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iſter
ungen!
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtiattet.
Nummer 357
Montag, den 30. Oezember 1935
197. Jahrgang
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Mutdtie derens ungingen!
Blukige Gefechte an der abeſſiniſchen Nordfronk dauern fork. — Vormarſch der Abeſſinier
in der Provinz Schire. — Das Tembien=Gebief wieder in abeſſiniſchem Beſih.
Rückzug der Ikaliener
aus der Provinz schire.
Apſer auf beiden Seiten ungewöhnlich groß.
(Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß
Edward Beattie.)
* Addis Abeba, 28. Dezember. (United Preß.)
Ueber die Rückeroberung von Abbi Addi und des Geländes
Embien liegen nun in der Hauptſtadt nähere Einzelheiten vor.
Lrch dem offiziellen Communiqué ſind die Abeſſinier
nun=
nehr wieder in vollem Beſitz der Gegend von
Ibbi Addi und des ganzen Gebietes von
Tem=
en. Die Hauptkämpfe um dieſe Gebiete haben, nach dem
offi=
ſellen Bericht am Sonntag und Montag ſtattgefunden. Die
Ge=
lechte ſeien ſehr heftig und erbittert geweſen und die Opfer auf
eiden Seiten ungewöhnlich groß. Auch die abeſſiniſchen Verluſte
eien ſehr bedeutend geweſen und Tauſende von Verwundeten
lie=
er hilflos auf den Schlachtfeldern. Unter den Gefallenen auf
ita=
ieniſcher Seite ſollen ſich zwanzig Offiziere befinden. Die
Abeſ=
nier hätten zwölf Maſchinengewehre erobert und 100 italieniſche
Eingeborenenſoldaten aus Eritrea gefangen genommen.
Gleichzeitig wird hier von offizieller Seite erklärt, daß die
ſtaliener ſich nahezu völlig aus der Provinz
öchire, die nördlich des Takazze=Fluſſes liegt,
urückgezogen hätten und ſtänden nunmehr
weſt=
ich von Akfum. Den Abeſſiniern ſei es
gelun=
n, Makalle von drei Seiten einzuſchließen. Die
azu nötigen Truppenbewegungen und Einzelgefechte hätten zwei
Yochen in Anſpruch genommen. Von offizieller Seite wird nichts
grüber mitgeteilt, ob die Abeſſinier beabſichtigen, den Weg nach
eorden ebenfalls noch abzuſchneiden und eine in die Länge
ge=
oxene Belagerung von Makalle zu wagen, oder ob ſie verſuchen
verden, die italieniſche Beſatzung aus der Stadt zu werfen, ſie
ach Norden abzudrängen, auf dem Rückmarſch durch überraſchende
ſeberfälle zu ſchwächen und ſie ſo weit als möglich in der
Rich=
ung auf Eritrea abzudrängen.
Die Abeſſinier behaupten voller Entrüſtung, daß die Italiener
uf ihrem Rückzuge durch die Provinz Schire alles auf ihrem Wege
iegende niederbrennen. Auch Kirchen entgingen der
Brand=
hatzung nicht, und von abeſſiniſcher Seite iſt beabſichtigt, im
kamen des Chriſtentums dagegen zu proteſtieren.
Das ſchwere Gefecht bei Abbi Addi begann am Sonntag zu
Beginn der Dämmerung. Abeſſiniſche Truppen unter Befehl von
dedjasmatſch Haile Kebeda griffen die Stadt an und trieben die
Seſatzung nach heftigem Kampfe hinaus. Am nächſten Morgen
purde der Kampf im Nordoſten der Stadt wieder aufgenommen,
vo nach dem Berichte von Dedjasmatſch Kebeda „alle modernen
kriegsmittel eingeſetzt wurden, Gewehre, Kanonen, Bomben und
ahlreiche Maſchinengewehrbatterien, die ein hölliſches Konzert
emacht haben. Aber es hat ſich gezeigt, daß Gott die ſchlichten
beſſiniſchen Soldaten beſchützt. Der Löwe von Judah iſt ſiegreich”,
lalieniſches Fronkfliegerſchickſal. — Zwei Flugzeuge
verloren.
Vom Sonderberichterſtatter des Exchange Telegraph im
italieniſchen Hauptquartier.
ſiniſcher Vorſtoß von dem einen Teil der vereinigten Südarmee
der Abeſſinier befehligenden türkiſchen General Wahib Paſcha
geplant geweſen iſt. Der Stoß der abeſſiniſchen Truppen, Teilen
der Heeresgruppe des Ras Deſta in einer Stärke von 10 000 bis
15 000 Mann, ſollte nach den Plänen des abeſſiniſchen
General=
ſtabschefs Wahib Paſcha gegen den geſamten linken Flügel der
„Italiener, der ſich von der Grenze der Kenya=Kolonie bis nach
Dolo hinzieht, geführt werden. Der Stacheldrahtwall iſt mit
ſchwe=
ren Maſchinengewehren und leichten Feldgeſchützen beſtückt und ſoll
nach Angaben aus der gleichen Quelle nicht zu durchbrechen ſein.
Aus dieſen Gründen ſollen auch die Truppen des Ras Deſta in
den letzten Tagen untätig in ihren Stellungen geblieben ſein.
Weiter wird gemeldet, daß durch italieniſche Bombenflugzeuge
viele Hundert Stück Vieh im Gebiete, das zwiſchen dem
Parma=
fluß und dem Doriakanal gelegen iſt, getötet worden ſind.
In der Pariſer Wochenſchrift „Choc” findet ſich eine
inter=
eſſante Betrachtung zur Vorgeſchichte des geſcheiterten Pariſer
Friedensplanes. Die „DAZ.” veröffentlicht einen Auszug aus
die=
ſer Betrachtung, in der behauptet wird, daß der italieniſche
Thronfolger Humbert ſeinen Schwager, den König Leopold von
Belgien, um Vermittlung erſucht habe. Seinem Brief war ein
Begleitſchreiben ſeiner Gattin, der Prinzeſſin Maria Joſe, an
ihren Bruder Leopold beigegeben. Die Zeitſchrift behauptet,
Ab=
ſchnitte dieſes Briefes mitteilen zu können. So ſoll der
Thron=
ſolger dargelegt haben, daß Italien nach Inkrafttreten der
Oel=
ſanktionen für ſeine Armeen in Abeſſinien Benzin nur für
höch=
ſtens zwei Wochen haben würde. Die in Eritrea und Somali
auf=
geſtapelten Vorräte reichten bei größter Sparſamkeit nur für
höchſtens zehn Tage. Nach zwei Wochen würden alle Transporte
im Kampfgebiet aufhören. Das wäre gleichbedeutend mit der
Notwendigkeit eines Rückzugs. Die Mehrzahl der italieniſchen
Abteilungen würde buchſtäblich in der Luft hängen. Der Mangel
an Lebensmitteln und Munition müßte unter dem Heere eine
ſolche Erbitterung hervorrufen, daß man auf alles gefaßt ſein
könne. Man müßte nach Aufgabe der eroberten Stellungen das
Geſtade des Roten Meeres verteidigen. Aber ſelbſt wenn dieſe
Verteidigung ein poſitives Ergebnis hätte, würde dies das Ende
des fasciſtiſchen Regimes in Italien und die ſchlimmſten inneren
Unruhen im Lande bedeuten. Die zurückziehenden Truppen
könn=
ten aber auch die franzöſiſchen und engliſchen Kolonien
über=
ſchwemmen. Die Folgen wären Raub und Mord und, was noch
ſchlimmer ſei, ein europäiſcher Krieg.
König Leopold ſoll darauf den Miniſter von Zeeland nach
London geſchickt haben. Auch der engliſche König ſoll beunruhigt
geweſen ſein, zumal die Prinzeſſin Maria Joſé in ihrem
Begleit=
ſchreiben noch darauf aufmerkſam gemacht habe, daß nach einem
Zuſammenbruch des fasciſtiſchen Syſtems der König, der
Thron=
folger und die Armee nicht imſtande ſein würden, die Ordnung
wieder herzuſtellen und die Krone zu retten. Im Anſchluß an
dieſe Aktion König Leopolds ſeien dann die Verhandlungen
zwi=
ſchen Hoare und Laval geführt worden.
Heute
Sport des Sonntags!
Pariſer Reflexionen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 29. Dezember.
Wenn der Ausdruck „auf des Meſſers Schneide zu
balan=
cieren” jemals auf eine Regierung anzuwenden war, ſo paßt
er auf die Regierung Laval: Vor jeder Sitzung erklären die
Auguren in der Kammer, daß die Regierungskriſe unvermeidlich
ſein wird und jeden Morgen öffnet der Pariſer ſeine Zeitung
in der Erwartung — oder richtiger Befürchtung —, den Sturz
Lavals zu leſen. Aber Laval umſchifft ein jedesmal die Klippen
mit einer Virtuoſität, die keiner ſeiner Vorgänger ſeit dem Kriege
beſaß. Er ſpricht den erprobteſten Regeln der Parteiarithmetik
Hohn. Seine unvergleichlichen Kenntniſſe der parlamentariſchen
Technik, vereint mit der Zähigkeit des Auvergnaten, vollbringen
das Wunder, daß man nach jeder Abſtimmung in der Kammer
ſeine Nachfolger in spe mit langen Geſichtern in den Couloirs
wiederfindet.
Aber eigentlich würde Laval etwas Beſſeres verdienen als
die knappen Siege, die ihn immer hart am Rand einer Kriſe,
vorbeiführen, denn eine Regierung kann nicht arbeiten, wenn
das Morgen immer unſicher bleibt.
Uebrigens behaupten böſe Zungen, daß das Schatzamt unter
ähnlichen Verhältniſſen wirtſchaftet..
Die Kriſe am Mittelmeer, die innenpolitiſchen, finanziellen
und wirtſchaftlichen Sorgen verhinderten die politiſche Welt
nicht, ihre Aufmerkſamkeit ein wenig den fernöſtlichen Ereigniſſen
zuzuwenden.
Den Ausſchlag dazu gab der Zuſammenbruch des
Silbermarktes in London, was ſo ungefähr mit dem
Zuſammenbruch der finanzpolitiſchen Pläne
Englands in China zuſammenfällt.
Der engliſche Verſuch, China an die Pfundwährung zu
bin=
den, mißlang. Amerika und Japan haben es vereitelt, übrigens
war die Mitarbeit der chineſiſchen Zentralregierung nicht
über=
trieben aufrichtig. England hat den Schaden, für den Spottz
braucht es nicht zu ſorgen.
Frankreichs Intereſſen am Fernen Oſten ſind nicht ſo rieſig
wie die der angelſächſiſchen Mächte. Aber ſie ſind immerhin
be=
deutend genug, anderſeits beſinnt ſich Paris immer mehr auf
die Tatſache, daß die fernöſtlichen Ereigniſſe die
europäiſche Politik vorausbedingen.
Man hält hier die Lage im Fernen Oſten für nicht ſo
un=
gefährlich, wie man es glauben könnte, ja ſelbſt einen Krieg
Japans mit Amerika verbannt man nicht in den Bereich der
Unmöglichkeiten. Die Aufteilung Chinas iſt nach vielen
Betrachtungen endlich aktuell, und die angelſächſiſchen Mächte
möchten ſich ihren Anteil ſichern und nicht alles Japan
über=
laſſen. Die Ausſicht auf ein Japan, das über die chineſiſchen
Rohſtoffe und Arbeitermaſſen verfügt, iſt wenig verlockend.
Was man hier im Augenblick am wenigſten wünſcht, das
wäre eine engliſch=amerikaniſche
Zuſammen=
arbeit gegen Japan, man behauptet ſogar, daß dies zu
den ſchwerſten Konflikten führen müßte. Die Eindrücke, die man
auf der Flottenkonferenz in London gewann, waren aber
für Frankreich in dieſer Beziehung wenig erfreulich.
EP. Asmara, 29. Dezember.
Nach einer Meldung aus Akſum haben die dort ſtationierten
talieniſchen Luftſtreitkräfte am erſten Weihnachtsfeiertage zwei
ilugzeuge verloren. Eine dieſer Maſchinen hatte im Schire=
Ge=
ſet abeſſiniſche Streitkräfte mit Maſchinengewehrfeuer
angegrif=
en und war durch einen Schuß, der die Benzinleitung getroffen
atte, außer Gefecht geſetzt worden. Der Pilot, Leutnant Allvena,
ſah ſich daher gezwungen, unweit der abeſſiniſchen Linien eine
ſotlandung vorzunehmen. Leutnant Vaſchi, der den Unfall
be=
bachtet hatte, verſuchte mit ſeinem Flugzeug neben der Maſchine
ilrenas niederzugehen, um ſeinem Kameraden zu helfen und
or mit ſeinem Flugzeug wegzubringen. Der Apparat des
Leut=
ents Vaſchi ſtellte ſich jedoch bei der Landung auf den Kopf. Die
Siloten ſetzten daraufhin ihre beiden Flugzeuge in Brand und
erſuchten, zu Fuß zu den italieniſchen Linien zurückzukehren,
bobei ſie von den noch in der Luft befindlichen anderen
Flugzeu=
en geſchützt wurden. Gleichzeitig war auf einen Funkſpruch hin
om italieniſchen Hauptquartier eine Abteilung Eingeborener=
(avallerie in Marſch geſetzt worden, der es gelang, die beiden
Herunglückten Piloten im letzten Augenblick zu retten und die
ihen nachſetzenden Abeſſinier, die ſie ſchon beinahe umzingelt
„ſtten, zu vertreiben.
General Grazianis Sicherheitswall
bei Dolo.
* Rom, 29. Dezember (United Preß.)
Nach Berichten aus Mogadiſchu haben die Italiener zum
Schutz ihrer äußerſten linken Flanke an der Ogadenfront,
ſüd=
beſtlich vom Dolo, einen zehn Meter breiten Feſtungswall aus
stacheldraht errichtet, der ſich längs eines troſtloſen Wüſtenſtrichs
ber eine Entfernung von 54 Kilometer zwiſchen den Flüſſen Juba
ind Parma hinzieht. Durch den Bau dieſer Wüſtenſtellung aus
Stächeldraht hat die Heeresleitung der Südſtreitkräfte den
Plä=
ſen der Abeſſinier, den linken Flügel Grazianis durch ein
Um=
ſehungsmanöver aufzurollen, einen Riegel vorſchieben können.
Ge italieniſche Führung in Dolo will durch Späherberichte von
Gbeſſiniſcher Seite davon unterrichtet ſein, daß ein ſolcher abeſ=
Sir Eric Drummond fährt nach London.
* Rom, 29. Dezember. (United Preß.)
Heute verließ der engliſche Botſchafter in Rom Italien für
einen dreiwöchigen Ferienaufenthalt in England. Der Entſchluß
Drummonds, in dieſem Augenblick Rom zu verlaſſen, wird in
politiſchen Kreiſen dahin ausgelegt, daß in der Frage des
italie=
niſch=abeſſiniſchen Konflikts keinerlei bedeutſame Entwicklungen
für die nächſte Zeit zu erwarten ſind.
Gleichzeitig wurden heute die ausländiſchen Korreſpondenten
von italieniſchen Diplomaten davor gewarnt, Nachrichten
mili=
täriſchen Inhalts zu veröffentlichen. Die Berichterſtatter haben
verſucht, von der Regierung eine Beſtätigung oder ein Dementi
von andauernden und aus zuverläſſigen Quellen ſtammenden
Be=
richten über wichtige neue Truppen= bzw. Flottenbewegungen,
insbeſondere im Mittelmeer, zu erhalten. Die offiziellen Stellen
verſchanzen ſich jedoch hinter dem Geſetz zur Wahrung
militäri=
ſcher Geheimniſſe und weigern ſich, irgendwelche Informationen
zu geben. Von diplomatiſcher Seite wurde den
ausländiſchen Berichterſtattern erklärt, daß
mit keinerlei wichtigen Entwicklungen in der
Frage des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts
vor Mitte Januar zu rechnen ſei.
Bombenſichere Oeltanks!
* London, 29. Dezember (United Preß.)
Die britiſche Regierung bereitet, einer Meldung des „Daily
Herald” zufolge, Maßnahmen zur Sicherung der Oelverſorgung
der engliſchen Marine gegenüber feindlichen Flugzeugangriffen
auf die Tankanlagen vor. Man werde in der nächſten Zeit rieſige
unterirdiſche Tanks von über vier Milliarden Litern
Faſſungs=
kraft, in dicke Betonmauern eingebettet, etwa 15 Kilometer von
Plymouth entfernt in den Seaton=Hügeln errichten. Von hier
aus ſoll, nach „Daily Herald”, das Oel durch Rohrleitungen zu
den im Hafen liegenden Kriegsſchiffen geführt werden. Die
Re=
gierung habe ſich zu dieſer Maßnahme aus der Erwägung heraus
entſchloſſen, daß die gewöhnlichen oberirdiſchen Tankanlagen
feind=
lichen Luftangriffen ein leicht treffbares Ziel bieten.
Beſuch des belgiſchen Königs in London.
* London, 29. Dezember. (United Preß.)
Der unerwartete Beſuch König Leopolds von Belgien in
England ſteht nach Informationen des „Daily Mirror” im
Zei=
chen eines neuen Vermittlungsverſuches, der England und
Ita=
lien einander näher bringen ſoll. Hinter dem Beſuch ſteht der
italieniſche Wunſch, England möge in Genf Modifikationen der
gegenwärtigen Sanktionen und den endgültigen Verzicht auf das
Erdölembargo fordern. König Leopold ſei als geeigneter
Ver=
mittler anzuſehen, weil er ja zu dem italieniſchen wie zu dem
engliſchen Königshaus enge Beziehungen habe.
Bom Tage.
Die Wiener Polizeidirektion hat die Wochenzeitſchriften „Die
Welt der Frau” und „Die deutſche Frau” wegen angeblich in
un=
auffälliger Form betriebener nationalſozialiſtiſcher Propaganda
verboten.
Die franzöſiche Kammer nahm in ihrer Nachtſitzung in zweiter
Leſung den Geſetzentwurf über die Auflöſung der fasciſtiſchen
Ver=
bände in der vom Senat gebilligten Form mit 403 gegen 104
Stimmen an.
Der griechiſch=orthodoxe Patriarch Photios II. iſt nach
länge=
rem Leiden am Sonntag im Alter von 63 Jahren geſtorben. Der
Verſtorbene wurde 1929 zum Oberhaupt der orthodoxen
Chriſten=
heit gewählt und hatte ſeinen Sitz in Konſtantinopel.
Der Abwurf von insgeſamt 20 Sechshundertpfundbomben auf
den Krater des Mauna Loa (Hawai) und den Lavaſtrom iſt
an=
ſcheinend erfolglos geblieben. Der Lavaſtrom iſt in der
Zwiſchen=
zeit unter lautem Getöſe um weitere 1½ Meilen in Richtung auf
die Stadt Hilo vorgerückt. Er befindet ſich nur noch in einer
Ent=
fernung von 3 Meilen von dem Waſſereſervoir der Stadt. Man
plant ein erneutes Bombardement des Lavaſtromes.
Zu dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zur
Sowjet=
union durch die Regierung von Uruguay wird von maßgebender
Moskauer Seite erklärt, daß die von Uruguay vorgebrachten
An=
klagen unbegründet ſeien. Die Sowjetregierung erörterte die
Frage, mit Hilfe des Völkerbundes von Uruguay die Vorlage von
Beweiſen für dieſe Beſchuldigungen zu verlangen.
Seite 2 — Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 30. Dezember 1935
Aus der Landeshauptſtadi
Darmſtadt, 30. Oezember 1935
Ballon „Hildebrand” (9eku)
erreicht beſten Landeplah im „Reichs=Zielflug
nach Darmſtadt”
Von Saarbrücken nach Arheilgen.
Dg. Am Sonntag abend um 17.50 Uhr landete auf den
Arheilger Seewieſen ein Freiballon. Trotz der Dunkelheit hatte
es ſich bald herumgeſprochen, ſo daß ſich zahlreiche „
Intereſſen=
ten” am Landeplatz eingefunden hatten. Es handelte ſich um den
Ballon „Alfred Hildebrand” der 2300 Kubikmeter faßt
und um 1.38 Uhr auf dem Befreiungsplatz in Saarbrücken
aufgeſtiegen war. Die geſamte Strecke von Saarbrücken nach
Darmſtadt wurde ſomit in etwa 4 Stunden 12 Minuten
zurück=
gelegt. Zweck der Fahrt war die vom Deutſchen
Reichsluftſport=
verband ausgeſchriebene Zielfahrt nach Darmſtadt. Sieger dieſer
Ausſchreibung iſt der Ballon, dem es im Jahre 1935 gelingt,
in nächſter Nähe der Stadt Darmſtadt zu landen. Die Fahrt
wurde ſchon von verſchiedenen Ballonen verſucht, die aber alle
weiter von Darmſtadt entfernt niedergingen. Führer des Ballons
waren der bekannte Darmſtädter Ballonführer Direktor Deku
und Kettenführer Janſen aus Koblenz. Des weiteren nahm
an der Fahrt Herr Mehrle aus Saarbrücken teil. Da das
Jahr 1935 zu Ende iſt und an den beiden letzten Tagen kaum
noch ein Ballon den Verſuch wagen bzw. noch näher bei
Darm=
ſtadt landen dürfte, dürften die Führer und ſomit die
Orts=
gruppe Darmſtadt Sieger der Zielfahrt
ge=
worden ſein.
Die Landung ging trotz der Dunkelheit glatt
von=
ſtatten. Hilfsbereite Hände waren zahlreich zur Stelle. Die
Ballonhülle wurde zuſammengerollt und nebſt dem Korbe auf
einen herbeigeholten Laſtwagen verladen.
Preisverkeilung beim Darmſtädter Radſp.-Cl. 1919.
Die Preisverteilung für das Jahr 1934/35 fand dieſes Jahr
wieder im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtatt. In althergebrachter
Form war dieſe mit einem fabelhaften bunten Programm
ver=
bunden, das nahezu vier Stunden die anweſenden Mitglieder und
die geladenen Gäſte in Erſtaunen verſetzte.
Mit flotten Weiſen der Kapelle Hinze wurde der Abend
ein=
geleitet. Vereinsführer Brunner begrüßte die Gäſte des DRC.
Sein beſonderer Gruß galt den Vertretem des Gau 13 im
Deut=
ſchen Radfahrer=Verband, dem Gauführer Braun, ſowe dem
Gau=
geſchäftsführer.
In vielſeitiger Abwechſelung nahm das Programm ſeinen
Lauf. Geſangsvorträge von Frl. Schardt, die ſehr gut gefallen
konnten, wurden von meiſterhaft vorgetragenen Weiſen des Herrn
Hamprecht und ſeiner Begleitung auf Zither und Violine,
ab=
gelöſt. Ganz hervorragend war das Mundharmonikaorcheſter unter
ſeinem Dirigenten H. Pullmann, das eine Reihe von
Volks=
liedern zu Gehör brachte. Herr Jäniſch, vielen vom Rundfunk
her bekannt, jodelte uns ſeine luſtigſten Jodler vor und toſender
Beifall bewies, daß ſeine Kunſt reſtlos begeiſterte.
Als Einlage ſang Herr A. Thier, der prachtvolles
Stimm=
material beſitzt, das Wolgalied ſowie zwei andere Lieder, mit
denen er wahre Beifallsſtürme hervorrief.
Ganz beſondere Wirkung erzielte der Illuſioniſt Backeſino,
der mit ſeinen verblüffenden Tricks aller Bewunderung
hervor=
rief. Nach dem bunten Teil nimmt der Vereinsführer die
Preis=
verteilung vor. So erſcheinen denn nahezu 50 Mitglieder, um den
erkämpften und ehrlich verdienten Preis in Empfang zu nehmen.
Gauführer Braun richtet alsdann noch Worte des Dankes an die
Ausgezeichneten und bittet in demſelben Sinne weiterzufahren, die
Jugend zu dem gleichen Ehrgeiz zu erziehen und die, die dieſes
Mal nicht ausgezeichnet werden konnten, fordert er auf, im
kom=
menden Jahr um ſo mehr dabei zu ſein, damit ſie bei der nächſten
Preisverteilung ebenfalls mit den ſchönen Preiſen bedacht werden
können.
Die Kaſſe der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen in
Darm=
ſtadt, Wilhelminenſtraße 34, iſt am Dienstag, 31. Dezember,
für den geſamten Publikumsverkehr geſchloſſen.
Orpheum. Heute, Montag, Volksvorſtellung und vorletzte
Aufführung der großen Nordland=Revue in 20 Bildern
„Mein Liebſter muß ein Seemann ſein”. — Morgen, Dienstag:
Große Silveſter=Vorſtellung. Man bittet die heutige Anzeige
be=
achten zu wollen.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheaters.
GROSSES HAUS.
Miete. In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß.
24Dkö. Weihnachtsmieten, Wahlmieten und Gutſcheine
nicht gültig. Mittwoch,
1. Januar Anfang 19.00 Uhr, Ende nach 23.00 Uhr. NS=
Kulturgemeinde O 8. Vorſtellung. Einmaliges
Gaſtſpiel Maria Reining (Staatsoper München)
als „Eliſabeth”: Tannhäuſer. Oper von Richard
Wagner. Nur Weihnachtsmieten, Wahlmieten und
Gutſcheine Nr. 1 gültig. Donnerstag,
2. Januar Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Haupt=
miete E, 11. Vorſtellung. Die Fledermaus. Operette
von Johann Strauß. KLEINES HAUS. Dienstag.
31. Dez. Anfang 21.00 Uhr Ende et
23.00 Uhr. Außer
Miete. Bunter Silve
eitung: Max
Buddenhag Mittwoch.
1. Januar Anfang 20.0
Außer Miete.
2
Uhr.
älder Komödie von
Der Herr Borjemaaſter. Oder
Hans Holzamer. Dargeſtellt durch die Heſſ. Spiel=
gemeinſchaft. Donnerstag,
2. Januar Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete III,
7. Vorſtellung. Krach im Hinterhaus. Komödie
von Maximilian Böttcher. Luftſchuhift wehrhafkevolksgemeinſchaft
Vereins= und lotale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städtiſcher Saalbau. Dienstag abend 8 Uhr: Großer
Sylveſter=Ball. Mittwoch abend 8 Uhr: Großer
Neujahrs=
ball. Kapellmeiſter Willy Schlupp ſpielt mit ſeinen Soliſten
zum Tanz.
Frau Katharine Schaffner in Wolfskehlen,
wohnhaft Neugaſſe, zu ihrem 76. Geburtstag an Neujahr.
Winterjagdfreuden.
Die Tage werden allmählich wieder länger. Einſtweilen
be=
deckt zwar der Schnee noch die Erde und der kalte Wind pfeift uns
um die Ohren, doch wenn der Jäger mit Aufmerkſamkeit durch ſein
Revier wandert, merkt er an ſeinem Wild den nahenden
Früh=
ling. Der Fuchs iſt ſehr unruhig geworden, denn er tritt in der
Mitte des Monats
in die Ranz= oder Rollzeit
ein und die Fähe rennt, fo lange ſie hitzig iſt. Es iſt dann höchſte
Zeit, den Fuchs zu erlegen, durch die Ranzzeit wird namentlich das
Fell der Fähe minderwertig. Immerhin iſt es noch lohnend für
den Jäger. Er verpaßt auch wintertags ſeine Jagd nicht gerne,
und er ſieht zu, ob das Rehwild nicht Not leidet, ob es nötig iſt,
Hühnern und Faſanen zu ſchütten, und ob es im Revier nicht knallt,
oder ob Päſſe und Wechſel ſchlingenfrei ſind. Je öfter der Jäger
zu Holze zieht, deſto mehr ſieht er ein, daß es keine tote Zeit für
ihn gibt. Wenn er ſich aus kniehohem Schnee und pfeifendem
Wind nichts macht, dann iſt ihm der Wald zur winterlichen Zeit
ebenſo lieb, wie ſommertags. Der Wald iſt auch nicht ganz tot im
Winter, Meiſen, Häher, Dompfaff, Specht, Zeiſig, Kreuzſchnabel,
Krähe, Zaunkönig machen ihn immer lebendig, und das Auge des
Weidmanns erfreut ſich an den kletternden Eichhörnchen. Wenn
ihm gar ein Fuchs vor die Flinte kommt, dann iſt es für ihn eine
Luſt, und vergnügt ſtellt er feſt, daß der Wald auch im Winter
allerlei bietet, und er überlegt ſchon, wann er wieder draußen ſein
kann, um die Natur zu genießen und auf Raubwild zu jagen. Iſt
es recht kalt und die Rehe und Haſen
ſind durch Hunger abgekommen,
da hat es der Fuchs gut, denn ſie fallen dann leicht zur Beute.
Auch die Maus läßt ſich unterm Schnee leichter greifen. Er wird
feiſt dabei, und wenn die Fähe anfängt zu rennen, kommt er auf
Liebesgedanken. Nun geht der Jäger hinaus in ſein Revier und
das iſt ſchließlich auch ſchöner, als Tag für Tag Standtreiben
mit=
machen und über die Sturzäcker zu ſtolpern, wie er es in der letzten
Zeit machen mußte. Es iſt auch lohnend bei den kalten Tagen,
wenn Schnee liegt, den Fuchs mit der Haſenquäke zu reizen oder
zu mäuſeln, wenn man ihn in der Nähe weiß. Wenn es der Jäger
verſteht und ſich dabei trotz der grimmigen Kälte ganz ruhig
ver=
hält, iſt dieſe Jagd ſicher von Erfolg begleitet.
Auch einen Luderplatz anlegen
und in mondhellen Nächten auf den Fuchs lauern, verſpricht
Er=
folg, obgleich auch reichlich Jagdpaſſion dazu gehört, bei der ſtarken
Kälte in der Nacht ſtundenlang auszuharren. Da heißt es ſich gut
verſorgen mit Kleidung und Schuhwerk, ſonſt leidet man zu ſehr
unter der Kälte und der Drückefinger kann kaum noch krumm
ge=
macht werden, wenn der Fuchs erſcheint. Elche, Rehwild
Gams Murmeltier Dachſe, Hühner haben jetzt
Ruhe vor dem Jäger, nur die Haſen und Faſanen werden
noch bis Mitte des Monats erlegt. Die Haſen jedoch laſſen die
meiſten Jäger auch jetzt ſchon in Ruhe, denn bei günſtigem Wetter
fangen dieſe ſchon an, ſich zu paaren. Dagegen werden die
Fa=
ſanen gelegentlich noch bis zum 15. Januar erlegt.
Das Rehwild hat jetzt Schonzeit,
der Bock hat abgeworfen, die Ricke iſt beſchlagen und fängt an dick
zu gehen. Die Fütterungen müſſen überall gewiſſenhaft
nachge=
ſehen und bedient werden. Man ſoll aber nicht auf einmal zu
viel füttern, ſondern das Futter möglichſt täglich auslegen und
regelmäßig immer an denſelben Stellen, damit man das Wild zur
Bewegung zwingt. Wenn die Futterplätze zu ſtark beſchickt wer=
den, dann lungert das Wild den ganzen Tag daran herum un
macht ſich zu wenig Bewegung. Nichts iſt aber bei der Kälte ſchäu
licher für das Tier. Es verweichlicht dadurch und geht am eheſte
zu Grunde. Daß ein weidgerechter Jäger kein Wild an der
Füt=
terung ſchießt, iſt ſelbſtverſtandlich, nun auch durch das Reichsjagd=
geſetz verboten. Im Winter gibt es eine ganze Anzahl von
Jagd=
arten, die im Sommer nicht möglich ſind. So z. B. außer den
ſchon genannten Locken des Fuchſes die
Pirſch im weißen Zeug,
das den Jäegr bei Schnee faſt unſichtbar macht, das Verfolgen de
Spur des Marders im Schnee durch dick und dünn. Die Pirſch
gänge im Schnee, namentlich wenn eine Neue gefallen iſt, ſin
herrlich für den Jäger, denn in keiner Zeit kann er ſo bequen
feſtſtellen, was in ſeinem Revier vorgeht. Wenn er dann nod
vorſichtig pirſcht und dazu richtig angezogen iſt, da ſieht er nich
nur Spuren und Fährten, ſondern auch das Wild ſelbſt. Will
ſich noch einen Küchenhaſen holen, ſo gelingt ihm das im weiße
Zeug am leichteſten, er kann ſich hinſtellen wo er will, das Wil
wird ihn nicht wahrnehmen, ebenſowenig das Raubzeug.
Doch auch den Wilddieben
kam er im weißen Zeug leichter beikommen, ſie werden ihn nicht
ſo ſchnell erkennen und er kann ſich ihnen beſſer nähern, denn das
weiße Zeug macht ihn unſichtbar. Pirſchen heißt eben: nicht da
zu ſein, wo man iſt, nicht geäugt, vernommen und gewittert zun
werden von dem Wilde, unhörbar dahin zu ſchleichen und jederzer
zu erſtarren, wie auch die Beute eher zu erſpähen, als man eräuot
wird. Wer das alles verſteht und kann, der wird auch auf ſeine
Pirſchgängen Erfolg haben und nie mit leichtem Ruckſack nah
Hauſe gehen. Manche aber lernen es nie, und wenn ſie ſich noh
ſoviel Mühe geben, das liegt im Blut und muß womöglich ſcho
ererbt ſein. Darum kann ſich der Jäger glücklich nennen, der in
dieſer Beziehung ſchon von ſeinen Vätern erblich belaſtet iſt, er
wird ohne Gummiſohlen mehr ausrichten als ein ganz modern
ausgeſtatteter Anfänger. Nur das Studium der Natur wird ihn
ſo weit bringen, und je mehr er ſich draußen bewegt, deſto beſſe
wird er verſtehen, was Not tut. Wie in jedem Handwerk, ſo iſ
auch hier die
Praxis der beſte Lehrmeiſter.
Wenn einem noch ein erfahrener Jäger zur Seite ſteht, dan
wird auch der junge Jäger ſich bald zu einem weidgerechten entWcm Niede
wickeln. Hierzu verhilft ihm ſchon das Deutſche Reichsjagdgeſet, Wulsh
deſſen gute Wirkungen man zum Teil jetzt ſchon in den Reviere
verſpürt, denn die Aasjäger ſind zum größten Teil ſchon
ver=
ſchwunden, und alle Jäger ſind gezwungen, weidgerecht, zu jager
Schon ſieht man wieder Wild in Revieren, die früher ausgeſchun
den waren, und wo die guten Böcke verſchwunden waren, da be
ginnen ſie ſich wieder zu zeigen und das
nicht allein zur Freude der Jäger,
ſondern auch zum Wohle der Gemeinden, denn die Jagden
erhal=
ten dadurch einen höheren Wert und bringen durch höhere Pach
mehr Geld in die Gemeindekaſſe. Dadurch, daß die Hirſche au
Jagden, die ſie durchwandern, nicht mehr ohne weiteres abge
ſchoſſen werden können, wird auch die Blutauffriſchung in den mi
dieſem Wilde beſetzten Revieren beſſer geregelt, denn es finde
überall Gelegenheit, ſich fortzupflanzen. Es beſteht ſo die Gefah
der Degeneration nicht mehr, denn jetzt können andere Hirſche in
das Revier einwechſeln, und das iſt das ſegensreiche an dem Deut
ſchen Reichsjagdgeſetz.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
(Mater: Europa=Film.)
Luiſe Ullrichs erſte Hoſenrolle.
In dem neuen Minerva=Film der Europa. Das Einmaleins der
Liebe” ſpielt Luiſe Ullrich zum erſten Male eine Hoſenrolle.
Ihre Gegenſpieler ſind Paul Hörbiger und Theo Lingen.
Luiſe Ullrich, die noch vor kurzem den Leidensweg eines
ſchlichten Menſchenkindes mit verblüffender Realiſtik und zu
Herzen gehender Darſtellungskunſt in dem Europafilm „Regine‟
glaubhaft werden ließ, überraſcht in dem neuen Luſtſpiel der
Europa=Film AG. „Das Einmaleins der Liebe” durch ihren
urwüchſigen Humor in einer reizenden Hoſenrolle, die übrigens
ihre erſte iſt und die ihr alle Möglichkeiten gibt, jedes Regiſter
ihrer heiteren Kunſt zu ziehen. In einem tollen Drunter und
Drüber, zu den Klängen von Theo Mackebens Muſik und unter
der gewandten Spielleitung des ehemaligen Kameramannes Karl
Hoffmann ſuchen und finden ſich nach vielem Hin und Her Luiſe
Ullrich und Paul Hörbiger. Lee Parry und Theo Lingen, Genia
Nikolajewa und Paul Henckels. Auch die übrigen Rollen ſind
mit erſten Darſtellern der heiteren Muſe beſetzt wie Oscar Sima,
Paul Heidemann und Eugen Rex.
Die Neujahrsnummer
unſeres Blattes erſcheint bereits, mit der
Ausgabe vom 31. Dezember vereinigt, an
Silveſter und gelangt nachmittags ab 3 Uhr
in der Stadt durch die Trägerinnen zur
Verteilung. Anzeigen für die Neufahrs=
Ausgabe müſſen ſpäieſtens bis Dienstag,
vormittags 9 Uhr, aufgegeben ſein.
Es empfiehlt ſich, dies jedoch bereits
heute zu tun.
Anzeigen für die Ausgabe vom Donnerstag,
den 2. Januar 1936, werden bis Dienstag,
nachmittags 6 Uhr, angenommen.
Der Verlag.
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male den großen
Hans=Albers=Film „Henker, Frauen und Soldaten",
mit Hans Albers, Charlotte Suſa, Jack Trevor.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute das Groß=
Luſtſpiel von Format „Der Ammenkönig” mit Käthe Gold,
Richard Romanovſky, Hans Knuth, Marieluiſe Claudius, Theo
Lingen, Fita Benkhoff.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den ſpannenden Zirkus= und
Kriminalfilm „Königstiger”, mit Charlotte Suſa, Jvar
Petrovich, Hans Junkermann, Hubert von Meyerinck. Jugendliche
ſind zugelaſſen.
— Belida. Ab heute das mit dem polniſchen Staatspreis ausge
zeichnete Luſtſpiel: „Iſt Luzie ein Mädel?"
k. Dieburg, 30. Dez. Aus dem Vereinsleben. Im
Kolpingshaus hatte am Freitag abend die Kolpingsgemeinde eine
Weihnachtsfeier veranſtaltet, die ſich eines guten Beſuchs erfreute
Zwei Lichtbildervorträge und einige Volksliedchen, vom
Männer=
chor des Cäcilienvereins mehrſtimmig geſungen, fanden reichen
Beifall. Der Ertrag einer Verloſung wurde dem Winterhilfswerkl
überwieſen. — Der Eiſenbahnverein Dieburg und
Um=
gegend hielt am Sonntag abend im „Weißen Roß” einen
Fami=
lienabend ab, der ſeitens der Mitglieder und Freunde des
Ver=
eins gut beſucht war. Am Nachmittag war für die Kinder eine=
Vorſtellung vorausgegangen. — Der Radſportklub hatte
ſeine Mitglieder zu einer Weihnachtsfeier in die „Ludwigshalle‟,
geladen. Der Schwank „Noble Fechtbrüder” humoriſtiſche
Vor=
träge ſowie eine reichhaltige Tombola unterhielten die Gäſte
aufs=
beſte. Den Schluß bildete ein Tänzchen, dem alt und jung eifrig,
huldigten.
Sidder
Hau S
Fenbat
Mädchenmord im Kreiſe Limburg.
LPD. Limburg. Am letzten Freitag=Morgen wurde, wie
die Kriminalpolizei mitteilt, in unmittelbarer Nähe des Oxtes
Dauborn im Kreiſe Limburg die ledige 22jährige
landwirt=
uppe S
ſchaftliche Arbeiterin Erna Lang aus Dauborn an einem Baum // Att. Mi
Gruppe
Trim
erhängt aufgefunden. Nach Lage der Umſtände liegt Mord vor. Teiß Bü
Die Lang hate ſich am Vorabend (Donnerstag, 27. 12. 35, alſo
am 3. Feiertag) gegen 8 Uhr abends mit einem Mann in
Dau=
born getroffen. Beide ſind dann in Richtung auf den Tatort
zugegangen. Einige Minuten ſpäter haben Ortseinwohner Schreie Grun
gehört. Die Lang iſt wahrſcheinlich erdroſſelt und dann von dem
Täter mit Hilfe eines mitgebrachten Strickes an einem Baum
aufgehängt worden. Als Täter kommt höchſtwahrſcheinlich ein haſel5
Mann in Frage, der mit der Lang, die im zweiten Monat
ſchwanger war, ein Verhältnis hatte und ſich ihrer entledigen
wollte. Möglicherweiſe handelt es ſich aber auch um ein
Eifer=
ſuchtsdrama mit einem früheren Verehrer. Es iſt bekannt, daß
die Lang verſchiedene Liebſchaften unterhalten hat.
Großes Bootshaus in Holland eingeäſchert. 32 Motorboote
und Segeljachten, 125 Boote vernichtet.
DNB. Amſterdam. Ein großes Schadenfeuer vernichtete in
der Nacht zum Sonntag in Ooſter Ringdeik ein großes
Boots=
haus ſamt 32 Motorbooten und Segeljachten, ſowie 125 Booten,
Das Feuer wurde erſt bemerkt, als die hellen Flammen aus dem
Dachſtuhl ſchlugen. Die Feuerwehr konnte nur noch ein zweites
Bootshaus retten, das ſonſt ein Opfer der Flammen hätte
wer=
den können. Der Sachſchaden beläuft ſich auf etwa 50 000 Gulden.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Dienstag, den 31.
Dezember, abends 8 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt. Mitwirkung
des Kirchenchors und des Poſaunenchors der Landeskirchlichen
Gemeinſchaft. — Mittwoch, den 1. Januar, vormittags 10 Uhr:
Neujahrsgottesdienſt. Kollekte für die Ortsarmen. —
Donners=
tag: Frauenverein.
Welterbericht
des Reichswetterdienſtes. Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die feuchte und warme Südſtrömung, die in den höheren
La=
gen ſchon ſeit den Feſttagen bemerkbar iſt, ſetzte ſich am Samstag
unter verbreiteten Regenfällen in Weſtdeutſchland bis zum
Bo=
den durch. Im Weſtalpengebiet und in Oſtfrankreich waren die
niedergehenden Regenmengen ſogar enorm hoch und werden zu
Hochwaſſer führen. Bei ſchnell ſteigendem Barometer wird ſich eine
vorübergehende Beſſerung des Wetters einſtellen. Doch kündigt
ſich weſtlich Irlands die nächſte heranziehende Teilſtörung ſchon
an. Das Wetter bleibt alſo mild, regneriſch und wahrſcheinlich
zur Ausbildung ſtärkerer Böen oder Stürme geneigt.
Vorherſage für Montag: Anfangs noch aufgelockerte
Bewol=
kung, früh ſtellenweiſe leichter Bodenfroſt, ſonſt mild, ſpäter bel
auffriſchenden, teilweiſe ſtürmiſchen Südweſtwinden wieder Vek”
ſchlechterung und Regenneigung.
Ausſichten für Dienstag: Bei lebhaften weſtlichen Winden
etwas kühleres und beſtändigeres Wetter, einzelne Schauer.
Montag, 30. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der letzte Sportſonntag 1938!
Die Fußball=Ergebniſſe.
süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt —
mon Niederrad 4:0, FV. Saarbrücken — Opel
üſelsheim 4:3, FK. Pirmaſens — Kickers
ſenbach: abgeſetzt.
Gau Baden: VfR. Mannheim — Freiburger
(. 5:7, VfB. Mühlburg — SV. Waldhof 2:4,
micitia Viernheim — 1. FC. Pforzheim 1:2,
ermania Brötzingen — Phönix Karlsruhe 5:2.
Gau Württemberg: 1. SSV. Ulm — FV.
ufenhauſen 1:0. Stuttgarter Kickers — Spfr.
fi ſtuttgart 2:2, SV. Feuerbach — SC. Stuttgart
4. Sppg. Bad Cannſtatt — Ulmer FV. 94 1:0.
Gau Nordheſſen: Germania Fulda — VfB.
riedberg 1:3. Kurheſſen Kaſſel — Boruſſia
ulda 0:1, SV. Bad=Nauheim — Heſſen
Hers=
id 3:2.
Gau Mittelrhein: Tura Bonn — Kölner
ſR. 1:1, VfR. Köln — Eintracht Trier 2:3,
äner SC. 99 — Bonner FV. 1:3, Köln=Sülz
07 — T. u. S. Neuendorf 2:1, Weſtmark Trier
Mülheimer SV. 1:0.
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Erſter FC.
anau 93 — Wormatia Worms 0:1, BC.
Augs=
utg — Hamburger SV. 5:3.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen: FC.
Bor=
taux — FSV. Frankfurt 0:5, FC. Schaffhauſen
Karlsruher FV. 1:1.
Bezirksklaſſe im Gau Hüdweſt.
Gruppe Südheſſen: Haſſia Dieburg — Pol.
armſtadt 1:1, FC. 03 Egelsbach — Germania
fungſtadt 5:0. Jahn/Schwarz=Weiß Worms —
ſympia Lampertheim 1:0,. Spp. 98 Darmſtadt
Spp. 1919 Münſter 3:0, Olympia Lorſch —
FfR. 1910 Bürſtadt 1:2, Normannia
Pfifflig=
ein — Spg. 1913 Bobenheim: ausgefallen.
Gruppe Nordmain: FC. 02 Wacker
Rödel=
in — Rb./Rot=Weiß Frankfurt 3:1, Alemannia
ſied — VfL. Germania Frankfurt 3:3. Vikt.
d12 Eckenheim — Spfr. Frankfurt a, M.:
aus=
efallen; VfL. 03 Neu=Iſenburg — Sppg. 03
echenheim 3:0, FSV. 1910 Bergen — SV. 07
eddernheim 6:1. Poſt=Merkur Frankfurt —
ſpog. 02 Griesheim 1:1.
Gruppe Südmain: Teutonia Hauſen — Kick.. Mühlheim 0:2. Germ. Bieber — Blau=
Veiß Bürgel 6:1, SV. 02 Offenbach — FSV. 06
euſenſtamm 1:0. Germ. Schwanheim — Alem.
llein=Auheim 2:1, SC. 06 Dietzenbach — 1. FC.
8 Langen 5:2.
Gruppe Rheinheſſen: SV. Wiesbaden — FV.
Mörfelden 3:2, Vikt. Walldorf — SV. 1912
loſtheim 5:1, Haſſia Bingen — Tura 1880/1906
laſſel 5:2, 1. FSV. 05 Mainz — SV. 09
Flörs=
ei 2:0, Germ. Okriftel — Sppg. 1910
Wei=
nau 2:1, FV. 02 Biebrich — FVgg. 03
Mom=
ach 1:5.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Städteſpiel: Danzig
Königsberg 3,5.
Gau Pommern: Preußen — VfB. Stettin:
usgefallen; Hertha Schneidemühl — Sturm
zuenburg 3:4, Pfeil Lauenburg — Viktoria
folberg 2:1.
Gau Brandenburg: Spandauer SV. —
Mi=
erva 93 1:2, Hertha/BSC. — Nowawes 03:
usgefallen, Berliner SV. 92 — VfB.
Pan=
bw 2:0.
Gau Sachſen: Spfr. 01 Dresden — Fortung
eipzig 2:1, BC. Hartha — Dresdener SC. 1:1,
Lacker Leipzig — Guts Muths Dresden 2:2,
olizei Chemnitz — SC. Planitz 6:1, VfB.
Leip=
ig — SV. 99 Leipzig (Geſ.=Sp.) 2:3.
Gau Mitte: SC. Erfurt — Spfr. Halle:
aus=
efallen; Deſſau 05 — Vikt. 96 Magdeburg 3:2,
rick.,/Vikt. Magdeburg — Sppg. Erfurt 4:2,
ſteinach 08 — 1. FC. Lauſcha 1:0, Wacker Halle
Bocskai Debrezin (Geſ.) 1:5.
Gau Nordmark. In Hamburg: Gau —
lachwuchself 6:4.
Gau Weſtſalen: FC. 04 Schalke — Weſtfalia
ſerne 3:0.
Gau Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf — V.
L. Benrath 0:2.
Gau Schleſien: Hertha Breslau — Preußen
ſindenburg 3:2, Alemannia Breslau —
Bres=
zu 06 4:3.
In den ſüddeutſchen Fußballgauen war am
ltzten Sonntag des Jahres der
Meiſterſchafts=
pielbetrieb nicht ſehr groß. Im Gau
Süd=
deſt kamen zwei von drei angeſetzten Spielen
um Austrag, in Bayern fielen ſämtliche vier
orgeſehenen Treffen den ſchlechten
Platzver=
ältniſſen zum Opfer und in den übrigen
Keine Aenderung in Südweſt.
ſchweres Foul Kolters gegen Schmitt blieb un=
Ein ſchöner Einkracht-Sieg.
geſühnt. Rock=Pirmaſens leitete den Kampf
Eintracht Frankfurt—Union Niederrad 4:0 (1:0)
Rund 6000 Zuſchauer ſahen auf dem recht
glatten Platze am Niederwald einen ſchönen
und auch in dieſer Höhe verdienten Sieg der
Platzbeſitzer. Die Riederwälder ſpielten techniſch
hervorragend, die Stürmer kombinierten ſehr
gut, und einen ſchwachen Punkt gab es in der
Elf überhaupt nicht. Gramlich, Tiefel und
Möbs waren die beſten Leute. Tiefel, der als
Mittelläufer aufgeſtellt war, lieferte als dritter
Verteidiger ein ſehr brauchbares Spiel. Bei
Niederrad konnte die Geſamtleiſtung nicht
be=
friedigen. Beſter Mann war hier der alte
Roſenberger, nächſt ihm iſt noch Pflug zu
nen=
nen, der wenigſtens in der zweiten Halbzeit in
Fahrt kam und außerdem war Allermann noch
gut. Die Niederräder waren zunächſt überlegen,
aber ſchon bald riß Eintracht das Kommando
an ſich. In der ſiebenten Minute ſchoß Möbs
an die Latte. Erſt in der 31. Minute fiel dann
der Führungstreffer. Bei einem Schuß von
Schmitt wehrte Niederrads Verteidiger Ott
mit der Hand, Möbs verwandelte den
verhäng=
ten Elfmeter unhaltbar. In der 4. Minute der
zweiten Halbzeit erzielte „Schmitt aus ſieben
Metern den zweiten Treffer und nun war
Ein=
tracht klar überlegen. In der 17. Minute ſtand
es 3:0, als Allermann nach einer ſchönen
Kom=
bination der Eintracht ein Selbſttor
verſchul=
dete. Die Niederräder kamen dann ſtart auf
und erzielten ſieben Ecken, aber kein Tor. Bei
Eintracht ſchied Trumpler vorübergehend
ver=
letzt aus, um eine Viertelſtunde vor Schluß
ganz das Feld zu verlaſſen. Das ſchönſte Tor
des Tages fiel in der 33. Minute durch
Schmitt, der eine Flanke Gerths aufnahm und
aus 20 Metern klar einſandte. Die
Nieder=
räder wurden nun ſehr hart und ausfallend,
was zur Hinausſtellung des linken Läufers
Rink führte, der gegen Konrad foul war. Ein
recht gut.
Opel immer noch ohne Sieg.
FV. Saarbrücken gewinnt mit 4:3 (3:1).
In dem von 3500 Zuſchauern beſuchten
Saarbrücker Treffen, das recht aufregend und
ſpannend verlief, waren die Einheimiſchen faſt
ſtändig überlegen. Sie boten die beſſere
Geſamt=
leiſtung, führten zeitweiſe mit 3:0, und zehn
Minuten vor Schluß noch 4:1, dann ließ ſich
die Elf aber von den Gäſten überrumpeln, ſo
daß der klare Torvorſprung noch verloren
ging. Der rechte Verteidiger Purper,
Mittel=
läufer Sold und die Stürmer Heimer und
Benzmüller waren die beſten Leute,
Mittelſtür=
mer Wilms war ſchwach. Opel kam erſt in der
zweiten Halbzeit auf, beſonders gut war der
rechte Flügel, hier in erſter Linie der
Rechts=
außen Bitter. Mittelläufer Schneider und
Schucker, der ſpäter Mittelläufer ſpielte,
gefie=
len außerdem. Ein Selbſttor Schneiders brachte
Saarbrücken in Führung, Wilms und Heimer
(11 Meter) erhöhten auf 3:0 und Schucker
(11 Meter) verbeſſerte auf 3:1. Sold ſtellte nach
der Pauſe auf 4:1 und in den letzten zehn
Minuten fielen durch Bitter und ein
Saar=
brücker Eigentor die letzten Treffer Opels.
Scheel=Pirmaſens war ein guter Schiedsrichter.
Gauen gab es außer dem Gau Mittelrhein,
wo alle Maunſchaften im Kampfe ſtanden, nur
Teilbetrieb.
Im Gau Südweſt fiel das Treffen
Pir=
maſens—Kickers Offenbach wegen der ſchlechten
Platzverhältniſſe aus. Eintracht Frankfurt
be=
feſtigte ihre Anwartſchaft auf die
Tabellen=
ſpitze durch einen klaren und verdienten Sieg
von 4:0 (1:0) über die Niederräder Union. Im
zweiten Spiel des Tages gewann der FV.
Saarbrücken mit 4:3 (3:1) über den immer
noch ohne Spielgewinn an letzter Stelle
ſtehen=
den Neuling Opel Rüſſelsheim. Weſentliche
Veränderungen in der Tabelle brachte der
Sonntag nicht.
In Baden verteidigten Pforzheim und
Waldhof ihre erſten Plätze. Pforzheim ſiegte
knapp 2:1 (1:0) beim Neuling in Viernheim,
während Waldhof beim VfB. Mühlburg 4:2
(2:0) gewann. Ein recht eigenartiges Ergebnis
wird aus Mannheim gemeldet, wo der
einhei=
miſche VfR., der Gaumeiſter des letzten
Spiel=
jahres, vom Freiburger FC. mit 7:5 (3:3)
ge=
ſchlagen wurde. Phönix Karlsruhe blieb weiter
ohne Sieg, diesmal unterlag er in Brötzingen
mit 2:5 (1.3).
In Württemberg kam dem führenden
Stuttgarter Sportelub, der in Feuerbach 4:2
(2:1) ſiegte, zuſtatten, daß die ihm punktgleich
folgenden Lokalgeguer Kickers und
Sport=
freunde ſich unentſchieden mit 2:2 trenuten,
nachdem die Kickers bei der Pauſe noch 2:0
geführt hatten, Sportelub führt jetzt mit 18:5
Punkten, Kickers und Sportfreunde beſitzen je
14,8 Punkte. SSV. Ulm ſiegte 1:0 über
Zuffen=
hauſen und mit dem gleichen Ergebnis gewann
Cannſtatt über Ulm 94.
In Bayern wurden bereits am Samstag
die beiden in München vorgeſehenen Treffen
abgeſetzt und am Sonntag ergab ſich dann noch
die Notwendigkeit, die in Nürnberg und Fürth
vorgeſehenen Spiele abzuſagen, ſo daß die
ge=
ſamte Gauliga Bayern ſpielfrei blieb.
In Nordheſſen gab es einen „
Schla=
ger”, der darin beſtand, daß der Neuling Bad
Nauheim gegen den Tabellenführer Heſſen Bad
Hersfeld 3:2 gewann, nachdem die „Heſſen”
bei der Pauſe noch 2:0 geführt hatten.
Nau=
heims erſter Sieg kann unter Umſtänden die
Meiſterſchaft entſchieden haben. Ebenſowenig
erwartet kommt die Niederlage von 1:3 (1:3),
die ſich Germania Fulda auf eigenem Platze
gegen den VfB. Friedberg leiſtete. Der 1:0=Sieg
von Boruſſia Fulda in Kaſſel über Kurheſſen
17:7 Punkten vor Hanau 93 mit 15:5 und
Boruſſia Fulda mit 15:7 Punkten.
Am Mittelrhein wurde die Rückrunde
der Meiſterſchaftsſpiele geſtartet. Für die
Trierer Vereine war der Start erfolgreich.
Eintracht ſiegte in Köln über den Gaumeiſter
VfR., der bei Halbzeit noch 2:0 geführt hatte,
mit 3:2 und Weſtmark gewann zu Hauſe gegen
den derzeitigen Tabellenerſten, den Mülheimer
SV., mit 1:0 (1:0). Von den letzten Plätzen
kamen die Moſelſtädter allerdings nicht weg.
An der Spitze ſtehen nun Mülheim und die
beiden Bonner Vereine mit je 13:7 Punkten.
Tura Bonn ſpielte zu Hauſe 1:1 gegen den
Kölner CfR., während der Bonner FV. in
Köln über, 99” 3:1 gewann Als Vierter folgt.
mit 12:8 Punkten Köln=Sülz nach einem 2:1=
Sieg über Neuendorf.
Ein Freundſchaftsſpiel ſah.
Wor=
matia Worms in Hanau 1:0 (0:0) ſiegreich, in
Augsburg gewann der dortige BCA. über den
Hamburger Sport=Verein mit 5:3 (4:2), wobei
der Mittelſtürmer der bayeriſchen
Gaumann=
ſchaft, Marquardt, allein vier Tore erzielte.
Südheſſen=Führer
verlierk einen Punkk.
... . . 3:0 (1:0)
SV. 98 — SV. Münſter .
Haſſia Dieburg — Landespol. Darmſt. 1:1 (0:0)
FC. Egelsbach — Germ. Pfungſtadt . 5:0 (2:0)
Jahn Worms — Ol. Lamperth. 1:0 (1:0) abgeb.
Norm. Pfiffligheim — FV. Bobenheim abgeſetzt.
Olympia Lorſch — VfR. Bürſtadt . . 1:2 (0:1)
Daß ſich die vom Abſtieg bedrohten Vereine
ſelbſt gegen Spitzenmannſchaften ſehr tapfer
ihrer Haut zu wehren wiſſen, mußten die
Lan=
despoliziſten geſtern bei Haſſia Dieburg
erfah=
ren. Nach einer jorloſen erſten Halbzeit reichte
es für beide Mannſchaften zu je einem Treffer.
Immerhin iſt der Vorſprung der
Landespoli=
ziſten zur Zeit noch groß genug, um davon
zeh=
ren zu können.
Am Böllenfalltor gaſtierte der Neuling der
Bezirksklaſſe Südheſſen, SV. Münſter. Von
An=
fang an entpuppte ſich dieſe Elf als äußerſt
flinke Mannſchaft, die, als ſie zu keinem Erfolg
kommen konnte und ſah, daß bei dem zu
nach=
ſichtigen Spielleiter alles erlaubt iſt, ein recht
Die kleine Preisfrage
für Fußballer
ſah zwei Spielausfälle, da die Treffen
Pfifflig=
heim — Bobenheim und Michelſtadt — Roßdorf
nicht zum Austrag gelangten. Ueberraſchungen
blieben auch diesmal nicht aus. Das beim
Stande von 1:0 abgebrochene Spiel Jahn Worms
— Lampertheim wurde für Worms gewertet.
Von den zur Wertung verbliebenen 10 Spielen
hatten vier Einſender je 9 richtige
Spielaus=
gänge vorausgeſagt vor 33 Einſendern mit je
acht Punkten und 72 Bewerbern mit je 7
Punk=
ten. Das Los ergab folgende Preisträger:
1. Preis: 5 RM. in bar: S. Schmelz,
Darm=
ſtadt, Neckarſtraße 18.
2. Preis: 2monatig. Freibezug des „D. T.‟,
Wil=
helm Nold, Wolfskehlen, Ernſt=Ludwig=
Straße 21.
3. Preis: 1monatig. Freibezug des „D.T.‟, Karl
Braun, Erfelden, Adolf=Hitler=Str. 42,
vor Hans Schmidt, Darmſtadt, Feldbergſtr. 92.
Die nächſte kleine Preisfrage wieder am
kom=
menden Donnerstag.
ungemütliches Spiel lieferte, das teilweiſe auch
vom Platzverein beantwortet wurde. Vor de
Pauſe ging die Platzelf durch Verwandlung eine=
Foul=Elfmeters in Führung. Nach dem Wechſe
ſtellten die Platzherren durch 2 weitere Tor
den Endſieg ſicher, nicht ohne vorher noch einer
Handelfmeter verſchoſſen zu haben.
In Egelsbach waren die ebenfalls vom
Ab=
ſtieg bedrohten Pfungſtädter Germanen zu Gaſt.
Da ſie eine ziemlich luſtloſe Partie lieferten,
war es der kompletten Platzelf ein Leichtes, nach
einem erſtmalig wieder voll befriedigendem
Spiel 5:0 ſiegreich zu bleiben.
Das Spiel Jahn Worms — 01 Lamperthein
ſtand bei der Pauſe 1:0 für die Platzmannſchaft.
Bei dieſem Stande mußte es 20 Minuten vor
Schluß leider abgebrochen werden, nachdem zwei
Spieler von Lampertheim bereits des
Felde=
verwieſen waren und der Dritte im Bunde
gegen den Schiedsrichter tätlich wurde. In
un=
ſerer Tabelle haben wir das Spiel zunächſt für
Worms gewertet.
Im Ried=Derby zwiſchen Lorſch und Bürſtadt
blieben die Gäſte mit 2:1 knapp ſiegreich.
Das Treffen Pfiffligheim — Bobenhein
wurde abgeſetzt, da Pfiffligheim der
Erſatzſpiel=
platz nicht zur Verfügung ſtand.
Die Tabelle nach dem 29. Dezember:
Der 1. Januar 1936 iſt den Spielen der
Jung=
mannſchaften im Kreis Starkenburg
vorbe=
halten.
Die nächſten Verbandsſpiele der Gruppe
Süd=
heſſen finden erſt am 5. Januar 1936 wie folgt
ſtatt:
Pfiffligheim — Egelsbach, Landespol.
Darm=
ſtadt — Bobenheim. Pfungſtadt — Bürſtadt,
Dieburg — 98 Darmſtadt, Lorſch —
Lampert=
heim.
Südweſſ=Gaumannſchaft gegen Bayern
Zum DFB.=Pokalſpiel in Augsburg.
Der Gauſportwart des Fußball=Gaues
Süd=
weſt hat für das am kommenden Sonntag in
Augsburg ſtattfindende Vorſchlußrundenſpiel um
den DFB.=Pokal gegen den Gau Bayern
fol=
gende Mannſchaft aufgeſtellt: Eigenbrodt (Kick.
Offenbach); Konrad, Leis (beide Eintr.
Frank=
furt); Gramlich (Eintr. Frankfurt, Sold (FV.
Saarbrücken), Mantel (Eintracht, Frankfurt);
Pflug (Niederrad), Möbs, Schmidt (beide
Ein=
tracht Frankfurt). Lindemann (Kickers
Offen=
bach) oder Lutz (Pirmaſens), Fath (Worms).
Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 30. Dezember 1935
aific eineißt kandesgonger einen Kum
Der Tabellen=Lehke ſpielt gegen den Meiſter unentſchieden.
Haſſia Dieburg
Pollzer Butinftadt 2.110.0)
Es wäre ungerecht, wollte man die Leiſtung
der Landespolizei zu ſchmälern verſuchen.
Ich habe Landespolizei im Vorſpiel ſiegen
geſehen. Damals hatte ſie es nicht ſo ſchwer, den
Widerſtand des Gegners zu überwinden und kam
mit leichterer Spielweiſe zum Siege. Heute
wurden von der Mannſchaft die letzten Reſerven
herausgefordert, es wurden auf beiden Seiten
große Anſprüche geſtellt, und der Verlauf des
Kampfes zeigte auch, daß die Dieburger
Mann=
ſchaft eine Leiſtung aufbrachte, die ſie über
je=
den anderen Gegner der Bezirksklaſſe hätte heute
triumphieren laſſen. Die Haſſianer kämpften mit
dem Mut der Verzweiflung, denn heute ging es
um Sein oder Nichtſein. Die Gäſte waren an
Technik den Haſſianern zwar überlegen, aber ſie
reichte nicht, um die ſtark vom Abſtieg bedrohten
und wie Löwen kämpfenden Haſſianer zu
beſie=
gen. Bei etwas beſſerer Ausnutzung der
vorhan=
denen Torgelegenheiten, ſo verſchoſſen die
Die=
burger in der erſten Halbzeit einen Elfmeter,
hätte ein knapper Sieg herausſpringen können.
Torlos wurden die Seiten gewechſelt. Gleich
zu Beginn der zweiten Halbzeit erzielte Diehl
den Führungstreffer. Landespolizei drängte nun
mächtig auf Ausgleich, und in der 15. Minute
konnte Seipp einen Elfmeter ſicher
verwan=
deln. Ein weiterer zweifelhafter Hand=Elfmeter
für die Gäſte wurde nach langem Hin und Her
wieder zurückgenommen. Dieſe Entſcheidung des
Schiedsrichters ändert aber nichts an der
Tat=
ſache, daß ſeine ſonſtigen Entſcheidungen
ein=
wandfrei waren.
Das Spiel.
Die Dieburger haben Anſtoß und kommen
gut durch. Sauer mußte rettend eingreifen. Auf
der Gegneſeite erzielt Landespolizei die 1. Ecke,
die jedoch ins Aus landet. Wenig ſpäter iſt die
zweite fällig, Pfeiffer gibt gut zu Göbel, deſſen
Schuß ſtreicht knapp über die Latte.
Allmählich wird das Spiel ausgeglichen.
Haſſia trägt wunderbare Angriffe vor und ſtellt
die Hintermannſchaft der Gäſte vor ſchwere
Auf=
gaben, aber Sauer im Tor und ſeine beiden
Vorderleute ſtehen wie eine Mauer. Die
Spiel=
weiſe der Grünen iſt etwas abgerundeter, aber
die Haſſianer kämpfen verzweifelt und machen
hierdurch die beſtgemeinteſten Angriffe der
Grü=
nen zunichte. In der 20. Minute erzielte
Pfeif=
fer ein Tor, das aber wegen Abſeits zu Recht
nicht gegeben wurde. Die Haſſianer ſpielen ver=
ſchiedenemal ſchöne Torgelegenheiten heraus,
aber Diehl hat mit ſeinen Schüſſen kein Glück.
Gegen Schluß der Halbzeit werden die Grünen
ſichtlich überlegen, und Sußann hatte hier
Ge=
legenheit, ſein großes Können unter Beweis zu
ſtellen. Ein ſcharfer Schuß von Arheilger geht
an die Latte. Trotzdem hätten die Dieburger
den Führungstreffer erzielen können, wenn
Diehl den Handelfmeter nicht verſchoſſen hätte.
Bis zur Pauſe ſah man noch manchen ſchönen
Moment, aber keiner Partei gelang ein Treffer.
Mit ſtürmiſchen Angriffen
der Haſſianer ging es in die zweite Halbzeit.
Diehl unternimmt in der vierten Minute einen
Alleingang, umſpielt die Verteidigung und
ſchießt unhaltbar an dem herauslaufenden
Tor=
wächter zum 1:0 ein. Dieſe Freude währte jedoch
nicht lange, denn in der 15. Minute kam
Lan=
despolizei zum Ausgleich. Fach wehrt einen
ſicheren Torſchuß mit der Hand ab, den Elfmeter
verwandelt Seipp ſicher. 1:1. Von jetzt ab
ſpiel=
ten die Grünen leicht feldüberlegen. Die
Haſſi=
aner hatten ſich auf Halten dieſes hart
erkämpf=
ten Punktes eingeſtellt, was ihnen auch trotz
vorübergehender Prachtleiſtungen der Gäſte
gelang.
Das Unentſchieden geht nach den
beider=
ſeitigen Leiſtungen vollauf in Ordnung.
Die Dieburger lieferten heute ein großes
Spiel. Jeder ſetzte ſich voll und ganz ein, und
wenn bei den reſtlichen Spielen mit demſelben
Kampfgeiſt zu Werk gegangen wird, iſt die
Ab=
ſtiegsfrage noch lange nicht geklärt.
Die Gäſte hatten eine gut eingeſpielte
Mann=
ſchaft zur Stelle, in der kein ſchwacher Punkt
war. Der Linksaußen Pfeiffer war der beſte
Mann auf dem Platze.
Die Mannſchaften beſtritten das Spiel in
folgender Aufſtellung: Dieburg: Sußann;
Fach, Schmitt; Steinmetz, Fach, Würz; Kurz,
Fromm. Diehl, Kolb, Blank. —
Landes=
polizei: Sauer; Muth, Balſer; Kaufmann,
Dumont, Kaſper; Göbel, Harter, Arheilger,
Seipp, Pfeiffer. — Schiedsrichter war Freitag=
Mainz.
Die Reſerven trennten ſich 3:2 für Polizei. I.
Polizei=SV. Darmſtadt (Jugend).
Am 22. Dezember: Jgd.: J.G. Sportverein
Frankfurt-Polizei=SV. 1:1 (0:1); Schüler:
Polizei—Arheilgen 2:1 (1:1).
Am 29. Dezember: Jgd.: Merck-Polizei=
SV. 0:8 (0:4); Schüler: Eberſtadt-Polizei=
SV. 2:4 (0:2).
Harter Kampf am Böllenfalltor.
5b. 98 Darmſtadt
SV. Münſter 3:0 (1:0).
Der Neuling Münſter
hatte auf dem Böllenfalltor=Stadion eine
über=
raſchend gute Zugkraft ausgeübt. Nach der
kürz=
lichen 10=Minuten=Vorſtellung auf dem
Polizei=
ſportplatz — das Spiel fiel bekanntlich dem
Wetter zum Opfer — war man auf die
Lei=
ſtungen der Gäſte, die ja punktgleich mit dem
Gaſtgeber in der Mitte der Tabelle rangierten,
einigermaßen geſpannt.
Mit Ausnahme von Huter kamen die
Mün=
ſterer komplett mit Herdt; Rieß, Werner;
Roßkopf, Grießmann, Seibert; Barth, Herdt,
Werner, Witzel, Grießmann, denen ſich die
kom=
plette Elf des SV. 98 mit Ruppel; Eßlinger,
Sänger; Müller, Schnägelberger, Geyer: Mahr,
Leichtlein, Hofmann, Hebeiſen, Kolberg
ent=
gegenſtellte. Während man ſich im Vorſpiel
die Punkte geteilt hatte, landeten die 98er einen
klaren Sieg, der nicht unverdient iſt. Die
Mann=
ſchaft arbeitete mehr und die beſſeren
Torchan=
cen heraus und vergab außer einem Elfmeter,
den Hofmann neben das Tor jagte, noch einige
andere gute Chancen. Der Sturm der Gäſte
dagegen arbeitete zu einfach, ſo daß ſeine
Vor=
ſtöße nur ſelten gefährlich wurden.
Bedauerlich war nur,
daß einige Gäſte bald eine überaus harte Note
ins Spiel trugen, der man ſich auf der
ande=
ren Seite anſchloß, da die Spieler feſtſtellen
mußten, daß SR. Keßler=Mainz ſich
„allerhand” bieten ließ. Regeltechniſch war er
einwandfrei, aber daß die Sanitäter keine
Ar=
beit bekamen, verdankte der Spielleiter
uner=
hörtem Glück. Nachtreten und offene und
ver=
borgene Fouls ließ er mit einer unmöglichen
„Ruhe” hingehen, während in zwei Fällen
Platzverweis völlig berechtigt geweſen wäre.
Den 98ern ſteckte das ſchwere
Weihnachts=
ſpiel noch in den Knochen.
Zunächſt nahm Münſter einmal das Heft in die
Hand. Einen von dem Verteidiger Werner
ge=
tretenen Strafſtoß fauſtete Ruppel ab, und auch
Münſters 1. Ecke wurde abgewehrt. Der
Mün=
ſterer Angriff, mit weiten Abſchlägen aus
Ver=
teidigung und Läuferreihe nach vorn getrieben,
wurde mehrmals gefährlich, aber die
Schluß=
reihen der 98er hielten dicht. Dann hatte ſich
auch der Sturm der „Lilien” gefunden und mit
überlegenen Angriffen wurde das Gäſtetor
be=
rannt. Herdt bekam Arbeit und zeigte ſich von
ſeiner beſten Seite. Nachdem der 2. Eckball der
Gäſte ins Feld befördert worden war, kam
Mahr zum Schuß, aber der Ball flog knapp
neben dem Pfoſten ins Aus. 98 erzielt die erſte
Ecke, die aber ungefährlich blieb. Als kurz vor
der Pauſe Hofmann im Strafraum umgelegt
wurde.
verwandelte Kolberg den Foul=Elfmeter
zum 1. Tor.
Nach der Pauſe ſetzt Münſter alle Kraft ein,
um den Ausgleich zu erreichen. Das wuchtige
Spiel wird allmählich immer härter, da der
Schiedsrichter ſich die Zügel aus der Hand
nehmen ließ.
Eine ſchöne Torgelegenheit hat dann der 98er
Mittelſtürmer, aber 2 Meter vor dem Gäſtetor
hebt er die Flanke Mahrs hoch über die Latte.
Den 2. Eckball der 98er ſetzt Leichtlein direkt
ins Aus. Als kurz darauf Herdt vor dem
an=
greifenden Mahr noch zur Ecke ablenken kann,
wird dieſe Hereingabe gefährlich:
Schnägelber=
ger bugſiert den Ball aufs Tor, aber Werner
kann den ſtrammen Schuß abwehren. Kurz
darauf hat Kolberg nur den Torwart vor ſich,
aber der 98er Linksaußen iſt heute völlig außer
Form.
Die 3. Ecke der Platzelf führt zum 2. Tor.
Nach der erſten Abwehr können die Gäſte zwar
zweimal die Torſchüſſe abwehren, aber dann
be=
ſorgt Schnägelberger mit unhaltbarem
Schuß doch den Reſt. Das war in der 25. Min.
der 2. Halbzeit.
Der Kampf wird nun noch rauher, es gibt
„Kleinholz”, wobei ſich beſonders der linke
Läu=
fer der Gäſte „auszeichnet”, Kolberg ſchießt
noch einmal, günſtig ſtehend, daneben, und dann
pariert Herdt in ſchöner Manier einen Angriff
Hofmanns. Die 98er ſind nun die allein
an=
greifende Partei, obwohl die Gäſte ihren
gro=
ßen Verteidiger Werner in den Sturm
genom=
men haben.
Der linke Gäſteläufer rettet dann im
Straf=
raum mit der Hand, aber Hofmann
ver=
ſchießt den Elfmerer! Kurz darauf
kommt er wieder fein zum Schuß, aber Herdt
im Münſterer Tor iſt auf der Höhe.
Eine prächtige Kombination Mahr —
Hof=
mann — Hebeiſen — Kolberg ergibt das
3. Tor,
worauf der Schütze im Münſterer Tor nicht
ge=
rade ſportkameradſchaftlich behandelt wird.
So war man froh, als Keßler das „Ganze
Halt” pfiff.
Die Stärke der 98er Elf
beruhte in der ſehr guten Hintermannſchaft,
Ruppel war wie immer geiſtesgegenwärtig
und ſchnell in ſeinen Paraden. Eßlinger
und Sänger, deſſen überlegtes Kopfballſpiel
beſticht, waren eiſern und zäh am Gegner und
ſorgten für „reine Luft” im Strafraum.
Her=
vorragend die Läufereihe Müller,
Schnä=
gelberger, Geyer, die dem Gegner auch
in Punkto Härte nichts nachgab. Im Sturm
war Kolberg heute einfach „nicht da”,
wäh=
rend Mahr zu wenig eingeſetzt wurde. Im
Innenſturm war Hofmann der Erfolgreichere
vor Leichtlein und Hebeiſen.
Im Münſterer Tor
ſtand mit Herdt ein aufmerkſamer Hüter, der
an den drei Toren nichts ändern konnte
Schlag=
ſicher und wuchtig dreinfahrend die
Verteidi=
gung, in der Werner nicht nur körperlich
„groß” war, Mitrelläufer Grießmann
über=
ragte ſeine Nebenſpieler um ein Bedeutendes.
Sein linker Nebenmann brauchte dazu ſein
ge=
fährliches Spiel wirklich nicht anzuwenden. Im
Sturm war die linke Seite die aggreſſivere,
ohne daß der Rechtsaußen etwa ausgefallen
wäre. Die Aktionen des Innentrios waren
meiſt zu durchſichtig angelegt.
Spioorac
Reſerven 3:1 für 98.
Egelsbach
wieder auf dem Damm!
FC. 03 Egelsbach — Germ. Pfungſtadi
5:0 (2:0).
Die Pfungſtädter Germanen waren mit großen
Hoffnungen nach Egelsbach gekommen, mußten
dieſe Hoffnung dort aber bald zu Grabe
tra=
gen. Obwohl ſie in verſtärkter Beſetzung
er=
ſchienen, lieferten ſie ein Spiel, das die letzten
erzielten Erfolge kaum verſtehen läßt. Da war
aber auch kaum ein einziger Spieler in dieſer
Elf, der Bezirksklaſſe repräſentierte. Es mag
als Entſchuldigung angeführt werden, daß
Egelsbach in der 12. und 13. Minute bereits
zwei Tore vorlegte und ſomit den Enderfolg
der Gäſte ziemlich in Frage ſtellte. Man ſah
hier kaum eine Mannſchaft ſo luſtlos, ohne
Schwung und ohne Elan ſpielen, wie es bei den
Germanen der Fall war. Es läßt ſich daher gar
nicht verwundern, daß unter dieſen Umſtänden
die Egelsbacher Mannſchaft alle Regiſter ihres
techniſchen Könnens ziehen und durchweg den
Ton angeben konnte. Sie machte denn davon
auch reichlich Gebrauch und führte ein Spiel vor,
das die Anhänger reſtlos begeiſtern mußte.
Schon nach 12 Minuten erzielte Haller, der
beſte Mann auf dem Platze, durch herrlichen
Flachſchuß das erſte Tor, dem Ewald Volz eine
Minute ſpäter ſchon Nummer 2 folgen ließ. Die
Egelsbacher Angriffe halten unvermindert an,
und man muß ſich wundern, mit welcher
Läſſig=
keit die ſchönſten Sachen vor dem Pfungſtädter
Tor ausgelaſſen wurden.
Nach Halbzeit ſetzte Haller ſofort den Ball
zum 3. Male ins Gäſtetor. E. Volz ließ durch
einen Flachſchuß das 4. Tor folgen. Wieder
war es Haller, der eine Viertelſtunde vor Schluß
zum 5:0 für Egelsbach einſendet.
Egelsbach war in den hinteren Reihen
wieder glänzend beſetzt. Schuch hatte allerdings
kaum Gelegenheit, ſein Können zu zeigen, da er,
abgeſehen von einigen zurückgeſpielten Bällen,
kaum beſchäftigt wurde. In der Läuferreihe
überragte Haller ebenſo wie in der 2. Halbzeit
als Sturmführer. Er zeigte wahre
Kabinetts=
ſtückchen und iſt mit in erſter Linie für den
Er=
folg verantwortlich. Keil auf Linksaußen ließ
es am nötigen Selbſtvertrauen und Becker als
Rechtsaußen an dem notwendigen Ueberblick
ſeh=
len, ſo daß die Pfungſtädter, dem Spielverlauf
entſprechend, eigentlich noch recht günſtig
davon=
gekommen ſind.
Sterner, Frankfurt a. M., leitete vor 300
Zu=
ſchauern ſehr gut.
Reſerven 5:1. für Egelsbach.
Eh.
iit Wormier Maotpart.
Jahn Worms — Olympia Lampertheim
1:0 labgebrochen).
Im Wormſer Stadtpark gab es diesmal vS‟
800 Zuſchauern einen Spielabbruch, der pon
Lampertheim verurſacht wurde. Der Fall
wa=
ſo: Die Wormſer waren bereits vor der Pauß
durch ihren Rechtsaußen Pohle in Führung ge
gangen. Nach dem Seitenwechſel hatten d7
Lampertheimer die Möglichkeit, den Ausgleic
zu erzielen, aber die einwandfrei beſſere
E=
war unbedingt Jahn Worms, das diesmal be
ſonders techniſch gut ſpielte. Ungefähr 27 Mä
nuten vor Schluß gab es den erſten
Platzven=
weis durch den jetzt ſtark durchgreifende
Schiedsrichter Becker aus Ludwigshafen, derr
den Lampertheimer Mittelſtürmer und kur
darauf den Lampertheimer rechten Läufer vor
Platze verwies. Ungefähr 20 Minuten vo=
Schluß kam es erneut zu einem Platzverweis
des Lampertheimer Halbrechten Marokko, de
ſich jetzt tätlich an dem Schiedsrichter verging,
Daraufhin wurde das Spiel abgebrochen. Zwei
fellos werden die Punkte für die Platzelf
zäh=
len und Lampertheim wird die leidtragende
Mannſchaft ſein.
den größte
Das Ried-Derby.
Olymp. Lorſch-PfR. Bürſtadk 1:2 10:1-
Das Lokaltreffen im Ried hatte nicht weni.
ger als 1500 Zuſchauer angelockt, die einem
al=
ſpannenden, aber auch kämpferiſch hartem
Punktekampf zu ſehen bekamen. Lorſch wan
diesmal durch ſeinen großen Mittelläufer Lohr
bacher 1. verſtärkt, während die Bürſtädter ihre
komplette Mannſchaft zur Stelle hatten. Eins
beſonders gute Leiſtung brachte der Schieds
richter Groß=Mundenheim auf, der den an und
für ſich harten Kampf zur vollen
Zufriedenhei=
leitete. In der 37. Minute gingen die
Bür=
ſtädter durch ihren Halbrechten Guggemus 2
in Führung. Bis zur Pauſe war dann die
eifrige und gute Deckung der Bürſtädter nichz
zu ſchlagen. Nach dem Seitenwechſel kamen die
Lorſcher ſtark auf, und nach einer guten
Chance=
ihres Mittelſtürmers Haftners verwandelte den
Linksaußen Rothenheber in der 10. Minute
zum Ausgleich. Nach halbſtündiger Spielzeit
war dann wieder Bürſtadt obenauf und den
Halblinke Emich erzielte erneut den
Führungs=
treffer für ſeine Farben.
Sehr gut war die geſamte Bürſtädter Deckung
und der Bürſtädter Halblinke Emich. Bei
Lorſch=
überragte ebenfalls die Deckung, allerdings
ſie=
len die Außenläufer etwas ab. Außerdem war.
mit Ausnahme des Halbrechten Angert und des
Mittelſtürmers Gärtner der erſatzgeſchwächte=
Sturm verhältnismäßig ſchwach. H.H.
iniger 1t
Nech für
—einem
Ni
Gegenteil
Der G
mals wie
der Elf a
les durd
nde
je!
nen Kon
verſagte
Punkte 7
Aus den Kielstiaffen.
In Biebesheim gab es diesmal ein Hlelnes
Schützenfeſt. Bereits vor der Pauſe war eine
Kreisklaſſe 1.
klare Ueberlegenheit der Einheimiſchen feſtzu=
Gruppe 2 — Darmſtadt.
04 Arheilgen — TSG. 46 1:0 (1:0).
Vikt. Griesheim — Union Wixhauſen 1:2.
Chattia Wolfskehlen — SV. Gr.=Gerau 0:2.
Germania Eberſtadt — Jahn 75 4:0 (2:0).
SV. Merck — TV. Alsbach 1:3!!
Am Mühlchen langte es dem Gaſtgeber gerade
zu einem knappen Sieg. Die 46er waren wohl
eine große Zeit feldüberlegen, aber ihr ſchwacher
Sturm war nicht in der Lage, wenigſtens einen
Treffer und damit ein Unentſchieden zu holen.
Arheilgen hat ſich mit dieſem Erfolg weiter gut
in das Rennen zur Meiſterſchaft geſchoben,
wäh=
rend die 46er vorerſt durch dieſen Verluſt
zurück=
gefallen ſind.
Der Tabellenzweite ließ ſich in Griesheim
nicht ſtören, und ſiegte dort über den wieder ſtark
aufkommenden Gaſtgeber. Griesheim zog wohl
alle Regiſter ſeines Könnens, um wenigſtens
einen der beiden Punkte zu behalten, aber die
Gäſte wehrten ſich mit Erfolg bis zum
Schluß=
pfiff.
In Wolfskehlen wurde, wie erwartet, heiß
um die Punkte gekämpft, und der
Tabellenfüh=
rer bekam dort wahrlich nichts geſchenkt. Daß ſich
die Gäſte dennoch durchzuſetzen verſtanden, läßt
wieder einmal mehr darauf ſchließen, daß man
doch nicht ohne Können an der Spitze dieſer ſo
ſparken Gruppe marſchiert.
Am Frankenſtein kamen die 75er aus
Darm=
ſtadt zu keinem Erfolg. Die Germanen haben
durch dieſen Punktgewinn nun wieder die 46er
an Verluſtpunkten eingeholt und ſind, für die
Folge zu beuuchten.
Die Ueberraſchung erlebten die Mercker, die
auf dem Gelände der Reichsbahn den
Tabellen=
letzten zum Gegner hatten und gegen dieſen,
nach=
dem man allgemein einen glatten Sieg
erwar=
tete, verlor. Es ſcheint uns, daß man in dieſem
Falle wieder einmal den Gegner zu leicht nahm.
was ſich in watürlicher Weiſe am Schluſſe rächte.
Die Tabelle zeigt nach dem 29. Dezember
folgendes Bild:
Groß=Gerau",
Wixhauſen
TSG. 46 Darmſt.
Arheilgen .
Eberſtadt .
Merck Darmſtadt
Jahn 75 Darmſt.
Wolfskehlen".
Griesheim
TV. Alsbach .
11
0
10
10
10
10
10
26:7
28:7
26:10
19:8
28:11
25:15
13:33
11:27
20:34
12:43
17
15
14
13
10
Gruppe 1 — Ried.
Biebesheim — Lampertheim
Biblis — Bensheim
Gernsheim — Heppenheim
Groß=Rohrheim — Hofheim
Stockſtadt — Kleinhauſen
15:1 (5:0)
2:0 (2:0)
3:2 (3:1)
5:1 (4:1)
7:0
ſtellen, die ſich in 5 Toren ausdrückte. Nach dem
Seitenwechſel fiel die Gäſtemannſchaft
vollſtän=
dig auseinander, und nun war es der
Biebes=
heimer Elf, die diesmal ſehr fair und ſchön
ſpielte, möglich, ein zweiſtelliges Reſultat
auf=
zuſtellen. In Biblis gab es einen ſchönen, wenn
auch harten Punktekampf, wobei die
Einheimi=
ſchen das Spiel vor der Pauſe überlegen
ge=
ſtalten konnten. Nach dem Seitenwechſel waren
allerdings die Leute von der Bergſtraße
ton=
angebend, es war ihnen allerdings nicht
mög=
lich, den verdienten Ausgleich zu erringen.
Wennſchon einwandfrei feſtſteht, daß die
füh=
rende Bibliſer Elf ſich auch diesmal von der
beſten Seite zeigte.
In Gernsheim mußte Heppenheim eine knappe
Niederlage hinnehmen und fällt dadurch etwas
von der Spitzengruppe zurück. Die Gernsheimer
waren auch diesmal wieder ſehr gut beim Zeug
und man wird mit ihnen auf auswärtigen
Plätzen unbedingt rechnen müſſen. Ihr Sieg
iſt zweifellos knapper ausgefallen, als die
Spiel=
weiſe beſagt.
Die Groß=Rohrheimer wurden mit den
erſatz=
geſchwächten Hofheimern verhältnismäßig gur
fertig. Bereits vor der Pauſe ſtand der Sieg
mit 4:1 feſt. Stockſtadt, das im Vorſpiel ſchon
mit 4:0 über Kleinhauſen erfolgreich war,
rachte es diesmal faſt zum doppelthohen Sieg.
ſedenfalls zeigte der Neuling eine ſehr gute
Leiſtung, was auch aus dem Reſultat hervore
geht. Nach wie vor führen noch die Bibliſer,
allerdings punktgleich mit Biebesheim, die
Ta=
belle an, verfolgt von Heppenheim und
Gerns=
heim, die auch von Groß=Rohrheim gut
ſekun=
diert werden.
Eid geich
meiſterſcha
Frage nad
gelärt iſt,
poſition de
einem ner
larmſtädte
lich die be
auch dieſe
Reſultat f
rückſichtige
das dritte
Darmſtadt,
beſtreiten
1200
des mit
durcht
eſſ. Die
der die be
Mannſch
ſungen ar
Wie hart
für die
Gruppe 3 — Odenwald.
F. S. Gr.=Zimmern—TG. O.=Ramſtadt 1:3 (1:2)
Babenhauſen—SV. Lengfeld 3:1
SV. Michelſtadt—SV. Roßdorf (ausgefallen)
Gr.=Umſtadt-Beerfelden 4:3.
Der Tabellenführer Ober=Ramſtadt weilte
in Gr.=Zimmern und landete einen
einwand=
freien Sieg, mit dem er abermals ſeine
der=
zeitig gute Form an den Tag legte. Bis zur
Pauſe war zwar der Ausgang noch vollſtändig
ungewiß, aber nach dem Wechſel wurde der
Sieg der Gäſte durch ein weiteres Tor
ge=
ſichert, während die Platzmannſchaft in dieſer
Zeit leer ausging. Die Babenhäuſer haben es
fertig gebracht, den Siegeszug der Lengfelder
bzuſtoppen, und dieſe ziemlich glatt geſchlagen
nach Hauſe zu ſchicken. Mit dieſem
Punki=
gewinn kann ſich Babenhauſen in der Tabelle
über Erbach ſetzen, während Lengfeld trotz der
Niederlage noch auf dem zweiten Platz
peſ=
bleibt. Das Spiel auf dem Michelſtädter
Sta=
dion fiel aus und wird erneut angeſetzt. Groß=
Umſtadt hatte ſeine liebe Not, die Beerfeldel
überhaupt zu ſchlagen, denn die Gäſte wehrten.
ſvie
Eind
eklap
Montag, 30. Dezember 1935
ſich tapfer. Es hätte nicht ſehr viel gefehlt,
und ein Punkt wäre mit abgereiſt.
Die Tabelle nach dem 29. Dezember.
Ober=Ramſtadt 10
Lengfeld
11
Michelſtadt
Babenhauſen
Erbach
Groß=Umſtadt
Roßdorf
Beerfelden
19
Groß=Zimmern 9
8 1 1 30:12 17
5 3 3 23:17 13
5 2 2 R:18 12
5 1
22:19 11
3
30:14
16:27
13:26
18:35
1 2 6 12:26
Ein glücklicher Sieg
am Mühlchen.
04 Arheilgen — T5G. 46 1:0 (1:0).
Die zwei Spitzenreiter lieferten ſich am
Mühl=
chen einen harten und bis zum Schlußpfiff
ſpan=
nenden Kampf, der die 500 Zuſchauer in ſeine
Feſſeln ſchlug. Arheilgen gewann das Spiel, man
kann ſagen, recht glücklich, denn die 46er waren
den größten Teil der Spielzeit im Angriff,
hat=
ten aber heute einen Sturm, der ſich im Auslaſſen
einiger „totſicherer” Chancen den Rang ablief.
Pech für die Darmſtädter war, daß der
Sieges=
treffer — der übrigens ſchon in der 5. Min, fiel
— einem Mißverſtändnis der Abwehr entſprang.
Arheilgen hat ſich mit dieſem Siege wieder den
Verbleib im Rennen geſichert, während das
Gegenteil bei den Unterlegenen eingetreten iſt.
Der Gaſtgeber hatte zu dieſem Spiel
erſt=
mals wieder ſeine komplette Mannſchaft zur
Stelle. Wenn es auch an verſchiedenen Stellen
der Elf an Technik fehlte, ſo konnte man doch
vieles durch Eifer und Körpereinſatz erſetzen.
Becker als Mittelläufer war wieder einer der
Beſten, während im Sturm Rückeriſch und
Muhr=
mann die treibenden Kräfe ſind.
Die 46er gefielen beſonders mit ihrem
rei=
nen Kombinationsſpiel, wobei beſonders die
ge=
ſamte Hintermannſchaft hervorſtach. Der Sturm
verſagte heute und ihm hat der Gegner die
Punkte zu verdonken, denn was von dieſem
Mannſchaftsteik in dieſem Spiel an
Torgelegen=
heiten vermaſſelt wurde iſt kaum zu beſchreiben.
Am ſchwächſten war der linke Flügel.
Das Spiel.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gleich fiel mchdem manche Gelegenheit verſiebt
wurde, in der 30. Minute, als der Gäſtehüter ſich
zu früh warf und der Ball über ihn ins Netz
ging. Mit 1:1 ging es in die Pauſe.
Arheilgen fand ſich zuerſt und wartet ſofort
mit gefährlichen Angriffen auf, während die
40er noch nicht richtig bei der Sache ſind. Das
Spiel wird bereits in der 5. Min. entſchieden,
als den 46ern ein Mißverſtändnis unterläuft,
welches Rückeriſch auszunutzen verſteht. Wer jetzt
glaubte, die 46er laſſen den Mut ſinken, ſah ſich
bald eines anderen belehrt. In ſchönem
Zu=
ſammenſpiel wird jetzt Angriff auf Angriff
vor=
getragen, doch alle guten Möglichkeiten ließ der
Sturm aus. Die Angriffe des Gaſtgebers haben
zwar Wucht in ſich, aber ſonſt zu wenig, um die
ſichere Abwehr der Gäſte nochmals zu ſchlagen.
Nach der Pauſe beherrſchen die 46er zeitweiſe
vollſtändig das Feld und Arheilgen kommt nur
noch ſtoßweiſe durch. Der Ausgleich liegt in der
Luft, doch nichts gelingt. Selbſt als der Ball
nur wenige Schritte am leeren Tor daher rollt,
kann ihm keiner der anweſenden Stürmer den
Weg zeigen. Gegen Schluß vermehrt der
Gaſt=
geber ſeine Abwehr und ſtellt eine Mauer vor
ſein Heiligtum, die faſt nicht mehr zu
durchbre=
chen iſt, ſo daß es beim Schlußpfiff bei dem
knap=
pen Sieg Arheilgens bleibt. — Die Reſerven der
46er gewannen vorher mit 2:1.
TSG. 46 3. — Merck 3. 4:1.
E. B.
Dramakiſcher Kampf in Griesheim.
Viktoria 06 Griesheim — Union Wixhauſen
Nachher zuerſt wieder verteiltes Spiel, bis
ein ſcharfer flacher Schuß unter dem ſich
werfen=
den Torhüter Wixhauſen zur 2:1=Führung
ver=
half. Jetzt hat W. nichts mehr zu beſtellen. Gr.
läuft zu einer ſelten geſehenen Form auf. Die
Ueberlegenheit, welche auch bis zum Schlußpfiff
anhielt, iſt ſo groß, daß Tore unvermeidbar
er=
ſchienen. Die Gäſte verteidigen mit allen
Man=
nen, ganz aufgeregt und groß. Unſportlich zeigt
ſich hierbei der Gäſtetorhüter, ſo daß er
Ver=
warnungen einſtecken mußte. Jeden Torabſchlag
ſchlug er weit in die Zuſchauer, um ſo Zeit zu
gewinnen. Schuß auf Schuß bringen die
Gries=
heimer an, doch wo nicht die Latte oder
zahl=
reiche Beine die Retter ſind, wird der Ball
ver=
ſchoſſen oder endet in den Händen des Torhüters.
Ritter und Klippel hotten je 2mal die ſchönſte
Gelegenheit zum Ausgleich und Sieg, aber es
gelang nicht. Immer wieder war ein Hindernis
da. Das Spiel nähert ſich ſeinem Ende, noch
glaubt man an den Ausgleich, da ſchlug der eine
Gäſteverteidiger den Ball mit der Hand weg.
Hart an der Strafraumgrenze wird der Ball
ge=
treten und ſcharf flitzt er am Tor vorbei, ſo war
auch die letzte Gelegenheit dahin. Eine Erlöſung
für die Gäſte, als der Schlußpfiff ertönte, dem
ein Freudentaumel folgte. Zu erwähnen iſt noch.
daß das Soiel einen einwandfreien Verlauf
wahm, bei dem die recht zahlreich erſchienenen
Zuſchauer voll und ganz auf ihre Koſten
gekom=
men ſein dürften. — Reſ. 4:2 (1:1).
1:2 (1:1).
In einem für Griesheim dramatiſch
verlau=
fenenKampf war Fortung auf Seiten der Gäſte,
welche einen knappen, aber auch unverdienten
Sieg errangen. Es war ein Spiel, in dem die
Griesheimer alles hergaben, und in der zwetien
Halbzeit die Gäſte in Grund und Boden
ſpiel=
ten. Das Halbzeitergebnis beſteht zu Recht, im
Feldſpiel hatte da W. ein kleines Plus zu
ver=
zeichnen, jedoch hatte Gr. ſchon hier vor dem
Tore größere Vorteile. Die Gäſte gehen in
Füh=
rung. Ein Strafſtoß aus 20 Meter Entfernung
rutſcht dem Tormann über die Hände. Der Aus=
Glakte Sache am Frankenſtein!
Germania Eberſtadt — Jahn 75 Darmſtadt
4:0 (2:0). Ecken 11:4).
Das Spiel am Frankenſtein kam doch glatter
unter Dach, als man es dort erwartet hatte. Die
Ausſichten waren nicht die beſten als herauskam,
daß Göttmann und Größmann noch verletzt ſeien,
Schimpf beruflich in Friedrichshafen weilt und
Fiſſel und Schemel noch geſperrt ſind. Man
brachte eine reine Verlegenheitsmannſchaft auf
die Beine, die ſich aber ausgezeichnet ſchlug.
Nr. 357
Jahn hatte alles zur Stelle, was zur Verfügung
ſtand. 600 Zuſchauer waren gekommen und
wur=
den nicht enttäuſcht. Es kam zu einem
ſpannenden Kampf.
Beiderſeits kämpfte man mit verbiſſener
Ener=
gie. Das Spiel war gleichmäßig verteilt, weum
auch die Platzherren während der 90 Minuten
ein kleines Plus hatten. Ihre ausgezeichnete
Halfreihe: Kriſchbaum=Marquart=Aßmuth trieb
den eigenen Angriff ſtändig nach vorn. Aber
vorerſt können die Jahn=Leute ihr Tor rein
hal=
ten. In der 14. Minute gabs die 1. Ecke Sie kam
von links tadellos herein. Es gab ein Gedränge,
den Kopfball kann Lemſter nur noch hinter der
Linie erwiſchen: 1:0. Gleich darauf eine
wun=
derbare Flanke Bönſels, aber Seeh verpaßt.
Dann wirds bei Werner gefährlich, er kann
ge=
rade noch retten. Auf der Gegenſeite gibts drei
Ecken auch die 5. jagt Marquart knapp am Tor
vorbei. In der Folge begehen die Platzherren
den Fehler, ihren etwas ſchwachen Linksaußen
mehr zu beſchäftigen als den gefährlichen Bönſel.
Die Jahnleute wehrten ſich verzweiſelt. Aber
kurz vor der Pauſe wars doch paſſiert. Bönſel
hatte tadellos hereingeflankt. Weizenmüller
faßte den Ball direkt und jagte ihn für Lemſter
unhaltbar zum 2:0 ins Netz.
Auch nach dem Wechſel ſind die Platzherren
ſtändig im Angriff. Schuß auf Schuß geht aufs
Gäſtetor. Aber hier ſteht Lemſter und lieferte
eine ganz große Partie” er würde jeder
Gau=
ligamannſchaft Ehre machen. Walter verſchuldet
die achte Ecke, Roß gibt ſie tadellos herein,
Wittmann erwiſcht ſie mit dem Kopf und der
Kampf ſteht 3:0. Auf der Gegenſeite laſſen
Pfei=
fer und Arnold die Angriffe der Jahnleute nie
recht zur Entfaltung kommen, Lemſter wehrt
dann eine Anzahl ganz ſchwere Sachen ab. Aber
in der 84. Minute war er zum viertenmal
ge=
ſchlagen, als Weizenmüller ſich fein durchſpielte
und 2 Meter vor dem Tor am Wittmann
gab=
der nur einzuſchieben brauchte: 4:0. Noch einmal
gehen die Jahnleute aus ſich heraus, aber für
das Ehrentor reicht es nicht.
Der Kampf hatte in Sattig=Dieburg einen
guten Leiter.
2. Mannſchaften 9:1 für E. 1. Schüler —
1. Schüler Polizei 2:4.
K.
Tandesponer Mäcft das Fentien.
In einem mikreißenden Kampf der Tabellen=Beſten ſchlägt Landespolizei Darmſtadt den TB. Herrnsheim 5:4 (2:2).
Der Handball=Gaumeiſter
bleibk in Darmſtadt.
Mit dieſem Siege haben die Poliziſten den
wohl gefährlichſten Mitbewerber um die
Gau=
meiſterſchaft niedergerungen. Wenn auch die
Frage nach dem Meiſter noch nicht vollſtändig
geklärt iſt, ſo dürften die Poliziſten ihre
Spitzen=
poſition doch ganz erheblich gefeſtigt haben. In
einem nervenaufpeitſchenden Kampfe haben die
Darmſtädter bewieſen, daß ſie zur Zeit
tatſäch=
lich die beſte Mannſchaft im Gau ſind. Wenn
auch dieſe Tatſache nicht durch ein eindeutigeres
Reſultat feſtgeſtellt werden konnte, ſo iſt zu
be=
rückſichtigen, daß die „Grünen” mit dieſem Kampf
das dritte ſchwere Treffen in acht Tagen (98
Darmſtadt, SV. Wiesbaden, TV. Herrnsheim)
beſtreiten mußten.
1200 Zuſchauer etwa verfolgten jede Phaſe
des mit unerhörter Wucht und Schnelligkeit
durchgeführten Kampfes mit ungeteiltem
Inter=
eſſe. Die Bedeutung des Sieges war der Faktor,
der die beiden an dieſem Tage gleichwertigen
Mannſchaften zu den allerhöchſten
Energielei=
ſtungen anſpornte.
Wie hart um jeden Vorteil, um jeden Ball
gekämpft wurde, geht aus dem Halbzeitſtand
und dem Endergebnis hervor.
In keiner Minute des Spielgeſchehens war zu
erkenen, welche Partei die Kampfſtätte als
Sie=
ger verlaſſen würde. Beſonders heikel ſah es
für die Poliziſten aus, als Spalt ſich gleich zu
Beginn der zweiten Runde eine ſchmerzhafte
Knieverletzung zuzog. Dieſer Umſtand hätte wohl
normalerweiſe, zumal gegen dieſen Gegner, die
ſichere Niederlage bedeutet. Aber Herrnsheim
hatte die bekannte „Rechnung ohne den Wirt”
( Keimig) gemacht. Keimigs meiſterhafte
Tor=
wächterkunſt ließ die Herrnsheimer ſchier
ver=
zweifeln. Er iſt trotz der vier unhaltbaren
Gegentreffer der Tormann. Der Sieg iſt
ihm zu verdanken.
Damit hat auch ſchon die Kritik das Wort.
Pfeiffer und Blank hervorragend und ein
äußerſt ſchwer zu nehmendes Hindernis. Die
Läuferreihe, die ein unheimliches Penſum an
Arbeit zu leiſten hatte, bot eine gleichmäßig
gute Leiſtung. Stahl iſt jedoch vor ſeinen
Mit=
ſpielern zu nennen. Der Sturm bot wohl eine
abgerundete Leiſtung, aber man kann ſich des
Eindrucks nicht erwehren, daß es nicht ſo richtig
geklappt hatte, zumal man weiß, daß ſchon ganz
andere Stürmerleiſtungen gezeigt wurden. Ein
Fehler war es ohne Zweifel, daß man die
Außen=
ſtürmer zu wenig einſetzte, deren Wurfkraft das
Spielgeſchehen vielleicht eindeutig geklärt hätte.
Spalt war bis zu ſeiner Verletzung einer der
Beſten. Sommer, ſonſt immer der „Tank” der
Elf, konnte diesmal nicht reſtlos überzeugen.
Leonhardt leiſtete im Feldſpiel ſehr gute Arbeit.
Das Torewerfen ſchien ihm aber noch einige
Schwierigkeiten zu bereiten. Die beiden Außen
hatten, wie bereits beſchrieben, zu wenig
Mög=
ſichkeiten, ihr wahres Können zu zeigen. Sie
ſügten ſich aber recht gut in den Rahmen des
Zuſammenſpiels ein.
Herrnsheim ſtellt eine kräftige, gut
durchgebildete Mannſchaft ins Feld, die mit
Recht den zweiten Tabellenplatz inne hat. Die
ſchere Ballbehandlung und die außerordentliche
Schnelligkeit macht ſie zu einem ganz
gefähr=
lichen Gegner. Vor einem verläßlichen
Torwäch=
ter ſteht eine ſehr ſtabile und harte
Verteidi=
gung, die nur ſelten dem gegneriſchen Sturm
Schußmöglichkeiten läßt. Die Läuferreihe ſcheint
Vorenkſcheidung in Südweft.
Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Südweſt:
Landespol. Darmſtadt — TSV. Herrnsheim 5:4
TT. Haßloch — SV. 98 Darmſtadt.
7:7
FSV. Ffm. — VfR. Kaiſerslautern ausgefallen
SV. Wiesbaden — St. Ingbert
5:6
Im Gau Südweſt fiel auf dem Exert die
Vor=
entſcheidung: Die Landespolizei konnte den
Ta=
bellenmeiſter Herrnsheim nach einem
hartnäcki=
gen Kampf mit 5:4 Toren beſiegen und ihren
Vorſprung auf zurzeit 3 Punkte ausdehnen. Im
zweiten Treffen Haßloch — SV. 98 Darmſtadt
holten ſich die 98er mit dem 7:7 einen
wichti=
gen Punkt. Das Spiel FSV. Ffm. —
Kaiſers=
lautern fiel aus, und im letzten Treffen mußte
der SV. Wiesbaden die Ueberlegenheit von
St. Ingbert mit 5:6 Toren anerkennen. In
der Reihenfolge der Tabelle hat ſich nichts
ge=
ändert. Die Tabelle nach dem 29. Dezember:
der ſchwächſte Mannſchaftsteil zu ſein. Sie ſpielt
zu defenſiv und kann daher in geeigneten
Mo=
menten ihrem Sturm keine Stütze ſein. Der
Sturm hat in Embach l und Worms ſeine
wert=
vollſten Kräfte.
Als Schiedsrichter Bauer=Biebrich die
Mann=
ſchaften zur Feldmitte führte, hatten ſich
fol=
gende Kämpen zur Verfügung geſtellt:
Landespolizei; Keimig. Pfeiffer, Blank
Stahl, Daſcher Unmacht, Stahlecker, Sommer,
Leonhardt, Spalt und Stühlinger.
TV. Herrnsheim: Kiſſel. Janſon, Ernſt,
Köſtner Seberger. Uhl. Worms, Zache,
Wie=
gand. Embach l und Embach II.
Der Spielverlauf:
Der Anwurf von Lp. wird im Strafraum
abgefangen. Im Gegenzug muß Keimig einen
Strafwurf Embachs unſchädlich machen. Vorerſt
hat aber Lp. eine Kleinigkeit mehr vom Spiel.
Stühlinger iſt gut durchgekommen, ſchießt aber
knapp daneben. Sommer vergibt freiſtehend eine
totſichere Sache. Stühlinger klebt eine Bombe
ans Außennetz. Allmählich kann ſich H. von dem
Druck freimachen, ohne daß ein Tor gefallen
wäre. Worms ſetzt einen pfundigen Strafwurf
aufs Tor, aber Keimig hält prachtvoll.
Stahl=
ecker ſchießt ſcharf in die Ecke; Kiſſel jedoch hält
ſehr gut. Auf und ab geht der verbiſſene Kampf.
Endlich, in der 13. Minute, fällt der 1. Treffer
für P. Daſcher hat an den freiſtehenden Spalt
gegeben, und deſſen ſcharfer Schuß flitzt zum 1:0
etz.
annender wird das große Rennen.
Blitz=
wechſeln die Situationen. Eben knallt
b einen Strafwurf über das Gehäuſe, da
iſſel ſchon wieder Schüſſe von Spalt und
r abwehren. Dann wieder ein
Embach=
urf, alles ſieht Tor; aber Keimig hat ſich
r äußerſten Ecke das Leder geholt. Der
eich hängt ſozuſagen in der Luft. In der
nute gelingt es dann auch Worms einen
daren Treffer anzubringen. 1:1.
Vier Minuten ſpäter ſetzt Sommer eine
Bombe auf den Kaſten. Kiſſel hält, aber der
Ball entfällt ihm und rollt über die Linie. 2:1.
Im Gegenzug knallt Worms an den Pfoſten. Eine
Minute vor Halbzeit fällt wiederum der
Aus=
gleich. Embach 2. iſt gut durchgekommen,
ſchießt, Keimig hält, aber der Ball rutſcht
den=
noch in die obere Ecke. 2:2. Mit dieſem Reſultat
geht es in die Halbzeit.
Nach dem Wechſel iſt Lp. wieder tonangebend.
Schon in der 31. Minute muß Kiſſel erneut
hinter ſich greifen. Spalt hat einen
Straf=
wurf verwandelt. 3:2. H. iſt vorübergehend
etwas aus dem Konzept gebracht. Dies nutzt die
P. aus. Sommer kann einige Minuten ſpäter
durch einen wie aus der Piſtole geſchoſſenen
Strafwurf, und der mit dem Sturm gegangene
Stahl durch ſaftiges Feldtor auf 5:2 erhöhen.
In dieſe Spielperiode fällt Spalts Verletzung.
Mit halber Kraft läuft nun die
Kombinations=
maſchine weiter. H. kommt nun ſtark auf.
Em=
bach ſchießt einen Strafwurf, den Keimig
her=
vorragend hält. In der 41. Minute wird er aber
doch geſchlagen. Worms hat ihm mit einem
unhaltbaren Wurf das Nachſehen gegeben. 5:3.
Zwei Minuten ſpäter diktiert der Schiedsrichter
einen 13=Meter=Ball wegen, einer Kleinigkeit,
wie ſie zu Dutzenden während eines Spieles
vor=
kommen können. Auch dieſen Ball muß Keimig
paſſieren laſſen. 5:4.
Der Kampf wird nun ſehr hart und man iſt
in der Wahl der Abwehrmittek nicht ſehr
wähle=
riſch. Auf der einen Seite ſieht man energiſches
Verteidigen des einmal errungenen Vorſprungs,
auf der anderen Seite Aenderung des Reſultats
um jeden Preis. Lp. muß mit ganz großem
Können aufwarten, um Erfolge zu verhindern,
Auch die Generaloffenſive von H. bringt nichts
mehr ein. Die grüne Verteidigung ſteht eiſern
und elaſtiſch ſteht Keimig im Tor. Die Minuten
ſtreichen dahin, während H. ſich vergeblich
ab=
müht, wenigſtens ein Unentſchieden
herauszu=
holen. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters macht
einem einzigartigen Ringen um die Siegespalme
ein Ende.
Die Landespolizeimannſchaft wird es zu
ſchätzen wiſſen, daß ſie mit dieſem Sieg nicht nur
ihrem Verein, ſondern auch der Stadt
Darm=
ſtadt die Vorherrſchaft im Handball geſichert
bat.
Hü.
SV. 98 holt 4 Punkt in Haßloch!
TV. Haßloch-Sp.98 Darmſtadt
777 (4:3).
Unter nicht gerade günſtigen
Platzverhält=
niſſen wickelte ſich in Haßloch ein ſehr ſchönes
und immer im Rahmen des Erlaubten
bleiben=
des Spiel ab.
Haßloch hat Anwurf und legte ſofort ein
gutes Tempo vor, was dem Platzbeſitzer in der
zweiten Minute die Führung durch den
Mittel=
ſtürmer einbrachte. In der 5. Minute heißt es
ſchon 2:0 durch den Halbrechten, der einen
Straf=
ſtoß verwandelt. Das war etwas überraſchend
für die 98er. Ein ſchönes Zuſammenſpiel
Kal=
tenbach=Merz bringt endlich in der 12. Minute
den erſten Gegentreffer, jedoch verwandelt der
Mittelſtürmer von Haßloch einen abgegebenen
Strafſtoß in derſelben Minute zum 3:1 für
Haß=
loch. Ein Angriff der 98er wird abgewehrt, der
rechte Verteidiger von Haßloch erhält den Ball,
bricht durch und ſchießt für Henß unhaltbar den
4. Treffer. Henß, der ſchon einige Sachen gut
abgewehrt hat, kann nun ſein Können beweiſen
und hält einige Bomben wunderbar, ja ſeine
Abwehr wird immer noch beſſer. Verſchiedene
Durchbrüche der 98er bleiben aber ohne Erfolg.
Kurz vor Halbzeit können die 98er ein ſchönes
Kombinationstor Kaltenbach=Freund=Merz
auf=
holen.
Der Anwurf von SV. wird abgefangen, den
verhängten Strafwurf verwandelt der
Halb=
linke zum 5:3 für Haßloch. Das Spiel wird
im=
mer ſchneller. Nun folgt eine Drangperiode der
98er, durch 3 Strafſtöße des Halbrechten können
ſie ſogar zum erſtenmal die Führung an ſich
reißen. Feldtore waren ſchlecht zu erzielen, da
beide Hintermannſchaften ſämtliche Angriffe gut
abwehren, überhaupt überboten ſich jetzt alle
Verteidiger mit Leiſtungen. Der Rechtsaußen
von Haßloch erzielte den Ausgleich und der
Halblinke ſogar die Führung, das war
aller=
dings ein vermeidbares Tor. Haßloch will mit
aller Gewalt noch ein Tor erzielen, aber die
Ab=
wehr des SV. iſt auf der Hut. Noch 5 Minuten
ſind zu ſpielen, da endlich erzielt der Halbrechte
des SV. den erſehnten Ausgleich. Nun kommt
die große Chance, eine Minute vor Schluß
er=
hält der SV. einen Strafſtoß, der aber ſchlecht
gezielt war und von Haßloch abgewehrt wird.
Haßloch beſitzt eine körperlich gute und ſtabile
Mannſchaft, vor allen Dingen ſehr ſchnell iſt
der Sturm, der aus allen Lagen ſchießen kann.
Henß erhielt dadurch viel Arbeit, aber er
ver=
richtet dieſelbe ſehr gut. Die zwei Erſatzleute des
SV. hielten ſich gut, leider war der Rechtsaußen
in der zweiten Halbzeit etwas zu nervös und
verlor daher den Ueberblick. Haßlochs Stärke iſt
die Verteidigung ſowie die rechte Sturmſeite.
Feſtgeſtellt ſei, daß die Mannnſchaft des SV. 98
mit ihrem Spiel gegen den letzten Sonntag nicht
wiederzuerkennen war.
Schiedsrichter Schönmehl=Mainz=Kaſtel leitete
gut vor den ſehr anſtändigen 900 Zuſchauern.
Ma.
Viktoria Griesheim — TV. Birkenau 10:7 (3:0).
Das Handballſpiel endete mit einem Siege
der Griesheimer, wobei man von beiden Seiten
Leiſtungen zu ſehen bekam, die wirklich begeiſtern
konnten. In der erſten Halbzeit hatte Gr. mehr
vom Spiel, welches auch mit 3:0 Toren zum
Ausdruck kommt. Allerdings hätte hier Gr. noch
einige Tore erzielen können, wenn mehr
geſchoſ=
ſen worden wäre. Nach der Pauſe wird Birkenau
zuſehends beſſer, Gr. dagegen läßt nach. Die
Gäſte kommen zum erſten Gegentreffer,
poſtwen=
dend ſtellt Griesheim die alte Tordifferenz
wie=
der her. Nun kommt Birkenau ganz groß in
Fahrt und erzielt Tor auf Tor. Mit 6:4 Toren
liegt jetzt Birkenau im Vorteil und glaubt nun
gewonnenes Spiel zu haben. Da beſinnt ſich Gr.
wieder auf ſein Können. Unter den
Anfeuerungs=
rufen der Zuſchauer wird das gegneriſche Tor
hart beſtürmt und ſchon heißt es 9:6 für
Gries=
heim. Birkenau holt noch ein Tor auf, doch mit
dem 10. Tor für Griesheim iſt das Spiel
been=
det. Griesheim ſpielte ohne Knoth im Tor, was
jedoch für die 6 gegneriſchen Tore nicht
aus=
ſchlaggebend war. — Reſ. 9:4 (3:4), 1. Jgd. —
Jad. TV. Semd 1036 (4:3).
Nr. 357
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 30. Dezember 1935
Große Handball=Ueberraſchungen
im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe Staffel 5: Lorſch
Tv. Pfungſtadt 4:1 (0:1), 46 Darmſtadt — Nied.=
Liebersbach 22:4 (9:3), Germania Pfungſtadt —
Bickenbach 14:2 (6:1), Vikt. Griesheim —
Bir=
kenau 10:7 (3:0).
Staffel 6: Worfelden — Tv. Arheilgen
4:4 (2:1), Mörfelden — Merck 5:6 (3:2),
Braunshardt — 04 Arheilgen 8:7 (6:5).
Staffel 7: Reinheim — Groß=Zimmern
7:6 (3:2), Momart — König 7:4 (2:3), Groß=
Umſtadt — Nieder=Klingen 7:10 (4:6).
Die wichtigſten Ereigniſſe.
Bickenbach dem Abſtieg verfallen. Mercks
Sieg in Mörfelden rettet nicht nur die eigene
Elf vor dem Abſtieg, ſondern 04 Arheilgen noch
mit. Hat Groß=Zimmern durch die Niederlage
in Reinheim ſeine Meiſterſchaft gefährdet? Große
Verwicklungen wegen des Abſtiegs in der
Oden=
waldſtaffel.
Zur neuen Lage.
Wer nennt die Möglichkeiten alle, die mit
„wenn” anfangen, ſo man den Tabellenſchwanz
im Odenwald betrachtet. Geſtern vor den
Spie=
len ſah es ähnlich in der Arheilger Kante aus.
Doch Merck löſte mit einem Hieb (in letzter
Mi=
nute fiel das ſiegbringende Tor in Mörfelden)
den gordiſchen Knoten. Sollte es im Odenwald
genau ſo glatt gehen, dann müßten Momart und
König daheim gewinnen. Groß=Umſtadt und
Nieder=Klingen hätten dann das bittere Ende
für ſich. Da nicht anzunehmen iſt, daß
Mörfel=
den in Braunshardt einen Punkt holt, kann man
heute ſchon ſagen, daß beide Arheilger Vereine
und Merck wieder im Wagen ſitzen, während das
nördliche Ried in der Bezirksklaſſe nicht wieder
mitfährt. Nauheim hat nicht bis zum letzten
Atemzuge gekämpft, ſondern iſt freiwillig
aus=
geſtiegen.
Ein Wort auch den Bickenbachern, da wir
ihren Werdegang im Handball noch gut im
Ge=
dächtnis haben. Welche Freude war doch damals
in die aufſtrebende Elf eingezogen, als man
da=
heim gegen den großen Bruder Tv. Pfungſtadt
„nur” 1:2 verloren hatte. Dann die Zeit
Hen=
nemanns. Als dieſer zu SV. 98 abgewandert
war, Dingeldey, Keil, Karl Schneider, Jakobi.
Noch kürzlich kämpfte Jakobi daheim wie einſt.
Den geſtrigen Gang nach Pfungſtadt machte er
nicht mehr mit. Dingeldey war der einzige
Mann, aus großer Zeit. — Jener Zeit, als
Bickenbach von Meiſterwürde umſtrahlt mit
Herrnsheim im Aufſtiegſpiel zuſammengetroffen
war und die Embachelf nur ein Tor (Strafwurf:
Embach) in Bickenbach erzielen konnte. Dieſes
Treffen ging damals 2:1 gewonnen. Und noch
eins: Der SV. 98 Darmſtadt als Zugnummer in
Bickenbach. Das waren Zeiten. Nun, von
Bicken=
hachs Jugend iſt ſchon viel geſprochen worden.
Vielleicht in ein paar Jahren..
Das Wichkigſte von den Spielfeldern:
Lorſch — Tv. Pfungſtadt 4:1 (0:1).
Eigent=
lich waren die Gäſte mit einer Beſetzung nach
Lorſch gefahren, von der man ſiegreiche
Heim=
kehr erwarten konnte. Schauermann ſelbſt leitete
den ſcharfen Kampf. Aber, wie ſchon öfters, kein
Saftſchuß im Sturm. Nur Liebig quetſchte ein
mageres Tor. Nach der Pauſe drehte Lorſch den
Spieß um und bombardierte Grünigs Kiſte, ſo
daß es mit 4:1 noch gnädig abging.
Worfelden — Tv. Arheilgen 4:4 (2:1). Nach
einem früchterlichen Schlamaſſel mit den
Reſer=
vemannſchaften bereinigten die erſten
Garni=
turen die Atmoſphäre wieder und zeigten ein
Spiel, das die Gäſte eins ihrer beſten der
dies=
jährigen Runde nennen. Die Parteien
ebenbür=
tig, Worfelden legte zunächſt zwei Tore vor.
Ar=
heilgen holte vor der Pauſe noch eins auf und
glich dann aus 2:2, 3:2 und 4:3 und wiederum
remis 4:4. Den ſiegbringenden Treffer
Arheil=
gens durch Büttner als Fernſchuß wertete der
Schiedsrichter als „Abſeits” nicht. Braun war
wieder in der Partie für Fleck, ſo daß auch der
Sturm endlich mal eine geſchloſſene Aktion zeigte.
Die Tabellen nach dem neueſten Stand.
Germania Pfungſtadt 12 120:45 21 1846 Darmſtadt 12 129:56 21 Viktoria Griesheim 12 77:62 15 Tv. Pfungſtadt 13 68:70 12 Lorſch .. . . 12 44:54 12 Birkenau . . 13 95:111 10 Vickenbach . . 12 72:86 Nieder=Liebersbach ." 12 45:156 Braunshardt 11 78:51 21 Egelsbach . 11 52:61 12 Worfelden . . 11 40:39 10 Tv. Arheilgen 10 44:41 Merck. 10 48:56 04 Arheilgen 12 47:49 Mörfelden . . 11 50:62 Groß=Zimmern 11 99:74 18 Erbach . . 10 81:61 15 Reinheim . . 10 80:60 13 Momart . 10 60:59 Groß=Umſtadt . 10 57:71 „König". 10 30:57 Nieder=Klingen . 11 59:84 6
Die wichtigſten Spiele am nächſten Sonntag:
Tv. Pfungſtadt — 46 Darmſtadt, Braunshardt —
Mörfelden, Merck — Worfelden, Tv. Arheilgen
— Egelsbach, König — Reinheim, Groß=Umſtadt
— Erbach, Groß=Zimmern — Mommart,
Wall=
dorf — Dreieichenhain, Jahn 75 — TSV. Langen,
Germania Eberſtadt — Hahn, Büttelborn —
Tſchft. Griesheim und der Lokalkampf:
Beſ=
ſungen — Reichsbahn.
TSG. 46 Darmſtadt — TV. Nieder=Liebersbach
22:4 (9:3).
Unter ſehr günſtigen Platzverhältniſſen wickelte
ſich ein ſehr ſchönes Spiel ab, das die Gäſte bis
zur 15. Min. ausgeglichen halten konnten. Ihre
flinke Spielweiſe machte den 46ern immer
wie=
der zu ſchaffen und nur durch den beſſeren Ein=
ſatz kurz vor den 30 Minuten nach der Pauſe
wurde erſt das hohe Ergebnis erreicht. Die
Gäſtemannſchaft bot bei weitem mehr, als es
das Ergebnis vermuten läßt, hatte jedoch im
Tor nicht die beſte Kraft zur Stelle, ſo daß noch
einiges hierbei zu entſchuldigen iſt.
Die 46er Elf hatte nicht die Leiſtungen nötig,
wie man ſie ſonſt bewundern konnte, und paßte
ſich der Spielweiſe der Gäſte beinahe an; bei
beſſerem und verſtändigerem Zuſammenſpiel
wäre ein höheres Torergebnis möglich geweſen.
In der Gäſtemannſchaft überragten die
Ver=
teidigung und die beiden Halbſtürmer, ſehr
eif=
rig noch der kleine Linksaußen. Schwach blieb
die Läuferreihe, die bis zur Hälfte der erſten
Halbzeit gute Anſätze zeigte, dann aber ſehr
zerfahren ſpielte und ſich am Spielaufbau nicht
mehr beteiligte, was dann zu der hohen
Nieder=
lage führte. Der 46er Sturm konnte auch trotz
des hohen Sieges nicht befriedigen, denn das
Zuſammenſpiel war nicht, oder aber doch ſehr
wenig Mannſchaftsleiſtung. Bei ſtärkeren
Hin=
termannſchaften iſt mit den Einzelleiſtungen
ſehr wenig oder auch nichts zu erreichen.
Das Spiel verlief: 1:0, 1:1, 2:1, 3:1, 3:2.
4, 5, 6, 7. 8, 9:2, 9:3 Halbzeit, dann kann der
Halbrechte nochmals überraſchend durchbrechen
zum 9:4, von da ab geht es ohne Halt in
glei=
chen Abſtänden bis zu 22:4. Die Gäſteelf dürfte
dieſes Treffen als Lehrſpiel gewertet haben, ſie
nahm die Niederlage mit Anſtand hin und
kämpfte unverdroſſen bis zum Schlußpfiff.
Günd=
ling=Bürſtadt hatte ein leichtes Amt.
TSG. Reſerve — SV. 98 Reſerve 2:6. Zwei
ſpielſarke Mannſchaften, die ſich im
Kräftever=
hältnis nicht nachſtanden, aber die Gäſte
brach=
ten den beſſeren Sturm mit, wobei die
Straf=
würfe den Ausſchlag gaben."
Germania Pfungſtadt — Tv. Bickenbach
14:2 (6:1).
Die auf ihrem Platze ſo gefürchteten
Bicken=
bacher jetzt in Pfungſtadt zu ſehen, waren viele
Zuſchauer gekommen. „Drüben 5:6, und die
46er nur knapp 4:6, das muß heute ein
Spiel=
chen geben.” In dieſem Sinne erwartete man
das Geſchehen auf dem Spielfelde und wurde
arg enttäuſcht — durch Bickenbach.
Die Gäſte ſtellten den geſamten Angriff mit
Erſatz. Wohl gelang ihnen vom Anwurf weg
ein Durchbruch des unbewachten Rechtsaußen,
der zum Tore führte. Dann aber belagerte
Germania das Bickenbacher Tor, doch die
beſt=
gemeinten Würfe gingen daneben. So dauerte
es 10 Minuten, bis ein Strafwurf
Meher=
höfers endlich den Bann brach. Nun „rauſchte‟
es, 6:1 bis zur Pauſe und gleich 8:1. Dann
abermals 10 torloſe Minuten, denen ein
Tor=
hagel von abermals 6 Treffern folgte.
Bicken=
bach hatte eine Strafwurfchance noch
ausge=
nutzt. So endete der vielbeſprochene Kampf als
gänzlich einſeitige Sache der Germanen mit
14:2.
Eine Unmenge Strafwurfentſcheidungen
wurden gefällt. Achtzehn für Germania und
drei für Bickenbach. Hierin ſpiegelt ſich das
Geſchehen auf dem Spielfelde wider. Der
Gäſteſturm rannte meiſtens die Verteidigung
an, ſo daß die Strafwürfe für Germania
lau=
ten. Klüger hierin war der Germanenſturm.
Jeweils wurde vor dem ſperrenden
Vertei=
diger ein Haken geſchlagen, ſo daß dieſer meiſt
zum Feſthalten griff, um den Germanenſtürmer
nicht entwiſchen zu laſſen. Der Erfolg:
Straf=
wurf gegen Bickenbach. Und doch lag hierin
ein Mangel im Germanenſturm. Wie ſelten
bieten ſich doch die Momente, ein Pflichtſpiel
gleichzeitig als Lehrſpiel zu benutzen, wozu
geſtern ſo reichlich Gelegenheit war. Viel lieber
ſieht es doch der Handballkenner, wenn
Feld=
tore fallen, als einen ſchwachen Gegner mit
Strafwürfen niederzureiten, wobei es gänzlich
unangebracht iſt, daß man den ſperrenden
Ver=
teidiger den Ball ins Geſicht wirft. — Die einſt
ſo heißblütigen Bickenbacher nahmen die
Nie=
derlage mit Gleichmut hin.
TSV. Braunshardt — 04 Arheilgen 8:7 (6:5).
Bei dieſem Spiel ging es für die Arheilger
Mannſchaft um den Verbleib in der
Bezirks=
klaſſe. Und man muß der Gaſtmannſchaft ſchon
beſcheinigen, daß ſie mit einem ungebrochenen
Eifer das Spiel von Anfang bis zum Schluß
beſtritt und die Braunshardter Mannſchaft zur
reſtloſen Hergabe’ ihres ganzen Könnens
zwang. Erſt mit dem Schlußpfiff war das
Spiel entſchieden, und wenn das Reſultat
um=
gekehrt gelautet hätte, dann war es ebenfalls
gerecht. Braunshardt verdankt ſeinen knappen
Sieg lediglich der größeren und
durchſchlag=
kräftigeren Wurfkraft ſeines Sturmes, obwohl.
dieſer heute mehr als ſonſt, bei weitem nicht
die Leiſtung früherer Spiele aufwies. Auch die
Hintermannſchaft ſamt dem Torwächter hat
ſchon beſſere Tage gehabt.
In der Arheilger Mannſchaft war eigentlich
kein ſchwacher Punkt feſtzuſtellen, jeder ſpielte
mit einer nicht zu übertreffenden Hingabe. Man
muß unbedingt den Eindruck haben, daß, wenn
die 04 Mannſchaft lauter ſolche Spiele hingelegt
hätte, ſie nicht mit am Ende der Tabelle zu
finden wäre. Es wäre bedauerlich, wenn ſie
das Pech hätte, aus der Bezirksklaſſe
ausſchei=
den zu müſſen.
Das Spiel war von Anfang bis Ende ſchnell
und ſehr aufregend. Denn keiner glaubte
da=
ran, daß es der vor= und auch diesjährige
Staffelſieger, als er noch kurz vor Schluß mit
7:6 Toren im Hintertreffen lag, zum Schluß
doch noch ſchaffen würde.
Der gut leitende Schiedsrichter ſorgte dafür,
daß ſich das Spiel in einem anſtändigen und
ſportlichen Rahmen abwickelte.
Joſef Schleinkofer, der frühere
deutſche Amateur=Europameiſter im Boxen, trug
vor 3000 Zuſchauern in Buenos=Aires ſeinen
erſten Südamerika=Kampf aus. Der Münchener
wurde von ſeinem viel ſtärkeren Gegner, dem
Argentinier Escudo, nach Punkten geſchlagen.
Der Opert
Die Winkerſporkler
hoffen auf „gukes” Wekter.
Das neue Sportjahr 1936, das Jahr der erſten
Austragung der Olympiſchen Spiele in
Deutſch=
land, wird einen etwas ruhigen, aber trotzdem
gehaltvollen Auftakt nehmen. Es wird am
Neu=
jahrstag in allen Sportarten keine Ueberfülle
von Veranſtaltungen geben, was aber die
Fuß=
baller, Handballer, Rugby=Sportler, Radfahrer,
Winterſportler uſw. vorhaben, wird an
Quali=
tät nichts zu wünſchen übrig laſſen. Im
Fußball
ſind nur Freundſchaftsſpiele und
Repräſentativ=
treffen geplant. Die Städtemannſchaften von
Frankfurt=Offenbach und Kaſſel tragen in
Offen=
bach einen Kampf aus, der für die dem Gau
Südweſt angehörenden Frankfurter und
Offen=
bacher Spieler zugleich zur Vorbereitung und
Probe für die am 5. Januar in Augsburg
ſtatt=
findende Bundespokal=Vorſchlußrunden=
Begeg=
nung mit dem Gau Bayern dient. Im Gau
Süd=
weſt werden außerdem noch einige Auswahlſpiele
durchgeführt, und zwar in Egelsbach,
Seligen=
ſtadt, Lampertheim, St. Wendel, Homburg
(Saar), Neuſtadt a. d. H., Bad Kreuznach und
Aſchaffenburg.
Von ſüddeutſchen Freundſchaftsſpielen ſind vor
allem die Kämpfe Stuttgarter Kickers — 1. FC.
Nürnberg und Phönix Ludwigshafen — Pfalz
Ludwigshafen hervorzuheben. Beſonders das
Auftreten des deutſchen Pokalmeiſters, 1. FC.
Nürnberg, in Stuttgart dürfte ſeine
Anziehungs=
kraft nicht verfehlen.
Auf Reiſen befinden ſich von ſüddeutſchen
Mannſchaften der FSV. Frankfurt und Bayern
München. Die Frankfurter beſchließen ihre
Frankreichfahrt in Le Havre und die Münchener
Bayern geben ein Gaſtſpiel bei Racing
Straß=
burg, deſſen Sturm bekanntlich der frühere
Bayern=Mittelſtürmer Oſſi Rohr führt. Im
Reich liefern ſich Hertha=BSC. Berlin und der
Dresdener SC. am Berliner Geſundbrunnen
einen beachtenswerten Freundſchaftskampf.
Handball.
In Mannheim wird der SV. Waldhof einen
intereſſanten ausländiſchen Gaſt zum Gegner
haben. Der ſchweizeriſche Handballmeiſter
Graß=
hoppers Zürich, der am Sonntag bereits bei
Eintracht Dortmund angetreten war und dort
gutes Können zeigte, wird ſicherlich auch die
her=
vorvagende Waldhof=Mannſchaft zur Hergabe
Großkampftag
der Darmſtädker Sporkkegler.
Hermann Thümmel, DK. 1911, Vereinsmeiſter
1935/36. — Ferdinand Frank, Chattia,
Senioren=
meiſter. — Elli Wilbert, Goldene Kugel,
Frauenmeiſterin.
Die am Sonntag zu Ende geführten
Aus=
ſcheidungskämpfe um den Vereinsmeiſter 1935/36
geſtalteten ſich zu einem Großkampftag im
Darmſtädter Kegelſport. Die Leiſtungen in den
letzten Starts der Spitzengruppe ließ die
Span=
nung bis auf das Aeußerſte ſteigern, denn erſt
die letzten Kugeln haben den Meiſter
entſchie=
den Wie bereits erwähnt, wurde Kegelbruder
H. Thümmel für das Jahr 35/36 Vereinsmeiſter.
Der Titel iſt ſomit an keinen Neuling gefallen,
denn ſchon jahrelang kämpfte er in der erſten
Kampfmannſchaft für die Farben des
Darm=
ſtädter Keglervereins. Zweiter in dem
Aus=
ſcheidungskampf wurde H. Bangert. Aus der
ge=
ringen Differenz in dem Geſamtergebnis iſt zu
erſehen, daß es dem Sieger nicht leicht gemacht
wurde, den Titel zu erringen.
Die letzten Ergebniſſe des Endlaufes (200=
Kugelkampf) ſind: Grün 1088 Holz, Thümmel
1077 Holz. Feldmann 1076, Ringler 1069,
Satt=
ler 1067, Bangert 1064, Bender 1059, Mees 1051,
Becher 1046, Rößler 1019, Harres 1001.
Geſamtergebniſſe: 1. Thümmel 3277 Holz.
Vereinsmeiſter; 2. Bangert 3270; 3. Grün 3263;
4. Becher 3243; 5. Feldmann 3235; 6. Ringler
3201; 7. Sommer 3191; 8. Mees 3190; 9.
Satt=
ler 3177: 10. Wilbert 3158; 11 Arnoldt 3156;
12. Harres 3156; 13. Berg 3154; 14. Mayer
3150; 15. Pohl 3138: 16. Müller O. 3133: 17.
Rößler 3122: 18. Schüßler 3114: 19. Volz 3104:
20. Schmidt 3097; Jakob 3093; Dahlem 3093;
Mohr 3090; Paul 3090; Reichert 3081; Bender
3071: Wagner 3066; Kohnle 3065, Schrottmeier
3044: Daab 3041: Staubach 3038; Thomas 3031;
Belz 3026; Lutz 3025; Hanſel 3002.
Seniorenmeiſter in dem 400=Kugelkampf
wurde wieder Kegelbruder Frank. Seine gute
Form und gleichmäßigen Leiſtungen haben ihm
zu dem Titel in dieſer Klaſſe auch in dieſem
Jahre verholfen.
Geſamtergebniſſe der Senioren: 1. Frank 2099
Holz, Seniorenmeiſter; 2. Kern 2081; 3.
Schin=
nerl 2076: 4. Horn 2041.
Die Frauenmeiſterſchaft, die ebenfalls in
einem 400=Kugelkampf ausgetragen wurde,
konnte wiederum von der Altmeiſterin Frau
Wilbert verdient errungen werden. Ihre gute
Form und gutes Können haben ihr den Sieg
leicht gemacht.
Geſamtergebniſſe der Frauen: 1. Frau
Wil=
bert 2165 Holz. Meiſterin; 2. Frl. Bäumer 2136.
Dem Meiſter ſowie der Meiſterin ein „Glück
auf” und „Gut Holz” für die kommenden
Gau=
meiſterſchaftskämpfe.
Toni Bader ſetzte ſich beim Skiſpringen in
Oberammergau gegen die beſten deutſchen
Sprin=
ger erfolgreich durch. Er gewann mit Sprüngen
von 60 und 64 m und Note 220,2 vor
Haſel=
berger=Traunſtein, Marr=Oberhof, Sörenſen=
Partenkirchen und Stoll=Berchtesgaden. Den
weiteſten Sprung des Tages ſtand der
Jung=
mann Kraus=Johanngeorgenſtadt mit 67 m.
an Neujahr.
ihres ganzen Könnens zwingen. In Berlin win
in der neuen Deutſchland=Halle ein Handball
Turnier abgewickelt, das jedoch nur einen
loka=
len Charakter hat, da an ihm lediglich Berline=
Gauliga= und Bezirksklaſſen=Vereine teilnehmer
werden.
Radſport.
In Deutſchland wird es an Neujahr nur ein
Winterbahn=Veranſtaltung geben, und zwar in
Berlin. Im Ausland bringt die Kopenhagener
Winterbahn an Silveſter und Neujahr ein 25=
Stunden=Mannſchafts=Rennen zur Durchfüh
rung, während Paris und Baſel mit Flieger
und Dauer=Rennen aufwarten. In Kopenhagen
und Baſel werden auch deutſche Fahrer am
Start ſein.
Winterſport.
Unſere Winterſportler erwarten Neujahr mit
ganz beſonderen Hoffnungen. Nach dem Wetter
ſturz an Weihnachten, der die zahlreichen
Veran=
ſtaltungen zwar nicht unmöglch machte, aber in
der Durchführung doch behinderte, wünſcht mand
ſich für den Jahresbeginn zu einem „gführigen”
Schnee auch die nötige Kälte. Temperaturen von
einigen 20 Wärmegraden, wie ſie Garmiſch=
Partenkirchen zum Beiſpiel aufzuweiſen hatte,
Föhneinbruch und andere für den Winterſport
ler ziemlich unangenehme Dinge ſind jedenfalls
in die Neujahrswünſche der „Zünftigen” nicht
eingeſchloſſen.
Die bedeutendſte ſkiſportliche Veranſtaltung
des erſten Tages des Olympiſchen Jahres 1936
wird die Eröffnung der großen Olympia=Schanze
in Garmiſch=Partenkirchen ſein. Der Deutſche
Ski=Verband hat hierzu an acht Nationen
Ein=
ladungen ergehen laſſen, nämlich an Oeſterreich,
Norwegen, die Schweiz, Finnland, Frankreich,
Italien, Ungarn und Polen. Die meiſten
die=
ſer eingeladenen Länder werden ihre beſten
Springer an den Ablauf gehen laſſen, die
zuſam=
men mit der deutſchen Springerklaſſe einen
Vor=
geſchmack deſſen geben werden, was ſich bei der
Olympiſchen Sprungkonkurrenz tun wird.
Außer dieſem Hauptereignis verdienen jedoch
auch die winterſportlichen Wettbewerbe in
Schreiberhau, Oberhof, Bad Flinsberg, auf den
Oybin, in Krummhübel, Bayeriſch=Zell. Neu/
ſtadt, Altenau, Altenberg und im Walſerta
große Beachtung.
Im Eishockey ſteht in Deutſchland das
Turnier um den Leineweberpokal in Füſſen im
Mittelpunkt des Programms. Neben dem ver
anſtaltenden EV. Füſſen werden die
Zehlendor=
fer Weſpen und die Mannſchaft von BTE.
Bu=
dapeſt um den Turnierſieg kämpfen.
Ausſcheidungs=Schießen
für den Skädke=Wekkkampf
Frankfurk a. M.—Darmſtadt.
Bei den Ausſcheidungskämpfen am 28. und
29. 12. 1935 auf den Schießſtänden der SSK.
„Windmühle” für den Städte=Wettkampf
Frank=
furt a. M.—Darmſtadt beteiligten ſich 40
Schütz=
tzen. Die Ergebniſſe ſind folgende: Ehrig,
Hans, 325 Ringe; Gräf, Ernſt, 323; Schneider,
Heinrich, 319: Junck, Hermann, 316; Röder 314:
Breſtel, Paul, 310; Schmidt, Max, 310;
Berg=
höfer, Bernhard, 309: Emslander, Joſef, 308=
Link. Georg, 305; Schäfer, Auguſt. 302; Grün.
Fritz, 302; Praſſe, Albert, 301; Wilke, Ernſt,
301; Mohr, Adam, 295; Grimm, Karl. 293; Horn,
Adolf, 286; Volleth, Eduard, 283; Schmied,
Adolf, 282: Waldhaus, Alfred, 280: Wetzſtein.
Heinrich, 279; Kappel, Hans, 276; Ruch, Georg.
275; Hochmuth, Karl, 273; Schneider,
Bern=
hard, 270; Vogt. Sebaſtian, 269: Bender,
Hein=
rich, 269; Kunz, Karl, 268: Fiſcher, Heinrich,
267; Henkelmann, Karl, 266; Schütze, Walter,
266; Nold, Ludwig, 264: Dörr, Peter, 264; Rau,
Georg, 254; Hörr, Jakob, 249; Netz, Adam. 247;
Eckardt, Heinrich, 237; Boſch. Albert, 230;
Fer=
tig. Eugen, 220; Hermann, Georg, 210 Ringe.
Die in den drei Schießſportverbänden
orga=
niſierten Schützen erbringen hiermit den
Be=
weis, daß ſie nach einer Einheit ſtreben, wie ſie
der neue Deutſche Schützenverband anſtrebt.
Be=
mängelt wird nur, daß die Schießabteilungen
der Kriegervereine und ſonſtigen Sportvereine
licht vertreten waren, zumal es ſich hier um
die ſportliche Ehre der Stadt Darmſtadt handelt.
Das Schießen fand in reibungsloſem
Ver=
auf und in echter Schützenkameradſchaft ſtatt.
Gleichzeitig wird, darauf hingewieſen, daß
die oben aufgeführten Schützen ſich am 5. Jan.
1936, ab 9 Uhr vormittags, zum letzten
Aus=
ſcheidungsſchießen auf den Schießſtänden am
Karlshof einzufinden haben, um die
Zuſammen=
ellung der Mannſchaften endgültig vornehmen
Von den Ringermatten.
Vorwärts Gr.-Zimmern-Eiche Hanau
12:6.
In dieſem ſpannenden Kampfabend holte ſich
die Staffel des Athl.=SV. Vorwärts Groß=
Zim=
mern einen verdienten Geſamtſieg. In den
ein=
zelnen Gewichtsklaſſen gab es folgende
Aus=
gänge: Poth=Gr.=3. — Schmidt=H., Punktſieger
Poth. — Wörthge=Gr.=3. — Müller=H., Sieger
Wörthge durch Ausheber in der 8. Min. — Ohl=
Gr.=3. — Stief=H., Sieger Ohl in der 10. Min.
durch Armzug am Boden. — Weiher=Gr.=3. —
Heßberger=H., Punktſieger Heßberger. —
Rein=
hardt=Gr.=3. — Schultheiß=H., unentſchieden —
dies war der ſchwerſte Kampf des Abends —
— Angermeyer=Gr.=3. — Nelde=H., Sieger
Nelde. — Danz=Gr.=3. — Georgi=H., Sieger
Danz durch Armhebel in der 3. Min.
Das für Neujahr vorgeſehene Treffen gegen
TG. Dieburg findet nicht ſtatt, da der Gegner
abgeſagt hat. Die nächſten Kämpfe gehen dann
gegen Frankfurt 88 und den Hauptgegner
Ecken=
heim.
Dd ideicl
Oeſterreich)
Frankreiz
neiſten di
ihre beſte
die zuſa
en 90
S bei brn
vird.
Füſſen iu
en dem vei=
Zehlend=
BTE. B
Montag, 30. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 357 — Seite 7
MO UAeALAA
2)
„Es gibt auch unglückliche Könige. Der Wert des Menſchen
zigt ſich nicht in der äußeren Lebensſtellung, ſondern muß
inner=
lch zum Ausdruck kommen. Ich kann Ihnen leider nicht verbieten,
an mich zu denken, aber ich muß Ihnen ſagen, daß es ſchade iſt um
die Zeit, die Sie dabei vergeuden!“
In ihre Wangen ſtieg ein ſanftes Rot.
„Als zur Zeit der Chriſtenverfolgungen Kaiſer Nero unter
den Gläubigen wütete ...
„Es gab ſchon bei den Eiszeitmenſchen Männer, die ſo
un=
mitze Gedanken pflegten”, fiel ihm Johanne ſchnell in das Wort.
„In der Tat, Sie haben recht”, pflichtete ihr Gerſon höflich
bei. „Damals wurden die Mädchen gevaubt, die Männer ritten
gaf Maſtodonten und ſchlugen mit dicken Schachtelhalmen um ſich.
Ich glaube, daß unſere Familie von einem Eiszeitwüterich
ab=
ſtammt”, ergänzte er unverfroren.
„Sie ſind ein großes Kind, Gerſon, und Kinder ſind immer
urbeſcheiden in ihren Wünſchen. Man muß viel Geduld mit ihnen
haben, denn ſie verlangen unmögliche Geſchenke.”
„Ich weiß, Trompeten, Schaukelpferde und Eiſenbahnen. Auch
ih war ein Kind mit lockigem Haar und denke oft an meine
Groß=
mutter, wenn ich mich in Ihrer Geſellſchaft befinde.”
„Ein entzückendes Kompliment!” ſtellte Johanne entrüſtet feſt.
„Ich meine dabei Ihre Güte und Liebe und Ihr freundliches
Weſen.” Gerſon zog eine Zigarre heraus. „Darf ich ſie anzünden?"
„Gewiß!” Johanne war froh, über etwas anderes ſprechen zu
können. „Ich liebe ſogar den aromatiſchen Duft einer Zigarre.”
„Hm — tja —!” er zog mächtig daran, „das Stück koſtet zehn
Pfenmig, eine ausgezeichnete Sorte. Sie können nicht ahnen,
Fräu=
leän Johanne, wie wohl ich mich hier fühle. Das
Junggeſellen=
drſein iſt eine unverdiente Strafe für mich. Wie ſchön muß das
ſein, wenn man abends von anſtrengendem Dienſt nach Hauſe
kemmt und von der lieben Frau mit einem Kuß empfangen wird."
Er hatte nicht den Mut, anders zu ihr zu ſprechen; ihre
Gegen=
hart legte ihm Hemmungen auf, die er ſonſt nicht kannte, und
daraus entſprang auch ſeine Flucht in das Spöttiſche.
„Einmal muß ich Ihnen das ſagen. Ich kenne nur ein
Mäd=
chen in London, das ich fragen würde, ob ſie mich für das ganze
Leben haben möchte, und dieſes Mädchen ..."
„Sprechen Sie nicht weiter, Gerſon!” rief Johanne angſtwoll.
„Hören Sie! — Ich ſchulde Ihnen ſo viel Damk, daß ich nicht
veiß, wie ich ihn abſtatten ſoll. Gerade deshalb bitte ich Sie, es
mär zu erſparen, in Ihnen etwas anderes, als einen Gentleman
zu ſehen. Sie hätten mir ein guter, ehrlicher Freund ſein können
— ich gebe das gerne zu —, und ich ſah auch in Ihnen einen
un=
eigennützigen Kamevaden. Von dieſem würde ich die Dienſte, die
Sce mir erwieſen haben, bedenkenlos ohne Gegenleiſtung
anneh=
men. Von Ihnen kann ich das nun nicht mehr.” Mit blaſſem
Ge=
ſicht ſprach ſie weiter, und ihre Worte klangen jetzt eintönig und
wie einſtudiert. „Wenn Sie mich lieben, Gerſon, dann verlangen
Sce von mir nicht das Opfer, Sie wiederzulieben, es wäre zu groß.
Sce haben mich aus den Händen ſchlimmer Menſchen gerettet und
meine Dankbarkeit verdient. Aber es iſt etwas zwiſchen uns, das
uns trennt.” In ihren Augen ſchimmerten Tränen; mit beiden
Händen bedeckte ſie das Antlitz, und die bebenden Lippen.
Schweigend hatte ihr Gerſon zugehört.
Nun nahm er ihre Hände fort und ſah ſie mit ſeinen klugen
grauen Augen forſchend an. Sie erwiderte den Blick ohne Scheu
ſnd wartete zitternd auf ſeine Antwort.
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von Josef Kohlhofer
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„Ich bin Ihnen nicht böſe, Fräulein Johanne, daß Sie ſo
ſprechen”, ſagte er ernſt. „Die Ereigniſſe des Sonntags haben Ihre
Nerven angegriffen und in Ihnen einen Zuſtand krankhaften
Heroismus erzeugt. Auch ein anderes Mädchen hätte darunter
gelitten. Was ich für Sie tat, war meine Pflicht, und lediglich,
daß ich in großer perſönlicher Sorge um Sie war, hatte mit dieſer
Pflicht nichts gemein. Fräulein Johanne”, ſeine Stimme klang
jetzt rauh, „ich weiß nicht, warum Sie ſo zu mir ſprachen, aber ich
fühle es, daß Sie dazu noch etwas anderes beſtimmt hat. Auf
Ihre Worte näher einzugehen, erübrigt ſich. Ich wollte Ihnen ein
Freund ſein, ohne Eigennutz, und Sie haben mich dafür gekränkt,
aber laſſen wir es dabei, es iſt Ihr Wille, und er ſoll gelten!“
„Verzeihen Sie mir!” Ihre tränenfeuchten Augen richteten
ſich in ſtummer Bitte auf ihn.
Gerſon brachte verlegen ſeine Kravatte in Ordnung; wenn
ſie ihn ſo anſah, war er hilflos.
„Beantworten Sie mir eine Frage, Johanne, Fräulein
Johanne!” verbeſſerte er ſich. „Wenn ich geſtern oder vor einigen
Tagen zu Ihnen gekommen wäre, hätten Sie dann auch ſo zu mir
geſprochen, wegen des Gentlemans und ſo?‟
„Muß ich das ſagen?” fragte ſie leiſe.
„Sie müſſen nicht, aber ich bitte Sie darum!“
„Ich bin erſt heute anderen Sinnes geworden!“
„Aehnliches vermutete ich. Man muß mich bei Ihnen ſchlecht
gemacht haben, um das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen,
zu zerſtören. Kennen Sie ſchon Ihre neue Hausgenoſſin, Suſa
Prescott?‟
„Ihre Braut!” Johanne biß ſich erſchrocken auf die Lippen.
Gerſon glaubte, nicht recht gehört zu haben.
„Sie ſollen nicht darauf achten, was ich ſage”, ſetzte ſie
ſchnell hinzu.
„Suſa Prescott meine Braut! — Das könnte ein ſchlechter
Witz ſein oder eine Geſchmackloſigkeit, niemals aber die
Wahr=
heit. Die Komik eines derartigen Verlöbniſſes würde mich zu
Boden ſchmettern. Im Ernſt, Fräulein Johanne, wer hat Ihnen
dieſe herrliche Fabel erzählt?
„Suſa Prescott ſelbſt; ſie erſuchte mich, zu ſchweigen, und ich
bedauere es, mich verraten zu haben.”
„Und — Sie glaubten das ſo ohne weiteres?”
„Ich hatte keinen Grund, daran zu zweifeln; im übrigen war
es für mich nicht von beſonderer Bedeutung”, erklärte Johanne,
deren Stimmung einem ſtändigen Wechſel unterlag, brüsk. Sie
war beſorgt, in ihrer Teilnahme für Gerſon zu weit gegangen
zu ſein.
„Perſönlich benne ich Suſa Prescott überhaupt nicht. Es iſt
zu lächerlich, darüber noch zu ſprechen; wenn ich es trotzdem tue,
dann will ich damit nur Ihre zu große Vertrauensſeligkeit
frem=
den Perſonen gegenüber hervorheben. Es iſt kein Vorwurf, es ſoll
eine Bitte ſein, in Zukunft mehr Vorſicht walten zu laſſen, denn
ſchließlich beſteht noch die Möglichkeit, daß ich bei Ihnen zum
Familienvater von einem Dutzend Kindern geſtempelt werde. Der
Zweck dieſer Lüge iſt klar. Eine Entfremdung zwiſchen uns beiden
könnte gewiſſen Menſchen dienlich ſein und würde ihnen gewiſſe
Vorteile bringen. Doch wir wollen nicht weiter davon ſprechen,
Fräulein Johanne, unſere Unterhaltung hat ſich von ſelbſt in
an=
dere Bahnen gelenkt. Ich bat Sie ſchon einmal, mir Ihren Beſuch
bei Milton und Beſt zu ſchildem; wollen Sie heute meiner Bitte
nachkommen?” — Johanne ſchüttelte den Kopf. (Fortſ. folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 31. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Köln:
Früh=
konzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Zeit,
Waſſer=
ſtand, Wetter= u. Schneebericht. 8.15: Stuttgart:
Gym=
naſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.30: Nur Freiburg;
Werbe=
konzert. 9.45: Nur Freiburg; Heitere Stunde am
Sil=
veſtermorgen. 10.30: Nur Freiburg: Nachr. 10.45;
Sen=
depauſe. 11.15: Meldg. 11.30: Nur Frankfurt;
Gau=
nachrichten. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr.,
Schneeberichte. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſchlandſender: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00:
Wirtſchaftsbericht. 15.15: Gefährtinnen großer deutſcher
Komponiſten. Eine Hörfolge.
16.00: München: Nachmittagskonzert. 18.00: Das alte Jahr
vergangen iſt. Eine Funkfolge. 18.30: Mit Laſſo und
Peitſche. Haupt=Gala=Extra=Elite. Jahresabſchluß=
Vorſtel=
lung des Zirkus Brrr.
19.00: Berlin; Reichsſendung: Silveſter=Anſprache des
Reichsminiſters Dr. Goebbels. 19.10: Leipzig:
Unterhal=
tungskonzert. 20.00: Die Fledermaus. Operette. Muſik v.
Johann Strauß. 22.00: Fortſ. des Fledermausballes und
Silveſterfeier des fidelen Gefängniſſes.
MMidliun Oausänmnn
Dienstag, 31. Dezember
Reichsſendung: 19.00: Silveſter=Anſprache d.
Reichs=
miniſters Dr. Goebbels.
Breslau: 19.10: Deutſche im Ausland, hört zu! 1935,
Jahr der Freiheit.
Stuttgart: 20.00: Zur diesjährigen großen Gala=
Sil=
veſterfeier laden höflichſt ein: die vereinigten Ausſchüſſe
der Vergnügungsſender Berlin—Stuttgart.
Deutſchlandſender: 22.00: In tauſend
munterenNo=
ten zieht ein Jahr vorüber. — Und frohe Fahrt ins neue
Jahr!
Wien: 18.55: Die Fledermaus, Operette v. Job. Strauß.
Riga: 19.15: Silveſter=Konzert.
Warſchau: 20.10: Opernmelodien.
Prag: 21.00: Silveſter=Unterhaltung.
Luxemburg: 21.35: Lieder von Franz Schuberk.
Rom: 21.45: Kammermuſik.
Straßburg: 22.30: Heiterer Jahresausklang.
Bervmünſter: 23.40: Dem alten Jahr zum Abſchied
— dem neuen Jahr zum Gruß!
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe: für Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft:
Dr. Herbert Nette; für die „Gegenwart”: Dr. Herbert Netie; für „Reich und
Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch: für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport:
Karl Böhmann: Anzeigenleiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A, TI. 35.
über 18000. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter Tagblatt Eliſabeth Pittich,
Zeitungsverlag und =Druckerei; Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernewmen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Seite 8 — Nr. 357
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