Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 330
Sonntag, den 1. Dezember 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Natonalbani. Fernſprecher 4.
Am 12. Dezember: Oelſperre!
ini erſtakket dem Miniſterrak Berichk. — Ikalieniſche Kammer auf 7. Dezember einberufen. — Umbildung
ieniſchen Oberſten Berkeidigungsrakes. — Pariſer Skimmen glauben an neuen Bermitklungsvorſchlag.
Angelſächſiſche Halkung unverändert für Sankkionsausdehnung.
Kammerzuſammenkrikk in Italien am 7. Dezember.
Keine Enkſpannung.
12. Dezember wird in Genf die letzte Lücke, die noch in
ben Italien gerichteten Sanktionsſyſtem vorhanden iſt, ge=
Der 18er=Ausſchuß wird den Beſchluß faſſen, daß künftig
bihſtofflieferungen nach Italien einzuſtellen ſind. Die
letz=
bpräche zwiſchen London und Paris ſind zugunſten der
ſum=Sperre beendet worden. Laval hat allerdings eine
Hin=
uung des Genfer Termins durchgedrückt. Aber die 14 Tage
nicht allzu viel. Es ſei denn, daß dieſe beiden Wochen
be=
beden, um irgendwie die diplomatiſchen Fäden neu zu
knüp=
eine Formel für die Beilegung des abeſſiniſchen Krieges
. Da man ſich aber in der Vergangenheit unter weſentlich
ben Umſtänden nicht einig werden konnte, wird auch der
kuber heranrücken, ohne daß ſich etwas Nennenswertes
er=
b allerdings könnte es paſſieren, daß die Drohungen hüben
bben noch ſchärfer werden. Auf engliſcher Seite iſt
but der italieniſchen Preſſe erneut benutzt worden, um die
ſisſchraube noch feſter anzuziehen und alle weiteren mili=
Maßnahmen Groß=Britanniens einer breiten Oeffentlich=
Fändlich zu machen.
Mom hat am Samstag ein Miniſterrat ſtattgefunden, von
di bedeutſame politiſche Entſcheidungen erwartet hatte.
ſatſcheidungen ſind einſtweilen ausgeblieben. Der
Miniſter=
eine Erweiterung des Oberſten Verteidigungsausſchuſſes
„In und die italieniſche Kammer iſt zum 7. Dezember
einbe=
uſſolini hat dem Miniſterrat ausführlich Bericht über die
Nentwickelung erſtattet und will wohl erſt den 12.,
Dezem=
bnkommen laſſen. Er wird möglicherweiſe auch dann noch
hraſch über ſeine weiteren Abſichten und Maßnahmen ſich
perden, da es darauf ankommt, die Verantwortung
les, was geſchehen kann, der Gegenſeite
zu=
ben.
die Verſchärfung der italieniſch=
engli=
ſieziehungen unter Umſtänden den Peſſimiſten
recht=
inn, läßt ſich ohne weiteres nicht beſtreiten. In England
Sorge Ausdruck gegeben, daß Italien eines Tages
aggreſ=
ber könnte und dieſe Möglichkeit hat in den engliſch=
fran=
mBeſprechungen der letzten Tage eine große Rolle geſpielt.
at verſichert, daß Frankreich künftig Schulter
ſulter mit England marſchieren werde. Davon
banzöſiſche Oeffentlichkeit gar nicht begeiſtert, eines Tages
hland gegen die „lateiniſche Schweſter” Italien bewaffnet
ziehen zu müſſen.
Ueberlegungen laufen aber darauf hinaus, daß
Eng=
büiſern entſchloſſen iſt, Italien zu zwingen,
Meſſinien=Krieg abzubrechen. Bei einer
Oel=
inn Italien den Krieg auf längere Sicht mit Tanks und
Nen nicht weiterführen, wenn es nicht die Vorräte
angrei=
die für die Verteidigung des Heimatlandes zur See, zu
) zur Luft angeſammelt worden ſind. Wenn die Oelſperre
hloſſen wird, dann werden die Engländer auch verſuchen,
Mſch durchzuführen und eine wirtſchaftliche Aushungerung
1u
ſit anders als die Blockade ausſehen, d. h. man wird alle
g555 ſien Häfen abriegeln, damit kein Oeldampfer mehr hin=
Dann werden die Italiener gezwungen ſein, ihre Flotte
ſtn, um dieſen Riegel zurückzuſtoßen. Dann würde alſo das
was die Peſſimiſten propheien.
Wunder, daß die Franzoſen aller Ausſichtsloſigkeit zum
s von neuem verſuchen, einen Ausgleich in letzter Minute
en, der es Muſſolini geſtattet, ohne allzu große Preſtige=
Rich mit der Einſtellung des abeſſiniſchen Krieges abzufin=
TArdings ſprechen im Augenblick die Tatſachen nicht gerade
eß es möglich ſein wird, den Italienern goldene Brücken zu
Müſſe des italieniſchen Miniſterraks
EP. Rom, 30. November.
Litalieniſche Miniſterrat vom Samstag hat eine Reform
erſten Verteidigungsausſchuſſes beſchloſſen,
M Vollzugsausſchuß als ſtimmberechtigt mit den anderen
Mern auch die Miniſter der Juſtiz, des Unterrichts, der
Aeen Arbeiten ſowie der Preſſe und Propaganda berufen
WaAls Mitglieder mit beratender Stimme werden die
Mar=
hroßadmirale, Luftmarſchälle, der Generalſtabschef der
d der Oberinſpekteur des militäriſchen Vorunterrichts der
Auufgenommen. Damit ſoll dem Vollzugsausſchuß die Er=
Maus der bisherigen Tätigkeit dieſer neuen Mitglieder
ge=
erden. Das Sekretariat des Ausſchuſſes wird unmittelbar
Wiſterpräſidentſchaft unterſtellt.
Miniſterrat hat ferner beſchloſſen, die Ausbildung
ießen im ganzen Lande zu fördern. Alle Bürger
dates ſind bis zu ihrem 32.. Lebensjahr verpfligtet, an
Mungen teilzunehmen.
Ded Preß.) Obwohl die Beſprechungen des Kabinetts völlig
ſaren, verlautet, daß Muſſolini ſofort nach Eröffnung der
Pleinen Bericht über die neueſten internationalen Entwick=
Wicke
weiter bekannt wird, hat das Kabinett auch über die
Er=
von zwei Sitzungen der Chemiſchen Geſellſchaft beraten,
vergangenen Woche zweimal zu wichtigen Beſprechungen
ngetreten iſt.
neuen Oberkommandanten der
Staats=
i wurde der Diviſionsgeneral Riccardo Moizo berufen,
is herige Oberkommandant, General Aſinari di San
Mar=
egen Erreichung der Altersgrenze dem Hilfsdienſt zuge=
Die italieniſche Kammer wird am 7. Dezember zu einer
kurzen Tagung zuſammentreten, in der eine Reihe von
Geſetz=
entwürfen verabſchiedet werden ſollen
Von den Mitgliedern der Kammer ſtehen 40 Abgeordnete
unter den Fahnen; 29 von ihnen ſind bereits bei ihren
Truppen=
teilen in Oſtafrika, wo ſie hohe Offiziersſtellen bekleiden.
Paris erwarkek engliſche Inikiakive
zu einer „ehrenhaften Löſung” für Muſſolini.
EP. Paris, 30. November.
Zu der Einberufung des Achtzehner=Ausſchuſſes auf den 12.
Dezember, die von dem Präſidenten de Vasconcellos nach
vor=
heriger Verſtändigung mit Laval beſchloſſen worden iſt, läßt ſich
das „Petit Journal” aus Genf berichten, dort lege man die
Ver=
tagung der urſprünglich für den 9. Dezember vorgeſehenen
Ta=
gung als Beweis dafür aus, daß Laval einen neuen Verſuch
machen wolle, den diplomatiſchen Meinungsaustauſch mit dem
Ziel einer freundſchaftlichen Regelung wieder lebhafter in Gang
zu bringen. Man halte es für ausgeſchloſſen, daß die letzten Tage
vor dem Wiederzuſammentritt des Achtzehner=Ausſchuſſes
Ueber=
raſchungen bringen könnten. Sicher ſei, daß der Ausſchuß ſich ſehr
ſchnell über das Datum der Inkraftſetzung der Petroleumſperre
einigen werde. Die Leiter der großen amerikaniſchen
Petroleum=
geſellſchaften hätten am Freitag ihre Bereitwilligkeit bekundet,
ſich an etwaige Empfehlunigen der Waſhingtoner Regierung zu
halten und Präſident Rooſevelt werde ſicherlich im Anſchluß an
die Entſcheidung des Genfer Ausſchuſſes die Einſtellung der
Be=
lieferung der kriegführenden Länder mit Petroleum von einem
beſtimmten Tage ab empfehlen. Es ſehe alſo ſo aus, als ob die
wirtſchaftlichen Waffen wirkſam und ſchnell ſein würden. Aus
Genfer italieniſchen Kreiſen verlaute, daß die römiſche Regierung
als Antwort auf die neuen Sanktionen ſich demnächſt zum
Aus=
tritt aus dem Völkerbund entſchließen werde, aber Muſſolini
werde gleichzeitig aufmerkſam alle Möglichkeiten einer
ehrenhaf=
ten Löſung prüfen. Daraus ergebe ſich, daß in Genfer engliſchen
Kreiſen eine großzügige diplomatiſche Initiative erwartet werde,
wenn nicht vor dem Zuſammentritt des Achtzehner=Ausſchuſſes,
dann wenigſtens ſofort nach Inkraftſetzung der Petroleumſperre.
Die römiſchen Vertreter des „Petit Journal” und des „Jour”
glauben ferner zu wiſſen, daß die engliſche Regierung die Abſicht
habe, ſobald der Achtzehner=Ausſchuß die Petroleumſperre gegen
Italien verlangt habe, die Ausdehnung der Sperre auf Eiſen,
Kohle, Wolle, Baumwolle, Kupfer und Werkzeugmaſchinen zu
verlangen. Doch ſei ein dahingehender Antrag bisher beim
Acht=
zehner=Ausſchuß noch nicht geſtellt worden.
Pariſer Echo.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
* Paris, 30. November.
Die Ausſichten der Regierung Laval werden jetzt
optimiſtiſcher beurteilt. Die böffentliche Meinung iſt
gegen jede Kriſe. Trotzdem läßt ſich nicht verſchweigen, daß die
Atmoſphäre in der Kammer nach dem erſten Vertrauensvotum
äußerſt gedrückt war. Auf den Straßen iſt es nicht beſſer, die
un=
gewöhnlich ſtarke Kraftentfaltung, um die öffentliche Ordnung
überall aufrecht zu erhalten, iſt nicht dazu angetan, die Pariſer
beſonders heiter zu ſtimmen. Die Innenpolitik mutete in den
letz=
ten Jahren den Nerven der Pariſer entſchieden zuviel zu. Jede
Woche erklärt man wenigſtens einmal, die Kriſe ſtehe bevor, die
jeweilige Regierung und ihre Organe behaupten, daß die Kriſe
die Kataſtrophe, den politiſchen und wirtſchaftlichen
Zuſammen=
bruch bedeute. Es iſt kein Wunder, daß hier das politiſche und
Wirtſchaftsleben im Zeichen ewiger Unruhe ſteht.
Die Lage der Regierung Laval iſt nicht dazu angetan, eine
Entſpannung zu bringen. Es iſt wohl möglich, die Kriſe zu
ver=
meiden bzw. von Tag zu Tag aufzuſchieben. Ein ſolcher Zuſtand
unterſcheidet ſich aber nicht viel von der Kriſe ſelbſt, und eine
Regierung, deren Exiſtenz an einem Haar hängt, vegetiert mehr
als ſie regiert.
Die ſtarke innenpolitiſche Spannung hat hier die
außen=
politiſchen Fragen etwas in den Hintergrund gedrängt. In
den politiſchen Kreiſen kommentiert man die Nachrichten, die aus
Rom und Addis Abeba kommen, auffallend wenig. Dieſe
Nach=
richten, das ſei gleich vorweggenommen, lauten für Italien recht
ungünſtig. Die militäriſche Lage ſoll für Italien ſchlecht ſein. Und
aus Rom ſelbſt hört man, daß dort Niedergeſchlagenheit und
Ver=
bitterung herrſcht. Italien fühle ſich iſoliert inmitten einer
feind=
lichen Welt. Der einzige lichte Punkt am Horizont ſoll die
Hoff=
nung auf diplomatiſche Verhandlungen zwiſchen England und
Ita=
lien bedeuten.
Lavals Erfolg in der Kammer war auch ein Erfolg für die
franzöſiſche Währung. Aber von einem prinzipiellen
Er=
folg läßt ſich noch nicht ſprechen. Der Goldblock beſteht heute nur
noch aus drei Ländern, Frankreich, die Schweiz und Holland. Der
Umſtand, daß die italieniſchen Banken Gold offiziell mit einem
Preisaufſchlag von 18 v. H. aufkaufen, wird hier — trotz
De=
mentis — als eine offene Devalvierung der Lira betrachtet.
Sehr viel wurden hier die Ereigniſſe in Braſilien
kom=
mentiert. Die Verantwortung Moskaus an der Revolte wird nicht
geleugnet. Das macht hier die Widerſtände gegen das ruſſiſche
Bündnis noch ſtärker. Aber die franzöſiſche Linke kann in der
ge=
genwärtigen Situation auf die Zuſammenarbeit mit den
Mar=
xiſten, das heißt mit Moskau, nicht verzichten.
*Die Woche.
Die ſeit geraumer Zeit beſtehenden bekannten internationalen
Spannungen haben, ſich im Laufe der letzten achtundvierzig
Stunden noch ganz außerordentlich verſtärkt. Oel iſt ein
unerläß=
liches Erfordernis der modernen Kriegsführung, war es ſchon
während des Weltkrieges, iſt es ſeitdem in noch höherem Maße
geworden. Es war daher von vornherein anzunehmen, daß die
Sperrung der Oelzufuhr nach Italien eines der Kernſtücke des
engliſchen Sanktionsprogramms bilden würde, um ſo mehr, als
auch die Vereinigten Staaten von Amerika, die über die größten
Oelvorkommen der Welt verfügen, ſich bereit erklärt hatten, ein
etwaiges Vorgehen des Völkerbundes in dieſer Richtung
mitzu=
machen. Die italieniſche Politik hat die ihr von dieſer Seite
her drohende Gefahr ſofort erkannt und rund heraus erklärt,
daß ſie eine Sperrung der Oelzufuhr als feindliche Handlung
anſehen werde. Sie hat damit im erſten Augenblick einen Erfolg
erzielt. Die Franzoſen, die noch immer beſtrebt waren, die Fäden
nach Rom nicht ganz abreißen zu laſſen, bremſten augenblicklich,
und die vorgeſehene neue Genfer Sanktionskonferenz wurde
ab=
geblaſen. Natürlich nicht wegen der Meinungsverſchiedenheiten
über die Oelzufuhr nach Italien, ſondern weil der franzöſiſche
Miniſterpräſident wegen der unſtreitig vorhandenen
innerpoliti=
ſchen Schwierigkeiten ſeines Landes in Paris unabkömmlich war.
Die Genfer Sanktionskonferenz war ohne Termin vertagt worden.
Nun griffen aber die Vereinigten Staaten ein, weil die
notwen=
digen Vorbereitungen ihrerſeits bereits getroffen waren. Man
war in Waſhington einigermaßen verſtimmt, weil man fürchtete,
auf dieſe Weiſe geſchäftlich ins Hintertreffen zu geraten. Das
Vorgehen der Amerikaner gab der engliſchen Diplomatie
natur=
gemäß neuen Antrieb, von neuem wurde mit Paris ſehr
ein=
dringlich verhandelt, und der Arbeitsausſchuß der
Sanktions=
konferenz, der über die „Erweiterung der Rohſtoffſperre gegen
Italien” beſchließen ſollte, iſt auf den 12. Dezember einberufen
worden.
Die Dinge liegen auf des Meſſers Schneide. Man ſollte ſich
über den Ernſt der Lage keinen Illuſionen mehr hingeben, um
ſo weniger, als ja die jüngſte Entwicklung kaum überraſchen
kann. Man muß ſich nur bei allem Geſchehen des Tages das
eine ſtets vor Augen halten, daß alle diplomatiſchen
Verhand=
lungen,die während der letzten Wochen und Monate geführt
wurden, an der eigentlichen Problemſtellung nicht das Geringſte
geändert haben und auch nach Lage der Sache nicht ändern
konnten. Darin liegt eben der Ernſt der gegenwärtigen
Ent=
wicklung. Für London und für Rom handelt es ſich um
Lebens=
fragen, von denen nicht abzuſehen iſt, wie ſie unter den
gegen=
wärtigen Umſtänden, durch ein Kompromiß gelöſt werden
könnten.
Es iſt ohne weiteres zu verſtehen, daß man in Frankreich,
wo die eigenen Intereſſen in beſonders ſtarkem Maße in
Mit=
leidenſchaft gezogen ſind, die Entwicklung der Dinge mit noch
größerer Sorge verfolgt als anderswo. Der „Matin”
veröffent=
lichte dieſer Tage einen offenen Brief an den engliſchen
Mini=
ſterpräſidenten Baldwin. „Sie ſind der mächtigſte Mann
Eng=
lands, bei Ihnen liegt es, ob Millionen Menſchen ſterben ſollen.
Erinnern Sie ſich, Herr Miniſterpräſident, daß der Weltkrieg
ſich hätte vermeiden laſſen, wenn Ihr Land im Juli 1914 die
Gefahr begriffen hätte. Englands Anſehen iſt ſo groß, daß alle
ſich ſeiner Entſcheidung fügen. Man ſagt, Ihre Hände ſeien
durch Mächte gebunden, die nicht die des Rechts und des
geſunden Menſchenverſtandes ſind. Herr Miniſterpräſident, geben
Sie der Welt eine friedliche Kundgebung. Sollten Sie ſich nicht
durchſetzen können, dann treten Sie zurück, und geben Sie
Auf=
klärung über die Gründe Ihres Rücktritts. Die ziviliſierten
Völker werden Ihnen dankbar ſein, und Sie werden die
Menſch=
heit gerettet haben. Ihre Haltung entſcheidet zur Stunde über
Tod oder Leben von Millionen Menſchen”. Man kann über
den Wert oder den Unwert ſolcher pathetiſcher Kundgebungen
gegenüber einer fremden Macht verſchiedener Meinung ſein. Der
„Matin” iſt eine bedeutende franzöſiſche Zeitung, deren
ſelbſt=
verſtändliche Pflicht es iſt, franzöſiſche Intereſſen zu vertreten.
Herr Baldwin aber iſt engliſcher Premierminiſter. England hat
ſeine außerordentlich ſtarke diplomatiſche Stellung auch
Frank=
reich gegenüber ohne irgendwelche Sentimentalität ausgenutzt.
Das Mittelmeer iſt eine der Lebensadern des britiſchen
Welt=
reiches, und der abeſſiniſche Konflikt gibt der Downing=Street
Gelegenheit, die engliſche Vorherrſchaft im Mittelmeer mit
fran=
zöſiſcher Unterſtützung auszubauen. Man erkennt das in Paris
durchaus, und man verfolgt die Entwicklung der
engliſch=
italieniſchen Beziehungen in jedem Fall mit großer Sorge. Als
vor wenigen Tagen, noch vor der jüngſten Verſchärfung der
Lage, der engliſche Botſchafter in Rom, Sir Erie Drummond,
von Muſſolini empfangen wurde, fürchteten nach den
vorliegen=
den Berichten politiſche Kreiſe in Paris ganz offenbar, daß
man eine Mittelmeerverſtändigung über den Kopf Frankreichs
hinweg anbahnen wolle. Man iſt an der Seine reichlich nervös
geworden, und die innerpolitiſchen Verhältniſſe laſſen das
be=
rechtigt erſcheinen trotz des Vertrauensvotums, das die Kammer
der Regierung Laval am Freitag mit 324 gegen 247 Stimmen
ausgeſprochen hat. „Die Kammer ſtellt den außergewöhnlichen
und zeitweiligen Charakter der getroffenen
Regierungsmaß=
nahmen feſt, vertraut der Regierung, daß ſie das Werk der
Ver=
teidigung des Franken und der Aufwertung der
landwirtſchaft=
lichen Erzeugniſſe fortſetzen werde. ." Die Schwierigkeiten,
die der Regierung Laval aus ihren finanztechniſchen
Notverord=
nungen erwachſen waren, ſind alſo zunächſt überwunden, aber
der Löſung der finanziellen, wirtſchaftlichen innerpolitiſchen
Probleme iſt man dadurch keinen Schritt nähergekommen. In
der Tat iſt die Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft ſehr ernſt, die
Landwirtſchaftskriſis hat ſich verſchärft, und der Außenhandel
liegt danieder. Die ſtarken Goldabflüſſe haben in
währungstech=
niſcher Hinſicht eine gewiſſe Nervoſität hervorgerufen, die
aller=
dings bei den immerhin doch auch heute noch vorhandenen
ge=
waltigen Goldbeſtänden der Bank von Frankreich einigermaßen
unbegründet erſcheint. Und in einer gewiſſen Wechſelwirkung
mit alledem ſpitzen ſich die innerpolitiſchen Gegenſätze immer
ſtärker zu. Die wirtſchaftliche Unzufriedenheit weiter Kreiſe
fördert die innerpolitiſchen Gegenſätze, und die allgemeine
inner=
politiſche Unruhe verſtärkt die wirtſchaftlichen
Kriſenerſcheinun=
gen. Die parlamentariſche Regierungsform aber des Landes hat
alle dieſe Schwierigkeiten bisher nicht zu meiſtern vermocht.
Neiderfüllt ſieht man auf die günſtige Wirtſchaftslage Englands
Seite 2 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. Dezembi
und der angelſächſiſchen Länder im allgemeinen. „Die
Metho=
den” ſo ſchreibt man uns aus Paris, „die man jenſeits des
Kanals und des Ozeans anwandte, ſind nicht ſo logiſch, ſo klar
und ſo präzis wie die franzöſiſchen, aber es ſieht ganz ſo aus,
als ob die angelſächſiſche Empirie ſich in der Praxis wieder
einmal beſſer bewähren würde als die franzöſiſche Logik.”
Schwere Wetterwolken ſtehen am politiſchen Horizont. In
einer Rundfunkrede hat der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval
am Dienstag abend auch über die brennenden europäiſchen
Fragen geſprochen. Er hoffe, ſo ſagte er, daß im geeigneten
Augenblick nicht umſonſt an den Verſöhnungsgeiſt appelliert
werde. Man müſſe eine Löſung finden, die dem Völkerbundspakt
und den Intereſſen Italiens Rechnung trage. Er wiſſe, daß der
Chef der italieniſchen Regierung den Willen habe, daß ſein
Land ſeine Rolle in der Organiſation des europäiſchen Friedens
ſpiele. Dann könne man die Zuſammenarbeit wieder aufnehmen,
die in Streſa begonnen worden und ſo hoffnungsvoll geweſen ſei.
Frankreich hat an dieſer „Organiſation des europäiſchen
Friedens” ſo lange und ſo intenſiv gearbeitet, daß er bereits
in der Vergangenheit zeitweiſe ernſthaft bedroht ſchien.
Allmäh=
lich müßte man in der Welt aber doch einſehen, daß man den
Frieden der Völker nicht ſo ſehr durch diplomatiſche „
Organi=
ſations”arbeit zu ſichern vermag als durch den ernſten Willen
zu einer ſachlichen Verſtändigung.
A.
50 000 Karabinieri einberufen.
* Rom, 30. November. (United Preß.)
Die ausgedienten Unteroffiziere und Mannſchaften der
Jahr=
gänge 1907—1910 und 1912 der Königlichen Karabinieri (
Militär=
polizei) ſind zu den Fahnen einberufen worden. Die
Einberufungs=
order dürfte insgeſamt 50 000 Mann Karabinieri zu Pferde und
zu Fuß betreffen.
Vom Tage.
Im großen Saal des Berliner Rathauſes begann am Samstag
die 9. Vollſitzung der Akademie für Deutſches Recht.
An ihr nehmen neben bekannten Vertretern des deutſchen Rechts
und der deutſchen Wirtſchaftswiſſenſchaft auch zahlreiche
auslän=
diſche Rechtsgelehrte teil. Am Samstag ſprachen Reichsminiſter Dr.
Frank und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht. (S.
Wirtſchafts=
teil.) Am Nachmittaa hielt der Prof. für Völkerrecht an der
Uni=
verſität Illinois (USA.), James W. Garner einen
außerordent=
lich aufſchlußreichen Vortrag über die neue Entwicklung des
Völ=
kerrechtes.
Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete zuſammen mit
Gau=
leiter Grohé gelegentlich ſeiner Anweſenheit bei der
Reichspreſſe=
tagung in Köln dem Erzbiſchof von Köln, Kardinal Schulte,
einen dreiviertelſtündigen Beſuch ab.
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1935 ſind befördert zu
Ad=
miralen: die Vizeadmirale Förſter, Flottenchef Albrecht,
Kom=
mandierender Admiral der Marineſtation, der Oſtſee; zu
Vize=
admiralen: die Konteradmirale Witzell, Chef des
Marinewaffen=
amtes im Reichskriegsminiſterium. Baſtian, Chef des Allgemeinen
Marineamtes im Reichskriegsminiſterium. Stellenbeſetzung:
Ka=
pitän z. S. (Ing.) Diplomingenieur Packroß, bisher Mitglied des
Erprobungsausſchuſſes für Schiffe, iſt jetzt zum
Reichskriegsmini=
ſterium kommandiert.
Das neue Direktorium hat ſich am Samstag vormittag dem
Gouverneur des Memelgebietes vorgeſtellt. Anſchließend daran
übernahm das neue Direktorium im Beiſein des Gouverneurs
und der Beamtenſchaft des Direktoriums die Amtsgeſchäfte.
Der deutſche Dampfer „Hanſa”, der den Hafen von Cherbourg
anlief, nahm dort 190 Kiſten mit Gold im Werte von 150
Mil=
lionen Franken an Bord. Die Goldſendung iſt, wie die vielen
Goldverſchiffungen der letzten Zeit, für New York beſtimmt.
Der am 28. Oktober neu gewählte ſchweizeriſche
Na=
tionalrat und der durch Teilerneuerungswahlen umgebildete
Ständerat treten am Montag, den 2. Dezember, zur erſten
Ta=
gung nach den Neuwahlen zuſammen. Im Mittelpunkt der
Bera=
tungen dürften die finanziellen Sanierungsmaßnahmen ſtehen.
Nach antijüdiſchen Zuſammenſtößen kam es in der Nähe von
Opoczna (Polen) mit einer zur Verſtärkung herbeigeholten
Poli=
zeiabteilung, die von Dorfbewohnern
angegrif=
fen wurde, zu einer Schießerei. Als eine Warnungsſalve erfolglos
geblieben war und aus der Menge Revolverſchüſſe fielen, machte
auch die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch. Vier Leute wurden
getötet und eine Anzahl verwundet.
Die Mitglieder des Kabinetts Demerdzis ſind Samstag
nach=
mittag von dem griechiſchen König vereidigt worden.
Der „Evening Standard” veröffentlicht eine Meldung aus
Dſchibuti, wonach zwiſchen dem Kaiſer von Abeſſinien und
Ibn Saud, dem König des Hedſchas ein Freundſchafts
vertrag abgeſchloſſen worden ſei. Die Unterzeichnung des
Vertrages ſoll in Hodeida, der Hafenſtadt am Roten Meer, erfolgt
ſein.
Beim Negus an der Nordfron=
Bericht von der Fahrt des Kaiſers
nach Deſſie.
Der United=Preß=Sonderkorreſpondent BenAmes
begleitete den Kaäſer Haile Selaſſie auf dem Wege
nach der Nordfront und dvahtet uns folgenden Bericht:
„Ich begleitete den Kaiſer Haile Selaſſie auf ſeiner Fahrt von
der abeſſiniſchen Hauptſtadt in das Hauptquartier an der
Nord=
front Deſſie. Nachdem wir mit unſerer langen Autokarawane den
halben Weg zurückgelegt hatten, machten wir in dem kleinen Orte
Debra Birham Halt, weil der Negus hier übernachten wollte. Der
Kaiſer empfing mich, nachdem er ſein Automobil verlaſſen hatte
und beantwortete Fragen, obwohl er ſehr von der anſtrengenden
Fahrt über die Bergſtraße mit ihren zahlloſen Nadelkurven
mit=
genommen war. Der Negus ſchien ſichtlich erfreut, daß er endlich
tätig ſein kann und nicht mehr in ſeinem Palaſt in Addis Abeba
zu ſitzen braucht, von wo aus ſeine Generäle den Kleinkrieg gegen
die Italiener im Norden und Süden leiten und die Pläne für
größere Kriegshandlungen vorbereiten.
„Noch vor ſechs Monaten lebte mein Volk in Frieden”, ſprach
der Negus zu mir. „Ich bin damals meinem Volke ein Führer
geweſen, jetzt nun gewährt mir der Gedanke, daß ich auch bei
mei=
nen kämpfenden Soldaten an der Südfront geweilt habe, große
Genugtuung. Ich bin glücklich, daß ich mich jetzt auf dem Wege
nach Deſſie befinde.”
Auf meine Frage, ob er ſich auch weiter nach dem Norden
be=
geben würde, um dort die große Verteidigungsaktion ſeiner Armee
in den gebirgigen Einöden der Tigreprovinz zu leiten, erwiderte
der Negus, „wenn es nötig werden ſollte, dann werde ich meine
Truppen in den Kampf führen und damit dem Beiſpiel meiner
Vorgänger auf dem gethiopiſchen Throne folgen.”
Während der Fahrt nach Debra Birham fuhr die
Auto=
kolonne mit größeren Abſtänden, um bei einem möglichen Angriff
italieniſcher Flieger den Bomben weniger Ziel zu geben. Aus
allen Dörfern, die an der Landſtraße gelegen ſind, begrüßte die
Bevölkerung den Negus. Hochüber unſeren Köpfen ſtanden ſie auf
befeſtigten Hügelkuppen und brachen in jubelnde Kriegsſchreie
aus, wenn ein Automobil der Karawane vorüberfuhr. Für den
Nachtaufenthalt des Negus war eine zweiſtöckige Hütte, ein
ſo=
genanntes „Tukal”, hergerichtet worden. Der Kammerherr des
Kaiſers nahm ſich auch unſer an und verſorgte uns mit einem
prächtigen Zelt und Leinenbettlaken und Handtüchern. Am Freitag
um 6 Uhr morgens wohnte der Negus der Meſſe in der koptiſchen
Kirche bei. Der Kaiſer ſah ſehr friſch aus. Seine perſönliche
Die=
nerſchaft bemerkte: „Obwohl der Kaiſer geſtern abend nach der
anſtrengenden Tagesreiſe ſehr müde war, fühlt er ſich heute
glän=
zend. Er iſt in beſter Stimmung und in ausgezeichneter
körper=
licher Verfaſſung.”
Die kaiſerliche Karawane beſteht aus zehn Laſtkraftwagen und
12 Perſonenautomobilen. Als ich am frühen Morgen aus meinem
Zelt henaustrat, ſah ich die Begleitmannſchaft wieder aufladen.
Kurz nach der Meſſe ſetzte ſie ſich dann auch zur Weiterfahrt nach
Deſſie in Bewegung. Ich ſah den kaiſerlichen Wagen noch lange
auf dem weißen Bande der breiten Straße dahinfahren, bis er
ſchließlich nach einer Kurve meinen Blicken entſchwand. Der
Kai=
ſer befindet ſich auf der letzten Etappe ſeiner Fahrt nach dem
nördlichen Kriegsſchauplatz, wo vielleicht
baldwich=
tige Entſcheidungen fallen werden.
Vorſtoß von General Graziani gegen Saſſa Baneh
geplank.
* Rom, 30. November. (United Preß.)
Nach aus Asmara eingelaufenen Preſſemeldungen wird
Gene=
ral Graziani demnächſt einen großangelegten Angriff auf Saſſa
Baneh einleiten, um von da aus das Webbe Schibeli=Tal
auf=
wärts gegen Cabre Darre und Dagaburrh vorzuſtoßen. Die
Abeſ=
ſinier ſollen „unter Führung ausländiſcher Offiziere” dieſe beiden
Städte mit fieberhafter Anſtrengung ſtark befeſtigt haben, um dem
befürchteten italieniſchen Angriff beſſer Widerſtand leiſten zu
könnem. Gleichzeitig verſuchen die Abeſſinier — ſo verlautet
wei=
ter — die durch den italieniſchen Luftangriff auf Dagaburrb
ent=
ſtandenen Schäden wieder zu beſeitigen. Mittlerweile ſtrömen —
wie die Preſſemeldungen weiter beſagen — Scharen abeſſiniſcher
Prieſter, Frauen und Kinder zu den italieniſchen Linien, um dort
Schutz zu ſuchen.
Ras Seyum in Makalle eingerät
EP. Addis Abeba, 30. NoM
Nach einem unbeſtätigten Gerücht ſoll Ras Seyum
Spitze ſtarker abeſſiniſcher Streitkräfte in Makalle eingen
Von zuſtändiger Seite wird erklärt, daß keinerlei offiz
formationen über größere Veränderungen an der
vorliegen.
Ras Getatſchu, der bisher die in der Kaffa=Proviuz
mengezogenen Streitkräfte befehligte, iſt zum Oberbef
der Auſſa=Provinz ernannt worden. Seine Hauptaufga9
die Säuberung der Provinz von den zu den Italieng
gelaufenen Danakil=Kriegern ſein. Dieſe Ueberläufer verd
den Abeſſiniern anſcheinend ſehr viel Sorge, da ſie A
läufer irregulärer italieniſcher Streitkräfte angeſehen
Ikaliener kündigen Bombardierung
von dſchidſchiga an.
EP. Dſchibuti, 30. Nond
Nach einer Meldung aus Harrar haben italieniſchen
über Dſchidſchiga Flugblätter abgeworfen, in denen di
bevölkerung aufgefordert wird, die Stadt zu verlaſſen,
naher Zukunft bombardiert werden würde. Die in Dic
lebenden indiſchen Händler, ſowie zahlreiche Angehn
unter engliſchem Schutz ſtehenden Somali=Stämme flüch
Hargeifa in Britiſch Somaliland. Die von Dſchidſchil
Hargeiſo führende Karawanenſtraße iſt von Flüchtling
füllt. In Dſchidſchiga ſind alle Geſchäfte und Bazare ge
Die ſtarke Beſatzung der Stadt iſt außerhalb in getarnt
ben untergebracht.
der 59. amliche ikalieniſche Heeresberit
DNB. Rom, 30. Non
Die amtliche Mitteilung Nr. 59 des italieniſchen Prord
miniſteriums enthält folgenden Heeresbericht:
„Marſchall Badoglio drahtet: An der Front des 1.
korps nimmt die Säuberungsaktion in der
ſchaft Oumbrata ihren Fortgang. Das Eingeborenen
korps ſetzt ſeine Aktion im Tembien=Gebiet fort. Eine ur
lonnen iſt am Weſtrand des Geba=Fluſſes mit abeſſiniſchen
neten zuſammengeſtoßen, die zehn Tote auf dem Gelände
An der Somali=Front haben ſich bei unſeren u
Behörden in Calaffo in der Zone des Schaweli=Stam
Häuptlinge, Notabeln und Krieger der Ogaden Abdallo
moge und Gelimes gemeldet, ihre Unterwerfung angezeigt
ihre Teilnahme an der Aktion gegen die Regierung vo
Abeba gebeten. Ein Flugzeuggeſchwader der Somali=Fr
von dem neuen Flughafen in Gorahai aufgeſ
iſt, hat von neuem die Befeſtigungen von Dagabur mit
belegt und konnte dabei auch eine Autokolonne vernichten
An der Eritrea=Front hat die Luftwaffe diel
Aufklärungstätigkeit ſüdlich unſerer vorderſten Linien fo
Die innerpolikiſche Kriſe in Griechenlarz
EP. Athen, 30. Noven
Der Führer der Unioniſten=Partei, Demertzis,
König mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauſt
erklärte, er hoffe ſein Kabinett am Samstag morgen 1
können. Es handele ſich nur um ein vorläufiges Kabing
einzige Aufgabe die Unterzeichnung des Erlaſſes
Amneſtie für alle politiſchen Gefangenen ſein werde
dann unverzüglich Neuwahlen vorzunehmen habe.
In politiſchen Kreiſen verlautet, das Kabinett
werde die Unterſtützung des ehemaligen Miniſterpil
Tſaldaris und des Generals Metaxas finden.
Der Kampf zwiſchen König Georg und den Anhäud
Generals Kondylis verſchärft ſich von Tag zu Tag. Wr
die Royaliſten ſich in offener Auflehnung gegen den K0
ſie wieder auf den Thron geſetzt haben, befinden, wer
Ausdehnung der Amneſtie auch auf Venizelos und die
Führer der Aufſtandsbewegung mißbilligen, zeigen ſich
blikaner ſehr befriedigt über die Feſtigkeit, die der Köri
Amneſtiefrage an den Tag legt. Kriegsminiſter Papagos!
König mitgeteilt, daß die Offiziere des griechiſchen Sel
Wiedereinſtellung der in die Aufſtandsbewegung ve
Offiziere ablehnen, falls dieſe amneftiert würden.
* Erinnerungen
an Siegmund von Hausegger.
Das Sinfoniekonzert des Landestheaters, in dem Siegmund
von Hausegger Lifzts Fauſt=Sinfonie dirigieren wird, löſt in
mir Erinnerungen aus, die zu den wertvollſten und
entſcheiden=
ſten meiner Studienjahre gehören. In den vier letzten Jahren
vor dem Krieg leitete der Meiſter außer den Philharmoniſchen
Konzerten in Hamburg die Sinfoniekonzerte des
Blüthner=
orcheſters in Berlin. Dieſer Klangkörper kämpfte damals um ſeine
Anerkennung neben dem Berliner Opernorcheſter und den
Phil=
harmonikern, und glaubte ſie ſich am erſten durch die
Hausegger=
konzerte erringen zu können. In der Philharmonie leitete Nikiſch
die großen Sinfoniekonzerte, im Opernhaus Richard Strauß,
und es war für Hausegger keine kleine Aufgabe, neben dieſen
Größen zu beſtehen. Aber ſeine ſtarke muſikaliſche Eigenart und
die überlegene Geiſtigkeit ſeiner Dirigentenleiſtungen ſchufen ihm
bald einen ſtarken und auserleſenen Anhang. Schon durch ſeinen
Vater Friedrich von Hausegger, den bedeutenden Muſikäſthetiker,
dem Vorkämpfer für Wagner und Gegner von Hanslick war
unſer Künſtler der Kunſt Liſzts und Wagners zugeführt
wor=
den, durch die Ehe mit Hertha Ritter, der feinſinnigen Sängerin,
die ſich ſtark für Hugo Wolf einſetzte, und deren Vater Alexander
Ritter Studiengenoſſe Bülows, Schüler Liſzts und Freund
Wagners war, wurde dieſe künſtleriſche Richtung noch verſtärkt.
Und ſo war es für Hausegger geradezu eine Miſſion, in Berlin
in ſeinen Konzerten für eine Kunſtrichtung einzutreten, die bis
dahin ſtark vernachläſſigt worden war. Solange Joſeph Jogchim
Direktor der Hochſchule für Muſik war, durfte dort der Name
Wagner kaum genannt werden, Felix Weingartner hatte in den
Opernkonzerten hauptſächlich klaſſiſche und romantiſche Kunſt der
Richtung Schumann und Brahms gepflegt, Nikiſch war
viel=
ſeitiger, nahm aber Rückſicht auf die genannte in Berlin
herr=
ſchende Geſchmacksrichtung, und Richard Strauß hatte Mühe
genug, ſein eigenes Schaffen zum Teil gegen den Willen des
Publikums durchzuſetzen.
Da machte es ſich Hausegger zur Aufgabe, das ſinfoniſche
Schaffen Liſzts, Bruckners und anderer in Berlin weniger zu
Worte kommender Komponiſten zu Gehör zu bringen. Und in
den gengnnten Jahren, in denen ich alle ſeine Konzerte beſuchte,
auch faſt immer ſchon in den Hauptproben zugegen war, lernte
ich die meiſten Brucknerſinfonien, Liſzts Fauſtſinfonie, Wagners
Siegfriedidyll durch ihn in einer Art und Weiſe kennen, die
immer gerade das Weſentliche der Werke ſcharf herauszuheben
verſtand und ihren beſonderen Reiz in der Miſchung ſtarken,
impulſiven Temperamentes mit klarer, überlegener, gewiſſer=
maßen philoſophiſch geſchulter Geſtaltungskraft hatte. Der Kampf
um die Geltung war anfangs ſchwer, und ich erinnere mich noch
des halb traurigen, halb ironiſchen Blickes bei einem Auftreten
aufs Podium in nur halb gefülltem Saal. Dann aber wuchs die
Beſucherzahl ſtändig, und beſonders die Bruckneraufführungen
waren Ereigniſſe im Berliner Konzertleben. An ihnen waren
wir Studenten innerlich ſtark beteiligt, weil unſer geiſtiger
Führer, Hermann Kretzſchmar, ſich der Brucknerſchen Kunſt
gegen=
über ſehr zurückhaltend zeigte, und wenn wir unter Hauseggers
Leitung eine Sinfonie in Hauptprobe und Konzert gehört hatten,
dann gab es nach dem Konzert noch endloſe leidenſchaftliche
Debatten, die manchmal bis zum anderen Morgen dauerten,
in=
dem wir uns ſtndenlang gegenſeitig nach Hauſe begleiteten.
Damals hörte ich Liſzts Fauſtſinfonie durch Hausegger zum
erſten Mal, und außerdem blieben mir noch zwei Aufführungen
beſonders deutlich im Gedächtnis haften das Konzert im
Januar 1913, wenige Tage nachdem der Meiſter ſeine Gattin
verloren hatte, und die Wiedergabe von Beethovens 9. Sinfonie,
die auf beſonderes Bitten zahlreicher Verehrer ſtattfand. Sehr
charakteriſtiſch iſt Hauseggers eckige Zeichengebung, er gehört
keineswegs zu den eleganten, faſt graziöſen Dirigenten wie etwa
Weingartner. Aber das Ringende, durch Schwierigkeiten und
geiſtige Tiefen Durchdringende ſeiner Natur kennzeichnet ſich
eben auch in der körperlichen Bewegung beim Dirigieren. Durfte
ich auch Siegmund von Hausegger nie perſönlich kennen lernen,
ſo iſt es mir, als kenne ich ihn ebenſo genau wie viele meiner
Lehrer, unter denen ich jahrelang gearbeitet habe. So ſtark
wirkte ſeine Perſönlichkeit beim Dirigieren wie auch aus ſeinen
Friedrich Noack.
eigenen Kompoſitionen.
Philipp Otko Runge
und das romankiſche Problem.
Zur Wiederkehr des 125. Todestages am 2. Dezember.
Von Ernſt v. Niebelſchütz.
Der am 2. Dezember 1810 zu Hamburg geſtorbene Maler
Philipp Otto Runge gehört zu den feſſelndſten Erſcheinungen
der deutſchen Kunſt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Kein
Zu=
fall, daß die drei letzten Generationen deutſcher Malerei ſich zu
ihm hingezogen fühlten und Elemente in ihm entdeckten, die
ihnen zur Rechtfertigung dienen konnten. Die Impreſſioniſten
ſahen in Runge einen Vorläufer, weil ſeine Farben= und
Licht=
theorie mit der ihrigen übereinzuſtimmen ſchien. Seine
inner=
liche Naturanſchauung ließ ihn als einen früheren Verkünder der
expreſſioniſtiſchen Lehre vom Primat des Gefühls erſcheinen, und
wenn wir bemerken, daß die Kunſt dieſes Niederdeutſt
heute noch eine unverminderte Anziehungskraft ausii
anzunehmen, daß ſie Werte enthält, die mit dem Str
Sachlichkeit in Einklang zu bringen ſind.
Runges Leiſtung ſteht in keinem rechten Verhältnis
hochfliegenden Plänen. Sein Hauptwerk, die „Vier Tag‟
iſt in den Anfängen ſtecken geblieben. Auch ſonſt viel
tariſches. Eine erſtaunlich tiefſinnige Farbenlehre ohne
keit der Nutzanwendung; als Fazit ein Muſeumsſaa
Hamburger Kunſthalle) mit etwa einem Dutzend aus!
Gemälde und einige Mappen mit Zeichnungen. Dazw
paar Gedichte, ſo ſchön, daß ſie von Novalis ſein könnt,
deutſche Märchen, viele Briefe voller Hoffnungen und En
am Ende ſchleichende Krankheit und ein früher Tod, dil
Großem beſtimmtes Leben mit anſcheinend empörend
loſigkeit zerbricht.
Alſo ein deutſches Künſtlerſchickſal? Hier: ein ur
licher Menſch, dort: die Welt, die nichts Ungewöhnliche
In der Tat iſt der Fall Runge ſo gedeutet worden, 1.
etwas gar zu einfach. Es hieße die Tragik im Leben
verbilligen, wollte man ſie nur auf äußere Gegentn
zurückführen. Jede Würdigung hat von der Tatſach
gehen, daß keiner ſeiner Mitſtrebenden, den einzigen
ausgenommen, es mit dem Ideal der Romantik ſo
nommen hat wie dieſer pommerſche Kaufmannsſohn. F
die Gefallſucht und der Hang, ſich ſelbſt zu belügen,
romantiſchen Rauſchzuſtand ſo leicht begleiten. Sein A2/1
ein ruhig brennendes Feuer, eine „grenzenloſe Reizbe‟
Gemüts”, aber auch ein tiefer ſittlicher Ernſt, der nitl
reines oder Halbes duldete und mit faſt pedantiſcher Eſ
keit gepaart war. In den Dresdner Akademiejahren
lernte er Tieck kennen, mit deſſen Hilfe er den Bruch!
klaſſiziſtiſchen Grundprinzipien Goethes vollzog und
die Bekanntſchaft mit den myſtiſchen Schriften Jakob
vermittelte. Böhmes „Androgyne”, d. h. der Glaube
urſprüngliche Geſchlechtseinheit in Adam, deſſen Fall 20
jung des ideal Zufammengehörigen herbeigeführt hab
in Nunges kosmiſchem Denken der Schlüſſel zum Weltgeſ
Wie Mann und Weib in Adams Traum, ſo ſind auf
Luzifers Gott und Natur auseinandergetreten. Aufg
romantiſchen Geiſtes iſt es, durch Wiedervereinigung P
geſtörte Harmonie wiederherzuſtellen.
Das „ewig, ewig Sehnen” iſt ein Lieblingsausdruck
ſeine Kunſt iſt ihm Gottesdienſt, das Schön=Malen der AE
ihr ungeiſtiger Handwerksbetrieb eine Verſündigng
Prieſtertum des romantiſchen Künſtlers. Man würde
raſend erklären, ſagt er einmal, wenn die Leute wüßtel
Kunſt nenne. Ausdruck dieſer myſtiſchen Naturaufft.
ſeine Farbentheorie, die zwiſchen den beiden äußerſie
e Sport als Brücke zwiſchen den Völkern
Reichsſporkführer von Tſchammer=Oſten in Paris. — Beſuch bei Miniſterpräſidenk Laval.
1. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Olympia 1936
der Sranzöſiſch=Deutſchen Geſellſchaft.
EP. Paris, 30. November.
Miniſter für körperliche Erziehung, Laffont, gab am
u Ehren des gegenwärtig in Paris weilenden
Reichs=
wis von Tſchammer und Oſten ein Frühſtück, an dem
ſm deutſchen Botſchafter Köſter der
Kriegsmarinemini=
hi in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des franzöſiſchen
lardes, der Vorſitzende des Franzöſiſchen Komitees für
horſchen Spiele, Maſſard, und die Vertreter zahlreicher
Wände teilnahmen.
reitag abend veranſtaltete das kürzlich gegründete
Co=
hnce=Allemagne ein Diner zu Ehren des
Reichsſport=
nd der Vorſtandsmitglieder der Berliner Deutſch=Fran=
„öeſellſchaft, von Stauß und von Arnim. Unter den zahl=
Feilnehmern bemerkte man den deutſchen Botſchafter
hit dem geſamten Botſchaftsperſonal, den Vorſitzenden
Etes France=Allemagne, Major lHopital, als Vertreter
höſiſchen Kriegsteilnehmer die Abgeordneten Scapini und
mBotſchafter Noulens, den General Detroyat, den
frühe=
ſisſekretär von Raumer, Profeſſor Grimm und den
Or=
hder Berliner Olympiade, Dr. Diem.
ſor d Hopital begrüßte die deutſchen Gäſte und gab
ftiedigung darüber Ausdruck, daß die erſte öffentliche
Ang des für die deutſch=franzöſiſche Annäherung
arbei=
uen Comités unter das Zeichen des Sports geſtellt
wor=
er ſo viel zur Beſſerung der Beziehungen zwiſchen den
ölkern beitragen könne.
„Reichsſportführer von Tſchammer und
ſegriff das Wort zu einem längeren Vortrag über die
lag des Sportes in Deutſchland und die Olympiſchen
/6. Auch er betonte, daß der Sport eine Brücke zwiſchen
ſrr ſchlage und zur Erhaltung des Friedens beitrage.
einem kurzen Schlußwort des Vorſitzenden des franzö=
Fmitees für die Olympiſchen Spiele, Maſſard, wurde
ſo, von dem man für die zukünftige Ausgeſtaltung der
ſinzöſiſchen Beziehungen glückliche Auswirkungen
erhof=
mit der Vorführung von zwei Werbefilmen für die
Olympiade abgeſchloſſen.
iterpräſident Laval empfing am Samstag vormittag den
btführer von Tſchammer und Oſten, der am Freitag mit
gleitung im Olympia=Flugzeug in Paris eingetroffen
Reichsſportführer wurde Laval von dem deutſchen Bot=
Paris, Köſter, vorgeſtellt.
kürzlich in London gegründete Anglo=German Fellowſhip,
ßles iſt, die Freundſchaft zwiſchen dem deutſchen und dem
Volk zu fördern und zu vertiefen, fand ſich im
Dorcheſter=
ihrer Gründungsveranſtaltung zuſammen. Eine Reihe
E engliſcher Politiker und führende Mitglieder der deut=
Ellſchaft in London hatten der Einladung Folge geleiſtet.
der Reichspreſſetag in Köln.
DNB. Köln, 30. November.
Feichspreſſetag in Köln wurde am Samstag vormittag
Fyroßen Vertretertagung im altehrwürdigen Gürzenich
In dem hiſtoriſchen Feſtſaal hatten ſich außer den
hrn des Kleinen Führerrates des Reichsverbandes der
Preſſe, den Leitern der Landesverbände und der
ein=
ſchausſchüſſe, die bereits an der Arbeitstagung am
Frei=
nommen hatten, zahlreiche weitere Mitglieder des
„andes aus allen Teilen des Reiches eingefunden.
ikleiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Grup=
RWeiß, eröffnete die Tagung mit Begrüßungsworten
ſweſenden Ehrengäſte. Nach der offiziellen Begrüßung
Perbürgermeiſter Dr. Rieſen, dem Willkommengruß
zſs des Landesverbandes Mittelrhein im RDP.
Haupt=
iſr Dr. Winkelnkemper, überbrachte
Reichspreſſechef Dr. Dietrich
Ahen Preſſe die Grüße der Nationalſozialiſtiſchen
Par=
der Y/Tie Arbeit des deutſchen Journalismus mit größter
Emkeit verfolge und in allen ihren Gliederungen ſeinem
Arvorragendes Intereſſe entgegenbringe. In drei Punkten
W. Dietrich die Grundlinien der nationalen Preſſe der
An den Schluß ſeiner Ausführungen ſetzte Dr. Dietrich das
Wort Bismarcks: „Ich kann aus einem richtigen Redakteur
leich=
ter einen Staatsſekretär des Aeußern und Innern machen, als
aus einem Dutzend Geheimräten einen gewandten leitenden
Redakteur.‟ Die Schriftleiter im nationalſozialiſtiſchen Staate
ſeien berufen, dieſes Gleichnis mit höchſtem Leben zu erfüllen.
Hierauf ergriff der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen
Preſſe, Hauptmann a. D. Weiß, das Wort zu einer
grundſätz=
lichen Rede.
Im Laufe der Tagung gab der Leiter des RDP. folgende
Erklärung ab: „Ich bin vom Präſidenten der
Reichspreſſekam=
mer, Reichsleiter Amann, ermächtigt, bekanntzugeben, daß die
Reichspreſſekammer im Einvernehmen mit dem
Reichsminiſte=
rium für Volksaufklärung und Propaganda im Frühjahr 1936
zum erſten Male eine große Kundgebung der geſamten deutſchen
Preſſe veranſtalten wird. An dieſer Kundgebung, die ſich auf
mehrere Tage erſtrecken ſoll, werden ſich alle der
Reichspreſſe=
kammer angeſchloſſenen Verbände beteiligen. Auf dieſer großen
gemeinſchaftlichen preſſepolitiſchen Kundgebung werden der
Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und der
Präſident der Reichspreſſekammer das Wort ergreifen. Dieſer
beabſichtigte große „Tag der Deutſchen Preſſe”, der
jähr=
lich wiederholt werden wird, ſoll eine Kündgebung der
ge=
ſchloſſenen Standesgemeinſchaft aller für die Preſſe tätigen
deut=
ſchen Menſchen darſtellen."
Den Höhepunkt der Reichspreſſetagung bildete am Samstag
nachmittag eine preſſepolitiſche Kundgebung, in deren
Mittelpunkt eine Anſprache des Reichsminiſters für
Volksaufklä=
rung und Propaganda, Dr. Goebbels, ſtand.
Monaksausweis über die Einnahmen und Ausgaben
des Landes Heſſen.
Stand Ende September 1935 des Rechnungsjahres 1935.
A. Ordentlicher Haushalt (Beträge in 1000 RM.) I.
Ein=
nahmen: 1. Steuern: a) Reichsſteuern 17661 (Jahresſoll
40 638), b) Landesſteuern 15 0822 (27 620). Davon ab:
Ueber=
weiſungen an Gemeinden (Gemeindeverbände) 3 112 (16 904).
Verbleiben 29 631 (51354). — 2. Ueberſchüſſe der
Be=
triebe 76392 (12312). Davon ab: Zuſchüſſe an Betriebe 3 590
(6947). Verbleiben 4 049 (5 365). — 3. Sonſtige
Einnah=
men: a) Rechtspflege (einſchl. Strafvollzug — (—), b)
Schul=
weſen, Wiſſenſchaft und Kunſt, Kirche 899 (8034), c) Uebrige
Landesverwaltung 90592 (22 672). — Einnahmen
ins=
geſamt 43 638 (87 425) (abzügl. der Steuerüberweiſungen an
Gemeinden uſw. und der Zuſchüſſe an Betriebe).
II. Ausgaben: 1. Allgemeine (innere) Verwaltung (einſchl.
Polizei) 4119 (12495), 2. Rechtspflege (einſchl. Strafvollzug)
— (—), 3. Verkehrsweſen (Straßen, Wege, Waſſerſtraßen uſw.)
1 (60), 4. Schulweſen, Wiſſenſchaft und Kunſt, Kirche 11 194
(31085), 5. Soziale Maßnahmen und Geſundheitsweſen 2024
(8762), 6. Wohnungsweſen 299 (2771), 7. Schuldendienſt 2 665
(4849), 8. Ruhegehälter (ſoweit im Haushalt zentral
nachge=
wieſen) 8266 (12296), 9. Sonſtige Ausgaben 13 228: (11 107).
Ausgaben insgeſamt: 41 796 (87 425).
B. Außerordentlicher Haushalt (Beträge in 1000 RM.)
I. Einnahmen: Insgeſamt 1440 (7 159), (darunter: Anleihen
6 578). — II. Ausgaben: 1. Landeskultur= und
landwirtſchaft=
liches Siedlungsweſen 71 (3 610), 2. Verkehrsweſen (Straßen,
Wege, Waſſerſtraßen uſw.) 8 (28), 3. Wertſchaffende
Arbeits=
loſenfürſorge — (—), 4. Wohnungsweſen — (—), 5. Sonſtige
Ausgaben der Hoheitsverwaltungen 1046 (2348), 6. Zuſchüſſe
und Neuinveſtierungen für Betriebe und beim Vermögen 315
(1173). Ausgaben insgeſamt: 1 440 (7 159).
Erläuterungen für den Monatsausweis: Der vorſtehende
Monatsausweis ſtellt den Abſchluß der erſten Hälfte des
Haus=
haltsjahres dar. Wie der Vergleich der Einnahme= und
Aus=
gabeſummen im ordentlichen Teil zeigt, war es ſeither möglich,
die laufenden Zahlungsverpflichtungen des Landes mit
laufen=
den Einnahmen abzudecken. Wenn daraus ſich natürlich noch
kein ſicheres Urteil über das Ergebnis des Rechnungsjahres
ſelbſt ableiten läßt, ſo kann aber doch jetzt ſchon geſagt werden,
daß berechtigte Hoffnung beſteht, auch dieſes Jahr, wie ſeine
beiden Vorgänger, in Einnahme und Ausgabe auszugleichen.
Nach Abzug der Einbehaltungen für den Uebergang der
Rechtspflege auf das Reich von monatlich 443 093 RM.
* In Einnahme und Ausgabe iſt ein Betrag von insgeſamt
8 505 000 RM. an umgeſchuldeten Rückſtänden der Gemeinden
enthalten, der zu verrechnen war.
Nr. 330 — Seite 3
Wer wird Reichsbürger?
Reichsminiſter Dr. Frick zum Begriff des jüdiſchen
Miſchlings.
DNB. Berlin, 1. Dezember.
Das Reichsbürgergeſetz und das Blutſchutzgeſetz ſowie die dazu
ergangenen Ausführungsverordnungen verfolgen nicht, wie
Reichs=
miniſter Dr. Frick im neueſten Heft der Deutſchen Juriſten=
Zeitung vom 1. Dezember 1935 ausführlich darlegt, den Zweck, die
Angehörigen der jüdiſchen Raſſe nur um ihrer Raſſezugehörigkeit
willen ſchlechter zu ſtellen. Die Lebensmöglichkeit ſoll den Juden
in Deutſchland nicht abgeſchnitten werden. Das deutſche Schickſal
aber geſtaltet in Zukunft lediglich das deutſche Volk.
Das Reichsbürgergeſetz unterſcheidet zwiſchen dem „
Staats=
angehörigen” und dem „Reichsbürger”. Heute iſt die
äußere Zugehörigkeit zum deutſchen Staatsverband für den Beſitz
der ſtaatsbürgerlichen Rechte und für die Heranziehung zu den
ſtaatsbürgerlichen Pflichten nicht mehr ausſchlaggebend. Der
Be=
griff der Staatsangehörigkeit dient vielmehr in erſter Linie der
Abgrenzung des Deutſchen vom Ausländer und vom Staatenloſen.
Reichsbürger iſt demgegenüber nur der
Staatsangehö=
rige, dem der Vollbeſitz der politiſchen Rechte und Pflichten
zu=
ſteht. Grundſätzlich kann niemand Reichsbürger werden, der nicht
deutſchen oder artverwandten Blutes (deutſchblütig) iſt; ferner
aber muß er durch ſein Verhalten den Willen und die Eignung
zum Dienſt am deutſchen Volke bekunden. Da die Deutſchblütigkeit
eine Vorausſetzung des Reichsbürgerrechtes bildet, kann kein Jude
Reichsbürger werden. Dasſelbe aber gilt auch für die
Angehöri=
gen anderer Raſſen, deren Blut dem deutſchen Blut nicht
artver=
wandt iſt, z. B. für Zigeuner und Neger.
Das deutſche Blut bildet keine eigene Raſſe. Das deutſche
Volk ſetzt ſich vielmehr aus Angehörigen verſchiedener Raſſen
zu=
ſammen. Allen dieſen Raſſen aber iſt eigentümlich, daß ihr Blut
ſich miteinander verträgt und eine Blutmiſchung — anders wie
beim nicht artverwandten Blur — keine Hemmungen und
Span=
nungen auslöſt. Dem deutſchen Blut kann daher unbedenklich auch
das Blut derjenigen Völker gleichgeſtellt werden, deren raſſiſche
Zuſammenſetzung der deutſchen verwandt iſt. Das iſt durchweg bei
den geſchloſſen in Europa ſiedelnden Völkern der Fall. Das
art=
verwandte Blut wird mit dem deutſchen nach jeder Richtung hin
gleich behandelt. Reichsbürger können daher auch die Angehörigen
der in Deutſchland wohnenden Minderheiten, z. B. Polen, Dänen
uſw. werden.
Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des
Reichsbürgerbriefes erworben. Die Vorausſetzungen für
den Erwerb im einzelnen werden noch feſtgelegt werden. Es muß
aber jetzt bereits hervorgehoben werden, daß entgegen anders
lautenden Gerüchten nicht daran gedacht iſt, die
Ver=
leihung des Reichsbürgerrechtes etwa nur auf die
Mit=
glieder der NSDAP., alſo einen Bruchteil der deutſchen
Staatsangehörigen, zu beſchränken. Es iſt vielmehr in
Aus=
ſicht genommen, die große Maſſe des deutſchen Volkes zu
Reichs=
bürgern zu machen. Ausnahmen werden nur bei ſolchen Perſonen,
die ſich gegen Reich oder Volk vergehen, die zu Zuchthausſtrafen
verurteilt ſind, oder in ähnlichen Fällen gemacht werden.
Die endgültige Verleihung des Reichsbürgerrechtes wird noch
gerqume Zeit auf ſich warten laſſen müſſen, da ſie von der
Erledi=
gung einer umfangreichen Verwaltungsarbeit abhängig iſt.
Anſchließend erörtert Reichsminiſter Dr. Frick noch einmal
den Begriff „Jude”, wie er ſich aus den neuen geſetzlichen
Vor=
ſchriften ergibt, um dann fortzufahren:
Auch der Begriff, des jüdiſchen Miſchlings iſt
mit allgemein gültiger Wirkung feſtgelegt worden. Dabei wurde
davon ausgegangen, daß Perſonen, die drei volljüdiſche
Groß=
elternteile beſitzen, unbedenklich als Juden betrachtet werden
kön=
nen, da ſie ihrer Blutzuſammenſetzung nach überwiegend zum
Judentum tendieren. Auf der anderen Seite müſſen Perſonen mit
nur geringfügigem jüdiſchen Bluteinſchlag als Deutſche behandelt
werden. Miſchlinge ſind danach diejenigen Perſonen, die von
einem oder von zwei der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteilen
abſtammen. Bei der Beurteilung, ob jemand Jude oder Miſchling
iſt, iſt grundſätzlich ſeine Blutzuſammenſetzung maßgebend. Dabei
wird auf die Raſſe der Großeltern abgeſtellt. Sind dieſe nicht
voll=
jüdiſch, befinden ſich aber unter ihren Vorfahren einzelne Perſonen
jüdiſcher Raſſe, ſo kommen dieſe bei der Beurteilung der
Raſſen=
zugehörigkeit nicht in Betracht. Im Intereſſe einer
Beweiserleich=
terung iſt beſtimmt, daß ein Großelternteil ohne weiteres als
volljüdiſch gilt, wenn er der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft
an=
gehört hat; ein Gegenbeweis iſt dabei
ausge=
ſchloſſen.
Die Miſchlinge erfahren grundſätzlich eine beſondere
Be=
handlung. Da ſie nicht Juden ſind, können ſie nicht den Tiden, da
ſie nicht Deutſche ſind, können ſie nicht den Deutſchen gleichgeſtellt
werden. Sie haben daher zwar grundſätzlich die Möglichkeit, das
Reichsbürgerrecht zu erwerben, wie ſchon die Ausdehnung des
vor=
läufigen Reichsbürgerrechtes auf die Miſchlinge dartut. Dagegen
Schwarz — Licht und Finſternis — eine Skala reiner
bufſtellt, die neben ihrem optiſchen noch einen klanglich=
Sinn haben, von denen etwa Blau=Rot=Gelb die Drei=
Aſymboliſieren. Daß ſeine Kunſt unter dieſer Belaſtung
Arien gelitten hat, iſt nicht zu bezweifeln. Die „vier
en” wären auch ohne Krankheit und Tod Fragment
A weil der Romantiker ſich Aufgaben ſtellte, die dem
uerreichbar waren. Was monumental gedacht war —
Täumte von 24 Fuß Höhe für jedes Bild — blieb
Uhrle Arabeske.
FPdoch lebte in dieſem glühenden Menſchen etwas ganz
ciſches: ein Wille zur Selbſtbegrenzung. Eine innere
Rvarnte ihn, ein Prinzip auf die Spitze zu treiben, das,
ſtanr der Wirklichkeit zu korrigieren, zu frivoler
Spiele=
nſeeliſcher Erkrankung führen müſſe. Er wurde weder
9 noch ging er nach Rom. Ein bürgerlicher Beruf be=
Eim ſo wenig Zwang, daß er eine Zeitlang im
Handels=
es Bruders mitarbeitete. Er iſt überzeugt, „daß der
Arr ſein Innerſtes einer bürgerlichen Exiſtenz und Arbeit
Heil niemand es aushält, in beſtändiger Anſpannung zu
n dieſer Seelenſtimmung ſind die großen Gruppen=
Eder Jahre 1805—10 entſtanden: die Hülſenbeckſchen
s Elternbild und „Wir drei” — Bildniſſe, die in
Rnalliſchen Schärfe und plaſtiſchen Formkraft menſchlich
IAieriſch Höhepunkte der deutſchen Frühromantik bilden.
Mnd aber iſt es doch, daß gerade im Porträt, wo ſchon
ell den Künſtler zu ſachlicher Arbeit und formaler
Be=
t zwingt, Runge zum Ueberwinder ſeiner romantiſchen
Mage wurde: daß ihm hingegen in den Allegorien und
Szenen, trotz großer Schönheiten im einzelnen, die
berzeugungskraft fehlt. Sie leiden an dem „Geiſt der
oder, wie die „Tageszeiten” an der Ueberfülle ſym=
WBeziehungen, die in der Sinnenkunſt der Malerei der
Unſchauung ſo leicht hinderlich iſt.
eiſpielhaft romantiſches Schickſal. Genauer: das
Schick=
der Romantik zutiefſt in ſich erlebt, doch weiß, daß
nnie verzehrt; der das eine wie das andere, das ganze,
(fühl und die höchſte begriffliche Klarheit, der Gott
Alt in einem Brennpunkt vereinigen will, aber nur in
IStunden es über ſich gewinnt, den Kompromißweg des
un zu gehen.
Keinigung der Freunde des humaniſliſchen
Gymnaſiums.
Unſerem geſtrigen Bericht über den Vortragsabend von
chuchhardt im Ludwig=Georgs=Gymnaſium wieſen wir
die Anſprache des Vorſitzenden der Vereinigung hin,
nannten als ſolchen aber irrtümlicherweiſe Herrn
Oberſtudien=
direktor Dr. Malzan, während in Wirklichkeit Herr Direktor
Dr.=Ing. H. Pfotenhauer den Vorſitz dieſer Vereinigung
führt. Aus ſeiner einleitenden Anſprache ſei bei dieſer
Gelegen=
heit noch auf einen Punkt hingewieſen, der ſicher allgemein
in=
tereſſieren wird, auf die Mitteilung des eigenartigen und ſchönen
Symbols, durch das bei den Olympiſchen Spielen des kommenden
Jahres die lebendige Beziehung unſerer Gegenwart zur Antike
betont werden wird. Nach deutſchem Vorſchlag wird das
olym=
piſche Feuer dort, wo einſt der Zeustempel ſtand, entzündet und
von dort durch den Peloponnes, Theſſalien, Mazedonien, die
Donau entlang durch 3000 Staffelläufer bis in die Hauptſtadt
des Deutſchen Reiches getragen werden. — Uebrigens bereitet
die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums
eine beſondere Veranſtaltung vor, in deren Mittelpunkt der
Ge=
danke Olympia ſtehen wird.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Samstag, den 30. November.
„Was ihr woll”.
Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Unter einem in weichen, blauſchimmernden Farben
gehalte=
nen Himmel erhebt ſich die Küſte von Illyrien: eine
ita=
lieniſche Landſchaft mit Pinien und Cypreſſen, mit Villen,
Caſtello und Turm.
Vor dieſem dauernden Hintergrund deuten leichte, heitere
Kuliſſen den wechſelnden Schauplatz an Ein bis zur halben
Höhe der Bühne geſpannter, leuchtender Vorhang ermöglicht den
raſchen Wechſel des Schauplatzes und erhält durch die nie in
Dunkelheit verſinkende Beleuchtung die frohe, angeregte
Stimmung.
So haben ſich Paul Riedy als Spielleiter und Max
Fritzſche als Maler einen überaus geſchickten Rahmen für
Shakeſpeares „Dreikönigsabend” geſchaffen. Die
romantiſch=
phantaſtiſchen Liebesſzenen der italieniſchen Renaiſſance, von
dem Dichter einer italieniſchen Erzählung entnommen,
ver=
ſchmolzen mit dem altengliſchen Falſtaff=Humor zu einem
ent=
zückenden Spiel. Humperdincks feine, flüſſige Muſik, von Heinz
Hoeglauer geſchmackvoll geleitet, verſtärkte den lyriſchen
Zauber, der durch einige Proben ſich noch ſteigern ließe.
Mit der Handlung teilen ſich auch die Spieler in zwei
Gruppen. Dem anmutigen Liebesſpiel gibt Gräfin Olivia
Mit=
telpunkt und Haltung. Ruth Trumpp war in grün=roſa Seide
eine bildhaft ſchöne Erſcheinung der italieniſchen Renaiſſance
und ſpielte die Gräfin mit liebenswürdigem Charme.
Maria, ihre Gefährtin, iſt das Urbild des munteren, zu
tauſend Scherzen aufgelegten Kammerkätzchens. Elli Halls
„Maria” war dralles, ſprühendes Leben. In köſtlicher
Heiter=
keit leitete ſie das Ränkeſpiel gegen Malvolior famos umgaukelte
ſie den biederen Junker Tobias, um ihn als Gatten einzufangen.
Kein ruhiger, unbelebter Augenblick. Echteſter Shakeſpeare!
Für die Rolle der „Viola” hat Darmſtadt drei
Vertreterin=
nen: Hildegard Wahry, für die ſie eine ſchöne
Begabungs=
probe ſein dürfte. Ilſe Knochenhauer, die ſie bei den
Heidelberger Feſtſpielen abwechſelnd mit Angela Salloker ſpielte,
und Edith Schultze=Weſtrum, die ſie geſtern gab. Man
kann ſich vorſtellen, daß jede der drei Künſtlerinnen ihr eine
andere ſtarke Seite abgewinnt. E. Schultze=Weſtrum beſitzt wohl
die größte Bühnen=Erfahrung in dem dramatiſchen Kleeblatt.
Ihre Viola ſtand klar und ſicher auf der Bühne. Sie war luſtig,
burſchikos, leicht ſpitzbübiſch; ſie betonte in Viola den
männ=
lichen Ceſſario. Doch auch die Rückwandlung zur Geliebten des
Herzogs — Emil Lohkamp — war durch die klare Anlage
der Rolle durchaus glaubwürdig.
Von dem zarten Liebesſpiel hob ſich der herrliche Humor
der Falſtaff=Szenen wirkungsvoll ab. Ullrich Verden war ein
ſaftiger, trinkluſtiger Junker Tobias, Hans Magel ein köſtlich
blöder Bleichenwang.
Anton Gaugls Haushofmeiſter Malvolio; ein ſchwarzer
Zuckerhut! Ein eindrucksvoller Geck von trockener Komik. Ludwig
Linkmann ein nichtbeweglicher Narr, bei dem Shakeſpeares
kluge Worte allerdings in der Ungeſtümheit des Redeſchwalles
untergehen ſollten.
Eine Kürzung der ſpäteren Malvolio=Szenen käme der
Wir=
kung zu gut.
Im Ganzen aber war es ein herrlicher Abend: ſchönſter
Shakeſpeare in reiner, bezwingender Faſſung!
Lebhafter Beifall des ſtarkbeſetzten Hauſes dankte.
Eine Anmerkung: Mit Freude iſt feſtzuſtellen, daß der
Wochenſpielplan des Landestheaters entſprechend unſerer
An=
regung in ſchöne deutſche Fraktur zurückgekehrt iſt; bleibt zu
hof=
fen, daß auch der Theaterzettel recht bald ſeine häßliche Antiqua=
Haut wieder ablegt!
Vorträge für deutſche Wehrberechtigte an der Univerſität Gießen.
An der Univerſität Gießen wurde eine
Vortrags=
reihe für deutſche Wehrberechtigte zum Winterſemeſter 1935/36
eröffnet. Dieſe Neugeſtaltung und Erweiterung des
Vorleſungs=
planes wurde durch den Rektor der Univerſität Profeſſor Dr.
Pfahler veranlaßt. Die Vorträge übernahm der Kommandeur
des Gießener Infanterieregiments Oberſt Vierow. Es ſind für
das Winterſemeſter ſechs theoretiſche Vorträge und ſechs praktiſche
Vorführungen vorgeſehen. Die Vorträge behandeln nur
militä=
riſche Themata. Die praktiſchen Vorführungen übernimmt das
Infanterieregiment 36 unter Leitung des Regimentskommandeurs
Oberſt Vierow.
Seite 4 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
bleiben ſie den Beſchränkungen unterworfen, die in der bisherigen
Geſetzgebung und den Anordnungen der NSDAP. und ihrer
Glie=
derungen ausgeſprochen ſind. Ihnen iſt daher auch in Zukunft
weder der Zugang zum Beamtentum und verſchiedenen anderen
Berufen eröffnet, noch können ſie Mitglied der NSDAP. oder
ihrer Gliederungen ſein. In wirtſchaftlicher Hinſicht ſind ſie
da=
gegen den deutſchblütigen Perſonen vollſtändig gleichgeſtellt.
So=
weit ferner durch Anordnungen von Organiſationen der
verſchie=
denſten Art einſchließlich der der NSDAP. angeſchloſſenen
Ver=
bände Miſchlinge von der Zugehörigkeit zu dieſen Organiſationen
ausgeſchloſſen ſind, fallen dieſe Anordnungen am 1. Januar 1936
weg, wenn ſie nicht von dem Reichsminiſter des Innern im
Ein=
vernehmen mit dem Stellvertreter des Führers zugelaſſen werden.
Im übrigen mußte dafür Sorge getragen werden, die Miſchlinge
als eine zwiſchen den Raſſen ſtehende Miſchraſſe möglichſt bald
zum Verſchwinden zu bringen. Dies iſt einmal dadurch erreicht,
daß man die überwiegend zum Judentum tendierenden Miſchlinge
dem Judentum zugeſchlagen hat. Es iſt auf der anderen Seite
da=
durch erreicht, daß man den Miſchlingen mit zwei volljüdiſchen
Großeltern die Eheſchließung mit deutſchblütigen Perſonen nur
mit Genehmigung geſtattet. Untereinander bleibt ihne
ſchließung zwar erlaubt; nach den Erfahrungen der meic
Wiſſenſchaft iſt jedoch bei einer Verbindung von
untereinander nur mit einer geringen
Nachkommenſch=
nen, wenn beide Teile je zur Hälfte dieſelbe Blutszuſan
aufweiſen. Den Miſchlingen mit nur einem jüdiſchen 0
teil wird dagegen durch die ohne weiteres zuläſſige Ehf
mit deutſchblütigen Perſonen das Aufgehen im Deu,
leichtert. Um dies nicht zu verzögern, iſt ihnen die Eh
untereinander verboten.
K
Un E em
Uas Spezlalhaus Jungmann Wk. war schon
immer eine bevorzugte Einkaufsstätte. Aber in
den letzten Jahren nahm es einen größeren
Auf-
schwung wie je zuvor. Von Monat zu Monat, ja
von Tag zu Tag wuchs die Zahl seiner Kunden.
Diese Tatsache brachte einige Schwierigkelten
mit sich:
Die Räume unseres Geschäftes waren dem täglich
mehr und mehr verstärkten Andrang nicht mehr
gewachsen.
In fast jeder Abtellung zeigten sich dle gleichen
Folgen:
Platzmangel durch verringerte
Auslegemöglich-
keit für die Ware und Zusammendrängen vieler
Kunden auf engem Raum.
Erst die endgültlge Vergrößerung schafft hlerfür
radikale Abhilfe.
Auch die Lichtverhältnisse sind in unseren neuen
Verkaufsräumen günstiger.
Das Licht hat ungehindert Zutritt, so daß dle
Be-
urtellung von Farben leicht ist.
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PPM
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Und so wird in Zukunft lede einzelne Abteil
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[ ← ][ ][ → ] g, 1. Dezember 1935
Fder Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 1. Dezember 1935
Der ſchönſte Monak des Jahres.
die erſten Tannenbäume in die Stadt angefahren
wer=
a Bäckerläden die Lebkuchen ſich turmen, bewacht von
ärtigen Nikolaus, und die Schaufenſter täglich mehr
denden Gaben glitzern und blenden, dann iſt der Dezem=
Chriſtmonat, der Julmond, gekommen. Fragt man die
arin iſt dieſer letzte Monat des Jahres auch der ſchönſte.
Das Chriſtfeſt mit ſeinen Geſchenken, das Feſt der Liebe,
,geweihten Nächte, die behaglichen Tage „zwiſchen den
mo ſchließt mit Silveſter, das man je nach Anlage mehr
dder ausgelaſſen feiern mag.
ſſo ventswochen bilden die feierliche Treppe zu dem Weih=
Am 6. Dezember kommt St. Nikolaus zu den böſen
ſund braven Mädchen. Dann beginnt das heimliche Ein=
Vorbereiten, das für die, denen „Geben ſeliger iſt
zmen” meiſt mehr Freude iſt, als die Vollendung. Da
it eine Schublade abgeſchloſſen, in der es
verheißungs=
ſelt. Bis es endlich ſoweit iſt und der Lichterbaum
er=
die alten Weiſen klingen und die Glocken Chriſti
Ge=
ſünden.
dann gar noch Schnee fällt, dann iſt wahre deutſche
Dann kann die Jugend rodeln und die noch nicht Alten
Fackelſchein mit den Brettern über das weiße Pulver
und feiern nächtliche Sonnenwende nach der Väter
ſluf dem Lande gibts abends viel luſtiges Leben in den
vichten Spinnſtuben.
den Bauern iſt der Dezember der Beginn der
ſen Ruhezeit, ſoweit man beim Bauersmann überhaupt
reden kann. Das letzte Feld wird umgepflügt und man
m, wenn die Scholle jetzt anfängt durchzufrieren. Dem
v wetter wird nach den Bauernregeln beſondere Bedeutung
Dezember Schnee und Froſt, verheißt viel Korn und
Dezember mild mit Regen, dann hat das nächſte Jahr
ſegen. — Grüne Weihnachten, weiße Oſtern. — Wenn
der erſten Dezemberwoche kam, hält ſie ſicher vier Wochen
s Weihnachten gelind, im Januar die Kält beginnt.
mocer!
epplsſhzelkelchabendmahl in der Pauluskirche. Es ſei noch
ein=
hu hingewieſen, daß am heutigen 1. Advent, wie
alljähr=
dnittags um 6 Uhr in der Pauluskirche das heilige
I mit Einzelkelch gefeiert wird. Es handelt ſich
Herkommen der Gemeinde nicht um einen Gottesdienſt,
die Abendmahlsfeier anſchließt, ſondern der
Gottes=
bſt wird als Abendmahlsfeier mit Anſprache begangen.
ſigen dazu ſind von 5.30 Uhr ab in der Sakriſtei erbeten.
ſauenhilfe der Johannesgemeinde. Wir weiſen unſere
er und Freunde auch an dieſer Stelle noch einmal auf
ragsabend hin, der morgen, Montag, den 2. Dezember,
unſerem Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26, ſtattfinden
Pfarrer Weiß aus der Petrusgemeinde wird zu uns
ber „Warum eigentlich Guſtav=Adolfs=Ar=
Der Vortrag wird durch Lichtbilder bereichert werden.
ſd ſoll ſchließen mit einer kurzen Adventsandacht.
Rahmen der Vortragsreihe über Gegenwartsfragen aus
WWirtſchaft ſpricht am Freitag, 6. Dezember, in der Aula
mn=Wolfgang=Goethe=Univerſität in Frankfurt a. M. der
ſretär des Reichsverkehrsminiſteriums, Geheimrat Guſtav
,über „Außenhandel und Verkehr‟. Die Volksgenoſſen,
um Samstag noch keine Eintrittskarte brieflich
zuge=
ſulten haben, können ſich eine ſolche bei der
Induſtrie=
delskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet,
hurt a. M., Börſe, Zimmer 310, und bei den
angeſchloſ=
ſimern Bingen, Darmſtadt, Friedberg. Fulda. Hanau,
öhr=Grenzhauſen, Gießen, Limburg, Mainz, Offenbach,
Wiesbaden und Worms abholen.
enſpielplan des Heſiſchen Landeskheakers.
GROSSES HAUS.
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Hauptmiete D.
8. Vorſtellung. In neuer Einſtudierung und
Aus=
ſtattung: „Die Boheme‟. Oper von Giac. Puccini.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. 3. Miet=Konzert.
3. Sinfonie=Konzert. Gaſtdirigent: Siegmund von
Hauſegger.
Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete
A. 9. Vorſtellung. „Othello”. Oper von Giuſeppe
Verdi.
Anfang 20.00. Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete
B 8. Vorſtellung. „Die Pfingſtorgel” Eine
baye=
riſche Moritat von Alois Johannes Lippl.
KLEINES HAUS.
Dez.
Anfang 19.30. Ende 22 15 Uhr.
5. Vorſtellung. „Was ihr wollt”.
Zuſatzmiete II.
Anfang 20.15, Ende nach 22.00 Uhr. Außer Miete.
Dez. Die Medau=Gruppe zeigt deutſche Gymnaſtik.
Anfang 20.00, Ende 22.45 Uhr. Zuſatzmiete V.
Vorſtellung. „Was ihr wollt”. Luſtſpiel von
William Shakeſpeare.
In Worms
z. 4. Gaſtſpiel: „Der fliegende Holländer”
„bereitung:
„Eyelbert Humperdinck: „Die Königskinder”.
ſGuann Strauß: „Die Fledermaus”
Eſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Maters geht heute abend zum erſten Male Puccinis Oper
oheme” in neuer Inſzenierung (Hofmüller=Riedl)
Ar muſikaliſchen Leitung von Dr. Werner Bitter in
Im Kleinen Haus wird Shakeſpeares Luſtſpiel „Was
lt” in der geſtern zum erſten Male gegebenen Neu=
Ung wiederholt. — Morgen abend findet im Großen
s Landestheaters das 3. Sinfoniekonzert der
Amit Siegmund v. Hausegger als Gaſtdirigenten ſtatt; die
olge bringt Anton Bruckners nachgelaſſene Ouvertüre
und die Fauſt=Sinfonie von Liſzt. — Im Kleinen
At die „Medau”=Gruppe (Berlin) eine einmalige
Aag ihrer „Deutſchen Gymnaſtik”. Sie ſtammt aus einer
Rnieſten Gymnaſtik=Schulen Berlins, deren Leiter Heinr.
2t, und ihre Arbeitsweiſe gliedert ſich der allgemeinen
gomnaſtiſchen Bewegung ein, die ihre bis ins erſte
unſeres Jahrhunderts zurückreichende Erziehungs= und
mlsarbeit erſt vor kurzem programmatiſch zu einer in
Andſätzen einheitlichen „Deutſchen Gymnaſtik” zuſammen=
Weſen und Sinn der „Deutſchen Gymnaſtik”, wie ſie
ich Medau lehrt, iſt Entwicklung und Uebung von
Be=
nn und Bewegungsfähigkeit des deutſchen Menſchen —
Aslinn und Bewegungsfähigkeit ſind von grundlegender
für die Entwicklung des Menſchen, für das Volksleben
ſie Kultur.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Kunſtwerk des Monals
im Heſſiſchen Landesmuſeum.
Für den Dezember den Weihnachtsmonat, lag es nahe ein
Kunſtwerk herauszuſtellen, in welchem das Thema der
Weih=
nachtsgeſchichte anklingt. Das Heſſiſche Landesmuſeum wählte
den kleinen Friedberger Altar, aus welchem wir unſeren Leſern
hier denjenigen Ausſchnitt im Bilde vorführen, der dieſe Wahl
veranlaßte: es iſt der Ausſchnitt, der die Geburt Chriſti darſtellt.
Ehe wir näher darauf eingehen, wollen wir etwas über den
Altar als Ganzes vorausſchicken: es iſt alſo — wie ſchon geſagt —
der ſogenannte „Kleine Friedberger Altar” aus der
Liebfrauen=
kirche in Friedberg, ein Werk aus dem 3. Jahrzehnt des 15.
Jahr=
hunderts. Der Maler ſtammt wohl aus dem Kreis des Großen
Friedberger Altars, war vielleicht ein Geſelle in der Werkſtatt,
aus der jener hervorging. Der Altar, den wir hier vor uns
haben, iſt ein Schreinaltar, deſſen Flügel eine Figur aus dem
14. Jahrhundert umſchließen: eine Madonna mit dem Kinde, die
unter vorſpringender Bedachung mit Sternenhimmelbemalung
thront und eine ſehr ſchöne alte Faſſung aufweiſt. Der Flügel
links vom Beſchauer zeigt in farbenfroher, naiver und kräftiger
Photo=Buchhandlung Waitz, Eliſabethenſtraße.
Darſtellung die Szenen der Verkündigung, der Heimſuchung und
der Darſtellung im Tempel. Der rechte Flügel zeigt die Flucht
nach Aegypten und eine kleine Landſchaft mit der Verkündigung
an die Hirten, bei der ſich der Maler nicht genug tun kann im
Erſinnen und Darſtellen kleiner Einzelheiten; ein Widder aus
der Herde hat ſich mit den Vorderbeinen am Stamm eines
Bau=
mes aufgerichtet und knabbert das Laub der unteren Zweige an,
ein kleiner Hund ſteht mit weit heraushängender roter Zunge da,
ein Hirt ſucht mit der Gebärde eines Schwerhörigen kein Wort
der himmliſchen Botſchaft zu verlieren.
Und dann das eigentliche Weihnachtsbild! Wir dürfen dem
Maler all ſeine naive Ungeſchicklichkeit, mit der er etwa an die
Darſtellung des menſchlichen Körpers und der Tiere, an die
Klä=
rung der räumlichen Verhältniſſe herangeht, nicht übelnehmen,
dürfen ihm ſolche Anachronismen wie den am Gürtel des hl.
Joſef hängenden Roſenkranz nicht ſchulmeiſterlich nachrechnen.
Wir können ihm auch einfach nicht böſe ſein, allein ſchon wegen
der friſchen Empfindung, die das ganze Bild verrät, wegen der
Herzlichkeit, mit der der Maler ſich in das Thema verſenkt hat. —
Da liegt das Jeſuskind auf einer ſchön geflochtenen Matte unter
einem Strohdach; der Maler hat das Dach an einer Ecke
vor=
ſörglich ein wenig abgedeckt, damit nur ja der Schein des
Weih=
nachtsſternes ungehindert voll auf ſein Lager fallen könne! Ein
rührend ſteifes Oechslein und Eſelein ſind auch da. Die Mutter
Maria kniet, in kräftig grünem Obergewand, ganz in Anbetung
verſunken. Am meiſten aber hat den Maler anſcheinend der hl.
Joſef intereſſiert: der hockt, in rotem Gewand, rechts im
Vorder=
grund, ein beſorgter Hausvater, um den herum allerlei
Haus=
gerät ſteht, und der eben jetzt damit beſchäftigt iſt, dem Kind
ſeinen Brei zu kochen. Ueber einen Kohlentopf hält er an langem
Stiel das Kochgefäß, in dem er kräftig mit einem Löffel rührt.
Wir müſſen dieſem Heiligen Joſef und ſeinem Schöpfer, dem
un=
bekannten Maler, gut ſein; beide ſind ſie ein wenig derb, beide
haben ſie nicht gerade den tieferen Sinn der Weihnachtsſzene, die
Großartigkeit des Augenblicks begriffen, beide halten ſich mehr
an das Irdiſch=Nächſte, — aber das ergreifen ſie dann auch mit
der ganzen urſprünglichen Kraft und Herzlichkeit ihrer ein=
A. H.
fachen Seele.
Das Mikolausfeſt des Deutſchen Roken Kreuzes.
Nun ſind ſie wieder da, die großen Plakate mit dem Roten
Kreuz, und verkünden, daß am Samstag, 7. Dezember
das diesjährige Nikolausfeſt zum Beſten des Roten Kreuzes
ſtatt=
findet. Im Städt. Saalbau bereitet man große Dinge vor, und
pünktlich abends 7 Uhr beginnt das Feſt für Kinder und
Er=
wachſene.
Für den erſten Teil des Abends hat Frl. Annemarie
Born=
gäſſer mit vielen Darmſtädter Kindern ein reizendes
Kindermär=
chen geſtaltet, das ſie „Der Schneekönigin Erwachen” nennt und in
dem Sterne, Schneeflocken, Zwerge, Eiszapfen und
Wurzelweib=
chen zuſammen mit dem Mond in buntem Tanzſpiel die
Schnee=
königin erwecken. Das wird die richtige Stimmung geben für den
jubelnden Empfang des guten, alten Nikolaus, der ſich für dieſes
Jahr beſonders nette Verslein erdacht und ſeinen Sack mit echten
Nürnberger Rotkreuz=Lebkuchen gefüllt hat. Stolz werden die
Kleinen dann wieder zu ihren Plätzen zurückkehren und brav und
geſpannt, ſo wie der Nikolaus ihnen befohlen, dem lauſchen, was
nun auf der Bühne folgt.
Im zweiten Teil führt die Städtiſche Akademie für Tonkunſt,
die ſich in anerkennenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt hat,
für Darmſtadt zum erſten Male „Die Maienkönigin” von Gluck
auf. Dankbar ſei feſtgeſtellt, daß Herr Heiurich Kuhn und Herr
Kapellmeiſter Hoeglauer vom Heſſiſchen Landestheater dieſes
Schäferſpiel einſtudiert haben und Schüler und Schülerinnen der
Akademie ſeit Wochen zum Gelingen des Werkes ihre ganzen
Kräfte einſetzen. Iſt ſo für klein und groß durch wertvolle
künſt=
leriſche Aufführungen Sorge getragen, ſo wird das ſich
an=
ſchließende geſellige Zuſammenſein noch durch manche
Ueber=
raſchung gewürzt werden. Für Speiſe und Trank iſt in
gewohn=
ter Weiſe beſtens geſorgt, und die Kapelle Schlupp wird im
großen Saal mit flotten Tanzweiſen aufwarten. Oben aber im
kleinen Saal das mäg ſich jeder ſelbſt anſehen. Das iſt eben
eine der Ueberraſchungen, die nicht verraten werden dürfen.
Nr. 330 — Seite 5
Aufkakk zum Sammeltag der Beamken u. Handwerker
In den frühen Nachmittagsſtunden belebten ſich geſtern
plötz=
lich die Straßen mit den Sammlern der Beamtenſchaft und des
Handwerks. Ueberall leuchteten die roten Büchſen auf und
klap=
perten ſchon bald luſtig, denn der Verkauf der ſchmucken Abzeichen
ſetzte gleich lebhaft ein. Kurz nachdem die erſten Sammler in den
Straßen erſchienen waren, ſah man ſchon auf vielen
Mantelauf=
ſchlägen die farbigen Steine aus Oberſtein=Idar blitzen. — Auf
dem Adolf=Hitler=Platz hatte ein Spielmannszug und das
Muſik=
korps der Landespolizeigruppe Darmſtadt unter Leitung von
Obermuſikmeiſter Buslau Aufſtellung genommen, der es ſich
nicht hatte nehmen laſſen, mit ſeiner ſchneidigen Kapelle
anläß=
lich des Tages der Handwerker und Beamten zu muſizieren.
Abends ſah man in allen Lokalen der Stadt die Führerſchaft des
Handwerks und der Beamten, die im Dienſt des Winterhilfswerks
für unſere notleidenden Volksgenoſſen ſammelten.
Die Landespolizei=Gruppe Darmſtadt im Dienſte
der Winkerhilſe.
Wie in den vergangenen Jahren ſtellt ſich auch dieſes Jahr
die Landespolizei in den Dienſt des Winterhilfswerks. Mit allen
ihr möglichen Mitteln unterſtützt ſie das Beſtreben, den armen
und weniger bemittelten Volksgenoſſen über die harte Zeit des
Winters hinwegzuhelfen. Bei der Brotſammlung wurden faſt
die geſamten Geſpanne der Landespolizei zur Verfügung geſtellt.
Jeder Angehörige der Landespolizei gibt monatlich außer ſeinem
laufenden Beitrag zur Winterhilfe von ſeinem ohnehin nicht hoch
bemeſſenen Einkommen ſein Scherflein zur Speiſung armer
Kin=
der. Faſt zu jeder Winterhilfsveranſtaltung wurde das
Muſik=
korps der Landespolizeigruppe Darmſtadt zur Verfügung geſtellt.
Am Sonntag, den 8. Dezember, abends 20 Uhr, tritt die
Landespolizeigruppe Darmſtadt mit einer eigenen Veranſtaltung
im Saalbau vor die Oeffentlichkeit. Um jedem Einzelnen den
Beſuch der Veranſtaltung zu ermöglichen, werden die
Eintritts=
preiſe niedrig gehalten. Da der geſamte Ertrag dem
Winter=
hilfswerk zur Verfügung geſtellt wird, iſt es wünſchenswert, daß
die Darmſtädter Bevölkerung recht zahlreich den Saalbau an
die=
ſem Tage aufſucht, um das Winterhilfswerk zu unterſtützen und
auch die Verbundenheit mit ihrer Landespolizei zu zeigen.
Heuke Kameradſchaftsabende der Beamkenſchaft
und des Handwerks!
Wir verweiſen nochmals auf die am Sonntag, den 1.
Dezem=
ber, abends 8 (20) Uhr in folgenden Lokalen ſtattfindenden
Kameradſchaftsabende der Beamtenſchaft und des Handwerks:
Woogsturnhalle, Rummelbräu, Motorhaus, Krone. Wir laden
zu dieſen Kameradſchaftsabenden mit Tanz die geſamte
Bevöl=
kerung Darmſtadts herzlichſt ein.
Kreishandwerkerſchaft Darmſtadt — Amt für Beamte.
Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk.
Eröffnung der Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand
Heute, Sonntag, nachmittag 17 Uhr, wird in den Räumen
des Landesmuſeums die Weihnachtsſchau der ſchaffenden Hand,
der bildenden Kunſt, des Kunſtgewerbes und des bäuerlichen
Kunſthandwerks feierlich eröffnet. Der Landſchaftsbund
Volks=
tum und Heimat, Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen und die
Kreisdienſtſtelle Darmſtadt der NS.=Kulturgemeinde, laden alle
Darmſtädter Volksgenoſſen dazu ein.
Das gewohnte Bild dieſer Weihnachtsſchau iſt in dieſem
Jahre ganz beſonders reich und ſchön geſtaltet. Jeder Beſucher
wird ſeine Freude haben an den Bildern aus unſerer engeren
Heimat, an den Plaſtiken, an den Schöpfungen der
Kunſtgewerb=
ler, beſonders aber an den Erzeugniſſen des bäuerlichen
Kunſt=
handwerks. In einer Anzahl von Räumen werden
Zimmerein=
richtungen gezeigt, die aus deutſchen Hölzern hergeſtellt ſind.
Unſere Künſtler hatten ſo reichlich Werke ihres Schaffens
einge=
ſchickt, daß es ſchwierig war, aus der Vielzahl der angenommenen
Werke nachträglich noch die auszuwählen, die in dem zur
Ver=
fügung ſtehenden Raum untergebracht werden konnten.
Die feierliche Eröffnung wird durch Pg. Miniſterialrat
Ringshauſen vorgenommen werden. Die Feier erhält ihren
muſikaliſchen Rahmen durch die Darbietungen folgender Werke:
Largo con expreſſione (Beethoven). Aus dem Trio Op. 1 Nr. 2.
Vier ernſte Geſänge (Brahms). Klaviervortrag „Aus meinem
Tagebuch” (Reger). Drei Weihnachtslieder (Cornelius). Andante
un poco moſſo (Schubert). Aus dem Trio Op. 99.
Frau Maria Maſer=Schilling (Geſang) und Otfried Nies
(Violine) Hans Andrä (Cello) werden unter der Geſamtleitung
Kapellmeiſter Hans Hoeglauers und deſſen Begleitung am Flügel
dieſe Werke zu Gehör bringen.
Beamte und Handwerker werden an dieſem Nachmittag im
Landesmuſeum für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes
ſammeln. Der Beſuch der Ausſtellung iſt frei. Mit der
Weih=
nachtsſchau iſt wieder eine Verloſung verbunden, deren Erlös
reſtlos zum Erwerb von Kunſtwerken verwendet wird. Auf jedes
Los fällt ein Gewinn.
— Erweiterungsbau Ph. Jungmann. Zu ihren
Verkaufsräu=
men am Ludwigsplatz hat die Firma Jungmann (Teppiche,
Gar=
dinen, Tapeten und Linoleum) durch weſentliche Vergrößerung
und Uebernahme der ehemaligen Geſchäftsräume der Firma
Gebr. Neu Verkaufsmöglichkeiten geſchaffen, die allen modernen
Anforderungen gerecht werden.
— Hausmuſik der Viktoriaſchule. Auf vielſeitigen Wunſch
werden die beiden vom Muſiklehrer der Anſtalt einſtudierten
Hauskomödien nochmals aufgeführt, und zwar nächſten
Dienstag, abends 8 Uhr, wieder in der Turnhalle der Schule.
zeigk am 1. Dezember eure ſoziale
Tatbereit=
ſchaft. Volksgenoſſen, ſpendek an dieſem Tag!
Herrn Schreinermeiſter Georg Kreiſel 3.,
Spachbrük=
ken, zu ſeinem 87. Geburtstag, den er bei voller Geſundheit
fei=
ern konnte.
Frau Jakob Weicker Wwe., Margarete, geb. Fleckenſtein,
in Roßdorf, zu ihrem 70. Geburtstag.
Zum 40jährigen Dienſtjubiläum Herrn Konrad
Wedel, Lokomotivführer in Worms, ein geborener Ober=
Ram=
ſtädter. Davon verbrachte er allein 37 Jahre auf der Lokomotive.
Seite 6 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. Dezen
Aus der NSDAP.
Arbeitsdank, Mitgliedſchaft 6 — Schloßgarten.
Am Mittwoch, den 4. Dezember 1935, findet pünktlich um
20,15 Uhr bei Gaſtwirt Baltes, Liebfrauenſtr. 37 (Ecke
Arheilger=
ſtraße), ein Mitgliedſchaftsabend der Mitgliedſchaft 6 ſtatt.
Er=
ſcheinen der Arbeitsdankkameraden iſt Pflicht. Ehemalige
Arbeits=
dienſtkameraden ſind eingeladen.
Betr.: Lebensmittelopferring (Pfundſammlung).
In der Zeit von Montag, den 2. Dezember, bis einſchließlich
Donnerstag, den 5. Dezember 1935, werden in ſämtlichen
Orts=
gruppen des Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die
Na=
turalbeiträge des Lebensmittelopferringes (Pfundſammlung)
ein=
gezogen. Die Mitglieder werden gebeten, den Beitrag zur
Ab=
holung bereitzuhalten.
B8 die deutſcheArbeitsfront
2
U
Achtung! Orts= und Betriebswarte. Die ſäumigen Orts= und
Betriebswarte werden an die umgehende Einreichung
nachſtehen=
der Meldungen erinnert: 1. Perſonalfragebogen ſämtlicher
Amts=
warte: 2. Wirtſchaftliche Betreuung (Reiſen, Wandern. Urlaub).
Die Orts= und Betriebswarte ſorgen dafür, daß die noch
aus=
ſtehenden Meldungen bzw. Fragebogen nunmehr unverzüglich bei
der Kreisdienſtſtelle eingereicht werden.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Volksmiete! Gruppe I: 3. Vorſtellung am Freitag, den 6.
De=
zember, im Kl. Haus: „Gärtnerin aus Liebe.” — Gruppe II:
3. Vorſtellung am Donnerstag, den 5. Dezember, im Kl. Haus:
„Waffenſchmied.” — Nachſtehende Ortsgruppen kommen für
die vorſtehenden Vorſtellungen in Frage; Rheintor—Maintor,
Beſſungen, Gervinus, Schloßgarten, Eberſtadt, Ober=Ramſtadt.
Nieder=Ramſtadt, OH. I., Mitte. Goebel, Roeder, Städt. Betriebe,
RAW. I, Fliegerlandesgruppe. Die einzelnen Mieter holen
ihre Karte jeweils auf der für ſie beſtimmten Ortsgruppe ab.
KdF.=Sportprogramm des Tages.
Heute Sonntag. finden ſtatt: Hallen=Tennis für
Män=
ner und Frauen, Städt. Feſthalle von 10.30—12 Uhr.
Achtung! Neue Skitrockenkurſe! Wir nehmen noch
Anmel=
dungen entgegen: Skitrocken, für Männer, Frauen,
Jugend=
liche. Skier und Skiſtöcke werden koſtenlos geſtellt. Kurſus
be=
ginnt: Donnerstag, den 5. 12. 35, Turnhalle, Soderſtr. 30, von
20—22 Uhr. Auskunft und Anmeldung beim Sportamtsſtützpunkt,
Bismarckſtraße 19, Ruf 2683.
Hausmuſikſeier in der Goetheſchule.
Die Feier in der Goetheſchule verzichtete auf
Chordarbietun=
gen und Gemeinſchaftsmuſizieren und brachte nur Hausmuſik,
vor=
getragen von recht guten Kräften. Dadurch war die Gemeinde
der Zuhörenden verhältnismäßig klein, aber ſie wurden umſo
mehr von dem Wert des Gebotenen überzeugt und dem Gedanken
der Hausmuſik gewonnen. Dies geſchah ſchon durch die
ſympathi=
ſchen Einleitungsworte von Rektor Blumöhr, der von
Hoel=
ſchers Bild des Flöte blaſenden Knaben und von Menzels
Flöten=
konzert ausging und warm über das ſeeliſche Erleben beim
Selbſt=
muſizieren ſprach. Nach ihm führte Lehrer Reinhardt, in
einem kurzen Vortrag in das Weſen der Hausmuſik ein, ſprach
über ihr Daniederliegen in der vergangenen Periode und
berei=
tete auf die Werke der geſchickt zuſammengeſtellten Vortragsfolge
vor. An Kammermuſikwerken hörten wir die ſchöne E=Dur
Vio=
linſonate von Händel, das Klaviertrio in C=Dur von Haydn, zwei
Kreislerbearbeitungen von Muſikſtücken des 18. Jahrhunderts,
dazwiſchen erlang als Klavierſolo der Cis=Moll=Walzer von
Chopin. Heini Berg ſpielte die Violine mit reifer Technik und
warmem Vortrag. Sowohl als Soloſpieler wie auch als der
Führende im Trio erwies er ſich als guter Muſiker, dem der Dienſt
am Kunſtwerk Herzensſache iſt. Ernſt Staudt ſpielte die
Cello=
ſtimme des Haydntrios, die von dem Celliſten viel Entſagung
verlangt, da er faſt nie an der melodiſchen Entwicklung Teil hat.
Aber er wirkte äußerſt tonrein, mit ſehr gutem Strich ohne alle
Nebengeräuſche. Am meiſten hatte Liſelotte Hermanns zu
tun, und ſie konnte ihr ſehr klares und muſikaliſches Spiel am
beſten beim Walzer von Chopin zeigen, der virtuos und
über=
legen zu Gehör kam. Auch das Trio von Haydn ſtellt hohe
An=
forderungen, da bei dem durchſichtigen Satz jede Kleinigkeit zu
hören iſt. Liſelotte Hermanns erwies ſich auch hier als recht gute,
zuverläſſige und hochmuſikaliſche Pianiſtin und, führte mit dem
gleichen Gelingen alle Begleitung der inſtrumentalen und
geſang=
lichen Soli durch.
Dazwiſchen ſang Edith Reinhardt, die Enkelin des
un=
vergeßlichen Geſangspädagogen Müller=Söllner, mit ſympathiſcher,
wohlgebildeter Sopranſtimme eine Gruppe Schubert=Lieder und
einige Arien von Mozart. Die vielſeitige Ausdrucksfähigkeit
wurde durch die Lieder „Lachen und Weinen”, durch die faſt noch
im Mozartſtil gehaltene „Paſtorella”, durch „Heiß mich nicht
reden”, das wir im Vortrag rhythmiſch zu frei fanden, und die
leidenſchaftlich und beſonders klangſchön geſungene „Raſtloſe
Liebe” erwieſen. Beſonders ſchön klang die bekannte italieniſche
Arie aus Mozarts „I1 xe pastore” mit dem Violinſolo. Bei den
beiden Arien aus der „Entführung” wurde die Sängerin ſowohl
dem innigen Vortrag und der pirtuoſen Koloratur der Conſtanze=
Arie „Ach ich liebte, war ſo glucklich”, wie der Leichtigkeit gerecht.
mit der Blondchens „Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln” bei dem
großen Umfange bis aufs hohe e hinauf geſungen werden muß.
Alle Darbietungen fanden lebhaften und wohlverdienten Bei=
P. N.
fall.
Chatlie=Rivel-Gaſtſpiel im Orpheum.
Ein großer Erfolg!
Das erſte Auftreten der Familie Charlie Rivel geſtern abend
im Orpheum geſtaltete ſich für alle Freunde der Varietékunſt zu
einem großen Ereignis — ein Programm, wie wir es bisher ganz
ſelten im Orpheum geſehen haben! Lachſalven über Lachſalven
dröhnten durchs Haus und langanhaltender Beifall dankte den
Künſtlern. Im Mittelpunkt ſtand die weltberühmte Clown=
Num=
mer. Wir bauen eine Brücke”, die, trotzdem nur ganz wenig Zeit
zur Verfügung ſtand, ſie mit den neuen Partnern einzuüben,
mindeſtens ebenſo wirkungsvoll geblieben iſt wie ſeither. Eine
Höchſtleiſtung an Humor, die Charlie, Pauli u. Alfredino hier boten.
Ebenſo ausgezeichnet war die Traveznummer mit Charlie und den
beiden Cudanos. Die größte Ueberraſchung des Abends aber:
Charlies Kinder in entzückenden Tanzdarbietungen. Eine Reihe
guter Varietenummern vervollſtändigten das hervorragende Pro=
Dr. G.
gramm, auf das wir morgen näher zurückkommen.
— Orpheum. Heute zwei Vorſtellungen! Das große
Char=
lie=Rivels=Programm gelangt heute, Sonntag.
zwei=
mal zur Darbietung; nachmittags 4 Uhr und abends 8.15
Uhr. In beiden Vorſtellungen ungekürzter Spielplan!
Preußiſch=Süddeutſche Staatslotterie. Die Ziehung der
3. Klaſſe der laufenden (46,/272.) Lotterie findet am 11. und 12.
Dezember 1935 ſtatt. Schluß der Erneuerung: 4.
Dezem=
ber 1935.
Weihnachtsmeſſe der NS=Frauenſcha=
Es weihnachtet! Ueberall in den Schaufenſtern kommen
weih=
nachtliche Dinge zum Vorſchein, grüne Tannenzweige zieren ſchon
vielfach die Auslagen, zu Hauſe werden die Adventskränze
ent=
zündet und man träumt ſchon von der Verwirklichung geheimer
Weihnachtswünſche. Da paßt ſo recht in dieſe
Vorweihnachtsſtim=
mung die Weihnachtsausſtellung der NS.=Frauenſchaft des Kreiſes
Darmſtadt, die geſtern vormittag im Städtiſchen Saalbau in
Ge=
genwart des Gaubeauftragten des Winterhilfswerks,
Bürgermei=
ſters Haug, des Kreisbeauftragten des Winterhilfswerks Hanſel,
der Gaufrauenſchaftsleiterin, der Kreisfrauenſchaftsleiterin der
Vertreter der Partei und des Reichsluftſchutzbundes eröffnet
wurde.
Mit friſchem Tannengrün iſt der große Saal des Städtiſchen
Saalbaus feſtlich geſchmückt, auf der Bühne iſt das Abzeichen der
NS.=Frauenſchaft angebracht, vor dem das Bild des Führers
auf=
geſtellt iſt. Eine kleine, mit viel Liebe aus einfachen Mitteln
ge=
fertigte Krippe von Frau Kunz=Finger iſt vor der Bühne
aufge=
baut und in langer Reihe ziehen ſich die Ausſtellungsſtände durch
den Saal, alle hübſch und ſinnig ausgeſchmückt, bis zu den
ent=
zückenden Knuſperhäuschen, in dem friſche Lebkuchen ausliegen.
Die Eröffnungsfeier wurde eingeleitet mit einem Muſikſtück,
das die Kapelle der Landespolizeigruppe Darmſtadt bot. Die
Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Krauth begrüßte herzlich alle
geladenen Gäſte. Die NS.=Frauenſchaft ſtellt ſich mit der
Aus=
ſtellung auch in dieſem Jahre in den Dienſt des Winterhilfswerkes,
getreu dem Grundſatz der Bewegung. Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz”, Fleißige Frauenhände haben alles gearbeitet, um den
Be=
dürftigen unſeres Volkes zu helfen. Sie ſpreche allen Helferinnen
beſonderen Dank für ihre aufopfernde Arbeit aus. Die NS.=
Frauenſchaft will mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dem großen
Werk des Führers zum Siege zu verhelfen. — Anſchließend nahm
die Gaufrauenſchaftsleiterin Weſternacher
die Eröffnung der Ausſtellung
vor. Sie betonte, daß jetzt in der Weihnachtszeit die Kinderaugen
beſonders ſtrahlen und leuchten. Und fleißige Frauenhände haben
zu Anfang der Weihnachtszeit für dieſe Meſſe gearbeitet und
be=
wußt Dinge geſchaffen, die Freude bereiten ſollen. Auf dieſer
Aus=
ſtellung ſoll Gelegenheit gegeben werden, zu ſehen, daß man auch
aus nichts oder aus wenigem wertvolle Dinge fertigen kann. Die
deutſchen Frauen reden nicht viel von dem, was ſie tun, ſie wiſſen
aber helfend einzugreifen, wo und wann es not tut. Die Abteilung
Mütterſchulung iſt der Schau angegliedert und in den oberen
Räumen untergebracht. Der Märchentante werden die Kinder mit
leuchtenden Augen zuhören, bei Kaffee und Kuchen können die
Frauen regen Gedankenaustauſch halten. — All die ausgeſtellten
* Volksmuſik ſpielt auf in der Woogskurnhalle.
Die große Woogsturnhalle reichte geſtern abend kaum
aus, um die vielen Zuhörer zu faſſen, die zum fröhlichen
Volks=
imuſikabend der Darmſtädter Turn= und
Sport=
gemeinde 1846 gekommen waren. Der Abend legte ein
erfreu=
liches Zeugnis ab von der Arbeit, die unter Bezirksdirigent
Al Doblers Leitung in der Muſik= und Geſangsabteilung der
TSG. 1846 geleiſtet wird. Daß dieſe Arbeit gewiſſenhaft und
flei=
ßig betrieben wird, das bewieſen die Exaktheit und Straffheit,
mit der die verſchiedenen Abteilungen ihre Stücke vortrugen.
Und ſicherlich macht dieſe Arbeit auch allen Ausführenden wirklich
Freude, ſonſt hätten ſie wohl nicht mit ſoviel friſchem Schwung
geſpielt! Die einzelnen Handharmonika=Abteilungen, nach Zahl
und Alter der Mitwirkenden verſchieden, wechſelten einander mit
Vorträgen von Märſchen, Tänzen, Liedern und Potpourris ab;
manche der Kompoſitionen war vom Leiter des Abends, Al
Dob=
ler, ſelbſt oder doch von ihm bearbeitet. Das Darmſtädter
Mund=
harmoniha=Quartett wirkte mit und man freute ſich, welch hübſche
Wirkungen auch mit dieſem einfachen Inſtrument erreicht
wur=
den. Auch die Möglichkeiten des Zuſammenwirkens von
Hand=
harmonika und Mundharmonika und von Männerchor und
Hand=
harmonika wurden im Laufe des Abends praktiſch vorgeführt. Daß
man es auf dieſen Volksinſtrumenten zu recht erheblichen
Fertig=
keiten bringen kann, bewieſen das Zuſammenſpiel zu zweit und zu
dritt und vor allem das Solo von Al Dobler, das reichſten
Bei=
fall fand. Auch die anderen Darbietungen, die alle durchweg
leb=
haft und ausdrucksvoll und nie allzu ſentimental vorgetragen
wur=
den, riefen immer erneuten Beifall der Zuhörer hervor.
Rundfunkgeräte
klangvoll und formschön
AE(
Bezug durch den Fachhandel
Ausſtellung des Geflügelzuchtvereins Darmſtadt.
Der Geflügelzuchtverein E. V. Darmſtadt, der im kommenden
Jahre auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken kann und ſich
be=
reits große Verdienſte um die Förderung der Geflügelzucht in
unſerer Stadt erworben hat, eröffnete geſtern nachmittag im
Saale des Reſtaurants „Bürgerhof” ſeine diesjährige Lokalſchau,
die auch den ganzen heutigen Sonntag geöffnet iſt. Gerade jetzt
kommt der Geflügelhaltung im Rahmen des
Leiſtungszucht=
gedankens große Bedeutung zu. Die deutſche Geflügelzucht
hat ſich weiterhin zur Aufgabe gemacht, den Eiermarkt durch die
Hebung des Eieranfalls im Lande von der Einfuhr ausländiſcher
Eier unabhängig zu machen.
Welch großen Wert man jetzt auf eine gute Raſſezucht legt,
zeigt deutlich die mit insgeſamt 170 Nummern Hühnern und
Tauben der verſchiedenſten Raſſen beſchickte Ausſtellung, die
durchaus überſichtlich angeordnet iſt. Es iſt eine Freude, die
ſtol=
zen Tiere zu ſehen, die auch bis auf ganz geringe Ausnahmen
mit Preiſen bedacht werden konnten. Neben den Bewertungen
„ſehr gut”, „gut” und „befriedigend” konnten ſogar eine ganze
Reihe von Ehrenpreiſen, insgeſamt 25 Zuſchlags=Ehrenpreiſe,
ver=
geben werden. Erfreulicherweiſe ſtellte zur Förderung der Zuht
auch die Stadt Darmſtadt einen Geldpreis zur Verfügung,
der in mehrere Preiſe aufgeteilt wurde.
Mit Zuſchlags=Ehrenpreiſen bzw. mit der Bewertung „ſehr
gut” wurden bedacht die Züchter Oskar Bartholomäus auf
ſchwarze Rheinländer, „weiße und ſchwarze Zwerg=Rheinländer,
Hermann Elbelt auf Sundheimer, Joſeph Förſt auf gelbe
und rebhuhnfarbige Italiener ſowie Barnevelder, Gg. Geiger4.
auf Holländer Weißhauben. Michael Hotz auf Rhodeländer, Aug.
Lehmann auf Zwerg=Rhodeländer, Adolf Mags auf
Ham=
burger Zwergſilberlack. Willi Marold auf ſchwarze und weiße
Brünner Kröpfer, Albert Pfeffer auf große helle Brahma,
dunkle Zwerg=Brahma, gelbhalſige Zwerg=Kämpfer, blaue
Pfau=
tauben und Locktauben, Philipp Steinmetz auf engliſche
Kröp=
fer, Hans Straub auf weiße Leghorn, Georg Weimar auf
Schönheitsbrieftauben, Erna Wedde auf Welſumer und
ge=
ſtreifte Plymouth=Rocks, Georg Kraus auf ſchwarze Minorka
und Ernſt Wührer auf ſchwarze Wyandottes.
Ein ſeltenes Ausſtellungsſtück iſt die Kreuzung zwiſchen einem
ſchwarzen Rheinländer Hahn und einer weißen Henne. Das
Er=
gebnis der Kreuzung ſind Tiere bei denen in der Farbe das
Weiß überwiegt, mährend das Schwarze nur vereinzelt oder
über=
haupt nicht in Erſcheinung tritt. Außerdem hat man in
anſchau=
licher Weiſe zwei Leghornſtämme gegenübergeſtellt, um zu zeigen,
wie ein ſolcher Stamm ausſehen und wie er nicht ausſehen ſoll.
Die Reineinnahmen der Ausſtellung fließen dem
Winterhilfs=
werk zu.
Volksgenoſſen!
Beachtei das heulige Tagesprogramm
der Handwerker und Beamken im Anzeigenkeil!
Sachen wurden für die Advents= und Weihnachtszei
Was gibt es, Herrlicheres, als anderen Menſchen Freu
Die NS.=Frauenſchaft hat ſich ſtets in den Dienſt der gru
in den Dienſt am Volke geſtellt. In dieſem Sinne e
Gaufrauenſchaftsleiterin die Ausſtellung.
Der Gaubeauftragte des WHW. Bürgermeiſter H d
in ſeiner Anſprache aus, daß in allen deutſchen Gaug
viel Hände am Werke ſind, um der Parole des Fül
und ſeiner Weiſung zu folgen. Unendlich viele Hände
um mitzubauen und mitzuzimmern. Der Weg bis
Führer geſetzten Ziel iſt weit, vieles liegt noch unerfül
Wir wiſſen, welche ungeheure Bürde und Laſt unſeren
Deutſchland muß ſo geſtaltet werden, daß man von
heitlichen nationalſozialiſtiſchen Volke ſprechen kann.
Generation, die nach uns kommt, kennt nur die Einig
waltigen Deutſchland, ihr wird unbekannt ſein, was u
trennt hat. Er erkannte dankbar dieſe Weihnachtsme
geleiſtete Arbeit an. Das WHW. iſt Ausdruck der ſin
tung des Volkes, iſt echtes Chriſtentum.
Bürgermeiſter Haug übermittelte die Grüße und bei
des Herrn Oberbürgermeiſters, der leider am Erſchei
dienſtlicher Abweſenheit von Darmſtadt verhindert ſei
ſeine Anſprache mit einem dreifachen Sieg=Heil unſer
Adolf Hitler, dem Mann, der dem Volke den Glaube
Idee gab. Nach dem Geſang der deutſchen Lieder ſchlo
ein Rundgang durch die Weihnachtsmeſſe
an. Wie im vorigen Jahre zeigen die einzelnen 4
Darmſtadts und die Gemeinden des Kreiſes Darmf
ſchmackvollem Aufbau ihre Arbeiten in einzelnen St
gibt es eine Menge praktiſcher Dinge, wie Pullover,
derkleidchen, daneben Gebrauchsgegenſtände, wie
Spielſchürzen und ſchließlich Zierſtücke, Sofakiſſen uſw.
ſind die Erſtlingsausſtattungen und die fertigen Baby!
dieſen Arbeiten ſieht man die Liebe und Sorgfalt an)
hergeſtellt wurden — und das Schöne iſt dabei, daß
Dinge durch Verkauf von Loſen glückliche Gewinner find
Der Reinerlös fließt dem WHW. zu.
Im Gartenſaal des Saalbaues unter einem mäc
ventskranz in hübſcher Ausſchmückung ſtehen Kaffee und
gen bereit, die Kinder unterhalten ſich köſtlich in ih
Paradies, in dem auch täglich die Märchentante ſo ſch
kann.
Es iſt ſicher zu erwarten, daß die Weihnachtsm
einſchließlich 3. Dezember bei freiem Eintritt geöffnet i
ſehr ſtarken Beſuches erfreuen wird.
Was die Lichtſpielthealer bringen!
Union=Theater: „Ich war Jack Mortime
Ein ausgezeichnet geſpielter, ſpannender deutſcher
film. Es iſt ganz merkwürdig, was da ſchließlich haff
wenn man anderthalb Stunden durch dieſen Film in
gehalten wird. Das iſt zuerſt ein faſt ſpukhaftes, bei
niſches Spiel der Hände. Ins Gigantiſche vergrößert
Hände, die dirigieren, Hände die Violine ſpielen, die
Poſaune und Trompete drücken und löſen, die Schläge
pauke ſchwingen, Hände, die läſſig oder nervös Zigaren
ſtreifen und ſchlanke nervöſe Hände, die irgend ein
Kleidungsſtück um nackte Schultern halten, Hände, die
des Autos liegen und Hände die in mühſam bekämpft
Aufruhr ſich zu Fäuſten ballen. — Um dieſes ſpukhafte
Hände, oft umrahmt nur von irritierendem Blitzen de
buchſtaben und Lampen der nächtlichen Großſtadt, bau
Szenen der Filmhandlung. Sie führen von einem
Hotel ins andere, führen in eine „ruußiſche‟ Gaſtſtätte
Chauffeurſtube und in den Salon einer ſehr vorne)
führen in dunkle Moraſt= und Waſſer=Wald=Landſcha
Polizeipräſidium. Ueberall dorthin wird der unſelige
getrieben durch ſeine jagende Angſt vor der Polizeil
obwohl er unſchuldig iſt und nur in der Kopfloſſ
Dummheit begangen hat. Bis ſeine „Flucht” endlich
findet mit dem erlöſenden Geſtändnis „Ich war Jack II
— Und dann der Dialekt des Dialogs. Er iſt ſo ſymptl
und ſo ſchüchtern verängſtigt, ſo felſenfeſt vertrauend unl
voll flüſternd aus dem Munde der aparteſten Frau desl
Das iſt Sybille Schmitz unbedingt. Aber Hil)
brand iſt nicht viel weniger apart. Und bildhübſo
pathiſch iſt Marie=Luiſe Claudius, die Braut, die
felſenfeſt von der Unſchuld ihres Fred überzeugt itl
tapfer hilft. Dieſe drei Frauen gruppieren ſich um Adoll
brück, alias Chauffeur Fred Sponer, dem Helden de
den er ungemein ſympathiſch und überzeugend verkön
ſehen wir noch einen alten Bekannten: Jochen Hauenl
kleinen Rolle und Eugen Klöpfer, der Dirigent un
Unheimlich charakteriſiert er dieſen Menſchen.
* Palaſt: Liebesträume.
Im Mittelpunkt dieſes in deutſch=ungariſcher Gen
produktion entſtandenen Films ſteht die Geſtalt des K
Franz Liſzt. Die bekannteſten ſeiner Werke geben die M Die Honel
Untermalung des Films und bilden weſentliche Mome
bau der Handlung. Obwohl der Meiſter ſelbſt zieml W/, der Darp
tergrund bleibt (Franz Herlerich ſpielt den Liſz
voll und zurückhaltend), iſt er es doch immer wiederl
ſcheidend in die Handlung eingreift. Allerdings wirn
beſonders bei ſeinem letzten Erſcheinen — ein bißchen
ex machina. Es iſt dem Regiſſeur überhaupt nicht gar Wide Uhr goh
den Eindruck des Sprunghaften in der Handlung zu
es gibt oft unvermittelte und unmotivierte Ueberei
allem iſt die Geſtalt der jungen Komteß unklar geze
glaubt es der Darſtellerin (Erika Dannhoff) ei
daß die Muſik eine ſo übermächtig treibende Kraft
Leben ſein kann. Sie wirkt wie ein überſchwänglich
der Backfiſch, der nicht recht weiß, was er eigentlich
gibt manche recht ſentimentale Szenen, die dann wield
genſatz zu Szenen von etwas übertriebener Luſtigkeit
hinterläßt der Film, der außerdem die Darſtellung
Feſtlichkeiten und ſchöne Bilder von einem ungariſche
bringt, einen etwas zwieſpältigen Eindruck.
or
Feu
Fo
d
Uhrm
— Das Union=Theater zeigt einen überaus ſpann
mit Adolf Wohlbrück, Marieluiſe Claudius, Sybils
Eugen Klöpfer und Hilde Hildebrand in „Ich war
timer”.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ein nettes, unk
Luſtſpiel in deutſcher Sprache „Es geſchah in einer 2/0
Claudette Colbert und Clark Gable.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ein Spiel um Frat)
Olga Tſchechowa, Hans Söhnker, Erika Dannhoff: „Lieb
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute, Sonntag. v
Uhr, in Erſtaufführung einen neuen herrlichen Ski
moderne Skilauf.” Kleine Matineepreiſe. Jugendliche
Reſi=Theater zeigt das Großluſtſpiel. Der Vogelhä.!
der bekannten Operette mit Wolf Albach Retty, Maria?
Lil Dagover, G. Alexander. Jugendliche haben Zutri4
2 Uhr Jugendvorſtellung „Walzerkrieg” mit Renate M3
Fritſch.
— Belida zeigt heute zum letzten Male das entzüs!
ſpiel mit Viktor de Kowa, Annemarie Sörenſen und 2
hoff: „Vielleicht war’s nur ein Traum.”
Vereins= und lokale Veranſtalungen
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Knecht Rupprecht inſerierk!
In der Zeilung warkek ein Weihnachlsmarkk.
ſe Wege führen nach Rom und viele auf den Weihnachts=
Einkaufen wollen wir alle. Wie wir kaufen, ob gut oder
ob teuer oder preiswert — das hängt zuletzt von uns
ü. von dem Weg, den wir wählen. Mancher wartet bis
aen Tag, kümmert ſich vorher um nichts und rennt am
h Abend in ein Geſchäft, um ſchnell ein Geſchenk zu kaufen.
empört, daß alles ſchon ausgeſucht und vergriffen iſt, daß
überhaupt nicht die richtige Auswahl hat und gar nicht
iet, was er ſucht. Das iſt der eine Weg. Und der iſt
ur gibt es einen anderen. Man zieht Tag für Tag los
ſou ſich die Schaufenſter an. Man geht — wie der
Volks=
agt — unter die Sehleute. Ein Weg, der nicht ſchlecht iſt,
Fühſam. Langſam nur ſchiebt ſich in der
Vorweihnachts=
h Menſchenſtrom durch die Straßen. Wahllos treibt man
aubt zu ſchieben und wird geſchoben. Wenn man Glück
det man ſchließlich, was man braucht. Aber wenn die
Feſt=
mmen, iſt man erſchöpft von der aufreibenden Jagd durch
chäfte.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 7
ſo wenn der Menſch dann wirklich irgendwo das Richtige
bn hat, mit dem er ſeine Lieben zu erfreuen gedenkt, dann
ſelleicht zufällig ſein Blick auf ein kleines Schildchen: Aus
Inſerat!” Inſerat? denkt er, Inſerat? Es hat alſo in
ſtung geſtanden? Das hätte ich ja dann bequemer haben
Da hätte ich nicht erſt durch zehn Geſchäfte zu laufen
ſo, um das Richtige zu finden, das mir nach Qualität und
Ege zuſagt. Und er beſchließt, es anders zu machen.
Esmal, nicht wahr, machen wir es gleich richtig. Das
ſngsinſerat iſt der Wegweiſer für den Käu=
und der Anzeigenteil unſerer Zeitung iſt der Fahrplan,
ien wir uns überhaupt nicht in das Gewühl des
Weih=
erkaufs ſtürzen ſollten. Niemals werden wir als
ſteuer=
ſchiff auf den Wellen des Weihnachtsverkaufes
herumtrei=
enn wir unſeren ſicheren Führer um Rat gefragt haben:
Nung, die uns jeden Tag ſo ſchön überſichtlich vor Augen
oas und wo und zu welchem Preiſe man kaufen kann.
Grunde ſind wir doch zu beneiden. Kann man es
über=
equemer haben? Morgens am Frühſtückstiſch ſitzend,
ent=
ſpir die Zeitung. Und landen nach Außen= und
Innen=
nach Lokalem und Sport bei den Zeitungsanzeigen. Die
it alle mit Tannenzweigen und Weihnachtsmännern, mit
en und Sternen und ähnlichen weihnachtlichen Dingen
So. Und nun ein Notizbuch her und einen Bleiſtift.
(dieren wir gründlich, was die einſchlägigen Fachgeſchäfte
de zu bieten haben; wir ſehen die Preiſe und können
über=
b, ob unſer Geldbeutel dazu Ja und Amen ſagt.
den Inſeratenteil der Zeitung zu leſen, ſollte man ſich
ſſanders in der Weihnachtszeit — auch wirklich Zeit neh=
Wir können, was uns gut erſcheint, ankreuzen; wir
teine Anzeige ausſchneiden oder uns das Notwendige notie=
Mortnek ann weiß man, woran man iſt. Und wir entſchließen
ſtugen gehen wir und machen Weihnachtseinkäufe. Bei
die=
r jenem Geſchäft, das uns am nächſten liegt, fangen wir
ſſt an. Aber man ſollte auch, um beim Fachmann zu
kau=
wirklich etwas Gutes zu erwerben, einen weiten Weg
euen.
Firmen ſind für den Weihnachtsverkauf gerüſtet. Und
ben ihre Angebote ſo gut und ſo preiswert wie irgend
geſtellt. Ein Blick in den Anzeigenteil Ihrer Zeitung
Ee belehren, daß hier am Platze alles geboten wird und
.
s Beſte geboten wird.
Weihnachtswerbung für das Handwerk.
Die Kreishandwerkerſchaft Darmſtadt racht
bekannt: Der Nationalſozialismus hat erkannt, daß ein geſunder
Deutſchlands und für eine nationale Volkswirtſchaft.
M8zim
Hanooerk
Dein Geſchenk
Aeichsftand des Deutfchen Aandwerks
Das Handwerk
wirbt für handwerkliche Weihnachtsgaben.
Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks ließ dieſes
Plakat ſchaffen, das in der Weihnachtszeit für den
vermehrten Kauf von handwerklichen
Weihnachtsgaben=
wirbt. Man wird das Plakat in den Schaufenſtern von
Handwerkerläden ſehen und auch in ſolchen
Einzel=
handelsgeſchäften, die handwerkliche Erzeugniſſe
feil=
halten.
(Scherl=Bilderdienſt=M)
Deshalb hat auch der Werberat der deutſchen Wirtſchaft dem
Reichsſtand des deutſchen Handwerks die Genehmigung erteilt,
daß das Handwerk in den Weihnachtswochen für ſeine
handwerk=
liche Qualitätsarbeit wirbt.
Wir appellieren an das geſamte Handwerk im Kreiſe
Darm=
ſtadt, durch eine ſchöne Weihnachtsausſtellung und durch
Liefe=
rung handwerklicher Erzeugniſſe zu angemeſſenen Preiſen dem
Pu=
blikum Rechnung zu tragen.
Es bleibt den Innungen überlaſſen, Werkſtätten oder
ſon=
ſtige Räume zu mieten, um hier im Rahmen einer kleinen Aus=
ſtellung dem kaufenden Publikum einen Einblick in die
handwerk=
liche Kunſtfertigkeit zu gewähren. Die Kreishandwerkerſchaft wird
Handwerkerſtand Grundbedingung iſt für den Wiederaufau auf all dieſe Ausſtellungen, die die Innungen von ſich aus
ver=
anſtalten, durch die Preſſe hinweiſen. Außerdem aber können die
Innungen ſowie auch jeder einzelne Handwerksmeiſter die Preſſe
zur Weihnachtswerbung mit heranziehen. Um ein einheitliches,
klares Bild auch in der Preſſe zu geben, weiſen wir die Innungen
ſowie auch die einzelnen Handwerker an die Werbung in der
Preſſe über die Kreishandwerkerſchaft gehen zu laſſen.
Die Handwerksbetriebe, die Schaufenſter haben, ſchmücken
dieſe vor Weihnachten beſonders geſchmackvoll und feſtlich aus.
Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat einheitlich für das
ganze Reichsgebiet Weihnachtsplakate herausgegeben, die in
ſinn=
reicher Weiſe für das Handwerk werben. Das Plakat trägt die
Ueberſchrift. „Das Handwerk ruft!‟ Eine läutende
Weihnachts=
glocke ſowie das Handwerkszeichen iſt darauf abgebildet und als
Schlußſatz ergeht der Ruf: „Handwerksarbeit auf den
Weihnachts=
tiſch!‟ Dieſe Plakate können von den Obermeiſtern auf der
Ge=
ſchäftsſtelle der Kreishandwerkerſchaft ſofort abgeholt und weitere
Beſtellungen aufgegeben werden. Unſere Obermeiſter haben
wei=
terhin Anweiſung, Spruchbänder von einer Straßenſeite zur
an=
deren zu ziehen und auch in den Schaufenſtern Spruchbänder und
Plakate anzubringen, für die wir die Werbetexte ſchon
bekannt=
gegeben haben. Kein Handwerksbetrieb, keine Werkſtätte und
kein Schaufenſter darf ohne Hinweis auf die handwerkliche
Quali=
tätsarbeit bleiben.
Auch der Rundfunk ſteht dem Handwerk zur Verfügung. Der
Landeshandwerksmeiſter wird ſich mit der
Gaufrauenſchaftslei=
terin vor dem Mitrophon über das Handwerk unterhalten. Das
gleiche wird der Reichshandwerksmeiſter mit der
Reichsfrauen=
ſchaftsleiterin vom Berliner Sender aus tun. Außerdem wird
der Rundfunk einen Bericht aus einer Werkſtätte bringen und
beiſpielsweiſe die Herſtellung eines Gegenſtandes ſchildern, wie
er vom Handwerksmeiſter in ſeinem Betrieb vom Rohmaterial
bis zur Fertigſtellung ausgeführt wird. Die Verbindung mit den
NS.=Frauenſchaften und dem BDM. iſt bereits aufgenommen,
damit auch in den Verſammlungen dieſer Frauen=Organiſationen
das Verſtändnis für die Handwerksarbeit geweckt wird und
Ver=
gleiche gezogen werden zwiſchen der induſtriellen
Maſſenfabri=
kation und der ſorgfältigen Einzelanfertigung des Handwerkers.
Auch in den Lichtſpielhäuſern werden in den Pauſen Bilder
aus dem Handwerkerleben gezeigt. Man wird hier ſehen können,
wie Meiſter, Geſelle und Lehrling im Dreiklang in ſchöner
Har=
monie, wie es im Handwerk Tradition iſt, an der Arbeit ſind.
Es verdient in dieſem Zuſammenhang noch der Hinweis
Be=
achtung, daß gerade diejenigen Volkskreiſe, die mit ihrem Gelde
rechnen müſſen, Dinge kaufen ſollen, die einen gewiſſen
bleiben=
den Wert haben. Billige Machwerke ſind in 20 Jahren, vielleicht
noch viel früher, zum Wegwerfen reif, während gute Arbeit erſt
dann all ihre Herrlichkeiten entfaltet.
Wir erwarten, daß ſich jeder Handwerksmeiſter in den Dienſt
der Sache ſtellt, um den Erfolg unſerer Weihnachtswerbung zu
ſichern.
— Familienkundliche Beratungsſtelle. Es wird nochmals auf
die familienkundliche Beratungsſtunde aufmerkſam gemacht, die
jeden Dienstag von 5—6 Uhr im Staatsarchiv (im
Schloß, Eingang vom Marktplatz her die Treppe rechts vor dem
Glockenhof) durch die heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung
abgehalten wird. Es wird dort Anleitung zur Aufſtellung von
Stamm= und Ahnentafeln ſowie Beratung über die für Familien=
und Wappenforſchung in Betracht kommenden Quellen erteilt und
auch Auskunft über bereits vorhandene Forſchungen gegeben.
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Seite 8 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. Dezer
Si kiens.
Aus Heſſen.
Die Innere Miſſion in Heſſen.
Werkzeug.
Kürzlich hatte ich eine Begegnung, bei der es mir vergönnt
war, einem Menſchen mitten am hellichten Tag; auf belebter
Straße und ohne daß es einer der Vorübergehenden merken
konnte, eine kleine Freude zu bereiten: ich traf meinen alten
Biologieprofeſſor. Er kannte mich noch (was mich natürlich
freute) und redete mich mit meinem Zunamen an, ganz als ſäße
ich noch in der Schule vor ihm, wo es ja auh keine „Herren” gab.
Und weil ich gerade ein Brett Sperrholz unterm Arm hatte und
ein Päckchen Laubſägen und ein paar kleine Feilen in der Taſche,
fragte ich ihn, ob er ſich noch des Vortrags erinnnere, den er uns
einmal über die „Unzulänglichkeit des Menſchen” gehalten hatte.
Was er in dem Vortrag ausführte, war ungefähr dies: Das
Tier iſt ſchon gleich bei ſeiner Geburt mit allem ausgerüſter, was
es ſpäter einmal für ſeine Arbeit und ſeine Verteidigung braucht.
Es trägt ſein Werkzeug und ſeine Waffen als Beſtandteile ſeines
Körpers bei ſich: der Specht ſeinen Hammer, die Katze ihre
Dolche und ihre Glühbirnen für die Nacht, die Ameiſe ihre
Zange, die Spinne ihren Webſtuhl, die Biene ihre Maurerkelle,
das Nagetier ſeine Schnitzmeſſer uſw. Der Menſch aber hat nur
ſeine „Greifer” und muß ſie für jeden beſonderen Fall durch ein
beſenderes Werkzeug ergänzen.
Alſo, er erinnerte ſich, natürlich es war ja eines ſeiner
be=
liebteſten Themen; und er freute ſich vor allem, daß ich mich
erinnerte. „Jaja”, ſagte ich, „und ich habe mich gerade eben auch
ergänzt.” — So. Ja, ob ich denn Handwerker geworden ſei?
Gewiß. Beſonders in der Zeit vor Weihnachten; Spezialiſt für
Puppenſtuben, Wagen, Karren, Kerzenhalter, Kaufläden, Burgen
mskrams. Aber auch ſonſt, als „Haushaltungs=
ein Prinaner in ſeine Tennispartuerin, Nicht., irgendeinem
in dem Kram zu pfuſchen. Aber ſozuſagen als Naturreſt aus
Kindheitstagen. Sie wiſſen doch: in jedem Mann ſteckt ein Kind
uſ. — Und dann lud ich ihn ein, ſich meine „Ergänzungen”
einmal anzuſehen. „Jaja, aber immerhin bleiben es Ergänzungen”
meinte er zum Abſchied, „die natürliche Unzulänglichkeit von uns
Menſchen bleibt ja trotzdem beſtehen.” An dieſem Satz erkannte
ich ihn nun eigentlich erſt voll und ganz wieder, den Herrn
Pro=
feſſor. Aber wir hatten uns beide gefreut und gaben uns herzlich
die Hand.
Und was die Unzulänglichkeit angeht Meine Trabanten
zu Hauſe ſind da ganz anderer Meinung. Sie haben eine ganz
verbrecheriſche Vorliebe für meine „Ergänzungen” (die ja auch
in herrlicher Auswahl zur Verfügung ſtehen), und an
Weih=
nachten — das weiß ich jetzt ſchon — da werden ſie die Mäulchen
ſooo weit aufreißen, wenn ſie ſehen, was ſo ein einfacher Vater
aus ein paar Brettchen und mit ein paar „Ergänzungen”
hin=
gezaubert hat. Und dann freue ich mich doch, daß ich kein Specht
bin, der nur in einemfort gegen alte Bäume hämmert, um ein
paar Würmchen zu fangen.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonnme Anfragen warden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
ABC. Sie werden als Handlungsagent anzuſprechen ſein. Ein
olcher iſt ein ſelbſtändiger Gewerbetreibender, der von einem
Kaufmann ſtändig betraut iſt, gegen Entgelt für deſſen
Handels=
gewerbe Geſchäfte zu vermitteln oder im Namen des Kaufmanns
abzuſchließen. Der Agenturvertrag iſt ein Dienſtvertrag. Wenn
die Tätigkeit auf dieſes Verhältnis ſich beſchränkt, möchten wir
eine Gewerbeſteuerpflicht verneinen. Nach § 4 des
Umſatzſteuer=
geſetzes ſind Handlungsagenten frei von Umſatzſteuer, wenn der
Geſamtumſatz im Kalenderjahr 6000 RM. nicht überſteigt. An
Werbungskoſten kommen in Betracht: notwendige Aufwendungen
des Steuerpflichtigen für Fahrten zwiſchen Wohnung und
Arbeitsſtätte und Aufwendungen für Berufskleidung. Es empfiehlt
ſich, darüber dem Finanzamt eine ausführliche
Aufſtel=
lung für das Kalenderjahr der Steuererklärung anzuſchließen.
P. P. Fragen Sie bei der Induſtrie= und Handelskammer
hier nach.
ELP. Der Landesverein der Inneren Miſſion hielt ſeine
dies=
jährige Jahresverſammlung in Butzbach. Der Sonntag brachte
Feſtgottesdienſt mit daran anſchließendem Kindergottesdienſt.
Nachmittags war ein Schulungskurſus für Helferinnen im
Kin=
dergottesdienſt. Wie am Morgen der Gottesdienſt, ſo war auch
der Gemeindeabend, der ebenſo wie der Gottesdienſt in der St.
Markuskirche ſtattfand, ſehr gut beſucht. Verſchiedene
Berufs=
arbeiter der Inneren Miſſion führten in ihre Arbeitsgebiete ein.
Der Poſaunenchor von Langgöns und der Butzbacher Kirchenchor
wirkten mit. Am Montag fanden die Veranſtaltungen in der
Aula der Stadtſchule ſtatt. An die Mitgliederverſammlung, in
der geſchäftliche Angelegenheiten erledigt wurden, ſchloß ſich die
öffentliche Hauptverſammlung an mit dem Vortrag über
„Wicherns Stellung zur Frage der Vererbung und Erziehung als
Gegenwartsproblem”, gehalten vom Direktor der Theologiſchen
Schule in Bethel. Aus der Nähe und Ferne und aus Butzbach
ſelbſt waren zahlreiche Freunde und Mitglieder der Inneren
Miſſion anweſend. In dankenswerter Weiſe hatten die
Bewoh=
ner Butzbachs eine Reihe von Gäſten über Nacht beherbergt.
Nach=
mittags erſtattete der Direktor der Inneren Miſfion den
Jahres=
bericht. Anweſend war auch ein Mitglied des Zentralausſchuſſes
der Inneren Miſſion von Berlin.
Goick mnit Leritlin
des Aufbaumittel für Herz und Nerven. keine Müdigkelt und Abzpen- S
nung, sondern ethöhte Kraft und Leistung im Beruf, beim Sport, auf
Reisen durch Ouick mit Lezithin. Preis RM. 1.20 in Apoth. u. Drogerien.
Probe gratis durch „Hermes‟, Fabrik pharm. Präparate, München Sw.
Ek. Pfungſtadt, 30. Nov. Werbung für das
Winter=
hilfswerk. Es bedeutete ſür Pfungſtadt ein Ereignis, als
Ortsgruppenleiter Gräff die Meldung erbielt, daß 2100
Volks=
genoſſen in der Befreiungshalle verſammelt waren, um eine Rede
des Parteigenoſſen Haug über das Winterhilfswerk anzuhören.
Man kann aus dem Vorgetragenen den Hauptſatz herausſchälen:
Kampf um die ſoziale Beſſergeſtaltung. Jedenfalls verſtand
es der Redner, die Lage ſo treffend zu ſchildern daß
ihm öfters Beifall gezollt wurde. Der Kampf um die ſoziale
Beſſergeſtaltung beherrſchte ſchon die alten Römer und Griechen.
Für uns Deutſche war es Florian Geyer, der dieſen Kampf auf
ſeine Fahne geſchrieben hatte. Parteien hatten dieſen Kampf als
wichtigſten Punkt in ihr Programm aufgenommen. Aber Uneinig=,
keit führte nie zum Ziele, ſo daß jahrelanges Opfern ohne den
ge=
wünſchten Erfolg blieb. Der Zunftgedanke ſetzte ſich durch,
über=
ſeeiſches Gold ſtrömte nach Europa. Aber immer größer wurde
die Kluft im ſozialen Leben der Völker, weil Eigennutz auf der
einen Seite zuviel Beſitz anhäufte und auf der anderen Seite
im=
mer ſchärfer den vierten Stand — die Arbeiter — abdrängte.
Hundert Jahre beherrſchte die franzöſiſche Revolution den
Konti=
nent mit dem Schlagwort liberaliſtiſcher Freiheit. Trotzdem
ver=
ſchärften ſich die Gegenſätze mehr und mehr und es ſchien keine
Brücke zu geben. Verzweifelte ſoziale Not in allen Völkern und
Staaten, die bei uns durch das Weimarer Syſtem auf die Spitze
getrieben wurde. In zwölfter Stunde wurde unſerem Volke der
Führer Adolf Hitler geſchenkt. Arbeiter der Stirn und der Fauſt
ſteht zuſammen! Mit dieſem nationalen und ſozialen Grundſatz
begann er ſeinen Kampf, ſetzte ſich durch und fand das meiſte
Ver=
ſtändnis gerade in den unteren Volksſchichten. Dem Programm
folgte nach der Machtübermahme ſofort die Tat, der Welt größte
Tat, das Winterhilfswerk. Unſere letzte Forderung lautet:
Volks=
gemeinſchaft, und wir werden Sorgen und Nöte abſtellen, wo wir
ſie finden, genau wie wir es im letzten Winter getan haben. Denn
unſer Ziel ſteht unverrückbar: Deutſchland, nichts als Deutſchland!
G. Ober=Ramſtadt, 29. Nov. Bauarbeiten. In der
Bahn=
hofſtraße läßt die Gemeinde zur Zeit eine Stützmauer auf zirka
50 Meter Länge abreißen und zurückverſetzen. Dadurch erhält die
Bahnhofſtraße eine Breite bis zu 10 Meter und eine viel größere
Ueberſichtlichkeit als ſeither, was im Verkehrsintereſſe
außer=
ordentlich zu begrüßen iſt. Durch die Zurückverſetzung der Mauer
ergeben ſich umfangreiche Grundarbeiten. Der anfallende Grund
wird zur Auffüllung der Adolf=Hitler=Straße bei der Raumühle
verwandt. Auch bei dieſer Arbeit erhalten wieder eine Anzahl
Arbeiter für einige Zeit Beſchäftigung.
G. Ober=Ramſtadt, 30. Nov. Geflügel=Ausſtellung.
Zu den Vereinen, die durch wirtſchaftliche Not mit am ſchwerſten
betroffen wurden, zählt der Geflügelzuchtverein. Durch treues
Zuſammenarbeiten konnte jedoch ein Stamm treuer Mitglieder
und Züchter erhalten werden, der am Sonntag, den 1
in einer Vereins=Ausſtellung im Saalbau Suppes Zeu
ſeiner Arbeit auf dem Gebiete der Geflügelzucht ablegen
Ausſtellung iſt als Werbeſchau gedacht.
Pb. Groß=Zimmern, 29. Nov. Gr.=Zimmerer J
ringer in Bonn. Drei Ringer der hieſigen Jugendn
weilten in Bonn auf der Deutſchen Jugendmeiſterſchaft
ten mit einem guten Erfolg heimkehren. In der Klaſ
Pfund ſicherte ſich Georg Herbert den 2. Platz und iſt
Deutſcher Meiſter. Dietrich wurde in der Klaſſe bis 10
4. Sieger und Wörtche in der Klaſſe bis 120 Pfund 10
Keiner von den drei hieſigen Ringern erlitt eine Schu!
lage. Man muß immer bedenken, daß in Bonn die beſt
ſchen Ringer der Jugend zuſammenkamen und daß
heißen will, als 2. Deutſcher Meiſter zurückzukehren bzw.
beſten 10 Ringern zu ſein.
Fb. Groß=Zimmern, 30. Nov. Berichtigung.
gabe der Handwerkerbarten der Friſeur=Innung des Kre
burg findet nicht, wie in der Zeitungsnummer 325 vom
vember angegeben, in Reinheim im Saale „Zur Spitze‟
dern im Saale „Zum kühlen Grund”
r Babenhauſen, 29. Nov. Zu Grabe getragen
am Freitag eine unſerer älteſten Mitbürgerinnen, die
Lebensjahre nach ganz kurzem Krankſein verſchieden
Angelika Schöberl, die Witwe des Bezirkstierarz
berl. Ein ganz langer Zug von Leidtragenden, darun
Werkangehörigen der verſchiedenen Betriebe des Sohnes
ſtorbenen, des Herrn Baurates Schöberl, gaben der allge
liebten Toten die letzte Ehre. Am Grabe hielt. Herr
Büchler die troſtſpendende Trauerrede, der evangeliſä
chenchor und die Frauen der Gemeinſchaft ſangen er
letzte Abſchiedslieder, und in ehrenvollen Nachrufen wun
Niederlegung prachtvoller Kränze der lieben
Verſtorben=
ihrem langen, arbeitsreichen Leben ſoviel Gutes in unſ
meinde tat, gedacht. — Der Tod iſt in den letzten Tagen
ſchiedenen alten Mitbürgern unſerer Gemeinde und von
hauſen eingekehrt. Es ſtarben Georg Adolf Hartmann
hauſen im 79. Lebensjahre, Frau Th. Schabacker im
Herr Schneidermeiſter Perſchbachervon hier im 78. Lebl
m. Beerfelden, 30. Nov. Waldſee=Anlage
Schwimmbod. Auch hier wurde ſchon des öfteren die
lung einer Badeanlage erörtert, ohne daß der Gedanke g
Geſtalt gewinnen konnte. In den letzten Monaten hat
meinde die Sache in die Hand genommen, und eine Anloe
Entſtehen, wie ſie nicht alltäglich iſt. Dort, wo das Gamme
Tal ſeinen Anfang nimmt, am ſogenannten
Gänſebrunn=
idylliſchen Plätzchen, von Wieſen und Wald umſäumt,
Waldſee zu Raſt und Bad und Erholung einladen.
Wen=
gen Jahren die Spuren ſeines Entſtehens verwachſen ſu
er wie von der Natur geſchaffen, der Umgebung ſich
Der Entwicklung des Fremdenverkehrs am hieſigen Platze
Fehlen eines Bades immer hinderlich, trotz der vorzügl
richteten Gaſtſtätten und der bevorzugten Lage unſeres S
inmitten ſchöner Waldungen; das kommende Frühjahr
Vollendung der Anlage die fehlende Ergänzung bringen.
ſchon nützten die Inſaſſen durchfahrender Autos die Stl
Ruhepunkt, die Vollendung der Straße nach Eberbach wir
plätze in beliebiger Zahl bringen und ſicher auch den ge
Verkehr. — Der Waldſee bildet eine Art Talſperre, dere ic
etwa 35 Meter breit, kaum beachtet wird, ſeine Länge di
Meter überſchreiten.
Bm. Lindenfels, 29. Nov. Die Kriegerkameradſchaf
veranſtaltet am Sonntag vormittags und nachmittags
Schießſtänden auf Anregung des Landesführers ein
ſchießen für das Winterhilfswerk. Teilzunehmen h
Kameraden bis zu 60 Jahren. Aber auch alle übrigen Vol)
ſen ſind dazu eingeladen. Im Intereſſe des Winterhilfsau)
eine ſtarke Beteiligung erwünſcht. — Winterhilf
Am erſten Advent findet hier die Reichsgeldſammlung
von den bieſigen Handwerkern und Beamten durchgefük
Bei der Sammlung wird das zweite Winterhilfsabzeit
kauft werden. — V. D. A.=Veranſtaltung. Am
den 3. Dezember, findet abends ein Vortragsabend d
ſtatt. Ein Sudetendeutſcher wird über die Not des Su
deutſchtums ſprechen. Der V.D.A. iſt hier am Orte mit ein!
lichen Anzahl von Mitgliedern vertreten. Auch an dieſen
iſt Gelegenheit gegeben, ſich als Mitglied einzuzeichnen.
nachtspaketaktion der Winterhilfe. In dieſer
Wo=
den durch die Blockwalter des Amtes für Volkswohlf
Weihnachtsſpendenbriefe verteilt. Es waren in hieſige
etwa 40 unterzubringen. Alle Spendenbriefe wurden vert=
— Gernsheim a. Rh., 30. Nov. Waſſerſtand des 9
am 29. Noo: —0,26 Meter, am 30. Nov.: —0,27 Meten
— Hirſchhorn a. N., 30. Nov. Waſſerſtand des 9
am 29. Nov.: 1,54 Meter, am 30. Nov.: 1,56 Meter.
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Nr. 330 — Seite 9
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83. Lebensjahre, von ſeinem kurzen, aber ſchweren
ſiden durch einen ſanften Tod zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Franziska Langnes, geb. Uhrig.
armſtadt, den 30. November 1935.
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Vereinigung
früherer Leibgardiſten
Darmſtadt.
8 Am Freitag entſchlief nach
ſchwerem Leiden unſer
lang=
jähriges Mitglied, Kamerad
Jakob Dillmann
Weißbindermeiſter
Beerdigung Montag vormittag 11 Uhr
Wald=
friedhof. Ich bitte die Kameraden, dem
Ver=
ſtorbenen durch recht zahlreiche Beteiligung
die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Kameradſchaftsführer.
Todesanzeige.
Heute nacht entſchlief plötzlich und
un=
erwartet unſer lieber Sohn, Bruder und
Enkel
Fritz Rapp
Metzger
im Alter von 23 Jahren,
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen
Familie Konrad Rapp
Roßdorf, den 29. November 1935.
Die Beerdigung findet Sonntag, 1.
De=
zember, nachmittags 3 Uhr, vom
Trauer=
hauſe, Bahnhofſtraße 9, aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am Freitag vormittag wurde mein lieber Großvater,
unſer guter Schwiegervater, Bruder und Onkel
eit Salde Anmnann A.
Weißbindermeiſter
im Alter von 73 Jahren von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt.
Im Namen aller Trauernden:
Elſe Dillmann.
Darmſiadt, den 30. November 1935.
Die Beerdigung ſindet am Montag, den 2. Dezember 1935, 11 Uhr
vormittags, auf dem Waldfriedhof ſkatt.
Wilh. Schmank
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Erd- und Feuerbestattung
Alle, die das ſchwere Leid um unſere ieure Eniſchlafene durch liebevolle,
tröſiende Teilnahme uns tragen helfen wollten, bitten wir unſeren
herzlichſien Dank entgegenzunehmen.
Darmſiadt, im Advent 1935
Geſtorbene.
Darmſtadt: Hermanny, Berta, geb. Balkwitz,
Ehefrau des Studienrats, 50 Jahre.
Wille, Franziska, geb. Scheidel, Ehefrau des
Hausmeiſters, 78 Jahre.
Langnes, Friedrich Ernſt, Privatmann,
ver=
heiratet, 82 Jahre.
Schulze, Eliſabethe, Witwe, geb. Engel, 84
Jahre.
Köhler. Margarete, geb. Poth, Ehefrau des
Kanalarbeiters, 65 Jahre.
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R
gei
Seite 10 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 1. Deze
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Auf der Cölber Lahnbrücke ereignete ſich ein
Verkehrsunfall, der leicht ſchwere Folgen hätte
haben können. Ein Kraftwagen aus Münchhauſen
fuhr gegen das Brückengeländer, das zum Teil in
die Lahn ſtürzte. Der Wagen ſelbſt verfing ſich
mit dem Hinterteil im Gemäuer der Brücke und
hing ſo, über die Brücke hinausragend, zwiſchen
Himmel und Erde. Herbeieilende Paſſanten
konn=
ten den Wagen aus ſeiner gefährlichen Lage
be=
freien.
Bei einer allein in ihrer Wohnung
anweſen=
den Frau in Bad Soden erſchien ein Mann und
bot Anzugſtoffe zum Kauf an. Als die Frau einen
Stoff gewählt hatte und der Mann ſah, daß die
Frau über einen größeren Geldbetrag verfügte,
zog er plötzlich einen Revolver und raubte der
Frau 85 RM. Der etwa 45 Jahre alte Räuber
flüchtete und konnte noch nicht ergriffen werden.
In einem Fort von Maubeuge iſt ein
Verbin=
dungsſteg zuſammengebrochen, den Arbeiter über
alte Stellungsgräben anlegten. Etwa 20 Arbeiter
ſtürzten mit den Brückentrümmern neun Meter
in den Graben. Zwölf Arbeiter haben
Ver=
letzungen erlitten.
Geſtern vormittag ereignete ſich in Madrid ein
außerordentlich dreiſter Raubüberfall. Als die für
die ſtädtiſchen Beamten beſtimmten Lohn= und
Ge=
haltsgelder von dem ſoeben von der Bank
zurück=
kehrenden Auto ins Madrider Rathaus geſchafft
wurden, verübte eine mehrköpfige Bande einen
Ueberfall auf die mit dem Geldtransport
beſchäf=
tigten Arbeiter, eröffnete ein heftiges
Piſtolen=
feuer und raubte zweiundeinehalbe Millionen
Pe=
ſeten. Mehrere Verwundete blieben auf der
Straße liegen. Die Täter entkamen.
Ein zweimotoriges Marinewaſſerflugzeug ſtürzte
am Freitag vormittag bei St. Raphael ins Meer.
Von der ſechsköpfigen Beſatzung ſind drei Mann
ertrunken. Ein Fähnrich zur See konnte in
ſchwer=
verletztem Zuſtande geborgen werden. Zwei Mann
blieben unverletzt. Das Waſſerflugzeug wurde ans
Land geſchleppt, wo es mit Hilfe von Tauchern
gelang, die Leichen der Verunglückten Inſaſſen zu
bergen.
Zwei Fährboote mit etwa 100 Fahrgäſten
ge=
rieten auf dem Liutang=Fluß in Nord=Kiangſu in
einen ſchweren Hagelſturm und kenterten. Ueber
60 Inſaſſen ertranken.
Dem Flugplatz in Nanking wurde aus Yenan in
der Provinz Schanſi telegraphiſch gemeldet, daß
das Euraſia=Flugzeug V, das ſeit dem 27.
Novem=
ber vermißt wurde, am 28. November bei Lingtai,
etwa 90 Kilometer ſüdöſtlich von Pingliang
ab=
geſtürzt aufgefunden worden ſei. Der deutſche
Flug=
zeugführer Brohm und der deutſche
Bordmechani=
ker Meier ſollen tot, die beiden Fluggäſte verletzt
ſein.
Schwere Kohlenſtaub=Exploſion
im Senftenberger Induſtriegebiet.
Im Betrieb. der Senftenberger Kohlenwerke
ereignete ſich am Samstag früh eine ſchwere
Kohlenſtaubexploſion. 17 Perſonen wurden
ver=
letzt, ein Schwerverletzter iſt geſtorben. Die
Ver=
letzten wurden in das Senftenberger bzw. in das
Klettwitzer Krankenhaus geſchafft. Der
Material=
ſchaden iſt erheblich. Die Produktion der Grube
Meuroſtolln muß längere Zeit unterbrochen
wer=
den. — Von den Verletzten konnten bereits ſechs
in ihre Wohnungen entlaſſen werden. Die
Ver=
letzten erlitten größtenteils Verbrennungswunden.
— Die Aufräumungsarbeiten ſind im weſentlichen
beendet. Erfreulicherweiſe wurden Verletzte oder
Tote unter den Trümmern nicht mehr gefunden.
Der Revierbeamte des Bergreviers Kottbus
gibt folgende amtliche Darſtellung zu der bereits
gemeldeten Kohlenſtaubexploſion:
Am Samstag morgen ereignete ſich in der
Bri=
kettfabrik Meuroſtolln in der Nähe von
Senften=
berg nach Einſtellung des Betriebes eine ſchwere
Kohlenſtaubverpuffung, die ſich über die ganze
Fabrik (außer Naßdienſt) verbreitete. Hierbei
wurden ein Mann tödlich, zwei ſchwer, ſechs
mit=
telſchwer und acht Mann leicht verletzt. Der
Sach=
ſchaden iſt erheblich. Die Feuerlöſcharbeiten dauern
noch an; die Aufräumungsarbeiten ſind in
An=
griff genommen.
Vertreter der Bergbehörde ſind zur Feſtſtellung
der Urſache auf dem Werk anweſend.
Schwieriger Nachſchub in Abeſſinien.
Mit dem Grammophon na
und Itan.
Obwohl den vormarſchierenden Italienern in Abeſſinien Kolonnen für den Straßenbau faſt auf
dem Fuße folgen, iſt es doch nicht möglich, in ſo kurzer Zeit vollſtändig einwandfreie Straßen zu
bauen. Es kommt deshalb häufiger vor, daß ein Laſtwagen ſteckenbleibt; aber man ſorgt jedoch für
chnelle Beſeitigung der Hinderniſſe, ſo daß die Motorradfahrer, wie man ſieht, ſogar im Sattel
bleiben, um möglichſt ſchnell weiterfahren zu können.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Ein Buch kehrt aus Grönland zurück.
Jüngſt traf im Prince Albert ein
umfangrei=
ches Paket ein. Es war an einen Miſter G. H
Carr adreſſiert. Man konnte ihn nach einigem
Suchen auch wirklich auftreiben. In dem Paket
aber war eine zweibändige Ausgabe von
Stan=
ley; altem Werk. „Im dunkelſten Afrika”.
Dieſe beiden Bücher und Mr. Carr haben eine
feſſelnde Geſchichte hinter ſich. Carr war nämlich
mit Pearry 1893/94 in der Arktis. Damals gab
es noch kein Radio zur nächtlichen Unterhaltung.
Und die Polarnacht war lang und dunkel. Alſo
vertiefte ſich Carr, während draußen der
Polar=
wind heulte, in die in heißen Farben
geſchilder=
ten Wunder Afrikas. Die Tochter Pearys hat nun
vor kurzem die Hinterlaſſenſchaften des Vaters
geordnet und ſtieß bei dieſer Gelegenheit auch auf
Carrs Bücher. Ueber Grönland, via Waſhington,
kehrten alſo jene Bücher wieder zum
urſprüng=
lichen Beſitzer zurück. In Amerika zieht man aus
dieſer Tatſache folgenden Schluß: Man ſoll immer
in ſeine Bücher den Namen und die Adreſſe
ſchrei=
ben, nie daran verzweifeln, daß etwas
Verlore=
nes auch wiederkehren könne, und immer an das
Gute im Menſchen glauben ..."
Margot, die Taucherin.
Dublin. Nur wenige Menſchen ſind der
ſchö=
nen Margot Laroche in Irland bis heute begegnet.
Ihr Leben ſpielt ſich in der Hauptſache auf jenen
Schiffen ab, die für die Schatzſuche an Irlands
Küſten eingeſetzt werden. Margot Laroche iſt die
einzige Frau, die hier in dieſem ſchweren Beruf
Verwendung findet.
Wie ſie zu dieſem Beruf kam, iſt eine
ſonder=
bare Geſchichte: Eines Tages fiel einem
Eng=
länder, der auf der Seine ruderte, die Brieftaſche
ins Waſſer. Margot Laroche ſchwamm in der Nähe
und holte mit elegantem Schwung die Taſche aus
der Tiefe empor. Der Engländer notierte ſich
ſorg=
ſam die Adreſſe dieſes offenbar nicht waſſerſcheuen
jungen Mädchens.
Zwei Monate ſpäter bekam ſie einen
Anſtel=
lungsvertrag zu jener engliſchen Taucherfirma,
bei der ſie jetzt noch arbeitet. Der Engländer aber
war der Direktor dieſer Geſellſchaft.
Was dieAmerikaner
mit Eifer ſuchken:
DieſchönfkenAugen
vom Broadwan.
Trotz der Kriſe blühen in
Ame=
rika noch die mannigfaltigſten
geiſtloſen Wettbewerbe, die in
anderen Staaten ſchon längſt
überlebt ſind. Diesmal ſuchte
man in New York die „
ſchön=
ſten Augen des Broadway”.
Hauptſächlich junge
Filmdarſtel=
lerinnen und Tänzerinnen
be=
teiligten ſich an dieſem
Wett=
bewerb, bei dem die
geſchäfts=
tüchtigen Veranſtalter, wie es
heißt, immer noch auf ihre
Ko=
ſten kamen. (Scherl=Bilderd.=M.)
Ein keurer Scherz.
Es ſteht noch nicht feſt, ob der mutige Kläger
wirklich ſeine 50 000 Peſetas erhält. Aber er
will ſeinen Anſpruch mit allen juriſtiſchen
Mit=
teln durchfechten. Dabei iſt derjenige, gegen den
er klagt, ein guter Freund.
Oder beſſer geſagt, er war es. Eines Tages
wollte dieſer gute Freund ihm einen Streich
ſpie=
len und verabredete durch ein Telegramm mit
der Braut unter dem Namen ſeines Freundes
eine Zuſammenkunft. Die Braut erſchien. Der
Bräutigam natürlich nicht. Die Folge war, daß
die beiden ſich mächtig in die Wolle gerieten und
ſchließlich die ganze Verlobung zerbrach. Schuld
daran war jenes Scherztelegramm des guten
Freundes. Für dieſen Mißbrauch des Namens
ſoll er nun 50 000 Peſetas zahlen. So hoch ſchätzt
der entlobte Unglückliche ſein zerbrochenes
Herzens=
glück.
Marſeille. Nach beſchwerlich
Carlton Smith wieder aus dem Irak
perſiſchen Grenzgebieten zurückgekehrt
zige Ausbeute aus langen Monaten ſin
mophonplatten, die er in Gegenden beſ
beſingen ließ, wohin niemals bis ha
mit Tonaufnahmegeräten vordrangen
Er ſtieß im Irak auf Stämme, die
80 oder 90 Nationalitäten rechneten,
Welten exiſtieren, obwohl ſie niemals
wurden. Er begegnete mißtrauiſchen
die niemals einen Mann aus Europa
treter weißer Ziviliſation, geſehen hal
Jene Platten, die er an der Gren;
ſtan beſprechen ließ, ſind inſofern ein
dieſe Eingeborenenmelodien keine Ve
mit irgendeiner Muſik der Erde au
ſchrill und ſchroff in ihren Klangbi!
Freilich bezahlte er beinahe dieſe
ſeinem Leben, weil ein alter Nomade
geſtellt zu haben glaubte, daß ihm durch
werk des Teufels jene ſchöne Stimm
gekommen ſei, die nun plötzlich auf de
phonplatte auftauchte und vor ihm von
ablief.
In langen Verhandlungen und gege
von Meſſern und anderen praktiſche
konnte ſich Carlton Smith mit ſeine
tion freikaufen. Die Stimmen der Ei
Aſiens Wüſten ſind erobert.
Ein abenteuerliches Erlebnis bei
Kapſtadt. Der Farmer Willi
ſpät abends einen Freund weit drauße
ſtadt verlaſſen und ſtrebte nun ſeine
Beſitz zu. Sein Auto hatte gut 85 Ki
ſchwindigkeit. Er würde knapp zwe
brauchen, um nach Hauſe zu gelangen.
lich hörte er hinter ſeinem rechten Ohr
Ziſchen. Er glaubte, er habe Ohrenſau
dem kam man gerade in einer ſcharfe
dieſer Gelegenheit rutſchte er ſelbſt ein
rechts und — hörte nun das Ziſchen ne
linken Ohr.
Als er jetzt in den Rückſpiegel ſchau
er mit Entſetzen hinter ſeinem Kopf
einer Kobra, die in höchſter Wut ihre
ſpreizt hatte, ſo daß ihr helles Bruſt
tend ſichtbar wurde. Willi Swart erkaf
höchſte Zeit wurde für ihn. Er bremſte
doch, daß er nicht ſchnell genug den
Stehen bringen konnte.
Deshalb faßte er einen verwegenenkzütiſte
Er ſtieß die Tür ſeines Autos auf,
einem mächtigen Satz hinaus — un
Auto mit der Kobra davonfahren. Ihan
geſchehen. Das Auto fuhr 60 Meter z
einen Telegraphenmaſt. — Von der G
er nichts mehr wieder.
Seſnhliiche seue zur gete Aruer
Ein dreifaches Rätſel auf Martinique. — Opfer einer Nacht. — Ein verhängn
Rendez=vous. — Mörder durch ein Naturgeheimnis. — Das Glück kam 29/4l
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Fort de France (Martinique), im November.
Nach langen Ermittlungen konnte der
rätſelhafte Tod dreier Koloniſten auf
Mar=
tinique geklärt werden. Im Mittelpunkt
dieſer myſteriöſen Vorgänge ſteht die „Hexe‟
Aarabella.
Der dritte Tote.
Als der Negerchauffeur Felix Joffre mit
ſei=
nem Laſtwagen über die Hochſtraße am Morne
Jacob fuhr, ſah er an einem Seitenpfad einen
Menſchen liegen. Dieſer Menſch, ein Weißer, war
tot. Felix Joffre lud ihn auf ſeinen Wagen und
raſte damit zur nächſten Siedlung. Hier ſprang ein
Negerpoliziſt mit auf den Wagen und fuhr mit
Felix Joffre in die Stadt hinein. Denn innerhalb
weniger Wochen war dies der dritte Tote, den ſie
an der Hochſtraße von Morne Jacob fanden.
Den erſten hatten ſie ſo begraben, wie man
je=
manden begräbt, der einen Herzſchlag bekommen
hat oder bekommen haben könnte. Beim zweiten
wurde man ſtutzig und ſprach von einem
merk=
würdigen Zufall. Doch jetzt, nach dieſem ditten
Todesfall an der gleichen Stelle, wurde man
miß=
trauiſch.
Sie kannten alle Arabella.
Der Polizeichef von Fort de France hörte ſich
den Bericht des Negerpoliziſten an. Er konnte
nichts Rechtes damit beginnen. Er wurde aber
grob, als der Negerpoliziſt von der „Hexe
Ara=
bella” zu ſprechen begann, die offenbar all dieſe
Männer bezaubert habe und ſcheinbar den Tod
bringe. Er ließ ſich auch zu keiner anderen
Auf=
faſſung dadurch bekehren, daß der Negerchauffeur
Felix Joffre eifrig zuſtimmend nickte und den
Be=
richt des Polizeibeamten beſtätigte.
Immerhin kümmerte ſich die Polizei von Fort
de France um jene Arabella. Sie war ein ſchönes
Siedlermädchen, wohl das ſchönſte auf der ganzen
Inſel. Es ſtimmte auch, daß jene drei jungen
Weißen ſie gekannt hatten und ſie ſogar mit ihrer
Liebe verfolgten — ausgerechnet jene drei Weißen,
die man nachher tot am Hochweg des Morne
Ja=
cob, des zwar erloſchenen, aber von Zeit zu Zeit
noch grollenden Vulkans, fand.
Das Geheimnis der St. Antoins=Schlucht.
Seit jenem dritten Leichenfund nannte man
Arabella die Hexe von Martinique. Die Neger
und Miſchlinge gingen ihn in weitem Boden aus
dem Wege. Aber auch die Weißen bekreuzigten ſich
vorſichtigerweiſe, wenn Arabella zufällig und
harmlos in ihre Nähe kam. In Fort de France
hatte inzwiſchen der „Polizeiarzt die Leiche des
dritten Toten unterſucht und auch den zweiten
To=
ten exhumieren laſſen. Es ergab ſich, daß beide
eine ſtarke Veränderung der Lungenbläschen
auf=
wieſen — eine Veränderung, die man ſonſt nur
als Folgeerſcheinung eines Giftgastodes
beob=
achtet.
M Mis. iſt der
Wie aber war es möglich, daß aILarmſtadt. El
auf jenem Hochweg drei Menſchen in dhnunn durche
Weiſe dieſes Giftgas in die Lungen bd. Die in Betr
meldete ſich bei der Polizei ein alter Rn, die alle aus
berichtete von dem Geheimnis der Stlgegeluna ben
Schlucht, einer Erdſpalte, die wohl 50+e Gläubiger —
nur wenigen bekannt, von dem H/oſ, hre Forder
fernt lag.
un 15. Dezei
M Gläub
Ein Liebesbrief auf roſa Papier.
ie Forderun
Obwohl man all dieſe Beobachtunges er Verteiln
tfre
bilstraße 56
wandfreien Feſtſtellungen in der Hand / den 29. Non
die Polizeiarbeit. Man war ſchon geil
lich an einen tragiſchen, dreifachen Zu m Vel.=Kfm. Au
ben. Doch ſollte die Löſung auf ganz ailhin
erfolgen.
Aieder=R
Ein junger Siedler von der Sinl
vor kurzem Arabella geſehen und ſich
liebt. Er war zwar aufgeklärt genug.
zählungen von der „Hexe”, Arabella i
zu ſchlagen. Aber er war auch mißtral
um an einen dreifachen Zufall zu
beobachtete zweimal, wie eine finſtere
nachſchlich, wenn er zu einem Rend
Arabella ging. Eines Tages ſtellte e
nachſchleichenden Mann. Es war ein P
einer benachbarten Farm.
Als der junge Siedler zu Arabell
ſprach, lachte ſie und erzählte ihm,
Pferdepfleger ſie ſchon ſeit einem Jab
Anträgen verfolgte. Der Farmer aber!
ſondern wurde ſtutzig, als er einen
ganz plötzlich auf roſarotem Papier
Brieflein, ſcheinbar von Arabellas Hu
zum Hochweg des Morne Jacob zu ei!
mentreffen und zu einer endgültigen!
zu kommen.
Mit dem Laſſo in die Todesſchlucht.
Der junge Farmer ſicherte ſich dad
die geſamte Belegſchaft ſeiner eigener
ſichtig zum Morne Jacob hinaufſchic)
dem Gelände verteilte. Dann begab
bei anbrechender Nacht ſcheinbar hi
Treffpunkt. Plötzlich fühlte er, wie e
um ſeine Arme und ſeine Bruſt
ſchlan=
ſchnürte ihm faſt den Atem ab. — DO.
Augenblick ſprangen ſeine Leute hinz
ten ihn. Das Seil aber hielt — je
pfleger.
Man zwang ihm ein Geſtändnis a.
er habe aus Liebe zu Arabella gehan.”
zu, daß er jene Drei getötet hatte,
Wege ſtanden. Wie er ſie tötete? Dr.
St. Antoins=Schlucht ſteigen nachts 4
auf. So, mit dem Laſſo gefeſſelt, hatte
glücklichen in die Schlucht
hinunters=
erſt wieder emporgezogen, wenn ſie du.
getötet waren.
An der Schlucht wollte er Näher.”
Nach dieſen Worten jedoch riß er ſich
ſprang ſelbſt in die Schlucht. Er hige
Richter mehr.
h von 5—9 Uhr. — Anmeldung und
unft daſelbſt. — Bei den geringen
us gebühren und weitgehenden Zah=
Berleichterungen iſt jedem
Gelegen=
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Mahnung
Die im November 1935 fällig geweſene Rate
des Schulgeldes für 1935 für die hieſigen höheren
Schulen ſowie die ſtädt. Maſchinenbau=, Gewerbe=,
Handels= und Haushaltungs=Schulen und die
eben=
falls im vorigen Monat fällig geweſene
Beitrags=
rate zu den Koſten der erweiterten Klaſſen der
Volksſchulen ſind bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung bis zum 10. Dezember 1935
an die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1935.
Stadtkaſſe.
Anmeldepflicht für Veranſtaltungen.
Theater=Veranſtaltungen, Konzerte und ſonſtige
kulturelle Veranſtaltungen ſind nach dem
Reichs=
kulturkammergeſetz und den dazu erlaſſenen
An=
ordnungen der Reichstheaterkammer und
Reichs=
muſikkammer anmeldepflichtig und bedürfen meiſt
ſeſonderer Genehmigung.
Alle Veranſtalter haben daher ſpäteſtens 14
Tage (bei Theater=Veranſtaltungen drei Wochen)
vor der geplanten Aufführung bei dem ſtädtiſchen
Muſikbeauftragten — Städt. Muſikberatungs= und
Auskunftsſtelle in der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße 36 — dieſe unter Vorlage
von zwei Programmen anzumelden. Es empfiehlt
ſich für die Veranſtalter, vor dem genannten
Ter=
ain ſich mit dem ſtädtiſchen Muſikbeauftragten in
Verbindung zu ſetzen, um etwaigen
Schwierigkei=
ten (Genehmigung, Zeitpunkt der Aufführung,
Zulaſſung der Mitwirkenden, Bühnenleiter uſw.)
zu begegnen.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1935.
Der Oberbürgermeiſter.
Bekannkmachung
über die Zulaſſung von Verkaufsſtellen zur
Entgegen=
nahme der Bedarfsdeckungsſcheine
der Kinderbeihilfen.
Anträge auf Zulaſſung von Verkaufsſtellen zur
Entgegennahme der Bedarfsdeckungsſcheine der
Kinderbeihilfen ſind auf Zimmer 44 des
Stadt=
hauſes, Rheinſtraße 16/18, zu ſtellen. Zugelaſſen
werden nur ſolche Verkaufsſtellen, die Möbel,
Hausgerät oder Wäſche verkaufen.
Die Zulaſſung einer Verkaufsſtelle zur
Ent=
gegennahme der Bedarfsdeckungsſcheine der
Ehe=
ſtandsdarlehen gilt ohne weiteres auch als
Zulaſ=
ſung zur Entgegennahme der
Bedarfsdeckungs=
ſcheine der Kinderbeihilfen.
Die für die Verkaufsſtellen vorgeſehenen
Aus=
hänge und Anſchläge ſind ebenfalls auf Zimmer 44
des Stadthauſes gegen Erſtattung der Selbſtkoſten
erhältlich. Die zur Entgegennahme der
Bedarfs=
deckungsſcheine der Eheſtandsdarlehen zugelaſſenen
Verkaufsſtellen haben die Genehmigungserteilung
bei Empfangnahme der Aushänge und Anſchläge
vorzuzeigen.
Darmſtadt, den 28. November 1935.
Der Oberbürgermeiſter.
Allgemeine Bielzzählung
am 3. Dezember 1935.
Am 3. Dezember 1935 findet eine allgemeine
Viehzählung ſtatt, mit der gleichzeitig eine
Er=
mittelung der nichtbeſchaupflichtigen
Hausſchlach=
tungen von Groß= und Kleinvieh und eine
Feſt=
ſtellung der Kälbergeburten in den Monaten
Sep=
tember, Oktober und November 1935 verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei
dieſer Zählung durch beſondere Zähler
aufgefor=
dert wird, nicht erſtattet oder wer wiſſentlich
un=
richtige Angaben macht hat erhebliche Strafen zu
gewärtigen, auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein
verſchwiegen wurde, im Urteil für dem Staate
verfallen erklärt werden.
Darmſtadt 1. Dezember 1935.
er Oberbürgermeiſter.
Seite 12 — Nr. 330
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 330 — Seite 13
Aeg, 1. Dezember 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
TtorSüb ldgtttt
Fahrk nach der Inſel.
Der 4. Dezember iſt ein fußballhiſtoriſches Datum.
An dieſem Tag ſpielt Deutſchlands Nationalelf in
London gegen Englands Auswahl.
teutſchen Schlachtenbummler, die am Morgen des 4.
De=
n England landen, werden nicht mit Unrecht das Gefühl
enartigen Erlebniſſes haben. Der Nebel pflegt um dieſe
ſü dick über der rieſigen Inſel im Nordatlantik zu liegen,
g. zu vergleichen mit dem leichten Dunſt über dem
Kon=
lin der Luft liegt der Geruch von Virginia=Zigaretten
zn, der durch die ganze Londoner City weht. Dieſes
bel mag enden wie es will: die dabei waren, werden
Trgeſſen. Fußball im Mutterland dieſes Spiels iſt immer
bris.
ſoll ſich von der Unerbittlichkeit der Zahlen nicht
er=
ſaſſen, aber man ſoll auch nicht blind davor ſein. Die
biren von Spanien 4:3 beſiegt worden. Sie riefen ſich
ſche Elf und vernichteten ſie. In Wien und Berlin konnte
Bſtarkes Team nicht gewinnen. Man beſtellte ſich die
ſher in ihrer wunderbarſten Verfaſſung, in einer Zeit,
elar und Rauſch die Fußballherrgötter von Hernals bis
waren. Es war eine denkwürdige Begegnung, und
hinder dachten beim Glanz des Wiener Zuſammenſpiels
wuundene Zeiten ſchottiſcher Fußballkunſt. Aber auch die
WWunderelf wurde beſiegt. Sie verlor 4:3 in einem
rmſtalder England immer in Führung ſah. Dann wurde
ſiu einem mörderiſch harten Gefecht überwunden und
war es der ungeheuerlich raſante Start, der ein
ſchnel=
ſür England und damit den entſcheidenden Vorteil für
er Kampf brachte. Der Weltmeiſter fuhr ebenfalls
ge=
ſeim. Und nun erwartet England die deutſche Elf.
hand darf ſagen, die Briten hätten ſich einen ſchlechten
gewählt. Sie ſind uns die Revanche für das 3:3 von
zunge ſchuldig, aber ſie luden uns ein nach einer Saiſon
ſer Erfolge. Keine europäiſche Mannſchaft hat eine ſo
Spielzeit hinter ſich. Deutſchlands Fußball iſt groß
Nein — dieſe Fahrt über den Kanal iſt keine Reiſe
Sie iſt die Fahrt zu einem ganz ſchweren Kampf.
Ands eben bekannt gegebener Elf ſtehen die ſtärkſten Tor=
Inſelreichs, und der Mittelläufer Barker liebt die
Die Rollen verkehren ſich leicht. Das Spiel
unter=
von allen ſeitherigen Kraftproben grundlegend. Hier
romaniſcher Elan an, hier tändelt ſich keine Wiener
int den fremden Strafraum — hier wird ein kluges,
be=
deutſches Defenſivſyſtem verſuchen, den Anprall der
Gufangen und dann zu Gegenſtößen auszuholen, wenn
Zeit iſt.
reifache Niederlage der beſten Tſchechenmannſchaften aus
Auetlbd Warnungsſignale, aber ſie dürfen für unſere Leute
„aunen der Einſchüchterung ſein. Wir werden kämpfen
ger ue ſſeicht verlieren. Aber daran denken unſere Leute keine
Sie ſpielen, um zu ſiegen, und wenn ſie gleichwohl
ge=
verden, dann wird es keine Schande ſein. Bis auf den
Tag iſt England der Lehrer der Welt in dieſem Spiel.
WWelt iſt erfüllt von Spannungen. In Downingſtreet
man ſich den Kopf um den Konflikt in Afrika. Einen
Ig lang lauſcht das Britenvolk auf andere Klänge. Zwei
ſtiionen ſind in ihrem Herzen auf dem Platz der „
Heiß=
us Tottenham.
Sportverein 29 Erzhauſen.
ſeutigen Sonntag ſind die Sportvereinler zur
Abwechſe=
der einmal ſpielfrei, haben jedoch die Reſerve=Mannſchaft
198 Darmſtadt im Freundſchaftsſpiel als Gaſt. Den Erz=
1ballfreunden iſt bei Beſuch dieſes Treffens Gelegenheit
Nir ſchönes und ſpannendes Spiel zu ſehen, in welchem
ſtungen beiderſeits nicht fehlen werden. Die Erzhäuſer
as Vorſpiel, allerdings mit etwas Glück, 5:4 gewinnen.
alen auch dieſesmal beſtrebt ſein, ein günſtiges Reſultat
ſolen. Vorher Schülermannſchaften von Erzhauſen und
. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 2 Uhr. Schüler 1 Uhr.
yolizeiDarmſtadt —SportvereinMünſter
Sonntag, den 1. Dezember 1935, vorm. 11 Uhr.
machen hiermit nochmals darauf aufmerkſam, daß das
ſel, nicht wie urſprünglich feſtgeſetzt, um 14 Uhr, ſondern
ſſicht auf die Veranſtaltung im Hochſchulſtadion bereits um
orm. ſtattfindet.
kieſerven beider Vereine beginnen 9,15 Uhr.
35 Nieder=Ramſtadt — SV. 98 Darmſtadt, komb.
Sonntag, 14.30 Uhr empfängt SV. 35 Nieder=
Ram=
tombinierte Elf des SV. 98 Darmſtadt. In der
Gäſte=
aus der etatmäßigen Mannſchaft Spieler wie Ruppel
lnger (Verteidiger), Schnägelberger (Mittelläufer) und
und Mahr (Sturm), womit ein großes Spiel
gewähr=
heint. Die Sportfreunde ſollten ſich daher den Beſuch
ereſſanten Treffens nicht entgehen laſſen. Vorher 12.45
35. 2. Mſch. — SV. 98. 2b.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Kreisklaſſe 1 — Gruppe 4.
hickſpieltermine der 1. Mannſchaften.
fienthal — Urberach (Schiedsrichter: Streb=Sprend=
Ungen: „Oberroden — Dreieichenhain. (Keſtewitz=
Ober=
zuſen); Dudenhofen—Epperstauſen (Hain=Seligenſtadt).
reieichenhain — Dudenhofen (Dracker=Sprendlingen);
rberach — Eppertshauſen (Paul=Hauſen).
ppertshauſen— Niederroden (Diel=Sprendlingen).
idenhofen — Oberroden (Wolff=Hauſen);
Epperts=
zuſen — Offenthal (Leitermann=Sprendlingen)
fienthal — Dudenhofen (Diel=Sprendlingen); Urberach
Niederroden (Scherer=Sprendlingen).
fſenthal — Niederroden (Steinmayer=Sprendlingen);
reieichenhain — Urberach (Kiefer=Dietzenbach); Epperts=
teichen Secheider Gelichich.
udenhofen — Eppertshauſen (Manus=Obertshauſen);
rberach — Oberroden (Melk=Wixhauſen); Offenthal —
reieichenhain (Steinmayer=Sprendlingen).
berroden — Offenthal (Kiefer=Dietzenbach);
Nieder=
den — Dreieichenhain (Sattig=Dieburg)
berroden — Eppertshauſen (Hain=Seligenſtadt).
2. Mannſchaften.
berroden — Sprendlingen 3. (Catta=Dieburg).
rderach — Eppertshauſen (Keller=Sprendlingen).
prendlingen 3. — Urberach, 10 Uhr (Anthes=Langen).
ppertshauſen — Sprendlingen 3. (Enders=Dieburg)
prendlingen 3. — Eppertshauſen, 10 Uhr (Schönig=
Heu=
yſtamm); Urberach — Oberroden (Spieß=Dieburg).
berroden — Eppertshauſen (Gaubatz=Dietzenbach).
prendlingen 3. — Oberroden. 10 Uhr (Anthes=Langen).
EShiele finden auf. den Plätzen der erſtgenannten Ver=
und beginnen, für 1. Mannſchaft um 14.30 Uhr, für
haften um 12.45 Uhr ohne Wartezeit, wenn oben nicht
ſtimmt iſt.
SV. Offenthal hat ſeine 2. Mannſchaft von den
Ver=
en zurückgezogen. Der Rücktritt wird genehmigt, jedoch
Kücſpielverpflichtung innerhalb 4 Wochen nach den Ver==
Zeng, Spielleiter.
en.
Kreisklaſſe 2.
n den einzelnen Gruppen bis jetzt ausgefallenen Spiele
Mie folgt neu angeſetzt:
Gruppe 1.
Feheim — Nordheim (Schiedsrichter:
Baumgärtner=
darmſtadt).
Dambach — Seeheim (Freitag=Bensheim)
Nambach — Zwingenberg (Treffert=Bensheim).
Sporkkalender.
Sonntag, den 1. Dezember 1935.
Fußball.
11.00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — SV. Münſter.
14.30 Uhr: Hochſchulſtad.: WHW.=Spiel: „Schwarz”.
„Weiß”.
Handball.
11.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — TV. Lorſch.
15.00 Uhr: Maulbeerallee: Merck — TV. Arheilgen.
Kegeln.
10—22 Uhr: Saalbauſtraße 67: WHW.=Kegeln.
10—13 Uhr: Konkordiaſaal: WHW.=Kegeln.
10—13 Uhr: Woogsplatz=Turnhalle: WHW.=Kegeln.
Gruppe 2.
8. 12.: Crumſtadt — Nauheim (Weber=Pfungſtadt).
Gruppe 3.
8. 12.: Beſſungen — Reichsbahn, 11 Uhr (Schwarz=Griesheim).
2. Mannſchaften.
8. 12.: Beſſungen — Reichsbahn, 9.45 Uhr (Dietz=Erzhauſen).
Die Spiele finden auf den Plätzen der zuerſtgenannten
Ver=
eine ſtatt und beginnen, wo nicht anders vermerkt, um 2.30 Uhr.
Die Herren Schiedsrichter bitte ich. mir die Spiele alsbald zu
beſtätigen.
Mayer, Darmſtadt, Beſſunger Str. 198.
Das Handbalſpiel 98 — 35p. Frankfurk fällk aus.
Das für heute vorm. 11 Uhr angeſetzte Verbandsſpiel 98
Darm=
ſtadt gegen FSV. Frankfurt fällt wegen der Abſtellung Freunds
zum Länderkampf nach Luxemburg ſowie wegen der
Winterhilfs=
ſpiele am heutigen Sonntag auf dem Hochſchulſtadion aus.
Auf 11 Uhr an der Rheinallee verlegt TSG. 46 — Tv. Lorſch.
Mit Rückſicht auf das WHW.=Spiel der Handwerker und
Be=
amten am Sonntag nachmittag auf dem Hochſchulſtadion hat ſich
die Abteilungsleitung entſchloſſen, ihr Verbandsſpiel auf den
Vormittag verlegen zu laſſen, was ihr auch von der Behörde noch
am Samstag früh zugeſagt werden konnte. Ueber die Wichtigkeit
des Treffens für die TSG. haben wir ſchon berichtet, deshalb
darf mit einem ſpannenden Spiel gerechnet werden. Aus
tech=
niſchen Gründen wurde das Spiel der Reſerven beider Vereine
ebenfalls auf 11 Uhr auf dem Uebungsfeld an der Rheinallee
feſtgelegt. Die Jugend beider Vereine ſpielt nach der 1.
Mann=
ſchaft um 12 Uhr auf dem Hauptfeld.
Frieſenheim zurückgetreten.
Der TV. Frieſenheim, Altmeiſter der DT., hät jetzt ſeine erſte
Handball=Mannſchaft endgültig von den Spielen der Gauklaſſe
zu=
rückgezogen. Die Frieſenheimer Elf war bekanntlich durch
beträcht=
liche Spielerverluſte entſcheidend geſchwächt worden, was die
Ver=
einsleitung zu dem Schritt bewogen hat. Nicht zuletzk haben
aller=
dings auch finanzielle Gründe mitgeſpielt.
Deutſchlands Handball=Elf, die am kommenden
Sonntag gegen Luxemburg ſpielt. iſt geändert worden. Statt
Roth=
ermel=Darmſtadt ſpielt Lang=SV. Mannheim=Waldhof.
Links=
außen, Torwart Weigold=Waldhof fährt als Erſatzmann mit.
Jubiläums=Sporkabend.
Athl.=Verein Vorwärts 05 Groß=Zimmern.
Der Athl.=V. Vorwärts 05, Groß=Zimmern, veranſtaltet am
heutigen Sonntag als Abſchluß ſeines 35jährigen Jubiläums einen
großen Jubiläums=Sportabend, für welchen ein ganz
erſtklaſſiges Programm vorgeſehen iſt. Nicht allein Vorführungen
der eigenen Aktiven ſowie Jugendmannſchaft werden geboten,
ſondern auch bekannte Varieté=Künſtler, wie die „Drei Weltons”
und Hans Mühlig=Karlsruhe, ſind zu dieſem Abend verpflichtet,
um ihre Parterre=Akrobatik, Gladiatoren= und Muskelſpiele zu
zeigen. Ferner ſtartet dann noch die erſte Mannſchaft
Mann=
heim=Sandhofen mit dem bekannten Weltmeiſter Rupp zu
einem Freundſchaftskampf. Die beiden örtlichen Geſangvereine
ſo=
wie die Kavelle Reitzel umrahmen die ſportlichen Vorführungen
mit geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen.
Auch wir entbieten dem Verein und ſeinen Jubilaren unſere
herzlichſten Glückwünſche.
TSG. 46 Darmſtadt, Leichtathletikabteilung.
Der Uebungsbetrieb erfährt während des Winters inſofern
eine Aenderung, als ab Dezember bis auf weiters nur noch an
einem Abend (Mittwochs) auf dem Platz trainiert wird,
wäh=
rend uns Freitags wieder die Turnhalle in der Soderſtraße zur
Verfügung ſteht.
Das Platztraining beginnt für Damen und Herren
gleich=
zeitig 19.30 Uhr und iſt jeweils gegen 20.45 Uhr beendet.
In der Halle üben die Leichtathletinnen von 19.30 bis 20.30
Uhr und die Leichtathleten anſchließend von 20.30 bis 21.30 Uhr.
Das übliche zwangloſe Training Sonntags vormittags auf der
Woogswieſe wird ſelbſtverſtändlich nach wie vor durchgeführt. —
Die erſte gemeinſame Uebungsſtunde auf dem Platz findet am
Mittwoch, den 4. Dezember, ſtatt, mit dem Hallentraining
begin=
nen wir am Freitag, den 6. Dezember 1935.
Turn= und Sportgemeinde 46 — Ski=Abteilung.
Am kommenden Montag, den 2. Dezember, findet
pünktlich 20,15 Uhr im Grünen Zimmer der Woogsturnhalle eine
außerordentliche Mitgliederverſammlung der Skiabteilung ſtatt.
Hauptpunkt der Tagesordnung iſt die Durchführung des
Weih=
nachts=Skikurſes im Schwarzwald.
Wir erwarten aus dieſem Grunde die reſtloſe Teilnahme aller
Kameraden ſowie etwaiger Intereſſenten anderer Abteilungen an
dieſer Sitzung.
Der Gymnaſtik= und Trockenkurs findet im Anſchluß an die
Sitzung wie üblich im Kleinen Saal ſtatt.
Sportverein Merck.
2. Gemiſchter Orientierungs=Mannſchafts=Waldlauf.
Da der am 3. November erſtmalig durchgeführte Gemiſchte
Orientierungs=Mannſchafts=Waldlauf bei allen Teilnehmern einen
ſo großen Erfolg hinterlaſſen hatte, wird am Sonntag, den 1.
De=
zember, ein ſolcher Waldlauf wiederholt. Teilnahmeberechtigt ſind
alle aktiven Mitglieder des Vereins. Eine Mannſchaft beſteht
wie=
derum aus einer Dame (Mannſchaftsführerin), einem Alten
Herrn, einem Schüler, einem Jugendlichen und einem aktiven
Sportler. Die Mannſchaften werden vor Beginn des Laufes
zu=
ſammengeſtellt. Es müſſen wieder drei Kontrollſtellen geſchloſſen
von jeder Mannſchaft angelaufen werden. Karten bekommt keine
Mannſchaft mit, ſondern die erſte anzulaufende Kontrollſtelle iſt
vor dem Start an Hand einer Karte einzuſehen. Dies wiederholt
ſich bei der erſten, zweiten und dritten Kontrollſtelle. Je eine
Mannſchaft läuft links herum, bzw. rechts herum, ſo daß bei
un=
gefähr richtigem Lauf die Mannſchaften in der Mitte der
Lauf=
ſtrecke zuſammentreffen. Länge der Strecke zirka 4000—7500 Meter.
Treffen vormittags 9 Uhr auf dem Sportplatz an der
Maulbeer=
allee. Start der erſten Mannſchaft 9.15 Uhr, Ende des Laufes
gegen 11 Uhr.
Die Dortmunder Weſtfalenhalle beging in dieſen
Tagen ihr zehnjähriges Jubiläum. Sie hat ſich durch die
Ver=
anſtaltung von Radrennen, Boxkämpfen, Reit= und
Fahrturnie=
ren und andere ſportliche Veranſtaltungen einen Namen gemacht
und ſoll jetzt durch den Einbau einer Kunſteisbahn
vervollkomm=
net werden. Auch Tenniskämpfe ſind in dieſer zweckmäßigen
Halle ſeit geraumer Zeit durchführbar.
Hans Stuck und Louis Chiron werden im
kommen=
den Jahre deutſche Rennwagen ſteuern. Stuck bleibt endgültig bei
Auto=Union, Chiron iſt jetzt von Mercedes=Benz endgültig
ver=
pflichtet worden.
Max Schmeling iſt mit ſeinem Trainer Mahon mit der
Bremen” nach New York abgereiſt, um dort dem am 13.
Dezem=
ber ſtattfindenden Boxkampf Joe Louis — Paolino beizuwohnen.
Er wird gleichzeitig über ſeine künftigen Kämpfe verhandeln,
aber ſchon am 15. Dezember die Heimreiſe wieder antreten.
Ringer gegen Boxer war das Motto eines Kampfes,
der in St. Louis den Schwergewichtsboxer King Lewinski gegen
den Ringer Ray Steele führte. Nach 35 Sekunden hatte der
Rin=
ger entſcheidend geſiegt; Lewinski hatte vorher nur einen rechten
Schwinger landen können. Aus der Umklammerung durch Steele
gab, es dann kein Entrinnen mehr.
Hans Heinrich Sievert, die deutſche Zehnkampf=
Olym=
piahoffnung, hat ſich in Hamburg einer Mandel=Operation
unter=
zogen, die geglückt iſt. Sievert will jetzt noch einen Muskelriß
ganz ausheilen und erſt dann das Training wieder aufnehmen.
Einen deutſchen Sieg gab es beim Sechstagerennen
in St. Louis. Der Stettiner Carpus gewann das Rennen
zuſam=
men mit dem Amerikaner Winter überlegen mit einer Runde
Vorſprung vor Bobby Walthaur=Shaller=USA. — Beim
Sechs=
tagerennen in New York, das am kommenden Samstag beginnt,
werden ſieben deutſche Fahrer an den Start gehen, und zwar:
Kilian=Vopel, Schön=Pützfeld, Hürtgen, Carpus und Wiſſel.
Polniſcher Hockey=Meiſter wurde der
Militärſport=
klub Poſen im Endkampf gegen den Pfadfinder=Sportklub Poſen.
Die Pfadfinder verloren das entſcheidende Treffen knapp mit 0:1.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 1. Dezember
6.00: Hamburg: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand,
Wet=
ter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. 8. 25: Sendepauſe. 8.45:
Choralblaſen. 9.00: Kathol. Morgenfeier. 9.45: Hans Fr.
Blunck: Religiöfer Sozialismus. 10.00: München:
Wir bauen wieder Burgen. 10.30: Chorgeſang.
11.15: Karl Götz lieſt aus ſeinem Roman: „Das
Kinder=
ſchiff” 11.30: Einer baut einen Dom. Chorwerk.
13.00: Berlin: Muſik am Mittag. 14.00: Kinderfunk: Unſer
großes Weihnachtspreisrätſel. 14.45: Das Volk erzählt,
15.00: Deutſche Scholle.
16. 00: Breslau: Nachmittagskonzert. 18.00: Wildfütterung.
Plauderei. 18.10: Dein Buch unterm Weihnachtsbaum!
18.30: Ein Sammler und Schöpfer des deutſchen
Volks=
liedes: Wilhelm von Waldbrühl.
19.00: Dresden: Reichsſendung: Deutſches Volk auf
deut=
ſcher Erde. Bäuerlicher Tag im Winter. Hörbild aus dem
Erzgebirge, 20.00: Zwei Einakter. Der Arzt wider Willen.
Komiſche Oper von Ch. Gounod — Der
Schauſpieldirek=
tor. Komödie von Mozart, 22.00: Nachr. 22.15: Wetter,
Nachr. Sport. 22.20: Schlußbericht von den
Geräte=
meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in Frankfurt.
22.45: Sportſpiegel des Sonntags. 23.00: München:
Tanz und Unterhaltung in der Nacht. 24.00: Buntes
Allerlei.
Frankfurt: Montag, 2. Dezember
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert.
In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand. 8.15:
Stutt=
gart: Gymnaſtik. 8.45: Sendepauſe. 9.00: Nur
Kaiſers=
lautern: 1. (9.00): Kleine Stücke für Klavier, 2. (9.20):
Erzählungen und Gedichte zum St. Nikolaustag. 3. (9.40):
1. Hausmärchen, op. 35, von Joſef Haas. 2. Toccata und
Fuge D=Moll von Bach. 10.00: Nur Frankfurt:
Werbe=
konzert. 10.15: Königsberg: Schulfunk: Zwerg Naſe. Ein
Märchenſpiel, 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche u. Haus.
11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur Kaſſel:
Nachr. 11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr.
14.00: Zeit, Nachr., Wetter, 14.10: Vom
Deutſchlandſen=
der: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.00:
Wirtſchafts=
bericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Kinderfunk: Jetzt
baſteln wir! 15.45: Konzert. 16.30: BDM.=Sport.
17.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorch. 18.30:
Koblenz: Jungmädel ſingen. 18.55: Meldungen.
19.00: Neuere deutſche Unterhaltungsmuſik. 19.50:
Tages=
ſpiegel. 20.00: Zeit, Nachr. 20.15: Stuttgart: Sine Cura.
Ein bunter Abend. 22.00: Nachr. 22.15: Nachr., Wetter,
Sport, 22.20: Altfrankfurter Brunnen erzählen, 23.00:
Breslau: Muſik zur Guten Nacht. 24.00: Ulm: Operette
und Tanz. — Als Einlage; Stuttgart: Virtuoſe
Kla=
viermuſik.
Arn Stn
Reichsſendung: 12.00: Möge die olympiſche Flamme
leuchten. — Hymnen=Appell — Hymnen der 48 Nationen.
19.00: Deutſches Volk auf deutſcher Erde. Bäuerlicher Tag.
im Winter. Hörbild aus dem Erzgebirge.
Breslau: 20.00: Aus Operetten. Ein Strauß verliebter
und beſchwingter Melodien.
Hamburg: 20.00: Viertes Volkskonzert. Ltg.: M. Fiedler.
Werke von Johannes Brahms.
Köln: 21.00: Ein Abend in einer alten Ravensberger
Spinnſtube.
Beromünſter: 18.30: Alte ungariſche Volksweiſen.
Belgrad: 20.00: Konzert der Kgl. Garde.
Budapeſt: 20.00: Die luſtige Witwe. Operette v. Lehar.
Brüſſel=fl.: 20.00: Operettenabend.
Bukareſt: 20.05: Siebenbürger Komponiſten.
Straßburg: 20.30: Lothringiſche Volkslieder.
Kowno: 20.45: Buntes Konzert.
Rom: 20.50: Opernabend.
Montag, 2. Dezember
Köln: 19.00: Aus dem deutſchen Volksliederhork.
Leipzig: 20.10: Brahms=Abend.
Stuttgart: 20.10: Sine eura. Eine ſorglos=fröhliche
Abendunterbaltung.
Riga: 19.15: Operettenmelodien.
Bukareſt: 20.15: Orgelmuſik.
Straßburg: 20.30: Pbilemon und Baucis. Komiſche
Oper von Gounod.
Stockholm: 20.45: Werke von Hahdn, Schumann u. a.
Wien: 21.00: Streichquartette von Mozart u. Beethoven.
Brüſſel=fl.: 21.00: Frohe Weiſen.
Rom: 22.00: Italieniſche Komponiſten.
Brüſſel=frz.: 22.10: Moderne Tänze.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Druckgegenſätze zwiſchen dem Azorengebiet und Island
nehmen noch weiter zu, wobei ſich die Zufuhr feuchter und
mari=
timer Luftmaſſen nach Weſteuropa noch immer verſtärkt. Bei
wechſelndem Barometerſtand und ſtürmiſchen ſüdweſtlichen
Win=
den werden dabei wieder ſtärkere und verbreitete Niederſchläge
eintreten, die ſpäter vielfach in Schauer und Böen übergehen.
Nach anfänglich ſehr milden Temperaturen iſt dann Abkühlung
und in den Mittelgebirgen auch Schneefall zu erwarten
Wettervorherſage für Sonntag: Zunächſt wieder ſtärkere
Regen=
tätigkeit bei teilweiſe ſtürmiſchen auffriſchenden ſüdweſtlichen
Winden, dann Uebergang zu Schauern und Böen.
Ausſichten für Montag: „Veränderlich, vorwiegend aufklarendes
Wetter, aber auch einzelne Niederſchläge; bei weſtlichen
Win=
den kül
Nummer 3.30
Ttarlaagt
Sonntag, 1. Dez
Ltr
Dr. Schacht zur Aktienrechtsreform.
Geldes aufſpeichern. Gerade die Gegenwart aber verweiſt uns
darauf, daß wir keinen ungebrauchten Pfennig baren Geldes
Dus Ainentechrmaß orändung u. Leoen brach liegen laſſen dürfen. Die Konzentration aller kurzfriſtig
verfügbaren Einzelbeträge am Geldmarkte und die Führung
die=
ſes Geldmarktes, durch eine einheitliche Hand, ſo betonte Dr.
der Akkiengeſellſchaften erleichtern.
Schacht, ſind das Geheimnis dafür, daß wir alle unſere Ausgaben
Reichsbankpräſident Dr Schacht ſprach geſtern
auf der 9 Vollſitzung der Akademie für deutſches Recht
über die deutſche Aktienrechtsreform.
Der Reichsbankpräſident ging zunächſt auf die
kapitaliſti=
ſche Wirtſchaftsform ein, deren unbedingte
Not=
wendigkeit für das deutſche Wirtſchaftsleben er
darlegte. Landwirtſchaft, Gewerbe, Verkehr und Handel könnten
auf höchſte kapitaliſtiſche Ausſtattung ihrer Produktionstechnik
nicht verzichten; nichts aber verlange mehr nach einem
kapitaliſti=
ſchen Unterbau als eine moderne Wehrmacht. Geſchütze,
Flugzeuge und Unterſeeboote und alles, was ſonſt zur modernen
Verteidigung gehöre, ſeien Dinge, die ohne induſtrielle
Höchſtent=
wicklung im kapitaliſtiſchen Sinne undenkbar ſeien. Ein Volk,
das nicht mehr imſtande iſt, dieſen
kapitaliſti=
ſchen techniſchen Apparat auszubauen und
wirt=
ſchaftlich zu tragen, habe ſeine geſchichtliche
Be=
deutung verſpielt.
Der Aufbau einer ſo großen Kaoitalmaſchinerie allein durch
der Staat — fuhr Dr. Schacht fort — ſei eine Unmöglichkeit. Der
Nationalſozialismus habe hierfür das treffende Wort geprägt,
daß der Staat die Wirtſchaft führen und lenken, aber nicht ſelbſt
betreiben ſolle. Der Aufbau ſo großer Kapitaleinrichtungen
er=
fordere andererſeits ſehr erhebliche Mittel, Mittel, die ein
Ein=
zelner nur in den ſeltenſten Fällen aufbringen könne, und zwar
heute weniger denn je zuvor. Daher könne die Aktiengeſellſchaft
heute wie in den Anfängen der kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsperiode
wieder berufen ſein, Deutſchland über das gegenwärtige Stadium
der Armut durch die Vereinigung kleiner Einzelerſparniſſe
hin=
wegzuhelfen. Denn Aktiengeſellſchaften ſeien das geeignete
Mit=
tel, um durch das Zuſammentragen der Erſparniſſe vieler die
Er=
ſtellung umfangreicher Kapitalgüter zu ermöglichen. Demnach
werde ein Aktienrecht grundſätzlich Gründung und
Leben der Aktiengeſellſchaften erleichtern und
nicht erſchweren müſſen.
Zu dieſer Erleichterung gehöre die Verkehrsfähigkeit
der Aktien, d. h. eine leichte Veräußerungsmöglichkeit. Wäre
nicht die Wertpapierform mit ihrer leichten Uebertragbarkeit
er=
funden worden, ſo würde die Geldbeſchaffung für Staat und
Wirtſchaft, unendlich viel ſchwieriger ſein. Die meiſten
Kapital=
beſitzer würden nur das zur Verfügung ſtellen, was ſie für eine
lange Dauer entbehren zu können glauben. Und für die
Wechſel=
fälle des Schickſals würden ſie einen möglichſt großen Topf baren
bisher auf völlig einwandfreie und korrekte Weiſe haben decken
können.
Dr. Schacht wandte ſich dann den Führung der
Aktien=
geſellſchaften zu und betonte, daß das
Verantwortungs=
gefühl des Wirtſchaftsführers nicht geſchwächt, ſondern gefördert
werden müſſe. Der Reichsbankpräſident wies darauf hin, daß
zwiſchen dem Betriebsführer und den Aktionären ein gleiches
Vertrauensverhältnis beſtehen müſſe wie zwiſchen Betriebsführer
und Gefolgſchaft, wenn das Unternehmen auf die Dauer gedeihen
ſolle. Das aber ſei wie immer im Leben zu allererſt eine
Per=
ſonenfrage und könne durch kein Geſetz erzwungen werden,
wie überhaupt eine allumfaſſende und für alle möglichen Fälle
Vorſorge treffende geſetzliche Regelung deswegen nicht gefunden
werden könne, weil man zwar die Form der Aktiengeſellſchaft
erfaſſen könne, nicht aber ihren Inhalt.
Nachdem der Reichsbankpräſident die Notwendigkeit einer
Rechnungskontrolle gegenüber dem Wirtſchaftsführer betont hatte,
beſchäftigte er ſich zum Schluß ſeines Vortrages mit der
ſogenann=
ten Anonymit ät der Aktien, die in erſter Linie zu den
Fehlern des bisherigen Aktienrechts gerechnet werde, weil ſie
einen ſpekulativen Uebergang aus einer Hand in die andere und
die Anhäufung von Aktienpaketen in einer Hand geſtatte, welche
ſich gegen das Intereſſe des Unternehmens auswirken könne. „Ich
bin weit davon entfernt,” erklärte Dr. Schacht, „eine ſolche
Mög=
lichkeit zu leugnen, aber ich glaube, daß gerade hierfür die laxe
Geſchäftsmoral der Syſtemzeit verantwortlich zu machen iſt, und
daß der allgemeine nationalſozialiſtiſche
Er=
ziehungsprozeß ſeinen wohltuenden Einfluß
gel=
tend machen wird.
Andererſeits iſt die Anonymität der Aktie
und ihre leichte Verwertbarkeit gerade
das=
jenige, was wir uns angeſichts der
Schwierig=
feit neuer Kapitalbeſchaffung erhalten müſſen.
Es iſt leicht, vorhandene Aktiengeſellſchaften zum Gegenſtand
einer Geſetzgebung zu machen, aber man muß ſich darüber klar
ſein, daß durch eine falſche Geſetzgebung möglicherweiſe in der
Zu=
kunft die Rechtsform der Aktiengeſellſchaft in eine nur noch
be=
ſcheidene Rolle hinabgedrückt und die Aufnahme neuer Anleihe
unmöglich gemacht wird. Leidtragende wären hierbei der Staat
und die deutſche Wirtſchaft, die auf Verwirklichung neuer großer
Aufgaben verzichten müßten, weil die Geldaufbringung
unmög=
ich würde.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Wochenſchlußbörſe eröffnete in freundlicher
Haltung und zu überwiegend höheren Kurſen. Das Geſchäft blieb
zwar weiter eng begrenzt, zumal Publikumsaufträge kaum
vor=
lagen. Beim berufsmäßigen Börſenhandel ſcheint aber ungeachtet
der Sonntagsunterbrechung Kaufneigung vorhanden zu ſein.
Montane ſetzten geſtern faſt durchweg ſchwächer ein. Faſt
aus=
nahmslos feſter eröffneten chemiſche Papiere. Von
Elektrower=
ten waren lediglich AEG. und Siemens mit plus ½ Proz. bzw.
1 Prozent nennenswert verändert. Autoaktien konnten anziehen.
Im Verlauf nahm die Kuliſſe vereinzelt Glattſtellungen vor, ſo
daß gegen die Anfangskurſe Rückgänge eintraten. Farben 149½.
Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft wieder außerordentlich ſtill,
ſodaß bei faſt allen Gattungen kaum bedeutende
Kursveränderun=
gen feſtzuſtellen waren.
Bei freundlicher Grundſtimmung hatte auch die Rhein=
Mainiſche Börſe nur kleines Geſchäft. Die
Publikums=
beteiligung blieb weiter gering, ſo daß der berufsmäßige
Börſen=
handel Hauptträger des Geſchäftes war, der indes nur geringe
Unternehmungsluſt zeigte. Am Aktienmarkt überwogen leichte
Erhöhungen. Kleine Käufe beobachtete man in JG. Farben, die
um 1 Prozent auf 149¾ anzogen. Auch Elektroaktien lagen
zu=
meiſt feſter. „Montanwerte lagen ſehr ruhig. Weiter befeſtigt
waren Zellſtoff Waldhof mit 113: Zellſtoff Aſchaffenburg
gewan=
nen etwa ½ Prozent. Maſchinenaktien zogen um ½—¾ Prozent
an. Am Rentenmarkt war das Geſchäft in zertif. Dollarbonds
etwas lebhafter. Im Verlaufe war das Geſchäft allgemein ſehr
klein. Die Aktienkurſe wieſen nur geringe Veränderungen auf.
Montanwerte lagen zumeiſt nur knapp gehalten, auch JG. Farben
bröckelten ab.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Wirtſchaftslage in Finnland.
Induſtriebeſchäftigung erreicht teilweiſe Vorkriegsſtand.
Arbeitsloſigkeit beſeitigt.
Nachdem das Jahr 1933 in Finnland einen Stillſtand in der
Auswirkung der Weltwirtſchaftskriſe gebracht hatte, verwandelte
ſich dieſer Stillſtand 1934 in einen auf faſt allen Gebieten des
finniſchen Wirtſchaftslebens erkennbaren Wiederaufſtieg, welcher
auch im Jahre 1935 anhielt. Dieſe günſtige Entwicklung
ermög=
lichte es auch 1935, die Rückzahlung der privaten und ſtaatlichen
kurz= und langfriſtigen Auslandsſchulden in ſchnellem Tempo
fort=
zuſetzen.
Am Kapitalmarkt beanſprucht vor allem die wiederum
recht lebhafte Bautätigkeit größere Inveſtionen. Trotzdem iſt noch
ein Ueberfluß an beſchäftigungsloſen Geldern
vorhanden. Dieſe Entpicklung zeigt, daß Finnland im Gegenſatz
zu früher nicht mehr darauf angewieſen iſt, die Rolle eines
Ka=
pital einführenden Landes zu ſpielen.
Die Beſchäftigungslage der finniſchen Induſtrien iſt nach
wie vor recht günſtig. Die für den Binnenmarkt
arbeiten=
den finniſchen Induſtrien (Metall= Gummi= und Textilinduſtrie)
ſind recht gut beſchäftigt. Ihre Erzeugung erreicht teilweiſe
den gleichen Umfang wie im Jahre 1928 vor
Ein=
ſetzen der Kriſe und überſchreitet, ſogar vielfach dieſen Punkt.
Etwas weniger günſtig iſt die Lage der finniſchen
Ausfuhrinduſtrien, was vor allem auf den
Konjunktur=
umſchwung und die Preisrückgänge zurückzuführen iſt, welchen die
finniſche Schnittholzinduſtrie in dieſem Jahre ausgeſetzt war.
Be=
ſonderes Augenmerk legt man neuerdings auf die Unterſuchung
der finniſchen Erzvorkommen. Die gute Beſchäftigung der
finni=
ſchen Juduſtrien führte zu einer weiteren Verminderung der Zahl
der Arbeitsloſen. Anfang September wurden nur mehr 4600
Arbeitsloſe gezählt, eine Zahl, die als normal erſcheinen dürfte.
Die Bemühungen der finniſchen Landwirtſchaft ihre
Erzeugung mehr auf Körnerbau ſtatt auf Meiereiprodukte
um=
züſtellen, haben zu beachtenswerten Ergebniſſen geführt. Man iſt
jetzt von der Roggen= und Hafereinfuhr unabhängig.
In den erſten neun Monaten 1935 (1934 betrug die finniſche
Einfuhr 3819 (3440) und die finniſche Ausfuhr 4411 (4496) Mill.
Fmk. Es wurde ſomit ein Ausfuhrüberſchuß von 592
Mill. Fmk. erzielt, welcher allerdings nicht die im Voxjahr im
gleichen Zeitraum erzielte Rekordhöhe von 1056 Mill. Fmk.
er=
reichte.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 30. Novbr.
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.: Kohlrabi 5—6,
Erdkohlraben 8—10. Karotten 6. Gelberüben 6—8. Roterüben
8—10, Weißerüben 8—10, Schwarzwurzeln 20—25, Spinat 8—19,
Rotkraut 8—12, Weißkraut 6—8, Wirſing 6—8, Roſenkohl 20—25,
Zwiebeln 10—12. Knoblauch 70—80. Tomaten 15—40. Kaſtanien
20—35, Feldſalat (Lattich) 50—80. Endivienſalat 5—10,
Kopf=
ſalat 5—10, Blumenkohl 5—50 Rettich 5—10. Meerrettich 60—70.
Speiſekartoffeln 3½—4, Tafeläpfel 20—35, Wirtſchaftsäpfel 10—
18. Tafelbirnen 20—30, Wirtſchaftsbirnen 15-18, Trauben 50—55,
Nüſſe 40—45, Apfelſinen 20—30, Zitronen 6—8. Bananen 40—50;
Molkereibutter 152—157, Landbutter 140. Weichkäſe 20—25.
Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—13: Gänſe 100—120 Hahnen 90
bis 110. Hühner 70—90 Reh 60—130, Tauben 50—60, Haſen 50
bis 110, Ziegenfleiſch 65.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe ſtellt ſich für den 27. November wie in der
Vor=
woche auf 103,0 (1913: 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen
ſind gleichfalls unverändert, ſie lauten: Agrarſtoffe 104,7
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 92,7 und induſtrielle
Fertig=
waren 119,3.
Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten im
Novem=
ber. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten ſtellt ſich
für den Durchſchnitt des Monats November 1935 auf 122,9 (1913=
1914: 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat (122,8) leicht, um
0,1 v. H., geſtiegen. Die Indexziffer für Ernährung hat ſich um
0,3 v. H. auf 119,9 und die Indexziffer für Heizung und
Beleuch=
tung um 0,2 v. H. auf 127,1 erhöht. Die Indexziffern für die
übrigen Bedarfsgruppen ſind nahezu oder ganz unverändert
ge=
blieben; es betrugen die Indexziffer für Bekleidung 118,3 (minus
0,1 v. H.), für „Verſchiedenes” 141,0 (plus 0,1 v. H.), für Wohnung
121,3 (unverändert). Innerhalb der Gruppe Ernährung haben
ſich die Preiſe für Kalbfleiſch, Hammelfleiſch Schinken, Wurſt,
Speck und Käſe erhöht; dagegen ſind die Preiſe für Gemüſe und
Kartoffeln im Reichsdurchſchnitt noch etwas zurückgegangen.
Der Fleiſchanfall im Oktober 1935. Der Fleiſchanfall im
Oktober 1935 belief ſich nach Mitteilung des Statiſtiſchen
Reichs=
amtes im Deutſchen Reich auf insgeſamt 2,81 Millionen Dz.
4 22 Kilo je Kopf der Geſamtbevölkerung. Durch die an
Doſen=
fleiſch („Fleiſch im eigenen Saft”) ausgegebenen Mengen an
Rind= und Schweinefleiſch erhöhte ſich die zur Verfügung ſtehende
Menge auf 4,32 Kilo je Kopf der Bevölkerung.
Die Sparkaſſeneinlagen Ende 9
Neuer Höchſtſtand mit 13 272 Mill. 2
Wie ſaiſonmäßig zu erwarten war, haben die Eil
tzte ſich aus einem Ein
überſchuß von 35,2 Mill. RM. ſowie Zinsgutſchrifte
Mill. RM. und einem Abgang durch ſonſtige Buchun
von 2,2 Mill. RM. zuſammen. Gegenüber dem Vormo
die Einzahlungen um 742 Mill. RM. auf 471,5 Mill=
Auszahlungen um 41,6 Mill. RM. auf 436,2 Mill. RN
nahme der Einzahlungen war etwa gleich groß wie i
1934: die Zunahme der Auszahlungen blieb jedoch un
20 Mill. RM. hinter dem Vorjahrsumfang zurück. Die
bemerkenswerter, als im Oktober die erſte Rate (150
RM.) auf die vom Publikum gezeichneten 500 Mill. RM
Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches eingezahlt ween
ten und darüber hinaus noch weitere Beträge eingezal
ſind. Noch ſtärker als die Spareinlagen ſind die Depoſit
und Kontokorrenteinlagen der Sparkaſſen, Girokaſſen
munalbanken geſtiegen; ſie erhöhten ſich rechneriſch um
RM. auf 1984 Mill. RM. Faßt man die Spareinlage
Depoſiten=, Giro= und Kontokorrenteinlagen der Am
ſammen, ſo ergibt ſich, daß die Geſamteinlagen um 72.
auf 15 256 Mill. RM. geſtiegen ſind.
Bisher 150 Millionen Reichsbütgſchaf
für den Kleinwohnungsbau.
Weitere Erhöhung des Kontingents zu erwart
Die Anträge auf Uebernahme von Reichsbürgſchaf
Hypotheken im Kleinwohnungsbau ſind bei der De
Bau= und Bodenbank auch während der letzten
großer Anzahl eingegangen, obwohl die Bauſaiſon i
entgegengeht. Infolgedeſſen iſt der Betrag an bisher
menen Reichsbürgſchaften für den Kleinwohnungsbau
150 Millionen RM. angewachſen. Mit dieſen reichsn
Hypotheken wurde der Bau von insgeſamt 65 071. A
und zwar von 40 522 Mietwohnungen in Geſchoßbautel
20 821 Eigenheimen mit 24 549 Wohnungen ermöglicht
here Ermächtigung von 100 Mill. RM. iſt bekanntlich
Haushaltsgeſetz vom 29. März 1935 auf 150 Millionenl
höht worden. Wie wir hören, ſteht eine weitere Er
des Kontingents unmittelbar bevor, ſo daß
reichung, und Bearbeitung von Anträgen auf Uebernt
Reichsbürgſchaften für 2. Hypotheken im Kleinwohnung
Unterbrechung erleidet.
Förderung des Abſakzes deutſcher Wol
Um den in der letzten Zeit ſtockenden Abſatz in deuß
einmalig beſonders zu fördern, hat die Ueberwachungkei”
Wolle durch eine im R.=A. veröffentlichte Anordnungk nck
daß diejenigen Mengen an deutſcher Schurwolle a u/ vrſchloſſ
der Einkaufsgenehmigung erworben werde
die vom Tage nach der Veröffentlichung dieſer Anordnu
zum 15. Dezember 1935 von der Reichswollverwertung
bar gekauft werden. Dieſe Ausnahme gilt auch für
käufe des Handels, die noch in der genannten Zeit an
arbeiter weitergegeben werden. — Außer dieſer Aus
ſchrift werden zur Sicherung des laufenden Abſatzes der
Wolle, noch einige andere Maßnahmen getroffen wer
allem wird dem Verarbeiter deutſcher Wolle von der
gruppe Textilinduſtrie eine Rückvergütung in H0
Prozent des landwirtſchaftlichen Feſtpreiſes gewährt
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Stadt Saarbrücken bietet den Beſitzern der
Anleihen der ehemaligen Stadt St. Johann a. d
der Stadt Saarbrücken, ſoweit ſie nach dem 1. Juli
ben wurden, eine Barablöſung, und zwar mit
des Geldwertes der Anleihen.
Die Zeichnungen für die italieniſche 5proz. R
anleihe haben eine Höhe von insgeſamt 5021.40
Lire erreicht.
Nach chineſiſchen Schätzungen betragen die E
kommen in Ching etwa 3,7 Milliaroen Faß oder
Weltvorräte.
Berliner Kursbericht
vom 30. November 1935
Zrurſche Sanr und Oibrontb Gefeafcaft
Deviſennt
vom 30. Novenkl
Me Hu
Deutſche Bank u.
83.50
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank 84.—
15.625
Hapag
17.125
Nordd. Lloyd
35.50
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 119.—
C. P. Bemberg 101.50
Bergmann=Elektr. 81.—
Berl. Maſch.=Bau 1108.75
Conti=Gummi 157.—
Deutſche Cont. Gas/127.—
Deutſche Erdöl 103.—
Miite Wece
F. 6. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und /
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nasht
149.25
122.—
103.—
82.375
148.—
86.75
126.50
79.75
113.75
79.—
70.25
Mee u
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mee
112.50
188.—
25.75
75.625
120.25
90.125
9.125
116.50
60.—
125.—
Agypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar=
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
D
Täahypt, s.
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 eanad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Ve
2.55.
0.682
12.09
2.140
3.047
2.458
54.70
16.80
12.28
67.93
5.40
16.365
2.353
D
12.56
gSge
42.10
0.192
3.05=
2.46:
54.80
46.30
12.39
68,07
5.41
16.405
2.357
188. 13 168.47
54.95 55.05l
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſowak.,
Türkei
Ungarn
rquah
Ver, Staaten
Währun/Luſlichen 2.
100 Lire
1 Yen
100 Dinar 4
100 Lats V.
100 Kronen
100 Schillir,4
100 Gscudol
100 Kroner:
100 Franes
100 Peſeta
00 Tſch.=K
türk. 2
100 Bengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Durmſtäster uns Karionntsanr Surinfradt, Wiliate der Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 30. November 1935.
„Menee
„ Gr.IIp. 1934
„ 1935
„. 1938
„ 1937
„ „ 1938
Gruppe I. .
5 % Dtſch. Reichsan!
5½%Intern.,b. 30
4½ %Baden, v.27
4½%Bahern v. 27
½%Heſſen, v. 28
v. 29
41=Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
4½% Dt. Reichsb.=
Schätze . ... b. 34
4½% Dt. Reichsp.=
Schätze ....v.34
4½% „ ..... b.35
Dtſch. Anl. Ausk.
*, Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
%Bad.=Bad. 26
Berlin, v. 24
2 Darmſtadt 28
z Dresden v.28
2 Frankfurt 26
Heidelberg26
JMainz. .
MMannheim2?
3Münchenv. 29
4½ %Wiesbadenss
4½½Heſſ. Landesb
4½%o „Goldobl.
5!s% Heſſ. Landes.
hyp.=Bk. Liquid.
103‟,
1074
110.1
108,8
1081.
107.7
100.5
97.5
102.25
95.75
97.75
96.25
97.75
107
96.5
95.5
99.8
100
100
Biehung
10.25
90.
94.5
9aI.
36
96.25
93.5
100.5
4½% beſ. Sdshnp.)
Liqu.=Kom.=Obl.
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96.25
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. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 15
D0 UAaAA
Kriminal-Roman
von Josef Kohlhofer
Copy. by Prometheus=Verlag Gröbenzellb. Münch.
(12
exechten Wandſeite ſtand ein Schrank. Der ganze
In=
erausgeworfen und auf den Boden verſtreut worden.
wiſar beugte ſich herab und hob die verſchiedenen Akten=
Er entdeckte dabei, daß ſämtliche Akten und
Nieder=
auf den Grauen Bezug hatten, fehlten. Ebenſo
ver=
uc weiterem Suchen den Mordakt Benett und das
nierſuchungsergebnis über die Speiſereſte, wie auch die
im Ermittlungen Captain Blowdens.
nuß wirklich ein verwegener Kerl geweſen ſein!”
In=
ſchüttelte mißbilligend den Kopf. „In Scotland=Yard
iſt doch eine glatte Verhöhnung unſeres Standes.
bekomme ich das Männchen einmal zwiſchen meine
Sie froh, wenn dieſer Fall nicht eintritt. Sie könnten
eichte Art ſterben!“
m2 — Kennen Sie den Täter?"
ſah ihn ernſt an.
raue!"
ſraue,” wiederholte Hull faſt ehrfurchtsvoll, „dann aller=
—Seine weiteren Worte verloren ſich in einem unver=
Gemurmel.
mmiſſar unterſuchte vorſichtig den Telephonhörer. Er
ſu ein Vergrößerungsglas. „Wie immer, mit
Hand=
hrbeitet”, ſtellte er bedauernd feſt. „Inſpektor, wiſſen
Gerſons ſorgenvolle Miene hellte ſich ſofort auf.
„Da ſind Sie ja, Gibbs”, rief er erleichtert.
„Well, Chef — ich dachte mir, daß Sie vielleicht verhindert
waren zu kommen, und da baute ich ab. Eine langweiligere
Gegend als da draußen habe ich noch nie geſehen!“
„Erzählen Sie doch, was los war!” forderte ihn der
Kom=
miſſar auf.
Der Sergeant legte ab; dann ließ er ſich mit einem
woh=
ligen Seufzer auf einen Stuhl fallen.
„Das iſt mit wenigen Worten geſagt. Als mir Ihr Auftrag
ausgerichtet wurde, fuhr ich ſofort zu dem angegebenen Platz!”
„Stopp — Gibbs! — Sie ſagen, ich hätte Ihnen einen
Auf=
trag erteilt. Davon weiß ich nichts. Vermutlich hat man Sie
hereingelegt. Berichten Sie von Anfang an!”
„Ich wurde von der Hampſteader Polizei angerufen. Das
war etwa um ſieben Uhr; man teilte mir mit, ich möchte ſofort
an die Oſtſeite des Burgeß=Parks kommen und dort auf Sie
warten. Es handelte ſich um die Bennettſache, und Sie hätten
die Order gegeben, mir das mitzuteilen.”
„Einen Augenblick, Gibbs!”
Der Kommiſſar ließ ſich mit der Bezirkspolizei Hampſtead
verbinden. Er ſprach kurze=Zeit und hängte dann ein.
ſen einen hübſchen Teppich kaufen kann, ich finde, das
t bedeutend beſſer aus. Es muß ja nicht unbedingt
ſein.”
fragte ſah ihn verſtändnislos an.
Teppich?” meinte er gedehnt.
ſcht ein ſchönes Blumenmuſter oder hübſche Würfel!
mir bis morgen ſo etwas Aehnliches beſorgen? Ich
Teppich durch die ganze Länge des Zimmers haben!“
inn ich ſchon, wenn ich auch nicht verſtehe, was der
dem Grauen zu tun hat!“
mehr mit dem Grauen zu tun, als Sie ahnen”, be=
Untwort, und dieſe Antwort war ſchuld daran, daß der
de ganze Nacht nicht ſchlafen konnte.
Gibbs befand ſich im äußerſten Viertel von
Hamp=
hwo an der öſtlichen Seite des Burgeß=Parks der
Friedhof anſtieß, dort ſtand er, und es wäre gelogen,
verſchweigen, daß er dort ſeit einer Viertelſtunde
er Wind pfiff ihm um die Ohren.
ſeine Hände tief im Mantel vergraben, und ſo oft
1s ſtadteinwärts fuhr, ſpuckte er verächtlich auf die
weſchloß, noch zehn Minuten zu warten und dann auf
er Inſubordination den nächſten Bus zu beſteigen
ihren. Da die zehn Minuten verliefen, ohne etwas
neue Kälte zu bringen, ſetzte er ſeinen Entſchluß in
er kam ziemlich ſpät in Scotland=Yard an, und fein
dr nicht ganz rein, denn die Tür von Nummer Sieb=
Inverſchloſſen und ſein Chef ſomit noch anweſend.
„Man hat Sie von hier weggelockt, das iſt jetzt klar.
Ham=
ſtead telephonierte nicht!‟ Er berichtete dem aufhorchenden
Sergeanten den Diebſtahl der Akten.
„Es war der Graue ſelbſt, Gibbs, der uns beſuchte. Er ſagte
mir am Telephon, in ſieben Tagen wäre ich ein toter Mann.
Ich glaube ihm das und werde mich in meiner Arbeit gegen
ihn vollſtändig umſtellen müſſen. Wiſſen Sie ſchon, Sergeant,
daß Sie zur Prüfung müſſen?”
„Daß ich eine Prüfung ablegen ſoll, iſt mir bekannt, aber
warum ich ſie ablegen ſoll, das iſt mir ein Rätſel. Alſo dieſer
Graue iſt
„Ganz recht, der Graue iſt an Ihrer Prüfung ſchuld, und
wenn Sie die beſtehen, werden Sie in einigen Tagen oder
viel=
leicht auch etwas ſpäter wiſſen, warum er ſchuld war.”
„Das iſt mir zu hoch, Captain — ich bin leider dümmer, als
ich ausſehe. Sie werden das am Prüfungsergebnis beſtätigt
finden”, erklärte Gibbs bekümmert.
„Und ich ſage, Sie ſind ſchlauer, als Sie ſich geben,
Ser=
geant. Der Graue betrachtet Sie als unwichtige Nebenperſon,
und das iſt ſehr gut!“
Er ſchwieg. Als er weiterſprach, ſah er düſter vor ſich hin.
„Ich habe Todesahnungen, Gibbs. Merken Sie ſich das, was
ich Ihnen jetzt ſage: Ich werde ſterben, mein Tod aber wird
dem Grauen verderblich werden.”
Der Sergeant ſchluckte ſchwer, als er dieſe Worte vernahm.
„Warum müſſen Sie ſo etwas ſagen, Chef? — Es iſt doch
nicht das erſtemal, daß man Ihnen droht, und weiß Gott, Sie
ſind der Mann dazu, ihm Handſchellen zu verſchaffen!“
Er ſprach langſam und ſchwer.
„Es nützt alles nichts, Gibbs! — Ich ahne meinen Tod, und
ſolange ich lebe, bin ich gegen Graumann machtlos. Die
verhaf=
teten Schwarzbärte ſind ftundenlang im Kreuzverhör. Sie lachen
uns aus. Und warum?— Weil ſie ſelbſt nichts wiſſen und
des=
halb nicht in Gefahr kommen, ihren Chef verraten zu können.
Was ſind für dieſe Menſchen Zuchthäuſer, wie Dartmoor oder
Parkhurſt, oder Princetown” Häuſer, in denen ſie ſchon lebten
und wieder leben werden.”
„Und Bennetts Tod?‟
„Die chemiſche Unterſuchung der Speiſen ergab einen
nega=
tiven Befund. Kein Gift in den Speiſen und doch mit
Blau=
ſäure vergiftet. Das Gift muß Bennet einige Sekunden vor dem
Tode dargereicht worden ſein, denn es wirkt blitzſchnell. Das
geſchah aber nicht, da ſich außer ihm nur das Mädchen und
Kelley in der Wohnung befanden, und beide kommen nicht in
Frage. Das Gift muß ihm lange vorher gereicht worden ſein.
Ich habe wohl eine Vermutung, aber Vermutungen ſind keine
Beweiſe. Alle Ermittlungen nach dieſer Richtung waren
ergeb=
nislos. Die Schwarzbärte ſchlagen mich, von einem halben
Dutzend Yardleuten nur durch eine ſchwache Tür getrennt,
kalt=
blütig nieder, und der Graue beſitzt die Verwegenheit, hier
einzudringen und wichtige Papiere zu ſtehlen. Sind das nicht
Beiſpiele, die nachdenklich ſtimmen müſſen?
Ich gebe zu, ich könnte jetzt ſchon eine Verhaftung
vor=
nehmen, die einen ſeiner Unteranführer betrifft. Aber erwiſchen
wir ihn dadurch ſelbſt? — Er iſt ein ſchlauer Teufel, und ich bin
gezwungen, manchen ſeiner Helfer in Freiheit zu laſſen, um die
Möglichkeit zu beſitzen, dadurch auf die Spur des Großen zu
kommen. Gibbs, wir müſſen mit Liſt arbeiten. Eine
Teil=
löſung unſerer Aufgabe liegt in Sallys Salon. Dort hat
Kelley ſeinen Bericht verſteckt, und dieſen zu finden, wird zwar
eine ſchwere, aber lösbare Aufgabe ſein. Haben Sie alles
beſorgt?”
„Morgen vormittag wird es hergeſandt!“ Der Sergeant rieb
ſich vergnügt die Hände. „Das wird ein feiner Spaß, Chef!—
Morgen will ich mich revanchieren, ich will aber gnädiger ſein.
Ich weiß, was ich einer Dame ſchuldig bin!“
„Archibald Wringel verweigert vorläufig jede Erklärung
über das Bild. Ich ging heute bei ihm vorbei. Er hat nach
Deutſchland geſchrieben und mich gebeten, ſo lange Geduld zu
haben, bis die Antwort eintrifft. Das dauert mir aber zu
lange, und ich werde ihn deshalb für morgen mittag herbeſtellen.
Gibbs, ſchreiben Sie für ihn eine polizeiliche Vorladung heraus!”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich, für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreaz
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Qu etſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. X. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 22 Geiten.
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berſorgung im Jahre 1546
Von Dr. Otto Keller.
Daß es mit geſundheitlichen Einrichtungen jeder Art in unſeren alten Städten
und Städtchen nicht beſonders gut beſtellt war, iſt allgemein bekannt, und daß das
vorreſidenzliche Darmſtadt darin keine Ausnahme machte, hat Stadtarchivdirektor
Dr. Müller in ſeiner Schrift „Krankheiten, Aerzte und Ammen im alten
Darm=
ſtadt” an draſtiſchen Beiſpielen genugſam gezeigt. Immerhin aber war man ſich hier
wie anderswo des Wertes einer nicht nur ausreichenden, ſondern auch einwandfreien
Waſſerverſorgung bewußt, und ſo finden wir bereits in den älteſten Stadtrechnungen
regelmäßige Ausgabepoſten wie: „1 gulden von dem roer Brunnen zu warten das
Jar” oder „8 albus von dem neuen Born zu fegen” uſw. Anno 1546 aber hat man
lich zu Größerem aufgerafft, wovon die Stadtrechnung dieſes Jahres unter der
Ueberſchrift „Außgob jar 46 den Ner brunnen belangent” in ſeitenlanger Aufſtellung
Kunde gibt. Und man hat nicht etwa, wie es heute bei größeren einmaligen Ausgaben
zu geſchehen pflegt und wie es auch damals z. B. bei der „Dürckenſteuer” (
Wehr=
beitrag zur Cürkenbekämpfung) der Fall war, den Anleiheweg beſchritten, ſondern
den ganzen notwendigen Betrag aus laufenden Mitteln aufgebracht — faſt 38 bare
Gulden bei einem Geſamtjahresumſchlag von knapp 250 Gulden.
Es galt diesmal, wie aus den einzelnen Poſten hervorgeht, für den einzigen
Vöhrbrunnen der Stadt die ganze Nohrleitung neu zu verlegen und den Crog und
Brunnenſtock zu erneuern. Ein ſolches Werk wollte bei unſeren gewiſſenhaften
Vor=
fahren wohl vorbereitet ſein, und ſo hat man zunächſt einen Sweimänner=Ausſchuß
nach „Kornburgck” (vermutlich Kornberg in Niederheſſen) geſchickt, um dort
„den Borzeuck zu beſichtigen”. Vermutlich wohnte an dem genannten Orte ein
nam=
hafter Fachmann für die ſchwierige Arbeit des Ausbohrens der Baumſtämme, die
damals als Leitungsrohre Verwendung fanden; 2 gl. 8 alb. ſind als „Zerung” bei
der Beſichtigungsreiſe draufgegangen. Dem landgräflichen Oberamtmann indeſſen
ſchien die Sachlage noch nicht genügend geklärt, und auf ſeinen Befehl wurde mit
½ gl. Unkoſten nochmals Peter Friderich nach „Nidelum” (Nödelheim?)
entſandt, dort desſelben Geſchäfts zu pflegen. Als einheimiſcher Brunnenmeiſter
ſtand Hans Bender zur Verfügung; er ſcheint ſich jedoch ſelber nicht genügende
Erfahrung für eine ſo verantwortliche Aufgabe, wie es das Herſtellen der Nöhren
war, zugetraut zu haben; denn er holt von auswärts, vielleicht aus einen der
beſich-
tigten Orte, Hans Spigel herbei, wofür ihm ebenfalls ½ gl. Speſen bewilligt
werden. Hans Spigel erhält dann während ſeines Darmſtädter Aufenthalts zwar
einen geringeren Caglohn als ſein Kollege, nämlich 4 alb. gegen 534, verzehrt aber
auf Stadtkoſten 1 gl. 7 alb. 2 pfg. „in Jacob Hanſen Haus”, hat alſo freie Koſt
und bekommt, als er „reuth” (fertig) iſt, noch 6½ alb. „
Dranck-
gelt” daz. Seine Arbeit im Caglohn hat ſich nur auf die Seit den beſcheidenen Betrag von im ganzen 20 alb. in
Nech=
erſtreckt, in der beide Handwerker die fertigen Nöhren legten
und den Brunnenſtock aufrichteten, während ſie die voraus= lenderweiſe keine Ausgabe als Kaufpreis gebucht, obwohl
gegangene Bohrarbeit auf Stücklohn ausgeführt haben: „von man weiß, daß die Gemeinden ihr Nutzholz ſehr wert hiel=
1225 Schugen Vern zu born” haben ſie „von idem Schug”, ten; ſollten ſie es auf amtlichen Befehl der Stadt haben
(jedem Suß) 1½ pfg. erhalten, was genau 8 gl. 21½ alb. 1½ koſtenlos zur Verfügung ſtellen müſſen? Auch vom
Herein=
pfg. ergeben hat, da damals der Gulden in 26 Albus zu je" ſchaffen des Holzes nach Darmſtadt iſt keine Nede; ver=
An Marktagen herrſcht buntes Treiben um den Marktbrunnen.
Saos: 5. pahtr
nung ſtellten. Für die zahlreichen Stämme ſelbſt iſt
auffal-
mutlich haben das die Bauern im Frondienſt beſorgt.
Unterdeſſen hatte Hans Helffrich von „
Beſ=
ſingen”, alſo wieder ein Auswärtiger, in Darmſtadt 5
alb. verdient, „den ſtul zu Borzeuck uff zu richten”. Von der
Einrichtung dieſes Bohrſtuhles können wir uns einigermaßen
eine Vorſtellung machen, wenn wir die Nechnung betrachten,
die Peter Schmid (Peter, der Schmied) „vor Arbeut
zum Brunnen” geſtellt hat; u. a. leſen wir da von den beiden
langen „Nebigern” und von dem „cleinen Nebiger, do man
mit anhoebt” (anfängt). Das heute ausgeſtorbene Wort iſt
früher gang und gäbe geweſen und bedeutet „Bohrer”. Die
im „Stuhl” mit Hilfe einer ebenfalls erwähnten, für 3 alb.
verfertigten „Hocke” aufgerichteten Stämme wurden von
oben oder von der Seite mit den Nebigern bearbeitet, deren
jeder ein Oehr hatte, und von denen die beiden langen mit
Stangen „erlengt” (verlängert) waren. Dabei trat noch eine
Der Niebergall=Brunnen auf der Inſel.
8 Pfennig oder 12 Heller zerfiel. Die Waſſerleitung iſt
demnach über 300 Meter lang geweſen.
Wo aber ſind die Erlenſtämme hergekommen, die in
Nöh=
ren verwandelt wurden, und wie iſt die Arbeit vor ſich
ge=
gangen? Im Darmſtädter Stadtwalde ſcheinen ſich keine
brauchbaren Beſtände gefunden zu haben; wieder nämlich muß
eine Neiſe getan werden. „Stoffel Hoffmann 6 alb.
zu Bittelborn verzert, als er ſie (die Gemeindemänner)
anſprach umb die Erlenſtem zu Nern”, heißt es in der
Nech=
nung, und der Erfolg ſeiner Bemühungen dürfte
unzuläng=
lich geweſen ſein, ſonſt müßte er nicht noch einmal zuſammen
mit Philips Weißgerber nach Pfungſtadt und
„Eſſelbrücken”, wo beide einſchließlich Uebernachten
10½ alb. verausgaben, „ als ſie die Bürgermeiſter umb die
ſtem anſprochen”. Jetzt endlich konnte man ans Fällen der
Bäume gehen, wobei Bender Hans und Philips
Weißgerber „mitſampt den Bauern” tätig waren und
Die Figur auf dieſem Brunnen iſt nicht künſtlich, ſondern
„natürlich”: Ein kleiner Heiner hat ſich hinaufgeſchwungen.
„Heyg”, Gonſt meiſt „Geie‟) in Cätigkeit, eine Namme, die
„in einer Leuttern ging”. Waren die Stämme ausgehöhlt, ſo
wurden ſie mit „Brenkoben” gebrannt, wozu der Schmied für
2 alb. 2 pfg. Holzkohle lieferte. Ferner beſorgte er eing größere
Anzahl verſchiedenartiger eiſerner Ringe und Büchſen, die er
ſchweißen, ausglühen und mit 5½ Pfund Pech (ie Pfund 1 alb.)
„bichen” mußte, und die teils an den „zwen Nerſteck”, teils zur
Ver=
bindung der Nöhren gebraucht wurden. Im ganzen hat Peters
Forderung einſchließlich der drei „Eußen, do die Nern am Stock uff
ruhen”, der „Blech uff den Drock (Crog), die das Waſſer herauß
dragen”, der „Bickel”, „Leyſtnegel” und anderer Kleinigkeiten 3 gl.
5½ alb. betragen; neben ihm iſt auch Cloß (der) Schloſſer tätig
geweſen, der z. B. die „Klammern zum Steunkumpff hinder den
Nerſtock” geliefert und mit 1½ Pfund Blei zu 1½ alb. eingegoſſen
hat. Hinter dem Brunnenſtock (oder den ſtöcken) befand ſich alſo
ein ſteinerner Behälter, hier „Kumpff” geheißen, vielleicht zum
Viehtränken oder zur Neinigung der Wäſche. Auch ihn hat kein
Einheimiſcher gehauen, ſondern Hans von Umſtadt hat ihn in
2½ Cagen für 11 alb. 2½ pfg. gearbeitet; übrigens wird er dann
als Hans Umbſter Darmſtädter Bürger. Der Haupttrog vor
den Auslaufröhren iſt dagegen — faſt möchte man ſagen,
merkwür=
digerweiſe — aus Holz gefügt; der bereits erwähnte Beſſunger
Simmermann Hans Helffrich hat für 11½ gl. „Drogck und
Stock gemacht und auch das Holtz im Walt gehauen”, doch ſind ihm
Philips (Weißgerber?) und Conrath von Darmſtadt dabei
zur Hand gegangen; auch hat erſterer für 4½ alb. „ein Schwel unter
den Verdrock gezogen”. Die einzige Schreinerarbeit, von der die
Nede iſt, dürfte wie immer Hans Wannemacher (aus einer
der ganz alten Darmſtädter Familien) angefertigt haben: „ein neu
thür an den brunnen kaſten, do er entſpringt, vor 6 alb.” vom
Aus=
heben der Gräben und der Brunnenſtube hören wir nichts.
Das wären ſo ungefähr die Hauptausgabepoſten bei der
Neu=
herſtellung des Darmſtädter Nöhrbrunnens. Gewiß kann er ſich nicht
mit den Prunkdenkmälern größerer Städte, auch nicht mit dem
ſpäter gebauten heutigen Darmſtädter Marktbrunnen vergleichen,
und doch ſind die Bürger ſicher auf ihre Leiſtung ſtolz geweſen und
freuten ſich des gelungenen Werkes. Sie ahnten nicht, daß zur ſelben
Seit an der Donau durch die Unfähigkeit der Verbündeten ihres
Landgrafen eine Kataſtrophe nicht nur für dieſen Fürſten und für
das ganze evangeliſche Deutſchland, ſondern auch für ſie ſelber ſich
vorbereite, und daß ſie noch im gleichen Jahre durch mannhaften
Widerſtand gegen die zehnfach überlegenen Cruppen des kaiſerlichen
Feldherrn Graf von Büren wohl (im Gegenſatz zur feigen
Uebergabe Frankfurts) ihre Capferkeit und Creue bewähren,
kei=
neswegs aber die Einnahme ihrer Mauern, die Verbrennung des
Schloſſes und die Erpreſſung der für ihre Verhältniſſe ungeheuren
Summe von 7000 Gulden abwenden könnten. Ob bei dieſer
Ge=
legenheit auch der neue Brunnen ſchon wieder zu Schaden gekommen
iſt, wird nicht berichtet; war es jedoch der Sall, ſo hat es nicht
ge-
hindert, daß unverdroſſener Bürgerfleiß ihn ſtattlicher und ſchöner
wieder aufgerichtet hat.
„Hör auf den Klang der Sither — Und
öffne mir das Gitter!” ſingt Don Juan in
Mozarts gleichnamiger unſterblicher Oper.
Die landläufige Anſicht — und zum Ceil
auch mit den Verhältniſſen in Sevilla nicht
ge=
nau beſchlagene Regiſſeure ſtellen Don Juan in
der Serenade vor das Gartengitter ſeiner
An=
gebeteten. Das iſt völlig irrig! Denn in ganz
Spanien gibt es wenig Häuſer mit Vorgarten,
und nichts iſt für Andaluſien, ſpeziell Sevilla,
typiſcher als ſeine Häuſer. Und an dieſen
wie=
der die Fenſtergitter, mitſamt dem Nimbus der
lie im Volksmunde umſchwebt, dieſe ſo typiſchen
Fenſtergitter ſind in Mozarts Serenade gemeint.
Sie bilden bei den Sevillanern, kurzweg „die
reja” genannt, für jedes weibliche Weſen den
Craum der Sukunft, der Gegenwart und der
Vergangenheit. Denn alle die unzähligen
Lie=
besepiſoden, die den Andaluſiern ſo unerläßlich
ſind, wie die Luft zum Atmen, nehmen faſt
immer ihren Anfang an dieſen Fenſtergittern
der Liebſten. Entweder beginnen an ihnen die
Epiſoden ſchalkhafter Intrigen wie im „
Bar=
bier von Sevilla”, oder ſie führen zr heiteren
„Figaros Hochzeit” oder zu einer Cragödie
wie „Don Juan” oder gar zu einer Kataſtrophe
raſender Eiferſucht wie in „Carmen‟. Dieſe
reſas ſpielen heute wie zu Lebzeiten des Don
Juan die größte Volle.
Kaum eine zweite Großſtadt in Europa hat
ſich ihre Eigenart zu ſo geſchloſſener Einheit ſo
zu wahren gewußt, als das etwa dreimal
hun=
derttauſend Einwohner zählende Sevilla als
Hauptſtadt der ſüdlichſten Provinz Andaluſien!
Das Gewirr ſchmaler, zum Ceil äußerſt
ſchma=
ler, aber peinlich fauberer Gaſſen und Gäßchen
gleicht einer Schar von Küchlein, das ſich um
die alte Kathedrale drängt, wie die Küchlein ſich
um die ſchützende Henne drängen. Die faſt
im=
mer nur einſtöckigen hellen Häuschen ſtehen in
Schlichtheit und Höhe wie Schweſtern
neben=
einander. Der reich aus den Fenſtergittern,
den Balkons, ja von den platten Dachgärten
herabquellende Blumenſchmuck ziert ſie alle wie
mit buntgeſtickten Feſtons, die zu einander
rei-
chen. Allen gemeinſam ſind die eiſernen
Gitter=
ſtäbe an den Erdgeſchoßzimmern zu ebener
Erde, die den Vorübergehenden den Einblick
verwehren ſollen.
Doch am Abend werden von innen die
be=
woglichen kleinen halbhohen Holzwände beiſeite
geſchoben und entzückende Jungmädchengeſichter
mit dunklen Odaliskenaugen, mit
langbaumeln=
den Ohrringen, im Haarſchmuck von feuerroten
Nelken, die im griechiſchen Haarknoten ſtecken,
ſpähen die Straße hinab, ob der Anbeter oder
bereits erklärte Bräutigam zu flüſternder
Swieſprache erſcheint. So werden dieſe
Gitter=
ſtäbe allabendlich der Schauplatz der
Liebes=
epiſoden, in denen die Herren in Sevilla wahre
Meiſter ſind. Stundenlang wird hier geflüſtert,
während auf den blühenden Dachgärten über
ihnen in milder Nachtluft die Heimchen zirpen,
und in der kleinen Hausniſche an den
Madon=
nenbildern die ewigen Lämpchen glöſen.
Diplo=
matiſch wird auch ab und zu ein raſches Küßchen
getauſcht. Aber das iſt einzig unter dem Schutze
des Hutes möglich, den der Anbeter
vorſorg=
lich zwiſchen die Gitterſtäbe des Fenſters ſchiebt!
Das Sevillaner junge Mädchen wird noch heute
geradezu klöſterlich ſtreng überwacht und von der
Außenwelt abgeſchloſſen. Ein junges Mädchen,
das nicht gerade Dienſtmädchen iſt, wird bis
iner Verheiratung nie allein
die Straßebetreten oder gar den
Ver=
lobten vor der Hochzeitsmeſſe auch nur fünf
Minuten lang ohne Seugen im elterlichen Haus
ſprechen dürfen. Dieſe Swieſprachen allabend= am Gitterfenſter ſind deswegen beſonders
beliebt, weil ſie ohne Seugen geführt werden
dürfen angeſichts der räumlichen Crennung
der Liebenden, denn die Braut ſteht im
Sim=
mer und der Anbeter draußen vor dem Hauſe
am Fenſter.
Unter der Sonne von Andaluſien lebt ſeit
Jahrtauſenden eine Bevölkerung von
beſon=
derem Schwung, von
Cemperament. Grazie
und Seuer. Es iſt
des-
wegen kein Sufall, daß
der hiſtoriſche Don Juan
in Sevilla lebtel Und
wenn einige Kritiker
kürzlich die betrübende
Catſache hervorhoben,
daß der „Bonvivant”
als Geſtalt ausgeſtorben
ſei, weil er keine
Ver=
treter mehr fände, ſo
darf man ſagen, daß in
Spanien jeder dritte
Herr den Cypus eines
eleganten Bonvivant
re=
präſentiert. Man weiß,
daß der hiſtoriſche Don
Juan der Sohn von
denjenigen reichen
El=
tern war, denen durch
die Entdeckung
Ameri=
kas in Sevilla als
Aus=
fahrts- und
Ankunfts=
hafen aus der „Neuen
Welt” ungeheure, nur zu
leicht erworbene
Neich=
tümer zufloſſen. Er
ver=
praßte deswegen ſein
Leben in
Liebesaben=
teuern und Gelagen. Bei
Nückkehr von einem
ſolchen nächtlichen
Ge=
lage begegnete ihm in
einer der ſchmalen alten
Straßen ein Leichenzug.
Auf dem Balkon. Nach dem
Gemälde des großen ſpan.
Malers Francisco de Goya
In ſeiner Weinlaune hielt er ihn an und
ver=
langte, man ſolle das Bahrtuch heben. Als
man ſeiner Aufforderung folgte, erblickte er —
im Scheine der Fackeln — ſich ſelbſt als Coten
im Sarge! Aufs furchtbarſte erſchüttert und
ernüchtert, wankte er wortlos davon. Man
fand ihn am anderen Morgen ohnmächtig auf
den Stufen eines Kirchenaltars. Er wurde
Franziskanermönch in Sevilla (das Kloſter ſteht
noch heute) und hat noch viel Gutes geſtiftet.
Im äußeren Nahmen der damaligen Don=
Juan=Epiſode hat ſich bis heute nicht viel
ge-
ändert. Und es nähme niemand wunder, wenn
eines Nachts plötzlich in Seidenwams und
Flo=
rettdegen Don Juan irgendwo aus dem
Schat=
ten der verſchwiegenen alten Straßen auftauchte
und ſeine Serenade zu ſingen begänne: „Hör
auf den Klang der Sither —!”
Erica Grupe=Lörcher.
den Staubſauger ins Haus brachte, war von ſchob ſich eine kleine, neue, freche Naſe durch
zwergenhaftem Format und trug daher, um . den Cürſpalt.
einen gerechten Ausgleich zu ſchaffen, bereits
lange Hoſen. Sein Benehmen war äußerſt
väterlich und wohlwollend, und er betrachtete
herab mit lächelnder Herablaſſung, der er aber
doch alle Schärfe durch eine gewiſſe Milde viel lieber, ihn nur manchmal zu haben und ihn
nahm.
Ich war etwas beſchämt, als ich ſah, daß mir der Platz.
dieſes Staubſaugeſuſtem mir fremd war. Aber
der Jüngling tröſtete mich und ſagte: „Man" fragte er mich dann.
kann alles lernen, wenn man nur will!‟ Er
warf ſich dabei in die Bruſt, man ſah, daß er
aus Erfahrung ſprach.
Er ſetzte den Apparat unter weiſen
Beleh=
rungen zuſammen, gab mir den Bürſtenſtil in „wegen nicht extra Nadfahren lernen.
die Hand, ſchaltete den Strom ein und ſagte:
junge Frau, bis ich wiederkomme.”
Ich ſaugte artig Staub, bis er wiederkam,
mich lobte und den Staubſauger mit ſich nahm.
Er kam dann noch öfters und ſchüchterte mich
Wenn man ſeinen Worten Glauben ſchenken
wollte, flog das ganze Perſonal der
Eiſen=
warenhandlung vor ihm. Ich glaubte ihm
un=
bedingt.
Eines Cages ſchob ſich an ſeiner Stelle ein
rieſiger Schlacks durch die Korridortür, der an
allen Ecken anſtieß und deſſen lange, bloße
Beine von dem Rudiment einer Hoſe bedeckt
waren. Er ſetzte ſeine Laſt ab ſchaute mich
ratlos an, und ich hatte das Gefühl, er
be=
den Singer in den Mund zu ſtecken.
Seele bekam ſofort Oberwäſſer, und ich ſagte
aufmunternd: „Sieh da, ein neuer Herr, wo iſt
denn der frühere Laufjunge?"
„Geflogen!” ſagte der Goliath lakoniſch. haben.”
Ich war darüber ſehr verwundert, da ich
doch ſtets von ihm gehört hatte, daß alle
an=
dern vor ihm geflogen ſeien. Ich bewunderte die Creppe hinuntergefallen war.
den Inhaber, der den Mut gehabt hatte, das
Seitwort „fliegen” auch auf den jungen,
for=
ſchen Mann anzuwenden.
Der junge Nieſe war ehrlich froh, als ich
den Staublauger ſelbſt fertig machte, denn er „Die „Aufrichtung” der Schule
verſicherte mir, daß er von dem Mechanismus
dieſes Dinges keine Ahnung habe.
Plötzlich bemerkte er meinen grauen Kater,
ſchrie: „Eine Mulle!” — und begann ihn zu ſeine Schrift: „An die Bürgermeiſter und
Nats=
ſtreicheln.
Er war auf einmal beredt. „Laſſen Sie ſich liche Schulen aufrichten und halten ſollen”. Man
nicht ſtören”, ſagte er freundlich, „augen Sie hat dieſes Sendſchreiben mit Necht den Stif=
ruhig den Ceppich, ich ſpiele ein bißchen mit
dem Cier.”
Ich arbeitete alſo und er ſpielte. „Müſſen
Sie denn nicht zu Ihrer Firma zurück?” fragte
ich ihn.
„Och, die können warten”, erklärte er
phlegmatiſch und ſtrich über Jonnus Fell.
„Hat ſie Junge?” fragte er.
„Nein, das iſt ein Kater”, ſagte ich.
„Na ja”, meinte er, „dann kann man das
nicht von ihm verlangen.”
Endlich trennte er ſich widerwillig von
ſei=
nem lebenden Spielzeug.
Jedesmal, wenn er kam, ſpielte er
aus=
giebig. Als einmal das Celephon wütend
läu=
tete, ſagte er ahnungsvoll: „Sie ſuchen mich”,
Der Chef war am Celephon und donnerfe
den Sünder an. Er verſchwand langſam unter
Mitnahme mehrerer angebotener Bonbons und
* Der Laufjunge, der mir zum erſten Male; wurde nicht mehr geſehen. Das nächſte Mal
„Morſen” ſagte der Neue, „hier is er!”
„Schön”, ſagte ich, „ſtellen Sie ihn nur hin.”
Er machte keine Miene zu gehen. „Wollen
mich von der hohen Warte ſeiner Erfahrungen. Sie nicht einen Staubſauger kaufen?” fragte er.
Ich ſchüttelte den Kopf. Nein, mir war es
nicht immer herumſtehen zu ſehen, dazu fehlte
„Schade”, ſagte er. „Fahren Sie Nad?‟
„Nein”, ſagte ich.
„Schade” meinte er. „Ich verleihe eins zu
reellen Preiſen.”
Es tat mir ſehr leid, aber ich wollte ſeinet=
„Wie wär’s denn mit ner Höhenſonne?”
„Sehen Sie — ſo, nur zu, machen Sie es gut, fragte er. „Prima gegen Rheumatismus,
ſchmerzenswegen, aber auch ſchönheitswegen,
zum Braunbrennen.”
Ich ſagte, ich hätte eine.
„Dann iſt kein Geſchäft zu machen”, ſeufzte
durch ſeine Perſönlichkeit vollkommen ein. er. „Ich kaufe nämlich allerhand Kram für alt
und mache es auf neu, ich bin nämlich
Fach=
mann, wiſſen Sie.”
Als er den Staubſauger abholte, ſchlang er
ſich den Spiralenſchlauch kunſtgerecht wie ein
Bandelier um die Bruſt, nahm das Saugrohr
wie einen Feldherrnſtab in die Hand, und den
Behälter ſetzte er nach Art orientaliſcher
Frauen auf den Kopf.
Vorher hatte er den ganzen Apparat mir
zu Nutz und Frommen auseinander genommen,
herrſchte lich ſehr, um nicht vor Verlegenheit um mir alle Seinheiten zu zeigen. Leider
ſpran=
gen dabei einige Spiralen ſo vollkommen aus
Meine durch ſeinen Vorgänger geknechtete ihrem Lager, daß keine Macht der Welt ſie
wieder in Ordnung bringen konnte.
„Das kann nicht jeder”, ſagte er, als er die
Creppe herunterging, „das muß man gelernt
Gleich darauf hörte ich ein Nieſengepolter
und ſah, daß er ſamt ſeiner balancierenden Laſt
Ich ſah ein, daß man wirklich, um
Lauf=
junge zu ſein, allerhand gelernt haben muß.
zu Offenthal /1596)
Im Jahre 1524 verfaßte Dr. Martin Luther
herren aller Städte Deutſchlands, daß ſie
chriſt=
tungsbrief der evangeliſchen Schulen genannt.
Aus den Städten drang das Streben, eine
Schule zu beſitzen, bald auch in die Dörfer und
kleineren Gemeinden, und ſo erhielt auch
Offenthal im Jahre 1596 ſeine eigene
Schule, wenigſtens wurde in dieſem Jahre der
Beſchluß gefaßt, eine Schule zu errichten. Man
findet die Gründung der Offenthaler Schule in
einer kirchlichen Urkunde vom 30. September
1596, in der es heißt:
„3. Schule zu Offenthal ſei bisher keine
ge=
weſen, erbeutt ſich der Pfarrher, wenn mit dem
Schultheißen darum gerede würde, ſo wolt er
die Jungen ohn wenig Vergelt laſſen zu ſich
kommen, und die Mägdlein und Knäblein
un=
terweiſen. Schlegt hierbei vor, es ſei ein
Heuß=
lein nunmehr ein Plaz bei der Kirche, ſo der
Schultheiß kauft umb 12 fl., das könnt mein
gnädiger Herr bauen, oder den Bau, der an
der Kirchen iſt, dazu nehmen, und zur Schulen
brauchen.
4. Mit der Seit kömt man ein
Schulmei=
ſter hälten von folgendem Unterholt, ſo dißmal
hat der Glöckner von den Flur= und
Nüben=
zehnden auf ein 2 fl., 5 fl. in Korn, item von
jedem Bauer 12 Pfennig, tut 1½ fl., item von
der Uhr 2 fl. ſo gleichen wohl nicht ein jeder
Glöckner tun kann, darum ſind dieſe Seren vor
nichts zu achten. Su dieſem könt man hinzutun
5 fl. an einem halben Fuder Korn, ſo vor alter
muß Offenthal in Hayn geliefert, item esJalt
ein jeder Knab und Mägdlein ein jeder ein
gülden geben, wer von ungefähr zehn Hauptern
10 fl. Item drei Wieſen, zum Kirchbau
ge=
hörig, die ein gibt all Jar 2 Malter Korn, diel
andern 20 bazen, die dritt 1 fl. wird angeſchla-60
gen, is ſieben fl., die können ohn Abbruch des
Kirchenbaus den eynſtigen Schulmeiſter auch
gefolge und hierüber authöſiſtate magiſtratus
ein Vergleichung getroffen werden. Item in
der Offenthaler Vermeine ligt ein Gutt, das
heißt der Lieben Frauengutt, ſeind Sweiteil
hal=
ten, iſt 24 Morgen. Der Schultheiß braucht es
zum halben Ceil, den andern halbenteil hatt
Joſt Lips. Der Schultheiß gibt 1 oder 2
Mal=
ter darvon, Joſt Lips gibt darvon 18 oder 25
Schilling.”
Ob die Schule in Offenthal mit dieſer
Aus=
ſtattung von Einkünften ſofort oder bald
dar=
auf ins Leben trat, iſt bis jetzt nicht bekannt.
Immerhin wird die Schule des Dorfes im Jahre
1655 nochmals in einem „Memorial” des M.
Chriſtophorus Regius Piſtorius erwähnt, in
dem es heißt: Wegen der Schulen zu
Offen=
thal und Götzenhaun und deren
Sa=
larg”. Da während des Dreißigjährigen
Krieges Offenthaler Schultheißen, die
Einge=
ſeſſene waren eigenhändig unterſchrieben,
müſ=
ſen ſie das Schreiben ſchon irgendwo gelernt
haben, und ſo iſt anzunehmen, daß die Schule
bald nach jenem Beſchluß vom 30. September
1596 errichtet wurde und auch den genannten
Krieg überdauerte. Neizvoll und beachtens=
Laufjungen
Begegnung
mit
Me
Stahl
re
6.
Andte
bran,
Echen 1
alt
ein
ſoch heute, wie man das Einkommen
s der Schule, aus allen möglichen
ſammenſuchte und das Aufbringen
nicht nur den Samilienvätern über=
Arkunde rechnet mit zehn Schülern.
frauengut, das ehemals in Offenthal
tinnert daran, daß die Offenthaler
zur Neformation eine Wallfahrts=
Jungfrau Maria war.
September des kommenden Jahres
trhule des Dorfes nach der oben an=
Urkunde den Cag feiern können, an
z— 340 Jahren einzurichten beſchloſſen
ler: Reiſende Engländer
können lachen
Eiſenbahnulk.
reiſende Engländer iſt eine ſeit
drt Jahren bekannte Witzblattfigur.
Aditiſch begründet in dem
Imperialis=
britiſchen Weltreiches, das in allen
ſuhauſe iſt, und in ſeinem
ſprichwört=
ſichtum, der die koſtſpieligſten Neiſen
. Das gilt für den Seereiſenden; der
ſeiſende darf darauf hinweiſen, daß
pfmaſchine wie die Lokomotive von
rr erfunden worden ſind. Kein
Wun=
ſich der engliſche Humor beſonders der
ehn angenommen hat.
ein paar Proben, die auf dem
Kon=
ur bekannt ſein dürften:
in guten alten Cagen, als es noch drei
md, benutzten die erſte Klaſſe diejenigen,
Släubiger in der dritten vermeiden
Die zweite war für Eiſenbahnbeamte,
„Dritter” fuhr, tat es, weil es keine
ieſer Sug irgendwo?” fragte die alte
ſe in den „Fliegenden Schotten”
ein=
wenn der in Kings Croß in London
dann gibt es den ſchönſten
Suſam=
der jemals vorkam”, antwortete der
wahrheitsgetreu, aber nicht eben
Fahrgaſt, der 25 Minuten auf dem
geiner kleinen Station gewartet hatte,
ind:
s nützen mich Ihre Fahrpläne, wenn
immer zu ſpät eintreffen?”
auf ihm der Bahnhofsvorſtand
leelen=
gegnete: „Wie können Sie denn
über=
ſtſtſtellen, daß die Süge Verſpätung
ſenn wir Ihnen nicht den Fahrplan
AArbeiter machte ein Geſuch um
An=
i der Eiſenbahnwerkſtätte. Aber
da=
es ſchlecht:
ann nicht einmal genug Arbeit finden
räfte, die ich habe", ſagte der
Werk=
deswegen brauchen Sie ſich keine
machen”, lautete die Antwort, „das
was ich arbeite macht nichts aus.”
Schaffner kommt an die Cür eines
cherabteils und erinnert die Inſaſſen
daran, daß es eine Beſtimmung gebe
aichen in Nichtraucherabteilen. Einer
Ermahnten drückt ihm unauffällig
die Hand und erinnerte ihn daran,
ie andere Beſtimmung gebe, die die
e von Crinkgeldern verbiete. Damit
Sache erledigt.
Cag war heiß, und als der Sug in eine
ſeinfuhr, ſtreckte ein ſchwitzender alter
Kopf zum Senſter heraus und fragte
ührer, ob Seit genug ſei, „einen” im
hal zu „heben‟. Die Antwort lautete
trotzdem ſchien er immer noch beſorgt,
Föug ohne ihn abfahren könnte.
da können Sie vollkommen beruhigt
tte der Sugführer, „ich komme gerne
hebe auch einen.”
inem noch heißeren Cage rannte an
erienzug, der an einer Station hielt,
eregter Herr entlang und fragte, ob
mand einen Schnaps bei ſich habe, eine
ohnmächtig geworden. Der Schnaps
ſeßlich zur Auslieferung, aber der gute
u, der ihn ſtiftete, war nicht wenig
er-
der Herr, der darum gebeten hatte,
ſſe herauszog und die Slaſche in einem
frank.
geht es mir ſchon beſſer”, ſagte er
zes regt mich immer ſo ſchrecklich
An eine Dame ohnmächtig wird.
haupt ſpielt der Alkohol eine be=
Volle in dieſem Eiſenbahnwitzen. Da
B. zwei luſtige Brüder von einer
Teiſe nach London in die Heimat zu=
Hatten ein leeres Abteil erwiſcht und
ſich, nachdem ſie die mitgebrachte
hisku ſorgfältig im Gepäcknetz hat=
12 eine Bank zum Schlafe aus. Da
er, wie der andere ſich am Gepäcknetz
en macht, und fragt ſchläfrig:
As ſuchſt du da oben?”
lichts”, war die verlegene Antwort.
Oas wirſt du in der Slaſche finden,
amlich zuerſt daran geweſen.”
Eine mühſelige, langwierige Arbeit.
Einges Cages machte ich mich auf den Weg
zu einer Sigarettenfabrik. Drei Stockwerke
hoch iſt das Sabrikgebäude. Von einem
Stock=
werk geht’s ins andere. Cüren tun ſich auf.
Endlich: Wir ſtehen im ſogenannten
Cabaks=
värlager. Hunderte von zugenähten
Cabaksballen, ganz friſch importiert, harren
hier ihrer Sweckbeſtimmung. Leute mit
feu=
rigen Schwarzaugen, mit pechſchwarzem Haar
und mit herrlich geformten Naſenbeinen waren
gerade damit beſchäftigt, den Inhalt der Ballen
mit routiniertem Kennerblick zu prüfen.
Ge-
preßte Cabakblätter. Blatt auf Blatt
ſäuber-
lich gereinigt. Omportiert aus Mazedonien.”
Einer dieſer Griechen erklärte mir, daß die
Blätter einzeln von der Staude gepflückt,
ein=
zein gereinigt und aufeinandergelegt werden
müſſen, um ſie zu preſſen und in Ballen zu
ver=
packen. Eine mühevolle, langwierige Arbeit.
Von der Ernte bis zum Verſand liegt ein
Seit=
raum von etwa einem Jahr.
Das macht den Griechen keiner nach.
In dieſem Naum ſind alle Beſchäftigten
ausnahmslos Griechen. Sie ſind ſozuſagen mit
ſorgen da für eine gleichmäßigeß
Befeuchtung auf automatiſchem
Wege mittels eines großen
Ser=
ſtäubers, der an der Decke
ange-
bracht iſt. Man nennt dieſe
Ein=
richtung auch die
Klimatiſierungs=
anlage. Die leichte Befeuchtung
ſoll das Brechen der
Blät=
ter durch zu großen Crockenheit *
verhüten.
Supfen, Miſchen, Schneiden ...
Im Supfraum endlich wird wieder Blatt
für Blatt genommen, gezupft und dem
laufen=
den Band anvertraut. Nunmehr führt das
Band die loſen Blätter in den eigentlichen
Cabakmiſchraum, wo ſie in den ſich automatiſch
bewegenden Miſchwagen gelangen, der auf
maſchinellem Wege eine gleichmäßige Miſchung
vornimmt. Nach dieſem Prozeß ſind viele
Frauenhände am Werk, den maſchinell
gemiſch=
ten Cabak nochmals durchzumiſchen. Danach
müſſen die zum Verſchnitt fertigen
Cabakblät=
ter ein bis zwei Cage ruhen. Der Fachmann
ſagt, der Cabak muß ſich erholen.
dem Cabak „groß” geworden und haben eine
ganz beſonders feine Naſe, die zur Bewertung
der Qualitätsarten unentbehrlich iſt. Und auf
die fein nuancierte Qualität kommt es ſchließlich
an, wenn man berückſichtigt, daß etwa zwanzig
verſchiedene Cabakſorten gemiſcht werden
müſ-
ſen, um einer Sigarettenart Geſchmack und
Aroma geben zu konnen, wie es der verwöhnte
Naucher wünſcht.
Hellere und dunklere Farben zeigen die
ge=
preßten Cabakblätter in den feſtverſchnürten
Ballen. Die Farbenunterſchiede aber ſpielen
keine Nolle, beſonders nicht beim mazedoniſchen
Cabak, der ſich am erſten zur Herſtellung von
Sigaretten eignet, da er qualitativ am
hoch-
wertigſten iſt.
Iſt der Cabak bereits in ſeiner Heimat vor
dem Verſand gereinigt und ſortiert, ſo wird er
durch griechiſche Spezialarbeiter nochmalig mit
der Hand durchſortiert, um dann von flinken
Frauenhänden gezupft zu werden. Bevor er
aber den Supfraum erreicht, gelangt, er
ver=
arbeitungsfertig in einen für ſich
abgeſchloſſe-
nen Befeuchtungsraum. Preßluft und Waſſer
Unzählige. Hände
ſind am Werk.
bis aus der
Tabak=
pflanze die fertige
Zigarette
geworden iſt.
Photo: Reemtsma.
Durch Saugmaſchinen wird dann die rieſige
Menge Cabakblätter in den Cabakſchneideraum
befördert, wo ſie zu feinem goldgelben
Siga=
rettentabak durch moderne Schnittmaſchinen
zerſchnitten werden. Iſt dies geſchehen, ſo
kommt der nun fertige Cabak in einen
Behäl=
ter, wo er von Menſchenhand aufgelockert wird.
Der langfadige Cabak iſt für die
Sigaretten=
hülſe reif.
Frei von fremden Beſtandteilen, entſtaubt
und rein wird er in die Sigarettenmaſchine
ge=
ſchüttet. Leicht und raſch läuft dieſe moderne,
komplizierte Maſchine, die täglich 400 000 Si= herſtellt. Und viele folcher Maſchinen
laufen da in einem Naum. Alles tut dieſe
Wundermaſchine. Sie nimmt den
feingeſchnit-
tenen Cabak zu ſich rollt ihn in
Sigaretten=
ſtärke, hüllt ihn in Papier, leimt das
herum-
gelegte Papier zuſammen, klebt Goldpapier
darauf (Mundſtück), bedruckt die „geſtopfte‟
Sigarette mit Marke und Sirma und — eine
viele Meter lange Sigarette wird durch ſcharfe
Meſſer geteilt. Viele Sigaretten kommen
ſchließlich zum Vorſchein. Fertig!
Mädchen verpacken 27 000 Stück am Cage.
Die Sigaretten werden direkt aus der
Ma=
ſchine in handliche
kleine Käſtchen
ge=
packt, die aus
Holz=
rahmen und
Draht=
geflecht
zuſammen-
genagelt ſind. Dieſe
Käſtchen wiederum
finden nach der
Füllung der Ware
Aufnahme im
Crok=
kenlager. Hier
be=
findet ſich eine
Apparatur, die den
Seuchtigkeitsgehalt
der fertiggeſtellten
Sigarette präziſe nachpküft. Nach zwei= bis
dreitägiger Lagerung haben ſie die Neife für
en Packraum erreicht, wo ſie von jungen
weiß-
bekittelten Mädchen ſorgfältig verpackt werden.
Eine Packerin verpackt täglich 25000 bis
7000 Stück durchſchnittlich in Sehnerpackung
in vollkommen kompletter Aufmachung.
Sind die Sigaretten verpackt, kommen ſie
ins Fertiglager. Von hier aus werden ſie nach
Bedarf und Auftragserteilung in die
Bande=
rolierung geſchafft. Auch hier ſind es modernſte
Maſchinen, die das Banderolieren ſelbſtändig
beſorgen.
Paul Wagner.
Was kleine Kinder
tatſächlich ſagen ...
Mädchen, 7 Jahre alt. Sie war vom
Spie=
len fortgeholt worden, um der Mutter beim
Abſtauben zu helfen. Nach einer Weile: „Ich
heirate und dann komm’ ich aus all dem hier
fraus.”
Kuabe, 9 Jahre alt. Er hat wöchentlich an
die Großmutter einen Brief zu ſchreiben. Der
Vater findet den fälligen Brief zu kurz: „Ich
habe nichts mehr in mir ich bin doch kein
Nachrichtendienſt”,
Mädchen, 4½ Jahre alt. Betrachtet mit
ihrer Mutter die lebensähnlichen Modefiguren
im Fenſter eines He renbekleidungsgeſchäftes:
„Mammi, haſt du Pappi hier gekauft?”
Knabe, 5 Jahre alt. Die Mutter erzählt
ihm die Geſchichte vom Paradies. Sie fragt:
Was hörte man?” — Um ihn auf die
Fährte zu bringen, ahmt ſie das Summen der
Bienen nach. Er ſofort: „Flugzeuge!”
Mädchen, 4 Jahre alt, berichtet ſtolz, daß
bei ihrer Mutter Swillinge angekommen ſind:
„Ich habe einen Bruder bekommen, und der
hat einen kleinen Freund mitgebracht‟
Knabe, 5½ Jahre alt, als man ihm erzählt,
daß er an einem Sonntag gebören iſt: Das
kann doch gar nicht ſein, wo die Läden alle zu
Mädchen, 5 Jahre alt, nachdem ſie einen
Reilhswehrſoldaten, der an einem Ehrenmal
wie aus Erz gegoſſen Poſten ſtand, lange
an=
geſchaut hatte: „Glaub’ das nicht, Mammi, der
ich doch lebendig!”
Knabe, 10½ Jahre alt, ſchreibt in einem
Aufſatz über die Peſt: „Es war eine Krank=
heit, die mit einer Schwellung unter dem Arm
begann und ſich dann über ganz Europa
ver=
breitete‟.
Mädchen 6 Jahre alt. Beſucht Verwandte.
Der große Hund bleibt, vermutlich aus
Faul=
heit, unter dem Tiſche liegen und klopft die
Segrüßungsformel mit der Nute: „Das iſt
Waldmann, ich hör” ihn ticken”.
Mädchen, 4 Jahre alt, hilft der Mutter
beim Silberputzen. Will auch einen Slecken aus
einer Olatte entfernen, gibt es aber bald auf:
Es iſt nicht die Arbeit, Mammi, es iſt der
Aerger”
Knabe 7½ Jahre alt: „Mamma, komm'
und ſieh’ die Spinne, was ſie ſich für ein
ſchö=
nes Netz gemacht hat. Mamma, komm' ſchnell
bevor ſie abhaut.
Linte und Rotwein
In einer Weinſtube gerieten die Herren am
Stammtiſch kurz vor Mitternacht aus der
ge=
wohnten Nuhe, da einer der Herren, der am
nächſten Cag Geburtstag hatte, ſich weigerte,
um Mitternacht, alſo am Beginn ſeines
Ehren-
tages, eine Nunde auszugeben.
Wir haben heute genug getrunken!” lagte
das Geburtstagskind.
Wir wollen die Nunde gar nicht heute
trinken, londern erſt morgen!” erwiderte lachend
ein Herr „Alſo gilt Ihre Ausflucht nicht!“
„Ach” warf das Geburtstagskind ein, „da
müßte ich ja Cinte getrunken haben!"
„Den kriegen wir herum, meine Herren!”
erklärte nun ein Mann mit Würdebart. „Sie
geben die Nunde aus, wenn ich Ihnen
klar=
mache, daß Sie Linte getrunken haben — ja?"
„Ich habe Notwein getrunken! Aber machen
Sie getroſt klar wenn Sie mich überzeugen,
genehmige ich gern die Nunde!”
Der Mann mit Würdebart machte klar:
Die Redensart: „Da müßte ich ja Cinte
getrunken haben”” wird ſehr gern gebraucht,
aber wohl niemand, auch nicht unſer
Geburts=
tagskind, weiß, was damit geſagt werden ſoll.
Sch bin kein Sprachwiſſenſchaftler, aber ich
habe mich mit ſolchen Sachen beſchäftigt und
weiß genau, woher die Nedensart ſtammt und
was ſie bedeutet. Sie ſtammt aus Spanien, wo
die deutſchen Rheinlandtruppen neben
franzöſi=
ſchen Soldaten am Anfang des vorigen
Jahr=
hunderts für Napoleon kämpften, und dieſe
Deutſchen brachten die Nedensart damals mit.
Der Spanier lagt, wenn er bei ſich ſelbſt einen
der Uebergeſchnapptheit ähnlichen
Gemütszu=
ſtand andeuten will: „Da müßte ich ja Notwein
getrunken haben!” Notwein heißt in Spanien:
vino tinto. Das Wort vino unterſchlugen die
Deutſchen, und aus tinto machten ſie Cinte..
aber es hat wohl noch kein Deutſcher Cinte
getrunken, dafür aber Votwein, wenn er nicht
ganz in Ordnung war. Der Spanier meint mit
vino
ogar nicht einfach Notwein, ſondern
Notwein ohne Waſſer. Sicherlich war auch in
Ihrem Notwein kein Waſſer, liebes
Geburts=
es mit der Klarheit und
tagskind! V
mit der Nun=
Das Geburtstagskind ſchaute, auf die Uhr
und ſagte: „Ganz nett! Nun, wenn ich auch
nicht ſo viel Rotwein oder Cinte getrunken
habe, daß ich nicht ganz in Ordnung wäre, ſo
laſſe ich mich — es iſt gerade zwölf Uhr — doch
beglückwünſchen!
„Herr Wirt, eine Nunde Cinte!‟ LSD.
G. A. Gedat:
Es wird Nacht in Tokio
* Es wird Nacht in Cokio. Millionen von
Lichtern flammen auf. Millionen von großen
bunten Papierlaternen hängen vor den
Häu=
ſern und werfen einen matten Schein über die
Straßen. Aufleuchtet das Not der großen
Buchſtaben, die der Künſtler auf das gelbe
Papier ſchrieb. Gute Wünſche ſprechen ſie aus
und ſagen den Namen und das Geſchäft des
Mannes, dem dieſes winzige Haus gehört.
Bunt iſt das Bild der Straße auch dann noch,
wenn das Dunkel der Nacht über ſie kommt.
Oder iſt ſie in dieſem milden Licht der großen
Laternen nur noch ſchöner?
Muſik erklingt aus einem Haus. Ein
Mäd=
chen ſpielt und ſingt zur japaniſchen Gitarre.
Fremd iſt mir der Klang des Inſtruments, ſo
fremd wie die Stimme, die durch die dünnen
Wände des Holzhauſes tönt. Ich bleibe ſtehen
und höre der Sängerin zu. Mein Freund mahnt
mich zum Weitergehen, aber ich laſſe mich
ſchwer dazu bewegen. Was iſt doch eine ſolche
japaniſche Straße ſchön in den bunten Farben
der Nacht, und beſonders, wenn ſolche Muſik
ihr den Nhythmus gibt.
Schritte kommen uns entgegen, jene Schritte
mit dem Klappern der Holzſandalen, von denen
ich ſage, daß ſie den Pulsſchlag des alten Japan
angeben. Klapp und klapp kommt es die
Straße herauf. Frauenlachen miſcht ſich in das
Schlagen des Holzes auf den Stein. Ein Bub
geht den Frauen voraus und trägt in den
Händen eine bunte Laterne mit ſchwarzer und
roter Schrift, der Herrin den Weg durch das
Dunkel weiſend.
Aufleuchten die bunten Blumenmuſter der
Kimonos jener Frauen, die verſtummen, als ſie
uns erblicken, und nur noch das Klappern der
Sandalen und das Rauſchen der ſeidenen
Ge=
wänder verrät ſie, als die Gruppe der drei
Menſchen im Dunkel verſchwindet.
Keiner weiß, wann dieſe Sandalen zum
er=
ſtenmal getragen wurden. Das gab ein Lachen,
als ich ſie im Kreis fröhlicher Menſchen
ver=
luchen wollte. Einfaches Brett iſt die
Obor=
fläche, auf die man den Fuß ſtellt. Swei andere
Bretter von vielleicht 10 am Höhe ſind
ſenk=
recht unter dem Flachbrett befeſtigt. Japaniſche
Strümpfe ſind gearbeitet wie bei uns
Fauſt=
handſchuhe und laſſen die große Sehe frei.
Zwiſchen ſie und die andern klemmt man den
Knopf, der ſich vorn in dem Brett findet und
der dazu dient, daß man den „Schuh” feſthält.
Es ſcheint unmöglich, ſo zu gehen, aber was
immer ein Menſch in früheſter Jugend lernt,
wird ihm im ſpäteren Leben zur
Selbſtverſtänd=
lichkeit. Ich weiß nicht, warum mir gerade bei
dem Klappern dieſer Sandalen immer wieder
der Vergleich in den Sinn kommt, dies ſei der
Pulsſchlag des alten Japan. Aber ich muß
im=
mer daran denken, wonn ich in einer japaniſchen
Straße ſtehe und jemand klappernd
vorüber-
geht.
Mein Freund führt mich zum Eſſen in ein
winzig kleines Gaſthaus, ein ganz altes, wie
man ſie ab und zu in vergeſſenen Straßen noch
findet. Fremde ſind hier eine Seltenheit, und
lo iſt die Art des Empfangs und die
Aufmerk=
lamkeit, mit der man uns umgibt, beſchämend,
ohne im geringſten aufdringlich zu ſein.
Ein Junge löſt mir im Hausflur die Bänder
der Schuhe, denn auch ein ſolches Lokal darf
man nicht mit Schuhen betreten. Es wäre
ſchade um den Fußboden, der alte Lackarbeit
iſt, die den Schein der Lichter widerſpiegelt.
Geiſhas nehmen uns am Ende der Stiege,
die wir emporklettern, in Empfang. Fröhliches
Lachen begleitet uns in den Naum. der für
unſer Mahl bereit gehalten wurde. Wir laſſen
uns auf Kiſſen nieder. Neben jedem Sitz ſteht
ein großer Kübel aus Porzellan, in dem
Holz=
kohlen glühen und wohlige Wärme ſpenden.
Wir eſſen Neis, wie immer, und rohen
Siſch und Gemüſe und Früchte. Kleine Schalen
enthalten den Neiswein, ein ſchreckliches
Ge=
tränk, das an Brennſpiritus erinnert.
Das helle Lachen der Geiſhas erfüllt den
Naum. Sie lachen, wie ich es immer beſſer
fer=
tig bringe, mit den winzig dünnen Stäbchen zu
eſſen. Sie lachen, weil wir uns nur durch
Sei=
chen verſtändigen können und dabei doch ſoviel
zu erzählen haben. Sie lachen, weil mir der
Neiswein nicht ſchmecken will. Sie lachen, als
ich ihre wundervollen Seidengewänder=
bewun=
dere und ihre kleinen zarten Hände und die
großen kunſtvollen Friſuren ihrer ſchwarzen
Haare. Sie lachen immer, denn Lachen iſt für
gine Geiſha Beruf.
Was ſie iſt? Weder Kellnerin noch
Bar=
dame. Den Beruf einer Geiſha gibt es nur in
Japan und ſonſt nirgendwo auf der Welt. Sie
iſt ſtellvertretende Hausfrau, und wie in einem
Privathaus die Frau des Hauſes nicht an den
Mahlzeiten teilnimmt, ſondern für ihre Gäſte
da iſt und dieſen mit eigener Hand ſerviert und
ſie unterhält, ſo hat die Geiſha dieſe Pflichten
in der Gaſtſtätte zu verrichten, die ſie dafür
anſtellte.
Schwer iſt der Beruf, und es gehört eine
lange Schule dazu. Da gilt es zu lernen, wie
man den Menſchen zu werten hat, dem man
eine Stunde des Wohlbehagens bereiten ſoll.
Geiſhas kennen die Menſchen, und Menſchen
zu kennen iſt eigentlich die Vorbedingung für
ihren Dienſt. Dann gilt es zu lernen, dieſen
Menſchen zu unterhalten mit dem, was ihn
gerade intereſſiert. Es gilt zu lernen zu reden
und ... im rechten Augenblick zu ſchweigen,
und ſich vielleicht ſtill zurückzuziehen, wenn die
Männer anfan gen, von Geſchäften zu ſprechen.
Geiſhas müſſen ſehr geſchickt ſein, geſchickt
im Bedienen des Gaſtes und in der Bereitung
des Cees. Sie müſſen die Sameeng ſpielen und
dazu ſingen können, und wenn der Gaſt es
wünſcht, müſſen ſie für ihn tanzen, alte
japa=
niſche Cänze, von der Blume, die ſich im Wind
wiegt, und der Welle, die wogt und treibt, oder
von dem weichen Wind, der von Wundern
be=
richtet oder von dem Leid, das über den
Men=
ſchen kommt.
Geiſha ſein, heiſt lachen können, lachen auf
Befehl, denn auch lachen kann Geſchäft ſein,
und je nachdem das kleine Mädel lachen kann,
wird der Gaſt ſie belohnen. Und wenn ſie es
nicht fertig bringt, daß auch der Gaſt fröhlich
lacht, wenn er das Haus verläßt wird der
Wirt böſe werden und wird ſie ſchelten und
vielleicht hinausweiſen, denn auch in dieſem
Beruf iſt viel Konkurrenz, viel zu viel.
Geiſha ſein, heißt auch wiſſen, wie weit man
gehen darf und wie weit man lich hingeben
kann. Und es bedeutet oft, ſehr ſtark zu ſein,
denn es iſt nur ein kurzer Schritt von dieſem
Beruf zu dem der Straße oder zum ..
Aoſhivara.
Was das ſei, frage ich meinen Freund. Er
lacht und meint, das dürfe er mir eigentlich gar
nicht ſagen, denn er weiß, ich werde empört
ſein, einmal als Weißer und zum ändern als
Chriſt mit anderen Anſchauungen vom Leben
und ſeiner Moral.
Aoſhivara iſt die Freudenſtadt mit all den
Häuſern zur hunderfältigen Glückſeligkeit.
Yoſhivara iſt das große, vom Staat gegründete
und vom Staat auch als Steuereinnahme
ge=
ſchätzte Bordell der Großſtadt.
Viele Geiſhas landen hier, wenn ſie nicht
wiſſen, was ſich für eine anſtändige Vertreterin
ihres Berufes ſchickt. Aber das iſt zum Glück
die Minderzahl. Die meiſten heiraten und
hei=
raten in der Negel gut, und ſie werden tüchtige
Hausfrauen und Mütter von Kindern, die
lachen können, wie ihre kleine Mutter lacht . . .
Hart iſt das Aufſtehen, denn meine Knie
ſind ſteif von dem langen Sitzen auf dem Kiſſen.
Wir wollen gehen, denn unſere Seit iſt um. Ein
reichliches Crinkgeld liegt diskret neben dem
Reisſchälchen, aber die ſchwarzen Augen der
Mädchen haben längſt gelehen, daß es reichlich
bemeſſen iſt. Sie geleiten uns die Creppe
hinunter. Die kleine Geiſha reicht mir lange
nicht bis an die Schulter, aber ſie ſchmiegt wie
zum Gruß den Kopf ganz leiſe an meinen Arm
und flüſtert einen ſtillen Dank und den Wunſch,
mich wiederzuſehen. Ein zarter Hauch von
weißem, duftendem Reispuder bleibt auf dem
Aermel meiner Jacke zurück.
Der Junge knüpft mir die Schun
Er hat inzwiſchen die Schuhe geputzin
daß der Glanz belohnt werden wird
Draußen auf der Straße ſchaun
die vielen bunten Laternen und 6.
Holzſandalen den Pulsſchlag des an
Wir bringen dies als Probe aus e
Buch vom Verfaſſer von „Ein Chriſe
Probleme der Welt‟. Es erſcheint
J. F. Steinkopf in Stuttgart und
das nennt man Leben Begegnungen
von G. A. Gedat (RM. 2.— und 3.20
dert eindrucksvoll Erlebniſſe mit Mſt
allen Geſellſchaftsklaſſen in Oſt und
bei Gedat tiefe, gleichnishafte Bedi
winnen.
Ninon de Leuclos” Wunſch.
Die ewig junge Ninon de Lencſa
berühmteſten Schönheiten des 17.7
derts, hatte noch mit 70 Jahren dad
einer dreißigjährigen Frau. In ein
ſchaft von Philoſophen, in der auch e
fand, wurde, darüber geſtritten, wr
Welt noch ſchöner geſtaltet ſein könte
de Lenelos, um ihre Meinung bein
widerte: „Wenn mich der Hergot
fragen würde, ſo würde ich nur un
bitten: Die Nunzeln der Frau ſtattn
auf der Sußſohle anzubringen.”
un ſi
Sinnoberrote Ohrläppchen.
Die Levantinerinnen haben ein
Leidenſchaft für die Notbemalung he
ſichter. Daß die Lippen eine karmint
erhalten, darf uns allerdings nicht un
men, denn auch bei den „modernen Fal
hochziviliſierten Europa erſtrahlen
die Lippen in den herrlichſten roten Ent
den Levantinerinnen erſtreckt ſich 4e
bare Bemalung auch auf die Wang4
orangerote Färbung erhalten, und al
läppchen, die in zinnoberroter Farbee
Kinderliebe auf Samoa.
Die Samoaner lieben ihre Kindr
tiſch, und jeder neue Lebensabſchnitt in
des wird entſprechend dem Vernich
der Eltern mehr oder weniger feſtlich i
So geben die Eltern ein Feſt, wenn)
zu kriechen beginnt, wenn es anfäng
chen, wenn es zum erſten Male ſteh ol
erſten Male ſelbſtändig läuft und ſo
bei einer größeren Familie Feſt an 64
Freude am Eſſen iſt bei den Samonll
groß, und damit hängt es auch zuſamſ
nicht nur die Mädchen, ſondern auck di
ben im Kochen unterrichtet werden.
Küchenzettel vom 2. bis 8. Dezember.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Tomatenſuppe, Kartoffelplätzchen
und Endivienſalat.
Dienstag: Brotſuppe, Hammelfleiſch mit
Weißen Rüben und Kartoffeln.
Mittwoch: Grießſuppe, Roſenkohl, Kaſtanien
und Apfelmus.
Donnerstag: Nudelſuppe, Rindfleiſch mit
Meerrettich und Kartoffeln.
Freitag: Grünkernſuppe, Schellfiſch und
Sauerkrautk) und Kartoffeln.
Samstag: Linſenſuppe, Apfelſtrudel**).
Sonntag: Eintopfgericht: Spaniſch=Fricco
(Büchſenfleiſch).
*) Schellfiſch und Sauerkraut. 500 Gr.
vor=
bereiteter Fiſch wird in Würfel geſchnitten,
das Sauerkraut, 500 Gr., mit wenig Waſſer
weich gekocht. 500 Gr. Kartoffeln werden
ge=
kocht und in Scheiben geſchnitten. In eine
ge=
fettete Form gibt man lagenweiſe Sauerkraut,
Kartoffeln und Fiſch und dämpft die Maſſe
½ Stunde zugedeckt im Bratofen. Man würzt
mit Zwiebel, Salz und Pfeffer.
**) Apfelſtrudel. 300 Gr. Mehl, 70 Gr.
Butter, 2 Eier, 1 Eigelb, 1 Teelöffel Backpulver,
2 Eßlöffel Zucker, 500 Gr. Apfelſcheiben, Zucker,
Zimt, Korinthen. Aus Mehl, Butter, Eiern
und Backpulver macht man raſch einen Teig,
wenn er zu feſt iſt etwas Milch dazu.
Halb=
fingerdick ausrollen, mit den Aepfeln, Zucker
und Zimt füllen, ſtrudelartig zuſammenrollen,
mit Eigelb beſtreichen, bei guter Hitze backen.
Rund um die Gemüſe
Was bei ihrer Zubereitung beachtet werden muß.
Beſondere Liebe und Sorgfalt muß beim
Kochen von Gemüſen angewandt werden, wenn
ſie im Geſchmack und Ausſehen den Appetit
reizen und auch den Gaumen befriedigen ſollen.
Vor allen Dingen dürfen ſie weder „ſuppig”
nach zu „breiig”, alſo zu ſehr „gebunden” ſein.
Blumenkohl läßt ſich vor dem
Ver=
färben, alſo Rotkochen, bewahren, wenn man
dem Kochwaſſer Milch beifügt, ihn dann
mög=
lichſt ſchnell kocht und erſt nach dem Garwerden
ſalzt. Die fertige Soße wird über den in heißer
Schüſſel angerichteten Blumenkohl gegoſſen,
wodurch das Zerſtören der „Roſen” verhütet
wird.
Grünkohl, der bekanntlich nach
ein=
getretenem Froſt erſt ſeinen höchſten
Wohl=
geſchmack entwickelt, wird mit nur wenig Waſſer,
und zwar am beſten auf dem Dampfſieb ge=
brüht. Durch Beifügen von Gänſefett erhält er
einen beſonders feinen Geſchmack. Als Würze
verträgt er Zwiebel, entweder feingerieben
oder geröſtet, ſowie Pfeffer und wenig
Muskat=
nuß.
Kohlrabi koche man auf die gleiche
Weiſe.
Rotkraut behält ſeine tiefrote Farbe,
wenn man es nach dem Hobeln mit Salz
unter=
miſcht und nun ſofort mit Fett oder Oel, in
dem man eine würfliggeſchnittene Zwiebel
bräunte, durchdünſtet, um es dann mit wenig
Waſſer, Eſſig und Zucker zu ſchmoren. Ein
ſäuerlicher Apfel, ſowie 1 Eßlöffel Roſinen
beigefügt, ſtellt Feinſchmecker zufrieden.
Darmſtadt (133 + 2+2) 137 P.; W. A. Braun
in Darmſtadt (132 + 2+ 2) 136 P.; L. Luck in
Darmſtadt (129 + 2 + 2) 133 P.;, H. Garnier in
Darſtadt (18 + 2+2). 22 P.: W. Neidig in
Darmſtadt (9 + 2+ 2) 13 Punkte.
Auflöſung der Rätſel ausn
Kreuzworträtſel.
2) 1 Mahl 4 Ader, 7 Idee. 8 Roſ
Dom. 13 Ente 15 Abel, 17 Reue 1
1 Mai, 22 Fabel, 24 Blei, 25 Bie
27 Eden: 0) 1 Miete, 2 Heu, 3 Lende 4I
5 Don, 6 Regal. 10 Onkel. 12 Fein.
16 Boe, 17 Raabe, 18 Email, 19 Liebe 2f
22 Fee, 23 Lid.
Wo iſt es am beſten?
Schachnummer 652.
Aufgabe 878.
H. Weenink.
(1. Pr. Turnier d. Briſtol Times 1931.)
a b d e g
4
Ein Zitat.
Chriſtian Ferdinand Kaſimir Andres
Franz, Sylveſter, Kaſpar, Emmerick,
Boniſazius. Karl. Cöleſtin. Gabriel.
Helmut, Bruno.
„Hier ſind wir verſammelt zu löblickn
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: K41 De6 Te2 Lal. g2 3f1, K43 Te7.
stLa8. b6 Ba4, 45, e7, d5.
Aufgabe 879.
Dr. E. Zepler.
(Wiener Schachzeitung 1931.)
Weiß: Kel De4 Lg8 Ba3, e3 (5 Steine);
Schwarz: Kal Lb1, h8 Ba4, c2, e5 (6 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
872. W. Mah. 1. Dh7—g8! (Zugzwang) Kd7: (Kd5, d5,
Te8, T—) 2. De8 Cg2, Deß: de8: D(), 488 4.
873. W. v. Holzhauſen. 1. Dd1—h5 :! St7 (8g6:, L—)
2. gf7: (Dg6: Dh8:ℳ. Zieht die Dame oder die Bauern am
Tamenflügel, ſo folgt DbSoder Debckt
Löſerliſte, cand aer. met. W. Becker in
Eber=
ſtadt (140 + 2 + 2) 144 Punkte: H. Meidinger
in Eberſtadt (138 + 2 +2) 142 P.: Oblt. a. D.
L. Ehrhardt in Darmſtadt (135. + 2 +2) 139 P.;
W. Rubröder, in Darmſtadt. H. Schmidt in
a — au — ber — chit —
ſi — em — ge
ha — in — la — ma — ma — ner — ſe — zem
Obige Silben ſchreibe man buchſtabenweiſe
in die Felder, ſo daß die waagerechten Reihen
Wörter enthalten: 1 Monat, 2 Körperteil,
3. Nagetier, 4. Frauenname, 5. Menſchenraſſe,
6. Mineral. — Die Anfangsbuchſtaben ſagen, wo
es am beſten iſt.
Carl Deubel.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: al ber ber ber berg
bra bü dau do dſchun el fel form gel
gu halb ham ips ke la lak li mann ne
o o pan ran re rüt ſpan ſta ta te tel
ten tib tit trat tri trüf wach wit ſind
17 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
End=
buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen,
einen Spruch ergeben (ch iſt ein Buchſtabe). Die
Wörter bedeuten: 1 oſtindiſcher Sumpfwald,
2 Burg bei Granada, 3 Stadt in Preußen, 4
alter Name für Witwe, 5 Sommerſchuh für
Frauen, 6 Umgeſtaltung, 7 italieniſcher
Schnell=
tanz, 8 Stadt in England, 9 herabhängendes
Tropfſteingebilde, 10 edelſter Speiſepilz, 11
Wechſel, 12. Präpoſition, 13. Zuſchauerraum,
14 Hunderaſſe, 15 rheinpreuß. Stadt, 16
Schau=
platz in Schillers „Wilhelm Tell”, 17 Erſinder
au fdem Gebiete des Buchdrucks.
Streichholzrätſel.
Durch Umlegung von 3 ſenkrechten Hölzchen
und Verſchiebung zweier Buchſtaben wird die
Heimat zu einem deutſchen Dichter, deſſen
Todes=
tag ſich am 5. Dezember 1935 zum 100. Male
jährt.
Carl Deubel.
Zweifel.
„Herr Wachtmeiſter, mein Kleindl
hier geſtanden hat, iſt geſtohlen worde.
„Na, na, haben Sie ſchon in Ihic
nachgeſehen?”
Vom fröhlichen Kommi,
Dieſe Zeiten! Zwei junge Leutnan
ſpräch. Der eine: „Traurige Zeiten 9.4
rad, wirklich ſehr traurige Zeiten!”
fragt der andere. — Ja, antwortet
„wollte geſtern im Kaſino einen Zudl
ſchein wechſeln. Glauben Sie, ich de
gehabt?”
Scherzfrage. Welches iſt die größt
kraft, die es auf der ganzen Erde
„Frauentränen!”
Kindermund. Wer heilt, deinen k0
ger?‟ „Der liebe Gott.” — „Und
Doktor?” — „Der ſchaut ihn nur au.
Druck, Verlag u. Kliſchees: Darmſt. Tagblatt. Eliſabeth Wittich. Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f. d. Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Alle Rechte vorbehalten. Nachde
[ ← ][ ][ → ] V 0 N
M EVE
Aode nach derUhrode--Blusen, Blusen und wiede- Blugen
Bluſe iſt augenblicklich wieder einmal
erehrt und faſt ſcheint es, als ob man.
niſſer hätte, wie ſtiefmütterlich ſie noch vor
Jahren behandelt wurde, damals
c als das Koſtüm, mit dem ja die Bluſe
wvieder in zwangsläufigem
Zuſammen=
jeht, ſeine Vorherrſchaft an das Komplet
h1 mußte.
fo begeiſterter befaßt man ſich jetzt mit
ſtaffung ſchöner Bluſen und es ſcheint,
b unſere Modewerkſtätten ihren Ehrgeiz
plüttzten, auf dieſem Gebiete durch ganz
dice Leiſtungen hervorzutreten, um dem
Rim zu beweiſen, daß ſelbſt in kleinen
ſchen Aufgaben ſicheres Können, Phantaſie
Wiſchmack zu bekunden ſei!. Wer alſo für
dernen iyictigkeit der Bluſenmode noch nicht das
e Verſtändnis hat, ſollte es ſich
ange=
roten iy ſein laſſen, ſich mit dieſer Frage
ein=
eſt ſch ſib zu beſchäftigen, da die Bluſe heuer
„birmutlich auch in Zukunft) zu den wich=
Beſtandteilen einer Ausſtattung gehören
zu jenen Stücken, auf die eine moderne
peder verzichten kann noch will.
n beſten kann man ſich mit den
Möglich=
der Bluſenmode vertraut machen, wenn
Te Anlden Verſuch unternimmt, die für die
ein=
ſchnit ! Tageszeiten in Betracht kommenden
Vernt herauszugreifen, alſo die Mode
ſozu=
ger feſtith mnach der Uhr” zu behandeln .. ."
ier vormittags ..."
e beruflich tätige Frau, für die
Strapaz=
ſehr wichtig ſind, hat für weſten= und
wähnliche Typen viel Verſtändnis; die
ſeſt a h der ſich hier ein neues Feld eröffnet,
m Sama ueben Flanell auch widerſtandsfähigen,
auch zuſaftrbigen Waſchſamt und ſchließlich auch
dern auch ſchmiegſames Leder heran. Für die neue
verden, larf der weich=gelegte Kragen (der auch
enen Schal zu erſetzen iſt), die geknöpfte
—pahn, der verhältnismäßlg breite
Gür=
n0, das vorne abgeſchrägte Schößel mit
iel au= eingeſchnittenen Taſchen als typiſch
be=
i werden, während für den Oberteil auf=
Taſchen ſehr ſympathiſch ſind (Figur 1).
9 Roeh dieſer Art wollen nicht allein als beſte
Rer ſug für die arbeitende Frau, ſondern
2 Bütlle vorbildliche Sport=Aufmachung ge=
Feinh”e gewürdigt ſein.
giſtunde ..!
eun noch ein paar Beſorgungen in der
zu machen ſind, vielleicht ſogar außer
zu Mittag geſpeiſt und daran
an=
ſend ein kleiner Beſuch „zum ſchwarzen
Kaffee” erledigt werden ſoll, wird eine zwar
einfache, aber doch wirkungsvolle Bluſe
ge=
braucht, die — in Verbindung mit Rock und
Jacke — ein kleines Beſuchskleid zu erſetzen
vermag. Da unter keinen Umſtänden eine
komplizierte Machart gewählt werden ſoll, iſt
auf die Wahl eines neumodiſch=eindrucksvollen
Materiales Bedacht zu nehmen, das für den
Gefſamteindruck immer entſcheidend iſt. In
dieſer Hinſicht ſind die neuen „profilierten”
Stoffe gewiß zu begrüßen, deren „plaſtiſches”
Streifenmuſter den Eindruck farbiger Raupen=
Bahnen auf einfarbigem Grunde macht. Daß
durch Zuſammenſtellung des Materiales in
ver=
ſchiedener Streifenrichtung ein erprobt guter
Eindruck zu erzielen iſt, bemerkt man, wenn
man ſich mit den Einzelheiten unſeres zweiten
Bluſenmodells vertraut zu machen verſucht,
deſſen quergeſtreifte, ſeitlich geknöpfte Bahnen
ſehr charakteriſtiſch ſind.
Zum 5=Uhr=Tee ..."
iſt eine Bluſe notwendig, die im Material und
im Schnitt wirkungsvoller iſt, als die bisher
beſprochenen „Zweck=Modelle”; da Weichheit
und maleriſche Wirkung hier ſehr begehrt ſind,
verwertet man mit Vorliebe allerlei Rüſchen=
Effekte, die ſich in unſerem Mittelbilde als
Abſchluß der jetzt ſchon durchaus populären
Schinken=Aermel und des Schößels geltend
machen und zu dem bäffchenartigen Waſſerfall,
der unterhalb eines niederen Stehkragens
an=
ſetzt, ausgezeichnet paſſen ...
8 Uhr abends ...
.. das heißt: die Bluſe für abendliche
Geſell=
ſchaften, aber auch die Bluſe fürs Theater,
die — falls ſie zu einem langen, dunklen
Rocke getragen wird — ein Abendkleid
voll=
kommen erſetzt und ſehr gefällt, weil ja die
geteilte Aufmachung” heuer bekanntlich größten
Beifall findet. Bluſen dieſer Art werden zwar
aus jeder Modeſeide, mit Vorliebe aber aus
glänzenden Seidenſorten hergeſtellt und haben
die eigenartigſten Formen, die oftmals hohe
modiſche Künſtlerſchaft verraten. Wir zeigen
in unſerem Bilde (links unten) einen
neu=
artigen Entwurf, deſſen in Smok=Arbeit
aus=
geführter Sattel wunderſchön ausſieht und den
gebauſchten Aermeln ihre Weite gibt; ſehr
ge=
ſchmackvoll iſt der geknotete Vorderteil, der —
eine ganz neue Linie darſtellend — berechtigtes
Aufſehen erregt.
Für 10 Uhr abends ...
eine Bluſe, die für größere Veranſtaltungen,
für Einladungen nach dem Nachteſſen, für
Cocktailgeſellſchaften uſw. gebraucht wird, die
alſo jene eindrucksvolle Aufmachung darſtellt,
die — ohne modiſche Uebertreibung — doch
nicht alltäglich ſein ſoll. Wie wäre es etwa
mit einer langen „Tunik=Bluſe” aus moderner
Spitze mit antikiſiertem Stehkragen und
kelch=
förmig=erweiterten Stil=Aermeln? Aus dem
Materiale des langen Rockes, der zu einer
ſolchen Abendbluſe vorgeſehen wird, könnte ein
breiter Schärpengürtel verfertigt ſein, deſſen
Enden mit eingeknöpften Franſen beſetzt ſino.
Mit der „nach der Uhr” behandelten
Bluſen=
mode lernten wir alle heuer gebräuchlichen
Typen kennen, ſo daß es ſich nur noch darum
handeln wird, ſich darüber klar zu werden,
was zur Vervolſtändigung der winterlichen
Ausſtattung notwendig und richtig ſei!
pelzverbrämte Kleid
nachgebildet ſind. — Ein Kleid, an dem uns
außer der Pelzverbrämung der
neuartig=
gepluderte Oberärmel und das eben erörterte
„Plaſtron” auffällt, ſtellt unſere Skize dar.
Das Stilkleid
Schon ſeit vielen Monaten ſpielen unſere
Modeſchöpfer mit dem Gedanken, das
Stil=
kleid wiederzubringen, doch macht es den
Ein=
druck, als ob ihnen bisher der Mut fehlte, das
Publikum mit einer ſo umwälzenden Neuheit
zu überraſchen. Nun aber, da ſich bald jede
Frau für die kommenden großen Abend=
Veranſtaltungen zu rüſten beginnen wird, iſt es
an der Zeit, dieſe modiſchen Abſichten in die
Tat umzuſetzen.
Der zu erwartende Erfolg des Stilkleides
wird durch die Taftmode, die für Entwürfe
dieſer Art wie geſchaffen iſt, außerordentlich
begünſtigt. Dieſe Gewebe bringen nämlich die
Weite der Rockpartien vortrefflich zur Geltung,
lin faſt allen bedeutenden Modehäuſern
eir günſtige Aufnahme; natürlich kommt
Mce Zwecke nur ganz weiches Pelzwerk
Hacht, das unter dem Mantel nicht „
auf=
alſo auch für die Schlankheit der
Er=
lug nicht nachteilig iſt (was für jede Frau
iſtiger Anlaß wäre, dieſe Mode rund=
A ulehnen).
hniegſames Fohlenfell, die Abfälle von
ſchrvanz und auch raſiertes Lammfell
En in erſter Linie in Frage, wenn es ſich
handelt, waſſerfall=ähnliche Aufſchläge,
Uurnel und Gürtel aus Pelz zu arbeiten.
matter der Stoff wirkt, aus dem das
bergeſtellt wird, deſto günſtiger iſt der
e indruck, da der Glanz des Fells nur
eer Zuſammenſtellung zur Geltung zu
n vermag.
Zuſammenhang mit dieſer
Ver=
ngsmode wollen wir auch von den
Weſten=
uen ſprechen, die heuer wieder ſehr
ge=
and, ſo daß man die neueſten
Winter=
mit lichten Plaſtrons verſieht, die im
ittem Herren=Smokinghemd faſt genau
ganz abgeſehen von der Bildhaftigkeit der
Ober=
teile, die vielfach dem reizvollen Stil der
Eliſo=
bethiniſchen Zeit nachempfunden ſind. — Wir
zeigen in unſerer Skizze das neue abendliche
Stilkleid, das uns auf den erſten Blick den
ge=
waltigen modiſchen Umſchwung begreiflich zu
machen vermag!
Die bevorzugten winterlichen
Hutformen
Es kann kein Zweifel dacüber beſtehen, daß
die Wintermode den kleinen Hut in weichen,
ſamtähnlichen Materialien bevorzugt und
uns neben vielen ſchönen Modefarben in
aller=
erſter Linie ſchwarz vorſchlägt!
Man unterſcheidet zwei wichtige Typen, und
zwar:
für Sport und Strapaz...
den einſeitig=aufgeſchlagenen
Velours=
hut, der mit ſeinem kecken Kiel einem
mittel=
alterlichen Jägerhütchen täuſchend ähnlich ſieht
(Figur 1) und
zur Nachmittags= und Geſellſchaftsaufmachung..
das rundum aufgebogene Samthütchen
mit dem eigenartigen, oft in eine Spitze
aus=
laufenden hohen Kopf, der mit einer
Metall=
agraffe garniert zu ſein pflegt (Bild 2).
Die neuen Hüte werden in der Farbe
ent=
weder mit dem Stoffe der betreffenden
Auf=
achung (erſte Skizze) oder mit der Farbe der
Verbrämung (Modell 2) in Uebereinſtimmung
gebracht.
Allenfalls können Haarfilz und Samt für
die nächſte Zeit als richtunggebend betrachtet
werden und dürſten auch fehr willkommen ſein,
da es doch bekannt iſt, daß beide Materialien
verhältnismäßig widerſtandsfähig ſind und in
ſchönen Modefarben den allerbeſten Eindruck
machen!
Neuheiten der Gürtelmode
Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß
Gürtel und Knöpfe heuer als wichtigſte
Auf=
putzeffekte des ſportlichen Kleides zu werten
ſind, die man denn auch nach Möglichkeit
an=
zubringen bemüht iſt. Insbeſondere der Gürtel
ſcheint nach und nach zu einem Thema werden
zu wollen, das unſere Künſtler mit
unerſchöpf=
licher Vielfalt behandeln; die Kunſt beſteht hier
darin, mit möglichſt einfachen Mitteln
zu wirken, ſo daß man ſelbſt bei ganz geraden
Gürteln neuartige Auffaſſungen wahrnehmen
kann.
Als Beiſpiel ſei unſer zweites Modell
an=
geführt, das aus zweierlei Lederſorten (etwa
brandrot mit einem in weiß=dunkelgrau karier=
ten Leder) zuſammengeſtellt und mit einer
ſtiliſierten Metallſchnalle verſehen wird.
Wenn aber die neue, ſehr beliebte Schnur=
und Quaſten=Wirkung Berückſichtigung finden
ſoll, kann unſer erſtes Modell ſicherlich als
vor=
bildlich bezeichnet werden, deſſen Schnüre
lediglich durch metalliſche Stege gehalten, vorne
aber gebunden und mit Quaſten beſchwert ſind.
Seite 22 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ein Film, der alle Erwartungen
übertrifft!
Sonntag vormittag 11.15 Uhr HELIA
lch war Jack Mortimer
Erstaufführung des neuen Skifilms
Adolf Wohlbrück, Marieluise
Claudius, Spbille Schmitz,
Eugen Klöpfer.
Der moderne Skilauf
Humor — Witz — Frechheit in:
in Verbindung mit dem Olympia-
Werbeaus-
schuß für den Stadt- u. Landkreis Darmstadt.
Es geschah in
einer Nacht
Claudette Colbert, Clark Gable.
Temposchwung und Tempolauf,
der neue Stil unserer Spitzenläufer
unt. Mitwirkung d. internat. Abfahrts-
und Slalomläufers Anton Seelos,
bearbeitet von Major Max Winkler,
Lehrwart d. Deutschen Skiverbandes
Jugendliche zugelassen — Kleine Preise — Jugendliche zugelassen
Ein Spiel um Liebe u. Musik:
Liebesträume
Oiga Tschechowa, H. Söhnker,
Erika Dannhoft.
Jugendfrei!
Beginn: 2, 4, 6. 8.20 Uhr.
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Heute Sonntag
2Vorstellungen 2
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Wie in der Ballonschule
so setzen wir auch in unseren neuen Unterrichts-Räumen in der
Schule Landgraſ-Georgs-Straße 40 unsere Aufgabe fort, gute
Gebrauchskenntnisse in der Deutschen Kurzschritt zu veimitteln.
Auch Maschinenschreiben wird gelehrt, und zwar in eigener Schule,
Ballonplatz 7. Die nächsten Kurse beginnen bei zeitgemäß
niedrigen Preisen und Zahlungserleichterungen am IDienstng, den
3. und Freitag, 6. Dezember, abenels 8 Uhr im Saal 7.
Anmeldung in der ersten Stunde od. in der Geschäftsstelle, Ballonplatz 7.
Deutsche Stenografenschaft Ortsgr. von 1861
Weltstadt-
Varieté
bds 8 ¼Uhr
u. folgend. Abd.
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holungen
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Programmes von dem
ganz Darmstadt spricht!
Zu den Lustigen
Teebeadeklaeße
sind aule
Hausfrauen und Hausherren,
auch ſolche, die es werden wollen, herzlich eingeladen.
Wir erwarten Sie
Kart, heute Vk.-Bdro10-7
Kiosk, Paradeplatz 1-6½,
Orpheum ab 2½, Tel. 389.
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Karlsstr. 15
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Veranstaltung
Zum Tropfstein
Ecke Kasino- u. Friedrichstr. 24
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am Dienstag, dem 3. Dezember 1935, im Fürſtenſaal, Grafenſtr.
am Mittwoch, dem 4. Dezember 1935, im Fürſtenſaal, Grafenſtr.
am Donnerstag, dem 5. Dezember 1935, in der Beſſunger Turnhalle
am Freitag, d. 6. Dezember 1935, im Perkeo=Saal Alexanderſtr. 12
jeweils um 20 Uhr.
Die Veranſkaltung wickelt ſich wie folgt ab:
1. Muſikaliſche Darbietungen.
2. Begrüßung und Vortrag:
Wo Gas und Waſſer Wunder tun
.....
Praktiſche Vorführung und Erläuterung der neuen
Heißwaſſer=Quelle für jeden Haushalt und des
modernen Gasherdes.
3. Große Gratistombola.
Hauptgewinn: 1 Junkers= Warmwaſſerbereiter.
Bitte löſen Sie an der Abendkaſſe einen Gutſchein im Werte
von 30 Pfennig, der vom Wirt während der Veianſtaltung
im Gegenwert für Speiſen und Geträuke in Zahlung
genommen wird. — Jeder Beſucher erhält ein Freilos.
Weinverkauf über die Straße
in jeder Menge
Vorzügllcher Weißwein
per Liter 80 Pfg.
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Anhänger
für Personenwagen mit orig.
Teilen aller Fabrikate liefert
bitlig und gut
1.Donges& Wiest
Heinrichsstraße 52 aV 966
WOLF ALBACH
RETTY
MARIA
ANDERGAST
Lil Dagover
Max Gülstorff
Georg Alexander
Beginn: 3.40-5.50 - 8.15
Jugendl. zugelassen
Kampftag der Handwerker und Beamten
Heute Sonntag!
Tages=Programm:
11,00 Uhr: Winterhilfskonzerte des Muſikkorps der
Landespolizei=
gruppe, des Muſikzuges des NSKK., Motorſtandarte 50,
und der Chöre der Metzger= und Bäckerinnung auf dem
Adolf=Hitler=Platz, Marktplatz und Paradeplatz.
3,30 Uhr: Aufmarſch der Handwerker und Beamten durch die
Neckarſtraße, Rheinſtraße, Peter=Gemeinder=Straße,
Eliſa=
bethenſtraße, Schulſtvaße, Kapellſtraße,
Niederramſtädter=
ſtraße zum Hochſchulſtadion.
14,30 Uhr: Hochſchulſtadion. Fußballkämpfe für das WHW.:
Schwarz gegen Weiß, Schornſteinfeger gegen Bäcker, vorher
Bäcker gegen Metzger.
Eintritt 25 Pfennige — für Zugteilnehmer Eintritt frei.
20,00 Uhr: Kameradſchaftsabende der Handwerker und Beamten
im Konkordiaſaal, Krone, Motorhaus, Rummelbräu,
Turn=
halle am Woogsplatz.
Konzert-Tanz• Vorträge!
Eintritt 20 Pfennig — Zugteilnehmer und Hilfsbedürftige
mit Einladungskarte freier Eintritt.
Ernst Zucker
wissenschaftlich geprüfter Graphologe
Mitglied des Reichsverb. der wissensch. gepr. Grapholog., Berlin-Charlottenburg 5
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Darmstadt, Bleichstraße 11
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GROSSE OCHSENGASSE 21/23
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LANDESTHEATER
Kassenstunden: Sonntags 11 Uhr bis
13 Uhr und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAuS
Anf. 19.30, Ende nach 22 Uhr
Hauptmiete D 8. Vorſtellung
In neuer Einſtud. u. Ausſtatt.
Die Boheme
Oper von Puccini
Muſikaliſche Leitung: Bitter
Inſzenierg.: Hofmüller=Riedl
Hauptdarſteller: von Eeorgi,
Harre, Köther, Rieger,
Schmidt=Berikoven, Wieter.
Preiſe: 0.70—5.50 RM.
KLEINES DeEN
HAUS
Anfang 19.30, Ende 22
Zuſatzmiete II, 5. Vorſty
Was Ihr wollt
Luſtſpiel von Shakeſp
Muſik von Humperd
Inſzenierung: Riedy=F
Hauptdarſteller: Hall, Se
Weſtrum, Trumpp,
Lintmann, Lohkamp,?
Marcks, Stelzer, Verd=
Preiſe: 0.70—3.80
Zauerweulen
L. Vollraht
nur Langgaſſe 18.
Kt
Heute letzter Tag
Erstaufführung
Viktor de Kowa
Voranzeige.
Morgen, 20.15 Uhr, im Kleinen Haus
Einmalige Vorführung der
Medau=Gruppe
„Deutſche Gymnaſtit
Preiſe 4—3 RM.
Handwerker und Beamte im Dienſte 20
Heute Sonntag:
11 Uhr Adolf=Hitler=Platz: Konzert des
Spielmans=
zuges und des Muſikkorps der Landespolizeigrupe
Darmſtadt, unter Leitung von Obermuſikm. Buslu.
11 Uhr Marktplatz: Standmuſik des Spielmanns= ud
Muſikzuges der NSKK Motorſtandarte 50 ure
Leitung von Sturmführer Pg. Greilich.
11 Uhr Paradeplatz: Chöre der Metzger= u. Bäckerinnug.
13.15 Uhr Marienplatz; Antreten der Innungen u)
Fachſchaften.
13.30 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges durch die Neckarſtrae,
Rheinſtraße, Peter=Gemeinder=Straße, Eliſabetho=
ſtraße, Schulſtraße, Kapellſtraße, Nieder=Ramſtäte
Straße zum Hochſchulſtadion.
14.30 Uhr Hochſchulſtadion:
Zußballſpiel „Schwarz gegen Weiſ
Schornſteinfeger gegen Bäcker
vorher Bächer gegen Metzger.
Eintritt 25 Pfg., für Zugteilnehmer Eintritt .
Abends 20 Uhr: Kameradſchaftsabend der Handwen
und Beamten zuſammen mit eingeladenen Gäſnt
aus dem Kreiſe der Hilfsbedürftigen in nachſtehenn
Lokalen: Konkordiaſaal, Krone, Motorhau,
Rummelbräu, Turnhalle am Woogsplatz.
Konzert, Tanz, Vorträge.
Eintritt 20 Pfg., für Zugteilnehmer Eintritt fi.
Darmſtädter zeigt durch Eueren Beſuch die Ve
bundenheit mit Handwerk und Beamtenſchaft u.
unſeren hilfsbedürftigen Volksgenoſſen.
Antersgasmen käglie, Ti
At
an weinkdenten deinter
Wir erfüllen alle Ihre Wünsche,
einerlei was Sie in fertiger
Damenkleidung, Woll- und
Seidenstoffen, oder auch in
Herrenkrawatten,
Taschen-
tüchern, Strümpfen, Hüten,
Pel-
zen, oder sonstigen
Mode-
artikeln schenken wollen.