Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Seekrieg. — Die Waffenverſorgung unſerer Feinde. — Eine Anſprache des Statthalter:
von Elſaß=Lothringen. — Die Gazette des Ardennes. — Aus südoſtgalizien und der Bukowina. — Wie die Ruſſen
Krieg führen. — Der Vatikan und der Krieg. — Der Anſchlag auf den Sultan von Aegypten.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 10. April.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Beute von Drie=Grachten erhöhte
ſich auf 5 belgiſche Offiziere, 122 Mann und
5 Maſchinengewehre.
In der Champagne, nördlich von
Beauſéjour, räumten unſere Truppen die
am 8. April genommenen, geſtern aber durch
ſchweres franzöſiſches Feuer zerſtörten Gräben
und wieſen franzöſiſche Angriffe in dieſer
Gegend ab.
Die Kämpfe zwiſchen Maas und
Moſel hielten mit gleicher Heftigkeit an. In
den von den Franzoſen als von ihnen genommen
gemeldeten Orten Fromezey und
Guſſain=
ville öſtlich Verdun iſt bisher noch nicht
ge=
kämpft worden, da dieſe Orte weit vor unſerer
Stellung liegen. Zwiſchen Orne und den
Maashöhen erlitten die Franzoſen geſtern eine
ſchwere Niederlage. Alle Angriffe brachen
in unſerem Feuer zuſammen. An der
Combres=
höhe faßten ſie an einzelnen Stellen unſerer
vorderen Linien vorübergehend Fuß, wurden
aber durch nächtliche Gegenangriffe teilweiſe
wieder zurückgeworfen. Die Kämpfe dauern an.
Auch die anderen Angriffe gegen unſere
Stel=
lungen nördlich St. Mihiel waren völlig
erfolglos. Kleinere Vorſtöße auf der Front
Ailly-Apremont wurden abgewieſen. Bei
Flirey waren die Kämpfe, wohl infolge der
ſchweren Verluſte des Feindes vom 7. und
8. April, weniger lebhaft. Hier fielen zwei
Maſchinengewehre in unſere Hand. Auf der
Front Remenauville — Prieſterwald
wurden ſämtliche franzöſiſchen Angriffe
zurück=
geſchlagen. Am Weſtrand des
Prieſter=
waldes =verlor der Feind endgültig auch den
Teil unſerer Stellung, in den er Ende März
eingedrungen war.
Einen abermaligen Verſuch, Bezange=La=
Grande, ſüdweſtlich von Chateau=Salins, uns
zu entreißen, bezahlten die Franzoſen mit dem
Verluſt einer Kompagnie, die völlig aufgerieben
wurde und 2 Offiziere und 101 Mann als
Gefangene in unſerer Hand ließ.
In den Vogeſen hat ſich die Lage nicht
geändert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Oeſtlich und ſüdlich von Kalwarja hatten
die Ruſſen mit ihren Angriffsverſuchen kein
Glück; ſie wurden überall mit ſchweren
Ver=
luſten zurückgeſchlagen.
Im übrigen iſt die Lage im Oſten
un=
verändert.
Oberſte Heeresleitung.
Der Seekrieg.
Hineingefallen.
* Die Köln. Ztg. ſchreibt: Die Preſſe des
Dreiver=
bandes hat Pech mit ihren Verhetzungen, mögen ſie auch
noch ſo ſchön erſonnen und von amtlicher Seite genährt
worden ſein. Da war behauptet worden, daß die böſen
Deutſchen in Antwerpen Tauchboote herſtellten.
Tauchboote aber müſſen doch — ja, wohin? Natürlich an
die See? Und welcher Weg führt denn von Antwerpen
an die See? Natürlich der die Schelde hinab. Die
Mün=
dung der Schelde aber iſt holländiſch. Ergo: die böſen
Deutſchen haben die holländiſche Neutralität verletzt, tun
es vielleicht täglich — Holländer, wie könnt ihr euch das
gefallen laſſen: Hinter vielem Geſchrei iſt für gewöhnlich
wenig Wolle zu finden, und die nüchternen Holländer, die
ſo gut bisher ihre Neutralität zu wahren wußten, haben
ſich von dieſem Sirenengefang wider Deutſchland nicht
betören laſſen. Eine noch ſchlimmere Niederlage der
plan=
mäßigen Hetzer aber bedeutet der Umſtand, daß ſogar eine
„maßgebende belgiſche‟ Stelle Engländer und Franzoſen
darüber aufklärt — in etwas ſpöttiſchem Tone, will uns
ſcheinen —, daß die deutſchen Tauchboote keineswegs durch
niederländiſches Gebiet zu fahren brauchen, und daß
Blätter, wie das Allgemeen Handelsblad und die Tijd,
dieſe Berichtigung abdrucken. Sie lautet nach einer
De=
peſche unſeres Berichterſtatters folgendermaßen:
Von der holländiſchen Grenze, 8. April.
Von „maßgebender” belgiſcher Seite wird dem Allgemeen
Handelsblad geſchrieben: „Die Niederlande brauchen ſich
über die Aeußerungen in der ausländiſchen Preſſe über
das Schleppen von Tauchbooten durch die Schelde von
Antwerpen nach der See nicht aufzuregen. Die Fahrt
der Tauchboote führt keine swegs durch
niederländiſches Gebiet. Ich bin ermächtigt,
genaue Angaben darüber zu machen. Die in Hoboken
zu=
ſammengeſetzten Boote fahren nicht die Schelde ab,
ſon=
dern Schelde auf über Dendermonde, Wetteren, Melle und
Gent. In Gent fahren ſie durch die Schleuſe der Fiſcherei,
den Verbindungsarm hinab, den Napoleon zwiſchen
Schelde und Leie (Lys) anlegen ließ. Durch die Schleuſe
von St. Joris=Brügge kommen ſie in die Leie, gelangen
auf dieſem Wege außerhalb der Stadt in den Kanal Gent=
Brügge, der über Mariakerke, Winderhoute, oberhalb Bel=
Fahrt durch den neuen „Seekanal” über Liſſerwege nach
Seebrügge.” — Ein Bericht aus Sas van Gent an die
Tijd enthält dieſelben Angaben in anderer Faſſung.
Die Tätigkeit der U=Boote.
* London, 9. April. Es erſcheint wenig
zweifelhaft, ſchreibt die Morning Poſt vom 3. April,
daß die fortgeſetzte Tätigkeit der U=Boote
von britiſchen Schiffsreedern mit Beſorgnis
be=
trachtet wird, und tatſächlich iſt es ſchwer,
neu=
trale Schiffe zum Verkehr mit britiſchen Häfen zu
be=
wegen. An der Börſe wundert man ſich über den
augen=
ſcheinlichen Mangel an Patrouillenbooten. Man fragt
ſich, wie es möglich war, daß während der ſtundenlang
dauernden Verſenkungen der „Vosges” und „Crown of
Caſtile” nicht ein einziges Patrouillenboot erſchien. In
Schiffahrtskreiſen hofft man, daß kleinere, ſchnelle
Damp=
fer in größerer Anzahl mit Geſchützen ausgerüſtet
wer=
den, die, zur Küſtenbewachung verwendet, es einem
U=Boot unmöglich machen, „auch nur eine Stunde lang”
ſich mit der Verſenkung eines Schiffes zu beſchäftigen, ohne
angegriffen zu werden.
* London, 10. April. Daily Chronicle meldet aus
Grimsby: Man vermutet, daß der Fiſchdampfer „
Za=
rina” durch ein deutſches Unterſeeboot torpediert
wurde. Die Mannſchaften zweier Fiſchdampfer, die im
Hafen anlangten, erklärten, daß ſie am Mittwoch mittag
ein Schiff ſahen, das ſie für die „Zarina” hielten. Dann
tauchten zwei deutſche Unterſeeboote auf, bald darauf
wurde eine Exploſion gehört und man ſah den
Fiſchdamp=
fer ſinken.
* London, 10. April. (Reuter=Meldung.) Der
Ka=
pitän des Dampfers „Theſeus”, der Liverpool
anlief, berichtete, daß er am 29. März von einem
Tauch=
boot angegriffen wurde. Als der „Theſeus” ungefähr
vierzig Meilen ſüdweſtlich des Leuchtturms von Biſhoprock
war, kam auf drei Meilen Entfernung ein Tauchboot in
Sicht. Der Kapitän gab Volldampf, aber das Tauchboot
holte das Schiff allmählich ein und gab Zeichen, daß der
Dampfer halten ſolle. Der „Theſeus” beachtete den
Be=
fehl nicht, worauf das Signal kam, beizudrehen,
widrigen=
falls das Feuer eröffnet würde. Da der „Theſeus” nicht
beidrehte, feuerte das Unterſeeboot aus
Schnellfeuerkano=
nen und Maſchinengewehren und verſuchte, querab vom
Dampfer zu kommen, offenbar um ein Torpedo
abzuſchie=
ßen. Der Dampfer änderte fortwährend den Kurs und
ſteuerte nach der Küſte. Das Tauchboot gab nach einiger
Zeit die Verfolgung auf. Der Dampfer erreichte den
Hafen mit beträchtlichen Beſchädigungen.
Der Krieg im Orient.
Der Kampf um die Dardanellen.
* Konſtantinopel, 9. April. Die türkiſchen
Blätter ſpotten über die Tätigkeit der
engliſch=
ffranzöſiſchen Flotte vor den Dardanellen,
die ſoweit gegangen ſei, mit zwei Booten in Enos
Trup=
pen landen zu wollen. Der Tanin ſagt: Die engliſche
Weltherrſchaft, die ſo viele Völker unter ihrer Willkür
gehalten hat, iſt zuſammengeſtürzt unter den Vorſtößen
der deutſchen Unterſeeboote und unter der Wucht der
Nie=
derlage an den Dardanellen. Die Ehre, dieſe
Willkür=
herrſchaft, die wie jede ſolche Herrſchaft hohl war,
ge=
ſtürzt zu haben, darf auch die Türkei für ſich in Anſpruch
nehmen. Auf die Untätigkeit der Neutralen anſpielend,
fragt der Tanin, warum die Ehre, für die Menſchheit
eine ſo glückliche Tat vollbracht zu haben, nur einigen
wenigen Nationen vorbehalten bleiben ſoll.
* Zürich, 9. April. Aus Lemnos wird dem
Cor=
riere della Sera gemeldet, die Griechen, die im
allge=
meinen deutſchfreundlich ſeien, hätten den Ausgang
der Schlacht in den Dardanellen vom 18. März mit
lem, Aalter und Beernem läuft. Von Brügge geht die großer Genugtuung aufgenommen. Sie
ſeien der Anſicht, daß die Verbündeten ohne
Griechen=
land nichts ausrichten könnten. Man ſei in Griechenland
auch über die Haltung der engliſchen und franzöſiſchen
Offiziere auf Lemnos verſtimmt und laſſe es ſie merken,
daß die Inſel immer noch zu Griechenland gehöre. Die
Niederlage vom 18. März ſei, ſchreibt der
Berichter=
ſtatter des Blattes, Bitelli, einzig der engliſchen
Oberleitung zuzuſchreiben, die ſich über den
Widerſtand der Türken ſchweren Täuſchungen hingegeben
und geglaubt habe, mit der Flotte allein die Meerenge
forcieren zu können. Das kleine Landungskorps von
25000 Mann ſei nur dazu beſtimmt geweſen, Tſchanak
Kaleh zu beſetzen, wenn einmal die verbündete Flotte ins
Marmarameer eingedrungen ſei. Nunmehr ſolle die
Er=
oberung auf neue Weiſe verſucht werden. Jedenfalls
ſeien die Verbündeten feſt entſchloſſen, nach Konſtantinopel
zu gelangen. (Die Ruſſen waren auch feſt entſchloſſen,
nach Berlin zu gelangen. D. Red.)
Die Waffenverſorgung unſerer Feinde.
** Von einem hervorragenden Fachmann wird uns
geſchrieben:
Wie ſteht es mit der Waffenverſorgung unſerer
Feinde? In weiten Kreiſen des Publikums iſt man leicht
geneigt, die Frage durch den Hinweis auf die Lieferungen
Amerikas und Japans abzutun. Die Oberflächlichkeit
dieſer Antwort wird aber der Wichtigkeit der
Angelegen=
heit durchaus nicht gerecht. Darum ſoll hier verſucht wer=
den, lieſer in den Stoff einzubringen. Die folgenden
Zeilen werden vorwiegend das Gebiet der
Handfeuer=
waffen behandeln; das Geſchützweſen muß einer
beſon=
deren Betrachtung vorbehalten bleiben.
Schon vor Monaten hörten wir, daß Waffen und
Munition in Ruß land knapp zu werden
be=
ginnen. Manche Anzeichen ſprachen für die Richtigkeit
dieſer Nachricht. Und es unterliegt heute kaum einem
Zweifel, daß Frankreich und England die Oeffnung
der Dardanellen darum vor allem mit ſolcher
Ver=
biſſenheit, mit ſo verzweifelter Wut betreiben, weil
Ruß=
land die Lieferung von Kriegsmaterial verſchiedener Art
ebenſo dringend herbeiwünſcht, wie ſeine Verbündeten
das ruſſiſche Getreide. Wie weit in Rußland der Mangel
an Kriegsmaterial durch die amerikaniſchen Lieferungen
(auf dem Wege über Sibirien) bereits beſeitigt wurde
oder zu beſeitigen wäre, kann zunächſt unerörtert bleiben
Am wichigſten iſt augenblicklich, ob und in welchem Maße
Rußland aus eigener Kraft das Fehlende
herbeizuſchaf=
fen vermag.
Eine zu ſchädlichen Selbſttäuſchungen führende
Le=
gende iſt da zunächſt zu zerſtören; die Waffeninduſtrie in
Rußland iſt durchaus nicht unbedeutend, nicht ſo
belang=
los, wie man hier und dort geglaubt hat.
Vor allem gibt es eine Reihe ſtaatlicher und ziemlich
leiſtungsfähiger Waffenfabriken, z. B. in Petersburg,
Lugansk (Gouvernement Jekaterinoslaw), Seſtroretzk
(Gouvernement Petersburg), Tula, Jſchewsk; ferner
pri=
vate Waffen= und Munitionsfabriken in Moskau, Odeſſa,
Riga, Warſchau und im Gouvernement Ufa. Die Gewehre
zur Bewaffnung ſeiner Armee hat Rußland faſt
durch=
wegs in eigenen Fabriken hergeſtellt; nur etwa 500 000
Stück wurden ſeinerzeit nach Frankreich in Auftrag
ge=
geben und ſind von dieſem an Rußland geliefert worden.
Auch die Maxim=Maſchinengewehre, mit denen das
ruſſi=
ſche Heer ausgerüſtet iſt, ſind zum größten Teile ruſſiſches
Fabrikat. Rußland iſt demnach durchaus nicht auf die
ausländiſchen Handfeuerwaffen allein angewieſen. Ganz
ausgeſchloſſen erſcheint es allerdings, daß Rußland
im=
ſtande wäre, in eigenen Fabriken die ungeheuere Zahl
von Handfeuerwaffen herzuſtellen, die im gegenwärtigen
Kriege die hüben und drüben aufgebotenen gewaltigen
Maſſen nötig machen. Man vergeſſe nicht, daß es ſich ja
nicht nur um die einmalige Verſorgung dieſer Maſſen,
ſſondern auch um ſtändige bedeutende Nachlieferungen
handelt. Und wenn es ſchon zu Friedenszeiten nötig
war, einen Auftrag, wie den auf die erwähnten 500000
Stück, nach dem Auslande zu vergeben —, um wie viel
mehr wird jetzt die ausländiſche Waffeninduſtrie in
An=
ſpruch genommen werden müſſen.
Ganz unabhängig vom Ausland iſt wohl
die Verſorgung der franzöſiſchen Armee mit
Handfeuerwaffen. Frankreich beſitzt ſeit langem eine
hoch=
entwickelte Gewehrfabrikation, deren Hauptſitz in Saint
Etienne ſich befindet. Wie die geſamte Herſtellung von
Kriegsmaterial, ſo ſtand auch jene von Militärgewehren
in Frankreich ſtändig unter dem Hochdruck des latenten
Gedankens einer über kurz oder lang doch kommenden
neuen Abrechnung mit Deutſchland. Frankreich, das auf
manchem Gebiete des wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens
in den letzten Jahren einen unverkennbaren Stillſtand, ja
Rückgang zeigte, konnte ſo in der Kriegsbedarfsinduſtrie
auf der Höhe der Zeit bleiben. Mit großer
Selbſtgefällig=
keit verweilt darum Viktor Cambon in ſeinem Buche „Das
arbeitende Frankreich” bei der Schilderung der Werke von
Le Creuſot und ähnlicher franzöſiſcher Unternehmungen.
Seine breiten Ausführungen ſind wie eine große
militä=
riſche Parade, deren Schauſpiel man dem illuſtren Gaſte
aus dem Auslande bietet, um ihm Kraft und Machtmittel
des Landes imponierend vor Augen zu führen.
Sieht man von den Geſchützgießereien, die in der
Hauptſache Marinezwecken dienen, ab, ſo muß man ſagen,
daß bis zum Kriegsausbruch die geſamte Militärwaffen=
Induſtrie Englands nicht bedeutend war. Neben
Bickers Limited, die außer Geſchützen die nach Marim
be=
nannten Maſchinengewehre herſtellten, beſchäftigten nur
wenige Unternehmungen ſich mit der
Fabrika=
tion von Militärgewehren. Mit Kriegsausbruch ſollten
plötzlich für Hunderttauſende von Soldaten neben
Klei=
dern und anderen Ausrüſtungsſtücken vor allem
Hand=
feuerwaffen raſcheſt herbeigeſchafft werden. Die
Möglich=
keit an ſich, die Waffen im Lande ſelbſt zu erzeugen, hatte
England immerhin. Waren auch nur wenige
Militär=
gewehrfabriken vorhanden, ſo beſitzt England doch eine
ſehr ausgedehnte und leiſtungsfähige
Jagdwaffen=
induſtrie mit dem Mittelpunkte Birmingham und
Ab=
zweigungen in zahlreichen anderen Städten, wie
Liver=
pool, Mancheſter, Edinbourgh, Glasgow uſw. Die Sache
hat aber einen Haken. Im Handumdrehen läßt ſelbſt
unter den günſtigſten Verhältniſſen eine Jagdgewehrfabrik
ſich nicht in eine Militärgewehr=Werkſtätte umwandeln.
Die nötigen Aenderungen in den Fabrikeinrichtungen ſind
derart weſentlich und zeitraubend, daß England vor dem
Hochſommer dieſes Jahres im eigenen Lande
Militär=
gewehre in größerem Maßſtabe kaum wird erzeugen
kön=
nen; denn die erforderliche Zeit für die unvermeidlichen
fabriktechniſchen Umwandlungen iſt mit einem Jahre ſicher
nicht zu hoch veranſchlagt. Viel weniger noch als
Rußlandkonnte darum England bisher die
ausländiſchen Kriegslieferungen entbeh
ren. Man hat allen Grund, anzunehmen, daß der größte
Teil der Militärgewehre, die Amerika während des
Krieges nach Europa ſandte, für das engliſche Heer
beſtimmt waren. Mancher dürfte hierin einen gewiſſen
Widerſpruch zu der Tatſache finden, daß England den
Krieg gegen Deutſchland von langer Hand vorbereitet hat.
Der Widerſpruch iſt aber nur ein ſcheinbarer. Er erklärt
ſich ganz einfach daraus, daß der Gang des Krieges
Eng=
land zweifellos überraſchte. England, das in der
Ver=
gangenheit ſeine Kriege durch andere Völker führen ließ,
hat eben nicht damit gerechnet, ſeinem franzöſiſchen
Bun=
desgenoſſen größere Truppenmaſſen tatſächlich zur
Ver=
fügung ſtellen zu müſſen.
Serbien und ſelbſtverſtändlich auch
Montene=
gro beſitzen überhaupt keine Waffenfabriken.
Im Arſenal von Kragujewatz wird wohl
Infanterie=
munition hergeſtellt, aber auch nur in ungenügenden
Mengen. Ohne ſtändige Zufuhr von Kriegsmaterial aus
dem Auslande wäre ein Widerſtand der beiden
Serben=
ſtaaten überhaupt nicht denkbar.
Japan dürfte nicht nur für den eigenen Bedarf
genügend Handfeuerwaffen herſtellen, ſondern auch unter
normalen Verhältniſſen Kriegsmaterial dieſer oder jener
Art anderen Staaten zur Verfügung ſtellen können.
Tat=
ſächlich hat Japan ja eine ſehr beträchtliche Zahl von
Geſchützen und anderes Material im Werte von etwa
einer Milliarde Mark an Rußland und Frankreich
ver=
kauft. Daß Japan in ſeiner gegenwärtigen Situation
gegenüber China noch geneigt oder auch nur in der Lage
wäre, Waffen irgend welcher Art ſeinen Bundesgenoſſen
zu überlaſſen, erſcheint aber kaum wahrſcheinlich.
Belgien, auf das man wohl in London und auch
in Paris vor dem Kriege gerechnet hat, ſchaltet völlig aus.
Und das neutrale Ausland? Schweden,
Däne=
mark, Spanien, die Schweiz, die eigene
Militärgewehr=
fabriken beſitzen, kommen, da ſie ihre Neutralität ernſt
meinen, als Waffenlieferanten nicht in Frage. Und
Ita=
lien denkt augenblicklich gewiß nicht daran, den
Dreiver=
bandſtaaten Waffen zur Verfügung zu ſtellen. Bliebe
da=
her nur Amerika. In normalen Zeiten iſt die
amerika=
niſche Militärwaffeninduſtrie nicht ſehr bedeutend. Konnte
ſie im Kriege trotzdem ihre Leiſtungsfähigkeit ſozuſagen
über Nacht gewaltig emporſchrauben, ſo war das nur
da=
durch möglich, daß die beſonderen Lebensbedingungen der
amerikaniſchen Induſtrie es ihr ermöglichen, ſich leicht auf
neue Produktionszweige einzuſtellen. Wie groß ſchon
während der bisherigen Dauer des Krieges die
Unter=
ſtützung war, die unſere Gegner von Amerika erhielten,
zeigen die Ziſſen der anerlanſchen Ausſuhrſtatiſtit, der
zufolge heute ſchon der Wert des von Amerika an unſere
Feinde gelieferten Kriegsmaterials Milliardenbeträge
er=
reicht. Mit dieſem unterirdiſchen Kriege gegen uns
müſ=
ſen wir nach wie vor rechnen. Wir werden daher gut tun,
dem „Waffenſchwund” unſerer Feinde keine zu große
Be=
deutung beizumeſſen, und uns nach wie vor auf nichts
anderes zu verlaſſen, als auf die eigene Kraft.
Der Wert der franzöſiſchen Kriegsberichte.
* Aus Berlin, 9. April, wird der Frkf. Ztg.
ge=
ſchrieben: Die Berichte unſerer Oberſten
Hee=
resleitung und die des franzöſiſchen
General=
ſtabes über die Kämpfe von geſtern und vorgeſtern
wi=
derſprechen ſich wieder einmal ſo ziemlich in allen
Punk=
ten. Auch wenn man mit einigermaßen geübter Kritik
das, was die Franzoſen berichten, zu leſen verſteht, und
weiß, daß die Behauptung, ſie ſeien vorgerückt, ja,
wört=
lich genommen, nicht zu bedeuten braucht, daß ſie dort
auch geblieben ſeien, ſo bleiben immer noch kraſſe
Wider=
ſprüche übrig. Denn während der Bericht unſerer
Ober=
ſten Heeresleitung, kurz geſagt, feſtſtellt, daß all die
wü=
tenden Angriffe der Franzoſen zwiſchen Maas und
Moſel in der Umgebung von Verdun geſcheitert ſeien,
und zwar unter großen Verluſten, behauptet der
franzö=
ſiſche Bericht, daß ſie auf einer Front von ſo und ſo viel
Kilometern Länge ſo und ſo viel Boden gewonnen
hät=
ten. Es wird wohl bald die Zeit kommen, wo unſere
Oberſte Heeresleitung zuſammenfaſſend die auf
Irre=
führung berechnete franzöſiſche Berichterſtattung
bloß=
ſtellt. Inzwiſchen aber kann die Frage, welchen
Berich=
ten Vertrauen zu ſchenken ſei, ganz abgeſehen von der
grundſätzlichen Glaubwürdigkeit, die man den Perſonen
und Inſtitutionen zollt, für denjenigen nicht zweifelhaft
ſein, der während des Verlaufes des Krieges und
nament=
lich in den letzten Monaten die franzöſiſche
Berichterſtat=
tung kritiſch verfolgt hat. Sie iſt, wie in wiederholten
Fällen unwiderleglich nachgewieſen worden iſt,
unwahr=
haftig und iſt eines der Hauptmittel, durch welches die
franzöſiſche Bevölkerung über die wirkliche
militäriſch=
politiſche Lage getäuſcht und in einem Optimismus
erhal=
ten wird, ohne den die Fortſetzung des Krieges
wahr=
ſcheinlich bald auf Widerſtand ſtoßen würde. Ganz ähnlich,
wie jetzt bei den Kämpfen zwiſchen Maas und Moſel,
haben im Monat März, als die franzöſiſche Offenſive in
der Champagne ſpielte, die dann unter den Begriff
der Winterſchlacht in der Champagne zuſammengefaßt
worden iſt, die Franzoſen Unwahres berichtet. Sie
haben damals täglich von Fortſchritten erzählt, die ſie, wie
jetzt unzweifelhaft feſtſteht, niemals gemacht haben. So
wird es auch jetzt ſein.
Urteilsfähige Perſönlichkeiten neutraler Staaten,
die erſt vor zehn Tagen Paris verlaſſen haben, wiſſen
zu erzählen, daß das Leben in Paris bedeutend weniger
lebhaft ſei als in Berlin, daß auch Handel und Wandel
dort daniederliege oder ſich wenigſtens nicht der Blüte
er=
freue, die man bei uns beobachten kann. Aber ſie
ver=
ſichern alle, die Franzoſen ſeien von einer geradezu
ver=
blüffenden Siegeszuverſicht erfüllt. Dieſe Siegeszuverſicht
beruht aber nicht auf einer genauen Kenntnis ihrer
eige=
nen Kriegslage und der Lage auf den übrigen
Kriegsge=
bieten, ſondern ſie iſt ein Reſultat der Täuſchung, in der
die franzöſiſche Bevölkerung von ihrer Regierung und von
ihrer Armeeleitung planmäßig erhalten wird. Es iſt
ſehr bezeichnend, daß ein, wie geſagt, kundiger Beurteiler
feſtſtellt, daß die Siegeszuverſicht der Pariſer nicht etwa
auf den Taten beruht, die ſie von ihrer Armee erwarten,
und die ihnen verſprochen worden ſind; ſondern in der
Hauptſache auf den Siegen, die ihrer Meinung nach die
Ruſſen ſchon erfochten haben und weiter über
Deutſch=
land erfechten werden. Die große Menge der Pariſer
Be=
völkerung iſt nämlich immer noch in dem Wahne, daß die
Ruſſen imſtande ſeien, gegen Deutſchland vorzudringen,
und daß ſie überhaupt bis jetzt militäriſch im Vorteil
In Nacht und Schnee an der
Hisne.
franzöſiſchen Front” in der bei der Deutſchen Verlags=
Anſtalt in Stuttgart erſcheinenden Zeitſchrift Ueber Land
und Meer. Vov dem Ort Attichy gelangt er in die
Schützengräben der Franzoſen und wird dem
Komman=
danten des 161. franzöſiſchen Infanterieregiments
vorge=
ſtellt, das hier liegt. Die Franzoſen ſchnarchen in ihren
Unterſtänden; es iſt bitterkalt; Mond und Nebel weben
geiſterhafte Stimmungen durch die Dunkelheit. „Plötzlich,
was iſt das, wird die Ruhe noch unheimlicher? Was geht
in der tiefen Schwärze vor ſich, in der Schwärze, die
myſteriös vor uns liegt? Ohren und Augen ſchärfen ſich,
und nichts vermögen ſie zu erkennen. Ein kurzer Hauch
ſtreicht über unſere Köpfe, dann wieder Stille. Alles
Sein konzentriert ſich von neuem im Auge und im Ohr.
Aber vergebens! Der Puls jagt wie eine anſtürmende
Truppe durch Nacht und Nebel. Plötzlich knackt es im
nahen Wäldchen wie das Aufſchlagen eines Nachtvogels.
Dann wieder Stille, Stille, die die Nerven tötet. Den
Wald hat aber die Nacht und der Nebel noch im Arm,
den Wald, der in Waffen ſtarrt . . . Eine Wolke
deut=
benwache antwortet und pufft ihre blauen Bohnen ins
Dunkel der Finſternis. Im Hallo erwachen die Schläfer
in ihren Kaſematten und ſtürzen zu ihren Waffen. Welch
Durcheinander! Soldaten tauchen ihre Bajonette in ein
Gefäß vergifteten Fettes, wie es bei den Franzoſen in
Friedens= wie Kriegszeiten üblich iſt, dann ſetzen ſie noch
einmal die Kognak= oder Branntweinflaſche an den Mund,
um ſich Mut anzutrinken, denn ohne Rauſch iſt auch der
tapferſte Franzoſe ein Waſchlappen. Die Salven tönen
herüber und hinüber.‟ Die tapferen Feldgrauen ſind
kaum 20 Meter entfernt; ihre Kugeln fauchen den
Fran=
zoſen um die Ohren, die das Feuer fieberhaft erwidern.
Plötzlich hört das Schießen auf deutſcher Seite auf. „
Er=
müdet ſinken die Mannſchaften hin, die Kehle trocken, die
Hände an den heißen Flintenläufen verbrannt; die Finger
(2) Eine packende Schilderung von einem zurückge= zittern und die Augen tränen. Ein jammernswerter
An=
ſchlagenen franzöſiſchen Sturmangriff in Nacht und blick! Wie Säue ſtürzen ſie ſich auf die mit zweifelhaftem
Schnee an der Aisne entwirft „ein Berichterſtatter in der Waſſer gefüllten Behälter und leeren ſie aus. Der
Typhuskrankheit, die in den franzöſiſchen Schützengräben
ſo arg graſſiert, wird dadurch noch Vorſchub geleiſtet.”
Raſch müſſen ſie ſich aufs neue bereit machen, denn
man erwartet einen zweiten Anſturm der Deutſchen vor
Tagesgrauen. „Die Franzoſen haben ſich nicht getäuſcht.
Von neuem beginnen über unſeren Köpfen deutſche Kugeln
zu pfeifen, und das Geknatter kommt von Minute zu
Mi=
nute immer näher. Diesmal ſchleichen ſie ſich nicht
laut=
los mehr heran, ſondern mit dem kräftigen Geſang:
„Deutſchland, Deutſchland über alles!” ſtürmen ſie uns
entgegen. Hell und feſt klingt der Trompetenſchall, der im
Wald ſein Echo wiederfindet. Ruhig und ernſt erwarten
die Franzoſen den deutſchen Anſturm. Ab und zu heben
einige von ihnen den Kopf über die Erdbrüſtung, um zu
ſehen, ob ſie bald kommen, aber meiſt bezahlen ſie das mit
ihrem Leben. Plötzlich gibt es einen hellen Schein am
nächtlichen Himmel, und die franzöſiſche Feuerlinie iſt in
Sonnenhelle getaucht. Das tut den Franzoſen nicht gut,
wenn ihre heimtückiſchen ſchwarzen Augen vom
glanz=
vollen Strahl eines deutſchen Scheinwerfers getroffen
ſcher Flintenſchüſſe faucht über unſere Köpfe. Die Gra= werden. Sie ſind geblendet und ſollen jetzt noch
kämpfen?‟ Der franzöſiſche Oberſt meint, dem Feinde
zuvorkommen zu müſſen und befiehlt ſeinerſeits den
An=
griff. „Der Major eilt noch einmal durch die Reihen,
erteilt kurze Befehle: „Nicht ſchießen! Bei jedem Halt ſich
auf den Boden werfen. Nach jedem Geſchoßregen auf
und vorwärts, gegen die Maſchinengewehre zuerſt! Mut,
meine Kinder, und Euren Mund halten bis zum Wald.”
Die Krankenträger haben nun auch den letzten
Verwunde=
ten aus dem Graben gebracht. Und mit einem Male ſteht
das Regiment dem Senſenmann gegenüber, der Wirklich=
keit des Todes. Darüber denken ſie nicht nach, dazu läßt
die Phantaſie keinen Raum mehr. „Nicht mehr feuern!
Vorwärts mit dem Bajonett! Für Frankreich!” ruft der
Major. Die Geſichter der Franzoſen ſind blaß, verzerrt.
Wie Teufel rennen ſie, durch Schnaps betrunken (jeder
franzöſiſche Soldat erhält täglich 1 Liter Rotwein und
1 Liter Branntwein, Kognak oder Rum) der feldgrauen
Menſchenmauer entgegen. „Ihnen voran der ſchmächtige
Oberſt. Sie alle rennen das tolle Rennen des Sieges!
Das gewohnte Summen der Kugeln über unſeren Köpfen:
die Feldgrauen ſchießen zu hoch. Hier und da krepieren
einige Granaten, und dann ſetzt das rhythmiſche, aber
ſchreckliche Ta-ka-ta-ka der Maſchinengewehre ein. Die
Franzoſen liegen platt auf dem Bauch und verſuchen
weiterkriechend an den Feind heranzukommen. Aber
ver=
gebens! Die Reihen lichten ſich bedenklich, mancher
ſtrau=
chelt und mancher bleibt ſtumm liegen. Was für ein
Hagel von deutſchen Kugeln! Und welch ſchrecklicher,
höl=
liſcher Granatentanz in der Nachtluft! Immer wieder
fahren ſie dahin und ſäen dort und da den unerbittlichen
Tod. Kriechend und ſchießend winden ſich die Franzoſen
über den blutigen Schnee, über bereits erkaltete
Kamera=
den. Da plötzlich ſchweigt das Feuer. Deutſche
Trompe=
ten blaſen zum Sturm. „Auf! Marſch! Marſch! Marſch!”
bricht es mit Hurra und Hoch aus dem dunklen Wald
her=
vor. Voran ein Hauptmann, dann zehn, hundert, tauſend
Feldgraue. — „Hurra!” — „Sprung! Auf! Marſch!
Marſch!‟ Nichts vermag den deutſchen Anſturm zu
brechen. Ein furchtbarer Nahkampf beginnt. Mann
gegen Mann ermorden ſich unter Flüchen, Wehklagen
und Röcheln. „Zurück! Zurück!” brüllt fliehend der Reſt
der Franzoſen. Blutige Bajonette durchdringen ihre
Leiber, Gewehrkolben praſſeln wie Keulenſchläge über
ihre Köpfe. In Blitzeseile vollenden deutſche Bajonette
ihr blutiges Werk. Blaß vor Aufregung und Wut,
ohn=
mächtig im Zorn jagt ein Häuflein Rothoſen auf Attichy
zu. Ein donnerndes „Hurra, der Kaiſer” fliegt aus dem
eroberten Graben wie rauſchende Wogen zu uns hinüber.”
Nummer 99.
ver=
ſeien. Sie wiſſn von den gloßen Niederlagen, die die
Ruſſen erlitten haben und von der Größe ihrer Verluſte
noch ſehr wenig. Sie wiſſen aber auch ſelbſt von dem
Ver=
lauf ihrer eigenen Offenſive in der Champagne
und den Verluſten, mit denen dieſe geendet hat, auch noch
ſehr wenig.
Unter ſolchen Umſtänden iſt es begreiflich, daß
Men=
ſchen von lebhaftem und optimiſtiſchem Temperament die
Lage ihres Landes und ſeine Ausſichten in einem Lichte
ſehen, das der Wirklichkeit durchaus nicht entſpricht.
Bevorſtehende Entſchließung des Bundesrats
in der Ernährungsfrage.
* Nach der Deutſchen Volkswirtſchaftlichen
Korreſpon=
denz ſteht eine wichtige Entſchließung des
Bun=
desrats zur weiteren Durchführung des
Er=
nährungsproblems unmittelbar bevor. Der
freie Handel mit Kartoffeln ſoll unterbunden
werden, um die Vorräte vor einer unkontrollierbaren
Ver=
geudung zu bewahren. Zu dieſem Zweck ſoll eine
teil=
weiſe Beſchlagnahme der überſchüſſigen Beſtände
und deren Verteilung auf die einzelnen Landesteile
erfol=
gen. Die Regierung will aber die Vorräte nicht ſofort
in eigene Verwahrung nehmen, da ihr das Riſiko einer
ſolchen Lagerung in beſonderen Vorratsräumen nicht
an=
gängig erſcheint, ſondern wird ſich begnügen, zundchſt nur
Hand auf die Vorräte zu legen und die Kartoffeln bei
den Landwirten und Händlern auf ſpätere Lieferung zu
belaſſen. Das verurſacht den Vorratsbeſitzern Mühe und
Koſten, daher ſoll ihnen für die Aufbewahrung und
Be=
handlung der Knollenfrüchte eine Entſchädigung gewährt
werden, die vom 20. April an mit einer Mark für den
Zentner, alsdann vom 1. Mai an mit 1,50. Mark, vom
10. Mai an mit 2 Mark und weiter ſteigend bis auf 4
Mark berechnet werden ſoll. Im übrigen ſoll an den
Höchſtpreiſen für Speiſekartoffeln feſtgehalten werden. Die
preußiſche Regierung hat, ohne die allgemeine Verfügung
des Bundesrats abzuwarten, die Landräte bereits
ange=
wieſen, ungeſäumt für den Ankauf der Kartoffeln zu
ſor=
gen, unter Vorbehalt ſpäterer Angabe der
Lieferungs=
termine.
Eine Anſprache des Statthalters von
Elſaß=Lothringen.
* Straßburg (Elſ.), 10. April. Der
kaiſer=
liche Statthalter und ſeine Schweſter, Gräfin von
Roedern ließen für Freitag abend Einladungen zu
Ehren der Zweiten Kammer des Landtages ergehen.
Zahlreiche Abgeordnete hatten der Einladung Folge
ge=
leiſtet. Außer ihnen waren anweſend: Staatsſekretär
Graf von Roedern, Unterſtaatsſekretär Koehler, Freiherr
von Stein, Dr. Frenken, Miniſterialdirektor Cronau und
andere Regierungskommiſſare, ſowie Vertreter der Preſſe.
In ſeiner Anſprache führte der kaiſerliche
Statt=
halter nach begrüßenden Worten und einem kurzen
Rück=
blick auf die jüngſt=vergangenen großen Ereigniſſe
u. a. aus:
Mit freudigem Stolz und dankerfülltem Herzen gegen
Gott können wir auf den bisherigen, durch unvergängliche
Heldentaten unſerer ruhmgekrönten Heere gekennzeichneten
Verlauf des Krieges zurückblicken, wenn er auch
einzel=
nen Teilen des Elſaß und Lothringer Landes, denen die
erſten Angriffe des weſtlichen Feindes galten, überaus
ſchmerzliche Wunden geſchlagen und beſonders ſchwere
Opfer und Laſten auferlegt hat. Aber ganz abgeſehen
von den eigentlichen kriegeriſchen Ereigniſſen, hat der
* Oeſterreichiſche Briefmarken für Ruſſiſch=Polen.
Beſondere Briefmarken für Ruſſiſch=Polen hat die
öſter=
reichiſche und ungariſche Poſt herausgegeben. Es ſind
da=
zu die bosniſchen Briefmarken mit dem Bildnis des
Kaiſers Franz Joſef verwendet worden. Sie haben
einen Aufdruck, der ſchräg von unten nach oben geht.
Oben links ſteht „K. U. K.”, unten rechts „FELDPosg‟
Zur Ausgabe gekommen ſind die Werte: 1 H.
helloliv=
grün, 2 H. hellblau, 3 H. rotbraun, 5 H. grün, 6 H.
ſchwarz, 10 H. karmin, 12 H. dunkelolivgrün, 20 H. braun,
25 H. ultramarin, 60 H. braunviolett. Die deutſche Poſt
verwendet in Ruſſiſch=Polen bekanntlich deutſche
Brief=
marken ohne Aufdruck und hat nur ſolche für Belgien
hergeſtellt mit dem Aufdruck „Belgien”.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 11. April 1915.
* „Das brotloſe Berlin.” Auch im neutralen
Aus=
land und ſelbſt in Oeſterreich iſt vielfach die Anſicht
ver=
breitet, in Berlin gäbe es kein Brot mehr, die Reiſenden
ſeien daher gezwungen, Brot mitzubringen. Tatſächlich
ſind in mehreren Fällen, wie die Zentralſtelle für den
Frem=
denverkehr Großberlins mitteilt, in den hieſigen Hotels
Fremde abgeſtiegen, die einen reichlichen Vorrat an
Brot mit ſich führten, weil ſie der Anſicht waren,
daß ſie in Berlin keines bekommen. Die Zentralſtelle für
den Fremdenverkehr Großberlins hat auf Anregung des
Vereins Berliner Hotelbeſitzer aufklärende Mitteilungen
ins Ausland, in erſter Linie auch an die ſkandinaviſche
Preſſe, geſandt.
* Lohengrin im Kriege. Um auch während des
Krieges das Kunſtleben meiner Töchter nicht ganz zu
vernachläſſigen, beſuchte ich kürzlich mit ihnen eine
Auf=
führung des „Lohengrin” in unſerem Stadttheater.
Schwärmeriſch lauſchten die beiden Backfiſchchen dem
Sange des glänzenden Gralsritters, bis plötzlich die
eine ernüchtert zur anderen ſagte: Aber nen Knacks
muß er doch weghaben, ſonſt hätten ſie ihn ſchon
einge=
zogen!” (Jugend.)
C.K. Mitſchuldig. Eine elegante Dame ging, ſo
er=
zählt der Corriere, in den Anlagen außerhalb der Stadt
ſpazieren, als ſie einen Knaben beobachtete, der ſich daran
machte, ein Vogelneſt auszuheben. „Du böſer Junge!”
rief ſie ihm entrüſtet zu, „haſt Du kein Herz? Denkſt Du
nicht daran, welchen Schmerz die Mutter der kleinen Vögel
empfinden wird, wenn ſie zurückkehrt und das Neſt leer
findet?” „Ach, ihre Mutter iſt tot,” antwortete der Junge
völlig ungerührt. „Woher weißt Du denn das?” fragte
die Dame, die wohl einer weiteren Untat des kleinen
Bur=
ſchen auf die Spur zu kommen glaubte. „Sie ſitzt auf
Ihrem Hut, gnädige Frau!” rief der Schlingel und machte
ſich ſchleunigſt aus dem Staube.
Seite 3.
Krieg innerhald unſerer engeren Landesgrenzen in raſher
Folge erfreuliche wie unerfreuliche Erſcheinungen
mancher=
lei Art gezeitigt. Zu den erſteren zähle ich den glatten,
ordnungsmäßigen Verlauf der Mobilmachung — ſelbſt in
den der feindlichen Grenze am nächſten gelegenen
Bezir=
ken — und namentlich den freiwilligen Eintritt ſo
man=
cher vaterlandsliebender und opferfreudiger Jünglinge in
as deutſche Heer, wenn auch die ſeinerzeit hierüber von
einzelnen Zeitungen gebrachten Zahlen ganz willkürlich
gegriffen waren. Andererſeits bedauere ich, auch ſo
unge=
heuerliche Vorkommniſſe nicht unerwähnt laſſen zu können,
zur Genüge gekennzeichnet ſind, weil ſie Zeichen ſind der
Verwirrung, die in manchen Köpfen angerichtet wurde
abſonderlichen und geradezu grotesken Gedanken einer Gebietes gegenüber menſchlich zu handeln.
ſogenannten „Doppelkultur” und durch die auf annähernd
dem gleichen Niveau ſtehenden Redereien von der
Ver=
mittlerrolle des Grenzlandes. Meine Herren! So viele
Wunden auch der Krieg dem Elſaß und Lothringer Lande
geſchlagen hat, ſo ſchwere Opfer und Laſten er ihnen
auf=
erlegte, dauernden Nutzen wird er, wie ich
zuver=
ſichtlich hoffe, dem Lande bringen, das er reinigen wird
von Tendenzen und Beſtrebungen, die unter
dieſen verſchwommenen Phraſen und haltloſen
Schlag=
worten ſich zu verbergen pflegen, und daß er die Erkenntnis
zum Gemeingut ſeiner Bewohner machen wird, wie gerade
die weſtliche Grenzmark des Reiches — ſowohl ihrer
geo=
graphiſchen Lage, wie auch ihrer geſchichtlichen
Vergangen=
heit wegen — berufen und verpflichtet iſt, fortan ein feſtes,
unerſchütterliches Bollwerk zu ſein rein deutſcher Kultur
und echt deutſcher Geſinnung.
Schließlich warnte der Statthalter vor der Vorliebe
für Aeußerlichkeiten, die von jenſeits hereingetragen und
beibehalten ſind, an ſich aber nichts gemein haben mit der
berechtigten Eigenart des Landes und den beſonderen
Stammeseigentümlichkeiten ſeiner Bewohner. — Den
Dank der Gäſte erſtattete in kurzen Worten der Präſident
der Zweiten Kammer, Dr. Ricklin, der u. a. lebhaft
ver=
ſicherte, daß die elſaß=lothringiſche Bevölkerung
vorgekom=
mene Verfehlungen Einzelner aufs peinlichſte
empfinde und aufs entſchiedenſte verurteile. Mit
derſelben Entſchiedenheit aber weiſe er es zurück, daß die
Verfehlungen Einzelner der Geſamtheit des Volkes aufs
Schuldkonto geſchrieben würden.
Fürſorge für unſere Trüppen.
* Berlin, 10. April. Beim Zurückgehen der kälteren
Jahreszeit hat der Kriegsausſchuß für warme
Unterklei=
dung ſeine Aufmerkſamkeit ſogleich darauf gerichtet, die
im Felde ſtehenden Truppen gegen die Näſſe zu
ſchützen. Die bisherigen Schritte des Kriegsausſchuſſes
nach dieſer Richtung ſind nicht nur in Berlin, ſondern auch
außerhalb der Reichshauptſtadt von vollem Erfolg
beglei=
tet geweſen. Im Verlaufe des Monats März ſind be= trägliches Los haben, werden ſich gewiß Mitglieder der
ziehhoſen an die Truppen geſandt, die ſich nach den
Mitteilungen der Truppenführer ſehr gut bewährt haben.
Mit dem nächſten Wollzuge, der am 12. April abgehr,
werden weitere 20000 Umhänge, 6000 Ueberziehhoſen und
5000 Beinwickel zum Verſand gelangen. Ferner ſollen
mit einem Zuge am 16. oder 17. April 26000 Umhänge
und 5000 Wickel an die Truppen weitergegeben werden.
Der Kriegsausſchuß für warme Unterkleidung hat in
ſeiner letzten Sitzung für den gleichen Zweck einen Betrag
von 200000 Mark zur Verfügung geſtellt. Es iſt wün= burch, Profeſſor Dr. J. G. Sleeswijk; Geſchäftsführer iſt
ſchenswert, daß auch weitere Kreiſe der Bevölkerung,
ins=
beſondere die übrigen Kriegswohlfahrts=Organiſationen
im ganzen Reiche, der Wichtigkeit dieſer neuen
Unterneh=
mung zum Wohle unſerer Truppen ihre Aufmerkſamkeit
zuwenden. Der Kriegsausſchuß für warme
Unterllei=
dung (Reichstag) iſt gerne bereit, ſeine Erfahrungen auf geſagt:
dieſem Gebiete zur Verfügung zu ſtellen und würde es
unſerer wackeren Soldaten im weiteſten Umfange Folge ausſprechen. Auf den Fleiß, auf den
Unternehmungs=
gegeben würde.
Die „Gazette des Ardennes‟.
— Die franzöſiſche Preſſe in den von unſeren
Truppen beſetzten Teilen des nördlichen Frankreich wird
durch die „Gazette des Ardennes” verkörpert. In
der franzöſiſchen Bevölkerung, welche völlig abgeſchloſſen
war von den Ereigniſſen in der Welt, trat bald nach der
Beſetzung Nordfrankreichs der lebhafte Wunſch nach dem
Bezuge von Zeitungen hervor. Es war ausgeſchloſſen, was Deutſchlands Feinde leiſten, minderwertig wäre,
die gehäſſige und lügenhafte franzöſiſche Preſſe zuzulaſ= oder als ob die deutſchen Nachrichten Wahrheit, die
Be=
ſen. Seit dem 1. November 1914 wurde deshalb eine richte ſeiner Gegner aber Lügen wären.
ſetzte Frankreich geſchaffen. Die „Gazette des Ardennes”
erſchien zunächſt einmal in der Woche in einer Auflage von
4000. Die Aufgabe, die ſie ſich ſtellte, war, der
franzöſi=
ſchen Bevölkerung ein umfaſſendes Bild der kriegeriſchen
und politiſchen Vorgänge zu geben, ſich frei von jeder Ge= land häufig Hilfe und Unterſtützung von deutſcher Seite
häſſigkeit rein ſachlich zu halten, und indem auch die amt= empfangen, niemals aber ſind wir bedroht oder
angegrif=
lichen Communiqués der franzöſiſchen Regierung in die tur iſt es nicht weniger die deutſche, der die Niederlande
Zeitung aufgenommen wurden, die Bevölkerung in den vieles verdanken, und mit der die Niederlande in bleiben=
Stand zu ſetzen, ſelbſt zu urteilen, ob dieſe oder die
deutſchen Darſtellungen über die Vorgänge auf dem
weſt=
lichen Kriegsſchauplatz zutreffend ſind. Auch die
ver=
leumderiſchen Veröffentlichungen der franzöſiſchen Preſſe
und alles, was die feindliche Preſſe an beſonders
Lü=
genhaftem ſich leiſtete, bildete den Gegenſtand der
Ver=
daß die dritte Nummer bereits in einer Auflage von 17000, Nyegaard, A. W. Stellwagen und anderen.
die 10. Nummer in einer Auflage von 25000 Stück
er=
ſcheinen mußte. Seit Anfang 1915 erſcheint die Zeitung
wöchentlich zweimal, ſie hat jetzt eine Geſamtauflage von
39000 erreicht. Außerdem veranſtaltete die Zeitung Son= öffentlicht einen Bericht ſeines
Kriegsberichterſtat=
derausgaben zum Weihnachts= und Oſterfeſte und über
ſtrierten Ausgaben berichtete ſie aus deutſchen Gefangenen= der Bukowina beſuchte. Die von den Ruſſen
zer=
lagern. Der Verkaufspreis von fünf Centimes deckt die
Koſten für die Herſelung der Zeitung und wirſt einen
kleinen Verdienſt für die Verkäufer ab.
Am 1. April hat die „Gazette des Ardennes” mit der
Veröffentlichung der Namen der in
deut=
ſchen Gefangenenlagern untergebrachten 250000
Kriegsgefangenen und der von deutſchen Truppen
be=
ſtatteten gefallenen Franzoſen begonnen. Der Umfang
und die Auflage der Zeitung iſt dadurch weſentlich
erwei=
tert worden. Auch hiermit wird die „Gazette des
Ar=
wie ſie durch Namen wie Weill, Wetterlé und andere mehr dennes” wieder ihrer Abſicht dienen, die von der
franzöſi=
ſchen Regierung dem Volke vorenthaltene Wahrheit zu
durch die vor dem Kriege vielfach beliebte Spielerei mit verbreiten und zugleich der Bevölkerung des beſetzten
Kölner Brot.
* Köln, 10. April. Die Stadt Köln wird
vor=
ausſichtlich zu Anfang der nächſten Woche Brot, das aus
Reis und Reisgerſte, alſo aus nicht der Streckung
unter=
liegenden Stoffen hergeſtellt iſt, in Verkehr bringen. Dieſes
Kölner Brot ſoll insbeſondere denjenigen dienen, für
deren Verhältniſſe die geſetzlich erlaubte Brotmenge
ge=
ring erſcheint.
Behandlung der U=Bootmannſchaften.
* Köln, 8. April. Wie die Kölniſche Volkszeitung
mitteilt, hat es ſich bisher nicht beſtätigt, daß die britiſche
Admiralität gefangene
Unterſeebootmann=
ſcheften außer Kriegsrecht ſtellt und als Seeräuber
be=
handelt habe. Zwiſchen beiden Regierungen ſind in
die=
ſer Frage Noten gewechſelt worden. Die deutſche
Re=
gierung hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie eine
völkerrechtlich nicht einwandfreie Behandlung deutſcher
Matroſen ſofort mit Vergeltungsmaßregeln
ge=
gen die engliſchen Kriegsgefangenen in Deutſchland
be=
antworten würde.
* Berlin, 10. April. Zu der Behandlung der
ge=
fangenen Beſatzungen deutſcher Unterſeeboote ſagt die
Deutſche Tageszeitung: Das energiſche Vorgehen unſerer
Regierung gegenüber den Franzoſen, als ſie die deutſchen
Offiziere von Schierſtädt und Graf Strachwitz in
völker=
rechtswidriger Weiſe behandelten, hat den gewünſchten
Er=
folgt gehabt. Die deutſche Androhung von
Ver=
geltungsmaßregeln für die Behandlung der
ge=
fangenen Beſatzungen deutſcher Unterſeeboote iſt in
Eng=
land, bisher wirkungslos geblieben. Dann darf
man wohl erwarten, daß der Androhung alsbald die Tat
folgen wird. Unter den engliſchen Offizieren, die bis
jetzt in der deutſchen Gefangenſchaft wohl ein recht
er=
reits 10000 waſſerdichte Umhänge und Ueber= hervorragendſten engliſchen Familien befinden, an die
man ſich hoffentlich in erſter Linie halten wird.
Eine neue holländiſche Zeitung und ihr
Programm.
* Der Nieuwe Rotterdamſche Courant vom 3. April
berichtet von der erſten Nummer einer neuen
Zeit=
ſchrift De Toekomft (die Zukunft), welche im Haag
er=
ſcheint. In die Schriftleitung teilen ſich Profeſſor Dr.
J. H. Valckenier Kips, Dr. W. C. A. Baron van Vreden=
A. J. Verbeek van der Sande. Unter den Mitarbeitern
befinden ſich Profeſſor Dr. Jonkheer, B. H. C. K. van der
Wyck, Profeſſor Dr. H. Visſcher, Profeſſor Dr. W. A.
Versluys. In dem Vorwort, welches die Beſtrebungen
der Zeitſchrift darlegt, wird unter anderem folgendes
„Genau ſo wie wir glauben, Deutſchland zu kennen,
lebhaft begrüßen, wenn ſeiner Anregung im Intereſſe genau ſo wollen wir unſere Meinung über Deutſchland
geiſt, auf die gewiſſenhafte Pflichttreue und die
ſelbſt=
aufopfernde Vaterlandsliebe des ſtammverwandten
deut=
ſchen Volkes wollen wir immer wieder hinweiſen. Für
das Organiſationstalent und den Ordnungsſinn der
Deutſchen wollen wir Wertſchätzung fordern. Die
Ge=
rechtigkeit des Exiſtenzkampfes, den das Deutſche Reich
führt, wünſchen wir, ſo weit das ſchicklich, anzuerkennen.
Nichtsdeſtoweniger wird es unſer ernſtes Beſtreben ſein,
Objektivität in unſerem Urteil zu bewahren; wir werden
nicht ausgehen von irgend welchen Axiomen, etwa als ob
alles, was das deutſche Volk tut, wohlgetan, und alles,
Von ſolchen Erwägungen geleitet, wollen wir
Miß=
beſondere franzöſiſch geſchriebene Zeitung für das be= verſtändniſſe und weniger gute Verhältniſſe, die während
und infolge dieſes Krieges entſtanden ſein dürften,
zwi=
ſchen ſtammverwandten Völkern, wie Niederländern,
Deutſchen und Vlamingen, möglichſt= beſeitigen. Wir
wollen dazu beitragen, daß dieſe Völker ſich beſſer
ver=
ſtehen lernen. Im Laufe der Geſchichte hat unſer
Vater=
fen worden. Neben der franzöſiſchen und engliſchen
Kul=
der Wechſelwirkung ſtehen. Hollands Blüte in Handel
und Schiffahrt beruht zum großen Teile auf ſeinen
leb=
haften Handelsbeziehungen mit Deutſchland.
So möge denn ein jeder eingedenk ſein, daß ein gutes
und freundſchaftliches Verhältnis mit dem
über angebliche Grauſamkeiten der deutſchen Eroberer Deutſchen Reiche nicht weniger als mit anderen
Staaten für unſere zukünftige friedliche und gedeihliche
Entwickelung vonnöten iſt.”
Die erſte Nummer enthält Beiträge von Valckenier
öffentlichung. In wie hohem Maße die Zeitung dem Be= Kips, Eliſe Soer, van Bredenburch, Sleeswijk, Verbeek
dürfnis der Bevölkerung entſprach, geht daraus hervor, van der Sande, Paſtor J. D. Domela, Nieuwenhuys,
Aus Südoſtgalizien und der Bukowina.
* Wien, 10. April. Das Achtuhrabendblatt”
ver=
ters, der während der Oſterfeiertage einige Hauptorte
die Winterſchlacht in der Champagne, und in zwei illu= der befreiten Täler von Südoſtgalizien und
ſtörten Verbindungen ſind wieder hergeſtellt und dem Be=
triebe übergeben worden. Der Berichterſtatter weilte in
Kolomea, Czernowitz und Sadagora. Ueberall zeigen ſich
Spuren der Ruſſenherrſchaft.=Auf der ganzen Strecke
von Kolom” bis Czernowitz waren ſchreckliche
Verwüſtungen feſtzuſtellen. Sadagora hat ſehr ſtarl
gelitten. Die Wohnung des Wanderrabbis war
vollſtän=
dig zertrümmert. Auch Plünderungen, Schändungen und
Morde ſind vorgekommen. Drei Männer, die ihre
Frauen vor der Schändung bewahren wollten, wurden
er=
mordet. Ein Kaufmann wurde ſo gemartert, daß er in
Wahnſinn verfiel. In Kolomea informierte ſich der
Be=
richterſtatter über die Lage bei der Armeegruppe Pflanzer=
Baltin, die dort operiert. Der Armeekommandant
er=
ſcheint jeden Tag in der Front. Die Verpflegung erfolgt
dort in ausgezeichneter Weiſe. Die Gruppe, die von
Er=
folg zu Erfolg ſchritt, hält jetzt die verſtärkten
Stellun=
gen an der Dnjeſtrlinie gegen einen überlegenen Feind.
Alle Durchbruchsverſuche der Ruſſen wurden
zurückgewie=
ſen. An der Geſamtſumme der im März gefangen
ge=
nommenen Ruſſen hatte die Armeegruppe Pflanzer=Baltin
den Löwenanteil. Die ganze Bukowina, mit
Aus=
nahme von Bojen und Nowoſielitza, iſt in unſerem
feſten Beſitz, den nicht einmal die fünffache
Ueber=
macht uns ſtreitig machen kann. In Ezernowitz traf der
Berichterſtatter den Landſturmleutnant Ruß, der mit
einem kleinen, aus rumäniſchen 38—45jährigen
Landſturm=
männern beſtehenden Detachement 449 Ruſſen tötete, 734
verwundete und 156 gefangen genommen, unzähliges
Ma=
kerial und viele Koſakenpferde erbeutet hatte.
Ueber=
ſchwänglich lobte Ruß die Unterſtützung durch die
Land=
bevölkerung, die ſolche Erfolge ermöglicht hatte. Die Ruſ
ſen ſetzten auf den Kopf des Leutnants einen Preis von
25000 Rubel. Die glänzendſten Waffentaten der
Abtei=
lung erfolgten bei Uszieryki bei einem Ueberfall auf
Kotz=
mann, Zaſtawna, Velawa und in einem Gefecht bei
Ro=
ſtoky. Nicht minder berühmt ſind die Taten des
Oberſt=
leutnants beim Genieſtabe Popp, dem ſelbſtändigen
Kom=
mandanten in der Gegend von Czernowitz. Das Syſtem
von Popp beſteht, wie überhaupt in der ganzen
Armee=
gruppe, in einer weiteſtgehenden Schonung des
Men=
ſchenmaterials, in allergrößter Vorſicht und
außerordent=
lich ſtarken Befeſtigungen, welche auch von dem ungeheuer
überlegenen Gegner nicht zu nehmen ſind. Das
Inter=
eſſanteſte in der Epiſode war die Gefangennahme von
einer aus 32 Mann beſtehenden ruſſiſchen Flußwache bei
Ludihoecza durch einen Gendarmeriewachtmeiſter und
einen Mann, welche über den Pruth ſetzten und die
Ge=
fangenen total durchnäßt über den Fluß brachten. Die
Bevölkerung von Czernowitz iſt vollkommen
beruhigt. Einige Flüchtlinge ſind zurückgekehrt, die
Ver=
proviantierung iſt ausreichend, die Vorbereitungen für
den Anbau und die allgemeinen Muſterungen in den
wie=
dergewonnenen Gebieten ſind faſt abgeſchloſſen.
Wie die Ruſſen Krieg führen.
* Das Berliner Tageblatt ſchildert in einer Meldung
aus Eperjes die Kämpfe auf der Linie Ondavaſö=
Kombös=
patka=Szemelyne in den Karpathen wie folgt: Der
erbit=
terte Kampf dauerte durch volle drei Tage und Nächte.
Die Ruſſen ſtürmten hier in achtfachen Reihen
ge=
gen unſere befeſtigten Stellungen. Unſere tapferen
Trup=
pen richteten fürchterliche Verheerungen in den Reihen des
Gegners an, der ſich einer ungewöhnlichen Kampfesweiſe
bediente. Vor ihren acht Reihen trieben ſie zwei Reihen,
ſcheinbar als Kugelfänger dienende. Ob dieſe zwei Reihen
tatſächlich Fronttruppen waren oder nicht, läßt ſich zurzeit
noch nicht feſtſtellen. Tatſache iſt, daß es nicht
uni=
formierte, ganz junge Burſchen waren,
de=
ren Zivilkleider mit einem ruſſiſchen Militärmantel
bedeckt waren. Die einzige Aufgabe dieſer Aermſten
be=
ſtand darin, zuſammengeſchoſſen zu werden, um mit ihren
Leibern den nachfolgenden Reihen als Deckung zu dienen
Nach Ausſagen einzelner benutzt die ruſſiſche
Heereslei=
tung das galiziſch=polniſche Rekrutenmaterial als
Kugel=
fänger.
Der Mangel an Heizſtoffen in Rußland.
* Eine Reihe von amtlichen Mitteilungen iſt laut
Rjetſch vom 30. März der immer wachſenden Not an
Brennmaterial gewidmet. Der vom
Handelsmini=
ſter zu Beſprechungen mit den Eigentümern der
Kohlen=
gruben des Donezgebietes nach Charkow entſandte
Be=
amte hat gemeldet, daß wegen der Verringerung der
För=
derung und des Mangels an Eiſenbahnwagen nur die
an das Donezgebiet angrenzenden Bezirke mit Kohlen
ver=
ſorgt werden können. In weiter entfernt liegende
Be=
zirke kann Kohle nur für ſolche Betriebe abgegeben
wer=
den, die im Dienſte der Landesverteidigung ſtehen. Um
der Schwierigkeiten Herr zu werden, wird daher dieſen
Bezirken, und beſonders Petersburg, anheimgegeben, ſich
nach anderen Heizſtoffen umzuſehen. In gleichem Sinne
hat der Miniſter für öffentliche Arbeiten einen Bevollmäch
tigten der Petersburger Stadtverwaltung beſchieden. Der
Miniſter konnte nur empfehlen, in den Betrieben, die
bis=
her Kohlen verwandten, zur Holzheizung überzugehen.
Doch müſſe er die Stadt warnen, auf den von ihr
beab=
ſichtigten Bezug von Holz und Naphtha auf der Wolga
und durch die Ladogakanäle zu rechnen. Schon jetzt ſei
eine Mehrzahl der Fahrzeuge der Wolgaflotte anderweitig
in Anſpruch genommen, und die mindeſtens 50 Tage
brauchende Frachtſendung von Zarizyn bis Petersburg
würde die letztere Stadt außerdem 20 Kopeken für ein
Pud koſten.
Als nächſte Folge der Feuerungsnot wird in
den nächſten Tagen die Einſchränkung des Verkehrs der
Straßenbahn erwartet. Der Handelsminiſter ſelbſt hat
verſucht, der Not durch Vereinbarungen mit den Naphtha=
fabrikanten Bakus beizukommen. Dieſe vermochten aber
auch nur Angaben über zu erwartende, nicht über vor
handene Vorräte zu geben. Die zu erwartenden Vorräte
ſollen freilich einen Ueberſchuß über den bisherigen Abſatz
an Naphtha ergeben, deſſen Verteilung auf die notleiders
den Bezirke der Miniſter ſelbſt übernehmen will.
Die Petersburger Stadtverwaltung hat den an zwei
Stellen eingerichteten öffentlichen Holzverkauf einſteller
müſſen, gibt aber bekannt, daß ſie hofft, den äußerſten
Bedarf an Brennholz dann decken zu können, wenn die
Zufuhr in genügendem Umfange beſtehen bleibt.
Bedenk=
lich ſcheint es aber doch, daß man jetzt ſchon den
Vor=
ſchlag macht, für Fabrikzwecke bearbeitetes Holz, wie
Bal=
ken, Spunde, Hähne uſw., die im Petersburger Hafen auf
Barken lagern, anzufordern.
Die Frauen von Lille.
* Berlin, 9. April. Aus Boulogne meldet der
Voſſ. Ztg. zufolge Daily Telegraph, daß am Montag
plötzlich 1000 Franzöſinnen und Kinder in La
Baſſée erſchienen und den Engländern mitteilten, ſie
hätten Erlaubnis erhalten, ohne ihre Männer Lille zu
verlaſſen. Als Grund für dieſe Maßnahme ſei der
Wunſch der Deutſchen angegeben worden, in Lille die Zah
der Leute zu verringern, die ernährt werden müſſen. Die
Frauen und Kinder ſtrotzten vor Geſundheit. Sie hatten
keinerlei Klagen vorzubringen. Sie ſagten, daß
die Lebensmittel in Lille reichlich vorhanden ſeien. Die
Behandlung ſei gut geweſen. Die Erzählungen von
Grau=
ſamkeiten der Deutſchen gegen Frauen und Kinder ſeien
völlig haltlos.
Der Alkoholverbrauch in England.
* Der von der engliſchen Regierung eingeleitete
Feld=
zug gegen den Schnaps des Arbeiters hat (im Daily
Tele=
graph vom 6.) einem ſich als Handelskammermitglied
be=
zeichnenden Sachverſtändigen den Anlaß gegeben, an der
Hand der vom Schatzkanzler Lloyd George
veröffentlich=
ten Statiſtiken den Alkoholverbrauch Englands für das
letzte Vierteljahr 1914 mit dem desſelben Zeitraumes 1913
zu vergleichen. Dabei ergibt ſich in allen Abteilungen
eine Verringerung des Verbrauchs, mit Ausnahme der
Rubrik „Rum‟. Dieſe weiſt eine Steigerung von
1567 400 auf 1925300 Gallonen (zu 4½ Liter) auf. Der
ganze Alkoholverbrauch ſteigt durch den
Nummehrver=
ſchleiß von 337900 Gallonen um 198 200 Gallonen. Das
iſt abſolut genommen bei einem Geſamtverbrauch von
12630000 Gallonen im letzten Vierteljahre 1913 nicht
viel, nämlich nur wenig mehr als 1,5 Prozent. Relativ
aber iſt die Steigerung des Rumverbrauchs
allerdings ungeheuer. Sie beträgt faſt 23 Prozent.
Daß in England jetzt weniger „einheimiſche geiſtige
Ge=
tränke (eingeſchloſſen Schottiſcher und Iriſcher Whisky,
Gin uſw.)” und auch weniger Genever und Brandy,
da=
gegen ganz unverhältnismäßig mehr „Rum”=Sorten
ge=
trunken werden, erklärt das Handelskammermitglied
da=
mit, daß die Arbeiter infolge des Krieges jetzt länger und
angeſtrengter arbeiteten oder wenigſtens arbeiten ſollten,
daß ſie darum auch mehr „Anregung” nötig hätten. Ein
Mehrverbrauch von geiſtigen Getränken ſei ja nur in den
durch den Krieg beſonders ſtark beſchäftigten
Induſtrie=
mittelpunkten ſeſtzuſtellen. Auf dem platten Lande hätten
ſich die Stammgäſte der Wirtshäuſer meiſt verlaufen. Sie
ſeien entweder ins Heer eingetreten oder in die
Induſtrie=
orte abgewandert. — Die Anſicht des
Handelskammer=
mitgliedes eröffnet dem Feldzuge Kitcheners, Frenchs und
Lloyd Georges keine günſtigen Ausſichten. Die
Arbei=
ter trinken ſcharfen Branntwein, um beſſer, länger und
mehr arbeiten zu können; ſie arbeiten aber nicht, weil ſie
trinken und während der Arbeitszeit betrunken ſind. Wie
die engliſche Regierung zum beſten ihrer
Munitionsliefe=
rungen und Schiffsbauten aus dieſem fehlerhaften Kreiſe
herauskommen will, weiß ſie wohl ſelbſt noch nicht. Mit
einem geſetzlichen Verbote des Alkoholausſchanks iſt es
nichts. Und das freiwillige Entſagen hat es bisher bei
einer Bevölkerung von 40 Millionen auf ganze 65000
Unterſchriften gebracht. Die Arbeiter, auf die die
Alkohol=
bekämpfung berechnet iſt, werden ja, nach des engliſchen
Primas verſtändigem Wort, meiſt nicht unterſchreiben.
Engliſche Einſicht.
* Die Rede Lloyd Georges an die
Gewerk=
ſchaftsführer enthüllt, nach einem Briefe des
Lon=
doner Berichterſtatters der Vanguardia vom 26. März „den
wahrhaft beunruhigenden Zuſtand des
Landes, von dem nur ſehr wenig Leute ſich einen
rich=
tigen Begriff machen können‟. Der Brief ſchließt mit den
Worten: „Wir durchleben einen ſehr traurigen und
ſchwe=
ren Zeitabſchnitt, und das engliſche Volk lernt das
all=
mählich, aber ſicher, begreifen.”
* Rotterdam, 10. April. Der Sonderkorreſpon
dent des Mancheſter Guardian und des Daily Telegraph,
der drei Monate in Deutſchland geweſen iſt, ſchreibt:
Wenn man nach Deutſchland kommt, verſpürt man ſofort,
daß das ſämtliche Gerede über die innere Lage
Deutſch=
lands in Frankreich und England lächerlich iſt. In
Deutſchland herrſcht weder Hungersnot, noch iſt das Volk
unzufrieden. Das deutſche Volk iſt überzeugt, daß der
Krieg dem Lande aufgedrungen wurde. Man verzichte
alſo darauf, das deutſche Volk durch Hunger
niederzu=
ringen.
Holznot in England.
**: In England macht ſich, wie die Holzwelt von
ihrem Neu=Yorker Berichterſtatter erfährt, der
Holz=
mangel außerordentlich bemerkbar; beſonders
empfind=
lich getroffen ſind die engliſchen Kohlenbergwerke, die ſich
infolge der Oſtſeeſperre zeitweiſe in einer ſolchen Zwangs=
lage befanden, daß ſie ihren Betrieb aus Mangel an
Grubenholz einſtellen wollten. England ſucht ſeinen
Holz=
bedarf nun beſonders in Amerika zu decken, wo das
Aus=
fuhrgeſchäft beinahe acht Monate lang völlig danieder
gelegen hat. In Brooklyn nehmen zurzeit 45 Segelſchiffe
Holzladungen ein, von denen die meiſten für England
beſtimmt ſind. Dabei hat man allerdings für die Ladung
Angſt vor den deutſchen Unterſeebooten.
Doch wollen die Holzexporteure von Louiſiana nach einer
Mitteilung des Direktors der Gregt Southern Lumber
Company die deutſche Blockadefrage der engliſchen Inſeln
dahin löſen, daß ſie über ein Dutzend alter
norwegi=
ſcher Segelſchiffe=gepachtet haben. Sie meinen, auf
dieſen könne das Holz unbehindert nach England
gelan=
gen, da die Deutſchen ihre teuren Torpedosnicht
an ſoalte Segelſchiffe verſchwenden würden. Von
England ſind ganz ungeheure Holzbeſtellungen in
Ame=
rika gemacht worden; doch beteiligt ſich auch Frankreich
daran. Einige Firmen in Louiſiana und Miſſiſſippi
er=
hielten den Auftrag, 50 Millionen Fuß Yellow=pine zu
liefern. Selbſt aus dem hölzarmen Spanien weiß ſich
England Holz zu verſchaffen. Ein Londoner Fachblgtt
brachte kürzlich die Nachricht, daß die durch den Krieg
unterbundene Zufuhr an Buchenholz, das beſonders ſtark
verlangt wird, aus Spanien gedeckt werden ſolle, wo die
Verpachtung eines etwa 80 Quadatkilometer großen
Wal=
des mit bedeutenden Buchenbeſtänden ausgeſchrieben
worden war.
Engliſche Verluſte.
TU. Amſterdam, 10. April. Die geſtern unter dene
Datum des 23. März veröffentlichte engliſche Verluſtliſte
von Neuve Chapelle gibt die Namen von 1026
Offizie=
ren und Mannſchaften an, von denen 236 getötet wurden,
36 an Verwundungen ſtarben und 721 verwundet wurden.
Die letzte, am Donnerstag veröffentlichte Verluſtliſte gab
573 Tote, 70 an Verwundungen Geſtorbene und 1170
Ver=
wundete an. Die Verluſtliſte an beiden Tagen beläuft ſich
auf 2866 Mann. (B. Z.)
Der Vatikan und der Krieg.
* Der Herausgeber der Pariſer Zeitung Eclair, Erneſt
Indet, wurde kürzlich in Rom vom Papſt und vom
Kardinalſtaatsſekretär Gasparri empfangen. Dabei
ſagte ihm, wie er in ſeinem Blatte mitteilt, der
Kardinal=
ſtaatsſekretär über die Stellung des päpſtlichen Stuhles
zu den Kriegführenden u. a. folgendes:
„Abgeſehen von der Erwägung, daß der Heilige Stuhl,
bevor er ſich in der einen oder anderen Richtung
aus=
ſpricht, eine vollſtändige Kenntnis aller Gründe und
Tat=
ſachen, die von jeder Partei behauptet werden, beſitzen
müßte (und das iſt in dieſem Augenblicke ſehr ſchwierig,
wenn nicht ganz unmöglich), ſo gleicht in dieſem
ſchreck=
lichen Kriege die Aufgabe des Heiligen Stuhles derjenigen
einer Familienmutter, die ihre Kinder in ihrer Gegenwart
ſich zanken und mißhandeln ſieht. Sicherlich wird die
Mutter nicht damit anfangen, daß ſie dem einen oder
an=
deren recht gibt; damit würde ſie den Streit nur
verſchär=
fen; ſondern ſie wird ſie vor allem bitten, ſich zu beruhigen
und Frieden zu machen. Ebenſo kann der Heilige Stuhl
im gegenwärtigen Augenblick nicht alle Anklagen prüfen,
die gegenſeitig erhoben werden, er kann alſo nicht
ent=
ſcheiden, wer recht hat; er ruft nur mit allen Kräften nach
dem Frieden, und da er den Krieg nicht verhindern
konnte, iſt er mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung
ſtehen, wenigſtens beſtrebt, die furchtbaren Folgen des
Krieges zu mildern. Er kann aber nur dadurch etwas
er=
reichen, daß er die ſtrengſte Neutralität beobachtet.”
Aus den Kommentaren, die in der franzöſiſchen
Preſſe an dieſe Aeußerungen des Kardinalſtaatsſekretärs
geknüpft werden, iſt zu erſehen, wie unzufrieden man in
Frankreich damit iſt, daß die römiſche Kurie nicht für
Frankreich und den Dreiverband Partei ergreift.
Beſon=
ders in den Kreiſen, die dort auf eine Aera
konſervativ=
klerikaler Reaktion nach dem Kriege hoffen, iſt man arg
enttäuſcht.
Ein Ultimatum der Verbündeten an Bulgarien?
* Kopenhagen, 10. April. National Tidende
meldet aus Paris, die Geſandten der
Verbünde=
ten in Sofia hätten den Auftrag, einen gemeinſamen
Schritt bei der bulgariſchen Regierung zu
unter=
nehmen und eine Erklärung für den Grenzzwiſchenfall
zu fordern. Die Anfrage würde die Form eines
Ultimatums haben und es würde klarſte Abfaſſung
der Antwort gefordert werden. (Die Beſtätigung dieſer
Meldung bleibt abzuwarten.)
Die amerikaniſchen Waffenlieferungen
nach England.
* Neu=York, 10. April. Nach der Neu=Yorker
Times erklärte der Munitionsfabrikant Lehmann in Neu=
York, daß ihm, als er Liverpool verließ,
Liefer=
ungen auf Granaten im Werte von 700 Millionen
angeboten worden ſeien. Der Auftrag ſei aber
unaus=
führbar geweſen, da die Fabriken nicht mehr produzieren
könnten. Lehmann fügte hinzu, daß der Krieg gegen den
Herbſt wegen Munitionsmangels enden müſſe.
* Neu=York, 10. April.Die Neu=Yorker Tribune
meldet aus Omaha: Zehn Eiſenbahnzüge mit
Gewehr=
geſchoſſen gingen nach London für die engliſche
Armee ab. Jeder Zua beſtand aus 20 Wagen und führte
300 Tonnen Blei.
Der Anſchlag auf den Sultan von Hegupten.
* Der neu eingeſetzte Khedive Huſſein Kemal,
auf den der Anſchlag verübt wurde, iſt von Englands
Gnaden. Da der rechtmäßige Khedive ſich mannhaft wei=
gerte, von Konſantnopel unter die engliſche
Voimiſig=
keit nach Kairo zurückzukehren, erklärten die Engländer
ihn, für abgeſetzt und erhoben ſeinen Neffen auf den
Thron. Der Anſchlag galt alſo offenbar nicht der Perſon
des Khediven, ſondern der engliſchen Fremdherrſchaft, als
deren willfähriges Werkzeug er ſich erwieſen hat.
* London, 9. April. (Ctr. Frkft.) Daily Mail
bringt ein ausführliches Telegramm über den Anſchlag
auf den Sultan von Aegypten. Am
Donners=
tag mittag fuhr Prinz Huſſein im offenen Wagen mit
ſeiner Eskorte vom Abdenpalais nach Heliopolis. Ein
28jähriger ägyptiſcher Kaufmann aus Manſura (nach
ita=
lieniſchen Meldungen handelt es ſich um einen
Rechts=
ſtudenten), ein Mohammedaner, ſtellte ſich bei dem Palaſt
auf und gab einen Schuß auf den Sultan ab. Die Kugel
verfehlte ihr Ziel und traf nur den Wagen. Der Täter
wurde ſofort verhaftet und nach einem benachbarten
Polizeibureau geführt, wo er verhört wurde. In
Gegen=
wart der Miniſter und hohen Beamten geſtand er, die
Abſicht gehabt zu haben, den Sultan zu ermorden. Er
hätte dies ſchon bei der Thronbeſteigung tun wollen,
die getroffenen Vorſichtsmaßregeln hätten ihm damals
aber keine Ausſicht auf Erfolg gegeben. Nach anderen
Berichten ſagte der Attentäter, daß er keine Helfershelfer
gehabt habe. Die Polizei nimmt an, daß der Attentäter
durch eine geheime Organiſation aus Manſura abgeſchickt
worden ſei. Er beantwortete die an ihn geſtellten Fragen
vollſtändig gleichgültig und nahm ſogar eine übermütige
Haltung an. Er nannte den Sultan einen Unterdrücker
und verlangte kaltblütig, erſchoſſen zu werden. Ein
weiteres Telegramm meldet, daß der Khedive nur mit
genauer Not der Gefahr entkam. Ein Kammerherr ſah
den Attentäter auf den Wagen zuſtürzen und rief einem
Polizeiagenten zu, der ihm in den Arm fiel gerade in
dem Augenblick, als er den Schuß abgab. Hierdurch ging
die Kugel fehl.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. April.
* Ernannt haben Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog die Lehramtsaſſeſſoren Heinrich Faller aus
Mühlheim a. M. und Hans Herrberg aus Mainz zu
Oberlehrern, den Lehramtsaſſeſſor Dr. Wilhelm Riedel
aus Nierſtein zum Oberlehrer an der Schillerſchule zu
Friedberg; ferner den Bureauaſſiſtenten bei dem
Ober=
verſicherungsamt Ludwig Kraus und die
Bureau=
gehilfen Otto Reichwein aus Alsfeld und Georg
Ewald aus Weckesheim zu Kreisamtsgehilfen. Ernannt
wurde die Gefangenwärterin am Provinzialarreſthaus in
Mainz Margarete May zur Gefangenaufſeherin an
dieſer Anſtalt.
* Entlaſſen wurden der Kreisamtsgehilfe Wilhelm
Bechtold zu Gießen mit Wirkung vom 1. April d. J.
an auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſt; der
Kreisamtsgehilfe Ludwig Müllmerſtadt zu
Offen=
bach auf ſein Nachſuchen aus dem Staatsdienſt.
* In den Ruheſtand verſetzt haben Se. Königl.
Hoheit der Großherzog den Kreisamtsgehilfen
Heinrich Decher zu Alzey auf ſein Nachſuchen unter
Anerkennung ſeiner treuen Dienſte.
* Erledigte Stelle. Die demnächſt frei werdende
Stelle des Salinenrentmeiſters zu Bad Nauheim.
Militärdienſtnachrichten. Zu Leutnants der Reſ.
mit Patent vom 22. März 1915 befördert: die
Offizier=
aſpiranten: Garnier (Mainz) bei der 2. Art.=Mun.=Kol.
der 56. Inf.=Div., Haldy (II Frankfurt a. M.) der
Train=Abt. Nr. 18, Müller (IV Berlin) der Train=Abt.
Nr. 18, jetzt bei der San.=Komp. 3 des 18. Armeekorps.
Zu Leutnants der Landw.=Inf. 1. Aufgebots mit Patent
vom 22. März 1915 befördert: die Offizieraſpiranten:
Möhl (II Darmſtadt) im Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115,
Loh (Gießen) im Inf.=Regt. Nr. 116, Schwarz (Worms)
im Inf.=Regt. Nr. 118. Zum Leutnant der Landw.=Inf.
2. Aufgebots mit Patent vom 22. März 1915 befördert:
der Offizieraſpirant Gottſchall (I Darmſtadt) im
Kav. 2. Aufgebots mit Patent vom 22. März 1915
beför=
dert: der Offizieraſpirant Callmann (I Darmſtadt)
in der 3. Landft.=Eskadron des 18. Armeekorps. Zum
Leutnant der Landw.=Feldart. 1. Aufgebots mit Patent
vom 22. März 1915 befördert: die Offizieraſpiranten:
Haniſch, Bundſchuh (II Darmſtadt) bei den Mun.=
Pinſtr, 15 Peferdert die Unteroſiſiere Stehmann
im Inf.=Regt. Nr. 116, Schwarz, Germann,
Scheuerpflug, Gebb, Brauns, Dingeldein,
Bittel im Inf.=Regt. Nr. 118.
Kriegsauszeichnung. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe
erhielt der Oberſt und Brigadekommandeur Eggersſ,
früherer Kommandeur des Großherzoglichen
Artillerie=
korps.
Poſtdienſtnachrichten der Kaiſerlichen Ober=
Poſtdirektion in Darmſtadt. Verliehen: das
Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe dem Ober=Poſtſekretär
Cremer und Poſtſekretär Klinger aus Mainz,
dem Telegraphenſekretär Dürkes aus Darmſtadt, den
Poſt=
aſſiſtenten Fehr aus Nierſtein, und Schwalm aus Alsfeld,
dem Telegraphenvorarbeiter Armbrüſter in Nidda; die
Heſſiſche Tapfexkeitsmedaille den Poſtſekretären Schneider
aus Lauterbach und Schweitzer aus Darmſtadt, dem
Poſt=
aſſiſtenten Becker aus Langen. Verliehen aus Anlaß des
Scheidens aus dem Dienſte von Ihrer Königlichen Hoheit
der Großherzogin: das Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Verdienſt=
ordens Philipps des Großmütigen: dem Poſtſekretär
Georg Storck aus Gießen; das Heſſiſche Allgemeine
Ehren=
zeichen mit der Inſchrift „Für langjährige treue Dienſte‟
dem Oberpoſtſchaffner Berg in Fürth und dem Briefträger
Schmidt in Lampertheim. Von Sr. Maj. dem Kaiſer und
König: den Roten Adlerorden 4. Klaſſe dem Poſtmeiſter,
Rechnungsrat Schmidt in Grünberg; das Allgemeine
Ehrenzeichen (in Silber) dem Ober=Briefträger Reimund
in Schönberg. Ferner wurde verliehen: der Charakter als
Poſtſekretär” dem Ober=Poſtaſſiſtenten Bechtold in Groß=
Gerau, Büchler in Worms, Dahl und Jertz in Mainz,
Dehus, Jechow, Jenſch, Lorz und Todt in Darmſtadt,
Lucas in Gießen, Rettig in Heppenheim und Schütz in
Bensheim; den Poſtverwaltern Feick in Horchheim, Lutz in
Wörrſtadt, Müller in Heldenbergen und Schiermann in
Weiſenau; der Charakter als „Telegraphenſekretär” den
Ober=Telegraphenaſſiſtenten Frank in Darmſtadt, Waas in
Gießen, Wedel in Worms und Wiegand in Heppenheim;
der Titel „Ober=Telegraphenaſſiſtent” dem
Telegraphen=
aſſiſtenten Rechel in Darmſtadt. — Ernannt: zum
Vize=Poſtdirektor der Poſinſpetor Ranſt in Darmſtadt;
zum Poſtmeiſter der Poſtſekretär Glenz aus Darmſtadt in
Grünberg; zum Ober=Poſtſekretär der Poſtſekretär Rau
aus Gießen in Darmſtadt. — Etatsmäßig
ange=
ſtellt: die Poſtſekretäre Görke in Mainz und Lieberich
aus Butzbach in Gießen; Telegraphenſekretär Horn aus
Mainz in Koblenz; die Poſtaſſiſtenten Jung aus Köln in
Gießen, Jungblut aus Düſſeldorf in Butzbach und Pfaff
aus Mainz in Bensheim; die Telegraphenaſſiſtenten
Ling=
ler in Offenbach, Merz aus Mainz in Darmſtadt und
Schuldt in Gießen. — Beſtanden: die
Poſtſekretärprü=
fung: Poſtaſſiſtent Vogel in Darmſtadt; die
Poſtaſſiſtenten=
prüfung: Poſtgehilfe Keßler in Darmſtadt=Uebungsplatz.
Verſetzt: Ober=Poſtinſpektor Bentler von Darmſtadt
nach Kiel unter Uebertragung einer Poſtratsſtelle,
Tele=
grapheningenieur Venus von Berlin nach Darmſtadt unter
Uebertragung einer Ober=Poſtinſpektorsſtelle, Ober=
Poſt=
ſekretär Sorg von Darmſtadt nach Weſel, Poſtſekretär
Hin=
ter von Neuwied nach Mainz, die Ober=Poſtaſſiſtenten
Kramer von Friedberg nach Gießen und Scharmann von
Grünberg nach Friedberg, die Poſtaſſiſtenten Koch von
Gießen nach Lauterbach und Scholz von Lauterbach nach
Friedberg. — Angenommen: als Poſtagentin: Frau
Berg in Mörlenbach. — Vor dem Feinde
ge=
fallen: Poſtaſſiſtent Volland aus Bad Nauheim und
Telegraphenarbeiter Göttmann aus Brensbach. —
Frei=
willig ausgeſchieden: Poſtgehilfe Vogt in
Rei=
chelsheim (Odenwald) und Telegraphengehilfin Arheilger
in Mainz.
2 Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur
Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starken=
burg am Samstag, den 17. April, vormittags 9½ Uhr,
llautet: 1. Klage des Ortsarmenverbands Hauſen
(Landkreis Uſingen) gegen den Ortsarmenverband
Darmſtadt wegen Erſatz von Pflegekoſten für
Lud=
wig Roth. 2. Klage des Ortsarmenverbands
Bens=
heim gegen den Ortsarmenverband Kolmbach
wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten für Johannes
Mechler Ehefrau. 3. Klage des Ludwig Hufnagel zu
Seligenſtadt gegen eine Verfügung des Großh.
Kreisamts Offenbach vom 1. Dezember 1914. (
Polizei=
befehl).
— Großh. Hoftheater. Heute vormittag 11½ Uhr
findet die Bismarckfeier des Hoftheaters ſtatt, bei der
Geh. Kirchenrat Profeſſor Dr. Eck aus Gießen die
Feſt=
rede halten wird. Die Preiſe der Plätze für dieſe Feier
betragen Sperrſitz und Logenplätze 1 Mk., Parterre und
I. Rang 50 Pfg., Galerie 30 Pfg. Heute abend wird
„Precioſa” von Pius Alexander Wolff, mit der Muſik
von Karl Maria von Weber neu einſtudiert und neu
inſzeniert wieder in den Spielplan des Hoftheaters
auf=
genommen. Precioſa, das hier eine große Anzahl von
Aufführungen erlebt hat, wurde zum letztenmal am
19. Januar 1911 gegeben. Der große Erfolg, der ebenſo
ſehr der ergreifenden und ſpannenden Handlung, wie
der wundervollen Muſik Webers zuzuſchreiben iſt, blieb
dem Werke, das jetzt wieder an den meiſten deutſchen
Bühnen aufgenommen wird, überall treu. Für dieſe
Vorſtellung gelten die kleinen Preiſe. Montag, den 12.,
wird Anzengrubers „Pfarrer von Kirchfeld” als Volks=
und Garniſonsvorſtellung zu ermäßigten Preiſen
ge=
geben. Für Dienstag, den 13., A 33, iſt „Tosca” zum
erſtenmal in dieſer Spielzeit angeſetzt. Der muſikaliſche
Leiter iſt Erich Kleiber.
Der Grillparzer= Zyklus beginnt am
Mitt=
woch, den 14. April, auf B 37, mit einer Neueinſtudierung
von Meeres und der Liebe Wellen‟ Der Zyklus
umfaßt ferner „Die Jüdin von Toledo” (16. April, D34),
„Weh dem, der lügt” (20. April A 34) und „Der Traum
ein Leben” (22. April, C 36). Auf dieſe im Abonnement
ſtattfindenden Vorſtellungen wird noch ein
Extra=
abonnement eröffnet, und werden Karten hierfür zu
nachfolgenden Preiſen abgegeben: Sperrſitz 10,40 Mk.,
Parterre 7,60 Mk., I. Rang 12,40 Mk., II. Rang
6,40 Mk. uſw. Der Kartenverkauf zu dieſem
Extra=
abonnement begann am Samstag, den 10. April, von
3½ —5 Uhr nachmittags und wird bis einſchließlich
Mittwoch, den 14. April, zu den gewöhnlichen
Kaſſen=
ſtunden fortgeſetzt.
— Die Beteiligung heſſiſcher Vermeſſungsbeamten
am Kriege. Man ſchreibt uns: Von den vorhandenen 185
Großh. heſſiſchen Geometern 1. Klaſſe ſtehen 74 im Felde,
davon 2 in den Kolonien. Hiervon ſind 19 in
Offiziers=
ſtellungen und 8 als Offizier=Stellvertreter verwendet. Mit
dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe wurden inzwiſchen 11 und
mit der Tapferkeitsmedaille 4 ausgezeichnet. Gefallen ſind
Landft.=Inf.=Bat. I Darmſtadt. Zum Leutnant der Landw.= 5 und vermißt werden 3 Geometer 1. Klaſſe. Von
feld=
dienſtuntauglichen Geometern 1. Klaſſe haben ſich 2 der
Heeresleitung freiwillig zur Verfügung geſtellt und werden
mit landmeſſeriſchen (topographiſchen) Arbeiten im
Inter=
eſſe der Landesverteidigung beſchäftigt. Einer iſt als
frei=
williger Krankenpfleger tätig. Von den vorhandenen 430
Großh. heſſiſchen Geometern 2. Klaſſe ſind 242 zu Kriegs=
Kreuz 2. Klaſſe wurden inzwiſchen 16 Großh. Geometer
2. Klaſſe und mit der Tapferkeitsmedaille 5 ausgezeichnet.
Die Geometer 1. Klaſſe ſind bis jetzt mit 40 Prozent und
die Geometer 2. Klaſſe ſogar bis zu 56 Prozent zur Fahne
einberufen worden. Dieſe auffallend hohe Beteiligung der
Geometer als Kriegsteilnehmer findet ihre Erklärung
darin, weil nur die gefündeſten und kräftigſten Perſonen
dieſen ſchwierigen Beruf ergreifen und ausüben können. vorderſten Gefechtslinie hierher zu ſchaffen, wo ihnen dieerſte
Trotzdem in Heſſen keinerlei Ausſicht zu einer im
Ein=
klang mit den Aufwendungen zur Ausbildung ſtehenden
der 1. Klaſſe — vorhanden iſt, war der Zudrang zu dieſem
Berufe in den letzten Jahren ſehr ſtark. Glücklicherweiſe
ſiſche Geometer Verwendung und Anſtellung gefunden, und
zwar in Berufsſtellungen, die Heſſen mit ſeinen Einrich= nennt es „Vorgekitzel” Hier ſehen wir, wie das
Ge=
tungen auf dem Gebiete des Vermeſſungsweſens nicht zu ſchütz, mit einem Munitionshinterwagen dem Gelände
an=
bieten vermag.
* Anfragen wegen Kriegsgefangenen. In der letzten
Zeit ſind von ſeiten der Angehörigen von als gefangen
oder vermißt gemeldeten deutſchen Kriegern vielfach
An=
fragen an „Services de l'Assistance puplique” (
Zentral=
verwaltung der Armenpflege) des franzöſiſchen
Departe=
ments Creuſe dahingehend gerichtet worden, ob ſich ihre
Söhne uſw. unter den im Lager von Ajain
untergebrach=
ten deutſchen Kriegsgefangenen befinden. Durch eine
neu=
trale Macht iſt jetzt darauf hingewieſen worden, daß im
genannter Lager keine deutſchen
Militärgefan=
genen, ſondern ausſchließlich Zivilgefangene
interniert worden ſind. Bei dieſer Gelegenheit ſei erneut
darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Anfragen wegen
ge=
fangen oder vermißt gemeldeter deutſcher Krieger an das
Zentralnachweisbureau des
Kriegsmini=
ſteriums oder an das Rote Kreuz zu richten ſind.
* Dem Jahresbericht des Darmſtädter Pädagogiums
über das Schuljahr 1914/15 iſt zu entnehmen: Von den
Lehrern der Anſtalt traten alsbald nach Beginn des
Krie=
ges in das Heer ein 4 Herren. Die geſamte Ober= und
Unterpring löſe ſch auf, denr all Schler traten, teilse
als Kriegsfreiwillige, teils in Erfüllung ihrer Dienſtpflicht,
in das Heer ein oder betätigten ſich im Dienſte des Roten
Kreuzes. Der Unterricht konnte nach Beendigung der
Sommerferien nur teilweiſe aufrecht erhalten werden. Mit
dem Beginn des Winterſemeſters übernahm der Direktor
die Leitung der Anſtalt wieder vollſtändig. Die
Schüler=
zahl, die bei Beginn des Sommerſemeſters 65 betragen
hatte und bei Beginn der Sommerferien 74, war zu
An=
fang des Winterſemeſters bis auf 20 geſunken, ſtieg aber im
Laufe des Winters wieder bis auf 41. Von den früheren
Schülern des Pädagogiums ſtehen im ganzen ungefähr 400
unter den Fahnen. Bis zum Schluß des Schuljahres
ſind, ſoweit bis jetzt bekannt geworden, neun gefallen. Ihre
Prüfungen beſtanden im abgelaufenen Schuljahr:
Abitu=
rienten=Examen 9 die Reifeprüfung für Prima beſtanden 4,
die Fähnrichsprüfung beſtanden 3, die Einjährigenprüfung
14 Schüler. In das Heer eingetreten ſind 14 Schüler;
Ludwig Pons iſt gefallen. Bei der Sanitätskolonne
tra=
ten 2 Schüler ein. In der Anſtalt unterrichten zwölf
Lehr=
kräfte.
Generalverſammlung der Bank für Handel
und Induſtrie. Um Mißverſtändniſſen zu begegnen,
ſei bemerkt, daß der Aktionär Herr Wolfskehl, der den
Antrag, betreffend die Entſchädigung des Aufſichtsrats,
geſtellt hat, Herr Simon Wolfskehl aus Frankfurt
a. M. war.
Rotes Kreuz.
Die Schützengräben am Hauptbahnhof.
Eine äußerſt intereſſante und den Angehörigen von
Feldzugsteilnehmern wie jedem Vaterlandsfreund gewiß
ſehr willkommene Anlage iſt auf dem von der Firma
Gebr. Roeder hier in beſonders dankenswerter Weiſe zur
Verfügung geſtellten Platz am Griesheimer Weg, zwei
Mi=
nuten vom Hauptbahnhof, hergeſtellt. Die Eingangsſtelle
iſt durch ein Schild ſowie zwei Fahnen kenntlich gemacht
und befindet ſich für die nach dem Hauptbahnhof
Gehen=
den auf der rechten Seite des Griesheimer Wegs.
Es handelt ſich um eine naturgetreue, völlig
kriegs=
mäßig hergeſtellte Schützengrabenanlage mit
einer eingebauten Artillerieſtellung. Die
Infanterie=
ſtellung iſt auf äußerſt ſchwerem Boden ohne Beihilfe von
Pionieren in der kurzen Zeit von 14 Stunden hergeſtellt.
Man gelangt durch einen Knüppelholzwall gegen Schuß
und Sicht gedeckt unmittelbar in den
Verbindungs=
graben zu der Infanterieſtellung. Der Beſchauer kann
ſchon hier ermeſſen, mit welchen Vorſichtsmaßregeln im
Felde gearbeitet werden muß, um ſich bei den kurzen
Ent=
fernungen zwiſchen Freund und Feind gegen feindliche
Scharfſchützen zu ſichern. Nachdem man den ſchützenden
Holzwall verlaſſen hat, befindet man ſich ſchon unter der
Erde und unmittelbar vor einem, gegen Granaten und
Schrapnells ſicher eingedeckten Unterſtand, in dem ſich die
augenblicklich nicht kämpfenden Beſatzungen der
Schützen=
gräben aufhalten können. Der Unterſtand iſt mit Fenſtern
verſehen, mit Bänken und zum Schutz gegen die Kälte mit
einem Ofen ausgeſtattet, der zwar primitiv, aber doch
zweckmäßig von unſeren Feldgrauen aus dem
vorgefun=
denen Material ſinnreich gebaut iſt. Weder fehlt ein gut
leitender Rauchabzug, noch eine Herdplatte, auf der ſich
ſämtliche Genüſſe eines modernen Hotelbetriebs herſtellen
laſſen. Der Name, den unſere Vaterlandsverteidiger
die=
ſer Villa” beigelegt haben, „Villa Bombenſicher”
ent=
ſpricht den Wünſchen, die der Soldat hegt. Vorbei an
ſicheren Dämmen, Schulterwehren, die Verletzungen durch
die ſeitlich fliegenden Sprengſtücke der Granaten möglichſt
beſchränken ſollen, führt uns der Weg von „Villa
Bomben=
ſicher” nach „Villa Schönleben” und ſo von einem
Unter=
ſtand zum anderen. Von dem Deckungsgraben, in dem wir
uns bisher befanden, führt uns ein Verbindungsgraben,
der zum Schutze gegen feindliches Strichfeuer ſchräg zur
Front angelegt iſt, zu den „geheiligten” Räumen des
Ba=
taillonsſtabs. Gegen Kälte und Näſſe geſchützt, liegt
dieſes „Zimmer” unter der Erde und iſt durch über die
Decke gelegte Eiſenplatten und Holzbalken mit ſtarkem
Erd=
aufwurf auch gegen Volltreffer ziemlich geſchützt. Der Raum
verdient den Namen „Zimmer” In kunſtvoller Weiſe ſind
die Wände mit Holz verſchalt. Ein Ofen mit
Kochvor=
richtung, eine Lampe, Tiſch und Bänke, eine halbe
Küchen=
einrichtung und freundliche Bilder dienen zur Ausſtattung.
Hier mündet auch das Telephon aus dem vorderſten
Schützengraben und wird durch eine Umſtöpſelung von hier
aus zur direkten Verbindung mit dem Regiment, der
Bri=
gade, dem Korps uſw. weitergeleitet.
Nur ungern wird der Beſucher dieſen Raum, der nur
Gemütlichkeit atmet und nichts von jener erſchreckenden
Strenge, die ſich ſonſt mit hohen Kommandoſtellen
ver=
bindet, verlaſſen, zumal ihm eine geſchickt aufgeſtellte
Sammelbüchſe für die im Felde ſtehenden Leibgardiſten
den Abſchied „erleichtern” hilft. Der Schwarm von
Neu=
gierigen, die auch etwas Schützengrabenluft atmen wollen,
verdrängt uns. Und ſo gelangen wir durch einen tief
Einer befindet ſich in Gefangenſchaft. Mit dem Eiſernen eingeſchnittenen Verbindungsgraben zu dem
Verband=
raum. Die Schreckniſſe und die Not des Krieges nehmen
greifbare Geſtalt an, und doch bietet dieſer Raum in ſeiner
zweckmäßigen Ausſtattung für jeden die Gewähr, daß für
alle Verwundungen ſofort die beſte Hilfe werden kann.
Die hier aufgeſtellten Tragbahren ermöglichen es, die
Schwerverwundeten durch die Verbindungsgräben aus der
Hilfe zuteil wird. In richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit
haben unſere Soldaten, gewohnt, auch in der Gefahr ihren
Lebensſtellung für die Geometer — insbeſondere ſolche Humor nicht zu verlieren, dieſen Raum „Geneſungsheim”
getauft. Wieder geht es weiter nach vorn durch einen
Verbindungsgraben, in den der Verbindungsweg zu der
haben in anderen deutſchen Bundesſtaaten ſehr viele heſ= Artillerieſtellung einmündet. Wir ſchlagen dieſen ein und
gelangen zu dem vorgeſchobenen Geſchütz. Der Fachmann
gepaßt, ſo in die Erde eingegraben iſt, daß kaum das Rohr
über dieſe hinausragt. Links iſt gewöhnlich der
Unter=
ſtand für den Geſchützführer, rechts der für die
Bedienungs=
mannſchaft. Ein Laufgraben verbindet das Geſchütz mit
dem meiſt 10 Meter hinter dem Schützengraben liegenden
Munitionsloch. Im Schützengraben iſt das Geſchütz
ge=
wöhnlich abgedeckt und wird nur in der Nacht zum Schuß
fertig gemacht, damit der Feind vor dem Schützengraben
oder der Flieger aus der Luft das Geſchütz nicht ſehen
kann. Die Beobachtungsſtelle für den leitenden Offizier
des vorgeſchobenen Geſchützes befindet ſich gewöhnlich im
Schützengraben oder noch vor ihm. Doch zurück zu der
Stelle, wo wir abzweigten! Dort gehen wir geradeaus
und machen am Ende dieſes Grabens kurz rechtsum,
werfen einen Blick auf die hier eingebauten
Bequemlich=
keiten und gelangen nach weiteren 25 Metern
Verbindungs=
graben in die vorderſte Kampfſtellung. Von — „Luxus
und Komfort” iſt gar nichts mehr zu ſpüren. Die
mannig=
faltigen Schießſcharten, die kleinen Unterſtände, die
Stahlplatten, und die eingebauten Käſten zur
Aufbewah=
rung der Patronen geben den Gräben ein ernſtes und
düſte=
res Ausſehen. Ueberall ſind hier Beobachtungspoſten an=
gebracht und durch Schutzſchilde mit Klappvorrichtungen
geſchützt, für jeden Schützen eine Schießſcharte, damit kein
Mann und kein Gewehr für die Verteidigung verloren
geht. Am linken Flügel des Schützengrabens iſt ein
ein=
gedeckter Beobachtungspoſten, in der Nähe eine
Spiegelvor=
richtung, die ein Beobachten der feindlichen
Schützengrä=
ben ermöglicht, ohne ſich der Gefahr, ſelbſt beſchoſſen zu
werden, auszuſetzen.
Nur 40 Meter entfernt liegt der Feind. Jedes
Kopf=
heben aus dem Graben, jede Bewegung der Hand über
den ſchützenden Erdwall hinaus bietet dem mit
Fernrohr=
büchſen ausgeſtatteten Gegner ein ſicheres Ziel, daher die
äußerſte Vorſicht. Bei einem zweiten kunſtlos, und doch
in Anbetracht des ſchwierigen Bodens kunſtvoll
gezimmer=
ten Unterſtand mündet der Minengang, der bis zur
feind=
lichen Stellung vorgetrieben wird, und im Augenblick des
Sturmes durch Explodieren der Sprengladung Angſt und
Entſetzen in die feindlichen Reihen tragen ſoll.
Berg=
mannsarbeit iſt hier geleiſtet: ſchwerer und gefahrvoller,
als viele hundert Meter unter der Erde, und doch zeugt
die Stabilität der Verzimmerung von der zielbewußten
Arbeit auf dieſem gefährlichen Poſten. In dieſer vorderen
Kampfſtellung befinden ſich die Drahthinderniſſe, in denen
ein feindlicher Angriff, falls er wirklich von unſerem
tapferen Gegner ſo weit vorgetragen werden kann, ſich
verbluten muß. Hindurch kann keiner, und ſollte er
wirk=
lich die erſten geſpannten Drähte überwunden haben, iſt
er — ein ſicheres Ziel — dem Feuer der Unſerigen zum
Opfer gefallen. Ein Schritt weiter führt uns zu den
Wolfsgruben, die in ihrer Ausführung ſchon den von den
alten Römern angelegten Gruben gleichen. Ein Blick auf
den tief unten angebrachten ſpitzen Pfahl bringt einem
beſſer als alle Schlachtenberichte die fürchterlichen Schreck
niſſe der jetzigen Kriegführung zum Bewußtſein. Und
nicht genug damit, daß man durch harmlos ſcheinende,
trügeriſche Ueberdeckung mit Laub dieſe Fallen unſichtbar
macht, — vor den Wolfsgruben liegt ein ſogenannter
Stolperdraht, welcher unſichtbar und doch ſicher den Feind
beim Heranlaufen zu Fall bringt, ſo daß er unfehlbar in
die Wolfsgrube ſtürzen muß. Ganz nahe ſcheint von hier
aus der feindliche Schützengraben. Ein paar Sprünge
nur, und der Feind kann die Linie der Unſerigen
er=
reichen. Doch im Zurückſchauen überblicken wir nochmals
die unwegbaren, zum Teil unſichtbar angebrachten
Hin=
derniſſe, und beruhigt müſſen wir geſtehen, daß, bevor
überhaupt ein Feind den Fuß auf den deutſchen Graben
ſetzen kann, er ein ſicheres Ziel für unſere tapferen
Ver=
teidiger werden muß. Wir gewannen aber auch bei
unſe=
rer Wanderung die Ueberzeugung, daß ſelbſt die beſte
Ab=
bildung oder Beſchreibung uns keine ſo anſchauliche
Vor=
ſtellung von den Anlagen zu geben vermag, in denen eben
unſere braven Vaterlandsverteidiger oft wochenlang für
uns ihr Leben in die Schanze ſchlagen. Darum ſollte
nie=
mand verſäumen, dieſe Schützengrabenanlagen zu
beſich=
tigen, umſo mehr, als die dabei erlöſten Gelder dem Roten
Kreuz zufließen.
Die Anlage iſt zu beſichtigen Sonntags von 9 Uhr
vormittags bis 7 Uhr abends, Werktags von 2 bis 7 Uhr
nachmittags. Das Eintrittsgeld beträgt: für Erwachſene
50 Pfg. für den Kopf, für Kinder unter 10 Jahren, für
Mitglieder Heſſiſcher Sanitätskolonnen, für geſchloſſene
Jugendwehren 25 Pfg., für Volks= und Mittelſchüler und
Schülerinnen, wenn die Beſichtigung geſchloſſen unter
Führung von Lehrern und Lehrerinnen erfolgt, 10 Pfg. für
den Kopf.
Alſo auf zur Beſichtigung der Schützengräben am
Hauptbahnhof!
Darmſtädter Wochenmarkt.
Marktpreiſe am 10. April.
Butter, ½ kg 1,80—1,90 M
in Part. ½ kg . 1,70 M.
Eier Stück 10, 12, 13 u. 14 Pf.
Schmierkäſe, ½ Lit. 25-30 Pf.
Handkäſe, Stück 4—12 Pf.
Kartoffeln, Zentner
5,50—6,00 M
Kumpf
(10 Liter) — Pf
Mäuschen,
½ kg . 7 Pf
Obſt u. dergl.
Aepfel, ½ kg. . 25—30 P
Zitronen, Stück 5—10 Pf
Apfelſinen, Stück 5—10 Pf.
Kopfſalat, Stück 18—20 Pf.
Endivien, Stück
Feldſalat Körbchen 10-12 Pf. In den Fleiſchſtänden.
Radieschen, Bündel 6—7 Pf.
Rettiche . Stück 5—10 Pf.
Meerrettich Stück 10—20 P
Roterüben, ½ kg 12 Pf.
wiebeln, ½ kg . 25 Pf.
Topfſchnittlauch, Stück
5—30 Pf
pinat,
E 16-18 Pf.
Leißkraut,
T 16—18 Pf
Rotkraut,
Blumenkohl, Stück 30—50 Pf
—20 Pf.
Wirſing, Stück
Grünkohl, Stück 5—10 Pf.
Roſenkohl, ½ kg 30—35 Pf
Gelberüben, ½ kg 10-12 Pf.
Schwarzwurz, ½kg 30-35 Pf.
Sellerie, Stück . 6—20 Pf.
Geflügel, Wildbret:
Gänſe, ½ kg . . 1,00 M.
Enten, Stück 3,50—4,00 M.
Hahnen, Stück 2,00—2,50 M.
Hühner, „ 2,00—3,00 M.
Tauben, Stück 50—60 Pf.
Lapins, Stück 1,30—1,40 M
Zicklein
2—4 M.
Fiſche:
Hecht, ½ kg
Andere Rheinfiſche,
½ kg 40—60 P
Kabliau, ½ kg . . 50 Pf
Salat, Gemüſe uſw.: Schellfiſche ½ kg . 50 Pf.
kleine, ½ kg — Pf
Pindflaiſch ½ kg 80—95 Pf.
Ziegenfleiſch, 1 kg . 60 Pf
kg . 90 P
itert
Kalbfleiſch, ½ kg . 90 P
80 Pf.
Rindsfett, ½ kg
Rindswürſtchen, Stück 20 Pf.
20—25 Pf. Schweinefleiſch mit
Beilage, ½ kg 1,30 N
ohne Beilage 1,40 M.
Geſalzenes und Koteletts,
½ kg 1,30 M
Schwartemagen und
Fleiſchwurſt, ½ kg 1,20 M.
Leber= und Blutwurſt
½ kg 1 M
Neu hergeſtellte Fernſprechanſchlüſſe und
Henderungen bei beſtehenden Sprechſtellen.
a) Neue Anſchlüſſe. 599 Arbeitsamt der Stadt
Darmſtadt, Waldſtraße 19. 2549 Blutunterſuchungsſtelle
Darmſtadt Frankfurter Straße 250 (Fabrik Merck).
1954 Dicke, Hugo, Direktor, Leiter der Militär=Gasanſtalt,
Ohlyſtraße 37. 2278 Ganßmann, Jean, Ringfreies
Ta=
petenhaus, Tapetenhandlung, Schuchardſtraße 14. (371)
Gewerkverein der Heimarbeiterinnen, Vorſtand,
Wald=
ſtraße 19. 894 Gündner=Lang, Leibbinden= und Korſett=
Erſatzfabrik, Hoffmannſtraße 19. 1650 Hotel=Reſtaurant
Hans Chriſt, Rheinſtraße 47. 2682 Infanterie=Brigade
Stellv., 50., Sandſtraße 42. 751 Kranich, Dr.,
Stabsvete=
rinär, Wendelſtadtſtraße 23. 2681 Kriegsgefangenenlager,
Truppenübungsplatz. 1284 Lehmann, Adolf, Niederlage
der Darmſtädter Eiergroßhandlung, Landwehrſtraße 13.
2687 Militärgasanſtalt Darmſtadt, Gräfenhäuſer Weg 102
1259 Müller, Karl Friedr., Maſchinenfabrik und
Eiſen=
gießerei, Bachgangweg 20. 2039 Neukirch, Anna, Waſch=
und Bügelgeſchäft, Landwehrſtraße 45. 1707 Pecher,
Ru=
dolf, Cafetier, Ernſt=Ludwigſtraße 8. 1760 Zwickler, R.,
Säcke, Gummi, Metalle und Rohprodukten,
Schwanen=
ſtraße 12. 1169 Riehl, Stadian, Bauſchloſſerei,
Magda=
lenenſtraße 9. 1947 Schellhaas, Philipp, Kolonialwaren=
handlung, Fuhrmannſtraße 2. 2179 Stengel, Karl,
Bank=
prokuriſt, Landskronſtraße 67. (232) Verteilungsſtelle für
Futtermittel, Bleichſtraße 1. 1763 Weſternhagen, Heinz
von, Oberſtleutnant, Kommandeur des Reſerve=
Infante=
rie=Regiments Nr. 116, Moſerſtraße 9. 1707 Wiener Café
und Holländiſcher Likör=Salon, Ernſt=Ludwigſtraße 8.
b) Aenderungen. 1976 Elbert, Filiale,
Schloß=
gartenſtraße 5, jetzt Iſe, C. G., Landwehrſtraße 5. 1163
Ewald, Friedrich, Eliſabethenſtraße 56, jetzt 46. 1952
Gerling, Wilhelm, Waldſtraße 30, jetzt Salbauſtraße 13.
1091 Lenz, Hochſtraße 53, jetzt Martinſtraße 17. 1415
Meyer u. Stern, Ludwigspl. 2, jetzt Saalbauſtraße 7.
267 Müller, J., Nachf. (Inh. Weber, L.), Karlſtraße 61
jetzt Rückertſtraße 26. 2422 Pauly, Joſeph, Karlſtraße 64,
jetzt 66. 2576 Rotes Kreuz, Krankenbeförderungs=
Abtei=
lung, Rheinſtraße 34, jetzt Mathildenplatz 20. 1161 Schmitt,
H., Dr., Arheilgen, übertragen an Wolf, Eduard, Dr.
1895 Trautmann, Wilh., übertragen an Mayer, Ricka,
Nah=
rungsmittelhandlung.
c) Abgebrochene Sprechſtellen. 120-
Bickel, 2108 Büsgen, 1638 Edelinenhaus, 1283 Falck
Hermann, 1950 Gerheim, Karl, 1960
Grundbuch=
amt, 894 Gündner, Ernſt, Otto, 1511 Haeſeler, 1695
Hersz=
berg, Cl., u. Co., 2343 Koebke, von, 1576 Michel, J., 717
Spanier, Henry, 1722 Stromberger, Peter, 1283
Werk=
ſtätten für Handwerkskunſt, 1181 Weidig, A., 2561 Zierold.
Bingen, 10. April. (Hochwaſſer.) Das Waſſer des
Rheins iſt innerhalb kurzer Zeit ganz außerordentlich in
die Höhe gegangen. Mit einem Waſſerſtand von 3,25
Metern iſt die Hochwaſſergrenze überſchritten
worden. Für die Schiffahrt auf dem Rhein ſind die erſten
Einſchränkungen eingetreten. Ein weiteres Steigen des
Waſſers am Mittelrhein iſt zu erwarten, da auch am
Ober=
rhein der Waſſerſtand ſtark in die Höge geht. Auch die
Nahe iſt ſtark geſtiegen. Die Moſel iſt weit über
einen Meter geſtiegen und ſteigt noch weiter. Der
Waſſer=
ſtand bei Trier beträgt faſt drei Meter.
— Bad Nauheim, 10. April. (Beginn der
Kur=
zeit.) Nur noch wenige Tage trennen uns von der
Eröffnung der eigentlichen Kurzeit. Die regelmäßigen
Kurkonzerte beginnen am 16. April. Ueberall werden
eifrig Vorbereitungen für den Sommer getroffen. Nach
den zahlreich eingehenden Anmeldungen zu urteilen,
wird vorausſichtlich der Beſuch ein lebhafter werden.
Auch von dem neutralen Ausland kommen viele
An=
fragen. Kurbedürftige aus dem übrigen Ausland
können ebenfalls in Bad Nauheim eine Kur
ge=
brauchen, wenn ſie zuvor unter Einſendung eines
ärzt=
lichen Atteſtes die Zuſtimmung bei dem ſtellvertretenden
Generalkommando des 18. Armeekorps in Frankfurt a. M.
einholen und, ſoweit ſie jetzt ſchon in Deutſchland ſich
aufhalten, die des Generalkommandos ihres jetzigen
Aufenthaltsortes.
Handel und Verkehr.
— Im Reichs=Poſtgebiet iſt die Zahl der
Kontoinhaber im Poſtſcheckverkehr Ende März
1915 auf 105 473 geſtiegen (Zugang im Monat März
818). Auf dieſen Poſtſcheckkonten wurden im März
gebucht 2142 Millionen Mark Gutſchriften und 2124
Millionen Mark Laſtſchriften. Bargeldlos wurden 2352
Millionen Mark des Umſatzes beglichen. Das
Geſamt=
guthaben der Kontoinhaber betrug im März
durchſchnitt=
lich 295,3 Millionen Mark. Im internationalen
Poſt=
überweiſungsverkehr wurden 7,3 Millionen Mark
um=
geſetzt.
* Berlin, 9. April. Auch der neueſte
Reichs=
bankausweis ſteht im Zeichen der Kriegsanleihe. Im
Gegenſatz zu dem vorigen Ausweis iſt diesmal bei der
Kapitalsanlage und den fremden Geldern eine noch nie
dageweſene Entlaſtung zu verzeichnen. Sie fällt damit
zuſammen, daß die Banken und anderen Stellen die als
Vorbereitung für die Kriegsanleihe auf Girokonto
ange=
ſammelten Gelder nunmehr zur Einzahlung auf die
Kriegsanleihe benutzt haben. Die Entlaſtung der
bank=
mäßigen Anlagen iſt darauf zurückzuführen, daß das Reich
aus den Geldern auf die Einzahlungen Schatzanweiſungen
bei der Reichsbank getilgt hat. Bis zum 7. April waren
auf die Kriegsanleihe bei der Reichsbank 4105 Millionen
einbezahlt. Dieſe gewaltige, in gleichem Umfange noch
nie dageweſene Zahlungsleiſtung hat ſich ohne
nennens=
werte Veränderungen auf dem Geldmarkte vollzogen. Am
bemerkenswerteſten dabei iſt, daß die Darlehenskaſſen nicht
in erheblicher Weiſe dafür in Anſpruch genommen
wor=
den ſind, denn die ausgeliehenen Darlehen ſind in der
letzten Reichsbankwoche nur um 44 auf 1229 Millionen
ge=
ſtiegen, wovon nicht mehr als 217 Millionen für die zweite
Kriegsanleihe beſtimmt waren. Franzöſiſche und engliſche
Bläter hatten behauptet, daß der Erfolg der zweiten
Kriegsanleihe nur den Vorſchüſſen der Darlehenskaſſen zu
verdanken ſei. Wie wenig richtig dieſe Angabe iſt, iſt
leicht einzuſehen, wenn man den bis zum Abſchluß des
neueſten Bankausweiſes, alſo 7. April, einbezahlten 4105
Millionen die von den Darlehenskaſſen hergegebenen 217
Millionen gegenüberſtellt. Die Einzahlungen nehmen
täg=
lich zu. Sie betrugen bis 8. April 4370 Millionen und
bis 9. April 4640 Millionen. Die Richtigkeit der
Feſt=
ſtellung, daß ſich die Einzahlungen ohne nennenswerte
Einwirkung auf den Geldmarkt vollziehen, wird durch die
geringfügige Veränderung des Notennmlaufes bewieſen.
Die Einzahlungen vollzogen ſich bisher zum erheblichen
Teile im Wege der Verrechnung, ein Anzeichen für das
gute Funktionieren des bargeldloſen Zahlungsverkehrs.
Bei der geringen Veränderung des Notenumlaufes iſt auch
zu beachten, daß ſeine Geſamtſumme nicht übermäßig
groß iſt, wenn die durch den Krieg weſentlich
geſteiger=
ten Zahlungserforderniſſe berückſichtigt werden, und wenn
bedacht wird, daß der Goldbeſtand um mehr als eine
Mil=
liarde höher iſt, als im Vorjahre. Der Umlauf der
klei=
nen Noten iſt um 30 Millionen zurückgegangen. Die
Reichsbank hat 18 Millionen Darlehenskaſſenſcheine neu in
den Verkehr geſetzt und ihr Beſtand an dieſen hat ſich um
26 auf 581 Millionen erhöht. Der Goldvorrat deckt jetzt
43,6 Prozent des Notenumlaufs, gegen 41,6 Prozent in
der Vorwoche. Die Metalldeckung der Noten beträgt 44,4
Prozent (42,3 Prozent), die Notendeckung durch den
Ge=
ſamtbarvorrat 55,3 Prozent (52,3 Prozent). Durch die
ſtarke Abnahme der fremden Gelder ſind jetzt die geſamten
täglichen Verbindlichkeiten mit 32,8 Prozent durch Gold
gedeckt, gegenüber 24,2 Prozent in der Vorwoche.
* Berlin, 10. April. Börſenſtimmungsbild.
In der heutigen Börſenverſammlung herrſchte allgemein
eine zuverſichtliche Stimmung, die in einem durchweg
leb=
hafteren Geſchäftsverkehr zum Ausdruck kam. Mit großer
Befriedigung wurde die Tatſache aufgenommen, daß die
Einzahlungen auf die Kriegsanleihe ſchon die Hälfte der
gezeichneten Beträge erreicht haben. Von heimiſchen
An=
leihen, die ſich im Kurſe gut behaupten konnten, waren
3prozentige und 3½prozentige gefragt. Am
Induſtrie=
markte konnten die Aktien der bekannten, Kriegsbedarf
liefernden Geſellſchaften teilweiſe erhebliche Beſſerungen
erzielen; im übrigen war die Tendenz behauptet.
Devi=
ſen unverändert feſt. Tägliches Geld und Privatdiskont
gleichfalls unverändert.
Der Krieg.
Die Kämpfe zwiſchen Maas und Moſel.
* Berlin, 10. April. Aus dem Großen
Haupt=
quartier wird geſchrieben: Der franzöſiſche
Be=
richt des Eiffelturms vom 9. April abends zählt
am Schluß einer „Zuſammenfaſſung” angebliche Erfolge
der franzöſiſchen Truppen in den Kämpfen zwiſchen
Maas und Moſel auf. Dieſe franzöſiſche Darſtellung
ver=
dient näher beleuchtet zu werden, darunter die folgenden
Leitſätze, die der Verfaſſer dieſes Berichts in dieſer
unge=
wöhnlichen Faſſung erörtert. Jede dieſer vier
Behaup=
tungen der „Zuſammenfaſſung” ſoll daher einzeln
beſpro=
chen werden.
1. Die weſtlich Orne gelegenen und den Fluß
beherr=
ſchenden Höhen oberhalb von den Dörfern Guſſainville
und Fromezey waren niemals in deutſchem
Be=
ſitz. Die in dieſem Geländeſtreifen gegen die deutſchen
Stellungen angeſetzten franzöſiſchen Angriffe brachen
aber ohne Ausnahme unter den ſchwerſten
Ver=
luſten in unſerem Feuer zuſammen. Dieſen
miß=
lungenen Vorbruch aus der genannten von uns nie
inne=
gehabten Linie ſcheinen ſich die Franzoſen als Eroberung
anzurechnen.
2. Auf das Wort „beinahe” des Berichts ſelbſt über
die franzöſiſche Eroberung der Höhenſtellung von
Epar=
ges iſt der Schwerpunkt zu legen. In der Tat beſetzten
die Franzoſen keinen Teil der Höhenſtellung.
Allerdings war es ihnen gelungen, in einige Grabenſtücke
am Nordhang des Höhenpunktes einzudringen.
3. Ebenſo wie unter 1. rechnen ſich die Franzoſen als
Eroberung an, was nie in deutſchem Beſitz war
denn das Gelände ſüdöſtlich von Aillywalde lag von jeher
in ihrer eigenen Stellung. Es wurde auch von deutſcher
Seite niemals ein Verſuch unternommen, dieſes Gelände
zu gewinnen. Die Kämpfe der letzten Woche fanden nur
im Aillywalde ſelbſt ſtatt, wo vorübergehend ein kleiner
Teil deutſcher Gräben in franzöſiſche Hand gefallen war.
4. In den vor unſerer Kampffront liegenden Dörfern
Regnerviller und Fey=en=Haie befanden ſich ſtets nur
vor=
geſchobene Horchpoſten, die bei einem franzöſiſchen Angriff
planmäßig zurückgezogen wurden. Da auf dieſem Teil
der Kampflinie die Schützengräben teilweiſe nur in einer
Entfernung von 100 bis 150 Meter gegenüberlagen und
wir nichts verloren haben iſt es eine
mathe=
matiſche Unmöglichkeit, daß die Franzoſen hier
einen Streifen von drei Kilometern eroberten.
Der öſterreichiſche Tagesbericht.
2150 Gefangene.
* Wien, 10. April. Amtlich wird verlautbart:
10. April, mittags. Im Waldgebirge kam es geſtern auch
in den Abſchnitten öſtlich des Uzſoker Paſſes zu
heftigen Kämpfen. Deutſche Truppen
er=
oberten nördlich Tucholko eine ſeit dem 5. Februar viel
umſtrittene und von den Ruſſen hartnäckig
vertei=
digte Höhenſtellung. Ein Oberſt, über 1000
Mann, wurden bei dieſem Angriff gefangen und
den Ruſſen auch 15 Maſchinengewehre entriſſen.
Im Oporztale und im Quellgebiet des Stryj
ſcheiterten gleichzeitig heftige feindliche Angriffe an
unſe=
ren und an deutſchen Stellungen unter ſchweren Verluſten
des Gegners.
Der geſtrige Tag brachte uns in Summa 2150
Ge=
fangene ein.
Die ſonſtige Lage iſt unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v, Höfer, Feldmarſchalleutnant.
Der Seekrieg.
Eine engliſche Verluſtaufſtellung.
* London, 10. April. Die Admiralität teilt mit:
Seit der Erklärung der Unterſeeblockade vom 18.
Februar ſind 37 britiſche Handelsſchiffe und
6 Fiſcherfahrzeuge durch Kreuzer, Minen und
Unterſeeboote zum Sinken gebracht worden. Die
Geſamttonnage der verſenkten Handelsſchiffe beträgt
100 967 und der verſenkten Fiſcherfahrzeuge 1203
Brutto=
tonnen. In dieſer Zeit kamen an und fuhren ab: 10 194
Schiffe von über 300 Tonnen Gehalt. Für die einzelnen
Wochen ſtellen ſich die Zahlen folgendermaßen: In der
erſten Woche wurden 10 Schiffe verſenkt, in der
zweiten 1 Schiff, in der dritten 4, in der
vier=
ten wurden 8 Schiffe verſenkt und zwei Schiffe
torpe=
diert, die aber den Hafen erreichten. In der fünften
Woche wurden 3 Schiffe verſenkt, 1 Schiff erreichte den
Hafen. In der ſechſten Woche wurden ſechs Schiffe
verſenkt, eins erreichte den Hafen. In der ſiebten Woche
wurden fünf Schiffe verſenkt.
Hie Tätigkeit unſerer U=Boote.
* London, 10. April. Ein deutſches Unterſeeboot
verſenkte den portugieſiſchen Segler „Douro”,
der von Cardiff mit Kohlen nach Oporto beſtimmt war.
Die Mannſchaft wurde gerettet und traf in Swanſea
ein.
* London, 10. April. Der Kapitän des
Tyne=
dampfers „Helen” berichtet, daß er am Mittwoch auf
der Höhe von Berwick einem Schiffe begegnete, das die
holländiſche Flagge führte. Zehn Minuten
ſpä=
ter ſei ein deutſches Unterſeeboot aufgetaucht,
das direkt auf die „Helen” losgeſteuert wäre. Der
Damp=
fer ſei mit größter Geſchwindigkeit auf die Küſte
zuge=
fahren und konnte dem Unterſeeboot entkommen, da er
ſchneller fuhr. Kurz vor Berwick gab das Unterſeeboot
die Jagd auf.
Le Treépart 10. April. (Meldung des
Reu=
terſchen Bureaus.) Das franzöſiſche
Segel=
ſchiff „Chateaubriand” wurde im Kanal von einem
deutſchen Unterſeeboot torpediert. Die Be=
ſahung von 25 Mann iſt in zwei Boten hier
ange=
kommen.
Ein engliſches Kriegsſchiff geſtrandet.
* London, 10. April. Daily Mail veröffentlicht
ein Bild des kleinen Kriegsſchiffes „Spider”,
das im Sturm bei Loweſtoft an die Küſte getrieben wurde
und verloren ging.
„Prinz Eitel Friedrich.‟
London, 10. April. Die Times meldet aus
Neu=York: Kapitänleutnant Thierichſen überreichte
dem Zolleinnehmer Hamilton, der ihm mitteilte, daß der
Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich” Neuport
News vor Mitternacht verlaſſen müſſe, folgende Note:
„Ich teile Ihnen mit, daß ich beabſichtige, den „Prinz
Eitel Friedrich” internieren zu laſſen. Der
Ent=
ſatz, den ich erwartete, kam offenbar nicht rechtzeitig an,
und deshalb macht die Zahl und die Stärke der feindlichen
Kreuzer, die die Bucht bewachen, ein Entkommen in
die offene See unmöglich. Ich beſchloß, die
Be=
ſatzung und das Schiff nicht einer zweckloſen und ſicheren
Vernichtung preiszugeben. Ich danke für die
Freundlich=
keit der Behörden der Vereinigten Staaten und erwarte
Ihre Befehle.‟ — Sofort nach Empfang der Mitteilung
verſtändigten die Behörden mehr als zwanzig
britiſche Schiffe, daß es ihnen jetzt
frei=
ſtünde, den Hafen zu verlaſſen.
Englands Intereſſe an Belgien.
* London, 10. April. (W. T. B. Nichtamtlich.) Die
Blätter widmen dem König der Belgier Artikel anläßlich
ſeines Geburtstages, in denen ſie die belgiſche Frage
auf=
rollen und Englands Intereſſe an dem gegenwärligen
Kriege beſprechen. Die Morning Poſt ſchreibt: Es
gibt viele Leute, die das Prinzip der Neutralität und
Un=
abhängigkeit der holländiſchen und belgiſchen Näederlande
nicht verſtehen, und glauben, daß England aus
Altruis=
mus in den Krieg ging und die Unabhängigkeit der
klei=
nen Nationen als Selbſtzweck zu ſchützen ſucht. Das
könnte uns den Vorwurf der Scheinheiligkeit
zu=
ziehen und den Glauben erwecken, daß unſere
Verpflich=
tungen nach dem Maßſtabe der Mildtätigkeit bemeſſen
ſeien. Lord Burghley war einſichtsvoller, als er der
Königin Eliſabeth zum Kriege gegen Spanien riet, weil
die Niederlande „bisher für Ew Majeſtät Königreich aals
Contreſcarpe gedient haben”. Aber obwohl die
Unab=
hängigkeit Belgiens eine der Haupturſachen des Krieges den Karpathen die Frühlingsoffenſive der
iſt und ſeine Wiedergewinnung eines der Hauptziele, ſo Verbündeten im Weſten aufgegeben würde.
ſollte man nicht vergeſſen, daß Englands Ziel jetzt
weiter geſteckt iſt, nämlich, ein Abkommen zu
er=
reichen, das auch für ſeine Alliierten annehmbar und eine Poſt bemerkt hierzu: Das iſt ein Beweis für die britiſche
Garantie für einen dauernden Frieden bieten ſoll. — Selbſtſucht. Die Briten verſuchen, die Verbündeten
die Neutralität Belgiens garantierte und in den
Dreiver=
band eintrat, waren die praktiſchen
Erwägun=
gen der Selbſterhaltung. Wir ſagten unſeren
Feinden bereits, daß, wenn ſie ein Eingeſtändnis dafür
verlangen, daß die Erhaltung des Gleichgewichts der
Kräfte einer der Urſachen war, aus denen wir den Krieg
begannen, ſie es haben können. (Das ſind wertvolle
Ein=
geſtändniſſe. D. Red.)
Eine Oſterbotſchaft des Papſtes.
* Köln, 10. April. Die Kölniſche Volkszeitung
mel=
det: Die Neu=York World veröffentlicht einen Bericht ihres
in der letzten Zeit mehrfach hervorgetretenen
Korreſpon=
denten Karl H. v. Wiegand über ſeine Audienz bei
Papſt Benedikt XV. Dieſe Audienz fand am
Mon=
tag, den 5. April, ſtatt. Der Papſt äußerte ſich dem
Be=
richterſtatter gegenüber: Senden ſie dem amerikaniſchen
Volke und der amerikaniſchen Preſſe meinen Gruß und
meinen Segen und übermitteln Sie dieſem edlen Volke
meinen einzigen Wunſch: Arbeitet unabläſſig und
uneigen=
nützig für den Frieden, auf daß dem entſetzlichen
Blut=
vergießen mit all ſeinen Schreckniſſen möglichſt bald ein
Ende bereitet werde. Damit werdet Ihr Gott, der
Menſch=
heit und der ganzen Welt einen großen Dienſt erweiſen
und das Gedächtnis dieſer Eurer Tat würde unvergänglich
ſein. Wenn Euer Land alles vermeidet, was
den Krieg verlängern kann, in dem das Blut
vieler Hunderttauſender fließt, dann kann Amerika
bei ſeiner Größe und bei ſeinem Einfluß in beſonderem
Maße zur raſchen Beendigung dieſes
unge=
heueren Krieges beitragen. Die ganze Welt
blickt auf Amerika, ob es die Initiative zum
Frieden ergreifen wird. Wird das amerikaniſche
Volk den günſtigen Augenblick zu erfaſſen wiſſen? Wird
es den Wunſch der geſamten Welt erfüllen?
Ich bete zu Gott, daß es ſo kommen möge. Wiegand
fährt fort: Dies iſt die Oſterbotſchaft, welche mir
der Papſt in dieſer denkwürdigen Audienz — dem erſten
Interview, welches ſeit dem Tode Leos XIII. einem
ame=
rikaniſchen Journaliſten gewährt wurde — für das
ame=
rikaniſche Volk übertrug. Der Heilige Vater fuhr fort: unterm 8. April: Die letzte Konferenz der japa=
Betet und arbeitet unermüdlich und einmütig für den
Frieden. Dies iſt mein Oſterwunſch und mein tägliches
Gebet. Alle meine Anſtrengungen gelten dem Frieden.
Der Papſt ſchloß: Ich ſetze meine ganze Hoffnung für
einen baldigen Frieden auf das amerikaniſche Volk und
auf den Einfluß und die Macht, über welche es in der
ganzen Welt verfügt. Gerecht, unparteiiſch und jederzeit
neutral in allen ſeinen Bemühungen, wird Amerika,
ſo=
bald der geeignete Augenblick für die Einleitung von
Friedensverhandlungen gekommen ſein wird, der
nach=
drücklichſten Unterſtützung des Heiligen Stuhles ſicher ſein, wiſſe weſentliche Punkte zu konzentrieren, als ob man der
Ich habe dies bereits Ihrem Präſidenten durch ſeine an=jüngſten Erklärung Okumas hinſichtlich der
geſehenſten Freunde wiſſen laſſen.
* Berlin, 10. April. Zur Unterredung
Wie=
gands mit Papſt Benedikt bringt der
Lokalan=
zeiger noch folgende Einzelheiten. Danach ſagte der Papſt,
indem er Wiegand empfing:
„Ich freue mich, einen Vertreter der amerikaniſchen
Preſſe zu empfangen, für welche ich eine hohe Achtung
hege und deren Macht, Gutes zu tun, ich ſchätze. Die
Preſſe der Welt iſt ein mächtiger Faktor von ungeheurer
Gewalt, welche viel dazu tun kann, um zu helfen, den
Weg zum Frieden vorzubereiten. Beſonders in Ihrem
Lande übt ſie einen ungeheueren Einfluß auf die
öffent=
liche Meinung und Stimmung aus. Wollen Sie
freund=
lichſt der amerikaniſchen Preſſe meine heißen Wünſche und
Hoffnungen übermitteln, daß ſie ihre große Macht und
ihren Einfluß im Intereſſe Gottes und der Menſchheit
ausübe, indem ſie darauf hinarbeitet, dem Krieg ein
Ende zu bereiten, und indem ſie für die Sache des
Friedens unaufhörlich ſelbſtlos, unparteiiſch und mit
Ge=
rechtigkeit nach allen Seiten ihre Kraft einſetzt.”
Weiter erklärte der Papſt: „Der Wunſch des Hl.
Stuh=
les iſt der, daß dieſer furchtbare Krieg enden und der
Friede wieder hergeſtellt werden möge, ſobald es nur
irgend möglich iſt, und daß, um dieſes Ziel zu erreichen,
alle moraliſchen Mittel und Einflüſſe, die zu unſerer
Ver=
fügung ſtehen, hierzu in Bewegung geſetzt werden
müſſen.‟ Nachdem der Papſt Wiegand gebeten hatte, die
bereits gemeldete Botſchaft in Amerika zu übermitteln,
fuhr er foört, daß er ſeine menſchenfreundlichen
Anſtren=
gungen bei den kriegführenden Nationen fortſetze und daß
er keine Anſtrengungen geſpart und keine
morali=
ſchen Mittel unverſucht gelaſſen habe, um
wenigſtens eine Verbeſſerung der allgemeinen
Verhält=
niſſe der Kriegführenden ſowie der Schrecken und des
Elends des Krieges durchzuſetzen.
Wiegand berichtet ferner, daß auf den Vorſchlag des
Papſtes an Deutſchland in einen zweitägigen
Waf=
fenſtillſtand zur Beſtattung der Toten in
Nordfrankreich zu willigen, vom deutſchen
Kaiſer am Oſterſonntag eine beipflichtende
Ant=
wort eingetroffen ſei, die erklärte, man möge die
fran=
zöſiſchen und engliſchen Befehlshaber durch ihre
Regie=
rungen in Paris und London benachrichtigen laſſen, daß
ſie Parlamentäre in die deutſchen Hauptquartiere ſchicken
mögen, um die Einzelheiten feſtzuſtellen, beſonders aber
die Plätze zu beſtimmen, innerhalb deren das Feuergefecht
während zweier Tage aufzuhören habe. Beim Abſchied
wiederholte der Papſt nochmals: „Ich hoffe auf den
Frieden.”
Sven Hedin an der Front.
* Wien, 10 April. Aus dem Kriegspreſſequartier
wird gemeldet: Sven Hedin iſt von einer einwöchigen
Reiſe an die Front im Bereiche der vierten Armee in den
Standort des Armeeoberkommandos zurückgekehrt. Er
beſuchte die Truppen in den vorderſten Stellungen und
beſichtigte auch die Etappeneinrichtungen der Armee mit
beſonderem Intereſſe. Der Forſchungsreiſende brachte
von der Fahrt die beſten Eindrücke mit und äußerte
ſich namentlich über die wahrgenommene Fürſorge für
Verwundete, Kranke, ſowie über die Verpflegung der hatte ſich als Adjutant des Leiters des Flugzeugweſ ns,
Truppen in Worten wahrer Bewunderung. Sven Hedin
begibt ſich morgen aufs neue an die Front.
Kritik der engliſchen Berſchterſtattung.
* London, 10. April. Times melden aus
Wa=
ſhington: Der engliſche Zenſor wird in Amerika
wieder kritiſiert. Diesmal handelt es ſich nicht um
die Unterdrückung von Nachrichten, ſondern um ein
Zu=
geſtändnis. Die Londoner Agentur telegraphierte am
Dienstag, daß angeſichts der ruſſiſchen Erfolge in
Als Urſache wurde der Wunſch der Engländer und
Fran=
zoſen, Leben zu ſchonen, angegeben. — Die Waſhington
Times ſchreibt: Die Haupturſachen, warum Englandfür ſie die Kaſtanien aus dem Feuer holen
zu laſſen. Sie kneifen bei den Dardanellen und in
Frankreich und ſind anſcheinend nur bemüht, ihre Küſten
zu bewachen, ſowie diplomatiſche Noten abzuſenden.
Selbſt die Neu=York Times ſieht ſich einem Rätſel
gegen=
über, obwohl ſie meint, daß es vielleicht klug ſei, den
Zeit hatten, im Weſten Vorbereitungen zu treffen.
Kundgebungen gegen den Krieg in Rußland.
* Genf, 10. April. Allmählich kommt es heraus,
daß die patriotiſchen Manifeſtationen in
Rußland nicht überall glatt verlaufen ſind.
In Twer wurde während der Manifeſtation eine
Gegenmanifeſtation veranſtaltet, oder, wie die
ruſſiſchen Blätter ſich ausdrückten, eine Menge von
halb=
wüchſigen Burſchen fing an, nichtpatriotiſche Rufe
auszu=
ſtoßen. An den Nationalflaggen waren die weißen und
blauen Streifen zerriſſen worden und mit den auf dieſe
Weiſe improviſierten roten Fahnen manifeſtierte
die Menge gegen den Krieg. Für dieſe
Gegen=
manifeſtation wurde ein gewiſſer Terech zu zwei Jahren
Gefängnis und der ſiebzehnjährige Naſarow zu acht
Mo=
naten Gefängnis verurteilt. Dem zuletzt Genannten
wurde die Zeit auf 2 Monate herabgeſetzt.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 10. April. Geſtern wurde
bekanntgegeben, daß an der Front im Kaukaſus
nur kleine Zuſammenſtöße an vorgeſchobenen Stellungen
ſtattfanden. An den Dardanellen keine
Verände=
rungen. Zwei feindliche Kreuzer beſchoſſen 2½ Stunden
lang mit Unterbrechung die Stadt Gaza an der ſyriſchen
Küſte und beſchädigten einen Teil der Hafenmole. Die
Stadt ſelbſt iſt unbeſchädigt. Auf den anderen
Kriegs=
ſchauplätzen hat ſich nichts Wichtiges ereignet.
Japan und China.
* London, 10. April. Times meldet aus Peking
niſchen und chineſiſchen Delegierten befaßte
riſchen Frage. Der japaniſche Geſandte Hicki wünſchte
eine Fortſetzung der Diskuſſion einer der Forderungen,
die den intereſſierten Mächten urſprünglich nicht mitgeteilt
worden war, nämlich die Bevorzugung Japans
in der Provinz Fukien.
*. London, 10. April. Daily Telegraph meldet
aus Peking: Japan zeigt jetzt eine ausgeſprochene
Ten=
denz, bei den Verhandlungen ſeine Anſtrengungen auf
ge=
friedliebenden chineſiſchen Politik beſondere Bedeutung
geben wollte. Während wichtige Einzelheiten bezüglich
der Mandſchurei und der öſtlichen inneren Mongolei noch
unerledigt ſind, zögert Japan im letzten Augenblick und
während die Konzeſſionen in Hanyehaping fortgeſetzt
Stoff zu erbitterten Debatten geben, beſteht Japan bei
jeder Zuſammenkunft hartnäckiger auf Art. 4 der Gruppe
5 der Forderungen, einem Artikel, der ihm das
Mono=
pol in den chineſiſchen Arſenalen und bei den
chineſiſchen Ankäufen von Waffen und Munition
ein=
räumen würde. Die militäriſche Bevormundung Chinas
müßte früher oder ſpäter das ganze Rahmenwerk der
Be=
ziehungen zu den Vertragsmächten zerſtören, die in
Oſt=
aſien und am Stillen Ozean Lebensintereſſen beſitzen.
Während es ſchwer ſei, eine andere Politik vorzuſchlagen
als die des Zuwartens wie ſie am 11. März im
Unter=
hauſe vorgezeichnet worden iſt, ſo wird dieſer
unaufhör=
liche Druck, wenn nicht etwas geſchieht, ſchließlich ernſte
ſprüche auf ſpäter zu verſchieben, wenn es ſich nur die
* Berlin 10. April. Die B. Z. meldet aus
Am=
ſterdam: Offiziöſe japaniſche Blätter räumen jetzt ein,
daß die amertkaniſche Regierung gegen die
For=
derungen Japans, die ſich auf die Mandſchurei
be=
ziehen, Einſpruch erhoben hat.
* Berlin, 10. April. Der Voſſiſchen Zeitung wird
aus dem Oberelſaß Hochwaſſer gemeldet. Jede
Verbindung zwiſchen den einzelnen Orten ſei unmöglich
geworden. Die deutſchen Pioniere leiſteten
Uebermenſch=
liches, um die Hochwaſſerſchäden von den ohnehin hart
mitgenommenen Sundgaugemeinden möglichſt
fernzu=
halten,
* Berlin, 10. April. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: In Amerika ſoll allgemein das Gerücht
verbreitet ſein, daß die Glacéhandſchuhfabrik „Latoska” in
Johann=Georgenſtadt (Königreich Sachſen), ein ſeit
Aus=
bruch des Krieges unter Staatsaufſicht geſtelltes engliſches
Unternehmen, von der Einwohnerſchaft vollſtändig
zerſtört worden ſei. An dieſer Geſchichte iſt nach
amt=
lichen Feſtſtellungen kein wahres Wort. Die
Be=
wohner von Johann=Georgenſtadt haben ſich niemals auch
nur die geringſte feindſelige Handlung gegen die Fabrik
zuſchulden kommen laſſen. Im Gegenteil, die
Arbeiter=
ſchaft iſt zufrieden, daß der Betrieb wie bisher
weiter=
geht. Die anſcheinend aus engliſcher Quelle ſtammende
Nachricht war wohl darauf berechnet, der amerikaniſchen
Kundſchaft den deutſchen Handſchuhmarkt zu verleiden.
* Straßburg, 10. April. Die Straßburger Poſt
meldet aus Rappoltsweiler: Der Fabrikant Camille
Schlumberger iſt ſeiner Gemeinderatsmandate verluſtig,
weil er ſeit Kriegsausbruch ſich freiwillig ins Ausland
begeben und ſeither die Sitzungen ohne Entſchuldigung
verſäumt hat. Schlumberger war früher einige Jahre
Bürgermeiſter.
* Paris, 9. April. Das Petit Journal meldet:
Major Marconnet, der bei der Beſichtigung eines
Schützengrabens am 27. November verwundet worden
war, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Marconnet
des Generals Roques, um die Organiſierung des
fran=
zöſiſchen Flugweſens verk ie it gemacht.
* Lyon, 9. April. Republicain meldet aus Paris:
Die Pariſer Frauen die zur Führung von
Auto=
mobilen die polizeiliche Erlaubnis beſitzen, haben einen
Automobilklub gegründet. Die Mitglieder des
Klubs ſollen ſich den Militärbehörden für militäriſche
Zwecke zur Verſügung ſtellen.
Vermiſchtes.
— Deutſcher Sektund der Krieg. Der
Ver=
band deutſcher Sektkellereien ſchreibt uns: Der gewaltige
Krieg hat neben weitgehender Umwertung wirtſchaftlicher
Verhältniſſe auch mancherlei Nebenerſcheinungen
gezei=
tigt, die beachtet werden müſſen. Zu den in ſchwere
Mit=
leidenſchaft gezogenen Induſtriezweigen gehören auch die
deutſchen Sektkellereien. Ganz abgeſehen von dem durch
die Lage der Dinge hervorgerufenen Minderverbrauch
erleiden dieſe deutſchen Unternehmungen einen
empfind=
lichen Verluſt durch den franzöſiſchen Mitbewerb! Seit
Jahren haben franzöſiſche Kapitaliſten in Deutſchland und
innerhalb des deutſchen Zollgebietes (Luxemburg) Nie=
Deutſchland vertreiden. Dieſe Betriehe ſiehen ſeit
Aus=
bruch des Krieges teils unter deutſcher Staatsaufſicht,
teils unter Zwangsverwaltung. Aber im Gegenſatz zu
den deutſchen Betrieben in Frankreich, welche geſchloſſen
wurden, verſenden die franzöſiſchen Betriebe in
Deutſch=
land ihre Fabrikate uneingeſchränkt weiter. Auf dieſe
Weiſe wird durch die Maßnahme des Staates, welche als
Vergeltungsmaßregel gegen Frankreich gedacht war, die
umgekehrte Wirkung erzielt: tüchtige deutſche
Aufſichts=
beamte führen mit deutſcher Tatkraft und mit deutſchem
Fleiß die Geſchäfte der franzöſiſchen Häuſer, und
franzö=
ſiſches Nationalvermögen wird auf Koſten des deutſchen
geſtärkt! Mit der auch heute noch nicht ausgerotteten
Vorliebe für alles Fremdländiſche werden namentlich in
Heereskreiſen die alten eingeſeſſenen deutſchen Marken zu
Gunſten der Marken dieſer ſogenannten Grenzfirmen,
wie: Mercier, Deutz u. Geldermann, Montebello, Vix
Bara, Coſſé, Leon Chardon uſw zurückgedrängt. Der
Mitinhaber eines ſolchen franzöſiſchen Hauſes ſteht als
franzöſiſcher Offizier in den Reihen unſerer Feinde und
kämpft gegen uns. Dieſer Hinweis allein dürfte genügen,
jeden Deutſchen zu veranlaſſen, ausſchließlich deutſchen
Schaumwein zu trinken, denn gerade in den Kreiſen, die
Sekt genießen, dürfte ſich wohl niemand finden, der
be=
wußt franzöſiſches Kapital unterſtützen möchte!
Literariſches.
— Vom Kriegsſchauplatz. Feldpoſtbriefe und
andere Berichte von Mitkämpfern und Augenzeugen.
Mit Beiträgen von Richard Dehmel und Karl Bleibtreu
herausgegeben von Karl Quenzel. Mit Bildern nach
Original=Aufnahmen. 304 Seiten. Leipzig, Heſſe & Becker
Verlag. In ſteifem Umſchlag 1,50 M., in Leinenband
2 M. Das trefflich ausgeſtattete Werk, dem auch Bilder
beigegeben ſind, enthält Fe dpoſtbriefe, Tagebücher und
ſich hauptſächlich mit der Beſprechung der mandſchu= andere Berichte von Mitkämpfern und Augenzeugen und
verrät überall die Hand eines gewiſſenhaften, ſorgſam
wählenden Herausgebers. Eingeleitet wird es durch einen
offenen Brief des Dichters Richard Dehmel an ſeine
Kinder, in dem in wundervollen Worten das „herrliche
und heilige Hauptziel des Kampfes” geſchildert wird.
Es folgt ein ausgezeichneter Artikel des bekannten
Kriegs=
ſchriftſtellers Karl Bleibtreu, der eine Ueberſicht über die
„große Weltverſchwörung” gibt. Dann erleben wir im
Geiſte die gewaltigen kriegeriſchen Ereigniſſe im Weſten
wie im Oſten, und zum Schluſſe ziehen allerlei bunte
Bilder aus dem Felde an uns vorüber. Alles in allem
ein Werk, an dem man ſeine Freude haben kann, und
das auch für unſere Feldgrauen eine willkommene Gabe
ſein wird.
— Das Kriegs=Kochbuch der Wiener
Mode, praktiſch erprobt und in Berückſichtigung aller
wichtigen Geſichtspunkte zuſammengeſtellt von Marianne
Stern, iſt ſoeben erſchienen. Ueber zweihundert
vorzüg=
liche, einfach herſtellbare Rezepte erleichtern der Hausfrau,
ſowohl dem Gebot des Staates, als den Notwendigkeiten
des Hausſtandes Rechnung zu tragen. Das Büchlein iſt
in allen Buchhandlungen zum niedrigen Preiſe von
35 Pfennigen erhältlich.
Landwirtſchaftliches.
* Vedarf an Saatgut. Wie aus einer
Bekannt=
machung des Herrn Oberbürgermeiſters in der heutigen
Folgen haben. Japan iſt offenbar entſchloſſen viele An= Nummer unſeres Blattes hervorgeht, ſollen
Minderbemit=
telte, mit höchſtens 4 Morgen Land, ihren Bedarf an
Kontrolle über die chineſiſche Armee zu ſichern vermag. Saatkartoffeln, Saathafer, Saatgerſte bei der
Zentral=
genoſſenſchaft der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Konſum=
vereine zu Darmſtadt, Sandſtraße 36, umgehend anmelden.
2 Unfallverhütung in
kandwirtſchaft=
lichen Betrieben. Der Vorſtand der land= und
forſt=
wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für das
Großherzog=
tum Heſſen hatte ſeither bereits
Unfallverhütungsvor=
ſchriften für den Gebrauch von landwirtſchaftlichen
Ma=
ſchinen und für land= und forſtwirtſchaftliche
Neben=
betriebe erlaſſen. Weitere Vorſchriften ſind jetzt auf die
landwirtſchaftlichen Geräte und
Spreng=
mittel, auf Vieh= und Fuhrwerkshaltung, die
Bauhaltung und die Verwendung des
elektri=
ſchen Stromes ausgedehnt worden. Die Vorſchriften
ſind bereits mit dem 1. Juli 1914 in Kraft getreten, von
ihrer Veröffentlichung wurde aber bisher mit Rückſicht auf
den Krieg abgeſehen. Die Einführung läßt ſich jetzt
in=
deſſen nicht mehr länger hinausſchieben, da das
Reichs=
verſicherungsamt mit Recht auf die Verhütung von
Un=
fällen zum eigenen Wohle der Verſicherten den
allergröß=
ten Wert legt. Die Vorſchriften ſind daher jetzt in einem
Heftchen vereinigt bei den Großherzoglichen
Bürgermeiſte=
reien zu jedermanns Einſicht offen gelegt. Es wird noch
beſonders darauf hingewieſen, daß die
Genoſſenſchafts=
mitglieder, es ſind dies alle land= und forſtwirtſchaftlichen
Betriebsunternehmer, oder die mit ihrer Stellvertretung
betrauten Perſonen, wenn ſie den
Unfallverhütungsvor=
ſchriften zuwiderhandeln, Geldſtrafen bis zu 1000 Mark
zu gewärtigen haben. Neben den Stellvertretern iſt der
Unternehmer ſtrafbar, wenn eine Zuwiderhandlung mit
ſeinem Wiſſen geſchehen iſt, oder er bei der Auswahl oder
Beaufſichtigung der Stellvertreter nicht die im Verkehr
nötige Sorgfalt beobachtet hat. Verſicherte Perſonen, die
den Unfallverhütungsvorſchriften für Verſicherte
zuwider=
handeln, können durch das Verſicherungsamt mit Geldſtrafe
belegt werden. Der Unternehmer kann zudem für jeden
Verſtoß gegen die Unfallverhütungsvorſchriften und einen
ſich daraus ergebenden Unfall haftpflichtig gemacht und
zum Erſatze der Aufwendungen, welche die
Berufsgenoſſen=
ſchaft aus Anlaß eines Unfalles zu machen hat,
heran=
gezogen werden. Den beteiligten Perſonen iſt es daher
nicht dringend genug zu empfehlen, ſich mit den neuen
Unfallverhütungsvorſchriften und den daraus
hergeleite=
ten Verpflichtungen ſobald als möglich bekannt zu machen.
F.C. Frankfurt a. M., 9. April. (Heu= und
Strohmarkt.) Bezahlt wurde für Heu 4,70—5,00 Mk.
Stroh fehlte. Geſchäft: ſchleppend. Die Zufuhren waren
aus den Kreiſen Hanau, Friedberg und Dieburg.
Letzte Nachrichten.
* Brüſſel, 10. April. Am 4. und 5. Mai finden im
Theater de la Monnaie zwei große Konzerte des
Philhar=
moniſchen Orcheſters unter Leitung von Felix
Wein=
gartner unter Mitwirkung erſter Geſangskräfte ſtatt.
Privattelegrammverkehr nach dem
Feldheer.
Die Vorſchriften über den ſeit Januar
zugelaſ=
ſenen Privattelegrammverkehr nach dem Feldheer ſind
beim Publikum immer noch nicht genügend bekannt.
Hierdurch wird der Betrieb der beim Telegraphenamt in
Frankfurt (Main) für den Verkehr aus dem Bereich des
18. Armeekorps eingerichteten Prüfungsſtelle weſentlich
erſchwert, was leicht zu unerwünſchten Verzögerungen der
Telegramme führen kann.
Haupſächlich werden folgende Beſtimmungen der
Be=
achtung empfohlen. 1. Die an die Prüfungsſtelle
gerich=
teten Briefe mit Telegrammen müſſen frankiert ſein,
auch wenn ſie durch Vermittelung einer Poſtanſtalt am
Wohnort des Abſenders aufgeliefert werden. 2. Nur
Tele=
gramme mit wirklich wichtigen, dringlichen Mitteilungen
können befördert werden. Von der Einſendung oder
Vorlegung weniger wichtiger Telegramme, z. B. ſolchen
mit Glückwünſchen oder allgemeinen Anfragen nach
Be=
finden und Aufenthaltsort und dergl. iſt abzuſehen.
3. Der Kopf und der Beförderungsvordruck der
Tele=
grammformulare iſt nur für dienſtliche Vermerke beſtimmt
und darf vom Publikum nicht ausgefüllt werden.
Die Aufſchrift der Telegramme muß den bekannten
Telegrammen, muß die Unterſchrift auch die Angabe des
trägt 5 Pf. für das Wort, wobei die Aufſchrift ohne
Rücſcht aufgterſchriſt dürfen Tarwörter gezäht wir,
20 Taxwörter umfaſſen und ſind ſo kurz als möglich zu
halten. Vorausbezahlung der Antwort iſt nicht zuläſſig.
5. Die Gebühren ſind in den Brief mit dem Telegramm
bei der Einſendung an die Prüfungsſtelle einzulegen, am
beſten in Poſtwertzeichen; es empfiehlt ſich dabei, die
Marken nicht mit der ganzen Fläche aufzukleben, weil
ſonſt die Erſtattung oder andere Verwendung
über=
ſchießender Gebühren (ſ. unter 6) erſchwert oder
unmög=
lich gemacht wird. 6. Die Telegramme müſſen in
man=
chen Fällen von der Prüfungsſtelle durch Streichung von
Weitſchweifigkeiten oder unweſentlichen Ausdrücken
(Grüße uſw.) gekürzt werden. Hiedurch und infolge
un=
ſender bleiben mitunter kleine Gebührenbeträge übrig, die
nicht zur Poſtkaſſe verrechnet werden. Sofern die
Ab=
ſender, was wohl meiſtens zutreffen wird, damit
einver=
ſtanden ſind, daß dieſe Ueberſchüſſe durch Vermittelung
der Prüfungsſtelle dem Roten Kreuz zugewendet werden,
iſt es zweckmäßig, dies durch einen nachrichtlichen
Ver=
merk auf dem Telegramm zum Ausdruck zu bringen.
Andernfalls werden die überſchießenden Gebühren an die
Abſender zurückgeſandt. 7. Die genauen Vorſchriften
über den Privattelegrammverkehr nach dem Feldheer
können bei allen Poſt= und Telegraphenanſtalten erfragt
werden; mit der Auflieferung der Telegramme ſelbſt
haben dieſe jedoch amtlich keine Befaſſung.
Küchenrezepte,
veröffentlicht von der Städtiſchen Zentrale für
Volks=
ernährung im Krieg.
Körbelſuppe.
Man wäſcht den Körbel, läßt Fett oder Butter heiß
werden und ſchwitzt Mehl daran. Nun gibt man den
Körbel bei, rührt und kocht bis zum Weichwerden, gießt
ſo viel Waſſer bei, wie man zur Suppe benötigt, reibt ein
wenig Muskat dazu, gibt eine Priſe Salz und nach
Be=
lieben etwas Milch dazu. Man kann die Suppe auch mit
einem Eigelb anrühren. Sauerampferſuppe, welche auch
ſehr zu empfehlen iſt, wird auf die gleiche Art zubereitet.
Fiſchauflauf.
1 friſcher Kabeljau oder Schellfiſch wird gereinigt, in
Salzwaſſer nebſt Wurzelwerk und Gewürzkörner gar,
aber nicht zu weich gekocht. Nachdem er ausgekühlt, wird
gehäutelt und in Stückchen zerlegt. Inzwiſchen hat
man 1—1½ Kilogramm Kartoffeln mit der Schale nicht
all=
zu weich gekocht, geſchält und in Scheiben geſchnitten.
und von Mehl und Zwiebel in Duter eine helgelbe
Ein=
brenne gemacht, die mit Waſſer dicklich verkocht wird und
mit Salz abgeſchmeckt. In eine mit Butter oder Fett
aus=
geſtrichene Form legt man abwechſelnd Fiſch, Kartoffel
und Tunke. Die oberſte Schicht muß Kartoffel ſein, mit
Weckmehl beſtreut und mit Fett beträufelt. 15Stunde im
Ofen backen.
Orangen=Reis.
250 Gramm Reis in reichlich Waſſer gar kochen,
auf ein Sieb tun. (Die Brühe gibt eine gute Suppe.)
Dann den Saft von 4, die geriebene Schale von 2
Oran=
gen mit 250 Gramm Zucker einen Wall aufkochen laſſen,
den Reis noch einen Augenblick dazu und mitkochen laſſen,
dann in eine Form zu Stürzen füllen. Dieſe Speiſe
ſchmeckt mit jedem Fruchtſaft vorzüglich.
Kartoffeltorte.
¼ Pfund Butter, 4 Eier (das Weiße zu Schnee) gut
verrührt, ½ Pfund geriebene gekochte Kartoffeln,
zuſam=
men eine halbe Stunde gut gerührt, ein Kochlöffelchen
Mehl (nach Belieben etwas geriebene Mandeln und
Zitronenſaft) in gut gefettete Form getan und ſogleich
ge=
backen. Als Kirſchenmichel 3 Pfund Kirſchen und
das doppelte Rezept.
Reismehlſpeiſe.
6 Eigelb, 1 Taſſe Zucker, 1 Taſſe Reismehl, etwas
ge=
riebene Zitronenſchale oder Vanille. Das Eiweiß zu
Schnee, ½—¾ Stunde gebacken.
Aus dem Heſſiſchen Kriegskochbuch; zu haben
in den Buchhandlungen und in der Städtiſchen
Zentral=
ſtelle, Stadthaus, Zimmer 26, für 15 Pfennig.
Briefkaſten.
Anfragen können nur beantwortet werden, wenn die genaue Adreſſe des
Anfragenden angegeben und die Abonnementsbeſcheinigung beiliegt.
G. E. Ein gutes Zeichentalent iſt in vielen Berufen
von Nutzen. Bei der Wahl eines Berufs müſſen aber
auch die anderen Fähigkeiten und Charaktereigenſchaften
in Berückſichtigung gezogen werden.
F. H. Untaugliche werden nicht zum Heere
einge=
zogen.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 189
enthält: Generalkommando des X. Armeekorps.
Landſturm=Inſpektion Nr. 3 des XX.
Armee=
korps. Infanterie uſw.: Stab der 41. Reſerve=
In=
fanterie=Brigade. Garde: 1., 2., 3., 4. und 5. Garde=
Regi=
ment; 2. Garde=Reſerve=Regiment; Grenadier=
Regimen=
ter Alexander, Franz, Eliſabeth und Nr. 5; Garde=
Füſi=
lier=Regiment; Garde=Schützen=Bataillon. Lehr=
Infan=
terie=Regiment. Grenadier=, bezw. Infanterie=, bezw.
Füſilier=Regimenter Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 11, 15. 16,
17, 21, 22, 23, 25, 26, 28, 30, 34, 37, 40, 41, 43, 46, 48, 49,
51, 54, 55, 56, 57, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 72,
76, 77 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, 87. 89, 90, 91, 97,
98, 99, 109, 110, 112, 113, 114, 115, 116. 118. 128, 129 (ſiehe
auch Erſatz=Infanterie=Regiment Hoebel), 132, 136, 137,
138, 140, 141 (ſiehe auch Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel), 142,
143, 144, 146, 147, 148, 149, 151, 152, 156, 157, 158, 163,
168, 173, 175 (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel), 176.
Reſerve=Infanterie=Regimenter Nr. 1, 5 3. 8, 9, 11, 15,
18, 21, 23, 24, 26, 27, 28, 34, 35, 37 (ſiehe Erſatz=Inf.=
Regt. Leimbach=Zerener), 48, 49, 52, 56, 60, 61, 64, 66,
71, 72, 76, 77, 80, 81, 82, 83, 85, 91, 94. 111, 130, 201,
204, 205, 206. 209, 212, 213, 217, 219, 225, 226, 227, 228,
229, 230, 231, 232, 233, 250, 252, 254, 256, 257, 259, 260,
261, 262, 264, 265, 270. Erſatz=Infanterie=Regimenter
Gropp, Hoebel, Königsberg II, Leimbach=Zerener.
Land=
wehr=Infanterie=Regimenter Nr. 7, 9, 11, 15, 18 (ſiehe
auch Landw.=Inf.=Regt. Nr. 84), 21, 24, 25, 48, 49, 52,
53, 55, 60, 61, 72, 75, 76, 78, 81, 84, 85, 118. Landwehr=
Erſatz=Regimenter Nr. 3, 7. Beſatzungs=Regiment Nr. 2
der Brigade Douſſin. Feld=Bataillon Reiſer des
Detache=
ments Plantier. Erſatz=Bataillon Marienburg.
Ueber=
planmäßige Landwehr=Infanterie=Bataillone Nr. 2 und 3
Vorſchriften für Feldpoſtſendungen entſprechen. In allen des IV. Armeekorps. Landwehr=Erſatz=Bataillon Kulm.
Brigade=Erſatz=Bataille Preslau. 2. Kaſſel ſturu=Batail=
Wohnortes des Abſenders enthalten. 4. Die Gebühr be= Donaueſchingen, II Dortmund, II Koſten, Marienwerder,
Samter, Nr. 52. Landſturm=Erſatz=Bataillone III
Die=
lone Nr. 4, 5; Reſerve=Jäger=Bataillone Nr. 1, 11, 14, 21.
Radfahrer=Kompagnie der 30. Reſerve=Div. Feſtungs=
Maſchinengewehr=Abteilungen Nr. 2. 3 (ſiehe Erſatz=
Inf.=Regt. Hoebel); 1. Erſatz=Maſchinengewehr=
Kom=
pagnie des XX. Armeekorps (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt.
Gropp). — Kavallerie: Nachrichten=Abteilung der
5. Kavallerie=Diviſion. Garde=Küraſſiere; Küraſſiere
Nr. 1 (ſiehe Nachrichten=Abilg, der 5. Kav.=Diviſion), 2;
Dragoner Nr. 6 (ſiehe Komb. Kav.=Regt. Baun), 7 (ſiehe
Komb. Kav.=Regt. v. Flotow), 8, 11, 13, 14, 22; Reſerve=
Dragoner Nr. 5; Huſaren Nr. 3; Ulanen Nr. 6 (ſiehe
Komb. Kav.=Regt. Baun), 7 (ſiehe Komb. Kav.=Regt. von
Flotow), 9, 12; Jäger zu Pferde Nr. 2; Komb.
Kavallerie=
richtiger Vorausberechnung der Gebühren durch die Ab= Regimenter Baun und v. Flotow; Reiter=Regiment
Clei=
now (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt. Hoebel); Reſerve=Kavallerie=
Abteilung Nr. 78; 3. Landwehr=Eskadron des XX.
Armee=
korps; Landſturm=Erſatz=Eskadron Poſen. —
Feld=
artillerie: Stab der 79. Reſerve=Brigade; 2. Garde=
Regiment; Regimenter Nr. 1, 8, 11, 16, 17, 24, 31, 34,
47, 51, 73, 74, 81, 82; Reſerve=Regimenter Nr. 36, 57;
Landwehr=Abteilung des 1. Armeekorps; Landwehr=
Bat=
terie Siebert (ſ. Feldart.=Regt. Nr. 82). —
Fußartil=
lerie: 1. Garde=Regiment; Regimenter Nr. 4, 5, 8, 10;
Reſerve=Regimenter Nr. 1, 3, 4, 13, 17; Landwehr=
Batail=
lone Nr. 8 und 16; 8. Park=Kompagnie Breslau. —
Pio=
niere: Regimenter Nr. 19, 29, 31. I. Garde=Bataillon.
Bataillone I. Nr. 1, I. Nr. 2, I. Nr. 4, I. Nr. 7, II.
Nr. 10, I. Nr. 11, II. Nr. 15, I. Nr. 26, I. Nr. 28
Erſatz=Bataillone Nr. 3, 26 (ſiehe Erſatz=Inf.=Regt.
Hoe=
bel); 3. Landwehr=Kompagnie des VI. Armeekorps.
Leich=
ter Feſtungs=Scheinwerferzug Nr. 21 (ſiehe Erſatz=Inf.=
Regt. Hoebel). — Verkehrstruppen: Luftſchiffer=
Bataillon Nr. 5. Feldfliegertruppe. — Artillerie=
Munitionskolonnen Nr. 5 des VII. Armeekorps
und Nr. 5 des XXXVI. Reſervekorps. —
Fortifika=
tionen Breslau und Königsberg i. Pr. — Wegebau=
Kolonne II (Barry) des V. Armeekorps. —
Sani=
täts=Formationen: Sanitäts=Kompagnien Nr. 2
des I., Nr. 1 des VII., Nr. 3 des XX. Armeekorps. Nr. I
(ohne nähere Angabe); Landwehr=Sanitäts=Komp. Nr. 1
des 1. Armeekorps und Nr. 17. Feldlazarette Nr. 3 des
II. und Nr. 8 des VII. Armeekorps; Reſerve=Feldlazarett
Nr. 11 des VII. Armeekorps; Reſerve=Lazarett Coſel;
Lazarettzug Nr. 5. — Train: Reſerve=Diviſions=
Brük=
kentrains Nr. 15 und 16 des VIII. Reſervekorps. Feſtungs=
Fuhrpark=Kolonne Koblenz; Feſtungs=Fuhrpark=Kolonne
Nr. 1 Königsberg i. Pr. — Sächſiſche Verluſtliſte
Nr. 128.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Formamint
Feldpoſtbrief=Dackungen
in allen Apotheken und Drogerien.
KB E
(2417a)
Eine reizende Neuheit, welche die Kinder ſpielend
Geſchicklichkeit erlangen läßt und gleichzeitig Anregung
verſchafft, erhält auf Wunſch jeder Leſer koſtenfrei von
Neſtles Kindermehl, G. m. b. H., Berlin W. 57. Es iſt
dies eine Ausſchneidepuppe mit drei verſchiedenen,
aller=
liebſten Gewändern. Auf Wunſch wird auch eine
Probe=
doſe des berühmten Kindermehles beigefügt. (I5773
Familiennachrichten.
Die glückliche Geburt eines
Jungen
zeigen hocherfreut an
Autodroschkenbesitzer August Wagner
zur Zeit im Felde
und Frau Georgine, geb. Reindl.
Darmstadt, 10. April 1915.
(*7096
Nachruf.
Am 14. März erlag ſeinen ſchweren, am
13. erlittenen Verwundungen der
Offizier=Stellvertreter
Heinrich Seibert.
Er war ein Soldat von ſeltener
Pflicht=
treue und hohen Fähigkeiten.
Von den Vorgeſetzten geſchätzt, Kameraden
und Untergebenen verehrt, war er eine der
beſten Stützen der Batterie.
Er ſtarb den Heldentod!
Ehre ſeinem Andenken!
Im Namen der
5. Batterie Reſerve=Feldartillerie-
Regiments Nr. 56
Haniel
Hauptmann und Batterieführer.
(35796
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter
ſprechen wir Allen, ganz beſonders Herrn
Pfarrer Storck für die troſtreichen Worte am
Grabe, der Gemeindeſchweſter Sophie (
Martins=
gemeinde) ſowie für die zahlreichen Blumen=
und Kranzſpenden auf dieſem Wege unſeren
(5793
herzlichſten Dank aus.
Darmſtadt, den 10. April 1915.
Geſchwiſter Rahn.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei der Beerdigung unſerer lieben Schweſter,
Schwägerin und Tante
(5770
Fräulein Chriſtine Mühlfeld
ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. April 1915.
Heute abend entſchlief ſanft nach langen ſchweren Leiden meine gute
Mutter, unſere liebe Großmutter
Frau Martha von Hartmann=Knoch
geb. von Walter=Jeſchki,
Majoratsherrin von Elſtra pp.
Darmſtadt, z. Zt. Schloß Elſtra, 8. April 1915.
Benigna von Hombergk zu Vach, geb. von Hartmann=Knoch.
Ilſe von Hombergk zu Vach.
Henn von Hombergk zu Vach.
(5772
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und für die zahlreichen Blumenſpenden bei
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonders
danken wir auch den ehrwürdigen Schweſtern
für ihre liebevolle Pflege während der
Krank=
heit, ſowie für ihre troſtreichen Worte bei dem
Hinſcheiden.
(5812
Im Namen ſämtlicher Hinterbliebenen:
L. Reinfurt.
Darmſtadt, den 10. April 1915.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem Hinſche den meines lieben, unvergeßlichen
Mannes, unſeres guten Vaters, Großvaters,
Schwiegervaters, Bruders und Onkels
Heren Wilhelm Jarob Bund
ſagen wir auf dieſem Wege Allen, welche ihm die
letzte Ehre erwieſen, insbeſondere der Pflegeſchweſter
vom ſtädt. Krankenhaus, dem evang.
Handwerker=
verein, ſowie Herrn Pfarrer Zimmermann für die
troſtreichen Worte am Grabe, unſeren aufrichtigſten
Dank.
(5806
Kath. Bund
Familie Valt. Bund
Familie Ad. Aßmus.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter, ſowie
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Zimmermann, ſagen wir Allen unſeren herzlichſten
Dank.
(*7128
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Katzenmeier.
Darmſtadt, den 10. April 1915.
Wetterbericht.
Die Wetterlage iſt ſeit vorgeſtern unverändert
geblie=
ben: das nördliche Tief hat ſich noch mehr verflacht,
wäh=
rend das Hochdruckgebiet im Weſten an Ausdehnung
ge=
wonnen hat. Das nördliche und öſtliche Mitteleuropa
wird allerdings noch durch die Randgebiete der Depreſſion
beeinflußt, doch iſt eine fortſchreitende Beſſerung zu
er=
warten.
Wetterausſichten für Sonntag: Wolkig, trocken,
mild, nordweſtliche Winde.
Tagestalender.
Sonntag, 11. April.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½
Uhr (Ab. B): „Precioſa”.
Konzert um 4 Uhr im „Wiener Kaffee‟.
Verſteigerungskalender.
Montag, 12. April.
Ladeneinrichtung=uſw. Verſteigerung um 10
und 3 Uhr Eliſabethenſtraße 39.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr im
Rat=
haus zu Pfungſtadt.
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Büttelborner Gemeindewald.
Ständige Rettungswache der Sanitätskolonne.
Telephonruf Nr. 2425.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerek=
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel; für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem
Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
Montag, den 12. April
Dienstag, den 18. April
liegen zu unseren allmonatlichen
(5783
Reste-Tagen
im Parterre Reste aller Art aus, die wir zu ganz aussergewöhnlich
billigen Preisen verkaufen:
Schwarz-weisse Rabattmarken an diesen Tagen auch auf alle Reste.
Reparaturen
von Nähmaſchinen
„ Schreibmaſchinen
„ Sprechmaſchinen
werden in und außer dem Hauſe
zu den billigſten Preiſen ſchnell
(5442a
und gut ausgeführt.
Friedrich Händler
Mechaniker
Erbacherſtraße 5, 3. Stock.
Futerh. möbel aus
Herrschafts-
häusern : 2 pol. mod. Betten, pol.
Kleiderſchr., Waſchkom., Nachtſchr.,
Sekretär, Pfeilerſchr. mit Spiegel,
Vertiko, Wäſcheſchränkchen, Tiſche,
Stühle, 1= u. 2tür. lack. Kleiderſchr.,
1 Schlafz., imit. Nußb., ſehr gut erh.,
Schulbank, Schreibt. u. v. kl. Möbel
ſehr billig abzugeben. (*6894fg
Georgenſtr. 1½, Schreinerei.
1 grauer Mantel
1 feldgraue, 1 blaue Uniform zu
verk. Ernſt=Ludwigſtr. 23, I. (*7126
Torfstreu
Heu
Stroh
5598fg)
fuhren= u. zentnerweiſe, billigſt bei
Jnstus Press. Neckarſtr. 10.
Saatkartoffeln.
40 Zent. gute Speiſekartoffeln
(*7085
zu verkaufen.
Stadt Pfungstadt, Elisabethenstr. 2.
Norddentſche
Saatkartoffeln
FrühePrimel, Kaiſerkrone,
Oden=
wälder Blaue, Böhms Erfolg,
Induſtrie. Jedes Quantum. (*7118
Franz Thüsing Nacht.,
Telephon 2337 Kahlertſtraße 36.
ebe von jetzt ab wieder einige
Tage, ſolange Vorrat reicht,
(5394sg
prachtvolle
mit Freilaufnabe
Fahrravfür 20 Mark zu
verk. Neue Ireneſtr. 23, III. (*7102
Eine lack. Bettſtelle ſehr bill.
abzu=
geben Taunusſtr. 47, I. (*7068
Salatpflanzen abzug. Anton
Frank, Pankratiusſtr. 87. (*65
Sitz- u. Liegewagen
leicht zusammenklappbar
mit Verdeck:
M. 22.- 25.- 30.− 35.−
ohne Verdeck:
M. 10.− 13.− 15.− 17.−
Zerzscheges.
Gesellschaft mit beschr. Haftung
Ernst-Ludwigstrasse 19
Mitglied des Rabatt-Spar-Vereins
Versand nach auswärts prompt.
(4245a
bill. abzug. Gg. Schubkegel.
ut erhaltenes Fahrrad (Adler
billig zu verkaufen
Speſſartring 9, 1. Stock.
Für einige Zeit aus dem
Felde zurück!
Führe meine Praxis
perſönlich.
Alfred Schaefer,
11
Dentist.
Ernſt=Ludwigſtraße 13, I.
Erröten
ferner Schreibfurcht, Blickfurcht
Menſchenſcheu, Schüchternheit ꝛc. zu
überwinden, gibt Anleitung
Inſtitut Cornelius, Berlin W. 62.
Bror Bam
iſt zufrieden, wenn ſie ihre
Näh=
maſchine bei Peter Rickert,
Mechaniker, Hölgesſtr. 3,
repa=
rieren läßt. Kein Laden. Poſt.
arte genügt. Bitte genau auf
Hausnummer 3 zu achten. (*709a
Kling. inſtall. bill. Rekert,
Glektr. Lichtenbergſtr. 62. (*74dgm
Weißbinder=
Achtungt und
Lackierer=
arbeiten werden ſauber u. billig
ausgeführt.
(*709igo
Gerhardt, Bleichſtr. 17, 1. St
Selegeneiſckaut.
Neue Fahrräder, große Ueber
ſetzung, la Fabrikat, billig geger
Barzahlung zu verkaufen (4898a
Heidelbergerſtr. 23, Vorderh. part.
Einige gebrauchte Lampen für
Gasglühlicht billig abzugeben
Am Erlenberg 9.
*6931sg)
Zu verkaufen
Gasbadeofen mit
Zimmerheiz=
ung, Gaslampen, elektriſche
Pendel, Eisſchrank, ſowie zwei
Offizier=Mäntel, Reithoſe mit
Lederbeſatz. Wienersſtraße 83,
1. Stock.
(*7115
Aufpol. v. Möb.
Spezlalität: uſw., ſowie alle
vorkomm. Schreinerarbeiten (438a
Adolf Zeller Schützenſtraße 8.
Ebangeliſcher Herr wünſcht
glückliche Heirat
mit tüchtigem, häuslichem
Mäd=
chen nicht unt. 25 J. Gefl. Ang. m.
näh. Angaben u. Bild unt. O. 73
an die Geſchäftsſtelle. (*6740dg
Ein 33jähr. evang. Mann wünſcht
mit einem Fraulein von 25 b.
30 Jahren gleicher Religion mit
etwas Erſparniſſen zwecks ſpäterer
bekannt zu wer=
Heirat den. Fräulein
mittlerer Statur und in Stellung
bevorzugt. Angebote mit Bild
und näheren Angaben unt. P70
an die Geſchäftsſtelle erbeten.
Strengſte Diskretion zugeſichert.
Vermittlung verbeten. (*7090
et Herr, 26jähr., Akademiker,
Heildt. gut ſituiert, ſucht
Bekannt=
ſchaft mit hübſcher, gebild. Dame
zwecks ſpäterer Heirat. Angebote
mit Photographie unt. P 77 an
die Geſchäftsſtelle.
(*7116
Kermögende Damen, jg. Witwe,
2 junge Waiſe, geſchied. Frau
wünſch. Heirat. Koſtenl. Auskunft.
„Fides‟, Berlin. Elisabethstr. 66. (3186a
Die Adoptiptochter.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
26)
Herbert Frenſen war eines Nachmittags die
Klaus=
ſtraße herabgekommen, um ſich in ſein Laboratorium zu
begeben. Er wohnte in der oberen Stadt bei der Witwe
eines Beamten, wo er auch ſeine Mahlzeiten zu nehmen
pflegte. Nun hätte er ja ſeinen Weg auch weiter
ſtadtein=
wärts über die Bergſtraße nehmen können, aber in letzter
Zeit hatte er ſich angewöhnt, die Klausſtraße
hinabzu=
gehen. Warum er das tat — darüber gab er ſich keine ausgeforſcht zu werden.
Rechenſchaft.
Als er da eines Nachmittags an dem Parkgitter
vor=
überging, hatte er Britta Loſſen neben ſeinem Vetter
Theo in der Kaſtanienallee an der Parkwieſe gehen ſehen.
Das hatte ihn wie ein ſcharfer Schmerz durchzuckt.
Er ſtarrte ungläubig auf die beiden, ſah aber nun ganz
deutlich, daß Britta ſich ſchnell von ſeinem Vetter
ab=
wandte und dem Hauſe zuſchritt, während Theo der
klei=
nen Hinterpforte zuſtrebte.
Alſo doch Komödie! dachte er bitter.
Er wollte die Sache mit einem ironiſchen Lächeln
ab=
tun — aber das gelang nicht ſo einfach. Irgendetwas
drückte ihm in dumpfem Schmerz die Bruſt zuſammen.
Er ſchritt weiter und traf gerade mit Theo
zuſam=
men, als dieſer aus der Hinterpforte trat. Eine Weile
ſahen ſich die beiden Vettern ſchweigend an.
Woher kommſt Du denn, Herbert? fragte Theo,
ſicht=
lich unangenehm berührt.
Ich? Von zuhauſe natürlich. Ich bin auf dem
Wege ins Laboratorium. Und Du? Woher kommſt Du?
entgegnete Herbert kalt.
Wie Du ſchſt — aus dem Steinbrechtſchen Park,
antwortete Theo mit einem überlegenen Lächeln.
Durch die Hintertür?
Theo lächelte ſo unverſchämt, daß Herbert ihn am
liebſten beim Kragen gepackt und geſchüttelt hätte. Er
liebte Theo ohnedies nicht und ertrug ihn nur aus
Rück=
ſicht auf Onkel und Tante.
Du biſt ſehr neugierig, mein Lieber, ſagte Theo
höh=
niſch. Galanten Abenteuern pflegte man gern durch
Hin=
tertüren nachzugehen. Und man liebt es nicht, danach
Es zuckte nervös um Herberts Mund.
Wenn Du geheimnisvollen Abenteuern nachgehſt,
darfſt Du nicht vergeſſen, daß das Parkgitter
durchſich=
tig iſt.
Theo lächelte noch unverſchämter
Ah — Du haſt geſehen, daß
Daß Du mit einer Dame ſprachſt, nichts weiter, ſagte
Herbert ſchroff.
Nun, dann brauche ich Dich ja auch nicht weiter
auf=
zuklären.
Nein, das brauchſt Du nicht. Aber ich finde es nicht
ſehr ehrenhaft von Dir, daß Du das junge Mädchen
hierher zu einem Rendezvous beſtellſt. Du wirſt ſie ins
Gerede bringen.
Wieder lächelte Theo überlegen.
Neid der beſitzloſen Klaſſe, mein Lieber! Du gönnſt
mir mein Glück bei den Frauen nicht.
Herbert ſtieg die Zornröte ins Geſicht. Trotzdem
be=
herrſchte er ſich und ſagte ruhig:
Dein „Glück” bei den Frauen? Nein, dieſes „Glück”
neide ich Dir nicht.
Aber veleicht doch bei dieſer einen! Zu haſt Dir ſa
die ganze Zeit reichlich Mühe gegeben, mich von ihrer
Seite zu drängen, ſobald Du mich mit ihr zuſammen
ſahſt, ſagte Theo lauernd.
Wieder rötete ſich Herberts Stirn. Er konnte Theo
nicht Lügen ſtrafen.
Ich glaubte, die junge Dame weiche Deinen
Annähe=
rungen aus. Der Augenſchein hat mich eines anderen
belehrt.
Sie gingen eine Weile ſchweigend weiter, bis ſie ſich
an einer Straßenkreuzung trennten. Da ſagte Herbert
noch einmal ernſt und eindringlich:
Ich bitte Dich ernſtlich, vorſichtiger zu ſein, Theo.
Wenn Du es nicht aus Rückſicht auf das junge Mädchen
tuſt, ſo tue es aus Rückſicht auf Dich. Frau Michels läßt
Dich nicht aus den Augen, und daß ſie fähig iſt, einen
Eklat herbeizuführen, brauche ich Dir wohl nicht zu ſagen.
Theo biß ſich ärgerlich auf die Lippen.
Dieſes Weib iſt vom Satan beſeſſen! ſagte er brutal.
Herbert wandte ſich, angewidert von dieſer Roheit,
mit kurzem Gruße ab und ging.
Er mußte aber immerfort daran denken, daß Britta
Loſſen nun doch zu Theos Opfern gehören würde. Dieſer
Gedanke preßte ihm die Bruſt zuſammen.
Sie hat es nicht anders gewollte, dachte er und ſuchte
damit fertig zu werden.
Und ſo kam es, daß er am letzten Samstag Theo
ruhig gewähren ließ. Wenn Britta gewußt hätte, in
welch ſchlimmen Verdacht ſie geraten war!
Gerade von Herbert Frenſen hätte ihr das am
wehe=
ſten getan. Heimlich, im tiefſten Innern ihres Herzens,
hatte ſie ſich über ihr ſchönes neues Kleid ſo ſehr gefreut,
Aussergewonnnich biiniges Tiigeber!
Mlammmam
Kochtöpfe mit Deckel 1.85, 1.25
Nudelpfannen . . . . . . 1.10, 50
Schüsseln
. 1.10, 45
Durchschläge . . . 1.50, 1.25, 95
Salatseiher
1.10
Milchtöpfe . . . . . . 1.20, 1.—
Pfannen mit Stiel
1.25
Kasserollen . . . . . 1.10, 95, 45
Kaffeekessel
. 3.95, 3.25
Flaschen mit Verschl. 1.85, 1.60
Reibeisen
95
Kinderbecher
. 25
Tassen.
55
Leuchter
50, 45
Glaswaren
Satz-Schüsseln
Bierservice, 7teilig
Weingläser .
Kompott-Teller
Bierbecher
95, 85 ₰
95 ₰
. 20, 15, 10 ₰
. 12, 9, 7, 5 ₰
15, 12, 10, 8 ₰
Der
Deckel, verschiedene Größen 23
9
Wanduhr, gutes Werk
85₰
Verschledenes
Putzschränke
. 85 ₰
Handtuchständer
. 85 ₰
Bürstenbleche .
95, 70 ₰
Handtuchhalter
45 ₰
Eine Ladung Ia Zinkwaren
eingetroffen. Hochglanz-Verzinkung.
Schwere Qualität.
Elllame
Kaffeekannen . . . . . . . . . 85.
Milchträger
.85
Satz Milchtöpfe:
3 Stück 85
Wasserkannen . . .
85-
Toiletteeimer . . .
Fenstereimer mit Schrift.
85
Suppenschüsseln
85
Tiefe Schüsseln mit Henkeln 90
5799
ellt!
Slo meischann A-G.m. b. H.
Wundſchuh
Haupfmann
Gar
Ghuhe
für Damen und Herren
in unübertroffener Auswahl
(5760
G. Hauptmann
Fernſprecher 2005
Gegründet 1874
Rheinſtraße 19, im Hauſe Opel.
Damen- und Mädchenhüte
empfehlen in großer Auswahl
E M. EU
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
(5140a
Spderſtriße 13, I.
1 ſehr gut erhaltene Uniform
(61er Art.), ſowie grauer Mantel,
Reithoſe, Reitſtiefel u.
Dienſt=
rock abzugeben.
(5664sgo
Halbverdeck mit abn. Bock, 1= u.
Ozſpännig zu fahren, zu
ver=
kaufen Schießhausſtr. 70. (B4822
ekorationswaffen
zu verkaufen.
(5236t
Näh. in der Geſchäftsſtelle.
weil ſie daran dachte, daß Herbert Frenſen ſie darin ſehen
würde. Während ſie nun heute im Hauſe eifrig
mit=
hantierte, dachte ſie immer daran, ob er ihr auch heute,
wie vorigen Samstag, fern bleiben würde.
Sein Geſicht war ſo kalt und ſtreng geweſen. Sonſt
war er wohl ſtolz und zurückhaltend, aber nicht
unfreund=
lich zu ihr, und wenn ſie ſang und ſpielte, hatte ſie ſogar
ſeine Augen aufſtrahlen ſehen.
Frau Steinbrecht pflegte in warmen Worten von
Herbert Frenſen zu ſprechen. Sie ſchätzte ihn ſehr und
ſchien ihn ſehr gern zu haben. Ein guter, edler Menſch
mußte er ſein, trotz ſeines Stolzes.
Kindchen, ſehen Sie doch mal draußen in den Zelten
nach, ob alles richtig gemacht wird, ſagte Frau Stange in
Brittas Gedanken hinein.
Da ſchrak ſie empor und lief hinaus.
Schon um fünf Uhr trafen die erſten Gäſte ein. Britta
hatte ſich gerade bei Frau Steinbrecht in dem großen
Empfangsſalon eingefunden, als die erſten Wagen
vor=
fuhren.
Das herrlichſte Sommerwetter begünſtigte das
Park=
feſt. Am Tage vorher war ein erfriſchendes Gewitter
niedergegangen, das den Staub gelöſcht hatte. Nun war
es, als habe der Park ein friſches Feſtkleid angelegt.
In ſchneller Reihenfolge trafen die Gäſte ein.
Die alte Dame empfing ihre Gäſte in einer
wunder=
vollen, koſtbaren Spitzenrobe. Um den Hals hatte ſie als
einzigen Schmuck eine lange Schnur köſtlicher Perlen
ge=
ſchlungen und in dem noch vollen ſchönen Haar blitzte ein
ſchmaler Brillantreifen. Sie ſah friſcher und wohler aus
als ſeit Jahren, und ihre ſchwarzen Augen blitzten
leb=
haft aus dem ſanft geröteten Geſicht. Trotz ihrer Jahre
war ſie noch immer eine ſchöne, ſtattliche Erſcheinung.
Britta ſtand neben ihr wie der verkörperte Lenz;
aller Augen betrachteten überraſcht ihre heute ſo elegante
Erſcheinung. Wer ſie noch nicht kannte, der hatte es eilig,
ſich vorſtellen zu laſſen. Mancher ſah dann wohl ſehr
überraſcht aus, daß dieſes ſtolze, ſchöne Mädchen nur die
Geſellſchafterin von Frau Steinbrecht war. So ſah ſie
wirklich nicht aus und Frau Claudine behandelte ſie auch
viel mehr wie ein Haustöchterchen, als eine Angeſtellte.
Die öfters im Hauſe verkehrenden Gäſte hatten ſich
bereits mit dieſer „Laune” der reichen Frau abgefunden
Selbſt Frau Dr. Frenſen wunderte ſich, wie voll und
ganz ſich Britta das ſpröde Herz der alten Dame erobert
hatte. Nur der alte Doktor Frenſen wunderte ſich nicht.
Er allein wußte ja, warum Britta Loſſen Frau
Stein=
brecht ſo ſchnell ans Herz gewachſen war.
Aber ob mit oder ohne Ueberzengung, ale Gaſte des
Hauſes kamen Britta ſehr freundlich entgegen und
ſtell=
ten ſie auf den Platz, auf den Frau Steinbrecht ſie
hin=
geſtellt haben wollte. Britta gegenüber hatte ſogar die
„Haberfrau” eine gewiſſe Freundlichkeit und auch die
ſchöne Frau Michels gab ſich den Anſchein, als ſei ſie
ent=
zückt von ihr! Sie drängte ſich oft direkt in Brittas Nähe,
hauptſächlich dann, wenn Leutnant Frenſen ſich mit ihr
beſchäftigen wollte.
Aber dieſe beiden Frauen tuſchelten oft hämiſch über
Britta. Die „Haberfrau” tat das, weil ihre verknöcherte
Seele alles haßte, was jung und ſchön war und weil
Britta den Glanz des „Abendſterns” erſchrecklich
verdun=
kelt hatte. Frau Michels aber haßte Britta aus
Eifer=
ſucht; ſie fühlte, daß Britta ihre Rivalin war.
Frau Dr. Fenſen ſtieß einen leiſen Ruf des
Ent=
zückens aus, als ſie Britta ſah.
Kindchen, das iſt ja unerlaubt, wie reizend Sie
aus=
ſehen! Sie ſind wirklich der verkörperte Jugendtraum,
ſagte ſie bewundernd. Und ihr Gatte fügte mit ſeinem
feinen Lächeln hinzu:
Meine Frau hat Recht, man wird jung und froh,
wenn man Sie nur anſchaut!
Brittas Geſicht ſtrahlte.
(Fortſetzung folgt.)
Berichtigung
In meiner Anzeige vom letzten Samstag muss es statt „Nur noch 4 Tageée
„Iur noch 6 Tage
lauten. Freitag, den 16. April, ist letzter Tag meines
Total-Ausverkaufs wegen Geschäftsaufgabe.
Kaufhaus M. ScHNEIDER, Ludwigstraße 2.
Dentfeswaſchfwalche
wunderbar!
Deutsches Reichspatent.
Ueberall zu haben.
Röhm.S.Hads
chem. Fabriks
Darmlladt
Beities
(922a
ist etwas Neues und ganz Anderes, als die üblichen Seifenpulver und Sauerstoff-
Waschmittel. Neben Burnus braucht man nur noch ganz wenig Stückseife zum
Einseifen der hartnäckigsten Schmutzstellen. Burnus ist kein Bleichmittel, sondern ein
Lösungsmittel für den Schmutz und macht Rasenbleiche unnötig. Burnus schadet auch
im Ueberschuß angewendet der Wäsche in keiner Weise und greift die Hände nicht an.
Ein Versuch überzeugt.
Tussbodenlacke
Hasslachol
bestes Fussbodenöl
Patentamtlich geschützt.
Oelfarben
in allen Nüancen.
Fertig zum Streichen.
in verschiedenen Farben,
schnell trocknen&
sehr haltbar.
Parkettreinigungsmittel.
Parkett-Wachs
AlleArtikel zum Hausputz.
Cirine
Stahlspähne
Ciranol
Dahrits
Bohner-Wachs
Parkettreiniger
Leinöl
Secatif
Terpentin-Ersatz
Anton Fischer
Frankfurterstr. 12/14
Adler-Drogerie
Telephon 186.−
Geſchäfts=Verlegung.
Meiner werten Kundſchaft zur gefl. Mitteilung, daß ſich ab
. April mein Geſchäft nebſt Wohnung
Neue Ireneſtraße 16
in der Arheilgerſtraße) befindet und bitte um geneigten Zuſpruch.
(*7014sg
Poſtkarte auf Beſtellung wird vergütet.
Heinrich Blumenſchein, Ofengeſchäft.
Verlangen Sie
sofort gratis u. franko
Preis-
liste und Abbildungen von
Wohnungs-Einrichtungen.
Verlostospezialität: Einrichtungen von
ℳ 1000—10000.
Postkarte genügt.
Kaufen Sie keine Einrichtung, ohne vorher unser
Schau-
fenster und Lager besichtigt zu haben. (1097a
Aug. Schwab jr. — Rheinstrasse 28.
Es ist Ihr Vorteil!
Zu verkaufen
eine blaue Infanterie=Uniform,
(*7097
ein helles Jackenkleid
Eckhardtſtr. 21, II. St., rechts.
Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von
Scheuermann’s Bienenstände
Gartenstadt Hohlerweg 95— Telephon 1156
Bienenhonig letzter Ernte das Pfund 1.10 M.
Verkaufsstelle nur:
L. ENGELHARD Nachfolger, Darmstadt, Gr. Ochseng. 27.
Daselbst auch alle zur Bienenzucht nötigen Gerätschaften wie:
Wabenzangen, Imkerhandschuhe, Imkerschleier und-hauben,
Ia. Kunstwaben.
(4244a
Bienenhonig in Tuben-Feldpostpackung versandfertig.
Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig u. Wien
18 Karten=
Atlas zum Kriegsſchauplatz 1914/15. blätter mit
26 Haupt= und 18 Aebenkarten aus Aleyers Konverſations=Lexikon. In
Um=
ſchlag zuſammengeheftet
1 Alark 50 Pfennig
in amt=
Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15 lichen
. 20 Pfennig
Aktenſtücken. In Umſchlag .
Geſammelt von Eugen Wolbe. In
Kriegsgedichte 1914. Umſchlag
. 75 Pfennig
Duden, Rechtſchreibung d. deutſchen Sprache
und der Fremdwörter. Nach den für Deutſchland, Oſterreich und
die Schweiz gültigen amtlichen Regeln. Aeunte, neubearbeitete und ver=
. 2 Mark 50 Pfennig
mehrte Auflage. In Leinen gebunden.
121 Haupt=
Aeyers Geographiſcher Handatlas. und 128
Aebenkarten nebſt 5 Textbeilagen und Namenregiſter. Vierte Auflage.
. 15 Aark
In Leinen gebunden:
Aeyers Handlexikon des allgem. Wiſſens.
Sechſte Auflage. Annähernd 100000 Artikel und Verweiſungen auf 1612
Seiten Text mit 1220 Abbildungen auf 80 Illuſtrationstafeln (davon 7
Farben=
drucktafeln), 32 Haupt= und 40 Nebenkarten, 35 ſelbſtändigen Tertbeilagen
und 30 ſtatiſtiſchen Uberſichten. 2 Bände in Halbleder gebunden 22 Mark
20 Mart
oder in 1 Halblederband gebunden
Mark
65
2.0%
an.
L. & M. Fuld
12 Kirchstrasse 12(375a
gegenüber der Stadtkirche.
sbache.
gesündestes
Generalvertrieb
und Depot für
Darmstadt und
Umgegend:
Philipp Barth
Dieburgerstr. 5,
Telephon 1646,
Fannen
in allen Farben und Größen.
Fahnenſtoffe:: Fahnenſtangen,
— Fahnenknöpfe
in großer Auswahl billigſt.
L. Engelhard Nachf.
Scheuermann, Darmstadt,
Gr. Ochſengaſſe 27. Tel. 1156. (2665a
=Pliſſierenl 2
Sämtliche moderne Pliſſee=
Arbeiten werden tadellos nnd
ſorgfältigſt ausgeführt (5440a
Spezial=Bekatur= und
Piſſee=Auſtalt
Ernſt Göbel, Schulſtr. 11.
Alles Was Man zum Seibstantertigen der Hate bräucht
finden Sie bei mir in ganz enormer Auswahl zu billigsten Preisen.
Mattormen
in Bast, Litze, Tagal, Borde,
Stroh, Florentiner etc. etc.
von Mk. 1.20 an bis Mk. 8.50
Ca. 300 verschied. Formen
in allen Farben.
Viele Tausende am Lager.
Kinderhüte
kaufte ich einen grossen Lagerposten
und empfehle solche fertig garniert
von 50 Pfg. an bis Mk. 2.00
EinPostenganzfeine Sachen
mit Band und Blumen garniert
Stück nur 3.50 Mk.
Linonformen
oderne
Borden
Fertige Trauerhüte von 4.40
jedes Stück Mk. 1.10
Kinderformen . . . . Mk. 0.80
Marly, Linon Mtr. Mk. 1.00, 1.30 1 Stege mit Futter, sehr praktisch 50 Pfg.
Trauercrep Mk. 1.80, 2.80, 3.80
Grenadine Meter Mk. 2.70, 4.80 Hutnadeln
Mull, Barege . . Mk. 0.25, 0.35 Spitzenschützer 5 Pfg. bis 15 Pfg.
Mk.
Trauerschleier
an
alle Farben . Meter 15, 20, 25 Pfg
Ring 10, 12, 20 Pfg
Draht .
15, 20, 30 Pfg
Stege
Fert. Hutfutter.
15, 25 Pfg.
5 Pfg. bis 1 Mk.
von
1.70
ca. 60 verschiedene Nummern bis feinste Ausführung vorrätig.
Mk.
an.
(5784
Blumen
aller Art, alle Farben
z. Beispiel Rosen in 400 Nummern
— Grosse seidene Rosen
—.45, —.70, —.85, 1.10 Mk.
Pensee, Pique . von 70 Pfg. an
Fertige Blumenranken in
von 45 Pfg. an
Masslieb
von 70 Pfg. an
Kirschen .
von 75 Pfg. an
Margritt
von 60 Pfg. an
Röschen .
Sehr reiches Lager in
schwarzen und weißen Rosen,
Beeren, Laub etc.
Bänder
Meine Preise!
In meinen Schaufenstern ist alles mit lesbaren Preisen ausgezeichnet!
moderne Streifen in schwarz, weiss
und farbig
Meter 80 bis 2.70 Mk.
Ripsbänder —.60 und 95 Pfg.
Chinebänder —.95, 1.20,
2.20 Mk.
Samtbänder von 25 Pfg. an
Ausnahmepreis für
Samtbänder mit Blumen bedr., auch
als Lautenbänder, Meter 40 Pfg.
Haarbänder zum aussuchen
Stück 15 Pfg.
Nationalbänder, alle Breiten.
Meine Preise!
Spezialhaus Georg Schubkegel Rheinstrasse 4
Unter hohem Protektorat Ihrer Darchlaucht der Fürstin
Marie zu Erbach-Schönberg, Prinzessin von Battenberg.
sche
Prot.PhSchm-ARddehhelrrehkanst
zugleich Gesangschule für Konzert, Oper und Haus.
Fernsprecher 2482 Gegründet 1851 Elisabethenstrasse 36.
Das Sommersemester beginnt Montag, den 12. April.
Ab 1. April d. J. wurde als weitere Lehrkraft für den Violoncell-Unterricht der Solo-
Cellist am Großherzogl. Hoftheater, Herr Hofmusiker Augo Andreae, gewonnen.
Kunstschule: Vollständige Ausbildung in allen Fächern der Musik.
Dilettantenschule: Vom ersten Anfange bis zur höchstmöglichen Ausbildung.
Elementar-Klavier- u. Violinschule: Für Kinder unter 10 Jahren zu ermäßigtem Honorar.
Einzel- und Klassen-Unterricht je nach Wunsch.
Schriftliche oder mündliche Aumeldungen an die Direktion, Elisabethenstraße 36, erbeten.
Sprechstunden vormittags von 11—12½ Uhr. Prospekte kostenfrei durch die Direktion,
die Musikalienhandlungen und das Verkehrsbureau.
(5335a
Die Direktion: Wilhelm Schmitt, Willy Hutter.
Diwan, Vertiko, gr. rund. Tiſch
und Regulator zu verk.
.7099) Darmſtraße 49, 1. St.
noch gut
erhaltene Anzüge
Wiener Café
für ſtärkere Figur billig zu verk.
17087) Pankratiusſtr. 41, 2. St.
mit Holländischem Likör-Salon
einſtes Lagerbier
per Glas ½ Liter 1.5
Freitags dunkel Bier,
*7077)
Bierbrauerei Erbacher Hof
Gabriel Grohe, Karlstr. 10.
- Ernst-Ludwigstrasse 8 am weissen Turm
Telephon 1707
Samstag und Sonntag
Erstklass.
Kanstier Konzert
samstug anfans 7, rmn.
Eintritt frei:
Sonntag 4 Uhr.
(*6904fsg
erein für Bogel= und Geftügelzucht
(älterer Verein)
Montag, den 12. April 1915, abends 9 Uhr,
im Vereinslokal Brauerei „Zur Krone‟
Monats=Verſammlung.
NB. Abgabe von Futterreis. Freiverloſung.
Der Vorstand.
5768)
werden umfaſſoniert
zirka 20 neueste Modelle,
auch Panama-Hüte werden
gereinigt
(5628a
Schulſtraße 10, 1. Stock.
F. W. Pfersdorff
Hofoptiker, Darmstadt
nur Luisenplatz 4.
in berderehe eare
empfehle ich
Wäschetuch jeder Art
Rein- und Halbleinen
Deckendamaste
Tisch- u. Mundtücher
Handtücher
küchenwäsche
Taschentücher
Anfertigung von Leib- und
Bettwäsche zu billigsten
Preisen. (5446a
Ludwig
Berbenich
Ecke Hügel- u. Steinstr. 2, II.
Telephon 2007.
Prismengläs., Leiß, Lasch, (ör;
Feldstecher m. Etuis v. 12ℳ4an
Kompasse m. Deckel u. Radium
Entfernungsmesser
raschenlampen
in allen Preislagen. — Spezialität:
Brillen und Zwicker
nech bestieher berenung (5010g,
Alle optische Waren
in allbekannter, bester Qualität.
Großh. Hoftheater.
Sonntag, den 11. April:
134. Abonnements=Vorſtellung. B36
Neu einſtudiert
Precioſa.
Schauſpiel mit Geſang und Tanz
in 4 Akten
von Carl Maria von Weber.
Perſonen:
Don Francesco
de Carcamo . . Rob. Kleinert‟)
Don Alonzo, ſein
Sohn
. Kurt Ehrle
Don Fernando
de Azevedo . . Herm. Knispel
Donna Elara,
ſeine Gattin . . Fritzi Niedt
Don Eugenio,
beider Sohn . Frz. Schneider
Don Contreras,
Leutn. b. d. Polizei Richard Jürgas
Donna Petronella,
ſeine Braut . . EllenWidmann
Der
Zigenner=
hauptmann
Viarda, die
Joh. Heinz
Zigeunermutter Minna Müller=
Hanno
Alice Hacker
Precioſa .
Lorenzo, 1 Zi= Paul Peterſen
Sebaſtian, geunerFrz. Herrmann=
Pedro, ein Schloß=
. Adolf Jordan
vogt
Fabio, ein Gaſtwirt Kurt Schüppel
Ambroſio, e.
valen=
cianiſcher Bauer Adolf Klotz
. Karl Weber
Ein Bauer .
Diener des Don
. Hans Debus
Carcamo .
*) vom Schauſpielhaus in Bremen
a. G. auf Engagement.
Nach dem 2. Akte längere Pauſe.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 0.65 ₰.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 10½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9½ Uhr.
Vorverkauf für die Vorſtellungen:
Montag, 12. April: Außer
Abon=
nement, Volks= und
Garniſons=
vorſtellung zu ermäßigten Preiſen:
„Der Pfarrer von Kirchfeld”
Anfang 7 Uhr.
Dienstag, 13. April: 135. Ab.=
Vorſt. A 33. „Tosca”. Kleine
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Mittwoch, 14. April: 136. Ab.=
Vorſt. B 37. Grillparzerzyklus
Erſte Vorſtellung: „Des Meeres
und der Liebe Wellen”. Kleine
Preiſe. Anfang 7½ Uhr.
Bekanntmachung.
Auf dem Schießplatz in Meſſel wird am 13. April 1915 mit ſcharfer
In=
fanteriemunition geſchoſſen.
dieſem Tage von 12 bis 9, Uhr geſprl.
Darmſtadt, den 9. Aprit 1915.
(5811
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. Dr. Roeſener.
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
. Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
finden ſich: 1 deutſcher Schäferhund, 1 Forterrier, 1 Dobermann,
1 Boxer (zugelaufep). Die Hunde können von den Eigentümern bei
dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die Verſteigerung der nicht
ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werktag, vormittags um
10 Uhr, ſtatt.
(5771
Anmeldung des Bedarfs von Saatgnt.
Minderbemittelte der Stadt Darmſtadt werden hiermit
auf=
gefordert, ihren Bedarf an Saatkartoffeln, Saathafer und Saatgerſte
bei der Zentralgenoſſenſchaft der heſiſchen landwirtſchaftl.
Konſum=
vereine, Sandſtraße 36, möglichſt bald, ſpäteſtens bis zum 14. April
anzumelden. Der Beſteller ſoll nicht mehr als 4 Morgen Land im
Betrieb haben. Alles Nähere iſt bei der genannten Anmeldeſtelle
zu erfahren.
Darmſtadt, den 9. April 1915.
(5764
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
Aufnahme der Viehbeſtände in Ausführung
des Reichsviehſeuchengeſetzes.
Nach den §§ 11—13 des heſſiſchen Geſetzes zur Ausführung des
Reichsviehſeuchengeſetzes und des Geſetzes über die Entſchädigung für
an Maul= und Klauenſeuche gefallenem Rindvieh ſind die
Vieh=
beſitzer, die nach der letzten allgemeinen Viehzählung einen
Rindvieh=
beſtand neu angeſchafft oder den zur Zeit der Viehzäblung
vor=
handenen Beſtand um mehr als ein Fünftel vermehrt haben,
ver=
pflichtet, die Zahl der zugeßangenen Tiere bis ſpäteſtens 14. April
eines jeden Jahres unaufgefordert bei der Stadtverwaltung (
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 50) anzumelden.
In gleicher Weiſe haben Pferdebeſitzer, die Pferde von einem
höheren Wert als 1000 Mark beſitzen, dieſe unter Angabe des Wertes
innerhalb 14 Tagen nach Beginn des Rechnungsjahres (1. April) oder
nach dem Erwerb im Stadthaus unaufgefordert anzumelden.
Ebenſo haben Händler bei Beginn des Rechnungsjahres ihren
Jahresumſatz, der am Schluſſe des Rechnungsjahres (31. März) auf
Grund der von den Händlern zu führenden Kontrollbücher (§§ 20—24
der Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats) feſtgeſtellt wird,
ſchätzungsweiſe anzugeben.
Die Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen hat zur Folge, daß
den Biehbeſitzern für das an einer Seuche gefallene Vieh keinerlei
Entſchädigung gewährt wird.
(5212dss
Darmſtadt, den 29. März 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert.
Bekanntmachung.
Das Umlagekataſter der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen für das Jahr 1914 liegt
2 Wochen lang, nämlich vom
12. bis einſchließlich 25. April ds. Js.
auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Beteiligten offen.
Etwaige Widerſprüche dagegen, daß ein Betrieb in das Kataſter
aufgenommen oder nicht aufgenommen, ſowie dagegen, wie er
ver=
anlagt iſt, ſind innerhalb eines Monats nach Ablauf der
Offen=
legungsfriſt bei dem Vorſtande der land= und forſtwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft in Darmſtadt zu erheben. Später eingehende
Widerſprüche können keine Berückſichtigung mehr finden.
Griesheim, den 9. April 1915.
(5767
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
Kunz.
Vermögens-Bilanz pro 31. Dezember 1914.
Aktiva
Poasein
*4
1 Guthaben der Spareinleger . . . .
1310 056153
191 9ae291 Hppotheken ꝛe.
,,,
. . 28 005—
54 164ss Vorſchüſſe ꝛc.
58029ſ30l Wertpapiere
5 604145 Bankguthaben . .
9000-
71320—1 Immobilien (Bilanzwert abzüglich ½ %
Ab=
ſchreibung
Eingezahltes Genoſſenſchaftskapital
28740-
5398191) Kaſſevorrat einſchl. Ausſtände
Reſervefonds
7 298146
Betriebsrücklage .
205575
228ſ90) In 1915 fällig werdende Zinſen für 1914
2 4231591
Reingewinn
387 574/33
Ser 5r4gs.
Summe
Mitgliederſtand:
Haftſumme:
ℳ 58 800.−
Anfang 1914
800—
Zugang in 1914
75 50 bl0.-
7200.-
Abgang in 1914
M 52 400.-
Stand Ende 1914
45
Darmſtadt, den 15. Februar 1915.
Spar= und Vorſchußverein der kath. Gemeinde Darmſtadt
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.
Der Rendant:
Der Direktor:
P. Meſſerſchmitt. (*5782
Prof. Ensgraber.
Darmstädter Pädadodium.
Anmeldungen für die Klassen Sexta bis Untersekunda,
sowie für die Vorbereitung zum Einjährigen-, Primaner-,
Fähn-
richs- und Abiturienten-Examen (auch für Damen) nimmt
entgegen
M. Elias, Herdweg 56½.
B4642)
öihr. Shlicher
für Oberrealſchule, darunter 2
Diercke=Gäbler und großes engl.
Wörterbuch (2 Bde.), billig zu
ver=
kaufen Schulſtr. 2, Seitenbau (*7099
Himbeerſtauden
großfrüchtige, werden billig ab=
(27083
gegeben
Hermannstrasse 51.
ut erh. 4flam. Gasherd, 60X260,
Gmit Tiſch billig zu verkaufen
*7101) Soderſtraße 67, 1. St.
Se
billig
ab=
ummophon zugeben
Heinheimerſtr. 23.
Haſenſtälle
1 ſchön., gr. Zteil., 1 kl. 3teil., 1 gr.
4teil. zu verkaufen. Näh. Roß=
(5810a
örferſtraße 15, part.
Preiſe für Fleiſch und Brot
in der Stadt Darmſtadt
am 5. April 1915.
(Mitgeteilt von der Großh.
Zentral=
ſtelle für die Landesſtatiſtik.)
Häufigſter Preis in 3 für 1 Pfund
Ochſenfleiſch mit Beilage . . 100
Rindfleiſch
. 86 u. 90
Kuhfleiſch
85)
Kalbfleiſch
. 100
Hammelfleiſch „
. 120
Schweinefleiſch,
. 120
Leberwurſt gewöhnliche
100
Blutwurſt,
. 100
Geräucherter Speck
.150
Schweineſchmalz, inländiſches 130
Schwarzbrot
20
*) Durchſchnittspreis.
Die Erhebung erſtreckte ſich auf
45 Metzgereien, und zwar auf 24,
in denen Ochſen=, Kuh= od.
Rind=
fleiſch, auf 17, in denen Kalbfleiſch,
auf 6, in denen Hammelfleiſch und
17, in denen Schweinefleiſch
ver=
kauft wurde; ferner für Brot auf
18 Bäckereien und 4 ſonſtige Läden.
Der von der Bäckerinnung
feſt=
geſetzte Preis für Schwarzbrot
be=
krägt:
für 4 Pfund — 80 Pfg.
für 2 Pfund — 40 Pfg.
riſche Eier zum Tagespreis
7 zu verk., daſelbſt auch junge
Legehähner.
(*7107
D. Rockenkelder, Lauteſchlägerſtr. 34.
jübſcher Garten
wenn möglich mit etwas
Gras=
garten u. Gartenhaus, zu mieten
geſucht. Angebote mit genauer
Angabe der Lage und des
Preiſes unter O. 21 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*6911
Im Heinrichwingertsweg ſind
noch einige
(5711sg
Kleingärten
zu verpachten.
Gartenbauverein Darmſtadt.
Näheres Wilhelmſtr. 20, part.
Wegen Todesfall iſt in Heſſen
ein größeres
(*7071
Uhren= und Goldwaren=
zu verk. Nur Angebote mit genauer
Angabe der Vermögensverhältniſſe
unter P 66 an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. werden berückſichtigt.
zu verkauf.
Kl. Milchgeſchäft Angeb. unt.
P 75 an die Geſchäftsſt. (*7105
Men
Angebot
een
Kleine Villa
Schön gelegene, geräumige, gut
vermietete kleine Villa, 15 Min. von
Darmſtadt gelegen, für 16 500 Mk.
zu verkauf. Kleinbelaſtetes
Grund=
ſtück oder Staatspapiere werden
in Verrechnunggenommen. Angeb.
unt. P 53 a. d. Geſchäftsſt. (5740sg
Auf den 1. Oktober 1915 iſt das
Grundstück
Wilhelminenplatz 7
in Darmſtadt, beſtehend aus
Wohnhaus, Stallung, Garten und
Rebengebäuden, anderweit zu
ver=
mieten oder auch zu verkaufen.
Näh. Auskunft erteilt Juſtizrat
Auth in Marburg a. d. L. (4881a
Seeheim a. d. B.
Moderne Villa, 9 Zimmer, groß
Garten, für 24000 Mk. zu verf.
event. auch zu vermieten. (*7106
Näh. L. metzler daſelbſt.
Le
Zuverläſſ. Vermittler f.
Derlohns=
geſchäfte geſ. Angeb. u. L. 2918 an
Haasenstein & Vogler, Berlin w. 8. (II,5775
Terark
Kanarienvögel
(Männchen und Weibchen) billig
zu verkaufen. Zu erfragen in der
(*7088gi
Geſchäftsſtelle 5
Sanarienhähne u. Zuchtweibch.
36 bilig zu verkaufen. (*7076
Mauerſtraße 9½ Stb. rechts.
ine gute Nähr= u. Fahrkuh m.
EKalb zu verkaufen. (5625fsg
dt,
rst4
zſtraße 40.
Stenographie nach Gabelsberger!
Unser nächster Lehrgang für Anfänger beginnt am
Dienstag, den 13. April, abends 8½ Uhr, in unseren
Unter-
richtsräumen, Mathildenplatz 8.
Honorar: Mark 6.—.
Dauer: 20 Stunden.
Maschinen-Schreibunterricht
nach der Zehn-Finger-Blindschreib-Methode auf
ver-
schiedenen Mgschinen durch bewährte Kräkte.
(5296smg
Beginn jederzeit. Billiges Honorar.
: :: Kein Klassenunterricht,:::
Anmeldungen werden entgegengenommen, sowie jede
Auskunft erteilt in unserer Geschäftsstelle: Mathildenplatz 8, von
8—10 Uhr abends.
Kaufmänn. Stenographen-Gesellschaft „Gabelsberger‟ E. V.
Mathildenplatz 8.
Beethorch-Konsel vatorlam
Soderstrasse 6 (Kapellplatz).
Das Sommerscmester beginnt Montag, den 12. April.
Unterrichtsfächer: Klavier, Harmonium, Violine,
Violon-
cell, sowie alle übrigen Orchesterinstrumente, Gesang
(5452a
und Theorie.
Prospekte sind kostenlos in den hiesigen
Musikalien-
handlungen und in dem Institut zu haben.
Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen.
Der Direktor: M. Vogel.
Kaufmänn. Schnellſchönſchreiben
erteilt ab Dienstag, 13. April, den letzten Kurſus im
Bofer kaufm. Schnell=Schönſchreiben für Erwachſene jeden
Alters. Dauer des Unterrichts 10—12 Stunden à 1.20 ℳ.
Schreibkrampf wird beſeitigt. (*7119go
Kalligraph.
Lehrer. Wohnung: Luiſenſtraße 38, 1. Stock.
Ich kaufe
getragene Kleider, Stiefel, Wäſche,
Uniformen, Treſſen, Zahngeb. uſw.
Komme auch nach auswärts. (5454a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe 1.
Altes Gold
Brillanten, Platin und Silber
kauft zu höchſtem Wert (5324a
Zuwelenhandlung Kurtz
Pädagvaſtr. 2.
Telefon 1202.
1
Wer dort? (5567a
hier V. Schatz, Schloßgaſſe 22.
Ich komme ſof. u. zahle Ihnen für
getrag. Kleider, Schuhe, Zahn=
(
Kleine Drehbaukt Angeb.
erb=
u. P 71 an die Geſchäftsſt. (*7089
Ein gebrauchter Kleiderſchrank
E zu kaufen geſucht. Näheres mit
Preisangabe an
(*7073
John, Wilhelmſtraße 42.
Kaufe alte Zahngebiſſe, 1 Zahn
§t 30 Pf., alte Brennſpiten von
Brennapp., St. 2.50 Mk. G. Beſt,
Ludwigshöhſtr. 60, I. (5809a
Em Felde ſtehender Offizier ſucht
eine gebrauchte, aber vollſt.
Reitausrüſtung zu kaufen. Ang.
mit Preis unter P 76 an die
(5794go
Geſchäftsſtelle
Frauer Offizierumhang zu kauf.
geſucht. Angeb. unt. P79 an
(*7127
die Geſchäftsſt.
Shülteiſen, Metalle, Lumpen,
neue Tuchabfälle ꝛc. kauft.
zu höchſten Preiſen. S, Still,
Dieburgerſtraße 13.
(5623a
Gebrauchtes, jedoch gut erhaltenes
Fahrrad
zu kaufen geſucht. Angeb. mit Preis
unt. P 69 a. d. Geſchäftsſt. (*7084
Kaufe getragene
Achtung! Herren= u.
Damen=
kleider, ſowie Schuhe u. Zahngebiſſe.
Zahle die beſten Preiſe. (65710a
Frau m. Lemler, Obergaſſe 15.
Glügel oder Piano geſucht mit
Preis u. Fabrikangabe. Angeb.
u. B. bf. 117 Geſchäftsſt. (B, 8763
Zu kauf. geſ.: Feldgr. Offiz.=Unt=
O form f. ſtarke Fig., Extra=Rock,
Extra=Reithoſe, Litewka, Off.=Säb.,
braune Ledergamaſchen: Aag. nur
m. Pr. u. O. 12 Geſchäftsſt. (*7104
Weldgraue Offizier=Litewkg u.
Infant.=Mantel (ſchlanke Fig.)
zu kaufen geſucht. Angebote unt.
P 74 an die Geſchäftsſt. (*7103
ebrauchte Sitzbadewanne
zu kaufen geſucht. Angeb. u.
P 39 an die Geſchäftsſt. (*6961sg
Meräe
S iürehetratge r. I. (*725as
Danerfleiſch.
Schinken, 5—8 Pfd. ſchwer, M. 1.70,
Seitenſtücke M. 1.60 per Pfd.,
mager und mild geſalzen, gut ge=
(*7070
räuchert, verkauft
Scholl, Egelsbach
Westendstrasse 23.
Trauerhüte
von Mark 5.50 an,
Crepe=Schleier,
Handſchuhe,
Hut=
n. Armflore etc.
empfehlen (1597a
L. 6 M. Fuld
Kirchſtraße 12
gegenüber der Stadtkirche.
Stellenersucht
Weiblich
Fein. gebild. Fräul. ſ. Stellg. als
Hausdame o. Geſellſchafterin. Ang.
u. P 25 a. d. Geſchäftsſt. (*6918sgi
Junge Beamtenfrau ſucht bei
älterem Herrn oder Dame oder in
ſonſt ruhigem Haushalt die
Haus=
arbeit zu übernehmen. Angeb. u.
P 68 a. d. Geſchäftsſt. d. Bl. (*7094
Tücht. Waſchfrau nimmt noch
(*7081
Kunden an.
Dieburgerſtr. 42, Vorderh., p., r.
Frau ſucht Laufdienſt.
B5788) Ludwigshöhſtraße 9, Stb.
Männlich
Jg. Mann ſ. dauernde St. als Hausb.
o. Taglöhn. Heinheimerſtr. 22, Stb. (*g0
Ofene Stellen
Weiblich
Kontoriſtin, perf. in Stenogr.,
Schreibmaſchine, Buchführ. ꝛc.
per ſofort geſucht. Angebote
unter P 29 an die Geſchäfts=
(B5693
ſtelle.
Zum Entrit der 1. Zim üingere
Verkäuferinnen
für unſere Kleiderſtoff=Abteilung
geſucht. Gefl. Angebote nebſt
Zeugnisabſchriften erbitten
Gebr. Rothschild
Markt 2.
5797go)
Tüchige ſelbſtändige
Filialleiterin
für Fiſch= und Delikateſſengeſchäft
Nähe Darmſtadt geſucht.
Kleine Kaution erforderlich.
Näheres Eliſabethenſtraße 7
Nordſeefiſchladen.
*7120)
Geſucht beigutem Verdienſt.
I. Taillenarbeiterinnen für
Kon=
fektion, Arbeiterinnen, geübt im
Maſchinennähen, für Werkſtatt,
Heimarbeiterinnen für leichte
(5789
Näharbeit.
Wendelſtadtſtr. 1, part.
Geſucht zum 1. Mak ein tücht.
für Küche und Haus=
Mädchen arbeit. (*6960sai
von Zabern, Heinrichſtr. 64.
ſofort
Tücht. Dienſtmädchen geſucht
(*6932sg
Landwehrſtr. 24, part.
Tüchtiges Mädchen
in allen Hausarbeiten bewandert,
in kleinen Haushalt mit 1 Kinde
geſucht. Riedeſelſtr. 46, II. (5666sgi
Laufmädehen von 7—8 Uhr morg
geſucht. Schützenſtr. 7, II. (*7086
Per ſofort oder 15. April (*7111
geſucht, welches etwas nähen kann.
Guter Lohn u. gute Behandlung.
Näh. Saalbauſtraße 65, part.
Sackgaſſe 5 eine 2
Zimmerwoh=
nung ſofort. Näheres bei müller,
(*7066gm
Rhönring 131.
Zimmer
Taunusſtr. 45 IV., gr. l. Zimmer
m. Ofen an alleinſt. Frau zu verm.,
(*7062sg
ev. Möbelunterſt.
Kahlertſtraße 31, Eckhaus
Laden, 2 Schaufenſter, mit
Woh=
nung per 1. Juli zu vermieten.
Zu erfragen 2. Stock. (5400ms
Wegen plötzlicher Erkrankung
des ſeitherigen Dienſtmädchens
wird ſofort ein älteres, braves
Mädchen geſucht. Guter Lohn u.
ebenſolche Behandlung wird
zuge=
ſichert. Kantine z. Abt. Feld-Art.-
Regt. 25, Heidelbergerſtr. 47. (*7110
Zur Verwundetenpflege gehört auch die gründliche
Desin-
ſektion und Reinigung derWäsche und Verbandstoſfe.
Hierfür ist Persil das geeignetste Waschmittel, da es nicht
nur wäscht und Blut und Eiter spielend entſernt,ssondern
zugleich alle
Krankneitskeime toter.
Auch Liebesgaben, wollene Strümpfe, Puls-, Kniewärmer
usw. wasche man, ehe sie ins Feld geschickt werden, mit
Persil, um BlutvergiſtungenFvorzubeugen und
ange-
nehmeres Tragen zu ermöglichen. Billig im Gebrauch, da
weitere Waschzutaten, wie Seiſe, Seifenpulver usw. nicht
erſorderlich!
(
Lagerplütze Güterbahnhof
an der Kirſchenallee billig zu
ver=
mieten. Anfragen Landwehrſtr. 38.
Telephon Nr. 407.
(5777a
Versäen
Müllerſtr. 31 gr. helle
Werk=
ſtätte m. Gas, auch als Lagerraum
zu vm. Näh. daſ. part. (*7092go
Mlierte Zimmer
Eliſabethenſtr. 29, I., 2 fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (3720gik
auch Fabfikanten
der bekannten
HENKEL. & Cie., DUsSELDORF,
Henkel’s Bleich-Soda.
Strickabteilung
der Zentrale für Frauenarbeit im Rathaus.
Die Geſchäftsſtelle iſt Samstags nachmittags geſchloſſen.
Arbeitszentrale Darmſtadt zur Beſchäftigung von
Frauen und Mädchen (für das Großherzogtum Heſſen).
Einen jüngeren, wiligen, reinl.
(Radfahrer)
Junger Kaufmann
Hausburschen ſofort geſucht.
(521sgof Kräſtiger Fahrburſche geſucht.
*7117) Kahlertſtraße 36, part.
der ſeine Lehrzeit beendet hat, mit
guter Schrift, für Bureau geſucht,
Eintritt ſofort. Gefl. Angeb. unter
P80 an die Geſchäftsſt. (5808
Koſt und Wohnung im Hauſe.
L. Graßmann, Hofkonditorei,
Wilhelminenſtraße 6. (5753a
Tücht., energ., ält. Buchbinder
in dauernde Stellung ſofort
ge=
ſucht. Angeb. mit Lohnanſprüchen
unt. P18 a. d. Geſchäftsſt. (*6902fsg
Ein Mädchen, erfahr. in
Haus=
arbeit u. Nähen, alsbald geſucht.
Gute Zeugniſſe erforderl. Zu erfr.
in der Geſchäftsſtelle.
(5791a
Geſucht
Alleinmädchen
zu baldigem Eintritt, tüchtig in
Küche und Haus.
(*7114
Landgraf Philipp=Anlage 5, I.
Männlich
Hieſige
Möbelfabrilt
ſucht zum alsbaldigen Eintr. einen
unbedingt zuverläſſigen Herrn als
Heizer Hebach
Tücht. ält. Mann für ſof. (*6858fsg
H. Kunzmann, Hutfabrik,
Sprendlingen, Kr. Offenbach a. M.
Einige (5618fsg
Fahrrad-Reparateure
geſucht.
Carl Lorsch, Fahrzeuge,
Pankratiusſtr. 2¼.
Gipſer= und
(amerikan. Syſtem)
der bereit iſt, ſich auch aller ſonſt.
kaufmänniſch. Arbeiten mit
Inter=
eſſe anzunehmen.
Branchekennt=
niſſe erwünſcht, aber nicht
Be=
dingung. Anerbieten mit Angab.
über Alter, ſeitherige Tätigk.,
Ge=
haltsanſprüche erbeten unt. P 73
(5785
an die Geſchäftsſtelle.
Hohen Verdienst
erzielen Leute in allen Orten,
welche den Allein=Vertr. eines
konkurrenzl. Artikels d.
Nah=
rungsmittel=Branche übern.
Jede Hausfrau iſt Käufer.
Anfr. an L. Weber, Gießen,
Bleichſtraße 32. (*6990sg
Einige tüchtige Gipſer,
Stukka=
teure und Faſſadenputzer können
ſofort eintreten bei
(II,5638
E. & H. Allmendinger,
Gipſer= und Stukkateur=Geſchäft,
Karlsruhe 1. B.
Melanchtonſtr. 2.
2 redegew. Leute
(Radf.), zur Aufn. von Beſtell. auf
gut eingef. Touren alsbald geſucht.
Ang. u. P 37 an Geſchäftsſt. (*7061
Kräftige Arbeiter
geſucht. Anfangslohn 40 Pfg
per Stunde.
5382a)
Lippmann May
Weiterſtädterſtraße 70
Anuſt. eining.
aus achtb. Familie geg. ſteig. Verg.
von chriſtl. mittl. Kaufhaus geſucht.
Angeb. u. P 72 Geſchäftsſt. (5790a
Durchaus zuverl. Mann mit
gutem Leumund als (*7078go
Wächter
und jüngerer Mann für
Tagesarbeiten
ſofort geſucht.
Darmſt. Wach= u. Schließgeſ.,
Eliſabethenſtraße 31.
Militärfreier
Mann
jg.
als Hausburſche zu ſofortigem
Ein=
tritt geſucht. Näheres in der Ge
ſchäftsſtelle ds. Bl.
(5776a
Arbeiter geſucht.
Für einen großen Fabrikbau
werden noch eine Anzahl Maurer,
Bauhilfsarbeiter u. Zimmerleute
nach auswärts geſucht.
Nähere Auskunft erteilt das
Arbeitsamt Darmſtadt,
5787) Waldſtraße 21.
Lehrlina
ſofort geſucht.
(5765
Guggenheim & Marx,
Marktplatz.
Zum möglichſt ſofortigen
Ein=
tritt wird für unſer kaufm. Büro
ſtrebſamer Junge als
(*7069
Lehrling
geſucht.
A. Roſenthal & Co,
Rheinſtraße 20.
3 Zimmer
Hoffmannſtraße 59 elegante
5 Zimmerwohn., Fremdenzim. u.
ſonſt. Zubehör, zu vm. (B5699gms
Wienersstrasse 65
eine 4 Zim.=Wohn., 1. Stock, per
ſofort zu vermieten. (4367t
Wittmannſtr. 14 4
Zimmer=
wohnung mit all. Bequemlichkeiten
per ſofort zu verm. (B5078t
Rhönring 105 bill. 4 Z.=Wohn.,
evtl. auch 3 Z. Näh. part. (*7100g=
Schuchardſtr. 18, Palaisgart.
gegenüb., 4 Zimmerwohnung mit
Zubeh. per 1. Mai, event. ſpäter.
Näh. Landwehrſtr. 4, pt. (5779ms
mit guter Schulbil=
Lehrling dung ſucht Karl Heß,
Buchhdlg., Nachf. Alfred Hoefer,
Eliſabethenſtraße 2.
(*6724fsg
Eehring
für Buchbinderei geſucht. (57464
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23.
Heinheimerstr. 65
nächſt dem Riegerplatz
neu hergericht. mod. 4
Zimmer=
wohnung im 1. St. mit Bad,
Balkon nach dem hint. Garten,
Bleichplatz und Zubehör per
ſofort billig zu verm. (5792ms
Näheres daſelbſt parterre.
Darmſtraße 33 zwei kleine
3 Zimmerwohnungen, Part. u. 1. St.,
ab 1. April zu verm. (3118mg
Mechanikerlehrlinge
werden noch eingeſtellt. Karl
Traiser, Mech. Werkſtätte,
Gartenſtraße 23.
(5769
Sdengler=u. Inſtallateur=
Lehr=
ling geſucht.
(*7079gi
Bleichſtraße 40.
Eliſabethenſtr. 29 H., frdl. 3 Z. W.
p. ſofort z. v. Näh. Laden. (3857gmf
Kranichſteinerſtr. 37, Hths.,
ſchöne gr. 3 Zim.=W., der Neuzeit
entſprech., per 1. Juli z. vm. (5795ms
Zmme
Stiftſtr. 52 je eine ſchöne
freund=
liche 2 und 3 Zimmer=Wohnung
per ſofort zu vermieten. (5262t
Lauteſchlägerſtraße 11 eine
2 Zimmer=Wohnung im
Vorder=
haus zu vermieten. (4273t
Ladenmit3 Zim=
Karlſtraße 75 merwohnung u.
Werkſtätte zu vermieten. (*7098
I., n. d. Schwimm=
Munlstr. 40, bad, eleg. möbl.
Wohn= u. Schlafz. f. jed.
Zeit=
dauer preisw. zu verm. (5445a
Waldſtr. 23, II.r, möbl. Zim.,
ſep. Eing., ſofort zu verm. (5241a
Kranichſteinerſtr. 49, II., gr.,
gemütlich möbl. Zimmer an beſſ.
Herrn zu vermieten (*6872fsg
Wilhelminenſtr. 35, 2. Stock,
Ecke Hügelſtr., ein eleg. und ein
einfaches Zim. mit Penſion, auch
für kurze Zeit. Zentrum, freie
(*6880fsgo
Lage, ſonnig.
Schützenſtr. 10½, II., einf. u.
gut m. Z., möbl. Manſ. (*6964sg
Waldſtr. 10 ſchön möbl. Zim.
ſofort zu vermieten. (*6971sgi
Waldſtr. 7, Manſ., Schlafſtelle
zu vermieten.
(*7019sg
Waldſtr. 32 einfach möbliertes
Zimmer zu vermieten.
(5749t
möbl. Zim.
Grangerie=Allee 9 mit Gas u.
Waſſer ſof. zu vermieten. (*7074
Haus Schloßgartenſtraße 9,
nächſt d. Hochſchule u. Inf.=Kaſerne,
möbl. Zim. mit u. ohne Penſ., vorz.
Mittagstiſch zu 70 Pfg. Kaffee,
Kakao, Tee, Port. (2 Taſſ.) 20 Pf. (*
Waldſtr. 24, II. (2. Eing.) möbl.
Zimmer, ſep. Eing., zu verm. (*7112
Aelt. geb. Herr mit eig. Möbeln
findet behagliches Heim, 3 Zim.
und Badezimmer, bei älterem
Ehe=
paar in eigenem Landhaus. Näh.
in der Geſchäftsſt. ds. Bl. (5778a
für Schülerin
Gute Penslon mit Anderen
zuſammen. Näh. Geſchäftsſt. (2882a
Haus Holthusen
Telephon 973
kleine erſtklaſſige Fremdenpenſion
Orangerie=Allee 10
empfiehlt Zimmer, mit oder ohne
Penſion, für jede Zeitdauer.
Auch ganze 1. Etage an Familie
abzugeben. (B5096
Frau Th. Holthusen Wwe.
Seten eucht
große 2= od. kl. 3 Zim.
von ält. Ehepaar mit
geſucht. Angeb. mit Preis
an die Geſchäftsſt.
=Wohn.
Tochter
u. P 78
(*7121
Fräulein ſucht ſchönes
Zimmer in ruhigem
Nähe der Ernſt=Ludwigſtr.
u. P 58 a. d. Geſchäftsſt.
leres
Hauſe,
Angeb.
(*7029sg
Unerach
K
naben-Handfertigkeits unterricht
w. ert. Speſſartring 11, p. (4795a
Armes Kind verlor
am Freitag nachmittag auf dem
Wege Rheinſtraße-Marktplatz ein
rotes Portemonnaie mit 45 M.
Inhalt und 5 Loſen. Der
ehr=
liche Finder wird gebeten, dasſelbe
gegen Belohnung in der
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl. abzugeben.
(*7122
Zu verkaufen:
1 fast neuer Schreibt., 1 Bettst. mit
Sprungfeder, 3 teil. Wollmatr., 1 Sofa,
O Tisch, 1kl. Nachtt., 1 bl. Infant.-
Uniform-Rock Beckſtr. 65. (*7072roi
zuterh. Klappſportwagen bill. z.
Operk. Schuchardſtr. 11. Bund. (5807