Einzelnummer 10 Pfennige
NeT
Trttt
*
*
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
d
immer
nen une
ur 7maligem Ericheinen monatlioh M. 2.3
acht. Bolenlehn und Transportfoſten. Ab=
, Poſtbezugepreils Mk. 2.40 einſchl.
Poſt=
ebähr und ausſchließlich Poſtzuftellgeld.
a einzelner Nummern imnfolge höherer
barigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
E Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
af obne Verbindlichkeſt für und
Morgenzeitung der Landeshauptſtad
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatte.
Nummer 320
Mittwoch, 20. November 1935
mm boch.
eit 1 mm
197. Jahrgang
rernſten Kämpfen in Abeſſinien
ifker Einſak der Luftlwaffe. — Bomben auf Diidiga. — Erſter Großangriff ikalieniſcher Bomber
auf abeſſiniſche Skreikkräfke ſüdlich Makal2. — Die Maſchinen der Söhne Muſſolinis
von Kugeln durchlöcherk. — Graſ Ciani muß noklanden.
iger Ver=
Badoglios Taktik.
en Durchfühung des Vor=
mNorden auf die Addis=
Frau ohne lübouti=Eiſenbahn das
der von n.=wicht ihrer
me=
ſche Leitunden und techniſchen
em Sonderkorreſpondenten der United
Preß, Webb Miller.
ſirnennung Marſchall Badoglios zum Oberbefehlshaber
ſiſchen Truppen in Oſtafrika wird, ſich meiner Anſicht
in einer grundlegenden Aenderung der
ſan der Nordfront
Ich glaube, daß die
der in Zukunft bei
linie verlaſſen. Ein Bordmechaniker wurde durch einen
Bein=
ſchuß ſchwer verletzt. Während das Flugzeug des
Propaganda=
miniſters Ciano bei Makalle notlanden mußte, zerbrach an einem
anderen Apparat bei der Landung in Hauſien der
Landungs=
ſchlitten.
Dazu werden uns von dem
Sonderkorreſponden=
ten der United Preß, Webb Miller, noch folgende
Ein=
zelheiten geſchildert:
„1
genheit, wie ſie
be=
nien
ihren
Bombenge=
ſen und Tankkorps
rck kommt, in die
le werfen werden.
erſtärkte Einſatz
twaffe auf dem
en
Kriegsſchau=
ſ wahrſcheinlich von den
ten Flugplätzen Makalle
aus erfolgen. Wäh=
Nakalle=Flugplatz unter
bſender italieniſcher
Ar=
befreiter Sklaven pla=—
ergrößert wird, um auch
bſten Caproni=Bombern
bes Landen und Starten
h, wurde bereits eine
herſter Bombenflugzeuge
„u verlegt. Weiterhin
ürzlich in Maſſaua
ſe Bomber, eines
ſetigen, verbeſſerten Typs
ens, Gehlilke darauf hin, daß die geſchmückt.
ver, Völche,Figen Operationen
ſordfront in ſchnellerem und
aggreſſi=
empo als bisher durchgeführt werden=
Taß auch die Nordtruppen, genau ſo wie die Diviſionen
der ja als einer der beſten Kolonialſtrategen gilt,
zu=
b erprobten Kolonialmethoden vorgehen werden, das
Unem beſchränkten Einſatz von Menſchen= und einem
er=
krenobſt hrtz von techniſchem Material.
* de Bono hat ſeine Diviſionen mit größter Vorſicht
Die erſte feſte Brücke im eroberten Abeſſinien.
lien eingetrof= In der Nähe von Gindar an der abeſſiniſchen. Nordfront wurde von italieniſchen Pionieren
Martens,oPs deutet, ſo glaube ich die erſte feſte Brücke fertiggeſtellt. Sie wurde mit den Initialen des Königs und Muſſolinis
laſſen; der Vormarſch auf die Linie Adigrat, Adua
hund von dort auf Makalle erfolgte mit einer für
Kolo=
he ungewöhnlich ſtarken Armee; augenſcheinlich war
btegie de Bonos diktiert durch die
Pre=
pendigkeiten, die einfach keine
Nieder=
italieniſchen Operationstruppen in
geſtatteten.
oder erſte Kriegsabſchnitt den Italienern Erfolge
ge=
oird eine andere Frage wichtiger, die des
Ms. Daher glaube ich, daß Marſchall Badaglio den
n das Innere Abeſſiniens durch leichter bewegliche,
pvenverbände durchführen laſſen wird. Daß dies für
WErfolge der Italiener von weſentlicher Bedeutung
, ſchließe ich daraus, daß das
Verpflegungs=
für die gewaltigen Truppenmaſſen, die
ſrofront konzentriert, ſind, auch heute ſchon
iſt. Falls die Vormarſchbewegung auch in Zukunft
hlmfang wie in den erſten zwei Monaten weitergeführt
e, würde die Nachſchubfrage bei der weiteren Ver=
Der Verbindungslinien von der Front nach der Etappe
is entſcheidendſte Moment überhaupt werden. Ich
Daß Marſchall Badoglio eine „Abenteuerpolitik” in
ginnen wird, bin aber daoon überzeugt, daß die
Paläonen erheblich ſchneller durchgeführt werden, als
RBefehl General de Bonos der Fall geweſen iſt.
Der erſte Luſkampf.
Manzig italieniſche Bombenflugzeuge
im wükenden Abwehrfeuer.
DNB. Asmara, 19. November.
2 Aüampf zwiſchen italieniſchen Bombenflugzeugen und
e2 Streitkräften, der am Montag im Gebiete zwiſchen
MEAhi und Antalo ſtattfand, wird von militäriſcher
WLSe wrößte Luftoperation ſeit Kriegsbeginn bezeichnct.
Eſchwader, beſtehend aus 20 Flugzeugen, ſichteten im
Ve 2 KZuja ſüdlich von Makalle ſtarke abeſſiniſche Truppen=
Me Sie gingen, um die Truppen beſſer bombardieren
ia die Tiefe. Dabei kam es zu einem erbitterten
Ebeſſinier hatten die Anhöhen beſetzt und feuerten
2I her auf die in den Talkeſſel niedergehenden Flug=
* 000 Abeſſinier nahmen die italieniſchen Apparate
Nurides Abwehrfeuer aus Gewehren, Maſchinen=
Luftabwehrgeſchützen. Sämtliche Flugzeuge wur=
Eugeln ſtark durchlöchert. Insgeſamt wieſen ſie
Einſchüſfe auf, doch konnten ſie alle die Feuer=
(Weltbild=M.)
Muſſolinis Söhne und ſein Schwiegerſohn, der italieniſche
Propagandaminiſter Graf Ciani, haben, wie huer bekannt gegeben
wurde, zuſammen mit 20 anderen italieniſchen Bombenfliegern
am Montag das größte Luftbombardement ſeit Beginn des
italie=
niſch=abeſſiniſchen Krieges durchgeführt. Sie bombardierten eine
abeſſiniſche Truppenkonzentration von mehreren tauſend Mann,
die ſüdlich von Ambi Alatſchi geſichtet worden war. Die
italieni=
ſchen Bomber flogen ſehr niedrig. Sie brauſten kaum 15 Meter
über den Köpfen der abeſſiniſchen Flieger dahin, ſo daß die
Bom=
benabwürfe und das Maſchinengewehrfeuer genau gezielt werden
konnten.
Auf der anderen Seite waren die niedrig fliegenden Maſchinen
auch gute Zielflächen für das abeſſiniſche Abwehrfeuer. Aus
tau=
ſenden von Gewehren, Dutzenden von Maſchinengewehren und
ſo=
gar aus kleinen Geſchützen wurden die Flugzeuge mit einem Hagel
von Geſchoſſen überſchüttet. Graf Cianis Maſchine wurde allein
über 30mal getroffen und kehrte mit durchlöcherten Flügeln und
Rumpf und obendrein noch mit einem Motorſchaden zurück, der
durch eine abeſſiniſche Granate verurſacht worden war. Graf Ciani
mußte in Makalle landen und einen Oeltank flicken. Auch die
Maſchinen der beiden Söhne Muſſolinis wurden je etwa ein
Dutzendmal getroffen, und unter den übrigen 20 Maſchinen war
ebenfalls keine, die nicht mehrere Einſchläge aufwies.
Verſchie=
dene Flugzeugführer wurden verwundet und ein
oder zwei Flugzeuge waren zu Notlandungen
ge=
zwungen, die aber noch knapp hinter den vorderſten
italienie=
niſchen Linien erfolgen konnten.
Die italieniſchen Flugzeuge waren ſehr früh, gegen 8.45 Uhr,
aufgeſtiegen und beendeten ihren Geſchwaderflug gegen 10.45 Uhr.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Am Donnerstag
den 21. ds. Mis.
erſcheinen unſere Zeitungen nicht, um
auch den Druckerei=Belegſchaften am
Buß= und Bettag vollkommene
Arbeitsruhe zu gewähren.
Die nächſte Ausgabe erſcheint am
Freitag früh.
Darmſtädter Tagblatt.
Heſſiſche Landes=Zeitung.
* Italiens Skellung
beim Beginn des Wirtſchaftskrieges.
Aus Rom wird uns geſchrieben:
Die „wirtſchaftliche Belagerung” Italiens, die jetzt im
Zu=
ſammenhang mit dem italieniſch=engliſchen Gegenſatz in der
abeſſiniſchen Frage begonnen hat, iſt keine effektive Blockade
Italiens und ſeiner Kolonien. Für ſeinen Außenhandel ſteht
Italien nach wie vor der See= und Landweg offen, ſeine
Handelsſchiffe können nicht gekapert, können nicht einmal
an=
gehalten und unterſucht werden. Ihr Weg bleibt frei, aber der
Abſatzmarkt von etlichen 50 Völkerbundsſtaaten iſt von jetzt ab
ſür den italieniſchen Handel geſperrt. Italien kann auf dieſen
Märkten grundſätzlich nicht mehr verkaufen und wird nichts
mehr auf dieſen Märkten kaufen. Mit dieſen Zwangsmaßnahmen
ſoll vor allem die für Italien wichtige Kohlen=, Petrol=, Erz=
und Fleiſchverſorgung unterbunden werden. Als Kohlenlieferant
Italiens kommt praktiſch nur noch Deutſchland in Frage. Die
Petrolverſorgung kann zunächſt aus Nordamerika noch
weiter=
gehen; ob es Italien freilich gelingt, ſie dauernd aus
Nord=
amerika ſicherzuſtellen, iſt fraglich. Die Fleiſchverſorgung iſt durch
große Vertragsabſchlüſſe mit Argentinien und Braſilien
ſicher=
geſtellt. Um die für die italieniſche Rüſtungsinduſtrie dringend
notwendige Metallverſorgung auf möglichſt lange Sicht zu
ge=
währleiſten, wird bereits auf dem Wege des Notbehelfs mit der
ſyſtematiſchen Sammlung von Alteiſen und ſonſtigen
Metall=
abfällen begonnen. Grundſätzlich iſt jedoch feſtzuſtellen, daß
Italien große Beſtände dieſer für ſeine Widerſtandskraft
lebens=
wichtigen Rohſtoffe aufſammeln könnte, daß alſo ein raſcher
Er=
folg der internationalen Zwangsmaßnahmen gegen Italien nicht
erwartet werden kann, um ſo weniger, als die Getreideverſorgung
des Landes in Verfolg der von Muſſolini ſeit zehn Jahren
ge=
führten Getreideſchlacht durch die eigene Produktion ſo gut wie
geſichert gelten kann. Ein etwaiger Fehlbeſtand von zwei oder
drei Millionen Doppelzentner, der bis zur nächſten Ernte durch
die Reſtbeſtände des letzten Erntejahres gedeckt iſt, könnte durch
rechtzeitige Beſtellungen in Ungarn und vor allem in
Süd=
amerika auch für ein weiteres Jahr aufgefüllt werden.
Weit ernſter als die wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen
ſind die finanziellen, die unmittelbar und ſofort auf den
italieniſchen Kredit und bei den für die Rohſtoffbeſchaffung
fälligen und unumgänglichen Zahlungen in Gold auch auf die
italieniſche Währung ſehr ſtörend einwirken können. Das weiß
man in ganz Italien ſehr wohl. Man iſt auch in dieſer
Hin=
ſicht opferbereit und vertraut vor allem darauf, daß die
Regie=
rung rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen treffen wird, um
dieſe auf die Dauer kaum abwendbare Gefahr möglichſt lange
nicht akut werden zu laſſen.
Bereitet ſo das Verſorgungsproblem Italiens auf
abſeh=
bare Zeit keine unmittelbaren und bedrohlichen Schwierigkeiten
und iſt ferner eine raſche Wirkung der finanziellen
Zwangs=
maßnahmen vorerſt fraglich, ſo werfen zwei andere bange
Fragen bereits für Induſtrie und Handel ihre Schatten voraus:
Erſtens der Verluſt der fremden Abſatzmärkte, die Italien im
letzten Jahrzehnt errungen und auf denen es ſich in ſchwerer
Konkurrenz behaupten konnte, ein Verluſt, der um ſo
bedenk=
licher werden müßte, je mehr ſich die Sanktionen in die Länge
ziehen ſollten, und zweitens die Erhaltung der
Konkurrenz=
fähigkeit der italieniſchen Induſtrie, die während des
Sanktions=
krieges in gewiſſem Sinne Raubbau an ſich ſelbſt treiben muß
und von deren raſcher und billiger Leiſtungsfähigkeit die
Rück=
eroberung der gefährdeten Abſatzmärkte ſpäter abhängen wird.
Möglich, daß auch hier das Wort gelten mag: die Gefahr
er=
kennen, heißt ſie abwehren. Sicher iſt aber nach italieniſcher
Anſicht, daß der Wirtſchaftskrieg je länger je mehr eine
voll=
kommene Umwälzung im internationalen Handel hervorrufen
wird, eine Umwälzung, die ihren dauernden Einfluß ſowohl auf
die künftigen Handelsvertragsverhandlungen als auf die
künf=
tigen Wege des internationalen Handels haben werden. Und
ſollte dieſe Umwälzung wirklich ſo tiefgreifend für den ganzen
internationalen Handel werden, ſo ſei zweifellos das fasciſtiſche
„Italien mit ſeiner Initiative, ſeiner Anpaſſung und ſeiner
Er=
findung raſch bei der Hand, um ſich auf neuen Wegen die
ver=
lorenen Abſatzmärkte zurück zu erobern und neue zu ſchaffen.
Wie iſt nun aber die politiſche Stellung Italiens
beim Beginn des Wirtſchaftskrieges? Italien hat ſeine
Inter=
eſſen als Mittelmeermacht, als Kolonial= und als
Kontinental=
macht zu vertreten und will das — heute vielleicht bereits mehr
als noch vor wenigen Wochen — unentwegt auch auf allen drei
Gebieten tun.
Man weiß, wie im Zuſammenhang mit der abeſſiniſchen
Frage das Mittelmeerproblem plötzlich, und zwar in einem ſeit
langen Jahrzehnten nicht mehr gekannten Sinne ganz
außer=
ordentlich akut geworden iſt. England iſt im Begriff, ſeine ganze
ſtrategiſche Poſition im Mittelmeer von grundauf — und
viel=
leicht unter Verzicht auf Malta — neu aufzubauen. Es hält
Gibraltar im Weſten und den Suezkanal feſter in Händen als je.
Sein Flottenaufgebot im Mittelmeer wird zwar wohl nicht ſo
ſtark wie unter den augenblicklich zugeſpitzten Verhältniſſen,
aber auf lange Jahre ſtärker ſein als in den letzten
Jahr=
zehnten. Es hat ſich mit der Zuſage Frankreichs wichtige
Hilfs=
ſtellungen, wenn nicht mehr, im Mittelmeer geſchaffen und
be=
müht ſich anſcheinend mit Erfolg in ähnlicher Abſicht um
Spanien, Griechenland und die Türkei. Um der Gefahr eines
Mittelmeerpaktes gegen Italien zu begegnen, arbeitet Rom ſeit
Wochen in zähem diplomatiſchem Ringen mit England darum,
die grundſätzlichen Spannungen zwiſchen London und Rom
wegen der Kräfteverhältniſſe im Mittelmeer bzw. an der
ägyptiſch=libyſchen Grenze zu lockern und ſoweit als möglich zu
beſeitigen, um ſich ſpäter in den neuen Mittelmeerpakt einbauen
zu können und damit zu verhindern, daß Italien im Mittelmeer
iſoliert und unter den einſeitigen Druck einer
engliſch=
franzöſiſchen Kombination gerate. Italien hat, wie man ſich
erinnert, bereits vor Wochen den erſten praktiſchen Schritt zur
Entſpannung zwiſchen London und Rom getan: Es hat eine
ſeiner Diviſionen an der ägyptiſch=libyſchen Grenze
zurück=
gezogen. Es wartet ſeither vergebens auf den Gegenzug
Eng=
lands, das ſich durch die italieniſche Truppenmacht an der
ägyptiſchen Grenze nach den Unruhen in Kairo noch mehr
be=
droht fühlen muß als bisher. Hätte der Sanktionskrieg mit
allen ſeinen unabſehbaren und gefährlichen, bis an den Krieg
Seite 2 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Nove
treibenden Zuſpitzungen nicht beginnen ſollen, ſo wäre Italien
vielleicht heute auf dem Wege des Entgegenkommens gegenüber
England bereits einen Schritt weiter und England hätte
wahr=
ſcheinlich ſeinerſeits auch bereits zu entſprechenden
Gegenmaß=
nahmen gegriffen. Dieſe Verhandlungen nach den engliſchen
Wahlen in Fluß und zu einem gewiſſen Abſchluß zu bringen,
wird die diplomatiſche Aufgabe der allernächſten Zeit ſein.
Sollte ihnen, wie im Intereſſe des Friedens in Europa zu
wünſchen wäre, Erfolg beſchieden ſein, ſo kann angenommen
werden, daß in den Kreis dieſer Beſprechungen auch die
abeſ=
ſiniſche Frage einbezogen wird. Der ganze innere
Zuſammen=
hang der Mittelmeer= und der Kolonialfrage ſpricht in dieſem
Falle zu ſehr für eine ſolche Entwicklung, die auch jede
Mittel=
meerverſtändigung, ſoll ſie nicht gegen, ſondern mit Italien
zuſtandekommen, erſt wirklich vollſtändig machen könnte.
Kann aber der engliſche Widerſtand gegen die italieniſchen
Anſprüche in Abeſſinien auf diplomatiſchem Wege überwunden
werden? Hier ſind Zweifel leider nur zu berechtigt. Auch
ſcheint es fraglich, ob die von Italien in Oſtafrika betriebene
Politik der vollzogenen Tatſachen, die durch die Berufung des
Marſchalls Badoglio noch geſteigert werden ſollen, der richtige
Weg iſt, um England zum Einlenken zu bewegen; aber wie
dem auch ſei, Italien glaubt auf jeden Fall, daß es auf dieſem
Wege ſeine Intereſſen und ſeine Kolonialpolitik in Oſtafrika
ſchließlich und endlich wird durchſetzen können. Die Macht der
Tatſache hat noch nie verſagt, und dabei denkt Italien
viel=
leicht ſogar weniger an die in der nächſten Zeit noch zu
be=
ſetzenden Gebiete, als vielmehr an das Auseinanderbrechen des
abeſſiniſchen Kaiſerreiches und die damit für eine Löſung der
oſtafrikaniſchen Frage geſchaffene neue Lage.
Man hat jedoch allem Anſchein nach auch in Rom das
Ge=
fühl, daß bei der diplomatiſchen Aktion, mit der die
Mittel=
meerpolitik Englands, Frankreichs und Italiens auf einen neuen
Boden geſtellt werden ſoll, wie auch bei der militäriſchen Aktion
in Oſtafrika, mit der zur diplomatiſchen Löſung der abeſſiniſchen
Frage zunächſt ganz neue materielle Verhältniſſe geſchaffen
wer=
den ſollen, reichlich viel unkontrollierbare, unbekannte
Ueber=
raſchungen auftreten können. Man iſt deshalb beſtrebt, auch
möglichſt viele Karten in das diplomatiſche Endſpiel zu bringen
und pocht wohl deshalb auch ſeit kurzem wieder viel ſtärker
als das in den letzten drei, vier Monaten der Fall war, auf
die Intereſſen Italiens in Europa und beſonders in
Mittel=
europa. Man erinnert ſich wieder des Viererpaktes, vermengt
ihn allerdings in einer Weiſe mit dem Gedanken der
Streſa=
front, daß man ſich fragen muß, ob der grundſätzliche Fehler des
Streſa=Gedankens, betreffend die Aus= und eventuelle ſpätere
Einſchaltung Deutſchlands, ſchon wieder ganz in Vergeſſenheit
geraten iſt. Sollte das tatſächlich der Fall ſein, ſo wäre die
Begleichung der „tragiſchen Komptabilität des Weltkrieges”, von
der Muſſolini einmal ſprach, und zu der nicht nur die
Re=
parationsfrage, ſondern auch andere Probleme, wie gerade die
kolonialen Zuſagen der Alliierten an Italien — dieſe bisher
uneingelöſte Ehrenſchuld — gehören, und damit die endliche
Be=
friedung Europas auch aus der gegenwärtig tiefgreifenden
inter=
nationalen Kriſe noch nicht zu erwarten.
der eeſte enfttämgr!
Abeſſiniſche Gegenbewegungen.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Man glaubt im italieniſchen Lager, daß die von den
italte=
niſchen Fliegern beſchoſſenen und bombardierten abeſſiniſchen
Truppen zuſammengezogen waren, um von dem Maichio=Tal,
ſüdlich des Ambi Alatſchi aus eine
Gegenangriffsbewe=
gung gegen die italieniſchen Linien, zu beginnen.
Durch das Luftbombardement iſt dieſe Offenſivbewegung aber,
wie man weiterhin annimmt, zum mindeſten hinausgezögert
wor=
den, da nach den Berichten der italieniſchen Flieger der
Luft=
angriff unter den abeſſiniſchen Kriegern eine furchtbare
Ver=
wirrung und große Verluſte angerichtet haben ſoll. Die Abeſſinier
ſollen, obwohl ſie mit Flugzeugabwehrgeſchützen ausgerüſtet
waren, fluchtartig auseinander geſtoben ſein, als die Großbomber
mit dröhnenden Motoren nur wenige Meter über ihren Häuptern
dahin brauſten und Tod und Verderben über ſie ausſchütteten.
Die offizielle Verlautbarung über das Luftbombardement
gegen eine abeſſiniſche Truppenkonzentration ſüdlich des Ambi
Alatſchi beziffert die Zahl der dort verſammelten abeſſiniſchen
Krieger auf 15—20 000 Mann. Die abgeworfenen Bomben und
das Maſchinengewehrfeuer der Flugzeuge hätten unter den
Abeſ=
ſiniern furchtbar aufgeräumt. Die abeſſiniſchen Truppen ſeien um
ein Lager von über 100 Zelten verſammelt geweſen, unter denen
ſich auch rot= und grünfarbige befunden hätten, offenbar, die
Quartiere der abeſſiniſchen Anführer.
Ras Seyum ſtört die ikalieniſchen Verbindungen.
Wie nunmehr von unterrichteter Seite beſtätigt wird, halten
die abeſſiniſchen Streitkräfte unter Ras Seyum noch immer den
* Kind und Muſik.
Zum Tag der Hausmuſik am 21. November.
Von Dr. Erwin Kroll.
Das wiſſen wir nicht erſt ſeit Schumanns „Kinderſzenen”
oder gar ſeit jenem eben verſunkenen „Zeitalter des Kindes”:
Kinderland iſt immer auch Muſikland geweſen, ein Land der
Un=
ſchuld und Ahnung, der Ur=Regungen und des Ur=Formens.
Gerade die Muſik, die urſprünglichſte und menſchlichſte aller
Künſte, vermag kraft ihrer „Kindlichkeit” der jungen
Menſchen=
knoſpe jene Nahrung zu ſpenden, deren dieſe zu ihrer Entfaltung
bedarf. Kind und Muſik — tauſendfältig iſt Geben und Nehmen
zwiſchen beiden. Gewiß, wir ſind nüchterner geworden gegenüber
dem „Genius im Kinde”; aber wenn die Muſik die kindliche
Seele ordnet und bereichert, durchleuchtet und erheitert, ſo iſt
ſie dabei mehr als ein willkommenes Erziehungsmittel. Sie
weckt auch ſchöpferiſche Kräfte, die der allgemeinen
Menſchenbil=
dung zugute kommen.
Erſtaunlich früh regt ſich der Muſikſinn im neugeborenen
Menſchen. Schon der Säugling horcht hin, wenn Klänge
er=
tonen; er läßt ſich durch ein Wiegenlied beruhigen und verſucht
bald ſelbſt, Töne nachzuahmen. Schon am Ende des erſten
Lebensjahres wird auch der Rhythmus der Muſik deutlicher
er=
kannt und mit Bewegungen beantwortet. Der Mutter Lied
fin=
det immer freundlicheres Gehör. Später überlagern
tauſend=
fältige Geſichtseindrücke, die auf das Kind einſtürmen, den
an=
ſänglich ſo regen Tonſinn. Dieſer bedarf daher zu ſeiner
Er=
haltung frühzeitiger Pflege. Denn in die Zeit des
Sprechen=
lernens fällt auch ſchon die erſte eigene muſikaliſche Betätigung
des Kindes. Wie es Laute, Tonfall und Rhythmus der Sprache
nachahmt, ſo auch den Rhythmus der Muſik, Sprache wie Muſik
ſind ihm Spielzeug. Es zerlegt ſie, ſetzt ſie neu zuſammen und
greift immer wieder nach dem, was ihm am beſten gefällt.
Das Lallen führt zum Singen. Wo dieſes durch den
Rhyth=
mus der Sprache oder den Takt einer gleichmäßigen Bewegung
(Schaukeln, Puppewiegen, Hämmern, Marſchieren oder Tanzen)
geformt wird, entſtehen von ſelbſt Gebilde, die unſeren uralten
Kinderliedern ähnlich ſind. Dieſe Kinderlieder ſelbſt ſind ein
durch die Jahrhunderte wandernder, den Müttern anvertrauter
muſikaliſcher Urbeſitz. Beſtehen bleiben nur ſolche, die eine dem
Kinde entſprechende Einheit von Sprache, Melodie und
Be=
wegung haben. Bald können auch Volkslieder ihren Einzug in
die Kinderſtube halten. Ueberflüſſig, ihnen „kindliche” Texte zu
unterlegen. Das Kind hält ſich zunächſt mehr an die Melodie als
an den Sinn der Worte. Nach und nach erſchließt ſich ihm das
Vom Tage.
Der Reichs= und Preußiſche Arbeitsminiſter hat erneut Mittel
in Höhe von rund 10 Millionen RM. für die Teilung von
Woh=
nungen und den Umbau ſonſtiger Räume zu Wohnungen zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Vergebung der Mittel erfolgt nach den
bis=
herigen Beſtimmungen.
An der Budapeſter Univerſität und der Techniſchen Hochſchule
kam es im Laufe des Montags und Dienstags zu ſcharfen
juden=
feindlichen Kundgebungen der Studentenſchaft.
Italien hat die Einladung der engliſchen Regierung zur
Flot=
tenkonferenz endgültig angenommen.
Die Wafd=Partei, die für die jüngſten Unruhen in Aegypten
verantwortlich zeichnet, hat nunmehr ein Proteſttelegramm an den
Völkerbund gerichtet, das heftige Angriffe gegen England enthält.
In den Morgenſtunden des Dienstags kam es im
Hochſchul=
viertel von Kairo zu neuen ſchweren Unruhen. Die Polizei mußte
von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen. Dabei ſoll ein Student
getötet worden ſein. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt.
Zurzeit ſind Verhandlungen über die
Gewäh=
rung einer größeren engliſchen Anleihe für
Sowjetrußland im Gange, die jedoch vorläufig nur einen
unverbindlichen Charakter hätten. Man ſpricht von einer
An=
leihe in Höhe von 20 Millionen Pfund, die etwa 15 Jahre laufen
und mit 6 Prozent verzinſt werden ſoll. Die Anleihe ſoll
aus=
ſchließlich für die Bezahlung der engliſchen Ausfuhr nach
Ruß=
land Verwendung finden.
Der Nobel=Ausſchuß des S. ting hat beſchloſſen, in dieſem
Jahre keinen Friedenspreis der Nobel=Stiftung zu verteilen.
Gebirgsſtock von Tambien und ſtehen ſomit zwiſchen dem am
Ta=
kazze=Fluß operierenden italieniſchen Korps unter General
Mara=
vigna und dem linken Flügel der Italiener unter General
Pir=
zio Biroli. Dieſe bisher von den Italienern geheimgehaltene
Tatſache iſt auch die Erklärung dafür, warum es bisher immer
noch nicht gelungen iſt, zwiſchen dem rechten und dem linken
Flü=
gel der italieniſchen Truppen eine Verbindung herzuſtellen.
Von der Südfront wird gemeldet, daß die Italiener
noch immer einige Kilometer nördlich von
Gora=
hai ſtehen. Es wird allerdings zugegeben, daß die fliegenden
Kolonnen des Generals Graziani in der letzten Woche
Saſſa=
baneh erreicht hatten, aber ſehr bald wieder zum Rückzug
ge=
zwungen wurden.
Mit Bomben und Maſchinengewehren
gegen revolkierende Eingeborene.
* Addis Abeba, 19. Nov. (United Preß).
Nach hier von dem abeſſiniſchen Hauptquartier an der
Nord=
front einlaufenden Berichten revoltiert die
Ein=
geborenenbevölkerungder Umgebung Makalles
gegen die italieniſchen Beſatzungstruppen, die
mit Gewalt Vieh und Getreidevorräte requirieren ſollen. Um
die Bevölkerung botmäßig zu machen, ſollen die Italiener
Flugzeuge eingeſetzt haben, die über den
abeſ=
ſiniſchen Dörfern Bomben abwerfen und die
Bevölkerung aus Maſchinengewehren unter
Feuer nehmen ſollen. Wie vom abeſſiniſchen Hauptquartier
mitgeteilt wird, ſoll die Aufruhrbewegung unter den
Eingeborenen des beſetzten Bezirkes um Makalle ſo ernſte
Formen angenommen haben, daß es den italieniſchen
Bombengeſchwadern ſchwerfalle, die gegen die italieniſchen
Truppen revoltierende Bevölkerung zur Raiſon zu bringen. Im
Laufe des Bombardements ſollen unzählige Hütten und mit
Getreide gefüllte Speicher zerſtört worden ſein. Ueber Verluſte
auf abeſſiniſcher Seite meldet das abeſſiniſche Nordkommando
nichts.
7
Nach Meldungen aus Harrar hat eine fliegende
Kolonne die Karawanenſtraße zwiſchen Britiſch=
Somaliland und Oſchidſchiga erreicht.
Dſchid=
ſchiga ſelbſt ſoll ſeit Samstag regelmäßig von
italieniſchen Flugzeugen bombardiert worden
ſein.
Der Große Ral.
EP. Rom, 19. November.
In der zweiten Nachtſitzung der Herbſt=Tagung des Großen
Fasciſtenrats am Montag hat Muſſolini einen über zweiſtündigen
Bericht militäriſcher und politiſcher Natur erſtattet. An der
an=
ſchließenden Ausſprache beteiligten ſich der Londoner Botſchafter
Grandi, Senatspräſident Federzoni, „Juſtizminiſter Solmi der
Präſident der Akademie, Marconi, der frühere Parteiſekretär
Farinazzi, Marſchall Balbo und der Fimanzminiſter Thaon di
Revel. Die Sitzung hat drei Stunden gedauert. Der Große
Fasciſtenrat hat beſchloſſen, am 18. Dezember
neuerdings zuſammenzutreten.
Einzelne, und es kommt zu einer vertrauten Bekanntſchaft, die
fürs Leben dauert. Kein Rundfunk, keine Schallplatte, kein
Schulmuſikunterricht kann den Wert des Singens im häuslichen
Kreiſe erſetzen. Schönſte Aufgabe der Mutter, mit den paſſenden
Liedern Freuden und Leiden des kindlichen Alltags zu begleiten
und den Feſttag zu verſchönern. Glücklich das Kind, das ſolch
lebendiges Singen aus ſeinem Heime hinausträgt in Schule
und Leben und ſo mit ſeinen Liedern Heim und Heimat im
Herzen bewahrt.
Nicht ganz ſo früh wie die Freude am Singen erwacht im
Kind die Luſt am Muſizieren auf Inſtrumenten. Sein
Ver=
gnügen am Lärm, am Klopfen und Hämmern läßt ſich alsbald
auf Schlaginſtrumente wie Trommel, Triangel und Tamburin
hinlenken, deren ſachgemäße Behandlung durch körperliches
Er=
leben von Dynamik und Takt vorbereitet wird. Aber nicht durch
körperliches Erleben allein kann das Kind den Muſikrhythmus
und die Phraſierung erfaſſen; hier führt der Weg am
mühe=
loſeſten über den Sprachrhythmus. Rhythmiſches Sprechen von
Worten und ganzen Sätzen, taktmäßiges Marſchieren, Schwung
und Kraft einer Bewegung — all das läßt ſich nun auf das
Schlagzeug übertragen und ergibt die Grundlagen des
muſika=
liſchen Verhaltens. Hier wird auch ſchon wichtige Vovarbeit für
das Spiel der Melodie=Inſtrumente geleiſtet. Es ſind zunächſt
Glockenſpiele und Xylophone; daneben kommen einfache
Blas=
inſtrumente wie Mundharmonika und Flöte in Betracht. Schul=
und Blockflöte ſind verhältnismäßig leicht erlernbar und
ermög=
lichen ſchon ein Muſizieren, das nicht nur den Kindern Freude
macht, ſondern auch den Anſprüchen Erwachſener genügen kann.
Verrät ein Kind bei dieſer Spielerei mit Muſikinſtrumenten
wirkliche Muſikalität und techniſche Begabung, ſo wird man es
einem Muſiklehrer anvertrauen müſſen. Nun ſcheiden ſich die
Wege, der eine führt zur Beherrſchung volkstümlicher
Muſik=
inſtrumente wie Handharmonika, Mandoline, Laute, Zither, die
hauptſächlich dem Volksliede und Tanz, überhaupt anſpruchsloſer
Unterhaltung dienen, der andere, ſchwierigere führt zu den Höhen
des Kunſterlebens. Das Hauptinſtrument des größeren
muſika=
liſchen Anſpruchs war in früheren Zeiten das Klavier; es
ge=
hörte zu jedem beſſeren Haushalte, und wenn unſere
klavier=
ſpielenden „höheren Töchter” auch nicht immer „von der Muſe
geküßt” waren, ihr Inſtrument brachte ſie in vielen Fällen doch
näher an die Muſik heran als Radio und Schallplatte. Heute
findet man im Hauſe eher das „Schifferklavier” Für ein Piano
oder gar einen Flügel reichen Raum und Geld oft nicht aus.
Aber nehmen nicht auch Geige, Cello oder Konzertflöte wenig
Platz ein? Sie ſind freilich weit ſchwerer zu erlernen,
ermög=
lichen aber ein Kammermuſikſpiel, das — mit oder ohne Klavier
— zu den edelſten Formen gemeinſchaftlichen, häuslichen
Muſi=
zierens zählt.
*
der negds iiegr an die Bra
Angriffsabſichken der Abeſſinier.
Addis Abeba, 19. Nov. (Unih
Kaiſer Haile Selaſſi hat Adis Abeba heute frü
zeug verlaſſen. Er dürfte damit ſeinen ſchon ſeit
angekündigten Inſpektionsflug an die
denen Frontabſchnitte angetreten haben, un
nach Deſſie zu begeben, dem Hauptquartier der Kroyn
Die plötzliche, faſt überſtürzt erſcheinende Yu
Kaiſers an die Front hat in den Kreiſen der engliſcn
ſachverſtändigen in Addis Abeba großes Aufſehen em
der Anſicht geführt, daß an der abeſſiniſchen Nouſt
große, vielleicht entſcheidende Schlacht unmittelbar)
Man mißt dieſer Annahme um ſo mehr Gewicht
gleichzeitig der neue italieniſche Oberbefehlshaber, Xd
in Abeſſinien als hervorragender militäriſcher Taktn
iſt, auf der Fahrt nach Erytrea befindet. Man
Meinung, daß die Abeſſinier, der unter Badoglios!
erwartende neue italieniſche Offenſive mit einer me
griffsbewegung zuvorkommen wollen oder ſich zun
für eine ſtarke Verteidigung rüſten, die energiſcherſt
Wichkige Beſprechungen in Didiig
als alle bisherigen abeſſiniſchen Abwehrmaßnahmen
Dieſe Anſicht wird geſtützt durch die von der
hier eingelaufenen Nachrichten, die ſchon in den lyu
auf eine Verſteifung des Widerſtandes uu
bisher faſt unbehinderten italieniſoen
marſch deuteten. Vor allem die geſtrige Meldun,
Sehum plötzlich mit einer Armee von 30000 Mannm
Teil des Hochlandes Tambien erſchienen ſei, wei
ſicht der engliſchen militäriſchen Sachverſtändigen af
vorſtehen wichtiger Ereigniſſe an dr
front hin. Die Truppen des Ras Seyum ſeien i
Vorhut eines größeren abeſſiniſchen Heeres, das un
licher Führung oder wenigſtens unter ſtrategiſcher M
des Negus von jetzt an den Italienern gegenüber
ſiver vorgehen werde als es die abeſſiniſchen Trun
mit ihren dauernden ausweichenden Rückwärtsbeween
haben, zumal das Gebirgsland des öſtlichen Tambin
gangsſtellung zweifellos ausgezeichnet geeignet ſei.
Daß die Italiener die Angriffsabſichten der
durchaus ernſt nehmen, beweiſt nach Anſicht de
Militärs der große italieniſche Bombenangriff au
ſiniſchen Truppenlager ſüdlich des Ambi Alagi. Ma
weitere derartige Großbombardements, glaubt, abe
dieſe italieniſchen Angriffe, trotz ihrer pſychologiſche
täriſchen Wirkung, die abeſſiniſchen Pläne weſend
werden.
der Negus an dieſen Beſprechungen teilnehmen wirt
tiſche Militärattaché Kapitän Taylor und der britiſt
Harrar ſind heute nach einer Beſprechung mit Ras!
Djidjiga abgereiſt. Wie verlautet, werden ſie ſich int
von Dagaburrh an die abeſſiniſche Front begeben,
neueſten Entwicklung des Graziani=Vorſtoßes oder )
dazu beizuwohnen.
Die Italiener erwarken abeſſiniſchen Grifze
* Asmara, 19. Nov. (Und
Die Annahme, daß in der Nähe von Makalle din
lutigſte Schlacht des ganzen bisherigen nordabeſſiniſche
bevorſteht, wird hier beſtätigt durch Berichte der Eing
Frontgebiet, daß ſtark bewaffneteabeſſiniſt
den auf das etwa 15 Kilometer ſüdlich
gelegene Scheliot im Anmarſch ſeien. M
auf Grund der Nachrichten über das Erſcheinen
des Ras Sayoumimöſtlichen Tembien hi
einen abeſſiniſchen Angriff auf der Linie Makal
warſcheinlich als Umfaſſungsbewegung gleit
Weſten und Süden her erfolgen werde, ausgeſt
in Tembien und ſüdlich Scheliot ſtehenden abeſſiniſch
während die bei Ambi Alatſchi geſichteten und
abeſſiniſchen Abteilungen vermutlich als Reſerve die
Heute überflog das erſte Flugzeug, das ſeit Kriech
geſichtet wurde, die Stadt in der Richtung nach Djidia;
völkerung war vorher auf das Erſcheinen dieſes Flieg.)
ſam gemacht worden und blieb ruhig. In hieſigen —9 /n
Kreiſen nimmt man an, daß es ſich um das Flugzeu/) 0u
welchem der Kaiſer ſich an die Front begibt.
Heute ſtattete der türkiſche General Wahib Paſc
einen kurzen Beſuch ab, wobei er ſeinen erkrankten 7 ℳ u
Krankenhaus zur Behandlung einlieferte. Dann beu/ Au
geh=
hib Paſcha nach Djidiiga zurück, wo, wie verlag ſarlite
tige Beſprechungen abgehalten werden ſollu ſzelbe
natürlich die Meldungen nichts darüber ſagen, iſt esi In
Gewiß iſt die häusliche Muſikgemeinſchaft nichtl
allen Gemeinſchaftsmuſizierens. Aber ſie iſt ein
dem alles weitere abhängt. Gerade die erſten Leb
denn bei der Erſchließung der muſikaliſchen Welt ge)t
um ſichtbare oder greifbare Dinge, die ſich wie im
vor das Kind hinlegen laſſen. Muſik will gelebt ſein
neu entſtehen und koſtet ſchließlich — wie alles 4
Leben — auch Arbeit. Im Elternhauſe, im Kind
immer Kinder betreut werden, gebe man ihr alf
Raum, ſich zu entfalten, und laſſe ſich leiten von
vor dieſer Kunſt, die im kleinen wie im großen 1.
und bereichernde Macht erweiſt. In ſolchen Anfäng
ſich mehr als jeweils das muſikaliſche Schickſal eine
es geht hier ſchließlich auch um das Schickſal der
haupt. Nur durch das Kind kann ſie in die Zukid
nur aus dem Kindlich=Urſprünglichen kann ſie erne
* Hans Knudſen. Weſen und Grundlagen der
Theaterverlag Langen=Müller, Berlin.
Der Broſchüre, die in ſcharfer Zuſammenfaſſung
er Theaterkritik darlegt, liegt der Vortrag zugrund
Knudſen in der Feſtwoche im Heſſiſchen Landesthe‟
hat.
Mutterſchaft. Ein Gedichtzyklus von Helmut Pauli
nungen von Gunter Böhmer. Werner Pr
lag, Düſſeldorf.
Von dem Weſen der Frau, von der mütterlichen. ”
Liebe zu allem Geſchaffenen ſprechen dieſe Gedichte
Zeichnungen von G. Böhmer eine feine Ergänzung
entſcheidend. Denn Muſikalität wird nicht nur durch
ſondern mindeſtens ebenſo auch durch Einflüſſe der
Erziehung geweckt. Genau ſo wenig, wie ein — nochl
— Kind unter Daubſtummen das Sprechen lernt, gend
lernt es ſingen, wenn es nicht Geſang hört. Ueber
Muſikhören neben dem erſten Singen und Muſizieren
es wäre falſch, dem Kinde nur kindliche Muſik darzuk
iſt es noch nicht imſtande, ein größeres muſikaliſch
aufmerkſam zu verfolgen und im Einzelnen zu verſt
auch von ſelbſt kaum ſeine Beſchäftigung unterbrei
zuhören. Deſſen bedarf es aber gar nicht. Im
namentlich wenn es oft dieſelben Werke hört und
mit Muſik überfüttert wird, noch immer genug hi
was ſpäter Früchte bringt Muſikaliſche Jugendel
lauge ſie auch im Unterbewußtſein ſchlummern mög
ſogar nicht ſelten die ſpätere muſikaliſche Enty
Menſchen.
So ſchön die Aufgabe iſt, Brücken zwiſchen Kinl
zu bauen, ſo viel Behutſamkeit und Einfühlung
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320 — Seite 3
twoch, 20. November 1935
ſchwere Anklagen gegen Litauen.
uFſehenerregende Enkhüllungen im Warſchauer Verſchwörer=Prozeß. — Die likauiſche Regierung
der Unkerſtühung der ukrainiſchen Terroriſten beſchuldigk.
Kitauiſche Geldzuwendungen
d faliche Päfſe für Berſchwörer.
DNB. Warſchau, 19. November.
Fortſetzung der Verleſung der Anklage im Warſchauer
tegen die ukrainiſchen Verſchwörer brachte bei der
Dar=
es Zuſammenhanges der ukrainiſchen nationaliſtiſchen
orion in Polen mit ihren im Ausland ſitzenden leitenden
Einzelheiten zur Sprache, die größtes Aufſehen erregen.
SSchriftſtücken, die in der Anklageſchrift genannt werden,
Etwr, daß in den letzten Jahren die litauiſche Regierung
lumiſche Terrororganiſation lebhaft unterſtützt hat. Die
fJührt unter genauer Angabe der Summen Fälle auf, in
ie litauiſche Negierung zu Gunſten der ukrainiſchen
e aniſation erhebliche Geldbeträge zur Verfügung ge=
Ate. Weiter wird in der Anklage behauptet, daß das
e Außenminiſterium und insbeſondere der ehemalige
iniſter Zaunius engſte perſönliche Beziehungen zu der
Vertretung der urkrainiſchen Organiſation unterhalten
eevorragenden Mitgliedern der Organiſation ſeien im
an dir Außenminiſterium falſche Päſſe ausgeſtellt worden,
um ſeien /t. Werbereiſen bis nach Amerika zu ermöglichen. In
eres, das i eines gewiſſen Suſzko ſoll der Paß ſogar die Angabe
gtegiſcher i haben, daß Suſzko, der polniſcher Staatsangehöriger
gegenüber huer des litauiſchen Innenminiſteriums ſei. Ueber dieſe
hen Tryſyaus verzeichnet die Anklage einen Brief des Leiters
bartsbeweYin iſchen Terrororganiſation Konowalek an ſeinen Kampf=
Tanhih Senyk über eine Unterredung Konowaleks mit Miniſter
eignet ſei. am 6. Oktober 1932 in Genf. Aus dieſem Brief gehe
bſichten deſdeß der litauiſche Miniſter ſich zur finanziellen Beihilfe
Anſicht deſt sur Beſchaffung von Päſſen und Sichtvermerken bereit
zangriff all
Alagi. Maſ weiteren Teil der Anklage wird darauf hingewieſen,
glaubt abeſvorragende Perſönlichkeiten der ukrainiſchen
Terror=
ſnchologiſchuſtion und zahlreiche Flüchtlinge jederzeit im Gebiete
läne weſenlſechoflowakei Zuflucht gefunden hätten.
M0ſAn Warſchau wird gegenwärtig ein Prozeß gegen die
ſs ſeit grietlhee Freunde des Attentäters verhandelt, der am 15.
F. den polniſchen Innenminiſter Pieracki erſchoß. Die
nag Dd ſtg der Anklageſchrift hat eine große Ueberraſchung
ge=
dieſes
in aller Oeffentlichkeit wird die litauiſche Regierung
weſigen Arſtützung der ukvainiſchen Terroriſten beſchuldigt.
Be=
p inlich für die Kownoer Regierung iſt, daß ſich bei den
ſich ein Brief befindet, der über eine lange Unterhaltung
h0 Paſy dem litauiſchen Außenminiſter Zaunius und dem
eikrankten forr Ukrainer berichtet, die in Genf geführt ſein ſoll.
Dann 9/brief geht ſehr ins einzelne und ſtellt die Behauptung
ſo wie veillſder litauiſche Außenminiſter eigentlich über
weiden ſolkinzelheiten im Bilde geweſen ſei und auch
ſagen, iſt *s ſirtiſterpräſidenten darüber unterrichtet habe.
rehmen wir
d der britiſt
ta mit Ras
leibt vorläufig abzuwarten, ob das Schreiben echt iſt;
läßt ſich eigentlich nicht gut vorſtellen, daß der
Außen=
eines europäiſchen Staates ſich in dieſer Form mit
en ſie ſich üſmären einläßt. Immerhin muß es auffallen, daß vor
i begeben (Tagen von Rücktrittsabſichten des litauiſchen
Außen=
oßes oder iß geſprochen worden iſt. Vielleicht war man in Kowno
Schlag, der in Warſchau erfolgen ſollte, unterrichtet
ſp, daß man den Außenminiſter als zu ſchwer
kompro=
allen laſſen wollte.
hen erregen muß an dem Fall eigentlich die
Viel=
der Litauer, die ſich nicht damit begnügen, in Memel
Makalle dſo Gerechtigkeit mit Füßen zu treten, ſondern die auch
brdabeſſinſaht finden, ein Pulverfaß in den polniſchen
Nach=
hie der Einſtzu, rollen und das Feuer für die Lunte zur Verfügung
beiſinit
erfädlich
ſeien. 21 Lſchechoflowakei ſtellk Kohlenlieferungen
cheinern
enbierhl
nach Italien ein.
inie Matdll
aung geik iſchechoſlowakiſchen Kohlenlieferungen nach Italien
de ausuffk einiſtweilen eingeſtellt, da die Zahlungen aus dem
„ gbeſſinſaß in folge der Sanktionen unmöglich ſind und eine Bar=
„n und 18n Deviſen vom italieniſchen Kohlenmonopol vorläufig
Reſerot hehlewarten iſt.
un
ſtek
in
zug
Gaſtſpiel von Curk Goeß.
Kleines Haus. — Dienstag, 19. November.
„Towariſch”.
Komödie von Jacques Deval.
ſteht’s, Towariſch Zet Zetowitſch?”, begrüßte ein deutſch=
Freund uns mit Auguren=Lächeln, als das deutſche Schiff
Klängen der ſowjetruſſiſchen Marine=Militärkapelle in
Mvon Leningrad eingelaufen war. Towariſch hier, To=
1I. Denn Towariſch, d. h. Genoſſe, iſt jetzt die
elnrede in Rußland. Auf den nach der Revolution
üb=
dhdanin (Bürger) iſt ſeit einiger Zeit der radikalere
oefolgt.
Aus erklärt ſich die Ueberſchrift des Schauſpiels von
Sde val.
Ehrt in die Kreiſe der ruſſiſchen Emigranten in Paris.
Aher Prinz, verheiratet mit einer Nichte des Zaren, lebt
n einem Dachgeſchoß in Paris. Das Ehepaar nimmt
e bei einem reichen ſozialiſtiſchen Parlamentarier an.
Sation, die ſeit Jahrhunderten auf der Bühne eine gün=
MNage für die tollſten Verwicklungen heiterer und
ern=
lsegeben hat! Herr Deval miſcht die heiteren und
Verwicklungen, die Zynismen und die Sentimentali=
Abu nter Palette. Ihren Höhepunkt erreicht die Situation,
Sdiener=Prinz bei einem Abendeſſen mit dem ruſſiſchen
iſar zuſammenſtößt und es zu einer theaterwirkſamen
derſetzung mit Ohrfeige kommt.
ariſch” wäre nicht zwei bis drei Jahre hindurch
9 im Theatre de Paris mit der Popesco und Andre
iſnelt worden, wenn es nicht ein bühnenwirkſames
Ia wäre. Es miſcht geſchickt alle Elemente, an denen
Initionale Publikum ſein Vergnügen hat. Es iſt ein
gener intellektuellen Theater=Technik,
urwiſchen fremder geworden iſt.
G=detz und ſeine vortreffliche
Truppe trugen den
0=Oetz iſt nach wie vor der überlegene, weltmänniſche
jeder Situation gewachſen iſt. Mit gelaſſener Lie=
Heit ließ er das Feuerwerk der Frivolitäten und Wort=
Iſten Aufzuges abbrennen. Mit der gleichen Sicher=
A er den redneriſchen Fechtkampf mit dem
Towariſch=
ar und erteilte dem Bolſchewiken eine flotte Abfuhr.
Moſes Enſemble umgibt ihn. Vor allem ſeine Gattin
Im Martens als „Prinzeſſin=Zofe”, neben ihr tüch=
Beikritk Danzigs
zum deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverkrag.
DNB. Danzig, 19. November.
Die Preſſeſtelle des Senats teilt mit: Zwiſchen der Freien
Stadt Danzig und der Republik Polen iſt Montag abend nach
zweiwöchigen Verhandlungen eine Vereinbarung über
die Durchführung des polniſch=deutſchen
Wirt=
ſchaftsvertrages vom 4. November 1935 und ſeine
Anwendung auf die Freie Stadt Danzig getroffen
worden.
Die Vereinbarung, die für die Freie Stadt Danzig von
Staatsrat Dr. Schimmel und für die Republik Polen von
Ab=
teilungschef Siebeneichen geſchloſſen iſt, bildet für die
Beitritts=
erklärung der Freien Stadt Danzig zum polniſch=deutſchen
Wirt=
ſchaftsvertvag eine notwendige Vorausſetzung; ſie iſt nunmehr
in der Lage, dem Wirtſchaftsvertrag beizutreten. Die
Beitritts=
erklärung wird noch abgegeben. Ueber die Einzelheiten des
Ver=
trages werden in Kürze amtliche Verlautbarungen ergehen.
Ankwork
auf die italieniſche Prokeſtnoke.
EP. London, 19. November.
Wie von gut unterrichteter Seite beſtätigt wird iſt der
Ge=
danke einer gemeinſamen oder auch nur gleichlautenden
Ant=
wort Frankreichs und Englands auf den italieniſchen Proteſt
gegen die Sanktionen aufgegeben worden. Es heißt, daß ſich
die engliſche Regierung nunmehr dazu bereit erklärt habe, daß
Frankreich auf den Proteſt mit einer Note antworte, in der die
franzöſiſche Freundſchaft zu Italien und die Bemühungen der
franzöſiſchen Regierung um einen Ausgleich ſehr viel mehr
unterſtrichen werden dürfte, als das in der engliſchen Note der
Fall ſein wird.
Die engliſche Ankwork
wird am Freitag in Rom überreicht.
EP. London, 19. November.
Die engliſche Antwort auf Italiens Proteſt gegen die
Sank=
tionen wird vorausſichtlich am Freitag in Rom überreicht werden.
Ihr Inhalt iſt den Sanktionsmächten bereits mitgeteilt worden.
Wie noch verlautet, wird auch die franzöſiſche Antwort, die ſich
von der engliſchen weſentlich unterſcheiden ſoll, am Freitag
über=
reicht werden. Beide Noten werden dann am Samstag morgen
veröffentlicht werden.
Probe=Mobilmachung auf Malka.
* La Valetta, 19. Nov. (United Preß).
Am Tage des allgemeinen Sanktionsbeginns wurde in Malta
eine Probe=Mobilmachung der Infanterie= und
motoriſierten Abteilungen durchgeführt. Fußtruppen
und motoriſierte Abteilungen bezogen „Kriegsſtellungen” entlang
der ganzen Küſte. Die Truppen verſchanzten ſich hinter
Stachel=
drahtverhauen und brachten Maſchinengewehre und kleinkalibrige
Schnellfeuergeſchütze in „Feuerſtellung”. Pioniere machten ſich
gleichzeitig an die Einrichtung telephoniſcher Verbindungen
ent=
lang der ganzen Küſte.
Manöver der in Alexandrien liegenden
brikiſchen Blotke.
DNB. Kairo, 19. November.
Die in Alexandrien zuſammengezogenen britiſchen
Flottenein=
heiten werden am Donnerstag in See gehen, um Manöver
abzu=
halten. Der britiſche Oberkommiſſar, der ägyptiſche
Miniſter=
präſident und die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden den
Uebungen beiwohnen.
25. Todeskag Graf Tolſtois.
Am 20. November 1910, vor 25
Jahren, ſtarb der berühmte
ruſ=
ſiſche Schriftſteller Graf
Nikolaje=
witſch Tolſtoi. Schon in
jun=
gen Jahren hatte Tolſtoi, der
Artillerieoffizier war und am
Krimkrieg teilgenommen hatte,
mit ſeiner dichteriſchen Tätigkeit
begonnen und einige
hervor=
ragende Werke geſchrieben. In
den Jahren der Reife geriet er
jedoch in eine religiöſe Kriſis,
die ihn zu einer abſeitigen und
eigenartigen Weltanſchauung
führte. Aus dieſer Zeit ſtammen
eine Reihe von Werken, die
man=
che Auseinanderſetzungen nicht
nur in der literariſchen Welt zur
Folge hatten. (Scherl=Bilderd.=M.)
tige Kräfte wie Hans Junkermann, Ernſt Stahl=
Nach=
baur. Max Kauimann, Roma Bahn und die hübſche Elſe
von Möllendorſ.
Glänzende Geſellſchaftskleider der Damen gaben dem flotten
Spiel im ſtark beſetzten Hauſe den eleganten Rahmen.
Mainzer Skadttheaker.
„Herz ahvi!”, Operette von Karl Diergardt, Text von D. Nothof
und A. F. D. Delzeith.
Unter den neuen Operetten unſerer Zeit darf dieſes neueſte,
am Sonntag in Mainz uraufgeführte Werk eines
Darm=
ſtädter Komponiſten einen der höheren Plätze
bean=
ſpruchen. Sie bedeutet beileibe keine Revolutionierung dieſer
beliebten Kunſtgattung. Aber man muß ihr doch nachſagen, daß
ſie in der thematiſchen Erfindung einfallreich iſt und daß der
inſtrumentalen Durcharbeitung die Achtung nicht verſagt werden
kann. Die Handlung ſucht ebenfalls keine neuen Wege und leidet
bedenklich an mangelnder Straffung. Ganz rückſichtsloſe
Streichung kann dem Stücke nur zum Nutzen werden.
Die Aufführung war wiederum ein überaus erfreuliches
Zeichen für die hingebende Arbeit unſeres Theaters, Spielleiter
(Camillo Hechinger), Dirigent (Fritz Schultze=Markert)
Pariſer Sorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 19. November.
Der Ausgang der engliſchen Wahlen hat in Paris keinerlei
Ueberraſchungen ausgelöſt. Man rechnet hier mit einer
unverän=
derten Fortſetzung der engliſchen Politik. Eine etwas ſchwierige
Deutung, denn man weiß nicht einmal, um welche engliſche
Poli=
tik es ſich dabei handelt.
Vor den Wahlen hatte ſich die engliſche Politik eine gewiſſe
Reſerve auferlegt, ſo daß die engliſche Stellungnahme zu vielen
Fragen jetzt überhaupt nicht klar iſt. Man befürchtet hier
aller=
lei von der engliſchen Haltung in der abeſſiniſchen Frage. Wenn
auch die diplomatiſche Situation zwiſchen London und Rom
ver=
hältnismäßig gut iſt, ſo wird Aegypten von den Engländern doch
fieberhaft befeſtigt. Ja die engliſchen Vorbereitungen, von denen
man hier hört, ſind — ſelbſt wenn man die etwaigen
Uebertrei=
bungen berückſichtigt —, ſo umfangreich, daß ſie entweder auf eine
ſehr lange Dauer des abeſſiniſchen Konfliktes ſchließen laſſen,
oder gewiſſen ägyptiſchen Behauptungen recht geben, nach denen
England die Gelegenheit benützt, ſich ein für allemal in Aegypten
militäriſch zu inſtallieren. Vielleicht ſoll auch die engliſche Macht
in Aegypten nur deshalb verſtärkt werden, weil man im voraus
ein Gegengewicht zu dem vorausſichtlichen italieniſchen
Macht=
zuwachs in Afrika ſchaffen will.
Ueber die militäriſche Lage in Abeſſinien hört man immer
neue Darſtellungen . . . Es heißt jetzt, die Bedeutung der
bisheri=
gen Kämpfe ſei ſtark übertrieben und die Italiener
hät=
ten in Wirklichkeit mehr ſchwierige Märſche
durchgeführt als Schlachten geſchlagen.
Das Inkrafttreten der Sühnemaßnahmen gegen Italien
ver=
ſtimmte hier auf das äußerſte. Man macht ſich keine Illuſionen
mehr. Man weiß, daß die Sühnemaßnahmen einen
ſchweren Schlag für Italien bedeuten, daß ſie die
franzöſiſch=italieniſche Freundſchaft nicht
un=
berührt laſſen, und endlich, daß die Ausſicht auf eine
Eini=
gung zwiſchen London und Rom, oder, wenn man will, zwiſchen
Rom und Genf ſehr gering iſt.
In politiſchen Kreiſen zeigt man ſich äußerſt zurückhaltend
in der Beurteilung der Lage, insbeſondere will niemand darüber
etwas verraten, wie man ſich die Regelung des abeſſiniſchen
Pro=
blems vorſtellt.
In der Preſſe findet man die Feſtſtellung, die
unwiderſpro=
chen bleibt, daß der Sieger im abeſſiniſchen Feldzug bis auf
wei=
teres weder London noch Rom, weder Genf noch Addis Abeba,
ſondern einzig und allein Japan ſei.
Unter ſolchen Umſtänden iſt es verſtändlich, daß man gegen
England verbittert iſt und oft die Meinung äußert, England ſei
an den meiſten Zwiſtigkeiten in Europa ſchuld. Solche
Gefühls=
wandlungen können aber den Quai d’Orſay, der keine
Gefühls=
politik treibt, in ſeiner engliſchen Orientierung nur wenig ſtören.
Die engliſche und amerikaniſche Orientierung iſt auch in der
öffentlichen Meinung auf dem Marſche. Man ſah das
insbeſon=
dere auf dem Kongreß der demokratiſchen Allianz — der
wich=
tigſten Rechtspartei —, wo die Wirkung der engliſchen Wahlen
unverkennbar war.
Für die Außenpolitik in Europa ſollen die engliſchen Wahlen
einen Auftakt bedeuten. Man geht hier aber jeder
diesbezüg=
lichen Frage aus dem Wege. Auch über das
Stabiliſierungs=
problem herrſcht tiefſtes Schweigen, was aber nicht von allen als
ſchlechtes Zeugnis ausgelegt wird.
Die Wirtſchaftskreiſe ſetzen jetzt alle ihre Hoffnungen auf die
Zuſammenarbeit mit England und Amerika. Zwar ſieht man
noch keine greifbaren Ergebniſſe, aber allein die günſtigen
Mel=
dungen über die Wirtſchaftslage in New York und London
er=
wecken hier ſchon Hoffnungen.
Die Wirtſchafts= und Finanzlage iſt aber nach wie vor wenig
erfreulich. Die Steuereingänge gehen beunruhigend zurück, ebenſo
die Staatseinnahmen aus den Zöllen und die Spareinlagen. Die
letztere Erſcheinung wird auf die ſchlechte innenpolitiſche Lage
zurückgeführt. Es iſt ein bedenkliches Zeichen, daß den
Zuſam=
menſtößen zwiſchen Rechts und Links ſelbſt Naturkataſtrophen,
wie ſie ſich in Avignon ereigneten, keinen Einhalt bieten.
Die Lage der Regierung Laval iſt weiterhin ſchwierig. Wenn
auch die Linke anſcheinend nicht die Abſicht hat, die Finanzpolitik
zur Heraufbeſchwörung einer Kriſe zu benützen, ſo erſchwert ſie
doch die Durchführung der Pläne Lavals und des
Finanzmini=
ſters Régnier immer mehr. Die Stimmung der Wirtſchafts= und
Finanzkreiſe wird dadurch nicht gebeſſert.
Die Rechte verſucht daher, in der Innenpolitik — der man
ſchon etwas den kommenden Wahlkampf anmerkt — die
Wirt=
ſchaftsfragen in Vordergrund zu ſchieben. Das iſt eine geſchickte
Taktik. Beſonders im Süden hofft man, mit den Schlagwörtern
von der freien Wirtſchaft Erfolge erzielen zu können.
*
Miniſterpräſident Baldwin wurde am Dienstag vormittag
vom König in halbſtündiger Audienz empfangen. Anſchließend
fand unter dem Vorſitz des Königs ein Kronrat ſtatt, an dem
u. a. Ramſay Macdonald teilnahm.
und Bühnenbildner (Ernſt Preußer) hatten ſich wieder mit
ganzer Hingabe an das neue Stück verſchenkt. Unter den
Dar=
ſtellern ſind diesmal die männlichen gerechtermaßen an erſter
Stelle zu nennen, Gerhard Zimmermann als
Schiffs=
offizier und ſeriöſer Liebhaber (anfänglich ſtimmlich gehemmt),
Wulf Rittſcher als draſtiſcher Steuermann und neugebackener
Vater, Camillo Hechinger in der etwas blaſſen Rolle des
zweiſeitigen Bräutigams, und nicht zuletzt Ernſt Markwardt
in der mit vollendeter Muſikalität durchgeführten Rolle des
Mixers und Sekretärs. Cordy Klär gewann der ziemlich
undankbaren Figur der Millionärstochter ſchöne geſangliche
Züge ab, war im Spiel jedoch zeitweiſe noch gehemmt.
Quirlendes Leben gab Paula Hopf der „ſpaniſchen”
Kabaret=
künſtlerin, zu der das Hamburger Mädel Margrit Zieglers
in ergänzendem Kontraſt trat. Die von Heinz Denies
ein=
ſtudierten und von ihm und ſeinen ſoliſtiſchen Kräften
aus=
geführten Tänze konnten nur in den Solodarbietungen
inter=
eſſieren, die allerdings auf beachtlicher Höhe ſtanden. Das (durch
viele Darmſtädter Beſucher verſtärkte) vollbeſetzte Haus bereitete
den Autoren und Darſtellern außerordentlich lebhafte Ovationen.
Dr. B.
* Graf Stefan Tisza. Ein Staatsmann und Märtyrer, von Guſtav
Erenyi. Verlag E. P. Tal u. Co., Wien und Leipzig 1935.
395 S.
Das umfangreiche Werk iſt durch und durch feſſelnd
geſchrie=
ben, es ſtellt zugleich eine lebendige Geſchichte Ungarns in den
letzten Jahrzehnten vor dem großen Kriege und im Weltkrieg
ſelbſt dar und iſt trotz des manchmal ſpröden Stoffes (wenn die
in Budapeſt jahrelang üblichen parlamentariſchen Machtkämpfe
geſchildert werden) immer intereſſant. Gewiß ſchreibi der
Ver=
faſſer als Ungar, aber immer objektiv, auch gerade uns Deutſchen
gegenüber. Graf Tisza, der wiederholt in entſcheidender Zeit
ungariſcher Miniſterpräſident war und ſo die Politik der
Geſamt=
monarchie auch entſcheidend beeinflußt hat, wird von dem
Ver=
faſſer als die kraftvolle Perſönlichkeit, als der glühende Patriot
geſchildert, der er war ein ganzer Mann im Gegenſatz zu ſo
man=
chem anderen Staatsmann ſeiner Zeit wie z. B. dem Grafen
Berchtold, von dem irgend jemand ſo treffend ſagte, „ihm ſtehe
die Nullität auf der Stirne geſchrieben!” Von dem Mann, in
deſſen Adern von der Mutter her deutſches Blut floß, ſei, um ihn
und damit auch zugleich das Werk Erenyis zu kennzeichnen, ein
Wort hier wiedergegeben, das er in ſchwerer Zeit ſprach: „Was
taugt jede Verfaſſung, was jeder Paragraph, wenn nicht die
leben=
digen Kräfte der nationalen Geſellſchaft dahinterſtehen, die allein
berufen ſind, die leere Form mit lebendigem Inhalt zu füllen?”
Aus dieſem Buch über eine wahrhaftige Führer=Natur kann der
Leſer nur Gewinn ziehen.
H. W. W.
Seite 4 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten.
Mittwoch, 20. Novembe
Der Prozeß gegen den BiſchofvonMeißen
Vernehmung des Biſchofs von Berlin
als Sachverſtändigen.
DNB. Berlin, 19. November.
Am dritten Verhandlungstag im Prozeß gegen den Biſchof
von Meißen wurde der Biſchof von Berlin, Dr. Graf von
Preyſing, gleich zu Beginn der Vormittagsſitzung als
Sach=
verſtändiger über die Frage vernommen, inwieweit ſich
ein Biſchof um alle Einzelheiten der verwal=
tungstechniſchen Angelegenheiten ſeiner. Di=
özeſe bekümmern müſſe.
Das Amt des Biſchofs im Sinne der Kirche, ſo führte der
Biſchof von Berlin in ſeinem
Sachverſtändigen=
gutachten aus, iſt vor allem ein geiſtliches Amt und hat ſich
mit den geiſtlichen, ſpezifiſch biſchöflichen Funktionen zu
be=
faſſen. Der Biſchof bekommt durch die Weihe und die Sendung
das Lehr=, das Hirten= und das Prieſteramt; das Lehramt zur
Verkündung der Lehre, das Hirtenamt zum Wachen über die
Sitten und das Prieſteramt zur Ausführung der ihm eigenſten
Gewalten, der biſchöflichen Gewalten, die ihm allein die
Mög=
lichkeit geben, das Sakrament der Prieſterweihe zu ſpenden.
Dazu kommen noch eine Reihe von mehr accidentellen Fragen
adminiſtrativer, wirtſchaftlicher und finanzieller Art.
Nachdem der Biſchof dann auf die Geſchichte des
Biſchofs=
amtes eingegangen war, fuhr er u. a. fort: Die finanziellen
Fragen liegen wohl am allerweiteſten von dem biſchöflichen
Pflichtenkreis ab. Im allgemeinen wird der Biſchof ſeiner Pflicht
völlig gerecht, wenn er ſämtliche Poſtſachen ſeinem Generalvikar
zum Oeffnen überträgt und ſich über die wichtigſten den Biſchof
berührenden Dinge vom Generalvikar unterrichten läßt und ſie
mit dieſem beſpricht. Es iſt unmöglich, daß irgend ein Biſchof
einer größeren Diözeſe den ganzen Komplex der ſeinen
kirch=
lichen Bezirk betreffenden Fachfragen überblicken kann. Da muß
er ſich beſcheiden und eine Auswahl treffen.
Anſchließend ſtellten die Verteidiger wie auch der
Staats=
anwalt eine Reihe Fragen, um die Abgrenzung der
Verant=
wortung des Generalvikars dem Biſchof gegenüber nach den
Vorſchriften des Kirchenrechtes klarzulegen.
Der Biſchof von Berlin betonte, daß jeder Biſchof das
Recht habe, ſich zu ſeiner Entlaſtung einen
Generalvikar zu beſtellen. Dieſer ſei gewiſſermaßen
das andere Ich des Biſchofs und habe nach deſſen Richtlinien
ſein Amt zu führen. Der Biſchof dürfe jedoch jederzeit in die
Amtsführung des Generalvikars eingreifen. Bei größeren
Geld=
geſchäften müſſe der Generalvikar dem Biſchof Vortrag halten,
ſoweit er nicht auf Grund beſonderer Abmachungen von
vorn=
herein zur Durchführung derartiger Geſchäfte ermächtigt ſei.
Die Beamten der Zollfahndungsſtelle
über das Ermitklungsergebnis.
Am Nachmittag wurden zunächſt die beiden Zollinſpektoren
vernommen, die die Ermittelungen in dem Verfahren gegen den
Biſchof von Meißen und ſeine Mitangeklagten durchgeführt haben.
Einer der Beamten ſtellte feſt, daß Dr. Legge ſeine Angaben über
die Anſchaffung der Obligationen fünfmal gewechſelt habe. Der
Biſchof habe erklärt, er ſei über die ganze Angelegenheit
keines=
wegs unterrichtet. Er habe weiter erklärt, nicht zu wiſſen, was
eine Amneſtie ſei, und daß ſie eine ſtrafbare Handlung zur
Vor=
ausſetzung habe. Der zweite Beamte ſagte aus, der Biſchof habe
ſogar erklärt, er wiſſe überhaupt nicht, daß das Bistum Meißen
Schuldverſchreibungen habe und was eine Obligation ſei.
Der Biſchof beſtätigte das in der Hauptverhandlung.
Dem=
gegenüber wies die Staatsanwaltſchaft darauf hin, daß der
Gene=
ralvikar Dr. Soppa ſeinerzeit ſein waßloſes Erſtaunen über dieſe
Erklärung des Biſchofs geäußert habe. Dr. Soppa habe nach ſeiner
Darſtellung mehrfach mit dem Biſchof über die
Anleiheangelegen=
heit verhandelt und ſei der Meinung, daß dem Biſchof auf Grund
dieſer Unterredungen der Begriff „Obligation” durchaus geläufig
ſein müſſe. Anſchließend wurde der Rechtsanwalt Dr. Kaltenbach=
Berlin aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Er hat im
ſchrift=
lichen Auftrag des Dr. Hofius für das Bistum Meißen die
Volks=
verratsanzeige erſtattet.
Zum Schluß gab der Vorſitzende den Inhalt eines Schreibens
bekannt, daß Dr. Hofius auf Grund der Zeitungsberichte über
den Biſchofsprozeß unter dem 18. November an dos Gericht
ge=
ſandt hat. Darin befaßt er ſich zunächſt mit der Darſtellung Dr.
Legges, wonach dieſer erſt in der Wohnung des Dr. Hofius
er=
fahren habe, daß gegen ſeinen Willen ein Guldenkonto in
Amſter=
dam eingerichtet worden ſei, und daß er Hofius darauf wie ein
Stier angebrüllt habe. Dr. Hofius bezeichnet dieſe Darſtellung
als von A bis Z frei erfunden. Demgegenüber bleibt Dr. Legge
bei ſeinen Ausſagen. Der Biſchof habe, ſo ſchreibt Dr. Hofius
weiter tatſächlich nicht gewußt und nicht wiſſen wollen, daß
ille=
gale Käufe getätigt wurden. Das beſtätigt übrigens auch ſein
Bruder, Dr. Theodor Legge. Auch mit Dr. Soppa befaßt ſich Dr.
Hofius in ſeinem Schreiben und teilt mit, daß der Generalvikar
erſt Anfang dieſes Jahres über die Einzelheiten der
Obligations=
aufkäufe unterrichtet worden ſei.
Abſchließend erklärte der Biſchof zu dieſem Brief, aus ihm
gehe mit aller Deutlichkeit hervor, daß er nichts gewußt habe,
und daß auch der Generalvikar Dr. Soppa offenbar nicht
unter=
richtet geweſen ſei.
Die Verhandlung wurde dann auf Donnerstag vertagt.
Zwiſchenfälle im KönigsmörderP
Amtsenkhebung und Skreichung des Verkeit
Desbons” von der Anwaltsliſte.
Im Prozeß gegen die Königsmörder in Aix=en=Prov
es am Dienstag wieder zu ſcharfen Zuſammenſtößen.
Angeklagten machten immer wieder Einwendungen und
ten ſich bei jedem Ueberſetzer erſt, ob er Serbe oder K
Wenn der Ueberſetzer antwortete: „Ich bin Jugoſlawe‟
ihn die Angeklagten ab. Dieſe Taktik wurde dem Voy
ſchließlich zu bunt, und er ging über die Einwendungen
geklagten hinweg.
In der Nachmittagsſitzung ereignete ſich ein neuer
Zwiſchenfall, der zur Enthebung des Rechtsanwalts Des
Verteidiger der Angeklagten und zu ſeiner Streichung
Liſte der Rechtsanwälte wegen Beleidigung des Geri
führte. Als das Gericht einen Antrag des Verteidigers
hatte, ſchrie dieſer mit lauter Stimme: „Das iſt die
niſche Gerechtigkeit. Sie werden aber die Köpfe der
An=
nicht bekommen!‟ Das Gericht beſchloß hierauf auf. An
Vorſitzenden die Amtsenthebung und Streichu
Rechtsanwalts von der Anwaltsliſte, wora
von einem Gendarmen aus dem Saal entfernt werden n.
er ſich weigerte, freiwillig den Gerichtsſaal zu verlaſſer
Hierauf überſetzte der Dolmetſcher den Angeklagten
teil des Gerichts über den Ausſchluß des Verteidigers.
geklagte Poſpiſchil erklärte, daß er in den Hungerſtrei
werde, wenn Rechtsanwalt Desbons nicht wieder zu ſei
teidigung zugelaſſen werde. Einen anderen Rechtsanwe
er entſchieden ab. Die beiden anderen Angeklagten ge
ähnliche Erklärung ab. — Die Sitzung wurde dann
auf Mittwoch morgen vertagt.
Die Rechtsanwaltskammer wird noch heute abend
ſchluß in der Frage der künftigen Verteidigung für die
ten faſſen.
Zwiſchenfall an der Grenze von Britiſch=Som
Nach einer Reuter=Meldung aus Berbera (
Britiſch=
land) iſt dort die Nachricht von einem Grenzzwiſchen
getroffen. Einige italieniſche eingeborene irreguläre
hätten drei Dörfer von Stämmen angegriffen, die in
Somaliland lebten. Drei Mitglieder der Stämme ſeie
worden. Man glaubt, daß es ſich um den Verſuch eines
von Vieh gehandelt habe. Der Reuter=Korreſpondent fü
daß der Zwiſchenfall als weniger wichtig betrachtet, we
D EutetehIa
Geſtorbene.
Darmſtadt: Mildenberger. Johann Heinr.,
Lokomotivführer i. R., verheiratet, 68 Jahre.
Jung, Karl Melchior, Schloſſermeiſter. Ww.,
67 Jahre.
Hofmann, Johannes, Hilfsarbeiter,
verhei=
ratet, 58 Jahre.
Knapp, Wilh., Zugführer i. R., verh., 66 J.
Hofmann, Frdr., Flugzeugmonteur, ledig,
21 Jahre.
Gentil, Helene, o. B., ledig, 43 Jahre.
Babenhauſen: Fiſcher, Adam Johann.
Schutz=
mann i. R., Witwer, 79 Jahre.
Zwingenberg: Jager, Günther, 1 Jahr.
Bräutigam’s Knoblauchsaft
ärztl. empohl. bei: Arterlenverkalk., hoh. Blutdruck, Rheuma,
Gicht, Asthma,chron. Bronchlalkst.
Lungen-
leiden, Darm- u. Magenstörung., Würmern,
blutreinigend u. appetitanregend.
, Flasche Rm. 2.70, I. FlascheRm. 1.45
Knoblauchöl in Kaps. Rm. 1.55 p. Schacht.
— Zu haben in den Apotheken u. Drogerien.
3 9.Bräutigam 8 Co, Hamburg g Pfol."
Mf. 1.70
koſtet ein Paar
Elaſtik=Dauer=
Socken
das Beſte für
empfindliche
Füße
Handſchuh=
Hauptmann
ſudwigspl. 2
DETTERNOTR
Silberne Patenlöſlel
— für Weihnachten
Rechtzeitige Bestellung erbeten.
Gangbare Muster sind vorrätig!
C. Olscer Eckekirchstr.
„Schulstraße
Juwelen, Gold- und Silberwaren
Fernruf 4211
persönlicherNote
eleg u. praktisch
aus Leder od. Filz
i. j Farbe u. Form
MODE U. KUNST
FRANKE-WEISSGHRBER
AlELIER KARLSSTR. 54
Bchane
weiten (a
und ſtrecken.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81.
Ca. 25 geſpielte
und faſt neue
Pianos
darunt. 2
Stein=
way, 2Steinweg,
3 Ibach u. a.
Piano=Berg,
Klav.=Fachmann
Hügelſtraße 32,
Tel. 126.
Fetzt schon daran denken
Was den Kindern schenken
Beachten Sie unsere 8 Schaufenster
Lassen Sie sich durch uns beraten
Nehmen Sie Einblick in unsere Preislisten
Spieluaren=Fain
seit 1845
Wat
A
St
Vikkoria
350 ccm, Orig.
ſteuerfr., zu verk.
Mollerſtr. 6, I., r.
lch habe mich in Darmstadt, Kaslnostraßle 2.
Ecke Rheinstraße, als
PRAKT. ZAHMARZT
hledergelassen und bin zu allen Kassen zugelassen
DR. FR. SCHMIDT, ZAHNARZT
N6U-Fiat
4/25PS=Limuſine,
Ia Zuſtand,letztes
Mod., zum
Tax=
breis. Fiat=
Bertretung,
Frankfurterſtr. 26
1 T0.
Lieferwagen
wie neu.
zu günſtig.
Be=
dingungen
abzu=
geben.
J. Donges& Wieſ
Heinrichsſtr. 5‟
KRANZE
gibt ab
GärtnereiWalter
Darmstadt
Wochenmarkt gegenülber d.
Schloß-
wache. Samst. u. Sonnt. Waldfriedhof
Schöne, preiswerke
Geschenk-Artikel
zeigt mein Schaufenster
Modewerkstätte
OLDIGS HSlgesstraße 11
Vitwer, evang.,
58 J. alt,
ge=
ild, ohne Anh.
(Handwerker in
Stellung.)
Voll=
ſtändige
Einrich=
tung (3. Zim.)
vorhanden. ſucht
Dame (Witwe
mit Kind nicht
ausgeſchloſſen)
zwecks Heirat.
Dieſelbe muß
chriſtl. Geſinng.
u. etwas
Ver=
mögen hab.
Zu=
ſchrift. m.
Licht=
bild u. V. P. 99.
an die Geſchſt.
ENGEL
Nähmaschinen
in allen
Preis-
lagen
Fachmänn.
Reparaturen
unt. Garantie.
Darmstadt
Schuchardstr. 8
Telefon 4141.
Gebild. beſſerer
Herr
alleinſtehend.
Ende 40 ariſch
in gut. Poſition,
wünſcht
Brief=
wechſel mit
kul=
tiv. beſſ. Dame
zwiſchen 35 und
45 zwecks Ehe
Nur reelle.
mög=
lichſt Bildzuſchr.
erbet. unt.
a Winter=
Kartoffeln
Fuß
fleg
Fr. Hartmann,
appr. Heilgeh.,
Grafenſtr. 20. (a
Probezentner
3.40 Mk. liefert
frei Keller: (a
K. Aug. Mahr II.
Traiſa
bei Darmſtadt.
B.M. W.
Motorrad
750 ccm.
wie neu, günſtig
zu verkaufen.
„DongescWieſt
Heinrichsſtr. 52.
Oerelit und angerenint
Eine lustige Serie in Ver= und Prosa
Gereimt
Nicht gerne iſt der Menſch allein,
drum liebt es ſeder Mann zu frein.
Ein Heim zu gründen wird gar leicht
durch Eheſiandsdarlehen erreicht.
So geht ein Pärchen liebentflammt
gemeinſam auf das Standesamt
und zieht hernach ins eigene Neſt.
Des ſungen Paares frohes Feſt
ſieht Witwe Müller gar nicht gern.
Verliert man den „möblierten Herrn”
und hängt ein Schild aus: „Zimmer
frei=
geht manche Woche doch vorbei,
ohn” daß Gelegenheit ſich bietet,
daß endlich einer kommt und mietet.
Ungereimt
iſt es aber, daß ſich Frau Müller ledis
lich auf das ausgehängte „Vermietungs
ſchildchen” verläßt,
und meiſt vergeblich
wartet, ſtatt ſofort
eine
„Kleine Anzeige‟
im
Darmſtädter
Tagblatt
aufzugeben mit dem
folgenden Text:
Freundliches
möbliert,
Zim=
mer an ſoliden,
berufstätigen
Herrn zu
ver=
mieten.
Bitwe Müller
Sonnenſtr. 25/I
Kleine Anzeigen im Darmſtädter Tagblatt helfen immer!
UMION BAN
Rheinstr. 24, Fernruf: 100, 1010, 3000
PR
Schulen a.
verarbe
Büolem Fleif
Ar ganz berei
efüllen und
D.K. W.=
Reichsklaſſe
Cabrio Limouſ.,
nur 16 000 Km.
gelauf., wie neu,
preiswert
abzu=
geb. G. L. Stüber
Heidelberger=
tr. 59. Tel. 4989.
Hieſel‟
wagen
Sehr gut erhalt.
Tragkraft 20 Ztr.
preiswert abzug.
Peter Hölzing
Fürth i. Ddw.
I
Barock=
Dirkine
zu kauf. geſucht.
Ang. R 88 Gſt.
Schreibtiſch,
Bücherſchrank,
1= u. 2=türiger
Kleiderſchrank,
Vitr., Kommode
Tiſch u. Stühle
zu kauf. geſucht.
Preisangeb. unt.
R 113 Gſchſt.
Flaſchen
Ankauf über 20
Jahre. Feldmann
Karlſtraße 73.
Guterhaltene
Schreibmaſchine
(neueres Mod.)
zu kauf. geſucht.
Angeb. u. R110
a. d. Geſchſt.
Gut erhaltener
Herd geſucht.
Preisangeb. u.
R 121 Geſchſt.
Kaufe
getrag. Kleider,
Schuhe, ſowie
Flaſchen, Papier
1. Bodenkram.”
aul
Kl. Bachgaſſe 8.
Deutſch. Geſchäft.
Gechrrt
ſa der T.
Achs=
d
als Krafta
für das
Namhafte Aerzte habe
Bienenhonig nicht nur f
geſündeſte und beſte
mittel erklärt, ſondern
einen geradezu vollkonit
natürlichen Betriebsſtu
das Herz. — Aber ru
muß es guter deutſcher
honig ſein.
Unſer Honig iſt gau
reine unverfälſchte Im!
Sorten:
Deutſcher Heidehonig P
Deutſcher Waldhonig
(Rhöngebirgs=Tanneih.
honig)
.. . Pfuif
(Preiſe ohne Glaspit
Bei Huſten u. Heiſerkei
Honig, i. Milch aufgelöſt
Linderung u. fördert d.
8.141h
droße Aausvsl
Kermann Mactt
Juwelier u. Goldschr
Schulstraße
Hautpfles
HaarentternunglDa.
Höhensonl
N. Six, Elisabethen-
RApIO
große Auswahl im
Radio-Vertrieb Graie‟
Ruf 4350.
[ ← ][ ][ → ]„pch. 20. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 20. November 1935
Nr. 320 — Seite 5
Zum Buß= und Bettag!
Spielzeugſammlung für das WHW.
Kreis Darmſtadt hat der Nationalſozialiſtiſche
Lehrer=
mal die Spielzeugſammlung übernommen. Unter ſeiner
hrd alles Spielzeug, was nur irgendwie brauchbar und
dngsfähig erſcheint, in den Schulen geſammelt. Sachen,
ſebeſſert werden müſſen, werden in Werk= und Baſtelſtun=
(schulen wieder in Ordnung gebracht. Denn auch unſere
ill freudig mitarbeiten am Winterhilfswerk, und ſie ſoll
„oenn nie iſt es zu früh, für ſein Volk die Hände und
Ezen zu lernen. Sie hat geſchickte Hände und den guten
ſei ihrer Arbeit unter der Parole: „Kinder helfen
im geht auch unſer Ruf an euch, ihr Eltern! Wir bitten
herzlich um das alte Spielzeug, das eure Kinder nicht
Rhten.
beht unſer Ruf an euch ihr Kaufleute und Fabrikanten!
den Schulen überzählige Kiſten, Schachteln, Stoffreſte,
In. Muſterpapier, Linolabfälle und was ſonſt euch wenig
rſcheint.
mſer Ruf geht an euch ihr Handwerker! Schenkt der
prd Abfallſtücke von Leiſten und Sperrholz, Draht und
wird gebraucht werden, um in den Werk= und Baſtel=
Ar Schulen alles zur Wiederherſtellung beſchädigter
Spiel=
verarbeiten. Denn über Hunderte von Händen regen
bloſem Fleiß, bis all die ſchönen Sachen zum
Weihnachts=
er ganz bereitſtehen in friſchem Glanze, von neuem ihren
rfüllen und lieben Kindern Freude zu bereiten.
W
an
lirt ſonder
adezu vollt
Betriebl
— Aber
terder
nig iſt
u der Techniſchen Hochſchule. Nach einem Erlaß des
ſichs= und Preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft,
Er=
ud Volkshildung werden die Einſchreibungen an der
Hochſchule für das laufende Winterſemeſter am
Don=
em 21. November, geſchloſſen.
uſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
Anfang 20,00. Ende nach 22.15 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde 0. 5. Vorſtellung. „Friedemann Bach”,
Oper von Paul Graener.
4t9 Anfang 19.30. Ende 22 30 Uhr. — Hauptmiete C.
ov. 9. Vorſtellung. „Othello”, Oper v. Giuſeppe Verdi.
Anfang 19.00. Ende geg. 22,00 Uhr. — NS=
Kultur=
gemeinde, Jugendring I (Geſchloſſene Vorſtellung.)
„Der Waffenſchmied”, komiſche Oper von Lortzing.
Anfang 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr — Hauptmiete
F 8. Vorſtellung. „Die Räuber”, Trauerſpiel von
Friedrich Schiller.
Anfg. 19.00 Ende nach 23.00 Uhr. — Außer Miete.
Gaſtſpiel Maria Reining, Staatsoper München,
(„Eliſabeth”): „Tannhäuſer” von Richard Wagner.
KLEINES HAUS.
Anfang 20.00 Ende nach 22.15 Uhr. — Zuſatzmiete
II, 4. Vorſtellung. „Der Fall Wunderlich”,
Schau=
ſpiel von Renate Uhl.
Anfang 20.00 Ende 22.45 Uhr. — Außer Miete.
2. Gaſtſpiel Curt Götz mit Enſemble: „Towariſch”
Komödie von Jaques Deval. (Wahlmieten und
Gutſcheine nicht gültig.)
Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr.
(S=Kulturgde.
HI, 4. Vorſtellung: Zuſatzmiete 4. „Onkel Theodor”,
Komödie von Selma Lagerlöf.
Anfang 19.30 Ende gegen 22,00 Uhr — Volksmiete
Gruppe III. 2. Vorſtellung. „Die Gärtnerin aus
Liebe”, komiſche Oper von W. A. Mozart.
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. — Zuſatzmiete
I, 4. Vorſtellung. „Der Fall Wunderlich”,
Schau=
ſpiel von Renate Uhl.
Heſſiſche Landestheater bringt heute Mittwoch in bei=
Werke ernſten Inhalts zur Aufführung: Im Großen
ver „Friedemann Bach” von Paul Graener, die
vergangenen Sommer ſehr viele Freunde erworben
Kleinen Haus das Schauſpiel „Der Fall
Wun=
von Renate Uhl, das anläßlich ſeiner Erſtaufführung
Wen Woche von Publikum und Kritik begeiſtert aufge=
Gſpr elabe
U von Curt Goetz und ſeinem Enſemble iſt das letzte
s Schauſpielers und Schriftſtellers, der zurzeit mit
bemble eine Tournee über ſämtliche großen deutſchen
Bſührt. — Im Großen Haus des Landestheaters wird
abend Verdis Oper „Othe(lo” in der neuen
In=
rn erſten Male wiederholt. — Am kommenden
Sonn=
n Richard Wagners „Tannhäuſer” als „
Eliſa=
a Reining von den Bayeriſchen Staatstheatern
Naria Reining iſt ſeit ihrer Tätigkeit am Heſſiſchen
er ein beſonderer Liebling des Darmſtädter
Publi=
dr Vorſtellung am Sonntag — aus dem Vorverkauf
außerordentliches Intereſſe entgegenbringt.
Schottland=, Zsland=, Spitzbergen= und Norwegenfahrt.
Jeſus Chriſtus ſagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit
Teben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich.”
ſt kein Ausweg. Wir müſſen an Chriſtus glauben, wenn
werden wollen. Wer den Sohn leugnet, hat auch den
ht. Die Bibel kennt keine beſonderen Wege für die Vor=
und Reichen. Die Kirche hat keine beſonderen
Glaubens=
iſte für die Gebildeten und für die Ungebildeten. Es iſt
öerrlichkeit, daß er einer für alle iſt, den Weiſen der
den Hohen der Höchſte, den Armen der Aermſte und den
er der Demütigſte. Darum hat er ſich ſo reich, ſo
tatſäch=
ſatbar uns geoffenbart. Darum können wir auch von
ſei=
ſwarung nicht weichen, nicht einen Schritt und nicht einen
breit. Und wenn, wir heute Landes=Buß= und Bettag
hen wollen wir uns unſerer Sünden bewußt werden, die
ſſehen, daß wir trotz dieſes Wiſſens tagtäglich immer
ob bewußt oder unbewußt — glauben, ohne ihn. unſeren
inſer Leben, das unſerer Mitmenſchen und das unſeres
Feſtalten zu können.
Zußtag aber ſoll uns auch gemahnen, gerade weil er ein
ſſür das ganze Land iſt, daß wir die, die an Jeſu Wort
verden „lud en können, vielleicht gerade deshalb, weil ſie an unſerer
Haltung irre geworden ſind, nicht in pbariſäiſchem
berloſe abtun dürfen, ſondern daß wir ſie als unſere
Volksge=
ſe haben und für ſie beten müſſen. Gewiß, wir können
en, daß ſie — abgeſehen von unſerer Schuld und unſerem
— im Rechte ſind, weil wir nichts wider die Wahrheit
bgeliums können, und weil wir auch nicht zugeſtehen
kön=
es einen anderen Weg zur Seligkeit gibt, als den
der Heiligen Schrift. Wir müſſen uns jedoch jedes Fünk=
Grheit, das in dieſen andersgläubigen Volksgenoſſen iſt,
buung und zum Schuldbekenntnis werden laſſen.
ſi wollen wir auch bedenken, daß nur der chriſtliche
Recht hat, der aus dem Evangelium gelebt wird, der
al tröſtet, in der Heiligung fördert, im Sterben freudig
tz nur der chriſtliche Glaube die Verheißung des Lebens
ſägt, der in der Liebe tätia iſt, deſſen Waffen aus der
kommen, deſſen Schlachtfelder die Herzen ſind, in denen
wider die Sünde geführt wird, deſſen Siege gerettete
beelen ſind.
(Britſchſpieſem Glauben, in dieſem Beweis der Hingabe des
enzwiſcherſind der Kraft iſt Chriſtus unſer Vorbild, der der
ſündi=
irreguläre Lſchheit zur Erlöſung kam, der Tod und Sünde für uns
fen, die i be hat, und der auferſtanden iſt, damit auch wir die
Ver=
zieh ’s ewigen Lebens haben.
erſuch einesl
ſpondent fül
Kinder helfen Kindern!
betrachtet vi
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt. Herr Direktor
Otto Seipp im vollbeſetzten Saal 348 der Techniſchen Hochſchule
einen Lichtbildervortrag über, Schottland=, Island=, Spitzbergen=
und Norwegenfahrt mit dem Motorſchiff Milwaukee‟,
Die „Milwaukee” iſt 17000 Tonnen groß. Der weiße Rumpf
hat eine Länge von 166 Metern. Er beſteht aus 7 Stockwerken.
Die Reiſe führt von Hamburg nach Schottland, dann folgen die
Orkney=Inſeln, die Faröer, Island, Spitzbergen, weiter bis zur
Eisgrenze, von da nach Hammerfeſt, dem Nordkap, den
Veſter=
aalen und Lofoten entlang der norwegiſchen Küſte folgend nach
Süden mit Ausflügen in eine Reihe von Fjorden. In 23 Tagen
werden 10 550 Kilometer zurückgelegt.
Nach zweitägiger Seereiſe ab Hamburg wird auf der Reede
von Leith gelandet und Edinbourgh beſichtigt. Die Stadt iſt in
unvergleichlicher Weiſe mit gebirgiger Landſchaft verſchmolzen.
Den Hintergrund bilden ſanft geſchwungen die bewaldeten
Pent=
land Hills. Davor erheben ſich die ſteilen nackten Felſen des
Schloßberges, gekrönt von der alten Burg der Schottenkönige.
Ein liebliches Tal zieht, ſich bis zum Fuße des Schloßberges.
Von den Zinnen der Burg hat man einen einzigartigen Blick.
Zu den Füßen verläuft die belebte Princeß Street, die als eine
der ſchönſten Straßen der Welt mit Recht geprieſen wird. Ein
Beſuch des ſchottiſchen Seengebietes iſt reizvoll, eine
Verſchmel=
zung von Waſſer, Bergen und Heide.
Die Fahrt geht weiter nach Norden, entlang der ſchottiſchen
Küſte an den Orkneys. Vor Kirkwall wird gelandet. Klein und
verloren, etwas außer der Welt, liegt es, mitten in einer
ärm=
lichen Landſchaft. Die Hauptſehenswürdigkeit Kirkwalls iſt die
St.=Magnus=Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Nur etwa
3 Kilometer von Kirkwall entfernt liegt die Bucht von Scapa
Flow. Nach einer Nachtfahrt werden wir in Thorſhavn auf den
Faröern (den Schafsinſeln) ausgebootet. Die Inſel iſt eine
Stein=
wüſte, in großen Wellen auf= und abſteigend, mit
weiteinſchnei=
denden Fjorden. Die Stadt ſelbſt iſt ein einfaches, freundliches,
ſauberes Landſtädtchen. Die Färinger ſind Gexmanen,
Nachkom=
men der Wikinger. Die Ausfahrt aus den Faröern iſt
groß=
artig. Unvermittelt ſteigen die gewaltigen Felſen aus der
gren=
zenloſen Einſamkeit des Ozeans, in großen runden Schwingen
bizarr abgetreppt, oder nackt, kühn emporſteigend. Nach weiterer
Fahrt leuchten aus den Wolken und Nebeln in der Ferne die
Fel=
ſen Islands auf. Felſentore frei im Meer ſtehende Nadeln,
vor=
geſchobene Moränenhalbinſeln und aus den Wolken ins Meer
herabſtrömende Gletſcherzungen. Die Inſel iſt vulkaniſchen
Ur=
ſprungs, 100 000 Quadratkilometer groß und hat 100 000
Ein=
wohner. An Pflanzen gedeihen vereinzelt Wetterbirke und
Berg=
weide. Sonſt nichts als Heidekraut. Mooſe und Flechten. Die
Inſel hat nur wenig Säugetiere, aber 120 Arten Vögel. Ferner
wird Reykjavik beſucht, das vor über 1000 Jahren von kühnen
Norwegern gegründet wurde. Hier entſtanden die wunderbaren
altgermaniſchen Dichtwerke der Edda. Die Häuſer machen einen
wenig freundlichen Eindruck. In dem Muſeum findet man
alt=
isländiſche Kultur mit Tauſenden von alten Handſchriften. Zwei
Ziele ſind es, die die Reiſenden anziehen: die alte Thingſtätte
bei Thingwellir und die Geiſire, die heißen Quellen bei Goyla.
Nach weiterer Fahrt von 3½ Tagen wird der Polarkreis
über=
ſchritten. Die Polartaufe erregt große Heiterkeit. Auf Deck ſpürt
man den Witterungswechſel. Es iſt kalt geworden. Der Wind
pfeift und graue Nebelſchwaden ziehen vorbei, ab und zu fällt.
Heuke Opferkag des Fußballſporkes.
Das Winterhilfswerk ſteht im Zeichen einer brüderlichen
Kampfgenoſſenſchaft, eines pflichttreuen, opferbereiten
Helferwil=
lens und einer freudigen Hingabe an den großen Gedanken wahrer
Volksgemeinſchaft.
Dieſer Gedanke einer unzertrennlichen Schickſalsgemeinſchaft
aller Volksgenoſſen ſoll auch heute, am Opfertag des Fußballs, klar
und wirkungsvoll zum Ausdruck gebracht werden. Der Deutſche
Fußballſport führt heute im ganzen Reich unzählige
Winterhilfs=
ſpiele durch.
In Darmaſtdt ſpielt heute nachmittag 14.30 Uhr auf dem
Hochſchulſtadion eine auserwählte Stadtmannſchaft gegen die Gau=
Liga=Mannſchaft der Eintracht Frankfurt a. M.
Unſere Fußballer ſind ſtolz darauf, am 20. November im
Dienſte unſerer hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zu ſtehen. Sie alle
ſind bereit, für ihre notleidenden Brüder und Schweſtern zu
wir=
ken und Opfer zu bringen.
Ihrem Einſatz iſt voller Erfolg zu wünſchen!
Es geht daher an alle Sportfreunde die Aufforderung, zur
Linderung von Not und Elend mit beizutragen und heute
nachmit=
tag dem Winterhilfsſpiel beizuwohnen.
Kreisführung des Winterhilfswerks.
gez. Hanſel.
„Wer ſich die Muſik erkieſt, hat ein himmliſch Gut gewonnen.”
(M. Luther)
Die Städt. Akademie für Tonkunſt
muſiziert zum
Tag der deutſchen Hausmuſik
am 21. November im Städtiſchen Saalbau
um 16 Uhr und um 29 Uhr
„Muſik adelt den Menſchen!“
Beſuchi die Veranſtaltungen zum
Tag der deutſchen
Hausmuſik
in den Schulen und im Städt. Saalbau
während der kommenden Tage.
Muſiklehrer und Schüler muſizieren
Beſucht die von den Fachgeſchäften veranſtaltete
Muſikinſtrumenten=Ausſteillung
im Städt. Saalbau
Eintritt frei! Donnerstag, den 21. November, 14—22 Uhr
Samstag, den 23. November. 14 —22 Uhr
Einkreiſer, Zweikreiſer oder Super ein techniſcher Lehrgang
mit praktiſchen Uebungen und Baſteln. Die Kreisfunkſtelle macht
auf die in den nächſten Wochen beginnenden Kurſe aufmerkſam
und bittet alle Intereſſenten, ſich baldigſt anzumelden, damit die
endgültige Einteilung der verſchiedenen Kurſe erfolgen kann. Der
Lehrgang beginnt am Donnerstag, den 21. November.
in der Kreisfunkſtelle, Luiſenſtraße 36 Seine Hauptaufgabe ſoll
darin beſtehen, auch dem nicht fachlich Ausgebildeten einen
Ueber=
blick über die Vor= und Nachteile der einzelnen Empfängertypen
zu verſchaffen. Ausgehend von den Einzelteilen, aus denen ſich eine
Rundfunkempfangsanlage zuſammenſetzt, werden die Grundlagen
der Empfängertechnik entwickelt. Vielleicht wird mancher
Teil=
nehmer angeregt, ſich ſpäter ſelbſt ein leiſtungsfähiges
Rundfunk=
gerät zu bauen und an den Baſtelſtunden teilzunehmen. Nähere
Auskunft in der Kreisfunkſtelle. Anmeldung kann auch am erſten
Kurſusabend ſtattfinden.
ein eiskalter Regen. So nähert ſich das Schiff Spitzbergen,
die=
ſem Land am Ende der Welt im ewigen Eis. In der
Magda=
lenenbucht wird Anker geworfen. Hier nichts wie Felſen und
Eis. Spitzbergen lag im grauen Licht bei ziehenden Nebeln. Es
kann aber auch klarer Sonnenſchein über dem Ganzen liegen,
dann ſoll auf dem Firnſchnee, dem Gletſchereis und dem Geſtein
ein Farbenſpiel aufleuchten, das mit dem bunten Glanz einer
Tropenlandſchaft wetteifert. Nachdem das Schiff die
Magdaleuen=
bucht verlaſſen hat, weht in der Nacht ein leichter Wind den
Nebel weg und die Wolken laſſen einen breiten Saum über dem
Horizont frei, und in dieſem blaß grünlich=grauen Streifen ſteht
groß, weißlich=gelb, mit eigentümlich bleichem, kaltem Licht die
Mitternachtsſonne. Auf dem Meere einzelne, eigenartig gepackte
Schollen, im Vordergrund, dahinter, ſoweit das Auge reicht, ein
zuſammenhängendes Feld von Eisbrocken, in der Ferne
überein=
ander aufgetürmte Maſſen. Ein unbeſchreiblich gewaltiger
Au=
blick. Am anderen Tag liegt Spitzbergen im heiteren
Sonnen=
ſchein. Die Gletſcher ſind hier mit dem Meere vereint. Sie
lie=
gen auf Meereshöhe und ſind nicht erſt nach mühevollem Steigen
zu erreichen. Zwiſchen den Felsbrocken ſieht man rötliche und
weiße Blütenſterne, Flechten, Mooſe und andere Pflanzen. Von
der Königsbucht aus erblickt man in der Ferne, undeutlich nur
in dem grauen Licht, aber trotzdem überwältigend in ſeiner
Groß=
artigkeit, den Königsgletſcher, der ſich tauſend Meter hoch in
einer Breite von 14 Km. ins Meer ſenkt, überragt von einem
eigentümlich ſchönen Felsgebilde, den drei Kronen. Es iſt der
Reiz dieſer norwegiſchen Landſchaft, daß ſie die Schönheiten der
Alpenwelt in eigenartig gedrängter Form enthält.
Der mächtige Gletſcher, der den Djuppan überragt iſt ein
Ausläufer des Jöſtedalsbrae. Ueber 100 Km. lang iſt dieſes
Firu=
feld, das größte des europäiſchen Feſtlandes, und 400—500 Meter
dick. Etwa 50 Gletſcherzungen ſendet der Jöſtedalsbrae, nach
allen Richtungen in die Täler hinaus. Auch der ſchlangenartig
gewundene Geiangeffjord wird beſucht. Er iſt beſonders reich an
Waſſerfällen, der ſchönſte daxunter, die 7 Schweſtern, ſtürzen viele
hundert Meter über ſteile Felſen. Bergen wird erreicht. Dieſe
Stadt mit ihren 100 000 Einwohnern iſt die zweitgrößte des
Landes und liegt anmutig vor 7 im Halbkreis aufſteigenden
Höhenzügen. Sie iſt nicht typiſch norwegiſch, ſondern ſie iſt eher
ein nordiſches Hamburg. Sie hat auch ihr Gepräge und ihre
Bedeutung durch die Hanſe erhalten, die hier Jahrhunderte den
ganzen Handel beherrſchte. Noch heute iſt Bergen das Zentrum
des Fiſchhandels, und der Fiſchhandel gehört zu den
Haupt=
ſehenswürdigkeiten der Stadt. Bergen iſt einer der
regenreich=
ſten Plätze der Welt. Ueber 1900 Zentimeter im Jahr. Die vor
der Stadt liegende Fantofkirche iſt 1000 Jahre alt, ganz aus Holz
gebaut. Durch verſchiedene Fjords, wie den Hardanger= und den
Soerfjord, fährt das Schiff in die Nordſee, Helgoland wird
paſ=
ſiert und die „Milwaukee” iſt wieder in der Heimat.
Die Reiſe, ſo kurz ſie auch war, brachte von Stunde zu Stunde
ein ſo abwechſelungsreiches Leben eigenen Gepräges und riß die
Teilnehmer reſtlos aus ihrem bisherigen heraus, daß ſie wie nach
langer Zeit und aus weiter Ferne zurückkehrten.
Der intereſſante Vortrag, der mit einer großen Anzahl meiſt
ſelbſt aufgenommener Lichtbilder begleitet war, fand bei den
Zu=
hörern, die bis zum Schluß gefeſſelt waren, lebhaften Beifall.
Der „Vorſitzende der Sektion Starkenburg. Miniſterialrat
Guntrum, dankte dem Vortragenden für ſeinen ſchönen Vor=
E.
trag herzlich.
Was will der Volksbund deulſche
Kriegsgräberfürſorge iſt eine Pflicht
natio=
naler Ehre und Selbſtachtung, iſt eine Pflicht
der Dankbarkeit! Wohl mahnen in Stadt
und Land, in Schulen und Kirchen
Denk=
mäler und Ehrentafeln in großer Zahl, aber
man darf darüber jene Denkmäler nicht
ver=
geſſen, die mit dem Herzblut unſerer toten
Brüder gebaut ſind: die Soldatenfriedhöfe
im Ausland!
Die Bautätigkeit des Volksbundes beſteht in der Bepflanzung
der Ehrenſtätten, der Einfriedigung der Anlagen mit Hecken oder
Mauern, in der würdigen Ausgeſtaltung der Sammelgräber,
Er=
richtung von Erinnerungsmalen. Die Arbeiten werden nach
Billigung der Pläne durch einen vom Auswärtigen Amt und
dem Volksbund gemeinſam eingeſetzten Kunſtbeirat und mit
Ge=
nehmigung der zuſtändigen Stellen im Ausland ausgeführt. Das
Beſtreben des Volksbundes iſt darauf gerichtet, aus den
Gräber=
anlagen in allen Teilen der Erde weihevolle Gedächtnisſtätten
zu ſchaffen, Gedenkſtätten, auf denen deutſche Kameradſchaft,
deut=
ſches Schickſal deutſche Seele für alle Zeiten geborgen ſind.
Unſere Kriegsgräberſtätten im Auslande, ſollen in ihrem
Ernſt und ihrer Schlichtheit, in ihrer Einheitlichkeit und
Ge=
ſchloſſenheit deutſchen Glauben und deutſchen Opfergedanken
ver=
körpern und in fremder Erde ein Stück Heimat, Vaterland
wer=
den. Ziel des Volksbundes iſt, für dieſe Aufgabe das ganze
deutſche Volk ohne Anſehen des Standes zu ſammeln in
Ein=
mütigkeit des Geiſtes und in Treue zu den Gefallenen; in einer
Reihe von Lichtbildervorträgen in Darmſtadt und den Orten der
Umgebung will die Kreisgruppe Darmſtadt des VDK. in dieſen
Tagen vor dem Totenfeſt der Oeffentlichkeit über geleiſtete
Ar=
beit und die Notwendigkeit weiterer Tätigkeit berichten.
Soldatenblut, Kameradenblut iſt nimmer allein
Immer müſſen die Soldaten Kameraden ſein!
Die Miſteldroſſel iſt da!
Bei einem Waldgang vor einigen Tagen wurde dieſer
Droſſel=
vogel von einem Mitglied des Vereins der Vogelfreunde
beob=
achtet. Die Miſteldroſſel, auch „Schnärrer” genannt, iſt die größte
ihrer Gattung. Sie kommt aus dem Norden, um bei uns zu
über=
wintern. Da der Vogel jetzt nicht ſingt, hört man nur ein kurzes
Schnärr, Schnärr”. Seine Nahrung bildet hauptſächlich die
Beeren der Miſteln, die bekanntlich als Schmarotzerpflanze in
unſeren Wäldern vorkommt.
—Immer noch Kinderlandverſchickung. Am vergangenen
Mon=
tagvormittag iſt wiederum ein Transport von Buben und Mädchen
aus dem Saargebiet hier angekommen. Außerdem haben uns
ge=
ſtern, Dienstag, die aus Schleswig=Holſtein hier untergebrachten
Kinder wieder verlaſſen. Den neuen Gäſten wünſchen wir gute
Erholung und frohe Stunden. Den von uns ſckeidenden Buben
und Mädchen wird ſicherlich der Abſchied von ihren treuſorgenden
Pflegeelteru, denen wir an dieſer Stelle nochmals herzlichſt danken,
nicht leicht gefallen ſein.
Am Dienstag feierten die Eheleute Heinrich Lorenz und
Frau, geb. Keller, Kleine Ochſengaſſe 2. das Feſt der Silbernen
Hochzeit.
Der älteſten Einwohnerin der Stadt Heppenheim. Frau
Ida Mannert, geb. Worring, zu ihrem 93. Geburtstag, den
ſie am 20. November bei vorzüglichem geiſtigem und körverlichemn
Befinden begehen kann. Die Schweſter der Juhilarin war die
Gattin des früheren langjährigen Beſitzers des Parkhotels „
Hal=
ber Mond”, Herrn Heinrich Franck, deſſen Tochter den heut gen
Beſitzer, Herrn K. M. Seibert. heiratete.
Der Witwe des Ludwig Schaffner 1., in Wolfskehlen
zu ihrem 76. Geburtstag.
Herrn Friedrich Lorenz Kreher in Münſter bei Dieburg
und ſeiner Ehefrau, geb. Daniel, zu ihrer Silberhochzeit, heute,
Mittwoch.
Frau Eliſabeth Weber, geb. Lohms, in Ober=Klingen
zu ihrem 82. Geburtstag. — Frau Eliſabeth Lippert, geb.
Bäcker, ebenda, zu ihrem 74. Geburtstag. Beide
Geburtstagskin=
der erfreuen ſich guter Geſundheit.
Seite 6 — Nr. 320
Aaserk Haoug.
Kreisleitung Darmſtadt.
Tagung ſämtlicher politiſcher Leiter des Kreiſes Darmſtadt!
Am Mittwoch, den 20. November 15 Uhr, findet im
Städti=
ſchen Saalbau Darmſtadt, Riedeſelſtraße, eine Tagung ſämtlicher
Politiſchen Leiter des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. 1. Bekanntgabe
dienſtlicher Anordnungen durch den Kreisleiter. 2. Vortrag: Zur
wirtſchaftlichen Lage, Pg. Junker. Die Ortsgruppen= und
Stütz=
punktleiter ſind für vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Politiſchen
Leiter verantwortlich. Kleidung: Dienſtanzug.
Es wurde ein Parteiabzeichen gefunden und bei der
Kreis=
leitung abgegeben. Der Verlierer kann dieſes bei der Kreisleitung
Darmſtadt, Rheinſtraße 95, in Empfang nehmen.
Ortsgruppe Darmſtadt=Beſſungen.
Am Mittwoch 20. November, 14.45 Uhr pünktlich, treten
ſämt=
liche Politiſchen Leiter der Ortsgruppe im Dienſtanzug vor dem
Geſchäftszimmer an. Die Tagung der Politiſchen Leiter des
Krei=
ſes findet um 3 Uhr im Saalbau ſtatt. Der Schulungsabend der
Ortsgruppe findet am Donnerstag, 21. November, 20.30 Uhr, in
der der Gaſtwirtſchaft „Hitlereck” (Ludwig Wolff), Ecke
Anna=
ſtraße und Donnersbergring, ſtatt. Redner: Pg. Wimmer.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Säuglingspflegekurſus beginnt Anfang Dezember.
Erziehungs=
fragen und Baſtelkurſus beginnen Anfang Dezember.
Anmeldun=
gen bei der Kreisfrauenſchaftsleitung, Darmſtadt, Rheinſtraße 95.
und bei Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4. Die
Sprech=
ſtunden der Kreisſachbearbeiterin für Mütterſchulung Frl. Ilſe
Block: Montags von 4 bis 6 Uhr, Dienstags von 10.30 bis 12.30
Uhr, Donnerstags von 10.30 bis 12.30 Uhr in der Aliceſchule,
Friedrichſtraße 4.
Die deutſche Arbeitsfront
RGB. 18 Handwerk, Fachſchaft Friſeure.
Am Buß= und Bettag, Mittwoch, 20. November, findet eine
Herrenwanderung ſtatt. Die Führung hat Betriebsführer Gaydoul
Treffpunkt um 7.30 Uhr am Oſtbahnhof. Fahrtkoſten etwa 1,20 RM.
RGB. Handel, Fachgruppe Vemittlergewerbe (Handelsvertreter
und Geſchäftsreiſende).
Am Samstag, 23. November, 20.15 Uhr, findet im Reſtaurant
„Zatenberg”. Ecke Grafen= und Guſtav=Lorenz=Straße, eine
Ver=
ſammlung ſtatt. Es ſpricht der Gaufachgruppenwalter Pg. Wagner,
Frankfurt. Wir erwarten, daß ſämtliche Fachgruppenmitglieder an
dieſer Verſammlung teilnehmen.
Reichsbetriebsgemeinſchaft Banken und Verſicherungen.
Mittwoch den 27. 11 35, 20.30 Uhr, Rheinſtr. 14 II (Ecke
Grafenſtraße), Saal 12 Legitimationen und
Vertretungsbefug=
niſſe im Bankverkehr”. Vortragender: Prokuriſt. Gg. Seibert=
Darmſtadt.
Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel.
Fachſchaft Textil=Einzelhandel.
Freitag den 22. 11. 35, 20.30 Uhr, Rheinſtr. 14 II (Ecke
Grafenſtraße) Saal 1: „Werbung wie ſie ſein ſoll”.
Vortragen=
der: Werbeſchriftſteller Fr. Senft=Darmſtadt. — Freitag,
den 29. 11. 35. 20.30 Uhr, Rheinſtr. 14 II (Ecke Grafenſtraße),
Saal 1: „Die Kunſtſeide im Verkauf”. Vortragender:
Betriebs=
führer S. Schneider=Darmſtadt.
Fachſchaft Lebensmittel=Einzelhandel.
Montag den 25. 11. 35, 20.30 Uhr. Rheinſtr. 14 II (Ecke
Grafenſtraße), Saal 1: „Südfrüchte und getrocknetes Obſt”.
Vor=
tragender: Werner Haegele=Darmſtadt.
Fachſchaft Haushaltungs= und Eiſenwaren=Einzelhandel.
Mittwoch, den 27. 11. 35, 20.30 Uhr, Rheinſtr. 14 II (Ecke
Grafenſtraße) Saal 4: „Arten von Oefen, Herſtellung und
Ver=
wendung” Vortragender: Otto Trautmann=Darmſtadt.
Wir bitten die Arbeitskameraden aus den vorgenannten
Betriebsgemeinſchaften um zahlreiche Beteiligung an den
vor=
geſehenen Vorträgen. Eintritt wird nicht erhoben.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
„KdF.”=Lichtbildervortrag „Auf deutſchem Schiff ins
Wikin=
gerland”. Heute Mittwoch findet im großen Saal des „Haus der
Arbeit”, Bismarckſtr. 19, ein Lichtbildervortrag Auf deutſchem
Schiff ins Wikingerland (Norwegen)” ſtatt. Es ſpricht Pg. Dr.
Schmaltz=Frankfurt a. M. Beginn der Veranſtaltung 20 Uhr.
Eintrittspreis 30 Pf. Zu dieſem Vortrag laden wir alle „KdF.”=
Norwegenfahrer und auch diejenigen Volksgenoſſen, die im
kom=
menden Jahre an einer Seefahrt teilnehmen wollen, ein. Darüber
hinaus ſind alle Arbeitsfrontkameraden herzlichſt willkommen.
Bühnenbeſichtigung des Heſſiſchen Landestheaters. Der
kom=
mende Sonntag bringt wieder eine Bühnenbeſichtigung im Heſſi=
Landestheater. Die Führung beginnt vormittags 10 Uhr unter
Leitung des techniſchen Direktors Richter. Die Teilnehmer
tref=
fen ſich an der Oſtſeite des Landestheaters. Die
Teilnehmer=
gebühr beträgt 20 Pf. Wir machen jetzt ſchon darauf
aufmerk=
ſam, daß in Anbetracht des ſtarken Beſuches dieſer Führungen
in den kommenden Monaten weitere Bühnenbeſichtigungen
durch=
geführt werden.
Heitere Abende der 3 Darmſtädter Hi=Ba=Bos. Kunſt und
Humor” der 3 fröhlichen Darmſtädter Hi=Ba=Bos bringen die
heiteren Abende, die „Kraft durch Freude” am 22. 11. in Meſſel,
Saal Weltz. und am 22. 11. in Weiterſtadt, Parteilokal Hamm,
durchführt. Beginn jeweils 20.30 Uhr.
Fußwanderung am 24. 11. Wir geben hierdurch bekannt, daß
die für kommenden Sonntag vorgeſehene Wanderung des Kreiſes
Darmſtadt nach Nieder=Ramſtadt mit Beſichtigung des
Stein=
bruchs der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie ausfallen muß. Die
Wanderung wird zu einem ſpäteren Termin durchgeführt.
„KdF.”=Sportprogramm für zwei Tage.
Heute Mittwoch fallen alle Sportkurſe der NSG. „Kraft
durch Freude” wegen Buß= und Bettag aus.
Da am Donnerstag keine Zeitung erſcheint, bringen wir im
folgenden ſchon das Donnerstags=Sportprogramm:
Donnerstag finden ſtatt: Allgemeine Körperſchule,
für Männer und Frauen, Hausw. Berufsſchule (Lagerhausſtr. 7),
von 20—21 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele,
nur für Frauen, Viktoriaſchule (Hochſtr. 40), von 20—21 Uhr.
(Liebigs=Oberrealſchule: fand ausnahmsweiſe ſchon am Dienstag
ſtatt. Skitrocken, für Männer und Frauen, Turnhalle (
Soder=
ſtraße 30), von 20—22 Uhr. Wir nehmen jetzt ſchon Anmeldungen
für die neuen Skitrockenkurſe, Fechtkurſe und Schwimmkurſe und
Hallentennis entgegen. Anmeldungen und Auskunft:
Sportamts=
ſtützpunkt, Bismarckſtraße 19. Ruf 2683.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
heim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15 bis 10 Uhr:
Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat:
hen und Zuſchneiden. Donnerstag, 21. Nov.: Politiſche Schulung.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kameradſchaft Haſſia (früher Kriegerverein
Darm=
ſtadt) Freitag, den 22. d. M. 20.15 Uhr, Kameradſchaftsabend
mit Konzert im Reſtaurant Sitte, Karlsſtraße.
Familienange=
hörige ſind eingeladen. — Erſtattung verſchiedener Berichte,
feier=
liche Einführung der im laufenden Jahre der Kameradſchaft
bei=
getretenen Kameraden. Verſchiedenes. Erſcheinen iſt Pflicht.
Lie=
derbücher mitbringen. Der Kameradſchaftsführer: Hummel,
Liebigſtraße 28.
Stadion WHW= Fußballſpiel
Gauliga-Mannſchaft Einkracht Frankfurk a. M.
Stadk=Mannſchaft Darmſtadk.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Leibesübung im Dienſte der Winkerhilfe.
Zum zweiten Male tritt der Deutſche Reichsbund für
Leibes=
übungen in den Dienſt der Winterhilfe.
Während vor wenigen Wochen die Handballer eingeſetzt
wur=
den, um für das Winterhilfswerk zu kämpfen, marſchieren am
heutigen Mittwoch (Buß= und Bettag) die Fußballer auf, um
dem gleichen Zwecke zu dienen.
In allen Orten und Gauen treten ſie auf den Plan und
tragen ihre Spiele aus, deren Ueberſchuß reſtlos der Winterhilfe
zugute kommt.
Hier in Darmſtadt findet aus dieſem Anlaß heute nachmittag
2.30 Uhr auf dem Stadion ein Fußballſpiel zwiſchen einer
Darm=
ſtädter Mannſchaft und der „Eintracht” Frankfurt ſtatt.
Ich erwarte, daß ſich die hieſigen Turner und Sportler
zahl=
reich zu dieſem Spiel einfinden.
gez. Löwer
Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt
des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Ein Szenenausſchnitt aus dem Großtonfilm
„Frieſennot”
Die Teufel kommen .. .."
Mitten in den Urwäldern des weiten ruſſiſchen Landes liegt
ein Dorf, jahrhundertlang bevölkert von Menſchen frieſiſchen
Stammes, die ſich ihr Volkstum bis in die heutige Zeit bewahrt
haben. Keine Kriege, keine Revolutionen, nichts, was jenſeits der
Wälder um ſie vorgeht, hatte ihnen ihren Charakter und die
Schlichtheit ihres Tuns und ihrer Empfindungen nehmen können.
Abgeſchnitten von der Außenwelt leben ſie ihr Daſein, vererben
Traditionen auf Kinder und Kindeskinder. Selten einmal wagte
einer der ihren den Weg in die weite Welt, noch ſeltener kam
einer, der ausgezogen war, zurück.
Nur der alte Kröger, der als junger Menſch hinausgegangen
war und ſich in der Fremde ein Weib fremder Raſſe nahm, hatte
zurückgefunden, einmal ſchon, als er vor 16 Jahren ſein Kind, die
Mette, in das Dorf brachte, um dann ſelbſt wieder ſein Glück in
der Fremde zu ſuchen. Nun war er wieder heimgekehrt,
abge=
ſchreckt von der Hölle, die draußen tobte, jenſeits der Wälder und
Berge. Er hatte Menſchen hungern und ſterben geſehen in dieſem
großen und weiten Rußland.
Vor der Türe des Bauern Klaus Niegebüll ſitzt Mette und
ſpricht mit ihrer Freundin Hilde, der Tochter der Witwe
Wink=
ler. „Freuſt du dich, daß dein Vater wieder nach Hauſe
gekom=
men iſt?‟
Mette nickt nur und blickt ſinnend vor ſich hin. Plötzlich wird
ſie eifrig: „Es iſt alles wahr, was er erzählt hat. Und er hat
alles geſehen, er hat die ganze Welt geſehen
„Gibt es denn noch viele andere Dörfer in der Welt?” fragt
Hilde erſtaunt.
„Ja! Viele Dörfer und viele Menſchen gibt es draußen,
ſo=
gar ſchwarze und braune! Wenn man die alle ſehen könnte
und nach einer Pauſe des Nachdenkens:
„Wenn mein Vater wieder geſund wird, dann ziehe ich mit
ihm hinaus
Doch Hilde iſt erſchreckt: „Aber dein Vater hat doch geſagt, daß
ſie draußen hungern, und daß ihre Dörfer verbrennen?”
Da ſchweigt Mette und ſtarrt vor ſich hin.
Union=Theater.
* Im Union=Theater läuft als Wiederholung der Ufa=Groß=
Film „Der Weltkrieg”, der in hiſtoriſchen Originalbildern
Deutſchlands ſchweres Ringen von 1914 bis 1918 zeigt. Gerade
weil dieſer Film nicht geſtellt iſt, hinterläßt er einen tiefen
Ein=
druck auf den Beſchauer, auch wenn er tonlich nur von ernſter
Be=
gleitmuſik untermalt iſt. Hiſtoriſche Szenen aus den Zeiten der
Mobilmachung, Bilder von allen Schlachtfronten, während der
Gefechtshandlungen aufgenommen, erſchütternd in ihrem
natür=
lichen Erleben, das ſich in den Aufnahmen ausdrückt, geben in
großen Zügen einen Einblick in die gewaltigen Leiſtungen unſerer
Feldgrauen, die in Pflichttreue, Kameradſchaft und heißer
Vater=
landsliebe ihr Leben für ihr Volk einſetzten. Geſchickte
Skizzen=
erläuterungen veranſchaulichen auch dem Laien die
Heeresbewe=
gungen an einzelnen Frontabſchnitten. Der Bildſtreifen zeigt in
ſchlichter Größe den Weltkrieg, wie er wirklich war.
Mae
Haushaltgeräte
orprobt-bewährt
Bezug durch den Fachhandel. (h
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute ein Filmwerk von
ungeheurer Eindringlichkeit: „Der Weltkrieg.” Jugendliche
nach=
mittags halbe Preiſe. — Morgen, Donnerstag, zeigt das Union=
Theater den großen deutſchen Meiſterfilm „Frieſennot” (ein
deutſches Schickſal auf ruſſiſcher Erde) mit Jeſſie Vihrog.
Inkiji=
noff, Fr. Kayßler. Abends 8.30 Uhr findet eine feierliche
Feſt=
vorſtellung ſtatt.
Die Helia=Lichtſpiele ſtarten heute in Neuaufführung Willi
Forſt” „Mazurka” mit Pola Negri, Albrecht Schoenhals, Ingeborg
Theek. Paul Hartmann.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute den Ufa=Film
von beſonderer Bedeutung: „Das Mädchen Johanna” mit
Angela Salloher, Guſtaf Gründgens. Heinrich George.
Jugend=
liche ab 14 Jahren zugelaſſen.
Belida zeigt nur noch heute und morgen Ein Mann will
nach Deutſchland”, den erfolgreichen Film der Ufa. Ab 2 Uhr:
Jugendvorſtellung.
— Reſi=Theater zeigt in Neuaufführung den packenden Ufa=
Film Schloß Hubertus” nach dem bekannten Roman von
Ludwig Ganghofer, mit Hanſi Knoteck. Paul Richter.
Jugend=
liche haben Zutritt. — Mittags 2 Uhr: Jugendvorſtellung.
Sieuer= und Wirtſchaftskalender
Ausſchnei
20. (21.) Nov.:
20. (21.) Nov.
25. November:
25. November:
25. November:;
25. November:
30. November:
den!
Aufbewahren!
Abführung der Lohnſteuer für die in der
Zeit vom 1. bis 15. November 1935 exfolgten
Lohnzahlungen, falls die in der erſten Hälfte
des Kalendermonats einbehaltenen
Lohnſteuer=
beträge für ſämtliche in einem Betrieb
beſchäf=
tigten Arbeitnehmer den Betrag von 200.— RM.
überſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen
Bürgerſteuer. Die Zahlung erfolgt an die
Gemeindekaſſe auf Grund der näheren
Beſtim=
mungen. (Keine Schonfriſt.)
Viertes (gemeindliches Ziel) der Gemeinde=,
Kreis= und Provinzialumlagen für
das Rechnungsjahr 1935/36. (Hellblauer
Steuer=
zettel.) Schonfriſt bis zum 5. Dezember 1935.
Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darmſtadt viertes Ziel, für das Rechnungsjahr
1935/36. Schonfriſt bis zum 5. Dezember 1935.
Entrichtung der Warenhausſteuer in der
Stadt Darmſtadt, viertes Ziel für das
Rechnungs=
jahr 1935/36. Schonfriſt bis zum 5. Dez. 1935.
Zahlung der Müllabfuhr=,
Straßen=
reinigungs= und
Kanalbenutzungs=
gebühren in der Stadt Darmſtadt, viertes
Ziel für das Rechnungsjahr 1935/36. (Roſa
Steuerzettel.) Schonfriſt bis zum 5. Dez. 1935.
Entrichtung des Schulgeldes für die
Darm=
ſtädter höheren Schulen, die ſtädtiſchen
Maſchinen=
bau=, Gewerbe=, Handels=, Haushaltungsſchulen
uſw. für den Monat November 1935 an
die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis zum 10.
Dezem=
ber 1935.)
H. W. Wohmann.
Kein ärztlicher Sonntagsdienſt. Ein beſonderer ärztlicher
Sonntagsdienſt findet heute nicht ſtatt. In beſonderen Notfällen
rufe man zunächſt den Hausarzt.
Wem gehört der Teppich? Vor einigen Monaten wurde in
einem Hauſe in der Bismarckſtraße ein Teppich, Größe 1,80 mal
2.40 Meter, über die Mauer geworfen. Der Teppich iſt rot und
gelb gezeichnet. Wem gehört der Teppich? Sachdienliche
Mit=
teilungen erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Hügelſtraße 31—33, Zimmer 13.
Seinem Leben ein Ziel geſetzt. Am 19 November 1935, in
den Nachmittagsſtunden, iſt ein hieſiger Fleiſchermeiſter durch
Freitod aus dem Leben geſchieden.
Vortrag Frau Dr. Walter=Schenk
beim Deutſchen Roten Kreuz, Frauenverein für Deutſchef
Im vollbeſetzten Saal der Tanzſchule Bäulke ſpro
Frau Dr. Walter=Schenk über ihre Reiſe in
Oſt=
weſtafrika. Die Rednerin begleitete ihren Gatten,
Walter, Stuttgart, auf einer neunmonatigen Forſäu
die hauptſächlich der Erforſchung der Lebensbedingungen
Pflanzen dienen ſollte. Oſtafrika war zunächſt das Geſe
Forſchungstätigkeit; Aufenthaltsſtation war die
Land=
liche Verſuchsanſtalt Amani, die, von Deutſchen gegrün
von Engländern weitergeführt iſt. Doch hatte man dend
Forſcherehepaar für fünf Monate einen Arbeitsplatz en
und von dort aus wurden weite Reiſen ins Innere de
unternommen. Frau Dr. Walter=Schenk hat von dieſen
halt einen reichen Schatz intereſſanter Lichtbilder mitg
Hand deren ſie nicht nur ein ſehr anſchauliches Bild m
Leben dort unten entwarf, ſondern auch eine Schilderun
afrikaniſchen Landes ſelbſt gab. Die Lebensbedingungn
einzelnen Teilen des Landes, die nach Klima und Pflaz
ſo ſtark voneinander unterſchieden ſind, wurden in ihren
klar und intereſſant dargeſtellt. Man wurde auch mit de
pflanzen des Landes, den Anbau= und Bearbeitungswiſ
raut gemacht. Beſonders feſſelten die Aufnahmen
ſel=
niſcher Pflanzen in ihrer abenteuerlichen Schönheit. —
führte von Oſtafrika ums Kav nach Südweſt, wo vo
quartier Swakopmund Fahrten ins Innere des Lande
wurden, ohne daß dort größere wiſſenſchaftliche Arbeim
nommen wurden. Die Rednerin konnte hier in Bild .
beſonders draſtiſche Beiſpiele von dem Charakter des Ki
ben. Außerdem intereſſierte hier beſonders, was von den
tum in Südweſt geſagt wurde. Den Tag der Sagrübe
1. März erlebte die Rednerin dort unten und ſchälderten
drücke von dieſem Tage. Die Mitglieder des Frauenv
Deutſche über See wird beſonders auch das Bild vom
Ruprecht=Heim in Swakopmund intereſſiert haben!
den letzten Stationen ihrer Reiſe, den Häfen der Weſtü
kas, konnte die Rednerin eine Reihe von Aufnahmen zu
Intereſſantes erzählen.
Dem Dank der Zuhörer, die den Ausführungen von
Walter=Schenk mit Aufmerkamkeit gefolgt waren
von Oidtmann Ausdruck. Sie dankte auch Frl. Elfrid
die den Nachmittag mit Geſangsvorträgen verſchönt, h
Buck ſang, begleitet von einem Vereinsmitglied, einn
von Wolf. Trunck und Dr. Otto Zima mit warmer, volll
Altſtimme.
Als Ganzes bildete der Nachmittag einen wohlgl
Auftakt zu den Veranſtaltungen, die der Frauenverein f1
über See in dieſem Winter plant.
Die Vorbereikung des Reichshandwerkerkage
Dieſer Tage hatte Reichshandwerksmeiſter W. G. Eril
erſten vorbereitenden Sitzung für den Reichshandwerkd
Vertreter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk
Reichsſtandes des deutſchen Handwerks nach Frankfurt/
der Stadt des Deutſchen Handwerks, geladen. Der 9
werkertag 1936 findet im Einvernehmen mit dem Reit
rium für Volksaufklärung und Propaganda am 6. und
1936 ſtatt. Es iſt dies, wie auch in dieſem Jahr, der
nach Pfingſten, der auch in Zukunft als „Standarttag
Reichshandwerbertage feſtgelegt iſt. Während das Jah=
Zeichen eines gewaltigen Aufmarſches des geſamten
geſtanden hat, wird das Jahr 1936 einen Führerap
Handwerks bringen; gleichzeitig wird eine großeF
werksausſtellung in Frankfurt a. M. ſtattfind
Hauptträger einige bedeutende Reichsinnungen ſind.
Aus dem Gerichlsſagl.
Immer wieder Verkehrsſünder.
Vert=Ra
1ſich vor.
Ende vorige
ch an g
Der gro
Aw. Einen Unfall verhandelte am Montag die Kle
n ſich mit
ammer, zwei Unfälle das Schöffengericht. Vor der Klei puch zwei
Ch=
kammer ſitzt ein junger Mann aus Rimbach i. O., der „T gſand,o beila
vom Amtsgericht wegen fahrläſſiger KörperverletzungK Anſchließe
Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen verurteilt wurde. Däeer im
klagte war vor nunmehr einem Jahr mit ſeinem Motor/ünngen waren
wegs geweſen nach Lörzenbach. Dort merkte er, als (K=der Nachkriegs
der auf den Heimweg begeben wollte, daß ſeine Lampe Xaſſtiſchen Ber
tionierte und er ließ ſich nun von Bekannten eine Fahr40
ßemeindeg=
lampe geben, die er ſeinem Soziusfahrer in die Hand 9½1en im Geiſte
terwegs aber fuhr er auf einen Fußgänger auf, der auf Auuen Bürgerme
Seite, ſein Fahrrad neben ſich, ging. Sein Motorrad ſt4 dch vertrauen
ille blieben eine Weile liegen, der Fußgänger mit ein=e ſein Amt al
ordentlich ſchweren Beinbruch. Währenddeſſen kam eille, vie es der n.
Motorrad und fuhr, ungeachtet der warnenden Zurufells neuen Bürg
ſanten und ihrer Haltezeichen, direkt auf das geſtürzte / dchaſt” zwei Rh.
drauf, ſo daß dieſe beiden Fahrer ebenfalls Verletzunge) Grüß mir die
Das Amtsgericht ſah die Schuld, des Angeklagten darß Nager dankte
Inbetracht des Nebels, der oft in dicken Schwaden über Lrüeraus zahlre
lag, die Beleuchtung völlig unzureichend geweſen ſei und Mrg, den er nur al
klagte dadurch den Unfall und die Körperverletzung Abme Er wolle
gängers verſchuldet habe. Den Unfall des zweiten Ageier Aufgaben
allerdings verſchulde er nicht. Dieſer Motorradfahrer, 9Pn dß er ſein
Verfahren ebenfalls als Nebenkläger aufgetreten war, /E— verde, ſonder
fung gegen das Urteil ein, doch iſt auch die zweite
uch Daran
Auffaſſung, daß er ſeinen Unfall ſelbſt verſchuldet habe 4Ms Vertrou
Strafkammer iſt ſogar der Anſicht, daß eine, allerdi pd Neder=
Höhe angemeſſene Geldſtrafe genüge und erkennt auf dieſh— i den Dier
des Angeklagten hin auf eine ſolche von 4 50 RM.
Ein anderer Unfall ereignete ſich an der Ecke Soder=POdließt
lingerſtraße, wo ein Auto und ein Motorrad ſich deid
kreuzten, daß das Motorrad das Auto vorn ſtreifte un
am, und der Soziusfahrer ſchwer verletzt wurde. An/
dem Schöffengericht waren die beiden jungen Fahrer,
radfahrer und die Autolenkerin, ein junges Mädchen!
voneinander behaupteten, der andere ſei ſchuld. Das GN
zeugte ſich von der Schuld beider der Motorradfahre
ſchnell und die Autofahrerin beachtete nicht genügend
ahrtsrecht des anderen, und erkannte gegen beide
Geldſtrafe von je 100 RM.
Der dritte Unfall ereignete ſich im Februar dieſes
der noch im Bau befindlichen Autobahn, in der Näh
hauſen. Die öſtliche Seite der Bahn war an dieſer Stel
perrt, während auf der linken Seite die Dienſtwagen
bahn ſchon fuhren. Einer dieſer Dienſtwagen war an
von Frankfurt gekommen und gerade auf der Rückfahr
als ein Arbeiter mit einem Fahrrad, der in Gräfenhat
erledigen ſollte, die Autobahn zu kreuzen verſuchte und
das Auto lief. Die Staatsanwaltſchaft hatte gegen 1
Anklage erhoben, weil er durch zu ſchnelles Fahren de
Arbeiters verſchuldet habe, doch kommt das Gericht na)
licher Verhandlung zu einem Freiſpruch. Es iſt der
daß der Arbeiter durch ſeine unglaubliche Unvorſichtigke
fall ſelbſt verſchuldet habe.
Aw. Im Mai dieſes Jahres erhielt ein jüdiſcher
Klein=Auheim einen anonymen Brief, in dem ihm ae
wurde, daß er, falls er nicht bis zu einem beſtimmten
2500 Mark an einen beſtimmten Ort bringe, in ſeinemr !
droht ſei. Der Mann erzählte einem Verwandten 1
Brief, und es ſtellte ſich heraus, daß ein jüdiſcher Bäcke
Auheim einen ganz ähnlichen Brief bekommen habe.
Falle erſtreckte ſich die Drohung ſogar auf die Tochter
nes und die hinterlegte Summe ſollte hier 800 Ma 1
Die beiden zeigten, nachdem der Bäcker einen zweitent
hielt, die Sache an, und bald konnte die Kriminalp
jungen Wilhelm Göbel aus Hörſtein feſtſtellen. Göbe
anfangs, doch gab er nach einigen Vernehmungen die E.
zu. Am Dienstag jedoch in der Verhandlung vor der
Strafkammer erzählte er plötzlich wieder lange
von zwei großen Unbekannten, die ihm befohlen hätten,
zu ſchreiben und hinzutragen, und denen er aus Angſt.
gen zu Willen geweſen ſei. Das Gericht iſt jedoch wie 2
anwalt der Auffaſſung, daß der Angeklagte ſelbſt der
war, und verurteilt ihn wegen verſuchter Erpreſſund
Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ze
naten.
Ein anderer Angeklagter, der wegei Verleitung 7.
eid angeklagt war, wird mangels Beweiſes freigeſpld"
die Ausſagen des Hauptbelaſtungszeugen ſind ſo merile
ſicher, daß das Gericht darauf eine Verurteilung iie
tützen zu können.
ch. 20. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320 — Seite 7
Aus Heſſen.
heilgen, 19. Nov. Elternabend der Hitler=
Im Rahmen der Veranſtaltungen zum Tage der
hatte die Gefolgſchaft Arheilgen der Hitler=Jugend zu
Farrnabend in ihr neues Heim in der Darmſtädter Straße
Der mittlere Raum des neuen Heims, der ſich für
Veranſtaltungen als beſonders geeignet erwies, war
er letzten Platz beſetzt. Der Leiter des vor einiger Zeit
Kammerorcheſters der HJ., Fritz Kräuter ſprach
iber das kulturelle Wollen der Hitler=Jugend und über
per Veranſtaltung, deren programmatiſche
Zuſammen=
anz auf den Tag der Hausmuſik, der am 21. ds. Mts.
weutſchen Reich begangen wird, abgeſtimmt war. Ueber
1. Wollen der Hitler=Jugend, verbreitete ſich
Gefolg=
ir Fritz Hettinger und fand bei den Eltern der
hurnkbare Zuhörer. In friſcher und ungekünſtelter Weiſe
ann das Orcheſter und legte ein ausgezeichnetes Kön=
Tag, dem die Anweſenden ihre Anerkennung durch
ſiall bezeugten. Zunächſt erklangen zwei kleine Märſche
ſeid Händel, denen zwei kleine Stücke von J. K. Fiſcher
Menuett folgten. Dann eine Gavotte, deren Trio (zwei
Bratſche) von den Spielern Traſer, Judt und Kräuter
ſchön wiedergegeben wurde. Ganz ausgezeichnet
ge=
ſc zwei Duette für Geigen von Telemann und Mozart,
Hans Traſer und Rolf Andres als Soliſten ein ganz
es Können beweiſen konnten. Das in feinſinniger
gebaute Programm brachte dann vier Menuette von
Yart und einen Satz aus dem Streichquartett Opus 54
Einen beſonderen Genuß bot die wackere Schar mit
Wiedergabe von Mozarts „Kleiner Nachtmuſik”, die
eit hunkt des wohlgelungenen und eindrucksvollen Abends
Frauenpif dürfte.
Bild vom Arbeilgen, 19. Nov. Heſſiſcher Alice=Frauen=
Der Bereitſchaftsdienſt des Deutſchen Roten Kreuzes,
der
MAlice=Frauenverein, wendet ſich an die Frauen und
guiſeres Ortes um Teilnahme an einem
Samariterinnen=
er demnächſt beginnt und für die Orte Arheilgen und
gemeinſam ſtattfinden ſoll. Frauen und Mädchen
un=
heinde zwiſchen 18 und 55 Jahren werden gebeten, ſich
hnen zu beteiligen, um ſo mehr, als ſie ſich durch dieſe
aicht nur in den Dienſt an Volk und Vaterland ſtellen,
iadei auch Kenntniſſe erwerben, die im Leben von
heutung ſind. Anmeldungen zur Teilnahme an dem
er=
ds können am kommenden Donnerstag und Freitag,
hends von 8—9 Uhr, im Gaſthaus „Zur Sonne” erfolgen,
„Ader Ortsgruppen=Führerin Hörbert, Neckarſtraße (Maul=
ſſirhauſen, 18. Nov. Kartoffelſchaudämpfen.
ſta veranſtaltete die Kartoffel=Schaudämpf=Kolonne im
Landwirts Georg Frey. Mittelgaſſe, ein
Kartoffel=
bfen. Zahlreiche Intereſſenten, vorwiegend Bauern,
hat=
ſſierzu eingefunden. — Landesbauernführer
Sülagner ſpricht am Donnerstag, dem 27. November,
ertd=Zur Krone” (Ph. Melk).
rf ſerſtadt, 19. Nov. Der Volks= und
Heimat=
fronkfur )t* NS.=Frauenſchaft war ein ſchöner Beweis von wahrer
ſinſchaft, was ſchon der ſehr zahlreiche Beſuch bewies.
hetungsfolge brachte den Beſuchern angenehme
Abwech=
den Mitwirkenden dankbaren Beifall. Eröffnet w
m 9.1n1)durch die wackere Jungvolkkapelle unter Leitung ihres
Jahr, deſhen Leiters Herrn Lange wonach die hieſige
Frauen=
ſun Frau Katzenmeier, ihre herzliche Begrüßung
das Jahf ſolgten verſchiedene Chöre der Frauenſchaft,
Heimat=
geſamten ieder, Muſikvorträge der Jungvolkkapelle, am Schluß
ührera bilung ein flott und talentvoll geſpieltes Theaterſtü
ſuſe wurde Kaffee und Kuchen gereicht. — Bei dem am
ſwbend im „Bergſträßer Hof”, ſtattfindenden
Licht=
hartrag bes Reichsbundes Deutſche
Kriegsgräber=
hitkt der Geſangverein „Frohſinn” durch Chorvor=
ſeder=Ramſtadt, 19. Nov. Der neue
Bürgermei=
t ſich vor. Nachdem der neue Bürgermeiſter. Pg.
ſende voriger Woche in ſein Amt eingeführt wurde,
ſich am geſtrigen Abend im Saalbau Fiſcher der Ge=
Der große Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt,
die Rky ſich mit einem Stehplatz begnügen. Die Feier wurde
r der Rie fdurch zwei Chöre des Geſangvereins „Harmonie”, und
O, der Iſſchland, o heilger Name” und „Nun ſchweige jeder von
erverleßün,ß” Anſchließend ſprach Ortsgruppenſchulungsleiter, Pg.
t wurde. /Neyer. im Namen der Partei und der Gemeinde.
em Moidikührungen waren ein Rückblick auf die ſchweren,
ſorgen=
er, als e der Nachkriegszeit, leiteten über auf die Erfolge o
ſaliſtiſchen Bewegung und waren zugleich eine Ermah=
Le Gemeindeangehörigen, feſt zuſammenzuſtehen und
zu=
ſalten im Geiſte wahrer Volksgemeinſchaft. Er forderte
der auf huen Bürgermeiſter in jeder Beziehung zu unterſtützen
dſchdurch vertrauensvolles Zuſammenarbeiten in die Lage
eüß ſein Amt als Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter
ko wie es der nationalſozialiſtiſche Staat verlange. Vor
neuen Bürgermeiſters trug der Geſangverein „
Ein=
geſtürzte lndſchaft” zwei Rheinchöre, und zwar „Abendfriede am
ſerletzungeh „Grüß mir die Reben, Vater Rhein” vor.
Bürger=
gten drß Mager dankte in bewegten Worten für die Kund=
nſeiudkig, den er nur als eine aufrichtig gemeinte Ehre
be=
verletzun Ene. Er wolle daraus die Kraft ſchöpfen, die ihm zur
weiten 9 einer Aufgaben nötig ſei. Die Einwohnerſchaft dürfe
hrer, in, daß er ſein Amt nicht im Sinne eines
Ortsgewal=
ſr werde, ſondern im Geiſte der Volksgemeinſchaft. Er
den über Er überaus zahlreiche Beſuch erfülle ihn mit Freude
züvr auch daran, daß die Grundlage einer jeden
gedeih=
ſt das Vertrauen ſei, um das er bat. Er ſei ohne
Vor=
o Nieder=Ramſtadt gekommen und verſpreche, ſeine
ue in den Dienſt des Gemeinde= und Volkswohls zu
hne Ausführungen wurden mit großem Beifall
aufge=
bſchließend ſtellten ſich noch der Kraftſportverein und
wrein vor, die durch Vorführung einiger Schauübungen
Können Zeugnis ablegten. Der neue Bürgermeiſter
Abend bereits als einen Erfolg für ſich buchen.
ſeder=Ramſtadt. 18. Nov. Bunter Abend. Die
lift durch Freude” veranſtaltete am geſtrigen Sonntag
aalbau Fiſcher einen bunten Abend. Die mitwirkenden
chard Hintz=Darmſtadt als Anſager und Sänger zur
ſceſino als Zauberer und Hugo Walkenhorſt
Melown verſtanden es ausgezeichnet, den gut beſetzten
leie heitere Stimmung zu verſetzen. Die Darbietungen
Aweg gut und verdienen Anerkennung, der in Form
Ealls ſeinen Ausdruck fand.
Gre=Ramſtadt, 19. Nov. Kriegsgräberfürſorge.
ustag, den 21. d. M.. findet im Saalbau „Eliſenbad‟
n Lichtbilderabend der Kriegsgräberfürſorge ſtatt, zu
e Volksgenoſſen eingeladen ſind. Eintrittsgeld uſw.
erhoben. — NS.=Kriegsopferverſorgung.
yum Schützenhof” hielt die NS.=Kriegsopferverſorgung,
Ober=Ramſtadt, einen Kameradſchaftsabend ab. bei
Wiederholung des kürzlich vevanſtalteten Bunten
Samperſchen Männerchors zur Aufführung kam. Die=
Röſchaftsabend nahm in allen Teilen einen ſchönen
ſorf. 19. Nov. Sanitätskurſe. Die Sanitäts=
Bdorf beginnt am Freitag, den 22. d. M., einen neuen
in dem unbeſcholtene Volksgenoſſen zwiſchen dem 18.
Ven sjahr teilnehmen können. Anmeldungen können bei
er Georg Ruhl. Gartengaſſe 12, erfolgen. Gleichzeitig
1e Sanitätskurſe des Alice=Frauenvereins. Hier können
DeMn bei Frau Marie Schwarz. Bahnhofſtr. 38, erfolgen.
keuverſteigerung. Die Gemeinde verkauft ihr
dem Gemeindewald am Donnerstag, den 21. Nov.,
UHr, auf der Bürgermeiſterei.
boß=Zimmern, 19. Nov. Familienabend des
ins. Im „Kaiſerſaal” fand der Familienabend des
tatt. Auf dieſem legte er in althergebrachter Weiſe
ab. wie er auch im verfloſſenen Vereinsjahre ſeiner
Ertüchtigung der Jugend beizutragen, gerecht ge=
Oeshalb ſah die Vortragsfolge auch in dieſem Jahr
brführungen vor, die einen Ausſchnitt aus der prak=
Au des Turnvereins gab. Alle Abteilungen, angefan=
Schülern bis zu den alten Herren, marſchierten auf.
Tolgte die Siegerehrung und Ehrungen verdienter
ür 25jährige Mitgliedſchaft überreichte der
Vereins=
den Herren Wilhelm Pullmann, Heinrich Byſel und
urn eine Ehrenurkunde. Ferner wurden die Urkunden
hensmetturnen der Jugend ausgegeben. Auch wurden
nO Siegerinnen vom Gauturnfeſt in Saarbrücken
ge=
eßlich konnte der Vereinsführer zwei Turner als
Umgebung das ſilberne Ehrenzeichen überreichen. Es
Turner Lorenz Pullmann und Haller. Im 2. Teil
cm eine Poſſe zur Aufführung „Schuſter=Fritze als
faut”.
Eberſtadt. Am Donnerstag, dem 14. November, fand in der
Gutenbergſchule ein Generalappell ſämtlicher Amtsträger des
RLB. ſtatt. Zu dieſem Appell waren Propaganda= und
Organi=
ſationsleiter Kamerad Dr. Scriba, ſowie der Geſchäftsführer und
Adjutant Kamerad Jung der Ortsgruppe Darmſtadt erſchienen.
Nach dem Appell fand noch eine Beſprechung der
Untergruppen=
führer, einſchließlich des Gemeindegruppenführers, Kamerad
Krä=
mer aus Nieder=Beerbach, ſtatt.
Anläßlich der Vereidigung am 23. November haben ſämtliche
Blockwarte und deren Stellvertreter, welche noch nicht im Beſitze
von Armbinden, Mützenſterne uſw. ſind am Donnerstag, dem
21. 11., in der Gutenbergſchule (Zeichenſaal), Zeit 20.30 Uhr,
an=
zutreten.
Wochendienſtplan. Samstag, den 23. November, treten
ſämt=
liche Amtsträger und deren Stellvertreter betr. Vereidigung an
der Wartehalle an. Abfahrt 19.55 Uhr. Rückfahrt wird
bekannt=
gegeben. Vorſchriftsmäßiger Anzug, keiner darf fehlen.
k. Dieburg. 19. Nov. Roheitsakte. In den letzten
Jah=
ren hat die Stadtverwaltung in der noch nicht ausgebauten
Jahn=
ſtraße zur Verſchönerung Rotdornbäumchen angepflanzt. In der
vergangenen Woche haben Rohlinge nun eines der Bäumchen
aus=
geriſſen und andere beſchädigt, ſo daß die Stadtverwaltung ſich
genotigt ſah, für die Namhaftmachung der Täter 100 RM.
Be=
lohnung auszuſetzen. — In derſelben Straße wurde in der Nacht
zum Sonntag die ziemlich ſtarke Mauer am Pfarrgarten, der
Eigentum der kath. Kirche iſt, mit Gewalt teilweiſe umgeworfen.
Auch ſonſt machen ſich an groben Unfug grenzende Taten an
Häuſern hieſiger Einwohner bemerkbar. Lausbuben ſchießen mr
ſogenannten Schleudern nach den elektriſchen Straßenlampen und
haben an der Realſchule ſchon einige Glühbirnen zertrümmert.
Bei Ermittelung der Täter haben die Eltern für den Schaden
aufzukommen.
Le. Groß=Umſtadt. 18. Nov. Das Opferſchießen der
Krieger=Kameradſchaft Groß=Umſtadt zugunſten des
Winterhilfs=
werks 1935/36 erbrachte bei reger Beteiligung den Betrag von
76,75 RM. Nach Abzug der Koſten für Munition und ſonſtige
notwendige Auslagen können 57,80 RM. abgeliefert werden.
Hin=
zu kommen noch die freiwilligen Beträge derienigen Kameraden,
die am Schießen aus irgendwelchen Gründen verhindert waren,
ſich aber aus hameradſchaftlichem Pflichtbewußtſein zu opfern,
nicht entziehen wollen. Die Schießleiſtungen waren im allgemeinen
gut. Die Kameraden Auguſt Emmerich. Peter Heuß und Theodor
Handwerk erzielten als beſte Schützen mit je 3 Schuß je 35 Ringe.
— In der hieſigen evangeliſchen Stadtkirche hielt der frühere
ruſ=
ſiſche Offizier und jetzige Reiſeſekretär der „Ruſſiſchen
Bruder=
hilfe”. Bunjakowſky, am Sonntag abend einen zweiſtündigen
Lichtbilder=Vortrag über die Verhältniſſe in Rußland „einſt und
jetzt‟. Die Kirche war voll beſetzt; die Zuhörer folgten geſpannt
den ergreifenden Worten des Redners, die durch die zahlreichen
Lichtbilder veranſchaulicht wurden und zeigten, wie der
Kommu=
nismus dort hauſt.
r. Babenhauſen, 18. Nov. Winterveranſtaltung
von „Kraft durch Freude”. Sie fand am Samstag abend
im gutbeſetzten Saalbau „Deutſcher Hof” ſtatt und ſtand unter der
Parole „Lache mit uns!” Und das geſchah! Wahre
Lach=
ſalven des vergnügt und heiter geſtimmten Publikums zeigten es
an. Das reichhaltige, vielgeſtaltige Programm brachte aber auch
für jeden Beſucher etwas: Einen humorſpendenden Kölner
An=
ſager, eine kleine, aber gute Stimmungskavelle, die feſche
Tänze=
rin Aenne Schellhaas den lachenden Zecher vom Rhein,
C. Llach, den vorzüglichen Akrobaten Alfons, einen richtigen
Bauchredner, der geradezu allgemeines Erſtaunen erregte, einen
Schnellmaler, die zündenden fröhlichen 5 und als Clou des Abends
die hochmuſikaliſche Clownfamilie, die 4 Sondys” — Zugunſten
des Winterhilfswerkes veranſtaltete am Sonntag die
Kleinkinderſchule im Saale des „Adler” einen
Unterhal=
tungsnachmittag, zu dem auch die politiſche
Lei=
tung der NSDAP. erſchienen war. Der Saal war bis zum
letzten Plätzchen beſetzt, als Herr Bauvat Schöberl nach
herz=
licher Begrüßung der Anweſenden von dem Sinn der
Veranſtal=
tung und der Bedeutung der Kinderſchule ſpvach, die er als ein
Inſtitut zur Erziehung wahrer Volksgemeinſchaft feierte. Dann
herrſchte auf der Bühne ein fröhliches Leben und Treiben. Alle
Kinder machten ihre Sache prächtig und ernteten viel Lob. Dank
gebührt vor allem den beiden Schweſtern Jſolde und
Liſette=
für ihre große Mühe und aufopfernde Tätigkeit, ferner dem
Herrn Organiſten Bender, deſſen Muſikſchüler mit ihren
muſi=
kaliſchen Darbietungen, die Feſtfolge verſchönern halfen.
Prova=
gandaleiter Herdel verſicherte in ſeinen Dankesworten die
Kleinkinderſchule der datkräftigen Unterſtützung durch die Partei
und brachte ein Sieg=Heil auf Deutſchlands Führer aus, in das
freudig eingeſtimmt wurde. Die beiden deutſchen Lieder
beendig=
ten das wohlgelungene Kinderfeſt.
Necht so! Wenn schon
— — dann
Körting-Radio
Georgenhauſen, 19. Nov. Züchtererfolg. Auf der
am Sonntag, den 17. Nov. 35, in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen
Gau=Hahnenverſteigerung des Reichsgeflügelherdbuches konnte der
hieſige Straußſche Geflügelhof die bronzene Preismünze der
Reichs=
fachgruppe L.G.H. mit einem Leghorn=Hahn erringen. Die Münze
wurde für verdienſtvolle Leiſtungen verliehen.
Ev Mümling=Grumbach, 18. Nov. Der Direktor der Inneren
Miſſion. Pfarrer Röhricht aus Darmſtadt hielt geſtern abend
in unſerer Kirche einen Lichtbildervortrag über das
Tätigkeits=
gebiet der Inneren Miſſion. Eine Reihe ſchöner Aufnahmen
führte die zahlreichen Beſucher des Vortrages an die Stätten, die
durch chriſtliche Liebestätigkeit geſchaffen wurden und
underhal=
ten werden. Die verſchiedenſten Anſtalten, wie Krippen,
Klein=
kinderſchulen, Erziehungshäuſer, Zufluchten, Krankenhäuſer,
Krüppelheime und Häuſer für Epileptiker, Altersheime, zeigten,
wie umfangreich das Arbeitsgebiet der Inneren Miſſion iſt. Aus
den Bildern, die in das Innere einzelner Anſtalten führte, mußte
man auch ſehen, welche aufopfernde Liebe nötig iſt und von
Schweſtern, Erziehern und Helfern aufgebracht werden muß, die
in den Häuſern der Inneren Miſſion beſchäftigt ſind.
As Erbach. 18. Nov. Von der Deutſchen
Arbeits=
front. Die Arbeit der Deutſchen Arbeitsfront im Kreisgebiet
war im vergangenen Monat mehr dem inneren Aufbau
gewid=
met. In verſchiedenen Ortsgruppen wurden
Mitgliederverſamm=
lungen durchgeführt, in denen der Kreiswalter eingehend über
Zweck und Ziel der DAF. ſprach. Als Folge der regen
Werbe=
tätigkeit darf eine große Anzahl Neuaufnahmen verzeichnet
wer=
den. Die Abteilung für Arbeitsführung und Berufserziehung
hat einen gut ausgearbeiteten Winterplan aufgeſtellt. Nicht
weni=
ger als 32 laufende Kurſe, 2 Vortragsreihen und 4 eingerichtete
Betriebsſchulen ſollen den jungen Menſchen das für ihren ſpäteren
Beruf notwendige Wiſſen vermitteln. Namhafte Beträge wurden
durch das Selbſthilfewerk an Erwerbsloſen=, Kranken= und
In=
validenunterſtützung ausbezahlt. Durch eine Neuorganiſation der
NSG. „Kraft durch Freude” können immer mehr Volksgenoſſen
erfaßt werden. Die Veranſtaltungen im geſamten Kreisgebiet
weiſen eine Beſucherzahl von 2600 Volksgenoſſen auf. Außerdem
fand im Kreiſe ein Konzert der Wehrmacht ſtatt, das von 750
Teilnehmern beſucht war.
Br. Seckmauern, 18. Nov. Achtzehn Jahre lang hatte die
Orgel der evangeliſchen Kirche Seckmauern ein
kah=
les Ausſehen, da die Proſpektpfeifen fehlten, die während des
Krieges abgeliefert wurden. Nun wurden die Pfeifen wieder
ein=
geſetzt, ſo daß neben dem äußeren Anſehen auch die Töne wieder
ſchöner und voller zur Geltung kommen.
m. Beerfelden. 19. Nov. Turneriſches. Mit einem in
illen Teilen wohlgelungenen Familienabend eröffnete am
Sams=
tag abend der hieſige Turnverein den Reigen der heurigen
Win=
terveranſtaltungen. Welche Anziehungskraft die Darbietungen
des Turnvereins auf das Publikum ausüben zeigt die Tatſache,
daß manche Beſucher infolge Platzmangels wieder umkehren
muß=
ten. Zum Beginn waren alle am Turnbetrieb aktiv Beteiliaten
auf der Bühne zu einem reizenden Bilde vereinigt, und der
Diet=
wart des Vereins, Herr Krämer, entbot den Erſchienenen den
Willkommensgruß, zwei Sprechchöre folgten. Die ſich nun
abwik=
kelnden turneriſchen Vorführungen boten eine Ueberſicht von der
allſeitigen und intenſiven Arbeit im Verein; Freiübungen der
Schüler, Stabübungen der Zöglinge, Keulenſchwingen und Tänze
der Turnerinnen. Geräteübungen der Turner. Ein Luſtſpiel und
eine Humoreske vervollſtändigten das Programm.
Dp. Zwingenberg, 18.-Nov. Geſtern unternahmen 35
Turn=
brüder und =Schweſtern des hieſigen Vereins einen
Turn=
gang zum Frankenſtein. Der Weg führte über die Not Gottes,
Neun Krümmenweg, Balkhauſen und das Turner=Ehrenmal. Nach
dem Mittagsmahl führte der Turngang nach Seeheim. Dort
fand bei Turnfreund Guſtav Hilgers ein gemütliches
Beiſammen=
ſein ſtatt. Wenn auch das Wetter nicht gerade günſtig war, ſo muß
doch dieſer Turngang als ſchön verlaufen bezeichnet werden. —
Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Samstag abend
eine Uebung ab bei welcher auch die Pflichtfeuerwehr zugegen
war. Derartige Uebungen bei Dunkelheit verdienen beſondere
Be=
achtung, weil ſie erhöhte Anforderungen an die Wehr ſtellen.
— Gernsheim. 19. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
18. November 0,39 Meter, am 19. November 0,32 Meter.
— Hirſchhorn, 19. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
18. November 1,48 Meter, am 19. November 1,53 Meter.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 20. November
6.00; Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen
Michel. Choral: Allein Gott in der Höh’ ſei Ehr. 8.00:
Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stuttgart: Gymnaſtik.
8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen. 9.00:
Evangeli=
ſche Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe zur Zeit. Hanns
Gobſch: Vom Weſen und Sinn des Opfers. 10.00:
Sendepauſe. 10.30: Fahrt ins Land der Toten.
Wall=
fahrt nach Verdun. 11.00: Sendepauſe. 11.30: Berlin:
Totenfeier. Von O. Wappenſchmidt.
12.00: Saarbrücken: Mittagskonzert. Muſikzug des
Arbeits=
gaues 27 Saar=Pfalz. 13.00: Mittagskonzert. Pfälziſches
Kammerorcheſter. 14.00: Kinderfunk: Wir arbeiten einen
Adventskranz. 14.45: U=Boot auf dem Meeresgrund!
Nach dem Tagebuch eines Matroſen. 15.15: Letzte Reiſe.
Eine Funkfolge um den Dichter Mar Dauthendey.
16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Kloſter Eberbach im
Rheingau. Eine Funkfolge. 18.30: Konzert.
19.15: Die Geſchichte von einer Mutter. Funkfolge nach Hans
Chr. Anderſen. Von Theo Töller. 20.00: Vom
Deutſch=
landſender: Brabms — Reger. Ein Sinfoniekonzert. Ltg.;
Herm. Stange. 21.00: Abendmuſik. 22.00: Zeit, Nachr.,
Wetter. 22.30: Köln: Nachtmuſik. 24.00: Stuttgart;
Nachtmuſik.
Frankfurt: Donnerstag, 21. November
6.00: Choral, Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Saarbrücken:
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachrichten. 8.00:
Waf=
ſerſtand. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe.
9.00: Nur Trier und Koblenz: Werbekonzert. 9.15: Nur
Trier und Koblenz: 1. Schubert=Lieder. 2. Präludium u.
Fuge D=Dur von Joh. Seb. Bach. 3. Moderne
Meiſter=
lieder. 10.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 10.15: Aus
Stuttgart: Schulfunk: Volksliederſingen. 10.45:
Sende=
paufe. 11.00: Nur Frankfurt: Werbekonzert. 11.20: Nur
Frankfurt: Nachrichten der Gauleitung. 11.35: Meldg.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: München: Mittagskonzert. Das Bayeriſche Landesorch.
der Reichsmuſikkammer. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr.
14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom
Deutſchland=
ſender: Allerlei zwiſchen Zwei und Drei. 15.00:
Wirt=
ſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.15:
Kin=
derfunk: Von der Elfi, die nicht einſchlafen wollte.
16.00: 1. Kaſſel: Kleine romantiſche Hausmuſik. 2.
Frank=
furt: Luiſe Walker ſpielt Gitarre. 17.00: Hamburg: Bunte
Muſik am Nachmittag. 18.30; Launiger Leitfaden für
Sprachfreunde. 18.40: Das aktuelle Buch: Kameraden an
der Memel. Bon Heinz Gerhard. 18.55: Meldungen.
19.00: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Durch deutſche Gaue.
19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.15: Aus
Leipzig: Reichsſendung: Stunde der Nation: Zum Tag der
deutſchen Hausmuſik. Im deutſchen Haus wird muſiziert.
21.15: Muſik im deutſchen Haus im Wandel der
Jahr=
hunderte. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter,
Sport. 22.20: Es war einmal. Kapelle Franz Hauck. —
Einlage: Glauben Sie noch an Märchen? Ein heiteres
Funkſpiel. 24.00: Nachtmuſik: Wagner, Liſzt, Beethoven.
OMlidtien Unasansnis
Mittwoch, 20. November
Deutſchlandſender: 19.00: Saat der Sonne. Ein
Geſang vom Reiche der Inkas.
Breslau: 20.00: Richard Wagner=Konzert. Ltg.: Carl
Schmidt=Belden.
Berlin: 20.00: Island Saga. Muſiktragödie in 3
Auf=
zügen von Georg Vollerthun.
Preßburg: 19.30: Manon, Oper von Maſſenet.
Budapeſt: 20.30: Mozartabend.
Sottens: 20.35: Werke von Mozart, Brahms u. a.
Mailand: 20.50: Operettenabend.
Warſchau: 21.00: Chopin=Stunde.
Luxemburg: 21.00: Bunter Abend.
London: 21.45: Sinfoniekonzert.
Straßburg: 23.00: Tanzmuſik aus Paris.
Donnerstag, 21. November
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Zum Tag
der deutſchen Hausmuſik: Im deutſchen Haus wird
mu=
ſiziert.
Stuttgart: 21.15: Wiener Lieblinge! Walzermuſik.
Da=
zwiſchen: Theodor Brandt zum 80. Geburtstag.
Königsberg: 21.15: Oſtpreußiſches Sagenbilderbuch. 3
Kurzhörſpiele nach oſtpreußiſchen Sagen von H. R.
Bartels.
Köln: 21.15: Ohrenſchmaus. Gaſtſpiel der Tbeatergruppe=
„Lari=Fari”
Riga: 19.15: Aus bekannten Operetten.
Wien: 20.00: Rosmersholm, von H. Ibſen.
Brüſſel=fl.: 20.00: Junge flämiſche Komponiſten.
Brüſſel=frz.: 20.00: Aus Werken von Rich. Wagner.
Straßburg: 20.35: Rigoletto, Oper von Verdi.
Beromünſter: 21.10: Für die Schweizer im Ausland;
„Schwäre Zyte‟,
Luxemburg: 21.30: Aus Wagner=Opern u. a.
London: 22.25: Tanzmuſik a. d. Caſani=Club.
Weiterberichl
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Wetterlage über Mitteleuropa wird gekennzeichnet durch
ein mächtiges öſtliches Hochdruckgebiet und einer nicht minder
kräftigen Störungstätigkeit bei England mit
Luftdruckunterſchie=
den bis zu 55 mm. Das Wetter unſeres Bezirkes zeigt deshalb
lebhaften Wechſel zwiſchen kürzeren Niederſchlägen und
Aufheite=
rung. Nach vorübergehender Verſchlechterung am Mittwoch
mor=
gen wird ſich vielfach aufgeheitertes Wetter einſtellen.
Ausſichten für Mittwoch: Morgens überwiegend bewölkt und
kleine Niederſchläge, dann vielfach aufgeheitert, Temperaturen
zwiſchen 5—10 Grad, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Bei Luftzufuhr aus Südweſt
auf=
geheitertes, noch nicht beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleiter: Nudolf Mauve.
Stellvertr. Haup ſchriftleiter: Max Stree e.
Veran wortlich tür Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für Feuilleton: Dr. Herbert Nette;
für „Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette: für „Reich und Ausland‟ Dr. C. H. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Spor;: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. K. 35. über 19000. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei;
Darmſtadt Nheinſtr. 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung; Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6— 7 Uhr
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Noveme
Deutſchlands Luftfahrer im „Haus der Flieger”.
Im feſtlich geſchmückten Sitzungsſaal des früheren Preußiſchen Landtags, der zu einem „Haus der
Flieger” umgeſtaltet wurde, verſammelten ſich alle an der Luftfahrt intereſſierten Kreiſe zu einer
ſchlichten Feier. Staatsſekretär Generalleutnant Milch überbrachte die Grüße des verhinderten
Reichsminiſters der Luftfahrt. Der Präſident des Aero=Clubs von Deutſchland, Wolfgang von
Gronau, hielt die Begrüßungsanſprache.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Reich und Ausland.
Ein Zeiß=Planetarium für Paris.
Großer Münzendiebſtahl im 2-Zng.
Wert 150 000 Schweizer Franken. — 6000 RM.
Belohnung.
Frankfurt a. M. Am Donnerstag, dem
14. Dezember 1935, fuhr ein polniſcher
Staats=
angehöriger von Paris nach Frankfurt a. M.
Nach der Zollreviſion legte er ſich ſchlafen.
Wäh=
rend dieſer Zeit wurde ihm auf der Fahrt
zwi=
ſchen Saarbrücken und Münſter am Stein aus dem
Gepäcknetz ein Koffer mit einer Sammlung von
zirka 800 Stück alter ruſſiſcher Münzen geſtohlen.
Die Sammlung hat einen Wert von 150 000
Schweizer Franken. Sie ſoll eine der ſchönſten
und wertvollſten Sammlungen ſein, die in
Privat=
hand iſt. Es handelt ſich um Münzen in Platin,
Gold, Silber und Kupfer im Werte von 50 bis
3500 Schweizer Franken das Stück. Unter den
geſtohlenen Münzen befinden ſich: 1 Dukatenſtück
aus der Zeit Fedor Iwanowitſchs (1584—1594),
1 Dukatenſtück aus der Zeit Alexei Michailowitſchs
(1645—1676), 1 Rubel aus dem Jahre 1798 „
Effi=
mok”, 20 Rubel verſchiedener Prägung und 2
Zweikopekenſtücke aus der Zeit Alexanders I.
(1801—1825) uſw. Die Münzen befanden ſich
ein=
zeln in hellbraun geſtreiften Umſchlägen von
6X5½ Zentimeter Größe, die wieder in ſechs
Kartons gelegt und dann in dem Koffer verpackt
waren. Der hellbraune Lederkoffer hat eine
Größe von 80X40X25 Zentimeter. Er iſt E. M.
gezeichnet; über den Buchſtaben befindet ſich eine
Krone.
Für die Herbeiſchaffung der Münzen hat die
Verſicherungsgeſellſchaft eine Belohnung von 500
engliſchen Pfund bezw. den Gegenwert in
deut=
ſcher Reichsmark ausgeſetzt. Wenn das geſtohlene
Gut nur zum Teil wieder herbeigeſchafft wird,
kommt eine entſprechende Belohnung zur
Auszah=
lung. Eine Belohnungsſumme ſoll auch für die
Ergreifung des Täters oder für Angaben, die zu
ſeiner Ergreifung dienen, zur Auszahlung
kom=
men. — Sachdienliche Angaben nimmt die
Kri=
minalpolizei in Frankfurt a. M. ſowie jede
Poli=
zeiſtation entgegen. Auf Wunſch werden
Mittei=
lungen vertraulich behandelt.
Paris. In Paris iſt ein Vertrag zur
Lie=
ferung eines Zeiß=Planetariums unterzeichnet
worden, das in Verbindung mit der
Weltausſtel=
lung 1937 auf dem Gelände des Cours A. I
er=
baut und während der Ausſtellung als der große
wiſſenſchaftliche Anziehungspunkt betrieben
wer=
den ſoll. Ob nach Schluß der Weltausſtellung das
Planetarium an derſelben Stelle bleiben, oder
wie ſeinerzeit das Planetarium von Stockholm,
anderswo einen dauernden Standort erhalten
wird, ſteht noch dahin. Nach dem Erfolg, den das
Zeiß=Planetarium auf der Ausſtellung in
Stock=
holm 1930, auf der Weltausſtellung in Chicago
1933 und jetzt wieder auf der Weltausſtellung in
Brüſſel 1935 gehabt hat, iſt man ſicher, daß es
ſeine große Anziehungskraft auch in Paris
wäh=
rend und nach der Weltausſtellung 1937 ausüben
wird.
Nobelpreiskräger Profeſſor Chadwick
von der Univerſität Liverpool, dem für die
Ent=
deckung des Neutrons der Nobelpreis für Phyſik
1935 zugeſprochen wurde. (Weltbild=M.)
Gefahr für die „Karkhäuſer=Mönche‟.
* Zu den von uns bereits gemeldeten rieſigen
Erdreichbewegungen bei Grand Chartreuſe
erhal=
ten wir folgende Einzelheiten: Nicht weniger als
eine halbe Million Kubikmeter Erdreich ſind bei
dem rieſigen Erdrutſch bei Grand Chartreuſe
ab=
geſtürzt. Und unaufhaltſam wälzt ſich eine
zäh=
flüſſige Schlammaſſe Meter um Meter
talab=
wärts. Der franzöſiſche Innenminiſter iſt
inzwi=
ſchen ſelbſt an die Unfallſtelle geeilt und hat die
Leitung der Rettungsarbeiten übernommen.
Ne=
ben den Feuerwehren, die zuſammen mit den
Be=
wohnern Tag und Nacht an der Abwendung der
ſchlimmſten Gefahr gearbeitet haben, ſind jetzt auch
mehrere Tauſend Mann Militär eingeſetzt
wor=
den. Man will unter allen Umſtänden verſuchen,
eine Abſperrung des ſchmalen Tales des
Gebirgs=
fluſſes Le Guiers durch die nachrutſchenden
Erd=
maſſen zu verhindern, damit nicht das Waſſer
über die Ufer tritt und unabſehbare Verwüſtungen
anrichtet. Denn auch hier liegen zahlreiche
Fabri=
ken und kleine Dörfer, die alle verloren wären.
Die Arbeiten geſtalteten ſich außerordentlich
ſchwierig, da die großen Zufahrtsſtraßen weithin
verſchüttet ſind. So müſſen die Materialzufuhren
über das unwegſame und rund 1400 Meter hohe
Gebirge ſüdlich von Grenoble geleitet werden.
Durch die Kataſtrophe wurden aber vor allem
die Fabrikanlagen der weltbekannten Brennerei
von Grand Chartreuſe betroffen. Die Brennerei,
die im Jahre 1860 erbaut worden iſt, wurde durch
den Erdrutſch völlig zerſtört. Nur die in den
Fel=
ſen hineingehauenen Kelleranlagen ſind unverſehrt
geblieben. Hier lagern ungeheure Vorräte des
berühmten Chartreuſe=Likörs. Auch
Kupferkeſſel, der eigentlichen Brennee,
zweiten Geſchoß des Kellers, oberhal
lagereinrichtungen eingebaut ſind, wu
licherweiſe von dem Rutſch nicht in Milef
gezogen. Die Karthäuſer=Mönche beie
ſeit dem Jahre 1931 auf Grund des
trages mit dem geiſtlichen Orden die
Brennerei, die ſie im Jahre 1903 hattn
müſſen. Die Brennerei, die dem Staue
liegt abſeits von dem Kloſtergebäude
Zur Zeit lagern in den Kellern 1
je 15 Hektoliter Likör neueren Datun
allem ungeheure Vorräte alten Likörsſ
die bei einer Höhe von 2,50 Meter jm
Kilogramm wiegen. Der Inhalt dieſe
deutet einen unabſchätzbaren Wert.
ralprokurator des Karthäuſer=
Orden=
aus Italien herbeigereiſt, um zuſammn
Behörden die erforderlichen Maßnahmn
ten und dieſe Schätze vor der Veri
retten.
Den Plan, den Likör abzupumpen id
dere Gefäße umzufüllen, hat man vie
geben müſſen, da ſich keine geeigneten ſ
den. Zudem müßten die neuen Fäe
langer Vorarbeit präpariert werden, m
einem beſonderen Rezept mit aromatihl
tern angeſetzten Chartreuſe=Likör nichtaß
ben. Es bleibt alſo nichts anderes i0
beſſeres Wetter abzuwarten und dan
1½ Meter dicken Kellermauern zu ſpen
auf dieſe Weiſe an die Fäſſer heranzum
kand fch in
Tzuaus und der
Neaußtſein eine
Mu
Huichts anderes
Itma als das
Ubr zur Auferſtehu
121
R
7u
*g
au W
1—us Dunkel ſin
Die berühmte Likörfabrik Chartreuſe vernichtet.
Ein ungeheurer Erdrutſch, bei dem 500 000 Kubikmeter Erde in Bewegung kamen, hat
anlagen der berühmten Likörfabrik Grande Chartreuſe am Fluſſe Le Guiers vernichtet.
zeigt die Stätte der Verwüſtung.
(Scherl=Bildel
Familientragödie ſordert zwei Tote.
Kattowitz. In der Wohnung eines
Fabrik=
aufſehers in Sosnowitz ſpielte ſich am
Montag=
abend eine furchtbare Familientragödie ab. Die
20jährige Tochter des Ehepaares Imiela
han=
tierte mit einem ungeſicherten Revolver.
Plötz=
lich löſte ſich ein Schuß, der dem Mädchen in den
Kopf drang und ſeinen ſofortigen Tod
herbei=
führte. Als der im gleichen Zimmer anweſende
Verlobte des Mädchens ſeine Braut leblos zu
Boden ſinken ſah, ergriff er die Waffe und tötete
ſich durch einen Kopfſchuß. Inzwiſchen waren die
Eltern des Mädchens herbeigeeilt. Beim Anblick
der beiden Toten faßte Frau Imiela die Waffe
und ſchoß ſich, ehe ſie daran gehindert werden
konnte, in die Herzgegend. Die Verletzte wurde
ins Krankenhaus gebracht. Imiela konnte nur
mit Mühe davon abgehalten werden, gleichfalls
einen Selbſtmordverſuch zu unternehmen.
Briefmarkenkopie des „Abend
Wien. In irgendeinem kleinen
Oeſterreich hat ein Laienbruder, der hi
Jahren in tiefſter Abgeſchloſſenheit in
willigen Exil lebt, eine Arbeit vollen)
mindeſten das Erſtaunen der Umwelt
dert. Carolus Stoß, ſo heißt der A
früher Lehrer, verfiel plötzlich in Mela
zog ſich daraufhin in ein Kloſter zurü
die Einſamkeit nahm er ſeine 12000 B
mit, die er ſeit ſeinen Jugendjahren
und Sorgfalt geſammelt hatte. Aus
baute er nun eine genaue Kopie des
von Leonardo da Vinci „Das letzte 2
zuſammen. Kaum aber hatte er ſein
vollbracht, da ſtarb er. — Gerade ſo,
Briefmarkenkopie eines weltberühmten?5
Krönung ſeines Lebens hätte bedeutenf
Chronik des Tages.
Die linke obere Hälfte der Giebelſeite des
Schloſſes in Katzenelnbogen hat ſich nach
Unter=
ſuchungen durch Regierungsbaumeiſter Schäfer,
Dietz, um etwa 30 Zentimeter nach vorn verlagert.
Die Mauer iſt etwa zwei Meter ſtark.
Die Lederfabrik Stark u. Büdermann in
Rös=
rath bei Köln wurde am Montag durch ein
Groß=
feuer völlig vernichtet. Das Feuer entſtand in
einer Entlüftungsanlage. Glücklicherweiſe kamen
Menſchenleben nicht zu Schaden. Eine Stunde
lang raſte das Feuer, dann war von der ſchönen
Fabrik nur noch ein rauchender Trümmerhaufen
übrig.
Bei Fontenay=le=Comte, in der Vendse, ſank
ein Boot, in dem ſich ein Bauer mit ſeiner
Fa=
milie auf dem Wege zu einem Nachbarn befand.
Dem Bauer gelang es, ſich und ſeine Frau über
Waſſer zu halten, bis ihnen Hilfe gebracht werden
konnte. Dagegen ertranken ſeine vier Kinder.
Bei Vigo kenterte ein Fiſcherboot, das trotz
ſtürmiſchen Seeganges den Hafen verlaſſen hatte.
Fünf Mann der Beſatzung ertranken, die übrigen
konnten von einem anderen Boot gerettet werden.
Die außergewöhnliche Schlechtwetterperiode in
Oberitalien hält an. Im ſüdlichen Voralpengebiet
der Provinz Belluno und in den Dolomiten iſt ſo
reichlich Schnee gefallen, daß zahlreiche
Verkehrs=
verbindungen unterbrochen wurden. An
verſchie=
denen Orten ſank die Temperatur unter 0 Grad.
In der Ortſchaft Sapada liegt der Schnee 50
Zen=
timeter hoch.
In Breſt wurden zwei Mörder hingerichtet, die
im September eine ſiebenköpfige Bauernfamilie
auf Anſtiftung eines minderjährigen Sohnes des
Bauern ermordet hatten.
In einem Vorort von Marſeille kam es am
Sonntagabend vor einem Ballſaal zu einer
blu=
tigen Auseinanderſetzung, in deren Verlauf etwa
40 Schüſſe fielen. Als die Polizei hinzukam, fand
ſie vier Perſonen, darunter den Wirt des Lokals,
ſchwer verletzt auf.
Am Krönungskag fuhr Kaiſer Haile Selaſſie ſechsſpännig durch ſeine Haupkſta
den da
Der Krönungstag des Kaiſers Haile Selaſſie wurde in dieſem Jahre in Addis Abeba mit beſonderer Feierlichkeit begangen. Der Kaiſer
engliſchem Muſter) ſechsſpännig durch die Straßen und wurde dabei von vielen Tauſenden von Kriegern begleitet.
(Scherl=Bilder
Das Gebet.
Fder Brücke.
Von Hans Franke.
Brücke bei G. im Schwäbiſchen
hu vor Jahren — namentlich an
eine einfache Frau beobachten, die
Rücke auf und ab zu gehen pflegte
an mitgebrachten kleinen Feldſtuhl
n dies unmittelbar in der Nähe
Aen Pfeilers, der in einer Art
ete. Es war eine dunkelgekleidete
ſeinen runden, ſchwarzen Hut trug
eren Kleidung man außer einer
utnden Broſche keine Farben beob=
Ate. Oft kniete ſie im Staub der
dem Pfeiler, in ſtille Andacht
ver=
iſt niemanden mehr aufgefallen,
annten ihre Geſchichte. Man ging
9 ohne Laut vorüber, Geſpräche
und es iſt vorgekommen, daß die
und Fuhrwerke ihren Lauf vor
derhielten und warteten, bis die
in em letzten Blick auf den Pfeiler,
ſanſpruch und eine Jahreszahl trug,
Mging. — Dies iſt die Geſchichte
Amen Andacht.
Prücke, die über den Neckar führt,
gebaut wurde, war auch ein
Ar=
ſägt, der in der nahen Stadt ſeinen
Iuie, ſich aber, um das Fahrgeld zu
eingemietet hatte und ſeine Frau
ach der Bahnſtation kommen ließ,
Hel des Lohnes ihr anzuvertrauen,
0 Hausgemachtes zu empfangen,
ſauberen Sachen zu übergeben;
eruß und Kuß für die Kinder.
war als lieber Kerl bekannt und
lan gern. Weil er ſo luſtig und
war, ſaß er auch oft bei einem
Schoppen in der Schenke, denn hier löſte ſich
ſeine Zunge und die Schnurren kamen ihm
ins Gedächtnis geſtiegen. Der herbe Wein
mundete ihm beſonders, wenn er Samstags
mit ſeinem Weibe zuſammenſaß, das er eine
Woche nicht geſehen hatte. Er kam zu dieſem
Beiſammenſein ſtets in einem der Nachen, die
an der Bauſtelle gebraucht wurden, über den
Fluß gefahren, und er fuhr nachts in dem
Nachen wieder zurück, bis an die Bauſtelle, die
damals bei dem Bau der großen Pfeiler
an=
gelangt war; das Waſſer reichte bis kurz an
die Bauſtelle heran, wo die Schächte der Pfeiler
gezimmert ſtanden, um den Beton aufzunehmen,
den die Maſchinen ausſpien und aus großen
Mäulern fließen ließen.
Wenn er ſo mit der Frau geſcherzt hatte,
wenn ſie ſich wieder in die Augen geſchaut
hatten, wenn er die Küſſe für die Kinder auf
ihrem Munde abgegeben und ſein Weib noch
einmal umfaßt hatte, dann ging er wohl nach
Abfahrt des Zuges noch einmal in die Schenke
zurück und trank einen oder zwei Schoppen
mehr als das ſeine Art war; leiſe pfeifend
ſtieg er dann zum Neckar hernieder, ſetzte ſich
in ſeinen Kahn und ruderte mit mächtigen
Schlägen auf die Bauſtelle zu, die dunkel aus
dem Waſſer ragte, um bei ihr feſtzumachen
und über Bohlen und Bretter ſeinem
Nacht=
lager zuzuſtreben.
Eines Montags wunderte man ſich, daß
dieſer Arbeiter nicht auf ſeinem Arbeitsplatze
erſchien, und man dachte, er habe vielleicht auch
am Sonntag einen über den Durſt gehoben
und ſchlafe nun ſeinen Rauſch aus. Der
Nachen, den er ſonſt feſtzumachen pflegte,
ſchaukelte abgetrieben im Schilf des jenſeitigen
Ufers, die Laterne, die er in der Zeit des
Neumondes bei ſich trug, lag auf den Brettern.
Die Kameraden fluchten ein wenig, ſtanden
aber bald in der heftigſten Arbeit, denn heute
ging die Füllung der Strebepfeiler an, und
bald ratterten die Betonmaſchinen und ließen
Zentner auf Zentner in die Formen der
Pfeiler gleiten.
Als aber der Arbeiter auch am Dienstag
nicht auf der Bauſtelle erſchien und auch in
ſeiner Schlafſtelle nicht aufzutreiben war, wurde
bei der Frau in der Stadt eine Rückfrage
ge=
halten, die ergab, daß er auch dort nicht
ge=
weſen war, ſo daß man ſagen konnte, er ſei
buchſtäblich vom Erdboden verſchwunden. Nun
glaubte man zunächſt, daß er ertrunken ſei,
und man wartete, daß ſeine Leiche in dem
nahen Wehr hinge, das dort den Strom teilte
und alles auffing, was angetrieben wurde.
Aber auch hier kam der Verſchwundene nicht
ans Licht; ſeine Frau war traurig, denn
ge=
rade am Samstag hatte ſie beide lange
zu=
ſammen geſeſſen. Es war auch feſtgeſtellt
worden, daß er noch zwei Schoppen getrunken
hatte, dann aber ſich vergnügt auf ſeinen
abend=
lichen Heimweg gemacht hatte. Ein Bauer
hatte ihn mit ſeiner Laterne ins Boot ſteigen
ſehen.
Dieſe Geſchichte hätte ſich wohl im
Uner=
klärbaren verloren, wenn nicht eine
Begeben=
heit die Aufklärung gebracht hätte. Die großen
Mittelbogen waren nun eingefügt worden, der
Mittelpfeiler war bereits ſeines Brettergerüſtes
entkleidet und ſtand hoch und gewaltig da, und
man war dabei, den öſtlichen kleineren Pfeiler
mit Betonmaſſe zu füllen. Die Schachtwände
waren auch hier geſtützt und gefügt, und
an=
ſehnlich war die Tiefe, in die man noch einmal
herabſchaute, ehe ſich die Walzen der Maſchinen
in Bewegung ſetzten. Und ehe das geſchah, da
rief ein junger Hilfsarbeiter, der über den
Rand in den Abgrund ſpähte: „Da unten liegt
er ja!”
Nun war es zwar nicht der Vermißte, der
da lag, es war nicht einmal ein Bündel
Kleider oder Lumpen, die man ſehen konnte,
als einer an einer Leiter ſich tiefer
herab=
gelaſſen hatte und man Laternen an einem
Strick noch tiefer gleiten ließ — es war nur
ein Schatten, den der Mann geſehen hatte.
Viel=
leicht war es nicht einmal ein Schatten, ſondern
ein Geſicht, ein Anruf. Denn obwohl man
nichts fand, wußten die Arbeiter dennoch, wo
denn der Vermißte zu ſuchen geweſen wäre
und wo er ſein Grab gefunden hatte: auf dem
Grunde des Mittelpfeilers.
Als die Arbeiter den Ruf und ſeine
Deu=
tung begriffen hatten, wurde es auf der
Arbeits=
ſtelle ſtill. Niemand wagte nach dem
Mittel=
pfeiler zu blicken, in dem ſie ſelbſt, ſeine
Kameraden, ihm das Grab geſchüttet hatten;
es lag eine furchtbare, grauenvolle Stille
rings=
um. Es war ein klarer, herbſtlicher Tag, und
aus dem nahen Flußbade hörte man das
Ge=
ſchrei der Kinder. Endlich ſchritt ein älterer
Arbeiter, mit dem der Vermißte oft einen
Trunk getan hatte, langſam aus der Gruppe
und auf den mittleren Pfeiler zu, und ihm
nach ſchoben ſich die anderen. Auf dem zu
Tode Geſtürzten laſteten nun die vielen
Zeut=
ner Beton, laſtete das Gewicht der
Rund=
bogen; ein Grab war geworden, wie es wenige
finden werden. Der alte Arbeiter ſchritt
lang=
ſam darauf zu, legte ſeine Hand auf die riſſige
Wand und verſchluckte das Wort, das er
ſprechen wollte. Dann nahm er ſeine Mütze
ab, und die Belegſchaft betete leiſe.
Die von der Kriminalpolizei wieder
auf=
genommenen Nachforſchungen beſtätigten den
ſeheriſchen Einfall des Arbeiters: der Mann
mußte bei der Heimkehr in den Schacht des
Mittelpfeilers geſtürzt und zu Tode gekommen
ſein; ohne daß ſie es ahnten, hatten ſeine
Arbeitskameraden über ihm das Grab
ge=
wölbt.
So kam es, daß die Frau des Toten hier
ihre Andacht verrichtete: betend und kniend vor
der unheiligen Wand eines Betonpfeilers.
Aber alle ehrten dieſe Gebete mit Stille und
Schweigen.
nen, hat
vernichtet.
ſa 0
bedeltel!
V
In Ketſch am Alt=Rhein hat man wieder mit der Goldwäſcherei begonnen.
m Alt=Rhein wurde vor kurzem die Goldwäſcherei am Rhein wieder aufgenommen, die vor etwa 70 Jahren eingeſtellt worden war.
ier eine Sandbank entdeckt, wo goldhaltiger Sand vorhanden iſt. Man ſieht hier den zunächſt noch recht primitiven Betrieb der
Gold=
on links: Nach dem Waſchen wird das Waſſer abgegoſſen, und der goldhaltige Sand bleibt in der Wanne zurück. — Auch Kinder
ver=
hück im Goldwaſchen. — Dies iſt das Waſchgerät. Der Mann rechts ſchaufelt den Rheinſand auf das Sieb. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Nr. 320 — Seite 9
findet ſich die ſogenannte Filans Glocke, die
als eine der älteſten Glocken der Welt gilt.
Große Glocken führte man erſt zu Beginn des
14. Jahrhunderts ein, und von jetzt an wurden
die Glocken gegoſſen. In Nürnberg und
Augs=
burg gab es berühmte Glockengießerfamilien.
Die älteſte Glocke, deren Urſprungsjahr auf
ihr augegeben iſt, iſt in Deutſchland die Glocke
der St. Burkardskirche in Würzburg; ſie ſtammt
aus dem Jahre 1249. Auch die Glocke des
Doms zu Siena iſt datiert und weiſt die
Jahreszahl 1159 auf.
Zu den größten Glocken, die jemals gegoſſen
wurden, gehört die des Kreml in Moskau, die
4320 Zentner wog und aus dem Jahre 1533
ſtammt. Bei einem Brande des Kreml fiel
ſie herunter und ſank tief in die Erde ein. Sie
wurde erſt im Jahre 1836 wieder gehoben und
nun auf einem Granitſockel neben einem
Glocken=
turm aufgeſtellt.
Die ſogenannte Kaiſerglocke auf dem Kölner
Dom wiegt 543 Zentner, die der Peterskirche
in Rom 380 Zentner.
Vielfach ſind auf den Glocken Inſchriften
und Verzierungen, bisweilen auch Bildwerke
angebracht.
In Kriegszeiten hat man häufig, wenn das
Metall knapp wurde, ſeine Zuflucht zu den
Glocken genommen und Kanonenrohre aus
ihnen gegoſſen.
Aus dem FF.
Von W. Hahn.
Wie oft wird dieſer Ausdruck wohl
täg=
lich ausgeſprochen! Wie mag er entſtanden ſein?
Es gibt eine Reihe von Erklärungen. Die eine
entſtammt der juridiſchen Welt. Danach iſt der
Urſprung des FF der folgende: Die alten
Ju=
riſten zitierten häufig das Corpus juris, die
juſtinianiſche Geſetzgebung. Ein wichtiger Teil,
die ſogenannten Pandekten, werden mit der
Sig=
natur FF bezeichnet. Wer nun daraus des
öf=
teren Ausſprüche benutzte, namentlich aus den
Pandekten, der war ein ganzer Juriſt und galt
für einen unterrichteten Mann. Daher pflegte
man von einem ſolchen gelehrten Manne zu
ſagen: „Er verſtehe die Sache aus dem FF."
Eine andere Erklärung: Die
Magiſtratsbeam=
ten der alten italieniſchen Städte pflegten auf
den eingereichten Bittſchriften, wenn ſie dieſe
für die Gewährung geeignet befanden,
vorläu=
fig ein F zu ſetzen. Sie wollten damit ſagen:
fiat, d. h. es geſchehe. Ging nun das Geſuch
durch, ſo wurde die Bewilligung mit einem
dop=
pelten F gekennzeichnet, d. h. fiat, fiat, es
ge=
ſchehe ohne weiteres. Die Italiener nannten
das Biſeffe.
Da aller guten Dinge drei ſind, ſo gibt es
noch eine dritte Erklärung. Wir wiſſen alle,
daß die Kaufleute ihre Waren als ſein, feiner
und ſehr fein bezeichneten. Das trifft wenigſtens
auf einige Waren, z. B. Grieß, Graupen noch
heute zu. Dieſe drei Kennzeichnungen wurden
durch die Buchſtabenzahl F. FF oder FFF
aus=
gedrückt. FF iſt danach nichts weiter als der
Steigerungsgrad einer Warenwertigkeit. Dieſe
Deutung hat zweiſelsohne viel für ſich und man
könnte ſie als die wirkliche Deutung bezeichnen,
wenn man wiſſen würde, wie alt die
Redens=
art „aus dem FF” iſt. Sie iſt aber tatſächlich
älter als die handelsübliche Bezeichnung des F.
FF und FFF für feine, feinere und feinſte
Ware.
Wer aber will, kann ſogar das „aus dem
FF” noch muſikaliſch erklären. Das der Note
bei=
geſetzte einfache, doppelte oder dreifache F
be=
deutet das Anſchwellen und die Steigerung des
Tones zum Forte=Forte oder Fortiſſimo. Auch
dieſe FF laſſen ſich im übertragenen Sinne
ver=
wenden. Wir wollen damit andeuten, daß das.
was wir meinen, beſonders ſtark, beſonders
kräftig iſt.
Wir glauben aber, daß die erſte Erklärung,
aus den alten Pandekten, die urſprüngliche und
demnach die richtige iſt.
November 193.
ch, 20.
Stiller Cag
ärm der Woche.
Betrachtung zum Buß= und Bettag.
Stille liegt über der Natur. Im milden
ſinken die letzten Blätter von den
Der Tag wird kürzer und immer enger
Nebel und Dunkelheit ziehen ihre
uns, und je weniger uns die Umwelt
und Trachten bewußt und lebendig
5o mehr gewinnen wir koſtbare Zeit,
ſtcken hinzulenken auf unſer eigenes Ich,
1 halten bei uns ſelbſt und Zwieſprache
Gott unſeres Glaubens, um uns ſelbſt
ſwen zu geben, mit dem die Schöpfung
ten und neuem Licht entgegenſtrebt.
tis mitten im Getriebe der Woche iſt
„egeben zu Buße und Beten. Die Räder
und die Hämmer ruhen. Verſchloſſen
Sore zu den Stätten der Arbeit, weit
ſEehen an dieſem Tage die Tore der
ind Kirchen. Zwiſchen den Toten ſtehen
der Ewigkeit allen Werdens und
Ge=
is ins Tiefſte erſchüttert gehen wir
is Gericht, ob wir denen gegenüber
ünnen, die vor uns gingen und vor
Liebe ſie zu ſich nahm.
aber iſt Wunſch der Erneuerung, iſt
ille, es von nun an anders zu machen
iſt das feierliche und bindende
Ver=
ückſichtsloſeſten Einſatzes unſeres
gan=
heranzugen Menſchen zur Erreichung des
ge=
ſels. Eine Erkenntnis ringt ſich inder
Suchenden durch, die allen Kleinmut
alle Verzagtheit. Die
Niedergeſchla=
hrwandelt ſich in Demut, und aus
die=
heraus und der Reue wächſt das
be=
ewußtſein einer unerbittlichen Pflicht.
Fflicht macht froh. Pflichterfüllung iſt
nichts anderes ſein als glücklichſte
ſadung, als das freudige Schreiten von
hein zur Auferſtehung, als das
Gebor=
ſer Gegenwart in Vergangenheit und
aße tun und beten — es heißt doch
eres als Bruder ſein des Beſten unter
haller Eigenſucht befreit lenkt uns der
Einkehr geläutert und geſtärkt wieder
moniſchen Zuſammenhang der
Geſamt=
hind wieder Mitglieder der großen
Ge=
des Volkes und des Glaubens, und
Tag weltlichen Schweigens langſam
ins Dunkel ſinkt, wenn das Gewiſſen
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
in uns mit Donnerſtimme ſprach, dann löſt ſich
aus den widerſtrebenden Gefühlen das Schönſte,
was ein Menſchenherz auf dieſer Erde bergen
kann, die Zuverſicht und das hingebende
Ver=
trauen.
Bußtag und Bettag!
Nur für den Mutloſen iſt er erdrückend und
grau. Nur für den Haltloſen iſt er banges
Ver=
zagen. Für alle aber, die Kämpfer ſind und
Künder unvergänglicher Werte, iſt er ein Schritt
auf dem Wege zum Sieg. Und ſeine Stille iſt
Feier.
Ernſt Fröhlich.
Don derhandklingel
zur Rieſenglocke.
Die Vorfahren der Glocken ſind die
Zym=
beln, die Schellen, die Handklingeln, und ſchon
in alten Zeiten bediente man ſich ihrer bei
religiöſen Veranſtaltungen. In Aegypten zum
Beiſpiel wurde das Oſirisfeſt durch
Glocken=
ſpiel angekündigt. In Aſſyrien hat man
bron=
zene Glöckchen gefunden, die Gewänder der
jüdiſchen Hohenprieſter waren mit goldenen
Glocken geſchmückt, die griechiſchen
Kybele=
prieſter benutzten bei ihren Opferfeſten
eben=
falls Glocken. Im alten Rom wurden
öffent=
liche Verſammlungen durch Glocken
angekün=
digt, und Auguſtus ließ vor dem
Jupiter=
tempel eine Glocke aufhängen.
Später wurde in den Klöſtern die
Gebets=
ſtunde durch Gongſchläge angekündigt, aber die
eigentlichen Glocken werden erſt im 6.
Jahr=
hundert n. Chr. ausdrücklich erwähnt. Um800
waren ſie ſchon weit verbreitet, beſonders auch
in Frankreich und England. Im achten
Jahr=
hundert wurde die feierliche Einſegnung der
Glocken eingeführt, Glockenweihe oder auch
Glockentaufe genannt, durch die die Glocken
ihrem religiöſen Zweck übergeben wurden.
Solche Glockenweihen durften nur Biſchöfe,
Aebte und Prälaten vornehmen. Wenn ein
einfacher Prieſter eine Glocke weihen wollte,
bedurfte er dazu der Genehmigung des Papſtes.
Die Glockenweihe beſteht in einer Abwaſchung
der Glocke mit Salz und Waſſer, außerdem
wurde ſie mit Oel geſalbt, und es wurde auch
Räucherwerk verwendet. Dazu wurden Pſalmen
gebetet oder geſungen. Mit dem 10.
Jahr=
hundert wurde es üblich, den Glocken auch einen
Namen zu geben. Man hatte dabei einen
Glockenpaten, der dem Geiſtlichen, der die Weihe
vollzog, den Namen der Glocke angab.
Auch eine berühmte Glocke.
Die deutſche Olympia=Glocke, die im nächſten
Jahre bei den Olympiſchen Spielen vor
Teil=
nehmern aus aller Herren Länder erklingen
wird (Weltbild).
Die meiſten Glocken beſtehen aus Kupfer
mit Zinnzuſatz. In früheren Zeiten glaubte
man vielfach, daß der Ton der Glocke reiner
werde, wenn Silber der Legierung beigemiſcht
würde, und es kam deshalb nicht ſelten vor,
daß fromme Menſchen zum Gießen einer
Kirchenglocke Silbergegenſtände ſtifteten, aber
man hat in neuerer Zeit erkannt, daß die
Silberbeimiſchung gar nicht günſtig iſt. Die aus
gutem Kupfer und Zinn, alſo aus Bronze,
hergeſtellten Glocken bleiben jahrhundertelang
brauchbar. In neuerer Zeit hat man auch
Stahlglocken verfertigt, dieſe ſind aber für
Kirchen nur ſelten verwendet worden; ſie haben
den Nachteil, daß ſie roſten, abgeſehen davon,
daß ihr Klang nicht ſo gut iſt.
Die älteſten Glocken waren nicht allzu groß
und wurden noch nicht gegoſſen, ſondern
ge=
ſchmiedet. Im Muſeum von Edinburgh be=
Seite 10 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. Nove
Sraulfflauerskorktakrera!
Wir können nicht umhin, eine alte
Stadt=
mauer mit Ehrfurcht zu betrachten und freuen
uns, wenn wir an vielen Orten dieſe feſten
Mauern nach gut erhalten finden und damit die
Zeit vor Augen ſehen, als der betreffende Ort
ſtark befeſtigt und die alten Tore noch geſchloſſen
waren, ſo daß jeder Fremde, der Einlaß begehrte,
ſich ausweiſen mußte. Ein kleiner Staat für ſich
war ſo eine alte beſeſtigte Stadt, die im Gehege
der ſchützenden Mauern aufblickte.
In den nordiſchen Städten finden wir in den
gut erhaltenen Stadtmauern noch manche
Er=
innerung an die einſtigen, kriegeriſchen Zeiten.
In Stralſund zum Beiſpiel erzählt uns eine
Ka=
nonenkugel von der Belagerung durch
Wallen=
ſtein, die ſo erfolgreich abgeſchlagen wurde. Die
alten Stadtmauern ſind dann ſpäter, als die
Feſtung geſchleift wurde, ausgebaut und als
Wohnungen benutzt worden. Auch die alten Tore,
die noch in großer Zahl vorhanden ſind, werden
zum Teil bewohnt. Das gleiche iſt in Lübeck der
Fall, wo noch Reſte der einſtigen Stadtmauer
ſtehen und wo man das eine Tor ausgebaut und
ſeinerzeit der Lübecker Schriftſtellerin Ida Bay=
Ed als Ehrenwohnung zur Verfügung geſtellt
hatte. Von ihrem hohen Standort ſchaute ſie über
das heimatliche Land hin, und dieſes Dichterheim
war in ganz Lübeck berühmt.
Eine der ſtärkſten Städte der Mark im
Mittel=
alter war Mittenwalde, heute eine kleine,
unbe=
deutende Landſtadt. Der kurfürſtliche Kanzler
Biſchof Friedrich von Lebus nannte im Jahre
1473 Mittenwalde mit ſeinen vielen Türmen,
feſten Mauern und doppelten Gräben „eine Port
gegen das Land zu Luſitz und Schlüſſel des
Lan=
des‟. Die Ringmauer iſt noch teilweiſe erhalten,
auch ein backſteinernes Außentor und ein maſſiver
Rundturm, der als „Pulverturm” bezeichnet
wird. Schwer befeſtigt war auch die heutige Stadt
Senftenberg, der Hauptort des
Braunkohlenberg=
werks in der Mark. Oben auf den berühmten
Feſtungswällen ſteht ein Wachhaus aus der
Ba=
rockzeit. Die hohe feſte Stadtmauer von Sorau
hat einen Turm, der noch heute als Glockenturm
dient. Bernau, das von den Huſſiten beſtürmt
wurde, iſt bekannt durch ſeine ſchöne Stadtmauer.
Auch Guben und Kottbus haben durch ihre
mittelalterlichen Stadtbefeſtigungen ein wenig
von dem altertümlichen Charakter bewahrt und
man fühlt ſich in vergangene Tage verſetzt, wenn
mandurch ihre Straßen geht. Ueberall in der Mark,
wohin man blickt, trifft man auf alte
Stadt=
mauern, die zum Teil recht gut erhalten ſind. All
dieſe Seheuswürdigkeiten, die früher ein ſehr
zu=
rückgezogenes Leben und unbeachtetes. Leben
führten und eigentlich immer nur den
Einheimi=
ſchen bekannt waren, ſind durch das Auto zu
neuem Leben erweckt. Ein jeder kann von ſeiner
Heimatſtadt aus unzählige Fahrten unternehmen,
auf denen er reizvolle Dinge entdeckt und wird
erkennen, daß man, um ſchöne Altertümer zu
ſehen, durchaus nicht immer ins Ausland reiſen
muß.
Und bietet ſchon der Norden viel des
Sehens=
werten, ſo iſt das gleiche in Süddeutſchland
na=
türlich in noch geſteigertem Maße der Fall. Die
Stadtmauern von Rothenburg, von Dinkelsbühl,
von Kronach ſind im ganzen Lande bekannt, und
doch ſind das nur ein paar herausgegriffene
Namen aus einer ſchier unendlichen Fülle
roman=
tiſcher und maleriſcher Altertümlichkeiten.
Für die Ewigkeit gebaut.
Die Bogen der aus dem Jahre 1300 ſtammenden
Stadtmauern von Southampton finden
zeit=
gemäße Verwendung: ſie ſind beliebter Parkplatz
für die Autos der Beſucher. (Weltbild.)
Es brennt!
Von Magda Trott.
Seit einigen Jahren wird in den
verſchieden=
ſten Schulen den Kindern Unterricht erteilt, wie
ſie ſich bei auftretenden Gefahren zu verhalten
haben. Daß ſolch ein Unterricht ſehr wertvoll
iſt, bewies kürzlich ein Fall, wo in einem Kino
Feuer ausbrach, die Kinder aber in Ruhe und
Ordnung den Raum verließen.
Der Ausruf „Es brennt!” pflegt vielen
Men=
ſchen den Kopf zu verwirren. Brennt es nun
gar in der eigenen Wohnung, ſo wiſſen viele
überhaupt nicht, wie ſie ſich zu verhalten haben.
Es iſt durchaus richtig und zweckmäßig, wenn
man ſich genau einprägt, wie man ſich
eigent=
lich bei Bränden zu verhalten hat. Wir wollen
verſchiedene Beiſpiele beſprechen! Wir wohnen
in einem großen Miethauſe, in einem der
obe=
ren Stockwerke. Plötzlich hören wir, daß unter
uns Feuer ausgebrochen, iſt, man ſieht auch
be=
reits den Qualm, der aus den geborſtenen
Fen=
ſtern hervordringt. Zunächſt heißt es für die
oberen Stockwerke, die Fenſter feſt ſchließen,
da=
mit die eigene Wohnung nicht verqualmt. In
der Großſtadt kann man ruhig abwarten, denn
die Feuerwehr iſt raſch zur Stelle. Es iſt falſch,
auf den Flur hinauszugehen, denn ſehr bald
wird das Treppenhaus verqualmen und der
Qualm dringt empor. Dadurch ſind gerade die
oberſten Stockwerke am meiſten gefährdet.
Seht die Sache ernſter aus, ſoll man einen
Teppich oder Vorhänge an der Korridortür
an=
bringen, damit das Eindringen des Qualms
nach Möglichkeit verhindert wird. Gut iſt es,
die Gardinen vom Fenſter zu nehmen, weil
durch die aufſteigende Hitze die Fenſter leicht
ſpringen können und das Feuer mitunter in den
Gardinen des oberen Stockwerkes neue Nahrung
findet. Man unterlaſſe auch alle Neugier, ſtehe
nicht an den Fenſtern. Einmal iſt die Gefahr
des Platzens der Scheiben gegeben, zum anderen
atmet man durch die Ritzen zu viel des
auf=
ſteigenden Qualmes ein und kann dadurch leicht
eine Rauchvergiftung erhalten. Die Feuerwehr
kann am beſten beurteilen, ob Gefahr für das
obere Stockwerk beſteht und wird im geeigneten
Augenblick die Wohnungsinhaber davon
benach=
richtigen. Auch in dieſem Fall iſt Ruhe das
Haupterfordernis. Gewöhnlich wird man von
fachmänniſcher Hand dann ſicher über die
Lei=
ter hinunterbefördert. Gut iſt es, ſich die
Klei=
der vorher mit Waſſer anzufeuchten und bei
ſtarkem Qualm ein von Waſſer triefendes Tuch
vor Mund und Naſe zu halten. Iſt Rettung
über die Leiter unmöglich geworden, greift die
Feuerwehr zum Sprungtuch. Unbeſonnene und
kopfloſe Menſchen ſpringen einfach drauflos,
ehe die Aufforderung ertönt. Auch hier muß
man erſt ruhig abwarten, daß alles gut
vorbe=
reitet iſt.
Bricht in der eigenen Wohnung Feuer aus,
hat man andere Maßnahmen zu treffen. Es
kommt ganz darauf an, ob man das Feuer auf
ein Zimmer beſchränken kann oder ob die ganze
Wohnung von Qualm erfüllt und von Gefahr
bedroht iſt. Bei kleinen Bränden, von denen
man mit Sicherheit annehmen kann, daß man
ihrer ſelbſt Herr wird, gehe man mutig ans
Rettungswerk. Waſſer auf einen Brandherd zu
gießen, iſt nur dann ratſam, wenn keine
brenn=
baren Stoffe in unmittelbarer Nähe ſind. Viel
richtiger iſt es, einen Teppich auf das Feuer zu
werfen und die Flammen damit zu erſticken.
Der Teppich wird dann von oben her durchnäßt.
Sieht man, daß man des Brandes nicht ſelbſt
Herr wird, iſt die Feuerwehr ſofort zu
benach=
richtigen. Zweckmäßig bitteſt du einen anderen
Hausbewohner darum, weil du daheim zur
Ber=
gung von Wertſachen benötigt biſt. Außerdem
ſind nicht unmittelbar Betroffene ruhiger und
bedienen den Feuermelder ſicherer. Beim
Feuer=
melder ſtehen bleiben, bis die Feuerwehr
kommt!
Sind die Kleider eines Menſchen in Brand
geraten, darf er unter keinen Umſtänden auch
nur einen Schritt weitereilen. Jeder Luftzug
facht die Flammen neu an. Sich hinwerfen, ſich
in etwas Derbes einhüllen und ſich vorſichtig,
aber ja nicht ſchnell hin und her rollen, iſt das
einzige Mittel, um jeder größeren Gefahr zu
begegnen. Die Flammen erſticken immer, wenn
kein Luftzug an ſie herankommen kann. Freilich
iſt es gut, wenn man Hilfe hat, die die Decke
oder den Teppich noch feſter an den Brennenden
anpreßt.
Einer großen Beſonnenheit bedarf es bei
Feuer, das in Ställen ausbricht. Das Vieh
rennt bekanntlich direkt in die Flammen hinein
und iſt in den wenigſten Fällen zu retten. Iſt
der Stall erſt bedroht, ſo ſorge man eiligſt
da=
für, daß das Vieh hinausgetrieben wird, aber
nicht ohne Führung. Man kopple es möglichſt
ſchnell zuſammen und ſtelle es ſo, ſo es dem
Feuer den Rücken kehrt. Auch das Verhängen
der Augen bei unruhig gewordenen Tieren hat
ſchon guten Erfolg gehabt.
Ruhe und Beſonnenheit iſt überall das beſte
Mittel, um ausbrechendes Feuer zu bewältigen.
In Städten unterrichte man ſich ſtets, wo der
Feuermelder ſteht, in kleinen Orten ſehe man
ſich nach dem nächſten Hydranten um. Gerade
in kleinen Orten kann man der Feuerwehr durch
Beſonnenheit manchen wertvollen Dienſt leiſten.
WDußten Sie das ſchon?
Die Kartoffel wurde im Jahre 1588 in
den kaiſerlichen Gärten in Wien kultiviert.
Durch den 30jährigen Krieg iſt die Kartoffel
weiter in Deutſchland verbreitet worden. So
kam ſie um die Mitte des 17. Jahrhunderts
nach Lothringen und Sachſen, ſpäter um 1760
nach Bayern. Friedrich der Große ſorgte zum
Teil durch Zwang für Anbau der Kartoffel
im Anfang des 18. Jahrhunderts. Aber erſt die
Hungerjahre 1770 und 1771 brachten den
Groß=
anbau der Kartoffel in Deutſchland uno
Oeſterreich.
Wolle kommt nicht nur von den Schafen,
ſondern auch vom Lama, das ein wichtiges
Haustier der Südamerikaner iſt. Die Layias
und ihre Abarten, Alpaka und Vicuna, gehören
zu den Kamelen und liefern eine vorzügliche
ſeidenglänzende Wolle, die bereits von den
Ureinwohnern Südamerikas verwebt wurde.
Zwiſchen den einzelnen Gliedern der Natur
beſtehen oft Beziehungen, die nicht ohne
weite=
res erkennbar ſind. So tritt beiſpielsweiſe
beim Klee eine reichliche Beſamung ein, wenn
im Frühjahr viel Katzen durch den Klee
ſtrei=
fen. Ja aber warum denn? Der Klee wird
von Hummeln befruchtet, die ihre Neſter unter
der Erde anlegen. Die Neſter werden von
Mäu=
ſen ſehr gern verzehrt, und die Katze frißt
wieder die Mäuſe. Alſo!
Der Jäger ſpricht von einem Rudel
Hirſche, einem Sprung Rehe, einer Rotte
Sauen, einem Volke oder einer Kette
Reb=
hühner, einem Geſperre Faſanen und einem
Schof Enten.
Die im Sommer meiſt hell gefleckten Hirſche
unſerer Tiergärten ſind Domhirſche. Sie
ſind kleiner als die Rothirſche und haben ein
ſchaufelförmiges Geweih. Das Tier ſtammt aus
Meſopotamien und iſt durch die Römer in
Eu=
ropa eingeführt worden. Zur Zeit Karls des
Großen kam es an den Rhein und von da aus
im 11. Jahrhundert nach Dänemark und
Eng=
land.
Bindfaden, Gurte, Säcke, auch Teppiche
wer=
den aus der Jutefaſer hergeſtellt. Die
Jutepflanze ſtammt aus Oſtindien, wird aber
heute in vielen Tropenländern angebaut. Die
Faſer findet ſich im Stengel, der bis zu 4
Metern hoch wird. Syſtematiſch gehört die Jute
zu den Lindengewächſen.
Phantome des meeres.
Von A. Marquardt.
Eine „verlorene” Inſel, irgendwo im
Stil=
len Ozean. Es klingt lächerlich in unſerer
heutigen Zeit des Wiſſens und der präziſen
Arbeit auf allen Gebieten; aber ſeit 80 Jahren
ſprechen die Kapitäne aller Nationen hierüber.
Die Inſel wurde zuerſt im Jahre 1859 geſichtet.
Sie ſah mit den hohen Palmen und den
friedvollen Lagunen wie ein geheimnisvoller
Gürtel aus. Die Wellen brachen ſich ſchäumend
an den wundervollen Korallenriffen.
Wiſſenſchaftler, die mit der Anfertigung von
Seekarten beſchäftigt waren, fuhren zu der
an=
gegebenen Stelle, aber man fand nirgendwo
Land. Auch ſpätere Expeditionen hatten keinen
Erfolg, trotzdem von Zeit zu Zeit
Kauffahrtei=
ſchiffe, die von dem Kurs aus irgendeinem
Grunde etwas abgewichen waren, berichteten,
die Inſel am Horizont geſehen zu haben.
Und die Suche nach der geheimnisvollen
Inſel nahm eine tragiſche Wendung. Ein Jahr,
nachdem die Inſel zuerſt geſichtet wurde, zeigte
der kommandierende Offizier der USA.
Cor=
vette „Levante” ein großes Intereſſe an der
Entdeckung der Inſel. Sein Schiff lag im
Hafen von Honolulu und ſollte nach Pavama
in See ſtechen. Er hatte alſo eine Route zu
fahren, in der die Inſel liegen ſollte. Das
Schiff verließ Honolulu im Auguſt 1860 uno
verſchwand im Gürtel der Paſſatwinde. Die
„Levante” iſt nie mehr geſehen worden. Sie
wird untergegangen ſein, trotzdem ſie nach
einer Prophezeiung allerdings erſt im Mai
1863 einige tauſend Meilen ſüdlich von Honolulu
(alſo in der Nähe der geheimnisvollen Inſel)
im Sturm zerbrechen ſollte. Viele Leute
glaubten damals, daß das Schiff nur zu dem
Zweck ausfuhr, um die Inſel zu ſuchen. Daß
es dieſe auch fand, um damit wieder in den
Fluten zu verſchwinden.
So erhielt die Inſel einen ſchl
genau wie der mythiſche „Fliegende
der ſich zeigt, um Unangenehmes an
Die Wiſſenſchaftler gaben ſich
weitere Mühe, und erklärten das
eine treibende Inſel, wie deren
Ozean mehrere vorkommen, oder
niedrig liegend, daß ſie ſehr ſelten ſi
und ſchwer zu finden iſt. Wahrſo
ſie nur ein grünes Felſenriff, üb
ſchäumende See ginge.
Ein anderes, zweihundert Jahn
heimnis ſoll jetzt im nördlichen
lüftet worden ſein. Hier handelte
„Gillis Land”, eine Inſel, die im
von einem Schotten Cornelius Gi
wurde. Sie wurde nacheinander
Forſchern — Makaroff und Wors
ſichtet, und beide gaben nur wenig
abweichende Mitteilungen über ihre
jetzt erklärt ein ruſſiſcher Wiſſenſe
die Seekarte nicht ſtimme, denn
gegebenen Stelle befände ſich übel
Land. Tatſache ſei, daß das Meei
Stelle eine Tiefe von 985 Fuß he
Und einmal gab ein engliſches
mitglied vor dem Unterhauſe die
ab, daß die Suche nach der Thornd Iich.
die zum erſten Male im Süd=AtlanuA u. 3 Darmſichkt
1822 geſichtet wurde, erfolglos genen ,g Münſter —
den ſpäteren Jahren zeigte ſich /
mehrere Male in größeren Abſtän
das Schiff, das ausgeſandt worde
Inſel feſtzuſtellen, kreuzte erfolglos
Woche in den angegebenen Gewäſſer
nichts als Meer und abermals Mee
„Was ſollen die Menſchen da glau
es tatſächlich ſchwimmende Inſelu
ſie Phantome des Meeres, die de
täuſchen, gleich der Fata Morgana
den Wüſtenwanderer abgeſehen haf
Irrlicht, das den Wanderer in
lockt?
wie Lorſch
Plätten Sie wirklich im Stehen?
Von M. Harniſch.
Das Gemüſe putzen Sie ſicher ſchon im Sitzen.
Beim Plätten fürchten Sie, nicht die nötige Kraft
aufzubringen. Probieren Sie es aber einmal. Ich
kann beim beſten Willen nicht mehr im Stehen
plätten — und ſchone dadurch meine Füße
unge=
heuer. Nur muß man ſich einmal völlig klar
machen und gründlich ausprobieren, welche
Mus=
kelpartien dann die eigentliche Leiſtung zu
voll=
bringen haben. Gottlob nicht mehr Kreuz und
Rücken, die überanſtrengten und vielgefährdeten,
ſondern Oberarme und Schultern. In geradezu
veredelter, aufrechter, eine ausgezeichnete
Gym=
naſtik gewährender Sitzhaltung entſpannen Sie
den ganzen übrigen Körper und plätten mit den
wohleingeſetzten Armen und dem kräftigen Druck
der Hände. Es geht doppelt ſo ſchnell.
Winke für den Rochtopf.
Semmel=Milchſuppe mit Roſinen. Zwei in 34
Liter Milch eingeweichte alte Semmeln verquirle
man tüchtig in der Milch, durch ein Sieb
ge=
ſtrichen, ſetze man die Flüſſigkeit nochmals zum
Kochen auf, füge 2—3 Eßlöffel Roſinen bei und
ſchmecke die Suppe mit ½ Teelöffel Salz. 3
Eß=
löffel Zucker und etwas friſcher Butter ab. Dieſe
Suppe iſt namentlich für Kinder äußerſt
nahr=
haft und wird von dieſen ſehr gern gegeſſen.
Roſinenſoße zu allerlei Klößen. Man kann ſie
auf zweierlei Weiſe bereiten. Und zwar das eine
Mal mit einer Einbrenne, wozu man eine
mittel=
braune Mehlſchwitze mit reichlich Zwiebel, mit
Waſſer aufgefüllt, unter Beigabe von Roſinen,
langſam ausquellen läßt, oder mit Hilfe von
Speiſehonigkuchen, den man in der Roſinenbrühe
vollkommen zerkocht. Als Gewürze füge man in
einer Gewürzkugel friſche oder getrocknete
Zitro=
nenſchale, wenig Zimt, 1 blühtenloſe Nelke, ſowie
2 Gewürzkörner bei, die man dann vor dem
Dick=
werden heraushebt, um ſie in einer Suppe oder
in Kompott noch ein zweites Mal auszukochen.
Roſinen müſſen reichlich beigefügt werden. Zuletzt
wird die Soße recht pikant ſauerſüß abgewürzt
und 1 Teelöffel Butter beigefügt, die den
Ge=
ſchmack noch verfeinert.
Spinat auf italieniſche Art. Hierzu wird der
Spinat gut verleſen, mit ſehr wenig Waſſer
über=
brüht und auf ein Sieb gegeben. Dann in einem
Tiegel mit zerlaſſener Butter übergoſſen,
lang=
ſam weichgedämpft, wird er mit Salz, wenig
ge=
riebenem Knoblauch und Pfeffer gewürzt, auf
einer Schüſſel mit in Butter geröſteten
Semmel=
bröckchen angerichtet.
Falſche Leberknödel. 125 Gramm von der
Schale befreite Leberwurſt, ſowie 250 Gramm
gekochte, geriebene Kartoffeln, miſche man mit
1 Teelöffel geröſteter Zwiebel. Mit 1 Teelöffel
Mayoran, Baſilikum und Salbei, ſowie
Peter=
ſilie, Salz und Pfeffer, ſowie 2 Eßlöffel
geriebe=
ner Semmel gemiſcht, forme man davdn kleine
Klößchen. Sie werden ¼ Stunde in wallendem
Salzwaſſer gekocht.
Das Kiehnle=Kochbuch=Jubiläum.
Kiehnle=Kochbuch (kleine Ausgabe) für die
einfache, bürgerliche Küche. Erweiterte
Neube=
arbeitung 1123 erprobte und bewährte Original=
Rezepte (auch vegetariſche Speiſen, Rohkoſt,
Krankenkoſt und Eintopfgerichte). Mit
Speiſe=
zettel für 6 Wochen. Von Hermine Kiehnle,
lang=
jährige Vorſteherin der Kochſchule I des
Frauen=
vereins. Soeben erſchien das 44. bis 50. Tauſend
im Walter=Hädecke=Verlag, Stuttgart und
Leip=
zig. — Nun hat auch das kleine Kiehnle=Kochbuch
für die einfache und bürgerliche Küche ein
Ju=
biläum! Die Vorzüge der Kiehnle=Kochbücher ſind
allgemein bekannt. Man weiß, daß alle Rezept=
angaben unbedingt zuverläſſig ſind,
durchweg um neuzeitliche Rezepte
einer richtigen, geſunden Ernähruncſſ”, K.
piele in
tragen und die den Speiſezettel ab
reich geſtalten. Dieſe „Kleine Ausga
Hugit Heppenh
alle die Frauen geſchaffen, denen EsMm— FV. Bibli
tun iſt, einfach und ſparſam zu kocherpiesheim
dem immer etwas Gutes auf da
bringen.
ſtaße gib
Moderne Kinderpflege: vom Sip ulich auf Grund
boenheimer neigt.
zum Schulkind. Verhütung und Na Udim Beginnen auf
handlung von Krankheiten im Kind=Airisnäßig ſchwach
Dr. med. Gerhard Ockel mit ſehr Iin wieder erſtar
bildungen. (Falken=Verlag, Berlin=Liß uidigen müſſen.
— Das Buch behandelt nicht nur Säugß” heimer treten bei
Kleinkindpflege, Kinderkrankheiten, M u. Zweifellos
Lie größere Ror
hütung und Heilung mit Hilfe ſelk)ſte beſtimmend ſe
Naturheil= und Hausmittel gründlichhidgrliche
Lofald=
verſtändlich; es iſt zugleich auch ein MMe nicht entbehrer
Erziehungsfragen. Ein wirklich pra ſtüſwickelt hat.
geber für alle Mütter, beſonders le uknn hofheim mit
die zahlreichen Bilder aus der Pras/”” al0 nicht
Atwächten Hofl
faſſers.
ewinn haben.
Wie erziehe ich mein Kind? Ein
Führer durch die Erziehungsfragen
Gruppe 2—
heſten Jugend bis zur Reife. Mit praſſimunia Eberſtadt.
ſpielen aus dem Leben. Von H. Sch Müuen Wixhauſen
(Süddeutſches Verlagshaus G. m. BA4 Merk Darmſtadt
gart, N.=Birkenwald=Str. 44.) — T0e004 Griesheim
burt bis zur Reife — alſo für zwarW A4 Arheilgen
jahre — wird hier die Entwicklung 9en haben die
nd auch dieſes
Menſchen verfolgt. In allen täglichen R. Kemanen zu get
fragen finden die Eltern an Hand vorm kuſen, vo ßo
Rat unter beſonderer Berückſichtiguzg/14t mn Gelegent
nannten ſchwierigen Fälle, die den Ex4e
Wolisfehle=
viel Kummer bereiten. Eine Menge /u wie keine Au
feln werden gelöſt, Irrtümer aufgek /1mR
aufgezeigt und unheilbar ſcheinende
raſchend entwirrt.
ſich nämlich di
Lpt, und da beide
Rinderpflege und Erzig. Ntenl nit
Brautmütter haben keine ſchlafloſen
Noßdor
wenn ſie ſich in ihren Vorbereitungeu
praktiſchen Forderungen des Alltags
Ratſchläge der jetzt erſcheinenden, gro
nummer der „Deutſchen Fra
tung” „Rolf und Reni wollen he
Beyer=Verlag, Leipzig) ſtützen. Nari
faſſer und Verfaſſerinnen machen Vo‟
praktiſch verwertbaren Koſtenaufſtelli
Geräte, Möbel und Textilien.
Anregungen für Weihnachtshander
„Handarbeiten aller Art” (Sticlal
Spitzen) Verlag Alexander Koch C
Stuttgart, Jahrgang 1935/36, Heft
Abbildungen, naturgr. Pauſe und bi
Textbeiträge. — Handarbeiten aller /2
ken, Sticken, Applizieren, Weben=, SyM
und Stepparbeiten, die mannigfalt i!
niken, bringt Heft 1 des neubeginnend
ganges von Alexander Kochs Zeitſch
arbeiten aller Art” und dabei Arbeit
leriſcher und techniſcher Vollendung.
Die Franckh’ſche
Verlagshandlung-
hat drei Bücher von C. Mertens—
herausgebracht, die genaue Vorlagen
tung zu ſchönen Handarbeiten gebeie
dieſer Bücher beſchäftigt ſich mit derd
ſticharbeit. Auf 63 Tafeln werder.
von Muſtern und Vorlagen in farbick.
gabe gezeigt. — Das zweite beſchäfte,
der Häkelarbeit. Für die zahlre‟
lagen ſind in jedem Fall ganz gendr”
anweiſungen gegeben. Ebenſo ſind 9i4
ten Garne genannt. — Ein weil
heißt „Die Weißſtickerei”, El
Gruppe 3
Fülle von Muſtern für Stickereiſtreiſeil.
für Wäſche, Decken, Kiſſen, Teewärn.
u. a. m.
ſuch den Leiſtungen beider Mannſchaften in den letzten
offen bezeichnen kann. Gefühlsmäßig könnte man
Eintracht eine etwas größere Chance zugeſtehen aber
alkämpfen ſind ja ſo oft Glücksumſtände
ausſchlag=
ſoin Ausgang des Treffens.
enkfurt das
AarStws La Sade
Der Fußball am Sonntag.
Lengfeld dürfte zur Zeit ſtark genug ſein, um den Roßdör=
Die Gauliga Südweft
fern, die noch geſchwächt antreten, zu Hauſe dus Nuchſehen zu ge=
Sonntag nur mit einem kleinen Programm auf. Es
Lokaltreffen Eintracht — FSV.,
ſie Bezirksklaſſe Südheſſen.
FV. Egelsbach — Polizei Darmſtadt,
SV. 98 Darmſtadt — Haſſia Dieburg.
FV. Münſter — Germania Pfungſtadt.
Olympia Lorſch — FV. Bobenheim.
VfR. Bürſtadt — Olympia Lampertheim.
Fahn Worms — Normannia Pfiffligheim.
em Sonntag fällt in Südheſſen eine Vorentſcheidung:
favoriten kreuzen die Klingen. In Egelsbach zu
ge=
hön ein Kunſtſtück, und im vergangenen Jahr trennte
ht unentſchieden. Wie ſtehen die Ausſichten diesmal?
bei ſeinen letzten Spielen einige knappe Ergebniſſe
Teil allerdings bedingt durch die taktiſche Einſtellung
die ſich faſt völlig auf die Abwehr einrichteten.
Poli=
hat recht überzeugende Siege nach Hauſe gebracht.
nulſo den Landespoliziſten in dieſer Richtung ein Plus
ſnnte, ſo darf man den Kampfgeiſt und den
Platzvor=
ſichs nicht unberückſichtigt laſſen. Deshalb wollen wir
ſoffen laſſen, der ſicher den Vereinskaſſierern einen
1 bringen wird.
Fllenfalltor empfangen die „Lilien” die Dieburger
mmer noch am Ende der Tabelle ſchwimmt. Da ſich
ſlltor=Elf gegen Haſſia oft recht ſchwer tat, wird ſie
as beſſer beim Zeug ſein müſſen, um das
Kräftever=
lich auszudrücken.
hiſter darf man nach den letzten Leiſtungen der
Platz=
hn Siege rechnen, denn Münſter hat dann eine Reihe
ſtsſpielen zu abſolvieren.
ſh erwarten wir einen Heimſieg, und das gleiche auch
Das Ried=Derby Bürſtadt — Lampertheim wird
en beſuch finden, denn die Siegeschancen kann man als
anſehen.
Iie Kreisklaſſen am 24. November.
Kreisklaſſe 1 — Gruppe 1.
n ſenſationellen Ergebniſſen der letzten Sonntage
piele in dieſer Gruppe immer ſpannender. Diesmal
rgia Heppenheim — Alemannia Groß=Rohrheim, Tv.
ſim — FV. Biblis, Kl.=Hauſen — Konkordia
Gerns=
esheim — Stockſtadt, FC. 07 Bensheim — FV.
Hof=
yſtraße gibt es einen Großkampf der Spitzenreiter.
ſich nämlich die relativ am beſten ſtehenden Vereine
ppe, und da beide Mannſchaften zur Zeit ſehr gut in
IIA ClACh, iſt evtl. mit einer Punkteteilung zu rechnen, wenn
Mtürlich auf Grund des Platzvorteils zu einem knappen
: voh Thepenheimer neigt. — Die Bibliſer haben nach
anfäng=
g und Y gem Beginnen auf fremden Plätzen in letzter Zeit da=
rankheit
im Kinlenismäßig ſchwach abgeſchnitten. Am Sonntag wer=
1 mit ſehl ken wieder erſtarkten Lampertheimern ihre
Tabellen=
aa Berlin”geidigen müſſen. Ob mit Erfolg, bleibt abzuwarten.
zt uur si./heimer treten bei den von neuem Auftrieb beſeelten
ien an. Zweifellos iſt es jetzt nicht allzu leicht, dort zu
Die größere Routine der Gäſte ſollte allerdings für
beſtimmend ſein als der Platzvorteil Kl.=Hauſens.
übarliche Lokalderby wird in Biebesheim natürlich
iez nicht entbehren, zumal Stockſtadt ſich in letzter Zeit
ſi ttwickelt hat. Uebrigens hat Stockſtadt am letzten
Fe7 Hofheim mit nicht weniger als 7:1 (!) gewonnen.
t alſo nicht ſo einfach . . . — In Bensheim werden
Fſhwächten Hofheimer natürlich wenig Ausſichten auf
Rtewinn haben.
Gruppe 2 — Darmſtadt.
ſſem ania Eberſtadt — TSG. 46 Darmſtadt,
MMon Wixhauſen — SV. Groß=Gerau,
Merck Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen.
ſtoria Griesheim — Jahn 75 Darmſtadt.
Sgg. 04 Arheilgen — Alsbach.
Eutein haben die 46er noch nie überzeugend
abſchnei=
ind auch dieſes Jahr ſcheint es wieder einen knappen
Germanen zu geben. — Das Treffen erſter Ordnung
Arhauſen, wo ſich die beiden Tabellenführer treffen.
ſat nun Gelegenheit, alleiniger Inhaber der Spitze zu
ie Wolfskehler haben an der Maulbeerallee bei den
ut wie keine Ausſichten auf die Punkte. — Die 75er
ſudem Rennen geworfen, und es nimmt nicht wunder,
Eeim am Sonntag ſeinen erſten Sieg notiert. — Die
haben die Arheilger am Mühlchen, wo man Alsbach
Gruppe 3 — Odenwald.
Roßdorf, Michelſtadt — Groß=Zimmern. Höchſt
ſilen, Ober=Ramſtadt — Erbach, Babenhauſen — Groß=
ben. — Dasſelbe gilt für das Spiel im Stadion zu Mihelſtaot,
wo Groß=Zimmern ſo gut wie keine Ausſichten hat. — Höchſt muß
abermals die Punkte kampflos abtreten. Der Glückliche ſt
dies=
mal Beerfelden. — In Ober=Ramſtadt wird die Platza in ſchaft
mit einem zu erwartenden Sieg abermals einen Mitbewerber
ausſchalten können — Ob Babenhauſen ſtark genug iſt, die
Ueber=
raſchungself aus Groß=Umſtadt zu Hauſe zu ſchlagen, muß man
erſt abwarten.
Kreisklaſſe II.
Gruppe 1: Hähnlein — Eſchollbrücken. Zwingenberg — Seeheim.
Nordheim — Fehlheim, Bobſtadt — Hahn. Mit Ausnahme des
Spieles in Nordheim ſind wohl Siege in Zwingenberg und
Bobſtadt zu erwarten, dagegen erſcheint uns der Ausgang der
Begegnung in Hähnlein ziemlich offen.
Gruppe 2: Trebur — Nauheim, Dornheim — Geinsheim. Nach
ihren haushohen Siegen ſeither ſind die Treburer natürlich auch
diesmal wieder klarer Favorit. Dornheim wird bei
entſpre=
chendem Einſatz zweifellos beide Punkte für ſich behalten.
Gruppe 3: Meſſel — Gräfenhauſen, SV. Erzhauſen — Beſſungen,
Sprendlingen — Reichsbahn (11 Uhr). In dieſer Gruppe
ſtei=
gen wiederum nur drei Begegnungen. In Meſſel und
Sprend=
lingen ſind Platzſiege zu erwarten, während man in Erzhauſen
den Ausgang offen laſſen muß. Möglich, daß in dieſem Spiel
ein Gäſteſieg herauskommt.
Gruppe 5: Heubach — Klein=Zimmern. Georgenhauſen —
Klee=
ſtadt. Neuſtadt — Rimhorn, Spachbrücken — Sandbach, König
— Ober=Klingen, Ueberau — Lützel=Wiebelsbach.
Dieſe ſtark beſetzte Gruppe hat abermals ein volles
Pro=
gramm. Während man in Heubach mit einer Teilung der Punkte
rechnen kann, wird Georgenhauſen Mühe haben, dem Anſturm der
Gäſte ſtandzuhalten. Der Ausgang des Treffens in Neuſtadt iſt
offen, und in Spachbrücken erwartet man einen Platzſieg. König
wird ſtark genug ſein, zu Hauſe wenigſtens einen Punkt zu
be=
halten. Ueberau hat eine gute Gelegenheit, ſein Punktekonto zu
erhöhen.
Heuke 14,30 Uhr wH W=Fußball
Stadt=Elf Darmſtadt — Einkracht Frankfurk a. M.
Wir haben in den letzten Tagen ſchon die Ausſichten beider
Parteien behandelt, die ſich wie folgt gegenübertreten:
Frankfurt: Schmidt (im Wechſel mit Winkler)
Stubb
Zipp
Wendel
Mantel
Fürbeth
Trumpler Ebertshäuſer; Schmidt Groß Weigand
Kolberg
Pfeiffer
Keck
Göbel
Arheilger
(98
(alle Polizei)
Kaufmann
Dumont
Harter
(alle Polizei)
Sanger
Eßlinger
(beide 98)
Ruppel
Darmſtadt:
(98)
Hoffen wir, daß die Darmſtädter Sportfreunde, reſtlos
an=
weſend ſind, damit dem Winterhilfswerk von den Fußballern eine
„dicke Stange Geld” überreicht werden kann.
Das vorher, um 13 Uhr, ſtattfindende.
Jugend=Auswahlſpiel
Stadt Darmſtadt — Kreis Darmſtadt
wird die erſte Kraftprobe ſein für die von Kreisjugendführer Dr.
Rechel aufgeſtellten Auswahlmannſchaften, denen in Zukunft noch
größere Aufgaben zugedacht ſind. Beide Mannſchaften werden
zur Zeit von den Oberjungführern Lorenz und Steinhilber
ge=
ſchult, ſo daß dieſes Spiel einen ſpannenden und techniſch ſchönen
Verlauf erwarten läßt.
Stadt Darmſtadt:
Mayer
(SV. 98)
Reeg
Weber
(TSG. 46) (TSG. 46)
Treh
Schmidtmer Herbert
(SV. 98) (Pol.) (TSG. 46)
Aßmutb
Weizel Lorenz Pfeifer Michel
(SV. 98) (TSG. 46) (Pol.) (Pol.)
(Pol.)
Büttner Seibert Crößmann Steinhilber Hartmann
(04 Arheilgen) (Germ. Pfungſt.) (04 Arheilgen)
Pol
Stork
Degenhardt
(Germ. Eberſt.) (Germ. Pfungſt.) (Wixhauſen)
Dieter
Petri
(Union Wixhauſen (Germ. Eberſtadt)
Steinmetz
Kreis Darmſtadt:
(Germ. Pfungſtadt
Erſatz: W. Pfeifer (TSG. 46), Petermann (Polizei),
Brei=
ter (Union Wixhauſen).
Die aufgeſtellten Jugendſpieler haben um 12.40 Uhr im
Hoch=
ſchulſtadion zu ſein.
Die ſpieien ſe unn Sonnlug!
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Heute folgt wieder die kleine Preisfrage für Fußballer. Es
iſt nur der Sieger bzw. Unentſchieden der einzelnen
Be=
gegnungen anzugeben. Die Einſendungen unſerer Fußballfreunde
erbitten wir — Poſtkarte genügt — bis Samstag abend
18 Uhr an die Schriftleitung des „Darmſtädter Tagblatt”,
Darmſtadt, Rheinſtraße 23, 1. Stock.
Die Preisträger für die beſten Einſendungen finden Sie
in der Montagsausgabe, die angibt, wer den
1. Preis: 5.— RM. in bar.
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des „D. T.‟,
3. Preis: einmonatiger Freibezug des „D. T.‟,
errungen hat. Und nun auf zu fröhlichem Raten!
Wie ſpielen ſie am Sonntag?
Eintracht Frankfurt — FSV. Frankfurt .. . ....."
FC. Egelsbach — Polizei Darmſtadt . . .. . . . . .."
SV. 98 Darmſtadt — Haſſia Dieburg . . .. . . . ..."
SV. Münſter — Germania Pfungſtadt . ........"
V. f. R. Bürſtadt — Olympia Lampertheim .. . . . . .
Eberſtadt — 46 Darmſtadt .. . . .
Griesheim — 75 Darmſtadt . . .
....
Merck Darmſtadt — Wolfskehlen . . . .
Wixhauſen — Groß=Gerau . . . . . . ..
Heppenheim — Groß=Rohrheim . . . . .
SV. Erzhauſen — Beſſungen".
Michelſtadt — Groß=Zimmern.
Winterhilfsſpiel am Frankenſtein:
Germania Eberſtadt — Germania Pfungſtadt (2.30 Uhr).
Das Spiel zum Beſten der Winterhilfe bringt am
Franken=
ſtein eine intereſſante Paarung. Sie trägt den Charakter eines
ausgeſprochenen Lokalkampfes. Die Parole heißt: Kreisklaſſe
gegen Bezirksklaſſe. Die Pfungſtädter ſcheinen in beſter Form zu
ſein. Ihre 1:0=Niederlage gegen den Tabellenführer Egelsbach
ſtellt ihnen ein la=Zeugnis aus. Bei den Germanen aus
Eber=
ſtadt liegt die Sache heute anders. Die Elf iſt nicht mehr ſo
beiſammen wie zu Beginn der Verbandsſpiele. Nachdem Haller
und Scharnel geſperrt waren, folgte am Sonntag der
Mittel=
ſtürmer Fiſſel und der ausgezeichnete Mittelläufer Weizenmüller.
Man wird nun geſpannt ſein, wer am Buß= und Bettag den
ge=
ſtreiften Trikot tragen wird. Der Kampf, der urſprünglich nach
Pfungſtadt angeſetzt war, wurde nach Eberſtadt verlegt, da man
dort ſtets recht zahlreiche Zuſchauer auf die Beine bringt. Wir
erwarten nun von dem Eberſtädter Publikum, daß es dieſe Ehre
zu würdigen verſteht und recht zahlreich den Weg nach dem
Ger=
maniaſportplatz findet. Wedel=Darmſtadt 46 wird der Leiter des
Spieles ſein.
Turnerbund Jahn 1875.
Fußball= und Handballabteilung. Am Donnerstag, um 8.30
Uhr, findet im Turnhaus eine außerordentliche
Abtei=
lungsverſammlung ſtatt. Die Wichtigkeit dieſer
gemein=
ſamen Verſammlung erfordert reſtloſes Erſcheinen aller
Spieler der beiden Hand= und Fußballmannſchaften. Wichtige
Vereinsmitteilungen ſtehen auf der Tagesordnung, und es iſt für
jeden Einzelnen von außerordentlicher Bedeutung, anweſend zu
ſein. — Die Abteilungsleiter und Spielführer ſind für das
voll=
zählige Erſcheinen aller Abteilungsmitglieder verantwortlich. „I.
TV. Rimhorn — TV. Spachbrücken 6:2 (4:0).
Under der ausgezeichneten Leitung von Schiedsrichter
Fried=
rich=Michelſtadt entwickelte ſich ein Spiel, das Rimhorn in der
dritten Minute in Front ſah. in der 12. Minute hieß es ſchon
2:0. Durch überraſchende Durchbrüche der Platzelf fielen noch zwei
weitere Treffer und ſo ging es mit 4:0 für Rimhorn in die Pauſe.
In der zweiten Hälfte hatte Spachbrücken meiſt mehr vom Spiel,
es gelang den Gäſten endlich ihr langverdienter Ehrentreffer.
Beide Parteien gehen nun zum Endſpurt über, in dem Rimhorn
noch zweimal. Spachbrücken nur noch einmal erfolgreich iſt. Der
beſte Mann auf dem Platze war der Rimhorner Tormann.
Union Wixhauſen — Jahn 75 Darmſtadt 8:0 (5:0).
Mit dieſer Niederlage hatten die Gäſte nicht gerechnet. Union
lieferte ein gutes Spiel und begeiſterte die Zuſchauer während
des ganzen Kampfes. Der Sieg in dieſer Höhe war verdient.
Die Schwächeperiode des Platzbeſitzers ſcheint durch die Umſtellung
überwunden zu ſein. Die Gäſte enttäuſchten ſehr und wurden
während des ganzen Spiels kaum gefährlich. In den erſten 10.
Minuten war das Spiel verteilt, ohne daß klare
Torgelegenhei=
ten herausgearbeitet wurden. In der 12. Min. umgeht Frey 2
Gegner, ſchiebt zu Traſer, der den 1. Treffer erzielt. Gleich darauf
erhöht Stork auf 2:0 durch Strafſtoß. Die Läuferreihe in der
beſonders Stork als Mittelläufer hervorragt, unterſtützt den
An=
griff vorbildlich. In der 15. Min. erhöhte Traſer auf 3:0. Die
Gäſte die gegen den Wind kämpfen, werden ſtark in ihre Hälfte
zurückgedrängt und haben alle Hände voll zu tun, um den
An=
griffen der Blau=Weißen ſtandzuhalten. Kurz vor Halbzeit
er=
höhen Schmidt und Heß auf 5:0. Nach dem Wechſel kamen die
Gäſte leicht in Vorteil und wurden wiederholt gefährlich.
All=
mählich kommt der Tabellenführer wieder in Schwung, und
An=
griff auf Angriff rollt aufs Gäſtetor. In gleichen Abſtänden
werden bis zum Schluß 3 weitere Tore erzielt. Schiedsrichter
leitete einwandfrei.
2. Mannſchaften 4:1: Alte Herren — Alte Herren Groß=
Gerau 0:0; Schüler — Schüler Erzhauſen 1:1.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 —
Kameradſchafts=
abend des Techniſchen Ausſchuſſes.
Sämtliche Abteilungsleiter ſowie alle Mitarbeiter in den
Ab=
teilungsausſchüſſen treffen ſich am kommenden Donnerstag,
dem 21. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, im Kneipſaal der
Woogs=
turnhalle zu einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein. Der
Lei=
ter der TSG. 46 wird an dieſem Abend ebenfalls anweſend ſein.
Kilian=Vopel, die gegenwärtig in Amerika verſchiedene
Sechstage=Rennen zu beſtreiten haben, errangen in Chicago einen
neuen Sieg. Mit fünf Runden Vorſprung gewannen ſie glatt vor
Hill=Rodman und Peden=Audy. Die Sieger legten 4 033,590 Km.
zurück.
ata.
1015ſt.
fra,güin
Iunz
Dauer=Vertretung
Von 1. Zweckſparuntern.
fachlich ſtark intereſſ.
be=
fähigter, unbedingt zuverl.
fleißiger, abſch ußfähiger
General=Agent
per bald geſ. Auch Herren
aus verwandten Branchen,
(h
Bücherreviſ. erw.
Rheiniſch=Weſtfäliſche
Spar=Kredit=Geſellſchaft
m.b. H., Köln, Riehlerſtr. 29
Braves, kathol.
Mädchen
in klein. Haush.
geſucht. Ang. u.
R. 120 Geſchſt.
Männ!i ch.
mit Ausweis=
Papieren für d
Verkauf von
Strickwaren
geſucht. (
Mit=
nahme i. Auto.
Ang. R 111 Gſt.*
Weiblich.
Tüchtiges —
Servierfräulein
geſucht
Friedrichſtr. 24,
Friſeuſe
nur 1. Kraft
für ſofort oder
ſpäter geſucht.
Angeb. mit
Ge=
haltsanſprüchen
unt. R 87 a. d.
Geſchſt. (Emg
Aeltere, tüchtige
Puhfrau
2mal wöchentlich
geſucht. Vorzuſt.
vormitt.
Schloß=
gartenſtr. 63, I./
Aelteres
Mädchen
geſucht.
Vorzuſtellen: 9
bis 11 und 3 bis
5 Uhr.
Egm
Kaſinoſtr. 31, I
Für gut. Haus=
Erw.)
halt
älk. Mädchen
oder Frau, die
ſelbſtänd, kochen
kann, zum 1. 1.
36 geſucht. Evt.
auch nur
tags=
über. Angeb. u.
R 100 Geſchſt.
Tücht. Alleinm.,
das kochen und
alle Hausarbeit.
verſteht, nicht
unter 35 J., zu
Ehepaar geſucht.
Peter=Gemein=
derſtraße 9
Junges
Mädchen
nicht unter 18
Jahren, tagsüb.
in beſſer.
Haus=
halt zum 1. 12.
geſucht.
Zeug=
niſſe erwünſcht.
Ang. R 112 Gſt.*
Verloren
kleiner brauner
Lederkoffer
enth. Sportkleid.
Abzug. geg. Bel
Karlſtr. 84, II.*
U
Zu verkaufen:
1 Skihoſe f. Kn.
13 J., 5.
Bundſchuh Gr.
39—40 6.— ℳ
Vollgeige m. K.
u. Bogen 70 ℳ.
2 Kanar.=Hähne,
gute Sänger.
Landwehrſtraße
7½, 2. Stock.
Gut erhaltenes
Schlafzimmer
Waſchtiſch mit
Marmorplatte,
1tü. Spiegelſchr.,
kl. Kaſſenſchrank,
Sitzbadewanne,
1 Trittleiter
mit 13 Tritten
billig zu
ver=
kauf.
Georgen=
ſtraße 5, I.
Wieder etwas
Günſtiges!"
Wenig gebraucht.
Hdäfel
ſowie einige
Fahrräder
ſehr billig bei
Jütting
Mienge
gerenrad 25.-
1 Herrenrad 8.—
verkauft Huck,
Alexanderſtr. 6.
Gelegenh.-
Kauf aus
Pri=
vat=Nachlaß:
Haushalts= und
Küchenſ. Bett.,
Seſſel. Schränke,
Tiſche. Stühle,
Eßzi.= u. Küch. uſw.
Donnerst,
Frei=
tag. Samstag
10½—12½ und
3—5 U.
Rhein=
ſtraße 43, Hof.*
Jcal
9X12 bill. zu
verkaufen. Ang.
R 116 Geſchſt.
Billig
abzugeben:
Modern.
Herren=
zimmer,
Schlaf=
zim., groß, echte
Teppiche,
Klub=
garnitur, Lüſter,
1 weiß.
Schlaf=
zimmer, Bilder,
Kleiderſchr und
Verſchd.
Neckar=
ſtr. 18,I.lks. ms
Büroſchrank
mit
Zügen.
Schreibm.=Tiſch,
Akt.=Schränkchen
m. Zügen verk.
Claß,
Ludwigſtr. 18.
Vervielfältia.
vollautomatiſch
neuwertig,
billig zu ver
kaufen.
Schützen=
traße
Skier
2.10 Eſche,
neu=
wertig, mit
Stöcken, billig
abzugeben.
An=
geb. R 89 Gſchſt.
Die große
Auswahl in
Puppen= und
R
bei ORIO
Kaclſtr. 14 /16.
ſehr billige Preiſe
3 eiſerne Oefen,
Waſchtiſch,
Nachtſtuhl,
1 Fenſtertritt
(56X88),
1 Wringmaſch.
zu verk.
Klap=
pacherſtr. 17. I.
Wunderbares
zpeiſezimmer
Edelholz (Paliſ.)
gz. kompl.,
um=
zugsh. bill. abz.
Ang. R 117 Gſch.
(*mam)
Bill. zu verkauf.
Frackanzug,
auf Seide, grß.
Figur,
Smoking,
kleine Figur.
Ludwigspl. 3, I.
Anhänger
für Personenwagen mit orig.
Teilen aller Fabrikate liefert
billig und gut
1. Donges& Wiest
Heinrichsstraße 52 V 966
wen. geſpielte Prachtvoll. mod
Skukflügel
Pianos
Marke, engl.
dar. Mark.=Inſtr. Mechanik. umſt. ſehr bill. halber bill. ab=
3 J. Gar. Teilz. zugeben. Angeb.
Piano=Fiſcher u. R 118 Gſchſt.
(*mgm)
Schlageterſtr. 35
Zu vkf. Pet.=
Ge=
meinderſtr. 35,I.
1. Bettſtelle.
Waſchtiſch,
1 Nachttiſch.
Kleiderhalt.,
Tiſch, (*ms
Blumentiſch.
Einzuſeh. vorm.
Faſt neue
National=
Regiſtrierkaſſe
(bis 99.99 Bon)
bill. zu verkauf.
Näheres Geſchſt.
(Emfg)
Eßzimmer
Büfett (Nußb.).
Auszugtiſch mit
Platt. f 12 P.,
12 Stühle. 2
So=
fas Spiegelſchr.,
Bilder u. a. z.v.
Freit. 22., 15-18.
Karlsſtr. 59, I.*
2.-u. H.-Rad
bill. zu verkauf
Hahn,
Schwanenſtr. 1
Glasschränke
Vitrinen, Spiegelſchr., Spiegel,
Rollſtänder, Figuren.
Heiß=
waſſerſpeich. (30 Ltr.),
Beleuch=
tungskörper (Breitſtrahler),
Leitern uſw. ſehr billig
ver=
käuf ich Ludwigsplatz 9.
Biedermeier
Zimmer und Möbel
„Blumen und Kunst”
Wilhelminenplatz.
Dauerbrandöfen"
vielen reuen Modellen""
Großs Auswahl
Fachm
geß
ung
Jacob Scheid
Klrchstraße 6
Nummer 320
AarmſtädterCagblatt,
AI
Wsſhftrieste.
Tatbbt
D
Mittwoch, 20. Nog
Vom Bau der Reichsautobahnen.
Ein Bierkel des geplanken Netzes im Bau. — Geſamkkoſten etwa 3,5 Milliarden Reichsmark.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Jehige Beſchäftigkenzahl: 250 000.
Ueber den gegenwärtigen Stand des Baues der
Reichsauto=
bahnen veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt in „Wirtſchaft
und Statiſtik” einen ausführlichen Bericht. In dem geplanten
Kraftfahrbahnnetz ſind Hauptlinien mit einer Länge von 6900
Kilometer vorgeſehen, drei große Oſt=Weſt= und zwei große Nord=
Süd=Linien. Die Hauptlinien werden etwa 24 Meter breit ſein
und ſich aus zwei 7,5 Meter breiten Fahrbahnen mit befeſtigten
Banketten und einem bepflanzten Mittelſtreifen, zuſammenſetzen.
Im Baubefanden ſich am 30. September ds. Js. 1700
Kilo=
meter oder nahezu ein Viertel des geplanten Netzes. Bis zum 3.
Oktober waren bereits 110 Kilometer, die Strecken
Frankfurt-Darmſtadt—Mannheim-Heidelberg und München—
Holzkirchen, dem Verkehr übergeben.
Die Höchſtzahl der von den Unternehmern auf den Bauſtellen
beſchäftigten Arbeiter betrug im vorigen Jahr 83 863,
im laufenden Jahr 115 657. Insgeſamt wurden von den
Arbei=
tern ſeit Baubeginn (23. September 1933) bis Ende September
1935 31,3 Mill. Tagewerke geleiſtet. Die Geſamtzahl der zur
Zeit durch den Bau der Reichsautobahnen unmittelbar und
mit=
telbar (in der Eiſen= und Stahlinduſtrie, Zementfabrikation uſw.)
beſchäftigten Perſonen wird auf 250 000 geſchätzt.
Bis Ende 1934 wurden faſt nur Rodungs= und
Erdbewegungs=
arbeiten, 1935 auch ſchon erhebliche Arbeiten im Einbau der
Fahr=
bahndecken ausgeführt. Betondecken wurden bisher in einer
Ge=
ſamtfläche von 4,2 Mill. Quadratmeter, Schwarzdecken und
Pfla=
ſterdecken nur in beſonderen Fällen eingebaut. Verarbeitet
wurden ſeit Baubeginn im ganzen 1,55 Mill. Kubikmeter Beton
und Eiſenbeton für Bauwerke und 0,85 Mill. Kubikmeter Beton
für Fahrbahnen, ferner 48 000 Tonnen Stahlkonſtruktionen.
Die Geſamtkoſten des Reichsautobahnbaues werden auf
3,5 Milliarden RM. geſchätzt. Bis Ende Juli 193,5 waren
als Ausgaben insgeſamt 450 Mill. RM. verrechnet,
davon 353 Mill. RM. Zahlungen an Unternehmer, im übrigen
Grunderwerbs= und Verwaltungskoſten. Zur Finanzierung
ſtanden das von der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft
bereit=
geſtellte Grundkapital von 50 Mill. RM., ein Kredit des Landes
Württemberg von 7 Mill. RM. und Baukoſtenzuſchüſſe der
Reichs=
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in
Geſamthöhe von 2,3 Mill. RM. zur Verfügung Im übrigen
werden die Ausgaben zunächſt durch Inanſpruchnahme des von der
Reichsbank bereitgeſtellten Rediskontkredits gedeckt. Einnahmen
aus dem Betrieb ſind noch nicht, vorhanden, da die eröffneten
Teilſtrecken vorerſt gebührenfrei benutzt werden können.
Die gewerblichen Genoſſenſchafken im Herbſt 1935.
Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V., Berlin wird uns
geſchrieben: Die Entwicklung der handwerklichen Genoſſenſchaften
war auch in den letzten Monaten von dem Aufſtieg der
Bau=
tätigkeit abhängig. Hinzu kam, daß das Handwerk auch
für die Durchführung von Großaufträgen
heran=
gezogen werden konnte, nachdem der organiſatoriſche Aufbau der
Lieferungsgenoſſenſchaften durch Zuſammenfaſſung in der
Reichs=
zentrale für Handwerkslieferungen e G.m.b.H. abgeſchloſſen war.
In den Baunebengewerben, ſo vor allem im Malerhandwerk,
waren die Umſätze in den Monaten Juli und Auguſt 1935 ſogar
um 18 Prozent höher als 1934. Weniger günſtig entwickelten ſich
Beſchäftigung und Umſätze in den holzverarbeitenden
Handwerkszweigen. Auch der Geſchäftsgang im
Schneider=
handwerk hat nach den lebhaften Voreindeckungen im vorigen
Jahr einen Rückſchlag erfahren, dagegen hat im
Schuhmacher=
handwerk die Zunahme der Geſchäftstätigkeit weiter angehalten.
Auch im Bäckerhandwerk ſind die Umſätze, wie bereits im
vori=
gen Jahr, leicht geſtiegen. Erfreulich iſt die in den letzten Wochen
eingeleitete umfangreiche Propaganda gegen das Borgunweſen,
eine Werbetätigkeit, die auch von den handwerklichen
Genoſſen=
ſchaften nur begrüßt wird. — Die Umſätze der
Einkaufsgenoſſen=
ſchaften des Einzelhandels ſind nach den neueſten
Feſt=
ſtellungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung in der letzten
Zeit noch allgemein leicht geſtiegen. Nur im Uhrengeſchäft
haben die gemeinſchaftlichen Einkäufe ſtark zugenommen.
England hak ſich mit italieniſchen Waren eingedeckt.
Die italieniſch=engliſchen Handelsbeziehungen vor dem
In=
krafttreten der wirtſchaftlichen Sanktionen ſind durch höhere
Ex=
porte Italiens in einer ganzen Reihe von Warengruppen
gekenn=
zeichnet, während andererſeits die britiſche Ausfuhr nach Italien
infolge der Schwierigkeiten, vom italieniſchen Importeur
Barzah=
lung zu erhalten, bereits beträchtlich abgenommen hat. Die
ſtär=
kere Einfuhr aus Italien erklärt ſich teilweiſe auch aus dem
eng=
liſchen Beſtreben, noch vor Inkrafttreten der Sanktionen möglichſt
viel Waren als Gegenleiſtung für die unter dem italieniſch=
eng=
liſchen Clearing eingefrorenen engliſchen Forderungen
hereinzu=
bekommen. So ſtellte ſich beiſpielsweiſe die Weineinfuhr
aus Italien im Oktober auf 62 000 Pfund Sterling gegen nur
20 700 Pfd. Sterling im Oktober 1934. Die Oktoberimporte bei
Naturölen belaufen ſich auf 38 000 Pfd. Sterling gegen nur
4000 Pfund Sterling im Vorjahre. Dagegen betrug die engliſche
Kohlenausfuhr im Oktober mit 90 300 Pfund Sterling nur
ein Viertel der Ausfuhr im Oktober 1934. Die Koksausfuhr
iſt bereits völlig abgeſtoppt worden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Verbandserneuerung in der Zementinduſtrie. Seit einiger
Zeit iſt die Zementinduſtrie mit der Frage der
Verbandserneue=
rung beſchäftigt. Beim ſüddeutſchen Verbande liegen die
gering=
ſten Hemmniſſe. Man iſt hier bemüht, ziemlich auf alter
Grund=
lage die Verlängerung herbeizuführen. Der bisherige
weſtdeut=
ſche Zementverband wird aller Vorausſicht nach aufgelöſt werden,
da der größte Geſellſchafter, die Dyckerhoff=Wicking AG., die
Kün=
digung zum Jahresende unwiderruflich ausgeſprochen hat. Im
Weſten ſoll ein von jeglicher Belaſtung freier Verband neu
er=
ſtehen, der auf ähnlicher Grundlage des bisherigen Verbandes,
aber nur auf der Baſis geregelter Verkaufsbedingungen, erſtehen
ſoll.
Gewerbliche Schweineſchlachtungen und Hausſchlachtungen.
Aus einem Bericht des Statiſtiſchen Reichsamts in „Wirtſchaft und
Statiſtik” iſt zu erſehen, welche große Bedeutung den
Hausſchlach=
tungen von Schweinen in den Wintermonaten zukommt. Von
November 1934 bis Januar 1935 waren die Hausſchlachtungen
ſo=
gar zahlreicher als die gewerblichen Schlachtungen. In dieſen
Monaten wurden 4,6 Mill. Hausſchlachtungen und 4,0 Mill.
ge=
werbliche Schlachtungen von Schweinen feſtgeſtellt. In den 12
Monaten Mai 1934 bis April 1935 entfiel von 24 Mill. insgeſamt
geſchlachteten Schweinen rund ein Drittel (7.7 Mill.) auf
Haus=
ſchlachtungen. Der Sollertrag der Schlachtſteuer belief ſich im
Rechnungsjahr 1934/35 auf 204 Mill. RM. Von dieſer Summe
erbrachten die Schweineſchlachtungen 72.3 Prozent und die
Rind=
viehſchlachtungen 26,5 Prozent.
Mainzer Schlachtvielmarkt vom 19. November. Auftrieb:
400 Rinder, darunter 25 Ochſen, 12 Bullen, 298 Kühe, 65 Färſen;
Kälber 305, Schweine 385. Direkt zugeführt: 33 Kühe, 2 Kälber,
Schwein. Notiert wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in
RM.: Ochſen a) 42. b) 41—42: Bullen a) 42. b) 40—41; Kühe
a) 42. b) 40—42, c) 33—39, d) 24—32: Färſen a) 42, b) 41—42,
c) 40: Kälber a) 72—76, b)64—70 c) 57—63, d) 48—56: Schweine
a) 57. b) 55. c) 53, d) 51. Marktverlauf: Rinder lebhaft,
aus=
verkauft; Kühe zum Schluß ruhiger; Kälber mittelmäßig,
ge=
räumt. Schweine wurden zugeteilt.
Die Berliner Börſe eröffnete in unbeſtimmter eher jedoch
ſchwächerer Haltung, da die Bankenkundſchaft am Markt fehlte und
infolgedeſſen auch der berufsmäßige Börſenhandel Zurückhaltung
übte. Die Kurſe zeigten daher eher nachgebende Tendenz, nur
vereinzelt waren, vorwiegend auf Käufe von Großbankſeite,
ge=
ringe Beſſerungen feſtzuſtellen. Von chemiſchen Papieren gaben
Farben bis auf 147 nach Die variabel gehandelten Elektrowerte
blieben zum großen Teil geſtrichen. Soweit Notierungen
erfolg=
ten, ſah man Vortageskurſe. Autoaktien konnten ſich knapp
be=
haupten, das gleiche gilt auch für Bau= und Metallaktien. Von
Verkehrswerten waren Schiffahrtsaktien etwas gefragt. Reges
Intereſſe beſtand für Reichsbankanteile. Am Rentenmarkt
wur=
den Reichsaltbeſitz ½ Prozent höher mit 113 gehandelt. An
ein=
zelnen Märkten erfolgende Deckungskäufe der Kuliſſe hatten im
Verlaufe Kurserholungen zur Folge, die ſich auf faſt alle Gebiete
erſtreckten. Am Rentenmarkt hielt ſich das Geſchäft, weiter in
engen Grenzen, doch herrſchte ſtimmungsmäßig ein freundlicher
Grundton vor.
*
Da Aufträge der Kundſchaft kaum vorlagen und infolgedeſſen
auch die Börſenkreiſe Zurückhaltung übten, kam im Mittagsverkehr
an der Rhein=Mainiſchen Börſe, nennenswertes Geſchäft
nicht zuſtande. Die Kursentwicklung am Aktienmarkt war
unein=
heitlich, wobei aber leichte Abſchwächungen überwogen haben.
Etwas ſtärker gedrückt waren Scheideanſtalt mit 213 und Südd.
Zucker mit 200½. Montanaktien erfuhren bei kleinſten Umſätzen
meiſtens Abſchwächungen von ½—¾ Prozent. JG. Farben lagen
unverändert. Recht feſt waren Reichsbankanteile mit 184½—185
(183). Am Rentenmarkt war die Haltung angeſichts der enormen
Geldflüſſigkeit freundlich, und die Kurſe lagen voll behauptet, das
Geſchäft vermochte ſich aber auch nicht zu beleben. In der zweiten
Börſenſtunde blieb das Geſchäft zwar ſehr klein, die Haltung war
aber überwiegend etwas freundlicher, und ein Teil
konnte ſich leicht befeſtigen. Die ſpäter erſt zur Notiz gekommenen
Aktienwerte lagen noch überwiegend ſchwächer.
Im Anſchluß an die im Mittagsſchlußverkehr eingetretenen
Befeſtigungen zeigte ſich auch an der Abendbörſe am Aktienmarkt
weitere Nachfrage, die zumeiſt weitere Erhöhungen von ¼ bis
Prozent zur Folge hatte. Das Geſchäft bewegte ſich im Hinblick
auf den heutigen Feiertag allerdings in engen Grenzen.
der deutſche Bergbau im Okkober.
Steinkohlenförderung anſteigend, Braunkohlenförderung
uneinheitlich.
Die deutſche Steinkohlenförderung bewegte ſich im
Oktober, hauptſächlich unter dem Einfluß jahreszeitlicher
Abſatz=
belebung, in anſteigender Richtung. Die arbeitstägliche Zunahme
betrug gegenüber dem Vormonat 3,5 Prozent, gegen Oktober
des Vorjahres 7,6 Prozent. Bei verringerten Feierſchichten
ver=
zeichneten auch die Haldenbeſtände eine geringe Abnahme.
Das Bild, das der Braunkohlenbergbau bot, war
nicht ganz einheitlich. Die arbeitstägliche Rohkohlengewinnung
wies eine geringe Beſſerung (12 Prozent) auf. Dagegen erlitt
die Briketterzeugung einen Rückſchlag (5 Prozent), der allein von
Mitteldeutſchland getragen wurde, da der rheiniſche
Braunkohlen=
bergbau ſeine Produktion nicht nur halten, ſondern, wenn auch
nur unweſentlich, ſogar ſteigern konnte.
Dem Eiſenerzbergbau brachte der Oktober eine
wei=
tere Steigerung ſeiner Erzeugung. Dem Metallerzbergbau
kamen gewiſſe Metallpreisſteigerungen zugute. Im
Erdöl=
bergbau verzeichneten Produktion und Belegſchaft eine
Zu=
nahme.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Abſatz der geſamten deutſchen Zementinduſtrie ſtellte ſich
im Oktober auf 967 000 Tonnen gegenüber 975 000 Tonnen im
September 1935.
Nach den Erhebungen des Konjunkturforſchungsinſtituts
wur=
den, gemeſſen am umbauten Raum, in den acht Monaten des
lau=
fenden Jahres mehr als doppelt ſoviel gewerbliche und öffentliche
Gebäude begonnen wie im Vorjahre.
Neuer Kurs des Sowiek=Ruh
„Skabiliſierung” auf der Grundle
1 Sowjel=Rubel — 3 franzöſiſche Fra
Nach einer Verordnung des Rates der Volkskom
14. November iſt folgendes beſtimmt worden: 1. Die
Organiſation” wird am 1. Februar 1936 aufgeln
Reiſebüro „Intouriſt” kann ſeine Geſchäfte nur ne
tätigen. 3. Der Sowjetrubel wird auf 9
1 Sowjetrubel — 3 franzöſiſche Fran!
liſiert.
Die „Torgſin=Organiſation” und das Reiſebüro
waren Einrichtungen ausſchließlich für die
der, die ſich in Rußland aufhalten. Nur dort konn
länder das Währungsgeld ſeines Landes verwerten
deren Stellen die Einwechſlung von ausländiſchen B
gen Rubel verboten war. Der Ausländer war
Torgſin=Geſchäfte angewieſen, um ſeine Einkäufe für
Bedarf vorzunehmen, und nur bei dem ſtaatlichen R
touriſt konnte er ſeine Fahrkarten kaufen. Wenn nund
Geſchäfte aufgelöſt werden und die Intouriſt=Büros
Rubel arbeiten dürfen, muß den Ausländern alſo die
einer Einlöſung ihrer Banknoten gegeben werden.
Zweck, ſollen ſtaatliche Wechſelſtuben ein
werden, die den Rubel jetzt im Verhältnis 1 Rube
zöſiſche Franken einlöſen. Der Rubel konnte b
reine Binnenwährung angeſehen werden; er
Moskau, alſo auf keinem ausländiſchen Platz, notiert
galt immer noch ein Kurs von 2.16 RM. oder 2,70
(vor der Abwertung), der allerdings zu den in Ruſ
den Lebensmittelpreiſen im großen Widerſpruch ſtan
neuen Umrechnungsſatz beträgt aber der Wert des
nur ungefähr 48—50 Pfg.
Was die Sowjetregierung veranlaßt hat, ein
fe=
nis des Rubels gerade zum franzöſiſchen Franken hen
bekanntlich bis auf ein Fünftel ſeines Goldwertes 4
nicht unerheblichen Schwankungen ausgeſetzt iſt, läßt
muten. Es wird angenommen, daß bei dieſem Be
tiſche Erwägungen mitgeſprochen haben.
Die Unſicherheit, die im Zahlungsverkehr mit S.
bisher beſtanden hat, kann jedenfalls auch durch de
des Sowjetrubels an den Franken nicht beſeitigt wel
die Sowjetregierung durch die Schaffung dieſes Umn
hältniſſes zum Franken auch in der Praxis die Tatſ
heblichen Rubelentwertung zugibt, ſo ſucht ſie durch
herſtellung des Verhältniſſes, wie es auch annähernd
kriegszeit vom Rubel zum Franken beſtanden hat, die
der Vollwertigkeit des Rubels aufrechtzuerhalten.
beachten, daß dieſer von der Regierung verfügt
nungskurs, der nur im Zahlungsve
Ausländern gilt, natürlich nicht im entf.
ein Maßſtabfürdie Rubelentwertung
des Landes iſt.
Rübenverarbeitung und Zuckererzeu
in Deutſchland und in Europa.
Nach dem Ergebnis der von der Internationalen
für Zuckerſtatiſtik im November veranſtalteten. Um euüber eine ſte
Deutſchland wieder von 212 in Betrieb befindlichen F n eine Tür
beantwortet worden iſt, wird ſich in Deutſchland
verarbeitung auf Zucker in der Kampagne 1935/36
Re
M8
P e
auf 97.79 Mill. Doppelzentner gegen 101,39 Mill. Dz
jahreskampagne ſtellen, was eine Verminderung um
bedeutet. Gegenüber dem Ergebnis der Oktoberunk u ſtehl. Dieſes
ſich eine Abnahme um 0.89 Prozent. Die geſamte Zublrudr lenne ſch
Deutſchlands (Rohzuckerwert) wird dementſprechend
16,04 Mill. Dz. gegen 16,83 Mill. Dz. im Vorjahre OAn Pellington beſt
zent weniger betragen. Gegenüber der Vormonats
Ea unverbeſſerlie
ein höherer Ertrag (plus 0,54 Prozent) errechnet.
arbeitung ſämtlicher von der Statiſtik erfaßten 13. 30 es Gentle
der Europas (einſchl. Deutſchland) wird nach der eudte ungerührt
frage mit vorausſichtlich 26,60 Mill. Tonnen angegebMlkegte er ſich un
26,33 Mill. Tonnen nach der Oktoberumfrage. In dell Ame und G.
kampagne wurden 27.78 Mill. Tonnen Rüben aukle zu ſorchen
arbeitet. Gegenüber Oktober ergibt ſich alſo eine SMt ſieh de beiden
4 Prozent, gegenüber dem Vorjahre iſt die Verar
dings um 4.26 Prozent geringer. Die ZuckererzeuguP AAmcher ſaß
pagne 1935/36 dürfte 4,32 Mill. Tonnen (in Rohzu
reichen gegen 4,39 Mill. Tonnen im Vorjahre, das ihle;, lönnen Sie ſ.
zent weniger.
Mu ichte ihm den Abf
Berliner Kursbericht
vom 19. November 1935
Deutſche Dunr and Oibtonto Gefenſchaft
Deviſen
Berl. Handels=Gef
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ne
83.50
84.50
15.—
16 25
35.625
119.—
101.75
110.75
156.25
123.50
101.875
Miet eee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Kofsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nece
147.25
121.50
107.—
83.25
88.75
126.—
81.—
112.50
79.75
GI.—
eenen
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke (
Ve
112.—
185.—
25.—
76.25
122.—
89.50
110.875
57.—
123.—
26.25
136.125
Agypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar.
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
3sland
Währung
äanpt. 2
1 Pap. Peſt
10d Belga.
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll,
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
R
12.525
0.676
41.99
1.139
3.047
2.456
54.60
46.30
12.225
67.98
5.39
16.37
2.353
8s es
54.71
Briel
12.55*
0.680
42.07
1.141
3.053
2.460
54.70
46.30
12.255
68.07
5.40
16.41
2.357
1e9.02
54 81
vom 19. Nor/ Auenlict Platz
EF. dunn wir
Italien
Japan
Jugollawien
Leitland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei
ungarn
nruguah
Ver, Staaten 1
100 SchM
100 Esd
100 KriM
100 Fr.
00 Pex
100 Tſc.
1 türk.
100 Pe
1 Gol
Suriſtäuter une Kariokalbant Durmftabt, Witiate bei Bresoher
Frankfurter Kursbericht vom 19. November 1935.
Daunes.
Päuter
Echt
Währuß
leß ſich
100 Lir
1 Yen
100 Dird
100 La
100 Kr
Keeee
„ Gr.IIp. 1934
„ „ 1935
„ „ 1936
„ 1937
„ „ 1938
Gruppe I..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½ %Intern.,v. 30
4½%Baden. v.27
4½a%Boyern v.27
4½%beſſen, v. 28
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
2 Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
% Dt. Reichspoſt=
Schätze
½2
....
Dtſch. Anl. Ausl.
FI.% Ablöſung
Deutſche Schutzge=
Medin eie
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin, v. 24
4½%Darmſtadt ..
%a Dresden v. 26
20 Frankfurt 26
%a Heidelberg26
2Mginz
LMannheim27
%Münchenv. 29
½ %Wiesbaden2s
4½%Heſſ. Landesb
½ % „ Goldobl.
½% Heſi.
Landes=
hyp.=Bf. Liquid.
103,
107-,
109.9
108.75
108‟
107‟,
100.25
97.5
108
95.75
97.75
96.25
97‟
103
96.6
95.5
99.5
100.25
113
10.25
90
94.5
807.
89.25
81.75
89
92
93.75
96.25
93.5
34%beſ.Landhyp!
Komm.=Obl. ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½ % „ Goldoblog.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldvbl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½%0 Kaſſ
Landes=
kreditk. Goidpfb
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser.
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hhyp. B.
„Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B
s%0 „ Lig.=Pfbr
*b „ Goldoblig.
90Frrft. Pfbr. B.
„ Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hnp.9
Lig.=Pfbr
% Pfälz. Hyp.B.
„ Lig.=Pfbr.
½ %Rh. Hyp.=Bl.
Lig.=Pfr.
0 „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank.
5½
„ Lig. Pfbr.
4½% Bürtt. Hyp.
6% Daimler=Benz.
2 Dt. Linol. Werfe
Klöcknerwerke
347s
Mfe
93.75
96.5
96.25
1007,
113
129.25
18.75
95
96.25
100.55
93
96.25
100.75
96.5
1007
97.25
101
96.25
100.75
94
98
100.6
98.5
104.5
1021
Mitn 733
62o Mitteld. Stahl
5%Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v 23...
6%SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4½%
4½%0
6%Boigt & Häffner
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Sſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5Jvereinh. Rumä.
4½%
48Türk. 1.Bagdad
II.Bagdad
4½%üngarn. 19131
41
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtan!
42 Liſſabon.
42Stockholm.
Aktien.
Accumulat.-Fabr i1
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl.Kraft u. Licht.
Brauhaus Nürnbg
101
02.75
1031,
101.5
123.75
10.75
11.25
7.75
2775
8.25
4.75
9.2
8.85
56
54
111
50
35.75
122.5
110
129
1a0.5
o6.
Junghans 12 Karlſtadt.
F. G. Chemie, Baſell= 12 138.5 Kali=Chemie.. Chem.WerkeAlbert 101.5 Aſchersleben. . ä. Chade (A=C) 292.5 glein. Schanzlin Contin. Gummiw. 1.6. Klöcknerwerle. 81.5 Contin.=Linoleum. 130 Knorr C. H. 186 Daimler=Benz 891 Konſerven Braun 69 Ot. Atl. Telegr 105.5 Lahmeyer & Co. 1122 Erdöl
Dt. Gold=u. Silber= 102.25 Laurahütte".
Lech, Augsburg. 19.75 ſcheide=Anſtalt 1213 Lokomf. KraußckCo. 98 . Linoleum
Dortm. Ritterbräu 136.25 Löwenbr. Münch. 123 9s 2 Mainfr.=W. Höchſt. Dnckerhoffé Widm. 123 Mainz=Akt.=Br. Eichbaum=Werger. 94 Mannesm. Röhrer 80.25 Elektr. Lieferg.=Geſſ= 110 Mansfeld Bergb. 116 „ Licht u. Kraft
Enzinger union .. 1125 Metallge:. Frankf. 105.25 1102 Miag. Mühlenbau EſchweilerBergwerk Moenus .. 79 Eßling. Maſchinen. Motoren Darmſtadt Export=Malzfabrik. 160 Reckarwer: Eßling 1o8 Faber & Schleicher. 55 Sbenw. Hartſtein. Fahr, Gebrüder.. Park= u. Bürgerbr 114 J. G. Farbeninduſtr. 127 Nh. Brauntohle Feinmech. (Fetter) 76.5 Eletr. Stamn Felt. & Guilleaume. 103 „ Stahlwerke ..
Riebeck Montan 1(2 Frankfurter Hof. 4s 100 Geſ.f.elektr. Untern. 121 Roeder Gebr. 99 Goldſchmidt, Th. 102 Rütgerswerte 112.5 Gritzner=Kaiſer Salzdetfurth Kali. Grün & Bilfinger. Salzw. Heilbronn Hafenmühle Frrft. 98 Schöfferhof=Bind. Hanauer Hofbräuh. 125 Schramm. Lackfab= 54.7 Hanfwerke Füſſen. Schuckert. Eleitr . . 190 Harpener Bergbau/ 107 Schwartz, Storchen 110.25 Henninger, Kempf 111.5 Siemens & Halsfe.) 163 HilpertArmaturfrb. 51 Reinigerwerkel Hindrichs=Aufferm. 112.5 Südd. Zucker=A. 6. 200.25 Hochtief Eſſen. 109‟ Tellus Bergbau 102 olzmann. Phif 89 Thür Lieſer.=Geſ. 12a.5
Allg. Dt. Gel
Bi. 1 dru
Bayer. S4
94 Berl. Har
„ Hypo1
Comm. u
Dt. Van
68 Dt Ef.u
Dresdner
Frankſ. 2
Mein.
Pfäl
Neick
Rhe
ch. 20. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Dann iſt dieſer Offizier auch nicht Ihr Onkel”, erklärte
Wringel beſtimmt.
„Es iſt Onkel Georg”, widerſprach ihm Johanne. „Man hat
ſeit Kriegsende nichts mehr von ihm gehört. Ich erinnere mich
noch gut an ihn, da er oft zu meiner Mutter kam und immer
ernſte Geſpräche mit ihr führte. Mich mochte er wohl am
lieb=
ſten leiden.”
Sie ſetzte ab, in Erinnerungen verſunken.
„Damals war ich ein kleines Mädchen”, fuhr ſie fort, „und
verſtand nicht viel von dem, was er oft zu mir ſagte. Eines aber
vergaß ich nicht, er und meine Mutter trugen eine gemeinſame
Sorge. Als er in das Feld kam, nahm er von meiner Mutter
Abſchied. Bevor er das Zimmer verließ, hob er mich zu ſich
empor, und dann küßte er mich mit den Worten: Armes
Mäd=
chen — arme Johanne! — Ich fand dies wohl alles ſonderbar,
ging aber als Kind ſchnell darüber weg. Er kam nie wieder
zu=
rück. Wie meine Mutter noch erfuhr, wurde er 1917 nach einer
Schlacht als vermißt gemeldet, alſo nicht erſt nach Ende des
Krieges, wie ich vorhin ſagte.”
Sie hatte zuletzt leiſe geſprochen, und es gewann den
An=
ſchein, als wäre ſie mit ihrem Bericht zu Ende. Will wollte
ſchon eine weitere Frage an Wringel richten, als ſie weiterſprach.
„Nach dem Tode meiner Mutter ſuchte ich nach einem Brief,
der mir Aufklärung über viele Dinge ſchaffen ſollte, ich fand ihn
aber nicht. Entweder hat mir meine Mutter den
Aufbewahrungs=
ort nicht richtig angegeben, oder er war inzwiſchen
verlorenge=
gangen."
„Stop! — Fräulein Johanne, das wird genügen”,
unter=
brach ſie ſchnell Will, „jetzt wollen wir die andere Seite hören!“
Aber ſoweit kam es nicht.
Es hatte geläutet; die Alte ließ ſoeben ein Mädchen in das
Zimmer, von dem man ſagen konnte, daß es ſchön war. Ihre
Kleidung verriet auffallende Eleganz, und wenn etwas in der
Erſcheinung der Eintretenden ſtören konnte, dann waren es ihre
auffallenden roten Haare. Im Alter mochte ſie Johanne gleich
ſein, wenn man davon abſah, daß ihr Geſicht geſchminkt war.
„Sie ſind Archibald Wringel?‟ Ohne Antwort abzuwarten,
redete ſie weiter.
„Ich möchte Sie gerne allein ſprechen. Ich ſchätze Sie als
Gentleman, der einer Dame in einer wichtigen Frage wohl
bei=
ſtehen wird. Vielleicht wiſſen Sie ſchon, daß ich im Auftrag
meines Onkels, Major Georg Cheſter, komme!”
Der Schuhmacher ſtand mit offenem Mund vor ihr, und der
Zug des Mißtrauens, der durch die Mitteilung Johannes aus
ſeinem Geſicht verſchwunden war, machte ſich wieder bemerkbar.
Die Beſucherin nahm unaufgefordert auf einem Stuhl Platz.
„Das iſt aber ſonderbar”, äußerte ſich Wringel, „Sie ſind
nun die zweite Nichte, die ſich bei mir meldet.”
Das Mädchen zog die Augenbrauen hoch. Es ſchlug ungeniert
die Beine übereinander und beſah aufmerkſam ſeine Fingernägel.
„Was Sie nicht ſagen” bemerkte es nachläſſig, „aber es mag
ſein. Heutzutage laufen genug Schwindlerinnen umher. Dann
werde ich wohl die Richtige ſein!“
Will war der Unterhaltung bis dahin intereſſiert gefolgt
und beſchloß nun im Hinblick auf Johanne, der Sache näher auf
den Grund zu gehen. Er ahnte dabei nicht, wie groß das
Weſpen=
neſt war, in das er griff. Innerlich mußte er über die Keckheit
des Mädchens lachen.
„Wie heißen Sie denn, Sie Mädchen mit der rechten
Ver=
wandtſchaft?” ſetzte er an Stelle Wringels, dem er einen Wink
gab, die Unterredung fort.
Er erhielt eine ſchnippiſche Antwort.
„Sind Sie Meiſter Wringels Sohn, oder gehören Sie in das
Geſchäft? In beiden Fällen würde ich mich gerne um Sie
küm=
mern. Meine Angelegenheit iſt zu diskret, und ich möchte mich
nicht der Gefahr ausſetzen, mein Inneres fremden Menſchen zu
enthüllen!“
„Wringel muß doch Ihren Namen erfahren. Ich vermute
zwar, daß es ein falſcher ſein wird. Namen ſind wie Kleider,
bekommt man ein neues, vergißt man das alte!"
Er ſah ſie erwartungsvoll an.
Wringel nickte zuſtimmend; er rieb ſich verlegen die Hände,
gleichſam als wolle er ſich entſchuldigen. Sein Intereſſe galt
Johanne, und er machte daraus kein Hehl.
Dieſe ſaß aufgerichtet, mit Spannung die Antwort des
Mäd=
chens erwartend.
„Ich bin Johanne Wellington”, antwortete die Beſucherin
leichthin, „und die Nichte Major Cheſters. Das wird genügen.”
„Sie lügt. Gerſon, glauben Sie mir!“
Johanne wollte empört aufſpringen, fühlte ſich aber von Will
zurückgehalten.
„Nur Ruhe, Fräulein Johanne!” beſchwichtigte ſie Gerſon
lächelnd. „Ich kann mir denken, daß es zwei Johanne Wellington
gibt, wenig wahrſcheinlich iſt dagegen die Annahme, darin zwei
Nichten eines Onkels zu ſehen. Ich weiß zwar nicht, um was
das Spiel geht, noch weiß ich es nicht” ſetzte er nachdrücklich
hinzu, „aber ich werde es herausbekommen. Sie aber, Fräulein
Johanne in spe, mache ich darauf aufmerkſam, daß es leicht
möglich iſt, ſich die Finger zu verbrennen, wenn man mit dem
(Fortſetzung folgt.)
Feuer ſpielt.”
INALROMAN VON IOSEF KOHLHOFER
Au fpeare hat keinen Abſatz verloren, ich wüßte auch kein
dem von Schuhen die Rede iſt. Eines aber hat Shake= e
ſihrien beſtimmt voraus: er hat nie eine Dame beim a
i angeſprochen, womit ich ſagen will, daß ich für Sie
Wellington bin!“
hn. Sie Shakeſpeare gekannt hätten”, antwortete Will /
„cvoll, „würden Sie keine Gelegenheit gehabt haben, ihn
Bzuuſtreichen, Fräulein Johanne. Ich bin der gefälligſte
ſpenn es ſein muß, aber es iſt nicht meine Art, mit
verglichen zu werden, die ſchon ſo lange tot ſind. Ich
traurig und ſo recht bezeichnend für die heutige (
2
une mußte unwillkürlich lachen.
en Sie doch nicht ſo kindiſch, Gerſon” ſie gab ihm den
Treiben Sie Sport? — Dann:
... aut Kattee Hag umstellen!
den anderen Fingern trug derkleine einen breiten Goldring mit
vier=
eckigem Siegeldruck. Das Bild umfaßte lediglich Kopf und Bruſt
und war ungefähr in der Größe 50:30 Zentimeter hergeſtellt.
„Ich werde fragen, woher dieſes Porträt ſtammt, das Sie ſo
ſehr intereſſiert.”
„Was iſt mit dem Bilde?” kam ihm der Schuhmacher
Archi=
bald Wringel zuvor.
„Die Dame hat den Wunſch, zu erfahren, auf welche Weiſe
Sie in den Beſitz des Bildes kamen, und das iſt ſchließlich kein
ſchlimmer Wunſch”, erklärte Will ruhig.
Die Augen des Meiſters fixierten lachend den Mann und
das Mädchen; er wurde unrubig und machte den Eindruck eines
erſchrockenen Menſchen.
„Ich bekam das Bild geſchenkt!”
„Jetzt ſprechen Sie die Unwahrheit. Ich nehme an, daß
dieſes Bild mit irgendeinem Vorkommnis in Ihrem Leben
ver=
zuickt iſt, und ich wäre Ihnen im Namen dieſer Dame dankbar,
wenn Sie uns darüber Näheres mitteilen würden.”
Wringel zögerte zu ſprechen.
Will kam auf einen guten Gedanken. Er wollte das Bild
kaufen und es Johanne ſchenken.
„Hier iſt der Schuh, der Abſatz iſt wieder gerichtet!”
„Schön.” Gerſon drückte ihm ein Geldſtück in die Hand. „Wie
iſt es nun mit dem Bild?‟
„Ach ſo, das Bild!” Er ſah unentſchloſſen auf den Frager.
„Ich kann Ihnen leider keine Auskunft geben, es iſt nicht
meine Sache allein; nehmen Sie ruhig an, das Bild ſei ein
altes Andenken!”
„Sagen Sie mir wenigſtens, wer das auf dem Bild ſein ſoll.”
„Es iſt mein Onkel”, ſchaltete Johanne ruhig ein. „Das
gleiche Bild, allerdings eine Photographie, iſt bei mir zu Hauſe.”
Will war überraſcht.
„Ihr Onkel?” fragte der Schuhmacher ungläubig. „Dann
müßte Ihre Mutter Ende 1917 durch einen Zeppelinangriff in
London getötet worden ſein.”
„Meine Mutter ſtarb vor vier Jahren nach einer ſchweren
Operation; ich verſtehe nicht, wieſo es anders geweſen ſein ſoll.”
neichte ihm den Abſatz und wies dabei auf den invaliden
dannes.
ſchuſter ſchob bedächtig ſeine Brille zurecht. „Das ſoll
ie Schwierigkeiten machen”, ſagte er freundlich. „Wenn
Augenblick Platz nehmen wollen, „er deutete einladend
fa, „dann wird der Schaden bald behoben ſein!“
huigt ließ ſich Will an der Seite des Mädchens nieder.
LANDESTHEATER
Hünſtige Preiſe
u. Bedingungen
für
Sehr ſchöne
6½1Zimmer=
Wohnung,
beſtens
ausge=
ſtatt., Bad, Ztr.=
Heiz., freie Lage,
w. unt. Fried.=
Miete netto M.
130.—
Kohlen=Nold,
Landgraf=Phil.=
Anlage 52.
eu bermietens 4
Zimmer u. Küche
Hüge ſtr. 41, Hth.
I. Preis 55 ℳ z.
1 12 35 od. 1 1 36.
Beſicht ab
Don=
nerst. 3-6 Uhr. (*
Kassenstunden Sonntags 11 Uhr bis
18 Uhr und 1 Stunde vor der Vorstellung
Mollerſtr. 45, I.
Laden
mit abgeſchl. 2
Z.=Wohn. z. vm.
KLEINES HNov. 193!
HAUS
Anfang 20, Ende geg. 22.15 Uhr
Zuſatzmiete II, 4. Vorſtellung
Der Fall Wunderlich
Schauſpiel von R. Uhl
Inſzenierung: Poelzig=Riedl
Hauptrollen: Bergmann,
Wahry, Bartſch, Linkmann.
Preiſe 0.70—3.80 Mr.
dROSSES
HAuS
Anf. 20, Ende nach 22.15 Uhr
N. S. Kulturgem. O, 5. Vorſt.
Friedemann Bach
Opei von Graener
Muſikaliſche Leitung: Bitter
Inſzenierung: Heyn Riedl
Hauptpartien: Ammermann,
Blatter, von Georgi, Hurbich
a. G., Janſſen, Kother,
Schlüter, Vogt. Pr 0.70-6 50
bewährt bei=
Schlaflosigkeit,
Nervosität,
Überarbeitung
Nasche M l.64 Gr. Flasche M 272
liortes: Dose M 1.46. Gr. Dose M 2. Apotheken und Drogerien
Kauf u. Miete.
Mackenſenſtr. 30:
Büro (Laden)
u. 3angrenzende
Räume evtl.
ſo=
fort bill. z.
ver=
mieten. Garage
vorhanden. Zu
erfragen daſelbſt
i. Kohlenbüro. (a
Auswartige
Wohnungen
ſtimmen u.
repa=
rieren im
Fach=
geſchäft
I. W. Zummermonl
Grafenſtr. 21.
Tel. 2830.
3=Zimmerwohg.
mit Küche *
zum 1. Dez. zu
vermiet.
Gries=
heim b. Dſtdt.,
Karlſtraße 6.
Ecke Grafen= und
Eliſabethenſtr.
5 Zimmer
1. St. Badezim
und Fremdenzim.
uſw., 2 Zimmer
können mit
Ein=
gang getrennt
werden, f. Büro,
Praxis uſw., zu
vermieten. Näh.
Eckladen.
Augsburg=München
größere Beiladung
geſucht. O Alters Möbeltransport
G. m. b. H.
Eliſabethenſtraße 34.
Für Hausbesitzer
Kleine Familie
(2 Verſ.,penſ höh.
Schöner (a
Beamter) ſucht
moderne Wohn
(Heizung uſw.)
4Z. m. reichl. Zu
Großes Zimmer
Küche, Keller
für 15 Mark
zu vermieten.
Näheres Geſchſt
1000 Em Land
eventuell auch
LANDESTHEATER
Donnerstag
behör od. 5 Zim.,
auch in Neubau,
etwa 1. 4. 36 oder
ſpäter. Süd oder
Südoſtviertel.
Näh. Mittl. unter
R114 Geſch.
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bie
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
verm. Jaeger,
Liebigſtr. 46, I. r.
bei Darmſtadt
m. Preisangabe
zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. u.
R 107 Geſchſt.
GROSSES
HAUS
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr
Hauptmiete C. 9. Vorſtellung
Othello
Oper von Verdi
Muſikaliſche Leitung: Friderich
Inſzenierung: Heyn=Fritzſche
Hauptpariien: Kleiber, Liebel,
Blaſel, Janſſen, Sattler,
Wieter.
Preiſe: 0.70—5.50 RM.
KLEINES VNov. 1935
HAUS
Anfang 20. Ende 22.45 Uhr
Außer Miete
2. Gaſtſpiel
Curt Götz mut Enſemble
Towär’sch
Komödie von Jaques. Deval
Preiſe: 0.80—4.50 RM.
Wahlmieten und Gutſcheine
nicht gültig.
Garage
zu vermieten.
Heidelberger=
ſtraße Nr. 74.
Möbl. Zimmer
in ruhig. Hauſe
zu vermieten.
Hoffmannſtr. 3, II
part., ſof. z. vm.
Näheres
Karl=
ism
mit Küche geſucht.
Preisangabe, Beſchreibung
er=
beten unt. R 115 a.d Geſchäftsſt.
Geſchäftshaus
Möbl. Zimmer
zu vermieten."
Ruthsſtr. 20, pt.
v. ruhig.
Ehe=
paar ſofort geſ.
Ang. R 93 Gſch.
Emsg
Hauptſtraße 59 in Bensheim,
ver=
kehrsreichſte Lage. Taxe in 1932
RM. 14000.— u. jetzt RM. 12500.—
wird am 3. 12 zwangsverſteigert.
Größere Barmittel nicht
erforder=
lich Auskunft durch Volkebank
Bensheim in Frankſurt a. Main:
Bockenheimer Anlage 46.
weg. Todesfalls
ſofort od. ſpäter
zu vermieten.
Soderſtraße 115,
Stock.
1 Zimmer
und Küche
geſucht. Ang. u
3 122 Geſchſt.
m. Wohnung
geſucht. möglichſt
Zentrum. Ang.
M 211 Gſchſt. (*
4=Zimm.=Wohn
geräumig, ſonnig,
I. St., mit Bad
auf Wunſch mit
Garten) z verm.
Preis RM 70.-,
Beziehbar ſof od
ſpät. Näh.
Fried=
richsſtr. 21, I. (*
Mobl. Zin m.
z. miet geſ. Ang
u RII9Gſchſt.
Moderne, neu
hergerichtete
4½=Zimmer=
Wohnung,
Bad. Etagenhzg.
per 1. 12. oder
ſpäter zu
ver=
miet.
Heinrich=
ſtraße 185, III.
Neuhergerichtete
5=Zimmer=Wohnung
mit Bad, Zentralheizung
uſw., in gepflegtem Haus
ſofort oder zum 1. Jan. 1936
zu vermieten.
Näheres in der Geſchäftsſt.
1. St. m.
Zube=
hör, 2 Balkone,
Baderaum,
Hei=
delbergerſtraße 43
per ſof. od. ſpät.
zu verm. Preis
RM. 80.— Näh
Friedrichsſtr. 21,
I. Tel. Nr. 718. (*
Seit Jahren gut eingeführtes
Schuhgesshäft
in kleinerem Provinzſtädtchen
im Ried, umſtändehalb. äußerſt
billig zu verkaufen.
Erforderl. Kapital ℳ 3—4000.-.
Angeb. unt V. P. 101 Geſchſt. (*
mit Küche von größerem
Unter=
nehmen für verheirateten
Ange=
ſtellten per 1. 12. 35 zu mieten
geſucht. Angebote mit Preis
unter R 124 an die Geſchſt. d. Bl.
Dame ſucht
ſofort billiges
möbl. Zimm.
Preisangeb. unt.
R 108 Gſchſt.
Beruſstät. Herr
ſucht gutmöblt.
Zimmer.
Preis=
angeb. u. R 106
a. d. Geſchſt.
Mittwoch, 20. Noven
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wieder einmal im Banne eines großen Filmgeschehens zu stehen
wieder einmal mitgerissen zu werden von einer äußerst spannenden Handlung
und von dem Spiel großer Darsteller, — diesen Wunsch erfüllt uns
große Stücke
Ein Film der Ufa, der
die Welt eroberte
Das Mädchen
eines gewaltigen
erschüt-
ternden Filmwerkes:
Holzſtraße
am Brunnen.
WILLI FORST
Johanna
Weltkrieg
mit seinem neuesten
Film-
werk und übertritft
hier-
mit noch seine große
Regie-Leistung in
„Maskerade‟"
In der Hauptrolle:
Angela Salloker
Gustav Gründgens
Heinrich George.
Jugendliche ab 141. zugelass.
Bretter.
Rahmen und
Bohlen,
Sperrhölzer
aller Art
lief. prompt
und billig
Gebr. Diefenbach
Sägewerk.
Griesheim b. D.
OLA
NEORI
Außerordentliche
Mitglieder=Hauptverſammlung
des Hausfrauenbundes Darmſtadte. B. am Mittwoch,
4. Dezember 1935, 20 Uhr, im Muſikvereinsſaal.
Tagesordnung: Geſchäftsbericht, Kaſſenbericht,
Ent=
laſtung des Vorſtandes, Beſchluß über die Auflöſung
des Hausfrauenbundes zum1. Jan. 1936 u. Ueberleitung
in die Abt. „Volkswirtſchaft — Hauswirtſchaft” des
deutſchen Frauenwerks.
zum erstenmal wieder
in einem deutschen Film
Fiſche billiger geworden
Ia Konſ.=Kabeliau nur 25,5 Küchenfertig
Ia Seelachs.
Bratſchellfiſch . .
Grüne Heringe / 30 8 9sl. Kabeliau
Goldbarſch o. K. . . 40 H Fiſch=Filets ..
Sehr preiswert:
Heute Premiere
Im
blütenweiße Kabeljau=Fllets
hochfeiner Nordſee=Kabeljau
Meine Spezialität: Feinſiſche
Heilbutt, Rotzungen, Seezungen, Rhei=
Aus eigener Rheinfiſcherei;
Wilhelrninenstraße 22 / Telefon 697
zwischen Kirche u. Heinrichstr.) Vorführung unverbindlich.
Lebende Karpfen, Schleien, Breſem, 1
w Süß=Bücklinge, ger. Schelf)4
Käucherwarel seeaal, Sprotten, Makl
Bekanntmachung
Marinaden,loſe u. in reichſter Auswahl i.
Herings=Salat, Fleiſch=Salat, Fiſch i. M
Prompter Stadt= und Fernverich
Die Drucklegung der Zeitſchrift „Das Gas” ſoll für
1936 alsbald vergeben werden. Angebotsvordrucke
ſind auf Zimmer Nr. 18 der unterzeichneten Direktion,
Frankfurterſtr. 100, zu erhalten, wo auch die
An=
gebotsunterlagen eingeſehen werden können. — Die
Angebote ſind bis 25. November ds, Js.,
vor=
mittags 10 Uhr, hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 12. November 1935.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
Inhalt: 3 Pfd. feine runde auf Oblaten,
weiße auf Oblaten und 2½ Pfd. feine ſog.
Schokolade=Lebkuchen, feine Gewürzplätzen
Spitzkugeln, Dominoſteine z. billigen Preil
Nachnahme, Porto extra, Verpackung
Lebkuchenfabrik Schmidt in Nürni=
105 Jahre
Groma
die Maſchine
aus Stahl
Klavier=
Fabrik
und
Klavier=
Verkauf
Klavier=
Tauſch
Klavier=
Miete".
Klavier=
Reparieren
Klavier=
Stimmen
Klavier=
Arnold
Gegr. 1830
Ecke
Erba ber Straße
Wendelſtadtſtr. 27 — Tel. 3991
Dieſe Woche
Fische billiger!
Konſym=Kabliau . Pfd. 0.26
Grüne Heringe . . Pfd. 0.30
Pfd. 0.32
Ia Backfiſche ..
Ia Schellfiſch . . Pfd. 0.70
Ia Kabliau i. Schn. Pfd. 0.50
Ia Fiſchfilet, küchenfertig
Pfd. von 0.50 an
Seelachs im Schnitt, Pfd. 0.45
Goldbarſch . . . . Pfd. 0.40
ſowie ſämtliche Matinaden.
Eine Meisterleistung der Regle — eine Meisterleistung der Schauspielkunst
Ferner: AL-BRECHT SCHOENHALS V INGEBORG THEEK
PAUL HARTMANN / FRIEDRICH KAVSSLER
Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen — Beginn: 2.00, 4.00, 6.00, 8.20 Uhr
Ehren- und Freikarten ungültig
Alleinvertretung
Groma u. Kappel
für Südheſſen:
A. Lächler
Alexanderſtraße 6
Telefon 2454.
GebrauchteMaſchinen
verſch. Syſteme
ſtets vorrätig.
Motorrä
Alleinige Platzverl
neu übernor
Eingemachte grüne Bohnen
Pfund 0.35
Ich bezahle
mich selbt-
Morgen Donnerstag Erstaufführung
eines großen deutschen Spitzenwerkes
Mühlstraße
Deutsche Auswanderer leben ein abgeschlossenes Dasein
im Wolgagebiet bis sie von der Tscheka aufgespürt werden.
Zwei Rassen und zwei Weltanschauungen stoßen
aufeinan-
der. Ein Film von stärkster Dramatik u. Leidenschaftlichkeit.
Für Selbstfahrer ei!
Auto m. Haftpfl.- u
Ins.-Versicher. Anr.!
Fritz Kappel, Hermank
Abends 8.30 Uhr
Feierliche Festvorstellung
Verke
Aagnadt
Aus beſſeren Haushalw
z. Zt. in meinem Lok aI
31 Wilhelmss:
1 hell eiche Schlafzimnl
ſchränke, Ausziehtiſche
Diwan, mehrere komal
Nachtſchränke, 1 Heriel
mit Aufſatz, 1 Lederſeſſ
Spiegel, 1 Sekretär, au/
Biedermeierſpieluhr
meiereckſchrank, 1 Bar
1 Barockuhr, Silberbeſ;
Ungenannte.
Bruno !
Beſichtigung und Ve
von 9—6 U)
Z.
Telefon 4323
Annahme von Tax
Kommiſſionswaren al!
Nachläſſern
Darmſtadt, den 20. Note
Beginn: 3.45, 6.00, 8.30 Uhr — Jugendl. über 141. zugelassen
Ehren- und Freikarten ungültig
Wenn Sie jetzt Ihren alten
Kohlen-
fresser durch einen modernen
Dauerbrenner
ersetzen. Er sorgt für warme
Zimmer bei Tag und Nacht.
OFen-Göbel
Rheinstraße 31
erwartet Sie gerne
FRIEDN. RANSSLER
IESSlE VIHROG
WINKHIDOFR
WUR 3 TAGE
Ludwig Ganghe
bekannter Roman
Mur noch heute u.
Karl Ludwig
B. Horne), H.Sp*
in dem
PAUL WEGE
Film der U1
SCHLOSS
HUBERTUS
DEufTsCHEs JMkSgL
Auf Aul3slstHER EKDE
Ein fn m!
HansiKnoteck, Paul Richter
Die hervorragende
Dar-
stellung, die starke Hand-
lung die wundervolle
Landschaftergeben diesen
Jugendliche habe!
AfH
Heute ab 2W
Jugend-Vorsk
packend., herrlichen Film
ugendliche zugelassen!
Budtag Einlaß 1.30 Uhr
Jugendvorstellung
Schloß Hubertus