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178. Jahrgang
verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage:
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Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Krieg im Orient. — Unnötige Rechtfertigung. — Die neuen engliſchen Armeen.
Zum Untergang der „Formidable‟. — Amerika und England. — Japan und der Krieg. — Deutſche Zivilverwaltung
in Ruſſiſch=Poten.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 4. Jan. (W. T. B.
Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Abgeſehen von mehr oder weniger ſchweren
Artillerie=
kämpfen herrſchte an der Front im allgemeinen Ruhe. Nur
bei Thann im Oberelſaß zeigte der Feind lebhafte
Tätigkeit. Nach einem überwältigenden Feuer auf die
Höhe weſtlich Sennheim gelang es ihm in den Abend=
ſtunden, unſere zuſammengeſchoſſenen Schützengräben auf
dieſer Höhe und anſchließend das von uns hartnäckig
verteidigte, in den letzten Tagen öfter erwähnte Dorf
Steinbach zu nehmen. Die Höhe wurde nachts im
Ba=
jonettangriff wieder von uns genommen; um den Ort
Steinbach wird noch gekämpft.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Die Lage im Oſten hat ſich nicht verändert.
Unſere Angriffe in Polen, öſtlich der Rawka,
werden fortgeſetzt.
Oberſte Heeresleitung.
Das in letzter Zeit mehrfach genannte Dorf
Stein=
bach liegt weſtlich von Sennheim, zwiſchen Sennheim
und Thann. Die Lage iſt aus vorſtehender Karte er=
ſichtlich.
Ueber die deutſchen Fortſchritte im
Weſten erfährt der Berl. Lok.=Anz. aus Genf, daß aus
Flandern und Oſtfrankreich ſtarke Schäden durch die deut=
ſchen Fliegerbomben gemeldet werden. Nächſt Furnes,
dem Hauptquartier des Königs Albert, ſind beſonders
Remiremont und Umgebung betroffen worden. Die
Militärtransporte werden durch Taubengeſchoſſe ſchwer
geſchädigt. Infolge geſchickt kombinierter und hartnäckig
durchgeführter Tag= und Nachtangriffe bei Arras, Albert
und Roye und die weſentlichen Verbeſſerungen der deut=
ſchen Stellungen im Woewre=Gebiet und auf den
Maas=
höhen ſeien die deutſchen Vorteile bedeutend verſtärkt
worden. Gegen unſere ſchweren Geſchütze in der Reimſer
Gegend ſeien erbitterte Kämpfe im Gange. In dem
Grurie=Gehölz im Argonner Wald, wo die Deutſchen
neu=
lich ſtark vorgeſchritten ſeien, würden die Fortſchritte
fortgeſetzt.
Nach einer Meldung der Voſſ. Ztg. entwickeln ſich die
Kämpfe an der Küſte, die nach Weihnachten wieder
aufgenommen wurden, mit der größten Heftigkeit zwiſchen
Ypern und dem Meer. Die belgiſchen Küſtenorte ſind
während der letzten Tage von engliſchen Seeſtreitkräften
von neuem heftig beſchoſſen worden. Zwei engliſche
Ka=
nonenboote und drei Kreuzer kreuzten lange vor der Küſte.
ehe ſie die Beſchießung begannen. Letztere wurde von
unſeren Geſchützen und Maſchinengewehren ſehr lebhaft
erwidert. Bei Einbruch der Dunkelheit zogen ſich die
eng=
liſchen Kriegsſchiffe zurück.
An der Bzura ſoll wegen ſchlechten Wetters ein
Stillſtand der Operationen eingetreten ſein.
Die Times bezw. der Mailänder Corriere meldet aus
Warſchau, die deutſche Offenſive ſetze zur Zeit aus, die
Deutſchen ſtellten Befeſtigungen her an der Bzura. Die
Urſache des augenblicklichen Stillſtandes bilde das
Tau=
wetter, das die Straßen in Schlamm verwandele und die
Felder in der Art aufweiche, daß für ſchwere Artillerie
kein Fortkommen ſei.
Der Krieg im Orient.
Die Erfolge der türkiſchen Armee.
* Konſtantinopel, 3. Jan. Die Nachricht von
der Einnahme der Stadt Ardakhan hat hier
ungeheure Freude hervorgerufen; die ganze Stadt iſt
be=
flaggt. Die Preſſe bringt begeiſterte Artikel, in denen
auch die militäriſche Bedeutung der neuen Waffentat
her=
vorgehoben wird. Auch aus mehreren Provinzſtädten
ſind Meldungen von Freudenkundgebungen eingetroffen.
* Konſtantinopel, 3. Jan. In der geſtrigen
Kammerſitzung wurde folgendes Telegramm des
ge=
genwärtig in Tiſchkerd im Kaukaſus weilenden
Abge=
ordneten für Erzerum. Seiff Ulleh, verleſen:
Indem ich unſere glorreiche Armee zu den Siegen, die ſie
davonträgt, beglückwünſche, habe ich die Ehre, Sie zu
benachrichtigen, daß die in den hieſigen Gegenden
ope=
rierenden osmaniſchen Truppen den Feind an mehreren
Punkten der Umgebung von Tiſchkerd beſiegt haben. Die
bei der Verfolgung entronnenen Ruſſen wurden ſämtlich
in den Schluchten von Koſſar gefangen genommen. Auf
dieſe Weiſe ſind die Bezirke Tauſchkerd,
Tiſch=
kerd ſowie die Umgebung dieſer Orte von den
Fein=
den gänzlich geſäubert. Eine große Menge
Le=
bensmittel und Vieh ſowie verſchiedene Vorräte ſind in
unſere Hände gefallen. — In dem Telegramm heißt es
weiter: Sämtliche Muſelmanen des Kaukaſus, die ſeit 37
Jahren, während welcher ſie unten den harten, barbari=
ſchen Deſpotismus der Ruſſen gebeugt ſind, unabläſſig
blutige Tränen vergießend, nach der Türkei geblickt haben,
ſind glücklich, jetzt ein neues Leben unter osmaniſcher
Aegide zu leben. Sie beauftragen mich, dem osmaniſchen
Parlament die Gefühle unerſchütterlicher Anhänglichkeit
an das Kalifat und ihre Ehrerbietung zu übermitteln. -
Das Telegramm wurde von dem Hauſe mit begeiſtertem
Beifall begrüßt.
Der Ort Tiſchkerd, von dem in dem Telegramm die
Rede iſt, liegt, wie Kaſſor oder Koſſur, im Tale des Fluſ=
ſes Olty, öſtlich Tauſchkerd. — Ein aus zuverläſſiger
Quelle ſtammendes Telegramm aus Jſchhan, einem auf
türkiſchem Gebiete, weſtlich Tauſchkend oder Tavaskiar,
gelegenen Orte, beſagt: Der Vormarſch der türki=
ſchen Truppen im Kaukaſus gleicht einem
wah=
ren Befreiungszuge; außer Tavaskiar und Tiſchkerd haben
die Truppen Zukula beſetzt, wo ihnen ein glänzender
Empfang bereitet wurde. Geſtern verſuchten Koſaken
einen Angriff auf türkiſche Abteilungen in der Umgebung
von Pantſchura, mußten jedoch, angeſichts des
heldenmü=
tigen Widerſtandes der türkiſchen Truppen unter großen
Verluſten die Flucht ergreifen. In dem Telegramm heißt
es weiter: Die Sympathiekundgebungen der muſelmani=
ſchen Bevölkerung laſſen erkennen, daß die Befreiungs.
ſtunde für den Kaukaſus geſchlagen hat.
* Berlin, 4. Jan. Die türkiſche Heeresleitung ſoll,
der Deutſchen Tageszeitung zufolge, überzeugt ſein, daß
die Allliierten einen großen Angriff auf die
Dardanellen vorbereiten. Die Türken befeſtigen
ihre Werke fieberhaft. Nach dem Abzug der Ruſſen aus
den Gerenzgebieten Oſtanatoliens ſollen zahlreiche
Greuel=
taten feſtgeſtellt worden ſein.
* Konſtantinopel, 3. Jan. Das Hauptquartier
teilt mit: Der ruſſiſche Kreuzer „Ascold” ver=
ſuchte geſtern eine Landung bei Jaffa. Die
Küſten=
poſten eröffneten rechtzeitig das Feuer auf die feindlichen
Boote, die ſich mit Verluſten mehrerer Toter zurückzogen.
Unnötige Rechtfertigung.
* Berlin, 4. Jan. (W. T. B. Amtlich.) Die
Nord=
deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Die Beſchießung
der drei engliſchen Küſtenplätze Hartlepool,
Scar=
borough und Whitby durch deutſche Seeſtreitkräfte
iſt in der engliſchen Preſſe als völkerrechtswidrig
angegriffen worden. Es wird uns vorgeworfen, daß
wir offene Plätze ohne vorherige Ankündigung beſchoſſen
und dadurch den Tod zahlreicher Zivilperſonen
herbeige=
führt hätten. Die Vorwürfe ſind völlig unbegründet.
Zu=
nächſt unterliegt es keinem Zweifel, daß wir bei einer Be=
ſchießung durch Seeſtreitkräfte an völkerrechtliche
Ver=
tragsbeſtimmungen nicht gebunden ſind, denn der
einzige in Betracht kommende Vertrag, das neunte Haager
Abkommen, betreffend die Beſchießung durch
Seeſtreit=
kräfte in Kriegszeiten, vom 18. Oktober 1907, findet in
dem gegenwärtigen Kriege an ſich keine Anwendung, da er
nicht von ſämtlichen Kriegführenden ratifiziert worden
iſt und mithin gemäß Art. 8 auch die Vertragsmächte nicht
bindet. Die Beſtimmungen des Abkommens müſſen daher
nur inſoweit beachtet werden, als ſie den allgemeinen
völkerrechtlichen Grundſätzen entſprechen. Ob hiernach
die Beſchießung unverteidigter Plätze verboten iſt, ſteht
nicht ohne weiteres feſt, da beiſpielsweiſe engliſche See=
ſtreitkräfte im Krimkriege offene ruſſiſche Küſtenplätze
bombardiert haben. Gleichwohl haben ſich die deutſchen
Seeſtreitkräfte ſtreng an die Beſtimmungen des Haager
Abkommens gehalten. Nach Art. 1 und 2 unterliegen der
Beſchießung alle verteidigten Plätze ſowie alle militäriſch
verwendbaren Einrichtungen in unverteidigten Plätzen.
Dieſe Vorausſetzungen treffen bei den von unſeren See=
ſtreitkräften beſchoſſenen engliſchen Küſtenplätzen zu.
Hartlepool gehört nach der amtlichen britiſchen Monthly
Army Liſt zu den Coaſt Defences (Küſtenbefeſtigungen),
die in Friedens= und Kriegszeiten von britiſchen Land=
ſtreitkräften beſetzt ſind. Dieſe haben auch die
angreifen=
den deutſchen Schiffe aus ihren Batterien be=
ſchoſſen. Scarborough iſt zwar nicht in der
britiſchen Armeeliſte ausdrücklich als befeſtigter
Küſten=
platz verzeichnet, doch befindet ſich hart am Nordrand der
Stadt eine durch Drahtverhau geſchützte, von See aus
deutlich erkennbare Schanze mit einer nach See gerichteten
Batterie von ſechs 15 cm=Schnelladekanonen, ferner auf
Scarborough Rock eine Kaſernenanlage (Baracke)
und am Südrand der Stadt eine amtlich verzeichnete
Fun=
kenſtation. Whitby hat nach der amtlichen britiſchen
Monthly Navy Liſt eine Küſtenwacht=Signalſtation
(coaſt guard ſtation), die in Krieg und Frieden von der
britiſchen Marine bedient wird. Die deutſchen
Seeſtreit=
kräfte haben nur auf dieſe Station geſchoſſen, wie dies
auch britiſcherſeits zugegeben wird. Daß die im Art. 2,
Abſ. 1 und 6 des Haager Abkommens vorgeſehenen
An=
kündigungen der Beſchießung ohne Gefährdung der
Er=
folge nicht ergehen konnten, und daher auch nach den
an=
geführten Beſtimmungen nicht zu ergehen brauchten,
er=
gibt ſich ohne weiteres aus der militäriſchen Sachlage.
So bedauerlich es iſt, daß den Angriffen der deutſchen
Schiffe auch Zivilperſonen zum Opfer gefallen ſind, ſo
nachdrücklich muß nach den vorſtehenden Ausführungen
betont werden, daß ſich dieſe Angriffe durchaus in den
Grenzen der völkerrechtlich erlaubten Kriegführung
ge=
halten haben.
Die neuen engliſchen Armeen.
* Berlin, 3. Jan. Zu der bereits wiedergegebenen
Meldung, daß England ſechs neue Armeen zu
je drei Armeekorps bilde, bemerkt der militäriſche
Mitar=
beiter des Lokal=Anzeigers: Die Nachricht aus London
ſagt uns nicht, in welcher Stärke die Armeekorps gedacht
ſind, doch können wir nach früheren Beiſpielen annehmen,
daß ſie annähernd je 30000 Kämpfer zählen würden, ſo
daß eine Verſtärkung der Armee um 540000 Mann zu
erwarten ſtände. Dies entſpricht auch ungefähr dem Re=
ſultat der neuen Rekrutierung. Wir dürfen nun
keines=
wegs annehmen, daß dieſe neue engliſche Armee in der
nächſten Zeit bereits auf dem Kriegsſchauplatz erſcheinen
wird. Der eingetretene Mangel an Ausbildungsperſonal
macht ſich in England ſehr fühlbar, und dazu kommt, daß
die neuen Armeekorps kaum mehr aus den wenigſtens
einigermaßen geſchulten Beſtänden der Territorials zu
ſchöpfen vermögen. Dieſe dürften durch die bisherigen
Nachſchübe erſchöpft ſein. Wir können ferner erwarten,
daß, ehe die neuen Rekruten feldfähig geworden ſind, die
Notwendigkeit für Truppenentſendungen nach anderen
Kriegsſchauplätzen eingetreten ſein wird. Endlich wird
die engliſche Inſelbevölkerung, die man durch
Sicherheits=
vorſchriften und ewiges Gerede von einer
bevorſtehen=
den deutſchen Invaſion ſtark nervös gemacht hat, von der
Regierung dringend verlangen, daß dieſe, nachdem ſich die
Unantaſtbarkeit der engliſchen Küſten als irrig erwieſen
hat, für einen gründlichen Schutz des eigenen Landes im
Falle der Invaſion Sorge trägt. Wenn wir daher
an=
nehmen, daß England während des Frühjahres imſtande
ſein wird, noch 200000 notdürftig ausgebildete Mann=
ſchaften auf den europäiſchen Kriegsſchauplatz zu werfen,
ſo haben wir damit höchſtens zugunſten der Engländer
gerechnet. Man hört zwar in England immer noch nicht
auf, die Werbetrommel zu rühren, aber wenn ſich trotzdem
nach einem Fußballſpiel in London, dem über 100000
Zuſchauer beiwohnten, nur drei junge Leute dadurch zum
Eintritt in die Armee bewegen ließen, ſo wird man zu
der berechtigten Schlußfolgerung kommen, daß die
Ju=
gend Englands ſehr wenig Intereſſe für einen Krieg hat,
der den engliſchen Truppen bisher furchtbare Verluſte
gebracht hat.
Zum Untergang der „Formidable‟.
* Die Neuen Züricher Nachrichten ſchreiben zum
Un=
tergang der „Formidable‟: „Wenn man ſich in England
damit tröſtet, daß die engliſche Flotte in jedem Monat
des Jahres 1915 den Verluſt eines Dreadnoughts, wie
der „Formidable”, vertragen könne, ohne geſchwächt zu
werden, ſo iſt dies ein Troſt der Verzweiflung.
Nach „Audacious”, „Bulwark” und „Formidable” noch
einige weniger ſolcher Ereigniſſe, und die engliſche Flotte
iſt um den letzten Reſt ihres Preſtiges gebracht. Noch
weiß man in London nicht, ob die „Formidable” das
Opfer einer engliſchen Mine oder eines kühnen deutſchen
Unterſeebootes wurde. Würde letzteres zutreffen, dann
wüßte man, daß die Engländer nicht mehr Herren des
Kanals ſind, ſondern daß die deutſchen Unterſeeboote dort
die Macht haben. Die Konſequenzen daraus wünden ſich
in einigen Monaten in ſchwerſter Weiſe jenſeits des
Ka=
nals äußern. Iſt die „Formidable” aber durch eine
eng=
liſche Mine vernichtet, dann würde es ſich neuerdings
zeigen, daß von der engliſchen Flotte Glück und Stern
gewichen ſind.
Die Londoner Times ſchreibt: Mag auch die „
For=
midable” nicht mehr für die erſte Linie geeignet geweſen
ſein, ſo war es doch ein brauchbares und außerordentlich
leicht lenkbares Fahrzeug. Sie war nicht ſo alt wie „
Ca=
nopus”, die an der Schlacht bei den Falklandsinſeln
teil=
nahm, jedoch ein Jahr älter als die „Bulwark”, deren
Zerſtörung durch einen Unfall wir zu bedauern haben.
Die „Formidable” hatte ſeit Beginn des Krieges reichlich
Dienſte geleiſtet und es wäre nicht in der Ordnung,
wenn man behaupten wollte, der Verluſt dieſes Schiffes
ſei belanglos. Die Marine hat eine vielſeitige
Auf=
gabe zu erfüllen, abgeſehen auch von ihren nächſten
Pflich=
ten, die darin liegen, die Schlachtgeſchwader
bereitzuhal=
ten, um dem Feinde die Stirne zu bieten. Für einen
Teil dieſer Aufgabe ſind Schiffe von der Art den „
For=
midable” von weſentlichem Nutzen. Wir haben durchaus
kein Intereſſe daran, ſie zu verlieren, und wenn wir ſie
verlieren, dann iſt die Behauptung, es komme nicht
darauf an, einfach irreführend. Das einzige, was
wir ſagen können, iſt, daß wir dankbar dafür ſind, daß
es keine Dreadnoughts waren. Wie in den meiſten
Fäl=
len dieſer Art, iſt der Verluſt von Menſchenleben groß:
man empfindet warme Teilnahme für die Angehörigen der
Offiziere und Mannſchaften, die ihr Leben für das
Vater=
land gelaſſen haben.
T.U. London, 4. Jan. Von dem torpedierten
Linienſchiff „Formidable“ ſind noch 13 Mann
gerettet worden, die in einem Kutter bei Lymeregis
angeſpült wurden. Der Kutter hatte ſchwere Stunden
durchmachen müſſen, ehe er das Land erreichte.
Urſprüng=
lich hatten ſich 61 Mann an Bord des Kutters befunden,
die von dem untergehenden Schiffe abgeſprungen waren.
Infolge Entkräftung ſtarben nach und nach eine Reihe von
ihnen und nachdem der Kutter 21 Stunden unterwegs
ge=
weſen war, bis er von einem Küſtenwächter entdeckt
wurde, befanden ſich noch 20 Lebende und 6 Tote an
Bord. An Land ſtarben dann noch 7 Mann, ebenfalls
infolge vollſtändiger Erſchöpfung. Die übrigen
Gerette=
ten wurden zur Pflege in ein Krankenhaus geſchafft:
Verluſte der engliſchen Handelsflotte.
* London, 3. Jan. (Ctr. Frkft.) Die
Marineab=
teilung des Board of Trade empfing im vergangenen
Mo=
nat den Bericht vom Verluſt von 35 britiſchen
Dampfſchiffen mit 119 Perſonen und 32 britiſchen
Segelſchiffen mit einem Verluſt von 25 Perſonen. Fünf
Dampfer mit einem Geſamttonneninhalt von 15 795
Tonnen wurden durch deutſche Kriegsſchiffe zum Sinken
gebracht und 7 mit insgeſamt 7432 Tonnen mit 25 Per=
ſonen ſanken durch Minen. (Frkf. Ztg.)
* Paris, 3. Jan. Die Zeitungszenſur=
Die Zenfur in Frankreich.
* Paris, 3. Jan. Die Zeitungszenſur,
welche von den Oppoſitionsblättern ſeit langem der Nach=
ſicht gegenüber der regierungsfreundlichen Preſſe
beſchul=
digt wird, wird von der Humanité beſonders ſcharf
angegriffen. Dieſe ſchreibt, daß gewiſſe Meldungen,
welche die nationaliſtiſche Preſſe ungehindert
veröffent=
lichen durfte, in ihren Spalten von der Zenſur unterdrückt
wurden. Alle Lügen des Matin, daß die Ruſſen fünf
Tagemärſche von Berlin ſtänden, die deutſche Armee
ver=
loren ſei und daß alles gefangen oder getötet werde, wurde
mit der Erlaubnis der Zenſur veröffentlicht, aber
wenn die Humanité einen der unzähligen Fälle melde,
welche die Unzulänglichkeit des Sanitätsdienſtes zeigen,
wenn ſie ſage, daß es nicht patriotiſch ſei, in den
Gar=
niſonen vorbeſtrafte Leute für die Entſendung zur Front
auszuwählen, da eine ſolche Entſendung für den franzö=
ſiſchen Soldaten doch eine Ehre bilde, ſo trete ſofort die
Schere in Tätigkeit. Wollen die, fügt das Blatt hinzu,
welche für Frankreich verantwortlich ſind, einen derartigen
Skandal weiter dulden?
Weihnachten und Neujahr im
Großen Hauptquartier.
(Nachdruck verboten.)
oken. Großes Hauptquartier, 2. Jan.
Während in den Friedensjahren die
Weihnachtsfeier=
tage und das Neujahrsfeſt zahlreiche höfiſche und
militä=
riſche Feiern mit ſich zu bringen pflegten, iſt es in dieſem
großen Kriegsjahr in Berlin und Potsdam ganz ſtill
ge=
weſen. Die großen Säle des Berliner und des Potsdamer
Stadtſchloſſes, in denen ſonſt die Weihnachtsbäume für
den Kaiſer und die Kaiſerin, die Prinzen und die
Prin=
zeſſinnen ſowie für das Kaiſerliche Gefolge und das
Hof=
geſinde brannten, blieben diesmal dunkel und leer. Der
Kaiſer weilte nach ſeiner leichten Erkrankung am
Heilig=
abend bereits wieder im Großen Hauptquartier und
mußte es der Kaiſerin überlaſſen, die Beſcherung für den
Kaiſerlichen Hof vorzunehmen, die ſich ſtill und unbemerkt
von der großen Oeffentlichkeit abſpielte.
Mit dem Kaiſer befanden ſich zur Weihnachtszeit auch
alle kaiſerlichen Prinzen im Felde. Allein die alte Sitte
der Chriſtbeſcherung wurde deshalb doch vom Kaiſer
hoch=
gehalten und durchgeführt. Und wenn ihm auch ſeine
Kinder fehlten, ſo gedachte er doch der weitaus größeren
Zahl ſeiner feldgrauen Jungen, indem er den im Großen
Hauptquartier befindlichen Truppen perſönlich beſcherte
und ihnen damit ein fröhliches und unvergeßliches
Weih=
nachtsfeſt auf fremder Erde bereitete. Zu dieſem
Zwecke wurde die große Halle, in welcher ſonſt die
Feld=
gottesdienſte für das Große Hauptquartier abgehalten
werden, in ſchöner und würdiger Weiſe hergerichtet. Auf
langen, weißgedeckten Tiſchen ſtanden 36 Chriſtbäume im
hellen Lichterglanz. Auf den Tiſchen waren für die
Hof=
beamten, die Stabswache des Kaiſers und die
Landſturm=
mannſchaften des Großen Hauptquartiers Feſtgeſchenke
aller Art und dazu Honigkuchen, Aepfel, Nüſſe uſw.
auf=
gedeckt. Rings an den Wänden zog ſich Tannengrün
ent=
lang und den Altar des weiten Raumes ſchmückte eine
Weihnachtskrippe, die gleichfalls von mächtigen
Chriſt=
bäumen flankiert war. Insgeſamt waren 960 Perſonen
zu der Feier geladen. Nachdem ſich die Stabswache, die
Hofbeamten und die Angehörigen des im Großen
Haupt=
quartier Dienſt tuenden thüringiſchen Landſturmbataillons
an den Geſchenktiſchen verteilt hatten, erſchien der Kaiſer
und begrüßte mit einem kräftigen „Guten Tag, Leute!
die tauſendköpfige Verſammlung.
Zunächſt wurde ein kleiner Gottesdienſt abgehalten,
den das Lied „O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende
Weihnachtszeit” mit Harmonium= und Militärmuſik
ein=
leitete. Dann ergriff der Kaiſerliche Hofprediger Geh.
Konſiſtorialrat Dr. Goens=Berlin das Wort zu einer
ergreifenden Feſtpredigt. Er führte aus, welches Glück
es ſei, den Heiligabend in Feindesland feiern zu dürfen
und nicht im eigenen Lande feiern zu müſſen und bat Gott
um weiteren Beiſtand und Segen für die deutſchen
Waf=
fen. Darauf ſang die Gemeinde im Maſſenchor: „Ich
bete an die Macht der Liebe″.
Im Anſchluß an den Gottesdienſt ergriff Exz. General
oberſt v. Pleſſen das Wort, um dem Kaiſer im Namen
der ganzen Verſammlung für die mit liebevoller Sorgfalt
vorbereitete Beſcherung und ſein Erſcheinen zu der
Chriſt=
feier im Felde zu danken. Er ſchloß mit einem Hurra auf
den allerhöchſten Kriegsherrn, der ſichtlich bewegt die
Hul=
digung ſeiner Getreuen entgegennahm. Mit lauter und
feſter Stimme hielt dann der Kaiſer die ſchon telegraphiſch
mitgeteilte Weihnachtsanſprache an das Große
Hauptquar=
tier, in der er dem Feind die Schuld daran beimaß, daß
wir das Weihnachtsfeſt in ſeinem Lande zu feiern
ge=
zwungen ſeien und das Wort des Großen Kurfürſten
variierte: „In Staub mit allen Feinden Deutſchlands!“
Nach einem Bericht der Straßburger Poſt ſoll der Satz
gelautet haben: „So halten wir uns an die Worte des
Großen Kurfürſten und werden nicht ruhen, bis alle unſere
Feinde im Staube zertreten ſind! Amen.”
Nachdem dann ein Chor noch das Lied „Stille Nacht
heilige Nacht” geſungen hatte, erfolgte die Beſcherung der
Beamten und Mannſchaften durch den Kaiſer. Er ging
von einem Tiſch zum andern und ſprach die Offiziere,
Beamten und auch viele Mannſchaften an, betrachtete ihre
Geſchenke und unterhielt ſich ſehr leutſelig mit ihnen. Auf
jedem Platz lag eine ganz neue Aufnahme des Kaiſers
mit der Ueberſchrift: „Großes Hauptquartier, Weihnachten
1914.‟ Außerdem erhielt jeder Soldat ein großes Paket
von den in reicher Zahl eingegangenen Liebesgaben=
Sendungen. Wiederholt nahm der Kaiſer Einblick in die
Zuſchriften an die Soldaten, die den Liebesgaben=
Sen=
dungen beilagen und freute ſich mit den Mannſchaften über
den warmen und innigen Ton der Briefe. Mit dem
Gruß „Guten Abend, Leute!” verließ der Kaifer nach
länger als einſtündigem Verweilen die feſtliche Halle.
Faſt zu gleicher Zeit verſammelte auch der neue Ge=
neralſtabschef und Preußiſche Kriegsminiſter Exzellenz
v. Falkenhayn die Herren des Generalſtabs zu einer
Beſcherung. Auch hier herrſchte eine fröhliche und zuver=
ſichtliche Stimmung. Die kurze, aber inhaltsreiche An=
ſprache des Lenkers der Schlachten im Weſten hatte
folgen=
den Wortlaut: „Kameraden! Wir weihen unſer Glas den
Brüdern, die ihr Leben für uns gaben und jetzt in kalter
Erde oder auf dem Grunde des Meeres ruhen. Wir
wei=
hen es ferner den Kameraden, die draußen ihre Bruſt
dem Feinde bieten, unſerm allergnädigſten Kaiſer und
Herrn, unſern Lieben daheim und dem Frieden, der auf
den Sieg folgt!‟ Eine weitere Weihnachtsfeier, die einen
ergreifenden Eindruck machte, fand für etwa 200 Kinder
ſtatt, die von der Mairie des Ortes, in dem das Große
Hauptquartier ſich befindet, als bedürftig bezeichnet
wor=
den waren. Ihr Jubel war groß, als ſie von den Unſeren
unter den großen Weihnachtsbaum geführt und mit
aller=
lei nützlichen Sachen ſowie mit Lebensmitteln beſchenkt
wurden. Sie ſangen ihre franzöſiſchen Weihnachtslieder
und erinnerten unſere wackeren Landſturmleute an die
eigenen Kinder daheim, die um dieſe Zeit ebenfalls von
der Mutter unter den Lichterbaum geführt werden mochten.
Später fanden ſich die Beamten der Hofhaltung, des
Großen Generalſtabes, der verſchiedenen Reichsämter, die
Mitglieder der kaiſerlichen Stabswache, die Beamten der
Feldpolizei und die Angehörigen des Landſturmbataillons
zu beſonderen Weihnachtsfeiern in ihren Quartieren zu=
ſammen, die alleſamt fröhlich verliefen und von dem
glei=
chen Geiſte der Zuſammengehörigkeit beſeelt waren, der
unſere Truppen im Weſten und Oſten beſeelt.
Im Preſſequartier, deſſen Mitglieder am Heiligabend
ſämtlich in der Front weilten, wurde den Ordonnanzen,
Automobil=Chauffeuren, Pferdepflegern, Dienerſchaft im
Speiſeſaale des Schloſſes beſchert.
Der Neujahrstag
vereinte am Vormittag ſämtliche Mitglieder des
Kaiſer=
lichen Hauptquartiers in der eingangs erwähnten großen
Feſthalle zum Neujahrs=Gottesdienſt. Nach deſſen
Be=
endigung fand eine Gratulationscour ſtatt, bei welcher der
Kaiſer wiederum freundliche Worte an die Offiziere und
Mannſchaften richtete und ſich auch an die anweſenden
Kriegsberichterſtatter wandte, indem er zu ihnen ſagte:
„Meine Herren, ich hoffe, daß Sie im neuen Jahre recht
viel Gutes zu berichten haben werden. Wir werden nicht
eher ruhen, als bis wir den endgültigen Sieg erfochten
haben.‟
S. u. H.
Der Graf als Lügner.
* Nach der Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung hat
Graf Charles de Diesbach=Belleroche, belgi=
ſcher Geſandtſchafts=Attaché in Bern, kürzlich in einem
Schreiben an die diplomatiſchen Vertreter einer neutralen
Macht beim belgiſchen Hofe behauptet, das von der Stadt
Gent den deutſchen Militärbehörden zur Benutzung
über=
wieſene Palais ſeines Vaters ſei von den Deut=
ſchen vollſtändig ausgeplündert worden.
Er habe namens ſeines Vaters um Feſtſtellung des
ver=
urſachten Schadens gebeten. Die deutſche Militärbehörde
hat ſofort eine Kommiſſion, beſtehend aus einem
deutſchen Offizier, einem Konſularbeamten der erwähnten
neutralen Macht in Gent, einem Vertreter der Stadt Gent
und der Beſchließerin des Palais, mit der Unterſuchung
beauftragt. Das über dieſe aufgenommene Protokoll be=
ſagt, daß von keiner Seite das Fehlen irgendwelchen
Ge=
genſtandes feſtgeſtellt iſt. Nach Beſichtigung der von der
Beſchließerin beaufſichtigten Ausſtattungsgegenſtände des
Palais durch den Konſularbeamten habe die Beſchließerin
erklärt, daß von dieſen Sachen nichts entwendet ſei.
Auch in dem reichhaltigen Weinkeller fehlte nichts.
Her=
vorzuheben iſt, daß der Beſitzer des Palais als
Reſerve=
offizier in der franzöſiſchen Armee ſteht und daß die
fran=
zöſiſche Regierung das Eigentum Deutſcher, die im deut=
ſchen Heere Dienſt tun, einfach einzieht.
Der belgiſche Bahnverkehr.
* Die Braunſchweigiſche Landeszeitung meldet: Der
geſamte belgiſche Bahnverkehr iſt am 1. Januar im
gan=
zen Umfange durch die deutſchen Behörden aufgenommen
worden. Etwa 8000 Eiſenbahnbeamte und
Eiſenbahnbe=
dienſtete deutſcher Eiſenbahnverwaltungen ſind in den
letzten Tagen nach Belgien abgegangen, darunter 1100
Eiſenbahnbeamte des Königreichs Bayern.
Entente=Lügen.
* Kopenhagen, 3. Jan. In allen heute hier
eingetroffenen ruſſiſchen Zeitungen wird amtlich ein
an=
geblich gefundenes Geheimzirkular veröffentlicht.
Danach ſoll die deutſche Regierung noch am 9. März 1914
auf die Notwendigkeit hingewieſen haben, durch deut=
ſche Agenten, ohne Rückſicht auf die Koſten,
Revo=
lutionen in Frankreich und in Marokko
hervorzu=
rufen, um Rußland und Frankreich für den von
Deutſch=
land vorbereiteten Krieg zu ſchwächen. (Notiz des W. T. B.:
Nach unſeren Feſtſtellungen iſt ein derartiger Hinweis
Deutſchlands weder am 9. März noch ſonſt erfolgt. Bei
dem angeblichen Geheimzirkular handelt es ſich um eine
ungeſchickte Fälſchung. Daß die ruſſiſche Regierung
ein ſolches Zeug amtlich veröffentlichen läßt, kann nach
den ſeit dem Ausbruch des Krieges aufgedeckten
Unwahr=
haftigkeiten in den amtlichen ruſſiſchen Erklärungen nicht
wundernehmen.)
Amerika und England.
* Wien, 3. Jan. Die Neue Freie Preſſe erfährt, daß
Präſident Wilſon, falls England die amerikaniſche
Proteſtnote nicht günſtig beantwortet, entſchloſſen ſei,
ein Ausfuhrverbot für gewiſſe Güter zu erlaſſen,
deren Weiterbezug für England eine dringende
Notwen=
digkeit ſei.
Hermann Ridder ſchreibt in ſeiner Neu=Yorker
Staats=
zeitung: Die Berichte über die britiſche Haltung zu
dem Proteſt der Vereinigten Staaten ſind nicht ſo, wie wir
zu erwarten Grund hatten. Auf engliſcher Seite beſteht
offenbar der Wunſch, der Verantwortlichkeit
auszuwei=
chen. Die Briten ſcheinen die Angelegenheit erörtern zu
wollen. Wir wünſchen keine Erörterung.
Hat=
ten wir Unrecht, müſſen wir den Proteſt zurückziehen,
ha=
ben wir aber Recht, dann muß Großbritannien ſeinen
Kriegsſchiffen Einhalt gebieten. Die britiſche
Regie=
rung erkennt eingeſtandenermaßen die Berechtigung un=
ſeres Schrittes an, wozu alſo die Erörterung? Wir lie=
ßen die Verletzung unſerer Rechte durch England fünf
Mo=
nate über uns ergehen, das iſt genug. Wir wollen unſer
Recht, wir wünſchen nicht zu warten, bis es
Großbritannien gefälllt, es uns zu geben.
Der Mailänder Sera verurteilt mit ſcharfen Worten
den traditionellen Egoismus Englands und
brand=
markt die ununterbrochene Reihe von Verletzungen
des Völkerrechts, die England begangen habe.
Be=
merkenswerter noch iſt eine Aeußerung der Tribuna, die
mit folgenden Worten ſchließt: Die Vereinigten Staaten,
die ſkandinaviſchen Staaten und Italien, die nunmehr
durch einen ſtillſchweigenden Vertrag gebunden ſind,
könnten im Falle fortdauernder Mißbräuche leicht zu
einem förmlichen Vertrag veranlaßt werden und
verlan=
gen, daß internationales Recht und nicht die Willkür der
Kriegführenden auf den Meeren herrſche.
Bulgariſche Mißſtimmung gegen Serbien.
* Sofia, 3. Jan. Die Proklamation des
ſerbiſchen Thronfolgers, durch welche
Maze=
donien konſtitutionelle Freiheiten gewährt werden, ruft
in allen hieſigen politiſchen Kreiſen ſowie der Bevölkerung
ohne Unterſchied aller Parteien die tiefſte Entrüſtung
hervor. Die öffentliche Meinung deutet dieſe Maßnahme
der ſerbiſchen Regierung als ein Manöver, durch welches
Serbien die territorialen Konzeſſionen für null und
nich=
tig erklärt, die es Bulgarien ſo freigebig verſprach, als
die geſchlagene ſerbiſche Armee gegen die bulgariſche
Grenze ſich zurückzog. Jetzt deckt Serbien die Karten auf
und verkündet mit lauter Stimme ſeine Unnachgiebigkeit.
Aber dieſe Liſt wird es nicht retten. Mazedonien war alle
Zeit bulgariſch und wird es auch nach der Proklamation
des Prinzen Alexander bleiben, die die Befreiung dieſes
Landes von dem ſerbiſchen Joche nur beſchleunige. Die
meiſten Blätter beſtehen auf der Beſetzung
Mazedo=
niens durch die bulgariſche Armee.
* Sofia, 3. Jan. Zur Proklamation des
ſerbiſchen Thronfolgers ſchreibt das Blatt
Kan=
bana: Der Henker Mazedoniens geſtattet es ſich, der
ge=
fallenen Bulgaren Erwähnung zu tun, während zahlreiche
mazedoniſche Familien ausgerottet, Hunderte von
Dör=
fern zerſtört, bulgariſche Kirchen und Schulen geſchloſſen,
alle bulgariſchen Geiſtlichen und Lehrer getötet oder
ver=
trieben worden ſind. Das ganze bulgariſche Volk, das
noch an eine gewiſſe Ehre auf Erden geglaubt hatte, hatte
erwartet, daß die Serben wenigſtens vor den Gräbern
der Mazedonier Gewiſſensbiſſe verſpüren und Mazedonien
als bulgariſches Land anerkennen würden. Statt deſſen
erklären die Serben feierlich, daß ſie aus Mazedonien ein
ſerbiſches Land machen wollen. Werden nun unſere
Sla=
wophilen begreifen, daß Mazedonien nur mit
Feuer und Schwert den Serben
weggenom=
men werden muß? Ohne Zeit zu verlieren, müſſen
wir rüſten, um den Kopf des Uſurpators einzuſchlagen
und Mazedonien von dem Joche des übermütigen und
frechen Serben zu befreien. Die Proklamation des ſerbi=
ſchen Thronfolgers iſt ein Appell an das bulga=
riſche Volk, ſich künftig keinen Illuſionen über die ruſ=
ſiſche und ſerbiſche Freundſchaft hinzugeben. Mazedonien
kann nur dann befreit werden, wenn Serbien völlig
zer=
trümmert iſt.
Japans Rolle im Kriege.
* Rotterdam, 3. Jan. Die Zeitungen geben
eine Meldung aus Tokio wieder, nach welcher aus
hervorragender Quelle alle Gerüchte, daß Japan
Trup=
pen nach den europäiſchen Kriegsſchauplätzen ſenden
würde, und daß japaniſche Offiziere bei der ruſſiſchen
Ar=
tillerie in Polen dienen, als falſch bezeichnet werden.
Ja=
paniſche Offiziere ſeien nur als Attachés bei dem ruſſi=
ſchen Heere anweſend, Japan habe ſich an dem Kriege
be=
teiligt, um den Bündnisfall gegen England zu erfüllen,
der ihm nur ſeine Mitwirkung zum Schutze der
Inter=
eſſen im fernen Orient auferlegte, aber nicht die Hilfe an
irgend einem Kampfe. Japaniſche Truppen werden nicht
nach Europa gegen Lohn vermietet. Da Kiautſchou jeczt
in japaniſchen Händen und die deutſchen Kriegsſchiffe im
Stillen und im Indiſchen Ozean zerſtört oder entwaffnet
ſind, iſt Japans Rolle im Kriege praktiſch
ausgeſpielt und es warſtet ruhig und mit Geduld
den Schluß des allgemeinen Krieges ab.
China und Japan.
* Petersburg, 3. Jan. Nowoje Wremja melbet
aus Peking: Die offiziöſe Peking Daily News, die
bis=
her immer zur Ruhe mahnte, greife jetzt die japaniſche
Regierung ſcharf wegen ihrer Aeußerungen üben
Kiautſchou im Parlament an und erklärt, China hole ſich,
was ihm gehöre.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Januar.
* Pfarrperſonalie. Ihre Königl. Hoheit die
Groß=
herzogin haben dem Pfarrer Heinrich Reichert zu
Ober=Lais die evangeliſche Pfarrſtelle zu Schaafheim,
Dekanat Groß=Umſtadt, übertragen.
* Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog haben dem Gemeinderechner Joh.
Matern Philipp Schmidt zu Aſſenheim das
Allge=
neine Ehrenzeichen mit der Inſchrift „Für langjährige
treue Dienſte” am Bande des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Heinrich Knab
zu Wetterfeld, Kreis Schotten, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Heuchelheim, Kreis Gießen; dem
Schul=
amtsaſpiranten Rudolf Schmaus aus Vilseck (Bayern)
die zweite Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Ober=
Abtſteinach, Kreis Heppenheim.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz
erhiel=
ten Leutnant d. Reſ. Kiſſel, 1. Batterie Feld=Art.=Regt.
Nr. 61, Sergeant Jakob Göckel 2. Batterie Feld.Art.=
Regt. Nr. 61, Vizewachtmeiſter d. Reſ. Felix Bonte,
Feld=Art.=Regt. Nr. 31 (Hagenau), zurzeit kommandiert
zur Minenwerfer=Abteilung des 21. Armeekorps.
Provinzialausſchuß. Die Tagesordnung zur
Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Provinz
Star=
kenburg am Samstag, den 9. Januar, vormittags 9½
Uhr, lautet wie folgt: 1. Enteignung von Gelände zur Er=
öffnung des Landwehrweges zwiſchen der Weiterſtädter
Straße und dem neuen Eingang zum Güterbahnhof; 2.
Geſuch des Heinrich Bott aus Darmſtadt um Erlaubnis
zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe
Magdale=
nenſtraße Nr. 3; 3. Geſuch der Frau Berta Ringler
geb. Scherer zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betriebe
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Pankratiusſtraße Nr. 58
— Großh. Hoftheater. Heute Dienstag geht „Die
Fledermaus” von Johann Strauß in Szene. Anfang
7½ Uhr. Mittwoch, den 6., wird das Ausſtattungsſtück
„Die Reiſe um die Erde” zum zweiten Male wiederholt
(B 17). Anfang 7 Uhr. Donnerstag, den 7., wird das
Brief aus Kanada.
Edmonton, Kanada, den 25. September 1914.
Liebe Mutter!
Ob Dich dieſer Brief wohl erreichen wird? Wenn ja,
ſo habe ich es in erſter Linie der Redaktion der Newyorker
Staatszeitung zu verdanken. Ich bat dieſelbe, dieſen Brief
weiterzubefördern. Viel verlangt, da ich weiß, wie
über=
häuft mit Arbeit Redaktionen zu jetziger Zeit ſind.
Zu=
nächſt muß ich Dir mitteilen, daß ich nicht in der Lage bin,
für unſer geliebtes Vaterland kämpfen zu dürfen. Was
das für mich bedeutet, kannſt Du wohl ermeſſen, da Du
mich und meine Geſinnung genau kennſt. Es ſind
pein=
liche und ſchmerzlichſte Gefühle für mich, wenn ich denke,
daß alle meine Freunde, und auch Willy, für ihre heilige
Sache kämpfen und ſiegen dürfen. Daß ich aber auch
gerade ſo kurz vor Ausbruch des Krieges nach Kanada
mußte! Ich hoffe jedoch, auf andere Weiſe meinem
Va=
terlande nützen zu können. Hier in Kanada ſind alle
Deutſchen Kriegsgefangene, aber bis jetzt läßt man jeden.
der der engliſch=kanadiſchen Regierung nicht opponiert
oder Spionage treibt, natürlich ſeiner Beſchäftigung
nach=
gehen. Beſonders hier in Edmonton wird man gar nicht
beläſtigt, ſo lange man ſich ruhig verhält. Roſig aber iſt
die Lage auf keinen Fall, und ziemlich ungemütlich iſt es
auch, im Feindesland leben zu müſſen. Hier ſind die Deut=
ſchen natürlich nur Barbaren, unkultiviert und grauſam
gegen „friedliche” Bewohner, beſonders Belgier.
Was hier für Lügenberichte über deutſche
Grauſam=
keiten umgehen, iſt unbeſchreiblich. Wenn man eine
Zei=
tung in die Hand nimmt, ſo blutet einem das Herz. Was
für Siege dann noch die geſamte Bagage erringt, iſt
un=
glaublich. Dann die Verluſte der deutſchen Armeen, vor
14 Tagen hatte ein Deutſch=Amerikaner veröffentlicht, daß
nach ſeiner Zählung in den alliierten Zeitungen nur
noch 725 Mann übrig wären. Er hoffe aber beſtimmt, daß
dieſe genügen würden, um die Alliierten zu verhauen.
Wie ſtolz, liebe Mutter, können wir auf die Deutſch=
Ame=
rikaner ſein, die alle, alle jetzt einig wie ein Mann ſind
und für unſere Sache eintreten. Beſonders bekämpfen ſie
die Lügenberichte der engliſchen Blätter. Die Irländer
Amerikas ſtehen auch auf unſerer Seite und haben in Neu=
York Verbrüderungsfeſte ſtattgefunden. Welch ſtarker
Troſt iſt für mich wie alle Deutſche hier die N.=Y.=Zeitung.
Aus ihr erſehen wir, wie die Sache wirklich ſteht und
Be=
geiſterung und leider „ohnmächtige” Wut ergreift uns
Deutſche. Ach, Mutter, was gäben wir Deutſche und die
Reichs=Deutſchen in Amerika darum, wenn ſie mit drein=
ſchlagen dürften. Hoffentlich wird uns doch noch
Gelegen=
heit, mitzuhelfen!!! Die Deutſch=Amerikaner haben alle
große Verſammlungen abgehalten, um öffentlich gegen
die engliſche Lügen zu proteſtieren und darzutun, daß ſie
alle wie ein Mann zu Deutſchland ſtehen; daß ſie es heilig
Ernſt nehmen, bewieſen und beweiſen am beſten ihre
ge=
waltigen Hilfsaktionen. Es wird geſammelt für die deut=
ſchen Witwen und Waiſen und fürs Rote Kreuz, und in
kurzer Zeit haben ſie ſchon über eine Million Mark zu=
ſammengebracht und werden die Millionen noch
anſchwel=
len. Genau wie in den Befreiungskriegen ſind hier eiſerne
Ringe geprägt worden „Gold gab ich für Eiſen” die gegen
goldene (Trauringe) und Schmuckſachen eingetauſcht
wer=
den. Jeder gibt und gerne. Ich muß es offen geſtehen,
früher ſtand ich den Deutſch=Amerikanern nicht ſo nah.
Jetzt aber habe ich die größte Achtung vor ihnen und habe
ſie ſehr lieb gewonnen.
Auch hier in Feindesland, in Edmonton, ſo ganz im
äußerſten Weſten, haben wir Deutſche eine erfolgreiche
Sammlung eingerichtet für das deutſche Rote Kreuz. Be=
ſcheiden will ich erwähnen, daß ich mein Scherflein auch
beigetragen habe. Gleichzeitig will ich Dir aber auch eine
freiwillige Sammlung für den kanadiſchen Patriotic=Bund
beſchreiben, der ich monatlich 2 Dollar freiwillig ſpende.
Mein Chef ſagte mir, daß alle Angeſtellten der Hudſons
Bay Co. einen Beitrag leiſten, der ein Jahr lang jeden
Mo=
nat erhoben wird. Er ließ dabei auf höheren Wink
ein=
fließen, daß es beſſer wäre zu zeichnen, da ich ſonſt meine
Stelle verlieren könnte!!! Alſo, als dann heute die
Sam=
melgeſellſchaft anrückte, wurde ich dann herbeigeholt, auf
einer Seite ſtand mein Manager, auf der anderen mein
Chef und nun wurde mir erklärt, meinen Namen zu
ſchreiben nebſt der Bezeichnung 2 Dollars monatlich!!
Das iſt eine „freiwillige Gabe” von mir. Vieles anderes
hätte ich Dir noch zu ſchreiben, aber es iſt
höchſtwahrſchein=
lich, daß mein Brief aufgebrochen wird von den canadiſchen
Behörden, und da genügt eine Kleinigkeit, um einen Spion
aus mir zu machen, ehrliche Waffen ſind mir aber lieber.
Von hier aus wird keine Poſt befördert nach Deutſchland
nur über Amerika könnte es mir gelingen, Dir den Brief
zu ſenden. Wie hoch nun kanadiſche Kultur und
Zivi=
liſation einzuſchätzen iſt, beweiſt Dir nur der eine Fall
von unzähligen anderen, den ich Dir hier aufführen will.
In Berlin, im Staate Ontario, einer faſt ganz deutſchen
Stadt, haben Bubenhände das Denkmal Kaiſer Wilhelms
des Großen total zerſtört. Es wurde auch aufgefordert,
ſämtliche deutſchen Angeſtellten zu entlaſſen, und das
„dreckige Geſindel” (wörtlich aus einer Zeitung
entnom=
men) verhungern zu laſſen. An vielen Orten iſt dies auch
ſchon erfolgt und wenn ich mein Handwerk nicht ſo gut ver=
ſtehen würde und meine kanadiſchen Kollegen nicht ſo ſehr
„tüchtig” wären, wäre ich ſchon lange geflogen.
In den erſten Tagen, als der Krieg von England an
Deutſchland erklärt wurde, fanden hier große
Demonſtra=
tionen und Umzüge auf den Straßen ſtatt. Engländer,
Franzoſen und Kanadier, beſonders aber die Franzoſen,
waren wie toll. Als dann der Rummel vorbei war, zogen
die Deutſchen durch die Hauptſtraßen und da wo kurz
vor=
her noch die Marſeilleiſe erklungen hatte, klang mächtig
unſer „Deutſchland, Deutſchland über alles” zum Himmel
empor. Als dann noch die Siege, zwar ſtark beſchnitten,
von Lüttich gemeldet wurden, hei, wie klang da ſieges=
ſicher und freudig „Heil Dir im Siegerkranz” aus voller
Bruſt. Kourage! Was? Später wurden dann deutſche
Demonſtrationen verboten und einſichtiger Weiſe blieb
man ruhig. Auch wagte es der Mob nicht, uns
anzu=
greifen. Hoffentlich dürfen wir es bald und recht oft
wieder ſingen, aber jetzt nur noch ſtill, und doch jauchzend
in unſerer deutſchen Bruſt. Mutti, könnte ich doch dabei
ſein!! Vorgeſtern kam die Kunde von den erſten
Sieges=
lorbeeren unſerer tapferen, ſtolzen Marine. Wir
gratu=
lieren ihnen herzlichſt, ebenſo unſerem guten Zeppelin zu
ſeinem „Bombenerfolg‟. Hoffentlich zeigt er es auch bald
mal an den engliſchen Aeppelkähnen, was er kann. In
der Hoffnung, daß Euch mein Brief geſund und wohl und
in zuverſichtlicher Hoffnung antrifft, will ich ſchließen und
verbleibe mit den herzlichſten Grüßen und Küſſen
Euer Karl.
NB. Laſſe einen Auszug des Briefes an das Darm=
ſtädter Tagblatt gehen, damit man die kanadiſchen und
amerikaniſchen Verhältniſſe kennt. Verſuche, mir durch
das Generalkonſulat in Neuyork zu ſchreiben. (Porto via
Holland=Amerika.) Adreſſe Konſulat. Meine Adreſſe im
Brief beifügen. Meinen Militärpaß habe ich nie
be=
kommen.
Luſtſpiel „Als ich noch im Flügelkleide” gegeben. Freitag,
den 8., wird nach längerer Pauſe „Wenn ich König wäre‟
wieder in den Spielplan aufgenommen. In dieſer Oper
ſind in den Hauptpartien beſchäftigt die Damen Kallenſee
und Schreber (zum erſtenmal Zelide), ſowie die Herren
Globerger, Schützendorf, Semper, Stephani und Thom=
ſen. Dirigent Richard Lert, Regie Otto Nowack. Am
Samstag, nachmittags 2½ Uhr, geht „Wilhelm Tell” als
Schülervorſtellung in Szene, abends findet eine
Gar=
niſonsvorſtellung ſtatt. Das Programm derſelben umfaßt
„Germania und Auſtria‟, deklamatoriſche Vorträge von
Hans Baumeiſter, Liedervorträge von Leo Schützendorf
und „Ein Landwehrmann in Frankreich”. Für
Sonn=
tag, den 10. (B 18), iſt die hieſige hundertſte Aufführung
von „Carmen” angeſetzt.
Der Verkauf des Blockabonnements
wird täglich an der Tageskaſſe des Hoftheaters und im
Verkehrsbureau fortgeſetzt.
— Dem verſtorbenen Profeſſor D. Dr. Karl Sell
wid=
met der Vorſtand des Vereins für evangeliſche Freiheit
in Bonn folgenden Nachruf: „Am 22. Dezember ſtarb
plötzlich unſer unvergeßlicher Freund, der Profeſſor der
Theologie D. Karl Sell. Er hatte dem Verein für
evan=
geliſche Freiheit ſeit der Gründung angehört, ſein Hin=
ſcheiden reißt eine umſo ſchmerzlichere Lücke in den engeren
Vorſtand, als alles, was er war, ſich als der Ausfluß einer
Perſönlichkeit gab, die nicht zu erſetzen iſt. Die reine
Lauterkeit ſeines Weſens, die Klarheit ſeines Geiſtes, der
unbedingte Wahrheitsdrang in allen religiöſen Fragen,
der unerſchütterliche, heitere Idealismus, der ſeinen
Glau=
ben an alles Schöne, Wahre und Gute beſeelte, nicht
zu=
letzt auch in den großen Tagen unſeres Vaterlandes, die
zu ſehen ihm noch beſchert, dies alles machte ihn überreich,
denen davon zu ſpenden, die ihm nahe kamen, ſie mit ſich
empor zu reißen, ihre Liebe und Dankbarkeit dafür
einzu=
ernten, unvergänglichen Samen in ſie zu legen, der ihn
überlebt in Ewigkeit.
Gebete um Sieg und Frieden. Am Sonntag, 27.
Dezember, wurde in allen katholiſchen Kirchen
Deutſch=
lands ein Hirtenbrief verleſen, durch den für
dieſe Woche und für nächſten Sonntag die Abhaltung
von beſonderen Gebeten und Gottesdienſten angeordner
wird, um die göttliche Hilfe über unſere im Felde
kämp=
fenden Soldaten herabzuſlehen. In der hieſigen St.
Ludwigskirche finden am Donnerstag, Freitag und
Samstag, abends um 8 Uhr, dieſerhalb Predigten ſtatt,
die der frühere Darmſtädter Kaplan, Herr
Seminarpro=
feſſor Dr. Schmidt in Mainz übernommen hat. Die
von dem Epiſkopat für nächſten Sonntag angeordnete
feierliche Weihe an das Herz Jeſu wird für die katholi=
ſchen Soldaten während des Militärgottesdienſtes, für
die Zivilgemeinde während des Hochamtes, und für die
Kinder während des Nachmittagsgottesdienſtes vollzogen
* Weihnachtsfeier in Feindesland. Von einem Schrift=
ſetzer unſeres Hauſes, der im Weſten beim Landſturm=
Bataillon Darmſtadt I ſteht, erhalten wir folgenden
Be=
richt über die Weihnachtsfeier in Feindesland: Vielen
aufrichtigen Dank für die mir geſandten Weihnachtsgaben
nebſt den herzlichen Grüßen und dem Wunſche auf
bal=
dige frohe Rückkehr. Wollte Gott, daß der erſehnte Tag
des Friedens und der Rückkehr bald erfolge. Das Paket
hat mir außerordentlich große Freude bereitet und die
trüben Stunden am Beſcherabend dadurch erleichtert.
An=
bei erlaube mir ein Programm von unſerer
Weihnachts=
feier beizulegen, bei der ſich unſer Herr Sergeant
Ro=
bert Schneider ſehr betätigte. Am 1. Feiertag,
nach=
mittags 4 Uhr, hatten ſämtliche Offiziere und Mann=
ſchaften Kirchgang; die Kirche war von uns mit
Tannen=
zweigen und zwei Chriſtbäumen geſchmückt; nach dem Ge=
ſang der Weihnachtslieder mit Orgelbegleitung hielt der
Feldgeiſtliche eine zu Herzen gehende Predigt. Nach dem
Gottesdienſt wurde nach dem Friedhof marſchiert. und
der gefallenen Kameraden gedacht, auf deren Gräbern
auch ein Chriſtbaum brannte und der Etappen=
Kom=
mandeur ſowie der Feldgeiſtliche einige Worte ſprachen.
Das Programm iſt nicht von mir hergeſtellt, da ich
geger=
wärtig einen Poſten als Lagerverſwalter in einer großen
Zuckerfabrik, welche ruhig liegt, habe und Kohlen, Zucker
Kartoffeln, Zwiebeln und gelbe Rüben gegen Bons
veraus=
gabe. — Das Programm, das den Vermerk trägt „Druck
von der 3. Komp. 1. Landſt.=Bat. Darmſtadt” und gut
ausgeführt iſt, hat folgenden Wortlaut: Landſturm=Batl.
Darmſtadt I. Weihnachtsfeier, veranſtaltet von einem
Teil der 3. Komp. im Rathaus zu . . . . am 24.
Dezem=
ber 1914, nachmittags 5 Uhr. Programm: 1. Gemeinſames
Lied: Stille Nacht, heilige Nacht. 2. Prolog. Verfaßt
und geſprochen von Serg. R. Schneider. 3.
Gemeinſa=
mes Lied: „O du fröhliche” uſw. 4. Anſprache. Komp.=
Führer Herr Oberleutn. Staedel. 5. Gemeinſames Lied:
„Deutſchland. Deutſchland über alles”. 6. Zwei Lieder:
a) Stolzenfels am Rhein, b) Der letzte Gruß, geſungen
von Kamerad Heinrich Hechler. 7. Beſcherung. 8. Lied:
„Die Uhr”, geſungen v. Kamerad Hch. Hechler. 9.
De=
klamation a) Der Landwehrmann, b) Der Landſturm,
ver=
faßt u. geſprochen von Sergt. R. Schneider. 10. Zwei
Lieder: a) Das Grab auf der Heide, b) Ich grüße Dich
geſungen von Kamerad Heinrich Hechler. 11. Deklamation
eigener Gedichte in Darmſtädter Mundart von Sergt.
Rob. Schneider. 12. Gemeinſames Lied: Stimmt an mit
hellem hohen Klang. Am Klavier: Unteroffizier Strauß
u. Kamerad Neidhardt. — Es wird gebeten, am Schluß
der Feier von Beifallsbezeugungen abzuſehen.
n. Mit einem Weihnachtsgabenzug nach dem Oſten
und Dank der Landſturmleute. Geſammelt wurden die
Gaben in Darmſtadt, mehreren heſſiſchen Städten und
Frankfurt a. M., woſelbſt der Zug auch zuſammengeſtellt
wurde. Er ſetzte ſich zuſammen aus 18 Waggons im
Werte von 450000 Mark als
Weihnachts=
geſchenk nach dem öſtlichen
Kriegsſchau=
platz, und wurde begleitet von 14 Herren aus 14 heſſi=
ſchen Orten. Am Mittwoch, den 17. Dezember,
nachmit=
tags 4 Uhr, fuhr der Zug vom Südbahnhof nach dem
Oſten ab. Es ging in einer nahezu 74ſtündigen Fahrt
nach Poſen, mit dem Endpunkt Preußiſch=
Star=
gard. Von hier aus wurde ein großer Teil der
Sen=
dungen unter der Begleitung des Frankfurter Herrn von
Herrn Kanzleidiener Heinrich Schmidt aus Darm=
ſtadt nach Königsberg gebracht, don wo aus ſie dem
Landſturm=Bataillon bei Lötzen zugingen.
Von Lötzen wurden die Weihnachtsgaben mit einem
Kraftwagen bis in die Schützengräben gebracht. Dort
wurden die beiden Ueberbringer auf das herzlichſte
emp=
angen. Das Soldatenblut erwachte in ihnen, und ſie
durften mehrere Schüſſe auf die nahen ruſſiſchen
Schützen=
gräben abgeben. Leider war das Wetter zu unſichtig, um
näheres von der ruſſiſchen Stellung beobachten zu können.
Ihnen zu Ehren wurde ein Teil der
Schützengraben=
anlage als „Gemeinde Neu=Frankfurt“, ein anderer
„Darmſtadt” genannt; es gibt auch eine Schmidt=
ſtraße darin. Viele Bekannte aus Darmſtadt wurden
in den Schützengräben getroffen, die ſich herzlich freuten,
wieder einmal einen Darmſtädter zu ſehen und näheres
aus der Heimat zu erfahren. Nach rührendem Abſchied
ging es wieder zurück nach Königsberg, woſelbſt der
zu=
rückgelaſſene Wagen wieder in Empfang genommen
wurde, und jetzt ging die Reiſe über Allenſtein,
Thorn, Bromberg, Oſtrowo bis nach K. auf ruſſi=
ſchem Gebiete. Hier zeigte ſich den Herren der Krieg in
einer wahren Geſtalt, überall die Zeichen der Zerſtörung,
Brücken, Bahnhöfe, alles in Trümmern, daneben umge=
ſtürzte Kraftwagen u. a. m. Die teilweiſe noch
rauchen=
den Schutthaufen öffentlicher Gebäude und einzelner Häu=
ſer zeugten von heftigen Gefechten. Teils waren ſie von
den Ruſſen auf ihrem Rückzuge zerſtört. Daneben waren
die Pioniere ſchon eifrig an der Arbeit, alle Kunſtbauten
der Bahn wieder zuſammenzuflicken. Es gelang den
Herren, bis nach L. zu kommen und die Frankfurter und
Darmſtädter Liebesgaben an zwei Regimenter
abzulie=
fern. Leider war es nicht möglich, weiter vorzudringen.
Der Darmſtädter Begleiter Schmidt langte wohlbehalten
und glücklich wieder in der Heimat an.
Wie es den Darmſtädter Landſturmleuten noch
ge=
gangen und wie es ihnen ums Herz iſt, zeigt am beſten
der Dankbrief eines Feldgrauen, der bereits in der
Kriegsſammlung unſerer ſtädtiſchen geſchichtlichen
Samm=
lungen für immer geborgen iſt. Er ſei vollſtändig hier
ab=
gedruckt: „Sehr geehrter Herr Schmidt! Im Namen
unſerer Kameraden ſpreche ich Ihnen unſeren herzlichſten
Dank aus für Ihre aufopfernden Bemühungen bei dem
Transport und Ueberbringen von Liebesgaben.
Gleich=
zeitig möchte ich Sie bitten, allen gütigen Gebern Darm=
ſtadts und Umgegend der freiwilligen Kriegsfürforge un=
ſeren öffentlichen Dank auszuſprechen für die
opferfreudi=
gen und herrlichen Weihnachtsgaben, womit Sie unſere
Kameraden in den Schützengräben erfreut haben. Wie
Sie perſönlich mit Herrn Saul unſere Schützengräben be=
ſucht hatten, ſchien die Sache ziemlich ruhig zu ſein, als
ſei der Ruſſe verſchwunden. Die hinterliſtige Bande
glaubte uns bei der Weihnachtsfeier zu überraſchen. Aber
unſer Oberkommando war vorſichtiger. Am heiligen
Abend war die Feier beſchränkt, um 4 Uhr mußte alles
alarmbereit ſein, und nicht vergebens! Am Abend ging
der Tanz los und morgens um 5 Uhr griffen ſie unſere
Stellungen faſt auf der ganzen Front an. Wir waren
nicht umſonſt alarmiert, denn jetzt ging’s feſte drauf.
500 Tote, viele Verwundete ließen die Ruſſen zurück, das
war für Ihre Weihnachtsbeſcherung. Aber auch heute
war’s wieder feſte im Betrieb. Das Reſultat iſt noch nicht
bekannt; aber wieder haben die Ruſſen feſte drauf
bekom=
men. Hoffentlich wird’s ſo weiter gehen, daß wir die
Kerle bald los werden. Unſere Landſtürmer haben bis
jetzt ſich ſtets tapfer gehalten und werden es auch ſo weiter
machen. Ich danke deshalb nochmals für die ſchöne
Spende und ſeien Sie herzlichſt gegrüßt von Unteroffizier
Paulus, 1. Komp. des Großh. Heſſ. Landſturmbataillons
Nr. 5, Darmſtadt.
— Eine wohlgelungene Neujahrsfeier wurde
dank den Bemühungen der Frau Dr. Koepke und Frau
Direktor Herrmann für die im Roten Kreuz=Vereins=
Lazarett Dr. Loſſen untergebrachten Verwundeten
am 31. Dezember veranſtaltet. Sie wurde eingeleitet durch
das von Verwundeten vorgetragene „Largo” von Händel
für Cello und Klavier. Dieſem folgte das von Fräulein
Elſe Diefenthäler meiſterhaft geſungene Schubertſche Lied
„An die Kunſt”. Weiter erfreuten die beiden Damen
Diefenthäler die Zuhörer durch einige Volkslieder zur
Laute, die gleichfalls allſeitigen Beifall fanden. Herr
Hofopernſänger Stephani brachte ſodann eine Reihe von
Liedern, darunter zwei Kompoſitionen des Herrn
Born=
gäſſer, zu Gehör, die reichlich Gelegenheit boten, das
herrliche Pathos dieſes beliebten Sängers zu
be=
wundern. Den Schluß dieſes muſikaliſchen Teiles bildete
der Vortrag „Die Träumerei” von Schumann für Cello
und Klavier. Im Anſchluß hieran wurde jedem
Ver=
wundeten noch ein Glas Punſch und ein
Neujahrs=
geſchenk verabreicht, das mit herzlichem Dank empfangen
wurde. Die Begleitung der Lieder hatten in
liebens=
würdiger Weiſe die Herren Stephani und Borngäſſer
übernommen. Den Veranſtaltern, ſowie den
Vortragen=
den ſei für ihre uneigennützige Mitwirkung an dieſer
Stelle der wärmſte Dank ausgeſprochen.
* Frau Cahier keine Franzöſin. Die Annahme, daß
Frau Cahier Franzöſin ſei, iſt nicht richtig. Frau Cahier
iſt Amerikanerin, ihr Mann iſt Schwede. Den
be=
kannten amerikaniſchen Zeitungsartikel gegen England
hat ſie ſeinerzeit mitunterzeichnet. Daß ſie ſich „Madame”
nennt, iſt nur eine alte Gewohnheit.
Ein öffentliches Leſezimmer im ſüdlichen
Stadt=
teil. Ausgehend vom „Darmſtädter Verein für
Verbreitung von Volksbildung” und dem
„Verein gegen den Mißbrauch geiſtiger
Ge=
tränke„ ſind ſeit längerer Zeit Beſtrebungen im Gange,
auch für den entlegenen ſüdlichen Stadtteil ein
öffent=
liches Leſezimmer einzurichten, ähnlich — wenn
auch in der Anzahl der Zeitungen beſchränkter — dem
Städtiſchen Leſeſaal im Zentrum der Stadt. Die
Ver=
wirklichung dieſer Bemühungen iſt nunmehr näher
ge=
rückt. Man will im Erdgeſchoß des ſtädtiſchen Hauſes,
Beſſunger Straße 48, angegliedert der dortigen „Beſſunger
Bücherhalle”, einen Raum ſchaffen, in dem Zeitſchriften
und Bücher belehrenden und unterhaltenden Inhalts,
Tageszeitungen und Kunſtblätter mannigfacher Art, auch
Material zu ſtillem Spiel, allen Perſonen (über 14
Jah=
ren) bei unentgeltlichem Eintritt zur Verfügung geſtellt
werden. Iſt den beiden Vereinen durch verehrliche ſtädti=
ſche Behörde in dankenswerter Weiſe jüngſt auch eine
Un=
terſtützung ihres Unternehmens bewilligt worden, ſo
ſehen ſie ihre Mittel — angeſichts der Ausgaben für die
übrigen Zweige ihrer Tätigkeit — derart dürftig, daß ſie
bei den nötigen Geldaufwendungen zur äußerſten Be=
ſchränkung gezwungen ſind. Um Koſtenbeträge für
be=
amtete Perſonen ausſcheiden zu können, bitten die Vor=
ſtände oben genannter Vereine ihre Freunde und
Freundinnen ſozialer Geſinnung um freiwillige
Mit=
arbeit, zunächſt um Beteiligung an der Zimmeraufſicht in
den Nachmittags= und Abendſtunden zwiſchen 4 und 9
Uhr. Es braucht wohl kaum ausgeſprochen zu werden,
daß die aufſichtführende Perſon während ihrer
Anweſen=
heit von den aufliegenden Schriftwerken ausgiebigſt Ge=
**. Das Vermächtnis unſerer Toten. Ein vor
Verdun gefallener Oberlehrer und Leutnant der
Land=
wehr ſchrieb aus dem Felde: „Was auch der Ausgang die=
ſes Krieges ſein mag — und wir hoffen ja alle auf den
be=
rechtigten Erfolg unſeres Ringens —: als eine neue
Menſchheit werden wir vorwärts ſchreiten. Mir möchte
die Bruſt ſpringen bei dem Gedanken, daß es einem
ver=
gönnt ſein könnte, an dieſer neuen Gemeinſchaft unſeres
nationalen Lebens noch weiter mitzubauen. Wohin iſt
plötzlich alles, was das Daheim im Alltäglichen feſthält?
Alles Kleinliche, alle Unzufriedenheit, alle Trägheit, alle
Selbſtſucht? Lieber A., wenn wir alle uns wiederſehen,
dann muß es eine unerhört große, feierliche Stunde
wer=
den. Vorläufig wollen wir in Geduld unſere Pflicht tun
und den himmliſchen Schickſalslenker bitten, uns zu
füh=
ren, wie es für uns am beſten iſt.”
Und in einem weiteren Briefe, der wie der
erſte geradezu ein Vermächtnis des Gefallenen
genannt zu werden verdient: „Wenn mir Gottes gnädiger
Wille über kurz oder lang eine glückliche Heimkehr
ge=
währt, ſo will ich dieſe Zeit der Prüfung zeitlebens als
die größte Gabe des Himmels anſehen. Ich wage kaum,
es mir auszudenken, wie ideal das Familienleben und die
Beziehungen zu den Freunden ſich geſtalten müſſen, wenn
das Erlebnis dieſes Krieges der Vergangenheit angehört.
Da wird es nicht bloß gute Grundſätze und Vorſätze
ge=
ben, die eine Zeitlang vorhalten, um dann wieder im ewig
Alltäglichen aufgegeben zu werden. Was wir daheim be=
ſeſſen in unſerem Familienleben, in dem vertrauten Kreiſe
in dem unſer Daſein ſich friedlich abſpielte, das iſt doch
das Schönſte und Größte, was uns zuteil werden kann.
Was bedeuten alle materiellen Wünſche, alle
konventionel=
len geſellſchaftlichen Bedürfniſſe, alle Sonderforderungen,
die man an das Leben zu ſtellen pflegte, gegenüber dem
reinen Glücke, das uns Familie und Freundeskreis
bie=
ten! Selbſt wenn nicht immer alles glatt geht, wenn es
gilt, ſich durchzukämpfen durch innere und äußere Nöte,
durch körperliches und ſeeliſches Leid: das Bewußtſein der
abgeklärten ſittlichen Gemeinſchaft mit denen, die uns
naheſtehen, iſt doch die ſchönſte Himmelsgabe, die uns
zu=
teil werden kann. Schon ſind vier Monate vergangen,
ſeitdem wir Abſchied nahmen. Viel hat ſich ereignet,
Großes und Erhebendes, Ernſtes und Trauriges. Mir
iſt die Zeit wie im Fluge vergangen. Die neuen
Ein=
drücke und neuen Pflichten, die jeder neue Tag bringt,
laſſen einem das Maß der Zeit faſt aus den Augen ver=
lieren. Ich muß mich immer erſt beſinnen, wenn ich mir
klar machen will, an was für einem Tage der Woche wir
gerade leben. Der Sonntag iſt wie jeder andere Tag.
Wenn man ſich gerade darauf beſinnt, daß Sonntag iſt,
wird man mehr als ſonſt von Heimatgedanken heimge=
ſucht. Gottesdienſt findet von Zeit zu Zeit einmal ſtatt,
an irgend einem Tage der Woche, wie es die Lage gerade
erlaubt. Auch das iſt immer ein Erlebnis — eine wunder=
ſame Inſel der Ruhe in dem bewegten Strome einer
rauhen Wirklichkeit.”
CK. Nachtangriff. Die packende Schilderung eines
Nachtangriffes, wie ihn unſere tapferen Truppen in letzter
Zeit ſo oft ausgeführt haben, gibt Detloff von Berg in
Ueber Land und Meer (Deutſche Verlags=Anſtalt,
Stutt=
gart). Durch grundloſe Wege über ein aufgeweichtes
Zuckerrübenfeld ſchiebt ſich das Bataillon im mühſeligſten
Marſch möglichſt geräuſchlos vorwärts. Bis auf 50 Schritt
dringt man gegen das feindliche Drahthindernis vor;
glücklicherweiſe hat es keine gegneriſche Patrouille aufge=
ſpürt. Wie ein leiſer elektriſcher Schlag geht es durch die
Reihen: der Sturm beginnt. „Und nun marſch, marſch!
Die feindlichen Sperrpatrouillen an den Durchgängen im
Geflechte ſchreien entſetzt auf und feuern wie raſend ihre
Alarmſchüſſe in die jetzt ſichtbar werdende dunkle Men=
ſchenmaſſe. Die Handbomben fliegen und platzen mit
ſchauerlichem Krachen, alles zerreißend, wo ſie einſchlagen,
wir hinterher. Der frenetiſche Willkomm vom
Schützen=
graben, den wir nehmen ſollen und wollen, knattert und
ſauſt uns um die Ohren; es fallen ſechs, ſieben Mann,
wei=
ter kann man nichts erkennen, hat ja auch nach vorn zu
ſchauen, wo das Feuerwerk des rapiden Feuers von
Ge=
wehren und Maſchinengewehren in einer
ununterbroche=
nen Linie aufblitzt. Nur kein Halten, die Menſchenmaſſe
ſtürzt vor, fällt, rafft ſich auf, reißt mit blutenden Händen
den Draht von den Füßen und Beinen und arbeitet ſich
mit beiſpielloſer Energie durch die heimtückiſchen Maſchen
des ſtählernen Spinngewebes hindurch. Das ſind Werke
des Augenblicks — wir haben die ſchmalſte,
unbegreif=
licherweiſe nur vier Meter breite Stelle des Netzes vor
uns gehabt. An breiteren Stellen iſt ſolch Angriff mit
noch viel ſchwereren Verluſten verknüpft als diesmal hier.
Zähneknirſchend, mit verbiſſener Wut, die Hände eiſenfeſt
ums Bajonett geklammert, donnert unſere todesmutige
Menſchenmenge gegen das feindliche Schanzwerk an.
Minen fliegen auf, ganze Dutzende der Stürmenden
pral=
len blutend und zerriſſen auseinander, aber nichts hält die
Todgeweihten auf. Wieder tut die Handbombe ihren
Dienſt und zermalmt die feindliche Bruſtwehr. Menſchen,
ſogar ein ganzes Maſchinengewehr. Kolbenſchläge —
Bajonette! Und das alles im Stockdunkel. Wie wahn=
ſinnig ſtechen die überraſchten Feinde um ſich, von der
er=
kletterten Bruſtwehr ſpringen die heulenden Feldgrauen
in den Graben, und fürchterlich arbeitet die haarſcharfe
Stoßwaffe. Aus den Erdlöchern ſtürzen die Feinde
her=
vor, das Aufblitzen ihrer Schüſſe iſt die Beleuchtung
unſe=
res grauſigen Werkes. Aufplatzende Minen verſchütten
Freund und Feind, Konnte es anders ſein, als daß der
Graben unſer wurde? Die mörderiſche Arbeit iſt
verrich=
tet. Nun vielleicht Ruhe? Kein Gedanke — die jetzt
all=
mählich ſternenklar werdende Nacht ſieht uns, wie wir
unſerſeits nach dem Feinde zu ſchanzen und Draht bauen.
Mit Gewehr im Arm werden wir zum Feind hinüber= und
zu den Sternen hinaufblicken die Nacht hindurch.
* Wie der italieniſche Dichter V. Monti (1754—1826)
Eng=
land haßte. (Von C. A. Simoncelli, Darmſtadt.)
Vincenzo Monti, berühmter italieniſcher Dichter,
war bekannt durch ſeine ſtets bewieſene Wahrheitsliebe.
Er duldete nie, daß man ſchwieg, wenn der, der nicht
kor=
rekt handelte, zu verachten war. Als Nelſon im Jahre
1805 bei Trafalgar, dem ſpaniſchen Vorgebirge am
Atlan=
tiſchen Ozean, über die franzöſiſche Flotte ſiegte, ſchrieb
V. Monti, der England wegen ſeiner Kriegsführung
haßte, ein Gedicht, das in der Ueberſetzung
folgender=
maßen lautet: An England. Schandhaftes, das aus
Algen und aus Felſen durch die Straße der Räuber auf
den Thronſeſſel ſtiegſt und mit Judas Waffen in den
Krieg ziehſt, dir ſoll die Sonne das Licht verweigern und
Gras die Erde: Delikter Schmiedeherd, in welchem
Scha=
den und Verdruß für ganz Europa eingeſchloſſen iſt, die
Zeit wird kommen, die dir deinen Stolz austreibt, wenn
nicht früher Gott dich zu Grunde richtet. Die Hand, die
das Schickſal von Gallien temperiert, wird din die
Haar=
flechten zerzauſen und es mag ſein, daß ſie dieſen grau=
ſamen Markt menſchlichen Blutes zerſperren wird.
Frie=
den wird die Welt haben; und du, blutdürſtige, grauſame
Tyrannin des Meeres, wirſt als nackte Fiſcherin zu der
verlaſſenen Angel zurückkehren.
Dieſe engliſche Kriegsführung aus dem Jahre 1805
ſteht der heutigen in keiner Beziehung nach. Es iſt die=
ſelbe geblieben und die Italiener ſollen ſich an die Worte
des Dichters erinnern.
brauch machen kann. Damen und Herren, die bereit ſind,
ſich an dieſer Liebestätigkeit zu beteiligen, ſind um Angabe
ihrer Adreſſe gebeten, mündlich während der
Bücheraus=
gabe am Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7½ bis
9 Uhr, oder ſchriftlich an „Beſſunger Bücherhalle‟, Beſ.
ſunger Straße 48.
— Verzeichnis neu hergeſtellter Fernſprechanſchlüſſe
und Aenderungen bei beſtehenden Sprechſtellen
a) Neue Anſchlüſſe. 1447 Biegeleben, von,
Frei=
herr, Generalmajor z. D., Wilhelminenplatz 13. 828
Dör=
ner, D., Wwe,, Hochſtraße 61. 2672 Erſatz=Bataillon Re=
ſerve=Infanterie=Regt. Nr. 81, Uebungsplatz. 2043
Fit=
ting, Major, Annaſtraße 23. 2675 Flieger=Erſatz=
Abtei=
lung 3, Uebungsplatz. 360 Gaswerk, Städtiſche
Ausſtel=
lung, Grafenſtraße 30. 733 Heidenreich, Dr., Frau,
Hei=
delberger Straße 73. (2419) Kreisſchulinſpektor, Stadthaus,
Rheinſtraße 16/18 2486 Landſturm=Erſatz=Bataillon II
Darmſtadt, Kirſchenallee 12. 2671 Landſturm=Infanterie
Erſatz=Bataillon I Darmſtadt, Uebungsplatz. 2670 Luft=
ſchiffbau Schütte=Lanz, Weiterſtädter Exerzierplatz. 1928
Mansbacher, Adolf, Kaufmann, Karlſtraße 106. 1430
Stuckert, Jacob, Bäckerei u. Konditorei, Karlſtraße 52. 2676
Train=Kaſerne, Neue, Eſchollbrücker=Straße. 1264 Vogel,
Adolf, Kaufmann, Landgraf=Philipp=Anlage 60.
b) Aenderungen. 322 Egner, Guſtav, Nachf.,
über=
tragen an Falter, Wilh., Wwe., Wurſtwaren= und Auf=
ſchnittgeſchäft. 2218 Frau, Miguel, übertragen an Font,
Juan. 2428 Garde=Füſilier=Bat., 9. Komp., übertragen an
Kriegsgefangenenlager. 1927 Girmſcheid, W., übertragen
an Altmann, Adolf u. Cie. 120 Groh, Jakob, übertragen
an Groh, Jakob, Wwe. 1426 Hirſch, Moritz, übertragen
an Ohr, Minna, Frau. 2162 Polizei=Revier II.,
Rieger=
platz 3, jetzt Alexanderſtraße 26. 671 Rheinhold, Emma,
Schützenſtraße 4, jetzt Ludwigsplatz 3. 1612 Stein, Franz,
Riedeſelſtraße 74, jetzt Heidelberger=Straße 26. 2151
Weſt=
indiſche Bananenhalle, übertragen an Poeſchl, Fanny,
Fiſchgeſchäft. — e) Abgebrochene Sprechſtellen.
2159 Ammenn, Wilh. 2549 Baubüro der vereinigten
Zim=
mermeiſter, Uebungsplatz. 579 Eiſenbahn=Bauabteilung.
(2428) Feld=Art.=Regt. Nr. 84. (2428) Funker=Komp.
2592 Gefangenenlager=Baubüro. 2186 Großwäſcherei
Weſt. 1961 Meinhardt, L. 2186 Pariſer Neuwäſcherei.
1988 Schmidt, Ernſt. 2414 Spiehs, Ph., jr., Uebungsplatz
883 Stier, Georg.
* Eine vom Heſſiſchen Volksſchullehrerverein veran=
ſtaltete Sammlung zum Beſten der Witwen und Waiſen
der gefallenen heſſiſchen Lehrer ergab rund 20000 Mk.
Der Richard Wagner=Verein gedenkt ſein neues
(26.) Vereinsjahr am Montag, 11. Januar, mit einem
Konzert zu eröffnen, in dem er einen der größten Celliſten
unſerer Tage, Dr. Enrico Mainardi aus Mailand in
Darmſtadt einführen wird. Auch für die nächſten
Ver=
einsabende wurden ausſchließlich Künſtler von
euro=
päiſchem Rufe verpflichtet; ſo die Altiſtin Lula Mysz=
Gmeiner, die Klaviervirtuoſin Tereſa Carreno, der
Mün=
chener Baſſiſt Kammerſänger Paul Bender, das Wiener
Roſé=Quartett, das Sextett des Leipziger
Gewand=
hauſes uſw.
Der Literariſche Verein hat am Jahresanfang
einen Nachtrag zu ſeinem Bücherverzeichnis
heraus=
gegeben, der 778 Neuerwerbungen aufweiſt. Dieſer
Zu=
wachs ſtellt einen bedeutſamen Ausſchnitt aus der
literariſchen Produktion der letzten Jahre auf
belle=
triſtiſchem und populärwiſſenſchaftlichem Gebiete dar; man
ſieht aus der getroffenen Auswahl, wie der Verein be=
ſtrebt iſt, ſeine Mitglieder mit dem geiſtigen Schaffen
der Zeit in Fühlung zu erhalten und auch verwöhnteren
Anſprüchen zu genügen. Wegen der Aufnahmebedingungen
ſei auf den heutigen Anzeigenteil verwieſen.
J. K. P. Der Bayern=Verein Darmſtadt mit Fahne
geleitete Sonntag nachmittag auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſein treues, langjähriges Mitglied Michael Seitz
zur letzten Ruheſtätte. Nach den Amtsfunktionen des
Geiſtlichen am Grabe wurde ein herrlicher Kranz mit
weiß=blauer Schleife unter Worten des Abſchieds
nieder=
gelegt. Auch die Mitarbeiter des Entſchlafenen — er
war als Kellermeiſter in der Brauerei Rummel lange
Jahre tätig — widmeten als Abſchiedsgruß dem
Heim=
gegangenen einen ſchönen Kranz mit Schleife und den
Abſchiedsworten: „Möge ihm die Erde leicht ſein!”
* Liller Kriegszeitung. Uns liegen heute zwei
Num=
mern der zweiſeitigen illuſtrierten Beilage zur
Liller Kriegszeitung vor, deren Gründung und techniſche
Herſtellung unſer Kriegsberichterſtatter Paul Schweder in
der Nummer vom 22. Dezember ſo eingehend und
inter=
eſſant geſchildert hat. Die Beilage führt den Titel
„Kriegsflugblätter, Beilage zur Liller Kriegszeitung” und
enthält Originalzeichnungen, Gedichte, humoriſtiſche
Er=
zählungen uſw. In den beiden uns zugeſandten
Num=
mern iſt u. a. eine faſt ganzſeitige Zeichnung von
Ar=
nold „Mars, unſer Weihnachtsmann” und ein
Spott=
gedicht nebſt Zeichnung auf die engliſche Rekrutenwerbung
enthalten. Aus der humoriſtiſchen Ecke ſei folgende
Abendmeldung einer ſehr nahe an der feindlichen
Stel=
lung liegenden ſächſiſchen Batterie wiedergegeben: Ein
feindliches Grammophon” wurde zum Schweigen
gebracht. — Die beiden Kriegsflugblätter ſind in der
Bil=
derauslage unſerer Geſchäftsſtelle ausgelegt.
Feldpoſtbriefe nach dem Feldheer im Gewicht
über 250g bis 500 g
werden für die Zeit vom 11. bis einſchließlich 17. Januar
1915 von neuem zugelaſſen. Die Gebühr beträgt 20 Pf.
Die Sendungen müſſen dauerhaft verpackt ſein.
Nur ſehr ſtarke Pappkaſten, feſtes Packpapier oder
dauer=
hafte Leinwand ſind zu verwenden. Für die Wahl des
Verpackungsſtoffes iſt die Natur des Inhalts maßgebend:
zerbrechliche Gegenſtände ſind nach Umhüllung mit Papier
oder Leinwand ausſchließlich in ſtarke Schachteln oder
Kaſten zu verpacken. Die Päckchen, auch die mit
Klammer=
verſchluß verſehenen, müſſen allgemein mit dauerhaftem
Bindfaden feſt umſchnürt werden, bei Sendungen von
größerer Ausdehnung in mehrfacher Kreuzung. Die
Aufſchriften ſind auf die Sendungen niederzu=
ſchreiben oder unbedingt haltbar auf ihnen zu befeſtigen
und müſſen deutlich und richtig ſein.
Außer kleinen Bekleidungs= und Gebrauchsgegen=
ſtänden ſind auch Lebens= und Genußmittel
zuläſſig, aber nur ſoweit, als ſie ſich zur Beförderung
mit der Feldpoſt eignen. Ausgeſchloſſen ſind leicht
verderbliche Ware, wie z. B. friſches Obſt, friſche Wurſt
ferner feuergefährliche Gegenſtände, wie Patronen,
Streich=
hölzer und Taſchenfeuerzeuge mit Benzinfüllung. Päckchen
mit Flüſſigkeit ſind nur zugelaſſen, wenn die Flüſſigkeit
in einem ſtarken, ſicher verſchloſſenem Behälter enthalten
und dieſer in einem durchlochten Holzblock oder in eine
Hülle aus ſtarker Pappe feſt verpackt iſt, und ſämtliche
Zwiſchenräume mit Baumwolle, Sägeſpänen oder einen
ſchwammigen Stoffe ſo angefüllt ſind, daß beim
Schad=
haftwerden des Behälters die Flüſſigkeit aufgeſaugt wird.
Die Poſtanſtalten ſind angewieſen, Sendungen, die den
vorſtehenden Bedingungen nicht entſprechen, unweigerlich
zurückzuweiſen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen ꝛc., deren im Nach=
ſtehenden Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Cahier=Konzert am 6. Januar (Heilige drei
Könige). Auf den Liederabend von Frau Cahier, die
große Interpretin des „Deutſchen Liedes”, wird beſonders
aufmerkſam gemacht. In dem herrlich zuſammengeſetzten
Programm dürften beſonders die ſo ſelten gehörten „Ern=
ſten Geſänge” und „Acht Zigeunerlieder” von Brahms
intereſſieren.
Aus dem Kreis Darmſtadt, 3. Jan. (Vermehrt
die Erträgniſſe des Obſtbaues.) In den
letz=
ten 25 Jahren hat ausweislich der ſtatiſtiſchen Erhebungen
durch die nachhaltigen Bemühungen unſerer
Kreisbehör=
den mit Unterſtützung von Ortsbehörden, Lehrern und
Grundbeſitzern der rationell geleitete Obſtbau einen
be=
deutenden Aufſchwung genommen. Nach den
Veröffent=
lichungen der Landwirtſchaftskammer betrug im Jahre
1910 für Heſſen der Geſamtwert der Obſternten 5 997075
M. Dabei gab aber Deutſchland im gleichen Jahre
dem Auslande (Frankreich, Vereinigte Staaten von Nord=
Amerika uſw.) für eingeführtes Obſt über 180 Millionen
M. zu verdienen. Dieſe hohe Zahl muß im Intereſſe
der Volkswirtſchaft, insbeſondere der Volksernährung ver=
ſchwinden. Mittel und Wege müſſen geſucht werden, daß
alle Grund= und Hausbeſitzer die Bedeutung des
Obſt=
baues für unſer wirtſchaftliches Leben zu würdigen ver=
ſtehen, ein vermehrter Anbau eintritt und durch günſtige
Zoll= und Verfrachtungsverhältniſſe die Rentabilität
unterſtützt wird. Eine Ueberproduktion iſt vorerſt
gänz=
lich ausgeſchloſſen. Um ſchon im laufenden Jahre einer
günſtigen Einfluß auf die kommende Ernte zu ermöglichen,
müßte zur Erzielung hoher Erträge in beſten Qualitäten
bei den nun vorhandenen Obſtbäumen eine verſchärfte
Pflege nach allen Richtungen einſetzen. Sodann ſind
Neu=
anpflanzungen von geeigneten Obſtforten mit allen
Kräf=
ten zu erſtreben. Trotz Berückſichtigung der Boden= und
klimatiſchen Verhältniſſe iſt unſer Kreis gegen den Kreis
Mainz in der Anzucht edler Obſtfrüchte im Rückſtand.
Nach der „Statiſtik des Obſtbaues” von Regierungsrat
Knöpfel zählte der Kreis Darmſtadt im Jahre 1904
5542 Aprikoſen= und Pfirſichbäume, während der Kreis
Mainz 46 047 aufweiſen konnte. Unſerer Kreisbevölkerung
eröffnet ſich hiernach bei den günſtigen Abſatzverhältniſſen
ein großes Feld zur reichen Betätigung. Die von der
Landwirtſchaftskammer empfohlenen Sorten mögen daher
recht bald an den geeigneten Plätzen zur Anpflanzung
kommen. Zu dieſen rechnen wir vor allem die geſchützter
Haus= und Gebäudeflächen in unſeren Gemeinden. Tau=
ſende derartige Stellen können noch zu nützlicher
Ver=
wendung kommen.
Griesheim, 4. Jan. (Vom
Gemeindehaus=
halt.) Im letzten Rechnungsjahr erzielte die Gemeinde
aus verliehenen Gütern 7203,90 M., aus Gras und
an=
deren Naturalien 6250,15 M., aus Waldungen 9918,42 M
und von Jagden 5852 M., die Unterhaltung und Koſten
der Güter betrugen 832,17 M. und die der Waldungen
4078,40 M.
Gernsheim, 4. Jan. (Der Reinerlös für Holz
und Waldſtreu aus dem Gemeindewald)
be=
trägt im Jahre 1914 die Summe von 24087,55 M.
Ins=
geſamt wurden etwa 1400 M. weniger wie im Jahre 1913
erzielt. Die Ortsbürger erhalten in dieſem Jahre als
Losholzgeld je 6,20 Mark.
Beerfelden, 2. Jan. (Jugendwehr in
Uni=
form.) Beim geſtrigen gemeinſamen Kirchgang
zeigte ſich die hieſige Jugendwehr zum erſtenmal in
ihrer kleidſamen, hübſchen Uniform, beſtehend aus
dunkel=
graubrauner Joppe, braunem Gürtel, dunkelgrauem
Pfadfinderhut mit heſſiſcher und deutſcher Kokarde an
der aufgeklappten Krempe. Dieſe Ausrüſtung iſt ein
Geſchenk des Herrn A. S. Roſenthal, der ſich ſchon
öfter im Intereſſe der Oeffentlichkeit und des
Vater=
landes als hochherziger Geber erwieſen hat, auch an
dieſer Stelle ſei des Spenders dankend gedacht. —
Dem Ernſt der Zeit entſprechend, verlief hier die
Neu=
jahrsnacht in ruhiger Weiſe.
Beerfelden, 4. Jan. (Von den
Jugendweh=
ren der Ober=Cent.) Kriegeriſches Treiben herrſchte
geſtern mittag auf der Burg „Freienſtein”. Ob nicht der
Burggeiſt aus tiefem Verlies verwundert ans Tageslicht
ſtieg, das längſt entbehrte Schauſpiel zu genießen? Doch
es waren nicht Ritter und Knappen, die ſich hier
tummel=
ten — die Gammelsbacher Jugendwehr
rich=
tete ſich hier zur Verteidigung ein, ſie war vermehrt durch
Flaggen, die als ganze Kampagnien und Batterien dem
Feinde drohend entgegenwinkten. Kurz nach 3 Uhr
rück=
ten von Weſten her die Rothenberger und
Finken=
bacher Jungmannſchaften an, gleichzeitig
voll=
führten von Norden her die Falkengeſäßer einen
gelungenen Scheinangriff, während die Beerfelden
und Ober=Sensbacher Wehren zum
Haupt=
angriff von Oſten und Süden her ſtürmend anliefen.
Schüſſe, Hurra, auf wackere Verteidiger trafen wackere
Sturmkolonnen. — An die Uebung ſchloß ſich eine gemein=
ſame Beſprechung der Führer an. Alles verlief ſo, daß
die Mannſchaften für ihre militäriſche Ausbildung ſicher
manches Fördernde lernten. Solche gemeinſamen
Uebun=
gen weiten den Blick für die Bewegung und das Verhalten
im Gelände, ſtählen den Körper durch Märſche und
Sturm=
lauf und pflegen den Sinn für Zuſammengehörigkeit.
Und ſo wird es gewiß nicht lange dauern, bis wieder eine
gemeinſame Uebung die Jugendwehren der Ober=Cent
vereinigt.
Offenbach, 4. Jan. (Gelandet.) An dem
Nadel=
wehr der Offenbacher Schleuſe wurde geſtern nachmittag
eine männliche Leiche aus dem Main gelandet, die
offenbar ſchon lange Zeit im Waſſer gelegen hat. Die
Perſonalien des Toten, der allem Anſchein nach dem
Ar=
beiterſtand angehört, konnten bisher noch nicht feſtgeſtellt
werden.
Mainz, 4. Jan. (Kriegsbeute.) Geſtern
vor=
mittag paſſierte ein Zug die hieſige Station, der reiche
Kriegsbeute, beſtehend in feindlichen Flugzeugen und
Kriegsautos, mit ſich führte.
Nierſtein, 4. Jan. (Im Streit erſtochen) wurde
der 42jährige Schiffsbeſitzer Sebaſtian Krämer von
hier. Zwiſchen Krämer und ſeinem Schwager Zang be=
ſtand ſchon ſeit längerer Zeit ein geſpanntes Verhältnis.
Als am Neujahrstage Krämer in der Zangſchen Wohnung
erſchien, kam es zum Streit, wobei der erſtere mit dem
Meſſer auf die Ehefrau Zang eindrang und dieſer mehrere
gefährliche Stiche in den Arm beibrachte. Zang und
Krä=
mer gerieten ebenfalls aneinander. Der Streit ſetzte ſich
bis in den Hof fort, bis der Schiffer Krämer infolge eines
Stiches in die Halsſchlagader unter einem Blutſtrom tot
zuſammenbrach. Zang wurde alsbald verhaftet. — (Ein
grauenvoller Anblick) bot ſich geſtern morgen
einem Ehepaar, bei dem ein Landwehrmann aus dem
Ried einquartiert war. Als der Mann zur gewohnten
Zeit nicht zum Kaffee erſchien, ging man nach ſeinem
Zim=
mer, um ihn zu wecken. Man fand jedoch die Tür feſt
verſchloſſen und hörte kein Lebenszeichen. Der
Quartier=
geber öffnete nun gewaltſam die Tür. Der
Landwehr=
mann lag bewußtlos auf dem Bett, die Bruſt voll tiefen
Stiche, die er ſich mit einem Raſiermeſſer beigebracht hatte.
Was den Lebensmüden zu der Tat veranlaßte, konnte
nicht feſtgeſtellt werden. Der lebensgefährlich Verletzte
wurde im Auto nach dem Mainzer Garniſonslazarett
ver=
bracht.
Gießen, 4. Jan. (Studenten im Felde.) Von
den im Felde ſtehenden Mitgliedern der Univerſität ſind
auf Zuſendungen des Rektors eine große Zahl von
Feld=
poſtkarten und Briefen eingelaufen. Als Beiſpiel ſei
fol=
gende Poſtkarte aus dem Weſten mitgeteilt: „Am
Weih=
nachtsabend beim brennenden Baum haben wir Gießener
Studenten — Leibkompagnie 116 — mit kriegsmäßigen
Feldbechern und Kochgeſchirrdeckeln auf unſere ewig
ge=
liebte Alma mater Ludoviciana einen donnernden
Sala=
mander gerieben. K. Haggenmüller, Cand. phil., Dr
Wolf, Adolf Bitſch, med., H. Schleenbecker, med.,
Wehr=
heim (Alemannia), Fritz Horſt (Frankonia), Friedrich
Lohnes (Frankonia), Lucius.”
Konzerte.
W. Das vierte Konzert der Großh.
Hof=
muſik, das geſtern abend unter Leitung des Herrn Geh.
Hofrats de Haan ſtattfand, war auf den leichten und
heiteren Ton geſtimmt und hinterließ einen
dementſpre=
chenden Eindruck bei den Zuhörern. Die flott und mit
Schwung geſpielte Ouvertüre „Anakreon” für Orcheſter
von Cherubini, deren Titel für ihren muſikaliſchen
Cha=
rakter bezeichnend iſt, eröffnete den Abend. Mozart war
mit zwei größeren Werken vertreten. Das erſte war das
Konzert in Es=dur für zwei Klaviere mit
Orcheſterbeglei=
tung, das von dem Herrn Hofpianiſten Willy
Reh=
berg und deſſen jugendlichem Sohn Walter
Reh=
berg aus Frankfurt geſpielt wurde. Das exakte und
fein abgetönte Zuſammenſpiel, die Grazie und
Leicht=
flüſſigkeit ihrer Technik, die Hand in Hand gehen mit
einer feinfühligen Auffaſſung und echt künſtleriſchem
Emp=
finden, verſchafften den empfänglichen Zuhörern einen
un=
getrübten Genuß und reine Freude an der heiteren Kunſt
Mozarts. Auch Beethoven hatte man von der heiteren
Seite zu nehmen gewußt. Fünf Wiener Tänze für kleines
Orcheſter, zwei Walzer, zwei Menuette und ein Ländler,
kleine, leichtgefällige Kompoſitionen, zeigen uns, daß der
Meiſter des hohen Stils der leichtgeſchürzten Muſe nicht
ganz abhold geweſen iſt und ihr gelegentlich huldigte.
Die beiden Pianiſten ſpielten im zweiten Teile noch
Andante mit Variationen (op. 46) von Schumann für
zwei Klaviere mit wundervoller Tonplaſtik und innigem
Empfinden und den Militärmarſch von Schubert in
effektvoller Bearbeitung von Tanſig, deſſen glänzende
und bravouröſe Ausführung ihnen ſo reichen Beifall
ein=
trug, daß ſie ihn wiederholten. Mozarts Sinfonie in
G-
moll, von dem Orcheſter unter der anfeuernden Leitung
ſeines früheren, geiſtig mit ihm verwachſenen
Dirigen=
ten, mit doppelter Freude und Begeiſterung geſpielt,
bil=
dete den Schluß des Abends.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. Jan. Der Geh.
Admi=
ralitätsrat Rottok vom Reichsmarineamt iſt in Berlin=
Friedenau geſtorben.
Leipzig, 4. Jan. (Spionageprozeß.) Heute
fand vor dem II. Strafſenat des Reichsgerichts unter
Vorſitz des Senatspräſidenten Dr. Menge der erſte
Spionageprozeß im neuen Jahre ſtatt.
An=
geklagt war der Schreiber Alfons Reutenauer aus
Kiel, gebürtig aus dem Elſaß, wegen verſuchten
Verrats militäriſcher Geheimniſſe. Der
Angeklagte diente von 1907 bis 1913 bei der Matroſen=
Diviſion in Kiel, zuletzt auf dem Kreuzer „Goeben”. Er
mußte jedoch Ende Oktober 1913 wegen ſchlechter Führung
entlaſſen werden. Nach dem Eröffnungsbeſchluß machte
er im Jahre 1914 in Kiel und im Auslande den Verſuch,
geheimzuhaltende Gegenſtände zur Kenntnis des franzöſi=
ſchen Nachrichtenbureaus zu bringen. Erſchienen waren
drei Zeugen und zwei Sachverſtändige. Die Verhandlung
findet unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt.
Im Spionageprozeß Reutenauer wurde der
An=
geklagte unter Einrechnung einer ihm am 31. Juli 1914
in Kiel auferlegten einmonatigen Gefängnisſtrafe wegen
verſuchten Verbrechens der Spionage zu vier Jahren
ſechs Monaten und einer Woche Zuchthaus
und zu 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. Der
An=
geklagte hatte dem franzöſiſchen Nachrichtenbureau einen
Bericht über die Einrichtungen auf deutſchen
Kriegsſchif=
fen zugeſandt. Dieſer Brief gelangte infolge eines
Schreibverſehens des Angeklagten nicht an ſeine Adreſſe
ſondern führte zur Feſtnahme des Angeklagten.
Luxemburg, 4. Jan. (Wegen Beraubung eines
mit Liebesgaben beladenen Waggons) ſind
mehrere auf der Bahnſtrecke arbeitende Arbeiter
ver=
haftet worden.
London, 4. Jan. (Schiffsunfall.) Lloyds
mel=
det: Am 3. Januar verunglückte die norwegiſche Bark
„Maryetta” bei den Orkney=Inſeln. 11 Mann der
Beſatzung ertranken; die übrigen ſechs, darunter
der Kapitän, ſind bei Kirkwall gelandet worden.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 4. Jan. Börſenſtimmungsbild:
In der heutigen Börſenverſammlung entwickelte ſich bei
durchaus feſter Stimmung ein recht lebhafter
Ver=
kehr ſowohl in deutſchen Anleihen, wie auch in den
ſchon bisher von der Spekulation bevorzugten Werten.
Die Kriegsanleihen und die 3prozentigen Anleihen zogen
bei regen Umſätzen weiter an. Für 3½= und 4prozentige
Anleihe zeigte ſich Nachfrage, ohne daß Angebot vorhanden
war. Von Induſtriewerten erlangten Rheiniſche
Metall=
waren weiter eine kräftige Steigerung. Auch Daimler
Mo=
toren und Deutſche Waffen= und Munitionsfabriken
ſtie=
gen anſehnlich im Kurſe. Die übrigen gehandelten Werte
wieſen gleichfalls meiſt Beſſerungen auf. Phönix und A.
E. G. waren gefragt. In ausländiſchen Valuten waren
die Umſätze unbedeutend.
* Berlin, 4. Jan. Der letzte Bankausweis
von 1914 kann in ſeinem Geſamtbild als befrie=
digend bezeichnet werden. Der Goldzuwachs von 17,3
Millionen iſt zwar geringer als in den Vorwochen, doch
iſt hierbei zu berückſichtigen, daß die letzte Bankwoche drei
Feiertage hatte. Auch in der Bewegung an den
Dar=
lehnskaſſenſcheinen waren die Einwirkungen des
Jahres=
ende zu erkennen. Von den Darlehnskaſſen wurden 168
Millionen mehr ausgeliehen. Der Beſtand der
Reichs=
bank an Darlehnskaſſenſcheinen betrug 871
Mil=
lionen Mark gegen 749 Millionen am 23. Dezember. In
den Verkehr wurden weitere 46 Millionen Mark
überge=
führt. Zieht man die vermehrten Zahlungsbedürfniſſe für
die Truppen in Betracht, ſo zeigt der reguläre
Zahlungs=
verkehr kein weſentlich vom Vorjahre abweichendes Bild.
Bei der Vergleichung des Zuwachſes der Anlage mit dem
Vorjahre ergibt ſich, daß die Steigerung 1914 um faſt eine
halbe Milliarde geringer als 1913 iſt. Die bankmäßige
Deckung erhöhte ſich um 280,9 Millionen gegenüber 509
Millionen, was erheblich auf die Anforderungen des
Rei=
ches zurückzuführen iſt, während die
Wechſeldiskontie=
rungen im Gegenſatz zum Vorjahr unweſentlich ſind.
Hierin ſpiegelt ſich die Tatſache wieder, daß die Banken,
da das Publikum nur in geringem Umfange
Kapitals=
anlagen vornimmt, über reiche flüſſige Mittel verfügen.
Die geringe Inanſpruchnahme des Wechſelkontos iſt auch
auf den fehlenden Ultimobedarf der Börſe und der
Spe=
kulation zurückzuführen. Die Abnahme der
frem=
den Gelder darf weſentlich auf den großen Bedarf des
Reiches und der öffentlichen Kaſſen zum Jahresſchluß
zu=
rückgeführt werden. Trotzdem iſt die Geſamtſumme noch
nahezu um eine Milliarde höher als 1913. Der
Noten=
umlauf iſt der höchſte, den die Bank bisher zu verzeichnen
hatte, doch ſteht dieſem ein Rekordgoldbeſtand gegenüber.
Der Goldbeſtand deckt jetzt 41,5 Prozent des
Notenum=
laufes gegen 45,1 Prozent Ende 1913 und 30,8 Prozent
Ende 1912. Die bankmäßige Notendeckung durch den
Bar=
vorrat beträgt 59,5 Prozent gegen 57,6 Prozent 1913.
Landwirtſchaftliches.
— Schlachtviehmarkt Darmſtadt.
Schweine=
markt am 4. Januar. Auftrieb: 197 Schweine. Preiſe
(pro 50 Kilogramm Schlachtgewicht): 1. Qual. 85 M.,
2. Qual. 84 M., 3. Qual. 83 M. Marktverlauf: rege:
Ueberſtand.
Vermiſchtes.
* Die Loslöſung des engliſchen Königshauſes
vom Hauſe Sachſen=Koburg=Gotha. Das engliſche
Königshaus gehört bekanntlich in ſeinem einen Zweige
in=
folge der Vermählung der Königin Viktoria mit dem
Prinzen Albert von Sachſen=Koburg=Gotha zum Hauſe
Koburg. Und wenn es mit rechten Dingen zuginge, müßten
die Engländer ihren König und ſeine ganze Familie als
Deutſche in ein Konzentrationslager einſperren. Dieſer
Zuſammenhang wird ſich aber demnächſt von ſelbſt löſen.
Denn Vorausſetzung der fortdauernden Zugehörigkeit zum
Hauſe Koburg iſt Beobachtung des deutſchen
Ebenbürtig=
keitsrechtes, das an ſich in England nicht gilt. Nun iſt König
Georg V. von England verheiratet mit einer Prinzeſſin
Mary von Teck, die einer als unebenbürtig ausgeſchiedenen
Nebenlinie des württembergiſchen Königshauſes angehört.
Das iſt eine unſtreitig notoriſche Mißheirat im Sinne des
alten Reichsrechtes. Damit ſcheidet die Nachkommenſchaft
des Königs aus dem Hauſe Koburg aus. Außerdem
kommt noch in Betracht der Oheim des Königs, der
Her=
zog von Connaught. Deſſen Sohn Arthur hat ſich
neuer=
dings mit ſeiner Baſe, der Prinzeſſin von Fife, aus dem
Haufe der Herzöge von Fife verheiratet. Engliſche
Nobi=
lity gilt aber auch nach deutſchem Privatfürſtenrechte
nicht als ebenbürtig. Demnach hat, wie in der
Halb=
monatsſchrift „Geſetz und Recht” berichtet wird, das
engliſche Königshaus nur noch drei männliche Mitglieder,
die dem Hauſe Koburg angehören, den König ſelbſt, den
Herzog von Connaught und deſſen Sohn Prinz Arthur
Die kommenden Geſchlechter ſcheiden aus dem Hauſe
Ko=
burg aus, dürfen ſich alſo nicht mehr Prinzen und
Prin=
zeſſinnen von Sachſen=Koburg=Gotha und Herzöge und
Herzoginnen zu Sachſen nennen. Denn Ehen, die für
England gut genug ſind, genügen für ein deutſches
Fürſtenhaus noch lange nicht. Wenn ſomit das engliſche
Königshaus in Zukunft nicht mehr aus Koburgern beſtehen
wird, ſo brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen,
wie es ſich nennen ſoll. Allenfalls bleibt noch der alte
Name Plantagenet.
Literariſches.
— Um Vaterland und Freiheit. Eine Chronik
nebſt 240 Bilddarſtellungen des Krieges 1914.
Heraus=
gegeben von Walther Stern. 1. Band Preis 2 M. Klar und
lebendig erſteht aus den 120 Seiten des Werkes dem Be=
ſchauer ein ſtarkes, bleibendes Bild der erſten Monate
dieſes Krieges. Und das iſt das Ziel dieſes Buches.
Rückſchauend auf den Siegeszug der Völker Deutſchlands
und Oeſterreichs will es ein dauerndes Denkmal der
Taten unſerer kampfesfrohen Truppen ſein, es will ſtark
machen im Ausharren und hoffnungsfroh auf den künftigen
Sieg. Es ſind lediglich Wirklichkeitsaufnahmen mit
Aus=
nahme der beiden Zeichnungen von Prof. W. Schreuer,
der Zeichnung Grotemeyers und Willy Plancks
wirkungs=
vollen Gemälde. Das Titelbild zeigt den Kaiſerkopf von
Tuaillons Reiterdenkmal der Kölner Rheinbrücke.
Her=
mann Montanus, Verlagsbuchhandlung, Siegen und
Leipzig.
— Die Kriegsdepeſchen 1870/71 ſind ſoeben ir
einem würdig ausgeſtatteten Neudruck im Verlage der
Firma Otto Elsner, Berlin S 42, erſchienen. In richtiger
Erkenntnis des großen Intereſſes, das dieſe Zuſammen=
ſtellung gerade in gegenwärtiger Zeit finden muß, iſt der
Preis für das 160 Seiten umfaſſende Büchlein auf nur
20 Pfg. feſtgeſetzt.
— Des Vaterlandes Hochgeſang. Eine Ausleſe
deutſcher und öſterreichiſcher Kriegs= und Siegeslieder.
Herausgegeben von Karl Quenzel. Leipzig, Heſſe &
Becker Verlag. 240 Seiten. Kart. 1,50 Mk., gebd. 2 Mk.,
in Geſchenkbd. 3 Mk. Der Herausgeber hat aus der ſchier
unüberſehbaren Menge deutſcher und öſterreichiſcher Kriegs=
und Vaterlandslieder eine ſorgfältige Ausleſe getroffen.
Ein Anhang enthält etwa 50 ältere Vaterlandslieder, faſt
durchweg Stücke, die uns allen teuer ſind. Da das
Werkchen auch vortrefflich ausgeſtattet und dabei wohl
feil iſt, ſo darf es als zeitgemäßes Haus= und
Geſchenk=
buch warm empfohlen werden. Als Erinnerung an eine
große Zeit wird es dauernden Wert behalten.
— Die Verdeutſchung der Speiſekarte.
Verlag „Oberbayeriſches Inſtitut Werdenfels”,
Parten=
kirchen. Mk. 1.80. Dem Büchlein iſt eine große Probe=
ſpeiſekarte beigegeben und erwähnt auch, daß in allen
Herrſchaftshäuſern, großen Gaſthäuſern, ja ſogar au
der Tafel des deutſchen Kaiſers nur mehr deutſche
Tiſch=
karten aufgelegt werden. Das deutſche Gaſthofgewerbe
wird dieſes Büchlein freudig begrüßen.
— Georg Fontane: „Feldpoſtbriefe 1870—71‟.
Mit einem Bildnis. 104 Seiten. Preis M. 1, —. Verlag
Verlag von F. Fontane & Co. in Berlin=Grunewald.
In das würgende Grauen der Kämpfe von heute, deren
Berichte von Oſt und Weſt zu uns herüber ſtöhnen und
donnern, kommt dies Büchlein mit Feldpoſtbriefen von
1870/71 in ſeiner erfriſchenden Unbekümmertheit wie ein
luſtiger Steigbügeltrunk. Es iſt Georg Fontane, unſeres
lieben alten Theodor Fontane Sohn, der ſie ſchrieb. Die
Briefe ſind als Familienheiligtum aufbewahrt geblieben
und kommen jetzt aus der Mappe, lange nach ſeinem Tode,
um ihr einfaches Wort mitzuſprechen beim Erzählen, wie
es dazumal geweſen iſt.
— „Stirb oder ſiege!” Gedichte van Fritz Droop.
Preis M. 1,20. Verlag der Hofbuchdruckerei von Max
Hahn & Co. in Mannheim. Daß dieſes kleine prächtige
Buch ſeinen Weg gehen wird, ſteht ganz außer Zweifel,
bietet es doch neben den ſo trefflich ausgewählten Stücken,
die dem Zeitgenoſſen die ſeeliſche Geneſis vaterländiſcher
Begeiſterung dichteriſch verſtändlich machen, auch noch
Ge=
dichte aus früherer Zeit. Der Ertrag des Büchleins iſt zur
Unterſtützung hilfsbedürftiger Landſturmleute beſtimmt.
— Kriegsdokumente, Erzählungen der
Verwun=
deten der Kgl. Charité, herausgegeben zum Beſten der
Angehörigen der Verwundeten von Geh. Regierungsrat
Pütter und Kaminer. Verlag von Georg Thieme, Leizig.
Preis 1 Mark. Die Schlichtheit der Worte gibt die beſte
Bürgſchaft für die Wahrheit der Erzählungen. Das Buch
wird, wie die Herausgeber hoffen, eine Waffe abgeben
gegen die Lügen unſerer Feinde, die nicht müde werden,
das deutſche Heer zu einer Horde von Hunnen zu ſtempeln.
Der Reinertrag aus dem Verkauf dieſes Buches iſt für
die Angehörigen der Verwundeten beſtimmt, möge ihm
ein Abſatz von Hunderttauſenden beſchieden ſein.
Der Krieg.
Vom öſtlichen Kriegsſchauplatz.
* Wien, 4. Jan. Amtlich wird verlautbart: 4.
Ja=
nuar 1915. In den hartnäckigen Kämpfen im
Raume ſüdlich Gorlice, die ſich unter den
ſchwie=
rigſten Witterungsverhältniſſen abſpielten, ſicherten ſich
unſere braven Truppen durch Beſitznahme einer wichtigen
Höhenlinie eine günſtige Baſis für die
wei=
teren Ereigniſſe.
In den Karpathen keine Veränderung.
Im oberen Ungtale nur kleinere Gefechte. Während der
Kämpfe, der Weihnachtszeit wurden am nördlichen
Kriegsſchauplatz
37 Offiziere und 12 698 Mann gefangen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchalleutnant.
* Wien, 4. Jan. Der Kriegsberichterſtatter der
Sonn= und Montagszeitung telegraphierte am 3. Januar
abends ſeinem Blatte: Die ruſſiſche Offenſive in
Weſtgalizien ſchien urſprünglich die Umfaſſung un=
ſerer Kräfte über Neu=Sandec gegen Krakau zu
bezwek=
ken, was eine ähnliche Situation geſchaffen hätte, wie in
der Schlacht bei Limanowa. Nunmehr ſteht feſt, daß die
Ruſſen auf unſere Karpathenkräfte drücken, um
ungehin=
dert frontal vom Dunajec über Bochnia gegen
Kra=
kau vorſtoßen zu können. Dieſe Abſicht ſcheitert
an unſeren günſtigen Stellungen am Dunajec, wo
wieder=
holte Angriffe der Ruſſen, am heftigſten geſtern, unter
furchtbaren Verluſten zuſammenbrachen. Den Vorſtoß
der Ruſſen gegen den Uſzoker=Paß iſt, ebenſo wie die
Kämpfe in den Oſtkarpathen, von untergeordneter
Bedeu=
tung.
* Wien 4. Jan. Ungariſchen Blättern zufolge
fan=
den in den jüngſten Tagen heftige Kämpfe in den
Karpathen ſtatt, wobei die ruſſiſche Armee,
ins=
beſondere bei Oekermezoe und im Latorcza=Tale, ſchwere
Verluſte erlitt.
Deutſche Verwaltung in
Ruſſiſch=Polen.
* Berlin, 4. Jan. Für die von den deut=
ſchen Truppen beſetzten Gebiesteile von
Ruſſiſch=Polen iſt eine Zivilverwaltung mit
Wirkung vom 5. Januar 1915 eingeſetzt worden. Zum
Verwaltungschef iſt der Regierungspräſident z. D. von
Brandenſtein unter Beilegung des Prädikats
Exzei=
lenz ernannt. Der Verwaltungschef wird ſeinen Sitz
zu=
nächſt in Poſen nehmen.
Die deutſchen Hilfskreuzer.
* Baſel, 4. Jan. Den Baſeler Nachrichten zufolge
iſt in Mailand eine Meldung aus Schanghai
einge=
troffen, daß der Hafenkapitän von Rangun in Britiſch=
Burma die die benachbarten Gewäſſer befahrenden
Schiffe vor dem Dreimaſter „Agoche‟
warnte, welcher mit deutſchen Matroſen, dem
Reſte der Beſatzung der „Emden”, und vier
Maſchinengewehren an Bord, die Operationen
gegen die Handelsſchiffahrt fortſetze und
bereits viele Küſtenfahrzeuge verſenkt
habe. Auch der Kohlendampfer „Oxford” ſei von den
Deutſchen genommen und in einen Hilfskreuzer
um=
gewandelt worden. Dieſe Schiffe ſeien der
Verfol=
gung durch die Flotte der Verbündeten bisher immer
entronnen.
Der Untergang der „Formidable‟.
* Paris, 4. Jan. Der Untergang des
eng=
liſchen Linienſchiffes „Formidable” hat in
Frankreich einen erheblichen Eindruck gemacht.
Die Blätter tröſten ſich damit, daß das Schiff veraltet
war. Echo de Paris ſchreibt: Nach uns zugegangenen
Nachrichten wurde der „Formidable“ von einem deutſcher
Unterſeeboot angeſchofſen. Die Vergeltung wird nicht auf
ſich warten laſſen. — Der Temps ſchreibt: Wenn wirklich
ein deutſches Unterſeeboot den Untergang der „
Formi=
dable” verurſacht hat, ſo hat die deutſche
Unterſeeſchiff=
fahrt eine neue kühne Tat vollhracht. Es darf
an Churchills Worte erinnert werden, daß England jeden
Monat einen Ueberdreadnought verlieren könne, ohne
daß ſeine Vorherrſchaft zur See erſchüttert werde. — Die
Liberte ſchreibt, die engliſche Flotte ſei mächtig genug, das
Meer von dem Schwarm von Unterſeebooten zu ſäubern,
die mit einer Kühnheit vorgingen, welche unbedingt
ge=
bändigt werden müſſe. — Lyon Républicain erklärt,
Deutſchland gleiche die Unterlegenheit ſeiner Hochſeeflotte
durch ſeine hervorragende Ausrüſtung für
den Unterwaſſerkrieg aus. Die engliſche
Admi=
ralität werde wahrſcheinlich andere Maßregeln anwenden,
um den plötzlichen mörderiſchen Angriffen
entgegenzutre=
ten, welche zu ernſten Fehlern in ihren Berechnungen
füh=
ren könnten, wenn ihnen nicht Einhalt getan werde.
Däniſche Kritik des franzöſiſchen Gelbbuches.
* Kopenhagen, 4. Jan. Politiken nennt das
franzöſiſche Gelbbuch ausgeſprochen polemiſch.
Es bringe keine entſcheidenden Beweiſe für deutſche aggreſ=
ſive Stimmungen, und es ſei nur bezeichnend für die
fran=
zöſiſche Auffaſſung der Dinge. Den Beweis für dieſe
Auf=
faſſung ſuche es in der Note vom 19. März 1913, die bei
näherer Betrachtung dieſe Beurteilung nicht verdiene. So
ſei die Veröffentlichung von Anfang bis Ende eine
An=
griffsvorſchrift gegen Deutſchland. Eine
entſcheidende Frage löſe ſie nicht.
* Paris, 4. Jan. Der durch die Verfaſſung
gefor=
derte Zuſammentritt des Parlaments zu
einer fünfmonatigen Seſſion veranlaßt den Temps, die
Frage einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Der
Temps erklärt, die Mobiliſierung von 190 Abgeordneten,
alſo einem Drittel der Deputierten, ſchaffe
beſon=
dere Schwierigkeiten. Da die Kammer in
Ab=
weſenheit ſo vieler Deputierter, wovon einige mit ſehr
wichtigen Berichten beauftragt ſeien, unmöglich tagen
könne, ſchlägt das Blatt vor, die Kammern ſollten die
ihnen notwendig ſcheinende Zeit tagen und ſich dann für
einige Wochen vertagen, ſodaß die Ausſchüſſe
ihre Arbeit erledigen und die mobiliſierten Abgeordneten
an die Front zuruckkehren könnten. Sodann könnte man
zu einem von der Kammer feſtgeſetzten Zeitpunkt wieder
tagen, um die von den Ausſchüſſen vorbereiteten Arbeiten
zu prüfen. Es gäbe ſo während der fünfmonatigen Sef=
ſion drei oder vier Tagungen, je nach dem Willen der
Kammer mehr oder weniger lang, welche durch die für
die Ausſchußarbeit nötigen Zeiträume getrennt werden.
Der Temps fügt hinzu, dies ſei nur ein Vorſchlag, das
letzte Wort gehöre den Kammern.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 4. Jan. Das Preſſebureau
teilt mit: Der Wali von Erzerum berichtet, daß die
Ruſſen bei ihrem gegenwärtigen Rückzuge
40 Dörfer, die ſie vorher beſetzt hatten, einge=
äſchert, einen Teil der männlichen Einwohner
ge=
tötet und den Reſt als Gefangene nach Rußland gebracht
haben. Als Beweis für die Verwüſtungen möge dienen,
daß der Wali allein in drei Dörfern, die er beſichtigte, 75
Leichen geſehen hat.
* Konſtantinopel, 4. Jan. Die Poſt= und
Tele=
graphenverwaltung kündigt die Eröffnung eines
Telegraphenamtes in der kaukaſiſchen Stadt
Olti an, das öffentliche Telegramme befördert.
* Konſtantinopel, 4. Jan. Der Major im
Ge=
neralſtab, Suleyman Askari, iſt unter gleichzeitiger
Be=
förderung zum Oberſten zum Wali von Baſſorah
und zum Kommandanten der dort garniſonierenden 38.
Diviſion ernannt worden. Der Wali von Moſſul,
Suley=
man Naſif Bey, wurde zum Wali von Bagdad ernannt.
An ſeine Stelle wurde der interimiſtiſche Wali von
Bag=
dad, Reſchid, berufen. Dſchefdet Bey iſt zum Wali von
Wan ernannt worden.
* Konſtantinopel, 4. Jan. Der Sultan
emp=
fing geſtern nachmittag die Abordnung des
deut=
chen Roten Kreuzes. Der Empfang hatte einen
überaus herzlichen Charakter.
* Berlin, 4. Jan. Die Gemeindebehörden
Ber=
lins haben, um ihre Sympathie für das türkiſche Volk
zu bekunden, 20000 Mark für den Roten
Halb=
mond bewilligt.
Wiesbaden, 4. Jan. Dem Oberbürgermeiſter
Gläſſing iſt auf die an den Kaiſer gerichteten
Neujahrsglückwünſche folgendes Telegramm
aus dem Großen Hauptquartier zugegangen: Großes
Hauptquartier. Seine Majeſtät der Kaiſer und König
haben die freundlichen Glückwünſche Allerhöchſt ihrer
treuen Reſidenzſtadt Wiesbaden gern entgegengenommen
und würden ſich freuen, in Ihrer ſchönen Stadt nach
ſchwerer Zeit der Erholung und Ruhe pflegen zu können.
gez. v. Valentini.
* Saarbrücken, 4. Jan. Nach einer Mitteilung.
von zuſtändiger Stelle hat die Meldung von
Bom=
benwürfen auf Biesdorf keine Beſtätigung
gefunden.
Jena, 4. Jan. Die Stadt ſtiftete einen
Laza=
rettzug, deſſen Inneneinrichtung 50000 Mark koſtet.
* Wien 4. Jan. (Meldung des K. K. Telegr.=
Korr.=Bur.) Die Nachricht der Times, daß der
Statt=
halter von Trieſt mit mehreren Beamten geflohen
ſei und die Meldung der Morning Poſt, daß der
Feſtungs=
kommandant von Pola Selbſtmord verübt habe, ſind
reine Erfindungen.
Baſel, 4. Jan. Die Baſeler Nachrichten melden:
Bei einer Exportfirma in Turin wurden 400000
Uni=
formen beſchlagnahmt, die für die ſerbiſche
Armee beſtimmt waren, da ihre Ausfuhr eine Umgehung
des Ausfuhrverbotes für Wollſtoffe darſtelle.
* Baſel, 4. Jan. Die Baſeler Nachrichten melden,
daß der Kommandant von Windau bei Dunkelheit
nach außen ſichtbares Licht zu brennen
ven=
boten habe.
* London, 4. Jan. (Meldung des Reuterſchen
Bureaus.) Lord Wimborne iſt als Nachfolger von
Lord Aberdeen zum Vizekönigvon Irland ernannt
worden.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 4. Jan. Im Rathauſe fand heute
vormit=
tag eine ſtark beſuchte Vorſtandsſitzung des Deut=
ſchen Städtetages ſtatt. Es, wurden zahlreiche
wichtige Fragen über Kriegsmaßnahmen erörtert. Be=
ſonders nachdrücklich wurde allſeitig die Ueberzeugung
ausgedrückt, daß zur Regelung der Nahrungsmittelfrage
zielbewußte, energiſche Maßregeln aller beteiligten
Stel=
len erforderlich ſeien. Beſonders notwendig ſei zurzeit
die ſofortige Verwertung des ſtarken Ueberauftriebs von
Schweinen durch Herſtellung und Ankauf von Dauerware.
In letzterer Hinſicht könne auch das Publikum ſelbſt den
zukünftigen Bedarf decken.
* Zabrze, 4. Jan. Dem Beiſpiel ſeiner größten, jetzt
68000 Einwohner zählenden Landſtadt folgend, beſchloß
der etwa 170000 Einwohner zählende Landkreis
Zabrze, die landesherrliche Genehmigung
zur Aenderung ſeines Namens in
Hinden=
burg=O.=S. zu erbitten. Auf die an ihn gerichtete Bitte
um Erklärung ſeines Einverſtändniſſes zu dem Beſchluß,
teilte Generalfeldmarſchall v. Hindenburg dem
Land=
rat des Kreiſes, Polizeidirektor Dr. Suermonat,
fol=
gendes mit: Hauptquartier Oſt. Hochverehrter Herr
Landrat! Ew. Hochwohlgeboren danke ich ſehr für die
Mitteilung betr. die Umänderung des Namens des Krei=
ſes Zabrze. Ich bin über die mir zugedachte
Aufmerkſam=
keit ſehr erfreut und erkläre Ihnen mein Einverſtändnis
zu der Namensänderung. Möge durch dieſe für alle Zeit
eine Erinnerung an alle die Männer geſchaffen ſein, welche
aus Ihrem Kreiſe ſtammen, in dieſer großen Zeit unter
meinem Oberbefehl bisher im Oſtheer kämpften und Gut
und Blut für das Vaterland opferten. v. Hindenburg,
Oberbefehlshaber der geſamten deutſchen Oſtarmeen.
* Innsbruck, 4. Jan. Auf den Berghöhen von
Vi=
golo bei Trient ging eine große Schneelawine
nieder, von der die dort beſchäftigten Arbeiter begraben
wurden. Sechs Arbeiter konnten ſich, teilweiſe erheblich
verletzt, retten; drei werden vermißt, ſie ſind
zwei=
fellos tot. Die Nachforſchungen nach ihnen waren bisher
ohne Ergebnis.
* Liſſabon, 4. Jan. Ein heftiges Gewitter
verurſachte hier eine Ueberſchwemmung, durch welche
eine Perſon getötet und mehrere verletzt worden ſind.
Der Schaden iſt ſehr bedeutend.
* Buenos Aires, 4. Jan. Das Reuterſche Bureau
meldet: Die Regierung erhielt einen Bericht der
argen=
tiniſchen Geſandtſchaft aus Aſſuncion, daß die Um=
ſturzbewegung in Paraguay erſtickt ſei und
Abteilungen Aufſtändiſcher, welche die argentiniſche
Grenze überſchritten hatten, entwaffnet worden ſind.
Briefkaſten.
Nieder=Ramſtadt. Firmen können wir nicht angeben.
Sie bekommen Adreſſen durch eine Anzeige in einem
Fach=
blatt, vielleicht in der in Berlin erſcheinenden Zeitſchrift
„Deutſcher Obſt=, Gemüſe= und Delikateſſenmarkt“.
Wetterbericht.
Das weſtliche Tiefdruckgebiet erſtreckt einen Ausläufer
über ganz Mitteleuropa; ein Wirbel hat ſich losgelöſt und
zieht in ſüdöſtlicher Richtung ab. Es iſt möglich, daß das
Hoch im Nordoſten allmählich ſich nach Mitteleuropa zu
ausdehnt. Zunächſt bleibt die Witterung noch
unbeſtän=
dig, die Temperaturen dürften etwas ſinken. Niederſchläge
werden wohl nur noch in geringer Menge eintreten.
Wetterausſichten für Dienstag: Unbeſtändig,
ver=
einzelt Niederſchläge, etwas kälter, Winde aus öſtlichen
Richtungen.
Verluſtliſte (aus Nr. 114 und 115).
Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115, Darmſtadt.
Gard. Buchhard Horch (3. Komp.), geſt. infolge
Krank=
heit im Kriegslaz. St. Quentin am 19. 11. 14.
Berichtigung früherer Angaben.
Gard. Joſef Scheibling (3. Komp.), Keſtenholz,
bisher vw., geſt. im Feldlaz. Autrécourt am 30. 8. 14:
Reſ. Martin Müth (6. Komp.), Dieburg, bisher vm., vw.;
Gard. Heinr. Vinz (6. Komp.), Mainz, bisher vm., im
Lazarett; Reſ. Johannes Zimmermann (6. Komp.)
New=York, bisher lv., geſt. im Laz. II (Krankenhaus Forſt,
Aachen) am 17. 11. 14.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116.
I. Bataillon, Darmſtadt.
Hptm. Fritz Goepel (Stab), ſchv.
1. Kompagnie: U.=O. Georg Zimmermann,
Schneppenhauſen, lv.; Reſ. Karl Murrmann, Seligen=
ſtadt, gef.; Reſ. Gottfried Straub, Hohenrodt, gef.; Reſ.
Adam Walter, Offenbach a. M., lv.
2. Kompagnie: Reſ. Leo Stapf,
Kupprich=
hauſen, lv.; Reſ. Joſt Wilhelm Adami, Hauſen, gef.;
Reſ. Moritz Mayer, Hillersheim, gef.: Gefr. Ludwig
Gröhl, Weinolsheim, lv.; Reſ. Wilhelm Martin Eiſel,
Mühlhauſen i. Th., ſchv.; Reſ. Auguſt Pfeil,
Schwab=
hauſen, lv.; Reſ. Karl Schneider, Darmſtadt, lv.; Reſ.
Math. Winter, Dittelsheim, lv.; Reſ. Peter Berg,
Brombach, lv.; Reſ. Adam May, Höchſt, gef.; Reſ.
Jo=
hann Chriſtian Flörſch, Bechtheim, ſchv.; Reſ. Johann
Eduard Klein, Erfurt, lv.
4. Kompagnie: Ltn. d. R. Adolf Wild,
Karls=
hütte, geſt. an ſeinen Wunden im Laz. Lille; U.=D.
Frie=
drich Vinzenz Werner, Offenbach a. M., vm.: U.=O.
Karl Saum, Beſſungen, geſt. an ſeinen Wunden im Reſ.=
Laz. 67; Reſ. Peter Bär, Griesheim, vw.; Reſ. Peter
Scherer I., Obertshauſen, vw.; Gefr. Friedrich KnölI,
Laudenau, vw.; Reſ. Heinrich Ittmann, Ober=Ram=
ſtadt, vm.; Gefr. Adolf Ruckelshauſen, Pfungſtadt
vw.; Gefr. Adam Bretſch, Weiterſtadt, vm.; Reſ. Jakob
Bäcker III., Meſſel, vm.; Reſ. Joſeph Weber I., Fölz,
gef.; Ref. Heinrich Lein, Holzmühl, gef.; Reſ. Lorenz
Schlett, Zellhauſen, lv.: Reſ. Johann Jung, Burg=
Gemünden, lv.: Gefr. Adam Arndt, Eich, vm.: Reſ.
Valentin Pfennig, Mannheim, vm.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Reſ. Gu=
ſtav Müller, Roigheim, ſchv.
II. Bataillon, Gießen.
6. Kompagnie: Wehrm. David Bönſel,
Lau=
terbach, gef.; Wehrm. Friedrich Aab, Niedergemünden,
vm.; Reſ. Heinrich Karl, Ober=Moos, gef.; Erſ.=Reſ. Fritz
Bickelhaupt, Eberſtadt, lv.: Erſ.=Reſ. Friedrich Hif=
ſerich, Darmſtadt, gef.; Erſ.=Reſ. Karl Diehl I.,
Nie=
dernhauſen, gef.; Erſ=Reſ. Edmund Stauß, Mainz, gef.;
Reſ. Georg Querin, Harheim, vw.: Reſ. Karl Jido
Müller, Mühlau, vw.
7. Kompagnie: U.=O. d. R. Wilhelm Anton
Nickolai. Ober=Mörlen, gef.; Wehrm. Louis
Weis=
haupt, Wohnfeld, gef.: Reſ. Karl Wehrum,
Leih=
geſtern, gef.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Jakob Viniol (4. Komp.), Ober=Moſſau,
bis=
her vm., gef.: Wehrm. Gregor Steets (4. Komp.), Bad
Orb, bisher vm., gef.
Infanterie=Regiment Nr. 117, Mainz.
Reſ. Karl Hoffmann (5. Komp.), Mainz, lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 118, Darmſtadt, Erbach,
Mainz.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Heinrich Kropp (1. Komp.), Waldhof, bisher
vm., vw.: Gren. Konrad Müller (1. Komp.), Weinheim,
bisher vm., gef.; Wehrm. Karl Schmitt (1. Komp.),
Vergaville, bisher vw., iſt beim Erſ.=Batl. des Inf.=Regts.
Nr. 118; Off.=Stellv. Vizef. Wilhelm Neuroth (5.
Kom=
pagnie), Groß=Bieberau, bisher vw., geſt. im Reſ.=Feldlaz.
May Cornet am 19. 11. 14; Wehrm. Heinrich Lauten=
ſchläger (6. Komp.), Michelſtadt, bisher vw., geſt. im
Reſ.=Feldlaz. Comines am 14. 11. 14: Wehrm. Georg
Lamby (9. Komp.), bisher vw., geſt. im Reſ.=Laz. Aachen
am 1. 12. 14.
Infanterie=Regiment Nr. 118, Worms.
Berichtigung früherer Angaben.
I. Bataillon.
Leib=Kompagnie: Fahnenj. U.=O. Hans Fritz
Karg, Friedberg, bisher vm., gef.; U.=O. d. R. Viktor
Jung, Undenheim, bisher vm., gef.; U.=O. Herm.
Klim=
meck, Kruglanken, bisher vm., gef.; Gefr. d. R. Hermann
Heinrich Göhler, Zittau, bisher vm., gef.; Gefr. d. R.
Ant. Eiſinger, Weinheim, bisher vm., gef.; Gefr. d. R.
Philipp Gieg (Grieg), Egolsheim, bisher vm., gef.;
Reſ. Heinrich Fuhrmann, Worms, bisher vm., gef.;
Reſ. Paul Kuſſ (Kuß), Mettmann, bisher vm., gef.;
Musk. Heinrich Keller, Ober=Beſſingen, bisher vm., gef.;
Musk. Heinrich Göriſch, Ober=Ingelheim, bisher vm.,
gef.; Musk. Peter Galle Mainz=Kaſtel, bisher vm., gef.;
Reſ. Georg Greif (Gräff), Undenheim, bisher vm.,
gef.; Musk. Ernſt Henninger, Deinsheim, bisher vm.
gef.; Musk. Adam Landzettel, Darmſtadt, bisher vm.
gef.; Musk. Albert Peukert (Penkert), Gr.=Geſtewitz,
bisher vm., gef.; Musk. Albert Buchert, Wanne, bisher
vm., gef.; Reſ. Philipp Bittmann, Mettenheim, bisher
vm., gef; Musk. Philipp Chriſt, Egelsbach, bisher vw.,
geſt.; Reſ. Franz Trapp, Gau=Weinheim, bisher vm.,
ef.; Musk. Georg Seliger, Mainz, bisher vm., gef.;
Musk. Conrad Oeder, Hausbach, bisher vm., gef.; Reſ.
Heinrich Dörr, Rothenſtein, bisher vm., gef.
2. Kompagnie: Einj.=Freiw. Friedrich Herz,
Worms, bisher vw., geſt.; Reſ. Georg Hauf, Viernheim
bisher vw., geſt.; Reſ. Otto Bernhardt, Frieſenheim
bisher vm., geſt. an ſeinen Wunden; Reſ. Lorenz Marſch
(Morſch), Nordheim, bisher vm., gef.; Reſ. Wilhelm
Müller, Flomborn, bisher vw., geſt.; Musk. Konrad
Siebert, Heckershauſen, bisher vm., gef.; Musk. Alois
Sattler, Weißkirchen, bisher vw., geſt.; Reſ. Wilhelm
Armbruſter (Armbrüſter), Framersheim, bisher
vm., gef.; Reſ. Friedrich Scholl, Gau=Heppenheim,
bis=
her vm., gef.; Reſ. Auguſt Daum, Worms, bisher vm.,
gefallen.
3. Kompagnie: U.=O. d. R. Ernſt Pfeil, Worms,
bisher vm., gef.; U.O. d. R. Karl Sturm, Alzey, bisher
vm., gef.; U.=O. d. R. Ch. Schnell, Sprindlingen (
Rhein=
heſſen), bish. vm., gef.; Gefr. d. R. Peter Hopp, Dieburg
bisher vm., gef.; Reſ. Wilh. Haub, Bodenheim, bisher
vm., gef.; Reſ. Karl Faißt (Feiſt), Seelbach, bisher
vm., gef.; Musk. Friedrich Lehr, Gr.=Umſtadt, bisher
vm., gef.; Musk. Philipp Pfaff, Sprendlingen, bisher
vm, gef.; Reſ. Karl Stilgenbauer (
Stillgen=
bauer), Niederwieſen, bisher vm., gef.; Reſ. Karl
Strupp, Oſthofen, bisher vm., gef.; Reſ. Georg
Vet=
ter, Gronau, bisher vm., gef.; Reſ. Georg Moos,
Lam=
pertheim, bisher vm., gef.; Musk. Auguſt Molitor.
Winkel, bisher vm., gef.; Reſ. Heinrich Lallemand,
Horchheim, bisher vm., gef.: Reſ. Philipp Raum
(Ramp), Zotzenheim, bisher vm., gef.; Reſ. Ernſt
Baslen, Mainz, bisher vm., gef.; Reſ. Jakob Becker,
Niederwieſen, bisher vm., gef.
4. Kompagnie: Vizef. Karl Lupp, Hersfeld,
bisher vm., gef.; U.=O. Adolf Helm, Zalau (Zulau),
bis=
her vm., gef.; Reſ. Jakob Eichhorn, Lorſch, bisher vw.
geſt.; Reſ. Kaſpar Jäger, Lorſch, bisher vm., gef.; Reſ.
Heinrich Zehmer (Zehner), Planig, bisher vm., gef.;
Musk. Heinrich Fernkorn, Offenbach, bisher vm., gef.;
Musk. Gottfried Reinhardt (Reinhard), Ilben=
ſtadt, bisher vm., gef.; Musk. Heinrich Renner, Worms,
bisher vm., gef.; Reſ. Georg Uhl, Frieſenheim, bisher
vm., gef.; Reſ. Michgel Utz, Neuſitz, bisher vm., geſ.;
Musk. Johann Valtin, Frettenheim, bisher vm., gef.;
Reſ. Heinrich Winter, Gau=Odernheim, bisher vm., gef.;
Reſ. Ludwig Müller, Lampertheim, bisher vm., gef.:
Reſ. Jakob Lebert, Fürfeld, bisher vm., gef.; Reſ. Karl
Lahr, Fürfeld, bisher vm., geſt an ſeinen Wunden
Musk. Menne Kahl, Linden, bisher vm., gef.; Musk.
Alois Schmatz, Ober=Schellnach, bisher vm., gef.; Reſ.
Johann Schnorrenberger, Gau=Weinheim, bisher
vm., gef.; Reſ. Heinrich Wildmann, Erbes=Büdesheim,
bisher vm., gef.
II. Bataillon.
5. Kompagnie: Musk. Heinrich Engel,
Heme=
lingen, bisher vm., gef.; Reſ. Friedrich Böhmer,
Für=
feld, bisher vm., gef.; Musk. Guſtav Johann Karl
Hart=
mann, Dortmund, bisher vw., gef.; Reſ. Gottfried
Kronmüller (Kramüller), Heinaten, bisher vm.,
geſ.; Reſ. Peter Schäfer, Gabsheim, bisher vm., gef.;
Reſ. Chriſtian Doll (7. Komp.), Wolfsheim, bisher vm.,
gef.; Musk. Johann Weber (7. Komp.), Worms, bisher
vw., gef.; Reſ. Hermann Eitelwein (7. Komp.)
Neckargartach, bisher vw., gef.; Lt. Cares (8. Komp.),
bisher vm., iſt krank; Vizef. Otto Raudies (
Ran=
dies) (8. Komp.), Groß=Brettſchneiten, bisher vm., gef.;
U.O. Chriſt. Dettweiler, Wintersheim, bisher vm.
gef.; U.=. Joſeph Steiger, Kaiſerslautern, bisher
vm., gef.; U.=O. Karl Bengel, Neckarmülbach, bisher
vm., gef.; U.=O. Karl Breitländer, Dortmund,
bis=
her vm., gef.; Gefr. Friedrich Oswald, Guntersblum,
bisher vm., gef.; Reſ. Johann Schaide, Imsbach (
Ins=
bech), bisher vm., gef.; Reſ. Jakob Mertz, Dolgesheim,
bisher vm., gef.; Reſ. Valentin Klein, Groß=Karbach,
bisher vm., gef.; Musk. Karl Hofmann, Bitterfeld,
bisher vm., gef.; Reſ. Franz Schäfer, Dolgesheim,
bis=
her vm., gef.; Reſ. Georg Scherer, Gimbsheim, bisher
vm., gef.; Musk. Karl Pfaff, Sauter (Sander), bisher
vm., gef.; Reſ. Karl Bernhard, Frieſenheim, bisher
vm., gef.
III. Bataillon.
9. Kompagnie: Einj.=Freiw. Gefr. Karl Philipp
Engert, Bürſtadt, bisher vm., gef.; Gefr. d. Reſ. Heinrich
Hartmann, Munſter, bisher vm., gef.; Gefr. Paul
Simonis (Simones), Niederſelters, bisher vm.,
gef.; Reſ. Sebaſtian Bromm (Bromer), Wörrſtadt,
bisher vm., gef.; Reſ. Karl Helmöcke.
Althaldens=
leben, bisher vm., gef.; Musk. Johann Herget (Joh.
Wendelin Herkert), Hilders, bisher vm., gef.; Reſ.
Chriſt. Groh I., Wintersheim, bisher vm., gef.; Musk.
Heinrich Trodt, Reichenbach, bisher vm., gef.; Reſ.
Jakob Schumann (Schuhmann), Wendelsheim,
bisher lv., geſt.
10. Kompagnie: Gefr. d. Reſ. Friedr. Schickert,
Undenheim, bisher vm., gef.; Reſ. Georg Adolf Heydt.
Leiſelheim, bisher vm., gef.; Reſ. Friedrich Wilhelm
Hendrich (Hindrich), Worms, bisher vm., gef.; Reſ.
Konrad Keidel (O. Keidel), Eich, bisher vm., gef.;
Reſ. Johann Kronauer, Herrnsheim, bisher vm., gef.
Reſ. Johann Nagel, Nierſtein, bisher vm., gef.; Musk.
Joh. Angermeier (Angemeier), Groß=Zimmern,
bisher vm., gef.: Reſ. Friedrich Beyſer, Altbamberg,
bisher ſchv., geſt.
11. Kompagnie: U.=O. d. Reſ. Jakob Seibert
(Seifert), Münſter, bisher vw., geſt.; U.=O. d. Reſ.
Joſeph King, Vöhrenbach, bisher vm., gef.; U.=O. d. Reſ.
Georg Hottes (Hohtes), Gadernheim, bisher vm.,
gef.; U.=O. Georg Zöhler, Oberheldrungen, bisher vw.,
geſt.; Gefr. d. Reſ. Karl Braig (Brüg), Alzey, bisher
vm., gef.; Gefr. d. Reſ. Bernhard Helfert, Nieder=
Liebersbach, bisher vm., gef.; Gefr. d. Reſ. Jakob Ebert,
Neckarſteinach, bisher vm., gef.: Einj.=Freiw. Alfred
Schmidt, Schöppenſtedt, bisher vm., gef.; Musk.
Wil=
helm Rupp, Alsfeld, bisher vm., gef.; Reſ. Franz
Schmitt, Bensheim, bisher vm., gef.; Reſ. Artur
Schä=
fer, Bornheim, bisher vm., gef.; Musk. Jakob
Schil=
ling, Kleinhauſen, bisher vm., gef.; Reſ. Jakob
Biom=
tino, Abenheim, bisher vm., gef.; Reſ. Adam
Ber=
mont, Oſthofen, bisher vm., gef.; Reſ. Phil. Born,
Worms, bisher vm., gef.; Musk. Adam Bickel,
Ober=
ladenbach, bisher vm., gef.; Reſ. Peter Imhof (
Im=
hoff), Münchhauſen, bisher vm., gef.; Reſ. Adam
Ihrig, Kirchbrombach, bisher vm., gef.; Musk. Heinrich
Eiſen, Orbis, bisher vw., gef.; Reſ. Jakob Hoffeller
(Hoffeler), Dorn=Dürkheim, bisher vm., gef.; Reſ.
Peter Hartenbach, Worms, bisher vm., gef.; Musk.
Johann Kunz, Egelsbach, bisher vm., gef.; Musk.
Hein=
rich Kilian, Reinheim, bisher vm., gef.; Musk. Leo
Janetzki, Calau, bisher vm., gef.; Reſ. David
Michels, Worms, bisher vm., gef.; Reſ. Johann
Mül=
ler, Umdorf, bisher vm., gef.; Reſ. Jakob Naas,
Pfed=
dersheim, bisher vm., gef.; Reſ. Johann
Ohlenmül=
ler, Bensheim, bisher vm., gef.; Musk. Phil.
Oben=
auer, Pfeddersheim, bisher vm., gef.; Reſ. Valentin
Quanz, Benshauſen, bisher vm., gef.; Reſ. Johann
Werrſtein (Werrsheim), Niedesheim, bisher vm.
gef.; Musk. Peter Vogel, Fränkiſch=Crumbach, bisher
vm., gef.; Reſ. Hermann Gehm, Alzey, bisher vm., gef.;
Reſ. Jakob Dinges, Heppenheim, bisher vm., gef
12. Kompagnie: Hptm. Oldenburg, Worms
bisher vw., geſt.; Gefr. Georg Pfannebecker,
Dintes=
heim, bisher vm., gef.; Musk. Heinrich Delzeit,
Pla=
nig, bisher vm., gef.; Musk. Adam Schuchardt.
Wallersdorf, bisher vm., gef.; Reſ. Adam Schönmehl,
Dienheim, bisher vm., gef.; Reſ. Wilhelm
Schims=
heimer, Nieder=Saulheim, bisher vm., gef.; Reſ. Aloys
Keckeis (Keckeit), Immenſtädten (Bonsweiher),
bis=
her vm., gef.; Reſ. Johannes Klag, Weinsheim, bisher
vw., geſt.; Reſ. Jakob Kleber, Hofheim, bisher vm.
gef.; Reſ. Jakob Bohrmann, Winkersheim, bisher
vm., gef.; Musk. Georg Benz, Wixhauſen, bisher vw.
geſt.; Reſ. Adam Hely, Weiher, bisher vm., gef.; Musk.
Johann Hof, Wöllſtadt, bisher vm., gef.; Reſ. Jakob
Meinhardt, Hofheim, bisher vm., gef.; Reſ. Karl
Montag. Wendshauſen, bisher vm., gef.; Musk. Karl
Jennerich, Guntersblum, bisher vm., gef.; Reſ.
Hein=
rich Siegel. Mörfelden, bisher vm., gef.; Musk.
Niko=
laus Spahn, Dietersheim, bisher vm., gef.; Reſ. Georg
Pfenning (Pfennig) Viernheim, bisher vm., gef.;
Horn. Joſeph Poggel, Holzwickede, bisher vm., gef.;
Reſ. Heinrich Weber, Heimersheim, bisher vm., gef.;
Reſ. Peter Gernsheimer, Hochheim, bisher vm., gef.;
Musk. Georg Gennebach, Meſſel, bisher vw., geſt.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Reſ. Peter
Rapp, Frankenthal, bisher ſchv., geſt. 10. 10. 14, beerdigt
Friedhof Roye.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 118, Mainz, Worms.
Wehrm. Nik. Eduard Jominet (1. Komp.),
Plappe=
ville, lv.; Gefr. Viktor Brutto (3. Komp.), Mouſſey bei
La Garde, lv.: Wehrm. Johann Stein (3. Komp.),
Pfitzingen, lv.; Wehrm. Friedrich Heinickel (6.
Kom=
pagnie), Pommerfelden, gef.: Gefr. Nik. Steinmetz
(8. Komp.), Kirrweiler, vw.; Wehrm. Emil Diſter (11.
Komp.), Hernsheim, lv., b. d. Tr.
Berichtigung früherer Angaben.
Wehrm. Georg Sander (9. Komp.), Nierſtein,
bis=
her vw., geſt. im Laz. Vouziers am 4. 10. 14; Ltn. d. Reſ.
Martin Schlimgen, Mondorf a. Rh., bisher vm., gef.
10. Kompagnie: Wehrm. Georg Schefer, nicht
Philipp Schäfer, Zwingenberg, lv.; Wehrm. Johann
Weber, Oberflörsheim, nicht vm., ſondern krank:
Wehr=
mann Jakob Zaun, Schornsheim, bisher vm. lv.
11. Kompagnie: Wehrm. Jakob Frey,
Offen=
heim, bisher vw., geſt. im Laz. Merſeburg am 4. 11. 14;
Wehrm. Johann Paul Greif, Schelitz, bisher vm., gef.;
Wehrm. Peter Renauld, Villers, bisher vm., gef.;
Wehrm. Joh. Reuz, Gundheim, bisher vm., lv.
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 116, Gießen.
Reſ. Karl Decher (2. Komp.), geſt. infolge
Krank=
heit im Kriegslaz. St. Quentin am 16. 11. 14.
Berichtigung früherer Angaben.
Krgsfr. Theodor Henn (1. Komp.), Braunfels,
bis=
her vm., lv.; Reſ. Paul Breitländer (2. Komp.),
Unna, bisher vm., gef.; Wehrm. Ludwig
Klingel=
höfer (2. Komp.), Oppenrod, bisher vw., geſt. im Laz
Sachſenhauſen am 8. 12. 14; Musk. Karl Trapp (2.
Kom=
pagnie), Nonnenrod, bisher lv., gef.; Krgsfr. Karl Spies
(3. Komp.), Gießen, bisher ſchv., gef.; Reſ. Karl Caſpar
(4. Komp.), Heimertshauſen, bisher vw., geſt. im
Feld=
laz. Nr. 7 in Orainville am 23. 9. 14.
5. Kompagnie: Reſ. Otto Joſt, Rainrod, bisher
vm., gef.; Reſ. Moritz Joſt, Ulrichſtein, bisher vw., vm.;
Reſ. Jakob Schneider aus Nieder=Girmes, nicht
Ma=
thias Schneider aus Herbſtein, gef.; Reſ. Heinrich
Weigel, nicht Weichel, Garbenteich, vm.
6. Kompagnie: Reſ. Jakob Hagner, nicht
Frie=
drich Hagner, Oberbiel, gef.; Musk. Hermann Knöß,
Ettingshauſen, bisher vw., geſt. in franz. Gef. am 25. 9.
14; Gefr. Herm. Launſpach, Beuren, bisher ſchv., geſt.
am 2. 11. 14,
7. Kompagnie: Reſ. Karl Heinrich Schmidt,
Offdille, bisher vm., lv.
8. Kompagnie: Musk. Heinrich Deichmann,
Schalke, bisher ſchv., geſt. im Kriegslaz. in Château
Roumont am 31. 8. 14.
10. Kompagnie: Wehrm. Ludwig
Steinmül=
ler, Allendorf, bisher vm., vw.; Wehrm. Eberhard
Vo=
gel, Alten=Buſeck, bisher vm., vw.: Gefr. d. R. Karl
Steuernagel, Groß=Felda, bisher vm., vw.; Tamb.
Adolf Schäfer, Diez, bisher vm., vw.; Musk. Siegfried
Katz, Rauſchholzhauſen, nicht gef., ſondern in Gefgſch:
Gefr. Jakob Loos, Holzheim, bisher vm., vw.; Reſ. Adolf
Grotenſohn II., Altena, bisher vm., in Gefgſch.; Reſ.
Wilh. Friedr. Beckmerhagen. Dahle, bisher vm., gef.;
Reſ. Friedr. Dippel, Eifa, bisher vm., geſt.; Reſ.
Hein=
rich Maar, nicht Mahr, Homburg, vm.; Reſ. Otto
Schulte, nicht Schelte, Ohle, vm.: Reſ. Chriſtian
Waſlbott, nicht Walbadt, Garbenteich, vm.; Reſ.
Heinrich Zimmer, Ulfa, bisher vw., vm.: Reſ. Karl
Biſchoff, Michelbach, bisher vm., vw.: Gefr. Otto
Biſchoff, Frankfurt a. M., bisher vw., vm.; Reſ. Otto
Edelmann, Stornfels, bisher vm., vw.; Musk. Adolf
Engelbrecht. Ahauſen, bisher vm., vw.
11. Kompagnie: Reſ. Heinrich Möller,
Wern=
ges, nicht gef., ſondern vm.; Reſ. Pfeiffer, bisher vm.,
lv.; Wehrm. Otterbein, bisher vm., lv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 116, Darmſtadt, Gießen,
Friedberg i. Heſſen.
Reſ. Konrad Rhein (4. Komp.), geſt. infolge
Krank=
heit im Reſ.=Laz. Münſter i. W. am 24. 11. 14.
Berichtigung früherer Angaben.
Reſ. Joh. Stockum (1. Komp.), Erbach, bisher lv.;
geſt. im Reſ.=Feldlaz. 68, Comines, am 13. 11. 14; Musk
Heinr. Braun (5. Komp.), Daubringen, bisher lv., geſt.
im Reſ.=Laz. 2, Trier, am 2. 12. 14; Reſ. Heinr. Fiſcher
(5. Komp.), Storndorf, bisher lv., geſt. im Reſ.=Laz.
Nort=
heim am 4. 12. 14: Reſ. Karl Bruno Spieß (6. Komp.),
Nordhauſen, bisher vm., geſt. im Laz. Comines am 11.
11. 14; Reſ. Philipp Jakob Tückel (9. Komp.),
Dorn=
heim, bisher ſchv., geſt. im Vereinslaz. München am 3. 12.
14; Gefr. Konr. Reinhardt (9. Komp.), Gambach,
bis=
her vm., im Laz.
Infanterie=Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 116, Gießen.
2. Bataillon.
5. Kompagnie: Wehrm. Heinrich Körbächer,
Odenhauſen, vw. 27. 9. 14; Kriegsfreiw. Karl Schäfer,
Gießen, durch Unfall verletzt.
Berichtigung früherer Angaben:
5. Kompagnie: Einj.=Freiw. U.=O. Karl Hahn,
Nieder=Florſtadt, bisher vw., geſt.; Einj.=Freiw. Ernſt
Karl Eibach, Büdingen, bisher vm., verſprengt zum Reſ.=
Inf.=Regt. Nr. 88; Gefr. Richard Hedrich, Eibelshauſen,
bisher vm., vw.; Gefr. d. Reſ. Wilhelm Pabſt,
Boben=
hauſen, bisher vm., gef.; Gefr. d. Reſ. Hermann Roth,
Nieder=Ohmen, bisher vw., geſt.; Gefr. Johannes Baptiſt
Rauch, Diedelshauſen, bisher vw., geſt.; Reſ. Georg
Klee, Altenburg, bisher vm, gef.; Kriegsfreiw. Ernſt
Bender, Hungen, bisher vm., vw. in Gefangenſch.; Reſ.
Hermann Rock, Queckborn, bisher vw., gef.; Musk.
Jo=
hann Adam Fauſt II., Münſter, bisher vw., gef.; Musk.
Leo Guittre (Gaitre), Wangenburg, bisher vw., gef.;
Reſ. Friedrich Wilhelm Grimm, Fellerdilln, bisher vw.,
gef.; Reſ. Wilhelm Pfaff, Kuhbach, bisher vw., gef.;
Reſ. Wilhelm Schloſſer, Elbenrod, bisher vm., gef.;
Reſ. Guſtav Führ, Fellerdilln, bisher vm., gef.; Reſ.
Ludwig Loth, Rüddingshauſen, bisher vm., gef.; Reſ.
Konrad Fiedler, Lauterbach, bisher vm., gef.; Reſ. Karl
Knieriem, Dankerode, bisher vm., gef.; Reſ. Hermann
Olbrich, Dornholzhauſen, bisher vw., gef.; Musk. Anton
Michel, Neuhauſen, bisher vw., geſt.; Reſ. Arnold
Hein=
rich Neuß, Plettenberg, bisher vw., geſt.; Musk. Rudolf
Becker II., Dexbach, bisher vw., geſt.; Musk. Georg
Wörle, Reinheim, bisher vw., geſt.; Reſ. Heinrich
Bedenbender, Fellerdilln, bisher vw., geſt.; Reſ.
Wil=
helm Hartung, Düſſeldorf, bisher vw., zur Truppe
zurück; Reſ. Heinrich Weigel, Garbenteich, bisher vm.,
vw.: Reſ. Heinrich Weitzel, Stumpertenrod, bisher vw.,
vm.; Musk. Heinrich Wetz, Holzheim, bisher vw., vw. in
Gefangenſch.; Musk. Heinrich Weide, Sterzhauſen,
bis=
her vm., vw.; Reſ. Philipp Wallhäuſer, Boſenheim,
bisher vm., vw.; Musk. Heinrich Schaub, Mühlheim
bisher vm., vw.; Gefr. Franz Hoffterheide, Buer=
Bülſe, bisher vm., verſprengt zum Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 88;
Reſ.Wilhelm Port, Ruppertsburg, bisher vm., vw.;
Musk. Wilhelm Kraft, Gießen, bisher vm., vw.; Reſ.
Alfred Müller, Lang=Göns, bisher vm., vw. und geſt.;
Musk. Joſeph Meyer. Wennemen, bisher vw., geſt.;
Reſ. Wilhelm Stock, Plettenberg, bisher vm., gef.; Reſ
Wilhelm Lein, Ruppertsburg, bisher vm., zur Truppe
zurück; Musk. Karl Harres, Romrod, bisher vm., im
Laz.: Musk. Auguſt Schulze, Schönebeck, bisher vm.,
zur Truppe zurück; Reſ. Friedrich Köhler, Freienſteinau,
bisher vw., geſt.; Reſ. Karl Karle, Groß=Felda, bisher
vm., vw.; Wehrm. Heinrich Stumpf, Maulbach, bisher
vm., vw.
6. Kompagnie: Lt. Hans Haagner, Nürnberg,
bisher vw., geſt. Clermont=Ferrand 26. 9. 14; Reſ.
Lud=
wig Bamberger, Muſchenheim, bisher vw., geſt
6. 9. 14; Musk. Adolf Dreifuß, Heßloch, bisher vw.,
geſt, Kriegslaz. Vouziers 18. 9. 14: Musk. Auguſt
Rie=
del, Heinrichsdorf, bisher vw., geſt. Gießen 6. 10. 14
Einj.=Freiw. Julius Weinberg. Gersfeld, bisher vw.,
geſt. 15. 11. 14; Musk. Heinrich Launſpach. Beuren
bisher vw., geſt. 2. 11. 14, beerdigt Charleroi=Süd.
Infanterie=Leib=Regiment Nr. 117, Mainz.
Nachtrag zu früheren Meldungen:
Feldw. Karl Hofmann (2. Komp.), lv.; U.=O.
Hermann (2. Komp.), vw.: Gefr. Paul Barkam
(2. Komp.), Berlin, vw.; U.=O. Heinrich Stolze (4.
Kom=
pagnie), Mingerode, geſt an ſeinen Wunden am 24. 8. 14;
Reſ. Heinrich Wilh. Müller V. (4. Komp.), Brombach
vm. ſeit 22. 8. 14; Horn. Gefr. Heinrich Kögler (4.
Kom=
pagnie), Bodenheim b. Mainz, vw. am 19. 9. 14; Musk.
Georg Blam (10. Komp.), ſchv.; Krgsfr. Caſpar Rohde
(10. Komp.), Iv.
Geſtorben infolge Krankheit:
Erſ.=Reſ. Willy Moſebach (Leib=Komp.), geſt. im
Kriegslaz. St. Quentin am 23. 11. 14, beerdigt daſelbſt;
U.=O. Nikolaus Bernhart (2. Komp.), geſt. im Laz.,
St. Quentin am 2. 12. 14; Musk. Wilhelm Schmidt III.
(5. Komp.), geſt. im Kriegslaz. St. Quentin am 19. 11. 14;
Reſ. Heinrich Wenzel (7. Komp.), geſt. im Kriegslaz.
St. Quentin am 22. 11. 14, beerdigt daſelbſt; U.=O. Georg
Schreck (8. Komp.), geſt, im Laz. St. Quentin am
1. 12. 14.
Berichtigung früherer Angaben.
Leib=Kompagnie: Gefr. Albrecht
Berg=
hüſer, Bochum, bisher vm., im Laz.: Musk. Wilhelm
Biere, Witten a. d. Ruhr, bisher vm., im Laz.: Reſ.
Friedrich Becker, Langenbrücken, bisher vm., im Laz.;
Reſ. Stanislaus Bialkowski, Eichfelde, bisher vm.,
im Laz.; Reſ. Joſef Böhnlein, Biebrich, bisher vm.,
im Laz.; Reſ. Karl Heger, Dresden, bisher vm., im Laz.;
U.=O. Kurt Braſelmann (2. Komp.), Höchſt a. M.,
bisher ſchv., geſt. im Hoſp. mil. Bourges am 25. 9. 14;
Serg. Paul Torka (5. Komp.), Guben, bisher ſchv., geſt.
im Feldlaz. 12, Marche, am 4. 10. 14; Reſ. Otto Joſef
Erthal (6. Komp.), Mainz, bisher vw., geſt. im
Kriegs=
laz. Nesle am 2. 11. 14; Gefr. d. R. Paul Schmidt
(9. Komp.), Lüdenſcheid, bisher vm., im Laz.; Musk. Georg
Braunbeck (9. Komp.), Zornheim, bisher vm., vw.
10. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Franz Bender,
Hof=
heim, bisher vm., im Laz.; Krgsfr. Wilh. Auerbach,
Neckarſulm, bisher vm., vw.: Musk. Joſef Bender,
Geinsheim, bisher vm., vw.; Reſ. Otto Bay, Grab,
bis=
her vm., im Laz.; Musk. Heinrich Menke, Oppenheim,
bisher vm., im Laz.
11. Kompagnie: Musk. Auguſt Bolten,
Mül=
hauſen, bisher vm., im Laz.: Musk. Johann Roßler
Darmſtadt, bisher vw., geſt. im Kriegslaz. Etalon am
3. 11. 14, beerdigt daſelbſt.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Off.=Stellv
Wilhelm Bender, Babenhauſen, bisher vw., geſt. im
Kriegslaz. Nesle am 5. 10. 14, beerdigt daſelbſt.
Infanterie=Regiment Nr. 113, Freiburg i. B.
12. Kompagnie: U.=O. Ludwig Wolff, Mainz,
gef.; U.=O. d. R. Artur Haas, Groß=Bieberau, vm.,
U.=O. d. R. O. Herm. Seifelt, Oberallemühl, vm.
Landwehr=Infanterie=Regiment Nr. 81, Frankfurt a. M.
Wehrm. Hugo Adler (12. Komp.), Kelſterbach, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 112, Mülhauſen i. E.
Berichtigung früherer Angaben.
4. Kompagnie: Reſ. Peter Sommer, Alzey,
bisher vm., vw.; Krgsfr. Heinrich Bayer, Mainz,
bis=
her vm., vw.
Fußartillerie=Erſatz=Bataillon Nr. 22.
Kan. Karl Blum (3. Battr.), Mainz, lv. 12. 12. 14.
1. Pionier=Bataillon Nr. 16, Metz.
1. Feld=Kompagnie: Pion. Peter Silz,
Finthen, gef.; Wehrm. Karl Hechler, Schwanheim, lv
1. Pionier=Bataillon Nr. 21, Mainz.
3. Feld=Kompagnie: U.=O. Jakob Helker
Mainz=Mombach, lv.; Pion. Eberhard Helbach, Riehl
v.; Pion. Friedrich Holzträter, Holzen, lv.; Gefr.
Peter Walter, Hüttental, gef.; Pion. Auguſt Joſt, Dür=
ſelen, lv.; Pion. Johann Querbach, Oberweſel, lv.:
Pion. Nikolaus Brann, Weitenhahn, lv.; Pion. Konrad
Wörner, Seckbach, nicht vm., im Laz.
2. Pionier=Bataillon Nr. 21, Mainz.
Pion. Otto Jung (1. Reſ.=Komp.), Leihgeſtern, geſt.
an ſeinen Wunden Feldlaz. Chamouille 24. 11. 14; Pion.
Joſeph Ernſt (1. Reſ.=Komp.), Mainz, lv., bei der Truppe;
Pion. Friedrich Einſchütz, (4. Feld=Komp.),
Langenſel=
bold, lv.; Pion. Heinrich Brauburger (4. Feld=Komp.)
Heldenbergen, durch Unfall leicht verletzt.
Nachtrag zu früheren Meldungen:
Pion. Karl Völkel (1. Reſ.=Komp.), Erndebrück, Iv
2. Landwehr=Pionier=Kompagnie des 18. Armeekorps,
Mainz.
Wehrm. Karl Friedrich Wilhelm Junker, Mühlpfort,
bisher ſchv., geſt.
Infanterie=Regiment Nr. 87, Mainz.
1. Kompagnie: Musk. Wilhelm Helmſtädter
Mainz, lv.; Musk. Johann Kaiſer, Lauterbach, lv.:
Musk. Heinrich Seeger, Zornheim, lv.; Wehrm. Jakob
Scherz, Lampertheim, gef.; Reſ. Iſidor Hirſch,
Bür=
gel, Iv.
Infanterie=Regiment Nr. 71, Sondershauſen, Erfurt.
6. Kompagnie: Musk. Otto Preis, Gießen, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 77, Celle.
7. Kompagnie: Vizef. Herm. Beneking, Mainz,
gefallen.
11. Kompagnie: Kriegsfr. Ernſt Appel, Gießen, lv.
Musk. Wilh. Limbach (10. Komp.), Mainz, ſchv.
Reſerve=Infanterie=Regiment Nr. 88, Hanau, Worms.
Gefr. Adam Stein (10. Komp.), Mainz, d. Unf. lv.
Infanterie=Regiment Nr. 94.
II. Bataillon, Eiſenach.
7. Kompagnie: Reſ. Phil. Engel, Pfungſtadt, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 96, Gera, Rudolſtadt.
5. Kompagnie: Kriegsfr. Gottlieb Breitwieſer,
Darmſtadt, vm.
Infanterie=Regiment Nr. 97, Saarburg.
11. Kompagnie: Kriegsfr. David Schuhmacher,
Büdesheim, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 112, Mülhauſen i. E.
Berichtigung früherer Angaben.
4. Kompagnie: Reſ. Peter Sommer, Alzey,
bis=
her vm., vw.; Kriegsfr. Heinrich Bayer, Mainz,
bis=
her vm., vw.
Infanterie=Regiment KaiſerWilhelm Nr. 1 16, Gießen.
Ltn. Goßler (3. Komp.), bish. vw., f. 9. Sept.
Infanterie=Regiment Nr. 144, Metz.
3. Kompagnie: Gefr. Johann Fouré, Gießen,
gefallen.
Infanterie=Regiment Nr. 166, Bitſch.
2. Kompagnie: Vizef. Paul Brödel, Eberſtadt,
gefallen.
10. Kompagnie: Musk. Georg Pfeiffer,
Frei=
laubersheim, vw., b. d. Truppe.
Jäger=Bataillon Nr. 3, Lübben.
Maſchinengewehr=Kompagnie: Fahnenj. Gefr.
Hermann Thal, Mainz, gefallen.
Reſerve=Jäger=Bataillon Nr. 8, Schlettſtadt.
Reſ. Heinrich Schmidt, Darmſtadt, † an ſeinen
Wunden im Reſ.=Laz. I Aachen am 5. Okt.
Garde=Dragoner=Regiment Nr. 23, Darmſtadt.
Drag. Karl Schneider (4. Esk.), Groß=Gerau, lv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 11, Caſſel, Fritzlar.
1. Batterie: Gefr. d. Reſ. Albert Schultheis,
Bürgel, lv.
Feldartillerie=Regiment Nr. 27, Mainz, Wiesbaden
Major Rudolf Franck (Stab der 1. Abt.), Darm=
ſtadt, lv., b. d. Truppe.
Erſatz=Abteilung: U.=O. Jakob Orth (1. Battr.),
Elsheim, durch Unglücksf. lv., b. d. Truppe.
Pionier=Regiment Nr. 25, Mainz.
Gefr. d. L. Karl Schecht (2. Reſ.=Komp.), Alzey, lv.
1. Landw.=Pionier=Komp. des 14. Armeekorps, Kehl.
Pion. Adam Uhrich, Lützel=Wiebelsbach, lv.
Infanterie=Regiment Nr. 44, Goldap.
6. Kompagnie: Reſ. Guſtav Kopf, Bürgel, ſchv.
Infanterie=Regiment Nr. 99, Zabern, Pfalzburg.
1. Kompagnie: Musk. Ewald, Alzey, vw.
5. Kompagnie: Vizefeldw. d. Reſ. Bodo Schott,
Mainz, t. Kriegsfreiw. Karl Wieſer, Mainz, vw.;
Gefr. d Reſ. Karl Schwarz, Darmſtadt, vw.; Wehrm.
Wilh. Thierolf, Neuſtadt, vw.; Wehrm. Bernh.
Bern=
hardt, Niederbeerbach, vm.; Wehrm. Jakob Gebhardt,
Haingrund, vm.
6. Kompagnie: Erſ.=Reſ. K. Ulrich, Mockſtadt, vw.
7. Kompagnie: U.=O. d. Reſ. Franz Heidkamp,
Mainz, t.; Musk. Phil. Wilh. Schmenger, Erfelden,
† an ſeinen Wunden Feldlaz. 9 des XV. Armeekorps
4. 11. 14.; Erſ.=Reſ. Wilh. Alles, Echzell, vw. ; Erſ.=Reſ.
Joh. Aug. Petith I., Ober=Erlenbach, vw.; Erſ.=Reſ.
Heinrich Port, Grünberg, vm.; Erſ=Reſ. Florian Joſ.
Ruhl, Herbſtein, vm.; Erſ.=Reſ. Georg Ferd. Muth,
Vilbel, vm.; Erſ.=Reſ. Otto Scharmann II.,
Wohn=
feld, vm.
10. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Joſ. Stark,
Helden=
bergen, vm.; Erſ.=Reſ. Otto Will, Volkartshain, vm.;
Erſ.=Reſ. Leonh. Zimmer, Nieder=Eſchbach, vm.: Erſ.=Reſ.
Ludw. Seibold, Nieder=Eſchbach, vm.: Erſ.=Reſ. Wilh.
Clauß, Nieder=Florſtadt, vm.; Erſ.=Reſ. David Rühl,
Herbſtein, vm.; Erſ.=Reſ. Joh. Kaufmann, Michelnau,
vm.; Erſ.=Reſ. Jakob Förſter, Kefenrod, vm.
12. Kompagnie: Erſ.=Reſ. Heinrich Mohr,
Hart=
nannshain, vw.; Erſ.=Reſ. Karl Schmalbach,
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Berta Meyer
geb. Kahn
Darmstadt, den 3. Januar 1915.
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Statt Karten.
Die glückliche Geburt eines gesunden
Töchterchens, zeigen an
Ober-Mil. Intendantursekretär Paul Buggisch
z. Zt. im Felde
und Frau Elisabeth Buggisch, geb. Schäfer.
Darmstadt, Rossdörferstr. 58, 3. Januar 1915.
(473
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute nachmittag ¾3 Uhr entſchlief ſanft
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden, im 34. Lebensjahre, mein
innigſtgeliebter Gatte, unſer guter Vater, Sohn,
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Herr Karl Heilig
Schloſſermeiſter.
In tiefem Schmerz:
Frau Berta Heilig geb. Göbel
und 2 Kinder.
Darmſtadt, Schloßgaſſe 12, 3. Januar 1915.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 6. Jan.
nachmittags 3 Uhr, vom Beſſunger Friedhof
(*130
aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer
betroffenen herben Verluſte dankt nur
auf dieſem Wege Allen aus nah und
fern herzlichſt
Marie Knapp geb. Spengler
und Kinder.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
(B492
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt am
18. Dezember in Rußland mein inniggeliebter,
treuer Mann, unſer guter Sohn, Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager und Onkel
Unteroff. d. Landw.=Reſ.=Inf.-Regt. Nr. 116
Ernſt Koch
Großh. Bankaſſiſtent.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Marie Koch, geb. Prier.
Darmſtadt, 4. Januar 1915.
(*144
Beſuche werden dankend abgelehnt.
Fürs Vaterland ſtarb am 22. Dezember
auf einem freiwilligen Patrouillengang, als er
einem ſchwerverwundeten Kameraden Hilfe
leiſten wollte, unſer innigſtgeliebter, einziger
Sohn, Bruder und Schwager
Heini Haas
Kriegsfreiwilliger im Reſ.-Inf.-Regt. Nr. 221
im Alter von 18 Jahren.
In tiefem Schmerz:
Heinrich Haas und Frau.
Marie Vollert, geb. Haas.
Emmi Haas.
B476)
Emil Vollert, Lt. d. Reſ.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Den Heldentod fürs Vaterland erlitt anfangs
Dezember auf dem Schlachtfelde in Rußland
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel, der
Kriegsfreiwillige
Georg Moter.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Pankratiusſtr. 23
(502
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie J. Hilmer.
Statt beſonderer Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere treue Mutter
und Schweſter
Mlarie Flöring
geb. Königer
iſt heute nach langem, ſchwerem Leiden ent=
ſchlafen.
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
(485
Dr. Flöring
Fritz Flöring, stud. jur.
z. Zt. Reſ.=Inf.=
Karl Flöring, stud, hist.
Regt. Nr. 221
Marie Flöring
Otto Flöring
Otto Königer (Halle a. S.)
Emilie Springer geb. Königer (Berlin).
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 6. ds.
Mts., mittags 12 Uhr, vom Eingang des
alten Friedhofs aus ſtatt. Von Blumenſpenden
und Beſuchen bitten wir abzuſehen.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Ableben unſeres unvergeßlichen Vaters,
Schwiegervaters, Schwiegerſohnes, Großvaters,
Bruders, Schwagers und Onkels, des
Großherzogl. Bürgermeiſters
Jakob Walther II.
zu Malchen
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Weik zu Nieder=
Beerbach für ſeine troſtreiche Grabrede, dem Herrn
Regierungsrat von Starck, den Herren
Bürger=
meiſtern der Landgemeinden des Kreiſes Darm=
ſtadt, dem Kriegerverein Eberſtadt, dem Herrn
Vertreter der Kreditkaſſe Seeheim, ſowie dem
Kirchenvorſtand des Kirchſpiels Nieder=Beerbach
und dem Ortsvorſtand der Gemeinde Malchen
für die dem lieben Entſchlafenen gewidmeten
Nachrufe und die demſelben erwieſene letzte Ehre.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Walther.
Malchen, Eberſtadt und Darmſtadt,
den 2. Januar 1915.
(442
Tageskalender.
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Uhr (Ab. A): „Die Fledermaus”.
Vortrag von Profeſſor D. Dunkmann um 8 Uhr im
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Mittwoch, 6. Januar.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei,
Verantwortlich für den politiſchen Teil, für Feuilleton,
Reich und Ausland: Dr. Otto Waldaeſtel für den übrigen
redaktionellen Teil: Kurt Mitſching; für den
Anzeigen=
teil, Anzeigenbeilagen und Mittelungen aus dem Ge=
ſchäftsleben: Paul Lange, ſämtlich in Darmſtadt. — Für
den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wer=
den nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden
nicht zurückgeſandt.
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Bekanntmachung.
Das Kriegsminiſterium hat angeordnet, daß die bei Beginn des Krieges zur
Aufnahme volljähriger Pferde für den Heeresnachſchub errichteten Zentral=
Pferde=
depots aus ihren Beſtänden Stuten, die ſich als tragend erweiſen und nicht zu
Zuchtzwecken verkauft werden können, an Landwirte unentgeltlich gegen Fütterung
ausleihen dürfen.
Solche Stuten, die die Landwirtſchaftskammern nicht kaufen (einſchließlich
der=
jenigen alſo, die von vornherein für Zuchtzwecke nicht in Frage kommen), können an
Landwirte ausgeliehen werden, bis ſie abgefohlt haben und wieder ausgabefähig ſind.
Die Ausleihung erfolgt unentgeltlich gegeu Fütterung und Pflege und auf
Widerruf nach Maßgabe des abſchriftlich nachfolgenden, von den Entleihern zu
voll=
ziehenden Anerkenntniſſes. Die von den ausgeliehenen Stuten fallenden Fohlen
ver=
bleiben dem Entleiher.
Die Ausleihung der Stuten geſchieht nur an zuverläſſige und vertrauenswürdige
Perſonen, in erſter Linie an ſolche, deren Pferde infolge des Krieges ausgehoben ſind,
insbeſondere, wenn ſie ſelbſt oder ihre Söhne zum Kriegsdienſt eingezogen ſind. Sie
müſſen natürlich in der Umgegend des Depots anſäſſig ſein.
Darmſtadt, den 2. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
An das Königliche Zeutral=Pferdedepot Nr. 6 in Darmſtadt.
Ort, Datum.
Ich Unterzeichneter verpflichte mich, d... mir aus dem Königlichen Zentral=
Pferdedepot . . . . . . leihweiſe und auf Widerruf überlaſſene . . . Pferd . . . gut zu
pflegen, in gutem Futterzuſtande zu erhalten, nur zu landwirtſchaftlichen Arbeiten,
die der Trächtigkeit nicht ſchaden, zu benutzen und nach erhaltener Aufforderung,
ſpäteſtens aber 14 Wochen nach dem Abfohlen ohne weiteres zurückzuliefern. Unter
Uebernahme der Haftung verzichte ich für mich und Dritte auf Entſchädigung für
Unfälle und Schäden die durch d. .. mir geliehene Pferd verurſacht werden,
nament=
lich auch für den Fall der Seucheeinſchleppung aus dem Depot; ich übernehme gegen=
über Schadenerſatzanſprüchen Anderer die Verpflichtung als Tierhalter nach §§ 833
und 834 B. G. B. und erkenne meine Verpflichtung zum Schadenerſatz an, ſoweit durch
mein Verſchulden d . . . Pferd . . zu Tode oder ſonſt zu Schaden kommen ſollte.
Mir iſt bekannt, daß das Depot mir d . . . Pferd . . . ohne weiteres entziehen
kann, wenn ich
es
ſie
nach Anſicht des mit der Beaufſichtigung betrauten Veterinärs,
dem jederzeit auf Verlangen
das
die
Pferd . . . vorzuführen
iſt
ſind
nicht gut halte oder
nicht gut füttere.
Falls eine mir überlaſſene Stute verfohlt, eingeht oder ſonſt zu Schaden kommt,
werde ich dem Depot hierüber unverzüglich eine amtliche Beſcheinigung einſenden.
(Unterſchrift.)
An den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt und die
Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die vorſtehende Bekanntmachung in ortsüblicher Weiſe
zur öffentlichen Kenntnis zu bringen.
Darmſtadt, den 2. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
(484
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Säuberung der Bäume, Sträucher, Hecken von Raupenneſtern ꝛc.
Auf Grund des Art. 43 Abſ. 2 und 37 des Feldſtrafgeſetzbuchs vom 13. Juli
1904, der Artikel 78 und 48, V, Nr. 2 der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom 12. Juni
1874 und bes § 368 Nr. 2 des Reichsſtrafgeſetzbuchs wird mit Zuſtimmung des
Kreis=
ausſchuſſes und mit Genehmigung des Großh. Miniſteriums des Innern vom 10. Februar
1904 zu Nr. M. d. J. III. 1335 für den Kreis Darmſtadt nachſtehendes verordnet:
§ 1. Jeder Beſitzer eines Grundſtücks iſt gehalten, alljährlich bis ſpäteſtens
15. März ſämtliche auf ſeinem Grundſtück befindliche Bäume, Sträuche und Hecken von
Raupenneſtern zu ſäubern und ale mit Raupenneſtern behafteten Zweige und Aeſte
in geeigneter Weiſe zu entfernen und zu vernichten.
§ 2. Desgleichen iſt jeder Beſitzer eines Grundſtücks gehalten, alljährlich bis
ſpäteſtens 15. März die auf den Bäumen wachſenden, denſelben ſchädlichen Miſteln
auszuſchneiden.
§ 3. Zuwiderhandlungen gegen die in § 1 und § 2 getroffenen Anordnungen
werden auf Grund des § 368 Nr. 2 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, bezw. des Artikels 37
des Feldſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu ſechzig Mark oder mit Haft bis zu
vierzehn Tagen beſtraft.
Auch wird die nötig werdende Säuberung der Bäume und Entfernung der Aeſte
und Zweige, ſowie das Ausſchneiden der Miſteln auf Koſten der Säumigen verfügt.
§ 4. Vorſtehende Polizei=Verordnung tritt alsbald nach ihrer Publikation im
Darmſtädter Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 14. Februar 1905.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
An die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die vorſtehende Polizei=Verordnung wollen Sie wiederholt in ortsüblicher Weiſe
zur Kenntnis der Gemeindeangehörigen bringen und die Ihnen unterſtellten
Polizei=
organe und das Feldſchutzperſonal auf die Durchführung derſelben hinweiſen. Wie
geſchehen, wollen Sie bis 1. April 1915 an uns berichten.
(481
Darmſtadt, den 2. Januar 1918.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Vertr.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Am 5. und 6. Januar 1915, jedesmal von 11 Uhr vormittags bis
4 Uhr nachmittags, wird auf dem Truppenübungsplatz mit Infanterie=Munition ſcharf
geſchoſſen. Die Abſperrung erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
(23349di
Darmſtadt, den 30. Dezember 1914.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
I. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß am Donnerstag, den
7. Januar 1915, von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags, auf dem Truppen=
übungsplatz Schießen mit ſcharfer Infanterie=Munition ſtattfindet. Die Abſperrung
erſtreckt ſich bis zum Landgraben.
(493
Darmſtadt, den 4. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung.
An die Großh. Bürgermeiſtereien der Landgemeinden des Kreiſes.
Die nachſtehenden Beſtimmungen über das Schlachten von Schweinen und
Kälbern wollen Sie ortsüblich veröffentlichen und den Befolg überwachen.
D rmſtadt, den 4. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Reinhart.
Bekanntmachung
betreffend das Schlachten von Schweinen und Kälbern.
Vom 19. Dezember 1914.
Der Bundesrat hat auf Grund des §3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. Die Landeszentralbehörden werden ermächtigt, für das Schlachten von
Schweinen und Kälbern Beſchränkungen anzuordnen.
§ 2. Zuwiderhandlungen gegen die gemäß § 1 erlaſſenen Anordnungen werden
mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft beſtraft.
§ 3. Dieſe Verordnung tritt mit dem 20. Dezember 1914 in Kraft; der
Reichs=
kanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Die Verordnung findet auf das aus dem Auslang eingeführte Schlachtvieh keine
Anwendung.
Die Bekanntmachung, betreffend Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Vieh,
vom 11. September 1914 (Reichs=Geſetzbl. S. 405) wird aufgehoben, jedoch bleiben die
von den Landeszentralbehörden auf Grund des § 4 Abſ. 2 dieſer Bekanntmachung
angeordneten Beſchränkungen für das Schlachten von Schweinen in Kraft, ſofern von
den Landeszentralbehörden nichts anderes beſtimmt iſt oder beſtimmt wird.
Berlin, den 19. Dezember 1914.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Bekanntmachung
zur Ausführung der Verordnung des Bundesrats vom 19. Dezember 1914,
betreffend das Schlachten von Schweinen und Kälbern.
Vom 22. Dezember 1914.
Auf Grund der Verordnung des Bundesrats beſtimmen wir unter Aufhebung
der Anordnungen in der Bekanntmachung vom 16. September 1914 (Reg.=Bl. S. 3 )
das Nachſtehende:
1. Das Schlachten von ſichtbar trächtigen Sauen iſt bis auf weiteres verboten,
2. Das Schlachten von Kälbern im Alter von weniger als 3 Wochen iſt bis auf
weiteres verboten.
3. Die Verbote (Ziffer 1 und 2) finden keine Anwendung auf Schlachtungen,
die erfolgen, weil zu befürchten iſt, daß die Tiere an Erkrankungen verenden, oder
weil die Tiere infolge Unglücksfalles ſofort getötet werden müſſen. Solche
Schlach=
tungen ſind alsbald der Ortspolizeibehörde anzuzeigen.
Die Verbote finden keine Anwendung auf aus dem Ausland eingeführte Tiere.
4. Uebertretungen der Verbote (Ziffer 1 und 2) werden nach § 2 der
Bundes=
ratsverordnung mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft.
(479
Darmſtadt, den 22. Dezember 1914.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
Lenz.
Bekanntmachung.
Nachſtehende Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. Dezember 1913 bringen
wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 2. Januar 1915.
Großherzogliches Kreisamt (Verſicherungsamt) Darmſtadt.
I. V.: Kröll.
Bekanntmachung,
betreffend Ausführung der Reichsverſicherungsordnung.
(Vom 5. Dezember 1913.)
Auf Grund des § 519 Abſatz 2 der Reichsverſicherungsordnung hat der
Bundesrat beſtimmt:
Verſicherungsvereinen auf Gegenſeitigkeit, denen eine Beſcheinigung nach § 514
Abſatz 2 der Reichsverſicherungsordnung als Erſatzkaſſen erteilt worden iſt, wird,
wenn ſie dies bei dem Reichsamt des Innern beantragen, gemäß § 519 Abſatz 2 die
Befugnis übertragen, ſtatt der Verſicherungspflichtigen, die als Miglieder der
Erſatz=
kaſſe vom Rechte des § 517 Abſatz 1 Gebrauch machen und das Ruhen ihrer eigenen
Rechte und Pflichten als Mitglieder der Krankenkaſſe, in die ſie gehören, beantragen
wollen, dieſen Antrag bei der Krankenkaſſe zu ſtellen.
Berlin, den 5. Dezember 1913.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
gez. Delbrück.
(482
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt auf
Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeugniſſe die
Berech=
tigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt nachſuchen wollen, werden hierdurch auf die
nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriſten mit dem
An=
fügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne weiteres
zurück=
gegeben werden.
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann
einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum geſtellungspflichtig iſt.
d.h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2. Die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt kann nicht vor vollendetem
17. Lebensjahr und muß ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht
werden, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird.
Sollten einzelne der nachſtehend unter a —d aufgeführten Papiere und insbeſondere
das Schulzeugnis wegen noch nicht vollendetem Schulbeſuch bis zu vorangeführtem
Termin nicht vorgelegt werden können, ſo iſt gleichwohl das Geſuch bis zu dieſem
Zeit=
punkt einzureichen und in demſelben anzugeben, daß die etwa noch fehlenden Papiere
nachfolgen würden. Die Einreichung dieſer Papiere muß bei Verluſt des Anrechts
der Berechtigung ſpäteſtens bis 1. April desſelben Jahres erfolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt hierzu
ein Bogen im Aktenformat (nicht Brieſpapier) zu verwenden. Auch iſt die nähere
Adreſſe anzugeben. Das Geſuch iſt an die unterzeichnete Behörde, ohne perſönliche
Adreſſe zu richten.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszeugnis (Auszug aus dem Zivilſtandsregiſter, nicht Taufſchein).
b) Die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für
die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts, mit Einſchluß
der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung, von dem Bewerber
ge=
tragen werden ſollen, ſtatt dieſer Erklärung genügt die Erklärung des
geſetz=
lichen Vertreters oder eines Dritten, daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur
Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Koſten von
der Militärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Er=
ſatzpflicht des Bewerbers als Selbſtſchuldner verbürge.
Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritten, ſowie die
Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten, zur Be=
ſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt der geſetzliche
Vertreter oder der Dritte die in vorſtehendem Abſatze bezeichneten
Verbinblich=
keiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht ſchon kraft des Geſetzes zur
Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt, der gerichtlichen oder notariellen
Beurkundung.
Der Regel nach iſt dem Schulzeugnis ein entſprechendes Formular
bei=
gefügt, auf welches ausdrücklich Bezug genommen wird.
c) Ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zöglinge von höheren Schulen
(Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=Realſchulen, Progymnaſien, Realſchulen,
Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen militärberechtigten
Anſtalten) durch den Direktor der Anſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch
die Polizei=Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d) Das Schulzeugnis.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
zu pos. d) daß die Schulzeugniſſe, mit Ausnahme der Reifezeugniſſe, für die
Uni=
verſität und die derſelben gleichgeſtellten Hochſchulen und Reifezeugniſſe
für die Prima der Gymnaſien, Realgymnaſien und Ober=Realſchulen,
ſowie Reifezeugniſſe (Zeugniſſe über die beſtandene Schlußprüſung) der
Progymnaſien, Realprogymnaſien und Realſchulen, ſämtlich nach Muſter 18
zur Wehr=Ordnung vom 22. November 1888 — Neuabdruck Reg.=Bl.
Nr. 68 von 1901— ausgeſtellt ſein müſſen.
Im übrigen wird auf die Beſtimmungen der §§ 88, 89, 90, 93 und 94 der
an=
geführten Wehrordnung verwieſen.
Großherzogliche Prüfungs=Kommiſſion für Einjährig=Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende:
von Starck, Regierungsrat.
(22497a
XVIII. Armeekorps.
Frankfurt a. M., den 30. 12. 1914.
Stellvertretendes Generalkommando.
Abtl. I e. Tgb. Nr. 187 Jg.
Betrifft: Aufnahme in die Militär=Vorbereitungs=Anſtalt Weilburg.
Bekanntmachung.
1. Junge Leute, die mindeſtens das 16. Lebensjahr vollendet haben, am Tage der
Einſtellung jedoch nicht älter als 16¾ Jahre alt ſind, und von denen mit
Sicher=
heit zu erwarten iſt, daß ſie mit vollendetem 17. Lebensjahre felddienſtfähig ſein
werden, können ſich bis ſpäteſtens 13. Januar bei einem Bezirkskommando des
Korpsbereiches zur Aufnahme in die Militär=Vorbereitungs=Anſtalt Weilburg
melden.
Sie erhalten in dieſer Anſtalt bis zum Uebertritt zur Truppe, welcher, die
Felddienſtfähigkeit vorausgeſetzt, mit vollendetem 17. Lebensjahre erfolgt, eine
vorwiegend militäriſche Ausbildung.
Die Einſtellung erfolgt am 20. Januar 1915 und bei nachträglichen
An=
meldungen an ſpäter noch zu beſtimmenden Zeitpunkten.
2. Die Aufnahme erfolgt nach ärztlicher Unterſuchung. Die Bewerber müſſen
voll=
kommen geſund und frei von körperlichen Gebrechen und wahrnehmbaren An=
lagen zu chroniſchen Krankheiten ſein. Eine Prüfung auf Schulbildung findet
bei der Aufnahme nicht ſtatt.
Erlittene leichte Strafen ſchließen die Annahme nicht aus.
3. Eine Verpflichtung, über die geſetzliche Dienſtpflicht hinaus zu dienen, erwächſt
den Aufgenommenen nicht.
4. Diejenigen Freiwilligen, welche mit vollendetem 17. Lebensjahre noch nicht
feld=
dienſtfähig ſind, können auf ihren Wunſch einer Unteroffizier=Schule überwieſen
oder bis zur erlangten Felddienſtfähigkeit in der Anſtalt belaſſen werden.
Andernfalls würde ihre Entlaſſung notwendig ſein.
5. Bei der Demobilmachung können die Aufgenommenen auf ihren Wunſch, ſoweit
ſie noch nicht ausgebildet ſind, in eine Unteroffiziervorſchule, ſoweit ſie ſich bereits
bei einem Truppenteil befinden, in eine Unteroffizierſchule unter den für dieſe
Schulen vorgeſchriebenen Bedingungen, die auf den Bezirkskommandos einzuſehen
ſind, aufgenommen werden.
(480id
Der Kommandierende General:
Freiherr von Gall, General der Infanterie.
In Seligenſtadt (Kreis Offenbach) iſt in verſchiedenen Ortsteilen die Maul=
und Klauenſeuche ausgebrochen. Die ganze Stadt iſt Sperrbezirk.
In Crumſtadt, Groß=Gerau und Mörfelden (Kreis Groß=Gerau) iſt die Maul=
und Klauenſeuche erloſchen.
(483
Amtliche Nachrichten des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Polizeilich eingefangene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
be=
findet ſich: 1 deutſcher Schäferhund (zugelaufen). Die Hunde können
von den Eigentümern bei dem 5. Polizei=Revier ausgelöſt werden. Die
Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dortſelbſt jeden Werk
tag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
(469
Bekanntmachung.
Die nachſtehende Verordnung über den Aufenthalt, Zuzug und
Wegzug von Ausländern bringen wir zur öffentlichen Kenntnis.
Anzumelden ſind auch diejenigen Ausländer, die ſich zur Zeit des
Erlaſſes der Verordnung hier befinden, ſofern nicht ihre polizeiliche
Anmeldung bereits früher erfolgt iſt.
Alle Anmeldungen haben auf dem zuſtändigen Polizeirevier
zu erfolgen.
Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht.
Darmſtadt, den 1. Januar 1915.
(470
Großherzogliches Polizeiamt.
Gennes.
XVIII. Armeekorps Frankfurt a. M., den 27. 10. 14.
Stellvertretendes Generalkommando.
III b Nr. 36252/2621.
Verordnung.
Auf Grund der §§ 1 und 9 b des Geſetzes über den
Belagerungs=
zuſtand vom 4. Juni 1851 ordne ich für den Bereich des
Korps=
bezirks an:
Alle Hotels, Penſionen und Anſtalten, ſowie jeder
Wohnungs=
inhaber ſind verpflichtet, den Aufenthalt und Zuzug von Ausländern
binnen 12 Stunden polizeilich anzumelden, gleichgültig ob die
Auf=
nahme gegen Entgelt oder unentgeltlich, vorübergehend oder für
längere Zeit erfolgt.
Der Wegzug von Ausländern iſt gleichfalls innerhalb 12
Stun=
den anzuzeigen.
Falls örtliche Polizeiverordnungen eine kürzere Meldefriſt wie
die vorſtehend angegebene für Ausländer feſtſetzen, bleiben dieſe
Ver=
ordnungen inſoweit maßgebend.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Verordnung werden nach § 9
des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 mit
Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft.
Der kommandierende General
Freiherr von Gall. General der Infanterie.
Freiſtellen an den Mittelſchulen.
Geſuche um Freiſtellen an den Mittelſchulen für das
Schul=
jahr 1915/16 ſind bis zum 10. Januar 1915 bei mir einzureichen.
Es wird darauf hingewieſen, daß Freiſtellen nur bis zu 5%
der Zahl der Schüler und Schülerinnen und nur in den vier oberſten
Klaſſen vergeben werden können. Auch müſſen die Kinder die Mittel=
ſchule mindeſtens 1 Jahr mit Erfolg beſucht haben. Vorausſetzung
der Bewilligung iſt die Bedürftigkeit der Eltern ſowie regelmäßiger
Schulbeſuch, Fleiß, Ordnungsliebe, Reinlichkeit und gutes Betragen
des betreffenden Kindes.
Die Vergebung der Freiſtellen erfolgt auf ein Jahr und in
ſtets widerruflicher Weiſe. Für die Kinder, die für das laufende
Schuljahr im Beſitze einer Freiſtelle ſind, muß ſonach um weitere
Verleihung nachgeſucht werden.
In den Geſuchen iſt außer dem Beruf und der Wohnung der
Eltern oder der Pflegeeltern noch die Schulgruppe, die das betreffende
Kind beſucht, anzugeben.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1914.
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Der Oberbürgermeiſter:
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jede Aufgabe mit jedem Schüler einzeln durchgenommen, ſowie
Nichtverſtandenes durch Fachlehrer erklärt, daher beſte Gewähr für
ſicheren Erfolg. Erziehung u. Gewöhnung zu ſelbſtſtändigem Arbeiten
(Arbeitsprinzip), Eintritt jederzeit.
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Neue Kurse beginnen 6. Januar.
Frau Lotte.
Roman aus der Zeit des Weltkrieges von Ewald Zorn.
7)
(Nachdruck verboten.)
Da ſchlug Arnold erſtaunt die waſſerblauen, ſcharf
blickenden Augen auf. Und mit ſpöttiſch hochgezogenen
Mundwinkeln fragte er:
Wer lehrt Dich ſo ſprechen, mein Kind?
O Du Blinder! ſtieß da Frau Lotte erregt hervor.
Haſt Du denn nicht gemerkt, wer ich bin, — daß das Kind
längſt der Vergangenheit angehört?
Du haſt mich geheiratet, als ich wirklich noch ein Kind
war. Mein Vormund glaubte damals Wunder, was er
tue, daß er dieſe glänzende Partie zuſtande brachte. Zu
ſeiner Entſchuldigung will ich annehmen, daß er Dich zu
wenig kannte.
Ich kannte Dich garnicht; wußte auch nicht, wie ich
das Kennenlernen anfaſſen ſollte. Wenn Du Dir damals
nur die geringſte Mühe gegeben hätteſt, in mir, dem
Kinde, ein wenig Liebe zu wecken, — es wäre Dir leicht
gelungen und hätte ſich für Dich vielfältig gelohnt. Doch
Du hielteſt es nicht für der Mühe wert — — — — —
Hm! unterbrach Arnold halb beluſtigt, halb ärgerlich.
Was glaubſt Du denn, aus welchem Grunde ich Dich
ge=
heiratet habe? Biſt Du vielleicht auch darüber ſo gut
unterrichtet?
Gewiß bin ich das? Du haſt mich nur geheiratet, um
mit Deinem Weibe, das jeder für Deine Tochter hätte
hal=
ten können, — ſagen wir es grade heraus — Aufſehen zu
erregen, und noch aus einem für Dich ſehr wichtigen
Grund, — um es recht bequem zu haben, denn Du wußteſt
ſehr wohl, daß ich trotz meiner Jugend einen Haushalt
führen konnte, und daß eben meine Jugend zu allem Ja
und Amen ſagen würde.
Und ſo war es. — Ich ſorgte treu für Dein leibliches
Wohl und blieb in den erſten Jahren, ganz wie Du es
wünſchteſt, das Kind, das unſelbſtändige.
Doch einmal fordert die Natur ihr Recht!
Du glaubſt doch nicht etwa, daß Du mich je geliebt
haſt?
Ich glaube nur, daß Du, daß Du verrückt geworden
biſt! Arnold war ärgerlich aufgeſprungen und ging jetzt
mit langen Schritten im Zimmer auf und ab.
Die unſchönen Worte ihres Mannes konnten Lotte
nicht mehr verwundern. Sie war gewöhnt, daß er damit
alles abtat, was ihm unbequem war, — und wo er ſich
innerlich im Unrecht fühlte.
Plötzlich hielt er in ſeinem Gange inne und fragte
über die Schulter hinweg:
Seit wann haſt Du eigentlich dieſe, dieſe ſogenannte
Energie?
Frau Lotte lachte bitter auf. Du biſt ſie mit Recht
nicht an mir gewöhnt. So lange Reden habe ich vor Dir
noch nie gehalten, fügte ſie nicht ohne Spott hinzu.
Ich liebe ſie auch jetzt nicht, — dieſe lange Reden!
Kein Wunder! Du biſt in in Deiner Ehe das
ober=
flächlichſte Weſen, daß ich je kennen gelernt habe. Du haſt
mich von jeher zurückgeſetzt und vernachläſſigt, — — —
nun wirſt Du ſelbſt merken, welchen — welchen Schaden
Du Dir zugefügt haſt!
Lottes Stimme wurde immer leiſer, und ganz lang=
ſam ſprach ſie weiter:
Du hätteſt Dir eine treue Frau ſchaffen können, denn
ich war biegſam, wie ſelten ein Weib. Nun haſt Du Dir
— meine Treue — — verſcherzt!
Die Kraft der jungen Frau war ihrem Ende nahe.
Langſam ließ ſie ſich in einen Seſſel ſinken.
Eine Weile herrſchte peinliche Stille in dem Gemach.
Arnold hatte ſein unruhiges Hinundherlaufen jäh
unter=
brochen. Jetzt ſtand er vor Frau Lotte und ſchüttelte, über
ſeine eigne Erregung lachend, unwillig den Kopf.
Kind, Du fieberſt ja! Was faſelſt Du von Treue?
Du biſt mir treu, ich weiß es und habe Dich nie danach
ge=
fragt. Was willſt Du mehr?
Da ſah Lotte voll zu ihm auf.
Haha! Ich Dir treu?!
Nach beendetem Jahresabschluss habe ich mich entschlossen, vom 4. bis 16. Januar 1915 in sämtlichen
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Höre! Ich war es, ſolange ich wirklich Kind war und
die Liebe nicht kannte. Doch als ich alt genug war, um
Liebe zu kennen und ich bei Dir vergeblich danach ſuchte,
— — — glaubſt Du, daß ich da noch Kraft genug gehabt
hätte, mich der Liebe eines Anderen ganz zu verſchließen?
Ich wollte mich ihr auch garnicht verſchließen, ich
dürſtete nach Liebe, — und ſieh, in Gedanken, — nicht in
Taten! — bin ich Dir ſchon lange untreu!
Mir wäre das nicht entgangen, ſagte Arnold trocken
und überlegen.
Dir? — Haſt Du denn je auf mein Inneres geachtet?
Muß ich es Dir noch beſchwören, was ich Dir jetzt bekannt
habe, damit Du es glaubſt?
Arnold ſah in plötzlichem Erſchrecken ſein Weib mit
weitgeöffneten Augen an.
Lotte! Du — Du hätteſt, — — Du wäreſt — — — 2
Haha, wie komme ich nur dazu, mich aus der Ruhe
bringen zu laſſen?
Köſtliches Märchen das, köſtliches Märchen!
Ich muß Dich wirklich mehr von dieſem
Schauſpieler=
volk fernhalten und von dieſem — dieſem Paul Gotland!
O, ich weiß ſehr gut, wohin Du mit Deinen Worten
gezielt haſt! Ich bin weit davon entfernt, eiferſüchtig auf
ihn zu ſein. Doch darf ich es nicht länger dulden, daß Du
ſeine dramatiſchen Phraſen annimmſt. Du erdichteſt und
mimſt ja jetzt ſchon die fürchterlichſten und ergreifendſten
Szenen aus dem Handgelenk! Ich beneide Dich faſt um
Deine Phantaſie. Doch rate ich Dir, laß das in Zukunft.
Du weißt, ich liebe derlei nicht!
Da hob ſich Lottes Geſtalt wieder ſtraff empor.
O Du vollendeter Tor! ſagte ſie. Soweit biſt Du in
Deiner Ruhe und Selbſtherrlichkeit ſchon gekommen!
Selbſt das nennſt Du noch Spiel? Ich habe es für
meine Pflicht gehalten, Dir gegenüber offen zu ſein, und
Du redeſt von Märchen und Phantaſie? Kann ich Dir’s
noch lauter in die Ohren ſchreien, daß ich Dir die Treue
nicht mehr halten kann?!
Lotte, Du wiſt Dich hüten! kam es da drohend von
ſeinen Lippen. Du biſt meine Frau!
Du haſt es nie bewieſen, daß ich es bin. Du liebſt
mich nicht. Liebe iſt Menſchenpflicht!
Das Geſetz weiſt Dir Deinen Weg. Die Ehe
ver=
pflichtet, das wirſt Du wiſſen, trotz Deiner Jugend!
Das Geſetz? Die Ehe? Unſere Ehe? —
Eine ſolche Vernachläſſigung, wie Du ſie mir bis jetzt
zuteil werden ließeſt, iſt allerdings nur in der Ehe möglich.
Du glaubteſt, daß das Geſetz alle Sorgen übernimmt;
Du glaubteſt, die Paragraphen ſeien ein hinreichender
Schutz gegen jede natürliche Regung des Herzens!
Nein! Schütze Dich ſelbſt! Das Geſetz kann Dich
nicht erſetzen! Nur Du kannſt genügen, wenn Du genügen
kannſt!
Du haſt mich nie für fähig gehalten, einen ernſten
Schritt zu tun, — — — — —
Genug! unterbrach Arnold ſchroff. Du haſt mich vor
Dir gewarnt. Ich danke Dir! Ich werde von nun an
aufpaſſen, verlaß Dich darauf!
Es iſt zu ſpät, erwiderte da Lotte leiſe, aber beſtimmt.
Ich haſſe die Falſchheit. Ich kann es Dir ehrlich ver=
ſichern, noch bin ich Dir nur in Gedanken untreu, alſo nach
Deinen Begriffen rein. Doch bis zur Untreue in der Tat
iſt nur ein kurzer, leichter Schritt, — — — und ich —
werde — ihn tun, ehe es — — zweimal Morgen wird!
Arnold war ſchon im Begriff geweſen, das Zimmer
zu verlaſſen.
An der Türe drehte er ſich noch einmal um, — und mit
einer Miene, die in ihrer Selbſtherrlichkeit keinem anderen
Weſen einen tatkräftigen Willen zutraute, ſagte er ſpöttiſch:
Weißt Du nicht, was man mit Kindern anfängt, die
entlaufen wollen? — Man ſperrt ſie ein!
Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
Vielleicht hätte er das Zimmer mit weniger
Sorg=
loſigkeit verlaſſen, wenn er Lottes entſchloſſene Züge ge=
ſehen und vor allen Dingen darin zu leſen verſtanden
hätte, als ſie ihm nachrief:
Tor, der Du biſt! Wer iſt jetzt das größere Kind, Du
oder ich?
Verſchließe die Türen! Was ſind Schloß und Wächter
gegen ein Weib, das liebt?!
4. Kapitel.
Das Landhäuschen, das Marie und Rudolf Braun
von früh bis ſpät mit ihrem glücklichen Lachen erfüllten,
ſtand draußen vor der Stadt auf einer Anhöhe. Ein
wun=
derſchöner Roſengarten mit einer grünen Laube, die mit
ihrer Rückwand direkt an dem Rande eines großen
Buchenwaldes lag, umgab das Haus.
Hier ging auch Maries Bruder Paul gerne und oft
ein und aus, ganz beſonders dann, wenn ſeine in der
Stadt gelegene enge Junggeſellenwohnung ſeine Arbeit
nicht recht fördern wollte.
Hier hatte er ſeine ſchönſten Stunden erlebt im
Ge=
plauder mit Frau Lotte. Von hier war er ſtets mit neuer
Anregung, friſchem Mut und fröhlichem Schaffensdrang
in die Stadt zurückgekehrt. — — —
In dem Eßzimmer der Villa ging Eva, Maries
Dienſtmädchen, das wie ihre Herrin ſtets ein freundliches
Geſicht zeigte, auf den Zehenſpitzen umher und räumte auf.
Es war noch früh am Morgen. Die Gardinen waren
zurückgezogen, die Fenſter, die nach dem Garten zu gingen,
ſtanden weit offen.
Ein breiter Streifen Sonne lag auf dem Fußboden
und ließ den freundlichen Raum noch heller als ſonſt er=
ſcheinen.
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ſtraße 2. Poſtkarte genügt. (*182
Im Namen der Offiziere, Unteroffiziere und Mann=
ſchaften des Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=
Landſturm=Bataillons IIl, Darmſtadt, ſpreche ich
den Spendern der Liebesgaben meinen herzlichſten
Dank aus. Die Weihnachtsgrüße aus der Heimat
haben den tapferen Landſturmmännern, die treue Wacht
im Oſten des Reiches halten, große Freude bereitet.
Heß
Hauptmann und Bataillonsführer.
B506)
UNION-THEATER
Telephon 173
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Heute neues Programm!
Das rote Schloß
Großes Detektiv-Drama in 3 Akten
Verlorenes Spiel
Drama in 2 Akten
Die neuesten Bilder
des Kriegsschauplatzes
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Der prachtvoll kolorierte Film in 5 Akten
Severo Torelli
kommt nur noch heute zweimal zur
Vor-
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Vergessen Sie es
nicht!
Heute ist der
letzte Tag
der Vorführung von
Goldene
Herzen in
eiserner Zeit
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Ostgrenze in 3 Akten.
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Lustspiel in 4 Akten
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Unterlaſſung der Neujahrsbe=
ſuche nachſtehende Perſon ent=
ſchuldigen laſſen und gleichzeitig
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Neujahrs=
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Militair=Kantine geſucht. Kleine
Kaution muß geſtellt werden.
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ſpäterer Heirat
mit einem ält.
Dienſtmädchen
in Verbindung zu treten; junge
Witwe nicht ausgeſchl. Briefe zu
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Zugelaufen
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Entlaufen
Entlaufen
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Verloren
Verloren
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beten, dasſelbe Hoffmannſtr. 57,
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ſangslehrer . . Otto Thomſen
Dr. Falke, Notar Paul Peterſen
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Stubenmädchen . Marg. Beling=
Froſch, Gerichts= (Schäfer
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ſchafts=Attaché . Frz. Herrmann
Aly=Bey, Egypter Hans Debus
Ida . . . . . Käthe Gothe
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Sabine . . . . Frieda Herbach
Hermine . . . . Alma Weber
Natalie . . . . V. Ungibauer
Jvan, Kammerd.
des Prinzen . . Adolf Klotz
Chöre: Robert Preuß.
Vorkommende Tänze
einſtudiert von Hedwig Ehrle.
Im 2. Aufz.: a) „Spaniſch”
ge=
tanzt von Grete Kumpf, Alice
Milton, Margarete Lücke, und
Auguſte Martin. b) „Polniſch",
getanzt von Margit Heſſe, Elſe
Werner, Emmy Schmidt u. Selma
Krüger. e) „Böhmiſch”, getanzt
von den Eleven der Ballettſchule.
d) „Ungariſch”, getanzt von
Adelheid Croneberg u. Luiſe Rehr.
Nach d. 1. u. 2. Aufz. längere Pauſen.
Preiſe der Plätze (Kleine
Preiſe): Sperrſitz: 1.—12. Reihe
3.70 ℳ, 13.—19. Reihe 3.20 ℳ,
Par=
terre: 1.—5. Reihe 2.35 ℳ, 6.—8.
Reihe 1.95 ℳ, Proſzeniumsloge
5.20 ℳ, Mittelloge 5.20 ℳ,
Bal=
konloge 4.70 ℳ, I. Rang 4.20 ℳ.,
II. Rang: 1.—6. Reihe 2.15 ℳ,
7. u. 8. Reihe 1.75 ℳ, I. Galerie
1.15 ℳ, II. Galerie 65 ₰.
Kartenverkauf: an der
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kaſſe im Hoftheater von 9½ —1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung.
Anfang 7½ Uhr, Ende 10¾ Uhr
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7 Uhr.
Donnerstag, 7. Jan. 68. Ab.=Vſt.
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kleide.‟ Kl. Preiſe. Anfang 7½
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Freitag, 8. Jan.: 69. Ab.=Vorſt.
D 18. „Wenn ich König wär‟.
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