Einzelnummer 10 Pfennige
deren Neute
hen. Seine U
ſch eine andere
witter pflegten
gengüſſen
ußte die Ziſten
Nenge Waſſer auf
ihr, ſo ſtröm
ganze Röhre iu
Urde. Gelang & in
in kurzem wie in
ber war weni
on dem al
er den Rück
in dich
ihrte es doch in
die Oeffnung mit
dem Boden M
Sie waren von
telte der Wind ſu
mit
nwil
ſeine Stimn
auf den geiſt
nterbr
Deffnung der Zün
*
*
N
T T
7
TA
*
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Hs4 entlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
as einſchl. Bolenlohn und Transportfoſfen.
Ab=
mi. 2.—. Poſtbezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
Poſſt=
tel—ngsgebühr und ausſchließlich Poffzuſtellgeld.
inen einzelner Nummern infolge höherer
erechtigt den Bezleber nicht zur Kürzung des
Müriſſes. Beſtellungen und Abbeſteſlungen durch
mruf obne Verbindlichkeit für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 223
Donnerstag, den 15. Auguſt 1935
197. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm boch.
7 Pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Anterbringung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 25% Nachlaß nach Staffel C. Kleine
An=
zeigen (nur von Privaiperſonen) die 22 mm breite
Zeile, 1 mm hoch, 5 Pfg. Familien Anzeigen die
22 mm breite Zeile, 1 mm boch 6 Pfg. Zur Zeit iſt
Preisliſte Nr. 8 gültig.
poſſcheckonto: Frankfurt. M. 9694 Banllonto
Darmſtädter und Nationalbanl. Fernſprecher 4.
Zwiſchen Krieg und Frieden.
Beginn der Pariſer Dreier=Beſprechungen. — Englands Befürchkungen. — Im Hinkergrunde Japan
und der panarabiſche Blo4. — Pefſimiſtiſche Skimmung in Paris.
11 Uhr im Quai d’Orſay begonnen und dauerte eineinviertel
Dir Aiplöntälie am Scheideweg.
Stunden. Eden war von dem Sekretär im Foreign Office, Van=
erAb
zug!
ach langen, ſehr ſorgfältigen Vorbereitungen ſoll jetzt die
Hiende Ausſprache zwiſchen den Engländern, Franzoſen und
Minern über das Schickſal von Abeſſinien beginnen. Welchen
MMeng ſie haben wird, das vermag niemand zu ſagen. Sicher
hri daß ſich allmählich überall die Ueberzeugung von der
un=
ſter Wichtigkeit des Abeſſinien=Problems durchgeſetzt hat.
MEnowden ſpricht in der „Times” ganz offen davon, daß
ir einmal alle Vorbedingungen für einen
Mirieg gegeben ſeien. Das iſt offenbar auch die herr=
MMeinung in England, und deswegen gibt England ſich
hült erdenkliche Mühe, das Aeußerſte zu verhindern. Vielleicht
whu ſpät. Denn der diplomatiſche Kampf, der ſeit Monaten
ßuich nach den Methoden des Pokerſpiels geführt wurde, iſt
tihen ſo ſcharf geworden, daß mit Bluff allein nichts zu
er=
üEſt. Drohungen und leere Verſprechungen haben keinen
Muſſolini hat die Karten ſo gut gemiſcht, daß er
efleich alle Trümpfe in der Hand hat, vielleicht deswegen,
ſiernand mehr daran zweifelt, daß er nach ſeinen gewaltigen
ſivorbereitungen bis zum bitteren Ende gehen
daß er alſo ernſtlich zum Krieg entſchloſſen iſt.
Abzubrin=
ivon wäre er höchſtens, wenn ihm ein Angebot gemacht
ſü das einen wertvollen Erſatz für den Verzicht auf den Krieg
Zurückzuhalten wäre er natürlich auch, wenn England
iankreich ebenfalls die letzten Konſequenzen ziehen wollten.
RMuſſolini weiß ganz genau, daß die beiden nicht daran
daß vielmehr jeder der beiden Partner im Grunde nur
higenen Intereſſen verfolgt, und Muſſolini kennt genau den
über den die anderen nicht hinausgehen wollen. Gerade
aber wird in Paris Sonne und Wind ſo ungleichmäßig
k
ligland fürchtet dieſen Abeſſinien=Krieg.
Iſt deutlich die Gefahren, die für ſeine afrika=
Stellung entſtehen müſſen, wenn es den Abeſſiniern
den Krieg mit Italien zu einer Raſſenfrage zu machen.
Mieſſinien dann ſiegt oder unterliegt, in beiden Fällen iſt
ſſtu in Afrika, ſondern auch im weiteren Fernen Oſten eine
id entſtanden, die ſich auf lange Zeit hinaus in den eng=
BBeſitzungen geltend machen wird. Denn im
Hinter=
ſb ſteht Japan, das den Abeſſiniern zum mindeſten ſehr
genaraliſche Unterſtützung angedeihen läßt. Im Hinter=
Aſteht auch der panarabiſche Block, deſſen
gan=
uck, wenn er ſich einmal geltend macht, gegen England
England hat alſo ein entſcheidendes Inter=
Waran, den Krieg zu verhindern. Sehr viel
t iſt zunächſt Frankreich daran intereſſiert, das es vielleicht
Aymal ſo ungern ſähe, wenn die Italiener durch das Ver=
: Abeſſinien von der Mittelmeerküſte abgelenkt würden,
durch ſeine wohlwollende Neutralität bisher die Unter=
WItaliens bei der Pariſer Europapolitik ſichern konnte.
wird gewiß gern bereit ſein, den Italienern gut
zuzu=
nd in vorſichtiger Form zu vermitteln. Aber auch er wird
üüt, eben weil er die engliſche Verlegenheit
einen Preis ausmachen. Denn nur darum geht es
slich bei den ganzen Unterhaltungen, was
nzelnen für ſich gewinnen können.
Aeſſinien iſt trotz des Völkerbundes keine Rechtsfrage
udern eine reine Machtfrage. Es iſt der typiſche
die verheerenden Folgen der Vertragspolitik. Denn um
Een herum iſt im Laufe der Vergangenheit ein ſolches Netz
eeträgen gelegt worden — die ſich oft genug in ihren
Ab=
en widerſprechen —, daß die einzelnen Maſchen nicht mehr
Anderzuhalten ſind. Man hat gegenſeitig alles Erdenkliche
IAyen, immer mit dem Hintergedanken, daß bis zur
Ein=
es Verſprechens ja doch noch viel Zeit wäre. Jetzt wer=
Iuslich alle Wechſel gleichzeitig präſentiert, mit der Folge,
e Diplomatie vor der Bankerott=Erklä=
Uiteht. Verſtändlich deshalb, wenn in England über den
der Beſprechungen ſtarker Peſſimismus herrſcht.
Nie=
eneidet den Miniſter Eden darum, der vor der
undank=
ufgabe ſteht, einen Stuhl zu finden, auf den England ſich
Pietzen könnte. Alle kleinen Mittelchen haben verſagt, und
en Angeboten von einer wirtſchaftlichen Vorzugsſtellung
werden die Italiener kaum zufrieden ſein.
as pſychologiſche Experiment, das durch die
Parallel=
ing des Schiedsgerichts verſucht wurde, muß
gen, ſelbſt wenn es gelingen ſollte, vom Schiedsgericht
Koruch zu erreichen, der wegen des Zwiſchenfalles von Ual=
Italienern moraliſch recht gibt. Denn dieſes Schieds=
Nat nur die Aufgabe, feſtzuſtellen, wer der Angreifer war,
er auf weſſen Boden der Angriff erfolgte, und das iſt ja
die entſcheidende Frage. Denn, falls die italieniſchen
innerhalb der abeſſiniſchen Grenze ſich befanden, dann
In Angriff der Abeſſinier doch ganz anders zu bewerten,
w die Abeſſinier die Grenze überſchritten und die
Italie=
eren eigener Kolonie angegriffen hätten. Die Frage iſt
, damit Italien recht bekommt und durch dieſes Pflaſter
* Wunde vielleicht ſachlich dann zu größerem
Entgegen=
bereit wäre. Nur daß Muſſolini ſich eben damit nicht
läßt. Alle Ueberlegungen führen zu der Kernfrage
es möglich iſt, den Italienern Zugeſtändniſſe zu machen,
den freiwilligen Verzicht auf das Ingangſetzen der
eſchine verlockend erſcheinen laſſen.
Eden bei Laval.
EP. Paris, 14. Auguſt.
ſeit Spannung erwartete Unterredung des eng=
Miniſters für Völkerbundsangelegen=
Eden, mit dem franzöſiſchen
Miniſter=
fnten Laval wurde am Mittwoch vormittag um
ſittart, und dem engliſchen Botſchafter Sir George Clerk
be=
gleitet. Auf franzöſiſcher Seite wohnten der Zuſammenkunft der
Kabinettschef Lavals, Rochat, und der Direktor für politiſche
Angelegenheiten im Quai dOrſay, Bargeton, bei. Ueber den
Inhalt der rein privaten Beſprechung, die in größter
Herzlichkeit und Offenheit verlaufen ſein ſoll, wird, dem Brauch
entſprechend, Stillſchweigen bewahrt. Miniſterpräſident
Laval erklärte den Preſſevertretern, die ihn mit Fragen
beſtürm=
ten, lediglich, er habe mit Eden eine vorbereitende Unterhaltung
über den italieniſch=abeſſiniſchen Streitfall gehabt.
Die Grundlagen der Berhandlungen.
In gut unterrichteten Kreiſen erfährt man, daß die
Fühlung=
nahme zwiſchen Eden und Laval einen allgemeinen Charakter
ge=
tragen habe. Immerhin ſcheint Eden bereits darauf hingewieſen
zu haben, daß als Grundlage dieſer Verhandlungen nicht nur der
Veitrag von 1906 zu dienen habe, ſondern auch die im September
1920 zwiſchen Italien und England ausgetauſchten Schreiben.
In dieſem Schreiben hat Italien ſich eine Vergrößerung ſeiner
wirtſchaftlichen Einflußzone in Abeſſinien anerkennen laſſen,
wäh=
rend England Zuſicherungen für ſeine Intereſſen am Tana=See
und am Blauen Nil erhielt. Frankreich hatte ſeinerzeit auf
ent=
ſprechende Anfrage eine Aufklärung erhalten, mit der es ſich
zu=
freden gab, während Abeſſinien gegen dieſe zuſätzliche
Verein=
barung Proteſt erhob, ohne dieſen Proteſt allerdings weiter zu
verfolgen. Eden beabſichtigt alſo augenſcheinlich, daß dieſe
italie=
niſch=engliſche Vereinbarung in demſelben Maße als
Verhand=
lungsgrundlage zu betrachten iſt, wie der Vertrag von 1906.
Neuer abeſſiniſcher Prokeft
beim Völkerbund.
Abefinien beſchwert ſich wegen der
Waffen=
ausfuhrverboke.
EP. Genf 14. Auguſt.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht eine Note des
abeſſiniſchen Geſandten in Paris, die vom 12. Auguſt datiert iſt.
In dieſer Note beſchwert ſich die abeſſiniſche Regierung durch
ihren Pariſer Geſandten darüber, daß, obwohl auf Grund der
Ratsentſchließung vom 3. Auguſt das Schiedsverfahren wieder
aufgenommen worden ſei, die italieniſche Regierung
fortfahre, Truppen und Kriegsmaterial nach
Oſtafrika zu ſchaffen. Sie ſtelle ohne Unterlaß
Truppen und Kriegsmaterial bereit, die zur
Bekämpfung des abeſſiniſchen Kaiſerreichs
be=
ſtimmt ſeien. Demgegenüber verfüge
Abeſſi=
nien nicht über eine einzige ſtaatliche oder
pri=
vate Waffenfabrik. Die abeſſiniſche Regierung
ſei auch nicht in der Lage, ſich außerhalb ihrer
Landesgrenzen Verteidigungsmaterial zu
kau=
fen, da ſie überall, wo ſie ſolches begehre, auf
Ausfuhrverbote ſtoße. Zum Schluß wirft die Note die
Frage auf, ob dieſer Zuſtand eine wirkliche Neutralität ſei und
ſich mit Recht und Gerechtigkeit vereinbaren laſſe. Die Note
fragt, ob der Völkerbund angeſichts dieſer Situation, die ſich
immer noch verſchlimmere, untätig bleiben wolle.
Keine neuen Vorſchläge Abeſſiniens an Ikalien.
DNB. Addis Abeba, 14. Auguſt.
Gerüchte, nach denen Abeſſinien an Italien erneut Angebote
gemacht haben ſoll, die mit einer italieniſchen Anleihe verknüpft
werden ſollten, werden von zuſtändiger Stelle nicht beſtätigt.
Man weiſt darauf hin, daß die abeſſiniſche Regierung beſtrebt
ſei, die Verhandlungen in Paris in jeder Weiſe zu unterſtützen.
Allein aus dieſem Grunde ſchon könne Abeſſinien in keine neuen
Verhandlungen eintreten, da ſie für die Pariſer Konferenz nur
ſtörend wirken könnten. In Regierungskreiſen glaubt man
wei=
terhin an die Durchführbarkeit des vor einiger Zeit von engliſcher
Seite gemachten Vorſchlags, Abeſſinien einen Seehafen und ein
Teilgebiet von Britiſch=Somaliland zuzuſprechen, um beſcheidene
Wünſche Italiens hinſichtlich der Grenzfrage befriedigen zu
kön=
nen. Im übrigen weiſt man darauf hin, daß die bisher
getroffe=
nen Mobilmachungsmaßnahmen nicht zurückgenommen werden
würden, da ſie nur einen defenſiven Charakter hätten.
Der Kaiſer hat für Donnerstag nachmittag die geſamte
aus=
ländiſche Preſſe zum Tee geladen. Man erwartet, daß der Kaiſer
hierbei eine Anſprache halten wird.
Oberleuknank Hagenbuch aus dem ſchweizeriſchen
Bundesheer ausgeſtoßen.
DNB. Luzern, 14. Auguſt.
Das Diviſionsgericht der 4. Diviſion verurteilte den
Ober=
leutnant Hagenbuch, der im Oktober des vergangenen Jahres
einen angeblichen Brief eines Generalſtabsoffiziers verbreitete,
in dem der Armeekorpskommandant Ullrich Wille ſchwer
ver=
dächtigt und landesverratsähnlicher Handlungen bezichtigt
wurde, wegen unwürdiger Lebensführung zum Ausſchluß aus
dem Heer und zur Tragung der Koſten des Gerichtsverfahrens.
Probleme der ruſſiſchen Erdölinduſtrie.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Moskau, im Auguſt 1935.
Die ruſſiſche Erdölinduſtrie gehört zu denjenigen
Induſtrie=
zweigen des Sowjetſtaates, deren Produktionsentwicklung im
laufenden Jahre ein beſonders ſtarkes Zurückbleiben hinter den
Voranſchlägen zeigt. So belief ſich die Rohölgewinnung der
ruſſiſchen Erdöltruſts im erſten Halbjahr 1935 auf nur 12813000
Tonnen, das ſind nur 42,2 Prozent des
Jahresproduktions=
programmes und nur 2,5 Prozent mehr als in der gleichen Zeit
des Vorjahres. Sehr unbefriedigend hat ſich dabei die
Rohöl=
gewinnung gerade in dem wichtigſten Produktionsgebiet Baku
geſtaltet. Zum 1. Juli d. J. blieb die Rohölförderung im Baku=
Gebiet um 1150 000 To. hinter dem Voranſchlag zurück, wobei
große Rückſtände nicht nur in den neuen, ſondern auch in den
alten Erdölrevieren zu verzeichnen ſind. Den Hauptgrund für
das Zurückbleiben der Rohölgewinnung im Baku=Gebiet hinter
den Voranſchlägen ſieht man bei den leitenden Stellen in den
ungenügenden Bohrleiſtungen. Im Zuſammenhang mit dem
langſamen Verlauf der Bohrarbeiten ſind im erſten Halbjahr
1935 150 Bohrlöcher weniger als veranſchlagt in Betrieb
genom=
men worden.
Um die Produktionsleiſtungen im Baku=Gebiet zu heben, iſt
kürzlich von der Sowjetregierung eine in organiſatoriſcher
Hin=
ſicht außerordentlich wichtige Verfügung erlaſſen worden, und
zwar handelt es ſich dabei um die Aufteilung des größten
Erd=
öltruſts in Sowjetrußland, „Asneft”, in deſſen Händen bisher
die Rohölgewinnung im Baku=Gebiet konzentriert war, in vier
ſelbſtändige Erdöltruſts. Es ſind dies folgende Erdöltruſts:
1. „Stalinneft” der folgende Erdölreviere bzw. Felder
um=
faßt: Stalin und Schubany von den alten Erdölfeldern und
Lok=Batan, Ker=Gez und Puta von den neuen Erdölfeldern;
2. „Ordshonikidſeneft”, dem von den alten Feldern
Surachany und von den neuen Kara Tſchuchur unterſtehen;
3. Aſisbekneft”, dem von den alten Feldern die Inſel
Artem und von den neuen Feldern Kala angegliedert ſind;
4. „Leninneft”, dem die beiden alten Erdölfelder Lenin
und Binagadi und das neue Erdölfeld Sulu=Tepe zugeteilt ſind.
Dieſe vier Erdöltruſts werden unmittelbar der Hauptverwaltung
der Erdölinduſtrie der Sowjetunion „Glawneft” unterſtellt.
Durch einen Erlaß wird ferner gleichzeitig auch der geologiſche
Dienſt im Baku=Gebiet einer Reorganiſation unterzogen.
Außer=
dem iſt die Reorganiſation des bisherigen Projektierungsbüros
des Erdöltruſts „Asneft”, „Asneftprojekt” und anderen
Orga=
niſationen, wie z. B. hinſichtlich der Materialverſorgung,
vor=
geſehen.
Der für die Sowjetregierung leitende Gedanke bei dieſer
Umgeſtaltung der Rohölgewinnung im Baku=Gebiet war
offen=
bar eine ſtraffere Organiſation, die eine beſſere Kontrolle der
Arbeitsleiſtungen ermöglicht, gerade in dem für die
Geſamtpro=
duktion entſcheidenden Bakuer Erdölgebiet durch die Aufteilung
des Truſts „Asneft” herbeizuführen. Dies um ſo mehr, als in
ſowjetruſſiſchen Fachkreiſen offen über die ſchwerfällige
Organi=
ſation und den Bürokratismus, der in den Betrieben des
„Asneft” herrſchte, Klage geführt wurde. Der Erfolg dieſer
or=
ganiſatoriſchen Maßnahmen bleibt zunächſt abzuwarten, da damit
andere ſehr ſchwerwiegende Mängel techniſcher Art in der
Erd=
ölproduktion des Baku=Gebiets, wie vor allem der große Mangel
an techniſch ausgebildetem Perſonal und qualifizierten Arbeitern
ſowie die ungenügende Verſorgung der Betriebe im Baku=Gebiet
mit modernen techniſchen Ausrüſtungen kaum beſeitigt werden.
Dieſe techniſchen Momente ſpielen aber gerade auch bei
einem anderen beſonders aktuellen Problem in dem Ausbau der
ruſſiſchen Erdölwirtſchaft — der Steigerung der
Rohölverarbei=
tung — eine ſehr weſentliche Rolle. So wird in ſowjetruſſiſchen
Fachkreiſen offen zugegeben, daß die in der Zeit des erſten
Fünf=
jahresplanes geſchaffenen Rohölverarbeitungsanlagen nicht in
der Lage ſind, den ſtändig wachſenden Bedarf der
Sowjetwirt=
ſchaft an Benzin und anderen Erdölprodukten zu decken. Auch
die 14 Crack=Anlagen, mit deren Bau im laufenden Jahre
be=
gonnen wurde, werden, wie in der Sowjetpreſſe feſtgeſtellt wird,
für die Deckung des Bedarfs nicht ausreichen. Aus dieſem Grunde
iſt für das Jahr 1936 bereits ein neues Bauprogramm von
Crack=Anlagen ausgearbeitet worden, das nach ſeiner Beſtätigung
durch den Rat für Arbeit und Verteidigung die Errichtung von
18 Crack=Anlagen vorſieht. Daß der Bau von neuen Crack=
Anlagen in Sowjetrußland nur ſehr langſam vonſtatten geht, iſt
in erſter Linie auf die erwähnten techniſchen Schwierigkeiten
zu=
rückzuführen.
Sehr intereſſant iſt es in dieſem Zuſammenhang, daß in der
letzten Zeit mehrere Kommiſſionen der ruſſiſchen Erdölinduſtrie
nach Amerika entſandt worden ſind, um dort die neueſten
Fort=
ſchritte auf dem Gebiet des Baues von Raffinerien und
insbe=
ſondere von Crack=Anlagen kennenzulernen, Seitens dieſer
Kom=
miſſionen ſind in Amerika auch Verhandlungen über techniſche
Hilfeleiſtung geführt worden. So iſt kürzlich mit der
amerika=
niſchen Firma Alco Product Inc. ein Vertrag über techniſche
Hilfeleiſtung dieſer Firma bei dem Bau einer neuen
Erdölraffi=
nerie in Iſchimbajewo (Uralgebiet) abgeſchloſſen worden. Wie
verlautet, ſind außerdem im Rahmen des neuen
Handelsabkom=
mens zwiſchen der Sowjetunion und Amerika Beſtellungen für
die ruſſiſche Erdölinduſtrie in techniſchen Ausrüſtungen, vor allem
im Bau von Raffinierien, vorgeſehen.
Seite 2 — Nr. 223
Wie ſie lügen!
Unglaubliches Verdrehungskunſtſtück einer ſpaniſchen
Linkszeitung.
DNB. Berlin, 14. Auguſt.
Bekanntlich kam es in der vergangenen Woche in Dallas
(Texas) zu wüſten Ausſchreitungen ſtreikender Schneiderinnen
gegen unorganiſierte Streikbrecherinnen, denen die Kleider
her=
untergeriſſen wurden und die dann nackt durch die Straßen
ge=
trieben und von den Streikenden mit den Fingernägeln blutig
gekrazt wurden.
Dieſe Meldung, die auf die ſozialen Zuſtände in den
Ver=
einigten Staaten und die zunehmende Verrohung als Folge der
marxiſtiſchen Hetze ein bezeichnendes Licht wirft, hat dem „
He=
raldo de Madrid”, einer durch ihre gehäſſige Deutſchfeindlichkeit
hervorſtechenden ſpaniſchen Linkszeitung, Anlaß zu einem
gerade=
zu unglaublichen Verdrehungskunſtſtück gegeben. Das Blatt, das
erſt vor kurzem eine von der Fabra an die ſpaniſche Preſſe
aus=
gegebene DNB= Meldung — ein Dementi über eine angebliche
Aufführung eines antiſemitiſchen Tendenzſtückes in
Oberammer=
gau — ſo gekürzt hatte, daß ſie genau das Gegenteil von dem
beſagte, was ſie in ihrer urſprünglichen Form enthält,
veröffent=
licht am 9. d. M. auf der erſten Seite geſperrt gedruckt eine
DNB=Fabra=Meldung über Preſſeſtimmen deutſcher Zeitungen zu
den Vorfällen in Dallas. Die Meldung iſt zwar wörtlich
wie=
dergegeben, jedoch mit der irreführenden Ueberſchrift verſehen:
„Die ſtreikenden Schneiderinnen in Berlin mißhandeln und
ent=
kleiden ihre Kolleginnen auf der Straße‟
Obwohl geographiſche Irrtümer, in einem Teil der
ſpani=
ſchen Preſſe an der Tagesordnung ſind, iſt in dieſem Falle nicht
anzunehmen, daß der „Heraldo de Madrid‟ Dallas für einen
Vorort von Berlin gehalten hat, zumal Texas (in der Meldung
in Klammern) in der Meldung hinzugefügt war. Es handelt
ſich hier offenſichtlich um eine bewußte Irreführung und
Unter=
ſtellung, durch die bei den Leſern, die nur die Ueberſchriften der
Nachrichten zu leſen pflegen, der Eindruck erweckt werden ſoll,
als ob im neuen Deutſchland derartige Ausſchreitungen möglich
wären.
Unter der Ueberſchrift „Glorifizierung der
Doll=
fußmörder in München” fühlt ſich die italieniſche Preſſe
bemüßigt, in großer Aufmachung eine in Wien fabrizierte
Sen=
ſationsmeldung aufzugreifen, wonach in München an der
Feld=
herrnhalle ein Kranz für die Wiener Gefallenen vom 25. Juli
1934 niedergelegt worden ſei. Auf einen Proteſt der
öſterreichi=
ſchen Regierung ſei der Kranz entfernt, dann aber neuerdings
wieder angebracht worden. Auf einen neuen Proteſt ſei erklärt
worden, das Denkmal ſei nicht Staatseigentum, ſondern
Eigen=
tum der Partei.
* Dieſer Meldung iſt die Lüge ſo offenſichtlich anzumerken,
daß ſie gar nicht erſt dementiert zu werden braucht. Sie iſt
bſolut unwahr und wurde von der italieniſchen Preſſe in
gewiſſenloſer Weiſe aus Wien übernommen. Eine Nachprüfung
er Nachricht und Erkundigungen an zuſtändigen deutſchen
Stel=
len hätte von vornherein die Sinnloſigkeit und Verlogenheit der
Meldung an den Tag gelegt. Gegen eine derartige politiſche
Brunnenvergiftung müſſen wir allerſchärſte
Ver=
wahrung einlegen.
* Skarhembergs Pläne.
Der öſterreichiſche Vizekanzler Fürſt Starhemberg hält
ſich zur Zeit einige Tage in Jugoſlawien auf. Die Preſſe iſt
über den Zweck ſeiner Reiſe nicht ſehr mitteilſam. Um ſo
ſelbſtver=
ſtändlicher, daß man gerade in politiſchen Kreiſen darüber
nach=
giübelt, welche Abſichten er hat. Da iſt der aufgetauchte Gedanke
nicht ganz abwegig, daß ihm jetzt die Zeit gekommen zu ſein
ſcheint, wo er ſeine eigenen ehrgeizigen Pläne mit größerer
Wahr=
ſcheinlichkeit auf Erfolg weiterverfolgen kann. Von der Rückkehr
der Habsburger iſt Starhemberg nie ſehr begeiſtert geweſen, weil
er davon das Ende ſeiner eigenen Stellung befürchtete. Er hat ſeit
langem darauf hingearbeitet, daß in Oeſterreich ein ähnlicher
Zuſtand geſchaffen werde, wie in Ungarn, alſo eine
Regent=
ſchaft, die theoretiſch nur als Proviſorium gedacht iſt, in
Wirk=
lichkeit aber einen Dauerzuſtand darſtellen würde, wobei
Star=
hemberg für ſich ſelbſt den Poſten des Regenten
be=
anſpruchen will. Er wollte alſo gewiſſermaßen der „
öſter=
reichiſche Horthy” werden.
Im Kreis ſeiner Heimwehranhänger iſt ſchon vor einem Jahr
ganz offen darüber geſprochen worden, daß, wenn nicht anders,
dann dieſe Löſung ſchließlich mit Gewalt erzwungen würde.
Starhemberg hat dann aber die legitimiſtiſche Welle ruhig an ſich
vorüberrollen laſſen. Wahrſcheinlich, weil er wußte, daß der
Wider=
ſtand der Nachbarſtaaten, vor allem Jugoſlawiens, doch
unüber=
windbar ſein würde, und daß dann der Augenblick kommen werde,
wo er ſeine Regentſchaftskandidatur als kleineres Uebel empfehlen
Seutliche Aundſchda.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Die Entwicklung des neuzeitlichen Sports vollzieht ſich in
erheblichem Umfang unter Mitwirkung der Technik. Viele ihrer
Fortſchritte werden ſofort in den Dienſt ſportlicher Betätigung
geſtellt oder in ſonſtiger Weiſe für den Sport verwertet. Es
ſei in dieſer Beziehung nur an die Rolle erinnert, die der
Motor bei den verſchiedenen mit dem Kraftwagen ſowohl wie
mit den Motorbooten zuſammenhängenden Veranſtaltungen ſpielt.
Es ſei des weiteren der vielſeitigen Maßnahmen gedacht, die
erſonnen wurden, um bei Wettbewerben eine genaue Zeitnahme
zu ermöglichen und um durch das einfache oder das lebende
Lichtbild alle etwaigen Zweifel auszuſchalten. Noch ſtand der
drahtloſe Verkehr und ſtand insbeſondere das drahtloſe
Fern=
ſprechweſen in ſeinen erſten Anfängen und ſchon wurde es dazu
benutzt, um die Ergebniſſe wichtiger ſportlicher Ereigniſſe
mög=
lichſt ſchnell einer größeren Allgemeinheit kund zu geben. So
innig ſind bereits die Beziehungen zwiſchen Sport und Technik,
daß es ſchwer hält, die zahlreichen Verflechtungen vollſtändig zu
überſehen, die ſich hier im Laufe der Zeiten ergaben und zu
denen ſtändig neue hinzukommen. — Wenn man dieſe genauer
betrachtet, muß es auffallen, in wie liebevoller Weiſe ſich die
Technik eines etwas unſcheinbar anmutenden Sportgeräts
an=
genommen hat, nämlich des
Golfballs.
Er ſieht ſehr unbedeutend aus muß es aber in ſich haben.
Vielleicht bildet gerade das Unſichtbare an ihm den
Anziehungs=
punkt für die Techniker; es ſind die auf den erſten Blick nicht
erkennbaren Eigenſchaften, die immer wieder eine techniſche
Aus=
einanderſetzung mit dem Golfball verurſachen. Unter dieſen iſt
vor allem eine von größter Wichtigkeit: Der Schwerpunkt des
Balls muß ganz genau im Mittelpunkt der Kugel liegen. Ein
Verfahren zur Nachprüfung dieſer ſtatiſchen Forderung bedient
ſich der Röntgenſtrahlen. Die Bälle werden unter einem
Fluoreſzenzſchirm von unten her durchleuchtet. Ihre Mitte hebt
ſich als dunkler Punkt aus dem helleren Kreis heraus, der auf
dem Schirm entſteht. Schon hier laſſen ſich manche
Ungenauig=
keiten der Schwerpunktslage dadurch erkennen, daß der dunkle
Punkt nicht richtig in der Mitte des helleren Kreiſes liegt. Bälle,
bei denen dies der Fall iſt, werden entſernt. Dann wird die
Unterlage geneigt, ſo daß die Bälle unter dem Schirm
dahin=
rollen. Bei den guten Bällen bleibt während des Rollens der
dunkle Kreis, wie er war. Bei denen mit falſchem Schwerpunkt
wird er undeutlich und verſchwommen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter des Innern hat für die
Verbeſſerung der Ausrüſtung bedürftiger Siegergruppen in dem
Reichswettkampf der SA. 10 000 Reichsmark der Oberſten SA.=
Führung als Spende für den Reichswettkampf zur Verfügung
geſtellt.
Für den Reichswettkampf der SA. hat der
Reichskriegs=
miniſter von Blomberg 10 Bronzen (Kriegerkopf mit Stahlhelm)
als Preiſe der Wehrmacht geſtiftet.
Der Chef des Generalſtabes der belgiſchen Armee,
General=
leutnant Cumont tritt im September infolge Erreichung der
Altersgrenze von ſeinem Poſten zurück. Als ſein Nachfolger iſt der
ſtellvertretende Chef des Generalſtabes, Generalmajor van den
Bergen, in Ausſicht genommen.
Wegen großer Spekulationen gegen den franzöſiſchen Franken
iſt ein engliſcher Finanzmann, der den allerdings nicht ſehr
eng=
liſch klingenden Namen Sergius Rubinſtein tragt, vom
franzöſi=
ſchen Innenminiſterium ausgewieſen worden.
Nach Meldungen aus Malta wird die Inſel gegenwärtig in
Verteidigungszuſtand verſetzt. Wie die malteſiſche Regierung
an=
kündigt, ſind weitgehende Luftſchutzmaßnahmen in Vorbereitung;
für die Zivilbevölkerung iſt daher eine Broſchüre mit
Verhal=
tungsmaßregeln für den Fall von Luftangriffen herausgegeben
worden. Gleichzeitig ſind die in Malta liegenden Einheiten der
Reſerveflotte, wie Minenſucher und Zerſtörer, nach langer Zeit
wieder in Dienſt geſtellt worden.
könnte. Im erſten Teil iſt ſeine Ueberlegung richtig geweſen.
Jugo=
ſlorien hält an ſeinem Widerſtand gegenüber der Reſtauration
feſt. Deshalb ſcheint auch Italien, ebenſo wie die Tſchechoſlowakei
für die Regentſchaft Starhembergs gewonnen zu ſein. Aber gerade
in Jugoſlawien ſind die Widerſtände noch ſehr ſtark, weil Belgrad
alles fürchtet, was in Wien einen neuen Kriſtalliſationspunkt
ſchaffen könnte. Deshalb hat Starhemberg nicht allzu viel
Gegen=
liebe gefunden, iſt vielmehr auf ſpätere Zeit, bis nach der
Fertig=
ſtellung des Donaupaktes vertröſtet worden. Er ſteht nun vor der
Frage, ob er ſeinen Ehrgeiz noch zähmen ſoll, oder ob er es
dar=
auf arkommen laſſen will, ohne Rückſicht auf die Möglichkeit eines
jugoſlawiſchen Einſpruches ſeine Pläne weiter zu verfolgen.
Kriſe der Aukorikäl.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Auguſt.
Die Notverordnungen Lavals folgen in einem ſo ſchnellen, ja
überſtürzten Tempo, daß es ſchier unmöglich iſt, ihre Bedeutung
zu überblicken und kritiſch zu ihnen Stellung zu nehmen.
Unzweifelhaft wurde die moraliſche Wirkung der Arbeit
La=
vals durch die kommuniſtiſche Wühlarbeit größtenteils vernichtet.
Wenn auch die linksſtehende Oppoſition behauptet, keine
Regie=
rungskriſe heraufbeſchwören zu wollen — nur Sozialiſten und
Kommuniſten ſagen offen das Gegenteil —, ſo tut ſie doch alles,
um Laval an der Arbeit zu verhindern.
Die Regierung verſpricht, energiſch gegen die
revolutio=
nären Umtriebe vorzugehen. Man müßte aber das
Uebel an der Wurzel anpacken. Alles geht auf
Moskau zurück, und Moskau iſt der Verbündete
Frankreichs....
Es genügt nicht, die Notverordnungen herauszubringen, man
muß auch genug Autorität beſitzen, um ſie durchführen zu können.
Das iſt ein beſonders heikler Punkt. Laval gab den Präfekten, die
er nach Paris berief, beſonders energiſche Warnungen mit. Aber
in der Beamtenſchaft manifeſtieren ſich Widerſtände.
Gewiſſe Beamtengruppen führen offen eine kommuniſtiſche
Sprache. Die Volksſchullehrer voran. Daran iſt man zwar ſchon in
Frankreich gewöhnt, aber auch ſonſt gehört es nicht zu den
Selten=
heiten, daß in Beamtenverſammlungen die Internationale
ange=
ſtimmt wird. Es handelt ſich da um eine Kriſe der
Autori=
tät, die noch durch das Herannahen der Kammerwahlen
ver=
ſchärft wird. Viele ſubalterne Staatsangeſtellte fühlen ſich nicht
nur als Beamte, ſondern auch als Wahlagenten. Und ſie erhalten
Unterſtützung von den Deputierten, die um ihre Mandate
ban=
gen. Laval ſelbſt muß auf die Gruppen in der Kammer Rückſicht
nehmen; denn ſeine Mehrheit iſt nicht ſtark genug.
Man hofft, daß nach dem Abſchluß der Notverordnungsperiode
das Vertrauen in dem Wirtſchaftsleben zurückkehrt. Das
Ver=
trauen wird aber viel mehr durch die Angſt vor den
kommuniſti=
ſchen Demonſtrationen als durch die Furcht vor allzuſtrengen
Spar=
maßnahmen beeinträchtigt. Gewiſſe Zweige der Wirtſchaft, ſo
zum Beiſpiel die Schiffahrt, werden durch die fortwährenden
Streiks geradezu lahmgelegt.
Was viele in der Wirtſchaftspolitik Lavals vermiſſen, das iſt
eine großzügige Senkung der Zölle und Kontingente. Nur auf
die=
ſem einzigen Wege ſoll es möglich ſein, die Teuerung — beſonders
am Lebensmittelmarkte — zu überwinden. Andere glauben, daß
ein ſolches Vorgehen eine Roßkur bedeuten würde, die man heute
der franzöſiſchen Wirtſchaft nicht zumuten kann. Bleibt die
Tat=
ſache, daß die Frage der Lebensmittelpreiſe die beunruhigendſte
für die franzöſiſche Wirtſchaftspolitik iſt.
Ein anderes Verfahren bedient ſich einer beſonderen
Ma=
ſchine. Sie beſteht aus einem etwa mannshohen Geſtell aus
Stahlrohr von pyramidenförmiger Geſtalt. Der Ball wird unten
auf einer Unterlage aufgelegt. Dann wird ein oben am Geſtell
befeſtigtes Werk in Tätigkeit geſetzt. Der Ball bekommt einen
kräftigen Schlag und wird geradeaus geſchleudert. Wenn der
Schwerpunkt richtig liegt, muß er über einer vorgezeichneten
Linie dahinfliegen. Liegt er falſch, ſo weicht er nach rechts oder
links von dieſer Linie ab. Auch eine mit Billardtuch bedeckte
Tafel kommt zur Verwendung, auf der man die Bälle
dahin=
rollen läßt, nachdem man die eine Schmalſeite der Tafel etwas
emporgehoben hat. Der brauchbare Ball muß gerade auf ein
am unteren Ende der Tafel befindliches Loch zurollen.
Golfbälle mit „Trockeneis”
Das Beſtreben der Technik, dem Golfball die richtige Lage des
Schwerpunkts zu gewährleiſten, führte dazu, ſich der neueſten
Hilfsmittel zu bedienen. Die feſte Kohlenſäure iſt zwar ſchon
länger bekannt, in größeren Mengen und für den allgemeinen
Gebrauch wird ſie jedoch erſt ſeit verhältnismäßig kurzer Zeit
hergeſtellt und unter der Bezeichnung „Trockeneis” in den Handel
gebracht. Infolge der achtzig Kältegrade, die dem Trockeneis zu
eigen ſind wird es als kräftig wirkendes Kühlmittel verwendet.
Es ſchmilzt nicht, ſondern verdunſtet, wobei die feſte
Kohlen=
ſäure in gasförmige übergeht. Dieſe Eigenſchaft bildet die
Grund=
lage für einen Golfball beſonderer Art. Zu dem Zwecke, die
richtige Lage des Schwerpunkts zu ſichern, wird in einem
kugel=
förmigen Gummibehälter eine ſchwere Flüſſigkeit eingefüllt. In
dieſe Flüſſigkeit wird ein Stückchen Trockeneis gegeben, worauf
der Gummiball geſchloſſen wird. Darauf kommen um ihn herum
Lagen von Gummiband und ſchließlich die äußere Gummidecke.
Im Mittelpunkt des Gummiballs geht aber folgendes vor: Das
in der ſchweren Flüſſigkeit ſchwimmende Trockeneis verdunſtet.
Die entſtehende gasförmige Kohlenſäure dehnt ſich entſprechend
den Eigenſchaften der Gaſe nach allen Richtungen hin
gleich=
mäßig aus und treibt daher auch den Ball gleichmäßig auf.
Dadurch wird die richtige Lage des Schwerpunkts herbeigeführt.
Man erkennt, wieviel Mühe ſich die Technik allein mit den
Golfbällen bereits gegeben hat und welche techniſchen
Schwierig=
keiten eine ſcheinbar ſo einfache Frage wie der Schwerpunkt
einer Kugel bereiten kann, die außer ſeiner richtigen Lage noch
eine Reihe beſtimmter Eigenſchaften aufweiſen muß. Im übrigen
hat ſich die
Liebe der Technik zum Golf
nicht auf die Bälle allein beſchränkt. Sie hat
Spiegeleinrich=
tungen geſchaffen, die es ermöglichen, die Hände des Spielers in
verſchiedenen Lagen und Stellungen photographiſch aufzunehmen.
Die „Fränkiſche Tageszeitung” bringt auf Grund
gaben der Aufmarſchleitungen der einzelnen Gliederurg z
fern vom diesjährigen Reichsparteitag in Nürnberg. hvug
wird die Wehrmacht (Heer, Marine und
waffe) mit 13 000 Mann in 27 Sonderzüst puach
Nürnberg kommen. Die Truppen beziehen Biwak im Dox /de
Wehrmacht an der Guſtav=Adolf=Höhe bei Gebersdorf (00
M ann der Luftwaffe treffen zu Fuß in der St ude
Reichsparteitages ein.
Am Reichsparteitag 1935 nehmen 150 000 Po
Leiter aus allen Teilen Deutſchlands teil, die in 15C
zügen anrollen. Am 10. September kommen 2 500 Po
Leiter Sachſens zu Fuß in Nürnberg an. Der
Hel=
der Politiſchen Leiter wird eine Stärke von 10 000 Marnadwen
Zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit treten im hmmen
des Reichsparteitages 1935 die 3000 Männer der Werſqyrer
die Sprechchöre und Muſikchöre beim Volksfeſt und bifund
gebungen zum Vortrag bringen werden.
In mehr als 100 Sonderzügen kommen n/1
und 15. September 100 000 SA.=Männer in die Süt 4des
Reichsparteitages.
Am 10. September treffen in 50 Sonderzügen 5 4 C0gur1 Hu
beitsdienſtmänner aus dreißig Arbeitsgauen amtſchndas
lands in Nürnberg ein. Die SS. wird mit einer Te ſynnen
zahl von 18 500 Männern in 20 Sonderzügen
Reichsparteitag kommen. Dazu trete
weitere 11000 SS.=Männer, die zur Abſumnſnſhäf
eingeſetzt werden.
Die Hitlerjugend wird mit 50 000 Manw
treten ſein, und ſchließlich werden noch 10 500 Mu
NSKK. zum Reichsparteitag kommen.
Dieſe gewaltigen Menſchenſtröme werden mit einerellöſt
verſtändlichkeit gelenkt und in die richtigen Bahnen gelei, di
immer wieder in Erſtaunen ſetzt.
Geſeh über die Vermögensverwaltnt
in der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Stern
Wir entnehmen dem Heſſ. Reg.=Blatt Nr. 13 vom 1.
1935 folgendes Geſetz:
Der Reichsſtatthalter in Heſſen hat als Führer de
regierung das folgende Geſetz mit Zuſtimmung der Reichs jee
beſchloſſen, das hiermit im Namen des Reichs verkündet
§ 1. (1) Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesreg erg
bildet bei der Landeskirchenkanzlei der Evangeliſchen La Akim
Naſſau=Heſſen, Verwaltungsſtelle Darmſtadt, für das heſie 1A
diet dieſer Landeskirche eine Finanzabteilung, die aus Emit
der allgemeinen kirchlichen Verwaltung beſteht.
(2) Die Finanzabteilung trifft ihre Entſcheidung Du 6
Vorſitzenden nach vorangegangener Beratung.
§ 2. (1) Die Finanzabteilung ſetzt den Haushaltsy
die Religionsgeſellſchaftsſteuer für die Landeskirche feſt
Feſtſetzung der Religionsgeſellſchaftsſteuer braucht keine
vertretung mitzuwirken. Die Finanzabteilung überwacht
wendung der Haushaltsmittel. Sie übt die birchliche Auff ün
die Vermögens= und Kirchenſteuerverwaltung der KircheinM Aus
den und der kirchlichen Verbände aus. Sie iſt befugt, fal.zſc
Weigerung oder aus anderen Gründen kein Beſchluß der zün
gen kirchlichen Organe zuſtande kommt, deren Rechte ſc!!
zuüben. Das gleiche gilt, wenn zweifelhaft oder ſtreitig itn
Organe für die Vermögens= und Kirchenſteuerverwaltur guſ
dig ſind. Die Finanzabteilung iſt insbeſondere auch zuſtän is
gan im Sinne des Artikels 9 des Geſetzes über das Beſteuu
rechr der Religionskörperſchaften vom 14. Dezember 1:2
Regierungsbl. S. 239.
(2) Die Finanzabteilung kann im Rahmen der Befu /e!4/ höh
Abſatzes 1 rechtsverbindliche Anordnungen erlaſſen. Anoku
der Kirchenleitung, die mit finanzieller Auswirkung DM
ſind, bedürfen der Zuſtimmung der Finanzabteilung.
§ 3. Die Finanzabteilung iſt dem Reichsſtatthalter
— Landesregierung — für ordnungsgemäße Verwendun/
evangeliſch=kirchliche Zwecke gewährten
Staatszuſchüſſe=
wortlich.
§ 4. Aus dieſem Geſetz erwachſen der Evangeliſchen
kirche und den anderen kirchlichen Rechtsträgern keine ven
rechtlichen Anſprüche gegen das Land Heſſen.
8 5. Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesreg3/
erläßt die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſete*
derlichen Rechts= und Verwaltungsvorſchriften.
8 6. Das Geſetz tritt mit Wirkung vom 1. April 199
Kraft. Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesvegieruve
ſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Darmſtadt, den 23. Juli 1935.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen. Sprenger.
hne daß dadurch eine Unterbrechung ſeiner Bewegunz
beſondere ſonſtige Maßnahmen nötig wären. Sogar ein
ſauger wurde eigens für den Zweck durchgebildet, die Ec
zu reinigen und ſie von darauf gefallenem Laub zu
Dieſer Staubſauger hat die ungefähre Geſtalt eines
ſchleppers, an dem ſich hinten ein kaſtenförmiger Au
findet. In dieſen wird alles hineingeſaugt, was auf de-‟
liegt, über die der Wagen hinwegfährt. Die Reinigun!
ſonders ſchnell und gründlich. — Trotz der immer
werdenden Beziehungen zwiſchen Sport und Technik er
Auszählen bei Boxkämpfen
nach wie vor durch die menſchliche Stimme. Auch dieſer
hat die Technik ihre Aufmerkſamkeit zugewendet. Ei ſe
zähleinrichtung iſt in Amerika durchgebildet worden,
nur ganz genau die Sekunden zählt, ſondern darüben
auch noch einiges weitere leiſtet. Sie arbeitet
mit elektriſchem Antrieb.
Während der zwiſchen zwei Runden eingelegten Pauſer
jede Sekunde ein Licht auf. Wenn die Pauſe zu
End=
tönt, ebenſo wie beim Ende einer Runde, ein Go
Gleichzeitig erſcheint ein grünes Licht. Dieſes kündet
Ring befindlichen die Zeit, die ihnen zur Verfügung P:
ſich zu entfernen. Nach zehn Sekunden erliſcht es. Sobe
der Kämpfer knockout geſchlagen iſt, ertönt gleichfalls eE
ſchlag. Im gleichen Augenblick erſcheinen im Verlauf he.
je einer Sekunde in roter Beleuchtung nacheinander die
eins bis zehn. Sobald ſich die Zahl zehn zeigt, verkie
Einrichtung auch das Ende des Kampfes.
Waſſerradeln ohne Schaufelrad
Ein bekanntes Waſſerfahrzeug, das hauptſächlich zu
fahrten auf Seen und Flüſſen benutzt wird, beſtehr. 4
zigarrenförmigen Schwimmkörpern und einer Treibo!
die der eines Fahrrades ähnelt. Durch ſie wird ein Sie
in Umdrehungen verſetzt, wodurch die Vorwärtsbeweß.
Ganzen bewirkt wird. Bei einem neuen Waſſerfahrzeng
Schwimmkörper ſelbſt als Antriebmittel ausgebildet wor.
Schaufelrad fällt weg. Die langen und ſchlanken Schwli
ſind mit einem um ſie herumgelegten ſchmalen abe"
Schraubengang verſehen. Die Tretkurbeln wirken auſ.""
und Vorgelege, wodurch die beiden Schwimmkorpe.
drehungen verſetzt werden. Auf dieſe Weiſe entſtehr. ."
antrieb, der bei größeren Fahrzeugen durch Motore obe"
Maſchinen bewegt werden kann. Dieſe werden ſtatt mit. S"
mit Schwimmkörpern von der Länge des Bootes beilſe
zu deſſen beiden Seiten liegen.
Muonnerstag, 15. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wierſchicien Aasgleic vemn kiahlvergean
minderung der Arbeitsloſigkeit — AB/DVO. — vom 28. Juni
NSB=Hilfsakkion
1933 Abſchnitt 4 8 25, Abſatz 1.) Dieſe Geſchäfte ſind außerdem
Nr. 223 — Seite 3
din 4
Nürnberg an.
irie von 100
Männer de
m Vollsieſt u
ir unter den Feierſchichten.
n nun den am meiſten Betroffenen eine augenblickliche
üplbare Erleichterung zu geben, führt die NSV. eine tief=
ung beſteht.
ihre Entſcheidmg /4t
Beratung.
ſetzt den Hausklt4 R en:
bt die kirchliche Ar
für den deutſchen Bergbau.
DNB. Berlin, 14. Auguſt.
gie NSK meldet: „Die Belegſchaft des Ruhrbergbaues
lei=
erheblichem Umfang unter ungleichmäßiger Beſchäftigung.
ſchend infolge der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung von der
unduſtrie ausgehend, ſich allgemein die Beſchäftigung im
unſergbau in den letzten zwei Jahren weſentlich hob, mußten
rner Reihe von Zechen immer noch monatlich bis acht
entlichkeit tre
rShichten eingelegt werden.
es waren dies eine Reihe von Fettkohlenzechen, deren
Be=
y ftsziffer im Verhältnis zum Beſchäftigungsanſpruch der
nengegenüber dem Syndikat) zu hoch war. Darüber hinaus
erüügen
m beſonders die Eß= und Anthrazitkohlenzechen unter der
Männer
derbeſchäftigung, die ſich im Sommer beſonders unangenehm
ter bar macht, weil ja die für den Hausbrand benötigten
0 Sonderzu
ter in dieſer Zeit in geringerem Umfang abgerufen werden.
Anf Veranlaſſung des Führers und Reichskanzlers wurde
ißig Arbeit
urzem das Ruhrſyndikat veranlaßt, Wege zu
wird mit ei
ern, um die Belegſchaften ſämtlicher Zechen=
20 Sont
agen des Ruhrreviers bis Ausgang des
Dazu
ers nicht unter 21 bis 22 Schichten monat=
„ die zur I7
zubeſchäftigen.
yr durch wird bewirkt, daß auf einer Schachtanlage volle
it 50000
ſyen verfahren werden, während eine Nachbaranlage zur
den noch 1050
Nue von Feierſchichten in größerer Zahl gezwungen iſt. Um
Särten auszugleichen haben ſich die Zechen zu einem
* Meiden mit 60/ Audentlichen, internen Beſchäftigungsausgleich bereit erklärt,
nöglichſt durch Verſtändigung der Syndikatsmitglieder
emander erfolgt. Es wird notwendig ſein, daß das
Ruhr=
trt einen Teil der Eß= und Anthrazitkohlenmengen, die
turch dieſen Beſchäftigunsgausgleich nicht untergebracht
Meuddeeüſheer können, auf Syndikatlager nimmt.
Dieſe Maßnahmen werden zur Folge haben, daß künftig die
FSltche NaſcAA SHaft ſolcher Zechen vor Härten verſchont bleibt. Sie iſt
ir der Vergangenheit vielfach in ſchwerſte Notlage und
Hlart Nr. 10 vm / M ldung geraten, und zwar nicht nur die Bergleute des
ſosirks, ſondern auch Steinkohlenbergleute anderer
Re=
hat als Gührer 9Eh tten bis in die letzte Zeit hinein, z. T. in erheblichem
nde Hilfsaktion durch, die neben der Ruhraktion dem
ge=
dus FAy deutſchen Bergbau zugute kommt.
e dit 9 fhn und Umfang ſind aus den nachſtehenden
Ausführungsbeſtimmungen
die Landeslirche tKDer Kreis der Empfänger. — Dieſer erſtreckt ſich
U=ſteuer braucht zu49” nur auf ſolche Bergarbeiter, welche durch
ſtabteilung übewaf )iiſchichten erheblichen Lohnausfall er=
ermaltung der giutblur Ausgabe gelangen NSV=Gutſcheine in
s Sie iſt beſugt /4u Mindung mit einer Stammkarte, die auf den
en kein Beſchluß MAl” des Empfängers ausgeſtellt wird.
mt deren Rect MM Die Stammkarte. — Der Empfänger der
NSV=
ielhaſt oder ſieiu Aeinte erhält eine Stammkarte. Dieſe iſt von der zuſtän=
Urchenſteuerwerwalnt 42u1sgabeſtelle vorſchriftsmäßig auszufüllen. Name, Wohn=
„eſodere auch zufü gP” Wohnung des Empfängers müſſen vermerkt werden.
ſetzes über dus Mchtshö)e des Betrages der ihm zugeteilten NSV=Gutſcheine iſt
11. Dezember Hehills einzutragen.
Die NSV=Gutſcheine. — Die NSV=Gutſcheine
Rahmen der Biuck M in Höhe von Mk. 10 und Mk. 1.— ausgegeben. Die
ſterie haben nur Gültigkeit in Verbindung mit der
Stamm=
zſſen. 4
hArndere Waren als Bekleidung, Wäſche und Haushalts=
Auswi
anzabteilung kände dürfen gegen Zahlung mit NSV=Gutſcheinen nicht
ſichsſtattwltt beicht werden. Die NSV=Gutſcheine ſind gültig in der Zeit
e Verwendu 4/5 Auguſt bis 30. September 1935. Gutſcheine, die nach
0. September 1935 von Bedürftigen vorgelegt werden,
von den Geſchäften nicht in Zahlung genommen werden.
en Empfängern werden Waren im vollen
des Gutſcheins verabreicht. Irgend ein Abzug
der Geſchäftsinhaber vom Gutſcheinwert bei der
Liefe=
on Waren an die Hilfsbedürftigen darf keineswegs er=
Cinlöſung der NSV=Gutſcheine bei den
Mäften. — Die Gutſcheine können nur in Zahlung
ge=
werden in Geſchäften, welche von der zuſtändigen Ge=
Abehörde für die Einlöſung der Bedarfdeckungsſcheine
zu=
ſind. (Siehe Verordnung zur Durchführung der
Ar=
ſſchaffungsmaßnahmen auf Grund des Geſetzes zur Ver=
kenntlich gemacht durch einen Aushang, den ſie von ihrer
Fach=
gruppe erhalten.
5. Die Einlöſung der NSV=Gutſcheine bei
Banken. — Die oben bezeichneten Geſchäfte verſehen die in
Zahlung genommenen NSV=Gutſcheine auf der Rückſeite mit
ihrem Stempel oder handſchriftlicher Firmenbezeichnung. Die
Gutſcheine können bei allen Zahlſtellen der Wirtſchaftsgruppe
privates Bankgewerbe und Zentralverband der deutſchen
öffent=
lichen Sparkaſſen und Girozentralen und ſämtlichen
Genoſſen=
ſchaftsbanken in Zahlung gegeben werden. Die Erſtattung des
Gegenwertes an die Geſchäfte erfolgt nach Abzug von 5 Prozent
für die NSV gegen Abgabe der NSV=Gutſcheine bis ſpäteſtens
31. Oktober 1935. Bei Vorlage der Gutſcheine haben die
Ge=
ſchäfte den Banken gegenüber unbedingt den Nachweis zu
er=
bringen, daß ſie entſprechend Abſchnitt 4 der
Ausführungs=
beſtimmungen zur Entgegennahme und Einlöſung dieſer
Gut=
ſcheine berechtigt ſind.
Die Banken haben bei der Einlöſung der NSV=Gutſcheine
hierauf beſonders zu achten.
Nach dem 31. Oktober werden von den genannten
Zahl=
ſtellen NSV=Gutſcheine nicht mehr eingelöſt.
Für die Einlöſung der NSV=Gutſcheine dürfen die
Zahl=
ſtellen keine Gebühren erheben.
6. Die Abrechnung. — Die Zahlſtellen entwerten die
eingelöſten Gutſcheine durch Abſchneiden der linken unteren Ecke
und reichen die Gutſcheine bis ſpäteſtens 15. November 1935
ihren Zentralſtellen ein. Die Zentralſtellen der Banken geben
durch Einſchreibeſendungen die NSV=Gutſcheine geſammelt an
das Organiſationsamt des Hauptamtes für Volkswohlfahrt,
Berlin SO 36, Maybachufer 48 bis 51, weiter.
Die Zentralſtellen geben dem Hauptamt für Volkswohlfahrt
durch beſonderes Schreiben von der Ueberſendung der Gutſcheine
Mitteilung und fordern die Ueberweiſung des Gegenwertes an.
(Gutſchein in Höhe von 10 Mk. gleich 9,50)
(Gutſchein in Höhe von 1 Mk. gleich 0,95)
Eine Durchſchrift dieſes Schreibens iſt der Paketſendung
beizulegen.
Nach Prüfung der eingeſandten NSV=Gutſcheine erfolgt
die Begleichung der Rechnung nach den vereinbarten Richtlinien
durch das Hauptamt für Volkswohlfahrt.
Jede mißbräuchliche Anwendung der
Guf=
ſcheine zieht Zuchthausſtrafe nach ſich.
Dieſe durchgreifende Soforthilfe war nur möglich, weil der
Führer das ganze deutſche Volk, zu einer feſt geſchloſſenen
Opfer= und Notgemeinſchaft zuſammengeſchweißt hat. Der
deutſche Bergarbeiter braucht dieſe Hilfe deshalb durchaus nicht
als etwa ein Almoſen oder eine Subvention — wie ſie die
Vergangenheit ab und zu einmal beliebte — anzuſehen.
Das Hilfswerk entſpringt unſerem raſſiſchgebundenen
Den=
ken, das uns unabdingbar die Pflicht auferlegt, überall
dort nach Kräften einzugreifen wo deutſche
Volksgenoſſen ſich in augenblicklicher Notlage
befinden. Der deutſche Bergarbeiter weiß das zu würdigen
und wird dieſes Tatbekenntnis der Opfergemeinſchaft dem
Führer durch treue Hingabe an ſein Werk danken.”
Der Reichswirkſchaftsminiſter gegen
ungerechkferkigke Preisſkeigerungen.
Wie ſchon bekanntgegeben, werden nach dem am 1. Juli 1935
erfolgten Ablauf des Geſetzes über die Beſtellung eines
Reichs=
kommiſſars für Preisüberwachung vom 5. November 1934 bis
zur Entſcheidung über eine Verlängerung des Geſetzes die
Ge=
ſchäfte des Reichskommiſſars von den
zuſtändi=
gen Stellen, alſo den zuſtändigen
Reichsmini=
ſtern, fortgeführt.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat auf Grund der hiernach
auf ihn übergegangenen Aufgaben die Preisüberwachungsſtellen
erneut auf die Notwendigkeit einer ſtraffen Handhabung der
Preisüberwachung hingewieſen. Er hat die
Preisüberwachungs=
ſtellen insbeſondere angewieſen, die Entwicklung der Preiſe
ſorg=
fältig zu beobachten, die genaue Einhaltung der bisher erlaſſenen
allgemeinen Preisvorſchriften — die ſelbſtverſtändlich
unver=
ändert in Kraft bleiben — zu überwachen und Verſtöße gegen
die Preisvorſchriften ſowie jede ungerechtfertigte Preisſteigerung
unnachſichtlich zu verhindern.
Die Moorſpren
ür die Reichsaukobahn.
Die Straße der Reichsautobahn Berlin—Frankfurt (Oder) führt in der Nähe von Kersdorf durch das Gollinger Moor. Um nicht
ungeheure Moormaſſen zur Feſtigung des Untergrundes ausheben zu müſſen, wurde das Moor, das ſtellenweiſe bis zu 20 Meter tief
iſt, geſprengt. Das neue Verfahren hat ſich reſtlos bewährt. Im Bild: Das Moor während der Sprengung. (Scherl=Bilderdienſt=M.)
2
g. acht Uhr morgens.
der flachen Inſel mit den kriſtalliſch übereinander klim=
Häuſern erhebt ſich in dieſem Augenblick ein Glockenſpiel
E Bronzetönen und begleitet unſere vorſichtige Einfahrt.
Umer neue Seitenbuchten eröffnet der befeſtigte
Binnen=
em Blick. Jede Bucht ſteil mit Häuſerkriſtallen bewachſen
Aſten Grau=, Roſa= und Sepiafarben. Während das Schiff
und quer legt, ſchwärmen malteſiſche Barken unaufhörlich
r zu Ufer beladen mit ſchwarzgekleideten Kirchgängern,
Aven zwei ſtehenden hemdärmeligen Fergen. Am Kai ſind
Mutſchen in Bereitſchaft. Sie ſehen aus wie altmodiſche
ſe Thronſeſſel mit Franſenbaldachinen.
WAr.
dem erſten Schlag des Neun=Uhr=Läutens Ausfahrt
Glaugrauer engliſcher Torpedoboote, vollkommen
über=
aus den geſchickt getarnten Seitenbuchten. Helle
Fan=
eringeln ſich kühl, ſilbern, morgendlich in den joniſchen
uund der Union=Jack knattert empor an allen Maſten
s verteilten Feſtungswerke.
öchall unzähliger Kirchenglocken begegnet ſich über dem
hängt unzählbare tönende Echokuppeln ineinander, und
dis gleiten die langen raſſigen Kriegsſchiffe hindurch;
me Mannſchaft in Parade längs der Reeling, die
Offi=
dem Vorſchiff ſtramm zuſammengeriſſen, der Kapitän
breitbeinig, ſchräg gegen den Wind der Fahrt gelehnt.
hen ſie vorbei, ſtählerne Haie, gewinnen das freie Meer,
Wogen ſie wiegen.
den aſchgrauen Dächern vibrieren die viereckigen
Türme in der wachſenden Anſtrengung ihres metalli=
Liens. Unter den ſchwarzen eiſernen Baßtönen winſeln
lockenſpiele freundlich monotone Melodien. Dazwiſchen
bon allen Seiten her roſtbraunes und patinagrünes
ugen. Darüber helle, zarte Weinlaubranken winziger
Kocklein.
gewaltige Schallwald ſchaukelt die ſonntägliche Wärme
4u Wipfeln.
Mänger ſteigen die gewundenen breiten Treppen von der
fanter zu den Kais hinab. Ihr Stimmengewirr wird
99 quer auf venezianiſch geknauften Barken durch den
Hafen getragen. Ein geſchwätziger, ſchwarzbehuteter,
wellen=
geſchaukelter, bewegter Menſchenhaufen.
Zwölf Uhr dreißig.
Die tannenen Deckplanken ſchwitzen unter der Sonne, duften
heimatlich nach Kiefernwäldern. Der ſüße Dunſt engliſcher
Ziga=
retten treibt im Wind. Mittägliches Schweigen plätſchert
ſchlaf=
mütig, betäubend.
Am Bug des beruhigten Schiffes vorbei ſchaukelt eine
blaß=
grüne verwitterte Barke. Darin liegt ein Knabe — dolce far
niente, die nackten Füße ſchleifen ſteuerbords im Waſſer, die
Hände backbords. Sein zurückgelegter Kopf ſchlürft lächelnd den
Himmel, der ihm in unſichtbaren Pokalen gereicht wird. Ein
zweiter Knabe, im Heck ſtehend treibt mit langen, ſchmalen
Blattrudern dieſe kleine Gondel, beladen mit aller Mittagsſüße
des Südens, allen ſchweigenden Geſchenken des Himmels, allem
leichten Lächeln der Götter (die trotz ihrer Zurückgezogenheit
ſo gegenwärtig ſind).
Und jene beiden Knaben ſingen zweiſtimmig eine kleine
italieniſche Melodie, genau eingefügt dem Takte des Ruderns.
Und im langſamen ſchrägen Vorbeitreiben wächſt ihnen zu die
Fülle entzückten Lauſchens von allen ruhenden Ufern. Und ihre
Stimmen blühen heller auf über den wieſengrünen, trägen
Werner Helwig.
Waſſern.
Graf Keigo Kiyoura Ehrendoktor der Univerſität Leipzig.
Die Univerſität Leipzia hat den ehemaligen japaniſchen
Mi=
niſterpräſidenten Graf Keigo Kiyoura ehrenhalber zum Doktor
der Staatswiſſenſchaften promoviert.
Graf Kiyoura, der ſeinem Lande durch Jahrzehnte hindurch
in den höchſten Stellungen gedient hat und heute im 86.
Lebens=
jahre ſteht, hat ſich um die Errichtung des „Deutſchen
Forſchungs=
inſtituts” in Kioto größte Verdienſte erworben.
Die Verleihung des Doktor h. c iſt der Dank der deutſchen
Wiſſenſchaft, inſonderheit der Univerſität Leipzig, die ſeit langem
japaniſch=deutſche Beziehungen pflegt, an einen ehrlichen Freund
Deutſchlands.
Die „Fauſt”=Aufführung auf dem Römerberg ein voller Erfolg.
Neues Preisausſchreiben des Oberbürgermeiſters.
Von der „Fauſt”=Aufführung auf dem Römerberg hatte man
ſich in Fachkreiſen ſehr viel verſprochen, namentlich
Generalinten=
dant Meißner war von dem Erfolg immer feſt überzeugt.
Aller=
dings fehlte es auch nicht an Stimmen, die Einwendungen
er=
hoben und namentlich der Inſzenierung unüberwindliche
Schwie=
rigkeiten vorausſagten. Nun, die Ontimiſten haben auf der
gan=
zen Linie recht behalten. Die „Fauſt”=Aufführungen haben einen
ſehr nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen, und die Vorſtellungen,
die bisher immer vom Wetter begünſtigt waren, ſind ſämtlich
aus=
verkauft geweſen. Der Spielplan mußte daher auch eine
Aende=
rung erfahren, denn dieſem großen Intereſſe für die „Fauſt”=
Auf=
führung ſoll Rechnung getragen werden.
Um das allgemeine Intereſſe an den Römerbergſpielen auch
weiterhin aufrechtzuerhalten und weiter zu vertiefen, hat ſich der
Oberbürgermeiſter veranlaßt geſehen, ein Preisausſchreiben zu
veranſtalten, und zwar für eine Arbeit, die ſich mit den
Römer=
bergſpielen beſchäftigt. Es ſind acht Preiſe im Geſamtbetrag von
2350 Mark ausgeſetzt. Die Arbeiten müſſen bis zum 7. Oktober
ein=
gereicht ſein. Die näheren Bedingungen werden noch
bekannt=
gegeben.
Internationale Filmausſtellung eröffnet.
Die Dritte Internationale Filmausſtellung iſt in Venedig
vom Preſſe= und Propagandaminiſter Graf Ciano eröffnet
wor=
den. In ſeiner Anſprache betonte er u. a., der Film ſei in
weni=
gen Jahren von einem Unterhaltungsmittel zur erfolgreichſten
Kunſt des Zeitalters geworden, und die italieniſche Regierung
habe ihm daher ihre beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Ihr
Programm beſtehe darin, Italien einen ſeiner Geſchichte
würdi=
gen Film zu ſichern, der vom politiſchen Geſichtspunkt aufgefaßt
werde.
Für Deutſchland ſprach der Vertreter der Deutſchen
Film=
kammer, Scheuermann, indem er die Bedeutung des Kongreſſes
der Internationalen Filmkammer hervorhob, der in den nächſten
Tagen in Venedig zuſammentritt.
* „Schöpferiſche Kraft”. Geſetze und Wirkungen — Verwertung
und Steigerung von W. A. Hofmann. (Verlag für
Wirt=
ſchaft und Verkehr, Stuttgart. 335 Seiten. 12 RM.)
Das iſt ein Buch für ernſte, zielſtrebende Menſchen. Jeder
wird einmal erleben oder erlebt haben, daß in ſeinem
Lebens=
weg oder beruflichen Schaffen irgendwann eine Art toter Punkt
hemmend eintritt. Dieſer tote Punkt, der uns manchmal wie
vor eine plötzliche Leere ſtellt, muß irgendwie überwunden
wer=
den. Zu dem „Wie” dieſer Ueberwindung will das Buch
ver=
helfen. Es wäre eine falſche Einleitung geweſen, wenn es ſich
darum handeln würde, hier mehr oder weniger gute „Rezepte‟
zu geben. Der Autor packt vielmehr die Sache von Grund auf
an. Er regt an und zwingt zum Nachdenken über das Walten
der ſchöpferiſchen Kraft, über die Geſetzmäßigkeit der Dinge, und
zeigt dann an Beiſpielen aus Leben und Praxis, daß nur
Ziel=
ſtrebigkeit auch den toten Punkt überwinden läßt. Damit kommt
er auch dem Weſensinhalt des Buches nahe, wie ihn der Titel
andeutet. Steigerung der eigenen körperlichen und geiſtigen
Lei=
ſtungsfähigkeit durch klare Zielſetzung und Vermeidung von
Raubbau an eigenen Kräften. Er ging den Quellen großer
ſchöpferiſcher Leiſtungen nach und zieht daraus die
Nutzanwen=
dung, der wir uns anſchließen können, wenn wir mit genügend
Selbſtkritik an die Möglichkeiten und Winke und Ziele
heran=
treten, die das Buch geben will und kann.
Seite 4 — Nr. 223
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 15. Auguſt
Zeoifenverorecher kätgoiiſcher Seen.
Drei „Barmherzige Brüder” vor dem Berliner
Sondergericht.
Wegen Deviſenverbrechens ſtehen am Mittwoch drei
An=
gehörige der Klöſterlichen Genoſſenſchaft der Barmherzigen
Brüder in Montabaur vor dem Berliner Sondergericht. Dem
Generaloberen dieſer Genoſſenſchaft, dem 57jährigen Ottmar
Vey, und dem Generalökonom, dem 56 Jahre alten Franz
Joſef Brünner wird Volksverrat vorgeworfen.
Außer=
dem wird dem Angeklagten Vey Deviſenverbrechen in
ſechs, dem Angeklagten Brünner in fünf weiteren Fällen zur
Laſt gelegt. Der dritte Angeklagte, der 56jährige holländiſche
Staatsangehörige Stephan Kok, der Generalaſſiſtent der
Genoſſenſchaft, hat ſich wegen Deviſenverbrechens in
einem Falle zu verantworten.
Der den Angeklagten Vey und Brünner zur Laſt gelegte
Volksverrat wird darin erblickt, daß die Angeklagten ihren
Be=
ſitz an ausländiſchen Wertpapieren in Höhe von 21 500
Schwei=
zer Franken und 5000 holländiſchen Gulden nach dem
Inkraft=
treten des Volksverratsgeſetzes nicht angemeldet haben. Ebenſo
wurde nach den weiteren Ermittlungen auch eine Forderung an
die Niederlaſſung der Genoſſenſchaft in Bufallo (USA) in Höhe
von 3700 Dollar nicht angemeldet. Im übrigen haben alle drei
Angeklagten nach dem weiteren Ermittlungsergebnis
Reichs=
markbeträge und ausländiſche Effekten im Geſamtwert von rund
70 000 Reichsmark über die Grenze nach Holland verſchoben. Der
Angeſchuldigte Vey hat ferner Deviſengenehmigungen unter
fal=
ſchen Vorſpiegelungen erſchlichen und auf Grund dieſer
er=
ſchlichenen Genehmigung nahezu insgeſamt 30000 Reichsmark
ins Ausland überwieſen. Auslandsforderungen, die der
Ge=
noſſenſchaft in Höhe von über 1300 holländiſchen Gulden
zu=
ſtanden, wurden beſtimmungswidrig nicht angeboten.
Die klöſterliche Genoſſenſchaft der Barmherzigen Brüder in
Montabaur iſt eine Vereinigung von Laien, die auf Grund
religiöſer Gelübte nach einer beſonderen Regel leben und ſich
die Ausübung der Krankenpflege und anderer caritativer Werke
zur Aufgabe gemacht haben. Die Genoſſenſchaft, die im Jahre
1856 gegründet wurde, iſt als ſolche eine rein kirchliche Einrich=
tung. Niederlaſſungen beſtehen in Deutſchland, Holland und
den Vereinigten Staaten. Finanziell ſind die einzelnen
Nieder=
laſſungen ſelbſtändig und voneinander unabhängig. Vey iſt
gleichzeitig geſchäftsführendes allein vertretungsberechtigtes
Vor=
ſtandsmitglied der Kölner Aktiengeſellſchaft für Krankenpflege
und Geſchäftsführer der Caritas=Vereinigung G. m. b. H. in
Montabaur.
Die Genehmigung der Auslandsanleihe, die in Höhe von
1,5 Millionen RM. in Holland aufgenommen wurde, hatte im
Jahre 1926 das biſchöfliche Ordinariat erteilt. Auf den Vorhalt
des Vorſitzenden, daß in den Büchern über die ganzen
Aus=
landsſchulden des Ordens keinerlei Belege gefunden worden
ſeien, erklärte der Angeklagte Vey, daß dieſe Belege vorhanden
ſein müßten.
Die weitere Vernehmung ergab, daß vor der Aktion der
Zollfahndungsſtelle gegen die „Barmherzigen Brüder”, ein
Schriftleiter aus Köln die Leiter des Kloſters gewarnt hatte.
Darauf wurden zahlreiche Bücher und Belege im
Iſolierungs=
haus des Kloſters verborgen, die ſpäter dann bei der
Durch=
ſuchung von den Beamten der Zollfahndungsſtelle auch dort
gefunden wurden. Bemerkenswert iſt in dieſem Fall, daß
dies=
mal der berüchtigte Dr. Hofius bei den zur Anklage ſtehenden
Schiebungen nicht mitgewirkt hat. Am Donnerstag ſoll der
Prozeß fortgeführt werden.
Sieben Schweſtern vom „Guken Hirken”
vor dem Berliner Schöffengericht.
Während ſich vor dem Berliner Sondergericht heute drei
Mitglieder der klöſterlichen Genoſſenſchaft der Barmherzigen
Brüder wegen Deviſenſchiebungen zu verantworten haben, ſtehen
vor dem Berliner Schöffengericht ſieben Mitglieder der
Ordens=
genoſſenſchaft vom „Guten Hirten” unter der Anklage des
De=
viſenvergehens. Zu verantworten haben ſich die Oberin des
Kloſters der Schweſtern vom „Guten Hirten” aus Berlin=
Reinickendorf, Margarete Birkhahn, die Provinzialoberin der
Ordensgenoſſenſchaft vom „Guten Hirten” aus Münſter i. W.,
Anna Gartmann, die Oberin des Kloſters vom „Guten Hirten”
in Berlin=Marienfelde, Thereſia Engelshove, die Schweſter=
Aſſiſtentin im Kloſter der Ordensgenoſſenſchaft in Beuthen
(Oberſchl.), Franziska Eſſing, die Oberin des Kloſters ins
Bres=
lau, Helene von Strachwitz, die Schweſter=Aſſiſtentin dieſes
Kloſters, Maria Schröder, und die Oberin des Kloſtenz
Bocholt in Weſtfalen, Maria Cremann.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen der Staatsarm
ſchaft und der beteiligten Zollfahndungsſtellen haben diee
geklagten in den Jahren 1933—1935 zu Gunſten ausländ.
Niederlaſſungen des Ordens Geldbeträge im Geſamtbetra
über 22000 Mark gezahlt. Zum Teil wurden die entſpm
den Reichsmarkbeträge oder auch ausländiſche Gelder vom
gen der Angeklagten perſönlich ins Ausland geſchafft.
Forderung des Kloſters in Berlin= Reinickendorf geger.
Danziger Niederlaſſung in Höhe von rund 40 000 Mark iſtf
läſſig nicht angemeldet worden.
Am Mittwoch abeud verkündete der Vorſitzende des Be=
Schöffengerichts folgendes Urteil:
Wegen fortgeſetzten vorſätzlichen bzw. fahrläſſigen
De=
vergehens wurde die Angeklagte Oberin Birkhahn aus B
Reinickendorf zu insgeſamt vier Monaten Gefängnis und
RM. Geldſtrafe verurteilt.
Die übrigen Angeklagten wurden lediglich wegen
läſſigen Deviſenvergehens verurteilt, und zwar die Propfi
oberin Gartmann aus Münſter und die Oberin Engelshotp
Berlin=Marienfelde zu je 1800 RM. Geldſtrafe, die Schw.
aſſiſtentin Eſſing aus Beuthen zu 2700 RM. Geldſtraff.
Oberin Gräfin von Strachwitz aus Breslau und die Schw.ſt
aſſiſtentin Schröder aus Breslau zu je 4500 RM. GelS.
ſowie die Oberin Cremann aus Bocholt i. W. zu 1200/
Geldſtrafe.
Die beſchlagnahmten 23 500 RM. werden zugunſtein
Deutſchen Reiches eingezogen. Die Haftung der Klöſter
guten Hirten” wird hinſichtlich der Geldſtrafen und
Koſte=
geordnet.
Danzig=polniſche Verhandlungen in Warſchan
Wie von zuſtändiger Danziger Seite mitgeteilt wird
heute vormittag eine Beſprechung zwiſchen dem Danziger Sn
präſidenten Greiſer und dem diplomatiſchen Vertreter Polon
Danzig, Miniſter Papée, ſtatt. Es wurde vereinbart, de
Verhandlungen über die weitere Geſtaltung der wirtſchaf”
Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen am kommenden
tag in Warſchau beginnen ſollen. Von Danziger Seite E
ſich als Verhandlungsführer die Staatsräte Büttner und
ſowie Oberregierungsrat Hoffmann nach Warſchau begeb=n
Dankſagung.
Für die überaus herzliche Anteilnahme und die vielen Kranz=
und Blumenſpenden, die uns bei dem Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen
Heinrich Friedrich Baumann
dargebracht wurden, danken wir hiermit herzlichſt. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Lebrecht für die tröſtenden Worte am Grabe, und
nicht zuletzt Herrn Dr. Kämmler für ſeine ſtete Hilfsbereitſchaff.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eva Baumann, geb. Buchsbaum.
Groß=Zimmern, den 12. Auguſt 1935.
(7223
erste Sprechstunde am 19. 8. 35
Dr. Eimmer Hänn Frauenarzt
Dr. Kaflen Stadtkrankenhaus. zurück! gaacb Von der Reise zurück
Dr. F. Becker
Facharzt für Chirurgie
Neckarstraße 6 • Sprechstunden:
Mont., Dienst., Do., Freit. 3-5 Uhr! Dr. B. Will
Zimmerstr. 3½ Telef. 218
hat seine zahnärztl. Tätigkeit
wieder aufgenommen. (*
2
Zurück!
Zahnarzt
Iaidcrf Koun
Darmstadt, Hobrechtstr. 16
Telefon 2432
(7206 b
Laden
Größ. Stüd
Baugelände
bei billigſt.
Be=
rechnung gegen
Kaſſe zu kaufen
geſucht.
Angebote unter
E 2 a. d. Geſch.
kommt
ſo=
u. holt Lu—
Papier, AL=
Boden=
Kellerkre-
Nur
Rohprodun
Herrn!
Schloßgaſſe
Woog, 14.
Waſſerhöhe
Pegel 3.45
Luftwärme
Celſius. W.
wärme vor
7 Uhr 22
Woogspoln
wache.=
Bauplat
600—800 qm im Tintenvierte.
ſucht. Ang. u. D 249 Geſchſt.
zu vermieten.
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 15. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 223 — Seite 5
hen
Vertreier
urde vereinbar
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 15. Auguſi 1935
Ueber 50 Liker Regen
Haf den Lansrurineter.
„Der Landregen, der nach ſiebenwöchiger Trockenheit am
enstag nachmittag beginnend, in nahezu zwanzigſtündiger Dauer
e unſerer Gegend niederging, war die Rettung vor einer
dro=
n en Kataſtrophe in der Kartoffel= und Rübenernte. Er wird
„c auch einem weiteren Schrumpfen und Abfallen des Obſtes
nnalt gebieten. Der Niederſchlag war von einer
außerordent=
umi Ergiebigkeit; es fielen in der angegebenen Zeit in
Darm=
d etwa 55 Liter Regen auf den Quadratmeter, d. h., wenn
Waſſer ſtehen geblieben wäre, ſtünde es
rall 5½ Zentimeter hoch. In den leichten Sandböden
DDarmſtadt, Mainz und entlang der Bergſtraße kann es für
Gemüſe= und Hackfruchtbau überhaupt nicht genug regnen.
du ſind alſo weitere Regenfälle ſehr erwunſcht. Auch die
Gärt=
ind Gartenbeſitzer dieſer Gegenden können für das
zurückge=
ſie ene Wachstum noch mehr Feuchtigkeit gebrauchen. Nicht
an=
s iſt es im tiefliegenden Ried. Dort war auch der ſchwerere
n derart ausgetrocknet und der Grundwaſſerſpiegel lag ſo
daß die Regenfälle ruhig einige Tage anhalten dürfen, ehe
ein Ende wünſcht. Vorausſichtlich wird es auch ſo kommen,
ein alter Bauernſpruch will wiſſen: Wenn die Erde
mal naß iſt, zieht ſie den Regen ſchon herbei.
Die Abſperrung des Woogs beim
Sommernäclfen
altung der wirlck
Am kommenden Samskag, den 17. Auguſt.
len am kommenl
Danziger Eit !
tsräte Büttner
ach Warſchau M
Die Landgraf=Georg=Straße wird an der Beckſtraße,
i runnenſtraße und am Fiedlerweg abgeſperrt.
Die Heinrich=Fuhr=Straße wird an der Beckſtraße,
Aüſerſtraße und an der Heidenreichſtraße abgeſperrt. — Es
emp=
hli ſich für die Bewohner der geſperrten Straßenteile, ſich mit
kreiſen zu verſehen, damit ſie die Abſperrung paſſieren können.
ſge nügt irgend ein Ausweis, aus dem Name und Wohnung
er=
lich iſt.
Die Preiſe der Plätze auf der Woogsterraſſe betragen 35 Pfg.
RM., auf der Südſeite des Woogs 25 Pfg. und auf der
Nord=
des Woogs (Landgraf=Georg=Str. und Pionierſportplatz)
Sig., zuzüglich Sportgroſchen.
Die Veranſtaltung wird durch Großlautſprecher der Firma
hi=Boßler auf alle Plätze übertragen.
Woogsfeſt-Ausſchuß.
(s wird nochmals darauf hingewieſen, daß der Ausſchuß
idie Vorbereitung und Durchführung des diesjährigen
Woogs=
sheute abend 7.30 Uhr im grünen Zimmer der
Woogs=
halle zur letzten Beſprechung zuſammentritt. Anſchließend um
Uhr findet im großen Saal der Woogsturnhalle die Probe der
Gührungen mit Garderobe für das Woogsfeſt ſtatt. Um pünkt=
Erſcheinen wird gebeten.
(gez.) Löwer.
Zuſammenſchluß der Skokterer.
Man ſchreibt uns: Es gibt bekanntlich ſchon lange
Selbſthilfe=
eiigungen der Blinden, der Tauben, der Schwerhörigen, der
loyel, nicht aber der Sprachleidenden. Und doch wäre gerade
ein Zuſammenſchluß zur helfenden, befreienden, heilenden
ſeeimſchaft beſonders notwendig und erfolgverheißend. Zweck
ſAufgabe einer ſolchen Vereinigung beſtünde nicht etwa, wie
din anderen Gebrechlichen, in wirtſchaftlicher Unterſtützung
beruflicher Fürſorge, ſondern einzig und allein in einer
wirk=
un Hilfe zur Ueberwindung des Stotterns.
Man unterſchätze nicht die Schwere dieſes Leidens. Was der
ſeneingeweihte an dem Betroffenen beobachtet, iſt ja nur das
ſure Erſcheinungsbild: der Krampf in den Sprechmuskeln, das
ſyenbleiben in der Ausſprache beſtimmter Laute. Das
ver=
itzu der Auffaſſung, als ob es ſich dabei nur um eine harm=
WHemmung in einem abgegrenzten Muskelbereich handle. Das
Aintliche am Stottern und das eigentliche Uebel iſt aber der
gluß des Gebrechens auf die Gemütsſtimmung des Betroffenen.
Gtklar: Wer mit ſeiner Perſönlichkeit irgendwie hervortreten
Awer einen Gedanken, eine Empfindung, eine Meinung,
Wunſch, einen Befehl kundtun möchte, der muß ſprechen.
er das im gegebenen Augenblick nicht oder nur in lächer=
Verzerrung, dann löſt das Bewußtſein eines ſolchen
Unver=
ons vorher lähmende Angſt, nachher tiefe Scham und verbit=
Niedergeſchlagenheit aus — Unglücksſtimmungen, die ſich
utändiger Wiederholung bis zum Lebensüberdruß und zum
mit Selbſtmordgedanken ſteigern können. Dazu kommt,
Wrahezu alle Berufe, insbeſondere alle gehobenen, zuverläſſige
Ghſähigkeit vorausſetzen, ebenſo der perſönliche Alltagsverkehr
Audie Betätigung in irgendeiner Gemeinſchaft, in der Schule,
Ar Geſelligkeit oder im Heeresdienſt. Ein Soldat, der außer=
Ae iſt, im gebotenen Augenblick auf Anruf zu antworten, eine
Lung zu machen, einen Befehl weiterzugeben oder zu erteilen,
e kaum verwendbar ſein. Somit ſtellt ſtarkes Stottern,
Fhnt lich im Hinblick auf die damit verbundene Seelenqual,
der ſchwerſten Gebrechen dar, ein ſchwereres jedenfalls als
Rlheit oder Verkrüppelung. Und dabei erregt der Stotterer
nbefangenen Menſchen unbändige Heiterkeit, womit ihm die
Schenwürde geraubt und die einfachſte menſchliche Anerken=
Adas Ernſt=genommen=werden, unmöglich gemacht iſt.
ſlüücklicherweiſe beſteht nun aber für jeden Stotterer die
Möglichkeit, ſich durch richtige Sprechtechnik unter
ſach=
er Anleitung und, was das Weſentlichſte iſt, durch richtige
Beeinfluſſung von jenem gräßlichen Geſpenſt befreien zu
Der Weg iſt vielfach äußerſt ſchwer und lang. Aber er
beim richtigen Verfahren immer zum Ziel.
könnte nun die Selbſthilfe=Vereinigung,, der
Sprechver=
ekſam und oft geradezu erlöſend eingreifen, indem er ſeine
Aeidenden Mitglieder im Kampf um die Geſundung immer
rermutigte und beſtärkte, indem er auch den Geheilten oder
eheilten einen Rückhalt, eine willkommene Gelegenheit zur
errſchen oder redneriſchen Vervollkommnung und
Selbſt=
kung böte. In größeren Städten wären Ortsgruppen zu
en die regelmäßige Sprech= und Ausſpracheabende unter
äſiger Leitung zu veranſtalten hätten.
Lemn ſich das neue Reich mit dem ihm eigenen Schwung
ener bemüht, durch die verſchiedenſten Maßnahmen der
Ge=
eusfürſorge die Gebrechlichkeit im deutſchen Volke tatkräftig
Carnpfen und zu vermindern, ſo ſollte man dabei auch
die=
nicht vergeſſen, die verkannt und verlacht, gehemmt und
tert im tiefen Schatten ſtehen: die Stotterer!
erſte Schritt zur Verwirklichung des vorſtehenden
Pla=
ſuinde nun darin, zuverläſſig zu ermitteln, ob ſich im Lande
eine genügende Anzahl von Teilnehmern findet. Darum
ich alle, die mittun oder mithelfen wollen, mit wir
brief=
der perſönlich in Verbindung ſetzen.
Kraemer, Dr. phil. et jur., Heidelberg, Moltkeſtr. 39.
Sommerſpielzeit im Orpheum. „Schwarze Huſaren!"
ee am Samstag, 17. Auguſt 1935. Zwei tapfere deutſche
e aus der Zeit der Befreiungskriege, mutig und verwegen,
alles einzuſetzen, um dem Vaterland zu dienen und ſelbſt
apoleon ein Schnippchen zu ſchlagen, um einer ſchönen Frau
en. „Für eine ſchöne Frau wagt man alles — ſagt Ritt=
Hansgeorg von Hochberg — „und wäre es eine Sünde
Ten Falles‟. Die beiden ſchneidigen Offiziere, die Wal=
Gotze zu Helden ſeiner Operette „Schwarze Huſaren”
hat, wagen alles, wenn ſie an die Erfüllung des Auf=
Kres Herzogs von Braunſchweig, des Verlobten der Prin=
Tarieluiſe, gehen. Ihr Mut geht ſogar ſoweit, einen fran=
General in ſeinem eigenen Palais gefangenzuſetzen, um
lcht der Prinzeſſin über die Grenze zu ſichern. — Aber nit
.. doch wollen wir nicht zu viel ver=
Deichickes Mächten
Man höre und ſehe ſelbſt jene heitere und ernſte Hand=
G„die der Götzeſchen Muſik zugrunde liegt.
Ai Nande dei Siavl.
Zwiſchen Stadt und Aukobahn.
Es iſt ein weites Gebiet, das von dieſen Grenzen
einge=
ſchloſſen wird, die ganze Weſtſeite einer gerade in dieſer
Rich=
tung langgezogenen Stadt. Aber ſo einheitlich liegt dieſe
Land=
ſchaft, ſo beherrſcht von den beiden Wahrzeichen Sand und
Kie=
fer, ſo gleich in Aufbau und Charakter ihrer Teile, daß es einem
Zerreißen gleichkäme, wollte man, was Natur ſo gleichartig
ge=
ſchaffen hat, in der Betrachtung willkürlich ſondern.
Dreimal geſchah es ihr im letzten Vierteljahrhundert, daß ſie
der ganzen Breite nach durchſchnitten wurde; das erſtemal in den
Jahren 1910 bis 1913, als Bahnhof und Bahnkörper um 400
Meter vom Stadtrand nach Weſten vorgeſchoben wurden, das
zweitemal durch die Anlage der elektriſchen
Hochſpannungslei=
tung und das drittemal in den Jahren 1933 bis 1935 durch den
Bau der Autobahn. Ganze Tagewerke von Bäumen fielen,
ge=
waltige Bagger hoben den ſchier unermeßlichen Sand aus, fraßen
ſich in den Boden, ſpien ihre Ladungen in behelfsmäßige Züge,
tage=, wochen= und monatelang, und dennoch wurde an der
Ein=
heit und dem Charakter der Landſchaft durch alle dieſe Arbeit
nicht das mindeſte geändert; ſie blieb, was ſie war, Sand und
Kiefern, Wald, der ſich nach wie vor bis zu den großen
Ortſchaf=
ten Eberſtadt, Pfungſtadt, Griesheim und Weiterſtadt hin dehnte,
dem die einzelnen Häuſer, die man an den großen Straßen
er=
richtete, dem die Anlage ganzer Wohnkolonien nichts von ſeiner
Art nehmen konnten, der ſich um alles wieder ſchloß, wie das
Waſſer um den einfallenden Stein.
Nur um der Orientierung willen und weil ſpäter von
Einzel=
heiten die Rede ſein ſoll, wollen wir das Gebiet außer durch
Stadt und Autobahn im Oſten und Weſten auch nach Norden und
Süden hin durch Dornheimer= und Heimſtättenweg begrenzen. Es
bleibt trotz der Begrenzung noch genug an Raum, einen
ausgie=
bigen Tagesausflug, übergenug an Stoff, einen Aufſatz zu füllen.
Nicht weniger als ſechs Straßen allein treibt die Stadt in dieſes
Gebiet hinein, von Nord nach Süd in der Reihenfolge
Dornhei=
mer Weg, Rheinſtraße, Holzhofallee, Schepp=Allee, Eſchollbrücker
Straße und Heimſtättenweg; ſieben Brücken ſchlagen über das
Bahngelände, vier in dieſem Abſchnitt über die Autobahn; neue
Viertel, kleine Vorſtädte faſt ſind der Stadt dort gewachſen, und
der bedrängte Wald ſchaut den Menſchen in die Hauſer.
Wer in Darmſtadts begnadeten Oſt= und Südoſtvierteln
wohnt, der wird wohl kaum verſtehen, wie man dieſe „ſandige
und heiße” Gegend lieben kann. Hätte er ſie aber als Bub oder
Mädchen erlebt, im Zeitalter des ſpieleriſchen Abenteuers
jeden=
falls, ſo wäre ihm wohl doch ein wohliges Gefühl ſo um die
Herz=
gegend herum geblieben. Er dächte vor allem beſtimmt des
unbe=
zahlbaren und unerſetzbaren „Exerts” wo ſich nicht nur die
115er im Schweiße ſämtlicher Poren im Sturmangriff übten,
wo nicht nur bei freudigen Hofereigniſſen die Kanonen
mit Papierpfropfen Salut ſchoſſen, wo nicht nur alles, was den
Soldaten gehörte, auch nach dem Soldatenfeierabend den
vorwitzigen Heinern dienen mußte, ſondern wo auch
die Drachen ſtiegen (und ſteigen) wie ſonſt nirgendwo wo ſich
die erſten Fußballſpieler darin übten, den Lederball von
einem Schienbein unterſcheiden zu lernen, wo die
Sedans=
feiern der Schulen bei Spiel, Lied und obligatoriſcher Brezel
abgehalten wurden und wo am Waldrand dahinten die
Maiabende ſchon ſo lind, die Käfer ſo brummend und die
Mäd=
hen ſo ſummend waren.
Aber er dächte auch (und die Jugend von heute kann da
tüch=
tig mithalten) der unüberſehbaren Möglichkeiten, die der
an=
ſchließende Kavallerie=Exerzierplatz bietet. Dem
echten Heiner braucht man nur den Namen „Schanz” zu nennen,
und er ſieht ſich ſchon Purzelbäume und Saltomortale ſchlagen,
ſieht ſich ſchon im Kampf mit den anſtürmenden Feinden, ein
Kampf, der um deswillen ſo ausgeſucht herrlich iſt, weil man ſich
dabei bis über die Ohren im Sand wälzen kann, ſieht ſich ſchon
Rutſchbahn auf dem Allerwerteſten machen oder zahlloſe
Radfahr=
runden in dem kleinen „Zirkus, neben dem heiligen Berg
abſol=
vieren. Satt von dieſen Vergnügen überfällt er die alten
Schießſtände, in denen zu dem Sand noch der Buſch und
der Kletterbaum (mit und ohne Harz) in mannigfaltigſter
Aus=
wahl kommen, oder er bleibt in den Schützengräben
hän=
gen, die ihm die Rekruten von 1918 großmütig hinterlaſſen
haben, oder
nein, es iſt unmöglich, alles aufzuählen,
was dort möglich iſt — was dort zu Fuß oder zu Rad, mit
Schippe oder Spaten, allein oder in Geſellſchaft, was dort an
Räuber=, Indianer= und Geländeſpiel möglich iſt.
Aber weil wir gerade bei den Buben ſind, dürfen wir auf
keinen Fall das „Stinkloch=Echo vergeſſen. Zu finden iſt
es 300 Meter ſüdlich vom Kavallerie=Exert an der „Nummer
Eins=Schneiſe‟. Der Name iſt ſo draſtiſch wie der Gegenſtand;
ein mannshoher gemauerter Kanal für Abwäſſer (daher das
Stinkloch”), und darin ein Echo, wie man es klangſchöner, reiner
und geſpenſtiſcher nirgends finden kann. Für junge und
alte Leute, die das Gruſeln leicht überkommt, iſt es geradezu
aufregend ſchön; man erkennt ſeine eigene Stimme kaum wieder,
und das Lachen, das man hineinſchickt, kommt ſo unheimlich
ſpot=
tend zurück, daß man dem „Kerl da drinnen” rechts und links
eine um die Ohren hauen möchte. Es iſt für die Geruchsnerven
gerade keine äſthetiſche, für die Erlebnisnerven aber eine
ſchlecht=
hin groteske Angelegenheit.
Doch ich glaube, ich habe mich ſchon zu lange bei Spiel= und
Bubenintereſſen aufgehalten. Gehen wir denn als ernſte
Män=
ner etwas tiefer in den Wald. Wenn es ein richtig und ſchön
gemiſchtes Normalwetter wäre anſtatt dieſer trockenen Hitze, dann
könnten wir dort jetzt ſchon auf die Pilzjagd gehen. Denn
hervorragende Pilzgebiete ſind die Griesheimer, die Weiter=,
Darm= Pfung= und Eberſtädter „Tann”. Butterſchwämme gibt es
da, echte Reizker, Lorcheln, Totentrompeten, Pfiffer= Grün=,
Kremp= und Bläulinge, Birken= und Maronenpilze, Paraſole,
Ziegenbärte und Hahnenkämme, ſogar Waldchampignons und
(wenn die Pilzrentner ſie nicht alle weggeholt haben) auch
Stein=
pilze. Wenn man die paar giftigen, die es dazwiſchen gibt, ſchön
ſtehen läßt, kann man ſich an einem Vor= oder Nachmittag ein
herrliches Pilzgemüſe zuſammenſuchen, das einem, ſchon wenn
man nur die feinen Namen hört, beruhigend wie ein ganzer
vor=
herbſtlicher Wald in die Naſe duftet. (Nebenbei bemerkt haben
wir in Darmſtadt ja auch eine Pilzberatungsſtelle, die ſich ein
Vergnügen daraus macht, deine Ernte einer genauen Prüfung
zu unterziehen.) Nach Beeren, die es, den laublichen Ueberreſten
nach zu urteilen, dort auch geben muß, wollen wir gewöhnlichen
Spaziergänger uns gar nicht weiter bemühen; da gibt es ganz
paſſionierte „Jäger”, die hinter ihnen her ſind wie der Teufel
hinter einer armen Seele, und wir jedenfalls, wir kommen doch
immer zu ſpät.
Es mag über die Gegend, die hier in Frage ſteht, für
man=
chen mit alledem noch nichts geſagt ſein, was ihn verlocken könnte,
ſie aufzuſuchen, und ich weiß gar wohl, daß ſie hart und am
An=
fang wenig eingängig und ſicherlich keineswegs ſchmeichleriſch
ent=
gegenkommend iſt. Wie Schnüre laufen oft die Wege durch den
Wald, ausgerichtet wie Soldaten ſtehen auf weite Strecken ihre
Bäume, Sand und Nadeln, ſind ihre Beherrſcher, und was an
Laubbäumen daſteht, ſcheint nur als Gaſt in dieſem Wald zu ſein
— aber es kennt ihn keiner, der ihn nicht nach allen
Himmelsrich=
tungen hin durchſtreift hat, der nicht um die warmen Moosplätze,
um die kleinen Hügel, die finſteren Tannenſchonungen, die
ſchma=
len, langgezogenen Birkenſtreifen, die grünen Lichtungen weiß,
die dieſer Wald als kleine Geſchenke für den bereit hat, der ſich
ihm anvertraut. Sein Tag iſt Summen und leichtes Brodeln, ſind
Eidechſen, Hummeln, kleine Schmetterlinge, ſind Bienen. Weſpen
und geſchäftige Spinnen; und ſingen auch ſeine Abende keine
rau=
ſchende Melodie, ſo ſind ſie doch weite und tiefe Ruhe, ſind ein
Haſe im Sand oder ein Reh in der Lichtung.
Deukſches Rokes Kreuz. — Sanikätsübung.
Die Sanitätskolonne Darmſtadt=Weſt hielt unter der Führung
des Kolonnenführers Griesheimer=Darmſtadt eine
groß=
angelegte Uebung an dem Gelände der Autobahn ab. Erſchienen
waren u a. der ſtellv. Vorſitzende des Heſſ. Landesmännervereins
Herr Oberſt Schröder, der Landeskolonnenführer Herr
Haupt=
mann Lotheißen, der Vorſitzende des Kreismännervereins Herr
Kreisdirektor Dr. Jann, die Landesleiterin der Helferinnen des
Alice=Frauenvereins Frau Dr. Dalmer, ſowie die Vorſitzende des
Alice=Frauenvereins Ortsgruppe Pfungſtadt Frau Hildenbrand.
Der Uebungsgedanke war folgender: An dem Brückenbau
der Autobahn an der Kreuzung der Kreisſtraße von Darmſtadt
nach Eſchollbrücken ereignete ſich ein größeres Einſturzunglück,
wo=
bei eine größere Anzahl an der Brücke beſchäftigter Arbeiter
ver=
letzt und unter den Trümmern begraben wurde. Dabei explodierte
auch der dortſelbſt aufgeſtellte Schweißapparat nebſt Karbidkeſſel.
Es wurden zwei Arbeiter auf die Brücke geſchleudert — einer flog
auf das Dach der dort aufgeſtellten Bauhütte wo ſie verletzt
liegen blieben. Die Kolonne Darmſtadt=Weſt, in deren Bereich
die Unfallſtelle liegt, wird alarmiert und trafen die einzelnen
Abteilungen, die ihre Standorte in Griesheim, Hahn, Pfungſtadt
und Weiterſtadt haben, mit ihren Tragen und Geräten nach
einiger Zeit nach und nach ein. Es wurde ſofort ein
Bergungs=
trupp vorgeſchickt, der die Verunglückten, die unter Sand und
Gebälk und ſonſtigen Trümmern verſteckt waren, aus ihrer Lage
befreite. Ein Transporttrupp verbrachte die Verletzten nach
An=
legung der notwendigſten Verbände in ein inzwiſchen aus dort
lagerndem Bauholz aufgeſtelltem Notlazarett, in welchem die
Ver=
letzten von den Herren Kolonnenärzten und einem Teil
Helfe=
rinnen verſorgt und zum Abtransport fertig gemacht wurden.
Da angenommen wurde, daß die Wagen der Sanitätswache zu
einem Transport nach auswärts gerufen ſind, wurde kurzerhand
ein dort haltender Erntewagen zum Transport Verwundeter
her=
gerichtet und die Verletzten darauf verladen. Ferner wurden,
da die Tragen nicht ausreichten, eine Anzahl Nottragen
herge=
richtet, zum Transport eines Schwerverletzten wurde aus einer
Trage und zwei Fahrrädern eine fahrbare Trage konſtruiert.
Eine Feldküche, welche durch eine Helferinnenabteilung bedient
wurde, ſorgte für eine Stärkung der Verletzten. Die anſchließende
Kritik die von Herrn Oberſt Schröder gehalten wurde, erkannte
die großangelegte Uebung, ſowie die exakt ausgeführten einzelnen
Aufgaben lobend an. Nach einem Schlußwort des
Kolonnen=
führers wurde die Mannſchaft nach ihren Standorten entlaſſen.
Die Kameradſchaft der jungen Nalion
wächſt in den Zelklagern der Hikler=Jugend!
* Die enklaſtete Hausfrau.
Es gab keine ſchwierige Arbeit in der Frauenſchaft, an der
Frau Berta nicht innigſten Anteil genommen, an deren
erfolg=
reicher Durchführung ſie nicht von Anfang bis zu Ende unter
Ein=
ſatz ihrer ganzen Perſönlichkeit mitgewirkt hätte. Sie war ſtets
zur Stelle und opferte der Arbeit um das Gemeinwohl gern einen
großen Teil ihrer perſönlichen Intereſſen. Daß ſie einem
Haus=
halt vorſtand, in dem außer dem Garten auch noch drei
ſchulpflich=
tige Kinder täglich ihr Recht verlangten, ſchien ſie dabei kaum zu
beeinträchtigen. Nicht, daß ſie etwa ihre Familie vernachläſſigt
hätte! Wenn der Gatte im Büro ſeinen Obliegenheiten nachging
und die Kinder in der Schule ihren geiſtigen Horizont
erweiter=
ten, dann widmete ſich Frau Berta ihren Aufgaben, deren
Erledi=
gung zum Wohle des Volksganzen ihre unabweisbare Pflicht war.
Und zu Hauſe? Es ging alles ſeinen Gang. Mit der gleichen
Ordnung und Zuverläſſigkeit, als ſchwinge Frau Berta über allem
unnachſichtlich ſelbſt das Szepter. Die Sauberkeit des Hauſes, die
Gepflegtheit der Mahlzeiten, nichts ließ zu wünſchen übrig. Gatte
und Kinder entbehrten nichts: ſie waren vollauf zufrieden.
Wie das möglich war? Nun, zaubern konnte Frau Berta
ebenſo wenig, wie ein richtiger „Zauberkünſtler”. Sie war aber
eine ſehr praktiſche Frau, die die ihr gebotenen Chancen erkannte
und auszunutzen verſtand. Durch eine Kleinanzeige in
ihrer Tageszeitung hatte ſie eine Hausgehilfin geſucht
und aus der Fülle von Angeboten ſorgfältig ihre Auswahl
ge=
troffen. Für wenige Groſchen war ſie ſo zu einem Nutzen
gekom=
men, für den die Aufwendungen ſich täglich mehrfach bezahlt
machten.
Grodo sofe in Barnfinet dertäuft.
Die tüchtige Arbeit der Arbeitsbeſchaffungslotterie und ihrer
„Braunen Glücksmänner” in Darmſtadt.
Die Schlacht der diesjährigen Arbeitsbeſchaffungslotterie in
Darmſtadt iſt geſchlagen, und wir halten es daher für angebracht,
einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit der Männer zu werfen,
die ſich Tag für Tag bis in die ſpäte Nacht hinein zur Verfügung
ſtellten, um die große Zahl der Arbeitsbeſchaffungsloſe
unterzu=
bringen, und die nicht locker ließen, mochten die Widerſtände auch
noch ſo groß geweſen ſein.
Wir alle haben
die unermüdliche Arbeit dieſer „Braunen Glücksboten”,
wie ſie allgemein hießen, dauernd beobachten können. Wo man
auch immer ſich aufhielt, ſei es bei Veranſtaltungen, ſei es in den
Lokalen der Stadt, auf den Straßen — überall traf man die
braunen Pelerinen und die braunen Käſten, in denen ſich, in
lan=
ger Reihe geſchichtet, die bekannten gelben Losbriefe befanden.
Der Erfolg dieſer nimmermüden Tätigkeit war diesmal in
Darm=
ſtadt beſonders erfreulich, wurden doch 14 000 Loſe mehr
als im abgelaufenen Winter verkauft. Damit iſt
die Zahl der für Darmſtadt vorhandenen Glücksbriefe reſtlos
er=
ſchöpft. Allen Miesmachern zum Trotz hat ſich die
Bevölke=
rung in geradezu begeiſterter Opferfreudigkeit
gefunden und fleißig die halbe Mark geſpendet zur Unterſtützung
der großen Arbeit unſeres Führers. Und was beſonders
aner=
kennenswert iſt — gerade die Armen ſelbſt waren es, die die
Zehnpfennigſtücke zuſammenſuchten, um nicht zur Seite zu ſtehen
und zu opfern. Für ſie war es wirklich ein Opfer. Man empfand
daher ungeteilte, ehrliche Freude, wenn gerade ein armer
Los=
käufer Glück hatte und einen hübſchen Gewinn mit nach Hauſe
nehmen konnte. Die Zahl derer, die gewannen, war, wie wir
wie=
derholt berichten konnten, nicht klein.
Bei einem Verkauf von 61000 Loſen erbrachte der Vertrieb
in Darmſtadt 30 500 Mark. Nach unſerer Schätzung dürften
da=
von etwa 20 Prozent an Gewinnen in Darmſtadt ausgezahlt
worden ſein.
Aber darum ging es ja gar nicht. Das Weſentliche war,
daß man die 50 Pfennige opferte, ohne die nun einmal der
Füh=
rer ſeine großen Ideen nicht verwirklichen kann. Der Losbrief
war nur die äußere Form für die gewaltige Opferbereitſchaft des
deutſchen Volkes, die ſich von Monat zu Monat immer wieder
be=
währen mußte und auch noch bewähren muß. Wir haben damit
etwas vollbracht, was kein Volk der Erde je vor uns getan hat
und uns auch ſo ſchnell kein Volk der Erde nachmachen wird.
Und dieſe Braunen Glücksmänner, deren Tätigkeit nunmehr
beendet iſt, haben einen großen Anteil an dieſer Leiſtung.
Abſatz=
möglichkeiten für weitere 5000 Loſe wären noch genügend
vorhan=
en, aber leider ſind Nachlieferungen von Loſen nicht mehr
mög=
ich, da ganz Süddeutſchland „zu ſchnell” gearbeitet hat und
frü=
her fertig werden konnte als andere Teile des Reiches. Darauf
können wir alle ſtolz ſein, und zwar jeder einzelne, der ſich
betei=
ligt hat an dieſem großen Werk.
Mitgliedſchaft zur NSB.
Der Betriebsleiter der Herdfabrik und des
Email=
lierwerkes G. m. b. H. Darmſtadt hat ſchon des öfteren,
ſeit dem die NSV. exiſtiert, in ſeinem Betriebe darauf
hingewie=
ſen, daß es gewiſſermaßen für jeden Volksgenoſſen eine Ehrenpflicht
iſt, derſelben als Mitglied anzugehören. Dieſe wiederholte
Vor=
ſtellung hatte den erfreulichen Erfolg, daß nunmehr das geſamte
kaufmänniſche und techniſche Perſonal geſchloſſen Mitglied der
NSV. geworden iſt. Die Werbung bei der Arbeiterſchaft, die noch
nicht Mitglied der NSV. iſt, geht deſſen ungeachtet weiter.
Wir gratulieren!
Zur Diamantenen Hochzeit am heutigen Donnerstag
den Eheleuten Johann Dreher und Frau, geb. Weimar, in
Ju=
genheim a. d. B.
Zur Goldenen Hochzeit Herrn Georg Ebert 1. und
Ehefrau Margarete geb. Stroh, in Sprendlingen,
Verbin=
dungsſtraße Nr. 4. D
Jubilar war mehrere Jahrzehnte i
Staatswalde als Holzſetzer tätig, iſt ſehr rüſtig und beſorgt heute
noch die Botendienſte für die Gewerbebank.
zu ihrem 71. Geburtstag Witwe Chriſtine Jünger in
Wolfskehlen.
Seite 6 — Nr. 223
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 15. Auguſt 195
Au. der KSoab.
Der Kreisleiter.
Kaſſenverwaltung.
Ueberſicht über die Beitragsſtaffelung nach der neuen
Bei=
tragsordnung (Gauverordnungsbatt Folge 16 vom 1. Auguſt 1935.
26/35. Eine größere Anzahl von Ortsgruppen hat bis heute noch
keine Meldung erſtattet. Es wird dringend erſucht, die
rück=
ſtändige Meldung ohne weitere Mahnung unverzüglich der
Kreiskaſſen=Leitung einzureichen. Letzter Termin: 15. 8. 1935.
Schutzſtaffel der NSDAP. — Standort Darmſtadt.
Am Samstag, dem 17. Auguſt 1935, abends 20.30 Uhr, ſpricht
der Raſſereferent des SS.=Abſchnittes 11 im Rummelbräu,
Rhein=
ſtraße 101, über das Thema: „Wider alle Dunkelmänner‟. Dazu
werden eingeladen alle fördernden Mitglieder und deren
Ange=
hörigen ſowie Gönner der SS.
Hitler=Jugend — Bann 115 „Peter Frieß”
Am 15. Auguſt treten ſämtliche Gefolgſchaften des Bannes 115
in den Gefolgſchaftsſtandorten zu einem Generalappell an. Die
näheren Befehle, erteilen die Gefolgſchaftsführer. Bannbefehl
4/35 iſt zu beachten!
Hitler=Jugend — Standort Darmſtadt.
Der Standort Darmſtadt der HJ. tritt am 15. Auguſt 1935
gefolgſchaftsweiſe um 20.30 Uhr auf dem Exerzierplatz an.
Die Deutſche Arbeitsfront
Arbeitsbuch.
Schloſſer und Schmiede.
Auf Grund des Geſetzes über die Einführung des
Arbeits=
buches vom 26. Februar 1935 — RGBl. I S. 311 — wird für die
Angeſtellten, Arbeiter, Volontäre und Lehrlinge dieſer
Induſtrie=
zweige im Bezirke des Arbeitsamtes Darmſtadt im Laufe des
Monats Auguſt das Arbeitsbuch eingeführt. Vordrucke für die
Antragſtellung ſind bei dem Arbeitsamt Darmſtadt,
Morneweg=
ſtraße 75, abzuholen. Der Antrag iſt mit der polizeilichen
Melde=
beſcheinigung verſehen, unter Beifügung etwaiger Zeugniſſe oder
ſonſtiger Unterlagen bei der angegebenen Dienſtſtelle
perſön=
lich in der Zeit vom 26. bis 28. Auguſt 1935, vormittags zwiſchen
7 und 13 Uhr, abzugeben, inſoweit nicht durch beſondere Zuſchrift
des Arbeitsamtes an den Betriebsführer etwas anderes
be=
ſtimmt iſt.
Der feſtgeſetzte Termin muß pünktlich eingehalten werden.
Wer den Antrag nicht rechtzeitig abgibt, läuft Gefahr, ſeine
Arbeitsſtelle zu verlieren.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Sommerſpielzeit im Orpheum.
Infolge unvollſtändiger Belieferung ſeitens des Verlags und
dadurch bedingte Verzögerung in der Einſtudierung war eine
nochmalige Verlegung der Erſtaufführung
„Schwarze Huſaren” notwendig. Die Vorſtellungen finden
nunmehr ſtatt: Samstag, 17. Auguſt, mit Samstags=Miete,
Sonn=
tag, 18. Auguſt, Montag, 19. Auguſt, für Donnerstag=Miete,
Dienstag, 20. Auguſt, für Freitag=Miete. Wir bitten unſere
Mieter, dieſe Verlegung entſchuldigen zu wollen. Da wir Wert
auf eine einwandfreie Wiedergabe legen, mußten wir dieſe
Aenderung vornehmen. Muſikaliſche Leitung: Beppo Geiger,
Spielleitung: E. Lange. In weiteren Rollen: Käte Kriſtel,
Mar=
got Krüger, Erich Lange. Willi Droſt, Artur Seidler u. a. Zu
allen Vorſtellungen ſind Karten für den öffentlichen Verkauf im
Verkehrsburo zu haben, ebenſo auf der Kreisdienſtſtelle der NSG.
„Kraft durch Freude”, Bismarckſtraße 19.
Rheinfahrt nach Koblenz am 18. Auguſt.
Am kommenden Sonntag führt die NSG. Kraft durch
Freude”, Kreis Darmſtadt, ihre letzte diesjährige Rheinfahrt nach
Koblenz durch. Sonderzug bis Bingen, von dort aus
Dampfer=
fahrt nach Koblenz. Mittageſſen (kein Eintopfgericht) wird vor
Ankunft in Koblenz an Bord eingenommen. In Koblenz iſt ein
längerer Aufenthalt (etwa 4 Stunden) vorgeſehen. Gelegenheit
zur Stadtbeſichtigung (Deutſches Eck. Ehrenbreitſtein uſw.). Muſik
an Bord, auf der Rückfahrt nach Bingen Tanz.
Nachſtehend geben wir die genauen Fahrzeiten bekannt:
a) Bahnfahrt ab 7.00 Uhr Darmſtadt
an 23.06 Uhr
„ 7.11 Weiterſtadt
22.55
„ 7.18
Klein=Gerau
2.47
„ 7.24
Groß=Gerau
22.41
„ 7.40
Mainz=Biſchofsheim 22.24
an 8.35 Bingen
ab 21.23
b) Dampferfahrt ab 9.00 Uhr Bingen
an 12.00 „ Koblenz
an 21.00
ab 16.30 „
Die Reichsbahnfahrkarten können gegen Vorzeigen der roten
und grünen Gutſcheine am Freitag zwiſchen 15—18 Uhr und am
Samstag zwiſchen 9 und 13 Uhr auf der Kreisdienſtſtelle,
Bis=
marckſtraße 19, abgeholt werden.
Für die Rheinfahrt ſtehen noch einige Plätze zur Verfügung.
Anmeldungen, die nur bei gleichzeitiger Entrichtung der
Teil=
nehmerkoſten getätigt werden können, nimmt die Kreisdienſtſtelle
noch bis auf weiteres entgegen. Die Teilnehmergebühr, die die
Fahrtkoſten (Bahn= und Schiffahrt), ſowie das Mittageſſen
ein=
ſchließt, beträgt nur 4,50 RM. je Perſon.
Die Parole für Sonntag, den 18. Auguſt, lautet:
„Mit Kraft durch Freude an den herrlichen Rhein!”
18. Auguſt: Fußwanderung: Mit der Straßenbahn nach
Eber=
ſtadt, dann zu Fuß durch das Mordachtal — Burgwald —
Wa=
ſchenbach — Nieder=Modau Rohrbach — Groß=Bieberau — Ober=
Klingen — Otzberg. Rückfahrt mit der Bahn von Lengfeld nach
Darmſtadt. Marſchzeit ungefähr 7 Stunden.
Teilnehmer=
koſten (Fahrt) 1,60 RM. Treffpunkt: 6.15 Uhr Adolf=
Hit=
ler=Platz. Führung: Betriebswanderwart Suttheimer.
18. Auguſt: Radwanderung nach Rüſſelsheim über
Gräfen=
hauſen — Mönchbruch — Flörsheim — Hochheim — Mainz, von
dort aus Rückfahrt über Koſtheim — Guſtavsburg — Groß=Gerau.
Fahrtſtrecke rund 80 Km. Teilnehmerkoſten: keine.
Treffpunkt: 7 Uhr Johanneskirche. Führung:
Betriebs=
wanderwart Lang.
Reichsſportabzeichenprüfung der Sportkurſe der NSG. „Kraft
durch Freude‟.
Am Freitag, dem 16. 8. 35, um 19 Uhr, findet auf dem
Hoch=
ſchulſtadion die Prüfung für das Reichsſportabzeichen ſtatt. Es
werden folgende Uebungen abgenommen: Laufen 75, 100 und 400
Meter, Hoch= und Weitſprung, Kugelſtoßen, Schwimmen 100. 300
Meter.
Die Teilnehmer werden darauf aufmerkſam gemacht, datz ſie
im Beſitze eines mit Lichtbild und beglaubigter Unterſchrift
ver=
ſehenen Leiſtungsbuches ſein müſſen. Leiſtungsbücher ſind auf
der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, in der Zeit von 9—11 und
3.30—5,00 Uhr zu haben.
Sportkurſe mit „Kraſt durch Freude‟
Heute Donnerstag finden ſtatt: Allgemeine
Körper=
ſchule, Männer und Frauen. Ort: Woogswieſe, Zeit: 20—21.15
Uhr. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele nur Frauen.
Ort: nur heute Mornewegſchule (Eingang Karlſtraße), Zeit:
20—21 Uhr. Leichtathletik nur Frauen. Ort: Hochſchul=
Stadion, Zeit: 19—20,30 Uhr. Tennis, Männer und Frauen,
Ort: Hochſchul=Stadion, Zeit: 18.30—20 Uhr.
Wir weiſen nochmals darauf hin, daß noch einige Teilnehmer
an geſchloſſenen Kurſen teilnehmen können: Reiten, Tennis
Fech=
ten, Schwimmen, Reichsſportabzeichen, Leichtathletik. Fröhliche
Gymnaſtik und Spiele und Allgemeine Körperſchule.
Anmeldun=
gen nimmt entgegen „Kraft durch Freude”, Bismarckſtraße 19,
Tel. 3330, vorm. 8—11 und nachm. 15—17 Uhr.
Karten für die Gartenbauausſtellung ſind auf unſerer
Ge=
ſchäftsſtelle für unſere Arbeitskameraden zum verbilligten Preiſe
von 20 Pf. zu haben.
Am Sonntag, dem 18. Auguſt. findet wieder eine Führung
für unſere Kameraden durch die Ausſtellung „Deutſche Meiſter”
ſtatt. Die Führung beginnt um 10 Uhr, Eintrittspreis 25 Pf.
für Erwerbsloſe 10 Pf.
Aus dem Gau Weſer=Ems zurück!
Es ſind nun ſchon .. . Wochen her, daß unſere 800 Buben und
Mädels aus dem Kreiſe Darmſtadt durch die
Kinderlandverſchik=
kung der NSV. nach dem Gau Weſer=Ems verreiſt ſind. Allen iſt
noch die Großkundgebung auf dem Marktplatz in beſter
Erinne=
rung, bei der der Gauamtsleiter, Pg. Bürgermeiſter Haug.
tref=
fende Worte zu den Tauſenden von Volksgenoſſen ſprach, ebenfalls
der mächtige Zug durch die Rheinſtraße zum Hauptbahnhof ſowie
der herzliche Abſchied beim Abfahren des Transportes. Nun ſind
die Wochen der Erholung und Freude dort oben am Nordſeeſtrand
nur allzu ſchnell verfloſſen. Mittwoch früh punkt 4,44 Uhr traf
der Sonderzug ein. Flugs wurde ausgeſtiegen, das Gepäck
hin=
ausgereicht. Zuerſt wurden die Kinder aus den Kreisorten
abge=
fertigt, dann kamen unſere Einheimiſchen an die Reihe. Die
Eltern und Angehörigen der Darmſtädter Kinder ſtanden am
Eingang des Güterbahnhofes in der Bismarckſtraße, um ihre
Sprößlinge wieder in Empfang zu nehmen. Man erzählt ſich, daß
bei manchen die Sehnſucht nach ihren Kleinen derart groß
ge=
weſen ſein ſoll, daß ſie ſchon nach 3 Uhr ſich nach dem Bahnhof auf
den Weg machten. Als die Kinder aus dem inneren Tor des
Güterbahnhofes herausbamen, da war aber bei den Eltern kein
Halten mehr, im Sturmſchritt gings in beängſtigendem Gedränge
auf die heimkehrenden Buben und Mädels zu und herzliche
Wie=
derſehensſzenen waren zu beobachten. Dann aber nichts wie auf
dem ſchnellſten Wege nach Hauſe, an die Waſchſchüſſel, um den
nicht unbeträchtlichen Reiſeſtaub abzuſpülen, ein Schluck Kaffee
und übermüd von Reiſe und freudereichem Erleben ſanken unſere
Schützlinge in den wohlverdienten Schlaf zum erſten Male wieder
bei Vater und Mutter unter dem heimiſchen Dache. Wir möchten
aber nur wünſchen, daß bei allen Eltern, Kindern und
Verwand=
ten, denen dieſes Glück durch die NSV. beſchieden war, der
ein=
zige Dank immer iſt und bleibt: dem Führer und Kanzler des
deutſchen Volkes allezeit getreu zu bleiben, dem wir einfach alles
zu verdanken haben.
Das war aber einmal wieder eine unermüdliche und raſtloſe
Arbeit an der Geſundung unſeres Volkes, und es ſollte wahrlich
kein Volksgenoſſe dabei fehlen, um als tätiges Glied der NSV.
mitzuhelfen und mitzudienen. Noch vieles iſt zu tun!
Gebt deshalb eine Pflegeſtelle für die Kinderlandverſchickung,
eine Gaſtſtelle für die Hitlerfreiplatzſpende oder gebt Euer
Scherflein für das Hilfswerk „Mutter und Kind”, Konto=Nr.
5990 bei der ſtädt. Sparkaſſe und Poſtſcheckkonto 8801 Frankfurt
am Main.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Helia: „Ein ganzer Kerl”.
Zu dieſem „ganzen Kerl”, unwillkürlich ſtellt man ſich
dar=
unter Hans Albers vor — könnte die Bavaria kaum einen
ge=
eigneteren Vertreter finden wie Hermann Speelmans. Er
ſpielt dieſen „ganzen Kerl” mit der ganzen Robuſtheit ſeiner
Männlichkeit und der Unbekümmertheit des Mannes, der weiß,
was er will. Dieſer „ganze Kerl” iſt Karl Groſſe, den man
ſcherz=
haft Karl der Große nannte, und zwar als Spitznamen, nach dem
ihm einſtmals gehörenden Rennpferd. Die Zeiten aber, da er
Rennpferde laufen und Tauſende ausgeben konnte, ſind vorüber.
Seinen kommerzienrätlichen Onkel will er nicht mehr angehen. Er
„Ein ganzer Kerl”,
Lien Deyers, Hermann Speelmans und Joe
Stoeckel ſpielen die Hauptrolle in dieſem
Bavariafilm.
hat einen Dickkopf und ſtürzt ſich mit Feuereifer in die Arbeit
und zwar in die der Konkurrenz des Onkels. Er wird nach einer
höchſt originellen Einführung Betriebsleiter einer großen
Wurſt=
fahrik, die er mit unglaublicher Energie und Rückſichtsloſigkeit
wieder in die Höhe bringt. Dabei kommt ihm allerdings ſein
früheres Genießerleben zugute. Er verſteht es, die Würſte zu
wür=
zen. Da er ſchließlich über alle Widerſacher ſiegt und ganz zum
Schluß auch über die bildhübſche und temperamentvolle
Wider=
ſacherin, die Tochter ſeines Brotgebers, iſt eine
Selbſtverſtändlich=
keit, ſowohl in dem Film, wie in dem Roman, nach dem er gedreht
iſt, denn ſonſt wäre er eben kein „ganzer Kerl”. Wie er das aber
macht, das iſt höchſt amüſant, ſpannend und nachahmenswert. Man
ſollte ſich dieſen ſchönen Film unbedingt anſehen.
Höchſt ſehenswert iſt auch das Beiprogramm, in dem ein
wun=
dervoller Naturfilm läuft über das Leben der Raupen, mit dem
ewigen Wunder ihrer Umwandlung in farbenſprühende Falter.
AR
— Union zeigt heute zum letzten Male R. Montgomery in
„Gauner auf Urlaub”.
— Helia zeigt Hermann Speelmanns, Lien Deyers. Joe
Stöckel, H. v. Meyerinck in Ein ganzer Kerl” nach dem
viel=
geleſenen Roman „Karl der Große”. Jugendliche zugelaſſen.
— Palaſt bringt ab heute „Der Graf von Monte Chriſto”,
Ein Filmwerk nach dem bekannten Roman von A. Dumas.
— Reſi=Theater zeigt die luſtige Filmoperette mit den
herr=
lichen Straußſchen Melodien „Karneval und Liebe” mit Hermann
Thimig, Lien Deyers und Hans Moſer. Ferner in 3
Nachtvorſtel=
lungen beliebte Ufafilme. Freitag. „Das Lied einer Nacht” mit
Jan Kiepura, Magda Schneider. Samstag Viktor und Viktoria”
mit Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. Sonntag
Ein Lied für dich” mit Jan Kiepura, Jenny Jugo und Paul
Kemp.
— Belida zeigt den Ufa=Tonfilm Desjungen Deſſauers
große Liebe” mit Willy Fritſch, Trude Marlen, Paul
Hör=
biger, Ida Wüſt, Jakob Tiedtke, Hubert von Meyerinck,
— Miſſionsveranſtaltung in der Stadtmiſſion. Heute
Don=
nerstag, abends um 8.30 Uhr, wird im großen Stadtmiſſionsſaal,
Mühlſtraße 24, eine ſchlichte Abſchiedsfeier für Herrn Miſſionar
Ittmann, der zum vierten Male auf das Miſſionsfeld der
Baſler Miſſion nach Kamerun geht, gehalten werden. Alle
Miſ=
ſionsfreunde in unſerer Stadt, insbeſondere die Mitglieder der
Stadtmiſſion ſind zu dieſer Veranſtaltung, bei der auch Herr
Miſ=
ſionar Michel reden wird, herzlich eingeladen. Der Eintritt
iſt frei für jedermann.
— Wer will noch mit den Funk=Sonderzügen nach Berlin
fahren? Zur vollen Beſetzung der Sonderzüge können ſich infolge
Ausſcheidens der Mitwirkenden am Volksſender noch eine Anzahl
Volksgenoſſen an der Fahrt beteiligen. Die Anmeldung und
gleichzeitige Einzahlung des Betrages muß bis ſpäteſtens
Freitag, 12 Uhr, in der Kreisfunkſtelle, Luiſenſtraße 36,
er=
folgen. Die bereits bezahlten Fahrkarten können abgeholt werden.
Darmſkädker Reſerve-SA.
jahr. Propksanen!
Man ſchreibt uns: Hell klingen Fanfarenſtöße in den S
tagmorgen. Der Bürger verläßt ſeinen Kaffeetiſch und ſeine A.
genzeitung und eilt ans Fenſter. Die Paſſanten bleiben ſtehen.
der ſpringen herbei. Jeder merkt auf. Was iſt los?
Um die Straßenecke biegt eine Laſtkraftwagenkolonne,
dem vorderſten Wagen eine Muſikkapelle, in den Wagen ſcharf
gerichtet und in muſtergültiger Ordnung die Stürme 1 um
R. 115, die heute im Rahmen des Reichswettkampfs der SA.
Propagandafahrt durchführen. Die Aufſchriften auf den Laſtko
wagen: Staatsfeinde hört’s, noch iſt er da, der alte Kampf
der SA., oder Wir jagen euch zum Tempel raus, an uns beiß
euch die Zähne aus! künden vom Kampfgeiſt der SA.
Hohein=
zeichen und SA.=Abzeichen ſchmücken die Wagen, über denen Liſ
im Morgenwind die Sturmfahnen flattern.
Ein Pfiff! Die Kolonne hält. Ein weiterer Pfiff! Die
Männer flitzen hoch, und wuchtig klingt ihr Sprechchor in
Sonntagmorgen, dem Volk zur Lehr, dem Feinde zur Wehr.
markigen Männerſtimmen klingt’s:
Wofür kämpfen wir?
Wir kämpfen für Deutſchlands Freiheit!
Was bekämpfen wir?
Die Zerſchlagung unſerer Raſſe!
Die Verdrängung des deutſchen Bauern!
Die Knechtung des deutſchen Arbeiters!
Wer iſt hierbei unſer größter Feind?
Die Juden!!
Sie wollen unſere Raſſe zerſchlagen und ſchänden usſ
Frauen!
Sie halten uns in Zinsknechtſchaft!
Sie verkörpern das Ausbeuterſyſtem!
Sie hetzen im Ausland und verhindern die friedliche
ſtändigung!
Darum:
Verkehrt nicht mit Juden!
Kauft nicht bei Juden!
Meidet die Juden!
Sie ſind unſer Unglück!
Wieder tönen die Fanfaren, und weiter geht’s, um eät
Straßen weiter den Sprechchor zu wiederholen.
Plötzlich ein Halt! Die Straße iſt geſperrt. Kohlen= und aml
Wagen, ineinandergeſchoben, eng verkettet, zugebremſt, bilden
Straßenbarrikade und halten die Weiterfahrt auf. Scharfe Ko
mandos! Im Nu ſteht der Sturm, von den Wagen abgeſeſſer,
Linie zu 3 Gliedern. Weitere Befehle an die Unterführer,
ſchon ſpritzt ein Trupp los, der die Sicherung und Abſperrung)
Straße übernimmt, ein anderer Trupp, der ſich an die Beſeitigu
des Hinderniſſes macht. Männerfäuſte packen zu. In kürzeſter
iſt die Sperre auseinandergeriſſen und die Straße geräumt.
wohl liebevolle Kameradenhände der Darmſtädter L.=Stürme
Hindernis mit allerlei großen und kleinen Schikanen ausgeſt t
hatten. Und ſchon ſind die Männer wieder aufgeſeſſen, und=
Fahrt geht weiter.
Der Sturmbannführer, der die Fahrt als Prüfer begle/
ſchmunzelt. So denkt er ſich den Einſatz und das Arbeiten ſeen
SA.=Männer, wenn es gilt. Sie haben ihm gezeigt, daß er.
auf ſeine Männer verlaſſen kann.
Brauſend tönt vorm Wegtreten das Siegheil auf Deutſch:4
und den Führer.
Mit Begeiſterung ſind die Männer des Strmbanns IIR
ob in Darmſtadt, ob in Ober=Ramſtadt oder in Reinheim, Me
Reichswettkampf, deſſen Uebungen zum größten Teil beendet
Haſt Du ſchon das Reichsſporkabzeichen?
KPW. Wie oft wirſt Du das gefragt. Sei es bei der
bei dem BDM., beim Arbeitsdienſt, bei der SA., bei der Reic
wehr, immer wieder tritt dieſe Frage an Dich heran. Und jeed
mal ſchämſt Du Dich, „Nein” ſagen zu müſſen, und nimmſt
ernſthaft vor: „Im nächſten Sommer wird das Reichsſportane
chen erworben.” Lieber Freund, das haſt Du ſchon 1929 geſtt
und jetzt ſchreiben wir ſchon Sommer 1935. Damit Du nicht
immer noch „ſchon vorhaſt”, das Reichsſportabzeichen zu erwe we
(das wäre doch langſam ſchandbar), geben wir Dir einen gut/
Rat, ja wir ſind ſo gehäſſig und nehmen Dir im voraus 10/
Vorwand weg, indem wir Dir erzählen: Die Jahreszeit iſtg
radezu ideal für Dein Unternehmen. Es iſt weder zu heiß u
zu kühl, alſo mit einem Wort: Reichsſportabzeichenwetter.
Du haſt immer gemeint, der Erwerb ſei zu umſtändlich.
müſſen wir Dich genau von dem Gegenteil überzeugen.
Mitte Auguſt beginnen zwei Vorbereitungskurſe der M
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” für das Reichsſportabzeii)“
für Männer, Frauen und Jugendliche. Lehrſtätte iſt das S
ſchulſtadion. Tag und Zeit: Mittwoch oder Freitag von 19.30/6
20.30, ab 21. 8. bzw. 23. 8. 35. Du haſt alſo die beſte Gele e
heit, auf einem idealen Uebungsgelände Deine Uebungen zue
lernen, und die angegebene Zeit nimmt ſogar Rückſicht auf 2
nen SA.=Dienſt oder Deine Hausfrauenpflichten.
Nun könnteſt Du noch den Einwand bringen: Die Sache —i
mir aber viel zu teuer. Dieſen letzten Einwand müſſen wirh
ſtreiten. Mitglieder der DAF. zahlen 30 Pf. für die Stunde
dere Volksgenoſſen 50 Pf. Der geſamte Kurſus beſteht aus 6S.
den. Beſorge Dir das koſtenloſe Sportprogramm auf unſerer
ſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, und überzeuge Dich ſelbſt,
billig unſere Sportkurſe, auch gerade unſere Reichsſportabzeicel
kurſe, ſind.
Wir tun, wie Du ſiehſt, alles für Dich, damit Du endlich
Reichsſportabzeichen erwerben kannſt. Nun tue auch Du uns
Gefallen, erwirb das Reichsſportabzeichen, komme in die —
bereitungskurſe der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude
das Reichsſportabzeichen. 1936 auf der 11. Olympiade in Be!
trägſt Du es ſchon ſtolz auf der Bruſt. Kündet es doch von 2
nem Willen, Dich geſund und jung zu erhalten.
Nun auch „Fliegender Frankfurker”.
Schnelltriebwagenverkehr Frankfurt a. M.—Berlin.
Die im Fahrplan vom 15. Mai 1935 mit dem Vermerk „
kehrt von einem noch beſannt zu geheiden Tage ab” vorgeſehl-
F Dt 571 Frankfurt (M.) Hbf. ab 6.40, Erfurt an 9.11, Wei
an 9.27. Leipzig an 10.27, Berlin (Anhalter
Bahn-
an 11.46 und
F Dt 572 Berlin (Anhalter Bahnhof) ab 18.24, Leipzig ab 12
Weißenfels ab 20.13. Erfurt ab 21.00, Frankfurt (—
Hbf. an 23.29 Uhr verkehren ab Donnerstag=
15. Auguſt 1935, regelmäßig.
F Dt 571 hält auch in Weimar, während F. Dt 572 in Wer
durchfährt.
Da der Schnelltriebwagen, der dem Tarif nach als
RIſ=
gilt, der Schaffung günſtiger Verbindungen über weite Stfé
dient, iſt ſeine Benutzung für beſtimmte Kurzſtrecken ausgeſchl9
Zunächſt kann der Wagen mit Fahrausweiſen zu ermäßigten *—
ſen nicht benutzt werden, ausgenommen die Fahrausweiſe mit
allgemeinen Ermäßigung für Kinder unter 10 Jahren, die 2IN
und Bezirkskarten und die Fahrſcheinhefte mit der Ermäßigung
Ausländer. Da die Platzzahl beſchränkt iſt, empfiehlt ſich
Beſtellung von Plätzen, die außer von Berlin aus auch ab Leſt-
Weißenfels und Erfurt zu den üblichen Gebühren im voraus de
werden können.
Mit Rückſicht auf die beſchränkten Raumperhältniſſe wirch.
den Fernſchnelltriebwagen das Gewicht des aufzugebenden Ne
gepäcks für jeden Reiſenden allgemein auf 40 Kg. beſchrant.
wird inſoweit mit den Schnelltriebwagen befördert, als der *
fügbare Raum ausreicht.
Fahrräder, Krafträder, Sportgeräte. Expreßgut und beſcht"
nigtes Eilgut können im Intereſſe der Reiſenden zur Beſorde.
mit den Schnelltriebwagen nicht zugelaſſen werden. Ob li.
welchem Umfang ſpäter die Beförderung von Erpreßgut zuge.”
werden kann, wird von der Reichsbahn geprüft werden, ſo..
Erfahrungen vorliegen.
UPD. Rechtzeitig Karten für den „Fliegenden Frantſut.
beſtellen. Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. teilt A
Die Anmeldungen zu Fahrten mit dem „Fliegenden Francſu..
der Reichsbahn nach Berlin und zurück laufen ſo zahlreich e
Mitteleuroväiſchen Reiſebüro im Frankfurter Hauptbahnyel.
daß empfohlen wird, die Voranmeldungen für dieſe Fahr.
rüh wie möglich zu tätigen. Die regelmäßigen Fahrten des „.
genden Frankfurters” werden am 15. Auguſt 1935 aufgenel.
Aus dem Gerichtsſaal.
Ein vielſeitiger Betrüger.
Die Große Strafkammer verhandelte am
Diens=
gegen den 42jährigen Chriſtian Schellenberger
ſifenbach, der eine Strafliſte aufzuweiſen hat, die
ihres=
ſtim ſucht. Schon in früheſter Jugend wurde Schellenberger
äclig und faſt ſtets handelte es ſich um Betrügereien. Im
e ging er zu Angehörigen von Kriegsgefangenen und
er=
ſe ishnen gegen Entgelt irgendwelche ſelbſterfundene Märchen.
gab er ſich bei einer Beerdigung als Friedhofsaufſeher
ſn.H nahm Geld entgegen zur Beſorgung und Ausſchmückung
ſtachen Grabes. Stets betrog er in derartiger Weiſe nur arme
am ihr bißchen Hab und Gut. Kaum war er aus dem
Ge=
entlaſſen, beging er ſchon wieder neue Betrügereien, ſo
ikimmer nur kurze Wochen in der Freiheit zubrachte. Dieſes
ſhr tte er ſich in einem Fahrradgeſchäft zweimal hintereinan=
Fahrrad gekauft, die er alsbald im Pfandhaus verſetzte,
ſich der Verkäufer bis zur endgültigen Zahlung ſein
ſt. m vorbehalten hatte. In zwei Fällen hatte er ſich als Ab=
MaS
Wagen ahff
in die Unter
uing und Wſven
r ſich an die Beit
ſen zu. In küunefit
Straße gränt
in Schifanen uust
des Aöst
SENdHich ScSr edide der Dn Wngeſhoden S5s
zur Begutachtung in Goddelau hatte, iſt der Auffaſſung,
. Angeklagte zwar erblich ſchwer belaſtet und ſchwachſinnig.
ſorch geiſtig zurechnungsfähig und verantwortlich für ſeine
Kaxen ſei. Er iſt auch der Auffaſſung, daß der Angeklagte in
ier ärztlicher Behandlung zu beſſern ſei, und deshalb nicht
ſh rungsverwahrung, ſondern beſſer in einer Heilanſtalt
upringen ſei. Das Gericht verurteilt den Angeklagten
in=
ſeſen wegen Betrugs im Rückfall in drei Fällen zu einer
ſtrausſtrafe von zweieinhalb Jahren und 100
csldſtrafe. Es ordnet die Unterbringung in einer
Heilan=
un und erkennt dem Angeklagten die bürgerlichen
Ehren=
anf die Dauer von fünf Jahren ab. Die Unterſuchungshaft
im angerechnet.
wird dann bis in den ſpäten Nachmittag ein Autounfall
M4elt. der vor zwei Monaten im Schöffengericht zur
Ab=
ſurs kam. Ein junger Kraftfahrer aus Griesheim wollte am
hn Weihnachtsfeiertage mit ſeiner Familie zu Verwandten
Määchelsheim. Bei Nieder=Kainsbach ſtürzte plötzlich durch
ſl geſchicklichkeit das Auto um und ſeine kleine zehnjährige
te wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie im Krankenhaus
Tage darnach ſtarb. Der Angeklagte behauptete, es ſeien
vem Augenblick drei Radfahrer und ein Auto auf gleicher
Augegengekommen, ſo daß er ſtark nach rechts abgebogen ſei.
ſtö, er plötzlich einen Chauſſeebaum vor ſich geſehen und um
ur den drauf zu fahren, ſei er ſcharf nach links gefahren
ſu ſei das Auto auf dem etwas ſchlüpfrigen Weg geſtürzt.
ei aber das entgegenkommende Auto, das
verbotener=
im dem Augenblick die Radfahrer überholt habe, als es
ſtüäg an ihm vorbeifahen mußte. Das Schöffengericht war
ſtund der Beweisaufnahme der Anſicht, daß der
Alleinſchul=
ſt: Angeklagte war, der ſchon an dem anderen Wagen vorbei
ſtädter 92 Süm gmlt, er ſeinen herumriß, und verurteilte ihn wegen fahrläſ=
Aitung zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen. Die
Gtel ſo milde aus, weil das Gericht den Angeklagten durch
E3 des Schweſterchens ſchon hart genug beſtraft fand. Die
AEnmer verwirft nach ſehr ausführlicher Verhandlung beide
ſangen und beſtätigt das erſtinſtanzliche Urteil in vollem
zeigt d /Alikks Das Urteil iſt damit rechtskräftig.
zuf Derut
1.
Schwarzbrenner werden amneſtiert.
Einem kleinen Nudelfabrikanten ging es im Jahre 1932
ſchlecht. Er hatte zwar ſein eigenes Anweſen, hatte aber
bür dung des Geſchäftes im Jahre 1927 eine Hypothek darauf
ſatum, und war nun nicht mehr in der Lage, ſeinen Ver=
Rugen nachzukommen, ſo daß er den Offenbarungseid leiſten
u d ſchließlich ſein Anweſen zwangsverſteigert werden ſollte
hälte ihm ſein Neffe, er habe einen Reiſenden von einem
Doktabielakee Wheisählen höven, der Apparate zum Schnapsbrennen
einrich=
es heM MI0 baß da mit Schwarzbrennen ſehr viel Geld zu verdienen
: beide9, Mel. Nudelfabrikant ließ ſich die Sache durch den Kopf geben
z berm 19/ M9t den Neffen ſchließlich, den Mann herbeizuſchaffen. Der
menachrichtigte den Reiſenden, der Reiſende ſagte es ſeinem
1nd ung Aſhtem und dieſer ſchickte den Apparatebauer, einen gewiſſen
hsch. aus Biſchofsheim zu dem Nudelfabrikanten. Im Kel=
Fiutete man dann eine Schwarzbrennerei ein, und der Neffe,
AM euskömmliches Einkommen und Mitleid mit der Not des
latte, gab das Geld dazu. Unter ziemlichen Schwierigkei=
Mtnnte man das erſte Mal unter der Aſſiſtenz des ſachverſtän=
Awch, etwa 120 Liter Schnaps, die Sch. auch abzuſetzen ver=
WEr nahm den Alkohol auch in Empfang, brachte jedoch kein
4.der ſchon einmal wegen einer gleichen Sache vorbeſtraft
aauptet heute, er habe nichts mehr mit der Sache zu tun
hwollen und habe den Schnavs bei Laubenheim irgendwo
geſtellt. Eine Erklärung, die ihm natürlich kein Menſch
Sch. macht überhaupt keinen guten Eindruck. Seine Aus=
W nd augenſcheinlich unwahr, und er hat ſowohl den Nudel=
Atn, als ſeinen Bekannten, dem er eine Proviſion für die
eſtlung verſprochen hatte, dabei übers Ohr gehauen. Der
Klrikant hatte darauf genug und transportierte den Brenn=
MK. da er zudem Angſt vor Entdeckung hatte, in das Haus
Mlsc wiegerſohnes, der dann noch einmal, zuſammen mit dem
bes Nudelfabrikanten dort eine Portion Schnaps von etwa
it brannte, die er an einen Weinhändler aus Mainz ver=
AOieſe ſämtlichen acht Leute ſitzen am Mittwoch wegen
Ver=
gegen das Branntweinmonovolgeſetz und die
Reichsab=
drung vor dem Schöffengericht. Der Nudelfabrikant, ſein
ſei Sohn und Schwiegerſohn, der Weinhändler, der ihnen
enaps abnahm. Sch., der den Brennapparat baute und die
Vermittler.
eingehender Verhandlung kommt das Gericht lediglich
Verurteilung der drei letztgenannten Angeklagten. Sch.
ine Geldſtrafe im vierfachen Wert des von ihm gebrannten
Rteazogenen Schnapſes in Höhe von 1680 RM. dazu den
Batz, des nicht mehr zu beſchlagnahmenden Schnavſes und
napparates, der zerſchlagen und in den Rhein befördert
ſaum insgeſamt 1630 RM. und dazu, da er vorbeſtraft iſt.
ängnisſtrafe von acht Monaten. Straferſchwerend wirkt
An2 Betrügerei den Mitangeklagten gegenüber. Die beiden
er erhalten eine Geldſtrafe von je 2520 RM. und eine
tſtrafe von ebenfalls je 1630 RM. Gegen den
Nudelfabri=
ſe nen Neffen und ſeinen Sohn wird das Verfahren auf
er Amneſtie vom Dezember 1932 eingeſtellt, weil ſie in
tlächer Notlage handelten. Gegen den Schwiegerſohn und
ſuhändler wird das Verfahren auf Grund der Amneſtie
des Todes Hindenburgs eingeſtellt, da die Geldſtrafe bei
Riat über 1000 RM. betrug.
it wder u0 ABy
tabzeichenwelilt.
ſei zu um
überzeugen
1Siraßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalbauarbei=
8 die Diehurger Straße zwiſchen der Aeußeren Ringſtraße
herhöher Weg vom 19. Auguſt 1935 bis auf weiteres für
ifahrzeug=, Fuhrwerk= und Radfahrverkehr geſperrt.
Arfgehobene Straßenſperrung. Die angeordnete
Straßen=
des Heinrichwingertsweges zwiſchen Nieder=Ramſtädter
urd Büchnerſtraße iſt aufgehoben.
Briefkaſten.
urage i7 die letzte Bezugsguitung beizuflgen. Anonmme Anfragen werter
Mte beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt
7. Die beiden unter Ziffer 2 der Anfrage angenannten
Mungen haben unmittelbar miteinander nichts zu
„ne Zurückſtellung des Wehrpflichtigen kann aus
beſonde=
u flichen Gründen für die Dauer eines Jahres bis zur
ux im nächſten Jahre und dann die Zurückſtellung auf
teres Jahr verlängert werden, wenn der Dienſtpflichtige
rbereitung für einen Lebensberuf durch die Einziehung
erdienſt bedeutende Nachterle erleiden würde. Ueber
Derden Sie ſich am beſten an Ort und Stelle orientieren.
Wir erſuchen um Rückſprache, werktags vormittags
bei der Schriftleitung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Ae. Gräfenhauſen, 14. Aug. Ausflug des
Frauen=
vereins. Am vergangenen Sonntag unternahm der
Frauenver=
ein, von ſchönſtem Wetter begünſtigt, ſeinen diesjährigen Ausflug.
Um 7.30 Uhr vormittags verſammelten ſich 34 Frauen des
Ver=
eins und mit einem Omnibus von Korbus=Gräfenhauſen ging es
über Groß=Gerau, Mainz, Bingen, das herrliche Nahetal entlang
bis zum Ziel Münſter am Stein. Nach einer Beſichtigung der Stadt
bot ſich den Ausflüglern ein wunderbarer Ausblick in die nähere
und weitere Umgebung und noch lange wird den Beteiligten dieſer
Fleck unſeres deutſchen Mutterlandes in Erinnerung ſein. Weiter
ging es nach Bad Kreuznach zur Mittagsraſt. Durch Rheinheſſen
über Mainz ging es zurück der Heimat zu und um 9 Uhr abends
trafen die Ausflügler wohlbehalten zu Hauſe ein. —
Kinder=
landverſchickung. Geſtern vormittag um 5.30 Uhr trafen
die von der NSV. verſchickten erholungsbedürftigen Kinder hieſiger
Gemeinde, die an der Nordſee Quartier bezogen hatten,
wohlbe=
halten wieder in der Heimat ein. Am Kirchplatz wurden die
Kin=
der von ihren Eltern freudeſtrahlend empfangen. Sonnengebräunt
und eine geſunde Geſichtsfarbe konnte man bei den Kindern
wahr=
nehnen. Auch an der Sprache merkte man den Kindern an, daß
ſie weit von der Heimat entfernt waren. Lernten ſie doch dort
ganz andere Sitten und Gebräuche unſeres deutſchen Volkes
ken=
nen. Und manches Kind hatte den Wunſch, im nächſten Jahre
wie=
der eine derartige Erholungsreiſe machen zu dürfen.
J. Griesheim, 14. Aug. Prangertafel. An der
Bürger=
meiſterei iſt eine Prangertafel aufgeſtellt worden, an der die
Na=
men derienigen Volksgenoſſen veröffentlicht werden, die mit Juden
Geſchäfte machen. Die Prangertafel ſoll auch für die Folgezeit
be=
ſtehen bleiben und laufend ergänzt werden. — An dem
Waldgrund=
ſtück des Kaufmanns Georg Mecker, hier, an der Darmſtädter
Chauſſee iſt der Drahtzaun beſchädigt und zirka 50 Meter
Maſchen=
draht geſtohlen worden. Der Täter konnte bis jetzt nicht
er=
mittelt werden. — Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe
des Odenwaldklubs unternimmt am 17. und 18. Auguſt d. J. eine
Wanderung in den Rheingau und den Taunus.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14 Aug. Verkehrs= und
Ver=
ſchönerungsverein. Zu den vielen, bereits ſeit Beſtehen
des Verkehrs= and Verſchönerungsvereins getroffenen
verkehrsför=
dernden Maßnahmen kommt nunmehr wiederum eine neue. In den
nächſten Tagen wird an einem der verkehrsreichſten Punkte ein
Ueberſichtsplan über den geſamten Ortsbereich ausgehängt, der von
ſachverſtändiger Seite ausgearbeitet iſt und für den Fremden alles
Wiſſenswerte enthält, insbeſondere auch eine Orientierung über
verfügbares Baugelände. Es hat ſich in dieſem Jahre ganz
beſon=
ders unangenehm bemerkbar gemacht, daß ein derartiger
Orientie=
rungsplan fehlte, zumal der größte Teil der in dieſem Jahre
er=
ſtellten Wohnungsneubauten durch ortsfremde Bauherren
ausge=
führt wird. Zweiſellos hat ſich das Wiederaufleben des Verkehrs=
und Verſchönerungsvereins für die hieſige Gemeinde nur in
nütz=
lichem Sinne bemerkbar gemacht und die unermüdliche Tätigkeit
der führenden Männer des Vereins, die nur im Intereſſe der
Hebung des Verkehrs liegt, muß dankbar anerkannt werden.
Fb. Groß=Zimmern, 14. Aug. Noch gut abgegangen.
Zurzeit wird hier am Bahnhof am Stellwerk 2 die
Umfaſſungs=
mauer erneuert. Bei dieſer Gelegenheit ſollte das Stellwerk einen
höheren Lichtraum erhalten und mußte deshalb das Dach gehoben
werden. Beim Heben desſelben kam es ins Rutſchen und legte ſich
auf die bereits neuaufgeführte Umfaſſungsmauer, die zum Teil
eingedrückt wurde. Ein Arbeiter erlitt dabei leichte Verletzungen.
Die Betriebsſtörung war ſehr raſch behoben.
Fd. Nieder=Klingen, 13. Aug. Im Rathausſaale fand eine
Verſammlung für Landarbeiter und
Landarbei=
terinnen ſtatt. Der LOF. und Ortsbauernführer Pg. Becker
gab zunächſt die neuen Jahreslohntarife der verſchiedenen Klaſſen
bekannt und wies auf die erhöhten Pflichten zwiſchen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer hin. Nach Feſtſtellung der
Jahresdienſtleiſtun=
gen bei den Arbeitgebern, ſprach der LOF. noch über die
Einfüh=
rung des Urlaubs für die Landarbeiter und Landarbeiterinnen
in der Landwirtſchaft.
Br. Seckmauern, 13. Aug. Nachdem die Michaelismeſſe in
Miltenberg wieder verlegt wurde, findet die Kirchweihe in
unſerem Orte wieder am 25. und 26. Auguſt ſtatt. In den letzten
Jahren wurde dieſelbe bereits um eine Woche zurückverlegt, da
mit dem Zuſammenfallen der Michaelismeſſe in Miltenberg die
Kirchweihe ſchlechten Beſuch von Bayern aufzuweiſen hatte. Das
Waldfeſt am Obernburger=Waldhaus letzten Sonntag war von
den umliegenden Ortſchaften gut beſucht.
Bo. Auerbach, 13. Aug. Die Schiffbau=A.=G., Mannheim
ver=
anſtaltete am Sonntag für ihre Belegſchaft mit rund 1000
Per=
ſonen eine Sonderfahrt nach Auerbach, in deſſen Umgebung dann
Ausflüge unternommen wurden. Die Verpflegung wurde den
Ausflüglern in mehreren Gaſtſtätten des Ortes zuteil. Am Abend
beluſtigten ſich die Gäſte bei Muſik und Tanz. Die Rückfahrt
wurde um 9.30 Uhr abends angetreten.
Bo. Bensheim, 13. Aug. Verkehrsunfall. An der
Unterführung der Straße nach Worms kamen bei einem
Zuſam=
menſtoß eines Motorrades mit Beiwagen mit einer Radfahrerin
4 Perſonen zu Schaden. Der Motorradfahrer, deſſen Fahrzeug
mit 3 Perſonen beſetzt war, wollte einem die Straße
überqueren=
den und dabei unſicher gewordenen Mädchen ausweichen, er fuhr
auf die linke Straßenſeite; eine entgegenkommende Radfahrerin
erkannte die ihr drohende Gefahr eines Zuſammenſtoßes, ſie
ſprang vom Rad, das ſie fallen ließ, ſtürzte aber dabei und
ver=
letzte ſich an Knie, Arm und Kopf. Vom Motorrad ſtürzten ein
Herr und eine Dame, dieſe ſowie das junge Mädchen trugen
ern=
ſtere Verletzungen davon. Das Rad der Radfahrerin wurde
völlig zerſtört. Die ſchwerer Verletzten fanden Aufnahme im
hie=
ſigen Hoſpital. — Unſere jetzigen „Kraft durch Freude‟=
Urlauber aus Magdeburg=Deſſau fühlen ſich an der
Berg=
ſtraße recht wohl. Von den 800 Urlaubern fanden 180 in
Bens=
heim Aufnahme, die anderen wurden auf die Ortſchaften der
Bergſtraße und Lindenfels verteilt. Das anhaltend ſchöne Wetter
kommt den Urlaubern bei ihren zahlreichen Ausflügen in die
Umgebung ſehr zuſtatten.
Am. Biebesheim 13. Aug. Gurkenmarkt. Die Anfuhr
auf dem geſtrigen Gurkenmarkt betrug ca. 150 Zentner, wofür
7.20—7,70 RM. bezahlt wurden. Die angefahrenen Mengen
wurden von einer auswärtigen Firma erworben. Für
Krüppel=
gurken wurden 1,60 RM. pro Zentner bezahlt — Kraft durch
Freude=Heimatabend. Durch die NSG. „Kraft durch
Freude” in Verbindung mit der NS. Volkswohlfahrt wird am
Freitag, dem 16. ds. Mts., abends, im Parteilokal ein
Heimat=
abend durchgeführt, bei dem neben dem Bläſerchor auch die
Sän=
gervereinigung ſowie die KdF.=Harmonikaſpieler mitwirken. Im
Mittelpunkt des Abends ſtehen zwei intereſſante, kurz gehaltene
Vorträge und zwar „Heimat und Kunſt” und „Kampf der
Ge=
fahr”, welch letzterer durch die NSV. gehalten wird. Beide
Vor=
träge werden durch Lichtbilder illuſtriert.
Er. Biblis, 13. Aug. Bannerweihe. Der Sonntag
ge=
ſtaltete ſich in unſerer Gemeinde zu einem Ehrentag, wo das neue
Banner der Ortsgruppe der NSDAP. geweiht und ſeiner
Beſtim=
mung übergeben wurde. Für den gefallenen SA.=Truppführer
Hobelsberger fand am Vormittag eine Gedenkfeier ſtatt, wobei
Ortsgruppenleiter Pg. Handwerk, Biblis. und SA.=Truppführer
Schröder aus Bürſtadt kurze Anſprachen hielten. Ein
Standkon=
zert am Ehrenmal folgte dann. Unter Führung eines Muſikzugs
formierte, ſich nachmittags ein ſtattlicher Feſtzug, der an der
Kirche von Kreisleiter und Bürgermeiſter Brückmann aus
Bens=
heim abgenommen wurde. An der Adolf=Hitler=Schule löſte ſich
der Zug auf, wo dann Pg. Handwerk den Beteiligten ſeinen Dank
ſagte und anſchließend Pg. Brückmann die Feſt= und
Weihe=
anſprache hielt. Nachdem er noch am Schluſſe der gefallenen
Hel=
den gedacht hatte, wurde die Weihe des Banners vorgenommen.
die mit einem Sieg=Heil auf den Führer bekräftigt wurde. Nach
dem Horſt=Weſſel=Lied übergab Kreisleiter Brückmann die Fahne
dem Ortsgruppenleiter Handwerk, der verſprach, dieſelbe in Ehren
und in treuer Obhut zu halten. Damit war der offizielle Teil
beendet. Es folgte dann ein Konzert, verbunden mit
Geſangsvor=
trägen und Reigenvorführungen des BDM.
—Gernsheim, 14. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
13. Auguſt: —0.20 Meter, am 14. Auguſt: —0.18 Meter.
Nr. 223 — Seite 7
By. Hofheim (Ried), 13. Aug. Von der Scheune
ge=
ſtürzt. Beim Einbringen der letzten Frucht aus der
diesjäh=
rigen Ernte ſtürzte der Landwirt Jakob Löſch in der Lindenſtraße
von der Scheune in den leeren Fruchtwagen, wobei er den linken
Arm brach und ſich eine Beinverletzung zuzog.
Be. Groß=Gerau, 13. Aug. Zuſammen mit der NSV.
veran=
ſtaltete die NSG. „Kraft durch Freude” in der Aula der
Real=
ſchule einen Heimatabend. Zu Beginn ſprach der
Kunſt=
maler Grögerſchen über die Aufgaben der Künſtler. In ſeinem
anſchließenden Lichtbildervortrag zeigte er uns die Schönheiten
unſerer engeren Heimat, an denen wir oftmals achtlos
vorüber=
gehen. In bunter Reihenfolge brachte er dieſe Bilder, und als
er zum Schluſſe eine Anzahl Aufnahmen zeigte von Bildern, die
Künſtler malten, ſah man, daß die Künſtler ſich bemüht haben,
tatſächlich die ſchönſten Stücke unſerer Heimat zu malen. Zum
Schluſſe betonte der Künſtler noch, daß die Bilder nicht nur in die
Muſeen gehören, ſondern auch in die Wohnungen, um das
Ver=
hältnis der Künſtler zum Volke näher zu geſtalten. Es folgte
ein Lichtbildervortrag über Waldbrandverhütung, der von
Forſt=
rat Buß gehalten wurde und bei den Zuhörern großes Intereſſe
fand. Umrahmt waren die Vorträge von Muſikdarbietungen
ſo=
wie von Geſangsvorträgen des Geſangvereins Liederkranz.
Be. Rüſſelsheim, 13. Aug. Gemeinderatsſitzung. An
11 Bauluſtige wurden Plätze zugewieſen. Die Zuweiſung erfolgte
zum größten Teil in der Kolonie am Waldfriedhof. Weiter
wur=
den eine Anzahl Baudarlehen vergeben. Bürgermeiſter Dr.
Mül=
ler teilte bei dieſer Gelegenheit mit, daß eine weitere Zuweiſung
von Baudarlehen nicht mehr erfolgt und Geſuche deshalb zwecklos
ſind. Verſchiedene Hypothekenbürgſchaften wurden von der
Ge=
meinde übernommen. Dem Heimatverein Rüſſelsheim wurden
150 RM. zur Herausgabe eines Heimatwerbeproſvektes
geneh=
migt. Mit dem Ankauf eines Grundſtückes am Sommerdamm
war man einverſtanden. Die zwei auf Probe angeſtellten
Schutz=
leute wurden feſt übernommen, da ſie ſich im Probejahr
bewähr=
ten. Zum Schluſſe wurden verſchiedene Geſuche und interne
An=
gelegenheiten behandelt.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Worms, 14. Aug. Ein wohl einzig daſtehender Fall wird
aus Weſthofen berichtet. Dort verkaufte der Landwirt Geil
ein Pferd an einen Händler aus Flomborn. Der Händler band
das neuerworbene Pferd an ſeinen Wagen und fuhr los. Nicht
lange — Weſthofen war kaum verlaſſen —, da riß ſich das Pferd
los und rannte im Galopp nach Weſthofen zurück, wo der
Land=
wirt nicht wenig erſtaunt war, als ſein Pferd „herrenlos”
zurück=
kam. Inzwiſchen hatte auch der Händler den Vorfall bemerkt
und auch er kam zurück, um ſich den Ausreißer wieder zu holen.
Aber beim zweiten und dritten Abtransport wußte ſich das treue
Tier immer wieder loszureißen. Jedesmal kehrtees
wie=
der in den Stall zurück. Erſt als man beim vierten Male
das Pferd vor den Wagen ſpannte, brachte es der Händler heil
nach Hauſe.
Lpd. Oſthofen. Durch explodierende
Weinberg=
ſpritze ſchwer verletzt. In einem Weinberg des Landwirts
Karl Stauffer ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Als
Stauffer ſeine Weinbergſpritze mit einem Bekämpfungsmittel
gefüllt hatte, platzte die Spritze unter lautem Krach auseinander.
Der Deckel der Spritze flog Stauffer gegen den Kopf, der untere
Teil gegen den Bruſtkorb. Bewußtlos ſtürzte Stauffer zu Boden.
Seine Arbeiter ſprangen ſofort herbei, holten einen Arzt und ein
Auto, das den Schwerverletzten in ſeine Wohnung brachte.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
MEoD i
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und UI.
5. Ziehungstag
13. Auguſt 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 30000 M. 188837
6 Gewinne zu 5000 M. 174070 235677 277872
8 Gewinne zu 3000 M. 34 101 69445 236653 384810
18 Gewinne zu 2000 M. 29672 35059 40732 160785 197108 222170
294684 300063 389728
66 Gewinne zu 1000 M. 4888 22501 28741 62761 92773 106818
128400 129892 131505 132833 161128 165965 178902 187748 192897
201110 204839 236703 242469 243931 263006 279573 297844 345775
348321 392386 394768 396098
74 Gewinne zu 500 M. 4918 5894 32296 34363 57308 78934 102669
103455 113080 131518 134692 151124 154480 178336 205886 233628
225659 236 161 240093 254858 259363 289 183 298110 302192 369568
312450 319660 324429 3256 12 326082 331225 833508 335306 370391.
375 125 376076 379699
456 Gewinne zu 300 M. 313 6916 8979 9818 10443 11448 11850
19837 14749 17555 18041 18127 19573 21788 23716 24710 26048
27111 27211 28428 31235 32830 36270 38092 39246 40668 42088
46084 47851 47687 47973 48058 50777 54472 61881 66982 68380
68208 71401 72176 79612 80997 83085 89516 90958 92288 93819
94078 98101 98795 98387 100288 101650 103231 104528 165808
106S85 107574 108134 109265 109305 109987 110880 113392 115421
117108 117322 117864 123880 124223 124486 126526 198781 129988
199344 130806 133706 134831 135685 135708 137447 137488 140755
142658 144707 147126 148274 148181 1489738 150018 150055 151272
154696 155698 158688 158851 160884 161827 162019 162538 166858
171345 172639 176165 176748 177886 184169 184463 184695 186880
191321 194697 198584 200 106 200290 202485 205387 210148 218611
218380 218542 218760 218982 219866 220863 221505 227522 2310657
231129 231717 232086 232576 233639 235295 237812 239080 239369
246060 246754 247058 247387 248676 248778 249610 253635 259097
259769 260237 262826 265056 265254 269008 270090 271914 275454
2778489 284584 285972 286484 386824 387482 287976 393866 394471
285648 299063 300 186 301344 302298 306311 306372 310835 312858
313921 321691 324666 326078 329425 331526 332233 333234 333260
333503 334715 338288 339436 340914 341050 34 1457 341688 341812
349241 344175 345408 350062 352387 353498 355232 336643 358708
358881 363947 364571 364998 366054 366679 368673 369573 370173
370225 370530 374407 375630 376208 378488 380291 3804 18 382264
382908 387 722 389388 389664 392594 393626 393862 395080 397351.
398092
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 137898
4 Gewinne zu 3000 M. 12630 269800
18 Gewinne zu 2000 M. 52133 85230 133299 182424 236144 247678
303794 325646 370483
34 Gewinne zu 1000 M. 9533 23808 39883 68270 87634 106383
122347 197464 219809 237632 249503 274953 283785 304969 338933
865330 381089
108 Gewinne zu 500 M. 15624 16398 23436 25011 61524 63121
63814 66274 67574 71263 89443 104224 107098 109722 113813
117363 143489 143908 160389 157440 158311 164012 183088 185863
206791 213184 222537 235361 236957 247007 250 790 269868 785345
293506 3000 18 363184 312807 313728 318386 318403 319005 322243
331713 335864 344056 348146 353473 354584 362586 363300 378792
880 142 392581 394800
284 Gewinne zu 300 M 1051 9505 10123 10034 12897 14026 14338
21769 22730 29827 25163 25859 27708 27705 30900 31638 39348
36943 44435 45482 46098 46441 50007 50601 51478 52602 54003
54084 56863 59987 60658 681 10 69478 78397 79738 86963 84802
86672 88446 91986 93696 95251 101382 102964 105039 168481
115895 117478 120557 121236 121967 122231 134266 134819 135483
135618 140790 140985 144243 144659 145681 149498 156898 182988
167264 174454 174704 177310 178780 180557 183936 184296 186040
188335 197914 198675 708048 711473 214379 218618 220490 221711
226658 233613 240 162 242065 245521 247085 259878 271350 274881
275501 076754 328963 981304 982962 2940 13 294933 394980 295401
298345 299578 300300 301360 303858 304321 304504 309598 319154
313218 317163 318254 319433 320660 324728 325388 325422 326930
399192 330966 332566 333872 335789 336762 337878 344108 348814
351124 359951 353860 354428 354541 357288 359270 366000 371147
373766 377340 385127 389676 393140 398163
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 504 00, 4 zu je
30000, 14 zu je 20000, 86 zu je 10000, 168 zu je 5000, 842 zu je
8000, 802 zu je 2000, 2464 zu je 1000, 4040 zu je 500, 16176
zu je 300 Mark.
wird ſchmackhafter und bekömmlicher
Tarfemätäe anlnwringeLishſenMiasSrwüte
Seite 8 — Nr. 223
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 15. Augu!
Der Erdball ſchrumpft zuſammen.
Das Flugzeug verbinder die Konkinenke. — 1935 im Zeichen eines weiteren
Aufſchwunges des Lufkverkehrs.
Die glänzende Flugleiſtung der deutſchen
Sport=
fliegerin Elly Beinhorn gibt Anlaß, einen
intereſ=
ſanten Ueberblick über die Möglichkeiten zu geben,
die dem modernen Luftverkehr heute zur
Ver=
fügung ſtehen.
Immer mehr iſt in den letzten Jahren die
Be=
deutung des Flugzeugs als Schnellverkehrsmittel
über lange Strecken gewachſen. Die einzelnen
Staaten haben ſich nicht nur bemüht, innerhalb
ihrer Grenzen ein möglichſt engmaſchiges
Linien=
netz aufzubauen, ſondern darüber hinaus ſind
zahlreiche internationale Verbindungen
entſtan=
den, die die Länder und Völker einander
näher=
bringen. Auch die Weltmeere waren ſchließlich
keine Hinderniſſe mehr, und gerade in der
jüng=
ſten Zeit macht der Ausbau der interkontinentalen
Luftwege immer weitere Fortſchritte.
Die glückliche Fliegerin Elli Beinhorn
nach ihrem „Luftſprung” nach Aſien.
Die berühmte deutſche Fliegerin Elli Beinhorn
führte am Dienstag eine ſportliche Leiſtung erſten
Ranges durch. Unſer Bild zeigt Elli Beinhorn
nach ihrer Ankunft im Geſpräch mit Oberſt Udet.
Die Luftverbindung zwiſchen Europa und Aſien
wird neben der holländiſchen Linie, die in
Zu=
kunft die Strecke Amſterdam-Batavia in nur 4½
Tagen bewältigen wird, durch die Britiſh
Air=
ways hergeſtellt, die auch den ausſtraliſchen
Kon=
tinent an das internationale Luftverkehrsnetz
an=
ſchließt. Von Bangkok aus wird jetzt eine neue
Fluglinie nach Hongkong, dem engliſchen
Handels=
vorpoſten im Fernen Oſten, eingerichtet.
Karte zu dem Rekordflug Elli Beinhorn.
(Scherl=Bilderdienſt=M.)
Beſonders zahlreich ſind die Luftverbindungen
zwiſchen Europa und Afrika. Frankreich hat zu
den bisherigen eine neue Fluglinie nach ſeiner
Kolonie Madagaskar geſchaffen, während Belgien
mit der „Babena” die Strecke zum Kongogebiet
befliegt. Auf der afrikaniſchen Linie Kap-Kairo
geht man zu einem wöchentlichen Flugdienſt über.
Von dieſer Strecke zweigt von Chartum ein neuer
Verkehrsweg nach Liberien ab, der die Guinea=
Küſte bei Lagos und Acra erreicht.
Beabſichtigt iſt, eine Luftverbindung zwiſchen
Auſtralien und Amerika einzurichten. Dieſe Strecke
wird ihren Ausgang in Queensland nehmen, die
Fidſhi= und Samoa=Inſeln als Stützpunkte
be=
nutzen und ſchließlich in Honolulu den Anſchluß an
die Pan=American=Airways erhalten. —
Schließ=
lich ſoll der nördliche Indiſche Ozean durch eine
Art Querverbindung beflogen werden, die ihren
Ausgang in Sanſibar nehmen und über Ceylon
die britiſche Seefeſtung Singavore erreichen wird.
Das Vorhaben, hier eine Luftverbindung zu
ſchaf=
fen, iſt auf den im Laufe der Zeit angewachſenen
Handelsverkehr zwiſchen Indien und Oſt=Afrika
zurückzuführen.
So ſteht das Jahr 1935 im Zeichen eines
wei=
teren Aufſchwungs des Luftverkehrs. Immer mehr
ſchrumpft der Erdball zuſammen. Iſt es nicht ein
Widerſinn, daß unter dieſen Umſtänden die
euro=
päiſchen Völker immer noch ängſtlich bemüht ſind,
ſich gegenſeitig durch Handelsſchranken
abzu=
ſchließen?
Herr Richter — geben Sie Kredit!
An erſter Stelle ſteht hier der Flugverkehr von
Europa nach Südamerika, wo es zu einem
Wett=
bewerb zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ge=
kommen iſt. Es iſt den Franzoien gelungen, auf
dieſer Linie bedeutende Verkehrsleiſtungen zu
er=
zielen, allerdings auf Koſten der unerläßlichen
Sicherheit: bisher ſind auf den franzöſiſchen Linien
über 70 Tote zu beklagen geweſen, nämlich 45
Flugzeugführer, 12 Funker und 15 Bordmechanf
ker. Auf der anderen Seite hat die Deutſche
Luſt=
hanfa ihren Flugdienſt zwiſchen Europa und
Süd=
anerika von Jahr zu Jahr mit großem Erfolg
wei=
ter ausgeſtaltet. Auf dieſer Strecke, auf der ſich
die beiden ſchwimmenden Stützpunkte „Weſtfalen”
und „Schwabenland” befinden, werden
wöchent=
lich allein 30 000 Poſtpakete befördert, dabei
voll=
zieht der Dienſt ſich, wie ein begeiſterter
Ameri=
kaner kürzlich meinte, „mit der Genauigkeit eines
Uhrwerkes”. Für das Jahr 1936 ſind weitere
Flug=
verbeſſerungen in Ausſicht genommen, ſo daß die
Reiſe Berlin—Rio de Janeiro dann nur noch drei
Tage in Anſpruch nehmen wird. Schließlich ſind
die regelmäßig im Sommerhalbjahr
durchgeführ=
ten Fahrten des Luftſchiffes „Graf Zeppelin”
we=
gen ihrer Sicherheit und ſonſtigen mannigfaltigen
Vorzüge weltbekannt geworden. Ueber 60
glück=
liche Fahrten hat der deutſche Luftrieſe bereits
zwiſchen Braſilien und Deutſchland zur vollen
Zufriedenheit aller Fahrgäſte gemacht.
Große Betätigungsmöglichkeiten bieten ſich dem
Flugzeug bei der Ueberwindung der ungeheuren
Entfernungen über dem Stillen und dem Indiſchen
Ozean. Die Amerikaner ſind bereits daran
gegan=
gen, die Vorarbeiten für einen regelmäßigen
Flug=
dienſt über den Großen Ozean zu ſchaffen. In
die=
ſem Frühjahr verließ der Dampfer „North Haven”
im Auftrag der Pan=American Airways mit 148
Ingenieuren und vielen Facharbeitern San
Fran=
ßisko, um die Stützpunkte für die 13 700 Kilometer
lange Luftlinie zwiſchen Amerika und Aſien
aus=
zubauen. Von Honolulu aus, dem
Hauptknoten=
punkt des Pazifiſchen Flugverkehrs, werden für
die Fahrt nach Manila die Inſeln Midway und
Guam als Stützpunkte dienen. Von Manila aus
beſteht Anſchluß nach Schanghai. Dieſe Strecke
wird zunächſt mit den großen Flugzeugen der
„Clipper=Klaſſe” beflogen werden. Späterhin
ſol=
len die noch größeren Martinflugzeuge eingeſetzt
Da haben doch ein paar ungeduldige
Finanz=
männer der Spaniſchen Schatzſuchergeſellſchaft T
M. C. Burgeß die Geſellſchaft verklagt, weil ſie
noch keine Schätze gefunden haben. Als ob die ſo
auf der Straße lägen. Der Richter aber, der ſich
mit der Sache zu befaſſen hatte, ſah den Schatz
ſuchern tief in die treuen Augen und gewann die
Ueberzeugung, daß ſie es wirklich ehrlich meinten
Sie verlangten kein neues Geld, ſie verlangten
nur einen neuen — zeitlichen Kredit, denn ſie
ſtünden vor ihrem größten Schlag. Und der heißt:
„Cocos=Inſel” Wirklich wieſen ſie nach, daß ſchon
ein Schiff gechartert und alles zur Ausreiſe
be=
reit ſei. Dort hätten ſie einen Tip und würden
beſtimmt mit Gold zurückkehren. Wenn auch ſchon
wieder zwei Expeditionen in dieſem Jahr zu der
Cocos=Inſel ausgereiſt ſind, ſo beſtach den Rich
ter doch der Mann und der — wie ſchon erwähnt
— treue Blick der Schatzſucher. Er hat den Fall
bis Juli vertagt. Jetzt heißt es aber im Akkord
Schatzheben.
Vom 3 Tage alken Rekruken bis zum ausgebildeken Garst
Ein originelles Bild von einer Parade der engliſchen Garde=Brigade in den Gardekaſer
Caterham, Surrey, wo die Rekruten ausgebildet werden. In einer Reihe ſieht man die G
lungsſtufen des engliſchen Soldaten vom drei Tage alten Rekruten (links) bis zum ausg!
Gardiſten nach einer Dienſtzeit von drei Jahren.
(Scherl=Bilderd
Die Zahl der Todesopfer in Ovada und Molare noch nicht feſtgeſterl
Der Tod geht um!
Rom. Nach den hier eingertoffenen
Nach=
richten ſcheint das Dammbruchunglück bei Ovada
noch weit größere Ausmaße zu haben, als zuerſt
angenommen wurde. Wie verlautet, iſt nicht nur
der Ort Ovada, ſondern auch das Dorf Molare
am ſchwerſten betroffen worden. Es liegt in
un=
mittelbarer Nähe des Sees Orbichella, der von
den beiden Flüſſen Orba und Stura geſpeiſt wird.
Durch das ſchwere Unwetter, das am Dienstag
nachmittag nach 2 Uhr ausbrach, ſchwollen die
Waſſermaſſen des 20 Millionen Kubikmeter
um=
faſſenden Sees ſtark an und brachen den Damm,
der den See von dem tiefer gelegenen Dorf Molare
trennt. Faſt ſämtliche Häuſer des Dorfes ſtürzten
ein. Man nimmt hier an, daß von den 700
Ein=
wohnern etwa 500 ertrunken ſein können. Das
Dorf iſt von jedem Verkehr abgeſchnitten. Vier
Brücken ſind durch die Waſſermaſſen fortgeriſſen
worden.
Der Sonderberichterſtatter des DNB. meldet:
Es iſt äußerſt ſchwierig, die genaue Zahl der
Todesopfer feſtzuſtellen, die der rieſige Dammbruch
gefordert hat. Die Zahlenangaben ſchwanken
zwiſchen 200 und 1000 Opfern.
Haupt=
ſächlich dürften Frauen und Kinder in den
Flu=
ten umgekommen ſein. Zahlreiche Leichen ſind
be=
reits geborgen worden.
Die Gegend um Ovada, über die am Dienstag
nach einem ſchweren Unwetter die Kataſtrophe
hereinbrach, bietet einen troſtloſen Anblick. Durch
den Dammbruch iſt ein Viertel der 10 000
Ein=
wohner zählenden Stadt Ovada zerſtört worden,
ebenſo die Ortſchaften Caprietta und Molare. Wo
ſich die Waſſermaſſen Bahn ſchafften und alles
mitriſſen, ſteht heute tiefer Schlamm. Ueberall ſieht
man eingeſtürzte Häuſer. Möbel und ſonſtige
Ein=
richtungsgegenſtände liegen umher. Dazwiſchen
Leichen von Menſchen und Tieren. Der
Waſſer=
druck war gewaltig, da der Orbicella=See, deſſen
plötzliches Anſteigen den Dammbruch verurſachte,
weit höher liegt, als die Ortſchaften. Mit
unge=
heurer Kraft flutete das Waſſer in das
tieferlie=
gende Gebiet. Der Dammwärter bemerkte das
Un=
glück gegen 13.30 Uhr. Es war jedoch zu ſpät, der
Flut Einhalt zu gebieten. Obwohl verſchiedene
Schleuſen geöffnet wurden, brach der Damm in
etwa 200 Meter Länge ein. Das Stauwerk hatte
an dieſer Stelle eine Höhe von etwa 40 Metern.
In Ovada wurden 130 Häuſer völlig zerſtört.
In Capricetta und Molare liegt kaum ein Stein
auf dem anderen. In dem Unglücksgebiet herrſcht
tiefſte Niedergeſchlagenheit und unbeſchreibliche
Verzweiflung. Ueberall ſieht man Menſchen, die
nach vermißten Angehörigen ſuchen. Die Bergungs=
und Rettungsarbeiten, die die ganze Nacht
hin=
durch fortgeſetzt wurden, geſtalteten ſich äußerſt
ſchwierig.
Gleich nach dem Unglück war es faſt Eit
möglich, Hilfe zu leiſten, da andauernd nufd
kenbrüche niedergingen. Die Waſſermaſſenſh
ſich bis weit in die Ebene hinein ergo u
drangen bis zu dem 35 Meilen entferntem?
dria vor. Viele Menſchen, die ſich währed
Unwetters in die Häuſer geflüchtet hattem !
von den einſtürzenden Mauern erſchlageiſh
reiche andere überraſchte die Flut auf 10
dern und riß ſie fort. Schlamm und Waſſel
es äußerſt ſchwierig, die Trümmer der Hä!
den Opfern zu durchſuchen.
Beileid des Führers.
Der Führer und Reichskanzler hat d
ſchen Botſchafter in Rom beauftragt, der „1
italieniſchen Regierung ſeine und der Re
rung aufrichtige Anteilnahme anläßlich de
bruchkataſtrophe in Ovada auszuſprechen.
Ueberſchwemmungen in Britiſch=Inde
Simla. Wie aus Bardwan gemeldet:
der Damodar=Fluß (rechter Nebenfluß des-W
über die Ufer getreten und hat weite Gebn
ſchwemmt. In der Stadt Bardwan mußt,0
Teile der Bevölkerung auf die Dächer
Tauſende von Menſchen ſind obdachlos S
Mehrere Perſonen ſind in den Fluten un
men. Die Drahtverbindungen ſind unte
Das Waſſer ſteigt noch immer.
Chronik des Tages.
Präſidenk de Balera beglückwünſcht deutſchen Reiter=Sieger.
werden, von denen jedes 30 bis 40 Reiſende be
fördern ſoll.
Beim Internationalen Springen im Rahmen des Turniers in Dublin wurde der deutſche
Ober=
leutnant Brandt Sieger. Unſer Bild zeigt den Präſidenten des iriſchen Freiſtaates De Valera,
der den Saoſtat=Preis dem Sieger, der auf „Baron” ſitzt, überreicht
Weltbild=M.)
Die Bayeriſchen Flugzeugwerke Al
haben auf den glänzenden Verlauf des
fluges Elly Beinhorns hin in den erſten A
den nach dem Fluge nicht weniger als Si0
hafte Anfragen allein aus dem Ausland i0
Meſſerſchmidt M. 108 erhalten, ein Berrl
die deutſche Flugzeuginduſtrie durch die i
wieder allgemeine Anerkennung auch im —
errungen hat.
In Monte Carlo wurden in der Nd
Dienstag aus einem Juweliergeſchäft
glaublich freche Art Juwelen im Werte vol
lion Francs geſtohlen. Die Diebe hatten
Wand eines angrenzenden, augenblickl.16
ſtehnden Hotels eine Oeffnung zum Tr.
des Juwelierladens geſchlagen und war!
den feſt verſchloſſenen Raum eingedrungs”
Heftige Unwetter haben im Departer
one=et=Lire großen Schaden angerichtet.
ceau wurde ein Mann vom Blitz
getro=
getötet. In Gourdon hat ein Blitz in ei
eingeſchlagen und eine Feuersbrunſt A
rufen. Auf den Weiden iſt zahlreiches A
Unwetter und dem Blitz zum Opfer gefan=
Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich,
Dviedo gemeldet wird, im Hafen von Sar
de Pravia. Ein mit 13 Mann beſetztes F
fuhr in dichtem Nebel gegen eine im
Ba=
liche Mole und ſank ſo ſchnell, daß nur ac
der Beſatzung gerettet werden konnten. —
gen fünf Fiſcher ſind ertrunken.
In amerikaniſchen Schiffahrtskreiſen Eu
daß der ehemalige Vorſitzende der Unite.
Dine, Paul Chepman, ſich gegenwärtig
die Unterſtützung der amerikaniſchen R
für den Bau von zwei Rieſendampfern G
gen, deren Tonnage diejenige des fra
Dampfers „Normandie” und des engliſche
fers „Queen Mary” noch überſteigen
neuen Dampfer, die etwa 420 Meter lang
ſollen, würden je 50 Millionen Dollar koſ?
Eine Entſcheidung des franzöſiſchen Ec
(x) Paris. Bislang war es ſo: Zum
ſiſchen Senat gehörte ein eigener Aröl,
franzöſiſchen Senatsmitgliedern beiſpringe
falls dieſe einmal, von den dienſtlichen S
überwältigt, zuſammenbrechen ſollten, El-‟
zum Hauſe und wurde dementſprechend auc
etatsmäßig behandelt. Er brauchte z. D.
rekten Steuern zu zahlen. Es war eine *
natsarzt zu ſein!
Jüngſt kam man ihm jedoch von der S
hörde mit einer Steueraufforderung 2"
Prompt alarmierte er den ganzen hohe.
in dem nicht umſonſt tüchtige Rechtskundl.
Eine Woche ſpäter konnte der Senatsakd.”
ſtrahlend der Steuerbehörde einen Beſch0
hohen Senats einreichen, wonach er .
Hinſicht den ſtaatlich angeſtellten —
hausärzten gleichzuſetzen ſei, für die i0
ſtändige Regierungsſtelle auch die Stele
richte.
honnerstag, 15. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
7
prenge die Bank!
tver und Narren des grünen Tisches / Der Roman einer Spielhölle, ihrer Besieger und ihrer Opter
Kuß)
Von Horſt W. Karſten.
Sopyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W35
Samille, der ſpröde Camille, der unnahbare „Apollo im
. ſchmachtete in zarten Banden —: eine pikante Spanierin,
m der Lebewelt von Monte unter dem Namen Sennorita
ſam bekannt war, hatte ſein Herz bezwungen — mit ihr
Sielt er ein Verhältnis . . . ein ſo koſtſpieliges Verhältnis,
Deſſen Ausgaben weit die übliche Entlohnung eines
ſuwiers überſchritten
un griff man zu. Camille wurde verhaftet. Tag und Nacht
ſiate man ihn, Camille wehrte ſich durch ſtarres Leugnen
verbiſſenes Schweigen. Bis in der fünften ſchlafloſen Nacht
iH ſein Widerſtand zerbrach und er ſein ſenſationelles Ge=
Au is preisgab —
Der junge Spanier mit den unheimlichen Gewinnſerien war
s Bruder. Pelletier nun hatte die Wahrnehmung gemacht,
eine Roulette winzige Unebenheiten der Scheibe aufwies,
zr Folge hatten, daß die rollende Kugel die Neigung
e auf den Nummern 8 und 12 zum Stillſtand zu kommen.
längerer Beobachtung ſeiner Roulette konnte er, ſobald die
ihren Lauf nahm, mit unfehlbarer Sicherheit
voraus=
n wann eine der beiden Nummern herauskam ..
zäe ungeheuer koſtſpieligen Anſprüche der geliebten
kapri=
n. Spanierin brachten den rettungslos Verliebten nun auf
(Sedanken, ſein Wiſſen nutzbringend zu verwerten. Durch
wrgfältig ausgeklügelte, unaufällige Zeichenſprache ließ er
uss Bruder wiſſen, wann und welche der beiden Nummern
WWutſſtiſlisen war. Der Gewinn wurde geteilt . . . insgeſamt
ſin er eine reichliche Million betragen haben!
Immerhin: die Bank hat nicht viel Aufhebends von ihrer
Me NeNA beckung gemacht; ſie hätte ihr ja auch aus leichtbegreiflichen
iuen keineswegs zur Empfehlung gereicht — dergleichen Dinge
glück war gs ſü // ton Anfang an immer vertuſcht worden, das Kaſino von
en, da andauemFᛋikt Carlo legte ſeinen Ehrgeiz darein, die „reellſte”
Spiel=
n. Die Waſſemf f /½ der Welt zu ſein! Daher entließ man ſtillſchweigend den
bene hinein m /teuen „Fürſten der Croupiers”, den vielbewunderten „Apollo
len entiema F1/jack”, friſtlos und ohne Penſion und ſchob ihn mitſamt ſeiner
„ die ſich vühfärten und deren Bruder über die Grenze. Die ominöſe
Rou=
tei ſun 1 wurde ſchleunigſt durch eine andere, fehlerloſe, erſetzt.
d des Führers.
gen in Briltiſck 714
und Camille?
Er hat ſich bald darauf erſchoſſen, da ihn die ſchöne Spanierin
a- der er Ruf und Exiſtenz und Ehre geopfert, alsbald ſitzen
pegen eines ſchwerreichen Amerikaners — auch er letzten
½s ein Opfer Fortungs und — der Spielhölle von Monte
o...
Syſtem! Syſtem!
ler ſu h ör den traditionellen Typen der öffentlichen Spielſäle
ge=
gt.M Yfftey und gehören noch heut jene ſeltſam fiebrigen und fahrigen
ſeine und drsFſitner und Frauen, die monomaniſch Jahre lang von morgens
anläßli) y ᛋᛋücitternacht den Verlauf eines jeden Spieles beobachten und
ſen geheimnisvolle Tabellen unter ebenſo geheimnisvollem
hur mel genau die Nummer oder die Karte oder die
Karten=
eintragen, die als Gewinn herauskommt. Was bezwecken
mehr oder weniger wie Halbirre wirkenden Käuze, die noch
vor allem aus dem Kaſino von Monte Carlo nicht
hinweg=
ſtien ſind?
Sie legen Tabellen an, ſtellen rieſige und komplizierte
Se=
berechnungen an — und verſuchen, auf dieſe Art einem Ge=
104
mis auf die Spur zu kommen, das nie ein Menſch löſen wird:
Geheimnis des Glücks, dem Geſetz des Spielgewinns, der
d in den
ſlichkeit, auf Grund von Studien, Tabellen, Logarithmen,
ndungen ſind id
Rachtungen und Feſtſtellungen beſtimmter Gewinnfolgen mit
niennatiſcher Sicherheit ſtets richtig zu ſetzen und ſo die Bank
ſrengen, auf die Spur zu kommen. . .
Der Vater aller Syſtemnarren
des Ludl.
ſtemnutlich der große franzöſiſche Philoſoph Pascal geweſen!
Myar ſeinerzeit phyſikaliſche Studien gemacht mit einer der
Fülroulette ſehr ähnlichen Vorrichtung — es waren
Unter=
hingen über das Gravitätszentrum einer Kugel auf einer ge=
Eyer Scheibe und über die Kurve, die ein Punkt eines
dahin=
ſirienden Rades beſchreibt. Dieſe Unterſuchungen betitelten
Mun ächſt „Geſchichte der Roulette oder Trochoide oder Cycloide‟
er Name Roulette taucht hier überhaupt zum erſtenmal auf!
ſpäter „Allgemeine Abhandlung über die Roulette und die
Dimenſionen aller Kurven der Rouletten‟. Das war der erſte
Verſuch, den Verlauf der rollenden Kugel vorauszuberechnen.
Und von dergleichen Verſuchen am grünen Tiſch hat ſeither eine
gewiſſe Menſchenſorte nicht abgelaſſen.
Eine Heerſchar von Schwindlern
hat es ſeither auf dieſem Gebiet gegeben — und meiſt hingen
ſie ſich an die wildeſten und tollkühnſten Spieler, denen ſie
ein=
redeten, ſie beſäßen das „Syſtem” und vermöchten haargenau
in jedem Fall der Lauf der Roulette vorauszuſagen. Früher hat
man ſie „Spielprofeſſoren” genannt, dieſe Horde von
Schar=
latans. Und von allen berühmten Spielern, von denen wir hier
erzählen, iſt wohl die ruſſiſche Gräfin Kiſſelew das am meiſten
ausgebeutete Opfer dieſer beſonderen Art von Gaunern
ge=
weſen. Unſummen hat die Gräfin ihre Leichtgläubigkeit dieſen
Leuten gegenüber gekoſtet — ſie kaufte gegen hohe Entgelte
Syſtem auf Syſtem . . . um jedesmal den gleichen Reinfall zu
erleben . . . und ſich dann von einem neuen „Profeſſor” hinters
Licht führen zu laſſen".
Manchmal aber verſuchten dieſe edlen Herren es auch
andersrum — ſie wandten ſich einfach an die Bank ſelbſt. Egon
Caeſar Conte Corti erzählt von dieſer Art in ſeinem überaus
inſtruktiven Werk „Der Zauberer von Homburg und Monte
Carlo”, folgende bezeichnende Geſchichte, die ſogar noch dem
Gründer Monte Carlos, Frangois Blanc, ſelbſt geſchehen iſt.
Da war ein gewiſſer Eugene de Mirecourt, der in naiver,
aber darum nicht minder erpreſſeriſcher Weiſe Blanc damit zu
erſchrecken verſuchte, daß er ein Mittel gefunden habe, die Bank
rettungslos zu ſprengen. Er gab vor, klar und mathematiſch
einwandfrei eine ſchwache Seite der zu Monte Carlo betriebenen
Spiele entdeckt zu haben, die bei Ausnützung gewiſſer dreifacher,
vierfacher und ſechsfacher Sätze dem weiſe Spielenden
gegen=
über der Bank einen ſicheren Vorteil von zwei zu eins gewähre.
Mirecourt war es ſchon einmal gelungen, Blanc in den
Spielſälen zu überfallen und ihn mit der Entwicklung ſeiner
Gewinntheorien zu langweilen. Warum ſpielte er denn nicht
und bewies ſo am beſten die Wahrheit ſeiner Behauptungen?
Mirecourt hatte eine Ausrede: er habe ſchon dreimal nach ſeinem
Syſtem geſpielt und Blanc eine hübſche Summe abgewonnen,
doch habe ihn ein trauriger Zwiſchenfall in ſeiner Familie daran
gehindert, weiterzuſpielen, ſonſt hätte er in dieſem Augenblick
mindeſtens 60 000 Franken an Bankgeldern in der Taſche.
Mirecourt ſchlug Blanc vor, ſein Syſtem gegen die
rivaliſieren=
den Banken und mit Hilfe von Männern auszunützen, die die
Bank im Verein mit ihm wählen ſollte. Der Gewinn würde
dann entſprechend geteilt werden. Von Verluſt war überhaupt
nicht die Rede — es ſei eine Lebensfrage für Blane, den
Vor=
ſchlag anzunehmen —:
„An dem Tag, da ich mein Geheimnis in einem Buche
veröffentliche und den Fehler Ihrer Spieltiſche aller Welt
ver=
rate, werden Sie verloren ſein. Sowie man in dem Sinne, den
ich angeben werde, ſpielt, werden Sie nicht acht Tage aushalten
können. Ich traue mich. Ihnen in zwei Nachtſitzungen all dies
unwiderleglich zu beweiſen.”
Und nun der Pferdefuß in Form eines Poſtſeriptums:
„Wenn Sie mir nicht bis zum 25. des Monats antworten,
geht der Kampf weiter. Sie haben in Ihrer Kaſſe 45 000
Fran=
ken, die ich innerhalb zweier Jahre aus meiner Börſe
ver=
loren habe. Es iſt nur gerecht, daß ich ſie Ihnen wieder mit
Zins und Zinſeszins abnehme!”
Das ſtand am Schluß des Schreibens. Der gute Mann
ver=
gaß nur, daß er zu Beginn ſeines Briefes von der „ſehr ſchönen
Summe” geſprochen hatte, die er Blanc abgewonnen haben wollte.
Na, der Bankherr ſchwieg — Mirecourt wartete vergebens —
damit hatte der klägliche Erpreſſungsverſuch auch ſchon ſein
Ende gefunden ..
Die jüngſte Tragödie eines Syſtemſpielers.
Nun, nicht alle Syſtem=Narren ſind Hochſtapler oder
Er=
preſſer. Die Mehrzahl glaubt feſt an die Möglichkeit einem
ſolchen Syſtem auf den Grund zu kommen — ja, es ſchon zu
beſitzen.
Das Opfer des Kwrill-Bee
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
Nachdruck verboten.
bleich darauf ſteigerte ſich der Schauer zu einem Wolken=
Es praſſelten ungeheure Waſſermaſſen, mit Hagel
ver=
t vom Himmel herab. Durch die Zuleitungsrinnen ſtürzten
biche ins Brunneninnere und ſammelten ſich auf der Sohle
mem See. Der Waſſenſpiegel ſtieg von Minute zu Minute.
h reichte er Schlüter an die Knie, bald bis faſt zu den
er achtete einſtweilen nicht darauf. Mit Ergriffenheit lauſchte
m brüllenden Gruß des Donners, den nie wieder hören
men er noch vor wenigen Stunden vermeint hatte. Ihn
Iſte eine Dankbarkeit, daß er noch leben und atmen durfte,
dieſe Dankbarkeit ließ ſeine Zuverſicht wachſen: Der
Auf=
der Lüfte erſchien ihm wie ein lautes Verſprechen der
MeAung.
eI achtete auch nicht darauf, daß die Ratten aus ihren
Ap löchern glitten und, drei oder vier an der Zahl, in der
Glaſen bedeckten Flut umherſchwammen, immer im Kreis
Er dachte plötzlich daran, daß Jutta vielleicht der Wut
Aetters ausgeſetzt ſein mochte auf ihrer Flucht in die
Und dennoch hoffte er daß der Regen ſich verdoppeln
daß die Waſſer in Sturzfluten einſtrömen möchten in ſein
Rrmis.
ei watete zum Abflußkanal. Er verſuchte, ihn durch die
me Platte, ſo gut wie möglich abzudichten, damit der
eiwiegel ſteige und ſteige. Er war ein guter Schwimmer,
a vertraute auf ſich. Er würde, ſo hoffte er ſich durch
Limm= und Tretbewegungen an der Waſſeroberfläche halten
und notfalls müßten ihm die bröckligen Vertiefungen
Mauerwand als Stützen dienen, um ſich — mühſelig
aber einigermaßen ſicher — emporzuarbeiten. Was alſo
heinem Entkommen mehr Vorſchub leiſten, als wenn das
bis unter den oberen Rand der Ziſterne ſtieg?
Immal dem Brunnen entſchlüpft, würde er unter dem
euden Schutz des Unwetters vielleicht auch aus den Pali=
Sutkommen. Denn niemand ahnte wohl, daß er noch am
war; jeder hielt ihn für tot, für ertrunken, ſofern man
Mupt noch an ihn dachte. Es ſtanden vielleicht die Tore
Sedlung weit offen, während die Männer durch den
Anden Regen hinter der Herde der Stuten herjagten, die,
Donner ſcheu, mit wehenden Schweifen ſteppenwärts
erten?
Schluter träumte von märchenhaften Begünſtigungen des
1½ bährend er mit den Augen jedes Zentimeter maß, um
das der Waſſerſpiegel an den mooſigen Steinwänden der
Ziſterne ſtieg.
Nachdem Kyrill=Beg den Befehl gegeben hatte, alle an der
Verſchwörung” Beteiligten in Haft zu nehmen, ließ er ſich ein
Pferd ſatteln. Er wollte zu den Hirten hinaus, um ſeinen
Schmerz über Juttas Verrat im Ritt zu betäuben. Er wollte
nach den Jungtieren ſehen, deren Aufzucht ihm, dem
Menſchen=
verächter, eine ſo große Freude bedeutete.
An der ſchlakſigen Munterkeit der Fohlen, an dem zaghaften,
brüchigen Geblök wolliger Lämmer, die ihre Mutter im ſtaubigen
Getümmel der Herde verloren hatten, an den ernſthaften, komiſch
tappenden Bewegungen neugeborener Kamele pflegte er ſich zu
ergötzen, wie der Vater einer Familie mit ſtiller Rührung ſich
an den kindlich übermütigen Lebensäußerungen ſeiner eigenen
Nachkommenſchaft erfreut. Er hatte das Bedürfnis, die
Krän=
kungen, die ihm in der Welt der Menſchen im Uebermaß
wider=
fahren waren, unter dem idhlliſchen Treiben der Herden und in
der einſamen Grenzenloſigkeit der Grasſteppe zu vergeſſen.
Draußen bei den Hirten, die meiſt Knaben waren und außer
ihrem zerlumpten Rock und den zerriſſenen Fellſandalen nur eine
tönerne, ſelbſtgeknetete Okarina ihr eigen nannten — draußen im
weltfernen Frieden der Weideplätze ſchien ſeine deſpotiſche Härte
von ihm abzufallen. Das liebſte Schauſpiel war ihm, wenn
abends nachdem das Melken beendet war, die Tiere wieder
ver=
einigt wurden.
Es war nämlich aus Gründen wirtſchaftlicherer
Milchgewin=
nung Brauch, die Muttertiere tagsüber von ihren Jungen
ge=
trennt zu weiden. Kamen dann abends die Herden wieder
zu=
ſammen, ſo entſpannen ſich Szenen von inniger
Wiederſehens=
freude, Bilder von ſtürmiſcher Anhänglichkeit. Das Geblök und
Geſchrei ging vom Klagen, Rufen, Antworten zu einem Jubel
und Jauchzen über, in dem Mutterliebe und Kindesliebe ſich in
ſeliger Zwieſprache einten. Von weitem ſchon erkannten die
Schafe ihre Lämmer, die Ziegen ihre Geißlein und ſtürmten ihnen
mit vorgeſtreckten Hälſen entgegen. Die Jungen umkreiſten mit
Sprüngen und Trippeln das Muttertier, ſcheuerten Fell an Fell
und ſuchten mit ſtupſenden durſtigen Mäulern das Euter.
Ein träger Abendwind trug die Staubwolke davon, auf der
die untergehende Sonne ihre kupferfarbenen Lichter und die
lang=
gezogenen Schatten der zur Ruhe gekommenen Gruppen malte.
Die Okarina der Hirten erklang mit ſehnſüchtiger Melodie, nur
dann und wann abſonderlich unterbrochen vom rauhen Kehllaut
Nr. 223 — Seite 9
Der letzte ſolcher „berühmten: Syſtemſpieler iſt wohl William
Rainbow, ein älterer engliſcher Kaufmann geweſen, den man
vor kurzem zu Putney in England gasvergiftet aufgefunden hat.
Seine Geſchichte ſtehe hier als eine für viele:
Rainbow hatte Jahrzehnte in Indien gearbeitet und
ge=
ſpart — aber nie geſpielt. Endlich hatte er ein kleines Vermögen
zuſammen, das ihm geſtattete, beſcheiden in der Heimat die
letzten Lebensjahre zu verbringen. So kam er denn — es war
vor vier Jahren — nach England zurück. Und hier hörte er
unglückſeligerweiſe, daß es in Monte Carlo unerhörte Chancen
gebe ſein Vermögen zu vervielfachen. Man drehte ihm ein
„Syſtem” an — worauf Rainbow Syſtem, Geld und Gattin
nahm und voll kühner Sicherheit gen Monte Carlo fuhr.
Er ſpielte. Das Syſtem verſagte er verlor. Er ſandte ſeine
Frau zurück nach England in dem Glauben, ſie halte das Glück
von ihm fern. Er ſpielte weiter. Und das Syſtem verſagte . . .
Es verſagte vier Jahre lang — dies und alle anderen
Syſteme, die er erprobte. Bis er am Ende ſeiner Mittel
an=
gelangt war. Da fuhr er heimlich in die Heimat zurück — und
in der Heimat hat er nun Selbſtmord begangen — ein Opfer
nicht nur Monte Carlos, ſondern obendrein noch ein trägiſches
Opfer des Syſtemwahns
— möchte es das letzte ſein, das dieſe größte Spielhölle
der Welt fordert, deren Geſchichte wir hier in Verbindung mit
dem Lebensmärchen ihres Gründers, den kleinen Romanen der
berühmteſten Spieler wahrheitsgetreu erzählt haben.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donuerstag, 15. Anguß
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.15: Skekkin:
Morgenmuſik. In der Pauſe: 7.00: Nachr. 8.00:
Waſ=
ſerſtand, Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Bad Sooden=Allendorf: Frühkonzert. 9.00: Nur Trier
und Koblenz: Werbekonzert. 9.15: Nur Trier und
Koblenz: Muſik am Morgen. In der Pauſe: Bad
Ber=
trich an der Moſel. Eine zweitauſendjährige Heilquelle.
10.00: Sendepauſe. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für
Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.25:
Mel=
dungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: München: Buntes Mittagskonzert. Dazw.: 13.00:
Zeit, Nachr. 1400: Zeit, Vaichr. 14.15:
Wirtſchafts=
bericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40:
Wet=
ter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Frankfurt: Nachr.
der Gauleitung. 15.15: Kinderfunk: Heute geht’s
wie=
der raus!
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Einmaleins für
Garten=
freunde. Nützliche Betrachtungen eines Dichters. 16.40:
Hellmuth von Moltke: Mit einer Karawane durch die
Wüſte Meſopotaniens. 17.00: Bad Homburg:
Nach=
mittagskonzert. 18.30: Das Taubertal. Eine
Reiſeſchil=
derung. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel. 20.00:
Zeit, Nachr. 20.10: Rak I ſtartet zum Mond. Hörſpiel.
21.10: Kaſſel: Volksliedſingen im Wilhelmshöher
Schloß=
park. 21.45: Dr. K. Berendt: Morgen beginnt die
große deutſche Rundfunkausſtellung 1935. (Aufn.). 22.00:
Zeit, Nachr. 22.10: Nachr. 22.20: Bad Dürkheim:
Unterhaltungskonzert. 23.00: Frankfurt: Reichsſendung:
Zeitgenöſſiſche Muſik. 24.00: Nachtkonzert.
MOudtien Landänmnn
Donnerstag, 15. Anguſt
Reichsſendung: 23.:00: Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.:
Hans Rosbaud.
München: 18.30: Hochlandlager 1935. Hörbericht aus
dem Lager in der Jachenau bei Lenggries. (Aufn.).
Berlin: 20.10: Kleine muſikaliſche Auslandsreiſe. (20.10)=
Aus Turin: Italieniſche Volksweiſen. (21.00): Aus Oslo:
Norwegiſche Volks= und Fiſcherlieder. (21.30): Aus
Ko=
penhagen: Unterhaltungsmuſik. (22.20): Aus Budapeſt:
Zigeunermuſik.
Hamburg: 20.10: Mein Fräulein, darf ich bitten..
Ein Tanzabend.
Wien: 19.30: Rund um d. Stephansturm. Funkpotpourri,
London: 20.00: Konzert aus der Queens Hall.
Helſingfors: 20.10: Tanzkapelle Roxy.
Straßburg: 20.30: Lothringiſche Volkslieder,
Mailand: 20.40: Muſikal. Darbietungen.
Mähriſch=Oſtrau: 20.50: Leichte Muſik.
Beromünſter: 21.10: Die alte Garde ſpielt.
Kopenhagen: 22.50: Tanzmuſik aus dem Hotel Ritz.
eines Kamelgeſchreis. Nebenſchleier zogen über die Grasflächen
und machten die Unendlichkeit heimelig und die Weite enger; der
Duft der Steppenblumen ſtieg betäubend auf.
An dieſem Morgen alſo, der ihm ein Umbruch ſeines ganzen
Lebens zu ſein ſchien, wollte Kyrill=Beg ſich dem verhaßten Anblick
menſchlicher Geſichter und den wehen Grübeleien über Falſchheit
und Schwäche menſchlicher Bindungen entziehen, indem er ſich in
den behäbigen Frieden der graſenden Herden und zu der
natür=
lichen Daſeinsfreude der Tiere zurückzog.
Er ſehnte ſich danach, dort draußen auf dem Rücken ſeines
Pferdes mit dem Wind um die Wette zu jagen. Er hatte das
Bedürfnis, allein zu ſein, und wollte nicht, daß jemand ihn
begleite.
Noch nie war es vorgekommen, daß er ganz ohne Gefolge zu
den Weideplätzen hinübergeritten war. Und wenn er ſich
zu=
weilen unterwegs auch abzuſondern pflegte oder weit vorauseilte,
ſo hatte er doch immer den Pomp einer berittenen Eskorte für
nötig und nützlich gehalten. Heute aber ſchwang er ſich allein in
den Sattel und gebot ſeinen Männern, die Paliſaden nicht zu
verlaſſen, bis er zurückgekehrt ſei.
Als er durchs Tor ritt, erklangen die Gongſchläge, die, wie
immer, ſein Kommen und Gehen über die Siedlung ausriefen.
Es war die Zeremonie, die er teils aus politiſchen Gründen, denn
er kannte die Wirkung auf das primitive Gemüt, teils aus Luſt
an öffentlicher Huldigung, vielleicht in Reaktion auf die
Erniedri=
gung ſeiner Kerkerjahre, eingeführt hatte.
Heute aber war er in Verſuchung, den Torwärter, der die
metallene Begrüßung ertönen ließ, blindlings zu züchtigen, ſo
ungelegen, aufdringlich und faſt höhniſch kam der feierliche Klang
ihm vor. Er rief dem Mann einen Fluch zu, während er ſein
Tier zum Galopp antrieb.
Der Wächter hielt den Gongſchlegel verblüfft in der Luft,
während der letzte Ton des Meſſingbeckens noch verzitterte. Er
ſah dem Beg verwundert nach, der ganz allein den Waldweg
hin=
unterſprengte, über den Hals des Pferdes gebeugt, und Laub und
Erde aufſtieben ließ unter dem polternden Dreivierteltakt der
Hufe.
Auch Jutta hatte die dröhnenden Schläge des Gorgs
vernom=
men. Sie ſaß noch in der verlaſſenen Stube, unweit der leeren
Wiege. Beim Kampf umgeſtürzte Stühle lagen umher; die
Lampe brannte noch gelb und kraftlos im nüchternen Morgenlicht.
Beim Klang des zeremoniellen Signals nahm Jutta die
Hände vom Geſicht und hob den Kopf. Mit einem gequälten,
aufhorchenden Ausdruck ſtarrte ſie vor ſich hin, vielleicht eine
halbe Minute lang. Dann ſprang ſie auf und eilte mit
fliegen=
dem Mantel aus dem Hauſe.
Sie haſtete zum Pferdeſtall, ließ ſich in Eile und Ungeduld
ihren Rappen zäumen. Sie klatſchte vor fiebernder Ungeduld in
die Hände und bebte am ganzen Leibe, da es ihr zu lange zu
dauern ſchien, bis die Sattelriemen feſtgeſchnallt waren. Sie
warf ſich auf den Rücken des Tieres, das, kaum daß es die Laſt
ſpürte, mit einem Satz davonſchnellte.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 223
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Slder. Sater Tata Saepient
Stadt Darmſtadt ehrt den Deutſchen
Meiſter Heiner Haag.
Die Stadt Darmſtadt hat Heinrich Haag vom Sportverein 1898
Darmſtadt, der bei den deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften in
Berlin den Meiſtertitel im 10 000=Meter=Laufen errang, aus
An=
laß dieſes Erfolges die bronzene Preismünze der Stadt
Darm=
ſtadt verliehen.
Leichkathlekik-Bereinsmeiſterſchaften
des Turn= und Sporkvereins Meſſel.
Die am Sonntag zum Austrag gekommenen diesjährigen
leichtathletiſchen Vereinskämpfe waren für unſeren Verein ein
wei=
terer Erfolg. Wenn man im verfloſſenen Jahr in unſerem Verein
vergebens auf der Suche nach dem „unbekannten Sportler” war,
ſo waren dieſes Mal insbeſondere bei den Aktiven viele „
Unbe=
kanute” am Start, die ſämtlich ausgezeichnete Leiſtungen zeigten.
Von den „Alten”” waren nur noch wenige und die meiſten auch
nur deshalb am Start, weil ſie einen Meiſtertitel zu verte digen
hatten. Die vorjährigen Meiſter gingen leider durchweg
vollſtän=
dia untrainiert an den Start. Wenn die gebotenen Leiſtungen
gegenüber den früheren Jahren trotzdem weſentlich beſſer waren,
ſo zeugt dies von den guten Kräften, die in unſerem Verein
vor=
handen ſind. Gewertet wurde nach der 1000=Punktwertung, was
beſonders den neuen Kräften ſehr zu ſtatten kam, holten ſie doch
ſo bei dem Langſtreckenlauf gegenüber den älteren Sportlern
durchſchnittlich 300 Punkte heraus. Leider waren immer noch
einige gute Kräfte zum Wettkampf nicht erſchienen, obwohl ſie
ausnahmslos dazu beſtellt waren. Der Vereinsführer bezeichnete
ſie bei der Siegerehrung richtig als „Drückeberger” Trotzdem hat
unſer Verein in dieſem Jahre gerade in der Leichtathletik einen
guten Schritt vorwärts getan. Faſt auf ſämtlichen Turn= und
Sportfeſten der Umgegend waren unſere Leichtathleten vertreten,
ohnie von vornherein immer Ausſicht auf Erfolg zu haben. Dieſer
ſchöne Zug wurde auch von Kreisſportwart Heinz Lindner=
Darm=
ſtadt gelegentlich eines Leichtathletikſportfeſtes im Hochſchu!
in Darmſtadt anerkennend hervorgehoben und von den zahlreichen
Zuſchauern durch reichen Beifall richtig gewertet. Leider konnten
wir dieſes Jahr infolge großer finanzieller Schwierigkeiten von
un=
ſerer großen Schülerabteilung immer nur ganz wenige auf die
Sportfeſte entſenden, was unter den weniger begabten Schülern
manchen mißmutig machte. Die an Sportfeſten teilnehmenden
Schüler kehrten meiſtens mit Preiſen, die in den wenigſten Fällen
über die 10 erſten Plätze hinausgingen, heim. So wurden bei dem
Schülerturnfeſt in Nieder=Ramſtadt von 4 enſandten Schülern ein
1. und ein 2, ein 9. und ein 11. Sieg errungen. Außerdem
konn=
ten unſere Schüler bei dem Leichtathletiſchen Sportfeſt des
Sport=
vereins 98 Darmſtadt am vergangenen Sonntag ſehr ſchöne Erfolge
errungen werden (ein 2. und ein 3. Sieg). In einem Klubkampf
gelang es den Merck=SV. Darmſtadt überzeugend niederzuzwingen.
Platzmangel läßt die in dieſem Jahre errungenen Erfolge leider
nicht einzeln aufführen.
Bei den diesjährigen Vereinsmeiſterſchaften konnte der
vor=
jährige Meiſter im Hochſprung, Adam von Berg, ſeinen Titel
erfolgreich verteidigen Außerdem entriß er dem Titelhalter Wilh.
Wolfenſtätter die Meiſterſchaft im Weitſprung, mußte
da=
gegen aber den Titel im Kugelſtoßen an den vorjährigen
Meiſter im 100 Meter Lauf, Georg Nieder, abtreten, der
wie=
derum von Wilhelm Wolfenſtätter im 100 Meter Lauf
ab=
gelöſt wurde. In Abweſenheit des Titelhalters Haus Laumann,
der zur Heſſiſchen Schutzpolizei eingetreten iſt, errang Jakob
Hick=
ler die Meiſterſchaft im Keulenweitwurf. Die
Meiſter=
ſchaft im 1500 Meter Lauf errang Peter Lenhard mit
großem Abſtand. „Vereinsmeiſter 1935” wurden alſo: Hochſprung
und Weitſprung: Adam von Berg, 100 Meter Lauf: Wilhelm
Wolfenſtätter, 1500 Meter Lauf: Peter Lenhard:
Kugel=
ſtoßen: Georg Nieder, Keulenweitwurf: Jakob Hickler.
Außerdem wurde noch ein 6=Kampf zum Austraa gebracht. Sieger
wurde auch hier Adam von Berg vor Wilhelm Fröhner
und Daniel Engel. Im 6=Kampf der Jugendklaſſe A wurde
Hein=
rich Wurm Sieger vor Jakob Reitz und Georg Jung. Im 6=
Kampf der Jugendklaſſe B wurde Jakob Hickler Sieger vor Ad.
Reeg und Konrad Jung. Ludwig Rack errang bei den Schülern
den Sieg vor Kurt Klingelhöfer und Heinz Seib.
Hoffen wir, daß ſämtliche Leichathleten ſich auch weiterhin
fleißig dem Training widmen, damit die Leiſtungen weiter
ge=
ſteigert werden.
SpCl. Viktoria 06 Griesheim.
Die leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe, welche am letzten
Sonntag zur Durchführung kamen, waren für den Verein ein
ſchöner Erfolg. Obwohl ein großer Teil der Aktiven durch SA.=
Dienſt verhindert war, traten doch zu den Kämpfen etwa 70
Teil=
nehmer an. Es wurden recht achtbare Reſultate erzielt. Die
ein=
zelnen Ergebniſſe werden am kommenden Freitag in der
Spieler=
verſommlung, welche im Vereinslokal ſtattfindet, bekanntgegeben.
Außerdem erfolgen wichtige Mitteilungen betr. der neuen
Pflicht=
ſpiele. Es wird erwartet, daß alle Aktiven und Jugendlichen in
dieſer Verſammlung erſcheinen Beginn 8,30 Uhr. Kommenden
Sonntag beginnen die Freundſchaftsſpiele. Die Bekanntgabe der
Gegner erfolgt in der Freitagnummer dieſer Zeitung. Einige
Leichtathleten beteiligen ſich an den nationalen Wettkämpfen des
Sportverein Merck Darmſtadt.
Siebert=Darmſtadt beim Ringen der Halbſchwergewichtsklaſſe
in Berlin.
Wohl ſelten fand eine qualitativ ſo gute Beteiligung der
Halbſchwergewichtsringer ſtatt, wie dies nun in Berlin der Fall
ſein wird.
Europameiſter und mehrfacher deutſcher Meiſter Rupp, zweiter
Europameiſter 1935 Böhmer „Europameiſter Bräun, deutſcher
Meiſter Ehret, Engelhardt, Seelenbinder. Rieger, Heitmann und
zum Schluß der Darmſtädter Poliziſt Siebert, der Europameiſter
und Kampfſpielſieger von 1934, nehmen an dieſem harten Ringen
um den ſtolzen Titel eines deutſchen Meiſters teil.
Da es ſich um durchweg international oftmals erprobte
Rin=
ger handelt, kann man eine Vorausſage über den Ausgang der
Meiſterſchaft nicht mit Beſtimmrheit machen. Wir hoffen und
wün=
ſchen, daß es unſerem ſympathiſchen Vertreter Siebert, der nun von
ſeiner Schulterverletzung, die er ſich in Nürnberg vor einem
hal=
ben Jahre zugezogen hatte, ſoweit wieder geheilt iſt und ſeit einem
Monat wieder das Training aufgenommen hat, gelingen möge,
den Meiſtertitel mit in Darmſtadts Mauern zu bringen. Das
dürfte ihm bei dem nörigen Ehrgeiz und der äußerſten Energie
wohl gelingen. Der Sieger wird wohl auch damit die beſten
Aus=
ſichten haben, der Vertreter Deutſchlands auf der kommenden
Olympiade zu ſein
Einen weikeren deutſchen Studenken=Welimeiſter
gab es am Mittwoch in Budapeſt. Der Berliner Viebahn, der
be=
reits den höchſten Titel im Kunſtſpringen für Deutchland errungen
hatte, ſiegte auch im Turmſpringen. Im Tennis ſtehn die beiden
Deutſchen Henkel und Dencker in der Vorſchlußrunde, während die
Berlinerin Frl. Weber ſich bereits ins Finale durchgeſpielt hat.
Unſere Waſſerballer belegten nach einem 3:2=Sieg über Oeſtereich
hinter Ungarn und Tſchechei den 3. Platz. Im Mannſchafts=
Säbel=
fechten placierten ſich die Deutſchen hinter den Franzoſen auf dem
2. Platz.
Siegerin im Kunſtſpringen
wurde bei den ſtudentiſchen Weltmeiſterſchaften in Budapeſt die
deutſche Teilnehmerin Frl. Samſon (SSC. 89). (Schirner=M.)
Hockey=Abteilung TSG. 46 Darmſtadt.
Die Sommerpauſe der Hockeyſpieler iſt nun auch bald
vor=
über und es geht ſchon am 25. Auguſt mit neuer Kraft in die neue
Spielzeit 1935/36. Auf der inzwiſchen ſtattgefundenen Hockeybörſe
wurde eine Reihe von Wettſpielen mit den bedeutendſten Clubs
unſeres Gaugebietes und darüber hinaus abgeſchloſſen, ſo daß auch
in Darmſtadt ſelbſt mit erſtklaſſigen Kämpfen zu rechnen iſt
Beſon=
ders hervorzuheben ſind die Begegnung mit dem KHC. Bad=
Kreuznach. WTHC. Wiesbaden, JG Frankfurt, Mainzer HC.,
Höchſter HC., TV. 60 Frankfurt, Allianz SV. Frankfurt, TV.
Sachſenhauſen 1857. TV. 46 Heidelberg. Mannheimer Turnerbund
Germania. Daneben wurden noch verpflichtet Weiß=Blau
Aſchaf=
fenburg, Reichsbahn Aſchaffenburg, und die TG. 46 Worms.
Der Spielverkehr der Hockey=Abteilung der TSG. 46 wird in
dieſer Spielzeit erſtmalig mit zwei Herrenmannſchaften
aufgenom=
men, dazu folgt ſpäter noch die 1. Damen=Elf, die zur Zeit noch
tüchtig ausgebildet wird.
Das offizielle Hockey=Training wird am kommenden Samstag,
den 17. 8., nachmittags 4 Uhr, auf der Woogswieſe aufgenommen.
„Ich bitte ſämtliche Aktive der Hockeyabteilung zu dieſen
Uebungs=
ſtunden vollzählig und vünktlich zu erſcheinen. Es iſt beabſichtigt,
ſpeziell mit der 1. und 2. Herrenmannſchaft ein Trainingsſpiel
durchzuführen und bitte um rege Beteiligung. Am Sonntag, den
18. 8., fällt das Hockey=Training aus, da der Sportplatz
anderwei=
tig benötigt wird.
Sonderzüge nach Saarbrücken!
Turnkreis 18 Darmſtadt DT.
Wie bereits bekannt, fährt der Sonderzug nach Saarbrücken
für die Teilnehmer des Kreiſes am Donnerstag, dem 22. Auguſt,
ab Darmſtadt 7.10 Uhr über Bensheim—Worms.
Einſteigegele=
genheit in Eberſtadt und Bickenbach. Die Vereine haben zur
Beſtellung der Fahrkarten ſelbſtändig mit den
Bahnhofsvorſtän=
den der Abfahrtsſtationen in Verbindung zu treten. Im übrigen
muß auf die Veröffentlichung der Fahrpläne im TdW. vom 12.
Auguſt hingewieſen werden.
Die Vereine im ſüdlichen Teilgebiet des Kreiſes ab
Bens=
heim nehmen Anſchluß an den Sonderzug in Bensheim.
Riedgebiet hat Anſchluß in Worms 8.18 Uhr. Die Vereine
der Mainſpitze haben Anſchluß in Mainz bzw. Wiesbaden.
Bis zum 15. Auguſt müſſen die Abgangsbahnhöfe nach
Saar=
brücken die Teilnehmerzahl gemeldet haben — darum ſofort die
Fahrkarten beſtellen.
Georg Brechenmacher erkrankk.
Georg Brechenmacher, einer der Olympiatrainer unſerer
Leicht=
athleten, hat auf ärztliches Anraten ſeine Tätigkeit beim
Fachamt Leichtathletik eingeſtellt, nachdem er
ge=
rade eine ſehr ſchwere Krankheit überſtanden hat. Dr. Ritter von
Halt, der Führer der deutſchen Leichtathleten, hat der Bitte
ent=
ſprochen und Brechenmacher für ſein erfolgreiches Wirken und
ſei=
nen energiſchen Einſatz, der ohne Rückſicht auf ſeinen
Geſundheits=
zuſtand erfolgte, den herzlichſten Dank der Leichtathleten
ausge=
ſprochen.
12 Ringe über Weltrekord. — Beim Vierländerkampf im Schießen.
Zwiſchen den beſten Kleinkaliberſchützen von Finnland,
Schwe=
den. Norwegen und Dänemark gelangte in Stockholm ein
Vier=
länderkampf zum Austrag. Jede Mannſchaft beſtand aus fünf
Schützen die je 40 Schuß in den drei Anſchlagsarten auf die
Zehnerſcheibe abzugeben hatten. Die finniſchen Schützen waren
überlegen. Sie ſiegten mit 5494 Ringen vor Schweden mit 5329,
Dänemark mit 5271 und Norwegen mit 5228 Ringen. Beſter
Schütze war der Finne Nils Waſenius, der mit insgeſamt 1126
Ringen den beſtehenden Weltrekord um 12 Ringe übertraf.
Oetsgruppe Darmstadt des R
Betr.: Sommernachtsfeſt am Großen Woog!
An die Schwimmvereine Darmſtadts!
Das Sommernachtsfeſt am Großen Woog am komrie
Samstag wird wie üblich mit einem großen Aufſchwimmem
licher Schwimmvereine Darmſtadts eingeleitet, an dem ſän
Mitglieder (Erwachſene, Jugendliche und Kinder) der A.
teilzunehmen haben. Sämtliche Teilnehmer — auch die Sr
und Mädchen — ziehen ſich dieſes Jahr im Männerbad au
Weißen Häuschen um. Für den Aufmarſch und das
Aufſchw=
hat jeder Verein dem hieſigen Fachamtsleiter für Schwit
Stud.=Aſſ. Leyerzapf, Roßdörferſtraße 11. einen Vet
bis Freitag abend namhaft zu machen, der für ſeine Leute we
wortlich iſt. Die Teilnehmer am Aufſchwimmen haben ſich=ſt
ſtens um 19.30 Uhr im Männerbad einzufinden, wo ſie nähe=eh,
weiſungen erhalten.
„Ich bitte die verantwortlichen Vertreter der
einzelne-
eine ſich am Freitag abend um 7 Uhr zu einer endgültigen Be,
chung über Aufmarſch und Aufſchwimmen im Woog bei dem
Ch=
genannten einzufinden.
Nur die Teilnehmer am Aufſchwimmen haben zu der 2
(gez.) Löre
ſtaltung freien Zutritt.
Zuuoant.
Am Samskag auf der Woogswieſe!
TSG. 46—Haſſia Dieburg.
Zum erſten Spiel nach der großen Sommerpauſe emp=un
die 46er am Samstag abend 5,15 Uhr die bekannte ſpieſf
Mannſchaft der Dieburger Haſſia auf dem ſchönen Gelände
dem Woog. Trotz des Wegganges ihres ausgezeichneten
h=
linken Schmidt — der bekanntlich in dieſer Saiſon bei Ei
Frankfurt tätig iſt — haben die Haſſianer eine Elf im
ſtehen, die auch in der neuen Verbandsrunde ſtark zu beam
iſt. Der frühere Trainer des Gaues 13, Oßwald, hat es wm
den die ſchwachen Stellen der Mannſchaft durch die Einrit
verſchiedener Jugendſpieler auszumerzen. Die 46er werdunch
nach einem tüchtigen Sommertraining ſchon mächtig anzuſt-em
haben, um gegen dieſen Gegner gut abzuſchneiden, zum Uir
Platz auf der Woogswieſe ihnen heute noch ſelbſt ein
fremdus=
lände iſt, was ſo viel ſagen ſoll, daß ſich die Mannſchaft a-f
Spielfeld erſt einſpielen muß. Das Spiel wurde in Anbit
des Woogsfeſtes bereits ſchon auf 5,15 Uhr feſtgeſetzt, daß e
Beſuchern und Spielern noch gut möglich iſt, das Waſſeneu
beſuchen.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaff.
Untergruppe Darmſtadt.
Unter Hinweis auf die bereits erfolgten Veröffentlichᛋ
bezüglich des Kameradſchaftsabends der Fußball=Vereims
Kreiſes Starkenburg am kommenden Samstag, um 18 Um
der Brauerei. Zur Krone”, erinnern wir alle Schiedsrichuf
Untergruppe Darmſtadt daran, daß es für ſie Pflicht iſt, di
Tagung zu beſuchen. Zu Beginn der neuen Spielzeit muß
Schiedsrichter mit den in der Fachſchaft Fußball eingetwm
Neuerungen genaueſtens vertraut ſein und ſich deshalb die
iſ=
eſſanten Ausführungen des Gauführers, Dr. Raßbach, uwdſ=
Gauſportwarts, Zimmer, anhören. Den Kollegen der jüm
Untergruppen wird der Beſuch der Veranſtaltung ebenfalls /a
gend empfohlen, da für die betreffenden Herren die Geleseit
beſteht, ſich den nach Darmſtadt kommenden Vorſtandsmitg ich
ihrer Vereine anzuſchließen. Wer von den Schiedsrichte mr
Untergruppe Darmſtadt unentſchuldigt fehlt, kann in der mim
Zeit mit der Zuteilung von Spielaufträgen nicht Ec
gez. Hillgärtner — Lautz.
Polizei=SV. in Wixhauſen.
Die Unionmannſchaft, die während der Sommerpauſe da
bei der Sache war und unter der Leitung Freys zweifellusſn
gute Fortſchritte gemacht hat, wird beſtimmt in dieſem Splei
einen guten Gegner abgeben. Daß Union ſich viel vorgen.
hat, beweiſt die erſte Kraftprobe am kommenden Sonntag9
den Meiſter der Bezirksklaſſe, Polizei Darmſtadt. Zum
Male wird Arheilger, der frühere Mittelſtürmer vom FC. I
mitwirken. Ueber den Meiſter viel Worte zu machen eniſt
ſich, da ja allen Sportanhängern die Spielſtärke des Gaſtes es
bekannt iſt. Da die Grünen in ſtärkſter Aufſtellung aml.
werden die Blau=Weißen alles aufbieten müſſen, um gegie
Gäſte ehrenvoll zu beſtehen. Da ſehr guter Sport in Ausſich
muß die Parole aller Fußballanhänger am kommenden Sag
heißen: Auf zum Unionſportplatz!
Handball.
Jugendabteilung SV. 1898.
Am Freitag, den 16. 8., abends 7 Uhr, treffen ſich ſäuk
Schüler und Jugendliche auf dem Stadion. Erſcheinen iſt-V
dingt Pflicht.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Gaufeſt in Saarbrücken. Alle gemeldeten Teilnehmer
bis heute Donnerstag. 12 Uhr mittags, auf der Vereinsge
ſtelle das Fahrgeld abzuliefern. Wer von den übrigen A
dern noch am Samstag, dem 24., mit nach Saarbrücken
will, hat dies bis ſpäteſtens Sonntag, den 18., unter Zahlu
1.,30 RM. für Feſtkarte und Strohlager und 4 RM. für
fahrt zu melden. Die Abfahrt des Sonderzuges erfolgt
Auguſt ab Darmſtadt um 7.10 Uhr. Die Abfahrt des Sonda/
wird noch bekanntgegeben.
Am kommenden Montag findet in der Woogsturnha.
21 Uhr eine Verſammlung aller Saarbrückenfahrer ſtatt.
bitten alle Teilnehmer, dieſe Verſammlung zu beſuchen.
Deutſches Turn= und Sportabzeichen. Nächſten Sonntc.)
18. Auguſt, vorm. 8 Uhr, Prüfungabnahme in Gruppe I
fahren. Sammelpunkt: Reſt. Roſengarten, Frankfurter S
Auskunft erteilt Gg. Hahn, Schwanenſtraße 12, Tel. 3547.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. 9
Die Kaltluft hat die Linie Finnland—Ungarn erreicht
Weſteuropa kommt es nach ſtarkem Druckanſtieg zur Aufhen=
und Erwärmung. Der Hochdruckausläufer iſt aber noch nic
ſtark entwickelt, und es wird zum Wochenende voraus!
mit neuen Störungen von Weſten her zu rechnen ſein.
Ausſichten für Donnerstag: Meiſt aufheiternd, bis auf vere
kleine Schauer trocken, neue Erwärmung, abflauende T.
und nördliche Winde.
Ausſichten für Freitag: Zunächſt ziemlich heiter und wiede
warm, ſpäter aufkommende eGwitterneigung.
2-Zim.-wha.
m. Balkon u. kl. /4=Ziml. Wh9.
Küche, Zentral= mit Zubehör
heizg,, in guter Stock, baldigſt z
Lage z. 1. 9. Zu vermieten. Näh.
verm. Miete 50
N mon. einſchl. Mauerſtr. 1, pt.
Heizung. Zuſchr.
u. D 202 Gſchſt.*
Schöne
geräumige
6=Zimmer-
Hoffmannſtr 36,
1. Stock: Schön
möbl. Zimmer
mit oder ohne
Klavier. —
Da=
ſelbſt Manſard.=
Zimmer zu
ver=
mieten.
Raee
zu verm. Nied.=
Ramſt.=Str. 36, I.
Soderſtr. 10.I
(Zentrum)
möbl. Zimmer
zum 1. Septbr.
Schöne
3 Zimmer=
Neu hergeſtellte
5-Zimmer=
Whnun
W gunde.
freier Lage u.
in hochherrſch.
Hauſe (2 Stck.)
per 1. Novbr.
d. J. ſehr
preis=
wert z. vern
Näh. Tel. 287.
Freundl. möbl.
Mühlſtraße 37:
Einfach
ſepara=
tes, möbl.
Zim=
mer zu vermiet.
Einfach
möbl. Zim.
Angeſtellter
im Staatsdienſt
ſucht in
Eber=
ſtadt. Nd.=
Ram=
ſtadt od. Traiſa
zu vermieten.
Mackenſenſtr. 7,p.
zilber
Möbl. Zim.
zu vermieten.
Kaſinoſtr. 16, I.
Gutmöbliertes
Zimmer
mit 1 od. 2
Bet=
ten zu vermiet.
Bleichſtr. 28, II.
Gukmöblierk.
in ruhig. Lage nebſt Bad. 2Bo
Eberſtadts v. 1. denzim, 2 Keller
zu verm. uſw. — Hügel=
Näh. Geſchäftsſt. ſtr. 15, Laden. (a
Landwehr=
Möbl. Zimmer
ſofort zu vermiet
Mackenſenſtr. 7.
ſtraße 5, 1:
Gut möbl. Zim.
zu vermieten.
Zimmer
ſofort zu verm.
Beſſungerſtraße
Nr. 98, 1. Stock.
2-3-Zimmer
Wohnung
in ruhig. Lage.
Ang. mit Preis
u. D 235 Geſchſt.
Kirchſtr. 12, II. r.
Möbl. Zimmer
zu vermieten.
Zimmer
m. 1 od. 2
Bet=
ten zu vermiet.
Ernſt=Ludwig=
Straße 5, II.
Kl. Wohnung
o. 2—3 I. Räume
geſucht. Ang. u.
D 91 Geſchſt. *
Ehepaar mit
er=
wachſ. Tochter,
berufstät ſucht
2= oder 3=Zim.=
Wohnung.
übern. d.
Haus=
verwaltung und
Inſtandhaltung
(auch Gartens).
ev.
Hausmeiſter=
poſten. Ruhige
Mieter. Ang. u.
D 242 Geſchſt.
1= od. 2=Zimm.=
Wohnung
von einz. Dame
zu miet. geſucht.
Hausarbeit auch
Führ. d.
Haus=
halts wird auf
Wunſch übern.
Beſte. Empfehl
Angebote unter
E 4 a. d. Geſch.
Zum 1. Septbr.
oder ſpäter
2= oder 3=Zim.=
Wohnung
geſucht. Angeb.
an Salamander
A. G., Filiale
Darmſtadt.
Ludwigſtraße.
Zuverläſſiges
Hausmädch.
3-Zim.-Wha.
m. Bad u. Küche
möglichſt untere
Rheinſtr. geſucht.
Ang. D 240 Gſch.
Haushälterin
wird geſucht in
frauenloſ.
Haus=
halt (2 Perſon.,
evangel.). Nähe
Darmſtadt.
Et=
was Gartenarb.
iſt
mitzuerledi=
gen. Zuſchriften
unter D 245 an
die Geſchäftsſt.
nicht unter 20
Jahren, bei
gu=
tem Lohn
Stelleng.-4
Mädd.
ceſucht.
Wendelſtadtſtr.
Nr. 15, 1. Stock.
10.
Perſekke
Flickfrau
mit gut.
welch, ſel?
einen Hant
führen k.
Stellung
Sept. ode
ſpäter. AUr
E6a. d.
Möbl. Zimmer
zum 1. 9. geſucht.
Stadtmitte
be=
vorzugt. Preis
ang. D 234 Gſch.
für Kind und
leichte Hausarb.
ſofort geſucht.
(2=Perſonen=
Haushalt.)
An=
gebote u. D 238
a. d. Geſchäftsſt.
geſucht.
Angeb. mit An
gabe von Refer
und Preis und
E 1 a. d. Geſch.
Aelt. mN
v. Lande
tagsüber
arbeit.
auch Gart1
Feldarb.
u. k.5 G64
Lieburg.
Immerpauſe
r die beiamt
em ſchönen Gelän
e8 ausgezeithn
jeſer Saiſon.
aner eine E
dsrunde ſtart
Oßwald, hat
jaft durch die
N. Die Wer
ſchon mächtig
abzuſchneit
noch ſelbſt ein
ich die Mannict
viel wurde in
Uhr feſtgeſetzt.
bglich iſt, das Aaſt=
ren de
rſtan
Mun
I4.
nion ſich viel vunt
den Sonau
darmſtad
ürmer von fi.1
M4
Oeutſche Schiffahrt im Weltverkehr.
um die Hälfte des ſeewärtigen deutſchen
Außen=
handels zu bewältigen.
Berſchärfter Romrürtenztampf!
Zurückzuführen iſt dieſer Zuſtand nicht allein auf die allge=
Staatsrat Eßberger= Hamburg veröffentlicht
im „Wirtſchaftspolitiſchen Dienſt” einen Aufſatz über
die Lage der deutſchen Schiffahrt. Wir entnehmen
dieſem Aufſatz u. a. folgende Stellen:
Die Wirtſchaftskriſe hat zu einer außerordentlichen
Schrump=
ſie des Welthandels geführt. Während der Welthandelsumſatz
ernäßig 1913 160,2 Milliarden RM. und 1929 ſogar 284,1 Md.
ig smark betrug, ſank er auf 96,0 Milliarden RM. im Jahre
Daß durch dieſe kataſtrophale Schrumpfung des
Welthan=
s =beſonders hart die Schiffahrt getroffen wurde, die als Rüſt=
Ug des Welthandels doch deſſen Umſätzen dienen ſoll und vor
m auf ſie angewieſen iſt, iſt eine unausbleibliche Tatſache.
bergenmäßig beträgt der Weltſeeverkehr heute
erüber 1913 nur 89 Prozent und gegenüber 1929 ſogar nur
Arrozent. Dagegen hat die Welthandelstonnage
un=
ſihltnismäßig zugenommen. Sie iſt von 47 Millionen To. im
ue 1913 auf 65,6 Mill. To. im Jahre 1934, d. h. um 40 Proz.,
ſewachſen. Darüber hinaus muß aber noch berückſichtigt wer=
Daß die Leiſtungsfähigkeit und Tragfähigkeit der modernen
iße ſich bedeutend erhöht hat, ſo daß mit einer 70prozentigen
igerung der Welttonnage gerechnet werden muß. Dieſe
Zah=
igen deutlich den großen Ueberfluß der Tonnage
ge nüber dem Bedarf des Welthandels. Die
Dis=
wemz war ſogar vor einigen Jahren noch ſehr viel erheblicher,
ſach jetzt aber durch eine leichte Beſſerung im Welthandel und
ſc Verminderung der Tonnage gemäßigt.
Das Mißverhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage hat
emem außerordentlich ſcharfen Konkurrenzkampf
Beſt. Deſer Kenturenäkanpf wurde und Bird Zeute och
allen Mitteln geführt: Frachtunterbietungen bis zur völligen
ſertabilität der Frachtraten, Verluſtausgleiche durch
weiteſt=
ſewwe ſtaatliche Subventionen, Währungsabwertungen,
han=
yplitiſche Bindungen und ſtaatliche Zwangsmaßnahmen
ein=
f4 zugunſten der heimiſchen Flagge. Diskriminierungen aller
Der engliſche Seefrachtenindex beträgt heute 75,6 (1913:
der deutſche dagegen ſogar nur 56,2. Bei dieſen unglaublich
diegen Frachtraten iſt den Reedern ein wirtſchaftlich rentabler
neb unmöglich geworden, und ſie ſehen ſich gezwungen,
wert=
e Tonnage ungenützt aufzulegen.
der Stand der deutſchen Schiffahrt im Rah=
Der Weltwirtſchaft iſt noch beſonders ſchwer. Die deutſche
delsflotte, die 1914 5,46 Millionen To. umfaßte, konnte die=
Stand, nachdem ihr 1919 faſt alle Schiffe genommen waren,
u wieder erreichen. Ihren Höchſtſtand nach dem Kriege
er=
tis ſie 1931 mit 4,25 Millionen BRT. Seitdem iſt ſie wieder
ſändigen Sinken begriffen und zählt heute nur etwa 3,4
lonen BRT. Dieſe Tonnage reicht knapp aus,
mein kataſtrophale Lage auf dem internationalen
Schiffahrts=
markt, von der ja die fremden Flotten in gleicher Weiſe berührt
werden, ſondern auf eine ganze Anzahl weiterer Momente, die
ſpeziell unſerer Schiffahrt in ihrem Geltungskampf und ihrer
Weiterentwicklung hinderlich ſind. Es iſt hauptſächlich die
Un=
möglichkeit, eine erfolgreiche Konkurrenz mit den Ländern
aufzunehmen, die infolge abgewerteter
Währun=
gen ſehr viel billiger arbeiten können und die Deutſchen
über=
all unterbieten. Der der deutſchen Schiffahrt in Form einer
Reichsbeihilfe und bisher auch in dem Scripsverfahren gewährte
Währungsausgleich konnte nur knapp die Spanne überbrücken.
Allgemeine ſtaatliche Subventionen, wie ſie
dem überwiegenden Teil der ausländiſchen Handelsflotten heute
bewilligt werden, erhält die deutſche Schiffahrt
nicht. Die deutſche Schiffahrtspolitik lehnt überhaupt
grund=
ſätzlich alle ſtaatlichen Maßnahmen ab. Selbſt England gewährt
ſeiner Tramperflotte eine nicht unerhebliche Unterſtützung. Der
deutſche Reeder, der überdies durch die in Deutſchland beſonders
weit ausgeſtalteten ſozialen Einrichtungen gegenüber dem
Aus=
lande noch eine Mehrbelaſtung zu tragen hat, kann ſich nur mit
Mühe dagegen behaupten.
Unter dieſen Umſtänden wird die deutſche Schiffahrt in ihren
Betätigungsfeldern immer weiter zurückgedrängt. In der
Oſt=
ſee, früher ein Hauptgebiet der deutſchen mittleren und kleinen.
Schiffahrt, haben die Ruſſen und die kleinen Randſtaaten einen
großen Teil des Geſchäfts an ſich geriſſen, und auch die
Eng=
länder ſind hier in ein Gebiet eingedrungen, in dem ſie bisher
nicht in Erſcheinung getreten ſind. Auch in der großen Fahrt
muß Deutſchland ſich durch die billige Konkurrenz der Japaner,
Griechen, Jugoſlawien und der Panama=Flagge, der ſelbſt die
Engländer nur durch neue Subventionen entgegentreten konnten,
in den Hintergrund drängen laſſen.
Aber doch hat man in der ganzen Welt aus der immer
wei=
ter ſich verſchärfenden Notlage die Erkenntnis des gemeinſamen
Schickſals und der gemeinſamen Intereſſen gewonnen, und
Be=
mühungen um internationale Verſtändigung
ſind in die Wege geleitet worden. Im Januar d. Js.
wurde auf einer Tagung einer vorbereitenden internationalen
Schiffahrtskonkurrenz in London der Entwurf eines
Rationali=
ſierungsplanes der Schiffahrt herausgebracht. Dieſer Plan iſt
inzwiſchen Gegenſtand vielfacher Begutachtungen und
Ausſpra=
chen geweſen. Der Entwurf ſieht die Bildung eines
internatio=
nalen Fonds durch Erhebung von Beiträgen vor. Aus dieſem
Fonds ſollen dann Beihilfen für das Auflegen von Schiffen und
auch gewiſſe Beiträge, zum Abwracken von Tonnage zur
Ver=
fügung geſtellt werden. Das Hauptziel des Entwurfes
iſt auf das Auflegen von Schiffen gerichtet. Man
kam zu dieſem Ergebnis in Anlehnung an den Schierwaterplan,
der bereits im Tankerpool verwirklicht iſt und ſich bisher mit
Erfolg bewährt hat.
Berliner und Rhein= Main=Börſe.
Die Berliner Börſe ſetzte im Anſchluß an die feſten
terungen der Frankfurter Abendbörſe überwiegend
freund=
r ein, doch wurden die vorbörslichen Kursnennungen meiſt
erreicht. Im allgemeinen ergaben ſich aber nur
Befeſtigun=
um Prozentbruchteile, und nach den erſten Kurſen überwog
Angebot, das zum Teil aus den Kreiſen der
Depoſitenkund=
ſtlſtammte. Farben gingen auf 159¾ zurück. Montanwerte
nen ſich um ½—½ Prozent. Kaliaktien befeſtigten ſich um
Przent, ebenſo chemiſche Werte. Elektroaktien behaupteten
lin allgemeinen. Einheitlich feſter lagen wieder Tarifwerte.
hpp behauptet waren Textilaktien. Auch für Papier= und
1tfffaktien beſtand nur wenig Aufnahmeneigung. Am
Ren=
nurkt blieb das Geſchäft ſtill, aber die Grundſtimmung
Inlich. Im Verlauf bröckelten die Kurſe bei Abgaben der
ſſe meiſt ab. Farben behaupteten ſich bei 1593. Autowerte
in ſehr ſtill. Schiffahrtsaktien lagen im Verlauf etwas
. Lebhaftes Intereſſe beſtand wieder für Deutſche
Reichs=
ſPorzugsaktien, die auf 127 anzogen.
Dre Rhein=Mainiſche Börſe zeigte nach den leichten
hſtggungen in den letzten Tagen heute ein überwiegend etwas
licheres Bild, da die Kuliſſe in kleinem Umfange zu
Glatt=
ſugen ſchritt, während Kundenaufträge nur noch für einige
Zülpapiere vorlagen. Am Aktienmarkt traten
durch=
ſi iche Rückgänge von ½—1 Prozent ein. In der
Farben=
war das Geſchäft etwas größer, der Kurs ließ auf 160½—
061) nach; ferner verloren Scheideanſtalt 1 Prozent. Für
ſtiwaktien machte ſich noch kleine Nachfrage geltend,
insbe=
eis Verſorgungswerte blieben beachtet. Bankalktien blieben
4yr. Reichsbank 190½ (190). Renten lagen ſehr ruhig
umeiſt gut gehalten. Fremde Werte lagen ſehr ſtill. Im
kauf blieb das Geſchäft ſehr klein und die Kursentwicklung
neiterhin uneinheitlich, doch lagen die Kurſe gegenüber
vor=
n meiſt etwas ſchwächer. Die Grundſtimmung war indes,
Aich. Am Rentenmarkt ergaben ſich kaum Veränderungen.
rch dem etwas unſicheren und ſchwankenden Verlauf der
axsbörſe lag der Abendbörſenverkehr wieder etwas
wenn auch die Umſätze auf ein Minimum beſchränkt
In. Am Rentenmarkt war das Geſchäft nach wie vor ſehr klein.
notierten Altbeſitz 111½, 4½proz. Darmſtadt von 1928 94.
Leipziger Herbſtmeſſe 1935.
Turchführung des deutſch=tſchechoſlowakiſchen Abkommens.
für die Leipziger Herbſtmeſſe ſind bekanntlich beſondere
Ver=
bieungen durch eine deutſch=tſchechoſlowakiſche Vereinbarung
Au umt worden. Nunmehr ſind auch die Einzelheiten
Durchführung dieſer Vereinbarung feſtgelegt. Die
RGoſlowakiſchen Einkäufer erhalten für ihre
des Herbſtmeſſe an deutſche Ausſteller erteilte Aufträge bis
Ei ige wenige Waren Einfuhrbewilligungen, ohne
Anung auf die allgemeinen Kontingente. Das auf der Meſſe
Rire Geſchäft muß durch Abſtempelung der Orderkopien
be=
twerden. Dieſe Abſtempelung erfolgt durch das Leipziger
Lunt unter gleichzeitiger Ausfüllung eines beſonderen
For=
is. Anmeldung und Abſtempelung ſollen tunlichſt
unmittel=
ach dem Geſchäftsabſchluß erfolgen. Das gleiche gilt für
igen Aufträge, die deutſche Käufer auf der
ſier Herbſtmeſſe den tſchechoſlowakiſchen
Aus=
ern erteilen. Auch die deutſche Regierung hat für
leiche Waren zuſätzliche Einfuhrkontingente eingeräumt. Die
Einfuhr tſchechoſlowakiſcher Waren notwendigen
Deviſen=
irigungen werden von der auf der Meſſe vertretenen Ueber=
Dwsſtelle für Waren verſchiedener Art entgegengenommen
ieweils noch während der Meſſe abgefertigt.
Heratungsſtelle des Groß=, Ein= und Ausfuhrhandels.
ich die Wirtſchaftsgruppe Groß= Ein= und Ausfuhrhandel
gleicher Weiſe, wie das bereits anläßlich der
diesjähri=
f” ühjahrsmeſſe geſchehen iſt, auch bei der Leipziger
Herbſt=
wiederum im Städtiſchen Kaufhaus, Leipzig, eine Aus=
und Beratungsſtelle eingerichtet werden, die allen
Be=
der Leipziger Meſſe zur Anbahnung von Geſchäften mit
Droß= Ein= und Ausfuhrhändlern der verſchiedenen
Bran=
ur Verfügung ſteht.
D 1. September d. J. wird in Koblenz=Metternich die erſte
röſte im Mittelrheingebiet eröffnet. Das Werk wird die
De Flachserzeugung des mittelrheiniſchen Wirtſchaftsgebie=
3 bearbeiten haben.
Dis engliſche Kohlenausfuhrgeſchäft hat ſich im erſten Halb=
23 nicht befriedigend geſtaltet. Zwar ſtiegen die Durch=
Sipreiſe etwas; die verſchifften Mengen ſind jedoch von 19/45
iannen To. auf 19,01 Mill. To. zurückgegangen.
Frankfurter Getreidemarkt vom 14: Auguſt. Der
Getreide=
großmarkt lag allgemein ſtill. Futtermittel blieben zu den letzten
Preiſen noch gefragt und waren nur knapp angeboten; der
Wit=
terungsumſchlag hatte auf den Markt, keinen beſonderen
Ein=
fluß. Brotgetreide war reichlich offeriert bei ruhiger Nachfrage.
Futtergerſten ſind nicht angeboten während die Nachfrage groß
war. Neuer Hafer war noch nicht am Markt. Für beſte
Brau=
gerſten, zeigen die Brauereien bei nicht zu hohen Forderungen
etwas Kaufintereſſe. Induſtriegerſten lagen ſtill. Das
Mehl=
geſchäft bleibt auf die Deckung des notwendigſten Bedarfs
be=
ſchränkt; etwas Nachfrage zeigte ſich für neues Roggenmehl zu
den ab morgen gültigen niedrigeren Preiſen. Es notierten (
Ge=
treide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen W.9
210, W. 13 214, W. 16 218; Roggen R. 12 160, R. 14 —. R. 15
163, R 18 167. R. 19 169: Hafer H. 13 170. H. 14 172:
Weizen=
mehl W. 13 27,70. W. 16 28,15: Roggenmehl Type 997 R. 13 23,80,
Type 815 R. 13 24.30. Type 997 R. 15 24,20, Type 815 R. 15
24,70 plus 0,50 RM. Frachtausgleich Weizennachmehl 17,25,
Weizenfuttermehl 13,50. Weizenkleie W 13 10,92. W. 16 11.13,
Roggenkleie R. 13 10,20, R. 15 10,44 — Mühlenfeſtpreiſe ab
Müh=
lenſtation; Trockenſchnitzel 10,25, Weizen= und Roggenſtroh 2,40
bis 2,50.
Zur Enkwicklung des Akkienmarkkes.
Makerialknappheik beeinflußt die Kursenkwicklung.
Die große Linie der Aufwärtsbewegung, die den
Aktien=
markt ſchon ſeit dem Kriſentief Mitte 1932, von einem heftigen
Rückſchlag in der zweiten Hälfte 1933 abgeſehen, beherrſcht, hält
weiter an. Nach alter Erfahrung muß ſich die Bewegung der
Aktienkurſe auf die Dauer in dem Rahmen halten, der durch die
beiden Grundfaktoren: Die Ertragslinie der Induſtrie
und den Zins auf anderen Gebieten des Geld= und
Kapitalmark=
tes, beſonders auf dem Rentenmarkt, gegeben iſt. Vorübergehend
können jedoch Sonderfaktoren den normalen Verlauf
be=
einfluſſen.
Die durchſchnittliche Bewertung der auf dem Aktienmarkt
gehandelten Papiere iſt zu einem Teile abhängig von dem
Ge=
ſamtvolumen des Materialangebots und der
Breite der als Käufer oder Aktienbeſitzer in Frage
kommen=
den Schichten. Im Verlauf der letzten drei Jahre haben ſich
An=
zahl und Nominalkapital ſowohl aller deutſchen
Aktien=
geſellſchaften als auch derjenigen Geſellſchaften, deren Werte an
der Berliner Börſe notiert werden, ſtark vermindert.
Gemäß dem Grundſatz der Vordringlichkeit des öffentlichen
Ka=
pitalbedarfes und der ſtrengen Praxis der Zulaſſungsbehörden
haben ſeit langem keine größeren Neuemiſſionen ſtattgefunden.
Eine weitere indirekte Verknappung des Angebotes an Aktien
mag dadurch eingetreten ſein, daß nach dem neuen
Einkommen=
ſteuergeſetz Kursgewinne, die bei einem Wiederverkauf von
Aktien innerhalb einer Friſt von 12 Monaten (bisher in der
Regel drei Monate) erzielt werden, als Spekulationsgewinne
verſteuert werden müſſen. Kursgewinne durch Verkauf von
Ren=
tenwerten ſind dagegen nicht mehr einkommenſteuerpflichtig.
Dem auf dieſe Weiſe ſtark verminderten Angebot
ſteht ein relativ feſt umriſſener Kreis von traditionellen
Aktien=
käufen und Aktienbeſitzern gegenüber. Im Zuge des
gegenwärti=
gen Aufſchwunges, bei ſteigenden Einkommen, Erſparniſſen und
Rückſtellungen tritt die Neigung des Publikums und
der Unternehmungen, zum Erwerb von Aktien
deutlich hervor. Dieſe Nachfrage, die auf die Beanſpruchung
von zuſätzlichem Bankkredit nur in ſeltenen Fällen angewieſen
iſt, trifft häufig auf einen leeren” Markt, ſo daß
ſprung=
hafte und ungeſunde Kursſteigerungen nicht
ausbleiben. Die Aufgabe der öffentlichen
Kapitalmarkt=
politik wird darin beſtehen, die Materialknappheit auf dem
Aktienmarkt und die vorhandene Materialfülle auf den
Renten=
märkten in einer Weiſe zum Ausgleich zu führen, die die weitere
Fortführung des Aufſchwunges erleichtert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Generalverſammlung des Volkswohl=Bundes. Die kürzlich
in Berlin ſtattgefundene Generalverſammlung genehmigte
ein=
ſtimmig den Rechnungsabſchluß für das Geſchäftsjahr 1934.
Auf=
ſichtsrat und Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Die Aktiven
betrugen am 31. Dezember 1934 RM. 34 465 898,21 (i. Vorj. RM.
28 899 483,90). Aus dem Reingewinn wurden RM. 881 604,51
(i. V. 915 361,60) der Gewinnreſerve der Verſicherten überwieſen.
Durch die erfolgte Umſtellung des Geſchäftsplanes (Zinsſatz von
4,5 auf 4 Prozent) war eine außerplanmäßige Zuweiſung an die
Prämienreſerve erforderlich. Die Beitragseinnahme betrug RM.
10 844 609,23 (i Vorj. RM. 10 280 898. 46). Der
Verſicherungs=
beſtand ſtellte ſich Ende 1934 auf 926 394 Mitglieder mit einer
Verſicherungsſumme von Reichsmark 229 405 378,63. Das iſt eine
Steigerung von und ſieben Prozent des Vorjahrsbeſtandes.
— Nach Beſchluß der Generalverſammlung wurden den
Verſicher=
ten aus der Gewinnreſerve RM. 1 016 840,89 als Gewinnanteil
gutgeſchrieben. Danach ſtellt ſich der Gewinnanſammlungsfonds
auf 3 544 340,89 RM.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: i. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienſt
Andreas Bauer für den lokalen Teil: Mar Streeſe; für das Feutlleton und die
„Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für „Reich und Ausland”: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
jämtlich in Darmſtadt. D. A. UII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt Rheinſtr. 23,
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung „Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
m
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 14. Auguſt 1935
Beutſche Junr and Aibrönte Gefraſcaft
Deviſenmarkt
vom 14. Auguſt 1935
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Na
92.—
92.—
16.75
18.—
41.875
128.875
119.50
95.50
122.—
159.75
138.125
114.625
Meiet eeune
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untemn
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
119875
159.75
133.—
11750
103.625
96.25
136.—
102.—
122.875
94.50
74.75
Orenſtein & Koppel
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Weſtote. Kaufhor
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /1
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke I.
Vae
121.125
201.75
30.375
85.875
131.375
97.—
11.—
122.—
57.—
132.—
126—
140.—
Aegypten
Argentinier
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Conada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
D
äaypt. *
1 Pap. Peiol
100 Belga
Milreis
100 Leva
tcanas. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Sta.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briet
12.635
0.563
zu.,gs
D.139
3.047
2.471
s5.07
465.96 3
12.335
85.43
5.435
16.33
2.353
187.73
55.41
12.665
0.667
41.96
0.141
3.053
2.4751
55. 19
47.06
12.365
8a.55
S.445
16.77
2.357
1g8.07
55.56
Ftalien
Japan
Fugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowal.
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Mice
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Beſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengb
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
0.33
0527
5.6641
80.32
62.00
48.35
11188
63.60
91.06
34.02 5
10.30
1.976
1a39
2.4781
24.37
(.729
5.C9g
21.08
62.12
49.05
11.205
63.72
11.322
24.08
10.32
1.960
1041
2.402
Hurinſtadter und Häriondloant Surmtſtaut, Filialt der Fresoher Bund
Frankfurter Kursbericht vom 14. Auguſt 1935.
Weenee
„ Gr. II p. 1984
„ 1935
„ 1936
1987
1938
Gruppe I.
5%Dtſch. Reichsanl.
4%
5½ %Intern.,v. 50
4½%Baden. v. 27
4½%Bahern v. 27
4½ %Heſſen v. 28
v. 29
4½%Preuß. v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ..
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
*2. Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
%Bad.=Baden
LBerlin. v. 24
% Darmſtadt .
4½%Dresden v.26
%a Frankfurt 26
% Heidelberg26
2Mainz......
1. %Mannheim25
½ %München v. 29
½ %Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
1a%o „ Goldohl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk. Liguid
103‟,
107.5
109.1
108.5
107.75
107-,
101
95
103.5
97.25
98
96.25
97.75
108.75
95
96.4
100.5
100.5
100.4
111.6
10.4
90.5
95:),
94
89.25
92,5
89.25
93"
92.5
95.5
96.*
94.75
42 %beſſ. Landhyp
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
41 % Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R. 12
4½%0 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½% Naſſ.
Landes=
bant Goldpfb.
5½%0 „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „Lig.=Pfbr. ..
4½%Frlf. Hyp.=B
%0 „ Lig.=Pfbr
„ Goldoblig.
4½ %Frift. Pfbr.B.
20 „ Lig.=Pfr.
LMein. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
4½2 Bfälz.=Hyp. B
„ Lig.=Pfbr.
4½ Zäh. Hyp.=Bi.
Lig.=Pfr.
413
Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank
5½%0 — Lig.=Pfbr.
4½% Württ. Hhp.
6% Daimler=Benz=
6%0 Dt. Linol. Werke
5%o Klöcknerwerfel
96.25
37.25
33
94.5
96.25
96.75
101.25
115.5
130.5
20
96
z01.5
96‟,
101
93:/
96.5
10r:.
96.*
101‟,
97.35
101:,
96.73
101‟,
94.2r
98
161
98.5
102.75
102
Vgn 730
6%0 Mitteld. Stahl
5%NeckarAl. G.v. 23
5% Rhein=Main=
Donau v. 23...
62SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
RM.=Anl.)
429
4½2
6% Voigt & Häffne=
3. G. FarbenBonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½%Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5Svereinh. Rumän
4½%
42Türk. 1. Bagdadl
48 „ II.Bagdadl
4½%üngarn. 1913
1914
Goldr.
1910
429
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon.
4% Stockholm
Akiſen.
Rccumulat.=Fabr
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zelſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg 1
10155
103.5
100.25
99
99.5
102.75
93.75
102.25
131:,
Bl.
5.1
z0
10
60
111
186
63
41
130.
116
89
129
142.75
125.5
Buderus Eiſen.——I.
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie. Baſel
Chem.WerkeAlbert ;
Chade (A=C)
Contin. Gummiw. 1
Contin.=Linoleum:
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheibe=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſl”
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
EſchweilerBergwer!
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabril,
Faber & Schleicher,
Fahr. Gebrüder.
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
FeltckGuilleaume.
Frankfurter Hof...
Geſ.f.elektr. Untern. 11
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kayſer. ..
Grün & Bilfinger:
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 1
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phi‟
Nfe
123
133
154
117.75
284
1592),
162.5
1067,
118.25
115.5
2a1
163
93
118.*
1100.5
120.2:
138
263
63
128.2.
160"
110.5
132.7*
37.25
101.
130
91.5
117.25
124
112.5
114.5
96
KeeHue
Genüſſe
Junghans ..
Kali=Chemie. . ....!.
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke ..!.
Knorr C. H......!
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..!.
Laurahütte
Lech, Augsbur
Lokomf. KraußckC
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus.
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park= u. Bürgerbr
Rh. Brauntohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke 1
Riebec Montan
Roeder, Gebr.
Rütgerswerie
Salzbetfurth Kalt../1
w. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske 186.25
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau „108
U5
1341.
135
136½,
101.75
186.75
n41
135
21
1o8
1105
1212
102.2
82
/ 94.
95.5
89
103.75
116
110.5
114.5
226.25
1149
117.75
106.5
109.5
121.5
199
Mee
WVer, Stahlwerke..
Ver, Ultramarin.
Beſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allig. Dt. Crediton!
Badiſche Bank ...
Bk. ſ. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. W
Berl. Handelsge.
Hypothelbl. „
Comm. u. Privatbil.
Dt. Ban1 u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban!
Franiſ. Ban).....
Hyp.=Bant
Mein. Hhp.=Ban
Pfälz. Kyp.=Ban!
Reichsbank=An!. 11
Rhein. Syp.=Ban!.
Vereinsb. Hamburgl:
Bürtt Notenbon!
A.-G. ſ. Verkehrtn.
Allg. Lokalb. Kraftwl4
72 Dt. ReichsbBzo.!”
Hapag
Lübeck=Büchne:
Nordd. Llohzd..
Südd Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stutto.
Verſicherung
Verein. Verf.
Frankona Rück= u.M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
ngHan
Ja
87.75
142
30.25
121.5
80.75
127
126.5
91.75
120
139.5
82
82
87.5
92
110
48.25
98
88
189.5
159.75
114.75
100
Ung
123.55
16‟.
77
86.5
210
251
396.75
für gutes Geſchäft mit Brauerei=
Ausſchank ſofort geſucht. Offerten
unter D 244 Geſchäftsſtelle. (7236
Schöne,
Astern
gibt ab: Gärtnerei Walter,
Arheilgerſtraße 132,
und Wochenmarkt, Schillereck.
zu hohem Blutdruck. Gicht.
Rheuma, Magen= und
Darm=
ſtörungen, vorz.
Alterserſchei=
nungen beugen Sie vor durch
Knoblauch=Beeren
„Immer jünger”
Geſchmack= und geruchlos. (a
1 Sch. 1.— RM. 1 Monat ausr.
Alleinverkauf: Adler=Drog. Anton
Fiſcher, Frankfurterſtr. 12—14,
Rheinſtr. 12½, geg. Hauptpoſt.
Nachſtehende Darmſtädter Fiſchſpezialgeſchäfte:
Markt 4 (Telefon
Fiſchhaus Fertig auowigtr.181 641
Hans Wagnerelſabethenſtr. I. Tel. 2325
Nd.=Ramſtädter=Str. 59
Enkirch & Kuhl gelefon 2599
Reitinger & Blechſchmidt
Fiſchhaue Elfabethenſtr. 19. Telefon 543
Donnerstag und Freitag
Verkauf
Melh:
Füllhalter
Wer einmal, „Meihl”
hat geschrieben,
der wird den Halter
immer lieben.
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22.
Fernſprech. 3409.
1V 7060
Machen auch Sie einen Versuch!
DO-MiN ist kein Abführmittel.
sondem zerlegt das Fett auf natürtiche
Weise. Eintach im Gebrauch und
über-
zeugend in der Wirkung. Durchschnittliche
Sonichtsabnahme monatich 5.8 Ptund
Orioinslpsckung RM 2.80.
Niederlage: Anton Fischer
Rheinstraße 12¼ (642a
gegenüber der Hauptpost.
UR
TAGE!
Derguife
Kaf
5
Wie bekämpfe ich Motten?
Die herrlichsten
Melo-
dien von Johann Strauß
in der lustigen
Film-Operette
KARNEVAL
UND LIEBE
Hermann Thimig (V 7241
Lien Deyers •A. Moser
Beginn 3.00, 5.30, 8.15
Sonntag Einlaß 1.30
Jugendvorstellung
Achtung wer
kennt diese Frau?
Wie bekämpfe ich Motten?
Bei Eſſig ziehſt du ein Geſicht!
Ihn mögen auch die Motten nichk.
Zumal bei heißen Eſſigdämpfen
berenden ſie in Todeskrämpfen.
Steckt in den Kleidern Mottenbruß
iſt feuchtes Bügeln immer gut.
Zum allgemeinen Mottenſchutz
des Nußbaums Blätter dann benutz.
Auch jede gute Drogerie
Kennt Mittel und berkauft dir ſie.
Die größte Mottengefahr bildet die Anhäufung
von Kleidungsſtücken, Pelzen und Wollſachen, die
nicht mehr verwendet werden. Verkaufe ſolche Stücke
und bediene dich der
Kleinanzeige.
(T 120
ur vielfachen Wunsch
Hues net
FReirag:
Das Lied einer Nacht
Ot
O
„Heute Nacht oder nie
TaN KIEpURA
Magda Schneider — Dda Wüst
SAMSTAG:
Viktor und Viktoria
Ein Mädel zicht sich Hosen an
und blütft die ganze Welt.
Hermann Thimig — Renate
Müller — Adolf Wohlbrück.
A
Works-Vortratunn
ELBERT
Darmstadt
Rheinstr. 7
Aleranderſtr. 6.
Nöbel=Klohe‟;
(Kein Laden). 0/ 9. K. W.
Mein Motto: Reichsklaſſe
Niedrige Preiſe
Zahlungserleicht. 1,2. I. Opel
Wer Möbel 4=Gang.
braucht, beſichtigt
zunächſt mein /1,1 I. Opel
bürgerl. Einrich= ſteuerfr., z. vk.
ungen u.
Einzel=
möbeln. Eigene Fr. Bernhardt,
Erſtkl. Qualität (Mod. 34) weit
Schöne Formen unt. Taxpreis,
großes Lager in Sämtl. Wagen
Fabrikation ganz Alicenſtraße 5.
nach Wunſch in Tel. 4389.
den Fabrikräum.
Landwehrſtr. 31 /1,2 L. 9rig.
Fühkraver
neu, 32.—
mit Garantie
ſteuerfrei.
1Ndd
Limouſine mit
Ventilat., ſteu., verk. bill.
Aug. Becker,
G. Zarmtädten.
teinhimenct. 88 Rohrbach b.
Ober=Ramſtadt,
Tel. 290. Nehme
Motorrad in
Zahlung.
Auld
Spork=
geſuchk! Seikenwagen
mod., gebraucht, ſehr gut erhalt.,
Ang. mit Preis RM. 95.—
u. D 241 Gſchſt. Touren=
Seiten=
wagen RM. 70.
Arheilgen,
Kleinwager
Dieburgerſtr. 71
älteres Modell,
zu kauf. geſucht.
Ausführl. Ang.
u. D 243 Gſchſt.
New!
Abſatzſchüßer
Kleinwagen D.R. G.M.
Cabriolet An jedem Schuh
d. Kabrio=Lim. einAbſatzſchützer!
ſteuerfrei, in gu=
Größte
tem Zuſtand ge= Sparſamkeit!
gen Kaſſe zu Nicht teurer
kaufen geſucht. bei Schuhmacher
Angebote unter R. Niclas,
D 250 Geſchſt. Gervinusſtr. 69,
Ecke Roßdörfer=
ſtraße. (a
Bekkſtelle
mit Matratze u.
Federbett billig
abzugeben.
Her=
mannſtraße 45,
part., vormitt.
8 bis 11 Uhr.
Autor.
Fabrik=
vertretung.
Kundendienſt u.
Reparatur.
J. DongescWieſt
Heinrichſtr. 52.
Spengler=
maſchinen
und =Werkzeug
zu verkaufen.
Ang. D 246 Gſch.
Enkirch 8 Rühl, Tel. 2599
Heute Neueröffnung
Nieder-Ramstädterstr. 59
Unſerer verehrten Kundſchaft zur gefl. Mitteilung, daß w.”
unſer ſeit Jahren betriebenes Fiſchſpezialgeſchäft vor
Kiesſtraße 41 nach Nd.-Ramstädterstr. 58
verlegt haben.
War es ſeither ſchon unſer Beſtreben, Sie in jeder
Beziehum=
zufriedenzuſtellen, ſo dürfte. Ihnen unſer neues Fiſchſpezia)
Delikateſſengeſchäft mit elektriſcher Bratküche und elektriſche
Eiskühlanlage die Gewähr bieten, daß Sie auch in de
heißeſten Jahreszeit mit friſcheſter Ware beliefert werdern
Wir empfehlen Ihnen heute aus friſch eintreffendem Küh/
waggon in nur allerfeinſter neuer Ware:
Alle Sorten friſche Fiſche zum billigſten Tagespreis
feinſte ſüße und ſcharfe Bücklinge, dieſelben ſind gerak”
jetzt am feinſten
geräucherte Schellfiſche, Makrelen, Stückeſiſche
Rhein=Aale
feinſte ſchneeweiße Marinaden, aus friſchen grüne-”
Heringen hergeſtellt
Rollmops, Bismarckheringe, Bratheringe,
Hardinen uſw.
neue Matjesheringe und Filets, neue deutſche umd
holländ. Salzheringe, hochfeine weißfleiſchige Wam.
in jeder Größe und Preislage, 10 Stück von 35 Hau.
Alle Doſenpackungen, alle Delikateſſen, Salau
und Mayonnaiſen.
Zur Eröffnung extra niedrige Preiſe!
Verſand frei Haus.
Bringen Sie uns auch in unſerem neuen Unternehmen Ir
Vertrauen entgegen und decken Sie Ihren Bedarf bei unz”
wir werden Sie in jeder Beziehung zufriedenſtellen,
O
Küchenſchrank
(mittelgroß),
Grammophon
mit Schrank.
Lautſprecher
(„Loewe‟),
elektr. Lampen
billig zu verkfn.
Heinheimerſtr.
Nr. 69, III. (e
Gänſefedern
billig zu verkfn.
Körbel,
Marienplatz 1.
K
Schlafzimmer
Kirſchb. matt.
neueſtes Modell,
handwerkliche
Qualitätsarbeit,
ſehr preisw. zu
verk. Schreinerei
Uhland,
Karlſtr. 54. (b
Linderwagen
aus gutem Hauſe
zu kauf. geſucht.
Ang. D 239 Gſch.
Eler=Gemüſe=Nudeln ) PfLt
Eler=Maccaroni . .".
Eier=Spaghetti ...
Eier=Hörnchen. . .
Eier=Schleifchen.
Eier=Spätzle..
Tilſſter Schmelzkäſe
20% Fet I.Tr.,1Pfund 4
Thüring. Cervelatwurſt
N4998) 4 Pfund 40=
billiges,
Pland bar geſ.
Ang. E 7 Geſch.
Volksempf.
billigſt abzugeb
Näh. Geſchäftsſt.
SONNTAG: 7242
Ein Liedfür dich
„Ninon lach mir einmal zu .
TAN KIEPURA
IENNF 1UGO — PAUL KEMP
getrag. Kleider,
Schuhe, ſowie
Flaſchen, Papier
u. Bodenkram.
Saul
Kl. Bachgaſſe 8.
Chriſtl. Geſchäft.
Hessische Eisenbahn A.-G. Darmstadt
Trummſäge,
1 Handſäge,
verſchiedene
Aexte
zu kaufen
ge=
ſucht. Ang.
3 a. d. Geſch