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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort
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Nummer 244 Donnerstag, den 5. September 1935 197. Jahrgang
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Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.
Abeſſinien=Konflikt vor dem Rat.
Ducu 2uthiölkerbundsrak hört die Erklärungen der ſtreikenden Parkeien und der Vermikkler. — Ikalien überreichl
Anklageſchrift gegen Abeſſinien. — England und Spanien für Achkung
A
R
des Völkerbundsſtakukes. — Laval in der Mitke.”
* Zeit gewonnen ..
ai hat endlich die große Ausſprache in Genf begonnen,
Lohnt aß irgendein klarer Plan für den Weitergang und irgend=
Zeinsſcätzung auf den Ausgang beſtände. Die Bemühungen
Zim ihrſeld ſind geſcheitert. Der Rat iſt gezwungen, ſich in die
Audsannderſetzungen um Abeſſinien wie in ein Abenteuer
hin=
einzpützen und hat nur die Hoffnung, daß ein Wunder die
M Kaupfophe zuletzt doch noch verhindert.
el eicht iſt es auch auf dieſen Gedanken zurückzuführen,
hstr. 28 daßl’s Schiedsgericht über den Zwiſchenfall von Ual=Ual im
letzzwAugenblick ſeinen Schiedsſpruch abgeändert hat und zu
dem l)hiſchen Orakelſpruch gekommen iſt, daß wegen der
Vor=
fälſik amand mit der Verantwortung belaſtet ſei; ſo daß alſo
FESEhälderu praliſche Sieg der Italiener, der eigentlich vorgeſehen
zentrum der eit wauk icht ausgeſprochen iſt, auf der anderen Seite aber zu
wegen hohn Veuttidigungsverſuchen nach beiden Seiten freie Bahn bleibt.
itzer unter günhtus
erogehten, ſter dieſen Auspizien iſt der erſte Akt über die Genfer
ſebote nunsc Büly gegangen. Miſter Eden hat geſprochen, zunächſt als
er P 1n4 Geſchü=Berlſüterſtatter über die engliſch=franzöſiſchen Bemühungen, dann
alst/echwvalter Englands. Er hat in beiden Eigenſchaften den
gungllillen des ehrlichen Maklers betont. Laval hat dies für
rohlich noch etwas ſtärker unterſtrichen. Dann hat Aloiſi
Mlieniſche Denkſchrift überreicht, die eine einzige Anklage
Hiel
nAbefſinien iſt in der Zuſammentragung des Materials
aubSauge ufffalr ebenſo geſchickt wie in der Tendenz, dem Völkerbund
mag durt cfus diel Ufrſſung mundgerecht zu machen, daß ja Abeſſinien
eigent=
ſ Störenfried iſt und daß es nur dem Ziel des
Völker=
bun/l intſpräche, wenn er dafür Sorge trägt, daß Abeſſinien
Anunkolich ſeinen Verpflichtungen nachkommt. Italien hat wie
ang sndigt, den Spieß umgedreht und Abeſſinien angeklagt.
Der eſſinifche Vertreter hat darauf erwidert, ſich aber mehr
Georgensit. Man)m Formaliſtiſche gehalten und darauf aufmerkſam gemacht,
Stetz die neuech daßet befſinien auf dieſe Anklage antworten müſſe, daß es
sehlager i Avorkryctürlich notwendig ſei, die Unterlagen zu prüfen, worauf
die /sſitzung dann auf unbeſtimmte Zeit vertagt wurde.
ſchtung—M
Aiſt alſo wieder einmal Zeit gewonnen, denn bei den
Wgeſhaßt ſchrhegen Verkehrsverhältniſſen kann die Fertigſtellung der
Emnal
abethiſchen Antwort unter Umſtänden viele Wochen in Anſpruch
mehen, wobei allerdings in dieſer Rechnung die große
Unbe=
kanuableibt, ob Italien bereit und imſtande iſt, den Zuſtand
der Pyervißheit zu verlängern. Einſtweilen aber iſt den Genfer
Dinihtaten ganz hörbar ein Stein vom Herzen gefallen. Für
deng genblick iſt die Kriſe vermieden, ſo daß nun die
Ver=
hawüligen im größeren oder kleineren Kreis wieder von vorn
begeyn können.
Vorgefecht im Rak.
DNB. Genf. 4. September.
ſt etwas Verſpätung iſt der Völkerbundsrat Mittwock
ngg Rug 4½ Uhr zu ſeiner angekündigten öffentlichen Sitzung
Dzuſeien getreten.
Ratspräſident, der argentiniſche Geſandte Ruiz Guinazu,
nſteult unächſt mit, daß der Spruch des italieniſch=abeſſiniſchen
Schtalge richts über den Zwiſchenfall von Ual=Ual als
ein=
ſtinhe Entſcheidung der ſünf Schiedsrichter nunmehr
vor=
ſc liegeend, den Mitgliedern des Völkerbundsrates baldigſt mit=
Ngetellwerde.
Rat habe in ſeiner letzten Tagung beſchloſſen, die
ſtaleelſa=abeſſiniſchen Beziehungen in ihrer Geſamtheit zu
Prüßtl Bor Eintritt in dieſen Teil der Tagesordnung habe der
RatAn angekündigten Bericht des engliſchen Miniſters Eden
überh e inzwiſchen geführten Verhandlungen der drei Haupt=
9* beteitlen Mächte entgegenzunehmen.
Die Erklärung Edens
M 1M Völkerbundsrat beſtand aus zwei deutlich getrennten
ſich „igch Leilsn dem mit der franzöſiſchen Regierung vereinbarten Be=
* ichts kr die Pariſer Verhandlungen und einer Erklärung der
ie Scht ien Regierung. Im erſten Teil wiederholte Eden in
Moß MZügen den Verlauf der engliſch=franzöſiſch=italieniſchen
Perkylangen in Paris und das Angebot eines vom Völker=
NnsAitaniſierten franzöſiſch=engliſch=italieniſchen „Beiſtandes”
* Nr Ialfimien, bei dem den italieniſchen Intereſſen in weiteſtem
Neßrfachnung getragen werden ſollte. Im Namen der
eng=
eE Vegierung betonte er dann, daß England alles tun
ur ic un die friedliche Regelung des Konfliktes zu ſichern
Dd 2 B es ſich ſeiner Verpflichtungen aus der Völkerbunds=
Nech die alle Regierungen binde, bewußt ſei. Er betonte
AbeEin, daß von einem politiſchen oder wirtſchaftlichen Kon=
Nis, A tichen Italien und England nicht die Rede ſein könne;
Snons Rei überzeugt, daß feine beſonderen Intereſſen auch
Siam s ioarn Italien geachtet würden. England handele nur als
Mit/, wes Völkerbundes.
der franzöſiſche miniſterpräfidenk Laval
Sin licnerſeits, daß Frankreich auf dem Boden der Völker=
Sin Lurng ſtehe. Keine Regierung habe ſich in der Ver=
Hie Feick ſtärker für den Pakt eingeſetzt als die Frankreichs.
Snea Netzten Jahr ſeien die Regelung der Saarfrage und
De liesung der ungariſch=ſüdflawiſchen Frage Erfolge der
Jner. Suſammenarbeit der Verantwortlichen geweſen. Im
Sent zu. Eden verwies Labal auf die bevorſtehenden Mit=
Sishn, des talieniſchen Delegierten über die Beſchwerden,
die
en gegen Abeſſinien vorzubringen habe. Der Rat werde
S ſchwerde ſicher mit der größten Aufmerſankeit prüfen.
Laval ſchloß mit folgenden Worten: Wir alle haben den Willen,
für die Verpflichtungen des Paktes einzutreten, wir alle wollen
den Frieden.
Anſchließend ergriff
der ikalieniſche Verkreter Baron Aloiſi
das Wort zu einer längeren Erklärung, in der er unter
Hin=
weis auf die italieniſche Denkſchrift ausführlich begründete,
warum Italien die in Paris gemachten Vorſchläge nicht habe
in Betracht ziehen können. Er gab einen hiſtoriſchen Ueberblick
über die Entwicklung der italieniſch=abeſſiniſchen Beziehungen
in den letzten 50 Jahren, um nachzuweiſen, daß Abeſſinien ſich
ſtändig der ſchweren Verletzung ſeiner vertraglichen
Verpflich=
tungen ſchuldig gemacht habe und ein barbariſcher Staat ſei,
der weder ſeine Handlungen, noch das Verhalten ſeiner
Unter=
tanen in der Gewalt habe.
Nach Aloiſi ſprach
der abeſſiniſche Verkreker Prol. Jäze.
Er erinnerte den Völkerbund an die bisherigen Schritte
Abeſ=
ſiniens, das ſich nacheinander auf die Artikel 11 und 15
be=
zogen habe. Das Schiedsverfahren wegen des Zwiſchenfalles
von Ual=Uel habe der italieniſchen Regierung immer wieder
Gelegenheit gegeben, der Anwendung des Paktes auszuweichen.
Gleichzeitig habe Italien die militäriſchen Vorbereitungen
unaufhörlich verſtärkt. Der Zwiſchenfall von Ual=Ual ſei jetzt
durch den einſtimmigen Beſchluß der Schiedsrichter aus der
Welt geſchafft. Nunmehr ſuche Italien einen neuen Vorwand,
um Zeit für die weitere Vorbereitung der Gewaltanwendung
zu finden.
Die italieniſche Denkſchrift ſchaffe mit ihrem Verſuch, die
inneren Angelegenheiten eines Völkerbundsmitgliedes zur
Er=
örterung zu ſtellen, einen ernſten Präzedenzfall.
Die abeſſiniſche Regierung ſei bereit, darauf zu antworten.
Aber der Völkerbundsrat dürfe nicht überſehen, daß die Zeit
dränge, und daß ein Vernichtungskrieg gegen ein
Völkerbunds=
mitglied beſchleunigt vorbereitet werde.
Nach einer kurzen Erklärung des ſpaniſchen
Ver=
treters, der die Anwendung des Paktes zur
Aufrecht=
erhaltung des Friedens forderte, ſchloß der Ratspräſident die
Sitzung mit dem Bemerken, daß die abeſſiniſche Regierung
zweifellos zu den Erklärungen des italieniſchen Vertreters
Stellung zu nehmen wünſche. Der Rat werde deshalb erneut
zuſammentreten. Der Zeitpunkt werde noch bekannt gegeben
werden.
Rückkrikk der Skandard Pacuum Oil
Company vom abefſiniſchen
Konzeſſionsverkrag.
DNB. Waſhington, 4. September.
Auf dringende Vorſtellungen des Staatsdepartements
be=
ſchloß die Standard Vacuum Oil Company den Rücktritt vom
abeſſiniſchen Konzeſſionsvertrag. Nach wiederholten
Beſprechun=
gen mit dem Präſidenten und dem Vizepräſidenten der Standard
Vacuum Oil Company gab Außenminiſter Hull die
Rückgängig=
machung des Pachtvertrages bekannt. Hull teilte die
Rückgängig=
machung auch telephoniſch dem auf ſeinem Landſitz Hydepark
weilenden Präſidenten Rooſevelt mit. Der Präſident gab ſeiner
Befriedigung über dieſen Entſchluß Ausdruck, da er im
Pacht=
vertrage eine Gefährdung des Weltfriedens geſehen habe.
* Oelverkrag annulliert.
Im Laufe der Nacht hat die amerikaniſche Regierung
mitge=
teilt, daß der viel angefeindete Vertrag zwiſchen der abeſſiniſchen
Regierung und der amerikaniſchen Geſellſchaft, um den herum ſich
die Politik der letzten Tage allein drehte, wieder annulliert
wor=
den iſt. Damit ſind gleichzeitig auch die Drahtzieher, die bisher
im Hell=Dunkel ſtanden, ans Licht gezogen worden, und es hat ſich
trotz des ſofortigen Dementis als zutreffend herausgeſtellt, daß
— beinahe möchte man ſagen „ſelbſtverſtändlich” — die Standard
Oil Compagnie die Hände im Spiel hatte, vielleicht ſogar im
ſtillen Einverſtändnis mit der engliſch=holländiſchen Petroleum=
Geſellſchaft.
Inwieweit das richtig iſt, daß die Regierungen erſt jetzt ins
Bild geſetzt worden ſind, kann kaum zweifelhaft ſein. Sicher iſt
dagegen, daß durch die ganze Entwicklung England den
Kon=
zeſſionsvertrag als eine ſchwere Belaſtung ſeiner Politik
empfun=
den hat und auf Zurückziehung der Konzeſſion drängte, wobei ſich
die amerikaniſche Regierung anſchloß. Daraufhin haben die Herren
von der Standard Oil die ganze Oelkonzeſſion annulliert. Das
wird nach außen hin als „ein Opfer für den Frieden” hingeſtellt,
obwohl die Zuſammenhänge auch ganz anders liegen können, denn
rorläufig weiß noch niemand, ob, nicht der tiefere Sinn des
Ver=
trages nur der geweſen iſt, zu verhindern, daß unbequeme
Kon=
kurrenten die Oelvorkommen ausnutzten. Vorläufig iſt auf jeden
Fall erreicht, daß der Vertrag verſchwand und damit iſt die im
Augenblick politiſch ſchwerſte Belaſtung des ganzen
Abeſſinienpro=
blems beiſeite geräumt.
Die Schickſalsſtunde des Memel=
Beurſchtanls.
Die Schuld daran, daß wir von einem Memeldeutſchtum
ſprechen müſſen, tragen einzig und allein die Signatarmächte,
die es bis heute verabſäumt haben, Litauen in ſeine Schranken
zurückzuweiſen. Infolgedeſſen hat die Kownoer Regierung durch
ungezählte Rechtsbrüche ganze Legionen litauiſcher
Staats=
bürger an die Memel verlegt und auf dieſe Weiſe ein
Memel=
litauertum geſchaffen, das zuvor nicht exiſtierte. An der Memel
gab es lediglich Deutſche heute iſt neben den Memelländern
eine ſtarke litauiſche Minderheit künſtlich geſchaffen worden, die
die Memelländer verdrängen und ruinieren ſoll, und im
Augenblick dazu da iſt bei der Stimmabgabe unter Beweis zu
ſtellen, daß das Memelgebiet keineswegs ſo deutſch iſt wie das
bisher von uns immer wieder behauptet worden iſt. Allem
Druck und allen Preſſionsverſuchen zum Trotz hat ſich aber die
memelländiſche Bevölkerung zu einer Volksgemeinſchaft
zu=
ſammengeſchloſſen um am Tag der Wahlen aller Welt zu
zeigen, daß ſie nicht daran denkt, vor den litauiſchen Drohungen
und Demütigungen zu Kreuze zu kriechen. Allerdings werden
wir uns ſchon jetzt darauf gefaßt machen müſſen, daß das
Wahlergebnis keineswegs mit den Verhältniſſen, ſoweit das
Deutſchtum in Frage kommt, in Einklang ſtehen dürfte.
Ab=
geſehen davon, daß an alle hereingekommenen Litauer, auch an
das Militär, das Wahlrecht vergeben wurde, und daß man
gleichzeitig zahlloſen Memelländern unter nichtigem Vorwand
und auf Grund eines Rechtsbruches das Wahlrecht entzog,
be=
ſteht immer die Gefahr, daß die litauiſchen Wahlvorſtände bei
der Auszählung der Stimmen Korrekturen an den Ergebniſſen
vornehmen, die ſich natürlich in der Richtung der litauiſchen
Wünſche bewegen. Es fehlt jedenfalls jede Ueberwachung und
Kontrolle, es fehlt auch alles, was nach Geheimhaltung der
Wahlen ausſieht.
Das böſeſte Stück im litauiſchen Wahlgeſetz iſt aber der
Paſſus, der vorſchreibt, daß jedem Wähler hundert
Stimm=
zettel auszuhändigen ſind, die die Namen der einzelnen
Kandi=
daten enthalten. Da der Landtag 29 Sitze zählt, hat jeder der
Stimmberechtigten die 29 Kandidaten auszuwählen, die nach
ſeiner Meinung in den Landtag zu ſchicken ſind. Man
vergegen=
wärtige ſich nur einmal die Situation, in der ſich der Wähler
befindet, ſobald er ein Paket Wahlzettel erhalten hat. Er braucht
geraume Zeit, bis er die 29 Stimmzettel herausgefunden hat.
Vielleicht wird man auch dafür ſorgen, daß unter dieſen hundert
Zetteln möglichſt viele deutſche Vorſchläge fehlen, ſo daß dann
vom Wahlberechtigten Zettel nachgefordert werden müſſen. Bis
ſo ein Abſtimmungsberechtigter mit den Vorbereitungen für
den Wahlakt ſelbſt fertig iſt, vergeht unendlich viel Zeit. Man
hat nun aber die Zahl der Stimmbezirke auf ein Drittel
ver=
mindert, ſo daß ſich in einem kleinen Teil der urſprünglichen
Wahllokale die ganze zeitraubende Prozedur abzuwickeln hat.
Würde man mit dem Rechenſtift arbeiten, dann würde ſich
er=
geben, daß allein für eine beſchränkte Zahl von
Stimmberechtig=
ten Stunden notwendig ſind um ſie abſtimmen zu laſſen.
Natürlich werden die litauiſchen Wahlvorſtände ſcharf darauf
achten, daß pünktlich zur feſtgeſetzten Stunde die Wahlhandlung
abgeſchloſſen wird, gleichgültig, ob noch vor den Türen hunderte
von Stimmberechtigten ſtehen. Wir können uns angeſichts der
litauiſchen Politik im Memelgebiet auch gut vorſtellen, daß man
alles Mögliche verſuchen wird, um die Wahlhandlung ſelbſt zu
erſchweren und daß man vielleicht die eingebürgerten Litauer
veranlaßt, zu beſtimmter Stunde gleich nach Beginn der Wahlen
aufzumarſchieren, ſo daß von vornherein viele Stunden für die
landfremden Litauer reſerviert ſind, die Memelländer alſo nicht
dazu kommen, abgefertigt zu werden.
Wenn man Abſtimmungsergebniſſe verfälſchen will, dann
ergeben ſich eben tauſend Möglichkeiten, das gewünſchte Ziel
zu erreichen. Und die Litauer haben im Memelgebiet bisher
nicht gezögert, aller Welt vor Augen zu führen, in welchem
Geiſte ſie die Wahlen abwickeln werden. Es iſt eine
Ungeheuer=
lichkeit, daß ſich die Litauer einen Rechtsbruch nach dem
anderen erlauben dürfen. Es iſt ein internationaler
Skandal, daß die Garantiemächte, die immer
vom Frieden und von der Erhaltung des
Frie=
dens ſprechen, gar nicht daran denken, ihre
Ver=
pflichtungen zu erfüllen. Dennoch ſind die
Memel=
länder feſt entſchloſſen, wie ein Mann zuſammenzuſtehen. Sie
haben eine Einheitsliſte eingereicht, die aber ſehr wahrſcheinlich
von den Litauern zuſammengeſtrichen werden wird. Es wäre
ja auch höchſt merkwürdig, wenn die litauiſchen Gewalthaber
darauf verzichten würden, den einen oder anderen Namen zu
ſtreichen. Sollte daneben noch irgendeine andere „memelländiſche‟
Liſte auftauchen, dann handelt es ſich hierbei um Wahlliſten,
die von litauiſchen Kreaturen eingereicht worden ſind. Die
Memelländer ſind jedenfalls in der Volksgemeinſchaft zum
Kampfe angetreten, ſie werden den Kampf durchfechten.
Eine neue likauiſche Rechtsverlehung.
Skreichung Dr. Schreibers von der Wahlliſte?
DNB. Memel, 4. September.
Die Bekanntgabe der memeldeutſchen Einheitsliſte, an deren
Spitze bekanntlich der frühere Landespräſident Dr. Schreiber
ſteht, iſt litauiſcherſeits mit einer neuen ſchweren Rechtsverletzung
beantwortet worden.
In der erſten Bekanntgabe des „Memeler Dampfboots”
ſtand der Name Dr. Schreibers noch an der Spitze des
Wahl=
vorſchlages. Bei der Veröffentlichung weiterer
Namensunter=
ſchriften zu der Einheitsliſte wurde das Blatt auf Anordnung
des litauiſchen Kriegskommandanten beſchlagnahmt, wie
ver=
lautet, weil Schreiber wiederum als Spitzenkandidat genannt
war. Wie es heißt, ſollen die Litauer die Abſicht haben, die
Kandidatur Dr. Schreibers mit der Begründung zu verhindern,
es beſtänden Zweifel an ſeiner Staatsangehörigkeit.
Von memelländiſcher Seite wird demgegenüber darauf
hin=
gewieſen, daß es ſich bei dem Verſuch der Ausſchaltung Dr.
Schreibers um einen neuen unerhörten litauiſchen Willkürakt
Seite 2 — Nr. 244
handelt. Dr. Schreiber iſt ſeit 13 Jahren Memelländer, er iſt
auch 1932 in den Landtag gewählt worden, und der damalige
litauiſche Gouverneur hat ihn in Auswirkung dieſer Wahl zum
Landtagspräſidenten ernannt, ohne daß Zweifel an der
Staats=
angehörigkeit geäußert wurden. Wenn ausgerechnet jetzt dieſe
Begründung herhalten muß, dann iſt die Abſicht unverkennbar,
maßgebliche Deutſchtumsführer zum Nachteil der Memelländer
kaltzuſtellen, während auf der anderen Seite Tauſenden von
Nichtmemelländern aus Groß=Litauen das Wahlrecht
widerrecht=
lich erteilt wird.
Die Wahlkreiskommiſſion, deren Entſcheidung noch
aus=
ſteht, würde ſich durch die Beſtätigung der Streichung Schreibers
einer ſchweren Rechtsverletzung ſchuldig machen, da Schreiber
1922 als auf Lebenszeit angeſtellter Beamter einer
öffentlich=
rechtlichen Körperſchaft, nämlich der Memelländiſchen Induſtrie=
und Handelskammer auf Grund des deutſch=litauiſchen Options=
Vertrages vorſchriftsmäßig für Litauen optiert hat.
„Memeler Dampfbook” beſchlagnahmt.
DNB. Memel, 4. September.
Die Ausgabe des „Memeler Dampfboot” vom 4. September
wurde wegen der nochmaligen Veröffentlichung einer Anzeige, in
der die Wähler aufgefordert werden, zur Deckung der
Wahl=
unkoſten für die Einheitsliſte Spenden zu ſtiften, vom
Kriegs=
kommandanten beſchlagnahmt.
Die Anzeige hat folgenden Wortlaut: „Wähler! Die Wahl
koſtet Geld. Pflicht aller Wähler iſt es, zu den Unkoſten
beizu=
tragen.‟ Dieſe Maßnahme zeigt erneut, daß auch die harmloſeſte
Wahlpropaganda für die memelländiſche Einheitsliſte in Memel
unterbunden werden ſoll. Während die litauiſchen Zeitungen
und das in deutſcher Sprache erſcheinende Litauer Blatt „
Meme=
ler Beobachter” ſchon jetzt zu Beginn der Wahlvorbereitungen
gegen die Memelländer hetzen, iſt es dieſen verboten und nicht
möglich, auch nur den Verſuch zu unternehmen, für ihre Liſte
Propaganda zu machen.
Paris und die Konferenz
der Mietürkentente.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 4. September.
Die Konferenz der Kleinen Entente hat nicht ſehr viel Staub
in Frankreich aufgewirbelt. Das iſt verſtändlich, wenn man
be=
denkt, daß die franzöſiſche Außenpolitik im Augenblick ganz
an=
dere Sorgen hat; ſie mußte die Beratungen in Genf vorbereiten.
Immerhin konſtatiert man in Paris mit Freude, daß die
Einheit der Kleinen Entente wieder einmal gewahrt
wurde. Sehr oft hegte man hier ernſte Sorgen um den
Weiter=
beſtand der Kleinen Entente. Diesmal war den Franzoſen die
Zuſammenarbeit zwiſchen Prag, Belgrad und Bukareſt eher zu
viel. Nicht als ob alle Aktionen der drei Länder im Donauraum
und auf dem Balkan ſo unbedingt miteinander und mit der
fran=
zöſiſchen Außenpolitik harmonieren würden. Was in Paris
Miß=
fallen auslöſte, war die Betonung der Treue an den Völkerbund;
einige hier meinen, dieſe Geſte wäre beſſer unterblieben.
Die franzöſiſche Außenpolitik von heute ich nicht identiſch mit
der franzöſiſchen Außenpolitik der früheren Jahre. Sie
beur=
teilt darum die Probleme, welche die Kleine Entente beſchäftigen,
wenn nicht immer anders, ſo doch reſervierter. Denn Frankreich
hat ſich inzwiſchen Italien und Rußland genähert. Und es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Freundſchaften auf die Einſtellung des
Quai d’Orſay ſtärker wirken müſſen als das Bündnis mit der
Kleinen Entente. Am Vorabend der Genfer Beratungen hat
man es darum auch nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß
Frankreich in Genf ſeine Bewegungsfreiheit braucht. Der Ton,
in dem man dies feſtſtellte, hat etwas neuartig Scharfes.
Es fehlt in Paris nicht an Leuten, die das bedauern. Dieſes
Bedauern ändert aber nichts an den Tatſachen. Die
euro=
päiſche Außenpolitik iſt viel mehr als früher
Sache der Großmächte geworden. Dieſe Entwicklung
wurde auch früher ſchon von vielen, wenn nicht gewünſcht, ſo doch
für unvermeidlich gehalten. Und wenn man auch mit der
heu=
tigen Situation keineswegs zufrieden iſt, ſo glaubt man nicht,
daß die Rückkehr zu den früheren Zuſtänden möglich wäre.
Die Kritiken an Laval, ſo zurückhaltend man ſich aus
ſelbſt=
verſtändlicher Diſziplin auch zeigt, ſind recht ſcharf. Wenn die
Lage der Regierung nicht ſo ſtark iſt wie ſie ſein müßte, ſo hat
daran die Außenpolitik ihren Anteil. Aber auch die innere Lage
iſt nicht ſorgenfrei. Die Linke hofft, bei den Senatswahlen im
Oktober neue Siege zu erobern. Bekanntlich wird nur ein Teil
der Senatsmandate erneuert, eine brutale Verſchiebung des
Gleichgewichts iſt alſo nicht zu erwarten. Es kommt aber auch
nicht darauf an. Die Ergebniſſe werden auf die Stimmung in den
politiſchen Kreiſen nicht gleichgültig bleiben.
Merkwürdiges um ein deutſches Lied.
Von Franz Löſer.
Am 5. September, vor 120 Jahren, wurde
Karl Wilhelm, Komponiſt der „Wacht am
Rhein”, geboren!
An das zündendſte der deutſchen Trutz= und Kampflieder, an
die Dichtung und Melodie der „Wacht am Rhein” knüpfen
ſich merkwürdige, wenig bekannte Begebenheiten, die als ein
charakteriſtiſches Stück deutſcher Geſchichte der Vergeſſenheit
ent=
riſſen zu werden verdienen.
Im Jahre 1840, als von Frankreich mächtiges Kriegsgeſchrei
über den Rhein herüberſcholl, dichtete der Advokatenſchreiber
Nikolaus Becker zu Bonn die Verſe „Sie ſollen ihn nicht
haben, den freien deutſchen Rhein...” die ſchnell ihren Weg
in das Volk fanden. Als ein Treppenwitz der Geſchichte ſei die
Tatſache erwähnt, daß die Urſchrift des Liedes ſich lange Zeit
hindurch in den Händen der Herzogin Dorothea v. Sagan, der
Gattin des Herzogs v. Talleyrand=Périgord, alſo in
franzöſi=
ſchem Beſitz befand. Der in der Schweiz lebende deutſche
Kauf=
mann Max Schneckenburger aus Thalheim bei Tuttlingen wurde
durch dieſe Verſe zu ſeiner „Rheinwacht” (wie die erſte
Nieder=
ſchrift hieß) angeregt und der ebenfalls in der Schweiz lebende
Deutſche, der Berner Organiſt Dr. J. Mendel, ein
gebür=
tiger Darmſtädter, ſchuf die erſte Melodie dazu. Mendel
ſchreibt darüber: „Die Dichtung erfaßte mich gewaltig. Ohne
Suchen erklang eine Melodie in mir, aber ſie tönte
merkwür=
digerweiſe über die erſte Strophe der Dichtung hinaus und
bil=
dete zwei Melodiezeilen ohne Worte; die Melodie ſelbſt ſchuf
ſich, was der Dichtung fehlte, einen Refrain.” Für die geplante
Aenderung holte er ſich die Zuſtimmung des Dichters, der ſie
ohne weiteres erteilte. „Und für Ihre zwei Verszeilen”, ſchrieb
Schneckenburger, „wüßte ich nichts beſſeres zu ſagen."
Das trug ſich in der letzten Novemberwoche des Jahres
1840 zu. In der gleichen Zeit vertonte in Krefeld der Muſiker
und Komponiſt Karl Wilhelm aus Schmalkalden Beckers
Verſe. Es war dies ſeine erſte patriotiſche Kompoſition. Sie
drang aber nicht durch, obgleich ſie beſſer war, als alle anderen
Vertonungen.
Die erſte Aufführung der Schneckenburger=Mendelſchen
„Wacht am Rhein” fand vor geladenen Gäſten im Hauſe des
preußiſchen Geſandten zu Bern. von Bunſen, durch den
akademi=
ſchen Chor ſtatt. Das neue Lied wurde hierauf gedruckt und
vertrieben und fand bei den Schweizer Geſangvereinen ſtarken
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. September 119
Vom Tage.
Eine Reihe bekannter engliſcher Wiſſenſchaftler und
Päda=
gogen befindet ſich gegenwärtig; in Deutſchland, um ſich durch
eigenen Augenſchein von den Verhältniſſen zu überzeugen und ſich
über die Einrichtungen des Dritten Reiches auf den ſie
intereſſie=
renden Gebieten zu informieren. Am Dienstag folgten die
eng=
liſchen Gäſte einer Einladung des Chefs des Außen=
Amtes der NSDAP.. Reichsleiter Roſenberg. In Vertretung des
britiſchen Botſchafters war der außerordentliche Geſandte B. C.
Newton erſchienen. Außerdem waren zahlreiche Vertreter
deut=
ſcher Behörden und der Partei anweſend.
„all wieder
Außenminiſter Hoare hat ſich von ſeinem
erholt und kehrte in ſeine Londoner Wohnung zurück, in der er
auch vorläufig ſeine Miniſtergeſchäfte verſieht. Im Außenamt wird
er erſt in einigen Tagen wieder arbeiten können.
Italien hat in Bone (Algerien) Lieferungsverträge auf
be=
deutende Mengen von Trinkwaſſer zur Verſorgung der Truppen
in Oſtafrika abgeſchloſſen. Desgleichen haben ägyytiſche Firmen
größere Getreidemengen in Algerien angekauft, die für Eritrea
beſtimmt ſind.
Der tſchechiſche Schulverein eröffnet mit Beginn des neuen
Schulahres vier tſchechiſche Mittelſchulen in den rein deutſchen
Städten Eger, Komotar, Krumau und Sternberg in Mähren. Es
handelt ſich dabei um ſogenante aufſteigende Schulen, von denen
vorläufig nur die erſten Klaſſen eingerichtet werden.
Zum Nachfolger des vor einigen Wochen bei dem ſchweren
Flugzeugunglück in der Nähe von Kairo ums Leben gekommenen
Miniſters für öffentliche Arbeiten, Razza, iſt der bisherige
Unter=
ſtaatsſekretär in dieſem Miniſterium Cobolli=Gilgi ernannt worden.
Kriegsminiſter Hayaſchi zurückgekreken.
DNB. Tokio, 4. September.
Sonderausgaben der Zeitungen melden, daß Kriegsminiſter
Hayaſchi durch ein Geſuch dem Miniſterpräſidenten ſeinen Rücktritt
angemeldet hat. Gleichzeitig hat er das Mitglied des
Kriegs=
rates General Kawaſchima als ſeinen Nachfolger vorgeſchlagen.
Nach amtlicher Verlautbarung wurde der zurückgetretene
Kriegs=
miniſter Hayaſchi zum Mitglied des Kriegsrates ernannt.
Gleich=
zeitig erfolgte die Ernennung des Generals Kavaſchima zum
Kriegsminiſter. Außer Hayaſchi iſt auch der parlamentariſche
Vizeminiſter Toki zurückgetreten.
„Dei Hareinicheler auet oent Bolkin
Dund, Hanen deee Auefſien ..
EP. Mailand, 4. Septemu
Zu der Völkerbundstagung nimmt der offiziöſe „W.
d’Italia” in einem Aufſatz Stellung, der in folgender Feſtſt4u
gipfelt: „Die Mitglieder des Rats und ihre Regierungen mnit
mit voller Verantwortung über das künftige und ſogar unm
bare Schickſal des Völkerbundes zu entſcheiden haben, dem
Los des italieniſch=abeſſiniſchen Konfliktes ſei ausſchließlich
Händen der italieniſchen Soldaten, Matroſen und Fliegem
Petroleumaffäre Rickett habe den Entſchluß der Mitgliedes
erſchwert, die jetzt vor der Wahl zwiſchen dem Völkerbunn=
und dem Petroleum ſtehen.
Abeſſinien hält an Ricketk=Konzeſſion feſt.
DNB. Addis Abeba, 4. Septenn
Zu der Meldung, wonach die Standard Vacuum Oil (a94
auf Veranlaſſung von Staatsſekretär Hull ſich von der KomlFi
zurückgezogen habe, verlautet, daß man in abeſſiniſchen Sap
die Lage nach wie vor für unverändert anſehe, da die M7
Ricketts weiter beſtehen bleiben.
Reuter wiederholt die demenkiertuf
Bormärſcgeräcte.
Reuter meldet am Dienstagabend: Nachrichten aus
dawa ſcheinen die geſtrige Meldung zu beſtätigen, daß eine
niſche Vorhut von 2500 Mann die abeſſiniſche Grenze von EEiſ
aus überſchritten hat und die dort wohnhaften Danakilen"
Flucht treibt. In den Dörfern nicht weit von Diredawa errie
treffen fortgeſetzt Flüchtlinge ein, und es wird mit allee
ſtimmtheit verſichert, daß die Grenzüberſchreitung erfolgy ſt
Reuter fügt hinzu, daß dieſer Bericht in Rom amtlich dema t
Ha
werde.
Hinu
Uinahrangsiäge und Preisgeftanang.
Die Obſternte liegt durch Witterungseinflüſſe in r
Jahr drei Wochen ſpäter als im vorigen I
Ausſprache-Abend
Beim Spätgemüſe wird zweifellos eine vollkommeneil
im Reichsernährungsminiſkerium.
DNB. Berlin, 4. September.
Reichsernährungsminiſter Darrs hatte zu Dienstag abend
die Vertreter der Preſſe zu einem der ſeit langem üblich
ge=
wordenen Ausſpracheabende eingeladen, auf deſſen Tagesordnung
die deutſche Ernährungslage ſowie grundſätzliche Fragen der
Preisgeſtaltung ſtanden. Außer dem Reichsernährungsminiſter
ſprachen Reichsminiſter Dr. Goebbels, Staatsſekretär Backe,
Miniſterialdirigent Dr. Boſe, Miniſterialdirektor Dr. Moritz,
Hauptabteilungsleiter Dr. Korte, ſowie andere maßgebliche
Perſönlichkeiten des Reichsernährungsminiſteriums und des
Reichsnährſtandes. Die von den Preſſevertretern geſtellten
Fragen wurden eingehend und offen beantwortet. Inhalt und
Ergebnis der überaus regen Ausſprache laſſen ſich in folgende
Punkte zufammenfaſſen:
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Preisbildung
urſächlich mit der Verſorgungslage
zuſammen=
hängt. Die Marktordnung war notwendig, um die
Agrarverhältniſſe in Deutſchland zu beſſern. Sie iſt ein
In=
ſtrument, das nicht den Bauern allein ſchützt, ſondern auch dem
Verbraucher Schutz bietet. Es war der Sinn der
Erzeu=
gungsſchlacht, alle Maßnahmen bis zum Letzten
auszu=
ſchöpfen, ſoweit ſie im menſchlichen Ermeſſen ſtehen, um
Vor=
bedingungen für eine möglichſt günſtige Ernte zu ſchaffen.
Die Getreideverſorgung bietet dank der
Vorrats=
politik der Reichsregierung keinerlei Schwierigkeiten.
Die Reichsſtelle hat infolge ihrer vorſichtigen Politik noch
1.7 Millionen Tonnen Getreide an der Hand.
Auf dem Gebiet der Fleiſchverſorgung iſt eine
Ge=
fahr nicht mehr zu befürchten. Es werden jetzt
wöchentlich über eine Million Kilogramm Rindfleiſchkonſerven
an die Bevölkerung ausgegeben und nach anfänglicher
Zurück=
haltung der Hausfrauen auch gern abgenommen. Inzwiſchen
iſt auch die direkte Abgabe von Konſerven an die großen Werke
freigegeben worden.
Auf dem Schweinefleiſchmarkt wird die beftehende und
ſaiſonbedingte Spannung bis zum Spätherbſt behoben ſein.
Erſtrebt wird die Herſtellung von Kühlfleiſch anſtatt von
Konſerven.
Mit
Etrat-
M
HEict
laſtung eintreten und die Preiſe werden auf der Grundla,/
Vorjahres liegen.
Der Reichsnährſtand und die Preisüuſts,
wachungsſtellen werden Maßnahmen treffen zur Lüct
wachung der Warenbewegung. Der Reichsnährſtand wir // sind
mengenmäßige Bedarfsdeckung ſichern und die Waren dmeim
lenken. Er will nicht ſelbſt Marktpolizei ſein, ſondern dieſal urot
gabe fällt den Preisüberwachungsſtellen zu. Die Bezieh /nzär
zwiſchen Reichsnährſtand und Preisüberwachungsſtellen Lcwy
grundlegend neu geordnet.
42 jedo
Für den Bezug von Kartoffeln im direkten Mfft daß mit
kehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher üchn Mau
kein Schluß=Schein=Zwang beſtehen. Auch der Fi und ſchnelle
vorigen Jahr eingeführte Schluß=Schein=Zwang für den 2eſühnden blauer
von Obſt im Verkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucheras // Lie jahlreich
zugunſten des Verbrauchers aufgegeben.
Aibiſion erſcht
Die Milcherzeugung ſteht gut; ſie iſt um 10 PMMM dieſer großer
geſtiegen.
etlang dann geg
Aus den Ausführungen des Reichsminiſters Darrs iſſekl., 2as Ganze
hervorzuheben, daß er bei ſeinem Amtsantritt eine A Tage und z
demoraliſierte Landwirtſchaft vorfand, die in tauſend O:m70 geweſen
ſationen und Organiſatiönchen zerſpalten war. Der Beitra //12henden Umgr.
der Reichsnährſtand erhebt, iſt geringer als der früher geuh”, ſt auch in d
Au Vbernächtigten
Beitrag zu den berufsſtändiſchen Organiſationen.
au Jaue Parte
Reichsminiſter Dr. Goebbels verwies in längeren IMyn Trupbe
führungen auf den engen Zuſammenhang der innen= und a2) r/ Seite ſah.
politiſchen Geſchehniſſe der letzten Jahre mit der allgenn",
Wirtſchaftslage insbeſondere auf deviſenpolitiſchem Gebietus — dm hald da.
politiſche und wirtſchaftliche Vakuum, wie es der Nat1,/ S9nal „Abrü
ſozialismus bei der Machtübernahme vorfand, ſei überw=u), eſte Uebun
worden. Das deutſche Volk habe zwar manche Opfer bunl
müſſen. Aber es ſei auf dem Wege des Wiederaufſtiege:!
der Geſundung, und es ſei was leider nicht überall bed
werde, vor weit ſchwereren Opfern, die ihm gedroht hättes
Man
wahrt geblieben. Was ſeitens der Regierung zur Beho
gewiſſer Schwierigkeiten geſchehen könne, werde beſtimmt 1, 9M eiles leh
werden.
Wir verweiſen auf den Handelsteil, mit der V21
nung über die Fleiſch=, Wurſt= und Eierpreiſe.
Widerhall. Da Schneckenburger aber als Dichter nicht genannt
ſein wollte, zeichnete Mendel den Text nur mit M. Sch.
Der Schweizer Erfolg des Liedes veranlaßte den Thalwieler
Pfarrer J. J. Sprüngli zu einer Dichtung „Grütli=Schwur”
der ſich ſehr an Schneckenburgers Text anlehnte und mit der
Mendelſchen Melodie ohne Genehmigung des Komponiſten
ver=
trieben wurde. Mendel gab nachträglich ſeine Zuſtimmung, aber
das Schickſal des Rhein=Liedes war damit beſiegelt. Denn die
Schweizer ſangen jetzt nur noch den Grütli=Schwur, das Rhein=
Lied geriet in Vergeſſenheit.
Da tauchte auf Sängerfeſten zu Deſſau im Jahre 1847 und
zu Wörlitz 1848 Schneckenburgers Lied wieder auf, aber in
einer neuen Vertonung durch K. Zimmermann. Als
Dich=
ter zeichnete Wolfgang Müller von Königswinter. Das war
ein als feinſinniger Lyriker bekannter Schullehrer, der ſich heftig
wehrte, als Dichter bezeichnet zu werden. Der Irrtum iſt auf
einen Fehlſchluß Zimmermanns zurückzuführen, der die Initialen
M. Sch. als „Müller, Schullehrer” deutete. Aber auch dieſe
Faſſung geriet alsbald in Vergeſſenheit. Als dann Max
Schnecken=
burger am 5. Mai 1849 nach kurzer Krankheit plötzlich verſtarb,
ſchien das Schickſal der „Wacht am Rhein” endgültig beſiegelt.
Aber es kam anders.
In Mörs bei Düſſeldorf wirkte damals der einſtige
Seiden=
färber Wilhelm Greef als Organiſt und Geſangslehrer. 1852
wurde ihm zur Aufnahme in ſeine Sammlung die durch
Zim=
mermann vertonte Wacht am Rhein zugeſandt. Greef gefiel
je=
doch die Melodie nicht, weshalb er die Verſe mit einigen
Aende=
rungen an ſeinen Freund und Mitarbeiter Karl Wilhelm nach
Krefeld ſandte. „Das Gedicht”, ſchrieb er ihm, „wird Dich
ſo=
fort begeiſtern, eine Weiſe dazu zu ſingen, die in allen deutſchen
Gauen alsbald erklingt.” Wilhelm, der in dieſer Zeit wenig
komponierte, ließ den Text liegen. Erſt im März 1854 kam er
ihm wieder in die Hände und packte ihn dann ſo ſtark, daß er
ſogleich eine neue Melodie dazu fand. Schon wenige Tage ſpäter
hob das Soloquartett der Krefelder Liedertafel unter Leitung
des Komponiſten das Lied aus der Taufe, wenig ſpäter wurde
es anläßlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Prinzen Wilhelm
von Preußen auch öffentlich und mit durchſchlagendem Erfolg zu
Gehör gebracht. Bezeichnend für die damalige Zeit iſt ein „
Pro=
teſt” eines Mitgliedes der Liedertafel gegen die Aufführung,
„weil dies von Frankreich als eine Demonſtration oder
Heraus=
forderung angeſehen werden könnte‟ Weitere öffentliche
Aufführungen, der Vortrag durch die erfolgreichen Brüder
Stein=
haus=Elberfeld als Geſangsquartett und die Aufnahme in Greefs
„Männ=ilieder” verhalfen dem Liede zu raſcher Verbreitung,
aber in des Volk drang es doch nicht. Karl Wilhelm wurde
1860 zum Königl. Muſikdirektor ernannt und da niemand für
den toten Schneckenburger eintrat, gab der Schullehrer A=4
ſeinen Widerſtand endlich auf und ließ ſich als Dichter fI6
Regierungsverbote drohten das Lied neuerdings der Vero!
heit anheimzugeben, als das Jahr 1870 und die Kriegsertl2
Frankreichs kamen. Ein einziger Schrei gellte durch das de0
Land. „Der Rhein iſt bedroht!” Gleichſam über Nacht wur ?
„Wacht am Rhein” Volksgut. Kriegsfreiwillige Leipziger:”
denten ſangen das Lied erſtmalig auf der Straße. In
A=
wurde es auf einer Treuekundgebung der Deutſchen abgeſt!
unter ſeiner Parole zogen die deutſchen Heere gegem
Erbfeind.
Ein preußiſcher Hauptmann erzählt von einem Geſeck
Weißenburg, in dem er ſelbſt ſchwer verwundet wurde: uns für verloren. Da ſtimmten die Jungens dase
an .. . und vorwärts gings. Seit jener Stunde iſt mir das"
ein Heiligtum, ja ein Gebet.” Bekannt durch die Balade,
Adolf Strodtmann iſt ja auch das heiße Ringen der bahemn
Batterie Ollivier um die Stadt Chateaudun am 18. Auguſtl
unter den Klängen der „Wacht am Rhein” zogen am 30.
Oe-
die Regimenter der preußiſchen Garde in das wilde, erh."
Gefecht von Le Bourget. Ja ſogar in den weſtindiſchem
wäſſern erklang das Lied von den Lippen der Beſatzun !
„Meteor”, der am 9. November den franzöſiſchen K—n
ſchraubendampfer „Bouvet” außer Gefecht geſetzt hatte, Un4
rührend iſt die Geſchichte von dem ſiebenjährigen Knabel
im Taumel der Siegesfeier zu ſpät zum Eſſen kam und. "
Aufforderung der Mutter, erſt einmal zu beten, die Hal?
faltete und inbrünſtig betete: „Du lieber Gott magſt
ruhlck=
feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein.” Ueberall in deid
ten Welt, wo von nun an Deutſche einander trafen, erlic
geiſtert die „Wacht am Rhein”.
Das gute Gedächtnis und die Treue des Freundes ent!
endlich auch den wirklichen Dichter der Vergeſſenheit. PI.
K. Hundeshagen in Bonn, der um 1840 an der Hochlſcht.
Bern wirkte und mit Mar Schneckenburger befreundet w0.
öffentlichte am 14. Auguſt 1870 in der Kölniſchen Zeitüht.
Aufſatz, in welchem er die Geburt der „Wacht am R9eſe
Burgdorf als Zeuge und Beteiligter ſchilderte.
Von der Frankfurter Univerſität. Auf den ſeit dem "
1935 verwaiſten Lehrſtuhl für Kinderheilkunde iſt der orde
Profeſſor an der Mediziniſchen Fakultät der Univerſit.
wald und der Direktor der dortigen Kinderklinit Dk. de A. worden. Zugleich iſt er zum Direktor der Kinde‟.
und Poliklinik der Univerſität Frankfurt a. M. ernannt Do
Er wird ſeine Tätigkeit in Frankfurt a. M. am 1. Otobe: 9
aufnehmen.
nerstag, 5. September 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Rom amtliä
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Verbraut
r und
Verhu=
ſie iſt im)
10 Herbſtmanöver des 6. Armeekorps.
DNB. Celle, 4. September.
arch dem in der Frühe des Dienstag erfolgten Uebergang
durgreifenden Roten Partei über die Wietze, die die ſüdliche
Guz des Truppenübungsplatzes Münſter bildet, war zwar
diyliebungsgelände erreicht, wo die reizvollen, ſtillen
Heide=
dißus, fehlen, aber die Heide ſelbſt in ihrer unabſehbaren,
blüſtfslila getauchten Fläche, aus der ſich in ſattem
Dunkel=
auw ber Wacholder bis zu ſtattlicher Baumhöhe emporreckt,
ſig ſeineswegs nach einem „Exerzierplatz” aus, und nichts
is Abeba 8o mütfalſcher, als ſich eine glatte Sandwüſte mit ein paar
Schieß=
ſt0He! und proviſoriſchen Unterkünften vorzuſtellen. Das
Aſö vn d.4 üſchiysgelände iſt von vielen Höhenzügen durchbrochen, mit
an ot und dichten Wäldern beſtanden. Nach der Wiederaufnahme
dan lanpftätigkeit am Spätnachmittag des Dienstag beſchränkte
ſietie rote Partei nach dem abgeſchlagenen Angriff ihrer
moſierten Rechte darauf, nun einen neuen Angriff
vorzu=
baien, ſo daß die 6. blaue Diviſion, die die Hautmannshöhe
ſa f lgreich verteidigt hatte, nun die Einbruchsſtelle wieder
zu hließen vermochte. Beim Nachbarkorps auf dem linken
Flſl der blauen Front war dagegen zwiſchen Uelzen und
SiAlve del der Einbruch der roten Partei in größerem Umfange
ge ziht, ſo daß der linke Flügel der blauen 6. Diviſion in die
Nachriceng Gieſu geriet, in der Luft zu hängen. Kurz nach Mitternacht
eſtätigen dug er hit daher die 6. Diviſion einen Befehl, ſofort den Rückzug
miſche Gremen im öjolicher Richtung über Biſpingen vorzubereiten. Dieſer
ernc Maßnahme, folgte um ½10 Uhr dann der ausführliche
i von Dirchr,, Riüugsbefehl. Kurz nach dem Vorbefehl ſchob die blaue
D’lori zunächſt alle entbehrlichen Teile, den
Verpflegungs=
erſchreitung n trußden Gefechtstroß, die beſpannten und motoriſierten
Ab=
teuchgen zurück. Nach dem Rückzugsbefehl, in dem mitgeteilt
wm, daß die rote Partei neue Ausladungen hiuter ihrer
F vorgenommen hatte, ſollte ſich die Diviſion vom Feind
lö und noch in der Nacht eine Aufnahmeſtellung in der Linie
Si5u-Münſter—Brockhöfe einnehmen, um hier für den Fall,
daßſot ſofort nachſtieß, nochmals Widerſtand zu leiſten und
dein käckzug des Gros zu ſichern. Eine motoriſierte
Pionier=
ko yugmie von Blau war ſchon nach dem Vorbefehl ſofort in
dil ükwärtigen Stellungen abgerückt und hatte hier in der
gaunzn Breite der Front große Sperren angelegt, die nur noch
z eine hallim klelin Durchläſſe für die Nach=Truppen enthielten. Der Bau
nauf der Am. 2i” Sperren ſtellte an die zugeteilten Pionierabteilungen
au ßeor dentliche Anforderungen
ei Tagesanbruch hatte die 6. blaue Diviſion die
Auf=
nahrſtellung beſetzt. Im Schutze dieſer Aufnahmeſtellung konnte
Bümentfaltet zurückgehen, um dann außerhalb der Reichweite
deuß eindlichen Artilleriefeuers geſchloſſene Marſchkolonnen zu
und die Au foiſweten.
ſein, ſondn”ler roten Partei, die durch ſtarke Spähtrupps und
Lu ſtifklärung Einblick in die Bewegung bei Blau zu gewinnen
veurſchte blieb der Rückzug zunächſt verborgen. Bei
Tages=
ambch jedoch griff Rot auf der ganzen Linie an und ſtellte
In im direlſ dabfeſt, daß mit Ausnahme eines dünnen Schleiers von
Nach=
trunen Blau die Stellung geräumt hatte. Durch motoriſierte
Kacf und ſchnelle Vorſtöße verſuchte Rot möglichſt viele der
Zwang füt zwrigehenden blauen Kräfte zu faſſen und den Rückzug zu
ſtog! Die zahlreich und meiſterhaft angelegten Sperren der
bl un Diviſion erſchwerten die Aufgabe aber außerordentlich.
Mütt in dieſer großen Bewegung der beiden feindlichen
Par=
ten getklang dann gegen 8 Uhr in der Frühe das heißerſehnte
Sgl „Das Ganze Halt!”
rei Tage und zwei Nächte ſind die Truppen in ſchweren
Känfen geweſen. Die aus der oft wechſelnden Gefechtslage
ſicdhit gebenden Umgruppierungen hatten wenig Ruhe gelaſſen.
Wüür ſie auch in der Frühe des dritten Kampftages einen
eitily übernächtigten Eindruck machten, ſo erweckte die
ver=
teüglende blaue Partei doch keineswegs den Eindruck einer
ge=
ſcheſlenen Truppe. Auch bei der roten Partei, die den Erfolg
auſ irer Seite ſah, war das Signal, „Das Ganze Halt”, heiß
erfecht, dem bald darauf der Offiziersruf zur Beſprechung
undh as Signal „Abrücken in die Quartiere” folgten. Damit
wehr ſie erſte Uebung der Herbſtmanöver abgeſchloſſen. Der
Oucyrstag iſt ein Ruhetag.
ſe Flakmanöver bei Braunſchweig.
Nuß eines lebenswichtigen Induſtriewerkes.
DNB. Braunſchweig, 4. September.
m Rahmen der Gefechtsübungen der Luftwaffe iſt am
OkMag abend der Verſuch gemacht worden, den Schutz eines
lebſwichtigen Induſtriewerkes gegen Fliegerangriffe bei Nacht
Godkhaab” nach Nordoft=
Im Hinblick auf den Rettungsflug däniſcher
Piloten nach Nordoſt=Grönland, wo Pelztierjäger
von dem Grönlandſchiff „Godthaab” in einem
Motorboot vom Eis eingeſchloſſen ſind, ſchildert der
Polarfahrer Dr. Grotewahl eine Eisfahrt mit dem
Expeditionsſchiff „Godthaab” noch Nordoſt=
Grön=
land um zu zeigen, wie die Eisverhältniſſe dort
die Schiffahrt behindern.
0 Jahre 1930 nahm ich an der däniſchen Nordoſt=
Grön=
landerp edition teil, die der bekannte Forſcher Dr. Lauge Koch
Eeinsl Unſer Schiff war das alte, aber ſehr tüchtige
Eisſegel=
ſc M Eodthaab‟. Dieſer kleine Eismeerfahrer von nur 50
Ne)l Länge iſt nicht einmal 200 Tonnen groß und mit einer
Zllßiaſchine von 260 PS ausgerüſtet. Er hat manche bedeu=
EEnngerpedition an Bord gehabt, in der Meſſe hat der in
Grön=
un Auritorbene berühmte deutſche Polarforſcher Alfred Wegener
Lunc etannte Theorie der Kontinentalverſchiebungen geſchrieben.
*de Juni verließen wir die Hauptſtadt der Färöer=Inſeln,
Shgygon mit ihren 3000 Einwohnern. Der Sturm heulte in
T5Ac age, ſtockfinſtere Nacht umgab uns, und die „Godthaab”
Hngl ſch t mehr aus der Stelle, trotz voll vorwärtslaufender
Nalhe trieb ſie achter aus. Einzelne Seen gingen über das
SchAid daß die Kabinen unter Deck ſchon 10 Zentimeter unter
Sce) ſtanden. Nachdem wir die Inſel Jan Mayen paſſiert
Mracl purde eine ſtarke Abnahme der Waſſertemperatur bis auf
2N Hemerkbar. Ein leiſes Klingen aus dem Nebel ertönte
ADur uns tauchte die Eiskante auf! Vor uns befand ſich
Nün licht gepacktes Eis und wir lagen des Nebels wegen mit
Eei ſter Maſchine ſtundenlang und warteten auf Aufklaren.
SEAhd ſchön wie ferne Kuhglocken auf der Alm klangen die
Eisstllen beim Aufeinanderſchlagen.
erſt ſahen wir was wir an unſerer guten „Godthaab”
Nua Tüber deren langſame Fahrt wir ſo oft geſchimpft hatten.
SnD I, der Stelle drehte ſie, ſchob ſich zwiſchen die Eisſchollen
Lua fckte ſie langſam aber ſtetig auseinander. Manchmal
Ju Aie mehrfach Anlauf nehmen, um ſich einen Weg zu bah=
Sait lagen wir ſtill, weil ringsum die hoch aufgetürm=
L L2N ceismaſfen uns nicht weiter ließen. Hoch auf dem
Maſt der Eistonne ſaß ſtets einer, meiſt der Komman=
dadurch zu erhöhen, daß in der Nähe dieſes Werkes eine
Täuſchungsanlage errichtet worden iſt. Der Zweck einer ſolchen
Anlage iſt, den in der Dunkelheit anfliegenden feindlichen
Fliegern ſowohl nach Ausdehnung als auch in der
Außen=
wirkung die verſchiedenen Arbeitsvorgänge des zu ſchützenden
Werkes an einer Stelle vorzutäuſchen, bei der der
Bomben=
abwurf ohne nachhaltige Wirkung auf das Werk bleiben muß.
Das bedingt, daß die Stelle für die Anlage ſo ausgewählt
wird, daß die für die Orientierung wichtigen Merkmale und
Naturgegebenheiten an der Täuſchungsanlage nicht fehlen. In
dieſem Falle war es auf Grund eingehender Erkundungen und
Vorbereitungen geglückt, dieſe Forderung in weitgehendem
Um=
fange zu erfüllen. Dasſelbe gilt für die Nachahmung der
Arbeitsvorgänge des Werkes, die mit verhältnismäßig einfachen
Mitteln innerhalb der Täuſchungsanlage dargeſtellt wurden.
Die für die Uebungszwecke notwendige Ausführung der
Täuſchungsanlage wurde in erſter Linie ermöglicht durch die
vorbildliche Haltung der Bevölkerung, die auf Veranlaſſung
ihres die Uebungsleitung bereitwillig unterſtützenden
Gemeinde=
vorſtehers Grund und Boden koſtenlos zum Aufbau der
An=
lage zur Verfügung ſtellte. Der Aufbau ſelbſt wurde in
muſter=
gültiger Weiſe durch Kräfte des Arbeitsdienſtes in kürzeſter
Zeit geſchaffen, während die erforderlichen Materialien und
Ausrüſtungsgegenſtände das zu ſchützende Induſtriewerk ſelbſt
einſetzte.
Es liegt in der Natur der Sache, daß auch nach den
Manö=
vern ein klares und eindeutiges Urteil über den Erfolg oder
Miß=
erfolg eines Angreifers oder der abwehrenden Partei nicht
ge=
geben werden kann. Der Verlauf der Uebungen hat aber gezeigt
— und darauf kam es letzten Endes an —, daß unſere junge
Flak=
artillerie durchaus in der Lage iſt, einen Angreifer abzuwehren,
und daß jederman auf ſeinem Poſten ſteht.
Die Zuſammenarbeit der Bodenkräfte und der abwehrenden
Jagdflieger war ausgezeichnet und zeitigte auch greifbare Erfolge.
So wurde von den beiden Bombenangriffen am Montag
nachmit=
tag einer bereits ſehr frühzeitig den Abwehrkräften durch den gut
funktionierenden Flugwacht= und Meldedienſt bekannt, ſo daß die
angreifenden Maſchinen bereits auf dem Anflug von den
abweh=
renden Jagdfliegern gefaßt werden konnten. Außerdem konnten
die Flaks bei dem erſten Angriff von den ſechs angreifenden
Ma=
ſchinen drei nach ſchiedsrichterlichem Urteil abſchießen. Bei dem
zweiten Angriff war ein eindeutiges Ergebnis der Abwehrarbeit
nicht zu erzielen, da die Kampfflieger in ſehr großer Höhe ihr Ziel
überflogen.
Bei den Manövern am Dienstag, die dem Angriff und der
Verteidigung des Peiner Walzwerkes galten, mußten zwei
Flak=
batterien als von den aufklärenden Jagdflugzeugen der Angreifer
erkannt angeſehen werden und wechſelten hierauf ihre Stellung.
Es fand eine Wiederholung des Angriffes in einer Höhe von
5000 bis 6000 Metern ſtatt.
Gleichzeitig wurden auch Tiefangriffe auf eine zum Schutze
des Objektes angreifende Batterie durchgeführt. Die letzten
brach=
ten einen ſogenannten rollenden Angriff auf Peine. Auch hier
konnten von den ſechs angreifenden Flugzeugen die Hälfte von
den Scheinwerfern gefaßt und von der Flakbatterie bekämpft
werden.
Ernennungen im Auswärkigen Dienſt.
DNB. Berlin, 4. September.
Der Führer und Reichskanzler hat folgende Ernennungen im
Auswärtigen Dienſt vorgenommen:
Den Geſandten zur beſonderen Verwendung von Keller
zum Botſchafter in Ankara, den Geſandten in Kairo, von
Stoh=
rer, zum Geſandten in Bukareſt den Vortragenden Legationsrat
Bode zum Generalkonſul in Marſeille, den Vortragenden
Le=
gationsrat Voigt zum Generalkonſul in Zürich und den
Ge=
ſandtſchaftsrat bei der Botſchaft in Paris, Döhle, zum
General=
konſul in Jeruſalem.
10000 Induſtriearbeiker als Gäſte der Deutſchen
Arbeitsfronk auf dem Reichsparkeitag 1935.
DNB. Berlin, 4. September.
Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, hat
das Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub in der NSG. „Kraft
durch Freude” beauftragt, 10 000 deutſche Arbeiter aus Induſtrie
und Grenzgauen zum diesjährigen Reichsparteitag nach
Nürn=
berg zu bringen. Die Teilnehmer werden in den einzelnen
Gauen ausgewählt und erhalten dieſe Reiſe als beſondere
Ehrung der Deutſchen Arbeitsfront.
Es handelt ſich um je 1000 Arbeiter aus den Gauen
Weſt=
falen=Nord= Weſtfalen=Süd, Eſſen, Sachſen, Schleſien, Groß=
Berlin, Bayeriſche Oſtmark, Koblenz=Trier, Köln=Aachen und
München=Oberbayern.
Die Arbeitskameraden treten am Mittwoch dem 11. Sept.,
ihre Sonderfahrt an, die bis zum 18. September dauert. Sie
werden in der unmittelbaren Umgebung von Nürnberg, und
zwar in Fürth und Zirndorf, in Privat= und
Gemeinſchafts=
quartieren untergebracht. Von dort fahren ſie geſchloſſen zu
mehreren wichtigen Veranſtaltungen des Reichsparteitages auf
der Zeppelinwieſe. Sie werden dort folgende Ereigniſſe erleben:
1. Appell der Arbeitsdienſtmänner, 2. Appell der politiſchen
Leiter, 3. Volksfeſt der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
4. Appell der SA., 5. Wehrmachtsvorführungen.
Zum erſten Male in der Geſchichte der Reichsparteitage
wird eine große Anzahl Induſtriearbeiter als Vertreter der
Organiſation aller Schaffenden, der Deutſchen Arbeitsfront, am
„Parteitag der Freiheit” teilnehmen.
Vor dem zum erſtenmal tagenden Beirat der
Reichswirtſchafts=
kammer ſprach am Mittwoch der kommiſſariſche
Reichswirtſchafts=
miniſter Präſident Dr. Schacht.
Reichsminiſter Dr. Goebbels traf am Mittwoch im Flugzeug
in Hannover ein und fuhr nach dem Bückeberg, um ſich perſönlich
vom Stand der Vorarbeiten für das Erntedankfeſt zu überzeugen.
Von den Manövern des Reichsheeres in Schleſien.
Auch in Schleſien werden umfangreiche Herbſtübungen des Artillerie=Führers III abgehalten. Links: Ein Reichswehr=Soldat, der
eine Meldung für den Meldehund aufſchreibt. Rechts: Ein neuer deutſcher Minenwerfer.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
dant, Kapitän Riis Carſtenſen, ſelbſt auf Ausguck, um den
beſten Weg durch das Eis zu finden. Drei Tage arbeiteten wir
uns ſchon durch Eis und Nebel. An den Bordwänden knirſchten
die Eisſchollen, ein Zittern durchlief den ganzen Holzrumpf,
wenn eine große Scholle gerammt wurde. Als dann der Nebel
lichter wurde und die Wolkendecke ſich hob, ſtanden wir nur
etwa 20 Seemeilen von Grönland ab. Dicke Polareisfelder
nah=
men ſich in einiger Entfernung wie rieſenhafte Eisberge aus.
der Oſtgrönländiſche Polarſtrom lag ausgebreitet
vor unſeren Füßen, ſchneeweiß, ab und zu durchzogen von blauen
Waſſerſtellen. Impoſant ſind die gewaltigen Eisfelder und
dicken Blöcke. Es iſt mehrjähriges Eis, das durch das ganze
Polarbecken von Sibirien her gewandert iſt und nun an der
Oſtküſte Grönlands ſüdwärts zieht, zum Teil um die Südſpitze
herum und an der Weſtküſte wieder hinauf.
Nach 5 Tagen ſeit unſerem Eindringen in den Eisſtrom,
haben wir das Landwaſſer erreicht. Die Eisſcholle, an der das
Schiff vertäut war, kam ins Treiben, wir warfen wieder los,
verſuchten an anderer Scholle feſtzumachen, aber der Eisanker
hielt nicht. Gerade wollten wir in einer Bucht des landfeſten
Eiſes bei 20 Meter Waſſertiefe ankern, als ſich ein großer Riß
in der ganzen Eisfläche zeigte, ſo daß das Ankern unterbleiben
mußte. Wir kreuzten gegen den Wind, der an Stärke beſtändig
zunahm und in den Böen ſogar Stärke 9 erreichte. Kaum lagen
wir an einer Eisſcholle 2 Stunden, als ein rieſiges Eisfeld
mit dem Sturm ſüdwärts getrieben kam und erneut unſer Schiff
bedrohte. Der Kapitän wollte unter Land durchfchlagen, aber
bei dem ſchweren Gegenwind gelang es nicht mehr. Die
„Godthaab” geriet bei dem Kreuzen zuweit nach Lee in andere
Eisſchollen hinein, wurde quer zum Wind getrieben, in kurzer
Zeit waren weitere Schollen herangekommen und hatten das
Schiff bald ganz eingeſchloſſen. Mit der ganzen
Eis=
maſſe wurde die „Godthaab” in großer Fahrt
nach Süden geführt! — Zwiſchendurch lagen rieſige,
ge=
ſtrandete Gletſchereisberge, an denen das treibende Eis vorbei
mahlte. Die Lage wurde jetzt kritiſch, denn die Maſchine iſt
an und für ſich nicht ſehr ſtark, ſie mußte alle Augenblicke
ſtop=
pen, damit die Schraube nicht am Eis zerſchlagen wurde. Wenn
das Schiff nun gegen einen ſolchen Eisberg geraten würde, wäre
es wie Papier plattgedrückt oder zerknickt worden. Eine Lotung,
um feſtzuſtellen, ob für dieſe unfreiwillige Driftfahrt
ge=
nug Waſſer unter dem Kiel iſt, war nicht möglich, weil im
Eis das Lot abreißen würde und das Echolot bereits zerſtört
war. So trieben wir hilflos nach Süden! Mit Vorſegeln und
Beſantryſegel abwechſelnd und mit vollaufender Maſchine
ver=
ſuchten wir uns bei den wechſelnden Eislagen zu befreien. Wenn
wir nur nicht ſtranden. Die Form des Vorlaß=Waren=Kaps
deu=
tete auf Unterwaſſerriffe. Man iſt aber im treibenden Eis völlig
machtlos und muß ſich einfach ſeinem Schickſal überlaſſen.
End=
lich gelang es, das Schiff zu drehen, allerdings nur mit dem
Heck in den Wind zu bringen und dann ging es mit voller Fahrt
durch die Eisſchollen ſüdwärts, teilweiſe immer ein Stück
weſt=
wärts gegen Land zu. Eine beängſtigende Fahrt im flachen
Waſſer. Wir paſſierten in dünner gepacktem Eis das Kap. Es
gelang, den Bug in den Wind zu bringen. Die „Godthaab”
ging nordwärts in eisfreies Küſtenwaſſer hinein. Eine Lotung
ergab 20 Meter. Wir gingen noch dichter unter Land, um im
Eisſchutz des Kaps ankern zu können. — Laß fallen Anker! 90
Meter Kette. 11 Meter Waſſer. Endlich lagen wir an unſerem
Ziel, Nordoſt=Grönlands Küſte!
Der Ahnenpaß — für uns Deutſche heute, kurze Zeit nach
der Machtübernahme durch die NSDAP. ſchon ein Begriff — iſt
ein im Oktavformat erſchienenes Heft, welches, vom „Reichsbund
der Standesbeamten Deutſchlands” herausgegeben,
Formularvor=
drucke enthält, deren Beglaubigung miniſteriell genehmigt iſt. So
wurde auch der geſamten SA. die Führung des Ahnenpaſſes
dienſtlich aufgegeben, zumal er in ſeiner Ausgeſtaltung allen
An=
forderungen, ganz gleich von welcher Behörde oder Formation ſie
geſtellt ſind, genügt. Der Nachweis der ariſchen Abſtammung,
der von ein und derſelben Perſon in vielen Fällen mehrfach
gegenüber verſchiedenen Stellen geführt werden muß, wird
er=
leichtert und verbilligt, wenn dabei ein Ahnenpaß, aus dem
ſich die notwendigen Feſtſtellungen treffen laſſen, benutzt wird.
Der Vertrieb des Ahnenpaſſes liegt beim „Verlag für
Standes=
amtsweſen”, Berlin SW. 61, Gitſchiner Straße 109. Preis in
Halbleinen 1.— RM., kartoniert 0.60 RM. Der Ahnenpaß en= außerdem aufklärende Aufſätze wie: „Der Raſſegrundſatz” —
Der Begriff der ariſchen Abſtammung” — „Die
Ahnenauf=
ſtellung” — „Grundſätze des Abſtammungsnachweiſes” — „Die
Beſchaffung der Urkunden” uſw.
— Weltanſchauung und Schrifttum. Das Schrifttum als
wich=
tigſtes Mittel zur Durchſetzung einer Weltanſchauung in breiteſten
Volksſchichten und das Buch als weſentlichen Träger des
politi=
ſchen und kulturellen Willens der Nation werden in Weſtermanns
Monatsheften von Hans Hagemeyer, dem Leiter der Reichsſtelle
zur Förderung des deutſchen Schrifttums, gewertet und
gewür=
digt. Er geißelt jene Schreiberlinge, die die kleinſte Erregung
ihrer Laune oder ihrer Stimmung für eine Intuition großen
Ausmaßes halten. Heute haben ſich dieſe unechten Geiſter in die
äußerſten Winkel der großen Hallen des Schrifttums, der
Büchereien und Bibliotheken zurückgezogen. Sie müſſen lernen,
daß nur der ein deutſcher Schriftſteller ſein kann, der wie die
Vorkämpfer, bereit iſt zum Einſatz ſeiner ganzen Perſönlichkeit
für die große gemeinſame Aufgabe.
Seite 4 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. September 19358
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 5 September 1935
Windhoſe über Darmſkadt.
Menſchenleben nichk zu beklagen. — Erheblicher
Sachſchaden.
Eine heftige Windhoſe nahm geſtern
Nach=
mittag ihren Weg vom Flughafen über den
Oſtteil Darmſtadts und richtete erheblichen
Sachſchaden an.
* Geſtern nachmittag, gegen 13 Uhr, bildete ſich weſtlich des
Darmſtädter Flughafens eine Windhoſe von außerordentlicher
Stärke. Eine Windhoſe, ein ſchmaler Luftwirbel, der ſich wie ein
Trichter von den Wolken herabſenkt und Sand und andere
Gegen=
ſtände aufhebt und in die Luft hinaufwirbelt und, je nach der
Stärke, eine große Strecke mit ſich führt, wegſchleudert, iſt meiſt
von ſtarkem Regen, oft auch von Hagel und Blitz begleitet.
Glück=
licherweiſe treten in unſerer Gegend Windhoſen ſehr ſelten auf.
Wir haben es ja ſchon vorgeſtern erlebt, daß es durch das
Zuſam=
mentreffen kalter Luftmaſſen aus der von England bis nach
Skan=
dinavien reichenden Tiefdruckrinne und den vom Meer
herein=
ſtrömenden feuchtwarmen Luftmaſſen über Deutſchland zu lokalen
Wärme=Tiefs kam, wobei Gewitterſtörungen und Niederſchläge
ſolgten. Dieſe Störungen haben ſich am Mittwoch noch verſtärkt,
wobei es zur Bildung der plötzlich aufkommenden Windhoſe kam.
Glücklicherweiſe treten in unſerer Gegend ſolche Windhoſen nur
ſehr ſelten auf. Die geſtrige hatte eine große Gewalt. Auf dem
ehemaligen Griesheimer Exerzierplatz wurde das Dach eines
Schuppens trotz ſeiner ſtarken Konſtruktion glatt abgeriſſen und
faſt 100 Meter weit fortgeſchleudert. Stücke kamen bis in die
Nähe der Autobahn zu liegen. Größere Stücke fielen in den Wald
und richteten erheblichen Baumſchaden an. Auch an einem
Flug=
zeugſchuppen wurde von der Windhoſe das ganze Dach abgeriſſen.
Die Seitenwand des Schuppens wurde eingedrückt, von den
Steinen ein Perſonenwagen überſchüttet und beſchädigt und ein
neues Segelflugzeug an der Wand vollſtändig zertrümmert. Von
der Gewalt, die die Windhoſe hatte, geben die umgeknickten und
verbogenen Eiſenträger des zerſtörten Schuppens eine Vorſtellung.
Die Windhoſe, die mit ungeheurer Schnelligkeit an der
Oſt=
ſeite des Griesheimer Exerzierplatzes weiterzog, wütete beſonders
verheerend am Oſtbahnhof. Hier nahm ſie ihren Weg durch
ver=
ſchiedene Holz= und Kohlenlager, deckte Schuppen ab und wirbelte
die Lagerbeſtände durcheinander. Auch im Botaniſchen Garten
wurde erheblicher Materialſchaden angerichtet. Wertvoller
Baum=
beſtand wurde zum Teil vernichtet. In der Gabelsberger=Straße
wurde das Dach eines Hauſes durch einen entwurzelten Baum
ſtark beſchädigt. Weiter riß der Wirbelwind auf der Meierei
mehrere Dächer ab, die zum Teil auf die Straße geſchleudert
wur=
den und vom Arbeitsdienſt weggeräumt werden mußten. Auf dem
ganzen Weg, den dieſe Windhoſe nahm, wurden ſtarke Bäume,
namentlich auch zahlreiche Obſtbäume, glatt entwurzelt und
nie=
dergelegt oder wie Streichhölzer geknickt. Die ganze
Zerſtörungs=
arbeit dieſes Naturereigniſſes dauerte kaum eine Minute. Ein
Automobiliſt, der zufällig in die Linie dieſes Wirbelſturmes
ge=
raten war, erzählte, daß ſein Wagen ſekundenlang ſo erheblich
ſchwankte, daß er befürchtete, umgeworfen zu werden. Nur dem
Umſtand, daß die Fahrtrichtung eine günſtige war, ſei es zu
ver=
danken, daß kein Unglück geſchehen ſei. Die Windhoſe wurde von
einem ſtarken Brauſen begleitet. Sie nahm ihren Weg von der
Meierei in den Roßdörfer Wald, wo wiederum große Bäume
ſchwer beſchädigt wurden. Glücklicherweiſe ſind keine
Menſchen=
leben zu beklagen. Die Größe des Sachſchadens konnte noch nicht
vollſtändig feſtgeſtellt werden.
Der heftige Sturm, der geſtern nachmittag um die zweite
Nachmittagsſtunde tobte, riß auch in der Heidelberger Straße
einen Baum aus, der den Verkehr behinderte und von der
Feuer=
wehr an Ort und Stelle zerſägt und beſeitigt werden mußte; auch
mußte die Feuerwehr zur Beſeitigung von Aeſten mehrfach
ein=
greifen.
Kreiskreffen des Evangeliſchen Hängerbundes.
Der Evangeliſche Sängerbund, Kreisverband
Süd=
heſſen=Nordbaden, veranſtaltet in Darmſtadt am 15.
Septem=
ber in der Stadtkirche ſein diesjähriges Kreisgeſangsfeſt.
— Der am 11. Juli 1898 gegründete Evangeliſche Sängerbund
iſt eine Verbindung chriſtlicher, auf dem Boden der Volkskirche
ſtehender Chöre (gemiſchter, Frauen=, Männer=, Lautenchöre) aus
den Kreiſen der deutſchen Gemeinſchaftsbewegung. Durch die
Neu=
ordnung im Rahmen der Reichsmuſikkammer ſind ihm jetzt auch
viele Kirchen= und Jugendchöre angeſchloſſen. Es gehören zum
Evangeliſchen Sängerbund gegen 1500 Chöre mit zirka 30 000
Sängern in allen Teilen unſeres Vaterlandes. Der Bund gliedert
ſich in 13 Landesverbände und dieſe wieder in 35
Kreisvereini=
gungen. Zweck und Ziel des Evangeliſchen Sängerbundes iſt „das
Evangelium dem Volk ins Herz” zu ſingen, alſo das chriſtliche
Geſangsgut alter und neuer Zeit für das Reich Gottes und ſeine
Ausbreitung dienſtbar zu machen.
Wiederſehensfeier der 4. Kompagnie Leibgarde-
Inſankerie=Regimenks 115 und Erſahformakionen
am 7. und 8. September d. J. in Darmſtadt.
Nur noch wenige Tage trennen uns von dem großen Treffen
in Darmſtadt, das ein erhebendes Treuebekenntnis zum älteſten
Infanterie=Regiment des Reiches werden wird. Nicht nur alle
Kameraden, die in der 4. Kompagnie aktiv gedient haben,
ſon=
dern auch alle diejenigen, die ihr während des Krieges oder zur
Ausbildung angehörten, ſind zuſammen mit ihren
Familien=
angehörigen zu dieſer Feier herzlichſt eingeladen. Die
Regiments=
ſtäbler, Regimentsmuſiker und Oekonomiehandwerker, die
bekannt=
lich der 4. Kompagnie zugeteilt waren, werden von den
ehemali=
gen Kameraden der Kompagnie mit Freuden erwartet. Keiner
der Kameraden darf daher der Wiederſehensfeier fern bleiben,
gilt es doch, aus Tradition echte treue Kameradſchaft zu
erneu=
ern und zu pflegen bei gemütlichem Zuſammenſein und frohem
Wiederſehen. Das von dem Veranſtaltungsausſchuß
zuſammen=
geſtellte Programm bietet Gewähr, daß jeder Teilnehmer auf
ſeine Koſten kommt und daß für ihn die Feier in bleibender
Er=
innerung ſein wird. Zum Standquartier der 4/115er iſt für die
beiden Tage der Wiederſehensfeier der Heſſiſche Hof” gewählt.
Hier werden auch am Samstag, dem 7. September, von
nachmit=
tags 3 Uhr ab die Feſt= und Quartierkarten ausgegeben. Abends
um 8 Uhr findet in dem feſtlich geſchmückten Mathildenhöhſaal”
die Begrüßung der erſchienenen Feſtgäſte und Kameraden ſtatt.
Die Begrüßungsfeier wird durch die Mitwirkung namhafter
Künſtler und durch flotte Weiſen ehemaliger Militärmuſiker
um=
rahmt. Am Sonntag, dem 8. September, vormittags 10 Uhr,
Antreten in der ehemal. Infanterie=Kaſerne, Alexanderſtraße,
alsdann Abmarſch mit Muſik nach dem Ehrenmal der Gefallenen,
woſelbſt eine Gedenkfeier für unſere gefallenen Kameraden
ſtatt=
findet. Nach dieſer Feier marſchieren die Kameraden durch die
Rheinſtraße—Kaſinoſtraße—Bleichſtraße nach dem Standquartier.
Daſelbſt gemeinſames Mittageſſen.
Um 3 Uhr treffen ſich die Feſtteilnehmer im „
Mathildenhöh=
ſaal” zur eigentlichen Wiederſehensfeier. Auch für dieſe Feier
iſt vom Veranſtaltungsausſchuß eine ausgezeichnete Feſtfolge
ge=
wählt, die jedem einzelnen einige genußreiche Stunden bringen
wird. — Für alle Kameraden der ehemaligen 4. Kompagnie
Leib=
garde=Infanterie=Regiments 115 und deren Erſatzformationen,
ganz gleich, ob ſie der Vereinigung angehören oder nicht, muß
ein=
gedenk unſeres Kameradſchaftsgefühls und unſerer treudeutſchen
Geſinnung und Vaterlandsliebe die Parole lauten:
Auf zur Wiederſehensfeier am 7. und 8. September d. J.
im Mathildenhöhſaal zu Darmſtadt! A. R.
Tag des deutſchen Volkstums — Feſt der deutſchen Schulf
In ganz Heſſen, auch in unſerer Stadt, wird am
22. September der Tag des deutſchen Volkstums (Feſt
der deutſchen Schule) gefeiert. Aus dieſem Anlaß
dürften die folgenden grundſätzlichen Ausführungen
über den Zweck dieſer Kundgebung angebracht ſein.
Die deutſche Schule im Ausland als Bollwerk deutſchen
Kul=
turlebens iſt die Stätte, der ſeit mehr als fünfzig Jahren die
un=
ermüdliche Arbeit des VDA. in beſonderem Maße gilt. In dem
Hilfswerk des VDA. begegnen ſich, die reichs= und
auslands=
deutſche Jugend zum gemeinſamen Werk der Erhaltung der
deut=
ſchen Kultur und Sprache. Deutſche Jugend diesſeits der Grenze,
wie ſie in den Schulgemeinſchaften des VDA. tätig iſt, ſchafft für
die deutſche Jugend jenſeits der Grenze.
Einmal im Jahre tritt an die Stelle der Arbeit das Feſt —
das Feſt der deutſchen Schule — als Ausdruck des Willens zu
un=
erſchütterlicher Treue und unentwegter Bejahung des
gemein=
ſamen Schickſals.
Das Feſt der deutſchen Schule (nicht „reichsdeutſch” zu
ver=
ſtehen, ſondern „für die deutſche Schule in aller Welt”) ſeit
eini=
gen Jahren auf Anregung des VDA. gefeiert, hat ſchnell beim
deutſchen Volk und vor allem im neuen Reiche Eingang gefunden,
ein Zeichen dafür, wie das Bewußtſein der Volksverbundenheit,
das keine Staatsgrenzen kennt, im nationalſozialiſtiſchen Reiche
gewachſen iſt.
Ganz von ſelber entwickelte ſich aus dieſer der Jugend
gewid=
meten Feier der Gedanke, den Rahmen weiter zu ſpannen,
ent=
ſprechend dem Arbeitsfeld des VDA., das ſich auf das
bodenſtän=
dige deutſche Volkstum jenſeits der Grenzen in
ſeiner Ganzheit und Mannigfaltigkeit erſtreckt. Ein weiterer
Ge=
danke war für die Abhaltung eines „Tages des deutſchen
Volks=
tums” beſtimmend. Wie die iberamerikaniſchen Staaten ihr „Feſt
der Raſſe” feiern, ſo ſoll die Blutsverbundenheit allen deutſchen
Volkstums in dem „Tag des deutſchen Volkstums” zum Ausdruck
kommen. Das alſo iſt der Sinn dieſes Feſtes, bei dem jeder
ein=
zelne Volksgenoſſe durch ſeine Teilnahme ein Bekenntnis zum
Deutſchtum ienſeits der Grenzen und damit zur völkiſchen Einheit
des ganzen Deutſchtums ablegen ſoll.
Die Volksgenoſſen im Reich werden ſich am „Tag des
deut=
ſchen Volkstums” der ausgewanderten Brüder in der Fremde
er=
innern, wie umgekehrt die Volksgenoſſen in der Fremde ihrer
Heimat gedenken werden. Gleichzeitig ſoll bekundet werden, daß
alle deutſchen Volksgenoſſen nicht nur gleichwertig ſind der ſosu
len Stellung nach, ſie ſind auch gleichwertig hinſichtlich ihrer lon.
ſchaftlichen Herkunft und vor allem auch ihrer verſchiedenartign
Staatsangehörigkeit nach. Alle ſind Volksgenoſſen! Der Reict
deutſche iſt nicht bevorrechtet, nur in ſeinem geſicherten Berenü
höher verpflichtet. Der Volksgenoſſe aus Rußland, aus
Ungag=
der braſildeutſche Staatsbürger, alle ſind Volksgenoſſen und gle: Träger der deutſchen Kultur.
Aus der Blutsgemeinſchaft, die alle Menſchen deutſcher 5
kunft auf der Welt miteinander verbindet, kommen alle jene ſiüt
baren und unſichtbaren Bande, die dieſes deutſche Volk umſch oe
ßen. Wie ſich dieſe Gemeinſchaft äußert im Blut, in der Sprage
in der Kultur, in Sitte und Brauchtum, das alles in ſeinem gu
ßen und ſchwerwiegenden Gehalt allen Deutſchen bewußt
machen, iſt die Aufgabe, die uns geſtellt iſt. Was an überliefertin
Kulturgut bei uns im Reiche ſich erhalten hat und dem deutſchtn
Weſen ſein eigenes Gepräge gibt, finden wir vielfach ebenſo u
bei den deutſchen Volksgruppen im Ausland wieder. Ja, oft iſtüe
in einer fremden und feindlichen Umwelt lebendiger geblieben.
bei uns im Reich. Es gibt einzelne deutſche Volksgruppen jenſeit
der Reichsgrenzen, die zäher als wir feſtgehalten haben an. A
Ueberlieferungen der engeren Heimat, aus der ſie einſt
heraa=
gezogen ſind. Was wir, um an das unverfälſchte Weſen deutſoc
Volkstums wieder anzuknüpfen, bei uns nach dem Miedorerwagin
unſeres Volkes zu neuem Leben wecken müſſen, iſt bei ihnen vol
fach ſelbſtverſtändlicher, gegenwärtiger Beſitz geblieben. Das zun
ſich in ihren Trachten, ihren Liedern und Tänzen, das zeigt 4
darin, daß ſie aus ihren eigenen Reihen Männer hervorgebrern WiMüſte; 1.
haben, die aus einem nie getrübten völkiſchen Veranwwortungsse / zü P — Polak
wußtſein das beſondere Schickſal ihrer Volksgruppe in Vergangun /2luuneda, 12.
heit und Gegenwart dichteriſch geſtaltet haben. Erſt wenn wir f.
Leiſtungen als vollwertig anerkennen, haben wir ein abgerume
tes Bild der geſamtdeutſchen Kulturleiſtung. Das iſt das Eiut „du Gio
das wir, jeder einzelne als Glied der Gemeinſchaft, zu wahlug:) Bür !
und an die kommenden Geſchlechter weiterzugeben haben. Dii
Weſensgut unſeres Volkes ſoll auch am Tag des Volkstums t.AMsu8 Ni
lich fühlbar gemacht werden. In dem Bewußtſein unſerer blnieVetuge0
gebundenen, artbeſtimmten Verpflichtung feiern wir dieſen Lunt witehin in d
des deutſchen Volkstums” als den Tag der großen gottgewolllund ſichmann mit d
Gemeinſchaft, zu der wir uns als Volk der Hundertmillionen 1 sſen; Hier
dem Erdenrund bekennen.
Darmſtädter Elkern, Kinder und Jugend!
Alles herhören!
In den Anlagen der diesjährigen großen Gartenbau=
Ausſtellung im Orangeriegarten veranſtaltet die
NS.=Frauenſchaft am Dienstag, dem 10. September 1935, ab
15 Uhr, ein großes Jugendfeſt für die geſamte Darmſtädter
Schul=
jugend zugunſten der NS.=Volkswohlfahrt unter Mitwirkung des
geſamten BDM. und der Landespolizeikapelle unter der
bewähr=
ten Leitung ihres Obermuſikmeiſters Pg. Buslau.
Im reichhaltigen Nachmittagsprogramm wird unſeren
Klei=
nen viel Freude und Ueberraſchung geboten. Neben fröhlichen
Kinderſpielen, einer Rutſchbahn, einem Rundlauf, einer
Schieß=
bude, einem Kaſperltheater und vielen anderen Schaubuden iſt
Ge=
legenheit geboten, auf einem kleinen Eſelsfuhrwerk im Garten eine
Spazierfahrt zu unternehmen. In den einzelnen Wettſpielen
er=
halten die Sieger kleine Preiſe. Auch für das leibliche Wohl der
kleinen und großen Heiner mit Kaffee, Kuchen und ſonſtigen
Leckereien wird die NS.=Frauenſchaft, wie das ja allerſeits
be=
kannt und anerkannt iſt beſtens ſorgen. Am Nachmittag beträgt
der Eintrittspreis für Erwachſene 20 Pf., für Kinder 10 Pf. Und
am Abend 20 Uhr Beginn eines fröhlichen Tanzabends im
Oran=
geriehaus für die Eltern und die erwachſene Jugend. Hier
ſpie=
len zwei fleißige Muſikabteilungen der Landespolizeikapelle
luſtige Tänze auf. Eine reiche Blumen=Tombola wartet auf die
glücklichen Gewinner. Hierzu iſt der Eintritt frei! Die Loſung
für alle Darmſtädter Volksgenoſſen kann nur lauten:
Auf zu dem Jugendfeſt der NS.=Frauenſchaft zugunſten der NS.=
Volkswohlfahrt am Dienstag, dem 10. September 1935!
Volksgenoſſen, Elkern, Jugend!
Auf zum großen Jugendfeſt der NS=Frauenſchaft zugunſten
der NS=Volkswohlfahrt am Dienstag, den 10. Sept.,
nachmittags und abends im Orangeriegarten in den
An=
lagen der Gartenbau=Ausſtellung.
Mein Kinderwagen für die NSB!
Wir helfen damit armen Müttern.
Mütter, die ihr nie Nöte gekannt habt, habt ihr ſchon einmal
bedacht, wie groß die Zahl armer Mütter unter uns iſt, wie viele
auf die einfachſten Sommerfreuden verzichten müſſen, wie viel
Kinderelend und Verwilderung und wie viel
Säuglingserkran=
kungen verhütet werden könnten, wenn den notleidenden
Familien ein Kinderwagen zur Verfügung ſtände?
Ein Kinderwagen bedeutet eine der größten Ausgaben bei der
Geburt eines Kindes, und bei weitem nicht alle Eltern können
ſich dieſe Ausgabe leiſten. Aber auch dem Hilfswerk Mutter
und Kind”, das im Rahmen der NS.=Volkswohlfahrt
hilfsbedürf=
tige Mütter wirtſchaftlich unterſtützt und ſeeliſch betreut, ſtehen
bei der Fülle der Anträge und dem Umfang ſeines
Aufgaben=
bereiches nicht genügend Mittel zur Verfügung, um den durch
ſeine Beratungsſtellen betreuten Müttern Kinderwagen
zuzu=
weiſen.
Wir wenden uns daher erneut an die oft bewußte Hilfs= und
Opferbereitſchaft aller derjenigen, die im Beſitze von entbehrlich
gewordenen Kinderwagen ſind, mit der herzlichen Bitte, ſie uns
zur Verteilung an unſere hilfsbedürftigen Mütter zur Verfügung
zu ſtellen. Wir bitten um fernmündliche oder ſchriftliche
Benach=
richtigung an das Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 34, Fernſprecher Nr. 4661, unter
Angabe der genauen Anſchrift und Abholezeit mit dem Motto:;
Meinen Kinderwagen ſchenke ich der NSV.!
Sepkembertag im Park.
Hell und ſonntagsſauber breitet ſich der Schloßplatz. Die
Regenwolken ſind verweht, nun blenden dicke weiße Ballen vom
ſtrahlenden Himmel. Weit geöffnet iſt das Parktor mit ſeinen
goldenen Spitzen. Breite Kieswege führen zwiſchen Roſenbeeten
zum hohen, ſprühenden Springbrunnen und weiter zum roten
Schloß. In der Kaſtanienallee ſchlagen die dicken Stachelkugeln
auf den Boden, ſpringen auf und laſſen die glänzendbraunen
Früchte mit ihrer feinen Zeichnung und dem weißen Flaumpuder
auf dem Weg hüpfen.
Der Park wird Wald. Ueber Brückchen und Stege, auf
ſchmalen Pfaden durch tiefes Dickicht finden wir den Weg zum
See. Kommt, wir wollen zu den Schwänen laufen! Wir locken
ſie ans Ufer, necken ſie ein wenig, treiben ein fröhliches Spiel.
Die weite Waſſerfläche blinkt in der Sonne, ein friſcher Wind
läßt tauſend kleine Wellen tanzen. Die weißen Marmorhirſche
ſpeien weite Waſſerbogen. —
Ach, dort die erſten Herbſtbäume! Schon fallen goldne
Blätter. Nicht traurig ſein! Die große Farbenfreude des Herbſtes
ſteht uns ja bevor! Noch blühen viele Roſen. Noch leuchten
Früchte aus grünem Laub. Noch ſtrahlt der Himmel — o
Son=
nenſchein, o froher Tag!
Perſonalnachrichten der Reichsbahndirektion Mainz.
Ab=
gang; Reichsbahnrat Dr. jur. Eiſele am 1. September von
der RBD. Mainz zur RBD. Halle; Reichsbahn=Baumeiſter
Wer=
ning am 20. Auguſt vom Betriehsamt Mainz zur RRD. Stettin.
— Zugang: Reichsbahnrat Wendt von der RBD. Altona
zur RBD. Mainz.
— Stadtkirche. Der Kirchenchor beginnt ſeine Proben am
Freitag, den 6. September, 8 Uhr. Wir kommen im Chor der
Kirche zuſammen.
Die große Darmſtädker Schau
„Volk und Wirtſchaft” im Entkſtehent
Die Städtiſche Feſthalle rüſtel.
Freichur, dem
uft 1it
Nei
die dr Südliche Fiſt
Zwilich vom Pega
Groß!
uns= und
iMi.
Das Werk iſt nichts ohne den Werkmann. Viele Hände regen uu Ki
Dan
emſig, die Lehrausſtellung „Volk und Wirtſchaft” zu einer vorbch,eid
züf ea
lichen Sache zu geſtalten.
Maug Ve
Neben rieſigen Mengen Holz, das dazu beſtimmt iſt, den auz. 0Meſſeweſen, Verſtei
gedehnten Raum der Feſthalle für die Zwecke der Schau unm1=uuan Bewachun
bauen, kommen dauernd Waggons und Wagen angerollt, ſ rungsweſen,
Hunderte von Kiſten tragen, in denen intereſſantes AnſchauurF ſ be.
material noch verborgen iſt.
Luf Grund des G
Die Luft iſt voller Gehämmer und Geſäge. Muß doch die üs vom 2. Februg
ſamte Feſthalle in einzelne große, folgerichtig aneinandergerer! utellen Arbeiter.
Räume eingeteilt werden, um ſo das Höchſtmaß der Ueberſüryie im Bezirk des
lichkeit und des Verſtehens zu ſchaffen. Iſt die Ausſtellung 9.1,4September das
in nicht weniger als rund ein Dutzend Wiſſensgebiete eingetsküugsſtellung ſind be
Und daß ja keiner der ſpäteren Beſucher irgend etwas nicht ſi/ 5ahzubolen.
wird die Anordnung ſo gehandhabt, daß eine genaue Führunk Fungung verſehen
linie den Beſucher bis zum Schluß der Ausſtellung geleitet. Ne.— Pzer Unterlagen h
dem unüberſehbaren Gewirr von Holzgeſtellen iſt aber doch ſEe imn der Zeit vom
einiges zu ſehen: Da führt der Elegant des Biedermeiers m9.N 3 Uhr
gbzugeb=
ſeine Dame durch mörderiſche Straßen mit der Oellaterne W/lwbeitsamts an
Hauſe. Dort tragen höhniſch grinſende Männer ein Auto wie ” Mnt ſt.
Sänfte; — ſoll das etwa eine Anſpielung auf den Kampf 984 er feſtgeſetzte Ferl
die Maſchine ſein? — Irgendwo ſteht an einem Pfoſten As Rden Antrag nicht
lehnt eine behäbige, freundlich dreinſchauende Marktfrau, des Well zu verlieren
Wirkungsfeld im Rahmen der volkswirtſchaftlichen Schau fürr0
allerdings noch in Dunkel gehüllt iſt. Und daneben ſteht etrn
zum Drehen, wobei wir leſen können, daß hierdurch die Frue I9. Gemein
gelöſt wird, wenn ſich für den Haushalt die Anſchaffung 611 eut Donnerstas
Maſchine lohnt. Alſo nicht nur für die Männer, ſondern alb
Männer und
für die Frauen ſcheint dieſe Ausſtellung eine Fundgrube u U 246 Uhr Fr;
den. Noch dazu da wir bereits gehört haben, daß den Frau
Irgien. Ort:
ſogar beſonders ſpitzfindig Speiſen zur Erhöhung der Wirtſch /A Ugerhausſtro
lichkeit im Haushalt vorgekocht werden ſollen.
1 Fragen. Ort
An einer anderen Stelle leſen wir: „Die Maßnahnn
der Regierung zur Neugeſtaltung und Stärkuuus””, Lrt: Hock
lungen mit
der deutſchen Wirtſchaft” Und dort, und dort . . .al Ihinnal Svorint
es iſt ja alles noch ſo durcheinander, daß man kaum von eint.) Pwerbewarte=
Ausſtellungsobjekt zum anderen kommt.
Malig aufgefor
Ueber dem Ganzen ſteht ein Ziel und ein Wille: Es 1.
Sberichte dem
eine Bevölkerung heranbilden helfen, die befähigt iſt, die war Rtoße 19 Fel de=
der Gemeinſchaft zu geben.
enberheſt d
durch Texte
ſchaftlichen Zuſammenhänge erkennen zu können, um ſo „e4210,
Einzelnen die Möglichkeit ſeines tatkräftigen Einſatzes zum Nupl 70den gehts in u
* Platzkonzert der Landespolizeikapelle. Das Muſikkorps.
Koge. Wir fa
Landespolizeigruppe gab geſtern Mittwoch unter Mittag auf D. 4c Büſum. n
Adolf=Hitler=Platz vor der „Traube” ein Platzkonzert, das 309 4,)ſ0 Bayeriſche
reiche Zuhörer fand. Die Leitung hatte Obermuſikmeiſter Buu Aeutoberfeſt vo
lau. Neben flotter Marſchmuſik kamen u. a. Werke von C2T8. Mt eine Fü
Maria von Weber und Richard Wagner ſowie ein Strauß=Wa.*6h)erungen, übe
zu Gehör.
Meie
— Orpheum. Zaubermeiſter Kaßner ſetzt ſein ern. !
reiches Gaſtſpiel heute und folgende Abende fort. Sonntagn 1.Gh
mittag iſt die letzte Kinder= und Fremdenvorſtellung Gerade 1
die Kinder bietet die Kaßner=Schau in beſonderem Maße ein du
lebnis von bleibender Erinnerung; man ſollte daher allen Kl
dern dieſe einzigartige Freude bereiten und ihnen einen
Be=
beim „Zauberonkel Kaßner” ermöglichen.
Was die Lichtſpielthealer bringen.
— Union=Theater zeigt des großen Erfolges wegen noch z1*2
Tage den hiſtoriſchen Großfilm „Liſelotte von der Piſ
mit Renate Müller, Dorothea Wieck, Hilde Hildebrand. Da W81N 4.
Michael Bohnen und Hans Stüwe.
— Helia=Lichtſpiele zeigen heute in Erſtaufführung das n9ü
Weiß=Ferdl=Luſtſpiel „Alles weg’n dem Hund”. FersM
ſpielen Julia Serda, Edith Oß und W. Spann=Müller. Juge?A
liche haben Zutritt.
— Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male O
ſpannenden Wild=Weſt=Film „Tom Mix räumtauf”. Juge‟
liche ab 14 Jahren haben Zutritt.
— Reſi=Theater zeigt den ſpannenden Abenteurerfilm.
Ufa „Fürſt Woronzeff” mit Albrecht Schoenhals, Brig:
Helm, Hanſi Knoteck, Willy Birgel.
— Reſi=Theater bringt drei Nachtvorſtellungen, Freitag ,9
gang”. Samstag „Die ſingende Stadt” mit Jan
R=
nura Brigitte Helm, Sonntag Zarewitſch” mit Hans S0‟
ker, Martha Eggerth. Georg Alexander.
Wir gratulieren!
Zum Feſt der ſilbernen Hochzeit den Eheleuten 30c.
nes Lahr und Frau Marie, geb. Spengler, in Arheil9e
Dieburger Straße 84.
Herrn Valentin Leibfried in Heppenhein de
87. Geburtstag, den er am 4. September in ſtaunenswerter.
K=
ſtiger nud körverlicher Friſche beging. Er iſt der einzige 1.
lebende Heppenheimer Altveteran des Krieges 1870/1. den ”.
Jäger mitmachte: — Herrn Glaſermeiſter Johann Mefl.
in Heppenheim zum 84. Geburtstag, den er am 3. Septehle
bei beſtem Befinden feiern konnte.
Herrn Georg Weber II., in Ober=Ramſtadt, Zh.
bachſtraße 37, zu ſeinem 75. Geburtstag.
Dem ehemaligen Ortsdiener von Harreshaufen.
Hartmann V., zu ſeinem 82. Geburtstag.
ſonnerstag, 5. September 1935
Der Sternenhimmel im Monat September.
Nr. 244 — Seite 5
Beobachtungszeit
bei Monatsbeginn um etwa 22 Uhr.
*.
Hle.nd
T%es.
9.
Aſlälfte: 1. Bootes (A — Arktur), 2. Krone, 3. Jagdhunde, 4. Großer Bär, 5. Drache, 6. Klei= Südhälfte: 1. Walfiſch 2. Andromeda, 3. Pegaſus, 4. Waſſermann, 5. Südl. Fiſch (F —
Fomal=
nnkär (F — Polarſtern), 7. Kepheus, 8. Kaſſiopeia, 9. Fuhrmann (K — Kapella), 10. Perſeus, haut), 6. Steinbock, 7 Delphin, 8. Adler (4 — Atair), 9. Schwan (D — Deneb), 10. Leier (W —
1Urdromeda, 12. Stier (4 — Aldebaran, P1— Plejaden), 13. Widder.
Weda), 11. Schütze, 12. Schlangenträger, 13. Herkules, 14. Schlange.
Mond: 1. Viertel 6. September, Vollmond 12. September. — Planet: Saturn.
der Große Wagen verläuft parallel zum Horizont. Der
Süden: Ueber dem Südpunkt der Steinbock. In der Milch= Stunde. Jupiter läßt ſich zunächſt eine Stunde, ſchließlich nur
Klae Bär liegt nördlich von ihm und iſt die Höhe des Him= ſtraße, hoch am Himmel, die Leier mit dem Stern erſter Größe noch eine halbe Stunde im Weſten beobachten. Saturn, im
unpols bekanntlich gleich der geographiſchen Breite des Be= Weda, der Schwan mit dem hellen Deneb und der Adler mit Waſſermann, ſieht man bis zum 11. die ganze Nacht hindurch,
amtungsortes. In der Milchſtraße, hoch am Himmel, Kaſſio= Atair. In der Milchſtraße, dicht am Horizont, der helleuchtende. Ende des Monats nur bis kurz vor 3 Uhr.
Schütze.
pe weiterhin in der Milchſtraße, nach Nordoſten hin, Perſeus
Mond: Am 6. erſtes Viertel, am 12. Vollmond, am 19. letz=
unſuhrmann mit dem Stern erſter Größe Kapella.
Iſten: Hier macht ſich das große Sternviereck im Pegaſus
bmrkbar, dem ſich nach Nordoſten das Bild der Andromeda
Alleßt. Zwiſchen Oſten und Süidoſten, dicht am Horizont der
Agich, zwiſchen ihm und dem Pegaſus die Fiſche. Im
Süd=
o te der Südliche Fiſch mit dem Stern erſter Größe Fomalhaut.
Sübeſtlich vom Pegaſus das Tierkreisbild des Waſſermann.
Weſten: Nicht weit vom Horizont Arkturus im Bootes.
Nach der Milchſtraße hin die großen Sternbilder Herkules und
Schlangenträger mit Schlange.
Planeten: Merkur bleibt unſichtbar. Venus wird am
15. September Morgenſtern und kann Ende September ſchon
zwei Stunden lang beobachtet werden. Mars kann nach ſeinem
Auftauchen in der Abenddämmerung im Südweſten geſehen
wer=
den, anfangs eine Dreiviertelſtunde. Ende September gegen eine
tes Viertel und am 27. Neumond.
Sonne: Tritt am 24. in das Zeichen der Waage oder
durchläuft den 180. Grad ihrer Bahn. Es beginnt der
aſtrono=
miſche Herbſt: Tag und Nacht ſind einander gleich. An dieſem
Tage erreicht die Sonne zur Mittagszeit in Berlin eine Höhe
von 37½ Grad. Aufgangszeiten für die Berliner Gegend im
September in der Zeit von 5.15 bis 6.03 Uhr. Untergänge in der
Zeit von 18.56 bis 17.48 Uhr.
Piele Hänten
aft” zu eintr
Muf M
Arbeitsbuch!
ßroßhandel, Aus= und Einfuhrhandel, Handel mit
Woh=
mus= und Genußmitteln, mit Rohſtoffen und Halbfabrikaten.
müfertigfabrikaten (auch Kraftfahrzeughandel, mit Tankſtellen
uuKraftfahrzeugreparaturwerkſtätten), mit Vieh;
Verlags=
geerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige
Eüfsgewerbe des Handels. Immobilienweſen.
Ver=
mütung, Verwaltung, techniſche und ſonſtige Beratung,
Markt=
uyNeſſeweſen, Verſteigerungen und Verleihung, Aufbewabrung,
Spition, Bewachung, Geld=, Bank=, Börſen= und
Ver=
ſübrungsweſen, gewerbliche
Verwaltungsbe=
tiribe.
luf Grund des Geſetzes über die Einführung des
Arbeits=
buts vom 26 Februar 1935 — RGBl I S. 311 — wird für die
Awſtellten, Arbeiter, Volontäre und Lehrlinge dieſer
Induſtrie=
zrMe im Bezirk des Arbeitsamts Darmſtadt im Laufe des
Mo=
nu September das Arbeitsbuch eingeführt. Vordrucke für die
Antugsſtellung ſind bei dem Arbeitsamt Darmſtadt
Morneweg=
ſt ie 75, abzuholen. Der Antrag iſt mit der polizeilichen
Melde=
ſtinigung verſehen, unter Beifügung etwaiger Zeugniſſe oder
ſenger Unterlagen, bei der angegebenen Dienſtſtelle
perſön=
in der Zeit vom 16. 9. bis 18. 9. 1935, vormittags zwiſchen
7 w 13 Uhr, abzugeben, inſoweit nicht durch beſondere Zuſchrift
dslrbeitsamts an den Betriebsführer etwas anderes
be=
ſtmt iſt.
„der feſtgeſetzte Termin muß pünktlich eingehalten werden.
Wſaden Antrag nicht rechtzeitig abgibt, läuft Gefahr, ſeine
Ar=
biütelle zu verlieren.
NS. Gemeinſchaff „Kraft durch Frende‟
deute Donnerstag finden ſtatt: Allgemeine Körper=
Uölle. Männer und Frauen. Ort: Woogswieſe TSG. 46. Zeit:
26.115 Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele, nur
fürFrauen, Ort: Viktoriaſchule, Hochſtraße, Liebigs=
Oberreal=
ſchu, Lagerhausſtraße. Zeit: 20—21 Uhr. Leichtathletik,
n:u ür Frauen. Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit: 18.15—19.45 Uhr.
Tenis: Ort: Hochſchul=Stadion, Zeit: 18—19.30 Uhr. Treibt
Luilsübungen mit „Kraft durch Freude‟
ſch tung! Sportwerbewarte der NSG. Kraft durch Freude‟.
Dru sportwerbewarte, beſonders des Kreisgebietes, werden
hier=
müetztmalig aufgefordert, die für den 15. Auguſt angeforderten
Tükeitsberichte dem Sportamt, Stützpunkt Darmſtadt,
Bis=
mmſtraße 19 (Tel. 2683), abzuliefern.
Uhnorgen gehts in Urlaub.
25 Septemberheft der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
veinttelt durch Texte und Bilder die Vorfreude auf die letzten
Uübstage. Wir fahren nach dem Schwarzwald, zur Kieler
B9, nach Büſum, nach Norwegen, in den Harz, ins Weſer Berg=
Ie Win den Bayeriſchen Wald, ins Allgäu und zuletzt zum Mün=
Am Oktoberfeſt vom 27. September bis. 1 Oktober 1935. Das
(enthält eine Fülle von Mitteilungen über Wanderzüge und
G Handerungen, über allerlei Vorſtellungen, wie Theater, Kino,
Kherte, Varieté uſw. Das reichilluſtrierte Heftchen ſagt uns
Arlen 40 Seiten alles, was wir müſſen müſſen, um im Monat
Samber nicht nur unſeren Urlaub, ſondern auch unſere
Feier=
abihſtunden höchſt angenehm und billig zu geſtalten. Jeder
Be=
trIwart und jede Dienſtſtelle der DAF. iſt gern bereit, allen
Palgenoſſen unſer Monatsheft zu verkaufen.
Sommerflugdienſt bis 5. Okober.
die Deutſche Lufthanſa wird in dieſem Jahre ihren
Sommer=
flügenſt erſtmalig ohne Aenderung der Flugzeiten
biss um 5. Oktober durchführen. Abgeſehen von einigen
Flug=
ſtran, die vorwiegend dem Erholungsreiſeverkehr dienten,
wer=
des le Fernverbindungen auch weiterhin unverändert beflogen.
DBherbſtflugplan, der bisher am 1. September in Kraft trat
Urleilweiſe erhebliche Flugplanänderungen brachte, fällt
künf=
ticlut. Im europäiſchen Luftverkehr wird es künftig ebenſo
D2m Eiſenbahnverkehr nur noch zwei Flugpläne geben, und
zudi den Sommerflugplan vom 1. April bis 5. Oktober und
de Winterflugplan vom 6. Oktober bis 31. März.
Der Polizeibericht meldel:
Las nicht alles geſtohlen wird. In der Nacht zum Donners=
Bem 29. Auguſt 1935, wurde aus dem Hofe des Hauſes Hohler
WkNr. 27 (hinter Orpheum) eine Korbmöbelbank entwendet.
Scktienliche Mitteilungen werden von dem
Landeskriminalpoli=
zetzut Darmſtadt, Hügelſtraße 31 /33. Zimmer 36, erbeten.
Ver hat den Vorfall beobachtet? Am 30, 8. 35, gegen 18.30
Uaxwrrde ein fünfjähriger Knabe von den Eltern zum
Einkau=
feleſchickt. In der Beſſunger Straße wurde er von einem
grö=
besr Jungen angehalten und bekam von dieſem einen
Gegen=
ſtän in die Hand gedrückt, womit er ſchießen könne. Hierbei
neu der Junge dem Kinde die Geldbörſe mit Inhalt aus der
Müführten Marktaſche und verſchwand in der Richtung
Hei=
denzer Straße. Sachdienliche Mitteilungen werden entgegen=
Bsünmen auf Zimmer 12 des Landeskriminglpolizeiamts.
Beſichtigung der Siedlungsatbeiken im Ried.
Der Provinzialausſchuß der Provinz Starkenburg und der
Kreisausſchuß des Kreiſes Darmſtadt unternahmen eine
Be=
ſichtigungfahrt in das Ried, um die dortigen vorbildlichen
Melio=
rations= und Siedlungsarbeiten kennen zu lernen. In Vertretung
des anfänglich verhinderten Herrn Kulturrats Reich übernahm
Herr Regierungsbaurat Berg die Führung und gab die
not=
wendigen Erläuterungen. Nach einem kurzen Beſuch des Frauen=
Arbeitsdienſtlagers bei Bürſtadt wurde die in der Nähe
befind=
liche neue Siedlung eingehend beſichtigt. Die Hofreiten, welche
baulich bald fertiggeſtellt ſein werden, machten in ihrer Lage und
Anordnung einen vorzüglichen Eindruck, ſo daß hier wahre Muſter=
Bauernſitze entſtehen werden. Durch Rodung einer gewaltigen
Waldfläche und Trockenlegung ehemaliger Sumpfſtellen iſt ſo viel
Land urbar gemacht, daß über zwei Dutzend Siedler die für einen
Erbhof benötigte Landmenge erhalten können. Einen ganz
be=
ſonderen Eindruck machte auf die Mitglieder der beiden Ausſchüſſe
der Bebauungszuſtand der neu gewonnenen Flächen, die in ſo
kur=
zer Zeit nicht nur urbar gemacht, ſondern ſogar ſchon ihre Ernte
bringen und den künftigen Erwerbern ſo die reibungsloſe
Auf=
nahme ihrer landwirtſchaftlichen Tätigkeit ermöglichen. Auch die
übrigen beſichtigten Meliorationsarbeiten in der Provinz
Star=
kenburg ließen erkennen, in welch bedeutendem Umfang neues
Ackergelände geſchaffen worden iſt, das der Volksernährung zugute
kommt. Alle Teilnehmer ſprachen ihre größte Anerkennung über
dieſe in unſerer engeren Heimat geleiſtete Tat aus und ſtimmten
den Ausführungen des ſpäter, eingetroffenen Kulturrats Reich
zu, daß nur im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland derartiges
ge=
leiſtet und geſchaffen werden konnte.
14 Nakionen bei der HJ.
Ausländerbeſuch im HJ.=Zeltlager Oberſotzbach.
LPD. Auf Anregung der Kurdirektion Bad=Nauheim
be=
ſuchten 300 Kurgäſte, die 14 verſchiedenen Nationen angehörten,
das Zeltlager des Bannes 81 /186 (Frankfurt a. M.) bei
Oberſotz=
bach. Acht große Reiſeomnibuſſe und einige Privatwagen
ſtar=
teten um 15 Uhr in Bad=Nauheim. Um 13 Uhr war bereits ein
Laſtwagen mit Geſchirr, Kaffee Kuchen und ſonſtigen guten
Sachen vorausgefahren. Die Kurdirektion hatte ſowohl die
Kur=
gäſte als auch die Lagermannſchaft eingeladen, was auf beiden
Seiten eine wahrhaft „internationale" Freude auslöſte. Im Lager
empfingen Gebietsführer Potthoff und Bannführer Woldt die
Gäſte. Sprachgewandte Hitlerjungen geleiteten ſie dann
trupp=
weiſe als Führer und Dolmetſcher durch das Lager, was dankbar
anerkannt wurde. Dann ſtieg die gemeinſame Kaffeetafel.
Zwang=
los ſaßen Ausländer und Hitlerjungen zuſammen und
unterhiel=
ten ſich lebhaft, wechſelten Fragen und Antworten. Einladungen
und Anſchriften hagelten nur ſo. Für Photographen war
Hoch=
betrieb; faſt alle Ausländer ließen ſich mit „ihren” Hitlerjungen
photographieren. Nur zu ſchnell folgte der Abſchied, allein gegen
Kurvorſchriften kämpfen Götter, ſelbſt vergebens. Die jungen
Kameraden gaben den Gäſten das Geleit zu ihren Wagen, und
es war eine Freude zu ſehen, wie ſich die Ausländer faſt alle mit
dem Deutſchen Gruß verabſchiedeten. Sie hatten keine Rede
ge=
hört, keine Potemkinſchen Dörfer geſehen — aber die Wahrheit
über Deutſchlands Jugend. Da ſich auch hohe Perſönlichkeiten
unter den Gäſten befanden — Miniſter und
Parlamentsmitglie=
der fremder Nationen —, iſt der Wert dieſer lebendigen
Aufklä=
rung doppelt zu ſchätzen. Im nächſten Jahr wird wahrſcheinlich
in erhöhtem Maße durch die Kurgäſte von dieſer Gelegenheit
Ge=
brauch gemacht werden.
Der „Dürkheimer Wurſkmarkk”.
Das berühmte Pfälziſche Volksfeſt in Bad Dürkheim
findet in dieſem Jahre vom 7. bis 10. September und am 14. und
15 September ſtatt. Der. Dürkheimer Wurſtmarkt” iſt
bekannt=
lich das größte Weinfeſt Deutſchlands. Aus allen Gauen des
Reiches und aus dem Auslande kommen die vielen Tauſende von
Beſuchern in dieſen Feſttagen in die rheinpfälziſche Kurſtadt die
größte deutſche Rebengemeinde, die ſo zu einem wahren Mekka
der Freudeſuchenden wird. Annähernd 300 000 Menſchen waren
im vergangenen Jahre gekommen, um hier in Stunden
über=
ſchäumender Lebensfreude den Frohſinn in vollen Zügen zu
ge=
nießen. Auch in dieſem Jahre ſind ſchon eine Reihe von
Sonder=
zügen aus Stuttgart. München Mainz, Saarbrücken uſw.
ange=
meldet. Geſellſchaftsfahrten aus Berlin, Königsberg, aus dem
Allgäu, aus Belgien und Holland uſw. kommen zu dieſem großen
Volksfeſt, das zugleich eine grandioſe und lebendige Werbung für
den deutſchen Weinbau bedeutet.
Infolge der in den letzten Jahren enorm gewachſenen
Be=
ſucherzahlen mußte die Stadt Bad Dürkheim in dieſem Jahre eine
umfangreiche Erweiterung des Feſtplatzes vornehmen. Auch die
Autoparkplätze wurden ſo erweitert, daß zirka 20 000
Kraftfahr=
zeuge gleichzeitig parken können.
Aus veint Serkansſaal.
12 Kommuniſten vor dem Strafſenat.
Aw. Wieder einmal verhandelte der Strafſenat am
Mittwoch gegen 12 Kommuniſten aus dem Offenbacher Bezirk.
Es iſt immer dasſelbe, wie in den vorigen Verhandlungen, und
die ſämtlichen Leute ſtanden auch miteinander in Verbindung;
ſie haben verſucht, die Partei neu zu organiſieren und durch
ille=
gale Zeitſchriften neue Mitglieder zu werben. Zwei Angeklagte,
der 29jährige Theodor Waldmann aus Bieber und der
32jährige Joſeph Spielmann aus Dietesheim, erhalten je
drei Jahre Gefängnis. Zwei Jahre ſechs Monate
Zuchthaus erhält der 33jährige Andreas Staab,
eben=
falls aus Dietesheim, je drei Jahre Zuchthaus der 35
jäh=
rige Chriſtian Bauer aus Bieber, der 40jährige
Johan=
nes Markert aus Dietesheim, der 27jährige Emil Spahn
aus Dietesheim und der 23jährige Emil Spahn aus
Mühl=
heim a. M. Je drei Jahre und ſechs Monate
Zucht=
haus erhalten der 31jährige Ludwig Grebe aus Bieber, der
3Gjährige Heinrich Weilmünſter 9. aus Dietzenbach und
der 28jährige Kaſpar Hofmann aus. Mühlheim a. M.
Sechs Jahre Zuchthaus erhält der 26jährige Karl
Zän=
gerle aus Langen. Er betätigte ſich bis in die letzte Zeit vor
ſeiner Verhaftung, und er macht auch gar kein Hehl daraus, daß
er heute noch Kommuniſt iſt. Ihm werden die bürgerlichen
Ehren=
rechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt, den übrigen zu
Zuchthaus Verurteilten auf fünf Jahre. Ebenſo wird gegen ſie
Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt.
Das Schöffengericht verhandelte am ſelben Tage gegen
vier Angeklagte aus Bürſtadt, die beſchuldigt ſind,
einen jungen Bürſtädter, den ſie beim Birnendiebſtahl erwiſcht
hatten, mißhandelt zu haben. Der 31jährige Franz D hatte den
jungen Mann auf der Straße entdeckt und mit aufs Rathaus
ge=
nommen, wo er von dem Schutzmann Heinrich K. vernommen
wurde. Der 2bjährige Beigeordnete Heinrich J. war mit dabei
und überreichte dem Schutzmann einen Gummiknüppel, mit dem
dieſer den jungen Mann ſo lange behandelte, bis er ein
Proto=
koll mit ſeinem Schuldbekenntnis unterſchrieb, nachdem er vorher
geleugnet hatte. Das Gericht ſtellt heute ausdrücklich feſt, daß
die Birnen zweifellos von dem jungen Mann geſtohlen waren,
daß es aber trotzdem nicht angehe, daß Beamte derart vorgingen.
Es verurteilt deshalb den Schutzmann wegen Körperverletzung
und Vergehens im Amt unter Zubilligung mildernder Umſtände
zu 14 Tagen Gefängnis, den Beigeordneten, der zwar nicht ſelbſt
ſchlug, aber doch durch Ueberreichung des Gummiknüppels ſein
Einverſtändnis kundtat, ebenfalls wegen Körperverletzung und
Vergehens im Amt zu einer Geldſtrafe von 100 Mark und den
Franz D. wegen Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 20 Mk.
Der vierte Angeklagte wird mangels Beweiſes freigeſprochen,
denn ein Nachweis darüber, daß er ebenfalls ſchlug, konnte in der
Beweisaufnahme nicht erbracht werden.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsauittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
3. St. In Frage ſteht nicht die Kriegsrente des Ehemanns,
ſondern die Unterhaltspflicht desſelben der Ehefrau gegenüber.
Leben die Ehegatten nicht in häuslicher Gemeinſchaft, d.h.
ge=
trennt, ſo iſt, ſolange einer von ihnen die Herſtellung des
ehe=
lichen Lebens berechtigterweiſe verweigert (nicht, wenn
die Trennung bloß auf beiderſeitigem Einverſtändniſſe beruht),
der Unterhaltung durch Entrichtung einer vorauszahlbaren
Geld=
rente zu gewähren, ſoweit der Mann nach Maßgabe
ſeiner Lebensſtellung, ſeines Vermögens und
ſeiner Erwerbsfähigkeit zur
Unterhaltsgewäh=
rung in der Lage iſt. Während des Scheidungsprozeſſes
regelt das Prozeßgericht die Unterhaltsfrage. Der allein für
ſchuldig erklärte Mann hat der geſchiedenen Frau den
ſtandes=
mäßigen Unterhalt inſoweit zu gewähren, als ſie ihn nicht aus
den Einkünften ihres Vermögens und aus dem Erwerb ihrer
Ar=
beit beſtreiten kann, ſofern nach den Lebensverhältniſſen Erwerb
durch Arbeit der Frau üblich iſt. Soweit aber der allein für
ſchuldig erklärte Ehegatte bei Berückſichtigung ſeiner ſonſtigen
Verpflichtungen außerſtande iſt, ohne Gefährdung ſeines
ſtandes=
mäßigen Unterhalts dem anderen Ehegatten Unterhalt zu
gewäh=
ren, iſt er berechtigt, von den zu ſeinem Unterhalt verfügbaren
Einkünften zwei Drittel oder, wenn dieſe zu ſeinem notdürftigen
Unterhalte nicht ausreichen, ſo viel zurückzubehalten, als zu deſſen
Beſtreitung erforderlich iſt. Sind beide Gatten für ſchuldig
erklärt, ſo beſteht eine Unterhaltspflicht auf keiner Seite.
Stammtiſch W. K. Der Suez=Kanal wurde gebaut 1858 bis
1869, der Kaiſer=Wilhelm=Kanal (Nord=Oſtſee=Kanal) 1895.
Abonnent G. hier. Wir bitten unter Vorlage der
Unter=
lagen um Rückſprache werktags vormittags 8 Uhr bei der
Schrift=
leitung.
ULahus Rukeut 3t. Duut Beohntust
Korltepf gufsun ranß züarsaßt
Loiusian kurtig beihn Loibee!
Pikante Sellerie=Suppe //= Knolle Sellerie, / Eßlöffel (20 g) Butter, 2 Würfel Maggi’s
Königin=Suppe, auch Maggis Familien= oder
Gemüſe=
für 4 Perſonen.
(Gebundenel Suppe ſind hierfür geeignet, 14 Liter Waſſer.
Den Sellerie ſchälen, waſchen, auf der Gemüſereibe raſpeln oder kleinſchneiden und in
der Butter weichdünſten. Inzwiſchen Maggis Königin=Suppe mit lauwarmem Waſſer
anrühren in gut 1 Liter kochendes Waſſer gießen, über den gedünſteten Sellerie geben
und in 15 Minuten garkochen.
PPEN -u müß-Fotzu. Mishl-Kata srik Uhmssileng unr gis seastt aut!
MAGGlS
Seite 6 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. September 1935
Aus Heſſen.
Der Gaukag 1935 der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangener, Gau Südweſtdeutſchland,
findet am 7. und 8. September in Groß=Umſtadt ſtatt. Die
Tagung ſieht eine Reihe von Veranſtaltungen vor, die am
Sams=
tag, den 7. September, mit einer großen öffentlichen Jugend=
Kundgebung ihren Anfang nehmen. Am Abend folgt die
öffentliche Heimkehrgedenkfeier unter dem Motto: „Heimkehr iſt
nicht Ende, ſondern Anfang.‟ Der Sonntag wird eingeleitet durch
ein Wecken der HJ. Nach den Gottesdienſten folgt die gemeinſame
Heldengedenkfeier am Ehrenmal. An dem Feſtzug und
Vorbeimarſch an dem Vertreter des Bundesſtabes, dem
Reichs=
ſtatthalter Sprenger und den Ehrengäſten, u. a. Vertreter der
alten und neuen Wehrmacht, am Nachmittag, beteiligen ſich außer
den ehemaligen kriegsgefangenen Kameraden, aus ganz Groß=
Heſſen die SA.. SS., die Parteiformationen, die Kameraden der
NSKOV. und des Kyffhäuſerbundes, die HJ., Jungvolk. BDM.
und die Ortsvereine. Der Abend bringt auf dem Feſtplatz eine
Kriegsgefangenen=Barackenſtunde, die neben
Erlebnisſchilderun=
gen der ehemaligen Kriegsgefangenen aus Frankreich. Sibirien,
Murmanbahn, umrahmt wird von Geſang und turneriſchen
Dar=
bietungen. Daran anſchließend findet die Verteilung des
Wan=
derpreiſes und der Ehrenpreiſe ſtatt, für das am Samstag um
17 Uhr beginnende und am Sonntag um 18 Uhr endende Schießen.
An dem Ehrenpreisſchießen kann, und ſoll ſich jeder wehrfähige
Volksgenoſſe beteiligen. Dank der Unterſtützung der ſtädt.
Behör=
den und der gaſtfreundlichen Bevölkerung iſt alles für einen
wür=
digen Ablauf der Gautagung vorbereitet.
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener iſt die
Fortſetzung des im November 1918 in Konſtanz durch den
derzei=
tigen Bundesführer Freiherrn von Lersner, Potsdam, gegründeten
„Volksbund zum Schutze der deutſchen Kriegs= und
Zivilgefange=
nen‟. Die Vereinigung erblickt ihre Aufgabe in der
Zuſammen=
faſſung der ehemaligen Frontſoldaten, die das Schickſal der
Ge=
fangenſchaft teilen mußten, der Pflege der Kameradſchaft und der
Verwertung des Stacheldrahterlebniſſes im Sinne der von uns
allen erſtrebten wahren Volksgemeinſchaft. Wenn irgendwo das
Zuſammengehörigkeitsgefühl von Schickſalsgenoſſen gleichen
Blu=
tes, beſeelt von einer hingebenden Treue an Volk und Vaterland
und einer aufopferungsvollen Liebe zur Heimat ſinnfällig und
vorbildlich zum Ausdruck gekommen iſt, dann war es bei den
deut=
ſchen kriegsgefangenen Soldaten.
Wer hören und miterleben will, wie ſie fern der Heimat
ohne Waffen um ihre und ihres Volkes Ehre gekämpft haben, wie
ſie unter den elendigſten Verhältniſſen nie vergaßen, daß ſie
deutſche Soldaten waren, wie ſie in Frankreichs Gefängniſſen und
Zuchthäuſern oder in Sibiriens Hölle gehungert, gedarbt und
ge=
litten haben, wie Skorbut, Typhus und andere Elendskrankheiten
Tauſende dahinrafften, dem iſt anläßlich ihrer Veranſtaltung
hier=
zu Gelegenheit gegeben.
Von der Tiefe und dem Ernſt ihres Wollens, gibt ihr im
Jahre 1930 anläßlich des Bundestages in Biebrich verkündetes
Bekenntnis Zeugnis: „Jeder von uns iſt geworden aus Boden
und Geſtalt der Heimat — jeder gewachſen am Schaffen und
Den=
ken aller, die vor uns waren. — Was einer iſt, was einer hat,
was einer kann, dankt er Volk und Heimat — nicht nur
eigenem Willen. Das verpflichtet. Vom Vater zum Sohn und
Enkel, jeder ein Glied, ſchaffend am ewigen Werden der Heimat.”
H. Baumann.
Dg. Arheilgen, 4. Sept. Oberheſſen=Verein. Unter
zahlreicher Beteiligung der Mitglieder und ihrer Angehörigen
unternahm der Verein am Sonntag nachmittag einen ſchönen
Spaziergang, der auf gut zweiſtündigem Marſche durch unſeren
ſchönen Wald führte. Im Anſchluß fand im Gaſthof „Zum weißen
Schwanen”, wo ſich noch weitere Mitglieder eingefunden hatten,
ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, das bei allerlei
Unterhal=
tung einen harmoniſchen Verlauf nahm.
o. Erzhauſen, 2. Sept. Am Samstag abend marſchierten die
SA., ſowie zwei Geſangvereine, Muſikkapelle und andere
Kor=
porationen nach dem Poſtplatz, der feſtlich beleuchtet mit
Hitler=
fahnen und einer Rednertribüne geſchmückt war. Es galt, die
Fahne der NSDAP., Ortsgruppe Erzhauſen, zu weihen.
Nach der Aufſtellung begrüßte Ortsgruppenführer Zeidler die
Verſammlung dann nahm Pg. Kreisleiter Wamboldt das
Wort und forderte alle Volksgenoſſen und Parteigenoſſen auf, im
Kampf um den Nationalſozialismus und die deutſche Freiheit
uner=
müdlich mit unſerem Führer zu gehen. Nach der Rede nahm er
die Weihe der Fahne vor und verwies die Pg. auf ihren Schwur
und unverbrüchlicher Treue unter der Fahne und dem
Haken=
kreuz. Nach dem Abſingen zweier Lieder ſpielte die Muſikkapelle,
dann ſchloß Ortsgruppenführer Zeidler den Feſtakt.
Er. Wixhauſen, 4. Sept. Feldbereinigung. Am
kom=
menden Dienstag, den 10. September, vormittags von halb 9 bis
halb 10 Uhr. findet im hieſigen Rathaus die Wahl der Mitglieder
zur Feldbereinigungs=Kommiſſion für die Gemeinde Wixhauſen
ſtatt.
Er. Wixhauſen, 4. Sept. Monats=Appell der
Amts=
walter der DAF. Der Ortsgruppenwalter Pg. Schlapp
eröffnete den Appell und gedachte der toten Arbeitskameraden von
Berlin. Hierauf ſtellte er den für dieſen Abend verpflichteten
neuen Kreiswalter Pg. Keßler vor. Dieſer betonte beſonders:
Wir müſſen feſt und treu das Vertrauen des Führers haben, daß
er ſein Werk durchſetzen wird. Die Amtswalter müſſen in den
Be=
trieben dafür ſorgen. Betrieb und Arbeitsfront zu verbinden und
die Volksgenoſſen aufzuklären. Zum Schluß dankte der
Ortsgrup=
venwalter dem Redner für ſeine Ausführungen und ſchloß den
Appell mit einem dreifachen „Sieg=Heil” auf unſeren großen
Füh=
rer und Reichskanzler Adolf Hitler.
Be. Dornheim, 3. Sept. 25jähriges Beſtehen der
Kleinkinderſchule und 25jähriges Beſtehen der
Evangeliſchen Frauenhilfe. Aus den umliegenden
Or=
ten hatten ſich zahlreiche Frauen eingefunden. Mitglieder der
Frauenhilfe, um zuſammen das Feſt zu begehen. Nach
einleiten=
dem Feſtgottesdienſt, bei dem Pfarrer Schmied, Anſtaltspfarrer
im Krüppelheim zu Nieder=Ramſtadt, ſprach, fand man ſich im
Saale der Brauerei Lerch zuſammen zu einigen Feierſtunden.
Zu Beginn trugen zwei Frauen, die vor 25 Jahren als erſte die
Kinderſchule beſuchten, je einen Prolog vor. Anſchließend hieß
der Ortsgeiſtliche die Anweſenden herzlich willkommen, beſonders
einen Vertreter des Mutterhauſes in Stuttgart, den ehemaligen
Ortsgeiſtlichen Marquart mit Frau, und die von auswärts
erſchie=
nenen Gäſte. Der ehemalige Ortsgeiſtliche Marquart nahm dann
das Wort und zeichnete einen Rückblick über die vergangenen
Jahre, da er in Dornheim wirkte. Beſonders gedachte er der
ſchweren Kriegsjahre. Sodann ſprach der Vertreter des
Stutt=
garter Mutterhauſes, von wo die Schweſtern der Gemeinde
Dorn=
heim ſtammen. Ein Theaterſtück „Mutterlos” beſchloß die
ange=
regt verlaufenen Feierſtunden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Sept. Der Obſt= und
Garten=
bauverein veranſtaltet am Sonntag, den 8. d. M., für ſeine
Mitglieder nebſt Angehörigen einen gemeinſchaftlichen Beſuch der
Jubiläums=Gartenbauausſtellung Darmſtadt: gleichzeitig der
Dah=
lienſchau. Für ſachkundige Führung iſt Sorge getragen. Die
Ab=
fahrt erfolgt um 1.30 Uhr nachmittags per Omnibus ab
Halte=
ſtelle Poſt. Für diejenigen, welche eine andere Fahrgelegenheit
benutzen, iſt der Treffpunkt um 2.15 Uhr vor dem Eingang zum
„Orangeriegarten” in der Herrngartenſtraße. — NS.=
Volks=
ohlfahrt. Geſtern kamen wiederum fünf Kinder in die
NSV.=Erholungsheime „Rimdidim” und Roßdorf zu
mehrwöchi=
gem Erholungsaufenthalt. Damit iſt die Geſamtzahl der Kinder,
die in dieſem Jahre Erholungsaufenthalt haben, in hieſiger
Ge=
meinde auf über 40 angewachſen.
C Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Kirchweihe. Letzten Sonntag
und Montag wurde hier das Kirchweihfeſt gefeiert und am
Sonn=
tag war dies von ſchönſtem Sommerwetter begünſtigt. Wie immer
war beſonders am Sonntag ein recht lebhafter Verkehr zu
ver=
zeichnen und auch die auswärtigen Gäſte waren wieder ſehr
zahl=
reich vertreten. Auf dem Marktplatz ſorgten Karuſſell,
Schiffs=
ſchaukel und alle möglichen Leckereien für die Kleinen. Wegen des
ungeheuren Fußgängerverkehrs am Marktplatz wurde, wie in den
Vorjahren, die Darmſtädterſtraße am Sonntag mittag für
meh=
rere Stunden geſperrt und der Fahrverkehr durch die Brückengaſſe,
Bauſtraße und Ernſt=Ludwig=Straße umgeleitet, eine Maßnahme.
die ſich bis jetzt immer gut bewährte. In nicht weniger als fünf
Lokalen war Tanzmuſik und überall herrſchte ſchöner Betrieb. Am
Kirchweihmontag fand man ſich dann früh in den Gaſtſtätten zum
üblichen Frühſchoppen und abends wieder in den Tanzlokalen. So
nahm auch das diesjährige Kirchweihfeſt einen guten Verlauf.
Fd. Nieder=Klingen, 4. Sept. In der Gemeinderatsſitzung
wurde mit Einverſtändnis des Beauftragten der NSDAP. dem
Vorſchlag des Kreisamtes Dieburg, wonach in Zukunft zwei
Bei=
geordnete und vier Gemeinderäte berufen werden ſollen,
zuge=
ſtimmt. Somit ſetzt ſich unſere Gemeindeverwaltung aus zwei dem
Bürgermeiſter zur Seite ſtehenden Beigeordneten und vier
Ge=
meinderatsmitgliedern zuſammen.
Dus bergaaverte Sindichen Sensheinnt w. u.
Zum 7. Bergſträßer Winzerfeſt.
Jedes Städtchen, jedes Dörfchen in
deutſchen Landen hat auf Grund ſeiner
Entſtehung oder auf Grund ſeiner reichen
Geſchichte irgend eine Sage oder ein
Mär=
chen aufzuweiſen, darinnen irgend ein
Held, ein Ritter oder eine tugendſame
Maid die erſte Harfe ſpielt. Liegt dazu
noch das Städtchen in dem ſchönſten
Früh=
lingsgarten Deutſchlands, an der
herr=
lichen Bergſtraße, an den Oſtabhängen
des ſelig dem Rhein zulächelnden
ſagen=
umwobenen Odenwaldes, deſto lieblicher
muß die Sage oder das Märchen ſein. Zu
dieſen reizvollen Kindern der Bergſtraße
gehört auch das mittelalterliche
Städt=
chen Bensheim mit ſeiner zwölfhundert
Jahre alten Geſchichte. Eine ewige
Zeit=
ſpanne. Jeder, der ſein Volk und ſeine
Sage, ſein Städtchen, ſomit ſeine Heimat
und ſeine Geſchichte liebt, wandelt
ehr=
furchtsvoll durch die engen Gaſſen, träumt
angeſichts der unvergeßlichen ſteinernen
Erinnerungen von den Ereigniſſen, die
ſich vor Tauſenden von Jahren darin
ab=
geſpielt haben. Seit undenkbaren Zeiten
haben alle deutſchen Helden, von dem bis
in den Tod getreuen Menſchen „
Sieg=
fried” bis zu den großen Männern und
Führern der Heutzeit, die Bergſtraße mit
ſeinen Sonntagsſtädtchen aufgeſucht.
de roien Ral
Trauben
zurdurſtit
rdämpfend
horſter.
mner iſt a
ſeines hoh. Trau
caltes eine hert.
geigete Neih
jiewenndießörp!
da niederliegen.
oſtet 1.,60
Glspfand 15.9
Beſormhaus
fuunwart
dr Beißen Turm)
In dieſem Jahre erhält die Stadt Bensheim zu ſeinem ſchon
weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus bekannten 7.
Berg=
ſträßer Winzerfeſt den Beſuch der bekannteſten Odenwälder
Rit=
tergeſtalt — der Herr von Rodenſtein — im Gefolge der wilden
Jagd, die der Pfarrherren Weinkeller leertrank. „Das war der
Herr von Rodenſtein” Unter dieſem Motto findet das diesjährige
große Winzerfeſt in Bensheim ſtatt. In einem großen hiſtoriſchen
Feſtzug am Sonntag, den 8 September 1935, werden wir dieſen
geſtrengen Herrn mit den Augen unſeres unſterblichen deutſchen
Dichters Scheffel im Lied und Bild an uns vorüberziehen ſehen.
Dichtung. Wein und Romantik haben ſich in glücklichſter Weiſe die
Hand gereicht. Das getreulich nachgebildete Winzerdorf auf dem
mittelalterlich anmutenden Marktplatz iſt in dieſem Jahr ſoweit
erweitert worden, daß alle Freunde und Kenner des vaſſigen
Berg=
ſträßer Weines, die Liebhaber des Frohſinns und der Heiterkeit
auf einige Tage Unterkunft finden können. Zu Ehren des hohen
Beſuchs — der Herr von Rodenſtein — mit ſeinem Gefolge, zu
dem alle die lieben Gäſte zu rechnen ſind, erſtrahlen zur Nachtzeiu
alle lauſchigen Winkel und reizvollen Ecken, in dem entſprechen, Morkudterman
den magiſchen Lichte, ſo daß ohne Bedenken von einer verzaubeix gesneicemeister
ten Stadt geſprochen werden kann. Das Wahrzeichen von Bensi „nestetase U, I. 8i0‟
heim, der Kirſchberg, der erſt kürzlich neu errichtete ſehenswertn asenneldeiel
ſtädtiſche Kurpark, werden in einer künſtleriſch duchgeführten Bec ſangelten fü ber
leuchtung eine beſondere Anziebungskraft auf alle Beſucher ausübens Mee eind eingetoft
Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn wan behauptet, daß das diess
jährige Bergſträßer Winzerfeſt durch die glückliche Vereinigunm ſtin=
von Dichtung, Wein und Romantik, hineinverſetzt in ein ſolch vern sirtel!
zaubertes Städtchen, die Menſchen auf einige Stunden vollſtändän ! ze
loslöſt von ihrem alltäglichen Leben. Der Herr von Rodenſteinn /5 ihn Scheffel in ſeinen Liedern beſingt, wird ſchon beſtimmm 1
für die Verzauberung der Menſchen mitſamt ihrer Umgebung ſone „endet
gen. Das war der Herr von Rodenſtein, ſollen nachher alle noc züer
lange ſummen.
sirkel!
1e1
176 Millionen Obſtbäume.
In Heſſen 14 Prozent Steigerung.
Die Obſtbaumzählung vom Spätſommer 1934 hat ohne
Ein=
beziehung des Saargebietes ergeben, daß auf jeden deutſchen
Staatsburger beinahe drei Obſtbäume entfallen. Insgeſamt
wur=
den 176 Millionen Obſt= und Walnußbäume feſtgeſtellt.
Aller=
dings muß „Wirtſchaft und Statiſtik” einſchränkend hinzufügen,
daß nicht alle Bäume voll ertragfähig ſind. Wirkliche Erträge
lie=
fern nur 123 Millionen, während 43 Millionen noch nicht
ertrags=
fähig geworden ſind und 9 Millionen Bäume als abgängig
be=
zeichnet werden müſſen. Die Geſamtzahl der Bäume iſt um 7.1
vom Hundert geſtiegen. Die größte Zunahme weiſen Hamburg mit
14,5 und Heſen mit 14 vom Hundert auf, während die
ſtärkſte Abnahme mit 4,8 in Anhalt zu finden iſt. In der Zu=
der Groß=Gerauer Hindenburgkurm
erhält ſeine beſondere Beftimmnn
zur 2512
Der
ſübern. Sch
maſch.=Arbe
Preisange
G 133 Geſt
mellen
ſammenſetzung des Geſamtobſtbaumbeſtandes haben ſich gegenüber
der Zählung von 1932/1933 kaum Veränderungen ergeben.
Da lad man,
voin Hrrnsig au
KasbarlA.
onnn Oin ihr
dab Eitan ta
Luder wnrsßt!
V,
Dineedter
SAdtddlte
winmab andmsb anamasstnt: im Guß!
Bil/-Protand „Pilsig mit
Feiugtnn Polteulas wen
Dr Kugust Octhen Gielefel. K.
r. Babenhauſen, 4. Sept. Unglücksfall durch
ſchwe=
ren Sturz. Im hieſigen Bahnhof iſt geſtern abend der
Bahn=
hofsarbeiter Paul Sehnert von hier verunglückt. S. war mit der
Gepäckbeförderung am Fahrſtuhl beſchäftigt. In der Annahme, der
Fahrſtuhl ſei unten, was aber nicht der Fall war, öffnete er die
Türe und ſtürzte in den Schacht hinab. Dabei zog er ſich
verſchie=
dene Verletzungen am Kopf und am Arm zu, ſo daß er heute
vor=
mittag in ein Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht werden
mußte. — Bei dem Preisſchießen der hieſigen Kameradſchaft
des RKB. „Kyffhäuſer” am Sonntag erzielte der Maurermeiſter
Kam. Martin Kolb von hier auf allen vier Scheiben mit 249
Rin=
gen die beſte Leiſtung. Er wurde dadurch Meiſterſchütze der
Kameradſchaft, erhielt eine Ehrenſcheibe und einen Ehrenpreis. —
Straßenſperrung. Die ſeither in ſchlechtem Zuſtand ſich
befindende Landſtraße, von hier nach Schaafheim wurde wegen
Ausführung von Straßenbauarbeiten bis auf weiteres für
Kraft=
fahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Die Umleitung für
den Durchgangsverkehr geht über Langſtadt—Kleeſtadt.
Ci Erbach, 3. Sept. Von den Odenwälder Fliegern.
Am Sonntag ſtellte ſich der Fliegerhorſt Erbach, dem die Trupps
von hier, Michelſtadt, König und Höchſt angehören, auf dem
hie=
ſigen Sportplatze zur Beſichtigung. Mitangetreten war auch die
dem Fliegerſtützpunkt Michelſtadt angehörende HJ.=
Jungflieger=
ſchar in Stärke von 12 Mann. Zwei weitere HJ.=Jungflieger ſind
zurzeit in Fliegerſchulungslagern des DLV. Zur feſtgeſetzten Zeit
ſtellten ſie ſich zunächſt geſchloſſen unter Leitung ihres
Sturmfüh=
rers und dann in Trupps, den Herren von der
Fliegerlandes=
gruppe Darmſtadt, Herrn Hauptmann Franke, dem
Segelflug=
referenten Dr. Ouvrier und dem Landesgruppenbauführer
Wohl=
dorf. Die ſich anſchließende Beſprechung brachte manch
anerken=
nendes Wort für die geleiſtete und gezeigte Arbeit. Später ſchloß
ſich dann noch eine Beſichtigung der Werkſtätten und der
vorhan=
denen Flugzeuge der einzelnen Stützpunkte an. Die Luftſportler
des hieſigen Bezirks errangen dank ihrer raſtloſen Tätigkeit ſchon
manchen ſchönen Erfolg. Trotz ungünſtiger Vorbedingungen
namentlich hinſichtlich des Geländes zählt der Sturm Erbach ſchon
14 A=Piloten, 5 B=Piloten und 3 C=Piloten. Die Prüfungen
hier=
zu mußten meiſt auf Fliegerſchulen des DLV. abgelegt werden,
weil das hieſige Gelände für derartige Flüge nicht ausreicht. Dem
Sturm ſtehen gegenwärtig 5 Flugzeuge für Uebungszwecke zur
Verfügung; zwei müſſen, weil ſie den geſtellten Bedingungen
nicht mehr entſprechen, jetzt ausgeſchieden werden; dafür werden
zwei neue Maſchinen gegenwärtig ſchon gebaut.
Lpd. Groß=Gerau, 3. Sept. Der Waſſerturm Groß=Geraus, der Neu udl
gleichzeitig ſieben Riedgemeinden mit Waſſer verſorgt. erhält nund 90.
nachdem die Verwendung ſeiner Innenräume lange Zeit — der
Turm wurde im Jahre 1930 gebaut und erhielt den Namen Himi Acher
denburgturm — eine heiß umſtrittene Frage war, ſeine beſonder, ſa
Beſtimmung. Fleißig ſind zur Zeit die Handwerker im Innern bei ſſoin
ſchäftigt, um die Räume ſämtlicher Stockwerke herzurichten. Ird Muid
Erdgeſchoß ſoll die NS.=Volkswohlfahrt Unterkunft finden, im 566
1. Stock die Nähſtube der NS.=Frauenſchaft und NSV., im 2. un2 mle 8
3. Stockwerk die Kreisſchule der NSDAP., im 4. Stockwerk dan
Heim des BDM., im 5. Stock das Heim der HJ. und im 6. Ston H
das Heim des Jungvolks. So wird der das Groß=Gerauer
Lanü=
weit überragende Turm, der als ein Wahrzeichen der Kreisſtadd I0=
Groß=Gerau anzuſprechen iſt, eine vielfache Verwendung findens „ſeiten
Wie verlautet, werden die neugeſchaffenen Räume am 15.
Oktohr=
d. J. für ihre zukünftige Beſtimmung eingeweibt.
lert,
Gi. Erbach, 4. Sept. Jabresausflug des Männen
geſangvereins „Liederkranz”. Am Sonntag führ
unſer älteſter Verein, der Männergeſangverein „Ljederkranz
ſeinen Jahresausflug durch. Omnibuſſe führten die Teilnehme:9
über die Höhen des ſüdlichen Odenwaldes nach Schwetzingen, w9
der bekannte Park beſucht wurde. Der Nachmittag war der Beu
ſichtigung Heidelbergs gewidmet. Beſonders eindrucksvoll blield
der Beſuch des dortigen Heldenfriedhofs und der neu errichtetels
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Thingſtätte. Anſprachen und Geſangsvorträge an den geweihteln
Stätten und dann bei froher Geſelligkeit ließen die in allend
Teilen wohlgelungene Sängerfahrt zu einem bleibenden Erlebniin
werden.
Dp. Alsbach, 1. Sept. Auf dem weſtlich der Bahnſtrecke ge0
legenen Teil unſerer Gemarkung, auf dem ſogenannten „Hähn
leiner Sand” wird zur Zeit eine Anzahl Baracken erſtellt welach
einer Arbeitsdienſtabteilung Unterkunft bieten ſoll. Die Arbeitst
dienſtabteilung, welche für Feldbereinigungsarbeiten in den Nach
bargemeinden verwendt werden ſoll, iſt zur Zeit im Rettungshauc
Hähnlein ſtationiert.
Em. Heppenheim a. d. B., 4. Sept. Jubiläum. Am 1. Sem.
tember waren es 25 Jahre, daß Herr Heinrich Wohlfahrt zu
Burgwart der Starkenburg beſtellt wurde. Herr Wohlfahrn
der unermüdlich Tag für Tag auf die Starkenburg wandert, und
den Beſuchern die Burg zu zeigen, die Turmbeſteigung zu ermögt
lichen und Speiſe und Trank zu verabreichen, erfreut ſich 9e0
Einheimiſchen und Fremden durch ſein zuvorkommendes Weſſ?
großer Beliebtheit.
Bb. Bensheim, 2. Sept. Mit einer kleinen Feier wurde Ai.
Sonntag nachmittag der Hoſpitalbrunnen auf dem Hoſpitalvic,0
nach ſeiner Ausgeſtaltung als „Weinbrunnen” enthüllt un n
wieder zur Benützung freigegeben. Aus von den Anliegern Ne9
Platzes, Körperſchaften und Freunden der Stadt aufgebrachtels
Mitteln konnte dem Brunnen ein beſonderer Schmuck in Geſtatd
eines vom Bildhauer Hofmann=Würzburg dem im Würzburge.”
Hofgarten befindlichen Original des Hofbildhauers Wagner nachſt.
gebildeten Puttenpaares, das gemeinſam aus einer Schale Wei”
trinkt, ſowie zweier kunſtvoll geſchmiedeter Waſſerläufe des Aind
Schloſſermeiſters Schütz=Bensheim angegliedert werden. Die Elt”
hüllung vollzog ſich in Gegenwart der hiſtoriſchen Bensheime?
Bürgerwehr, der durch Bürgermeiſter Brückmann vertreienel
Stadtverwaltung, ſowie zahlreicher Zuſchauer, wobei Beigeol.”
neter Stoll, dem der Entwurf der Geſamtanlage zu verdanken. )9
und Bürgermeiſter Kreisleiter Brückmann Anſprachen hiellel.
D Biblis, 2 Sept. NSG „Kraft durch Freude‟ v.i
anſtaltete ein Werbeſportfeſt, das in jeder Beziehung eiſ.
erſtklaſſigen Verlauf nahm. Das Feſt wurde am Samstag
einem „Bunten Abend” eingeleitet, wobei ein vorzügliches 29
gramm vor leider zu wenig Zuſchauern abgewickelt wurde.
einem Weckruf wurde alsdann der Sonntag eingeleitet. Um 9.40
begannen die Wettkämpfe, die gute Leiſtungen des beteiligtelle
Arbeitsdienſtes, der SA., der Turngemeinde und 9e
Fußballvereins brachten. Am Nachmittag fand dann Alt
dem Feſtplatz ein wahres Volksfeſt mit Kinderbeluſtigungen au.
Art ſtatt. Die Siegerehrung wurde alsdann am Abend vorgenoln.
men: Tanzmuſik im „Weißen Löwen” ſowie im „Deutſchen Haus.”
beſchloſſen dieſes gut verlaufene Feſt der NSG. „Kraft durch. 4
Freude”, das unter der Leitung des Ortsgruppenwartes Juc
Höger ſtand.
4m. Biebesheim, 4. Sept. Ein Unfall ereignete ſich geſteie, i=
Dienstag beim Holzfahren auf dem Kühkopf. Der Fuhrunl.
nehmer T. Plößer von hier hatte zum Holzfahren ſein ungeſch.
fünf Jahre altes Bübchen mitgenommen. Das Kind, das auf
Lel=
mit Holz beladenen Wagen ſaß, kam auf unerklärliche Weiſe. L
Fall und unter den Wagen, ſo daß ihm ein Rad über den Leic
ging. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde es ſofort in. ”
Darmſtädter Krankenhaus verbracht.
4h. Mainz, 3. Sept. Kind auf dem Dach eiſe
vierſtöckigen Hauſes. Ein Aufſehen erregender Vorſod
ereignete ſich vormittags an einer hieſigen Straßenecke Ein I.
beaufſichtiges kleines Kind war in Abweſenheit der Mutter.
Beſorgungen machte, aus dem Fenſter des vierten Stockes Vei
ge=‟
gen und auf das Dach gelangt. Als Paſſanten durch Kinderſcht.
auf den Ausreißer aufmerkſam wurden, ſahen ſie ihn in Eei eindä
fährlicher Lage zwiſchen Dachkandel und Schneebrett. Ds
konnte jeden Augenblick abſtürzen. Kurz entſchlaſſen drang der.
durch 4t
beiter Auguſt Keil in die Wohnung ein — er mußte a Kinda
Eintreten der Türe Zutritt verſchaffen — und brachte d
wohlbehalten in das Zimmer zurück.
Do urstag, 5. September 1935
Manten Beracen
iᛋ eine ſchöne alte Sitte,
dimtranken etwas
mit=
zu ungen. Aber gerade hier
eisütrt die Auswahl des
Gſekes ganz beſonderes
ſeigeFühl.
FiAieber Kranke leidet an
gu ndem Durſt. Und was
käyen Sie ihm Beſſeres
muſn gen als
1 Ffüahe roten
Raben=
horuſt Traubenſaft.
De nichtnurdurſtſtillend
unc ſieberdämpfend wirkt
dein vte Rabenhorſter
Trau=
belnſit, ſondern er iſt auch
innüe ſeines hoh.
Trauben=
zuzdegehaltes eine
hervor=
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 244 — Seite 7
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9
TEHOTOA
Seite 8 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. September
Reich und Ausland.
Chronik des Tages.
In dem Hartſteinbruch in Thallichtenberg
er=
eignete ſich ein folgenſchwerer Unglücksfall.
Wäh=
rend die Arbeiter in dem Bruch beſchäftigt
wa=
ren, löſte ſich in beträchtlicher Höhe eine gewaltige
Erd= und Steinmaſſe und ſtürzte auf die
Arbeite=
nieder. Zwei Arbeiter wurden ſchwer und einer
leicht verletzt.
Ein Feuer in der Möbelfabrik in
Boulogne=
ſur=Mer zündete nachts durch Funkenflug trotz
ſo=
fortigen Eingreifens der Feuerwehr die
benach=
barten Wohnhäuſer an. Bald ſtand ein Block von
10 Wohnhäuſern in hellen Flammen. Die
Bewoh=
ner mußten unter Zurücklaſſung ihrer geſamten
Habe fliehen. Glücklicherweiſe ſind Menſchenleben
nicht zu beklagen.
Der Dampfer „Dixie”, der am Dienstag mit
229 Paſſagieren und 131 Mann Beſatzung an Bord
bei ſchwerem Seegang in der Nähe von Miami
auf ein Korallenriff aufgelaufen iſt, befindet ſich
außer Gefahr. Vier Schiffe ſind bei dem in Not
befindlichen Dampfer eingetroffen.
Ein von den Antillen kommender Wirbelſturm
verheerte verſchiedene Orte Mexikos. Im Hafen
von Manzanillo, an der Pazifiſchen Küſte, wurden
ein Kanonenboot und ein Zollkutter zum
Ken=
tern gebracht. Der Lermafluß iſt über die Ufer
getreten. Mehrere Perſonen ſind ertrunken.
Zwei Brüder ſehen ſich nach 51 Jahren
zum erſten Male.
Sidney. Daß man 62 bzw. 51 Jahre braucht,
um den eigenen Bruder endlich einmal kennen
zu lernen, dürfte zu den Seltenheiten in dieſem
Leben gehören. Es iſt aber ſoeben der Fall
ge=
weſen mit den beiden Brüdern Davis, die ſich in
dem genannten Alter befinden und kürzlich ſich
zum erſten Male im Leben im Städtchen
Cum=
nock im auſtraliſchen Neu=Süd=Wales um den
Hals fielen. Der ältere Bruder war im Alter
von fünf Jahren von einem wohlhabenden Onkel
an Kindesſtatt angenommen und nach Queensland
gebracht worden, ſechs Jahre bevor der jüngere
Bruder John geboren wurde. Beide Brüder
ha=
ben nie miteinander korreſpondiert, und nur durch
einen Zufall erfuhr der Queensländer neulich, daß
ein Bruder von ihm in Neu=Süd=Wales lebe. Er
machte ihm einen Ueberraſchungsbeſuch, und ein
merkwürdiger Zufall will es, daß beide
wohlbe=
ſtallte Bäckermeiſter ſind.
„Die Fünflinge brauchen mehr Schlaf.”
Callander (Ontario). Ein paar Wochen
hindurch konnte man während acht Stunden am
Tage die Fünflinge hinter dicken Glasſcheiben
be=
wundern. Man hielt die Scheiben für ſo dicht,
daß man daraus den Schluß zu ziehen wagte, eine
Störung des normalen Lebensablaufes der
Schauobjekte ſei nicht zu befürchten. Aber die
berühmten Fünflinge ſind ſo ſenſibel und
gleich=
zeitig ſo quicklebendig, daß ſie den Beſucher mit
lautem Gekräh begrüßen. Das ging ſo weit, daß
die Kinder tatſächlich um ihren notwendigen
Schlaf kamen. Deshalb wurden die
Beſichtigungs=
zeiten auf die Hälfte zuſammengeſtrichen. Nur
noch in den Nachmittagsſtunden können ſich ſolche
Beſucher hinter der Glasſcheibe aufhalten, die ſich
verpflichten, ihre Anweſenheit weder durch
Trom=
meln an der Fenſterſcheibe, noch durch Drohen
mit Spazierſtöcken oder Schirmen zu demonſtrieren.
Vierunddreißig klebten an den Wänden.
Knoxville (U. S. A.). Der zwei Meter
große Neger Rooſevelt Sharp war Laſſowerfer
in einer Wildweſtſchau geweſen. Wegen
irgend=
einer Dummheit hatten ſie ihn eingeſponnen. Man
lieferte ihn in eine vorläufige Zelle, in der ſchon
34 andere Neger ſaßen, ein. Als er hier mit
ſei=
nem Rieſenhut und ſeinen Stiefeln erſchien,
er=
hob ſich ein großes Hallo. Endlich begann man,
nach allen Regeln der Kunſt den Neger Sharp
aufzuziehen. Der hörte ſich das Gehänſel 10
Mi=
nuten an und griff ſich dann den nächſten und
verſetzte ihm einen furchtbaren Boxerhieb. 33
Ne=
ger ſtürmten auf ihn los, um den vollkommen
k. o. Geſchlagenen zu rächen. Aber Sharp
ver=
ſtand ſich ſcheinbar auf ſolche „Geſchäfte‟. Als die
Gefängniswachen, durch das Hilfegeſchrei der
Ne=
ger herbeigerufen, in die Zelle eindrangen, lagen
34 Neger ſchwer betäubt am Boden oder hingen
kraftlos an den Wänden herum. Sharp erklärte
friedlich die Situation.
Das belgiſche Volk krug ſeine Königin zu Grabe.
Die Beiſetzung der tödlich verunglückten belgiſchen Königin Aſtrid geſtaltete ſich zu einer
ergreifen=
den Trauerkundgebung des belgiſchen Volkes. Dieſes Originalbild zeigt den Leichenzug in den
über=
füllten Straßen der belgiſchen Hauptſtadt. Hinter dem Sarge geht König Leopold, der ſeinen
Schmerz kaum verbergen konnte und den Weg vom Schloß zur Gruft in Laeken zu Fuß hinter
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
dem Sarge zurücklegte.
Erdbeben durch Pulkane.
Der Seismograph bemerkt ſie nicht. — Neue Feſtſtellungen zur Aufklärung rätſelhafter geologiſcher
Erſcheinungen.
Auf dem Weg zur Erdbeben=Vorherſage
Unlängſt kam es im Gebiet des Ararat in
Armenien zu einem ſchweren Erdbeben, das
er=
hebliche Verwüſtungen anrichtete. Das
Merkwür=
dige daran war aber, daß ſchon in geringer
Ent=
fernung vom eigentlichen Erdbebengebiet
keiner=
lei Aufzeichnungen der Seismographen zu finden
waren. Das bedeutet alſo, daß dieſes Erdbeben
keine Wellen durch die feſte Erdkruſte ſchickte und
auch keinerlei Erſchütterungen verurſachte, die
die maſſive Erde ſtörten.
Man hat inzwiſchen feſtgeſtellt, daß hier rein
vulkaniſche Vorgänge ausſchlaggebend waren.
Das war gerade in dieſem Gebiet auf den erſten
Blick wenig wahrſcheinlich, weil der Ararat in
ge=
ſchichtlichen Zeiten keinen Ausbruch mehr erlebte.
Und hier iſt die Geſchichte recht alt. Die
Auf=
zeichnungen ſind gerade rings um den Ararat
her=
um ſehr ſorgfältig geführt worden.
Immerhin ſind in Armenien ſelbſt vulkaniſche
Vorgänge an anderen Stellen nicht ganz
unbe=
kannt. Ein deutſcher Forſcher konnte nachweiſen,
daß im Mittelalter der ſogenannte Nimrod=
Vul=
kan am Van=See einen ſehr ſtarken Ausbruch zu
verzeichnen hatte. Auch der Sipah Dagh hat lange
Zeit hindurch beträchtliche Unruhe an den Tag
gelegt. Und endlich gibt es noch einen dritten
vulkaniſchen Berg, den Tanturek, der ebenfalls
in den letzten Jahrhunderten mehrfach aktiv
wurde. Ueber einen Ausbruch um die Mitte des
vergangenen Jahrhunderts iſt eine kurze
Auf=
zeichnung vorhanden.
Eine Kataſtrophe wie jene aus unſeren Tagen
am Ararat hatte vor genau 100 Jahren einen
Vorgänger. Etwa um das Jahr 1840 ereigneten
ſich zahlreiche Erdſtöße, die Gletſcher in
Unord=
nung brachten, Lawinen abſtürzen ließen und
Schlammfluten in die Täler ſtürzten.
Eine kauſendjährige Dorflinde.
Die älteſte Dorflinde Deutſchlands ſteht in Effeltriſch bei Baiersdorf in Oberfranken.
Sie iſt über tauſend Jahre alt. (Weltbild=M.)
können. Man iſt dort bemüht, zu einer zuverläſſi= getötet. Bisher wurden 505 Todesopfer 97½, hervenbün
brüchen zu gelangen.
Einzelheiken vom Menſchenkraff
Flugzeug.
* Der Bau des Menſchenkraftflugzeugee
Konſtrukteure Haeßler und Villinger iſt, wa=
DAZ. mitteilt, um Oſtern herum
urſprüſ=
als Lehrarbeit im Zuge von Erwerbsloſenm
begonnen worden.” Jüngere und ältere Hamm!
ker haben daran mitgeholfen, und ſo entſtoe
mühſeliger Kleinarbeit allmählich ein
Flul=
von höchſter Sauberkeit und Leiſtungsfähl,
Die Starttrommeleinrichtung, alſo diejenigg!
richtung, die es erſt ermöglicht, ohne fremdeuß
vom Boden abzukommen, iſt das Werk=
Taubſtummer, die mit großem Geſchick
ſchwierige Aufgabe nach den gelieferten
nungen ausführten. Auch die beiden Kono
teure Haeßler und Villinger, ſowie der
Dünnebeil haben ſelber tatkräftig mitgekul
um das Flugzeug ſo rechtzeitig fertigzuſtelle,
es noch friſtgemäß an dem Wettbewerb in 7
furt teilnehmen konnte. Das größte Gewicht
ſie auf die gerodynamiſche Durchkonſtruktioe
Fluggeräts gelegt, um durch Muskelkrafti
höchſten Wirkungsgrad zu erzielen. Das
Freilauf mit den Füßen zu betätigende
werk hat eine Ueberſetzung von 1:5, ſo da
die rund 500 bis 600 Umdrehungen der
ſchraube etwa 100 Pedalumdrehungen in deu
nute nötig ſind, etwa das Doppelte der gesrög runder
lichen Pedalumdrehungen beim Fahrrad., ſcn nach Brunsl
Konſtrukteure hatten daher auch zuerſt daron
dacht, einen Radrennfahrer zum Pilotenno
bilden zu laſſen. Das ſcheiterte jedoch aon
Zeit. Es fand ſich aber ein genügend kränt
Pilot, der Flieger Dünnebeil, der nach länn!
Ueben langſam auf das benötigte Rennfi0
tempo kam.
Un
Auch in Frankreich iſt der Verſuch geu
worden, mit Menſchenkraft zu fliegen. Schon
geraumer Zeit unterhielt man ſich übers
Pläne eines Mannes, der ſich ein paar 8ü
konſtruiert hatte. Am letzten Sonntag wolge
vor einem größeren Perſonenkreis ſeine
dung ausprobieren. Die Sache ging aber
Der Konſtrukteur ſtieb mit ſeinen Flügelmü
das Flugfeld. Bevor er ſich jedoch wie ein h
in die Luft zu erheben vermochte, ſtolperte au
fiel auf das Geſicht, wobei er ſich erheblichell
letzungen zuzog. Der Menſchenflug wußtent
tbgeſetzt werden.
ifſen
unſeres Abe
ſeille. (Vgl
In man
vil
Ueber 500 Todesopfer des Wirbelſturmm
Aai
in Süd=Florida.
Fi it
Ein furchtbarer Wirbelſturm hat am Zeeſl wähl
tag den Südoſten der Vereinigten Staaten rölde der 3
Man wird dieſe Erdbebenerſcheinungen zufolge geſucht und zahlreiche Menſchenopfer geforden./brichterſtatt,
unterirdiſcher vulkaniſcher Tätigkeit zur Erklä= wie großen Sachſchaden verurſacht. Nach Ems zu bedienen.
rung mancher bislang unfaßbarer geologiſcher dungen aus Miami wurde beſonders ſtarrXüingenommen, d
Erſcheinungen genauer ſtudieren müſſen. Auch in Staat Florida betroffen. Die Ortſchaft E.y Fzt einen Vorge
Inneraſien iſt es mitunter zu ſtarken Erdbewe= nier, bei Florida Key, wurde faſt vollſtändith0 ſort, wo die W.
gungen gekommen, die keine andere Erklärung zu= ſtört, eine Eiſenbahnſtrecke auf 50 Kilometer pen, iſt man
ließen, als die einer Vulkanarbeit in den Tiefen geriſſen. Nach einer Meldung der „Daily6/:” ſiebriger
Erw=
der Erde. Ferner wird man in Südamerika für bune” wurden allein in drei Arbeitslagern & Fmungen wie diei
die dort eingerichteten Beobachtungsſtationen die Nähe von Matecumbe Key, in denen ehemrem franzöſiſchen
Feſtſtellungen vom Ararat vortrefflich benutzen Kriegsteilnehmer beſchäftigt ſind, 500 Mſſr, und man w
gen Vorherſage von Erdbeben und Vulkanaus= weitere 47 Perſonen werden vermißt. Die AUe, weit über
der Verletzten geht in die Hunderte. ſeie Gemüte
A noch in letzter
mund, die jetzt in
Wite bis weit üb
Beiven des Leuens und bes Lourianng geladen
DiRr Völker wir
Aelenkt.
„In zwei Stunden iſt alles zu Ende!” — Sich ſelbſt die Todesdiagnoſe geſtellt.
lichtiger Gang
„Laßt ihr die Illuſion!”
veltberühmte Ca
im Rockaufſchlag auf ſeinen Tod im Sanat geſtalten, und
wartet. Er war ein naher Freund jenes Geu” N den Schal
Wenn Aerzke ſterben...
Haret, der im Dezember 1932 an den Folgen! en, daß ir
Paris, im September. ner Verbrennungen ſtarb. Ihm hatte Paul 10. 2 ieder Paſſa
Vor ein paar Tagen hat man den mer, der franzöſiſche Präſident, eigenhändina, en von
berühmten, Radiologen Vaillant auf Band der Ehrenlegion verliehen. Aber der De A ſch da jetzt
Staatskoſten in ein Sanatorium über= bende, dem das Geſicht langſam zerfreſſen mm uaich ſazuſager
nt iwort auf der
wieſen, nachdem auch der letzte Stumpf weigerte ſich, ſich zur Ruhe zu ſetzen.
ſeiner beiden Arme amputiert worden Er harrte genau ſo aus auf ſeinem Poſte2 ) hnſſ Jahrkar
den war. Ein paar Tage bleiben ihm jener Profeſſor Joachim Triolo, der in Rom,ch noch in Or
Tanzöſiſchen
noch zu leben. Er hat ſelbſt ſeine Todes= rend einer Operation von einer ſchweren —im für di
kriſe überfallen wurde. Zweifelsohne hätte‟
Diagnoſe geſtellt.
ihn noch retten können, wenn er ſofort vo0l 6. In nur durck
Er kann ſich nicht ſelbſt belügen.
Operation abgelaſſen hätte. Aber er volle nſten e Teilſtück
Da werden große Erörterungen darüber
ge=
pflogen, ob die Aerzte ihren Patienten die
Wahr=
heit in jedem Falle ſagen müßten — auch dann,
wenn nichts mehr zu retten ſei, wenn man ſich auf
das Sterben gefaßt machen müſſe.
Man bejaht die Illuſion, ſofern nicht
beſon=
dere Umſtände vorlägen. Selbſt dem Sterbenden
läßt man den letzten Funken der Hoffnung, daß
es bald beſſer gehe. Nur einer hat dieſe Illuſion
ticht —: das iſt der Arzt ſelbſt! Er prüft genau
den Zuſtand ſeines Krebsgeſchwulſtes, er weiß,
wann die Nieren nicht mehr funktionieren, er
be=
rechnet haarſcharf, wann die Tuberkuloſe ihn ſelbſt
vernichtet haben wird. Immer und in jedem Falle
muß er ſehenden Auges dem Letzten
entgegen=
gehen. Wie jener alte Arzt eines Königs vor
100 Jahren, der ſeinen eigenen Puls fühlte, als
er ſeinen Tod herannahen wußte, und mit
ver=
löſchender Kraft flüſterte: „Er ſchlägt — er ſchlägt
— er ſchlägt nicht mehr!“ — Und dann ſank er
zurück, und war tot. . .
Das letzte Stündlein — vorausberechnet!
Auch unſere Zeit iſt reich an ſolchen Menſchen,
Aerzten und Forſchern, die, ohne mit der Wimper
zu zucken, ihr letztes Stündlein vorausberechnen,
die faſt bis auf die Minute wiſſen, wann es zu
Ende ſein muß. Viele deutſche und franzöſiſche
Radiologen, mancher amerikaniſche und engliſche
Forſcher ſah eines Tages die teufliſchen Spuren
der Radiumverbrennungen und wußte, daß nun
nichts mehr zu retten war.
Da ſtarb der Forſcher Trouſſeau, nachdem er
ebenſo ſeinen Eingeweidekrebs konſtatiert hatte,
wie die Aerzte Demoulin und Langlois.
Aber alle wurden übertroffen von Poirier, der
Wert darauf legte, noch drei Tage vor dem von
ihm ſelbſt feſtgeſetzten Sterbedatum elegant und
gepflegt von ſeinen Freunden Abſchied zu
nehmen. .
„Ich bleibe auf Poſten!”
Wir erwähnten zuerſt jenen Radiologen
Vaillant, der jetzt mit dem Band der Ehrenlegion
erſt unter Aufbietung ſeiner letzten Kraft /4 Espanſ
Arbeit, die einem kleinen Mädchen das
retten ſollte. Zehn Minuten ſpäter wan
Leben zu Ende.
„Laßt meiner Frau die Illuſion!”
Die Zeit raſt ſchnell, und der Opfer un
nicht weniger. So meldet man aus Toulouſl! *
Tod des Prof. Jean Martin, der ſich bei
Operation eine Vergiftung zuzog. Er wuhl”
nau, daß nicht viel zu retten ſei. Auch er
auf ſeinem Poſten und ſtarb im wahren Sil.ag
Wortes aufrecht.
Niemand hörte aus ſeinem Munde eine K4)f
Er lächelte ſpöttiſch, wenn man ihm von Retk. ig
möglichkeiten ſprach: „Verſucht, was ihr 1 60—
Ich bin Fachmann auf meinem Gebiet: i9
daß ich verloren bin! Aber wenn ihr jeno pe en
tröſten wollt — dann laßt meinetwegen ſl.
Frau die — Illuſion, daß ich eines Tages 9e2
werden könnte. . . .
Am 19. April 1935 hat man ihn beorn
Kurze Zeit ſpäter trug man einen der Ihe a
Chirurgen Weſteuropas, Jean Bernardbeir1 9n
Grabe.
„In zwei Stunden beginnt der Todeskamp
Auch hier lag eine Vergiftung vor. 2i
rurg kannte die Zeichen. Man verſuchte.
Blutübertragung, Injektionen, und was*
an ſeinem Sterbetag ſtellte er noch ſehſt de
gnoſe. Selten iſt eine Prognoſe ſo genau be
wie dieſe:
„In zwei Stunden beginnt der Todeßtig? 9
ſagte er zu ſeinen Freunden. Es war
zwei Stunden und 30 Minuten war 0uh.
Kämpfer auf dem Schlachtfelde dei. De
ſchaft tot.
stag, 5. September 1933
giebesländiſchen Jungen machken eine Fahrk anf dem P
f.,Deutſchland”
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 244 — Seite 9
Einioundert auslandsdeutſche Jungen machten als Gäſte auf dem Panzerſchiff „Deutſchland”
eine uäyrt nach Brunsbüttelkoog. Sie freundeten ſich, wie man auf unſerem Bilde ſieht, recht
ſchnell mit unſeren Matroſen an.
(Preſſe=Illuſtration=Hoffmann=M.)
60 000 beim „Nordböhmiſchen Volkskag” in Haida.
Die ſudetendeutſchen Nordböhmen veranſtalteten in Haida ein Kreistreffen, an dem 60 000
Per=
ſonen teilnahmen. Bei dieſer Feierſtunde auf dem Marktplatz forderte der Führer der
Sudeten=
deutſchen, Konrad Henlein, Maßnahmen, um die ſudetendeutſchen Gebiete vor dem Verhungern zu
bewahren.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
ier fic u=
Unteruegs nach Abessinten.
Zuſammenſtrömen internationaler Abenteurer
iſt. Faſt ausnahmslos werden dieſe Reiſenden den Verſuch machen,
nach Addis Abeba, der abeſſiniſchen Hauptſtadt, weiterzugelangen.
der Lowde vont Auefſinlen.
III.
In Ergänzung unſeres Ausreiſeartikels
ver=
öffentlichen wir die intereſſanten Beobachtungen
unſeres Abeſſinien=Sonderberichterſtatters in
Mar=
ſeille. (Vgl. auch Nr. 225 und 242 des DT.)
Marſeille, Ende Auguſt.
Ben man die Reiſe nach Aethiopien, oder was dasſelbe
„übeſagmwill, nach „dem” Hafen Abeſſiniens, nach dem
franzöſi=
ſchen ſOhibuti, antritt, wird man in der Regel den Weg über
einennn italieniſchen Häfen Genua oder Neapel oder aber über
Marſrü wählen, wo der Ausgangspunkt der franzöſiſchen Linien
Siſt. 0ſünde der Zeiterſparnis und günſtige Anſchlüſſe bewogen
Ihrerr Prichterſtatter, ſich der franzöſiſchen Linie der Meſſageries
Marigies zu bedienen. Zunächſt wurde das mit einigem
Be=
dauern ſingenommen, denn eine Reiſe durch Italien ſollte ja
Ont geradn etzt einen Vorgeſchmack auf die kommenden Dinge
ver=
mtymittelnzdort, wo die Waffen für den kommenden Krieg
geſchmie=
hi dei wagen, iſt man — ſo ſollte man wenigſtens meinen — dem
ung du Schaute fiebriger Erwartungen näher, den ſo weit geſpannte
tei Vorbarungen wie diejenigen Italiens auslöſen. Aber auch die
m Reiſe im franzöſiſchen Hafen, dem „neutralen” Hafen aus, hat
ihre Atze, und man wurde bald gewahr, daß das, was ſich jetzt
auf deimn ſervenbündeln der Welt zwiſchen Italien und Abeſſinien
vorbe ſeiet, weit über dieſe beiden Länder hinaus ausſtrahlt und
viele, nle Gemüter in Bewegung ſetzt. Mag auch ein Krieg
viellenly noch in letzter Minute vermieden werden, die drohende
Wettekrnnd, die jetzt in Oſtafrika am Himmel ſteht, hat die
Atmorre bis weit über die Geſtade des Mittelmeeres hinaus
mit Smnung geladen, und im Lauf des unerforſchlichen Ge=
O Kſſchicks zanzer Völker wird ſo manches Einzelſchickſal in ungeahnte
Bahnunzelenkt.
ſe uſd Eſiflüchtiger Gang durch das Hafenviertel von Marſeille,
wder luweltberühmte Cannebiere, mit ihrem wogenden Getriebe
ſarbigierGeſtalten, und vor allem ein Aufenthalt von wenigen
0 m MMinuxe in den Schalterräumen des Meſſageries Maritimes läßt
jeſofort gennen, daß irgend etwas Beſonderes in der Luft liegt.
So0 zietnch jeder Paſſagierdampfer, der jetzt nach Indien oder dem
nut Vernec Iſten von hier ausläuft, iſt bis Dſchibuti voll beſetzt.
ſusWas iſtiagt ſich da jetzt alles zuſammen, um noch — eine Minute
Mvor Tahluß ſozuſagen — nach Abeſſinien zu gelangen! Denn
uiſ das eimiſt ſofort auf den erſten Blick ſicher: Von all den Leuten,
zu die d0 ißt ihre Fahrkarten nach Dſchibuti löſen, Geld wechſeln
„wder i.h Päſſe noch in Ordnung bringen, wird kaum ein einziger
ohn dieeſh franzöſiſchen Hafen bleiben, der urſprünglich nur eine
=Kohlel tion für die nach Indo=China unterwegs befindlichen
chiffeſ ar und nur durch den Bau der Bahn nach Addis Abeba
auſbrr ein Teilſtück eines nicht zu Ende geträumten
groß=
pirikamſſen Expanſionstraums — zu einiger Bedeutung gelangt
Man hört alle möglichen Sprachen; manche dieſer Reiſenden
ſprechen nicht einmal Franzöſiſch; es gibt ſchwierige
Dolmetſcher=
probleme. Beſonders fallen einem auf: Schweden, Ruſſen,
Tſche=
chen, daneben noch andere Nationalitäten. Man fragt ſich, was
dieſe Leute alle in Abeſſinien wollen. Abeſſinien, ſo denkt man
ſchüchtern, hat kein Geld für Waffenbeſtellungen im Auslande;
bekommt keine Waffen geliefert, ſelbſt wenn es Gold dafür auf
den Tiſch legte . . . weil die Länder die Ausfuhr der Waffen
ver=
boten haben. Und man verleiht dieſem Gedanken wohl auch
ein=
mal Ausdruck in der flüchtigen Unterhaltung, die ſich ergibt,
zwi=
ſchen einer gelegentlichen Gefälligkeit und einem raſch
ausgeſpro=
chenen Dank. Und da bekommt man denn ganz erſtaunliche Dinge
zu hören. Dieſe Leute ſind von einem eigentümlichen
Mittei=
lungsbedürfnis. Es ſcheint, daß der Drang, noch zeitig zu den
Ereigniſſen zurechtzukommen, ſie in ein unruhiges Fieber verſetzt
habe. Italien, ſo hört man, kann gut die Welt verblüffen mit
den täglich wiederholten Meldungen über ſeine Vorbereitungen,
ſeine Kriegsbereitſchaft, ſeine Mobilmachung, ſeine techniſchen
Rüſtungen. Aber ob man etwa glaube, daß Abeſſinien, zudem
im Beſitz gewaltiger geographiſcher und klimatiſcher Vorteile, ſich
das ruhig gefallen laſſen werde? Ob es nicht auch rüſte? Man
hegt leiſe Zweifel, und erfährt immer mehr. Da ſind Leute, die
Andeutungen machen von neuen verheerenden Waffen, deren
Geheimnis ſich in ihrem Beſitz befinde, ehemalige Offiziere aus
dem Weltkrieg, vor allem einige aus der zariſtiſchen Armee noch.
Entwurzelt von der roten Revolution, aus ihrem Land
vertrie=
ben, haben ſie ſich in einem dumpfen Drang der Suche nach
im=
mer neuen kriegeriſchen Abenteuern in fremden Dienſten
ver=
ſchrieben. Im Fernen Oſten, in China, in der Mandſchurei, auf
den Schlachtfeldern der ruſſiſchen Gegenrevolution, im
Urwald=
krieg des ſüdamerikaniſchen Chaco haben ſie gekämpft und
gelitten Manche von ihnen haben ſich jetzt Italien zum Kampf
gegen Abeſſinien angeboten; andere, wie man ſieht, ſind bereit,
den Kampf auf Seiten des Negus gegen Italien mitzumachen .. .
Dieſe Figuren ſind von einer düſteren Tragik umwittert,
wenn=
gleich auch hier eine leichte, humoriſtiſche Note, wie unter Tränen,
nur den Betroffenen ſelbſt nicht bemerkbar, zuweilen
durchleuch=
tet: Wenn man hört, daß der oder jener kleine Napoleon den
Feldzugsplan fertig ausgearbeitet in ſeinem Reiſekoffer mit ſich
führt, den Feldzugsplan, den er zur Vernichtung der Italiener
dem abeſſiniſchen Kaiſer anbieten will; manche dieſer Exiſtenzen
mag mehr ſein als ein Abenteurer, mag eine gründliche
Aus=
bildung an einer europäiſchen Kriegsſchule genoſſen haben, mag
ernſthafte Erfahrungen als Generalſtäbler im Weltkrieg
auf=
weiſen. Aber ſein Wiſſen iſt vermutlich veraltet, auf andere
Kriegsſchauplätze zugeſchnitten als gerade auf den afrikaniſchen,
auf andere Menſchen und ſtaatliche Verhältniſſe berechnet, als es
gerade die ſind, die er jetzt aufſuchen will. Es fragt ſich, ob man
die Rechnung aufmachen kann, daß eine Summe von ſolchem
ent=
ſchloſſenen Abenteurerwillen eine ſtaatliche Macht im Dienſte
eines fremden Volkes und einer fremden Raſſe darſtellen könnte.
Das Fehlen einer Organiſation, die der ihnen bisher vertrauten
gleichkommt, wird alle ſolche Berechnungen wohl über den
Hau=
fer werfen. Vielleicht wird man in Addis Abeba ſogar manchmal
Laſt haben, ſich allzuvieler dieſer Freunde zu erwehren.
Alle dieſe Leute wollen perfekt ſein in allermodernſter
Kriegs=
technik; ſie wollen Spezialiſten ſein für dieſe oder jene beſonders
wichtige Waffe, für Telephone auf Schlachtfeldern, für militäriſche
Elektrotechnik; wollen die Strategie beherrſchen und Meiſter ſein
in Kriegsoperationen im tropiſchen Gelände.
Eigenartig berührt das, was man andeutungsweiſe über die
Pläne der geſchäftigen Leute aus dem Rüſtungsgewerbe hört.
Hier ſcheint ſehr viel Untergründiges am Werk zu ſein, das man
beſſer gar nicht erwähnen würde, und die Phantaſie hat freien
Spielraum . . . Da ſoll es Leute geben, die ſich rühmen, eig
neues, vernichtendes Gas erfunden zu haben, und dieſe Erfindung
ausgerechnet in Abeſſinien an den Mann bringen wollen, das
doch gar keine techniſchen Vorausſetzungen bieten dürfte, ſolche
Erfindungen zu verwerten. Da ſind andere, die mit einem neuen,
geheimnisvollen Maſchinengewehr renommieren, das 600 Schuß
in der Minute abgibt — ausgerechnet für Abeſſinien, das unter
dem ſtärkſten Munitionsmangel leidet! —, und wieder andere,
die Kaiſer Haile Selaſſie eine neue Wunderkanone anzubieten
haben, mit einer fabelhaften, bisher noch nie dageweſenen
Feuer=
geſchwindigkeit! Alles Dinge, mit denen man vermutlich in der
rauhen Wirklichkeit der abeſſiniſchen Berge und Hochtäler
herz=
lich wenig anfangen könnte, wenn ſie überhaupt auf Wahrheit
beruhen.
Kaum zu ſagen, daß alles dies das Urteil über Abeſſinien
und ſeine Regierung nicht beeinfluſſen ſoll. Ein Volk ſchickt ſich
an, einen für ſeine Geſchichte entſcheidenden Gang zu tun;
viel=
leicht kann irgendein Kompromiß, können großmütig gewährte
Zugeſtändniſſe und Opfer einen Krieg verhüten, der für
Hundert=
tauſende von Europäern und Farbigen unerhörte Strapazen, für
zehntauſende den Tod, für ebenſo viele Familien tiefe Trauer
be=
deuten würde. Es ſcheint nun einmal ein Verhängnis zu ſein,
dem Abeſſinien nicht entgehen kann, daß dieſe Vorſtellung ſich
hier beſonders deutlich verbindet mit der betrübenden
Erſchei=
nung von Hyänen des Schlachtfeldes und operettenhaft
anmuten=
den militäriſchen Ratgebern.
Vorläufig iſt dieſen Leuten nur eines gemeinſam: Der
Stem=
pel, der das abeſſiniſche Viſum in ihrem Paß beglaubigt: für
einen Europäer ſind die Buchſtaben auf dem Stempel
unverſtänd=
lich, auch wenn er ſie wiederholt betrachtet. Aber die Buchſtaben
umrahmen ein allen einleuchtendes Bild: den abeſſiniſchen
Löwen. Ruhig und gelaſſen ſitzt er da, ohne ſichtbare Spuren
irgendwelcher Nervoſität zu verraten, nur ſeiner Kraft
ver=
trauend. Unſere Sympathien und Antipathien mögen wenig in
dieſen weltpolitiſchen Auseinanderſetzungen bedeuten; aber
im=
merhin darf man für Abeſſinien vielleicht doch die Hoffnung
aus=
ſprechen, daß ihm das wehrhafte Tier in ſeinem Wappen ein
beſſeres Symbol ſein möge als die Geſchäftigkeit erwerbslüſterner
Mietiche
Unſer Dampfer „S. S. André Lebon”, der auf der Route
Marſeille—Colombo fährt, gibt ſchon das Signal zur Abfahrt.
Bald wird er auf hoher See ſein. Für eine Weile bleiben alle
dieſe Pläne und Energien noch gebunden, und hoffnungsfreudig
reiſen alle dieſe Menſchen mit ihren Projekten und Wünſchen
ihrem Ziel entgegen. Der Löwe von Abeſſinien aber hält Wache
vor dem Tor einer fernen Wüſte.
11
Talat nsgad
Copyright by Prometheus-Verlag, Oröbenzell bei München
Roman von Maria Oberlin
Ji en erſten Tagen ging’s ganz gut. Er half mir, alles zu
v Monen; par höflich, zurückhaltend ſympathiſch. Jetzt muß ich
„hennnni daß er nicht einem Wunſche der beiden Väter nachkam,
Londerranß die Firma Bürger ſich mit meinem Vermögen ſanie=
Een walD as wäre noch nicht das Schlimmſte. Aber Sie haben
länsuerkannt: er iſt brutal, rückſichtslos — außerdem bin ich
ihm üührll im Wege.
Reau ich los von ihm? Bin ich nicht unlösbar an ihn
ge=
hunders urch mein Verſprechek?”
„AM Ihr eigenes Leben und Ihr Glück?”
TEMKorff lachte herb auf?”
„Mi Glück ...: Und Ihre Antwort?”
Demnn Frobus ſchwieg einen Herzſchlag lang. Er ſuchte
ſie nach BSteri.
„Feil Schweigen ſagt mir genug.”
„StM. Nein! Ihr Vater wußte nicht, wem er Sie gab.
Snoit. i0 Sie verwirrte ihn, quälen Sie ſich nicht mit ſchwarzen
W Gedan k1.
„Liſgen iſt ein großes Feſt. Wollen wir es zuſammen
bemn ic uagte Thea Korff und ſah den Mann voll an.
SilAbſchied, durchfuhr es ihn ſchmerzend. Das iſt die
Antwcct
w=Awarte auf Sie”, ſagte er ernſt und hielt die kleine
ſeſte
ein der ſeinen.
Sellenkte ab. „Ihre Frau Kuſine kommt auch?”
SAſcte. Ein herber, würgender Schmerz ſaß in ſeinem
Berzen eß ihn verſtummen.
„AMf
morgen alſo.
Gute Nacht!“
A unnd klar ging der Morgen des 14. April auf.
EſSonntag auf hoher See.
(Nachdruck verboten)
In aller Morgenfrühe hatte der Rieſendampfer ſeine
Mor=
gentoilette gehalten, nun war er empfangsbereit für den erſten
und letzten Sonntag auf dem Ozean.
Die erſten Paſſagiere zeigten ſich an Deck. Es war kälter
als ſonſt.
Willkommene Gelegenheiten für alle ſchönen Frauen, ihre
koſtbaren Pelze zu zeigen. Der Bummel auf den
Promenade=
decks nahm heute beſonders lebhafte Formen an, in zwei Tagen
war man in New York; bevor man zu packen, ſich für die
Aus=
fahrt einzurichten begann, war heute die Gelegenheit gegeben,
noch einmal das Schiffswunder gründlich zu beſtaunen.
Während die elegante Welt der Paſſagiere ſich eifrig
unter=
hielt, flirte, lachte und Geſchäfte machte herrſchte in den
Arbeits=
räumen der Offiziere, in der Kapitänskajüte und in der
Funk=
kabine emſige und raſtloſe Tätigkeit.
Der Ozeanrieſe erforderte dauernde Beobachtung, Arbeit,
Aufſicht.
In der Funkkabine war etwas nicht in Ordnung. Am
Tele=
graphenapparat ſtellten die Telegraphiſten Bride und Philipps
Mängel feſt, ununterbrochen arbeiteten ſie nun ſchon
ſtunden=
lang, ſich einander ablöſend, um den Fehler zu finden.
Uner=
müdlich unterſuchte der junge Funker Philipps immer wieder
von neuem den Apparat, um die Urſache der Störung
feſt=
zuſtellen.
Er wußte nicht, was ihn dazu trieb, ſieben Stunden lang
mit ſeinem Kollegen unermüdlich zu ſchaffen, um den Apparat
wieder empfangs= und ſendebereit zu machen.
War es wirklich ſo ſchlimm, wenn ein paar
Begrüßungs=
telegramme ausfielen, wenn eine Börſennachricht verſpätet
ein=
traf?
Die beiden Funker arbeiteten — wie von unſichtbarer Macht
getrieben — weiter, den ganzen Nachmittag hindurch . . .
Unterdeſſen ſaßen Thea Korff und Leo Bürger ſich
ſchwei=
gend im Geſellſchaftsraum gegenüber.
Thea Korff war blaß, ſo blaß, daß es ihrem Verlobten
auffiel.
„Willſt du dich nicht ein wenig hinlegen?” meinte er ſetzt.
„Heute abend der große Ball — es wird ſicher anſtrengend
für dich ſein”, ſetzte er noch hinzu.
Das junge Mädchen ſchloß die Augen. Wirklich, ſie war
müde, ſterbensmüde. Eine durchwachte Nacht mit quälenden
Gedanken, dann den ganzen Tag das Getriebe an Bord:
Spa=
ziergänge, übermütige Bordſpiele, Muſik und Gelächter, dazu
Menſchen Menſchen ..
Leo Bürger ſchien ja alle Welt zu kennen und zog ſie ohne
weiteres mit in den wilden Strudel des Vergnügens hinein.
Sie hatte Frobus heute noch nicht geſehen. Und war ihr
nicht Frau Dirkſen deutlich ausgewichen?
Ob ſie mit Leo einmal ſprach? Sie ſah ihn an, er war
wieder in eine Zeitſchrift vertieft und beachtete ſie nicht. Ein
heftiger Zorn kam in ihr hoch, ebbte ab und machte eine großen
Ruhe Platz.
„Ja”, ſagte ſie laut und hart, daß der Mann, der ihr
gegenüberſaß, erſtaunt aufſah.
„Ja, ich werde mich jetzt hinlegen. Und nachher möchte ich
dich ſprechen, Leo. Es — es gibt etwas zu ändern.
Leo Bürger hatte ſich ſchon wieder in ſeine Zeitſchrift
ver=
tieft, als ſie entſchloſſen aufſtand. Ihre letzten Worte hatte er
kaum gehört.
„Vernünftig von dir, liebes Kind”, ſagte er läſſig. „Soll
ich dich begleiten ..
„Nein!”
„Ich hole dich um acht Uhr ab” rief er noch hinter ihr her.
Sie achtete nicht darauf. Im Gang ſtieß ſie mit Mabel
Bonnard zuſammen. Die junge Frau ſetzte ihr ſüßeſtes Lächeln
auf.
„O, wir reizend Sie zu treffen, Fräulein Korff! Sie müſſen
uns übrigens recht bald in New York beſuchen. Fred und ich..."
„Danke”, ſagte die junge Deutſche kalt. Sie neigte leicht den
Kopf und ging weiter.
Ein paar haßerfüllte Frauenaugen ſahen ihr nach. Thea
Korff aber ſah grübelnd zur niedrigen Decke ihrer Kajüte empor,
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. September 19x0
Sünde Tte Taailett
doeg
Fußball iſt wieder Trumpf.
Der vorjährige Meiſter, Polizei Darmſtadt, hat in
den letzten Spielen eine gewiſſe kritiſche Zeit durchgemacht und
der Mutt dunl Pantielumpf.
auch in ſeinem Mannſchaftsgefüge wiederholt Umſtellungen vor=
Seit drei Sonntagen hat „König Fußball” wieder die Macht,
die bisherigen Ereigniſſe vermochten aber die Maſſen mit
weni=
gen Ausnahmen noch nicht zu feſſeln und auch die Spiele um den
Vereinspokal ſind noch nicht in dem Stadium angelangt, daß man
dieſen Wettbewerb ſchon als volkstümlich bezeichnen könnte. Erſt
der Beginn der Punkteſpiele wird wieder in allen deutſchen Gauen,
in Stadt und Land die Maſſen der Zuſchauer in Bewegung
brin=
gen. Alle die, die monatelang in der Verſenkung verſchwunden
und nur ſchwer ihr Herz an eine der im Sommer volkstümlicheren
Sportarten verloren, werden wieder zur Stelle ſein. Alle die, die
ſelbſt beim wichtigſten Freundſchaftsſpiel ihres Vereins gegen
einen anerkannt guten nationalen oder internationalen Gegner
fernblieben, ſie werden wieder erſcheinen, wenn der Kampf um
Punkte beginnt, auch wenn der Gegner des erſten Sonntags der
ſpielſchwächſte ſein ſollte. Im Punktekampf verlaſſen die Anhänger
ihren Verein, dem ſie in der punktkampfloſen Zeit oftmals die
Gefolgſchaft verſagten, nicht, denn nun geht es wieder um
etwas. Nun gibt es wieder den Grund zur Aufregung, zur
An=
teilnahme, nun gilt es wieder zu rechnen, mit den Zahlen zu
ſpie=
len, nun kann man wieder am Stammtiſch knobeln, wie der nächſte
Sonntag die Tabelle geſtalten wird oder wie es ausſehen würde,
wenn am letzten Sonntag der und jener dieſes oder jenes Tor
nicht ausgelaſſen hätte. Nun erwachen wieder die Leidenſchaften,
nun kommen wieder die Briefe an den Spielausſchuß, dem
beſchei=
nigt wird, daß er von der Sache nichts verſteht und dem man
empfiehlt, ſich ſein „Lehrgeld wieder geben zu laſſen”. Nun hat
wieder jeder ſeinen Freund, der unbedingt in die Mannſchaft
ge=
hört und mit deſſen Mitwirkung es am Sonntag ſicher beſſer
ge=
gangen wäre und der von dem Nachbar zur Linken oder Rechten
auf den Schild gehobene Spieler hat ſelbſtverſtändlich „keine
Ahnung” vom Fußballſpiel. Nur der Protektion dankt er ſeinen
Platz in der Mannſchaft und, wenn er weiter darin bleibt, dann
ſeht ihr ihn (den Zuſchauer) nicht mehr wieder und am nächſten
Sonntag ſteht er wieder außen, regt ’ſich wieder 105 Minuten (
ein=
ſchließlich Halbzeit) auf und am kommenden Sonntag wieder und
auch am nächſten und ſo fort.
Was wäre der Fußballſport ohne den Kampf um die Punkte,
ohne dieſes ewige Rätſelraten, ohne die Sorgen dieſer treuen
An=
hänger, dieſer „Fanatiker”, die, vielfach zu Recht geſchmäht,
den=
noch nicht die ſchlechteſten, ſondern meiſt die treueſten Mitglieder
ſind, die nicht nur den Sonntag, ſondern auch den Wochentag
opfern, an dem die „Erſte” trainiert und die dann am Sonntag,
wenn man ihnen zuhört, all das kommen ſahen, was ſich jetzt
er=
eignet. denn im Training war es ſchon nicht anders, denen
mit=
tags das Eſſen nicht ſchmeckt, die vor Ungeduld vergehen, bis das
Spiel der Reſerve zu Ende iſt und die Mannſchaften erſcheinen,
der dann eine Woche lang Rückblick und Ausblick hält, mit
ver=
nünftigen Ratſchlägen an die, die es angehen nicht ſpart und der
als einer der erſten am nächſten Sonntag wieder auf dem Platze
ſteht, verzehrt von dem Fieber, das es nun einmal beim Fußball
gibt und ohne das der Fußball bei aller Anerkennung der in ihm
ruhenden Werte eine Angelegenheit Einzelner und kein Spiel
der Maſſen, kein Spiel des Volkes wäre.
Der erſte offizielle Spielſonnkag
— in Brandenburg und Baden haben ſchon am letzten Sonntag
Spiele ſtattgefunden — bringt in den ſechs ſüd= und
ſüdweſtdeut=
ſchen Gauen 11 bis 16 die geſamten Gauliga=Vereine auf den
Plan. Die erſten Spiele verſprechen ſchon überall ſpannende
Kämpfe, und es iſt nur zu hoffen, daß die Spiele überall in
fai=
rem und ritterlichem Geiſte ausgetragen werden. So
ſelbſtver=
ſtändlich dies an und für ſich ſein ſollte, ſo notwendig iſt doch dieſe
Mahnung, denn gerade die alte Spielzeit hat eine Reihe
bedauer=
licher Entgleiſungen von Spielern und Zuſchauern gebracht und die
Spielleiter zur Verhängung ſchwerſter Strafen gezwungen. Faſt
ein halbes Jahr wird der Kampf um die Punkte dauern, bis
da=
hin erſt werden die Meiſter der Gaue feſtſtehen, die dann
inner=
halb der vier Gaugruppen um die Teilnahme an Vorſchluß= und
Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft kämpfen, aber auch die
Mannſchaften werden ermittelt ſein, die in den Zehnerligen keinen
der acht erſten Plätze erringen konnten und den Weg in die
Be=
zirksklaſſe antreten müſſen. Nicht immer ſind dies die
aufgeſtiege=
nen Neulinge und gerade das letzte Jahr hat gezeigt, daß auch
Mannſchaften von Ruf abſteigen können, wie das Beiſpiel der
Böckinger Union beweiſt, die in der Spielzeit 1933/34 Gaumeiſter
von Württemberg war und nach Abſchluß der Serie 1934/35 den
Weg in die zweite Klaſſe antreten mußte.
Die Ausſichten der in den ſechs Gauen vereinigten 60
Mann=
ſchaften heute ſchon zu beſprechen, wäre verfehlt. Man kann heute
ebenſowenig die Gaumeiſter des Vorjahres als Favoriten wie die
aufgeſtiegenen Mannſchaften als die wahrſcheinlich Letzten
anſpre=
chen. In vielen Gauen waren die Entſcheidungen ſo knapp, daß
man ruhia Mannſchaften, die im vergangenen Jahre Zweiter und
Dritter geweſen ſind, als Favoriten anſehen kann, aber auch das
iſt nur Gefühls= und Anſichtsſache und man kann beim beſten
Wil=
len am Anfang einer 18 Spieltage umfaſſenden Spielzeit keine
Lips geben.
Daß die Kämpfe hart werden, iſt zu erwarten, der Verbleib
in der erſten Klaſſe und die Erringung einer
Meiſter=
ſchaft oder eines guten Platzes iſt neben der rein
ſportlichen auch eine geldliche Frage und die
Ver=
eine, bei denen meiſtens ein umfangreicher, viele Sportarten
um=
faſſender Betrieb von den Einnahmen, der erſten
Fußballmann=
ſchaft finanziert werden muß, haben nicht nur das Recht, ſondern
auch die Pflicht, das Letzte herzugeben und die Spielſtärke ihrer
Mannſchaften auf der Höhe zu halten. Der Fußball iſt für die
großen Vereine, die noch über Anhänger in großer Zahl verfügen,
durchaus nicht das von den Laien geſehene „Geſchäft”, ſondern
dieſe Einnahmen ſind bitter notwendig, um die enormen Koſten
für Unterhaltung der Plätze und Baulichkeiten, des Materials und
der Abteilungen, die nicht große Einnahmen bringen, zu decken.
Und nun ſtehen wir am Anfang einer neuen Saiſon, die erſten
Bälle rollen wieder im Punktekampf und am Sonntag abend wird
man die erſten Punktgewinne und verluſte regiſtrieren können.
Wer wird ſiegen und wer verlieren? Wer wird mit Erfolg und
wer mit Mißerfolg ſtarten? Der Sonntag wird es bringen.
Das Programm im Gan Hüdweſt.
Eintracht Frankfurt — Boxuſſia Neunkirchen,
Opel Rüſſelsheim — FSV. Frankfurt.
Kickers Offenbach — Phönix Ludwigshafen,
FV. Saarbrücken — Wormatia Worms,
FK. Pirmaſens — Union Niederrad.
Die Frankfurter Eintracht hat ſich in dieſem Jahre viel
vor=
genommen, und geht für viele als „Geheimtiv” in den Kampf.
Ihren erſten Kampf müßten die Riederwälder auf jeden Fall
ſieg=
reich beſtehen. Die beiden Neulinge Opel Rüſſelsheim und FV.
Saarbrücken ſind auf eigenen Plätzen Gaſtgeber bekannter
ſpiel=
ſtarker Mannſchaften. Dabei erſcheint die Aufgabe der Opelſtädter
gegen den augenblicklich in guter Form befindlichen FSV.
Frank=
furt weitaus ſchwerer als die der Saarbrücker Conen=Mannſchaft
gegen die Wormſer. Union Niederrad geht einen ſchweren,
ziem=
lich ausſichtsloſen Gang nach Pirmaſens. Das Glanzſtück iſt das
Offenbacher Treffen der Meiſter von 1933 und 1934. Phönix
Lud=
wigshafen hat am Sonntag im Pokalſpiel in Kaſſel gezeigt, daß
er nicht unverwundbar iſt, und die Offenbacher werden alles
dar=
anſetzen, ſich für die letzte Niederlage Vergeltung zu holen. Wir
rechnen mit einem Siege der Mainiſchen.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
greift am Sonntag ebenfalls zum erſten Male wieder ein.
geſehen ſind:
Polizei Darmſtadt—Haſſia Dieburg,
Pfiffligheim—98 Darmſtadt,
Münſter—Egelsbach,
Lampertheim—AO. Worms.
Vor=
nehmen müſſen. Dennoch glauben wir, daß die „Grünen” auch
in dieſer Saiſon wieder im Kampf um die Meiſterſchaft an
vor=
derſter Stelle ſtehen werden. Ihr ſchärfſter Konkurrent iſt ohne
Zweifel Egelsbach. Wenn die Egelsbacher mit ſolchen
Lei=
ſtungen aufwarten, wie in den Pokal= und Freundſchaftsſpielen
nach der letzten Runde, dann darf man auf einen ſpannenden
End=
kampf rechnen. Doch haben wir auch die Wormſer Kante noch,
aus der wir beſtimmt die Wormſer Vereinigten und
Pfiffligheim, das neuen Zuwachs bekommen hat. mit in
vorderſter Front ſehen dürften. Ob von den übrigen Vereinen
einer in die engere Entſcheidung um die Meiſterſchaft eintreten
kann, ſcheint heute noch fraglich, wenn auch da Ueberraſchungen
nicht ausgeſchloſſen ſind. Dieſe Ueberraſchungen ſind ja das immer
Reizvolle im Fußball. Denn wir rechnen mit einer ſtarken und
ausgeglichenen Mittelgruppe, zu der wir SV. 98 Darmſtadt
— der allerdings durch Weggang zum Heeresdienſt u. a. ſeinen
vorzüglichen Torhüter und einige andere bewährte Kräfte der
vorjährigen Elf im Laufe der neuen Runde wird erſetzen
müſſen — Haſſia Dieburg, Germania Pfungſtadt
die wieder ihre „alten Kanonen” beiſammen hat — und
Olympia Lampertheim — die ſich recht gut geſchlagen
hat —. Gewiß wollen wir Olympia Lorſch und
Bür=
ſtädter Raſenſpieler nicht unterſchätzen, aber beide haben
zuletzt manche Schwächen bewieſen, die im Punktekampf jedoch
dielleicht ſehr ſchnell ausgeglichen werden. Mit Neulingen, die
oft als Schlußlichter vorausgeſagt werden, ſoll man vorſichtig
ſein. Immerhin glauben wir nicht, daß Münſter und
Boben=
heim etwa in dem imponierenden Stil alles überrennen, wie
im vergangenen Jahre die Egelsbacher Neulinge. Wer alſo in
den ſauren Apfel” des Abſtiegs beißen muß, das ſteht ebenſo wie
die Meiſterſchaft noch in den Fußball=Sternen. Vielleicht ſehen
wir Mitte der Saiſon ſchon heller, denn die Vereine haben es ja
zum großen Teil in der Hand, der Glücksgöttin den Weg zu ebnen.
Es iſt nicht leicht, bei den angeſetzten Treffen eine
hundertprozentig ſichere Vorherſage zu ſchreiben. In Darmſtadt
rechnen wir mit einem knappen Sieg der Platzherren, während
die reiſenden 98er in Pfiffligheim kaum zu Lorbeeren gelangen
dürften. Egelsbach ſollte keine Schwierigkeiten haben, dem
Neu=
ling Münſter auch dort die erſten Punkte zu entreißen. AO.
Worms die ſich zwar auf dem „Lande” oft ſehr ſchwer tat, kann
doch mit großen Chancen nach Lampertheim fahren. Die
Be=
gegnungen Bobenheim—Pfungſtadt und Lorſch-Bürſtadt wurden
abgeſetzt.
Aber am Sonntag abend werden wir weiter ſehen. ö.
Fußballkurſe im Kreis Skarkenburg.
Der geſtern unter Leitung des Gaufußballlehrers Fabra in
Bensheim durchgeführte Kurſus erfreute ſich eines regen
Zu=
ſpruchs. Beſonders begrüßenswert war die Teilnahme von 9
Turnlehrern der dortigen Gegend, die zum Teil Herrn Fabra
und ſein Können in einem 14tägigen Kurſus in Gießen kennen
und ſchätzen gelernt hatten. Stark iſt auch die Beteiligung an
dem 2tägigen Kurſus in Seligenſtadt, der dort am 4. und 5. 9.
durchgeführt wird.
Leider kann ich das Gleiche von dem für nächſten Montag,
den 9. 9., auf dem Sportplatz des SV. 98 zur Durchführung
ge=
langenden Kurſus nicht berichten. Die hierfür bis jetzt
abgege=
benen Meldungen ſind geradezu beſchämend gering; es iſt nicht
faßbar, daß ſich die Vereine eine ſo hervorragende Gelegenheit
zur Fortbildung ihrer Spieler entgehen laſſen. Ich richte
des=
halb nochmals an alle Vereine Darmſtadts und der
näheren und weiteren Umgebung die letztmalige
Aufforde=
rung zur Meldung geeigneter Spieler bis ſpäteſtens
Sams=
tag, den 7. 9. (Frühpoſt). Falls die Zahl der Meldungen
nicht genügend iſt, werde ich den Kurſus ausfallen laſſen. Der für
Dienstag, den 10. 9. vorgeſehene Kurſus findet ſtatt, da hier die
Meldungen mehr als zahlreich vorliegen. Weitere Mitteilungen
folgen an dieſer Stelle. Dr. Grünewald, Kreisführer.
Sp.=Club Hota—TSG. 46.
Heute nachmittag um 5 Uhr treffen ſich beide Mannſchaften
auf dem Platze des Sportvereins 98. Hota, in verſtärkter
Auf=
ſtellung in der neuen Spielzeit, wird dem Gegner das Siegen
nicht leicht machen. Bethke, dieſer wuchtige Spieler, abſolviert
heute ſein letztes Spiel vor ſeinem Abgang nach München. Freunde
der Hota werden zu dieſem erſten Freundſchaftsſpiel um
zahl=
reichen Beſuch gebeten.
Tgde. Beſſungen 1865 Darmſtadt (Fußballabteilung).
Heute Donnerstag abend 9.30 Uhr wichtige
Spielerverſamm=
lung aller Aktiven und Juniorenſpieler im Vereinshaus.
Erſchei=
nen iſt Pflicht!
Am Samstag, dem 7. September, findet im Kneipſaal der
nächſte Appell aller aktiven Mitglieder ſtatt. Vollzähliges
Er=
ſcheinen aller Aktiven iſt Pflicht! Beginn pünktlich um 20.30 Uhr.
Mitglieder, die ihre Paßbilder für den Reichsbundpaß noch
nicht abgegeben haben, werden gebeten, umgehend für
Abliefe=
rung beſorgt zu ſein.
Tbd. Jahn 1875—TSG. 1846.
Handballverſammlung. Alle Spieler der erſten und zweiten
Mannſchaft werden zu der morgen Freitag ſtattfindenden
Spieler=
verſammlung eingeladen. Beginn 8 30 Uhr, Turnhaus.
Es wird erwartet, daß unbedingt alle Spieler, die an den
Pflichtſpielen teilnehmen wollen, anweſend ſind.
Zu einem Abendſpiel am Samstag hat ſich Jahn 75 die
erſte Garnitur der TSG. 1846 verpflichtet. Ein näheres
Ein=
gehen auf die Spielſtärke der 46er erübrigt ſich, denn die bisher
getätigten Spiele zeigten die hohe Spielkultur der Mannſchaft.
Für die 75er bedeutet dieſes Treffen eine Aufweckung aller Kraft,
die in der Mannſchaft ſchlummert. Wenn man das Spiel vom
Sonntag gegen Arheilgens Turnerelf in Betracht zieht, ſo dürfte
eine allzu hohe Niederlage nicht in Betracht kommen. Jedenfalls
kann dieſes Samstags=Spiel allen Handballfreunden zum Beſuch
empfohlen werden. Beginn 6 Uhr, Sportplatz am Ziegelbuſch.
Frankenſtein=Bergkurnen.
An alle Saarbrückenfahrerinnen der dem R.f. L. angeſchloſſenen
Vereine.
Am 8. September findet das Frankenſtein=Bergfeſt ſtatt. Im
Rahmen der Wettkämpfe und ſonſtigen Darbietungen findet am
Nachmittag die in Saarbrücken ausgefallene Gemeinſchaftsfeier
der Saarbrückenfahrerinnen ſtatt. Alle Turn= und
Sportkame=
radinnen, die am Gaufeſt in Saarbrücken, teilgenommen haben,
ſind zur Feier herzlichſt eingeladen und ſollen die Verpflichtung
in ſich fühlen, recht zahlreich zu dieſem herrlichen Ausklang des
gewaltigen Geſchehens von Saarbrücken zu erſcheinen.
Wekkerbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Die Zufuhr vom Meer ſtammender Luftmaſſen ſetzt ſich in
verſtärktem Maße fort. Durch die kräftige Sonneneinſtrahlung
kommt es dabei in unſerem Bezirk zu Gewitterſtörungen und
teil=
weiſe recht kräftigen Regenſchauern. Der wechſelvolle
Wetter=
charakter bleibt daher noch erhalten.
Ausſichten für Donnerstag: Veränderlich mit Aufheiterung
teilweiſe gewittrige Schauer, bei weſtlichen Winden mäßig
warm.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer des wechſelvollen und nicht
ganz ſtörungsfreien Wetters.
Darmſtadt ehrt ſeine Spork=Sieget.
Im Orangeriegarten fand geſtern im Rahmen eines Ko.,
radſchaftsabends der Turner und Sportler und der Darmſtchi
Bevölkerung die feierliche Ehrung der Gaufeſtſieger ſowie ſöſn
licher Darmſtädter Turner und Sportler, die in dieſem Jahraun
heimatlichen Farben erfolgreich vertreten konnten, ſtatt. Die 2u
günſtige Witterung verhinderte leider wiederum, die Feier, „y
urſprünglich beabſichtigt, im Freien vor ſich gehen zu laſſen, u
mußte ſie in den Saal verlegen. Das ſchlechte Wetter tat
weder der Stimmung, noch dem Beſuch den geringſten Abbri
der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Erſchienen wuuſte
u. a. Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt und Vert44
der Parteigliederungen.
Zur Siegerehrung marſchierten mit lebhaftem Beifall
fangen, die erfolgreichen Wettkämpfer und Wettkämpferinnemn
ter Führung von Deutſchlands Meiſter und Rekordmann Hem”
Haag, in der Mitte des Saales auf. Verwaltungsdirektor Lö:0
hielt eine Anſprache an die Sieger, die unter dem Motto ſtün 7m
Wer nicht kämpfen will in dieſer Welt, hat das Leben nicht teſt 1904
dient! Er führte u. a. aus: Das Gaufeſt Saarbrücken ſtellt eme wweitete
Wendepunkt dar. Abgeſehen von einzelnen Form= und Org=
Sunt
ſationsfehlern, war Saarbrücken das muſtergültigſte Feſt, da
dieſer Art in Deutſchland veranſtaltet wurde. Es ſtand ganmiſ=en
Zeichen der Einigung von Turnern und Sportlern. Das iſthfi 10
Darmſtadt von um ſo größerer Bedeutung, weil in Darmſtadd / —chahne
fort nach dem nationalen Umbruch die Turn= und Sportbewe zulk”
geeint wurde. Saarbrücken hat uns beſtätigt, daß wir auf fe9
richtigen Wege ſind. Erſt im neuen Deutſchland beginnt für/dy5. mi,
Turn= und Sportbewegung eine neue Tradition im Sinne Tn
vater Jahns. Wir werden fortfahren, die Bewegung in DaxM Follen
ſtadt bis zur letzten Konſequenz zu Ende zu führen und wir eMl 2g
den Wege zeigen, die innerhalb unſeres Vaterlandes vornlente Liere entlt
lich ſein werden. An die Sieger gewendet, ſagte Verwaltungeſten
direktor Löwer: Kampf bedeutet Steigerung des Perſönlichc tukmgsite
wertes und damit Steigerung des Volkswertes. Leben iſwen 6!t
kämpfen. Das Volk, das ſeine Jugend nicht zum Kampfe erzlotwecmä
ſteht vor der Selbſtaufgabe. Der Kampf an ſich iſt das wichttſ m ech
Deshalb zollen wir allen denjenigen dieſelbe Anerkennung zoie W
den Siegern, die nicht vom Glück im Kampf begünſtigt wi?
Nur aus Kampf wird ein neues Geſchlecht erwachſen.
3u
Unter ſtürmiſchem Beifall ehrte Verwaltungsdirektor LGm0 z
den deutſchen Meiſter Heiner Haag insbeſondere, indem er ihmn Die Kleinhe
den Worten: Nichts zeichnet den Sieger beſſer aus, als Bege
denheit und Diſziplin, und mit der Verpflichtung, treu dem
len des Führers auch weiterhin zu dienen, im Namen der St90 Preis
vuren.
gruppe Darmſtadt im R. f. L. ein großes Bildnis des Fülli
wieileiſch im Sit
überreichte. Mit einem dreifachen Sieg=Heil und dem Gein
Mi Preisüberwat
der deutſchen Hymnen klang die Siegerehrung aus.
Etwas ſpäter ergriff noch Oberbürgermeiſter und Kreislut 4 Unterſchiede
Wamboldt zu kurzen Ausführungen das Wort. Er dankteatchzeſ, ſoiern die
Siegern und allen Kämpfern im Namen der Stadt. Er ſei elſt werden, daß
hergekommen, um erneut zu bekunden, daß die Stadtverwallrkliſt für Bäuche.
gewillt ſei, mit der Ortsgruppe für Leibesübungen aufs engſtchu 10 in dieſem d3
ſammenzuarbeiten, und daß von ihrer Seite alles geſchehen wao
was nur möglich ſei. Weiterhin dankte er Verwaltungsdira
Löwer und allen anderen, die ſich um die Einigung von T),
und Sportbewegung verdient gemacht hatten. Seine Worten zſulicher Auffa
den bei den Anweſenden die lebhafteſte Zuſtimmung.
Eine bunte Vortragsfolge umrahmte die Siegerehrung uk Zeichnungsliſten
Orthſche Männerchor (Leitung: Herbert) trug einige ſchöne 25 üugen des Deutza
vor, Turnerinnen erfreuten die Zuſchauer mit Ballgymnaſtik u wrden. Nach e
Keulenübungen, der Radſportklub fuhr einen bemerkenswerttüug durchaus erfr
ten Reigen, der Bayern=Verein wartete mit Volkstänzen auf üuhwen erſolgt. M
ein Fackelſchwingen der Turner beendete den offiziellen Teil. 2 in Ueberblick ge=
Dann ſpielte das Muſikkorps der Landespolizeigruppe A0 Abei den Bankinſ
ſtadt, unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau, zum 0) hun. Die Zeich
auf und mit einem gemütlichen Beiſammenſein fand die 0 0. Erfahrungs
ihren Abſchluß.
zn immer erſt
i auch heute ſch
M Zeichr
Gewinnauszug.
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterkel
Ohne Gewähr
Nachdruck verbottg
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummei
in den beiden Abteilungen I und II
Lerardnung über
erion auslä
i, daß die vo
2 Septender 10. Aicht he in”
M ür Abtretun
Beſitz beim
Wirſch
23. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 —2 M und daß für
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 156648
4 Gewinne zu 3000 M. 128546 292079
24 Gewinne zu 2000 M. 9123 22646 60860 Ba093 138321 15120
163363 175078 240421 316642 327076 392481
104 Gewinne zu 1000 M. 18755 20187 22387 37812 45240 471
58062 69886 72872 80508 85787 85826 87719 9850ß 111390 11471 Leutſch
116088 1246922 132562 143411 143697 146168 157589 161494 169287 den 11
186340 190112 192080 222479 229067 230931 262580 269047 28707M0
299443 310510 313494 313554 317496 30 1424 392178 323682 3338
362595 363066 366004 370186 374927 377698 381936 396499 396
90 Gewinne zu 500 M. 2887 26859 41454 58846 61012 65553 6-C
73260 74958 77047 84710 87307 91466 99138 104502 113322 11/00
129232 138146 163877 166484 172583 204306 208970 209932 213284
224722 227980 241672 258653 260342 265111 267809 273262 28124
291195 327033 335470 339673 3421 77 347302 353008 362433 3350
399680
400 Gewinne zu 300 M. 1792 2349 2397 4592 6760 9316 9454 20704*
21061 22286 22801 23015 26049 27248 28255 28805 32643 330
39018 39282 429a8 44342 44809 46649 48604 53745 54890 5538 =
660 10 67607 68285 68353 59021 59962 61653 64687 67761 WSS
77227 78762 79939 80184 82323 84107 86123 93054 96088 10230
106434 106666 107021 109921 113648 114015 115100 115986 1218
122398 122963 193361 195752 137900 138041 140877 141605 14189
142440 147367 149176 150633 151737 153852 154631 154646 156124
156273 163460 164948 165368 166605 168476 170473 171062 17942
176699 177518 178241 179172 181783 184306 185448 187660 18817
189723 190233 193077 193183 194531 197511 197572 200269 2
202354 205770 206572 208298 209183 213060 215258 215513 21000
225036 296687 226794 233735 233879 237108 237875 238115 23501
240787 241075 242378 246132 245920 546753 247126 246228
252977 059277 259653 262627 263310 263704 269053 269165 204*
278733 282970 285780 289692 592349 294697 296959 296435 2009
299899 301948 305105 308013 309597 311760 311941 313793 31611
316720 321720 324944 325465 327985 399459 330229 330461 3306
333417 336948 338893 342391 349934 344951 3a6552 346592 3i
351462 357784 358909 369669 364750 364885 367893 372349 3e
375648 376045 377100 377206 379631 383598 384 148 385971 20
386818 367712 390383 380098 39604 1 397106 397222 397366
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 190*
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 114328
4 Gewinne zu 10000 M. 126674 151774
2 Gewinne zu 5000 M. 27984
14 Gewinne zu 3000 M. 267 19 93668 119805 160019 270687 310e G=
348408
16 Gewinne zu 2000 M. 64 147 73788 178416 180582 205672 2004 R
315169 393498
62 Gewinne zu 1000 M. 5435 12806 15568 42159 48616 Vlg‟
66720 70782 81397 108909 141753 144054 153269 167921 09
173910 200028 203138 220894 221418 241060 249761 264938 38k2
276704 283249
56 Gewinne zu 500 M. 1208 20663 39173 47409 50679 51300 Be.
143104 151630 175889 180185 180191 183108 209754 213609 20c.
232491 263462 268147 291844 304575 314219 345373 369999 3008
390000 396069 399483
292 Gewinne zu 300 M. 1210 4773 6283 7831 8317 10014 14
13729 15931 16630 16686 25235 29470 30560 31751 33103 2
40897 41844 42290 43259 51008 56779 57674 59319 60043 00
73765 73991 76967 82177 103221 104622 106408 10
107971 108888 111168 111338 119948 113670 116743 118299 120
198422 139493 135367 136367 142559 142670 1434 13 144233. 1
147048 147938 148977 158892 162244 168200 170848 171782
178176 180781 181730 183597 188201 196206 198300 2024
205105 207226 209098 209279 210397 210835 012488 2169
218978 22 1664 22 1670 224436 229753 230365 537941 230004
246395 250966 251361 254954 255002 255227 961452 262384
276658 277353 279685 289482 283799 286894 287145 283003
300556 301363 302093 306770 307208 307671 310015 310002
313179 316630 318981 321471 325310 3270%7 327695 330420
334704 336406 339835 346 151 349333 35 1401 351978
357538 358 183 361256 372084 375227 383808 383950 38411 2
392719 395272 395885
ummer 244
Donnerstag, 5. September
GeſſNeueſte Nachrichten
Die Fleiſch=, Wurſt= und Eierpreiſe.
Die Preiſe für Wurſtſorten.
die Verordnung über die
Preis=
die für die Volksernährung von beſonderer Bedeutung ſind,
dür=
fen die Preiſe nicht überſchreiten, die Ende März 1935 ortsüblich
waren. Die Preisüberwachungsſtellen beſtimmen die
Wurſtſor=
gerudfehung.
ten, für die dieſe Beſtimmung gilt. Die Fleiſcher ſind verpflich=
de bereits angekündigte Verordnung des Reichsminiſters
(nährung und Landwirtſchaft die die Preiſe für die wich=
Fleiſch= und Wurſtwaren auf den Stand von Ende März
5urückführt, tritt jetzt in Kraft. In dieſer Verordnung
gus u. a.: Die Kleinhandelspreiſe für Rindfleiſch und
nertalg (roh und ausgelaſſen) dürfen die Preiſe nicht
übe ſiſteiten die Ende März 1935 ortsüblich waren. Dies gilt
nichit ir Filet und Lende (Roaſtbeef). Als Lende gilt der Teil
des sdeies vom Schlußknochen bis zur dritten Rippe. In
Ge=
meiſnda mit Viehgroßmärkten können Fleiſcher, die 70 v. H ihres
Friſnceichbedarfes mit Tieren, der Schlachtwertklaſſe 4 oder
höheüun gervertete Tiere decken und nachweiſen, daß ſie dies bereits
ſeit on 1. Januar 1935 getan haben, mit Genehmigung der
Preusverwachungsſtelle beim Verkauf von Fleiſch aus den
Hin=
ternuteln einen Zuſchlag bis zu 7 Pfg. je Pfund bei
Knochen=
beilug und bis 10 Pfg. je Pfund ohne Knochenbeilage fordern.
Fürf ruchlappen und Haxe darf dieſer Aufſchlag nicht erhoben
rn= un
werpe
Dſe Vorſchrift gilt auch für Fleiſcher in den übrigen
Ge=
meindr mit mehr als 20 000 Einwohnern, wenn die Fleiſcher
adit
zur ſhkung von 70 v. H. ihres Friſchfleiſchbedarfes für die Tiere
Prerſezahlen, die ſeit dem 1. Januar 1935 gezahlt werden und
die iſ Preiſen für Tiere der Schlachtwertklaſſe 4 oder für höher
bewunte Tiere entſprechen. Für Kurorte und für
Vororts=
gemniven mit weniger als 20 000 Einwohnern kann die
Preis=
ug de
übenwhungsſtelle die gleiche Regelung treffen
Sveit Fleiſcher Rinder der Schlachtwertklaſſe C oder D auf
icht zum — Schlſutviehmärkten oder Rinder zu entſprechenden Preiſen
außer=
an ſich ü üzr halble rn Schlachtviehmärkten gekauft haben, ſind ſie verpflichtet,
ſeſelle Meſt= in ihmn Läden Rindfleiſch zu Preiſen feilzuhalten, die unter den
hmpf benue Prewi für Rindfleiſch erſter Güte liegen.
erwachie
9 Preisüberwachungsſtelle kann in beſonderen Fällen
Aus=
woltemaslt” nahrine zulaſſen.
ſondere, itr.
Die Kleinhandelspreiſe für Schweinefleiſch
beſſer
und Schweineſchmalz
dürfundie Preiſe nicht überſchreiten, die Ende März 1935
orts=
übliſh varen. Schweineſpeck und Flomen (Lieſen) gelten als
Schuteiefleiſch im Sinne dieſer Vorſchrift.
0 Preisüberwachungsſtelle kann mit Rückſicht auf
jahres=
zeitlſch Unterſchiede im Verbrauch für Einzelteile höhere Preiſe
geneungen, ſofern die Preiſe für andere Einzelteile wertmäßig
ſikt werden, daß der Durchſchnittspreis ſich nicht erhöht.
Die Weiſſe für Bäuche. Pfoten (Spitzbein) und Kopf mit Backen
dürfnruch in dieſem Fall nicht erhöht werden.
Erluſicher Aufakk der Reichsanleihe Zeichnung.
„M Zeichnungsliſten für die 500 Mill. 4½prozentigen
Schatz=
anwrüngen des Deutſchen Reiches ſind geſtern erſtmals
auf=
gelecht dorden. Nach einer Umfrage bei den Großbanken ſind die
Eingnine durchaus erfreulich, vereinzelt ſind auch ſchon größere
Zeichtugen erfolgt. Wenn ſich auch am erſten Tage naturgemäß
ſoch hien Ueberblick gewinnen läßt, ſo entſpricht der Zeichnungs=
tet, dieſe Wurſtſorten ſo weiter zu führen, als ſie ſie bisher
ge=
führt haben. Die Preisüberwachungsſtellen können beſtimmen,
daß an Stelle der obengenannten ortsüblichen Preiſe die Preiſe
treten, die Ende März 1935 in den einzelnen Verkaufsſtellen
üblich waren. Als Fleiſcher im Sinne dieſer Verordnung gelten
auch die Verkaufsſtellen von Fleiſchwarenfabriken.
Die oberſten Landesbehörden, in Preußen die
Oberpräſiden=
ten, können in beſonderen Fällen mit vorheriger Zuſtimmung des
Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft Ausnahmen
bei dieſen Vorſchriften zulaſſen.
Bei Zuwiderhandlungen findet die Verordnung über
Ord=
nungsſtrafen bei Zuwiderhandlungen gegen
Preisſchildervorſchrif=
ten und Preisfeſtſetzungen vom 8. Januar 1935 Anwendung.
Gleichzeitig hat der Vorſitzende der Hauptvereinigung der
deutſchen Eierwirtſchaft eine Anordnung
über Erzeugerpreiſe, Großhandelseinkaufshöchſtpreiſe
ſowie Verbraucherpreiſe für Hühnereier
erlaſſen, in der es u. a. heißt: Mit Wirkung vom 5. September
wird für den Aufkauf von Hühnereiern beim Erzeuger durch
Wiederverkäufer ein Erzeugermindeſtpreis von 1.40 RM. je
Kilogramm und ein Erzeugerhöchſtpreis von 1.50 RM. je
Kilo=
gramm feſtgeſetzt. Die Preiſe verſtehen ſich ab Hof des
Erzeu=
gers. Der ſtückweiſe Aufkauf iſt nicht geſtattet. Der feſtgeſetzte
Erzeugermindeſtpreis darf nicht unterſchritten, der
Erzeugerhöchſt=
preis nicht überſchritten werden.
In der Anordnung werden weiter die
Großhandelseinkaufs=
preiſe für Hühnereier als Höchſtpreiſe nach den Handelsklaſſen
genau feſtgeſetzt. Die Preisfeſtſetzung erfolgt in Rpf. je Stück. Die
Großhandelseinkaufshöchſtpreiſe gelten, frachtfrei Empfangsſtation,
verſteuert, einſchließlich Unterſchiedsbetrag, Kennzeichnung,
Ver=
packung und Banderolierung, bei Auslandseiern auch verzollt.
Bei Abgabe an Verbraucher dürfen die Preiſe für
Hühner=
eier die Großhandelseinkaufshöchſtpreiſe bei Kühlhauseiern
höch=
ſtens um 2½ Rpf. je Stück und bei den übrigen Eiern höchſtens
um 2 Rpf. überſteigen.
Bei ungekennzeichneten Hühnereiern, die im Inlande erzeugt
ſind, werden folgende Verbraucherhöchſtpreiſe feſtgeſetzt: Für Eier
im Gewicht bis zu 55 Gramm 10 Rpf., über 55 Gramm 11 Rpf.
Soweit bisher die Spanne zwiſchen Großeinkaufshöchſtpreis
und Verbraucherpreis geringer war als die ſich aus obiger
An=
ordnung ergebende, darf die Spanne nicht erhöht werden.
Zu=
widerhandlungen werden mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 1000
RM. in jedem einzelnen Falle unbeſchadet der Strafbarkeit nach
8 6 der Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 21.
Dezember 1933 beſtraft.
eingxy bei den Bankinſtituten doch allgemein den gehegten
Er=
wartuen. Die Zeichnungsfriſt läuft bekanntlich erſt am 16. ds.
Mts4 0. Erfahrungsgemäß werden gerade vom kleinen
Sparer=
bllian immer erſt gegen Ende der Friſt die Aufträge erteilt,
doch i0 auch heute ſchon bei den Großbanken eine ganze Reihe
keintn Zeichnungen erfolgt.
Aine Beſchlagnahme in Ikalien begebener
ausländiſcher Werkpapiere.
m Mißverſtändniſſe auszuſchalten, die im Zuſammenhang
gich P mit „Verordnung über die Abtretung der Auslandskredite und
1wdI., der averſion ausländiſcher Wertpapiere entſtanden ſind, wird
mitggtet, daß die vom Miniſterrat in Bozen beſchloſſenen
Maz=
nahme nicht die in Italien begebenen ausländiſchen Wertpapiere
betrern, und daß für ausländiſche Staatsangehörige keine Ver=
Geniun W pflickzng zur Abtretung der von ihnen gewährten Kredite und
in iEirn Beſitz befindlichen ausländiſchen Wertpapiere beſteht.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Rdeutſche Schaumwein=Außenhandelsbilanz im Juli. Im
euli ſorden 1365 Flaſchen Schaumwein (Januar bis Juli 11997
Flaſezu nach Deutſchland eingeführt gegen 1176 Flaſchen im
Werneon 4000 RM. im Vormonat. Der Wert der Einfuhr ſtieg
im Bahtsmonat auf 7000 RM. Ausgeführt wurden dagegen im
Jult 268 (17 472) Flaſchen im Werte von 51 000 (46 000) RM.
Der ugte Schaumweinabnehmer war, wiederum England mit
9083 (064) Flaſchen.
2ſſtſchlands Schafbeſtand Anfang Juni. In Verbindung
7 mit A gSchweinezählung wurde Anfang Juni 1935 erſtmalig auch
eine Inderzählung der Schafe vorgenommen, um einen
Ueber=
blick ür den Sommerbeſtand an Schafen zu gewinnen. Nach
dieſeß ählung wurden Anfang Juni insgeſamt 4,5 Mill. Schafe
im Dſaſchen Reich gehalten. Hiervon waren rund 1,8 Mill.
(0394 Hozent) noch nicht ein Jahr alt (Jungſchafe). Die älteren
Schaft über 1 Jahr alt) waren größtenteils Mutterſchafe und
Zibbeyvon denen im ganzen 2,4 Mill. Tiere (52,4 Prozent)
er=
mittetztivurden, während auf Schafböcke und Hammel nur 372000
(2 2ßzent) entfielen.
Klyervenfabrik Joh. Braun A.=G. Pfeddersheim b. Worms.
Die Fellſchaft weiſt für das am 30. April abgelaufene
Ge=
ſchäftshr 1934/35 einen Betriebsüberſchuß von 861 375 (767 127)
* RM. .10 nach 9270 (15 832) RM. Anlage= und 1602 (—) RM.
72 ander mAbſchreibungen einen Gewinn von 33 255 RM. (im
Vor=
jahre x1826 RM. Verluſt, der aus dem Gewinnvortrag gedekt
purda) us, der ſich um den Gewinnvortrag von 39 678 RM.
er=
hoht, er auf den 26. September nach Worms einberufenen
Daupnxſammlung wird die Aufnahme der Dividendenzahlung
2 mit 35 lozent vorgeſchlagen, 11 253 RM. ſollen vorgetragen
wer=
den. a Berichtsjahr konnte die Produktion gegenüber dem
Lorjac wieder etwas geſteigert werden. Frühjahr 1935 ſetzte
viederrine verſtärkte Nachfrage nach Konſerven ein, die bis in
die jülſte Zeit angehalten hat. Die Firma war an der Her=
Vellunilion reichsverbilligtem Brotaufſtrich beteiligt. Ueber das
neue, ſhäftsjahr laſſe ſich heute noch nicht viel ſagen.
Wßerinigte Kleinbahnen A.=G., Frankfurt a. M. Die
Geſell=
ſaft Iden Aktienkapital von 2,2 Mill. RM. ſich faſt vollſtändig
in Bſe des Verkehrsweſen=Konzerns befindet, ſchließt 1934
De Cyinn und Verluſt ab. Die Einnahmen aus Betriebs=
Derträlſt und ſonſtigen Verträgen werden mit 80 048 (101 600)
2 Betriebseinnahmen der eigenen Bahnen mit 725 420
57 50 RM. ausgewieſen. Die Nebenbetriebe erbrachten
R Bec M. Nach dem Bericht wird das Geſchäftsjahr im ganzen
ſicht „Agünſtig bezeichnet.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
SSonchnalich für Bolitik: Rudolf Maupei für den Schlußdienſt: J.V. Karl
Spmilitzlär den lofalen Teil. MarStreeſei ür das FeuillioniV. WarStreeſe,
E Geamrt: Dr. derbert Netlei ſir=Neich und Ausland”: Dr.c.6. Quetſch=
A Dep Nist : Dr. C. 6. Quetſchi ſür den Sport: Karl Böhmann; Anzeigen=
Siesr 2 Ap Kuhle ämtlich in Darmſtadt. D.A. Ikl. 35.19040. Pl. 5. Druck und
Se8yfnzſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei.
Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Mes Rlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Surech ihen der Schriftleitung= Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
—
Skarker Rückgang des Vorzugs=Skimmrechts.
Bei der Neugeſtaltung des deutſchen /Aktienrechts ſind auch
die Probleme des bevorzugten Stimmrechts erörtert worden. Nach
einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamtes im neuen
Heft von Wirtſchaft und Statiſtik” hatten am 31. Dezember 1934
von 913 Aktiengeſellſchaften, deren Aktien an der Börſe gehandelt
werden 354 Aktien mit bevorzugtem Stimmrecht ausgegeben.
Das Mehrſtimmrecht hat alſo noch immer einen beträchtlichen
Umfang, wenn auch ſeine Bedeutung ſeit der
Infla=
tionszeit, in der die meiſten Stimmrechtsvorzüge geſchaffen
wurden, ſtark zurückgegangen iſt. Im September 1925
hatten noch 54 v. H. aller Börſengeſellſchaften
Mehrſtimmrechts=
aktien ausgegeben, Ende 1934 nur noch 39 v. H. Auch der
Ein=
fluß der Mehrſtimmrechtsaktien iſt ſtark zurückgedrängt. 1925
konnte ein Viertel aller Aktiengeſellſchaften allein durch die
Mehrſtimmrechtsaktien beherrſcht werden, weil bei dieſen
Geſell=
ſchaften die Mehrſtimmrechtsaktien über mehr als 40 v. H. aller
Stimmen verfügten: 1934 war ein ſo ſtarker Einfluß der
Mehr=
ſtimmrechtsaktien nur noch bei knapp einem Zehntel der
Geſell=
ſchaften gegeben. Ende 1934 gab es 83 Börſengeſellſchaften, deren
Mehrſtimmrechtsaktien ein mehr als 100faches Stimmrecht
be=
ſitzen. Die Fälle eines ſo hohen Mehrſtimmrechts ſind beſonders
zahlreich bei den Geſellſchaften mit einem Aktienkapital von über
1 Mill. RM. bis 20 Mill. RM.: bei den ganz kleinen und den
großen Geſellſchaften findet ſich ein ſo hohes Stimmrecht ſeltener.
Da geſtern zu den erſten Kurſen kaum Angebot vorlag, war
die Tendenz an der Berliner Börſe erſtmals wieder etwas
freundlicher. Man verwies darauf, daß ſich durch die Rückgänge
der letzten Zeit die Aktienrendite wieder erhöht hat. Auch der
Rücktritt der Standard Vacum Oil von der abeſſiniſchen
Oelkon=
zeſſion trug zu der beruhigteren Stimmung bei. Das Geſchäft
ging aber nicht ſonderlich über den Rahmen, der letzten Tage
hinaus, und im Verlauf traten zunächſt keine weſentlichen
Ver=
änderungen mehr ein. Kaliwerte lagen ſehr ſtill und wenig
ver=
ändert. Farben ſetzten auf vorgeſtriger Baſis ein. Am
Auto=
aktienmarkt war die Entwicklung uneinheitlich. Für Bier= und
Spritwerte beſtand unter Hinweis auf den erhöhten Bierabſatz
etwas Intereſſe. Schiffahrts= und Bankaktien waren gut
be=
hauptet. Am Rentenmarkt veränderten ſich die Notierungen nur
wenig. Im Verlaufe gaben die Kurſe allgemein wieder nach da
zu den Kaſſakurſen Ware herauskam und man teilweiſe
Aus=
landsabgaben beobachten wollte. Beſonders Hoeſch waren auf
unbeſtätigte Dividendengerüchte 1¾ Prozent gedrückt, aber in der
zweiten Börſenſtunde wieder erholt. Später konnten ſich wieder
kleine Beſſerungen durchſetzen. Farben notierten 153—153½
(154½), Bayr. Motoren gaben auf 124½ (126) nach. Auch
Bank=
aktien bröckelten im Verlauf ab. Provinzanleihen lagen nicht
einheitlich. Reichsanleihen behaupteten ſich.
Die Rhein=Mainiſche Börſe war nach den letzttägigen
Rückgängen etwas beruhigter und vielfach leichr erholt. Vor
allem machte der wirklich erfreuliche Zeichnungseingang auf die
neue Reichsanleihe ſchon am erſten Tage einen guten Eindruck.
Teilweiſe erfolgten Neuanlagen und Rückkäufe. JG. Farben, die
bisher verhältnismäßig wenig gedrückt waren, verloren nochmals
½ Prozent. Auch Erdöl noch 1½ Prozent niedriger, aber
Scheide=
anſtalt 1 Prozent höher. Montanwerte durchweg etwas
freund=
licher. Auch Maſchinenwerte leicht gebeſſert. Renten lagen nach
wie vor ruhig, Altbeſitz ½ Prozent höher. Im weiteren Verlaufe
überwogen die Kursrückgänge. JG. Farben bis 153, alſo
noch=
mals 1 Prozent abgeſchwächt. Die Börſe ſchloß nicht erholt.
Die Abendbörſe war ziemlich umſatzlos und ohne beſondere
Grundſtimmung. Man hörte zumeiſt auf Berliner Schluß
be=
hauptete Kurſe. Auch Renten faſt umſatzlos.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidemarkt vom 4. September. Das
Weizen=
angebot war am offiziellen Markte nicht ſehr dringlich, Roggen
lag ſehr ſtill, desgleichen das geſamte Mehlgeſchäft. Futtermittel
blieben nach wie vor geſucht, beſonders Kleie, Nachmehl eher
vernachläſſigt. Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige
je 100 Kilogramm): Weizen W 13 199,00. W 16 202,00. W 19
206,00, W 20 208,00; Roggen R 12 162,00, R 15 165,00. R 18
169,00, R 19 171,00; Hafer nicht notiert: Weizenmehl W 13
27.70, W 16 28,15; Roggenmehl R 12 22,45, R 1522,80 R18 23,30,
R19 23,50 (plus 50 Pfg. Frachtausgleich); Weizennachmehl 17,25:
Weizenfuttermehl 13,50; Weizenkleie W 13 10,92. W. 16 11.13:
Roggenkleie R 12 9,95, R 15 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50 (
Müh=
lenfeſtpreis ab Mühlenſtation); Soyaſchrot, Palmkuchen,
Erdnuß=
kuchen, Treber und Trockenſchnitzel nicht notiert: Heu 8,00;
Wei=
zen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 2,40—2,50.
Tendenz: ruhig.
Berliner Getreidemarkt vom 4. September. Im Berliner
Getreideverkehr ſetzte das Geſchäft nur zögernd ein und bewegte
ſich auch im Verlaufe in ruhigen Bahnen, da nach wie vor nur
der Bedarf gedeckt wird. Die Berliner Mühlen ſind noch auf
längere Zeit ausreichend verſorgt und nehmen nur zögernd
Mahl=
gut auf, wobei ſie hochwertige Weizen zur ſpäteren Lieferung
frei Mühle bevorzugen. In Roggen liegt das Hauptabſatzgebiet
noch immer in der Provinz.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Das Handelsabkommen zwiſchen Frankreich und Deutſchland
über das Saargebiet, das am 31. Auguſt erloſch, iſt ſoeben
ver=
längert worden. Das augenblickliche Ausfuhrverhältnis
franzöſi=
ſcher Butter in das Saargebiet iſt für den Monat September
bei=
behalten worden. Die Verordnung über dieſen Beſchluß erſcheint
ſofort im amtlichen Geſetzblatt.
Einer Meldung aus Kanton zufolge hat die Bank of Kanton
in Hongkong (Kapital 8,665 Mill. Dollar) in Hongkong, Kanton
und Schanghai ihre Schalter geſchloſſen. Als Urſache werden die
allgemeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten angegeben.
Berliner Kursbericht
vom 4. Sepiember 1935
Deviſenmarkt
vom 4. September 1935
Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. C. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau 1
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas):
Deutſche Erdöl
Nee
90.50
90.50
16.25
17.125
38.50
124.25
113.—
94.75
118.—
154.—
128.50
108.25
Meiee ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Roksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
K
153.—
123.875
108.625
94.—
93.—
133.50
91.75
115.125
86.50
72.—
Weeu
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka!i
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
85.125
113.75
27.875
81.—
127.25
89.—
11.—
117.625
127.—
119.50
135.75
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
tägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Dol,
100 Kronen
100 Gulden
19=Sta.
100 eſtl. gr.
100 finn.Mk.
100 Franken
1o0 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
D
a,62
0.66o
41.87
9.139
3.047
2.a75
55.00 5
46.30 4
2.32
68. 43
5.43
16.405
2.353
188.17
55.37
12,65
0.K72
41.89
0.1a1
3.053
2.479
55.12
47.00
12.35
68.57
5.44
16.445
2.357
168.51
55.49
Italien
Japan
Jugoſlawten
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
00 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengd
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
20.36
0.727
5.664
80.32
St.87
48.95
11.77
63.53
80.99
33.59
10.285
7.978
—
1639
2.3c5
20.30
0.729
5.C86
St.ug
61.39
49.05
11.19
63.65
77.15
34.05
10.305
1.982
—
1.041
2.491
Suralftadter ans Karionateant Burnftadt, Fittdte der Aressher Sunt
Frankfurter Kursbericht vom 4. September 1935.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Weeee
„ Gr.II p. 1984
„ 1935
„ 1936
„ 1937
„ „ 1938
Gruppe l. . .
6%Dtſch. Reichsanl.
4%
5½0 Intern.,v. 50
4½%Baden. v.27
4½%Bayern v. 27
4½%Heſſen v. 28
41%0 „ v. 29
4½%Preuß. v. 28
4½,% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
120 Dt. Reichsbahn=
Schätze ......"
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ....."
4½%.........
Dtſch. Anl. Ausl.
P). Ablöſung 1
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
½BBad.=Baden
4½%Berlin v. 24
4½ %Darmſtadt ..
½%Dresden v. 26
½%Frankfurt 26
% Heidelberg28
4½ %Mginz. ..
BMannheim2?
%München v.29
½ %Wiesbaden 2s
4½%Heſſ. Landesb
1.%„Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liqufd.
zo3e,
107.7
109.1
108),
107.4
101
97.45
102
97.5
96.5
97.5
108‟,
97
96
100.25
100-,
110.5
10.2
90.25
94.75
90.25
89.25
92.5
91.75
93
94.75
96".
94.75
100-,
DPe
KommsObl. .
4½%0 Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.)
4½% Goldoblig.
49 % Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½% Kaſſ.
Landes=
kredittk. Goldpfb.
4½% Naſſ. Landes.
bant Goldpfb.
5½% „Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=!
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „ Lig.=Pfbr.
4½%Frif. Hyp.=B
5½% Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig
4½%Frrft. Pfbr. B.
5½%„Lig.=Pfr.
4½%Mein, Hhp. B.
5½% Lig.=Pfbr.
4½% Pfälz. Hyp. B
5½% Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½ % Südd. Boden=
Cred.=Bank
5½2
Lig.=Pfbr.
4½% Wärtt. Hyp.
6% Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werk
5% Klöckhnerwer!
96.25
94.n5
93
94.,5
96.25
96.75
100.75
114.75
130.5
20
96
101.75
96.75
100.5
93.25
96.75
100,
96.5
101.2
97.25
100.75
96.75
100
94.75
98
98.75
105.25
102.25
101.75
Maen 7u
6%0 Mitteld. Stahll
5%Neckardl G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v. 23...
62 SalzmannckCo.
8%Ver=Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.)
43%
4½2
6% Voigt & oäffner
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02,
4½%Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
42Türk. 1.Bagdadl
49
II. Bagdad
4½%üngarn. 1918
4½%
19141
42
Goldr.
49
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon.
4%o Stockholm. ....!1
Aktien.
Accumulat.=Fabr
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. . /114
Berl.Kraft u, Licht.
Brauhaus Nürnbg.
1005
1032
102.
11.5
9.45
9.45
111
176
57.75
39
129.5
114
81.75
129
143‟,
125
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt
7. 6. Chemie, Baſel
Chem.WerkeAlbe: /
Chade A.c) .....!"
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ...
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl .......
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Berger:
Elektr. Lieferg.=Geſlt
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union .
EſchweilerBergwer
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrit.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder...
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Feltc Guilleaume 11
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmibt, Th.
Gritzner=Kahſer. .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh./1
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbaul108
Henninger, Kempf
Hilpertülrmaturfrb./ 55
Hindrichs=Aufferm. /112
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. 1 93.5
Ne
119
150.5
109.5
278
154.75
154
97.75
114
108.25
236
92
111.25
132.25
106
1262
124,
120,5
1Blſe Bergb. Stammſ
„ Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben „/133.75
Klein, Schanzlin .
Klöchnerwerke ..../ 92
Knorr C. H...
gonſerven Braun
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. Krau
Löwenbr. Münch.,
Maintr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb. 4
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .........
MotorenDarmſtadi/103.5
Neckarwert Eßling./113.5
Odenw. Hartſtein. 1110
Park= u. Bürgerbr.
Nh. Braunkohlen ..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...!1
Riebeck Montan../y
Roeder, Gebr.
.I1
Rütgerswerle
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr. /1
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke!.
Sädb. Zucker=A. 6./263
Tellus Bergbau.
hür, Liefer.Geſ. 1
127.75
89
1186
72.5
131.5
26.25
104.5.
100
207
96.25
80
85
114.5
110.25
84
115
212
109.5
103.5
1u
168.5
79.5
124.75
172
81
105
119
Onee
Ver. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali.
ZellſtoffWaldhof..
Alig. Dt. Creditenf
Badiſche Bank...!
Br. 1. Brauinduſt
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelegei.
„ Hypothekbf.
Comm. u. Privatbl
Dt. Banzu. Dise,
Dt. Eff. u. Wechſe!,
Dresdner Ban 1.
Fran 1f. Ban1....
Hyp.=Ban;
Mein. Hhp.=Ban;
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=An 1. .11
Rhein. Hyp.=Bon1.
Vereinsb. Hamburg
Württ Notenban).
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7% Dt. ReichsbVze
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81:.
141.5
27.5
78.5
128.5
124.25
uu6
135.5
90.75
90.5
87.5
90.5
107.75
94
96
87.5
1821),
135.5
112
100
121.5
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157,
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