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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 248
Montag, den 9. September 1935
197. Jahrgang
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Darmſtädter und Naiſonalbani. Fernſprecher 4.
Der FFahler eipfag Botſcaftei Snonto
Ouf neuernannte italieniſche Botſchafter in Berlin überreicht ſein Beglaubigungsſchreiben. — Der Führer
bMtigt, daß die beiderſeitigen Beziehungen für die künftige politiſche Entwicklung und die fruchtbringende
friedliche Zuſammenarbeit zwiſchen den Nationen von größter Bedeutung ſein werden.
aufel
en. Aber
„Bemeinſamkeit vieler Ideale!”
DNB. Berlin, 8. Sept.
71 Führer und Reichskanzler empfing heute mittag den
neutznuenten Königl. italieniſchen Botſchafter, Herrn Fernando
O1/ſ co, um ſein Beglaubigungsſchreiben und das
Abberu=
n” ſun ßhreiben ſeines Vorgängers, des Botſchafters Vittorio
Ce=
ruſll entgegenzunehmen.
* Botſchafter wurde nach dem üblichen Zeremoniell durch
im Sal 0 4 den Urertretenden Chef des Protokolls in der Königl.
italieni=
ſchanſa ſchaft abgeholt und im Wagen des Führers zum „Haus
des üimspräſidenten” geleitet. Die übrigen diplomatiſchen und
miuſtiſchen Mitglieder der Botſchaft folgten in beſonderen
Wa=
gemeh Vorhof des Reichspräſidentenhauſes erwies eine
Ehren=
ortsgrupßeite watkdes Heeres dem Botſchafter die vorgeſchriebenen
militäri=
ſchein hSenbezeugungen, durch Präſentieren, des Gewehres und
dund iommelmirhel=
19 dem Empfang nahmen außer den Herren der Umgebung
sichters und Reichskanzlers der Reichsminiſter des Auswär=
Freiherr von Neurath, teil.
estauf.
Eeee
Der Botſchafter
übelnihre die königlichen Handſchreiben dem Führer und
Reichs=
wangeut”s kanll mit einer Rede in ſeiner Landesſprache, die in
Ueber=
ſtzümnie folgt lautet:
— Reichskanzler!
jabe die Ehre, Ew. Exzellenz das Beglaubigungsſchreiben
A
73u üſürtichen, durch welches S. M. Vittorio Emanuel III., König
esangenfag!
v Nßsnstswoml thlen, mein erhabener Herr, geruht hat, mich bei Ew.
Ex=
zugoheſieg bellktigl der Eigenſchaft als Außerordentlicher und Bevollmäch=
4uſcier gad ” tigtrEzitſchafter zu beglaubigen. Gleichzeitig habe ich die Ehre,
—das blerufungsſchreiben meines hervorragenden Vorgängers,
NsAbfkreuzritters Vittorio Cerutti, zu überreichen.
ar Reichskanzler!
int die ſelbſtverſtändliche Aufgabe eines jeden
Botſchaf=
terch / Bande, welche das von ihm vertretene Land und jenes,
bei An er beglaubigt iſt, verbinden, zu feſtigen und noch enger
zu Ehitn. Dieſer Aufgabe gedenke ich mich eifrigen Sinnes
Ueunde ſzwerläſſiger Treue zu widmen im Bewußtſein ſowohl des
„ſWverotuortungsvollen geſchichtlichen Augenblicks, in dem die Welt
e.Siriekell
undA ſerwa ſtehen, als auch der außerordentlichen
Be=
wdenung, die die italie niſchdeutſchen Beziehun=
19eMix das Gleichgewicht unter den Nationen
Hhall und in Zukunft in noch höherem Maß
er=
außu können.
ſil ien, das gegenwärtig an einem Werk hoher
Bekräf=
kiguchler Macht und der nationalen Würde begriffen iſt, for=
NeuelleeDder ſor allen Dingen Verſtändnis für ſeine
be=
grülheken Intereſſen, ein Verſtändnis gleich
dewses für die begründeten Intereſſen
an=
gans !0d er)lhat und habenwird.
uien M. P Reichskanzler!
Dieſes Werk des gegenſeitigen Verſtändniſſes zwiſchen
ſunſesu beiden Ländern werde ich ein treuer Kämpfer und über=
Meug es Befürworter ſein. Denn ich bin deſſen ſicher, daß aus
der Run Freundſchaft und aufrichtigen und freiwilligen Zuſam=
Menechit unſerer beiden Länder — die beide von jenem Gedan=
Ien WKGerechtigkeit geleitet werden, ohne den nichts in der Welt
Wwirkagljiät und dauerhaft ſein kann — nur Vorteile für alle er=
Wwachbitkaunnen.
arf mich wohl lebhaft beglückwünſchen, Herr Reichs=
T annle S. id i Miee Rei Reundce
Dolehelu gabe das Vertrauen und das Wohlwollen Ew.
Exzel=
eR Leiſtützen und ermutigen werden.
b inge Ew. Exzellenz, dem oberſten Führer eines ſo
gro=
des, zugleich mit meinem herzlichen und ergebenen
per=
ligt Sruß die Grüße meines erhabenen Herrſchers und des
Duceets ffasciſtiſchen Italiens dar.”
Der Führer und Reichskanzler
Wite ihm mit folgenden Worten:
ſtr Botſchafter!
abe die Ehre, aus den Händen Ew. Exzellenz zugleich
Abberufungsſchreiben Ihres Herrn Vorgängers das
lentgegenzunehmen, durch das Sie von S.M. dem Kö=
EEalien als Außerordentlicher und Bevollmächtigter Bot=
Mafdzhaglaubigt werden.
gebhafter Genugtuung entnehme ich Ihren Ausführun=
LrA Sie Ihre Aufgabe darin ſehen, mit allen Kräften dahin
Aa Jne- die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien
Sine uäter zu feſtigen und auszugeſtalten. Denn ich bin mit
Ihndlk: Ueberzeugung, daß dieſe Beziehungen für die
eine
gründet ſein kann. Zugleich vertraue ich darauf, daß die
Gemeinſamkeit vieler Ideale, die das fasciſtiſche
Italien und das nationalſozialiſtiſche Deutſchland verbinden, ſich
mehr und mehr zum Beſten unſerer Länder
aus=
wirken werden, und daß die daraus erwachſenden Vorteile auch
der übrigen Welt zugutekommen werden.
In Ihren Bemühungen, auf dieſer Grundlage die
Beziehun=
gen zwiſchen unſeren Ländern zu fördern, können Sie, Herr
Bot=
ſchafter, auf meine und der Reichsregierung vollſte Unterſtützung
rechnen.
Indem ich die freundlichen Grüße, die Sie mir von S. M.
dem König und von S. Exz. dem Chef der Königl. italieniſchen
Regierung überbringen, auf das aufrichtigſte erwidere, heiße ich
Sie, Herr Botſchafter, im Namen des Deutſchen Reiches bei uns
aufs herzlichſte willkommen.”
Anſchließend unterhielt ſich der Führer längere Zeit mit dem
Herrn Botſchafter, der ihm alsdann die neuen Mitglieder ſeiner
Botſchaft vorſtellte.
Beim Verlaſſen des Hauſes erwies die Ehrenwache dem
Bot=
ſchafter die gleichen militäriſchen Ehrenbezeugungen wie bei
ſei=
ner Ankunft. Die Rückfahrt nach der Königl. italieniſchen
Bot=
ſchaft fand unter demſelben Zeremoniell wie bei der Hinfahrt
zum „Haus des Reichspräſidenten” ſtatt.
Nach dem Empfang ſchritt der Führer die im Ehrenhof
aufgeſtellte Ehrenwache ab. Er wurde hierbei und auf der
Fahrt durch die Wilhelmſtraße nach der Reichskanzlei von der
Bevölkerung, die ſich zahlreich angeſammelt hatte, begeiſtert
begrüßt.
Erſte Preiſe für „Triumph des Willens” und
„Der verlorene Sohn” auf dem
Inker=
nakionalen Filmkongreß.
DNB. Rom, 8. September.
Am Schluß des großen Internationalen Filmkongreſſes in
Venedig wurde die Preisverteilung vorgenommen. Zwei deutſche
Filme wurden mit erſten Preiſen ausgezeichnet. Der Luis=
Tren=
ker=Film „Der verlorene Sohn” ging aus dem Wettbewerb des
italieniſchen Propagandaminiſteriums als der ethiſch
bedeu=
tungsvollſte ausländiſche Film als Sieger hervor, während der
Film „Triumph des Willens” als der beſte ausländiſche
zeit=
geſchichtliche Film bezeichnet wurde. Im Wettbewerb um die
Coppa Muſſolini wurde der amerikaniſche Film „Anna Karenina”
als beſter ausländiſcher Film bezeichnet.
Zeietliche Einholung der Blutfahne in Nürnberg.
DNB. Nürnberg, 8. September.
Die Blutfahne, die ſonſt in München im Hauſe der
Reichs=
führung der SS. aufbewahrt wird, iſt am Sonntag nach
Nürn=
berg gebracht worden. In Begleitung des Sturmbanns I der
Münchener SS.=Verfügungstruppe traf ſie in einem Sonderzug
auf dem Nürnberger Hauptbahnhof ein. Vor dem Gebäude hatte
ſich eine große Menſchenmenge eingefunden. Unter Vorantritt
des Muſikzuges, deſſen Schellenbaum von dem größten SS.=Mann
Deutſchlands getragen wird, marſchierte die SS. zum Marientor=
Schulhaus, wo die Feldzeichen der SS. Aufſtellung genommen
hatten. Die Blutfahne wurde vom Sturmführer Grimminger
ge=
tragen.
SS.=Standartenführer Braſſack machte dem Führer des
Auf=
marſchſtabes. SS.=Oberführer Mack, Meldung. Sodann
mar=
ſchierte die Truppe zum Schulhaus am Frauentorgarben, wo ein
Ehrenſturm der SS. die Blutfahne zu bewachen hat. Während
der Muſikzug den Präſentiermarſch ſpielte, wurde die Blutfahne
in das Schulhaus getragen.
Der Marſch der SS. durch die Stadt hatte eine große
Men=
ſchenmenge angelockt, die mit erhobener Rechten die Fahne und
die Feldzeichen der SS. grüßten.
Ruhiger Wahlverlauf in Polen.
Hausſuchungen bei Oppoſikionellen.
DNB. Warſchau, 8. September.
Die Wahlen zum Seim haben in Warſchau einen völlig
ruhi=
gen Verlauf genommen, und auch aus dem Lande liegen bis in
die ſpäten Abendſtunden keine Nachrichten über Störungsverſuche
vor.
In Warſchau war der verſtärkte Polizeiſchutz in den
Stadt=
gegenden, in denen kommuniſtiſche Anſammlungen beſonders
be=
liebt ſind, offenbar ausreichend, um den Verſuch von
Demon=
ſtrationen zu verhindern. Im Laufe des geſtrigen Tages hat die
Polizei in Warſchau und in den Provinzſtädten zahlreiche
Haus=
ſuchungen bei führenden Mitgliedern der nationalſozialiſtiſchen,
der bäuerlichen und der ſozialiſtiſchen Oppoſitionsparteien
vorge=
nommen, die vielfach Verhaftungen am Gefolge hatten, da man
aufhetzende Flugblätter vorfand.
Vorläufige Ergebniſſe der heutigen Wahlen dürften morgen
früh bekannt werden, während die amtlichen Ergebniſſe erſt nach
einigen Tagen zu erwarten ſind.
* Kombingkionen in Paris.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 8. September.
Man lebt hier in Erwartung der Nachrichten aus Genf, die
Stimmung ändert ſich von Stunde zu Stunde, man erwartet oder
befürchtet Ueberraſchungen, ſo daß es ſchwer iſt, von „der”
Auf=
faſſung in Paris zu ſprechen. Nur einige Punkte kann man
feſt=
halten.
In Genf hat ſich erwieſen, daß die Grenze für
Frankreich, bis zu der es in der Freundſchäft zu
Italien gehenkann, nicht mehr fern iſt. Einmal dieſe
Grenze überſchritten, würde die franzöſiſche Außenpolitik
Eng=
land unterſtützen. Doch auch dann noch würde man hier alles
tun, um nicht aktiv hervorzutreten, die italieniſche
Empfindlich=
keit möglichſt zu ſchonen und auf London mäßigend einzuwirken,
Es iſt aber fraglich, ob auf dieſe Weiſe die franzöſiſch=italieniſche
Freundſchaft erhalten werden kann.
Man glaubt hier nicht, daß die abeſſiniſche
Frage ſchnell eine endgültige Löſung erfahren.
kann. Im Gegenteil, der Gedanke, daß die abeſſiniſche Frage
nicht auf einmal gelöſt werden kann, gibt denjenigen, die auf ein
Kompromiß rechnen, noch Hoffnung. Und ſtellen wir es gleich feſt,
ſehr ernſte außenpolitiſche Perſönlichkeiten glauben, daß ſachlich
geſehen ein Kompromiß möglich iſt. Die Frage wäre nur,
ob die Preſtigerückſichten, die Muſſolini nehmen muß, ein
Kom=
promiß erlauben, in dem Italiens Wünſche befriedigt werden
und nur gewiſſe äußere Formen gewahrt bleiben. Ohne
mili=
täriſche Operationen ginge es auch dann nicht.
Aber der Konflikt wäre lokaliſiert und ſelbſt in Abeſinien
wür=
den, ſo hofft man, die Kämpfe vorerſt nur mit einigen Stämmen
zu führen ſein.
Es iſt ſowieſo unmöglich, Abeſſinien auf einmal zu erobern,
Eine Teillöſung, welche alle Zukunftsmöglichkeiten offen läßt
und dabei die Priorität der wirtſchaftlichen Intereſſen Italiens
vor denen der übrigen Großmächte anerkennt, wäre ſowieſo alles,
was Rom vorerſt erreichen könnte.
Selbſtverſtändlich ſind das alles vorerſt nur Kombinationen,
Vom Tage.
Am Sonntag iſt die Ausſtellung „Die Rhein=Mainiſche
Wirt=
ſchaft” auf dem Feſthallengelände zu Frankfurt a. M. geſchloſſen
worden. Während der 1ötägigen Dauer haben mehr als 250 000
Perſonen dieſe große Schau rhein=mainiſchen Wirkens und
Schaf=
fens beſucht. Das Ausland war mit mehr als 5000 Beſuchern
ver=
treten.
Das Schweizer Volk lehute am Sonntag in der Abſtimmung
zum Volksbegehren auf eine Totalreviſion der Bundesverfaſſung
dieſe mit großer Mehrheit ab. Das Stimmverhältnis beläuft ſich
auf rund 510 000 gegen 193 000 Stimmen. 19 Kantone haben das
Begehren verworfen und nur 3 haben es angenommen.
Der italieniſche Generalſtabschef, Marſchall Badoglio, der den
großen Herbſtmanövern in der Champagne beigewohnt hat, iſt in
Paris eingetroffen. Er wird mit dem franzöſiſchen Generalſtabschef
Gamelin die vor einigen Monaten in Rom begonnenen
Be=
ſprechungen über „grundſätzliche Vereinbarungen” zwiſchen den
Generalſtäben beider Länder fortſetzen.
Die Sudetendeutſche Partei hatte für Sonntag nach Märiſch=
Schönberg eine Tagung des Altvater=Kreiſes einberufen, an die
ſich ein Umzug durch die Stadt hätte anſchließen ſollen. Das
Be=
zirksamt hatte ſowohl die Verſammlung, als auch den Umzug
be=
reits bewilligt, zog jedoch ſpäter die Genehmigung zum Umzug
zurück.
Am Sonntag begannen in Pommerellen die diesjährigen
Herbſtmanöver der polniſchen Armee. Sämtliche ausländiſchen
Militärattaches nehmen an den Uebungen teil, ferner der
fran=
zöſiſche ſtellvertretende Generalquartiermeiſter. General Poupinel,
und der Chef des belgiſchen Generalſtabs. Eſtland und Norwegen
haben beſondere Militärmiſſionen entſandt.
Der bisherige Chef der Bahnpolizei von Addis Abeba. Lidi
Worku, wurde zum Gouverneur von Iſſa und Burra an der Grenze
von Britiſch= und Franzöſiſch=Somaliland ernannt. Vier
franzö=
ſiſche Inſtruktionsoffiziere übernehmen den Bahnpolizeidienſt. Sie
ſind bereits in das Gebiet von Harrar abgereiſt. Auch kleinere
Sendungen von Maſchinengewehren und Munition ſind nach
Har=
rar verladen worden.
Der Botſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika, Bullit,
hat Moskau verlaſſen, um ſeinen Urlaub anzutreten. Die Dauer
ſeines Urlaubs iſt noch unbeſtimmt. Botſchaftsrat Wilen wurde
als Generalkonſul nach Antwerven verſetzt. Als amerikaniſicher
Ge=
ſchäftsträger wird nur eine der zweiten Sekretäre der Botſchaft,
Henderſon, amtieren.
Seite 2 — Nr. 248
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 9. September 19350
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 9. September 1935
* Die 4. Komp. Leibg.-Inſ. Regk. 115
ſeiert Wiederſehen.
Gedenkfeier am Ehrenmal.
Nach alter Soldatenart gedachten geſtern die Teilnehmer an
der Wiederſehensfeier der 4. Kompagnie ihrer gefallenen
Kame=
raden. Punkt 11 Uhr marſchierten ſie von der Kaſerne in der
Alexanderſtraße zu dem von Leibgardiſten in Uniform flankierten
Ehrenmal des Regiments, um dort Aufſtellung zu nehmen.
Nach=
dem der Muſikzug der Landespolizeigruppe Darmſtadt unter der
Führung von Obermuſikmeiſter Buslau mit dem „Deutſchen
Ge=
bet” von Prof. Hackenberger die Feierſtunde eingeleitet hatte, hielt
Pfarrer Kornmann die Gedenkrede. Er erinnerte an den Tag,
an dem Deutſchlands Männer auszogen, um deutſchen Beſitz zu
wahren, und an die ſchmerzlichen Lücken, die der Tod in den Kreis
treuer Kameraden riß. Nach dem ſchweren Ende und ſchweren
folgenden Jahren ſei der wundervolle Augenblick gekommen, in
dem ein gottgegebener Führer die Macht übernahm. Die, die
drau=
ßen fielen, kämpften für das gleiche Ziel, und mit ihrem Opfertod
habe der Kreis begonnen, der ſich nun wieder ſchließe. Lebende
und Tote begegnen ſich in beſonderer Weiſe und im gleichen
Kampfe: Für ein Volk in Ehre im Wiederbeſitz ſeiner Waffen,
für ein freies Volk auf freier Scholle. — Oberſtleutnant a. D.=
Pabſt von Ohain gab dann mit einigen kernigen Worten dem
Gedenken an die Toten, die ſtarben, damit Deutſchland lebe.
Aus=
druck und legte unter den Klängen des Liedes vom guten
Kame=
raden einen Kranz am Ehrenmal nieder. Mit dem weihevollen
„Sanctus” von Schubert ſchloß die Gedenkfeier.
Die Kameradſchaftsfeier im Mathildenhöhſaal.
Den Ausklang der in allen ihren Teilen bei ſtarker
Beteili=
gung und günſtigem Wetter erinnerungsreich und ſchön
verlau=
fenen Wiederſehensfeier bildete am Sonntag nachmittag das
zwangloſe kameradſchaftliche Zuſammentreffen im
Mathildenhöh=
ſaale, das um 15 Uhr begann und für viele Stunden die
Kame=
raden, ihre Gäſte und Angehörigen in lebhaftem
Gedankenaus=
tauſch noch einmal zuſammenhielt, bis dann die Trennungsſtunde
ſchlug.
Die Vortragsfolge, die in der Hauptſache zwiſchen
Muſikvor=
trägen unſerer beliebten Landespolizeikapelle und gemeinſam
ge=
ſungenen alten Liedern abwechſelte, gab ſo zu froher
Unterhal=
tung die beſte Gelegenheit, und es ſpielten ſich herzerfriſchende
Wiedererkennungsſzenen ab. Waren doch gerade die älteren
Jahrgänge der Einladung zur Wiederſehensfeier, die ſeit 21
Jah=
ren zum erſten Male ſtattfand, beſonders zahlreich gefolgt. Die
zündenden Märſche gingen den Kameraden ſichtlich ins Blut, und
ſo manche kräftige Fauſt, die einſt die Knarre gepackt hielt, ſchlug
nun energiſch den Takt der alten, mitreißenden und
unvergäng=
lichen Märſche mit.
Oberſtleutnant a. D. Pabſt von Ohain, der letzte
Frie=
denskompagniechef der 4. und ihr erſter Führer im Feld, ſprach
einige militärſch knappe wie herzliche Worte der Begrüßung
Die 4. Kompagnie, die auf eine ruhmreiche, faſt 300jährige
Ge=
ſchichte zurückblicken kann, iſt die älteſte Infanteriekompagnie
aller deutſchen Heere, iſt in Frieden und Krieg erprobt worden
und hat immer ihre Pflicht getan. Der Redner drückte ſeine
Freude darüber aus, daß heute ſo viele Kameraden aus der erſten
Feldkompagnie erſchienen ſeien, die 1914 mit ihm über die
Rhein=
ſtraße ausmarſchierten, und dankte allen Kameraden, die durch
ichre unermüdliche Vorarbeit die Wiederſehensfeier überhaupt
ermöglicht hätten. Zum Schluß fand Kamerad von Ohain die
richtigen Worte, um unſerem Führer Adolf Hitler dafür zu
danken, daß er uns die Wehrmacht und damit unſere Ehre
wie=
dergegeben hat.
Die ſtattliche Teilnehmerſchar blieb bei dem
abwechſlungs=
vollen Programm in alter, treue Kameradſchaft noch lange
bei=
ſammen.
* Die Eröffnung der Opel=Sonderſchau,
mit der geſtern vormittag der neue Bau der Firma Haas u.
Bernhard in der Nheinſtraße in Betrieb genommen wurde, hatte
außer den geladenen Gäſten zahlreiche Intereſſenten angelockt.
Die Rheinſtraße und Grafenſtraße waren um die Mittagsſtunden
bevölkert, wie ſonſt bei großen Ereigniſſen. Zahlloſe
Blumenſpen=
den bis zu rieſigen Korb=Gebinden waren von Geſchäftsfreunden
den Heuren Hags und Bernhard zur Eröffnung geſandt worden
und gaben den Räumen eine Feſtdekoration, Staatliche und
ſtäd=
tiſche führende Beamte, Vertreter der Partei, der Induſtrie, der
Finanz, von Schweſterunternehmungen uſw., überbrachten
perſön=
lich ihre Glückwünſche. Als Beauftragter der Opel A.=G. erſchien
Herr Direktor Bangeſt, der den Gäſten im Namen der Firma
herzlichſt Willkomm entbot und die aufrichtigſten Glückwünſche der
Opel A.=G. überbrachte für ihren Großhändler, der Firma Haas
u. Bernhard. Ihr und dem Architekten, der die neuen Räume ſchuf,
ſei es gelungen, eine wirklich repräſentative Anlage zu ſchaffen.
Die Abſicht der Opel A.=G., für Darmſtadt einen Muſterbetrieb zu
ſchaffen, haben der Architekt und die Großvertreter beſtens und
wirkſamſt unterſtützt. Man möge es nicht verübeln, wenn bei dieſer
Gelegenheit auch einmal pro domo geſprochen und darauf
hinge=
wieſen werde, daß Darmſtadt ſtolz auf dieſes neue Geſchäftshaus
ſein kann. Es ſind durchweg heſſiſche Arbeiter, die die
Opelfabri=
kate herſtellen und den Namen Heſſens in die Welt tragen.
Ge=
rade in den letzten zwei Jahren haben die Opelwagen einen
Sie=
geszug durch Deutſchland und ins Ausland getragen, der
ohne=
gleichen iſt. Opel iſt am deutſchen Automobilbau mit 42 Prozent
beteiligt. Am Export iſt Opel gar mit 70 Prozent der deutſchen
Geſamtautoherſtellung beteiligt. Was das für den Deviſenmarkt
bedeutet, iſt leicht zu errechnen. Zur Zeit ſtellen die Opelwerke
täglich hundert Wagen und 6—700 Fahrräder her. Es gibt nur
eine größere Firma, in England. Auf dem Kontinent iſt Opel die
größte. Dieſe Entwicklung wäre nicht möglich geweſen, wenn nicht
der Kanzler und Führer Adolf Hitler das deutſche Volk wieder
er=
weckt hätte. Ich glaube meine Glückwünſche am beſten in die Worte
zu kleiden: „Heil Hitler!” — Die Sonderſchau bleibt die ganze
Woche geöffnet.
*9
Fahrk ins Blaue nach — Darmſtadt!
* Es war ein glücklicher Gedanke der Reichsbahndirektion
Mainz und ihres beliebten und bewährten Reiſeleiters
Reichs=
bahnoberinſpektor Beck — den man wohl als den Vater des
Gedankens annehmen darf —, daß auch ein Sonderzug mal
un=
ſere ſchöne Stadt beſuchte. Ueber 1200 Perſonen, in der
Haupt=
ſache aus Worms, Mainz und Wiesbaden, nahmen an der „Fahrt
ins Blaue” über Bensheim bzw. von Mainz über Groß=Gerau
nach Kranichſtein und Darmſtadt teil. Es ſollen auch einige
Darmſtädter die „Fahrt ins Blaue” mitgemacht haben, die dann
nicht wenig ſtaunten, als ſie in ihrer Vaterſtadt landeten. Aber
ſie nahmen die kleine Enttäuſchung mit Humor auf. Die übrigen
Fahrgäſte waren von dem Reiſeziel ſehr begeiſtert. Die meiſten
kannten die vielen Schönheiten und Schätze unſerer Stadt noch
gar nicht, trotzdem eine Fahrt von Worms oder Mainz nach hier
an ſich keine Weltreiſe bedeutet. Aber das Gute das am nächſten
liegt, beſucht man meiſtens zuletzt. In Kranichſtein wurden die
Gäſte von der Kapelle Schlupp empfangen. Nach Beſichtigung
des Kranichſteiner Schloſſes und des Oberwaldhauſes ging es in
die Stadt, wo die Muſeen, die Kunſtausſtellung auf der
Mathil=
denhöhe und die übrigen Schönheiten beſichtigt wurden. Den
Ab=
ſchluß bildete der Beſuch des Landestheaters. Als „
Feſtvorſtel=
lung” wurde von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft unter der
vor=
züglichen Spielleitung von Eduard Göbel die Lokalvoſſe „Der
Datterich” aufgeführt, die viel Freude auslöſte. Eine
humo=
riſtiſche Begrüßungsanſprache hielt vor ſeinen treuen Mitfahrern
Herr Beck. Es war für die weitaus größte Mehrzahl der
Sonderzugteilnehmer ein ſchöner, erlebnisreicher Tag, an den ſie
gerne und freudig zurückdenken werden.
Verſand von Wollgeweben nach Litauen. Die litauiſche
Poſt=
verwaltung gibt bekannt, daß bei der Verzollung von
Woll=
geweben, die mit Seide von mehr als 5 v. H. des Geſamtgewichts
gemiſcht ſind, häufig Verzögerungen entſtehen, weil die Empfänger
den Vomhundertgehalt an Seide nicht angeben können und ihn
da=
her mit Unkoſten nachträglich ermitteln laſſen müſſen. Es iſt
des=
wegen notwendig, daß die Abſender in den Zollinhaltserklärungen
zu ihrer Sendung ſtets den Vomhundertgehalt der Seide in den
Wollgeweben angeben.
Heimkehr iſt nicht Ende, ſondern Anfang.
der Gau Hüdweſtdeutſchland der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener kagt in Groß=umſtaal
In der Gemeinſchaft erfüllt ſich
Groß=Umſtadt, 8. September.
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e. V.
Gau Südweſtdeutſchland hielt ihren diesjährigen Gautag, der
unter dem Motto ſtand „Heimkehr iſt nicht Ende, ſondern Anfang”
n dem reizvoll an den nordöſtlichen Ausläufern des Odenwalds
gelegenen Städtchen Groß=Umſtadt ab. Schon am Samstag waren
Hunderte und Hunderte ehemaliger Kriegsgefangener in dem
gaſt=
freundlichen Groß=Umſtadt eingetroffen, das zu Ehren der Gäſte
überreich geflaggt und zwei prächtige Ehrenpforten errichtet hatte.
Immer mehr Ortsgruppen der R. e. K. ſchickten ihre Vertreter mit
Fahnenabordnungen und zahlreiche Kameraden und Gäſte waren
auf dem Marktplatz aufmarſchiert, als am Samstag um 16 Uhr
vor dem Rathaus die
Jugend=Kundgebung
begann. Mit dieſer Kundgebung wurde die Verbundenheit der
Jugend mit den alten Frontkameraden ſymboliſch zum Ausdruck
gebracht. Jungenſchaftsführer Dr. Knauß gab in ſeiner Anſprache
dieſem Gedanken treffend Ausdruck. Es ſei derſelbe Geiſt, der die
Jugend 1914 zum Kampfe und die Jugend von heute unter die
Fahnen Adolf Hitlers rief. Die Helden des Weltkrieges, die ihr
Leben gelaſſen haben, die Frontgeneration und die Jugend von
heute verbinde eine große Schickſalsgemeinſchaft. Das Gelöbnis
in dieſer Stunde ſei: Nie wieder Knechtſchaft über Deutſchland,
niemals wieder ein Schwert über uns, niemals eine fremde Art,
ein fremdes Volk über uns. Das deutſche Volk will das freieſte
auf Erden ſein.
Anſchließend ſprach Kam. Oberſtudiendirektor G.
Spa=
nuth=Erfurt, der das Sehnen der Kriegsgefangenen hinter dem
Stachelzaun zeichnete. Aber dieſe Kriegsgefangenen wußten als
deutſche Männer, wofür ſie kämpften. 950 000 Kameraden ſtanden
ſtets, auch in den ſchweren Zeiten ihrer Kriegsgefangenſchaft für
ihr deutſches Vaterland ein. 165 000 hatten in Gefangenſchaft ihr
Leben hingeben müſſen. An der deutſchen Jugend iſt es, das Werk
des grauen Soldaten und der braunen Soldaten Adolf Hitlers zu
vollenden, Kam. Baumann=Frankfurt a. M. ſprach dann über
ſeine Erlebniſſe als ehemaliger Kriegsgefangener. Mit einem
Lied und mit Sprechchören der HJ. und einem Treugelöbnis zum
Führer wurde die Kundgebung beendet. — Zur öffentlichen
Heimkehrgedenkfeier
verſammelten ſich dann die Kameraden im Feſtzelt. Herzlichen
Willkommengruß entbot ihnen Gauführer Knauß=Frankfurt a.
M. Bürgermeiſter Magſaam gab der beſonderen Freude und
inneren Genugtuung Ausdruck, die die geſamten Einwohner Groß=
Umſtadts erfülle, daß der Gau Südweſtdeutſchland der R. e. K.
ſeinen Gautag in ihr ſchönes Städtchen verlegt habe. Namens der
Gemeinde begrüßte er alle Gäſte aufs wärmſte. Gleich herzliche
Begrüßungsworte richtete Ortsgruppenführer Livs an alle
An=
weſenden. Oberſtudiendirektor Spanuth, Mitglied des
Bundes=
ſtabes der R. e, K. hielt die Heimkehrgedenkrede, in der er
her=
vorhob, daß das Sehnen der ehemaligen Kriegsgefangenen
nun=
mehr unter unſerem großen Führer Adolf Hitler in Erfüllung
gegangen ſei, der uns das freie Deutſchland ſchenkte, von dem die
Kameraden hinter Stacheldraht träumten, für das ſie kämpften
und litten. Die Feier war umrahmt von Chorgeſängen des
Män=
nergeſangvereins Groß=Umſtadt und von muſikaliſchen
Dar=
bietungen.
Der Sonntagwurde nach alter Soldatenart mit einer
Heldengedenkfeier.
eingeleitet, die im Anſchluß an die Feſtgottesdienſte ſtattfand und
an der alle eingetroffenen Kameraden teilnahmen. Ein endloſer
Zug ehemaliger Kriegsgefangener mit den Ortsvereinen Groß=
Unſtadts bewegte ſich unter Vorantritt der Standarten=Kapelle
und der Fahnen zum Friedhof zum Ehrenmal der Gefallenen. Die
erhebende Feier begann mit dem Geſang „Das Ehrenkreuz”, das
die Sängervereinigung Groß=Umſtadt unter Stabführung von
Rek=
tor Maſer zu Gehör brachte. Oberpfarrer Hartmann hielt
eine tiefernſte Gedächtnisrede; er war ſelbſt Feldgeiſtlicher an
ver=
ſchiedenen Kriegsſchauplätzen und ſtand an vielen offenen
Grä=
bern gefallener Kameraden. Kam. Oberſtudiendirektor Spanuth
legte mit ehrenden Dankworten einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Die Kapelle intonierte das Lied vom guten Kameraden, mit
deſ=
ſen Klängen die eindrucksvolle ernſte Feier beendet war.
Wegen der übergroßen Beteiligung aus allen Bezirken des
Gaues wurde die urſprünglich im Gaſthaus „Rheiniſcher Hof”
vor=
geſehene Gauarbeitstagung als
in dem großen Zelt auf dem Feſtplatz abgehalten. Um die
Redner=
bühne hatten die zahlreichen Fahnenabordnungen Aufſtellung ge=
nommen. Der Bundesvorſitzende der Reichsvereinigung ehemali/
Kriegsgefangener, Freiherr von Lersner, hielt eine 10
nige Anſprache, in der er betonte, daß er zu der Gautagung me
Groß=Umſtadt gekommen ſei nicht etwa um des Feſtes willen, ſiy
dern um zu zeigen, daß alle zuſammengehören. Alle ſollen von 4.
ſem Gemeinſchaftsgefühl durchdrungen ſein, denn alle erfülle :0
meinſames Denken und Wollen, gemeinſamer Glauben. Wirſteue
immer vor der Frage: Wie kann ich Deutſchland helfen?
alte Soldaten gibt es überall und zu jeder Stunde Gelegenhill
ihre militäriſche Haltung zu zeigen. Nicht das Aeußerliche iſt
Weſen des Soldatentums, ſondern das Innerliche, daß man on
heute weiß, wie man als Soldat des großen Krieges zu lege
und dazuſtehen hat. So wollen alle kämpfen, um das zu erhallau
was unſer großer Führer geformt hat. Wir glauben, daß
Nationalſozialismus aus einem großen Erlebnis entſtanden
das ewig bleibt und noch vertieft und veredelt wird, denn wmn
der Nationalſozialismus fällt, fällt auch Deutſchland. Es korm
darauf an, daß wir weiterkämpfen. Heute geht der
Einzelkam=
auch um das Leben der Familie. Wie wir unſeren Kindern;
leben, ſo wird einmal Deutſchland. Den Einzelkampf, den wir 7
die Seele unſerer Kinder zu kämpfen haben, kämpfen wir um UI
Familie willen. Aber nach außen wirkt nur der Kampf als Moku
ſchaft. Mannſchaft im Kriege in der Gefangenſchaft, in der Barud
war für uns höchſter Begriff der Gemeinſchaft. In den Barate
war mehr Gemeinſchaftsgeiſt, wie im Deutſchland der Nachkrity
zeit mit ſeinen 35 Parteien. Mannſchaft iſt gemeinſames
ſammenwirken zwiſchen Führer und Gefolgſchaft. Wir dürfen n
mehr auseinander gehen, denn „Heimkehr iſt nicht Ende, ſoniny
Anfang”. Wir ſind in der Gefangenſchaft von jedem „Ichbeg=g
frei geworden, wir haben erfahren, welche Kraft. Ehre und titzi
Glück es iſt, einem Volke anzugehören. Deshalb kämpfen wirml
Mannſchaft und ſind zur Mannſchaft geworden. Wenn wir
neben die Kriegervereine, die Kriegsbeſchädigten, die Kamerond
der Marine ſtellen, dann tun wir das, um zu erreichen daß 11
Mu Aciad
Soldatenkolonnen zuſammenmarſchieren. Wir tragen die Tru
tion und kämpfen als Generation des Führers, das allein A115üdeuiſche Mei
pflichtet ſchon. Wir wollen in kameradſchaftliches Fühlen mittſzül füpeſt: Eintr
Jugend kommen, die Jugend ſoll fühlen, daß wir neben den Ellz)
ihre beſten Freunde ſind. Wir müſſen auch der Jugend zeigen. 9 4uhen 3u47 Ope
das Können erſte Pflicht iſt. In der Gemeinſchaft erfülltl! Guſtn 22; Kickert
Deutſchland. — Mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer „ Buehuſen 12;
den deutſchen Liedern war die Kundgebung beendet.
kunui Worms 1:4
Am Nachmittag erfolgte ein zackiger
Kün Niederrad 3:2.
Vorbeimarſch vor dem Bundesſtab.
„cheden: VfB. Mi
Kriegsgefangenen-Barackenſtunde.
Berittene SA. ein Ehrenſturm der SA. und die HJ. leitetenn) de Zahieng.
Zug ein; es folgten die Mitglieder der Reichsvereinigung 9 90 f0 131 1.
maliger Krigsgefangener, die im Deutſchen Reichskrieger u1 Au 10, Freibur
Kyffhäuſer zuſammengeſchloſſen ſind und die übrigen Ortels kfun z2: Vf9.
eine, alle Formationen mit ihren Fahnen. Auf dem Feſtä/ Mkaſt 4i1.
war anſchließend eine
ſiüslürttenberg:
1 Zuſenhauſen 1:
R. Sutigart 1:17
IEic Um 3:0;
Nach dem Einmarſch der HJ. übermittelte der Gauamtsl!4
der NSKOV. Ziegler die Grüße des Herrn Reichsſtattha u J5üllart 205
und Gauleiters Sprenger. Alle Jugend und Frontſoldatems 4Wſ. 32.
hören zuſammen und wollen Soldaten Adolf Hitlers ſein. Wſhern FC. 05
Der Bundesführer Freiherr von Lersner dankte /Eihu ASV. Nürn
Vertreter des Herrn Reichsſtatthalters für ſeine Grüße. Erih 4 0 1.FC. Bay
tonte dann, daß die ehemaligen Kriegsgefangenen überall imid 1 FC. München
Welt hinter Stachelzaun gelernt haben, wie ſchwer es iſt Uke Nünchen — B
Waffen im Kampf für Deutſchland zu ſtehen. In dieſen Kra3
Mkudheſſen=
jahren haben wir ein ähnliches Schickſal erlebt wie die Auslas /16zu; Kurbeſ
deutſchen.
ſoltra 1:1; Kurheſſ
Der Gautag der R.e.K. wird umrahmt von zwei wicht!l fen ung Kaſſel 2:1.
Ereigniſſen: Zum erſten Male hat die Wehrmacht ihre Manu
in größtem Stil abgehalten. Wir alten Soldaten wiſſen, w4 0 besſeld 3:5;
Tat des Führers es war, daß er dem deutſchen Volk ſein e li Fuda 05.
wiedergab. Zum anderen iſt dieſe Woche die Partei und M42Liſtelrhein:
Deutſchland in Nürnberg. Es iſt ein gutes Ding, daß in in A 74; Eintracht
Jahre Führer und Gefolgſchaft zuſammenkommen. — Es gilt 194 Müheimer SV.
uns alle, das heute Größte zu ſchaffen: Die Einheit des Vad 8 Nuendorf — 6
— Deutſchland und ſeinem Führer wurde ein dreifaches 2/ /54— Kölner Sc
Heil ausgebracht.
Im Laufe des Zuſammenſeins berichtete Kam
Fluck=
hofen über ſeine Gefangenſchaft in Frankreich. Ingers 0 Milsläſſe
Mohr=Darmſtadt und F. Martin, gaben erſchütternde 70
/Eidbeſfen=
richte über die Kriegsgefangenſchaft in Rußland. An der 29/ Nehura 3:0 in eiſiger Kälte ſtanden allein 25 000 deutſche 22 Nußelshach
as=
ner in Kriegsgefangenſchaft. Aber trotz allen Leides, das
wehrloſen deutſchen Soldaten für ihr Vaterland ertragen 12 Worms 3:2;
ten, behielten alle ihren Nationalſtolz und ihr Ehrgefühl.
SV. 98 Darmſ
ſche Zähigkeit überwand die Widerwärtigkeiten und ſchuf 77) höngin: Sp
dem Nichts der Baracken Stätten deutſchen Kulturdaſeins. 1 MZu=Rot=Weiß
ſangs=, muſikaliſche und turneriſche Darbietungen umrahc fionffurt
die Vorträge der Barackenſtunde.
Meria 1912 Ecke
Abends beſchloß ein kameradſchaftliches Zuſammenſein
der Verteilung, der Wander= und Ehrenpreiſe für das A5 Rhn. Nen
4:2,
ſchießen die Tagung des Gaues Südweſtdeutſchland der Re.=
Heute noch Schnitidahlien=Hallenſchau.
Die anläßlich der Jahrestagung der Deutſchen Dahlien=
Geſell=
ſchaft in den Gewächshäuſern des Orangeriegartens veranſtaltete
große Schnittdahlienſchau, die ſich am Samstag und Sonntag
eines überaus regen Beſuchs erfreute, iſt heute Montag noch
den ganzen Tag geöffnet. Sie umfaßt in der weſtlichen Halle
die allgemeine Schau mit 200 verſchiedenen Sorten älteren und
neueren Datums, insbeſondere auch ein vollſtändiges Sortiment
der kleinen Pompondahlien — alles nach Farben geordnet. In
der öſtlichen Halle zeigen ungefähr 25 verſchiedene Züchter aus
allen Teilen Deutſchlands ihre Neuheiten, darunter Sorten, die
bisher überhaupt, noch nicht im Handel zu haben ſind und daher
einen beſonderen Anreiz für den Gartenfreund bieten.
Jaugendfeſt
zugunſten der NSB. am Dienstag, 10. Sepfember.
Beginn 15 Uhr im Orangeriegarten in den Anlagen der
Garten=
bau=Ausſtellung. Eintritt 20 Pfg. (Kinderkarte 10 Pfg.).
Ab 20 Uhr: Großes Volksfeſt mit Tanz und letzte Beleuchtung der
Ausſtellung. Unkoſtenbeitrag 10 Pfg.
Volksgenoſſen, erſcheint in Maſſen!
Auf die Geſellenprüfung im Damen= und
Herrenſchneider=
gewerbe wird hingewieſen, da dieſe die Vorausſetzung für ſpätere
Meiſterprüfung bildet. Letztere muß zukünftig abgelegt ſein, wenn
ein Handwerker ſich ſelbſtändig machen will.
— Orpheum. Heute, Montag, ſowie Dienstag und Mittwoch
finden die letzten Vorſtellungen der Groß=Zauberſchau Kaßner
ſtatt. Eine Verlängerung des Gaſtſpieles iſt nicht möglich. Man
verſäume daher die drei letzten Aufführungen nicht.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Union=Theater zeigt heute zum letzten Male Hermann
Speel=
manns und Marianne Hoppe in „Die Werft zum grauen Hecht”,
Jugendliche zugelaſſen.
Helia=Lichtſpiele bringen das große Weiß=Ferdl=Luſtſpiel
Alles wegn dem Hund”, Ferner ſpielen Edith Oß, W. Spann=
Müller. Jugendliche zugelaſſen.
Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute Ernſt Udet, Jürgen
Ohlſen und Käthe Haack in „Wunder des Fliegens”. Jugendliche
ſind zugelaſſen.
Belida zeigt in Neuaufführung. Hans Albers, Lilian Harvey
in dem reizenden Luſtſpiel „Quick”, mit Paul Hörbiger. Käthe
Haack, Paul Weſtermeier, Fritz Odemar.
Sängerfeſt in der Stadtkirche.
Alle Freunde chriſtlicher Muſik werden herzlich eingelade‟
Teilnahme an dem diesjährigen Kreisgeſangsfeſt
Evangeliſchen Sängerbundes, das am Sonntag:9
15. September, nachmittags 3 Uhr, in der Stadtkirche abgeh
wird. Der Evangeliſche Sängerbund läßt es ſich ſeit
Jahrer=
gelegen ſein, ſeine Glieder, die alle freiwillig in dieſem ſch In
Dienſt zuſammenſtehen, durch Herausgabe wertvollen alten17
neuen Liedgutes zu rechtem Evangeliumsgeſang zu erziehen.
Programm des diesjährigen Kreisfeſtes ſteht unter dem Leit=
Es iſt in keinem andern Heil” und wird durch mehr als
Sänger und Sängerinnen ausgeführt werden, unter Leituns.
Bundeswartes Hennes aus Elberfeld. Als Soliſtin wirde
Arnold=Uelversheim ſingen; zudem wird ein vereinigten?
ſaunenchor der Stadtmiſſion Darmſtadt mitwirken. Die Teill
Programms weiſen wertvolles Lied= und Choralgut, beſonder.
der Reformationszeit auf. Auch dem Gedenken der großen
ſter Bach und Händel wird Rechnung getragen. Herr W14
Stein=Frankfurt wird die Feſtanſprache halten und
Bul=
wart Hennes das Schlußwort. So verſpricht das Feſt eine 17
dere Feierſtunde zu werden, zu der alle Kreiſe recht he.
eingeladen werden. Programme zum Preiſe von 30 Pfg. am Kircheneingang zu haben in der Buchhandlunt
Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24.
Die Veranſtaltung iſt verbunden mit einer öffentl!=
Kundgebung am ſelben Sonntag, um 11.30 Uhr, aul—,
Paradeplatz, bei der die Chöre auch der großen Oeffel!
keit von ihrem Können Zeugnis geben möchten.
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Heute, Montag, finden ſtatt:
Allgemeine Körperſchule: Männer und Frauen. Ort; Ho9”
Stadion. Zeit: 18—19.15 Uhr.
Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: nur für Frauen. Ort: Ho9‟
Stadion. Zeit: 18—19 Uhr.
Schwimmen: Männer und Frauen. Ort: Städt. Hallenbad.
20—21 Uhr.
Kommt in die fröhlichen Sportkurſe der NSG. „Kraſt.
Freude‟.
Wie gratudieren!
Frau Marie Seemann, geb. Lohs, Stiftſtraße 31, de L
in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 78. Geburtstag ſeies
Den Eheleuten Ludwig Melk 1. und Frau Luiſe geb. *
mann, in Arheilgen. Seeſtraße, zum Feſt der ſilbe!
Hochzeit, das ſie am kommenden Dienstag begehen.
9. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 248
Die Pafenfpott Menſtertiniden deganiient.
ſe Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gaſsüdweſt: Eintr. Frankfurt — Boruſſia
ſink irchen 3:1; Opel Rüſſelsheim — FSV.
1hmffurt 2:2; Kickers Offenbach — Phönix
hwrgshafen 1:2; FV. Saarbrücken —
Gn atia Worms 1:4; FK. Pirmaſens —
1hm Niederrad 3:2.
Gaſtle den: VfB. Mühlburg — VfR. Mann=
1ſ 2:2; Amicitia Viernheim —
Karls=
zur FV. 1:2: 1. FC. Pforzheim — SV.
Fdhof 3:0; Freiburger FC. — Germania
9bzingen 3:2; VfL. Neckarau — Phönix
T asruhe 4:1.
GaſuPürttemberg: SpV. Feuerbach —
aR Zuffenhauſen 1:1: Spfr. Eßlingen —
40 Stuttgart 1:1: Stuttgarter Kickers —
1IISV. Ulm 3:0; SpVgg. Cannſtatt —
0, Stuttgart 2:0; Ulmer FV. 94 — Stutt=
Amr SC. 3:2.
Gaſnayern: FC. 05 Schweinfurt — SpVgg.
7 ſih 0:1; ASV. Nürnberg — Bayern
Mün=
dſt0:3; 1. FC. Bayreuth — 1. FC.
Nürn=
ba1:3; FC. München — 1860 München 0:0;
9ber München — BC. Augsburg 2:3.
Gaiſordheſſen: Germania Fulda —
AMk 03 3:1; Kurheſſen Kaſſel — VfB. 04
6 mberg 1:1; Kurheſſen Marburg —
Spiel=
gmgung Kaſſel 2:1: 1. FC. Hanau 93 —
4 eſn Hersfeld 3:5; SpV. Bad=Nauheim —
Amſſta Fulda 0:5.
Gamſittelrhein: Kölner EfR. — Tura
Aün 7:2: Eintracht Trier — VfR. Köln
25Mülheimer SV. — Weſtmark Trier 3:1;
2MNeuendorf — Köln=Sülz 07 2:2; Bon=
NAfB. — Kölner SC. 99 2:1.
Suß Uu-Bezirksklaſſe im Gau Südweſt
Grüche Südheſſen: Polizei Darmſtadt —
Aiſr Dieburg 3:0; SV. 1919 Münſter —
E llz Egelsbach 0:5; Olympia Lampertheim
—.O. Worms 3:2; Normannia
Pfifflig=
hR— SV. 98 Darmſtadt 2:1.
Grupc Nordmain: Sportfreunde Frankfurt —
Aüsbahn=Rot=Weiß Frankf. 2:0; VfL.
Ger=
m ſiua Frankfurt — Poſt=Merkur Frankfurt
30 Aiktoria 1912 Eckenheim — SV. 07
Hed=
d sleim 2:2; Alemannia Nied — SpVgg. 03
Aünheim 4:2: FSV. 1910 Bergen — Sp.=
A t(2 Griesheim 2:4; VfL. 03 Neu=Iſen=
MG— FC. 02 Wacker Rödelheim 0:3.
Gruge/Eüdmain: FSV. 06 Heuſenſtamm —
Abania Bieber 1:0; Teutonia Hauſen —
SN0 Offenbach 2:1: Kickers=Vikt.
Mühl=
aoticht
9e— Alemannia Klein=Auheim 3:1: 1.
R k)0 Langen — SV. 1911 Neu=Iſenburg
6 FV. 06 Sprendlingen — Blau=Weiß
Büel 4:1; Germania Schwanheim — SC.
0 eßenbach 6:2.
e GruwaRheinheſſen: SV. Wiesbaden — SV. 09
FAheim 3:2; FV. 02 Biebrich — SV. 1912
Khein 1:2; FVgg. 03 Mombach — Vikt.
Wſlorf 1:0; SpVgg. Weiſenau — Tura
1AK0 Kaſtel 3:3: Haſſia Bingen — Ger=
MMr Okriftel 1:0; SV. 09 Mörfelden —
L.WF. 05 Mainz 1:2.
Fußball im Reich.
Ga breußen: VfB. Königsberg —
Raſen=
ſpütz Königsberg 4:4; Asco — StV.
Königs=
beku 0: Maſovia Lyck — RSV. Raſtenburg
GZuEV. Danzig — Polizei Danzig 1:1;
Slea uenthal — 1919 Neufahrwaſſer 1:3.
Gau lonmern: Stettiner SC. — VfL. Stettin
2PFreuß. Stettin — Blücher Gollnow 4:3;
D4Sia Schneidemühl — Vikt. Kolberg 4:0.
Gau Bndenburg: Städteſpiel; Berlin —
Dääurg 2:1 (2:1).
Gau läleien: Deichſel Hindenburg — Preußen
Oeunburg 1:1: RV. Gleiwitz — VfB. Glei=
DA.; Vorwärts Breslau — Breslauer
F94/ 4:1; Breslauer SpVgg. 02 — VfB.
Birar 1:1.
Gau löhſen: Dresdner SC. — BC. Hartha 2:07
GyAMuts Dresden — Wacker Leipzig 2:0;
Füchnr Leivzig — Spfr. 01 Dresden 8:1:
Digeipzig — Dresdenſia Dresden 6:1; SC.
PA3 — Polizei Chemnitz 2:1.
Dnd Alite : Wacker Halle — 1. FC. Lauſcha 42;
Dc 05 — Spfr. Halle 4:2; 1. SV. Jena
C. Elſterberg (Pok.=Spiel) 42: Sp=
AhErfurt — Kricket=Vikt. Magdeburg 2:1.
Gau A derſachſen: Boruſſia Harburg — 1896
Bwer 2:1; Komet Bremen — RSV. 06
reim 4:2: SV. Aldermiſſen — Werder
Ren 1:1: VfB. Peine — Raſenſport Har=
52: Eintracht Braunſchweig — Tennis=
Berlin 2.3.
Gau 9
Uſfalen: Germania Bochum — Weſtfalia
2i1: Erle 08 — SpVgg. Herten 0:1;
Recklinghauſen — Schalke 04 0:7.
Gau Niederrhein: Union Gelſenkirchen — DSC.
Bochum 3:2; Hamborn 07 — VfL. Benrath
0:1; Fortuna Düſſeldorf — Union Hamborn
2:0: Duisburg 08 — Turu Düſſeld. 0:1;
Bo=
ruſſia M.=Gladbach — Schwarzweiß Eſſen 4:3;
VfL. Preußen Krefeld — Rotweiß
Ober=
hauſen 0:2.
Länderſpiele: in Helſingfors:
Finn=
land — Norwegen 1:5 (1:1); in Belgrad:
Südſlawien — Tſchechoſlowakei ausgefallen.
Die erſten Punkkeſpiele
Ii Zuxzdull.
In der deutſchen Fußball=Gauliga fanden
am Sonntag auf der ganzen Linie die erſten
Gauligaſpiele ſtatt — nur wenige Treffen
wur=
den ſchon am letzten Sonntag vorgenommen.
Die erſten Spiele zeigten klar, daß die im
Vor=
jahre an der Spitze ſtehenden Mannſchaften
durchweg ſtark kämpfen müſſen, und daß die
aufgeſtiegenen Neulinge in vielen Fällen ſich
recht beachtlich einführten. In den ſechs Gauen
von Süd= und Südweſtdeutſchland wurden
gleich drei Gaumeiſter am erſten Spieltage von
Punktverluſten betroffen, die anderen hatten
zu kämpfen, um ihre erſten Punkte unter Dach
und Fach zu bringen.
Im Gau Südweſt bildete das von 8000
Zuſchauern beſuchte Treffen der Gaumeiſter der
beiden letzten Jahre in Offenbach das
Haupt=
ereignis. Der Titelverteidiger Phönix
Lud=
wigshafen blieb mit 2:1 (0:1) knapp, aber
ver=
dient ſiegreich. Das beſte Ergebnis des erſten
Tages erreichte Wormatia Worms, die in
Saar=
brücken, die neu aufgeſtiegene Conen=Elf des
Fußballvereins mit 4:1 hereinlegte. Mit einem
Tore weniger gewann Eintracht Frankfurt mit
3:1 über Boruſſia Neunkirchen, die ſich
aller=
dings ſehr wehrte und bis zur Pauſe das
Tref=
fen torlos hielt. Opel Rüſſelsheim, der zweite
Liganeuling, rang zu Hauſe dem FSV.
Frank=
furt mit 2:2 einen Punkt ab und der durch
Ab=
gänge weſentlich geſchwächte FK. Pirmaſens
kam dennoch über Union Niederrad mit 3:2
zum Siege.
Im Gau Baden begann der Meiſter VfR.
Mannheim mit einem Punktverluſt, er kam in
Mühlburg beim VfB. nur zu einem 2:2. Auch
der Meiſter von 1934, der SV. Waldhof, war
nicht glücklich am erſten Tage, denn er wurde
von dem dieſes Jahr beſonders gut aufgelegten
FC. Pforzheim 3:0 geſchlagen. Amicitia
Viern=
heim unterlag dem KFV. mit 1:2, nachdem ſie
am letzten Sonntag gegen Phönix Karlsruhe
3:3 geſpielt hatte. Phönix erlitt diesmal eine
bittere Niederlage mit 1:4 in Mannheim durch
den VfL. Neckarau. Die wieder erſtklaſſig
ge=
wordene Germania Brötzingen kam in ihrem
erſten Spiele nicht zu Punkten, ſie wurde vom
Freiburger FC. 3:2 geſchlagen.
Auch in Württemberg kam der
Gau=
meiſter nicht ungerupft davon. In Eßlingen
kam der VfB. Stuttgart nur zu einem 1:1;
nach den letzten ſchwachen Ergebniſſen
aller=
dings kein Wunder. Gut hielten ſich die beiden
Neulinge, von denen der FV. Zuffenhauſen in
Feuerbach 1:1 ſpielte, während Cannſtatt die
Stuttgarter Sportfreunde 2:0 beſiegte. Der
SSV. Ulm wurde in Stuttgart recht glatt durch
die Kickers 3:0 bezwungen, wobei
bedauerlicher=
weiſe ein Ulmer vom Felde geſtellt werden
mußte. Ulm 94 gewann zu Hauſe knapp 3:2
über den Stuttgarter SC.
Auch im Gau Bayern brachte ſchon der
erſte Sonntag einen Platzverweis. Daß der
Meiſter Fürth, dem Leupold 1 in Schweinfurt
vom Felde gewieſen wurde, davon betroffen
wurde, iſt beſonders bedauerlich, denn gerade
die Spieler von Meiſtermannſchaften ſollten
wiſſen, wie ſie ſich zu benehmen haben. Die
Fürther gewannen in der Kugellagerſtadt nur
knapp 1:0. Glatter ſiegte der „Club” mit 3:1
beim neu aufgeſtiegenen FC. Bayreuth,
wäh=
rend der zweite bayeriſche Neuling, der FC.
München, gegen ſeinen großen Lokalrivalen
1860 nur ein 0:0 zuließ, ein doppelter Erfolg
des Neulings, wenn man bedenkt, daß er
in=
folge einer Verletzung des linken Läufers die
ganze zweite Halbzeit mit 10 Mann ſpielen
mußte. Die Münchener „Bayern” ſiegten beim
ASV. Nürnberg recht glatt 3:0, während
Wacker München zu Hauſe vom BC. Augsburg
3:2 geſchlagen wurde.
In Nordheſſen mußte der Meiſter
Hanau 93 gleich die Bitternis einer Niederlage
auf eigenem Platze kennen lernen. Er verlor
zu Hauſe gegen Heſſen Hersfeld 3:5. Glücklicher
war der Meiſterſchaftsvorgänger der Hanauer,
Boruſſia Fulda. Die Boruſſen waren in Bad
Nauheim beim dortigen Neuling zu Gaſt. und
gewannen 5:0. Die mit Nauheim
aufgeſtie=
genen Marburger „Kurheſſen”, gewannen ihr
erſtes Spiel 2:1 gegen den Spielverein Kaſſeſ,
Germania Fulda ſiegte 3:1 über Kaſſel 03 und
in Kaſſel, trennten ſich mit Kurheſſen Kaſſel
und VfB. Friedberg zwei alte Rivalen mit
einem Unentſchieden von 1:1.
Im Gau Mittelrhein kam der
Gau=
meiſter VfR. Köln mit 5:2 in Trier über Ein=
tracht zu einem einwandfreien Siege. Auch der
Kölner CfR. gewann ſein erſtes Spiel gegen
den Neuling Tura Bonn mit 7:2 recht klar=
Altmeiſter Mülheimer SV. gewann gegen
Weſt=
mark Trier 3:1. Sülz erreichte beim Neuling
in Neuendorf ein 2:2 und nur SC. Köln 99,
der in Bonn, vom einheimiſchen FV. 2:1
ge=
ſchlagen wurde, durchbrach die Front der Kölz
ner Punktgewinne am erſten Tage.
Ueberraſchungenim GauSüdweſt.
Gaumeiſter „34‟ gegen „35‟.
Kickers Offenbach — Phönix Ludwigshafen
1:2 (1:0).
Am Bieberer Berg in Offenbach erlebten
8000 Zuſchauer einen leidenſchaftlichen Kampf,
den ſich die Einheimiſchen und der
Ludwigshafe=
ner Phönix, die Meiſter der beiden letzten Jahre,
lieferten. Von Anfang bis Ende war dieſer
Kampf ſpannend und hart und der aus
Saar=
brücken gekommene Schiedsrichter Paulus traf
mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer das
Rich=
tige, ſeine Leiſtung blieb aber immerhin doch
zu=
friedenſtellend. Die Pfälzer, denen man nach
ihren Ergebniſſen der neuen Spielzeit nicht allzu
viel zugetraut hatte, gaben einen großen Gegner
ab, der nichts verloren gab und von Minute zu
Minute beſſer wurde. In der 7. Minute fiel der
einzige Treffer der Kickers. Ludwigshafens
Mit=
telläufer Lindemann hatte im Strafraum
Hand=
ſpiel gemacht und einen Elfmeter verurſacht, den
ſein Namensvetter im Offenbacher Sturm ſicher
und unhaltbar verwandelte. Beide Mannſchaften
kämpften verbiſſen weiter, aber bis zur Pauſe
fiel kein Erfolg mehr und auch eine halbe Stunde
lang in der zweiten Halbzeit ereignete ſich nichts
Zählbares. Dann köpfte Ludwigshafens
Halb=
rechter Müller zum Ausgleich ein und fünf
Mi=
nuten ſpäter fiel durch den früheren
Munden=
heimer, nach Gaſtſpielen in Frankfurt und
Bin=
gen bei Phönix gelandeten Tiator der
Sieges=
treffer. Die Offenbacher hinterließen noch keinen
abgerundeten Eindruck, die Mannſchaft wies noch
mancherlei Mängel auf und der Sieg des
Gau=
meiſters iſt als verdient anzuſprechen.
Einkrachts ſiegreicher Starl.
Eintracht Frankfurt — Boruſſia Neunkirchen
3:1 (0:0).
Wer geglaubt hatte, daß ſich die Neunkirchener
Boruſſen ohne weiteres am Riederwald
geſchla=
gen geben würden, ſah ſich ſchwer getäuſcht. De
Saarländer ſind gegenüber dem vergangenen
Jahre durchſchlagskräftiger, härter und beſſer
ge=
worden. Sie hielten das Treffen eine ganze
Halbzeit lang torlos, wobei allerdings die
Ein=
trachtler auch reichlich Pech hatten. So wurde
ſelbſt ein von Theobald an Monz verſchuldeter
Elfmeter nicht werwandelt, weil Stubb den Ball
direkt auf Müller ſchoß, ſo daß dieſer leicht
ab=
wehren konnte. In der letzten Viertelſtunde der
erſten Halbzeit war Eintracht überlegen, aber
der erſte Treffer der Riederwälder fiel doch erſt
ſieben Minuten nach der Pauſe durch Trumpler
auf Zuſpiel von Stubb. Zehn Minuten ſpäter
ſchoß Mantel auf Zuſpiel Trumplers den
zwei=
ten Treffer und in der 32. Minute wurde der
Sieg endgültig geſichert, als Trumpler, der der
beſte Stürmer war, erneut auf Zuſpiel Stubbs Iit dei Bezttstlaſſesllogeſſen
einſchoß. Sieben Minuten vor Ende fiel durch gab es mit dieſen Reſultaten
Mittelſtürmer Braun, als Tiefel den Ball ver=
Schiedsrichter bot Eberhardt=Pfungſtadt vor 4500
Zuſchauern eine ſehr gute Leiſtung.
Conen=Elf zu Hauſe geſchlagen.
Wormatia Worms ſiegt mit 4:1 (1:0).
wigspark einen offenen, harten und ſpannenden
Kampf, bei dem Worms noch ohne den erſt am
in guter Form befanden, überragten Tormann
Ebert, Verteidiger Cloſet, Mittelläufer Kiefer
und der Nationalſpieler Fath. Bei Saarbrücken
nen, der zudem gut bewacht wurde, allein. In
der Läuferreihe enttäuſchte Gelf. Worms führte
in der 28. Minute durch Fath 1:0 und hielt dieſe
bis zur Halbzeit. In der 8. Minute nach Halbzeit
glich Sold aus. In der letzten Viertelſtunde
wa=
ren dann die Wormſer überlegen und durch Lehr
(28. Minute), Kiß (29. Minute) und Fath (44.
Minute) fielen noch drei Tore, Rock=Pirmaſens
fand mit ſeinen nicht immer richtigen
Entſchei=
dungen bei den Zuſchauern viel Widerſpruch. Landeshauptſtädtern mit auf die Heimreiſe
Opel Rüſſelsheim gewinnk einen Punkk
Opel Rüſſelsheim — FSV. Frankfurt 2:2 (1:0),
Das erſte Gauligaſpiel in Rüſſelsheim hatte
4000 Zuſchauer angelockt, die einen ſpannenden
Kampf zu ſehen bekamen, der mit einem
ver=
dienten Unentſchieden endete. Bei, Frankfurt
waren Verteidiger, Mittelläufer und Linksaußen
die beſten Leute, bei Rüſſelsheim war die
Ver=
teidigung nicht beſonders gut. Der frühere
Mainzer Karſt machte ſich hier nicht als
Ver=
ſtärkung bemerkbar. In der Mitte der erſten
Halbzeit führte Rüſſelsheim durch Schucker 1:0,
aber ſchon eine Minute nach der Pauſe ſiel durch
Schuchardt der Ausgleich. In der 17. Minute
ſchoß Schucker wieder einen Treffer für die
Opel=
ſtädter, aber in der 30. Minute erzielte Schutz
chardt erneut den Ausgleich und ſo blieb der
Kampf bis zum Schluß. Beide Mannſchaften
hatten noch zwei große Gelegenheiten, die
unver=
wertet blieben. Schiedsrichter des Kampfes wau
Becker=Ludwigshafen.
Pirmaſens behaupket ſich.
FK. Pirmaſens — Union Niederrad 3:2 (2:1),
Obwohl die Pirmaſenſer ſchwere Verluſte
er=
litten haben, ſchlugen ſie ſich in ihrem erſten
Punkteſpiel ſehr gut. Die gute Zuſammenarbeit
im Sturm, wo beſonders der Flügel Maier=Lutz
gefiel, gab den Ausſchlag für den Sieg.
Nieder=
rad iſt noch die gleich harte und kampfkräftige
Mannſchaft wie im Vorjahre, beſonders
gefähr=
lich durch die guten Flügelſtürmer, von denen
vor allem Pflug der Pirmaſenſer Abwehr viel
zu ſchaffen machte. Niederrad ging durch Leichter
1:0 in Führung, aber in der 25. Minute ſtand
es durch Maier 1:1 und ein Kopfball von Brill 2,
ergab eine 2:1=Führung der Pfälzer. Nach der
Pauſe fiel durch Maier ein dritter Treffer und
damit war auch der Kampf entſchieden. Union
kämpfte aber bis zum Schluß und kam durch
Pflug noch zu einem zweiten Gegentore. Urnau=
Saarwellingen leitete vor knapp 1000
Ku=
ſchauern gut.
Tabelle Gau Südweſt:
Polizei Darmſtadt — Haſſia Dieburg 3:0 (1:0)
fehlte, der Ehrentreffer der Boruſſen. Als Norm. Pfiffligheim — SV. 98 Dſtdt. 2:1 (0:1)
VfR. Lampertheim — A.=O. Worms 3:2 (0:0)
SV. Münſter — FV. Egelsbach .. . 5:0 (3:0)
Erwartetes und Ueberraſchendes.
Den Sieg der Landespoliziſten
hatte man erwartet, aber das 3:0=Ergebnis
4500 Zuſchauer ſahen im Saarbrücker Lud= täuſcht etwas, denn bis 5 Minuten vor Schluß
ſtand die Partie noch 1:0. Wie im Vorjahr
waren die Abwehrreihen der Grünen
hervor=
nächſten Sonntag freiwerdenden Winkler antrat, ragend, und ließen, ſtreckenweiſe auch mit etwas
während beide Mannſchaften ſonſt komplett wa= Glück, keinen Erfolg des Gegners zu. Der Sturm
ren. Bei den Wormſern, die ſich im allgemeinen der Darmſtädter fand ſich nur zeitweiſe und man
verſuchte auch noch Umſtellungen. Hier iſt die
beſte Formation noch nicht gefunden, zumal Keck
nicht mehr mit von der Partie iſt. Haſſia
waren die Halbſtürmer ſchwach und ſo ſtand Co= Dieburg hatte ihre ſchwache Stelle im Sturm.
Hier macht ſich das Fehlen des zur Frankfurter
Eintracht abgewanderten Sturmführers Schmidt
noch ſtark bemerkbar. Mit kompletten
Schluß=
reihen wäre das Ergebnis wohl günſtiger für die
Gäſte ausgegangen.
Der zweite Darmſtädter Bezirkskläſſer SV. 98
gab in Pfiffligheim einen ſtärkeren Gegner, als
man dort erwartet hatte. Mit der „dicken
Packung”, die der „Schützenklub” Normannia den
Nr. 248
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 9. September 1935
geben wollte, war es nichts, und man war mit
dem knappen Sieg ſehr zufrieden. Aber
Nor=
mannia iſt ein nicht zu unterſchätzender Gegner.
Auch im Ried ſtieg ein ſpannender harter
Kampf mit knappem Ergebnis. Die
Lampert=
heimer zeigten, daß ſie von ihrem Können
und Eifer nichts eingebüßt haben und die
Worm=
ſer Vereinigten ſtanden ihnen darin kaum nach.
Den Schlager des Tages aber erlebten
die Zuſchauer in Münſter. Was kein Menſch im
Ernſt angenommen, geſchah dort: der Neuling
Münſter machte es wie ſein Gaſt im vergangenen
Jahr und führte ſich mit einem ſchallenden
Schlag über den favoriſierten Gegner in die
höhere Klaſſe ein. Schon nach einer viertel
Stunde lagen die Münſteraner 3:0 klar in Front,
und in den folgenden 45 Minuten erhöhten ſie
auf 5:0, während die umſonſt mit allem Mut
anſtürmenden Gäſte nicht einmal zum Ehrentor
gelangen konnten. Man darf geſpannt ſein, was
ſich um dieſe beiden an der Ueberraſchung des
Tages Beteiligten in den nächſten Spieltagen
tut, ob beide an ihrer heutigen Verfaſſung
an=
knüpfen oder ſich das Blättlein wendet.
Die Tabelle nach dem 8. September:
Münſter
Pol. Darmſtadt
Lampertheim
Pfiffligheim
98 Darmſtadt
A.=O. Worms
Haſſia Dieburg
Egelsbach
5:0
3:0
3:2
2:1
1:2
2:3
0:3
0:5
Am kommenden Sonntag ſollen ſich treffen:
Münſter — Polizei Darmſtadt (14 Uhr),
Lam=
pertheim — SV. 98 Darmſtadt, Egelsbach —
Bobenheim, Bürſtadt — Pfungſtadt. A.=O.
Worms — Lorſch, Dieburg — Pfiffligheim.
Polizei Darmſtadt-
Haſſia Dieburg 3:0 (1:0).
„Erwarketer Sieg”
ſo mögen alle die denken, die dem Spiel nicht
beigewohnt haben! „Eine klare Sache” — ſcheint
das Ergebnis zu beſagen. Aber dem war nicht ſo,
und die zirka 500 Zuſchauer kamen bis 3 Minuten
vor Schluß aus der Spannung nicht heraus, denn
bis zu dieſem Augenblick ſtand die Partie knapp
1:0 für die Landespoliziſten, und die Gäſte lagen
unentmutigt im Angriff. In den letzten drei
Minuten erſt wurde der Sieg mit zwei
unhalt=
baren Toren beſiegelt. Daß der Gegner nicht zu
Gegentoren kam, iſt allein der bombenſicheren
grünen Abwehr zuzuſchreiben und der Tatſache,
daß die Gäſte nach dem Weggang ihres
Sturm=
führers Schmidt zur Frankfurter Eintracht dieſe
Lücke, taktiſch geſehen, noch nicht feſt geſchloſſen
haben.
Beide Mannſchaften kamen zum erſten
Punkte=
kampf mit
gegen das Vorjahr veränderten Aufſtellungen.
Polizei ſchickte Sauer; Muth, Göbel; W.
Kaſpar, Dumont, Kaufmann; Blank, Pfeiffer,
Seib, Harter, Fröhlich in den Kampf — Balſer
ſah ihm von der Tribüne zu —, während
Haſſia Dieburg infolge einer Verletzung
von Wick wie folgt anſpielte: Suſam; Fach,
Stübling; Blank, Müth, Steinmetz; Schmit,
Fromm, Würz, Diehl, Heerdt.
In flottem Tempo
und mit einem Rieſeneifer auf beiden Seiten legt
man los. Dieburg kommt mit einem
Durch=
bruch von Würz plötzlich vor Sauers Heiligtum,
aber die Gefahr wird gebannt. Kurz darauf muß
Sauer ſchon wieder eingreifen, wobei er ſtets
ſehr ſicher arbeitet. Die Dieburger linke
Sturm=
ſeite zeigt ſich dem rechten Flügel überlegen.
Aber inzwiſchen hat auch im Sturm der
Landes=
poliziſten die Kombination ſich eingelaufen, ſo
daß die Gäſte=Abwehr öfter eingreifen muß. Das
tut ſie denn auch wirkſam. Durch „Hand”
kom=
men die Grünen in der 9. Minute zu einem
20=Meter=Freiſtoß, den Seib in feiner Form über
den gegen die Sonne ſpringenden Suſam ins
Netz feuert.
Die Landespoliziſten führen 1:0,
und dieſer Trefferſtand ändert ſich lange Zeit
nicht. Die grünen Stürmer erzielen zwar noch
3 Ecken, aber die erſte wird eine Beute des
vor=
züglichen Suſam, die zweite wird von der Läufer=
reihe ins Feld befördert, und die dritte erleidet
das gleiche Schickſal durch Steinmetz. Das Spiel
iſt dann ſehr ausgeglichen, wobei keine
überragen=
den techniſchen Feinheiten feſtzuſtellen ſind.
Nach dem Seitenwechſel
haben beide Mannſchaften kleine Umſtellungen
vorgenommen, die jedoch von keiner
augenſchein=
lichen Wirkung werden. Die erſte Dieburger Ecke
wird leicht abgewehrt, und die 4. Hereingabe der
Grünen holt ſich wieder Suſam in ſchönem
Sprung. Der 5. Polizeieckball wird von
Kauf=
mann nur knapp neben die Torſtange geköpft.
Mitte der 2. Hälfte läßt das Tempo beiderſeits
etwas nach. Die Kraftausgabe vorher macht ſich
bemerkbar. Das Feldſpiel iſt ziemlich
ausge=
glichen, doch der Dieburger Sturm iſt wenig
durchſchlagskräftig. Das auf Schmidts Nachfolger
abgeſtellte Spiel konnte ſich gegen die
ſtellung=
ſichere Polizei=Verteidigung und Läuferreihe
nicht entwickeln.
Eine gefährliche Situation vor dem Dieburger
Tor klärt Stübling gerade noch auf der Linie
zur 6. Ecke für Polizei. Sie wird nicht gefährlich.
Auf der anderen Seite ſtreicht ein Bombenſchuß
von Würz über das Tor.
Alle glauben, daß auch die letzten 3 Minuten
torlos vorüberticken. Aber da empfängt
Pfeif=
fer eine weite Vorlage, überſpurtet die
Ver=
teidigung, als letzten Verſuch, den Erfolg zu
ver=
hindern ſtürzt ihm Suſam entgegen, doch
Pfeif=
fer paßt zu dem mitgegangenen Blank, der
nur ins leere Tor einzulenken braucht.
Zwei Minuten ſpäter, als Dieburg noch etwas
aufgeregt iſt, beendet Seib einen Angriff mit
einem unhaltbaren Schuß zum 3:0=Sieg, dem bei
den Reſerven ein 3:1=Sieg der Grünen
voraus=
gegangen war.
Kritiſch geſehen
war bei der Platzelf, wie ſchon geſagt, das
Schlußtrio hervorragend und die Läuferreihe
ebenſo tadellos. Nur im Sturm blieben noch
Wünſche offen, weniger bei den Außenſtürmern
als im Innentrio. Hoffen wir, daß ſich in den
nächſten Spielen die Holprigkeiten noch
aus=
gleichen.
Die Gäſte hatten in Suſam einen feinen
Hüter, und vor ihm zwei ſchlagſichere
Ver=
teidiger. In der Läuferreihe, die ihren Sturm
nicht ausreichend und präzis unterſtützte,
über=
ragte Steinmetz vor Müth. Im Sturm war der
rechte Flügel ſchwach, nur Würz brachte den
tötigen Elan mit, während ſeine Nebenleute
zwar kämpften, aber vor allem das Schießen
ver=
gaßen.
Der Neu=Iſenburger SR. ließ dem ziemlich
harten Treffen weiten Spielraum und begnügte
ſich mit Ermahnungen.
Die Bombe platzte in Münſter.
50. Münſter-
3u. Egelsbach 3.u (3.0).
Hellſame Kunde
meldet der Draht am Sonntagabend aus
Mün=
ſter: Der Favorit Egelsbach wurde 5:0
geſchla=
gen. Erſt mags niemand glauben, aber die
Ueberraſchung iſt eingetroffen. Der Neuling
hat mit dem höchſten Sieg des Tages ſeine
Viſitenkarte in der Bezirksklaſſe wieder
ein=
drucksvoll abgegeben.
Um die Ueberraſchung zu verſtehen, muß man
dabei geweſen ſein.
Münſter begann ſofort mit ſcharfen Angriffen,
und ehe ſich Egelsbach verſehen hatte, führte es
1:0. Nun hatten die Platzherren Pulver
ge=
rochen und fegten in wildem Anſturm über das
Feld. In halbhohem Spiel wechſelten ſie
un=
unterbrochen die Flügel, um den Ball mit
Wucht noch zweimal ins Egelsbacher Tor zu
dirigieren. Dagegen war die Gäſte=
Hintermann=
ſchaft vollſtändig machtlos. Mit 3:0 war
Egels=
bach in der 12. Minute bereits ausſichtslos
ge=
ſchlagen, zumal Münſter in taktiſcher richtiger
Erfaſſung der Lage ſofort ſeinen Strafraum
zu=
machte. Was nutzte es, daß Egelsbach alles auf
eine Karte ſetzte und faſt eine Stunde lang
drückend überlegen ſpielte. Der mit 2 Mann
Erſatz geſchwächte Sturm war nicht in der Lage,
ſich durch die zahlreiche und maſſive Deckung
Münſters durchzuſetzen. Es gelang Münſter
ſo=
gar, bei einem Durchbruch auf 4:0, und kurz
vor Schluß auf 5:0 zu verbeſſern. Ebenſowenig
nutzten alle Umſtellungsverſuche bei Egelsbach,
eher wurde die Sache verſchlimmert. Die Gäſte
waren und blieben geſchlagen und auch das
Ehrentor verſagt.
Die Leiſtungen der Gäſteelf
blieben weit hinter den Exwartungen zurück.
Die Maſchine lief nicht, konnte nicht laufen,
Rädchen fehlten. Während der
Er=
weil
ner ſeine Sache noch ganz gut
ſatzn
r andere Erſatzmann Eichhorn
nicht befriedigen. Auch ſonſt erreichte die
Mannſchaft nicht die gewohnte Form, da
Mün=
ſter durch allzu wuchtiges Dazwiſchenfahren alle
Kombinationsſätze erſtickte.
Der Neuling Münſter
wartete mit einer Energieleiſtung erſten
Ran=
ges auf. Es glückte ihm aber auch alles. An
dem 3:0=Vorſprung wuchs die Elf über ſich ſelbſt
hinaus. Unter Verzicht auf alles ſchöne
Bei=
werk ſpielte ſie einen unverbrauchten typiſchen
Naturfußball, der ihr geſtattete, im Moment
der Gefahr ebenſo ſchnell zur Abwehr des
Geg=
ners im eigenen Strafraum bereitzuſtehen, als
im Augenblick, wo es gilt, vor dem Tor des
Gegners zur Stelle zu ſein. Eine Mannſchaft,
die, wenn ſie die Form des heutigen Tages
bei=
behält, noch ſehr ſtark beachtet werden muß.
Zuſchauer etwa 7—800. SR. Wolff=Hauſen
ausgezeichnet. — Reſerven 3: 2 für Münſter.
sch.
Olympia Lamperkheim
Alem. Olympia Worms 3:2 (0:0).
In Lampertheim ſtanden ſich zwei
Mann=
ſchaften gegenüber, die man wohl in die
Spitzen=
klaſſe Südheſſens zählen muß. 1200 Zuſchauer
nahmen an dem dramatiſchen Kampf lebhaften
Anteil. SR. Gehring=Ludwigshafen hatte nach
der Pauſe ein ſchweres Amt.
Vor dem Wechſel fiel bei ſchneller
Spiel=
weiſe auf beiden Seiten kein Treffer, aber nach
der Halbzeit wollte man mehr durch Kraft als
Technik die Entſcheidung erzwingen. Daher kam
es auch, daß die Spielart etwas ruppig wurde
und ſchließlich verhängte der SR., als
Gum=
binger im Lampertheimer Strafraum gelegt
wurde, Elfmeter, den Hartmann verwandelte.
Vier Minuten ſpäter ſchoß Lampertheim den
Ausgleich, und jetzt wurde der Kampf noch
ver=
biſſener. Der gute Mittelläufer Lampertheims,
Bayer, wurde verletzt und ſchied aus. Trotz
dieſer Schwächung kam Lampertheim gut in
Schwung, und ſein Rechtsaußen Bienefeld köpfte
eine Flanke ein. Umgehend verringerte AO.
wieder den Vorſprung, bis kurz vor Schluß
Lampertheim der Siegestreffer glückte.
begann mit recht ſchnellen Angriffen der Gäſte
und in der 3. Minute hätte ihnen bereits ein
Erfolg beſchieden ſein können. Aber der
Nor=
mannen=Hüter wurde von Wenner angeſchoſſen.
Faſt eine Viertelſtunde dauerte die
Drang=
periode der 98er. Dann erſt kamen die Gelb=
Schwarzen zu Atem. Aber gerade als ſie
glaub=
ten, das Heft in der Hand zu haben, ging
Wenner mit einer Steilvorlage des Darmſtädter
Rechtsaußen Mahr auf und davon, und ſchoß
ſtahlhart ein.
Pfiffligheim war nicht ſchlecht verblüfft und
drehte nunmehr auf. Aber die Gäſte ließen ſich
nicht ins Bockshorn jagen. Ihr Hüter und eine
blendende Verteidigung ließen bis zur Pauſe
nicht einen einzigen Erfolg zu.
Nach dem Wechſel ſtellten ſich die
Darmſtädter etwas ſtärker auf die
Deckung ein als ſeither. Aber
ge=
rade das war ihr taktiſcher Fehler.
Normannia bekam größere Bewegungsfreiheit,
und in der 20 Minute fiel durch Trumpfheller
der Ausgleich.
Die Gäſte wankten nicht und blieſen alle
An=
griffe, die heranrollten, zurück. So verliefen
die Minuten, und man glaubte ſchon an eine
gerechte Punkteteilung, als die Platzelf einen
Angriff überraſchend mit dem
Siegestref=
fer abſchloß. Denn dem Endſpurt der 98er
zur Erringung des Remis blieb der Erfolg
ver=
ſagt.
Kritiſch geſehen
war die Darmſtädter Deckung — übrigens
der beſte Mannſchaftsteil — einfach großartig.
Ruppel im Tor, ganz groß aufgelegt, und
Sän=
ger waren die Helden des Tages. Sehr gut
war die geſamte Läuferreihe, in der jeder ein
gehöriges Penſum leiſtete. Mahr und Wenner
im Sturm die Fleißigſten, Seifert überraſchte
mit techniſchen Kunſtſtückchen. Der Sturm müßte
allerdings in Drangperioden beſſer ſtandhalten,
dann wäre mehr zu erreichen als heute. So
mußten ſich die 98er mit dem moraliſchen
Er=
folg begnügen.
Normannia konnte ſich nicht ſo entfalten,
wie ſie es geglaubt hatte, obwohl die Elf mit
ihrer beſten Garnitur zur Stelle war, nämlich:
Günther; Ortſtadt, Barth; Wenzler, Radt,
Harbauer; Gernsheimer, Trumpfheller, Krug,
Raquet, Dören.
Sportverein 98 mit Ruppel; Eßlinger;
Sänger; Luft, Schnägelberger, Geyer; Mahr,
Leichtlein, Wenner, Seifert, Hebeiſen.
SR. Sattler=Frankfurt a. M. leitete
H. H.
befriedigend.
Hochbekrieb am Arheilger Mühlchen.
04 Arheilgen — Vikt. Griesheim 4:1 (3:0).
Bereits am Samstag abend begann
eine letzte Ueberprüfung der Fußballer der
SVgg. 04 Arheilgen vor den beginnenden
Mei=
ſterſchaftsſpielen. Als Gaſt war TG.
Beſſun=
gen verpflichtet, die mit ſtarkem Erſatz
gekom=
men, 7 0 (4:0) beſiegt wurde. Die
Nach=
wuchsſpieler Arheilgens gaben in dieſem
an=
ſtändig durchgeführten Treffen eine recht gute
Figur ab.
Am Sonntag war Viktoria Griesheim zu
Gaſt. Nach einem recht anſtändigen
Freund=
ſchaftstreffen konnte die Platzelf als verdienter
Sieger den Platz verlaſſen. Arheilgen, wieder
mit jungen Kräften durchſetzt, hatte der „alten
Kanone” Murmann die Sturmführung
anver=
traut, der denn auch kurz nach Beginn ſchon die
Weiß=Schwarzen in Führung brachte. Da die
Läufer und Verteidiger der Gäſte die Deckung
vernachläſſigten, kamen die Platzbeſitzer bis zur
Pauſe noch zu zwei weiteren Toren. Nach
Wie=
derbeginn zeigte Viktoria verſtärkten Eifer, der
denn auch bei einem Vorſtoß zum Ehrentreffer
führte. Doch bald nahm Arheilgen wieder das
Heft in die Hand und vergrößerte ſeinen
Vorſprung. Vor etwa 200 Zuſchauern hatte SR.
Schneider=Egelsbach bei dem fairen Verhalten
beider Mannſchaften ein leichtes Amt.
Bei Arheilgen war das Schlußtrio gut
im Bilde, auch die Läuferreihe konnte gefallen,
während der Sturm erſt noch gegen ſtärkere
Gegner ſein geſtern erfolgreiches Spiel wird
beweiſen müſſen.
Der Gäſtehüter, iſt an den vier Toren
ſchuldlos. Seine Verteidiger und Läufer
wie=
ſen manchen ſchwachen Moment auf, zeigten
aber auch zwiſchendurch ſchöne Aktionen. Der
Sturm vergaß vor allem den ſchnellen präziſen
Torſchuß und verzettelte ſich oft unnötigerweiſe.
2. Mſch. 3:0 (2:0); 1. Jgd. — Egelsbach Jgd.
1:4 (1:2), gem. Jugend — Polizei Darmſtadt
1. Jgd. 1:13 (0:7), C=Jugend — Weiterſtadt
2. Jgd. 0:5 (0:3).
Weitere Freundſchaftsſpiele:
VfR. Bürſtadt — SV. Horchheim 4:2 (3:0);
Bobſtadt — Hähnlein 4:3; Germania Eberſtadt
— Concordia Gernsheim 5:1 (3:1); Olympia
Hahn — Germania Pfungſtadt Reſ. 9:1 (4:0).
FV. Eppertshauſen — TSG. 46 1:1 (0:00
In Eppertshauſen trafen ſich kurz vor 1
neuen Runde zwei alte Bekannte, die ſich
frün=
in der Kreisliga ſo oft im Punktekampf gegign
überſtanden. Heute ſpielen beide in verſchtt,
denen Gruppen der erſten Kreisklaſſe, und zm
placierten ſich beide hinter den jeweiligen MUil
ſter auf dem zweiten Platz, was eine Glexyl
weitigkeit vorausahnen ließ. In dem Reſullun
nun iſt dieſes beſtätigt. Eppertshauſen iſt heut
noch die ſchlagfertige Mannſchaft, in der die 29
wehr durch ihre Sicherheit beſonders auffäul
während im Sturm der Halbrechte ein Spieiel
von Format iſt. Die 46er waren beiſammen.
auf den Halbrechten Müller. Auch hier die 70
ſamte Hintermannſchaft gut, im Sturm Sch 5u 10
durch ſeine entſchloſſenen Handlungen beſondzn
auffallend. Bis lange nach dem Wechſel lane /4
die 46er in Führung, als aber Wettengl Am
Pech hatte, in der Bedrängnis ein Eigentoruz fnM
fabrizieren, war der Ausgleich für Eppex6*
hauſen da. Wohl ſtrengten ſich die Darmſtäug vpwi
mächtig an, wieder in Führung zu kommen,: knu
außer einigen heftigen Lattenſchüſſen reichte:d /4 Mdung an del
zu nichts mehr. Das anſtändige Spiel wuud Fwien
von Sattig=Dieburg gut gepfiffen.
45
Die Reſerven von Eppertshauſen gewannd Hunſt
knapp 4:3 gegen die erſatzgeſchwächten Dar erku
ſtädter.
—eba-* Kauſteil
Byr iu4
Ein volles Duhend Treffer!
Miher ein Bergf
TG. Beſſungen — SV. Spachbrücken 11:1 (3.0 Awlif der Aſch
un uüiten Sinne des
In dieſem Spiel boten die Beſſunger „ g0u ds vur
Glanzleiſtung, ſie waren ihrem Gegner in au.d — ſobei doch ſeh.
Mannſchaftsteilen weitaus überlegen. Die Mhm=ül
ſchauer hatten ihre helle Freude an der fFiN Pun
gen Kombination der Beſſunger, denn ſie geuo4um
geſtern einen ganz großen Gegner ab. Der Ga mu
rollte von Mann zu Mann und die elf 2p0/0 g
waren ſämtlich Prachtleiſtungen und kröſtha ſ
ſomit die vorzügliche Spiellaune der Beſſun.”
14it
Der Gegner war noch nicht einmal ſchlecht, DAwIn
gegen die in Hochform befindlichen Beſſung zrien wi
konnte er nichts ausrichten. Der Mannſſ.
gebührt für dieſe Leiſtung ein Geſamtlob. / 1.RM
ſo weiter in den Verbandsſpielen, dann i/Xw Tec.
1. (unn der Wettk
es gelingen.
2. Mſch. — 2. Mſch. SV. Merck 4:2 Cf4 Muih die We
Junioren — Junioren SV. 98 7:2 (3:2). Man mn die gro
14mite zu tre
Im ausländiſchen Fußball
Famten Deutſc
brachte der Sonntag zwei wichtige Ereig:/ſ/4
Im erſten Mitropa=Pokalendſpiel zwii (x)cmittag
Ferenczvaros Budapeſt und Sparta Prauf /Aasſt im wahrf
Budapeſt ſiegte vor 40 000 Zuſchauern Budayſ
mit 2:1 (2:0). Ein Länderſpiel führte in /um=
Wande=
ſingfors Finnland und Norwegen zuſamm4 0e0 belebt d.
wobei die Norweger 5:1 (1:1) ſiegten. um Feſtkleidern
FSV. Frankfurt — TV. Fechenheim 1860,.14
Frauen: 2:1; TV. 57 Sachſenhauſen —
weiß Frankfurt 9:0; Frauen: Poſt Frann”.
— Stadt SV. Frankfurt 4:0; Frankfych
TV. 1860 — Eintracht Frankfurt 0:1; T.
badener THC. — Tgd. Worms 7:1; Frag!
14:0; TV. 1846 Mannheim — HC. Heidest
2:3; Frauen: 9:1: VfR. Mannheim — 2.‟
bacher RV. 1:2; VfR. Mannheim —
Germania Mannheim 1:0; MTG. MannreMitn Nnten.
13 Uhr Antreten
Nrinal der G
Ia mehieren h
Bünes dahin
Lreien von Turr
Me Fahnen
Us oen
ars leitet die
u5 Darmſt
u Hien geh
KAüf
„Getr
— Offenbacher RV. 74 4:0; Stuttge.
Kickers — MTV. Stuttgart 2:0; Stutt 114, ente er eine
SC. — Heilbronn 96 2:2; Georgii=A.14), Mit de
Stuttgart — VfB. Ludwigsburg 0:0; Fre//
Stuttg. SC. — Heilbronn 96 1:0; FresMſc n
Tgſ. Stuttg. — VfR. Gaisburg 0:3; Frau/
Allianz Berlin — Allianz Frankfurt 1:0/0.
TSG. 46 Dſtdt. — Weiß=Blau Aſchaffenburt=!
Die beiden 1. Herrenmannſchaften tre‟‟Di
ſich nach intereſſantem und anſprechendem
1:2 für Aſchaffenburg. Blau=Weiß zeigtese
klare techniſche Ueberlegenheit, die von 46 T.
ſtadt trotz größter Anſtrengung nicht über?
werden konnte. Das präziſe Stoppet:
Balles und die genaue Abgabe von Mar)
Mann brachte oftmals große Verwirrung i1
Darmſtädter Schußkreis, ſo daß gerade die!
termannſchaft vor beſonders ſchwere Auf I0.
geſtellt wurde. Das ſchöne Abwehrſpiel!
Darmſtädter Verteidigung und des Torwa.
iſt beſonders lobend zu erwähnen. Die f2I
Niederlage iſt dem Spielverlauf entſpreh
Im Sturm wollte es auch heute noch nnnt
recht klappen und es fehlt immer noch am n..n
energiſchen Durchſetzen im fremden Schuch
Wenn man nun glaubte, das Spies
zweiten Mannſchaften ſtünde auf gerin
Stufe als das der erſten, ſo ſah man ſich
ſchwer getäuſcht. Aſchaffenburg, das nur
ſechs Mann der zweiten Vertretung gekoc.?n
war, ergänzte die fehlenden fünf Spieles
der erſten Garnitur. Es iſt deshalb beieh
erfreulich, daß ſich unſere Mannſchaft ſo
gehalten hat. Nach anfänglicher Ueberlege!
von Aſchaffenburg konnten die Darmſtädter.
vollen Einſatz aller Spieler von 1:3 auf 22
berechtigtes Unentſchieden erzielen. Die m
Spiele der 46er werden von nun an 4
mit zwei Mannſchaften aufgenommen.
Auch die Damen=Elf hat mit ihrem
Uebungsſpiel am Vormittag bewieſen, E
ſchon demnächſt anderen Mannſchaften ard
ſerem Gaugebiet gegenübergeſtellt werden?
der Hockeyſport in Darmſtadt wird durs
TSG. 46 einen weiteren erfreulichen Aufſch—
nehmen.
Die Ringer-Europameiſterſchafs
m freien Stil wurden in Brüſſel beende‟
gab leider keinen deutſchen End!!
ſondern durch Brendel im Bantal”.
Ehrl im Leichtgewicht, Schäfer in 2
gewicht und Hornfiſcher im Schweit
nur zweite Plätze. Europameiſter wurde.
Bantam= bis Schwergewicht): Nizzolle”2
Pihlajamäki=Finnland, Karpathy=Ulnga.
derſon=Schweden, Johannſſon=Schwel”‟
Hegglin=Schweiz. In der Länderwerihl
Deutſchland hinter Ungarn, Schweden.."
Schweiz nur auf den vierten Plaß.
ſistag, 9. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vas Frankenſtein=Bergfeſt 1935
Phil. Roßmann, Seeheim, 47½ Pkt.; 13. Hch.
Bergkurnen
Strübig, Tv. Eberſtadt, Georg Dietze, Tgſ.
Rüſ=
ſelsheim und Jakob Becker, Tgſ. Kelſterbach, 47
Pkt.; 14. Aug. Fricke, TSG. Dſt., 46½ Pkt.;
ſes 18. Jurnkreiſes 27.
15. Gg. Hartmann, Jugenheim, Hans Schwübl,
Nr. 248
Bergfeſte ſind beliebte turneriſche
Ver=
aunttungen der verſchiedenen Turngaue und
„6u in der DT. Man denke nur an das
aum Feldberg=Turnfeſt, und ſo hat nun auch
de girheimiſche Turnkreis das in früheren
Jhn, von dem Südweſtgau des ADTB.
durch=
ge eſtte Turnfeſt wieder neu aufleben laſſen.
Elsax ein glücklicher Gedanke, denn der erſte
Beih klappte ausgezeichnet.
G herrlicher Herbſtſonntag empfing die
Glhweni, die alle zu Fuß den Berg „
erzwin=
gaumußten; Kontrollkarten für die
Wettkämp=
fezskixen für die Einhaltung der Vorſchriften.
Unn./0 Uhr war Antreten.
Kreisoberturn=
wim?üller ſammelte ſeine Kämpfer und
imtbiken Marſch gings zum Turnplatz. Die
Som lachte am blauen Himmel, die Bäume
ragteri ihr altes Lied und die Waldvögel
katw werſtohlen aus ihrem Unterſchlupf
her=
au =Meldung an den Kreisführer: Wetturner
an we en!
tre Unterrichtung der Kampfrichter und
Rühnſkihrer, und der Dreikampf der Turner
kaumbeginnen. Steinſtoß, Weitſprung und
10/Peierlauf waren zu bewältigen. Mancher
Tuhr’ ſtaunte ob der Anlagen, die er vorfand
„Hiber ein Bergfeſt, iſt nun einmal kein
Kam lauf der Aſchenbahn. Volksturnen".
im uhrſten Sinne des Wortes; was der
Bo=
dey ih, das wurde als Wettkampfſtätte benutzt
— 0 dabei doch ſehr gute Leiſtungen. Eine
Huarfneterbahn mit zwei Kurven . . . und
ZeiM wie 12 Sek. von Knieper (Tgſ.
Rüſſels=
heünoer wie zweimal 12,3 von Fricke (TSG.
Dal miast) und Vierheller (Jahn 1875) ſind
alstſt gut anzuſprechen. Oder nehmen wir
Waiſtrang — Anlauf eine Waldſchneiſe
und ei der Sprung von 6,13 Meter von
Rein=
heun CTv. Rüſſelsheim) . . . . oder gar das
Steinoßen auf der Waldwieſe — Boden weich
undᛋ lipfrig — hier die feine Leiſtung von
Hugneier (TSG.) mit 8,20 Meter.
Znbeginn der Wettkämpfe begrüßte
Kreis=
fühnR oth die Wetturner; Dietwart Gorr
eriturte an die großen Tage von Saarbrücken
und mahnte zu treuer Mitarbeit in dem nun
werstden Deutſchen Reichsbund für
Leibes=
übu nmn
9 Nachmittag war
eini Allsfeſt im wahrſten Sinne des Wortes.
Dis uner=Wandergruppen ſind eingetroffen,
die Ggend belebt das Feld, und Turnerinnen
in hucken Feſtkleidern durchziehen den Wald.
Umi10 Uhr Antreten zur Feierſtunde am
Ehhamal der Gefallenen. Ein ſtattlicher
EiA
Zug in mehreren hundert Teilnehmern zieht
den hldweg dahin . . . Die Fahnen des
Rei=
hesſugeben von Turnerfahnen .. . Das Ganze
Hal/ Die Fahnen nehmen Aufſtellung am
Denchl. Das gemeinſame Lied „Wir treten
zum Lten” leitet die Feierſtunde ein.
Kreis=
fühüchR oth=Darmſtadt hält die Gedenkrede.
Tieis Herzen gehende Worte richtete er an
die ſBſammelten. Wir ſind gekommen, um zu
gedieun der Helden, die für uns ſtarben
Mitſ dr Worten „Getreu allezeit . . . zum
höch=
ſtengdeit” legte er einen Kranz am Ehrenmal
niedsſ und mit der Mahnung: „Getreu
unſe=
kems Allte — getreu unſerem Führer”, beſchloß
er ſ 8 Gedenkrede, die, wie man auf den
Ge=
ſichtea ſthen konnte, einen tiefen Eindruck hin=
terl=?! Die Lieder der Deutſchen erklangen,
und” hohen Buchen nahmen die Stimmen
aun ränze legten noch nieder die
Turngeſell=
ſchaA berſtadt, der Turnverein Eberſtadt und
der Unwerein Arheilgen.
AMdem Liede „Getreu allezeit” begannen
die AUnnſchaftskämpfe der Jugendturner und
Zuſinnen. Waren ſchon am Vormittag 120
Luuz angetreten, ſo ſtanden am Nachmittag
41 endmannſchaften und 25
Turnerinnen=
ſtafk” auf dem Kampfplatz. Buntes Leben
berſl.. hier kämpften die Jugendlichen um
den Elen Platz, dort tanzten die Turnerinnen
ihre Ulstänze, denn auch ſie gehören zu dem
Webllm,f das Lied fehlte diesmal auch
Nicht” wei Volkslieder von jeder Mannſchaft
wurng gewertet. Es war ein Volksturnen,
der UA nicht nur die körperliche Seite zu ihrem
Rechn in, auch die geiſtige wurde herangezo=
Bu. ſngen und Tanz . . . zwei Gebiete, die
2 con hielang gepflegt werden in der DT. Und
Verolkbei dieſem Bergturnen fanden ſie
be=
geiſthem Widerhall.
Esäaren Wettkämpfe, die ſo recht in den
Nahct der Veranſtaltung paßten und geeignet
drie das Turnfeſt zu einem echten Volks=
Miner zu machen. Es war ein Bergfeſt, wie
Dir zahlreich in den deutſchen Gauen haben
Neimgebaut in die herrliche Natur; die
Kämsit burchdrungen von der Liebe zu Volks=
Jm 29 Heimat. — Als Abſchluß die
feier=
cl Siegerehrung: Die Eichenkränze
werts verteilt ein „Sieg Heil” auf den
Suh at und die Gruppen wandern wieder den
Deré inab. Die Straßenbahn nimmt dieſe
auf I andere marſchieren mit Sang und Klang
Meckh Vohnort zu . .. und ſo geht eine Ge=
Nens zit auseinander, die begeiſtert war von
dem 9 /er Bergfeſt des 18. Turnkreiſes. kof.
Sieger und Siegerinnen.
Aktive:
r Knieper, Tgſ. Rüſſelsheim, 59 Pkt.;
ig. Tv. Pfungſtadt, 57 Pkt.; 3. Hans
Aner, Tv. Rüſſelsheim, 56 Pkt.; 4. Hch=
* Turngeſ. Rüſſelsheim, 55 Pkt.; 5. Otto
Wirs hüller, Tv. Arheilgen, 54½ P.; 6.
Hurzl=
meieh TSG. Darmſtadt, 54 P.: 7. Gg. Löhr,
A)penheim, 53½ P.; 8. Peter Schmidt, Tv.
Spe9 At, 51½ P.; 9. Phil. Vollhardt, Egels=
Richl ug. Lemſter, Jahn 75 Darmſtadt, 51 P.;
10.
weg Wolf, Tv. Eberſtadt, Wilh. Hainz,
Sbes), Wilh. Vierheller, Jahn 75 Darmſtadt,
11. Jean Deißroth, TSG. Darmſt.,
Philß
rämer, Tgſ. Eberſtadt, 48½ Pkt.; 12.
Tgſ. Rüſſelsheim und Heinrich Ehrenfels,
Bie=
besheim, 46 Pkt.; 16. Heinrich Klink,
Worfel=
den. Edgar Rieble, TSG. Dſt., 45 Pkt.; 17.
Phil. Neumann, Worfelden und Georg Klein,
Nauheim, 44½ Pkt.; 18. Heinrich Bauer, Tv.
Eberſtadt, Hermann Deißroth, Jahn Dſt., Phil.
Droth, Wallerſtädten und Fritz Schöneberger,
Worfelden, 44 Pkt.; 19. Jakob Günther, Tgſ.
Eberſtadt. Heinz Knoche, Ober=Ramſtadt und
Val. Müller, Tgſ. Eberſtadt, 43½ Pkt.; 20.
Georg Brecht, Tgſ. Eberſtadt, und Peter Funk,
Wallerſtädten, 43 Pkt.; 21. Helmuth Roth, Tv.
Eberſtadt, Karl Hummel, Tgſ. Rüſſelsheim, 42
Pkt.; 22. Georg Becker, Tv. Goddelau, Schmidt,
Tv. Pfungſtadt, 41½ Pkt.; 23. Chr. Hammann,
Tv. Erfelden, 41 Pkt.; 24. Peter Hoffmann, Tv.
Eberſtadt, 40½ Pkt.; 25. Albert Hamman, Tv.
Erfleden, Philipp Petri, Tv. Worfelden, 40 P.;
26. Phil. Deußer, Tv. Seeheim, Karl
Breit=
wieſer, Ober=Ramſtadt und Herm. Wembacher,
Waſchenbach, 39 Pkt.; 27. Georg Maul,
Erfel=
den, Willi Fiedler, TSG. Darmſtadt. Werner
Pfandke. Tv. Eberſtadt, Auguſt Göbel, Ober=
Ramſtadt, 38 Punkte.
Jugendmannſchaften:
1. Tv. Rüſſelsheim 1. Mſch. 277½ Punkte;
2. Tv. Kelſterbach 1. Mſch. 258 Pkt.; 3. Tv.
Pfungſtadt 1. Mſch. 243½ Pkt.; 4. Tgde.
Beſ=
ſungen 1. Mſch. 239½ Pkt.; 5. Tv. Worfelden
1. Mſch. 238 Pkt.; 6. Tgde. Egelsbach 3. Mſch.
236 Pkt.; 7. Tgſ. Kelſterbach 1. Mſch. 234 Pkt.;
8. Tgſ. Rüſſelsheim 3. Mſch. 227½ Pkt.; 9. Tgſ.
Gräfenhauſen 2. Mſch. 222½ Pkt.; 10. Tv.
Eber=
ſtadt 1. Mſch. 220 Pkt.; 11. Tv. Pfungſtadt
2. Mſch. 214½ Pkt.; 12. Tgſ. Ober=Ramſtadt
1. Mſch. 208½ Pkt.; 13. Erfelden 1. Mſch. 204½
Pkt.; 14. Tgſ. Eberſtadt 1. Mſch. 204 Pkt.;
15. Tgde. Beſſungen 2. Mſch. 203½ Pkt.; 16.
Tv. Jugenheim 1. Mſch. 202½ Pkt.; 17. Tv.
Pfungſtadt 3. Mſch. 191½ Pkt.; 18. Tbd. Jahn
Darmſtadt 1. Mſch. 191 Pkt.; 19. Tv.
Schnep=
penhauſen 1. Mſch. 190 Pkt.; 20. Tv. Nieder=
Ramſtadt 1. Mſch. 189½ Pkt.; 21. Tgſ.
Gräfen=
hauſen 1. Mſch. 189 Pkt.; 22. Poſt=Spv.
Darm=
ſtadt 188 Pkt.; 23. Tſpg. Ober=Ramſtadt 2. M.
180½ Pkt.; 24. Tgde. Egelsbach 1. Mſch. 177½
Pkt.; 25. Tv. Birkenau 1. Mſch. 174½ Pkt.;
26. Tv. Seeheim 1. Mſch. 173 Pkt.; 27. Tv.
Nieder=Ramſtadt 2. Mſch. 172 Pkt.; 28. Tv.
Gadernheim 1. Mſch. 168 Pkt.; 29. Tv. Nieder=
Beerbach 1. Mſch. 167 Punkte.
Turnerinnen=Mannſchaftskämpfe:
1. TSG. 46 Darmſtadt 1. Mſch. 155,5 Punkte;
2. Tgſ. Rüſſelsheim 1. Mſch. 149,5 Pkt.; 3. Tgd.
Egelsbach 1. Mſch. 146 Pkt.; 4. Tgd. Beſſungen
1. Mſch. 144,5 Pkt.; 5. Jahn Darmſtadt 2. Mſch.
144 Pkt.; 6. Tgſ. Rüſſelsheim 2. Mſch. 140 Pkt.;
7. Tv. Eberſtadt 4. Mſch. 136,5 Pkt.; 8. Tgd.
Egelsbach 3. Mſch. 135 Pkt.; 9. TSG.
Darm=
ſtadt 2. Mſch. 132 Pkt.; 10. Tgd. Beſſungen
3. Mſch. und Tv. Eberſtadt 1. Mſch., 130 Pkt.;
11. Tgd. Beſſungen 2. Mſch. und Jahn
Darm=
ſtadt 1. Mſch., 128 Pkt.; 12. Tv. Eberſtadt
3. Mſch. 125 Pkt.; 13. Tv. Eberſtadt 2. Mſch.
und Tgſ. Eberſtadt 2. Mſch., 122 P.; 14. TSG.
Darmſtadt 3. Mſch. 119 Pkt.; 15. Tgd.
Egels=
bach 6. Mſch. 118 Pkt.
Fehlſtart der Polizei=Handballer!
Das Spiel wird nun ſehr hart und es regnet
Strafwürfe. Während Spalt nur die Latte trifft,
TP.
Herrnsheim-
iſt Embach in der 18. Minute glücklicher. 6:6.
Drei Minuten ſpäter kann er durch zwei Straf=
Bonzer Barmſtadt 10:9 13.4½ würfe ſeine Mannſchaft 6:38 in Front bringen.
Nicht drei Minuten dauert es, da hat Sommer
Wenn man im Polizeilager annahm, daß mit
dem Spiel in Herrnsheim eine der gefährlichſten
Klippen zu umſchiffen ſei, ſo beſtand dieſe
An=
nahnne zu recht. Obwohl man auf Grund der
hervorragenden Form der Poliziſten kaum mit
einer Niederlage gerechnet hatte, mußte man
je=
doch, wie der Spielausgang beweiſt, die
Feſt=
ſtellung machen, daß auch dieſes Jahr die
Trau=
ben in Herrnsheim wieder ſehr hoch hängen. Die
Mannſchaft iſt auf heimiſchem Gelände einfach
nicht zu ſchlagen. Es dürfte auch kaum eine Elf
geben, die imſtande iſt, von dort einen Punkt
mit nach Hauſe zu nehmen. Ob die Mannſchaft
in der Lage iſt, auch auf fremden Plätzen zu
überzeugen, bleibt abzuwarten. Die Seele der
Elf iſt jedenfalls Embach, der mit ſeinen
Straf=
würfen, er brachte deren acht als Erfolge auf
ſein Konto, den Sieg ſeiner Mannſchaft
ſicher=
ſtellte.
Polizei muß ſich unbedingt im klaren ſein, auf
welche Art und Weiſe man Strafwürfe
unſchäd=
lich macht. Es geht doch wirklich nicht an, daß
eine Mannſchaft, die über eine ſolch
hervor=
ragende Technik verfügt, ſich auf dieſe Weiſe den
Kaſten vollhauen läßt. Tatſache iſt jedenfalls,
daß es nur dieſem Umſtande zuzuſchreiben iſt,
daß die Poliziſten um den wohlverdienten Sieg
gebracht worden ſind; denn in bezug auf Technik
und Spielerfahrung hatten die Herrnsheimer,
abgeſehen von der Schnelligkeit und Härte,
nichts Gleichwertiges entgegen zu ſetzen. Wenn
die Poliziſten nicht ſo grenzenlos vom Pech
ver=
folgt geweſen wären, hätte die Frage nach dem
Sieger wohl anders gelautet. Nicht weniger als
ſieben Lattenſchüſſe waren zu verzeichnen, deren
jeder der Schlußpunkt eines prächtig
vorgetrage=
nen Angriffs war. Fortuna hatte ſich entſchieden
auf die Seite der Herrnsheimer geſtellt. Daß die
Landespoliziſten unter dieſen Umſtänden
trotz=
dem den Mut nicht verloren, iſt ihnen
außer=
ordentlich hoch anzurechnen. Die Mannſchaft tat
jedenfalls, angefangen vom Tormann bis zum
Linksaußen, das Menſchenmöglichſte, um den
Sieg zu erringen. Daß ihr das nicht gelang, iſt
zwar bedauerlich, aber von demjenigen, der
Zeuge dieſes Kampfes war, zu verſtehen. Es
mag ihr zum Troſt gereichen, daß nicht die
beſ=
ſere, ſondern die glücklichere Mannſchaft als
Sie=
ger den Platz verlaſſen hat.
800 Zuſchauer etwa umſäumten das
Spiel=
feld, als die Mannſchaften, unter Führung des
Schiedsrichters Häckel=Frankfurt, zur
Spielfeld=
mitte aufliefen, um ſich dem Publikum in
folgen=
der Aufſtellung vorzuſtellen.
Polizei; Keimig; Pfeiffer, Blank; Stahl,
Daſcher, Luley; Stahlecker, Leonhard, Sommer,
Spalt, Huber.
Herrnsheim: Kiſſel; Johnſon, Ernſt: Huhl,
Flörſch, Brandt; Worms, Wiegand, Köſtner,
Embach 1., Embach 2.
Die 19 Tore.
Schon in der erſten Minute kann Spalt zum
1:0 einſenden. Aber nicht lange dauert die
Freude; in der nächſten Minute hat Embach 1.
durch Strafwurf ausgeglichen. Beide Parteien
ſpielen ſehr aufgeregt. Ein Strafwurf Spalts
bringt die Polizei erneut in Führung.
Poſtwen=
dend jagt Embach einen Strafwurf zum 2:2 in
die Maſchen. Ein weiterer Strafwurf wird von
Keimig ganz groß gehalten. Auf der Gegenſeite
knallt Leonhard zuerſt eine Bombe an die Latte,
dann nach feiner Einzelleiſtung das dritte Tor.
Worms ſorgt durch Strafwurf für den Ausgleich.
In der 15. Minute reißt Spalt durch Strafwurf
die Führung an die grünen Farben. Eine
Ueber=
legenheit der Polizei iſt unverkennbar. Aber nur
Lattenſchüſſe ſind die Früchte. Blitzſchnell
wech=
ſeln die Situationen und beide Torleute haben
des öfteren ihre Stabilität unter Beweis zu
ſtel=
len. Halbzeit 4:3.
Gleich zu Beginn der zweiten Runde jagt
Leonhard einen Prachtſchuß an die Latte. Pech!
Embach ſtellt durch Strafwurf auf 4:4. Spalt
ſchießt an die Latte. Ein ſchöner Fernſchuß
Hubers läßt Kiſſel erneut hinter ſich greifen. 5:4.
Spalt kann in der 9. Minute trotz Behinderung
zum 6:4 einſenden. Ein wiederholter Strafwurf
verringert jedoch den Abſtand wieder. 6:5.
durch zwei Kernwürfe wiederum gleichgezogen.
8:8. In der 26. und 27. Minute ſind Embach und
Sommer wieder mit Strafwürfen an der Reihe
und es ſteht 9:9. Jeder glaubt, daß es zu einer
Punkteteilung kommt. Aber das Schickſal hat
an=
ders beſchloſſen. In der letzten Minute verſucht
ſich der rechte Läufer Herrnsheims mit einem
Weitſchuß, und was keiner für möglich hält
ge=
ſchieht! Ueber den verdutzten Keimig hinweg,
ſenkt ſich der Ball ins Netz.
Der Schlußpfiff geht in dem Jubel der zum
Teil fanatiſchen Zuſchauer unter.
Der Schiedsrichter bot eine im großen und
ganzen zufriedenſtellende Leiſtung.
Hü.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gauſpiel: in Mannheim: Baden — Mitte
7:12 (4:7).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
TSV. Herrnsheim — Polizei Darmſtadt 10:9.
SV. 98 Darmſtadt — TV. Haßloch . . . 10:9.
TV. Frieſenheim — SV. Wiesbaden . . 5:6.
VfR. Kaiſerslaut. — Ingobertia St. Ingb. 9:13.
Gau Württemberg: TV. Cannſtatt — TV.
Alten=
ſtadt 4:10; Stuttgarter TV. — Tgd.
Schwen=
ningen 4:9; Tbd. Göppingen — Tgd.
Eß=
lingen 11:11; Stuttgarter Kickers —
Eß=
linger TSV. 7:5.
Gau Bayern: TV. Milbertshofen — Polizei
Nürnberg 7:6; Polizei München — SpVgg.
Fürth 7:10; 1. FC. Bamberg — 1. FC.
Nürnberg 9:12.
Die erſten Meiſterſchaftsſpiele
im Gau Südweſt.
Während der Verteidiger der
Gaumeiſter=
ſchaft, der SV. 98 Darmſtadt, über den TV,
Haßloch mit 10:9 nur einen knappen Sieg
er=
ringen konnte — bei Halbzeit lagen die Pfälzer
noch 6:4 im Vorteil —, mußte ſich der deutſche
Meiſter von 1934, Polizei Darmſtadt, mit dem
gleichen Ergebnis geſchlagen bekennen. Die
Poliziſten waren beim DT.=Altmeiſter
Herrns=
heim in Worms zu Gaſt und wurden 10:9
be=
ſiegt, nachdem ſie bei Halbzeit noch 4:3 geführt
hatten. Knapp ſiegte der SV. Wiesbaden mit
6:5 (4:2) in Frieſenheim und der ſaarländiſche
Vertreter Ingobertia St. Ingbert führte ſich
mit einem 13:9=Siege in Kaiſerslautern über
den einheimiſchen VfR. gut in der Gauliga ein.
Merck Darmſtadt — Tv.
Der Neuling in der Bezirksklaſſe — Tv.
Birkenau 7:5 (4:4).
Birkenau — hinterließ beim Merck=SV. den
allerbeſten Eindruck. Flink und große Ausdauer
ſind ſeine guten Eigenſchaften. Merck zog zum
4:1 davon. Nimmer mutlos, ſchaffen die Gäſte
bis zur Pauſe den Ausgleich. 4:4. Wechſelnd
die weiteren Erfolge. Lange ſtand die Partie
6:5, und der Ausgleich lag in der Luft. Aber
nochmals raffte ſich Merck auf und ſtellte mit
beſſerer Erfahrung durch Poth 7:5 den Sieg
feſt.
Als beſte Leiſtung muß die des Birkenauer
Hüters genannt werden. Die Elf beſitzt auch
einen Strafwurfſpezialiſten (3 Tore), den Merck
durch Weggang Rettigs eingebüßt hat. Auch
hätte die Torbeute höher ausfallen müſſen,
wenn die zahlreichen Lattenſchüſſe genauer
ge=
ſetzt geweſen wären. Dies ſoll die Leiſtung der
Gäſte jedoch nicht ſchmälern, denn der Ausklang
des ſchönen und anſtändigen Spieles war ſo,
daß die Zuſchauer immer kommen werden, wenn
Gleiches wieder geboten wird. — Hoch verloren
die Reſerven mit 1:13; dagegen ſiegte die
Ju=
gend 7:3 gegen Weiterſtadt.
Sieg in letzter Sekundel
den Ausgleich her; doch die Gäſte ſind nicht
ge=
willt, die Führung abzugeben. Durch Tore von
S5p. 98 Darmſtadt
Scheurer und Weber erreichen ſie immer wieder
den Gleichſtand. 9:9, und nur noch wenige
Sekunden. Die Haßlocher haben ihre Deckung
TV. Haßloch 10:9 (4:6).
maſſiert, alles hilft in der „Gefahrenzone‟. Ein
Es war vorauszuſehen, daß ſich die verjüngte
98er Mannſchaft an den Pfälzer Turnern ſehr
ſchwer tun wird, doch daß die Gäſte eine derart
ſtabile und gut eingeſpielte Mannſchaft
mit=
bringen würden, hatte man nicht erwartet. Der
Sieg der Einheimiſchen hing denn auch an dem
bewußten Faden und wurde tatſächlich auch erſt
in dem Moment errungen, in dem der
Schieds=
richter die Pfeife ſchon zum Abtrillern bereit
hatte. Mit den Haßlochern wird in dieſem Jahr
unbedingt zu rechnen ſein, denn die Mannſchaft
zeigte ein in jeder Beziehung abgeſchliffenes
Spiel, das bei den nicht allzu zahlreich
erſchie=
nenen Zuſchauern allgemeine Anerkennung
fand. Daß die 98er dennoch den Sieg und damit
die beiden erſten Punkte als „Grundkapital” in
Darmſtadt behielten, kennzeichnet ihre gute
Lei=
ſtung, wenigſtens in einigen Spielphaſen, am
beſten. Es gibt natürlich an manchen Stellen
noch zu arbeiten, um eine Verbeſſerung der
Ge=
ſamtleiſtung der Mannſchaft herbeizuführen,
doch darf man mit dem Anfangserfolg recht
zu=
frieden ſein. In der erſten Halbzeit klafften in
der Hintermannſchaft und auch teilweiſe im
Sturm noch erhebliche Lücken; doch im weiteren
Verlauf wurde es immer beſſer, und in der 2.
Halbzeit rollten zuweilen Kombinationszüge mit
krönenden Torſchüſſen ab, die an beſte
Darm=
ſtädter Handballzeiten erinnerten.
Die Haßlocher kamen zuerſt zum Zug.
Kurz nach Spielbeginn hatten ſie ſchon die
Führung an ſich geriſſen. An dem raffiniert
geſetzten Strafwurf Miſchons gabs nichts zu
halten. Freund ſchaffte zwar gleich den
Aus=
gleich, als er mit einer Vorlage Fendts
durch=
ging und geſchickt täuſchend einwarf, doch
poſt=
wendend ſchaukelt Scheurer zum zweitenmal den
Ball ins Darmſtädter Netz. Ein
Muſter=
tor Freunds ergibt wieder den Ausgleich.
Eine zügige Kombination jagte übers Feld zu
Freund, der aus 25 Meter Entfernung ein
Bombending ins Netz klatſchen ließ. Kurze
Freude! Mit einem nicht ganz unhaltbaren
Schockwurf hat der Halbrechte Flott den
Darm=
ſtädter Hüter überliſtet. Haßloch führt 2:3, aber
Freund, offenbar in Schußlaune, ſpurtet ſeiner
Bewachung auf und davon und ſkort zum
drit=
ten Male. Jetzt kommt auch der ſchußſtarke,
lei=
der aber noch nicht genügend wendige
Mittel=
ſtürmer Fendt zu Torehren. Merz bedient ihn
vorbildlich, und wie aus der Piſtole geſchoſſen
ziſcht ſein Kernſchuß zur erſten Führung der
„Lilien” ins Netz. Jetzt ſind aber die Gäſte
nicht mehr zu halten und gehen durch 3 ſchöne
Tore auf 4:6 davon. Mit dieſer Rückendeckung
gehen ſie in die Pauſe. Nach Wiederbeginn
geht aber
ein friſcher Zug durch die Darmſtädter Reihen.
Tore mußten fallen. Ein ſicherer Torſchuß von
Fendt und eine Energieleiſtung Merz' ſtellen
Darmſtädter Vorſtoß — Foul — Strafſtoß —
Pfiff. — Engels Schuß war unhaltbar. Der
Mann, dem man im ganzen Spiel nicht mehr
wie vier Bälle zugeſpielt, war der glückliche
Schütze.
Die Haßlocher marſchierten mit: Schuſter;
Löwer, Miſchon; Klohe, Borſchee, Rummel;
Weber, Miſchon, Scheurer, Flott und Kaiſer;
hatten in ihrer Mannſchaft keinen ſchwachen
Punkt. Als beſondere Stützen erwieſen ſich
Schuſter im Tor, Mittelläufer Borrſchee ſowie
die Innenſtürmer Miſchon und Scheurer.
Bei den 98ern überragten Freund, Merz
und Delp die anderen um ein Beträchtliches.
Henß waren nicht immer auf der Höhe und auch
in der Verteidigung gab es manchmal
bedenk=
liche Schwächen. Von den Außenläufern war
der junge Kehr beſſer als der untrainiert
wir=
kende Dittmar. Im Sturm verzettelte ſich
Kal=
tenbach zu ſehr in Einzelaktionen anſtatt ſeinen
rechten Nebenmann Engel zu bedienen. Fendt
wird ſich bei zweckmäßigem Konditionstraining
zu einem gefährlichen Mittelſtürmer entwickeln.
Der Unparteiiſche Bauer=Biebrich verdient
ein Sonderlob. Ein Mann, dem nichts
vorzu=
machen war und der verſteckte und offene
Derb=
heiten im Keime erſtickte und ſo das Verdienſt
für ſich in Anſpruch nehmen kann, daß man
wie=
der einmal ein Handballſpiel ſah, das zwar
hart, aber verhältnismäßig fair war.
Reſerve — 1. Arheilgen 04 4:7 (4:1).
Schüler — Schüler Merck 7: 3.
Handball
im Kreis Skarkenburg.
Freundſchaftsſpiele.
Germania Pfungſtadt—Turngemeinde
Pfedders=
heim 10:6 (6:2).
SV. 98 Reſerve — 04 Arheilgen 4:7 (4:1).
Merck — Turnverein Birkenau 7:5 (4:4).
Tv. Worfelden — Tv. Königſtädten 4:9 (3:3).
Tv. Mörfelden — Tv. Büttelborn 4:0 (2:0).
MTV. Urberach — Ober=Raden 8:3 (5:1).
Tgd. Egelsbach — Tgd. Sprendlingen 7:5 (1:3).
Tv. Wallerſtädten — Tv. Wolfskehlen 5:0 (0:0).
Conc. Gernsheim — Tv. Erfelden 6:4 (3:3).
Tv. Auerbach — 46 Darmſtadt Reſ. 8:6 (5:1).
Tv. Groß=Gerau — Tv. Eberſtadt 8:6 (4:2).
Germania Eberſtadt — Beſſungen 8:6 (4:3),
TV. Auerbach — TSG. 46 Daumſtadt Reſ. 8:6.
TV. Auerbach 2. — TSG. 46 Darmſt. 3. M. 1:4.
Einer Rückſpielverpflichtung nachkommend,
weilten die Reſervemannſchaften von 46 beim
TV. Auerbach und konnten in den beiden Spie=
Nr. 248
len gut beſtehen. Die Reſerve war nicht in beſter
Aufſtellung zur Stelle und mußte ſich die knappe
Niederlage gefallen laſſen, gegen die in beſter
Verfaſſung befindliche Auerbacher erſte
Garni=
tur. Die 3. Mannſchaft lieferte ein jederzeit gutes
Spiel, das bei weitem auch höher hätte
aus=
gehen können, wenn die Torſchützen etwas
ſchnel=
ler die Situationen erfaßt hätten, aber ihnen
ſtand auch ein ausgezeichneter Torhüter
gegen=
über. Die Schüler lieferten ihr zweites Spiel in
Pfungſtadt bei der Germania und mußten dort
gegen eine kombinierte Jugend und Schüler eine
16:0 Packung zur weiteren Fortbildung in Kauf
nehmen, was aber weiterer Anſporn für die
klei=
nen Knirpſe ſein wird.
In vorzüglicher Verfaſſung.
Germania Pfungſtadt — Tgde. Pfeddersheim
10:6 (6:2).
Jetzt kann nichts mehr täuſchen. Germania
hat überzeugt und wird in der Pflichtrunde ein
wichtiges Wort reden. Mit dieſer Auffaſſung
verließen Pfungſtadts Handballanhänger
be=
friedigt den Germaniaplatz. — Nichts war von
„Kerwe”=Stimmung auf dem Raſen zu
verſpü=
ren. Eher müßte man ſchon das Kampfmoment
unterſtreichen, und wo Heißſporne die Zügel
lockerten, fuhr Schiedsrichter Nikolay=
Wolfskeh=
len beruhigend dazwiſchen. Seine Leiſtung
gipfelt darin, daß er grobe Verſtöße im
Straf=
raum mit 13 Meter ahndete. —
Germania in ſtärkſter Beſetzung,
Pfedders=
heim probierte zwei Stürmer aus. Die Gäſte
drückten aufs Tempo, ſchoſſen aber ſchlecht.
Göſele holte mit einem Strafwurf die Führung
0:1 und niemand ahnte, daß nach einigen
Mi=
nuten ſchon eine Wendung eintreten ſollte. In
der 7. Minute verwandelte Huxhorn kurz
ent=
ſchloſſen einen Strafwurf zum 1:1. Dann brach
Hch. Crößmann den Bann mit 2:1. Germania
diktierte jetzt. Beinſtellen im Gäſteſtrafraum
ergab 13 Meter. Bernhardt knallte den Ball
an die Latte. Aber unverminderter Druck
ſchraubte das Ergebnis auf 5:1 durch Gg.
Cröß=
mann, Huxhorn und Meyerhöfer. Sänger holte
ein Tor auf und Becker ſtellte auf 6:2. Pauſe.
Der lange Gäſtehüter ließ einen ſcharfen Ball
von Gg. Crößmann über die Hände gleiten zum
7:2. Anwurf — Tor 7:3. Nochmals Anwurf —
Tor 7:4. (Beide Göſele.) Pf. war zuſehends
beſſer geworden und zeigte ebenbürtigen
Kampf=
geiſt. Becker umſpielte und warf genau in die
Ecke, 8:4. Germanias Hüter zeigte mehrmals
ſein Können. Aber einmal warf er ſich
vergeb=
lich, 8:5. Dafür verbeſſerten Gg. Crößmann und
Huxhorn auf 10:5. Mit dem „Zweiſtellig” brach
Germanias Sturmleiſtung ab. Dagegen drängte
Pf. mehr und mehr. Steinmetz ließ aber nur
einen Ball noch laufen, 10:6 und Schluß.
In der Kritik kommt die Platzelf beſſer weg
durch ihr raumgreifendes Flügelſpiel. Faſt zu
genau wurde geſchoſſen, denn mehrere Bälle
ſprangen vom Pfoſten ins Netz. Mühe hatte die
Abwehr mit dem bekannten Göſele, der immer
wieder Einzelgänge verſuchte. Im Lob für den
Hüter Steinmetz waren ſich alle Beſucher einig.
— Reſerven 8:6 (2:4).
Leichkakhlekik=Vereinsmeiſterſchaften
des Sporkvereins 1898.
Am Sonntag war der erſte Tag der
dies=
jährigen leichtathletiſchen Vereinsmeiſterſchaften
des Sportvereins 1898, an dem in 5 Klaſſen die
ausgeſchriebenen Mehrkämpfe begannen. Die
Aktiven tragen einen Zehnkampf aus, und
am Sonntag mußten ſie die erſten 5 Uebungen
abſolvieren. Die beſten Einzelleiſtungen waren:
100 m: Kopp 119 Sek.; Speerwurf: Schlegel
42,21 m: Weitſprung: Kopp 5,95 m;
Kugel=
ſtoßen: Fendt 10,68 m; 400 m: Kreuder 54,0
Sek. — Die A=Jugend (1917/18) begann
ihren Zwölfkampf und erzielte im einzelnen:
100 m: Raab 12,5 Sek.; Speerwurf: Koob
35,71 m; Weitſprung: von Stein 5,87 m; 400 m:
Raab 56,5 Sek. — Die B=Jugend (1919/20)
trat zum Achtkampf an und erreichte: 100 m:
Berminham 12,9 Sek.: Diskuswurf: Cloos
21,74 m; Weitſprung: Reibold 4,95 m;
Kugel=
ſtoßen: Bermingham 9,56 m. — Die C=
Ju=
gend (1921/22) erzielte im Fünfkampf bisher:
Kugelſtoßen: Süß 7.07 m; Weitſprung: Michel
4,57 m und die D=Jugend (1923 ff.) im
Ku=
gelſtoßen 701 m durch Haas und 4,02 m im
Weitſprung durch Matthes.
Die Punktergebniſſe nach der 1000=Punkt=
Wertung lauten bisher:
1. Aktive: 1. Kopp 2427,0 P., 2. Kreuder
2346,2 P., 3. Schlegel 2322,7 P., 4. Leichtlein
2248,8 P., 5. Ramm 2151,7 P., 6. Kleinſchmidt
2105,2 P., 7. Nordhaus 2076,2 P., 8. Schulze
2027,4 P., 9. Hebel 1908,0 P., 10. Fendt (vier
Uebungen) 1870,8 P.
2. A=Jugend: 1. von Stein 2929,5 P., 2.
Wei=
demann 2894,75 P., 3. Koob 2716,75 P. 4. Raab
2710,0 P., 5. Stumpf 2604,0 P. 6. Ackermann
2479,25 P., 7. Lippert 2085,0 P.
3. B=Jugend: 1. Bermingham 2269,4 P.,
2. Reibold 2258,15 P., 3. Marquard 2093,6 P.,
4. Creter 2034,05 P., 5. Cloos 1872,6 P. 6.
Schmitt 1804,3 P., 7. Heuer 1781,05 P., 8.
Klin=
ger 1744,4 P., 9. Engel 1742,55 P., 10. Ludwig
1634,75 P.
4. C=Jugend: 1. Michel 957,0 P., 2. Lamp
771,0 P., 3. Süß 760,3 P., 4. Dang 718,6 P.,
5. Schwarz 636,6 P., 6. Senft 1 583,0 P., 7.
Bol=
ler 455,9 P., 8. Schott 228,7 P.
5. D=Jugend: 1. Matthes 854,2 P., 2. Haas
782,9 P., 3. Schütz 662,5 P., 4. Feiſt 658,0 P.,
5. Meyer 558,5 P., 6. Hofmann 551,3 P., 7.
Kamuff 543,7 P., 8. Albrecht 516,4 P., 9. Engel
435,6 P., 10. Pfeil 365,5 P.
Der Zehnkampf der Aktiven wird am
näch=
ſten Samstag nachmittag ab 15 Uhr fortgeſetzt,
die Mehrkämpfe, der Jugend und die
Einzel=
kämpfe der Aktiven kommen ab Dienstag an den
Wochentagen zum Austrag.
Alte Herren=Leichtathletik=Klubkampf
SV. 98 — TSG. 46.
Heute Montag abend 7.00 Uhr: 100 m,
4X100 m, Hammer, Olympiſche Staffel, und
morgen Dienstag abend 7.00 Uhr:
Weit=
ſprung, 400 m. Kugelſtoßen, Speer, 1000 m.
Um pünttliches Antreten wird gebeten.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 9. September 10
Deatfder atofieg i Monti
Rund um die Roſenhöhe!
Dans Sinasgloser erfoigaufsald anon Beutel, Gehrhardt, Fleiſchhacker Grupperzll
Nur 5 von 16 Wagen beſtehen die ſchwere Prüfung.
Spitze. In gleichmäßiger, durch nichts mehr aus
dem Konzept zu bringender Fahrt hielt der
Auvolari (Alfa-Romeo)
Deutſche Bergmeiſter dann die Spitze ſicher bis
Zorner
vor Roſemeyer (Auko=Union),
Marinoni und Taruffi.
Vor 50 000 Zuſchauern feierte am Sonntag
die deutſche Automobilinduſtrie in Monza
einen weiteren großen Triumph. Das über
502,970 Kilometer führende Rennen um den
Großen Preis von Italien wurde auf der 73mal
zu durchfahrenden 6890 Meter langen Rundſtrecke
von Hans Stuck auf Auto=Union in 3:40:09 Std.
— 137,080 Std.=Km. nach hartem Kampf vor
Nuvolari=Italien auf Alfa=Romeo und
Bernd Roſemeyer auf Auto=Union
gewon=
nen. Nur Nuvolari wurde dabei nicht
überrun=
det. Für die Schwierigkeiten dieſes noch durch
ſo=
genannte „Schikanen” erſchwerten Kurſes ſpricht
allein die Tatſache, daß von 16 geſtarteten
Wa=
gen nicht weniger als 11 vorzeitig das Rennen
aufſtecken mußten. Der Dritte, Roſemeyer,
ver=
lor drei Runden gegen Stuck, Marinoni (Alfa
Romeo), der Vierte, büßte fünf Runden ein und
der Fünfte, Taruffi auf Bugatti, mußte gar 14 die beiden Erſtplacierten an ſich
vorbeizie=
hen laſſen. Alle übrigen Fahrer, unter ihnen auch
die drei Mercedes=Leute, kamen nicht ins Ziel.
50 000 Zuſchauer in Monzd.
Hans Skucks großer Sieg.
Nur 16 von den zuletzt noch „
ſtehengebliebe=
nen” 18 Fahrern nahmen das Rennen auf. Das
hatte natürlich die Spannung nicht verringern
können, die über den 50 000 Zuſchauern lag. Galt
es doch für die Italiener, durch ihren neuen
Alfa=Romeo=Wagen die frühere
Vormachtſtel=
lung im europäiſchen Rennſport zurückzuerobern,
den Sieg zu beſtätigen, den Tazio Nuvolari auf
dem Nürburgring gegen die deutſchen „
Silber=
pfeile” herausgefahren hatte. Und die Fahrer
der deutſchen und italieniſchen „Ställe” waren
ſich ſehr wohl bewußt, daß es diesmal weniger
denn je allein um den Sieg an ſich ging. Die
Deutſchen wollten unter allen Umſtänden ihre
zweijährige Siegesſerie auch gegen den neuen
Alfa fortſetzen, gerade hier auf der gefürchteten
und berüchtigten Monza=Bahn, die gegen das
Vorjahr länger und noch erheblich ſchwieriger
gemacht worden war.
Zunächſt führte Caracciola!
Caracciola auf Mercedes=Benz hatte mit
Startnummer 6 ſeinen Platz in der erſten Reihe.
Er wußte dieſen Vorteil wohl zu nutzen. Vom
Start weg nahm er die Spitze und kam auch nach
3:09 Minuten als erſter Fahrer wieder an den
Tribünen vorbei in die zweite Runde. Hinter
ihm aber brauſte hier ſchon Hans Stuck auf dem
zweiten Platz vorbei. Er hatte ſich ſchon in der
erſten Runde gut nach vorn gearbeitet und griff
ungeſäumt den Führenden an. Nach fünf
Run=
den ſchon war das Bild an der Spitze völlig
um=
gewandelt.
Zwei Auto=Union,
von Stuck und Achille Varzi geſteuert, hielten die
beiden erſten Plätze vor Caracciolas Mercedes=
Wagen. Hinten ſchaffte ſich Nuvolari vor, auch
Bernd Roſemeyer kam immer ſtärker auf. Stuck
und Varzi lieferten ſich heftige Kämpfe um die
Führung, bis in der 14. Runde der Wagen des
Italieners plötzlich Feuer fing. Zum Glückkonnte
Varzi die Maſchine noch rechtzeitig anhalten, ſo
daß ihm nichts paſſierte. An ein Weiterfahren
war natürlich nicht zu denken.
Aber der Auto=Union=Fahrer war nicht das
einzige Opfer dieſes Rennens, ja er war nicht
einmal das erſte. Etancelins Maſerati wurde
aus der Kurve geſchleudert und dabei ſo ſchwer
beſchädigt, daß der Franzoſe die Weiterfahrt
einſtellen mußte. Der Fahrer hatte zudem bei
dem Sturz Verletzungen erlitten, die allerdings
zum Glück nicht übermäßig ernſter Natur ſind.
Aus der Bahn getragen wurde auch Marinonis
Alfa Romeo, doch ſchon nach 30 Sekunden konnte
dieſer Fahrer den Kampf wieder aufnehmen.
Weniger Glück hatte Fagioli auf Mercedes=Benz.
Ein Bremsdefekt, der trotz eifrigſter Arbeit nicht
mehr behoben werden konnte, hatte den
Stall=
gefährten Caracciolas ſchon in der 11. Runde
gezwungen, die Waffen zu ſtrecken. Auch Bernd
Roſemeyer mußte wegen eines Getriebeſchadens
ſeinen Auto=Union=Wagen an die Box ſteuern.
Er nahm auf dem Wagen von Pietſch aber
ſo=
fort das Rennen wieder auf. In der 30. Runde
gab es einen Zuſammenſtoß Taruffis mit einer
der vier „Schikanen”. Caracciola, der ſich nach
dem Ausſcheiden Varzis auf den zweiten Platz
hinter dem immer noch führenden Stuck gelegt
hatte, wurde in Mitleidenſchaft gezogen und
mußte vorübergehend abſtoppen. Das nutzte
Nu=
volari zu einem Angriff aus; der Deutſche fiel
hinter dem Alfa=Fahrer auf den dritten Platz
zurück.
Caracciola und Brauchitſch
kamen wenig ſpäter aber nicht mehr an den
Tri=
bünen vorbei. Die Meldung über die Urſachen
ihres Ausſcheidens ließ jedoch auf ſich warten.
Lang ſteuerte nun den einzigen Mercedes=Wagen,
der noch im Rennen lag. Vorne hatte Nuvolari
einen gelungenen Angriff auf Hans Stuck
durch=
geführt und den Deutſchen auf den zweiten Platz
verwieſen. Hinter ihm lag Dreyfus, der für
Chiron am Steuer des zweiten „neuen Alfa”
ſaß. Nuvolaris Wagen aber zeigte plötzlich
„Mucken‟. Der Italiener hatte ſchwer gegen
Stuck zu kämpfen. Schließlich war ſeine Maſchine
aber doch erledigt, er wechſelte mit Dreyfus den
Platz und fuhr auf deſſen Wagen weiter. Das
in Ziel. Nuvolari fuhr an zweiter Stelle, aber
noch in der gleichen Runde wie Stuck weiter.
war etwa in der 50. Runde. Hans Stuck war auf
dem Poſten und ging jetzt endgültig an die
Roſenmeyer war inzwiſchen endgültig auf den
dritten Platz vorgekommen, doch lag er bereits
mehrere Runden zurück. Faſt alle übrigen
Fahrer hatten mittlerweile das Rennen auf=
(Werkphoto.)
ſtecken müſſen. Lang=Mercedes=Benz hielt ſich
noch recht wacker. Er ſtieß ſogar vorübergehend
bis zur Spitzengruppe vor, konnte ſich aber doch
auf die Dauer nicht halten. Auch er mußte
ſchließ=
lich aufgeben, womit Mercedes endgültig
ausge=
ſchaltet war. Nach 3:40.09 Stunden Fahrzeit
brauſte ſchließlich Stuck als Erſter über das
Zielband. Sein Durchſchnitt war mit 137,080
Kilometer ganz hervorragend. Die deutſche
Flagge ging am Siegesmaſt hoch, das
Deutſch=
landlied klang auf. Stucks Sieg wurde von den
Zuſchauermaſſen ſtürmiſch gefeiert; man erkannte
ſeine großartige Leiſtung voll und ganz an.
Als Zweiter kam in 3:41.50 Stunden Tazio
Nuvolari auf Alfa=Romeo ins Ziel, gefolgt
von Bernd Roſemeyer, der auf ſeinem Auto=
Union=Wagen, ein tapferes Rennen gefahren
war. Aber doch trennten ihn im Ziel drei
Run=
den von den beiden Spitzenleuten. Marinoni
beendete auf Alfa=Romeo dieſes überaus ſchwere
Rennen als Vierter, fünf Runden hinter Stuck
und Nuvolari, während Taruffi, der durch
ſei=
nen erwähnten Zuſammenprall viel Boden
ver=
loren hatte, 14 Runden gegen Stuck und
Nuvo=
lari verloren hatte. Er war der Fünfte und
zu=
gleich der letzte Fahrer, der das Rennen
be=
endet hat. Alle übrigen waren ausgeſchieden.
Das Rennen war in ſeinen weſentlichen
Pha=
ſen ein Zweikampf Stuck=Nuvolari geweſen.
Da=
von zeugt auch die Tatſache, daß beide für die
ſchnellſten Runden verantwortlich ſind. So
brachte Stuck die 23. Runde in 2.50,4 Minuten
hinter ſich, was einem Stundenmittel von 145,22
Kilometer entſpricht. Nuvolari war aber in der
33. Runde noch ſchneller als der Deutſche. Er
benötigte hier nur 2.49,8 Minuten — 146,07
Stundenkilometer.
Was beim Großen Preis der Schweiz im
Bremgartenwald Caracciola auf Mercedes=Benz
begonnen hatte, hat jetzt Hans Stuck auf der
Monza=Bahn auf Auto=Union vollendet: Die
deutſchen Rennwagen ſind immer noch die
ſchnell=
ſten und zuverläſſigſten in Europa.
Anzuerken=
nen bleibt allerdings, daß die Neukonſtruktion
von Alfa=Romeo ein ungleich gefährlicherer
Geg=
ner für die deutſchen Wagen iſt, als es der
„Grand=Prix=Alfa” jemals war. Wenigſtens von
dem Zeitpunkt ab, als unſere Wagen wirklich
rennreif geworden waren. Die deutſchen Fahrer
und durch ſie die deutſche Automobil=Induſtrie
haben einen neuen Triumph gefeiert, der umſo
höher zu werten iſt, als er auf ſchwierigſtem
Kurs in der „Höhle des Löwen” errungen wurde.
Brauchitſchs Pechtag vom Nürburgring iſt
aus=
gewiſcht !
Einen neuen deutſchen Rekord
erzielte der Berliner Wöllke im
Kugel=
ſtoßen. Er ſteigerte ſeine beiden bei den
letz=
ten Länderkämpfen erzielten Höchſtleiſtungen
erneut und kam diesmal bei einem Sportfeſt in
Weißenfels auf 16,335 Meter.
Deutſcher Vereinsmeiſter der Leichtathleten.
wurden jetzt endgültig die Stuttgarter Kickers,
die bei dem in Berlin ausgetragenen
Fünf=
klubkampf ihre ſeinerzeitige Höchſtleiſtung
weſentlich übertrafen und mit 10 055,60
Punk=
ten den erſten Platz belegten. Bei einem
Klub=
kampf in Köln kam der dortige ASV. auf
10 050,11 Punkte, mit denen er hinter den
Stuttgartern Zweiter wurde.
Norddeutſchlands Leichtathleten
beſtritten vor 8000 Zuſchauern in Hamburg
einen Länderkampf gegen Dänemark und
ge=
wannen mit 76:47 Punkten. Bemerkenswert iſt,
daß Hansheinrich Sievert wieder im Kommen
iſt, was ſein Diskuswurf von 47,19 Metern
beweiſt.
Der Radſport=Club 1919 hat mit ſeine:
rigen Veranſtaltung einen vollen Erfolg
rungen. Zeigte es ſich doch, daß der Srag
rennſport in Darmſtadt immer mehr zurn=
kommt. Hunderte von Sportlern undu
ſchauern wohnten dem Start und dem 38/
einzelnen Gruppen bei, und die Leitung
Vereins ſorgte für die notwendige Aufklku
wie die Fahrer im Rennen lagen. 8.10
ſtartet die A=Gruppe ab Löwentor, die
fort formiert und ſcharf in die Pedaln
Durch die gleichmäßige Stärke der
dieter)
bringt auch der Mainzer Buckel keine K:31
den
ſo eilt das Feld durch das vorbildlich vun
Radſport=Club 1920 abgeſperrte Dieburg.
ſt
hardt muß hier die A=Gruppe ziehen laßiſ
W Griesheit
Der O
mit die Obſtdie
7K4
2 Zeu
Ergebniſſe:
A=Gruppe: 1. Ernſt Beutel, 90 Klm.,
Std.; 2. Wilh. Seip, 90 Klm., 2.4425,
3. Paul Krüger, 90 Klm., 2.44.25,2 Sitl
Gehrhardt Defekt.
B=Gruppe: 1. L. Gehrhardt, 60 Klm..
Std.; 2. Hermann Mink, 60 Klm., 1.45.55
8. Walter Lang, 60 Klm., 1.51.55 Std.;
60 Klm., 1.51.56 Std.; 5. Volk, 60 Klm.,
Std.; 6. Dillmann, 60 Klm., 1.53.30 a9
er Speichendefekt erleidet und nach dern
g.)
Runde ausſcheidet. Inzwiſchen werden die
arte.
gabefahrer der B=Gruppe geſtartet, denern
nuten ſpäter, 8.30 Uhr, die Malleute deiſ
Gruppen folgen. Die Vorgabefahrer Gels
und Mink drücken mit ihren hohen
ſetzungen mächtig aufs Tempo, ſo daß er
gelingt, ſie aufzuholen. 8.40 Uhr ſtartet:
Gruppe, auch ſie wollen mit dabei ſein.
laufend treffen, nun die Fahrer ein,
Gruppe geht in die 2. Runde, alle dion
wenig ſpäter folgt die B=Gruppe, Gehrharut
Mink führen noch, die Malleute haben
aufgeholt, werden ſie es ſchaffen? Die C. ein. Ludwig Fleichhacker wird
Fahrer auf Fahrer folgen, das danze 71
zerriſſen. Als die B=Gruppe gemeldet11
laſſen ſich die Menſchen nicht mehr
halter=
will ſie zuerſt ſehen. In prächtig gefarn
Endſpurt ſchlägt Gehrhardt den ſich ver:v
wehrenden Mink, während Lang im Sputt
und Volck ſicher hält. Nun konzentriert ſiü
Intereſſe auf die 4=Gruppe, die immer m d it heit mit, die
ſchloſſen fährt. Zu einem langen Sputt// ug, dem
Beutel an und gewinnt ſicher vor Sool
Krüger.
Auf der ſich anſchließenden
Preisveu=
gibt der Vereinsführer Hugo Brunner
Geſamtüberblick über das Rennen, danm
Durt
10
„w
Fahrern für ihren vorbildlichen Einſatz u
guten Kameradſchaftsgeiſt.
HnRe,
Euich dis zu
Aü uon den Bade
iu dis jetzt noch
Bodezeug wur
Lichtenfels, 60 Klm., 2 Std. Schwarzu!
und Sehnert aufgegeben wegen Defektel
C=Gruppe: 1. L. Fleiſchhacker, 30 Klmuß
2. Geſemann, 30 Klm., 1.02,32; 3. Paul S
30 Klm., 107,30; 4. Freudenberger, 30
1.12,20; 5. Wölfelſchneider, 30 Klm., 111
Die Fernfahrt Baſel-CN
wurde am Sonntag mit der zweiten
von Rüſſelsheim nach Cleve über 303—
meter fortgeſetzt und beendet. Etappon
wurde der Dortmunder Diedrichs in
Stunden vor ſeinen ihm dichtauf fasn
Landsleuten Wierz=Kleinauheim, Rular?ſſ
und Hauswald=Chemnitz. In der Geſar
tung fiel der Sieg für die Fahrt Baſell”
an den Kleinauheimer Wierz, der den 3
von Warſchau-Berlin, Hauswald, au
zweiten Platz verwies. In der Geſam-A
wertung konnte Deutſchland, den erſte:
vor der Schweiz und Dänemark erringem
Die Breslauer Radrennen
wegen ungünſtiger Witterung von SonnA
Dienstag verſchoben.
Toni Merkens, der Weltmei
Amateurflieger, kam auf der Londone
rennbahn Herne=Hill zu einem weiteren 29.
Er gewann einen Fliegerkampf gegen des
länder Dennis Horn und ſiegte zuſamn
dem Engländer Harvell im Zweiſitzerfal
folgreich, und ſchließlich holten ſich bei!
ein Zehnmeilenrennen.
Erich Metze lag bei den Dauerrenu”
der Berliner Olympiabahn im Stunder?”
an erſter Stelle, als das Rennen nach 4E2
ten Dauer wegen einer Beſchädigung de
abgebrochen werden mußte. Metze hattgn
ein Herausforderungsrennen gegen Kre=‟
wonnen.
Zur Motorrad=Sechstagev
die am Montag in Oberſtdorf geſtarte
fand am Sonntag die Abnahme der Fad
ſtatt. Von 252 gemeldeten Fahreugen
248 erſchienen.
Drei bedeutende Pferderen
wurden am Sonntag ausgetragen.
In-
dorf gewann W. Jentſchs Ideolog unte
quenin den mit 6000 RM. ausgeſtattete.
von Düſſeldorf; in Karlshorſt fiel das
Hürdenrennen (12000 RM.) an Stall
Schlitz” Cobbler und Dolff, und den mit
RM. dotierten Leipziger Stiftungspreis
Erlenhofs Dardanos unter E. Grabſch=
Einen holländiſchen Siel
am letzten Tage des Wiesbadene!
turniers im Großen Preis von Wies
einem Jagdſpringen der Klaſſe Sa durch.
nant Ruijs de Perez, der auf ſeinen us
kranz” von Oberleutnaut Schlickums nöſe
(H. Frick) den erſten Platz belegte
Hurg, 9.
September 1935
Auftſchutzdienſt
greichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wochendienſtplan vom 8. 9. bis 14. 9. 35.
ſüruuppe I (Müller).
Der Polizeibericht.
nittwoch, den 11. 9. 35: Sitzung der
Verſamm=
ungsleiter der Arbeitsgemeinſchaften der
Unter=
nnppen 12, 1b, 1c. Ort: Bockshaut. Kirchſtr., Zeit: 20.30 Uhr.
Reuptrmnppe II (Mühlum).
ſwontag, den 9. 9. 35: Sitzung der Revier= und
Unter=
rrppenführer der Reviergruppe II. Ort: Luftſchutzhaus
imeinſtraße 75, Abt. Organiſations= und Propaganda, Zeit:
3-Uhr.
Reupitruppe III (Mahr).
ſättwoch, den 11. 9. 35: Blockwarte=Appell einſchl.
Uvertreter der Untergruppen 32 (Pra), 34 und 3e (Heß).
r: Bethke, Bleichſtraße. Zeit: 20.15 Uhr.
Rewwerppe VI (Dieter).
enstag, den 10. 9. 35: Blockwarte=Appell einſchl.
t.Ulvertreter der Untergruppe 60 (Dr. Kantzenbach). Ort:
Rathgeber, Ecke Beckſtr. und Soderſtr. Zeit: 20.15 Uhr.
wisruppe Griesheim.
nnerstag. den 12. 9. 3 5: Amtsträger=Appell
ein=
eßl. Blockwarte. Ort: Zum grünen Laub. Zeit: 20.15 Uhr.
Der Ortsgruppenführer.
Dr. Scriba, Organiſations= und Propagandgleiter,
en
Eennt die Obſtdiebe? In der Nacht zum 29. 8. 35 wurde
Run
Cartengrundſtück hier in der Dieburger Straße von
un=
un Tätern ein Apfelbaum vollſtändig abgeräumt. Die
üften etwa 2 Zentner Aepfel entwendet haben.
Sach=
dienmtt Mitteilungen erbittet das Landeskriminalpolizeiamt
Darnabi. Hügelſtraße 31—33, Zimmer 27.
P Eann Angaben machen? Am Donnerstag, dem 5.
Sep=
tembu935, gegen 15 Uhr, wurde auf der Straße nach Eberſtadt
Grupf
ein uucter Windhund von einem Kraftwagen totgefahren.
Per=
ben nicht Ne ſonens e hinſichtlich des Kraftwagens Angaben machen können,
In pächtt insbuxoire ein Radfahrer, der den Geſchädigten von dem
Vor=
hrhardt den ſüfall Eißenntnis ſetzte, werden aufgefordert, bei dem
Landes=
hrend Lam n=frimrzwa lizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 31—33, Zimmer 292,
Nun janzerie Vorzuurd en.
Gruppe, die m. Byhiſte helft mit, die Diebe am Woog unſchädlich zu machen.
einem lanzu Am „Siskag, dem 31. 8. 35, zwiſchen 15.30 und 18.30 Uhr,
wur=
vinnt ſicher nden ſem hieſigen Badegaſt aus der öffentlichen. Auskleidehalle
Nr. 21 0 Woog folgende Sachen geſtohlen: 1 Paar braune
Herren=
halbſt be Größe 41—42. Vorderblatt durchgenäht, 1 blaues Hemd
Spaurn mit feſtem Kragen) mit ineinandergewebten Karos,
er Hug0 Ar4 Pdſumeiße Flor=Sportſtrümpfe und 1 Gürtel aus grauem
ennen Gumunmät glatter Durchſteckſchnalle. Um den Dieben endlich
das ſädwerk zu legen, wird die badende Bevölkerung gebeten,
gemam Wahrnehmungen, die für die Ergreifung der Täter von
bedetg ſind, dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügel=
—33, Zimmer 26, mitzuteilen. — Im Intereſſe der
Bade=
iſte11 ticht unterlaſſen werden, an dieſer Stelle darauf
hinzu=
eiſenaß bei der Badeverwaltung am Woog viele Sachen, vom
rotngeandtuch bis zum Kinderſchuh, in Verwahrung
genom=
ſu die von den Badegäſten in den Umkleideräumen
zurück=
ſtuund bis jetzt noch nicht abgeholt wurden. Selbſt
Akten=
hauit Badezeug wurden liegen gelaſſen. Manches Stück
die=
mgelaſſenen Sachen dürfte von den Badegäſten als
ver=
ſü geſtohlen gelten. Es dürfte deshalb zu empfehlen ſein,
evoüſee Anzeige erſtattet wird, bei der Badeverwaltung
Nach=
luaget hrlten, ob vermeintlich geſtohlene Sachen nicht evtl.
ge=
opurden.
Aus dem Gerichtsſaal.
Landfriedensbruch in Bürſtadt.
Ge3. November 1934 fand in Bürſtadt auf Betreiben des
kühete Eigentümers und jetzigen Hypothekar=Gläubigers die
wantleiſteigerung eines Hausgrundſtücks ſtatt. Das Gefühl
Uclligkeit des Verſteigerungsergebniſſes verführte eine
An=
sgenoſſen zu unbedachten Handlungen. Es kam zu
wie=
hotül nächtlichen Anſammlungen vor der Wohnung des Hypo=
/ DMi bekaczät bigers, die in ſchwere Bedrohungen und
Beſchimpfun=
en 49/Gräubigers und ſeiner Angehörigen und zu
Widerſetz=
mit dei V ſchleitk gegen anweſende Polizeibeamte ausarteten. Die Woh=
Cleve i0 ung Ande mit Steinen beworfen und mehrere Fenſter
zertrüm=
ertw m Glück wurde niemand verletzt. Die Ausſchreitungen
bend”t, Tührtek, einer Anklage vor der Strafkammer des Landgerichts
Diehich darmeiſt, die nach zweitägiger Verhandlung den
Hauptſchuldi=
en vEn Landfriedensbruchs, Bedrohung und Widerſtand gegen
ſe Sthßgewalt zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und zwei
Mit=
eteilR zu 5 bzw. 3 Monaten Gefängnis verurteilte; ein
An=
ſeklaxtz purde mangels Beweiſes freigeſprochen. Die
Urteils=
egrüßk hg bezeichnete die Handlung der Angeklagten als einen
DeAhVerſtoß gegen das Geſetz und den erklärten Willen der
eiaatsführung.
Siraßenbericht
füſllie Woche vom 8. bis 14. September 1935.
(Mleteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Geſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
NN Ihyerkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
ei e Mct-Worms (Mainzer und Wormſer Straße in Oppen=
9e0) vom 21. Auguſt bis 14. Sept. geſperrt. Umleitung
in wmheim über die Hafen=, Ernſt Ludwig= und
Garten=
ſtrdch
inse * Erikt Eberbach (zwiſchen Schöllenbach und Kailbach) vom
17. (hs auf weiteres für Laſtkraftwagen über 5,5 Tonnen
begitgewicht geſperrt. Umleitung: Beerfelden—Sensbach—
Galnhle.
ſhuuptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wihe-Elenbach vom 28. 3,. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geieclen, Schilder ſind zu beachten.
erie St—Gammelbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
„alt,. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach—
Gadnhle.
Biebr A E. M.—Mannheim (zwiſchen Klein=Rohrheim—Groß=
No Lin;, zwiſchen Biblis—Bürſtadt und zwiſchen Ortsaus=
Auie Nampertheim—Landesgrenze) vom 12. 8. bis auf weiteres
5et Umleitung über die Bergſtraße. Die Zufahrt nach
DsMuchrheim—Biblis und Bobſtadt erfolgt, über die
be=
ſtelBien Oſt=Weſt=Straßen.
Mäge Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
eiswiert- Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ze=
ſpe/”) ulmleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
SiepRtoberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſpert.
* urg: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim—
TrAy-Unterabtſteinach.
peRidiem-Mörfelden vom 25. 7. bis auf weiteres geſperrt.
4m Aun g: Schneppenhauſen—Worfelden.
Sniest Trechur vom 12. 8. bis auf weiteres geſverkt.,
Unlei=
tuPMHof Schönau.
Bobert.
Unh ——Schaafheim vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt.
un g: Langſtadt—Kleeſtadt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 248 — Seite 7
42. Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim.
Zwanzigkauſend Beſucher „proben” den 1934er Bergſträßer.
ſeterlich eräſiet. Ein Feſt das ſüf den aien Beroſtraßer Wein
werben ſoll und das dieſe Werbung wohl in keinem der
voran=
gegangenen Jahre ſo intenſiv wirkſam geſtalten konnte, wie heuer.
Allerdings hat die hervorragende Qualität des 1934er die
Wer=
bung ſehr erleichtert. Er iſt ſo vorzüglich geworden, dieſer edle
feurige und blumige volle und dabei ſo mild eingehende „
Berg=
ſträßer”, daß er für ſich am beſten durch ſich ſelbſt wirkt. Aber
das Winzerfeſt iſt nun ſchon Tradition geworden für die
Berg=
ſtraßenorte um Bensheim, und es iſt diesmal ſo geſchickt
pro=
pagiert worden, daß ſogar bis aus Hamburg Extrazüge Gäſte
brachten. Die Zahl der Beſucher von auswärts wird tatſächlich
am Sonntag auf 20 000 geſchätzt.
Die Eröffnungsfeier am Samstag vollzog ſich in gewohntem
Rahmen. Die hiſtoriſche Bürgerwehr unter ihrem Hauptmann
Stoll marſchierte mit Muſik durch die Straßen zu dem
bedeu=
tend vergrößerten Weindorf am Rathaus und in feierlicher
Zere=
monie wurde die Winzerfahne am hohen Maſt gehißt. Dann
lei=
teten Ehrenſalven der Bürgerwache aus ihren alten Gewehren,
die immer noch knallen, die Feier ein. Beigeordneter Pg. Stoll,
der ſich um die Ausgeſtaltung der Winzerfeſte ſeit Jahren mit
ſteigendem Erfolg annimmt, hielt die
Eröffnungsanſprache.
Liebe Volksgenoſſen! führte er aus, wenn wir uns heute
zum ſiebenten Male anſchicken das „Bergſträßer Winzerfeſt in
Bensheim” zu feiern, ſo darf ich es mir wohl verſagen, auf die
wirtſchaftliche Bedeutung dieſer Einrichtung für den Bergſträßer
Weinbau und für unſere engere Heimat überhaupt näher
einzu=
gehen. Sie iſt unumſtritten und nur böswillige Kritikaſterei kann
ſie noch leugnen. Ich möchte heute nur darauf hinweiſen, daß
auch die übrigen Hoffnungen in reichem Maße in Erfüllung
gin=
gen, die ſeinerzeit in der Gründungsurkunde vom 19. Oktober
1929 zum Ausdruck gebracht worden ſind.
Von dieſer Stelle aus bezeichnete ich damals im Namen des
Verkehrsvereins Bensheim das Feſt als ein ſichtbares Zeichen der
in die Tat umgeſetzten Volkgemeinſchaft und gab, ihm den
Leit=
ſpruch mit auf den Weg: „Alles Große hat einmal klein
ange=
fangen, ſo möge auch dieſer kleine Anfang einmal zu Großem
führen, das den Ruf nicht nur der Stadt Bensheim, ſondern
unſerer ganzen Gegend in den weiteſten Umkreis der deutſchen
Lande tragen möge.” Heute dürfen wir ſtolz fragen: „Was iſt
davon nicht eingetroffen?” Heute iſt das Bergſträßer Winzerfeſt
im wahrſten Sinne des Wortes ein Volksfeſt geworden und ſein
Ruf iſt in alle Welt gedrungen. Was wir damals prophezeit
haben, es iſt trotz der größten Widerſtände und
Widerwärtig=
keiten, die oft unüberwindlich ſchienen, eingetroffen. Mit
Latten=
gerüſten, die mit leichtem Neſſeltuch überzogen waren, haben wir
begonnen. Ein Rieſenholzbau empfängt Sie heute. 125 RM.
hatten wir damals in der Kaſſe, was Sie heute vor ſich ſehen,
iſt alles bezahlt, und ſollte einmal ein Rückſchlag erfolgen, dann
iſt auch noch eine Deckung vorhanden. Das iſt das Geheimnis
Bensheimer Aufbaues überhaupt. Klein anfangen, ſich nach der
Decke ſtrecken und ſich mit echt Bergſträßer Humor über alle
Hin=
derniſſe hinwegſetzen. Wie groß dünkten wir uns damals, als wir
klein anfingen, und wie klein ſind wir heute im Vergleich zu
dem, was vor uns ſteht. Aber es wird ſich noch ſo groß geſtalten
können, über den Kopf wachſen wird es uns nie, dafür bürgen
die Mitarbeiter, die in treueſter Kameradſchaft und Gefolgſchaft,
jeder einzelne auf ſeinem Platze, das Menſchenmöglichſte leiſteten
und es ſo leiſten, als ob von ihnen allein das Gelingen des
Winzerfeſtes abhänge. Und das iſt in der Tat ſo, denn die
Or=
ganiſation des Winzerfeſtes iſt ein großes Uhrwerk, das ſiehen
bleiben muß, wenn das kleinſte Rädchen nicht mehr ſeine
Auf=
gabe erfüllt. Deshalb iſt es auch nicht angängig, einem
Ein=
zelnen die erzielten Erfolge zuſchreiben, zu wollen. Der Einer,
der vorne ſtand, wäre ein Einer geblieben, wenn ſich nicht hinter
ihn die übrigen Zahlen angereiht hätten. In dieſem Sinne danke
ich von dieſer Stelle aus allen Mitarbeitern, beſonders aber den
Veteranen des Winzerfeſtes, die trotz perſönlicher
Unannehmlich=
keiten, ja ſogar Nachteile, ſich immer wieder bereit fanden, die
Bauſteine zuſammenzutragen, denen dieſes Werk ſeinen heutigen
Umfang verdankt.
Ich eröffne hiermit das ſiebente Bergſträßer Winzerfeſt in
Bensheim und bitte den Protektor derſelben, Herrn
Bürger=
meiſter und Kreisleiter, Pg. Brückmann, das Wort zu
er=
greifen.
Starker Erſolg der Kunſtausſtellung in Groß=Gerau.
Täglich durchſchnittlich 400 Beſucher. — Erfreulich reger Verkauf
der ausgeſtellten Bildwerke.
Lpd. Groß=Gerau, 7. Sept. Die am Sonntag hier eröffnete
Kunſtausſtellung, die die Bilder zeigt, welche im Rahmen des
NS.=Gemeinſchaft werkes für Kunſt und Künſtler im Kreis
Groß=Gerau von Malern aus allen Teilen des Reiches geſchaffen
wurden, hat einen außergewöhnlich guren Erfolg zu verzeichnen.
Die Beſücherzahl nimmt von Tag zu Tag zu und man kann mit
einem durchſchnittlichen Beſuch von 400 Kunſtfreunden täglich
rech=
nen. Beſonders bemerkenswert und erfreulich iſt der Umſtand, daß
der Verkauf der ausgeſtellten Bilder ſehr rege iſt und die
beteilig=
ten Künſtler dadurch auch materiell eine nicht zu unterſchätzende
Unterſtützung erfahren. Nach ihrer Meinung war der Verkauf bei
Kunſtausſtellungen in den letzten zehn Jahren nicht ſo gut wie bei
dieſer Ausſtellung, die nun mit ſo ſchönem Erfolg alle
aufge=
wandte Mühe reichlich belohnt.
Dg. Arheilgen, 8. Sept. Feldbereinigung. Zur
Durch=
führung der Feldbereinigung in unſerer Gemarkung findet am
Dienstag nachmittag um 2 Uhr im Rathausſaale die Wahl der
Vollzugskommiſſion und der Schiedsrichter ſowie deren
Stellver=
treter ſtatt. Näheres iſt aus der diesbezüglichen Bekanntmachung
im Aushängekaſten der Bürgermeiſterei zu erſehen — Ausder
De Seite Waicheruit Secn eundai e Seit
Pg. Becker=Darmſtadt über das Thema „Kirche und Staat”, zu
welchem Vortrag auch die Gliederungen der Partei eingeladen
ſind.
Em Viernheim, 6. Sept. Großes Soldatentreffen
und Verbandstag des Kreiſes Heppenheim, im
Kyffhäuſerbund. Der Viernheimer Soldatentag, der bei
günſtigſtem Wetter vor ſich gehen konnte, hatte einen Rieſenbeſuch
aus Südheſſen und Baden aufzuweiſen und war verbunden mit
dem Verbandstag des Kreiſes Heppenheim im Kyffhäuſerbund.
Der Vorabend galt der Feier des 60jährigen Beſtehens der
Krie=
ger= und Soldatenkameradſchaft „Haſſia” Viernheim. Am
Feſt=
tag fand nach gemeinſamem Kirchgang die Tagung des
Kreisver=
bandes im Freiſchützſaal ſtatt. Unter den Ehrengäſten ſah man
Oberſt Schroder=Darmſtadt als Stellvertreter des Landesführers
Generalleutnant von Oidtmann, Kreisdirektor Nanz=Heppenheim,
Oberleutnant Krömmelbein=Darmſtadt ſowie den Stellvertreter
des Kreisleiters, Warnecke=Heppenheim und Bürgermeiſter
Bech=
tel=Viernheim. Kreisverbandsführer Becker erſtattete einen
aus=
führlichen Bericht über die Tage in Kaſſel. Der Stellvertreter
des Kreisleiters, Warnecke, ſprach über die Aufgabe und
Bedeu=
tung der Kriegervereine im Dritten Reich, deren Mitgliedſchaft
zu treueſter Mitarbeit am Aufbauwerk des Führers verpflichte.
Zum neuen Leiter des Schießweſens wurde Weingötz=Lörzenbach
beſtimmt. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen formierte ſich der
ſtattliche Feſtzug, den Oberſt Schröder und die übrigen Ehrengäſte
auf dem Rathausplatz abnahmen und in dem verſchiedene
Abtei=
lungen in ſchmucker Friedensuniform mitmarſchierten. Auf dem
ſchönen Feſtplatz im Walde entwickelte ſich anſchließend ein frohes
Treiben und kameradſchaftliches Zuſammenſein.
Der Kreisleiter und Bürgermeiſter dankte noch ſeinerſeits
nach Begrüßung der Gäſte dem Beigeordneten Pg. Stoll und allen
Mitarbeitern für die ausgezeichnete Durchführung der
Vorarbei=
ten und wünſchte dem Feſt in den Mauern ſeiner Stadt
Bens=
heim den erhofften vollen Erfolg. — Geſangsvorträge der
Chor=
gemeinſchaft Bensheim unter der bewährten Leitung ihres
Diri=
genten Döbert und Muſik des DAD. umrahmten wirkſam die
Eröffnungsfeier, an die ſich alsbald reger Betrieb im Weindorf
anſchloß. Es wurde getanzt und geſungen, und bald herrſchte
eine Stimmung, wie ſie nur der feurige Bergſträßer ſchaffen kann.
Bensheim ſelbſt prangt im reichſten Flaggenſchmuck. Fahnen,
Girlanden Blumen überall. Alle Geſchäfte und Schaufenſter ſind
mir Beziehung auf Wein und Winzerfeſt dekoriert. Faſt überall
auch beſondere Feſtbeleuchtung und Illumination. Wo in Straßen
und auf Plätzen ein Eckchen frei iſt, ſtehen Verkaufsbuden und
Stände mit Fäſſern, die offenen Wein ausſchenken. Es braucht
in dieſen Tagen wirklich keiner Durſt zu leiden, und alle ſuchen
einander zu übertreffen in Qualität und Preis. Ein echtes,
rechtes Volksfeſt.
Der Feſtſonntag
brachte dann ſchon am frühen Vormittag den ungeheueren Zuzug
der Feſtgäſte, der gegen mittag faſt einer Völkerwanderung glich.
Trotzdem war der Autoverkehr durch Bensheim nur kurze Zeit
geſperrt. Eine vorbildliche Verkehrsorganiſation geſtützt auf
Polizei und SA, ſorgte dafür, daß kein Unfall paſſierte und der
Verkehr trotz des geradezu unheimlichen Gedränges in den engen
Straßen ſich reibungslos abwickeln konnte. Tauſende von
Auto=
mobilen und Motorrädern, Omnibuſſen und Fahrrädern miſchten
ſich in die dichten Mauern der Fußgänger und =Steher, und alles
ging gut, trotzdem ſchon am frühen Nachmittag, wie geſagt,
viel=
fach die Wirkung des guten Tropfens ſich bemerkbar machte.
Der hiſtoriſche Feſtzug ſtand wieder im Mittelpunkt
der Veranſtaltungen des Sonntag. Kopf an Kopf ſtanden
ſtun=
denlang die Zuſchauer. Wie immer war der Feſtzug unter
Ver=
zicht auf große Maſſenwirkung in Idee und Bild geſchloſſen und
echt. Faſt durchweg ſah man echte alte Koſtüme und Rüſtungen,
und ſoweit neue angefertigt werden mußten, geſchah es aus echten
ſchweren Stoffen. Nach altem Brauch ſetzte ſich pünktlich der
Feſt=
zug in Bewegung unter Vorantritt der Bürgerwehr, die von
ihrem Kommandanten Stoll zu Pferde befehligt wurde. Diesmal
war ſie ſogar von einer Schar Jungfrauen in Reifröcken und
Sonnenſchirm=Wundern begleitet und von dem Trommelbuben,
der tapfer die alte hiſtoriſche Napoleonstrommel ſchlug.
Den Zug ſelbſt, der dem alten Herrn von Rodenſtein
gewid=
met war (Motto: „Daswarder Herr von Rodenſtein”),
eröffnete der Zugmarſchall zu Pferde. Ihm folgte der
Spiel=
mannszug der Pagen in entzückenden, buntfarbigen Anzügen,
ge=
ſtellt von der HJ., und dann ein ſtarker Muſikzug der Herolde,
den der Kreismuſikzug der NSDAP. ſtellte. Winzer und
Winze=
rinnen mit Eimern und Bottichen voll friſch geleſener Trauben,
mit Weinlaub und bunten Bändern geſchmückt, gingen dem
Wein=
wagen der Stadt voraus, und fahrende Schüler folgten ihm in
Erwartung des dereinſt von ihm ausgehenden Segens. Eine
Sondergruppe zeigte den Dichter der Rodenſteinlieder Viktor
von Scheffel zu Pferde im Kreiſe fahrender Muſikanten, die
heute wie damals ſeine Lieder ſangen oder auf Laute und
Man=
doline ſpielten (Mandolinenklub Bensheim). Ein Wagen der
Brauerei J. A. Guntrum verſinnbildlichte gut Scheffels Lied
„Der Knapp” und weiter die Fuhrunternehmung Schuſter führte
das „Wilde Heer” im Zuge des Rodenſteiners. Die SA=
Reſerve 22/115 ſtellte den Spielmannszug der Landsknechte.
Daran ſchloß ſich der Troß der Knappen. Schildträger
marſchier=
ten dem Herrn von Rodenſtein in ſchwerer Eiſenrüſtung
voran, und zahlreiche Grafen folgten ihm und ritten vor dem
Burggrafen von Auerbach, der mit großem Gefolge die
nächſte Abteilung des Zuges bildete. Die SA=Reiterſtürme von
Lampertheim und Bensheim=Schwanheim ſtellten das große
Ge=
folge der Ritter, durchweg in ſchwerer Rüſtung und gewappnet.
Dann folgten Landsknechte in großer Zahl mit eigener Kapelle
(Kath Kirchenmuſik), mehrere Troßwagen, geſtellt von den
Wein=
handlungen Guntrum und Seufert, und viel Fußvolk: Eine hübſch
koſtümierte Muſikkapelle der Pagen (Jungvolk) marſchierte dem
letzten Fußvolkzug voran. Viel Volk beſchloß den Zug, der alle
Straßen der Stadt paſſierte und überall bejubelt wurde.
Nach der Auflöſung des Feſtzuges ſtrömte alles wieder zum
Weindorf, wo alsbald wieder Tanz und Spiel und ein
fröh=
liches Zechen und Wurſtvertilgen anhub, das die Stunden des
Nachmittags und Abends wie im Fluge ſchwinden ließ. — Auch
der große Vergnügungspark in den ſtädtiſchen Anlagen
war bis in die Nacht überfüllt.
Ab. Biebesheim, 6. Sept. Das Söhnchen des
Fuhrunter=
nehmers F. Plößer, das beim Holzfahren unter den Wagen kam,
iſt geſtern im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen.
Be. Königſtädten, 5. Sept. Das Töchterchen eines hieſigen
Landwirts wollte beim Füttern behilflich ſein. Als das Kind
dem Pferd Futter hinreichte, biß das Pferd dieſem ein Glied des
Fingers ab. — In der vergangenen Woche fanden wieder an den
neuerrichteten Feuerlöſchbrunnen Pumpverſuche ſtatt. Mittels
einer Elektropumpe wurden jedem Brunnen 48 Stunden lang
60 Kubikmeter Waſſer pro Stunde entzogen. Eine
Waſſerſpiegel=
ſenkung konnte aber nur zu Anfang gefunden werden. Man kann
alſo mit den Verſuchen vollauf zufrieden ſein.
Lpd. Bad=Nauheim, 6. Sept. Faſſadenkletterer
macht reiche Beute. In der Nacht vom Donnerstag auf
Freitag ſuchte ein Faſſadenkletterer Bad=Nauheim auf, der mit
reicher Beute abziehen konnte. Er kletterte bis in das zweite
Stockwerk eines Hauſes und entwendete aus verſchiedenen
Zim=
mern von Kurgäſten Schmuckſtücke und Bargeld. So erbeutete er
u. a. einen Damenring mit Brillant im Werte von 200 RM.,
einen weiteren Damenring mit Brillant im Werte von 1200 RM.,
zwei Granat=Armbänder im Werte von 500 RM., eine Broſche,
eine Kravattennadel mit Perle und etwa 700 RM. Bargeld.
Lpd. Schotten, 6. Sept. Schottener
Gemeinderats=
beſchluß zur Judenfrage. Nach einer Mitteilung in der
Lokalpreſſe hat der Gemeinderat der Stadt Schotten folgenden
Beſchluß gefaßt: 1. Jeder Zuzug von Juden iſt für die Folge
ge=
ſperrt. 2. Jeder Verkauf von Grund und Boden, ſowie Häuſer an
Juden iſt verboten, 3. Alle öffentlichen ſtädtiſchen Einrichtungen,
Krankenhaus, Viehwaage uſw., ſind für Juden geſperrt 4. Von
allen ſtädtiſchen Verſteigerungen — Gras, Holz, Obſt uſw. — ſind
Juden auszuſchließen. 5. Alle Volksgenoſſen, die mit Juden in
Ge=
ſchäftsverkehr ſtehen oder freundſchaftliches Verhältnis
unterhal=
ten, ſind von ſtädtiſchen Lieferungen, Unterſtützungen einſchließlich
Fuhren auszuſchließen.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Ausſichten bis Dienstag: „Weiterhin überwiegend freundliches
und trockenes Wetter, etwas wärmer, zeitweiſe bewölkt.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr, Haupiſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: J. V. Karl
Böhmann;für den lokalen ?
leiter: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IIkl.35.19040. Pl. 5. Drugk und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeilungsverlag u.=Druckerei.
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: „Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
NEIDELBERGER
ar unnenabgabe im Herrngarten lst ge-
Dessen, Der Vertrieb erfolgt ablotstduch FRIER
RILAASSER
RICH SCHAEFER
udwigsplatz 7 • Telefon
Lieferung trei Haus!
4 5
(7993
Seite 8 — Nr. 248
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiiche Neueſte Nachrichten
Montag, 9. September 1335 6
Sdllatt laeegSättie
Copyright by Prometheus-Verlag, Gröbenzell bei München
12)
Roman von Maria Oberlin
(Nachdruck verboten)
richt
„Funken!” ſagte Smith heiſer . . . „ſchnell, geben Sie Nach=
Erſtaunt ſahen ihn die Männer an.
„Gefahr! . . ." ſchrie er wild. „Rufen Sie Hilfe.”
Ein Scherz, ein Ulk? Die Funker ſahen ihn zweifelnd an.
Dann erblaßten ſie vor ſeinem entſetzten Geſicht.
Die reifbeſponnene Antenne kniſterte. Funken zuckten übers
Meer. Immer wieder von neuem:
C — O — 1 — D (Helft! Gefahr!) C — 2 — u — D..
Immer wieder von neuem.
Und dann der letzte, ſchlimmſte Hilferuf: S=O=S. .. S=O=S
— Schiff in höchſter Seenot Schiff in höchſter Seenot.
S=O=S... Hört denn niemand dieſen Ruf?
Kalt wird es plötzlich, ſo kalt wie noch nie. Um 10 Grad
iſt das Thermometer in kurzer Zeit geſunken.
Die Menſchen drinnen im hellerleuchteten Raum merken
immer noch nichts. An Deck gehen noch immer ein paar
Späzier=
gänger auf und ab.
Irgendein Geräuſch, das ſie immer hörten und das
plötz=
lich ſchweigt, ſchafft ihnen Unbehagen. Sie wiſſen nicht, daß die
Maſchinen ſtoppen, ahnen nicht, daß ſich mit leiſem Donnern der
Maſchinenraum voll eiſigen Waſſers ſäuft.
Spieleriſch greifen ſie nach den kleinen Eisſtücken, die über
Bord geſtreut ſind, um ſie mitzubringen, Reiſeandenken, „daß
auch einmal ein Eisberg in der Nähe war.
Die Nacht iſt ſo dunkel, daß nichts mehr auf See zu
er=
kennen iſt.
Fieberhaft arbeiten die Funker. Wer iſt in der Nähe? Die
„Frankfurt”, die „Carpathia”, Unaufhörlich kniſtert der
Mar=
coniapparat. Mitſchiff auf einen Eisberg geſtoßen! Wer kommt
zu Hilfe. ..2 Kein Antwort. Endlich! Antwort von der „
Frank=
furt”! Nachricht auch von der „Carpathia” ſchließlich auch von
der „Olympic‟. Der Funker Philipps ordnet an. Umſichtig und
ruhig. Sein Kollege Bride überbringt dem Kapitän die
Mel=
dungen der anderen Schiffe! Gott ſei Dank, der Apparat iſt in
Ordnung.
Noch immer ſpielt die Bordkapelle. Einen Tanz noch, einen
Tanz noch! Jäh bricht ſie plötzlich ab.
Ein Ruf, ſchrill und ſcharf wie ein Kommando:
„Alle Mann und alle Paſſagiere an Bord . . ." Das dringt
in die fröhliche Eleganz des Ballſaals. Das wird hineingerufen
in den behaglichen Frieden des Rauchſalons und der
Unter=
haltungsräume. In den Gängen der Kabinen laufen die
Ste=
wards auf und ab.
„Alle Mann und Paſſagiere an Bord! Alle Mann und
Paſſagiere an Bord! Alle Mann und Paſſagiere .. ."
Neugier, Unwille und Aerger bei den Paſſagieren. Zögernd
löſen ſich die Tanzenden voneinander. Langſam und verſchlafen
öffnen ſich Kabinentüren, zu Scharen kommen vom
Zwiſchen=
deck die Neugierigen und geſtikulieren über den ſeltſamen
Befehl.
Man hält den einen oder anderen Steward feſt. „Warum?”
Ein Achſelzucken . . . oder ein paar Worte . . ein
hin=
geworfenes „der Kapitän . ." oder „Gefahr".
„Gefahr . Gefahr . . .‟ Ein Wort hat die Panik
hervor=
gerufen. Das Wort „Eisberg‟ . . . „Zuſammenſtoß”
Ein paar Menſchen lächeln nachſichtig. Wozu die Aufregung?
Die „Titanic” hält doch alles aus! Und wenn ſchon ein Eisberg
gekommen iſt, der Kapitän wird ſchon ſorgen, daß es klappt. Hier
und da zieht ſich ein Paſſagier, geärgert von dem Lärm wieder
in ſeine Kabine zurück. Aber das Wort „Gefahr” hat Flügel.
An Bord ſammeln ſich die Menſchen, langſam nehmen
Un=
ruhe und Nervoſität Platz.
Jetzt kommt der erſte Offitzier von einem turzen Ertugl
digungsrundgang zurück. Er iſt fahl und will nicht ſprechen.)
„Was iſt?” fragt Smith heiſer.
„Es fehlen Rettungsboote.
Erſchreckt fährt der Kapitän zurück.
„Es ſind nur noch 12 da . . . alle anderen beim
jeid
prall zerſtört . . ."
„Um Gottes Willen, was nun?”
„Was nun?”
Ein Schrei durchdringt die unruhig zuſammenſtehenden nme
dürftig gekleideten Menſchen.
Noch einmal: „Alle Mann und Paſſagiere an Bord
Wieder Rennen, Lärm, Geſchrei. Nun kommen ſie alle. H.ßl
bekleidet, paniſch nervös, ein wild durcheinander brandeni
Meer von Angſt und Not.
Ueberall ein Befehl, ſcharf und ſchneidend wie ein Schrei.
„Frauen und Kinder zuerſt ... Frauen und Kinn
zuerſt.
Die erſten weinenden zitternden Frauen werden in iN
Boote hinabgelaſſen. Sie klammerten ſich an die Männer iN
man wird ſie doch nicht von ihnen trennen . . . man wird äſ40r
rdrti”
doch nicht allein laſſen auf dem Meer ...
Erregt und blaß ſtehen die Männer oben und blicken ihd, uh
WT.
nach.
Immer dichter und unruhiger wird die Menſchenmerzu
Jetzt begreift man, daß es ernſt iſt.
Seidene Abendkleider und Brillanten funkeln auf. Hä/
halten zitternd ein paar ſchnell gerettete Gegenſtände . . . mi
haben nichts als ihre dünnen Nachtkleider.
Eiſern ſehen die Offiziere zu, daß nur die Frauen zund
die Boote beſteigen, fiebernd wartet die Menge.
Ein Zwiſchenfall:
Eins der herabgelaſſenen Boote ſchwebt über einem ſchon un g
befindlichen. Die Taue löſen ſich falſch, das Boot drohtnz
iu
ſtürzen und das unter ihm liegende zu zerſchmettern.
Ein greller Hilfeſchrei.
Wild klatſchend ſchlägt das Boot ſchließlich ins Waſſer o/0
das andere zu verletzen.
Aber nun hat oben die Panik eingeſetzt.
Man hat erkannt, daß zu wenig Boote vorhanden ſimn
u m:
(Fortſetzung folgt.)
Nur noch heute!
H. Speelmanns, M. Hoppe in:
Die Werft zum grauen Hecht!
„Sie sehen gut aus,
Nach dem bekannten Roman
der Berliner Illustrirten.
Jugendliche haben Zutritt.
IIles weg n dem Hund!
Ein Lustspiel
mit Weiß-Feral.
halten lange und kosten doch nicht viel, die
Hemden von Hauptmann:
Sporthemden, künstl. Seide, ½Arm 3.75 4.50 4.80
Sporthemden, künstl. Seide, mit lg. Arm, 6.40 6.75
..
. . 4.50 5.— 5.50
Sporthemden, Popelin
4.50 5.— 5.50
Oberhemden, Popelin
Jugendliche haben Zutritt.
Heute letzter Tag!
( 7994
Ernst Udet in:
Wunder des Fliegens!
Jürg. Ohlsen, Käthe Haack.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr.
Geſellenprüfung
im Damen=u. Herrenſchneider=Gewerbe.
Die Vehrlinge im Damen= und
Herrenſchneiderhand=
werk, welche im Herbſt 1935 die Lehrzeit beenden,
haben ſich in der Zeit von Dienstag, den 10. bis
Samstag, den 14. September 1935, anzumelden.
Für die Damenſchneiderei bei Prüfungsmeiſterin
Frau Jeck, Gervinusſtraße 28. — Für die
Herren=
ſchneiderei bei Obermeiſter Ihrig, Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Die Prüfungsgebühr 6.— RM. iſt bei der An=
(8039
meldung zu entrichten.
Innung
des Damenſchneiderhandwerks Stadt und Kreis Darmſtadt
Herrenſchneder=Junung Stadt und Kreis Darmſtadt.
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