Einzelmummer 10 Pfennige
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7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
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Poſtbezugepreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſt=
etühr und ausſchließlich Poffzuſiellgeld.
einzelner Nummern mfolge höberer
miist den Bezieher nicht zur Kürzung des
„ Seſtellungen und Abbeftellungen durch
w obne Verbindlichkeit für uns.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſta
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſte
Nummer 302 Samstag, den 2. November 1935
197. Jahrgansu
2
mm
ger Ve
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be=
cleine
An=
zm breite
eigen die
Zur Zeit iſt
Danſlont
iſcterpräſidenk ſchwer verlekzk. — Tſchiang=kaiſchek der Gefahr enkgangen. — Der Akkenkäter, ein
der Kuomingkang, verhafkei. — Zwei Helſershelfer nach ſchwerem Zeuergeſecht überwälkigt.
Der Miniſterpräſidenk ſeinen Verlehungen erlegen?
Verhängnisvolle Schüſſe.
Der chineſiſche Miniſterpräſident Wangtſchingwei ſoll, einer
Reutermeldung aus Tokio zufolge, den ſchweren Verletzungen
er=
ſkandrechk über Nanking verhängk.
te 50
erN
Tänt
hmannd
DNB. London, 1. November.
ſſenchineſiſchen Miniſterpräſidenten
ſchingwei wurde am Freitag vormittag in Nanking
hlveranſchlag verübt, bei dem der
Miniſter=
chwere Verletzungen davontrug. Der
Atten=
chineſiſcher Preſſeberichterſtatter namens Sun Ming
Mitglied der Kuomingtang=Partei ſein.
nach Bekanntwerden des Anſchlags ſtattete der
deut=
ſafter dem Chef des Protokolls im Außenminiſterium
ſch ab, wobei er ſeine beſten Wünſche für eine baldige
es Miniſterpräſidenten ausſprach.
yſammenhang mit dem Anſchlag auf den
Miniſterpräſi=
ngtſchingwei wurde über Nanking das
Stand=
ſrhängt.
Die Schüfſe in Nanking.
eide
nterauf
teit e
forhaue.
Geſchifbeſe ſeeliſche Not, die durch das ganze chineſiſche Volk
lie des Datüihre gewaltſame Entlaſtung geſucht in dem Attentat
ſen Journaliſten auf den Miniſterpräſidenten Wang.
haben zweifellos dem Manne gegolten, der in den
radikalen chineſiſchen Jugend ſein Vaterland an Ja=
Erholiſti anſtatt die geſammelte Kraft des Landes gegen
Ja=
ſetzen. Aus dieſem Konflikt heraus hat Wang auch
Meldanf, vei Monaten einen Ausweg geſucht, indem er ſein Amt
und aus Nanking abreiſte. Er hat ſich aber ſpäter
hützten khuftgründen des Marſchalls Tſchiangkaiſchek gefügt und
fung wieder übernommen, weil er den Marſchall, deſſen
adesnätz Mtmann er iſt, nicht im Stiche laſſen wollte.
Zentralhu Ey ſchiangkaiſchek ſteht ſchon ſeit Jahren vor dem gleichen
ſſieg, 4BEh Nach dem Sturz der Mandſchudynaſtie, die den ganzen
— 20 hgsapparat hatte verſteinern laſſen, brach die jahr=
Proſp
e Ordnung Chinas zuſammen. Das Reich begann ſich
wozu auch die von Moskau unterſtützte kommuniſtiſche
a ſehr viel beitrug. Japan hat dieſe Schwäche Chinas
Fund durch die Abſplitterung Mandſchukuos ſich einen
kauf dem Feſtlande geſucht, der ihm für einen
Bevölke=
huß Raum geben und gleichzeitig die benötigten
Roh=
mem großen Teil liefern ſoll. Damit ſcheinen aber die
Abſichten, wenigſtens ſoweit die Militärs in Frage
ſoch nicht erſchöpft zu ſein. Die neueſten Nachrichten
sAſſuuf hin, daß ein ähnliches Ziel auch mit dem übrigen
beabſichtigt iſt. Wenn hier ein neuer Staat gebildet
strahe 2 Iſtte, würde China ein wichtiges Herzſtück ſeines Reiches
Kein Zweifel, daß der Marſchall dieſe Gefahr ſieht.
ſeht vor der Frage, ob die Kräfte, die ihm zur Ver=
Wſhen, ausreichen, um einen gewaltſamen Widerſtand
an wagen zu können. Er hat dieſe Frage bisher
ver=
verneinen müſſen, und hat darum ſeine Aufgabe
da=
die Folgen der Revolution allmählich auszugleichen,
hunismus zu überwinden und eine ſtaatliche Ordnung
günst
die ihm den Aufbau der Armee geſtattet. Dazu ſind
ſä0 g. Khüitze vorhanden, aber vollendet iſt dieſe Aufgabe noch
Ehlſo lange glaubt die chineſiſche Regierung eine Politik
enteint,
kuontſe 9AInder Nachgiebigkeit Japan gegenüber treiben und ſehr
(oizlog tWHBperieren zu müſſen, auf die Gefahr hin, daß die
Expan=
hofk, )e Aſungen Japans im Norden noch weiter gehen.
Ghls//“idikale chineſiſche Jugend hat für dieſen auf größere
enen Standpunkt kein Verſtändnis. Sie will Gewalt
ſofort erwidern, ohne Rückſicht auf die nun einmal
faafe
Träfteverteilung, und die deshalb in dem Präſidenten,
tik des Marſchalls durchführt, einen Landesverräter
Tragödie hat die Schüſſe ausgelöſt, die gegen Wang
wurden. Die Tragödie eines Volkes, das ſich von
ſt ſieht und von innen die Gefahr des Kommunismus
ewismus noch nicht überwunden hat.
de Meldungen beſagen, daß der Anſchlag auf
Wangt=
dem Augenblick begangen wurde, als ſich die
Teil=
der Reichstagung der Kuomintang anläßlich der
Er=
ſürig photographieren ließen. Plötzlich habe ein Mann
ſlwer gezogen und mehrere Schüſſe abgegeben. Der
präſident wurde von drei Kugeln
ge=
von denen eine die Lunge durchbohrte. Durch die
Ech üſſe ſoll auch noch der Leiter der politiſchen Schulung
artier Tſchiangkaiſcheks, Kanlai Kuan, und ein altes
r Kuomintang namens Tſchang Tſchi verletzt
wor=
präſident Wangtſchingwei wurde ſofort in ein Kran=
Cracht und einer Operation unterzogen. Der
Atten=
t feſtgenommen werden.
beweggrund ſeiner Tat ſoll, ſo wird in der
hang behauptet, Erbitterung über die
angeb=
anfreundliche Politik des
Miniſterprä=
geweſen ſein. Zwei Helfershelfer konnten zunächſt in
ISgebäude flüchten, von wo ſie auf die Poliziſten und
Ee ſie zu verhaften ſuchten, aus ihren Revolvern das
eten. Erſt nachdem ihr Munitionsvorrat erſchöpft
P
hem ſie ſich der Polizei.
FEal Tſchiangkaiſchek, der ſich an der Gruppen=
*es Kongreſſes nicht beteiligt hatte, ſondern in dem
Pchlieben war, entging ſomit der Gefahr.
legen ſein, die er bei dem in Nanking auf ihn verübten
Mordan=
ſchlag erlitten hat. Eine direkte Beſtätigung dieſer Nachricht aus
Nanking liegt bisher jedoch noch nicht vor.
Nachdem die japaniſchen Behörden 131 Angehörige der
Blau=
hemden=Organiſation namentlich den zuſtändigen chineſiſchen
Stel=
len bezeichnet haben, begannen die chineſiſchen Behörden am
Don=
nerstag abend mit umfangreichen Verhaftungen.
Unter den bisher Verhafteten befinden ſich der Direktor der
Kriminalabteilung der Peipinger Polizei, ferner ein Vetter des
Peipinger Bürgermeiſters und der Direktor ſowie der
Vizedirek=
tor der Peipinger Zenſurbehörde.
Im Laufe des Donnerstag verhafteten, wie hier weiter
ver=
lautet, japaniſche Gendarmen den Direktor des Wohlfahrtsamtes
in Tientſin auf chineſiſchem Boden.
7
Neuregelung des Bukkerverkehrs.
Weitere Maßnahmen zur Ueberwindung der
gegen=
wärligen Verſorgungslage.
DNB. Berlin, 1. November.
Wie der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes mitteilt, haben
auf Veranlaſſung des Reichsminiſters für Ernährung und
Land=
wirtſchaft und der Milchwirtſchaftlichen Hauptvereinigung mit
Wirkung vom 1. November 1935 die Milchverſorgungsverbände
und Großverteilervereinigungen eine gemeinſame Anordnung
über Butterlieferungen herausgegeben, nach welcher die
Molke=
reien künftig von ihrer jeweiligen
Wochener=
zeugung an Butter diejenigen Abnehmer, die
ſie im Auguſt 1935 mit Butter beliefert haben,
in dem Mengenverhältnis zu beliefern haben,
in dem von jetzt an ihre jeweilige
Wochenerzeu=
gung zu der durchſchnittlichen Wochenerzeugung
des Auguſt 1935 ſteht. Die Geſamtmenge der an die Milch
liefernden Betriebe zurückzuliefernden Butter iſt in dem gleichen
Verhältnis zu kürzen, in dem die jetzige Wochenerzeugung hinter
der durchſchnittlichen Wochenerzeugung im Auguſt zurückbleibt.
Die Molkereien dürfen an niemand mehr
lie=
fern, den ſie nicht im Auguſt 1935 mit Butter
be=
liefert haben. Ausgenommen hiervon ſind Lieferungen an
öffentliche Anſtalten, an Stellen der Wehrmacht ſowie
Lieferun=
gen in das Saarland. Lieferbeziehungen dieſer Art ſind dem
zu=
ſtändigen Milchwirtſchaftsverband unter Angabe der Mengen und
der Abnehmer ſofort ſchriftlich anzuzeigen. Dieſe Lieferungen
kön=
nen ſolange im bisherigen Umfange fortgeſetzt werden, als keine
gegenteilige Weiſung des Milchwirtſchaftsverbandes ergeht. Vor
Erteilung einer ſolchen Weiſung holen die
Milchwirtſchaftsver=
bände die Genehmigung der Hauptvereinigung ein. Soweit die
Lieferungen fortgeſetzt werden dürfen, ſind dieſe Mengen von der
Geſamtliefermenge vorweg in Abzug zu bringen.
Auch die Großverteiler haben von der ihnen wöchentlich
zu=
gehenden Buttermenge nur diejenigen Abnehmer, die ſie im
Auguſt 1935 beliefert haben, in dem Verhältnis zu beliefern, das
ihrer jetzigen wöchentlichen Bezugsmenge angepaßt iſt. Dies gilt
auch für die auf Uebernahmeſcheine aus dem Ausland
unmittel=
bar bezogene oder von der Reichsſtelle zugewieſene Butter, ſoweit
die Reichsſtelle nichts anderes beſtimmt.
Auch für den Poſtpaketverkehr gelten die gleichen
Beſtimmun=
gen. Molkereien und Großverteiler dürfen alſo
an Abnehmer, an die ſie im Auguſt 1935 nicht im
Wege des Poſtverſandes Butter geliefert haben
auch künftig nicht liefern. Darüber hinaus wird der
Poſtverſand der Molkereien und Großverteiler wöchentlich auf
50 v. H. der im Wochendurchſchnitt des Auguſt 1935 abgeſetzten
Menge beſchränkt. Buttermengen, die durch die vorſtehenden
Be=
ſtimmungen frei werden, ſind auf die übrigen Abnehmer zu
ver=
teilen. Ergeben ſich nach dieſen Beſtimmungen Belieferungen
ein=
zelner Abnehmer in Höhe von mehr als 80 v. H. der Buttermenge,
die ſie von dem gleichen Betrieb wöchentlich im Durchſchnitt des
Auguſt 1935 erhalten haben, ſo haben die Betriebe dies dem
Milchwirtſchaftsverband, zu melden, der die Meldung an die
Reichsſtelle weitergibt, die im Intereſſe einer gleichmäßigen
Ver=
ſorgung im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung über die
Mengen anderweitig verfügen kann. Die Molkereien haben ihrem
Milchwirtſchaftsverband wöchentlich anzuzeigen, welche
Butter=
mengen ſie vorausſichtlich durch Verſand abſetzen. Die Anzeige.
muß eine Woche vor dem Verſand unter Angabe der Empfänger
erſtattet werden, erſtmals in der erſten Novemberwoche für die
„zweite Novemberwoche. Stellen ſich bei dem Vollzug der
vorſtehen=
den Beſtimmungen Härten oder Unbilligkeiten heraus, ſo können
die Milchwirtſchaftsverbände Ausnahmen zulaſſen. In beſonders
dringenden Fällen kann die Genehmigung nachträglich eingeholt
werden. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden mit
Ordnungsſtrafen bis zu 1000 RM. in jedem Einzelfalle beſtraft.
Unberührt bleibt dadurch die Möglichkeit, bei beſonders
gemein=
ſchädlichem Verhalten aus Gründen der öffentlichen Sicherheit
gegen den Zuwiderhandelnden einzuſchreiten.
Nach der neuen Anordnung brauchen die Molkereien nicht
mehr 10 v. H. ihrer Erzeugung an die Reichsſtelle oder andere
öffentliche Stellen abzuliefern. Die Reichsſtelle kann jedoch im
Einvernehmen mit der Hauptvereinigung in Einzelfällen
verlan=
gen, daß die Molkereien einen Teil ihrer Buttererzeugung zur
Behebung von Notſtänden zur Verfügung ſtellen. Die Reichsſtelle
iſt berechtigt, im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung zu
die=
ſem Zweck bei den Molkereien Erhebungen über Erzeugung und
Abſatz von Butter anzuſtellen.
Aus dem Inhalt:
„Zeitungskönig Hearst und sein Reich,
von G. A. R.
Die Medisin im Dienste des Volkes,
von Dr. Hans Hartmann.
Das gelbe Gesicht: Eine Frau besiegt eine
Armee, von F. Da Costa.
Schätze werden dem Meer entrissen.
Das Rind und sein Buch, von T. Neuting.
Preisausschreiben: Wer wird Sieger bei den
obympischen Winterspielen?
Die deutschen Großhandelspreise 1792-1934.
Sc
Moskau greift nach China.
Die würgende Hand des Kommunismus. — Aufſtändiſche Bauern
landauf, landab. — Rote Armeen durchziehen die Provinzen.
Sinkiangs Militärbündnis mit Rußland. — Tſchiang Kai=ſcheks
Feldzüge erfolglos. — Japan wartet ſeine Stunde ab.
D.A.P. Schanghai, im Oktober 1935.
Wenn man den Heeresberichten des Marſchalls Tſchiang
Kai=ſcheks Glauben ſchenken könnte, wäre es unnötig, ſich wegen
einer kommuniſtiſchen Gefahr für China Gedanken zu machen.
Der Marſchall iſt ſeit 1931 Oberkommandierender im Kampfe
gegen den Kommunismus. Nach ſeinen Heeresberichten ſind ſeine
Feldzüge erfolgreich. Sie melden von Vernichtungsſchlachten
gegen die Kommuniſten und von fluchtartigen Rückzügen der
Roten,
Aber es gibt in China allmählich recht viele Skeptiker. Trotz
der ſtrengen Zenſur läßt es ſich nicht verheimlichen, daß der
Kommunismus unheimliche Fortſchritte macht und mit tödlicher
Bedrohung China täglich näherrückt. Der Kommunismus iſt in
vollem Angriff, China in matter Abwehr. Die kommuniſtiſchen
Angriffe erfolgen ſowohl von außen wie von innen. Das
Ge=
ſamtbild läßt erkennen, daß zwiſchen Rußland und Japan der
Kampf um Oſtaſien entbrannt iſt und zum Zuſammenſtoß dieſer
beiden Großmächte führen muß.
Von außen legt ſich ein breiter kommuniſtiſcher Gürtel
immer enger um China und umſpannt es von Norden,
Nord=
weſten und Weſten. Die äußere Mongolei iſt bereits
unbeſtritte=
nes Sowjetgebiet. Während der Völkerbund und die
Welt=
meinung Japans Vorgehen in der Mandſchurei ſcharf verurteilt
haben, iſt kein Wort darüber verloren worden, daß das
Räte=
reich ſich das Rieſengebiet der äußeren Mongolei ſtillſchweigend
einverleibte.
Jetzt wiederholt ſich dasſelbe in Sinkiang (Chineſiſch
Turkeſtan) von deſſen Regierung Rußland ſoeben einen
mili=
täriſchen Bündnisvertrag erpreßt hat. Er beſtimmt u. a.:
1. Sowjetruſſiſchen Truppen wird geſtattet, Sinkiang zu
be=
ſetzen, um das fernöſtliche Verteidigungsſyſtem des Rätereichs
zu verſtärken.
2. Die Rätemacht übernimmt die Verantwortung für die
Verteidigung Sinkiangs gegen Angriffe von außerhalb.
3. In Sinkiang werden eine militäriſche und eine politiſche
Akademie errichtet.
4. Das Rätereich verſorgt Sinkiang mit Waffen und
Munition.
5. Die Regierung von Sinkiang ſtellt Sowjetoffiziere als
be=
ſtimmende militäriſche Ratgeber ein.
Für die wirtſchaftliche Entwicklung Sinkiangs gewährt
das Rätereich eine Anleihe von 21 Millionen Yuan.
7. In Sinkiang wird eine Zweigſtelle der ſowjetruſſiſchen
Staatsbank errichtet; ſie erhält das Recht, Sinkiang=Noten
aus=
zugeben.
Damit hat China — nach der äußeren Mongolei — das
zweite Rieſengebiet in Zentralaſien an Rußland verloren.
Gleichzeitig macht der Kommunismus im Inneren Chinas
beängſtigende Fortſchritte. Die Bandenbildung nimmt in allen
Teilen des Landes zu, und der Kommunismus findet an
dieſen=
zuſammengerotteten Haufen entwurzelter Bauern reiche
Nah=
rung. Kommuniſtiſche Agitatoren tauchen allenthalben auf,
ſchließen die Haufen zu Verbänden zuſammen und ſorgen für
Bewaffnung und politiſche Aufſtachelung. Dieſe bewaffneten
Banden fühlen und bezeichnen ſich alle als Teile der chineſiſchen
Roten Armee. Sie haben mit ihrer bäuerlichen Vergangenheit
abgeſchloſſen. Es gibt für ſie kein Zurück mehr, ſondern nur
noch ein Vorwärts durch Raub und Geſetzloſigkeit in die ihnen
vorgeſpiegelte chineſiſche Räterepublik, wo alles herrlich und in
Freuden ſein wird.
Vielfach bilden dieſe Banden bereits wohlgeordnete und
diſziplinierte Truppenverbände. Die Regierungstruppen laufen
oft zu ihnen über oder ſchmelzen zuſammen, wenn ſie mit dieſen
wildentſchloſſenen Marodeuren in Berührung kommen, deren
rote Banner ein Programm verkörpern, während der Soldat
der chineſiſchen Regierung keine Ahnung hat, warum und wofür
er überhaupt fechten ſoll.
Welche Bewegungsfreiheit die kommuniſtiſchen Armeen
haben, erwies der Marſch ihrer Hauptſtreitmacht, die
ungehin=
dert von Kiangſi quer durch China bis ins nördliche Szetſchwan
zog, um ſich dort mit einer anderen Roten Armee zu vereinigen.
Auf ſolchen Märſchen werden überall größere oder kleinere
Trup=
peneinheiten und Keimzellen zurückgelaſſen. So kommt es, daß
heute überall in China kommuniſtiſche Brände auflodern, ſelbſt
in Gegenden, die bisher für ganz ſicher gehalten wurden. Aus
allen Provinzen kommen Meldungen über das Auftreten
kom=
muniſtiſcher Einheiten, die alle als Organe einer einheitlich
geleiteten revolutionär=anarchiſchen Bewegung vorgehen.
Sehr bedenklich ſieht es im Nordweſten aus, wo zu Beginn
des Jahres kommuniſtiſche Truppen große Teile der Provinz
Schenſi beſetzten. Aus dem benachbarten Schanſi ſandte deſſen
berühmter „Muſtergouverneur” Yen Hſi=ſchan Truppen zur Hilfe.
Aber zwei Regimenter mit ihren Offizieren liefen ſofort über,
und der Reſt der Truppen entging der Vernichtung nur durch
die Flucht. Weite Gebiete von Schenſi ſind nach wie vor in der
Gewalt der Kommuniſten, die ſich nördlich an die Mongolei
an=
lehnen und ihre Angriffe vorwiegend gegen die weſtliche
Nach=
barprovinz Kanſu richten, um ſich in Kanſu mit den
kommu=
niſtiſchen Armeen von Szetſchwan die Hand zu reichen.
Es wird behauptet, daß dieſer Zuſammenſchluß bereits
er=
folgt ſei. Wenn nicht, kann er jeden Augenblick Tatſache werden.
In dieſem Fall wäre der ganze Nordweſtrand Chinas in der
Hand kommuniſtiſcher Armeen, deren Stärke mindeſtens 200 000
Mann betragen muß. Ueber Sinkiang ſtünden dieſe Kräfte in
unmittelbarer Verbindung mit dem Rätereich, deſſen Waffen=,
Geld= und Propagandaſendungen nun durch ein Spalier
kommu=
niſtiſcher Armeen bis ins Herz Chinas vordringen könnten.
Man kann ſich nicht darüber wundern, daß dem Marſchall
Tſchiang Kai=ſchek der militäriſche Erfolg gegen den
Kommu=
nismus je länger je mehr verſagt bleibt. Der chineſiſche
Kom=
munismus iſt eine Bauernbewegung. Man kann ſie nicht mit
Kanonen bekämpfen. Ein Bauerntum, das durch eine korrupte
Verwaltung und untragbare Steuer= und Zinslaſten zerdrückt,
durch Wucherer ausgeſogen und durch Land= und Steuerpächter
unſozialſter Art gepfändet und an den Bettelſtab gebracht iſt, läßt
ſich nicht mehr zurückgewinnen. Dieſer Bauernbewegung läßt ſich
nur durch großzügige ſoziale Geſundungsmaßnahmen begegnen,
die den Bauern erträgliche Lebensbedingungen ſichern. Daran
jedoch fehlt es in China ganz. Selbſt in denjenigen Provinzen,
die dem Kommunismus durch militäriſche Mittel entriſſen
wur=
den, zogen alsbald wieder die von der Regierungsgewalt
be=
ſchützten Steuer= und Landpächter den Bauern das Fell über die
Ohren, alles blieb beim alten, und der Kommunismus hatte
leichteres Spiel als zuvor.
Der chineſiſche Bauer neigt von Hauſe aus weder zum
Marxismus noch zum Internationalismus. Er iſt vielmehr
nationalbewußt und hängt ſehr am privaten Eigentumsbegriff.
Nur die Unfähigkeit der eigenen Regierung, die dieſe
Menſchen=
maſſen verkommen läßt, ſpült ſie als willkommenes Strandgut
in den Strom der kommuniſtiſchen Internationale und liefert
der Moskauer Politik ein wertvolles Sprengmittel, um Japans
Stellungen auf dem Feſtland zu unterminieren.
Japan iſt ſich der Gefahr wohl bewußt. Eine
Bolſchewiſie=
rung Chinas würde ganz Aſien in Flammen ſetzen. Japan hat
darum der Nankinger Regierung immer wieder die Hand
ge=
boten, um gemeinſam der kommuniſtiſchen Gefahr zu begegnen
und das chineſiſche Haus in Ordnung zu bringen. Viele
maß=
gebende Staatsmänner Chinas — wie der Miniſterpräſident und
Außenminiſter Wangtſchingwei *), der Kriegsminiſter Ho
Ying=
tſchin, der Innenminiſter Huangfu und zahlreiche
Provinz=
gouverneure — ſind dazu bereit. Aber Tſchiang Kai=ſchek kann
ſich nicht entſchließen. Einerſeits genehmigt er die
japanfreund=
liche Politik. Aber anderſeits rückt er in entſcheidenden
Augen=
blicken immer wieder von ihr ab, ermutigt die japanfeindlichen
Verbände und verſucht, mit der revolutionären Bauernbewegung
Fühlung zu bekommen, die ihn einſt als ihren Schrittmacher
anſah, bis er ſich 1927 mit dem chineſiſchen Großkapital gegen
den Kommunismus verbündete.
Dieſe Wankelmütigkeit des Generaliſſimus iſt die Urſache,
daß Tſchiang Kai=ſcheks Anſehen in raſchem Schwinden
be=
griffen iſt. Seine militäriſchen Erfolge gegen den Kommunismus
ſind gleich Null, und daß unter ſeiner Herrſchaft auf ſozialem
Gebiet noch etwas Durchgreifendes geſchehen könnte, um die
Wurzel alles Uebels, die Bauernnot, zu beſeitigen und die
ent=
ſetzlich vernachläſſigte chineſiſche Verwaltung zu ordnen, glaubt
niemand mehr.
Je mehr die führenden Kreiſe Chinas das Vertrauen zum
Marſchall verlieren, um ſo öfter blicken ſie nach Japan. Die
Ueberzeugung verſtärkt ſich, daß — wenn überhaupt — nur noch
von Japan her Rettung vor Anarchie und Bolſchewismus
kom=
unen kann. Die von der japaniſchen Armee proklamierten
Grund=
ſätze einer japaniſch=chineſiſchen Zuſammenarbeit — keine
Ge=
waltanwendung, keine Ausbeutung, ſondern gemeinſame
Frie=
densarbeit zur Wiederherſtellung geſunder Zuſtände — finden
großen Anklang, und man ſieht nicht nur in Japan, ſondern jetzt
auch in China ein, daß einer aufbauenden Friedensarbeit zur
Geſundung des ausgebluteten chineſiſchen Volkes Tſchiang
Kai=
ſchek und die Kuomintang nicht förderlich, ſondern hinderlich ſind.
Aber vor aller Augen ſteht die bange Frage, ob dieſe
Er=
kenntnis nicht zu ſpät kommt. Mit raſender Geſchwindigkeit
wachſen Not, Verzweiflung und Anarchie. Wird es Japan
ge=
lingen, den Zuſammenbruch aufzuhalten? Iſt Japan ſtark genug,
ſich der roten Lawine entgegenzuwerfen, Mit Japan ſteht und
fällt der einzige wirkſame Schutz vor der drohenden
Bolſchewi=
ſierung Aſiens.
England lehnk die Pariſer „Friedens”-Borſchläge ab. — Abbruch der engliſch=franzöſiſchen B
beſprechungen? — Baldige Inkraftſehung der wirtſchafklichen Sankkionen.
Genfer Kuliſſen=Geſpräche.
NDB. Genf, 1. November.
Die engliſch=franzöſiſche Ausſprache iſt Freitag vormittag
durch eine Unterredung zwiſchen Sir Samuel Hoare und Eden
einerſeits und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval
ande=
rerſeits aufgenommen worden. Die Unterredung iſt, wie von
beteiligter Seite verlautet, ſehr befriedigend verlaufen. Die
bei=
den Regierungen ſind darüber einig geworden, daß die
Sank=
tionskonferenz am Samstag einen baldigen Zeitpunkt für das
Inkrafttreten der wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen feſtſetzen ſoll.
Bei dieſer Gelegenheit ſoll entweder Hoare oder Laval das Wort
*) Auf Wangtſchingwei wurde ſoeben ein Attentat verübt.
Die Schriftl.
ergreifen, um feſtzuſtellen, daß im Augenblick keine
Ver=
handlungsgrundlage gegeben ſei, daß man aber ſofort
wieder in Genf zuſammenkommen wolle, wenn greifbare
Vor=
ſchläge gemacht werden ſollten.
Von engliſcher Seite wird außerdem dementiert, daß
Vor=
ſchläge vorlagen, die den italieniſchen Vertretern unterbreitet
werden ſollten.
Zurückgewieſen.
EP. London, 1. November.
Das um die ſogenannten Friedensverhandlungen liegende
Dunkel beginnt ſich nunmehr allmählich etwas zu lichten. Wie
jetzt von zuſtändiger Seite zugegeben wird, ſind die in der
ver=
gangenen Woche in Paris ausgearbeiteten Vorſchläge von
Eng=
land zurückgewieſen worden. Die engliſche Regierung, ſo heißt es,
habe die franzöſiſche Regierung wiſſen laſſen, daß dieſe Vorſchläge
noch ſehr weſentlich abgeändert werden müßten, ehe ſie Ausſicht
auf Annahme durch den Völkerbund hätten. Ueberhaupt wird
immer wieder betont, daß die Hoffnungen auf baldige
Verhand=
lungen nur äußerſt gering ſeien. In den in dieſen Tagen
gehal=
tenen Miniſterreden iſt denn auch eine neue Verſteifung
der offiziellen Haltung feſtzuſtellen.
Die franzöſiſche Hilfeleiſtung für England.
EP. Paris, 1. November.
Der Londoner Vertreter des „Echo de Paris” berichtet, die
beiden franzöſiſchen Marineſachverſtändigen, Admiral Ducoux und
Kapitän Deleuze, die vor einigen Tagen nach London gekommen
waren, um mit der engliſchen Admiralität über die techniſchen
Einzelheiten zur Durchführung der von der franzöſiſchen
Regie=
rung in ihren Noten vom 18. und 26. Oktober verſprochenen
Hilfeleiſtung zu beraten, würden am Freitag wieder nach
Paris zurückkehren. Die Fortſetzung dieſer
Beſpre=
chungen ſei auf ſpäter verſchoben worden.
Als Grund für die Unterbrechung der Verhandlungen gibt der
Berichterſtatter an, die Engländer hätten unter Berufung auf
Artikel 16. Abſatz 3 der Völkerbunds=Satzung verlangt, daß
Frankreich ſofortige Vorkehrungen treffen ſolle, damit die von
Laval grundſätzlich zugeſagte Hilfeleiſtung im Bedarfsfalle ſofort
einſetzen könne.
Die Annahme dieſer Forderung würde Frankreich zu
Maß=
nahmen gezwungen haben, die es in Friedenszeiten nur ſchwer
ergreifen könne. Man müſſe ſich wundern, daß die engliſche
Re=
gierung hartnäckig eine Verſchärfung der Vorſichtsmaßnahmen
ins Auge faſſe, die ſeinerzeit von der Admiralität ohne vorherige
Befragung des Völkerbundes ergriffen worden ſeien. Es ſei
an=
zunehmen, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident im Verlauf
ſei=
ner Unterredungen mit Sir Samuel Hoare ſeine Bemühungen
weit mehr auf eine friedliche Beilegung des italieniſch=
abeſſini=
ſchen Streitfalles richten werde als auf Maßnahmen, die nicht
geeignet erſcheinen, die Lage zu entſpannen.
der engliſchen Seeſtreitkräfte im Mittelmeer zu bean.
gleichzeitig feſtzuſtellende Verſchärfung der Tonart
ſchen Preſſe wird in den Meldungen aus Rom eh.
ſtriert, wie auch hier ausführlich berichtet wird über
gebungen gegen England über die Entfernung erzM/ 10d
ſchriften und Wappenſchilder an Geſchäften uſw.
Umbenennung engliſcher Gefo
in Rom.
Verſtärkung des Polizeiſchutes für die
Boiſchaft.
Jadfüierten eine
DNB. Rom, 1.
Nach den englandfeindlichen StudentenbundgeſMſuſlich
Donnerstag ſind im Straßenbild Roms einige klei veWtikeldle, eime
iegbiſchige.
rungen vorgenommen worden. Ein zu Ehren des engl
folgers Prinz of Wales benanntes Herrenmode=G.
Me Infel
heute ein nagelneues Schild „Principe di Piemonte
ſich ſomit ab heute nach dem italieniſchen KronprinzMf!
Apotheke, an der ſich die Wappen des engliſchen un M1w.
niſchen Königshauſes befanden, wurde das engliſche Aal2090
klebt. Eine ſehr bekannte engliſche Konditorei ſollte MM de.
ßen gezwungen werden. Als ſie jedoch die italieniſche FAuſenfiür
beruhigte ſich die Menge einigermaßen. Zwei bekannt /“ Plate
mit engliſchen Namen, „Golden Gate” und „Soda
Pa=
den ebenfalls ſchleunigſt ihre Namen zu ändern
Mnuiſchen
geſtern iſt die engliſche Botſchaft von einem dichten D)l, une groß
kordon von Polizei bewacht.
u. daß die
HMnde Aidte
Wne
untek.
KM
R e
rpiel ſei.
iud beiäiche
NFrüMN
n.
Aegypren bekeiligk ſich an Sankkion
DNB. Genf, 1.
Von den über die Sanktionsvorſchläge befragte
gliedern des Völkerbundes hat nach den Vereinig
nunmehr auch Aegypten geantwortet.
Das vom 31. Oktober datierte Telegramm des
Außenminiſters lautet: Die ägyptiſche Regierung hat
beſchloſſen, der Durchführung wirtſchaftlicher und
Sanktionen im italieniſch=abeſſiniſchen Streitfall zuzu
in den Grenzen des Möglichen die Maßnahmen auszu
vom Völkerbund feſtgelegt werden.
icht übe
brunnen
fü. Die
Miderſte
drem Ma
Uud
ung zu
MNe
Pite hint
Vom Tage.
R744
Verſchärfung der engliſch=ikalieunwen Spannung.
EP. London, 1. November.
Nach den hier vorliegenden Meldungen über die Genfer
Be=
ſprechungen begegnen die Verhandlungen zwiſchen
Frankreich England und Italien über die Beilegung
des oſtafrikaniſchen Krieges großen Schwierigkeiten oder dürften
bereits ganz ins Stocken geraten ſein.
Die Meldungen aus Rom beſagen, daß die zwiſchen England
und Italien beſtehende Spannung ſich wieder etwas verſchärft
habe, und zwar infolge der Weigerung Englands, die
Zurückzie=
hung der italieniſchen Diviſion aus Libyen mit der Verminderung
Der Führer und Reichskanzler hat mit dem 1
1935 Oberſt a. D. Thomſen in Würdigung ſeiner
Verdienſte um Aufbau und Führung der Luftſtreitkrä
kriege, zunächſt als Feldflugchef 1915—1916 und dann
Generalſtabes des kommandierenden Generals der Lut
vom Oktober 1916 bis zur Beendigung des Krieges, zu
major unier gleichzeitiger Anſtellung in der Luftwaf
Generalmajor Thomſen ſteht zur beſonderen Verw=
Reichsminiſters der Luftfahrt und Oeberbefehlshaberz
waffe, General der Flieger Göring.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Prox=
Goebbels, hat den innenpolitiſchen Hauptſchriftleiter di
Nachrichtenbüros, Alfred=Ingemar Berndt unter 2
ſeiner bisherigen Stellung zur kommiſſariſchen Beſcki
die Preſſeabteilung der Reichsregierung berufen. A
Berndt hat ſeinen Dienſt geſtern angetreten.
In Oldenburg begann am Freitag vormittag die
Reichstagung der HJ.=Rechtsorganiſation. Die Taguu
mit allen grundlegenden Fragen des künftigen deutſce
rechts auf Grund der Vorarbeiten des Rechtsamtes
faßt, dauert vom 1. bis 3. November.
Am Montag beginnt vor dem Pariſer Schwurgericl
Skandalprozeß, den Frankreich ſeit der Dreyfus=Angel d
kannt hat. Es handelt ſich um den Prozeß wegen des
viſky, jenes berüchtigten internationalen Betrügers, d
des Städtiſchen Leihhauſes in Bayonne falſche Bond
von faſt 300 Millionen Franes ausgab und ſich nah
deckung ſeiner Betrügereien in der Nähe von Cham=
Augenblick das Leben nahm, als die Polizei ſeine
Vill=
hatte, um ihn zu verhaften.
Marhen
*
Die Medizin im Dienſte des Volkes.
Von Dr. Hans Hartmann.
In dieſen Tagen ſind es 225 Jahre her, ſeit der erſte
Preußen=
könig Friedrich Aſyle gegen die damals in ſeinem Lande wütende
Peſt errichten ließ. In ihnen ſollten die Kranken aufgenommen
werden und eine ſachgemäße Pflege genießen. Eines dieſer
Peſt=
häuſer wurde vor dem Spandauer Tor in Berlin gebaut und
brauchte glücklicherweiſe ſeinem Zwecke gar nicht erſt zugeführt zu
werden, da die Peſt Berlin verſchonte. Aber es war nicht umſonſt
gebaut. Durch den Weitblick des Soldatenkönigs Friedrich
Wil=
helms I. wurde das Haus im Jahre 1727 gleichzeitig als Garniſon=
und Bürgerlazarett beſtimmt, baulich erweitert und mit
Lehrkräf=
ten verſehen, die dort die wiſſenſchaftliche Medizin zu lehren
hat=
ten. Kranke Menſchen, an denen ſie mediziniſche Forſchungen
an=
ſtellen konten, waren ſtets zur Genüge da, und ſo waren alle
Vor=
bedingungen dafür gegeben, daß die „Charité” unter der Leitung
vieler beſonders tüchtiger Mediziner ihren großen Ruf in aller
Welt erhielt und ſtets vermehren konnte. Heute blicken viele
Menſchen aus allen Ländern auf ſie, und es darf uns mit Stolz
erfüllen, wenn wir ſehen, was dieſes Inſtitut alles für die leidende
Menſchheit geleiſtet hat.
Die nun ſeit 225 Jahren in der Charité gepflegte Medizin iſt
in einem beſonderen Sinne volksverbunden geweſen. Das iſt,
wie wir wiſſen, nicht jede Forſchung, denn recht oft finden wir
tiefe Gräben zwiſchen der Wiſſenſchaft und dem Volke, Heute, wo
wir alle nach einer volksnahen Wiſſenſchaft ſtreben, haben wir ein
Recht, in erſter Linie jenen Charitégeiſt zu preiſen, der ſich nicht
in weltfremde Spekulationen und Begriffe oder in kunſtvolle
Wiſſenſchaftslabyrinthe, womöglich noch in einer dem Volke
un=
verſtändlichen Sprache verſponnen hat, ſondern ſich unmittelbar
ins Volk begab, um ihm mit allen Kräften zu dienen. Daß wir
dabei nicht die rein fachlichen Errungenſchaften vergeſſen werden.
das ſind wir den großen Namen ſchuldig, die auf immer mit der
Charité verbunden ſind, und von denen hier nur einige genannt
ſeien; da iſt der erſte Mediziniſche Leiter der Charité, der
weit=
gereiſte Eller, der den Grund legte zu der Lehranſtalt und von
1727 bis 1735 tätig war. Sein chirurgiſcher Kollege war Senff.
Beide hatten ihre Nachfolger; die Gebiete der ſogenannten
inne=
ren Medizin und der Chirurgie blieben noch bis ins 19.
Jahr=
hundert ſtreng geſchieden. So war es ſeit alters Sitte, und der
„Arzt” der vorhergehenden Jahrhunderte hatte ſich ſehr erhaben
gedünkt über den Chirurgen, den er als einen Charlatan, eine
Art Dorfbarbier oder einen Doktor Eiſenbart anſah. Erſt als die
Regimentschirurgen, die den Namen „Feldſcher” trugen, in den
vielen Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts größere Bedeutung
erhielten, und als ſich dieſe Bedeutung durch die ſtrenge ſoldatiſche
Diſziplin der preußiſchen Könige noch hob, gewann der Chirurg an
Anſehen. Aber das entwickelte ſich ſehr langſam. Das Volk wußte
noch lange Zeit hindurch nicht zu unterſcheiden zwiſchen einem
Jahrmarktdoktor, der die ſchwierigſten Operationen — wie z. B.
Blaſenſteinſchnitte — ausführte, und einem Chirurgen, der am
Berliner collegium medico-chirurgicum gelernt hatte. Freilich
be=
ſtanden auch hier noch Unterſchiede: es gab Chirurgen, die rein
handwerklich ihren Lehrern das Wichtigſte abgeſehen hatten, und
es gab ſolche, die doch einigermaßen Einblick in die inneren
Zu=
ſammenhänge bekamen und die wiſſenſchaftliche Medizin erforſcht
hatten.
Die Charité, gegründet aus ſoldatiſchem Geiſt der preußiſchen
Könige, wurde denn auch bis in unſere Tage hinein von hohen
Militärmedizinern geleitet. Daher ſtammt ihre alte Verbundenheit
mit der Armee und vor allem dem Heeresſanitätsweſen.
Der von 1770—1779 wirkende Henckel förderte jene
medizini=
ſchen Zweige, die mit dem Nachwuchs zu tun haben. Zum erſten
Male ſehen wir in ſeinen Jahrzehnten eine geſteigerte
Verant=
wortung für die junge Mutter und das neugeborene Kind. Das
Erbgut der Nation, das in ihnen wirkſam iſt und geſchützt werden
muß, wurde in ſeinem Werte erkannt. Von da geht eine Linie zur
Gegenwart, wo die Raſſen= und Erbhygiene eine aufmerkſame
Pflege in der Charité erfährt. Geburtshilfe, Gynäkologie und
Pä=
diatrie (die Kinderheilkunde) arbeiten zuſammen.
Die für die mediziniſche Wiſſenſchaft ungünſtige Trennung
zwiſchen innerer Medizin und Chirurgie blieb bis zum Tode
Hufe=
lands, der als einer der Allergrößten von 1800—1836 als erſter
Arzt der Charité gewirkt hatte, beſtehen. Erſt dann wurden beide
erſten Stellen, die des „1. Arztes”, wie er ſchlicht hieß und die
des „1. Wundarztes”, in einer Perſon vereint, und zwar in der
Perſon des Generaldiviſionschirurgus Ruſt. Jetzt erſt konnte es zu
der ſo notwendigen inneren Verbindung kommen. Schon ſeit 1817
war durch königliche Kabinettsordre eine wirklich auf der Höhe der
Wiſſenſchaft ſtehende chirurgiſche Klinik gegründet worden, die
zu=
gleich auch 12 Betten für Augenkranke enthielt. Es will uns jetzt
unvorſtellbar vorkommen, daß einſt Chirurgen die Kranken
be=
handelten, die von den funktionellen Teilen der Medizin, den
Organen, Nerven, Muskeln, dem Blut und den Drüſen nicht viel
Ahnung hatten. Heute können beide Diſziplinen nur in engſter
Zu=
ſammenarbeit etwas Großes leiſten.
Daß auch die anderen Einzeldiſziplinen ſich abſpalteten
er=
wies ſich einfach als Notwendigkeit der Zeit. Unter dem genialen
Graefe, der die Operationen des „grauen Stars” verbeſſerte und
die des „grünen Stars” erfand, und dem vor der Charité eines
der ſchönſten Denkmäler Berlins gewidmet iſt, wurde die Augen=
ver
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Me fei
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4
ein.
klinik eine beſondere Anſtalt und die Ophthalmologi
ſtändige Wiſſenſchaft. In ähnlicher Weiſe wurde ſpätul nn
ig=
der Hals=, Naſen= und Ohrenheilkunde ſelbſtändig err 14½ hgen
ſo ging es mit der Kinderheilkunde, die unter Hd
Czerny zu einem der lebendigſten und unmittelbar j
chenden Fächer der Medizin wurde.Hier hatten die 19
der Konſtitutionslehre die beſte Gelegenheit, ſich durck
Geht man heute durch die „Stadt der Kliniken” au
lände der Berliner Charité, ſo ſpürt man den Geiſt
ner, die unermüdlich gegen die Krankheit zu Felde zo
einem Witterungsvermögen ſondergleichen jede Spur
wo ſie den Feind packen konnten. Einer der allergr
ihnen war Robert Koch, dem es gelang, die Bakterier
machen, ihre Lebensgewohnheiten zu ſtudieren, und ſ
Gegenmittel gegen ſie zu ſchaffen.
Ein anderer Großer im Reich der mediziniſchen
iſt Rudolf Virchow, der auch als Politiker bekannt wi
wahre Größe aber auf dem Gebiete der pathologiſche
liegt, die die kranken Organe und Zellgewebe ſtudiert
ihre Schlüſſe ſowohl für die Lehre vom Aufbau des Sil
vom Funktionieren ſeiner Organe zieht. Er gilt als 1
der der ſogenannten Zellularpathologie, die die Kran1
nungen von Vorgängen in der Zelle aus ableitet,
auch auf allen anderen Gebieten der pathologiſchen A.d
regend und fruchtbar. Virchow, der große Charitéaré
Geſchick auserſehen, auch tief in das praktiſche Anwen!
der Medizin einzugreifen. So war er in den Kriegei
und 1870/71 Mitglied des Vorſtandes des Berliner 2i
für die Armee, organiſierte die erſten preußiſchen S
und erbaute das Barackenlazarett auf dem Tempelhof!
gehörte auch der wiſſenſchaftlichen Deputation für das
weſen im Kultusminiſterium und der Berliner Stadtr‟
verſammlung an und hatte dadurch in manchen Frage n1
bei der Berliner Kanaliſation, großen Einfluß. Virche
den Ruf deutſcher mediziniſcher Wiſſenſchaft weit in
u. a. durch ſeine Studienreiſen, von denen er eine im
nach Norwegen machte, wo er im Auftrage der dork
rung den Ausſatz an der Weſtküſte des Landes ſtudiert”
auf einem anderen Gebiet, das uns heute beſonders
muß, war dieſer Charitéprofeſſor groß. Es war das 2
pologie, die ſich nach vielen dilettantiſchen Verſuchen en
zu einer wirklichen Wiſſenſchaft entwickelte. Sie findet!
in der Charité ihre Pflege und ſtellt ſich, wie wir
mehr und mehr in den Dienſt des deutſchen Neuau?”
„Lehre vom Menſchen” iſt ja der Schnittpunkt, wo
pflege, Medizin und allgemeine Kultur treffen. Auf
forſcherverſammlung in Innsbruck von 1869 war Vin?
der Gründer der Deutſchen Anthropologiſchen Geſellle”
— 2. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
änein in die „brennende‟ Wüſte!
tgender italieniſcher Borſtoß in die Danakil=Wüſte. — Bedrohung der Flanke der Kronprinzen=Armee.
Schwere Kämpfe bei Makalle? — 12000 Toke und Verwundete bei Adua.
zu verhindern, daß die abeſſiniſchen Abteilungen zu einem Um=
Die Danakil=Offenfive.
gehungsmanöver antreten und die Italiener vom Nücken her
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renmodel
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e befrag!
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70
EP. Addis Abeba, 1. November.
ſiſteldung von der Vernichtung einer italieniſchen
Trans=
ſo ze im Muſſa=Ali=Gebiet durch Danakilkrieger werden
hahidiger Seite beſtätigt. Die Zahl der bei dieſem
Ueber=
gueelen Italiener ſoll fünfzehn betragen haben. In der
ſigenden Nacht hätten die Abeſſinier dann von neuem
werfall unternommen, und zwar diesmal auf einen
wich=
unsportzug mit Infanterie, Artillerie und Tanks, der
„alv nach Weſten zwiſchen Muſſa=Ali und Oddodo
unter=
wiſen ſei.
beſtätigt ſich, daß an der Auſſa=Front
ee Truppenbewegungen im Gange ſind. Wie es
rſchieren etwa 15 000 italieniſche Eingeborenen=Truppen
ſweſtlich Danakils gelegenen Höhenzüge von
melale, etwa 50 Km. weſtlich vom Muſſa Ali.
Augen=
übeabſichtigen die Italiener, auf dieſen Höhenzügen, die
ſue Inſel in der waſſerloſen Wüſte liegen,
un Stützpunkt zu errichten und von dort aus gegen
marſchieren. Die Straße von Aſſab ſoll bis zu dieſem
vorgetrieben worden ſein. Ferner wird berichtet, daß
ſerier die Abſicht hätten, in der Danakil=Wüſte einen
ſafen für Flugzeugbedarf einzurichten. Als Ort für die
des Platzes werde vorausſichtlich Alalguira gewählt
hab eſſiniſchen Kreiſen mißt man dieſem Vorgehen der
keine große Bedeutung bei. Man nimmt
viel=
hn, daß die Italiener die brennende
Salz=
ſiicht überwinden werden, zumal die dort be=
Brunnen ſämtlich durch Salz unbrauchbar gemacht
ſind. Die Abeſſinier werden jedenfalls erſt in demf
u4 Widerſtand leiſten, in dem die italieniſchen
Streit=
ef ihrem Marſch nach Deſſie die Auſſa=Grenze erreichen.
eneral de Bono hat es für richtig erachtet, der auf dem
lägel Makalle gegenüberſtehenden Heeresſäule eine
eeckung zu geben. Vom Südzipfel Erytreas aus ſind
kzum Schutze der gegen Makalle marſchierenden
Streit=
wtoriſierte Streitkräfte vorgeſchickt worden, die durch die
Aüſte hindurch bis an das Gebirge heran wollen, um
angreifen. Makalle befindet ſich zwar noch nicht in italieniſchem
Beſitz, obwohl es vor 24 Stunden ſo ausſah, als wären die
Vorhuten bereits auf den Höhen vor dieſer Stadt angelangt.
Damit nun der linke Flügel der Italiener nicht in der Luft
hängt, iſt eine Offenſivbewegung motoriſierter
Diviſionen durch die Danakilwüſte angeordnet
worden. Die Italiener haben hier etwas mehr Glück gehabt als
am Muſſa Ali, wo ſie mit ihrem Vormarſch ſtecken geblieben
ſind und teilweiſe ſogar den Rückzug antreten mußten. Aber
die Danakilwüſte iſt ein Gebiet, das ſich durch phantaſtiſche
Temperaturen auszeichnet und nur über ganz wenige
Waſſerſtellen verfügt, die zudem noch von den
zu=
rückweichenden Eingeborenen verſalzen
wur=
den. Die Berichte über den Vormarſch in der Danakilwüſte
ſind im Augenblick noch widerſpruchsvoll. Es dürfte richtig ſein,
daß es den Eingeborenen gelungen iſt, die Italiener zu
be=
unruhigen und ihnen auch empfindliche Verluſte beizubringen.
Aber ebenſo richtig iſt es wohl auch, daß alle Angriffe
abge=
ſchlagen werden konnten, und daß die Italiener nach genügender
Sicherung ihrer rückwärtigen Verbindungen den Vormarſch
fort=
geſetzt haben Selbſt wenn ſie innerhalb von wenigen Tagen bis
zum Gebirge vorſtoßen ſollten und die Verbindung mit den
auf Makalle marſchierenden Truppen aufnehmen, wird ihnen
noch das größte Stück Arbeit, die Säuberung
der Danakilwüſte von bewaffneten
Eingebore=
nen übrigbleiben.
Mit der jetzt angeſtrebten Verlängerung der Front iſt aber
noch eine andere Abſicht verbunden: die bei Muſſa Ali
ſtehenden Abteilungen zu entlaſten, alſo durch den Marſch nach
Süden den abeſſiniſchen Gegner vom Rücken her
zu bedrohen und ihn zu zwingen, ſchleunigſt den
Nückzug anzutreten, wenn er nicht abgeſchnitten werden
will. So verſchiebt ſich plötzlich gerade dort, wo man noch am
wenigſten mit einer italieniſchen Offenſivtätigkeit gerechnet hatte,
die Geſamtlage. Aber der Kundſchafterdienſt der Abeſſinier
ſcheint doch ſehr gut funktioniert zu haben; denn ſeit Wochen
haben ſie am Rande der Danakilwüſte größere Streitkräfte
zu=
ſammengezogen, die ſich hier in einer Art Auffangſtellung
ver=
ſchanzt haben. Angeblich ſollen es 15 000 Italiener ſein, die vom
ſüdlichen Erytrea her im Anmarſch ſind. Ein ſehr erheblicher
Teil muß natürlich im Verlaufe des Vormarſches zurückbleiben,
um in erſter Linie die Straßenbauer zu ſchützen und dafür zu
ſorgen, daß der Nachſchub nicht durch Ueberfälle ins Stocken
gerät. (Weitere Meldungen aus Abeſſinien Seite 4.)
Eellegraphenlinien hinter der italieniſchen Nordfront. — Rechts: So ſichert Italien ſeine Nachſchub=Straßen. (Scherl=Bilderd.=M.)
Ender er 1870 wurde. Virchow ſetzte da an, wo die Wiſſen=
Argen lag, und er iſt ein Wegbereiter der Germanen=
Am verdienſtvollſten, iſt vielleicht dieſes: er veranlaßte
ganz Deutſchland ausgeführte Unterſuchung der
Schul=
mt dem Ziele, die Verbreitung der blonden und der
brü=
aſſe feſtzuſtellen. Die Reſultate waren ſo aufſchlußreich,
än faſt allen Nachbarländern ſehr bald ähnliche Feſtſtel=
Ptiaf.
ſieht, wie lebendig die Wiſſenſchaft vom Menſchen
ge=
werden kann. Es iſt beſter alter „Charitégeiſt”, verkörpert
ſenden ihrer Profeſſoren: überall die großen
Zuſammen=
ſehen, nicht am kleinen hängen zu bleiben und wahrhaft
lich zu ſein. Heute leben wir ja in einer Zeit, wo die
eläzin wieder mehr zu ihrem Rechte kommt. Das
unmittel=
ieniſche Gefühl der Menſchen, ihre uralte Erfahrung über
Ben und richtige Ernährung, ja überhaupt richtiges
Ver=
ſtiSömen wieder ſtärker in die Medizin ein.
Mainzer Stadtlheater.
Guiſeppe Verdis „Maskenball”.
„Verdi=Renaiſſance”, die den deutſchen Bühnen die
Be=
t mit manchem faſt ſchon vergeſſenen Verdi brachte
Des Schickſals”. „Ernani”, „Simone Boccanegra”), hat
Frts ein früher öfter geſpieltes Werk, wie den „
Masken=
unwerdient in den Hintergrund treten laſſen. Jedenfalls
letzte Mainzer Aufführung ſo viele Jahre zurück, daß die
allermeiſten Hörern einigermaßen fremd geworden ſein
der auch dem Kenner des Werkes bot die ſonntägliche Wie=
o viel des Neuen, daß die Aufführung einer wirklichen
gleichkam. Sie bot ein beſonderes Intereſſe dadurch,
neue Generalmuſikdirektor Fiſcher damit ſeine erſte
ſeinem neuen Wirkungskreis dirigierte. War ſchon ſein
Sonzert ein ganz eindeutiger und ſtarker Erfolg, ſo hat
I der Oper ſeine hieſige Stellung nun vollends erkämpft
chert. Die prachtvolle, überlegen klare Art, wie er ein
Serk anfaßt und wiedergibt, kann den Ruf nur beſtätigen,
als Operndirigenten ſchon aus Weimar, dann in noch
Maße aus München vorausging. Wie im Konzert, auch
rommene Unterordnung unter den Kunſtſtil des Werkes
M zu eine ungewöhnliche Vereinigung von plaſtiſcher
Aus=
iaſt und Klangfärbung. Die Regie von Hans Kämmel
ſch, wirkſam unterſtützt durch ſelten ſchöne Bühnenbilder
n
Feußer) nicht leicht gemacht und dem muſikaliſchen
I einen artgleichen dramatiſchen Hintergrund geſchaffen.
HAnders glücklich muß die Löſung des letzten Bildes bezeich=
net werden, mit dem Nebenſchauplatz hinter durchſichtigen Flügel
türen, der ein zwangloſes An= und Abſchwellen der Handlung
er=
möglicht.
Die ſoliſtiſche Beſetzung läßt keinen Wunſch offen. Hans
Trautner iſt geſanglich der Partie des Grafen Richard ein
überlegener Interpret, ließ es im Spiel aber vielfach an
Konzen=
tration mangeln. Hervorragend iſt Fritz Schroeder als Kreole.
Wendla Großmanns Amelia war in der Szene bei der
Wahr=
ſagerin ſtreckenweis getrübt durch Unreinheiten der Intonation,
die ſie im weiteren Verlaufe allerdings überwand und durch ſchöne
Einfügung in die Enſembles ausglich. Lilly Trautmann
ſang und ſpielte den Pagen mit der erforderlichen ſpieleriſchen
Grazie. Die zwar kleinen, aber mit Schwierigkeiten geſpickten
Rollen der Wahrſagerin und der beiden Verſchworenen waren bei
Luiſe Müller und den Herren Erwin Kraatz und Franz
Larkens in allerbeſten Händen. Die Chöre und die
unauf=
dringlich eingefügten Tänze paßten ſich dem ſtiliſtiſchen Rahmen
ein. Das gut beſetzte und aufnahmebereite Haus bereitete dem
Dirigenten und den Sängern wohlverdiente Dankesbezeugungen.
Dr. B.
* 2as Rälſel der Maya=Schrift.
Dem Profeſſor William Gates von der Univerſität Baltimore
in den USA. ſoll es gelungen ſein, den Schlüſſel zur Entzifferung
der alten Mayaſchrift zu finden. An Hand alter ſpaniſcher
Auf=
zeichnungen konnte man eine Art Lautlehre der Mayaſprache
rekonſtruieren, mit deren Hilfe man nun an die Schaffung des
eigentlichen Alphabetes gehen will.
Wenn ſich dieſe Nachricht bewahrheitet, ſo hätte die Archäologie
einen ihrer ſtolzeſten Siege erfochten. Ganze
Gelehrtengeneratio=
nen haben ſich an der Mayaſchrift die Zähne ausgebiſſen, die Zahl
der Verſuche, ſie zu enträtſeln, iſt Legion. Wenn ſich dieſe
Nach=
richt bewahrheitet, dann wird man endlich die Geſchichte der
Mayavölker ſchreiben können, zugleich die Geſchichte einer der
feinſten und tiefſten Kulturen, die die Erde je trug.
Der Stamm der Maya hat einſt vor der Entdeckung
Ame=
rikas die Gebiete zwiſchen Tehuantepec im heutigen Mexiko und
Nicaragua bewohnt. Die höchſte Entwicklung hat dieſe Kultur
etwa in der Gegend der heutigen merikaniſchen Provinz Chiapas
erreicht. Zeitgenöſſiſche ſpaniſche Berichte aus der Zeit der
Ent=
deckung Amerikas ſind voll von entzückten und begeiſterten
Be=
ſchreibungen, denn die Pracht und der Reichtum der
Mayaprovin=
zen übertraf alles andere in Amerika, wenn man vielleicht einzig
und allein vom Reiche der Inkas abſehen will.
Man weiß, mit welcher Gründlichkeit die Spanier die
er=
oberten Gebiete Amerikas, koloniſierten”. Niemals iſt auf dieſer
Welt ſo gründlich und ſo ſinnlos zerſtört und vernichtet worden
wie damals, nie hat es eine ſpätere Wiſſenſchaft ſo ſchwer gehabt,
den Gang der Jahrhunderte zurückzuverfolgen, wie in dieſem
Falle.
Nr. 302 — Seite 3
„Zeikungskönig”
William Randolph Hearſt und ſein Reich
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
E.A.II. New York, Oktober 1935.
In einer kleinen Stadt im Staate Pennſylvanien ſchrieb ein
elfjähriges Schulmädchen kürzlich an den Redakteur der
Lokal=
zeitung und bat ihn um Rat. Ihre Lehrerin hatte einen Aufſatz
über die amerikaniſche Verfaſſung aufgegeben Zwei Tage ſpäter
erſchien auf der erſten Seite ſämtlicher Hearſt=Zeitungen
Ameri=
kas ein Leitartikel aus der Feder des „Zeitungskönigs”. Er
begann mit den Worten: „My dear young lady .” und
ent=
hielt nichts anderes als den verlangten Schulaufſatz. So iſt
William Randolph Hearſt. Er ſieht bis in die kleinſten Winkel
ſeiner Redaktionen und kontrolliert doch das größte
Zeitungs=
unternehmen der Welt. Gefürchtet von ſeinen Untergebenen,
gehaßt von ſeinen Feinden, umworben von Politikern. Auf der
einen Seite ſtrupellos, ja oft als charakterlos bezeichnet, ein
Mann, der ſich nicht ſcheut, morgen fanatiſch das Gegenteil von
dem zu verfechten, was er heute behauptet hat, iſt er auf der
anderen Seite der erſte und einzige Zeitungsmann in den
Staa=
ten, der verſucht, dem amerikaniſchen Volk ſo etwas wie
Patrio=
tismus und Nationalgefühl einzuhämmern.
So bekannt die politiſche und finanzielle Macht Hearſt iſt,
ſo war es doch ſonderbarerweiſe bisher noch niemandem
ge=
lungen, den Wert ſeiner weitverzweigten Unternehmungen
zah=
lenmäßig auch nur annähernd zu erfaſſen. Kaum ſeine beſten
Freunde ließ er einen Blick hinter die Kuliſſen werfen. Als
ſchlauer Propagandiſt wußte er genau, daß die öffentliche
Mei=
nung um ſo leichter zu beeinfluſſen iſt, als dieſe Beeinfluſſung
dem Mann der Straße unbewußt bleibt.
Die amerikaniſche Zeitſchrift „Fortune” hat nun als erſte
unter erheblichen Schwierigkeiten Hearſt die Zuſtimmung
ab=
gerungen, vor der Oeffentlichkeit auf Grund gewiſſenhafter
Nach=
forſchungen ein Bild von der Struktur ſeiner Zeitungsmaſchine
entwerfen zu dürfen. Die nachſtehenden Ausführungen geben in
wenigen Worten wieder, was ſieben Redakteure vom Stab dieſer
Zeitſchrift in fünfwöchiger, mühſeliger Arbeit aus allen Teilen
des Landes zuſammengetragen haben.
Am Anfang des Hearſtſchen Zeitungsreichs ſtand ein kleines
Blatt, der „San Francisco Examiner”, das ihm ſein Vater,
der Senator George Hearſt, im Jahre 1887 vermachte. Heute
wird das Vermögen des 72=jährigen Zeitungskönigs auf 220
Millionen Dollar geſchätzt. Er beſchäftigt insgeſamt 31000
Per=
ſonen, denen er jährlich 57 000 000 Dollar an Löhnen und
Gehäl=
tern zahlt, beſitzt 28 Zeitungen, die ſich auf alle amerikaniſchen
Großſtädte verteilen, 13 Zeitſchriften, zwei Filmgeſellſchaften,
acht Rundfunkſender, enormen Großgrundbeſitz in New York,
Kalifornien, Mexiko und England (Hearſt iſt der größte
Grund=
beſitzer in den USA!) und ein beträchtliches Privatvermögen.
Das Bauwerk ſeiner Unternehmungen ruht auf folgenden
ſechs Grundpfeilern:
Bergwerke. — Ausgedehnte Intereſſen in Süd=Dakota,
51000 Aktien, der Cerro de Pasco Bergwerke in Peru und
Aktienmehrheit der Gold= und Silberbergwerke von Guanacivi
und San Louis in Mexiko. Geſamtwert 15 000 000 Dollar.
2. 28 Zeitungen, der wertvollſte in einer Hand vereinigte
Zeitungsbeſitz der Welt, mit einer Geſamtauflage von 5 500 000
an Wochentagen und 7 000 000 Exemplaren an Sonntagen. Dieſe
Zeitungen bringen, „Fortune” zufolge, jährlich etwa 100 000 000
Dollar ein und müſſen zurzeit mit 90 000 000 Dollar bewertet
werden.
3. 13 Zeitſchriften, darunter vier engliſche. Geſamtauflage
4 500 000, Geſamtwert 25 000 000 Dollar. Davon entfallen allein
20 Millionen auf das Magazin „Good Houſekeeping”, das als
beſtgehendes Magazin der Welt gilt und im Jahre 1934 allein
einen Gewinn von zweieinhalb Millionen Dollar abwarf.
4. Gemiſchte Geſellſchaften, darunter ein „Feature”=Syndikat
(King Features) zwei Filmgeſellſchaften und acht Radioſtationen.
Geſamtwert 14 000 000 Dollar.
5. Grundbeſitz. Dazu gehört die 900 000 Acker (ca. 1400
Quadratmeilen) große Barbicora Ranch in Mexiko, die San
Simeon Beſitzung in Kalifornien (270 000 Acker groß mit einem
Dorf in oberbayeriſchem Stil). Grundſtücke in New York im
Werte von 41000 000 Dollar, womit Hearſt nach Vincent Aſtor
der reichſte Grundbeſitzer New Yorks iſt, ein Schloß in Wales
(England) uſw. Geſamtwert 56 000 000 Dollars.
6. Privatvermögen, darunter unſchätzbare Kunſtwerte, die
Hearſt aus allen Ländern zuſammengekauft hat. Hearſt gilt auf
den Kunſtmärkten der Welt als der größte, wenn auch nicht als
der wähleriſchſte Sammler. „Fortune” ſetzt den Wert ſeiner
Sammlungen mit 20 000 000 Dollar an.
Zu den Stützen der Hearſtſchen Organiſation müßte man
auch einen Stab hervorragender Mitarbeiter und Fachberater
nennen, beſonders den Rechtsanwalt Neylan aus San
Fran=
cisco, der Hearſt im Jahre 1925 bewog, ſeine Unternehmungen
Es iſt bekanntlich ſchon vor längerer Zeit gelungen, die
Schrift der Nahuavölker zu enträtſeln, alſo der Bewohner des
eigentlichen altmexikaniſchen Reiches, deſſen letzter Herrſcher
Montezuma war. Dieſe Schrift beruht auf ideographiſcher,
rebus=
artiger Grundlage, iſt alſo verhältnismäßig primitiven
Charak=
ters. Die Mayaſchrift (übrigens auch die Knotenſchrift der Inkas)
iſt bis heute unentzifferbar geblieben, obgleich ſich die
geiſtreich=
ſten Gehirne der alten und neuen Welt daran verſucht haben.
Es war ſchon ein weſentlicher Fortſchritt, als es nach langen
Mühen gelang, die Zahlenſchrift und damit die Mathematik der
Mayas zu ergründen. Die Erkenntniſſe und Aufſchlüſſe, die man
dabei gewonnen hat, ließen den berechtigten Schluß zu, es mit
einer Kultur von höchſten wiſſenſchaftlichen Graden zu tun zu
haben, denn das Zahlenſyſtem der Mayas iſt dem der Römer
und Griechen weit überlegen.
Viele Tauſende uralter Maya=Inſchriften wurden in den
letz=
ten Jahrzehnten gefunden. Man ſtöberte ſie in alten,
halbver=
fallenen und urwaldumwucherten Tempelbauten auf, die man oft
nur mit Hilfe des Flugzeuges entdeckte. All dieſe Funde wurden
ſorgfältig katalogiſiert und verglichen. Sie ergaben eindeutig
das Vorhandenſein einer einheitlichen, über weite Gebiete hin
gleichartigen Schrift, deren Charakter von allen anderen
ameri=
kaniſchen Schriften durchaus verſchieden iſt. Das iſt aber ſo
ziem=
lich alles, was man bisher folgern konnte. Man zerbrach ſich
bis heute den Kopf darüber, ob man es mit einer
Buchſtaben=
oder einer Silbenſchrift zu tun habe, man verſuchte es auf der
Grundlage einer reinen Symbolſchrift, man glaubte ſchließlich an
eine Art Stenographie, die für ganze komplizierte
Gedanken=
gänge ein einziges Zeichen ſetzt. Aber das waren alles
Mut=
maßungen, für die keinerlei Beweis erbracht werden konnte, und
die vor allem keinen Schritt zum eigentlichen Ziel, zur
Ueber=
ſetzung der Schrift, hinführten.
Die Entzifferung der Mayaſchrift würde eine
wiſſenſchaft=
liche Senſation von derſelben Tragweite wie die Entzifferung
der Hieroglyphen ſein. Eine verſunkene und vergeſſene Welt
würde ihre Tore auftun und ihre bisher ſo ſorgſam gehüteten
Geheimniſſe preisgeben.
Heinrich Lerſch — Preisträger des Rheiniſchen
Literatur=Preiſes für das Jahr 1935. Anläßlich
der Rheiniſchen Dichtertagung hat der Rheiniſche
Provinzialver=
band den alljährlich an einen Rheinländer zu verteilenden
Rhei=
niſchen Literatur=Preis im Betrag von 2500 RM. zum erſtenmal
für das Jahr 1935 dem Arbeiterdichter Heinrich Lerſch zuerkannt.
Mit dieſer Verleihung wurde vom Preisgericht ein Dichter
ge=
ehrt, der „als ſchlichter Sohn der rheiniſchen Erde uns in ſeinem
Gedichtband „Mit brüderlicher Stimme” das Hohelied der Arbeit
und Kameradſchaft geſungen hat.”
Der entfeſſelte Säugling, eine komiſche Geſchichte für
Erwach=
ſene von Will Veſper. (Albert Langen=Georg, Müller.)
Das köſtliſche Buch gibt mehr wie eine komiſche Geſchichte,
mehr wie einen ins Breite gedehnten Witz. Dieſe Geſchichte von
dem Säugling, der geiſtig als reifer Mann zur Welt kam, iſt eine
köſtliche Satire, die im Rahmen humoriſtiſcher Betrachtungen viel
Ernſtes gibt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 4 — Nr. 302
zu konſolidieren und auf eine praktiſchere finanzielle Baſis zu
ſtellen. Hauptſächlich dieſem Umſtande hat er es zu verdanken,
daß ſein gewaltiges Zeitungsbereich die Depreſſionsjahre gut
überſtanden hat, ohne daß auch nur eine einzige Hypothek oder
Schuldverſchreibung in Verzug geraten wäre. Ja, er hat es
fertig gebracht, nach wie vor beträchtliche Dividenden
auszu=
ſchütten, ſo daß die „Klaſſe 4” Aktien der Hearſt Conſolidated
heute als eine der beſten Anlagen in den Vereinigten Staaten gilt.
Aus den genannten ſechs Grundpfeilern erheben ſich zwei
weitere Säulen, nämlich die „Hearſt Magazines, Inc.” die ſich
aus den fünf größten Zeitſchriften zuſammenſetzt, und „Hearſt
Conſolidated Publications”, die 1930 aus den zehn am beſten
verdienenden Zeitungen gebildet wurde.
Die Aktien dieſer beiden Geſellſchaften ſind im Beſitz einer
weiteren Dachgeſellſchaft der „Hearſt Corporcktion” Ueber dieſer
thront die letzte und höchſte Holding Geſellſchaft, die American
Newspapers Inc.” Sie umfaßt neben den Bergwerken, dem
Grundbeſitz und dem Privatvermögen auch die 17 Zeitungen
und 8 Zeitſchriften, die nur kleine Gewinne abwerfen oder gar
mit Verluſt arbeiten. Verluſte der einen Zeitung werden gegen
den Gewinn einer anderen abgeſchrieben. Dieſe Geſellſchaft dient
alſo gewiſſermaßen als Clearing=Haus für alle anderen Hearſt=
Unternehmungen.
„Fortune” will wiſſen, daß Hearſt binnen Jahresfriſt aus
ſteuertechniſchen Gründen eine Reorganiſation ſeines ganzen
Verwaltungsapparates beabſichtige. Die Zahl der Geſellſchaften
ſolle auf drei reduziert werden, an deren Spitze „Hearſt
Enter=
priſes, Inc.” ſtehen werde, um eine ähnliche Clearing=Funktion
auszuüben, wie jetzt die „American=Newspapers”,
Während bisher in den von der Nordfront einlaufenden
Mel=
dungen nur von nächtlichen Ueberfällen und Patrouillenkämpfen
die Rede war, verlautet nunmehr gerüchtweiſe, daß ſich nördlich
von Makalle große Kampfhandlungen entwickelten. Unter
Einſat=
von Tanks und Flugzeugen ſollen die italieniſchen Truppen den
Verſuch machen, weiter vorzuſtoßen. Die Abeſſinier, die ſich in
guten Verteidigungsſtellungen im Gebirge verſchanzt haben,
laſſen die Italiener anrennen und bringen ihnen, nach
abſeſini=
ſcher Darſtellung, ſtarke Verluſte bei. Nähere Einzelheiten über
die Gefechtslage liegen noch nicht vor.
Ueber das Schickſal der Stadt Makalle an der Nordfront
waren von Addis Abeba aus heute widerſpruchsvolle Meldungen
verbreitet, wonach u. a. die Stadt von italieniſchen Truppen
be=
ſetzt worden ſein ſollte. Im italieniſchen Hauptquartier wird
dazu erklärt, daß die italieniſchen Truppen die Stadt bisher noch
nicht beſetzt haben, jedoch läßt man die Möglichkeit offen, daß
Freiſchärler bis Makalle vorgedrungen ſeien. Dabei handelt es
ſich augenſcheinlich um Leute von Ras Gugſa, die am 28. Oktober
ihr Lager in Adigrat verließen, um den Tod ihrer Frauen und
Kinder zu rächen. Am 28. Oktober hatte Ras Gugſa nämlich
durch Läufer die Mitteilung erhalten, daß ſämtliche Angehörige
der ihm in das italieniſche Lager gefolgten Krieger von
Anhän=
gern des Ras Kaſſa abgeſchlachtet worden ſeien. Daraufhin
mach=
ten ſich etwa 1500 unter dem Kommando eines Anhängers von
Ras Gugſa namens Ebeie ſtehende Krieger zu einer
Strafexpedi=
tion nach Makalle auf. Am Abend des 30. Oktober lief im
Hauptquartier die Nachricht ein, daß dieſe Streitkräfte ſich etwa
90 Kilometer ſüdlich der italieniſchen Linien befänden, alſo ſich
bereits ſüdlich von Makalle befinden mußten. Seitdem ſind hier
keine weiteren Meldungen über den Verbleib dieſer Streitkräfte
eingetroffen.
Graf Vinci gehk an die Fronk.
* Djibuti, 1. November. (United Preß.)
Der hier weilende bisherige italieniſche Geſandte in Addis
Abeba, Graf Vinci, hat von Muſſolini, wie nunmehr
offiziell beſtätigt wird, die Anweiſung erhalten, nicht
nach Italien zurückzukehren, ſondern ſich an die
Nordfront zu begeben. Graf Vinci wird am 11.
Novem=
ber an Bord des Dampfers „Guiſeppe Mazzina”", der nur zu
die=
ſem Zweck in Djibuti anlegen wird, abreiſen. Mit ihm gehen
14 Mitglieder der italieniſchen Geſandſchaft und Konſulatsſtäbe
nach Nordabeſſinien, um bei den dort operierenden
Truppen=
teilen einzutreten.
Graf Vincis Entſendung an die Nordfront wurde — ſo
er=
klärt man hier — aus der Erwägung heraus beſchloſſen, daß die
genaue Kenntnis des abeſſiniſchen Gebietes, die ſich der Geſandte
während der dreijährigen Tätigkeit in Abeſſinien erworben hat,
für den weiteren Vormarſch im ſüdlichen Tigre=Gebiet von
gro=
ßem Nutzen ſein werde. Gerade dieſe Gegend kennt Vinci wie
ſeine eigene Heimat. Welchen Poſten er an der Front
über=
nehmen wird, darüber wird in hieſigen italieniſchen Kreiſen
Stillſchweigen bewahrt, doch glaubt man allgemein, daß ſeine
Aufgabe in erſter Linie die eines techniſchen Ratgebers des
ita=
lieniſchen Oberkommandos ſein wird.
Es hatte jämmerlich geendet. — Gut, ſie geſtand das zu,
aber ſie ſchämte ſich nicht mehr. Sie überlegte kühl und
vernünf=
tig, daß Paul aller logiſchen Vorausſetzungen nach nicht der
einzige Aann für ſie bleiben konnte, möglicherweiſe hielt die
Zukunft ſogar beſſere, wertvöllere Nachfolger bereit. Aber keiner
würde mehr dieſes närriſche, bedenkenlos hingegebene Glück in
ihr aufwecken und keiner würde es ihr entreißen.
Ihr Gegenüber beobachtete das Auslöſchen des farbloſen
Frauengeſichtes, er ſah, wie die weitgeöffneten Augen, die jetzt
wwieder einmal dunkel waren wie beſchattetes Metall, ſich
anſaug=
ten an einen Traum, den er nicht hätte heraufbeſchwören dürfen.
Er begriff ſofort. „Ich hätte es nicht ſagen dürfen, es war
eſel=
haft”, dachte Baitſky erbittert. Er ſchaute auf ihre Hände, die
mit ſacht gebogenen Fingern die Zigarette hielten, und
Kon=
ſtantin Boskos magere pergamentene Geierpfote fiel ihm ein.
Wie das Geſicht des alten Kämpfers ausgeſehen hatte, er wußte
es nicht, auch nicht, ob der Mann groß oder klein, dick oder
dünn geweſen.
Sehr deutlich erinnerte Baitſky ſich der verwelkten Finger
Boskos, denen die elegante und fatale Geſchicklichkeit eines
Be=
rufsſpielers anhaftete. — Vierzehn Jahre. Seither hatte man
ſelber ähnliche Dinge getan wie Bosko, aber nicht heimlich.
Heim=
lichkeit iſt ein Fehler, der ſich unerbittlich rächt. Offen muß man
angehen, von vorne, brutal, niederreiten. Er überlegte, daß ſich
bei ihm eigentlich kein merkbarer Energieverluſt feſtſtellen ließ,
ſeit damals. Seine Art, an die großen Geſchäfte heranzugehen,
hatte ſich nicht verändert, — voll Schneid und Kampfluſt. Aber
neuerdings überkam ihn manchmal ein unverſtändliches
Bedürf=
nis nach einem windſtillen Flecken, das Verlangen irgendwohin
nach Hauſe zu gehen am Abend. — Dr. Baitſky geriet ganz
über=
raſchend in ſchlechte Laune.
„Warum wollen Sie eigentlich nicht nach China kommen,
Fräulein Kreuzberg? Meinen Sie, Oſtaſien beſtehe nur aus
wil=
den Ländern, wo kranke Bettler auf den Straßen ihre Kinder
verkaufen und Japaner hinter Papierfenſtern Reis kochen?
Schanghai iſt eine Weltſtadt im beſten und ſchlechteſten Sinn,
ein reiches internationales Handelszentrum, ein bißchen
ange=
nagt vom rufſiſchen Bolſchewismus, von japaniſchen Schrapnells,
von der amerikaniſchen Wirtſchaftskriſe, aber immerhin voll von
Eröffnung der Luftkriegsakademie
in Anweſenheit des Führers.
DNB. Berlin, 1. November.
Im großen Hörſaal der Luftkriegsakademie wurde Freitag
vormittag in Anweſenheit des Führers und oberſten
Befehls=
habers der Wehrmacht die in etwas mehr als Jahresfriſt im
Rah=
men des Aufbaues der deutſchen Luftwaffe geſchaffene großzügige
Anlage der Luftkriegs= und der Lufttechniſchen Akademie ſowie
der Luftkriegsſchule eröffnet.
* Nachdem vor wenigen Tagen erſt in Gegenwart des
Füh=
rers die Kriegsakademie ihr 125jähriges Jubiläum feiern
konnte, iſt jetzt vor den Toren Berlins die Luftkriegs= und
Luft=
techniſche Akademie eingeweiht worden. Mit dieſem Inſtitut iſt
der deutſchen Luftwaffe eine Einrichtung gegeben worden, die
dazu da iſt, auf den Erfahrungen der Kriegszeit und den
Er=
kenntniſſen der Luftwiſſenſchaft aufzubauen und dafür zu ſorgen,
daß die deutſche Luftwaffe nach allen Richtungen hin
jederzei=
auf der Höhe bleibt.
Wie es in der Kriegsakademie des Landheeres Lehrer und
Schüler gibt, ſo werden auch in dem neugeſchaffenen Inſtitut
der Luftwaffe Probleme der verſchiedenſten Art immer wieder
von allen Seiten unterſucht und beleuchtet werden. Es wird
dafür geſorgt, daß ſich die Männer der Luftwaffe ein für den
Ernſtfall auserleſenes Wiſſen aneignen, um jederzeit in der Lage
zu ſein, ſich in den verſchiedenſten Situationen, die ſich im
Zuge des Luftkrieges ergeben können, zurechtzufinden.
Ganz beſonders erfreulich iſt es, daß im Augenblick der
Er=
öffnung der Luftakademie ein Mann zur Luftwaffe zurückkehrt,
der in den letzten Friedensjahren, dann aber während des
Krie=
ges unſeren Kriegsfliegern unerhört viel gab, der
General=
major Thomſen, der an das Flugzeug, als Inſtrument der
Landesverteidigung ſchon glaubte, als die damaligen Ein= und
Doppeldecker noch mit allen Kinderkrankheiten behaftet waren.
Als Generalſtäbler nahm er ſich bereits der Militärluftfahrt mit
großer Wärme an. Während des Krieges entfaltete ſich aber
Thomſen zu einer Führernatur, die ohne Rückſicht auf die
unzäh=
ligen Schwierigkeiten, die ſich dem Flugzeugbau und der
Ausbil=
dung von Heeresfliegern entgegenſtellten, eine Waffe ſchuf, die
Gewaltiges leiſtete und die trotz ihrer zahlenmäßigen und
materi=
ellen Unterlegenheit die feindlichen Flieger bis zum Kriegsende
vom deutſchen Boden fernhielt, darüber hinaus aber ſtets zu
neuen ſchweren Schlägen auf den Gegner ausholte.
Thomſens Werk wurde durch das Verſailler Diktat vernichtet.
Durch den Willen des Führers hat es jetzt ſeine
Wiederaufer=
ſtehung gefeiert. Die Erfahrungen, die Generalmajor Thomſen
als Schöpfer und Kommandeur der Kriegsluftwaffe ſammeln
konnte, ſtehen auch der neu geſchaffenen deutſchen Luftwaffe zur
Verfügung, der er wieder als aktiver Offizier angehört. Zu allen
alten Erfahrungen ſind in den letzten Jahren zahlloſe neue
hinzu=
getreten. Es haben ſich überall, wo es eine Luftwaffe gibt,
be=
ſtimmte Anſichten über die Luftkriegsführung herausgebildet. Es
iſt alſo nötig, die Erfahrungen, Meinungen und Unterſuchungen
in einem beſtimmten Inſtitut zu ſammeln, ſtändig zu verwerten
und den Generalen der Luftwaffe wieder zu vermitteln. Das
geſchieht von nun ab in der neuen Luftkriegsakademie, die eine
Stätte der Pflege fliegeriſchen Geiſtes ſein wird und deren Lehrer
und Schüler niemals vergeſſen werden, daß nur ein ſtarkes
Schwert den Frieden ſchützt. So wird die Arbeit der
Luftkriegs=
akademie zum Dienſt am Frieden des deutſchen Volkes.
Ikalieniſcher Erkundungsvorſtoß bei Adagamus.
EP. Asmara, 1. November.
Zwei Bataillone italieniſcher Truppen und Eingeborenen=
Soldaten haben unter dem Befehl des Oberſtleutnants Ruggiero
von dem bewaffneten Lager von Adagamus einen
Erkundungs=
vorſtoß nach dem 30 Kilometer entfernten Städtchen Hauſien
unternommen, ohne auf irgendwelchen Widerſtand zu ſtoßen.
Die Berluſte bei den Kämpfen um Adua.
DNB. Addis Abeba, 1. November.
Nach Mitteilung aus ſonſt im allgemeinen gut unterrichteter
privater Quelle haben die Italiener bei den Kämpfen um Adua
drei kriegsſtarke Diviſionen eingeſetzt, während auf abeſſiniſcher
Seite 32 000 Mann im Kampfe ſtanden. Die italieniſchen
Verluſte ſollen nach derſelben Quelle 12000 Tote und
Ver=
wundete betragen haben, die der Abeſſinier 17 000.
Die Ziffern, die ſehr hoch erſcheinen, ſind amtlich noch nicht
beſtätigt.
Möglichkeiten und Unternehmungsgeiſt. Es würde Ihnen
ge=
allen, ich verbürge mich dafür.” Er beugte ſich vor. „Und Baby
braucht Sie.”
„Baby” wendete Eva ein und ſchaute nach der Tür wie nach
einem Weg zur Flucht. „Baby hat doch ſeine Mutter.”
Er erhob ſich, kam zu ihr hinüber und ſetzte ſich halb auf
den Rand des kleinen Tiſchchens. „Ich brauche Sie”, ſagte er
laut und hart.
„Herr Doktor!” auch Eva ſtand etwas atemlos auf, „bitte,
erlaſſen Sie mir, darauf zu antworten. Frau Baitſky .."
„Nein.” Er ſcheuchte die Einwendung mit einer herriſchen
und ungeduldigen Geſte weg. „Hören Sie mich erſt an! Meine
Frau laſſen Sie außerhalb Ihrer Bedenken, ſie wäre davon nicht
berührt. Ich lebe ſeit langem nicht mehr mit meiner Frau, die
Spatzen pfeifen es von den Dächern, und es beſteht kein Grund,
daß gerade Sie das nicht wiſſen ſollen. Meine Frau wird
berei=
ſein, in eine Scheidung einzuwilligen.” Er ſchaute auf den
Fuß=
boden, ſeine große Hand lag zur Fauſt geballt auf dem Schenkel.
„Es iſt wegen Eliſabeth, — ich habe ihr das Unglück mit dem
Kind nie verziehen. Sie iſt während ihrer Schwangerſchaft —
geritten. Geritten und gefallen. Das Kind muß es bezahlen.
Eliſabeth und ich. Meine Frau kann keine Kinder mehr zur
Welt bringen. Es macht ihr nicht viel aus, ſie ſehnt ſich nicht
nach Kindern. Aber mir, mir macht das ſehr viel aus, denn ich
hätte ein Anrecht auf Kinder, auf Erben. Ein ſehr großes Erbe
wird frei ſein, wenn ich gehe, vieles bleibt zu verteidigen, viel
zuſammenzuhalten, viel Schuld bleibt gutzumachen . .
Die Halle draußen hatte ſich belebt, unter diskretem
Ge=
klingel nahte die Dinerſtunde heran. Man hörte einen Mann
mit großem Stimmaufwand telephonieren, das ſpitzige
Begrü=
ßungsgezwitſcher zweier Damen, Medizinalrat Scheibenreiters
feierliche Medizinerſtimme. Wie aus dem Boden geſtampft,
er=
ſchien Mark in der offenen Tür des Rauchzimmers, die beiden
drinnen ſahen ihn nicht, aber Mark bemerkte Baitſkys
Geſichts=
ausdruck und ſeine Haltung. Lautlos ſchoben ſich die breiten
Flügeltüren nebeneinander, es wurde übergangslos ſtill in dem
großen, dunklen Raum, deſſen Eingang ein bewährter Soldat
verteidigte.
„Hören Sie mich an”, fuhr Richard Baitſky fort. „Ich will
Wocencroni,
Samstag: Der Führer hat verfügt, daß die Angeh
HJ. und des BDM. künftighin unter beſtimmter
ſetzungen als Mitglieder in die NSDAP. au f
werden.
Der italieniſche Geſandte in Abeſſinien, Gra
verläßt Addis Abeba.
Die augenblickliche Ruhe an allen Fronten
ſiniſchen Kriegsſchauplatzes wird als die Ruh=
Sturm bezeichnet.
Sonntag: Beginn der italieniſchen Offen
der Nordfront. Angriffsziel Makalle.
Die amerikaniſche Antwort auf die Anfrage d
bundes über eine evtl. Beteiligung der amerikaniſe
rung an den gegen Italien gerichteten Sanktionen
lehnend.
Montag:
Niniſterpräſident Göring hält auf der Fün
der NSDAP. des Gaues Schleſien in Breslau eine
werte Rede zum Thema „Partei und Staa
Die Schweiz erläßt ein Waffena
verbot für Italien und Abeſſinien.
England hat Muſſolini und Laval nahege
Anregungen zum Abeſſinien=Konflikt dem noch
Fünfer=Ausſchuß in Genf zu unterbreiten und b
übrigen auf der Durchführung der San
Dienstag: Der Reichskirchenausſchuß hat einen Rund
Sicherung des Kirchenfriedens in
meinden erlaſſen.
In Spanien bricht infolge eines Spielhöllen
in den hohe Staatsbeamte verwickelt ſind, eine
rungskriſſe aus, die durch den bisherigen
präſidenten Chapaprieta unter Ausbootung der
Miniſter Lerroux und Rocha innerhalb weniger S4.
gelegt wird.
Italien verteidigt ſich gegen die bevorſtehen
tionen mit wirtſchaftlichen Gegenmaßnahmen 1
chränkung des Fleiſchverbrauchs un
der Verwaltungskoſten.
Mittwoch: Am 7. November findet die feierl
ung der neuen Reichskriegsflagge
Vereidigung der Rekruten ſtatt.
Deutſchland proteſtiert in London
häfſige Angriffe Churchills auf den Führer.
Die diplomatiſchen Verhandlungen um Abeſſin
wieder auf. Ein neuer franzöſiſcher V
ſieht Aufteilung Abeſſiniens vor. Lond
daß alle etwaigen Vorſchläge immer die Zuſtimman
des Völkerbundes als auch Italiens und Abeſſini
müßten.
Frankreich umreißt noch einmal ſeine Be
verpflichtung gegenüber England.
London und Paris finden Flotten= und L
beſprechungen ſtatt. Zu dieſem Zweck weilt
zöſiſche Stabsoffiziersmiſſion in London.
Donnerstag: In London finden engliſch=fran
Militärbeſprechungen ſtatt. Wie verlautet
bereits die beiderſeitigen Admiralitäten über eine e
ammenarbeit verſtändigt haben. In dieſem 7
hang wird auch von der Ueberreichung ein
öſiſchen Denkſchrift über die Zuſammeny
Luft geſprochen.
England denkt vorläufig nicht an die V
rung ſeiner Streitkräfte im Mittelm
don ſetzt keine großen Hoffnungen in die laufen:
densbemühungen”,
Muſſolini kündigt bei der Einweihung
römiſchen Univerſitätsviertels unerbittlichen
ſtand gegen die Sanktionen an.
Die Abeſſinier treffen umfaſſen
bereitungen für einen Gegenang
Ogaden. Der bisherige Pariſer abeſſiniſche Geſan
Havariate ſoll das Oberkommando der abeſſiniſchen
übernehmen. Makalle ſteht dicht vor der italien
ſetzung.
Freitag: In Berlin wird die deutſche Lufu
akademie in Gegenwart des Führers feierl
geweiht.
In den diplomatiſchen Verhandlur
den Abeſſinien=Konflikt iſt eine neue Verſteif
getreten.
Die Italiener haben in der Danakilwe
neue Offenſive eingeleitet.
Auf den chineſiſchen Miniſterpräſ
wurde ein Revolveranſchlag verübt
Sie nicht drängen und nicht bitten, das müſſen O
ſpüren, ob Sie mir ein bißchen von den warmen Emp
wiedergeben können, die ich für Sie fühle. Vorhin
an den Freund von früher gedacht — bitte leugnen Si
ich ſelbſt habe ihn ja heraufgerufen aus der Vergange
wenn mich meine verfluchte Erfahrung nicht täuſcht
Erinnerung an ihn noch ſehr lebendig, ſehr nahe. Sie
ſo lebendig bleiben, merken Sie auf meine Worte. Auo
rungen, denen man die Treue hält, werden ſchäbig und
einem unter den Fingern.‟ Er nahm ihre Hände zm
ſeinen und beugte ſich über ſie. Ueberdeckt vom Schaue
breiten Schultern, von jener märchenhaften Atmoſt
Reichtum, Erfolg und Abenteuer, die untrennbar zu ih
geriet Eva ins Wanken. Sie war überrumpelt, geblenda.
Sie mich”, ſagte ſie ohne Stimme, „laſſen Sie mich dr
Es war nicht ernſt gemeint, und er nahm es auch
für. „Ich glaube, daß ich ſchon den Kopf verloren hab
mir das erſtemal begegneten — nein, nicht damals E
Onkel —, in Ihrem Zimmer, in dieſer Frühlingsr!
waren damals ſo ſchön, ich möchte Sie wieder ſo ſeher
tes Mädchen mit ernſten furchtſamen Augen
Eva ſtand ſchon lange aufrecht. Sie wollte davonla
er hatte ihre Arme gefangen und ließ ſie nicht gehen.
zitterten leiſe gegen den Tiſchfuß, an den ſie ſich
lehnte. Richard Baitſky ſagte ihr — nein, er ſagte
von Liebe, aber er kam heraus aus ſeiner iſolierten —
kein goldenes Geſpenſt mehr, ſondern ein Mann, der
um die Frau bemühte, die ihn aus ſeiner Ruhe aufge
„Schicken Sie mich nicht fort” bat er, „für wen wolle
aufſparen? Es wird keiner kommen, der Sie aufrichtig ”
dert, der Ihnen ehrlicher zugetan iſt, als ich. Eines Tcl
den Sie bereuen.” Seine Hände ſchloſſen ſich um ihre
Das Neuartige der Lage drängte ſich ihm auf, er O
lachen und ſchüttelte ſie ein bißchen. „Dummes, kleines
redete er ihr leiſe zu, als wäre ſie ein Kind, „du ..
Baitſky ſchickt man nicht fort, verſtanden?”
Mark, der mit gegrätſchten Beinen daſtand, den
behütete, überlegte erbittert, daß ihn nur das Feh:!
bajonettbeſteckten Schießprügels und eine hohe Mütze
friderizianiſchen Wachtpoſten unterſchied. Mit Todesbi
hatte er alle Leute, die ſich ihm näherten, in feſſelnde
verwickelt, er hatte endlich aufatmend feſtgeſtellt, daß ſich
nach und nach leerte, daß der Portier wieder im Hie”
ſeines Käfigs unterſank und der Liftboy auf einer klein.”
bank einnickte. Sachte ſchob ſich der Sekretär zur Seile
die Tür endlich von innen geöffnet wurde, war von T
tigen Herrn Mark keine Spur mehr zu erblicken.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ] Seite 6 — Nr. 302
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 2 November 1935
NSKK gegen Hunger und Kälke.
Den Abſchluß des erſten Reichsſammeltages bildet morgen
Sonntag, den 3. November, 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau der
Große Bunte Abend mit Tanz, veranſtaltet von der
Motorſtandarte 50.
Der erſte Teil wird von dem Muſikzug der Motorſtandarte 50
unter der bewährten Leitung von Sturmführer Pg. Greilich
beſtritten. Märſche, Walzer und Ouvertüren werben um die
rich=
ge Stimmung der Zuhörer. Außerdem bringt die jugendlicht
Sopraniſtin Thea Fath=Frankfurt a. M. zwei ſtimmungsvolle
Arien zu Gehör.
Mit dem zweiten Teil beginnt ein reichhaltiges
bun=
tes Programm: Püppi Nitſchker vom Frankfurter
Opern=
haus tanzt mit Partnerin originelle Charaktertänze. Die zwe
Schuhmanns junge Artiſten, tragen mit ihren heiteren
Zauber= und Unterhaltungskünſten zur richtigen Stimmung bei.
Martha Keßler betreut mit Fleiß und Umſicht den Klavierpart.
Ueber allem ſchwebt als guter Geiſt, als Anwalt fröhlichſter
Stimmung, die bekannte rheiniſche Humoriſtin Dela Kars=
Schwarze als Anſagerin. Außerdem wird auch ſie mit
be=
ſonders auserwählten Vorträgen und Grotesken das Programm
bereichern. — Den Abſchluß des großen Bunten Abends bildet
fröhlicher Tanz bei zwei unermüdlichen Kapellen.
Der Kartenverkauf hat bereits rege eingeſetzt. Berückſichtigt
man den zu erwartenden ſtarken Andrang, ſo empfiehlt es ſich,
noch in letzter Stunde den Vorverkauf auszunutzen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. Novem
„Ein neues Semeſter beginnk.”
An der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, die im nächſten
Jahre ihr hundertjähriges Beſtehen feiern kann, beginnen am 1.
November die Vorleſungen und Uebungen des Winterſemeſters
1935/36. Der Lehrplan zeigt die Fülle des Stoffes, der an dieſer
Stätte der Wiſſenſchaft den Studierenden gelehrt wird, damit ſie
als ausgebildete Ingenieure zur Beſtleiſtungen im In= und
Aus=
land befähigt werden und ſo dem Volk und dem Anſehen unſeres
Volkes in der Welt dienen. Der Fachausbildung der verſchiedenen
Ingenieurgattungen muß der Hochſchulbetrieb in erſter Linie
ge=
widmet ſein. Doch werden im Rahmen des geſamten Lehrſtoffes
wiſſenſchaftliche Vorleſungen dargeboten, die auch von
Nichtſtudie=
renden mit Erfolg beſucht werden können. Vorausſetzung dafür iſt
freilich, daß die Intereſſenten von gutem Willen und der inneren
Bereitſchaft zur geiſtigen Mitarbeit beſeelt ſind.
Solche Vorleſungen, auf die hierdurch die Oeffentlichkeit
be=
ſonders hingewieſen wird, behandeln Gebiete wie Wirtſchaft,
Recht, Geſchichte, Kunſt, Religion, Raſſe. An Einzelthemen ſeien
beiſpielsweiſe genannt: „Alte Bauweiſen in Heſſen, praktiſche
Denkmalpflege” (Prof. Walbe). „Altertumskunde” (Prof. Behn),
„Meiſter der Kunſt” (Prof. Roſemann). „Florenz, die Stadt und
Prof. Rady). „Die Weltpolitik der Großmächte
ihre Kunſtſchätz
der Gegenwart” (Prof. Küntzel), Volkswirtſchaftliche und
welt=
wirtſchaftliche Zeitfragen” (Prof. Muß) „Induſtriebetriebslehre
(Prof. Heber), „Strukturpſychologie und ſoldatiſche Lebensform”
(Prof.
(Prof. Meier), „Vererbungs= und Abſtammungslehre
Stocker) „Raſſenkunde” (Prof. Th. Liſt), „Die Eiszeit und der
Prof.
oſſile Menſch” (Prof. Wagner) „Phyſik der Kunſtſtoffe‟
(Prof.
jieweg), „Der religiöſe Inhalt der Kirchenlieder
Matthes), „Gottesvorſtellungen großer Denker (Prof. Schwarz),
„Die Sinfonien Beethovens” (Prof. Noack); ferner noch
Sprach=
vorleſungen über Italieniſch und Ruſſiſch.
Es ſei beſonders betont, daß die genannten Vorleſungen nut
eine Auswahl darſtellen. Darüber hinaus behandeln dieſelben
und andere Profeſſoren, ferner Privatdozenten ſowie zur Lehre
beauftragte und zugelaſſene Perſönlichkeiten, aus den erwähnten
Wiſſenſchaftsgebieten noch andere Themen, die ebenfalls geeignet
ſind, das Intereſſe der Oeffentlichkeit zu finden
Die Geſamtheit der Vorleſungen ſowie die näheren Angaben
über Vorleſungszeit und =ort ſind in den Stundenplänen
enthal=
ten, die im Sekretariat der Hochſchule käuflich erworben oder an
den Schwarzen Brettern im Haupteingang der Hochſchule
einge=
ſehen werden können. Das Sekretariat erteilt auch Auskunft über
die Bedingungen, die mit der Aufnahme als Gaſthörer
verbun=
den ſind.
— Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Die Mitglieder
und Freunde der Evangeliſchen Stadtmiſſion werden darauf
auf=
merkſam gemacht, daß die Nachmittagsbibelſtunde am
kommenden Sonntag dort durch Herrn Pfarrer Köhler, von der
Martinsgemeinde, gehalten wird. Jedermann iſt herzlich dazu
eingeladen.
Deutſches Rotes Kreuz, Sanitätswache der
Sanitäts=
kolonne 1, Darmſtadt. Die Sanitätswache hat im Monat Oktober
326 Krankentransporte ausgeführt, darunter 84 Transporte von
und nach auswärts, 22 Verkehrsunfälle, 20 Betriebsunfälle
6 Alarmierungen. — Die Verleihanſtalt für Krankenbedarfsartikel
wurde in 72 Fällen in Anſpruch genommen.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters.
GROSSES HAUS.
2. Nov. Haupt=
Anfang 19.00 Ende nach 23.00 Uhr.
miete
Vorſtell. „Die Frau ohne Schatten”.
Oper von Richard Strauß. Sonntag.
3. Nov. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Außer
Miete. Kinderreiche Mütter Nr. 1—84, Nr. 134
bis 270. „Herz über Bord”, Operette von Künnecke. Montag
4. Nov. Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. — 2. Mietkonzert.
Sinfonie=Konzert. Leitung: Karl Friderich. So=
liſt: Georg Kulenkampff (Violine). Dienstag.
5. Nov. Anfang 20.00. Ende gegen 22.30 Uhr. — Haupt=
miete A. 6. Vorſtellung. „Die Pfingſtorgel”. Eine
bayeriſche Moritat von Alois Johannes Lippl. Mittwoch.
6. Nov. In Worms;
Zweites Gaſtſpiel: „Die Pfingſtorgel”. Donnerstag,
7. Nov Haupt=
Anfang 19.30 Ende gegen 22.15 Uhr.
miete C.
Vorſtellung. „Herz über Bord”. Ope=
rette von Eduard Künnecke. Freitag,
8. Nov.
— Anfang 19.30 Ende nach 22.30 Uhr. Geſchloſſ. Vor=
ſtellung. 9
S.=Kulturgem.. Jugendring
„Prinz
von Preußen” Schauſpiel von Hans Schwarz. Samstag
9. Nov. Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. — NS.= Kultur=
gemeinde M. 3. Vorſtell. Zum Gedächtnis der Ge=
fallenen an der Feldherrnhalle: „Fidelio”. Oper
von Ludwig van Beethoven. Sonntag
10. Nov. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete B.
6. Vorſt.
In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung
„Die Räuber”. Trauerſpiel von Friedrich Schiller. KLEINES HAUS. Samstag.
2. Nov Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr NS= Kultur=
gemeinde C
Vorſtellung. „Onkel Theodor”. Ko=
mödie von Selma Lagerlöf. Sonntag,
3. Nov. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Zuſatzmiete
III.
Vorſtellung. „Onkel Theodor” Komödie
von Selma Lagerlöf. Mittwoch.
6. Nov. Anfang 20.00. Ende gegen 23.00 Uhr
Zuſatz=
miete, II.
3. Vorſtellung: „Der Waffenſchmied”
Komiſche Oper von Albert Lortzing. Donnerstag.
7. Nov. Anfang 20.00. Ende gegen 22.30 Uhr. — NS.= Kul=
turgemeinde K. 5. Vorſt. Zuſatzmiete Xl. „Gyges
und ſein Ring”. Tragödie von Friedrich Hebbel. Freitag.
8. Nov. Anfang 20.00 Ende nach 22.15 Uhr.
— Zuſatz=
miete IV 4. Vorſtell. In neuer Einſtudierung und
Ausſtattung: „Die Gärtnerin aus Liebe”. Komiſche
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Sonntag.
10. Nov. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Volksmiete Gr. I.
2. Vorſtellung. „Der Waffenſchmied”.
Die letzte Woche
brachte zwiſchen ihrem Beginn und dem Ausklang der vorigen
für Hunderte von uns — leider konnten es nicht Tauſende ſein —
in einem Vortrag ein Erlebnis von ganz ſeltener Eindringlichkeit.
Ein Vortrag, der wirkliche Bilder von wahrem und großem
pfern zeigte und von Volkes Not und Volkes Treue. Im
VDA. ſprach der Breslauer Emil Mackel, ein vorbildlicher,
glänzend geſchulter Redner, über den Kampf der Tſchechen
gegen die Sudetendeutſchen. Das D.T. hat darüber
be=
richtet. Aber etwas, was Erwähnung fand, gibt mir Recht
und Anlaß, nochmals hier feſtzuhalten und ins Gedächtnis
zu=
rückzurufen, hoffend, daß ſie manchen noch wach rütteln. Wir ſitzen
warm und ſicher im neuen feſtgefügten deutſchen Vaterland und
viele von uns ſtöhnen, weil immer wieder von ihnen „Opfer”
verlangt werden, um anderen Aermeren Hilfe zu bringen und
Freude am Leben. Hier hätten ſie hören können, was wirkliche
ſceliſche und materielle Not iſt. Not und Leid die nur
erdul=
det werden müſſen, um ihres Volkstums Willen und die
frei=
willig ertragen werden um dieſes Volkstums, um des
Deutſchtums willen. Aus der Fülle deſſen, was für alle, die
es hören konnten, zu tiefſtem Erleben ward, nur dieſes: Da wird
in einem kleinen ſudetendeutſchen Dorf von der Tſchechenbehörde
die deutſche Schule wegen Baufälligkeit geſchloſſen. Es iſt nur
eine halbverfallene Scheune. Die Tſchechen geben nur die
Erlaub=
nis zur Wiedereröffnung, wenn innerhalb von drei Monaten ein
anderes Schulgebäude vorhanden iſt. Bitter arm ſind die
Dorf=
bewohner. Aber in zwei Monaten ſchon laden ſie den tſchechiſchen
Miniſter ein, ihre neue Schule zu beſichtigen. In freiwilligem
Arbeitsdienſt, unter Opfern, von denen wir uns hier keinen
Be=
griff wachen können, haben ſie ſelbſt eine ſchöne neue Schule
er=
baut. Die Kinder dürfen weiter in ihrer Mutterſprache lernen,
ſingen und beten! Mit grimmigem Humor fügte der Vortragende
hinzu, der tſchechiſche Schulminiſter mußte Erholungsu
tub neh=
Da iſt ein
men, er bekam — die Maulſperre, als er das ſah.
anderes ſudetendeutſches Dorf. Noch ärmer vielleicht! Die
deutſchen Einwohner ernähren ſich durch Heimarbeit. Sie fertigen
Span=Schachteln. Für Käſepackungen uſw. In 14ſtündiger
täg=
licher Arbeitszeit verdienen ganze Familien im Monat 12 bis
15 Mark! Und leben davon! Leben von Malzkaffee und
Kar=
toffeln! Jahr aus Jahr ein! Die Tſchechen locken: Wenn die Kin
der in die tſchechiſche Schule gehen, werden ſie genährt und
geklei=
det, der Vater erhält Arbeit und Verdienſt. Keine andere
Gegen=
leiſtung als
ihr Deutſchtum, ihre deutſche Schule
aufgeben! Dieſe Deutſchen aber hungern, durſten und frieren
weiter, ſie ſterben eher, als ihr Deutſchtum opfern
Noch eines: In ſchönen Lichtbildern zeigte Mackel das
land=
ſchaftlich herrliche, aber arme Adlergebirge. Wer Bad
Reinerz kennt, weiß, wo es liegt. Hierher propagiert die
Tſchecho=
lowakei den Fremdenſtrom. Und in vorbildlicher Diſziplin folgen
die Tſchechen der Propaganda. Wie wir denn überhaupt in
die=
ſer Richtung von den Tſchechen lernen könnten. Das Ziel iſt
na=
türlich auch die Verdrängung des Deutſchtums durch
Unterwan=
derung. Dieſem tſchechiſchen Fremdenſtrom müſſen wir einen
überzeugt deutſchen entgegenſetzen, damit das Deutſchtum dort ſich
wieder regen, auf den Tſchechen verzichten kann. Von unendlicher
Dankbarkeit ſind dieſe Sudetendeutſchen für jedes gute deutſche
Wort. Das eine weiß ich: wenn ich überhaupt einmal in Urlaub
fahren” kann, geht’s ins Adlergebirge!
Herrn Mackel, aber
ſei nochmals danbbar die Hand gedrückt. Und dem VDA. auch, der
ihn hierherbrachte! —
Die Woche fing an, als hätte ſie uns die Lehre geben wollen
daß man den Oktober nicht vor dem November loben ſoll.
Auf gut deutſch nennt man das „Suddelwetter” (mit zwaa waaſche
„A
von wegen dem Feucht=Schmierigen, das dieſes Wetter ſo an
ſich hat und mit ſich bringt). Am ſchlimmſten war es damit wohl
am Sonntag und Dienstag, und ich kann unſeren
Milch=
nann ſo gut verſtehen, der eben an dieſem bewußten verſuddelten
Sonntag in den Stoßſeufzer ausbrach: „Ach, ich hätt ja heut den
ganzen Tag aufs Eſſen verzichtet, wenn ich mal im Bett hätt
blei=
ben können
— Und die Aerzte haben erſt geſchimpft! „Keine
Ruh bei Tag und Nacht! Und dann muß man hintennach auch noch
die vielen Rechnungen ſchreiben!” (A propos: Ich ſchrieb es gern
auf jeden Kieſelſtein, aber ob auf Papier oder auf Kieſelſtein:
mir ſchickt halt eben doch keiner etwas.)
Und dann plötzlich wie ein ſchneller Kuß zum Abſchied an
Mittwoch der herrlichſte Sonnenſchein. In Nachbars
Gar=
ten hängte man ſogar große Wäſche auf, ſo daß meine liebe
Frau die mir über die Schulter ſah und mit mir dieſen ſchönen
Anblick und dieſes Zeugnis von hervorragendem Mut genoß, ſo
nebenbei dazu meinte: „Siehſt du. mein Lieber, was muß die
Frau einen treuen Mann haben!“ — Dann kam der
Donners=
tag, als der letzte im Monat, und weil er — wenn auch ohne
herr=
lichen Sonnenſchein — ſo doch wenigſtens mit gemilderter Kälte
und ohne dieſe Suddelei kam, wollen wir dieſe verſöhnliche
Ab=
ſchiedsgeſte des Oktober auch gebührend anerkennen und ihm für
gelegentliche Sünden Abſolution erteilen. „De mortuis
ſw.
Uber den November, der inzwiſchen unter der freundlichen
Aſſi=
ſtenz Aller Heiligen als Nachfolger eingezogen iſt, behalten wir
uns das Urteil bis nach beendeter Herrſchaft vor. So allzu viel
werden wir ja von ihm nicht . . . Aber wir wollen nicht meckern,
bevor wir ſeine Werke geſehen und — erlebt haben, nach dem
be=
kannten Satz: An ſeinem Wetter ſollt ihr das Früchtchen erkennen.
Die am vergangenen Sonntag ausgelaufene Weinwoche
hat uns Darmſtädter alſo — wie gemeldet wird — unter den
Siegern geſehen. Ehrlich geſagt, ich hätte uns Heinern das
gar nicht ſo zugetraut, wo wir doch durch unſer heimiſches Bier
eigentlich ſehr ver= und durch Brauch und Sitte auch entſpre
chend daran gewöhnt ſind. Da haben alſo neben einem geſunden
Durſt unſer gutes Herz und das Verſtändnis für die
Nöte der Winzer den Sieg davongetragen, und es iſt ſchön
zu hören, daß wir mit unſerer vermehrten Anſtrengung den
faß=
räumbedürftigen Volksgenoſſen an Rhein und Nahe auch wirklich
geholfen haben. Denn das war ia der Zweck der Sache. Und
ſo haben wir 93 000 Darmſtädter (mit Kind und Kegel und allem
Drum und Dran gerechnet) in einer Woche über 80 000 Liter
Patenwein gepackt. Das iſt ein ſchönes Wort und ein noch
ſchö=
neres Zeichen von hilfsbereiter Volksgemeinſchaft; denn rechnet
man das Kind und den Kegel und die übrigen Drums und Drans
ab, ſo macht das pro ausgewachſene männliche und weibliche
Naſ=
etwa geradeaus zwei Liter Wein in dieſer Woche. Wir haben
demnach unſere Patenpflicht getan, und ich weiß, ein jeder von
uns hat ſie gern getan. Wen aber noch intereſſiert, wieviel
Trau=
ben in ſo 80 000 Liter Wein verarbeitet ſind, dem will ich auch
das verraten: Zu 1 Stück Wein (1200 Liter) braucht man etwa
30 Zentner Trauben. Da die 80 000 Liter rund 67 Stück Wein
ausmachen, haben wir alſo den Saft von 2010 Zentnern
Trau=
ben getrunken.
Den Ruf, den das Buch als das „Schwert des Geiſtes” in
dieſer letzten Oktoberwoche an uns alle gerichtet hat, haben
hoffent=
lich auch alle gehört. Hier in Darmſtadt gab es eine
Großkund=
gebung am vergangenen Montag im Städtiſchen Saalbau die bei
ſtarker Beteiligung für alle Anweſende zu einer Feierſtunde
wurde. Da wir über dieſe Feierſtunde ausführlich berichtet haben
(auch über die Buchausſtellungen im Landestheater und im
„Feierabend”), möge es dem Chroniſten geſtattet ſein, ſich heute
mit ihrer Erwähnung zu begnügen.
Aber noch ein zweiter Ruf iſt an uns ergangen; der Ruf zum
Sparen. Ich bezweifle keinen Augenblick, daß jeder von uns
— Die „drei luſtigen Geſellen” in Darmſtadt! Bald werden
ſie nun leibhaftig vor uns ſtehen, die „Trei luſtigen Geſellen”,
deren Witz, Spott und Humor ſo oft aus den frohen
Nachmitta=
gn des Reichsſenders Köln durch den Aether zu uns wanderte.
Und wie die Witz= und Heiterkeitskobolde, von denen alles, was
ſie ſagen, nur ſo ſprüht, uns durch Lautſprecher immer wieder
die Freude ins Haus und Herz bringen, ſo werden ſie am
Diens=
tag, 5. November, die Stimmung perſönlich mit nach
Darm=
ſtadt bringen: „Wir wollen jetzt in lauter bunten Bildern . .
Tſchä und? — Wat et nit all gibt! — Was in der Welt
ge=
ſchah, in kurzen Worten ſchildern!“
Der Hans, der Vater
vom „Hermännche”, und ſeine zwei humorſprühenden Freunde
werden vor uns auf dem Podium ſtehen, und wenn ſie loslegen,
wird es von den Wänden widerhallen von den ſtürmiſchen
Lach=
ſalven, die ihre luſtigen Einfälle, ihre Schnurren und Witze bei
den Zuhörern wecken. Sie haben ſich vorgenommen, die drei
luſti=
gen Geſellen, zuſammen mit ihren fröhlichen, ſpielenden und
ſingenden Trabanten einen frohen Dienstag=Abend zu geſtalten,
an den alle, die ihm beiwohnen werden, noch recht lange
zurück=
denken.
gerade dieſem Ruf (der ja nicht nur für den Spartag
mit wachſender Begeiſterung und noch ſtärker als bis
möchte wenn das nur immer ſo von uns ſelbſt abhinge
von ſeinem Wochen= oder Monatsverdienſt etwas erüby
der ſollte von dieſem Angebot der Sparkaſſen, ſein Gel
ſicher zu verwalten, ſo viel wie möglich Gebrauch mad
einmal vermehrt ſich ſein Geld, ohne daß er desw
Finger krumm zu machen braucht: zum andern hat en
mal wirklich in Not kommt, etwas zu greifen: ung
ten endlich unterſtützt er damit die deutſche Wi
in allen ihren Formen, denn in ihr arbeitet das Geld
kaſſen. Der Wirtſchaft helfen, heißt aber dem Re
in ſeiner Arbeits= und Ernährungsſchlacht.
Oder ſollte es heute noch Menſchen geben, die ihr
im Strickſtrumpf aufheben wollen, oder ähnlich dem 1
Mann, von dem einmal die Rede ging, alle Monate au
kaſſe laufen, um nachzuſehen, ob ſein Geld auch noch da
es auf alle Fälle; allerdings nicht eingewickelt und ein
in einer Schublade, ſondern als Kredit an den B
Handwerker, den Gewerbetreibenden, die Induſtrie, w
beitet und Gewinne bringt, und von wo es v
an die Kaſſe zurückfließt.
Nu
Und noch ein dritter Ruf ging in dieſer Woche h
Ruf zum guten und alten traditionellen Grenzgan
war ſo verlockend und ſtark, daß er ſogar bis nach K
ſchönen Städtchen, drang und der Beſucher von dort n
ſtrömte. Das Bernhardtsbrünnchen ſtiftete wie ü.
„Worſchtweck” und ſein Bier, aber in dem dun
Wetter war auch ein beſonderer „Auftrieb von
zu verzeichnen. Doch auch darüber haben wir eingehen)
und weil man als guter Kerl ſeinen Mitmenſchen das
zweimal lang machen ſoll. mag’s mit der kurzen Notiz ge
e nod
dende
iedſch.
Eine erfreuliche Botſchaft in dieſer Woche war di
von der Weiterführung der elektriſchen Straſ
über den bisherigen Endpunkt Frankenſtein hinaus nach mimitte
heim. Was lange währt wird endlich gut, könnte man Amweiſee
denn die Darmſtädter warten ſchon lange auf dieſe
ſie iſt ihnen auch ſchon lange verſprochen worden. 9
ja ſagen wir haben uns dieſe Jugenheim—Seehein
die de
ihrer ſchönen Umgegend auch ohne die elektriſche Bahn
Mitteln des Verkehrs, wie: tüchtige Beine, Fahrrad.
nibus und Bickenbacher Lieschen — ſchon bisher in un
und feiertägiges Ausflugsprsgramm einverleibt: abe
ſchon eine famoſe Sache ſein, ſo mitten in der Stadt, Auuc bemrls
Langen Ludwig, wohlverwahrt und gut verpackt in de
ſchen Platz nehmen zu können und ſich auf dem kürzeſten
die Darmſtädter Riviera ſpedieren zu laſſen. Und beſo
den Rückweg, der erfahrungsgemäß ja doch erſt um . . ."
mpf. F
treten wird wird das ſehr angenehm ſein. — Und du. n
iedſa
Bickenbacher Lieschen, ſiehſt du, ſo geht’s im Leben. Mc
und ergeben, ſeine Pflicht — wenn’s auch manchmal enſhuh 400, 2
jedſche
langſam geht — glaubt, daß man es allen zu Gefallen
auf ſo etwas wie ewige Anſtellung infolge Unentbehrl“
Mial Hat
müht ſich ſogar, mit dem Modernen und Zeitgegebenen
halten, und eines Tages da kommt ein anderer daher
bei der Hand iſt, und ſchon iſt man abgeſägt und guchk
wundert um. Vielleicht geht dir’s jetzt ſo. Aus Grün
vn 8—1
Pietät tuſt du mir ja leid, aber tröſte dich, es geht u
der Welt nicht ein Jota beſſer, und deine fixeren Kollwing
der Fakultät der Elektriſchen und der Autos wiſſen
lange nicht, von wem ſie einmal abgeſägt werden. Vie
lugzeug, vielleicht von der Rakete, vielleicht von der 1/0i
Straße"
2. Wer kann das wiſſen? Du beſtimmt nichtd /sonder
auch nicht.
IIn geri
1 11., ger
Wen ich gern abſägen möchte, das ſind jene „Herre ),iolle
mobilfahrer, die mit Vorliebe nachts, wenn alles im er
liegt, was gibſte, was haſte Vollgas geben. und die 7 Hu
lich ſtillen Straßen als Uebungsbahn anſehen, auf dene
1
nen Motor in allen Gangarten ausproben kann. Auf g
nennt man das unglaubliche Rücklichtsloſig
9
wer es nun auch ſein mag, beweiſt damit nur, daß er
191
wenig nach ſeinen Volksgenoſſen fragt und ein ſchädlich
protze iſt. Daß es ſchwer arbeitende, kranke, nervöſe Menſ
die nach dem lauten Tag ſehnſüchtigſt auf ein paar ruhige Mu Son
in der Nacht warten, die ſchwer nur einſchlafen und nac
völlig unnötigen Höllenlärm nun wieder weitere Stun
liegen müſſen, das ſcheint jenen „Herren” unbekannt o
gültig zu ſein. Ich wünſche ſolchen Radauprotzen (den
iſt eine gehörige Portion Großtuerei dabei) nur, daß
einmal ſo recht müd wären und jedesmal wenn ſie ge
Einſchlafen ſind, käme ſolch eine Kiſte an ihrem Haus w
machte den Lärm, den ſie ſelbſt ſonſt ihren ſchlafen
ruhebedürftigen Mitbürgern vorzuſetzen pflegen. — Und
jetzt jene zwei „Halbrenner” beſonders betroffen fühlenſ/en
vergangenen Montag kurz nach 1 Uhr vom Pach! he
herkamen und durch die Zeughaus= in die Schleier
ötraße einbogen, dann tun ſie völlig recht daran,
nämlich für diesmal in erſter Linie damit gemeint.
M
*
Als vor Jahren die Umbau= und Verſchönerungsarb
Schloß in Angriff genommen wurden, da ging in
der Witz, daß der Enkel des Baumeiſters dazu ause
auch einmal Architektur zu ſtudieren, um die Arbeiter
Großvater begonnen hatte und der Vater we
ſollte, in fernen Zeiten einmal zu Ende zu bringen.
Alſ=
wie der Volkswitz das meinte, brauchen wir ja nun
nicht zu warten. Gerade in dieſer Woche wurde wieder
tige Teilarbeit fertig. Nachdem man der LandesbibliochA!
neue Räume gegeben hatte, hat man nun die ehemalig
dieſer Bibliothek für die Aufnahme des Staatsard
tiggeſtellt. Mit den Verantwortlichen und den Beamter
chivs werden ſich vor allem die Stammgäſte, Beſucher urd
renden freuen, jetzt wieder in „geordneten”, und zwar
lich geordneten Verhälniſſen leben und arbeiten zu könn
dieſer Gelegenheit ſei übrigens für alle, die ſo etwas
und das ſind ja in Darmſtadt erfreulich viele — wiede
auf den ſchönen Anblick aufmerkſam gemacht, den das Ed
von der Marktſeite her bietet. Um dieſes Anblicks wil
es ſich ſchon, einmal auf die Stufen des Marktbrunnens u
oder — noch beſſer — ein paar Minuten an der Ecke de
ſtraße zu verweilen. Vor allem wer Beſuch oder Frem?
ren hat, ſollte dieſe Glanznummer unbedingt in ſein Beſit!
programm aufnehmen.
Hier wollte ich eigentlich Schluß machen. Aber da di
verſchrieene und nicht gerade gut angeſchriebene Noo
geſtern einen ſolch ſchönen, milden, ſonnigen Einzug he
es ja wahrhaftig ungerecht gegen ihn wenn wir das
noch erwähnen wollten. So einen 1. Novemer hat man 7n
Jahr und erſt recht nicht alle Tage, und (unberufen
unberufen) wenn er noch mehr von dieſer Sorte
Tag=
bereit hätte aber jetzt mach’ ich doch ſchnell Schluß
ich ſchließlich noch das Karnickel, das ſchuld daran iſt, wei
ders wird. Ich will alſo nichts geſagt haben. Aber ge
ich mich doch, und ich denke, das werden mit mir noch r
getan haben.
Mitlieder
jalten
Appell
ſtatlt D0
nnet
lier und
6euct
Miteliche
intag, d
Herrn Pfarrer i. R. Franz Götz in Darmſtadt
77. Geburtstag heute, Samstag. Vor ſeiner Ruheſtandsi
ſtand Pfarrer Götz 25 Jahre lang in Wolfskehlen.
Dem landwirtſchaftlichen Arbeiter Leonhard Koch r!
Klingen, der morgen bei noch ſeltener körperlicher und
Friſche ſeinen 84. Geburtstag feiert.
Herrn Adam Lenhardt. in Heppenheim, zuc e
burtstag, den er bei beſtem Befinden im Kreiſe von
und 6 Urenkeln begehen konnte.
Hta g, 2. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 7
Aus der NSDAP
Der „Alten Garde.”
Een Dienstag, 5. Nov gemütliches Beiſammenſein
Garde (Träger, der Goldenen Nadel), 20.15 Uhr, in
Weinſtuben , Alexanderſtraße.
egsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
amstag, 2. Nov., abends 8 Uhr, findet bei Kame=
Reſtaurant „Zur Eiſenbahn” Eliſabethenſtraße, ein
chaftsabend des Stützpunkts 3 (Rheintor) ſtatt. Die
n und Kameradenfrauen werden gebeten, recht zahlreich
m. Abend zu erſcheinen.
mt für Volkswohlfahrt M
Kreisamtsleitung Darmſtadt.
ſeHensmittelopferring (Pfundſammlung).
ir Zeit von Montag, den 4. November, bis einſchließlich
vS
tg. den 7. November 1935, werden in ſämtlichen
Orts=
des Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die
biträge des Lebensmittelopferringes (Pfundſammlung)
Woche
tenzgg MMitglieder werden gebeten, den Beitrag zur Abholung
acfſ halten.
on dort
5eu=Appell ſämtlicher NSV.=Walter und =Helfer vom
wie
Kreiſe Darmſtadt.
Donnerstag, dem 7. November, abends 20 Uhr, findet
diiſchen Saalbau zu Darmſtadt ein Appell ſämtlicher
Deid föallter und =Helfer des Kreiſes Darmſtadt ſtatt.
ierbei
R4
enNotu,Ver Gauamtsleiter, Pg. Haug. Erſcheinen iſt Pflicht.
var die
Straß
naus nach
auf d
Seſe
ihn
ahrrg
Und beig
Deffentliche Eſſensausgabe durch das NSKK.
Sonntag, dem 3. November. findet auf dem Marktplatz
bis 13 Uhr durch die Motorſtandarte 50 eine
öffent=
nsausgabe an die Hilfsbedürftigen der Orts=
Winter=
Mitte ſtatt gegen Vorzeigen des
usweiſes. Kannen und Töpfe ſind mitzubringen.
die deutſche Arbeitsfront
Arbeitsdank.
er Sta)), ſhank, Bezirksſtelle Darmſtadt, Rheinſtr. 22.
„Aeeſlmache nochmals auf folgende, in der Woche vom 4. bis
artfindende Kameradſchaftsabende aufmerkſam:
gliedſchaft 1 (Steinberg), am 4. 11., 20.30 Uhr,
ddu mch! Stumpf, Fürſtenauer Hof, Roßdörfer Straße 1.
gliedſchaft 7 (Gutenberg), am 6. 11., 20.30 Uhr,
H. Tod. Dieburger Straße.
fallen
liedſchaft 6 (Schloßgarten), am 7. 11., 20.30
tbehil
Lokal Hanauer Hof, Heinheimerſtraße.
bener
Der Bezirksobmann: gez. Kirſchbaum.
d außtbkausſtellung! Die ausgeſtellten Gegenſtände können heute
Treisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, abgeholt werden, in
und 3—6 Uhr. Der Erlös für die verkauften
von 8 Kaüſungsgegenſtände geht den Künſtlern direkt zu.
Ne NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
von der
ir ui b: Sonderzug nach Frankfurt a. M.!
ſolge geringer Beteiligung muß die für kommenden Sonn=
11., geplante Sonderzugfahrt nach Frankfurt a. M.
jene „Gei ſusfallen.
les im
uintag, den 3. 11.: Fußwanderung durch den Darmſtädter
nach dem Oberwaldhaus: Albertsbrünnchen. Dieters=
Küchler=Eiche, Bernhardsbrunnen, Oberwaldhaus.
Auf
tsloſitiſeit 4 Stunden, Ruckſackverpflegung. Teilnehmerkoſten keine.
but 9 Uhr Botaniſcher Garten an der Roßdörfer Straße.
zädlit
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
vöſe Mer
ar rühleehte Samstag finden ſtatt: Leichtathletik (mit
Wald=
en und mo
Vorbereitung für das Reichsſportabzeichen), für
Män=
ere Stun
Frauen, Hochſchulſtadion, 15—16.30 Uhr. Hallen
(Schläger und Bälle werden geſtellt), für Männer
n (der:ſuuen, Städt. Feſthalle, 14—15.30 Uhr.
beginnen die neuen Kurſe in Tennis, Skitrocken,
Sport=
ſie W
wortfechten und Schwimmen. Meldet euch rechtzeitig auf
us
„ſubhäftsſtelle „Kraft durch Freude”, Bismarckſtraße 19, Fern=
Achtung! Tennisſpieler. Die
Sonntags=
urſe müſſen wegen einer politiſchen Kundgebung auf
fol=
u Ezert verlegt werden: Sonntag nachmittag von 14.30 bis
eitt
Jur Ausſtellung evangeliſchen Schriftkums.
ihlich der Buchwoche findet im Gemeindehaus Kiesſtraße
nderſchau evangeliſchen Schrifttums ſtatt. Heute ſei nur
die wertvollſten Schätze dieſer Ausſtellung hingewieſen.
uing in
urbücherei in Michelſtadt hat von ihrem Beſtand fünf der
Arbeithilſten Bücher freundlichſt entliehen. Es handelt ſich um
die noch kaum öffentlich gezeigt worden ſein dürften. Drei
ater
d Wiegendrucke (Inkunabeln) aus der erſten Zeit der
ingen. A
ſdeerkunſt (1450 Kunſt.
1500). Sie bezeugen den hohen Stand
hat der eine Druck — noch im alten Einband aus Holz
ehemal
— handgemalte Anfangsbuchſtaben (Initialen), farbig
ſtern Goldgrund, ein Zeichen, wie groß die Freude am
A
Der zweite Wiegendruck iſt eine
Buch geweſen iſt.
Beſucher
vorlutheriſche Bibelüberſetzung aus dem Jahre 1477,
nicht mehr im alten Einband. Einige hübſche Holzſchnitte
Band. Wenn man freilich das „Deutſch” lieſt, ſo merkt
rt, daß dies kaum auf dieſe Bezeichnung Anſpruch
er=
n. Es iſt ein mühſames Lateiniſch=Deutſch, das mit
Ueberſetzung nicht verglichen werden kann. Das dritte
nblicks 94 Anicält auf der inneren Einbandſeite aufgeklebt einen
ech=
aßbrief.
E le beiden anderen der Michelſtädter Bücherei entliehenen
lungsſtücke ſind nicht weniger intereſſant und wertvoll.
iſt eine Wiedertäuferbibel, eine Ueberſetzung der
Pro=
von Hätzer in Worms gedruckt 1527 mit eigenartigen
gen, Zierleiſten und Buchſtaben verſehen. Auch das
an=
ſuch ſtammt aus der Reformationszeit. Es iſt eines der
erhaltenen Erſtdrucke des Geſangbuches der böhmiſchen
aus dem Jahre 1531. von Michael Weiße im Auftrag
in v. Fullneck in Böhmen herausgegeben. Ein großer Teil
ſen Oſter= und Weihnachtslieder aus dem Anhang unſeres
Geſangbuches erſcheint hier zum erſtenmal im Druck,
dar mit Noten.
en dieſen Stücken iſt eine ganze Auswahl wertvoller alter
unde aus Darmſtädter Familienbeſitz uns freundlichſt zur
hung geſtellt worden, der ebenfalls ausgeſtellt iſt. Der
ck iſt aber der, mit modernem Schrifttum evange=
Et vom Flugblatt bis zum Buch bekannt zu machen, wie
n täglichen Gebrauch in Haus, Erziehung, Familie und
2 gebraucht wird, in Auseinanderſetzung mit anderen
cauungen und zum Aufbau. Die Ausſtellung kann frei
werden und iſt die ganze Woche über täglich von 10 bis
bis 7 Uhr geöffnet (Sonntags von 11 bis 1 und 3 bis 7).
Der erſte Reichsſammeltag!
Der erſte Reichsſammeltag wird heute und morgen Sonntag
von SA.= SS.= und NSKK.=Männern durchgeführt. Gegen eine
geringe Spende von 20 Pfg. erhält man ein ſchmuckes WHW.=
Abzeichen: ein Schiff mit vollen Segeln darſtellend, das ſtolz die
Woogen durchſchneidet. — Im Rahmen der Sammeltage ſpielt
heute Samstag der SZ. und MZ. M. 50 unter kundiger Leitung
von Sturmführer Pg. Greilich von 16.30—17.15 Uhr auf dem
Adolf=Hitlerplatz und von 17.30—19 Uhr auf dem Marktplatz
zündende Märſche und frohe Weiſen.
Morgen Sonntag findet durch die Motorſtandarte 50 von
11.30—13 Uhr auf dem Marktplatz eine große Speiſung aus
vier Feldküchen ſtatt. Hierzu ſind die Betreuten und
Hilfsbedürf=
tigen der Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte gegen Vorzeigen des
WHW.=Ausweiſes herzlichſt eingeladen. Auch hierbei wird
wäh=
rend der Eſſensausgabe SZ und MZ. M. 50 unter Leitung von
Muſikzugführer Pg. Greilich fleißig konzertieren.
Auch du wirſt ſie kragen!
Denn jeder Volksgenoſſe kauft am Sonntag die erſte
Winterhilfsplakette.
(Scherl=Bilderdienſt=M)
Aerzilicher Sonnkagsdienſt.
Bezirkseinteilung.
Bezirk 1: umgrenzt durch die Heinrichsſtraße, Peter=Gemeinder=
Straße, Zeughausſtraße, Alexanderſtraße und
Diebur=
ger Straße.
Bezirk 2: nordweſtlicher Stadtteil, begrenzt durch Holzhofallee,
Eſchollbrücker Straße, Heinrichsſtraße, Peter=Gemeinder=
Straße, Zeughausſtraße, Alexanderſtraße und
Diebur=
ger Straße.
Bezirk 3: Beſſungen ſüdlich der Holzhofallee, Eſchollbrücker Straße
und Heinrichsſtraße
Der Sonntagsdienſt reicht von Samstags mittags 14 Uhr bis
Sonntags nachts 24 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund
beanſprucht werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fortbildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu
ſtei=
gern. Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes — nur in ſeiner
Ab=
weſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntagsdienſt haben am Sonntag dem 3. November:
Bezirk 1: Dr. med. Andres, Rheinſtr. 33, Tel. 3016; Bezirk 2:
Dr. med. Schreiner, Bismarckſtr. 39, Tel. 858; Bezirk 3:
Dr. med. Grode, Hoffmannſtr. 7, Tel. 1419.
Sonnkagsdienſt der Zahnärzke.
Auf Anordnung des Reichsverbandes der Zahnärzte
Deutſch=
lands wird ab 1. September 1935 der Sonntagsdienſt eingeführt
Der zahnärztliche Sonntagsdienſt beginnt Samstag
nachmit=
tag
m 18 Uhr und endigt Sonntag nachts um 24 Uhr.
Die Zahnkranken ſollen jedoch in erſter Linie verſuchen, ihren
Haus=Zahnarzt zu erreichen, und erſt, wenn dieſer nicht da iſt, ſich
an den Zahnarzt des Sonntagsdienſtes wenden.
Die Tätigkeit des Sonntagsdienſtes verſteht ſich lediglich auf
Schmerzbeſeitigung. Weitere Behandlung übernimmt ſpäterhin
der jeweilig behandelnde Arzt des Betreffenden.
Es verſieht den Sonntagsdienſt am 3. November:
Zahn=
arzt Dr. Kallmeyer, Bismarckſtr. 18, Tel. 1055.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 3. bis 9. November: die Hirſchapotheke,
Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die Nordendapotheke,
Dietrich=Eckart=Platz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag
abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon
in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Handball im Dienſte für das WHW. Der Darmſtädter
Handball ſtellt ſich, getreu dem Rufe des Reichsſportführers und
des Fachamtsleiters Brigadeführer Herrmann in den Dienſt der
diesjährigen Winterhilfsaktionen. So findet morgen Sonntag,
den 3. November, nachmittags um 15 Uhr, auf dem Sportplat
der TSG. 1846 (der Woogswieſe) ein intereſſantes Spiel ſtatt
zwiſchen SV. 1898 und TSG. 1846. Behörden, Stellen der
Par=
tei, Handbalgreunde, alle werden durch ihren zahlreichen Beſuch
den Ertrag des Spieles ſteigern helfen. Fließt der Reinertrag
doch der Kreisführung Darmſtadt des WHW. zu. Die
Vergünſti=
gungen ſind deshalb für dieſes Spiel aufgehoben. Die Parole
ür Sonntagnachmittag heißt: Auf zur Woogswieſe zum
WHW.=Spiel des Darmſtädter Handballsl
Was die Lichtſpielthealer bringen.
— Union=Theater zeigt einen Bavaria=Groß=Luſtſpiel=Film
aus der Zeit Auguſts der Starken, mit einer ganz großen
Be=
ſetzung: Paul Kemp, Suſi Lanner Michael Bohnen, Adele
Sand=
rock in „Der Gefangene des Königs. Jugendliche ſind
zugelaſſen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen die große luſtige Ufa=Operette,
ger, Carol
Hörb
Pau
zelle
vorſtellung den ſpannenden Abenteurerfilm aus der Hölle
lucht von der Teufelsinſel"
von Cayenne
— Die Helia=Lichtſpiele bringen morgen, Sonntag,
vor=
mittags 11 Uhr, noch einmal den intereſſante Ufa=Reportage=Film
über das unbekannte Abeſſinien von Dr. Martin Rikli. „Abeſ=
Blickpunkt der Welt
ſinien von heut
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den tiefen, edlen Ufa=Film, frei nach dem Roman von Agnes Gün=
und ihr Narr”, mit Hanſi Knotek,
ie
ther „
Hans Stüwe, Friedrich Ulmer, Lola Chlud.
*.
Gloßei Aoelte
der Reichskulturkammer
im Opernhaus Frankfurt am Main
heute abend pünktlich um 20 Uhr,
Entgegen verſchiedenen anderen Meldungen
beginnt der Abend pünktlich um 20 Uhr.
Es wird gebeten, um dieſe Zeit die Plätze
eingenommen zu haben.
Programm 20 Pfennig. Garderobe frei.
Das anſchließende geſellige Verweilen mit Tanz findet
in einfachſiem Rahmen ſtatt. Für ſehr preiswerte Speiſen
und Getränke iſt geſorgt.
Hier ſtimmt was nicht.
Hier ſtimmt was nicht! — Ja, das kann in dieſer Woche jeder
ſehen, der einmal zur Hauptverkehrszeit einen Bummel durch die
Geſchäftsſtraßen macht. Da gibt es vor den Auslagen mancher
Ge=
ſchäfte jetzt oft ein ganz auffallendes Gedränge. Nanu, was iſt de
los? Die Weihnachtszeit iſt doch noch nicht ſo nahe, daß das ſchon
die Säumigen ſein können, die in letzter Stunde fieberhaft
nach=
denken müſſen, was ſie nun noch alles vor dem Feſt zu erledigen
haben. Nein, mit Weihnachten hat das alles noch nichts zu tun,
aber daß dieſe Leute vor den Schaufenſtern geradezu fieberhaft
nachdenken, das ſieht auch der harmloſeſte Beobachter!
Da ſteht eine junge Dame mit kritiſch gerunzelter Stirn; ſie
ſtudiert die Auslagen mit einer Gewiſſenhaftigkeit, die wir ſonſt
gar nicht von ihr erwarten würden. Vergeblich ſuchen wir ihren
Blicken zu folgen: was iſt es denn nun eigentlich, was ſie an
dieſem Schaufenſter ſo ungemein feſſelt, daß ſie hier nun ſchon —
wie uns ein Blick auf die Normaluhr belehrt — geſchlagene 7
Minuten wie angewurzelt ſteht? Wir kommen nicht recht
dahin=
ter, nur fällt uns etwas in dieſem Schaufenſter auf, ein kleines
Schild. und —
da haben wir des Rätſels Löſung: „Hier
ſtimmt was nicht!” Ja, das kann man nun der jungen Dame
nicht weiter verdenken, daß ſie ſich da ſo unerſchütterlich vor dem
Fenſter aufpflanzt: ſie will es eben herausbringen, was da
nicht ſtimmt: es iſt — wie wir nach vorſichtiger Erkundigung
von ihr erfahren — die vorletzte (wirklich die vorletzte)
Ant=
wort, die ihr noch zur Löſung des Preisausſchreibens der
Darm=
ſtädter Firmen fehlt! Kein Wunder alſo=
Kein Wunder auch, daß der Bub da drüben vor einem
ande=
ren Schaufenſter lebhafteſten Gebrauch von ſeinen kräftig
entwik=
kelten Ellbogen macht, um ſich einen günſtigen Platz ganz vorn zu
ſichern. Die Umſtehenden ſind nicht entzückt von ſeinen robuſten
Nanieren, aber das läßt ihn kalt. —
Ja, die Heinerbuben und
Mädel vollen doch beweiſen, daß ſie helle Köpfe haben und
mer=
ken. wenn ſo was nicht ſtimmt! Iſt doch mancher Seufzer
geplag=
ter Familienväter dieſer Tage zu uns gekommen: „Seines Lebens
iſt man ja nicht mehr ſicher vor der Bande! Kommt man des
Abends nach Haus und ſucht nach des Tages Laſt und Hitze ein
beſchauliches Stündchen im Familienkreis, gleich fallen die Buben
und Mädel wie die Räuber über einen her und laſſen nicht locker:
Vater, hier ſtimmt was nicht! Vater, was ſtimmt hier nicht?
Ja, da hilft kein Sträuben und, im Vertrauen geſagt, nach
2 Minuten iſt man ſchon ſelbſt mitten drin und gefeſſelt!
Das wollen wir dem Herrn Familienvater gern glauben: oft
genug haben wir dieſer Tage würdige und ernſthafte Männer
mit ſchweren Denkfalten auf der Stirn vor einem Schaufenſter
der am Preisausſchreiben beteiligten Firmen ſtehen ſehen, wie
in hypnotiſiertem Zuſtand — lange — lange —. Bis dann
ur=
plötzlich, die Erleuchtung da war und die Hand in die Taſche fuhr.
der Bleiſtift gezückt wurde, um den erlöſenden Geiſtesblitz gkeich
ſchriftlich feſtzuhalten
Und der Frau Gemahlin, die daheim über den aufs
Preis=
ausſchreiben bezüglichen Anzeigen im „Darmſtädter Tagblatt”
brütete, wäre dieſer Tage beinahe einmal ſogar das Mittageſſen
verunglückt, weil ſie doch durchaus nicht dahinter kommen konnte,
was eigentlich bei der Nummer ſoundſoviel nicht ſtimmte!
Nun vielleicht kommt die Erleuchtung noch bis Montag
mit=
tag, dem letzten Abgabetermin für die Löſungen des
Preisaus=
ſchreibens. Zerbrechen Sie ſich nur noch recht den Kopf damit
Ihre Löſung fehlerlos wird und die Preisrichter nicht ſchließlich
mit Bedauern feſtſtellen müſſen: „Auch hier — ſtimmt was
nicht!“
Märchentheater im Orpheum. Am Sonntag, 3. November,
nach=
mittags, gelangt einmal das ſchöne deutſche Märchen
Schneewitt=
chen und die ſieben Zwerge” zur Aufführung. Die Kinder ſehen
in ſieben Bildern nach Gebr. Grimm Schneewittchen am Hofe der
böſen Königin, im Walde mit Jäger Berthold, bei den ſieben
Zwergen, die Kramerin und die Obſthändlerin, Schneewittchen im
gläſernen Schrein und die Erlöſung Schneewittchens.
* Zeugen für einen Verkehrsunfall auf der Reichsautobahn
geſucht. Am Freitag, gegen 15.15 Uhr, verunglückte
uf der
Reichs=
autobahn kurz vor Darmſtadt am Kilometerſtein 22,8 ein
Motor=
radfahrer von Kleinhauſen. Kurz vor dem Unfall ſoll ein
Laſt=
kraftzug die Autobahn beim Zubringer Darmſtadt verlaſſen
haben. Die Polizei bittet etwaige Zeugen, insbeſondere den
Fahrer des mit Brettern und Lattengeſtellen beladenen
Laſt=
kraftzuges, beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
Hügel=
ſtraße 31—33, Zimmer 28, vorzuſprechen.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft Germania. Am
Sams=
tag, dem 2. November, abends 8.30 Uhr, findet im Vereinslokal
an Stelle der Monatsverſammlung ein Kameradſchafts
abend mit muſikaliſcher und deklamatoriſcher Umrahmung aus
Kameradenkreiſen ſtatt. Außer der geſelligen Unterhaltung iſt
noch die Preisverteilung aus dem Vereinspreisſchießen
vorge=
ſehen, wozu alle Kameraden mit Familienangehörigen beſtens
eingeladen ſind. Liederbücher mitbringen und im
Kyffhäuſer=
oder möglichſt dunklem Anzug mit Abzeichen und Mütze erſcheinen.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heut
abend 8 Uhr Familienabend mit Tanz in der Krone. Hierbe
Preisverteilung vom letzten Preisſchießen. — Morgen Sonntag
Schießen zugunſten des Winterhilfswerks auf den Schießſtänden
am Karlshof. Beginn 9.30 Uhr. Es iſt Ehrenpflicht der
Kame=
raden, ſich hierbei zu beteiligen.
Kameradſchaftsabend mit buntem Programm und
Tanz, heute Samstag abend halb 9 Uhr im „Apoſtelhof”, früher
Perkeo”, veranſtaltet von der Reviergruppe 1 des
Reichsluft=
ſchutzbundes.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
M. N., hier. 1. Die Zinſen der Aufwertungshypotheken
be=
tragen noch 6 v. H.
—2. Da werden Sie doch einen Tierarzt zu
Rate ziehen müſſen.
S0wretbase Güsächt
der Auden
Uhles Kundes
Jede Mutter sollte dafür sorgen, daß ihr
Kind beim Lesen, beim Schreiben, bei den
Schularbeiten und beim Spielen genug Licht
hat. Sorgt für Sonderleuchten und
verwen-
det die neuen Osram-El-Lampen, sie
ſean
V
geben, je nach Größe, bis 20% mehr Licht.
OSRAH, BERLIN O 17 — Sonden Sie mir kostenlos Ihre 32zeitige G.
bebilderte Drudschrift: „Vom guten Schen bei känztl. Beleuchtung‟
Seraße
on
Nama
Kuug
Auesssee
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. November.
Heſſiſche Verwaltungs=Akademie im Winter 1935/36.
Die Heſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt eröffnet am
5. November, um 20 Uhr, im Hörſaal 343 der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt das Winterſemeſter 1935/ 36, das
lehr=
planmäßig am 14. Februar 1936 endet. Aus dem ſoeben
er=
ſchienenen neuen Vorleſungsverzeichnis der Verwaltungsakademie
entnehmen wir folgendes:
Verzeichnis der Vorleſungen.
A. Rechtswiſſenſchaft. Profeſſor Dr. Eger. BGB. (
Sachen=
recht), 18 Stunden (6 RM.), Landgerichtsrat Dr. Doering:
Uebungen im Bürgerlichen Recht (Allgem. Teil und Recht der
Schuldverhältniſſe) 12 Stunden (4 RM.). Prof. Dr. Gmelin:
Das geltende Deutſche Staatsrecht, 10 Stunden (3.50 RM.).
B. Nationalpolitik, Geſchichte und Raſſenkunde. Prof. La=
Erziehung und
croix; Nationalpolitiſche Erziehung (Teil 3:
Bildung), 12 Stunden (4 RM.). Prof. Dr. Küntzel: Deutſche
Geſchichte, Teil 2; 6 Stunden (2 RM.). Stadtarzt Dr.
Vetzber=
ger: Raſſenhygiene, 2 Stunden (1.50 RM.).
C. Wirtſchaftswiſſenſchaft. Prof. Dr. Muß: Gewerbepolitik
(Handwerks= und Induſtriepolitik mit Uebungen), 16 Stunden
(5 RM.).
D. Sonderveranſtaltungen. Im Winterſemeſter 1935/36 ſieht
die Heſſiſche Verwaltungsakademie in Arbeitsgemeinſchaft mit der
Verwaltungsakademie Frankfurt in Frankfurt und Mainz
fol=
gende Sonderveranſtaltungen vor: Wochenendkurſus für
Rechts=
pfleger, Wochenendkurſus für Kommunalbeamte, Wochenendkurſus
über das Sparkaſſen= und Bankweſen, Eiſenbahnwiſſenſchaftlicher
Wochenendkurſus, Poſt= und Telegraphenwiſſenſchaftlicher
Wochen=
endkurſus. Ueber die Art der Durchführung und die ſonſtigen
Be=
dingungen zu den Sonderveranſtaltungen ergeht zu gegebener Zeit
noch beſondere Veröffentlichung.
Allgemeine Beſtimmungen.
Aufgaben und Einrichtungen der Verwaltungsakademie. Die
Heſſiſche Verwaltungsakademie iſt eine hochſchulmäßige Lehrſtätte.
Sie will die Beamten= und Behördenangeſtellten, ſowie die
Be=
dienſteten der öffentlich=rechtlichen Körperſchaften unter
Zugrunde=
legung eines methodiſch aufgebauten Lehrplanes auf
national=
politiſcher und wiſſenſchaftlicher Grundlage fortbilden. Von dem
Führer des Reichsbundes Deutſcher Beamten, Regierungsrat Pg.
Neef werden die Aufgaben der Verwaltungsakademie wie folgt
umriſſen: „Die Verwaltungsakademien ſind berufen, am
Aufbau=
werk des neuen Staates hervorragend mitzuwirken. Sie bieten
den Beamten eine hervorragende Möglichkeit der Weiterbildung.
In den Semeſterlehrgängen vermitteln ſie eine gründliche
ſyſtema=
viſche Durchbildung des Beamten, namentlich auf den Gebieten
der Rechtswiſſenſchaft und der Volkswirtſchaft. Sie dienen der
Vertiefung und Erweiterung des Fachwiſſens, ſteigern die
Lei=
ſtungsfähigkeit der Beamten und befähigen ſie zu ſelbſtändiger und
vielſeitiger Berufstätigkeit. Bei aller Förderung der
fachwiſſen=
ſchaftlichen Fortbildung haben die Verwaltungs=Akademien die
Erziehung des Beamten zum nationalſozialiſtiſchen Staatsgedanken
zu ihrer bedeutſamſten Aufgabe gemacht. In allen Lehrplänen
findet dieſe Aufgabe volle Berückſichtigung.”
Der Erfüllung vorgenannter Aufgaben dienen folgende
Ein=
richtungen: a) Syſtematiſche Sechsſemeſterlehrgänge (Allgemeine
Lehrgänge, kommunalwiſſenſchaftliche Lehrgänge
ſozialwiſſenſchaft=
liche Lehrgänge uſw.); h) Sonderkurſe; a) Vortragsreihe und
Einzelvorträge; 4) Beſichtigungen.
Geſtaltung des Lehrplans: Der Lehrplan der Heſſiſchen
Ver=
waltungsakademie regelt ſich nach den vom Führer des
Reichsver=
bands Deutſcher Verwaltungs=Akademien erlaſſenen neuen
Richt=
linien vom 7. Mai 1935. Er ſieht einen mindeſtens
ſechsſemeſtri=
gen, höchſtens achtſemeſtrigen ſyſtematiſchen Studienlehrgang mit
einer Geſamtſtundenzahl von etwa 432 Stunden vor. Der
Lehr=
gang umfaßt:
I. A. Allgemeine Vorleſungen: 1. 140 Stunden
Rechtswiſſenſchaft, darunter 70 Stunden Bürgerliches Recht,
ein=
ſchließlich Handelsrecht: 70 Stunden Oeffentliches Recht (
Staats=
recht, Verwaltungsrecht); 2. 100 Stunden Sozial= und
Wirt=
ſchaftswiſſenſchaften: 3. 7
Stunden Nationalſozialiſtiſche
welt=
anſchauliche Sonderfächer (Deutſche Geſchichte, Raſſenlehre u. ä.);
4. 48 Stunden Vortragsreihen der Einzelvorträge (vgl. unter II).
An Stelle von bis zu einem Fünftel der rechtswiſſenſchaftlichen
Vorleſungen können weitere Vorleſungen in nationalſozialiſtiſchen
weltanſchaulichen Sonderfächern treten oder die Vorleſungen zu B
entſprechend vermehrt werden. B. Spezielle Vorleſungen,
verſchie=
den für einzelne Fachgruppen: 72 Stunden Fachvorleſungen der
für die einzelnen Beamten in Frage kommenden Sondergebiete.
II. Außerdem finden grundſätzlich jährlich zwei
Vortrags=
reihen über Tagesfragen der Politik, Verwaltung und
Staats=
lehre von mindeſtens je 8 Stunden, in denen die zu 1 A 4
verzeich=
neten 48 Stunden aus Vortragsreihen enthalten ſind. An Stelle
der Vortragsreihen können Einzelvorträge mit der gleichen
Stun=
denzahl treten.
Zulaſſung zum Studium: Als ordentliche Hörer der
Heſſiſchen Verwaltungsakademie ſind zugelaſſen Beamte,
Behör=
denangeſtellte oder Angeſtellte einer öffentlich=rechtlichen
Körper=
ſchaft. Sonſtige Hörer können nur Gaſthörer ſein.
Ordent=
licher Hörer iſt, wer die Zulaſſungsbedingungen erfüllt und
entweder dem vorgeſchriebenen Lehrgang oder innerhalb eines
Semeſters dieſes Lehrgangs mindeſtens ſechs Wochenſtunden belegt.
Gaſthörer iſt, wer ohne die Vorausſetzungen, die an ordentliche
Hörer geſtellt werden, zu erfüllen, mindeſtens vier Einzelſtunden
des ordentlichen Lehrganges belegt. Kurſushörer iſt, wer
die Vorausſetzungen erfüllt, die an die Zulaſſung zu einem
be=
ſtimmten Kurſus geknüpft werden und an den Veranſtaltungen
eines Kurſus teilnimmt. — Die Anmeldung zur Teilnahme
als Hörer erfolgt in der Zeit vom 25. Oktober bis 15. November
1935 auf einer beſonderen Verpflichtungserklärung bei dem
Ge=
ſchäftsführer.
Die Vorleſungsgebühren betragen für das Semeſter
für a) ordentliche Hörer und Gaſthörer 15 RM.; b) Einzelhörer:
die hinter den einzelnen Vorleſungsreihen des Verzeichniſſes
an=
gegebenen Sätze. Die Gebühren ſind bei der Anmeldung zu
ent=
richten. Ordentlichen Hörern iſt die Zahlung in drei monatlichen
vorauszahlbaren Raten geſtattet, die mindeſtens 5 RM. betragen
müſſen
Prüfungen: An der Heſſiſchen Verwaltungs=Akademie können
im Benehmen mit dem Reichsverband nach Beendigung jedes
ſyſte=
matiſchen Studienlehrganges Abſchlußprüfungen ſtattfinden. Eine
Verpflichtung, dieſe Abſchlußprüfungen abzulegen, beſteht nicht.
Die Prüfungen finden unter Vorſitz des Studienleiters der
Aka=
demie oder, falls ein ſolcher ernannt wird, eines
Regierungskom=
miſſars ſtatt. Der Reichsverband kann einen Vertreter zu der
Prüfung entſenden, der die gleichen Befugniſſe wie die Mitglieder
der Prüfungskommiſſion hat.
Das Akademieſtudienzeugnis wird auf Grund der
erfolgreich abgelegten Abſchlußprüfung nach den Vorſchriften des
Reichsverbandes Deutſcher Verwaltungs=Akademien erteilt.
Vor=
ausſetzung für die Zulaſſung zur Abſchlußprüfung iſt 1. der
regel=
mäßige Beſuch der vorgeſchriebenen Vorleſungen und Uebungen
während eines ſechsſemeſtrigen Lehrganges; 2 die Einreichung
etwa verlangter ſchriftlicher Semeſtralarbeiten. Es ſoll durch dieſe
Regelung erzielt werden, daß bei der Beurteilung der Leiſtung
des Hörers nicht nur die kurze Zeitſpanne der Hauptprüfung
be=
wertet wird, daß der Dozent ſich vielmehr ſchon vor Beginn der
eigentlichen Hauptprüfung ein einigermaßen ſicheres Urteil über
die Fähigkeiten des Hörers bilden kann.
Rat und Auskunft in allen Studienangelegenheiten erteilt
die Geſchäftsſtelle der Akademie, Darmſtadt, Pankratiusſtraße 4.
Aus Heſſen.
Drei=Tage=Lehrgang über Schweinezuchk n. halkung
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Vom 13. bis
15. November 1935 findet auf der Verſuchs= und Lehranſtalt für
Schweinezucht und =haltung Weſchnitzmühle im Odenwald ein
Lehrgang für Bauern und deren Frauen, Söhne und Töchter,
ſo=
wie für landwirtſchaftliches Perſonal ſtatt. Der Lehrgang umfaßt
Vorträge und ſachliche Ausbildungen. Die Gebühr einſchließlich
Uebernachtung auf der Anſtalt (ohne Verpflegung) beträgt 7 RM.
Anmeldungen ſind bis zum 9. November d. J. an die Verſuchs=
und Lehranſtalt Weſchnitzmühle i. Odw., Poſt und Bahnſtation
Zotzenbach, zu richten. Fernruf: Mörlenbach 6. — Aus
Seuchen=
ſperrbezirken werden keine Teilnehmer zugelaſſen.
Dg. Arheilgen, 1. Nov. Kirchweihe. Als eine der letzten
des Jahres begeht unſere Gemeinde am kommenden Sonntag und
Montag ihr Kirchweihfeſt, das unſerem Orte auch in dieſem
Jahre wieder den gewohnt ſtarken Zuſtrom von auswärts bringen
dürfte. Während wieder in vier Sälen Kirchweihtanz
ſtattfin=
det, werden Karuſſell, Schiffſchaukel und zahlreiche Verkaufsſtände
die Jugend zu ihrem Rechte kommen laſſen. Auch wurden
ver=
ſchiedene Schaubuden aufgeſchlagen.
— Weiterſtadt, 1. Nov. Pfundſammlung. Wie durch
die Ortsſchelle ſchon bekannt gemacht wurde, findet am Samstag,
11. die Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes ſtatt.
Am Samstag erfolgt auch die erſte Straßenſammlung für das
WHW. die durch die SA. durchgeführt wird.
Zartoffel=
kerb. Am Sonntag findet im Saale von Gaſtwirt Wilhelm Ries
Kartoffelkerb ſtatt, wozu die Einwohnerſchaft herzlichſt eingeladen
wird. — Obſtbaumbezug. Wie alljährlich, ſo können auch in
dieſem Jahre durch den Obſt= und Gartenbauverein erſtklaſſige
Obſtbäume bezogen werden. Beſtellungen hierauf können beim
Vorſitzenden Mich. Hamm abgegeben werden.
J. Griesheim, 1. Nov. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag
wurde Frau Lehrer Moog Witwe wieder betroffen. Es ging bei
ihr unerwartet die traurige Nachricht ein, daß ihr älteſter, im
48. Lebensjahre ſtehender Sohn, der ſeit langen Jahren am
Pä=
dagogiſchen Inſtitut zu Braunſchweig tätige Profeſſor Dr. Wilh.
Moog, der vor einigen Jahren noch bei ſeiner Mutter auf
meh=
rere Tage zu Beſuch weilte, beim Ueberſchreiten der Straße in
Braunſchweig durch ein Auto tödlich verunglückt ſei. — Der
Er=
lös des Handballſpiels der 1. Mannſchaft des Sportklubs Viktoria
und der 1. Mannſchaft der Turnerſchaft am Sonntag wird dem
Winterhilfswerk zugeführt. — Nachdem für die Hintergaſſe neue
Fluchtlinien feſtgeſtellt worden ſind, iſt der entſprechende Teil des
Ortsbauplans nunmehr feſtgeſtellt worden. Die Einſicht des
feſt=
geſtellten Ortsbauplanes ſteht auf der Bürgermeiſterei (Baubüro)
jedermann frei.
Ar. Eberſtadt, 1. Nov. Kreisführerſchule. Im
Ried=
bergheim, idylliſch gelegen am Eingang des Mühltales, fand der
Lehrgang der Kreisſchule des Kreiſes Darmſtadt der NSDAP.
ſeinen Abſchluß. Dieſer Lehrgang unterſcheidet ſich von den drei
vorausgegangenen, die als Wochenendkurſe gehalten wurden, durch
einen geſchloſſenen, ganzwöchentlichen Lehrgang, dieſer fand einen
feierlichen Abſchluß, wobei Kreisſchulungsleiter Pg.
Bürger=
meiſter Madre die Prüfung vornahm und ermahnend zu den
Teil=
nehmern ſprach, denen die Tage der Schulung in echter
Kamerad=
ſchaft in unvergeßlicher Erinnerung bleiben werden —
Ver=
ſammlung. Am Montag. 4. November, findet im Saale. „Zum
Bergſträßer, Hof” eine Mitgliederverſammlung der
ſtatt, in der Pg. Lampas ſprechen wird über nationalſozialiſtiſches
Gedankengut.
Die Feſtplakekke des Reichsbauerntages.
Die Feſtplakette des 3. Reichsbauerntages, der vom
10. bis 17. November in Goslar abgehalten wird,
zeigt die Symbole des unter dem Hakenkreuz geeinten
Bauernſtandes. Schwert und Aehre verſinnbildlichen
den unerſchütterlichen Lebenswillen des deutſchen
Bauerntums. Die Plakette wurde von dem bekannten
Münchener Künſtler Max Bletſchacher entworfen.
(Weltbild=M)
Dieburg, 1. Nov. Vater Trebers Beerdigung.
Ein ſelten großer Trauerzug bewegte ſich vorgeſtern nach dem
Friedhof, um dem verſtorbenen Turnvater Treber die letzte Ehre
zu erweiſen. 11 Vereinsfahnen folgten dem Sarge, der von
aktiven Turnern getragen wurde, geſchmückt mit dem Helm, ein
Zeichen, daß nicht nur ein alter Turner, ſondern auch ein alter
Soldat zur ewigen Heimat eingegangen iſt. Herr Pfarrer
Schrimpf widmete am Grabe dem Verſtorbenen einen ehrenden
Nachruf, der Kellerſche Männergeſangverein ſang einen
Trauer=
choral, die Vereine legten Kränze nieder, darunter 8
Turnver=
eine, die ihre Gründung dem Verſtorbenen verdankten. Auch aus
ſeinem Geburtsort Rüſſelsheim war eine Abordnung des dortigen
Turnvereins mit Fahnen vertreten. Drei Salven rollten nach
dem Lied vom guten Kameraden über das Grab, die
Leidtragen=
den nahmen Abſchied von einem echt deutſchen Menſchen, deſſen
Ideal die Turnſache im Jahnſchen Geiſte ſeinem ganzen Leben
voranleuchtete, wie dies Herr Geometer Rödler vom Turnverein
Dieburg und Herr Gewerbelehrer Pfirſching von der
Kamerad=
ſchaft Dieburg in ihren Grabreden hervorhoben.
r. Babenhauſen, 1. Nov. Ihr diesjähriges
Wanderer=
ehrungsfeſt begeht dieſen Samstag abend die Ortsgruppe des
Odenwaldklubs im großen Saalbau „Deutſcher Hof‟. Nach
der Wanderer=Ehrung wird durch bewährte Kräfte das bekannte
Odenwälder Volksſtück „s Millerſch Liß
vunn
Michel=
boch” aufgeführt. Eine Wiederholung des Stückes iſt für
Sonn=
tag abend vorgeſehen, und ſein Erlös kommt dem
Winter=
hilfswerk zugute.
Das vom Landesverbandsführer des
DR.K „Kyffhäuſer” angeordnete Opferſchießen für
das Winterhilfswerk nimmt dieſen Sonntag auf den
Schießſtänden der Schützengeſellſchaft ſeinen Anfang.
Tee mit
Brog von:“
Kaftee lite.!
Bürgermeiſterwechſel in Pfungſte
Rechenſchaftsbericht des ſeitherigen Bürgernt
Ek. Pfungſtadt, 1. Nover
A
Zahlreiche Pfungſtädter Einwohner begaben ſich
abend zur Befreiungshalle, um der Einführung und Verpf
des neuen Bürgermeiſters, Kaufmann Georg Riehl, be
nen, ferner der Vereidigung der Ratsherren und der Ern
des 2. Beigeordneten, wobei der ſeitherige Bürgermeiſte.
Steinmetz einen Rechenſchaftsbericht über zweieinhal
nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit ablegte. Die Halle wa
dekoriert, die Standartenkavelle brachte Märſche zu Gehör
Verſammlung nahmen die politiſchen Leiter Kreisleiter
boldt und Kreisdirektor Regierungsrat Dr. Jann teil. T
nenabordnungen marſchierten unter den Klängen eines
ein. Zuerſt galt ein Gruß dem Führer und Reichskanzle
Hitler. Nach erfolgter Vereidigung der Ratsherren melde
gruppenleiter Gräff dem Kreisleiter die Anweſenheit —
nähernd 2000 Perſonen, darauf erteilte er Bürgermeiſter
metz das Wort. „Auf dieſen Bericht habe ich mich ſeit lan/
freut”, ſo begann dieſer und zeichnete dann das Bild auf
kataſtrophale Lage, in der ſich Pfungſtadt befand, als er zn
geordneter Martin den Auftrag der NSDAP. im März
hielten, das Trümmerfeld zu beſeitigen. Es wurder
Fenſterreden gehalten, ſo führte er aus, ſondern tüchtig zu
Nächtelange Sitzungen waren notwendig und der Erfo.
nicht aus. — Ueber die getroffenen Maßnahmen hatten wir
ſer Stelle ſchon in den Ratsberichten eingehend geſproche
FieN
noch folgten die Zuhörer den Ausführungen mit lebhaft
fall. Wie war es einſt möglich, daß Pfungſtadt zum Holzh
W
I0
A. Gbends
Eiftle
kinst.
M.8
i. lend
2 Nenelndel
872 Wohlfahrtserwerbsloſen Arbeiter aus Seeheim komru
ſen mußte” rief Bürgermeiſter Steinmetz aus. Wir ha
Pflichtarbeit eingeführt, ein Arbeitsdienſtlager nach Pf.
gebracht, eine vorſtädtiſche Kleinſiedlung errichtet, den S
*
bau nach Seeheim betrieben (übrigens ein lange gehegt
jekt), einen Schießſtand gebaut, menſchenwürdige Wohnur
die Bewohner des Gemeindehauſes Mainſtr. 6 erſtellt, der
zur Erbauung von Eigenheimen an der neuen Seeheimer
gegeben und noch mindeſtens 100 kleinere Angelegenhe
ledigt, aus denen die koſtenloſe Benützung des Pfungſtäd=/
lenſchwimmbades für die hieſige Jugend beſonders bemerk
iſt. Wer aber glaubt, daß wir durch unſer großzügiges Pr.
den Gemeindehaushalt in Schulden geſtürzt hätten, der
waltig. Im Gegenteil. Wir mußten 216 000 RM. Schulde
nehmen, trugen dieſe teilweiſe ab und wirtſchafteten einen
ſchuß von 78 000 RM. noch heraus. „Unſere finanziellen 9
niſſe ſind geſund”, ſo ſtellte Bürgermeiſter Steinmetz und
haftem Beifall feſt, ſo daß es uns möglich iſt, die Bürg
1936 von 500 auf 300 Prozent zu ſenken und die Geträufßag u 1u00
ganz wegfallen zu laſſen. Ferner betreuen wir heute ſt
Vohlfahrtserwerbsloſen nur noch 60. Hierzu kam uns
beitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung zugu
brauche nur an den Bau der Autobahn zu erinnern,
die Inſtandſetzungszuſchüſſe von denen 3—400 000 R9
Pfungſtadt gefloſſen ſind. Noch einiges zur ſeinerzeitigen
legung der hieſigen Zündholzfabriken, die an dem Unglü
waren, erläuterte der Redner.
Auf den politiſchen Umdf yſc
übergehend, ſtellte Bürgermeiſter Steinmetz feſt, daß in d
mehr als zu 50 Prozent roten Pfungſtadt ſich 95 Prozent /
Prozent Wahlbeteiligung zum Führer bekannt haben.
He=
das erwachſene Pfungſtadt geeint unter einem Willen hier Writlung g
ſer Halle. Früher hätten alle Ueberfallkommandos den
Tumult nicht verhindern können, wenn im ſelben Ausmcß) Ben
politiſche Verſammlung hier abgehalten worden wäre.
was in Pfungſtadt geleiſtet wurde, iſt nicht nur mein Wi) une
dern mit ein Verdienſt meiner Berater und nicht zuletzt
ſamten Bevölkerung, die mit uns gegangen iſt. Das gab
Kraft! Wenn mir nun ein neuer Bürgermeiſter folgt, de
kad Men
die Loſung: „Er half uns, jetzt helfen wir ihm!” (Bravo.)
Sonatag
neuen Poſten als 2. Beigeordneten werde ich vornehm
einer Induſtriewerbung ausfüllen, damit dem einſt ſo f
S. Elt
Pfungſtadt die Arbeitsmöglichkeit zurückgegeben wird.
Kreisleiter Wamboldt führte dann u. a. a
habt den Rechenſchaftsbericht eures Bürgermeiſters gehört
brauche ſein muſtergültiges Arbeiten nicht mehr beſon
unterſtreichen. Sein Wiſſen und ſeine Schaffensfreude wa
Auralet9
ſo wertvoll, daß ich ihn in verſchiedene Ausſchüſſe des Kre
der Provinz berief. In dieſen Ausſchüſſen wird er auch
tätig ſein. Pg. Riehl, ich weiß Ihnen nichts beſſeres zu ſag=
Halten Sie den Kurs. Wir ſind nicht gewohnt. auszuruß
K
dern wir werden kämpfen müſſen bis an unſer Ende. Die
keit iſt die Vorausſetzung für den Erfolg und darin liegt ncu Aſg
das Heil der Gemeinde, ſondern auch des geſamten Vol
zuichläng
Vaterlandes. Ich betone, Sie haben einen ſchönen Anfa
Riehl, ich beglückwünſche Sie.”
In
Kreisdirektor Dr. Jann ſtreifte geſetzliche
ſi
mungen, die, als überholt, demnächſt verſchwinden
legte Wert darauf, zu betonen, daß jede ihm unterſtel
Fa
meiſterei vorbildlich arbeite, wie er das Vergnügen habe,
Pfungſtadt feſtzuſtellen.
Fam
Darauf nahm Dr. Jann die Vereidigung vor.
hörten die Verſammelten die Ableiſtung der Eidesformel
Hdt, den
bon Be
abſel
nehme Sie in Eid und Pflicht. Sie ſind von dieſem Ar
M4to
ab Bürgermeiſter in Pfungſtadt. und überreiche Möedero
dieſe Anſtellungsurkunde. Glückwünſche vom Kreisamt üh.
Geiſet
ich zu dieſem ſo wichtigen Tage, der die Loſung hat: 2
und vorwärts
Darauf ſprach Bürgermeiſter Ste
ſeinen Mitarbeitern tiefempfundenen Dank aus. Das M
dann der neue Bürgermeiſter Riehl: „Mit einem
feſt=
gramm trete ich nicht vor euch hin. Aber ich verſichere:
weitergearbeitet! Als meine erſte Amtshandlung ernenne
Steinmetz zum 2. Beigeordneten und verleihe ihm dieſe
Mit Rückſicht auf ſeine Vereidigung als Bürgermeiſter
nochmals zu tun nicht notwendig.”
90
Für die Ratsherren ſprach Hans Otto und nachden
gruppenleiter Gräff die Glückwünſche der Partei üb
Aeaud imn
hatte, klang dieſer denkwürdige Tag mit dem Gruß auf dißl ſen ſeiln
rer und den deutſchen Liedern aus.
— Bickenbach, 1. Nov. Freitag morgen 11 Uhr woll
Kinder von Bickenbach mit Fahrrädern nach Jugenher
Kirche fahren. Die zehnjährige Tochter des Händlers A
benutzte dabei das Rad ihres Vaters. Als die Kinder
Hauptſtraße in die Jugenheimer=Straße eingebogen war
ihnen ein Poſtomnibus entgegen. Das Kind Wahlig wu
es das Fahrzeug ſah unſicher und fuhr dem Omnibus
Seite. Es ſtürzte mit dem Rad ſo unglücklich, daß es dau
ſchwere Fahrzeug am rechten Fuß ſtark verletzt wurde, ſo
ſofort in das Bensheimer Krankenhaus gebracht werden.
Em. Heppenheim a. d. B., 1. Nov Bäuerliche
ſchule (weibliche Abteilung). Die frühere Direktorwohru
Bäuerlichen Werkſchule, in der ſich bisher die Büroräz
Kreisbauernſchaft Starkenburg=Süd befanden, wird zur
die Bedürfniſſe der der Bäuerlichen Werkſchule neu ange
ten weiblichen Unterrichtsabteilung umgebaut. Durch O
bau verzögert ſich der Unterrichtsbeginn bis vorausſichtlid
November. Die Kreisbauernſchaft wird, in ein benak
Privathaus verlegt werden. — Wildſchweine vrn
Eiſenbahn überfahren. Auf der Strecke nach
bach wurden nachts zwei Wildſchweine von der
Eiſenbak=
fahren, die der ſtarke Verkehr auf der Autoſtraße wohl U
Lorſcher Wald vertrieben hatte.
Offenbach, 31. Okt. Ein Zwanzigmarkſchei
in Flammen auf. Eine Frau gab einem 16jährigen 2
den Kellerſchlüſſel und einen Zwanzigmarkſchein, weil de
ler Kartoffeln brachte. Um den Schein nicht zu verliere!
das Mädchen ihn in eine Streichholzſchachtel, auf der
brennende Wachskerze befand. Während das Mädchen ſich
Händler im Hof unterhielt, hatte die abgebrannte
Kerz=
der Kellertreppe ſtehende Käſtchen in Brand geſetzt, ſo 2i
der Geldſchein in Flammen aufging.
Verichiebene verwer
Ren Frel
2u ifer
eien di
dungsmoglichkeiten
unieresteinbrande!
inderkalten jahreszeil
[ ← ][ ][ → ]November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereing: Freiligrathſtraße 8, Fern
ſprecher 245.
Auswärtige Gemetnden.
Evgl. Kirche Eberſtadt. Sonntag, 3. Nov., vorm. 9,45 Uhr: Reformationsfeſt, unter
Mitwirku
des Kirchenchores. Predigt, Pfarrer Weißgerber. Röm. 12, 2. Lieder: 1
48, 292. — Anſchließend Feier des hl. Abendmahles. (Kindergottesdienſt fällt aus.)
Abends 8 Uhr: E
ttesdienſt der Chriſtenlehre, Entlaſſung des dritten Jahrgan
A A
hriſtenlehrt
gen. — Dienstag: Frauenabend. — Mittwo
Kirchenchor.
rov. Pflegeanſtalt. Sonnta
n. 1.30 Uhr: Gotte
n. 10 Uhr: Feſtliche Reforn
Sonnte
Evgl. Kirche Dieburg.
ationsfeier
zugleich Miſſionstag. F
ſottesdienſt. Miſſionar Michel. Nachm. halb 3 Uhr:
Miſſions=
ein der Kirche. (Studienrat Knöpp und Miſſionar Michel, Darmſtadt.) — Diens=
5. Nov.: Ev. Frauenhilfe (Maher),
*
dt. Sonntag, 3. Nov., vorm. 11 Uhr:
ſirchl. Gemeinſchaft Nieder=Namſte „on
ſchule. Nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde.
g. abends 8,30 Uhr: Poſaunen=
30 Uhr: Jungmädchenbibelſtunde.
Eittwoch, abends 8,30 Uhr:
Ge=
pr. Abe
ids 8
miſchter
— Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelbeſprech= und Gebetsſtunde.
Kirche Ober=Ramſtadt. So
3. N
keformationsfeſt). Vorm. 10 Uhr
ate
Go
Zdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kinde
Nontag: Poſaunenchor. —
Diens=
ienſt
tag, 6—
ausgabe. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor.
aunenchor.
Freitag
che Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 3. Nov., Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr:
te.
dienſt. Mitwirkung des Kirchench
ollekte für den Guſtav=Adolf=Verein.
Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach.
jentag: Jungmädchenverein. — Mitt=
Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 3. Nov., 10 Uhr: Reformationsgottesdienſt.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag. 20 Uhr: Frauenabend.
Evang. Gemeinde Reichelsheim i. Odw. Sonntag, 3. Nov., vorm. 8.15 Uhr: Andacht
ſtalt Göttmann. 9.30 Uhr
eichte.
.00 Uhr: Hauptgottesdienſt mit anſchl. Feier
des Heil. Abendmahls: Pfr. Munk. 10.00 Uhr: Kindergottesdienſt im Gem.=Haus:
frv. Hofmann. Montag: Frauenabend. Mittwoch: Wochen=Andacht. Freitag:
Vor=
bereitung des Ki.=Go., Kirchenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 3. Nov., vorm. 10 Uhr:
Reformations=
ottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8
Reformationsfeier mit 2
führung, Geſänge
ind muſikaliſchen Darbietungen
Nontag, abends 8,15 u.
Singſtunde.
voch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis. Abends 8,15 Uhr: Gemeindejugendſtde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 3. Nov.,
30 Uhr: Bibelandacht und
vor=
endmahl. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm.
4 Uhr: Predigt. Prediger Schneide
Mittwoch, abends Bibel= und Gebetſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 3. Nov., vorm. 9,30
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag,
5. Nov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt
Rethodiſtengemeinde (Evangeliſche Freikirche(, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag,
Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Predie
Kohl
imer. Dienstag, abend 8 Uhr: Frauenmiſſionsſtunde. — Mittwoch, abends
8 uhr
Bibel= und Gebetsſtunde
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 3. Nov., vorm. 10 Uhr:
Heiligungsverſamm=
lung. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Aben
r: Offentliche
erſammlung.
8
Dien
abends 8Uhr: Mitgliederverſammlu
onnerstag, abends 8 Uhr:
Frauen=
eitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
ſtund
hriſtlich=wiſſenſchaftliche=Bereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
ula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
Uhr und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr, Thema am Sonntag, 3. November:
Ewige Strafe. Goldener Text: Pſalm 51:12.
1. Gotte sdienſte.
ſamstag, 2. Rovember.
Bends 8,15 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Andachtſaal, Eſchollbrücker Str. 44). Abends 8,30 Uhr: Wochenſchluß=
ſchule.
Fre
8. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. Abends 8 Uhr:
Mütter=
abend Weſt. —
imstag, 9. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 4. Nov., abends 8 Uhr: Helferinnen
nm=
lung der evang. Frauenhi
— Dienstag, 5. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor
7. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 8. Nov., a
ends 8 Uhr:
bend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 7. Nov., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 8. Nov., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde. Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 4. Nov.,
8 Uhr: Kirchenchor. — 2
abends 8 Uhr: Mütterabend. — Mitt
zule.
St
5. N
nachm. 2
nerstag, 7. Nov., abends 8,15 Uhr:
Alteren=
kreis.
Freitag, 8. Nov., abends 8,15 Uhr: Evang. Mädchenkreis
Paul=Gerhardt=Haus
abe
eindehaus der Waldkolonie), Sonntag, 3. Noy,
8 Uhr: Gemeindeabend. —
tag, 4. Nov., abends 8 Uhr: Kirchencho
twod
6. Nov., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Müttera
Petrusgemeinde. Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 3. Nov., abe
8 Uhr: Konfirmandenelternabend der Petrusgemeinde. — Montag, 4. Nov. nachm. 3 Uhr
Sitzung im Vorſtand der Frauenhilfe. Von Montag, 4., bis Samstag, 9. Nov., je‟
en
Uhr: Lehrgan
r die Männervereinigung. — Dienstag, 5. Nov., abends
L5e
Mädchenkreis.
Mittwoch, 6. Nov., nachm. 2 Uhr: Chorſchule. Nachm. 3 Uhr
zung in Frauemarbeitskreis. Nachm. 2—4 Uhr: Strickſchule in der Mädchenſcht
ends 8
hr: Poſaunenchor. — Donnerstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabei
Freitag, 8. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 9. Nov., nachm. 2—4 Uhr:
Str.
hule in der Mädchenſchule.
wends 8 Uhr: Beichte. Pfarrer i. R. Waldeck.
Reformationsſonntag, 3. November.
er Gottesdienſten Kollekte für die Guſtav=Adolf=Stiftung.)
rm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls
rn. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer
chm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
tadtkirche findet an jedem Wochentag eine Liturgiſche Abendandacht
Uhr
iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Korm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kornmann. Vorm. 10 Uk
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Vorm. 11,30 Uhr:
der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
orm. 8 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr:
Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
ſartinsgemeinde Weſt. Pfarrer Widmann. Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
es heiligen Abendmahls. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei
Slädt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Dr. Berg
Bibelſtunden im Gemeindehaus und im Martinsſtift
R n
rm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
45 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler.
ſov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. (Römerbrief).
hrche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
dr=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
ßier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11,30 Uhr:
ſt. Pfarraſſiſtent North.
Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
(Petrusgemeindel. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; anſchließe
r Sakriſtei von 9,30 Uhr an erwünſcht.
Abendmahls. Anmeldung in
form. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für Petrus= und Matthe
ſeber. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrvikar Grießheimer.
Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Feier
8 mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr a
Sakriſt
ur: 9
ttes
eindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Abends 6 1
Se
ter Bol.
rundſteinlegung der Pauluskirche vor 30 Jahren.) A
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der
Nov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf
Die Thriſtengemeinſchaft, Heidelberge
aße 14. Sonntag, 3. Nov., vorm. 10 Uhr:
andlung mit Pr
ſchließend S
atagsfeier für Ki
Ve.
der. — Mitt
weil
woc
7,45 Uhr: Men
Nov., 9 Uhr:
Donnerstag,
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Band 15. Blatt 743:
1. Flur 31 Nr. 1898o, Grabgarten, bei
der Martinsmühle, 4256 Cm. Betrag
RM. 4200.—
der Schätzung
2. Flur 31 Nr. 1898,o, Hofreite,
Arheil=
gerſtraße Nr. 132 daſelbſt, 186
Betrag der Schätzung . . . . . RM. 1800.—
Zuſammen RM. 6000.—
Der Einheitswert für den 1. 1. 1931
beträgt 10 962.— RM.
Eigentümer: Johann Karl Walter zu ½ und
Eli=
ſabeth Walter, geb. Leber, zu
Der Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1935.
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O
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. Nove
Wer wird Sieger bei den Oympischen Minterspielen
vom 6. bis 16. Februar 1936 in Garmisch-Partenkirchen
Ein interessantes Preisausschreiben für die Leser des Dammstädter Tagblatte
in 12 Fortsetzungen in der Zeit vom 6. Oktober 1935 bis 1. Februar 1936.
Nachahmungen verboten!
Preisfrage Nr.3
Gau 9
61
Weſche Nationen werden bei den Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch=Pa
kirchen vom 6. bis 16. Februar 1936 im
Eisſchnellauf über 1500 m
eine goldene Medaille, eine ſilberne Medaille, eine bronzene Medaille erringe
Es nehmen folgende Nationen daran teil:
1. Amerika
2. Deutſchland
3. England
4. Frankreich
5. Finnland
6. Holland
7. Italien
8. Japan
9. Kanada
10. Lettland
11. Norwegen
12. Oeſierreich
13. Polen
14. Schweden
15. Schweiz
16. Tſchechei
17. Ungarn.
Dieſe Preisaufgabe gehört in den Rahmen unſeres großen Ausſchreibens:
„Wer wird Sieger bei den Olympiſchen Spielen?”
das wir in der Nummer vom 5. Oktober 1935 veröffentlicht haben. An Prei
ſind 10 koſienloſe Reiſen mit freiem Eintritt zu den Olympiſchen Spiele
Berlin ausgeſetzt.
Was iſt Eisſchnellauf?
Zu den ſpannendſten Wettbewerben der
4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 gehören
ſicher=
lich die einzelnen Diſziplinen im Eisſchnellauf,
die in Garmiſch=Partenkirchen aufdem Rießerſee
zur Durchführung gelangen werden. Die Breite
der Eisſchnellaufbahn beträgt etwa 10 Meter,
der Kurvenradius 25 Meter, die Bahnlänge
400 Meter. Zum Austrag gelangen Rennen
über 500, 1500, 5000 und 10000 Meter.
Maß=
gebend ſind die Regeln der Internationalen
Eislauf=Vereinigung. Jede Nation hat die
Berechtigung, mit insgeſamt vier Läufern an
den einzelnen Rennen teilzunehmen.
Damen=
ſchnellauf wird bei den 4. Olympiſchen
Winter=
ſpielen— auch nicht als Demonſtration — nicht
durchgeführt. Entſcheidend für den Sieg iſt
einzig und allein die gelaufene Zeit.
Wie ſind die Ausſichten der
teilnehmen=
den Nationen.
In Chamonix 1924 dominierten, abgeſehen
von einem Amerikaner, im 500=Meter=Lauf die
Norweger und Finnen, die alle übrigen zur
Verteilung gelangten Gold=, Silber=und Bronze=
medaillen im Eisſchnellauf gewannen. 1928
er=
wartete man daher in St. Moritz eine
ſtarke Rivalität der nordiſchen Länder. Wieder
waren es die Norweger und Finnen, die ſich
den Löwenanteil an Preiſen ſicherten, obwohl
das Aufkommen der Amerikaner unverkennbar
war. 1932 in Lake Placid wurde der
Maſſen=
ſtart, der in Garmiſch=Patenkirchen nicht zur
Anwendung kommen wird, bevorzugt.
Sämt=
liche Goldmedaillen fielen an Amerikaner.
Norwegen erkämpfte zwei ſilberne und Kanada
alle bronzenen Medaillen. Bei der Weltmeiſter
ſchaft 1935 trugen die Norweger alle Siege nach
Hauſe. Es waren allerdings keine Amerikaner
am Start erſchienen.
Was iſt Eiskunſtlauf?
11000 Zuſchauer werden, von den die 30mal
60 Meter große Betonfläche des Olympia=
Kunſteisſtadions umſäumenden Tribünen die
Kämpfe um Siegerehren bei den 4. Olympiſchen
Winterſpielen 1936 in Garmiſch=Partenkirchen
im Eiskunſtlauf verfolgen können. Die beſten
Läuferinnen und Läufer der Welt müſſen nach
den Regeln der Internationalen Eislauf=
Ver=
einigung eine Probe im Pflicht= und Kürlaufen
ablegen. Wie ſchon der Name ſagt, ſind die
Figuren des Pflichtlaufes genau feſtgelegt und
müſſen zwangsläufig von allen Teilnehmern
— auch im Kunſtlauf kann jedes Land vier
Wettkämpfer abſtellen — ausgeführt werden.
Die Pflichtfiguren ſind für Damen und Herren
die gleichen, beim Kürlauf kann ſich der
per=
ſönliche Impuls, das Temperament und das
muſikaliſche Empfinden in hohem Maße
aus=
wirken. Ahnlich wie beim Skilauſ iſt für die
Be=
urteilung des einzelnen Läufers das
Kombi=
nationsreſultat aus Pflicht= und Kürlaufen
ausſchlaggebend. Die Bewertung erfolgt nach
der perſönlichen Anſicht der einzelnen
Kampf=
richter, die zur Vergebung beſtimmter Noten
führt. Das nach einem Schlüſſelerrechnete und ſich
aus den Noten der einzelnen Kampfrichter
zuſam=
menſetzende Endreſultat ergibt die Reihenfolge.
Außer dem Einzellauf kommt auch Paarlaufen
zum Austrag, bei dem jede Nation mit zwei
Paaren vertreten ſein darf. Auch hier ſind für
die Bewertung die vorerwähnten Geſichtspunkte
maßgebend.
Wie ſind die Ausſichten
der teilnehmenden
Nationen?
Die bisherigen Olympiſchen Winterſpiele
den im Zeichen einer ſchwediſch=öſterreich ſtornt
Rivalität. 1924 und 1928 gelang es Grafſt
Schweden, ſich vor Schäfer=Oeſterreich der
gehrten Titel zu ſichern. 1932 verändert
die Rangordnung zugunſten Schäfers, der
mal Grafſtröm auf den zweiten Platz verr
konnte. Oeſterreich hatte bei den eins
Spielen noch ein zweites Eiſen im Feuer
Schweiz, Belgien, Kanada und nicht
Deutſchland bewieſen, daß ſie über glänze
Materialverfügten. Die Meiſterſchaft des F.
1935 im Eiskunſtlauf für Herren entfiel wil
auf Schäfer=Oeſterreich. Bei den Damen f1
wir in der Geſchichte der Olympiſchen WM
ſpiele zweimal den Namen Sonja Henie
der Oeſterreichiſchen Fritzi Burger. Auf
dritten Platz liegt ſowohl 1928 als 1932
rika. Als ſchärfſte Rivalen muß Norv/
England, Schweden, Deutſchland und 2
reich befürchten.
Beachten Sie bitte die Samstags=Ausgabe vom 16. Noverrl
Eine Voraussage, die immer zutrißkt
Warme Winter-Ulster
Bei Stegmüller finden Sie in Rleidung das Richtige!
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Der Sport des Sonntags.
m
ſchechet
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Sptel
5.M0
Wie in der Herbſkzeit üblich,
wb das Sportprogramm des erſten November=Sonntags
Kußballſportlern beherrſcht. Sie ſetzen mit drei
Zwiſchen=
wofen den Bundesvokal=Wettbewerb fort und lenken im
muit wichtigen Meiſterſchaftsſpielen die Aufmerkſamkeit
meen Bundes=Pokal gibt es, wie ſchon berichtet, drei inter=
1n
ſchenrunden=Begegungen, und zwar ſpielen in
Frank=
ſidweſt —
Niederſachſen, in Nürnberg: Bayern —
ür und i
Dresden: Sachſen — Baden.
allen drei Kämpfen ſind ſüddeutſche Gaue beteiligt und
ſamt und ſonders gute Ausſichten, in die Vorſchlußrunde
ben ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Fußball=Gauen kann
wie=
ein gekürztes Programm zur Durchführung gebracht
Im Einzelnen ſind folgende Begegnungen angeſetzt: Gau
Germania Brötzingen
VfB. Mühlburg
Karlsruher
FC. Pforzheim: Gau
VfB. Stutt=
Württemberg=
ſuvgg. Cannſtatt. 1. S
„V. Ulm
C. Stuttgart.
Stutt=
cers — SV. Feuerbach, FV. Zuffenhauſen — Sp.Fr.
Gau Bayern; 1860 München — Bayern München;
ichen —
1. FC. Bayreuth. Schweinfurt 05
ASV.
Gau Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel — 03 Kaſſel
unau — Boruſſia Fulda. VfB. Friedbera — Spp. Kaſſel.
wichtigen Spielen im Reich ſind die Städteſpiele
Ber=
lo. Danzig — Warſchau und der Kampf der
Nachwuchs=
ten von Sachſen und Brandenburg in Zwickau zu nennen.
Ausland finden wieder einige beachtenswerte Länder=
In Zürich ſtehen ſich die Schweiz und Norwegen
ge=
in Amſterdam kämpfen Holland und Dänemark um den
in Bukareſt trifft Rumänien auf Polen.
Handball.
Handballſport ſtellt ſich am Sonntaa ganz in den Dienſt
Berhilfe. Ueberall werden „Winterhilfsſpiele” veranſtaltet
nur zu hoffen, daß ſich überall auch zahlreiche Zuſchauer
damit gleich der erſte diesjährige Dienſt des Sportes
ierhilfswerk zu einem großen Erfolg geſtaltet werden
Rugby und Hockev.
Hugbyſportler ſind ebenfalls nicht untätig und im Hockey
ilen ſüddeutſchen Gauen zahlreiche Geſellſchaftsſpiele vor=
Leichtathletik.
Abſchluß ihrer diesjährigen Freiluft=Saiſon ſtarten die
Leichtathleten am Sonntag in Wittenberg die „Deut=
Ublauf=Meiſterſchaften‟ Die beſten Langſtreckler und
Eſten aus allen deutſchen Gauen werden ſich am Start
nin, um im ſchärfſten Kampf ihren Titelträger und
Mann=
aſter zu ermitteln. Im Einzelwettbewerb geht Max
Sy=
enberg als heißer Favorit in den Kampf, bei den
Mann=
uwarten wir den KTV. Wittenberg in Front. Insgeſamt
po 70 Läufer auf die 10 Klm. lange, durch Feld und Wald
Strecke. Die Langſtreckler aus Darmſtadt ſind jedoch
Start.
Boxen.
Roeutſchen Amateurboxer, führen am Samstag abend in
ſen 42. Länderkampf durch. Fronkreich iſt zum dritten
Gegner, und man hofft im deutſchen Lager auf einen
Sieg, nachdem ſchon die beiden voraufgegangenen
Tref=
wreich geſtaltet werden konnten. Vom Fliegengewicht
auf=
es folgende Paarungen: Färber=Augsburg—Gaſton
Rappſilber=Frankfurt—Gabriel Fayaud. O. Käſtner=
Er=
oetit. Fluß=Köln— Walter, Murach=Schalke—Andréotti,
tena—Despeaur. Bernlöhr=Stuttgart—Michelot, Runge=
G. Navailles.
ücrigen Boxveranſtaltungen werden in der Hauptſache
tag abend abgewickelt, nur in Lüdenſcheidt gaſtiert am
die Staffel von Eſch=Alzette Luxemburg. In Mannheim
die Gaumannſchaften von Baden und Württemberg, in
Staffeln von Niederrhein und Niederſachſen und in
ien engliſche Polizeiboxer auf eine Ulmer Stadtauswahl.
tie Luxemburg geht am Samstag in Altena in den Ring.
Schwimmen.
ceutſchen Schwimmſport herrſcht am Wochenende nach den
niſſen der letzten 14 Tage etwas Ruhe. Die amerika=
Veltrekordſchwimmer Kiefer, Brydenthal und Highland
eutſchland bereits verlaſſen und gehen in Budapeſt an
In Berlin kommt der traditionelle Städtekampf Ber=
Magdeburg zur Entſcheidung und in Heidelberg geht
Skampf zwiſchen Nikar Heidelberg, SV. 99 Karlsruhe,
Stuttgart und SV. Göppingen 04 in Szene.
Radſport.
MDeutſchland veranſtaltet nur die Winterbahn in
Dort=
vorgeſehene Programm verſpricht allerdings allerhand.
herrennen um den „Großen Weſtfalen=Preis” treffen Loh=
Möller auf Paillard und Ronſſe und in einem Omnium
Läufen kämpfen verſchiedene der beſten deutſchen
Stra=
ſE um den Sieg.
Motorſport.
RiReihe der Gelände=Prüfungen wird am Sonntag mit der
ind urgiſchen Geländefahrt”, zu der 709 Meldungen
abge=
urden fortgeſetzt. Deutſche Motorſportler, und zwar
(NSU.). Möritz (Viktoria und die Wagenfahrer Bäu=
(Auſtin), Kohlrauſch=München (MG.) und Steinweg=
(Bugatti) nehmen an der ungariſchen Motorſportwoche
Verſchiedenes.
derennen werden in Karlshorſt, Dresden, Breslau
8ſ=Emſcher veranſtaltet. In Karlshorſt bildet eine
Par=
für Amateure (10 800 Mark Preiſe!) den Hauptan=
Nornkt.
n Eishockey=Lehrgang in Berlin, finden am
Ene wieder einige Spiele ſtatt, und zwar iſt Stade Fran=
7 der Trainingspartner der deutſchen
Nationalmann=
großes Fechtturnier führt der TV. 1846 Nürn=
Mainz gibt es eine Veranſtaltung der Ringer, wobei
hlmannſchaften des Kreiſes Mainz und der Stadt
aufeinandertreffen.
Zußball.
SV. 98 Darmſtadt — V.ſ.R. Bürſtadi.
Sonntag nachmittag 2.30 Uhr.
em die 98er am letzten Sonntag auf dem gefürchteten
e: Platz ein Unentſchieden gerettet haben, müſſen ſie im
gen den VfR. Bürſtadt unter allen Umſtänden nach
ſieg ſtreben. Die Bürſtädter werden aber nicht gewillt
D ohne weiteres ſchlagen zu laſſen. Die Mannſchaft iſt,
her, auch in dieſem Jahre wieder in der Spitzengruppe zu
MO hat gerade am Böllenfalltor immer gezeigt, wie
ge=
ergie eines jeden einzelnen Mannes, gepaart mit einer
ahniſchen Spielweiſe, zum Erfolg führen kann. Gerade
becümmertſein um den Gegner iſt es, was die Bürſtädter
beeren auszeichnet, und was ſie in die Lage ſetzt, guch
ärtigem Gelände ihr ganzes Können auszuſpielen. Die
en auf alle Fälle wachſam ſein. Die „Lilien” machen,
ie die erſten knappen Niederlagen überwunden haben.
Gentlich gefeſtigteren Eindruck. Die Hintermannſchaft
en. und auch das Spiel der Läuferreihe greift jetzt beſſer
Bis heuke Samskag abend 18 Uhr
können Sie noch Ihre Einſendung auf die allwöchentliche kleine
Sportpreisfrage „Wie ſpielen ſie am Sonntag?
lin der
Don=
nerstag=Ausgabe) der Sportredaktion. Darmſtadt, Rheinſtr. 23, I.,
zugehen laſſen.
U
in das des Sturmes über. Es liegt alſo jetzt an den fünf
Män=
nern des Angriffs, die ſich bietenden Gelegenheiten auch zu
ver=
werten. Seitdem der frühere 75er Hofmann den Sturm führt,
weht zweifellos ein forſcherer Wind, und von Spiel zu Spiel iſt
mehr zu erkennen, daß er der Mann iſt, der den „Lilien” die
ganze Zeit über gefehlt hat. Hoffen wir, daß wir am Sonntag
ſehr viel von ſeinem Wirken ſpüren, dann würde der Sieg trotz
der vorzüglichen Bürſtädter Mannſchaft in Darmſtadt bleiben.
ie Junioren treffen auf die 3. Elf des SV. Merck. Die
Handball=Reſerve ſpielt um 15 Uhr gegen Ober=Ramſtadt.
Sportverein 98 AH. — ASC. Darmſtadt.
In der Fortſetzung ihrer Privatſpiele tritt die AH.=
Mann=
ſchaft des SV. 98 am Samstag nachmittag 15.30 Uhr auf dem
Hochſchulſtadion gegen die Mannſchaft des ASC. an. Hier
wer=
den die 98er ſchon eine harte Nuß zu knacken haben, wenn es zu
einem Siege langen ſoll, denn der ASC. bringt zum Teil
jün=
gere Spieler mit. Trotzdem iſt ein intereſſanter Kampf zu
er=
warten, da beide Mannſchaften in kompletter Aufſtellung
an=
treten.
Jahn 1875 Darmſtadt — Merck Darmſtadt.
Es werden wohl nur wenige ſein, die ſich das am Sonntag
vormittag 10.30 Uhr ſtattfindende Lokalderby entgehen laſſen. Für
beide Vereine iſt der Ausgang ſehr wichtig, zumal beide
punkt=
gleich mit an der Spitze der Tabelle ſtehen. Wer wird Sieger? Dieſe
Frage zu beantworten fällt ſehr ſchwer. Die Mercker ſtellen ihre
erſte Garnitur in der letztſonntäglichen Aufſtellung, mit der die
Mannſchaft den Meiſterſchaftsanwärter Wixhauſen 2:1 beſiegen
konnte. Die 1875er haben es etwas ſchwerer bei der Aufſtellung,
nachdem Kahl dieſe Woche zum Heeresdienſt eingezogen wurde
und Steiner evtl. noch nicht ſpielfähig iſt. Die veränderte
Jahn=
mannſchaft hat trotzdem noch das Können in ſich, ehrenvoll beſtehen
zu können. Das Spiel liegt in Händen des Schiedsrichters
Kratzen=
berg=Sprendlingen, welcher für eine anſtändige Durchführung des
Spiels garantiert. — 2. Mannſchaften um 9 Uhr. Die
Schüler=
mannſchaft ſpielt um 1 Uhr gegen TSG. 46 Schüler.
TSG. 46 Darmſtadt — Viktoria Griesheim.
Zum letzten Heimſpiel der Vorrunde empfangen die 46er am
Sonntag vormittag 10.30 Uhr an der Rheinallee Viktoria
Gries=
heim. Die Gäſte, die bis heute noch ohne einen Punkt am Schluſſe
der Tabelle ſtehen, ſind die Mannſchaft, die in den letzten drei
Jahren hintereinander an der Rheinallee gewinnen konnten. Am
Sonntag nun werden ſich die Vorſtädter gewiß abermals die Sache
ſo vorſtellen zumal die 46er auf zwei ihrer Beſten verzichten
müſ=
ſen, ſo daß der Pavierform nach die Ausſichten der Gäſte nicht die
ſchlechteſten ſind. Die 46er werden das Spiel mit folgender
Auf=
ſtellung beſtreiten: Noack: Finger, Beutel: Weicker, Süßenbeck,
Delp; Müller, Schupp, Vogelmann, Rupp, Gans. — Vorher um
9 Uhr ſtehen ſich die Reſerven beider Vereine gegenüber, während
um 13 Uhr die dritte Mannſchaft gegen Merck ihr erſtes
Ver=
bandsſpiel austrägt. Die A=Jugend hat um dieſelbe Zeit (
Uebungs=
feld) die gleiche Jugend von SV. 98 zu Gaſt, die 2. Schüler ſpielen
gegen Jahn Darmſtadt an der Kranichſteinerſtraße.
TSG. 46 Fußball=Jugend und Schüler.
Spiele am Sonntag: A=Jugend — SV. 98: B=Jugend
SV. 98. 9.30 Uhr (Woogswieſe); 1. Schüler — SV. 98, 1 Uhr
(Stadion 98); 2. Schüler — Jahn 75. 1 Uhr (Woogswieſe),
Heute (Samstag) abends 6.45 Uhr Verſammlung der
Schüler=
mannſchaften im Vereinshaus. Turnhalle am Woogsplatz. Baues
Zimmer. Daſelbſt um 2 Uhr Verſammlung der B=Jugend.
Sämt=
liche Spieler haben zu erſcheinen.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt — SV. Weiterſtadt.
In der Fortſetzung der diesjährigen Verbandsſpiele empfängt
der
TSV. den SV. Weiterſtadt mit ſeiner 1. und 2. Mannſchaft.
RT
V. muß am Sonntag alles daran ſetzen, um zu Punkten zu
kommen. Es ſpielt die 1. Mannſchaft mit Pech: Seckler, Borger;
Stromberger, Bernecker, Heinbücher: Diener, Bär. Volk, Stoll 1.,
Frieß 1. (Erſatzmann Dörſam), die 2. Mannſchaft mit: Holl 1."
Schmidt 2. Schmidt 1.; Stoll 2., Wittersheim, Frieß 3.; Beutel,
Gerbig, Weber, Hartmann 2, Holl 2 (Erſatzmann Rexroth)
Spiel=
beginn der 2. Mannſchaften um 12.45 Uhr, der 1. Mannſchaften
um 14.30 Uhr auf dem Platz am Dornheimerweg.
Union Wixhauſen — Germania Eberſtadt, 2.30 Uhr.
Die Leute vom Frankenſtein müſſen morgen bei Union
Wix=
hauſen antreten. Es wird für ſie kein leichter Gang; vielleicht
der ſchwerſte der ganzen Vorrunde. Gewarnt durch die
Nieder=
lage gegen Merck, werden die Platzherren beſtimmt mehr aus ſich
herausgehen. Andererſeits vermochten die Frankenſteiner ſich am
Samstag in Griesheim beide Punkte zu ſichern. Sie werden ſich
auch morgen nicht ſo ohne weiteres auspunkten laſſen. Sie ſind
leider gezwungen, nicht in ſtärkſter Aufſtellung anzutreten. Man
wird Haller und Schemel vermiſſen. Es werden Werner;
Ar=
nold, Pfeiffer; Marquardt, Weizenmüller, Größmann: Bönſel,
Roß, Fiſſel, Schimpf, Göttmann 1. ſpielen. Wie weit dieſe
Be=
ſetzung richtig iſt, wird der Kampf uns lehren. Vorher Reſerven.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt.
Fußball: Sonntag empfangen die Ober=Ramſtädter
Fuß=
baller die Germania Babenhauſen zum Verbandsſpiel.
Beide Vereine haben die gleiche Punktzahl, nur das beſſere
Tor=
verhältnis der Ober=Ramſtädter verhalf dieſen zur
Tabellenfüh=
rung. Die Einheimiſchen werden mit voller Hingabe kämpfen
müſ=
ſen, wenn ſie Sieg und Punkte für ſich behalten wollen. Auf jeden
Fall wird es wieder am Schorberg zu einem äußerſt ſpannenden
Kampfe kommen, zu dem wir Maſſenbeſuch erwarten. Schiedsrichter
iſt Müller=Griesheim. Spielanfang: 1. Mannſchaften um 2.30 Uhr,
2. Mannſchaften um 12.45 Uhr. — Um 11.45 Uhr empfängt die bis
jetzt noch ungeſchlagene 1. Jugend die 1. Jug. der Sppgg. Ueberau
zum Verbandsſpiel.
Handball: Am Sonntag früh emnfängt eine kombinierte
Mann=
ſchaft Ober=Ramſtadt=Roßdorf den Sportverein 98 Darmſtadt zum
Winterhilfsſpiel. Die Darmſtädter ſtellen immer noch eine der
ſtärkſten Reſerven. Wie wird ſich die junge aus Ober=Ramſtädtern
und Roßdörfern zuſammengeſtellte Mannſchaft gegen dieſen ſtarken
Gegner ſchlagen? Beide Mannſchaften bieten Gewähr für ein
äußerſt ſpannendes hochſtehendes Spiel, das ſeine Anziehungskraft
nicht verfehlen dürfte, zumal der Reinerlös reſtlos dem
Winter=
hiliswerk zugute kommt.
Tennisabteilung der TSG. 46.
Tiſchtennis. Aus techniſchen Gründen mußte der Trainingsabend
für Tiſchtennis vorläufig von Montags auf Donnerstags verlegt
werden. Wir eröffnen alſo den Tiſchtennisbetrieb erſt am
Don=
nerstag, den 7. Nov. 20 Uhr. Es wird an fünf Tiſchen geſpielt,
Die Spielleitung hat Kamerad Hener.
Hallentennis. Ab Mitte November kann in der großen
Turn=
halle am Woogsplatz faſt täglich Hallentennis geſpielt werden.
Da zu erwarten iſt, daß eine große Anzahl von Mitgliedern ſich
an dieſem für ſie koſtenloſen Hallentennis beteiligt und dadurch
eine Stundeneinteilung erforderlich ſein wird, wollen ſich
Inter=
eſſenten in einer beim Hausmeiſter aufliegenden Liſte umgehend
eintragen. Es iſt auch beabſichtigt, einen Lehrgang für
fort=
geſchrittene Tennisſpieler zu veranſtalten.
Kameradſchaftsabend. Wir weiſen nochmals auf unſere heute
abend. 20 Uhr, im Kneipſaal (Woogsplatzturnhalle) ſtattfindende
Schlußveranſtaltung hin und bitten um zahlreichen Beſuch. F. S.
Pom Taurk der Wocke
Das hervorſtechendſte Ereignis im deutſchen Sport ſeit dem
letzten Samstag war die Tatſache, daß es deutſchen
Schwim=
mern und Schwimmerinnen gelang, nicht weniger als 20
deutſche Rekorde zu verbeſſern. Unverkennbar ſind die
Fort=
ſchritte im Bruſt= und Rückenſchwimmen der Männer, wie das
der neue Weltrekord des Magdeburger Gerſtenberg beweiſt. Aber
auch die Leiſtungen von Giſela Arendt und Ruth Halbsguth, die
die Höchſtleiſtungen im Kraulſchwimmen von 100—500 Meter
ver=
beſſerten, verdienen ſtärkſte Beachtung.
Die prächtigen Zeiten, die die drei zurzeit in Deutſchland
be=
findlichen Amerikaner Kiefer, Hiahland und Brydenthal
ſchwam=
men, haben die amerikaniſchen Schwimm=
Sachverſtändi=
gen in der Anſicht beſtärkt, daß 1936 in Berlin
zahl=
reiche Weltrekorde geſtürzt werden.
Beim Fußball=Pokalkampf gab es einige
Ueberraſchun=
gen
ſo ſchied die SVga. Fürth durch Niederlage vor
heimi=
ſchem Publikum durch den Freiburger FC. aus und auch Fortung
Düſſeldorf wurde durch die Waldhöfer Sportvereinler aus dem
Rennen geworfen.
Der Regen verurſachte am vergangenen Sonntag zahlreiche
Spielausfälle und auch das Felsberg=Rennen bei Saarlouis
mußte abgebrochen werden.
Die Gaumeiſterſchaften der Geräteturner wurden endgültig
nach Mainz verlegt.
Handball im Dienſte der Winkerhilfe.
Morgen millag 3 Uhr auf der Woogswieſe
TSG. 46 — Sportverein 98.
Im Rahmen der Winterhilfsaktion des Fachamts für
Hand=
ball hat die Behörde dieſe beiden Mannſchaften gepaart. Wir
wiſſen von beiden Mannſchaften, daß ſie Klaſſe=Handball
reprä=
ſentieren, was ſie ganz beſonders anſpornen wird, in dieſem Spiel
werbend für den Handballſport zu wirken, beſonders deshalb, da
es für den guten Zweck der Winterhilfe gilt. Die Mannſchaften
ſtehen:
SV. 98 Darmſtadt:
Henß
Rothenburger
Fuchs
Dittmar
Delp
Kehr
Engel Fiedler
Fendt Merz. Kaltenbach
Hufnagel Schmitt
Roſenau
Witzleb
Weſp
R. Stahl Avemarie K. Arnold
Krämer
Engert
TSG. 46 Darmſtadt:
Meyer
Bei 98 iſt der bewährte Freund nicht von der Partie, eine
Verletzung hindert den ſympathiſchen Spieler am Mitwirken. Bei
vermißt man den Rechtsaußen O. Arnold, der jetzt ſeiner
Militärpflicht genügen wird und letzten Sonntag Abſchied nahm.
Sonſt ſehen wir aber die beſten Vertretungen von beiden
Mann=
ſchaften, die eine Gewähr geben für ein erſtklaſſiges Spiel. Vor
dem Spiel der Ligamannſchaften ſpielen zwei Jugendmannſchafen:
TSG. 46 Jgd.
Tv. Egelsbach 1. Jgd
Die Spiele erhalten eine muſikaliſche Umrahmung. Es dürfte
ſich lohnen, am Sonntag mittag einen Weg nach der Woogswieſe
zu machen. Die Eintrittspreiſe ſind niedrig. Eingang zum Platz
vom Oſtbahnhof und Heinrich=Fuhr=Straße.
Winterhilfs=Handballſpiel
auf dem Eberſtädter Germania=Sportplatz.
Germania Eberſtadt — TV. Eberſtadt, 3 Uhr.
Möge ſich die Behörde ſowie das Publikum von Eberſtadt
recht zahlreich einfinden, damit Sinn und Zweck der
Veranſtal=
tung auch erfüllt werden.
Turnkreis 18 Darmſtadt 22.
Lehrarbeit am Samstag und Sonntag.
Darmſtadt iſt am Samstag, dem 2., nd Sonntag, dem 3.
No=
vember, der Treffpunkt der Vertreter(innen) einzelner
Fach=
gebiete, um in den angeſetzten Lehrgängen ſich
den nötigen
Uebungsſtoff anzueignen, welcher notwendig iſt, wieder die
Ver=
einsbetriebe weiter zu befruchten und zu leiten.
Zunächſt ſind es Leiter(innen) von Turnerinnen=
Abteilun=
gen, die heute Samstag ihren vom beſten Erfolg begleiteten
Lehrgang vom letzten Samstag und Sonntag fortſetzen. Mit
ihrem Mitarbeiterſtab wird es auch diesmal wieder die
Kreis=
frauenturnwartin wohl verſtehen, das Wiſſen und Können der
Lehrgangsteilnehmer noch zu erweitern und zu vertiefen.
Die=
ſer Lehrgang, der für alle dem Reichsbund angeſchloſſenen
Ver=
eine offen iſt, findet in der Turnhalle der Dieſterwegſchule,
Lager=
hausſtraße, ſtatt und beginnt heute nachmittag 4 Uhr. Die
Fort=
ſetzung erfolgt morgen Sonntag, vormittags 9 Uhr.
Daß das Geräteturnen der Männer immer noch ſeine
An=
hänger, die in der Zahl immer weiter ſteigt, hat, dürfte der
Lehrgang für die geübteren Turner in der
Turn=
halle der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 am
Sonn=
tag, dem 3. November, vormittags 9 Uhr beginnend, unter
Be=
weis ſtellen. Stehen doch gerade für die Kunſtturner zwei große
Ereigniſſe bevor, und zwar zunächſt die Gau=Gerätemeiſterſchaften
in Mainz am 17. November und die Deutſchen
Gerätemeiſter=
ſchaften in Frankfurt a. M. am 1. Dezember, und hier werden
die Beſten des Kreiſes ihren Mann zu ſtehen haben. Für
Spiel=
leute und Zugführer von Spielmannszügen iſt ebenfalls ein
Lehr=
gang zum Sonntag dem 3. November, angeſetzt; dieſer findet in
der Turnhalle der Turn= u. Sportgemeinde 1846 Darmſtadt ſtatt.
Reichsſportabzeichenprüfung.
Letzte Abnahme.
Am Samstag, 2. November, findet um 15 Uhr, auf dem
Sportplatz des Sportvereins 98, die letzte diesjährige
Sport=
abzeichenprüfung ſtatt. Es gelangen zur Abnahme alle
Lauf=
übungen Weitſprung, Kugelſtoßen, Steinſtoßen, Diskuswerfen für
Aktive Jugend und Frauen. Ordnungsmäßige Sporthefte ſind
mitzubringen.
Bezieks=Schwimmfeft
am 10. November in Darmſtadk.
Zur Belebung des Schwimmſports im Bezirk 3/13 während
der Wintermonate werden in dieſem Winter auf Anregung des
Bezirksſchwimmwartes Dr. Buſſard, Frankfurt a. M., vier
Be=
zirksſchwimmfeſte in Darmſtadt Offenbach, Frankfurt und
Wies=
baden durchgeführt, an denen faſt ſämtliche Vereine unſeres
Be=
zirks mit ihren Wettkampfmannſchaften teilnehmen. Das erſte
dieſer vier Schwimmfeſte findet nun am 10. November in
Darm=
ſtadt ſtatt und verſpricht eine außerordentlich intereſſante
ſchwimm=
ſportliche Veranſtaltung zu werden. Da durch ſämtliche
Veranſtal=
tungen zum Anreiz für die teilnehmenden Vereine Punktwertung
läuft, wurden die ſchwimmſporttreibenden Vereine des Bezirks 3
in verſchiedene Klaſſen eingeteilt, um auch den kleinen Vereinen
die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben.
So ſchwimmen beiſvielsweiſe in der Männerklaſſe I der Erſte
Frankfurter Schwimmklub. Moenus Offenbach, Wiesbaden 1911
und Jung=Deutſchland Darmſtadt, während in der Klaſſe II außer
den zweiten Mannſchaften dieſer Vereine, noch die Turn= und
Sportgemeinde 1846 Darmſtadt. Offenbach 96, Sparta Frankfurt
und die Stadtmannſchaft Mainz vertreten ſind. Auch in der
Klaſſe III für Männer nehmen acht Mannſchaften teil, u. g. aus
Darmſtadt der Turnerbund Jahn 1875 und SV. Merck. Mit acht
Vereinen iſt auch die Frauen=Klaſſe ſehr gut vertreten, ſa u. a.
durch den Damenſchwimmnerein Frankfurt, den EFSC., Sparta
Frankfurt, Offenbach 96, Wiesbaden 1911, Stadtmannſchaft Mainz
Samstag, 2. Novembe
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Berliner Flughafen folgen. Eine Feſtwoche deutſcher Muſik führt
die großen deutſchen Orcheſter ins Treffen vor einem Auditorium
aus allen Völkern der Erde. Eine internationale Theaterwoche,
eine internationale Opernwoche mögen die Gelegenheit zu
Gaſt=
ſpielen der berühmteſten ausländiſchen Künſtler bieten. Auf
geiſtig=wiſſenſchaftlichem Gebiet ſollen beſte Köpfe des Auslands
in Vorträgen vor den Sachverſtändigen der Welt und vor der
Oeffentlichkeit die Ergebniſſe ihres Schaffens darbieten. Die
Auf=
merkſamkeit der Welt richtet ſich auch auf den Kunſtwettbewerb,
der fünf Kunſtarten in 16 Klaſſen umfaßt. Das Internationale
Olympiſche Komitee hält eine akademiſche Sitzung in der Univer
ſität ab. Ein Feſt der Preſſe und ein Feſt der Teilnehmer dienen
weiter der Anknüpfung und Befeſtigung internationaler
Be=
ziehungen.
Sachſens Handball=Liga dürfte demnächſt um zwei
Mannſchaf=
ten verkleinert werden. Die oſtſächſiſchen Vereine SC. 04
Frei=
tal und Dresdener Sportfreunde 01 wollen aus finanziellen
Grün=
den zurücktreten.
Badens Fechtmeiſterſchaften im Männer=Florett und =Säbel
werden am 2. und 3. November in Lörrach ausgetragen.
Mel=
dungen liegen aus Mannheim. Heidelberg. Pforzheim. Freiburg,
Karlsruhe, Raſtatt. Baden=Baden u. a. vor, und zwar wollen ſich
28 Säbel= und 27 Florettfechter an den Titelkämpfen beteiligen.
und die Darmſtädter Vereine Jung=Deutſchland und Turn= und
Sportgemeinde 1846.
Fur alle Klaſſen wurden eine beſtimmte Zahl von
Wettkämp=
fen — Staffeln und Einzelrennen feſtgeſetzt, die auf die vier
Veranſtaltungen verteilt wurden. Das Darmſtädter Programm
am 10. November bildet einen würdigen Auftakt zu dieſer
Be=
irkswinterrunde, die in ihrer Art bis jetzt einzigartig im
deut=
ſchen Schwimmſport daſteht
Einen intereſſanten Abſchluß der Darmſtädter Kämpfe wird
ein Waſſerballſpiel der beiden beſten Bezirks=
Auswahlmannſchaf=
ten bilden, aus denen die Bezirksmannſchaft zuſammengeſtellt
wird, die acht Tage ſpäter in Stuttgart Heſſen im
Waſſerball=
kampf gegen Württemberg vertreten wird.
Verbandsringkampf Polizei — Vorwärts Groß=Zimmern.
Heute Samstag abend 20.15 Uhr findet in der
Polizeiſport=
halle (alte Trainkaſerne. Eſchollbrucker Straße 24) der fällige
Verbandskampf im Ringen zwiſchen Polizei und Groß=Zimmern
ſtatt. Beide Mannſchaften kämpften bisher in der
Verbands=
runde mit wechſelndem Erfolg, ſind aber kampfſtark genug, für
einen guten Sport Gewähr zu bieten. Groß=Zimmern hat es
verſtanden, ſich in den letzten Kämpfen in der Tabelle ſtark nach
vorn zu bringen, und damit bewieſen, daß es immer noch eine
der ſtärkſten Mannſchaften im Gau beſitzt. Die
Mannſchaftsauf=
ſtellungen bürgen für intereſſante Kämpfe, und deshalb dürfte
auch jeder Beſucher voll auf ſeine Koſten kommen. Die Halle iſt
geheizt, die Eintrittspreiſe ſind äußerſt niedrig gehalten.
Fröhlich klingts zur Morgenſtunde. In der Pauf;
Zeit, Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10
gart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur
Nachr. 9.15: Sendepauſe. 10.15: Vom Deutſchlan
Schulfunk: Das junge Deutſchland. Das Kulturc
RJF. 10.45: Sendepauſe. 11.00: Nur Frankfurt:
konzert. 11.35: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Erfurt: Muſikfeſt der Hitler=Jugend. Gemei
muſik und gemeinſames Liedſingen. 13.00: Zeit
13.15: Stuttgart: Süddeutſche Tänze. Ein bunt/
pourri. 14.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Vom 2.
landſender: Allerlei zwiſchen zwei und drei. 15.0
ſchaftsbericht, Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 15.15: Hs
Jungzug Schill greift an! Hörfolge von einer Fu
Fehde.
16.00: Deutſchlandſender: Fröhliche Spende z. Woch
18.00: Der goldene Marti. Sage und Erzählz,
Schwarzwälder Erz. 18.20: Stegreifſendung. 18.5
Mikrophon unterwegs. 18.40: Wochenſchau. 18.5
dungen.
19.00: Kaſſel: Nordiſche Muſik. Ltg.: Maurick. 19.
der Jugend. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10: 9
Der Wanderer. Kantate Werk 59, aus Worten vm
Hauptmann. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Sp
Wetter. 22. 30: Dresden: Unterhaltungskonzert. Un
gen iſt Sonntag. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
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Sonnabend, 2. November
Deutſchlandſender: 16.00: Hineiiiin . . ! Luſtige
Be=
gebenheiten zwiſchen Torpfoſten, Netz und Aſchenbahn.
Breslau: 20.10: Der Wanderer. Kantate Werk 59, aus
Worten von Carl Hauptmann, von Hermann Buchal.
Leipzig: 20.10: Aus Halle: Rund um den Funk. Gr.
Funk=Potpourri.
Warſchau: 20.00: Soliſtenkonzert.
Wien: 20.30: Basler Totentanz.
Rom: 20.50: Buntes Programm.
Straßburg: 21.15: Orcheſter u. Soliſten.
Bukareſt: 21.45: Melodien von Roſſini, Verdi u. a.
Stockholm: 22.00: Tanzmuſik.
London: 22.00: Militärkonzert.
Prag: 22.30: Tanzmuſik aus dem Hotel Eſplanade.
Während in der Zeit vom 1. bis 16. Auguſt im
Reichsſport=
feld Kämpfe von höchſter Weltbedeutung im Gange ſind, rollt in
Berlin Schlag auf Schlag ein Bahmenprogramm von ungeahntem
Ausmaß ab. Die Internationalen Sportverbände halten ihre
Tagungen ab. Die Kongreſſe „Kraft durch Freude . Kongreſſe der
Sportſchulen und Sportärzte, das Internationale Jugendtreffen
führen ihre eigenen, weltwichtige Fragen behandelnden und zun
Teil entſcheidenden Veranſtaltungsfolgen durch, die zum Teil
ſchon einige Wochen vor den Spielen beginnen. Bereits am 15.
Juli beginnt die Kunſtausſtellung, das Welttreffen der
Sport=
flieger und der Abſchluß der Sternfahrt zur 11. Olympiade am
30. Juli ſind weitere Großereigniſſe. Am gleichen Tage beginnen
auch die Ausſcheidungen für die Weltmeiſterſchaft im Kunſtflug.
Die Radfahrer und Kanufahrer treffen am 31. Juli am Ziel
ihrer Welt=Sternfahrten ein. Segelflugvorführungen auf dem
Das oſteuronäiſche Hochdruckgebiet läßt an
ſeine=
feuchte milde Luft über den Kontinent ſtrömen.
Zuſa=
der Sonneneinſtrahlung werden die Druckunterſchiede
Bei geringer Luftbewegung bleibt, abgeſehen von r
Frühnebelbildung, das heitere und recht milde Metter
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Abgeſehen r
Früh=Dunſt= oder =Nebelhildung meiſt heiter, ir=
Nacht ſtärker abkühlend, ſchwache Winde.
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Samstag, 2. November
Die deutſchen Großhandelspreiſe 1792—1934.
anhielten; ſo ſanken die Preiſe für Roggen um 63 v.H., für Erb=
Eine Rückſchau.
ſen um 65 v. H. Die Urſache war die Unterbindung der Ausfuhr
in ſe
en.
hterſche
ein un
beitz
Das Inſtitut für Konjunkturforſchung veröffentlicht
als Sonderheft Nr. 37 eine bemerkenswerte Arbeit über
„Die Großhandelspreiſe in Deutſchland
von 1792—1934‟.
Preiſe und das Preisniveau, ihr Stand und Wechſel,
jeher als die empfindlichſten Barometer der
ich aft. Die Veränderungen der Preiſe für die Güter
ens ſind von tief einſchneidender Bedeutung für die
Füh=
einzelnen Familienhaushalts, wie des Haushalts des
Die Beobachtung des Wechſels der Preiſe und die
Kennt=
ſer Beweggründe, die die Fähigkeit zur Vorausſchätzung
ſoegung einſchließt, iſt von großer Wichtigkeit für den
miwortlicher Stelle in der Wirtſchaft planenden Menſchen,
Induſtriellen und Handwerksmeiſter ebenſo wie für den
Fdler und Einzelhändler. Intenſive Schwankungen der
ſewirken Spannungen zwiſchen Einkommen und Verbrauch
ſchen Kapitaleinſatz und Erlös. Heftig und nachhaltig
Preiſe wirken ſich in einer Verteuerung der
Lebenshal=
ſinkende Preiſe bewirken Verſchlechterung der Lage der
mungen und Schrumpfung des Geſchäftsumfanges, denen
Moſigkeit und Kaufkraftſchwund auf dem Fuße folgen.
Dinge werden in weitgeſpannter hiſtoriſcher Rückſchau
Sonderheft des Inſtituts für Konjunkturforſchung gezeigt.
graum von 142 Jahren haben ſich die Großhandelspreiſe
ſynerhalb der verhältnismäßig kurzen Zeit von jeweils
ahren in einem Umfange von 25 bis 107 v. H. verändert.
eutendſte Steigerung — um 107 v.H. — fiel in die Zeit
trieges:
die ſtärkſte Verringerung — um 51 v.H. — in
1817 bis 1824. Neben, dieſen über einen längeren
ausgedehnten Veränderungen begaben ſich in dem be=
Geſchichtsabſchnitt 26 jährliche Veränderungen von 10
mehr: d. h. in faſt ein Fünftel aller Jahre traten bei
Währung intenſive Jahresſchwankungen ein.
Beiſpiel aus früheren Epochen intereſſiert neben der
Vergangenheit beſonders: das iſt die Zeit
dernapo=
hen Herrſchaft und der Erhebung des deutſchen
ch 1807. Die 1806 verhängte Kontinentalſperre bewirkte
Preisſenkungen von bedeutendem Ausmaß, die bis 1811
nach England, daneben aber auch die Verringerung der Kaufkraft
der deutſchen Bevölkerung durch die Kriegskontributionen. In
der Zeit nach dem Befreiungskriege ſetzte eine mehrere Jahre
an=
haltende allgemeine Preisſteigerung ein, die nicht ſo ſehr in einer
wirtſchaftlichen Belebung, ſondern in Mißernten ihre Urſache
hatte. Von 1811 bis 1817 ſtieg der Preis für Roggen um 210,
für Weizen um 155, für Gerſte um 188, für Erbſen um 116. für
Wolle um 115 v. H.
Für die Inflationszeit nach dem Weltkrieg entzieht
ſich die Preisbewegung noch der Berechnung. Nach der
Stabi=
liſierung der deutſchen Währung näherten ſich die Preiſe
der in Deutſchland erzeugten Waren nur allmählich den höher
ge=
legenen Weltmarktpreiſen; ein Rückgang der Weltmarktpreiſe
ſeit 1920, der bis 1926 anhielt, kam der Anpaſſung, der
Herſtel=
lung des Gleichgewichts, entgegen. Die Hereinnahme
ausländi=
ſcher Kredite und die durch den Rationaliſierungseifer
auftreten=
den ner
wirtſchaftlichen Aufgaben führten ſodann in den
Jah=
ren 192
28 eine neue konjunkturelle Preiserhöhung herbei, aber
ſchon 1928 machten ſich die erſten Anzeichen eines Preisrückganges
bemerkbar. Von 1928 bis 1933 fielen die Großhandelspreiſe im
Durchſchnitt um faſt 40 v. H.: die Preiſe für Kartoffeln ſanken um
64 für Roggen um 38, für Erbſen um 39, für Rinder um 47 v. H.
„Unter dieſem gewaltigen Preisſturz .... hatte die
Landwirt=
ſchaft deswegen beſonders ſtark zu leiden, weil die Preiſe der
von der Landwirtſchaft benötigten, induſtriell erzeugten
Produk=
tionsmittel und die Betriebskoſten der Landwirtſchaft bei
wei=
tem nicht ſo ſtark fielen wie die Preiſe der landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe. Ebenſo wie in den Agrarkriſen von 1820—25 und
1880—85 geriet die Landwirtſchaft aber vor allem durch ihre
Geldverpflichtungen, die ſie zu einer Zeit erheblich höheren
Preis=
ſtandes eingegangen war und die ſie bei den geſunkenen Preiſen
und Erlöſen nicht mehr erfüllen konnte, in eine drückende Lage.
Dieſe ſchweren Schäden hat erſt die grundſätzliche
Neuord=
nung der deutſchen Wirtſchaft, namentlich die Neuordnung der
landwirtſchaftlichen Märkte, der Kreditwirtſchaft und des
Ar=
beitseinſatzes ſeit 1933 beſeitigt. Für die Beurteilung der
Wen=
dung iſt die Tatſache wichtig, daß trotz der nachhaltigen
Wieder=
belebung der Wirtſchaft die Preiſe mit Ausnahme der Preiſe
für die Erzeugniſſe der Landwirtſchaft bei ſtabilem Lohnniveau
nur wenig geſtiegen ſind.
erliner und Rhein=Main=Börſe.
hden lebhaften Börſen der letzten Tage herrſchte geſtern
Berliner Börſe wieder weiteſtgehende
Geſchäfts=
ſe einmal dadurch bedingt wird, daß, wie immer am Mo=
, noch keine Limiterneuerungen vorgenommen wurden,
eits aber auch infolge des hohen katholiſchen Feiertages
öſchaft aus den ſüdlichen Gauen des Reiches völlig mit
fen fehlt. Infolgedeſſen unterſchritten an den
Aktienmärk=
meiſten Kurſe den Vortagsſchluß, wobei die Einbußen
je=
ſelten über ½ Prozent hinausgingen. Am Montanmarkt
Entwicklung nicht einheitlich. Farben gaben auf 149½
n Elektrowerten waren Siemens auf ein Angebot von
RM. um 23 Prozent gedrückt. Am Rentenmarkt
Geſchäftsſtille. Kommunale Umſchuldungsanleihe
blie=
gerändert. Im Verlauf bröckelten die Aktienkurſe infolge
faltens des ſtillen Geſchäfts meiſt beträchtlich ab.
Rhein=Mainiſche Börſe lag auf allen Gebieten
Zum Monatsanfang lagen Limite nicht vor daneben
h der katholiſche Feiertag aus. Die Grundſtimmung
unfreundlich, trotzdem bröckelten die Kurſe überwiegend
Etwas verſtimmend und überraſchend kamen die leich=
Ahwächungen am Rentenmarkt, an dem die Geſchäftsſtille
geprägt war. Altbeſitz verloren ½ Prozent, Kommunal=
Proz.
Adung und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen je
ienmarkt verſtimmte der Rückgang der Siemens=Aktie auf
S). Auch die übrigen Elektroaktien gaben bis 9 Proz.
obei die neuerliche Inſolvenz in der Radio=Induſtrie von
geweſen ſein dürfte. Montanwerte lagen nahezu ge=
In der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäftsſtille
Kursgeſtaltung war uneinheitlich die Veränderungen
iedoch klein, wobei aber leichte Rückgänge überwogen,
dere am Montanmarkt. Etwas feſter notierten u. a.
anſtalt mit 216. Am Rentenmarkt bröckelten
Kommunal=
dung noch leicht ab, ſonſt blieben die Kurſe bei ſehr
klei=
ſätzen unverändert.
der Abendbörſe herrſchte auf allen Märkten ſtärkſte
bsſtille; trotzdem konnten ſich die Kurſe im Vergleich zum
Schluß verhältnismäßig gut behaupten. Etwas
ſchwä=
ten JG. Farben mit 149½—149 (149½).
Langfriſtige Gewerbekredike
der Banf ir deuiſche Maufſie Migdlienen.
Die Bank für deutſche Induſtrie=Obligationen in Berlin hat
mit der Landeskommunalbank=Girozentrale für
Heſſen in Darmſtadt, Peter=Gemeinderſtraße 14
vertragliche Vereinbarungen getroffen, auf Grund deren die
Lan=
deskommunalbank=Girozentrale für Heſſen an der Ausleihung
langfriſtiger Gewerbekredite, ſoweit es ſich um Kleinkredite von
RM. 500 bis RM. 15 000 handelt, mitwirkt. Bekanntlich ſtellt
die Induſtriebank kleinen und mittleren Betrieben der Induſtrie,
des Handwerks und des Handels langfriſtige Darlehen zur
Ver=
fügung, die auf hypothekariſcher Grundlage gewährt werden und
zur Ablöſung überhöhter kurzfriſtiger Verbindlichkeiten, zur
Finanzierung langfriſtiger Inveſtitionen ſowie zur Verſtärkung
der Betriebsmittel dienen.
Nähere Auskunft über dieſe Kredite und ihre Bedingungen
erteilt in Darmſtadt die Landeskommunalbank=Girozentrale für
Heſſen, Peter=Gemeinderſtraße 14.
die Reichsaukobahnen Ende Hepkember.
Bei den Reichsautobahnen wurden im September 57
Kilo=
meter neu in Bau genommen, ſo daß nunmehr insgeſamt 1700
Kilometer im Bau ſind. Bei den Unternehmern wurden im
Sep=
tember 106 431 Köpſe beſchäftigt gegen 110 772 im Vormonat. Die
Zahl der geleiſteten Tagewerke ſtellte ſich auf 2 682 873 und ſeit
Baubeginn insgeſamt auf 30 562 125. An Ausgaben für den
Bau der Kraftfahrbahnen ſind im September 1935 44,6 Mill.
RM. verrechnet worden. Der Perſonalbeſtand bei den
Geſchäfts=
ſtellen der Reichsautobahn betrug im September insgeſamt 6090
(Auguſt 5892) Köpfe. Unmittelbar wurden im September 112 52
(Vormonat 116 664) Köpfe beſchäftigt. Die Abnahme iſt auf den
Abſchluß der Arbeiten in einigen Teilabſchnitten zurückzuführen.
Kohle als Deviſenbringer.
Deutſche Kohlenausſuhr um 14 Prozenk geſtiegen.
Die Kohle iſt einer der ſtärkſten Deviſenbringer für
Deutſch=
land. Die nun vorliegende Bilanz über die erſten neun Monate
dieſes Jahres zeigt, daß der Kohlenaußenhandel
gegen=
über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutſam
ge=
ſteigert werden konnte. Zugleich iſt eine Senkung der
Ein=
fuhr feſtzuſtellen. In dem genannten Dreivierteljahr iſt die
Ge=
ſamtausfuhr auf 25 Millionen Tonnen geſtiegen, gegenüber 21,8
Millionen Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Das
be=
deutet eine Steigerung von nicht weniger als 14 Prozent. Die
Einfuhr iſt auf 5,2 Millionen To. gegenüber 5,7 Millionen To.
im gleichen Zeitraum des Vorjahrs zurückgegangen. Entſprechend
der geſteigerten Ausfuhrmenge hat ſich auch das finanzielle
Er=
gebnis erhöht, was bedeutet, daß ſich der Preisverfall auf
dem Weltkohlenmarkt nicht weiter fortſetzte.
Ins=
geſamt erbrachte die ausgeführte Kohlen= Koks= und
Brikett=
menge 295,1 Millionen RM. gegen 238,7 Millionen RM. in dem
gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Am meiſten hat ſich die
Stein=
kohlenausfuhr gehoben. Die Ausfuhr von
Braunkoh=
lenbriketts iſt demgegenüber in dieſem Jahre ſogar leicht
rückläufig. Sie hat ſich von 918 000 Tonnen im Vorjahre auf
912 000 Tonnen geſenkt, wobei auch das finanzielle Ergebnis von
15,4 auf 14.6 Millionen RM. gefallen iſt.
Deutſche Erdölgewinnung im Sepkember.
Wie der „Amtliche Preſſedienſt” mitteilt, betrug die deutſche
Erdölgewinnung im September 1935 nach den vorläufigen
Er=
gebniſſen der amtlichen Statiſtik 32 091 To. gegen 34 630 To. im
Vormonat und 26 218 To. im Monatsdurchſchnitt 1934. Auf das
Gebiet von Hänigſen=Obershagen=Nienhagen entfallen 23 414 To.,
auf Wietze=Steinförde 4009 To., auf Eddeſſe=Oelheim=Oberg 2678
To., auf Hoheneggelſen=Mölme 1119 To., auf Heide 304 To., auf
Gifhorn 53 To. und auf das Gebiet von Halberſtadt 239 To. Die
Erdölgewinnung in Thüringen betrug im September d. J. 50 To.,
in Baden 225 To. — Die Zahl der in den produktiven Bezirken
und bei Aufſchlußarbeiten außerhalb der produktiven Bezirke
an=
gelegten Arbeiter betrug am Ende des Monats 3489 gegen 3121
am Ende des Vormonats.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Eine neue Radio=Großinſolvenz. Nach der Inſolvenz der
Seibt AG. wird eine weitere Großinſolvenz in der
Radioindu=
ſtrie bekannt. Die Firma Lumphon=Werke Bruckner u. Stark in
Nürnberg hat das Vergleichsverfahren beantragt. Die Inſolvenz
ſei durch den mangelnden Abſatz im Radiogeſchäft verurſacht.
Außerdem habe ſich der Verkauf an die Händler als auch deren
Zahlungsweiſe ſeit Anfang des Jahres erheblich verſchlechtert.
Der Neuabſatz geriet ins Stocken, weil die Abnehmerſchaft zum
Teil auf ihren Vorjahresbeſtänden ſitzen geblieben iſt. Die Firma
ſoll im Einverſtändnis mit den Gläubigern zunächſt fortgeführt
werden. Man hoffe, mindeſtens eine Quote von 50 Proz.
aus=
ſchütten zu können. Zuletzt wurden insgeſamt bis zu 1200 Mann
beſchäftigt.
Errichtung einer japaniſchen Zeppelin=Geſellſchaft geplant.
„Daily Telegraph” berichtet aus Tokio, das japaniſche
Verkehrs=
niſterium prüfe gegenwärtig einen kürzlich eingebrachten
An=
trag um Erlaubnis zur Errichtung einer japaniſchen Zeppelin=
Geſellſchaft, die ein Kapital von 2,5 Millionen Pfund Sterling
haben und mit zwei Zeppelinluftſchiffen einen Dienſt zwiſchen
Tokio und Batavia eröffnen ſoll. Dieſer Dienſt ſoll vermutlich
eine Verbindung mit einem geplanten Zeppelindienſt
Amſter=
dam-Niederländiſch=Indien herſtellen.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: Andreas
:Dr. Herbert Nette;
Bauer; für den lokalen Teil: i. V. Or. C. H. Quetſch für Feutllt
ür Gegenwart‟; Dr. Herbert Nette; für „Reich
d‟ Dr. C.6. Quet ſch
Böhmann; Anzeig
für den Handel: Dr. C. 6. Qu etſch: für den
9071. Pl. 5. Drug und
iter: Willy Kuhle, ämtlich in Darmſt
Aa
ich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
iſabet
Verlag: Darmſtädter Tagblatt
De
rmſtadt Rhei
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 1. November 1935
Srurfche Dahr and AisrontosGrfeafcaft
Deviſenmarkt
vom 1. November 1935
Produkkenmärkkte.
Vinzer Getreidemarkt vom 1. November. Es notierten in
broßhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz): Weizen W19
i Mühle), Roggen R18 17.30 (frei Mühle), Hafer H1; Brau= und Induſtriegerſte
b Station),
Anominell, Futtergerſte G 11 17.10 (ab Station), Erzeuger=
Weizenkleie W 19 11,00 (Mühlenpreis), Roggenkleie
R/40 (Mühlenpreis). Tendenz: Brotgetreide weiterhin ge=
Hangeboten. Infolge der neuen Beſtimmungen hat ſich das
n Gerſte noch nicht wieder entwickelt. Weizenfuttermehl
ſeizennachmehl ruhiger. In Biertreber und Malzkeimen
Angebot klein.
ſaykfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 1. November. Im
irer Eiergroßhandel war das Geſchäft in der letzten
Okto=
ruhiger, der Abſatz war aber dennoch befriedigend.
Friſcheier wurden weiterhin nur in kleinen Mengen
an=
dafür ſtanden etwas mehr Friſcheier aus dem Balkan
ügung. Das Geſchäft in Kühlhauseiern blieb gut, auch
gebot war reichlich. Es notierten in Pfg. pro Stück frei
a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Einzelhan=
Deutſche Markeneier (Friſchware) Kl. S. 12.25—12,50,
—11,75. b) 10,75—11, c) 9,75—10. d) 9,25: Holländer
25—12,50, a) 11,50—11,75. b) 10,75—11. c) 9,75—10:
(Bulgaren, Rumänen, Jugoſlawen): 9,75—10,75:
Deut=
ſikeneier (Kühlhausware); Kl. S. 11—11,25, a) 10.25—
5. d) 8,50—8,75.
9.50—
ankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 1. November. Die
ungen der Molkereien in friſcher Butter zeigten auch in
Aoche noch keine Zunahme:; man rechnet im Großhandel
ad mit einer leichten Zunahme. Holländiſche Butter war
am Markt, dagegen gab die Reichsſtelle einige Poſten
Butter ab. Das Geſchäft blieb naturgemäß lebhaft. Es
in RM. pro 50 Kilo frei Frankfurt a. M. (
Großhan=
kaufspreiſe an den Einzelhandel): Deutſche Markenbutter
feine Molkereibutter 143—145, Molkereibutter 142.
ſche Butter 145—148. Die Anfangspreiſe verſtehen ſich
uer im Faß, während der Endpreis den Zuſchlag für
aus=
te Stücke darſtellt.
Diebmärkke.
Berl. Handels=Geſ.).
Deutſche Bank u.
Disconto=Ge
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga
Deutſche Erdöl
Narft
85.25
85.25
16.—
17.626
36.55
119.875
106.—
113.75
126.375
103.—
Mieit Mee
J. 6. Farben
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerte
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nee
149.375
122.375
111.—
93.50
90.—
—
91.50
114.375
83.—
71.375
Weeen
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
79.875
113.—
178.50
25.125
80.50
122.75
92.
9.375
49.25
125.50
137.—
Agypten
lrgentinien
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raſilien
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1.721
2.4861 2.490
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, suiale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 1. November 1935.
vlelmarkt Groß=Gerau am 30. Oktober. Auftrieb: 556
Bezahlt wurden 12—21 RM. pro Stück. Der nächſte
Nrrkt findet am Mittwoch, 13. November, auf dem Markt=
Kart.
1. Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im
1935 durch den „R.A.” 271 neue Konkurſe — ohne die
Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung
42 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die
chenden Zahlen für den Monat ſtellen ſich auf 242 bzw. 4
Ausweis der Banca d’Italia weiſt für die Zeit
20. Oktober 1935 eine weitere Verringerung des
eſtandes auf. Er ſank von 4025 auf 3936 Millionen
Deviſen von 412 auf 379 Millionen. Der Wechſelbeſtand
4032 guf 4592 geſtiegen. Der Notenumlauf wurde von
Auf 15 270 vermindert.
Keene
„ Gr. II p. 1934
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t. E. 84. enesm.= Röhren Dresdner
Ban ... 86.25 109.25 Nansfeld Bergb., 118 Frankf. Ban1., Netallgeſ. Frankf.. Hyp.=Bank 2.25 104 Miag, Mühlenbau. Mein. Shp.=Ban us .. . Me Pfälz. Hhr
„Ban 1. 84.5 ſotorenDe
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mni=Anl. 180 eckarwert Eßling,/105 hein. Hyp.=B 59.5 Odenw. Hartſtein. Vereinsb. Han 11
225 ark= u. Bürgerbr. * Württ. Notenban1. 100‟ 149.25 Rh. Braunkohlen .. 21 r. Stamn G.f. Verlehrsn 102.= ahlwerke .. 105.75 Alg. Lokalb. Kraf 42.2 Riebeck Montan.. 99.5 7%0 Dt. ReichsbVzo. 7
3 121.5 Roeder, Gebr. ... 100.5 Hapag.
... 105,25 Rütgerswerke .... ſchner ..
jeck.=Bü 70 29. Salzdetfurth Kalt. Nordd. Llohd u.= Salzw. Heilbronn, — Südd. Eiſenb.=Geſ. 78 103 fferhof=Bind.. 163 125 amm, Lackfabr 22 Allianz= u. Stuttg. Schuckert, Elektr 107.75 herung.
Ver 95 Schwartz, Storchen rein. Ve= 23 Siemens & Halske 163.5 Frankona Rückau.M 125 Reinigerwerke Mannh. Verſich... Südd. Zucker=A.6. 210 108.* Tellus Bergbau .. 10 Otavi Minen ..... 6" Thür. Liefer.=Geſ.. 122 Schantung Handels! — [ ← ][ ][ → ]
Seite 14 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. November r.
Blickpunkt der Welt
ist der interessante Bildbericht über das vielumstrittene Kaiserreich
Abessinien von heute
der große Ufa-Reportagefilm von Dr. Martin Rikli.
Abessinien als Mittelpunkt der politischen Verwirrungen und
Spannungen im fieberhaften Treiben der Kriegsvorbereitungen.
Der großen Nachfrage wegen
zeigen wir dieses packende
Filmwerk nochmals in
3 Sonder-Vorslellungen
Samstag nachmittag 2 Uhr
Sonntag vormittag 11 Uhr
Montag nachmittag 2 Uhr
ELIA
Jugendliche haben Zutritt.
Tae
Ein rauschender Walzerwirbel —
Glanz und Heiterkeit — ist diese
graziöse, köstliche Filmoperette:
Szenen von so köstlicher
Komik, daß die Lachmuskeln
kaum zur Ruhe kommen in:
Ks9
Roh8ualger
Alles uuds
Stofre heibt,
Wollstoffe, Seidenstoffe, Mantelstoffe,
Baumwollwaren, bietet Stamer in einer
Auswahl und zu Preisen, die sich überall
sehen lassen können. — Einige wenige
Beispiele aus der
2 Stagen Stamer=Stoßle!
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HELIA
Heute Samstag
10.45 Uhr
letzte Nachtvorstellung
Das geheimnisvolle Milieu der
Sträf-
ingskolonie auf der Teufelsinsel, der
Hölle von Cauenne
ist der Schauplatz dieser wahren
Be-
gebenheit. Der Sträfling, der die
z von
Elucht der Teufelsinsel
gewagt hatte und deshalb
lebens-
länglich verbannt wurde, schmachtet
heute noch dort.
Normale Eintrittspreise.
Erwerbslose 0,50.
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
Herren= und
Damenfahrräder
zu verleihen.
Eliſabethenſtraße 35.
GROSSES
14
HAuS
Anf. 19, Ende nach 23 Uhr
Hauptmiete E, 6. Vorſtellung
Die Frau ohne Schatten
Oper von R. Strauß
Muſikaliſche Leitung: Friderich
Inſzenier.: Hofmüller=Paſetti
Hauptpartien: Ammermann,
Jacobs, Kleiber, Blaſel,
Sattler.
Preiſe: 0.70—5.50 RM.
Wir gehen in
die Weinſtube Mutti Krauß
Taunusſtraße (
Daiſt es gemütlich und gibt es gute Weine.
Reichshof
William Schuff ist wieder 4a!
Bockbierfest — Tägl. Stimmungs-Konzert
Samstag
2.
Nov. 1935
KLEINES
HAUS
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr
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7
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Muſik: M. 3./M.50 unter Leitung von Sturmführer Pg. Greilich
Mitwirkende: Dela Kars=Schwarze, die rheiniſche Rundfunk=
Humoriſtin und Anſagerin, Thea Fath, Sopran, Frankfurt,
Püppi Nitſchker, vom Frankfurter Opernhaus, Tänze,
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spannenden Sensatio‟
„Tod übe
Schangh3
Biag, 2. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das gelbe desieht
At
Wine Arau vernichtet eine Armee
Von F. DA OOSTA, Berlin 1934
Jevenl
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ersit
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N.
74 Uh
Eupe
ptbahod !
m.-Kand!
htungl
Sper. 80
rGutsel
II.
auf die Antwort des etwas verblüfften Herrn
Heeres=
beſitds” Fu achten, gibt ſie dem Boy den Befehl, das Gepäck in
fengbgen zu ſchaffen.
ſelbſt ſteigt ein und der Chinamann wahrt ſein Geſicht,
nde nr ihr höflich beim Einſteigen hilft.
tdem . . . . . Edith ſpürt durchaus, daß ihr Chinamann
ſichte glückt von ihrer Anweſenheit iſt.
geht unruhig im Wagen auf und ab.
lächelt zwar jedesmal höflich, wenn ſein Blick auf Edith
der hinter dieſem Lächeln verbirgt ſich Unruhe.
ſtzlich erſcheint der gelbe Offizier, mit dem Edith das
Ren=
utte, an der Tür.
Herr Heeresbeſitzer und Kommandant der Truppe wird
Offizier völlig überſehen. Der Offizier ſieht im Wagen
Er entdeckt Edith und das Blut ſchießt ihm ins Geſicht.
ſnaus!” ſagt er kurz.
5t wendet ihm den Rücken zu und ſagt kühl zu dem dicken
manine „Wollen Sie Ihrem Offizier nicht den Befehl geben,
agen zu verlaſſen und ſich in Zukunft etwas höflicheren
ſens Damen gegenüber zu befleißigen!
ken Augenblick herrſcht allſeitig verblüfftes Schweigen.
dann zuerſt die Stimme des Offiziers
werde Sie durch meine Soldaten hinauswerfen laſſen!
keine Europäer in meinem Zug .....!"
dann beginnt der Dicke mit einem Wortſchwall über den
herzufallen. Der Tonart nach zu urteilen, aber ſind es
Gerehle, ſondern Bitten, die er an den Offizier richtet.
und her geht die Wortſchlacht.
fth tut völlig gleichgültig, beobachtet aber aus den
Augen=
heraus die ſeltſame Szene.
Beſitzer der Armee ſcheint wenig bei der Armee zu ſagen
ließlich ſieht Edith, wie der Herr Armeebeſitzer dem Offi=
Rolle Geldnoten zuſteckt.
de flucht zwar, aber ſteckt das Geld ein.
dur verſchwindet er und die Tür ſchlägt zu.
de dicke Chinamann macht plötzlich ein ganz zufriedenes
Ge=
ſch habe ihm gehörig den Kopf gewaſchen. Ja, dieſe
Bur=
uß man feſt anpacken .. . . .!" lügt er Edith mit größter
morenheit vor.
iſt jetzt glänzender Laune.
ſith aber weiß, daß er ihre Mitfahrt glatt durch einen
Geld hat erkaufen müſſen.
der Beſitzer der Armee iſt noch lange nicht ihr
Komman=
dr Kommandant ſcheint allein der unſympathiſche gelbe
zu ſein.
as habe ich ſchon mit ihm jetzt noch zu tun?” denkt Edith
ahnt nicht, wie viel ſie noch mit Chang Weng, dem
gel=
fizier, zu tun haben wird. Wenn ſie es ahnte, würde ſie
aus dem fahrenden Zug herausſpringen.
ßzt noch, wo die Räder ſchon rollen ....."
Die Schienen ſind aufgeriſſen!
Wu, der Armeebeſitzer, entpuppt ſich als ein äußerſt
lie=
hrdiger Herr.
Fiſt ſehr unterhaltſam, und als zwei ſeiner Boys ein Mahl
hen, muß Edith auf alle Fälle miteſſen.
gebraucht bei ſeiner Rede wunderbare, blumige
Wendun=
er die Edith Withby immer wieder lachen muß.
er wenn ſie verſucht, zu erfahren, warum er dieſe Armee
ſhabe, und welche Geſchäfte ihn in das Land führen, ſo
plötzlich ſchweigſam wie eine Auſter ſein.
hat eine wunderbare Art, ſolche Fragen zu überhören
s Thema zu wechſeln, wenn es ihm unbehaglich wird.
Egendein Geheimnis umwittert ihn aber Edith Withby iſt
der Lage, dieſes Geheimnis zu löſen.
s ſie davon erzählt, daß man ſie gewarnt habe, mit einem
Militärzug zu reiſen, weil immer Ueberfälle zu befürchten
nerkt ſie deutlich, wie er erſchreckt ...."
ſire Augen werden unruhig und eine Wolke zieht über ſein
reundliches Geſicht.
hebt abwehrend die Hände, als wolle er ſagen: „Der
möge uns davor bewahren .... .!
der leider bewahrte der Himmel ihn nicht davor.
ichdem ſie mehrere Stunden langſam und ſchwerfällig über
ere Land gerollt ſind, hält plötzlich der Zug.
ir dicke Chinamann ſpringt mit einer Schnelligkeit auf, die
ihm nicht zugetraut hätte.
blickt aus dem Fenſter.
herall iſt plötzlich Geſchrei, chineſiſches Geſchnatter,
Auf=
bith hört auch durch all den Lärm eine ſcharfe ſchneidende
die Befehle gibt.
ſe zweifelt nicht daran, daß es die Stimme des ihr
unſym=
hhen Offiziers iſt.
Uas iſt denn paſſiert?” fragt Edith den dicken freundlichen
er ihr ſein Geſicht jetzt zuwendet, ſieht ſie, daß es grau
tört iſt.
begreift kaum, daß ein Geſicht in Minuten ſo verfallen
Dre Augen ſind wie tote Seen und die Züge plötzlich welk
unpf.
Der Ueberfall .."
Die Schienen ſind aufgeriſſen!” ſagt der Chinamann faſt
Die Schienen aufgeriſſen? Das bedeutet, daß wir nicht
wei=
hren?” ſagt Edith nervös.
Was bedeutet vielmehr . . . . .!” ſagt der Chinamann mit
aer Stimme.
Wreſo? ...."
ber der Chinamann hat es nicht nötig, noch irgend etwas
or Schüſſen draußen aufzubellen.
Kugeln ſchlagen mit hellem ſcharfen Aufſchlag gegen die kommt.
des Zuges.
Vlick ... klick .... klick ... klick
e Chinamann reißt Edith, die aus dem Fenſter blicken
Boden.
flach niederlegen ....!"
lach auf den Boden legen
* Edith zu und wirft ſich ſelbſt der Länge nach auf den
liegt da wie eine mächtige, zitternde Fleiſchmaſſe.
Ediths Ohren ſauſen jetzt zwei ſummende Inſekten
vor=
ns ſind Kugeln!” denkt ſie verſtört.
E9s um Edith iſt ſcheinbar plötzlich die Hölle ausgebrochen.
ohrenbetäubendes Geknalle hebt an.
Ner und da das ſcharfe Aufbrüllen, wie von einer geſchleu=
Handgranate.
Copyright by Nationaler Pressedienst
Hier und da eine ſo ſtarke Detonation, daß es ſcheint, als
wenn der ganze Wagen aus den Geleiſen gehoben werden ſollte.
Trotzdem .. . . Edith ſieht nichts von dem Gefecht.
Sie ſieht nicht, wie aus ſämtlichen Türen und Fenſtern und
Spalten des Zuges das Gefecht aufbrüllt.
Wie der ganze Zug plötzlich eine kleine Feſtung für ſich
ge=
worden iſt. Eine Feſtung, die unabläſſig Feuer und Eiſen gegen len machend, wo Offiziere ſtehen.
die Angreifer des Zuges ſchickt.
Aber trotzdem ſcheint ſich der Feind immer näher an den
Zug heranzuſchleichen. Das Terrain iſt wunderbar für einen
Ueberfall geeignet, denn die Ebene iſt hier mit Geröll und mäch= erwidert wird,
tigen Steinbrocken überſät.
Jeder dieſer Steinbrocken, jeder Geröllhaufen iſt eine Feſtung
für ſich.
Unabläſſig bellen die Gewehre, tacken ganz plötzlich
Maſchi=
nengewehre ihr tödliches, monotones Lied....
Nein, davon wie das Gefecht ausſieht, weiß Edith nichts.
Sie liegt flach auf der Erde und zittert zuerſt bei den
dau=
ernden Geſchoßeinſchlägen.
der Mann, der allein die Schlacht verlierk...
Vor ihr liegt Mr. Wu. — Unbeweglich.
Edith durchzuckt plötzlich der Gedanke, daß Mr. Wu vielleicht
ſchon tot iſt.
Vielleicht hat ihn eine Kugel getroffen.
Edith ſchiebt ſich neben Mr. Wu.
„Mr. Wu!”
Langſam dreht Mr. Wu ihr das Geſicht zu.
Es iſt grau vor Furcht und Angſt. Nein, allzu mutig ſcheint
der Beſitzer dieſer kämpfenden Armee nicht zu ſein, denkt Edith
und ſpürt faſt etwas wie Mitleid mit dem ängſtlichen Mr. Wu.
Trotzdem . . . er wahrt jetzt ſein Geſicht und verſucht zu lächeln.
„Wir werden ſchon ſiegen!” ſagt Edith tröſtend.
Mr. Wu antwortet nicht, aber um ſeinen Mund ſpielt jetzt
ein eigenartiges Lächeln. Ein Lächeln ſo völliger Reſignation,
daß Edith es nicht begreifen kann. . .
„Wir werden weder ſiegen noch verlieren. Nur ich werde
verlieren . .!” ſagt er bitter.
Was Mr. Wu mit ſeinen Worten meinte, ſollte Edith erſt
ſpäter erfahren.
Jetzt tobt das Gefecht noch faſt eine Viertelſtunde weiter und
Edith hat langſam das Gefühl, daß es auf beiden Seiten
haupt=
ſächlich auf möglichſte Verſchwendung von Munition ankommt.
Fortſchritte im Kampf ſcheint keine der beiden Parteien zu machen.
Weder die Belagerer noch die Belagerten ſcheinen irgendwie
einen Zipfel des Sieges zu erwiſchen.
Aber die Munitionsverſchwendung wahrt auf jeden Fall das
Geſicht jeder Truppe.
Ganz plötzlich bricht der Kampf ab.
Edith atmet auf, als ſie das ſchreckliche Klick=Klack nicht mehr
an den Wänden hört.
Vorſichtig richtet Edith ſich auf und ſchiebt ſich an das Fenſter
heran.
Der Herr Heeresbeſitzer hat wohl dazu weder Mut, noch
Energie. Er bleibt nach wie vor liegen.
Edith ſieht jetzt aus dem Fenſter, aber ſie kann in dieſem
Augenblick nicht viel vom Feinde erkennen. Die liegen alle ſchön
gedeckt und faſt unſichtbar hinter Geröll und Steinblöcken.
Nur zwei Chineſen kommen ruhig auf den Zug zu.
Der eine iſt ein Offizier. Der andere ein einfacher Soldat.
Der einfache Soldat hat an ſein Gewehr ein weißes Tuch
ge=
bunden.
Ah. Parlamentäre? denkt Edith.
Und ſie hat recht, denn plötzlich ſpringt aus dem Zuge Ediths
„Freund”, der gelbe Offizier, Mr. Chang Weng, und geht
lang=
ſam auf die Abordnung zu.
Edith ſpürt einen kleinen Stich im Herzen als ſie Chang
Weng ſieht. Sie haßt dieſen gelben Burſchen rechtſchaffen.
Vielleicht ſagt ihr eine Ahnung, daß ſie noch die Stunde
ver=
wünſchen wird, wo ſie ihn zum erſtenmal ſah.
Die Soldaken verbrüdern ſich ...
Die Verhandlungen zwiſchen Mr. Chang Weng und dem
Offi=
zier der Angreifer ſind verblüffend kurz.
Faſt hat Edith ein wenig das Gefühl, daß dieſe Verhandlung
auch lediglich das Geſicht Chang Wengs wahren ſoll.
Wahrſcheinlich ſind Chang Wengs Abſichten längſt feſtgelegt
und er weiß genau, wie er handeln will.
Auf jeden Fall verbeugen ſich Chang Weng und der andere
Offizier jetzt mehrere Male voreinander und . . . der Friede ſcheint
geſchloſſen zu ſein.
Denn auf einen Ruf Chang Wengs kommen plötzlich ſeine
Leute aus dem Zuge heraus. Die Gewehre über den Schultern.
Lachend, ſchwatzend, geſtikulierend.
Und ebenſo tauchen zu Ediths ungeheurer Verwunderung jetzt
überall hinter dem Geröll, aus Bodenſenkungen, hinter
Stein=
blöcken ebenfalls Soldaten auf, die ſich ohne weiteres mit den
Leuten Chang Wengs aufs herzlichſte vermiſchen.
Ueberall Geſchrei, Lärm, eifriges Geſtikulieren.
Es ſieht aus, als könne man nicht ſchnell genug ſich die
gegen=
ſeitigen Heldentaten erzählen. . . ."
Vergeſſen iſt der Kampf, das Bellen der Geſchoſſe, das
Auf=
brüllen der Handgranaten.
Vergeſſen, als ob alles ein Spiel geweſen ſei.
Unverſtändliches Land, denkt Edith und wendet ſich jetzt Mr.
Wu zu.
„Mr. Wu, es herrſcht wieder Friede! Alles ſcheint in beſter
er was iſt denn nur geſchehen?” ruft ſie noch einmal aus. Ordnung zu ſein! Stehen ſie nur auf! Ein ſeltſames Land!”
Mr. Wu ſteht auch wirklich auf.
Aber ſeine Augen bleiben tot.
Sein Geſicht ſeltſam ſtarr. Faſt unnatürlich und unheimlich
dieſes feſtgefrorene Lächeln im Geſicht.
Edith ſieht, daß er ſprechen, etwas ſagen möchte, aber er
ſcheint die Sprache verloren zu haben.
Edith glaubt, er ſchäme ſich jetzt ſeiner Feigheit und blickt aus
dem Fenſter, um ihm Zeit zur Sammlung zu geben. Da ſieht
ren, denn faſt im gleichen Augenblick beginnt ein Stak= Edith wie der feindliche Offizier, der mit Chang Weng die
Ver=
handlung führte, mit einem Trupp ſeiner Leute auf den Zug zu=
Er kommt direkt zu dem Wagen, in dem ſich Edith und Mr.
Wu befinden.
Mr. Wu ſteht plötzlich neben Edith am Fenſter.
„Was wollen die Leute von uns?” fragt ſie ein wenig erſtaunt ſteht. Edith ſieht, daß es eine ſehr junge und hübſche Frau iſt.
Mr. Wu.
Irgendwie hat Edith plötzlich das Gefühl einer herankommen= bevor er zur Hinrichtung ſchritt.
den Gefahr.
ein halbes Dutzend tiefer und würdevoller Verbeugungen vor
Edith.
Der Henker verbeugt
Edith iſt völlig verblüfft, daß Mr. Wu ihr jetzt eine blumige
Abſchiedsrede hält.
In dieſer Rede iſt viel davon die Rede, welche Freude es ihm
bereitet habe, die letzten Stunden ſeines Lebens mit ihr verbracht
Abläſſig klicken Geſchoſſe gegen die eiſernen Wände des zu haben. Er werde ihr Bild mit herübernehmen und bisweilen
möge ſie ſich ſeiner einmal erinnern. . . . .
Nr. 302 — Seite 15
Ja es iſt eine ſehr ſchöne und faſt traurige Rede.
Eine Rede, die Edith abſolut nicht begreifen kann.
Mr. Wu iſt doch geſund. Der Kampf iſt zu Ende. Warum
redet er wie ein Mann, der den Tod vor Augen hat.
Edith kommt nicht mehr dazu. Mr. Wu zu fragen.
Die Tür des Wagens wird geöffnet und der fremde Offizier
ſpricht einige Worte zu Mr. Wu.
Natürlich auf chineſiſch und Edith verſteht kein Wort davon.
Mr. Wu macht eine tiefe letzte Verbeugung vor Edith, dann
zwei Verbeugungen vor dem fremden Offizier, der ſich ebenfalls
mit größter Höflichkeit verbeugt und dann verſchwindet Mr. Wu
inmitten einer Eskorte von Soldaten.
Edith ſieht Mr. Wu mehr verblüfft als erſchrocken nach.
Wohin geht Mr. Wu?
Edith eilt an das Fenſter und ſie kann ſehen, daß der Gang
Mr. Wus gar nicht weit iſt.
Gerade gegenüber dem Zuge liegt eine kleine Anhöhe, auf
welche Mr. Wu geführt wird.
Dort ſteht er. Dick, plump, Verbeugungen nach einigen Stel=
Dort ſteht auch Mr. Chang Weng.
Er raucht gleichmütig eine Zigarette.
Auch vor ihm macht Mr. Wu eine Verbeugung, die nur läſſig
Die feindlichen Offiziere ſind viel höflicher.
Edith wartet mit zitternden Nerven, was paſſieren wird.
Irgend etwas muß ſich ereignen, das ſpürt ſie in allen
Gliedern.
Aber was?
Irgend etwas Schreckliches.
Wie hypnotiſiert blickt ſie auf den kleinen Hügel. Sie ſieht
auch noch wie in einer Hypnoſe befangen, wie Mr. Wu ſich in aller
Ruhe ſeiner Ueberkleider entledigt.
Er iſt nun bis zu den Hüften entblößt und . . . und er beugt
den Kopf vor. . ..
Und erſt in dieſem Augenblick ſieht Edith Withby einen
Chi=
neſen mit einem breiten, kurzen Schwert in der Hand.
Er tritt auf Mr. Wu zu, macht eine tiefe Verbeugung und
dann. . . ."
Edith ſpringt zurück und ſchreit auf.
Sie ſchreit laut und gell und muß ſich an der Wand des Zuges
halten, um nicht zu taumeln.
Sie weiß, daß in dieſem Augenblick der höfliche Mr. Wu nicht
mehr unter den Lebenden weilt. Ohne Verhandlung, ohne Urteil
iſt er hingerichtet worden und er ſelbſt nahm es wie etwas
Selbſt=
verſtändliches auf. . . ."
Unverſtändliches Land!
Höflichkeiten und Mord.
Krieg und Verrat!
Der Tod bedeutet nicht viel und das Leben noch weniger.
Wer kann dieſes Land begreiſen ...!
In Ediths Augen ſtehen noch die Tränen, als in der Tür ihr
Boy erſcheint.
Die Dienerſchaft fuhr im anſchließenden Wagen.
Er ſteht höflich und beſcheiden neben Edith.
Er ſelbſt ſcheint ungerührt von all den Ereigniſſen zu ſein.
Vielleicht tut er aber nur ſo. Niemand weiß trefflicher Gefühle
zu verbergen, wie dieſe gelben Burſchen.
„Warum haben ſie Mr. Wu gemordet?” fragt Edith jetzt den
Boy,
Ihr Boy ſcheint alles zu wiſſen.
Er ſagt ganz gleichgültig: „Oh, ſie mußten ihn ja töten. Mr.
Wu iſt ein großer Lieferant von Waffen und Munition an
Gene=
ral Tſin. Dieſer Zug iſt voller Waffen und Munition und alles
ſollte zu General Tſin gebracht werden. Mr. Wu kaufte Chang
Weng und ſeine Truppen zur Verteidigung des
Waffentrans=
portes. Chang Weng ſympathiſiert mit den Truppen des
Gene=
rals Tfu, der mit den Bolſchewiken zuſammenhält, und ſicher
wurde zwiſchen Tfu und Chang Weng verabredet, hier den
Trans=
port zu überfallen und die Waffen in den Beſitz des roten
Gene=
rals Tfu zu bringen. . .."
„Aber Chang Weng hat doch gegen die Leute des Generals
Tfu gekämpft?” ſagt Edith verblüfft.
Ediths Boy ſagt entrüſtet: „Aber das mußte er doch tun, wie
hätte es ſonſt ausgeſehen? Er hat doch Geld dafür von Mr. Wu
bekommen, den Transport zu verteidigen . ..
„Aber dann iſt Chang Weng ja doch zu den anderen
überge=
treten. Das iſt doch dasſelbe. Er hätte dann gar nicht zu kämpfen
brauchen ...!"
Ediths Boy begreift Ediths Beweisführung nicht und Edith
begreift die chineſiſche Beweisführung nicht.
Alſo nach chineſiſchem Ehrbegriff iſt Chang Weng kein
Ver=
räter, weil er gekämpft hat. Nach dem Kampf konnte er ſo viel
Verrat üben wie er wollte ... Himmel, wer ſoll je die Pſychologie
dieſer gelben Raſſe begreifen.
Auch Mr. Wu ſchien Chang Weng abſolut nicht für einen
Ver=
räter zu halten, denn er verbeugte ſich vor ſeinem Tode noch ſehr
höflich vor Chang Weng.
Daß er ſterben mußte, nachdem die Sache ſo ausgelaufen war,
erſchien Mr. Wu das Natürlichſte von der Welt.
Nein. Edith und kein Europäer wird dieſes Land je begreifen.
Edith Withby befindet ſich in einer verzweifelten Lage.
Was ſoll ſie tun?
Wohin ſoll ſie ſich wenden?
Was wird mit ihr geſchehen
Sie blickt aus dem Fenſter und ſieht zu ihrem Erſtaunen, daß
eine Abteilung Soldaten von Wagen zu Wagen geht und die
ver=
einzelten Reiſenden herausholt.
Ihr Gepäck wird ohne weiteres konfisziert und ſie ſelbſt
wer=
den mit Kolbenſtößen fortgejagt.
Kulis, Händler, Kaufleute und einige Frauen zerſtreuen ſich
in eiliger Flucht über die Ebene.
Alle nur von dem einen Wunſch getrieben, vor dieſer wilden
und rohen Soldateska zu flüchten.
Noch ein anderes Bild ſieht Edith und dies Bild erfüllt ſie
mit ganz beſonderem Entſetzen.
Eine junge Chineſin, die ſcheinbar mit ihrem Mann reiſt,
wird ebenfalls aus dem Zuge geholt.
Auch ſie läuft, zuſammen mit ihrem Mann von Kolbenhieben
getrieben, fort.
Frauen nichts als Ware ...
Schon ſind ſie eine ziemliche Strecke fort vom Zuge, als
plötz=
lich Chang Weng, der die Flucht beobachtete, den Soldaten einen
Befehl zuruft und faſt gleichzeitig ſtürzen ein Dutzend Soldaten
hinter den beiden her.
Die Soldaten ergreifen die Frau und ſchleppen ſie zurück.
Der Mann ſpringt auf die Soldaten zu und will die Fran
aus den Händen der Soldaten befreien, aber einige Kolbenſtöße
gegen den Kopf laſſen ihn bewußtlos niederſinken.
Die Frau wird im Triumph zurückgebracht.
Sie ſpricht kein Wort.
Sie kommt an dem Fenſter des Zuges vorbei, an dem Editb
Ihr Geſicht iſt ſo ſtarr und maskenhaft, wie das Geſicht Mr. Wus,
Die Tür eines Waggons wird aufgeſchloſſen und die Chineſin
„Mich wollen ſie!” ſagt Mr. Wu und ganz plötzlich macht er in den Wagen geſtoßen. Dann verſchließt man den Wagen wieder.
„Aber was werden ſie mit der Frau machen?” ſchreit Editb
entſetzt auf.
„Sie haben einen Waggon mit Frauen für die Soldaten hien
im Zuge?!” ſagt der Boy gleichgültig.
Ihn ſtört das ſehr wenig.
Eine Frau iſt eine ſehr ſchlecht bezahlte Ware in dieſem Lande,
Frauen ſtehen niedrig im Kurs, und es gibt Diſtrikte, wo nicht
nur Kinder, ſondern auch Frauen eine gangbare Ware ſind.
(Fortſetzung folgt nächſten Samstag.)
Seite 16 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schätze werden dem Meer entriſſen.
Hinrich von Kroge, Strandvogt von Neuwerk, erzählt. — Wenn die Stürme die Gaben
des Meeres antreiben. — Das ganze Inſelvolk bei der Bergung.
„d. 30 kommt 10 Minuken ſpäter...
* Auf dem Bahnhof von Potsdam trug ſich jetzt
ein Zwiſchenfall zu, der gleicherweiſe von
über=
triebener Höflichkeit und typiſcher Unverfrorenheit
eines Reiſenden Zeugnis ablegte. Der Aachener
Schnellzug ſollte nach dem planmäßigen
Aufent=
halt ſeine Fahrt fortſetzen. Der Aufſichtsbeamte
hatte den Befehlsſtab auch ſchon gehoben und der
Zug ſetzte ſich gerade in Bewegung, als eine ältere
Dame lautſchreiend aus dem Warteſaal
hervor=
lief. Sie hatte ſich dort etwas eingekauft und war
nun zu ſpät zur Abfahrt gekommen. Das Gepäck
lag im Zug. — Ein paar Reiſende ſprangen
hilf=
reich zu und wollten der Dame noch in den
fahren=
den Zug helfen, da ertönte aber auch ſchon das
energiſche „Zurückbleiben!” über den Bahnſteig
Zum allgemeinen Erſtaunen blieb der Zug dann
aber nach ein paar kurzen Rucken doch noch ſtehen.
Was war geſchehen. Und die Unterſuchung ergab
dann ſchnell, daß ein Reiſender, der den Vorfall
vom Zuge aus beobachtet hatte, kurz entſchloſſen
die Notbremſe gezogen hatte. Die alte und
ver=
geßliche Dame konnte allerdings in den Zug noch
einſteigen, dann aber gab es an der Lokomotive
einen neuen Zwiſchenfall. Durch das Ziehen der
Notkremſe hatten ſich die Bremsklötze der Maſchine
ſo feſt gezogen, daß ſie ſich nicht von der Stelle
be=
wegte. Es dauerte ganze zehn Minuten, bis der
Schnellzug endlich wieder unter dem Proteſt der
Reiſenden in Gang kam. Der „Kavalier”, der ſo
bereitwillig die Notbremſe zog, wird ſich noch zu
verantworten haben.
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten!)
Hamburg, im Oktober.
„Herr, ſegne unſeren Strand!” — dieſen
uralten Spruch findet man heute noch in
manchen Stuben an der Nordſeeküſte. Das
Bergen von herrenloſem Strandgut iſt ein
gefährlicher, manchmal aber auch
lohnen=
der Beruf. — Unſer Chr. U.=Mitarbeiter
ſchildert hier einen Beſuch bei Hinrich von
Kroge, dem Standvogt der Hamburgiſchen
Nordſeeinſel Neuwerk.
Strandvogt und Erbhofbauer
Die letzten furchtbaren Herbſtſtürme, denen
lei=
der manches wackere Schiff zum Opfer fiel, ver
anlaßten mich, nach Neuwerk herauszufahren, um
einmal mitzuerleben, was denn nun eigentlich
aus Schiff und Schiffsgut wird, das — von der
Mannſchaft verlaſſen — dem Meere preisgegeben
iſt. Ich wollte den Strandvogt von Neuwerk
aufſuchen. Erbhofbauer Hinrich von Kroge, der
da draußen am weiten, endlos grauen Meer
ſei=
nen uralten Hof bewirtſchaftet und daneben das
Amt eines Hamburgiſchen Strandvogtes bekleidet.
Ueber weite, feſte Watten bin ich gefahren,
über Priele geſprungen, in den Schlick gerutſcht;
dann endlich bin ich auf Neuwerk. Ein kleines
Inſelchen mit einem mächtigen Leuchtturm. Rings
das Meer. Drüben in der dunſtigen Ferne
Schar=
hörn. — Hier hat ſo mancher Seemann den Tod
gefunden, hier liegen noch manche Wracks
und ſind wieder das Verderben anderer Schiffe
die im Sturmwind hilflos auf ihren unter
Waſ=
ſer liegenden Rumpf auframmen. — Jetzt ſollen
ſie reſtlos gehoben werden.
Bald habe ich Hinrich von Kroges Erbhof
er=
reicht. In herbſtlich grauer Oede liegen ein paar
Marſchhöfe auf Neuwerk. Das Land iſt fruchtbar,
und wagende Bauernhand kann hier gutes Korn
ernten, fette Ochſen weiden. Hinrich von Kroge
iſt ſo ein zäher Marſchbauer. Dieſe Landſchaft
hat ihn auch geformt. Gleichmäßig rollen die
weiten Wogen ans flache Land. Gleichmäßig und
abgeklärt iſt das Weſen des ſeefeſten Landmannes.
Und Hinrich, der allbekannte Strandvogt von
Neuwerk, erzählt mir aus ſeinem „Amts’leben:
„Wat denn een ſien Ul is
dat is denn annern ſien Nachtigall! Dat is
nu jo mal ſoo! — Ja, Strandgutſammeln iſt für
unſere Leute hier auf Neuwerk ſeit altersher ein
Segen des Himmels geweſen. Wenn die Stürme
ſich zum Orkan austoben und Wogen über Wogen
auf die Inſel zuraſen, dann treibt natürlich auch
manches Schiff hier auf unſere Kante, die ja die
Seeleute ſo fürchten. Ausläufer des Feſtlandes
liegen weit draußen im Meer. Neuwerk iſt ſo
eine Landerhebung, auch Scharhörn, das
unbe=
wohnt iſt. Wattenwege, die durch Buſchreihen
angezeigt ſind, führen auch hinaus nach Scharhörn.
Hier auf der Scharhörn=Sandbank bergen
un=
ſere Inſulaner die meiſten Gaben des Meeres.
Reſte geſtrandeter Segler liegen da wie Riffe aus
Granit im Triebſand und bilden eine unheimliche
Gefahr für Schiff und Mannſchaft.”
„Triebſand? — Ich meine, hier iſt Marſch,
hier ſind die Watten!
Der Strandvogt lacht.
„Die meiſten Watten der Nordſee ſind Sandwatten.
Die Marſch, die iſt ja nichts anderes als
auf=
geſchwemmtes Land. So iſt Neuwerk, ſo
ſind auch die Halligen keine urſpünglichen Reſte
einſtigen Feſtlandes, ſondern vor noch nicht
tau=
ſend Jahren neu aufgeſpült, angeſchwemmt wie
heute noch unſere modernen Köge.”
„Sind die Sandwatten denn nicht gefährlich?"
frage ich.
„Gewiß doch! Die Wattenſtraße, auf der auch
Sie vom Feſtlande herüberkamen, iſt Schlickwatt.
Aber wer abſeits geht, kann nicht nur von der
reißenden Strömung eines Priels fortgetragen
werden, er kann buchſtäblich im Sand ertrinken.
Wie vom Sumpf in die Tiefe gezogen
verſchwin=
den Menſch und Tier, ſelbſt Wracks, im loſen
Sand. Es iſt vorgekommen, daß kleinere Schiffe
innerhalb von drei Tagen im lockeren Sandbrei
verſanken. Von dieſem Sand iſt Scharhörn
umgeben. — Aber nun will ich Ihnen
vom „Bergen” erzählen.
Wieder war ja hölliſcher Sturm in den letzten
Wochen. Hier ſind mehrere Kutter und Ewer,
auch ein Dampfer aufgelaufen. Beim Feuerſchiff
„Elbe !” zum Beiſpiel zerſchellte ein Kanadier.
Unſere tapfere Rettungsmannſchaft hat die
Schiffsbeſatzung geborgen. Wie die Kunde auf
der Inſel umging, war auch bald eine anſehnliche
Schar ausgerüſtet und zog mit Pferd und Wagen
durch das Waſſer nach Scharhörn heraus. Ein
Wagen kippte, weil die Furt im Priel abgeriſſen
war. Gott ſei Dank war Ebbe. Man mußte
Ergreifende Trauerfeier für Okto Laubinger in der Volksbühne
ſeſenheit des Reichsminiſters Dr. Goebbels und zahlreicher Vertreter der Künſtlerwelt f
am Donnerstag in der Berliner Volksbühne eine ergreifende Trauerfeier für den verſtorbenen P
ſidenten der Theaterkammer, Miniſterialrat Otto Laubinger, ſtatt. Umgeben von zahlreichen Kr
zen, ſtand der Sarg auf einem Katafalk auf der Bühne, von der Otto Laubinger ſo oft die V
Goethes und Schillers geſprochen hatte. Man ſieht hier Reichsminiſter Dr. Goebbels beim letz
Gruß an den Toten. Nach der Feier erfolgte die Ueberführung des Sarges nach dem Stahnsdo=
Waldfriedhof. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
Ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem insgeſamt
21 Perſonen verletzt wurden, ereignete ſich in
Berlin an der Kreuzung Leipziger= und
Jeruſa=
lemer Straße. Von einem Straßenbahnzug der
Linie 88 lößte ſich an der Ecke beim Ueberfahren
der Weiche der Anhänger und bog auf das linke
Gleis ab. Im ſelben Augenblick kam ein
Trieb=
wagen der Linie 13 und ſtieß mit dem Anhänger
der Linie 88 zuſammen. Durch den heftigen
An=
prall und durch Glasſcherben wurden insgeſamt
21 Perſonen verletzt.
Am Donnerstag, den 31. Oktober, um 19.14 Uhr,
ſtieß der von Neiße kommende Eilzug 160 auf
Bahnhof Liegnitz mit einer Rangierlokomotive
zu=
ſammen. Fünf Reiſende wurden ſchwer, aber nicht
lebensgefährlich, und etwa 20 Reiſende leicht
ver=
letzt.
Das im Jahr 1934 feſtgelegte Ausbauprogramm
für die deutſchen Binnenſchiffahrtsſtraßen iſt
pro=
grammäßig durchgeführt und tatkräftig gefördert
worden. In Durchführung dieſes Programms ſind
nunmehr die Arbeiten für die Umkanaliſierung
des Untermains beendet, ſo daß auch die breiteſten
Rheinkähne bis zum „Rheinhafen Frankfurt”
ge=
langen können.
Im oberen Ahrntal in Südtirol war eine
Ab=
teilung italieniſcher Grenzſoldaten durch die
ſtar=
ken Schneefälle der letzten Tage vom Tal
abge=
ſchnitten worden. Eine Patrouille von ſechs
Zoll=
beamten war zur Hilfeleiſtung aufgeſtiegen und
hatte ſchließlich die Grenzſoldaten zu Tal bringen
können. Bei dieſer Rettungsaktion ſtießen die
Zollbeamten auch auf vier Almbauern, die halb
im Schnee begraben lagen. Einer der Bauern war
bereits erfroren.
In der vergangenen Nacht wurden mehrere
heftige Erdſtöße in New York, Boſton, Chicago
und anderen amerikaniſchen Städten verſpürt.
Zahlreiche Bewohner dieſer Städte wurden aus
dem Schlaf geriſſen. In New York haben mehrere
Wolkenkratzer ganz erheblich geſchwankt, doch
wurde nur geringer Sachſchaden angerichtet.
Der Führer bei einer Jubiläums=Aufführung der 9. Sinfonie.
In der Berliner Philharmonie führte der Bruno Kittel’ſche Chor zum 100. Male die Neunte
Sin=
fonie auf. Das Konzert ſtand unter der Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler. Auch
der Führer nahm an dieſer Vorführung teil und ließ im Anſchluß daran dem Muſikdirektor Bruno
Kittel in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Pflege des deutſchen Geſanges die Goethe=Medaille
für Wiſſenſchaft und Kunſt überreichen. Man ſieht hier den Führer mit Reichsminiſter Dr. Goebbels
und Frau Magda Goebbels nach der Aufführung. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Samstag, 2. Novembe=
unter Lebensgefahr zur zweiten Furt
kren=
kam glücklich in die Dünen von Scharhörrn
Und hier gab’s zu ſammeln. Hilf
ſchaukelnden Wellen preisgegeben, iſt ſo
tales Wrack ſelbſt bald zerſchlagen. Pl.
Planke ſchwimmt ans Ufer, oder treibtt
See hinaus. Aber diesmal war der Sea
lich. Gewaltige Fäſſer und Kiſten trie=
und da, von überall hergetrieben. K.
Inhalt: Butter, Margarine, Oel, Schm=
Fett, ſogar Corned Beef haben wir daruun
habt. Viel Obſt und Gemüſe hatte ein s
abgegeben. Sofort wurden die Pferde au=
und an lange Troſſen gekuppelt. Mit eimUan
nen Kahn ruderten ein paar Mann in
befeſtigten die Leine an dem gewaltigen Ahim
gefüge. Ein Großteil des Wracks wurde
gen. Aus dem Rumpf ſchoſſen nach allem
Konſervenbüchſen. Jung und alt ſamm
die Wette. Fäſſer Schmalz konnten wir
gen Haken feſthalten. Hoch voll von T...
PAe
„Gut” nennen wir es — waren unſere
ich W
wagen, als wir heimkehrten.”
zu Mt St
N
„Wem gehört das Strandgut?”
V
„Sie erzählen nun ſo luſtig vom „M
Herr Strandvogt, — iſt denn das ganze
Mi Sie
gut ſo ohne weiteres Eigentum der Beran=u z 60
„Nein, das nicht! Meiſtens ſind es U6— Euwohler.
ſicherungen, die Anſprüche ſtellen und
auch das ganze Gut wieder beſchlagnahme=
Wenn es abtransportiert wird, um
ich nähtel
auf dem Feſtlande verwertet oder verſte
werden, erhält der Berger natürlich ſeing/ /0ie. Sl
gelohn. Oftmals verkauft die Verſiche MMl-us dek
jalten möck
Gut auch hier auf der Inſel, und die
Be=
fen es für billiges Geld zurück. Dann abs Mau eils
es auch recht oft vor, daß ſich kein Eigent Ml., vird aus
gon ſeit
die ſchönen Gaben des Meeres meldet. T
niemand, von wann und wo ſo manche Dudzin Stempe.
treiben. Da kann ein Schiff an den Feſttrur ein elegal
engliſchen Oſtküſte zerſchellt ſein, und ein= Min
Bad=
treiben die Stückgüter der Ladung hier öh4Iu=Noie
mit der Flut auf. In ſolchem Fall muß Aczim auf, d
ger lediglich eine kleine Gebühr an das 91 m Lebens.
amt zahlen, denn alle „Güter”, die hier aud i gab ih
werk z. B. antreiben, müſſen mir gemel.ew”=fellte ſich
den, ſonſt allerdings macht der Berger Nüſh un war
bar. Zoll und kleine Unkoſten werden Liſh zbei dem
vollerem Strandgut natürlich auch von Onkkrm und Adre
tern erhoben.
MEn Einder ei
Trotz allem, das Strandgutſammeln i. ücrüc lieber
große Hoffnung auf einen Lotteriegewäninvelleie
weil dieſe Hoffnung immer wieder mit mrlu bnfall ſcho
ſatz von Arbeit — oftmals in Lebensgeuß/ m Brief
verbunden iſt, deshalb iſt das Strandctnmnder Man
eine ſo beglückende Tätigkeit für unſer M Iu verlor,
laner.” Uralter und rechtlich geſicherte— M:0u, „Sie
bei allen ſeefahrttreibenden Nationen. —ſuru vrlorenen
4:t gewunder
-Zien ließ.
Stndigunger
* Wochenrückscha Mesin einte
Ihnen in
Auch in der verfloſſenen Woche haben c unn garantie
nigen Tagen Pauſe die Herbſtſtürme vor Fr ie 3000 Fre
mit großer Gewalt eingeſetzt. In der Deſſe m Ihrer
Bucht legte am Mittwoch ein Orkan die ShMtlg während
Feur
dſe
Mar 7
ut
völlig lahm. Viele Schiffe auf hoher See, eſt dir Eltern
ſich in höchſter Gefahr. Mehr als 60 brava 3ſt neit ſind, rege
Seeleute haben bereits in den Wochen die ieſlt uß Sie m
ſtes den Tod in den Wellen gefunden, I4- Am. Gez. (
Schiff führt im Regiſter jetzt das ſchwars hn ſich den
Auf Helgoland herrſchte Windſtärke 10. Muie.
Schiffsverkehr auf der Elbe war eingeſu
einzelnen die Havarien kleinerer Schiff
zählen, iſt bis zur Stunde noch nicht mög ihif 49 G
engen Zuſammenhang mit dieſen Unwette M10 Enolon
eine ſtarke Niederſchlagstätigkeit über dem Ry, der a
Kontinent, die ſich beſonders in der Schu=Wluya
hängnisvoll auswirkte. Allerdings kam
bedrohliche anhaltende Schneeſchmelze E
deren Verlauf einzelne Flüſſe wie die AF). n
Reuß uſw. gewaltig anſchwollen und über
traten. Die Ueberſchwemmungen in alle
der Schweiz vom Genfer See bis zum
nahmen ernſten Charakter an. Beſonden
betroffen war das Berner Oberland, wo Wnl, N
und Eiſenbahnlinien durch Erdrutſche v
worden ſind. Feuerwehr und Truppen mr
Bekämpfung der Waſſersnot aufgeboten
Unwettermeldungen kommen aus all.
In Norwich (Staat New York) haben me
ſchwere Regengüſſe Ueberſchwemmungen v
Am Chenango=Fluß ſtehen zahlreiche
O=
unter Waſſer. Die Türkei hatte an den beu
ten Tagen unter einem unerwarteten 200 00
bruch mit orkanartigem Sturm zu leiden.
Marmarameer ſanken im Sturm 8 große
ſegelboote und Motorboote. Der Schiffsve-d
Dampfern zwiſchen Inſtanbul und den
inſeln mußte unterbrochen werden, wa.
nur ſelten der Fall par. Im Schwarzen
der Einfahrt zum Bosporus ſtrandete der
Dampfer „Gebze” mit 220 Fahrgäſten,
zahlreiche Frauen und Kinder. Als ſich de
fer zwiſchen die Klippen in der Nähe Ou
legte, entſtand unter den Reiſenden ein
Da die Lage des Dampfers, der zwiſ
Klippen eingeklemmt war und von der
hin und hergeworfen wurde, immer beO
wurde, wurde durch Raketeſchüſſe eine Fo
verbindung mit der Küſte hergeſtellt. Nac
Verbindung mit den Förderkörben gelun
wurden die 220 Fahrgäſte und 25 Mann 2e
an Land befördert, eine Arbeit, die n—
großen Anſtrengungen bei ſchwerſtem Sc
eiskaltem Regen und Schnee gelang. — 2
bul war die Gewalt des Sturmes ſo groß
in der tiefen Bucht des Goldenen Hornes
ker liegenden Schiffe abgetrieben wurden.
Port=du=Prince (Haiti) wurde ein verL
Wirbelſturm gemeldet, dem 2000 Menſe*
Opfer gefallen ſein ſollen. Weitere 3000 —
ſind obdachlos. Die Größe des Sachſchabi
das Ausmaß des Vernichtungswerkes an Ol
iſt noch nicht bekannt. So haben in de-
Woche Orkane und Naturkataſtrophen I2=
Opfer an Menſchen und Material gefor
Durch ein furchtbares Exploſionsum
Lantſchau (Provinz Kanſu in China) wur.
Perſonen getötet. Ein in der Mitte der E
legenes Munitionslager flog aus noch 1. I
ter Urſache in die Luft. Die etwa 300 Me *
Exploſionsherd entfernt liegende deutſche ſte
Miſſionsſtation wurde vollſtändig zerſtort Eſt
Miſſionare und Schweſtern verletzt. 124ſſ
Verletzungen beteiligten ſie ſich hervorka.
Rettungswerk.
2. November 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 17
eich Paß gilt auf den Falkland=
enos Aires. Schon ſeit langem
England und Argentinien ein Streit
bemhlend her, wem nun eigentlich die Falk=
Inyt’=gehören. Jetzt hat Argentinen einen
en osen Schritt unternommen, indem es
e „S0ckutwwohner der Inſeln für die argentiniſche
Peſ zer gyveranlagte. Aber über dieſe
Kleinig=
un wo” man noch hinwegkommen, wenn nicht
arag ſriſche Miniſterium des Innern
nun=
he ür ga chend auch angeordnet hätte, daß allen
voß zui die Päſſe entzogen werden ſollen, um
dunſargentiniſche Staatspapiere zu erſetzen.
ng hir Kurioſum: Alle Briefe, die mit je=
Brsü axken beklebt ſind, die England auf den
lanifſleln ausgab und die an deren
Be=
dc. England im Jahre 1833 erinnern,
ſeng hiſtig als „unfrankiert” betrachtet und
irguezalen mit Strafporto belegt.
Namifd vermutlich keinen Krieg anfangen
Falkland=Inſeln. Aber einen kleinen
es ſchon in nächſter Zeit geben.
Da=
lie Steuerbriefe von Argentinien, die
von England und die Päſſe in den
r Einwohner.
herlich währk am längſten.
hWien. Eine Geſchichte, die man für
aus der längſt entſchwundenen guten
halten möchte, verbürgte ſich nicht der
Daun
ſent eines Londoner Blattes für ihre
ſiga wird aus Wien gemeldet. Ein
Ar=
neldet
ſchon ſeit langer Zeit Stammgaſt der
nerhhen Stempelſtellen geweſen war, ſah
2 ſlich ie ein eleganter Herr aus dem Laden
„Suſe in Bad=Iſchl herauskam und eine
i f=Srfchling=Note verlor. Der Arbeiter hob
Gal BſG Ahein auf, der zwar keinen Reichtum,
A4 Biw den Lebensunterhalt für einige Tage
De Aſellſite und gab ihn ohne Zögern dem Herrn
wr g /. P½ſtellte ſich heraus, daß der Verlierer
dei Ar inder war. Mit herzlichen Worten
be=
wei ſtech ſich bei dem Arbeitsloſen und ließ ſich
a Wn zaen und Adreſſe ſagen. Zweifellos wäre
halhen Finder ein kleines Trinkgeld in
die=
ſſtgiblick lieber geweſen als die vage Aus=
Mieries ſar)t ne vielleicht großzügige Belohnung. Er
der mk ihnVorfall ſchon faſt vergeſſen, als er
die=
deue Fazg iren Brief aus Frankreich erhielt. Der
Eille ſntzlavar der Mann, der ſeinerzeit die
Fünf=
für iAlichelete verlor, und der Brief hatte
folgen=
beſiche Aſtlhut: „Sie waren der ehrliche Finder
Natior
ie verlorenen Geldſcheines. Sie haben
ſcht gewundert, daß ich ſo lange nichts
ſtören ließ. Doch ich habe in der
Zwi=
kundigungen über Sie eingezogen, und
KChlkaukr Inen einliegend einen Vertrag
über=
e Ihnen in meiner Fabrik in Lyon
ſoche hu hätzümg garantiert. Ferner füge ich zwei
ſtürm ſctsl ier je 3000 Francs bei, deren einen Sie
In zuſdiiſe oſten Ihrer Reiſe und Ausſtattung
be=
rkan engulen, während der andere für die
Unter=
hoher sunt hrer Eltern gedacht iſt, bis Sie ſelbſt
s 6üur decſweit ſind, regelmäßig Geld zu verdienen.
ochen hii daß Sie meinen Vorſchlag nicht ab
gefun bei4 urden. Gez. Gaſton de Lavallier, Paris.”
das ſar Miſtann ſich denken, daß der ehrliche Finder
hnte.
dſtärt
war
erei 8
n Unne
9 des Glöckners letzte Stunde.
dah (England). Seit 50 Jahren pflegte
hrite der alte Chriſtian F. Schmidt die
ſpäe von Slough. Sie war ihm eine alte,
reundin geworden. Er ölte ſie und
und ſorgte Zeit ſeines Lebens dafür, daß
ſitterſte Kälte ihr nichts anhaben konnte.
n paar Tagen hat man nun die Glocke
enommen und einem Gießwerk zur
Ein=
zugeſchickt. Es iſt ſelbſtverſtändlich
Zu fall, daß genau am gleichen Tag, an
Nocke in flüſſiges Metall aufging, auch
Ehriſtian F. Schmidt plötzlich ſtarb. Er
alten Freundin, der Glocke, die Treue
über das Leben hinaus.
erikas Meiſterſchwimmer
ligen die Olympia=Glocke.
ihrer Deutſchlandfahrt beſichtigte die
Woſtaffel des Lake Shore Athletic=Clubs,
Die Werkſtätten des Bochumer Vereins,
Olympiaglocke (im Hintergrund) jetzt
ſaut wurde. Man ſieht hier von links nach
Aax Brydenthal, Weltrekordinhaber im
*Bruſtſchwimmen; Stanley Brauninger,
Adolph Kiefer, Inhaber mehrerer Welt
im Rückenſchwimmen; Arthur Highland,
eiſtilmeiſter 1934. (Scherl=Bilderd=M.)
Rieſiger Neubau für die Univerſikäk in Rom.
Für die römiſche Univerſität iſt ein gewaltiger Neubau errichtet worden, der in Kürze endgültig
vollendet ſein wird. Dieſes Bild gibt einen Eindruck von der Ausdehnung des neuen
Haupt=
gebäudes der Univerſität.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
4
40 Jahre Teufelsinſel — aus Bruderliebe!
Unſchuldig verurteilt — aus eigener Schuld. — Ein einzigartiger Fall der
Kriminal=
geſchichte. — Um den Bruder zu reiten. — Ein ſpätes Geſtändnis.
Nizza, im Oktober.
Auf Veranlaſſung des zuſtändigen
Miniſteriums in Paris haben die
Juſtizbehörden von Nizza ſoeben die
ſofortige Freilaſſung des
lebensläng=
lichen Guayana=Sträflinges. Henri
Rigaud verfügt. Vierzig Jahre hat
er auf der Teufelsinſel verbüßt, wie
ſich heute herausſtellt — unſchuldig!
Der Mord vom 14. Auguſt.
Am Abend des 14. Auguſt des Jahres 1894
wurde die Engländerin Emily Roß in ihrer
Woh=
nung in Nizza ſterbend aufgefunden. Offenbar
ein Raubüberfall. Mit einem Gewicht hatte man
ſie niedergeſchlagen. Unter den Händen der
Polizeibeamten ſtarb ſie, bevor ſie nähere
Anga=
ben über den Täter machen konnte,
Die Schränke waren erbrochen, Banknoten und
Schmuck in ſehr hohem Werte waren
verſchwun=
den. Aber Genaues wußte man über die Höhe
der Banknoten und die Art des Schmuckes nicht,
So ſtand die Polizei von Nizza ohne jeden
Finger=
zeig vor einem völligen Rätſel.
Ein Kronzeuge.
Da meldete ſich in der nächſten Nacht ein
junger Mann bei der Polizei, mit der
Behaup=
tung, er habe in unmittelbarer Nähe des Tatorts
und genau um die Zeit, zu der vermutlich das
Verbrechen geſchah, einen der Brüder Rigaud in
verdächtiger Eile geſehen. Welchen allerdings
könne er ſo genau nicht ſagen, da ſich ja beide
außerordentlich ähnelten.
Nun ſetzten die polizeilichen Ermittlungen ein,
die alsbald ergaben, daß der eine der beiden Brü
der — Raouil Rigaud — ſeit längerer Zeit ſich
in übelſter Geſellſchaft bewegte. Man ſtellte feſt,
daß er in den letzten Tagen ſich in arger
Geld=
klemme befunden hatte —, aber dann
ſeltſamer=
weiſe in der Tatnacht ein Paket mit Banknoten
im Freundeskreis vorgezeigt habe.
„Ich bin der Täter!”
Am nächſten Vormittag wurde Raoul Rigaud
verhaftet. Mit Entſetzen wies er den furchtbaren
Verdacht zurück: er habe jene Engländerin nie
geſehen! Doch die Polizei trug ſorgſam Indizien
auf Indizien zuſammen, ſo daß ſeine Schuld den
zuſtändigen Inſtanzen als erwieſen ſchien. — Bis
die Ueberraſchung in dieſem Mordfalle Emily
Roß kam:
Zwei Tage nach der Verhaftung des Raoul
Rigaud ſtellte ſich bei der Polizei ſein Bruder,
Henri Rigaud, ein angeſehener ärztlicher Aſſiſtent.
In einem umfaſſenden Geſtändnis bekannte er,
daß er die Tat begangen habe, um in den Beſitz
genügender Geldmittel zu kommen, die ſeinem
Bruder Raoul die Gründung einer anſtändigen
Exiſtenz ermöglichen ſollten.
Die Szene im Gerichtsſaal.
Schon damals gab es in Nizza viele Leute, die
an die Schuld des Henri Rigaud nicht glauben
wollten. Aber ſeine Darſtellung der Tat und
ſeine Selbſtbezichtigung waren ſo überzeugend,
daß das Gericht zu einer Verurteilung kommen
mußte.
Es war eine entſetzliche Szene: im
Gerichts=
ſaal riß die Braut des Henri Rigaud den
Verlo=
bungsring von ihrem Finger und warf ihn dem
zu lebenslänglichem Zuchthaus auf Guayana
Ver=
urteilten vor die Füße. . . . Henri Rigaud ſagte
kein Wort, zuckte nicht mit der Wimper. . . .
Und nun — nach 40 Jahren!
Von Ré aus trat er die tragiſchſte Fahrt
ſei=
nes Lebens an — es war genau vor 40 Jahren.
Nach und nach wuchs Gras über die Affäre, Henri
Rigaud wurde vergeſſen, zumal ſein Bruder
Raoul die Heimat gleichfalls eines Tages verließ.
Erſt jetzt — nach 40 Jahren Teufelsinſel —
muß=
ten im Juſtizpalaſt die Akten Roß/Rigaud aus
dem Keller hervorgeſucht werden.
Was war geſchehen? — Ein Prieſter war von
einem alten Zuchthäusler in ſeiner letzten Stunde
beauftragt worden, an Hand eindeutigen Mate=
rials die Unſchuld des Henri Rigaud zu beweiſen.
Auf dem Sterbebett hatte dieſer Verbrecher
be=
kannt, daß er der Mörder war — er, der damals
in Nizza die Brüder Rigaud verdächtigt hatte,
als Kronzeuge gegen ſie auftrat — und in
Wirk=
lichkeit ſelbſt der Täter war.
Schadenserſatz — ausgeſchloſſen!
Man hat in Guayana Henri Rigaud verhört.
Jetzt erzählte er die Wahrheit über die Tragödie
ſeines zerbrochenen Lebens: Nein, er war nicht
der Täter, aber er hatte den Indizienbeweis
ge=
gen ſeinen zuvor verhafteten Bruder Raoul für
ſo zwingend gehalten, daß er in ihm den Mörder
vermuteie. Nun hatte er ſeiner Mutter einſtmals
das heilige Wort gegeben ſich, immer ſchützend
vor den ſchon von Jugend an leichtſinnigen Raoul
zu ſtellen. Und er hielt es für ſeine Pflicht, dieſes
Verſprechen auch mit ſeinem Tode zu beſiegeln.
So hat er 40 Jahre unſchuldig auf Guayana
verbüßt. Ob er jetzt heimkehrt? — Man glaubt
es kaum, denn wovon ſollte er leben in Europa?
Eine Entſchädigung zahlt ihm das
Juſtizminiſte=
rium nicht, denn er wurde zwar unſchuldig
ver=
urteilt — aber fraglos durch ſeine eigene Schuld.
Ein leures Vergnügen.
A.S. Auf dem franzöſiſch=belgiſchen
Grenzbahn=
hof Jeumont wurde dieſer Tage eine elegante
Dame verhaftet, die unter ihrem Bett im
Schlaf=
wagen Luxuszigaretten im Werte 15 000 Francs
durchzuſchmuggeln verſuchte. Die Schmugglerware
wurde beſchlagnahmt, und die junge Dame, die
ihren bequemen Schlafwagen vorläufig mit einer
weniger komfortablen Gefängniszelle vertauſchen
mußte, dürfte eine Zollſtrafe zu erlegen haben, die
das mehrfache des Wertes der hinterzogenen
Ab=
gaben betragen wird. Außerdem aber machten die
Zollbehörden von einem Geſetz Gebrauch, das
be=
ſtimmt, daß das zum Schmuggel dienende
Fahr=
zeug ebenfalls eingezogen wird. Sie
beſchlagnahm=
ten alſo den Schlafwagen, und die Eigentümerin
dieſes Wagens, die Nordbahngeſellſchaft, verlangt
jetzt von der unüberlegten Schmugglerin die
Rück=
zahlung des Kaufpreiſes, der über 100 000
Fran=
ten beträgt.
Das Bild der Sybille.
Gibk es Vorahnungen?
Auch der nüchternſte Realiſt, der eiskalteſte
Materialiſt kann ſie längſt nicht mehr leugnen:
die Tatſächlichkeit von aufdämmernden Ahnungen
eines irgendwann einmal eintretenden Geſchehens,
das, zeigen ſich die Ahnungen in der Stärke
un=
beſchreiblichen Grauens, immer eine furchtbare
Erfüllung bedeuten. Und könnte man hier
jemal=
noch deuteln und drehen — nicht mehr zu rütteln
iſt an all den Dingen, die ſich myſtiſch gerankt
haben um die Kataſtrophe der Prinzeſſin
Radzi=
will . .". weil ſie ihren Urgrund gehabt haben in
der ſeltſamen Averſion eines noch von keinerlei
Hin und Wider beeinflußten Kindes!
Die Tränen der kleinen Prinzeſſin Radziwill.
In dem erſten Drittel des vergangenen
Jahr=
hunderts hatte ein Fürſt von Radziwill eine
ver=
waiſte Nichte adoptiert. In ſeinem Schloß in
Ga=
lizien war ein Saal, der ſeine Zimmer von denen
der Kinder trennte, und den man, um von dem
einen zum andern zu gelangen, paſſieren mußte,
wenn man nicht den großen Umweg über den Hof
machen wollte.
Nun brach des Fürſten Nichte Agnes, zur Zeit
ihrer Adoption erſt ſechs Jahre alt, immer in
lautes Geſchrei und Weinen aus, ſo oft man ſie
durch dieſen Saal gehen hieß, wobei ſie mit dem
Ausdruck ſchrecklicher Angſt auf ein großes, die
eumäiſche Sybille darſtellendes Gemälde wies, das
über einer der Türen hing.
Lange verſuchte man dies Widerſtreben zu
überwinden, weil man es für Eigenſinn hielt
Endlich aber erlaubte man ihr, den Saal zu
mei=
den, und zehn oder zwölf Jahre hindurch zog das
junge Mädchen trotz Regen oder Kälte den Weg
über den Hof vor.
Das Schickſal einer Braut.
Als dieſe Prinzeſſin Radziwill dann junge
Braut geworden, fand ihr zu Ehren eine große
Geſellſchaft ſtatt. Am Abend begab man ſich zu
Spiel und Tanz in jenen Saal. Agnes, durch die
ſie umgebende Jugend ermutigt, zögerte nicht, mit
einzutreten, aber kaum hatte ſie die Schwelle
überſchritten, als ſie zurückwich und ihre Angſt
bekannte. . ."
Man lachte ſie aus und verriegelte die Tür.
Als ſie aber dann daran rüttelte, fiel das Bild
der Sybille herab . . . zerſchmetterte ihr mit
ſei=
nem ſchweren Rahmen den Schädel . .", tötete ſie
auf der Stelle. ...
Die furchtbaren Vorahnungen, zum erſtenmal
aufgedämmert in früheſter Jugend, hatten ſie
nicht getrogen...!
g. h.
Die Archendörfer auf Sumakra.
(ur) Padang. In den Berggebieten von
Su=
matra wird jetzt eine Gruppe von kleineren
Stäm=
men unterſucht, die zwar zu den Batakern der
Raſſe nach gehören, aber einige Abſonderlichkeiten
aufweiſen, die bemerkenswert ſind. Sie verteidigen
nämlich die Auffaſſung, die Welt gehe einer neuen
großen Sintflut entgegen, der man nur dadurch
entgehen könne, daß man alle Häuſer gleichzeitig
als Schiffe baue.
Die uralte Flutſage behauptet auf Sumatra,
daß die Arche mit den letzten Menſchen auf dem
Berg Merapi an der Weſtküſte gelandet ſei oder,
genauer geſagt, dort zuerſt auf Grund geriet, als
der Waſſerſpiegel ſich ſenkte.
Man findet alſo bei dieſen Stämmen Dörfer,
die nur aus großen Archen beſtehen, welche ganz
waſſerdicht verarbeitet ſind und wirklich
ſchwimm=
fähig ſein dürften. Vor den Archenhäuſern, die
je=
weils vier Einzelfamilien aufnehmen können, ſind
Bilder von Seeſchlangen und Rieſenreptilien
an=
gebracht, zur Bewachung des einzigen
Hausein=
ganges. Durch dieſen Eingang dringt auch allein
Luft und Licht in das Innere.
Hunde und Affen, und auch das ſonſtige
Ge=
tier hauſen unterhalb der Arche oder aber mit
den Menſchen in ihr. Die Angehörigen dieſer
Stämme ſehen der Zukunft ruhig entgegen. Sie
ſagen einfach: „Wenn eines Tages die neue Flut
kommt — und ſie kommt beſtimmt —, dann
wer=
den die guten Bataker mit dem Leben
davonkom=
en. Alle böſen und elenden Menſchen aber werden
in dem großen Waſſer zugrundegehen!
Im Glauben an dieſe finſtere Prophezeiung
wird die Technik des Archenbaues getreulich von
Familie zu Familie weitergegeben, wobei man
ſorgſam darauf achtet, daß nie mehr als vier
Familien in einer Arche bleiben. Wird eine
Fa=
milie durch Eheſchließung größer, ſo muß eben
eine neue Arche gebaut werden.
im Harz.
Die ſchweren, herbſtlichen
Unwet=
er letzten Tage haben an manchen Stellen Deutſchlands zu
Hochwaſſer und Ueberſchwemmungen geführt. Vor allem der Harz wurde am Lauf der Oker bei
Börſſum auf der Strecke Braunſchweig-Bad Harzburg ſchwer mitgenommen. Man ſieht hier einen
Teil des Bahndammes, der in 100 Meter Länge unterſpült wurde. Man verſucht eben, in langen
Güterzügen Erdmaſſen heranzuſchaffen, um den Damm wieder aufzuſchütten, (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 18 — Nr. 302
Das Kind und ſein Buch.
Rück= und Ausblicke.
Für die heranwachſende Jugend wird heute das Beſte,
Muſter=
gültigſte geleiſtet, (wenn auch nicht immer nach der Mahnung
Theodor Storms: Wer für die Jugend ſchreiben will, darf nicht
für die Jugend ſchreiben), aber für die Kleinen bis zu 10
Jah=
ren, für die Zeit alſo, da die Kinderſeele am weichſten,
eindrucks=
fähigſten iſt, iſt die Auswahl etwas dürftig. Unter etwa 25
Büchern kein ſchlechtes, minderwertiges, und in faſt allen der
Bilderſchmuck einwandfrei, aber meiſt ohne inneren
Zuſammen=
hang mit Vers oder Erzählung, ſo daß der Kinderfreund ſich
fragt, ob denn der Schöpfer des Buches nicht auch einmal Kind
geweſen ſei, denn ſonſt müßte ihn ſeine Phantaſie doch mühelos
ins Kinderland tragen können und dort mitnehmen heißen für
das Kind ſeiner Zeit, was für die Kinder aller Zeiten
Zau=
ber und Beglückung war. Wie manches Elternpaar mag ſchon
mit Staunen beobachtet haben, wie ſein Kind beim Betrachten
des neuen Bilderbuches ſich jauchzend auf einen vorher kaum
be=
achteten, ſcheinbar ganz geringfügigen Gegenſtand ſtürzte, ihn
ſtreichelte, immer wieder nur dieſe Seite aufblätterte und
ſchließ=
lich das ganze Buch ein für allemal nach dieſem Gegenſtand
be=
nannte?
Wir, deren Kindheit noch die Franz und Heinr. Hoffmann,
Julius Sturm und Robert Reinick im Verein mit Ludwig Richter,
Oskar Pletſch, Paul Thumann, Fedor Flinzer erhellt und
erhei=
tert haben, mußten zuſehen, wie man faſt alle unſere Lieblinge
keck zum alten Eiſen warf. Die alles umwälzende Mode wollte
auf einmal auch das Kind beeinfluſſen, es ſollte anders ſehen
lernen, nicht mehr ſo, wie ſeine glücklichen Augen es bisher
taten, und ſo entſtanden denn zunächſt Bücher, die an Geiſtes= und
Erfindungsarmut das äußerſte leiſteten, die Bilder zu den
Ver=
ſen — oder waren die Verſe der Bilder wegen da? — waren von
ſo abſchreckender Häßlichkeit, daß das Kind nicht wußte, was
an=
fangen mit dieſen Zerrbildern von Kindern, Tieren, Eltern,
Engeln, aber den Eltern wurde eingeredet, daß das Dargebotene
„Kunſt” ſei, auf die das Kind der neuen Zeit ein Anrecht habe.
Ganz ſchlimm wurde es, als ein bekanntes Dichter=Elternpaar
das Kauderwelſch ſeines eigenen Kindes in Buchform brachte, mit
obbemeldeter „Kunſt” ausſchmückte und damit auch noch Schule
machte. Wie kam es, daß die Lieblingsbücher der Kinder vor 50
und 25 Jahren nicht den Ehrgeiz der „Kunſt um jeden Preis
hatten? Sollten am Ende jene naiven Menſchen, die ſie verfertigt,
daran gedacht haben, daß das Kind ja gar keine Kunſt will und
andererſeits allerhöchſte Kunſt als das Allerſelbſtverſtändliche
herausnimmt? — Und griff die Mutter, jene Unnatur
ableh=
nend und doch des eigenen, ungeſchriebenen Schatzes aus
Groß=
mutters Zeiten vergeſſend, nach einem Band „Neuer
Kinderlie=
der”, ſo mußte ſie finden, daß das beſte darin gut erzählte Kinder=
Anekdoten waren; von Kindern alſo vieles, für Kinder faſt
nichts.
Dann tauchten Bücher auf, die gute, ja vorzügliche Blumen=,
Baum= und Waldbilder brachten und die dort, wo der hohe Preis
kein Hindernis war, auch viel von ſich reden machten. Wieder
andere kamen, bei denen Feder und Pinſel in ſchlichter,
ungeſuch=
ter Weiſe das Werden und Vergehen der Käfer= und
Pflanzen=
welt ſchilderten. Die ſo oft gehörte Kinderfrage: „Iſt das
wirk=
lich?” konnte man angeſichts jener entzückenden Schöpfungen mit
gutem Gewiſſen bejahen, auch war die Wiedergabe im einzelnen
ſo vorzüglich, daß das Kind ſofort ſeine Lieblinge erkannte. Es
gab zwei Bände, ſie hießen „Jugendland”, die drei Dutzend ähnlich
ſein ſollender Machwerke ſchlugen. Und warum? Weil ſie gute,
neue Bilder zu guten Verſen älterer und neuer wirklicher
Dich=
ter brachten.
Wer den Mut und den Willen hat, Wertloſes unter dem
Neuen abzulehnen und für ſein Kind auf das gute Alte
zurück=
zugreifen, der muß dieſen Mutwillen büßen: er wird in den
mei=
ſten Fällen nur ein bedauerndes „Vergriffen” zu hören
bekom=
men. Wenn er Glück hat, treibt er noch in einem Antiquariat
den Freund ſeiner Kindheit auf, aber er muß ſehr viel Glück
haben. Da iſt im Jahre 1880 bei Dürr in Leipzig erſchienen
„Das Buch für meine Kinder” von Julius Sturm, zu dem
Mei=
ſterhand die Bilder fertigte. Ein wundervolles Buch, deſſen
Wie=
dererſcheinen von Tauſenden mit Freuden begrüßt werden würde.
Ungefähr um dieſelbe Zeit erſchien „Puddelnärriſch” von Julius
Lohmeyer und Fedor Flinzer, ein Buch, in dem der prächtige
far=
bige Bildſchmuck mit den begleitenden Verserzählungen ſo
un=
trennbar in Eins verwachſen iſt, daß es ein wahrhaftes
Kunſt=
werk genannt werden durfte. Zum Glück beſitzen wir ja noch
einiges von dem, was unſere Kindheit beſaß: den „
Struwwel=
peter” mit ſeinen Trabanten „Prinz Grünewald”, „König Nuß=
Eine Meiſterin der Kamera.
Erna Lendvai=Dirckſen photographiert deutſche Bauernköpfe.
Auf einſamer Höhe unter den Meiſtern der Lichtbildkunſt ſteht
eine Frau: Erna Lendvai=Dirckſen. Als ſchaffende deutſche
Frau hat ſie ſich unter ihresgleichen einen Platz erarbeitet und
erkämpft, auf dem ſie heute ohne „Rivalin” tätig iſt. Daß man
den Namen der Frau außer in Fachkreiſen ſelten hört, ſpricht für
dieſe Künſtlerin, die, jeder Reklame abgeneigt, wenig von ſich
reden macht ſondern unermüdlich ſchafft, denn „das Werk ſoll
ſprechen”. Zäh arbeitete ſie ſich durch, bis ſie endlich jetzt verdiente
Anerkennung für ihr Schaffen findet.
Tochter eines großen Bauernhofbeſitzers im Frieſiſchen, hat
Erna Lendvai=Dirckſen drei Jahre auf der Kunſtſchule in Kaſſel
zugebracht, ſich dort einen Blick für das Kunſwwerk angeeignet, die
geweckten Anlagen gefördert und ſchließlich ihre photographiſche
Ausbildung durch einen dreiſemeſtrigen Beſuch der
Photofach=
ſchule im Berliner Lettehaus abgerundet
Eine 9X 12=Kamera oder eine Rolleiflex ſind ihr
Handwerks=
zeug, und dort draußen im Land, im weiten deutſchen Reich, wo
deutſche Menſchen leben und lieben, iſt ihr Tätigkeitsfeld.
Was photographiert dieſe Frau? Köpfe, nur Köpfe — denn
aus dieſen Bauernköpfen ſpricht ein Schickſal, und wenn wir ſo
einen markanten Bauernſchädel vor uns ſehen, feſtgehalten auf
dem Bilde durch die Künſtlerin, dann kann man darin etwas von
der Landſchaft leſen. In dem Antlitz eines ſolchen Bauern ſpiegelt
ſich als Sproß eines Stammes alles Vergangene, alle Zukunft und
alle Gegenwart wider.
Erna Lendvai=Dirckſen bildet nur Köpfe ab, weil das
Men=
ſchengeſicht die größte Ausdrucksfähigkeit alles Irdiſchen in ſich
ſchließt. Ihre Liebe gehört nicht jenen Menſchen, die eine unechte
und weſensloſe Maske ihr Antlitz nennen, nein, ſie ſucht den
Men=
ſchen aus dem Volk, der noch weſensgemäß mit der Natur
ver=
bunden iſt. Das deutſche Volksgeſicht in ſeiner Urſprünglichkeit
in ſeiner Klarheit zu erfaſſen, das will Frau Lendvai=Dirckſen.
„Durch die Eitelkeit, Verworrenheit, Entartung und
Zufällig=
keit eines Geſichtes hindurchzudringen bis zu ſeiner erſchütternden
Wirklichkeit, das iſt meine große Aufgabe.”
Die Frau wandert zwiſchen Elbe= und Weſermündung genau
ſo wie in Oſtpreußen, in der Kurmark und im Böhmerwald, ſich
Menſchen ſuchend, die abzubilden und dem deutſchen Volke, als
eigenartig vorzuſtellen, ſie für notwendig erachtet. Und eines ſei
feſtgeſtellt: Erna Lendvai=Dirckſen hat den deutſchen Bauern nicht
erſt entdeckt, als er „Mode” wurde.
Auch früher ſchon erkannte man ihre Arbeit an. Das geht
daraus hervor, daß die Künſtlerin neben vielen anderen
Auszeich=
nungen im Jahre 1926 in Frankfurt a. M. den Staatspreis des
Reichspräſidenten von Hindenburg erhielt.
knacker”. „Im Himmel und auf der Erde” „Unterm
Märchen=
baum” brauchen wir unſeren Kindern nicht vorzuenthalten, und
das Beſte zuletzt: Robert Reinick iſt auch noch da! Der Geiſt,
den Robert Reinicks Buch atmet, iſt ein ſo reiner, friſcher, der
Bildſchmuck ein mit ſoviel Innigkeit wie Humor dem deutſchen
Gemütsleben angepaßter, daß gerade dieſes Buch in keiner
Familie fehlen ſollte (allerdings haben die zwar farbenſchönen,
aber bei der vorhandenen Fülle durchaus überflüſſigen und
kei=
neswegs in den Stil des übrigen Bildſchmuckes paſſenden
Voll=
bilder das Buch ſtark verteuert).
Und nun das Märchen. Lebt es noch, kann es noch leben
und ſeinen Zauber üben in unſerer Zeit? Es gibt Eltern, die
ihren Kindern grundſätzlich keine Märchen erzählen, keine
Mär=
chenbücher kaufen. Sie nehmen dem Kinde damit mehr, als ſie
ahnen; ſie glauben, indem ſie ihm nur Wirklichkeit geben, ein für
das ſpätere Leben fortwirkendes Geſchenk zu machen. Wer aber
hätte nicht ſchon erfahren, was es für den im Alltag werkenden
Menſchen bedeutet, einmal für eine Stunde in das Märchenland
ſeiner Kindheit untertauchen zu dürfen? Und wem iſt dann
nicht vielleicht aus dem Märchen eine ſeltſame Wahrheit
erblüht? So mancher geht im Leben neben uns, ſcheinbar kühl
und ungerührt, und doch verrät manchmal ein leiſes Lächeln, daß
er wohl irgendwo, auf einer ſtillen Inſel, ſein Glück weiß . . .
So iſt für die Kinder das Märchenland vorhanden, ſie wiſſen,
irgendwo gibt es dergleichen: redende Tiere, Felſen, die ſich
auftun und flimmernde Schätze enthüllen, verwunſchene Prinzen
und zauberkräftige Kleinodien. Glücklich der Menſch, dem die
Märchen ſeiner Kindheit zum Gleichnis werden.
Das iſt das allertraurigſte: daß unſere Zeit noch Märchen
er=
finden will, neue Märchen. In jenem Traume, der das letzte
Kapitel der „Flegeljahre” ſo geheimnisvoll poetiſch abſchließt, ſagt
Jean Paul: „Es war einmal ein ewiges Märchen, alt, grau, taub,
blind, und das Märchen ſehnte ſich oft. Dort tief in der letzten
Weltecke wohnt es, und Gott beſucht es zuweilen, um zu ſehen, ob
es noch flattert und ſich ſehnt.”
Und Gott beſucht es zuweilen. Das iſt ganz in der
Ordnung. Der liebe Gott muß eine Vorliebe für das Märchen
haben, für das, wie für ſeine Menſchenkinder in der Welt der
Spruch gilt:
Weiß nicht, woher ich kommen bin,
Weiß nicht, wohin ich geh‟ —
Er weiß es wohl. Und die Kleinen, die auf Du und Du ſtehen
mit dem lieben Gott, die ahnen ſeinen Urſprung.
Wir haben Märchen genug, übergenug. Muſäus und
Bren=
tano, die Brüder Grimm und Bechſtein, der Kinder
Wundergar=
ten, dann Wilh. Hauff, Theodor Storm, Viktor Blüthgen, Joh.
Trojan, Adolf Schmitthenner und wie ſie alle heißen, die neueren
unter ihnen, die zu loben ſind, ſobald es ihnen gelingt, den Ton
der alten glücklich zu treffen. Man hat des Muſäus
Volks=
märchen längſt für die Jugend zurechtgemacht (ſolange ſchon,
daß die Erwachſenen gar nicht mehr wiſſen, wie köſtlich das Buch
in der Urſchrift zu leſen iſt; vor Jahren ſchon hat E. v. Nathuſius
ſich der Mühe unterzogen, Clemens Brentanos Urwald den
Kin=
dern zugänglich zu machen, fand aber keinen Verleger, ſo daß die
Verfaſſerin ſpäter, auf alte italieniſche Stoffe zurückgreifend und
Brentanos Darſtellung nur gelegentlich benutzend, ihren Plan in
ein neues, einfacheres Gewand gekleidet hat. So iſt ihr Buch
„Alte Märchen” von H. v. Volksmann und Otto Fikentſcher
an=
ſprechend geſchmückt, noch zu einer ſchönen Gabe geworden.
Gleich=
wohl bleibt Brentanos köſtlicher Schatz damit noch ungehoben, un
es iſt im Grunde nicht einzuſehen, warum man ihn unſerer Jugend
nicht in der alten Form in die Hand geben ſollte. Haben wir
doch ohnedies kein Märchenbuch der Heimat, wie es Selma
Lager=
löf den ſchwediſchen Kindern in ihrer „Reiſe des kleinen Niels
Holgerſſohn mit den Wildgänſen” geſchenkt hat, und wie es
Cle=
mens Brentano in ſeinem „Märchen von dem Rhein und dem
Müller Radlauf” wenigſtens vorbereitet und möglich erſcheinen
läßt. — Die bei uns völlig heimiſch gewordenen Märchen des
Dänen H. C. Anderſen erlebten in den 80er Jahren bei
Spamer eine Ausgabe von einer Schönheit und Reichhaltigkeit
in der Uebertragung von Edmund Lobedanz, von der Fülle
präch=
tiger Holzſchnitte ganz zu ſchweigen, die bis heute nicht wieder
erreicht worden iſt. —
Gewollte Belehrung, ſo angebracht, daß das Kind ſie niemals
ſpürt, ſondern einſaugt wie den Duft einer Blüte, dazu Bilder,
die ſeiner Phantaſie nachfliegen, ſtatt ihr Feſſeln anzulegen, all
dies von einem Künſtler, der nur Kinderfreund zu ſein braucht,
zu einem Buch von bleibendem Wert vereinigt — ſollte das, trotz
allem, wirklich ſo ſchwer ſein in unſerer Zeit? F. Reuting.
Heute gibt es keine Photoausſtellung, die nicht die Bauern=
und Volksköpfe von Erna Lendvai=Dirckſen zeigt. Ihre beſten
Aufnahmen hat die jetzt in Berlin wohnende Frieſin
zuſammen=
gefaßt in dem Buche „Das deutſche Volksgeſicht”, dem neben dem
kleinen, bereits erſchienenen Werk „Unſere deutſchen Kinder”, die
Sammlung „Das deutſche Geſicht des Oſtens”, folgen wird.
Erna Lendvai=Dirkſen findet in ihrer Arbeit eine tiefe Freude
und Befriedigung, ſchaffend von früh bis ſpät, und die deutſche
Landſchaft bietet ihr noch ſo viel Stoff, daß die Künſtlerin
ver=
ſchiedene ausländiſche Wünſche, Aufträge aus Haag und London
liegen unter anderem vor — vorläufig abſchlägig beſcheiden
mußte.
Dieſe Frau vereinigt in ſich die Künſtlerin und die
Philo=
ſophin, wie ihre herrlichen Köpfe eine Syntheſe von Form und
Inhalt ſind und darum ſo echt und unmittelbar wirken. Man
muß ſie ſich einmal in Ruhe angeſehen haben, jene Köpfe von
älteren Frauen, deren Leben nur im Dienſt an anderen, im
ewigen Opfern beſtand.
Aus techniſchen und wirtſchaftlichen Gründen iſt dieſe
Künſt=
lerin gezwungen, in der Großſtadt zu leben; aber ſo hoch wie ſie
räumlich über dem Häuſermeer an einem herrlichen, mit Blumen
geſchmückten Dachgarten wohnt, hat ſie ſich auch geiſtig über die
Stadt erhoben. Und nie iſt ſie froher, als wenn die Zeit kommt,
in der ſie wieder auf das Land gehen kann, wo ſich deutſche
Ge=
ſichter noch in unvergänglicher Schönheit und Echtheit bewahrt
haben.
Wer die Künſtlerin, eine echte Frau und Mutter, kennt, wer
etwas von ihrer künſtleriſchen Größe empfindet, wer weiß, was
ihre Bauernköpfe dem Suchenden geben können, wer dieſe Frau
ganz in ihrer Tiefe erfaſſen kann, wird wünſchen, daß ſie noch recht
viele Jahre in unſerem Volke wirken kann.
Mit der ihr eigenen ſtarken, faſt männlichen Geſtaltungskraft,
verbunden mit der Naturnähe der Frau, will ſie ein Werk ſchaffen,
dem das Geſicht des deutſchen Menſchen aus Oſt und Weſt und
züd und Nord feſtgehalten ſein wird, als ein Dokument nicht nur
für unſere Tage.
Wir hoffen, daß Frau Lendvai=Dirckſen dieſes Ziel erreicht,
weil ſie damit dem deutſchen Volk einen unermeßlichen Dienſt
er=
weiſt, ſie, die als Frau arbeitet und ſchafft, und doch die Freiheit
als eine Bindung anerkennt, die im Blut und in der Raſſe liegt.
Soen Veſterblat.
* Wie die Goten kämpften, Erzählung aus germaniſcher
Kampfzeit von Joſef Stollreiter (1,80 Mk.; Verlag Georg Weſte
mann). Ein gutes, lebendiges und ſtarkes Buch für die heutige
Jugend. Ein Buch vom Heldentum und Kampfgeiſt der Goten,
die unter den germaniſchen Völkern das härteſte Schickſal zu
tragen hatten.
Samstag, 2. Novem!
Sklaverei in Abeſſinien.
Von Dr. Robert Pfaff=Giesberg.
Die nachfolgenden Ausführungen ſind 5
im Verlag von Strecker und Schröder
in=
erſchienen, ſehr leſenswerten Büchlein, „Ro=
Giesberg, Die Sklaverei. Ein wirtſchaftlichs:
und kulturelles Problem”, entnommen.
Der ſchwere Konflikt zwiſchen Italien und Abeß
naturgemäß eine ganze Flut von Aufſätzen und Artik a0
in denen vornehmlich auch das Problem der a-
Sklaverei eine mehr oder weniger große und mehr od.
falſche oder einſeitige Darſtellung fand.
Die Italiener ließen ſich verſtändlicherweiſe von
das Argument nicht entgehen, daß ſie gegen die ſo
und unwürdige Einrichtung der Sklaverei zu kämpf
ſeien, und verſicherten, die abeſſiniſchen Zuſtände
dringend nach der Intervention einer europäiſch
Muſſolini ſelbſt ſtützte ſich u. a. auf das Buch eines
Mitgliedes der internationalen Antiſklavereibewegung
Simon, der Gattin des einſtigen engliſchen Außenmir
die Sklaverei vornehmlich in Abeſſinien behandelt,
Nun — man kommt immer wieder auf dieſelben
lichen Feſtſtellungen zurück: ſtellt man gewiſſe Härten
bräuche, wie ſie insbeſondere der Sklavenerwerb mit
in den Vordergrund, ſo ergeben ſich auch bei der mode
ſiniſchen Sklaverei trübe Schatten. Betrachtet man vo
den Betrieb der Hausſklaverei, die Stellung der
troffenen, ihr Los, ihre Lebensweiſe, ſo vermag man
zuviel Tadelnswertes daran zu finden. Man kann
zweifacher Betrachtungsweiſe aus überall und vor
jedem ſozialen Problem Schatten oder Licht finde
ſchließlich alles mindeſtens zwei Seiten hat. Die
modernen Induſtriearbeiters, des Angeſtellten in kap
Staaten, die Situation der amerikaniſchen Neger, beſ
zahlreichen Gebildeten unter ihnen, all dies kann ma
ſprechender Beleuchtung, ohne eigentlich unwahr zu me
furchtbaren Tragödie ſtempeln.
Die abeſſiniſche Regierung hat beim Eintritt in 5
Völkerbund ſeinerzeit die Erklärung abgegeben, „
Unterdrückung der Sklaverei in jeder Geſtalt und
drückung des Sklavenhandels zu Lande und zur
zuführen” Beſonders Kaiſer Haile Selaſſie ſelbſt ha
weisbar mit der Durchführung des Verſprechens red!
gegeben. Er war klug genug, dabei nur ſchrittweiſe E
da es natürlich von vornherein unmöglich erſcheinen
uralte Inſtitution der Sklaverei kurzerhand zu verb
Kaiſer ordnete alſo an, daß alle Sklavenkinder fr
ſeien; dann, daß beim Tode des Herrn deſſen Sku
würden. Entlaufene Sklaven ſollten nicht mehr zur
werden dürfen, wenn nicht innerhalb einer knappen
Rückgabe in beſtimmter Form beantragt würde.
wurde gegen die Sklavenjagden energiſch vorgegange
Nach Lady Simons Angaben ſind auf dieſe Ver
hin ſeit 1924 kaum 5000 Sklaven frei geworden. Na
halten, allen voran, die Großen des Landes einen rie
von Sklaven. Die koptiſche Religion erklärt die Sklaven
von Gott geſchaffene Einrichtung, und die Kirche be
viele Sklaven. Schulden werden von abeſſiniſchem
beſitzern untereinander oft mit Sklaven bezahlt.
Sklaven gehören zum ganzen Lebensſtil dieſer O
Häuptling oder Vornehmer aus der Provinz, der
Addis Abeba einreitet, hoch zu Roß, umgeben 1
Schwarm ſeiner Sklaven, von denen der eine ſein G.
andere die Patronengurte, der dritte den Schirm trä.
Erſatzkleidungsſtücke, wieder andere gar nichts — der
nur zur Repräſentation da — fühlt ſich ſtolzer dam
Europäer mit dem ſchönſten Luxuswagen. Und das
iſt, daß dieſe Sklavenherde, die da im Schritt oder
hinter ihrem Herrn hertrabt, durchaus keine finſte
oder verbiſſen blickende, gedrückte Menſchen ſind, ſond
gnügt und treuherzig grinſende Burſchen, denen e
Mindeſtmaß an Arbeit, das ſie zu leiſten haben, ſeh
und die allen Bettlern und Darbenden gegenüber den
baren und nicht zu verachtenden Vorzug eines ſtets wo
Magens und reichlicher Kleidung aufzuweiſen haben.
man verſtehen, wenn es vorkam und immer wieder
daß ſo ein abeſſiniſcher Großer, der das iſt, was win
nennen, ſeinen Verpflichtungen gegenüber ſeinen S10
durch loszuwerden verſucht, daß er ſie freiläßt und
eine ſtürmiſche Meuterei einſetzt — von ſeiten de
nämlich, die gar nicht freigelaſſen ſein wollen.
Eine Londoner Zeitung veröffentlichte einen Br
ſchildert, wie ein Berichterſtatter eines Tages in Adeil
aus dem Gehöft eines kleinen Würdenträgers ein ſo
Gejammer und Gewimmer hört, daß er ſich ſchließlich
was für ein Unglück da vorgefallen ſei. Er erfährt
Erſtaunen, daß dort keineswegs jemand krank oder ge
gefoltert oder geſchlagen wird, ſondern daß der
Häuptling nur ſoeben zwei ſeiner Sklaven die Mitti
macht hat, daß ſie von jetzt an frei ſeien. „Ihr k0
Kinder, ich gebe euch meinen Segen mit”, ſoll er den
haben. Er tat das nicht gerade aus Edelmut, ſonde m
wegen der ſchlechten Zeiten ſeinen Hausſtand verring d.
Nun aber war die Beſcherung da! Die befreiten Sklaven
flehen, umklammern ſeine Kniee. Er ſoll ſie behalten,
machen! Von was ſollen ſie leben, ſie werden ſiche
ſterben, ſagen ſie.
Man ſieht, wie ſchwierig die Sache iſt. Das c
Sklavenproblem iſt das Arbeitsloſenproblem des Lay
dort Sklaven befreien will, muß erſt einen Weg
find=
ſie beſchäftigen kann. Es ſind gleich zu Anfang der 1
Reformen Fälle vorgekommen, daß die freigelaſſenen O.
kurzer Zeit völlig verwahrloſten, ehemalige Sklab
Proſtitution verfielen, daß die früher ordentlichen Mer 10
brecher wurden, Diebe, Betrüger, ja ſich zu Räuberk
ſammenſchloſſen.
Man wird verſtehen, daß alſo die Europäer mit i
gehen gegen die Sklaverei nicht viel Gegenliebe finde
zu Beglückenden und ebenſowenig freilich bei den
Händlern und Agenten, die vom Sklavengeſchäft 1e
ohnedies in der farbigen Welt allgemein gewordene
die Weißen wird durch dieſe von der Maſſe unbe
Maßnahmen, die ſie als Eingriffe in alte, gewohnk
probte ſoziale Einrichtungen anſehen, in immer weit
hineingetragen.
Woran ſterben die Maſchinen?
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wohl in
Men zugän=
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Mdoner
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die britf
Mß der
Auch bei den Maſchinen können wir von einem
und einem gewaltſamen Tode ſprechen. Gewaltſam
Maſchinen durch Exploſion, Zuſammenſtoß, ſchlechte A.
Brand; der natürliche Tod beginnt mit der Müdigkei
ſchine, die ſchließlich zum vollkommenen Verſagen
raſcheſten nutzen ſich die gleitenden und rollenden Teile O
lager. Ventile, Laufbüchſen uſw. werden auswechſelbar
damit nicht der Schaden an einer Stelle die ganze M
brauchbar macht. Aber auch bei beſter Konſtruktion un
ten jeder übermäßigen Belaſtung zeigen ſämtliche Ba.
müdungserſcheinungen. Durch das dauernde Ziehen.
ben wird der Stoff müde, plötzlich entſteht ein klei!
immer weiter wächſt und endlich zu einem „Dauerdr
Wie Albert Vogel in der „Umſchau in Miſſenſchei
nik” (Frankfurt a. M.) berichtet, ſtehen ſich deshalb.
einer Maſchine und ihre Lebensdauer feindlich gegemiiſn
egen
deutlichſten zeigen das unſere Maſchinen=Eintagsf
ger
zeugmotore. Da die Antriebsmaſchinen ſehr le
müſſen ſie ſchon nach einigen hundert Betriebsſtunden
werden. Rennwagenmaſchinen und Geſchütze, bei dener
hohe Leiſtungen erreicht werden ſollen, ermüden troß
Bauart ſehr raſch. Ein Rieſengeſchütz wird ſchon nach
Schüſſen unbrauchbar.