Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 280
Freitag, den 11. Oktober 1935
197. Jahrgang
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Der Maf des /
MMerD an die Mationt.
Wir wollen der ganzen Welk und unſerem Bolke zeigen, daß wir Deutſche das Work Gemeinſchaft nicht als eine leere
Phraſe auffaſſen, ſondern daß es für uns wirklich eine innere Verpflichkung enkhält. Das iſt unſer Krieg!”
An alle —ausnahmslos!
Bedenke, daß es Volksgenoſſen gibk, die noch
ärmer und als du!
DNB. Berlin, 10. Oktober.
Am Mittwoch erklärte der Führer und Reichskanzler zur
röffnung des WHW. des deutſchen Volkes in der Krolloper:
Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen!
Wenn ich hier zu Ihnen, meine Zuhörer und Zuhörerinnen
Unrsche, dann bitte ich Sie, dieſe Rede und dieſen Appell nicht
s nur an Sie die Sie in dieſem Saale verſammelt ſind,
eichtet aufzufaſſen, ſondern ich bitte Sie zu bedenken, daß ich
t lnüber hinaus zum ganzen deutſchen Volke ſpreche zu den
Näillionen, die nicht hier anweſend ſind, die aber doch
irgend=
ü dieſe Stunde auch miterleben, und die erfaßt werden ſollen
ſon dem Auftrag, der der Nation gegeben werden muß,
Drei Jahre lebk Deutſchland nun ſchon in einem
Bulnd Eiden Siedens.
Vsas die ändere Welt um uns herum nicht kennt, iſt bei uns
ſihendige Wirklichkeit. Der innere Streit und der Hader, die
ſtir überall um uns ſehen, ſind aus Deutſchland verſchwunden.
ſtie Sorgen, denen die beſten Männer und Frauen anderer
arionen angeſichts der inneren Wirrniſſe in ihren Völkern
be=
onen, kennen viele von uns kaum mehr. Manchesmal
ſit es aber notwendig, daß man den Blick wieder
nach rückwärts wendet: denn die Völker und die
Renſchen ſindvergeßlich. Nur zu leicht erſcheint ihnen
ben Zuſtand, an den ſie ſich erſt einmal gewöhnt haben, als
Mczu ſelbſtverſtändlich, ja natürlich. Und nur zu leicht vergeſſen
ſſe dann, daß dieſer Zuſtand nicht immer war, und daß er
ach von ſelbſt nicht kam und durchaus nicht immer da ſein muß.
3 gibt auch viele, die zwar das Angenehme eines ſolchen
Zu=
ſundes begrüßen, aber nicht einſehen wollen, daß dieſes
An=
enehme naturgemäß auch verbunden iſt mit Opfern und
Lei=
zugen. Auch in Deutſchland iſt es wohl denkbar, daß der
nie oder der andere ſich gar nicht mehr deſſen bewußt wird,
uß wir dieſen inneren Frieden, in dem wir heute leben, ebenſo
3 ein großes Glück empfinden müſſen, wie wir bereit ſein
len, uns für ihn einzuſetzen und die von ihm geforderten
pfer zu bringen.
Der Blick in die Umwelt zeigk uns, daß ſie.
iuf veigen uslänen, nah befagen Fir.
im Kampf der Klaſſen.
Die Lehre, die Karl Marx einſt verkündet hat, ſie beherrſcht
uch heute noch, ja vielleicht in ſteigendem Maße, das Leben
ſeler Völker. Wir ſehen die Auswirkungen dieſer Lehre in
er inneren Zerriſſenheit, in dem Nichtverſtehen der Menſchen
mereinander, in den fortgeſetzten Kämpfen der Klaſſen und
u den Folgen dieſer traurigen Entwicklung. Wir Deutſchen
aben das einſt auch erlebt. Von wenigen Jahren noch,
a hingen Millionen, vermutlich die überwältigende Mehrheit
es deutſchen Volkes, an dem Gedanken, daß die Spannungen
m Innern der Nation nur gelöſt werden können durch den
lanpf der Träger dieſer Spannungen. Der Kampf der Klaſſen
hien für Millionen unſerer Volksgenoſſen natürlich, und viele
dnnten nicht verſtehen, daß nun plötzlich eine Lehre erſchien,
e gerade dieſen Kampf der Klaſſen als unſinnig und auch
3 unwirkſam bezeichnete. Wenn wir dieſen Kampf der Klaſſen
m heutigen Leben der Völker unterſuchen, dann kommen wir
der zu folgenden
Feſtſtellungen:
1. Der Klaſſenkampf der vergangenen Zeit hat es nicht
urtiggebracht, die Urſachen dieſes Kampfes zu überwinden,
ondern er hat nur von Fall zu Fall einen vorübergehenden
Saffenſtillſtand erreicht, wobei bald die eine bald die andere
llaſſe als ſcheinbarer Sieger hervorging. Ja, es ſchien gar
ſicht im Intereſſe der Teilnehmer und beſonders der Führer
ſeſes Kampfes zu liegen, daß durch eine grundſätzliche Löſung
ieſe Urſachen für die Zukunft gänzlich beſeitigt würden.
Und 2. iſt einleuchtend, daß dieſer Kampf durchaus nicht
ntſchieden wurde von der Vernunft oder gar vom Recht,
ondern, daß alle dieſe Kämpfe entſchieden wurden durch die
omentanen wirtſchaftlichen Möglichkeiten der Beteiligten.
Bald ſind es die gefüllten Streikkaſſen der Arbeiter
ge=
eſen, bald wieder die gefüllteren Ausſperrungskaſſen der
Unternehmer.
Bald war es die Geſchicklichkeit der einen Seite, die
be=
limmte Argumente für den Sieg mobiliſieren konnte, bald
dieder die Geſchicklichkeit der anderen, die dies beſſer
ver=
anden. Auf keinen Fall aber iſt dieſer Kampf irgendwie
ent=
hieden worden durch eine höhere Vernunft oder gar durch
as „Recht”.
Und 3: Wir haben in dieſen langen Jahren geſehen, daß,
anz gleich, wie auch im einzelnen dieſe Kämpfe ausgingen, ſie
en erfolgreichen Teil trotzdem keinen wirklichen Nutzen brachten,
ondern daß am Ende das Reſultat für beide Teile nur ein
egatives war. Wie oft haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber
niteinander gerungen, und das Ergevnis dieſes ganzen
Ringens? Weder die eine Klaſſe vermochte zur endgültigen
Herrſcherin über die andere, noch die andere zur Herrſcherin
über die eine zu werden. Wohl aber koſtete dieſer Kampf beiden
Teilen Jahr für Jahr unermeßliche Opfer. Wir können
aus=
rechnen, daß, wenn dieſe Opfer, die jährlich in unzählige
Hun=
derte von Millionen gingen, für eine gemeinſame Hilfe
ver=
wendet worden wären, beide Teile um vieles beſſer gefahren
ſein würden.
Das weikaus größte Opfer aber war die
zuende Sdlaung und Maneruif der.
nalionalen Produkkion.
von der am Ende das Volk lebt. Wir haben geſehen, wie die
Sinnloſigkeit unſerer Klaſſenkämpfe ſo weit ging, daß wir durch
ſie auch nach außen große Abſatzmärkte einfach verloren haben,
weil man glaubte in Deutſchland ungbhängig von der übrigen
Welt Lohn und Preis ſelbſt geſtalten zu können. Nein, wer
dieſe Bedingtheiten erkennt, der muß verſtehen, daß die Löſung
der ſtets vorhandenen Differenzen zwiſchen Arbeitnehmer und
Arbeitgeber, zwiſchen Lohn und Preis zweckmäßigerweiſe nicht
dem Spiel des Zufalles überlaſſen werden kann, ſondern, der
Entſcheidung einer höheren Vernunft, die kühl und klar das
Für und Wider in dieſem Streit zu prüfen, abzuwägen und
damit zu entſcheiden hat. Es war daher die
Voraus=
ſetzung, daß eine neue Baſis gefunden wurde, um
eine Führung aufzubauen, die über den ſtreitenden Teilen
ſtehend autoritär über beide Entſcheidungen fällen kann. Es
iſt natürlich, daß ſich dieſe Führung dabei der höchſten
wirt=
ſchaftlichen Einſicht bedient und an die Mitarbeit aller jener
von wirklich wirtſchaftlichen Fähigkeiten erfüllten Männer
appel=
liert, die auch ihrerſeits unabhängig ſind und ſich ihrem Volk
nur allein verpflichtet fühlen.
Dieſe Führung beſteht heute! Die nationalſozialiſtiſche
Be=
wegung hat ſich bewußt nicht auf einzelnen
Wirtſchaftsorgani=
ſationen aufgebaut, ſondern ſie ſuchte nach einer Syntheſe des
deutſchen Volkes und ſeinen Lebensnotwendigkeiten, ſeinen
Lebensvorausſetzungen und ſeinen Lebensbedingungen.
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen kam der Führer
auf.
die inneren Zuſammenhänge zwiſchen den Pro=
Nenen des Kafelandes und der Mufanf.
ſozialiſtiſchen Schickſals= und Volksgemeinſchaft
zu ſprechen. Hierzu und zur Begründung der
Pflicht=
erfüllung für das große nationalſozialiſtiſche
Opferwerk führte er u. a. folgendes aus:
1. Machtmäßig iſt heute der Klaſſenkampf in
Deutſch=
land beſeitigt, d h. es iſt niemand mehr da, der ihn zu führen
in der Lage wäre. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird
ihren Organiſationen, die ſich auf ganz anderen Ebenen als
denen des Klaſſenkampfes aufbauen, niemals mehr dulden, daß
ein ſolcher Verſuch unternommen wird. Es mag vielleicht den
einen oder anderen geben, der dieſen Gedanken noch in ſeinem
Gehirn herumträgt und auf eine beſſere Zeit, d. h. auf eine
ſchlechtere Zeit hofft, in der er noch einmal dieſe Inſtinkte
zu mobiliſieren in der Lage wäre. Es ſoll ſich keiner täuſchen,
Wir haben die Macht, das zu verhindern, und wir ſind
ent=
ſchloſſen, es unter allen Umſtänden zu verhindern, und zwar
nach beiden Seiten hin.
2. Wir ſind dabei, die dieſem Klaſſenkampf
zugrunde=
liegenden Differenzen auch lachlich zu löſen. Wir ſind in
der glücklichen Lage, dieſe ſachliche Löſung durchführen zu
können, weil wir ſelbſt über dieſen Differenzen ſtehen. Ich darf
wohl fagen, daß ich mich als den unabhängigſten Mann in
dieſer Nichtung fühle, niemanden verpflichtet, niemand
unter=
tan, niemand zu Dank ſchuldig, ſondern ausſchließlich
meinem Gewiſſen verantwortlich. Und dieſes
Gewiſſen hatnureinen einzigen Befehlsgeber:
Unſer Volk! Das deutſche Volk und ſeine Ausleſe, vereint
in der Bewegung, in der Nationalſozialiſtiſchen Partei. Dieſem
Befehlsgeber allein fühle ich mich in allen meinen Handlungen
verantwortlich, ſonſt niemand. Und genau ſo unabhängig ſind
unter mir und neben mir alle meine Mitkämpfer. Wir ſind
daher in der Lage, dieſe Probleme, die dem Klaſſenkampf
zu=
grunde liegen, rein ſachlich zu erforſchen und nach unſerem beſten
Wiſſen und Gewiſſen auch zu löſen, unter Berückſichtigung nicht
nur unſerer innerdeutſchen, ſondern auch der außerhalb
Deutſch=
land liegenden Faktoren.
3. Wenn wir daran ſind, dieſe Probleme ſachlich zu löſen —
und wir können das dank der Autorität, die dieſe Führung
be=
ſitzt, und dank ihrer Herkunft — dann müſſen wir auch
ein=
geſtehen, daß dieſer Klaſſenkampf noch eine andere Seite beſitzt,
nämlich eine ideelle.
Mas wäre die Well ohne Ideale!
Die große Mehrzahl der Menfchen iſt nicht befähigt, die
Probleme des Lebens aus der tiefſten Erkenntnis heraus zu
ſehen und aus dieſer heraus zu löſen und zu beantworten. Das,
was ihnen an Einſicht verweigert wurde, iſt ihnen aber gegeben
in einer inneren Stimme, die unbewußt zu ihnen ſpricht und
manchesmal warnend und mahnend auftritt. Was ſie nicht mit
der Schärfe des Verſtandes zu löſen vermögen, das finden ſie
mit der Kraft ihres Gemütes, mit der Innigkeit des Herzens.
Dinge, die vielleicht der wiſſenſchaftlich geſchulte Geiſt, der
Philoſoph, ſeheriſch erforſcht und erfaßt, werden von der breiten
Maſſe unbewußt empfunden und ebenſo unbewußt beantwortet.
Der Philoſophie des Denkers ſteht gegenüber
der naturgegebene Inſtinkt der breiten Maſſe.
Hier iſt deshalb auch keine Differenz zwiſchen
der Idee und der Vernunft, zwiſchen dem Ideal
und den realen Notwendigkeiten. Denn was nicht
irgendwie den realen Notwendigkeiten des Völkerlebens
ent=
ſpricht, iſt faſt nie ein Ideal und wird vom Volk auch nicht als
wirkliches Ideal empfunden. Der Weltkrieg war eine Realität.
Und in dieſem Weltkrieg haben Millionen Menſchen gefochten,
denen das mögliche reale Ergebnis in bezug auf ihre eigene
Perſon ſicherlich nicht klar geweſen ſein konnte. Alle die
Mil=
lionen Menſchen, die, ohne ſelbſt Nutznießer zu ſein, dennoch
ein ſolches Opfer bringen, handeln nicht nur als wahrhaftige
Idealiſten, ſondern zugleich auch in der klarſten Empfindung
der Notwendigkeiten. So ſetzen ſie ſich ein für ihr Volk für
ihre Gemeinſchaft. Es iſt natürlich kein Beweis für dieſe Theſe,
wenn ein Mann, der im Beſitze aller Lebensmöglichkeiten iſt,
dem Zeit ſeines Lebens faſt vom Tage ſeiner Geburt an nur
die Sonne ſcheint, der an allem teilnimmt, was die Nation zu
bieten hat an Schönem, an Erhabenem, der alle Reichtümer
beſitzt, wenn der vielleicht auch aus einer ſolchen Erkenntnis
heraus für ſein Volk eintritt.
Aber dieſe Theſe wird bewieſen von den Millionen derer,
die an dieſem Glück nicht teilhaben, von den Millionen anderen,
die in Armut aufwachſen, die zu Hauſe nur Not und Elend
kennen und immer nur Entbehrungen erlebt haben, von den
Millionen, die kaum eine genügende Wohnung ihr eigen nennen,
die ſo oft nicht in der Lage ſind, Frau und Kinder richtig zu
ernähren, von jenen Millionen, die das Schickſal herumwirft,
die vom Leben überhaupt nur die Schattenſeiten erfahren und
die dann trotzdem in dem Moment, in dem der gewaltigſte
Appell der Nation erfolgt, aus einem tiefinnerſten Wiſſen und
Erleben heraus plötzlich die tapferſten und anſtändigſten
Sol=
daten geweſen ſind. Dieſe große Schar der unbekannten
Mus=
letiere, der Grenadiere und Kanoniere, die ihre Pflicht erfüllten,
treu und brap bis in den Tod, als ob ſie damit einen Dank
ab=
ſtatten wollten für ein Leben des Glanzes, der Schönheit und
des Reichtums, das ſie aber vorher niemals gekannt haben,
be=
weiſt die Lebendigkeit unſeres Ideals! und dies iſt der
Be=
weis der Macht dieſes Ideals. Wie aber würde ein ſolches
Ideal erſt wirkſam ſein, wenn eine Nation es nicht erſt im
Kriege, ſondern ſchon im Frieden erlebt? Es in ſich lebendig
geſtaltet? Wenn ſie ſchon im Frieden bemüht iſt, den Geiſt der
Gemeinſchaft aufs äußerſte zu pflegen und dieſem Geiſt auch
Opfer zu bringen?
Das nakionalſozialiſtiſche Ideal der Volksgemein=
Ganf frene genalie Fealſfe.
Von ihr hängt, glauben Sie mir, meine Volksgenoſſen,
über dieſen Saal weit hinaus das ganze Deutſche Reich,
die Eriſtenz und der Beſtand des deutſchen
Vol=
kes ab. Wenn wir alle nicht als eine treueſte
Einheit, miteinander verbunden auf Seinodet
Seite 2 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober 193
Nichtſein unſerer Arbeit nachgehen, dann
werden wir inunſerem Lebenskampf der immer
hart war und hart ſein wird, nicht beſtehen
können gegenüber den Völkern, die vom
Schick=
ſal geſegneter ſind als wir. Täuſchen wir uns nicht.
Die Gefahr der Zerreißung unſeres Volkes iſt
auch heute gegeben. Außer uns und um uns herum
lauern die Fermente der Zerſetzung nur darauf, daß ſie das
Gift, das wir ausgeſchieden haben, eines Tages wieder in
unſere Körper hineinführen können. Der Bolſchewismus
iſt eine ewige Zeiterſcheinung. Nur der Name
hat ſich im Laufe von Jahrtauſenden von Zeit
zu Zeit gewandelt. Dieſe Zeiterſcheinung
bleibt ſtets ſolange wirkſam, ſolange die
Völ=
ker im Innern nicht zu dem Ideal ihrer
Volks=
erhaltung zurückfinden. Und es iſt daher die
Auf=
gabe der Partei und damit der Führung des heutigen Staates,
daß ſie alles das was durch das Leben ſcheinbar getrennt
wird, durch ihre Tätigkeit, ihre Lehre, ihre Anregungen und
ihre Führung immer wieder zuſammenfügt. Wir ſind alle
be=
laſtet von der Vergangenheit und viele unter uns Deutſchen
auch noch von der Gegenwart. Alle die Faktoren der Herkunft
und des Vermögens, des Wiſſens, der Bildung uſw.
Tradi=
tionen vieler Art ſie zertrennen die Menſchen, ſie ſind geeignet,
die Volksgemeinſchaft immer wieder aufzulöſen. Wehe, wenn
dieſen trennenden Momenten nicht etwas Einigendes
entgegen=
geſtellt wird. Die Wirtſchaft kann nicht alles
löſen, es liegt in ihrem Weſen, daß neben dem Erfolg
irgend=
wie ſtets wieder der Mißerfolg marſchiert. Es liegt im Weſen
eben dieſes wirtſchaftlichen Kampfes begründet, daß ſchon aus
der natürlichen und notwendigen Ausleſe heraus dieſer Weg
ſtets mehr oder weniger immer wieder über Opfer führt. Wie
einfach, dieſe Gefallenen dann liegen zu laſſen! Wie einfach zu
ſagen: Sie ſind geſtürzt, ſie ſind geſtrauchelt, was kümmert
das uns.
Hier muß die
krefen
und muß dieſen einzelnen, die das wirtſchaftliche Leben zu
Fall gebracht hat, ſofort wieder auf die Beine helfen, muß ſie
unterſtützen und muß ſie wieder eingliedern in einen neuen
Prozeß des Lebens der Gemeinſchaft.
Nun könnte man ſagen: Wenn die Wirtſchaft nicht alles löſen
kann, warum laſſen Sie das nicht durch den Staat löſen? Heben
Sie doch Steuern ein! Wir haben natürlich auch die Möglichkeit
erwogen, dieſe große Hilfsaktion für den Winter vom Staate
durchführen zu laſſen. Wir ſind aber von dieſen Erwägungen
ſofort wieder abgekommen, weil wir glauben, daß wir damit den
einzelnen Deutſchen freiſprechen würden von ſeiner Verpflichtung,
Er würde ſich wieder denken, das iſt die Aufgabe des Staates.
Wir aber wollen ihm eine lebendige Gemeinſchaft zeigen. Was
heißt Staat? Volksgenoſſe, du biſt der Staat!
Nicht der Staat ſoll dich zwingen, daß du dieſer natürlichen
Pflicht genügſt, ſondern du ſollſt deiner Empfindung für deine
Volksgemeinſchaft ſelbſt lebendigen Ausdruck geben! Du mußt
herantreten und freiwillig Opfer bringen.
Du ſollft dich nicht davon drücken
und ſagen, das iſt unangenehm für mich. Mein lieber
Volksgenoſſe, ſei glücklich, wenn du im Rahmen
deiner Volksgemeinſchaft dein tägliches Brot
verdienen kannſt. Denn du verdienſt es nicht, weil du da
biſt mit deiner eigenen Kraft, ſondern du verdienſt es, weil die
ganze Volksgemeinſchaft hinter dir ſteht. Alle die Millionen
er=
möglichen dir es, daß du dein Leben haſt. (Stürmiſcher
andauern=
der Beifall.)
Würdeſt du allein ſtehen, was wäreſt du denn auf dieſer
Welt? All deine Kulturhöhe, dein Einkommen, das Vermögen,
Gehalt und Lohn, du erhältſt es nur, weil du ein Glied dieſer
großen Gemeinſchaft biſt! Die Höhe der Kultur, an der du
viel=
leicht teilnimmſt, du verdankſt ſie nicht nur der Gegenwart,
ſon=
dern der Arbeit der zahlloſen Geſchlechter vor dir, all der
Mil=
lionen deutſcher Vorfahren, die ihr Leben eingeſetzt haben, damit
du heute leben kannſt, damit du verdienen kannſt! (Erneute
Bei=
fallsſtürme.)
Sage mir nicht: Ja, aber es iſt doch läſtig, dieſe Sammlerei.
Du haff nie den Hunger kennengelernk, ſonſt würdeſt
du wiſſen, wie läſtig erſt der Hunger iſt.
(Stürmiſcher Beifall.) Du haſt es nicht erlebt, was es heißt,
ſelbſt nichts zu eſſen zu haben; aber noch viel weniger, was es
heißt, ſeinen Liebſten nichts zu eſſen geben zu können.
Und wenn der andere wieder ſagt: Aber wiſſen Sie, dieſer
Eintopfſonntag, ich würde ja gern etwas geben, aber mein
Ma=
gen (Heiterkeit), mein Magen macht ſowieſo dauernd
Schwierig=
keiten; ich verſtehe das nicht, ich gebe auch ſo 10 Pfg. her. Nein,
*
Der Urſprung der Fauft=Idee.
Von Rudolf Pannwitz.
Man verfolgt den Fauſt nach rückwärts einesteils bis in die
Reformationszeit, andresteils bis aufs Buch Hiob. Die
Ur=
ſprünge der Sage der Dichtungen und der Geſtalt oder
Geſtal=
tung ſind auch nicht in lückenloſer Kette aufzuweiſen, wohl aber
die der Idee.
Die Idee iſt ſchon in Wolframs „Parzival” ſehr deutlich
vorgebildet. Die Mächte ſtreiten um die Seele; dieſe geht durch
die bunte volle Welt und durch den Zweifel; die Erlöſung iſt
das Ziel. Die engere Fauſt=Idee verkürzt das ins Moraliſtiſche:
der Teufel holt den ihm Verfallenen, natürlich zum
abſchrecken=
den Beiſpiel. Dahinter aber liegt Größeres und ſo führt Goethe
ſchon ſeinen erſten Teil bis zu einer Erlöſung Gretchens, den
zweiten bis zur Erlöſung Fauſts, während ſein urſprünglicher
Plan auch noch den Teufel erlöſen will. Auch in der engeren
Fauſt=Idee leiten die Magie und Helena auf fernere, höhere
Ur=
ſprünge.
Zugrunde liegt, vom Chriſtentum halb bewahrt, halb
ver=
wiſcht, der Glaube des alten Kosmos. Dieſer iſt in der
irani=
ſchen Religion in die Einzelſeele hinein wiedergebildet worden
und hat von da aus unmittelbar und mittelbar Epoche auf Epoche,
Kultur um Kultur des Abendlandes entſcheidend beſtimmt: vom
Judentum nud Griechentum bis zum Chriſtentum und auch über
dieſes hinaus. Die Aufklärung weiß viel von Zoroaſter, die „
Zauber=
flöte” hat ein zoroaſtriſch=fauſtiſches Problem, Kant wollte ſein
letztes, nur in Bruchſtücken ausgeführtes Werk im Namen
Zoroaſters vorgetragen, wie Nietzſche mit dem ſeinen faſt ein
Jahrhundert ſpäter getan hat, ohne von jenem zu wiſſen.
Der ſogenannte Dualismus war anders gemeint, als er
heute verſtanden wird: über dem Guten und dem Böſen
herrſchte der Nurgute, der höchſte Gott, und ließ dieſe beiden in
harmoniſchem Wechſel durch die Aeonen ſpielen. Der Dualismus
alſo war ein Antagonismus von Gegenmächten, die in Grenzen
frei waren, und zwar nicht von unten nach oben eine Harmonie
ſchufen, doch von oben nach unten in einer Harmonie gehalten
waren. — Daraus erſt verſteht ſich der wiederum verkürzte Geiſt
des Buches Hiob und der höhere von Goethes Fauſt=Prolog.
Der Nurgute iſt nicht der Schöpfer, läßt aber die Schöpfung zu,
den Weltlauf zu, warum, das weiß nur der Erlöſer. So iſt die
Lehre der Gnoſis, die weit mehr Uraltes überliefert, als Neues
hervorbringt. In Goethes Fauſt iſt die Stufung von der
Schöpfer= zur Obergottheit nicht mehr, wohl aber hat Gott, in
patriarchaliſch=jovialer Weiſe, das Weſentliche der Haltung der
Obergottheit und überliefert die ihm liebe Seele dem Weltlauf
und dem Feinde, den er als Freund behandelt. — In der
Vom Tage.
wurden.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull nahm am Donnerstag
erneut Veranlaſſung, die amerikaniſche Geſchäftswelt auf die
Neu=
tralitätsbeſtimmungen hinzuweiſen. Er betonte dabei, daß
Expor=
teure, die mit Italien oder Abeſſinien Geſchäfte machen, dies auf
eigene Gefahr tun.
Die Amerikaniſche Legion, der Frontkämpferverband der
Ver=
einigten Staaten und der amerikaniſche Gewerkſchaftsverband
haben beſchloſſen, eine Einheitsfront zur Bekämpfung des
Kom=
munismus zu errichten. Die Verſtändigung hierüber iſt vorläufig
nur grundſätzlicher Natur, während die Einzelheiten der
Aus=
führung noch beſchloſſen werden ſollen.
mein lieber Freund! (Heiterkeit.) Wir haben das alles mit
Ab=
ſicht eingeſetzt. Nicht nur, daß dieſer Eintopfſonntag ungefähr
30 Millionen Mark eingebracht hat und du gar nicht ausrechnen
kannſt, wieviel Millionen Menſchen wir damit ein warmes
Mit=
tageſſen geben konnten, wieviel Millionen wir ſo erhalten
konn=
ten. Das verſtehſt du vielleicht nicht, mein Volksgenoſſe; aber
das können wir ſagen, gerade dir, der du das nicht verſtehſt, iſt
es nützlich, wenn wir dich auf dieſe Weiſe wenigſtens einmal zu
deinem Volke zurückführen, zu Millionen deiner
Volks=
genoſſen, die glücklich wären, wenn ſie nur den
ganzen Winter über das Eintopfgericht hätten,
dasdu vielleicht im Monat einmal zu dir nimmſt.
(Stürmiſcher anhaltender Beifall.) Wir haben das mit Abſicht
getan und werden nie davon ablaſſen. Im Gegenteil, wir ſind
der Ueberzeugung, daß dieſer Tag ein Ehrentag der deutſchen
Nation iſt und daß der, der ſich davon drückt, ein charakterloſer
Schädling iſt an unſerem Volke. (Erneute Beifallsſtürme.)
Wir glauben, daß wir durch ſo ſichtbare Demonſtrationen das
Gewiſſen unſeres Volkes immer wieder aufrütteln und jedem
ein=
ſelnen immer wieder zum Bewußtſein bringen: Du ſollſt dich als
ein Volksgenoſſe fühlen, und
du ſollſt Opfer bringen!
Sage nicht, ich würde gern geben! Du ſollſt geben, auch wenn es
dir abgeht, denn du ſollſt ein Opfer bringen für andere. Wir
hätten es vielleicht auch anders machen können. Aber nein,
wir wollen der ganzen Welt und unſerem Volke zeigen, daß wir
Deutſche das Wort Gemeinſchaft nicht als eine leere Phraſe
auf=
faſſen, ſondern daß es für uns wirklich eine innere Verpflichtung
enthält. Das iſt unſer Krieg! (Langanhaltender Beifall.)
Wir ſind, im größten Eroberungsfeldzug der
Weltgeſchichte begriffen, nämlich, wir erobern uns
unſer deutſches Volk. (Stürmiſcher Jubel.) Das iſt die
ſchönſte Eroberung, die es überhaupt geben kann: wenn man ein
Volk beſitzt, das eines Sinnes, eines Herzens, eines Willens und
einer Handlung iſt. Wenn das gelingt, dann wird uns die
Vor=
ſehung auch ſonſt den irdiſchen Lohn nicht verſagen.
Wir Nationalſozialiſten ſehen hier unſere gewaltige, große
Aufgabe,
iraniſchen Religion übrigens — ſo weit gehen die Parallelen.
iſt auch Ahriman gelegentlich im Himmel des Ormuzd. Ferner
wird Ahriman durch beſtimmte Läuterungen wie jedes Weſen
zuletzt erlöſt. Bei Goethe aber heißt es zu Anfang „Vom
Him=
mel durch die Welt zur Hölle” und Goethe ſagt im Alter:
erſtens: der Fauſt=Plan habe in allem Weſentlichen von Beginn
an feſtgeſtanden; zweitens: er habe urſprünglich auch
Mephiſto=
pheles erlöſen wollen (davon ſind Spuren übrig in deſſen
phyſiſcher Reaktion auf die Engel).
Das Prinzip der iraniſchen Religion iſt der Weltkampf, das
Weltſpiel zwiſchen Gut und Böſe, die in die Einzelſeele ſich
fortſetzen, die alle Lebendigen in zwei Heere ſcheiden, die zur
Vorausſetzungen haben die Freiheit der Entſcheidung jeder
Pſyche und den Weltprozeß der Aeonen.
Die zwei Seelen in der Bruſt „führen auf die älteſte
Seelen=
lehre, die in der iraniſchen Religion und über ſie hin in den
Myſterien auf das klarſte ausgebildet iſt, aber überall, ſo zum
Beiſpiel auch bei den Etruskern, in beſonderer Abwandlung zu
finden iſt. Der Menſch hat doppelten Urſprung: den
himmliſch=
geiſtigen und den irdiſch=ſtofflichen. Seine Zeugung ſchon
ge=
ſchieht in beiden Sphären zugleich. Die Zahl der ewigen Seelen
ſteht feſt, aber ewige Kreisläufe, den Inbegriff der Schöpfung=
Tat, vollbringt jeder, ihr Niederſtieg iſt die erſte, die
Fehl=
ſchöpfung, ihr Aufſtieg die zweite, die erlöſende Schöpfung. Ein
Endzuſtand wird wechſelnd angenommen oder nicht
angenom=
men. Die Seelenwanderungen ſind teils die vollen Welt=, teils
die ſpeziellen Läuterungsprozeſſe. Der doppelte Urſprung
ent=
ſpricht dem, daß alle Sphären zugleich vorhanden und wirkſam
ſind im irdiſchen Individuum. Die unbefleckte Empfängnis iſt
eine Mythiſierung und Hiſtoriſierung deſſen. Gottes und Weibes
Sohn ſein widerſpricht ſich nicht, aber Gottes Sohn iſt nicht
Weibes Sohn, ſondern der Gottes Sohn iſt auch Weibes Sohn.
So hat Chriſtus in ſeiner Lehre von Gottes= und Menſchenſohn
es rein wiederhergeſtellt. Zarathuſtra aber betet zu ſeiner eigenen
Seele. Die iraniſche Religion vermiſcht nicht die Sphären und
braucht ſie darum nicht zu trennen noch ins Tranſzendente zu
ſpalten, ſie läßt dem Menſchen die Gottheit, die er iſt, in der
eigenen Bruſt thronen und herrſchen — wann er nur an ſie ſich
wendet.
Magier bedeutet vielerlei. Die Religion des Zarathuſtra
war eine Reformation und wendete ſich auch gegen ſie. Sie
waren damals die Vertreter der mythiſchen Religion, gegen die
Zarathuſtra eine rationale und ethiſche ſtellte. Auch Fauſt will
durch Magie unmittelbaren Zugang zu den Geheimniſſen
ge=
winnen, ohne den vollmenſchlichen Prozeß. Er will das Göttlich=
Kosmiſche ſich materialiſieren. Von da aus ſtürzt er in den
Materialismus ſelbſt, in die wütende Luſt zum Leben um des
Lebens willen. Im Leben aber ergreift ihn, in vielen Trieben
und Ordnungen, die allebendige Liebe und errettet ſeine Seele,
die ſchönſte Miſſion, die es gibt.
Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch den
bekannten ſchwediſchen Forſcher Prof. Dr. Spen Hedin zu einer
längeren Unterhaltung.
Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag den
neuen Botſchafter für die Türkei, Dr. von Keller, vor ſeiner
Aus=
reiſe nach Ankara.
Nach der feierlichen Eröffnung des Winterhilfswerkes durch
den Führer und Reichskanzler in der Krolloper ſtattete der
Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick dem
Haupt=
amt der NSV. in Berlin einen Beſuch ab und ließ ſich über die
Organiſation und Durchführung des Winterhilfswerks eingehend
Bericht erſtatten.
Die anhaltende Preisſteigerung für Lebensmittel und
Be=
darfsartikel in Oeſterreich hat zu einer Vorſprache der
Gewerk=
ſchaftsführer beim Bundeskanzler, Dr. Schuſchnigg geführt.
Laut Reuter wird das engliſche Parlament endgültig am
22. Oktober zuſammentreten. Das Parlament wird eine
Aus=
ſprache über die internationale Lage als erſten Punkt auf die
Tagesordnung ſetzen.
Im Zuſammenhang mit den Plänen für Neuwahlen in
Eng=
land unter dem Schlagwort „Aufrüſtung” und den beabſichtigten
Ausbau der Flotte melden die Londoner Blätter, daß
voraus=
ſichtlich Winſton Churchill, der dem ä ßerſten rechten Flügel der
Konſervativen angehört, zum Marineminiſter ernannt und mit
der Durchführung der engliſchen Aufrüſtung zur See betraut
würde.
Auf einer Maſſenverſammlung der Proteſtantiſchen Liga in
Belfaſt kam es zu aufregenden Vorgängen. Ein Teil der
Ver=
ſammlungsbeſucher ſtürzte ſich auf die Preſſetribüne und verſuchte,
eines katholiſchen Journaliſten habhaft zu werden. Erſt nach einem
längeren Handgemenge gelang es, den Preſſevertreter unter
poli=
zeilicher Bewachung in Sicherheit zu bringen und die Ordnung
wiederherzuſtellen.
In Rohtak (Pundſchab) kam es zu blutigen Zuſammenſtößen
zwiſchen Hindus und Mohammedanern. Die Polizei eröffnete das
Feuer, wobei ein Hindu getötet und elf Eingeborene verletzt
den wunderbarſten Kampf, den wir uns vorſtellen können.
erſt einmal den Eingang in dieſe Ideenwelt gefunden hat,
wird in ihr auch unendlich reich belohnt. Der wird es dann
mehr als etwas Schmerzliches empfinden, als eine Summe
Entbehrungen, ſondern er wird endlich zum höchſten Glück finde
nämlich zu dem Glück, anderen Menſchen helfen zu können, umſ
zum reinſten Idealismus vorzuſtoßen. (Stürmiſcher Beifall.
So iſt dieſes Winterhilfswerk für uns Nation
ſozialiſten eine ſtolze Herzensangelegenheit. M
ſind wirklich ſtolz bei dem Gefühl, daß wir damit etwas
gezogen haben, was die ganze andere Welt bisher noch nicht
ſaß und auch wir nicht. Wenn wir allein die Leiſtungen
Friedens, unſerer reichen Friedenszeit, zum Vergleich her
ziehen — wie kläglich war das! Es war ſchon ſo: Erſt muſ
unſer Volk geſchlagen werden, damit es dann endlich zu ſich ſell
finden konnte.
Wir appellieren damit wieder an den Deutſchen. Und y.,,
ſind auch nicht kleinlich in der Auswirkung dieſes Werkes.
Wir ſchließen keinen aus! Wir bekämpfen bei uns den Koſeickt
muniſten, und wir ſchlagen ihn, wenn nötig, zu Boden.
We=
er aber ſagt: „Ich habe Hunger” — dann gut. Er ſoll zu eſſ
haben. (Toſender Beifall.) Wir bekämpfen ihn nicht, um
töten, ſondern um unſer Volk vor einem Wahnſinn zu bewahn
Wenn er aber zur Vernunft kommt und zu ſeinem Volke zur
kehrt, iſt er uns herzlich willkommen. Wir freuen uns über jedcnkdes M
der den Weg zu ſeiner Gemeinſchaft gefunden hat. Wir ſittk i0
ebenſo entſchieden in der Verteidigung dieſer Gemeinſchaft, mde
wir großzügig ſind in der Gewinnung für dieſe Gemeinſchaft. Ffidt
Und wenn einer ſagt: Es iſt da und dort aber doch „ssu
Hunger vorhanden im deutſchen Volk. Dann iſt dies gut, liebhends
Volksgenoſſe! Du machſt uns richtig aufmerkſam! Wir ladeſicund
dich ein, gleich als Erſter ein etwas größeres Opfer zu bringetprudeſ,
(Beifall.) Denn durch deine Feſtſtellung vergeht der Hunger ſeinm usd
nicht ſondern nur dadurch, daß wir mehr leiſten.
Es iſt unſer Stolz, daß es uns in ſo großem Umfanmd de ageſ
gelungen iſt, durch dieſes einzigartige Werk den inneren S
und den Wert unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft zu repräſelsk win iſt.
tieren und auch vor der übrigen Welt aufzuzeigen. Das ſollmimc
ſie uns nachmachen, die Lobredner ihrer Demokratien! (Stüncreie
miſcher Beifall.)
So richte ich am heutigen Tage wieder den
ut
Appell an das ganze deutſche Volk.
An alle ausnahmslos. An die Reichen genau ſo wie an
vom Glück nicht ſo Geſegneten. Es möge jeder von ihnen
Aben
Wir richten dieſen Appell an alle unſere Volksgenoſſen, die AnHn ve
unſeren Staat und an unſer Reich glauben. Wir richten M/,5wpelte
Appell beſonders aber an alle Nationalſozialiſten, daß ger
ilker
ſie hier vorbildlich allen anderen vorangehen.
Veäinern
Und ich möchte hier auch ausſprechen, daß alle die, d
für dieſen Appell kein Verſtändnis haben,
meinen Augen nur traurige Nutznießer ſind
unſerem Volk. Denn an der gemeinſamen Arbeit, an MunBeke
von allen zu verteidigenden Sicherheit des Reiches, da nehnen iokol
ſie teil. Aber gemeinſame Opfer wollen ſie nicht bringen. Iüalle
habe die Hoffnung, daß die Zahl dieſer immer kleiner willſttet hat
daß die Zahl der Opferwilligen ſich vermehrt, und daß Uſche zugel
Opferwilligkeit im einzelnen ſich ununterbrochen erhöht.
Zum Abſchluß möchte ich allen Deutſchen zurufen:
Was Ihr in dieſem Winter gebt, das gebt Ihr nicht deu=
Regierung, das gebt Ihr dem deutſchen Volke; d. h., Ihr gelie
es Euch ſelbſt!
Je größer die Opfer ſind, die Ihr dafür hingebt, um
mehr verteidigt Ihr den Beſtand dieſer Gemeinſchaft und de
mit wieder Eure eigene Exiſtenz.
Ve
Je mehr Ihr in der Erkenntnis aufgeht, daß die Opf
die wir nun von Euch fordern, mithelfen, eine Volksgemeinſch
aus der Theorie zur wirklichen Gemeinſchaft des Lebens zu
heben, um ſo mehr werdet Ihr ſelbſt an dieſer Gemeinſch
Anteil haben und ſie wird Euch glücklich machen.
idn.
Denn das müßt Ihr wiſſen: Die Menſchen kommen uſcn
Menſchen ſterben. Aber dieſe Gemeinſchaft, aus der ſich imm Eſſtiel hat
wieder die Nation erneuert, ſie ſoll ewig ſein. Und für dieſemn zu
ewige Gemeinſchaft tretet Ihr ein, indem Ihr für ſie ſorgt. Me, in die
Ich eröffne damit das Winterhilfswerk. (Langanhaltendecn geöff
ſtürmiſcher Beifall.)
Minligung
wier und
Die Landesſtellenleiter des Reichspropagandaminiſterinnse
traten am Mittwoch wieder zu einer Tagung in Berlin zuſa v) erſpart
men, wobei zunächſt Reichsminiſter Kerrl über die Kirchenfraue
längere grundlegende Ausführungen machte. Anſchließend ſpradenf
Reichsminiſter Dr. Goebbels über aktuelle politiſche Fragen. Zun
Schluß wurde noch eine Reihe von Einzelreferaten gehalten, m
denen verſchiedene Spezialfragen behandelt wurden.
in einer einzelnen Materialiſation unterzugehen. So hat der
Weg durch die Welt unter Leitung des Teufels ihn über de
Welt emporgeführt: wie jeder Kreislauf zu ſeinem Anfange 3u
rückbiegen, doch die höhere Staffel erlangen muß.
Großes Haus. — Donnerstag, den 10. Oktober 1935.
Richard Wagner: „Der fliegende Holländer”
Nrte,
Die heutige Aufführung brachte zwei Beſetzungsänderunge,Aun, daß
An Stelle von Liſelott Ammermann ſang Henny Trundtsclußfo
von den Städtiſchen Bühnen Frankfurt a. M. die Senta. Der Unkihlem
terſchied in Stimme, Erſcheinung und Spiel war ſehr groß. Delſtlieder
gaſtierende Künſtlerin iſt eine hochdramatiſche Sängerin mit brei kime die
ausladender Stimme bis in die höchſte Lage hinauf, ſie ſteigert zullen
Na=
ganz großen Wirkungen und ſtellt die Heldin dar, die ſich opfer,ereich
während unſere Vertreterin das träumeriſche Mädchen in größter unde ſei
Schlichtheit ſpielt, die nicht aus eigner Kraft, ſondern von höheres’ en hab.
Gewalt getrieben ihr Leben hingibt. Den Daland ſang Georzlede weit,
Wieter, der ebenfalls völlig anders wirkt als Heinrich Schlü=hüden
ter. Wieters Baß iſt dunkler, weniger baritonal, aber ebenfalls au
tragend und klangvoll. Sein Spiel war fein durchdacht, mit dem Mtslehe
gutmütigen, etwas ungeſchickten Humor durchſetzt, den die Rolle Siaten
verlangt. Wir empfinden es als ſehr günſtig, daß das Landes=Mierig
theater zwei ſo gute und doch in ihrer Künſtlerſchaft ganz eigemMiſt au
artige Baſſiſten beſitzt. Wieter wie Blaſel und Sattler warenWen
vorzüglich bei Stimme und ſtanden in keiner Weiſe dem Gaſehkti
gegenüber zurück.
F. N. Gich
Keine Schließung der Gießener Univerſität.
Die Preſſeſtelle der Univerſität Gießen weiſt erneut amtlic
darauf hin, daß die Gerüchte über eine bevorſtehende Auflöſung
der Univerſität Gießen vollkommen unrichtig ſind und der Vor
leſungsbetrieb im kommenden Winterſemeſter in vollem Umfang
aufrechterhalten wird.
1ii
Echal
Hans Grimm, der Dichter von „Volk ohne Raum”
ſpricht in Amerika!
In dieſen Tagen iſt Hans Grimm in Amerika eingetroffen.
um zum „Deutſchen Tag” anläßlich der 250=Jahr=Feier der erſten
großen Deutſchen=Einwanderung vor den Deutſchamerikanern in
New York die Gedenkrede zu halten. Hans Grimm, der ſelbſt
lange Zeit in der Fremde lebte, iſt wie kein anderer Dichter
be=
rufen, im Namen des geſamten deutſchen Volkes zu ſprechen.
Während der kommenden Wochen wird Hans Grimm dann
in den bekannteſten Städten der Vereinigten Staaten aus ſeinen
dichteriſchen Werken leſen; ein Künder deutſchen Geiſtes und,
Wegbereiter des neuen Volkes, das ſich ſeiner Volkheit bewußt iſt.
[ ← ][ ][ → ]tag, 11. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dei Tolelband onngi Samnionen
„ütliſche Verurkeilung Italiens gegen den Widerſpruch Oeſterreichs und Ungarns. — Einſehung eines
Ausſchuſſes zur Ausarbeitung von Sankkionen. — England drängk zur Eile.
handlung der eingeborenen Bevölkerung) und Art. 16 Abſ. 4
(Ausſchluß von Mitgliedern) berufen. Was die Berufung auf
He breiche in der Hamtionsmäuer. den KteloggFat beireſſe ſo miſſ zunächt en den Aotenwechſel
vor ſeinem Abſchluß erinnert werden, aus dem ſich ergebe, daß
Beſterreich und Ungarn gegen Sankkionen.
das Recht zur Verteidigung durch dieſen Pakt in keiner Weiſe
DNB. Genf. 10. Oktober.
Nach der Rede Aloiſis ſtellte Dr. Beneſch feſt, daß keine wei=
Wortmeldungen zu der allgemeinen Sanktionsfrage
vor=
fa. Er erklärte, daß die Verſammlung mit Ausnahme
Oeſter=
zuiß und Ungarns, die ihren Widerſpruch geäußert hätten, und
AA usnahme Italiens, deſſen Erklärungen die Verſammlung
wige, geſchloſſen dem Beſchluß der 14 Ratsmitglieder ihre Bil=
Mi erteile.
Mit 50 Stimmen hat die Vollverſammlung des
Völker=
zues die moraliſche Verurteilung Italiens durch den Rat
be=
ſu1 und damit gleichzeitig ihre Zuſtimmung zu Sanktionen
ge=
ohr, Zahlenmäßig ein gewiß imponierendes Ergebnis, das an
ſurack nur ſtark verliert, wenn man ſich vergegenwärtigt, wie
Fuſandegekommen iſt. Lediglich die parlamentariſche Geriſſen=
Ades Vorſitzenden Beneſch hat verhindert, daß außer
Oeſter=
hhſt und Ungarn noch weitere Vorbehalte angemeldet
Vſolm, die bei dieſen beiden Staaten trotz allen Zuredens zu
ſin ausgeſprochenen Nein wurden, während von den anderen
ſglkedern, ſoweit ſie nicht ausdrücklich Proteſt zu Protokoll
inAirt, angenommen wurde, daß ſie einverſtanden wären. Sehr bald
blich allerdings gezeigt, daß dieſe Unterſtellung recht großzügig
eüepſte n iſt. Wenn auch theoretiſch 50 Staaten bei den Sanktionen
na chen wollen, ſo haben doch für die praktiſche Durchführung
iſrere Redneraufdiebeſonderen Verhältniſſe
ſes Landes verwieſen und damit die
Geltend=
thung ihrer Bedenken nur auf ſpäter vertagt.
Bei Licht beſehen, iſt alſo das Ergebnis nicht ſonderlich
ein=
mesvoll. Gerade deshalb entläd ſich die in Genf geſtaute
Ver=
ſmung auf die Häupter der beiden Schuldigen, die offenen
Gie ſpruch erhoben haben. Bei den Engländern iſt dieſe Ver=
Aanung gewiß ehrlich, bei den Franzoſen aber etwas erkünſtelt.
ſen, iſt dieſer Querſchläger vielleicht nicht einmal ganz
unan=
hm, weil ſie dadurch die Möglichkeit erhalten, ihre Politik
Esdoppelten Bodens weiterzuſpielen, indem ſie zwar mit
Eng=
im Völkerbundspolitik machen, aber doch verhindern, daß den
ienern allzuweh getan wird. Das ſchließt allerdings nicht
w daß den Oeſterreichern ihre Abſtimmung nachträglich noch
igezahlt wird, denn gerade bei den Engländern fehlt es nicht
Stimmen, die zu verſtehen geben, daß Oeſterreich durch
en Bekenntnis zu Italien und zu den römiſchen
„orokollen ſich endgültig feſtgelegt und damit
alle Pläne einer kollektiven Sicherheit
ver=
ü tet hat, während den Ungarn immerhin noch mildernde
Um=
ſäde zugebilligt werden.
Die wichtigſte Frage aber iſt, was nun weiter
ge=
ſchhen ſoll. Im Prinzip ſind Sanktionen beſchloſſen. Die
nicht gſoverſammlung hat einen Ausſchuß eingeſetzt, dem jedes Mit=
Eſid angehört. Er ſoll nun verſuchen, ein genaues
Sanktions=
ſütm auszuarbeiten und in Kraft zu ſetzen, wofür von England
mits genaue Vorſchläge ausgearbeitet ſind.
In Ausſicht genommen wird eine Anleiheſperre gegen
tlien, ein Boykott beſtimmter italieniſcher
Dren, völlige Sperrung von Kriegsmaterial
Aufhebung des Waffenverbots nach
Abeſſi=
n. Aber niemand iſt ſich darüber im Klaren, wie dieſe Sperre
chgeſetzt werden ſoll, wenn unmittelbare Nachbarn wie
Oeſter=
ſei und Ungarn gewiſſermaßen einen neutralen Umſchlagsplatz
ilen, über den ſich der Warenaustauſch mit Italien vollziehen
men /Gm. In Genf wird offen zugegeben, daß der Völkerbund keine
ch imFNitel hat, Oeſterreich oder Ungarn zur Beteiligung an
Sank=
für diſiven zu zwingen. Trotzdem dringt England auf Beſchleunigung.
ſorgt ! Uhr in dieſem vielgliedrigen Ausſchuß iſt allen Intrigen Tür und
u geöffnet. Es kann Wochen und Monate dauern, bis eine Ver=
Mädigung über die Sanktionen erfolgt. Inzwiſchen geht der Krieg
ſpeer und manche klugen Leute in Genf hoffen, daß die Kraft=
„Mrue einer wirklichen Durchführung von Sanktionen dem
Völker=
lud erſpart bleiben wird, weil bis dahin Italien entweder das
mMit ſeines militäriſchen Ehrgeizes erreicht oder — ſich am
abeſ=
ſſichen Widerſtand die Zähne ausgebiſſen hat.
Die Sihung der
Völkerbunds=
verſammlung.
DNB. Genf, 10. Oktober.
Nach Eröffnung der geſtrigen Völkerbundsverſammlung ver=
4 Beneſch den Beſchluß des Völkerbundsrates vom Montag, in
ſe Italien als Angreifer und Verletzer des
ktes feſtgeſtellt wird; Beneſch legte die vom Präſidium
ſhloſſenen Anregungen für das Verfahren der Verſammlung
Als erſter Redner ergriff der öſterreichiſche
Dele=
liierte, Baron Pflugl, das Wort. Seine Rede gipfelte
„ Min, daß Oeſterreich ſich nicht in der Lage ſehe, den
äilußfolgerungen hinſichtlich des
Sanktions=
poblems zuzuſtimmen, zu denen andere
Völkerbunds=
nglieder bereits gelangt ſeien. Der öſterreichiſche Delegierte
Fonte die Sympathie ſeines Landes für Italien, das er den
ußen Nachbarn und zuverläſſigen Freund Oeſterreichs nannte.
Oiterreich werde nicht vergeſſen, daß Italien in einer tragiſchen
Sunde ſeiner Geſchichte im beſten Völkerbundsgeiſt dazu
beige=
ſigen habe, „ſeine Unverſehrtheit zu ſichern”. Dieſe Freundſchaft
nede weiterdauern. Die Aufgabe des Völkerbundes ſei es, den
breden zu erhalten. Er könne nicht umhin, auf die ernſte
Ge=
fiie aufmerkſam zu machen, die die Sanktionen für das
Wirt=
laftsleben Europas mit ſich bringen müßten, beſonders für
Staten, die infolge ungünſtiger Umſtände ſich in einer beſonders
ſwierigen Lage befinden und die nicht nur an ſich ſelber, ſon=
een auch an ihre Gläubiger denken müſſen. Er erwähnte, daß
Aiterreich in einer Erklärung vom 30. April 1922 ſeinen
Stand=
makt in der Sanktionsfrage dargelegt habe und daß dieſe
grund=
ſilich in den Locarno=Vertrag (Anhang E) aufgenommen wor=
* ſei.
Im gleichen Sinne ſprach der ungariſche Delegierte von
Zliitſch. Der Zweck des Völkerbundes und des Paktes ſei
Erhaltung des Friedens, und das ſetze voraus, daß die
Kriegs=
lachen ausgeſchaltet werden. Der Krieg dürfe nur eine ultima
o ſein. Das internationale Zuſammenleben ſei nicht ſtatiſch
10 dürfe nicht verſteinern. Auch der ungariſche Vertreter ſprach
ſn der ſchwierigen Lage Ungarns gegenüber dem Saktionspro=
Im, beſonders, da Ungarn wirtſchaftlich auf den Abſatz in
zlien angewieſen ſei.
Ikalien gegen das Völkerbundsverfahren.
Am Donnerstag ſprach als erſter Redner der italieniſche
Zrtreter Baron Aloiſi. Er kritiſierte das Verfahren des
Völker=
lndes. Nach ſeiner Anſicht könne ſich Italien, was die
recht=
lie und politiſche Lage betreffe, auf die Völ”rbundsſatzung,
Imlich auf Art. 1 (Fähigkeit zur Mitgliedſchaſt), Art. 22 (Be=
eingeſchränkt werde. Das Recht Italiens werde durch die
Ver=
träge zwiſchen den drei angrenzenden Mächten erwieſen.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval betonte im
An=
ſchluß an die Erklärung von Beneſch die Völkerbundstreue
Frank=
reichs und unterſtrich zugleich ſeine Freundſchaft zu Italien. Aus
dieſen Gründen werde Frankreich zugleich mit der Anwendung des
Paktes die Bemühungen um eine Verſöhnung fortſetzen in der
Hoffnung, daß dieſes Bemühen nicht der Mitarbeit in der
Ver=
ſammlung ermangeln werde.
Eden fordert ſchnelles Handeln.
Darauf ſprach der britiſche Völkerbundsminiſter Eden.
Jetzt, ſo erklärte er, muß zum Handeln geſchritten werden. Es iſt
Sache der Mitglieder des Völkerbundes, gemeinſam zu beſtimmen,
wie gehandelt werden ſoll. Im Namen der britiſchen Regierung
erkläre ich unſere Bereitſchaft, unſeren vollen Anteil an einer
ſol=
chen Aktion zu übernehmen. Da es unſere Pflicht iſt zu handeln,
iſt es weſentlich, daß ſchnell gehandelt wird. Das iſt die
Verant=
wortung des Völkerbundes. Dabei ſtreichen wir kein Jota von
un=
ſerem Wunſche nach einer baldigen und friedlichen Beilegung
die=
ſes Konfliktes in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen des
Pak=
tes. An dieſer Aufgabe mitzuarbeiten ſind wir jederzeit von
gan=
zem Herzen bereit.
Mokta bekonk die ſchweizeriſche Neukralikäk.
Nach der Rede Edens erklärte, der ſchweizeriſche Vertreter,
Bundesrat Motta, daß die Schweiz dem Beſchluß des
Völkerbunds=
rates zugeſtimmt habe. Er müſſe jedoch, was Sinn und Tragweite
der Beteiligung der Schweiz an Sanktionen anbelange auf die
beſondere Lage ſeines Landes hinweiſen. Durch die Londoner
Er=
klärung vom 13. Januar 1920 ſei die Schweiz von der militäriſchen
Hilfeleiſtung bei Sanktionen befreit worden. Was die
wirtſchaft=
lichen und finanziellen Sanktionen anbelange, ſo ſeien hier die
von der Völkerbundsverſammlung im Jahre 1921 angenommenen
Richtlinien ausſchlaggebend, die für Staaten, die ſich gegenüber
dem paktbrüchigen Staat in einer beſonderen Lage befänden,
Aus=
nahmen vorſähen. An Sanktionen, die durch ihre
Na=
tur die ſchweizeriſche Neutralität in Frage
ſtellten, könne die Schweiz nicht teilnehmen.
Einſehung eines Sankkions=Ausſchuſſes.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung der
Völkerbundsverſamm=
lung legte Präſident Dr. Beneſch einen vom Präſidium
aus=
gearbeiteten Entſchließungsentwurf über die Einſetzung
eines Ausſchuſſes für Sühnemaßnahmen. Die
Entſchließung hat folgenden endgültigen Wortlaut:
Die Verſammlung nimmt Kenntnis von der Auffaſſung,
die die Mitglieder des Rates in der Sitzung vom 7. Oktober
1935 ausgeſprochen haben. Sie berückſichtigt die Verpflichtungen,
die den Mitgliedern des Völkerbundes auf Grund von Artikel 16
des Paktes obliegen, ſowie die Zweckmäßigkeit der Herſtellung
einer Verbindung der Maßnahmen, die jedes Mitglied zu treffen
beabſichtigen ſollte. Sie ſpricht demgemäß den Wunſch aus, daß
die Völkerbundsmitglieder mit Ausnahme der Parteien einen
Ausſchuß bilden, dem für jedes Mitglied ein Delegierter mit
Unterſtützung von Sachverſtändigen angehört. Die Aufgabe des
Komitees iſt es, die Verbindung dieſer Maßnahmen zu prüfen
und zu erleichtern und gegebenenfalls den Rat oder die
Ver=
ſammlung auf jede Situation aufmerkſam zu machen, die eine
Prüfung erfordern ſollte.
Baron Aloiſi erklärte, daß er gegen die Entſchließung
ſtimmen werde. Aloiſi machte außerdem Vorbehalte gegen das
angewandte Verfahren, da keine Feſtſtellung eines zuſtändigen
Völkerbundsorgans über einen Bruch des Paktes vorliege.
Hierauf wurde der Text verleſen und da ſich kein weiterer
Widerſpruch erhob, wurde feſtgeſtellt, daß der „Wunſch” mit
allen gegen eine Stimme bei zwei Stimmenthaltungen
an=
genommen ſei.
Der neue Ausſchuß, an dem ſich ſomit alle Mitglieder des
Völkerbundes beteiligen können, tritt morgen vormittag
zu=
ſammen. Auf mittags 12 Uhr iſt die Schlußſitzung des
gegen=
wärtigen Tagungsabſchnittes der Verſammlung anberaumt.
Stillſtand der Kampfhandlungen.
Sicherung der rückwärtigen Verbindungen durch die Iialiener. — Schwarzhemden ſollen dem Skoßkrupp
des Ras Seyoum den Weg verlegen. — Weikere Ueberläufe italieniſcher Askaris zu den Abeſſiniern?
Von dem Stoßtrupp des Ras Seyoum in Ery=
Prea iſt bisher nicht allzu viel an neuen Nachrichten durchge=
Kampf um die Eingeborenen.
kommen. Aus italieniſcher Quelle wird jedoch zu verſtehen ge=
Die Hochflut von Nachrichten aus dem abeſſiniſchen
Kampf=
gebiet iſt durch eine plötzlich aufgetretene Ebbe abgelöſt worden.
Die Schuld daran trägt einmal die ſowohl auf italieniſcher als
auch auf abeſſiniſcher Seite eingeführte ſcharfe Zenſur, der ſich
alle Kriegsberichterſtatter zu unterwerfen haben, und zum
an=
deren der eingetretene Stillſtand der Ereigniſſe. Im Augenblick
ſind, abgeſehen von dem abeſſiniſchen Vorſtoß nach Erytrea hinein,
nennenswerte Unternehmungen nicht im Abrollen begriffen.
Höchſtens an der Nordfront, wo die notwendige
Siche=
rung der rückwärtigen Verbindungen und der
Ausbau der Straßen durch die Italiener vor ſich
gehen.
Die Italiener laſſen mitteilen, daß ſie Adua in einen
be=
feſtigten Platz verwandeln. Der Bau von betonierten
Unterſtänden iſt wohl eine Folge der verſchiedenen
erfolg=
reich durchgeführten abeſſiniſchen Gegenangriffe. Aber wenn die
Italiener jeden Quadratmeter Gelände, den ſie nach vieler Mühe
in ihre Gewalt bringen, mit Blockhäuſern und
Maſchinengewehr=
poſten verſehen müſſen, dann werden ſie einen großen Teil ihrer
Kraft ſchon im Hinterlande aufbrauchen. Von den finanziellen
Opfern gar nicht zu ſprechen, die ſchon jetzt mit dem Bau von
Straßen in dem unwegſamen Gelände verbunden ſind.
Man bemüht ſich zwar überall — auch im Süden, wo die
Truppen Grazianis teilweiſe recht gut vorwärts kommen — die
Karawanenſtraßen auszubauen. Aber wenn die Nachſchubwege
funktionieren ſollen, dann müſſen ſie auch gut ſein. Das koſtet
aber Zeit und Geld.
So wird es verſtändlich, wenn die italieniſche Offenſive
ge=
legentlich zum Stillſtand kommt. Auch die Truppen müſſen ihre
Ruhe haben und abgelöſt werden. Natürlich iſt die
Unüberſicht=
lichkeit des Geländes ein Hauptgrund, der die Italiener zwingt,
mindeſtens unter Beachtung aller möglichen Vorſichtsmaßnahmen
vorzugehen. Die italieniſchen Flugzeugbeobachter
klagen bereits darüber, daß ſie von den
abeſſi=
niſchen Streitkräften auf ihren
Erkundungs=
flügen nur noch herzlich wenig zu ſehen
bekom=
men, obwohl bekannt iſt, daß in den überflogenen Gebieten
ſtarke Truppenzuſammenziehungen vor ſich gehen. Die
Abeſ=
ſinier haben ſehr raſch gelernt, ſich
ausgezeich=
net zu tarnen. Sie paſſen ſich dem Gelände an, wie ſie auch
unter Ausnutzung der Vorzüge ihrer gebirgigen Heimat im
Kleinkrieg Beachtliches zu leiſten vermögen. Das haben ſie bei
Adua und Adigrat bewieſen, wo ſie in der Nacht überraſchend in
die Ortſchaften eindrangen und nach vollzogener blutiger Arbeit
ebenſo ſchnell wieder auf den ihnen bekannten Pfaden in der
Dunkelheit verſchwanden.
EA 49d1
Ougri oAddi kaie"
ADVAo
adigrat
Ain
Makalle
Gegen=Offenſive der Abeſſinier
Wie United Preß berichtet, haben die abeſſiniſchen „
Todes=
legionen” einen Gegenſtoß nach Italieniſch=Eritrea unternommen
und die Stadt Addi Kaie, die 45 Kilometer innerhalb Eritreas
liegt, erobert und die Eingeborenenbevölkerung gegen Italien
aufgewiegelt. Weitere 4000 Abeſſinier ſollen gegen den Willen
des Kaiſers einen Umgehungsmarſch nach Adrigat unternommen
haben und die rückwärtigen Verbindungen der Italiener bedrohen.
(Scherl=M.)
geben, daß ſich der Druck dieſes Korps bemerkbar
macht und daß man in aller Eile eine Brigade
Schwarz=
hemden abkommandiert hat, die den 15 000
Abeſ=
ſiniern den Weg verlegen ſoll. Nur haben die
abeſ=
ſiniſchen Reiter den Vorteil auf ihrer Seite, daß ſie mit der
ein=
geborenen Bevölkerung Hand in Hand arbeiten können, daß ſie
außerordentlich behend ſind und mit Hilfe der Eingeborenen auch
ſehr raſch ausweichen können. Ihre Aktion iſt — abgeſehen von
dem reinen militäriſchen Ziel — darauf abgeſtellt, auf die
Bevöl=
kerung Erytreas einzuwirken und vor allem die farbigen
Streit=
kräfte der Italiener zu einem Flaggenwechſel zu bewegen. Nach
neueren Nachrichten ſoll ſich die Zahl der
Ueber=
läufer mehren, die mit voller Bewaffnung und
mit allem Kriegsgerät zu den abeſſiniſchen
Linien hinüberwechſeln. Treffen dieſe
Mel=
dungen zu, und gelingt es den abeſſiniſchen
Agenten, die Farbigen in wachſender Zahl zum
Abfall zu bringen, dann wird ſich das
italieni=
ſche Oberkommando genötigt ſehen, das ſchwarze
Armeekorps aus der Front herauszuziehen. In
der Praxis liefe das auf eine ſtarke Schwächung der italieniſchen
Streitmacht hinaus, denn die Farbigen müßten, wenn ſie erſt
ein=
mal unzuverläſſig geworden ſind, auch im Hinterland kaum noch
brauchbar ſein, ſchon gar nicht, wenn wiederholt feindliche
Streif=
korps hinter der Front auftauchen ſollten. Gefährlich würde es,
wenn es den Abeſſiniern gelingen würde, Teile der Bevölkerung
in eine Art Kleinkrieg gegen die Italiener zu verleiten, und zwar
nicht nur in Erytrea, ſondern auch in Somaliland.
Umgekehrt verſuchen die Italiener mit aller
Macht, ihren Einfluß auf die Eingeborenen zu erhöhen und
zu vertiefen. Sie bearbeiten nicht nur die Eingeborenen ihrer
alten Kolonien fortgeſetzt, ſie werfen auch über den abeſſiniſchen
Siedlungen Flugzettel ab. Nur iſt ihre Propaganda
nicht ſonderlich geſchickt. Sie fordern
Freund=
ſchaft und bedrohen jeden mit Vernichtung, der
ſich nicht ſofort unterwirft. Damit entwerten ſie ihre
Propaganda. Daneben gehen noch die Bombenabwürfe
weiter, die natürlich nicht geeignet ſind, Sympathien
für die anrückenden Ita liener auszulöſen. Jeder
Bombenabwurf wird ſofort von den Abeſſiniern durch ihren
Nach=
richtendienſt im ganzen Land verbreitet. Die Anwendung von
chemiſchen Kampfſtoffen, die General Naſibu von der Südfront
gemeldet hat, iſt von den Abeſſiniern natürlich ſofort
entſpre=
chend ausgewertet worden.
Noch keine Offenſive gegen Akſum.
Erſt Ausbau der italieniſchen Skellungen.
UP. Nach Berichten aus Asmara haben die italieniſchen
Offen=
ſivtruppen der Nordarmee die Frontlinie zwiſchen Adua und
Ak=
ſum weiter vorgeſchoben und ihre Stellungen ſüdweſtlich von Adua
verſtärkt. So ſollen die Truppen die Stellungen längs des
Gurun=
gura beſetzt und die Dörfer Adi=Mahelca und Mai=
Gu=
hurti eingenommen haben. Dieſem Vorſtoß kommt nur die
Be=
deutung einer Schutzmaßnahme zu für die Pionierabteilungen, die
die Zufahrtſtraßen und ſtrategiſchen Aufmarſchwege für den
kom=
menden Vorſtoß auf die alte äthiopiſche Hauptſtadt Akſum anlegen
ſollen. Auf dieſen Wegen ſollen die Truppen und Kriegsmaterial
nachgeſchoben werden, wenn die Italiener zur neuen Offenſive
gegen Akſum anſetzen.
Nach weiteren Berichten von der Nordfront iſt die aus
Schwarzhemden beſtehende Beſatzung von Adigrat augenblicklich
damit beſchäftigt, zementierte Unterſtände anzulegen, ſowie rings
um die Stadt Maſchinengewehrneſter zu bauen, um gegen einen
evtl. Verſuch des Feindes, die Stadt wieder zu erobern, gerüſtet
zu ſein.
Die erykreiſchen Deſerkeure.
* Addis Abeba, 10. Okt. (United Preß.)
Die von den in Erytrea eingedrungenen abeſſiniſchen
Trup=
pen unter den dortigen Eingeborenen betriebene Propaganda
hat nach hier vorliegenden amtlichen Meldungen große Er=
Seite 4 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober 193
folge gezeitigt. Ein offizieller Bericht aus Makale beſagt, daß
Tauſende von erytreiſchen Deſerteuren mit
ihren Waffen von Oſten her auf Makale
zu=
ſtrömen. Sie würden teilweiſe von italieniſchen
Flngzeugen vexfolgt, die verſchiedentlich verſucht
hätten, die überlaufenden Askaris mit Bomben und
Maſchinen=
gewehrfeuer zurückzutreiben oder zuſammenzuſchießen.
An=
ſcheinend iſt dabei ein italieniſches Flugzeug abgeſchoſſen
wor=
den, wobei es unklar bleibt, ob dieſes abgeſchoſſene Flugzeug
mit dem abgeſtürzten identiſch iſt. Die Abeſſinier hätten von
Makale aus Truppen abgeſandt, um die Ueberläufer
aufzu=
nehmen.
Ueberfälle auch auf Italieniſch=Somaliland.
UP. Nachdem an der Nordfront zahlenmäßig ſchwache, aber
mit den Bodenverhältniſſen glänzend vertraute abeſſiniſche
Trup=
penabteilungen Ueberfälle auf italieniſche Truppenſtellungen in
Erytrea unternommen haben, führen jetzt auch die an der Ogaden=
Front ſtehenden Truppen ſolche überfallartigen Reids auf
Italie=
niſch=Somaliland durch. Dieſe Taktik iſt aber im Süden
ſchwie=
riger, da in der Ogadenwüſte die waſſerführenden Brunnen ſehr
weit auseinanderliegen und um die Waſſerſtellen heftige
Vor=
poſtengefechte geführt werden.
Mohammedaniſche Kriegsfreiwillige.
UP. In Harrar iſt heute eine Brigade kriegsfreiwilliger
junger Mohammedaner nach einem Gottesdienſt in der Moſchee
an die Front abgerückt. Sie iſt mit modernen Gewehren
aus=
gerüſtet. In ihrem feierlichen Ausmarſch erblickt man die
ſicht=
bare Bekundung, daß im Augenblick der italieniſchen Offenſive
alle religiöſen Streitigkeiten vergeſſen werden.
Der ikalieniſche Vormarſch im Süden.
Bombenangriffe gegen die abefſiniſchen Vorpoſten.
Addis Abeba, 10. Okt. (United Preß.)
Nach Meldungen, die hier aus Gorahi in Ogaden eingetroffen
ſind, dehnen die Italiener jetzt ihre Angriffe, die ſie bisher vor
allem im Tal des Webbe Schibeli vortrugen, auch auf das
Zen=
trum der Ogadenfront nordweſtlich von Gorahi und Gerlubi aus.
Gleichzeitig erneuern ſie ihre Bombenangriffe gegen die
abeſſiniſchen Vorpoſten am Schibeli=Fluß, vor
allem in der Nähe der Ortſchaften Tacaha, Katama und
Djilamo, wo am Mittwoch abend gegen 7 Uhr durch die
italie=
niſchen Flieger viele abeſſiniſchen Soldaten getötet worden ſind.
Aus Makale wird gemeldet, daß ein italieniſches
Bomben=
flugzeug an dem Berg Cara Alta am Mittwoch abgeſtürzt ſei. Die
vier Inſaſſen ſeien dabei ums Leben gekommen.
Der Schwiegerſohn des Negus gefallen.
* Rom, 10. Okt. (United Preß.) e
Wie berichtet wird, ſollen bei den Kämpfen um Adigrat zwei
abeſſiniſche Generale, darunter der Schwiegerſohn des Negus,
Haile, der bei den Truppen des Ras Seyum geſtanden habe,
ge=
tötet worden ſein.
Inkernakionaler Schrikt
zur Berhinderung eines Lufkbombardemenks
von Addis Abeba.
DNB. Addis Abeba, 10. Oktober.
Das ausländiſche diplomatiſche Korps bereitet eine
gemein=
ſame Anregung vor, wonach in Rom eine internationale Demarche
erfolgen ſoll, um Addis Abeba vor einem Luftbombardement zu
ſchützen. Dieſer Antrag wird damit begründet, daß die Stadt
5000 Ausländer beherberge und keinen militäriſchen Stützpunkt
darſtelle, aber auch nicht von ſtrategiſcher Bedeutung ſei. Eine
Bombardierung würde daher nur zwecklos Opfer fordern.
Ein Urkeil der „Times”
DNB. London, 10. Oktober.
In einem Leitaufſatz vertritt die „Times” die Anſicht, daß
die bisherigen italieniſchen Erfolge in
Abeſſi=
nien nicht ſehr überzeugend ſeien. Wenn die
italieni=
ſchen Zeitungen von dem angeblichen ungeheuren Eindruck der
italieniſchen Siege in London ſprächen, ſo ſei dies eine
Verdre=
hung der Tatſachen. Das engliſche Publikum ſei höchſt
über=
raſcht, daß der italieniſche Vormarſch nicht ſchneller vor ſich
ge=
gangen ſei. Man ſei der Anſicht, daß Italien wenig Urſache
habe, ſich ſeiner militäriſchen Leiſtungen zu rühmen.
„Daily Telegraph” meldet aus Rom, die Tatſache, daß bisher
keine italieniſchen Verluſtziffern veröffentlicht worden ſeien, habe
eine gewiſſe Brſorgnis bei vielen Italienern verurſacht. Man
befürchte, daß die Verluſte der italieniſchen Truppen ſchwer ſeien.
Seit der Erſtürmung von Adua am Sonntag habe
die italieniſche Armee ſo gut wie keine
Fort=
ſchritte gemacht.
Stautsfteic n Otiecemtano.
Die Armee forderk die Wiedereinſehung der Monarchie. — Rückkriti des Kabinetis Tſaldaris.
General Kondylis übernimmt die Regierung. — Volksabſtimmung am 3. November.
Die Vorgänge in Athen.
lament zugunſten der Monarchie Kundgebungen zu veranſtalt
In den Garniſonen haben ſich zahlreiche Truppenabteilungen ofſt
EP. Athen, 10. Oktober.
Die Regierung Tſaldaris iſt am Donnerstag mittag
zurück=
getreten. Dieſer Rücktritt ſteht im Zuſammenhang mit der
For=
derung monarchiſtiſcher Kreiſe nach der ſofortigen Rückberufung
des Königs ohne vorherige Volksabſtimmung.
Amtlich wird dazu gemeldet: Die Führer der Armee haben
ſich an Miniſterpräſident Tſaldaris gewandt und ihm mitgeteilt,
daß die Armee die Rückkehr des Königs und die Wiedereinſetzung
der Monarchie verlange. Der Miniſterrat trat daraufhin ſofort
zu einer Sitzung zuſammen, in der der Rücktritt der Regierung
beſchloſſen wurde. Die Armeeführer haben General Kondylis
gebeten, die Regierung zu übernehmen.
Während die Generäle ſich noch bei Tſaldaris befanden, kam
es in einigen Kaſernen zu monarchiſtiſchen Kundgebungen. Die
Soldaten ſtellten die Bilder des Exkönigs Georg auf und „
pro=
klamierten” ihn zum König.
General Kondylis hat ſofort eine neue Regierung gebildet,
die faſt ausſchließlich aus Militärperſonen zuſammengeſetzt iſt. In
der Regierung befinden ſich als Kriegsminiſter der
Platzkomman=
dant von Athen, General Papagos, als Luftfahrtminiſter der
Generalſtabschef der griechiſchen Luftwaffe, General Reppas, und
als Marineminiſter der Generalſtabschef der Marine, Admiral
Economos.
Die Monarchiſten haben ihren Staatsſtreich ſehr gut
vorbereitet. Während der Nacht waren an allen Mauern
der Stadt Bilder des Königs Georg angeklebt worden. General
Metaxas hatte in den frühen Morgenſtunden an die Bevölkerung
der griechiſchen Hauptſtadt einen Aufruf gerichtet, vor dem Par=
für die Monarchie bekannt. In den Straßen der Stadt ſind
den Morgenſtunden des Donnerstags zahlreiche monarchiſtiſ tags
Flugblätter verteilt worden. Die Garniſon von Athen ſteht aun
Alarmbereitſchaft, um bei etwaigen Zuſammenſtößen zwiſch u
Republikanern und Monarchiſten eingreifen zu können.
Einberufung der Nakionalverſarmlung.
Die Nationalverſammlung iſt noch für den heutigen Tag
berufen worden. Die neue Regierung Kondylis wird vor
Nationalverſammlung den Eid ablegen. Daraufhin wird duß
Mehrheitsbeſchluß das republikaniſche Regime
Griechenland für abgeſchafft erklärt werden. 2
glaubt aber, daß die Volksabſtimmung am 3. November trotz)
ſtattfinden wird und daß Miniſterpräſident Kondylis bis zu
ſem Datum eine Art Regentſchaft bis zur Rückkehr des Kön
Georg übernehmen wird. Durch die Volksabſtimmung ſoll Kön
Georg eingeladen werden, nach Griechenland zurückzukehren.
Skandrecht in Griechenland.
Die neue Regierung hat das Standrecht verhängt. Die en
gültige Miniſterliſte ſteht bereits feſt. Miniſterpräſident Kondy
wird auch das Finanzminiſterium übernehmen. Die neue Reo/
rung ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Miniſterpräſident u
Finanzminiſter: General Kondylis; Außenminiſter und ſtelly
tretender Miniſterpräſident: Theotokis; Kriegsminiſter: Gener
Patagos; Marineminiſter: Dusmanis; Luftfahrtminiſter: Nid /Mnl
laidis; Innenminiſter: Spinas; Juſtizminiſter; Kloros; Wit
ſchaftsminiſter: Daveris; „Verkehrsminiſter: Mavromichalis.
Die Geſchühkaliber.
Die marikime Kräfkeverkeilung im Mitkelmeer.
Noch immer laufen engliſche Kriegsſchiffe in das
Mittellän=
diſche Meer ein. Die Einheiten, die in den letzten Tagen in die
Erſcheinung getreten ſind, ſtammen aus Oſtaſien. Es iſt
einiger=
maßen bezeichnend, daß eine engliſche Zeitung jetzt eine
Berech=
nung der im Mittelmeer ſchwimmenden Kriegsſchiffe aufmacht.
Was damit beabſichtigt iſt, liegt auf der Hand: man will den
Italienern auseinanderſetzen, was es bedeutet,
England gegenüber eine nicht auf Biegen,
ſon=
dern auf Brechen hinauslaufende Haltung
ein=
zunehmen. Nach dieſer engliſchen Zeitung ſtehen den 169
italie=
niſchen Kriegsſchiffen 103 britiſche Linienſchiffe, Schlachtkreuzer,
Flugzeugträger Kreuzer, Zerſtörer und Unterſeeboote gegenüber.
Aber auf die Zahl der ſchwimmenden Einheiten kommt es nicht
ſo ſehr an, als auf ihre Kampfkraft. Und auch in dieſer Beziehung
wird den Italienern einiges ſerviert, das zum Nachdenken anregt.
13= und 15=Zollgeſchütze, alſo die ganz ſchweren Kaliber, ſind bei
den Italienern nicht zu finden, während die Engländer 54 dieſer
Geſchütze im Mittelmeer ſpazieren fahren. Dieſer weitreichenden
Waffe haben die Italiener lediglich 26 12=Zollgeſchütze
entgegen=
zuſetzen. Auch mit den 6= und 8=zölligen Geſchützen können ſie
keinen Staat machen. Die Engländer haben auf ihren Schiffen
nach der Statiſtik der oben erwähnten Londoner Zeitung 191
Stück, die Italiener nur 136. Recht aufſchlußreich iſt aber, daß
in dieſer Aufſtellung auch Frankreich eine Rolle ſpielt. Das kann
eine unmißverſtändliche Geſte ſein, kann aber ebenſo gut auch
be=
deuten, daß man die franzöſiſche Stärke im Mittelmeer nur der
Vollſtändigkeit halber hereingenommen hat. Immerhin klingt aus
der Statiſtik gerade in dieſem Augenblick eine leichte Drohung
heraus, die zu verſtehen gibt, daß man ſich nicht nur den
Italie=
nern allein gegenüber ſtark und überlegen fühlt.
Holland zu Sühnemaßnahmen bereit
DNB. Haag, 10. Oktober!” der Re
Die niederländiſche Erſte Kammer hat am Mäittwoch einſtimuntn
mig die Regierung ermächtigt, zur Förderung der internationallutz de
Neue Sowjekrepublik am Jalu.
Blukiger Zuſammenſtoß mit Japanern.
DNB. Moskau, 10. Oktober.
Die „Prawda” bringt eine Taß=Meldung aus Schanghai,
wo=
nach an der mandſchuriſch=koreaniſchen Grenze im Gebiete des
Fluſ=
ſes Jalu ein neuer Sowjetbezirk gegründet worden ſei, der in der
letzten Zeit bedeutend erweitert werden konnte. Der Bezirk beſitze
bereits eine Rote Armee, die mehrere tauſend Kämpfer zählt.
Am 29. September habe dieſe Armee einige japaniſche
Offi=
ziere gefangen genommen. Darauf ſei es zu Kämpfen mit den
Ja=
panern gekommen, bei denen 10 Japaner getötet wurden. Das
ja=
paniſche Kommando ziehe gegenwärtig, ſo ſchließt die Meldung,
große Kräfte zuſammen.
Zuſammenarbeit im Dienſte des Friedens oder zum Schutze eigſch90
ner lebenswichtiger Intereſſen in Zeiten internationaler Spu
nung Ausfuhrverbote für beſtimmte Waren zu erlaſſen. —
Vorlage wurde noch am Mittwoch abend im Staatsanzeiger wo
öffentlicht, ſo daß ſie bereits ab Donnerstag in Kraft tritt.
niederländiſche Regierung wird ſomit mögliche Sanktionsbeſchlife
des Völkerbundes durch den Erlaß von Ausfuhrverboten größen/
Nachdruck verleihen können. Ferner beſitzt ſie nunmehr auch dee
Möglichkeit, ganz unabhängig von Völkerbundsaktionen Ausfuh‟
verbote für beſtimmte Waren zu treffen, für die in Holland ſell,
ein dringendes Bedürfnis vorhanden iſt. — Von letzterer Möſſter V
lichkeit hat die Regierung ſofort Gebrauch gemacht. Durch ei/Gdverkehr
königlichen Beſchluß, der ebenfalls ſchon am Donnerstag in Kmhener an
getreten, iſt die Ausfuhr von Benzin mit ſofortiger Wirkung velſtreichen
boten worden. Ihre Begründung findet dieſe Maßnahme mit delſc ein. De
außerordentlich ſtarken Benzinaufkäufen, die ſich in letzter Zeit W p. Neu
Holland bemerkbar machten und die die Befürchtung entſtehen unſe werden
ßen, daß der inländiſche Benzinbedarf nicht mehr befriedigt
wusiaßengru=
den könne, wenn die Ausfuhr nicht unmittelbar unterbundAſig) wir)
werde.
Anläßlich derAnnahme desGeſetzes gabMiniſterpräſident Dr. Collzyeden
dieErklärung ab,daßdie niederländiſcheRegierung ihrenVölkerbundgülätter
verpflichtungen getreulich nachkommen werde. Die Regierufndſtre
werde ſich alſo auch an Sühnemaßnahmen beteſpeEi
ligen, wenn ſie auch hinſichtlich, der von ihr zu ergreifende’ſte oder
Ausführungsmaßnahmen eine gewiſſe Vorſicht beachten werd?ſcheiſe.
Obwohl die Beſchlüſſe des Völkerbundes abgewartet werden müſe oder
ten, habe die niederländiſche Regierung doch bereits Geſetzeymbaul
würfe vorbereitet, durch die die Einfuhr italielechsgeſe
niſcher Waren und die Gewährung holländiſche
Kredite an Italien unterſagt werden.
ugin
ſchen
Ktit
„Staßenve
Der Biſchof von Meißen wegen Deviſenvergehens.
verhaftet.
Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Im Laufe der
Stro=
verfahren gegen katholiſche Geiſtliche und Ordensangehörme
wegen Deviſenvergehens hat ſich dringender Verdacht dafür A 13
geben, daß der Biſchof von Meißen, Peter Legge in Bautzen.
an den in ſeinem Bistum vorgekommenen Deviſenvergehe
weſentlich beteiligt iſt. Auf Grund des Ergebniſſes der Ermit.
lungen hat der Generalſtaatsanwalt beim Landgericht Berlſ
gegen den Biſchof wegen zweier fortgeſetzter, Deviſenvergehn?
Anklage bei der Strafkammer des Landgerichtes erhoben, d0
wegen dringenden Tatverdachtes Haftbefehl erlaſſen hat. De
Biſchof wurde geſtern auf Grund des gerichtlichen Haftbefehl/Sum
feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis Moaly 19.
übergeführt.
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Darmſtadt, 11. Oktober 1935
afruf zum Winkerhilfswerk 1935/36.
u die Bevölkerung in Stadk und Kreis Darmſtadk:
Der Führer hat das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes
1935/36 eröffnet.
Gemeinſam und in unlösbarer Schickſalsverbundenheit wird
Deutſche Volk durch dieſen Winter einer beſſeren Zukunft
ent=
meniſchreiten. Wo Not entſteht, muß zugegriffen und geholfen
ſprden, und alle ſind berufen zu helfen und zu opfern. Jeder
eizelue Volksgenoſſe hilft bei dieſem großen Werk der deutſchen
Ation und opfert nach ſeinem beſten Können. Keiner ſchließe ſich
u denn unſer aller Pflicht iſt die
nationalſozia=
ſtiſche Tat.
Jeder Deutſche und jeder Nationalſozialiſt iſt Helfer und
För=
der beim Winterhilfswerk und beweiſt durch ſeine Opfertat, daß
ieſieh auch dem ärmſten und notleidenden deutſchen Volksgenoſſen
mlunden fühlt.
Daher nehmt alle Kraft zuſammen für die Durchhaltung der
ton.
Im Geiſt des Nationalſozialismus mit Adolf Hitler
vorwärts im Kampf gegen die Not!
Darmſtadt, den 9. Oktober 1935.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
üickkehr von den NSB=Lagern Roßdorf u. Rimdidim
Am Samstag, den 12. Oktober, kehren die in den Uebungs=
Jyern des Amtes für Volkswohlfahrt Roßdorf und Rimdidim
ueergebrachten Mädchen und Buben wieder nach Darmſtadt zu=
„k. Die Eltern werden auf dieſem Wege gebeten, ihre Kinder auf
dn Vorhofe der Kreisamtsleitung Darmſtadt,
Wilhelminen=
ſtaße 34, in Empfang zu nehmen. Die Mädchen aus Roßdorf
imnen am Samstag um 10 Uhr, die Buben vom Rimdidim um
3) Uhr hier an. Eine beſondere Benachrichtigung ergeht nicht
hr.
Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Perſonalnachrichten.
Er=
iint wurde der Kanzleigehilfe bei der Kanzlei des
Perſonal=
ats der Heſſiſchen Landesregierung Philipp Opper aus
Bicken=
hch a. d. B. mit Wirkung vom 1. November 1935 unter
Beru=
mg in das Beamtenverhältnis zum Kanzliſten. — Verſetzt
urde der Förſter Heinrich Heuſel der Förſterei Thomashütte
Forſtamts Langen in gleichen Dienſteigenſchaft in die Förſte=
Richen des Forſtamts Dieburg mit Wirkung vom 15. Okto=
1935. — Abteilung II. Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für
ſten katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Finthen, Kreis
gröh=/Ainz. Dienſtwohnung iſt vorhanden. Bewerber müſſen ſeit min=
„dtens 8 Jahren die Prüfung abgelegt und eine
Anwärterdienſt=
ſt von mindeſtens 5 Jahren zurückgelegt haben.
— Hausfrauenbund. Es wird noch einmal bekanntgegeben,
dz heute, Freitag, abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaal” ein
öffent=
ier Vortrag ſtattfindet über: „Was muß die Hausfrau von
Gldverkehr und Wirtſchaftsweſen wiſſen” Redner: Herr Schrimpf,
in RyPyrer an der Städtiſchen Berufsſchule. Wir laden zu dieſem ſehr
hun elerreichen und wichtigen Vortrag alle Frauen Darmſtadts
herz=
mi lfz ein. Der Eintritt iſt frei.
Zei /b p. Neuregelung des Straßenweſens. Die
Straßenverzeich=
ehen Asſe werden in der Form von Karteien geführt. Für jede
dint mSraßengruppe (Reichsſtraßen, Landſtraßen 1. und ſolche 2.
Ord=
ung) wird (in Heſſen bei den Provinzen als den Trägern der
Sraßenbaulaſt für die Landſtraßen 2. Ordnung) eine beſondere
Krtei angelegt und geführt. Innerhalb jeder Straßengruppe
Gſorden die Karteiblätter nach Straßenzügen geordnet. Die
Kar=
kerbugteblätter weiſen folgende Farbtöne auf: Reichsſtraßen hellblau,
jerſſandſtraßen 1. Ordnung hellgrün, ſolche 2. Ordnung hellgrau
„sde Eintragung in das Straßenverzeichnis erfolgt mit ſchwarzer
Tnte oder ſchwarzer Maſchinenſchrift, rote Tinte dient nur für
AHnweiſe. Wer ein berechtigtes Intereſſe nachweiſt, kann das
Sraßenverzeichnis einſehen und gegen Erſatz der Koſten
ein=
wen ſſche oder beglaubigte Auszüge erhalten. Der Umfang der
Stra=
ſetze fabaulaſt richtet ſich bis zur endgültigen Regelung durch die
ital/ſRichsgeſetze nach den landesrechtlichen Beſtimmungen.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestheakers.
GROSSES HAUS.
Smstag.12. Okt. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Hauptmiete E,
4. Vorſtellung. Die Pfingſtorgel. Eine bayriſche
Moritat von Alois Johannes Lippl. Enntag.
13. Okt. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete B,
4. Vorſtellung. Erſtaufführung: Herz über Bord.
Operette von Eduard Künnecke. KLEINES HAUS. Enstag.
12. Okt.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. NS= Kultur=
gemeinde H, 2. Vorſtellung, Zuſatzmiete X. Der
Waffenſchmied. Komiſche Oper von Alb. Lortzing. Snntag,
13. Okt Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr Zuſatzmiete TV
1. Vorſtellung. Gyges und ſein Ring. Tragödie
von Friedrich Hebbel.
Sie
15
— Landestheater. Am kommenden Sonntag erlebt das
Heſ=
ſſhe Landestheater die Erſtaufführung der neuen Künnecke=
Ope=
fute „Herz über Bord”, die ſeit ihrer Uraufführung im
Fühſommer dieſes Jahres bereits über mehrere große deutſche
Ahnen gegangen iſt und in dieſem Winter, wenn nicht alle
Vor=
echen trugen, den Ruf ihres Komponiſten als des erfolgreichſten
mgen deutſchen Operettenſchöpfers beſtätigen wird. „Herz über
Ard” wird am Heſſiſchen Landestheater mit großer Ausſtattung
u Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche inſzeniert und von
Kapell=
miſter Franz Herburger muſikaliſch, von Alice Zickler tänzeriſch
geitet. In den Hauptpartien ſind erſte Kräfte der Oper und des
Gauſpiels beſchäftigt.
— Das Heſſiſche Landestheater bereitet zur Zeit zwei
Erſt=
ufführungen vor: die neue Operette von Eduard Künnecke
„erz über Bord”, die am Sonntag abend im Großen Haus
zn erſten Male aufgeführt wird, und das Luſtſpiel „Onkel
heodor” von Selma Lagerlöf, das am kommenden Mittwoch
n Kleinen Haus erſcheint. Künneckes Operette „Herz über Bord‟,
urd von Franz Herburger, Dr. Burno Heyn und Alice Zickler
leitet und von Max Fritzſche ausgeſtattet.— Das Luſtſpiel
Inkel Theodor”, mit dem die berühmte ſchwediſche Dichterin
un erſten Male überhaupt die Bühne betritt, wird von Jochen
belzig und Elli Büttner in Szene geſetzt. Die Titelrolle ſpielt
hneralintendant Franz Everth. Selma Lagerlöfs Bühnenwerk
ſiebte erſt vor wenigen Wochen am Hamburger Staatstheater
iene deutſche Uraufführung; das Heſſiſche Landestheater iſt
da=
ſch die erſte Bühne, die es zur Aufführung bringt. — Als nächſte
huinſzenierung der Oper wird noch vor Ende dieſes Monats
ſchard Strauß’ „Frau ohne Schatten” folgen, die zum
ſtzten Male im Herbſt 1921 hier zur Aufführung kam. Die
Neu=
ſiſtudierung des Werkes geſchieht durch Generalmuſikdirektor
arl Friderich; die Neuinſzenierung beſorgen Profeſſor Max
dfmüller und Profeſſor Leo Paſetti.
Ik ſammelk heute und morgen
Zeuensinttel!
„Die gewaltigſte Realität auf dieſer Welt iſt das
Ideal, das innerſter Notwendigkeit entſpringt . . .
Das iſt unſer Krieg — wir ſind im größten
Erobe=
rungskrieg der Weltgeſchichte begriffen, nämlich wir
erobern uns unſer deutſches Volk!“
Adolf Hitler.
Pimpfe reden nicht, Pimpfe handeln. Pimpfe ſprechen nicht
von Sozialismus, Pimpfe ſind Sozialiſten der Tat.
1500 Pimpfe führen heute und morgen in Darmſtadt die
erſte große Lebensmittelſammlung für das Winterhilfswerk
1935/36 durch. Sie tragen den Appell des Führers an die Front
des Kampfes gegen Hunger und Kälte.
Volksgenoſſe, auch an deiner Tür wird heute oder morgen
ein Jungvolk=Junge anpochen und dein Opfer für deine
notlei=
denden Brüder und Schweſtern fordern Laß deinen Beitrag
nicht zum Almoſen werden. Dein Beitrag ſoll und muß ein
Opfer ſein. Enttäuſche nicht die Begeiſterung und Bereitſchaft
unſerer Jugend. Erwerb die erſte Sammelmarke des
Winter=
hilfswerkes des deutſchen Volkes 1935/36.
Der Führer der Jungbanne 115.
gez.: Plößer.
Der Kreisbeauftragte des
Winterhilfs=
werkes des deutſchen Volkes 1935/36.
gez.: Hanſel.
Kutoskoarik
T0
Oeiasleftssllunt
Ganz Ddeutſehland
eine
Rſehgemeinſchaft!
Deutſcher Volksgenoſſe!
Bekunde deine Opferbereitſchaft
im Winkerhilfswerk 1935/36!
Spende auf die Konken der Kreisführung
Darmſtadt des WHW.:
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt Nr. 5000,
Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft Nr. 16 000,
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdner Bank,
Nr. 3500.
Mik vollen Segeln in den Kampf für das WAu
Mie Balttintelwagen tottinen!
Die Sammelwagen fahren durch nachfolgende Straßen. Es
wird gebeten, auf jedes Paket die genaue Anſchrift des Spenders
zu ſetzen und in das Paket ein Inhaltsverzeichnis zu legen.
Freitag, den 11. Oktober 1935:
Heidelberger Straße (zwiſchen Wilhelm= und Sandbergſtraße),
Donnersbergring, Ahaſtraße, Neue Niederſtraße, Beſſungerſtraße
(öſtlich Donnersbergring), Forſtmeiſterſtraße, Forſtmeiſterplatz,
Eichwieſenſtraße, Niederſtraße, Hermannſtraße, Wilhelmſtraße,
Karlsſtraße (zwiſchen Hermann= und Wilhelmſtraße), Eichbergſtr.
Samstag, den 12. Oktober 1935:
Jahnſtraße, Peter=Frieß=Straße, Seeſtraße, Klappacher Straße
(nördlich Herrngartenſtraße) Seekatzſtraße, Clemensſtraße,
Hein=
rich=Wingerts=Weg, Küchlerſtraße, Uhlandſtraße, Büchnerſtraße,
Steinbergweg, Fichteſtraße, Hölderlinweg, Claudiusweg, Hobrecht=
ſtraße (ſüdl. Jahnſtraße), Am Weidenborn, Nieder=Ramſtädter Str.
(ſüdl. Jahnſtraße), Kekuléſtraße.
Der Muſikverein veranſtaltet in ſeinem jetzt beginnenden
104. Vereinsjahr wieder vier Chorkonzerte, unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Das Programm
ent=
ſtammt verſchiedenen Epochen der Muſikgeſchichte; der vorklaſſiſchen
durch Joh. Seb Bachs Matthäuspaſſion, in der die
Leidensgeſchichte Chriſti ihre erhabenſte künſtleriſche Geſtaltung
er=
führt und der zu Karfreitag kaum ein anderes Werk an die Seite
geſetzt werden kann. — Im Januar 1935 wird in einem geiſtlichen
Konzert als Hauptwerk ein klaſſiſch=romantiſches: die E=Moll=
Meſſe von Anton Bruckner erſtmals in Darmſtadt zu
Ge=
hör gelangen. Sie wurde einſt zur Grundſteinlegung des neuen
Linzer Doms geſchrieben. Ihre Wirkung iſt ganz auf den von
Holz= und Blechbläſern begleiteten Chor geſtellt, dem eine
beſon=
ders ſchöne, wenn auch ſchwierige Aufgabe erwächſt; denn die Meſſe
iſt zum Teil a Cappella und im achtſtimmigen Satz geſchrieben. Die
E=Moll=Meſſe iſt ein Werk von inniger Frömmigkeit und tiefer
Myſtik, dabei von großer Klangpracht. Der Brucknerbiograph und
Komponiſt Richard Wetz ſagt von ihr, ſo hätte wohl Paleſtrina
ſeine Marzellusmeſſe geſchrieben, wenn er im 19. Jahrhundert
ge=
lebt hätte. Eingeleitet wird dieſes Konzert durch ein
Choralvor=
ſpiel von Bodo Wolf und Variationen über ein Thema Bruckners
von Joſ. Meßner. — Im Mai wird mit dem Landestheater nach
langer Pauſe Verdis Requiem wieder aufgeführt. Es iſt
eines der eindrucksſtärkſten kirchlichen Werke, im Gegenſatz zu
Bruckner mehr von theatraliſcher Wirkung, aber bedeutend und
ſchwungvoll, wie die Bühnenwerke des großen Opernkomponiſten.
— Das Zeitſchaffen wird mit dem neuen Chorwerk Einer
baut einen Dom” von Hanshinrich Dransmann,
nach Worten Carl Maria Holzapfels, berückſichtigt, das ſchon im
November mit dem Landestheater zur Aufführung kommt. Dieſes
Werk iſt wohl am beſten als weltliches Oratorium zu bezeichnen,
es hat religiöſen Charakter, nicht im dogmatiſchen Sinn. ſondern
ſeine Grundhaltung entſtammt dem Gedankengut des „Mythus”
Es iſt aus der Sehnſucht nach einem Führer geboren und gipfelt
in der Erfüllung dieſes Traumes — ein groß angelegtes Werk mit
Sprechchören, für Soli und volles Orcheſter. — Neben den großen
Konzerten wird eine Reihe muſikaliſcher und geſelliger
Veranſtal=
tungen im Saale des Muſikvereins geboten werden, über die von
Fall zu Fall Mitteilung erfolgt und zu denen die Mitglieder des
Vereins Ermäßigung erhalten.
So bietet der Muſikverein ein reiches und anziehendes
Pro=
gramm, das geeignet iſt, alte Freunde des Vereins zu feſſeln und
neue zu werben. Eine der vornehmſten Kulturaufgaben unſerer
Zeit iſt die Lebendigerhaltung der Oratorien der großen Meiſter
der Vergangenheit. Neugeſchaffene Werke müſſen, wenn ſie
lebens=
kräftig ſein ſollen, auf jenen aufbauen. Der Staat unterſtützt die
Theater, damit ſie die höchſten Kulturgüter der Nation pflegen
und wertvollen neuen den Weg bahnen können. Die
Oratorien=
vereine ſind dagegen im weſentlichen auf ſich ſelbſt geſtellt und
be=
dürfen deshalb um ſo mehr der vollen Anteilnahme durch die
muſikliebende Bevölkerung.
16 Jahre Techniſche Nothilfe.
Die hieſige Ortsgruppe der Techniſchen Nothilfe feierte in
Verbindung mit dem Monatsappell den Jahrestag ihres 16
jäh=
rigen Beſtehens. Schwere Schickſalsſchläge ſuchten unſer
Vater=
land heim, als im Jahre 1919 die TN. gegründet wurde. Es
war eine Zeit, in der ſich durch wilde Streiks und Klaſſenkämpfe
alle Bande der noch beſtehenden Ordnung zu löſen drohten. Der
TN. blieb es vorbehalten, in dieſer Zeit des Niederganges unſer
Volk und ſeine Wirtſchaft durch opfermutigen Einſatz der in ihr
zuſammengeſchloſſenen ſtaatserhaltenden Kräfte vor dem
Schlimm=
ſten zu bewahren. Mit Recht konnte der Ortsführer, Kamerad
Kochhafen, in ſeiner Anſprache an die zahlreich verſammelten
Nothelfer und ihre Familienangehörigen darauf hinweiſen, daß
die TN. ſeit ihrer Gründung überall da, wo es galt, deutſches
Volksvermögen vor dem Verderb zu ſchützen, zur Stelle war.
Aber auch bei Kataſtrophen aller Art kämpften Nothelfer in
vorderſter Linie. Bei Feuers= und Waſſersnot, bei Eisgefahr
ſetz=
ten ſie ihre Arbeitskraft und ihr Leben ein. Der Geiſt der
Opfer=
bereitſchaft lebt auch heute noch bei der TN. unverändert fort.
So ſtehen die Nothelfer im Dienſt des WHW. Sie bildet ihre
Leute aus zum jederzeitigen Einſatz in lebenswichtigen Betrieben.
Die verſchiedenen Dienſtzweige der TN. ſtellen an das Können,
den Opfermut und die Schlagfertigkeit des Einzelnen die größten
Anforderungen. Dies gilt ſowohl für die Kameraden des
Tech=
niſchen Dienſtes, als auch für die des Inſtandſetzungsdienſtes, des
Gasſpürtrupps, des Feuerlöſch= und Bergungstrupps und des
Sprengtrupps. Sie ſind alle bereit, bei eintretendem Bedarf in
ernſten Zeiten ſich reſtlos für das Vaterland einzuſetzen. Ein
glänzendes Beiſpiel für den Opferſinn der NH. gaben in letzter
Zeit die Berliner NH. bei der Einſturzkataſtrophe in Berlin.
In kürzeſter Zeit waren hier über 1000 Nothelfer zur Stelle. Von
den rund 200 000 Arbeitsſtunden, die bei den Bergungsarbeiten
geleiſtet wurden, entfallen auf die TN. allein 41543. Der OF.
wies beſonders darauf hin, daß alle Tätigkeit der TN. allein
für Volk und Staat gilt. Nach der Ehrung der Toten, die in
den Kämpfen mit den Streikenden gefallen ſind, und den Toten
der Bewegung ſchloß der OF. ſeine Anſprache mit einem Sieg=
Heil auf den Führer, dem das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Lied folgten.
Alsdann hielt Kam. Dr. Zeiger einen Vortrag über
Fried=
rich Liſt: „Hundert Jahre Eiſenbahn‟. Der Redner
ſchilderte die hohen Ziele, für die Liſt gekämpft hat, ſein mutiges
Eintreten für den deutſchen Einheitsſtaat, für die Entwicklung
der deutſchen Induſtrie und Landwirtſchaft in überaus feſſelnder
Weiſe. Er zeigte auch in großen Zügen den Weg auf der von
Liſt über Bismarck zu Adolf Hitler, dem großen Vollender der
deutſchen Einheit, führt. Mit den Worten: Nimmer kann das
Reich vergehen, wenn ihr einig ſeid und treu!”, ſchloß der
Red=
ner ſeine Ausführungen. Bei ſeinen Schlußworten dankte der
OF. dem Redner für ſeine vortrefflichen Ausführungen. Er ſchloß
in ſeinen Dank auch den Muſikzug ein, der unter der
unübertreff=
lichen Leitung des Muſikzugführers Kümmel den Abend
ver=
ſchönen half. Auch dem Spielmannszug wurde Dank und
Aner=
kennung für vortreffliche Leiſtungen gegeben.
Bei den Klängen der Kapelle und des Spielmannszuges
blieben die Kameraden auch im inoffiziellen Teil des Abends
noch lange zuſammen und nahmen gewiß den Eindruck mit nach
Hauſe, daß ſie für eine große Sache tätig ſind und kämpften.
Dr.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
An alle Vereine und Verbände!
Sämtliche Vereine und Verbände werden erſucht, in Zukunft
bei Einberufung von Verſammlungen in der Preſſe oder in
Ein=
ladungsſchreiben die Namen der Redner anzugeben und dem
Ge=
heimen Staatspolizeiamt mitzuteilen.
Heute abend um 8 Uhr ſingt Theo Herrmann im
Städtiſchen Saalbau.
Noch nachträglich Herrn Michael Wanner,
Pankratius=
ſtraße 17, der am 3. Oktober 1935 ſein 25jähriges
Dienſt=
jubiläum bei der Firma Merck, Darmſtadt, feiern konnte.
Zum Feſt der Silbernen Hochzeit dem Ehepaar F.
Wilh. Haſenzahl in Biebesheim.
Herrn Michael Gaubatz in Ober=Ramſtadt. Bahnhofſtr. 21.
zu ſeinem 83. Geburtstag, und Herrn Peter Bickelhaupt in
Ober=Ramſtadt. Darmſtädter Str. 51. der am 11. Oktober ſein 75.
Lebensjahr vollendet und körperlich und geiſtig noch
außerordent=
ich rüſtig iſt.
11.8I
[ ← ][ ][ → ] Dh e
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Ferstte F
Ff
Seite 6 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober 19
Kreisleitung Darmſtadt.
RS=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt
findet Freitag, 11. Oktober, vormittags 10 Uhr, auf unſerer
Ge=
ſchäftsſtelle ſtatt.
NS=Frauenſchaft — Abteilung Volkswirtſchaft=Hauswirtſchaft.
Freitag, 11. Oktober, nachmittags 4 Uhr, hält Pgn. Frau
König einen Fiſchvortrag in der Städtiſchen Feſthalle:
Fiſchzu=
bereitung; Samstag und Sonntag nachmittag: Weinſpeiſen und
Gebäck.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Erziehungs= und Baſtelkurſus, Leiterin Fräulein
Fren=
zel, findet Dienstags und Freitags, abends 8 Uhr, im Werkraum
der Eleonorenſchule ſtatt. Anmeldungen bei Frl. Frenzel,
Eleo=
norenſchule, und Frl. Ilſe Block, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Anmeldungen zum Säuglingspflege=, Koch= und Nähkurſus bei
Frl. Ilſe Block. Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
NS=Frauenſchaft Darmſtadt.
Zu dem am Freitag, 11. Oktober, abends 8 Uhr, im
Fürſten=
ſaal (Grafenſtraße) ſtattfindenden öffentlichen Vortrag hat der
Hausfrauenbund die NS=Frauenſchaft eingeladen. Thema: „Was
muß, die Hausfrau vom Geldverkehr und Wirtſchaftsweſen
wiſ=
ſen. Wir machen unſere Frauen aufmerkſam, dieſen Vortrag
wegen der wirtſchaftlichen Bedeutung desſelben zu beſuchen.
Die DeutſcheArbeitsfront
Ortsgruppe Pfungſtadt.
Am Freitag, 11. Oktober, findet in Vöglers Saalbau eine
Verſammlung der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. Es ſpricht Pg.
Fritz Kern, M. d. R. Die Betriebe nehmen geſchloſſen teil. Fahnen
ſind nicht mitzubringen. Jedes Mitglied der DAF. iſt zur Stelle.
Alle Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen. Die Verſammlung
be=
ginnt pünktlich um 20.30 Uhr.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Orts= und direkt unterſtellte Betriebswarte. Wir erinnern
nochmals daran, daß die Karten für das Wehrmacht=Konzert am
16. Oktober umgehend in der Geſchäftsſtelle abzuholen ſind.
„KdF.”=Sportprogramm des Tages.
Heute Freitag finden ſtatt: Allgemeine Körperſchulung
(Männer und Frauen), Schillerſchule (Eingang Heinheimerſtr.),
20.00—21.00 Uhr. Frohliche Gymnaſtik und Spiele (nur für
Frauen), Mornewegſchule (Karlſtr.), 20.00—21.00 Uhr.
Schwim=
men, Städtiſches Hallenbad, für Frauen 19.30—20.30 Uhr (kleine
Halle), für Männer und Frauen 20.30—21.30 Uhr (große Halle).
— Arbeiter der Stirn und der Fauſt! Eurer Erholung dienen
dieſe Kurſe. Darum hinein in die Sportkurſe der NS=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude‟!
Amt für Volkswohlfahrt
Ortsgruppe Steinberg. — Eintopfſammlung.
Sämtliche Blockwalter, Helfer und Helferinnen wollen ſich am
Sonntag, den 13. ds. Mts., morgens 8.30 Uhr, auf der Geſchäfts=
ſtelle (Heinrichſtraße 101) einfind
en.
HJ. an die Fronk!”
An die junge Garde Adolf Hitlers!
Wenn Ihr in dieſen Tagen marſchiert wie wir, trommelt
wie wir, werbt wie wir, dann ſollt Ihr wiſſen, daß die Alte
Garde voll und ganz hinter Euch ſteht. Nur zu genau wiſſen
wir, daß wir noch weit von dem geſteckten Ziel ſind. Wir ſehen
aber auch Euer ehrliches Streben zu dieſem Ziel! Und ſo wollen
wir immer Kameradſchaft halten und die im Kampfe erworbene
eherne Grundſatztreue der Alten Garde mit der
vorwärtsſtür=
menden Kraft der Jugend vereinigen. In alle Zukunft ſollen
nebeneinander marſchieren: die Alte Garde und die Junge Garde
Adolf Hitlers — für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland!
Heil Hitler!
Adalbert Gimbel. M. d. R.,
Referent der Alten Garde.
Was die Lichtſpielthealer bringen.
Im Union=Theater können Sie einen Blick hinter die
Ku=
liſſen geriſſener Geſchäftsmacher werfen und einen großen Gewinn
dabei erzielen, wenn Sie ſich den ſchwediſchen Meiſterfilm „
Pet=
terſon u. Bendel” anſehen. Jugendliche ſind zugelaſſen.
— Helia=Lichtſpiele. „Der mutige Seefahrer” iſt der Titel
eines neuen Groß=Luſtſpieles, das — mit Paul Kemp in der
Hauptrolle — die tragikomiſchen Erlebniſſe eines Kleinſtädters
ſchildert, der eine Reiſe über den großen Teich antreten muß.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
größten aller bisher gezeigten Ausſtattungsfilme „Cleopatra” mit
Claudette Colbert und Henr. Wilcoxon.
— Belida zeigt nur drei Tage den deutſchſprachigen
Para=
mount=Film Bengali” ein ſtarkes Lied von Kameradſchaft,
Treue und Kämpfertum. Jugendliche über 14 Jahre haben
Zu=
tritt.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den herrlichen Großfilm
„Liſelotte von der Pfalz” mit Renate Müller, Hilde Hildebrand,
Hans Stüwe, Dorothea Wieck, Ida Wüſt. Jugendliche ab 14
Jahren zugelaſſen.
— Wiederſehensfeier der 8. Kompagnie des ehem. Leibg.=Inf.=
Regts. Nr. 115. Die 8. Kompagnie des ehemaligen Leibgarde=
In=
fanterie=Regiments Nr. 115 hält ihre 3. Wiederſehensfeier am
12., 13. und 14. d. Mts. in ihrer alten Garniſon Darmſtadt ab.
Alle dereinſt in der 8. Kompagnie gedienten alten Kameraden,
ins=
beſondere auch die Kriegskameraden und deren Angehörigen, ſind
zu dieſer Feier eingeladen.
Heute Dahlienſchau=Führung. Heute, Freitag, nachmittags
4 Uhr, findet wieder eine fachmänniſche Führung durch die
Deutſche Dahlienſchau ſtatt. Treffpunkt: Eingang des Prinz=
Emil=
gartens, Heidelbergerſtraße.
Jungvolk ſammelt Freitag und Samstag
Lebens=
mitkel. — Volksgenofſe, gib auch du!
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquſttung beizufägen. Anonhme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
W. Ko. Wir möchten empfehlen, ſich an die Heſſiſche
Hand=
werkskammer, hier, Hügelſtraße 16, zu wenden.
Die lekzken drei Tage!
„Volk und Wirtſchaft” gewinnt
immer mehr an Anziehungskraft.
Bemerkenswerterweiſe erhöht ſich die
Beſucherzahl aus der näheren und
weiteren Umgebung Darmſtadts
ſtän=
dig. Jeder, mag er auch noch ſo oft
Gaſt der Lehrausſtellung geweſen
ſein, wird bei einem weiteren Beſuch
immer noch Neues entdecken und ſein
Wiſſen vertiefen. Zwiſchen dem
feier=
lichen Ernſt finden ſich immer wieder
hübſche, luſtige Epiſoden eingeſtreut,
die uns zum Verweilen einladen.
Die nächtliche Heimkehr in Berlin,
die Reiſe von Berlin nach Leipzig,
die dicke Marktfrau mit ihren
Kar=
toffeln, die Geſchichte von der
geliehe=
nen Badewanne Wilhelms I. u. a. m.
zeigen uns gleichſam ſpielend die
Hin=
tergründe unſeres Wirtſchaftslebens.
Heute nachmittag findet neben
den täglichen praktiſchen
Vorführun=
gen für die Hausfrauen —
veranſtal=
tet von der NS=Frauenſchaft — ein
großes Fiſch=Schaukochen ſtatt.
Nebenſtehendes Bild ſtellt einen Teil
ausder Ausſtellungsgruppe „National=
welcher alle die Maßnahmen gezeigt
werden, die vom ſchrumpfenden Volk
zum wachſenden führen.
Theakerplähe für kinderreiche Mükter.
Auf Anordnung der Landesregierung ſollen auch in der
Spielzeit 1935/36 den in Darmſtadt wohnenden kinderreichen
Müt=
tern Theaterplätze unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden.
Dies geſchieht durch Ausgabe von Ausweisheften mit je 10
Vor=
ſtellungen. Die Vorſtellungstage werden in der Tagespreſſe jeweils
bekanntgegeben.
Zum Bezug der Ausweishefte ſind alle in Darmſtadt
wohnen=
den kinderreichen Mütter berechtigt, ſofern ſich mindeſtens 4
Kin=
der unter 24 Jahren noch im elterlichen Haushalt befinden.
Stich=
tag iſt für die Spielzeit 1935/36 der 1. September 1935.
Anträge ſind bis ſpäteſtens zum 1. November 1935 bei der
Mietabteilung des Heſſiſchen Landestheaters zu ſtellen.
Dem Antrag ſind beizufügen
1. Eine Beſcheinigung des zuſtändigen Polizeireviers, daß die
Vorausſetzungen für den koſtenloſen Theaterbeſuch gegeben ſind,
2. ein einfaches Lichtbild (altes Paßbild oder dergl. genügt). Die
Ausweishefte ſind nicht übertragbar; ſie können auch nicht von
Familienmitgliedern benutzt werden, ſondern ſind nur für die
durch das Lichtbild erkennbaren Inhaberinnen gültig.
Winter-Ausgabe 1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Vorbereitungen zur „Woche des Deutſchen Buches”
Die Vorbereitungen für die örtliche Durchführung der
„Woche des deutſchen Buches” begannen geſtern mit der
Sitzung eines Ausſchuſſes unter dem Vorſitz von Herrn Schulrat
Repp. Die Woche des deutſchen Buches wird vom 27. Oktober
bis 3. November dauern und unter der Parole „Mit dem Buch
ins Volk!” und „Das Buch, ein Schwert des
Gei=
ſtes!” ſtehen. Im Dienſte dieſes Gedankens werden
Veranſtal=
tungen verſchiedenſter Art ſtehen: Ausſtellungen und
Schaufenſter=
wettbewerbe, Film= und Rundfunkdarbietungen, endlich
Feier=
ſtunden, in denen deutſche Dichter zu Wort kommen. Außerdem
wird die Zeitſchrift „Buch und Volk” eine Sonderausgabe mit
einem Preisausſchreiben herausbringen. — Verhandlungen über
die Durchführung einzelner Punkte dieſes reichen Programms
konnten geſtern bereits eingeleitet werden.
Der Polizeibericht meldel:
Wer kennt die Täter? In der Nacht zum 4. Oktober 1935
wurden hier aus einem Garten in der Eſchollbrückerſtraße Gemüſe
(Rotkraut, Weißkraut, Wirſing) und etwa 20 Büſche
Endivien=
ſalat entwendet. Bei dieſer Gelegenheit hatte der Täter noch ein
blaues Kleid, das auf einer Wäſcheleine hing, mitgenommen. Für
die Ermittelung des Täters iſt eine Belöhnung ausgeſetzt.
Am 4. Oktober 1935 wurden hier im Herrngartenteich 10 Gabeln,
7 Tortengabeln, 5 Löffel. Kaffeelöffel und ein Käſemeſſer
herren=
los aufgefunden. Sämtliche Gegenſtände ſind verſilbert und mit
dem Namen des Eigentümers W. Höver verſehen. Es beſteht die
Möglichkeit, daß dieſe Stücke erſt in der letzten Zeit aus der Bahn=
hofswirtſchaft entwendet worden ſind. — Sachdienliche Angaben
erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße
Nr. 31—33, Zimmer 27.
Wem gehören die Handtaſchen? Der vor kurzem
feſt=
genommene Sittlichkeitsverbrecher vom Roßdörfer Walde konnte
im Verlaufe der weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen
noch anderer Straftaten überführt werden. Er iſt geſtändig im
Sommer 1935 mehrere Kraftwagen, die im Walde in der Nähe
Meſſel—Offenthal abgeſtellt waren, gewaltſam erbrochen und
beſtohlen zu haben. Der größte Teil der geſtohlenen und wieder
herbeigeſchafften Gegenſtände iſt bis auf drei Damenhandtaſchen
von den Geſchädigten bereits anerkannt worden. Zwei der
Hand=
taſchen ſind von braunem Leder mit Reißverſchluß, die dritte iſt
hellbeigefarbig mit Metallbügel. Die Handtaſchen enthielten
Geldbörſen, Papiere, Taſchentücher, Parfüm. Schlüſſel u. a. Die
Geſchädigten werden gebeten, ſich umgehend zwecks Anerkennung
der ſichergeſtellten Gegenſtände während den Dienſtſtunden bei
dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 31/33,
Zimmer 8, zu melden.
Verkehrsunfall. Geſtern abend gegen 20 Uhr ereignete ſich
am ſüdlichen Ortsausgang von Schneppenhauſen auf der Straße
nach Weiterſtadt ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Motorrad=
fahrer aus Gräfenhauſen und einer Radfahrerin aus
Schneppen=
hauſen. Beide erlitten hierbei erheblichere Verletzungen und
wur=
den ins Darmſtädter Stadtkrankenhaus eingeliefert. Die
polizei=
lichen Ermittlungen über die Schuldfrage ſind eingeleitet.
B9M.-Kundgebung im Saalbau.
Der große Saal des Städtiſchen Saalbaus war
geſtrigen Abend bis auf den letzten Platz gefüllt mit den Mä.
und Jungmädeln des BDM in ihren friſchen weißen Bluſen.
baren alle angetreten, um von der Obergauführerin die Riſt
linien für die Arbeit des kommenden Winters zu empfangen.
die Untergauführerin Grete Born in ihren Begrüßungswor
ſagte. Zuvor aber nahm man vom Sommer Abſchied in einer
hübſch ausgeſtalteten Erntefeier, in welcher Lied, geſproche
Wort und Tanz zuſammenwirkten. Die Sing= und Spielſchar
Untergaus hatte unter ihrer umſichtigen Leiterin einmal wieß
ſehr fein und ſorgſam geprobt und eingeübt und Geſang, Tanz 1
Sprechchor klappten gleicherweiſe gut. Beim Tanz und Geſc
halfen die Geigen, von Lou Metté dirigiert, mit. Schon vcau
her hatte ein kleines Streichorcheſter unter Leitung von ſp=
Metté den Abend mit ſehr friſchem. exakten Zuſammenſpiel m
kaliſch eingeleitet.
Und dann ſprach die Obergauführerin Elſe Rieſe, die
ihren einfachen, warmen Worten auch jedem kleinen Jungmä
verſtändlich werden konnte. Sie ging vom Erntedankfeſt a.
ſprach von dem neuen Sinn, den Blut und Scholle für uns w
kommen haben, von dem großen Strom des Werdens und Vax der
gehens, in dem wir nur ein Tropfen ſind und der doch ewig fliedt-
Sie ſprach aber auch von der hohen Aufgabe, die gerade den Nc—de
deln geſtellt iſt, und in die ſie hineinwachſen müſſen. Der Fühh=ine Ore
hat ja auch ſie berufen mitzukämpfen. Trägerinnen nationalſozsne nich
liſtiſcher Weltanſchauung zu ſein. Dieſem Ziel dient zuletzt ich Fürſten
Arbeit im BDM.: im Sommer ſtand die körperliche Ertüchtigumt Wirt
durch Sport im Vordergrund, im Winter wird die weltanſchan um
liche Schulung an den Heimabenden beſonders intenſiv ſein. Lißt in die
zu Volk, Heimat und Führer ſoll in jede Einzelne gepflanzt wmrd der A
den, die alten ſchönen Lieder ſollen alle kennen lernen; aber aube en
geſchmackliche Schulung wird im Werkunterricht daneben hergehwrhold d
Und von den Ergebniſſen der Winterarbeit wird dann eine grnfvn Eich
Werkausſtellung am Ende des Winters zeugen. — Auch die LMſz M
ten, die heute noch abſeits ſtehen, müſſen für die Idee des BDAaMetz
gewonnen werden, damit aus der Kameradſchaft der Mädel ſpäm
einmal ein Bauſtein, für die Gemeinſchaft des ganzen Volyſia, betri
werde! — Nach dem ſtürmiſchen Beifall, der auf die Rede folgmt, und
ſchloß die Untergauführerin den Abend mit einem Sieg=Heil amgen Jahr
den Führer und Reichsjugendführer: dann erklang noch hell dw=
Lied der Hitlerjugend.
* Schönes deutſches Schleſien!”
Der Bund heimattreuer Schleſier, Ortsgruppe Darmſt
hatte für geſtern abend ſeine Mitglieder in das Realgymnaſu
zu einem Lichtbildervortrag über das ſchöne deutſche Schleſſe
land eingeladen. Der Veranſtaltung kam auch deshalb eine
ſondere Bedeutung zu, da der ſeitherige Ortsgruppenleiter H1
zel nach 10jähriger Leitung der Ortsgruppe Darmſtadt
Schleſiervereins e. V., der nun ſein Amt in die Hände ſeines
bish=
gen Stellvertreters A. Gruß legt, um völlig frei zu ſein für 200 und dra
umfangreichen Arbeiten der Geſchäftsführung des Bundes heimas/ ſchnitten
treuer Schleſier. Landesverband Südweſtdeutſchland. Die geſtncevr hatte
Ortsgruppenveranſtaltung wurde von Ortsgruppenleiter HoMei ein
zel mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet. Er wies darem
hin, daß in Worms eine Ortsgruppe ins Leben gerufen wurdn
der ſofort etwa 600 Mitglieder beitraten. Er hoffe, daß auch Um As d.
Darmſtadt, wo 1000 Schleſier wohnen, die Mitgliederzahl 90nuy n.
Ortsgruppe noch erheblich wachſe.
Wn ſich
Der Redner des Abends Hans=Ulrich Siegert aus HireAlelagten
berg, der bereits im Februar hier einen Vortrag gehalten hatüe=
bring=
führte dann die andächtig lauſchenden Zuhörer an Hand von ait
gezeichneten Lichtbildern in über 2 Stunden kreuz und au
durch Schleſien. Wenn auch nur der, der in Schleſien gebor
oder dort jahrelang gelebt hat, die Schönheiten dieſes LandMdn daß
und die Eigenheiten dieſes urdeutſchen Volksteils voll erfaſſe
kann und ſich mit jeder Faſer ſeines Herzens an dieſes ſein eng8”
res Heimatland gebunden weiß, ſo ſollte doch die Kenntnis vo)
Schleſien weiteſte Kreiſe durchdringen und allen Volksgenoſſe
das Verſtändnis für unſer eigenartig ſchönes Oſtland naſſ
gebracht werden.
Mit ſeinen Lichtbildern und feſſelnden Ausführungen verſtanle
der Redner ſeinen Hörerkreis zu bannen. Er brachte eine Fülen
von unbekannten Schönheiten Schleſiens, führte nach einer kurecſaen
Einführung in die tauſendjährige wechſelvolle Geſchichte dieſesnicht
Landes, in die Bauentwicklung, die typiſch deutſch iſt, ein, zeid0 csm
nete in großen Zügen die Entſtehung der ſchleſiſchen Städte. hie
dabei Raſt in Hirſchberg, Löwenberg, Liegnitz, Görlitz Breslahunſſe
und vielen anderen Städten, zeigte Kirchen und charakteriſtiſthndſät
Bauten und ſchloß ſchließlich mit einer Zeichnung Oberſchleſiens be
und einem warmen Appell, dieſes Land zu beſuchen, einem Applüiyer
dem wir uns nur nachdrücklichſt anſchließen können. Es iſt unmörin
lich, im Rahmen eines kurzen Berichtes alle Einzelheiten des a4k
dieſem Abend Gebotenen aufzuzählen.
Ortsgruppenleiter Hölzel dankte in einem Schlußwort dmddn
Referenten, er gedachte des Gründers der Ortsgruppe Darmſtad 0ß
Prof. Matthäi, in deſſen Geiſt die Ortsgruppe weitergeführn
würde, und gab der Hoffnung Ausdruck, der Verein möge weinlt)
wachſen und die Kenntnis von den Schönheiten Schleſiens
weite Kreiſe tragen. Reizvoll waren die ſchönen Trachten,
denen der Referent und einige Schleſierinnen erſchienen waren.
20 000 Jungen und Mädel
legen das Bekennknis der jungen Nalion am 1)
Akk. in Limburg vor dem Reichsjugendführer al
Finr an
Manssiten donstagr:
noceſkernserns
uass sttenns
entag, 11. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus dem Gerichksſaal.
. Drei nichtöffentliche Sachen verhandelte am Donnerstag
sroße Strafkammer. Zunächſt eine
Jugendgerichts=
gegen einen jungen, 18jährigen Menſchen, der vom
Jugend=
hi in erſter Inſtanz wegen fortgeſetzten, teils einfachen,
Fchweren Diebſtahls eine Gefängnisſtrafe von
eun Jahr und zwei Monaten erhalten hatte.
rrit 16 Jahren hatte der Jüngling zuſammen mit einem
beraden aus einem Poſtbriefkaſten zwei Briefe geſtohlen. Sie
At. darin zwei Schecks gefunden, die der Freund mit Hilfe
Wetters zu Geld machte. Als die Geſchichte herauskam und
eisen ein Verfahren anhängig gemacht wurde, machten ſich
wei kleinen Spitzbuben auf die Socken und wanderten nach
Bodenſee aus. Der junge Freund allerdings kehrte bald um,
es fand ſich bald ein anderer Kamerad, mit dem man neue
ſiche lieferte. Man nahm mit, was man unterwegs fand.
Fahrrädern z. B. eine Zeltbahn, einen Photoapparat. Aus
Suartieren nahmen ſie mit, was ſie fanden, eine
Damen=
hornduhr. Geld, ja ſie verſchmähten es nicht, durchs Fenſter
Ereigen, um zu ſtehlen. In Frankfurt wurden ſie ſchließlich
inigen Wochen bei dem Diebſtahl eines Fahrrades erwiſcht.
tunge Mann wurde in eine Erziehungsanſtalt getan, brannte
auch da wieder durch, konnte aber dann doch bald wieder
werden. Die Berufung legte die Mutter ein — der Vater
ſricht mehr —, weil ſie fand, die Strafe ſei zu hoch. Der
Der den Jungen zwiſchendurch unterſuchte, glaubte feſtſtellen
ſirnen, daß er einen außerordentlich ſchwachen Willen habe
emzufolge nicht in der Lage ſei, den böſen Einflüſterungen
1 Kameraden zu widerſtehen. Aber das Gericht iſt, wie der
zrichter der Auffaſſung, daß er im Gegenteil einen ſehr ſtarken
trecheriſchen Willen habe und daß er ſehr ſtraff angefaßt
win müſſe, was ihm bisher anſcheinend gefehlt habe. Es be=
Is beider erkannten Strafe und ordnet außerdem
Erziehungs=
ſinahmen an, die es dem Vormundſchaftsgericht überläßt.
Es erhält dann der 33jährige Max Haberländer aus
ſchm eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren, weil
Eo fortgeſetzt an vier 12 bis 13jährigen Mädchen in unzüch=
Weiſe verging. Das Gericht erkennt nicht auf Zuchthaus,
Sie Mädchen alle nicht mehr unſchuldig waren (!) und dem
ſtick lagten in jeder Weiſe entgegenkamen. Es werden ihm
wem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
rei Jahren aberkannt. Das Urteil wird rechtskräftig.
Der 26jährige Jakob Grünewald aus Lampertheim
ver El. dann eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren,
er ſeine Frau gegen Geld, Zigaretten uſw. an einen an=
„Iin Mann verkuppelte. Der Angeklagte iſt ſchon etliche Male
gei Diebſtahls ſchwer vorbeſtraft und genießt allgemein keinen
guten Leumund. Er ſpielt in der Verhandlung eine recht
ſiliche Rolle. Sein letztes Argument iſt, er habe ſo ein arg
ſres Gemüt” und habe alle ſeine Straftaten nur dieſem guten
püt zu verdanken. Auch ihm werden die bürgerlichen Ehren=
Fe auf die Dauer von drei Jahren aberkannt.
ſiangewöhnlicher Diebſtahl. — Aus dem Leben eines
Außen=
ſeiters.
Lpd. Vor dem Frankfurter Schöffengericht ſtand ein 21
jähri=
hAngeklagter, der eines ungewöhnlichen Diebſtahls angeklagt
Noch ungewöhnlicher als die Tat erſcheint aber ſein
Lebens=
ſu der im Verlaufe der Verhandlung aufgerollt wurde. Der
hetlagte zeigte eine Vorliebe zum Orgelbau. Eines Tages ver=
und er aus dem Elternhaus; er wollte in einem Offenbacher
M eine Orgel bauen. Aus irgend einem Grunde wurde aus der
ne nichts. Er tauchte dann in Unterfranken auf ſtellte ſich
hm Fürſten als Baron von Renato vor und lieh ſich 40 Mk.,
ſuütte Wirte und Autovermieter, wurde in Kitzingen verhaftet
jam in Fürſorge auf ein bekanntes Schloß bei Limburg. Die
liſafen, die er wegen der Hochſtapeleien erhielt, wurden ihm auf
ſtwlnd der Amneſtie erlaſſen. Von der Fürſorgeerziehungsanſtalt
ber allde er in die Heilanſtalt auf dem Eichberg eingewieſen. Er
zühhn bald darauf Reißaus, ſtellte ſich aber wieder, kam nochmals
urülden Eichberg und verſchwand dann endgültig von dort. In der
2z beging er einen Fahrraddiebſtahl. Im Februar 1932 weilte
n Metz und ließ ſich für die Fremdenlegion anwerben. Aus
äl dheitlichen Gründen wurde er aus der ſyriſchen Hölle zurück=
UMickt, betrieb in Lyon ein kleines Handelsgeſchäft, das Pleite
fülgwte, und wurde Orgelreparateur im Elſaß. Im September
ingen Jahres erhielt er drei Wochen Gefängnis wegen Paßver=
Mns, als er ins Saarland einmarſchiert war. Nun gings zurück
EElternhaus. Im Keller richtete er ſich eine Werkſtatt ein, um
hOrgel für eine Kirche in Sachſenhauſen zu bauen. Er kam mit
ſſei Sache aber nicht weiter, weil es ihm an Geld fehlte. Nun
e in ſeinem Hirn ein abſonderlicher Plan, den er gemeinſam
einem Jugendlichen, der bereits abgeurteilt iſt, in der Nacht
21. Mai zur Ausführung brachte. Aus einer Kirche wollte
Orgelpfeifen ſtehlen, um einen Teil zu verkaufen und den
für die im Bau befindliche Orgel zu verwenden. Die etwas
Mits vom Ort ſtehende Kirche in Enkheim, in der der Ange=
Uute früher einmal ein Orgelkonzert gegeben hatte, wurde das
dter des Plans. Nachts ſtiegen die beiden jungen Leute zehn
ſter am Blitzableiter des Turmes empor, ſchwangen ſich aufs
ch und drangen von dort durch ein Fenſter in die Kirche ein.
ſchnitten etwa 100 Orgelpfeifen ab, die ein Gewicht von 3½
Atner hatten. Durch das Hauptportal der Kirche brachten ſie die
Ate in ein nahes Gebüſch, wo ſie am folgenden Tage die Pfeifen
s duckgückelten. Durch Paſſanten wurde die Polizei in Kenntnis
ge=
eni wer gs die nun bei Althändlern nachforſchte und bald auf die Spur
aut m. Als der Angeklagte feſtgenommen wurde hatte er ſich
Piſto=
dn und neue Koffer angeſchafft, vermutlich wollte er fortreiſen,
he er ſich nicht mehr ſicher fühlte. Das Gericht verurteilte den
ſch zeklagten zu ſechs Monaten Gefängnis und ordnete ſeine leiter, Pg. Schrauth, u. a. ausführte: Was Wirtſchaft iſt, iſt ja
btiſterbringung in einer Heilanſtalt nach der Strafverbüßung an. einfach und klar. Es iſt weiter nichts, als eine Verteilung der Be=
„Verzicht und Verwirkung von arbeitsrechtlichen Anſprüchen.
Das Reichsarbeitsgericht (RAG. 16/35) hat nunmehr
ent=
uot itativen Charakter hat und unter ſtrafrechtlichem
en die Tariflöhne nicht mehr tragbar erſcheinen läßt, iſt der
Mernehmer jederzeit in der Lage, bei dem Treuhänder der Ar=
B die Herausnahme ſeines Betriebes aus der Tarifordnung zu Prinzipien aus. Wenn ich eine Erklärung geben ſoll, was der
bentragen, worüber dann nach ſachverſtändiger Prüfung entſchie=
„A wird. Für der Tarifordnung widerſprechende. Der Nationalſozialismus lenkt und leitet die Wirtſchaft und for=
Mivate Vereinbarungen iſt kein Raum mehr.
ſte nicht mehr. Dieſe Entſcheidung bedeutet das Ende der Aus=
39ich squittung. Aber auch der ſtillſchweigende Verzicht, die
Ver=
ſeihlkung tariflicher Anſprüche während des laufenden
Arbeitsver=
wſttn iſſes, iſt nunmehr ausgeſchloſſen, da hierauf dieſelben
Rechts=
tandſätze Anwendung finden. Daß esnach Auflöſung des
Abeitsverhältniſſes keine Verwirkung tarif=
„lher Anſprüche gibt, ſondern nur die Verjäh= werden auch weiter leben. Sehen wir andere Staaten an. Sie
gung dieſer Anſprüche eintreten kann, hat das haben Elend. Not und Hunger. Bei uns herrſcht. Gott ſei Dank,
„AAG. ſchon früher entſchieden. (RAG. 188/34).
Bei alledem iſt noch zu beachten, daß ein Unternehmer oder
ährer des Betriebes ſich bei untertariflicher Bezahlung nicht nur ten, daß unſer Volk leben kann. Ein weiterer Spruch heißt: All=
„zmaß 8 22 AOG. ſtrafbar macht, ſondern auch in ein Verfahren, gemeinnutz geht vor Eigennutz! Was die Demokratie vernichtet
u dem ſozialen Ehrengericht gemäß § 36 Abſatz 1 Ziffer 1
19 3 gezogen werden kann.
leißt du, wie ein Brief beurkeilk wird, der nicht
mit Wohlfahrts-Briefmarken freigemacht iſt?!
Nr. 280 — Seite 7
Alle Kräfte am Werk für die deutſche Winzerhilfe!
In einer einzigartigen Gemeinſchaftsarbeit ſind alle Kräfte
am Werk, um das dem Reichsnährſtand vom Werberat der
deut=
ſchen Wirtſchaft genehmigte großzügige Hilfswerk für den
deut=
ſchen Winzerſtand, das „Feſt der deutſchen Traube und des
Wei=
nes”, während der Zeit vom 19. bis 26. Oktober d. J. vorzu=
Weintransportzug.
(Bhot.: M. Bätz, Trier.)
bereiten und zu einem vollen Erfolg zu bringen. Der
Reichs=
hauptabteilung III. Abteilung Werbung, die in engſter
Zuſam=
menarbeit mit allen in Betracht kommenden behördlichen und
parteiamtlichen Stellen ſteht, iſt die Führung übertragen worden.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 9. Okt. Das Jungvolkwirbt. Nachdem
bereits in der vorigen Woche das hieſige Jungvolk im Rahmen
der Werbeaktion der Hitler=Jugend mit verſchiedenen
Veranſtal=
tungen hervorgetreten iſt, marſchierte das Fähnlein 24 (
Kranich=
ſtein) auf dem Platze an der, früheren Balzerpumpe zu einem
öffentlichen Abendſingen auf und gab mit Liedern, Kanons.
Vor=
ſprüchen und Sprechchören einen Blick in ſein Tun und Wollen.
Friſch und ungezwungen erklangen die Lieder aus den
jugend=
lichen Kehlen, während Fackelſchein die abendliche Szene
beleuch=
tete. — Kundgebung der NSDAP. Im
Schwanen=
ſaale veranſtaltet, die Ortsgruppe Arheilgen der NSDAP. am
kommenden Samstag abend eine große Kundgebung, mit der der
Abſchluß der vierzehntägigen Werbeaktion der Hitler=Jugend
ver=
bunden iſt. Es ſpricht Pg. Kreisleiter Zürtz.
Ae. Gräfenhauſen, 10. Okt. Feuerwehrinſpektion.
Unter Anweſenheit von Kreisfeuerwehrinſpektor, Karpfinger,
Darmſtadt, und Bürgermeiſter Mager fand die Prüfung der
hie=
ſigen Wehr ſtatt. Nach Antreten der Freiwilligen und
Pflicht=
feuerwehr am Spritzenhaus wurde zuerſt unter dem Kommando
von Oberbrandmeiſter Arnold und Brandmeiſter Nungeſſer das
Fuß= und Geräteexerzieren durchgeführt. Der Uebung lag ein
Brandangriff zugrunde. Nach dem Vorbeimarſch der Wehr an
Kreisfeuerwehrinſpektor, Karpfinger und Bürgermeiſter Mager,
erfolgte die Kritik dahin, daß die Wehr in unſerem Orte als
ſchlag=
kräftig zu bezeichnen iſt.
in der rot-weißen
J. Griesheim, 10. Okt. Die Ortsgruppe der NSDAP. hielt
im Gartenſaale „Zur Traube” einen Mitgliederappell ab. Zu
die=
ſem Appell war, der Gauredner Pg. Timm=Frankfurt a. M.
erſchienen, der nach der Begrüßung durch den ſtellv.
Ortsgruppen=
dürfnisſachen, der Güter des Lebens. In der vergangenen
libe=
raliſtiſchen Epoche war die Wirtſchaft etwas anderes. Sie war
die ſchrankenloſe Freiheit für jeden Menſchen. Hätte nicht unſer
ſden, daß ſeit dem Inkrafttreten des AOG. die Tarifordnung / Führer Adolf Hitler die Macht ergriffen, ſo wäre Deutſchland
rettungslos verloren geweſen. Die Inflation war der größte Dieb=
Hutzſteht. Soweit die wirtſchaftliche Not eines Betriebes für ſtahl am deutſchen Volk. Die Spargroſchen des deutſchen Mannes
wurden geſtohlen und den jüdiſchen Großbanken zugeſchoben. Als
unſer Führer die Macht übernahm, ging er von ganz anderen
Nationalſozialismus unter Wirtſchaft verſteht, ſo muß ich ſagen:
dert den Ausgleich zwiſchen jedem Stand. Wir ſehen darauf, daß
renen rechtswirkſamen Tariflohnverzicht gibt, jeder, der dem Volk angehört, einen gerechten Verdienſt hat bzw.
wieder einen gerechten Preis für ſeine Ware bekommt. Es kann
uns nur beſſer gehen, wenn wir das Volksvermögen in die Höhe
bringen. Die größte und gewaltigſte Aufgabe, die wir zurzeit
haben, das iſt die Aufrüſtung, für die wir Opfer bringen müſſen.
Kleinere Entbehrungen, die wir uns deswegen auferlegen müſſen,
wollen nichts heißen. Feſt ſteht: Wir haben bis jetzt gelebt und
Friede und Ruhe. Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft heißt nicht
Rentabilität, ſondern heißt Deckung des Bedarfs, heißt
wirtſchaf=
hat, müſſen wir wieder aufbauen. Neuer Handel wird aufkommen
und wir werden neues Kapital hereinbringen. Vor allem können
wir ſchon ſparen, indem wir ſelbſt herſtellen, was wir machen
können. Der Redner ging dann auf das große Erholungswerk
unſeres Führers „Kraft durch Freude” ein, durch das es allen
Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ermöglicht wird, unſere ſchöne
deutſche Heimat kennen zu lernen. Im Anſchluß hieran kam er
auf die Wehrmacht zu ſprechen, die ſo ſtark iſt, daß man uns nicht
mehr angreifen kann. Zum Schluſſe führte er weiter an: Eine
In einer erfreulichen Hilfsbereitſchaft haben die Deutſche
Ar=
beitsfront die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, der
Deutſche Gemeindetag, die Organiſationen des Weinhandels, des
Einzelhandels und des Gaſtſtättengewerbes ihre rückhaltloſe
Mit=
arbeit zur Verfügung geſtellt. Die Tageszeitungen und die
illu=
ſtrierte Preſſe werden in den nächſten Wochen laufend mit
auf=
klärenden Abhandlungen und Bildmaterial, die dem deutſchen
Volke einen Einblick in die 2000jährige Kultur des deutſchen
Weinbaues und die mühevolle Arbeit des deutſchen Winzers
ver=
mitteln ſollen verſehen werden. Entſprechende
Rundfunkdarbie=
tungen und Filmvorführungen, öffentliche Plakate,
Sonderflug=
blätter und Schaufenſterdekorationen ſollen die ſo gewonnenen
Erkenntniſſe nachhaltig vertiefen Veranſtaltungen der NSG.
„Kraft durch Freude”, ſowie Verſammlungen ſonſtiger Art
wer=
den in den Dienſt der Sache geſtellt. Durch Vermittlung des
Deutſchen Gemeindetags wird der im Vorjahre vereinzelt
auf=
genommene Gedanke der Uebernahme von Patenſchaften für
be=
ſonders notleidende Weinbaugebiete in breiteſter Auswirkung
ausgeweitet. Auf den erſten Anhieb haben ſich bereits 90 Städte
zur Uebernahme ſolcher Patenſchaften gemeldet. Die Namen der
Städte mit ihren Patenſchaften werden laufend bekanntgegeben.
Hier gilt es, den Abſatz des guten Jahrganges 1934 zu fördern,
auf daß in den Winzerkellern Platz für die Aufnahme der
bevor=
ſtehenden neuen Ernte geſchaffen wird. Der Reichsbeauftragte
für die Weinmarktregelung ſorgt für die ordnungsmäßige
Ver=
ſorgung Verteilung und Preisgeſtaltung. Es gelangen nur
1934er Weine zum Ausſchank, die zuſätzlich aus den Winzerdörfern
bezogen werden. Es werden nur einwandfreie Weine, die ſo die
nötige nachhaltige Werbekraft beſitzen, berückſichtigt. Für die
Regelung mäßiger Ausſchankpreiſe wird Sorge getragen werden.
So iſt ein Hilfswerk im Entſtehen, das ſeine Wirkung nicht
ver=
fehlen, das einen einhelligen Wiederhall im ganzen Volke
aus=
löſen wird mitzuhelfen, den notleidenden Volksgenoſſen in den
deutſchen Weinbaugebieten den wohlverdienten Lohn einer
ſchwe=
ren Arbeit zu ſichern. Gerade der Arbeiterſtand wird das beſte
Verſtändnis haben für die Schwerarbeit des deutſchen Winzers,
die auch ihm Labſal und Erholung bringt nach des Tages Mühen
und Arbeit durch das edelſte Erzeugnis deutſchen Bodens:
Die deutſche Traube und den deutſchen Wein!
weitere große Hoffnung, die wir haben, iſt, daß der
National=
ſozialismus jetzt auch langſam bei den anderen Einzug hält. Starke
Anzeichen ſind ja insbeſondere in Holland ſchon wahrzunehmen.
Alle Welt ſoll aber begreifen lernen, daß der
Nationalſozialis=
mus nicht eroberungsluſtig iſt, ſondern nur kämpft für ſein Volk
und ſeine Raſſe. Die Ausführungen des Redners wurden mit
ſtärkſtem Beifall aufgenommen.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Okt. Klein= und
Sozialrent=
nerfürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für
Monat Oktober kommen am Dienstag, den 15. Oktober,
vormit=
tags von 10—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe zur Auszahlung.
Eb. Jugenheim, 10. Okt. Schließung der
Kinder=
ſchule. Zur Eindämmung der Anſteckungsgefahr bei dem hier
herrſchenden Scharlach iſt vom Kreisamt Bensheim im
Einver=
nehmen mit dem Geſundheitsamk die Schließung der hieſigen
Kinderſchule auf die Dauer von zunächſt zehn Tagen angeordnet
worden.
Bb. Bensheim, 10. Okt. Wieder ereignete ſich hier an der
be=
lebten Ritterplatzecke, am Eintritt der Haupt= und Schönberger
Straße, ein Autounfall. Zwei große Laſtautomobile mit
Anhänger, das eine von Schönberg, das andere von Auerbach
kom=
mend, liefen Gefahr, an dieſer Straßenkreuzung
zuſammenzu=
ſtoßen. Die Lenker der beiden Laſtzüge beſaßen die
Geiſtesgegen=
wart, ihre Wagen gegen das Vorgärtchen des Guntrumſchen
Hau=
ſes (Weinhandlung Guntrum) zu dirigieren, deſſen Mauer und
Zaun dabei eingedrückt wurde. Der eine Laſtzug gehört der
Schloß=
mühle Ober=Ramſtadt. Es war ein Glück, daß zu der frühen
Mor=
genſtunde (6.30 Uhr) an dieſer ſonſt äußerſt verkehrsreichen Ecke
noch wenig Menſchen ſtanden, ſo daß Menſchenleben nicht
gefähr=
det wurden, dagegen iſt der Materialſchaden recht erheblich, da
auch die beiden Kraftwagen beſchädigt wurden.
Be. Groß=Gerau, 10. Okt. Deutſches Frauenwerk.
Der zweite Mütterſchulungskurſus vom deutſchen Frauenwerk, dem
hier in Groß=Gerau die NS. Frauenſchaft die Evangeliſche
Frauen=
hilfe und der Alice=Frauenverein angehören, fand durch eine
ſchlichte und ſchöne Feier ſeinen Abſchluß. Eine ſtattliche Anzahl
von Gäſten hatte ſich neben den Kurſusteilnehmern im feſtlich
ge=
ſchmückten Saale „Zur Krone” eingefunden. Mit herzlichen
Wor=
ten begrüßte die Ortsgruppenleiterin der NS. Frauenſchaft, Frau
Ewald, die Erſchienenen. Sie gab ihrer Freude darüber
Aus=
druck, daß dieſer 2. Mütterſchulungskurſus ſo großen Anklang
ge=
funden hat. Sie ſprach weiter die Hoffnung aus, daß jeder weitere
Kurſus immer reichlicheren Zuſpruch finden möge. Es folgte dann
der erſte Teil des Programms: zwei Sologeſänge (Frl.
Schnei=
der), ein Duett (Frl. Volk — Frl. Schneider) und Gedichte, dann
wurden noch Lichtbilder gezeigt, zu denen Schweſter Käthe die
paſſenden Worte ſprach. Sodann ergriff Schweſter Käthe Diedrich,
die Kurſusleiterin, das Wort. Sie dankte allen Teilnehmerinnen
für ihr großes Intereſſe und die Aufmerkſamkeit, die ſtets ihren
Ausführungen entgegengebracht worden ſeien, und wünſchte allen
alles Gute für die Zukunft. Es folgte dann eine längere Pauſe,
in der bei Kaffee und Kuchen die Stimmung immer beſſer wurde.
In beſter Laune ging es zum zweiten, zum heiteren Teil über.
Gemeinſchaftliche Lieder und Gedichte folgten in bunter Folge.
Hirſchhorn 10. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
9. Oktober 1,50 Meter, am 10. Oktober 1,54 Meter.
Gernsheim. 10. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
9. Oktober 0,41 Meter, am 10. Oktober 0,48 Meter.
Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen ſprichk in Gießen
Lpd. Gießen. Im Zeichen der HJ.=Werbung veranſtaltete die
Partei in der großen Volkshalle eine Groß=Kundgebung, die ſich
zu einem gewaltigen Treuegelöbnis für den Führer und das
natio=
nalſozialiſtiſche Deutſchland geſtaltete.
Zu den Tauſenden von Männern und Frauen, die ſich in der
Volkshalle bis zum letzten Plätzchen gedrängt eingefunden hatten,
ſprach zunächſt der Führer des Jungvolks für das Gebiet Heſſen=
Naſſau, Wagner, der mit zündenden und begeiſternden Worten das
Wollen und Streben der Jugend des Führers ſchilderte.
Hierauf ſprach SA.=Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm von
Preußen über das Thema: „Wie ſteht der Kampf der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung um Deutſchland”. Unter geſpannter
Auf=
merkſamkeit der Rieſenverſammlung ſchilderte Prinz Auguſt
Wil=
helm in eindringlicher und hinreißender Weiſe den Kampf und
das edle Wollen des Führers und ſeiner Bewegung, und er
ver=
ſtand es dabei, die Herzen der Tauſende von Zuhörern voll und
ganz mitzureißen für den Kampf des Führers um ein ſchönes und
freies Deutſchland. — Am Schluß ſeiner Anſprache richtete er noch
einen warmen Aufruf an alle Volksgenoſſen für das
Winterhilfs=
werk, um dadurch den Dank und die Treue gegenüber dem Führer
zu bekunden.
Seine Rede wurde ſehr häufig von ſtürmiſchen
Zuſtimmungs=
kundgebungen unterbrochen und am Schluß mit minutenlangem,
gewaltigem Beifall unterſtrichen.
Nach einem kurzen Schlußwort des Kreispropagandaleiters,
fand die Verſammlung mit dem Geſang der Nationalhymnen und
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer ihren Abſchluß.
Die Hilfe gegen Gicht und
Rheumatismus.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe
lagegeiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder,
alben uſw. lindern meiſtens nur für einige
ait die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer
9s Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes
littel und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne
4ß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen
ſehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe:
Röntgenthal, den 5. Februar 1935.
Nachdem ich nun 4 Schachteln Gichtoſint=
Tabletten eingenommen habe, bin ich im Stande,
ein Urteil abzugeben. Dieſes Urteil lautet:
„Was Sie verſprochen, haben Sie gehalten!
Ich laufe wieder tadellos, auch die
Ellenbogen=
gelenke ſind wieder geſchmeidig. Mein linkes
Bein war faſt völlig ſteif und das Knöchelgelenk
am rechten Bein dick geſchwollen und nur unter
Schmerzen zu bewegen. Heute kann ich, ohne
Hindernis, ſtundenlang gehen im
Geſchwind=
ſchritt=Tempo, es iſt eine wahre Freude.
Neh=
men Sie für Rat und Hilfe meinen ergebenſten
Dank. Allen Gichtikern und Rheumatikern
möchte ich empfehlen: Nehmt Gichtoſint!”
Walter Hartwich, Penſ. Werkmeiſter.
Röntgenthal, Kr. Nieder=Barnim, Birkenallee 14.
Wackersberg b. Bad Tölz, Oberbay.,
den 17. Mai 1935.
Es iſt erfreulich, daß ich Ihnen mitteilen
kann, daß ich von meinem Ischiasleiden befreit
bin. Ich war ganz erſtaunt über die Wirkung,
denn nach der zweiten Gichtoſint=Kur war ich
von meinem Leiden ganz befreit, das ich ſchon
15 Jahre getragen habe. Ich kann, ja ich muß
jedem, der von dieſer ſo ſchmerzlichen Krankheit
geplagt iſt, dieſes Mittel empfehlen. Meinen
beſten Dank.
Sebaſtian Burger, Bauer.
Solche Briefe beſitze ich über 16 000 (
nota=
riell beglaubigt) und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können von innen
heraus wirklich kuriert werden durch Entgiftung
des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt durch
zurück=
gebliebene harnſaure Salze und dieſe müſſen
heraus, ſonſt nutzt alles Einreiben und
Warm=
halten nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das
Gichtoſint. Sie können koſtenlos und portofrei
eine Probe Gichtoſint mit weiteren
Aufklärun=
gen und genauer Gebrauchsanweiſung erhalten,
wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an: Gichtoſint=
Kontor, Berlin SW. 219, Friedrichſtr. 19.
Zu haben in allen Apotheken. (19000
Seite 8 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober
Reich und Ausland.
Orkan über Weſtdeutſchland.
DNB. Köln. Ganz Weſtdeutſchland wurde am
Donnerstag vormittag von einem ſchweren Sturm
heimgeſucht, der ſich in den Mittagsſtunden
zeit=
weiſe zu einem Orkan ſteigerte.
Durch eine ſchwere Sturmböe wurde beſonders
in Neuß großer Schaden angerichtet. In einer am
Ausgang der Stadt an der Kölner Landſtraße
ge=
legenen Siedlung wurden mehrere Dächer
abge=
deckt. Straßenlaternen und Bäume wurden
umge=
knickt. Sechs Familien ſind obdachlos geworden.
Mehrere Perſonen trugen Verletzungen davon.
Auf der Straße zwiſchen Neuß und
Grimling=
hauſen wurden von der Gewalt des Sturmes die
die Straße einſäumenden Pappeln auf einer
Strecke von etwa 500 Metern entwurzelt. Ein
Mann im Alter von 33 Jahren und ein etwa
zehnjähriger Junge, die hier Holz ſammelten,
wurden von umſtürzenden Bäumen und
herab=
brechenden Aeſten erſchlagen.
Der Sendeturm in Langenberg umgeſtürzt.
Um 13.22 Uhr ſtürzte infolge des orkanartigen
Sturmes der Sendeturm des Langenberger
Sen=
ders um. Perſonen, Gebäude und Sendeanlagen
wurden nicht in Mitleidenſchaft gezogen. Eine
Unterſuchung über die Urſache des Einſturzes iſt
im Gange. Der Sendebetrieb wird in kürzeſter
Zeit durch Hilfsmaßnahmen wieder aufgenommen
werden.
Ein Todesopfer des Sturmes auch in Bremen.
Gegen Mittag brauſte auch über Bremen eine
faſt orkanartige Sturmböe hinweg, vor der ſich die
„Straßenpaſſanten eiligſt in die Häuſer flüchteten.
Baumäſte wirbelten wie Streichhölzer durch die
Luft, Bäume wurden entwurzelt, Transparente
von den Häuſerfronten losgeriſſen und Dachziegel
heruntergeſchleudert. — Leider fiel dem Sturm
auch ein Menſchenleben zum Opfer. Ein im
Jo=
hann=Goſſel=Park beſchäftigter Beamter des
Städ=
tiſchen Elektrizitätswerkes wurde von einem
her=
abfallenden ſtarken Aſt ſo unglücklich getroffen,
daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins
Kran=
kenhaus ſtarb.
Chronik des Tages.
In Kleinſchwalbach wollte ein 38jähriger Mann
einen Kognak trinken, erfaßte aber ſtatt der
Kognakflaſche eine Flaſche mit Salzſäure. Mit
ſchweren Verbrennungen mußte der Mann einem
Frankfurter Krankenhaus zugeführt werden.
In den letzten Tagen traten verſchiedentlich
Flutwellen in der Moſel auf, die ein plötzliches
Steigen des Waſſers zur Folge hatten, ohne daß
es jedoch bis zum Hochwaſſer gekommen wäre. In
Berncaſtel, deſſen Moſelufer ziemlich ungeſchützt
liegen, hatte das überraſchende Anſchwellen des
Waſſerſtandes eine Reihe von Schäden im
Ge=
folge. Der Kirmesplatz in Berncaſtel=Cues mußte,
als die Flut eintrat, fluchtartig von den
Buden=
beſitzern geräumt werden.
Am Mittwoch morgen wurde in Banjaluka
(Bosnien) ein ſtarkes Erdbeben verſpürt, das
unter der Bevölkerung lebhafte Beunruhigung
hervorrief. An einer Reihe von Gebäuden wurde
einiger Sachſchaden angerichtet:
Halt — Polizei!
Berlin. Die motoriſierte Straßenpolizei in
Preußen iſt im Laufe des Monats Auguſt 1935
insgeſamt in 32 444 Fällen wegen
Zuwiderhand=
lung gegen die Verkehrsvorſchriften
eingeſchrit=
ten. Folgende Straf= und Verwaltungsmaßnahmen
ſind dabei verhängt worden: Gebührenfreie
Ver=
warnungen 14805, gebührenpflichtige
Verwar=
nungen 13 615, Strafanzeigen 1150,
Vorführungs=
befehle 2501, Sicherſtellungen 131 und ſonſtige
Maßnahmen 242.
Ein „Geſchwindigkeitsrekord”.
(tz) Mahon. Einen Rekord der
Geſchwindig=
keit, was ſeine gerichtliche Verurteilung anbelangt,
hat kürzlich der hieſige Bürger Boniface Pontes
erreicht. Pontes wurde dabei ertappt, als er um
16.15 Uhr verbotswidrig Müll auf einem
öffent=
lichen Platz abladen wollte. Er wurde
feſtgenom=
men und ſogleich vor den Kadi geführt. Da die
Strafkammer gerade tagte, ließ man ſeinen Fall
auch gleich zur Verhandlung kommen, und um
17 Uhr war Pontes ſchon zu einem Monat
Ge=
fängnis verurteilt!
Englands Kirchenoberhaupk
für Sanklionen.
Auf einer Konferenz ſämtlicher hohen
Kirchen=
führer Englands forderte der Erzbiſchof von
Can=
terbury, Dr. Lang, das Oberhaupt der Hochkirche,
Sanktionen und im Notfalle auch
Gewaltmaß=
nahmen gegen Italien zur Wiederherſtellung des
Friedens. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
Der Führer und Reichskanzler eröffnek das dritke Winkerhilfswerk des deutſchen Volt
Mit einem feierlichen Staatsakt wurde in der Krolloper zu Berlin zum dritten Male durch den Führer das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes eröfſiernerte
Der verfolgte Meiſterläufer.
Die engliſche Thronfolge.
Paris. Die beiden Beamten Bouvard und
Barthod, der eine von der Pariſer
Kriminalpoli=
zei, der andere ein gewöhnlicher Wachtmeiſter,
be=
fanden ſich kürzlich in der Nähe der Kirche La
Madeleine auf Streife. Plötzlich tauchte an der
Straßenecke ein Mann auf, dem die Begegnung
mit den beiden Beamten höchſtunerwünſcht zu ſein
ſchien denn er kreuzte ſofort die Straße, um auf
die andere Seite zu gelangen.
Auch den Beamten kam der Mann ſofort
ir=
gendwie bekannt vor. Ganz ſicher waren ſie ihrer
Sache zwar nicht, aber verdächtig war der Mann
zum mindeſten. Sie beſchloſſen daher, das
Indi=
viduum im Auge zu behalten, und machten nach
einigen Schritten kehrt. Wie berechtigt ihr
Ver=
dacht ſchien, ſollte ihnen gleich bewieſen werden,
denn kaum merkte der Paſſant, daß er von den
beiden Poliziſten beobachtet wurde, da fing er
auch ſchon an, ſich im Laufſchritt davon zu machen.
Die Beamten natürlich ſofort hinter ihm her. Es
war eine Jagd, wie ſie im Filmluſtſpiel nicht
amü=
ſanter hätte dargeſtellt werden können. Bald links,
bald rechts, ſtraßauf, ſtraßab, mit Hinderniſſen
und Zwiſchenfällen der verſchiedenſten Art. Aber
ſchließlich entwiſchte der Verfolgte den beiden
Be=
umten doch. Ganz, als ob ihn der Erdboden
ver=
ſchlungen hätte.
Ein Retter in der Not. . .
Die beiden erfolgloſen Polizeibeamten ſahen
ſich zunächſt verdutzt”, dann aber wütend an. Aber
keiner ſprach ein Wort. Schweigend nahmen ſie
ihren Rundgang wieder auf. Da, nach kaum einer
Viertelſtunde, tauchte der Burſche dicht vor ihren
erſtaunten Augen wieder auf, und die Verfolgung
ging von neuem los. Aber ſo ſehr ſich die Beamten
auch anſtrengten, der Kerl lief einfach großartig,
und der Abſtand zwiſchen ihm und ſeinen
Ver=
folgern vergrößerte ſich zuſehend. Um ein Haar
wäre er ihnen auch diesmal wieder entkommen,
aber da ſtellte ſich ein Retter in der Not ein in
der Perſon eines Offiziers, der die ganze Szene
beobachtet hatte und den beiden Beamten nun
ſeinen Wagen zur Verfügung ſtellte.
Nach wenigen Minuten war der Flüchtende
er=
reicht. Die Beamten ſprangen aus dem noch
fah=
renden Wagen und ſchritten zur Verhaftung.
Widerſtand fanden ſie nicht; der Mann hatte ſich
ſcheinbar bereits in das Unvermeidliche gefügt.
Ein ſchwarzer Tag, der ihn gleich zweimal an
einem Tage in die Arme der Polizei laufen
ließ..
Als die Handſchellen ſaßen, und die beiden
Be=
amten ihre ſehr in Unordnung geratenen
Uni=
formen wieder geordnet hatten, waren ſie
neu=
gierig, woher der Mann ſo ungewöhnlich gut
lau=
fen könne. „Ja, meine Herren”, ſo meinte dieſer
nicht ohne einen verächtlichen Seitenblick, „wenn
Sie die Karre da nicht gehabt hätten, ſo wäre es
wohl Eſſig mit meiner Verhaftung geweſen. Sie
müſſen nämlich wiſſen, daß ich während meiner
Militärzeit der Meiſter im 1500=Meterlauf beim
7. Armeekorps geweſen bin.”
Aber dieſer Meiſterſchaftstitel hat ihm dann
doch nichts geholfen. Er mußte mit auf die Wache,
wo man dann raſch feſtſtellen konnte, daß es ſich
um einen mehrfach vorbeſtraften, wegen
verſchie=
dener Diebſtähle geſuchten ſchweren Jungen
han=
delte. „Na, Sie ſcheinen es ja auch auf dieſem
Ge=
biet zu ganz erſtaunlichen Rekordleiſtungen
ge=
bracht zu haben”, meinte nun ſchmunzelnd einer
der beiden Beamten und ſtrich ſich triumphierend
den Schnurrbart.
Der Goulaſch als Verräter.
* Auf einer kleinen Bahnſtation in Mähren
bemerkte ein Beamter plötzlich einen
wunder=
baren Duft, der aus einem plombierten
Güter=
wagen kam. Die Sache ſchien ihm nicht geheuer,
denn der Wagen lief ſeinem Kurszettel nach „leer”
von Oderberg nach Wien. Immer wieder
um=
kreiſte der Beamte den geheimnisbergenden
Wa=
gen, denn der Duft — es ſtand für ihn bereits
feſt — konnte nur von einem herrlichen friſchen
Goulaſch herrühren. Bei näherem Zuſehen erwies
ſich die Plombe erbrochen und ſorgſam wieder
zu=
gedrückt. Jetzt alarmierte er ſchleunigſt die
Bahn=
polizei, die mutig auf den Wagen zuging und zum
allgemeinen Erſtaunen ſechs blinde Paſſagiere
entdeckte, die auf dieſe Weiſe etwas billiger nach
Wien kommen wollten und ſich im Wagen einen
wunderbaren Goulaſch bereitet hatten. Der
Gou=
laſch war dann auch ſo beſonders gut ausgefallen,
daß ſein Duft zum Verräter wurde. Und die luſtige
Reiſe der „Paſſagiere”, fünf Polen und ein Ruſſe,
erlitt dadurch eine unliebſame Unterbrechung.
Nach einigen Wochen Haft werden die blinden
Paſſagiere dann wieder in die „Heimat”
abgeſcho=
ben werden.
Das „Klavier für Kleinſtwohnungen”.
(rt) Kiew. Zweifellos iſt die trotz aller
Be=
ſchönigungsverſuche nicht zu leugnende ruſſiſche
Wohnungsnot daran ſchuld, daß ein ruſſiſcher
Tech=
niker jetzt eine Gitarre mit 23 Saiten erfand und
ausbaute. Er verſichert, dieſes Inſtrument weiſe
die gleiche Klangfülle wie ein Klavier auf. In
Kürze ſoll bereits das erſte öffentliche Konzert
auf dieſem „Klavier für Kleinſtwohnungen”
ver=
anſtaltet werden.
Wenn Geiſter in die Ehe dringen.
Ndz. Wien. Mehr als 30 Jahre lang hatten
Martin und Margarete eine zufriedene Ehe
ge=
führt, bis eines Tages Geiſter und Medien in die
Ehe traten und Unfrieden ſtifteten. Martin war
in einen Spiritiſtenzirkel geraten, und das
Me=
dium namens Maria hatte ihn in ſeinen Bann
gezogen. „Weil die Geiſter es wünſchten”, dergaß
er Familie und Beruf und quartierte ſich
kurzer=
hand bei Frau Maria ein. Irgendwelche
verbote=
nen Beziehungen beſtritt Martin vor Gericht
ent=
ſchieden. Frau Maria ſei ſelbſt verheiratet, und
auch ihr Mann habe nichts dagegen gehabt, daß
er als Untermieter zuzog. Maria ſelbſt erzählte
als Zeugin, daß ſie natürlich bei ihrem Zuſtand
nicht wiſſen könne, was der Geiſt durch ſie ſpreche,
und daß ſie daher auch nicht ſagen könne, ob ſie
Martin geraten habe, ſein Heim zu verlaſſen. Ihr
Mann habe jedoch das Datum des Auszuges
Martins aus ſeiner Familie geträumt, ſie habe
es im Kalender notiert, und tatſächlich ſei der
Traum genau am 19. März in Erfüllung
gegan=
gen. Daß ihr Mann Martin aufnahm, ſei
wiederum nur deshalb geſchehen, weil die
Gei=
ſter es ſo wünſchten. Das Gericht gab dem Gatten
die alleinige Schuld an der Ehetrennung und
ver=
urteilte ihn zur Unterhaltung ſeiner ehemaligen
Gattin.
Im Bahnhof von Dombovar im Komitat
Tol=
na ſind am Mittwoch aus bisher unbekannter
Ur=
ſache 30 Waggon Hanf in Brand geraten.
In=
folge der großen Hitzeentwicklung des brennenden
Hanfs war es nicht möglich, auch nur einen
ein=
zigen der brennenden Waggons zu retten.
* Der Herzog von Kent, deſſen Hochzeit)0 ſag die
der Prinzeſſin Mariana von den Engländern
nahe wie ein Nationalfeſt gefeiert wurde,
einen Sohn bekommen. Das iſt der erſte Enkell
Königs von England. Und trotzdem rechnen
engliſchen Zeitungen aus, daß er als Thro
wärter erſt an ſiebenter Stelle ſteht. Das iſt
Folge des eigenartigen Erbrechts im engliſ
Königshauſe, das eine Miſchung der Erbanſpk
zwiſchen den männlichen und weiblichen Nachir
men des Monarchen eintreten läßt. Infolgede
geſtalten ſich die Dinge praktiſch ſo: der König
England hat vier Söhne, den Prinzen von Wal
den Herzog von York, den Herzog von Gloud
und den Herzog von Kent, außerdem eine Toch
die das vierte Kind iſt, alſo älter als der Ssällm
von Kent. Der erſte Thronanwärter iſt der Pf
von Wales, der aber bisher unverheiratet iſt,
zweiter Stelle ſteht der Herzog von York, der znsamsta
Töchter, Eliſabeth und Margaret, hat. Da ſſeoden i
Nachkommen des älteren Sohnes, auch wen “ſungerſtr.1
weiblichen Geſchlechts ſind, den männlichen Aagn Barzah
kommen eines jüngeren Sohnes vorgehen, iſt u
für den Fall, daß der Prinz von Wales ſich
verheiraten ſollte, die Prinzeſſin, Eliſabeth zert, v. M
nach ihr die Prinzeſſin Margaret Anwärterin? Schreinergl
M. Art. 2.
den Königsthron. Dann würden die Nachkomuyn
Schlaf=
des Herzogs von Gloudſter kommen und erſt Sutiſezim, K0
letzter Stelle der Herzog von Kent und ſe (inzelnöhl
Söhne, ſo daß die Ausſichten des neugeborellei. Preiſ.
Prinzen auf den engliſchen Thron tatſächlich ſ,öbel=Kloh
gering ſind.
Mackenſenſtr.
Arichneid
Die ſelkſamſten Arbeiter Englands Billige
(—) London. Soeben hat der Frachtdamf 0ühlannf
„Heſperus” den ſchottiſchen Hafen Oban verlaſon 5 Pfe
beladen mit Lebensmitteln, Kleidungen, Poſt M Schnell,
Paketen für die fünf einſamſten Arbeiter End Zch
lands. Sein Ziel iſt nämlich die weltverlaſeſ, Nieberge
Siol=Gorm=Klippe, zwei Seemeilen nördlich )4 Lunnen.
Inſel Coll an der Nordweſtküſte Schottlands, U
ſeit einigen Wochen fünf Arbeiter damit beſch
tigt ſind, einen neuen Leuchtturm mit Nebelſirenl”
für die in den dortigen Gewäſſern ſehr mühſal Fündliche
boniſchen
und gefährliche Schiffahrt zu errichten. Dieſe MSnahunterrt
Arbeiter wohnen auf der Spitze der genannel ſwie
Klippe in einer Betonhütte, um die Tag und N0
die Sturmfurien des Ozeans raſen, und ſie Wl
Tag und Nacht, auch während ihrer Arbeit,
Bergſteiger durch lange und haltbare Seile vi
einander verbunden, damit ſie nicht von der Kliue
geweht werden. Man hatte für dieſe gefährld
Arbeit fünf unverheiratete kräftige Männer au”
geſucht, die an dieſem „job” mindeſtens ein hal0
Jahr mitten in der Einſamkeit des Ozeans /Cung
tun haben werden. Jeden Monat einmal verſoll”
ſie der Dampfer „Heſperus” mit dem notwendig Miſhzuat
Lebensbedarf, hat aber jedemal große Mühe, Unner
die Nähe der Klippe zu kommen, bevor er ein Bl
ausſetzen kann.
Großer Kokaindiebſtahl in Warſchau.
Warſchau. Ein Diebſtahl von 1000 Ampuld
mit Kokain wurde in dem Warſchauer Hauptſa/
tätslager entdeckt. Der Magazinverwalter Bo
chanowſki war einige Tage lang nicht zum Dierſ
erſchienen. Als man in der Wohnung nachforſche ENM
fand man nach gewaltſamer Oeffnung der Tü
den Verwalter tot auf. Die Unterſuchung hat nd 2 ſind
nicht genau feſtgeſtellt, ob der Verwalter ſich ſelu / und
vergiftet hat, oder vergiftet worden iſt. Bei de1 4 M0end
Nachprüfung der Bücher und Beſtände des von ihl ? Duchen
verwalteten Sanitätslagers ergab ſich, daß 1 ſinen
letzter Zeit 1000 Ampullen mit Kokain verſchwug Au
den ſind. Es beſteht die Vermutung, daß der Vel 9on
walter die Ampullen an internationale Rauſ9 —
gifthändler verkauft hat.
ätag, 11. Oktober 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 280 — Seite
Trlaglblr Tlatglbele
Roman von Henrik Heller.
Hinter denen hatte der Profeſſor eben ein unwichtiges
Tele=
ngeſpräch beendet, er ſaß jetzt wieder vor dem Schreibtiſch und
wortete die Anfrage des Sanatoriums Grütliberg
dahin=
gnd, daß er für die freie Pflegerinnenſtelle die geprüfte
Heil=
weaxogin Eva Kreuzberg wärmſtens anempfehle. Dieſe ſei eine
ger ordentlich zuverläſſige Perſon, von guten Kenntniſſen und
i Arbeitsfähigkeit, und lege als alleinſtehende Frau
vermut=
weniger Wert auf hohes Gehalt als auf einen Dauerpoſten.
7.
Es war nicht mehr Herbſt und noch nicht Winter, als Eva
ſen verließ. In der froſtigen Nebelatmoſphäre eines
November=
ſnds ging ſie allein aus ihrem Hotel und allein über den klei=
Bahnſteig. Der Arlbergzug war beinahe leer. Eva hatte ihr
Meil für ſich allein, alle acht Plätze durfte ſie mit ihren
Hab=
ſigleiten beſtreuen, ſie durfte den Hebel auf „Warm” ſtellen, das
ſchlagene Fenſter eine Handbreit herunterſchieben und, in ihre
Aſedecken gewickelt, die Füße auf der gegenüberliegenden Bank,
Nacht erwarten. Kein Menſch zeigte ſich mehr auf dem zugi=
Bahnſteig, bis der Zug lautlos aus der Halle lief. Eva ſchob
halte Naſenſpitze über den Fenſterrand, ſchaute auf naſſe
Gleis=
ſagen, grüne und rote Lichter der Semaphore, atmete Rauch
Feuchtigkeit und verſuchte in verſchwimmenden Lichtkreiſen
abendlichen Stadt einen Punkt zu finden, von dem man
Ab=
ſte), nehmen könnte.
Rachher erſchien der Zugführer und behändelte ſie mit jener
füchkeit, die dem Einzelgänger gemeinhin zuteil wird — ein
ſilewagenkellner brachte ein Tablett — Eva rauchte und ihre
ſigen wurden trocken und warm. Der Zug dröhnte. Die Stadt
ab wie eine Zentnerlaſt, man konnte aufatmen, tief aufatmen,
der Meter Gleis, den man zurückließ, war überwundener Weg.
Yene, hinter der endloſen Kette der Telegraphenſtangen, hinter
Wel und Dunkelheit, wartete Hoffnung und Zukunft.
Mit viel Gepolter ſtiegen in tiefer Nacht ein paar Reiſende
den Nebenabteilen, erwachend blinzelte Eva durch ſparſam
Faffnete Lidſpalten auf einen verſchlafenen kleinen Bahnhof und
gen verſchlafenen kleinen Stationsbeamten . Alles ſchien
merk=
urdig licht, aber erſt als man den hohlen Pfahlbau des
Weichen=
erhauſes hinter ſich hatte, erfaßten die lichtverengten Pupillen
wiließende Umriſſe mattgrauer Berge vor einem mattgrauen
Gumel. Eva ließ das Fenſter herunter. Wie ein ſtarker,
freund=
ſtftlicher Schulterſchlag traf ſie die klare Kälte, es ſchneite ſacht
ub gleich wirbelten ein paar weiche Flocken herein wie ein Gruß
ſchneeverwehten Gipfel. Das Weiße ringsherum blieb, es
er=
hite das zögernde Aufdämmern des Spätnovembermorgens, es
öſſtn merte in Regenbogentönung und zerlief wellig und weich ins
Genzenloſe.
In Langen verließ Eva den Schnellzug, um auf einen
nach=
ſozenden gemächlicheren zu warten, der auch ſolche kleinen
Oert=
hi beachtet, wie es ihre Zielſtation war. Unglaublich ſtill und
eitſlu lag die Welt unter dieſem Berg, der ſeinen Rücken gutmütig
ſenkte und dehnte und wiederaufrichtete, ſich in hundertfacher
kan=
tenloſer Krümmung zum Spielplatz der Skiläufer hingab.
Im offenen Mantel, das ſtadtblaſſe Geſicht gebadet in
Son=
nenſtrahlen, ſtand Eva vor dem Bahnhof und ſchaute den
Skiläu=
fern zu, die in ihren blauen Norwegeranzügen, die glitzernden
Flächen bevölkerten.
Der Lokalzug kam endlich. Er brachte neue Scharen
blau=
behoſter, bretterſchleppender Menſchen und nahm dafür andere,
glücklich Ermüdete mit. In gemächlicher Fahrt zottelte er durch
die lautloſe Pracht der Landſchaft, hielt da und dort an
verſchnei=
ten Bretterbuden, in denen nur ein Kenner ſo etwas wie eine
Station vermuten konnte, und an ſolch einem kleinen Schuppen
verließ auch Eva endlich den Zug.
Es war ſchon tiefer Nachmittag. Ein paar Minuten ſtand ſie
neben ihrem Koffer, den man aus dem Gepäckwagen ganz einfach
neben das Gleis geworfen hatte, und ſchaute dem davonfahrenden
Zug ratlos nach. Sie kam ſich vor, als ſſei ſie allein auf hundert
Meilen Umkreis, und dieſe Befürchtung verſchwand erſt, als ein
pfeiferauchender Mann von irgendwoher auftauchte, ſich
erkun=
digte, ob ſie Fräulein Kreuzberg ſei und ob er den Koffer zum
Schlitten tragen ſolle.
„Mir müaſſen”, erklärte er, „nämlich mit’n Schlitten aufa, bal
der Raupenſchlepper nur in der Frua fahrt.”
Ein ſchweigſamer, bäuerlicher Kutſcher, ein behäbiges ſtarkes
Pferd, ein ſamtgepolſterter Schlitten von anſtändiger
Abgeſchabt=
heit. Die neue Pflegerin wickelte ſich dankbar in eine Decke, die
man ſorglich mitgeſchickt hatte, und fuhr auf breiten, gut
geſchau=
felten Straßen durch den winterlichen Wald bergan.
Die Fichten zur Rechten des Weges zeigten ſich ſchon tüchtig
eingeſchneit, man konnte über das verfilzte Unterholz hinweg ein
ſchniales Tal ſehen, ſtattliche Höfe, geräumige Getreideſchuppen
und den grünen Schimmer kupfergedeckter Kirchtürme.
Die Straße wandte ſich in großen Kehren aufwärts, immer
tiefer verſank das Dorf im flaumigen Weiß, immer gläſerner
wurde das Land. „Weit, weit fort haben ſie mich geſchickt,” ſpürte
Eva und horchte in die Zauberſtille hinein, in der nichts war als
das Knirſchen des Schnees unter den Schlittenkufen und
gelegent=
lich das dumpfe Trommeln eines unſichtbaren Spechtchens.
Die Luft war dünn, ganz leicht und friſch wie Quellwaſſer
ging ſie durch die Kehle. Sie mußte wohl ſehr kalt ſein, obzwar
man’s gar nicht merkte, denn als ſich der ſchweigſame Kutſcher
nach endloſer Fahrt umwendete und baldige Ankunft verhieß,
machte Eva beim jähen, hoffnungsvollen Aufrichten die
über=
raſchende Wahrnehmung, daß ihre ſteifgefrorenen Glieder den
Dienſt verſagten. Sie bückte ſich erſchrocken nieder, um die
empfin=
dungsvollen Beine zu reiben und mit der eigenen Perſon
beſchäf=
tigt, entging ihr der erſte imponierende Eindruck des
Sana=
toriums.
Vor den zerklüfteten Felsmaſſen einer ſteil abfallenden Wand
ſtand Haus Grütliberg ſelbſtbewußt und prächtig und ſchaute aus
fünfſach übereinander getürmten Fenſterreihen, in denen ſich die
letzte Abendröte ſpiegelte, ins weiße Land.
Eva richtete ſich erſt auf, als der Schlitten dem Haus ganz
nahe war. Er fuhr über einen großen, freien Platz, den Skiſpuren
kreuz und quer durchzogen, und dann über eine ſteile Auffahrt, um
endlich unter dem überdachten Portal zu halten. Der Portier kam
aus ſeiner gläſernen Loge heraus und half Eva, die ſich ihrer
Glieder noch immer nicht völlig mächtig zeigte, höflich aus dem
Schlitten. Er brachte einen grüngekleideten Boy mit ſich, der das
Gepäck zugleich mit dem Auftrag übernahm, die Neuangekommene
bei Frau Kindlich zu melden.
„Frau Kindlich”, fügte der Portier erklärend hinzu, als der
Grüne ſamt der Bagage entſchwunden war, „iſt nämlich unſere
Wirtſchafterin. Sie weiß alles wegen Ihres Zimmers und der
Einteilung überhaupt.”
Eva nickte dankend, ſie vermied eine Antwort, weil ihr auf
einmal die Zähne zuſammenſchlugen. Ueberanſtrengt, von
lang=
andauernden Aufregungen zermürbt, wie ſie war, verurſachte der
übergangsloſe Wechſel von ſtarrer Kälte in die Wärme der Halle
einen nervöſen Schüttelfroſt, den ſie, die Hände über den
Heiz=
rohren, mit ganzer Kraft zu unterdrücken ſuchte. Das Zittern
klang auch bald ab. Sie konnte ſich aus ihrer Ecke herauswagen
und, halb gedeckt von einem Pfeiler, um ſich ſehen — in die weit
geuölbte große Halle mit italieniſchem Steinboden, auf dem da
und dort ein paar Perſerbrücken lagen. Die verglaſte
Vorder=
wand blickte auf das großartige Bergpanorama, wohlgepflegte
Palmengruppen füllten die Ecken und das Halbrund, neben dem
Treppenaufgang. Im Hintergrund ſtanden ein paar Flügeltüren
offen und erlaubten Einblicke in ein Rauchzimmer von gut
ge=
tönter Lederpracht, wie auch in einen mächtigen mattgrauen
Raum, in dem einſam ein ſchwarzer Konzertflügel ſtand.
Der Portier lebte hinter meſſinggeränderten Glas= und
Mahagonimauern, und wenn man dem leeren Schlüſſelbrett
glauben wollte, war ſeine Stellung hier durchaus nicht leicht.
Gegenwärtig lümmelte nur ein pfeiferauchender junger Menſch
in Knickebockers und geſtreifter Kollegejacke vor der Loge und
wartete auf ſeine Poſt. Neben einer rieſigen
pergamentgeſchirm=
ten Stehlampe ſpielten drei Damen mit einem bejahrten Herrn
Bridge. Sonſt ſchien keine weitere Perſon in der geräuſchloſen
Halle, aber als ſich eine Bridgeſpielerin ſuchend umwendete und
mit fahrigen Griffen an der Lehne ihres Stuhles
herumzu=
fingern begann, tauchte eine ältere blaugekleidete Frau mit
Häubchen und Schürze aus einer Niſche, in der ſie ſtrickend
ge=
ſeſſen hatte, und fiſchte das vermißte Täſchchen vom
Fuß=
boden auf.
Frau Kindlich kam endlich, eine walzenförmige Perſon mit
grauem Scheitel und undurchdringlich verbindlichem Hotelgeſicht,
ſie ſchnaubte ein bißchen, um ihre Eile anzudeuten, drückte Eva
bewillkommend die Hand und nötigte ſie ſogleich in den Lift, der
mit dünnem Summen aufwärtsfuhr.
„Die Pflegerinnenzimmer liegen im fünften Stock”
berich=
tete die Haushälterin in gekautem Schweizerdeutſch. „Wir haben
Ihnen mit Mühe und Not eins freigemacht, leider ſind wir mit
Platz recht beſchränkt, aber ſonſt iſt es hier ſehr ſchön. Ich glaube
ſchon, daß es Ihnen bei uns gefallen wird. Hoffen wir — hoffen
wir — an uns wird’s gewiß nicht fehlen.”
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Seite 10 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober 193
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De Spert des Senags.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Jus keichyaitige Spoeiprograinm
des zweiten Oktoberſonntags bringt eine Ueberfülle von großen
Ereigniſſen. — Im
Fußball
ſteht die deutſche Nationalmannſchaft
zum erſten Male gegen Lettland
im Kampf; das Horſt=Weſſel=Stadion in Königsberg iſt der
Schauplatz dieſes Treffens, zu dem deutſcherſeits folgende Elf
auf=
geboten wurde: Juriſſen=Oberhauſen; Stührck=Eimsbüttel, Tiefel=
Frankfurt; Ruchay=Königsberg, Mathies=Danzig, Appel=Berlin;
Langenbein=Mannheim, Lenz=Dortmund, Panſe=Eimsbüttel, Bökle=
Stuttgart, Heidemann=Bremen. Lettland iſt kein leichter Gegner,
das beweiſen die von den Letten ausgetragenen Länderſpiele. Sie
werden aber trotzdem einen deutſchen Sieg nicht verhindern
kön=
nen. Dazu iſt die aus acht bewährten Nationalſpielern und drei
Neulingen beſtehende deutſche Elf ſtark genug. Schiedsrichter des
Treffens iſt der Pole Rutkowſki. — Außer dem Länderſpiel bringt
der Sonntag die bereits veröffentlichte Vorrunde um den
DFB.=Pokal mit ſieben Spielen, da das Treffen Nordmark —
Oſtpreußen wegen des Länderſpieles auf den 20. Oktober verlegt
wurde. Der Spielplan bringt recht intereſſante Paarungen. Eines
der bedeutendſten Spiele ſteigt in Frankfurt mit dem Treffen
Süd=
weſt — Niederrhein, das die „Kanonen”=Mannſchaft der
Nieder=
rheiner mit dem Sieger von 1934 zuſammenbringt und die
Ge=
legenheit zu einer Revanche für die Nürnberger Vorſchlußrunde
bietet. — In Süddeutſchland nehmen die
Meiſterſchafts=
ſpiele der Gauliga, allerdings in beſchränktem Umfang, ihren
Fortgang. Im Gau Südweſt und Mittelrhein ſind keine Spiele
angeſetzt. Das Programm der übrigen Gaue bringt folgende
Spiele: Baden: Phönix Karlsruhe — VfB. Mühlburg, Germ.
Brötzingen — 1. FC. Pforzheim; Württemberg: SSV. Ulm
— Spvg. Cannſtatt, Spfr. Stuttgart — Stuttgarter Kickers, SC.
Stuttgart — FV. Zuffenhauſen; Bayern: 1860 München — FC.
Schweinfurt, Bayern München — FC. Bayreuth, 1. FC.
Nürn=
berg — BC. Augsburg; Nordheſſen: VfB. Friedberg — SV.
Bad=Nauheim, Kurheſſen Kaſſel — Germ. Fulda, Heſſen Hersfeld
— SpV. Kaſſel.
Handball.
Die Meiſterſchaftsſpiele in den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Gauen nehmen zum großen Teil ihren Fortgang. Im Gau Südweſt
ſteht allerdings nur ein Spiel auf der Karte, in Württemberg
wird überhaupt nicht geſpielt; hier ſind die beſten Spieler zu einem
Vorbereitungskurſus und Uebungsſpiel der Gaumannſchaft in
Altenſtadt verſammelt. In Baden, Bayern, Mittelrhein und
Nordheſſen ſtehen alle Mannſchaften im Punktekampf. Ein im
Hinblick auf die am 27. Oktober ſtattfindende Pokalrunde wichtige
Begegnung iſt das Gauſpiel Brandenburg — Mitte in Berlin
Oeſterreich und Ungarn liefern ſich in Graz einen Länderkampf.
Rugby.
Im Zuge der planmäßigen Schulung einer deutſchen Rugby=
Nationalmannſchaft finden von Zeit zu Zeit Uebungs=
ſpiele dieſer Mannſchaft ſtatt, die, um überall für den Rugbyſport
zu werben, in die verſchiedenſten deutſchen Gebietsteile gelegt
werden. Am Wochenende finden zwei ſolcher Spiele in
Süddeutſch=
land ſtatt. Die aus ſüd= und norddeutſchen Spielern gebildete
Fünfzehn, die als „Nord=Süd=Elf” den Kampf in Lyon zu beſtreiten
hat, ſpielt am Samstag in Heidelberg gegen eine badiſche
und am Tage darauf in Stuttgart gegen eine württembergiſche
Gaumannſchaft, die durch fünf badiſche Spieler verſtärkt wurde.
Hockey.
In den ſüddeutſchen Hockey=Hochburgen ſtehen wieder
zahl=
reiche Freundſchaftsſpiele auf dem Programm. In
Ber=
lin ſteigt ein gut beſetztes Jubiläums=Turnier des BSC., in
Dresden iſt ein Mädchen=Turnier mit 8 Gaumannſchaften
vor=
geſehen, und aus dem Ausland intereſſiert der in Budapeſt
ſtatt=
findende Länderkampf Ungarn — Oeſterreich. In Berlin iſt eine
Hockey=Tagung vorgeſehen.
Turnen.
Im Hinblick auf die am 30. November und 1. Dezember in
Frankfurt a. M. ſtattfindenden Deutſchen Gerätemeiſterſchaften
erfahren die Meiſterſchaften der Gaue eine beſondere
Bedeutung. Die erſten Titelkämpfe führt der Gau
Mittel=
rhein in Bad Kreuznach der Heimat des ehemaligen
Kunſtturnmeiſters Frey, durch. Die Kämpfe ſind auf zwei Tage
feſtgeſetzt; nur am Sonntag ſucht Weſtfalen in Münſter ſeine
Titeltrager. Worms iſt der Schauplatz eines Kampfes
Rhein=
heſſen — Pfalz, bei dem beide Bezirke ihre beſten Turner
ſtellen.
Schwimmen.
Anläßlich ſeines 40jährigen Beſtehens führt der
Schwimmer=
bund „Schwaben Stuttgart ein internationales
Schwimmfeſt durch, zu dem neben dem ungariſchen
Europa=
meiſter Cſik die geſamte deutſche erſte Klaſſe am Start erſcheinen
und die deutſche Hallenzeit einleiten wird.
Boxen.
Der Sonntag bringt wieder einen Berufsboxkampf in
Deutſchland, und zwar in der Hamburger „Flora. Den
Hauptkampf der bereits am Vormittag ſtattfindenden
Veran=
ſtaltung beſtreiten der Einheimiſche Fred Bölck und der
Italie=
ner Zanetti. — Ein Großkampftag in Rom bringt als
Haupt=
nummer den Leichtgewichts=
Europameiſterſchafts=
kampf zwiſchen Enrico Venturi und dem Franzoſen Ferrez.
Radſport.
In der Kölner Rheinlandhalle wird die deutſche
Winter=Rennzeit mit einem Länderkampf Deutſchland — Belgien
eingeleitet. Aus beiden Ländern gehen ſechs Paare an den
Start. Rauſch/Hürtgen und die Belgier Charlier/Deneef ſind
die volkstumlichſten der Teilnehmer. Aber auch auf den offenen
Bahnen iſt der Kehraus noch nicht vollendet. Das „Goldene
Rad von Dresden” ſieht die Dauerfahrer Lohmann, Möller,
Krewer, Schindler und den erſtmals „hinter der Rolle”
ſtarten=
den Straßenfahrer Thierbach am Start. In Bielefeld ſind
Aſchenbahnrennen für Berufsfahrer und Amateure vorgeſehen.
Aus dem Ausland verdienen die Rennen in Zürich=
Oerli=
kon (mit Deutſchen), Brüſſel (nationale Dauerrennen) und
Paris Erwähnung. Große Saalſportereigniſſe ſtehen
in Leipzig und Dresden auf dem Programm.
Pferdeſport.
Die noch immer nicht beendete deutſche Galopprennzeit bringt
am Sonntag wieder zahlreiche Rennen. Im Mittelpunkt des
Tages ſteht der Sachſenpreis in Dresden. Weiter zeigt
der Kalender noch Rennen in Hamburg=Horn, Breslau,
Dortmund, Halle und München=Riem. — In
Pots=
dam wird vom Donnerstag bis Samstag durch das Deutſche
Komitee für Reiter eine Military aufgezogen, und bei der
Pardubitzer Steeple Chaſe, dem ſchwerſten Jagdrennen
des Kontinents, gehen auch diesmal wieder deutſche Pferde an
den Start.
Verſchiedenes.
Die deutſchen Ringer, die nach dem internationalen
Turnier in Stockholm noch in verſchiedenen ſchwediſchen Orten an
den Start gingen, beenden ihren nordiſchen Aufenhalt durch
voll=
zählige Teilnahme an einem zweitägigen Turnier in Eskilſtuna.
— In Wiesbaden werden die
Bundesmeiſterſchafts=
kämpfe der deutſchen Schützen im Groß= und
Klein=
kaliber durchgeführt. Verteidiger der Meiſterſchaften, die zuletzt
1933 ſtattfanden, ſind Schützengilde Ravensburg (Kleinkaliber)
und Verein für Freihandſchießen Hannover (Großkaliber).
Kreisjugendwart — Termine der Knaben=Klaſſe.
13. 10.: Spachbrücken — Urberach. Dieburg — Roßdorf, Klein=
Zimmern — Eppertshauſen.
20. 10.: Eppertshauſen — Urberach, Dieburg — Klein=Zimmern,
Roßdorf — Spachbrücken.
27. 10.: Roßdorf — Eppertshauſen. Spachbrücken — Dieburg,
Urberach — Klein=Zimmern.
3. 11.: Klein=Zimmern — Spachbrücken, Urberach — Dieburg.
10. 11.: Eppertshauſen — Spachbrücken, Roßdorf — Klein=
Zim=
mern.
Die Spiele finden auf den Plätzen der zuerſt genannten
Vereine ſtatt. Jeder Spieler muß im Beſitze eines DFB.=Paſſes
und eines Ausweiſes vom Reichsbund für Leibesübungen ſein.
Spielberechtigt ſind nur die Knaben der Jahrgange 1922
und jünger. Die 1921 geborenen Schüler können noch an den
Spielen teilnehmen, wenn ſie das achte Schuljahr beſuchen und
im Beſitze eines von der betreffenden Schule abgeſtempelten
Aus=
weiſes ſind.
Der Spielbeginn iſt nachmittags 1 Uhr
Die Schiedsrichter werden durch den Platzverein geſtellt. Das
Spielergebnis ſowie alle unſportlichen Vorkommniſſe (
Platzver=
weis uſw.) iſt mir mit den Mannſchaftsaufſtellungen ſofort zu
melden. Für die Meldungen iſt der Platzverein verantwortlich.
Zeitliche Verlegungen können im Einverſtändnis des
Geg=
ners, unter Mitteilung an mich, vorgenommen werden.
Spielleiter: Gg. Knopf, Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 109.
Die Egelsbacher am Böllenfalltor.
Sonntag nachmittag 2.45 Uhr.
Wer kennt nicht Egelsbach? Wer alſo noch nie etwas davon
gehört hat, dem ſei geſagt: Egelsbach iſt die Mannſchaft, die im
vorigen Jahr aus der Kreisklaſſe kam, von Sieg zu Sieg eilte,
ſelbſt vor ſtarken und ſtärkſten Gegnern kein Erbarmen hatte und
im Endgalopp der Verbandsſpiele nur knapp vom Meiſter
Poli=
zei diſtanziert wurde. Eine darauf folgende glänzende
Privat=
ſpielſaiſon mit nur Siegen, ſogar gegen Gauligavereine, von
einem Seitenſprung abgeſehen, auch ein glänzender Start zu den
diesjährigen Meiſterſchaftsſpielen. Mit dieſem großen
Guthaben=
konto kommen die Egelsbacher ans Böllenfalltor, alſo „an die
Stätte, wo ſie im vorigen Jahre trotz beſſerer Leiſtung zum
erſten Male ſtolperten. Eine forſche Hintermannſchaft, eine ſolide
Läuferreihe und ein Sturm, der manchmal für die gegneriſchen
Hintermannſchaften ſogar ein Orkan iſt. Mehr kann man wohl
von einer Mannſchaft wirklich nicht ſagen.
Dann die 98er, dieſe ſeltſame Mannſchaft, die trotz beſſeren
Spiels ſchon dreimal knapp geſchlagen wurde, weil eben die
Stür=
mer den nötigen Druck vermiſſen laſſen. Daß ſie aber auch ſo
etwas wie Schußgewalt beſitzen, bewieſen ihre fünf Tore gegen
die Pfungſtädter Germanen. Am Sonntag ſpielt zum erſtenmal
Hoffmann, den die Darmſtädter ſchon aus den Spielen der
Darm=
ſtädter Jungliga her kennen. Er ſteht in der Mitte und wird
diesmal zuſammen mit ſeinen techniſch gut durchgebildeten
Neben=
leuten mit Murr und Elan an die Arbeit gehen.
Der Kampf wird alſo unter Vorbedingungen geſtartet, wie
ſie nicht alle Tage vorhanden ſind. Daß ſich das Darmſtädter
Sportpublikum und der ſtarke Egelsbacher Anhang lückenlos
ein=
finden werden, iſt bei einer ſolchen ſportlichen Delikateſſe wohl zu
erwarten.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Die erſte Fußballjugend ſpielt am Sonntag gegen Jugend
Germania Eberſtadt. Anfang 9.30 Uhr, Polizeiſtadion.
Mann=
ſchaftsaufſtellung: Petermann; Feldmann, Wagner: Metz,
Her=
bert, Riedling; Koch, Aßmuth, Pfeiffer, Michel, Baumgärtner.
Erſcheinen iſt Pflicht.
Tbd. Jahn 1875 (Fußball=Abteilung).
Heute, Freitag, pünktlich 8.30 Uhr, findet im
Vereins=
heim eine wichtige Spielerſitzung ſtatt. U. a. werden nochmals die
am Sonntag, den 13. Oktober, ſtattfindenden
Vereinsmeiſterſchaf=
ten und die Fahrt zu dem Spiel Südweſt gegen Niederrhein
be=
ſprochen. Es iſt unbedingte Pflicht, daß jeder erſcheint,
Entſchul=
digungen werden nicht angenommen.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft — Untergruppe Darmſtadt.
Die Oktober=Pflichtſitzung findet am kommenden Montag,
dem 14. Oktober, bei Löffler ſtatt. Beginn pünktlich um 8 Uhr.
Es wird erwartet, daß alle Kollegen, ſofern nicht durch
Krank=
heit oder beruflich verhindert, anweſend ſind.
gez.: Hillgärtner — Lautz.
*
Ein Vorverkauf zum Pokalſpiel Südweſt — Niederrhein in
Frankfurt a. M. iſt auch in Darmſtadt bei Sportjoſt,
Mackenſen=
ſtraße 16, eröffnet.
TSG. 46 — Raſenſportabteilung.
Wir erinnern nochmals an den heute abend 8 Uhr im
Kneip=
ſaal des Turnhauſes ſtattfindenden Kameradſchaftsabend, zu dem
wir auch die Jugend. Damen und ſämtliche Abteilungsmitglieder
bitten.
Hockey — TSG. 46 Darmſtadt.
Durch ein angeſetztes Verbandsſpiel der Jugend=
Handball=
mannſchaft kann das für Sonntag vormittag vorgeſehene
Trai=
ningsſpiel zwiſchen den beiden Hockey=Mannſchaften nicht
ſtattfin=
den. Der Trainingsplan für das kommende Wochenende iſt
des=
halb wie folgt geändert: Herren=Training am Samstag
nachmittag ab 15 Uhr pünktlich auf der Woogswieſe. Um 16 Uhr
beginnt ein Uebungsſpiel 1. gegen 2. Herren=Elf. Damen=
Training am Sonntag vormittag pünktlich um 9 Uhr auf der
Woogswieſe. Ich bitte um vollzähliges Erſcheinen, da wichtige
Vorbereitungen für den erſten offiziellen Kampf zu treffen ſind.
Das Training muß wegen eines Verbandsſpiels bereits um 10.30
Uhr beendet ſein.
PH.
Abpaddeln am Alkrhein.
Am kommenden Sonntag, den 13. Oktober, findet in
Er=
felden am Altrhein das gemeinſame Abvaddeln der
kanuſport=
treibenden Vereine ſtatt, wozu alle Waſſerſportler beſonders
ein=
geladen werden. Das Jahr 1935, das durch das Altrheinfeſt im
Juni eine ganz beſondere Bedeutung erhalten hat, findet damit
für den Kanuſport auf dem Waſſer ſeinen offiziellen Abſchluß. Die
Vereine und Teilnehmer treten um 10.30 Uhr vor dem Bootshaus
des Kanuklubs zu einer kurzen Feier an. Anſchließend erfolgt die
Auffahrt der Boote und das Einholen der Flaggen.
Kanu=Klub Darmſtadt.
Am Sonntag, dem 13. ds. Mts., paddeln wir mit den
anderen Vereinen gemeinſam ab. Unſere Mitglieder (Aktive,
Junioren und Jugendliche) treffen ſich um 9 Uhr im Bootshaus.
Die gemeinſame Feier iſt auf 10.30 Uhr feſtgeſetzt und findet auf
dem Vordamm unſeres Geländes ſtatt. Anſchließend Auffahrt
der Boote und Flaggeneinholung.
Reichsſportabzeichen=Prüfung.
Am Samstag. 15 Uhr, und Sonntag, 9.30 Uhr, findet auf
dem Sportplatz des SV. 98 am Böllenfalltor eine
Reichsſport=
abzeichen=Prüfung ſtatt. Abgenommen werden für Männer
100, 400, 1000, 3000, 10 000 Meter, Weitſprung, Steinſtoßen,
Kugel=
ſtoßen; für Frauen 75, 100. 2000 Meter, Weitſprung,
Ball=
werfen. —
Hefte in ordnungsmäßigem Zuſtand (Lichtbild mit
Beglau=
bigung) ſind mitzubringen. Uniformbilder nicht zugelaſſen. Es
wird angeraten, daß ſich in Anbetracht einer flotten Abwicklung
nur diejenigen einfinden, die auch tatſächlich die geforderten
Lei=
ſtungen erreichen. — Die Kampfrichter werden um ihre
Anweſen=
heit gebeten.
Geräte=Mannſchaftskampf
TV. „Vorwärts” 1898 Langen — TV. 1860 Frankfurt a. M
Im Mannſchaftsturnen trifft morgen, Samstag, abends 8 1
in Langen im Lindenfels=Saalbau die Turnermannſchaft des
Vorwärts 1898 Langen auf die des TV. 1860 Frankfurt a. M.
Die Mannſchaften werden in folgender Aufſtellung antren
TV. 1860 Frankfurt a. M.: Herrmann, Goetz; Bröl
Ludwig; Kötter, Fritz; Großhans, Hans; Wicklein, Kurt; E=
Rolf; Fiſcher, Walter.
TV. „Vorwärts” 1898 Langen: Traſer, Jakob; Sch
danz, Karl; Becker, Jakob; Schickedanz, Phil.; Mühlſchw
Fritz; Stroh, Phil.; Winkler, Heinrich.
Jeder Turner turnt je eine Kürübung am Reck. Bar
Querpferd. Zwei Turner zeigen je eine ſelbſtgewählte Freiübu
weitere zwei Turner je einen Sprung über das längsgeſte
Pferd, und die reſtlichen drei Turner turnen an den ſtillhängen
Ringen. Die ſtarken Mannſchaften bürgen für gute Leiſtung
Kein Freund der Turnſache ſollte ſich dieſen Kampf entgehen laſ
— Turnerinnen, Boxer, Spielmannszug, Knaben und Mäde
werden die Veranſtaltung noch verſchönern helfen. Karten
im Vorverkauf bei Friſeur Friedr. Winkler, Langen, Bahnſtre
zu 0.30 RM. und 0.50 RM. zu haben.
UNalei Spork
Gottfried von Cramm benötigte im Endſpiel beim Tenn
turnier in Meran fünf Sätze, um Heinrich Henkel 4:6, 0:6,
Dr. Kleinſchroth 6:3, 6:1 über den Italiener Balbi.
Ernſt Hennes Weltrekorde, die der Münchener am 27. (
tember auf der Reichsautobahn bei Frankfurt a. M. auf ſein
750=Kubikzentimeter=BMW.=Maſchine aufſtellte, wurden jetzt v
internationalen Motorrad=Sportverband anerkannt. Es hand
ſich um die Leiſtungen von 256,04 Stundenkilometern für
Kilometer und von 252,83 Stdklm. für die Meile, beide mit f.
gendem Start. Insgeſamt iſt Henne nunmehr Inhaber von
Weltrekorden, die er ſämtlich mit BMW.=Maſchinen aufſtellte.
Tennis=Schaukämpfe trugen einige Mitglieder der deutſch)
Davispokalmannſchaft in Nürnberg aus. von Cramm gewann
zwei Sätzen 6:3, 6:4 gegen Göpfert, während Lund und Ku
mann 3:6, 6:3 ſpielten. Das Doppel zwiſchen von Cramm/Lu
und Göpfert/Kuhlmann wurde, nachdem jede Partei mit
einen Satz gewonnen hatte, infolge Dunkelheit und Regen
gebrochen.
Die deutſchen Ringer erlitten bei ihren weiteren Starts
Schweden weitere Niederlagen. Lediglich Schwartzkopf=Kobld
wurde beim Turnier in Sundsvall Endſieger, während
Hornfiſck=
mit dem dritten Platz vorliebnehmen mußte und Schäfer infoll
einer Verletzung am zweiten Tage nicht mehr antreten konn
In Kriſtinehamn ging nur Hering auf die Matte, aber er wun
entſcheidend beſiegt.
Italiens Kunſtturnmeiſter wurden in Turin ermittelt.
erſten Platz im Fünfkampf belegte Guglielmetti mit 105,16 P
vor Armelloni mit 101,86 Pkt. Bei den Junioren ſiegte Ra
mit 103,30 Pkt. Die Ueberraſchung war, daß Olympiaſieger Ne
dem eine Uebung am Pferd mißlang, entmutigt den Kam
aufgab.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 11. Oktober
6.00: Choral: Ich bete an die Macht der Liebe.
Morgen=
ſpruch; Gymnaſtik. 6.30: Danzig: Frühkonzert. In
der Pauſe: 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Zeit,
Wet=
ter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8. 30: Sendepauſe. 9.00:
Nur Freiburg: Werbekonzert und Nachr. 9.20: Nur
Frei=
burg: 1. Kompoſitionen von Karl Bienert, 2. Die
deut=
ſchen Rufnamen. 10.00: Sendepauſe. 10.15: Vom
Deutſchlandſender: Schulfunh: Werner von Siemens und
ſein Werk. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.35: Meldungen. 11.45:
Bauernfunk.
12.00: Bernhard Etté und ſeine Soliſten muſizieren.
Da=
zwiſchen 13.00: Zeit, Nachr, 14.00: Zeit, Nachr.
Wet=
ter. 14.15: Sozial= und Wirtſchaftsdienſt in bunter
Folge. 14. 55: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 15.00: Nur
Trier und Koblenz: Nachr. 15.15: Für die Frau:
Funk=
folge aus Dichtungen von Herm. Löns.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Bunte Platte. (Eigenaufn.
des deutſchen Rundfunks). 17.00: Dresden: Nachmittags=
konzert. 18.30: Trier: Jugendfunk: Eine „Neue” im
Heim=
abend. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00
Zeit, Nachr. 20.15: Leipzig: Reichsſendung: Stunde der
Nation: Felix Draeſeke zum 100. Geburtstag. 20.55:
Wir komponieren einen Strauß=Walzer und eine Strauß=
Ouverrüre. 22 00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr.,
Sport. 22.20: Dr. Waffenſchmidt: Das
Rundfunkſchrift=
tum. 22.30: Sportſchau der Woche. 23.00: Das Gewiſſen.
Zwei beſinnliche Geſchichten. 23.15: Frankſurt ſtickt voller
Merkwürdigkeiten. Eine Funkfolge. 24.00; Stuttgart:
Sin=
foniekonzert des Funkorcheſters.
OMlidtien daasangnn
Freitag, 11. Oktober
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Felix
Dräſecke zum 100. Geburtstag.
München: 20.10: Wir machen Rundfunk. Veranſtaltung
des Reichsverbandes deutſcher Rundfunkteilnehmer. Es
ſpricht Reichsſendeleiter Pg. Eugen Hadamovſky.
Breslau: 20.55: Schönheit der Arbeit. Funkbericht von
den Werkſtätten des ſchleſiſchen Arbeiters.
Leipzig: 20.55: Hochzeit machen, das iſt wunderſchön.
Heiteres von Verliebten.
Wien: 19.25: Zar und Zimmermann. Oper von Lortzing.
Helſingfors: 19.45: Operetten=Abend.
Preßburg: 20.05: Werke von Bach u. Mozart.
Bukareſt: 20.15: Götterdämmerung, Oper von Wagner.
Rom: 20.40: Buntes Konzert.
Warſchau: 21.15: Sinfonie=Konzert.
Kopenhagen: 22.25: Mandolinenkonzert.
Budapeſt: 23.00: Zigeunermuſik.
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Wetterlage zeigt äußerſte Lebhaftigkeit. Ueber unſerenſ
Gebiet iſt an der Rückſeite eines von der Nordſee nach
Skand‟=
navien weitergezogenen Sturmwirbels kühle Meeresluft ange
kommen, die zu verbreiteten Regenfällen führte. Weitere Kal;
luftſtaffeln folgen nach, wenn auch vorübergehend mit einer
leich=
ten Beruhigung zu rechnen iſt.
Ausſichten für Freitag: Bei lebhaften Winden wechſelhaft
be=
wölkt, einzelne Schauer, kühl.
Ausſichten für Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſten Fort/en
dauer der wechſelhaften Witterung mit einzelnen Nieder0
ſchlägen.
Freitag, 11. Oftober
mmer 280
armſtädterCagblatt,
Tglglagsſtfrieldernahtääſc
Ze Verſorgung mit Butter ud Schweinefleiſch
Zu Beſorgniſ ſen gibt die gegenwärtige Lage
keinen Anlaß. Schon die Zuckerrübenernte, die im Oktober
Eine Unkerſuchung des Inſtikuks
beginnt, wird in einzelnen Teilen des Reiches die Milcherzeu=
für Aochalttarforſchang.
ſor in einigen Großſtädten in den letzten Wochen in der Ver=
Aug mit Butter und Schweinefleiſch eine lediglich durch
un=
hün ftige Hamſterei verſchärfte Verknappung eingetreten iſt,
os Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem
q„ltin Wochenbericht die Erzeugungsbedingungen für Butter und
üh be nefleiſch unterſucht, mit dem Ergebnis, daß in
ab=
geſtchlarer Zeit wieder mit ausreichender
Ver=
aſſt ung zu rechnen iſt.
ſärchdem ſich der Butterverbrauch von 1931 bis 1934
werändert hat, dürfte auch in dieſem Jahre die
Milch=
ugung, ſoweit ſich das jetzt ſchon überſehen läßt, etwa
ſo groß ſein wie 1934. Die Zahl der Milchkühe hat ſich wohl
ſroßen und ganzen nicht verändert. Die Weide= und
Wieſen=
ſige waren — im Durchſchnitt für das ganze Reich geſehen —
iner als im heißen und trockenen Jahr 1934. Dagegen iſt
Sinfuhr von Oelfrüchten und Oelkuchen in
ſy Jahr geringer geweſen als im vorigen Jahre. Bekanntlich
N die Einfuhr an dieſen Erzeugniſſen, um die heimiſche
Land=
ſch aft zur Umſtellung auf wirtſchaftseigene Futtermittel
an=
ſirr, kontingentiert. Ohne Zweifel ſind durch die allgemeine
ſerung der Grünlandwirtſchaft auf dieſem Gebiet ſchon be=
Temſtſiche Erfolge erzielt worden. Sie haben aber den Ausfall
056 fausländiſchen Kraftfuttermitteln noch nicht wettmachen
über)Ore Buttereinfuhr war im bisherigen Verlauf des
ſictes ſogar noch größer als 1934. Sie hatte in den erſten acht
faren 1935 rd. 45 000 To. gegen rd. 30 000 To. in der ent=
2. echenden Zeit des Vorjahrs betragen.
auf ſeiWenn trotzdem eine Verknappung eingetreten iſt, ſo iſt dies
jetzt udaraus zu erklären, daß die Nachfrage geſtiegen iſt.
Fs hand hauptgrund für die Steigerung der Nachfrage iſt die
Beſ=
für gung der Einkommensverhältniſſe; daneben
e mit ſt wohl auch der größere Bedarf der Wehrmacht eine Rolle.
ſer von) den Unterſuchungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung
ſtelle das Einkommen aus Lohn und Gehalt in den erſten neun
ſaten wahrſcheinlich um 4 Prozent höher als 1934. Nun iſt
deuſee der Butterverbrauch (wie der Fleiſchverbrauch) ziemlich
bewann
ſtiſch”. Erhöhungen des Einkommens wirken ſich deshalb —
„he Preiſe vorausgeſetzt — in einer mindeſtens ebenſo großen,
nicht größeren, Steigerung des Verbrauchs aus.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nachdem ſich ſchon an der vorgeſtrigen Rhein=Mainiſchen
dbörſe eine Erholung durchzuſetzen vermochte, trat in dem
gen Berliner Verkehr faſt auf der ganzen Linie eine
ügung der Aktienkurſe ein. Das aus dem Memelland
ge=
keie vorläufige Abſtimmungsergebnis und die Rede des
Füh=
zur Eröffnung des WHW. haben einen nachhaltigen
Ein=
hinterlaſſen. Daneben verwies man auf einige günſtige
eger Nc ſchaftsmeldungen, ſo u. a. auf den ſchon vorgeſtern bekannt
Kaut wdenen Quartalsbericht der Vereinigten Stahlwerke und den
ſcht der Dresdner Bank über höhere Umſätze im erſten Halb=
1935. Da die auftretende Nachfrage weiter ſtieg, ergaben
loſt bei Mindeſtabſchlüſſen ſehr erhebliche Kursſteigerungen.
Rentenmarkt herrſchte wieder ein freundlicher Grundton. Im
hauf war die Tendenz an den Aktienmärkten nicht ganz
ein=
lich, da vereinzelt Glattſtellungen weiteren Käufen
gegenüber=
en. Anhaltendes Intereſſe zeigte ſich für Stahlverein.
Die Rhein=Mainiſche Börſe zeigte im Anſchluß an
Abendbörſenverkehr weitere Erholungen am Aktienmarkte.
Geſchäft war, im ganzen geſehen, klein, „nur auf einigen
ialgebieten erreichten die Umſätze etwas ſtärkeres Ausmaß.
Folgten einige Rückkäufe, daneben waren aber auch von der
„loſchaft Intereſſenkäufe vorhanden. Von wirtſchaftlichen
Mo=
zſten wirkte der Quartalsausweis des Stahlvereins nach; fer=
„lfand der Bericht der Dresdner Bank über höhere Umſätze im
r Halbjahr 1935 Beachtung. Anfangs war die
Kursentwick=
nicht ganz einheitlich, während im Verlauf die
Befeſtigun=
hüberwogen. Geſucht waren beſonders einige Elektroaktien.
tanpapiere zogen bis ¼ Prozent an. Hoeſch gewannen 1½
ent. Von chemiſchen Werten notierten JG. Farben mit 151½
B152 (151) und Scheideanſtalt mit 238 (237). Zellſtoff= und
bfahrtsaktien lagen gut behauptet; feſter lagen AG. für Ver=
Gweſen, mit 78½. Der Rentenmarkt hatte eine freundliche
aidtendenz, aber nur wenig Geſchäft bei zumeiſt unveränder=
Kurſen. Im Verlaufe war die Haltung zunächſt meiſt weiter
Ptigt, während in der zweiten Börſenſtunde die Kurſe einigen
Fankungen unterlagen.
Die Abendbörſe war ohne Anregung und verkehrte auf
nganzen Linie in ſehr ſtiller Haltung. Die feſtere Stimmung
belt ſich und auch die Kurſe lagen im Vergleich zu den Ber=
Schlußnotierungen zumeiſt gut behauptet.
Erhebung des Fukkermitkelbedarfes.
Die ſichere Deckung des Bedarfs der nicht im bäuerlichen
Be=
ſelbſt erzeugten Futtermittel erfordert eine ſtrenge und
ge=
ge Verteilung der durch Händler und Genoſſenſchaften an die
berlichen Betriebe zur Verteilung kommenden Futtermittel,
ſallem des eiweißhaltigen Futters. Um über den Bedarf der
ſelnen Genoſſenſchaften und Händler ein klares Bild zu
be=
hnen, hat der Reichsnährſtand hierüber eine Erhebung bei
Händlern und Genoſſenſchaften angeordnet. Sie ſoll vor
In auch die Verteilung der Futtermittel durch das Reich über
VVerteilerſchaft an die Bauern gewährleiſten, und jeder
„dler bzw. jede Genoſſenſchaft muß deshalb ſo=
It einen diesbezüglichen Erhebungsbogen von
zuſtändigen Kreisbauernſchaft anfordern.
er Erhebungsbogen iſt dann bis zum 15. Oktober 1935 der
ſteffenden Kreisbauernſchaft wieder einzureichen, die ihn über
Landesbauernſchaft wieder an die zuſtändige Stelle leitet.
Angaben ſind wahrheitsgetreu zu machen; ſie ſchließen keines=
B3 die Berechtigung in ſich, daß die betreffenden
Verteiler=
ſupen mit reichsſeitigen Futtermittelzuteilungen auch in Zu=
Ut bedacht werden. Das Recht auf Zuteilung hat grundſätzlich
der viehhaltende Bauer. Für jeden Händler und jede
Ge=
henſchaft wird es ſich nun in erſter Linie darum handeln, ſich
Benehmen mit der zuſtändigen Stelle der Kreisbauernſchaft
ſit in den Beſitz des Erhebungsbogens zu ſetzen.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 10. Oktober. Aufgetrieben waren
Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich in Kl. a) auf 69—74, b) 65
68, c) 60—64, d) 50—59 Pfg. Verkauft wurden in Kl. a)
b) 37, c) 36, d) 22 Tiere. Marktverlauf: Lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. Okt. Aufgetrieben waren
D5chafe, 188 Schweine 200 Ferkel und 444 Läufer Preiſe: Fer=
Abis ſechs Wochen 10—15 über ſechs Wochen 15—19, Läufer
25 Mark. Marktverlauf: mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. Oktober. Auftrieb: Rinder
gegen 34 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 9 Ochſen,
Rühe, 26 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 3 Ochſen, 3 Bullen,
ühe und 4 Färſen, Kälber 661 (617), Schafe 223 (145),
Stve ine 126 (105). Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht
4RM.: Kälber a) 67—70 (am 3. Okt. 66—70), b) 63—66 (60
965), c) 56—62 (54—59), d) 47—55 (45—53). Lämmer und
Anmel b) 2. 43—4 4(42), c) 42 (40—41), d) 40—41 (38—39),
safe e) 39—40 (38—40), f) 36—38 (34—37), g) 30—33 (—);
Sweine alle Klaſſen 54 (54) Marktverlauf: Kälber, Hammel
Schafe lebhaft, ausverkauft. Schweine wurden zugeteilt.
erſtand: 2 Kühe.
gung ſteigern, da dann das Rübenblatt als Futter zur Verfügung
ſteht. Auf der anderen Seite wird in den nächſten Wochen und
Monaten der Verbrauch zurückgehen, da die Landwirte in der
Zeit der Hausſchlachtungen weniger Butter verbrauchen.
Schließ=
lich wird in abſehbarer Zeit der ſaiſonübliche Tiefpunkt der
Milcherzeugung aus natürlichen Gründen wie in jedem Jahre
überwunden werden. Für eine beſſere Verſorgung der
Groß=
ſtädte ſind inzwiſchen durch den Reichsnährſtand Maßnahmen
er=
griffen worden.
Auch beim Schweinefleiſch iſt die Verſorgung in keiner
Weiſe bedroht; wie bei der Butter ſind die Grundlagen der
hei=
miſchen Produktion unangetaſtet. Allerdings hat ſich auch bei
der Schweinezucht die ſchlechte Fut termittelernte des
Jahres 1934 inſofern bemerkbar gemacht, als ſich
vorüber=
gehend die Beſtände verringert haben. Wie ſich aber aus der
Vorausberechnung des Schweinebeſtandes ergibt wird der
Be=
ſtand ſchon wieder im März 1936 die Höhe der Jahre 1933 und
1935 erreicht haben. Nun wird, wie bei der Butterverſorgung,
auch bei der Verſorgung mit Schweinefleiſch, wenn, die Nachfrage
allgemein ſteigt, zuerſt der Bedarf in den Dörfern und
Land=
ſtädten voll gedeckt. Verknappt ſich das Angebot, ſo macht ſich
das zuerſt auf den Märkten der Großſtädte bemerkbar. Die
Verringerung des Angebots an Speck, Schmalz und Talg hat ſich
auf den Märkten beſonders deshalb bemerkbar gemacht, weil zu
gleicher Zeit auch das Angebot auf dem Buttermarkt geſunken iſt.
Die gegenwärtigen Schwierigkeiten in der
Schweine=
fleiſchverſorgung dürften in abſehbarer Zeit
überwun=
den ſein. Einmal iſt noch ein Rückgriff auf die Vorräte an
„Fleiſch im eigenen Saft” uſw. möglich. Außerdem
wer=
den in den nächſten Wochen im Wege des
Kompenſationsverfah=
rens wöchentlich etwa 5000 Schweine ſowie zuſätzliche Mengen an
Speck und Schmalz eingeführt werden. Ferner läßt ſich — und
das iſt auf lange Sicht beſonders wichtig — eine beginnende
Vermehrung des Schweinebeſtandes feſtſtellen, der
bald auch eine Zunahme des Angebots auf den Märkten folgen
muß.
Zuſammenfaſſend ſtellt der Bericht feſt: Die deutſche
Land=
wirtſchaft, ſteht mitten in der Erzeugungsſchlacht. Ihr Ziel iſt
es, die Selbverſorgung mit den lebensnotwendigen
Nahrungs=
mitteln zu ſichern. Dieſes Ziel kann jedoch infolge der
Witte=
rung und der dadurch bedingten Ernteſchwankungen von Jahr zu
Jahr nicht in gleichförmigem Anſtieg erreicht werden.
Bangeldzukeilung der Oeffenklichen Bauſparkaſſe
für Heſſen.
Die öffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen (
Ab=
teilung der Landeskommunalbank — Girozentrale für Heſſen) in
Darmſtadt nahm am 8. Oktober 1935 in Anweſenheit einer
Anzahl von Bauſparern und Vertretern von Sparkaſſen ihre 12.
Baugeldzuteilung vor „Ausgeloſt und zugeteilt wurden
diesmal 51 Verträge über RM. 242 000,—, ſo daß nunmehr nach
ſechsjährigem Beſtehen der Bauſparkaſſe im ganzen 319 Verträge
mit RM. 1 567 000,— ausgeloſt ſind. Alle öffentlichen
Bauſpar=
kaſſen haben bis zum 31. Auguſt 1935. rund RM. 121
Mil=
lionen dem Bau= und Hypothekenmarkt zugeführt.
Die nächſte Baugeldzuteilung der öffentlichen Bauſparkaſſe
für Heſſen findet vorausſichtlich Anfang April 1936 mit Stichtag
31. März 1936 ſtatt. Zuteilungsberechtigt ſind alle Bauſparer,
deren Verträge ſpäteſtens am 1. Januar 1936 (bei Tarif 25 am
1. Juli 1935 und bei Tarif 18 am 1. Dezember 1935) beginnen
und mit Einzahlung nicht im Rückſtand ſind.
Ireg=Verhandlungen in London. Ende der vergangenen Woche
wurden in London erſtmalig wieder Verhandlungen zwiſchen den
kontinentalen Gruppen der Ireg und der engliſchen
Eiſenindu=
ſtrie geführt, in denen die Ausgeſtaltung der Exportverträge, d. h.
alſo die Frage der engliſchen Beteiligung bei den verſchiedenen
Verkaufsverbänden, erörtert wurde. Wie der Fwd. erfährt,
ſol=
len die Beſprechungen zwiſchen dem 21. und 23. Okt. in London
fortgeſetzt werden. Die Preisfrage war in London noch nicht
Gegenſtand von Erörterungen.
Das Winkerhilfswerk als Aufkraggeber.
Neben der ideellen Seite des nationalſozialiſtiſchen
Winter=
hilfswerkes als der größten Kulturtat eines Volkes kommt
die=
ſem auch größte Bedeutung als Auftraggeber zu. Es handelt ſich
dabei nicht nur um die Vergebung von Plaketten und Abzeichen
für die verſchiedenen Straßenſammlungen, die im Laufe der
Wintermonate ſtattfinden, und zahlreichen Notſtandsgebieten
wenigſtens für einige Zeit lohnende Beſchäftigung bringen,
ſon=
dern auch ſonſt um große Mittel, die bereitgeſtellt ſind, um an
unverſchuldet in Not geratene Volksgenoſſen verteilt zu werden.
So ſind allein 19,5 Millionen RM. bereitgeſtellt, um für
Beklei=
dungszwecke ausgegeben zu werden. Dies bedeutet eine große
Reihe von Aufträgen, die der Textilinduſtrie zugute kommen und
ſie in den Stand ſetzen, einen großen Teil ihrer Arbeitskräfte
auch den langen Winter hindurch zu beſchäftigen.
Den wenigſten dürfte bekannt ſein, daß heute die NS
Volks=
wohlfahrt als die mit der Durchführung des
Winterhilfs=
werks wiederum betraute Stelle in Deutſchland der größte Kohe
lenhändler, der größte Getreidehändler, der größte Fiſchhändler
u. a. iſt, das heißt mit anderen Worten, daß die NS.
Volkswohl=
fahrt heute einer der größten, wenn nicht überhaupt der größte
Auftraggeber iſt. Daraus erhellt allein ſchon die
unge=
heure wirtſchaftliche Bedeutung. Es iſt keine Organiſation, die
um ihrer ſelbſt willen nur der Organiſation wegen geſchaffen iſt,
ſondern eine Organiſation, die unmittelbar aus den praktiſchen
Erforderniſſen des täglichen Lebens herausgewachſen und daher
volksverbunden iſt.
Ihre wirtſchaftliche Bedeutung wird auch dadurch weſentlich
unterſtrichen, daß ſie marktregelnd wirkt und hier die
Ar=
beit anderer Organiſationen weſentlich fördert. Wenn z. B. für
dieſen Winter die NS. Volkswohlfahrt einige Millionen Pfund
„Fleiſch im eigenen Saft” für Zwecke des Winterhilfswerkes
er=
worben hat, ſo trägt dies auch dazu bei, Friſchfleiſch für andere
Bevölkerungskreiſe freizubekommen, alſo marktregelnd und
markt=
ordnend zu wirken.
Dieſe Hinweiſe zeigen, daß es ſich hier nicht nur um ein
ſozia=
liſtiſches Werk des Nationalſozialismus, fondern auch um ein
wirtſchaftliches Gefüge handelt, das dem Führer ſeine Schlacht
gegen die Arbeitsloſigkeit ſchlagen hilft.
Der Eiſenſteinbergbau an Lahn, Dill und in
Ober=
heſſen im Sepkember.
Förderung und Abſatz im Monat September zeigen abfolut
einen kleinen Rückgang; arbeitstäglich iſt der Stand vom Auguſt
gehalten. Die Förderung betrug 72 969 (77 016) To., der Abſatz
77 043 (85 324) To. Die Vorräte ſind inzwiſchen auf rd. 59 000
To. zurückgegangen, gegenüber dem Höchſtſtand von einer
Viertel=
million To. im Februar 1932. — Auch im Monat September
wurden in Summa rd. 1000 Bohrmeter niedergebracht. Die Zahl
der Beſchäftigten iſt um weitere 100 Mann auf rund 3000 Mann
geſtiegen. Die offenſtehenden Fragen der Grundförderprämie
ſeien noch nicht geklärt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In einer AR.=Sitzung der Dresdner Bank. Berlin, die in
Darmſtadt durch die Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der
Dresdner Bank, vertreten iſt, wurde der Abſchluß für das 1.
Halb=
jahr 1935 vorgelegt, das gegenüber dem Vorjahr erhöhte Umſätze
und ein befriedigendes Ergebnis gebracht hat.
Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen
Zucker=
wirtſchaft hat eine weitere (die zweite) Freigabe für den Abſatz
von Verbrauchszucker im Inlande in Höhe von wieder 5 v. H. des
Freigabekontingents für das Geſchäftsjahr 1935136 verfügt.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe: für das Feuilleton: Dr. Herbert Nette,
für „Gegenwart‟; Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TX. 35. 19071. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei.
Darmſtadt, Nheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſenbung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 10.Oktober 1935
Oeviſenmarkt
vom 10.Okiober 1935
D
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann=Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasly
Deutſche Erböl 1
Nee
88.50
88.50
16.—
17.75
38.125
05.—
94.—
154.50
26.25
105.55
Mie ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Niccht
151.125
124.—
111.75
93.—
90.50
131.—
90—
116.50
85.125
71.125
Ween ue
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.-Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Re
114.25
182.875
24.75
82.125
125.—
94.15
10.so
117.—
5o.—
128.—
120.50
138.50
Agypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Foland
Währung
1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
00 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.
Geld
12.49
0.67e
1.97
9.1441
3.047
2.453)
54.43
48.81
2.,19
67.93
5.37
16.375
2.353
188.18
54.79
Briei,
12.52
0.66o
42,05
0.198
3:053
2.457
54.53
48.91
12.22
8.07
5.3o
16.415
2.357
188.00
54.89
Italien
Japan
Jugoſlawvien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei
,
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten 1
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen ſe
100 Franes
100 Peſetag
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengs
Goldpeſo
Dollar
GeldBrief
20.24
0.7110
80.32
161.20 f61.32
48.95 148.05
11.05
62.64
80.32 91.,08
83.90
10.305
1.277
1.079
2.66
20.28
0.713
5.674 5.666
g1.08
11.07
62.96
33.96
10.325
1.981
1.o0t
2.490
Suraſtädter ans Mariokarbant Burmftast, Fillane der Bresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 10. Oktober 1935.
Kee
„ Gr.II p. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppe T...
5% Dtſch. Reichsanl.
%.
5½%Intern.,b. 30
4½%Baden. v.27
4½Bahern v.27
4½%Heſſen; v. 28
4½9
v. 29
4½Preuß. v. 28
4½ Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .....
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
....!
Dtſch. Anl. Ausl.
F’I.%0 Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baben
4½%Berlin v. 24
4½%Darmſtadt . .
4½%Dresden v.26
%Frankfurt 26
% Heide be g26
2Main:....
LMannheim27
4½ 3Münchenprsg
4½ %Wiesbadenss
4½%beſſ. Landesb
41,% Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103",
107-,
109.3
10811.
107.75
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100.25
102.5
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97
95
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111.25
10.25
88.5
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89
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87.75
90.5
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96‟).
93.5
100.5
4243beſ. Landhyp
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblog.
4½,% Landeskom.,
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.111
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
4Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr. . .
4½GFrkf. Hyp.B
5½,% „ Lig.=Pfbr
4½% Goldoblig
DFrkft. Pfbr. B.)
o „ Lig.=Pfr.
½ ZMein. Hyp.B.
5½% „ Lig.=Pfbr
4½% Pfälz. Hyp.B
„ Lig.=Pfbr.
4½ BRh.Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr
½% n Goldobl.
4½ %Südd. Boden=
Cred.=Bank".
5½% Lig. Pfbr.
4½%0 Württ. Hyp
6% Daimler=Benz.
6%Dt. Linol. Werke
6% Klöcknerwerkel
3475
93
96.25
1301,
115.3
132
18.75
95.
1010,
96.25
100.4
93
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100.5‟
96.5
1007,
97.25
100.5
96
100.75
93.25
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100.75
98
104.75
102.5
101.5
Matn 7
8% Mitteld. Stahl
5 %Neckar A. G.v. 23
5% Rhein=
Main=
onau v 23...
62 JalzmanncCo.
6%x er. Stahlwerk
7% „ RM.=Anl.
4½%
4½
8%Voigt& Häffner
3. G. Farben Bonds
5 % Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5%Bulg. Tal v. 62
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43 Oſt. Goldiente
1 5%vereinh. Rumä.
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4½Türk. I. Bagdad
4% „ II.Bagdadl
4½%üngarn. 19181
4½% „ 1914
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Goldr.
4%
1910
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4%Liſſabon. .....
4% Stockholm. ...
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G........."
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P...
Berl. Kraft u. Licht.,
Brauhaus Nürnbg. / 1
101
103
96.5
98.25
1011,
gas
123.5
7.n5
m
47
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56
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142
123
Oe
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. G. Chemie, Baſe
Chem.WerkeAllbert
Chabe (A=C) ..
Contin. Gummiw. 1
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl.
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .. . ./1
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffcé Widm./1
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft!
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk!”
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder.
J.6. Farbeninduſtr. / 4
Feinmech. (Jetter)
Felt.EGuillegume.
Frankfurter Hof...
Geſ f.elektr. untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kaiſer ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbaul=
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..../1
Holzmann, Phil.
101
116.75
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1148
103.75
299‟
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öle Bergb. Stammſ.
„ Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. .....
1 Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Alöcknerwerke ....
KnorrC. H....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsbur=
Lokomf. Krau
Löwenbr. Mün
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt. B.
Mannesm.=Rök
Mansfelb. Verg
Metallgeſ. Fre
Miag, Mül
Moenus
MotorenD
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Sdenw.
Park= u. 2
gerbr!”
Rh. Braun
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder, Gebr. ...!
Rütgerswerke ...!
Salzdetfurth Kali..
Salzw. Heilbronn,
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergban ..!1
Thür. Liefer.=Geſ..
J
124
90.25
187
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95,6
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90
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108
113.5
215.5
107
98
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114.5
Mieie
Ber. Stahlwverke.
Ver. Ultramarin.
Beſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
AIllg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank. .
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothelbk. ..!1
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank..
Frankf. Bank....
Hyp.=Ban
Mein. Hhp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl. ..
Rhein. Hyp.=Bant
Vereinsb. Hamburg! !
Württ. Notenbank. 1
A.,G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftiv).
720 Dt. ReichsbVzg. 1
Hapag .........
Lübeck=Büchner...
Nordd. Llohzd .....
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz= u. Stuttg.
120.5 Verſicherung ...
„ Verein. Vert
168.25 Frankona Rück=u. M
161.5
„ Reinigerwerkel 91.5 Mannh. Verſich.
104- Otavi Minen ...
Schantung Handelsl
„e
82
137.5
24.5
109.5
G
122,5
121.5
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1111,
131
87.75
88.5
87.5
88.5
101
91.5
92.5
85
172
131
109
100
79
195
238
123.25
18.5
90
Aus unserer großen Kitfel=
Auswahl wählten wir
folgen=
de drei als besonders schön
gut und preiswert aus:
Seite 12 — Nr. 280
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. Oktober
Ein Filmwerk, das beim
Publi-
kum und bei der Presse einen
begeisterten Widerhall findet.
Jugendliche sind zugelassen.
Beaiaß, 3.,5, 600,. 570 6
Petterson
& Bendel
Hotel Post
am Hauptbahnhof
Samstag, 12., Sonntag, 13. Oktober
Münchner Okloberfest-Tand
Münchner Spezialität:
Junger Hahn am Spieß gebraten
Münchner Weißwürste. (4915a
Stimmung und frohes Treiben in
allen festl. geschmückten Räumen.
Die neue Stimmungskapelle Schur.
Seute Schlactfen
Zwölf Apostel
(2130
Knickerbocker 5.40 7.20 9.4
Streifenhoſen 2.95 5.20 7.70
Tirteyhoſen 8.50
Kreuzer, Tannenſtr. 1. (*
Erdbeeren
können Sie auch im Oktober noch
pflanzen, wenn Sie m ine pikierten
Pflanzen verwenden, die noch in
4 Sorten zum Preis von 2.50—3.00.ℳ
zu haben ſind.
Wintersalatpflanzen
25 Stück 155, 100 Stück 50 5.
Gärtnerei
Dieburger=
Barban fraße vor
ORPHEUM
3 leizte Tage! 1 8½
Freitag, Samstag, Sonntag
Die Varieté-Revue
„Der bunte Wückel”
Eine Serie brill. artist. Akte
u. a.: 3 Herrys, Rad-Sens.
Orrep, der lustige Reisende
Charlotte Rickert und
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Es wirken noch mit: Lucie Englisch
Carsta Löck — Olfo Wernicke.
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Als er herzzerreißend Abschied nahm,
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Doch als er wiederkam —
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