Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Ze nhllch 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
he /Meiſchl. Botenlohn und Transportloſten.
Ab=
gehol 21 ——. Poſibezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſt=
zbempt g gebühr und ausſchließlich Poſfzuſtellgeld.
nicht wunmt einzelner Nummern infolge höherer
gewiwlrichtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezuzſis. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
eruf obne Verbindlichkeit für uns
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 238
Freitag, den 30. Auguſt 1935
197. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Unterbringung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25% Nachlaß nach Staffel C. Kleine
An=
zeigen (nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Famillen=Anzeigen die
22 mm breite Zeile 1mm hoch 6 Pfg. Zur Zeiſt iſt
Preisliſte Nr. 5 gältig.
poſtſcheckonto: „Franifurt a. M. 9694 Banllonio
Darmſtädter und Natonalbani. Fernſprecher 1.
Das beigtſche Komgspäut derungiaat.
Mkonnglück des belgiſchen Königspaares am Vierwaldſtäkker See. — König Leopold II. verlett.
Königin Aſkrid geköket.
Tragiſcher Tod.
DNB. Luzern, 29. Auguſt.
König von Belgien iſt in der Nähe von Küßnacht am
krübelnd zu ihm eſtſt geſteuerten Auto verunglückt. An einer Kurve geriet
ar die guiß der „gen plötzlich über die Böſchung des Seeufers. Die
fahrt der A ſöniry wurde dabei gegen einen Baum geſchleudert. Sie
er=
ert. Ohil
er auf zm ſt e Schädelbruch, der den Tod herbeiführte. Der König
ſetzt aber m burdne jehrfach am Kopf verletzt. Die Wunden ſollen nicht
ge=
zpitäns de Fährlich ein.
, würde di! Uar den tragiſchen Tod der Königin der Belgier werden
mit ſeiner im olgend Einzelheiten bekannt: Das Unglück ereignete ſich bei
in Erſtaunen zMerlu ſachen in der Nähe von Küßnacht am Vierwaldſtätter
lint di ee 193 Königspaar war von Luzern nach Küßnacht
unter=
mbegst et König ſteuerte ſeinen Wagen ſelbſt. Neben ihm ſaß
r0
zu. Die Af ie Khzin. Außerdem ſaß im Wagen noch ein Chauffeur. Ein
che Leben im weitnz luto folgte in einiger Entfernung. An einer Kurve fuhr
ch alle hächn ver „cyen plötzlich über den Straßenrand hinaus in den
u ſee. 19oei wurde die Königin mit voller Wucht gegen einen
zmzbgung iſchleudert. Die Stelle, an der der Wagen verunglückte,
uird äuſ durchaus ungefährlich bezeichnet. Um ſo weniger konnte
is j/ haufgeklärt werden, wieſo es zu dem Unglück kam. Der
ſönig tar nach dem Unfall ſo benommen, daß auch von ihm
ſoch /ite genauen Angaben zu erlangen waren. Der
mit=
ahren KChauffeur iſt durch Schnittwunden verletzt.
Wie Königin Aſtrid ums Leben kam.
A9Donnerstag morgen zwiſchen 9 und 9½ Uhr befand
dln Rönig der Belgier in einem offenen Packard=
Sport=
u Lekalslberick mit der Königin an ſeiner Seite und in Begleitung
ſes 1öfsfahrers, der hinten im Wagen ſaß, auf dem Wege
on ſtſihr Beſitzung, der Villa Haslihorn in Horw, einem
Vor=
eutagglt bu nLuzern, nach Küßnacht am Rigi. Ein zweiter
Kraft=
agen nit der Begleitung des Königs folgte dem königlichen
ſagenk lach den im Kraftwagen des Königs befindlichen
Berg=
ſrüutgsgegenſtänden, zu ſchließen war beabſichtigt, eine
ergtuu zu unternehmen. 300 Meter von Küßnacht entfernt
Piftel n königliche Kraftwagen auf der völlig geraden 5 Meter
kiten ſſphaltſtraße den etwa 20 Zentimeter hohen
Straßen=
nd. iG der Geſchwindigkeit von 70—90 Km. kam der Wagen
duroch us dem Gleichgewicht und ſtürzte über den
Straßen=
nd auſeine ſteilabfallende Wieſe hinunter. Dabei fuhr er mit
Aer lAicht gegen einen Obſtbaum und dann in den See.
hilf ſun Schlamm hielten den weiteren Fall auf. Der König
ſel bnteſſh mit Hilfe des Fahrers und der hinzugeeilten
Be=
egenmäll
—ſſtun/g us dem Kraftwagen herausarbeiten und eilte, obwohl
F Helklſt Kopf= und Armverletzungen erlitten hatte, zu der am
1402 den Ullzenden Königin die aus dem Wagen herausgeſchleudert
Eden dar. Ihr Schädel war völlig zerſchmettert. Nach einer
bartſar ſie ſofort tot, nach einer anderen ſoll ſie etwa noch
V Akſuten gelebt haben. Von Küßnacht eilten ſofort Leute
Hillie herbei. Auch ein Pfarrhelfer wurde herbeigeholt, der
Kölmin noch die letzte Oeküng ſpendete. Die Leiche wurde
u ſ ört zugedeckt und bald darauf in einem von Küßnacht
beigieſafften Sarg nach der Villa Haslihorn bei Luzern
fückg ſacht.
Diß Inglücksſtelle wurde ſofort abgeſperrt, und jegliches
—ſotogenhieren verboten. Der Kraftwagen iſt inzwiſchen aus
MSit erausgezogen worden. Er iſt völlig zerſtört. Der König
hob. ſt nach kurzer ärztlicher Behandlung nach der Villa
ISlih An zurück.
Das Beileid des Führers.
DNB. Berlin, 29. Auguſt.
Dei führer und Reichskanzler hat Ihren Majeſtäten dem
8 m Belgier und dem König von Schweden nachſtehende
eleid Aegramme geſandt:
Seiner Majeſtät dem König in Brüſſel!
„SSherzlich ergriffen von der Nachricht des grauſamen
Maſa Ghlages, den Eure Majeſtät und die Königliche Familie
ziD Nich 1/ tragiſche Ableben Ihrer Majeſtät der Königin
ge=
en Iſt bitte ich Eure Majeſtät meine und des deutſchen
goes Eſfempfundene Anteilnahme entgegenzunehmen.
Ich urf hiermit meine aufrichtigſten Wünſche für Eurer
eieſtält aldige Wiederherſtellung verbinden.
Adolf Hitler.
Deutſcher Reichskanzler.”
Seiner Majeſtät dem König in Stockholm!
ren Majeſtät bitte ich anläßlich des tragiſchen Ablebens
Meſtät der Königin der Belgier meine und des deut=
EEls aufrichtigſte Anteilnahme entgegenzunehmen.
Adolf Hitler.
Deutſcher Reichskanzler.”
Sc0 in Europa eine Zeit, da war das Glück des Hauſes
WDrg tichwörtlich. Das war damals, als die Koburger die
EaWene N England, Belgien und ſpäterhin Bulgariens beſaßen.
T 9Aaniſche Glücksgöttin hat ſich von ihm gewendet, vor
belgiſchen Königshaus. Im Februar des vergangenen
der Tod des Königs Albert, der bei einer Bergwande=
* Nähe ſeiner Hauptſtadt abſtürzte und tödlich verun=
Dahl er ein außerordentlich ſicherer Bergſteiger war.
die Nachricht von dem grauſamen Tod, der die junge
,ß Kaplän z„Vier=wudſtätter See am Donnerstag vormittag mit ſeinem von
Das belgiſche Königspaar.
Leopold III. mit ſeiner Gemahlin Aſtrid, geborene Prinzeſſin
(„D. T.”=Archiv.)
von Schweden.
belgiſche Königin am Vierwaldſtätter See aus dem Leben
geriſ=
ſen hat. Nicht einmal eineinhalb Jahre hat ſie als Gemahlin
Leopolds III. in Brüſſel reſidiert, aber trotzdem hatte ſie ſich eine
ſtarke Volkstümlichkeit errungen. Die Heirat des jungen Paares,
die nach allgemeiner Verſicherung eine Liebesheirat war, hatte in
Belgien und Schweden von vornherein große Sympathien
gefun=
den, zumal die junge Prinzeſſin eine denkbar einfache Erziehung
genoſſen hatte und durch ihre Beſcheidenheit und menſchliche
Liebenswürdigkeit in Belgien ebenſo wie in ihrer ſchwediſchen
Heimat die Herzen gewann. Sie hat als Kronprinzeſſin ihren
Gatten im Jahre 1933 auf ſeiner großen Kolonialreiſe begleitet,
die nach Niederländiſch=Indien und dem Kongo führte. Sie war
ihren Kindern eine gute Mutter, von denen das jüngſte eben erſt
ein Jahr alt geworden iſt. Jetzt iſt ſie mitten aus einem
glück=
lichen Familienleben herausgeriſſen worden.
Mit dem belgiſchen Volk trauert an der Bahre dieſer jungen
Königin die Welt und teilt die Hoffnung, daß die Verletzungen
des Königs ſelbſt, die er ſich bei dem Unfall zugezogen hat, nicht
allzu ſchwerer Natur ſein mögen.
*
Königin Aſtrid von Belgien wurde als Tochter des Prinzen
Karl Herzog von Weſtgotland und der Prinzeſſin Ingeborg von
Dänemark am 17. November 1905 in Stockholm geboren. Im
März 1926 begegnete Königin Aſtrid in Stockholm dem
dama=
ligen Kronprinzen Leopold von Belgien. Während des
Som=
mers waren die ſchwediſchen Prinzeſſinnen Gäſte der belgiſchen
Königsfamilie in deren Sommerreſidenz, und im November 1926
fand die Vermählung des Kronprinzen Leopold mit Prinzeſſin
Aſtrid ſtatt. Die Ehe wurde allgemein als reine
Neigungs=
heirat angeſehen. Am 11. Oktober 1927 wurde dem jungen Paar
ein Töchterchen Joſephine Charlotte und am 7. September 1930
der Thronerbe Baudoin geboren. Nach dem plötzlichen Tod
des Königs Albert I. im Februar 1934 beſtiegen König
Leopold III. und Königin Aſtrid den Thron. Wie beliebt
Königin Aſtrid beim belgiſchen Volk war, zeigte ſich beim
Ein=
zug des jungen Königspaares in Brüſſel, als ihr begeiſtert
zugejubelt wurde.
Trauer und Beſtürzung in Brüſſel.
DNB. Brüſſel, 29. Auguſt.
Die Schreckensnachricht vom tödlichen Unfall der Königin
Aſtrid iſt in Brüſſel zuerſt durch den Rundfunk bekannt
ge=
worden. Die Bevölkerung iſt aufs tiefſte beſtürzt. Die
Zeitungs=
redaktionen werden mit Anfragen beſtürmt, ob die Nachricht auch
auf Wahrheit beruht. Vor den Ausgängen der großen
Zei=
tungsgebäude ſtehen dicht gedrängt Menſchenmaſſen, die auf
nähere Nachrichten und die Extraausgaben der Blätter warten.
Vor dem königlichen Schloß iſt es vorläufig noch ſtill. Auf den
Miniſterien und öffentlichen Gebäuden ſind bis jetzt nur
ver=
einzelt Flaggen auf Halbmaſt zu ſehen. Von der königlichen
Familie iſt augenblicklich niemand in Brüſſel. Der Bruder des
Königs, Karl Graf von Flandern, befindet ſich auf einer Reiſe
im Ausland. Die Mutter des Königs, Königin Eliſabeth, iſt
ſchon ſeit einiger Zeit bei ihrer Tochter, der Prinzeſſin von
Piemont, in Neapel. Die drei Kinder des Königspaares
be=
fanden ſich bei ihren Eltern in der Schweiz.
* Die juriſtiſchen Ergebniſſe
Kongreſſes in Berlin.
Von
Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoffmann II, Darmſtadt.
Der Kongreß geſtaltete ſich hinſichtlich des Beſuches wie der
wiſſenſchaftlichen Leiſtungen zu einem ſtarken Erfolg.
Die Internationale Strafrechts= und
Ge=
fängniskommiſſion, die den Kongreß veranſtaltet hat,
beſteht ſeit 60 Jahren. Sie iſt eine internationale Körperſchaft,
der ſich 32 Staaten angeſchloſſen haben. Sie ſammelt das
Mate=
rial, das der Verhütung und Bekämpfung von Verbrechen und
dem Strafvollzug dient, und läßt es den Regierungen zugehen.
In Abſtänden von fünf Jahren veranſtaltet ſie internationale
Kongreſſe. Auf dem vorletzten Kongreß 1930 in Prag lud die
Reichsregierung für 1935 nach Berlin ein.
Die Einladung fand in der ganzen Welt lebhaften
Anklang. 54 Staaten mit 130 amtlichen Delegierten ſagten
zu; hierzu kamen zahlreiche Teilnehmer aus den Kreiſen der
Juriſten, Aerzte und Gefängnis=Spezialiſten aus In= und
Aus=
land. Namentlich England, die Vereinigten Staaten von
Amerika, Schweden, Holland, Spanien und Belgien waren ſtark
vertreten. Aber auch Frankreich, Italien, China, Japan u. a.
bis zu Kuba und dem Irak fehlten nicht. Seit dem Weltkrieg
hatte ſich niemals eine ſo große Zahl bedeutender ausländiſcher
Juriſten in Deutſchland zuſammengefunden.
Die wiſſenſchaftliche Arbeit des Kongreſſes
voll=
zog ſich in den Sitzungen von vier Sektionen. Die Namen
der Vorſitzenden der Sektionen — Prof. Pella=Rumänien,
Mr. Stanford Bates=Nordamerika, Prof. Dr. Delaquis=
Genf und Prof. Graf Conti=Italien — ſpiegeln die
inter=
nationale Zuſammenarbeit des Kongreſſes wieder. Die
Bera=
tungen wurden durch Gutachten hervorragender Männer der
Wiſſenſchaft und Praxis vorbereitet, die zu vergleichen ſchon
überaus reizvoll war. In ſämtlichen Sektionen wurde vormittags
und nachmittags eifrig und intenſiv gearbeitet.
Es iſt im Rahmen dieſes Ueberblicks nicht möglich, auf
alle behandelten Fragen einzugehen. Es ſeien die bedeutſamſten
hervorgehoben.
Die erſte Sektion war den Fragen der Geſetzgebung
gewidmet.
Sie beſchäftigte ſich zunächſt mit dem Problem, welche
Befugniſſe dem Strafrichter beim
Strafvoll=
zug einzuräumen ſind. Länder von fortgeſchrittener
Ent=
wicklung neigten dazu, den Vollzugsorganen, alſo der
Staats=
anwaltſchaft und dem Anſtaltsleiter eine möglichſt ſelbſtändige
Stellung zu geben, während andere Länder auf eine Mitwirkung
des Gerichts Wert legten. Die Verhandlungen zogen ſich lange
hin. Die Anſichten waren geteilt. Die Sektion kam ſchließlich
zu einer Verſtändigungsformel, die die wichtigſten
Entſcheidun=
gen über den Vollzug der Freiheitsſtrafen entweder dem Richter
oder dem Staatsanwalt, oder einer gemiſchten Kommiſſion unter
dem Vorſitz des Richters oder des Staatsanwalts anzuvertrauen
wünſcht. Auch bei der Ueberwachung der Bewährungsfriſt
empfiehlt die Sektion eine Erweiterung des Wirkungsbereichs
von Richter oder Staatsanwalt.
Unter der übermäßigen Dauer der „Monſter=Prozeſſe” hatte
die Rechtspflege gerade in Deutſchland zu leiden. Auf Anregung
der deutſchen Vertreter wurde die Frage aufgeſtellt, welche
Maß=
nahmen ſich zur Abkürzung der „Monſter=Prozeſſe‟
empfehlen. Nach eingehenden Sektions=Beratungen lehnte der
Kongreß eine unterſchiedliche Geſtaltung des Strafverfahrens
je nach der vorausſichtlichen Dauer der Verhandlung ab und
betonte die Zweckmäßigkeit der Beſchleunigung aller Verfahren
unter Wahrung der Rechte der Verteidiger. Zur Abkürzung
der Hauptverhandlung empfahl der Kongreß, die Anklage
auf die Hauptpunkte zu beſchränken und den
Rich=
ter zu ermächtigen, unerhebliche Beweisanträge abzulehnen und
bei den Schlußvorträgen die Redezeit des Staatsanwalts und
des Verteidigers beſchränkt feſtzuſetzen. Jeder Angeklagte ſoll
nicht mehr als zwei Verteidiger haben dürfen. Die gleichfalls
angeregte Einſchränkung des Rechtsmittels der Berufung wurde
abgelehnt.
Die zweite Sektion hatte brennende Fragen des
praktiſchen Strafvollzuges zu beraten.
Zu dem Verhältnis zwiſchen Strafe und
Sicherungs=
maßnahme beſchloß der Kongreß, daß der grundſätzliche
Unterſchied zwiſchen beiden Maßnahmen durch
Verſchieden=
heit im Vollzug nach Möglichkeit betont werden ſoll. Der
Sicherung ſollen beſondere Anſtalten eingeräumt werden,
die von Gefängniſſen und Strafanſtalten räumlich getrennt ſind.
Die Behandlung derjenigen, die ſich nur in
Sicherungsverwah=
rung befinden, foll ſich von der Behandlung ſchwerer Freiheits=
Sträflinge deutlich abheben, ſo durch Unterſchiede in der
Klei=
dung und im Arbeitsverdienſt.
Lebhaft trafen die Geiſter in der Frage des „humanen
Strafvollzugs” aufeinander. Von der einen Seite wurde
der Erziehungs= und Beſſerungs=Zweck der Strafe und die mit
ihm verbundene Humaniſierung des Strafvollzugs, von der
anderen Seite der Vergeltungs= und Abſchreckungsgedanke
be=
tont. Für den erſteren Standpunkt ſtimmten in der Sektion
10 Staaten mit 47 Stimmen, für den letzteren 9 Staaten,
darunter Deutſchland, mit 137 Stimmen. Ob die Zahl der
Staaten oder der Stimmen entſcheidet blieb offen. In der
Vollſitzung einigte man ſich dahin, die Frage einer nochmaligen
Begutachtung zu überlaſſen.
Höchſtes Intereſſe erregten in der dritten Sektion die
Ver=
handlungen über Steriliſation und Kaſtration.
Her=
vorragende Sachverſtändige aus den verſchiedenſten Ländern
traten auf den Plan. Profeſſor Naville=Genf erſtattete ein
glän=
zendes Referat, wies auf die günſtigen Ergebniſſe in der
Schweiz, Dänemark und Deutſchland hin und trat für die
Maß=
nahmen ein. Miniſterialdirektor Dr. Gütt=Berlin, Frau Dr.
Veſela=Tſchechoſlowakei u. a. traten auf ſeine Seite. Rumänien,
Spanien u. a. erwiderten. Nach lebhaften Erörterungen, die
auch in der Vollſitzung wieder aufflammten, wurde mit ſtarker
Mehrheit eine Entſchließung angenommen, die die günſtigen
Wirkungen beider Maßnahmen anerkennt. Sie erklärt die
Seite 2 — Nr. 238
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zwangsweiſe Kaſtration als Sicherungsmaßnahme für zuläſſig
und empfiehlt aus eugeniſchen Gründen auch die zwangsweiſe
Steriliſation, Aeußerſte Vorſicht und Beurteilung jedes Falles
durch Aerzte und Juriſten werden vorausgeſetzt.
Die Entſchließung bedeutet einen ſtarken Erfolg für die
deutſche Reichsregierung. Die Maßnahmen, wegen
deren Einführung ihr von ihren Gegnern vielfach Vorwürfe
ge=
macht werden, haben die Billigung der überwiegenden
Mehr=
heit des Kongreſſes der internationalen Sachverſtändigen
ge=
funden.
Der Fürſorge für die Jugend war die Arbeit der
vierten Sektion gewidmet. Man ſprach ſich dahin aus, daß
Minderjährige möglichſt von Unterſuchungshaft zu verſchonen
und ſtatt deſſen der Obhut der Eltern anzuvertrauen ſind. Die
Jugendgerichte ſollen nicht nur bei Straffälligen, ſondern auch
bei gefährdeten Jugendlichen zuſtändig ſein. Die
Verhandlun=
gen gingen von dem Gebiet des Strafvollzugs ſchon in das der
Fürſorge über; erhebliche Gegenſätze traten hierbei nicht hervor.
Neben die Behandlung dieſer Einzelfragen traten in den
Vollſitzungen die hochintereſſanten Vorträge der führenden
deutſchen Juriſten, Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner über
den Gedanken der Gerechtigkeit in der deutſchen
Strafrechts=
erneuerung, Reichsminiſter Dr. Frank über zwiſchenſtaatliche
Strafrechtspolitik, Staatsſekretär Dr. Freisler über den
Wandel der politiſchen Grundanſchauungen in Deutſchland und
ſein Einfluß auf das Strafrecht, eine ausgezeichnete Darlegung
der Aufgaben der Akademie für deutſches Recht durch Profeſſor
Dr. Kiſch ſowie eine großangelegte Anſprache des
Reichs=
miniſters Dr. Goebbels über die Aufbauarbeit des neuen
Staates. Die Vorträge wurden von der internationalen
Zu=
hörerſchaft mit lebhaftem Intereſſe aufgenommen und in der
Tagespreſſe ausführlich wiedergegeben.
Der Kongreß hat keine Geſetze beſchloſſen, aber er hat durch
die Ausſprache der bedeutendſten Sachverſtändigen aller
Kultur=
länder reiche Anregung für die Fortenwicklung des
Straf=
rechts und des Strafvollzugs gegeben. Er hat überdies den
aus=
wärtigen Teilnehmern einen Einblick in die deutſchen
Ver=
hältniſſe gegeben und dürfte dazu beitragen manche
Mißver=
ſtändniſſe aufzuklären, die im Ausland über Recht und
Rechts=
pflege des heutigen Deutſchen Reiches im Umlauf ſind.
Die Reichshaupkſtadk flaggt Halbmaft.
DNB. Berlin, 29. Auguſt.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter des Inneren gibt
folgen=
des bekannt:
„Aus Anlaß der Beiſetzung der Opfer des Einſturzunglücks
ſetzen am Freitag, den 30. Auguſt 1935, in der Reichshauptſtadt
alle ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen, Anſtalten und
Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen
des öffentlichen Rechtes ſowie die öffentlichen Schulen die Flag=
gen auf Halbmaſt.”
Die Anordnung für die Beflaggung bezieht ſich hiernach nur
auf die Reichshauptſtadt.
Vom Tage.
Der Führer hat nach Abſchluß ſeines Flottenbeſuches
fol=
genden Erlaß an die Flotte gerichtet: Beeindruckt von den
Tagen bei der Flotte ſpreche ich den Beſatzungen für die bei den
Schießübungen gezeigten ſehr guten Leiſtungen meinen Dank und
meine Anerkennung aus. Der Führer und Oberſte Befehlshaber
der Wehrmacht Adolf Hitler!”
In dem Deviſenſchieberprozeß gegen den 68jährigen William
Hahle vor dem Berliner Schöffengericht wurde das Verfahren auf
Grund der Amneſtie vom 7. Auguſt 1934 eingeſtellt, da eine höhere
Strafe als ſechs Monate für das Delikt nicht in Frage kam.
Luftmarſchall Balbo, der ſich zwei Tage in Paris aufhielt,
iſt mit dem Orient=Expreß abgereiſt. Ueber die Unterredungen
Balbos mit dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſter Denain iſt nichts
bekannt geworden.
Wie ſich herausſtellt, ſind die Kopfverletzungen, die der
öſter=
reichiſche Miniſter Fey bei ſeinem vorgeſtrigen Automobilunfall
erlitten hat, ſchwererer Natur, als urſprünglich angenommen
wurde und mit einer leichten Gehirnerſchütterung verbunden.
Fer=
ner hat der Miniſter einen Naſenbeinbruch und eine Prellung des
linken Armes erlitten.
Ein in der holländiſchen Wollinduſtrie von Tilburg
herrſchen=
der Streik hat beunruhigende Ausdehnung angenommen. Dreißig
Fabriken haben ihre Tore ſchließen müſſen. 25 000 Arbeiter
be=
finden ſich im Ausſtand.
Die Konferenz des Kleinen Verbandes wurde in Bled
eröff=
net. Wie verlautet, ſei feſtgeſtellt worden, daß die internationale
Lage die Anerkennung Sowjetrußlands durch Jugoſlawien
erfor=
dere. Zu dieſem Zweck werde der jugoſlawiſche Miniſterpräſident
Stojadinowitſch anläßlich der Genfer Tagung des Völkerbundes
mit dem ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſar in Fühlung treten.
Wei=
ter ſeien die Staaten des Kleinen Verbandes gegen jeden Verſuch
der Wiederkehr der Habsburger auf den öſterreichiſchen Thron.
Nach dem „Jour” hat man ſich in franzöſiſchen
Regierungs=
kreiſen damit beſchäftigt, die Aufmerkſamkeit der
Sowjetregie=
rung auf den Widerſpruch zu lenken, der zwiſchen den
Be=
ſchlüſſen der Komintern und den Verpflichtungen der
Sowjet=
regierung aus dem franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Nichtangriffspakt
beſteht. Auf dem Miniſterrat am Mittwoch habe der
Miniſter=
präſident dieſe Frage angeſchnitten und die Zuſtimmung der
Regierungsmitglieder zu einem Schritt in Moskau erhalten.
* Inkernakionaler Kongreß
für Bevölkerungswiſſenſchaft in Berlin.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Die Bevölkerungswiſſenſchaft bedarf zu ihrer Entfaltung
der Mithilfe vieler Forſchungsgebiete, die oft in mühſeliger
Kleinarbeit das Material liefern, aus dem die großen
richtungs=
weiſenden Geſichtspunkte herausgearbeitet werden müſſen.
Sta=
tiſtik, Sozialwiſſenſchaft und Biologie ſind die weſentlichen
Aus=
gangspunkte, die ihrerſeits wieder in viele Teilgebiete zerfallen.
Die Vorträge, die am Vormittag des 2. Verhandlungstages
ge=
halten wurden, brachten im weſentlichen Endergebniſſe, die aus
vielen Einzelforſchungen gewonnen worden waren und nun das
ganze große Arbeitsgebiet von einem höheren Standpunkt aus
erfaſſen ſollten. Dies trat beſonders in den groß angelegten
Ausführungen des Präſidenten der eugeniſchen Organiſation in
den Vereinigten Staaten Prof. C. G. Campbell=New York
hervor, der eine Begründung der biologiſchen Forderung der
Bevölkerungswiſſenſchaft gab. Wie alles Lebende befindet ſich
auch die menſchliche Raſſe in dauernder, vom Schickſal bedingter
Entwicklung. Die Lehre vom Leben, der biologiſche Gedanke
alſo, muß die Grundlage bilden, wollen wir unſere raſſiſche
Pflicht erfüllen und drohende Kataſtrophen auf dem Gebiete
der Menſchheitsentwicklung abwenden. Jede geſunde Theorie der
Bevölkerungspolitik muß ausgehen von der Berückſichtigung der
erbbiologiſchen Wertigkeit. Die Bedeutung der Erbbiologie für
die Raſſepolitik erkannt und in die Tat umgeſetzt zu haben, iſt
das bleibende Verdienſt des Führers des neuen Deutſchland
und ſichert ihm einen Platz in der Raſſengeſchichte der Welt.
Das Vorbild Deutſchlands hat, trotz der kurzen Zeit ſeiner
Aus=
wirkung, einen gewaltigen Einfluß auf alle Völker ausgeübt.
Raſſenprobleme in aller Welt” beeinfluſſen das Schickſal der
Völker, Forſcher aus dem Norden, Groß=Britannien, der Schweiz,
aus Oeſterreich. Polen, Lettland, Ungarn, Spanien und
Bulga=
rien brachten ſtatiſtiſche Angaben über die
Bevölkerungsbewe=
gungen in ihren Ländern, ſchilderten die Entwicklungsmöglich=
Einweihung des AdolfSitler=Koog
1333 Heiide Nemland der Aotoſte
enkriſſen!
Ein neues Werk käfiger Vollsgemeinſchaft.
DNB. Adolf=Hitler=Koog, 29. Auguſt.
Ein wichtiger Abſchnitt in dem Aufbauwerk des
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchland, zu dem im weſentlichen auch die
um=
fangreichen Landgewinnungsarbeiten an der ſchleswig=
holſteini=
ſchen Weſtküſte gehören, wurde am Donnerstag mit der feierlichen
Einweihung des Adolf=Hitler=Koogs in der Diekſander=Bucht in
Süderdithmarſchen erreicht.
Der Adolf=Hitler=Koog iſt das erſte fertige Werk der ſogleich
nach der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung in Angriff
ge=
nommenen großen Landgewinnungsarbeiten. Nicht weniger als
1333 Hektar neuen Ackerlandes ſind dem Meeresboden entriſſen.
Wo früher kümmerliche Gräſerfelder ſich befanden, immer wieder
überflutet von den Waſſern des „Blanken Hans”, ſieht man heute,
ſoweit der Blick reicht, fruchtbare Aecker und Getreidefelder. Die
erſte Ernte im Adolf=Hitler=Koog iſt da. Wer die ſchickſalsvolle
Vergangenheit dieſes Landes kennt, kann ermeſſen, was hier
ge=
leiſtet wurde. In ſchwerer Arbeit iſt dem Meer nach und nach ein
Stück Land nach dem anderen abgerungen worden. Der neue,
9,5 Kilometer lange Deich, der den Adolf=Hitler=Koog von dem
Meer trennt, iſt in verhältnismäßig kurzer Zeit emporgewachſen.
Das weite Land hinter dem ſchützenden Wall des Deiches trägt
ſtolz den Namen des Führers.
Der Adolf=Hitler=Koog gibt mehr als 90 Familien auf dem
neugewonnenen Land die Lebens= und Exiſtenzgrundlage.
Ueber=
all ſieht man freudige, leuchtende Geſichter eines geſunden
Bauern=
geſchlechts. Die Fahnen des Dritten Reiches wehen vor jedem der
in arteigenem Stil des Dithmarſcher Landes erbauten großen
Bauernhäuſer.
Der Hügel, auf dem die Neulandhalle errichtet wird, die der
künftigen weltanſchaulichen und politiſchen Erziehung der auf dem
neugewonnenen Land heranwachſenden Geſchlechter dienen ſoll, iſt
der Schauplatz der Einweihungsfeier.
Es war der Wille des Führers, an der Einweihung dieſes nach
ihm benannten Kooges perſönlich teilzunehmen. Als Donnerstag,
gegen Mittag, die Kunde von ſeinem Eintreffen bekannt wurde,
verbreitete ſie ſich wie ein Lauffeuer durch ganz Dithmarſchen. Auf
allen Zufahrtsſtraßen, die nach Marne führen, hatte man für
einen feſtlichen Empfang Sorge getragen. Von den Bauernhäuſern
und kleinen Fiſcherkaten flatterten im friſchen Winde die Symbole
des Dritten Reiches. Gewaltige Maſſen von Bauern und
Land=
arbeitern ſowie die Jugend umſäumten die Straßen. Kernige
Ge=
ſtalten, trutzige Dithmarſcher waren es, die es ſich nicht nehmen
ließen, dem Führer einen begeiſterten Empfang zu bereiten.
Kurz nach 15 Uhr traf der Führer auf ſeiner Fahrt zum
Adolf=Hitler=Koog in Marne ein. Nun kam Bewegung in die
Maſſen, und als ſich der Wagen des Führers, in deſſen Begleitung
ſich Gauleiter Oberpräſident Lohſe befand, in langſomer Fahrt
ſeinen Weg durch die Maſſen bahnte, brach unbeſchreiblicher Jubel
los. Tauſende von Armen ſtreckten ſich zum Gruß, und nicht
en=
denwollende Heil=Rufe ertönten. Auf der Ehrentribüne erwartete
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley den Führer.
Oberpräſident Gauleiter Lohſe nahm ſodann das Wort, um
den Führer auf Deutſchlands neuem Land zu begrüßen: Ich habe
im Namen der geſamten Bevölkerung Schleswig=Holſteins Ihnen
zu danken für Rat und Tat, mit der ſie uns immer zur Seite
ge=
ſtanden haben in dieſer ſchweren Arbeit. Wir werden auch in
Zukunft dieſes große Werk fortſetzen, werden neue Köge bauen,
Bauern, Handwerker und Arbeiter anſiedeln. Er verlas die Urkunde
zur Grundſteinlegung der Neulandhalle, die den Volksgenoſſen des
Adolf=Hitler=Kooges als Thingſtätte und Verſammlungsort dienen
wird.
Nach der Anſprache des Handwerkskammerpräſidenten Kum=
merfeld
vollzog der Führer die Weihe
mit folgenden Worten:
„Deutſche Volksgenoſſen! Wenn wir hier auf dieſem neuen
Land ſtehen, ſo wollen wir zwei Erkenntniſſe nicht vergeſſen:
Arbeit allein hat dieſes Werk geſchaffen. Möge
das deutſche Volk niemals vergeſſen, daß zu allen Zeiten niemals
das Leben dem Menſchen als Geſchenk gegeben iſt, ſondern daß es
ſtets ſchwer erkämpft und durch Arbeit errungen werden mußte.
Und die zweite Erkenntnis: So wie hier jeder
Quadrat=
meter dem Meere abgerungen und mit
unermüd=
licher tapferer Hingabe beſchirmt werden muß,
ſo muß alles, was die Geſamtnation ſchafft und
baut, von allen deutſchen Volksgenoſſen ebenſo
beſchirmt werden. Hier iſt ein Symbol der Arbeit und des
ewigen Ringens, des Fleißes und der Tapferkeit! Niemand darf
vergeſſen, daß unſer Reich auch nur ein Koog am Weltmeer iſt,
und daß es nur Beſtand haben kann, wenn ſeine Deiche ſtark ſind
und ſtark erhalten werden. In dieſem Sinne vollziehe ich die
Grundſteinlegung.
Nach der Grundſteinlegung durch den Führer nahm
bauernführer Darré das Wort. Der Reichsbauernführer ſchck
einem Siegheil auf den Führer und Kanzler, das, von deu
ſenden begeiſtert aufgenommen, weit über die Felder des=
Landes hallte, während gleichzeitig die bei der Neulandhal
gebrachte Glocke ertönte.
Durch das Spalier der jubelnden Nordmärker verdie
Führer ſodann mit ſeiner Begleitung ſeinen Koog.
Die Preisgeſtalkung für Lebensmit
Staaksſekrekär Backe vor den Oberpräſident TTader pich
und Gauleitern.
is zm letzten V
ff wird vor dei
nien gegen ſein
DNB. Berlin, 29. Aunu
a und daß insl
Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwa=”, min Unfange
fanden am 28. Auguſt, wie bereits angekündigt, vormitt 4y 0 huand pird d
den oberſten Landesbehörden, den Oberpräſidenten, Vesy nce m befürcht
der Preisüberwachungsſtellen, und nachmittags mit den 0
23t ialieniſche
tern bzw. den Gauwirtſchaftsberatern der NSDAP. einne
2u fer Gbeſiniſt
Beſprechungen über die Preisgeſtaltung für Lebenshalturg/ gendelt die kein
Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtanden grundlegenku
führungen des Staatsſekretärs im Reichsernährungsminnt/ 726 0i0 Me Wo
Pg. Herbert Backe über die deutſche Ernährungslage. au vn Sant
2hnte. Die italie
Staatsſekretär Backe behandelte zunächſt einige grmt
bnahme
liche Fragen der Ernährungswirtſchaft und ſchilderte da
gehend die Verſorgungslage und Preisſituation bei den e=
Lebensmitteln. Er ſtellte feſt, daß die Marktordnung heuu
wie vielfach angenommen, ein Schutz des Bauern, ſondds mſoſni tei
Schutz der Verbraucher ſei. Ohne die Marktordnung des SR ymt
nahrſtandes hätten wir wahrſcheinlich heute nicht Schwef 4,
von 50 RM., ſondern ſolche von 75 RM., und die Butte 1.
nach dem Urteil der Sachverſtändigen nicht, wie ſeit lan2!
unverändert, 1.30 RM. bis 1,60 RM., ſondern 2,00 oder 2,10
je Pfund koſten. Die Marktordnung hat den Bauern oc.
als wir, wie noch im Jahre 1933 und Anfang 34 auf Grund:
politiſcher Abmachungen zur Sicherung unſerer Induſtrien
größere Lebensmittelmengen einführen mußten, als wir Unc 9
gänzung unſerer Eigenerzeugung eigentlich benötigten.
zwinge die Deviſenlage dazu, die Lebensmitteleinfuhr Umü der neue
eben noch tragbares Mindeſtmaß herabzudrücken.
arlſation Abeſ
Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß jede Million, „ſim z ſeine Leben
für die Einfuhr von Lebensmitteln mehr ausgeben, aurt Zilterbundsmi
unſerer Deviſenknappheit eine Verminderung unſerer Soß nwcklung der n
einfuhr und damit eine Schmälerung der Arbeitsbeſchaffrn 4r Regierungschef
damit eine Erſchwerung der Erringung der Wehrfreiheit I Au0 eklärte nach
Umgekehrt erleichtert jede bei der Lebensmitteleinfuhr ekſliunnien von d
Million die Rohſtoffverſorgung, die Arbeitsbeſchaffung —nannichts zu befür
Aufbau unſerer Wehrmacht.
Adreſt noch indi
In Erkenntnis dieſer Zuſammenhänge haben wir bea=8 vshalb der
dieſem Zeitpunkt die deutſche Landwirtſchaft zur Erezz/ſei, Italien habe
ſchlacht aufgerufen indem auf einigen Gebieten (insbag!” ind wolle keine
Schweine, Fleiſch) eine verhältnismäßige Ueberemrpé im Weltkrieg,
Eli europäiſche
herrſchte.
Der Staatsſekretär erläuterte dann, weiter die enuine gerbeitet habe
ſammenhänge zwiſchen Verſorgung und Preis. Wenn di 1PMmialpolitik kein
autoritär feſtgeſetzt und durch die Verſorgungslage nichtugl fürſe, es ſei dem
werden, nutzt die Preisfeſtſetzung für die Lebensmittel Fuue, um zu verhi
Dauer nicht. Die Kriegswirtſchaft hat dies leider deu U0 deiten Lande
zeigt. Die Marktordnung kann wohl zwiſchen Ueberſchnff” Mimitive Lebe
Bedarfsgebieten, zwiſchen Saiſonſchwankungen innerhay” Hinblick auf
Jahres, zwiſchen guten und ſchlechten Ernten ausgleichen, /2 üſe beſchließen
lationen weitgehend ausſchalten und dadurch die Preiſe=N0Bolk und den a
ſieren; ſie kann aber nicht einen durch Deviſenknapph=ſt/, 0 viel bedeu
ſchlechten Ernteausfall bedingten Mangel an Ware bei m die ſchwier
Alle Schwierigkeiten, die jetzt auf einigen PreisgebientWſsciſtiſche Regi
Lebensmittel vorhanden ſind, haben aber ihre Urſache FIſhortungsbewußte
Verſorgungslage, die es uns nicht geſtattet, alle Sonderofen Sanktionsvo
des Verbrauchers zu befriedigen. Im ganzen geſehen, iſt Telſcſſche Regierun
ſorgungslage mit Lebensmitteln aber auch heute noch /02 cen Volk mitteil
jeder Deutſche ausreichend ernährt werden kann. Bef! 0 Mitäriſchen S
großen Teil der Lebensmittel ſind die Preiſe außerdem 7/MM und daß ſchor
gem unverändert und werden es auch bleiben. Dies a00ſ wurhen ſeien,
Brot, die Kartoffeln der neuen Späternte, Zucker, Milch, 5. 0 Gnnen.
Margarine, Schmalz, Seefiſche. Spannungen haben wil ſ, alle Proble,
lich bei Fleiſch, Obſt, Gemüſe und Eiern zu verzeichnen. aam Italiens u
Dichen Volkes betr
Spenlich gute Er
2 Sboendigen R.
Gintedanttag 1935.
Eemairtigen und
DNB. Berlin, 29. Ad M Jorug vor
Der diesjährige Erntedanktag findet, wie im Geſetz *09
Feiertage vom 27. Februar 1934 beſtimmt, am Sonnt 19
Michaelis, alſo am 6. Oktober, ſtatt. Am Bückeberg be.
wird ähnlich wie in den Vorjahren, ein feierlicher S.
veranſtaltet werden, der über alle deutſchen Sender übe d. Ghget
wird. In allen Städten und Gemeinden des Reiches MMcen Au
gleichzeitig Parallelveranſtaltungen durchgeführt werden.! T
keiten ihres Volkstums und hielten auch nicht mit den Sorgen
zurück, die durch Geburtenrückgang und wirtſchaftliche
Schwierig=
keiten hervorgerufen ſind. Prof. Lundborg=Schweden, deſſen
Vortrag verleſen werden mußte, da er erkrankt war, hob
her=
vor, daß beim Ausſterben der kulturfähigen Oberſchicht, für die
von unten kein Erſatz kommt die Kultur eines Volkes ſchnell
zugrunde geht. Als Raſſenbiologie bezeichnet er die Lehre vom
Leben, Werden und Vergehen der Geſchlechter. Die wichtigſte
Aufgabe der Staatsmänner und Politiker ſieht er in der
Er=
haltung und Förderung eines geſunden Bauerntums, ſowie in
der Erhaltung der nordiſchen Stämme, an die höchſte kulturelle
Werte gebunden ſind. Dr. Walter Groß=Berlin ſetzte ſich mit
den Einwendungen gegen die deutſche Raſſenpolitik auseinander
und fordert die Mitwirkung aller Völker in ihrem eigenſten
Intereſſe an raſſehygieniſchen Maßnahmen auf dem Boden
bio=
logiſcher Forſchung. Sir Charles Cloſe=Wincheſter berichtete
aus England, daß dort die Bevölkerung in etwa 10 Jahren den
Höhepunkt der Bevölkerungszunahme erreicht haben wird, dann
werde ein Abſinken erfolgen. Große Sorgen macht dort die
Land=
flucht, denn jährlich verliert das Land ungefähr 1000 Arbeiter
an die Städte. Das bevölkerungspolitiſche Ziel iſt eine, wenn
auch kleinere, aber geſündere Bevölkerung zu haben, die von
guten Ahnen ſtammt, weniger Arbeitsſtunden leiſtet und dabei
ein längeres Leben lebt. In der Schweiz hat man auf Grund des
deutſchen und amerikaniſchen Vorbilds in allerletzter Zeit
Er=
hebungen vorgenommen, die einen ebenfalls Geburtenfehlbetrag
ergaben, der beſondere Beachtung verdient. Aus den nordiſchen
Staaten hörte man, daß hier bereits ſeit 1908 ein nachweisbarer
Geburtenrückgang beſteht, der vor allen Dingen geiſtigen
Ein=
flüſſen (Liberalismus, Radikalismus und Feminismus)
zuge=
ſchrieben wird. Dr. Wieth=Knudſen=Drontheim ſagt, daß
eine Wendung zum Beſſeren nur durch eine Aenderung der
gei=
ſtigen Richtung eintreten könne, wie ſie in Deutſchland vor ſich
gegangen iſt. Während in Oeſterreich der Geburtenrückgang
immer weiter Fortſchritte macht, beſtehen in Polen noch günſtige
Verhältniſſe. In Ungarn zeigt ſich ein bedenklicher
Geburten=
rückgang vor allem in den oberen Ständen.
Dr. Georg Kaufmann.
*
Nakionale Filmkunft am Lido.
Eine Rückſchau auf die III. Internationale Filmkunſtaus.”
in Venedig.
Zum dritten Male hatte Venedig die „Filmländer” de
eingeladen, und fünfzehn Nationen, mehr als je, ſind
Rufe gefolgt. So jung die Einrichtung der Filmkunſtauss
auch iſt — ſie hat es in den früheren Jahren ſchon verſ Hohe
ein künſtleriſch verantwortungsbewußtes Programm auſck!
und durchzuführen. Wie dies Programm ausſieht? „Die2
tendſten Werke werden zur Diskuſſion geſtellt, man mI.”
würdigen und hierbei jenſeits der Tagesmeinungen der 2i
politik jede Leiſtung nach ihrem ſittlichen und künſt *
Werte ſchätzen”.
Es wird danach auf den Filmkunſtausſtellungen, N0
einem erſt in jüngſter Zeit ergangenen Beſchluß der 29
alljährlich durchgeführt werden ſoll, die höchſte Obiettivihl
geſtrebt. Iſt dies Ziel zu erreichen? Und wurde es auſ ..,
abgeſchloſſenen III. Filmkunſtausſtellung verwirklicht!
Nun, ſo ganz abſeits der Tagesmeinungen der Wel
kann man wohl nirgends bleiben. Schon gar nicht im 2
von 1935, das zuerſt einmal ein Stück Italien iſt ünſh.
in dieſen Tagen mit beſonderer Aufmerkſamkeit die Enſa.
der Dinge im Streit um Abeſſinien verfolgt. Da blie
manchmal nur ein offenes Ohr für den Klang des 2"
übrig. — Möglich aber wäre es geweſen, eine „Tageslſe.—
zur Innenpolitik eines Volkes bei der Durchführung eie
ſtellung unberückſichtigt zu laſſen. Dann wäre das Hil.”
um einen deutſchen Spitzenſilm vermieden worden, um —=
„Triumph des Willens”, der von der Ausſtellungsleitung.”
aus zu einem „dokumentariſchen” Film geſtempelt werden.
wie man in Italien den Kulturfilm nennt. Man hat Iß
wieder auf die richtige Entſcheidung beſonnen; wa.
man es ſich aber anfangs ſo ſchwierig?
Gewiſſe Schwierigkeiten konnten bei der Distuſſoh. ”
Filme der vertretenen Nationen entſtehen, wenn moll.
wer alles bei dieſen Geſprächen, die doch zu einer. Do
Wertung führen ſollten, zu Worte kam. Gewiß, 2. M
[ ← ][ ][ → ]efitag, 30. Auguſt 1935
Raffont einſcelber. Baffengang.
Molini zeichnek ſeinen Weg. — Jialien kommt als Kläger nach Genf und marſchiert nach Abefſinien.
Frahmen auf wirkſchaftspoliliſchen Gebieken. — Kühles Echo aus London. — Lavals undankbare Miſſion.
0 Bozener „Miniſterrak in Feldgrau”.
DNB. Rom, 29. Auguſt.
leber den Miniſterrat in Bozen am Mittwoch nachmittag iſt
e ſhumfangreiche amtliche Verlautbarung herausgegeben worden.
ſtr Miniſterrat ſind eine Reihe äußerſt wichtiger
Maßnah=
mpbeſchloſſen worden, die u. a. folgende Punkte umfaſſen:
Uſtalien wird unter allen Umſtänden ſeine Lebensintereſſen
ſis zum letzten verteidigen.
2f4 wird vor dem Völkerbund den Beweis liefern, daß
Abeſ=
nen gegen ſeine internationalen Verpflichtungen verſtoßen
gr, und daß insbeſondere in dieſem Lande die Sklaverei in
roßem Umfange herrſcht.
zſugland wird durch das italieniſche Vorgehen in Abeſſinien
ichts zu befürchten haben.
lie italieniſche Regierung iſt der Ueberzeugung, daß es ſich
ei der abeſſiniſchen Frage um eine Kolonialangelegenheit
andelt, die keinerlei Rückwirkungen auf Europa hat.
ſis wird die Ueberzeugung ausgeſprochen, daß die
Anwen=
ung von Sanktionen zu großen Schwierigkeiten führen
ſnmte. Die italieniſche Regierung hat jedoch von vornherein
ſegenmaßnahmen ins Auge gefaßt.
Muſſolinis Darlegungen.
ſuſſolini teilte mit, daß Italien an der
Völkerbundsrats=
ſitz mam 4. September teilnehmen werde. Die italieniſche
Regie=
rmwwerde ihren Standpunkt zur abeſſiniſchen Frage darlegen,
RM., und
nicht vie s, dallmi nicht nur der Völkerbundsrat, ſondern die ganze Welt ihn
en,4ld genau kennenlerne. Sie werde fernerhin eine ausführliche
hat den g.) 2 ift vorlegen, in der die italieniſch=abeſſiniſchen Beziehun=
Anang34 guf- geyund die Beziehungen Italiens zu den an Abeſſinien
grenzen=
ha unſereu ſ dei traten in den letzten 50 Jahren dargeſtellt werden. Aus
dieſſt Denkſchrift werde hervorgehen, daß ſeit dem Vertrag von
n mdcech 9* Uclicei Italien ſtets ein „koloniales Prioritätsrecht über Abeſ=
gentlich beut
ſinſter zugeſtanden worden ſei. Der Denkſchrift werde eine kleine
bensmitens Aulsnhl der neueſten ausländiſchen Literatur beigegeben, die
die zoiliſation Abeſſiniens beleuchte. Italien wolle ſeine
Auffaſ=
h daß jen NE= ſungnd ſeine Lebensintereſſen bis zum letzten verteidigen, und
mehr ausuiſlt jedmsVölkerbundsmitglied müſſe die Verantwortung für die mög=
(tinderung uin lichie ntwicklung der nächſten Zukunft übernehmen.
der Arbeitſis 2r Regierungschef behandelte dann einige engliſche
Anſich=
g der Wehimik, tenaud erklärte nach dem Wortlaut des amtlichen Berichtes, daß
Tebensmittelim Griſſtitannien von der künftigen Politik Italiens gegen Abeſ=
Arbeitsbeſaifn ſinien nichts zu befürchten habe. Die Politik Italiens bedrohe
weſn direkt noch indirekt die Intereſſen des britiſchen
Impe=
änge hahnp riuuk weshalb der in gewiſſen Kreiſen hervorgerufene Alarm
abſtat ſei. Italien habe eine Frage mit Abeſſinien zu löſen, aber
es ime und wolle keine Frage mit Großbritannien erörtern, mit
dend im Weltkrieg, in Locarno und jüngſt in Streſa in einer
fürü ) europäiſche Sicherheit unzweifelhaft wichtigen Weiſe
zu=
ſamungearbeitet habe. Die fasciſtiſche Regierung glaube, daß
un wit 4, ihrt blonialpolitik keine Rückwirkungen auf die europäiſche Lage
Preis, U= hkadürfe, es ſei denn, daß man einen neuen Weltkrieg
entfeſ=
rſorg
ſelz plle, um zu verhindern, daß eine Großmacht wie Italien in
r die Les— eininweiten Lande Ordnung ſchaffe, in dem die härteſte
Sklave=
at lis Nch” rei uu primitive Lebensbedingungen herrſchten.
h1 zwiſchen 14
* Hinblick auf „Sanktionen”, die der Völkerbundsrat
mög=
lich reiſe beſchließen könnte, erklärt der Miniſterrat dem
italie=
niſcſn Volk und den anderen Völkern, daß von Sanktionen zu
ſprent, ſo viel bedeute wie eine ſchiefe Ebene zu betreten, auf
der unn in die ſchwierigſten Verwicklungen geraten könne.
D fasciſtiſche Regierung glaube, daß ſich im Völkerbundsrat
einiger Hus vermwartungsbewußte Männer finden würden, die jeden ge=
aber ihne e fährüllen Sanktionsvorſchlag gegen Italien zurückweiſen würden.
ſtattet, u 2 Dieſhreiſtiſche Regierung erfülle jedoch ihre Pflicht, indem ſie dem
ganzen gihh itallaſchen Volk mitteile, daß die Frage der Sanktionen von den
er auch ſut höchrte mlitäriſchen Stellen unter allen Geſichtspunkten geprüft
werder ſol, wornA ſei und daß ſchon ſeit geraumer Zeit alle Maßnahmen ge=
Preiſt uhich troftaworden ſeien, um Sanktionen militäriſcher Art entgegen=
zltibe. 20 tret au können.
Feien alle Probleme geprüft worden, die den wirtſchaftlichen
ernte, 3u
Wiclerand Italiens und die Sicherung der Lebensbedürfniſſe des
italueyſchen Volkes betreffen. Die Nahrungsmittel ſeien durch die
außudentlich gute Ernte geſichert. Hinſichtlich der für die
In=
duſt Aenotwendigen Rohſtoffe hat der Miniſterrat beſchloſſen, daß
die igenwärtigen und zukünftigen Bedürfniſſe der
Kriegsindu=
ſtrief in Vorzug vor den Bedürfniſſen der Friedensinduſtrie
er=
halthn
Ne Finanzminiſter trug im Anſchluß daran folgende vier
Geſelxtwürfe vor, die vom Miniſterrat beſchloſſen und angenom=
„ment urden:
wangsüberweiſung der ausländiſchen Wertpapiere und der
ſtaliulachen Auslandsanleihen an die Staatskaſſe. Die Staats=
erſtech iinie Fachleute dabei, „Männer vom Bau” aus aller
2 berme Länder. Aber mit ihnen zuſammen ſprach das
inter=
natiuhile Publikum, wie es ſich am Lido findet, dieſes
Publi=
lumds durchaus nicht immer geneigt iſt, künſtleriſche
Maß=
ſäbes g einen Film zu legen, ſondern das ſich auch gern
ein=
mal ſufaul gibt und dann nichts weiter als angeregt und
inteltAiten werden will. Unter derartigen Vorausſetzungen kann
ein ſlonnter” Reißer — und ſo etwas gab es noch unter den
Sbit gilmen einiger der vertretenen Länder — zu hohen
äußer=
lgen Ehren gelangen, während ein künſtleriſch erarbeitetes
Gumchrk um das rechte und verdiente Echo käme. Bemerkens=
Gerta ſoch, daß ſich dieſe Gefahr wohl manchmal zu entwickeln
ien im ſchließlich doch überwunden zu werden.
ge weitere Schwierigkeit ſtellte ſich dem Streben nach der
Wieblen Würdigung der Filmwerke durch die Tatſache in den
Degl 2ß die künſtleriſche Einheit des Films beinahe von jeder
Natihynit anderen Mitteln angeſtrebt wird. Vom Bild her kann
Ds Sümkunſtwerk noch am eheſten erreicht werden, denn auch
eim eſamtwerk „Tonfilm” iſt der viſuelle Eindruck natürlich
„ äſte. Aber der Filmſchaffende der die Betonung auf den
Som ſegt, iſt geneigt, ſein Streben nach der künſtleriſchen
Dirbay von der Muſik her zu führen. Und ſchließlich iſt der
züſch=m geführte, dramatiſch bewegte Dialog ein weiteres
Mit=
cden Vorſtoß zur Filmkunſt zu ermöglichen. Der Ver=
E/ Biennale in Venedig hat gezeigt, daß dieſe oder jene
iische Gruppe von Filmſchaffenden auf eines dieſer Mittel
Ing swvoren iſt, ſicher nicht zum beſten der Filmkunſt.
In erſt die Syntheſe, die ſchöpferiſche Verſchmelzung läßt
Nen Männer unter den Filmherſtellern das Edelmetall
Sas aſt verwirklichen. Dieſe echte Kunſt iſt es, die von Volk
2 Aüber die Grenzen hinweg Brücken bauen kann, wie das
tieter Deutſchlands auf der Filmkunſtausſtellung, der
Sean Nt der Reichsfilmkammer Dr. Scheuermann verlangte.
D Eſtiſche Film arbeitet bewußt an der Erfüllung dieſer For=
. und jeder Erfolg von heute ſtachelt für morgen den
NA un, noch immer beſſer dieſer Aufgabe zu dienen.
Zenedig wurden davon ſehr beachtliche Proben abgelegt.
S Reihe der deutſchen Spitzenfilme, zu denen bekanntlich
L bh des Willens”, „Der alte und der junge König” „Der
Lu be Sohn” und „Hermine und die ſieben Aufrechten”
ge=
u bachen von den Spielfilmen ganz beſonders die Filme
kaſſe gibt dafür Pfandſcheine mit neunjähriger Laufzeit aus, die
mit 5 Prozent verzinſt werden.
2. Zeitweiſe Herabſetzung der Dividenden der
Handelsgeſell=
ſchaften.
3. 10prozentige Steuer auf Dividenden, Zinſen und Gewinne
aus Inhaberpapieren.
4 Pflichtgemäßer Verbrauch von Erſatzbrennſtoffen für alle
im öffentlichen und privaten Betrieb benutzten Kraftfahrzeuge.
Bis zum 31. Dezember 1937 müſſen alle Kraftfahrzeuge auf den
Betrieb mit Erſatzbrennſtoffen umgeſtellt ſein.
Die ikalieniſche Kriegsgeſehgebung.
Das Londoner Echo derBozenerBeſchlüſſe
EP. London, 29. Auguſt.
Die im Anſchluß an die geſtrige Sitzung des italieniſchen
Kabinetts in Bozen ausgegebenen Erklärungen werden von der
Preſſe im allgemeinen kühl aufgenommen. Die halbamtliche
„Times” bezeichnet den Satz dieſer Erklärung wonach Italien
alles mögliche verſucht, um eine friedliche Beilegung des
Kon=
fliktes zu erreichen, als eine „ungewöhnliche Erklärung‟ „Die
Wahrheit iſt, ſo ſchreibt das Blatt, „daß Italien noch vor 14
Tagen die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung hatte und
ſie mit Hohn zurückgewieſen hat. Muſſolini hat in den letzten
Monaten zweifellos gezeigt, daß er kriegeriſche Methoden denen
des Friedens vorzieht.” Abſchließend erklärt das halbamtliche
Blatt dann es ſei zum mindeſten ein Grund zur Befriedigung,
daß Muſſolini ſich nunmehr bereit erklärt habe, in Genf eine
eingehende Darſtellung ſeiner Vorwürfe gegenüber Abeſſinien zu
geben und er dürfe überzeugt ſein davon, daß ſeine Darſtellung
eingehend und ohne jede Voreingenommenheit geprüft würde,
ehe der Völkerbundsrat ein Urteil darüber abgeben werde.
„Daily Telegraph” ſchreibt: „Es geht bei dieſer Sache nicht
um Englands Intereſſen, die nie zur Erörterung geſtanden
haben. Wäre dies aber der Fall, dann wäre die engliſche
Re=
gierung an die Verhandlungen von anderen Geſichtspunkten
aus herangegangen. England iſt einzig und allein bemüht durch
den Völkerbund den Frieden aufrechtzuerhalten, und es wird
dies auch in Zukunft weiter tun. Die Tatſache, daß ein Krieg
an den Grenzen der engliſchen Beſitzungen in Afrika
Befürch=
tungen auslöſen muß und dem Lande dadurch größere
mili=
täriſche Laſten auferlegt werden, hat Englands Handlungen in
„Der alte und der junge König” und „Der verlorene Sohn” an.
Und das will viel heißen, denn auch die anderen Werke aus dem
deutſchen Filmſchaffen haben große Erfolge errungen, gerade der
Film vom Parteitag 1934 „Triumph des Willens”, der hier zum
erſten und einzigen Male einem nicht deutſchen Publikum
ge=
zeigt wurde. Ein paar Krakehler wurden von der
überwältigen=
den Menge der Zuſchauer raſch zur Ordnung gewieſen.
Der Filmwettſtreit der fünfzehn Nationen hat es trotz des
unbeſtreitbar, großen deutſchen Anteils nach der qualitativen
Seite unendlich ſchwer gemacht, klipp und klar zu ſagen, welcher
Film „der beſte” wäre. Vom Thema her läßt ſich die Frage
kaum beantworten, von der Ausführung her auch nicht. Leichter
noch iſt eine negative Feſtſtellung möglich, die nämlich, daß
die=
ſer oder jener Film nicht allgemein gefallen habe. Ungarns Film
„Kleine Mama” gehört hierher, und der holländiſche „Op hoog
van zegen”. Auch der Doſtojewſki=Film „Schuld und Sühne‟
der Franzoſen befriedigte nicht. Den Engländern blieb der
Erfolg bei dem Film „Escape me never” verſagt, und Italien
mag darüber enttäuſcht ſein, daß der von Carmine Gallone
in=
ſzenierte Film „Caſta diva” — übrigens mit der deutſchen
Film=
ſchauſpielerin Marta Eggert — ſo kühl aufgenommen wurde.
Mehr Glück hatten die Italiener mit der Darſtellung des
Dolomitenkampfes in „Le ſearpe al ſole”, recht gute Aufnahme
fand der amerikaniſche Film „Hochzeitsnacht” mit Gary Cooper
und der früher in Deutſchland tätigen Anna Sten. Die
Ameri=
kaner zeigten auch einen Farbfilm „Berky Sharp” der
tech=
niſch durchaus geglückt iſt. Oeſterreichs Film „Epiſode” war im
weſentlichen ein Erfolg von Paula Weſſely. Unter den heiteren
Filmen ſicherte ſich die franzöſiſche „Unvorhergeſehene Reiſe” den
Sieg.
Recht ſcharf war auch der Kampf auf dem Gebiete des
Kul=
turfilms. Mit den deutſchen Arbeiten konkurrierte hart der
franzöſiſche Film „Le mont Saint Michel”, dem mit gutem
Grunde lebhaft zugeſtimmt wurde.
Während im Lichtſpielhauſe der Biennale und —
unge=
wöhnlich genug für deutſche Beſucher — im Garten des Hotels
Exzelſior unter der immer regen Teilnahme des Publikums ein
Film nach dem anderen techniſch muſtergültig aufgeführt wurde,
vollzog ſich im Kreiſe der Vertreter der an der Ausſtellung
be=
teiligten Nationen die aufſehenerregende Gründung der
Inter=
nationalen Filmkammer. Ein deutſcher Vorſchlag wurde damit
keiner Weiſe beeinflußt und wird es auch in Zukunft nicht tun.
England iſt dem Völkerbund nicht leichten Herzens beigetreten,
ſondern in dem feſten Glauben, daß kollektive Sicherheit einzig
und allein durch den Völkerbund erreicht werden könne. In
dieſem Glauben wird es in Genf an der Aufrechterhaltung des
Friedens weiter mitarbeiten, bis ſich eindeutig erweiſt, daß dies
nicht mehr möglich iſt.”
Das franzöſiſche Kabinett gegen
Sankkionen.
Der „Miniſterrat in Feldgrau” den Muſſolini nach Bozen
einberufen hatte, hat, um den nachdrücklichen Ernſt der Lage
auf=
zuzeigen, bereits die erſten Maßregeln der künftigen italieniſchen
Kriegswirtſchaft getroffen. Sie haben den doppelten Zweck,
ein=
mal alle vorhandenen Kräfte für die Kriegführung freizumachen,
und zum anderen auch die finanzielle Rüſtung Italiens
gegen=
über den Drohungen mit finanziellem Boykott zu ſtärken.
Italien hat an ſich ſchon eine paſſive Handelsbilanz, die in
den letzten Monaten durch die Beſtellungen für Kriegsmaterial
erheblich größer geworden ſein dürfte. Jedenfalls muß die Lage
nach den Kreditverweigerungen, die nicht allein aus England
gekommen ſind, bereits ziemlich geſpannt ſein. Durch die neuen
Geſetze ſichert ſich die italieniſche Regierung die volle Verfügung
über alle italieniſchen Auslandsforderungen. Das bedeutet eine
weſentliche Stärkung des Deviſenfonds, bedeutet aber auch eine
Macht in der Hand der italieniſchen Regierung, die jetzt die
Mög=
lichkeit hat, an ausländiſchen Börſen Wertpapiere zu verkaufen
und dadurch einen Druck auf fremde Mächte auszuüben.
In ihren innerwirtſchaftlichen Maßnahmen hält ſich die
ita=
lieniſche Regierung ſehr ſtark an deutſche Vorbilder. Die
Erfaſ=
ſung der Gewinne der Kriegsinduſtrien iſt maßgeblich von den
Gedankengängen des deutſchen Anleiheſtock=Geſetzes beeinflußt.
Ein beſonders unangenehmes Kapitel iſt für die Italiener
allerdings die Brennſtoff=Not, die dadurch behoben werden ſoll,
daß tunlichſt alle Kraftwagen bis zum 31. Dezember 1937 auf
Erſatzbrennſtoff umgeſtellt werden müſſen. Hier wirkt ſich die
Ar=
mut an Brennſtoff am ſchwerſten aus, unter der Italien zu leiden
hat. In ſeiner Kohleneinfuhr iſt es faſt vollſtändig auf das
Aus=
land angewieſen, in der Rohöleinfuhr ſogar hundertprozentig.
Er=
ſatztreibſtoffe wie ſie in Deutſchland hergeſtellt werden, durch die
Schaffung des ſynthetiſchen Benzins z. B., kommen alſo für
Muſſo=
lini nicht in Frage. Auch Holzgas wird ihm wenig helfen, weil
Italien keinen Ueberſchuß an Wäldern hat. Bliebe alſo nur die
Möglichkeit, die Spritgewinnung aus dem Rübenbau zu forcieren.
Aber das iſt ein Beginnen, das nicht von heute auf morgen Erfolg
haben kann, und auch in einer Friſt von zwei Jahren läßt ſich da
nicht allzuviel ändern. Das Benzinproblem bleibt alſo eines der
ſchwierigſten kriegswirtſchaftlichen Sorgen Italiens, wenn auch
vermutlich in großem Umfange Vorverſorgung erfolgt ſein wird.
Zu der geſtrigen Sitzung des Miniſterrats berichtet der
„Matin”, Miniſterpräſident Laval habe im Rahmen ſeines
Vor=
trages über den italieniſch=abeſſiniſchen Streitfall auf die
ſchwie=
rige Lage Frankreichs zwiſchen den von England und Italien
eingenommenen Poſitionen hingewieſen. Frankreich müſſe
nämlich die Beſtimmungen des
Völkerbunds=
paktes reſpektieren und gleichzeitig deren
An=
wendung vermeiden. Der Miniſterrat habe keine
Richt=
linien feſtgelegt, ſondern Laval völlige Bewegungsfreiheit für
die Genfer Beſprechungen gelaſſen. Die Kabinettsmitglieder
hätten ſich aber einſtimmig dagegen ausgeſprochen, daß der
Völ=
kerbundsrat Sanktionen gegen Italien in Ausſicht nehme. Die
klaren Darlegungen von Laval, der ausgeführt habe, welchen
ſchweren Verantwortlichkeiten ſich Frankreich gegenüberſehe,
ſeien nachdrücklich durch eine Intervention von Herriot unterſtützt
worden, der ſich rückhaltlos dem vom Miniſterpräſidenten
ent=
wickelten Standpunkt angeſchloſſen habe. Laval werde alſo in
völliger Kenntnis der Anſichten aller Regierungsmitglieder in
die Unterredung mit Eden hineingehen, wenn dieſer auf der
Reiſe nach Genf ſich in Paris aufhalten werde.
8000 Somalis deſerkierk.
EP. London, 29. Auguſt.
Wie der „Daily Telegraph” aus Addis Abeba meldet, ſeien
die dort umlaufenden Gerüchte über die Zahl der Somali=
Ueber=
läufer von italieniſcher Seite zweifellos übertrieben. Es ſtehe
auf Grund verläßlicher Informationen feſt, daß die Zahl der
Ueberläufer in den letzten Monaten ſich auf etwa 8000 belaufen
habe. Daneben ſeien etwa 2000 an der Nordgrenze Abeſſiniens
übergelaufen; die übrigen ſeien in der Provinz Ogaden
über=
gelaufen und ſchlöſſen auch einige tauſend mit
Straßenbauarbei=
ten beſchäftigter Somalineger ein, die den Italienern wegen
ſchlechter Entlohnung und allzu ſchwerer Arbeit einfach
fort=
gelaufen ſeien. Immerhin, ſo meldet das Blatt weiter, mache
ſich augenſcheinlich in den an Abeſſinien angrenzenden Ländern
und auch jenſeits des Roten Meeres eine ſteigende anti=
italie=
niſche Stimmung bemerkbar. Das weſentliche dabei ſei, daß ſich
Mohammedaner aller Raſſen bedingungslos hinter die
abeſſi=
niſche Regierung ſtellten. Die Agenten der abeſſiniſchen
Regie=
rung in Aegypten hätten allein Hunderte von Angeboten zum
Freiwilligendienſt in der abeſſiniſchen Armee erhalten. Man
glaube in Addis Abeba, daß Tauſende von Mohammedanern
außerhalb Abeſſiniens einem Rufe des Negus Folge leiſten
wür=
den. Bemerkenswert ſei auch die Annäherung zwiſchen Abeſſinien
und dem Jemen, deren Beziehungen bis vor kurzem noch äußerſt
geſpannt waren.
Weiter zitiert der „Daily Telegraph” Erklärungen des aus
Gerlogubi in Addis Abeba eingetroffenen öſterreichiſchen Majors
Joſef Junker, der über die Ueberläufer intereſſante Angaben
gemacht hat. Junker, der erſt 30 Jahre alt iſt, als einfacher
Soldat in der öſterreichiſchen Armee gedient hat und erſt vor
einem Jahre nach Abeſſinien gekommen iſt, hat auf der von
ſchwediſchen Offizieren geleiteten Kriegsſchule ſolch überraſchende
Fähigkeiten gezeigt, daß er zum Major befördert wurde.
Gegen=
wärtig befehligt er etwa 4000 nach europäiſchen Grundſätzen
aus=
gebildete Soldaten. Dieſe Truppen bilden das Rückgrat der
30 000 Mann ſtarken Armee, die bei Gerlogubi den Zugang zur
Hochebene verteidigen ſoll. Wie der Vertreter des „Daily
Tele=
graph” meldet, hat Junker ihm gegenüber erklärt, daß bei ſeiner
Abreiſe von Hors vor acht Tagen mehrere hundert Somali von
der 12 Kilometer entfernten Front bei Ual=Ual zu den
Abeſſi=
niern übergelaufen ſeien. Seitdem ſeien im Schutze der Nacht
eine weitere größere Zahl Ueberläufer gefolgt, die zum Teil
ſo=
gar, auf Pferden und Mauleſeln verpackt, Maſchinengewehre
mitgebracht hätten.
Das Ergebnis der nordiſchen Außenminiſkerkonferenz
DNB. Oslo, 29. Auguſt.
Das norwegiſche Außenminiſterium verbreitet eine
Preſſe=
mitteilung, in der es u. a. heißt:
Die Außenminiſter von Dänemark, Finnland, Schweden und
Norwegen waren am 28. und 29. Auguſt in Oslo verſammelt.
Sie haben die wichtigſten derjenigen Fragen erörtert, deren
Be=
handlung in den Sitzungen des Völkerbundes erwartet wird,
hierunter beſonders den Streit zwiſchen Italien und Abeſſinien.
Sie ſind davon ausgegangen, daß dieſer Konflikt in völliger
Uebereinſtimmung mit den Vorſchriften des Völkerbundspaktes
zu behandeln ſein wird, und ſie werden alle Bemühungen, die
dazu dienen können, den Frieden zu ſchützen und die
Rechts=
grundſätze des Völkerbundes aufrechtzuerhalten, ſtützen.”
verwirklicht, deutſches Gedankengut überwand manchen
ſchwer=
fälligen Widerſtand, die von deutſcher Seite aus ausgearbeiteten
Grundlagen für den Satzungsentwurf fanden die Zuſtimmung
von zwölf Nationen, und Deutſchland ſtellt auch für die
näch=
ſten zwei Jahre den Vorſitz dieſer Kammer. In ihr ſind die
wichtigen vier Filmſparten vertreten, die Filmherſtellung, der
Filmtheaterbeſitz, der Filmverleih und der Kulturfilm. Möglich,
daß noch andere Filmintereſſenten angegliedert werden, aber
ſchon jetzt iſt ein gewaltiges Arbeitsfeld vorhanden, zu dem
Brücken internationaler Zuſammenarbeit von einem Lande ins
andere führen. Der von Deutſchland angeſtrebte Brückenſchlag
von Nation zu Nation durch den Film geht ſeiner Erfüllung
entgegen, und das ſcheint uns der ſchönſte der Erfolge, die auf
der III. Filmkunſtausſtellung in Venedig für uns zu erobern
waren.
Keine Auflöſung der Univerſikäk Gießen.
LPD. Amtlich wird von der Preſſeſtelle der Univerſität
Gießen mitgeteilt:
Die umlaufenden Gerüchte über eine bevorſtehende
Auf=
löſung der Univerſität Gießen ſind vollkommen unrichtig. Der
Vorleſungsbetrieb wird im kommenden Winterſemeſter in vollem
Umfange aufrechterhalten. Die zur Zeit unbeſetzten Lehrſtühle
werden vor Beginn des Winterſemeſters neu beſetzt ſein.
— Drei auf einen Schlag. Drei Preisausſchreiben aus ganz
verſchiedenen Gebieten finden ſich vereint im
September=
heft der „neuen linie” mit dem zugleich der 7.
Jahr=
gang dieſer erfolgreichen illuſtrierten deutſchen Monatszeitſchrift
eröffnet wird. Zunächſt der große Erzählerpreis 1936
mit Preiſen in Höhe von 3000 Mark. Dann aus dem Gebiete
der bildenden Kunſt und des Kunſthandwerks die Veröffentlichung
über den großen Künſtler=Wettbewerb „Frau und
Schmuck” bei dem insgeſamt 6900 Mark verteilt wurden.
Schließlich die höchſt amüſante Beantwortung einer ſommerlichen
Preisfrage: „Wem gehört Ihr Herz?”
Die Beſchäfti=
gung mit dieſen intereſſanten Preisausſchreiben kann man gleich
verbinden mit einer bezaubernden „Herbſtfahrt zu den
Quellen des Weins”, für die das Heft praktiſche
Reiſe=
vorſchläge macht.
Seite 4 — Nr. 238
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. Auguſt 1935
On
Ihre Vermählung zeigen an
Dr. Lothar Biller und Frau
Barbara, geb. von Ploennies
Tientſin (China), den 30. Auguſt 1935
6 Park Road
(7655
Jeden Cag
Statt beſonderer Anzeige.
Nach ſchwerem, langen Teiden und doch
uner=
wartet ſchnell iſi heute unſer lieber Opa
Gräfl. Görtz’ſcher Förſter i. R.
kurz nach ſeinem vollendeten 78. Lebensjahre
durch einen ſanften Tod von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Familie Karl Modebach.
Darmſiadt, den 29. Auguſt 1935.
Eſchollbrückerſtr. 10
Die Beerdigung findet am 31. Auguſt, um 15 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Anteilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner herzensguten Mutter
ſage ich hierdurch innigſien Dank.
Auguſt Kottler
im Namen aller Hinterbliebenen.
Darmſiadt, 28. Auguſi 1935.
ein heißes Sad.
Schon in alten Zeiten galt das heiße Bad
als wertvolles Mittel zur Pflege und
Geſunderhaltung des Körpers.
Aber bis in die ſüngſte Zeit war es nur
den beſſer Geſtellten möglich, ſich täglich
ein heißes Bad zu gönnen.
Heute iſt das Eein Luxus mehr!
Das Union=Briketthat Wandel geſchaffen!
Ein Brikettbadeofen braucht nur 4 Unſon=
Briketts für ein heißes Vollbad.
Das kann ſich ſeder leiſten!
Klappwagen
Liegewager
besonders billig
bei
Faix
(TV 616
Regen:Mäntel
Lederol-Mäntel
8.75 12.50 16.50
Gummi-Batlst-Mänte
10.50 13.50 16.50
Wollkaschmir-Mänte
18.50
Gabardine-Mänte
29.50 36.- 48.-
Se
Zweiſchen
Sacco-Anzug.
10 Pfd. 1.40 ℳ
Gärt=
nerei Barban
Dieburgerſtr. 105
aus Cheviot, und kammgarnartigen Stoftin
21.50 27.50 33.-
Zeden Tag ein heißes Bad
mit 4 Union=Briketts!
Zwetſchen
10 Pfd. 1.20 ℳ.
Falläpfel
10 Pfd. 65 J.
Klöppinger,
Kiesbergſtr. 41. (c
aus erprobt. Kammgarn- u. Cheviot-Ouul
38.:
48.
53.=
Feinſte dicke
Butterbirnen
Pfd. 20 5,
zum Eſſen und
Einmachen.
Alicenſtr. 6, pt.
16 Belsplele — 16 Deuste=
Leistungen — 16 Deustez:
Qualltäten — 16
einzigartlg=
niedrlge Deuster-Preis
are)
f
Bähen
Kride.
Pmes
Unsere neuen Schlager 1935
Rasierkaingen
Neul Romeria Blau Langloch Neul
für alle Apparate passend, 10 Stück 309
Romerla Grün, hauchdünn
die tausendfach bewährte Qualitäts-
10 Stück 509
Klinge.
Gelegenheits=
Kauf!
Faſt neue Koff.=
Schreibmaſchine
„Torpedo”, vier
Wochen in
Ge=
brauch.
Anſchaf=
fungspr. 234 ℳ.
für nur 140 ℳ
zu verkauf. Ang.
u. F148 Gſch. (b
Romerla Rapid 0,08 mm, hauchdünn
dieKlinge für den empfindlichstenHerrn
10 Stück 100
Nur zu haben:
Wänderer
Pahrräder
Elisabethenstr. 21
Jarfümerie Jillmann,
(Statt Karten) Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und Blumenſpenden bei dem für uns ſo
ſchweren Verluſte unſerer lieben Mutter
Frau
Einf.
Damen=
u. Kinderkleider,
Knabenanzüge,
Wäſche anfertig.
und ausbeſſern,
w. tadell. u. bill.
ausgeführt.
Blumenthalſt. 37
parterre.
geb. Bechker
ſowie allen, die ihr die letzte Ehre erwieſen,
ſagen wir auf dieſem Wege innigſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weber für die tröſtenden Worte am Grabe
und nicht zuletzt Frau Schubkegel, die der
lieben Entſchlafenen bis zum letzten
Augen=
blick Beiſtand und Hilfe leiſtete.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Adam Bellinger.
Darmſtadt (Moosbergſtr. 55), 28. Auguſt 1935.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Schmidt, Friedrich, 4 Mon. alt.
Im Römerbad
Zu allen Krankenkassen zugelassen.
Telefon 3834;Zimmerstraße 7
Wannen-Bäder
Lodterie
Reichsdund der
Rinderreichen
Tandesverb Baden
Ig gorant. 4Jept.!
Was die
Junkau sstellung
8846 Gewinne zus M8
TPaS
Tt0
SSüuu
Tautt
Cos 50A Dappeft. 1.-
Portou Liste 30-4
Güiep
Darmstadt Jchulgtr!6
Postsch 24500 Ffn.
v. allo Vorkaufss
G819a
Er sagt:
Tapefen Dekorationen
Jungmann Nf.
Darmstadt, Schulstraße 2
zeigte, sehen Sie sich bitte ganz
unverbindlich einmal an bei
Raato=Sosster
Ludwigsplatz 3
1570a
Schiedmayer E
Söhne.
Stutt=
gart, faſt nicht
geſpielt,
preis=
wert zu
verkau=
fen. Anfr. unt.
F 182 Geſchſt. (e
ungeahnte (a
Vorzüge nur bei
BEN
Grafenstr. 20/22.
Gebr. (TV.7060
Leinenkleid
mit Jacke. W.=
Mant., zuſ. 15 ℳ
zu verk.
Ried=
lingerſtr. 19, pt.
Schreib=
maſchinen
mit Garantie
billigſt zu verkf.
Wer Freis und Cualität vergleicht,
bevorsugt die vorsügt. hauchdünnen
Frank=Cdelstahl • Rlingen
blauweiß
rotweiß
schwarsweiß
10 Ot. 450
10ot. 950
10Ot. 1.50
Alleinverkauy
Par fümerte Ih. Frauk
nur obere
Glisabethenstr.
vernichtet Wanzen, Motten und Käfer
100prozentig
Ceine Beschädigung
Elisabethenstr.31
belcLofz reiefon M. 4St. 367
rnie
amtlich geprüftes Personal
Wo geht ſie hin?
Zu Ihnen oder zur Konkurrenz? Das iſt die
Frage! Intereſſante Anzeigenbeeinfluſſen den
Kaufentſchluß ſchon, bevor man das Haus
ver=
laſſen hat. Die Hausfrau weiß, wer wirbt,
iſt fortſchrittlich, wer wirbt, hat einen guten
Namen, da wird man auch gut bedient. Die
Anzeige in unſerer großen Heimat= und
Familienzeitung iſt Ihr beſter Verkäufer und
Werber. — Dürfen wir Sie einmal beraten?
Kinderwagen (c
gt.erh.,z. vk.
Lud=
wigshöhſtr. 59, II.
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22,
Fernſprech. 3409.
Gebrauchte
Fahrräder (a
Nähmaschinen
zu niedrigsten
Preisen im
Fachgeschäft
Damenrad
Halbballon
Herrenrad
Halbballon
noch neu, ſehr bill.
zu verkaufen. (
Alicenſtr. 2, Hof.
Dütting
Fensnersrr s 14411/10fung
jchreibmaſch.
„Continental”
abrikneu,
abzu=
geben.
Rhein=
traße 29, pt.
Bill. zu verkauf
Kinderbekt
u. Kinderwagen
Vienerſtraße 47,
2. Stock.
Aaa
schon für 32.—
Orio
Karlstr. 14/16
(6488a)
Ein neuer
Waſſerſtein
80X50. billig zu
verkaufen.
Karlſtraße 106.
Herren=u.
Speiſezimmer
(erſtkl. Stilmöb.)
ungebr., für ½
Anſch.=Pr. z. vk.
Näh. Geſchäftsſt.
Winkel
Darmstadt
Rheinstraße 28
Ruf 4205. (7674b
ein. Villa habe
m Auftr. zu vk.
Mahag.=Barock=,
Biedermeier=
Kirſchb.=Möbel.
hochfein. Inſtr.,
für nur 450 ℳ.
1 mod. eichener
Bücherſchk. 125
Kriſtallüſteruſw.
Karlſtraße 41.
Tel. 2943. (e
Fran 2. deu-Melasan
Hebamme
wohnt
jetzt
Liebigstrade 7,
7
siea
Telefon 3683
Dr. med. Ernst dra
wird während seines Urlaubs güt s
vertreten durch die Herren: ..
Dr. Otto Gros, Heinrichstraße
Geh. Med.-RatDr. Happel, Sandstt14
Dr. Kautzsch, Riedeselstraße 2.
Dr. Levdhecker, Heinrichstraßel
Dr. Schiffer, Manfr. v. Richthofen 9
San.-Rat Dr. Sior, Hochstr. 60. d2
ſtunden erzähl
U
mieter geſamt
imer wiede
aus Schemm
wünschen Mi 74 Ooſrhunderte
en, die jetzt eitfel, daß wir M
neue Wohnu in z. d widerſta
m Sonnta
beziehen. Aben.
geben na
Tagen auch Er Atgranm
das unsere &, gahr
beil, Ihr Heim ver Kit.
behaglich zu
stalten. Sec=
Sie sich nur
mal unsere NeS-h
Zeleuchtung?
anl Wir erwa csei
gern Ihren Bes-
Sallwey & Ce
Elisabethenstr. 28 Fernruf ?e-
Weiß. eiſ. Bettiſtelle,
weißer Nachttiſch,
nur 10.— ℳ, zu
verkaufen
Beſſungerſtr. 82½,pt.
Modernes
Radid
Batt.=Ger.,
nraunangerenu Eia ue „f Rd.
Alleinverkauf für Darmettg.
H. HÜLLINGHORST
(7665)
Ludwigsstr. 1
Deutsches Geschäft. Neuer Telekonauschlu SeD
16 Deu
16 Der
16e
ſrreitag, 30. Auguſt 1925
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 30 Auguſt 1935
Generalſtaaksanwalk Hofmann F.
Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt übergibt uns folgenden Dach=
Am 23. Auguſt 1935 verſtarb im 73. Lebensjahre der in
trriſtadt im Ruheſtand lebende Generalſtaatsanwalt Jakob
mann.
Er war am 2. Februar 1863 als Sohn des Weingutsbeſitzers
zeprich Hofmann in St. Johann, Kreis Alzey (Heſſen) geboren.
41 Ablegung der Reifeprüfung vor der Gymnaſial=
Prüfungs=
iniſſion in Darmſtadt am 13. Auguſt 1881 wandte er ſich dem
aläum der Rechtswiſſenſchaft zu. Er beſuchte die Univerſitäten
ſyu ig und Gießen. Am 20. Oktober 1884 beſtand er die
juri=
ſthr Fakultätsprüfung mit „gut”. Nach erfolgreichem
Vorberei=
ugsdienſt als Gerichtsreferendar unterzog er ſich der zweiten
üſuung ebenfalls mit dem Erfolg „gut”. Nach ſeiner
Ernen=
m1 zum Gerichtsaſſeſſor war er nacheinander als Amtsanwalt
Amtsrichter in Zwingenberg, Offenbach und Gießen tätig.
7. Juli 1894 wurde er zum Staatsanwalt beim Landgericht
MProvinz Starkenburg in Darmſtadt ernannt. Am 16.
Sep=
ſaher 1899 erfolgte ſeine Ernennung zum Amtsrichter beim
Af gericht Darmſtadt I. In dem darauffolgenden Jahre wurde
qurn Landrichter beim Landgericht der Provinz Starkenburg in
dmſtadt ernannt. Danach erhielt er am 22. Juni 1903 die
Hiellung als Landgerichtsrat bei dem gleichen Gericht. In
die=
ſ ienſtſtellung verblieb er bis zum Jahre 1911. Er wurde in
dier Zeit wiederholt zur Aushilfe bei dem Oberlandesgericht
inharmſtadt herangezogen. Am 16. März 1911 erfolgte ſeine
Yör derung zum Oberſtaatsanwalt in Gießen. Nach einer mehr
22jährigen Tätigkeit in dieſer Stellung wurde ihm am 1. Okt.
0 das Amt eines Generalſtaatsanwalts beim
Oberlandes=
gdt Darmſtadt übertragen. Auf Grund des Geſetzes über die
ſrsgrenze der Staatsbeamten trat er am 1. Juli 1928 unter
ſirfennung der dem Staate geleiſteten langjä rigen treuen
Anſte in den Ruheſtand.
Der Entſchlafene war das Vorbild des deutſchen Beamten.
lugezeichnet durch gründliche Fachkenntniſſe und hervorragenden
ſichteifer hat er ſich um die Rechtspflege in Heſſen bleibende
ſodienſte erworben. Seine Gewiſſenhaftigkeit und
Zuverläſſig=
iverſchafften ihm immer das Vertrauen ſeiner vorgeſetzten
hörde. Einſatzbereitſchaft und Entſchlußfreudigkeit machten ihn
ſinders zur vorzüglichen Bewältigung der
ſtaatsanwaltſchaft=
fin Aufgaben geeignet. So konnte er unter ſteter Anerkennung
moberſten Behörden eine erfolgreiche Dienſtlaufbahn
zurück=
i. Generalſtaatsanwalt Hofmann wird immer in Verehrung
ſ=Vorbild eines deutſchen Rechtswahrers genannt werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 238 — Seite 5
* Feierſtunde am Dragonerdenkmal.
Sternenklar der kühle Auguſtabend. Ueber dem Dragoner=
Nymal in der Landgraf=Philipps=Anlage lodert aus der
Opfer=
he eine mächtige Flamme auf. Ein feierlicher Choral (der
ſvespolizeikapelle) klingt durch den ſtillen Abend. Die
heſſi=
g Dragoner gedenken in echter Soldatentreue des Tages von
Aſundeville, an dem ſie im erſten Kriegsjahre ihre Feuer=
1u erhielten. Leider koſtete bereits dieſes erſte ſchwere Gefecht,
drſie aber ſiegreich beſtehen konnten, zahlreiche Tote und
Ver=
vudete.
Die Gedenkrede hielt Freiherr Oberſt a. D. von
Weſter=
evſeler. Er wies darauf hin, daß das Gedenken nicht nur den
geillenen Kameraden gelte, ſondern allen Helden des Weltkrieges
unden in der nationalen Bewegung Gefallenen. Ihnen zu Ehren
flng bei entblößtem Haupte das Lied vom guten Kameraden.
Auus eigenem Miterleben ſchilderte dann Freiherr v.
Weſter=
var die Einzelheiten des Gefechtes bei Brandeville, bei dem die
hiſchen Dragoner trotz einer zahlenmäßig überlegenen
Ueber=
got noch mehrere hundert Gefangene machen konnten. Dem
ſter Adolf Hitler gebühre aller Dank durch die Wiedereinfüh=
1m der Wehrpflicht und für die Auslöſchung der Schande des
grages von Verſailles. Dankbar müßten wir daher dem
ſer ſein, daß Deutſchland wieder ſeinen Platz im Kreiſe der
10r habe.
Die Feierſtunde ſchloß mit einem Treuegelöbnis zum Führer
u ynit den deutſchen Liedern.
Am Sonnkag Sporktag des BdM.
Immer wieder haben wir in den letzten Wochen von unſeren
Soſtunden erzählt, haben auf die Bedeutung gerade dieſes
Tei=
lesinſerer geſamten Jugenderziehungsarbeit hingewieſen, von
dirk dans Schemm ſagt, daß ſie Nationalſozialismus ausgerichtet
auu fahrhunderte ſei. Am Sonntag ſoll die Oeffentlichkeit
er=
kelmn, daß wir Mädel friſch und geſund und froh ſind und
ge=
krlügt und widerſtandsfähig gemacht durch unſeren Sport, von
deinvir am Sonntag einen Ausſchnitt zeigen.
Vir geben nachſtehend einmal einen kurzen Ueberblick über
deds Frogramm unſeres Sporttages, das für 18 Untergaue gleich
fſti- Fahnenhiſſen, 2. Körperſchule (BDM.), 3. Bodenturnen
) 4. Mannſchaftsmehrkampf (BDM.), 5. Spiele. (Pauſe.)
6. Islübungen, 7. Mannſchaftskampf (JM.), 8. Volkstanz, 9.
Fah=
neinenholen.
üur gleichen Zeit werden Tauſende von BDM.=Mädeln in
Hſa=Naſſau auf den Sportplätzen der einzelnen Untergaue
ver=
ſaumelt ſein und die gleichen Uebungen durchführen. Tauſende
varn Nädeln werden damit erneut beweiſen, daß wir eine feſte
Eitmit ſind, in die auch die dunkelſten Dunkelmänner keinen Keil
trizün können.
Vir hoffen, daß alle Eltern und alle Parteigenoſſen am
SisMag ihre Verbundenheit mit dieſer geeinten deutſchen Jugend
beſheſen und den Tag mit uns auf den Sportplätzen erleben.
Ine Erklärung des Reichshandwerksmeiſters.
er Reichsſtand des Deutſchen Handwerks teilt mit:
Ver=
ſchhene Vorkommniſſe in der letzten Zeit geben dem Reichs
haſwerksmeiſter W. G. Schmidt Anlaß ausdrücklich feſtzuſtellen,
dalz gendeine Bezugnahme auf ſeine Perſon, z. B. bei der
An=
küühung von Neugründungen irgendwelcher wirtſchaftlicher
Unltnehmungen oder Anpreiſungen irgendwelcher Art u. dergl.
me hinur dann erfolgen kann, wenn eine ausdrückliche ſchriftliche
Zuiſimung des Reichshandwerksmeiſters vorliegt. Anderenfalls
enbſicht die Bezugnahme auf die Perſon des
Reichshandwerks=
me itrs nicht den Tatſachen, weshalb für ſolche Fälle eine
aus=
dri iſche Warnung ergeht.
mt für Volkswohlfahrt /
Betr.: Lebensmittelopferring.
der Woche von Montag, den 2. September, bis
einſchließ=
lia ſonnerstag, den 5. September 1935, werden in ſämtlichen
Orhruppen des Amtes für Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die
albeiträge des Lebensmittelopferringes eingezogen. Die
Aeheder werden gebeten, den Beitrag zur Abholung
bereit=
zullien.
Iiswerk „Mukker und Kind” iſt die vom Führer
Hehte Wohlfahrtsorganiſalion.
Darum gebt euer Scherflein der NSV. auf das Konto
Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe und
Poſtſcheck=
konto Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Gau=Gedenkfeier für Peter Gemeinder.
Gaupropagandaleiker Pg. Müller=Scheld:
Feierſtunde auf dem Waldfriedhof.
** Eine eindrucksvolle Gedenkfeier wurde geſtern, am
Todes=
tage des raſtloſen Kämpfers des Führers, Peter Gemeinder, im
Ehrenhof des Waldfriedhofes abgehalten. An der Gedenkfeier
nahm Gauleiter, Reichsſtatthalter Sprenger, der ſtellvertretende
Gauleiter Regierungsrat Reiner, Oberbürgermeiſter und
Kreis=
leiter Wamboldt, ſowie die geſamte Führung, die Vertreter des
Staates und der Stadt und Vertreter aller Gliederungen der
NSDAP. teil. Abordnungen der SA., SS., des NSKK., HJ.,
des Arbeitsdienſtes, der NS. Frauenſchaft, des BDM. waren
er=
ſchienen. In dem weiten Ehrenhof, der vom Fackelſchein hell
er=
leuchtet war, ſtanden die Ehrenſtürme. Ringsum auf den
Säulen=
gängen ſtanden SA.=Männer mit Fackeln. Die Bevölkerung von
Darmſtadt war ſehr zahlreich zu der Gedenkfeier erſchienen. Vor
dem Rednerpult hatten die Angehörigen Peter Gemeinders Platz
genommen.
Der M.=3. 50 unter Leitung des M.=Z.=Führers Greilich
leitete mit den Klängen des Deutſchen Gebets von Hakenberg die
Feier ein. Mit Lautſprechern (der Fa. Feix) wurden die
An=
ſprachen auf den Platz übertragen. Nach einem ernſten Sprechchor
der HJ. ſprach
P9. Prinz Auguſt Wilhelm:
Wir haben uns hier zuſammengefunden nicht zu wehmütigen
Klagen, ſondern um eines Mannes zu gedenken, deſſen Leben
männlicher Kampf war. Wollten wir klagend und trauernd vor
ihn treten, ſo würde er dieſem Beginnen wehren. Nein, heute iſt
eine Stunde ,der Erinnerung und Prüfung für uns alle. Wir
erinnern uns an jenen letzten Abend, als wir in der Stadthalle
in Mainz ſtanden und der Gauleiter Peter Gemeinder der
Ver=
ſammlung wie beſchwörend die für uns prophetiſchen Worte
zu=
rief: Wenn einmal dein Volk von dir Rechenſchaft fordern wird,
was du getan haſt, was ſagſt du dann? Im Tiefinnern wollen
wir Peter Gemeinder danken. Wenn wir einmal im Jahre nahe
an der Ruheſtätte des verſtorbenen Gauleiters zuſammenkommen,
ſo ſoll ſich jeder die ſtrenge Prüfung vorlegen, ob er dieſen letzten
Worten Peter Gemeinders nachgelebt hat. Und wir müſſen
zu=
geben, daß noch lange nicht alles erfüllt iſt und nur zum Teil
erreicht iſt was der Führer will. Mit Staunen müſſen wir
feſt=
ſtellen, daß es immer noch Menſchen gibt, die nicht begreifen
wollen, daß es nur eines in Deutſchland gibt, das iſt unſer Führer
und ſeine Ehre. Unſer Führer rettete Deutſchland, aus allen
Drangſalen, ja er ſchuf noch viel mehr, als mancher im großen
Krieg es vermochte. Wenn wir auch räumlich von dem Menſchen
getrennt ſind, deſſen Gedächtnis wir feiern, der ein Kämpfer für
Adolf Hitler war, ſo wiſſen wir, daß uns die Trennung nicht
ſcheiden kann und daß er auf uns herabblickt und daß er den Weg
zum Herrgott gefunden hat. Und unſere Herzen lodern empor zu
unſerem Führer wie die Fackeln und Feuer, die brennen. —
Anſchließend ſprach
Wenn wir uns heute auf dem Waldfriedhof am Grabe Peter
Gemeinders verſammeln, ſo geſchieht es nicht in weichherziger
Sentimentalität, ſondern wir wollen uns in dieſer Stunde klar
werden, was hinter uns liegt und was noch zu erreichen iſt.
Denn wir wollen uns an dieſem Tage auch ganz klar darüber
werden, wieviel Gegner wir immer noch in Deutſchland haben.
Als Peter Gemeinder mitten im Kampf gefallen war, als er
plötzlich und unerwartet ſein Leben aushauchte, da verweigerte
eine gewiſſe Gruppe die kirchliche Ehrung bei der Beerdigung.
Seien wir uns klar, was das zu bedeuten hatte. Man
verwei=
gerte einem Manne die kirchliche Ehre, der für den Führer und
das deutſche Volk in härteſtem Kampfe ſtand. Und nach der
Machtergreifung hat der Nationalſozialismus und an ſeiner
Spitze der Führer Adolf Hitler nicht etwa in kleinlicher Weiſe
Rache genommen, nein, in einer Duldſamkeit und Güte, wie ſie
beiſpiellos iſt, hat der Führer dieſe Dinge übergangen. Aber
die, die dieſe Tat begangen haben, die einem deutſchen
Men=
ſchen die Ehre verweigert hatten, ſtanden nun nicht etwa
be=
ſchämt beiſeite und begegneten dem Führer mit Ehrfurcht und
Reſpekt. Eine Zeitlang ſchien es ſo. Dann kam die Zeit, daß
dieſe Gruppe, die Pg. Gemeinder die kirchliche Ehre verweigert
hatte, unſere Nachſicht als Schwäche auslegten und zuerſt zaghaft,
dann immer frecher hervortraten und gegen das neue
Deutſch=
land und ſeinen Führer aufſtehen. Wir wollen am Grabe des
Mannes der im Kampfe gefallen iſt, fragen, was Pg. Gemeinder
getan hätte, wenn er erlebt hätte, daß heute ein hoher
Würden=
träger die Maßnahmen des Staates kritiſiert hätte, daß alle
Zu=
hörer im Dom in ein einmütiges „Pfui!” ausbrachen. Wir
wol=
len in dieſer feierlichen Stunde mit allem Ernſt und Nachdruck
betonen, daß wir nicht dulden, daß am Werke und an der
Orga=
niſation des Führers Kritik geübt wird.
Wenn wir heute am Grabe Peter Gemeinders die Kränze der
Erinnerung niederlegen, ſo ſoll dieſer Vorgang ein Gelübde ſein
und ein Verſprechen, daß wir nicht nachlaſſen wollen im Kampfe
und daß wir aushalten wollen allen Gewalten zum Trotz. Wir
laſſen uns durch nichts erſchüttern. Nicht klagend wollen wir an
den Gräbern ſtehen, ſondern voll Dankbarkeit und Stolz, daß ſo
viele bereit waren, für unſeren Fuhrer Adolf Hitler ihr Leben
hinzugeben. Wir wollen geloben, in Zukunft noch treuer,
geſchloſ=
ſener und unerſchütterlicher hinter dem Führer zu ſtehen. Wir
werden das Volk dahin führen, wohin wir es verſprochen haben
im Sinne unſeres Führers. Dies geloben wir, indem wir in
ſtum=
mem Gruß an unſeren Führer die Hände erheben.
Ein eindrucksvoller Sprechchor der HJ. „Chor der Toten”
von C. Ferd. Meyer folgte der Anſprache des
Gaupropaganda=
leiters. Die Kapelle ſpielte den Trauermarſch aus der „
Götter=
dämmerung” von R. Wagner. Unter den Klängen des Liedes vom
guten Kameraden erfolgte der Gang zum Grabe Peter
Gemein=
ders, wo von Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger und den
Ver=
tretern aller Gliederungen der Partei Kränze niedergelegt
wur=
den. Den Weg bis zur letzten Ruheſtätte des verſtorbenen
Gau=
leiters ſäumten SA.=Männer mit Fackeln.
Der Feierakt wurde mit einem Treugelöbnis dem Führer und
den deutſchen Liedern beſchloſſen.
Rückkehr von den NSB=Uebungslagern Rimdidim
und Roßdorf.
Am Samstag, dem 31. Auguſt, treffen die in den beiden
NSV.=Uebungslagern untergebrachten Buben und Mädels
wie=
der in Darmſtadt ein. Die Eltern werden auf dieſem Wege
auf=
gefordert, an dieſem Tage ſich ab 10.30 Uhr auf dem Vorhofe des
Amtes für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Darmſtadt,
Wil=
helminenſtraße 34, bereitzuhalten, um ihre Kinder in Empfang
zu nehmen. Eine beſondere und nochmalige
Be=
nachrichtigung ergeht nicht mehr.
* Tolo macht dem „Tagblaft” einen Beſuch.
N( Ein recht gewichtiger Herr (oder iſt’s ein Fräulein?)
ſtat=
tete geſtern vormittag dem „Tagblatt” ſeinen Beſuch ab. 14
Jahre alt und beinahe 60 Zentner ſchwer, kein Wunder, daß
ihm ein Haufen Heinerbuben das Ehrengeleit bis zum Hoftor
gab und daß jeder, der nur abkömmlich war, ſich dieſen Beſucher
einmal aus reſpektvoller Nähe betrachtete. Es war Toto der
Elefant, den der Zaubermeiſter Kaßner ab Samstag Abend
für Abend ſpurlos vor der Bühne des Orpheums verſchwinden
laſſen wird. Angeſichts des dickhäutigen Koloſſes ging einem
erſt die ganze Schwierigkeit und Einmaligkeit dieſes Tricks auf.
Toto bewies bei ſeinem Beſuch, daß er ſehr gelehrig iſt er
ſang auf Kommando ein Original=Dſchungel=Schlummerlied,
„Toto” im Hof des Tagblatt=Hauſes.
machte „shake hand”, balancierte auf zwei Beinen, blies auf der
Mundharmonika, und wenn ihm ſein Wärter „Lauter!” befahl,
dann ſtrengte er ſich an, daß das Schwänzchen zu pendeln
an=
fing. Er iſt ſehr brav, man kann auf ihm reiten (ein
wage=
mutiges Redaktionsmitglied überzeugte ſich davon und wurde
hier im Bilde feſtgehalten). Wenn Toto nicht beſchäftigt war,
dann ſuchte er mit ſeinem langen Rüſſel den Hof nach Freßbarem
ab, und was ihm nicht mundete, das überreichte er
vertrauens=
voll ſeinem Wärter.
Toto tritt übrigens in Darmſtadt das erſtemal wieder ſeit
Monaten auf. Er hatte nämlich einen Verkehrsunfall, in Genf
fuhr ihm ein Auto in die Hinterbeine, die Narbe kann man noch
heute ſehen. Er litt große Schmerzen und ſchluckte am erſten
Tage für 70 RM. Aſpirin. Er war früher einmal zahnkrank
und bekam damals eine Doſis Betäubungsmittel, die ein Dutzend
Pferde umgebracht hätte. Kaßner beſitzt ihn ſeit ſechs Jahren,
und wer ſich an Totos Auftreten in Darmſtadt vor etwa vier
Jahren erinnert wird ſtaunen, was für ein ſtattlicher und
famo=
ſer Burſche aus ihm geworden iſt.
Hiklerjugend marſchierk nach Nürnberg!
Aus allen Gauen ſind ſie jetzt unterwegs: deutſche Jugend
mit ihren Fahnen. Rot=weiß=rot leuchtet es durchs deutſche
Land. Stolz grüßen die Adler mit dem Hakenkreuz. Ueberall
freudig begrüßt, marſchiert deutſche Mannesjugend im feſten
Schritt nach Nürnberg, zum Parteitag der Freiheit. Tage= ja
wochenlang ſind ſie auf dem Marſch zu der Stadt, die im Anfang
des nächſten Monats im Mittelpunkt des deutſchen Lebens ſteht.
Hier, wo der Führer Heerſchau hält über ſeine Bewegung,
wer=
den ſie zuſammentreffen mit ihren Kameraden aus Nord und
Süd, aus Oſt und Weſt, die Gemeinſchaft der Jugend im gleichen
Kleid im Braunhemd dem Sterbekleid für viele. Sie tragen
mit ſich die Glut der Begeiſterung der Jugend ihrer Gebiete, den
Glauben an den Führer. Bald wird das Feld in Nürnberg
wie=
der Zeuge ſein von dem Jubel, der hier den Führer bei ſeiner
Fünfzigtauſend ſpüren.
Poſtwerkzeichen und Schmuckblatk=Telegramme
zum Reichsparkeitag.
Die Reichspoſt hat für den Reichsparteitag der NSDAP. in
Nürnberg wieder beſonders verbilligte Telegramme eingeführt,
durch die in der Zeit vom 7.—21. Sept. Grüße zwiſchen den
Reichs=
parteitagteilnehmern und ihren Angehörigen und Freunden
aus=
getauſcht werden können. Die Telegramm=Ausfertigung erfolgt
auf eigenen, künſtleriſch ausgefertigten Schmuckblättern.
Außer=
dem legt die Reichspoſt für den Parteitag 1935 eigene
Poſtwert=
zeichen zu 6 und 12 Rpf. auf, mit deren Ausgabe am 6.
Sep=
tember begonnen wird.
Von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Bezirksgruppe
Heſſen, Sitz Frankfurt a. M. Geſchäftsſtelle Darmſtadt wird uns
geſchrieben: „Vor etwa 14 Tagen iſt auch in der hieſigen Preſſe
bereits darauf hingewieſen worden, daß die roten Meldeplaketten
„Gemeldet beim Geſamtverband des Deutſchen Einzelhandels”
nunmehr ſofort zu entfernen ſind, da feſtgeſtellt werden muß, daß
immer noch eine Anzahl von Firmen dieſer Aufforderung noch
nicht nachgekommen ſind, ergeht hiermit die nachdrückliche
Auffor=
derung, die Meldeplakette nunmehr ſofort zu entfernen, damit bei
der in dieſen Tagen ſtattfindenden Kontrolle Beanſtandungen
ver=
mieden werden. Nicht zu entfernen ſind jedoch die Meldeplaketten
mit der Aufſchrift „Meldepflicht erfüllt! Rekofei!”.
— Schluß der Ausſtellung „Deutſches Glas — 2000 Jahre
Glasveredelung” im Heſſiſchen Landesmuſeum. Die Ausſtellung
neigt ihrem Ende zu. Die letzten Oeffnungstage ſind: Freitag
und Samstag von 11—13 Uhr und Sonntag von 10—13 Uhr. Bis
jetzt wurde die Ausſtellung von rund 42 000 Perſonen beſucht.
Es iſt jedermann noch Gelegenheit gegeben, das Verſäumte
nach=
zuholen. Nur noch drei Tage werden dieſe reichen Schätze in
ihrer Geſamtheit geſchloſſen gezeigt, und dann gehen ſie wieder
zum großen Teil — zerſtreut über ganz Deutſchland — zurück.
Beeile ſich ein jeder, der dieſe Ausſtellung noch nicht geſehen hat.
Koſten ſind mit der Beſichtigung nicht verbunden — der Eintritt
iſt frei.
— Volksbildungsſtätte Darmſtadt. Wir weiſen nochmals hin
auf die am Sonntag, dem 1. September, ſtattfindende
heimatgeologiſche Wanderung nach Jugenheim-
Bor=
ſtein—Hohenſtein—Auerbach unter Leitung von Dr. H. Diehl.
Abfahrt: Darmſtadt=Hauptbahnhof 7.53 Uhr nach Jugenheim.
(Sonntagskarte Auerbach löſen.)
— Die Reichsarbeitsdienſtabteilung 2/254 Darmſtadt,
Marien=
platz 1, Eingang Hügelſtraße, veranſtaltet am Samstag, 31. Aug.,
8 Uhr abends, in der Unterkunft einen Lager= und
Kame=
radſchaftsabend unter Mitwirkung der HJ.=Kapelle
Darm=
ſtadt und der Hauskapelle der Abteilung. Neben einem
ab=
wechſlungsreichen Programm iſt allen Beſuchern Gelegenheit
ge=
geben, bei Tanz und Unterhaltung einen genußreichen Abend zu
verleben. Die Veranſtaltung findet bei jeder Witterung ſtatt.
Wie gratulieren!
Herrn Stellwerksaufſeher i. R. Wendel Heß,
Pallaswieſen=
ſtraße 40, zu ſeinem 70. Geburtstag.
Herrn Karl Daubenfeld, Schuhmachermeiſter,
Pallas=
wieſenſtraße, zu ſeinem 76. Geburtstag.
Seite 6 — Nr. 238
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Reichsleitung.
Der Leiter der Hilfskaſſe.
NSK. Der Leiter der Hilfskaſſe gibt bekannt:
Nach wie vor ereignen ſich unzählige Unfälle und Todesfälle
im ehrenamtlichen Parteidienſt (Kraftrad= und
Kraftwagen=
unfälle, Verkehrsunfälle uſw.). Es wird daher auf die Pflicht
zur porſchriftsmäßigen Meldung und Beitragsüberweiſung
nach=
drücklich hingewieſen.
Bis zum 22 September 1935 müſſen ſämtliche
Hilfskaſſenbei=
träge für den Monat Oktober 1935 auf, das Spargirokonto Nr.
5000 der Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiter=
partei, München, bei der Bayeriſchen Gemeindebank (
Girozen=
trale), München, überwieſen werden.
In Ausnahmefällen kann die Beitragszahlung auf das
Poſt=
ſcheckkonto München 9817, Hilfskaſſe der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei, erfolgen.
Die Ortsgruppenleiter und vor allem die
Hilfskaſſenobmän=
ner werden dringend erſucht, für rechtzeitige und vollſtändige
Ein=
ziehung der Beiträge von allen denjenigen, die der Hilfskaſſe zu
melden ſind (ſämtliche Parteimitglieder, SA.=Männer, SS.=
Män=
ner, NSKK.=Männer, einſchließlich aller Anwärter), zu ſorgen,
ebenſo wie die ſorgfältige Nachzahlung aller etwaigen Rückſtände
vorzunehmen iſt.
Die Beitragszahlung zur Hilfskaſſe iſt laut mehrfach
ergange=
ner Anordnung des Führers Pflicht aller Angehörigen der Partei
und ihrer Gliederungen.
Der Gauleiter.
Gauſchulungsamt.
Am Sonntag, dem 31. Auguſt um 15 Uhr, findet im Adolf=
Hitler=Haus zu Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 8/12 im
Sitzungs=
ſaal die Gauarbeitsgemeinſchaft ſtatt. Außer den
Kreisſchulungs=
leitern und den Schulungsobmännern der Gliederungen hat
nie=
mand das Recht zum Beſuch der Gauarbeitsgemeinſchaft.
Der Kreisleiter.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Kurſus „Häusliche Krankenpflege” findet Freitag, den
30. Auguſt 1935, abends 8 Uhr, im Eliſabethenſtift (Eingang
Erbacher Straße) ſtatt.
Deutſches Jungvolk
in der Hitler=Jugend. Jungbann 1/115 und 2/115.
Sprechſtunden des Jungbannführers.
Die Sprechſtunden des Jungbannführers. Jungbann 1/115,
ſind auf Dienstags und Freitags 15—19 Uhr feſtgelegt.
Die DeutſcheArbeitsfront
SlOg
Der Kreiswalter.
Ortsgruppenwalter — Achtung!
Die auf der letzten Ortsgruppenwalterſitzung angeforderten
Unterlagen für die Werbeaktion der DAF. ſind umgehend an die
Kreiswaltung, Abteilung Propaganda, einzuliefern.
Hausgehilfinnen der Ortsgruppe Gervinus.
Wir weiſen noch einmal auf den am kommenden Sonntag,
dem 1. September, ſtattfindenden Spaziergang der
Hausgehilfin=
nen nach Nieder=Beerbach hin. Abmarſch vünktlich um 15 Uhr am
Tierbrunnen. Alle Hausgehilfinnen des Ortsgruppenbereichs ſind
herzlich eingeladen.
Hausgehilfen — Achtung!
Auf vielſeitigen Wunſch führt die Gaufachgruppenwaltung —
Hausgehilfen — am Sonntag, dem 22. September 1935, eine
Rheinfahrt nach St. Goarshauſen durch. Daran anſchließend
Wanderung nach der Lorelei zur Thingſtätte und Ruine
Rhein=
ſtein. Die Abfahrtszeiten werden noch durch die Tagespreſſe
be=
kanntgegeben. Der Fahrpreis beträgt einſchließlich Bahnfahrt,
Mittageſſen, Kaffee mit Kuchen und Abendeſſen nur 4,50 Mark.
Anmeldung bis zum 5. September 1935 auf der Kreiswaltung der
DAF., Bismarckſtraße 19, Seitenbau, 2. Stock, Zimmer 17. täglich
zwiſchen 17.30 und 19.00 Uhr. Bei der Anmeldung iſt der
Fahrt=
preis zu entrichten.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Neuer Fernſprechanſchluß. Die Kreisdienſtſtelle der NS=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” iſt ab ſofort unter der
Ruf=
nummer 2683 fernmündlich zu erreichen.
Werkausſtellungen. Um vielfachen Wünſchen gerecht zu
wer=
den, hat ſich die DAF. in Verbindung mit den jeweiligen Firmen
entſchloſſen, den Arbeitskameraden die Kunſtausſtellungen in den
Betrieben der Firmen Roeder und Röhm u. Haas noch einmal
— und zwar letztmalig — zugänglich zu machen. Die
Ausſtel=
lungen haben ſich großer Beliebtheit erfreut und waren ein voller
Erfolg ſowohl künſtleriſcher als auch finanzieller Art. Sind doch
bis jetzt in beiden Ausſtellungen ſchon 28 Werke, teils Bilder,
teils Plaſtiken, verkauft worden. Die Führungen finden ſtatt:
am Samstag, 31. Auguſt, um 15 Uhr bei der Firma Gebrüder
Roeder, anſchließend bei der Firma Röhm u. Haas. Ferner am
Sonntag, 1. September: Führung, verbunden mit Schlußfeier, um
11 Uhr bei der Firma Gebrüder Roeder und um 12 Uhr bei der
Firma Röhm u. Haas. Zur Beſichtigung der Ausſtellung bei
der Firma Roeder treffen ſich die Arbeitskameraden pünktlich vor
dem Fabrikeingang in der Rheinſtraße, zur Beſichtigung bei Röhm
u. Haas vor dem Eingang Bismarckſtraße 121. Der Eintritt iſt
in beiden Fällen für jedermann frei. Wir bitten alle
Volks=
genoſſen, von dieſer letzten Möglichkeit des Ausſtellungsbeſuches
Gebrauch zu machen.
Achtung! Schlußtermine für die Urlauberzüge 50 (Weſer=
Bergland), 51 (Harz) und 52 (Allgäu). Hierdurch werden die
Inhaber von Gutſcheinen über RM. 3.—, ausgeſtellt auf obige
Fahrt, aufgefordert, unverzüglich auf der Kreisdienſtſtelle den
Reſtbetrag für die betreffende Urlauberfahrt zu begleichen,, da
die Gutſcheine mit Wirkung vom 26. bzw. 28. Auguſt verfallen
ſind und nach dem Verfalltag der Anſpruch auf Teilnahme erliſcht.
1. September: Fahrt in den Speſſart: Babenhauſen —
Aſchaffenburg, das bayeriſche Nizza (Stadtbeſichtigung, Schloß,
Schöntal uſw.) — Hösbach — Waldaſchaff — Rothenbuch —
Wei=
bersbrunn — Heſſenthal (Gelegenheit zum Mittageſſen) — Schloß
Meſpelbrunn (Beſichtigung) — Heimbuchental — durch das
rei=
zende Elſavatal — Eſchau — Sommerau — Elſenfeld —
Obern=
burg (Main) — Rückfahrt durch den nördlichen Odenwald —
Neuſtadt — Höchſt — Groß=Bieberau — Ober=Ramſtadt — Traiſa.
Teilnehmerkoſten: 3,50 RM. (ohne Verpflegung), 4,40
RM. (mit Mittageſſen). Abfahrt 7 Uhr „Haus der Arbeit”,
Bismarckſtraße 19.
1. September: Fußwanderung nach dem Frankenſtein:
Lud=
wigshöhe — Marienhöhe — Wilbrandshöhe — Ludwigsweg —
Mathildentempel — Mühltal — Eberſtädter Naturpfad bis zur
„Huhl”, Himmelsleiter — Frankenſtein — Magnetberg —
Mal=
chen durch die Tanne nach Eberſtadt. Rückfahrt mit der
Straßen=
bahn. Marſchzeit: 4—5 Stunden. Teilnehmerkoſten:
35 Pf. Treffpunkt: 7 Uhr Landskronſtraße=Kaſtanienallee.
Führung: Kreiswanderwart Pg. Prager.
Urlauberzüge 47 (Kieler Bucht), 48 (Büſum) und 53 (
Süd=
england). In Anbetracht unvorhergeſehener Umſtände
kön=
nen die Urlauberfahrten nach der Kieler Bucht (vom 7. bis 15.
Sept.) und nach Büſum (vom 7. bis 15. Sept.) nicht zur
Durch=
führung gelangen. Wir bitten daher die Teilnehmer, ſich
um=
gehend auf unſerer Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, zwecks
Rückzahlung der Teilnehmergebühren einzufinden.
Brand in der Weikerſtädker Straße.
Geſtern nacht gegen 0.20 Uhr brach in einem der Stadt
Darmſtadt gehörigen Anweſen in der Weiterſtädter
Straße Feuer aus. Das Feuer war zuerſt von vorübergehenden
Perſonen entdeckt worden. In ganz kurzer Zeit ſtand der ganze
Dachſtuhl von einem Stallgebäude in hellen
Flam=
men. Die hieſige Feuerwehr, die nach wenigen Minuten an der
Brandſtelle erſchien, konnte alsbald den Brand ablöſchen und
ein weiteres Umſichgreifen des Feuers auf Nachbargebäude
ver=
hüten. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen über die
Ent=
ſtehungsurſache des Brandes ſind eingeleitet. Mit Rückſicht auf
den Stand der Ermittlungen können vorerſt keine weiteren
Aus=
führungen gemacht werden.
30. Geburtstag des modernen Kraftfahrzeugs
Am 29. Auguſt d. J. waren 50 Jahre vergangen, ſeit das
Kaiſerliche Patentamt in Berlin dem ſchwäbiſchen Ingenieur und
Erfinder Gottlieb Daimler in Cannſtatt das Deutſche
Reichs=
patent Nr. 36 423 erteilt hat. Das damit geſchützte Daimlerſche
Eaiscrtichrs Wf PTEtFNT.
R
PATENTSCHRIET
— N 36423 —
RLASSE 4S: Lurr- Dre Gte
Votrt.
G. DAIMLER m CANNNSTATT.
ait sas-desv. Poirolasa-kraftassetica
Patentirt im Deutschen Relche vom ag. August 1885 ab.
ahrzeug besiehr im
b. Tnebtrrl, der Ge- dere Verndleu
ichen wn / und die Bremie gelöst wird, oder umgekehrt.
und enem Tnsdisd 4 n tenalben Snuf, ann die drehbene Handendtehus m kdtes
Selluns ſesischelten werden.
Iu dr Bremus unsesogen, w m de Trcde-
dem Fahegeslell ” mi Hur z., amm Lenttrs 1 Durch du geuthne Rrtchen 71 mu Falte
Dn
M.-B.-Malerndienst
Am 29. August 1885 wurde Gottlieb Daimler das
Patent für das erste Motorrad der Welt mit
Ver-
brennungsmotor erteilt.
erſte Motorrad der Welt machte ſeine Probefahrten durch
die Straßen Cannſtatts etwa zu der gleichen Zeit, als Dr. Carl
Benz in Mannheim durch die erfolgreichen Verſuchsfahrten ſeines
erſten brauchbaren dreiräderigen Automobils der Welt den
Be=
weis für die Richtigkeit ſeiner Idee erbrachte. Das Daimlerſche
Patent (dem im Jahre 1883 ſchon eines für den erſten
ſchnell=
laufenden Verbrennnungsmotor der Welt vorausgegangen war)
umfaßt einſpurige Kraftfahrzeuge mit Gas= bzw. Petroleum=
Kraftmaſchinen. Es iſt zugleich ein Dokument für eine gewaltige
geiſtige Leiſtung, welche mit dem Wirken des Dr. Carl Benz die
Verkehrsverhältniſſe und durch ſie die geſamten
Lebensbedingun=
gen der Menſchheit umgeſtaltet hat.
Gerade in unſerer Zeit des ſieghaften Vordringens des
Kraftfahrzeuges auf dem Lande, in der Luft und auf dem
Waſ=
ſer, in der die deutſche Motoriſierung mit beſonders mächtigem
Impuls vorwärts ſtrebt, iſt es angebracht, ſich auch anläßlich
dieſes Gedenktages der Pionierarbeit der genialen deutſchen
Er=
finder Gottlieb Daimler und Carl Benz zu erinnern.
Das Kraftfahrzeug iſt ſo ſehr ein Beſtandteil unſeres Lebens
geworden, daß es uns faſt unglaublich erſcheint, daß noch viele
unſerer Zeitgenoſſen in ihrer Jugend auf den Landſtraßen kein
anderes Verkehrsmittel als die Poſtkutſche gekannt haben. Die
für geſchichtliche Entwicklungen ſo kurze Spanne von 50 Jahren
hat eine derart umſtürzende Entwicklung des Verkehrsweſens
ge=
bracht, wie noch keine andere Epoche der Menſchheit. Aus den
erſten Verſuchsausführungen der Daimler= und Benz=
Kraftfahr=
zeuge im Jahre 1885 ſind heute — nach 50 Jahren — nahezu 40
Millionen Kraftfahrzeuge in der Welt geworden, die ein früher
nicht einmal geträumtes Maß von Schnelligkeit, Sicherheit,
Be=
quemlichkeit und Wirtſchaftlichkeit bieten. Die techniſche Großtat
der Väter der Motoriſierung hat unzähligen Menſchen in der
Welt Brot und Erwerb gebracht und den Bewohnern unſeres
Erdballs die Schönheiten der Welt in einer Art erſchloſſen, wie
man es früher nie für möglich hielt. Heute beſitzt auch dos
kleinſte Dorf ſeine Verbindung mit der großen Welt.
Vorhoo=
veitabgelegene Gebiete ſind in den Verkehrsſtrom einbezogen, und
die Entfernungen, die früher die Völker voneinander trenntes
ſind in ihrer politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen
Bedes=
tung ſtark zuſammengeſchrumpft.
Am Anfang dieſer wahrhaft großartigen Entwicklun
welche die älteren unter uns noch voll miterlebt haben, ſtand da.
Leiſtung der deutſchen Männer Gottlieb Daimler und Dr. Can/l
Benz. Wenn wir uns anläßlich dieſes 50jährigen
Gedenktagg=
ihrer erinnern, wiſſen wir tatſächlich nicht, was am meiſten
bewundern iſt: War es die Planmäßigkeit, mit der ſie durch in
ganzes Leben verbiſſen an der Verwirklichung ihrer großen
Pläü=
gearbeitet haben, oder war es der ſeheriſche Weitblick, den mr
heute in jeder Zeile der alten Daimlerſchen Patentſchrift, in i
der Einzelheit der Daimler= und Benz=Konſtruktionen erkennen
welche ihnen den Erfolg ſicherte?
So wie Dr. Carl Benz ſchon in ſeinem erſten Motorwagen vo
1885 die Grundlagen des modernen Fahrgeſtellbaues genial
vorweſ=
nahm ſeinen Motor mit elektriſcher Zündung, mit Wechſel= um/kn
Ausgleichsgetriebe uſw. verſah, finden wir bei der erſten
Krag=
fahrzeugſchöpfung. Daimlers ſchon die Verwendung eines Ventilief ker zct aboben.
tors zur Motorkühlung, die Benutzung der Auspuffgaſe zur Voi=iik
erwärmung des Gas=Luft=Gemiſches und zur Heizung der Karra zu ſeſchäft” Za
ſerie ſowie die Verwendung von Gummilagern zur Dämpfuugfallim 0s del
der auftretenden Vibrationen.
Gottlieb Daimler ſtand im 51. Lebensjahre als die Verwi i,”
lichung ſeiner ſchöpferiſchen Ideen praktiſche Geſtalt annahm. Siſu
durch Arbeit, Hingabe und Entbehrungen überreich ausgefüllt 3/3/00 In 8.
Leben war erforderlich, um das Ziel zu erreichen, dem Jallt=*
hunderte erfolglos zugeſtrebt hatten. Er hat (wie Dr. Corl:e18ga0 wis
Benz) glücklicherweiſe das Schickſal vieler Erfinder, die in Vei=MkMucd nicht 9ol=
G DAIMIER — CANMNSTATT.
10
M.-B.-Malerndien-!
Gottlieb Daimlers Patentzeichnungen zur „Geburtsurkunde‟
des von ihm 1885 gebauten ersten Motorrades der Welt.
un idrer Kalle
eik ach in 8.
feſtzuſtellen.
R30t4,84.
Püunde Mn ihrer
Re 1u die Grenze
Jeder
nung
gsrat. Vorſtan
R
: De beiden Reu
ſrd landzettel
ſir- Zeugniſſe, die
We Verwaltungsr
Nar 4 Inſtituts im
WMiglieder zur B
ſters in der B
ari ſtönen, n
WEien der Kaſſe.
To
i Mr in Kellerge
Lßend an die
geſſenheit geraten ſind und die Früchte ihrer Leiſtung nicht ern
ten konnten, nicht geteilt. Noch zu Lebzeiten der beiden Pionieie
den Fahnen 1
entwickelten ſich ihre Gründungen, die Daimler=Motoren=GeſelzFals „Zu 9.
ſchaft in Cannſtatt bzw. Untertürkheim und die Benz u. C—u
ten die Fei
Rheiniſche Automobil= und Motoren=Fabrik A.G. in Mannhef7A nier Redver
er=
zu induſtriellen Unternehmen von anerkannter Weltgeltung. Krioſe Groß=Umſ
Darmſtädter Schachturnier.
Anläßlich des 60jährigen Beſtandes des Schachklub Darmſtadt
findet gegenwärtig ein gemiſchtes Meiſterturnier ſtatt. Die
Teil=
nehmer ſind der Düſſeldorfer Engels, der, wie erinnerlich im
kürzlich beendeten internationalen Schachturnier zu Bad=
Nau=
heim ganz hervorragend abſchneiden konnte, weiter der bekannt
ſtarke Spieler Sämiſch=Berlin, der ſoeben von einer
mehr=
monatlichen erfolgreichen Skandinavienreiſe zurückgekommen iſt,
ſowie der junge angriffsluſtige Herrmann (Bochum), Stein
(Koblenz) und Dreſcher (Hanau). Zu dieſen fünf Spielern
kommen noch drei ſtarke hieſige Spieler Orth, Prof. Punga,
und Seeh (Eberſtadt). Das Turnier findet täglich ab 3 Uhr im
Reſtaurant „Kaiſerſaal” ſtatt. — Nach Beendigung der fünften
Runde führt Sämiſch mit 5 Punkten vor Engels (der gegen Orth
ſchlichtete) mit 4½ Punkten. Orth und Punga je 3, Herrmann
2½, Stein und Deſcher je 1 und Seeh 0 Punkten.
Heute vormittag beginnen außerdem noch ein Hauptturnier
und ein Nebenturnier, die hauptſächlich für Spieler des hieſigen
Verbandes offen ſind. Die Jubiläumsveranſtaltung wird am
Sonntag mit einem Städtekampf Darmſtadt=Eberſtadt gegen
Frankfurt abgeſchloſſen.
Dr. N.
Billiger Verwaltungsſonderzug. Nahetal, Oberſtein, Idar
lautet das Ziel des Verwaltungsſonderzuges der
Reichsbahndirek=
tion Mainz am Sonntag, 1. September. Liebliche deutſche
Landſchaft, fleißig ſchaffende Edelſteininduſtrie werden beſtimmt
viele zur Mitfahrt locken. Wer will, kann ſich auch in den
Hoch=
wäldern des Hunsrück ergehen. So recht eine Fahrt für den ſchon
leiſe anklopfenden Herbſt, wenn die Tage kürzer, die Abende
küh=
ler werden. Fahrpreis und Preiſe für Verpflegung ſind derart,
daß ſelbſt ſchmale Geldbeutel nicht in Verlegenheit zu kommen
brauchen. Die Aushänge auf den Bahnhöfen beſagen alles
wei=
tere. Der Zug wird beſtimmt verkehren.
Was die Lichtſpielkheater bringen.
— Union=Theater zeigt ab heute den hiſtoriſchen Großfilm
Liſelotte von der Pfalz” mit Renate Müller, Dorothea Wieck,
Hans Stüwe, Hilde Hildebrand, Michael Bohnen. Jugendliche
ab 14 Jahre zugelaſſen.
— Helia=Lichtſpiele bringen heute in Erſtaufführung Guſtav
Fröhlich und Sybille Schmitz in „Stradivari”. Ferner A.
Schön=
hals. Theodor Loos, Veit Harlan. Jugendliche ab 14 Jahre
zu=
gelaſſen.
— Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den Ufa=
Film „Liebe, Tod und Teufel” mit Käthe von Nagy. Albin Skoda
und Brigitte Horney.
— Belida zeigt das entzückende Luſtſpiel „Herz iſt Trumpf”
mit Jenny Jugo, Paul Hörbiger, Friedrich Benfer, Käthe Haack.
— Reſi=Theater zeigt zwei Luſtſpielgrößen: Paul Hörbiger
und Theo Lingen in „Ich heirate meine Frau” mit Lil Dagover,
Fritz Odemar, Theo Lingen. — In der Nachtvorſtellung „Mein
Herz ruft nach dir”. — Samstag: „Maskerade‟. — Sonntag:
„Ein Lied für dich”.
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Pioniere und Verkehrstruppen Darmſtadt
und Umgegend. Die Kameraden des Vereins treffen ſich am
Sonntag, dem 1. September, nicht wie bereits beſtimmt, ſondern
um 13 Uhr im „Handelshof” am Ludwigsplatz. 13.30 Uhr
Ab=
marſch zum Mercksplatz. Für die älteren und kriegsbeſchädigten
Kameraden iſt Fahrgelegenheit vorhanden. Vorſchriftsmäßiger
Anzug. Mütze mit Ringanker und Kokarde. Erſcheinen aller
Kameraden iſt Pflicht. Die neue Fahne iſt rechtzeitig zur Stelle.
Aus Heſſen.
Einrichkung einer Poſſſtelle in Lühelbach.
In Lützelbach. Kreis Dieburg, wird am 1. Septem-/ ich die Kaſſe
eine Poſtſtelle eingerichtet. Mit der Poſtſtelle iſt eine öffentl 14
Fernſprechſtelle verbunden. Die Poſtſtelle hat die Eigenſchaft ei 1Ahiſenjahre viell
Poſtanſtalt im Sinne des 8 1 des Reichspoſtgeſetzes vom 28. Ok.mß
ber 1871 (Reichsgeſetzblatt S. 347) und einer Telegraphenanſtüſhntn und an
im Sinne der Telegraphenordnung mit der Befugnis zur Eit
nahme und Ausgabe von Poſtſendungen aller Art und von TeA
grammen ſowie zur Vermittelung von Geſprächen. Sie ninn
ferner Beſtellungen auf die durch die Poſt zu beziehenden Zeit:1.
gen an und zahlt für ihren Zuſtellbereich die Renten aus.
Im Briefverkehr gelten die Ortsgebühren nur innerhalb
eigenen Zuſtellbereichs der Poſtſtelle. In allen übrigen Fällen a4
die Ferngebühr.
Die Poſtſtelle wird dem Poſtamt Darmſtadt, das als Leiwo
amt gilt, unterſtellt und wird amtlich bezeichnet mit Lützelld
über Darmſtadt 2.
Der Marſch der heſſen=naſſauiſchen HJ nach Nürnba.
Lpd. Groß=Gerau, 29. Aug. Auf ihrem Marſch nach Nürnbe‟
traf die heſſen=naſſauiſche Hitlerjugend zunächſt in Mainz=Kau:
ein, wo es die erſte Verpflegung gab. Von dort ging es dann
ſtrömendem Regen nach Groß=Gerau, wo die HJ. in einem AA
ßen geheizten Saale untergebracht wurde. Die Stimmung
iſtar=
gezeichnet. Am Abend fand mit der örtlichen HJ. ein Singabe,
ſtatt. Mittwoch morgen geht es weiter nach Pfungſtadt, w9
Grabe des Hitlerjungen Chriſtian Crößmann eine kurze 7o‟
ſtattfindet und ſich die Bannfahnen verneigen werden. Dieſe
fei=
liche Handlung ſoll alljährlich einmal am Grabe von Chriſt44
Crößmann und das anderemal am Grabe des Hitlerjungen P0
Frieß in Darmſtadt ſtattfinden.
6it lnge überlegt.
ſtu gen werden ſol
Eeh ſich durch die ſchw
Elerfanden hat, au
Mds Subiläums
AA den Leuten zu
Unenrbeitet haben.
ern gewidmet
M Dnk gilt der
lnt dem Verba
in dank richtet
Er. Wixhauſen, 28. Aug. Am Montag vormittag kehrten 10
3 Teilnehmer des hieſigen Turnvereins am Saarbrückem
Gauturnfeſt zurück. Der Turner Ludwig Melk konntee!
der Unterſtufe (12=Kampf) unter über tauſend Bewerber 1
182 Punkten den 45. Sieg erringen. Die beiden Turnerinn.
Ria Stork und Minna Petry, wurden im 5=Kan=
(Jugendturnen) 15. bzw. 21. Siegerin mit 78 bzw. 72 Punkt*
Roßdorf. 29. Aug Rückkehr der Gaufeſtfahr
Am 1. Gaufeſt des Reichsbundes für Leibesübungen in S.
brücken nahmen vom Turnverein Roßdorf 3 Turner und 2 —
nerinnen an den Wettkämpfen teil. Sie alle, die Turner Ich0
nes Becker Georg Münkler und Heinrich Keßler, und die T2l
nerinnen Anna Ewald und Dinchen Emig konnten den Eichc
knanz, das ſchlichte Siegeszeichen der D.T. und jetzt des Rf.
L=
ringen. Außer den Genannten nahmen noch etwa 30 weitere 9.
glieder des hieſigen Turnvereins an der Fahrt nach Saarbru!
teil und vertraten in dem großen Feſtzug der 30 000 und bei,
allgemeinen Vorführungen des Feſtſonntags unſer Dorf. In 2—!
bindung mit der Fahrt zum Gaufeſt wurde auch dem Turnper!
Hüttigweiler, der im Frühjahr v. J. in Roßdorf zu Gaſt uI
ein Gegenbeſuch abgeſtattet. Die Hüttigweiler Turnbrüder hatzt.
es ſich nicht nehmen laſſen, unſeren Turnern einen feierlich
Empfang zu bereiten. Der Turnverein und alle Parteiforma.
nen erwarteten unſere Roßdörfer am Bahnhof, um ſie in feſtlich
Zug in ihr Heimatdorf zu geleiten. Nur zu ſchnell vergingen
wenigen Stunden, die uns zum Zuſammenſein mit den Saarl!
der Turnbrüdern vergönnt waren. Nun ſind die Feſttage wii
rauſcht. Die Gaufeſtfahrer ſind in die Heimat zurückgekehrt,
Bahnhof empfangen von denen, die zu Hauſe bleiben mußten. 92 M
beginnt die Arbeit für die körperliche Ertüchtigung unſeres Vol k.
unter der alten Fahne und im neuen Rahmen des Reichsbun2
für Leibesübungen zum Wohle unſeres Volkes und Vaterlan?
und im Sinne des geliebteſten aller Deutſchen, unſeres grol
Führers Adolf Hitler.
Bf. Brensbach, 29. Aug. Mit Rückſicht auf den iſha
mehr zunehmenden Verkehr mit größeren Kraftfahrzeugen D.‟
den ſchon und werden noch verſchiedene Treppen an Häuſern,
an der Straßenſeite verkehrshindernd waren, entfernt. Geo9
wärtig wird dieſelbe an dem hiſtoriſchen Geburtshaus des O0
walddichters Karl Schäfer auf dem Römerberg abgetragen.
Zu der am kommenden Sonntag ſtattfindenden
Kirchbe=
ſei erwähnt, daß das von der Jugend im Vorjahre ſo ſchwerd
vermißte Karuſſell am nächſten Sonntag am gewohnten Viod
wieder zur Stelle iſt.
— Hirſchhorn, 29. Aug. Waſſerſtand des Ne44.
28. Auguſt: 1.47 Meter, am 29. Auguſt: 1,52 Meter.
— Gernsheim, 29. Aug. Waſſerſtand desRhein?-
28. Auguſt: —0,09 Meter, am 29. Auguſt: —006 Melet.
Mrg, 30. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 238 — Seite 7
Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt
begeht die Feier ihres 100jährigen Beſtehens!
S4. Auguſt d. J. fand in Groß=Umſtadt im Gaſthaus „Zum
je 100=Jahrfeier der Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt ſtatt.
ſt der Zeit entſprechend wurde ihr ein ſchlichter Rahmen
DDie Feier ſollte lediglich dazu dienen, die Bedeutung des
goſtmweſens unter Beweis zu ſtellen und die Verbundenheit
Betriebsführung und Gefolgſchaft zu dokumentieren. Der
eiggelten Veranſtaltung voraus ging
die Mitgliederverſammlung.
Vorſitzende des Verwaltungsrates, Herr Rechtsanwalt
Dieburg, begrüßte die Mitglieder, Gäſte und die Herren
gſechtsbehörde und bemerkte die heutige Mitgliederver=
ſampmng, ſtehe im Zeichen des 100jährigen Beſtehens der
Bezirks=
ſparzch Groß=Umſtadt. Der Verſammlung ſoll ſich ein ſchlichter,
aben iger Feſtakt anſchließen.
Aievidierte Rechnung für 1931 wurde von
Ver=
waltuusrat, Vorſtand und Aufſichtsbehörde geprüft und für
rich=
tig Lpnden. Die Rechnung iſt ziemlich umfangreich. Einzelheiten
in zuder vorzutragen, würde ermüden. Reviſionsbemerkungen
Fwurtg nicht erhoben.
MGeſchäftsbericht für 1934 ergibt ſich in ſeinen
finnzlien aus den Zahlen der Denkſchrift. Das Vertrauen der
Spausizu, ihrer Kaſſe iſt immer größer geworden. Es iſt ſowohl
im S=c= als auch im Kontokorrentverkehr eine ſtetige
Aufwärts=
entwöüug feſtzuſtellen. Die Spareinlagen beliefen ſich per 31. 12.
34 auufM. 5 683 014,84, die Giro= und Kontokorrenteinlagen auf
N70303,70. Im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit hat die
Kaſſei tes getan, was ſie nur zu tun in der Lage war. Leider iſt
die Aſmalt noch nicht ganz frei in ihren Entſchlüſſen bezüglich der
Kredzürgabe. In ihrer Zinspolitik iſt ſie immer und immer
wie=
der liſſan die Grenze des Möglichen zu einer Herabſetzung der
Hinſ==geſchritten. Jedenfalls kann feſtgeſtellt werden, daß das
all=
gemern Vertrauen der Bevölkerung zur Regierung und der von
ſihr bretedenen Wirtſchaftspolitik in einem ungeahnten Maße
ge=
ſtiegsmt. — Der Geſchäftsbericht wurde von der Prüfungsſtelle
geprüsſtind in Ordnung befunden und vom Reichsſtatthalter dem
Vermeun gsrat. Vorſtand und Direktor die geſetzliche Entlaſtung
ertei.
AſſOrdnungsmäßigkeit der Rechnung für 1934 wurde
feſtge=
ſtellt m Verbandsreviſion. Oberrechnungskammer und
Reichs=
ſtatthulr. Die beiden Rechner, die Herren Müller=Groß=
Um=
ſtadt ew Landzettel=Dieburg, können ſtolz ſein auf dieſe
günſtirge Zeugniſſe, die ſie erhalten haben. — Nachdem der
Vor=
ſitzende es Verwaltungsrates noch auf die weitere günſtige
Ent=
wicklue des Inſtituts im Jahre 1935 hingewieſen hatte, begaben
ſich diſe ſitglieder zur Beſichtigung des neuen
Kaſſen=
gebiüües in der Bahnhofſtraße. Allgemeine Bewunderung
ſandem ie ſchönen, mit allen techniſchen Neuerungen verſehenen
Räumulkeiten der Kaſſe. Das Prinziv „Schönheit der Arbeit” iſt
hier neſos verwirklicht. Ganz beſonderes Intereſſe fand bei den
uku Beſucun der im Kellergeſchoß eingebaute Gasſchutzraum.
nde der N Anſließend an die Beſichtigung fand der eigentliche
Feſtakt
in deinnit den Fahnen des Dritten Reiches geſchmückten Saale
des A wöguſes „Zum Lamm” ſtatt. Mitglieder der
Standarten=
ſavellie öffneten die Feierlichkeit mit dem Badenweiler=Marſch.
Abeiſter Redner ergriff Herr Direktor Arzt von der
Bezir wsſtrkaſſe Groß=Umſtadt das Wort: Der Verwaltungsrat
ſat e h lange überlegt, ob die 100=Jahrfeier des Inſtituts
feſt=
ſich bienegen werden ſoll. und kam zu dem Schluſſe, daß eine
Kaſſe, 1h ſich durch die ſchwerſten Zeiten emporgearbeitet und alle
Kriſerd ierſtanden hat, auch das Recht und ſogar die Pflicht hat,
unläßnit des Jubiläums eine beſcheidene Feſtlichkeit zu begehen
und nuüll den Leuten zuſammen zu kommen, die an dem großen
kungearbeitet haben. Ein kurzes ſtilles Gedenken wird den
ſimzſcern gewidmet, die nicht mehr unter uns ſind. Sein
be=
uderaDank gilt der Aufſichtsbehörde, die immer mitgeholfen
dat digſich die Kaſſe ſo entwickeln konnte. Weiter dankt Herr
DirektwArzt dem Verband, ohne deſſen zielbewußte Führung
nanche ini ſenjahre vielleicht nicht ſo glatt überſtanden worden
ären Ein Dank richtet ſich weiter an die früheren Angeſtellten
nd Agten und an das heutige Perſonal. Wir können heute
dieſes Feſt feiern, weil der Führer und Reichskanzler die
außer=
ordentliche Bedeutung der Sparkaſſen für Vaterland und
Wirt=
ſchaft erkannt hat. Die Geldmittel für Hitlers grandioſe
Arbeits=
beſchaffung hätten nicht ſo zuſammenkommen können, wenn nicht
das Vertrauen in die Geldverwaltungsinſtitute ſo geſtärkt worden
wäre wie es tatſächlich geſchehen iſt. Ferner begrüßt Herr
Direk=
tor Arzt Herrn Oberregierungsrat Schmidt vom Kreisamt
Dieburg, als Vertreter des Verbandes Herrn Direktor Seip
von der Girozentrale Darmſtadt, die Herren des
Verwaltungs=
rates und Vorſtandes, die Vertreter der benachbarten Sparkaſſen
und ſchließt mit dem Wunſche, daß der heutige Tag zu aller
Zu=
friedenheit verlaufen und der Bezirksſparkaſſe und dem Bezirk
ſelbſt zum Segen gereichen möge.
Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Herr Rechtsanwalt
Vogel=Dieburg, geht in außerordentlich intereſſanten
Ausfüh=
rungen auf die
geſchichtliche Entwicklung des deutſchen Sparkaſſenweſens
und beſonders der Bezirksſparkaſſe Groß=
Um=
ſtadt. ein. Warum hat eigentlich die Gründung ſolcher Kaſſen
nicht ſchon früher ſtattgefunden? Es gab doch ſchon im römiſchen
Cäſarenreich und im frühen Mittelalter „Geldinſtitute‟ — „
Giro=
ſtuben”, deren Hauptaufgabe der Geldwechſel und der
Lombard=
verkehr war. Daß ſich damals die Anſätze einer ſolchen
Entwick=
lung nicht fortſetzen konnten, lag daran, daß zwiſchen Regierung
und Volk keinerlei Zuſammenhang beſtand, ſondern im Gegenteil
tiefe Klüfte ſich auftaten. Tod und Verderben des einzelnen war
dem anderen gleichgültig. In deutſchen Landen hatte ſich nach den
Befreiungskriegen eine andere Entwicklung angebahnt, Menſch
hatte ſich zu Menſch gefunden, man war zur Erkenntnis gekommen,
daß einer auf den anderen angewieſen iſt. In dieſe Periode der
ſozialen Entwicklung fällt die Gründung der erſten Sparbaſſen.
Der Zweck war, überflüſſige Gelder anzunehmen, zu verwahren
und zu verzinſen und ſie auf der anderen Seite gegen billiges
Entgelt an bedürftige Kreiſe zu verleihen, damit dieſelben nicht
in die Hände von Wucherern fielen. Gleichzeitig kam noch ein
Moment hinzu: Die Kaſſen ſollten nicht der Großgeldwirtſchaft
dienen, ſondern ſie ſollten da ſein für die Nöte des
kleinen Mannes, des Handwerkes und Bauern.
Aus dieſen Geſichtspunkten heraus ſind damals auch in unſeren
Bezirken die erſten Sparkaſſen gegründet worden. Dem
Großkavi=
tal wollten ſie bewußt und gewollt entgegentreten. Wie nun die
Kaſſen im Laufe der Zeit für das Volk gearbeitet haben, das
haben wir ja alle an der Art ihrer Werbung ſchon geſehen.
Schul=
ſparkaſſen, Heimſparkaſſen. Fabrikſparkaſſen uſw., wurden ins
Leben gerufen und propagiert. So ſind es mit der Zeit die
Spar=
kaſſen geweſen, die die Volksgenoſſen unabhängig gemacht haben
vom Großkapital und von der Unterſtützung durch öffentliche
Mit=
tel. Daß dieſe Beſtrebungen der Sparkaſſen der Großfinanz nicht
paßten, geht ſchon daraus hervor, daß man von dieſer Seite
im=
mer wieder verſucht hat, ſie von ihrer eigentlichen
Zweckbeſtim=
mung abwendig zu machen. Dieſe Intereſſenkämpfe waren einmal
ſcharf geweſen, bis der Reichsfinanzhof endlich zugunſten der
Sparkaſſen eingriff. Die Kaſſen mußten mit der Zeit immer
wei=
tere Sparten einführen, um den Bedürfniſſen ihrer Kundſchaft
entgegenzukommen. Neben dem Realkredit wurde allmählich auch
der Perſonalkredit eingeführt. Das weitere Ziel ging nun dahin,
daß die einzelnen Kaſſen nicht allein daſtehen ſollten; ſie haben
ſich frühzeitig vereinigt und ſich durch die Gründung des
Spar=
kaſſenverbandes eine Dachkonſtruktion gegeben. Wenn wir in den
Zeiten der Kriſe dieſe Spitzenorganiſation nicht gehabt hätten,
dann wären manche kleinere Kaſſen vielleicht zugrunde gegangen.
Herr Rechtsanwalt Vogel ging dann auf die geſchichtliche
Entwick=
lung des Umſtädter Inſtitutes ein. (Sie iſt in der
herausgegebe=
nen Denkſchrift ſehr anſchaulich dargeſtellt.) Beſonderen. Wert
legte der Redner noch auf die Schilderung der Ueberwindung der
einzelnen Kriſen, zuletzt der im Juli 1931 durch die Bankſperre
hervorgerufenen. Nachdem in den Jahren 1930/32 die Entwicklung
des Sparweſens nicht beſonders günſtig war, kam 1933 endlich
der Mann, der mit eiſerner Energie das Ruder des Staates
über=
nahm. Er hat das ſinkende Vertrauen des Volkes zu ſeinen
Spar=
kaſſen wieder in gewaltigem Maße geſtärkt. Er hat uns unſer
nationales und wirtſchaftliches Selbſtbewußtſein wiedergegeben.
Dieſem Manne muß unſer ganzer Dank gebühren. Mit einem
Heil auf den Führer ſchloß Herr Rechtsanwalt Vogel ſeine
außer=
ordentlich intereſſanten Ausführungen.
Inzwiſchen war auch der Vorſitzende des Spaut, enrerbandes,
Herr Oberbürgermeiſter Rahn, eingetroffen und wurde von
Herrn Direktor Arzt auf das herzlichſte begrüßt als der
Mann, der ſchon außerordentlich viel für unſere Sparkaſſen
ge=
leiſtet hat.
Herr Oberbürgermeiſter Rahn dankte für die
Be=
grüßung und verſprach, ſich auch weiterhin mit ſeiner ganzen
Kraft für die Belange der Inſtitute einzuſetzen. Auch er ging noch
einmal kurz auf die Urſache der Gründung von Sparbuſſen und auf
ihre Entwicklung ein. Gerade heute, wo wir noch in ſo manchen
wirtſchaftlichen Nöten ſtehen, zeigt ſich wieder der
unerſchütter=
liche Lebenswille des deutſchen Volkes, trotz aller Schwierigkeiten
gegen das Schickſal anzukämpfen und es eines Tages ganz zu
mei=
ſtern. Trotz aller ſchwierigen Verhältniſſe können wir heute ein
ſtetiges Anwachſen der Einlagen bei unſeren Kaſſen feſtſtellen.
Wir können uns darüber freuen, daß in den breiteſten
Volkskrei=
ſen der Gedanke des Sparens immer mehr und
mehr Platz gegriffen hat. Dieſe Erſcheinung iſt ein
Be=
weis für die ungeheure Wichtigkeit unſerer deutſchen Sparkaſſen.
Nicht nur der einzelne Menſch und Sparer bzw. Kreditnehmer
braucht uns, ſondern auch die Geſamtheit des Volkes verkörpert
in unſerem Deutſchen Reiche braucht uns. Der Redner wies bei
dieſer Gelegenheit auf die bedeutungsvollen Ausführungen des
Reichsbankpräſidenten und Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schacht
bei der Eröffnung der Oſtmeſſe in Königsberg hin. Dieſe Rede
war eine Ankündigung deſſen, was zu erwarten war und nun auch
eingetroffen iſt. Wieder werden die Sparkaſſen aufgerufen,
mitzu=
helfen an den Konſolidierungsbeſtrebungen des
Reiches. Eine halbe Milliarde ſchwebender Schuld wurde
be=
reits früher durch die Deutſche Girozentrale in Berlin von den
deutſchen Sparkaſſen übernommen. So will das Reich auch jetzt
wieder 1 Milliarde zur Konſolidierung aufnehmen. Eine halbe
Milliarde hiervon ſoll zur allgemeinen Zeichnung aufgelegt
wer=
den, die andere Hälfte wird wieder von den Sparkaſſen
übernom=
men. Auf unſer heſſiſches Gebiet mit ſeinen 35
Kaſ=
ſen werden etwa 10 Millionen entfallen. Wir
können ſtolz darauf ſein, daß wir als Sparkaſſen dem Reich
erheb=
liche Beträge aus unſeren Einlagen zur Verfügung ſtellen dürfen.
Alle Mittel müſſen angewandt werden, um das Reich in ſeinen
gewaltigen Beſtrebungen zu unterſtützen. In dieſem Sinne werden
wir Sparkaſſen auch weiterhin arbeiten und unſere Pflicht
er=
füllen.
Dann ergriff Kreisleiter Burkart=Dieburg das Wort.
Der Belegſchaft der Kaſſe iſt es zu danken, daß ſie in ſo
vorbild=
licher Weiſe mitgeholfen hat, alle Arbeiten, die nach der
Macht=
übernahme notwendig waren, in vollſter Harmonie zu tätigen.
Ihnen iſt nun auch eine würdige Arbeitsſtätte geſchaffen worden
und alle Behörden ſollten in dieſer Beziehung mit gutem Beiſpiel
vorangehen. Pg. Burkart dankte dem Leiter des Umbaues, Herrn
Architekten Bickelhaupt, ſowie allen Handwerkern und
Arbei=
tern, die mit dazu beigetragen haben, daß ein ſo ſchönes,
zweck=
entſprechendes Werk geſchaffen werden konnte. Bei ſeinem
weite=
ren Eingehen auf den Zweck der Kaſſe kam der Kreisleiter noch
darauf zu ſprechen, daß heute ſehr darauf geſehen wird, daß bei
Kreditanforderungen die Perſon des Geldſuchenden und der Zweck
des Kredites genau geprüft werden. Auch in der Bekämpfung des
Judentums kommt den Sparbaſſen eine große Bedeutung zu.
Pg. Burkart gibt alsdann bekannt daß die
Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt anläßlich ihres
100jährigen Beſtehens der NS.=Volkswohlfahrt
einen Betrag von RM. 3000.— zur Verfügung
ge=
ſtellt hat. Das iſt Sozialismus der Tat und
be=
weiſt, daß die Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt
gewillt iſt mitzuhelfen, die noch herrſchenden
Nöte in ſomanchen Bevölkerungskreiſen zu
be=
ſeitigen.
Der Redner bittet dann noch die eingeladenen
Gemeindever=
treter, ihr eigenes Vertrauen zu der Kaſſe hinauszutragen unter
ihre Volksgenoſſen und ſie ſo zu veranlaſſen, ihre überflüſſigen
Gelder dort anzulegen, damit die Bedeutung der Bezirksſparkaſſe
Groß=Umſtadt mit der Zeit eine immer größere wird.
Herr Direktor Arzt ſchließt den Feſtakt mit ſeinem Dank an
die Redner. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer wird
aus=
gebracht. Begeiſtert ſingen die Verſammelten zum Schluß die
bei=
den Nationalhymnen.
Ein gemeinſames Mittageſſen und gemütliches Beiſammenſein
halten die Gäſte der Sparkaſſe noch einige Stunden zuſammen.
Möge ſich die Tätigkeit der Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt im
2. Jahrhundert ihres Beſtehens ebenſo ſegensreich auswirken, wie
ſie es ſeither getan hat.
875
möngt
ab S.4 5.M.
zum
Oktober
evtl. früher ge=
ſucht. Angebote
unter F 145 an
Geſchſt. Vertretung:
I. Lächler
Alexanderstr. 6.
Telefon 2454.
Spezialreparatur-
Werkstätte. (s 3-4-3. Whg.
v. Beamten (3
erw. Perſ.) jetzt
oder ſpäter ge=
ſucht.
Angebote unter F 166 an
Geſchäftsſt. K 3-4-Zimmer=
Wohnung
in gutem Zuſt.
zum 1. Oktober
oder früher ge=
ſucht. Ang. unt.
F 161 Geſchſt. * Lehrer
für engl. Kurz=
ſchrift u. eventl.
f. engl. Konverſ.
v. gut Fortgeſchr.
ſof. geſ. Angeb.
u. F 160 Gſchſt. Möbl. Zim.
ſucht berufstät.
Frl., mögl. Jo=
hannesviertel.
Ang. F 177 Gſch. Cand. phil. erteilt
Nachhilfe
in Franzöſ., Eng=
liſch, Lateiniſch u.
Mathematik. An= O geb u. F186 Geſch. 3—4000 RM.
gegen 1. Hypo=
thek auf neu ge=
baut. Wohnhaus
von Selbſtgeber
geſucht. Zinſen
Zimmer frei, nach Uebereink.
Angebote unter
F 190 Geſch. (c Betriebsſicherer
Wagen
(bis 1200 ccm.)
geſucht. Ang u.
F171 Geſchſt. Bäckermeiſter
Suutter
Angebote unter
F 185 Geſchäftsſt. Goljakh=
Lieferwagen,
ſehr gut erhalt.,
zu verkaufen.
Näh. Geſchſt. (b
Mf
bringt mit dem heutigen Tage
eine neue Pralinen-Mischung
in den Verkauf. Eine Mischung, die
die Krönung
iserer bisherigen
Qualitätsleis-
ungen darstellt.
Für verwöhnten Geschmack
145g — 1 Mark
220 g — 2 Mark
580 g — 4 Mark
Darmstadt, Peter-Gemeinder-
Straße 19
rankfurt, Kaiserstraße 7
nahe Roßmarkt
Die neuesten
ſeräce
rUND Radio-Pteiffer
Hühlsskig, Fel. 2078
WeNuem- Teilzahlungen! (z020a
Tafelwaage
(10 Kg.) geſucht.
Ang. unt. F 178
a. d. Geſchäftsſt.
kau
ge=
Aisoff.
gabe
afts=
(c
Gebrauchte
Legeete
Gr. ea. 684,5 m.
geſucht. Angebote
mit Preis und
Größe unt, F 189
an die Geſchäftsſt.
z. Lern.
Pland bar geſ.
Ang. E 168 Gſch.
Flaſchenankauf:
immer:
Feld=
mann, Karlſtr. 73
Kreisſäge
mit Rolltiſch z.
Anſchneiden von
Rundholz.
Leichte
Säge=
ſchärfmaſchine zu
geſ. geg. neues
Mark.=Rad u. ev.
Aufzahlg. Ang.
u. B 173 Gſchſt.
K
Weiblich.
Weg. Erkrankg.
des jetzig, ſuche
Mädchen
bis nachmittags
in klein.
Haus=
halt (3 erwachſ.
Perſ.), welches
Hausarb. verſt.
u. etwas kochen
kann. Empfehlg.
erw. Sonntags
frei.
Heidelber=
gerſtr. 3, pt. (e
R
zuverläſſiges
für etwa 5 St.
täglich geſucht.
Vorſtell.
Sams=
tag=Sonnt.
vor=
mittags 10 bis
12 Uhr
Kranich=
ſteinerſtr. 61. (c
Saub. Frau
od. Mädchen
f. einige Stund.
morg. geſ. Frau
Seipel,
Pankra=
tiusſtraße 26½.
Ehrliches
Mädchen
v. 12½—3 Uhr
geſucht.
Näh. Geſchäftsſt.
Zugeherin
2mal wöchentl
geſucht.
Näh. Geſchäftsſt
Mädchen
n. dem
Spü=
len geſ.
Feld=
bergſtr. 26. Ecke
Mornewegſtr.
Suche 3mal die
Woche
Beſchäftigung
bis nach dem
Spülen. Angeb.
unt. F 187 Geſchſt.
Perf.
Haus=
ſchneſeif
gut. Schnitt.
kaufen geſucht. Ang. u. Tages=
Ang. unt. 179 preisang, unter
a. d. Geſchſt. (c F 172 Geſchſt.
Ehrliches, ſaub.
Mädchen
geſucht f.
Haus=
arb. u. Büfett
Zuſchr. m. Bild
u. F 163 Gſchſt.
Braves, anſtänd.
Mädchen
perfekt im Kochen
und allen
Haus=
arbeiten, geſucht.
Frau Bauer.
Schloßgartenſtr. 67
Mädchen
oder junge Frau
für alle Hausarb.
ſofort geſucht.
An=
gebote nach6 Uhr.
Mogs, Diettich=
Eckartpl. 16a. (
„Friſchauf”=
Matratzen.
Unbegrenzte
Garantie!
Ubertrifft Kapok=
Matratzen und
liegt im Preis
niedriger. — Zu
haben beiMöbel
Adam Klein
Grafenſtr. 43.
Ruf 2357. (c
Gut ausgeſtatt.
Geſchäfs=
räume
ſehr günſtig zu
(c
vermieten
Ernſt=Ludwig=
Straße 5, 1. St.
Dutu
Praxis etc.
1—6 Zimmer (a
Rheinſtr. 12½.
Ecke Grafen= u.
Eliſabethenſtr.:
5 Zimmer
1. Stock. Badez.
u. Fremdenzim.
etc., 2. Zimmer
können m.
Ein=
gang getrennt
werden f. Büro,
Praxis ete. zu
vermieten. Näh.
Eckladen. (e
Schöne
3-Zimmer=
Wohnung
Schloßgarten=
ſtr. 5, 1. St.,
monatl. 50 RM
per 1. Okt. zu
verm. Einzuſeh.
zwiſchen 1 u. 2
Uhr. Schlüſſel
nebenan Kaffee.
Näheres, durch
AlbinHohmann,
Schlageterſt. 113,
Telefon 3227.
Von 1-2 Uhr. (*
In beſter Lage
Darmſtadts, n.
Wald (Neubau)
22 Nfat.
mit allem
Zu=
behör a.
Dauer=
mieter zu verm.
Ang. F 176 Gſch.
Laden
Schulſtraße 8 (Mozart=Haus),
z. Zt. Fa. Strauß & Mayer, ab 4—9-ZImſl.-
1. Januar, auch früher, zu
ver=
mieten. Näheres Geſchäftsſtelle 0Mang
des Mozart=Vereins, O. Titze, geſucht.
Eliſabethenſtraße 4. (7660 Näheres in der
Geſtohlen
Daß nachts Wäſche von der Leine
geſtohlen wird, iſt nichts Neues —
daß aber mancher Hausfrau Wäſche
geſtohlen wird, ohne daß ſie es merkt
— iſt das nicht merkwürdig? In
Darmſtadt gibt es mehr als tauſend
Frauen, denen auf dieſe Weiſe dauernd
Wäſche geſtohlen wird — der Dieb
iſt der Strapazierteufel — das iſt das
Reiben, Bürſten und Rubbeln der
Wäſche. Mindeſtens einigehundert Mark
könnten Sie im Laufe der Zeit ſparen,
wenn Sie mit Burnus einweichen würden
— denn auf dieſe Weiſe löſt ſich ſchon
beim Einweichen faſt aller Schmutz.
Alles ſtrapazierende Waſchen wird
un=
nötig. Waſcharbeit, Seife und
Waſch=
mittel wird geſpart.
I.5091
Wer vertauſcht
ſeine
43.Ml.
geg. 2=3.=Wohg.
in guter Lage?
Preis 25 Mark.
Ang. F 169 Gſch.
I Ha.
ſofort zu
ver=
mieten.
Müller=
ſtraße 19, pt.
Zim. u. Küche
an ſehr ſauberes
junges Ehepaar
od. berufstätige
Dame ab 15. 9.
zu verm. Preis
28/ m.
Waſſer=
geld. Angebote
u. F 165 Geſc
Großes, leeres
Zimmer
mit ſeparat. Eing.
für Büro od.
La=
gerraum zu vm
üller,
Kirch=
ſtraße 21, I.
1 gut möbl.
Znner
z. vm. Tel. vorh.
Pet.=Gemeinder=
Straße 33, II. (b
Freundl. möbl.
Wohn= und
Schlafzimm.
z. vm. ev. Küch.=
Ben Karlſt. 66, III
Nähe Bahnhof
ſchön
möbl. Zimm.
vm. Weimer,
Rheinſtraße 98.
Gut mbl.
Herrn=
u. Schlafzim. zu
vermieten. evtl.
einzeln.
Liebig=
ſtraße 25, pt. (*
Groß,, gut mbl.
Zimmer
Kabellolich
a. berufst. Hrn.
zu vermieten.
Mühlſtr. 60½, I
Soderſtr. 10, I.
Zentrum) 1 od.
2 ineinandergeh.
nöbl. Zimmer
zu verm.
Msnarckſt 21
Seitenb., III, r.,
Ernſt=Ludwig=
Straße 13, II.
gut. möbl. Zim.
zu vermieten.
möb=
Zimmer liert ſucht gutgehende
Wienerſt. 60.p.*
Gut möbliertes
Zimmer
zu vermieten.
Mackenſenſtr. 15,
parterre.
Gut möbliertes
Zimmer billig
für ſolid. Miet.
Wienerſtr. 47, II.
Gut möbliertes
Zimmer
a. berufst. Hrn.
z. vm. Wilh.=
Jä=
ger=Str. 12. p.
2½ſtöck. 5=Zimmerhaus
Einfahrt. Vor= und Rückgarten,
Veranda, Bad, freiſtehend, in
erſt=
klaſſigem Zuſtand, Südlage
Einfamilienhaus
Einfahrt, Garten, 7 Zimmer mit
Zubehör, 18 500 RM., zu verkaufer
Adam Schäfer, Helfmannſtr. 56
Fernſprecher 1338. (3817a
Dos
Indagne
Hausmiltel gegen
Kopfschmerzon,„Migräne
und Nervenschmerzen,
Unbe-
hagen und Schmerzzustände. Seit
Jahrzehnten behauptet sich Citrovanille
dank seiner anerkannt roschen und milden
Wirkung. Stets bekömmlich -unschädlich !
für Herz und Magen. Sie sollten deshelb
des bewährte Citrovanille immer zur Hand
heben. Erhältlich in allen Apotheken.
6 Pulver- oder 12Oblaten-Pckg. RM 1.10.
Skeuerftei!
Opel 1.2 Lit.
Limouſine.
Opel 1.2 Lit.
Lim., 4=Gang.
Indian
mit Beiwagen
verkauft
Brohm,
Lauteſchläger=
traße
Fabrik= (a
vertretung
u. Kundendienſt:
Robert Schmidt.
Frankfurterſtr. 26
u. 49511
1 faſt neuer
1Sl.2. Pon.
200 ccm
verkauft.
Kiesſtraße.
zu kauf. geſucht,
evtl. wird ein
Opel 2=Sitzer,
4/16 PS. i.
Zah=
lung gegeb. oh.
gegenſeit.
Auf=
zahlung.
Ungebote unter
159 Geſch.
Seite 8 — Nr. 238
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. Auguſt 19285
Reich und Ausland.
Faſt 500 000 Beſucher
auf der Rundfunk=Ausſtellung.
Berlin. Die 12. Große Deutſche
Rundfunk=
ausſtellung Berlin 1935 hat Mittwochabend ihre
Pforten endgültig geſchloſſen. Durch die
Dreh=
kreuze wurden in dieſen 12½ Tagen 480 000
Be=
ſucher gezählt, gegen 300 000 Beſucher im
Vor=
jahre. Sie ſetzten ſich zu etwa 40. v. H. aus
Ber=
linern und zu 60 v. H. aus auswärtigen
Be=
ſuchern zuſammen. Gegen das Jahr 1934 iſt ſomit
eine Beſuchsſteigerung von 60 v. H. eingetreten.
Es gab nur ein Urteil über die Ausſtellung;
insbeſondere gaben die ausländiſchen Beſucher
ihrer Bewunderung Ausdruck über ihre
Geſtal=
tung und Vielſeitigkeit.
Belobigung eines geiſtesgegenwärtigen
Straßen=
bahnfahrers.
Der raſchen Entſchlußkraft eines
Straßenbahn=
fahrers iſt es zu danken, das das ſchwere Unglück
am Brandenburger Tor nicht noch größer wurde.
In dem Augenblick, als der Bodenbelag und die
Eiſenſtützen in der Baugrube zuſammenbrachen
und 21 Arbeitsmänner unter ſich begruben,
be=
fand ſich eine Straßenbahn der Linie 13 in
vol=
ver Fahrt auf dem Wege zu dieſer Stelle. Der
Straßenbahnführer, der im letzten Augenblick die
Kataſtrophe bemerkte, bremſte ſofort mit voller
Wucht, ſo daß der Wagen mit dem Anhänger kurz
vor der Unglücksſtätte zum Stehen kam. Er
ſchaltete dann ſofort um, ſo daß der
Straßen=
bahnzug mit höchſter Geſchwindigkeit rückwärts
fuhr. Dadurch bewahrte er ſeinen Zug vor einem
Abſturz in die Grube, er rettete gleichzeitig den
zahlreichen Fahrgäſten das Leben, die erſt als der
Straßenbahnzug wieder hielt, merkten, in welcher
Gefahr ſie geſchwebt hatten. Der
Staatskom=
miſſar der Reichshauptſtadt Berlin Dr. Lippert
und der Bürgermeiſter Dr. Maretzky haben dem
umſichtigen Straßenbahnführer Arthur Retzke den
Dank der Stadtverwaltung ausgeſprochen.
Drei Kinder tödlich verunglückt.
Mannheim. Wie der Polizeibericht
mit=
teilt, ſind am Dienstagnachmittag im Stadtteil
Sandhofen drei Kinder im Alter von 9 und 10
Jahren beim Spielen in einer Sandgrube tödlich
verunglückt. Tragiſch iſt beſonders, daß der eine
Junge an dieſem Unglückstag ſeinen 10.
Geburts=
tag feierte, und daß die beiden anderen Kinder
Geſchwiſter waren. Es handelt ſich hier um den
9 Jahre alten Arthur Alter und die beiden
Ge=
ſchwiſter Erwin und Eva Trippel.
Statt acht nur ſechs.
Bei Langenſelbold ereignete ſich, wie wir
geſtern meldeten, ein ſchwerer Kraftwagenunfall,
bei dem leider auch eine Reihe von Perſonen
ver=
letzt wurden. In unſerer Meldung iſt ein
offen=
ſichtlicher Rechenfehler unterlaufen, der bei den
Leſern, die ihn bemerkten, trotz des Ernſtes
die=
ſes bedauerlichen Unfalls ein gewiſſes Schmunzeln
verurſachte und ſie ſtark an den Vers erinnerte:
„Er zählt die Häupter ſeiner Lieben, und ſieh, es
ſind ſtatt ſechſe ſieben”. Von den ſieben Inſaſſen
des verunglückten Wagens kamen nämlich ſechs
(natürlich nicht acht!) Perſonen ins
Kranken=
haus.
Chronik des Tages.
Donnerstagvormittag gelang es, das 15. Opfet
aus der Einbruchsſtelle in der Hermann=Göring=
Straße zu bergen und zu identifizieren.
In der Gegend von Nürnberg, bei
Neun=
kirchen, iſt jetzt beim Bau der Reichsautobahn ein
Tonkrug zutage gefördert worden, der rund 6000
Silbermünzen enthielt. Die Münzen dürften aus
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ſtammen.
Die Straßburger Polizei hat am Mittwoch
eine Hausſuchung in der Wohnung des
inzwi=
ſchen verhafteten Direktors des Städtiſchen
Pfand=
hauſes Straßburg vorgenommen. Dabei wurde
die überraſchende Feſtſtellung gemacht, daß die
Wohnung durch einen beſonderen Gang mit dem
Lagerraum des Pfandhauſes in Verbindung
ſtand, ſo daß es dem Direktor leicht war, ſich aus
den Beſtänden an Möbeln, Teppichen und
ſon=
ſtigen Wertgegenſtänden, die zur Verſteigerung
gelangen ſollten, das herauszuſuchen, was ihm
beſonders gefiel.
Der Weſten von Japan wurde von einem
ſchweren Taifun heimgeſucht, der von
Wolken=
brüchen begleitet war. Beſonders groß ſind die
Schäden in den Häfen. In Koben, Oſaka und
Tokio ſind zuſammen 21 Tote zu verzeichnen. Im
ganzen Taifungebiet wurden über 25 000 Häuſer
überſchwemmt. Der ſtarke Sturm hält noch an.
Lloyd George und ſeine Schweine.
Nanövern.
Ein Bild von den großen italieniſchen Manövern in der Nähe von Bozen. Man ſieht Muſſolini
beim Betrachten eines transportablen Sendegerätes, das während, dieſer Manöver vielfach zur
(Scherl=Bilderdienſt.)
Verwendung gelangt.
Der Todesritt des Schwerverletzten.
Nach ein paar Tagen trennte ſich alſo
Jeffer=
ſon von ſeinen Gefährten. Man machte aller=
Auf Kameliagd
dings aus, daß man ſich nach einer gewiſſen Zeit=
in auſtränlſchen Baften.
Ob man den alten Goldſucher Jefferſon
wirk=
lich durchbekommt, das wiſſen die Aerzte heute
auch noch nicht zu ſagen. Schließlich hat er nicht
nur die Knochenbrüche und die inneren
Ver=
letzungen zu überwinden, ſondern auch den
Ner=
venſchock, der ihm von ſeinem Todesritt durch die
auſtraliſche Wüſte geblieben iſt.
Er war in Nordqueensland mit einem Dutzend
junger Leute unterwegs. Er war der Aelteſte
unter ihnen und zeigte ihnen, wie man Gold
ſuchen müſſe. Er ſelbſt hatte freilich einen
ande=
ren Plan: er forſchte nämlich nach der Goldmine,
die jener dem Namen nach unbekannte
Gold=
ſucher einſt entdeckt hatte, den man ſpäter tot im
weſtlichen Nordqueensland fand. Man weiß, daß
im Gebiete von Yayah viel Gold zu finden iſt.
Aber man muß viel Geld und reiche Vorräte
mit=
nehmen, wenn man aufs Geratewohl ſucht.
Jefferſon war immerhin der Anſicht, daß er
mit weniger Vorräten und vielleicht auch allein
ſein Ziel finde, wenn er ſich auf die Angaben
verließe, die ihm ein anderer alter Goldſucher
hinterlaſſen hatte. Dieſer andere behauptete
näm=
lich, genau zu wiſſen, wo jener, den man tot fand,
ſein Gold holte.
ſpanne wiederſehen wolle. Das ſollte für alle
Teile eine kleine Sicherung ſein. Als aber
Jeffer=
ſon nicht zurückkehrte, machten ſich ſeine Freunde,
unterſtützt von einigen Buſchleuten, auf den Weg,
um dem alten Goldſucher Hilfe zu bringen.
Wirk=
lich glückte es auch einer Kolonne Auſtralier,
Jefferſon in einer zweifelsohne ſchon vor langer
Zeit angegrabenen Mine zu entdecken. Er war
jedoch von Steinen halb zugedeckt. Vermutlich war
der Mineneingang über ihm zuſammengebrochen,
als er darin arbeitete.
Man ſchaffte nun ein Kamel herbei und lud
den noch ſchwach atmenden Verunglückten darauf,
um ihn auf dem ſchnellſten Wege zu einer
Sani=
tätsſtation zu bringen. Kaum hatte man ihn
je=
doch auf den Rücken des Kamels gebunden, als
das Tier durch das Stöhnen des Schwerverletzten
erſchreckt wurde und in raſendem Galopp
davon=
ſprang. Faſt einen ganzen Tag lang mußte man
auf das wildgewordene Kamel Jagd machen, ehe
man es ſo weit in die Nähe bekommen hatte, um
es abzuſchießen. Jefferſon lebte noch immer. Man
brachte ihn jetzt in aller Eile in das nächſte
Militärlazarett. Hier liegt er noch im Fieber.
Er phantaſiert von ſeiner rieſigen Goldmine, um
ſich dann wieder in Angſtkrämpfen zu ſchütteln,
wenn er ſich auf den Todesritt auf dem
Kamel=
rücken beſinnt.
Das engliſche Oberhaus ſihk zu Gericht
(afp) London. Unter den Miniſtern,
Diplo=
maten und Politikern, die während der letzten
Tage die Downingſtreet, „Londons
Wilhelm=
ſtraße”, mit ihren ernſten Geſichtern bevölkerten,
befand ſich auch der engliſche Ex=Premier Lloyd
George. Er hatte gerade an einer Konferenz über
die abeſſiniſche Frage teilgenommen und war nun
auf dem Wege nach ſeinem Landgut Churt. Da
erfuhr er, daß auf ſeinem Gut ein großer
Heide=
brand ausgebrochen ſei. Einige hundert Morgen
mit Farnen und Heidekraut bewachſenen Landes
ſtanden in Flammen. Das ſchlimmſte aber an
dieſer Nachricht war, daß Lloyd George, in ſeiner
Eigenſchaft als Landwirt, auf dieſer Heide ſeinen
geſamten Schweinebeſtand weiden ließ. In Churt
angelangt, ging er ſofort tatkräftig ans Werk.
Er, der eben noch mit den Miniſtern beraten
hatte, wie man das engliſche Volk vor den
Flam=
men eines drohenden Krieges bewahren könne,
traf nun die Maßnahmen, ſein Borſtenvieh vor
wirklichen Flammen zu retten. Und es gelang:
die Schweineherde konnte zuſammengetrieben und
das Feuer gelöſcht werden. Nicht eine angeſengte
Borſte war zu beklagen. Gutsbeſitzer Lloyd George
war der Gefahr entgangen, unfreiwillig zu einer
umfangreichen Portion Räucherſchinken zu
kom=
men. Man kann dem Politiker nur wünſchen,
daß er in der Erſtickung von Flammen — auch
im übertragenen Sinne — immer ſo erfolgreich
ſein möge wie dieſesmal.
Zum erſten Male ſeit 34 Jahren wird das
Oberhaus über einen Peer von England zu
Ge=
richt ſitzen. Dieſer Tatſache liegt ein
Verkehrs=
unglück zugrunde, das ſich vor einiger Zeit in der
Grafſchaft Surrey zugetragen hat. Dort ſtieß der
Wagen des 28jährigen Lords de Clifford mit
einem anderen Kraftwagen zuſammen, deſſen
Len=
ker getötet wurde. Die Anklage behauptet, daß
ſich Lord de Clifford im kritiſchen Augenblick auf
der falſchen Seite der Straße befunden und ſo
das Unglück verurſacht habe. Ein bürgerliches
Gericht in Kingston ſchloß ſich am Mittwoch
die=
ſem Standpunkt an, war aber nach engliſchen
Geſetzen, die aus der Zeit der Magna Charta
ſtammen, nicht in der Lage, den Angeklagten
we=
gen fahrläſſiger Tötung zu verurteilen, da Lord
de Clifford, als Peer von England nicht von
einem gewöhnlichen Gericht abgeurteilt werden
kann.
Dieſer Aufgabe wird ſich demnächſt das
Ober=
haus unterziehen, dem die Gerichte alle Fälle
überweiſen müſſen, in denen ein Lord entweder
unter der Anklage der Pelonie oder des Verrats
ſteht. Pelonie iſt ein aus dem Mittelalter
über=
nommener Begriff, unter dem man als
Treue=
bruch gegenüber dem Lehnherrn oder aber auch
ein ſchweres Verbrechen verſtand. Das
bürger=
liche Gericht war alſo der Anſicht, daß fahrläſſige
Tötung einen Akt der Pelonie darſtellt.
Eine Gerichtsverhandlung im Oberhaus, die
im allgemeinen nur möglich iſt, wenn das
Par=
lament tagt, vollzieht ſich unter großem
Zeremo=
niell. Alle Peers ſind teilnahmeberechtigt, und
auch der König kann dem Prozeß beiwohnen.
Eine Ausnahme machen die Biſchöfe, die zwar
auch Mitglieder des Oberhauſes ſind, die aber
nur der eigentlichen Verhandlung, nicht aber der
Verkündung des Urteils beiwohnen dürfen. Wenn
die Anklage verleſen wird, kniet der beſchuldigte
Peer nieder, während die übrigen Lords in
ſchar=
lachroten und hermelinbeſetzten Roben auf ihren
Seſſeln ſitzen bleiben. Wenn das Parlament
nicht tagt, kann der Prozeß unter Leitung des
Lords high ſteward ſtattfinden. Der letzte
Pro=
zeß vor dem Oberhaus fand 1901 ſtatt, als Lord
Ruſſell, der Bigamie für ſchuldig befunden und zu
drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
12 Palmen und 1000 Bögel.
370 000 Franken Unterhaltungskoſten.
(2) Paris. Jedesmal, wenn bei den Buchu,
beratungen das Kapitel „Subventionen für
Kolonien” angeſchnitten wird, macht ſich bei j.
jeweiligen Kolonialminiſter eine gewiſſe Nol
ſität bemerkbar. Er atmet auf, wenn die POn
in Bauſch und Bogen bewilligt ſind. Sein Keu
mer iſt nämlich jener Jahresbetrag von 37000
Franken, der nach wie vor an Prozeßkoſtenm!
den „Fall Clipperton” bezahlt werden muß.
370 000 Franken — das iſt ſchließlich
„Pappenſtiel”. Aber man würde die Summe
aufwenden, wenn es einen Sinn hätte.
jedoch fehlt ſogar auch nur der Schatten am
ſinnvollen Verwendung. Denn die Clippe=so
Inſel, mehr ſchon ein Inſelchen, liegt an der T9
küſte von Mexiko und zeichnet ſich dadurch in
daß dort ſo gut wie nichts zu finden iſt.
Dutzend Palmen, ein paar alte verfallene Hüuee
1000 Vögel und ſonſt gar nichts. Um den e
der Inſel ſtritten ſich vor vier oder fünf Jaarl
war
die mexikaniſche und die franzöſiſche Regie=s
Die Franzoſen hatten nämlich vergeſſen,
nu
ihnen das Eiland gehörte. Sie machten erſtnl /u uszuſchwebe
Rechte geltend, als ſie eines Tages vernaklinsſrhen Fall müſſen ab
daß eine mexikaniſche Geſellſchaft hier Guanzuchirx nat vom Flugt
baue. Doch die mexikaniſche Geſellſchaft waru/ ſruden der zwei
Schwindelunternehmen, das ſeinen Aktiormr; mimal aus einer
vorgaukelte, die ganzen weißen Felſen der Iud—uil ſcmft zur Er
perton=Inſel, die ſie von ferne ihren unglücklk 4n—uengbombe au
Geldgebern vorführten, ſeien abraumwürnn Eu geriſen und
nen uns ſelbſt
Guano.
Die Franzoſen begannen, alſo einen P-ä Mſeh.
der durch alle internationalen Inſtanzen hinduf
gejagt wurde. Es wurde bewieſen, daß ſcho Halgeſcht
Jahre 1858 Frankreich die Inſel als Eigeoſt
das
erwarb. Die Mexikaner zierten ſich ein mnite
große
Dann gaben ſie aber nach. Frankreich jedockte
ſandte ſtolz das Schulſchiff „Jeanne d’Arc””
offiziell noch einmal von der Inſel Beſitz 5i/0h1
greifen.
tri.
Die „Jeanne d’Arc” kam, pflanzte die Zühr ſt
lore auf und war enttäuſcht. Nun wußte Inheie
nod
auch, weshalb die Mexikaner ſo leicht nachge=den
hatten. Es war nämlich nichts mit dem Gra
n71
Nur jene 12 Palmen und die 1000 Vögek=u0
bte er
für ein paar armſelige Schifferboote eim /a0
fluchtshafen — das iſt alles, was an der ClilA gehie ſich um, lack
ton=Inſel bemerkenswert iſt. Lohnen ſich Achebeuge und ſchle=
370 000 Francs? Das iſt der Grund, wess Ich ſah ihm nae
der franzöſiſche Kolonialminiſter immer N1 ſun hinten abwärt
wird.
kumit dem Kopf ne
hrung wurde im
nr das? Der Se
Von der Leipziger Meſſe.
Mſchrie ich Gro
Aite, der Wint
ud unten und dri
aden Rigo nach.
M Jakob iſt dreim
ſtets fahrbereite
Immer kleiner
Kinderwagen mit Raupenketten.
Von den Neuheiten, der Leipziger Meſſe
unſer Bild einen Kinderwagen mit Raupal
ten, der für manche Mütter, die in hohen
werken wohnen, ſicher ſehr erwünſcht kommtt,
Raupenketten können nach dem Gebrauch m.=
(Scherl=Bilderdel
hochgeklappt werden.
V Wir landet
Viegeben.
Fltan. „Himm
Wratulierel
Din nicht gle
Aus Rio
Eu fn und
Ehulter, und
Fauch und ar
W Ioef denk
Meſting ob
Und vie
Sdwmsk, dreiu
Mder intere
* Fünſtauſe
Se Fliegers
Std den au
WeD im 7
* Meter
ind er bie
Groß
M
kaake New York.
Im Staate New York bei Greatbend wurden ſoeben große amerikaniſche Luftmanöver
ſchiedenen Flugabwehrgeräten, insbeſondere den Horchapparaten und den Scheinwerfern. Die Horchgeräte
von den Entfernungsmeſſern angerichtet und des Nachts von den Scheinwerfern ſichtbar
abgehalten. Unſer
gemacht werden.
Bild zeigt ein Fliegerlager mit dehlt.
ſtellen angreifende Flugzeuge feſt, L
(Scherl=Bildebdigk
titrag, 30. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
benteuer zwiſchen Bimmelund Erde
Riesensaltos in 8000 Meter Höhe — Sprung durch ein Wolkenloch
Feueralarm im Zeppelin — Alles abspringen
TlychenBericht über Erlebniſſe mit dem Fallſchirm, dem „Rettungsring der Luft” von Pilot E. K. Beltzig
Cophright by Ludwig Wollbrandt, Berlin, Charlottenburg 5
Frühjahr 1934 haben die Abenteuer der Mannſchaft des
ruſſterr Dampfers „Tſcheljuſkin” die Welt in Atem gehalten.
uatz hundert Schiffbrüchige retteten ſich auf eine große
Eis=
ſch/y1 Drei ruſſiſche Flugzeuge unter Führung der
Sowjetflie=
gegcſolokow und Uſchakow bargen die geſamte Beſatzung. Die
erſichöllfe brachten die Flieger den Schiffbrüchigen durch
Pro=
vigg und Medikamente, die, an großen Fallſchirmen befeſtigt,
bei ſwerem Schneeſturm über der Eisſcholle abgeworfen wurden.
inen Beweis für die unerſchütterliche Ruhe und die
geſun=
den ſerven der Fallſchirmſpringer erbrachte der Fabrikpilot
Sckuder, von ſeinen Freunden „Rigo” genannt. Die Fabrik
hat men neuen Fallſchirmtyp herausgebracht, der ausprobiert
werch ſollte. Es war der erſte „manuelle” Fallſchirm, den dieſe
Fizſm hergeſtellt hatte. Der Pilot brauchte nichts anderes zu
tun,’s abzuſpringen und nach drei Sekunden Fall einen Ring
zu zzuen, auszuſchweben, zu landen. Nun, unbedingt dieſe drei
Selzuuer Fall müſſen abgewartet werden, damit der ſich öffnende
Schrin richt vom Flugzeugſchwanz erfaßt wird.
ſichdem der zwei Zentner ſchwere Sandſack „Jakob” als tote
Lafn reimal aus einer tauſend Meter hoch fliegenden Maſchine
wunzevoll ſanft zur Erde geſchwebt war — jedesmal hatte die
kleimSprengbombe auf „Jakobs” Bauch nach drei Sekunden Fall
denr ung geriſſen und dadurch den Schirm geöffnet —, wollten
wir Aloten uns ſelbſt einmal von dem Wunderſchirm zur Erde
tram laſſen.
Fallgeſchwindigkeit 230 Stdkm.
„ſigo” hatte das zweifelhafte Glück, das Los zu ziehen, ſich
als Eter an das große Tuch nebſt dazu gehörender Konſtruktion
baurnn und aus dem Flugzeug ſtürzen zu dürfen. Aber „Rigo”,
dernige Bayer, wurde ſich der Zweifelhaftigkeit ſeines Glückes
nichs echt bewußt. Er war der echte Fallſchirmpilot, kaltblütig
undr ſtrk.
Ar ſchallten „Rigo” den Fallſchirm auf den Rücken und
untwuchteten ihn nochmals genau. Dann zog der Pilot Fritz
ner ſ9 leig1E Grcüdden „Möbelwagen” — unſer Flugzeug — auf tauſend
Me=
tr.r ügo” ſtand im Türrahmen der Kabine, ich hinter ihm. —
So ixt! Hier mußte er raus.
„igo, Traus!”. Rigo, die Fliegerbrille ſchon vor dem Ge=
5 Msm½ ſichtü tehte ſich um, lachte, zeigte ſeine Zähne, dann ging er in
Lohig; die ßrebeuge und ſchleuderte ſich mit kurzem Satz hinaus — ins
ſt der Gu.: Leene Ich ſah ihm nach. Er ſauſte am Flugzeug entlang —
unda dn hinten abwärts. Er überſchlug ſich mehrmals. Jetzt
hinae mit dem Kopf nach unten und ſauſte ſo der Erde zu. Die
Erſchrung wurde immer kleiner, immer punktartiger. Doch
wasrn: das? Der Schirm hätte ſich doch längſt öffnen müſſen.
Entnetz ſchrie ich Groth etwas zu. Der Motorenlärm verſchlang
die irte; der Wind ſauſte und dröhnte. Groth ſchaute ſich um,
ſah nch unten und drückte in ſteilem Flug die Maſchine dem
ſtüruenen Rigo nach. Ich hielt den Atem an. Um Himmels
villly, Jakob iſt dreimal glatt gelandet und Rigo?” Ich dachte
an iſt ſtets fahrbereite Sanitätsauto neben den Flugzeughal=
Immer kleiner wurde der Punkt . ..
„Hat der Baher Nerven!”
— ganz plötzlich — kurz über dem Boden, in Baumhöhe,
wie dele Fahne flatterte der helle Schirm auf. Sekunden ſpäter
ſtann ligo wohlbehalten auf dem Platz. Der Schirm hatte ſich
im ſchen Augenblick geöffnet und den wahnſinnigen Sturz
ge=
bremt) Wir landeten! Bald hätte es noch einen Kopfſtand vor
Freug gegeben. Wir rannten auf Rigo zu, der uns ſtrahlend
entgtmkam. „Himmel, hat ein Bayer Nerven!” ſagte ich. „Rigo,
Jund”e gratuliere! Was war denn aber bloß los? Warum ging
der strm nicht gleich auf?”
9, das iſt ſo a Sach mit dem Ring”, meinte er. „Wie i
heraug bin und immer ſo umeinander fall, da faſſ i an mein
rechte ſchulter, und der Rin iſt net da! I faſſ” links, i faſſ” an
den ſaich und an mei Knie, faſſ” mei Haxen, der Ring is furt.
Mart/Joſef, denk i! I faſſ noch amal die Reih um, und da iſt
der ſlefizring oben auf der Schulter, er iſt halt naufgerutſcht,
denk ! Und wie i nu den Ring pack, da zähl’ i einundzwansk,
zworantwansk, dreiundzwansk und zieh” — auf war er!“
Ehy der intereſſanteſten Geſchichten über Fallſchirmabſprünge
iſt d Fünftauſendmeterſturz mit geſchloſſenem Schirm des
däniichn Fliegers John Tramun. Tramun, der ſtets auf der
Suchk ach den ausgefallenſten Rekorden iſt — er ſtellte den
Höhernkord im Fallſchirmſprung auf oder ſprang ein andermal
nur M 52 Meter Höhe mit dem Fallſchirm ab — am 7. März
935 hllte er wieder einen Rekord aufſtellen: einen Abſprung
aus leſet Höhe über 12000 Meter. Dieſer Sprung ſollte eine
Funlſportage ſein. Alles, was er bei dem Fallſchirmabſprung
aus / MStratoſphäre erlebte, wollte er in ein kleines Sendegerät
dar auf ſeiner Bruſt befeſtigt war — ſprechen. Bei dieſem
Verſuch verrutſchte der Sauerſtoffbehälter und Tramun erſtickte
in einer Höhe von 8400 Meter. Ueber ſeinen letzten geglückten
„Rekordfall” erzählte mir Tramun folgendes:
Hinein ins Wolkenloch.
„Wir flogen in einer Höhe von 8000 Meter. Unter uns,
4500 Meter hoch, lag eine dicke Wolkendecke. Wir kreiſten und
ſuchten ein Loch in dieſer Wolkendecke, um die Erde zu erſpähen.
Wir fanden das Wolkenloch auch, durch das ich mich ſpäter
durch=
fallen laſſen wollte. Ich prüfte nochmals meine Sauerſtoffmaske,
ſie ſaß gut, und ich kletterte auf die linke Tragfläche. Die
Sauer=
ſtoffmenge reichte für zehn Minuten. Ich ſtand nun auf der
Trag=
fläche und ſchaute in die Tiefe. Das Wolkenloch lag aber wieder
zu weit hinter uns. Pilot Sayor ſteuerte es von neuem an.
End=
lich kamen wir wieder in die Nähe der Wolkenöffnung. Ich merkte
erſchreckt, daß ich jetzt nur für vier Minuten Sauerſtoff hatte,
und faßte ſchnell den Mut, ins Leere zu ſpringen. Zuerſt machte
ich einige Rieſenſaltos in der Luft und purzelte dann in das
große Wolkenloch. Während des Fallens ſtellte ich feſt, daß ich
das Bewußtſein keinen Augenblick verlor oder mich ſonſtwie von
dem Fall körperlich oder ſeeliſch beeinflußt fühlte. Ich
beobach=
tete ruhig und ſehr gefaßt die Stoppuhr und den Höhenmeſſer
an meinem linken Handgelenk, die ich beim Abſprung von der
Tragfläche in Bewegung geſetzt hatte. Eigenartig, aber es fiel
mir ſelbſt auf, daß ich dieſe beiden Apparate während meines
Ab=
ſturzes ſo ruhig beobachtete, als ſtürzte ich nicht aus 8000 Meter
zur Erde, ſondern ſitze zu Hauſe in meinem Klubſeſſel und
be=
trachtete eine Stoppuhr.
Ich ſtellte feſt, daß ich jetzt ſchon 1600 Meter abgeſtürzt war
und beobachtete auch weiterhin aufmerkſam die beiden
Ziffer=
blätter, um die Entfernungen und Fallgeſchwindigkeiten zu
be=
obachten. Ich befürchtete nur, meinen Fallſchirm zu ſpät zu öffnen.
Nach 2800 Meter Fall hatte ich Schmerzen in den Augen,
ob=
wohl die Fliegerbrille feſtſaß. Ein Niederſchlag bedeckte die
Glä=
ſer. Aber unterhalb der Wolken verdunſtete dieſer Niederſchlag
von ſelbſt, weil die Temperatur ſich hob. Ich fiel jetzt mit einer
Geſchwindigkeit von 200 Stundenkilometern, Die
Fallgeſchwindig=
keit wurde geringer, ſie betrug vorher noch 230 Stundenkilometer.
3700 Meter! Meine Augen tränten. Alle Verſuche, die Tränen
unter meiner Brille fortzuwiſchen, waren vergeblich. Der
Höhen=
meſſer zeigte mir an, daß ich nun 5250 Meter geſtürzt war. Ich
glaubte dem Meßinſtrument nicht ganz und ſchätzte mit den Augen,
wie weit es noch bis zur Erde ſei. Die Wieſen und Bäume kamen
ſchon verteufelt nahe. Ich zog meinen Schirm auf! Es gab einen
Ruck, einen Stoß — unbeſchreiblich ſchwer.
Langſam der Erde zu.
Es war, als ob alle Körperteile nach unten geriſſen würden.
Und ſofort darauf ſetzte ſchon der normale Fall ein. Ich ſchwebte
ruhig und ſanft. Der Stoß dauerte nicht länger als eine halbe
Sekunde. Ein leichter Schmerz blieb in der linken Schulter
zu=
rück. Dort war der Anſchnallgurt zu ſtraff. Langſam ſank ich
der Erde zu. Es zeigte ſich, daß ich mich ruhig noch 300 Meter
mit geſchloſſenem Schirm hätte durchfallen laſſen können; Zeit
wäre genug geweſen. Ich ſuchte einen Landeplatz. So viele
Bäume ſtanden unter mir, daß die größte Ausſicht für eine
Baum=
landung beſtand. Ich verſuchte nichts mehr. Müde und mit
überreizten Nerven hing ich tatenlos an meinem Fallſchirm und
ſank weiter mit höchſtens 4,5 Sekundenmeter Schnelle. Dann
ſpürte ich — Gras! Weich ſetzte mich mein Schirm auf.”
Maſſenſprünge von Kompanien.
Sprünge aus Höhen von 6000 und 7000 Meter ſind heute zu
einer Alltäglichkeit geworden. Im diesjährigen ruſſiſchen
Herbſt=
manöver ſprangen gleich ganze Kompagnien aus Rieſenhöhen in
die Tiefe. Dieſe Maſſenſprünge dürften aber ſchon nicht mehr
als „moraliſche Fliegererziehung” zu werten ſein, ſondern ſchon
als eine neue Taktik der Luftwaffe gelten: Landung von
Zer=
ſtörungstruppen mit Fallſchirmen im Rücken der Front. Dieſe
Landungen, die von einzelnen Fliegerkommandeuren ſchon gegen
Ende des Weltkrieges geplant wurden, ſcheinen von der ruſſiſchen
und amerikaniſchen Luftarmee ſehr ernſtlich geübt zu werden.
Intereſſant ſind die Pläne des damaligen Oberbefehlshabers
der amerikaniſchen Luftſtreitkräfte in Frankreich, Generals
Wil=
liam Mitchell, die dieſer kürzlich bekanntgab. Einen Monat vor
dem Waffenſtillſtand plante der General einen großangelegten
Luftangriff in dem Abſchnitt von Ypern. Der Angriff wurde
aber bis zum Frühjahr 1919 verſchoben, weil die notwendigen
Vorbereitungen eine ſo lange Dauer benötigten. Der
Waffen=
ſtillſtand ließ den Plan, von dem ſich die Amerikaner die
un=
bedingte Entſcheidung zu ihren Gunſten verſprachen, nicht mehr
zur Ausführung kommen.
Aat Tongb
Roman von Maria Oberlin
„N der Funkkabine herrſchte immerfort Hochbetrieb.
Die huker Philipps und Bride hatten alle Hände voll zu tun
mit A Ausſendung von Telegrammen, Börſenberichten und
Nittl Ungen für die Paſſagiere. War doch die „Titanic” die
Dochlly der Finanz, und für viele der Finanzleute bot die
Hhieie5eereiſe günſtige Gelegenheit zur Anknüpfung neuer
Be=
diehwyn. Auf Deck aber promenierte die letzte Eleganz: Frauen
Mu8 Verika, Frankreich und Deutſchland, die hypereleganteſten
Drd Hetten wurden von dollarſchweren Ladies vorgeführt,
Sohan Stimmung, Plaudern, Lachen, Flirt überall, Stewards
etens ſſenſteifrig hin und her und erfüllten alle — auch die
n Möglich ſcheinenden Wünſche. Die flotten Weiſen der
Dord Helle ertönten überall, das Leben auf der „Titanic” ſchien
E 2her Sonntag zu ſein. Neugierige Paſſagiere rüſteten zu
ier” ſtdeckungsfahrt in die Geheimniſſe des Schiffswunders,
Snugen ſtundenlang von Deck zu Deck, beſichtigten die Unzahl
. Fanten Aufenthaltsräumen, ſahen den Sportluſtigen auf
hrenn= und Rollſchuhbahn zu, amüſierten ſich über die
Znous die mit ſtundenlang währender Geduld im Fiſchbaſſin
e Ldem fetten Fang angelten, beobachteten die Tennisſpieler
Sportdeck, die mit einer Erbitterung um den weißen
2A4 L hpften, als gälte es, einen Wettkampf in Wimbledon
DDer hhnes zu beſtehen. Dann ſtiegen ſie auch wohl hinab in
*1Afüllten Räume des Zwiſchendecks, in dem ihnen tauſend
VeM entgegenſchallten, Kroaten, Serben und Italiener ſich
i Ib ganzen ungeſtümen Lebhaftigkeit des Südens unter=
D äankten. Karten ſpielten oder untereinander feilſchten.
en eleganten Speiſeräumen verſammelten ſich die
Paſſa=
dereS einem der luturiöſeſten Soupers, die die beſondere
An=
itaft des Bordlebens bildeten. Der Speiſeraum hatte
Copyright by Prometheus-Verlag, Oröbenzell bei München
(achdruck verboten)
ſich ſchon faſt ganz gefüllt, als auch Thea Korff am Arm ihres
Verlobten erſchien. Selbſt in der Geſellſchaft der verwöhnteſten
und eleganteſten Frauen der Welt war die Erſcheinung der
jun=
gen Deutſchen ungewöhnlich und anziehend. Im Glanz der
tauſend=
kerzigen Lichter ſprühte das golden aufleuchtende Haar hell auf.
Die ſchlanke Geſtalt — in ein koſtbar=ſchlichtes Kleid, aus
gold=
farbenem Atlas mit ſchwarzem gitterartigem Samtbeſatz
ge=
hüllt — bewegte ſich mit der läſſigen, anmutigen Grazie und
Sicherheit, wie ſie nur die vollſtändige Beherrſchung eines
Men=
ſchen über Körper und Geiſt mit ſich bringt. Zwei Plätze an
einem kleinen Tiſch waren frei, Leo Bürger ſah ſeine Braut
fra=
gend an, und ſie nickte ruhig.
Mancher bewundernde Blick folgte der Frau, die ruhig und
gelaſſen durch den großen Saal ſchritt, manche Lady hob
neu=
gierig und ein wenig neidiſch das Lorgnon und ſah der
Dahin=
ſchreitenden nach. An dem kleinen Tiſch erhob ſich bei ihrer
An=
kunft ein Herr und machte Platz.
„Bleib ſitzen, Meta”, meinte er freundlich in deutſcher Sprache
zu einer älteren, grauhaarigen Dame, die ſich erhoben hatte, um
den beiden Ankommenden einen bequemeren Zugang zu ihren
Plätzen zu ermöglichen.
Gewandt machte er Platz und verbeugte ſich liebenswürdig;
in faſt akzentfreiem Engliſch meinte er dann freundlich:
„Ich denke, ſo wird’s gehen, nicht wahr?”
Das Brautpaar verbeugte ſich dankend.
Leo Bürger nannte kühl ſeinen Namen und den ſeiner Braut.
„Frobus”, ſtellte ſich der Tiſchgenoſſe vor, er wies auf die
Dame, die neben ihm ſaß . . . „meine Kuſine, Frau Dirkſen.”
„Frobus”, meinte Thea Korff jetzt freundlich. „Sind Sie
mit dem berühmten deutſchen Afrikaforſcher Frobus verwandt,
Nr. 238 — Seite 9
Diviſion ſollte landen.
General Mitchell ſagte, über dieſen Plan, daß er einen
Monat vor dem Waffenſtillſtand den Höchſtkommandierenden der
amerikaniſchen Truppen in Europa, General Perſhing, um
Ueber=
laſſung der erſten Diviſion bat. Das Kommando ſollte ihm im
Februar 1919 anvertraut werden. Bis dahin wollte Mitchell
je=
den Mann der Diviſion mit einem Fallſchirm ausrüſten. Im
Februar ſollte dann die ganze Diviſion mit Flugzeugen über die
erſte Etappe der deutſchen Truppen im Abſchnitt Mein—Roſelare
gebracht werden und hier mit Fallſchirm landen. Durch
beſon=
dere Laſtenfallſchirme wären dann große Mengen
Maſchinen=
gewehre, Munition und Proviant an die gelandete Diviſion
ab=
zuwerfen. Für dieſen Zweck wären zu dem genannten Zeitpunkt
2000 Flugzeuge in dem Abſchnitt ſtartbereit geweſen. Mit
Unter=
ſtützung eines gleichzeitigen amerikaniſchen Angriffs, mit
Bomben=
geſchwadern, Geſchützen und Maſchinengewehren wollte General
Mitchell dieſen Teil der deutſchen Front plötzlich von vorn und
rückwärts angreifen. Der General betonte, daß er dieſes
Unter=
nehmen für unbedingt durchführbar hielt und, falls es ausgeführt
worden wäre, in dem Abſchnitt Roſelare die Entſcheidung
ge=
fallen wäre.
Anſchließend an dieſe Veröffentlichung fordert der
amerika=
niſche General die Ingenieure des amerikaniſchen Flugweſens auf,
ſich der Verbeſſerung der Fallſchirme energiſch zu widmen und
dieſe ſoweit zu vollenden, daß mit ihnen ſtarkbeſetzte Kabinen
ſicher gelandet werden können. In Zukunft würde nämlich der
Kabinenfallſchirm eine große Rolle in der Militärfliegerei
ſpie=
len. Die Landſtreitkräfte müßten in der Lage ſein, eine durch
Luftangriffe eroberte Stadt auch zu beſetzen. Erſt durch die
Be=
nutzung der Kabinenfallſchirme würde eine militäriſche Operation
dieſer Art möglich ſein. Auch müßte die Verſorgung der
Be=
ſatzungstruppen mit Munition und Lebensmitteln durch
Fall=
ſchirme geſchehen. In ſeinen intereſſanten Ausführungen hat
Mitchell auch gleich die Koſten ſolcher Fallſchirme mitangegeben.
Ein Fallſchirm, der eine ganze Kabine mit ſechs Mann und
deren Kriegsgerät tragen kann, koſtet ungefähr 2000 Dollar.
Im feindlichen Hinterland.
Die im letzten Jahre ſo oft gezeigten und anſcheinend ſehr
beliebten Spionagefilme hatten meiſt den ſenſationellen Abſprung
eines Spions mit dem Fallſchirm zum Höhepunkt. Man war
be=
geiſtert von dem aufopfernden ſtillen Heldentum des Mannes, der
einſam im Rücken des Feindes ſtand und auf ſeine Art ſeinem
Vaterlande diente. Waren dieſe artiſtiſchen Senſationen einem
überſpannten Filmautorenhirn entſprungen? Nein!
Den wenigſten Zeitgenoſſen dürfte es bekannt ſein, daß
be=
reits in den letzten beiden Monaten des Weltkrieges der Spion
oder vielmehr der Sprengtrupp von den verſchiedenen
Kriegs=
teilnehmern mit dem Flugzeug ins gegneriſche Hinterland
ge=
bracht wurde. Im Oktober 1918 ſollte der franzöſiſche Major
Eprard mit acht Mann, viel Proviant, Sprengſtoff und
Nach=
richtengerät mit vier Flugzeugen im Rücken der deutſchen Linien
in den Ardennen eingeſetzt werden mit dem Ziel, wichtige deutſche
Eiſenbahnanlagen und Waſſerquellen im Meuſetal zu zerſtören.
Dem Führer dieſer Expedition, eben dem Major Evrard, waren
dieſe Bauwerke und Anlagen ſowie der Landeplatz ſelbſt genau
bekannt. Anhaltendes ſchlechtes Wetter erlaubte den Start erſt
am 20. Oktober, zu einem Zeitpunkt, an dem die alliierten
Trup=
pen bereits ſo weit vorgedrungen waren, daß der Landeplatz
dicht an die Kampffront herangekommen war.
Nur Major Evrard, ſein Flugzeugführer und ſein Monteur
landeten verabredungsgemäß an der beſtimmten Stelle. (die
anderen drei franzöſiſchen Maſchinen wollten ſich verflogen
haben!), und es gelangen ihm einzelne kleinere Zerſtörungen, die
das deutſche Etappenkommando von Fumay ſtark beunruhigten.
Nach Erledigung ihres Auftrages gelang es den drei
Fran=
zoſen — am Abend vor dem Waffenſtillſtand —, ſich wieder zur
franzöſiſchen Armee durchzuſchlagen.
Franzöſiſche Taktik.
Die Franzoſen ſcheinen dieſe „Landungen” von
Zerſtörungs=
trupps im feindlichen Hinterland in jedem Luftmanöver zu
er=
proben. Die franzöſiſche Taktik für dieſe Trupps führt das enge
Zuſammenarbeiten von Bombenflugzeugen und Landetrupps als
beſonders zweckmäßig an. Hierüber ſchreibt Oberſt Baills:
„Zerſtörungsarbeiten an lebenswichtigen Organen müſſen in dem
Augenblick duchgeführt werden, wenn die vor den Bomben
flüch=
tende Zivilbevölkerung Schutz in den Unterſtänden ſucht. Sollte
das Gelände für eine ungeſtörte Landung der großen und
ſchwe=
ren Transportflugzeuge (Land= und Waſſermaſchinen) nicht
ge=
eignet ſein, ſo geht die Truppe in Fallſchirmen zur Erde!"
Bei einem amerikaniſchen Luftmanöver ſprangen z. B. ſechs
Mann in voller Ausrüſtung aus nur 100 Meter Höhe ab; danach
wurde ein Maſchinengewehr ebenfalls mit Hilfe eines
Fall=
ſchirmes abgeworfen, und drei Minuten nach dem Abſprung war
das Maſchinengewehr bereits in Tätigkeit.
Dieſe Methode bietet einen großen Vorteil, da hierbei alle
Landungsſchwierigkeiten auf unbekanntem Gelände behoben ſind,
die eintreten, wenn man die Großflugzeuge mit den Truppen
direkt landen würde. Bei Nacht und bei günſtigem Wetter
kön=
nen ſich die Flugzeuge im Gleitflug nähern und Mannſchaften
und Kriegsmaſchinen geräuſchlos mit Fallſchirmen zur Erde
ſchweben laſſen.
Wird der „Rettungsring der Luft” in Zukunft zu einer
Angriffswaffe werden?
— Ende.
wO IH
Sie eben deutſch ſprechen . . .? Sie hob dabei die klaren, blauen
Augen erwartungsvoll zu dem Manne auf. Eine Sekunde lang
traf ſich ihr Blick mit dem ihres Gegenüber, ſie ſah ein paar helle,
graue Augen, die Feſtigkeit und Wärme ausſtrahlten.
Sie errötete leicht. Sie kannte die Bücher des
welt=
bekannten Forſchers und hatte ſich unwillkürlich in ihrer
Phan=
taſie unter ihm einen etwas ältlichen, bärtigen Profeſſor
vor=
geſtellt. Hermann Frobus aber ſah ganz anders aus. Seine
große, breitſchulterige Geſtalt überragte die ihres Verlobten um
ein Beträchtliches, das dunkel gebräunte Geſicht verriet den vielen
Aufenthalt im Freien, der energiſche Zug um den Mund
er=
zählte von einem kampfreichen und ſchweren Leben, das früh
von großen Erfolgen gekrönt worden war. — Der Forſcher
lächelte jetzt, umging die Frage und meinte leichthin: „Ich freue
mich ſehr, hier Landsleute zu finden.”
Theo Korff lächelte nun auch. „Sie wollen wie ein
reiſen=
der Prinz wohl inkognito bleiben?” ſcherzte ſie heiter. „Geben
Sie ſich keine Mühe. Herr Frobus. Sie ſind erkannt und ich —
ich kenn auch alle Ihre Bücher!”
Frobus ſah ſie überraſcht an, und die Dame an ſeiner
Seite auch.
„Ah” meinte er erſtaunt. „Wirklich, das freut mich! Aber —
eine etwas ungewöhnliche Lektüre für junge Damen!“
„Warum denn?” meinte Thea Korff ruhig. „Warum ſollen
wir Frauen nichts wiſſen von den Kämpfen in Afrika, von den
Ergebniſſen Ihrer Forſchung, von Ihren Beſtrebungen, das Los
der Eingeborenen zu mildern, unmenſchliche Härten mancher
Europäer zu beſeitigen?“
Ihre Wangen hatten ſich vor Erregung roſig getönt, ihre
Augen ſahen den Forſcher begeiſtert an.
„Ich habe ſehr viel von Ihren Büchern gehabt”, ſetzte ſie
noch nachdrücklich hinzu.
„Das freut mich ſehr”, ſagte Frobus noch einmal, diesmal
klang es ſehr warm und herzlich. Er hob ſein Glas und trank
ihr dankbar zu. Leo Bürger hatte Meſſer und Gabel beiſeite
gelegt und ſah mit finſterem Blick auf ſeine Braut, die ihre
Mahlzeit jetzt auch beendet hatte. Mit haſtigem Ruck leerte er
das Weinglas bis auf den Grund.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 238
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nlt Tagtlatt
Sbort. 9
Der Sport des Sonntags.
Europas größtes Leichtakhlekik Ereignis
Hanf sunver Hampf in Beriin.
Und ein großes bunkes Sporkprogramm.
Auch dieſer Sonntag hat es wieder in ſich. Wieder ragen
große und bedeutende Ereigniſſe aus einer großen und bunten
Schar von Veranſtaltungen auf allen Sportgebieten heraus, aber
alle überſchattet von dem leichtathletiſchen
Fünfländer=
kampf Deutſchland — Schweden — Ungarn —
Italien — Japan in Berlin, dem nach den
Europameiſter=
ſchaften und vor den Olympiſchen Spielen größten europäiſchen
Leichtathletik=Ereignis.
Der Fußball
bringt eine Woche vor Beginn der Meiſterſchaftsſpiele einen
er=
ſten Höhepunkt mit der erſten Vorſchlußrunde um den
Vereinspokal des DFB. 62 Vereine aus allen deutſchen
Gauen ſtehen in der erſten Vorſchlußrunde um den DFB.=
Vereins=
pokal, die „Ueberlebenden” aus den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Gauen ſind zum Teil noch mit Vereinen der Nachbargaue gepaart,
nur wenige müſſen weitere Reiſen machen. Es ſpielen u. a.:
SV. Kaſſel — Phönix Ludwigshafen, Germania Fulda — SVgg.
Fürth, Hanau 93 — Eintracht Windecken, VfR. Mannheim —
FV. Homburg (Saar), Wormatia Worms — FC.
Egels=
bach, FV. Bretten — Freiburger FC., Karlsruher FV. — SV.
Feuerbach, VfB. Stuttgart — BC. Augsburg. FC. Schweinfurt 05
— SC. Steinach 08, Ulmer FV. 94 — Bayern München, VfB.
Leipzig — 1. FC. Nürnberg. Die Zahl der
Freundſchafts=
ſpiele ſcheint diesmal nicht ſehr groß. Das Spielprogramm
des Auslandes umfaßt einige Länderſpiele. So ſind unſere
Geg=
ner des letzten Sonntags, die Rumänen, diesmal in Stockholm
Gaſt der Schweden. In Brüſſel treffen ſich Belgien und Polen,
während Polens B=Mannſchaft in Warſchau gegen Lettland ſpielt.
Handball.
In allen deutſchen Gauen ſind am Sonntag die
Handball=
ſportler an der Arbeit. Der „Tag des Handballſports”
bringt alle Vereine und alle Mannſchaften auf den Plan. Das
Fachamt Handball plant mit dieſen Spielen, die ſämtlich bei
freiem Eintritt durchgeführt werden und bei denen in Wort und
Schrift für den Handballſport geworben werden ſoll, eine
beſon=
dere Wirkung. Neben zahlreichen Vereinsſpielen, wobei
Klub=
kämpfe mit ſämtlichen Mannſchaften abgewickelt werden, gibt es
auch einige Auswahlſpiele, ſo in Hanau das Gautreffen
Nord=
heſſen — Südweſt, bei dem die Frankfurter Stadtelf den
Gau Südweſt vertritt. Weitere Spiele: Weinheim —
Mann=
heim, Karlruhe — Stuttgart.
Leichtathletik.
Im Berliner Poſtſtadion, das ſchon ſo oft Schauplatz großer
leichtathletiſcher Ereigniſſe war, wird am Samstag und Sonntag
der Fünfländerkampf Deutſchland — Schweden — Ungarn —
Italien — Japan durchgeführt. Seit den im vergangenen Jahre
in Turin ausgetragenen Europameiſterſchaften hat es in Europa
kein Leichtathletikereignis ſolchen Ranges mehr gegeben, und bis
zu den Olympiſchen Spielen wird dieſer Kampf auch einzigartig
daſtehen. Durch das Hinzutreten der zur Zeit in Europa
wei=
lenden Japaner iſt aus dem Vier= ein Fünfländerkampf
gewor=
den, und mit dem Start der Japaner dürften aller Vorausſicht
nach ſchon die Sieger der Springwettbewerbe feſtſtehen, nur unſer
Leichum könnte dieſe Front durchbrechen. In Berlin werden
Namen von Klang verſammelt ſein. Namen, die man ein Jahr
ſpäter bei den Olympiſchen Spielen erneut in Berlin hören wird
und die dort vielleicht für ihr Land die Siegespalme erringen.
Alle beteiligten Nationen haben nach ſorgfältiger Auswahl ihre
beſten Leute genannt. Die Ausſichten unſerer als recht ſtark
ein=
zuſchätzenden deutſchen Mannſchaft ſind ſchwer zu beurteilen. Da
nur ein Vertreter jeder Nation in jedem Wettbewerb ſtartet, iſt
die Verantwortung dieſes einzelnen doppelt ſchwer. Es gibt
ſicher einen an beiden Tagen zähen und verbiſſenen Kampf, deſſen
Ende nur knapp ſein wird. In dieſem Kampfe gibt es keinen
Favoriten und keinen Außenſeiter, und die beſſere Tagesform
wird den Ausſchlag geben. Die Zuſchauer dieſes groß
aufgezoge=
nen Kampfes werden aber Rennen ſehen, wie ſie bisher noch nicht
zu ſehen waren und wie ſie nur bei den Olympiſchen Spielen in
Berlin noch einmal zu ſehen ſein werden. Sonſt wird dieſer
Kampf, der keine Vorgänger hat, in den nächſten Jahren auf
deutſchem Boden auch keine Nachfolger haben. Ein weiterer
in=
ternationaler Kampf geht mit dem Treffen Luxemburg—
Gau Südweſt in Luxemburg in Szene. Das deutſche
Pro=
gramm verzeichnet dann noch den Berliner Jahn=Staffellauf und
ein nationales Sportfeſt des TV. Mannheim 1846. Bei Frauen=
Sportfeſten in Krakau (Sa.) und Poſen gehen die beiden beſten
deutſchen Sprinterinnen, Frl. Krauß=Dresden und F. Dollinger=
Nürnberg, an den Start. Sie werden dort wieder mit der
pol=
niſchen Olympiaſiegerin Stella Walaſiewicz zuſammentreffen der
ſie am Sonntag im 100=Meter=Lauf des Länderkampfes in
Dres=
den knapp unterlagen.
Turnen.
Nachdem ſchon vor drei Wochen in den Gaugruppen Oſt, Nord
und Weſt die Prüfungsturnen zur Bildung der Olympia=
Kern=
mannſchaft ſtattfanden, holt die Gaugruppe Süd, der die
Gaue Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern angehören, dieſe
Prüfung in Ulm nach. Alle vier Gaue kommen mit ſtärkſtem
Geſchütz, im Mittelpunkt des Tages wird der Dreikampf zwiſchen
dem deutſchen Meiſter Alfred Schwarzmann=Fürth, dem
Reck=Weltmeiſter Ernſt Winter=Frankfurt und dem
Schwarz=
wälder Franz Beckert=Neuſtadt, dem beſten deutſchen
Einzel=
turner bei den Weltmeiſterſchaften, ſtehen.
Boxen.
In Warſchau geht der 7. Länderkampf
Deutſch=
land-Polen in Szene, zu dem Färber=Augsburg, Rappſilber=
Frankfurt Büttner=Breslau, Schmedes=Dortmund, Murach=
Schalke, Stein=Bonn, Jaſpers=Stettin und Runge=Elberfeld als
deutſche Mannſchaft gemeldet wurden. Mit Polen wurden
bis=
her ſechs Länderkämpfe ausgetragen, von denen nur einer
ver=
loren ging. Auch diesmal rechnet man mit einem deutſchen Sieg.
Das Wochenende bringt auch eine Reihe von Berufsboxkämpfen,
ſo am Samstag im Berliner Sportpalaſt, wo als Hauptkampf die
Begegnung zwiſchen dem Bonner Adolf Heuſer und dem Italiener
Livan auf der Karte ſteht.
Radſport.
Mit der Etappe Stettin-Berlin (146,4 Km.) wird die
Fern=
fahrt Warſchau-Berlin am Sonntag beendet. Man
rechnet damit, daß die deutſchen Amateure den vorjährigen Sieg
wiederholen. Die Schweizer Radrundfahrt, an welcher
ebenfalls deutſche Fahrer beteiligt ſind, wird ſchon am Samstag
abgeſchloſſen; „hier führt die letzte Etappe über 253 Kilometer
von Olten nach Zürich. In Deutſchland gibt es eine Reihe
in=
tereſſanter Straßenrennen, ſo „Rund um die Solitude” bei
Stuttgart über 116 Km. „Rund um Schwaben” mit Start
und Ziel in Augsburg über 223,1 Km., den Großen
Stra=
ßenpreis von Saarbrücken” über 156 Kilometer und —
nach Berliner Muſter — eine Städteſtaffel in
Düſſel=
dorf. Von den Bahnrennen verdienen die Rennen in
Nürn=
berg, wo ſich Schön, Prieto, v. d. Wulpp. Leuer, Lohmann,
Ehmer, Hille und Thyroff um das „Goldene Rad” bewerben,
be=
ſondere Bedeutung; im Rahmen kommen die Bayeriſchen
Flieger=
iſterſchaften zur Durchführung. In Halle ſtarten Möller,
er, Manera, Schäfer und Neuſtedt. Weitere deutſche Rennen
ehen in Breslau, Krefeld und Dudenhofen auf dem Programm.
Metze geht in Paris an den Start.
Motorſport.
Bei Freiburg (Breisgau) donnern am Sonntag die Motoren.
Die Ausleſe der beſten Motorrad= und Autofahrer bewerben ſich
um den „Großen Bergpreis von Deutſchland” zu
dem insgeſamt 186 Fahrzeuge, 121 Räder und 65 Wagen
gemel=
det wurden. Am Stilfſerjoch=Rennen iſt Auto=Union
durch einen von Varzi geſteuerten Wagen beteiligt.
Pferdeſport.
Mit der Badener Meile erreicht die Internationale
Rennwoche in Baden=Baden ihr Ende. Galopprennen werden
in Leipzig und Mülheim=Duisburg gelaufen. In
Saarbrük=
ken iſt das große Befreiungs=Reitturnier im Gange.
Boppeiveranfrantang amt Boneniäinor.
3 Uhr Zußball: SV. 98 — Einkracht Kreuzng
20 Uhr handball: 5p. 98 — 5V. Wiesbaden.
Die von dem ſportbegeiſterten Publikum langerſehnten,
ſpan=
nenden Verbandsſpiele ſtehen vor der Tür. Nichts liegt näher,
als das Mannſchaftsgefüge beider 1. Garnituren nach
ſechs=
wöchiger Generalüberholung noch einmal kurz vor
Tores=
ſchluß gegen zwei bekannte und ſpieltüchtige Mannſchaften zu
ſtärken verſuchen. Sportverein Wiesbaden im Handball und
Kreuznach im Fußball ſind Garanten dafür, daß dieſer
Probe=
galopp einen geeigneten Maßſtab für Stärken und Schwächen in
den Mannſchaftseinheiten bietet. Wiesbaden, im vorigen
Win=
ter das Zünglein an der Waage im Endſtadium der
Handball=
verbandsſpiele, konnte bekanntlich hinter 98 und Polizei den
dritten Platz belegen. Die Mannſchaft iſt dieſes Jahr nicht
ſchlech=
ter, eher beſſer. Kreuznach, die Mannſchaft, die durch
Bomben=
reſultate gegen beſte deutſche Klaſſe von ſich reden machte, wird
auch am Böllenfalltor eine ausgezeichnete Partie liefern und ſo
der beſte Prüfſtein für die Lilien” ſein. Wir nennen nur
einige Reſultate: Phönix Karlsruhe 2:1 gew., Karlsruher
Fuß=
ballverein 7:2 gew., VfR. Köln 6:2 gew. Die Kreuznacher
konn=
ten ſich auch bis jetzt in den Spielen um den Vereinspokal halten
und mußten erſt vor acht Tagen gegen den SV. Waldhof die
Segel ſtreichen. Der SV. 98 ſtellt die Mannſchaft, die den
Ver=
ein in den Verbandsſpielen vertreten ſoll, doch iſt nicht
ausge=
ſchloſſen, daß der eine oder der andere Spieler noch ausgewechſelt
wird. Die „Blauen” ſpielen mit:
Ruppel
Geyer Senger
Schnägelberger Richter
Luft
Hebeiſen.
Mahr Leichtlein. Wenner Seifert
Die Handballer haben die durch den Weggang von
ver=
ſchiedenen Spielern verwaiſten Poſten durch geeigneten Erſatz
ausgefüllt und werden antreten mit:
Henß
Rothenburger Fuchs
Delp
Kehr
Merz
Fendt
Engel
Freund Feick.
Kaltenbach
Auch die unteren Mannſchaften ſind voll auf dem
Plan. Am Samstag ſpielt eine komb. Mannſchaft auf der
Renn=
bahn gegen Tgde. Beſſungen. Die Reſerve und die 2b=Mannſchaft
treten am Sonntag in Weiterſtadt an, während die 2a=
Mann=
ſchaft und die Junioren der 1 und 2. Mannſchaft der hieſigen
Reichsbahn gegenüberſtehen. Die beiden letzten Spiele finden
auf dem Stadion ſtatt und beginnen um 1.30 bzw. um 11 Uhr.
TG. Beſſungen 1865 — SV. 98 komb.
Am Samstag, nachmittags 5,30 Uhr, auf der Rennbahn ſteigt
dieſes Treffen der beiden Lokalvereine.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Concordia Gernsheim.
Am kommenden Sonntag empfangen die Fußballer der TSG.
Ober=Ramſtadt Concordia Gernsheim zum Freundſchaftsſpiele.
Das Vorſpiel konnten die Gäſte mit 5:1 für ſich entſcheiden. Für
das Spiel am Sonntag müſſen die Ober=Ramſtädter ihren guten
Torhuter erſetzen, dafür ſteht Chriſt zur Verfügung. Es iſt deshalb
zu hoffen, daß die Mannſchaft, im Sturm etwas ſtärker iſt. Auf
jeden Fall werden die Ober=Ramſtädter ihr ganzes Können
ein=
ſetzen, um gegen dieſen ſtarken Gegner in Ehren zu beſtehen. Schon
am Sonntag bewieſen die Ober=Ramſtädter bis zur Pauſe, daß die
Mannſchaft recht ſpielſtark iſt, der hohe Sieg der Gaſtgeber kam
nur deshalb zuſtande, weil Widmaier ganz und Silberling
vor=
übergehend verletzt ausſcheiden mußten. Wenn ſich beide
Mann=
ſchaften wieder einen ſo ſchönen und anſtändigen Kampf liefern,
wie im Vorſpiel, dann werden beſtimmt die Anhänger unſeres
ſchönen Fußballſports ein gefälliges und ſpannendes Spiel auf
dem Sportplatz am Schorsbera zu ſehen bekommen. Spielanfang:
1. Mannſchaft: 4 Uhr. 2. Mannſchaft: 2.30 Uhr.
Spielvereinigung 1934 Ueberau 1. — Haſſia Dieburg (Reſ.)
Für den dritten Sonntag im neuen Spieljahr hat ſich Ueberau
wiederum einen namhaften Gegner verpflichtet. Die Dieburger
Reſerven ſind ſehr ſpielſtark und konnten in letzter Zeit
verſchie=
dene 1. Mannſchaften aus der Kreisklaſſe 2 ganz klar bezwingen.
In friſcher Erinnerung iſt noch ihr Sieg mit 4:1, den ſie am
letz=
ten Sonntag gegen SpV. Groß=Umſtadt 1. errangen. — Die
Ueberauer Mannſchaft ſpielt zum erſten Male im neuen Spieljahr
vor heimiſchem Publikum, nachdem ſie an den beiden vergangenen
Sonntagen in Roßdorf. bzw. in Pfungſtadt gaſtierte. — Beſonders
im letzten Treffen gegen Germania Pfungſtadt Reſ., das Ueberau
trotz überlegenem Spiel nur ein 1:1 Unentſchieden brachte, zeigte
die Mannſchaft recht ſchöne Leiſtungen. — Da am Sonntag in
Ueberau Kirchweihe abgehalten wird, werden ſich wohl zahlreiche
Zuſchauer einfinden und dadurch den notwendigen äußeren
Rah=
men zu einem wirklich ſchönen Kampf geben. An den beiden
Mannſchaften liegt es. die Zuſchauer nicht zu enttäuſchen.
Frankenſkein=Bergkurnfeſt.
Sonntag, den 8. September, führt der Turnkreis 18
Darm=
ſtadt das Frankenſtein=Bergturnfeſt durch. Dieſes Volksturnfeſt,
in früheren Jahren eine Vorübung zu dem Feldbergturnen,
ge=
hörte zu den beliebteſten turneriſchen Veranſtaltungen des ehem.
Main=Rheinturngaues der DT Verſchiedener Umſtände wegen
ver=
legte man dieſes Volksturnfeſt alljährlich in verſchiedene
Ort=
ſchaften und baute ſie durch den aufſtrebenden Sport, durch
Ein=
zelwettbewerbe im Lauf, Sprung und Wurf zu Gaumeiſterſchaften
aus. Der im einheimiſchen Gebiet beſtehende ADT. ſetzte die
volkstümlichen Turnfeſte auf dem Frankenſtein weiter fort, und
man konnte ſich kein Jahr mehr ohne Frankenſteinturnen denken.
DT. und ADT. ſind nun zuſammengeführt, und ſo hielt es die
Kreisleitung des 18. Turnkreiſes für beſonders angebracht, das
alte, zur Ueberlieferung gewordene Volksturntreffen wieder
er=
ſtehen zu laſſen. Und nun kurz nach den erhebenden Tagen des
Saarbrücker Befreiungs=Gaufeſtes wollen die Volksturner des
Kreiſes zum Abſchluß der Wettkampfzeit für 1935 nochmals um
den ſchlichten Eichenkranz ringen. Die erſten Meldungen, die
bis=
her ſchon eingelaufen ſind, beſagen, daß die Wiedererrichtung
dieſes volkstümlichen Feſtes von den Kreisvereinen lebhaft
be=
grüßt wurde.
Ausgetragen wird ein Dreikampf für Turner und Sportler,
beſtehend aus: 100=Meterlauf, Weitſprung und Steinſtoßen. Die
Jugend und die Turnerinnen führen je einen Mannſchaftskampf
durch. Der Wettkampf iſt offen für alle dem RfL. angeſchloſſenen
Vereine. Meldungen ſind bis zum 31. Auguſt an die
Kreis=
geſchäftsſtelle der DT. Darmſtadt, Wenckſtraße 44, zu richten.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Betr.: Vorſtandsſitzung. Wir machen darcuf aufmerkſam, daß
die heutige Vorſtandsſitzung ausfällt.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lott!”
Ohne Gewähr
Nachdruck vern
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinrn
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummau
in den beiden Abteilungen I und II
18. Ziehungstag
28. Auguſt*
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 156
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 20530
2 Gewinne zu 5000 M. 56982
8 Gewinne zu 3000 M. 52077 215138 255387 260023
18 Gewinne zu 2000 M. 42828 55827 87447 162420 239333 2e;
289747 345768 372276
40 Gewinne zu 1000 M. 9346 61537 72213 77099 81450
106049 146361 178300 191188 192769 226214 241546 244259 2ai
306977 316265 327627 368851 397337
74 Gewinne zu 500 M. 14838 39718 46428 48877 49984
B6619 93323 115276 118882 119557 124670 141079 146310
186740 197112 206115 206599 209339 21 1882 268182 271622 1
289630 305986 316020 332542 332812 341696 345818 353360 31
356900 371658 374048 391629
374 Gewinne zu 300 M. 1827 2537 4387 10858 11956 13254
20040 20195 26232 34042 34836 42730 43163 43260 45630
46873 48619 50007 61506 67125 69498 69636 70090 70730
73017 73361 76933 79128 80088 82340 82934 85241 85860
88157 88694 90250 93452 94624 94942 95282 99034 1
103488 105181 106048 110700 110802 111393 117625 120009 in3
127586 132262 135098 186566 137936 143640 143884 144801 in9
147897 148286 156630 161210 162725 162945 164332 164965 1n7
167622 169182 175177 177584 179483 180376 183168 184978 inN
188687 188939 193370 193773 197605 200031 202365 203525
214463 215600 217567 219289 219827 220597 225891 226596 T
228234 233302 233811 234011 236408 237166 2384 10 242149 —
244616 247606 250781 253913 255140 261768 263214 264520 2
265847 265994 274958 276356 277388 279148 282404 283508 5
285406 285485 287589 287963 288537 293330 296259 298321 S
302751 303028 305843 306900 310329 310714 311308 313255
818469 318918 319014 321317 323382 325808 326587 328162 2
331 157 334599 335265 335266 335893 335998 337245 337722
339706 341183 348354 348425 348570 350362 350446 352991 —dik1 0
362440 362972 367496 367832 36892897 374928 378736 383294 S
384738 388548 389203 390476 392289 394849
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 12
gezogen
.
2 Gewinne zu 20000 M. 319719
4 Gewinne zu 10000 M. 107451 363018
2 Gewinne zu 5000 M. 342483
8 Gewinne zu 3000 M. 60962 237843 265027 272537
28 Gewinne zu 2000 M. 4950 7208 11088 17614 68299 TRfzt inien gewu
182215 205889 241118 259575 280714 308534 314407 345719
Lörtländer wiede
62 Gewinne zu 1000 M. 40672 59504 62816 74193 79682
111322 135651 137670 140840 1439 15 21 1929 237808 240427 aü fniuen kommen
26 1044 267767 271689 288573 292760 297714 30 1987 314700 23 134t tun, um die
381108 380082
Fril
wi
94 Gewinne zu 500 M. 8737 27196 37716 40206 42785
652108 66995 68361 72776 80109 98834 99393 116573 r34rſiſer Ziele
128143 131940 134042 146827 147161 150669 158885 175180 791
188670 202908 245046 26 1878 264152 285 100 289570 295577 23 r Sälußvortrag
30 1045 311283 314371 332521 335361 338739 345296 359914 24 fkſtspolitik de
367036 372288 374795 382112 394471
264 Gewinne zu 300 M. 4007 8374 11902 15154 16344 M Neue
21534 22776 27642 28764 29752 31738 33307 37818 39304 At1 aler einſichti
48215 48638 48677 50255 50614 56960 58390 69098 68164
76324 79163 85521 86321 86555 93255 99257 102469
108659 110104 114404 115236 117606 122274 125435 125833
128298 139822 142162 144301 146029 147108 150138 151581
154823 159851 162263 171036 171605 172570 175258 175554
179839 182143 183305 189282 189517 191548 192041 194356
199957 203542 205740 205779 207581 21 7633 226722 22967
239196 251563 252716 254274 2565 17 261896 267978 270690
hen die Berl
271500 273883 276200 2780 16 279942 281842 283564 286618 2
292309 294338 295212 296503 299162 300215 302255 307353 23lle9 Meichender
308789 311575 317023 319231 320448 320489 326763 321441 244 1t gewiſſe Wi
324885 329186 334780 347772 348265 358270 358704 374856 SR fülgung bem
381202 385166 386463 386906 389277 393449 399212
ey, der berufsn
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, MN
50000, 2 zu je 30000, 2 zu je 20000, 36 zu je 10000, 60M2 Imſtituts für
5000, 176 zu je 8000, 864 zu je 2000, 1180 zu je 1000, 1SMuie Beachtung
je 500, 7340 zu je 300 Mark.
En Aursninen
Meld
Uer die E.
M Lokomo
Reichsſender Frankfun
Frankfurt: Freitag, 30. Anguſt
K00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Daxh
Frühkonzert. In der Pauſe 7.00: Nachr. 8.00: W./Wn
ſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. Mpiie Kursche
Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. We7) ein gut ge
Nur Freiburg: 1. Nachrichten und Vorbericht zum S44 umentlich bei
inslandrennen am 1. September. 2. Serenadennr.
10.00: Sendepauſe. 10.15: Schulfunk: Am Horſt d. Kä)
weihe. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche
Haus. 11.00: Werbekonz. 11.40: Meldg. 11.45: Bauer:
12.00: Mittagskonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, Nachr. 11.
Zeit, Nachr., Wetter. 14.10: Sozial= und
Wirtſch=
dienſt in bunter Folge. 14.55: Zeit, Wirtſchaft:n
dungen. 15.00: Trier, Koblenz: Nachr. 15.15: Für d.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Ja, das iſt eben der
ſtinkt! Ein pſhchologiſcher Begriff wird unterſucht, III
Die Reichsmodezentrale in Frankfurt a. M. Ein Geſ/
17.00: Hamburg: Bunte Muſik am Nachmre
18.30: Kaſſel: Jugendfunk: Kennſt du deine Heit
18.45: Das Leben ſpricht! 18.55: Meldungen.
19.00: Hamburg: Volksmuſik. 19.40: Ingo Kaul::
12. deutſche Rundfunkausſtellung — ein voller E*
(Aufn.). 19.50: Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrt25
20.15: Breslau: Reichsſendung. Stunde der Nation:
Diamant. Eine phantaſtiſche Komödie von Fr. De
21.00: Karl Erb ſingt: Schumann — Brahms.
Zeit, Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 2
Sportſchau der Woche. 23.00: Stuttgart: Unterhalt.
konzert, 24.00: Nach langem Schlaf erwacht ſind 2
und Platt beut’ nacht.
Freitag, 30. Anguſt
R
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Natiol:
Diamant. Eine phantaſtiſche Komödie von Fr. Heboe
Leipzig: 21.00: Walzerpotpourri für großes Oral=
Frankfurt: 21.00: Karl Erb ſingt Lieder von
mann — Brahms.
Köln: 21.00: Leichte Kammermuſik.
Helſingfors: 19.30; Unterhaltungsmuſik.
Prag: 19.30: Dalibor, Oper von Smetana.
Brüſſel=fl.: 20.00: Der Zigeunerbaron. Opereit”
London: 20.00: Mozart=Abend.
Riga: 20.15: Märſche und Walzer.
Rom: 20.40: Buntes Konzert.
Stockholm: 21.00: Funkorcheſter und Soliſten.
Wien: 22.10: Tanzmuſik.
Weitterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt 9."
Infolge des kräftigen Druckanſtieges über dem Feſte.
Vorherſage für Freitag: Aufheiternd. Auftreten pere
Regenſchauer” nachts ſehr friſch, tagsüber etwas wörh.
ſeither; weſtliche Winde.
Vorherſage für Samstag: Vielfach aufgeheitert und mei.
weitere Wärmezunahme.
Tagungen der Leipziger Herbſt=Meſſe.
Völkern, daß eine neue Weltwirtſchaft nur auf geſunden, in ſich
ausgewogenen, lebenskräftigen und ihrer natürlichen Kaufkraft
deagen der Beitoielſchaft
ſicheren Volkswirtſchaften aufgebaut werden könne. Der Weg zu
und des Berkehrs.
zr Rahmen der Leipziger Meſſe veranſtaltete die
Kom=
on für Wirtſchaftspolitik der NSDAP. in
hül berthalle eine große Kundgebung, die unter dem Thema
„lue Weltwirtſchaft” ſtand.
I=s erſter Redner ſprach Sir George Holden, ein
hervor=
wuder engliſcher Textilinduſtrieller, über die Entwicklung
dſſteutſch=engliſchen Beziehungen. Er ſei
glück=
füt den Geſchäftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und
Eng=
ſie Wiederkehr des Vertrauens feſtſtellen zu können. Das
ngch =deutſche Zahlungsabkommen von 1934 habe bewieſen, daß
m verünftige Anerkennung gegenſeitiger Notwendigkeiten die
bi=Grundlage für befriedigende und beſtändige Verbindungen
f4Lie engliſchen Geſchäftsleute verntänden den Grundſatz der
d ghen Wirtſchaftspolitik und deſſen Wert für feſte und
erfolg=
v emrichende Wirtſchaftsbeziehungen ſehr wohl, daß nur das
ein=
girt, werden könne, was bezahlt werden könne. Die Rede des
ſieis und Reichskanzlers vom 21. Mai ſei von vielen
engli=
ſap Gewerbetreibenden mit beſonderer Befriedigung, geleſen
mutt, weil ſie aus alter Erfahrung und Tradition den Wert
püſcher Klärung ſchätzten.
ſtſchließend hielt der Direktor der deutſchen Golddiskontbank
uinkmann=Berlin einen Vortrag über das Thema „
Be=
hindl ung des Außenmarktes‟. Die Handelsbeziehun=
guſter Völker zueinander zerſchnitt der Krieg. Als Folgeerſchei=
num des geſtörten Welthandels traten Kaufkraftminderungen
uvärufkraftverſchiebungen ein: „Waren wurden nunmehr in
danſwangsjacke von Kontingenten und Schutzöllen bewegt.
gzu Mſt oder minder verſtrickten ſich jetzt alle Völker in Autarkie=
4228 3073 7u be ſtbungen, und Verlagerungen der Handelsbeziehungen der
Büwärtſchaften untereinander ſeien dauernd im Fluß. Es iſt
o5 ßur geworden, daß der vielgeſtaltige Handelsverkehr nicht
üündre ſchmale Brücke eines Clearingskontos geleitet werden
käm. Da kein Volk es auf ſich nehmen könne, ſich vom
inter=
namalen Markt — wenn auch nur vorübergehend —
zurückzu=
zi” ſei es unſere Aufgabe, unter den gegebenen ungünſtigen
Berltniſſen wenigſtens ſo viel an das Ausland zu verkaufen,
absit zur Ingangſetzung unſerer eigenen Wirtſchaft vom
Aus=
lanzu kaufen gezwungen ſeien. Wenn darüber hinaus andere
Gſitöigerländer wieder in den Genuß ihrer Zinſen und
Kapital=
gcungen kommen wollten, ſo müßten ſie auch ihrerſeits das
9231
77/4 20/c 3u Müche tun, um die Handelsbeziehungen mit uns zu pflegen.
Wſle ſeien nach wie vor bereit, unſeren Gewerbefleiß zur
Er=
ra ihng dieſer Ziele einzuſetzen, wenn man uns die Möglichkeit
da uu be.
en Schlußvortrag hielt der Leiter der Kommiſſion für
ſhaftspolitik der NSDAP. Bernhard Köhler, über das
Im „Neue Weltwirtſchaft‟. Es ſei heute
Ge=
miut aller einſichtigen Politiker und Wirtſchaftler in allen
dieſem Ziele ſei allerdings noch lang. Um natürliche
Kapital=
bewegungen zwiſchen Völkern zu erreichen, ſei es notwendig,
zu=
nächſt einmal Warenbewegungen herzuſtellen. Erſt der
Waren=
austauſch ſelbſt ſchaffe neue Kreditmöglichkeiten. Die
Arbeits=
ſchlacht des deutſchen Volkes habe die einzige Möglichkeit
ver=
wirklicht, neue Kaufkraft und neuen Kredit im Inland entſtehen
zu laſſen. Ebenſo entſtünden auch internationale Zahlungsmittel
und neue Kreditmöglichkeiten nur durch entſchloſſene Anbahnung
des Austauſches neuer Arbeit. Wenn die deutſche
Wirtſchafts=
politik freimütig bekenne, daß ſie eine umfaſſende Belebung ihres
eigenen Handels wünſche, ſo ſei ſie in der Lage, für das, was ſie
erwarte, auch etwas zu bieten. Die alte Weltwirtſchaft ſei
zer=
brochen, weil die Völker ihr Recht vergeſſen hatten, für ſich zu
arbeiten und weil ſie der Freiheit beraubt waren, ihre
Leiſtun=
gen auszutauſchen. Die neue Weltwirtſchaft werde im Recht auf
Arbeit und in der Freiheit zur Leiſtung begründet ſein.
Auf der Verkehrswirtſchaftlichen Tagung zur
Leipziger Herbſtmeſſe 1935 ſprach u. a. der ſtellvertretende
Gene=
raldirektor der Reichsbahn Kleinmann über „Eiſenbahn
und Außenhandel‟. Er zeigte an Hand von Zahlen die
Bedeutung der Reichsbahn für die deutſche Ausfuhr, die z. B. im
Jahre 1934 43,3 v. H. der geſamten Ausfuhr Deutſchlands
beför=
dert hat. Weiter hob er die ſtändigen Bemühungen der
Reichs=
bahn zur Erlangung möglichſt zahlreicher direkter Tarife mit dem
Auslande hervor, die eine Frachtberechnung vom Verſand= bis zu
dem Empfangsort möglich machten. Aber auch auf dem Gebiete
der Perſonenbeförderung verſucht die Reichsbahn, den deutſchen
Handelsverkehr zu fördern.
Staatsſekretär Königs ſprach ſodann über „Die
deut=
ſchen Binnenwaſſerſtraßen im Dienſte der
Aus=
fuhr‟. Er bezeichnete es im Gegenſatz zu der notwendigerweiſe
partikulariſtiſch gerichteten Vorkriegspolitik der früheren
Bun=
desſtaaten als die Aufgabe des Reiches, die Waſſerſtraßenpolitik
in den Dienſt der Ausfuhr über die deutſchen Seehäfen zu ſtellen,
und betonte, daß damit in keiner Form der Rhein bekämpft
wer=
den ſoll. Der Ausbau der ſüddeutſchen Waſſerſtraßen werde durch
den Gedanken der Seehafenpolitik in keiner Weiſe gehemmt; der
Anſchluß Bayerns und Württembergs an den Rhein ſei
unab=
hängig von der Seehafenpolitik als ſtaatlich notwendig
aner=
kannt.
Als letzter Redner erariff das Vorſtandsmitglied der
Deut=
ſchen Luft=Hanſa Martin Wronſky das Wort, um einen
Ueber=
blick über die Entwicklung der deutſchen
Handels=
luftfahrt zu geben. Daß die deutſche Handelsluftfahrt trotz
aller Schwierigkeiten, die der unglückliche Ausgang des Krieges
und das Verſailler Diktat zur Folge hatten, ſo gut entwickelte,
ſei letzten Endes der Tatſache zuzuſchreiben, daß ſich in
Deutſch=
land, das dank ſeiner geographiſchen Lage zwangsläufig zu dem
Kernſtück des jungen Verkehrszweiges werden mußte, alle Kräfte
auf dieſe Aufgabe beſchränken konnten, wohin gegen in anderen
Ländern die Luftwaffe im Vordergrund blieb.
erliner und Rhein= Main=Börfe.
ſichdem die Berliner Börſe in den letzten Tagen meiſt
agild weichender Kurſe gezeigt hatte, machte ſich heute
erſt=
mekeine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit mit einer klaren Tendenz
Lieſtigung bemerkbar. Das Publikum fehlt zwar noch mit
Auſtigen, der berufsmäßige Börſenhandel nahm aber auf dem
ergmgen Kursniveau Rückkäufe vor, zumal aus der Wirtſchaft
anrunde Meldungen vorlagen, von denen insbeſondere der
Be=
fiäzles Inſtituts für Konjunkturforſchung über die Wirtſchafts=
1a04 arke Beachtung fand. Mit Befriedigung wurde auch die
A
Mllang über die Erteilung großer Auslandsaufträge für die
zm
Kuuſche Lokomotivfabrik aufgenommen. Markttechniſch war
fürd Kursbefeſtigung von Bedeutung, daß die
Ultimovorberei=
turlte praktiſch erledigt ſind. Durchweg befeſtigt eröffneten
erahfſ Mührne. Farben zogen bald nach dem erſten Kurs auf 1565
an, ſerkehrswerte lagen durchweg freundlich. Lebhafter gefragt
warn Reichsbankanteile, die um 1 Prozent anzogen. Renten
Huig laglſehr ſtill. Die ſich zunächſt anbahnende Belebung an den
9 Akcinärkten hatte nicht genugend Durchſchſagskraft, um im
Ver=
laufmitere Kursbeſſerungen hervorzurufen. Im allgemeinen
hwßk zeichteſich ein gut gehaltenes Niveau. Vereinzelt traten
aller=
werneluiß” din g namentlich bei den Kaſſakurſen, auch Abſchwächungen ein.
„di kleinſten Umſätzen war die Haltung an der „Rhein=
MMniſchen Börſe wohl etwas freundlicher, doch erreichten
dies bſſerungen nur Bruchteile eines Prozentes. Die
Zurückhal=
tunder letzten Tage hielt weiter an, zumal wieder keine
An=
reglyen vorlagen. Die Unternehmungsluſt blieb vor dem
Ultcn ſehr gering. Immerhin erfolgten am Aktienmarkt kleine
Käſy ſo daß bei nicht ganz einheitlicher Entwicklung meiſt
Er=
höhmen von ½—½ Prozent überwogen. Vorübergehend etwas
lebcer lagen JG. Farben mit 156—156½ (156½); im übrigen
lagi hemiſche Werte ohne Erſtnotiz. Am Elektromarkt ergaben
ſich niſt leichte Gewinne. Von Montanwerten waren Buderus
umd ½ Prozent erholt. Zellſtoffaktien notierten uneinheitlich,
Mäclenburger gaben 8 Prozent nach. Höher lagen u. a.
Daim=
ler 7n 100 (99½) Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls
ſehrsz ein. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille in vollem
Um=
ſanggm. Im großen und ganzen erfuhren die erſten Kurſe kaum
Veuliverungen. Am Rentenmarkt bröckelten ſpäte
Schuldbuch=
btüchtngen auf 96½ (96½) und Kommunal=Umſchuldung um 7,5
Dis4.b” ferner gingen 6proz. Stahlverein ½ Proz. zurück, ſonſt
Nich
eroKDn ſich keine Veränderungen.
Unn auch das Geſchäft wieder ſehr klein war, ſo zeigte ſich
doch ich an der Abendbörſe eine freundliche Tendenz, und
Legia den Mittagsſchluß überwogen am Aktienmarkt
Kursbeſſe=
junek von durchſchnittlich 4 Prozent.
Piehmärkke.
ſrmſtädter Viehmarkt vom 29. Auguſt. Aufgetrieben waren
Ader. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 61—66, b) 57
C) 50—56, d) 40—49 Pfg. Es wurden verkauft in Kl. a)
22. c) 46, d) 39 Stück. Marktverlauf: lebhaft.
hankfurter Viehmarkt vom 29. Aug. Aufgetrieben waren
25 (gegen 13 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 6
25 (gegen 13 am letzten Donnerstagsmarkt) darunter 8
12 Kühe und 5 Färſen. Zum Schlachthof direkt kamen 6
13. Bullen, 4 Kühe, 15 Färſen; Kälber 787 (654), Schafe
(). Schweine 343 (496). Notiert wurde pro ein Zentner
gewicht in RM.: Kälber Kl. a) 66—70 (am 22. Auguſt
D b) 60—65 (59—64), c) 54—59 (54—58) d) 44—53 (44
Lämmer und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 40—41
c) mittlere 38—39 (38—39); Schafe e) beſte 36—37 (36
f) mittlere 33—35 (32—35); Schweine alle Klaſſen 54.
berlauf: Kälber, Hammel und Schafe rege, ausverkauft.
e ſehr flott, ausverkauft.
Unmheimer Viehmarkt vom 29. Auguſt. Aufgetrieben waren
et. 7 Schafe, 30 Schweine. 308 Ferkel und 400 Läufer.
derlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. Preiſe: Ferkel bis
lochen 14—17, über ſechs Wochen 18—22, Läufer 23—26
nark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
bekanntgegeben wird, iſt auf Antrag der Stadt Hanau
S Landkreiſes Hanau als Bahnpfandgläubiger am 20. Mai
Urhres über das Vermögen der Hanauer
bahngeſellſchaft AG. Hanau, zur abgeſonderten
tei 5A ung der Bahnpfandgläubiger aus den einzelnen
Beſtand=
niwr Bahneinheit die Zwangsliguidation
eröff=
vorden.
Generalrat der Ungariſchen Nationalbank hat
beſchloſ=
ſerz
be/e! Diskontſatz, der ſeit dem 18. Oktober 1932 4½ Prozent
Euf 4 v.H. herabzuſetzen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Sparkaſſen= und Giroverband für Heſſen=Naſſau. Die
Spar=
kaſſen ſtanden in erhöhtem Maße im Zeichen der
Arbeitsbeſchaf=
fung. Von den 32,29 Mill. RM. eingereichten Kreditanträgen
wurden 27,15 Mill. RM. oder 84,06 Prozent der beantragten
Summe bewilligt. Der Spareinlagenbeſtand iſt auf 515,73
(431,36) Mill. RM., die Zahl der Sparer auf 1,57 Mill. (0,86
Mill.) geſtiegen.
Deutſche Afrika=Reedereien leiden unter Pfundentwertung.
Die beiden durch Intereſſengemeinſchaft verbundenen
Afrika=
reedereien, die Woermann=Linie A.=G. und die Deutſche Oſt=
Afrika=Linie, legen ihre Geſchäftsberichte für 1934 vor. Beide
Geſellſchaften klagen darüber, daß der Pfundkurs die
Betriebs=
ergebniſſe trotz guter Ausnutzung der Geſamtonnage infolge der
Zunahme im Waren= und Paſſagierverkehr außerordentlich
un=
günſtig beeinflußte. Die Gewinn= und Verluſtrechnung beider
Unternehmungen ſchließt mit einem neuen Verluſt von je 770 297
RM., um den ſich der Vorjahresverluſt auf 1 480 194 RM.
er=
höht und ſo vorgetragen werden ſoll.
Sozialverſicherung im
Wirtſchafts=
aufſchwung.
Das Schickſal der deutſchen Sozialverſicherung hängt in hohem
Maße von der allgemeinen Konjunkturentwicklung ab. Ihre
Bei=
tragseinnahmen werden, wie das J.f.K. ausführt, faſt ganz von
der Höhe des Einkommens aus Lohn und Gehalt beſtimmt,
wäh=
rend ihre Ausgaben überwiegend ſtarr ſind. Bei dieſem
Sachver=
halt war es nicht verwunderlich, daß die Kriſe die
Sozialver=
ſicherung in ihrem Beſtand zu gefährden drohte. Die Lage
beſ=
ſerte ſich erſt wieder, als durch die Arbeitsbeſchaffungspolitik der
Reichsregierung auch die Einnahmen der Sozialverſicherung
wie=
der zu ſteigen begannen. Eine Sanierung der Sozialverſicherung
iſt, da Beitragserhöhungen aus allgemeinen wirtſchaftlichen
Er=
wägungen heraus für den einzelnen und für die geſamte
Wirt=
ſchaft ſchwer tragbar ſind, am leichteſten durch eine Politik der
allgemeinen Wirtſchaftsbelebung zu erreichen. Erſt die Umſtellung
der deutſchen Wirtſchaftspolitik von der Deflationspolitik zu der
aktiven öffentlichen Konjunkturpolitik hat demnach mit der
Be=
lebung der Wirtſchaft auch die Vorausſetzung zu einer Geſundung
der Sozialverſicherung geſchaffen. Die günſtige Entwicklung der
Beitragseinnahmen ſeit 1933 (1934 Zunahme um 13 Prozent
gegenüber 1933) und die Umwandlung der jährlichen Fehlbeträge
in zunehmende Ueberſchüſſe (im Jahre 1934 432 Mill. RM. für
die geſamte Sozialverſicherung) haben die Richtigkeit dieſer
Sa=
nierungspolitik erwieſen. Trotz der Erleichterungen, die der
Wirtſchaftsaufſchwung auch der Sozialverſicherung gebracht hat,
ſind die Schäden der Kriſe noch nicht geheilt. Es kommt
außer=
dem hinzu, daß infolge der zunehmenden Ueberalterung des
deut=
ſchen Volkes vor allem die Invalidenverſicherung und die
knapp=
ſchaftliche Penſionsverſicherung auch in Zukunft der helfenden
Hand des Staates nicht werden entraten können.
Kundgebung des Rhein=Mainiſchen Großhandels.
Die Wirtſchaftsgruppe Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel
ver=
anſtaltet gemeinſam mit der Deutſchen Arbeitsfront
Reichs=
betriebsgemeinſchaft Handel, Gau Heſſen=Naſſau, Frankfurt am
Main, aus Anlaß der großen Ausſtellungen „Die Rhein=
Maini=
ſche Wirtſchaft” am Sonntag, 1. September, vormittags 10.30
Uhr, im Bachſaal der Feſthalle eine Kundgebung des
Rhein=Mainiſchen Großhandels. Es ſprechen: Pg.
Prof. Dr. Carl Lüer, Präſident der Induſtrie= und
Handels=
kammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Leiter der
Reichsgruppe Handel, ſtellv. Leiter der Reichswirtſchaftskammer;
Pg. Willi Becker. Gauwalter der DAF. und Landesobmann
der NSBO. Die Kundgebung ſoll allen Ausſtellungsbeſuchern
und darüber hinaus allen Kreiſen der Rhein=Mainiſchen
Wirt=
ſchaft ein eindringliches Bild von der Geſchloſſenheit des
rhein=
mainiſchen Großhandels vermitteln.
Die Geſelſchaft „Reichsaukobahnen” Ende Juli.
Neu in Bau genommen wurden 28 Kilometer, ſo daß jetzt
insgeſamt 1581 Klm. ſich im Bau befinden. Die Zahl der
beſchäf=
tigten Arbeiter ſtieg auf 113 139 nachdem ſie im Vormonat
111592 Köpfe betragen hatte. An Ausgaben für den Bau der
Kraftfahrbahnen ſind im Juli 1935 53.7 Millionen RM.
verrech=
net worden. Insgeſamt wurden an Ausgaben ſeit Beginn des
Baues bis Ende Juli 1935 449,7 Mill. RM. verrechnet.
Ver=
traglich vergeben, aber noch nicht ausgeführt ſind Leiſtungen und
Lieferungen im Geſamtwert von 225,7 Mill. RM. Alles in allem
ſind Unternehmerarbeiten ſeit Beginn des Baues bis zum 31. 7.
im Werte von 579,1 Mill. RM. vergeben. Unter Berückſichtigung
der Einnahmen wurde bis Ende Juli 1935 über insgeſamt 670,8
Millionen RM. verfügt.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Haupiſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt: J. V. Karl
Böhmann; für den lokalen Teil: Mar Streeſe: für das Feuilletoni. V. Max Streeſe;
für „Gegenwart‟; Dr. Herbert Netze; für „Reich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 19253. Pl. 5. Druck und
Verlag: Darmſtädter Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei,
Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 29. Auguſt 1935
Oeviſenmarkt
vom 29. Auguſt 1935
Berl, Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban=
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elettr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Niet
92.50
92.50
15.75
16.75
40.625
126.—
114.875
120.25
157.75
133.875
112.125
Meit e
F. 6. Farben
Heſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Kir
156.375
127.50
113.75
98.625
96.50
136.—
94.—
117.75
88.25
74.75
Ween e
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
VR
117.
188.—
30.375
84.50
128.85
91.25
120.125
54.50
128.—
122.625
136.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
sland
Mie
1 agypt. 2
1 Pap. Peſo
00 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll,
100 Kronen
100 Gulden
12.Sto.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mi.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briefſ
12.64
0.668
11.a5
2.139
2.047
2.475
s5.11
45.99
12.34
68.43
5.4
15.435
2.3531
168.29
55 48
12.,67
0.672
41.95
0.141
3.053
2.479
55.23
47.09
12.37
68.57
5.45
16.475
2.355
168.63
55 60
Italien
Japan
Jugoſlawten
Lettland.
Norwegen
Seſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Sponien
Tſchechoſlowal.
Türkei.
Ungarn
Uruguahg
Ver. Staaten
Vährung
100 Lire 12
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseubos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr./10.30
1 türk. 2 1.979
100 Pengb
1 Goldpeſo
t Dollar.
GeldBrief
20.36
0.7291
5.689
80.92
62.04
48.95
11.19
63.64
2t.og
34.05
1.739
2.383
20.40
(.731
5.696
81.08
62.16
42,05
1121
63.76
11.24
34.11
10.32
1.262
1.041
2.405
Surmſtavter und Karionaloant Buriſtast, Bitlale der Breioher Sund
Frankfurter Kursbericht vom 29. Auguſt 1935.
Heenee
—. Gr.IIp. 1934
„ 1935
„ 1936
1937
1938
Gruppe l.. .
5% Dtſch. Reichsanl.
4%
19 % Intern.,b. 50
4½ %Baden. v.27
4½BBayern v.27
4½%Heſſen v. 28
v. 29
4½9
4½% Preuß. v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
P). Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
4½%Bad.=Baden
41,%Berlin, v. 24
4½%Darmſtadt .
4½%Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
4½% Heidelberg26
4½ %Mginz...
4½%Mannheim27
4½%Münchenv.29
4½ %Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
„ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liquid.
103‟
107.5
109.1
108:),
107.75
107-,
106.75
103.5
97.75
97.75
96.5
97‟,
108.5
97
96
100
100.5
100.5
111.5
10.2
90
95
90.25
89.25
92.5
89
92.5
82.75
95.25
91.5
96.75
94.75
100.75
49%beſ. Landhyp!
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.)
4½%„ Goldoblig.
41 %0 Landeskom—
Bk. Girozentr. f.
Heſ.Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½ %0 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bant Goldpfb.
5½% „„Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser.
4Ansl. Ser.I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
4½BBerl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr.
4½%Frff. Hyp.=B
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½,% „ Goldoblig
4½%Frkft. Pfbr. B.
6 „ Lig.=Pfr.
4½ %Mein.Hyp.B.
%0 „Lig.=Pfbr.
4½ % Pfälz. Hyp. B
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½%Rh. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
4½% „ Goldobl.
4½% Südd. Boden=
(red.=Bank ...
5½% Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz
6%0 Dt. Linol. Werke
Klöcknerwer
96.25
94,7s
96.5
96.75
100.
115
130.5
96
101.25
96.75
100.55
93.25
96.75
100.-75
96.5
101.5
95.25
101.25
96.75
101
96.5
98
100.75
105.5
102.5
102
Vgn 733
6% Mitteld. Stahll
5%NeckarA. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v. 23...
62SalzmanncCo.
82Ver. Stahlwerkel
g „ RM.=Anl.
42%0
4½%0n
6% Voigt & Häffne
J. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5%
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän!
4½%
49
42 Türk. 1. Bagdad
48 I.Bagdad
4½Bungarn. 1918
4½%0
1914
49
Goldr.
1910/
42
4½Budp. Stadtaml.
42Liſſabon.
42 Stockholm ....
Aktien.
Accumulat.=Fabr
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G....
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauere
Bellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg. F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
101.5
103.5
99.25
1023,
11.75
92I.
9e).
9.65
9.5
su
40-.
129.5
115
85.25
129
116
143:
124.5
ſuderus Eiſen.——
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie. Baſel
Chem.Wertellbe1!
Chade (9.c)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum./ 1
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..!
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt. /
Linoleum ...
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Berger
Elektr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk!”
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabril.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder. . .
F.G.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
FeltckGuillegume /=
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kayſer.
brün & Bilfinger:
Hafenmühle Frkft. 1
Hanauer Hofbräuh.!
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf :
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phi‟
He
120
153.25
111.25
156
155
00.5
116
112.5
99
fa14.25
135
107
262
81.7-
63.5
128.25
156.5
86.5
107.75
54
123
108.5
100.5
136
1a13.75
122.5
55.25
113
111
95.5
Vie Hu
„ „ Genüſſe
Junghans .......!
Kali=Chemie. ...
„ Aſchersleben
glein, Schanzlin
Klöchnerwerke .
Anorr C. H......
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg...
Lokomf. KraußcCo
Löwenbr. Münch. t
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.= Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .........
MotorenDarmſtadt
Neckarwer! Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Parf= u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen ..!.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr. 11
Rütgerswerle.
Salzdetfurth Kalt..
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Glektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerkel
Sädd. Zucker=A. 6.
Fellug
hür.
94
186.25
21
106.75
104
207.25
83
88.5
113.5
111
86.75
103.75
113.5
en
112
104
110.5
R=
178
91
203
108
118
Muee
Ver. Stahlwerle ./ 847,
Ver. Ultramarin. /142
Weſtdte. Kaufhot. 1 30
Weſteregeln Kali.
Zelſtoff Waldhof. 1117
Allg. Dt. Cred ter)
Badiſche Bank 1128.5
Bt. 1. Brauinduſtr. /123.25
Bayer. Hyp. u. W./ 92‟
Berl. Handelsge
Hypothelbl. /137
Comm. u. Privatbl./ 92.75
Dt. Bant u. Disc. / 92.5
Dt. Eff. u. Wechte./ 88.25
Dresdner Ban 1.../ 92.5
Fran )i. Ban1.. . . . 110.25
Hyp.=Ban!/ 96.75
Mein. Hhp.=Bar : / 96.5
Pfälz. Hyp.=Ban ./ 87.
Reichsbanl=An!.
Rhein. Hyp.=Bani. 137
Vereinsb. Hamburgl114
Württ. Nojenban) 1100
A.-G.1. Verlekusn 86.5
Allg. Lokalb. Krafwl124
7% Dt. ReichsbBzg. /124.5
15.5
Hapag.
Lübeck=Büchne:.
77
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb. Geſ./ 84.5
Alltanz= u. Stuttg.
—
Verſicherung.
Verein. Verf.! —
Frankona Rück=u. M)
Mannh. Verſich=
Otavi Minen
19.25
Schantung Cande
Freitag, 30. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
und wieder zuer
Nur noch heute:
Liebe,
Tod und Teufel!!
Käthe von Magy, Aibin Skoda,
Brigitte Horney.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr
31. Auguſt — 3. September
Sonntag, 15—18 Uhr
Weinwerbeumzü
Gustau Fröhllch
Sybille Schmitz
A. Schoenhals
Harald Paulsen
Velt Harlan
Theodor Loos.
Eine große Liebe kann stärker sein als ein
Weſt-
geschehen. Uber die Schrecken des Krieges hinaus
klingt jubelnd das Lied der Liebe.
Jugendliche ab 14 Jahren zugelassen.
Relchhaltlges Belprogramm!
Schulſtraße 9 Telefon 39—7.
In den Hauptrollen
Hotel—Pension Schiff-Pel
gegr. 1767, seith. in Fam.-Bes., A1
3.50,fl. Wass., Strandb.,Garag, I7
Neckar u. Wald. Bes.Gg. Leitz. 1—
Dorothea Wieck — lda Wüst — Hilde Hildebrand
Hans Stülwe- Michael Bohnen- Eugen Klöpfer,
Wer über die Spitzenwerke des Films mitreden will,
muß diesen Film gesehen haben.
Jugend iche ab 14 Jahren zugelassen.
Großes Vorprogramm!
s vill es
Jotel Lindensczvan der S.
—Rih ſinden, wenn
Luft- und Kneippbade-KurnWrdieſer Weg in
Heigenbrückenfiſten Rom und
HIotel Hochspessa ſnden It
Zentralhzg., fließ. Wasser 14 49 Abeſſin
all. Zimmern, prächt. Sadler W A lehmen wollen
mit Berggart. u. LiegestühlelElig unter all
Schönst. Fer.-Aufenth. zums/
ſoli
Preisen. Jagdgelegenheit. Br/
beste Verpfleg. (Butterküche
Sie sind entzückt und kommde” Mietzte Wort,
wieder. Bes./ Jakob Röckir!/ 20 die
eien in die
Verhand
Aaag
nklagere
Aa
0 gos-Beiken- Auges- Maffäle
Hacim malle Krtal. t Eisemöbeiebri Sm)1 74 Merfaug
Dei ham
FUSh
Herrenrad vernich
ſonn. Lage, ſchöne Fremdenzinwihdie Verhäf
mit fließ. Waſſer, gedeckte Ter—)Heiſundes für
Wald und Liegewieſe. Penſſrtux der
Itali=
preis 3,80 und 4.— R bei 4 AIM)graulen E
UP
zeiten. Telefon 19.
(1517a)
Dauerdsche I. Engelhard Hachl.
Morgen, Samstag, den 31. August,
abends 8.30 Uhr
Bunter Abend
mit Tanz
Mitwirkung erster Künstler
vom Rundfunk Frankfurt a. M.
Nach Schluß Autobus nach Darmstadt
hilft sparen und doch elegant Gr. Ochsengasse 27.
Deutſche Fettheringe . . . Stck. 0.05 Rm.
Neue Kartoffeln, gelbe runde, Pfd. 0.05 „
Neue Pfälzer Speiſezwiebeln, Prd. 0.08 „
Pfd. 0.22 „
Neues Sauerkraut.
Ltr. 0.20 „
Speiſe=Eſſig
Ltr. 0.35 —
Wein=Eſſig
Ltr. 1.20
Soja= und Tafelöl"
Ltr. 1.28
Erdnußöl . .
GEG Malzkaffee . . . 1Pfd.=Pak. 0.43
½Pfd.=Pak. 0.22 „
Malzkaffee, eig. Abpckg., 1Pfd.=Pak. 0.30 „
½Pfd.=Pak. 0.15 „
Röſtkaffee, Pfd. 2.30, 2.60, 2.40 u. 2.00 „
Koffeinfreier Kaffee, 200gr=Paket 1.20
Koffeinfr. Kaffee, 100gr=Pak 0.60 u. 0.50 „
Rheinh. Weißwein in 1=u. 5=Liter=
Flaſchen. 4 Liter o. Gl. 0.70 „
Ingelheimer Notwein in 1=u. 5=Ltr.=
Flaſchen, 4 Ltr. v. Gl. 0.75 „
Pfund von 0.25 an
Liter von 0.65 an
„Liter von 0.58 an
„ Liter von 1.— an
A3rßf 700
Hotel und Gaſtſtätte (V4853
„Zum Löwen”
Zwingenberg a. d. B., Telef. 759
vollſtänd, neu renoviert, Zimmer
mit fließ. Kalt= und Warmwaſſer
Anerkannt beſte Küche bei kleinen
Preiſen! Beſtgepflegte Biere,
natur=
reine Weine, Schattiger Garten
Neuer Beſitzer: J. Eberhard
20jähr. Inhab. d. „Zwölf Apoſtel”, Worms
Penſion, Erholungsheim
Kümmelbacherhof
bei Heidelberg
bietet erholungſuch. Gäſten angen
Aufenthalt. Erhöhte Lg. a. Neckar,
unmittelb. Waldesnähe, herrl.
Spa=
ziergänge, Zentralhz., Liegehalle,
vorzgl. Verpfleg., a. W. Diät,
Pen=
ſionspr. ab 4.—, Proſp. a. W. (1345=
Funkausstellung
zeigt Ihnen unverbindlich
Aug. Wilk schutzenstr. 7
noch gut . 16.
ſehr ſchön . 25. . . 30.-
Motten u.
100
Geruchlos,
Beſchädigunx.
Perſönl. Arz
im bad.
Eberbach a. Reckar Odenw
Gaſthaus „Zum Brockenhof”
Schönſte Lage in Eberbach, direkt
am Neckar, Wald und Strandbad.
Neckar=Terraſſe. Penſionspreis
3.50 an. Auto=Unterkunft im Hof.
Tel. 408. Inh.: Ferdinand Veith
V.5746)
für ſämtliche Radio=Empfänger.
Wilhelm Schnell, Gr. Bachg. 2‟
(Inſel) am Niebergallbrunnen. ”
Kurhaus und Erholungsheim „Waldhorn
(V 7263
Michelstadt 1. Odw.
102m ü. d. M., dir. a. Wald. Liegewieſe a.Hauſe,
wunder=
voll. Blick üb. d. Stadt. Penſ. b. 4 Mahlz. 3.80 u. 4 ℳ.
Neu=
zeitl. einger. Garage. Beſitzer: M. Lephausen. Tel. 353
Mackenſenſtt.
Staatl. u.
gepr. Tel.
Vervös-Erschöpfte
(Warenabgabe nur an Mitglieder)
Spezialkuranstalt Hofheim i. Taunus 4
bei Frankfurt a. M. (1,313:
Lelefon 214 — Mäßige Preise — Prospekte durch:
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt
HEUTE
10.45 UHR
ABENDS
AruE
WACHTVORSTELLUNG
Der beliebte Ufafilm:
Mein Kerz
ruft nach Dir
JANKIEPURA,Martha
Eggerth, Paul Kemp
Jenny luge
P. Hörbiger
in dem
unvergleiel-
lich lustigen Fil
Ein Film voll sprühender
Lustigkeit — Ein Film der
populärsten Besetzung:
Einträge in das Handelsregiſter Abteilung B.
Am 21. Auguſt 1935 hinſichtlich der Firma: Heſſiſche
Lichtſpiel=Theater — Aktiengeſellſchaft —
Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 19. Juli 1932 ſind die §§ 4 (
Zuſammen=
ſetzung des Grundkapitals), 16 (Stimmrecht) geändert
und die Beſtimmungen über die Zuſammenſetzung,
Beſtellung und Vergütung der
Aufſichtsratsmit=
glieder (§ 9, 13) wiederhergeſtellt. Als nicht
ein=
getragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital
von 450000.— RM. zerfällt in: Stück 250
Vorzugs=
aktien zu je nom. 1000.— RM. Reihe A. Nr. 1—250,
Stück 500 Vorzugsaktien zu je nom. 200.— RM.
Reihe B Nr. 1—500, Stück 500 Stammaktien zu je
nom. 200.— RM. Reihe C Nr. 1—500. Sämtliche
Aktien lauten auf den Inhaber. Die Ausgabe erfolgt
zum Nennbetrag. — Am 24. Auguſt 1935 hinſichtlich
der Firma: Bahnbedarf—Rodberg
Aßzienge=
ſellſchaft, Darmſtadt: Die durch den Beſchluß der
Generalverſammlung vom 26. März 1935 beſchloſſene
Herabſetzung des Grundkapitals um 300000.— RM.
iſt durchgeführt. Nach erfolgter Erhöhung um
450 000.— RM. beträgt das Grundkapital nunmehr
500000.— RM. Als nicht eingetragen wird
veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in
5000 Stück auf den Inhaber lautende Aktien zu je
RM. 100.— Nennwert.
(F 7657
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1935.
Amtsgericht.
SONNABEND:
Der herrliche Großfilm
Maskerade
Paula Wessely
Adolf Wohlbruck
Reitinger & Blechschmidt
Inh.: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19 — Telephon 543
für nur
erſte Qualitäten und billigſte Preiſe!
Für dieſe Woche beſonders preiswert:
la Heilbutt i. Schnitt . . . . Pfund 1.10
Echte Seezungen, Steinbutt, Rotzungen
Blaufelchen — Rheinzander — Rheinaal
Fiſchfilet von 459an Bratſchollen 35c
Süßbücklinge . . . . . . . . Pfund 40₰
Unſere Spezialität:
Tägl. friſchgebachene Koteletts Pfd. 50 ₰
Prompier Stadt= und Fernverſand.
F. Benle
SONNTAG:
Ein Lied
für Dich
JAN KIEPURA, Jenny
Jugo, Paul Kemp (7668
Räthe HaetD
Ein Film mit k68S
lichen Situstiole-
und tollsten Veie
wechslungsssehll”
Vorverkauf
Paul Hörbiger, Lil Dagover,
Theo Lingen, Fritz Odemar,
Hubert von Meverinck. (V 7667
Beginn: 3.00 — 5.30 —
N
2