Darmstädter Tagblatt 1935


07. Dezember 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Imaligem Endeinen monatlioh M 2.2
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+- Poſtbezus preis M. 2.40 einſchl. Poſt=
Dabühr und ausſchli ßlich Poftzuſtellgeld.
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Beſtellungen und Abbeftellungen dunch
obne Verbindſichkeit für uns

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſta
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſt.
Nummer 336
Samstag, den 2. Dezember 1935 197. Jahrgans

Dei Negas iin BSomnbenhagel.
cher Sliegerangriff auf das abeſſiniſche Haupkquarkier. Der Negus und der Kronprinz in Sicherheit.
len Bomben, die mehrere Baracken in Brand ſetzten. Die Inſaſſen
konnten zum größten Teil in Sicherheit gebracht werden.
Rege Fliegerkätigkeit.
Nach offiziellen Feſtſtellungen wurden bei dem Luftangriff
zehn Perſonen getötet und 100 verletzt. Man nimmt
Der Bombenangriff auf Deſſie.
aber an, daß die Zahl der Todesopfer noch größer iſt, als zunächſt

m boch
mm
gei Ven=
ei
ar be
(leine An=
mm
breite
nzeiger die
Zur Zei iſt

eueſten italieniſchen Heeresbericht wird feſtgeſtellt, daß
ganzen Erytrea=Front die Zuſammenſtöße mehren, d. h.,
hübeſſinier tatſächlich vorfühlen und die
daben, die Italiener aus ihren Stel=
zu
werfen. Vorerſt
wie italieniſchen Truppen
birſchung des Vorfeldes,
hnſve Patrouillentätigkeit
ſitsbewegung der Abeſſi=
büuhalten
und auch durch
ſwurf auf anrückende Ko=
ſtören
. Das Flugzeug
ehr und mehr als ein un=

offiziell bekanntgegeben wird. Leider ſind unter den Ver=
letzten
auch zwei Krankenſchweſtern, eine amerika=
niſche
und eine ſchwediſche. Der ſchwediſchen Krankenſchweſter
mußte ein Bein abgenommen werden.

ſes Hilfsmittel heraus. Es

Age des Oberkommandie=
ſ
durch die Beobachtungs=
das
genaueſte über die
Avegungen der Abeſſinier
wird. Es iſt aber auch
die außerordentlich weit
Idie direkt den Gegner in
Rteidigungsſtellungen des
bes, ebenſo wie im Auf=
Wet zu treffen vermag. In
ſen haben ſich die ita=
ſen
Flieger an der
rt beſonders rüh=
igt
. Sie haben auf hal=
wwiſchen
Gondar und dem
twa bei Debarka, eine
ſmee geſichtet, die ſich in
Ei nach der Front zu be=
Paben ausgiebig Bomben
reignis des Frei=
kei
aber eine Bombar=
des
abeſſiniſchen
buartiersin Deſſie,
Uyben über Deſſie abge= abeſſiniſchen Nordfront ihre Tragtiere.
ie Abeſſinier behaupten,
Raus und der Kronprinz
Ruartier im kronprinzlichen Palais verlaſſen haben, daß
ſhaber nichts geſchehen ſei, obwohl das Palais getroffen
kand geraten. Es darf aber angenommen werden,
Ehuptquartier beſondere Vorſichtsmaßnahmen zum Schutze
berhauptes gegen Bombenangriffe getroffen waren.
hs ihrer Streitkräfte vorſtoßen werden. bindung.
Ahhauptet, daß kurz vor dem italieniſchen Fliegerangriff
wird, alſo nicht gedacht. Truppen in großer Zahl
Allich, die man nur einſetzen kann, um echte Fronten des
ELa=Front iſt noch keineswegs ſo geſchützt, wie die Kern= iſt gleichzeitig Militärzenſor.
Aich von Makalle. Aber in den nächſten Tagen
Der Kaiſer in Sicherheil.
EP. Addis Abeba, 6. Dezember.
Tädt Deſſie, wo ſich das Hauptquartier der abeſſiniſchen
befindet und wo ſich der Negus ſeit einigen Tagen
ue R am Freitag das Ziel italieniſcher Luftangriffe. Die
We Flugzeuge haben im ganzen drei Bomben=

ur Folge hatten.
Vn Unterſtand begeben.

Italieniſche Karawane an einer der ſpärlichen Tranken in Nord=Abeſſinien.
Negus aufhält. Italie= Dieſes Bild veranſchaulicht den mühſeligen Nachſchub für die kämpfenden Truppen. Italieniſche
wer haben eine größere. Soldaten tränken an einer der wenigen Waſſerſtellen in dem wild zerklüfteten Gebiet an der
(Preſſe=Bild=Zentrale=M.)
700 Bomben abgeworfen. Faſt kein Haus
unbeſchädigt.
Sofort nach dem 3. Luftangriff, der um 8,20 Uhr begann,
toße Rätſel iſt im Augenblick noch, an beſuchte der Negus ſofort das Krankenhaus und ſetzte ſich dann
MPunkte der Front die Abeſſinier mit vermittels Radios mit der Kaiſerin in Addis Abeba in Ver=
Der bisherige Aufenthaltsort des Negus iſt infolge der
eer Negus das Signal zum allgemeinen Angriff auf die Bombenangriffe des italieniſchen Caproni=Geſchwaders in eine
Stellungen gegeben haben ſoll. Es ſpricht ſehr viel / Hölle von Rauch, Flammen und betäubendem Lärm verwandelt
Bmutung, daß das Gehiet von Tembien von den worden. Die von den italieniſchen Bombenfliegern benutzten
als Angriffsbaſis benutzt werden wird, weil / Brandbomben gingen in hoch aufſchießenden Stichflammen auf,
Auieniſche Front noch ziemlich ſtark zurückgebogen iſt, und wenn ſie auf dem Erdboden zerſchlugen. In den Donner der
Auzklüftete Gebiet den Abeſſiniern eine vorzügliche Gele= Exploſionen miſchte ſich das Bellen der Flugabwehrgeſchütze und
ten wird, in den Rücken der Italiener zu gelangen. Maſchinengewehre, die von allen Seiten das Feuer gegen die
1Eüfenſive ſoll von mehreren hunderttauſend Mann durch= angreifenden Flieger richteten, und das Geſchrei der Frauen und
lAden. An einen Kleinkrieg mit Schleichpatrouillen und Kinder, die in ihrer Angſt in höchſter Eile aus der Stadt flohen.
Der Palaſt in Deſſie wurde ſchwer beſchädigt, auch das
rzu auch ſchwerlich verwenden. Dazu iſt die Maſſe viel Bankgebäude iſt ein Trümmerhaufen. Nach Berichten von
Augenzeugen ſtand der Herzog von Harrar, der Sohn des
Negus, unbeweglich und ruhig im Hofe des Palaſtes und beob=
Eit woller Wucht anzugreifen. Die Tätigkeit der Abeſ= achtete intereſſiert die Angriffe der Bombenmaſchinen und das
Aalazze=Fluß läßt aber auch den Schluß zu, daß ſich das Aufſchlagen der mächtigen Bomben. Der belgiſche Leutnant
Aewicht der abeſſiniſchen Bewegung nach de Fraipont, der als Inſtrukteur der abeſſiniſchen Armee arbeitet,
in verlagert hat. Der rechte Flügel der italieni= wurde am linken Arm durch Bombenſplitter verletzt. Fraipont
In Addis Abeba wurden die erſten Meldungen 4 Stunden
herausſtellen, was hinter dem Schleier, zurückgehalten, bis Einzelheiten über die Luftangriffe vorlagen.
gen Patrouillentätigkeit und der dau= Man ſchätzt, daß 700 Bomben abgeworfen wurden. Ein Gang
aſammenſtöße, von denen im italieniſchen Hee= durch die Straßen Deſſies ſieht faſt kein Haus unbeſchädigt,
eſorochen wird, ſteckt, und wo die Offenſive teils wurden die Gebäude durch die Brandbomben angezündet,
ſinier zur Entfaltung gelangen wird, teils ſind ſie mehr oder ſchwer durch die Sprengbomben be=
ſchädigt
worden oder völlig zerſtört. Die amerikaniſche Miſ=
ſionarin
Miß Heag brach ſich ein Bein, als ſie zum Schutze
gegen die Sprengbomben in einen Graben ſprang.
Prokeſt des Negus gegen die Bombardierung
des amerikaniſchen Lazarekks.
Die abeſſiniſche Regierung hat gegen die Bombardierung von
ausgeführt, die nach den vorliegenden Meldungen er= Deſſie, als einer offenen Stadt, und beſonders gegen die Bom=
ſchſchaden
anrichteten und den Tod einer Anzahl von
bardierung des amerikaniſchen Krankenhauſes Proteſt eingelegt,
da dieſes mit einem roten Kreuz kenntlich gemacht geweſen ſei.
iſer war zehn Minuten vorher von dem Eintreffen
Das Proteſttelegramm des Kaiſers an den
chen Flugzeuge in Kenntnis geſetzt worden und konnte Generalſekretär des Völkerbundes hat folgenden
Mseitig in einen ſüdlich der Stadt gelegenen bom= Wortlaut:
Seit Beginn der Feindſeligkeiten hat die italieniſche Regie=
hen
ſpielten ſich dramatiſche Szenen in der Nähe des rung die Taktik verfolgt, unſer Volk zu zerſtören, und zwar nicht
s Kronprinzen, der dem Kaiſer als Reſidenz dient, durch ihre eigenen Truppen, ſondern ausſchließlich durch den Ge=
hlaſt
wurde von mehreren Brandbomben getroffen und brauch von techniſchen Mitteln und der aus ihren Kolonien zu=
(Fortſetzung auf Seite 2, zweite Spalte.)
79men auf. Auch auf das amerikaniſche Lazarett fie=

Aus dem Inhalt:
Abessinische Desember=Ofensiue?
Rultur der Hausgesellschaft. v. Dr. Johamnes Sünther.
Die Briele Rainer Maria Rilkes, von Grnst Rreuder.
Ein Peer kniet vor seinen Richtern,
von unserem Bondoner Korrespondenten.
200 Mutige Jahren in eine neue Zeit
(Sum deutschen Gisenbahnjubiläum).
Vom Straßenräuber zum Polizeichek,
von Rans Römberg.

Silberkrieg in China.
Die Schüſſe auf den Miniſterpräſidenten. Nankings Silber=
piſtole
. Chinas Bruch mit Japan. Kampf der Großmächte
um Nordchina.
Von unſerem Berichterſtatter.
DAP. Shanghai, Mitte November 35.
In wenigen Tagen haben die Verhältniſſe in Oſtaſien ſich ſo
zugeſpitzt, daß eine Auseinanderſetzung zwiſchen Japan einerſeits
und einer chineſiſch=ruſſiſch=engliſchen Kombination in den Bereich
der Möglichkeit gerückt iſt. Die plötzliche Wendung wurde da=
durch
herbeigeführt, daß der chineſiſche Miniſterpräſident einem
Mordanſchlag ſeiner politiſchen Gegner zum Opfer fiel, und da=
durch
eine Gruppe chineſiſcher Politiker ſich des Staatsruders be=
mächtigte
, die entſchloſſen zu ſein ſcheint, den Bruch mit Japan
herbeizuführen. Der Hergang war folgender:
Am Morgen des 1. November verſammelten ſich in Nanking
die Landesausſchüſſe der herrſchenden Kuomintang=Partei zum
6. Parteitag. Alles, was China an Staatsmännern und maß=
gebenden
Politikern beſitzt, war zugegen, und die erlauchte Ver=
ſammlung
wurde zunächſt photographiert.
Aber ſtatt des Blitzlichtes flammten und krachten aus den
Photoapparaten Piſtolenſchüſſe. Von vielen Kugeln getroffen,
brach der Miniſterpräſident und Außenminiſter Wangtſchingwei
zuſammen. Seine Gemahlin bahnte ſich einen Weg zu ihm und
drängte die ihn umringenden Würdenträger zurück. Sie bedeckte
den blutenden Körper ihres Mannes mit einem Tuch und hielt
bei ihm Wache, bis er ins Krankenhaus gebracht wurde. Ihr eis=
kalter
Blick ließ niemand näher kommen. Sie wußte, daß dieſe
Würdenträger, die ihr nun unter zur Schau getragener Erſchüt=
terung
ihr Beileid bekunden wollten, alleſamt ihres Mannes
Todfeinde waren, mit deren Einverſtändnis die als harmloſe
Photographen maskierten Mörder ihre Schießplätze eingenommen
hatten.
Die Stelle des im Krankenhaus mit dem Tode ringenden
Miniſterpräſidenten übernahm der Finanzminiſter Kung. Schon
am übernächſten Tage, dem 3. November, erließ er ſeine denkwür=
dige
Silberverordnung, die im Silberland China wie eine Bombe
einſchlug und Oſtaſien vor ganz neue Entſcheidungen ſtellte. Die
Währungsreform des chineſiſchen Kabinetts Tſchiangkaiſchek=Kung
beſtimmt:
1. Alles in China befindliche Silber wird nationaliſiert, und
auf Grund dieſes in den Beſitz der öffentlichen Hand über=
gehenden
Silbers gibt die Regierung neue Banknoten aus.
2. Die neue chineſiſche Währung wird an das engliſche Pfund
angehängt.
Nun iſt es aber in einem Punkt in China nicht viel anders
als in Nürnberg: die Nürnberger hängen keinen, ſie hätten ihn
denn! So kann auch die Nankinger Regierung kein Silber natio=
naliſieren
, ſie hätte es denn. Und da ihre Regierungsgewalt prak=
tiſch
kaum über das Yangtſetal hinausreicht, fragte man ſich ge=
ſpannt
: wie werden die übrigen Landesteile darauf reagieren?
Die Antworten ließen nicht auf ſich warten. Nordchina er=
klärte
den Nankinger Silbererlaß für ungültig und erließ eine
Gegenverfügung, die jede Silberauslieferung unter Todesſtrafe
ſtellte! Südchina erklärte ebenfalls, ſein Silber zur eignen Ver=
fügung
halten zu wollen. Die Mongolei und die ihr benachbar=
ten
Provinzen verweigerten jede Mitwirkung, da die Mongolen
nur an Silber gewöhnt ſeien und Papiergeld überhaupt nicht
annähmen. Zugleich kamen aus allen Provinzen Meldungen vom
Lande, daß der Silbererlaß große Unruhe hervorgerufen habe,
und daß überall das Silber zu verſchwinden beginne. Der Chi=
neſe
iſt ſeit ewigen Zeiten an ſein Silbergeld gewöhnt. Er denkt
nicht daran, es gegen fragwürdige Banknoten abzuliefern, ſon=
dern
verſteckt es.
Der Silbererlaß der Nankinger Regierung wurde mithin von
drei Viertel des Reiches mit Sabotage beantwortet. Und außer=
halb
Chinas traf er auf erbitterten Widerſtand in Japan. Ja=
pan
hat, wie erinnerlich, vor 1½ Jahren erklärt, es werd aus=
ländiſche
Anleihen an China nicht mehr dulden, da ſie nur dazu
führten China unter europäiſch=amerikaniſche Herrſchaft zu brin=
gen
. Dies zu verhindern und anſtatt deſſen Chinas Unabhängig=
keit
von den Weſtmächten herzuſtellen, ſei Japans Aufgabe. Zu=
dem
kämen ausländiſche Anleihen an China erfahrungsgemäß
leider nie der Wohlfahrt des Volkes zugute; ſondern die Sum=
men
flößen in die Taſchen ſelbſtſüchtiger Generale und dunkler
Waffenſchieber und dienten nur zur Verewigung des Bürgerkrie=
ges
und ebenfalls zu Rüſtungen gegen Japan.
Nun lag zwar nach den amtlichen Auskünften ſowohl von
chineſiſcher wie von engliſcher Seite keine oder noch keine
ausländiſche Anleihe vor. Aber den Japanern fiel es ſchwer, die=
ſen
Beteuerungen Glauben zu ſchenken. Denn die Anweſenheit
des Finanzberaters der engliſchen Regierung, Sir Frederick Leith=
Roß, in China, die bereitwillige Mitwirkung der engliſchen Ban=
ken
und der engliſchen Botſchaft am Nankinger Silbermanöver
ſowie die Anhängung der neuen chineſiſchen Währung an das
engliſche Pfund ließen eine chineſiſch=engliſche Verſtändigung als
zu wahrſcheinlich erſcheinen.
Die engliſche Mitwirkung an der Kungſchen Währungsreform
iſt zurzeit noch unbeſtätigt. Vielleicht will England abwarten,

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Seite 2 Nr. 330

wie der Haſe läuft, bevor es ſeine Karten aufdeckt. Man fragt
ſich natürlich hier überall, wie die Nankinger Regierung dazu
kommen konnte, ein ſo gewagtes Abenteuer zu unternehmen. Und
man hat bisher nur die Erklärung: wenn China der vollen eng=
liſchen
Rückendeckung gewiß iſt, dann kann vielleicht die
Kungſche Währungsreform Erfolg haben. Andernfalls iſt ſie ein
totgeborenes Kind, ja ſchlimmer noch: der Auftakt zu einer ge=
fährlichen
chineſiſchen Inflation und möglicherweiſe ſogar der
Anlaß zu einem oſtaſiatiſchen Silberkrieg.
Theoretiſch mag die Währungsreform von richtigen Ueber=
legungen
ausgehen. Praktiſch iſt ſie ſo, wie ſie eingeleitet wurde,
undurchführbar. Chinas Lage iſt ohne Zweifel ſo ernſt, daß etwas
geſchehen mußte, nachdem ſeit Jahren nie etwas geſchehen war.
Aber es mußte nicht gerade etwas Falſches ſein. Chinas Han=
delsbilanz
iſt paſſiv. Der große Einfuhrüberſchuß wurde bisher
aus der gewaltigen Silberſubſtanz des Landes gedeckt. So floß
dauernd Silber aus China ab, beſonders ſeit der Silberankauf=
politik
der Vereinigten Staaten. Das Beſtreben der chineſiſchen
Regierung, das Silber feſtzuhalten, iſt daher durchaus berechtigt.
Aber es läßt ſich nicht feſthalten einfach durch den Erlaß einer
Regierung, deren Machtbereich ſehr beſchränkt iſt. Wir kennen
ja ſelber aus der rheiniſchen Franzoſenzeit nach dem Weltkrieg
das Loch im Weſten. Was hilft auch der ſchönſte Regierungs=
erlaß
in einem Rieſenreich wie China, wo die Löcher kaum zu
zählen ſind? Ganz Nordchina iſt ſolch ein Loch. Es iſt von Nan=
king
nahezu unabhängig, und die Japaner haben dort mehr zu
ſagen als die Nankinger. Die chineſiſche Regierung, die mit ihrem
ganz offenkundig gegen die Japaner gerichteten Silbererlaß deren
ſchärfſte Gegnerſchaft wachgerufen hatte, kann doch nicht erwarten,
daß die Japaner in Nordchina der Nankinger Regierung auch
noch helfen werden, eine japanfeindliche Kampfmaßnahme durch=
zuführen
! Die Japaner alſo ſtehen dabei und ſehen höhniſch zu,
wie Nordchina die Nankinger Befehle außer Kraft ſetzt.
Ein anderes Rieſenloch iſt Hongkong, die britiſche Kronkolo=
nie
auf chineſiſchem Boden. Ja, ſelbſt, das unter Tſchiangkaiſcheks
Kanonen liegende Schanghai iſt mit ſeinen ausgedehnten Frem=
denniederlaſſungen
und Exterritorialitätsrechten ein Loch, das
durch einen Finanzerlaß nicht zu ſtopfen iſt.
Bisher iſt dem Nankinger Silbererlaß nicht nur jeder Erfolg
verſagt geblieben, ſondern die offene Widerſetzlichkeit des Nor=
dens
und Südens gegen die Nankinger Silberpiſtole haben dem
Anſehen der Reichsregierung ſchweren Abbruch getan. Dazu kom=
men
die Gerüchte über ungeheure Silberſchiebungen einiger mit
der Regierung verbündeten Banken. Es wird behauptet, die Re=
gierung
habe ſie rechtzeitig über ihre Währungspläne unterrichtet
und ſie dadurch inſtand geſetzt, in wenige: Tagen durch müheloſe
Unredlichkeit Millionen zu ſcheffeln. Solche Gerüchte dienen na=
türlich
nicht dazu, das ſchon an ſich recht geringe Vertrauen zur
Regierung und ihren neuen Banknoten zu ſtärken.
Die öffentliche Meinung empört ſich dagegen, daß man ſein
Silber abliefern ſoll und dafür Banknoten erhält, deren Nenn=
wert
ſchon heute 40 Prozent unter dem Silberwert liegt. Wer
für ſagen wir 100 Mark Silber abgibt, bekommt dafür eine
Banknote, die zwar funkelnagelneu iſt, aber nur auf 60 Mark
lautet. Und was dieſe 60 Mark übers Jahr wert ſein werden,
wagt niemand vorauszuſagen. Mit dieſen neuen Noten beabſich=
tigt
die Regierung auch, ihre bisherigen inneren Anleihen zu til=
gen
, worüber die Gläubiger wenig erbaut ſind.
Weiterhin ſoll es in der Abſicht der Regierung liegen,
durch Ausfuhrſteigerung und Einfuhrdroſſelung die Handels=
bilanz
geſund zu machen. Auch das iſt t. eoretiſch natürlich rich=
tig
. Aber die erfolgreiche Ausführung ſetzt Verhältniſſe voraus,
die China ganz und gar nicht beſitzt: vor allem eine ſtarke Re=
gierung
, die ſich bis zum letzten Winkel ihres Reichs durchſetzen
kann; ſodann moraliſche Lauterkeit des amtlichen Regierungs=
apparates
und höchſte Opferwilligkeit eines ſeiner Regierung
unerſchütterlich vertrauenden Volkes. Vn all dem iſt in China
nichts vorhanden.
So kann man vorläufig das chineſiſche Währungsexperiment
nur mit großer Skepſis betrachten. Sicher zu erwarten iſt eine
Inflation. Sie wird infolge der Kaufkraftminderung vielleicht
etwas die Einfuhr hemmen und zunächſt die Ausfuhr beleben.
Aber wahrſcheinlich nicht lange, denn die Inlandspreiſe werden
dem Notendruck raſch folgen. Schon jetzt ſteigen ſie.
Fragt man ſich, was denn China anſtatt dieſer Maßnahmen,
die zu einer negativen Beurteilung zwingen, hätte tun ſollen, ſo
kommt man immer wieder zum Ergebnis, daß nur die Herſtel=
lung
eines freundſchaftlichen Verhältniſſes zu Japan die chine=
ſiſche
Lage zu beſſern geeignet erſcheint. Alle Abneigung der Chi=
neſen
gegen die Japaner kann nicht über die Tatſache hinweghel=
fen
, daß Japan den Schlüſſel der Lage in der Hand hält.
Durch die gewaltſame Beſeitigung des Miniſterpräſidenten
Wangtſchingwei, der die japaniſche Löſung ſuchte, ſowie die In=
kraftſetzung
der ſcharf gegen Japan gerichteten neuen Politik der
Gruppe Kung, welche die angelſächſiſche Löſung ſucht, haben die
Verhältniſſe Oſtoſien ſich ſehr zugeſpitzt. Aus Japan klingen Töne
herüber, die auf alle Möglichkeiten ſchließen laſſen. Japan weiß,
daß es früher oder ſpäter gegen Rußland wieder wird fechten
müſſen. Vorher ſollte China, ſei es im Böſen, möglichſt aber im
Guten gewonnen werden, damit Japan gegebenenfalls den Rücken
frei hätte. Jetzt dürften die Japaner ſich vergegenwärtigen, daß

Hantar der Hausgefeitſchänt.
Von Dr. Johannes Günther.
Zur Vertiefung des geſellſchaftlichen Lebens im Hauſe wäre
vieles anzuregen. Freilich iſt der Gaſtgeber darauf bedacht,
denen, die er einlud, Speiſen und Getränke zu bieten aber
ſchon der Stil der Speiſenfolge, dann die Geſtaltung der Tafel
und die Herrichtung des Geſellſchaftsraumes laſſen manches zu
wünſchen übrig. Vollends bedürfte, ſeitens der Gäſte, die Art
zu eſſen und zu trinken, zu rauchen, zu plaudern, ſich zu ver=
gnügen
, zu lachen und zu tanzen vornehmer Pflege: und da=
durch
würde der wirkliche Frohſinn nicht beeinträchtigt!
Der Gaſtgeber läßt ſich den Abend zum Wohl der Geladenen
viel koſten; er könnte von dem Aufwande gut etwas abſtreichen
und dafür ſeinen Gäſten Vergnügungen höherer Art ermög=
lichen
: er könnte einen Konzertmuſiker oder eine Tänzerin,
einen Sänger oder einen Vortragskünſtler verpflichten
übrigens wäre damit auch dem Wohl eines oft notleidenden
Standes gedient.
Leider wird das Geſpräch bei den Hausgeſellſchaften wohl
am allermeiſten vernachläſſigt. Immanuel Kant gibt zur Pflege
des Geſpräches wichtige Anregungen. Er behandelte die Haus=
geſellſchaft
nicht pedantiſch, trocken und lebensfern. Das be=
merkenswerteſte
ſteht auf den Seiten 278282 des ſiebenten
Bandes der Akademie=Ausgabe.
Grundlegend warnt er vor zu großen Geſellſchaften; nicht
weniger als drei, nicht mehr als neun Menſchen ſollen einge=
laden
ſein; er fordert mit Cheſterfield, daß eine gute Geſell=
ſchaft
nicht unter der Zahl der Grazien und auch nicht über
die der Muſen ſein müſſe‟
Dann gibt Kant auf, zur Unterredung einen Stoff aus=
zuwählen
, der alle intereſſiert und immer jemanden Anlaß
gibt, etwas ſchicklich hinzuzuſetzen So werden die Gäſte auch
im Geſpräch geſammelt und in ſchöner Gemeinſchaft geſteigert.
Vermieden wird auf dieſe Weiſe die Zerbröckelung der Ge=
ſellſchaft
, die Zerſetzung, die eben dadurch einträte, daß lauter
kleine Einzelgeſpräche und Einzelunterhaltungen von einem zum
nächſten Beiſitzer (wie Kant ſich ausdrückt) geführt würden.
Kant empfiehlt, den Gegenſtand nicht ohne Not zu variieren
und von einer Materie zu einer anderen abzuſpringen; denn
unvermeidlich beſchäftigt ſich das Gemüt am Ende des Gaſt=
mahls
(wie am Ende eines Dramas) mit der Rückerinnerung
des Geſprächs kann es dann keinen Faden des Zuſammen=
hangs
herausfinden, dann fühlt es ſich verwirrt und wird mit
Unwillen inne, daß es in der Kultur nicht fortgeſchritten, ſondern
eher rückgängig geworden ſei. Man muß fährt Kant fort,
einen Gegenſtand, der unterhaltend iſt, beinahe erſchöpfen, ehe

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bom Tage.
Generalfeldmarſchall von Mackenſen feierte am Freitag in
voller geiſtiger und körperlicher Friſche in ſeinem Landhauſe in
Falkenwalde bei Stettin ſeinen 86. Geburtstag.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter für Ernährung und
Landwirtſchaft, R. Walther Darré, hat einen mit der Klärung
der Urſachen und Wirkungen des Schweinemordes von 1914 und
der damit im Zuſammenhang ſtehenden Fragen der Ernährungs=
wirtſchaft
beauftragten Ausſchuß eingeſetzt.
Mit einer ſchlichten Feier in der Aula der Friedrich=Wilhelm=
Univerſität in Berlin wurde am Freitag mittag der erſte Reichs=
leiſtungskampf
der Deutſchen Studentenſchaft eröffnet.
Auf Grund einer Karikatur in dem Kopenhagener Regie=
rungsblatt
Social=Demokraten, die eine grobe Verunglimpfung
des deutſchen Staatsoberhauptes darſtellt, und eines Artikels des
ſozialdemokratiſchen Fraktionsführers im Folkething, Hartvig
Friſch, iſt die deutſche Geſandtſchaft in Kopenhagen bei dem däni=
ſchen
Außenminiſterium vorſtellig geworden.
Der deutſche Geſandte von Papen und Frau hatten für Don=
nerstag
abend zu einem Empfang eingeladen, der unter dem Motto
ſtand: Hausmuſik bei Goethe‟. Es waren annähernd 300 Per=
ſonen
erſchienen, darunter der öſterreichiſche Bundespräſident
Miklas mit Gemahlin, Außenminiſter Berger=Waldenegg. Mini=
ſter
ohne Geſchäftsbereich Dr. Bureſch, Staatsſekretär für Unter=
richt
Pernter, Nationalbankpräſident General Vaugoin, Staats=
ſekretär
a. D. Hammerſtein mit ihren Damen, und viele andere
Perſönlichkeiten des öſterreichiſchen öffentlichen Lebens.
Die franzöſiſche Regierung hat den Unterzeichnern des
Waſhingtoner Flotten=Abkommens mitgeteilt, daß am 22. Oktober
in Breſt das erſte 35 000=Tonnen=Panzerſchiff auf Kiel gelegt
worden iſt. Das zweite Panzerſchiff gleicher Größe wird auf
Kiel gelegt werden, ſobald das Waſhingtoner Abkommen mit dem
1. Januar 1937 abgelaufen ſein wird.
Vor dem italieniſchen Konſulat in Boſton kam es zu italien=
feindlichen
Kundgebungen linksgerichteter Studenten.
In der vergangenen Nacht iſt es in Kairo wieder zu Kund=
gebungen
gekommen. Dabei wurde auf Seiten der Polizei ein
Beamter getötet und ſieben verletzt. Fünf Studenten wurden
verhaftet.
Die amerikaniſche Delegation für die am Montag beginnende
Flottenkonferenz iſt am Freitag nachmittag in London eingetrof=
fen
. Die Delegation ſteht unter der Führung von Norman Davis,
Staatsſekretär Philipps und Admiral Standley.

ſie China im Guten doch nicht gewinnen können. Wozu ſchei=
nen
ſie ſich zu fragen dann noch köſtliche Zeit mit einem ver=
geblichen
Liebeswerben, um China verlieren? Ihre Stellung in
Nordchina drängt ſie zum Handeln. Und durch ihr grundſätzliches
Veto gegen ausländiſche Anleihen an China ſind ſie feſtgelegt.
Sollte es ſich herausſtellen, daß die Nankinger Silberpolitik
was mit Beſtimmtheit anzunehmen iſt ſich auf eine eng=
liſche
Anleihe, oder wenigſtens ein Anleiheverſprechen ſtützt, dann
muß Tokio handeln.
So kann die Nankinger Silberpolitik leicht dazu führen, daß
um den Beſitz Nordchinas zwiſchen China und Japan eine ge=
waltſame
Entſcheidung geſucht wird. Für dieſen Fall ſcheint die
Verſtändigung Chinas mit Rußland ſchon ziemlich weit gediehen
zu ſein. Und angelſächſiſches Kapital dürfte für dieſe Kombina=
tion
auch zur Verfügung ſtehen.
War vielleicht der Silbererlaß des Kabinetts Tſchiang=Kung
der Auftakt zu einem Silberkrieg, für den Nanking ſich die Mu=
nition
der ſilbernen Kugeln ſicherſtellen will? Man kann dieſer
Auffaſſung hier vielfach begegnen, und die Nervoſität nimmt zu.
Prokeſt des Negus gegen die Bombardierung.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
ſammengezogenen einheimiſchen Truppen. Die italieniſche Regie=
rung
kann ſich vielleicht als berechtigt betrachten, uns zu bom=
bardieren
, wenn wir unterwegs ſind, um die Leiden unſerer Sol=
daten
zu teilen und unſeren Boden zu verteidigen. Aber es be=
deutet
eine Verletzung der internationalen Verträge, wenn offene
Städte wie Dabat, Gondar und zahlreiche Bauerndörfer, in denen
ſich keine Truppen befinden und die keine Verteidigungsmittel
beſitzen, bombardiert werden und dabei Frauen und Kinder ge=
tötet
und Rote=Kreuz=Spitäler beſchädigt werden. Dieſer Tat=
beſtand
iſt heute durch vier Aerzte des Roten Kreuzes in Deſſie,
die Doktoren Loeb, Schupple, Daſſius und Bellot, und durch die
Vertreter von Aſſociated Preß, Times, Reuter, Chicago Tri=
bune
und Daily Expreß feſtgeſtellt worden. Wir haben ſelbſt
den Tod einer Frau und zweier Kinder feſtſtellen können. Das
amerikaniſche Krankenhaus in Deſſie, das mit dem Roten Kreuz
gekennzeichnet iſt, iſt ſtark beſchädigt worden. Obſchon Italien die
Verpflichtungen, die es gegenüber Abeſſinien auf ſich genommen
hat, niemals eingehalten hat, glauben wir, dieſe Mitteilungen
über die Verletzung der internationalen Geſetze und Gebräuche
durch Italien zur Kenntnis der Mitgliedſtaaten des Völkerbundes
bringen zu müſſen.
(gez.) Haile Selaſſie.

man zu einem anderen übergeht, und man muß es verſtehen,
beim Stocken des Geſprächs etwas anderes, damit Verwandtes,
in die Geſellſchaft hineinzuſpielen: ſo kann ein einziger unbe=
merkt
und unbeneidet die Leitung der Geſpräche übernehmen.
Endlich ſoll der Gaſtgeber und Geſprächsleiter keine Recht=
haberei
entſtehen oder gar dauern laſſen, Kant erinnert daran,
daß dieſe Unterhaltung ja kein Geſchäft, ſondern ſchließlich
nur Spiel ſein ſoll‟. Drohe ein ernſtlicher Streit auszubrechen,
dann ſuche man ihn durch einen geſchickt angebrachten Scherz
abzuwenden Laſſe ein ernſtlicher Streit ſich aber doch nicht
vermeiden, ſo ſollen die Streitenden ſich ſelbſt und ihren
Affekt ſorgfältig in Diſziplin erhalten, ſo daß die wechſel=
ſeitige
Achtung und das wechſelſeitige Wohlwollen immer her=
vorleuchte‟
. Niemals ſoll der Ton ſchreihälſig oder arrogant
werden. Damit keiner der Mitgäſte mit dem andern entzweit
aus der Geſellſchaft in die Häuslichkeit zurückkehre!
Dieſe Geſprächskultur regt Kant zur Veredelung des Gaſt=
mahls
an. Es handelt ſich hier alſo immer um Hausgeſell=
ſchaften
, bei denen die Gäſte bewirtet werden, das Eſſen und
Trinken alſo ein Hauptzweck iſt. Nun aber gibt es auch Haus=
geſellſchaften
, deren Hauptzweck, ja deren einziger Zweck ein
geiſtiges, ein künſtleriſches Ziel iſt. Zum Beiſpiel die Haus=
Muſik. Ihr ähnelt eine Anregung, die ich hier noch geben will:
Es gibt einen törichten Stolz leiſe zu leſen, mit den
Augen zu leſen und über die Zeilen, gar über die Seiten
hinzufliegen. Wer nie anders lieſt als ſo, der hat kein Laut=
bewußtſein
. Wenn der Dichter, der Schriftſteller, ſeinen Beruf
ernſt nimmt, dann kennt er den Sinn und Klangwert der Laute
und ihrer Worte, architektoniſch, rhythmiſch baut er die Sätze
und Satzgruppen. Dieſe Klänge, dieſe Rhythmen hält er
notdürftig in den Buchſtaben, in den geſchriebenen und dann
gedruckten Worten feſt. Die gedruckten Worte ſind gleichſam
Noten, ſie müſſen um ihres Klangwertes willen zu Gehör ge=
bracht
werden. Deswegen ſollte eine Forderung heißen Leſet
laut! Tut euch mit Gleichſtrebenden zuſammen! Ihr kennt
den Sinn und Wert der Hausmſik: da nehmen ſich die muſiſchen
Freunde ein Werk vor und üben es behutſam und kunſtfroh,
bis es ihnen ſo weit gelingt, wie ihre Kraft vermag und ſich
ſteigern läßt. Sie dringen auf ſolche Weiſe in Weſen und
Form eines Muſikwerks ein. Dasſelbe wäre mit einem Dicht=
werk
zu tun!
Hier würde es ſich empfehlen, eine Kurzgeſchichte für die
Hausleſekunſt zu wählen, oder beſonders formſtarke Abſchnitte
aus größeren Werken, Gedichte oder Szenen: alſo poetiſche Ge=
bilde
, die bei einer abendlichen Leſe=Zuſammenkunft bewältigt
werden könnten.
Es iſt aber nicht damit getan, daß wir eine ſolche Dichtung
oder einen ſolchen Dichtungsabſchnitt einmal durchleſen. Das

Abeſſiniſche Dezember=Offenſim
Von einem beſonderen Mitarbeite

Die Kriegshandlungen in Abeſſinien ſind in der ve=
Woche zu einem relativen Stillſtand gekommen. Vyo
größeren Gefecht beim Abaro=Paß in Nordabeſſinien oe
iſt es weder an der Nordfront noch an der Südfront
ren Kampfhandlungen gekommen. Es deutet jedoch all
hin, daß die Kampfpauſe, wie ſie bei der Abfaſſung He
richts herrſcht, nur das Vorſpiel zu bald bevorſtehendon
tionen größeren Stils iſt, die an der Nordfront zu
ſind. Vielleicht ſind dieſe Operationen jetzt ſchon in
kommen.
Der Negus hat zu ſeinem Aufenthalt an der Norw
Hauptquartier in Deſſie, 250 Kilometer ſüdlich von M:,
wählt; vorher hatte er zu einer kurzen Inſpektionsref
Südfront geweilt. Die Abeſſinier halten alſo die La=
Südfront für genügend geklärt, um ihre ganze Aufn
der Nordfront zuwenden zu können. Reſtloſe Klarheit=
Stand an der Südfront herrſcht nicht, doch läßt ſich=
vorliegenden
Meldungen entnehmen, daß die Abeſſinie:
mehr unmittelbar bedroht fühlen. Sie ſprechen ſogar=n
von Geländegewinn in der Gegend von Ual=Ual, währee
zeitig von einer Verſchiebung der italieniſchen Front n.d
hin die Rede iſt. Um die Bewegungen des Ras Doch
ſtill geworden, doch hat es den Anſchein, daß die von
zogene Bedrohung der Verbindungen des Generals
ihren Zweck erfüllt und die Lage im Süden ſoweit
hat, daß die Abeſſinier dort die weitere Entwicklung
können, ohne ſelbſt zu neuen Aktionen zu ſchreiten.
Zu den abeſſiniſchen Vorbereitungen im Norden gu
nächſt eine Klärung der ziemlich verwickelten Komman o
niſſe durch den Kaiſer. Die bisherige Heeresorganiſ=
den einzelnen Kontingenten der Provinzchefs immer
gewiſſe Selbſtändigkeit, was naturgemäß zu Reibung
ſüchteleien und einem Gegeneinanderarbeiten führte
nun, daß der Oberbefehl über die geſamte Nordarmee 2
übertragen worden ſei. Ras Seyum, deſſen Reſider
Frieden in dem von den Italienern beſetzten Makal)
und der bisher die Hauptkämpfe im Norden führte.,
Kriegsminiſter Ras Mulugeta ſind ihm damit unterf-il
Kaſſa war bisher weniger hervorgetreten; er ſoll ſichh
ſtets für eine Taktik des Abwartens ausgeſprochen .
dafür eingetreten ſein, den entſcheidenden Gegenſtoß
Italiener erſt dann zu führen, wenn die Truppen an
front mit genügenden Mengen Kriegsmaterials verſeh-
Daraus laſſen ſich wieder Schlüſſe ziehen, bis zu welchen
die abeſſiniſchen Vorbereitungen techniſcher Art, di
ſchaffung von Munition, die Truppenkonzentrierung
diehen ſind. Außerdem enthalten die italieniſchen Ba=
letzten
Tage verſchiedentlich Hinweiſe auf die bei Ze
ſiniern feſtgeſtellte beſſere Bewaffnung, die nur aus eu
Lieferungen ſtammen könne, und auch Gebirgsartillene
den Abeſſiniern mehrfach feſtgeſtellt worden.
Die Schätzungen über die Stärke der abeſſiniſchert
kräfte im Norden gehen ziemlich weit auseinander. Am
iſt eine Schätzung gegriffen, in der dieſe Truppenzahl nnt
Mann beziffert wird. Ueber die ſtrategiſchen Pläne
ſinier ſind natürlich Vermutungen möglich, die üch
Aufſtellung der Truppen ergeben. In dieſer Beziehun=
man
nach der Sichtung der darüber eingetroffenen Me
folgendes Bild: Auf dem rechten Flügel ſteht die ar
Mann geſchätzte Armee des Ras Seyum, deren Zern
die Stadt Makalle gegenüber befindet. Die Gruppe hat E
die Verbindung mit der vom Amba Alatſchi gekomman
geblich 25000 Mann ſtarken Gruppe des Ras Kiſ
genommen. Links erſtreckt ſich der Bereich der Armee d
Seyum bis zum Abaro=Paß zwiſchen den Landſchaftem.20 u ausre
und Geralta. Dieſe Gruppe hat alſo eine Frontbreite 1940,0 nie
hundert Kilometern. Weiter nach links hin ſchließt ſich0luchn
Armeegruppe des Ras Imru aus Godſcham an, die S
am Takazze=Fluß ſteht. Den äußerſten linken, Flügel
Weſten, in der Landſchaft Wolgait, Ras Ayennu mMtit
Armee, der u. U. die Aufgabe zufallen könnte, in teilweiſel
holung früherer, erfolgloſer Bewegungen den itcni
Grenzſchutz von Eritrea am Setit=Fluß (ſo heißt der
des Takazze=Fluſſes) zu beunruhigen und gleichzeitig
Flanke der Italiener, welche die Landſchaft Schire beie
zu bedrohen. Als Reſerve ſind außerdem noch zwen
gruppen vorhanden, die des Ras Birru und diejer
Kriegsminiſters Ras Mulugeta. Von der erſteren Reſew
ſollen bereits Teile zur Verſtärkung der am meiſten beil
ten Front des Ras Seyum in die Gegend ſüdlich vor
vorgezogen worden ſein, während die Gruppe des Ras 7N
weiter rückwärts in der Gegend des Aſchangi=Sees
die auch jetzt noch herbeiſtrömenden kleineren neuen Ko

hieße den Sinn und Wert einer Dichtung und den Si
Wert ſolcher Zuſammenkünfte mißverſtehen! Nein, wi.
die Dichtung, die wir uns vorgenommen haben, mehrm.!
wir werden ſicherlich an manchem Satz längere Zeit A
(um leſend ſeine Schönheit zum Ausdruck zu bringem
wir uns um einen ſchwierigen, aber ſchönen Abſ
Muſikwerks treulich bemühen, bis wir zufrieden ſind.
Wie bei der Hausmuſik, ſo werden wir auch bei wi
leſekunſt allmählich zu immer bedeutenderen Werken a.

Abenteuer und Erdöl.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Oft genug iſt es geſchildert worden, das berühmte
vom 12. Auguſt 1859, als man zu Titesville auf eine E.
ſtieß, deren gewaltige Ergiebigkeit die allgemeine Aufme
auf die im Boden Pennſylvaniens liegenden Schätze lenk.
und Bild geben eine anſchauliche Schilderung deſſen, wa
ging. Turmhoch wurden Bohrer und ſonſtige Geräte
ſchleudert. Ein mächtiger Strahl der koſtbaren Flüſſigte
in die Höhe. Rette ſich, wer kann! Wochenlang war dieſ
hoffte Segen nicht einzudämmen, nicht zu faſſen. Der M
wies ſich als ohnmächtig gegenüber den Gewalten der 2
Das, was damals geſchah, hat ſich noch häufig wiederhd
im ganzen und großen das Gleiche geblieben. Die ſteige
wendung der verſchiedenen Beſtandteile des Erdöls hal
derartigen Bedarf an dieſem Rohſtoff geführt, daß man ſen
Jahren begonnen hat, alte, ſcheinbar
längſt erſchöpfte Vorkommniſſe wieder auszubeute.
Verſchiedene Verfahren wurden erdacht, um möglichſt
den in der Tiefe noch vorhandenen Reſten zu gewinne
Tatſache mag zu der Vorſtellung geführt haben, daß jeßt in
keine neuen Brunnen mehr erbohrt würden, deren M=
Kraft ſo groß iſt, daß ſich Schwierigkeiten ergeben. Sie m
leicht auch die weitere Vorſtellung erweckt haben, daß dei
die Technik der Erſchließung ſolcher Quellen vollkommele
jeder Hinſicht beherrſche. Verluſte an Oel und die gleichl!
früher her bekannten rieſigen Brände mit ihren ungehen.
wolken gehören alſo der Vergangenheit an? Heute Ve
glatt? Wie falſch dieſe Anſicht iſt, beweiſen die Erei9!
denen manche in ganz unvorhergeſehener Art verlaule.
beſondere techniſche Hilfsmittel zur Anwendung komme"
um der Dinge Herr zu werden. Ein ſolches in ſehr. I
Weiſe durchgebildetes Hilfsmittel bewährte ſich bei ve

[ ][  ][ ]

Nr. 336 Seite 5

irStelſlei. u de iu elane eud äiteiſce
ſeum Das 1. Armeekorps des Generals Santini auf dem
Flügel (gegenüber Ras Seyum), das Eingeborenenkorps
eienerals Pirzio Biroli in der Mitte, das hauptſächlich für
regführung auf den Gebirgshöhen Verwendung findet,
Et ießlich auf dem rechten Flügel das 2. Armeekorps des
1s Maravigna.
Fu Italiener haben durch ihre Flugaufklärung vor allem
tend des 3400 Meter hohen Amba Alatſchi ſorgfältig be=
at
, laſſen und wiederholt über die dort feſtgeſtellten Zu=
nsiehungen
abeſſiniſcher Truppen berichtet. Sie ſcheinen
ur den Hauptſtoß zu erwarten und haben deswegen ihre
äidlich von Makalle beſonders ſtark befeſtigt. Indeſſen
ie Bewegungen der Abeſſinier andere Abſichten ver=
Die weite Ebene von Makalle, von den Italienern be=
t
durch ihre artillerie=bewehrten Befeſtigungen auf den
er den Höhen, eignet ſich kaum für einen ſolchen abeſ=
nu
. Angriff. Eher iſt zu vermuten und die von den
ſlern behaupteten Erfolge in ihrem Kleinkrieg im
Gen=Gebiet geben in dieſer Richtung einen Fingerzeig
ſe Abeſſinier in der Gegend des Abaro=Paſſes einen Vor=
nordöſtlicher
Richtung, etwa auf Hauſien, planen, um
heirten ſeitlichen Druck auf das Armeekorps des Generals
i die Räumung von Makalle indirekt zu erzwingen. Die
ſhix haben ſelbſt über die Schwierigkeiten berichtet, die
0den Bergpfaden zwiſchen Adua und Makalle haben, die
hn ſtändig von abeſſiniſchen Guerilla=Truppen unſicher
ſit werden, und es hat einige Wahrſcheinlichkeit für ſich,
ie abeſſiniſche Kriegführung durch einer verſtärkten Einſatz
rappen in dieſem durchſchnittlich 2000 Meter hohen Ge=
af
ſiv die empfindlichſte Stelle der Italiener, ihre Trans=
aßwierigkeiten
, noch ſtärker treffen will. Wie groß dieſe
n gkeiten ſind, erſah man auch ſchon aus der Tatſache,
uch einer dieſer Tage veröffentlichten Meldung die Ita=
Miezwungen waren, eine neue Straße von Hauſien in
pri Richtung zu bauen, da ſie offenbar die weſtlich davon
Egende Straße AdugMakalle, nicht ſtändig benützen können.
es in abſehbarer Zeit zu dem lange erwarteten abeſ=
fin
Gegenſtoß kommen wird, dafür ſprechen auch Ueber=
ber
, die man gerade auf abeſſiniſcher Seite im gegen=
Fſet, Augenblick ſehr eindringlich anſtellen dürfte. Die
engen aus Paris und London berichten über neue engliſch=
giſche
Kompromißvorſchläge, die nicht mehr und nicht
hir zum Ziel haben ſollen als eine Aufteilung des ganzen,
irſſer Menelik in den letzten vierzig Jahren eroberten öſt=
MTeil Abeſſiniens unter die drei Großmächte Italien,
ünd und Frankreich. Es iſt kaum anzunehmen, daß die
iaft des Kaiſers Haile Selaſſie einen ſolchen Schlag über=
wwürde
, auch wenn der Kaiſer, um ſeinem Land einer
hung des Kriegs zu erſparen, zu einem ſolchen Kompromiß
ifeZaſtimmung geben würde. Ganz gleich, wie die bevor=
er
Operationen verlaufen werden, ſie werden auf jeden
üe Haltung der beiden Großmächte Frankreich und Eng=
bde
an dem Konflikt einen ſo lebhaften Anteil nehmen,
akſttig beeinfluſſen und dem alten Satz von Clauſewitz, daß
Mieg die Fortſetzung der Politik mit anderen Mitteln iſt,
ue Geltung verſchaffen.
Familien-Unkerftühung
e Sie Angehörigen der Wehrpflichkigen und
Arbeitsdienſtpflichligen.
DNB. Berlin, 6. Dezember.
er Reichsminiſter des Innern wird in den nächſten Tagen
ilordnungswege beſtimmen, daß den Angehörigen der zur
Ring der aktiven Dienſtpflicht einberufenen Wehrpflichtigen
h einberufenen Arbeitsdienſtpflichtigen im Falle der Bedürf=
Wieine ausreichende Familienunterſtützung zu gewähren iſt.
wird nicht den Charakter der öffentlichen Fürſorge tragen
hhiher auch nicht zurückzuerſtatten ſein. Dies wird auch für die
Mbützungen gelten, die die öffentliche Fürſorge den Angehö=
iceer
Einberufenen vom Tage der Einberufung (Geſtellungs=
199s zum Inkraftreten der Verordnung bereits gewährt hat.
ni Erchführung der Familienunterſtützung wird den Sädten und
A/Beiſſen als ſtaatliche Aufgabe übertragen werden. Die Koſten
Mrs Reich tragen.
An Chef des Prokokolls im Auswärkigen Amk.
on Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt iſt Geſandter
Aw=Schwante beſtellt worden. Dem bisherigen Chef des
Yulls, Geſandten Graf Baſſewitz, der bereits ſeit einiger
Wurlaubt iſt, iſt dieſer Urlaub aus Geſundheitsrückſichten
Mtert worden. Geſandtſchaftsrat von Levetzow, der wäh=
MAr Beurlaubung des Grafen Baſſewitz mit der Leitung des
Moll’s beauftragt war, wird höheren Auslandspoſten erhalten.

Engnievelnng veg Aibensonnts moie Bat.

Die Vereinbarung.

DNB. Leipzig, 6. Dezember.
Am letzten Tage der 5. Arbeits= und Schulungstagung der
Deutſchen Arbeitsfront verkündete Hauptamtsleiter Selzner
folgende Vereinbarung:
Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Reichs=
leiter
der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, und der
Reichsarbeitsführer Konſtantin Hierl haben in der Erkenntnis,
daß das Erlebnis des im Arbeitsdienſt begonnenen national=
ſozialiſtiſchen
Erziehungswerkes über den Wehrdienſt hinaus
ſorgſamſter Weiterpflege bedarf, um ſich im Leben des Volkes
beſonders im Leben der Arbeit voll entfalten und auswirken
zu können, folgende Vereinbarung getroffen:
1. In der Deutſchen Arbeitsfront wird ein Zentralamt
Arbeitsdank errichtet. Mit der Leitung dieſes Amtes wird
der Leiter des Arbeitsdankwerkes, Pg. Oberarbeitsführer v. Hertz=
berg
, beauftragt.
2. Das Arbeitsdankwerk mit ſeinen beſonderen Aufgaben
bleibt weiterhin beſtehen unter dem Ehrenvorſitz des Reichs=
arbeitsführers
.
3. Die Durchführungsbeſtimmungen ſind zwiſchen dem Reichs=
organiſationsleiter
Dr. Ley und dem Reichsarbeitsführer Kon=
ſtantin
Hierl beſonders vereinbart.
4. Dieſe Vereinbarung tritt mit dem 1. Dezember 1935 in
Kraft.
Die Verkündung dieſer Vereinbarung wurde von den 4000
in Leipzig verſammelten DAF.=Waltern mit minutenlang an=
haltendem
ſtürmiſchen Beifall aufgenommen. Anſchließend ſprach
Reichsarbeitsführer Hierl.
Wie Dr. Ley zum Schluß der Kundgebung mitteilte, wird
dieſer Tag Jahr für Jahr als der Tag, an dem die Jugend
in die Arbeitsfront kommt, gefeiert, und, ſo gelobte er, wir
werden in den Werkſcharen, in den Betriebszellen, in den Be=
triebsgemeinſchaften
, in Kraft durch Freude, in allem, was
wir haben, den Gedanken vom Arbeitsdienſt weiterpflegen, da=
mit
Deutſchland ewig lebe!"
* Der Arbeitsdank, die Betreuungsſtätte für die An=
gehörigen
des Arbeitsdienſtes, iſt alſo jetzt mit der DAF.
organiſatoriſch verſchmolzen worden. Von nun ab wird der
Arbeitsdank die Brücke bilden, über die mit jedem neuen Jahr
Hunderttauſende von Arbeitsdienſtmännern und Arbeitsdienſt=
frauen
in die Gemeinſchaft der ſchaffenden Deutſchen eingehen.
Damit iſt rein äußerlich der Arbeitsdienſt auf das engſte an
die DAF. herangerückt. Aber der Sinn der Uebernahme des
Arbeitsdanks durch die DAF. liegt doch auf einem anderen Ge=
biet
als dem der organiſatoriſchen Erfaſſung der geſamten heran=
wachſenden
ſchaffenden Jugend. Mit den Männern und Frauen
des Arbeitsdienſtes treten von nun ab Verkünder der national=
ſozialiſtiſchen
Lehre in den großen Kreis der Mitglieder der
DAF. ein. In dem Kampf um die nationalſozialiſtiſche Schulung
und Weltanſchauung werden die Männer und Frauen des
Arbeitsdienſtes eine hervorragende Rolle ſpielen. Sie ſind nicht
das, was man als Söldner der Arbeit bezeichnen könnte, ſie
ſind vielmehr die Soldaten der Arbeit, wie ſich der
Reichsarbeitsführer Hierl ausdrückte. Sie werden durch ihre
Haltung dazu beitragen, daß die ſchaffenden Deutſchen mehr
und mehr in ihrem Tun und Handeln, in ihren Empfindungen
und ihrer geiſtigen Einſtellung in die vom Führer vorgezeich=
neten
Linien einſchwenken. Weſentlich iſt dabei vor allem, daß
ſich die Arbeitsdienſtmänner nicht nur aus jenen Volksgenoſſen
zuſammenſetzen, die vom Schickſal dazu beſtimmt ſind, in den
Betrieben die Gefolgſchaft zu bilden, ſondern auch aus Männern,
die einſtmals als Wirtſchafts= und Betriebsführer an der Spitze
dieſer Gefolgſchaften ſtehen. Das ideelle Gut, das die Arbeits=
dienſtmänner
mitbringen, wird in der DAF. unendliche Früchte
tragen. Es wird ſich hier mehren und vervielfältigen, damit,
wie Reichsarbeitsführer Hierl und Dr. Ley bei der Ueber=
führung
des Arbeitsdankes ausriefen, Deutſchland ewig lebe!
Staaksbeſuch Görings in Hamburg.
Hamburg, 6. Dezember.
Miniſterpräſident General der Flieger Göring iſt am Freitag
vormittag zu einem Staatsbeſuch in der Freien und Hanſeſtadt
Hamburg eingetroffen, wo er dem Hamburger Hafen einen Be=
ſuch
abſtattete. Hier beſuchte er auch die Werft von Blohm und
Voß, durch deren Anlagen er einen längeren Rundgang unter=
nahm
. Ueberall, wo der Miniſterpräſident erſchien, wurde er
von den Arbeitern der Werft mit freudigen Heilrufen empfangen.
Anſchließend an den Rundgang durch die Anlagen der Werft
von Blohm und Voß begab ſich der Miniſterpräſident in die

große Schiffsbauhalle II, um dort vor den Hamburger Werft=
arbeitern
zu ſprechen. Hierauf fand im Hamburger Rathaus
ein Empfang des Senates zu Ehren des Miniſterpräſidenten ſtatt,
Bankelk des Anglo=German Fellowſhip
Die erſte große deutſch=engliſche Beranſtalkung
ſeit dem Kriege.
EP. London, 6. Dezember.
Ein am Donnerstag abend von der Anglo=German Fellowſhip,
der engliſchen Schweſterorganiſation der Deutſch=engliſchen Ge=
ſellſchaft
für den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten
und die deutſche Olympia=Delegation veranſtalteten Eſſen ge=
ſtaltete
ſich zu einem uneingeſchränkten Erfolg. An dem Eſſen
nahmen 250 Gäſte, darunter zahlreiche führende Perſönlichkeiten
der Diplomatie, des Sports und der Preſſe teil. Es war die
erſte große deutſch=engliſche Veranſtaltung ſeit
dem Kriege, an der auch viele Gäſte aus dem Reich, dar=
unter
der Präſident der Deutſch=engliſchen Geſellſchaft, der Her=
zog
von Sachſen=Koburg und Gotha teilnahmen. Von deutſcher
Seite waren ferner erſchienen der Botſchafter von Hoeſch, Fürſt
Bismarck und der Landesgruppenleiter Behle. Den Vorſitz bei
der Veranſtaltung führte der Präſident des Anglo=German
Fellowſhip, Lord Mount=Temple, der ein Hoch auf die Deutſch=
engliſche
Geſellſchaft ausbrachte und in ſeiner Rede den deutſch=
engliſchen
Fußball=Länderkampf als einen Markſtein der guten
Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern bezeichnete, wobei er
ſcharfe Worte für die Quertreibereien der engliſchen Gewerk=
ſchaftsführer
fand.
Der Herzog von Sachſen=Koburg betonte in ſeiner Rede,
daß das deutſche Volk ſehr viele Sympathien für England
empfinde, was hier noch nicht überall ganz verſtanden würde.
Oberſt Moore brachte einen Toaſt auf unſere Gäſte aus
und feierte in ſeiner Rede den deutſchen Reichsſportführer als
einen Mann, der mehr für die körperliche Ertüchtigung der
breiten Maſſen in Deutſchland getan habe, als irgend ein anderer.
Der Reichsſportführer unterſtrich die Internationalität des
Sports. Der Sport, erklärte er, niſt wirkungsvoller
als gute Ratſchläge und ein erzieheriſcher Kul=
turfaktor
erſten Ranges.
Sämtliche Reden wurden in engliſcher Sprache gehalten.
Der Reichsſporkführer bei Miniſterpräſidenk Baldwin
DNB. London, 6. Dezember.
Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten wurde am
Freitag vormittag vom britiſchen Miniſterpräſidenten Baldwin
empfangen. Der Miniſterpräſident begann die Unterredung mit
dem Ausdruck ſeiner lebhaften Genugtuung über den ſchönen und
reibungsloſen Verlauf des deutſch=engliſchen Fußballwettſpiels=
an
dem er niemals gezweifelt habe. Der Reichsſportführer äußerte
ſich in gleichen Ausdrücken der Befriedigung über den Geiſt wahrer
Sportkameradſchaft, in dem das Spiel ausgetragen worden ſei=
Er dankte für den herzlichen Empfang, der der deutſchen Mann=
ſchaft
und ihm ſelbſt von allen Kreiſen der Bevölkerung bereitetz
worden ſei, und gab der ſicheren Erwartung Ausdruck, daß dieſer
wahre Sportgeiſt auch die in Zukunft auszutragenden deutſch=
engliſchen
Wettkämpfe beſeelen werde.
Großer Empfang de Bonos in Rom.
EP. Rom, 6. Dezember.
Der frühere Oberkommandierende der italieniſchen Streit=
kräfte
in Oſtafrika, Marſchall de Bono, iſt nach Rom zurückgekehrt,
wo ihm ein großer Empfang bereitet wurde. Muſſolini hat ihn
perſönlich am Bahnhof abgeholt. Außerdem hatten ſich zu dem
Empfang des Marſchalls faſt alle Miniſter und Unterſtaatsſekre=
täre
, die Parteiſekretäre, die Präſidenten von Kammer und
Senat, der Generalſtabschef der Miliz und zahlreiche Generäle
aller Waffengattungen am Bahnhof eingefunden. Eine große
Volksmenge wartete vor dem Bahnhof, der für den Publikums=
verkehr
geſperrt war. Die Begegnung zwiſchen dem Regierungs=
chef
und Marſchall de Bono war ſehr herzlich. Muſſolini um=
armte
und küßte den Marſchall unter dem Beifall der Anweſen=
den
, worauf ſie zuſammen die aufmarſchierten Ehrenformationen
abſchritten. Beim Verlaſſen des Bahnhofes wurden Muſſolini
und Marſchall de Bono von der Menge begeiſtert gefeiert.

AManes Oelbrunnens, der eine merkwürdige Ungebärdigkeit
egSein mit gewaltigen Gasmengen durchſetztes wild empor=
Andes Oel zerſtörte ſogar den Erdboden, aus dem es empor
s bildete ſich ein gewaltiger und tiefer Krater, der voll=
Mmit gashaltigem Oel erfüllt wurde, und an den man nicht
mrnen konnte. Alle Geräte verſanken ſpurlos in der Tiefe.
Technik brachte nun
ein Kunſtwerk von beſonderer Eigenart
MAus ziemlicher Entfernung wurde ein Brunnen zunächſt
it bis auf 650 Meter niedergebracht. Dann aber führte man
Mun Brunnenſchacht ſeitwärts derart ſchief nach unten,
das untere Ende des anderen Schachtes treffen mußte,
ein das Oel emporſtieg. Beſondere Einrichtungen ermög=
de
Schwenkung. Damit man aber in einer Tiefe von
NE30 Metern richtig auf die geſuchte Stelle ſtieß, wurden
MPrüfungen der Richtung vorgenommen. Zu dieſem Zweck
in den Schacht ein Kompaß und ſonſtige Inſtrumente
Wine photographifche Einrichtung hinabgelaſſen. Auf dieſe
wurden in kurzen Zwiſchenräumen und in regelmäßiger
APhotographien des Kompaſſes und der übrigen Rich=
icer
aufgenommen. Wirklich kam man auf die geſuchte
Kierauf wurde durch den neuen Brunnen Waſſer hinab=
das
ſich mit dem Oel miſchte und ſeine Heftigkeit
ie der Gaſe bändigte. Mit Hilfe von Schutzmauern und
n Vorrichtungen konnte die Ausbeutung des Kraters in
enommen werden. Das äußere Kennzeichen der Oel=
urid
bekanntlich die hohen Bohrtürme. Sie werden über
Bele errichtet, wo eine Bohrung ſtattfinden ſoll und laſſen
or weitem erkennen, was hier vorgeht. Die Suche nach
Nie wieder in verſtärktem Maße eingeſetzt hat, ließ den
erſtehen, raſch Bohrungen durchführen zu können, um
dergewiſſern, ob man hier oder dort auf Erfolg hoffen
us dieſem Wunſche heraus iſt
ein Bohreinrichtung
arm, die auf einem Laſtkraftwagen zuſammengefaßt iſt.
6i ſich außer zu Bohrungen auf Erdöl auch zu anderen
ey insbeſondere zu den mannigfachſten Brunnen=
gen
verwenden. Zwei Motore von je 125 Pferdeſtärken
der Weiſe am Laſtwagen angebracht, daß der eine auf
hiutform, der andere unter der Haube ſitzt. Eine eigene
Arent dazu, zwiſchen beiden Gleichlauf herzuſtellen. Sie
4rſammen oder unabhängig voneinander arbeiten. Auch
ick en Geräte, die man zum Bohren braucht, insbeſondere
ngetrommel für das Drahtſeil, der Kran für den Bohrer,
ü tige Pumpe uſw. ſind auf der Plattform angebracht.
innung von Erdöl aus den alten außer Betrieb ge=

ſetzten Quellen wurde meiſt in der Weiſe vorgenommen, daß
man ohne weiteres die Quellen ſelbſt in Angriff nahm. Dabei
ging man erſt in der Weiſe vor, daß man die ölhaltigen Sande
durch in die alten Bohrlöcher hinabgepumpte Waſſer empor=
ſchwemmte
. Sie wurden dann von dem anhängenden Oel be=
freit
. Dabei geht viel Oel verloren. Deshalb löſte man ſpäter
das Oel in der Tiefe durch Flüſſigkeiten beſonderer Zuſammen=
ſetzung
, vor allem durch Seifenlöſungen ab. Aber auch hierdurch
konnte nur ein beſtimmter Anteil der vorhandenen Schätze ge=
wonnen
werden. Das Ziel der Technik muß es ſein, auch den
letzten Reſt noch ſeiner Verwertung zuzuführen. Man müßte
viel erproben und es würde viel Oel nutzlos verſchwendet wer=
den
, wenn man dieſe Erprobungen an der Quelle ſelbſt vor=
nehmen
wollte. Deshalb hat man jetzt dieſe ſo wichtige Frage
in anderer Weiſe angepackt. Wie man auch andere techniſche
Fragen mit Hilfe von Modellen zu klären ſucht, ſo hat man hier
gleichfalls Modelle geſchaffen.
Künſtliche Oelgebiete
wurden hergeſtellt, die den natürlichen aufs Genaueſte nachgebildet
ſind und ſich von ihnen nur durch die Größe unterſcheiden. In
dieſen Oelgebieten liegen unter anderen Schichten Sande, die in be=
zug
auf die Größe der Körner, die Menge des anhängenden Oels
und alle ſonſtigen Einzelheiten dem natürlichen Vorkommnis
gleichen. Da die Verhältniſſe in den verſchiedenen Oelgebieten
und in den verſchiedenen Teilen des einzelnen Oelgebietes oft
ſehr verſchieden liegen, muß bei der Herſtellung der Modelle
natürlich auf eine große Anzahl von Einzelheiten eingegangen
werden. Unter Verwendung dieſer Modelle wird nun unter=
ſucht
, wie man das noch in den Poren der Geſteine ſitzende
oder an den Sandkörnern hängende Oel am beſten aus ſeiner
bisherigen Verbindung lockert und wie man es am ſicherſten
und am vollſtändigſten von ihr ablöſt. Wenn dieſe Frage zur
Zufriedenheit geklärt iſt, wird die weitere in Angriff genommen,
wie man es am beſten und ohne weſentliche Verluſte an die
Erdoberfläche emporbringt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die
Herſtellung ſolcher künſtleriſcher Oelfelder große Koſten verur=
ſacht
. In Anbetracht der ungeheuren Werte jedoch, die die in
den verlaſſenen Quellen vorhandenen Reſte in ſich bergen, lohnt
ſich der zu ihrer vollkommenen Gewinnung notwendige Aufwand.

* Ernſt Wiechert. Der verlorene Sohn. Schauſpiel. (Verlag
Albert Langen, Georg Müller in München.)
Es iſt für mich kein Zweifel mehr, daß Ernſt Wiechert
der menſchlich erfüllteſte und der künſtleriſch am ſtärkſten ge=
ſtaltende
, alſo der bedeutendſte deutſche Dichter unter den Leben=

den iſt. Seine Romane Die Magd des Jürgen Doskocil und
Die Majorin ſowie die wundervolle Hirten=Novelle bezeugen
es. Es ſpricht hierfür auch das Schauſpiel Der verlorene
Sohn‟. Es geſtaltet das Erlebnis des großen Krieges: in
dem Schickſal des Sohnes, der den Tod erleidet, und in dem
Schickſal der Mutter, die das Leben erleidet. Ueber ihnen leuchtet
unvergänglich das Geſetz. Die ſchönſte und tiefſte Kriegs=
dichtung
in dramatiſcher Form! Zu hoch für das Theater des
Alltags, aber geeignet, in einer Feierſtunde dem Erlebnis des
Krieges den ſchönſten dichteriſchen Ausdruck zu geben. Z.
* Max Eduard Liehburg. Hüter der Mitte. (Verlag Raſcher u. Cie.,
Zürich und Leipzig.)
Ein Tell=Schauſpiel der neuen Zeit! Im Gegenſatz zu
Schillers Tell, der der geiſtigen Luft der Aufklärung und des
Individualismus entſtammt, geſtaltet Liehburg in Tell den ge=
borenen
Volksführer, der angebrochen die Entwicklung ſelbſtändig
vorwärts treibt und den Gegner in männlichem Kampfe beſiegt.
Die wortreiche Dichtung iſt intereſſant zum Leſen. Ob ſie ſich
auf der Bühne bewährt, müßte ein Verſuch zeigen, zu dem in
erſter Linie die Schweizer Theater berufen ſind.
II.
* Kurt Kluge: Die gefälſchte Göttin. Verlag J. Engelhorns Nachf.,
Stuttgart. Geb. 2,40 RM.
Es gibt nicht allzuviele humociſtiſche Novellen im deutſchen
Schrifttum, wie wir überhaupt nicht übermäßig viele deutſche Hu=
moriſten
beſitzen, die zugleich Dichter genannt werden können. Daß
Kluge zu ihnen gehört, beſtätigt ſich aufs neue durch die Erzäh=
lung
Die gefälſchte Göttin‟. Der Stoff dieſer Erzählung: Die
Auffindung einer antiken Bronzegöttin, ihre Fälſchung und all die
drolligen und ſpannenden Verwicklungen, die ſich hieraus ergeben,
mußte dem Bildhauer und Erzgießer Kluge ganz beſonders liegen,
und der volksnahe Dichter Kluge ſorgt dafür, daß aus dieſem
Thema nicht etwa eine ſnobiſtiſche Angelegenheit für Humaniſten
und Aeſtheten wird, ſondern eine Komödie der Irrungen, die das
Kunſtſtück fertig bringt zugleich unterhaltend, dabei dichteriſch
wertvoll und in ihren Hintergründen recht nachdenklich zu ſein.
Alexander Lernet=Holenia: Die Goldene Horde. Gedichte und
Szenen. 8 RM. Verlag Herbert Reichner, Wien.
Es iſt unvermeidlich, daß einem bei vielen dieſer Gedichte des
öſterreichiſchen Lyrikers gewiſſe Vorbilder einfallen, ſie reichen bis
zu Petrarca und bis zur Antike zurück, aus unſern Tagen ſind es
vor allem Rilke und Hofmannsthal. Und doch iſt der perſönliche
Klang unverkennbar, ein unbekümmerter Schwung verbindet in
der Titelballade Elemente des Volkslieds mit raffinierten Fein=
heiten
der Kunſtpoeſie, manches iſt meiſterhaft in Form und Ge=
halt
, anderes kommt mit der Geſte ariſtokratiſcher Nachläſſigkeit
daher. Unter den Szenen befindet ſich auch die Totenfeier für
Rainer Maria Rilke. Sehr gute typographiſche Ausſtattung. 4

[ ][  ][ ]

Hogres Appell an Muſſolini.

Lehke Warnung Englands an Italien vor Durchführung der Oeiſperte. Genſ wenig zuverſichtlich.

Oelſperre noch vor Weihnachten?

* Genf, 6. Dezember. (United Preß.)
Die Rede des engliſchen Außenminiſters Sir Samuel Hoare
wird in hieſigen politiſchen Preiſen als ein letzter Appell
an Muſſolini betrachtet, bevor der Völkerbund Maßnahmen
zu ergreifen genötigt iſt, die geeignet wären, Italien zu demütigen
und auf viele Jahre zu verbittern. In internationalen Kreiſen
Genfs glaubt man, daß zurzeit nur ſehr ſchwer eine Grundlage für
einen Frieden gefunden werden könne, da der Völkerbund und
Abeſſinien keine Bedingungen anerkennen könnten, die weiter
gehen, als die ſeinerzeitigen Vorſchläge des Fünfer=Ausſchuſſes,
während Muſſolini ſelbſt auf nichts eingehen werde, was einem
offenen Zugeſtändnis ſeiner Niederlage gleichkäme. Daher herricht
hier die Anſicht vor, daß der 18er=Ausſchuß noch vor Weihnachten
die Erdölſperre beſchließen werde.

Deukliche engliſche Skimmen.

EP. London, 6. Dezember.
Die Unterhausrede des engliſchen Außenminiſters Sir Samuel
Hoare wird von der engliſchen Preſſe allgemein als eine letzte
Warnung Englands an Italien gewertet. Daily Tele=
graph
ſpricht von einem bedeutſamen Beitrag zu der im Gang
befindlichen internationalen Ausſprache und unterſtreicht nach=
drücklich
den Friedenswillen Englands, verbunden mit ſeiner Ent=
ſchloſſenheit
, auf dem einmal beſchrittenen Weg weiterzugehen,
falls Italien ſich allen Beſchwörungen widerſetzen ſollte.
Muſſolini muß wiſſen, daß die Schwierigkeiten eines ehren=
vollen
Friedens, verbunden mit territorialem Gewinn, ſich tauſend=
fach
vergrößern müſſen, wenn einmal die Oelzufuhr für die Armee
Badoglios abgeſchnitten ſein wird. Aus dem italieniſchen Aben=
teuer
würde dann ein gewagtes Spiel werden und das Dilemma
des Duce würde neue und fürchterliche Formen annehmen. Das
aber liegt keineswegs in der Abſicht des Völkerbundes, während
England und Frankreich ſehr gewichtige Gründe dafür haben, um
Muſſolini zu bitten, durch die Tür zu gehen, die ſie ihm gern
bffnen möchten, ihm aber nur öffnen können, wenn er ſelbſt ſein
Teil dazu beiträgt. Was Italien noch nicht verſtanden hat, iſt,
daß nicht nur das Preſtige Italiens auf dem Spiel ſteht, ſondern
auch das Anſehen und ſogar die Exiſtenz des Völkerbundes. ſchreibt
das Blatt.
News Chronicle ſchreibt, daß die Erklärung Sir Samuel
Hoares die verworrene Lage etwas aufgeklärt habe. Nunmehr ſei
kein Zweifel mehr vorhanden, daß die Oelſperre
durchgeführt werden würde. Dieſe Tatſache, führt das
Blatt weiter aus, wird vielleicht Muſſolini dazu bewegen, dem
Friedensappell des Außenminiſters mehr Gehör zu ſchenken, als
das unter anderen Umſtänden der Fall ſein würde.
Die Times ſpricht von einer Doppellinie der engliſchen
Politik in der abeſſiniſchen Frage und betont, daß Sir Samuel
Hoare im Namen der ganzen Nation geſprochen habe, als er
Muſſolini beſchwor, den Verdacht zu begraben, daß Englands Poli=
tik
von hinterhältigen Motiven geleitet werde. Wenn es vielleicht
Italien im gegenwärtigen Augenblick auch ſchwer falle, das zu
glauben, ſo ſei es nichtsdeſtoweniger eine Tatſache, daß das eng=
liſche
Volk eine aufrichtige Freude darüber empfinden würde, wenn
der Konflikt auf friedlichem Wege beigelegt würde und die Hinder=
niſſe
für eine freundſchaftliche Zuſammenarbeit und einen freund=
ſchaftlichen
Güteraustauſch zwiſchen den beiden Ländern beſeitigt
würden. Andererſeits aber ſei das engliſche Volk auch entſchloſſen,
ſich ohne Zögern alle nur möglichen Beſchränkungen aufzuerlegen,
ſolange Italien gegen ein anderes Mitglied des Völkerbundes
weiter Krieg führe.

Außenminiſter Hoate nach Paris abgereiſt.

EP. London, 6. Dezember.
Außenminiſter Sir Samuel Hoare iſt am Freitagabend in Be=
gleitung
des Staatsſekretärs im Auswärtigen Amt, Sir Robert
Vanſittard, nach Paris abgereiſt. Im Hinblick auf die in Paris
eingetretene politiſche Klärung, wird der Reiſe des Außenmini=
ſters
und ſeiner Unterredung mit Laval noch größere Wichtigkeit
beigemeſſen als bisher, da nunmehr feſtzuſtehen ſcheint, daß Laval
an der Macht bleibt und die Zuſammenarbeit der beiden Mächte
in der neuen Friedensoffenſive geſichert iſt.
Die engliſchen Nachmittagsblätter ſtellen mit Befriedigung
feſt, daß die Unterhausrede Sir Samuel Hoares in der franzöſi=
ſchen
Preſſe eine gute Aufnahme gefunden habe, unterſtreichen je=
doch
auch gleichzeitig immer wieder die Tatſache, daß die fran=
zöſiſchen
und engliſchen Anſichten über die
Grundlage der Friedensoffenſive noch immer
erheblich auseinandergehen und daher der morgi=
gen
Unterredung zwiſchen Laval und Sir Samuel Hoare
eine entſcheidende Bedeutung zukomme.

Verkrauensvokum für Laval.

Auflöſung aller bewaffneten Berbände?"

EP. Paris, 6. Dezember.
Nach der heutigen Vormittagsſitzung der Kammer darf man
die Regierung Laval nach menſchlichem Ermeſſen als gerettet
betrachten. Vertreter der Rechten und der Linken erklärten ihr
Einverſtändnis mit der Auflöſung aller bewaffneten Verbände.
Die unerwartete Wendung, die am Freitag vormittag die
Kammerausſprache über die fasciſtiſchen Verbände genommen
hat, und die zu einem Einvernehmen über die Entwafſnung
und Auflöſung der militärähnlichen Organiſationen ohne Unter=
ſchied
ihrer politiſchen Einſtellung führte, wird von den Pariſer
Nachmittagsblättern als ein ergreifender Theatercoup be=
zeichnet
, durch den, wie ſich der Paris Soir ausdrückt, an=
geſichts
des die Bruderkämpfe der Franzoſen aufmerkſam ver=
folgenden
Auslandes die Einheit der Herzen wieder hergeſtellt
worden ſei. Immerhin ſcheint ſich die Linke noch nicht
geſchlagen zu geben. Die der ſogenannten Links=
delegation
angehörenden Abgeordneten hielten im Anſchluß an
die Kammerſitzung eine kurze Beſprechung ab, in der fünf Ab=
geordnete
, die ſämtlich der Regierung feindlich gegenüberſtehen,
mit der Ausarbeitung einer Tagesordnung beauftragt wurden,
die ſämtlichen Linksparteien zur Annahme vorgeſchlagen werden
ſoll. Selbſtverſtändlich wird dem Miniſterpräſidenten Laval in
dieſer Tagesordnung das Vertrauen verſagt, weil er nicht ſchon
früher gehandelt habe. Dieſes Manöver hat jedoch auf die Ab=
ſtimmung
, die in den Abendſtunden vorgenommen wurde, keinen
für das Kabinett Laval gefährlichen Einfluß mehr ausüben
können.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung brachte Laval drei Geſetz=
entwürfe
ein, die auf die Auflöſung der Verbände, den
Beſitz von Waffen durch Privatperſonen und die Unterdrückung
von Preſſevergehen im Sinne der Aufreizung zur Ermordung
politiſcher Gegner Bezug haben. Dieſer Antrag wurde vom gan=
zen
Hauſe mit Ausnahme der äußerſten Linken mit lebhaftem
Beifall aufgenommen. Ebenſo ſtürmiſchen Beifall erntete der
Miniſterpräſident, als er anſchließend daran den Antrag ſtellte,
daß dieſe drei Geſetzentwürfe noch heute abend vom Hauſe ange=
nommen
werden ſollten.

Mit 351:219 Stimmen ſprach die Kammer am Freitag abend
der Regierung Laval das Vertrauen aus. Die Kammer vertagte
ſich anſchließend um 9 Uhr und beginnt nun die Ausſprache über
die von der Regierung eingebrachten Geſetzentwürfe. (Bei Redak=
tionsſchluß
dauert die Ausſprache noch an. Die Schriftl.)

Tolle kommuniftiſche Demonſtrakion

in der Schweiz.

Eigenmächliger Häuſerabbruch in Genſ.
EP. Genf, 6. Dezember.

Die Genfer Behörden ſahen ſich am Donnerstagmittag veran=
laßt
, in einer außergewöhnlichen Angelegenheit einzugreifen. Die
Bewohner eines alten, baufälligen Häuſerblocks im St.=Gervais=
Viertel hörten in den frühen Morgenſtunden des Donnerstags zu
ihrem größten Erſtaunen Lärm und Hammerſchläge über ihren
Köpfen. Bald wurden ſie gewahr, daß eine Anzahl Arbeitsloſer
im Begriff war, den Dachſtuhl dieſes Gebäudes ſyſtematiſch über
ihren Körfen abzureißen. Trotz einem Beſchluß des Genfer Stadt=
rats
, in Anbetracht der Koſten auf einen Abbruch vorläufig zu ver=
zichten
, hatten ſich um 6 Uhr morgens ungefähr 30 Arbeitsloſe
unter Leitung des Kommuniſtenführers Lucien Tronchet mit den
nötigen Werkzeugen ausgerüſtet nach dem betreffenden Häuſerblock
begeben und ohne weiteres begonnen, den Dachſtuhl niederzureißen.
Als die Polizei eintraf, war der größte Teil des Daches bereits
freigelegt, während die auf der Straße ſich anſammelnde Menge
mit Erſtaunen der Zerſtörung zuſah. Die Polizei überprüfte die
Identitätsausweiſe der anweſenden Arbeitsloſen und verhaftete
einen jüngeren Bruder Tronchets.
Als man zum Angriff auf das Dach ſchreiten wollte, wurde er=
klärt
, daß der Staatsrat bereit ſei, eine Abordnung der Arbeits=
loſen
zu empfangen, und daß ſolange die Polizeimaßnahmen auf=
geſchoben
werden müßten. Dies geſchah denn auch. Die von der
Polizei in dem verbarrikadierten Haus belagerten Arbeitsloſen
auf dem Dach hatten unterdeſſen ihre Arbeit eingeſtellt und ließen
ſich vermittels eines Strickes von ihren Kameraden auf der Straße
verproviantieren. Während die Verhandlungen zwiſchen Polizei
und Arbeitsloſen ihren Fortgang nahmen, und die Zerſtörungs=
arbeit
gegen mittag wieder aufgenommen wurde, erſchien ſchließ=
lich
der Genfer Staatsanwalt ſelbſt am Tatort, begleitet von dem
Staatsrat Lachenal, der in Abweſenheit Nicoles dem Polizei=
departement
vorſteht. Außerdem waren zwei Stadträte erſchienen.
Der Staatsanwalt forderte Tronchet auf, den Platz ſofort
räumen zu laſſen. Die auf der Straße verſammelten etwa 100
Polizeibeamten machten ſich ſchon bereit, den Dachſtock im Sturm
zu nehmen. Schon flogen Ziegel= und Bauſteine von oben auf
einige Poliziſten, als der Staatsanwalt plötzlich erklärte, einem
Vorſchlag Tronchets zuzuſtimmen, den dieſer vom Dach herunter
machte: Wir wollen die Arbeit einſtellen, aber nur unter der Be=
dingung
, daß niemand verhaftet wird. Der Staatsanwalt erklärte
ſich dazu bereit, bemerkte aber, daß ein ſtrafgerichtliches Verfahren
eröffnet werden müſſe. Daraufhin gab Tronchet ſeinen Gehilfen
den Beſehl, das Dach zu räumen. Gegen mittags 13 Uhr war die
Ruhe wieder hergeſtellt. Das bedrohte Gebäude wurde von zwanzig
Polizeibeamten bewacht.
Ueber die Gründe ſeiner Nachgiebigkeit befragt, erklärte der
Staatsanwalt, daß er einen Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und
Arbeitsloſen vermeiden wollte, da die Gefahr beſtanden habe, daß
durch die ſtrategiſch günſtigere Stellung der Arbeitsloſen, die
von ihren Kameraden auf der Straße unterſtützt worden wären,
die Angelegenheit leicht ein blutiges Ende hätte nehmen können.

Kommuniſtenführer Tronchek verhaftel.

Am Freitag iſt der Präſident des Holz= und Bauarbeiter=
verbandes
, Lucian Tronchet, verhaftet worden, der am Donners=
tag
bei dem verſuchten Abbruch alter Häuſer die Leitung in Hän=
den
hatte. Er wird nach dem St. Antione=Gefängnis gebracht.
Gegen ihn wird ein Strafverfahren wegen Beſchädigung von
Privateigentum eingeleitet.

Amerika warnt Japan

vor Verlehung der Berträge in Nordchina.

DNB. Waſhington, 6. Dezember.

Außenminiſter Hull gab am Donnerstag eine Erklärung ab,
in der er vor Verſuchen warnte, in Nordchina weſentliche Aende=
rungen
politiſcher Natur zu erzwingen, die ſowohl den zwiſchen=
ſtaatlichen
Verträgen wie den Belangen Amerikas und anderer
Staaten hinſichtlich des Grundſatzes der offenen Tür zuwider=
laufen
würden.
Ohne Japan zu nennen, ſagte Hull, wo immer der Verſuch ſei=
nen
Urſprung habe und wer immer dieſen Verſuch unternehme,
Tatſache ſei es, daß der Verſuch in China ſelbſt auf Widerſtand
ſtoße.
Die Vereinigten Staaten von Amerika, ſo führte der Außen=
miniſter
weiter aus ſeien genau ſo wie andere Mächte ſtark an
dem Schickſal des chineſiſchen Reiches intereſſiert und verfolgten
die dortigen ungewöhnlichen Entwicklungen mit großer Sorg=
falt
. In dieſer Zeit einer die ganze Welt erfüllenden politiſchen
Unruhe ſei es die Pflicht jeder Regierung, ſich ſtreng an ihre
zwiſchenſtaatlichen Verpflichtungen zu halten, und die Vereinigten
Staaten von Amerika bäten alle Unterzeichnermächte um Einhal=
tung
der von ihnen unterzeichneten Verträge, denn Vertrauen und
wirtſchaftliche Stetigkeit ſeien ohne Vertragstreue unmöglich.

Japan erklärt Neun=Mächte-Pakk für überholt.

DNB. Tokio, 6. Dezember.
Die Erklärungen des britiſchen Außenminiſters Sir Samuel
Hoare und des amerikaniſchen Staatsſekretärs des Aeußern Hull
über die norchineſiſche Frage und ihre Hinweiſe auf die Gefahr
einer Verletzung des Neunmächtepaktes werden hier als eine,
wenn auch vorſichtige Warnung an Japan betrachtet.
Der Sprecher des japaniſchen Außenminiſteriums hat zu den
Ausführungen der beiden Miniſter Stellung genommen. Aus die=
ſer
Stellungnahme geht hervor, daß Japan den Neun=
mächtepakt
und alle ſeit dem Abſchluß des Ver=
trages
von Waſhington getroffenen Abmachun=
gen
über China und den Fernen Oſten als nicht
mehr der gegenwärtigen Lage entſprechend an=
ſieht
. Im übrigen betont der Sprecher erneut, daß die Vor=
gänge
in Nordchina eine rein innerchineſiſche Angelegenheit ſeien
und daß von einem Einmiſchen Japans keine Rede ſein könne.
Auch könnten irgendwelche Bewegungen der japaniſchen Truppen
in Nordchina in das Reich der Fabel verwieſen werden. Aus all
dieſem ergebe ſich, daß eine Anrufung des Neunmächtepaktes jeder
Grundlage entbehren würde. Der Sprecher ſchließt mit der Feſt=
ſtellung
, daß Japan auf Grund von Abmachungen mit China ver=
pflichtet
ſei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung in den neu=
tralen
Zonen zu ſorgen.

Samstag: Reichsminiſter Dr. Frick äußert ſich über di
Wer wird Reichsbürger? und erläutert den Begt
jüdiſchen Miſchling.
Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten ſpricht auf ei.
anſtaltung des neugegründeten Comité France=Allemauen
den Sport als Brücke zwiſchen den Völkern.
Einberufung des Sanktionsausſchufß
den 12. Dezember zwecks Verhängung der Oel
gegen Itcklien. Die italieniſche Kammer zum
zember einberufen. Umbildung des italieniſchen Oberß
teidigungsrates.
Weiterhin widerſprechende Nachrichten von den abe
Fronten. Abeſſiniſche Abteilungen wollen in Makalle e
ſein. General Graziani ſoll einen Vorſtoß gegen Scſ
planen.
Sonntag: Reichspreſſetag in Köln. Reichsminiſter Dr.
ſpricht über Die Preſſe als Mittler in der Deutſchen
Abeſſiniſche Meldungen berichten von blutigen
hinter der italieniſchen Nordfront, italieniſche von ſch
Säuberung des Tembien=Gebirges.
Montag: Der Reichsminiſter für kirchliche Angelegenhei=t
erläßt eine neue Verordnung für dieEvang.
Kirche, die die Ausübung kirchenregimentlicher Be

durch kirchliche Vereinigungen oder Gruppen für unzu 9
klärt.

Ein Erlaß des Reichskriegsminiſters regelt die
dung der Soldaten.
Infolge der Neubildung des Memeldirektoriums drud
glieder der memelländiſchen Einheitsliſte legt der
Oberbürgermeiſter der Stadt Memel ſein Amt nieden
In London findet ein Kabinettsrat ſtatt. Wie me
wird der engliſche Außenminiſter den

einen Erholungsurlaub in der Schweiz antreten. 2u
Wege dorthin dürfte er mit Laval in Paris eine

ſprache haben.

In Kairo kommt es zu neuen ſchweren Ausſchreiti
Anhänger der Wafd=Partei.

Der König von Griechenland erläßt eine
amneſtie, durch die auch Venizelos begnadigt wird.

Der Kleinkrieg im Tembien=Gebirge hält unvermind
Neue abeſſiniſche Truppen befinden ſich im Anmarſch,
Dienstag: Die neue Reichskoſtenordnung tritt am 1. Am
in Kraft.
Das neue engliſche Parlament wird mit der Verle‟
Thronrede des engliſchen Königs und einer Rede Zuſ
über die Heiligkeit der Verträge eröffnet. Danach i
lands Haltung in der Sanktionsfrage
über Italien unverändert.
Nach Meldungen aus Deſſie beträgt die Zahl der
den zuſammengezogenen abeſſiniſchen Truppen etwa
Die Italiener rechnen mit einem unmit
bevorſtehenden abeſſiniſchen Angriff.

Nach einer erſten großen italieniſchen Bilanz haben.d
liener in zwei Monaten Feldzug etwa rund 50 000 20
meilen abeſſiniſchen Bodens beſetzt. Jeder Tag Vorma
die Italiener 10 Millionen Lire.

Infolge der drohenden Oelſperre wollen die Italiene)
Nachſchub zur Front von der Achſe auf Maultiere und
verlagern.
Mittwoch: Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſpricht vor
Waltern in Leipzig über Wirtſchaftsproblem
neuen Deutſchland.
Als Abwehrmaßnahme gegen den Reichsmarknoter
gel ins Ausland wird ein Einfuhrverbot für 2
marknoten erlaſſen.
Der 20. April wird als Tag des Eintr=
das
deutſche Jungvolk feſtgeſetzt.
Mit Südamerika ſchweben Verhandlungen über de
fuhr von Gefrierfleiſch nach Deutſchlang

Amerikaniſchen Gerüchten zufolge ſoll die Standar
Co. ſich ein Oel=Monopol in Italien ge
haben.
Bei Makalle finden Vorhutgefechte der ab
ſchen Nordarmee mit den Italienern ſtalt
Kleinkrieg im Tembien=Gebirge dauert fort.
Donnerstag: Reichsminiſter Dr. Goebbels äußert ſich
der Eröffnung des Reichsſenders Saarbrücken über
tige Programmgeſtaltung im Rundfunk.
Zwiſchen Deutſchland und Lettland mi
Warenabkommen unterzeichnet, das eine
zung des zwiſchen beiden Regierungen im Jahre 190
ſchloſſenen Meiſtbegünſtigungsvertrages darſtellt und
ſamten Warenverkehr zwiſchen beiden Ländern regelt.
Gegen den Biſchof Zänker von Bresl
wegen Störung des kirchlichen Ordnungswerkes ein
plinarverfahren eingeleitet.
Der litauiſche Schulreferent Simaitis wir
Memeldirektorium abgeſetzt.
Im italieniſch=abeſſiniſchen Streitfall iſt ein neuer
lungsvorſchlag aufgetaucht, der ſogenannte Plan de
verſtändigen.
Die britiſche Admiralität zieht K
ſchiffe von Gibraltar zurück. Dieſer Akt wird
Anzeichen der Entſpannung bewertet.
Gerüchte über eine Zuſammenkunft des
ſchen Außenminiſters Hoare mit Muß
werden in London dementiert.
Der engliſche Außenminiſter erläutert
Unterhaus die Außenpolitik ſeines Landes, wobei er eai/
Italien einen Appell zum Frieden ergehen.!
Die Kriegslage in Abeſſinien iſt nach
unüberſichtlich. Nach allen vorliegenden Meldungen iſ*
nächſte Zeit mit einem abeſſiniſchen Großangriff an d. E
front zu rechnen.

Verſtärkter japaniſcher Druck auf die chineſi!
Nordprovinzen.
EP. Tientſin, 6. Dez
Dem Kriegsminiſter der Nankingregierung, Hoyingtſ.
ſich in Peking aufhält, iſt von den japaniſchen Behörden neuſ
worden, nach Nanking zurückzukehren, da Japan angeblich=
abſoluten
Unabhängigkeit der fünf nördlichen Provinzen be=)
ein Kompromiß nicht in Betracht ziehen kann. Hoyingtſ 4
ſeinerzeit nach dem Norden gekommen, um zu verſuchen,
von Japan unterſtützten Separatiſten über eine für Nan
nehmbare Löſung der Autonomiebewegung zu verhandeln.
Alle dieſe Meldungen, verbunden mit dem Verſchwir)
nordchineſiſchen Generals Sung Tſche=Yuan, haben die Hon!
auf eine friedliche Löſung der Angelegenheit zerſtört. E*
täglich deutlicher, daß ſich die fünf Nordpw‟
zen dem japaniſchen Druck nicht mehr
widerſetzen können.
Schiang Kai=ſchek übernimmt Miniſterpräſidenag
EP. Schanghai, 6. Dezei
Als Nachfolger des zurückgetretenen Miniſterpräſidenie-
Tſchin=wei hat Marſchall Dchiang Kai=ſcheck die Miniſtervm
ſchaft der Nankingregierung übernommen. Linſen bleibt ?
der Nationalregierung. Der Kantoneſe Tſo Uh=lu, der Eit
tige Rolle in Südchina ſpielt hat ein untergeordnetes Am..
umgebildeten Regierung übernommen. Dieſer Ernennung.
Hinblick auf die Annäherung zwiſchen Kanton und Nan!
Bedeutung beigemeſſen.

[ ][  ][ ]

s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 7. Dezember 1935
Zee Mnolaus kam
Er kam zunächſt ſelbſt in höchſt eigener Perſon, ganz wie
Bild entnommen, mit langem Bart und hoher Kapuze.
en Form von Aepfeln und Nüſſen und mit einem lauten
jwr der Tür. ch habe ihn nicht hereingelaſſen, weil er
örr ſchmutzige Stiefel hatte, ſagte die Mutter, und der
artd ihr noch deutlich im Geſicht. Aber die Kinder waren
ſen nach ihm war ja ungleich geringer als das Verlangen
fenn guten Gaben.
ieinen Nikoläuſer von zwölf bis fünfzehn Jahren mach=
imn
gegen Abend auf den Weg; allerdings nicht, um zu
ſondern um zu holen. Zwei von ihnen mit Anhang traf
tanz modernen Spuren. Ich hatte ja bisher nicht gewußt,
blruſe auch Zigarettenbilder ſammeln. Aber ſie taten es.
ſter ſich neben einem Zigarettenautomaten poſtiert und
puf Kunden. Sie, kann ich deß Bildche hawwe? fragten
ſd einer kam und ſeine Zehner einwarf. Bei meiner nicht
h. einträglich ſein kann, wenn ja, es iſt wie bei den
mit dem Knochen: einer allein und ein Knochen, das
ſdrung: aber vier und fünf und noch mehr und auchnur
hhen: das kann leicht ſchiefgehen. Alſo wird es, wenn
des Bilderſammelns zunimmt, ſchon beſſer ſein, die
Belderſpekulanten treffen vorher ein Abkommen: zuerſt
ſwverſtändlich!), dann du, dann du, und dann wieder ich
der ich möchte mich um Himmelswillen nicht in fremde
miſchen. Ich denke, als moderne Buben und Nikoläuſe
ſtoenberuf) werden das unſere Heiner ſchon richtig
Uirin.
eimabend im V.D.A. Auf den nächſten Heimabend der
nuppe am 10. Dezember, 20 Uhr, ſpricht im Feſtſaal der
an alter Kämpfer der Partei und bewährter Streiter
olkstumsarbeit. Pg. Emil Petzold, über das Thema
mide Grenzen. Alle Mitglieder des V. D.A. die NS. und alle anderen Frauenverbände ſowie die Aus=
tſchen
, die in Darmſtadt wohnen, ſind eingeladen. Jede
goſſin iſt willkommen. Eintritt wird nicht erhoben. Der
hält der Zeit entſprechend eine würdige Adventsumrah=
Lied und Wort.
rpheum. Luſtige Rivels=Abende heute Sams=
ge
morgen Sonntag und folgende Tage. Am Sonntag
ſeſſellungen: nachmittags das ungekürzte Programm für
aud Erwachſene. Wer ſich und ſeinen Kindern einige
liche Stunden bereiten will, beſuche das Orpheum.
Abenſpielplan des Hefſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
HMM
nm
Anfang 19.30. Ende nach 22.00 Uhr. Hauptmiete E.
9. Vorſtellung. Die Boheme‟. Oper von Giacomo
Puccini.

Anfang 19.30 Uhr. Ende 23,00 Uhr. NS= Kultur=
ez
. gemeinde 0, 6. Vorſtellung. Aida. Oper v. Verdi.
Anfang 19.00 Uhr, Ende 22,00 Uhr. NS= Kultur=
emeinde
,
gendring I (geſchloſſene Vorſtellung).
die Räuber,
Trauerſpiel von Friedrich Schiller.

Uhr Ende 22.15 Uhr. NS=Kultur=
Zemeicde 1.
Vorſtellung. Herz über Bord.
Operette von Eduard Künnecke

Anfang 19.00 Uhr. Ende gegen 23.15 Uhr. Haupt=
jete
B. 9. Vorſtellung. Die Frau ohne Schatten.

Oper von Richard Strauß.

Stan
eder

Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C.,
10. Vorſtellung. Die Räuber. Trauerſpiel von
Friedrich Schiller.

Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 2200 Uhr. NS=
Kulturgemeinde I. 3. Vorſtellung. Rigoletto, Oper

von Giuſeppe Verdi.

Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete B.
10. Vorſtellung. In neuer Einſtudierung und Aus=
ſtattung
: Königskinder. Oper von E. Humperdinck.

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Gaſtſpiel, Kammerſänger Helge, Roswaenge
Rudolf): Die Boheme. Oper von G. Puccini.
Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig.

9ez.

KLEINES HAUS.

Anfang 20,00. Ende 22,00 Uhr. Außer Miete. Der
Herr Borjemaaſter. Odenwälder Komödie von
Hans Holzamer, aufgeführt durch die Heſſ. Spiel=
gemeinſchaft
.

8e.

de= oez.

Anfang 16.00 Uhr. Ende nach 18.30 Uhr Außer
Miete. Zum erſten Male: Dornröschen. Ein fröh=
liches
Weihnachsſpiel mit Muſik von Elwenſpoeck.

Anfang 20.00 Uhr. Ende 22.00 Uhr. 3. Beethoven=
Abend Schnurrbuſch=Quartett.

Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr NS=
Kulturgemeinde K. 7. Vorſtellung. Zuſatzmiete XI.
Der Fall Wunderlich. Schauſpiel von Renate Uhl.

Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.,30 Uhr. Volks=
miete
, Gruppe III, 3. Vorſtellung. Die Gärtnerin
aus Liebe. Komiſche Oper von W. A. Mozart.

Anfang 18.00 Uhr, Ende nach 20.30 Uhr. NS=
Kulturgemeinde, Jugendring II (geſchloſſene Vor=
ſtellung
). Dornröschen. Ein fröhliches Weihnachts=
ſpiel
mit Muſik von Curt Elwenſpoeck.

Anfang 15.00 Uhr. Ende 17.30 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde
, Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Dornröschen. Fröhliches Weihnachtsſpiel mit Muſik.

Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr. NS=
Kulturgemeinde K. 7. Vorſtellung. Zuſatzmiete XII.
Der Fall Wunderlich. Schauſpiel von Renate Uhl.
Anfang 11.00 Uhr. Außer Miete. Modeſchau der
Kunſtgewerbeſchule Offenbach.
Anfang 19.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Außer Miete.
Anläßlich des 10. Jahrestages der Gründung der
Heſſiſchen Spielgemeinſchaft: Der Datterich. Lokal=
poſſe
von Ernſt Elias Niebergall.
Vorbereitung: Die Fledermaus von Johann Strauß,
m Hinterhaus von Maximilan Boettcher.
deſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute
Oper Die Boheme, in der neuen Inſzenierung,
Rhrnal wiederholt, die am letzten Sonntag vom Publikum
der Kritik mit großem Beifall aufgenommen wurde.
en Haus wiederholt die Heſſiſche Spielgemeinſchaft ihr
tick, die Odenwälder Komödie Der Herr Borje=
von
Hans Holzamer, das vor acht Tagen zur erfolg=
raufführung
kam. Für morgen nachmittag bereitet das
el des Landestheaters die Erſtaufführung eines neuen

Msſpiels, Dornröschen von Curt Elwenſpoek, vor,
reimal öffentlich zur Aufführung kommen wird (ganz
Sſe), im übrigen nur für geſchloſſene Jugendvorſtellungen
Verhnachtsmiete. Wie in den letzten Jahren, ſo gibt auch
Heſſiſche Landestheater wieder eine Weihnachtsmiete‟
ſechs Vorſtellungen umfaßt und für dieſe eine bedeutende
oßigung ergibt. Die Vorſtellungen können nach freier
Weihnachten bis 1. April genommen werden; auch die
ann in zwei Raten erfolgen. Die Weihnachtsmiete‟
Theaterfreunden als Weihnachtsgeſchenk ſeit Jahren ge=
eſt
jeden Tag von 9 bis 13.30 Uhr bei der Mietabteilung
AStheaters erhältlich.

*Die letzte Woche

begann zwar ſehr hübſch und ſchön mit einem Monatserſten akku=
rat
auf den Sonntag, aber dieſer Sonntag ſelbſt, der auch noch

den erhebenden Namen Adventsſonntag trug, war durch=

aus kein hübſcher und ſchöner Vertreter ſeiner Standesgenoſſen.
Es regnete morgens und es regnete mittags, und abends regnete
es immer noch. So wurde aus dieſem Wochen= und Monatserſten
ein rechter Daheimbleibtag mit allem Drumm und Dran fami=
liärer
Behaglichkeit, an dem hier der eine ſeine Photographien=
dort
ein anderer ſeine Briefmarkenſammlung wieder einmal auf
Stand bringen konnte, an dem ſich unter der Anleitung des am
ſtt begreiflichen Gründen auch damit zufrieden: denn das Ausgehen verhinderten Herrn Papa oder der Frau Mama die
Kinder mit Weihnachtsarbeiten beſchäftigen, Stroppi, der Rauh=
haardackel
, ſich freute, daß Frauchen nicht ausging, und Hanſi,
der Kanarienvogel, quietſchvergnügt auf der Stuhllene ſaß und
ſeine Kantilene ſchmetterte. Natürlich fiel, wie immer an ſolchen
Tagen, auch einiges ins Waſſer, und für uns Darmſtädter war
das diesmal vorzugsweiſe das ſchwarz=weiße Fußballſpiel auf
dem Hochſchulſtadion. Um zu wiſſen, wer nun wirklich ſpielſtärker
iſt, die Bäcker oder die Schornſteinfeger, müſſen wir uns alſo noch
etwas gedulden. Ein Glück nur, daß die Bäcker dadurch nicht in
der ſonſtigen Ausübung ihres Berufs behindert ſind und die
ſen Probe=Beobachtung konnte ich feſtſtellen, daß das Ge= Schornſteinfeger auch ohne die Entſcheidung auf dem grünen
Raſen unentwegt weiter kratzen.
Wie die vorangegangene, brachte die Woche auch bei uns wieder
für einige Motorrad= und Autofahrer unliebſame Ueberraſchun=
gen
dadurch, daß dem einen ein Haſe, dem andern ein Reh ins
Rad oder Auto ſprang. In allen Fällen iſts verhältnismäßig
glimpflich abgelaufen. Auch über die Autobahn wechſelt oft Wild
und bringt dann, wenn es im Lichtkegel der Scheinwerfer hin
und her läuft, die Kraftfahrer in Gefahr. Sich ſelbſt natürlich
auch, denn die Maſchine iſt nun einmal ſtärker wie unſere Tiere.
Solche Zuſammenſtöße laſſen ſich aber bei einigermaßen gutem
Willen meiſt vermeiden. Ich darf von mir behaupten, daß ich
noch kein Tier überfahren habe (meine beſſere Hälfte würde mir
das auch furchtbar übel nehmen!), trotzdem ich viel nachts
fahre und ſchon oft Wild im Scheinwerfer hatte. Aber, wie ge=
ſagt
, dieſe Zuſammenſtöße mehren ſich ſo ſtark, daß auch der
Reichsjägermeiſter ſich der Angelegenheit annahm. Er
richtete einen eindringlichen Appell an die Auto= und Motorrad=
fahrer
, in dem es u. a. heißt: Die jährlichen Wildverluſte, die
durch Ueberfahren durch Kraftfahrzeuge, vor allem nachts, ent=
ſtehen
, ſind dauernd im Zunehmen begriffen. Die außerordent=
liche
Ausdehnung des Kraftfahrzeugverkehrs in der Zeit ſeit der
Machtergreifung hat dieſe unſerem deutſchen Wild drohende Ge=
fahr
immer mehr geſteigert, ſo daß Maßnahmen ergriffen werden
müſſen, um die dem Wildbeſtand drohenden Schäden zu mildern.
Es läßt ſich nicht leugnen, daß in vielen Fällen das Ueberfahren
von Wild, das plötzlich die Fahrbahn überqueren will, unver=
meidlich
iſt. Leider muß aber darauf hingewieſen werden, daß in
zahlreichen Fällen Unachtſamkeit oder Mutwillen des Kraftfahr=
zeugführers
vorliegt. Häufig läßt ſich ein Ueberfahren bei einiger
Vorſicht vermeiden. Das Wild bleibt normalerweiſe vom
Scheinwerfer geblendet ruhig auf der Straße ſtehen oder flieht
die Fahrbahn entlang. Durch Abblenden und Verringerung der
Fahrgeſchwindigkeit, evenutell auch Hupen, iſt es ſtets möglich,
das Wild von der Fahrbahn zu vertreiben. Ich bin der feſten
Ueberzeugung, daß es nur eines Appells an die Einſicht der
Kraftfahrer bedarf, um die von mir geſchilderten Mißſtände ab=
zuſtellen
. Die im Reichsjagdgeſetz und dem Tierſchutzgeſetz ver=
ankerte
Stellung des deutſchen Volkes zum Tier iſt ſo eindeutig,
daß ich keinen Zweifel daran habe, daß ſich auch die Kraftfahrer
auf Grund eines Hinweiſes bemühen werden, alles zu vermeiden,
was nur den Anſchein von Rückſichtsloſigkeit dem Tier gegenüber
erwecken könnte.
Aus dem Naſſauiſchen, von den Ufern der Lahn, wird gemel=
det
, daß ſich durch die Kanaliſation dieſer Lahn natürlich auch
ihre Ufer landſchaftlich ſtark verändert haben. Wo die Lahn, ſo
heißt es, früher ſchnell dahineilte, iſt ſie heute zu einem ruhigen,
tiefen Waſſer geworden, das an den Ufern auf langen Strecken
von hohem Schilf begleitet wird. Hier hat ſich in von Jahr zu
Jahr ſteigendem Maße Waſſergeflügel, das man früher an der
Lahn nicht kannte, angeſiedelt. Zuerſt waren es einige Wild=
enten
. Sie haben ſich gut vermehrt und ſind ſchon zu rechten
Scharen geworden. Nun iſt auch der Fiſchreiher heimiſch gewor=
den
. Der Naturfreund hat ſeine Freude an dem Geſellen, der da
hochbeinig im Schilf oder in den Aeckern an den Ufern ſteht. Auch
zahlreiche Möven ſind in dieſer Woche aufgetaucht, von denen
aber noch nicht feſtſteht, ob auch ſie hier anſäſſig werden.
Soweit iſt die Meldung intereſſant und geht in Ordnung.
Dann aber kommt ein Schlußſatz, in dem geſagt wird, daß ſich den
Jägern bald ein bisher unbekanntes Weidwerk erſchließen wird,
die Jagd auf Waſſergeflügel. Ich ſchätze unſere Jäger höher
ein, als es der Schreiber dieſer Meldung zu tun ſcheint. Sie wer=
den
ebenſo wie jeder Naturfreund ihre Freude an dem ſeltenen
und ſchönen lebenden Waſſergeflügel haben und nicht gleich daran
denken, was ſie nun alles wegſchießen können.
Ein alter lieber Bekannter des D.T. und vieler ſeiner Leſer
brachte ſich anfangs der Woche auf originelle und liebenswür=
dige
Art bei mir in Erinnerung. Neuerdings, ſo ſchreibt er,
beſinnt man ſich auf die großen Söhne Ihrer Vaterſtadt, und
ſchreibt über ſie, die außerhalb ihren großen Weg gemacht haben,
in der Heimat=Zeitung zur Unterhaltung der Daheimgebliebenen,
die manchmal in ſtummer Erinnerung an die denken, die draußen
ſind. Was mag wohl aus dem geworden ſein? Wer ſo
genau wie ich die Seele ſeines Volkes kennt, iſt mit dieſen Ge=
danken
ſtreng verwandt. Alſo ſchreibt mir Friedrich Wil=
helm
Fuchs. Und dazu ſchickt er mir aus Dresden eine ganze
Reihe von Ausſchnitten aus großen Zeitungen. Da hat ein Kollege
von der Feder ihn interviewt ein anderer an den köſtlichen
Dingen aus ſeinen chineſiſchen Sammlungen ſich erfreut, ein an=
derer
ſich an Perchten=Masken und Bali=Puppen. Alle aber
ſchreiben begeiſtert. Und über dieſe begeiſterten Kritiken möchte
ich meinen Leſern eine Kollektiv=Beſprechung geben. Das iſt nun
nicht ſo ganz einfach. Aber alle, die ſich noch an F. W. Fuchs
nette kleine literariſche Beiträge in unſerem Blatt erinnern, wird
es intereſſieren, was ein Kollege über ihn ſchreibt:
Es iſt ſchon einige Jahre her, da begegnete mir eines Tages
ein ſtiller, bedeutſam lächelnder verbindlicher, junger Menſch.
Etwas wie das geheimnisvolle Mienenſpiel Kwan=Jins lag über
ſeinen Zügen, ein ſchwacher Abglanz ihres gottbegnadeten Landes.
Den chineſiſchen Fuchs nannten ihn ſeine Freunde. Kein Sohn
Chinas, ein Mann aus dem Heſſenlande in Darmſtadt ſtand
ſeine Wiege Friedrich Wilhelm Fuchs. Kein Geringerer als
der große Juſtus v. Liebig ſteht in der Reihe ſeiner Ahnen. Seit
drei Generationen haben ſeine Vorfahren in Oſtaſien gelebt, die
Kultur dieſes Landes in ſich aufgenommen und ihrem jüngſten
Sproſſen den geſammelten Reichtum ſeeliſchen Erlebens vererbt
Er noch iſt einer der wenigen Hüter alt=chineſiſcher Kunſt. Zwan=
zig
Jahre lang hat er immer wieder das ferne Land im Oſten
den heimiſchen Herd getragen, ſich und den anderen zur Freude. Koban hat die vormals Diehlſche Brauerei zweckmäßig um= und
Zwanzig Jahre lang hat er die Söhne Kwan=Jins ſtudiert, hat er ausgebaut. An der Dieburger Straße iſt ein heller, geräumiger
verſucht, den Schleier zu lüften, der undurchdringlich ausgebreitet Ausſtellungsraum mit drei großen Fenſtern entſtanden, hinter
liegt über dem ſeltſamen Land, über den ſchweigenden Bewohnern, denen man ſchnittige Hanſa=Perſonen= und Luxuswagen, Hauſa
Und wenn er auch niemals welchem Sterblichen wird es je ge= Lloyd= und Goliath=Lieferwagen ſieht. Ein anſchauliches Dieſel=
lingen
? die letzten Urgründe dieſes rätſelhaften Reiches er=
forſchen
wird, ſo hat er doch mit dem liebevollen Blick eines Ver= motor=Transparent macht dieſen Motor dem großen Publikum
ſtehenden ſo manches enthüllt und aufgedeckt, was bisher uns verſtändlich. Unter dem Ausſtellungsraum befindet ſich ein gro=
dunkel
war und unverſtändlich.
bereiſt, der Sammler, der Reiſejournaliſt der Hafenwanderer erſten Stock. Im Turm=Gebäude ſind die Werkſtätten mit den
Friedrich Wilhelm Fuchs, der überall zu Hauſe iſt, überall ein modernſten techniſchen Einrichtungen und Maſchinen und die
gemachtes Bett findet. Ein kleines aber wunderſames Muſeum iſt. Lager für die Erſatzteile aller Art. Der Bau einer Rampe zur
ſein Heim. Was da an unvergleichlichen Schätzen chineſiſcher, in= Schlageterſtraße und weitere bauliche Vervollkommenheiten ſind
diſcher, orientaliſcher Kunſt in Käſten Schränken, Truhen aufge= in Angriff genommen,
ſpeichert iſt, das kann man kaum beſchreiben. Schwere Brokatge=
wänder
, darunter ein Prunkkoſtüm des Marſchalls Tſchanſolin,
mit fingerdicken Gold= und Seidenſtickereien überſäte Mandarinen= wir im Gemeindehaus einen Elternabend für den Kindergottes=
mäntel
, Spitzengewebe in feinſter ſpinnwebartiger Filigran
arbeit, geſchnitzte Figürchen, Masken, Decken, Schmuck und ent dienſt. Er bekommt ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß die
zückendes Spielzeug.
Bedeutende Männer und Frauen, Künſtler, Forſcher und Ge= Frau Lic. Ruth Fuehrer=Berlin, zu der Verſammlung ſprechen
lehrte haben die einzigartige Sammlung des chineſiſchen Fuchs, wird über Elternhaus und Kindergottesdienſt‟. Die Rückſicht
bewundert, in alle Welt wandern ſeine Koſtbarkeiten. Und erſt auf den Gemeindeabend macht es nötig, daß der Abendgottes=
jüngſt
, in der Uraufführung des Mr. Wu an der Dresdeuer, dienſt bereits um 5 Uhr beginnt. Er wird als liturgiſche Advents=
Staatsoper, haben köſtliche, Jahrtauſende alte Koſtüme aus ſei= feier geſtaltet, bei der mit Einzelgeſängen Frau Achatz=Kraf. und
nem Beſitz allgemeine Bewunderung erregt.

Womit ich nunmehr wunſchgemäß Friedrich Wilbelm
Fuchs in Erinnerung gebracht haben möchte. Wen der Weg
einmal nach Dresden führt, der verſäume nicht, ſein Muſeum
und Verkaufslager zu beſichtigen, Annenſtraße 26 II. Es lohnt ſich
wirklich.
Die NS.=Organiſation Kraft durch Freude, feierte
ein Jubiläum. D. h. von einem Jubiläum kann man eigentlich
nicht ſprechen, man verſteht darunter mindeſtens ein Vierteljahr=
hundert
. Sagen wir alſo, KdF. feierte den 2. Jahrestag
ihrer Gründung. Daß dieſer Tag gefeiert wurde, nicht nur
in Darmſtadt, ſondern im ganzen Heſſenlande bis in den klein=
ſten
Ort hinein, iſt durchaus berechtigt. Denn was KdF. in die=
ſer
kurzen Zeitſpanne geleiſtet hat, iſt, wie ſo vieles im national=
ſozialiſtiſchen
Deutſchland beiſpiellos. Sie iſt die erſte und ein=
zige
Organiſation ihrer Art in der Welt, und wenn nur in Be=
tracht
gezogen wird, wieviel Hunderttauſend deutſchen Arbeitern
der Stirn und der Fauſt ſie in den 2 Jahren durch Reiſen zu
Schiff und in der Bahn und im Autobus die Welt erſchloſſen
hat, ſo iſt das unbedingt eine geradezu gigantiſche Tat. Unge=
zählte
von dieſen Deutſchen waren vorher und wären wohl nie
in die Lage verſetzt worden, überhaupt längere Reiſen zu unter=
nehmen
. Man muß nur einmal die begeiſterten Schilderungen
hören von denen, die dabei waren Erinnerungen, die vielleicht
für ein ganzes Leben ausreichen müſſen, knüpfen ſich an die KdF.=
Reiſen, die ihnen einmalige‟ Erholung an Leib und Geiſt und
Seele brachten. Daneben hat die KdF. durch künſtleriſche und
unterhaltende Veranſtaltungen in unzähligen Variationen gehol=
fen
, deuſche Kulturgüter in die weiteſten, von ihnen bisher unbe=
rührt
gebliebenen Kreiſe zu tragen, und Freude verbreitet da,
wo immer nur Sorgen und Mühen an der Tagesordnung waren.
Von gleicher Bedeutung, noch in der Auswirkung begriffen, wird
ſich dereinſt die Nebenorganiſation Schönheit der Arbeit er=
weiſen
. Was KdF. in der friedlichen Eroberung der Welt, in
punkto Völkerverbindung getan und ſtändig leiſtet wird nie
mehr aus der Geſchichte unſerer Zeit geſtrichen werden können.
Es war alſo berechtigter Anlaß, den Jahrestag zu feiern.
Gegen die Butter= und ſonſtigen Hamſterinnen geht man
alſo nun vor. Man hörte von Beſchlagnahmen einer ganzen An=
zahl
von Viertelpfunden, deren eine beſonders Schlaue an einem
Tag 18 gehamſtert haben ſoll. Es iſt gerecht, wenn das gebrand=
markt
wird. Zum Thema Schweinefleiſch ſchickt mir eine
Leſerin das nachſtehende nette Gedicht, das den Nagel auf den
Kopf trifft:
Ich habe eine Tante, die ſagte immer gleich:
Das ungeſünd’ſte iſt doch gewiß das Schweinefleiſch.
Es fehlt ihm jeder Nährwert und jedes Vitamin,
Drum ißt du öfter Kotelett, geht’s bald zum Friedhof hin.
Nun ſah ich dieſe Tante, und ſie war ſehr empört:
Es gibt ja nirgends Schweinefleiſch, das iſt doch unerhört.
Ich weiß nicht, was ich kochen ſoll, es iſt doch wirklich gar zu töll,
Der Hunger quält mich ſehr, wie iſt das Leben ſchwer!
Da dacht’ ich, ob in Dorf und Stadt
Nicht mancher ſo ne Tante hat.
Das Winterhilfswerk wurde, ſoweit der Verkauf der
monatlichen Plakettchen in Frage kommt, dieſe Woche durch die
Beamten und Handwerker eröffnet. Und zwar mit auffallendem
Erfolg. Die hübſchen kleinen Metallroſetten mit deutſchen Halb=
edelſteinen
fanden ſehr ſchnell und reſtloſen Abſatz. Intereſſant
überhaupt, wie ſich der Straßenverkauf der Anſteckplakettchen zu
einem vorzüglichen Erziehungsmittel des nationalſozialiſtiſchen
Staates zur Diſziplin ausgewirkt hat. Wurde in den erſten Mo=
naten
noch viel gemeckert über die ſtändigen Sammlungen, ſo
iſt es heute ſelbſtverſtändlich, daß jeder ſeine Plakette erwirbt und
anſteckt. Vielfach werden ſchon Sammlungen dieſer kleinen WHW.=
Abzeichen angelegt, und kaum iſt ein Abzeichen verkauft inter=
eſſiert
man ſich ſchon dafür, wie wird das Nächſte ausſehen!
Und das iſt gut ſo, denn das für die ganze Welt beiſpielgebend
gewordene deutſche Winterhilfswerk hat ſich doch ungemein ſegens=
reich
ausgewirkt. So vielen Volksgenoſſen wird dadurch wirkſam
geholfen, daß die vielen kleinen Beträge ſich zu großen Summen
vereinigen und jeweils wird damit einem Berufsſtand, einer dar=
niederliegenden
Induſtrie oder Heimarbeitern geholfen. Auch das
alſo gehört zu der wichtigen Aktion Arbeitsbeſchaffung.

Ich ſprach an dieſer Stelle ſchon öfter von dem leuchtenden
Schriftband des D. T., das allabendlich die wichtigſten Mel=
dungen
den Straßenpaſſanten der Rheinſtraße aus den Schaufen=
ſtern
des Tagblatthauſes vermittelt. Und auch von der Origina=
lität
der ſonſtigen Auslage dieſes Schaufenſters, von den Por=
träts
der Männer, die das Tagblatt machen‟. Heute abend wer=
den
die Paſſanten ſchon ab 5 Uhr das Schriftband laufen ſehen,
und es wird heute ganz beſonders wichtige Meldungen zu verbrei=
ten
haben. Dazu werden ſie Gelegenheit haben, all die Männer
(und die Dame!), die ſie bisher im Bilde ſahen, perſönlich kennen
zu lernen. Sie werden nämlich ſämtlich vor dem Tagblatthaus
ſtehen, bewaffnet mit einer rieſigen Sammelbüchſe für das WHW.
zum Tag der Nationalen Solidarität. Alſo, wir
werden uns ſehr freuen, recht viele Freunde und Leſer un=
ſeres
D. T. perſönlich kennen zu lernen, und wir raten Ihnen
allen: Tut Geld in Euren Beutel! Der Tag der Nationalen
Solidarität ſoll uns nicht kleinlich ſehen. Es gilt einem guten
Werk und dem Beweis wahrer Volksgemeinſchaft. So ſehen
wir aus:

Maximilian.

* Eröffnung der Hanſa=Llond= und Goliath=
Verkaufsſtelle.
In der Dieburger Straße 96 eröffnete die Hanſa Lloyd und
beſucht, hat Schätze geſammelt noch und noch und ſie behutſam an Goliath eine neue, großzügig angelegte Verkaufsſtelle. Architekt
ßer, 7 Meter hoher Kellerraum, in dem weitere Wage Platz
Aber nicht nur China kennt er, faſt die ganze Welt hat er finden. Die modern eingerichteten Büroräume befinden ſich im
Petrusgemeinde. Morgen Sonntag, abends 8 Uhr, haben
bekannte Berufsarbeiterin der evangeliſchen Reichsfrauenhilfe,
mit Chören unſere Chorſchule mitwirken wird.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Dezem

Jun Dag der Naliendten Soitenrnat.
Der Führer ſpricht:
Viele Jahre haben wir im Innern gegen den Gedanken der
internationalen marxiſtiſchen Solidarität gekämpft, wir haben in
dieſer vermeintlichen internationalen Soldaritat nur den Feind
wirklicher nationaler Einſtellung geſehen, ein Phantom, das den
Menſchen wegzog von der einzig vernünftigen Solidarität, die es
goben kann: von der Solidarität, die blutmäßig, ewig begründet
iſt. Wir ſind uns aber auch klar darüber geweſen, daß man dieſe
Vorſtellung nicht beſeitigen kann, ohne die andere an ihre Stelle
treten zu laſſen. Damit muß als Motto über dieſer großen Hilfs=
aktion
das Wort ſtehen: Nationale Solidarität‟. Wir haben
die internationale marxiſtiſche Solidarität innerhalb unſeres Vol=
kes
zerbrochen, um den Millionen deutſcher Arbeiter eine andere,
beſſere Solidarität dafür zu geben. Es iſt die Solidarität unſeres
eignen Volkes, die unzertrennliche Verbundenheit nicht nur in glück=
lichen
, ſondern auch in böſen Tagen, die Verbundenheit nicht nur
mit denienigen, die vom Glück geſegnet ſind, ſondern auch mit
denienigen, die vom Unglück verfolgt ſind.
Wenn wir dieſen Gedanken der Solidarität richtig auffaſſen.
dann kann es nur ein Gedanke des Opferns ſein, d. h. alſo, wenn
der eine oder andere ſagt, man würde dabei zu ſtark belaſtet wer=
den
man müſſe ia immer wieder geben, dann kann man nur er=
widern
: Das iſt nun einmal der Sinn einer wirklichen nationalen
Solidaritat. Im Nehmen kann die wirkliche Solidarität ihren Sinn
nicht haben. Jeder muß verſtehen, daß ſein Geben überhaupt nur
dann im Sinn der Herſtellung einer wirklichen Volksgemeinſchaft
einen Wert hat, wenn dieſes, ſein Geben, für ihn ein Opfer be=
deutet
.
Heute, am Tag der nationalen Solidarität ſammeln in
Darmſtadt:
Der ſtellvertretende Gauleiter Regierungsrat Reiner vor der
Traube:
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt am Faix=Eck:
Gaubeauftragter des WHW, Bürgermeiſter Haug, am Landtags=
gebäude
;
Gauamtsleiter, Verwaltungsdirektor Löwer, Rheinſtraße, am
Union=Theater.
Landesbauernführer Dr. Wagner am Verkehrsbüro;
der Führer der SA=Brigade 50, Brigadeführer von Linden=
fels
, Ecke Rheinſtraße (Jagdhaus);
der Führer der SA=Standarte 115, Oberſturmbannführer Köhler,
am Marktplatz in Höhe des Fiſchhauſes Fertig;
der Führer der SA=Standarte R/115, Oberſturmbannführer
Bohnſack, am Marktplatz. Ecke Ernſt=Ludwigs=Platz;
der Führer des SS=Sturmbannes 1/33. Sturmbannführer Mar=
tin
, Rheinſtraße, Ecke Grafenſtraße (Hugo de Waal);
der Führer des NSKK. Motorbrigade 50, Standartenführer
Veith, am Ludwigsplatz (Bismarckdenkmal)
der Führer des NSKK, Motorſtandarte 50, Oberſtaffelführer
Schäfer, Marktvlatz. Ecke Ludwigsſtraße.
der ſtellvertretende Führer der Reichsarbeitsdienſtgruppe Nr. 254,
Oberſtfeldmeiſter Peltzer, Rheinſtraße, Ecke Grafenſtraße
(Haas u. Bernhard);
der Führer der Hitler=Jugend Bann 115, Unterbannführer Steu=
bing
, Manfred=von=Richthofen=Platz;
der Führer des DJV. Jungbann 115. Stammführer Koſche=
mann
, Ecke Karlsſtraße und Schulſtraße
die Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Krauth; Peter=Gemeinder=
Straße, Ecke Eliſabethenſtraße
die Führerin des Untergaues des BDM 115, Grete Born, Peter=
Gemeinder=Straße, Ecke Mackenſen=Straße;
der Verwaltungsdirektor des Heſſiſchen Landestheaters, Waldeck,
mit den Künſtlern. Manfred=von=Richthofen=Platz;
der ſtellvertretende Rektor der Techniſchen Hochſchule, Profeſſor
Dr. Voigt mit den Dozenten an der Techniſchen Hochſchule:
der Rektor der Hochſchule für Lehrerbildung Profeſſor Dr. Zieg=
ler
mit dem Lehrkörper der Hochſchule auf dem Ballonplatz.

am

Oeffenkliche Plakkonzerte
Tag der Nakionalen Solidarikät

in der Zeit von 1617 Uhr und 1819.30 Uhr.
Adolf=Hitler=Platz: Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darm=
ſtadt
.
Marktplatz: Spielmanns= und Muſikzug der SA.=Standarte 115,
Darmſtadt.
Ludwigsplatz: Spielmanns= und Muſikzug des NSKK., Motor=
ſtandarte
50.
Manfred=von=Richthofen=Platz: Spielmanns= und Muſikzug der
Hitlerjugend, Bann 115.
Ecke Karls= und Schulſtraße: Fanfaren= und Muſikzug des deut=
ſchen
Jungvolkes, Jungbann 115.
Ernſt=Ludwigs=Platz: Muſikzug der Firma E. Merck.

Aus der 199up.

Kreisleitung Darmſtadt.
Betrifft: SA.=Sportabzeichen.
Am Samstag, 7. Dez., letzter Termin für Leibesübungen,
Schießen und Keulenzielwurf, ab 14 Uhr, Hochſchulſtadion.
Am Sonntag, 8. Dez.: Abnahme der Gruppe 3, Geländeſport,
in Ober=Ramſtadt. Antreteplatz in Ober=Ramſtadt, 8 Uhr,
Apotheke. Brotbeutelverpflegung und Bleiſtifte. Fahrgelegen=
heit
wie folgt: 7.12 Uhr ab Böllenfalltor. Rückfahrt von Ober=
Ramſtadt entweder um 12 Uhr oder 12.42 Uhr. Es ſtehen ver=
ſtärkte
Wagen zur Verfügung. Fahrpreisermäßigung kann nur
bei dem Wagen ab Böllenfalltor 7.12 Uhr erfolgen.

Aerzilicher Sonnkagsdienſt.
Der Aerztliche Kreisverein Darmſtadt teilt mit: Trotz un=
ſerer
in jeder Ankündigung des Aerztlichen Sonntagsdienſtes aus=
geſprochenen
Bitte, den Arzt vom Sonntagsdienſt nicht unnötig
in Anſpruch nehmen zu wollen und erſt den behandelnden Arzt
aufzuſuchen, iſt in ſehr vielen Fällen davon abgewichen und mit
der Einrichtung Mißbrauch getrieben worden.
Ohne an der Einrichtung des Aerztlichen Sonntagsdienſtes
ſelbſt etwas zu ändern, ſehen wir daher in Zukunft von der Be=
kanntgabe
der Aerzte vom Dienſt in der Darmſtädter Preſſe ab.
Der hilfeſuchende Kranke möge ſich an ſeinen behandelnden Arzt
wenden, der gegebenenfalls für Vertretung durch den Arzt vom
Sonntagsdienſt ſorgen wird.
Sonntagsdienſt der Zahnärzie.
Auf Anordnung des Reichsverbandes der Zahnärzte Deutſch=
lands
wird ab 1. September 1935 der Sonntagsdienſt eingeführt.
Der zahnärztliche Sonntagsdienſt beginnt Samstag nachmit=
tag
um 18 Uhr und endigt Sonntag nachts um 24 Uhr.
Die Zahnkranken ſollen jedoch in erſter Linie verſuchen, ihren
Haus=Zahnarzt zu erreichen, und erſt, wenn dieſer nicht da iſt, ſich
an den Zahnarzt des Sonntagsdienſtes wenden.
Die Tätigkeit des Sonntagsdienſtes verſteht ſich lediglich auf
Schmerzbeſeitigung. Weitere Behandlung übernimmt ſpäterhin
der jeweilig behandelnde Arzt des Betreffenden.
Es verſieht den Sonntagsdienſt am 8. Dezember: Zahn=
arzt
Ernſt Möſer, Hügelſtraße 51, Telephon 1594.
Sonntagsdienſt der Dentiſten.
Es verſieht den Sonntagsdienſt am 8. Dezember: Dentiſt
Guſtav Cherbourg, Rheinſtraße 3, Telephon 3565.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und der daran ſich anſchließen=
den
Woche vom 8. bis 14. Dezember den Nachtdienſt: die
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apotheke, Wittmannſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am Sams=
tag
abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat,
ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.

Ein Hauptgewinn der Gießener Pferdelotterie wurde ge=
ſtern
Nacht in einem Reſtaurant in Darmſtadt gezogen. Die
glückliche Gewinnerin und der Losverkäufer freuten ſich herzlich
über die Gunſt der Göttin Fortuna. Zu Weihnachten kommt
der Gewinn gerade zurecht!
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Helia: Viktoria.
Nach dem Roman von Knut Hamſun.
Dieſe Anekdote wird erzählt: Der Sohn des großen Björn=
ſterne
Björnſon, des hochverehrten Nationaldichters Norwegens,
fuhr eines Tages auf einem ſkandinaviſchen Dampfer. Wohl der
beſſeren Ausſicht wegen ging er auf die Kommandobrücke.,; der
Kapitän machte ihn aufmerkſam, daß das Betreten für Unbefugte
verboten ſei, und bat ihn, ſich zu entfernen. Gekränkt ging der
jüngere Björnſon, ironiſch warf er über die Schulter: Sie ſchei=
nen
nicht zu wiſſen, Herr Kapitän, daß ich der Sohn des größten
norwegiſchen Dichters bin! Darauf der Kapitän: Ach, entſchul=
digen
Sie vielmals, Herr Ibſen. Etwas verdutzt ſchaute Bjorn=
ſon
jr. drein, als ein freundlicher Herr neben ihm den Hut lüpfte
und höflich bemerkte: Machen Sie ſich nichts daraus! Es kann
doch nicht jeder wiſſen, daß Norwegens größter Dichter Knut
Hamſun iſt!
Dieſe Anekdote trifft vielleicht den Nagel auf den Kopf. wenn
man da herausleſen kann, daß Norwegen auf ſeine drei großen
Dichter gleich ſtolz ſein darf. Knut Hamſun aber iſt wohl am
weiteſten in den Weltruhm vorgedrungen, und der Film hat dazu
viel beigetragen. Auch Viktoria", dieſe wunderſame, leidvolle
Geſchichte einer Liebe, iſt im Film ſo gut geworden trotz aller
Mängel, die immer der Verfilmung eines Buches anhaften wer=
den
, das nicht auf Geſchehen, ſondern auf Innenleben, auf Ge=

Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg, Riegerplatz 3.
die nächſte Eintopfſammlung iſt am Sonntag, dem 8. Dez.
Die NS.=Walter werden erſucht, ihre Sammelliſten am Samstag
nachmittag zwiſchen 4 und 6 Uhr auf der Geſchäftsſtelle in
Empfang zu nehmen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg.
Zu der am Sonntag, dem 8. d. M., ſtatfindenden Eintopf=
gerichtsſammlung
können die Helfer und Helferinnen die Liſten
bereits am Samstag auf der Geſchäftsſtelle, Heinrichſtraße 101,
abholen.
NS-Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Tanzabend der KdF.=Urlauber, Wanderer und Sportkurſus=
teilnehmer
. Am 14. Dezember führt die NSG. Kraft durch
Freude, Kreis Darmſtadt, im Rahmen eines Tanzabends ein
Treffen aller KdF. =Urlauber, Wanderer und Sportler in den
Räumen der Gaſtſtätte Heilig Kreuz durch. Beginn der Ver=
anſtaltung
20 Uhr. Eintrittspreis 40 Pf. einſchließlich Tanz. Ka=
pelle
Schlupp ſpielt zum Tanz. Zu dieſer Veranſtaltung fin=
den
ſich alle Urlauber, Wanderer und Sportler zu einem Kame=
radſchaftsabend
ein. Eintrittskarten ſind bereits heute ſchon im
Vorverkauf auf der Kreisdienſtſtelle und bei allen Orts= und Be=
triebswarten
erhältlich.
Kreiswanderung am Sonntag, dem 8. Dezember. Fußwan=
derung
nach dem Darmſtädter Waſſerwerk bei Eſchollbrücken. Be=
ſichtigung
des Waſſerwerks. Ferner wird dem Stadtgut Geha=
born
ein Beſuch abgeſtattet. Marſchzeit: ungefähr 5½ Stunden.
Teilnehmerkoſten: keine Ruckſackverpflegung. Treffpunkt: 8 Uhr
Marienplatz (an der Tankſtelle), Führung: Kreiswanderwart Pg.
Prager.
Nachmittagsvorſtellung am Samstag, um 16 Uhr, im Or=
pheum
. Karten auf der Kreisdienſtſtelle. Eintrittspreis 55 Pf.
auf allen Plätzen.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Samstag finden ſtatt: Leichtathletik, für
Frauen, Hochſchulſtadion, von 14.3016 Ihr. Neuer Hallen=
tenniskurſus
für Anfänger und Fortgeſchrittene, St,ädtiſche
Feſthalle, von 1415.30 Uhr. Schläger und Bälle werden koſten=
los
geſtellt. Teilnehmen kann jeder deutſche Volksgenoſſe. An=
meldung
und Au=funft beim Sportamtsſtützpunkt, Bismarckſtr. 19.
Ruf 2683.

Eine Hamſun=Geſtalt im Film.
Mathias Wiemann ſpielt die Rolle des Johannes in dem erſten
Hamſun=Film Viktoria
(Mater: Europa=Film.)
dankliches und Seeliſches aufbaut. Man iſt mit bemerkenswerter
Behutſamkeit und Pietät an die Verfilmung des Hamſun=Romans
herangetreten, hat den landſchaftlichen Rahmen in der herben
nordiſchen Heimat des Dichters drehen laſſen und die Haupt=
geſtalten
ſeines Romans ſehr vorſichtig ausgeſucht aus der Reihe
der Filmkünſtler. Wahrlich, keinen beſſeren Johannes (der ja
wohl ein Stück Leben des Dichters widerſpiegelt) konnte man
finden als Mathias Wiemann, den verſonnenen Träumer,
deſſen helle Augen unter hoher Stirn und blondem Haar ſo welt=
fern
und auch ſo unendlich leidvoll blicken können, deſſen Geſichts=
züge
ſo eckig=uneben und doch ſo von ſonnigem Humor, innerer
Herzensfreude überſonnt ſein können. Und daneben die ent=
zückende
, friſche und, wo es ſein muß, doch ſo tragiſch geſtaltende
Luiſe Ullrich! Auch dieſes kleine Schloßfräulein, das ein ſo
tragikerfülltes Leben ſo jung beſchließen muß, konnte kaum beſſer
verkörpert werden. Dazu dann Alfred Abel, Theodor Loos
Bernhard Goetzke und viele andere. Sicher, man hat viel und
gut an Knut Hamſuns Werk gedacht und hat auch oft in dieſem
Film ſeinen Ton, ſeine ſeeliſchen Schwingungen getroffen, und
es iſt ein ganz ausgezeichnetes Werk dadurch entſtanden wenn
Thema und Sujet uns heute auch etwas fern liegen. Der Liebe
Freud und Leid bleiben ja ewig!
Sehr intereſſant iſt die neue Wochenſchau, und im Beipro=
gramm
läuft ein wertvoller Kulturfilm Ein Freund fürs Leben
Das iſt ein fabelhafter Film vom deutſchen Buch ſeit Erfindung
der Buchdruckerkunſt.
Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung die
weltberühmte Operette als Tonfilm Im weißen Rößl mit
Chriſtl Mardayn, Hermann Thimig, Willy Schaeffers. Theo
Lingen.
Die Helia=Lichtſpiele bringen die Geſchichte einer großen
Liebe Viktoria, mit Luiſe Ullrich, Mathias Wiemann, Alfred
Abel.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen Film voll Spannung,
Senſation und Tempo Der Pampasreiter
Belida zeigt nur noch heute und morgen in Neuaufführung
Die Fahrt in die Jugend mit Liane Haid, Hermann
Thimig, Leo Slezak, Hans Moſer.
Reſi=Theater zeigt den überaus luſtigen Metrofilm Ein
Herz iſt zu verſchenken in deutſcher Sprache mit Clark
Gable, Joan Crawford, Robert Montgomery, der auch Sie be=
geiſtern
wird.

Pickelſteiner aus Gulaſchkanonen!
Tag der Volksgemeinſchaft!
Der kommende Sonntag will wieder erweiſen, daß
ſozialismus kein Lippenbekenntnis iſt, und daß Gemen
Eigennutz zu gehen hat. Könnte das beſſer als an e
topfſonntag gezeigt werden? An dieſem Tag muß der Eu
fließen, aus dem die Hilfsbedürftigen geſpeiſt werden.

Tauſende deutſcher Volksgenoſſen ſind es, denen
der ſtrengen Winterzeit in unſerer Stadt geholfen wer
Hier will und muß das WHW. eingreifen und
Hilfe leiſten.
Wie am letzten Eintopfſonntag in der Reichshau=
werden
am Sonntag in Darmſtadt an ſechs Stellen 25
auffahren. Helferinnen der NS.=Frauenſchaft, der
wohlfahrt und des BDM. werden vereint mit den Scn
und Schauſpielerinnen unſeres Landestheaters aus Ou
Gulaſchkanonen ein wohlſchmeckendes Eintopfgericht
Die Spitzen der Partei ihrer Gliederungen und der
werden an dem Gemeinſchaftseſſen teilnehmen. Manche
zum Gucken kommen wollte, wird durch das gute Be
gelockt, ſich auch einen Schlag geben laſſen oder mit
nehmen. Ueberall ſind die Ausgabeſtellen (auch im
feſtlich hergerichtet und gut geheizt.
Sämtliche Spielmanns= und Muſikzüge ſtehen am
Sonntag im Dienſte des WHW. und ſorgen für flotte
Und wieder werden Groſchen und Markſtücke zu
Mark ſich anhäufen. Mit ihnen wird man unſeren nuu
Volksgenoſſen in Darmſtadt eine ſpürbare Hilfe bringef

Die Landespolizeigruppe Darmſtadk im 2i
der Winkerhilfe.
Schon heute ſpricht alles von der großen Veranſit
gunſten des Winterhilfswerkes, veranſtaltet von der Ew=
zeigruppe
Darmſtadt, die morgen, Sonntag, 20 Uhr
Saalbau, ſtattfindet
Der Beſucher wird ſich an den Vorführungen, di
Angehörigen der Landespolizei beſtritten werden, erfreue
hat außerdem das Bewußtſein, einen Beitrag zum Mit
werk geſtiftet zu haben. Unter dem Leitwort: Vor//
land und Freiheit werden Schlag auf Schlag di
Darbietungen abrollen. Neuartige ſportliche Darbietim
dem Gebiet der Bodengymnaſtik wechſeln mit einem g.
datenlieder=Potpourri, das gemeinſam vom Muſikkorp/
der Singabteilung der Landespolizei zu Gehör kommt
rademärſche der ehemaligen heſſiſchen Regimenter rauſche
ſelbſt verſinnbildlicht ſind durch Gruppen in der ſchmucken
Paradeuniform der einzelnen Regimenter.
Den Abſchluß bildet das große Vaterländiſche Fed
jeder tief ergriffen an ſeinem Auge vorüberziehen ſie1
Die Preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß jeder die
tung beſuchen und ſo das Winterhilfswerk unterſtützem

Vereins- und lokale Beranſtalkungen
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Am Sonntag, dem 8. Dezemba=
findet
eine Wiederholung der Aufführung des
von Dransmann. Einer baut einen Dom ſtam
zeitgemäße Werk, das bei den Beſuchern der erſten 2u
und der Kritik ſtarken Beifall gefunden hat, nochmals e
ren Zuhörerſchaft zuganglich gemacht werden ſoll.
gleichzeitig unmittelbar auf den Frankfurter Sender.
nachdem die erſte Aufnahme für den Rundfunk techniſc 5
war. Die Mitglieder unſeres Chors werden gebeten
zählig und pünktlich um 11.45 Uhr vor dem Buhnenen
Theaters einzufinden, da die Aufführung unbeding
beginnen muß. Nächſte Probe zur Meſſe von And
ner am Freitag, dem 6. Dezember, für Herren und an
dem 9. Dezember, für Damen. Zum Nikolausabend a
zember werden alle Mitglieder und Freunde nochmal!
eingeladen. Unter anderem werden uns dabei die He
bekannte Sopraniſtin Frl. Elſe Nagel und Herr Ped
fer mit Geſangsvorträgen erfreuen. Letzterer iſt ſoebe"
rere Jahre als Charakterbaß an das Nationaltheater
heim verpflichtet worden. Außerdem machen wir a!
12. Dezember im Vereinshaus ſtattfindende Sonderkm
merkſam, bei dem Frau Eva Maria Allmanritten
nachts= und Brautlieder von Peter Cornelius ſingen
Elſe Hucke=Stoy Klavierwerke von Haydn und Liſz3
wird. (Siehe Anzeige.)
Barbarafeier. An der Barbarafeier, die he
um 20 Uhr in der Woogsturnhalle beginnt, werden al.)
gen Artilleriſten mit ihren Angehörigen teilnehmen.
Abend verſpricht einen ſehr ſchönen und angeregten I
nehmen.
Der Verein ehem. Heſſ. Leib=Dragone
ſtadt bittet ſeine Mitglieder, an der am Sonntag ab
im Städtiſchen Saalbau ſtatfindenden Winterhilfswen
tung für Vaterland und Freiheit teilzunehmen, zuma
in Darmſtadt früher garniſonierenden Regimenter in
formen mit klingender Muſik gezeigt werden. EintriZ
Reichstreubund ehem. BerufsſoldaZel
Landespolizeigruppe Darmſtadt hat die Mitglieder
gruppe zu einer am Sonntag, dem 8. Dezember, um 2N
Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Veranſtaltung zuE!
Winterhilfswerks eingeladen. Es iſt für jeden Kamera.
pflicht, die Veranſtaltung zu beſuchen. Der Ortsgru-
Kameradſchaft der ehem. 2. Komp. LEg
Regt. 115. Heute abend gemütliches Zuſammenſein
lienangehörigen bei Kam. Heß (Hannibal) im Sälchen C
Kameradſchaft Haſſia (früher Kriegerver
ſtadt). Sonntag, den 8. d. M., von 9 Uhr vormittag=
am
Karlshof zugunſten des Winterhilfswerks. (Letzte.
für die Kameradſchaft.)

Den Eheleuten Johann Adam Kröll und Frau
geb. Engelhardt, in Rüſſelsheim zur Silbernen Hochöe.
Frau Eliſabeth Delp, Eberſtadt, Rödernweß
76. Geburtstag, den ſie in voller Rüſtigkeit beging.
Frau Eliſe Hofmann, Witwe, Darmſtadt, M=
ſtädter Straße 67, zum 70. Geburtstag.
Frau Regina Schmitt, Eberſtadt, Ringſtro.
ihrem 70. Geburtstag, den ſie am Dienstag begehen 1n."
Herrn Jakob Rühl, Marſtallſtraße 8, zu ſeinem. ?
tag, den er morgen begehen kann.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

g. 7. Dezember 1935

Weihnachtswünſche

Wenn Fritzchen etwas ganz Schönes geſehen hat und gleich als
Spielzeug haben möchte, dann ſagt die Mutti: Wart einmal ab,
Fritzchen, wenn du ganz brav biſt, dann bringt’s vielleicht der
Weihnachtsmann oder das Chriſtkindchen.
Manchen Wunſch wird Fritzchen bis Weihnachten wieder vergeſſen
haben, aber andere Wünſche werden zu einer hartnäckigen Sehnſucht,
ſie nehmen in der Vorſtellungswelt des Kindes eine ungeheure
Bedeutung an, es iſt, als ob von der Erfüllung dieſes Wunſches die
ganze Kinderſeligkeit abhinge. Wenn Fritzchen einmal in der Advents=
zeit
in die Stadt kommt und in einem Schaufenſter das Spielzeug
entdeckt, an dem ſein ganzes Herz hängt, dann iſt der kleine Mann
nicht dazu zu bewegen, weiterzugehen, er drückt ſich ſein Näschen
an der Scheibe platt und möchte ſein Spielzeug am liebſten gleich
mit nach Hauſe nehmen.
Es kommt aber auch vor, daß Fritzchen vor einem ſolchen Schau=
fenſter
plötzlich vergißt, worauf es ihm bis dahin allein ankam.
Wenn der ganze Himmel voller Geigen hängt, dann weiß man wirk=
lich
nicht, welche man auswählen ſoll. Und ſo ſoll es auf einmal kein
Gewehr mehr ſein, ſondern ein Baukaſten, aber auch Soldaten und
auch ein Roller oder vielleicht lieber eine Eiſenbahn.
Dann wird Mutti um Rat gefragt, was man ſich wünſchen ſoll.
Vielleicht lenkt dann Mutti mit vorſichtigen Worten Fritzchens
Sehnſüchte in die richtige Bahn, damit er ſich gerade das ſehnlichſt
wünſcht, was ſie ihm beſcheren will. Oder Mutti weicht geſchickt aus
und ſagt, Fritzchen ſolle nur ſeine Wünſche ſchön auf den Wunſch=
zettel
ſchreiben, man werde dann ſehen, was unterm Weihnachts=
baum
liegt.
Und ſo kommt denn ſchließlich der große Tag, an dem es gilt, ſich
zu entſcheiden und dem Wunſchzettel anzuvertrauen, was nun ganz
ernſtlich der richtige Wunſch iſt. Mutti muß einen ſchönen Bogen
Briefpapier hergeben, vielleicht muß ſie erſt noch Linien ziehen und
dann die ſchwere Arbeit: der erſte Brief des jungen hoffnungsvollen
Lebens wird geſchrieben. Viele werden ihm noch folgen, aber keiner
wird mit ſolch erwartungsvollem Herzklopfen, mit ſolch hingebungs=
voller
Andacht, mit ſolch hoffnungsfreudigem Vertrauen geſchrieben
ſein, wie dieſer Wunſchbrief an das Chriſtkindchen oder an den
Weihnachtsmann.
Fritzchen kaut lange an dem Federhalter, bevor er die erſten Buch=
ſtaben
hinſetzt. Zwiſchenhinein muß er immer wieder fragen:
Mutti, wird Roller mit einem geſchrieben oder mit drei? oder
ſchreibt man Pferd vorne mit einem F? Und damit ſeine Wünſche
auch ja nicht mißverſtanden werden, beginnt er das heißbegehrte
Spielzeug neben die Buchſtaben noch einmal hinzuzeichnen. So recht
und ſchlecht, wie eben Fritzchen zu zeichnen vermag. Es wird ſchon
richtig verſtanden werden, was damit gemeint iſt.

Mutti darf zwar ſagen, wie die Worte geſchrieben werden, aber
leſen darf ſie den Brief nicht. Fritzchen hat ſchon eine Ahnung, was
ein Briefgeheimnis iſt und dieſer Brief iſt ſein großes Geheimnis,
er geht ja auch an keinen gewöhnlichen Empfänger, ſondern an
jemand, deſſen Adreſſe lautet im Himmel,
Wenn der Brief endlich fertig iſt und Fritzchen mit einem dicken
Punkt, der eigentlich mehr wie ein Klex ausſieht, ſeinen Namen
darunter geſetzt hat, dann iſt ſeine Bruſt mit berechtigtem Stolz
geſchwellt. Er hat eine große, vollſtändige Leiſtung vollbracht und
eigentlich damit allein ſchon verdient, daß alle Wünſche, die er auf=
geſchrieben
hat, erfüllt werden.
Jetzt kommt noch die ſehr wichtige Aufgabe, den Brief auch richtig
an den Empfänger im Himmel zu befördern. Viele Kinder legen
ihre Wunſchzettel abends vors Fenſter, damit ſie von den Englein
abgeholt und befördert werden. Fritzchen weiß aber ſchon, daß
Briefe mit der Poſt gehen. Und ſo ſchleicht er ſich heimlich aus dem
Hauſe (Mutti ſteht, ohne daß er es ahnt, lächelnd hinterm Fenſter)
reckt ſich hoch auf den Zehenſpitzen und wirft ſeinen Wunſchzettel
in den Briefkaſten.
Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung kann Fritzchen heute
ſchlafen gehen. Er hat kaum mehr einen Zweifel, daß der Brief
richtig ankommt. Die Poſt bringt ja alle Briefe dahin, wo ſie hin=
gehören
. Und da Fritzchen brav geweſen iſt und in den nächſten
Tagen bis Weihnachten erſt recht brav ſein wird, ſo muß doch der
Roller unterm Chriſtbaum ſtehen und das Pferdchen auch. Ein herr=
licher
Traum in dieſer Nacht läßt Fritzchen ſchon alle Seligkeiten
des Beſitzes dieſer Spielſachen vorkoſten.
Und dann erſt der Jubel, wenn die Lichter am Baum brennen und
das Pferdchen noch ſchöner und größer iſt als Fritzchen es ſich im
Schaufenſter ausgewählt hat. Und das große Glück der Eltern, daß
ſie ihrem Liebling einen Kindertraum erfüllen konnten!
Geht es allein Fritzchen ſo zu Weihnachten und allen deutſchen
Kindern, die ihre Wunſchzettel ſchreiben und die Erfüllung erhoffen?
Nein, auch wir Erwachſenen alle werden in der Adventszeit noch=
mals
zum Kinde. Auch wir haben unſere Wünſche, die wir am Weih=
nachtsfeſte
gerne erfüllt ſehen möchten. Nur, daß wir keinen Wunſch=
zettel
ſchreiben, daß wir meiſtens überhaupt nicht ſagen, was wir
uns erwarten, ſondern höchſtens ganz ungewiſſe Andeutungen
nachen und abwarten, ob liebevolles Verſtändnis uns damit über=
raſcht
, daß es die heimlichen Wünſche erfüllt.
Zu Weihnachten erfüllt ſich das Wort: Geben iſt ſeliger, denn
nehmen. Weihnachten iſt das Feſt des Schenkens. Wer wirklich
Freude machen will, überlegt ſorgſam ſeine Geſchenke und kauft
rechtzeitig ein. Die Läden warten auf die Käufer.

Nr. 336 Seite 7

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Seite 8 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichter

Samstag, 7. Dezembei

Der Weihnachtstiſch der Dame

Es iſt im allgemeinen viel leichter, das paſſende Geſchenk für
eine Dame auszuwählen, als für einen Herrn. Es iſt nur immer
zu bedenken, wer wem etwas ſchenkt, das heißt, es iſt ſorgſam
darauf zu achten, wie die Beziehungen zu der Dame geartet ſind
der wir eine Gabe auf den Weihnachtstiſch legen wollen. So
iſt zum Beiſpiel Spitzenwäſche ein köſtliches Geſchenk, das von
dem Gatten dankbar entgegengenommen wird, aber ſelbſt der
erklärte Bräutigam würde eine grobe Geſchmackloſigkeit be=
gehen
, wenn er ſeine Braut damit überraſchen wollte.
Sind die Beziehungen nur loſe, oder mehr geſellſchaftlicher Art,
ſo werden Blumen immer paſſend ſein, weil man ſie vom
ſchlichteſten bis zum koſtbaren Strauß zuſammenſtellen laſſen
kann. Ebenfalls unverbindlich iſt ein Fläſchchen Parfüm, bei
dem man ſich jedoch ganz nach dem perſönlichen Geſchmack der
Dame richten muß, denn die Einſtellung zu Düften und Duft=
miſchungen
iſt ſehr verſchieden. Möglich iſt auch die Gabe einer
Geſchenkpackung von edlen Seifen und Parfüms, wobei man
niemals fehl geht, wenn man Kölniſch Waſſer als Duft wählt.
Zu Weihnachten darf man auch ruhig an Lebkuchen oder
Pralinen denken, an eine geſchmackvolle Auswahl von Deli=
kateſſen
oder an ein appetitlich zuſammengeſtelltes Körbchen
mit Obſt und Südfrüchten.
Soll es ein dauerhaftes Geſchenk ſein, ſo bietet die Porzellan=
manufaktur
die berückendſte Auswahl an Sammeltaſſen in
jeder Preislage, ſowie an Schalen und Kleinplaſtiken, die
ebenſo künſtleriſch ausgeführt in Keramik zu haben ſind.
Der Verlobte darf ſchon perſönlichere Geſchenke wählen. Er
kann der Dame etwa ein paar moderne Handſchuhe auf den
Gabentiſch legen, die es heute in ſehr aparter Art gibt, ebenſo
eine gediegene Handtaſche, von denen jede Dame gerne eine
reiche Auswahl beſitzt, um ſie paſſend zu ihrem jeweiligen
Kleide tragen zu können. Ein gutes Buch, das auch der Ferner=
ſtehende
ſchenken kann, wird ebenſo von der Verlobten gern
entgegengenommen. Er darf außerdem für ſeine Braut einige
Zeitſchriften abonnieren, an denen ſie Freude hat und die
ihren beſonderen künſtleriſchen, ſportlichen oder geſellſchaft=
lichen
Intereſſen entgegenkommen. Ja, wenn die Braut gerne
lieſt, wäre es eine ſinnige Aufmerkſamkeit, ihr eine geſchmack=
volle
und praktiſche Leſelampe zu ſchenken. Sind ſportliche
oder künſtleriſche Neigungen ausgeprägt, ſo können etwa
Tennisſchläger, Noten, Mal= und Zeichenutenſilien oder auch
Handarbeiten viel Freude erwecken. Das perſönlichſte Geſchenk

für einen Verlobten wäre wohl das eigene Bild im einem
ſchlichten, aber gediegenen Bilderrahmen.
Selbſiverſtändlich kann der Verlobte ebenſo Schmuck ſchenken,
wie der Ehegatte. Jede Frau möchte ſich gerne ſchmücken und
wenigſtens ſoviel Schmuck beſitzen, daß ſie zu einem anderen
Kleid einen anderen Ring, einen anderen Reif oder ein anderes
Ohrgehänge tragen kann. Mit einem Schmuckſtück als Geſchenk
wird man ſelten das Falſche treffen. Es muß auch nicht gleich
das teuerſte Geſchmeide ſein. Heute ſieht man mehr auf die
künſtleriſche Form und auf die gediegene Ausführung, als auf
die Koſtbarkeit der Steine und des Materials. Die Wahl des
Monatsſteines für einen Ning oder einen Anhänger wird ebenſo
entzücken, wie ein reiner Diamant, denn ſie bezeugt, daß der
Schenkende die Wahl mit Bedacht und Liebe ausgeführt hat.
Ebenſo gern geſehen wie ein Anhänger oder ein Kollier iſt natüir=
lich
auch eine Armbanduhr oder ein Zigarettenetui von edler
Arbeit.
Der Ehegatte hat es leicht, perſönlichen Wünſchen entgegen=
zukommen
, aber er wird dabei vielfach auf die Aberraſchung
verzichten müſſen. Einen Schirm oder Strümpfe, die eine
immer geſchätzte Beigabe bilden, kann er noch ſelbſt einkaufen,
aber er wird ſich lächerlich vorkommen, wenn er etwa den
Wunſch nach einem modiſchen Korſelett durch perſönlichen Ein=
kauf
befriedigen wollte. Bei einem Kleide, bei Strickwaren, bei
Schuhen, bei einem Hut, bei einem Mantel und gar erſt bei.
einem Pelz, dem ſchönſten Geſchenk, das man einer Frau
machen kann, iſt der perſönliche Geſchmack der Trägerin ſo
ausſchlaggebend, daß ſie unbedingt bei der Auswahl dabei ſein
muß. Es gibt zwar Frauen, deren Leidenſchaft es iſt, Geſchenke
umzutauſchen, andere aber ſagen ſich Geſchenk iſt Geſchenk
und behalten es lieber ſo wie es iſt, auch wenn es ihren Wünſchen
und Erwartungen nicht vollkommen entſpricht. Deshalb ſoll
man in Zweifelsfällen lieber auf die Uberraſchung berzichten
und die Dame ſelbſt ihre Auswahl treffen laſſen.
Der Gattin kann man ſelbſtverſtändlich noch vieles für das
gemeinſame Heim ſchenken, etwa eine Korbmöbelgarnitur,
einen Teppich, ebenſo Fenſtervorhänge, einen Gasherd, oder
man kann ſie, wenn ein freudiges Ereignis zu erwarten iſt,
mit Babywäſche oder einem Kinderwagen überraſchen.
Schließlich wird es keine Frau ungern ſehen, wenn man ihr
als Wechſel auf die Zukunft ein Lotterielos unter den Lichter=
baum
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Seite 10 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Dezemſ

Der Weihnachtstiſch des Kindes

Es wäre völlig verkehrt, einem Kinde nur Spielſachen zu
ſchenken. Kinder ſollen ſich zeitig daran gewöhnen, auch die
Anſchaffungen, die notwendig für ſie gemacht werden müſſen,
als Geſchenke anzuſehen, für die ſie dankbar zu ſein haben.
Allein ſchon deshalb, weil jedes Teil von der Mutter mit ſoviel
Liebe und Sorgfalt ausgewählt wird.
Man lege alſo auf den Gabentiſch des Kindes zunächſt alles,
vas es an Wäſche= und Bekleidungsſtücken bekommt, ſein
Konfektionskleidchen, ſein Spielhöschen, ſein Wintermäntelchen,
ſeinen Wollſchal, ſein Mützchen und ſeine Schuhe. Um ihm
zeitig den Wert des Geldes und Sinn für Sparſamkeit bei=
zubringen
, vergeſſe man nicht eine Spardoſe, vielleicht eine
ſolche, bei der man den jeweiligen Inhalt ſehen kann, ohne
daß man ſie zu öffnen braucht.
Für Jungen hat die neue Zeit wieder das Spiel mit Soldaten
zu Ehren gebracht. Durch ſie ſind die Bleiindianer und alle
Gegenſtände der Indianerausrüſtung, wie Beil, Bogen, Feder=
ſchmuck
und Zelt, etwas in den Hintergrund getreten. Der echte
Junge will heute eine Uniform haben, einen Stahlhelm und
ein Seitengewehr, und ebenſo ein Gewehr, mit dem er ſchießen
kann. Er will wieder die Burg oder einen Schützengraben, in
dem er ſeine Soldaten zum Kampf führt. Und wenn er noch ſo
klein iſt, ſo kennt er ſich doch aus in den modernen Kampfmitteln.
Er verlangt Artillerie und Maſchinengewehre, Autokolonnen
und Tanks, vor allen Dingen aber Flugzeuge, möglichſt aber
auch ein Segelflugzeugmodell, das er ſelbſt im Freien aus=
probieren
kann.
Iſt der Junge noch zu klein, um mit Soldaten zu ſpielen, ſo
kommen zunächſt Bilderbücher und einfache Baukäſten und
Legeſpiele für ihn in Frage. Für dieſes Alter ſind auch inmmer
noch das Schaukelpferd, der Karren ſowie Pferd und Wagen
beliebte Spielzeuge.
Wenn der Junge etwas älter iſt, dann wird er nach einer Eiſen=
bahn
verlangen, die ihm, wenn ſie auf Schienen läuft und
ergänzt wverden kann, für viele Jahre Anregung bietet. Die
Vorliebe für eine Eiſenbahn wird meiſt abgelöſt durch den
Wunſch nach einem Metallbaukaſten, einer Dampfmaſchine
oder einem Baſtelkaſten für Elektrizität und Radio.

Mädel werden immer wieder durch Bälle und Puppen beglückt.
In den erſten Jahren ſchenkt man ihnen neben bunten Bällen
einen Teddybären, ein Häschen, eine Ente oder einen Hund,
die auf Rädern laufen, ein Bauſäckchen, aber ebenfalls Lege=
ſpiele
ſowie ganz einfache Flechtarbeiten.

Mit der Begeiſterung für die Puppe eröffnet ſich für das kleine
Mädel eine Welt, die ſo vielgeſtaltig iſt, wie die der ſpäteren
Hausfrau und Mutter. Jetzt braucht das Puppenbaby ſeinen
Puppenwagen, ſeine Wäſche und ſeine Kleidchen, ſeine Bade=
wanne
, nach Möglichkeit ein ganzes Badezimmer, wie man es
heute entweder vollkommen eingerichtet oder in Einzelteilen
kaufen kann.

Die nächſte Stufe iſt dann die Puppenſtube oder das Puppen=
haus
, in dem die kleinen Lieblinge alles nachahmen können;
was das Mädel den Erwachſenen abſieht. Iſt das Mädel ſoweit
herangewachſen, daß es wie eine kleine Hausfrau mit Töpfen
hantieren kann, ſo bildet, die größte Freude eine Puppenküche.
Um jede Gefahr für das Kind zu vermeiden, ſehe man möglichſt
von einem Herd mit Spirituskocher ab und wähle einen elek=
triſchen
Herd, mit dem kein Unheil angerichtet werden kann.

Teimasflien

das Fest der Freude, kauft die deut-

sche Hausfrau ihre Geschenke bei

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noch mehr als bei Jungen auf ſeine ſpätere Lebensaufgabe
abgeſtellt hat, ſo muß es auch ſeinen Kaufladen haben, durch
den es ſich mit der Kunſt des praktiſchen Einkaufs vertraut macht.
Neben den Beſchäftigungsſpielen, bei denen die Kinder am
liebſten ſich ſelbſt unterhalten oder mit Altersgenoſſen, ſollte
man auch an Geſellſchaftsſpiele denken, an denen ſich auch die
Eltern beteiligen, wie Domino, ein Kegelſpiel, ein Lotterierad
oder ein ſogenanntes Quartett.

Die Lärminſtrumente der erſten Jahre, wie Trommel und
Trompete, leiten bei richtiger Führung des Kindes ſpäter leicht
zur Liebe zu einem richtigen Inſtrument über.

Zum Schluß ſei noch auf Spielzeug hingewieſen, das Jungen
und Mädel geſunde Bewegung verſchafft, den Roller, das
Springſeil und den Reifen, ſowie Reck und Trapez, die in keinem
Hauſe fehlen ſollten, in dem Kinder ſind.

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hören immer gut zu, wenn vom
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7. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 336 Seite 11.

Der Weihnachtstiſch des praktiſchen Haushalts

Man kann auch das Schöne mit dem Nützlichen verbinden
und die Deviſe alles praktiſch iſt beſonders dann gegeben,
wenn man bei der Auswahl der Geſchenke mit Rückſicht auf den
Geldbeutel jede überflüſſige Ausgabe vermeiden muß. Es
kommt ja weniger auf das Geſchenk ſelbſt an, als auf die Ge=
ſinnung
, die in ihm ihren Ausdruck findet.
So iſt es zum Beiſpiel ein ſinniger Gedanke, wenn die Hausfrau
alle Zutaten zu den feſtlichen Weihnachtsmahlzeiten, die ſie
ihren Lieben vorzuſetzen gedenkt, nett und ſauber auf dem
Gabentiſch aufbaut. Die Ihren werden auf einmal eine ganz
andere Achtung vor der Leiſtung haben, die ſie ungeachtet der
Mühe und Arbeit des Kochens und Wirtſchaftens mit ihrem
Haushaltsgelde vollbringt, als wenn die Herrlichkeiten fertig
ſerviert auf den Tiſch kommen.
Warum ſoll ſie nicht in den Mittelpunkt ihres Aufbaues die
Weihnachtsgans ſtellen, den Haſen oder den leckeren Fiſch.
Ringsherum garniert ſie die friſchen Gemüſe und die Konſerven=
doſen
, den Schinken und die Wurſtwaren, die Kekſe, die Bretzel,
den Lebkuchen und das fertige Gebäck die mancherlei Zutaten,
die ſie benötigt, das Mehl, die Butter, und die Milch und die
Eier, die Getränke wie Tee, Kaffee und Kakao, vielleicht auch
Hülſenfrüchte, als geſunde Abwechſlung für den Weihnachts=
magen
. Und neben allen appetitanregenden Herrlichkeiten ſoll
ſie auch das tägliche Brot nicht vergeſſen, um einen vollſtändigen
Überblick deſſen zu geben, was in den wenigen Feſttagen ver=
tilgt
wird. Wenn ſie dieſe Ausſtellung nicht als einen Vorwurf,
ſondern als heitere Schau auf dem Gabentiſch aufbaut, ſo kann
die Hausfrau ſicher ſein, daß dieſe Darbietung als reizvoller
Gedanke gewürdigt wird.
Im praktiſchen Haushalt wird man ſich weiterhin danach um=
ſehen
, was für Wohnung und Küche neu angeſchafft oder er=
gänzt
werden muß. Im Schlafzimmer fehlt vielleicht ein neuer
Fenſterbehang oder ein Waſchbecken iſt ſchadhaft geworden
und muß erſetzt werden. Der Wäſcheſchrank kann immer eine
Ergänzung vertragen, durch Bettwäſche oder Handtücher. Auch
Bettfedern wird eine richtige Hausfrau nicht verachten.
Das Wohnzimmer könnte möglicherweiſe eine neue Tapete
vertragen, die man zu Weihnachten anſchaffen kann. Wahr=
ſcheinlich
ſteht auch dort die Nähmaſchine, oder ſie ſollte nun
endlich gekauft werden. Und im Nähkörbchen fehlt allerhand,
an Bändern, Spitzen und Kurzwaren, die man beſſer auf Vor=
rat
hat, als daß man jedesmal einen beſonderen Gang tut, um
ſie zu kaufen.

Wie iſt es mit dem Eßzimmer? Jedenfalls wäre im Büfett
einiges Geſchirr zu ergänzen und im Elasſchrank fänden noch
einige Zierſtücke, gute Gläſer, Kleinplaſtiken oder Sammel=
taſſen
Platz.
Das Herrenzimmer könnte jedenfalls durch einen weiteren
Seſſel oder eine Brücke verſchönert werden.
Und jetzt erſt die Küche! Die Hausfrau iſt für alles dankbar,
was ihre Arbeit erleichtert. Um dieſe Erleichterung ſind vor
allen Dingen Gas und Elektrizität bemüht. Den Kohlenherd
ſollte man durch einen Gasherd oder elektriſchen Herd ergänzen
oder erſetzen. Es gibt nichts Praktiſcheres als ein elektriſches
Bügeleiſen, einen Brotröſter, einen Fön oder eine elektriſche
Kaffeemaſchine. Und warum ſollte man ſich ſcheuen die Bedarfs=
gegenſtände
des Alltags auf den Gabentiſch zu legen, etwa ein
nettes Marktkörbchen, oder eine Einkaufstaſche, Bürſten und
Beſen, Putzartikel und Bohnerwachs, ganz abgeſehen von
Aluminiumtöpfen, Küchengeſchirr und dem vielerlei Gerät,
das beim Kochen benötigt wird. Und vergeſſen wir ſchließlich
nicht nachzuſehen, ob der Beſteckkaſten ſo vollſtändig iſt, wie die
Hausfrau das wünſcht.
Zum Schluß werfen wir noch einen Blick in das Badezimmer
und in die Waſchküche. Wenn die Badeeinrichtung veraltet iſt,
ſo ſollte ſie erneuert werden, beſtimmt kann man aber die Be=
quemlichkeit
durch eine Glasplatte, ein neues Waſchbecken oder
einen Handtuchhalter erhöhen. In der Waſchküche ſind neue
Waſchgefäße oder ein neuer Waſchkorb ſicher von Vorteil.
So bieten ſich dem praktiſch geſchulten Auge bei einem Rund=
gang
durch die Wohnung hundert Möglichkeiten des Schenkens,
und eine Hausfrau wird es immer dankbar empfinden, wenn
man ihrer Arbeit ſoviel Verſtändnis entgegenbringt, daß man
ihr einen praktiſchen Gegenſtand ſchenkt, für den ſie die Ausgabe
vorerſt noch geſcheut hat. Auch in den perſönlichen Bedarfs=
gegenſtänden
läßt man ſich im praktiſchen Haushalt von dem
gleichen Grundſatz leiten. Man ſchenkt, was in abſehbarer Zeit
doch angeſchafft werden müßte: Schuhe, Pantoffeln, Strick=
waren
, Leibwäſche, Stoff für ein Kleid, den unentbehrlichen
Winterhut oder einen Wintermantel.
Der Gabentiſch des praktiſchen Haushalts ſteht in Vielheit und
Abwechſlungsreichtum in nichts zurück und der Schenkende
wird gerne den erfreulichen Ausruf hören: Siehſt du, das
kann ich gerade brauchen, das habe ich mir lange ſchon gewünſcht.

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Seite 12 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Deze

Der Sportsmann iſt leicht zu beſchenken, denn er wird jede
weitere Ergänzung ſeiner Ausrüſtung dankbar begrüßen.
Dem Skiläufer kann man z. B. dicke Handſchuhe oder einen
bunten Wollſchal auf den Gabentiſch legen, dem Wanderer
einen wetterfeſten Lodenmantel, dem Bergſteiger einen Ruck=
ſack
oder ein gutes Fernglas. Für dieſe Sportarten ſind auch
gute, haltbare Strümpfe unentbehrlich. Ein Fahrrad oder
gar ein Motorrad ſind ſelbſtverſtändlich ſehr ſchöne Weihnachts=
geſchenke
. Wenn ſie ſich auch nicht gut auf den Gabentiſch legen
laſſen, ſo wird ſie doch niemand ablehnen, dem ſie zugedacht
werden.
Wir kommen zu den Liebhabereien, und dabei kann man gleich
darauf hinweiſen, daß ſeder Baſtler einen Handwerkskaſten
ſchätzt. Mancher Mann würde oft gerne kleinere Reparaturen
im Haushalt vornehmen, wenn es nicht an dem notwendigſten
Handwerkszeug fehlte. Iſt ein Herr Amateurphotograph ſo
gibt es kein langes Überlegen. Wenn es nicht eine neue Kamera
ſein ſoll, dann tun es beſtimmt einige Filmpacks oder ein Be=
lichtungsmeſſer
. Wenn noch kein Radioapparat vorhanden
ſein ſollze, dann gehört ein ſolcher in erſter Linie auf den Weih=
nachtstiſch
. Wo ein Grammophon rorhanden iſt, ſind neue
Platten immer geſchätzt. Auch ſonſt iſt die Hausmufik in jeder
Weiſe zu unterſtützen, ſei es durch ein Klavier, das heute nicht
mehr unerſchwinglich iſt, eine Ziehharmonika, ein ſonſtiges
Inſtrument, rder auch durch ausgewählte Noten. Hat ein Herr
Zeichentalent, ſo kann man dieſes unterſtützen, indem man ihm
Reißzeug ſchenkt oder ſonſtige Mal= und Zeichenutenſilien.
Dem Kunſtfreund ſchenkt man ein ſchönes Bild.
Das ſind nur einige Andeutungen, die zeigen ſollen, wie man
mit etwas Nachdenken mancherlei findet, was außerhalb des
Alltäglichen liegt und was gerade darum als Geſchenk beglücken
wird. Sehen wir uns noch im Heim um und erwähnen von den
vielerlei Geſchenken, die zu deſſen Schmuck nötig ſind, eine Uhr
für den Schreibtiſch, oder eine wuchtige Schreibtiſchgarnitur
ſowie die bequemen modernen Stahlſeſſel.
Die Frau des Hauſes wird es am beſten wiſſen, ob ihr Gatte
Hemden oder Leibwäſche benötigt, ein paar neue Schuhe,
einen Wintermantel oder vielleicht eine Aktentaſche, ohne die
ja heute ein Herr kaum denkbar iſt.
Kein Geſchenk wird aber ſeinen Zweck erreichen ohne die rechte
Kunſt des Schenkens. Dieſe aber bedingt vor allen Dingen ein
frohes, gebefreudiges Herz.

Einem Herrn etwas zu ſchenken, iſt nicht etwa deshalb ſchwer,
weil es zu wenig Dinge gibt, mit denen man ihn erfreuen kann,
ſondern weil die Herren der Schöpfung ſich ungern dazu ver=
ſtehen
, ihre Wünſche klar und deutlich zu äußern. Die Frauen
müſſen alſo ſchon ſelbſt nachdenken, was ihr Freund, Verlobter
oder Ehemann noch gebrauchen könnte oder was ſeinen be=
ſonderen
Neigungen entſpricht.
Es iſt das Schickſal der meiſten Männer, daß ihnen Krawatten
unter den Weihnachtsbaum gelegt werden. Sie können ja immer
Krawatten gebrauchen, aber mit dieſem Gegenſtand darf ſich
die Erfindungsgabe der Frau nicht erſchöpfen. Zu der Krawatte
dürfen ruhig ein paar Handſchuhe hinzukommen, ein Stock oder
auch ein Regenſchirm, den ſich viele Herren einfach deswegen
nicht zulegen, weil ſie zu bequem ſind in einen Laden zu gehen
und ſelbſt einzukaufen.
Womit den meiſten Herren gedient iſt, das iſt Tabak. Man
wählt eine beſonders gute Marke Zigarren oder Zigaretten
in Geſchenkpackung aus und fügt je nach ihrer Rauchervorliebe
eine ſchöne Zigaretten= oder Zigarrenſpitze, riellcicht auch eine
echte Shagpfeife hinzu. Den Raucher kann man weiterhin
beglücken mit einer kunſtvollen Zigarettendoſe, einer Zigarren=
taſche
aus kernigem Leder oder einem geſchmackvollen Tabaks=
beutel
. Für Tabakliebhaber gibt es jetzt wieder in Porzellan=
geſchäften
die ſchönen, verſchließbaren holländiſchen Steintöpfe,
die den Tabak lange friſch halten. Schließlich kann es auch gleich
ein ganzer Rauchtiſch ſein oder ein Rauchſervice, das in
jedem Herrenzimmer oder Junggeſellenheim unentbehrlich iſt.
Beſonders Nichtraucher lieben meiſtens Süßigkeiten. Sie kann
man zu Weihnachten mit herben Schokoladen, Kognakkirſchen,
Lebkuchen, Kekſen und anderem Weihnachtsgebäck bedenken.
Noch lieber werden ſie aber ein Delikateßkörbchen mit Schlem=
merbiſſen
und edlem Obſt entgegennehmen. Auch eine Flaſche
Likör oder Wein darf in einem ſolchen Körbchen vorhanden
ſein. Deshalb wird doch kein Herr der Auffaſſung ſein, er ſolle
mit dem Schlemmerkörbchen einen Korb erhalten.
Liköre, Weine und Schaumwein oder auch Bier ſind aus=
geſprochene
Geſchenke für den Herrn, während Obſtweine
mehr von den Damen bevorzugt werden. Man wähle aber
gute, einwandfreie Marken, bei Weinen Originalabfüllungen.
Bowlenweine und Mineralwaſſer wird ſich der Herr bei Be=
darf
ſelbſt beſorgen.

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von Abteilung zu Abteilung gehen
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

SCHAUM
WEiN

den weiblichen Hilfskräfken des Deutſchen
Roten kreuzes.
end wohl allen Volksgenoſſen die Schweſtern vom Roten
lannt und ihre aufopfernde Tätigkeit im Dienſte der
be von jeher anerkannt wird, ſcheint die Bedeutung
un weiblichen Hilfskräfte vom Roten Kreuz und ihre
vielfach unterſchätzt zu weeden. Ihre Ausvildung iſt
Alicefrauenvereins. Bei den weiblichen Hilfskräften
ſdet das Deutſche Rote Kreuz unter Samariterin=
Helferinnen. Erſtere ſind in mindeſtens zwanzig
woen, zu denen im Bedarfsfalle noch zuſätzliche Unter=
treten
, für ihre Tätigkeit vorbereitet. Die Helferinnen
einer weiteren Ausbildung im Krankenhaus, zu der
Unterweiſung und praktiſche Vorbereitung in einer
ng der ſozialen Wohlfahrtspflege oder der Hauswirt=
eine
Vertiefung der Kenntniſſe über die Grundlagen
es= und Verwaltungskunde für den Geſundheitsdienſt
Die weiblichen Hilfskräfte haben die Aufgabe, an der
der Pflichten mitzuwirken, die dem Deutſchen Roten
den Beſtimmungen des Genſer Abkommens erwachſen.
zur Leiſtung des amtlichen Sanitätsdienſtes des Hee=
mriege
, bei öffentlichen Notſtänden und anderen, wie ins=
auch
im zivilen Luftſchutzdienſt verpflichtet und erfül=
Dienſt im Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staates, der
wung unter das Ganze, Können und Diſziplin verlangt.
die im Laufe der letzten 18 Monate ausgebildeten Hel=
und Samariterinnen ſtets in enger Zuſammenarbeit mit
hätskolonnen auch in Darmſtadt vielfach Gelegenheit
h zu betätigen. Sie leiſteten Hilfe beiſpielsweiſe am
ſia der Eröffnung der Reichsautobahn, am 1. und 2. Juni
grteitag am 22. September bei dem VDA.=Feſt auf dem
mm 12. Oktober bei der Kundgebung in der Feſthalle, am
e bei der Tagung des Reichshundes der Körperbehin=
n
9. November bei der Gedenkfeier für die Toten des
wber und endlich am 17. v. M. gelegentlich der großen
gübung am Landestheater. Möchte auch dieſer Kräfte im
Roten Kreuzes von recht vielen Volksgenoſſen gedacht
hodem ſie das auch der Ausrüſtung der Samariterinnen
unnen dienende Nikolausfeſt des Roten Kreuzes
stag, dem 7. Dezember, beſuchen!
Kleinhandel mit Brannkwein.
den in letzter Zeit durch die Gewerbepolizei durchge=
ortrollen
mußte immer wieder feſtgeſtellt werden, daß
Mäftsleute Kleinhandel mit Branntwein betreiben, ohne
1 des Gaſtſtättengeſetzes vom 28. 4. 1930 erforderliche
zu beſitzen.
Folizeidirektion weiſt deshalb nochmals auf Folgendes
Branntwein in Mengen von 3 Liter und weniger ver=
al
gleichgültig, ob die Abgabe in verſchloſſenen Flaſchen
ſſeerfolgt, bedarf der Erlaubnis.
Erlaubnis bedarf nicht, wer nachweisbar ſchon vor
al: 1930 Kleinhandel mit Branntwein in etikettierten,
v oder verkapſelten Flaſchen von 2⁄₈ bis 2 Liter Inhalt
ben Mengen über 2 Liter betrieben hat und heute noch
Nengen abgibt. Für dieſe Gewerbetreibende iſt jedoch
auf von Branntwein in Flaſchen unter 7/ Liter und
bis 3 Liter ſowie die Abgabe jeder loſen Menge unter
benfalls erlaubnispflichtig.
noch bemerkt, daß unter Kleinhandel mit Branntwein
auf in Mengen unter 3 Liter (in feſt verſchloſſenen, mit
n des Herſtellers oder Händlers verſehenen Flaſchen
zloſe) über die Straße, nicht aber der Ausſchank zum
u der Stelle zu verſtehen iſt.
gegen dieſe Beſtimmungen verſtößt, hat mit empfind=
w
oder Freiheitsſtrafen zu rechnen.
Monakskalender für Tierſchuß.
Dezember Julmond.
Ahr noch als in den vergangenen Wochen müſſen wir jetzt
inender Kälte an unſere Tiere denken. In erſter Linie
Vögel, die uns im Winter nicht verlaſſen, für die wir
i wollen. Darum vergeßt an keinem Morgen, ihnen an
EStelle Körner (Hanf, Hafer, Sonnenblumenſamen und
r) zu ſtreuen und Speckſtückchen oder halbe Nüſſe aufzu=
ihr
könnt euch auch ein Stückchen Baumſtamm nehmen,
keinbohren und dieſe dann mit Rindertalg ausgießen.
At ſehen, mit welcher Freude ſich unſere lieben, nützlichen
drüber hermachen werden. Wenn möglich ſorgt auch für
intes Trinkwaſſer, aber denkt auch daran, es oft genug
ſueln, weil es unſeren Freunden ſonſt mehr ſchadet als
wenn Ihr einen dieſer kleinen Sänger im Käfig haltet,
i an einen ſonnigen Platz, damit euer Liebling die jetzt
ſelten wärmenden Strahlen genießen kann. Achtet
Udarauf, daß er nicht zu nahe am Fenſter ſteht, weil Zim=
egegen
Zugluft beſonders empfindlich ſind. Kennt Ihr die
a Sitte, den Vögeln an Weihnachten eine volle Garbe
n Tannenbaum mit Futterringen im Hof oder an einer
Stelle im Wald aufzuſtellen, damit ſie auch ihren Anteil
Feſtfreude haben?
lußt auch nicht, für Niſthöhlen zu ſorgen, wenn Ihr es
im November getan habt! Sie ſind viel beſſer als Bret=
ſn
, weil ſie dieſe an Wetterſicherheit und Dauerhaftigkeit
ſ. Die Oeffnung darf ſich keinesfalls auf der Wetterſeite
ſpei unſerem Geflügel iſt es nicht damit getan, für reich=
füter
(auch Weichfutter) und überſchlagenes Trinkwaſſer
Wichtig iſt auch, daß Ihr die Tiere, wenn es ſtark ge=
nicht
ins Freie laßt bevor der Auslauf vom Schnee
iſt, weil ſie ſonſt Gefahr laufen, ſchneeblind zu werden.
küdarf der Stall nicht zu klein ſein und muß mindeſtens
ichentlich gereinigt werden, weil ſich die Tiere im Winter
viel länger darin aufhalten müſſen.
Auch unſere anderen Haustiere in der kalten Jahreszeit
Liebe und Sorgfalt bedürfen, darauf haben wir ſchon
: Monat hingewieſen, und es ſollte für jeden Menſchen
elbſtverſtändlichkeit werden.

Nr. 336 Seite 15

Bour un Buumalsctvert!

Der Deutſche ſoll bei Feſtgeſchenken,
auch an das deutſche Handwerk denken,
was deutſches Handwerk ſchafft, iſt wert,
daß man es unterm Chriſtbaum ehrt.
Der Reichsſtatthalter von Heſſen, Gauleiter Sprenger, führte
kürzlich in einer Handwerkertagung in Frankfurt a. M. u. a.
aus: Es iſt dringend notwendig, daß ſich wiederum die hand=
werkliche
, künſtleriſch wertvolle Arbeit durchſetzt, daß der Hand=
werker
die Bedarfsgegenſtände des täglichen Lebens wieder per=
ſönlich
geſtaltet, damit das Volk zum Handwerk zurückkehrt, und
das Handwerk im Volk verankert iſt.
Die führenden Männer, der deutſchen Wirtſchaft und des
deutſchen Handwerks haben immer bei jeder Gelegenheit den
Wert der deutſchen Qualitätsarbeit für Volk und Vater=
land
betont.
Was iſt nun Qualitätsarbeit. Weshalb iſt ſie zu unſerem
Wiederaufbau ſo nötig? Welche Vorteile bietet ſie?
Es ſoll verſucht werden, dieſe Fragen in knappen Ausfüh=
rungen
zu beantworten:
Qualitätsarbeit iſt ein Begriff geworden. Sie iſt das Gegen=
teil
von minderwertiger Arbeit, von Durchſchnittsware. Sie iſt
die meiſterhaft aus beſtem echtem Material hergeſtellte Wert=
arbeit
. Zweckmäßigkeit, Wirtſchaftlichkeit, Formenſchönheit ge=
hören
weiter zu dieſem Begriff.
Es war erforderlich, daß der Nationalſozialismus den Wert
der Qualitätsarbeit wieder herausgeſchält hat. Denn die libe=
raliſtiſch
=marxiſtiſche Regierung hatte ſich nicht nur wenig um die
Hebung der deutſchen Qualitätsleiſtungen bekümmert und die
Dinge laufen laſſen, wie ſie wollten, ſondern ſie unterſtützte noch
die von intereſſierten Kreiſen betriebene Standardiſierung und
Uniformierung der Gegenſtände des täglichen Bedarfs. Jüdiſch=
kapitaliſtiſche
Warenhäuſer, vielfach in ausländiſchen Händen, die
neben den Einheitspreisgeſchäften immer zahlreicher wurden und
immer größeren Umfang annahmen, konnten deshalb durch eine
gewiſſenloſe mit ungeheuren Geldmitteln ausgeſtattete Propa=
ganda
die Maſſen blenden. Sie waren mit Schuld daran, daß
das Geſchmacksniveau der breiten Käufermaſſen ſich immer mehr
verflachte und ſenkte. Die Parole nur billig galt in dieſer
Epoche. Man dachte nur von heute auf morgen. Nur ſo iſt es zu
verſtehen, daß auch viele deutſche Hausfrauen weniger nach der
Qualität fragten, ſondern nur darauf bedacht waren, ſo billig
wie möglich einzukaufen. Der Preis war Diktator geworden.
Material, Technik Formengeſtaltung und Schönheitsſinn waren
weitgehend ausgeſchaltet. Die Folgen waren natürlich kataſtro=
phal
. Gerade das Handwerk, als Hauptherſteller von Qualitäts=
arbeit
, hatte unſagbar unter dieſer Zeitſtrömung zu leiden. Auf=
tragsmangel
, Abſatzſtockungen. Betriebseinſchränkungen und Still=
legungen
mit Arbeiterentlaſſungen und bitterer Not im Hand=
werk
und Gefolgſchaft waren die Folge. Neben den ſonſtigen be=
kannten
Urſachen war auch dieſe Geſchmacksverirrung der Käufer=
maſſen
einer der Gründe zu der furchtbaren Arbeitsloſigkeit.
Der Nationalſozialismus hat in dieſer Hinſicht gründlich
Wandel geſchaffen. Durch ſyſtematiſche Aufklärungs= und Er=
ziehungsarbeit
namentlich durch die NS.=Frauenſchaft, gelingt es
in ſteigendem Maße, die Käufer zu überzeugen, daß es volkswirt=
ſchaftlich
richtiger iſt, Qualitätsware zu kaufen ſtatt billiger
Durchſchnittsware. An Stelle der früheren Bevorzugung der

Das Weihnachtspakek.

Weihnachten ſteht vor der Tür und wieder gilt es, Weih=
nachtspakete
zu verſchicken: wird es doch nur wenige Haushalte
geben, in denen alle Angehörigen die Zeichen der Liebe und des
Gedenkens perſönlich überbringen können. Wohl in jeder Familie
werden ferne Verwandte, Freunde und Bekannte mit einer Weih=
nachtsgabe
bedacht und hoffentlich wird auch ſo manchem arbeits=
loſen
oder bedürftigen Volksgenoſſen eine Weihnachtsfreude berei=
tet
werden. Selbſtverſtändlich ſollen die Geſchenke den Weihnachts=
tiſch
ſchmücken; ſie müſſen alſo rechtzeitig dem Empfänger zugehen.
Hierfür hat die Deutſche Reichspoſt wieder in weiteſtem Umfange
Vorſorge getroffen; ihre Verkehrsmittel und ihr Perſonal ſind
jedem Paketanſturm gewachſen. Außergewöhnliche Poſtverbindun=
gen
auf der Bahn und auf Landwegen ſind eingerichtet und die
Wagen und Zuſtellkräfte vermehrt worden. Bei aller Vorfre de
ſollten die Abſender von Paketen, Poſtgütern und Päckchen aber
auch bedenken, daß Witterungsverhältniſſe (plötzliche Schneefälle,
Eisbildung uſw.) den Verkehr namentlich auf der Landſtraße er=
heblich
behindern und daß gerade vor dem Feſt leicht Verſpätun=
gen
auftreten können. Darum ſollte man ſeine Weihnachtspäckereien
nicht erſt in allerletzter Stunde einliefern.
Die Poſtanſtalten nehmen ſchon, um die Einlieferung zu er=
leichtern
, während des Weihnachtsverkehrs nach Möglichkeit auch
außerhalb der Schalterſtunden Päckereien ohne beſondere Einliefe=
rungsgebühr
an, auch die Annahmeſchalter werden dem Bedürfnis
entſprechend vermehrt.
Die Sendungen ſollen aber nicht nur rechtzeitig zur
Weihnachtsfeier eintreffen, ſie ſollen auch unverſehrt und richtig
in die Hände des Empfängers gelangen, um die Feſtfreude nicht
zu beeinträchtigen. Dazu iſt natürlich gute Verpackung und
Verſchnürung nötig: nicht mehr widerſtandsfähige Pappſchachteln
oder gar nur ſchwache Papierumhüllungen ſind zwar immer, erſt
recht aber im Weihnachtsverkehr eine völlia ungeeignete Ver=
packung
. In den Bahnpoſt= und Kraftwagen müſſen die Sen=
dungen
übereinander geſtavelt, an Unterwegsorten oft in ver=
kürzter
Haltezeit ein=, aus= oder umgeladen werden, ſie müſſen
alſo einem gewiſſen Druck gewachſen ſein. Die Aufſchrift muß
recht haltbar angebracht werden, die Anſchrift des Empfän=
gers
vollſtändia und deutlich ſein, auch die Anſchrift des Abſen=
ders
darf auf keiner Sendung fehlen. Obenauf in jede Sendung iſt
außerdem ein Doppel der Aufſchrift zu legen, damit die Sendung
auch dann ihr Ziel erreicht, wenn die äußere Aufſchrift verloren=
gehen
ſollte. Wenn die Poſtkunden in dieſer Weiſe verſtändnis=
voll
mitarbeiten, wird ſich der Weihnachtsverkehr zu ihrer Zu=
friedenheit
und zur Genugtuung der Poſtbeamtenſchaft glatt und
reibungslos abwickeln.
Am 24. Dezember wird bei den Poſtanſtalten wie in den Vor=
jahren
der Dienſt etwas eingeſchränkt, um auch einem Teil der
Poſtbeamten eine Weihnachtsfeier, mit ihrer Familie zu er=
möglichen
; die Poſtſchalter werden im allgemeinen nur bis 16
Uhr offengehalten, der Telegrammannahme= und Fernſprechdienſt

Warenhäuſer und Einheitspreisgeſchäfte tritt der Wille, die Her=
ſtellung
von Qualitätswaren durch Qualitätsarbeiter und den
Verkauf in deutſchen Fachgeſchäften zu fordern und zu
verlangen. So erſtarkte auch der geſunde Selbſterhaltungstrieb
des Handwerks wieder. Durch geeignete zielklare Schulungs=
und Fortbildungsmaßnahmen, durch ſtrenge Meiſterlehre, Geſel=
len
= und Meiſterprüfungen kam das Handwerk ſeinem Ziel immer
näher wieder in ſtärkerem Maße Qualitätsarbeiter her=
anzubilden
, die zur Herſtellung beſter Qualitätsarbeit befähigt
ſind. Dieſes Ziel iſt nahezu wieder erreicht worden. Auch der
jährlich einſetzende Reichsberufswettkampf will dieſem Zweck die=
nen
durch eine Ausleſe der beſten Facharbeiter. Die geſetzliche
Einführung des großen Befähigungsnachweiſes, die Handwerks=
karte
, die Ehrengerichtsbarkeit der Handwerkskammern dienen
einer allmählichen Säuberung des Berufsſtandes. Verſchiedene
Handwerkszweige, z. B. die Polſterer haben für ihre Erzeugniſſe
geſchützte Gütezeichen eingeführt. Es iſt ſchon richtig, daß
nur durch allerbeſte Qualitätsarbeit Deutſchlands Wirtſchafts=
Wiederaufbau garantiert wird. Im Export können wir das kon=
kurrierende
Ausland nur durch unſere in der ganzen Welt be=
kannte
deutſche Qualitätsarbeit ſchlagen. Im Binnenmarkt muß
dieſe die billige Maſſenware verdrängen. Die Qualitätsware
kann natürlich nicht ſo billig ſein wie letztere. In Wirklichkeit
iſt ſie aber, auf die Dauer geſehen, billiger, denn ſie hält drei=
bis
viermal länger. Wer deshalb gut kauft, kauft auch
billig. Während die ſogenannte billige Ware oft noch nicht
eine einzige Reparatur verträgt, kann eine aus guten deutſchen
Stoffen formſchön und werkgerecht hergeſtellte Wertarbeit ruhig
einige Umänderungen oder Reparaturen vertragen. Die deutſche
handwerkliche Wertarbeit trägt perſönlichen Charakter, ſie
iſt beſeelte Arbeit. Sie kann ſich den perſönlichen Wünſchen, dem
guten deutſchen Geſchmack des Beſtellers vollkommen anpaſſen,
während die billige Maſſenware nach Schablone in größten Men=
gen
hergeſtellt werden muß. Das Schöne iſt und bleibt ſchön und
iſt der Modenlaune nicht unterworfen. Durch den ſtändigen Ge=
brauch
deutſcher arteigner Bedarfsgegenſtände und die Umgebung
des Menſchen mit einem dem Beruf und dem Geſchmack ſeines
Beſtellers angepaßten Hausrat wird eine ſtändige Beeinfluſſung
durchgeführt. Damit wird das deutſche Heim auch deutſche Eigen=
art
zeigen.
Wenn in dieſen Tagen in vielen deutſchen Familien eifrig
beraten wird: Was ſchenken wir zu Weihnachten?, dann ſoll man
auch an das deutſche Handwerk denken. Denn gar vielſeitig ſind
die vom Handwerk hergeſtellten Wertarbeiten, die ſich ganz vor=
trefflich
als Geſchenkartikel für den Weihnachtstiſch eignen. Wer=
den
dieſe rechtzeitig beſtellt, dann können auch die vielen perſön=
lichen
Wünſche, die mancher an einen Geſchenkartikel ſtellt, noch
Berückſichtigung finden. Sie können nicht nur handwerkliche Ge=
genſtände
, ſondern auch handwerkliche Leiſtungen ſchenken, die ſich
der Beſchenkte ſelbſt auswählen kann. Machen Sie Gebrauch von
den Gutſcheinen, die Sie bei den Handwerkern erhalten.
Das deutſche Handwerk erhebt daher den Ruf: Vergeßt
bei EurenWeihnachtseinkäufen auch das deutſche
Handwerk nicht! Dieſes ſtellt Wertarbeit her, die gut und
deshalb billig iſt! Beachtet die Geſchäfte, die das Weihnachts=
plakat
des Handwerks zeigen:
Kauft deutſche Wertarbeit in guten deutſchen Fachgeſchäften.

wird aber nicht beſchränkt. Die Regelung des Schalter=, Brief=
kaſtenleerungs
= und Zuſtelldienſtes wird durch Schalteraushang be=
kanntgegeben
.

Der Polizeibericht.

Vorſicht, diebiſcher Hauſierer! Am 23. 11. 35. gegen 14 Uhr,
hatte hier in einem Hauſe in der Heidelberger Straße bei einer
Frau ein Hauſierer vorgeſprochen, um Wolle oder auch Garn zu
verkaufen. Die Frau hatte ihm aber nichts abgekauft. Nach etwa
20 Minuten erſchien der Betreffende nochmals und verlangte von
der Frau Brot. In einem günſtigen Augenblick hatte er die
Frau zur Seite gedrückt hängte von dem Garderobenſtänder
einen Mantel ab und lief eiligſt die Treppe herunter. Der Man=
tel
wurde kurz danach im Treppenhaus wiedergefunden. Be=
ſchreibung
des Täters: 2830 Jahre alt. 1 70 Meter groß. Er
trägt eine graue Mütze mit dunkelblauem Gabardinmantel. Der
Hauſierer führte ſeine Waren in einem kleinen Handkoffer mit ſich.
Diebſtahl aus einer Bauhütte. In der Zeit vom 22. bis 25.
11. 35 wurden hier aus einer Bauhütte an dem Neubau Ecke
Olbrich= und Fiedlerweg etwa 10 Meter Gummiſchlauch ent=
wendet
. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Landeskriminal=
polizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtr. 3133, Zimmer 27.
Belohnung zugeſichert! Am Dienstag, dem 3. Dez. 1935. in
der Zeit zwiſchen 20 und 22.30 Uhr, hat eine Dame auf dem Wege
Gabelsberger=, Heidenreich=, Roßdörfer=, Karlſtraße bis Ecke
Heinrichſtraße eine Geldbörſe mit Inhalt 1617 RM. in Silber=
geld
verloren. In dem Portemonnaie befanden ſich außerdem
noch Lohnquittungen. In Frage kommt ein ſchwarzes Leder=
portemonnaie
mit Druckknopf. Ab Heinrichſtraße benutzte die
Dame die elektriſche Straßenbahn. Der ehrliche Finder wird er=
ſucht
, das Portemonnaie mit Inhalt beim Fundbüro der Polizei=
direktion
abzuliefern. Eine gute Belohnung iſt zugeſichert.

CMitnahme von Schneeſchuhen in D= und Perſonenzügen.
Nach den Tarifbeſtimmungen der Deutſchen Reichsbahn dürfen
Schneeſchuhe auch in dieſem Winter in die Abzeile 2. Klaſſe der
Perſonenzüge und in die Abteile 3. Klaſſe aller Züge mitge=
nommen
werden. Nicht geſtattet iſt lediglich die Mitnahme in die
Abteilungen 1. und 2. Klaſſe der D= und Eilzüge und in die
Schlafwagen. Indeſſen ſind die für den Winterverkehr hauptſäch=
lich
in Frage kommenden D= und Eilzüge auch in dieſem Jahr mit
beſonderen Vorrichtungen verſehen, die die Unterbringung der
Schneeſchuhe in den Seitengängen bzw. Vorräumen der Wagen
ermöglichen. Dieſe Einrichtung ſteht auch den Fahrgäſten 1. und
2. Klaſſe zur Verfügung.
Sonntagsrückfahrkarten. Mit ſofortiger Gültigkeit wer=
den
von Darmſtadt=Hbf. und Darmſtadt=Südbahnhof Sonntags=
rückfahrkarten
nach Eberſtadt (Bergſtraße) eingeführt. Die ge=
nannten
Karten werden auch ab ſofort an Mittwoch=Nachmittagen
als Ausflugsrückfahrkarten verausgabt.

uch wenn Ihr untwwegze gemeinſam ſpeiſt
laßt edlen Schaumwein mit im Wunde ſein/
weil Schaumwein nippen Freude ſchlurfen Heißt.
Whe feſtlich ſchon wird dann die Stunde ſein!

Während der Feierlage speisen Sie wohl einmal in einer
guten Gaststätte. Auch unter Eheleuten wird das mehr und
mehr ein schöner Brauch. Gehen Sie aber dann aus sich her-
aus
zur Feier des lages: Lassen Sie ein Glas perlenden
Schaumweins des Mahles festliche Krönung sein!

[ ][  ][ ]

Seite 16 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Dezeruſt

Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 6. Dez. Deutſche Stenografenſchaft.
In der letzten Zeit konnte die Ortsgruppe Arheilgen der Deut=
ſchen
Stenografenſchaft einen erfreulichen Auftrieb auf dem für
das Berufsleben ſo wichtigen ſtenografiſchen Gebiet verzeichnen.
Vor kurzem hatte die Ortsgruppe einen neuen Anfängerkurſus
ausgeſchrieben, wozu ſich nicht weniger als 46 Teilnehmer gemel=
det
haben. Auch die übrigen Kurſe ſind ſehr gut beſucht. In
einer Verſammlung befaßte ſich die Ortsgruppe mit einer infolge
der regen Teilnahme notwendig gewordenen neuen Arbeitsein=
teilung
. Die 46 Neuanfänger wurden in zwei Gruppen geteilt
und werden an verſchiedenen Abenden getrennt unterrichtet. Un=
terrichtslokal
iſt die Schule.
J. Griesheim, 5. Dez. Verkauf des Maſſengelän=
des
aus der Feldbereinigung. Das durch die Feld=
bereinigung
der hieſigen Gemarkung gewonnene Maſſengelände
ſoll verkauft werden. Als Kaufpreis gilt der von der Feldberei=
nigung
feſtgeſetzte Bonitierungswert. Die Zahlung des Kaufprei=
ſes
kann in 25 Jahresraten erfolgen. Zum Zwecke der Vorberei=
tung
des Verkaufs ſoll mit den hieſigen Grundſtücksbeſitzern und
Grundſtückspächtern verhandelt werden. Die einzelnen Grund=
beſitzer
und Pächter werden aus dieſem Grunde im Laufe dieſer
und der nächſten Woche auf die Bürgermeiſterei, Zimmer 6, be=
ſtek
Im Intereſſe einer glatten Abwickelung der Verhandlun=
gen
iſt es erforderlich, daß die Geladenen zur angegebenen Zeit
pünktlich erſcheinen.
Ar. Eberſtadt, 6. Dez. Gemeinderatsſitzung. Nach
der Reichsgemeindeordnung wie auch nach der von der Gemeinde
erlaſſenen Hauptſatzung wird Ratsmitglied Ortsgruppenleiter der
NSDAP. Fritz Marquardt zum 2. ehrenamtlichen Beigeord=
neten
beſtellt. 1. Beigeordneter iſt der ſeitherige alleinige Bei=
geordnete
Hch. Dächert. Beigeordneter Marquardt ſowie Rats=
mitglied
Karl Weil, welch letzterer durch Abſolvierung einer mehr=
wöchigen
Dienſtzeit bei der Neubeſtellung des jetzigen Gemeinde=
rats
noch nicht vereidigt wurde, erhalten nach vollzogener Eides=
formel
ihre Beſtellungsurkunden. Ein Verzeichnis über die
liquidierten Ausſtände zur Gemeinderechnung 1933, die in den
folgenden Rechnungsjahren noch einzuziehen ſind, wurde geneh=
migt
. Ein Verzeichnis über Mehrausgaben, die durch Mehrein=
nahmen
und Minderausgaben gedeckt ſind, wird ebenfalls ge=
nehmigt
. Die Gemeinderechnung 1933 ſchließt ab in Einnahme
für den Betrieb mit 852 920,68 RM., in Ausgabe mit 798 589/44
RM., mithin Vorrat 54 331,24 RM.; für das Vermögen in Ein=
nahme
mit 363 261,34 RM., in Ausgabe mit 347 569,54 RM.,
Vorrat 15 691,80 RM. Zu berückſichtigen iſt, daß die Gemeinde
durch die Umſchuldung im Rechnungsjahr 1933 im Schuldendienſt
vorübergehende Erleichterung erhalten hat, die bei Einſetzung der
ab 1936 beginnenden Tilgung der Umſchuldungsdarlehen auf=
gehoben
wird. Vor Eintritt in die geheime Sitzung erfolgen
noch Nennungen von Gemeindevertretern für die Bezirksſparkaſſe
Zwingenberg. Kameradſchaftsabend. Die Soldaten=
kameradſchaft
hält am Samstag (7. Dezember) im Bergſträßer
Hof einen Kameradſchaftsabend mit auserwähltem Programm
ab. Unter anderem wirken mit der Geſangverein Harmonie‟
ſowie die hier beſtens bekannte Malchener Jungſchar mit ihrem
Leiter Lehrer Berg.
Eb. Groß=Zimmern, 6. Dez. Kleintier=Zuchtverein.
Samstag und Sonntag veranſtaltet der obige Verein im Kaiſer=
ſaal
eine große Kaninchen= und Pelzausſtellung (1. Kreisſchau
des Groß=Kreiſes Starkenburg). Ausgeſtellt werden 700 Kanin=
chen
aller Raſſen ſowie Produkte und Pelze. Die feierliche Eröff=
nung
findet am Samstag nachmittag ſtatt. Dieſe Schau wird
allen zeigen, was unermudliche Zuchtarbeit vollbringt.
k. Dieburg, 6. Dez. Schulungder Vertrauensräte.
Die Kreiswaltung Dieburg der DAF. beginnt in den nächſten
Tagen mit der Vertrauensratsſchulung in Dieburg. Reinheim
und Babenhauſen. Die in Frage kommenden Betriebe werden
den Kurſen des nächſtliegenden Schulungsortes zugeteilt. Zur
Eröffnung dieſer Schulung ſpricht am Samstag, dem 7. Dezem=
her
, abends 8 Uhr, Gauſchulungswalter Pg. Demmer im
Mainzer Hof. SAL., Kreisverband Dieburg.
Nächſten Sonntag wird in Groß=Bieberau der zweite Führer=
appell
des Kreisverbandes Dieburg abgehalten. Nach einem Pro=
pagandamarſch
ſpricht im Gaſthaus Reinheimer der Kreisver=
bandsführer
Pfirſching=Dieburg ſowie die verſchiedenen in
der Führung des Kreisverbandes tätigen Kameraden.
r. Babenhauſen, 6. Dez. Vom Turnverein 1891. Der
ſeitherige Oberturnwart des hieſigen Turnvereins, Turnbruder
Hermann Grüning, mußte infolge ſeiner Verſetzung an das Haupt=
zollamt
Darmſtadt ſein Turneramt dahier zur Verfügung ſtellen.
Sein Weggehen bedeutet für den Turnverein 91 einen großen
Verluſt. In Anerkennung ſeiner großen Verdienſte um den Turn=
verein
und zur Erinnerung an ſeine Babenhäuſer Zeit wurden
dem ſcheidenden Oberturnwart unter Dankesworten zwei Bilder
mit Motiven aus Alt=Babenhauſen überreicht.
Reinheim, 6. Dez. Die Ortsgruppe der Reichsvereini=
gung
ehem. Kriegsgefangener hält am Sonntag, dem
8. Dezember abends, im Lokal Zur alten Poſt einen Mitglie=
derappell
ab. Es werden nicht nur die Mitglieder im Orts=
gruppenbereich
, ſondern auch alle ehemaligen Kriegsgefangenen,
ſoweit ſie noch nicht den Weg zur REK. gefunden haben, auf=
gefordert
, zu dieſem Appell zu erſcheinen. Auch die Kameraden=
frauen
ſind freundlichſt eingeladen.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Hottesdienſte.

Samstag, 7. Dezember.
Echloßkirche. Abends 8,15 Uhr: Abenbandacht. Pfarrer Wintermann.
Trainkaſerne (Andachtſaal, Eſchollbrücker Str. 44). Abenbs 8,30 Uhr: Wochen=
ſchlußandacht
.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
Martinsgemeinde. Abends 20 Uhr: Wochenſchlußandacht. Pfarrer Dr. Berger.
Mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres hat das kirchliche Leben der Martinsge=
meinde
dadurch eine Bereicherung erfahren, daß von jetzt ab regelmäßig Samstags,
abends um 8 Uhr Wochenſchlußandachten in der Martinskirche ſein werden, die die
Pfarrer der Gemeinde im Wechſel halten. Sie werden zunächſt vor dem 2., 3., und 4. Ad=
vent
gehalten, fallen bann zwiſchen den Jahren aus und gehen im neuen Jahr regelmäßig
welter. Sie werden nicht länger wie eine halbe Stunde dauern. Dieſe Andachten ſind
auderwärts eingeführt vielen liebgeworden, teils zur würdigen Einſtimmung auf den
Sonntag, teils auch für ſolche, die am Sonntag verhindert ſind, den Gottesdienſt zu
beſuchen.
2. Advent, 8. Dezember.

(In allen Gottesdienſten Kollekte für notleidende Liebeswerke der Landeskirche.)
Stadtkir he. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15 Uhr
Kindergottesdienſt der Markus= und Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Müller,
Im Chor der Stadtkirche findet an jedem Wochentag eine Liturgiſche Abendandacht
ſtatt. Beginn 6,45 Uhr.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht gedffnet. Eingang
Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Hauvtgottesdienſt. Pfarrer Heß. Borm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Lukasge=
meinde
. Pfarrer Heß.
Shloßkirche. Vorm. 10 Ihr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Nachm.
Uhr: Adventsfeier des Kindergottesdienſtes. Pfarrer Wintermann. Abends 8 Uhr:
( eiſtliche Abendmuſik, veranſtaltet von der Madrigalvereinigung und dem Martins=
kirchenchor
unter Leitung von Prof. Friedrich Noack. Eintritt frei, jedoch bittet man eine
Vortragsfolge zu 20 Pf. zu Deckung der Unkoſten zu nehmen.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15
Uihr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Berger. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 5,30 Uhr an in
der Sakriſtei. Pfarrer Widmann.
Mittwoch, 11. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr;
Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler. Abends 5 Uhr: Liturgiſcher Abendgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Weinberger.
Mittwoch, 11. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. (Römerbrief.)
Pfarrer Weinberger.
Die Johanneskirche iſt wochentags bon 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße.
Paul=Verhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Weinberger. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Peinberger.
Mittwoch, 11. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt für Petrus=
(md Matthäusgemeinde. Pfarrer Weber. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für
etrus= und Matthäusgemeinde. Pfarrer Weber. Abends 5 Uhr: Liturgliche Feier für
Letrus= und Matthäusgemeinde. Pfarrer Weiß.

Mittwoch, 11. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde über Amos. Pfarrer Weiß,
Die Beiſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Trainkaſerne (Andachtſaal, Eſchollbrücker Str. 44). Mittwoch, 11. Dez., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. (Philipperbrief.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Lindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 11. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunbe (Galaterbrief). Pfarrer Wolf,
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.

Rechtsſchutz des
Durnang vor Haufterſchloider.
II.
Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit:
3. Nicht ſelten haben hauſierende Zeitſchriftenwerber, die
weder von der NSDAP., noch von ihren Gliederungen oder ange=
ſchloſſenen
Verbänden beauftragt ſind oder etwas mit ihnen zu
un haben, in folgender Weiſe für ihre Zeitſchrift Abonnenten
zu werben geſucht: Sie ſuchen Hausfrauen in Abweſenheit ihrer
Ehemänner auf und drängen zum Abonnieren ihrer Zeitung bzw.
Zeitſchrift, wobei ſie verſteckt Unannehmlichkeiten und Boykottmaß=
nahmen
ſeitens der SA, SS und NSDAP. androhen und darauf
hinweiſen, ihre Ehemänner würden die größten Schwierigkeiten
haben, evtl. ſogar aus ihrer Stellung entlaſſen werden, wenn die
Zeitſchrift nicht abonniert würde. Auf dieſe Weiſe ſind gerade be=
ſonders
häufig geſchäftlich ungewandte Landfrauen zur Abnahme
völlig wertloſer Zeitſchriften veranlaßt worden. In ſolchen Fällen
erſcheint es dringend erwünſcht, den Schwindler den Sicherheits=
behörden
auf ſchnellſtem Wege zuzuführen.
4. Eine bei hauſierenden Zigeunern beſonders beliebte
Methode, um Diebſtähle ausüben zu können, iſt das beim Hau=
ſieren
mit Waren aller Art oder mit Heilmitteln beliebte Ange=
bot
, etwaige erkrankte Familienmitglieder der betreffenden
Familie geſundbeten zu wollen. Läßt man ſich darauf ein, dann
müſſen auf Wunſch der Zigeuner die Kranken in ein beſonderes
Zimmer gebracht werden, das abgeſchloſſen wird. In dem ver=
ſchloſſenen
Zimmer müſſen die Kranken dann ihre Erſparniſſe zu=
ſammenholen
, die ſodann beſprochen werden. Dabei verſtehen es
die Geſundbeterinnen meiſt recht gut, durch irgendeinen Trick das
Geld in die Hand zu bekommen und den Behälter, in dem es
ſich befunden hat, leer zurückzugeben mit dem Erſuchen, ihn nicht
vor einer beſtimmten Zeit zu öffnen. Später wird man dann
immer die unangenehme Feſtſtellung machen, daß das beſprochene
Geld fehlt. Auf dieſe Weiſe ſind gerade unbemittelte Familien
nicht ſelien ihre letzten Erſparniſſe losgeworden.
5. Vor allem hüte man ſich vor Elementen, die von Haus zu
Haus ziehend in den Städten, vor allem aber auf dem Lande
Waren zu beſonders billigen Preiſen als außergewöhnlich vor=
teilhaften
Gelegenheitskauf an den Mann zu bringen verſuchen.
Faſt immer bringt der Abſchluß ſolcher Kaufgeſchäfte dem Käufer
Schaden. Es dürfte ſich empfehlen, bei ſolchen beſonders billigen
Angeboten von dem betreffenden Händler den Nachweis ſeiner
Legitimation und Verkaufsberechtigung ſowie der Herkunft der
Ware zu verlangen. Iſt man unworſichtig, ſo kann es vorkommen,
daß man die beſonders preiswerte Ware ſpäter als Diebesgut
ohne Entſchädigung zurückgeben und noch überdies ein Strafver=
fahren
wegen Hehlerei befürchten muß. Verſchiedentlich haben
ſolche unreellen Händler auch verſucht, minderwertige Ware mit
dem Hinweis zu verkaufen, daß die Ware angeblich wegen leichter
Verſchmutzung beſonders preiswert ſei. Die Beſteller, denen der
Kauf durch Einräumung bequemer Ratenzahlungen beſonders
ſchmackhaft gemacht wird, müſſen in faſt allen Fällen ſpäter feſt=
ſtellen
, daß die Preiſe höher als die üblichen ſind.
Beſonders beliebt iſt auch folgendes Vorgehen: Zunächſt wer=
den
Kleinigkeiten wie Strümpfe, Taſchentücher zu einem, wie das
Ausſehen der vorgezeigten Proben zeigt, wirklich billigen Preiſe
angeboten. Auf Grund dieſer Proben werden dann Beſtellungen
aufgegeben. Im Zuſammenhang damit bietet der Händler dann
ſtets andere, wertvollere Waren wie Kleiderſtoffe und dergleichen
an, die er in größeren Mengen mit ſich führt und die er gegen
ſofortige Barzahlung zu günſtigem Gelegenheitspreis anbietet.

General der Infankerie a. 2. von Oven F.
Bn. Hirſchhorn, 6. Dezember.
Hier ſtarb der im 75. Lebensjahre ſtehende General der In=
fanterie
Burghard von Oven. Am 28. Juli 1861 zu Ludon in
Poſen geboren, trat er am 3. April 1881 in das Oldenburgiſche
Infanterie=Regiment Nr. 91 als Fahnenjunker ein, wo er jedoch
zwecks Uebertritts vom Landheer zur Marine am 14. Oktober 1884
bereits wieder ausſchied und mit Patent vom 13. September die=
ſes
Jahr im Seebataillon angeſtellt wurde.Hier blieb er indeß
nicht lange, nachdem er am 24. März 1889 dem 2. Seebataillon zu=
geteilt
, ſchied er am 24. März 1890 wieder aus und wurde Ober=
leutnant
beim 2. Badiſchen Grenadier=Regiment Kaiſer Wil=
helm
I. Nr. 110, wo er am 1. April 1895 zum Hauptmann und
Kompagniechef befördert wurde. Am 16. Februar 1901 zur Dienſt=
leiſtung
beim Kriegsminiſterium kommandiert, und am 27. Januar
1902 zum Major befördert, erfolgte am 10. April 1906 ſeine Ver=
ſetzung
als Bataillonskommandeur in das Infanterieregiment
Nr. 142 und am 22. März 1910 ſeine Verſetzung in das Kriegs=
miniſterium
als Abteilungschef. Zum Oberſt wurde er am 13. Sep=
tember
1911 befördert.
Bei Ausbruch des Weltkriegs zog er mit dem Infanterie=
regiment
165 in’s Feld und wurde am 19. Auguſt 1914 zum
Generalmajor befördert. Als Kommandeur der 14. Infanterie=
brigade
wurde er am 18. April 1918 zum Generalleutnant beför=
dert
, um am 12. Dezember 1918 zum Direktor des Armeeverwal=

Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schauf. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4,80 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl.
Mittwoch, 11. Dez., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6, Fernſprecher 2205.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 9. Dez., Spangeliſcher
Jugendabend der Stadtgemeinde. Dienstag, 10. Dez.: Mütterabend der Stadt=
gemeinde
. Mittwoch, 11. Dez.: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Freitag, 13. Dez.: Kirchenchor der Stadtkirche.
Pfarrhaus, Hügelſtr. 6. Dienstag, 10. Dez.: Mädchenabend der Kaplaneige-
meinde
.
Markusgemeinde. Sonntag, 8. Dez., nachm. 5 Uhr: Adventsandacht in der Ka=
pelle
in Kranichſtein. Pfarrer Kornmann.
Schloßgemeinde. Donnerstag, 12. Dez., abends 8,15 Uhr: Vortrag für die evang,
Jugendgemeinſchaft von Pfarrer Reith, Seeheim: Die chriſtlichen Feſte und das deutſche
Volkstum. Anſchließend: Offene Singſtunde. Die konfirmierte Jugend iſt herzlich dazu
eingeladen.
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 9. Dez., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Freitag, 13. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt.
Mädchenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 10. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 12. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. Freitag, 13. Dez., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 12. Dez., abends 8 Uhr:
Poſannenchor. Freitag, 13. Dez., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde. Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 9. Dez., abends
8 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 10. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend. Mittwoch,
11. Dez., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Donnerstag, 12. Dez., abends 8,15 Uhr: Al=
terenkreis
. Freitag, 13. Dez,, abends 8,15 Uhr: Evang. Mädchenkreis. Samstag,
14. Dez., abends 8,15 Uhr: Kurrende.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 9. Dez., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 11. Dez., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donners=
tag
, 12. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeindeſ. Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag,
8. Dez., abends 8 Uhr: Elternabend für den Kindergottesdienſt der Petrus= und Mat=
thäusgemeinde
. Montag, 9. Dez., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der Männer=
vereinigung
mit Vortrag von Dr. Happich über: Seeliſche Kräfte bei der Heilung des
Menſchen. Dienstag, 10. Dez., abends 8,15 Uhr: Mädchenkreis. Abenbs 8,15 Uhr:
Kirchenchor. Mittwoch, 11. Dez., nachm. 2 Uhr: Chorſchule. Nachm. 23 Uhr:
Strickſchule in der Mädchenſchule. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor, Heidelberger Str. 47
Donnerstag, 12. Dez., abends 8 Uhr: Adventsabend der Frauenhilfe. Freitag,
13. Dez., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 14. Dez., nachm. 24 Uhr:
Strickſchule in der Mädchenſchule.
Matthäusgemeinde. Trainkaſerne (Andachtſaal, Eſchollbrücker Str. 44). Montag,
9. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend. Abends 8 Uhr: Kirchenvorſtandsſitzung ( Hermanns=
ſtr
. 49). Freitag, 13. Dez., abends 8,15 Uhr: Männerabend in der Siedlung.
Paulusgemeinde. Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 9. Dez., abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Donnerstag, 12. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend. Frei=
tag
, 13. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 8. Dez.,
nachm. 4,30 Uhr: Vereinsſtunden (Beteiligung am heil. Abendmahl).
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Ernſt, Eberſtadt. Mon=
tag
, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bringmann. Poſaunenchr. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends
8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Weimer. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Ge=
miſchter
Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann.
Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Menne.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunbe und Ab=
ventsfeier
. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen und Junamännerverſammlung. ontag, abends 7.30 Uhr:
F. K. für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge
Mädchen. Herr Bringmann. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Donnerstag, nachm. 5,15 Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben. Freitag, abends 8 Uhr.
Gebetsſtunde für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde funge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

Geutfcen Bones.

Nach dem Fortgang des Händlers muß der Käufer bz
Beſehen dann feſtſtellen, daß er minderwertige Warem
viel zu hohen Preis bezahlt hat. Da der Händler unbekg
oft nur einen Decknamen angegeben hat, kann eine
machung des Kaufes faſt niemals erfolgen. Eine Lr
auf Grund der vorgezeigten Proben beſtellten Waren er
verſtändlich niemals, weil die Proben nur dazu dienen.
Käuſer davon zu überzeugen, der anſchließend getätig
ſei beſonders billig.
Verſchiedentlich gehen ſolche unreellen Reiſenden
in der Weiſe vor, daß ſie bei Aufgabe der Beſtellu
eine Anzahlung geben laſſen. Die beſtellten Kleider o.
ſtücke, deren Lieferung angeblich in mehreren Wochen ei
werden aber niemals geliefert, da es dem betrugeriſche
lediglich auf die Bezahlung ankommt.
6. Eine andere nicht neue Art des Hauſierſchwind
Rentenregelungsſchwindel, der regelmäßig ſeine Ox
Aelteren Perſonen, vor allem auf dem Lande, wird
vorgetauſcht, er komme von der Landesverſicherung
einer Rentenangelegenheit. Bei Nachprüfung der R=
verſtehen
es die Täter dann recht gut, von dem Betro=
allen
möglichen Vorſpiegelungen Geld zu erſchwind
arme Volksgenoſſen ſind auf dieſe Weiſe oft erhebli=
worden
.
7. Betrügeriſche Anzeigenwerbung bei Geſchäftsl
nur allzuoft ihre Opfer. Geſchäftsleute, die ihr Geſchi
Höhe halten wollen, werden von einer gewiſſen Sor=
darum
angegangen. Beſtellungen auf Veröffentlichuns=
dels
= oder Branchenadreßbüchern oder in Reklamemapy
Umſchläge für Zeitungen, Speiſekarten uſw. dienen
machen. Die Beſteller, die ſich durch Probedrucke in
wiegen laſſen, zahlen einen Teil der Koſten, um
ſtellen zu müſſen, daß die Adreßbücher nie erſchein
Reklamedrucke nicht ausgeführt werden. Die Anzab.
nicht mehr zurückzuerlangen.
Ein umfangreiches Strafverfahren wegen Betr:
Ende.
Die vorſtehend genannten beſonders häufigen
Hauſierſchwindel zeigen deutlich daß es angebracht
beim Kauf vom unbekannten Händler über deſſen
Gewißheit zu verſchaffen. Auf dieſe Weiſe nur kann d
unreeller Elemente im ambulanten Gewerbe der Bod
werden.
Um eine Verwechſlung des wirklichen Hauſierers m
und Schwarzhändlern zu vermeiden, iſt folgendes
Wer Ware von Haus zu Haus feilbieten will, muß im
Wandergewerbeſcheines ſein oder einen Stadthauſiet
ſitzen, ſofern er ſein Gewerbe nur am Orte ſeines Wo)
üben will. Da durch das Reichswirtſchaftsminiſterium
mitgliedſchaft bei der Wirtſchaftsgruppe Ambulantes d
alle ambulanten Gewerbetreibenden angeordnet worde
der Hauſierer außerdem den Mitgliedsausweis der
gruppe Ambulantes Gewerbe bei ſich führen. Um de
noſſen leichter die Möglichkeit zu geben, jeden Hände
ihnen an der Tür Waren anbietet, auf ſeine Handels!
zu prüfen, hat die Wirtſchaftsgruppe Ambulantes G
Plakette geſchaffen, die jeder Hauſierer, der die vorſteh
ten Bedingungen erfüllt, ſichtbar trägt. Wer dieſe Plf
muß zugleich auch im Beſitz der erforderlichen Au
ſein. Kauft alſo jemand bei einem Händler, der dieſe Pſ
trägt, ſo läuft er Gefahr, einen Schwarzhauſierer zu
wobei möglicherweiſe ein mit einem ſolchen geſchlol
mancherlei Unannehmlichkeiten, Koſten und Aerger mitf
kann.

tungsdepartements des Kriegsminiſteriums ernannt

Nach dem er in der vorläufigen Reichswehr zuletzt
Wehrkreiskommandos III (Berlin) war, trat er am 18
1920 als General der Infanterie in den wohlperdienter

Dp. Zwingenberg, 5. Dez. Kundgebung. Geſt
fand im Saale des Hotels zum Löwen eine Kund
NSDAP. ſtatt, welche ſehr gut beſucht war. Nach dem
der Fahnen begrüßte Ortsgruppenleiter Dickler die Vg
und erteilte dem Redner des Abends, Pg. Dr. Finge)
zu ſeinem Vortrag: Der Führer iſt die Partei, die
Deutſchland‟. Dem Redner gelang es ausgezeichnet, ſich
gabe zu entledigen. Er erntete reichen Beifall. Mit
Weſſellied, und dem Ausmarſch der Fahnen fand der wo
Abend ſein Ende.
LPD. Rüſſelsheim, 6. Dez. Ehrung von 6
Jubilaren. Geſtern fand in den Opelwerken di
Ehrung von 619 Arbeitsjubilaren ſtatt. In Anwe
Kreisleiters von Groß=Gerau, Stavinoga, und des Ve
Kreiswaltung der DAF. konnten der Vorſitzende de
rates, Geheimrat Wilhelm von Opel, und der Betrieb=
Fleiſcher den Arbeitsjubilaren Dank und Anerkennu
chen. Die Jubilare, darunter 105 von der Adam=Opel=
Stiftung betreute Kameraden, erhielten die Ehrennadell
für 25= bis 39jährige Betriebszugehörigkeit. Der and
Kameradſchaftsabend verband Jubilare und Betriebsſt
echter Werksgemeinſchaft.

Evangeliſcher Bund. Im Städtiſchen Saalbau wird am kommender=
die
erſte große öffentliche Veranſtaltung außerhalb des Kirchenraumek
wird ſich mit der Frage befaſſen, die viele Suchenden, namentlich auck
unter den Studenten und den Männern beſchäftigt, nämlich der Fr
lauben oder Chriſtusglauben? Darüber wird ein vorzüglicle
Stoffes, der Profeſſor der Theologie am Predigerſeminar in Friedber
Stroh ſprechen. Profeſſor Stroh iſt mit dieſem Thema bereits literariſck
Er hat beachtliches zu ſagen.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugenbfürſo
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich v.n
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatur=
Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr, ausgenommen Mittwoch u.
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nac.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine T.
meſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangeleg
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 2
Diakonenſtation für männliche Kraukenpflege: Heidelberger Str. 2
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, M.
meindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Pau 1
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluel
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 9
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr: Prol
Pfarrer i. R. Quarck. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 5 Uh
trag über die Sudanmiſſion. Sekretär Hölzel, Abends 8 Uhr: Sekretär XI
Friedenskirche. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr: Predigtgottel
Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche Eberſtadt. Sonntag, 8. Dez., vorm. 9,45 Uhr: Hu
Pfarraſſ. Heinrich. Predigt: Luk. 17, 2030. Lieder: 479, 17, 20. Vorm.!
gottesdienſt. Dienstag: Frauenabend. Dienstag: 17.3019 UH:
ſprechſtunde. Mittwoch: Kirchenchor.
Provinzialpflegeanſtalt. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr: Gott?
ſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Lieder: 21, 26, 210.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr: Gottesdien/4
Kindergottesdienſt. 20 Uhr: Liturgiſcher Adventsgottesdienſt unter
Evangeliſchen Frauenhilfe. Mittwoch, 20 Uhr: Frauenabend.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 8. Dez. vorm. 10 Uhr: Go 15
Kindergottesdienſt. Nachm. 5 Uhr: Adventsandacht. Montag: Pro/
Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Mu
chor. Donnerstag: Adventsfeier des Frauenvereins. Freitag: Po
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 Uhr: Got1s
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag: Leſe= und Bibelabend.
Landeskirchl. Gemeinſchaft Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 8. Dez-
Sonntagsſchule, Nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde. Montag, abends 8,34
chenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor. Dienstag, abend*
abend. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Freitag, Ei
Bibelbeſprech= und Gebetsſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſtengemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38 pth8. S
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Adventsfeier m.
Bilder von Ludwig Richter und zwar: Weihnachts= und andere Bilder,*
ſchöne winterliche Gebirgslandſchaften gezeigt. Mittwoch, abends 8
Gebetsſtunde.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 8. Dez., vorm. 10 In2
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachr?
ventsgottesdienſt. Montag, abends 8,15 Uhr: Hauptprobe für ENe
Mittwoch, nachm. und abds.: Weihnachtsmiſſionsverkauf. Abends

Unterricht. Freitag, abends 8,15 Uhr: Gemeindejugendſtunde.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerl"
8. Dez., vorm. 9,30 Uhr: Predigt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule, Nac
Gottesdienſt. Mittwoch, 11. Dez., abends 8,80 Uhr: Bibel= und Ge
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntac, 2.
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigr
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Solence Boelel2
Aula der Ndolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte ſeheie
mittags 10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am Sei.
Gott, die einzige Urſache und der einzige Schöpfer. Goldener Text: Pil"

[ ][  ][ ]

7. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 336 Seite 17

19

mam 4

te Altſtad
Perdrr
Aeußerſt reizvoll iſt es, den alten Vierteln einer Stadt einen Beſuch abzuſtatten. Die winkligen engen Gäßchen ſind wahre Fundgruben von
Eigenheiten, von Erinnerungen an unſere Altvorderen, von Kunſtwerken des Handwerks, und überall zeugen alte Spuren von dem Fleiß unſerer
Vorfahren. Aber nicht nur einen Rückblick kann man ſich in der Altſtadt verſchaffen über das, was die Generationen vor unſerer Zeit gedacht und
geſchafft haben, ſondern in der Altſtadt pulſiert ein reges Leben, und die Bewohner dieſer Stadtviertel ſind durchaus mit der Zeit gegangen. Das iſt
leicht ſchon allein an den Geſchäften zu ſehen, die in jeder Beziehung in ihrer Branche leiſtungsfähig ſind. Wenn auch vielfach das Aeußere im Ver=
gleich
zu den Läden der Neuſtadt noch klein und in altehrwürdigem Gewande daſteht, ſo findet man daneben auch groß umgebaute Geſchäftshäuſer,
die ſich würdig an die Seite ihrer Kollegen in den Hauptſtraßen ſtellen können. Alle Häuſer aber ſind leiſtungsfähig und bieten ihren Kunden, was
ſie ſuchen. Ein Gang durch die Altſtadt iſt reizvoll, lehrreich, lohnend und wird vielen ungeahnte neue Eindrücke und Kenntniſſe erſchließen, man
muß nur die Augen aufmachen. Sehen Sie ſich den nebenſtehenden Plan genau an und heben Sie ſich das Straßenverzeichnis der Altſtadtgeſchäffe gut
auf, es kann Ihr Vorteil ſein.


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f. Dezember 19

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Nr. 336 Seite 19

AFaogeHpäubon
huns Hömberg.
er blographlschen Nottzen
Zum AWAUTUAOA

rt Widocg.

II.

oruerte nicht lange; dann kamen ſie und breiteten Ju=
ſud
Ringe in kleinen Bergen auf dem runden Tiſch im
ſamer aus. Schon wollte man zur Teilung ſchreiten, als
Getrappel hörbar wurde.
wiwe und die anderen erwachten aus ihrem angenehmen
Getrappel wurde lauter. Man pochte.
GSwießgeſellen ſahen ſich beſtürzt an.
Klopfen wurde energiſcher.
ſweg ſchlüpfte unter eine Bettſtelle im Moment, da die Tür
ſen geſprengt wurde. Ein Schwarm von Poliziſten drang in
ſym und verhaftete Geuvive und vier andere Diebe. Mit
rchſuchte man Schränke und Betten, fuhr auch mit einem
ar das Lager, dorthin wo Vidocg lag. Verabredeter=
mid
man ihn nicht. So endete dies Abenteuer.
leiſtungen, bei denen Vidocg meiſtens nur den Angeber
hi brauchte, verliefen gewöhnlich ſchablonenmäßig wie die
ingsſzene Geuvives. Das alles geſchah während der erſten
kriminaliſtiſchen Laufbahn Vidocgs.
GiGrundbeiſpiel für das Verhalten eines Geſchädigten bil=
Fall des Kunſthändlers Senard. Eines Tages ſtürzte die=
ſuwhaarige
, beleibte Mann laut jammernd in das Büro
ſektors Henri.
bie zu grüßen, klagte er über die Unverſchämtbeit der
üß ber die Saumſeligkeit der Behörden, über ſein Mißge=
glo
die Argliſt der Menſchen. Man hatte ihm Juwelen im
or 100 000 Franken geſtohlen. Einen Verdacht habe er
n. Als Täter käme einzig und allein der Philoſophielehrer
Frage, der dabei war, als die Wertſtücke in den Wand=
keſchloſſen
wurden. Henri ließ den aufgeregten Mann, der
Feſetzt aus ſtieren, ernſten Augen anſah, ausſprechen. Dann
Rr
Ateile zwar Ihre Anſichten, Herr Sénard. Wber der Ver=
n Sie ausſprechen, kompromittiert einen angeſehenen Er=
ka
Ihnen die Beweiſe fehlen, kann ich natürlich nicht zur
ſing ſchreiten. Wie ſoll man ihm nachweiſen, daß er wirk=
Schuldige iſt?
P iſt nicht meine Aufgabe, ſondern die Ihre! ſagte ſchwer
AsSnard. Fordern Sie, was Sie wollen! Schaffen Sie die
bi wieder her! Ich flehe Sie an! Hunderttauſend Franken
enige haben, der mir mein Eigentum zurückbringt.
ſei lächelte milde:
fühle die ganze Wucht des Unglücks, Herr Senard, aber
ge, daß unſere Mittel nicht ausreichen, den Täter dingfeſt
Ven
Kunſthändler ſchien zu glauben, der Inſpektor habe ſein
Feil geſprochen! Er verfärbte ſich; dann warf er ſich ihm
Enftig! zu Füßen und bettelte:
ſen Sie Mitleid! Helfen Sie mir, Herr Henri oder ich
gruinierter Mann!"
Inſpektor mißfiel das Unwürdige dieſer Ssene. Er hob
henden auf und tröſtete ihn:
Ae werden tum, was in unſeren Kräften ſteht.
blächelte der Kunſthändler:
Din iſt ja alles gut. Wenn Herr Henri ſagt, er tut, was er
am ſind meine Schätze ſo gut wie geborgen! Mit Freuden
ſſiden glücklichen Erfolg Ihrer Unternehmungen durch fünf=
d
Franken belohnen!"
wurde denn die ausgelobte Summe um die Hälfte ver=
hUnd
Inſpektor Henri lächelte dazu.
Aavandte ſich an Vidoca: Was halten Sie davon, glauben
i könnte Molet beobachten?
verſpreche mir nichts davon, meinte der Spion, ich be=
ah
auch nicht gern mit Sachen, die von vornherein zum
beſtimmt ſind.
hon hatte er geſprochen, als Ssnard ſeine Hand ergriff:
hr Vidoca, ſagen Sie das nicht! Einem Manne wie Ihnen
ſichts unmöglich ſein! Stehen Sie mir bei! Meine Börſe
ner zu Ihrer Verfügung. Kein Opfer wird mir zu klein
Weg nickte gutmütig:
Ar werden uns alle Mühe geben. Meine Hand darauf!
wird Ihnen gelingen! Sie werden den Schurken ertaw=
haben
ja ſchon viel ſchwierigere Aufgaben gelöſt! Ver=
hſie
ſich auf mich: Ich halte Wort! Zehntauſend Franken
Muuf die Wiederbeſchaffung der Juwelen.
Bwurde denn die ausgelobte Summe abermals verkürzt.
Wbektor Henri und Vidocg lächelten dazu.
Met, ſo hieß der verdächtige Philoſoph.
er Biedermann war mit einer ſchönen, jungen Frau ver=
eund
wohnte in einem Gartenvorort der Hauptſtadt.
Hicg wußte, daß Güte und Drohungen ihre Wirkung auf
Berfehlen würden; alſo plante er, ſich an die Frau heran=
A. Er baute auf ihre Geſchwätzigkeit und verkleidete ſich
Reierer, der mit allerlei Putz und Kleinkram von Hof zu
Emhier ein Schwätzchen machte und dort den neueſten Klatſch
ten gab.
ſeine Berechnungen ſcheiterten an der Umſicht und kal=
die
der Frau. Unverrichteter Dinge kehrte er nach Paris
Rnächſte Verſuch führte zum Erfolg:
Ang maskierte ſich als Elſäſſer und ſtreifte in der Um=
wes
Vorortes umher. Plötzlich erſchien eine Patrouille der
Rterie.
ieſer Truppe ließ er ſich verhaften, nachdem er vorher
Aha gegeben hatte, man ſolle den Philoſophielehrer ins
AAs bringen, um den Dolmetſcher zu machen. Anſchließend
m ihn freilaſſen.
s lief wie am Schnürchen.
et kams unterhielt ſich im elſäſſiſchen Kauderwelſch mit
largenen, überſetzte, was die Polizeibeamten wiſſen woll=
verließ
anſchließend mit dem Entlaſſenen die Kanzlei.
lßen lobte Vidocg ſeinen Retter:
den Schrecken müſſen wir einen trinken!
det war nicht abgeneigt, obſchon er von Berufs wegen
ir mußte.
einem Glas wurde eine Flaſche, aus einer Flaſche zwei,
Flaſchen ſechs. Man war gut im Zug; Vidocg ſchwärmte
ſchland, vom Elſaß und vom Rhein. Dort könne man noch
Eie daß Schnüffler und Poliziſten ſich um alle Kleinig=
2 Lebens kümmerten. Molet hörte mit offenem Ohr und
er Augen dieſen verführeriſchen Bericht. Als Vidocg von
Geeitz bei Colmar erzählte und von einer geheimen Werk=
deren
Aufgaben er ſich nicht verbreiten dürfe, erreichte
umte Aufmerkſamkeit ihren Höhepunkt.
erad! Sie gefallen mir! rief Vidocg plötzlich. Kom=
rmit
mir! Sie ſollen es fein haben! Ich bin ein wohl=
Mann! Und wenn ich kein Geld habe, dann mach ich mir

ſien, daß Molet fieberhaft nachdachte.
klich fuhr er auf:
das Ihr Ernſt?
ſomrit?
ſit der Einladung?

Auf mein Wort! Natürlich! Morgen geht die Rückwanderung
los. Sie können mitkommen, wenn Sie wollen. Aber Sie müſſen
etwas Geld mitnehmen. Haben Sie welches?
Das laſſen Sie nur meine Sorge ſein. Hier, meine Hand,
wir reiſen gemeinſam.
Der Freundſchaftsbund war geſchloſſen.
Jetzt mußte es ſich zeigen, ob Vidocgs Spekulation richtig war.
Am anderen Tag trafen ſie ſich in einem Gehölz bei der Vor=
ſtadt
. Molet lachte ſchon von weitem:
Wir wollen zunächſt unſere Reiſeſpeſen und etwas mehr be=
ſorgen
.
Er eilte unaufhaltſam zu dem nahen Rebenhügel. Vidoca
folgte ihm auf dem Fuße. Beide wechſelten kein Wort.
An einer Wegmarke wandte ſich der Philoſophielehrer nach
links und blieb vor einem dichten Strauch ſtehen.
Er atmete tief:
Jetzt kommt das Wunder!
Unter dem Laub holte er einen Spaten hervor und begann
bei einer jungen Birke fieberhaft zu graben. Es dauerte nicht
lange, dann war das Werk vollendet.
Eine eiſerne Kaſſette wurde ans Tageslicht gehoben.
Molet ſtrahlte.
Und Vidocg zitierte plötzlich ſeinen Satz:
Jetzt kommt das Wunder!
Im Augenblick entwand er dem Dieb Spaten und Kaſſette,
band ihm die Hände zuſammen und brachte den äußerſt Beſtürzten
zum nächſten Landjägerpoſten.
Kein Wort kam über die wachsbleichen Lippen des Diebes.
Aber als er den Helfern des Geſetzes überantwortet war,
rief er:
Jetzt iſt alles aus .... ich erkenne Sie .. . . Sie ſind
Vidocg!
Der Kunſthändler, Herr Sénard, war überglücklich, als er auf
relativ ſchnelle Weiſe wieder zu ſeinem Eigentum gekommen war.
Seinem Verkleinerungsſyſtem getreu, ſetzte er die zuletzt beſtimmte
Belohnung von 10 000 Franken auf die Hälfte herab. Es koſtete
noch viel Mühe, ſelbſt dieſe Summe zu erhalten. Und hätte Vidocg
den beleibten Mann nicht ernſtlich beim Worte gehalten, er hätte
keinen roten Pfennig geſehen.
Beſörderung.
Der Erfolg blieb Vidocg günſtig. Aber er fühlte ſich in ſeiner
Lage nicht ſonderlich glücklich. Immer wieder nur den Angeber
wielen, ſelten nur einmal beweiſen können, weſſen er fähig war.
das befriedigte ſeinen lebhaften Geiſt auf die Dauer nicht. Tauſend
kleine Intrigen und Neidgerüchte ſtellten ſich ihm in den Weg.
In ſeiner Umgebung befanden ſich Leute, die keine andere Fähig=
keit
als die Verſchmitztheit beſaßen. Freigelaſſene Sträflinge, die
ſich nur als Spione bemutzen ließen, um vor der Polizeiverfol=
gung
ſicher zu ſein. In der Stille ſetzten dieſe Subjekte ihr Hand=
werk
fort. Zu jener Zeit gab es in Paris in der Staatsuniform
mehr Diebe und Einbrecher als in Zivil. Es gehörte durchaus
nicht zu den Seltenheiten, daß ein Geheimer mit den Ziwilen
zunächſt einmal gemeinſame Sache machte und nach der Beute=
teilung
den Partner verpfiff.
In der Präfektur hatte man ſich oft genug von der Unredlich=
keit
überzeugt, aber noch keine Möglichkeit gefunden, ſich der zwei=
ſchneidigen
Schwerter zu entledigen.
Gerade im rechten Augenblick griff Vidocg ein.
Unbeſtechlich und unbeugſam ging er gegen die Verräkter im
eigenen Lager vor.
Faſt täglich hatte er Gelegenheit, die geheimen Agenten auf
friſcher Tat zu ertappen. Es war ein Augiasſtall, den er vorfand.
Und es war eine ſtraffe, ſaubere und verläßliche Truppe, die er
nach Jahresende ſeinen Vorgeſetzten zur Kontrolle dapbot.
Die Truppe bekam den Ehrentitel Sicherbeits=Brigade und
Vidocg wurde ihr Chef.
Nach und nach entwickelte ſich aus ihr die gefürchtete franzö=
ſiſche
Geheimpolizei, deren Organiſation den Nachkommen zum
Vorbild dienen ſollte.
Um auf jeden Fall die Ordnung aufrecht zu erhalten, gab
Vidocg jenes klaſſiſche Reglement heraus, das in geringen Ab=
weichungen
auch heute noch Gültigkeit hat.
Die Beſtimmungen beginnen pathetiſch:
Es iſt nicht die Aufgabe der Sicherheits=Brigade, das Ver=
brechen
zu ſtrafen oder zu rächen. Die Brigade ſoll vielmehr den
Verbrechen vorbeugen. Die Brigade richtet ſich nach:
Art. 1: Die Agenten der vier Untevabteilungen der Brigade
empfangen ihre Befehle vom Brigadechef. Dieſer unterſteht dem
Chef der zweiten Diviſion der Polizeipräfektur, mit dem er ſich
täglich zu beſprechen hat. Jeden Morgen, Punkt neun Uhr, iſt in
der Polizeipräfektur Rechenſchaft über die Tagesleiſtungen abzu=
legen
.
Art. 2: Die Agenten haben die Aufſicht über die Mannſchaf=
ten
, die auf den Straßen, in den Wirtshäuſern und an öffentlichen
Orten verwendet werden. Zu verhaften ſind: 1. alle aus ſtaat=
lichem
Gewahrſam Entſprungenen, 2. alle Perſonen ohne Aufent=
haltsgenehmigung
und 3. jeder, der bei einem Verbrechen ertappt
wird. Die Arreſtanten ſind vor das Kommiſſariat des Diſtriktes
zu führen, der die Vernehmung und Protokoll=Aufnahme leitet.
Art. 3: Die Agenten haben nicht das Recht, ohne ausdrück=
lichen
ſchriftlichen Befehl ein Privathaus zu betreten, um dort=
ſelbſt
eine Verhaftung vorzunehmen.
Art. 4: Wahrheitsliebe ſei die oberſte Pflicht der Agenten.
Falſche Berichterſtattung wird mit ſtrengen Strafen geahndet.
Art. 5: Ueber die Anwendung ihrer Zeit haben die Agenten
ihrem Chef ſtrengſte Rechenſchaft abzulegen. Es iſt ihnen verboten,
Spielſäle oder Kneipen aufzuſuchen; es ſei aus dem Grunde
der Vornahme einer Amtshandlung.
Art. 6: Wer dies Reglement übertritt, wird das erſte Mal
mit zwei Tagen Arreſt beſtraft und im Wiederholungsfalle mit
vier Tagen, ohne jedoch die Strafen, die das Geſetz androht, aus=
zuſchließen
.
Gegeben auf der Präfektur der Polizei, den 7. 5. 1818.
Vidocg,
für Se. Exzellenz
Angles.
Staatsminiſter. Fortis, Sekretär. Ch. d. L. P.
Um dieſe Zeit machte Vidocg den Vorſchlag, in Paris die
Hazardſpiele zu verbieten; aber die Polizeikommiſſion, die an der
Aufſtellung von Glücksrädern intereſſiert war, weil ihr die Steuer=
abgaben
zufloſſen, weigerte ſich, Unterſchriften zu geben.
Ganz allmählich drangen ſeine übrigen theoretiſchen und prak=
tiſchen
Reformen durch. Er ſelbſt verſtand es, ſich bei den Mini=
ſterien
ſo gut und beharrlich einzuführen, daß er kurze Zeit darauf
ſein Ernennungsdekret zum ſtellvertretenden Präfekt empfing.
Auf dieſem exponierten Poſten fühlte er ſich wohl. Mit eiſer=
ner
Strenge arbeitete er am Ausbau der Polizeiorganiſation. Es
dauerte nicht mehr lange, dann war die ihm unterſtellte Sicher=
heitspolizei
ſo gefürchtet wie kaum eine zweite in Europa.
Einer ſeiner pſychologiſch wertvollen Einfälle war die Plaka=
tierung
der jährlichen Statiſtiken. Allerwärts, an den Häuſerecken,
Türen und Toren hingen die großen, roten Zettel, die ihre ab=
ſchreckende
Wirkung auf das Geſindel nicht verfehlten. Es waren
nichts als Zahlen und ſachliche Notizen, die da zu leſen waren:
Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember des letzten Jahres
bewirkte die Sicherheitspolizei 772 Verhaftungen. Sie führte 39
Hausſuchungen aus, durch welche geſtohlene Gegenſtände in Un=
zahl
zum Vorſchein kamen. Die 772 Verhafteten beſtanden aus

15 Raub= und anderen Mördern, 6 Einbrechern, 108 Dieben.
12 Betrügern. 120 Diebe wurden auf friſcher Tat ertappt. In
Arreſt genommen wurden ferner: 17 Erpreſſer, 38 Hehler, 14
entſprungene Sträflinge, 46 Fälſcher, 229 Landesverwieſene, 46
Perſonen wegen Verſtoßes gegen die Sittlichkeit und 43 entlaſ=
ſene
Sträflinge, welche die Urfehde gebrochen haben."
Das Verbrechen der zuletzt Aufgeführten iſt möglicherweiſe
in unſerer Zeit nicht recht verſtändlich. Trotz Götz von Berlichin=
gen
, trotz Kleiſt und manchen klaſſiſchen Hinweiſen hat man ver=
geſſen
, um was es ſich eigentlich bei der Urfehde handelt. Urfehde
iſt nach Quiſtorp das feierliche Verſprechen, ſich nicht an jenen zu
rächen, die aus eigenem und allgemeinem Nutzen den Schwörer
wegen einer Geſetzesübertretung vor Gericht gebracht haben. Jeder
Verurteilte mußte Urfehde ſchwören, wenn er ſeine Strafe verbüßt
hatte. Im politiſchen Leben aber leiſtete man Urfehde als Ver=
ſicherung
, wegen eines erledigten Streitmotives keine neuen
Feindſeligkeiten mit dem Gegner zu beginnen.

Kampf gegen Bidocg.

Ein Kapitel der Aufzeichnungen Vidocgs beginnt mit dem
Erfahrungsſatz: Wer ſich im Polizeidienſt behaupten will, muß
dickes Leder ſtatt der Rückenhaut tragen. Die Fülle von Intrigen
und heimtückiſchen Verſuchen, meinen Ruf zu untergraben, reicht
aus, einen gewöhnlichen Bürger ſeeliſch zu ruinieren. Mein Fell
iſt hart. So lange ich lebe, wird man trachten, mich zu verderben.
Aber es wird ihnen nicht gelingen!"
Schon in der Anfangszeit ſeiner Laufbahn begannen neidiſche
Kollegen und ehemalige Kerkergenoſſen, ihm Schlingen zu legen.
Einer der ihm gleichgeſtellten Agenten verſuchte damals, ihn zu
einem Diebſtahl zu verführen:
Mit dem Gehalt, das uns die Präfektur bewilligt, kann man
ſich keinen Haſenbraten leiſten, ſagte er, wir Subalternbeamten
müſſen eben ſehen, daß wir unſer Geld anderwärts verdienen.
Ich pfeife auf Recht und Juſtiz. Wenn es uns beſſer gehen kann,
als es uns geht, wären wir Schafsköpfe, wollten wir nicht zupak=
ken
. Vidoca, Menſch, du biſt doch ein fixer Junge; ſei nicht ſo zu=
rückhaltend
! Machen wir Kippe. Heute abend wollen wir ein Ding
drehen; meine Frau iſt mit von der Partie. Offenheit gegen Offen=
heit
! Machſt du mit?"
Die Rede war plump genug.
Vidocg durchſchaute ſie ſofort.
Er beſchloß, auf jeden Fall einzugreifen.
Bei einer Flaſche Wein ließ er ſich überreden, beim Trans=
port
des Diebesgutes teilzunehmen. Die Verabredung wurde ge=
troffen
: der Agent entfernte ſich; und Vidocg ſchrieb an ſeinen
Vorgeſetzten, zu welcher Stunde und an welchem Ort das Verbre=
chen
ausgeführt werden ſollte.
Genau nach ſeinen Angaben fand ſich die Polizei unter An=
führung
eines Kommiſſars ein und nahm die Verdächtigen im
Augenblick in Empfang, als ſie mit ihrer Beute in ihr Haus
ſchleichen wollten.
Zehn Jahre Kettenſtrafe war das Reſultat.
Im Verhör bewies der Agent, daß ſich Vidocg nicht in ihm
getäuſcht hatte. Um ſeine Tat zu beſchönigen gab er an, ein Un=
ſchuldsengel
zu ſein, der den gleisneriſchen Worten des böſen
Vidocg zum Opfer gefallen ſei.
Als man hierauf Vidocg um ſeine Gegenäußerung erſuchte,
antwortete er mit lauter Stimme:
Die unverfrorene Lüge des Angeklagten hann ihn nicht ent=
ſchuldigen
. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß auf einen lauteren
Charakter kein Einfluß einen Diebſtahl vorzunebmen, ausgeübt
werden kann. Gelingt das, ſo iſt der ſchlechte Charakter des Ver=
führten
erwieſen. Er verdient ſeine Strafe genau ſo, als ſei er
ein Uebeltäter aus eigenem Antrieb. Ein wirklich ebrenhafter
Menſch kann durch keine noch ſo blendende Verſprechung verleitet
werden. Das iſt meine Anſicht. Und ich ergänze ſie durch die Ver=
mutung
, daß der Angeklagte, der die Hoffnungsloſigkeit ſeines
Falles einſieht, nichts als den Wunſch hegt, mich zu Fall zu
bringen!
Dieſe Rede verfehlte ihren Eindruck auf die Richter nicht.
Als Vidocg am Nachmittag die Präfektur aufſuchte, zeigte
ihm ſein Vorgeſetzter, M. Henri, ein Bündel Pawiere.
Nichts als Berichte gegen Vidocg, Anzeigen, Verdächtigungen.
gehäſſige Schriften.
Ich weiß, daß ſie nur Unwahrheiten enthalten. Vidocg. Mein
Vertrauen zu Ihnen iſt groß. Ehren Sie dieſe Zuverſicht!
Die Anfeindungen hörten nicht auf.
Seit er als geheimer Agent im Polizeidienſt ſtand, waren
alle ſeine Anſtrengungen ausſchließlich darauf gerichtet, die Ver=
brechen
zu verhüten. Er kannte keine Rückſicht gegen ſich, alſo
kannte er keine Rückſicht gegen die anderen. Dieſer Härte und
ſeiner Geſchicklichkeit hatte er zu danken, daß ſein Name in der
Geſchichte der franzöſiſchen Polizei ein Ruhmesblatt darſtellt.
Es war zur Zeit, da er den Präfekten vertrat und bereits
Chef der Geheimpolizei war.
Aus ſeiner Brüſſeler Epoche wußte er noch, wie verwerflich
ſich das öffentliche Glücksſpiel auswirkte. Die Leichtfertigkeit,
mit dem dort die jungen Leute ſyſtematiſch dem Ruin entgegen=
getrieben
, mehr noch, zum Verbrechen vorbereitet wurden, hatte
ihn aufs äußerſte erbittert.
In klugen und eindringlichen Schriftſätzen wies er immer
wieder darauf hin, daß man das Uebel an der Wurzel packen
könne, wenn man die Konzeſſion zum Betreiben eines Spiel=
ſalons
nur nach gewiſſenhafter Prüfung der Unternehmer er=
teile
.
Aber er hatte zunächſt keinen Erfolg.
Um die Richtigkeit ſeiner Anſichten zu bekräftigen, uten=
nahm
er Kreuzfahrten durch die Spielhöllen der Stadt.
Bald in der Maske eines ehrbaren Provinzlers, bald als
Modejüngling verkleidet; ſuchte er die vielen Orte auf.
Preſter und Lavi, ſo hießen zwei Spielbankleiter,, die eines
Tages ihr Etabliſſement ſchloſſen und ſich bei Vidocg melden
ließen.
Die Unterredung war kurz, aber inhaltsreich.
Die beiden Männer machten ſich erbötig, in die Sicherheits=
Brigade einzutreten. Sie hätten in den letzten drei Monaten ihre
geſamte Barſchaft verloren, der Salon hätte geſchloſſen werden
müſſen, weil ſie die Miete nicht mehr aufbringen konnten
und nun ſeien ſie da; ihre Kenntniſſe des Spielbetriebs be=
fähigten
ſie, der Geheimpolizei wichtige Winke zu geben.
Sie zwinkerten mit den Augen:
Falſchſpiel und ſo! Sie wiſſen ja, Herr Vidoca! Sie
kennen ja den Betrieb von früher her!
Keine Vertraulichkeiten! fuhr Vidoeg ſie an.
O pardon! Wir dachten".
Schon gut. Ich bin bereit, Sie für ein Monatsgehalt von
hundertundfünfzig Franken anzuſtellen. Einverſtanden?
Und ob wir einverſtanden ſind!
Vidocg war mißtrauiſch.
Dieſe ungewöhnliche Manier der Füchſe, Polizeidienſte zu
ſuchen, war mehr als verdächtig.
Zunächſt erkundigte er ſich bei dem Hausbeſitzer, ob die
beiden tatſächlich ihren Mietzins ſchuldig geblieben waren.
Es ſtimmte,
Es zeigte ſich, daß keine der Angaben erlogen war.
Preſter und Lavi bewieſen einen ſolchen Amtseifer, daß
Vidocg ihren Angaben einige Entdeckungen von größter Wich=
tigkeit
verdankte. Es handelte ſich um einige Klubleiter, die in
den vornehmſten Kreiſen den Ruf der Untadeligkeit genoſſen
und ſich als Betrüger raffinierteſter Sorte entpuppten.
Vidocg glaubte nun, von der Redlichkeit der beiden Neuen
überzeugt ſein zu können. Sie bewieſen ſich als ergeben, an=
ſtellig
und vertrauenswert. Sie verſicherten wiederholt, daß ſie
mit ihrem Gehalt zufrieden ſeien und daß ihnen das Bewußt=
ſein
, die Gerechtigkeit zu unterſtützen, ſchönſter Lohn ſei.
Es dauerte nicht lange, bis Vidocg erfuhr, daß ihn ſeine
Menſchenkenntnis im Stich gelaſſen hatte.
Fortſetzung folgt nächſten Samstag.)

[ ][  ][ ]

Seite 20 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Dezemb=

Am 7. Dezember 1835:
2oo Munge fählen m eine Neur Seit...
Die erſten Fahrgäſie der Eiſenbahn NürnbergFürth. Dieſe Schiene wird die Welt
umſpannen!-Beförderung von Haus zu Haus, ein Jahrhundert vorausgeahnt.- Berliner
Lofomotiven vor Stephenſons Eiſenbahn. Unbekanntes von den erſten Eiſenbahnen.

Reich und Ausland.
Schwerer Baugerüiſt=Einſturz in Köln.
Köln. Am Donnerstagmittag ſtürzte in dem
Treppenhaus eines Neubaues in der Schildergaſſe
ein in 15 Meter Höhe angebrachtes Baugerüſt mit
zwei Bauarbeitern und einer beladenen Schieb=
karre
ein. Die beiden Leute ſtürzten mitſamt dem
Gerüſt und dem Baumaterial durch zwei weitere
Schutzgerüſte bis in den Keller des Gebäudes, wo=
bei
von zwei im Untergeſchoß ſtehenden Bauarbei=
tern
einer durch einen herabfallenden Hebel in
der Seite verletzt wurde, während der andere noch
rechtzeitig beiſeite ſpringen konnte. Die beiden
Abgeſtürzten wurden mit furchtbaren Verletzungen
aus der Tiefe geborgen. Einer war aber bereits
tot, der andere ſtarb bei der Operation im Bür=
gerhoſpital
. Der dritte in Mitleidenſchaft gezo=
gene
Arbeiter fand ebenfalls Aufnahme im Bür=
gerhoſpital
.

Chronik des Tages.
Beim Ausladen eines Waggons fand eine Hai=
ger
Firma einen Goldbarren, der ſofort ſicherge=
ſtellt
wurde. Die Bahn ſowie die Ortspolizei=
behörde
, die von dem eigenartigen Fund Kennt=
nis
erhielten, beſchäftigen ſich nun mit der Frage,
wie der Goldbarren in den Waggon gekommen
ſein mag.
In Nord=Ungarn wütete ein heftiger Schnee=
ſturm
, der beſonders in der Gegend von Erlau,
der deutſchen Sprachinſel, große Verwüſtungen an=
richtete
. Die Stadt Erlau ſelbſt iſt vollkommen
von der Außenwelt abgeſchnitten, da durch den
Sturm meterhohe Schneebarrikaden zuſammenge=
weht
worden ſind und Hunderte von umgeſtürzten
Telegraphenſtangen die Landſtraßen und die
Bahnkörper verſperren.
Wie die Politica aus Agram berichtet, er=
eignete
ſich beim Bau einer Brücke über die
Mreſchnitza in Kroatien ein ſchweres Unglück Ein
im Bau befindlicher Pfeiler ſtürzte ein und be=
grub
unter einer Laſt von 56 Tonnen Beton ſie=
ben
Arbeiter, die nicht gerettet werden konnten.
Durch den Einſturz wurde auch ein Holzgerüſt mit=
geriſſen
, wobei zwei Arbeiter ſchwer verletzt
wurden.
Aus Rio de Janeiro wird gemeldet, daß in
den Diamantgruben von Boaviſta der ſchönſte
weiße Diamant, der ſeit 30 Jahren in Braſilien
entdeckt wurde, gefunden worden ſei. Er wiege
50 Karat, und ſein Wert werde auf 600 000
Franken (100 000 RM.) geſchätzt.
In Franklin, im Staate Ohio, überfielen drei
Räuber die Ortsbank. Sie begannen ſofort zu
ſchießen, worauf ſich die Bankangeſtellten zur
Wehr ſetzten. Ein Räuber wurde bei dem Kampf
erſchoſſen. Ein Poliziſt wurde ſchwer verwundet.
Die beiden übrigen Verbrecher flüchteten mit
7000 Dollar. Sie verloren aber das Geld unter=
wegs
. Ein Fußgänger, der den Ueberfall bemerkt
hatte, hatte den Motor des Kraftwagens der
Räuber abgeſtellt, ſo daß ſie ihren Wagen nicht
benutzen konnten.

Zum Heidelberger Raubmord.
Karlsruhe. Am Mittwoch iſt in Karls=
ruhe
ein auf Wanderſchaft befindlicher, 27 jäh=
riger
Mann aus Oberſchleſien verhaftet worden,
an deſſen Kleidern und Wäſche Blutſpritzer feſt=
geſtellt
werden konnten. Der Verhaftete war in
der Tatzeit in Heidelberg. Die weiteren krimi=
nalpolizeilichen
Ermittlungen werden Klarheit
darüber bringen, ob man in ihm den Täter ge=
faßt
hat.
Rauchen iſt ſtrafbar!
Paris. Die meiſten Franzoſen und auch
viele Franzöſinnen haben ſich mit Erſtaunen klar=
gemacht
, daß ſie täglich . . . Geſetzesübertreter ſind
und ſich eigentlich ſtrafbar machen, und zwar aus
einem Grunde, der wirklich recht eigenartig iſt:
nämlich wenn ſie rauchen. Tatſächlich unterſagt
ein königliches Dekret aus dem Jahre 1634 in
ganz Frankreich das Rauchen, und da es niemals
außer Kraft geſetzt wurde, ſo iſt es noch immer.
rechtsgültig, denn die Tatſache, daß es nie an=
gewendet
wurde, ändert nichts an ſeiner Rechts=
wirkſamkeit
. In dem Falle dieſer Geſetzesüber=
tretung
läßt ſich aber annehmen, daß die Richter,
die darüber zu urteilen hätten, wohl ebenfalls
Sünder ſind, und es gilt das ſchöne Sprichwort:
Wo kein Kläger, da iſt auch kein Richter.

(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Vor 100 Jahren wurde die erſte deutſche
Eiſenbahn dem Verkehr übergeben. Am
7. Dezember 1835 beförderte die Dampf=
eiſenbahn
zwiſchen Nürnberg und Fürth die
erſten 200 Fahrgäſte. Längſt ſind die Vor=
ausſagen
aus jener Zeit erfüllt worden,
nach welchen dieſer Schienenweg dereinſt
die ganze Welt umſpannen wird Vor 100
Jahren aber bedeutete eine Fahrt mit der
Eiſenbahn noch ein Wagnis auf Leben und
Tod!
Der größte Tag Nürnbergs
ſeit Beendigung der Freiheitskriege‟.
Der 7. Dezember 1835. Nürnberg hatte ſeinen
größten Tag ſeit der Beendigung der Freiheits=
kriege
. Alle Gaſthöfe waren von Fremden belegt

behalten würde, dürfte man in wenigen Stunden
wiſſen! Würde der giftige Rauch wirklich die Luft
verfinſtern? Würden die Pferde tatſächlich ein
Opfer der Eiſenbahn werden, weil der Rauch die
Wieſen und das Heu vergiften würde? Sollte es
wahr ſein, daß die Hühner nun nicht mehr in
Ruhe ihrem Geſchäft des Eierlegens nachkommen
könnten und die Rinder beim Graſen geſtört wer=
den
würden?! Man erinnerte ſich daran, wie
George Stephenſon in England die Widerſacher
abgefertigt haben ſollte. Als ihm die blödſinni=
gen
Fragereien zuviel wurden, ſtellte er ſich ſelbſt
zur Beantwortung. Eine ernſthaft vorgebrachte
Frage lautete: Was geſchieht, wenn der Zug mit
einer Geſchwindigkeit von 1012 Meilen daher=
kommt
und es käme ihm ein Ochſe entgegen.
Wäre dies nicht ſehr gefährlich? Stephenſon ant=
wortete
ebenſo ernſthaft: Doch, es wäre gefähr=
lich
, aber nur für den Ochſen!

Als dann die erſten 200 Fahrgäſte ihre Reiſe
hinter ſich hatten, war es erſt mal klar, daß ſie
weder Kopfſchmerzen noch Schwindelgefühle be=
kommen
hatten, ja, daß nicht einmal ihre Seh=
kraft
durch das Vorbeiraſen der Bäume gemin=
dert
war.
Für 6 Kreuzer 6,42 Kilometer.
Die erſte deutſche Eiſenbahn überbrückte eine
Strecke von fäſt 6½ Kilometer. Die Dokumente
über den Bau geben Aufſchluß über die Unkoſten.
Für den Schienenweg und die Wagen ſowie die
Lokomotive wurden insgeſamt 175 469 Gulden
und 50 Kreuzer aufgewendet. Faſt zwei Jahre
vor der Eröffnung fand eine Verkehrszählung
an der Landſtraße zwiſchen Nürnberg und Fürth
ſtatt, die über mehr als einen Monat ausgedehnt
wurde. Der Durchſchnitt dieſer Zählung ergab.
daß täglich rund 1184 Fußgänger und 494 Rei=
ſende
in Wagen ſowie 108 Laſtfuhrwerke dieſe
Straße belebten. Die erſte deutſche Eiſenbahn
beförderte bereits im erſten Betriebsjahre nicht
weniger als 475 000 Fahrgäſte. Im Laufe der

Durch Goldfunde verarmk.
New York. Ein Paradoxon, wie es das
Schickſal manchmal für die Menſchen bereithält,
iſt einem 60 Jahre alten, aus Schweden ſtammen=
den
Trapper in Kanada widerfahren. Guſtaf
Nyman betätigte ſich ſeit einem Menſchenalter
ſchlecht und recht allein und ohne jeglichen An=
hang
als Pelzjäger und Fallenſteller an den Ufern
des Athabasca=Sees, in der kanadiſchen Provinz
Saskatchewan. Vor einem halben Jahre etwa
fand er in der Nähe ſeiner Hütte einen merkwür=
digen
Stein, den er ſich ſeines eigenartigen Aus=
ſehens
halber aufhob und kürzlich einem bei ihm
übernachtenden Proſpektor (Erzſchürfer) zeigte.
dieſer erkannte darin ein hoch goldhaltiges Ge=
ſtein
, ließ ſich die Fundſtelle zeigen und ſtellte feſt,
daß hier ein reiches Goldorkommen ſeiner Er=
ſchließung
harre. Ohne Nyman etwas davon zu
ſagen, begab ſich der Proſpektor ſchleunigſt in die
nächſte Stadt und kam ſchon nach einer Woche mit
einer wahren Flotte von Kollegen wieder bei Ny=
man
an und zeigte ihm, daß er und ſeine Geſell=
ſchaft
das Schürfrecht für den ganzen dortigen
Grund und Boden erworben hatten. Sofort be=
gann
das Goldgraben mit den modernſten Ma=
ſchinen
. Durch dieſen Betrieb wurden die letzten
jagdbaren und Pelztiere aus dem Gebiete ver=
ſcheucht
. Nyman, der nicht die Mittel beſaß, ſich
einen Schürfſchein zu erſtehen, ſah ſich von ſeinem
bisherigen Lebensunterhalt abgeſchnitten und be=
ging
aus Verzweiflung einen Selbſtmordverſuch.

Die Bibliothek des Mrs. Fleming.
London. In einem großen einſamen Haus
in London fand man in dieſen Tagen einen ge=
wiſſen
Mr. Fleming tot auf. Er hieß in ſeiner
Gegend nur der ſchottiſche Kapitän. Man hielt
ihn für einen armen Teufel. Aber in den Kel=
lern
ſeiner Wohnung fand man eine ungeheure
Bibliothek, die aus vielen Tonnen Büchern be=
teht
, darunter großen Seltenheiten, die Fleming
reſtlos dem Britiſchen Muſeum vermachte. Er
ſelbſt war in den letzten 20 Jahren ſeines Erden=
wandelns
ſo kurios geworden, daß er nicht einmal
mehr zu Bette ging, ſondern nur noch in einem
Seſſel ſchlief. Sein ganzes Leben, ſein ganzes
Suchen galt einzig und allein den Büchern, die er
nun zurücklaſſen mußte.

Amerikas
Todeskropfen

Ein feſſelndes Bild von der
amerikaniſchen Luftflotte. Es
zeigt einen neuen Kampf=
eindecker
, der mit vier Maſchi=
nengewehren
bewaffnet iſt und
als Bombenladung Bomben=
bündel
mit ſich führt, die von
dem Flugzeug zuſammen abge=
worfen
werden. Die Amerikaner
nennen dieſe Bombenbündel
Todestropfen.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

(Scherl=M.)
Die Eröffnung der erſten deutſchen Eiſenbahn in Nürnberg.

worden. Die Poſtkutſchen machten Extrafahrten
aus ganz Bayern. Sogar aus Preußen, ja aus
England waren Gäſte gekommen. Ungewöhnliche
Vorkehrungen waren getroffen worden, um die
Sicherheit der Zuſchauer zu gewährleiſten. Der
Stadtkommandant von Nürnberg ließ Infanterie=
und Kavalleriepoſten durch die Straßen gehen,
die geſamte Polizei war aufgeboten worden. Eine
Kompagnie des Landwehr=Regiments leiſtete Ab=
ſperrdienſte
in Fürth. Beiderſeits des Schienen=
weges
ſtanden Polizei= und Militärpoſten, um
die Neugierigen am Betreten der Bahnſtrecke zu
verhindern. In den Straßen und in den Zeitun=
gen
waren Bekanntmachungen erſchienen, nach
denen wegen drohender Lebensgefahr gewarnt
wurde, den Bahnkörper zu betreten.
Gefährlich? Nur für Ochſen!
Es gab ſelbſtverſtändlich kein anderes Tages=
geſpräch
für Nürnberg als die Eröffnung der
Eiſenbahn. Man ſprach über die Koſten, über die
Zukunftsausſichten der eiſernen Kunſtſtraße‟
und über die Anſichten der Gegner. Wer Recht

Die Alympia=Eiche.
Berlin. Wie der Präſident des Organiſa=
tionskomitees
für die 11. Olympiade, Exz. Lewald,
jetzt gelegentlich eines Vortrags in Bremen be=
kanntgab
, wird den Siegern der Olympiſchen
Spiele u. a. auch ein kleines Eichbäumchen im
Blumentopf als Preis überreicht werden. Das
Bäumchen wird ſachgemäß verpackt ſein, daß es
auch die weiteſten Reiſen nach Ueberſee überſtehen
kann. Die Preisträger ſollen die Bäumchen in
ihrer Heimat dann als lebendes Andenken an
die Olympiſchen Spiele in Deutſchland einpflanzen.

Jahre und Jahrzehnte ſtieg dieſe Ziffer
mehr als eine Million 300 000!
Die Fahrt zwiſchen Nürnberg und F
umgekehrt koſtete in der dritten Klaſſe &
in der zweiten Klaſſe 9 Kreuzer und in
12 Kreuzer. Das Verhältnis dieſer S
jach dem der Fahrpreis für die erſte
Doppelte des Preiſes für die Benutzung
ten Klaſſe betrug, wurde viele Jahrze
beibehalten.

Ein Adler mit rußgeſchwärzten Schw=
Die eigentlichen erſten Fahrten auf
deutſchen Eiſenbahn waren ſchon im Oko
vonſtatten gegangen. Am 31. Oktober
ein mit 23 Perſonen beſetzter, von Pfe.)
gener Wagen in 26 Minuten von Nürng
Fürth. Vierzehn Tage ſpäter machte di
tive ohne Wagen ihre Probefahrt, und
endlich durchfuhr ein ganzer Zug mit
ſonenwagen und Kohlentender die Stru
Minuten.
Als nun am 7. Dezember 1835 nach
nungsanſprache durch den erſten Bür
von Nürnberg, Dr. Jakob Friedrich B
erſten 200 Eiſenbahnreiſenden ihre Plätz
der Poſtkutſche nachgebildeten Wagen
men hatten und Lokomotivführer Wilſon
komotive Adler in Bewegung ſetzte, E
Deutſchland die Reiſe in das Zeitalter
bahnen und des Schienenweges. James
einmal ſeinem König auf die Frage,
ſich beſchäftige, geantwortet haben: T
Macht! Ob die Anekdote verbürgt iſt,
geſtellt. Wohl aber waren unter den
Bürgern Nürnbergs am 7. Dezember
die in Bewegung gerieten, als der Da=
nit
der ganzen Kette von Poſtkutſchen
Schienen ſeinen Weg auf Fürth zu
hatte. Mochte auch keiner von ihnen a)
ſehr dieſer Schienenſtrang einmal die mu
umſpannen würde, ſo erkannten doch di
zeugen der erſten Eiſenbahnfahrt die
Bedeutung des Ereigniſſes.

Schon vor 120 Jahren die erſte deutſche O0
Der von Stephenſon beſogenen Lo
Adler waren in mehreren Ländern ſchm
wagen vorangegangen. Schon im Tih
reichte der kurheſſiſche Oberbergrat C. A.
den Entwurf eines Dampfwagens ein.
kann die Lokomotive tatſächlich als deut
dung angeſprochen werden! Der Engläuß
vithick ſetzte im Jahre 1804 eine von ihn
Lokomotive auf einer kleinen Güterbah
wales in Betrieb. 1811 wurde in Deutſcll
Zahnradlokomotive erbaut. Im gleiche
baute George Stephenſon mit faſt völlig
ten Arbeitern ſeine erſte Lokomotive. 9N
digung der Freiheitskriege in Deutſchland
rade nach dem Siege bei Waterloo nu
Lokomotive, die die Engländer Blücher
ihr Fahrt in einer Kohlengrube auf.
1815 ſtellte die Berliner Eiſengießerei
Blenkinſop erbaute Zahnradlokomotive

erſte deutſche Lokomotive iſt ſomit heute
alt.

Modernſte Güterverteilung vorausgeah
Die Beförderung von Haus zu Hau
heute durch den Culemeyerſchen Stra
bahnwagen verwirklicht iſt, wurde vor
100 Jahren ſchon von einem Deutſchen
ahnt und zu einer Zeit, die für derart
nicht im Entfernteſten reif war, in Vo
bracht. Der Münchener Oberbergrat Jo/
von Baader hatte einen Eiſenbahnwag=
den
, der gleichzeitig auf Schienen und
Straße laufen konnte. Er hatte vier groß
liche Räder zum Fahren auf Landſtraße
kleinere Räder zum Fahren auf Schiene
war es, der darauf drang, beim Bau
Eiſenbahnen nicht das Ausland nachzua
dern die neue Erfindung ſelbſt aus eigen
zu höherer Vollkommenheit zu bringen.

Nur das Kamel rekkete urd

Southampton. In Southam
jetzt auf der Fahrt nach Amerika zwei Ab
und Weltenbummler eingetroffen, die i
ten ſieben Jahren 90 000 Meilen zurücke
ſind dies die Ungarn Sulkowſky und B.1
in einem Kleinauto unterwegs ſind. Eiſ
ihre Abenteuer dahin zuſammen, daß ſie
der letzten drei Jahre zweimal von ben
Banditen gejagt wurden, einmal von A)
geben waren, dreimal als Spione in Eſ
ten und viermal faſt am Durſt zugrun *
Am lebhafteſten aber denken ſie an je
teuer im auſtraliſchen Buſch, als ihne
triebsſtoff für ihr Auto ausging und
nur durch ein Kamel Rettung gebradd
Dieſes Kamel brachte von weither den
ſtoff heran und zwar über eine S
kein anderes Tragtier in jener Friſt !
legen können. Seitdem bewahren ſie ke
der Erde ein treueres Gedenken als jen
aus Auſtralien.

2000. Geburkskag des Dichkets

Am 8. Dezember 65 v. Chr., alſo vor 200.
wurde in Venuſia der berühmte römiſch.
H. Flaccus Horaz als Sohn eines Freiße
geboren. Von ihm ſind viele Satikel,
Epoden und Oden bis heute erhalten. ""

[ ][  ][ ]

ag, 7. Dezember 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 336 Seite 21

hrrden die Skiſpringer auf der großen (rechts) und der kleinen Olympia=Schanze ihr Können
dies Bild wurde von den Tribünen des Sportplatzes aus aufgenommen und zeigt ganz links
irnen Turm, auf dem das Olympiſche Feuer lodern wird.
(Preſſe=Bild=Zentrale=M.)

ſſichdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Krakau, im Dezember.
Hinter verſchloſſenen Türen endete in
cakau ein Mordprozeß gegen einen ge=

NBelſſheraungsoidasärt dun Kialau.
die toten Frauen des Joſeph Schultz. Der Herzſchlag im zu heißen Bad.
Die Ferienvertretung aus Warſchau.

Urſſen Joſeph Schultz mit einem Todes=
uiteil
. Erſt jetzt gewinnt man Einblick in
Fs Schuldregiſter dieſes Verſicherungs=
ſtrubarts
.

ar in Lemberg.
Fwarzgekleideter, bleicher Mann erſchien
m20. Jan. am Schalter der Verſicherungs=
ſhft
F. u. Co in Lemberg und forderte die
hung einer Summe von 25 000 Zloty; laut
ein und vorgelegten Unterlagen ſei ſeine
e Gattin geſtorben. Er war nur mit
Anſtande, zu ſprechen, das Geld aber
ſehr ſorgſam und vorſichtig.
KTodesfall war ein wenig ſeltſam: Die
hoar einem Herzſchlag erlegen, als ſie ein
Bad nahm. Aber ſchließlich kann ſo
rkommen. Der Mann hieß übrigens Wal=
ſeſchawſka
. Die Verſicherung lief ſeit
Wyaten ...."

9 in Warſchau.
Asurſache Herzſchlag mit nachfolgendem
fſhr in einem zu heißen Bad! Dieſe
u ſtand auch in dem Totenſchein zu leſen,
Anl6. Mai in Warſchau bei einer Lebens=
eng
präſentiert wurde. Auch der Mann
ſtarzgekleidet und bleich. Auch er konnte
ſrechen vor Kummer, aber das Geld
zſorgſam.
ſentlichen Feſtſtellungen waren offenbar
mäßig, ſo daß kein Grund beſtand, die
ung dieſer Summe, die ſich auf 28 000
Mllief, zu verweigern. Der Mann, der den
morlegte und in den letzten drei Monaten
Au die Prämien gezahlt hatte, nannte ſich
nd Malinſki.
Ban nach zwei Tagen eine vergeſſene Un=
einholen
wollte, war er mit unbekann=
Aiſſe verzogen und ſeit jenem Tage ſpurlos
urden.
ber in Krakan.
Atehn Minuten ſtand nun der Mann mit
Eſicherungsſchein 34 782 B ſchon vor dem
und wartete auf die Auszahlung. Er
warzgekleidet und bleich. Aber daß der
ihn nicht zerbrach, ſah man an ſeinen
die nervös auf den Schaltertiſch trom=
als
der Beamte noch immer nicht mit
o erſchien.
Ehaben da einen kleinen Buchungsfehler
den wir in Ihrem Intereſſe erſt berei=
rüfſen
! entſchuldigte ſich der Beamte
Vielleicht gedulden Sie ſich einen
4! Der Mann in Schwarz ſah auf
In einer Stunde geht mein Zug. Ich
hn nicht verſäumen. Beeilen Sie ſich
Man werde tun, was man könne, aber
Eſchließlich um die Auszahlung von 30 000
hf als Detektiv.
BMinuten ſpäter erſchienen drei Krimina=
dem
Schalterraum und verhafteten den
Schwarz. Er proteſtierte, wies ſich als
Wechultz aus und verſicherte, ein troſtloſer
zu ſein.
der Verdacht? Als ſtellvertretender
war wegen eines Krankheitsfalles juſt
Morgen ein Beamter aus Warſchau in
ellicherungsbüro gekommen. Er ſah den
Miann durch ein Seitenfenſter, entſann
Aig an die Warſchauer Affäre und wußte,
5 nicht mit rechten Dingen zuging, als
wieder eine Gattin in zu heißem Bad
derzſchlag erlitten hatte. Man war
unswiſchen auch auf den Vorfall von Lem=
Merkſam geworden.
Opfer unbekannt.
orſchte überall im Lande nach. 10 Frauen
. mit denen Joſeph Schultz verlobt war.
Unglücklichen, die in der Badewanne
wurden, waren die nachgewieſenen töd

lichen Opfer. Er plante, auch an den anderen
Mädchen das gleiche Verbrechen zu verüben.
Die Kriminalpolizei vermutet, daß er noch
weitere Opfer auf dem Gewiſſen hat tote und
lebende! Man hat ihm aber bisher noch nicht
alles nachzuweiſen vermocht, wird es wohl auch
niemals können, weil man nicht einmal alle
die Namen kennt, unter denen er lebte und mor=
dete
. Am Galgen ſterben wird er unter dem
Namen Joſeph Schultz ...

4 Wochenrückschau.
In der letzten Woche ereigneten ſich im Reiche
ſo ſchwere Verkehrsunfälle, daß zum hundertſten
und tauſendſten Male immer wieder die Mah=
nung
wiederholt werden muß: Fahrt vorſichtig.
Würde die notwendige Vorſicht nicht außer acht
gelaſſen, hätten ſicher wenigſtens einige der in den
letzten Tagen erfolgten tödlichen Unfälle vermie=
den
werden können. Da überfuhr am Mittwoch in
Leipzig am Ranſtädter Steinweg ein Perſonen=
auto
die Straßenbahngleiſe, als es im gleichen
Augenblick von einem Straßenbahnwagen erfaßt
wurde. Zu allem Unglück kam aus der entgegen=
geſetzten
Richtung auch noch ein Straßenbahnzug,
der ebenfalls in das Auto hineinfuhr. Auf uner=
klärliche
Weiſe geriet der Kraftwagen bei dem
doppelten Zuſammenſtoß im nächſten Moment in
Brand und ging in hellen Flammen auf. Zwei
Inſaſſen, der Fahrer und ein Fahrgaſt, verbrann=
ten
bei lebendigem Leibe, ehe Hilfe gebracht wer=
den
konnte, ein dritter Fahrgaſt konnte mit ſchwe=
ren
Beinverletzungen noch gerade geborgen wer=
den
. In Thorn fuhr ein Privatautomobil in
eine marſchierende Soldatenabteilung. Elf Sol=
daten
wurden erheblich, zwei von ihnen tödlich
verletzt. Der Chauffeur fuhr ohne Licht. Auf der
Cölter Bahnbrücke fuhr ein Kraftwagen gegen ein
Brückengeländer, das zum Teil in die Lahn ſtürzte.
Der Wagen ſelbſt verfing ſich glücklicherweiſe im
Gemäuer der Brücke und ſchwebte, über die Brücke
hinausragend, zwiſchen Himmel und Erde. Her=
beieilende
Paſſanten konnten die Inſaſſen retten.
In Dorplein an der Weedt, in Holland, wurde
von Schiffern im Hafen ein Perſonenkraftwagen
im Waſſer gefunden, in dem ſich die Leichen von
vier jungen Leuten befanden. Man vermutet,
daß ſie in der Nacht vom Weg abkamen und in
den Tod fuhren. In der Nacht zum Donners=
tag
fuhr ein Schneidemühler Kraftwagen auf der
ſchlüpfrigen Landſtraße gegen einen Baum, wo=
bei
zwei Perſonen getötet und zwei ſchwer ver=
letzt
wurden.
Furchtbare Bluttaten wurden in dieſen Tagen
in aller Welt begangen. Zwei Frauen in Hei=
delberg
, eine 51jährige Hausfrau und eine 28 jäh=
rige
Hausangeſtellte, wurden von einem noch un=
bekannten
Täter überfallen und mit einem Ham=
mer
erſchlagen. In Roſtken, im Kreiſe Lyk, wurde
ein Gendarmeriewachtmeiſter und ſeine Frau er=
mordet
aufgefunden. In Madrid wurden von
einer mehrköpfigen Bande zweieinhalb Millionen
Peſeten Lohn= und Gehaltsgelder geraubt. Der
Chroniſt erinnert weiter an einige ſchwere Kata=
ſtrophen
der letzten Woche. In einem Fort von
Maubeuge brach ein Verbindungsſteg über alten
Stellungsgräben. Zwanzig Arbeiter ſtürzten neun
Meter in die Tiefe und wurden mehr oder weni=
ger
ſchwer verletzt. Eine Kohlenſtaubexploſion
im Betrieb der Grube Meuroſtoffen der Senften=
berger
Kohlenwerke forderte zwei Todesopfer.
Die Sturm= und Unwetterverheerungen, über die
wir ſeit Wochen berichteten, haben noch nicht ganz
aufgehört, ſie forderten immer wieder Menſchen=
leben
und richteten ſchweren Sachſchaden an. In=
folge
eines plötzlich aufgetretenen ſchweren Hagel=
ſchauers
kenterten auf dem Liutang=Fluß zwei
Fährboote; 60 Inſaſſen ertranken. Ebenſo ertran=
ken
zwei Lübecker Jäger, deren Boot in der =
becker
Bucht von einer Böe umgeſchlagen wurde.
Im Gegenſatz zu den andauernden Regengüſſen,
Stürmen und Wettern auf unſerem Kontinent
herrſcht im nördlichen Teil von Transvaal eine
Dürre, wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht zu ver=
zeichnen
war. Das Vieh ſtirbt zu Hunderten.
Wohlhabende Farmen werden zu öden, waſſerloſen
Wüſten.

ein deer iiiel dor ſeiien eiichlern...

Tradiklon bleibt Tradikion.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, im Dezember.
Der am 12. Dezember beginnende Prozeß gegen
den jungen Lord de Clifford verſpricht, obgleich es
hier um ſehr ernſte Dinge geht Lord de Clif=
ford
iſt wegen fahrläſſiger Tötung durch zu ſchnel=
les
Autofahren angeklagt und kann unter Umſtän=
den
zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt
werden für die engliſche Society eine große
Senſation, je eine Art Gaudium zu werden, a
great fun, wie man hierzulande ſagt, und ſchon
Wochen vorher wird in London von kaum etwas
anderem als hiervon geſprochen. Zu dieſem Pro=
zeß
, der in der Royal Gallery des Houſe of
Lords ſtattfinden wird, und an dem mehrere hun=
dert
geiſtliche und weltliche Peers als Richter
teilnehmen werden, ſind außerdem Einladungen
verſandt worden an: 40 ſchottiſche und iriſche
Peers, die im Houſe of Lords keinen Sitz haben,
etwa 50 minderjährige Peers und älteſte Söhne
von Peers, über 80 Peereſſes, außerdem 100 Par=
lamentsabgeordnete
und noch 100 andere Perſön=
lichkeiten
von Diſtinktion Und es wird am
12. Dezember im Houſe of Lords eine ſehr feier=
liche
und maleriſche Zeremonie ſtattfinden.
Seit den Zeiten der berühmten Magna Charta,
d. h. ſeit dem frühen 13. Jahrhundert, gilt in Eng=
land
die Sitte, daß ein Peer in ſchweren Fällen
nur durch ein Gericht von Seinesgleichen gerichtet
d. h. nur von ſeinen Peers verhaftet oder einge=
kerkert
oder verurteilt oder verbannt werden darf.
In der Praxis ſind in der Neuzeit ſolche Fälle
ſehr ſelten vorgekommen. In den letzten 150 Jah=
ren
haben nur 4mal Oberhausprozeſſe gegen Peers
ſtattgefunden. Der letzte Fall dieſer Art war im
Jahre 1901, als der damalige Eral of Ruſſell
wegen Bigamie zu drei Monaten Gefängnis ver=
urteilt
worden war und dieſe Strafe denn auch im
Holloway=Gefängnis brav abgeſeſſen hatte. Ob=
gleich
ſolche Fälle aber, wie geſagt, in der Praxis
ſelten vorkommen, ſo iſt die Prozedur, die dabei
befolgt werden muß, im Laufe der Jahrhunderte
genau feſtgelegt und wird jedesmal ſtrikt befolgt.
So natürlich auch heute. Ein beſonderes Komitee
von Peers hatte zunächſt zu beſtimmen, ob der
Prozeß überhaupt vor ein Peers=Gericht gehört
oder nicht. Lord de Clifford war nämlich zuerſt vor
dem Gericht in Old Bailey erſchienen; doch der
dortige Richter hatte es abgelehnt, gegen den
Lord ein Verfahren zu beginnen und hatte die
Sache an den Lordkanzler weitergeleitet. Dieſer
Anſicht des Richters hatte ſich das Komitee ange=
ſchloſſen
und beſtimmt, daß der Lordkanzler an
ſämtliche 700 Peers, die es zur Zeit in England
gibt, Briefe ſchreiben, ſie über den Fall de Clifford
informieren und ſie zur Teilnahme an der Ge=
richtsverhandlung
im Houſe de Lords auffordern
ſolle.
Nachher wurden vom gleichen Komitee auch
alle Aeußerlichkeiten der Gerichtverhandlung ſelbſt
feſtgeſetzt. Am 12. Dezember, am Tage der Ge=
richtsverhandlung
, ſo wurde beſchloſſen, werden
die Peers, die berechtigt ſind, an der Ver=
handlung
als Richter teilzunehmen, etwa um
11 Uhr morgens im Houſe of Lords eintreffen.
Sie weredn hierbei in ihrer traditionellen Peers=
tracht
erſcheinen. Vor allem wird jeder von ihnen
einen aus rotem Samt und Hermelin beſtehen=
den
weiten Mantel umhaben, und auf dem
Haupte einen zur Tracht der Lords gehörenden
altertümlichen Federhut tragen. Dieſen Hüten
kommt eine beſondere Bedeutung bei. Denn ſämt=
liche
Lords, die als Richter qualifiziert ſind, ha=
ben
während der Verhandlung mit bedecktem
Haupte dazuſitzen, und niemand anders ſonſt iſt
berechtigt, während der Verhandlung den Hut
aufzuhaben. Der Angeklagte, Lord de Clifford,
wird vor ſeinen Richtern ohne Hermelinmantel,
in gewöhnlichem Anzug und barhaupt erſcheinen.

Desgleichen iſt vorgeſchrieben, daß er, um ſo ſeine
Unterwürfigkeit anzuzeigen, den Urteilsſpruch
der Peers knieend anzuhören hat. Jeder der
Peers hat das Recht, ſein Urteil einzeln bekannt
zu geben. Und wenn er dieſes tut, ſo hat er zu
erklären, daß er ſein Urteil, gemäß ſeiner Ehre‟
abgebe und muß zur Bekräftigung ſeiner Worte
dabei die rechte Hand auf die Bruſt legen.
Eine ganze Anzahl engliſcher Peers pflegt ſehr
ſelten an den Sitzungen des Oberhauſes teilzu=
nehmen
. Viele von ihnes haben kein Intereſſe für
Politik. Und manche Lords ſind ſo arm, daß ſie
die Ausgaben, die bei feierlichen Anläſſen die ver=
ſchiedenen
Repräſentationspflichten mit ſich brin=
gen
, kaum beſtreiten können. Beſonders der Her=
melinmantel
und der Federhut koſten einen guten
Batzen Geld. Aber das Intereſſe für dieſen Pro=
zeß
iſt ſo groß, daß nun ſelbſt die indolenteſten und
ärmſten Peers ihre Bereitwilligkeit erklären, an
der Verhandlung gegen Lord de Clifford teilzu=
nehmen
und in aller Eile Hermelinmäntel und
Federhüte beſtellt haben. Einem jüngeren Peer,
deſſen Name die Chronik leider verſchweigt, iſt fol=
gendes
Malheur paſſiert: er beſitzt wohl einen Her=
melinmantel
, kann ihn aber, trotz eifrigſten
Suchens, nicht finden; denn voriges Jahr zu
Weihnachten hat er ſeinen Hermelinmantel
dem örtlichen Dorfſchullehrer geliehen, der in die=
ſen
Mantel gehüllt, vor den Dorfkindern bei der
Weihnachtsbeſcherung als St. Nikolaus auftrat.
Ein anderer Peer hat wohl zu unterſt ſeiner Fa=
milientruhe
einen von ſeinem Urgroßvater getra=
genen
Hermelinmantel entdeckt; aber er iſt ſo
arm, daß er ſich kein Auto und nicht mal ein Taxi
leiſten kann; und er hat angekündigt, daß er ſich
zum Prozeß gegen Lord de Clifford nach dem
Houſe of Lords im Autobus begeben und Herme=
linmantel
und Federhut in einem Handköfferchen
mit ſich tragen werde. Ja, die engliſchen Tradi=
tionen
äußern ſich manchmal in etwas komiſcher
Weiſe. Aber Tradition bleibt Tradition. Und
gerüttelt darf an ihnen nicht werden.

Forſchungsfahrt
ins Land der Wurzeleſſer.
Los Angeles. Dreihundert Meilen ſüd=
weſtlich
von Tucſon in Arizona liegt an der
Grenze zwiſchen den Vereinigten Staaten und
Mexiko eines der intereſſanteſten Vulkangebiete
der Erde. Zweihundert erloſchene Krater ziehen
ſich hier am kaliforniſchen Golf entlang. Jetzt iſt
der Forſcher Dr. Nicolai Kerenſky aufgebrochen,
um jene ſeltſamen Gebiete zu unterſuchen und
gleichzeitig das Leben der Wurzeleſſer, eines ver=
geſſenen
Stammes der Hiatit Ootam, zu ſtudie=
ren
. Das Gebiet der erloſchenen Vulkane iſt un=
gewöhnlich
trocken und wird höchſtens noch von
zwanzig dieſer ausſterbenden Indianer bewohnt,
die von gewiſſen Wurzeln leben, die ſich trotz der
geringen hier fallenden Regenmengen im Boden
entwickeln. Man hat ſchon zu früheren Zeiten
Expeditionen in das Gebiet der erloſchenen Vul=
kane
unternommen. Jedoch zählt man bis heute
ſechs Tote als Opfer ihres Forſcherdranges. Dr.
Kerenſky hat auf einer Reiſe, die er vor drei
Jahren unternahm, den größten Krater karto=
graphiſch
aufgenommen und hofft nun, an Hand
dieſer Unterlagen ſchneller vorwärtszukommen.
Er will ſeinerzeit feſtgeſtellt haben, daß dieſe Kra=
ter
Jahrhunderte hindurch das Mekka der Papago=
Indianer geweſen ſeien. Jedoch wird erſt nach Ab=
ſchluß
der jetzt angetretenen Forſchungsreiſe, die
ein erhebliches Wagnis bedeutet, Klarheit über
dieſe Dinge zu erreichen ſein.

Ein Drama auf hoher See.

Auf der berüchtigten San Bernardino=Straße bei den Philippinen war der 3000 Tonnen große eng=
liſche
Dampfer Silverhazel an einem Felſen geſcheitert und auseinandergebrochen. Die an Bord
befindlichen 49 Mann Beſatzung und fünf Fahrgäſte retteten ſich auf einen kleinen Felſen. Mehrere
Tage mußten ſie hier ausharren, bis der amerikaniſche Zerſtörer Peary zu ihrer Rettung erſchien.
Trotz wiederholter Verſuche gelang es jedoch nicht, die Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen. Nach
weiteren zwei Tagen bauten ſich die Unglücklichen ein Floß, mit dem ſie an den Zerſtörer gelangten.
Dabei ſind jedoch vier Perſonen, darunter der Kapitän und zwei Paſſagiere, ertrunken. Dieſes
einzigartige Bilddokument zeigt, wie die Schiffbrüchigen von den Floßbalken an Deck des Zerſtörers
gezogen werden.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)

[ ][  ][ ]

F Dle Sriefe Halnei Marta stilies.

Leben einer Prinzeſſin.

Von Erich Pfeiffer=Belli.

Rilkes Briefe ſind von dem Geſamtwerk ſeiner Dichtung nicht
zu trennen, ſie ſind mehr als tagebuchartige Mitteilungen, ſie
entſtanden in der gleichen ſchweren Bemühung und in dem glei=
chen
tiefen Wiſſen um die letzten Dinge wie das ſie begleitende
Dichtwerk. Daneben geben ſie Aufſchluß über die immer gültiger
werdende ſchöpferiſche Vereinſamung ſowie Kunde von der uner=
müdlichen
Bereitſchaft des Dichters, nahezu allen, die ſich an ihn
mit entſcheidenden Lebensfragen und Kunſtproblemen wenden,
Rat und Führung zukommen zu laſſen. So wird ſeine, von außen
geſehen, ſcheinbare Weltflucht und Abkehr im Grunde zu einer
intenſiven nahen menſchlichen und lebendigen Anteilnähme. Nun
ſchreiben Einſamſte, an ihn, der von den Früchten ſeiner langen
Einſamkeiten ihnen etwas geben wird. Seine Erfahrungen ver=
pflichten
ihn dazu, auch auf dieſe Schreiben Unbekannter zu
antworten. Denn der junge Rilke des Malte würde geantwor=
tet
haben, wenn je eine Stimme ihn erreicht hätte‟.
II.
Letzte große Kunſt hat es nicht mehr mit Erbauung allein
zu tun, ſie iſt, darin ähnlich der Philoſophie und der Religion
auf ihrem urſprünglichen Wege, als Aufgabe und Verantwortung
deutend vor das Unendliche geſtellt. Darüber hinaus kommt ihr,
als ihrer tiefſten, hieſigen Sendung, die unerſchöpfliche Bemühung
zu, aus der rings um uns ſinkenden weiten Vergänglichkeit des
Lebens die für uns bleibenden Dinge zu mehren.
Zu dieſer Feſtſtellung gelangt der Leſer des vorliegenden
Briefbandes Rilkes (Briefe aus Muzot 19211926, Inſel= Ver=
lag
, Leipzig 1935), der ſich in ſeiner Bedeutung über das bisher
veröffentlichte Briefwerk Rilkes weit hinaushebt, da hier, zum
erſten und einzigen Male, der Dichter ſelbſt, veranlaßt durch einen
Fragebogen ſeines polniſchen Ueberſetzers, über ſein letztes und
tiefgründiges Werk, über die Duineſer Elegien, den Verſuch
einer aufſchließenden Kommentierung unternimmt. Dieſe betref=
fenden
ſieben Briefſeiten können daher zu dem Ueberragendſten
gerechnet werden, was je von einem Dichter über das Weſen der
Dichtung ausgeſagt worden iſt.
Eindeutig entfernt ſich hier Rilke zuerſt von jeder theologiſch=
chriſtlichen
Auslegung ſeines Werkes. Es geht ihm in dieſen
Elegien, und damit alſo, da ſie den Gipfel und die Rechtfertigung
ſeiner dichteriſchen Exiſtenz bedeuten, in der Dichtung überhaupt,
nach den Konflikten des zurückgelegten, mühſamen Weges ( Stun=
denbuch
, Neue Gedichte, Malte‟), nach der Ueberwindung
dieſes ſo ins Bodenloſe gehängten Lebens, um diejenige end=
gültige
Bejahung, zu der es (das Leben) der junge Malte, ob=

* Mainzer Stadttheater.
Mozarts Entführung aus dem Serail neueinſtudiert.
Die Aufführung dieſer ſeit langen Jahren hier nicht gege=
benen
Oper wurde zu einem reinen und ungetrübten Genuß, wie
ihn in ſolcher Reinheit vielleicht überhaupt nur Mozart zu bieten
vermag. In vollendeter ſtiliſtiſcher Einheit wirkten Dirigent
(Heinz Berthold) Regiſſeur (Hans Kämmel) und Bühnen=
bildner
(Helmut Obſtfelder) zuſammen. So kam alles zu
ſeinem Recht, eine muſikaliſche Interpretation von kriſtallener
Feinheit, ein wohldurchdachtes und doch flüſſiges Spiel und die
angemeſſene Umrahmung des Szenenbildes. Von den Darſtellern
hatte Lilly Trautmann (Konſtanze) ſchwere Indispoſition
angemeldet, wie ſich erfreulicherweiſe herausſtellte, durchaus zu
Unrecht, denn auch die ſchwierigſten Koloraturen gelangen ihr
benſo leicht und tonſchön wie ſonſt. Ihr zur Seite ſtand das
quicklebendige Blondchen Margrit Zieglers, die zudem ge=
ſanglich
in allerbeſter Form war. Von den Männern der ariſto=
kratiſche
Liebhaber Belmonte (Hans Georgy) höchſt kultiviert
in Geſang und Spiel, ſein Diener Pedrillo (Friedrich Kempf)
ein Muſterbeiſpiel eines Spieltenors. Die tragende Geſtalt des
Osmin ſtattete Erwin Kraatz mit ſehr feinen humoresken Ein=
zelzügen
aus und vermied geſchmackvoll die hier vielfach einge=
riſſenen
Uebertreibungen. Nur paßte ſeine Clownmaske nicht
ganz zu dieſer vornehmeren Auffaſſung. Franz Larkens machte
aus der Sprechrolle des Selim eine überragende Leiſtung. Für
dieſe in Wirklichkeit das ganze Spiel beherrſchende Figur ſoll
man eben den allerſtärkſten Darſteller nehmen. Das Publikum
war zu reichem und wohlverdientem Beifall ſchnell bereit. Dr. B.

* Romane junger Autoren.
Wolfgang Koeppen: Die Mauer ſchwankt, Bruno Caſſirer= Ver=
lag
, Berlin, 380 Seiten.

Bei dieſer Geſchichte eines Baumeiſters, der die großen Wand=
lungen
einer unruhigen Zeit erlebt, den Uebergang von der Vor=
kriegs
= zur Kriegszeit und dann zum Waffenſtillſtand, erweiſt ſich
der noch ſehr junge Koeppen als Erzähler von einem Format, das

bei den jungen Schriftſtellern heute kaum ſeinesgleichen finden
dürfte. Diejenigen, denen ſein erſter Roman Unglückliche Liebe‟,
etwas zu ſagen hatte, werden ebenſo von dem neuen Werk ge=
feſſelt
und ergriffen ſein. Der Roman zerfällt in zwei Teile.
Zunächſt wird die Hauptfigur, der junge Architekt, in merkwürdige
Ereigniſſe verſtrickt, die faſt ans Kolportagehafte grenzen. Auf
einer Reiſe nach dem Balkan lernt er eine nie geahnte Welt fana=
tiſcher
Revolutionäre, Blutfehden und die Liebe einer ſchwediſchen
Anarchiſtin kennen. Dieſe Abenteuer werfen ihn nicht aus der
Bahn, wenn ſie auch ſeine durch Erziehung und Weltanſchauung
ſtrengen Grundſätze und Vorſtellungen erſchüttern. Seinem Weſen
nach eigentlich ein muſiſcher Menſch, verſucht der Architekt durch
ſeinen verhältnismäßig freien Beruf einen Weg aus der vom
Vater her vertrauten altpreußiſchen bürokratiſchen Umgebung zu
finden. Dann wird er nach Oſtpreußen verſetzt, wo ihm die Auf=
gabe
zuteil wird, eine von den Ruſſen zerſtörte Kleinſtadt wieder
aufzubauen. Nun erſt beginnt das eigentlich tragiſche Moment,
gleichſam das Eintrocknen des künſtleriſch begabten Menſchen in
einer bedrückenden Atmoſphäre von Zeichenbüros, Brotkarten Ma=
germilch
und ſchlechtem Baumaterial, zu der die oſtpreußiſche Land=
ſchaft
den düſteren Hintergrund gibt. Der Baumeiſter wird ſchnell
körperlich und ſeeliſch verbraucht, nach dem Waffenſtillſtand muß
er erkennen, daß für ihn nicht mehr viel zu tun bleibt. Weltan=
ſchaulich
und nach ſeinen Erlebniſſen trennt ihn eine Kluft von der
jungen Generation, von dieſer Nachkriegsjugend, die ganz andere
Intereſſen und Aufgaben haben wird als er.

Koeppen verrät auch in dieſem neuen Werk eine Begabung,
von der man noch außerordentlich viel erwarten darf. Zwar ge=
lang
ihm noch nicht ganz der Durchbruch zur großen epiſchen Form,
aber allein die Schilderung des Lebens in einer oſtpreußiſchen
Kleinſtadt iſt von einer derartigen Kraft und Dichtigkeit der Dar=
ſtellung
, daß das Buch ſich ſchon dadurch aus dem Durchſchnitt
hervorhebt.

Joſef Wieſſalla: Die Empörer. Bruno Caſſirer=Verlag, Berlin.
454 Seiten.
Joſef Wieſſalla, bisher nur als Dramatiker und als Verfaſſer
kleiner Proſadichtungen hervorgetreten, rückt durch ſeinen erſten
Roman Die Empörer in die Reihe jenes deutſchen, literariſchen
Nachwuchſes der durch breite und ſachliche Darſtellung auf dem
großen Gebiete erdverbundener Epik ſich einen gewiſſen Namen

wohl er auf dem richtigen Wege war, noch nicht führen konnte.
Und nun eröffnete ſich ein entſcheidender und umfaſſender Aus=
lick
: Der Dichter gelangt zu der Einſicht, daß das Unendliche‟
ausgeſchloſſen bleiben muß, wenn zu der Lebensbejahung nicht,
mit der gleichen Uneingeſchränktheit, auch die Todesbejahung hin=
zu
kommt und damit die große Einheit des Daſeins, das in
beiden unabgegrenzten Bereichen zu Hauſe iſt, erfahren und be=
jaht
wird. Alſo weder ein Diesſeits, noch ein Jenſeits, ſondern
das Daſein als ein Ganzes.
Was vergeht, iſt vorläufig und hinfällig. Aber der Dichter
hat die Macht, das Sichtbar=Vergängliche ins Unſichtbar= Blei=
bende
anrufend, beſchwörend, verdichtend zu verwandeln, das
Weſen der hinſchwindenden Dinge in uns ſelbſt unſichtbar wieder
auferſtehen zu laſſen. Nun iſt dies Hinſchwinden nicht nur zeit=
lich
dinglich gemeint, ſondern viel mehr noch als ein Prozeß zu=
nehmender
und fortſchreitender Entleerung und Entſeelung der
lebendigen Welt. Es iſt die Erkenntnis des Dichtees, daß wir
angefangen haben, uns mit Phantomen, mit Schein=Dingen
mit Lebens=Attrappen zu begnügen und zu umgehen, und daß
die erlebten und belebten Dinge zur Neige gehen und nicht mehr
erſetzt werden können. Dieſe Heraufkunft der Phantome ſieht
Rilke als von Amerika ausgehend über uns kommen. Noch für
Großeltern, ſchreibt er im November 1925, war ein ,Haus', ein
Brunnen, ein ihnen vertrauter Turm, ja ihr eigenes Kleid, ihr
Mantel: unendlich mehr, unendlich vertraulicher; faſt jedes Ding
ein Gefäß, in dem ſie Menſchliches vorfanden und Menſchliches
hinzuſparten. Und dann ſetzt er die unwiderrufliche Grenze:
Ein Haus, im amerikaniſchen Verſtande, ein amerikaniſcher Apfel
oder eine dortige Rebe, hat nichts gemeinſam mit dem Haus,
der Frucht, der Traube, in die Hoffnung und Nachdenklichkeit un=
ſerer
Väter eingegangen war. Die Teilnahme der Dinge am
Menſchlichen und des Menſchen an den ihn umgebenden, mit ihm
lebenden, mitwiſſenden und mit ihm verbundenen Dingen
ſchwindet. Die Ver=zweckung der Welt bietet nur noch Attrappen,
Phantome. Es gilt für den Dichter, nicht nur das Andenken, ſon=
dern
auch den Wert dieſer Dinge zu erhalten. Wir ſind viel=
leicht
die Letzten, ſchreibt er, die noch ſolche Dinge gekannt
haben."
So wird es zur ſchickſalhaft drängenden Aufgabe des Dich=
ters
, dieſe hinſchwindenden Weſens=Werte in die Verwirklichung
des Unſichtbaren durch das Kunſtwerk zu erheben.
Man wird ſich nach dieſen Aufſchlüſſen, die nachſpürend hier
nur angedeutet werden konnten, unter neuen, bereicherten Ge=
ſichtspunkten
mit dem unvergänglichen Dichtwerk Rilkes beſchäf=
tigen
.
Ernſt Kreuder.

machen konnte. Als Vorwurf dienen ihm die Kämpfe zwiſchen
Bauern und oſtpreußiſchen Gutsherren, denen es ſchwer fiel, auf
die alte, bewährte Leibeigenſchaft zu verzichten. Die Handlung
wickelt ſich in dem für die Bauern ſchwierigen Zeitabſchnitt um
18201850 ab, eine Epoche alſo, in der den Begriffen Freiheit,
und. Los von der Tradition beſonders in öſtlichen Gebieten eine
ſchickſalhafte Bedeutung zukam, zumal die Leibeigenen mit dieſer
Freiheit zu Beginn nur recht wenig anzufangen wußten. Ein=
gehend
wird die Loslöſung einer beſtimmten Bauerngruppe, im
Volksmund die Empörer geheißen, von der gräflichen Domäne ge=
ſchildert
, klar und erſchöpfend erzählt. Eine ſpannende Handlung,
aus einem gründlichen Wiſſen um die Notzuſtände der damaligen
Zeit entwickelt, macht das Werk recht leſenswert. Wieſſalla be=
ſchönigt
nichts, er deckt auch Schwächen. Kleinmut und Gehäſſigkeit
ſeiner Empörer auf, die durch ihren Eigenſinn und Egoismus in
manche humorvolle Situation verſtrickt werden, die den großen
Ernſt der Fabel zuweilen zu mildern vermag.
* Auguſt Scholtis: Jas der Flieger. Bruno Caſſirer=Verlag, Ber=
lin
. 237 Seiten.
Auguſt Scholtis behandelt in ſeinem neuen Roman das Schick=
ſal
eines Bauernjungen, dem am Ende des Krieges an der pol=
niſchen
Grenze Unerhörtes begegnet: ein Flieger iſt zur Notlan=
dung
gezwungen und rauſcht neben die Windmühle auf eine Wieſe,
wo der kleine Jas Tſchort die Ziegen hütet. Einen Eimer Waſſer
will ich, Bübchen. Und wieder dröhnt die Luft im Propeller=
heulen
, der Pilot winkt und brauſt in den Himmel. Ein Traum?
Aber Jas findet die vergeſſene Fliegerhaube mit der Inſchrift
Deutſches Paläſtinakorps. Und Jas zieht aus, ſeinen Soldaten
zu ſuchen; er verläßt in einer wilden Flucht die Heimat. Mühle
und Eltern und wird von Berlin verſchlungen. Hunger und Ob=
dachloſigkeit
treiben ihn durch die unbegreiflichen Wunder der
Stadt, bis er ſeinen Helden findet, der inzwiſchen zu einer In=
flationsgröße
wurde. Jas bleibt in Berlin und erſt nach zwölf
Jahren erfüllt ſich endlich ſein Traum, ein Flieger zu werden.
Scholtis oft grimmiger Humor wird durch bunte, ſprunghafte
Schilderungen gemildert. Was wir als Demobilmachung. In=
flation
, Berlin 1923 und Arbeitsloſigkeit erlebt haben, wird
hier in ſeiner ganzen geſpenſtiſchen Unwirklichkeit noch einmal
lebendig. Ein großzügiger, dichteriſcher Querſchnitt, zuweilen be=
ſtechend
formlos und wild, läßt den Verfaſſer zu einem bedeuten=
den
Illuſtrator der wirren Nachkriegsjahre werden.
J. H.

* Der Brand von Bingen. Roman von Leonbard Kraft. Ver=
lag
Strauch u. Krev. Leipzig.
Leonhard Kraft läßt die Zeit des ausgehenden 14. Jahrhun=
derts
vor uns erſtehen. In dieſer Zeit, in der ſich Machtgelüſte von
Kaiſern und Päpſten, weltlichen und geiſtlichen Fürſten und Städ=
ten
durchkreuzten, ſind es vor allem die religiöſen Strömungen,
die den Verfaſſer zur Darſtellung reizten. Er ſchildert das Auftre=
ten
der Waldenſer, Armen Leute und wie ſie ſich ſonſt nannten,
die das reine Evangelium predigten und die domaligen Miß=
ſtände
der Kirche angriffen. Der Roman, der in den breiten ſach=
kundigen
Schilderungen genaueſte Vorſtudien verrät, erzählt von
der mit grwuſamſten Mitteln betriebenen Verfolgung dieſer
Ketzer in Mainz. Die Verbrennung von 36 Ketzern in Bingen
bildet den grauſigen Höhe= und Schlußpunkt dieſes intereſſant und
ſehr lebendig=anſchaulich geſchriebenen Buches, das ſicherlich ge=
rade
uns hier beſonders feſſeln dürfte wegen der räumlichen
Nähe, in der ſich die Ereigniſſe der Handlung abſpielten.
Bengt Berg, Jvar Halling‟. Der Roman eines Einzelnen. 304
Seiten. Dietrich Reimer=Verlag, Berlin 1935. In Leinen
4.,80 RM.
Der Verfaſſer iſt in Deutſchland bis jetzt nur durch ſeine
Tierbücher bekannt und geſchätzt; er hat jedoch ſchon einige
Romane geſchrieben, wie uns ſein Verleger mitteilt. Mit dieſem
Buch gibt uns Berg eine beachtliche, ſympathiſche Leiſtung. Im
Anfang fürchtete ich enttäuſcht zu werden, da die Handlung an
einem Winterſportplatz in einer Geſellſchaft ſpielte, deren Daſeins=
zweck
das Nichtstun iſt, deren einziges Bemühen darin beſteht,
das Geld auszugeben, das andere mühſam verdient haben. Es
zeigte ſich jedoch bald anders, als die ſpannende Handlung zur
Auseinanderſetzung zwiſchen dem Leiter eines Hüttenwerkes, der
im beſten Sinne mit ſeiner Gefolgſchaft verwachſen iſt, und dem
internationalen verantwortungsloſen Finanzkapital wird. Der
Hüttenherr, der ohne Nachkommen iſt, vermacht ſein Werk als
Stiftung allen ſeinen Mitarbeitern, wie dies uns durch die Zeiß=
werke
wohlbekannt iſt. Kraſſer Eigennutz der Bank= und Börſen=
ſpekulation
ſucht dies mit unſauberſten Mitteln zunichte zu machen.
So wird der Roman zur Auseinanderſetzung zwiſchen Gemeinnutz
und Eigennutz, es zeigt ſich, wie nahe der Verfaſſer uns heute
ſteht
Dr. W.

Genau neun Monate nach der Schlacht bei Valenta,
Heutigen freilich nur ein Gefecht nennen, wurde die Pr
geboren. Der Vater war der Sieger jenes blutigen Treff
weſen, die Mutter, welche bereits fünf Kindern das Le
ſchenkt hatte, ſtarb bei dieſer Geburt. Es war Ende EN
ſchon ſehr wamm in Ferrara. Tags darauf taufte man du
in der Kapelle des Palaſtes auf die Namen Maria, St a
Beatrice.
Die Herzogin wurde begraben. Weil man ſich vor da
gewordenen ausgebluteten Körper fürchtete, mit häßliche
in dem großen faſt leeren Schlafzimmer der Frau ſtan)
dem Baldachinbett die kleine Wiege, in der die Prinze/
ſtraff eingebunden in lange ſchmale Tücher. Dann un)
brummten ſchwere Fliegen über das Schaukelbettchen.
kamen die Geſchwiſter heim, vier Knaben, ſchlank, ſchw
welligen Haare aus den Stirnen gekämmt, die klugen Au/
beiſammen über den Naſen, die wie Geierſchnäbel ware
der Vater kam, trotz der Hitze in bläulich ſchimmernder,
harniſch, die dreijährige Tochter Graziella an der Ha u
umſtanden die Wiege, in der die jüngſte Prinzeſſin lag
brunnentiefen klaren Augen über alle hinweg in Fernen
niemand kannte.
In dem großen Zimmer mit dem Schachbrettboden au=
mor
, in dem die Fürſtin geſtorben war, blieb die Wieg
ſtand das kleine Bett des Mädchens Maria Stella, das
groß wie die Lilien in der bauchigen Vaſe am Boden d
Prinzeſſin trug die Kleider der Großen, auf ihr kindlickh=
verkleinert
, Brokatſtoffe mit dem aufgeſprungenen Graud
muſter. Das Haar, ſchwarz, doch von rötlichem Schimme
nach Meinung der Amme das vergoſſene Blut der Murg
ſchuldet hatte, das Haar war aus der glatten, kugeligen
zurück in ein goldenes Netz genommen. Die Geſchwiſter
merten ſich um Maria nicht; die Brüder gingen bereits mA leden
Vater zur Jagd, die Schweſter hatte Freundinnen, die m
wenn Maria am Fenſter ſtand, im Garten hinter weißen

mit garſtigen roſa Schnauzen und knochigen Schwänzen Le

Maria träumte nie. Nicht nachts, nicht tags. Nicht
allein oder begleitet zur Kirche ging; nicht wenn ſie mi
anderen in Maultierſänften oder zu Pferde Reiſen macht
Perugia einmal, nach Livorno dann, einmal nach Rom. Mart
das etwas brüchige rote Leder, das über die Kuppe des Mau
lief; die Eidechſen in der artiſchokenbewachſenen Mauer, du
fige Ziegeldach der Kirche mit dem zerfallenen Glocef
ſchlampige Weiber an offenen Fenſtern, ſchlampige Män
höhlenartigen Türen, die frech und ſtolz und plötzlich zu
geriſſen in das braune Halbdunkel der Kutſchen ſahe
Maria war ſiebzehn Jahre. Sie ſah, daß der Kardinal, der
die Meſſe zelebrierte, weiße Bartſtoppeln hatte, und d
gichtigen Hände zitterten.
Maria ſah alles, aber ſie fand die Sehnſucht nicht, and
ſehen, was köſtlicher war und hinter den Dingen Glanz aust
Sie war viel allein. Sie lernte ein wenig lateiniſch, ei
ſingen, verweilte nirgends lange, im Buch nicht, nicht im
blatt; nicht in der rieſigen Küche im Keller des Palaſtes.9
mal ging ſie des Nachts durch den Garten, brach Blätter duß
ren Lorbeers und roch an den weißen Wunden der Aeſtcheß
Finger zerrieben Buchs, auch ſeinen Duft liebte ſie. Im 3
Mutter lag ſie, ſchlief ſie; oft ſchlug ſie nachts die Augen aufk
die holzgetäfelten Wände, hinter den bogigen Fenſtern die
Nacht, hörte Grillenruf und die Glocken von hundert Türrch
Herz ſchlug haſtig, die Hände, nackt ohne die großen Ringe
Rubinen und den halben ſchwarzgrauen Perlen, fingert
das Leilach, über die buntgeſtreifte Decke, die ihren
bräunlichen Körper ſtraff umſpannte; jeden Abend ſtor
Amme die Decke rings feſt.
Maria wußte nicht, woher die Haſt in ihr Leben
darum ſehnte ſie ſich nicht nach Ruhe.
An einem Abend ſah ſie Antonio Montefeltre. Er ſ.
fackelbeſchienenen Hof und ſprach mit dem zweiten Bru/
hatte eine roſige Haut und einen kleinen ſchwarzen Bart d
Lippe. Sie fand ihn ſchön, den Bart ſowohl wie den Sckr
kühnen Geſichts, den ganzen Montefeltre. Sie liebte
tanzte bis tief in die Nacht mit ihr und küßte ſie im ſ0
Garten auf den Mund und die Bruſt, maßlos und wie von
Er blieb noch drei Tage in Ferrara. Sie trafen ſich in O
rigen Kühle halbvergeſſener Kirchen, in einem verwildertn
garten vor der Stadt, wo Wein in Girlanden zwiſchen me
krüppeligen Bäumen hing. In den Nächten tanzten ſie und
in die Parknacht, die ihnen von ihrem Küſſen zu glühe
Als er fortgereiſt war und nach acht Tagen keine Nachricht.
wußte ſie, daß er wie ein eiliger Wanderer, der ſich der 2u
am Weg nicht entſinnt, nur aus ihr getrunken hatte. Mark!
haßte den Pfirſichhäutigen ſo ohne Sinn, wie ſie ihn gelie
In dieſen Wochen einer enttäuſchten Leidenſchaft, die ei
hervorzauberte, ließ ſich die jetzt Zwanzigjährige mit einen
ling des geringen ferrareſiſchen Adels ein. In Grauſamte,
ſich, die ihr tiefe Wunden ſchlug, täuſchte ſie dem noch
haften Liebe vor, die dieſer glaubte. Sie zwang ihn, nach
zu reiten, wo ſie den Montefeltre wußte. Als der Kn
Mörder, heimkehrte, verwirrt und hilflos, erkannte ihn 9
zeſſin ſcheinbar nicht, weigerte ſich, ihn wieder zu ſehen,
Maria, die ſich für einen Mann bewahrt hatte, deſſen
ſie dann mit ihrer Hingabe dingen zu müſſen glaubte, gib
noch als ſonſt einher. Manchmal konnte etwas Jähes
kommen, dann ſchlug ſie Hunde, trat nach Knechten ode
durch Stunden vor dem Tabernakel der Stadtkirche, aufge
Auges, dem Tränen entſtrömten, die über das Geſicht lie
die Bruſt fielen; ſie merkte es nicht. In dieſen Monaten
Maler ſie gemalt: ein rätſelhaftes Lächeln iſt um den S
ſchwungenen Mund gebannt, und die Augen ſehen müde, ſe.
ein wenig gelangweilt über alles fort. Ihre Hand, nur dE
iſt ganz ſichtbar, hält eine winzige Schriftrolle mit einer
zahl und einem lateiniſchen Spruch, der die Liebe, aber me
den Tod predigt.
Die Prinzeſſin Maria Stella Beatrice erkrankte zwe
nach ihrem einundzwanzigſten Geburtstag an einem heſtich
ber. Sie ſtarb in der Nacht, die dunkel und lautlos in be
ſich hinüberfand, unter kurzen grauſamen Schmerzen.
Das Grabmal zeigt ihren lieblichen Körper, die Heiſe
geſalteten Hände in knochengelbem Marmor. Zu ihren Güche
ein winziger Hund, mit offenen hervorquellenden Auges
atemlos bleckendem Maul.

[ ][  ][ ]

Eraſtstt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 336 Seite 23

armſtadts

iſt oft und gerne von Einheimiſchen und Auswärtigen anerkannt worden, ausgezeichnet geleitet, ſauber, freund=
Arufmerkſam. Unſere Gaſtſtätten=Inhaber kennen ihre hohe und ſchöne Aufgabe, Träger des guten Rufes ihrer
ſiedt zu ſein. Sie wiſſen, daß gut geleitete und gepflegte Gaſtſtätten die Beſuchskarten einer Stadt für den Fremden
bdaß ſie damit die eigentlichen Träger des Fremdenverkehrs ſind. Von der kleinen und beſcheidenen, aber
emütlichen und wohnlich anheimelnden Altſtadt=Wirtſchaft, deren viele alte Tradtion pflegen, bis zu den
genießenden Hotels ſind Gaſtſtätten verſchiedenſter Art und Größe in Darmſtadt zu finden. In den nach=
huſtehenden
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[ ][  ][ ]

Seite 24 Nr. 336

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7.

Nſdll S
Sporr.

Einer unter 60000 in London.

Als Schlachkenbummler
auf dem Tokkenham=Plah.

Von unſerem Mitarbeiter H. Hebling.
Was ſoll man von dieſer herrlichen Seefahrt nach der Inſel.
dem Mutterland des Fußballſports, eigentlich zuerſt erzählen?
Beiſpielsweiſe das, was inzwiſchen ſchon längſt bekannt iſt:
faires Spiel; großartiger Kampf; enorme Leiſtung der deutſchen
Mannſchaft in der Abwehr. wobei Jakob ganz groß in Form
war und eine doppelt ſo hohe Niederlage vermied und außerdem
Szepan als einer der wenigen Deutſchen den engliſchen Berufs=
ſpielern
einigermaßen das Waſſer reichen konnte. Oder aber, daß
Münzenberg, diesmal ganz groß in Form, trotzdem lange
nicht die am allermeiſten imponierende Art des linken engliſchen
Verteidigers erreichen konnte? Oder ſchließlich, daß der ſehr gut
gefallenden deutſchen Mannſchaft nicht mehr als jene einwand=
freie
Niederlage beigebracht wurde, die man erwartet hatte, weil
man ſie eben ſchon allein bei dem Gegenſatz Profeſſional
Amateur erwarten mußte? wir wollen nicht aus der Reihe.
tanzen und in kurzen Worten die herrlichen Eindrücke dieſer Inſel=
reiſe
wiedergeben.
Im flotten 12=D=Zugwagen=Sonderzug trafen ſich alle mög=
lichen
ſüddeutſchen Fußballanhänger und in Mainz herrſchte ſpfort
eine recht lebhafte Stimmung, als die Rheinländer hinzukamen.
Ab Bonn begann dann bis Aachen die Paß= und Deviſenkontrolle,
wobei etliche tauſend Mark zu treuen Händen bis zur Rückunft
gegeben wurden. Unter anderem war auch ein ſtarker Trupp Nürn=
berger
Club=Anhänger im Zug, aus der die Rieſengeſtalt un=
ſeres
Alt=Internationalen Dr. Kalb beſonders hervorſtach. Mit
etwas Verſpätung ging es dann durch Belgien nach dem im
Licht erſtrahlenden Oſtende und dann begann die Fahrt über
den Kanal. Die See war nur mittelmäßig ſtark bewegt, aber trotz=
dem
hing mehr als die Hälfte der Reiſenden wie Trauben an der
Reling und fütterte die Fiſche..
Wir ſelbſt ſaßen im Speiſeſalon, ſpielten Skat und warteten
bei Bier und reichlicher Koſt der Dinge, die da kommen ſollten,
denn ſchließlich wollten wir den Fiſchen doch auch was anbieten!.
Es wurde aber nichts daraus.
Die Küſte Englands erſtrahlte gerade im Morgenſchein des
neu hereinbrechenden Tages, als wir Dover erreichten. Um neun
Uhr waren wir dann Dank der gut organiſierten Reiſe am Ziel
unſerer Wünſche.
Der großartige Betrieb dieſer Weltſtadt machte natürlich auf
alle Reiſeteilnehmer den tiefſten Eindruck. Leider war das ſeither
ſo gute Wetter umgeſchlagen und dafür, daß wir vom ebenſo be=
rühmten
wie berüchtigten Londoner Nebel nichts ſahen, goß es
jetzt in Bindfaden vom Himmel. Seelenruhig und mit einer kaum
zu ſchildernden Hilfsbereitſchaft regelte der engliſche Bobbi den
enormen Verkehr und im übrigen war die Omnibus Fahrerei faſt
genau wie ſeinerzeit in Paris: Es wurde links gefahren, alles
klappte wie am Schnürchen ohne großes Getute, obwohl manchmal
ſechs bis ſieben Autobuſſe, Autos, Fahrräder oder weiß Gott was
für unmögliche Vehikels auf einer Straßenſeite nebeneinander und
durcheinander fluteten.
Nach einem köſtlichen engliſchen Frühſtück ging die Flut der
ſelbſt in den Weltſtadtbetrieb nicht zu überſehenden 300 Omnibuſſe
mit den 10 000 deutſchen Schlachtenbummlern hinaus zum Totten=
ham
=Hotſpur=Platz. Der von vier Tribünen eingegrenzte Platz der
Heißſporne mit dem Symbol dieſes bekannten engliſchen Fuß=
ballvereins
, dem Heißſporn auf dem Dache, war, ganz einfach noch
geziert durch die Deutſche Nationalfahne und die engliſche Natio=. Beide Fahnen wehten auf Halbmaſt, da des Königs
Schweſter dieſer Tage geſtorben iſt. Plötzlich rutſchte die Haken=
kreuzfahne
bis auf das Dach herunter, während das Union Jack
luſtig im Winde weiterwehte. Und wie die Evening Stan=
dard
ſchreibt, wurde ein Mann feſtgenommen, der dieſen Akt
vorgenommen haben ſoll. Deutſche und Engländer gemeinſam
wollten die Fahne wieder hoch haben und reklamierten ſtürmiſch.
Fieberhaft arbeiteten die Engländer daran, die Fahne wieder zu
hiſſen; auf zuſammengebundenen Leitern brachte ſchließlich ein wage=
mutiger
Engländer die Fahne wieder auf ihren alten Stand. Dabei
berührte beſonders angenehm daß kurz vor dem Hiſſen des Haken=
kreuzes
von der zur Unterhaltung wundervoll ſpielenden Kapelle
Die Fahne hoch geſpielt wurde. Bald darauf erſchienen dann die
beiden Mannſchaften, wobei aus dem allgemeinen Jubel zuerſt das
von der Kapelle geſpielte Deutſchlandlied und dann die Na=
tionalhymne
der Engländer ertönte. Ganz vereinzelt tauch=
ten
Hakenkreuzfähnchen neben den Kicker=Fähnchen auf: ihre
Träger wurden jedoch in keiner Weiſe von den Engländern be=
läſtigt
. Inzwiſchen ſchien wieder die Sonne und alles war in beſter
Butter.

Das Spiel war, ſeitens der Engländer in großer Form
vorgeführt, für den Kontinent=Europäer direkt eine Offenbarung.
Dieſe Wendigkeit, dieſe Schnelligkeit, dieſes Freiſtellen, dieſe Kopf=
ballartiſtik
und dieſe ſchachmäßig aufgezogene Art mit dem Ball
zu ſpielen, erfüllte uns von der erſten bis zur letzten Minute mit
Anerkennung. Eine ihrer großen Stärken war beiſpielsweiſe das
Klammern des Balles, d. h. ſie hielten den Ball zwiſchen den
Füßen ſo feſt wie in einem Schraubſtock, und einmal führte ein
Engländer mit dem Ball zwiſchen den Füßen einen regelrechten
Salto auf und war trotzdem noch imſtande, den Ball zum eigenen
Mann weiterzuſpielen. Natürlich riſſen die Deutſchen bei dieſer
Leiſtung Maul und Augen auf und dem Fußballkünſtler wurde
brauſender Beifall geſpendet. Im übrigen hatte ſozuſagen jeder
Engländer ſeinen Gegner, bei dem er auf Schritt und Tritt
zu finden war. Seltſam berührte, daß die Engländer nur einmal
den rieſigen Jakob, im deutſchen Tor rammten, wogegen Hoh=
mann
bei dem engliſchen Tormann immer zu finden war, wenn
dieſer den Ball hatte. Deſſen Vorderleute kümmerte das aber
herzlich wenig und richtig bekam der angriffsluſtige Hohmann
von Hibbs Ellenbogen einmal einen ganz gehörigen Naſenſtüber
.. wir aber wußten, wie ſich ein angegriffener engliſcher Tor=
mann
ganz zweckmäßig wehrt.
Gewiß, die Engländer ſpielten wie immer betont W=
Syſtem aber diesmal waren die Winkel des W. ganz
flach, ſo daß ſie bei ihrer faſt ſtändigen Ueberlegenheit fortge=
ſetzt
mit fünf Stürmern in faſt gerader Linie ſtürmten. Es regnete
Eckbälle gegen Deutſchland, und zeitweiſe ſtanden nur Fath und
Lehner ſturmbereit an der Mittellinie, während in ihrer Hälfte
neun Deutſche mit 67 Engländern ihre liebe Not hatten. Wir
ſind überzeugt, daß ohne Jakob mit irgendeinem anderen Tor=
mann
mehr als dreimal das Netz des deutſchen Tores gewackelt
hätte. Buchloh wird beſtimmt froh geweſen ſein, nicht wie der
rieſige Regensburger, dauernd im Brennpunkt der Ereigniſſe ſtehen
zu müſſen. Für den Deutſchen Tormann mag es das größte Lob
ſein, daß ihm das Publikum lobenswert engliſchen Verhältniſſen
entſprechend erklärten. Zudem wurde unſer Nationaltormann
noch dadurch beſonders geehrt, daß ihm der Capitän der engliſchen
Mannſchaft gratulierte und zum Andenken an dieſen vielleicht
größten Kampf ſeiner Laufbahn den Fußball ſchenkte, mit dem das
Spiel ausgetragen worden war.
Im übrigen können wir uns denken, daß Hohmann nicht ſo
ſchnell wieder den Sturm führen wird. Auch Lehner wird man
wohl demnächſt gegen Spanien nicht einſetzen und Fath wird
ſicherlich dem jungen, aber kämpferiſcher veranlagten Sie=
mentsreiter
den Linksaußenpoſten abtreten müſſen.
Enttäuſcht waren wir auch von Raſſelnberg, und Gram=
lich
fand ſich faſt gar nicht zurecht. Janes dagegen war zeit=
weiſe
recht gut, ſpielte dann aber, wie ſchon ſo oft, zu flaxig,
Goldbrunner konnte natürlich nur abwehren; an Aufbau des
Srieles konnte der Münchener Metzger nicht denken. Haringer
brauchte eine kurze Zeit, um ins Spiel zu kommen. Alsdann war
er aber mit dem beſonders angenehm überraſchenden Münzen=
berg
und dem Rieſen Jakob jenes Bollwerk, das uns vor
einer peinlich hohen Niederlage bewahrte.
. und als es aus war, belebten noch einmal auf kurze Zeit
die Maſſen die Straßen von Tottenham, und ſchließlich brach=
ten
die Omnibuſſe in muſtergültiger Ordnung die Deutſchen wie=
der
durch das Stadtinnere an den Bahnhof Cannon Street, von
wo es zurück an die See und mit dem Prinz Leopold näher der
Heimat zuging. Die Nacht war ruhig und kaum ein Menſch war dazu
aufgelegt, diesmal Neptun zu opfern, dieweil dieſer Sonderbericht
für das Darmſtädter Tagblatt ſeefeſt im Speiſeſalon des
Schiffes geboren wurde.

Rekordeinnahme in Toktenham.

Die Einnahmen beim Länderſpiel beliefen ſich auf 7690 Pfund
Sterling, was einen Rekord für Spiele Englands gegen Mann=
ſchaften
des Feſtlandes darſtellt. Rund 55 000 zahlende Zuſchauer
haben dieſe Summe aufgebracht.

Oiympia Lorſch - Landespollzei.

Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele fährt die Fußball=
mannſchaft
der Landespolizei Darmſtadt am kommenden Sonntag

zur Olympia nach Lorſch. Die derzeitige gute Form der Olym=
pia
und der Platzvorteil wird die Landespoliziſten vor eine ſehr
ſchwere Aufgabe ſtellen.
Die Mannſchaft fährt um 12 Uhr an der Wache der Polizei=
Unterkunft, Holzhofallee, ab.
Für Schlachtenbummler iſt bei genügender Beteiligung ein
weiterer Wagen auf Abruf beſtellt. Karten ſind auf der Geſchäfts=
ſtelle
erhältlich.

Dom Taurt dnr

Der Länderkampf des Jahres wurde an
in London zwiſchen den Nationalmannſchaften von Ei
Deutſchland ausgetragen. Etwa 75 000 Zuſchauer word
eines der ſchönſten Kämpfe, in dem die deutſchen Arud
(1:0) gegen die engliſchen Berufsſpieler unterlagen.
Einladungen nach Schottland und Jal
der Deutſche Fußballbund gelegentlich der Anweſenhei
ſchen Nationalmannſchaft in London erhalten. Die deut
im nächſten Jahre in beiden Ländern Spiele austragen
Der Reichsſportführer hat die neuen Gaubeau
des RfL. ernannt: in unſerem Gau wurde Polizeiprd
Gruppenführer Beckerle=Frankfurt a. M. wieder beſtellt
Deutſcher Kunſtturnmeiſter wurde zum zwei
Frey=Bad=Kreuzuach vor Steffens=Bremen und Wini
furt a. M.
Ein Eichenſchild iſt jetzt für den Wettbewe
mannſchaften der Hockeyfrauen geſtiftet worden. Der M
um den Eichenſchild iſt inzwiſchen bereits bis zur
runde gediehen, in der ſich Ende Februar die Gaunud
von Brandenburg und Niederſachſen ſowie Südweſt
mark gegenüberſtehen.
Zu den Bobwettbewerben in Garmiſch=Pol
hat Italien zwei Vierer= und zwei Zweier=Mannſchaften
ein Vierer ſieht folgende bekannte Autorennfahrer gepau
Taruffi, Conte Troſſini und Corteſe, während Briviy
Zweier ſteuern wird.
In Frankreich wurde ein Handball=Verband mi
in Metz gegründet.
Zu den Olympiſchen Winterſpielen entſendet auch di
eine Abordnung unter Führung des Direktors des Fl
Leibesübungen in Ankara, des Deutſchen Herbert Rich
Zu Sportſprechern der Olympiſchen Winterſpiele
einem großen Wettbewerb der bekannte Heidelberger 9u/
ler Leo Schaller und der Breslauer Langſtreckenläuf!
ker ausgewählt.

P.0e Dumſfalf.- Dmpſt Lmwperff

Sonntag nachm. 2 Uhr am Böllenfalltor.

Nach kleiner Pauſe wieder einmal ein Fußball=PM
Jetzt in der Hauptſaiſon, wo die Entſcheidungen um
Nichtſein geboren werden, wo alſo das Gros der Sport!
vom Fußhallfieber befallen wird, gibt es überall volle !
Auch am Sonntag wird das Erſcheinen der im Vor/d
Tabelle ſtehenden Lampertheimer Olympen die Spott
Darmſtadts ans Böllenfalltor locken. Die Lampertlel
nämlich jene Mannſchaft, die zu Beginn der Saiſon in
aufzuhaltenden Durchmarſch ſich an die Spitze der Taſl
und dieſe erſt an den letzten Sonntagen nach härteſter A
an die ſich nicht aus den Augen laſſenden Egelsbacher un
poliziſten verloren. Die Mannſchaft ſtützt ſich im beſon
eine forſche Hintermannſchaft und den geriſſenen Afl
Beyer. Auch im Sturm ſtehen Könner, die ihr techniſch

netes Spiel in Tore umzuwerten verſtehen. Ein Glucßk
Darmſtädter gerade jetzt in famoſer Form ſpielen. Das

ſprichwörtlich gewordene Dilemma der Schußunfähigkei!
mer ſcheint ebenfalls behoben, was die dicken 5:1=Rl
letzten Wochen zur Genüge unterſtreichen. Man winß
Sonntag wieder einmal einen raſſigen Kampf ſehen und
natürlich, daß die 98er die große Chance wahren und
Sieg weiter nach oben klettern.

eien deutſt
R.
unſhaft der
ait werden.

Reichsbahn TSV. Darmſtadt (Fußball).
Einen nicht leichten Gang muß RTSV. am So
Beſſungen antreten. Wenn auch Reichsbahn mit etwa=
ter
Mannſchaft antreten muß, ſo wollen wir doch hoft
alles aufbietet, um ſich einigermaßen zu behaupten. E
2. Mannſchaft mit Nettermann. Schmidt 2, Schmidt
Weber, Frieß 3. Beutel, Müller, Hartmann 2. Holl 2,
9.15 Uhr, und die 1. Mannſchaft mit Holl 1, Seckler, Bol
ecker, Bär, Stromberger, Frieß 1. Volk, Stoll 1. Heinbüt
Erſatz Rexroth (2. Mannſchaft). Diener und Pech (1. 20
SV. 1922 Roßdorf VfR. Beerfelden i. O.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfä
verein Roßdorf nach mehreren Auswärtsſpielen wie
einen alten Bekannten aus dem Odenwald auf heimiſch
Da der VfR. Beerfelden in dieſem Jahr ſeine SpielſtM
verbeſſert hat und auch bei dieſem Spiel beſtrebt ſein.
einen Sieg ſich weiter nach vorn zu ſchieben, heißt es fu
heimiſchen, ſehr auf der Hut ſein, da dieſelben dieſes
Punkte nötiger gebrauchen können, wie je zuvor. Da
ſchaft auch bei dieſem Spiel immer noch auf einige ihk
verzichten muß, erwartet man, daß ſich jeder mit ſeit
ſpieleriſchen Können einſetzt. Spielbeginn um 2.30 21
Vorher die beiderſeitigen Erſatzmannſchaften.

Das internationale Fußball=Ereignis: DeutſchlandEngland.

Der von den internationalen Fußballkreiſen mit großem Intereſſe erwartete Fußballkampf zwiſchen der deutſchen Auswahlmannſchaft und der Ausleſe der engliſchen Berufsſpieler an
Spielfeld der Tottenham Hotſpurs bei London endete erwartungsgemäß mit einem Siege der Engländer von 3:0. Die engliſchen Zeitungen betonen, daß die deutſche Maunſcha
beſte des Kontineuts, ſich hervorragend in dem Mutterlande des Fußballſports geſchlagen habe. Mau ſieht hier einige der zahlreichen intereſſauten Situationen während des
Links: Der engliſche Mittelſtürmer Camſell hat, unhaltbar für Jakob, eingeſchoſſen. Links der deutſche Verteidiger Haringer im Lauf. Mitte: Der deutſche Torhüter &
(ſchwarze Hoſe) im Duell mit dem engliſchen Mittelſtürmer Camfell. Rechts: Ein kleiner Ausſchnitt von deu Tribünen mit deu rieſigen Zuſchauermengen, die mit Spanzutz!
Kampf verfolgten. Begeiſtert winken die Deutſchen mit ihren Fähnchen. (Scherl=Bilderdienſt=M.)

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Sport des Sonntags.

Mer un dent Suudan Bereinsporün

trmmende Sonntag bringt wieder eine große Fülle ſport=
ſchehniſſe
, wenn auch diesmal einzig der Fußball eine
Hroß=Veranſtaltung auftiſcht. Als ſolche iſt nämlich das
m den Vereinspokal anzuſprechen, nicht wegen ſeines
Wertes allein, ſondern faſt mehr noch wegen der
iren, die das Spiel beſtreiten.
Fußball.
keClub iſt zweifellos die heute in Deutſchland
Paarung zweier deutſcher Vereinsmannſchaften. Wenn
Spiel noch dazu das Endſpiel um den Vereinspokal
ſich leicht auf ein ausverkauftes Haus ſchließen. Beſon=
Diſſeldorf, wo ja Schalke ebenſo zu Hauſe iſt wie im
ſchin Gelſenkirchen. Man erwartet die Knappen als
had erſten Pokalmeiſter, denn bei allen kämpferiſchen und
er Qualitäten wird der Club aus Nürnberg ſie wohl
bezwingen können. Oder ſollte ſich der Pokalwettbewerb
richtigen Pokal=Ueberraſchung für die ſchon bald wie=
ſiende
zweite Durchführung empfehlen wollen?
Programm der Gauliga iſt in Süddeutſchland endlich
nal reichhaltiger. Repräſentative Verpflichtungen der
ſſehlen, in der Mehrzahl der Gaue wird die Rückrunde
ſeandsſpiele geſtartet. Meiſterſchaftshoffnungen und Ab=
nehmen
greifbare Geſtalt an, entſprechend ſchwer
raſchungsreich werden die Spiele werden. Die Karte
)weſt: Wormatia Worms FV. Saarbrücken; Union
FK. Pirmaſens; Boruſſia Neunkirchen Eintracht
FSV. Frankfurt Opel Rüſſelsheim; Gau Ba=
ſeiburger
FC. SV. Waldhof; Phönix Karlsruhe
Biorzheim; Germania Brötzingen VfR. Mannheim;
Miarau VfB. Mühlburg; Gau Württemberg:
0 94 SSV. Ulm; VfB. Stuttgart SC. Stuttgart:
ger Kickers Spfrd. Eßlingen: Gau Bayern; Bayern
ASV. Nürnberg; 1860 München FC. München;
ſürth Wacker München: BC. Augsburg FC. Schwein=
Ein Freundſchaftsſpiel tragen Kickers Offenbach
gtreunde Stuttgart in der Lederſtadt aus, vom auslän=
uſball
iſt das Länderſpiel Irland Holland in Dublin
ates Ereignis zu melden.

Handball.
biddeutſchen Handball haben lediglich Württemberg und
olles Programm, während die Sache in Südweſt und
lich reichlich ſtarken Unterbrechungen nur langſam wieder
mg kommt.
Rugby.
Kleines Länderſpiel findet in Straßburg ſtatt, wo
ſiſiſche Fünfzehn gegen Badens Gaumannſchaft antritt.
beländiſche Klaſſemannſchaft kämpft am Samstag in
hegen Irland.
Tennis.
Cramm u. Co., alſo Rot=Weiß Berlin, trägt in Paris
Internationalen TC. von Frankreich mit Borotra an
einen Hallen=Klubkampf aus der an Bedeutung einem
df nahezu gleichzuſetzen iſt. Der andere Berliner Groß=
der
Luß.Weiß, ſpielt am gleichen Tag in Stockholm.
Turnen.
beten deutſchen Turnerinnen aus allen Gaugruppen, die
Bſheidungskämpfe ermittelt worden ſind treten in
hg an. Hier wollen ſie ſich die Mitgliedſchaft der Olym=
bannſchaft
der Turnerinnen erwerben: die Magdebur=

nuer werden ſich vom hohen Leiſtungsſtand des moder=
ſenturnens
überzeugen können.

Boxen.
Amateurboxer kämpfen dieſen Winter ungeheuer
ſein Wunder, die Meiſterſchaften und damit die Mög=
r
Einreihung in der neu zu bildende Olympia= Kern=
t
ſtehen bevor. In Karlsruhe tragen Baden und Nord=
Samstag, einen Gaukampf aus, in Pforzheim wird er
derter badiſcher Staffel am Sonntag wiederholt. Glei=
nit
em; hingt die kampfſtarke Mannſchaft von Warſchau, während
Uniſchen Hauptſtadt ſelbſt die Staffel von Hamburg an=
do

P Erfurter Käſtner=Staffel weilt in Elberfeld, Oſt=
b
meldet einen Kampfabend in Königsberg. Die Be=
den
in Hamburg Beſchäftigung, wo die Hauptpaarung
ſich wertvolle Aufſchlüſſe darüber geben kann, wo der
hear ſo ausgezeichnet geweſene Willi Pürſch im Profi=
Ee wirklich ſteht.
Radſport.
hals Sport in der Deutſchland=Halle in Berlin. Es iſt
ſil daß die Radfahrer als erſte Sportler von der neuen
Bite Beſitz ergreifen; ſie werden ſie zweifellos für die
hy am ſtärkſten benutzen. Die Bahnmannſchaft der Ama=
Ationalmannſchaft) wird zuſammen mit zwei polniſchen
Ausgezeichnete Leiſtungen zeigen, aber auch die 30 Be=
die
ein Mannſchaftsrennen beſtreiten ſollen, werden
hinfreudigen Berliner in die richtige Stimmung zu ver=
Hen. In Stuttgart beginnt die Winter=Rennzeit mit
er Programm, auch Köln und Münſter warten mit in=
Zuſammenſtellungen auf. In Paris fährt als einziger
diesmal der Kölner Krewer, in Kopenhagen ſind für
ſnſchaftsrennen mehrere deutſche Fahrer verpflichtet. Mit

Ausnahme von Münſter und Paris veranſtalten alle Bahnen am
Samstag, an welchem Tag übrigens auch in Brüſſel Radrennen
ſtattfinden. Am gleichen Tage geht in New York ein Sechstage=
rennen
zu Ende, für das nicht weniger als ſieben deutſche Fahrer
verpflichtet ſind.
Hanodan.
Die Vorentſcheidung fällk in Pfungſtadk?
Germania Pfungſtadt TSG. 46 Darmſtadt.
Der entſcheidende Tag in der Gruppe 5 iſt herangekommen,
der 8. 12. wird über die weitere Tabellenführung entſcheiden.
Nun zum drittenmal ſtehen ſich beide Vereine im entſcheidenden
Rennen um die Meiſterſchaft der Gruppe gegenüber. Die beiden
vorhergehenden Spieljahre konnte Darmſtadt mit einem Vor=
ſprung
nach Pfungſtadt gehen, der aber dieſes Jahr nicht vor=
handen
iſt. Das erſtemal konnte Germania Pfungſtadt die Darm=
ſtädter
ſchlagen und das auf deren eigenem Gelände. Die Ger=
manen
hatten ihr Vorſpiel in Lorſch verloren und 46 ließ ſich
von Pfungſtadt auf der Woogswieſe abhängen. So landen die
beiden gleich ſpielſtarken Vereine auf dem 1. Platz zugleich und nur
einige Tore beſſer erſcheint die TSG. in der Führung der Tabelle.
Was die Spielſtarke beider Mannſchaften zurzeit anbelangt,
ſo darf geſagt werden, daß ſich beide die Waage halten. Aller=
dings
hat der Germanenſturm eine unerhörte Schnelligkeit auf=
zuweiſen
, was bei dem Darmſtädtern nicht ſo in Erſcheinung
tritt. Stärker als die Germanenverteidigung erſcheint das 46er
Schlußtrio.
Das Pfungſtädter Spiel wird wieder Hochbetrieb bringen.
Die beſſeren Nerven werden auch hier wieder den Ausſchlag
geben, wobei ſich die TSG. bis jetzt immer ſehr gut zurechtfand,
was ohne Zweifel durch die Erfahrung in den Aufſtiegsſpielen
erreicht wurde.
Jahn 1875 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich Jahn 1875 nach Drei=
eichenhain
. Der Gaſtgeber ſteht an dritter Stelle unter 6 Ver=
einen
, und ſeine bisherigen Erfolge laſſen darauf ſchließen, daß
auch am kommenden Sonntag mit einem Sieg der Dreieichen=
hainer
zu rechnen iſt. Beſinnen ſich die 1875er auf ihr tatſäch=
liches
Können, ſo wird allerdings das letzte Wort noch nicht ge=
ſprochen
ſein. Die Abfahrt erfolgt um 12.45 Uhr mit Omnibus
ab Vereinshaus. Mitgliedern iſt gegen Entrichtung von 60 Pf.
Gelegenheit gegeben, auch die Sehenswürdigkeiten des Städtchens
kennen zu lernen.
Germania Eberſtadt TV. Auerbach, 3 Uhr,
Die Handballer am Frankenſtein ſtehen morgen vor einer
ſchweren Aufgabe Sie empfangen Auerbach zum fälligen Rückſpiel.
Für beide Mannſchaften ſteht viel auf dem Spiel. Wer den Kampf
gewinnt, wird, wenn nicht alles täuſcht, Meiſter werden. Obwohl
die Germanen den Platzvorteil für ſich haben, laſſen wir den
Kampf offen. Vorher 1.45 Uhr: 1. Schüler1. Schüler TV.
Nieder=Modau.
Fußball: 1. Jgd.1. Jgd Polizei, 10 Uhr hier. 1. Schüler
1. Schüler Merck, dort, 1.45 Uhr.
Heufe abend 20 Uhr: Skädkekämpfe der Waſſerballer
Der heutige Abend ſteht im ſtädtiſchen Hallenſchwimmbad, wie
wir bereits gemeldet haben, im Zeichen der Waſſerballer. Zum
erſten Male wird es heute eine waſſerballſportliche Veranſtaltung
in unſerem Bezirk geben, an der die beſten Städtemannſchaften be=
teiligt
ſind. Die Veranſtaltung, die unter der Leitung des Be=
zirksfachwarts
Schneider ſteht, und von dem Fachamt der hieſigen
Ortsgruppe ausgerichtet wird, bringt folgende Begegnungen:
20 Uhr: Frankfurt B Worms (Spiel 1)
20.30 Uhr: Darmſtadt B Mainz=Wiesbaden (Spiel 2)
21 Uhr: Darmſtadt 4 Frankfurt A
21.30 Uhr: Verlierer 1Verlierer 2
22 Uhr: Sieger 1 Sieger 2.
Die Darmſtädter Mannſchaften treten dabei in folgenden Auf=
ſtellungen
an:
Mannſchſtaft 4: Köllner; Leonhard, Richter; Schüßler; Roß=
kopf
, Mayer, Weicker.
Mannſchaft B: Kapfenberger; Dr. Göth, Vogel; Reſch: Lang=
jahr
, Heyne, Gerhard.
Im Mittelvunkt des Abends ſteht die Begegnung der A= Mann=
ſchaften
von Frankfurt und Darmſtadt, deſſenAusgang bei dem
ausgeglichenen Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften vollkom=
men
offen iſt. Auch die anderen Spiele, über deren endgültigen
Sieger man gar nichts vorrausſagen kann, verſprechen ſehr ſpan=
nend
zu werden, ſo daß ſich ein Beſuch des Hallenbades ſehr lohnen
wird.
Trainingsplan der Hockey=Abteilung TSG. 46 Darmſtadt.
Die Hockey=Mannſchaften ſind am kommenden Sonntag alle
ſpielfrei. Aus dieſem Grunde wird zum Wochenende von der ge=
ſamten
Hockey=Abteilung ein umfangreiches und zweckmäßiges
Training durchgeführt, an dem ſich alle Mannſchaften zu betei=
ligen
haben.
Am Sonntig nachmittag pünktlich um 14 Uhr tref=
Am Sonntag vormittag ab 10 Uhr Hockey=Training nur

Nr. 336 Seite 25
für die Damen=Mannſchaften. Wegen eines Fauſtballſpieles kann
das Spielfeld nur zur Hälfte von uns beanſprucht werden.
Am Sonntag nachmittag pünktlich um 14 Uhr tref=
fen
ſich die 1. und 2. Herren=Elf zu einem Uebungsſpiel.
Um pünktliches und reſtloſes Erſcheinen aller Aktiven wird
dringend gebeten.
Gleichzeitig machen wir auf den techn. Schulungs=Abend am
Montag, dem 9. Dezember, abends 20 Uhr, im Grünen Zimmer
der Woogsturnhalle aufmerkſam. Auch hierzu wird die vollzählige
Abteilung erwartet.
Sportverein 1898 Darmſtadt Leichtäthletikabteilung.
1. Die gemeinſamen Pflichtübungsabende fallen im Monat
Dezember aus. Zu Beginn des Monats Januar 1936 wird der
neue Uebungsſtundenplan bekanntgegeben.
2. Fußballſpiel der Leichtathleten: Das Spiel
gegen eine AH.=Mannſchaft findet am kommenden Samstag, dem
12., auf unſerem Platze ſtatt. Die Leichtathleten werden voraus=
ſichtlich
in folgender Aufſtellung antreten: Ackermann (Tor); Rie=
ger
, Hertel (Verteidigung); Schott, Creter 1., Schulze (Läufer);
Kreuder, Schubert, Lindner, Leichtlein, Weidemann (Sturm).
Kleidung: Weiße LA.=Hoſe und dunkle Bluſe des Ueberanzugs.
Beginn: 15 Uhr.
3. Der Gemeinſchaftsabend zum Abſchluß des
Jahres 1935: Am kommenden Samstag, dem 7. 12. 1935,
findet mit Beginn um 20.15 Uhr in der Stadion=Gaſtſtätte zum
Abſchluß des Jahres ein Gemeinſchaftsabend aller Leichtathleten
ſtatt, den zu Beſuchen Pflicht jedes einzelnen Kameraden iſt. An
dieſem Abend werden alle in dieſem Jahr errungenen Auszeich=
nungen
, Wimpel, Diplome Plaketten ausgegeben. Pünktliches
Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 7. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Breslau:
Fröhlich klingts zur Morgenſtunde. In der Pauſe 7.00:
Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.15: Stuttgart:
Gymnaſtik. 8.45: Bauernfunk. 9.00: Nur Frankfurt: Nach=
richten
. 9.15: Nur Trier u. Koblenz: Werbeveranſtaltung
des Stadttheaters Trier. 9.30: Nur Trier u. Koblenz;
Muſik am Morgen. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Königsberg:
Schulfunk: Wir arbeiten für Deutſchland. 10.45: Nur
Freiburg: Nachr. 11.00: Werbekonzert. 11.35: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Buntes Wochenende. Dazw. 13.00: Zeit,
Nachr. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom Deutſch=
landſender
: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00: Wirt=
ſchaftsbericht
, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: HJ.=Funk:
Zeitgenoſſen, die uns Spaß machen!
16.00: Stuttgart: Schaltet Stuttgarts Welle ein, heute wol=
len
wir luſtig ſein! 18.00: Heimat und Ferne. Das ſüd=
weſtdeutſche
Land im Leben Anſelm Feuerbachs. 18.20:
Stegreifſendung. 18.30: Das Mikrophon unterwegs. 18.40:
Wochenſchau. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.55: Ruf der Jugend. 20.00:
Zeit, Nachrichten. 20.10: Ruck Zuck. Gemeinſchaftsidg.
BerlinFrankfurt: Ein heiterer muſikaliſcher Wettſtreit,
Vom Main zur Spree. Dazw.: 22.00: Nachr., Wetter u.
Sport. 24.00: Nachtmuſik. 1. Hummel, Hummel Ahoi!
2. Hartung ſingt und Tanz erklingt! (Wachswiedergabe).
OMllteen dnssänmen
Sonnabend, 7. Dezember
München: 20.10: Volksmuſik aus vier Gauen: 1. Aus
Marktredwitz; Volk an der Grenze, 2. Aus Nürnberg:
Franken ſingt und ſpielt. 3. Aus München: Landleriſch
Tanzen und an Juchezer drauf! 4. Aus Augsburg: .. . und
nun die Schwaben.
Leipzig: 20.10: Bunt wie die Welt. Von der Ouver=
türe
bis zum Finale. Melodien aus bekannten und be=
liebten
Opern und Operetten.
Saarbrücken: 20.10: Vor einem Jahr. NS.=Funkfeſt
an der Saar. Erinnerungen an Saardeutſche Kampftage
unter Adventskranz und Lichterbaum.
Warſchau: 20.00: Operettenabend.
Straßburg: 20.30: Elſäſſiſcher Abend,
Wien: 20.30: Heut bleiben wir zuhauſe!
Rom: 21.00: Don Carlos, Oper von Verdi.
Budapeſt: 21.00: Fröhliche Stunde.
Luxemburg: 21.15: Werke junger Komponiſten,
Stockholm: 22.00: Moderne Tänze.
Kopenbagen: 22.15: Sibelius=Stunde.

Wetterbericht

des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfuxt a. M.
Anhaltender Luftdruckanſtieg über Europa hat zur Ausbil=
dung
einer ſehr gleichförmigen Luftdruckverteilung geführt. Unter
ſeinem Einfluß hält das ruhige und meiſt trockene Wetter an.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Veränderliche Bewölkung
mit Aufheiterung, meiſt trocken, Temperaturen wenig verän=
dert
, wechſelnde Winde, meiſt doch freundliches Wetter.

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Zwanzigmarkſchein, 2 Schals 1 alter grauer Hut,
2 ſilberne Vorſtecknadeln, 1 Karton mit Flicklap=
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, 2 Damenmützen, 1 einzelner Hausſchuh, eine
Fahrradlampe. 1 Blende von einer Fahrradlampe,
Hornbrille, 4 einzelne Handſchuhe, 2 Bund
Schlüſſel, 1 Paar Damenſtrümpfe. 1 Autoſchutz=
ſcheibe
, 1 Schlauch von einer Saugpumpe. 1 gold.
Zwicker, 1 Zigarrenetui, 1 Rolle Geld. 1 Brot=
beutel
, 1 Weihnachtsbaum. 1 Taſchentuch. Zu=
ſeflogen
: 1 Hahn, 1 Kanarienvogel.
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Verloren:
a. 5. Dez nach=
mitt
. zwiſchen 3
und 4 Uhr

2 Herzen aus
kleinen Brillan=
en
u. Rubinen,
Wilhelminen=
ſtraße
. Gegend
der kath. Kirche,
Pet.=Gemeinder=
Straße. Abzug.
gegen Belohng.
i. Neuen Palais,
Hügelſtraße.

Hauptſchrittleiter: Mupolf Mauve.
Stellvertr. Kaup ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleron: Dr. Herbert Nette;
ür Gegenwart‟, Dr. Herber: Ner e; für Meich und Ausland‟: D-.C. H. Quetich
ür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Spor Kar/ Böhmann; Anzeigen=
eiter
: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmuadt. D. A. Xl. 35. über 19000 Pl. 5. Tru unt
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Witich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt Rheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr nachmi aas 6 7 Uhr
Die heutige Nummer hat 28 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 336

DarmſtädterCagblatte

Tatrrlllgaa

Samstag, 7. Dezen

*Die Abſchlüſſe der Maſchinen=Induſtrie.
Ausfuhr
Umſätze
Preisindex (in Mill, RM.)
Erkragslage durchweg gebeſſerk.
1928 100 1928 100 MD. 1932 62,5

Berliner und Rhein=Main=Börf

In den letzten Wochen hat eine Reihe der größten Maſchinen=
fabriken
die Abſchlüſſe für das Jahr 1934/35 veröffentlicht. Sie
laſſen durchweg eine Beſſerung der Ertragslage erken=
nen
. Die Verluſtwirtſchaft iſt überwunden, und langſam kommt
die Maſchineninduſtrie wieder zu Gewinnüberſchüſſen, wenngleich
ſie auch im Verhältnis zu den rieſigen inveſtierten Kapitalien
noch als gering bezeichnet werden müſſen. Eine nähere Betrach=
tung
der Koſten= und Ertragsverhältniſſe in der Maſchinenindu=
ſtrie
läßt eine weitere Beſſerung erwarten.
Während die Umſätze im Monat Juli 1935 bereits 95,6
Prozent des Standes von 1928 erreicht haben, iſt die Betriebs=
ausnutzung
ſowohl nach der Zahl der Arbeitsplätze als auch
nach den Arbeiterſtunden erſt knapp über 70 Prozent des Standes
von 1928 geſtiegen. Daraus ergibt ſich, daß die Betriebskapazität
gegenüber dem Jahre 1928 zumindeſtens dadurch größer geworden
ſein muß, daß die Leiſtungsfähigkeit des Arbeitsplatzes, wohl
hauptſächlich als Folge der Rationaliſierungsmaßnahmen, geſtie=
gen
iſt. Mit 70 Prozent der Betriebsausnutzung von 1928 konn=
ten
alſo 97 Prozent der Umſätze bewältigt werden. Man darf
ſich nun auch bei der Umſatziffer nicht kleinlich an den Prozentſatz
halten, denn alle dieſe Ziffern ſind nicht ohne weiteres miteinan=
der
vergleichbar, auch ſie unterliegen den Strukturwandlungen
der geſamten Wirtſchaft. Aber ſoviel darf man aus dieſer wach=
ſenden
Spanne zwiſchen Kapazität und Umſatz doch wohl ent=
nehmen
, daß hier eine Urſache dafür liegt, daß die Maſchinen=
induſtrie
wieder in beſſere Ertragsverhältniſſe hineinwächſt.
Hervorgehoben werden muß allerdings der Einfluß des Aus=
fuhrumſatzes
auf den Ertrag. Die Ausfuhr bedingt die Bereit=
ſtellung
einer umfangreichen Auslandsorganiſation mit recht
hohen Koſten, die ſich bei ſinkender Ausfuhr nicht entſprechend er=
mäßigen
laſſen. Die in jüngſter Zeit eingetretene Belebung des
Auslandsabſatzes war überwiegend nur durch entſprechende Sen=
kung
der Preiſe zu erzielen und verurſachte ſehr oft auch beſon=
ders
hohe Speſen, da alte Beziehungen wieder angeknüpft oder
ganz neue Beziehungen aufgeſpürt werden mußten.
Umſätze, Ausfuhr und Preiſe entwickelten ſich nach den Be=
rechnungen
des Inſtituts für Konjunkturforſchung bzw. des Ver=
eins
Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten wie folgt:

Geſellſchaft zum Schuke des Rundfunkmarkkes.

Am 27. November 1935 iſt aus den Kreiſen der Rundfunk=
induſtrie
eine Geſellſchaft zum Schutze des Marktes gegründet
worden. Damit ſind Befürchtungen, daß der Markt mit Schleu=
derware
überſchwemmt wird, gegenſtandslos geworden.

Die regionale Einlagen=Enkwicklung
bei den ſtädkiſchen Genoſſenſchafken.

Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V.. Berlin, wird
geſchrieben: Die regelmäßigen Veröffentlichungen über die Ein=
lagenbewegungen
gleichviel, ob es ſich um ſolche von Genoſſen=
ſchaften
oder Sparkaſſen handelt erfaſſen die Ergebniſſe aller
im Deutſchen Reich vorhandenen Inſtitute dieſer Art, ohne daß
regionale Unterſchiede gemacht werden. Es iſt deshalb inter=
eſſant
, einmal feſtzuſtellen, wie in den verſchiedenen Gebieten
Deutſchlands die Entwicklung der Einlagen verlaufen iſt. Eine
ſolche Regionalunterſuchung hat kürzlich das Statiſtiſche Reichs=
amt
für die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften für das Jahr 1934
durchgeführt. Danach ergibt ſich, daß im Jahre 1934 die Geſamt=
einlagen
wieder in allen Reichsteilen geſtiegen ſind.
Im einzelnen bewegen ſich die regionalen Zuwachsquoten zwi=
ſchen
14,6 Prozent für Pommern=Mecklenburg und 2,4 Prozent für
Nieder= und Oberſchleſien als Spitzen. Die reichsdurchſchnittliche
Quote der Einlagenvermehrung beläuft ſich auf 6.4 Prozent. Im
allgemeinen wird gefolgert, daß der Einlagenzuwachs in jenen
Reichsteilen relativ am geringſten war, die der allgemeinen Wirt=
ſchaftserholung
noch etwas hinterherhinken. Es ſind zumeiſt die=
ſelben
Gebiete, in denen ſich zum Teil auch die Arbeitsloſenzahlen
1934 oberhalb des Reichsdurchſchnittes hielten. Es handelt ſich
alſo ganz offenſichtlich um obiektive Faktoren, die den
durchſchnittlichen Einlagenzuwachs in den einzelnen Reichsteilen
beſtimmt haben, keineswegs aber um das ſubjektive Moment un=
terſchiedlichen
Vertrauens zu den ſtädtiſchen Genoſſenſchaftsbanken.

Ueberſchuß
im deutſch=holländiſchen Berrechnungsverkehr.

Der niederländiſche Außenhandel iſt entſprechend der Struk=
tur
des Landes paſſiv, denn die finanzielle Lage wird erheblich
durch den Eingang von Kapitalerträgen beeinflußt. Das Deutſche
Reich z. B. muß darauf ſehen, ſeinen Handelsverkehr mit den
Niederlanden ſtark aktiv zu halten, damit die beſtehenden Ver=
pflichtungen
abgegolten werden können. Obwohl zum Ultimo
November über ½ Million Gulden Zinſen fällig waren, iſt nun
im November ein deutſches Plus von 667 000 Hollandgulden zu
verzeichnen. Das iſt, ſoweit bekannt, der erſte Ueberſchuß
ſeit Beſtehen des Verrechnungsverkehrs. Der Fehlbetrag beträgt
nunmehr 37,39 Mill. holl. Gulden. Zugunſten der alten Gläu=
biger
ſind jetzt insgeſamt 37,37 Mill. holländiſche Gulden zurück=
geſtellt
.

Produkkenmärkke.

Mainzer Getreidemarkt vom 6. Dezember Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilogramm loko Mainz) in RM.:
Weizen W 19 21.20 frei Mühle, Roggen R 18 17,50 frei Mühle,
Futterhafer H 14 16,40 ab Station (Erzeugerfeſtpreis), Futter=
gerſte
G 11 17,30 ab Station (Erzeugerfeſtpreis), Brau= und In=
duſtriegerſte
23 0024,00, Ausſtichware über Notiz, Malzkeime
18,5019,00, Weizenkleie W 19 11.00 (Mühlenpreis), Roggen=
kleie
R 18 10.40 (Mühlenpreis), Weizennachmehl 17.50 All=
gemeine
Tendenz: Angebot in Brotgetreide genügend. Malzkeime
und Biertreber knapp, Futter= und Nachmehle genügend ange=
boten
.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 6. Dezember. Der
Buttermarkt zeigt ein gegen die Vorwoche ziemlich unverändertes
Bild. Größere Anlieferungen ſind noch nicht eingetroffen, das
vorhandene Angebot wird weiter zugeteilt und findet lebhaften
Abſatz. Die Preiſe blieben unverändert. Es notierten in RM.
uro 50 Kilogramm frei Frankfurt a. M. ( Großhandelsverkaufs=
preiſe
an den Kleinhandel): Deutſche Markenbutter 145148,
Feine Deutſche Molkereibutter 143145. Deutſche Butter 142,
Holländiſche Butter 145148. Die Anfangspreiſe verſtehen ſich
für Ware im Faß, während der Endpreis den Zuſchlag für aus=
geformte
Butter darſtellt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 6. Dezember. Obgleich
das bisher milde Wetter auf die Legetätigkeit der Hühner einen
günſtigen Einfluß nahm, was ſich vielerorts in etwas beſſeren
Zufuhren von Friſcheiern auswirkte, blieben die Anlieferungen
im hieſigen Bezirk im allgemeinen noch klein. Da auch in Kühl=
hauseiern
das Angebot etwas ſchwächer geworden iſt, hielten ſich
die Geſamtmengen etwas niedriger als in den letzten Wochen.
Trotzdem konnte der Bedarf weiterhin befriedigt werden und auch
der erhöhte Bedarf zum Weihnachtsfeſt dürfte völlig ſichergeſtellt
ſein. Bei unveränderten Preiſen nahm das Geſchäft einen leb=
haften
Verlauf. Es notierten in Pfennig pro Stück frei Frank=
furt
a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Kleinhandel);
Deutſche und ausländiſche Handelsklaſſeneier S 12.2512,50,
A 11,5011,75, B 10,7511.00. C 9.7510.00, D 9,25: Kühlhaus=
eier
S 10.7511.00. A 10,2510,50, B 9.509,75. C 9.009,25,
D 8.50

1934 1935 1934 1935 1934 1 1935 Januar 37,8 65,8 86,8 86,3 38,3 34,1 Februar 40,0 63,3 86,8 86,1 36,7 32,8 März 51,3 80,4 86,8 86,1 44,5 36,9 April 49.3 78,7 86,8 86,1 32,4 35,1 Mai 53,2 84,0 86,8 86,1 39,5 36,2 Juni 64,1 85,1 86,7 86,2 37,4 34,5 Juli 63,1 95,6 86,6 86,2 35,1 43,0 Auguſt 65,6 86,6 86,2 37,0 41,4 September 67,1 86,6 86,2 38,2 38,4 Oktober 86,5 42,6 November 86,4 35,7 Dezember 86,4 39,1

Der Kursausgleich konnte auch geſtern wieder an de=
liner
Börſe nur bei bei allergeringſten Umſätzen vorges

werden. In einigen Aktien hatte der berufsmäßige Börſ,e
vom Vortag Ware übrig behalten, deren Abgabe den K.
ſchiedentlich leicht drückte. Das gilt insbeſondere für die
letzten Tagen bevorzugten Werte. Andererſeits wurde a
etwas Kaufneigung beobachtet, ſo daß die Tendenz kein
liches Ausſehen erhielt. Lebhaft beſprochen wird die vo
Schachtrede über die Aufgaben der Wirtſchaftskammern, fi.
ſich namentlich gegen die Ueberorganiſation wandte.
gaben um ½ auf 149½ nach. Von Elekrowerten büßten
nach der vorangegangenen Steigerung 1½ Prozent ein.
nahmslos feſter eröffneten Tarifwerte. Maſchinenfabriäkn
ten erneut zur Schwäche. Textil= und Bauwerte ware
Prozent feſter. Etwas lebhafter verkehrten Renten. Im=
erlahmte
das Geſchäft an den Aktienmärkten faſt vollſtän.

Auch der Auftragseingang der Maſchinenfabriken iſt
bis in die jüngſte Zeit angeſtiegen und bereits größer als der
durchſchnittliche Auftragsbeſtand des Jahre 1928. Wir haben alſo
zur Beurteilung der Wirtſchaftslage im Maſchinenbau folgende
Zahlen nach dem Stande vom Juli 1935: Ausnutzung der Arbeits=
kapazität
70,8. Umſätze 95,6, Auftragseingänge 118,5. Wir brau=
chen
uns keineswegs kleinlich an dieſe Zahlen zu halten, um trotz=
dem
aus ihnen die ſtarke Belebung des Maſchinenbaues abzu=
leſen
.
Eine Sammelerfolgsrechnung von 33 großen Maſchinenfabri=
ken
weiſt einen Gewinnüberſchuß von 7.39 Mill. RM. im letzten
Jahre auf, während im vorigen Jahre die Verluſtabſchlüſſe faſt
gleich groß waren wie die Gewinnabſchlüſſe. Die Sammelerfolgs=
rechnung
ergibt folgendes Bild (in Millionen RM.):

1933/34
10,01
827
8,25
+002 + 7.39

1934/35
7.34
11,62
423

Abſchreibungen auf Anlagen 19.93 30,38
Sonſtige Abſchreibungen
Gewinnabſchlüſſe
Verluſtabſchlüſſe
Saldo
Im laufenden Jahre hat ſich die Aufwärtsentwicklung unver=
mindert
ſtark fortgeſetzt. Wir dürfen daher erwarten, daß auch
die Ertragsentwicklung eine weitere Beſſerung aufweiſen wird
und daß ein ſo wichtiger Zweig der deutſchen Wirtſchaft wie der
Maſchinenbau wieder zu einer den Verhältniſſen entſprechenden
Ertragsfähigkeit kommt, zumal die vorzutragenden Verluſte ver=
G. P.
hältnismäßig gering ſind.

ſätze kamen kaum noch zuſtande; infolgedeſſen traten a=
Kursveränderungen von Belang ein.
*
Da für die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe
ſonderen Anregungen vorlagen und vor allem Auft:5
Kundſchaft fehlten, war der Geſchäftsumfang allgemein
als am Vortag, zumal da der berufsmäßige Börſenhande=
haltung
bekundete. Am Aktienmarkt war die Kursgifgucte mit
unregelmäßig, wobei ſich die Veränderungen nach beide
im Rahmen eines Prozentes etwa die Waage hielten.
wiegend etwas ſchwächer lagen die am Vortag ſtärker beiErften Kapazit
Elektrowerte. Mantanaktien etwa behauptet. Chem-F, us ſt im
lagen freundlicher, JG. Farben 149½ (149½), Scheideart
(218½). Zellſtoffaktien ließen bis 1 Prozent nach. Am zueſtete Al
Rentenmarkt war die Haltung eher etwas ſchwächer. Maudigte,
gaben bei kleinem Angebot nach, auch Kommunal=Um here Safes zu
gingen zurück. Am Auslandsrentenmarkt lagen mexikamiche
leihen erheblich ruhiger. In der zweiten Börſenſtunde ſan/ voren gebü
das Geſchäft noch mehr zuſammen und es herrſchte auszA,
Zurückhaltung. Am Aktienmarkt bröckelten Montanwy
JG. Farben ſowie einige Elektroaktien leicht ab, im
konnte ſich das Anfangsniveau ziemlich behaupten.
Abgeſehen von Kunſtſeideaktien, in denen ſich etwa Hüm Schriſtſt

r auf.

aunf
N. Es folgten
ind weiß ve

teres Geſchäft vollzog, nahm die Abendbörſe einen ruhreſuhiſten vern

lauf. Die Grundſtimmung blieb freundlich.
Am 24. Dezember fällt die Mittags= und Abendbörſe

Belebung in der chineſiſchen Seideninduſkiſ

Eine Konkurrenz für Japan.

On weitere
wert. Als er
Wuerwahrt he
Ainte
le Tapetenſch

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die chineſiſche Seideninduſtrie hat in den vergangenen 94 an Oit und

Aufhebung des ſchweizeriſchen Ausfuhrverbots für Uhren=
beſtandteile
. Nach einer Mitteilung der Schweizer Uhrenkammer
ſind die vom Schweizeriſchen Volksdepartement im Zuſammenhang
mit der Uhrenkammer erlaſſenen Ausfuhrverbote gewiſſer Uhren=
beſtandteile
und Rohwerke nach Deutſchland mit Wirkung vom
30. November wieder aufgehoben worden, nachdem eine Klärung
verſchiedener, die Uhreninduſtrie betreffender Fragen erfolgt iſt.
Befriedigende Geſchäftsentwicklung bei Zellſtoff Waldhof. In
der A.=R.=Sitzung der Zellſtoffabrik Waldhof, Mannheim, wurde
über den Geſchäftsgang im Jahre 1935 Bericht erſtattet. Das
bisherige Ergebnis des laufenden Geſchäftsjahres iſt durchaus
befriedigend. Die Liquidität der Geſellſchaft hat ſich weiter er=
heblich
gebeſſert. Gleichbleibende Fortentwicklung vorausgeſetzt,
dürfte wieder die Verteilung einer angemeſſenen Dividende (i. V.
5 Proz, auf die St.A.) möglich ſein.
Oktober=Stromerzeugung 12 Prozent höher als im Vorjahr.
Die Zunahme der Stromerzeugung hielt im Oktober lt. Wirt=
ſchaft
und Statiſtik der Jahreszeit gemäß an. Arbeitstäglich
war die Erzeugung um 12 Prozent höher als zur gleichen Vor=
jahreszeit
. In den erſten drei Vierteljahren 1935 wurden von
den an der Erhebung beteiligten 103 Werken 14 Prozent mehr
Elektrizität abgegeben als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Kapitalerhöhung der italieniſchen Petroleumgeſellſchaft Agip.
Die Staatsverwaltung wurde ermächtigt, ſich an der Erhöhung
des Aktienkapitals der italieniſchen Petroleumgeſellſchaft Agip
(Azienda Generale Italina Petroli), die insgeſamt 100 Millionen
Lire beträgt, mit einem Betrag bis zu 60 Mill. Lire zu beteiligen.
Dem Nationalen Verſicherungsinſtitut und dem Fasciſtiſchen
Sozialverſicherungs=Inſtitut wurde die Genehmigung erteilt, neue
Aktien der Agip bis zur Höhe von je 20 Mill. Lire zu zeichnen.

einen beachtenswerten Aufſchwugn erfahren. In SchangEuimucung auf
nicht weniger als 26 Spinnereien den Betrieb wieder aifn nündlich; n
men und arbeiten teilweiſe mit Ueberſtunden. Eine wic in Er ſchin
ſache für dieſe erhöhte Tätigkeit iſt in den Ueberſchwemml
Japan zu ſehen, durch die die japaniſche Seidenernte ei
fall von rund 13 Prozent erfahren hat. Die Tatſache,
Qualität der japaniſchen Seide in der letzten Zeit ger .
worden iſt, hat im Zuſammenhang mit der fortwährenden
ſenkung dazu geführt, daß die chineſiſche Seide vu
Abnehmern bevorzugt wird. Die Ausfuhr iſt ſor=
Amerika als auch nach Eurova geſtiegen. Das wichtigſ
ſatzgebiet für chineſiſche Seide iſt Frankreich, das Mabſieh
Halbjahr 1935 rund 5000 Piculs (von je 60 Kg.) mehr en
hat als in dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres MImt erfab
In China liegen die durchſchnittlich /AMes gele
ſtehungskoſten je Picul bereits unter dem e: Wand
rigſten Selbſtkoſtenpreis in Japan. Die Berßunde zu frü
um eine Verbeſſerung der Qualität werden von der cnndos Zim
Seideinduſtrie fortgeſetzt. Sie wird dabei von der Fün bewegte
unterſtützt, da man erkannt hat, daß die wenig günſtigen Ec
in den letzten Jahren weniger auf eine geringere Nach
vielmehr auf die mangelnde Qualität der Seide zurucht
waren.

Die deutſche Kupferhüttenerzeugung ſtellte ſich im.
dieſes Jahres auf 4657 To. gegen 5150 To. im Septem ehn
deutſche Kupfer=Raffinadeerzeugung (Raffinade= und Eeßlien
Kupfer) betrug im Oktober d. Js. 17 669 To. gegen 1194
im September.
Der Geſchäftsgang in der Wollinduſtrie hat ſich
Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ſe
Tiefſtand im Juni ds. Js. wieder etwas belebt er iſt jedch

noch niedriger als Anfang 1935.

Berliner Kursbericht
vom 6. Oezember 1935

Deviſenmat
vom 6. Dezembe

Berl. Handels=Geſ. 114 50
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. 83.50
Dresdner Banl 83.50
15.
Hapag
16.875
Nordd. Lloyzd
36.125
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 1117.75
C. P. Bemberg 100.75
Bergmann=Elektr. 86.50
Berl. Maſch.=Bau 1109.25
Conti=Gummi 158.125
Deutſche Cont. Gasl124.125
Deutſche Erdöl 1104. 125

Miet ee H= Weee e Ve w D Geld Briei J. 6. Farben 149.50 Rütgerswerke 113. Aaypten 1 agypt. 2 12.56 12.59 Geſ.f.elektr. Untern. 124.125 Salzdetfurth Kall 188.25 Argentinien 1 Pap. Peſo D.e62 U.6e6 Harpener Bergbau 103. Weſtdte. Kaufhof 25.875 Belgien 100 Belga 1.98 42.08 Hoeſch Eiſen und 82. Verein. Stahlwerke 75.125 Braſilien 1 Milreis
100 Leva .139 11 Köln=Neueſſen. Weſteregeln Alkali /1 119.25 Bulgarien
Canada.
1 anad. Doll 3.047
2.a58 3.053
2.462 Vereinigte Glanzſt. Agsb.=Nnrb. Maſch. 90.50 Dänemar 100 Kronen 54.75 54.85 Phil. Holzmann 87.50 Baſalt Linz 10. Danzig 100 Gulden 18.80 46.30 Kali Aſchersleben 126.125 Berl. Karlsr. Ind. England
Eſtland
1 2.Stg.
100 eſtl. gr 2.26 12.29
67.98 68.07 Klöcknerwerke 80. Hohenlohe=Werke 62.50 Finnland 100 finn. Mk. 5.z0s 5.a1s Koksw. Chem. Fabr. 114.25 Lindes Eismaſch. 126.375 Frankreich 100 Franken 16.36 1o.41 Mannesm. Röhr 79. VogelTelegr. Draht Griechenland
Holland 100 Drachm.
100 Gulden l188 50 2.3531 357
je8.84 Maſch.=Bau=Untn. 71. Wanderer=Werke 139. Jsland
100 isl Kr. 54.98 55 10

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portuga
Schweden
Schweiz

Spanien
Tſchechoſtlowat
Türkei
ngar
uah

Ver. Staaten

D
100 Lire
1 Yen
100 Dina:
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
00 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
00 Tſch.=Kr.
türk. 2
100 Pengö
Goldpeſo
1 Dollar

Surmſtädter und Hariohaloant Burinftast, Flliate ber Btescner

Frankfurter Kursbericht vom 6. Oezember 1935.

Kene
Gr.II p. 1934
. 1931
. 1986
. 1937
1938
Gruppel. .
5% Dtſch. Reichsan!
5½%Intern.,v. 30
41Baden, v.27
4½%Bahern v. 27
4½%Heſſen, v. 28
4½%0 v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½=%Thüringen 27
4½0 Dt. Reichsb.=
Schätze ....b. 34
4½% Dt. Reichsp.=
Schätze ...b.34
4½% ..... b.35
Dtſch. Anl. Ausl.
4l. Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
½ %Bad.=Bad. 26
SBerlin, v. 24
2a Darmſtadt 28
2 Dresden v. 26
2 Frankfurt 26
Heidelberg26
GMginz.. ..
LMannheim2?
½ %Münchenv. 29
4½%Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
4½,0 Goldobl.
½½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk. Liquid.

103,
107
116-,
109
108.25
107.75
100.5
97.25
102
95.5
9971,
96
97.25
107
96.5
95.5

99.8

100.2
100

111.05

10.3

94.5
92
89.5
917
88.25
92.75

94.25
891
96.25
93

100.5

Dene
Liqu.=Kom.=Obl
4½% Prß. Lds.=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
4½%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſt. Gldobl. R.11
4½%o desgl. R. 12
4½% Kaſſ. Landes=
krebitk
. Goldpfb
4½% Naſſ. Landes=
bant
Goldpfb.
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
4Ausl. Ser.I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½% Frkft. Hyp. B
½% Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig
4½% Frkft. Pfb. B
5½%0 Lig.=Pfbr
4½%Mein. Hhv. B
Lig.=Pfbr
20 Pfälz. Hyp. B
Lig.=Pfbr
BRh. Hhp.=Bk
Lig.=Pfr
Goldobl.
½ %Südd Boden=
Cred.=Bank.
Lig. Pfbr.
412 Bürtt. Hyp.
O Daimler=Benz
120 Dt. Linol. Werke
VoKlöcknerwerke.

96.25

34.75

93.25
94.25

96.25

R
101.05

113.25
Aee

18.75
95
101.75
96.25
100.6
93
96.25
100.8
96.5
1013
95.5
100
96.25
100.75
94.

98.21

98.5
104.75
102
102

11

8.5
4.85

Mite 7ffee
2aMitteld. Stahl. / 1031
5%NeckarA. G.v. 231 96
5%Rhein=Main=
Donau ........"
6% SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwertel 10211,
D, RM.=Anl.
14¾%
4½2
16% Voiat & Häffner 101
J. G. FarbenBonds 125
5%Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt. 12.5
5%Bulg. Tab. v. 021 8.5
4½ %Oſt. Schätze
%aOſt. Goldrente.
%vereinh. Rumän! 5.9
½%
4½Türk. 1. Bagdad
U.Bagdadl
4½%üngarn. 19131 9*
1914/ 9:
4½%o
Goldr. 9.5
49
1910 9.5
4½Budapeſt Stadt! 54
4½Liſſabon.
53.75
42Stockholm.
Aßtien.
Accumulat.=Fabril
Allg. Kunſtzide Uniel 52
A. E. G.
36
AndregeNoris Zahn 123.25
Aſchaffbg. Brauereil 110
Zellſioff. 76.5
Bad. Maſchinenfbr. 129
Baher. Motorenwk. / 118
Bemberg, J. P. /101.25
Berl. Kraft u. Licht. 153.2
Brauhaus Nürnbg. 112

Mi
Fement Heidelber
Karlſtadt

Chem Verkellber
Chade 9.C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl

ſcheide=Anſtalt. /219
Linoleum ...."

Dnderholſecdn
Eichbaum=Werger

EſchweilerBergwerk
Erport=Malzfabrik=
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.. . 116.25
J. B. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltc Guillegume
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt.
Gritzner=Kat
Grün & 2
Hafenmühl
Hanauer
Hanfwerke 7
Harpener Bergba=
Henninger, Kempf
HilpertArmaturen.
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ....
veſch=Köln=Neueſſ

94. Meſi e V 177.5 Ilſe Bergb. Stamm 129 Genüſſel
Junghans .. 143.25 103.5 Kali=Chemie... 281.5 Aſchersleben . 158 Klein, Schanzlin Klöcknerwerte. A. 90.75 Knorr C. H.. l189 1106 Konſerven Braun 67.5 103.75 Lahmeyer & Co..
Laurahütte 121
20 Lech, Augsburg 95.5 137.5 Lindes Eismaſd 125.75 92 Lokomſ. Krauß= 957 1124.75 Löwenbr. Mi 196 Maunkr.=B. 6 81.7 111.s Mainz=Akt.=Br 72.5 1132,5 Mannesm.= 79 1102- Mansfeld. Berg 1l286 Metallgeſ. 5 78 Miag, Moen 78. 56 Motoren Dar Neckarwert
Sdenw. Hart 1o8 1491, Park= u. Bürgerbr ao6 Nh Braun ohle 212 46 Eleftr. Stamn 1124.25 Stahlwerte ... 102.75 1106 Rh.=Weſtfäl.=Eleftr. 130.5 26.25 Riebeck Montan. ..! 100 191 Roeder. Gebr 103 99 Rütgerswerke
112.75 122. Salzdetfurth Kali 865 Salzw. Heilbronn. 212 162.5 Schöfferhof=Bind.= 164 Schramm, Lackfabl 74.5 49.5 Schuckert, Elektr. 120.5 Schwartz, Storchen 109.75 Siemens & Halsfe. 11 170 82.25 Reinigerwerkel 92

Kaie Miee
Tellus Bergbau4=
Thür. Liefer.G.
unterfranken .
Ver. Stahlwerk
Ver Ultramarä=
Weſtdte. Kaufhr.=
Weſteregeln Kar
Zellſtoff Waldhr.
FAllg. Di. Crebita
Badiſche Banl
Bk. f. Brauindatzl
Baher. Hyp. 1
Berl. Handelsg=
Comm. u. Privea‟
Dt. Bant u. DiS
Dt. Eff. u. Wech
Dresdner Bank
Frankf. Banl..
byp. g
Mein. Hyp.Ba
Pfälz. Hyp.=Ba 1
Reichsbank=Ant
Rhein. Hnp.=Bc2
Vereinsb. Hamb‟
Württ Notenbe

A..G. f. Beriehrss
Alg. Lolalb. Ara
72, Dt. ReichsbE

Hapag
Lübeck Büchner
Nordd. Llond.
Südd Eiſenb.6s
Allianze U. Stul.
Verſicherung
Verei

Franlona Riüch=
Mannh. Verich

Stavi Minen
Schantung band

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

DAAU UONeA

Kriminal-Eoman
von Josef Kohlhofer
Sopy. vy Prometheus=Verlag Gröbenzell b. Münch.

Innern des Hauſes leuchtete kurz eine Taſchenlampe auf.
rdringling, der offenbar genau orientiert war, wandte ſich
und es dauerte eine geraume Weile, bis es ihm ge=
gi
dort befindliche Tür zu öffnen. Der Schein der Lampe
hider Wände, ſprang von einem Möbelſtück zum anderen
ſb ſchließlich an einem Schreibtiſch hängen. Wieder arbei=
ſel
, die einzelnen

zuuszudehnen. So unterzog er nach und nach, zwar haſtig,
rleugbar ſyſtematiſch und gründlich das geſamte Zimmer
ſurchſicht, und er ging ſogar ſoweit, die Bilder von der
ſu nehmen. In die frei gewordenen Wandſtellen ſtieß er,
ſuſch taſtend, eine ſtarke, mit einem Holzgriff verſehene
Er fühlte überall Mauerverputz und wollte ſchon ſeine
üeenden, als er durch die Tapete einen Widerſtand ver=
eder
auf Eiſen oder Stahl ſchließen ließ. Dieſe Stelle
Eice er gewiſſenhaft auf Zentimeter ab, und ſeine Bemü=
euurden
endlich belohnt; die Nadel ſank plötzlich in einen
ſqum. Der Eindringling kratzte an dieſer Stelle die
b; es zeigte ſich ein ſenkrecht profilierter Schlitz.
hos er war der mitternächtliche Störenfried ſtieß
ichten Pfiff aus.
sſauer Kerl hat jedesmal die Tapete erneuert. Bei
gie mir das zwar aufgefallen, aber bei Nacht im Scheine
oſichtigen Lichtes hätte ich das beſtimmt überſehen!
ſhorchte mit vorgeneigtem Kopf und nahm dann ſeine
ieder auf.
6 verwünſchtes Loch, aber im Yard hat man Gelegenheit,
ſitichen Kapazitäten der Einbruchskunſt Unterricht zu neh=
w
das iſt immerhin etwas.
rbeitete lange, bis endlich ein metalliſches Klicken den
nkündigte. Es gelang ihm, die Tür des in die Wand
duen Safes zu öffnen; die Tiefe betrug eine Armlänge.
eiff, nachdem er hineingeleuchtet hatte, einige Pakete her=
6 waren gebündelte Banknoten der Bank von England,
m anſehnlichen Wert repräſentierten. Er legte ſie achtlos
ei. Es folgten einige kleine Pakete, die in blaues Papier
ümd weiß verſchnürt waren; eines davon ſteckte er zu ſich.
ieene Schriftſtücke ſowie eine Liſte, auf der eine große An=
ahriften
vermerkt war, wanderten ebenfalls in ſeine
* der weitere Inhalt des Treſors erſchien ihm nicht be=
sert
. Als er die herausgenommenen Gegenſtände wieder
Eiverwahrt hatte, verſchloß er denſelben, und nachdem das
ſmüberhing, wäre kein Menſch auf den Gedanken gekom=
u
ſich dahinter ein Schließfach befand. Gibbs ſuchte gewiſ=
tie
Tapetenſchnitzel zuſammen, überzeugte ſich, daß alles
r an Ort und Stelle ſtand, wie vordem, und dehnte dann
irſuchung auf die anderen Räume aus. Hier arbeitete er
tergtündlich; man konnte ſagen, es war ein ſchnelles Ver=
Er ſchimpfte leiſe vor ſich hin, als er nichts mehr
Amählich glaubte er auch die Zeit ſo weit vorgeſchritten,
ſh zurückziehen mußte, denn wenn auch außer ihm noch
ſuchliches Weſen im Hauſe weilte, ſo konnte dieſer Zuſtand
Aenderung erfahren. Er überlegte noch einmal, ob alle
beiner Anweſenheit verwiſcht waren, und ſchlich dann,
F=ſicht außer Acht laſſend, die einzelnen Möbelſtücke ent=
oem
Zimmer, das er als erſtes betreten hatte.
heblieb er lauſchend ſtehen.
Eei Ohr erfaßte ein leiſes Geräuſch, den Klang weicher
tund es gelang ihm, gerade noch rechtzeitig ein Verſteck
inder Wand und dem Bücherſchrank zu erreichen. Es war
Sunde zu früh.
ſudas Zimmer zitterte der Lichtkegel einer Taſchenlampe;
kier bewegte ſich langſam auf den Schreibtiſch zu und ließ
fim davorſtehenden Stuhl nieder. Dabei wendete er die
4, daß ihr Schein ſein Geſicht ſtreifte.
ßuar ein Schwarzbart.
ſyverlöſchte die Lampe, und der Sergeant verlebte eine
11Stunde. Er vernahm die Atemzüge des Wartenden und
Elnren des Stuhles, wenn er ſeine Haltung änderte. Für
*bdeutete die Situation eine große Nervenprobe; die ge=
ewegung
konnte ihn verraten. Selbſt das Atmen mußte
thden geöffneten Mund beſorgen, um in der Stille der
1iht gehört zu werden. Er verwünſchte es, daß ſich im
tieine Uhr befand: ihr Ticken hätte ihm manche Erleich=
erſchafft
. Sein Körper wurde allmählich ſteif. Zum

Glück für ihn war der ungebetene Gaſt etwas unruhig und ver=
urſachte
dadurch Geräuſche, die auch ihm zugute kamen. Es wäre
ihm nicht ſchwer gefallen, den Schwarzbart niederzuſchlagen und
unerkannt die Flucht zu ergreifen. Damit würde der Zweck ſeines
Eindringens hinfällig geworden ſein, weshalb er alles vermeiden
wollte, hier geſehen zu werden und aufzufallen.
Die Spannung ſeiner Nerven ſtieg mit der Länge der Zeit.
Was wollte der Schwarzbart hier? Warum verhielt er ſich ſo
ruhig? War er hereingekommen, um ſich hier auszuruhen?
Gibbs verneinte die letzte der Fragen, die er ſich im ſtillen
ſelbſt geſtellt hatte. Er glaubte nicht fehlzugehen, wenn er an=
nahm
, daß der Beſucher entweder herbeſtellt worden war oder
eine andere Perſon in dieſes Haus beorderte. Der Sergeant hätte
viel darum gegeben, das wahre Geſicht des Mannes ſehen zu
können; er vermutete in ihm einen Offizier des Grauen.
Während er noch überlegte, was zu tun wäre, um das feſt=
zuſtellen
, erſchien plötzlich wieder der Lichtkegel der auf dem
Schreibtiſch liegenden Lampe, deren Schein auch den Kopf des
Bärtigen beleuchtete. Dieſer holte ein Stück Papier hervor, und
beſchrieb es mit einigen Zeilen. Dabei neigte er den Kopf ziem=
lich
tief; er ſchien kurzſichtig zu ſein. Als er ſich wieder aufrichtete,
verhängte ſich der künſtliche Bart in ſeinem Mantel, er wurde
durch den Widerſtand abgeſtreift und fiel auf den Schreibtiſch.
Gibbs ſah nun das unverhüllte Geſicht des Mannes er
glaubte zu träumen. Die Feſtſtellung, die er machte, war ſo un=
geheuerlich
, daß er unwillkürlich die Augen zuſammenkniff. Es
Mit Arbeit überlastet?
. .. auf Kaffee Hag umstellen!
war gut, daß der Mann jetzt verſchwand. Der Sergeant ließ noch
eine Zeit verſtreichen, ehe er ſich aus ſeinem geſchützten Platz her=
vorwagte
. Er nahm das Papier, welches der Schwarzbart hinter=
laſſen
hatte, faſt widerwillig in die Hand, und als er ſich den
Text abſchrieb, lag in ſeinem Mund ein bitterer Geſchmack.
Sorgfältig verglich er die Abſchrift mit dem Original:
Achtung!
Kam wie verabredet und wartete über eine Stunde. Nehme
an, daß Sie verhindert. Sofort neuen Treffpunkt mitteilen
an bekannte Stelle. Erhöhte Summe. Vorſicht! Razzia
in Ausſicht!
Poblo!!
Als Gibbs das Haus verließ, lag der Zettel wieder auf dem
Schreibtiſch. Derjenige aber, der ihn ſchrieb, ging täglich in Scot=
land
=Yard aus und ein. Das Geſicht, welches der Sergeant geſehen
hatte, war das des Polizeicaptains Blowden geweſen.
V.
Sallys Salon lag im Limehouſeviertel in der Emmettſtreet,
zwei Häuſerbreiten von der Themſe entfernt. Wer dieſe Gegend
kennt, weiß, daß in den Docks und Piers, die wie Zungen in das
Ufer ſchneiden, in dunkler Stunde wanche Gelegenheit vorhanden
iſt, dies und jenes zu tun, was die Augen der Oeffentlichkeit zu
meiden hat. Daß Sallys Salon gerade in dieſer Gegend lag, war
nach Anſicht anſtändiger Kunden keine Empfehlung, aber die Mehr=
zahl
der Beſucher ſetzte ſich aus Elementen zuſammen, die einen
reinen Leumund als Beleidigung aufgefaßt hätten.
Die Konzeſſion zur Führung des Schankraums lautete auf
den Namen John Grimsbay. Es gab noch mehrere Konzeſſionen,
die auf den gleichen Namen ausgeſtellt waren. Grimsbays Hände
griffen überall zu, er war aber nicht der ſmarte Geſchäftsmann=
wie
es viele auf Grund ſeines biederen Auftretens vermuteten.
In ſeinem Leben gab es manchen dunklen Punkt, nur hatte er
kein Intereſſe, dies an die große Glocke zu hängen.
Grimsbay war in mehr Geſchäfte verwickelt, als ſelbſt ſeine
beſten Freunde ahnten. Vielleicht wußte oft ſeine rechte Hand nicht,
was die linke dat. Man ſah ihn nie anders als im Cut; er bevor=
zugte
einfarbige Schlipſe und ſchmale Schuhe. Stand man ihm
gegenüber, ſo glaubte man in Geſellſchaft eines vertrauenswür=
digen
, verſierten Geſchäftsmannes zu ſein; ſeine Redeweiſe konnte
ſogar feſſeln, wenn er ſich Mühe gab, anderen etwas vorzumachen.
Er trug ſeine Glatze mit Würde, ſie war ihm nicht unerwünſcht

Nr. 336 Seite 27
und bildete jungen Mädchen gegenüber das vertrauenswürdigſte
Attribut natürlichen Alters und väterlicher Harmloſigkeit. Seine
Geſtalt war proportioniert, das Geſicht vollwangig und bartlos.
Vormittags liebte er es, ſeine verſchiedenen Schankſtätten auf=
zuſuchen
; er fand es angenehm, im eigenen Unternehmen als Gaſt
zu ſitzen. Er ſagte, ſeine Kunden könnten dies von ihm verlangen.
Es waren erſt einige Minuten vergangen, als er Sallys Salon,
der im übrigen weiter keinen Gaſt beherbergte, betreten hatte.
Er ſollte nicht lange allein bleiben; kurz nach ihm öffnete ſich
neuerdings die Tür.
Der Blitz! murmelte Grimsbay.
Er erſchrak ſo ſehr, daß das Glas in ſeiner Hand zitterte.
Gerſon, der einen Reiſekoffer bei ſich trug, kam ruhig näher. Er
ließ ſich am Tiſche von Grimsbay nieder und ſtellte den Koffer vor=
ſichtig
darunter.
Guten Tag, Grimsbay ziemlich kalt heute, begrüßte er
händereibend den Beſitzer der Schankſtube, da tut ſo eine kleine
Zwiſchenſtation ganz gut. Man kann ſich billig wärmen. Wir
Beamte ſind für dieſe Jahreszeit viel zu ſchlecht bezahlt!
Grimsbay, der ſich beruhigt hatte, erwiderte den Gruß.
Ich denke, Kälte iſt zeitweiſe ganz gut, man kann ſich ſo ſehr
auf die Wärme freuen, antwortete er.
Gott ſind Sie ein Philoſoph, kicherte Will anerkennend,
um dies feſtzuſtellen, bin ich eigentlich nicht hierhergekommen!
Ich finde es aufmerkſam von Ihnen, mich zu beſuchen. Die
Geſchäfte gehen ſowieſo ſchlecht genug. Hoffentlich iſt es nichts
Unangnehmes. Meine Konzeſſion iſt in Ordnung!"
Gerſon nickte ſchweigend, dann beugte er ſich plötzlich vor, ſein
Gegenüber ſcharf fixierend.
Grimsbay, was ich Sie jetzt frage, wird Ihnen etwas an die
Nieren gehen. Sie können mir auch die Antwort verweigern, ich
denke aber, daß ſich daraus für Sie kein Vorteil ergeben wird.
Wer hat Kelly umgelegt?
Kelley? Der Gefragte dachte angeſtrengt nach. Ach, Sie
meinen wohl Jack Kelley, ich erinnere mich jetzt an ihn. Von die=
ſem
Mann weiß ich allerdings nicht viel. Ich habe ihn einige Mal
hier geſehen. Er war mächtig hinter jungen Mädchen her. Vielleicht
ſpielt bei ſeinem Tod eine Eiferſuchtstragödie mit!
Sein Geſicht war während dieſer Antwort ausdruckslos ge=
blieben
.
Das haben Sie fein zuſammengedichtet. Schreiben Sie doch
wal ein Buch, Grimsbay, Sie haben ſo eine nette Phantaſie!
Dieſe Auskunft iſt gerade das Gegenteil deſſen, was Sie wiſſen.
Ich bin ſchon lange auf Ihrem Wechſel, und einmal einmal,
glaube ich, werde ich nicht umſonſt warten!"
Soll das eine Drohung ſein, Captain? fragte Grimsbay kalt.
Ich würde mich in dieſem Falle bei Ihrer vorgeſetzten Behörde
beſchweren!
Vielleicht nehme ich Sie gleich mit, das würde einen feinen
Eindruck machen. Sie haben keine Ahnung, wie gerne Sie meine
vorgeſetzte Behörde ſehen möchte. Wir haben herrliche Wochen=
endzellen
mit allem Komfort; das wäre ſo etwas für Sie,
Grimsbay!
Gerſon blinzelte beluſtigt mit den Augen.
Kelley war vor einigen Tagen um die gleiche Zeit hier wie
Sie. Er rief mich an, und es war Ihr Telephon, das er benützte.
Was er mir erzählte, genügt, um Sie nach Dartmoor zu bringen!
Grimsbay lachte.
Das iſt ein feiner Bluff, Captain! Mein Telephon war
vor zwei Tagen defekt!
Wollen Sie immer noch ſagen, daß Sie ihn nicht geſehen
haben?
Ich hielt das nicht für ſo wichtig. Eben fällt mir ein, daß er
ſogar mit mir ſprach. Er zeigte mir das Bild eines Mädchens
ich muß ſagen, es war ein hübſches Ding!"
Heute höre ich zum erſtenmal, daß Kelley auf junge Mädchen
aus war, äußerte ſich Gerſon. Auf irgend jemand war er aus,
das weiß ich beſtimmt; darüber werde ich mir aber meine eigenen
Gedanken machen. Wiſſen Sie, wann er damals das Lokal verließ?"
Ich bin nicht ſeine Schwiegermutter! Wenn ich jeden Gaſt
in dieſer Hinſicht kontrollieren müßte, hätte ich kaum Zeit zum
Schlafen und Eſſen!
Ich würde Ihnen raten, bald einen Arzt aufzuſuchen, Grims=
bay
. Sie leiden an typiſchem Gedächtnisſchwund. Laſſen Sie ſich
ſagen, daß ein Zeuge.
... Zeugen ſind immer Schleicher...!"
... daß ein Zeuge hörte, wie Sie zu Kelley ſagten: Mach
dich jetzt dünne, Menſch, und ſorge für ein Teſtament, du haſt es
nötig! Dieſe Worte fielen von Ihren Lippen, zwei Stunden
bevor Kelley ermordet wurde!"
Es ſchien, als würde Grimsbay über dieſe Tatſache bedauernd
die Achſeln zucken. In ſeinem Geſicht malte ſich offenes Erſtaunen.
(Fortſetzung folgt.)

Verbrauchergenoſſenſchaft Darmſiadt, e. G. m. b. H.

tiensbeſtandteile.

Jahresabſchluß 30. Juni 1935. Eigenkapital und Verbindlichkeiten.

R.

R.

Ayevermögen:
19webaute Grundſtücke ..
Boaute Grundſtücke:
1ein Geſchäftsbetrieb der
Henoſſenſchaft dienend ..
MSonſtige Grundſtücke. . ..
FGrundſtückswerte zuſ. . . .
F Abſchreibungen 1934/35..
Aſchinen und maſchinelle
..
lagen ..... ...."
Aofen ..............."
Fr= u. Geſchäftseinrichtg.
Lſtwagen ... . . .. ...."
EEintrichtungen zuſammen
Ab ſchreibungen 1934/35
Rigungen:
Zuließl. der zu Beteiligun=
Bſtimmten Wertpapiere):
Fkeiligung b. d. Reichsbund
Eiſtige Beteiligungen. . . .
Pgeteiligungen zuſammen
Kufsvermögen:
Hilfs=u. Betriebsſtoffe
Ftige Erzeugniſſe, Waren
Veſtände zuſammen ..
Artwapiere, ſoweit ſie nicht
der II. aufzuführen ſind.
Beriſtände b. d. Mitglied.

Zu den der Verteilungs=
Nenleitungen .. . . . . . ..."
enſtige Forderungen .. .."
Uin gelegte Werte zuſ. ..
ilguthaben:
dem Reichsbund:
in Ifd. Rechnung ..
Kündigungs= u. Ter=
niingelder
. . . . . . . . . .
ſonſtigen Banken in
ait fendev Rechnung ....
ſtlaben bei Notenbanken
Boſtſcheckkonto ... . ...
embeſtand . . . . . . . . . . ."
Flüſſige Werte zuſammen
, die der Rechnungsab=
ung
dienen .. . . . . . . . .."

390,

473 314,20
56 390.

530 094,20
20 121,20

12449,85
1.
32859.
1

45310,85
6300,85

88 618,60
2080.

7038,
257 261

795,69
25 353,19
1110,77
2118 12

105 434,74
105 317,80
13 328,02
396,75
3491,27

509973.

39010,

90 698,60

264 299.

35 377,77

227 968,68
2079.

I. Geſchäftsguthaben:
1. der verbleibenden Mitglieder
2. der ausſcheidenden Mitglied.
II. Rücklagen (Reſervefonds):
1. Geſetzliche Rücklage .... .."
2. Andere Rücklagen ... .. ..."
III. Rückſtellungen ....."
IV. Berbindlichkeiten:
1. Grundſtücksſchulden:
Auf Grundſtücken der Ge=
noſſenſchaft
laſtende Hypo=
theken
, ſoweit ſie nicht Si=
cherungshypotheken
ſind,
Grundſchulden oder Renten=
ſchulden
. . . . . . . . . . . ."
2. Spareinlagen mit Zinſen".
3, Anzahlungen von Mitglie=
dern
für noch zu liefernde
Waren .. . .. . .........
4. Verbindlichkeiten auf Grund
von Warenlieferungen und
Leiſtungen
a) bei dem Reichsbund .. .
b)bei Sonſtigen .. ... .."
5. Bankverbindlichkeiten
bei dem Reichsbund ......
6. Geſchäftsguthaben ausge=
ſchiedener
Mitglieder ......
7. Sonſtige Verbindlichkeiten.
17 Verbindlichkeiten zuſ. .
V. Rückvergütung:
Rückſtellung für das Geſchäfts=
jahr
1934/35 .. . . .."
VI. Poſten, die der Rechnungsab=
grenzung
dienen ...
VII. Gewinn:
Gewinnvortrag aus d. Vorjahr
Gewinn aus 1934/35 ....."

R.M

268 198,81
24 064, 95

79409,08
A5ß.

126063,87
176 724,48
11693,67

123 868,89
8 992,38
100000,
658,24
135 145,56

702,98
214.41

R.M

292263,76
90 409,08
12123,82

678147,09
87 000,
7944,91
1517,39
169406,05

Gewinn= und Verluſtrechnung zur Bilanz vom 30. Juni 1935

Aufwendungen

1. Lohn und Gehalt .. . ..
2. Soziale Abgaben .. . . . . . .."
3. Sachverſicherungen . .
4. Zinſen . . . . . ."
5. Miete ...... ... ...
6. Gebäudeunkoſten . . . . . . . ."
7. Sonſtige Sachunkoſten . . . ."
8. Steuern:
a) Umſatzſteuer . . . . . . . . . . . . . ."
b) Beſitz=, Grundſtücks= und Er=
tragſteuern
aller Art ... . . . ."
c) Sonſtige Steuern .........
9. Abſchreibungen auf Anlagen:
a) Bebaute Grundſtücke. ......
b Maſchinen und maſchinelle
Anlagen ........... .....
c) Sonſtige Einrichtungen. . . . .
10. Sonſtige Abſchreibungen .. . . .
11. Sonſtige und außerordentliche
Aufwendungen .. . .
12. Gewinn:
Gewinnvortrag aus d. Vorjahr
Gewinn aus 1934/35 ...."

R.M

288 657,54
29 267,56
6 789,84
22167,52
54 199,06
13640,34
130012,79
70085,51
31144,22
8624,
20121,20
2300,85
4000,
6806,63
7742,24
702,98
814,41

Mif

Eriräge

R.

1. Waren=Rohertrag .. .. . . .."
2. Bäckerei=Rohertrag .. . . . ..."
3. Fleiſcherei=Rohertrag .. . . . .
4. Sonſtige Roherträge, Brenn=
ſtoffe
....................
5. Ertrag aus Beteiligungen ...
6 Zinſen und ſonſtige Kapital=
erträge
....
7. Barabzug .. .. . . . . . . . . . ..
8. Gebändeertrag ..... ......."
9. Anßerordentliche Erträge ..."
10. Gewinnvortrag aus dem Vor=
jahr
.. . . . "

476808,05
115672,91
12136,78
24 264,38
45,
5383,51
7597,16
48 509,89
1006,03
702,98

Mitgliederbewegung

Bah. d
Mitgliede Anzahr der
Geſchaftsanteile Mie
Geſchäfts=
authaben
Meie
Haftſumme Beſtand am 1. Juli 1934 ............
Zugang 1934/35. . . . . . . . . .. . . . .. . . ....
Abgang 1934/35 ...................."
Beſtand am 30. Juni 1935 .. . . . . . . . . . .. 14 364
650
1320
18 694 14 364
650
1320
18 694 277 490/41
15 966,54
1193,19
292 263,76 Ku
430 920
19 500
39600
410 820 Hiervon ſcheiden auf Grund dieſer Bilanz
zu Beginn des neuen Geſchäftsjahrs aus .. 1 8320 24 064,

Die Geſchäftsguthaben der Mitglieder haben ſich im Laufe des Geſchäftsjahrs um
14 773,35 RM. vermehrt.
Die Haftſumme der Mitglieder hat ſich gegenüber dem Abſchluß des Vorjahres um
20 100 RM. vermindert.
Die rüickſtändigen (bereits fälligen, aber noch nicht geleiſteten) Einzahlungen auf die Ge=
ſchäftsanteile
betragen 130 139,10 RM.
Der Borſtand:
Metzler.
Weil,
Jox.
Vorſtehende Bilanz ſowie Gewinn= und Verluſtrechnung wurden geprüft und mit den
Büchern in Ubereinſtimmung befunden
Tie Reviſionskommiſſion des Aufſichtsrates.
Stahl, Traſer,
Karcher,
Böhm. Drach.

[ ][  ]

Veranſtaltung
zu Gunſten des Winterhilfswerke
ausgeführt von der
Landespolizei, Standort Oarmſt.
morgen Sonntag, den 8. Dezember 123
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unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslou=S
Abteilung und Sport=Abteilung der Landespo
Standort Darmſtadt.

Eintritt 50 Pfennig.

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Sonntag, den 8. Dezember abends
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Sonntag, den 8. Dezember

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der RGSSL.-WIRTIN"
Ferner sind anwesend:
Hermann Thimig als verliebter Leopold
Wi.ly Schaeffers als ewig meckernder Giesecke
Theo Lingen als Komerzienrat u. ſalscherFürst
Annie Markart als Gieseckes Tochter Ottilie
Fritz Odemar ein Rechtsanwalt aus Berlin
. und alles summt noch lang:

Im weißen Rössl am Wolfgangsee,
Dort steht das Glück vor der Tür.

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Wenn die Musik spielt Holdrio!

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polizeigruppe Darmſtadt, der HJ., des
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Marktplatz (Innerer Schloßhof); Spielmannszt
Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darmſt
Woogsturnhalle: Spielmannszug und Muſiks=
NSKK., Motorſtandarte Darmſtadt.
Viktoriaſchule (Hochſtraße): Spielmannszug und
zug der HJ.

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Kunstverein für Hessen.

Die Mitglieder des Kunstvereins werden zu
der am 21. Dezember 1935, 17 Uhr, in der
Kunsthalle am Rheintor, stattfindenden

ordentl. Hauptversammlung

ergebenst eingeladen.

Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht
2. Vorlage und Abhörder Jahresrechnung
3. Voranschlag 1936
4. Verschiedenes.

Im Anschluß an die Hauptversammlung findet
die Verlosung statt.

Darmstadt, den 6. Dezember 1935.

Der Vorstand des Kunstvereins
für Hessen.

Sf
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Mariechen Brum
Die sensstionen
Luftnung

IM
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tägl. 8.15 Sonntag-Nachm.
Große Fremdenvorst
Vorverkauf a. d. Theaterk.

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Liane Haid
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Eine romant. Kor?0
mit Melodien v0.
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