. Der Umlauf der klei=
nen
Noten iſt um 30 Millionen zurückgegangen. Die
Reichsbank hat 18 Millionen Darlehenskaſſenſcheine neu in
den Verkehr geſetzt und ihr Beſtand an dieſen hat ſich um
26 auf 581 Millionen erhöht. Der Goldvorrat deckt jetzt
43,6 Prozent des Notenumlaufs, gegen 41,6 Prozent in
der Vorwoche. Die Metalldeckung der Noten beträgt 44,4
Prozent (42,3 Prozent), die Notendeckung durch den Ge=
ſamtbarvorrat
55,3 Prozent (52,3 Prozent). Durch die
ſtarke Abnahme der fremden Gelder ſind jetzt die geſamten
täglichen Verbindlichkeiten mit 32,8 Prozent durch Gold
gedeckt, gegenüber 24,2 Prozent in der Vorwoche.

* Berlin, 10. April. Börſenſtimmungsbild.
In der heutigen Börſenverſammlung herrſchte allgemein
eine zuverſichtliche Stimmung, die in einem durchweg leb=
hafteren
Geſchäftsverkehr zum Ausdruck kam. Mit großer
Befriedigung wurde die Tatſache aufgenommen, daß die
Einzahlungen auf die Kriegsanleihe ſchon die Hälfte der
gezeichneten Beträge erreicht haben. Von heimiſchen An=
leihen
, die ſich im Kurſe gut behaupten konnten, waren
3prozentige und 3½prozentige gefragt. Am Induſtrie=
markte
konnten die Aktien der bekannten, Kriegsbedarf

liefernden Geſellſchaften teilweiſe erhebliche Beſſerungen
erzielen; im übrigen war die Tendenz behauptet. Devi=
ſen
unverändert feſt. Tägliches Geld und Privatdiskont
gleichfalls unverändert.

Der Krieg.

Die Kämpfe zwiſchen Maas und Moſel.

* Berlin, 10. April. Aus dem Großen Haupt=
quartier
wird geſchrieben: Der franzöſiſche Be=
richt
des Eiffelturms vom 9. April abends zählt
am Schluß einer Zuſammenfaſſung angebliche Erfolge
der franzöſiſchen Truppen in den Kämpfen zwiſchen
Maas und Moſel auf. Dieſe franzöſiſche Darſtellung ver=
dient
näher beleuchtet zu werden, darunter die folgenden
Leitſätze, die der Verfaſſer dieſes Berichts in dieſer unge=
wöhnlichen
Faſſung erörtert. Jede dieſer vier Behaup=
tungen
der Zuſammenfaſſung ſoll daher einzeln beſpro=
chen
werden.

1. Die weſtlich Orne gelegenen und den Fluß beherr=
ſchenden
Höhen oberhalb von den Dörfern Guſſainville
und Fromezey waren niemals in deutſchem Be=
ſitz
. Die in dieſem Geländeſtreifen gegen die deutſchen
Stellungen angeſetzten franzöſiſchen Angriffe brachen
aber ohne Ausnahme unter den ſchwerſten Ver=
luſten
in unſerem Feuer zuſammen. Dieſen miß=
lungenen
Vorbruch aus der genannten von uns nie inne=
gehabten
Linie ſcheinen ſich die Franzoſen als Eroberung
anzurechnen.

2. Auf das Wort beinahe des Berichts ſelbſt über
die franzöſiſche Eroberung der Höhenſtellung von Epar=
ges
iſt der Schwerpunkt zu legen. In der Tat beſetzten
die Franzoſen keinen Teil der Höhenſtellung.
Allerdings war es ihnen gelungen, in einige Grabenſtücke
am Nordhang des Höhenpunktes einzudringen.

3. Ebenſo wie unter 1. rechnen ſich die Franzoſen als
Eroberung an, was nie in deutſchem Beſitz war
denn das Gelände ſüdöſtlich von Aillywalde lag von jeher
in ihrer eigenen Stellung. Es wurde auch von deutſcher
Seite niemals ein Verſuch unternommen, dieſes Gelände
zu gewinnen. Die Kämpfe der letzten Woche fanden nur
im Aillywalde ſelbſt ſtatt, wo vorübergehend ein kleiner
Teil deutſcher Gräben in franzöſiſche Hand gefallen war.

4. In den vor unſerer Kampffront liegenden Dörfern
Regnerviller und Fey=en=Haie befanden ſich ſtets nur vor=
geſchobene
Horchpoſten, die bei einem franzöſiſchen Angriff
planmäßig zurückgezogen wurden. Da auf dieſem Teil
der Kampflinie die Schützengräben teilweiſe nur in einer
Entfernung von 100 bis 150 Meter gegenüberlagen und
wir nichts verloren haben iſt es eine mathe=
matiſche
Unmöglichkeit, daß die Franzoſen hier
einen Streifen von drei Kilometern eroberten.

Der öſterreichiſche Tagesbericht.

2150 Gefangene.

* Wien, 10. April. Amtlich wird verlautbart:
10. April, mittags. Im Waldgebirge kam es geſtern auch
in den Abſchnitten öſtlich des Uzſoker Paſſes zu
heftigen Kämpfen. Deutſche Truppen er=
oberten
nördlich Tucholko eine ſeit dem 5. Februar viel
umſtrittene und von den Ruſſen hartnäckig vertei=
digte
Höhenſtellung. Ein Oberſt, über 1000
Mann, wurden bei dieſem Angriff gefangen und
den Ruſſen auch 15 Maſchinengewehre entriſſen.

Im Oporztale und im Quellgebiet des Stryj
ſcheiterten gleichzeitig heftige feindliche Angriffe an unſe=
ren
und an deutſchen Stellungen unter ſchweren Verluſten
des Gegners.

Der geſtrige Tag brachte uns in Summa 2150 Ge=
fangene
ein.

Die ſonſtige Lage iſt unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v, Höfer, Feldmarſchalleutnant.

Der Seekrieg.

Eine engliſche Verluſtaufſtellung.

* London, 10. April. Die Admiralität teilt mit:
Seit der Erklärung der Unterſeeblockade vom 18.
Februar ſind 37 britiſche Handelsſchiffe und
6 Fiſcherfahrzeuge durch Kreuzer, Minen und
Unterſeeboote zum Sinken gebracht worden. Die
Geſamttonnage der verſenkten Handelsſchiffe beträgt
100 967 und der verſenkten Fiſcherfahrzeuge 1203 Brutto=
tonnen
. In dieſer Zeit kamen an und fuhren ab: 10 194
Schiffe von über 300 Tonnen Gehalt. Für die einzelnen
Wochen ſtellen ſich die Zahlen folgendermaßen: In der
erſten Woche wurden 10 Schiffe verſenkt, in der
zweiten 1 Schiff, in der dritten 4, in der vier=
ten
wurden 8 Schiffe verſenkt und zwei Schiffe torpe=
diert
, die aber den Hafen erreichten. In der fünften
Woche wurden 3 Schiffe verſenkt, 1 Schiff erreichte den
Hafen. In der ſechſten Woche wurden ſechs Schiffe
verſenkt, eins erreichte den Hafen. In der ſiebten Woche
wurden fünf Schiffe verſenkt.

Hie Tätigkeit unſerer U=Boote.

* London, 10. April. Ein deutſches Unterſeeboot
verſenkte den portugieſiſchen Segler Douro,
der von Cardiff mit Kohlen nach Oporto beſtimmt war.
Die Mannſchaft wurde gerettet und traf in Swanſea
ein.

* London, 10. April. Der Kapitän des Tyne=
dampfers
Helen berichtet, daß er am Mittwoch auf
der Höhe von Berwick einem Schiffe begegnete, das die
holländiſche Flagge führte. Zehn Minuten ſpä=
ter
ſei ein deutſches Unterſeeboot aufgetaucht,
das direkt auf die Helen losgeſteuert wäre. Der Damp=
fer
ſei mit größter Geſchwindigkeit auf die Küſte zuge=
fahren
und konnte dem Unterſeeboot entkommen, da er
ſchneller fuhr. Kurz vor Berwick gab das Unterſeeboot
die Jagd auf.

Le Treépart 10. April. (Meldung des Reu=
terſchen
Bureaus.) Das franzöſiſche Segel=
ſchiff
Chateaubriand wurde im Kanal von einem
deutſchen Unterſeeboot torpediert. Die Be=

[ ][  ][ ]

ſahung von 25 Mann iſt in zwei Boten hier ange=
kommen
.

Ein engliſches Kriegsſchiff geſtrandet.

* London, 10. April. Daily Mail veröffentlicht
ein Bild des kleinen Kriegsſchiffes Spider,
das im Sturm bei Loweſtoft an die Küſte getrieben wurde
und verloren ging.

Prinz Eitel Friedrich.

London, 10. April. Die Times meldet aus
Neu=York: Kapitänleutnant Thierichſen überreichte
dem Zolleinnehmer Hamilton, der ihm mitteilte, daß der
Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich Neuport
News vor Mitternacht verlaſſen müſſe, folgende Note:
Ich teile Ihnen mit, daß ich beabſichtige, den Prinz
Eitel Friedrich internieren zu laſſen. Der Ent=
ſatz
, den ich erwartete, kam offenbar nicht rechtzeitig an,
und deshalb macht die Zahl und die Stärke der feindlichen
Kreuzer, die die Bucht bewachen, ein Entkommen in
die offene See unmöglich. Ich beſchloß, die Be=
ſatzung
und das Schiff nicht einer zweckloſen und ſicheren
Vernichtung preiszugeben. Ich danke für die Freundlich=
keit
der Behörden der Vereinigten Staaten und erwarte
Ihre Befehle. Sofort nach Empfang der Mitteilung
verſtändigten die Behörden mehr als zwanzig
britiſche Schiffe, daß es ihnen jetzt frei=
ſtünde
, den Hafen zu verlaſſen.

Englands Intereſſe an Belgien.

* London, 10. April. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Blätter widmen dem König der Belgier Artikel anläßlich
ſeines Geburtstages, in denen ſie die belgiſche Frage auf=
rollen
und Englands Intereſſe an dem gegenwärligen
Kriege beſprechen. Die Morning Poſt ſchreibt: Es
gibt viele Leute, die das Prinzip der Neutralität und Un=
abhängigkeit
der holländiſchen und belgiſchen Näederlande
nicht verſtehen, und glauben, daß England aus Altruis=
mus
in den Krieg ging und die Unabhängigkeit der klei=
nen
Nationen als Selbſtzweck zu ſchützen ſucht. Das
könnte uns den Vorwurf der Scheinheiligkeit zu=
ziehen
und den Glauben erwecken, daß unſere Verpflich=
tungen
nach dem Maßſtabe der Mildtätigkeit bemeſſen
ſeien. Lord Burghley war einſichtsvoller, als er der
Königin Eliſabeth zum Kriege gegen Spanien riet, weil
die Niederlande bisher für Ew Majeſtät Königreich aals
Contreſcarpe gedient haben. Aber obwohl die Unab=
hängigkeit
Belgiens eine der Haupturſachen des Krieges den Karpathen die Frühlingsoffenſive der
iſt und ſeine Wiedergewinnung eines der Hauptziele, ſo Verbündeten im Weſten aufgegeben würde.
ſollte man nicht vergeſſen, daß Englands Ziel jetzt
weiter geſteckt iſt, nämlich, ein Abkommen zu er=
reichen
, das auch für ſeine Alliierten annehmbar und eine Poſt bemerkt hierzu: Das iſt ein Beweis für die britiſche
Garantie für einen dauernden Frieden bieten ſoll. Selbſtſucht. Die Briten verſuchen, die Verbündeten
die Neutralität Belgiens garantierte und in den Dreiver=
band
eintrat, waren die praktiſchen Erwägun=
gen
der Selbſterhaltung. Wir ſagten unſeren
Feinden bereits, daß, wenn ſie ein Eingeſtändnis dafür
verlangen, daß die Erhaltung des Gleichgewichts der
Kräfte einer der Urſachen war, aus denen wir den Krieg
begannen, ſie es haben können. (Das ſind wertvolle Ein=
geſtändniſſe
. D. Red.)

Eine Oſterbotſchaft des Papſtes.

* Köln, 10. April. Die Kölniſche Volkszeitung mel=
det
: Die Neu=York World veröffentlicht einen Bericht ihres
in der letzten Zeit mehrfach hervorgetretenen Korreſpon=
denten
Karl H. v. Wiegand über ſeine Audienz bei
Papſt Benedikt XV. Dieſe Audienz fand am Mon=
tag
, den 5. April, ſtatt. Der Papſt äußerte ſich dem Be=
richterſtatter
gegenüber: Senden ſie dem amerikaniſchen
Volke und der amerikaniſchen Preſſe meinen Gruß und
meinen Segen und übermitteln Sie dieſem edlen Volke
meinen einzigen Wunſch: Arbeitet unabläſſig und uneigen=
nützig
für den Frieden, auf daß dem entſetzlichen Blut=
vergießen
mit all ſeinen Schreckniſſen möglichſt bald ein
Ende bereitet werde. Damit werdet Ihr Gott, der Menſch=
heit
und der ganzen Welt einen großen Dienſt erweiſen
und das Gedächtnis dieſer Eurer Tat würde unvergänglich
ſein. Wenn Euer Land alles vermeidet, was
den Krieg verlängern kann, in dem das Blut
vieler Hunderttauſender fließt, dann kann Amerika
bei ſeiner Größe und bei ſeinem Einfluß in beſonderem
Maße zur raſchen Beendigung dieſes unge=
heueren
Krieges beitragen. Die ganze Welt
blickt auf Amerika, ob es die Initiative zum
Frieden ergreifen wird. Wird das amerikaniſche
Volk den günſtigen Augenblick zu erfaſſen wiſſen? Wird
es den Wunſch der geſamten Welt erfüllen?
Ich bete zu Gott, daß es ſo kommen möge. Wiegand
fährt fort: Dies iſt die Oſterbotſchaft, welche mir
der Papſt in dieſer denkwürdigen Audienz dem erſten
Interview, welches ſeit dem Tode Leos XIII. einem ame=
rikaniſchen
Journaliſten gewährt wurde für das ame=
rikaniſche
Volk übertrug. Der Heilige Vater fuhr fort: unterm 8. April: Die letzte Konferenz der japa=
Betet und arbeitet unermüdlich und einmütig für den
Frieden. Dies iſt mein Oſterwunſch und mein tägliches
Gebet. Alle meine Anſtrengungen gelten dem Frieden.

Der Papſt ſchloß: Ich ſetze meine ganze Hoffnung für
einen baldigen Frieden auf das amerikaniſche Volk und
auf den Einfluß und die Macht, über welche es in der
ganzen Welt verfügt. Gerecht, unparteiiſch und jederzeit
neutral in allen ſeinen Bemühungen, wird Amerika, ſo=
bald
der geeignete Augenblick für die Einleitung von
Friedensverhandlungen gekommen ſein wird, der nach=
drücklichſten
Unterſtützung des Heiligen Stuhles ſicher ſein, wiſſe weſentliche Punkte zu konzentrieren, als ob man der
Ich habe dies bereits Ihrem Präſidenten durch ſeine an=jüngſten Erklärung Okumas hinſichtlich der
geſehenſten Freunde wiſſen laſſen.

* Berlin, 10. April. Zur Unterredung Wie=
gands
mit Papſt Benedikt bringt der Lokalan=
zeiger
noch folgende Einzelheiten. Danach ſagte der Papſt,
indem er Wiegand empfing:

Ich freue mich, einen Vertreter der amerikaniſchen
Preſſe zu empfangen, für welche ich eine hohe Achtung
hege und deren Macht, Gutes zu tun, ich ſchätze. Die
Preſſe der Welt iſt ein mächtiger Faktor von ungeheurer
Gewalt, welche viel dazu tun kann, um zu helfen, den
Weg zum Frieden vorzubereiten. Beſonders in Ihrem
Lande übt ſie einen ungeheueren Einfluß auf die öffent=
liche
Meinung und Stimmung aus. Wollen Sie freund=
lichſt
der amerikaniſchen Preſſe meine heißen Wünſche und
Hoffnungen übermitteln, daß ſie ihre große Macht und
ihren Einfluß im Intereſſe Gottes und der Menſchheit
ausübe, indem ſie darauf hinarbeitet, dem Krieg ein
Ende zu bereiten, und indem ſie für die Sache des
Friedens unaufhörlich ſelbſtlos, unparteiiſch und mit Ge=
rechtigkeit
nach allen Seiten ihre Kraft einſetzt.

Weiter erklärte der Papſt: Der Wunſch des Hl. Stuh=
les
iſt der, daß dieſer furchtbare Krieg enden und der
Friede wieder hergeſtellt werden möge, ſobald es nur

irgend möglich iſt, und daß, um dieſes Ziel zu erreichen,
alle moraliſchen Mittel und Einflüſſe, die zu unſerer Ver=
fügung
ſtehen, hierzu in Bewegung geſetzt werden
müſſen. Nachdem der Papſt Wiegand gebeten hatte, die
bereits gemeldete Botſchaft in Amerika zu übermitteln,
fuhr er foört, daß er ſeine menſchenfreundlichen Anſtren=
gungen
bei den kriegführenden Nationen fortſetze und daß
er keine Anſtrengungen geſpart und keine morali=
ſchen
Mittel unverſucht gelaſſen habe, um
wenigſtens eine Verbeſſerung der allgemeinen Verhält=
niſſe
der Kriegführenden ſowie der Schrecken und des
Elends des Krieges durchzuſetzen.

Wiegand berichtet ferner, daß auf den Vorſchlag des
Papſtes an Deutſchland in einen zweitägigen Waf=
fenſtillſtand
zur Beſtattung der Toten in
Nordfrankreich zu willigen, vom deutſchen
Kaiſer am Oſterſonntag eine beipflichtende Ant=
wort
eingetroffen ſei, die erklärte, man möge die fran=
zöſiſchen
und engliſchen Befehlshaber durch ihre Regie=
rungen
in Paris und London benachrichtigen laſſen, daß
ſie Parlamentäre in die deutſchen Hauptquartiere ſchicken
mögen, um die Einzelheiten feſtzuſtellen, beſonders aber
die Plätze zu beſtimmen, innerhalb deren das Feuergefecht
während zweier Tage aufzuhören habe. Beim Abſchied
wiederholte der Papſt nochmals: Ich hoffe auf den
Frieden.

Sven Hedin an der Front.

* Wien, 10 April. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: Sven Hedin iſt von einer einwöchigen
Reiſe an die Front im Bereiche der vierten Armee in den
Standort des Armeeoberkommandos zurückgekehrt. Er
beſuchte die Truppen in den vorderſten Stellungen und
beſichtigte auch die Etappeneinrichtungen der Armee mit
beſonderem Intereſſe. Der Forſchungsreiſende brachte
von der Fahrt die beſten Eindrücke mit und äußerte
ſich namentlich über die wahrgenommene Fürſorge für
Verwundete, Kranke, ſowie über die Verpflegung der hatte ſich als Adjutant des Leiters des Flugzeugweſ ns,
Truppen in Worten wahrer Bewunderung. Sven Hedin
begibt ſich morgen aufs neue an die Front.

Kritik der engliſchen Berſchterſtattung.

* London, 10. April. Times melden aus Wa=
ſhington
: Der engliſche Zenſor wird in Amerika
wieder kritiſiert. Diesmal handelt es ſich nicht um
die Unterdrückung von Nachrichten, ſondern um ein Zu=
geſtändnis
. Die Londoner Agentur telegraphierte am
Dienstag, daß angeſichts der ruſſiſchen Erfolge in
Als Urſache wurde der Wunſch der Engländer und Fran=
zoſen
, Leben zu ſchonen, angegeben. Die Waſhington
Times ſchreibt: Die Haupturſachen, warum Englandfür ſie die Kaſtanien aus dem Feuer holen
zu laſſen. Sie kneifen bei den Dardanellen und in
Frankreich und ſind anſcheinend nur bemüht, ihre Küſten
zu bewachen, ſowie diplomatiſche Noten abzuſenden.
Selbſt die Neu=York Times ſieht ſich einem Rätſel gegen=
über
, obwohl ſie meint, daß es vielleicht klug ſei, den
Zeit hatten, im Weſten Vorbereitungen zu treffen.

Kundgebungen gegen den Krieg in Rußland.

* Genf, 10. April. Allmählich kommt es heraus,
daß die patriotiſchen Manifeſtationen in
Rußland nicht überall glatt verlaufen ſind.
In Twer wurde während der Manifeſtation eine
Gegenmanifeſtation veranſtaltet, oder, wie die
ruſſiſchen Blätter ſich ausdrückten, eine Menge von halb=
wüchſigen
Burſchen fing an, nichtpatriotiſche Rufe auszu=
ſtoßen
. An den Nationalflaggen waren die weißen und
blauen Streifen zerriſſen worden und mit den auf dieſe
Weiſe improviſierten roten Fahnen manifeſtierte
die Menge gegen den Krieg. Für dieſe Gegen=
manifeſtation
wurde ein gewiſſer Terech zu zwei Jahren
Gefängnis und der ſiebzehnjährige Naſarow zu acht Mo=
naten
Gefängnis verurteilt. Dem zuletzt Genannten
wurde die Zeit auf 2 Monate herabgeſetzt.

Der Krieg im Orient.

* Konſtantinopel, 10. April. Geſtern wurde
bekanntgegeben, daß an der Front im Kaukaſus
nur kleine Zuſammenſtöße an vorgeſchobenen Stellungen
ſtattfanden. An den Dardanellen keine Verände=
rungen
. Zwei feindliche Kreuzer beſchoſſen 2½ Stunden
lang mit Unterbrechung die Stadt Gaza an der ſyriſchen
Küſte und beſchädigten einen Teil der Hafenmole. Die
Stadt ſelbſt iſt unbeſchädigt. Auf den anderen Kriegs=
ſchauplätzen
hat ſich nichts Wichtiges ereignet.

Japan und China.

* London, 10. April. Times meldet aus Peking
niſchen und chineſiſchen Delegierten befaßte
riſchen Frage. Der japaniſche Geſandte Hicki wünſchte
eine Fortſetzung der Diskuſſion einer der Forderungen,
die den intereſſierten Mächten urſprünglich nicht mitgeteilt
worden war, nämlich die Bevorzugung Japans
in der Provinz Fukien.

*. London, 10. April. Daily Telegraph meldet
aus Peking: Japan zeigt jetzt eine ausgeſprochene Ten=
denz
, bei den Verhandlungen ſeine Anſtrengungen auf ge=
friedliebenden
chineſiſchen Politik beſondere Bedeutung
geben wollte. Während wichtige Einzelheiten bezüglich
der Mandſchurei und der öſtlichen inneren Mongolei noch
unerledigt ſind, zögert Japan im letzten Augenblick und
während die Konzeſſionen in Hanyehaping fortgeſetzt
Stoff zu erbitterten Debatten geben, beſteht Japan bei
jeder Zuſammenkunft hartnäckiger auf Art. 4 der Gruppe
5 der Forderungen, einem Artikel, der ihm das Mono=
pol
in den chineſiſchen Arſenalen und bei den
chineſiſchen Ankäufen von Waffen und Munition ein=
räumen
würde. Die militäriſche Bevormundung Chinas
müßte früher oder ſpäter das ganze Rahmenwerk der Be=
ziehungen
zu den Vertragsmächten zerſtören, die in Oſt=
aſien
und am Stillen Ozean Lebensintereſſen beſitzen.
Während es ſchwer ſei, eine andere Politik vorzuſchlagen
als die des Zuwartens wie ſie am 11. März im Unter=
hauſe
vorgezeichnet worden iſt, ſo wird dieſer unaufhör=
liche
Druck, wenn nicht etwas geſchieht, ſchließlich ernſte
ſprüche auf ſpäter zu verſchieben, wenn es ſich nur die

* Berlin 10. April. Die B. Z. meldet aus Am=
ſterdam
: Offiziöſe japaniſche Blätter räumen jetzt ein,

daß die amertkaniſche Regierung gegen die For=
derungen
Japans, die ſich auf die Mandſchurei be=
ziehen
, Einſpruch erhoben hat.

* Berlin, 10. April. Der Voſſiſchen Zeitung wird
aus dem Oberelſaß Hochwaſſer gemeldet. Jede
Verbindung zwiſchen den einzelnen Orten ſei unmöglich
geworden. Die deutſchen Pioniere leiſteten Uebermenſch=
liches
, um die Hochwaſſerſchäden von den ohnehin hart
mitgenommenen Sundgaugemeinden möglichſt fernzu=
halten
,

* Berlin, 10. April. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: In Amerika ſoll allgemein das Gerücht
verbreitet ſein, daß die Glacéhandſchuhfabrik Latoska in
Johann=Georgenſtadt (Königreich Sachſen), ein ſeit Aus=
bruch
des Krieges unter Staatsaufſicht geſtelltes engliſches
Unternehmen, von der Einwohnerſchaft vollſtändig
zerſtört worden ſei. An dieſer Geſchichte iſt nach amt=
lichen
Feſtſtellungen kein wahres Wort. Die Be=
wohner
von Johann=Georgenſtadt haben ſich niemals auch
nur die geringſte feindſelige Handlung gegen die Fabrik
zuſchulden kommen laſſen. Im Gegenteil, die Arbeiter=
ſchaft
iſt zufrieden, daß der Betrieb wie bisher weiter=
geht
. Die anſcheinend aus engliſcher Quelle ſtammende
Nachricht war wohl darauf berechnet, der amerikaniſchen
Kundſchaft den deutſchen Handſchuhmarkt zu verleiden.

* Straßburg, 10. April. Die Straßburger Poſt
meldet aus Rappoltsweiler: Der Fabrikant Camille
Schlumberger iſt ſeiner Gemeinderatsmandate verluſtig,
weil er ſeit Kriegsausbruch ſich freiwillig ins Ausland
begeben und ſeither die Sitzungen ohne Entſchuldigung
verſäumt hat. Schlumberger war früher einige Jahre
Bürgermeiſter.

* Paris, 9. April. Das Petit Journal meldet:
Major Marconnet, der bei der Beſichtigung eines
Schützengrabens am 27. November verwundet worden
war, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Marconnet
des Generals Roques, um die Organiſierung des fran=
zöſiſchen
Flugweſens verk ie it gemacht.

* Lyon, 9. April. Republicain meldet aus Paris:
Die Pariſer Frauen die zur Führung von Auto=
mobilen
die polizeiliche Erlaubnis beſitzen, haben einen
Automobilklub gegründet. Die Mitglieder des
Klubs ſollen ſich den Militärbehörden für militäriſche
Zwecke zur Verſügung ſtellen.

Vermiſchtes.

Deutſcher Sektund der Krieg. Der Ver=
band
deutſcher Sektkellereien ſchreibt uns: Der gewaltige
Krieg hat neben weitgehender Umwertung wirtſchaftlicher
Verhältniſſe auch mancherlei Nebenerſcheinungen gezei=
tigt
, die beachtet werden müſſen. Zu den in ſchwere Mit=
leidenſchaft
gezogenen Induſtriezweigen gehören auch die
deutſchen Sektkellereien. Ganz abgeſehen von dem durch
die Lage der Dinge hervorgerufenen Minderverbrauch
erleiden dieſe deutſchen Unternehmungen einen empfind=
lichen
Verluſt durch den franzöſiſchen Mitbewerb! Seit
Jahren haben franzöſiſche Kapitaliſten in Deutſchland und
innerhalb des deutſchen Zollgebietes (Luxemburg) Nie=
Deutſchland vertreiden. Dieſe Betriehe ſiehen ſeit Aus=
bruch
des Krieges teils unter deutſcher Staatsaufſicht,
teils unter Zwangsverwaltung. Aber im Gegenſatz zu
den deutſchen Betrieben in Frankreich, welche geſchloſſen
wurden, verſenden die franzöſiſchen Betriebe in Deutſch=
land
ihre Fabrikate uneingeſchränkt weiter. Auf dieſe
Weiſe wird durch die Maßnahme des Staates, welche als
Vergeltungsmaßregel gegen Frankreich gedacht war, die
umgekehrte Wirkung erzielt: tüchtige deutſche Aufſichts=
beamte
führen mit deutſcher Tatkraft und mit deutſchem
Fleiß die Geſchäfte der franzöſiſchen Häuſer, und franzö=
ſiſches
Nationalvermögen wird auf Koſten des deutſchen
geſtärkt! Mit der auch heute noch nicht ausgerotteten
Vorliebe für alles Fremdländiſche werden namentlich in
Heereskreiſen die alten eingeſeſſenen deutſchen Marken zu
Gunſten der Marken dieſer ſogenannten Grenzfirmen,
wie: Mercier, Deutz u. Geldermann, Montebello, Vix
Bara, Coſſé, Leon Chardon uſw zurückgedrängt. Der
Mitinhaber eines ſolchen franzöſiſchen Hauſes ſteht als
franzöſiſcher Offizier in den Reihen unſerer Feinde und
kämpft gegen uns. Dieſer Hinweis allein dürfte genügen,
jeden Deutſchen zu veranlaſſen, ausſchließlich deutſchen
Schaumwein zu trinken, denn gerade in den Kreiſen, die
Sekt genießen, dürfte ſich wohl niemand finden, der be=
wußt
franzöſiſches Kapital unterſtützen möchte!

Literariſches.

Vom Kriegsſchauplatz. Feldpoſtbriefe und
andere Berichte von Mitkämpfern und Augenzeugen.
Mit Beiträgen von Richard Dehmel und Karl Bleibtreu
herausgegeben von Karl Quenzel. Mit Bildern nach
Original=Aufnahmen. 304 Seiten. Leipzig, Heſſe & Becker
Verlag. In ſteifem Umſchlag 1,50 M., in Leinenband
2 M. Das trefflich ausgeſtattete Werk, dem auch Bilder
beigegeben ſind, enthält Fe dpoſtbriefe, Tagebücher und
ſich hauptſächlich mit der Beſprechung der mandſchu= andere Berichte von Mitkämpfern und Augenzeugen und
verrät überall die Hand eines gewiſſenhaften, ſorgſam
wählenden Herausgebers. Eingeleitet wird es durch einen
offenen Brief des Dichters Richard Dehmel an ſeine
Kinder, in dem in wundervollen Worten das herrliche
und heilige Hauptziel des Kampfes geſchildert wird.
Es folgt ein ausgezeichneter Artikel des bekannten Kriegs=
ſchriftſtellers
Karl Bleibtreu, der eine Ueberſicht über die
große Weltverſchwörung gibt. Dann erleben wir im
Geiſte die gewaltigen kriegeriſchen Ereigniſſe im Weſten
wie im Oſten, und zum Schluſſe ziehen allerlei bunte
Bilder aus dem Felde an uns vorüber. Alles in allem
ein Werk, an dem man ſeine Freude haben kann, und
das auch für unſere Feldgrauen eine willkommene Gabe
ſein wird.

Das Kriegs=Kochbuch der Wiener
Mode, praktiſch erprobt und in Berückſichtigung aller
wichtigen Geſichtspunkte zuſammengeſtellt von Marianne
Stern, iſt ſoeben erſchienen. Ueber zweihundert vorzüg=
liche
, einfach herſtellbare Rezepte erleichtern der Hausfrau,
ſowohl dem Gebot des Staates, als den Notwendigkeiten
des Hausſtandes Rechnung zu tragen. Das Büchlein iſt
in allen Buchhandlungen zum niedrigen Preiſe von
35 Pfennigen erhältlich.

Landwirtſchaftliches.

* Vedarf an Saatgut. Wie aus einer Bekannt=
machung
des Herrn Oberbürgermeiſters in der heutigen
Folgen haben. Japan iſt offenbar entſchloſſen viele An= Nummer unſeres Blattes hervorgeht, ſollen Minderbemit=
telte
, mit höchſtens 4 Morgen Land, ihren Bedarf an
Kontrolle über die chineſiſche Armee zu ſichern vermag. Saatkartoffeln, Saathafer, Saatgerſte bei der Zentral=
genoſſenſchaft
der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Konſum=
vereine
zu Darmſtadt, Sandſtraße 36, umgehend anmelden.

[ ][  ][ ]

2 Unfallverhütung in kandwirtſchaft=
lichen
Betrieben. Der Vorſtand der land= und forſt=
wirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzog=
tum
Heſſen hatte ſeither bereits Unfallverhütungsvor=
ſchriften
für den Gebrauch von landwirtſchaftlichen Ma=
ſchinen
und für land= und forſtwirtſchaftliche Neben=
betriebe
erlaſſen. Weitere Vorſchriften ſind jetzt auf die
landwirtſchaftlichen Geräte und Spreng=
mittel
, auf Vieh= und Fuhrwerkshaltung, die
Bauhaltung und die Verwendung des elektri=
ſchen
Stromes ausgedehnt worden. Die Vorſchriften
ſind bereits mit dem 1. Juli 1914 in Kraft getreten, von
ihrer Veröffentlichung wurde aber bisher mit Rückſicht auf
den Krieg abgeſehen. Die Einführung läßt ſich jetzt in=
deſſen
nicht mehr länger hinausſchieben, da das Reichs=
verſicherungsamt
mit Recht auf die Verhütung von Un=
fällen
zum eigenen Wohle der Verſicherten den allergröß=
ten
Wert legt. Die Vorſchriften ſind daher jetzt in einem
Heftchen vereinigt bei den Großherzoglichen Bürgermeiſte=
reien
zu jedermanns Einſicht offen gelegt. Es wird noch
beſonders darauf hingewieſen, daß die Genoſſenſchafts=
mitglieder
, es ſind dies alle land= und forſtwirtſchaftlichen
Betriebsunternehmer, oder die mit ihrer Stellvertretung
betrauten Perſonen, wenn ſie den Unfallverhütungsvor=
ſchriften
zuwiderhandeln, Geldſtrafen bis zu 1000 Mark
zu gewärtigen haben. Neben den Stellvertretern iſt der
Unternehmer ſtrafbar, wenn eine Zuwiderhandlung mit
ſeinem Wiſſen geſchehen iſt, oder er bei der Auswahl oder
Beaufſichtigung der Stellvertreter nicht die im Verkehr
nötige Sorgfalt beobachtet hat. Verſicherte Perſonen, die
den Unfallverhütungsvorſchriften für Verſicherte zuwider=
handeln
, können durch das Verſicherungsamt mit Geldſtrafe
belegt werden. Der Unternehmer kann zudem für jeden
Verſtoß gegen die Unfallverhütungsvorſchriften und einen
ſich daraus ergebenden Unfall haftpflichtig gemacht und
zum Erſatze der Aufwendungen, welche die Berufsgenoſſen=
ſchaft
aus Anlaß eines Unfalles zu machen hat, heran=
gezogen
werden. Den beteiligten Perſonen iſt es daher
nicht dringend genug zu empfehlen, ſich mit den neuen
Unfallverhütungsvorſchriften und den daraus hergeleite=
ten
Verpflichtungen ſobald als möglich bekannt zu machen.

F.C. Frankfurt a. M., 9. April. (Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,705,00 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft: ſchleppend. Die Zufuhren waren
aus den Kreiſen Hanau, Friedberg und Dieburg.

Letzte Nachrichten.

* Brüſſel, 10. April. Am 4. und 5. Mai finden im
Theater de la Monnaie zwei große Konzerte des Philhar=
moniſchen
Orcheſters unter Leitung von Felix Wein=
gartner
unter Mitwirkung erſter Geſangskräfte ſtatt.

Privattelegrammverkehr nach dem
Feldheer.

Die Vorſchriften über den ſeit Januar zugelaſ=
ſenen
Privattelegrammverkehr nach dem Feldheer ſind
beim Publikum immer noch nicht genügend bekannt.
Hierdurch wird der Betrieb der beim Telegraphenamt in
Frankfurt (Main) für den Verkehr aus dem Bereich des
18. Armeekorps eingerichteten Prüfungsſtelle weſentlich
erſchwert, was leicht zu unerwünſchten Verzögerungen der
Telegramme führen kann.

Haupſächlich werden folgende Beſtimmungen der Be=
achtung
empfohlen. 1. Die an die Prüfungsſtelle gerich=
teten
Briefe mit Telegrammen müſſen frankiert ſein,
auch wenn ſie durch Vermittelung einer Poſtanſtalt am
Wohnort des Abſenders aufgeliefert werden. 2. Nur Tele=
gramme
mit wirklich wichtigen, dringlichen Mitteilungen
können befördert werden. Von der Einſendung oder
Vorlegung weniger wichtiger Telegramme, z. B. ſolchen
mit Glückwünſchen oder allgemeinen Anfragen nach Be=
finden
und Aufenthaltsort und dergl. iſt abzuſehen.
3. Der Kopf und der Beförderungsvordruck der Tele=
grammformulare
iſt nur für dienſtliche Vermerke beſtimmt
und darf vom Publikum nicht ausgefüllt werden.

Die Aufſchrift der Telegramme muß den bekannten
Telegrammen, muß die Unterſchrift auch die Angabe des
trägt 5 Pf. für das Wort, wobei die Aufſchrift ohne
Rücſcht aufgterſchriſt dürfen Tarwörter gezäht wir,
20 Taxwörter umfaſſen und ſind ſo kurz als möglich zu
halten. Vorausbezahlung der Antwort iſt nicht zuläſſig.
5. Die Gebühren ſind in den Brief mit dem Telegramm
bei der Einſendung an die Prüfungsſtelle einzulegen, am
beſten in Poſtwertzeichen; es empfiehlt ſich dabei, die
Marken nicht mit der ganzen Fläche aufzukleben, weil
ſonſt die Erſtattung oder andere Verwendung über=
ſchießender
Gebühren (ſ. unter 6) erſchwert oder unmög=
lich
gemacht wird. 6. Die Telegramme müſſen in man=
chen
Fällen von der Prüfungsſtelle durch Streichung von
Weitſchweifigkeiten oder unweſentlichen Ausdrücken
(Grüße uſw.) gekürzt werden. Hiedurch und infolge un=
ſender
bleiben mitunter kleine Gebührenbeträge übrig, die
nicht zur Poſtkaſſe verrechnet werden. Sofern die Ab=
ſender
, was wohl meiſtens zutreffen wird, damit einver=
ſtanden
ſind, daß dieſe Ueberſchüſſe durch Vermittelung
der Prüfungsſtelle dem Roten Kreuz zugewendet werden,
iſt es zweckmäßig, dies durch einen nachrichtlichen Ver=
merk
auf dem Telegramm zum Ausdruck zu bringen.
Andernfalls werden die überſchießenden Gebühren an die
Abſender zurückgeſandt. 7. Die genauen Vorſchriften
über den Privattelegrammverkehr nach dem Feldheer
können bei allen Poſt= und Telegraphenanſtalten erfragt
werden; mit der Auflieferung der Telegramme ſelbſt
haben dieſe jedoch amtlich keine Befaſſung.

Küchenrezepte,

veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für Volks=
ernährung
im Krieg.

Körbelſuppe.

Man wäſcht den Körbel, läßt Fett oder Butter heiß
werden und ſchwitzt Mehl daran. Nun gibt man den
Körbel bei, rührt und kocht bis zum Weichwerden, gießt
ſo viel Waſſer bei, wie man zur Suppe benötigt, reibt ein
wenig Muskat dazu, gibt eine Priſe Salz und nach Be=
lieben
etwas Milch dazu. Man kann die Suppe auch mit
einem Eigelb anrühren. Sauerampferſuppe, welche auch
ſehr zu empfehlen iſt, wird auf die gleiche Art zubereitet.

Fiſchauflauf.

1 friſcher Kabeljau oder Schellfiſch wird gereinigt, in
Salzwaſſer nebſt Wurzelwerk und Gewürzkörner gar,
aber nicht zu weich gekocht. Nachdem er ausgekühlt, wird
gehäutelt und in Stückchen zerlegt. Inzwiſchen hat
man 11½ Kilogramm Kartoffeln mit der Schale nicht all=
zu
weich gekocht, geſchält und in Scheiben geſchnitten.

und von Mehl und Zwiebel in Duter eine helgelbe Ein=
brenne
gemacht, die mit Waſſer dicklich verkocht wird und
mit Salz abgeſchmeckt. In eine mit Butter oder Fett aus=
geſtrichene
Form legt man abwechſelnd Fiſch, Kartoffel
und Tunke. Die oberſte Schicht muß Kartoffel ſein, mit
Weckmehl beſtreut und mit Fett beträufelt. 15Stunde im
Ofen backen.

Orangen=Reis.

250 Gramm Reis in reichlich Waſſer gar kochen,
auf ein Sieb tun. (Die Brühe gibt eine gute Suppe.)
Dann den Saft von 4, die geriebene Schale von 2 Oran=
gen
mit 250 Gramm Zucker einen Wall aufkochen laſſen,
den Reis noch einen Augenblick dazu und mitkochen laſſen,
dann in eine Form zu Stürzen füllen. Dieſe Speiſe
ſchmeckt mit jedem Fruchtſaft vorzüglich.

Kartoffeltorte.

¼ Pfund Butter, 4 Eier (das Weiße zu Schnee) gut
verrührt, ½ Pfund geriebene gekochte Kartoffeln, zuſam=
men
eine halbe Stunde gut gerührt, ein Kochlöffelchen
Mehl (nach Belieben etwas geriebene Mandeln und
Zitronenſaft) in gut gefettete Form getan und ſogleich ge=
backen
. Als Kirſchenmichel 3 Pfund Kirſchen und
das doppelte Rezept.

Reismehlſpeiſe.

6 Eigelb, 1 Taſſe Zucker, 1 Taſſe Reismehl, etwas ge=
riebene
Zitronenſchale oder Vanille. Das Eiweiß zu
Schnee, ½—¾ Stunde gebacken.

Aus dem Heſſiſchen Kriegskochbuch; zu haben
in den Buchhandlungen und in der Städtiſchen Zentral=
ſtelle
, Stadthaus, Zimmer 26, für 15 Pfennig.

Briefkaſten.

Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.

G. E. Ein gutes Zeichentalent iſt in vielen Berufen
von Nutzen. Bei der Wahl eines Berufs müſſen aber
auch die anderen Fähigkeiten und Charaktereigenſchaften
in Berückſichtigung gezogen werden.

F. H. Untaugliche werden nicht zum Heere einge=
zogen
.

Verluſtliſte.

* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 189
enthält: Generalkommando des X. Armeekorps.
Landſturm=Inſpektion Nr. 3 des XX. Armee=
korps
. Infanterie uſw.: Stab der 41. Reſerve= In=
fanterie
=Brigade. Garde: 1., 2., 3., 4. und 5. Garde= Regi=
ment
; 2. Garde=Reſerve=Regiment; Grenadier= Regimen=
ter
Alexander, Franz, Eliſabeth und Nr. 5; Garde= Füſi=
lier
=Regiment; Garde=Schützen=Bataillon. Lehr= Infan=
terie
=Regiment. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw.
Füſilier=Regimenter Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 11, 15. 16,
17, 21, 22, 23, 25, 26, 28, 30, 34, 37, 40, 41, 43, 46, 48, 49,
51, 54, 55, 56, 57, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 72,
76, 77 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, 87. 89, 90, 91, 97,
98, 99, 109, 110, 112, 113, 114, 115, 116. 118. 128, 129 (ſiehe
auch Erſatz=Infanterie=Regiment Hoebel), 132, 136, 137,
138, 140, 141 (ſiehe auch Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel), 142,
143, 144, 146, 147, 148, 149, 151, 152, 156, 157, 158, 163,
168, 173, 175 (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel), 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 5 3. 8, 9, 11, 15,
18, 21, 23, 24, 26, 27, 28, 34, 35, 37 (ſiehe Erſatz=Inf.=
Regt. Leimbach=Zerener), 48, 49, 52, 56, 60, 61, 64, 66,
71, 72, 76, 77, 80, 81, 82, 83, 85, 91, 94. 111, 130, 201,
204, 205, 206. 209, 212, 213, 217, 219, 225, 226, 227, 228,
229, 230, 231, 232, 233, 250, 252, 254, 256, 257, 259, 260,
261, 262, 264, 265, 270. Erſatz=Infanterie=Regimenter
Gropp, Hoebel, Königsberg II, Leimbach=Zerener. Land=
wehr
=Infanterie=Regimenter Nr. 7, 9, 11, 15, 18 (ſiehe
auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 84), 21, 24, 25, 48, 49, 52,
53, 55, 60, 61, 72, 75, 76, 78, 81, 84, 85, 118. Landwehr=
Erſatz=Regimenter Nr. 3, 7. Beſatzungs=Regiment Nr. 2
der Brigade Douſſin. Feld=Bataillon Reiſer des Detache=
ments
Plantier. Erſatz=Bataillon Marienburg. Ueber=
planmäßige
Landwehr=Infanterie=Bataillone Nr. 2 und 3
Vorſchriften für Feldpoſtſendungen entſprechen. In allen des IV. Armeekorps. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm.
Brigade=Erſatz=Bataille Preslau. 2. Kaſſel ſturu=Batail=
Wohnortes des Abſenders enthalten. 4. Die Gebühr be= Donaueſchingen, II Dortmund, II Koſten, Marienwerder,
Samter, Nr. 52. Landſturm=Erſatz=Bataillone III Die=
lone
Nr. 4, 5; Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 1, 11, 14, 21.
Radfahrer=Kompagnie der 30. Reſerve=Div. Feſtungs=
Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 2. 3 (ſiehe Erſatz=
Inf.=Regt. Hoebel); 1. Erſatz=Maſchinengewehr= Kom=
pagnie
des XX. Armeekorps (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt.
Gropp). Kavallerie: Nachrichten=Abteilung der
5. Kavallerie=Diviſion. Garde=Küraſſiere; Küraſſiere
Nr. 1 (ſiehe Nachrichten=Abilg, der 5. Kav.=Diviſion), 2;
Dragoner Nr. 6 (ſiehe Komb. Kav.=Regt. Baun), 7 (ſiehe
Komb. Kav.=Regt. v. Flotow), 8, 11, 13, 14, 22; Reſerve=
Dragoner Nr. 5; Huſaren Nr. 3; Ulanen Nr. 6 (ſiehe
Komb. Kav.=Regt. Baun), 7 (ſiehe Komb. Kav.=Regt. von
Flotow), 9, 12; Jäger zu Pferde Nr. 2; Komb. Kavallerie=
richtiger
Vorausberechnung der Gebühren durch die Ab= Regimenter Baun und v. Flotow; Reiter=Regiment Clei=
now
(ſiehe Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel); Reſerve=Kavallerie=
Abteilung Nr. 78; 3. Landwehr=Eskadron des XX. Armee=
korps
; Landſturm=Erſatz=Eskadron Poſen. Feld=
artillerie
: Stab der 79. Reſerve=Brigade; 2. Garde=
Regiment; Regimenter Nr. 1, 8, 11, 16, 17, 24, 31, 34,
47, 51, 73, 74, 81, 82; Reſerve=Regimenter Nr. 36, 57;
Landwehr=Abteilung des 1. Armeekorps; Landwehr= Bat=
terie
Siebert (ſ. Feldart.=Regt. Nr. 82). Fußartil=
lerie
: 1. Garde=Regiment; Regimenter Nr. 4, 5, 8, 10;
Reſerve=Regimenter Nr. 1, 3, 4, 13, 17; Landwehr= Batail=
lone
Nr. 8 und 16; 8. Park=Kompagnie Breslau. Pio=
niere
: Regimenter Nr. 19, 29, 31. I. Garde=Bataillon.
Bataillone I. Nr. 1, I. Nr. 2, I. Nr. 4, I. Nr. 7, II.
Nr. 10, I. Nr. 11, II. Nr. 15, I. Nr. 26, I. Nr. 28
Erſatz=Bataillone Nr. 3, 26 (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt. Hoe=
bel
); 3. Landwehr=Kompagnie des VI. Armeekorps. Leich=
ter
Feſtungs=Scheinwerferzug Nr. 21 (ſiehe Erſatz=Inf.=
Regt. Hoebel). Verkehrstruppen: Luftſchiffer=
Bataillon Nr. 5. Feldfliegertruppe. Artillerie=
Munitionskolonnen Nr. 5 des VII. Armeekorps
und Nr. 5 des XXXVI. Reſervekorps. Fortifika=
tionen
Breslau und Königsberg i. Pr. Wegebau=
Kolonne II (Barry) des V. Armeekorps. Sani=
täts
=Formationen: Sanitäts=Kompagnien Nr. 2
des I., Nr. 1 des VII., Nr. 3 des XX. Armeekorps. Nr. I
(ohne nähere Angabe); Landwehr=Sanitäts=Komp. Nr. 1
des 1. Armeekorps und Nr. 17. Feldlazarette Nr. 3 des
II. und Nr. 8 des VII. Armeekorps; Reſerve=Feldlazarett
Nr. 11 des VII. Armeekorps; Reſerve=Lazarett Coſel;
Lazarettzug Nr. 5. Train: Reſerve=Diviſions= Brük=
kentrains
Nr. 15 und 16 des VIII. Reſervekorps. Feſtungs=
Fuhrpark=Kolonne Koblenz; Feſtungs=Fuhrpark=Kolonne
Nr. 1 Königsberg i. Pr. Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 128.

(Schluß des redaktionellen Teils.)

Formamint
Feldpoſtbrief=Dackungen

in allen Apotheken und Drogerien.

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(2417a)

Eine reizende Neuheit, welche die Kinder ſpielend
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dies eine Ausſchneidepuppe mit drei verſchiedenen, aller=
liebſten
Gewändern. Auf Wunſch wird auch eine Probe=
doſe
des berühmten Kindermehles beigefügt. (I5773

Familiennachrichten.

Die glückliche Geburt eines
Jungen
zeigen hocherfreut an
Autodroschkenbesitzer August Wagner
zur Zeit im Felde
und Frau Georgine, geb. Reindl.

Darmstadt, 10. April 1915.

(*7096

Nachruf.

Am 14. März erlag ſeinen ſchweren, am
13. erlittenen Verwundungen der
Offizier=Stellvertreter
Heinrich Seibert.
Er war ein Soldat von ſeltener Pflicht=
treue
und hohen Fähigkeiten.
Von den Vorgeſetzten geſchätzt, Kameraden
und Untergebenen verehrt, war er eine der
beſten Stützen der Batterie.
Er ſtarb den Heldentod!
Ehre ſeinem Andenken!
Im Namen der
5. Batterie Reſerve=Feldartillerie-
Regiments Nr. 56
Haniel
Hauptmann und Batterieführer.
(35796

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter
ſprechen wir Allen, ganz beſonders Herrn
Pfarrer Storck für die troſtreichen Worte am
Grabe, der Gemeindeſchweſter Sophie ( Martins=
gemeinde
) ſowie für die zahlreichen Blumen=
und Kranzſpenden auf dieſem Wege unſeren
(5793
herzlichſten Dank aus.
Darmſtadt, den 10. April 1915.

Geſchwiſter Rahn.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei der Beerdigung unſerer lieben Schweſter,
Schwägerin und Tante
(5770
Fräulein Chriſtine Mühlfeld
ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. April 1915.

[ ][  ][ ]

Heute abend entſchlief ſanft nach langen ſchweren Leiden meine gute
Mutter, unſere liebe Großmutter
Frau Martha von Hartmann=Knoch
geb. von Walter=Jeſchki,
Majoratsherrin von Elſtra pp.
Darmſtadt, z. Zt. Schloß Elſtra, 8. April 1915.
Benigna von Hombergk zu Vach, geb. von Hartmann=Knoch.
Ilſe von Hombergk zu Vach.
Henn von Hombergk zu Vach.
(5772

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und für die zahlreichen Blumenſpenden bei
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonders
danken wir auch den ehrwürdigen Schweſtern
für ihre liebevolle Pflege während der Krank=
heit
, ſowie für ihre troſtreichen Worte bei dem
Hinſcheiden.
(5812
Im Namen ſämtlicher Hinterbliebenen:
L. Reinfurt.
Darmſtadt, den 10. April 1915.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem Hinſche den meines lieben, unvergeßlichen
Mannes, unſeres guten Vaters, Großvaters,
Schwiegervaters, Bruders und Onkels
Heren Wilhelm Jarob Bund
ſagen wir auf dieſem Wege Allen, welche ihm die
letzte Ehre erwieſen, insbeſondere der Pflegeſchweſter
vom ſtädt. Krankenhaus, dem evang. Handwerker=
verein
, ſowie Herrn Pfarrer Zimmermann für die
troſtreichen Worte am Grabe, unſeren aufrichtigſten
Dank.
(5806
Kath. Bund
Familie Valt. Bund
Familie Ad. Aßmus.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter, ſowie
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Zimmermann, ſagen wir Allen unſeren herzlichſten
Dank.
(*7128
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Katzenmeier.
Darmſtadt, den 10. April 1915.

Wetterbericht.

Die Wetterlage iſt ſeit vorgeſtern unverändert geblie=
ben
: das nördliche Tief hat ſich noch mehr verflacht, wäh=
rend
das Hochdruckgebiet im Weſten an Ausdehnung ge=
wonnen
hat. Das nördliche und öſtliche Mitteleuropa
wird allerdings noch durch die Randgebiete der Depreſſion
beeinflußt, doch iſt eine fortſchreitende Beſſerung zu er=
warten
.

Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, trocken,
mild, nordweſtliche Winde.

Tagestalender.

Sonntag, 11. April.

Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½
Uhr (Ab. B): Precioſa.

Konzert um 4 Uhr im Wiener Kaffee‟.

Verſteigerungskalender.

Montag, 12. April.

Ladeneinrichtung=uſw. Verſteigerung um 10
und 3 Uhr Eliſabethenſtraße 39.

Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Rat=
haus
zu Pfungſtadt.

Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Büttelborner Gemeindewald.

Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.

Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerek=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigen=
teil
, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Ge=
ſchäftsleben
: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die Redaktion des Tagblatts zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche wer=
den
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.

Montag, den 12. April
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liegen zu unseren allmonatlichen
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[ ][  ][ ]

Die Adoptiptochter.

Original=Roman von H. Courths=Mahler.
26)

Herbert Frenſen war eines Nachmittags die Klaus=
ſtraße
herabgekommen, um ſich in ſein Laboratorium zu
begeben. Er wohnte in der oberen Stadt bei der Witwe
eines Beamten, wo er auch ſeine Mahlzeiten zu nehmen
pflegte. Nun hätte er ja ſeinen Weg auch weiter ſtadtein=
wärts
über die Bergſtraße nehmen können, aber in letzter
Zeit hatte er ſich angewöhnt, die Klausſtraße hinabzu=
gehen
. Warum er das tat darüber gab er ſich keine ausgeforſcht zu werden.
Rechenſchaft.

Als er da eines Nachmittags an dem Parkgitter vor=
überging
, hatte er Britta Loſſen neben ſeinem Vetter
Theo in der Kaſtanienallee an der Parkwieſe gehen ſehen.

Das hatte ihn wie ein ſcharfer Schmerz durchzuckt.
Er ſtarrte ungläubig auf die beiden, ſah aber nun ganz
deutlich, daß Britta ſich ſchnell von ſeinem Vetter ab=
wandte
und dem Hauſe zuſchritt, während Theo der klei=
nen
Hinterpforte zuſtrebte.

Alſo doch Komödie! dachte er bitter.

Er wollte die Sache mit einem ironiſchen Lächeln ab=
tun
aber das gelang nicht ſo einfach. Irgendetwas
drückte ihm in dumpfem Schmerz die Bruſt zuſammen.

Er ſchritt weiter und traf gerade mit Theo zuſam=
men
, als dieſer aus der Hinterpforte trat. Eine Weile
ſahen ſich die beiden Vettern ſchweigend an.

Woher kommſt Du denn, Herbert? fragte Theo, ſicht=
lich
unangenehm berührt.

Ich? Von zuhauſe natürlich. Ich bin auf dem
Wege ins Laboratorium. Und Du? Woher kommſt Du?
entgegnete Herbert kalt.

Wie Du ſchſt aus dem Steinbrechtſchen Park,
antwortete Theo mit einem überlegenen Lächeln.

Durch die Hintertür?

Theo lächelte ſo unverſchämt, daß Herbert ihn am
liebſten beim Kragen gepackt und geſchüttelt hätte. Er
liebte Theo ohnedies nicht und ertrug ihn nur aus Rück=
ſicht
auf Onkel und Tante.

Du biſt ſehr neugierig, mein Lieber, ſagte Theo höh=
niſch
. Galanten Abenteuern pflegte man gern durch Hin=
tertüren
nachzugehen. Und man liebt es nicht, danach

Es zuckte nervös um Herberts Mund.

Wenn Du geheimnisvollen Abenteuern nachgehſt,
darfſt Du nicht vergeſſen, daß das Parkgitter durchſich=
tig
iſt.

Theo lächelte noch unverſchämter

Ah Du haſt geſehen, daß

Daß Du mit einer Dame ſprachſt, nichts weiter, ſagte
Herbert ſchroff.

Nun, dann brauche ich Dich ja auch nicht weiter auf=
zuklären
.

Nein, das brauchſt Du nicht. Aber ich finde es nicht
ſehr ehrenhaft von Dir, daß Du das junge Mädchen
hierher zu einem Rendezvous beſtellſt. Du wirſt ſie ins
Gerede bringen.

Wieder lächelte Theo überlegen.

Neid der beſitzloſen Klaſſe, mein Lieber! Du gönnſt
mir mein Glück bei den Frauen nicht.

Herbert ſtieg die Zornröte ins Geſicht. Trotzdem be=
herrſchte
er ſich und ſagte ruhig:

Dein Glück bei den Frauen? Nein, dieſes Glück
neide ich Dir nicht.

Aber veleicht doch bei dieſer einen! Zu haſt Dir ſa
die ganze Zeit reichlich Mühe gegeben, mich von ihrer
Seite zu drängen, ſobald Du mich mit ihr zuſammen
ſahſt, ſagte Theo lauernd.

Wieder rötete ſich Herberts Stirn. Er konnte Theo
nicht Lügen ſtrafen.

Ich glaubte, die junge Dame weiche Deinen Annähe=
rungen
aus. Der Augenſchein hat mich eines anderen
belehrt.

Sie gingen eine Weile ſchweigend weiter, bis ſie ſich
an einer Straßenkreuzung trennten. Da ſagte Herbert
noch einmal ernſt und eindringlich:

Ich bitte Dich ernſtlich, vorſichtiger zu ſein, Theo.
Wenn Du es nicht aus Rückſicht auf das junge Mädchen
tuſt, ſo tue es aus Rückſicht auf Dich. Frau Michels läßt
Dich nicht aus den Augen, und daß ſie fähig iſt, einen
Eklat herbeizuführen, brauche ich Dir wohl nicht zu ſagen.

Theo biß ſich ärgerlich auf die Lippen.

Dieſes Weib iſt vom Satan beſeſſen! ſagte er brutal.

Herbert wandte ſich, angewidert von dieſer Roheit,
mit kurzem Gruße ab und ging.

Er mußte aber immerfort daran denken, daß Britta
Loſſen nun doch zu Theos Opfern gehören würde. Dieſer
Gedanke preßte ihm die Bruſt zuſammen.

Sie hat es nicht anders gewollte, dachte er und ſuchte
damit fertig zu werden.

Und ſo kam es, daß er am letzten Samstag Theo
ruhig gewähren ließ. Wenn Britta gewußt hätte, in
welch ſchlimmen Verdacht ſie geraten war!

Gerade von Herbert Frenſen hätte ihr das am wehe=
ſten
getan. Heimlich, im tiefſten Innern ihres Herzens,
hatte ſie ſich über ihr ſchönes neues Kleid ſo ſehr gefreut,

Aussergewonnnich biiniges Tiigeber!

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[ ][  ][ ]

weil ſie daran dachte, daß Herbert Frenſen ſie darin ſehen
würde. Während ſie nun heute im Hauſe eifrig mit=
hantierte
, dachte ſie immer daran, ob er ihr auch heute,
wie vorigen Samstag, fern bleiben würde.

Sein Geſicht war ſo kalt und ſtreng geweſen. Sonſt
war er wohl ſtolz und zurückhaltend, aber nicht unfreund=
lich
zu ihr, und wenn ſie ſang und ſpielte, hatte ſie ſogar
ſeine Augen aufſtrahlen ſehen.

Frau Steinbrecht pflegte in warmen Worten von
Herbert Frenſen zu ſprechen. Sie ſchätzte ihn ſehr und
ſchien ihn ſehr gern zu haben. Ein guter, edler Menſch
mußte er ſein, trotz ſeines Stolzes.

Kindchen, ſehen Sie doch mal draußen in den Zelten
nach, ob alles richtig gemacht wird, ſagte Frau Stange in
Brittas Gedanken hinein.

Da ſchrak ſie empor und lief hinaus.

Schon um fünf Uhr trafen die erſten Gäſte ein. Britta
hatte ſich gerade bei Frau Steinbrecht in dem großen
Empfangsſalon eingefunden, als die erſten Wagen vor=
fuhren
.

Das herrlichſte Sommerwetter begünſtigte das Park=
feſt
. Am Tage vorher war ein erfriſchendes Gewitter
niedergegangen, das den Staub gelöſcht hatte. Nun war
es, als habe der Park ein friſches Feſtkleid angelegt.

In ſchneller Reihenfolge trafen die Gäſte ein.

Die alte Dame empfing ihre Gäſte in einer wunder=
vollen
, koſtbaren Spitzenrobe. Um den Hals hatte ſie als
einzigen Schmuck eine lange Schnur köſtlicher Perlen ge=
ſchlungen
und in dem noch vollen ſchönen Haar blitzte ein
ſchmaler Brillantreifen. Sie ſah friſcher und wohler aus
als ſeit Jahren, und ihre ſchwarzen Augen blitzten leb=
haft
aus dem ſanft geröteten Geſicht. Trotz ihrer Jahre
war ſie noch immer eine ſchöne, ſtattliche Erſcheinung.

Britta ſtand neben ihr wie der verkörperte Lenz;
aller Augen betrachteten überraſcht ihre heute ſo elegante
Erſcheinung. Wer ſie noch nicht kannte, der hatte es eilig,
ſich vorſtellen zu laſſen. Mancher ſah dann wohl ſehr
überraſcht aus, daß dieſes ſtolze, ſchöne Mädchen nur die
Geſellſchafterin von Frau Steinbrecht war. So ſah ſie
wirklich nicht aus und Frau Claudine behandelte ſie auch
viel mehr wie ein Haustöchterchen, als eine Angeſtellte.

Die öfters im Hauſe verkehrenden Gäſte hatten ſich
bereits mit dieſer Laune der reichen Frau abgefunden

Selbſt Frau Dr. Frenſen wunderte ſich, wie voll und
ganz ſich Britta das ſpröde Herz der alten Dame erobert
hatte. Nur der alte Doktor Frenſen wunderte ſich nicht.
Er allein wußte ja, warum Britta Loſſen Frau Stein=
brecht
ſo ſchnell ans Herz gewachſen war.

Aber ob mit oder ohne Ueberzengung, ale Gaſte des
Hauſes kamen Britta ſehr freundlich entgegen und ſtell=
ten
ſie auf den Platz, auf den Frau Steinbrecht ſie hin=
geſtellt
haben wollte. Britta gegenüber hatte ſogar die
Haberfrau eine gewiſſe Freundlichkeit und auch die
ſchöne Frau Michels gab ſich den Anſchein, als ſei ſie ent=
zückt
von ihr! Sie drängte ſich oft direkt in Brittas Nähe,
hauptſächlich dann, wenn Leutnant Frenſen ſich mit ihr
beſchäftigen wollte.

Aber dieſe beiden Frauen tuſchelten oft hämiſch über
Britta. Die Haberfrau tat das, weil ihre verknöcherte
Seele alles haßte, was jung und ſchön war und weil
Britta den Glanz des Abendſterns erſchrecklich verdun=
kelt
hatte. Frau Michels aber haßte Britta aus Eifer=
ſucht
; ſie fühlte, daß Britta ihre Rivalin war.

Frau Dr. Fenſen ſtieß einen leiſen Ruf des Ent=
zückens
aus, als ſie Britta ſah.

Kindchen, das iſt ja unerlaubt, wie reizend Sie aus=
ſehen!
Sie ſind wirklich der verkörperte Jugendtraum,
ſagte ſie bewundernd. Und ihr Gatte fügte mit ſeinem
feinen Lächeln hinzu:

Meine Frau hat Recht, man wird jung und froh,
wenn man Sie nur anſchaut!

Brittas Geſicht ſtrahlte.

(Fortſetzung folgt.)

Berichtigung

In meiner Anzeige vom letzten Samstag muss es statt Nur noch 4 Tageée
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lauten. Freitag, den 16. April, ist letzter Tag meines
Total-Ausverkaufs wegen Geschäftsaufgabe.
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[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.

Auf dem Schießplatz in Meſſel wird am 13. April 1915 mit ſcharfer In=
fanteriemunition
geſchoſſen.

dieſem Tage von 12 bis 9, Uhr geſprl.

Darmſtadt, den 9. Aprit 1915.
(5811
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. Dr. Roeſener.

Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

. Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In polizei=
licher
Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56 be=
finden
ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Forterrier, 1 Dobermann,
1 Boxer (zugelaufep). Die Hunde können von den Eigentümern bei
dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht
ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
10 Uhr, ſtatt.
(5771

Anmeldung des Bedarfs von Saatgnt.

Minderbemittelte der Stadt Darmſtadt werden hiermit auf=
gefordert
, ihren Bedarf an Saatkartoffeln, Saathafer und Saatgerſte
bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſiſchen landwirtſchaftl. Konſum=
vereine
, Sandſtraße 36, möglichſt bald, ſpäteſtens bis zum 14. April
anzumelden. Der Beſteller ſoll nicht mehr als 4 Morgen Land im
Betrieb haben. Alles Nähere iſt bei der genannten Anmeldeſtelle
zu erfahren.

Darmſtadt, den 9. April 1915.
(5764
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.

Aufnahme der Viehbeſtände in Ausführung
des Reichsviehſeuchengeſetzes.

Nach den §§ 1113 des heſſiſchen Geſetzes zur Ausführung des
Reichsviehſeuchengeſetzes und des Geſetzes über die Entſchädigung für
an Maul= und Klauenſeuche gefallenem Rindvieh ſind die Vieh=
beſitzer
, die nach der letzten allgemeinen Viehzählung einen Rindvieh=
beſtand
neu angeſchafft oder den zur Zeit der Viehzäblung vor=
handenen
Beſtand um mehr als ein Fünftel vermehrt haben, ver=
pflichtet
, die Zahl der zugeßangenen Tiere bis ſpäteſtens 14. April
eines jeden Jahres unaufgefordert bei der Stadtverwaltung ( Stadt=
haus
, Zimmer Nr. 50) anzumelden.

In gleicher Weiſe haben Pferdebeſitzer, die Pferde von einem
höheren Wert als 1000 Mark beſitzen, dieſe unter Angabe des Wertes
innerhalb 14 Tagen nach Beginn des Rechnungsjahres (1. April) oder
nach dem Erwerb im Stadthaus unaufgefordert anzumelden.

Ebenſo haben Händler bei Beginn des Rechnungsjahres ihren
Jahresumſatz, der am Schluſſe des Rechnungsjahres (31. März) auf
Grund der von den Händlern zu führenden Kontrollbücher (§§ 2024
der Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats) feſtgeſtellt wird,
ſchätzungsweiſe anzugeben.

Die Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen hat zur Folge, daß
den Biehbeſitzern für das an einer Seuche gefallene Vieh keinerlei
Entſchädigung gewährt wird.
(5212dss

Darmſtadt, den 29. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.

Bekanntmachung.

Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, nämlich vom
12. bis einſchließlich 25. April ds. Js.
auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Beteiligten offen.

Etwaige Widerſprüche dagegen, daß ein Betrieb in das Kataſter
aufgenommen oder nicht aufgenommen, ſowie dagegen, wie er ver=
anlagt
iſt, ſind innerhalb eines Monats nach Ablauf der Offen=
legungsfriſt
bei dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft in Darmſtadt zu erheben. Später eingehende
Widerſprüche können keine Berückſichtigung mehr finden.

Griesheim, den 9. April 1915.
(5767
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Kunz.

Vermögens-Bilanz pro 31. Dezember 1914.

Aktiva
Poasein
*4
1 Guthaben der Spareinleger . . . .
1310 056153
191 9ae291 Hppotheken ꝛe.
,,,
. . 28 005
54 164ss Vorſchüſſe ꝛc.
58029ſ30l Wertpapiere
5 604145 Bankguthaben . .
9000-
713201 Immobilien (Bilanzwert abzüglich ½ % Ab=
ſchreibung

Eingezahltes Genoſſenſchaftskapital
28740-
5398191) Kaſſevorrat einſchl. Ausſtände
Reſervefonds
7 298146
Betriebsrücklage .
205575
228ſ90) In 1915 fällig werdende Zinſen für 1914
2 4231591
Reingewinn
387 574/33
Ser 5r4gs.
Summe
Mitgliederſtand:
Haftſumme:
58 800.
Anfang 1914
800
Zugang in 1914
75 50 bl0.-
7200.-
Abgang in 1914
M 52 400.-
Stand Ende 1914
45

Darmſtadt, den 15. Februar 1915.

Spar= und Vorſchußverein der kath. Gemeinde Darmſtadt
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.
Der Rendant:
Der Direktor:
P. Meſſerſchmitt. (*5782
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am 5. April 1915.
(Mitgeteilt von der Großh. Zentral=
ſtelle
für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 für 1 Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 100
Rindfleiſch
. 86 u. 90
Kuhfleiſch
85)
Kalbfleiſch
. 100
Hammelfleiſch
. 120
Schweinefleiſch,
. 120
Leberwurſt gewöhnliche
100
Blutwurſt,
. 100
Geräucherter Speck
.150
Schweineſchmalz, inländiſches 130
Schwarzbrot
20
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 24,
in denen Ochſen=, Kuh= od. Rind=
fleiſch
, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 6, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch ver=
kauft
wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4 ſonſtige Läden.
Der von der Bäckerinnung feſt=
geſetzte
Preis für Schwarzbrot be=
krägt
:
für 4 Pfund 80 Pfg.
für 2 Pfund 40 Pfg.

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