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14. Bis zur
Temperamnen
waltat, zu ein
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nes Willens
er war unfähie
Wi Dem dech
r Schmerz.
ruſt: Jutta
Bezugspreis:
Nysöchentich 7mallgem Erſcheinen monatich Mk. 2.30
-aus einſchl. Bolenlohn und Transportloſten. Ab=
M. 2.—, Poſtbezugsprels Mk. 2.40 einſchl.
Poſte=
iſungtgebühr und ausſchließlich Poſtzuftellgeld.
orſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
put berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
nespreiſes. Beftellungen und Abbeffellungen durch
Femruf obne Verbindlichkeit für uns.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſta
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſt
Nummer 219
Sonntag, den 11. Auguſt 1935
197. Jahrgan.
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bis zum Berſtenn
ſehr zu irritieren.
ſehörgang das Giſt
(Englands Abeſſinien=Pläne.
ſichaftliches Prokekkorak Italiens über Abeſinien unter Wahrung brikiſcher Inkereſſen im Gebiet des
Tanaſees. — Englands „poſitiver” Beikrag: Aufkeilung der porlugieſiſchen Kolonie Angolg
zwiſchen Ikalien und Deutſchland.
* Zugeſkändniſſe...
auf anderer Leute Koſten.
wparzugen, M9l 31 Kürr kommenden Mittwoch ſoll die große Ausſprache zwiſchen
neigerte, wohſian UKard Frankreich und Italien über Abeſſinien beginnen. Die
Der Angke Mi Au atiſchen Vorbereitungen dazu ſind umfangreich genug ge=
Eil Laväl hat in einer Woche drei ausführliche Beſprechungen
hom italieniſchen Botſchafter gehabt und aus der Miſſion
1s die von der engliſchen Preſſe mit einem ſo geheimnis=
Schleier umgeben wird, könnte man ſchließen, daß
ſtich ungewöhnliche Dinge bevorſtehen müßten.
ord verſichert, daß England einen neuen „poſitiven
Bei=
leiſten und ſich nicht allein auf eine wirtſchaftliche
Neu=
ſug beſchränken werde. Darüber ſcheint ja inzwiſchen
Ein=
uonis zu herrſchen, daß eine Art wirtſchaftliches
tektorat Italiens über Abeſſinien in
Aus=
vienlohgenommen werden ſoll. Allerdings wünſcht England
die Einſchränkung, daß die Bezirke, die an
Sudan grenzen, die alſo zur ägyptiſch=
INNA
iſchen Intereſſenſphäre gehören draußen
ro und Hugo de
ranzelgel
er Estrade 0.40 R1
-auf hat begonn
ise: 0.50-13 M. ſſleiben — in der Hauptſache wohl die Gebiete um den
ſſee. Hier möchte England ſelbſt die Hand im Spiel
be=
ſchon um die Waſſerverſorgung aus dem
g. 8.15, als Jolln/l Men Nil nicht zu gefährden, und auch um zu
Lindern, daß etwa die Japaner in
Abeſ=
le Komiel! ben eine Konkurrenz zumägyptiſchen
Baum=
geſchäft auftun. Das würde alſo heißen, daß
Eng=
ern Plätze 060 R0 1Abereit iſt, den Italienern Zugeſtändniſſe auf Koſten
hmens zu machen. Zugeſtändniſſe alſo, die England nichts
die ihm ſogar noch einen Vorteil einbringen.
Toch ſehr viel merkwürdiger ſteht es um den „poſitiven”
trag Englands. Das Kabinett Baldwin hat ja ſchon
i den Abeſſiniern einen Hafen auf engliſchem Gebiet
an=
bn. Ob es dieſen Vorſchlag nach dem Proteſt, der darauf=
En eigenen Lager einſetzte, noch aufrechterhält, iſt ungewiß:
deutet der „Mancheſter Guardian”, der gelegentlich gut
Richtet iſt, eine Löſung nach anderer Richtung an. Er ſpricht
b daß man einem Lande von 50 Millionen
vohnern koloniale
Entwicklungsmöglich=
u nicht gut vorenthalten könne — ein
ndſatz, der ſelbſtverſtändlich dann auch für
bſchland gelten muß. Vor dieſer Forderung ſchrecken
ſngländer denn auch nicht zurück. Die Frage iſt nur die,
)e Kolonialgebiete freizumachen wären. England
Aoffenbar nicht daran, von ſeinem rieſigen Beſitz etwas zu
denkt auch nicht daran, einen Teil der Mandatsgebiete
Bemaligen deutſchen Kolonien wieder herauszurücken. Auch
eich hält ängſtlich jeden Quadratkilometer feſt, den es
hat. Alſo muß ein anderer daran glauben.
ie Suche nach dem geringſten Widerſtand hat dann
lich auf die Spur Portugals geführt. In England
man zu glauben, daß die Kolonien, die Portugal beſitzt,
iehältnis zum Mutterland viel zu groß ſind, und daß man
ugal unter ſanftem Druck mit oder ohne
entſchädigung ſeine Kolonien ſchon abjagen
Davon ſoll dann die eine Hälfte an Italien
die andere — geſprochen wird von Angola — an
Aichland fallen. Wirklich ein bewundernswertes
Reiment. Man kann nie großzügig genug ſein in der
Mung von dem, was anderen Leuten gehört. Das koſtet
kann höchſtens nur den Erwerbern Ungelegenheiten
— und das iſt auch vielleicht der tiefere Sinn dieſes
Wir glauben nicht, daß er in den Redaktionsräumen
uuicheſter Guardian” entſtanden iſt, denn ſonſt würde ihn
ſcho de Paris” vermutlich nicht übernommen haben. Da
Bandere Kreiſe dahinter, über deren tatſächlichen Einfluß
mos ſchwer etwas zu ſagen iſt. Aber gerade deshalb iſt
3 intereſſant, dieſe neueſten Vorſchläge, die den Frieden
n Italien und Abeſſinien retten ſollen, rechtzeitig kennen
ber die aktiven Kräfte, die Abeſſinien im Ernſtfall den
ein entgegenſtellen kann, gehen die Meinungen ſehr weit
Ender. Auch die Sachverſtändigen widerſprechen ſich. Aber
ütteilung iſt deshalb beſonders ſchwierig, weil man in
ſten nicht mit feſtſtehenden Begriffen rechnen kann, ſondern
adenhaften Charakter eines Teils der Bevölkerung
be=
igen muß. Daß die Italiener militäriſch=techniſch weit
en ſind, darüber kann eigentlich nicht der leiſeſte Zweifel
Die Frage iſt nur, wieweit ſie angeſichts der Gelände=
Aieiten, die ſie zu überwinden haben, die modernen
mittel überhaupt einſetzen können. An Menſchen fehlt es
intien natürlich nicht; ſchwieriger iſt ſchon das Problem
weffnung und der Munition.
* Reuterbüro, das bei den engliſchen Verbindungen über
Wdeba nach Kairo wohl als gut unterrichtet gelten darf,
llicht jetzt eine Schätzung, wonach Abeſſinien 7 Armeen
e von mehr als 600 000 Mann aufſtellen wird. Jede der
er ſoll aus 13 Regimentern zu je 3000 Mann beſtehen.
een ſollen an den bedrohten Grenzen aufgebaut werden.
ien noch einige Reſerven. Gewehre und Munition ſollen
W0 Mann vorhanden ſein. Andere Schätzungen wollen
Villion Gewehre wiſſen. An Geſchützen wird Abeſſinien
haben, von denen aber fraglich iſt, wieweit ſie über=
Nch verwendungsfähig ſind. Einige von ihnen ſcheinen
9.Muſeumswert zu haben. An Maſchinengewehren wer=
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht die vorläufige
Tagesordnung der am 4. September beginnenden 88.
Rats=
tagung. Nach dem Ratsbeſchluß vom 3. Auguſt ſoll bekanntlich
ſchon am erſten Tag mit der allgemeinen Erörterung
der Beziehungen zwiſchen Italien und
Abeſ=
inien begonnen werden. Von politiſcher Bedeutung iſt ferner
die Danziger Verfaſſungsbeſchwerde, über die der
Völkerbundsrat im Mai ein Juriſtengutachten angefordert hat.
Der Juriſtenausſchuß hat im Juli in Genf getagt und einen
Bericht ausgearbeitet. Der Sanktionsausſchuß, der ſich
vor einigen Wochen auf unbeſtimmte Zeit vertagt hat und nicht
vor Januar nächſten Jahres wieder zuſammentreten dürfte,
wird bei der bevorſtehenden Ratstagung inſofern Gegenſtand
von Erörterungen ſein, als der Rat die Koſten für die Arbeiten
des techniſchen Sachverſtändigenausſchuſſes, der eine Liſte der
kriegswichtigen Zwiſchenprodukte aufſtellen ſoll, zu bewilligen
haben wird. Auch die Angelegenheit der Saarflüchtlinge
wird unter finanziellen Geſichtspunkten erörtert werden,
nach=
dem ſchon im Mai der Antrag geſtellt worden iſt, dem Nanſen=
Amt einen Zuſchuß bis zu 10 000 Franken zu dieſem Zweck zu
bewilligen. Neben einer großen Anzahl von Berichten techniſcher
Ausſchüſſe wird auch der Bericht des
Mandatsaus=
ſchuſſes, der ſich im Juni hauptſächlich mit
Südweſt=
afrika beſchäftigt hat, vorgelegt werden.
den etwa 400 angegeben und ebenſoviel automatiſche
Schnell=
feuergeſchütze. Indes iſt natürlich auch hier der
Unſicherheits=
faktor in Rechnung zu ſtellen, wieweit es Abeſſinien gelungen iſt,
die Bewaffnung zu ergänzen und zu moderniſieren, ohne daß
feindliche Spione davon eine Ahnung haben. Jedenfalls bleibt
der Nachſchub der Munition, wenn etwa die einzige
Bahnverbin=
dung nach dem franzöſiſchen Hafen Djibuti geſperrt werden ſollte,
eine große Sorge.
Ikalieniſche Abſichken auf Teſſin.
Schweizeriſche Borſtellungen bei Muſſolini.
DNB. Genf, 10. Auguſt.
Der ſchweizeriſche Geſandte in Rom iſt, wie die Blätter melden,
dieſer Tage bei Muſſolini vorſtellig geworden, um ihn auf dig
Adula=Angelegenheit und die dabei von verſchiedenen italieniſchen
Blättern angenommene Haltung aufmerkſam zu machen. Der
ſchweizeriſchen Preſſe zufolge beſtehe der Eindruck, daß Muſſolini,
der über dieſe Angelegenheit nicht ſehr genau unterrichtet geweſen
zu ſein ſcheint, nach dem Rechten ſehen werde.
* Durch eine Rede, die der ſchweizeriſche Bundesrat Motta in
der vergangenen Woche gehalten hat, iſt die Aufmerkſamkeit der
Oeffentlichkeit auf das Treiben der Italiener im Kanton Teſſin
gelenkt worden. Inzwiſchen iſt der Herausgeber des italieniſchen
Wochenblattes „Adula” verhaftet worden, und bei der
anſchließen=
den Hausſuchung ſind mancherlei intereſſante Dinge zutage
ge=
treten.
Der Teſſin gehört für die Italiener zu den „unerlöſten
Ge=
bieten”. Sie erheben auf ihn moraliſchen Anſpruch und möchten
ihn am liebſten aus dem Gefüge der ſchweizeriſchen
Eidgenoſſen=
ſchaft herauslöſen: Die Schweiz aber will ſich dieſes Spiel
be=
greiflicherweiſe nicht gefallen laſſen. Bundesrat Motta hat in
ſehr ſcharfen Worten die Bemühungen um die Zerſtörung der
Integrität des Schweizer Staates ſehr ſcharf gegeißelt. Darüber
ſind nun wieder die Italiener ſehr verſchnupft und ſie machen
aus dem Ziel ihrer Wünſche kein Hehl mehr. In ihrer offiziöſen
Preſſe wird ſogar der Teſſin ausdrücklich als ein Zipfel
der Lombardei, alſo ein Stück Italiens,
bezeich=
net. Da ſich inzwiſchen herausgeſtellt hat, daß die fragliche
Zeitung aus Italien mit recht erheblichen Geldmitteln unterſtützt
wurde, kann über die Zuſammenhänge keinerlei Zweifel mehr
beſtehen, obwohl die Italiener auch diesmal wieder die Spur zu
verwiſchen ſuchen und behaupten, die italieniſchen Patrioten in
der Schweiz verſuchten nur einen Damm gegen den Einbruch der
„Deutſchen” (!) zu organiſieren.
Das iſt eine ſo kümmerliche Beweisführung, daß ſich jedes
Wort dagegen erübrigt. Aber eine andere Ueberlegung drängt
ſich auf. Die Italiener ſind überall da, wo ſie in der Minderheit
ſtehen, außerordentlich empfindlich und betrachten die Dinge mit
ganz anderen Augen als dort, wo ſie ſich als Herren fühlen. Wie
ſie in Südtirol ſchalten und walten, wie ſie den Deutſchen die
Aus=
übung ihrer kulturellen und religiöſen Rechte ſowie die Pflege
ihrer Eigenart unmöglich machen, iſt ja gerichtsnotoriſch. Aber
ſie empfinden es als einen Verrat geheiligter Rechte, wenn ihre
Volksgenoſſen, die anderen Staaten angehören, in der Frage
ihres völkiſchen Zuſammenhanges irgendwie behindert werden.
Malta und jetzt der Teſſin ſind zwei Schulbeiſpiele für dieſe mehr
als widerſpruchsvolle Einſtellung.
Wenn man in Rom eine Nutzanwendung aus den Teſſiner
Vorkommniſſen ziehen will, dann kann ſie eigentlich nur in der
Richtung gehen, daß zunächſt einmal die Südtiroler menſchlih
und als vollberechtigte Staatsbürger behandelt werden. Erſt unter
dieſer Vorausſetzung iſt Italien überhaupt berechtigt, ſich darüber
zu beſchweren, wenn in anderen Staaten die italieniſch ſprechende
Bevölkerung angeblich oder tatſächlich nicht mehr gerecht behandelt
wird.
* Ungarn und der neue Donaupakkplan.
Von unſerem Berichterſtatter.
(G. S.) Budapeſt, 8. Auguſt.
Schneller als man eigentlich annehmen konnte, hat man in
Budapeſt zu dem neuen, von franzöſiſcher Seite veröffentlichten
Donaupaktplan in unmißverſtändlicher Weiſe Stellung
ge=
nommen. Wie erinnerlich, wurden ungariſcherſeits zunächſt
außer=
ordentlich ſtarke Bedenken gegen den erſten Entwurf des
Donau=
baktes, ſo wie er zwiſchen Frankreich und Italien im Januar
in Rom entworfen worden war, geäußert. Aus der Einſtellung
ſowohl der ungariſchen, als auch der öſterreichiſchen Regierung
ergab ſich daher für Italien, das ja die Intereſſen der in dem
bekannten römiſchen Dreierpakt zuſammengeſchloſſenen Staaten
wahrzunehmen hatte, die Notwendigkeit vermittelnd einzugreifen
und einen Weg zu zeigen, der ſchließlich doch zu einer
Ver=
ſtändigung in dieſer überaus ſchwierigen Frage führen könnte.
So kam es dann im Mai zur Venediger Konferenz, bei der
der öſterreichiſche, der ungariſche und der italieniſche
Außen=
miniſter eine gemeinſame Plattform zu finden verſuchten.
Da=
mals ſchon wurde von Seiten des ungariſchen Außenminiſters
mit aller Entſchiedenheit darauf hingewieſen, daß es für Ungarn
ganz unmöglich ſein würde, jemals einer Beſtimmung über eine
gegenſeitige Hilfeleiſtung (Afſiſtance mutuelle) zuzuſtimmen.
Dann könne ſich ja unter Umſtänden der groteske Fall ergeben,
daß Ungarn vielleicht gezwungen wäre, der Tſchechoſlowakei zu
Hilfe zu eilen, eine Möglichkeit, deren bloße Vorſtellung für
jeden guten Ungarn ganz unerträglich wäre. Nach jener Venediger
Konferenz blieb es nun zwei Monate hindurch ſtill um den
Donaupaktplan. Bis jetzt von franzöſiſcher Seite jene neuen
Formulierungen veröffentlicht wurden.
Auf dieſe neuformulierten Punkte des Donaupaktplanes hat
uun kürzlich der „Peſter Lloyd” in einem Artikel geantwortet,
der deutlich verrät, daß er die Auffaſſung der maßgebenden
politiſchen Faktoren Ungarns wiedergibt. In dem Aufſatz findet
ſich u. a. der außerordentlich bedeutſame Satz: „Die
Verpflich=
tungen, die die einzelnen Unterzeichnerſtaaten im Sinne der
franzöſiſchen Anregung auf ſich nehmen müßten, enthalten alſo
nichts, was mit der ungariſchen Auffaſſung eines billigen und
gerechten Intereſſenausgleiches unvereinbar wäre ..
voraus=
geſetzt, daß bei dieſer Vereinbarung die Gegenſeitigkeit und
Gleichheit in vollem Maße gewährleiſtet iſt.‟ Damit iſt zunächſt
die grundſätzliche Zuſtimmung Ungarns zum Donaupaktplan in
ſeiner neuen Formulierung dargetan. Natürlich nur die
grund=
ſätzliche. Sollten ſich aus der Stellungnahme noch anderer
inter=
eſſierter Staaten neue Verwicklungen ergeben, ſo würde
natür=
lich Ungarn diefen Rechnung tragen müſſen. Um alle hier
immer=
hin denkbaren Möglichkeiten überſehen zu können, muß man ſich
vor Augen halten, welches die von Ungarn ſeinerzeit geſtellten
und in Venedig vertretenen Forderungen waren. Damals hatte
Außenminiſter Kanya drei Hauptpunkte als „für Ungarn
uner=
läßliche Forderungen” hervorgehoben. Der erſte Punkt war die
entſchiedene Ablehnung des Prinzips der gegenſeitigen
Hilfe=
leiſtung. Der zweite war die Zuerkennung der grundſätzlichen
Gleichberechtigung Ungarns in allen Fragen, alſo auch in der
Rüſtungsfrage. Die dritte und letzte Forderung ging davon aus,
daß im Rahmen des Donaupaktes ja in irgend einer Weiſe die
heutigen Grenzen eine neue Bekräftigung und Beſtätigung
erfahren ſollen. Demgegenüber verlangte Ungarn ſeinerſeits eine
neue Bekräftigung des Artikels 19 des Völkerbundsſtatutes, der
bekanntlich die Möglichkeit einer friedlichen Reviſion der Grenzen
vorſieht. Dieſe Forderung iſt aus Preſtigegründen für Ungarn
natürlich außerordentlich wichtig, da die ungariſche Regierung
ſich in ihrem eigenen Lande nicht dem Vorwurf ausſetzen will,
gänzlich auf die Fortſetzung einer friedlichen
Reviſions=
politik verzichtet zu haben.
Durch den neuen, von franzöſiſcher Seite veröffentlichten
Entwurf zum Donaupakt iſt nun die erſte und wichtigſte
For=
derung Ungarns hinfällig geworden: das Prinzip der
gegen=
ſeitigen Hilfeleiſtung wurde fallen gelaſſen. Was nun die zweite
Forderung angeht das Verlangen nach Gleichberechtigung auch
in der Rüſtungsfrage, ſo hat ſich für Ungarn die Bedeutung
dieſes Problems ſeit dem 16. März weſentlich geändert. Auch
für Ungarn gilt heute: Wenn es den Zeitpunkt für gekommen
erachtet, ſeine Rüſtungen im Intereſſe ſeiner Sicherheit zu
ſteigern, dann wird es die militäriſche Gleichberechtigung ganz
von ſelber in dem Maße erlangen, in dem es ſie ſich nimmt.
So iſt es denn nicht weiter verwunderlich, daß Ungarn keinen
allzu großen Wert mehr auf die formelle Betonung jener zweiten
Forderung legt. Daß von einer Vorenthaltung der
Gleich=
berechtigung Ungarns in irgend einer anderen Frage geſprochen
werden könnte, davon kann ſchon lange nicht mehr die Rede
ſein, nachdem Ungarn durch den römiſchen Dreierpakt in ein
Bündnisſyſtem eingebaut wurde, das ja praktiſch kaum etwas
anderes darſtellt als das franzöſiſche Bündnisſyſtem mit der
Kleinen Entente.
Bleibt lediglich das Verlangen nach Offenhaltung des Weges
zu einer friedlichen Reviſion des Schanddiktates von Trianon.
Hier handelt es ſich nun um ein Problem, deſſen entſcheidende
Löſung nicht nur von den am=Donaupakt beteiligten Staaten
abhängt, ſondern vielmehr von allen am Völkerbund überhaupt
intereſſierten Mächten. Darüber hinaus aber iſt die Frage einer
Reviſion des Trianonvertrages praktiſch eben doch eine
Macht=
frage. Und wenn Ungarn einmal durch ſeine eigenſtaatliche
Entwicklung einerſeits und durch die politiſchen Verhältniſſe
ſeiner heutigen Gegner andererſeits in die Lage verſetzt wird,
Verhandlungen über eine friedliche Reviſion mit dem nötigen
Nachdruck zu führen, dann wird auch ein Donaupakt ſolche
Ver=
handlungen nicht verhindern können.
So zeigt ſich, daß Ungarn in der Tat der weiteren
Ent=
wicklung der Verhandlungen um den Donaupakt mit Ruhe
ent=
gegenſehen kann. Sehr richtig bemerkt der „Peſter Lloyd” am
Schluß ſeiner Ausführungen, daß Ungarn, wenn es dem
Donau=
pakt in ſeiner neuen Form beitrete, einen ſo deutlichen Beitrag
zur Feſtigung der Sicherheit im Donauraum leiſte, daß damit
jeder Vorwand wegfalle, ihm die Gleichberechtigung
beiſpiels=
weiſe auch auf militäriſchem Gebiete vorzuenthalten. So iſt es
in der Tat. Ungarn bemüht ſich, alle Hinderniſſe, die einem
baldigen Abſchluß des Donaupaktes entgegenſtehen könnten, aus
dem Wege zu räumen. Es geht dabei bis an die Grenze des
für einen ſouveränen Staat Erträglichen. Nun kann es aber
uch erwarten, daß ſeine Loyalität die entſprechende Würdigung
Seite 2 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 11. Auguſt x
findet und daß endlich der böſe Geiſt von Trianon, der die
Atmoſphäre im Donauraum immer wieder vergiftet hat,
end=
gültig aus dem politiſchen Leben verbannt wird, damit der Weg
freigemacht wird für ein Zuſammenleben der Donauſtaaten auf
der Grundlage gegenſeitiger Gerechtigkeit und auf der
Grund=
lage der Anerkennung der berechtigten nationalen Intereſſen
jedes einzelnen Landes und Volkes.
Vom Tage.
Havas demenkierk Donaupakk=Meldungen.
DNB. Paris, 10. Auguſt.
Die halbamtliche franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas teilt
mit, daß die Preſſemeldungen, die von einer angeblich kürzlich
erfolgten Ueberreichung eines Donaupaktentwurfes an die in
Frage kommenden Regierungen ſprechen, nicht zuträfen. Der
Meinungsaustauſch über den Donaupakt werde fortgeſetzt, habe
aber noch nicht zu einem konkreten Vorſchlag geführt.
Dieſe Stellungnahme der Havas=Agentur bezieht ſich
offen=
bar auf eine Meldung des römiſchen Korreſpondenten des
„Matin” der in halbamtlichen Kreiſen erfahren haben will, daß
ein zwiſchen Frankreich und Italien vereinbarter
Donaupakt=
entwurf unlängſt allen in Frage kommenden Staaten überreicht
worden ſei. Dieſer Entwurf enthalte ſechs Artikel.
Durch Artikel I verpflichteten ſich die Unterzeichner,
freundſchaftliche und vertrauensvolle
Be=
ziehungen zueinander zu unterhalten. Artikel II ſehe eine
gegenſeitige Nichtangriffsverpflichtung vor.
Artikel III enthalte die Verpflichtung der
Nicht=
einmiſchung in die inneren Angelegenheiten der anderen
Staaten, außerdem die Verpflichtung, von jeder Werbung oder
Agitation gegen das beſtehende politiſche und ſoziale Regime
der verſchiedenen Länder abzuſehen. Durch Artikel IV
über=
nähmen die Unterzeichner die Verpflichtung, ſich miteinander ins
Benehmen zu ſetzen, falls der Pakt durch einen Teilnehmer
ver=
letzt werde. Ein Staat, der ſeine Verpflichtungen verletze, ſolle
bei den übrigen keinerlei Hilfe oder Unterſtützung finden.
Artikel V und UI ſähen den Rückgriff auf den
Völker=
bund vor, womit die für die teilnehmenden Parteien geltende
Verpflichtung, die Völkerbundsbeſtimmungen einzuhalten,
be=
ſtätigt werde. — Der Berichterſtatter des „Matin” glaubt
mit=
teilen zu können, daß dieſer Paktentwurf
Deutſch=
land, Oeſterreich, Ungarn Polen, Rumänien
Südſlawien und der Tſchechoſlowakei
unter=
breitet worden ſei. Er halte einen ablehnenden deutſchen
Beſcheid für gegeben ſchon wegen der zwiſchen Donaupakt und
Völkerbund hergeſtellten Verbindung. Er rechne ferner mit
Ein=
wendungen und Vorbehalten Ungarns, vor allem im Hinblick
auf die etwaige Propaganda der nationalen Minderheiten für
die friedliche Aenderung der Verträge.
der „Temps” zur Donaupakt=Frage.
EP. Paris, 10. Auguſt.
In der franzöſiſchen Preſſe tauchen auch heute wieder
Nach=
richten über einen angeblichen franzöſiſch=italieniſchen
Donau=
pakt=Plan auf, der den intereſſierten Ländern bereits unterbreitet
worden ſei. Der angebliche Inhalt dieſes Projektes deckt ſich
mit den bereits vor etwa zwei Wochen darüber aus Rom
bekanntgewordenen und kurz darauf von der franzöſiſchen
Re=
gierung dementierten Nachrichten. Der offiziöſe „Temps” ſtellt
jetzt dieſe Nachrichten richtig, indem er ſchreibt, es könne ſich
nicht um einen fertigen Plan handeln, zu dem die anderen
inter=
eſſierten Mächte Ja oder Nein zu ſagen hätten, ſondern
ledig=
lich um eine diplomatiſche Vorarbeit. Frankreich und Italien
arbeiteten eng in dieſer Frage zuſammen, und ſo bedinge dieſe
diplomatiſche Zuſammenarbeit eine Reihe von Anfragen bei den
intereſſierten Mächten. Man hoffe auf dieſe Weiſe das Terrain
zu ebnen und ein Programm in einem Rahmen aufzuſtellen,
in dem eine endgültige Errichtung des Donaupaktes unter
günſtigen Bedingungen möglich ſei. Man habe allen Grund,
anzunehmen, daß dieſe diplomatiſche Vorarbeit bereits wertvolle
Ergebniſſe gezeitigt habe. Eine Annäherung der Geſichtspunkte
Italiens und des Kleinen Verbandes ſei feſtzuſtellen. Ungarn
ſei dank den Bemühungen Italiens einem Donaupakt weniger
abgeneigt als noch vor einiger Zeit. Polen ſcheine bereit zu
ſein, einem mitteleuropäiſchen Pakt in dem Augenblick
bei=
zutreten, in dem man von ihm nicht fordere, Verpflichtungen zu
übernehmen, die mit dem deutſch=polniſchen Abkommen
unver=
einbar ſeien. Deutſchland endlich habe ſich darauf beſchränkt,
über gewiſſe Punkte genauere Angaben zu verlangen,
ins=
beſondere über die Frage der Nichteinmiſchung. Es habe aber
keine formelle Oppoſition gegenüber dem Pakt gezeigt. — Das
Blatt ſchreibt weiter, ein gewiſſes Hilfeleiſtungs=
Syſtem ſei zwar wünſchenswert, aber unmöglich, da
Deutſch=
land Polen undUngarnesablehnten. Das bedeute
aber noch nicht, daß der Grundſatz der gegenſeitigen Beihilfe
ausgeſchloſſen werden ſolle. Die Pakt=Teilnehmer hätten immer
noch die Möglichkeit, untereinander und getrennt zweiſeitige
oder regionale Pakte für ganz beſtimmte Fälle abzuſchließen.
Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majeſtät dem König
on Afghaniſtan anläßlich des Unabhängigkeitstages Afghaniſtans
telegraphiſch ſeine aufrichtigſten Glückwünſche übermittelt.
Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk.
wird die vom 25. bis 28. Auguſt ſtattfindende Leipziger
Herbſt=
meſſe beſuchen, am Empfang der in= und ausländiſchen Preſſe am
Meſſeſonntag teilnehmen und bei dieſer Gelegenheit das Wort
ergreifen.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat die Schirmherrſchaft über die
12. Große Deutſche Rundfunk=Ausſtellung in Berlin übernommen.
Er wird die Ausſtellung in den Ausſtellungshallen am Funkturm
am Freitag, 16. Auguſt, 11 Uhr vormittags, mit einer Anſprache
über alle Rundfunkſender eröffnen.
Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr.
Goebbels, hat das Mitglied des Präſidialrates der
Reichstheater=
kammer Dr. Otto Leers mit ſofortiger Wirkung ſeiner geſamten
Aemter im Bereich der Reichstheaterkammer enthoben. Dr. Otto
Leers war bereits am 4. Juni von ſeinem Poſten als
geſchäfts=
führender Direktor des Deutſchen Bühnenvereins mit ſofortiger
Wirkung beurlaubt worden.
Der polniſche Außenminiſter Beck traf am Samstag vormittag
in Begleitung ſeiner Frau und ſeiner Tochter, des Kanzleichefs des
polniſchen Auswärtigen Amtes Jubienſki und ſeines
Privatſekre=
tärs Frydrych in Helſingfors ein.
In der Nacht zum Freitag wurden aus einem Eiſenbahnzug
zwiſchen Tarnowitz und Herby drei Kiſten
Maſchinengewehrmuni=
tion geſtohlen. In dem beraubten Eiſenbahnwagen befanden ſich
21 Kiſten MG.=Munition für das 3. Ulanenregiment, das ſich
ge=
genwärtig im Kielcer Gebiet im Manöver befindet.
Das Marburger Kreisgericht verurteilte den
Handelangeſtell=
ten Iwan Gabritſch am Samstag wegen Propaganda zugunſten der
Reſtauration der Habsburger in Südſlawien zu vier Jahren
ſchweren Kerkers.
An vielen Stellen Amſterdams kam es am Freitag abend
wie=
derum zu marxiſtiſchen Ausſchreitungen, die ſich in erſter Linie
gegen Verteiler des Blattes der niederländiſchen
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung (NSB.) richteten.
3u Freimaurerlogen.
Eine Berfügung des Reichsſtatthalters.
LPD. Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung —
richtet an alle unterſtellten Behörden, Gemeinden,
Gemeinde=
verbände und ſonſtigen Körperſchaften eine Verfügung, in der es
u. a. heißt:
Um feſtzuſtellen, ob Beamte Freimaurerlogen, anderen Logen
oder logenähnlichen Organiſationen und deren
Erſatzorgani=
ſationen angehört haben oder angehören, hat der Reichs= und
preußiſche Miniſter des Innern in ſeinem Erlaß vom 10. Juli
1935 angeordnet, daß jeder Beamte bis ſpäteſtens 1. September
1935 eine eidesſtattliche Erklärung abzugeben hat. Die Abgabe
der Erklärung darf durch Urlaub, Krankheit uſw. keine
Ver=
zögerung erleiden.
Die Erklärung, die auch von den Staatsdienſtanwärtern
abzugeben iſt, iſt wie ſ. Zt. die Fragebogen gemäß dem Geſetz
zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums und die
Ver=
eidigungsprotokolle zu den Perſonalakten des Beamten bzw.
Staatsdienſtanwärters zu nehmen. Von neu einzuſtellenden
Beamten ſind vor der Anſtellung künftighin entſprechende
Er=
klärungen zu fordern. Wie der Reichs= und Preußiſche Miniſter
des Innern ausführt, werden Folgerungen aus den von den
Beamten abzugebenden Erklärungen vorläufig nicht gezogen
werden.
Dieſe Anordnung erſtreckt ſich auch auf alle Gemeindebeamten
ſowie auf die bei den Gemeindeverbänden und ſonſtigen
Körper=
ſchaften des öffentlichen Rechts tätigen Beamten und
Dienſt=
anwärter.
Eine Verfügung des Gauleiters
über das Hiſſen der Flaggen der Bewegung.
Ich habe wiederholt feſtſtellen müſſen, daß bei Anläſſen,
die rein lokalen Charakter trugen, die Fahnen der Bewegung
gezeigt werden. Das Zeigen der Flaggen iſt nur auf
ausdrück=
liche Anweiſung und mit Genehmigung des zuſtändigen
Hoheits=
trägers (Stützpunkt= Ortsgruppen= Kreis= und Gauleiter)
möglich.
Die Feſttage, an denen die Flaggen der Bewegung gezeigt
werde, ſind feſtgelegt, und zwar:
1. Mai — Tag der Arbeit,
20. April — Führers Geburtstag,
1. Oktober — Erntedanktag.
Sonſtige Veranſtaltungen fallen unter die Anordnung des
Führer=Stellvertreters.
gez. Sprenger.
* Brief an die jüngſten Dichker.
Von Rudolf v. Burſtin.
Kürzlich hatte ich an den Feuilleton=Schriftleiter einer großen
deutſchen Tageszeitung geſchrieben, er möge mir doch eine
An=
zahl der Gedichtbände ſchicken, die unter der Rubrik „
Neuerſchei=
nungen” in ſeinem Blatte verzeichnet waren; es werde mir
Freude machen, etwa unter dem Titel „Junge Dichtung” eine
zuſammenfaſſende Beſprechung der Gedichte zu ſchreiben und
be=
merkenswerte Proben der Verſe in meine Kritik einzuſtreuen um
die Leſer und die Verfaſſer der Gedichte in lebendige Beziehung
zueinander zu ſetzen, beiden zu Nutz und Freude.
Der Redakteur tat mir meinen Willen und heute kamen mir
die Gedichtbändchen, vierzehn an der Zahl, ein dickes Päckchen,
in’s Haus. Ich freute mich meiner Aufgabe und ſogleich machte
ich mich mit Eifer über all die kleinen Verſebände her. Nun
habe ich die ganze Nacht geſeſſen und geleſen, geleſen, eins nach
dem anderen — und nichts gefunden, was des Leſens wert war.
Ich wollte das einfach nicht glauben: Sollte denn gar nichts von
all den vielen 2 Und ich habe dies und jenes, bereits
ver=
worfene, Bändchen wieder vorgenommen, darin geblättert und
den oder jenen Vers, das eine oder andere Gedicht noch einmal,
noch zweimal geleſen. Ich zieh mich ſelbſt der Dumpfheit und
Stumpfheit, der Kälte und Liebloſigkeit, der Verſtändnisloſigkeit
und Ungerechtigkeit — und ich nahm mir wieder einen Band
vor. Aber das traurige Bild der erſten Verſe wurde durch die
letzten nicht verſcheucht, und das zweimalige, dreimalige Leſen
ein und desſelben Gedichtes machte mich nicht froher. Es machte
müde und hoffnungslos: All dieſe vergebliche Verſeſchmiederei
mitanſehen zu müſſen und unter den paar hundert Gedichten
auch nicht eines zu finden, zu dem man ſagen konnte „Ja!”,
das einen froh und dankbar machte.
Mit Liebe, mit Friſche, mit Freude war ich bereit geweſen,
viele junge Dichter kennen zu lernen; wie gerne wollte ich mich
mitnehmen laſſen in den Schwung ihrer Verſe, in den Klang
ihrer Sprache, in die Bewegung ihres Fühlens und Denkens!
Aber nun war ich traurig, da lag das dicke Verſebündel, und
was hatte ich vor mir: Papier, ſonſt nichts. Was ſollte ich
darüber ſchreiben? Tadeln, verdonnern ſchlechtmachen, kritiſieren
und nochmals kritiſieren? Da und dort mit murrendem Gewiſſen
vielleicht doch eine gelungene Strophe aus einem halb
gelunge=
nen Gedicht herauszufiſchen und mit freundlichem,
anerkennen=
den Wort zitieren? War dem jungen Dichter damit gedient?
Dem Lefer, dem ich gleich dabei zu verſtehen geben müßte, daß
die übrigen Verſe des jungen Verfaſſers leider nichts taugen?
Man denke bloß an den Autor, ſeine Eltern Verwandten,
Be=
kannten! Da hat ein Verlag tatſächlich die Verſe ihres Jungen
gedruckt! Eine Lobeshymne ſeitens des Verlags liegt auch dabei.
Und nun zitiert noch der Kritiker die löblichen Verſe des
Jüng=
lings! Der Vater hat es nie recht glauben wollen — nun ſteht
er beſchämt — gerührt dabei, das Zeitungsblatt, das ihm der
Sohn beim Morgenkaffee herüberreichte, bringt den Beweis: Der
arme unverſtandene Sohn hat doch recht gehabt, jawohl, er iſt
wirklich ein anderer, er iſt ein heimlich Begnadeter der
Fa=
milie! Und nun wird es weiter bergauf mit ihm gehen; der
erſte Erfolg iſt ja ſchon da! Nun wird man ihm und ſeinem
Drängen mehr Naum geben — die Mutter hatte ihm trotz aller
Angſt und Sorgen ja immer ſchon Fürſprache geleiſtet — da iſt
er alſo nun ein Dichter, ein Schriftſteller oder ſo etwas, auf alle
Fälle ein Kerl, der etwas in ſich hat und ja wohl auch wirklich
zu etwas Höherem berufen
Ach, ihr armen jungen Dichter, ihr armen Väter und
Müt=
ter! Grauſamer Irrtum! Der Junge hat Gefühl, hat Phantaſie,
ja, und er baut auch anſprechende Verſe. Er weiß, zum
Unter=
ſchied von ſeiner Familie und den Kameraden, wirklich, wie
man ein Gedicht macht. Er iſt vielleicht tatſächlich geſcheitert als
ſein Klaſſenlehrer und der Hausarzt — und darf mit Recht
ironiſch lächeln zu mancher Meinung des Vaters und zu vielem,
was in den Zeitungen ſteht und ſogar zu manchem mißlungenen
Vers der ihm vor die Naſe kommt! Er hat ein echtes Gefühl
des Herzens, ein ſchönes lyriſches Empfinden, tiefe Gedanken —
mein Gott, was hat er nicht ſchon alles durchdacht, überwunden,
verwunden! Er iſt in der Tat kein Durchſchnittsmenſch, kein
Mucker kein ſatter Bürger! Welche Höhen, welche Tiefen kennt
ſeine Bruſt, wie reden ihm Bäume und Lüfte die Stirne des
Menſchen, das Auge des Tieres! Er fühlt ſich erzogen vom
„Wohllaut des ſäuſelnden Hains”, er glaubt ſich, nein, weiß ſich
von Gott ſelbſt angeſchaut: Ihm gab ein Gott, zu ſagen, wie
er leidet!
So iſt und ſo ſei es! Wohlan, wir wollen des zufrieden ſein.
Wir wollen nichts dagegen ſagen, daß einer Verſe macht und
immer wieder Verſe macht. Sei es denn deine Berufung, daß
du dichteſt! So ſoll es gut ſein. Hüte dich aber, vor der Zeit
in die Oeffentlichkeit hinauszutreten als ein Dichter! Prüfe
deinen Vers hundertmal, ehe du ihn fortſchickſt zum Abdruck.
Laſſe ihn ein Jahr, Jahre liegen und ſieh zu, was er dir dann
ſagt und ob er noch beſteht vor deinem Urteil. Habe Geduld
mit deiner Ungeduld! Mit deinem Eifer, Ruhm zu erwerben,
mit dem drängenden Pochen, dich zu beweiſen! Gehe bei den
Meiſtern in die Lehre, wieder und wieder, unermüdlich. Bade
dich in aller Schönheit und Stärke, aller Reinheit und
Vollen=
dung, die ſchon vor dir erreicht iſt. Entlaſſe keinen Vers aus
Zankapfel China.
Ikalien gegen engliſch=japaniſche Zuſammenat ſt
auf Koſten Chinas.
Die engliſche Regierung hat ihren erſten Wirtſchaftsdauer.
Sir Leith Roß, zu einer Informationsreiſe nach dem Fnan
Oſten in Marſch geſetzt. Als eigentliches Ziel iſt Chn
u=
gegeben, aber gleichzeitig wird angedeutet, daß auch eim huuch
in Tokio beabſichtigt iſt.
Dieſe Reiſe iſt etwas ungewöhnlich und es iſt bagſhe
ſelbſtverſtändlich, daß ſie zu einer Fülle von Vermutungeg
in=
laß gegeben hat. In Italien iſt ſie hauptſächlich von Sio
Ali=
tiſchen Seite aufgegriffen worden. Auch in halbamtihen
italieniſchen Blättern wird den Englä nin
vorgeworfen, daß ſie ſich auf Koſten Chincm
den Japanern verſtändigen wollten, und ihn rup
Augen geführt, daß ja ſchließlich Abeſſinien ebenſo wie ſiuma
Mitglied des Völkerbundes ſei. Es würde alſo allen Giter
der Logik widerſprechen, wenn England bereit ſei, die
Ehen=
lichkeit Chinas den Japanern zu opfern, gleichzeitig aſ den
Italienern ähnliche Wünſche in Abeſſinien verſage.
So einfach liegen natürlich die Dinge nicht. Sir Le uſtw
iſt kein politiſcher, ſondern ein wirtſchaftlicher Beauftragtun
genau geſehen auch kein Beauftragter, ſondern mehr ei Fin
formator. Seine Aufgabe wird vermutlich nur dahin geh. /
hören, aber nicht zu reden, um, wenn er wieder nach Adin
zurückgekehrt iſt, ſeiner Regierung beſtimmte Vorſch10 ℳ
unterbreiten. Das ändert natürlich nichts daran, daß ſinnd.
Reiſe wirtſchaftliche und politiſche Mönahzmt
keiten eröffnet. Man braucht nicht allzu hellhörig uſeiungn
um zu verſtehen, was die Japaner wünſchen. Jap a hrat=an die
politiſch ſeine militäriſchen Abſichten in China im weſeicheu ſſche Seit
erreicht und kann jetzt daran gehen, ſeine Stellung zu ſeurn, i iſt gelun
Dazu wäre begreiflicherweiſe eine Verſtändigungnſiſon ihre
England ſehr erwünſcht, während England jedvel, ung iſterf
vor der Gefahr ſteht, daß es durch die japanacht, naſch zu
Schleuderkonkurrenz aus dem fernöſtlichens kzugenheit h
ſchäft auch in ſeinen eigenen Kolonien meEnra), Amä
mehr herausgedrängt wird während ihmſng
die Monopolſtellung Japans in China auebye.
chineſiſche Markt verloren geht.
Die Japaner ſind alſo unter Umſtänden bereit, den Elä
dern einen entſprechenden Anteil an der wirtſchaftlichen ud
dringung ganz Chinas einſchließlich Mandſchukuos zuzugehel
und auch in ihrem Wettbewerb ſich einige Beſchränkunge auſ
zuerlegen, wenn ſie dafür im übrigen bei ihren Plänen u 1n
Unterſtützung Englands rechnen können. Das würde heiße dea
England aus der bisherigen Einheitsfront der Mächeau;, vor allem daß es die Vereinigten Staaten im Stiläx
die dann in China praktiſch ausgeſchaltet wären. Und /
Speiſe ſchmackhafter zu machen, will Japan auch über Oſkont
mende Flottenkonferenz mit ſich reden laſſen, die ja egtlü
nicht zum Aufgabenkreis des Wirtſchaftsberaters gehört.
Ein ſolches Angebot könnte für England reizvoll ſe mahne
es bleibt immer gefährlich, weil man im Foreign Offizezeüß
daß Japan in der ſtärkeren Poſition iſt. England mih-
fürchten daß es ſich ſehr billig verkau
nachher ſelbſt dieſen Kaufpreis nicht einmſe Am der
hält. Gerade deshalb ſind irgendwelche ſichtbaren Ezgni
der Reiſe Sir Roß ſicherlich kaum zu erwarten. Er win
ſuchen, die Japaner möglichſt weit aus ihrer Zurückhaltun
auszulocken und Anhaltspunkte für ihre weiteren Abſich:
hauptſächlich auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiet — zu germ
ohne ſelbſt Zuſagen machen zu können. Deshalb wird marn
erſt nach längerer Zeit erfahren, ob und inwieweit die ſoi
ſchaftliche Argonautenfahrt Erfolg gehabt hat.
Hane
untt
ziun
eilan
Mü verſ
der Pariſer abeſſiniſche Geſandte bei Lart
Miniſterpräſident Laval hatte am Samstag vormitttei
Beſprechung mit dem hieſigen abeſſiniſchen Geſandten, Zeſ
Land auch auf der letzten Völkerbundsratstagung vertre e.
Die Unterredung bezog ſich auf die Vorbereitung des niſtt
franzöſiſch=italieniſchen Meinungsaustauſches, der am 16.
in Paris beginnen ſoll.
Ein Maurer, der bei den letzten Unruhen in Breſtw
verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden war, iſt im in
der Nacht geſtorben. Die Beiſetzung der Breſter Opfer fiug
Sonntag ſtatt.
Die engliſche Regierung dementiert die Auflegung eänA
beitsbeſchaffungs= oder Verteidigungs=Anleihe in Höhe uA
Millionen Pfund.
Der amerikaniſche Staatsſekretär des Aeußern Hull M
tigt, ſcharfen Proteſt gegen die Beſchlüſſe der Komintern 0
legen, ſobald die Tagung beendet iſt und der genaue Aod)
vorliegt.
deiner Werkſtatt, von dem du nicht gewiß biſt, dich ſeiven
einſt nicht ſchämen zu müſſen! Sei hart wider dich ſelbſt.
nügt nicht, zu leiden, es genügt nicht, fortgeriſſen zu ſeid!
den Kräften der Höhe und Tiefe, es genügt nicht, B1
machen, die dir deiner Sehnſucht, deiner Liebe, deinem E/1
Gefühl wohlgefällig ſind! Du mußt dem Erlebnis, der 2d
ſeinslage, woraus dieſes Bild, dieſes Wort entſprang, farnn
faſt fremd geworden ſein; fern vom Rauſche, fern vrnd
Selbſtbeſpiegelung — da kannſt du den Wert deines Verel
meſſen!
Schenke keinen Glauben dem, der deine Verſe lobt! Er if
fen von deiner reinen Jugend, von deinem tiefen Gefühl
ſtrengen Wahrhaftigkeit; er iſt überwältigt vom Schwung,
Sprache, von dem Reichtum deiner Bilder, von deinem
Gedanken! Dem folge, der mehr weiß als du — und Ki‟
ihn ſuchen mußt unter jenen, die längſt dahin ſind. Dſ..
derer, die vor dir waren und die neben dir ſind. Wer
blieben? Wer wird bleiben? ſchüttle den Hochmut ab, Zee
deinen Leiden entſprang! Ernüchtere dein Herz, deinen El
noch iſt es Zeit.
Nicht vom „Erfolg” iſt hier die Rede; nicht das me
Er iſt wichtig, doch nicht entſcheidend. Von einem andere!
Segen ſei hier die Rede. Biſt du zum Kampfe gebou
Sonſt mußt du auf den Segen verzichten. Genie — iſt
merke dir dies Nicht das Feuer allein — Hammer und
machen das Eiſen gut. Vor deiner Seele kann es kein.
ſein, daß nun deine Verſe gedruckt ſind: Der Markt zerſE.”
Beſte in dir! Oft iſt Verlaſſenheit beſſer als kluge und be‟
Geſellſchaft. Bleibe fern den Geſchäftigen des Ruhms, de‟
ſchenhändlern des Geiſtes! Deinen Freunden bring deine,
der Liebſten, den Eltern, wenn möglich. Geh mit deinem
zu jenen, denen die Arbeit gelang! Laß dich von ihnen
und belehren. Suche die Zu=Recht=Weiſung der Meiſtel-
Großer fürchtet die Großen: Nur ſie ſind klar und wayl
ſie ſind Freunde. Und findeſt du keinen, biſt du ganz A
mache dich auf zu den großen Lebendigen der Vergaſck.
immer wieder zu den großen Alten. Und zu den We
Edelſten unſerer Tage! Dort liegt geheimes, großes Mo)
borgen: Da kannſt du dich ſelber finden und beſſer 9e"
empfangen als irgendwo unter den Menſchen. „
Geh hinaus aus der Stadt — aber das brauche ich"
zu ſagen! Tu deine Arbeit, ſuche zu meiſtern, was dir Nee
lang auf dem Kampfplatz der „äußeren‟ Dinge des Lebe"
ſchreibe eine paar Sätze guter Proſa und laſſe das Dichte
Zeit lang ſein! Wirf die Verſe in den Ofen die uugele
dir kommen und nicht mehr ſind als eine Verführung."
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Sieg der Vernunft.
wer Konflikt zwiſchen Danzig und Polen, der vorübergehend
weftige Formen anzunehmen drohte, iſt durch eine Beſprechung
sitenden Männer beider Regierungen erfreulicherweiſe ſehr
beigelegt worden. Ausgangspunkt des Zwiſchenfalls war
ewolniſche Verordnung, wonach in den Danziger Zollämtern
wo
Zollabfertigung nur noch für diejenigen Waren erfolgen
mien ebe
die für den Eigenbedarf Danzigs beſtimmt waren, während
würde alſo g
Abfertigung für alle zum Weiterverſand nach Polen
beſtimm=
nd bereit ſet
Waren nur von den Zollſtellen auf polniſchem Gebiet
vor=
pfern, gleichz
ommen werden durften. Das bedeutete praktiſch die
Aus=
ſinten
berſag=
ſt ung Danzigs, als Umſchlagshafen und, führte in wenigen
nn zu einer Verödung des Danziger Hafens. Danzig ant=
Linge nicht.
irte nicht nur mit einem ſcharfen Proteſt, ſondern auch mit
aftlicher Beau
Der Danzig=polniſche Ausgleich.
„Was Danzig will, iſt nichis anderes, als im Rahmen der beſtehenden Verkräge zu leben
und deutſch zu bleiben.”
geht.
der wirtſchaftlit
Mandſchukuos
Tufhebung der Zölle für beſtimmte Lebensmittel, worauf
er, ſondern mi
ei wieder die Sperrung der Grenze für die Einfuhr von
utlich nur dal
um aus Danzig verfügte.
n er wieder
in Ausland horchte man auf, nicht nur um des Streitfalles
wil=
beſtimmte P
aIs der politiſchen Möglichkeiten wegen, die ſehr nahe zu liegen
nichts daran,
inen. Wenn die Kluft zwiſchen Danzig und Polen
unüber=
politiſche
ttar wurde, ſo hoffte man, werde auch eine Entfremdung
zwi=
licht allzu hellhö
DDeutſchland und Polen eintreten, es alſo gelingen, einen
wünſchen.
wiſchen die beiden Länder zu treiben und Polen wieder auf
in China in
frnzöſiſche Seite hinüberzuziehen. Dieſe Hoffnung hat
ge=
ſeine Stellung
Es iſt gelungen, die Schwierigkeiten zu beſeitigen. Beide
Verſtändigun
haben ihre Verordnungen zurückgezogen. Die
grundſätz=
pährend Englan
Einigung iſt erfolgt und die weiteren Beſprechungen werden
durch die ja
ſehr raſch zu einer völligen Klärung führen. Gerade bei
em fernöſtliche
Gelegenheit hat ſich der Wert und die Stärke der deutſch=
Kolonienme
während ihnſäciſchen Annäherung ſehr deutlich gezeigt. In Berlin wie in
ns in Ching um4ſpau iſt man ſich von vornherein darüber klar geweſen, daß
dem Streit mit Danzig eine Trübung der Beziehungen zwi=
Seiden Ländern, ſich nicht ergeben könnte, daß alſo eine
tänden bereit, da trdung des freundſchaftlichen Verhältniſſes nicht in Frage
Die Art, wie dieſer Zwiſchenfall beigelegt wurde, iſt alſo
umgekehrt ein Beweis dafür, wie nützlich die deutſch=
pol=
einige Beſchränlun e Zuſammenarbeit iſt.
bei ihren Plänen in
Das würde
heish=
itsfront der Mütte
aaten im SEN
ären. Un nA
die ja UnMs einem für die Preſſe beſtimmten Aufſatz ſchreibt der
Gau=
tters gel
von Danzig, Albert Forſter, wie das Deutſche
Nachrichten=
and reizvol ſilnß meldet, über den Danzig=polniſchen Ausgleich. In dem
Auf=
im Foreign Oüſt Me ßt es u. a.:
iſt. Englandy)iſPolen und Deutſchland haben in Europa eine
billig verkall iße gemeinſame Aufgabe zu erfüllen. Sie
be=
s nicht einnſ drrin, den im Oſten Europas zur Macht gelangten Bolſche=
EMus unter allen Umſtänden vom übrigen Kontinent
fernzu=
erwarten. Er Hle An. Gerade der in dieſen Tagen in Moskau ſtattfindende
s ihrer Zurüchall i ſreß aller führenden Kommuniſten der Erde weiſt auf die
weiteren Aſſhlſh: hin, die von dort der ganzen abendländiſchen Kultur
—MMN.: Solange Polen und Deutſchland in der großen Politik ſich
ſid Mircſtätig verſtändigen, wird es der 3. Internationale unmöglich
in Mitteleuropa feſten Fuß zu faſſen.
eine Verſtändigung zwiſchen zwei Staaten hat auf die Dauer
nir einen Wert, wenn ſie tatſächlich von beiden innerlich
At iſt und ehrlich betrieben wird. Es kann dabei
vorkom=
daß Ereigniſſe eintreten, die für die ganze
Verſtändigungs=
ſk eine harte Probe bedeuten. So lange die Streitfragen
ven ganz beſonderer Bedeutung für die Zukunft irgend eines
eiden Staaten ſind, wird es bei einigermaßen gutem Willen
eiden Seiten immer möglich ſein, derartige Konfliktsſtoffe
er Welt zu ſchaffen.
ie Danzig=polniſche Verſtändigung, die vor
ueruſen iu 9 h0Jahren angebahnt wurde, hat ihre erſte
Feuer=
vorden war, ſt 04M” in dieſen Tagen beſtanden. Darüber hinaus
ch aber auch im Zuſammenhang damit gezeigt, wie wertvoll
ſter 2
rſtändigungspolitik zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen
Die Zeuerprobe
der 20 der Danzig =polniſchen Verſtändigung.
fiegung vilt ichl and und Polen iſt. Wenn beiſpielsweiſe die
Streitfra=
hiße blwſſchen Danzig und Polen, die in dieſen Tagen zur Debatte
ſy vom Völkerbund geklärt hätten werden müſſen, dann
dieſe Streitfragen trotz ſoundſovieler Sitzungen und
Be=
zeri 5
hungen niemals aus der Welt geſchafft worden. Zumindeſt
der Kuwill
genatzt ” Meie Entſcheidung des Völkerbundes beſtimmt nicht zur Zu=
friedenheit beider am Streitfall beteiligter Staaten
aus=
gefallen.
Die wirtſchaftlichen Erſchütterungen ſind durch
Verhandlun=
gen zwiſchen den maßgebenden Männern Danzigs und Polens
zu ihrem Abſchluß gekommen. Es iſt damit eine für beide Teile
ſchädliche Situation aus der Welt geſchafft worden. In Zukunfk
derartige Vorkommniſſe zu vermeiden, wird nur möglich ſein,
wenn untere Staatsorgane genau ſo vom Wollen zur
Verſtändi=
gung beſeelt ſind wie die Staatsführung ſelbſt. Was Danzig
will, iſt nichts anderes, als im Rahmen der
be=
ſtehenden Verträge zu leben und deutſch zu
bleiben.
Polen mag davon überzeugt ſein, daß es mit uns in Danzig
auf das Beſte zuſammenarbeiten kann, wenn wir ſehen, daß es
alles tut, nicht nur die ihm in den Verträgen zuſtehenden Rechte
für ſich in Anſpruch zu nehmen, ſondern auch die ihm auferlegten
Pflichten Danzig gegenüber zu erfüllen. Ebenſo muß ſich Polen
aber darüber klar ſein, daß wir uns, wenn man Danzig in ſeinem
Deutſchtum und in ſeinem Lebensnerv, d. h. ſeiner Wirtſchaft,
treffen will, bis zum letzten Augenblick zur Wehr ſetzen. Das
haben wir getan, als Polen unſerer Wirtſchaft durch ſeine
Zoll=
verordnung den Weg zu ihrer Erhaltung verſperrte. Denn hätte
Polen dieſe Verordnung nicht herausgebracht, ſo hätte die
Dan=
ziger Regierung auch von ſich aus keine Anweiſung an das
Lan=
deszollamt auf zollfreie Einfuhr lebenswichtiger Waren ergehen
zu laſſen brauchen.
Dieſer Streitfall und ſeine Bereinigung hat, politiſch geſehen,
immerhin etwas Gutes an ſich. Alle Feinde Deutſchlands und
der deutſch=polniſchen Verſtändigung, die in den letzten drei
Wo=
chen in ihrer Preſſe gejubelt haben und ſich ſchon darauf freuten,
daß die Verſtändigungspolitik zwiſchen Deutſchland, Danzig und
Polen ihre Feuerprobe nicht beſtehen würde, wurden auf das
Bitterſte enttäuſcht.
Wäre bei allen großen Völkern der ehrliche Wille zur
gegen=
ſeitigen Verſtändigung ſo vorhanden wie zwiſchen Deutſchland,
Danzig und Polen, dann würden viele Konflikte, die für die
Völker furchtbarſte Folgen haben können, viel ſchneller beſeitigt
werden. Unſere nationalſozialiſtiſche Verſtändigungspolitik hat
ſich jedenfalls in dieſen Tagen bewährt. Wir wünſchen nur, daß
ſich dieſe Einigung, die jetzt von beiden Staaten erzielt worden
iſt, auch für die Wirtſchaft als nützlich erweiſt.
Wir erwarten, daß Polen den Zuſtand, der in wirtſchaftlicher
Hinſicht vor dem 17. Juli beſtand, nicht nur formalrechtlich,
ſon=
dern auch in der Praxis wiederherſtellt. Dabei muß offen betont
werden, daß es beiderſeits aller Bemühungen bedarf, um den der
Danziger Wirtſchaft zugefügten Schaden zu beſeitigen. Es ſtehen
heutzutage in Europa und in der Welt ſo große Dinge auf dem
Spiel, daß es vor der Geſchichte keinesfalls verantwortet werden
kann, wenn wegen wirtſchaftlicher Streitigkeiten Unfrieden unter
die Völker kommen würde. Was an uns liegt, werden wir tun,
um — wie ſchon ſo oft betont — dieſen Frieden mit zu erhalten.
Eine Anordnung des polniſchen Finanzminiſters
über die Aufhebung der Zollverordnung vom 18. Juli
DNB. Danzig. 10. Auguſt.
Wie aus Warſchau gemeldet wird, hat der polniſche
Finanz=
miniſter in Ausführung der letzten Abmachungen mit der
Dan=
ziger Regierung die gegen Danzig gerichtete Zollverordnung vom
18. Juli aufgehoben. Gleichzeitig weiſt der polniſche
Finanz=
miniſter darauf hin, daß die Zollgefälle von den Danziger
Zoll=
ämtern nunmehr in Zloty erhoben werden.
Bombenanſchlag
auf einen Eifenbahnzug in Amerika.
DNB. New York, 10. Auguſt.
Durch eine Bombenexploſion wurden etwa fünf Kilometer
vor Springfield im Staate Illinois auf freier Strecke eine
Lokomotive und fünf Güterwagen aus den Gleiſen geworfen.
Der Schienenſtrang wurde in beiden Richtungen durch die
Exploſion erheblich beſchädigt, ſo daß der Verkehr unterbrochen
werden mußte. Zwei Beamte von der Zugbegleitung wurden
ſchwer und mehrere andere leicht verletzt.
lämpferiſcher Geſinnung, ſelbſtgefälliger Trübſal. Denke
den Leib vergotten und den Gott verleiben” iſt dir im
Raum der Welt gegeben — nicht nur als Dichter. Wenn
Dei dichten willſt und mußt, ſo übe Tag und Nacht.
d und Zucht. Doch eh’ du einen Vers von dir zum
hu gibſt, wirf hundert ins Feuer: Die Welt iſt überreich an
wurg, wie du ſelbſt — nichts Weſentliches geht verloren.
einer Seele willen bewahre dich davor, „nur Dichter” zu
luch einer unter den Vielzuvielen. Im Sumpfe des Papiers
Kunſt und Leben! In der Selbſtbefriedigung der Worte
Wefühle ermattet deine Schöpferkraft. „Reiß ab die Fetzen
ithle”, arbeite, arbeite!
„Zilm und Phoko.”
Vorſchau auf eine Ausſtellung.
e große Ausſtellung „Die Kamera”, die vor anderthalb
in der Reichshauptſtadt einen außerordentlichen Erfolg
konnte, wird am 5. Oktober in Düſſeldorf in neuem
de auferſtehen. In Gemeinſchaft mit dem Inſtitut für
e Wirtſchaftspropaganda hat die Stadtverwaltung Düſſel=
Mammen mit der Reichsfilmkammer und den ihr an=
Menien Fachverbänden eine großzügige Sonderſchau ge=
Ne ſich auf der einſtigen Berliner Ausſtellung aufbauen
arüber hinaus wird die weſtdeutſche Ausſtellung eine
ſalle von neuen Dingen bieten, auf dem geſamten Gebiet
und Photo, daß eigentlich eine vollſtändig neue
Aus=
zu erwarten iſt. Die Auswahl Düſſeldorfs weiſt
gleich=
f die Bedeutung dieſer Stadt für das Filmweſen hin.
eftellung wird nicht allein das Thema „Film und Photo”
eei, ſondern auch die neueſten techniſchen Fortſchritte in
und Reproduktion zeigen. Es ſoll eine umfaſſende
WSſchau des deutſchen Druckgewerbes werden, von dem
Aiſch bis zur modernſten Setzmaſchine, von der Urform
elpreſſe bis hin zur mammuthaften Rotationsmaſchine
dem komplizierten Mehrfarbendruck. Die deutſchen
Buch=
eSetriebe werden hier einmal zeigen, was ſie tatſächlich
mnen, von der mehrfarbigen Druckſache bis zum großen
i
erſter Linie aber dient die Ausſtellung, wie ſchon der
Ngt, dem deutſchen Film und der Filmtechnik. In einer
en Abteilung wird die Entwicklung des Films von
Eſten Anfängen gezeigt werden, als noch im
Wander=
s „Bioſkop” eine Senſation bildete, als man noch den
De Film” bewunderte und dann der ſtumme Film einen
rieſigen Fortſchritt der Filmtechnik bedeutete. Und das „tönende
Filmband” wird ebenfalls von ſeinen erſten „Kinderſchritten”
bis zu ſeiner heute erreichten Vollkommenheit dem Beſucher
der Ausſtellung vorgeführt werden. Drei Filmtheater werden
während der Ausſtellung ſtändig im Betrieb ſein und in einer
hiſtoriſchen „Revue” die älteſten Vorkriegsfilme, die
inter=
eſſanteſten Kulturfilme und die hiſtoriſch ſo bedeutungsvollen
Wochenſchauen der letzten 20 Jahre vorführen.
Schließlich ſoll auf dem Ausſtellungsgelände ein rieſiges
Filmatelier erſtehen, das dem Beſucher der Ausſtellung einmal
vor Augen führt, wie ein Film, den er in ſeinem Kino zu
ſehen und zu hören gewohnt iſt, nach und nach in den
ein=
zelnen Abſchnitten entſteht. Beſondere Abteilungen klären die
Oeffentlichkeit über die wirtſchaftliche und kulturelle Bedeutung
des Filmſchaffens überhaupt auf. Die Reichsfachſchaft Film und
das Reichsfilmarchiv aus Berlin=Dahlem werden mit kleinen
Sonderſchauen vertreten ſein. Die NSDAP. ſelbſt zeigt
Einzel=
heiten aus ihrer Film= und Photoarbeit. Und ſchließlich ſind
auch die Verbände der Filmherſtellung und der Filmverwertung
ohne Ausnahme auf der Ausſtellung vertreten. Eine große
Ab=
teilung gibt ein Bild von der Entwicklung der Filmtechnik auf
allen ihren einzelnen Fachgebieten, und nicht zuletzt wird die
Bedeutung des Films in ſeinen Beziehungen zur
Fremden=
verkehrswerbung und zur Arbeit der Preſſe erläutert.
„Die Kamera”, die Ausſtellung in der Ausſtellung, zeigt
in unabſehbarer Reihe die beſten Photographien der Welt mit
den Geſchehniſſen aus den letzten Jahren. War es doch gerade
die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die die Bedeutung der
Großphotos und des lebendigen Bildes für die Propaganda
er=
kannte und für die Aufklärung des Volkes nutzbar machte. So
wird die „Kamera” wieder zu einer Leiſtungsſchau der
Bild=
berichterſtatter und der Preſſephotographen, die hier eine
„ſprechende” Chronik des Weltgeſchehens in den letzten vierzig
Jahren geben. Eine Sonderſchau behandelt ſchließlich noch die
Bedeutung des Films für die wiſſenſchaftliche Forſchung und
Arbeit. Die Ausſtellung wird am 5. Oktober eröffnet. Während
der Dauer ſind eine Reihe von Sonderveranſtaltungen, ſo vor
allem einige Uraufführungen verſchiedener Filme in
Düſſel=
dorf geplant.
* Europa aus der Bogelſchau.
Es gibt eine Menge Fliegerbücher, die vor allem dem
Er=
lebnis des Piloten, der techniſchen Kunſt des Fliegens gelten,
„Fluggaſt über Europa”, das Buch des bekannten
Dich=
ters und Landſchaftsſchilderers Alfons Paquet (Verlag
Nr. 219 — Seite 3
Gefährliche Bündnisfrucht.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Auguſt.
Die blutigen Ausſchreitungen in einer ganzen Reihe von
franzöſiſchen Städten haben eine große Erregung verurſacht.
Man iſt ſich jetzt der kommuniſtiſchen Gefahr, die Frankreich
bedroht, bewußt geworden. Man fragt ſich auch unruhig, ob der
Widerſtand gegen die Spardekrete Lavals nicht die geſamte
Finanz= und Wirtſchaftspolitik der Regierung in Frage ſtellt.
Die Ausſchreitungen und Streiks, ſo groß der unmittelbare
materielle und moraliſche Schaden auch iſt, den ſie verurſachen,
ſtellen nur den einen Aſpekt des Problems dar. Sie erſchüttern
das Vertrauen im Innland und ſchaden dem Preſtige der
fran=
zöſiſchen Außenpolitik. Trotzdem darf ihre unmittelbare
Be=
deutung nicht übertrieben werden. Die Regierung iſt ſtark genug,
um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Allerdings muß ſie auch
auf ihre eigene innenpolitiſche Situation bedacht ſein. Sie
iſt nicht ſo ſolid, wie ſie ſein ſollte. Man iſt gezwungen, die
Empfindlichkeit der Linksparteien zu ſchonen und den Streikenden
Konzeſſionen zu gewähren. Auf dieſem Wege kommt man leicht
auf die ſchiefe Ebene. So unvolkstümlich auch die Spardekrete
ſind, ſie bleiben unerläßlich, und ſo hart auch die einzelnen
Ver=
fügungen ſcheinen, ſo wahr iſt es auch, daß die Löhne in
Frankreichnochimmer über dem Weltniveau und
über den Möglichkeiten der franzöſiſchen
Wirt=
ſchaft ſtehen. — Neben der wirtſchaftlichen und ſozialen
Frage ſteht aber die rein politiſche.
Wenn auch die franzöſiſchen Kommuniſten nicht ſtark genug
ſind, eine Revolution zu entfachen, ſo ſteht doch feſt, daß ihre
Macht im Wachſen iſt. Noch vor einigen Jahren ſchien die
kommuniſtiſche Partei in Frankreich überlebt. Heute iſt ſie nicht
nur zum neuen Leben erwacht und im Wachſen begriffen,
ſondern ſie reißt die Führung der geſamten Arbeiterbewegung
an ſich. Die Sozialiſtiſche Partei und die Gewerkſchaften ſtehen
unter Moskaus Einfluß und die bürgerliche Linke arbeitet aus
wahltaktiſchen Gründen mit ihnen zuſammen. Die neue Taktik,
die Moskau den ausländiſchen Kommuniſten diktiert, iſt den
franzöſiſchen Verhältniſſen glänzend angepaßt. Es iſt beinahe
ge=
wiß, daß die nächſten Wahlen einen Ruck nach links im
all=
gemeinen, und einen ſtarken kommuniſtiſchen Erfolg im ſpeziellen
bringen werden. Die ſchwere Wirtſchaftslage erleichtert die
kom=
muniſtiſche Propaganda. Aber ſeine wirkliche Kraft zieht der
Kommunismus in Frankreich aus dem
franzöſiſch=
ruſſiſchen Bündnis. Vielleicht kann man in Frankreich
theoretiſch zwiſchen Innen= und Außenpolitik einen ſcharfen
Trennungsſtrich ziehen. In dieſem Falle gelang dies aber nicht.
Seit dem Bündnis mit Moskau, oder richtiger ſeit der
An=
bahnung der diplomatiſchen Verhandlungen erſtarkt die
kom=
muniſtiſche Bewegung in Frankreich zuſehends. Und die
Ver=
mutung liegt nahe, daß Moskau ſich über ſeinen Einfluß auf
die franzöſiſche Innenpolitik Rechenſchaft gibt und daraus
Fol=
gerungen zieht.
In Toulon wie in Breſt herrſcht völlige Ruhe. In Cherbourg
dagegen haben am Freitagabend mehrere tauſend Arſenalarbeiter
nach Fabrikſchluß eine Kundgebung veranſtaltet. Unter dem
Ge=
ſang der Internationale bewegte ſich ein Umzug durch die Straßen
der Stadt. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen.
Neuer franzöſiſcher Luftſchiffkyp.
DNB. Paris, 10. Auguſt.
Auf dem Flughafen von Touſſus=le=Noble wurde ein neus
artiges halbſtarres Luftſchiff ausprobiert, das vertikal ſtarten
und landen kann. Die Führergondel iſt mit einem Zugpropeller
verſehen, der von einem 60=PS=Motor betrieben wird. Ein
zwei=
ter 12=PS=Motor mit Vor= und Rückwärtsgang betreibt einen
zweiten Propeller, der unter der Gondel angebracht iſt. Mit
Hilfe dieſes Propellers kann das Luftſchiff ſenkrecht ſtarten und
landen. Die Reiſegeſchwindigkeit des Luftſchiffes beträgt 75
Stundenkilometer.
Keine Unkerſtühung für Arbeit ablehnende
Erwerbsloſe in Amerika.
DNB. Waſhington, 10. Auguſt.
Zu den gegenwärtigen kommuniſtiſchen Verſuchen in New
York, gegen den von der Regierung feſtgeſetzten Monatslohn von
93,50 Dollar zu hetzen und die Erwerbsloſen, die mit
Notſtands=
arbeiten beſchäftigt werden ſollen, von der Arbeit fernzuhalten,
gab Präſident Rooſevelt am Freitag eine bemerkenswerte
Er=
klärung ab. Er kündigte nämlich an, daß ein Erwerbsloſer, der
ihm angebotene Arbeit nicht annehme, von der Liſte der
Unter=
ſtützungsberechtigten geſtrichen werden würde. Dieſe Maßnahme
des Präſidenten findet beim größten Teile des Volkes Anklang,
da es viele Menſchen in den Vereinigten Staaten gibt, die kaum
mehr als 80 bis 100 Dollar monatlich verdienen.
Knorr u. Hirth, München), unterſcheidet ſich von dieſen
Flug=
büchern gänzlich. Das deutet ſchon ſein Untertitel „Ein Roman
der langen Strecken” an. Paquet hat in einem Sommer ganz
Europa beflogen, gerade um in ſolch zeitlicher Zuſammenfaſſung
alles zu erleben, den Flug, Länder und Städte, und vor allem
die Menſchen, die ſich in dieſem grandioſen Verkehrsnetz
be=
wegen, die Fluggäſte, die Flieger, die Menſchen in den
Flug=
häfen ... Was für Leute ſind das, die im Lederſeſſel der kleinen
Kabine die Länder hoch überfliegen und in den Städten
ab=
geſetzt werden? Merkwürdige Menſchen und Dinge ſieht der
Dich=
ter. Er erlebt nicht nur Städte und Länder, ſondern wahrhaft
ganz Europa auf eine neue Art. Seine Darſtellungskunſt und
Schilderungskraft iſt ſo ſtark, daß das ganze wirklich zu einem
Roman der langen Strecken wird. Und wenn wir das Buch aus
der Hand legen, iſt uns, als hätten wir auf dem fliegenden
Zaubermantel des Märchens wochenlang über unſerem Erdteil
geſchwebt und ihn ganz veu erlebt.
Mitkeilungen aus der wiſſenſchaftlichen Welt.
Internationaler Kongreß für Kunſtunterricht.
In der Zeit vom 9. bis 15. Auguſt 1935 findet in Brüſſel
der 7. Internationale Kongreß für Kunſtunterricht, Zeichnen und
angewandte Kunſt ſtatt. Der Kongreß, der unter dem Patronat
des belgiſchen Königs ſteht, wird von allen Kulturländern
be=
ſchickt werden. In Brüſſel wird vorausſichtlich auch der NS.
Leh=
rerbund durch eine Abordnung vertreten ſein.
Deutſchland auf dem Belgiſchen Zahnärzte=Kongreß.
In der Zeit vom 1. bis 4. Auguſt 1935 tagte in Brüſſel der
4. Belgiſche Kongreß für Zahnheilkunde. 350 Delegierte von rd.
20 Nationen waren anweſend. Aus Deutſchland nahmen außer
dem Reichszahnärzteführer Dr. Stuck die Profeſſoren Dr.
Neu=
mann=Berlin, Dr. Logs=Frankfurt und Dr. Korbhaus=Bonn teil.
Unter den belgiſchen Perſönlichkeiten befand ſich der Miniſter des
Innern, der auch den Kongreß eröffnete.
Die wiſſenſchaftlichen Sitzungen verteilten ſich auf vier
Sek=
tionen, die das geſamte Gebiet der Zahnheilkunde umfaßten. Von
den deutſchen Teilnehmern berichtete Profeſſor Dr. Neumann über
ſeine radikal=chirurgiſche Behandlung an Hand zum Teil farbiger
Lichtbilder. Am Schluß ſeines Vortrages führte er einen Film
vor, den er in der Charité zu Berlin von dieſer Operation
ge=
macht hatte. Zu dem Vortrag, der viel Beachtung fand, waren
die Teilnehmer aller Sektionen erſchienen. Die beiden anderen
deutſchen Teilnehmer hielten ebenfalls grundlegende Referate.
Darüber hinaus hatten die deutſchen Berichterſtatter
mehr=
fach Gelegenheit, mit den Vertretern verſchiedener Nationen
längere Diskuſſionen über aktuelle Fragen der einzelnen Gebiete
der Zahnheilkunde zu führen. Der Kongreß war auch für die
deutſche Wiſſenſchaft ein voller Erfolg.
Seite 4 — Nr. 219
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 11. Auguſt 1935
Darmſtadi am Rhein.
Es gibt ein altes und immer wieder gern diskutiertes
Pro=
jekt, das den Rhein kühn und ſtolz an unſerem ſchönen Darmſtadt
vorbeiführen möchte, oder doch wenigſtens einen künſtlichen Rhein,
einen Kanal. Das wäre natürlich für manches gut. Denn ſo
froh wir für unſeren Woog ſind, und trotzdem wir nur zu genau
wiſſen, was wir an ihm haben, ſolch ein fließendes Waſſer wäre
nicht zu verachten, und gewiſſen Nachbarn, die, weil ſie unſeren
Wald nicht haben, um ſo lauter von ihrem Waſſer reden, wäre
endlich mal das Maul geſtopft. Aber was nicht iſt, iſt halt nicht,
und ein noch ſo ſchönes Projekt im Kopf iſt eben noch lange keine
ſtrömende Wirklichkeit. Die haben wir eben nur in 18 oder 20
Kilometer Entfernung, und ſo geht es uns wie jenem Propheten,
der zum Berg gehen mußte, weil der Berg nicht zu ihm kam.
Aber was ſind in unſeren Zeitläuften 20 Kilometer? Das
iſt eine knappe halbe Stunde Auto, das ſind fünfviertel
Stun=
den Fahrrad und — vom Gehen reden wir einfach nicht.
Uebri=
gens für die letzte, die unausgeſprochene Gruppe gibt es ja auch
noch die Eiſenbahn oder den Omnibus. Daß ſich unſere
Darm=
ſtädter jedenfalls zu helfen wiſſen, das kann man Samstag für
Samstag oder Sonntag für Sonntag auf der Griesheimer= und
Eſchollbrücker Straße, das kann man in den Zügen nach
Gerns=
heim, Goddelau und Biebesheim zur Genüge ſehen. Schon gibt
es Hunderte von Propheten, die allwöchentlich ihre Wallfahrt
zum Alt= oder Neurhein machen: Paddler, Außenbordmotorler,
Ruderer, Schwimmer, Kanuiſten mit und ohne Anhang, mit und
ohne Kind und Kuchen. Da kann man ſchon ſagen: Der Rhein
iſt von Darmſtadt aus erobert worden, und die Ueberſchrift
„Darmſtadt am Rhein” iſt gar nicht ſo abwegig.
Und die vielen anderen, die ihn noch nicht erobert haben?
Die denken vielleicht: Waſſer iſt Waſſer, und es kommt auf den
Einzelnen auch im großen Rein nicht mehr als ſonſtwo. Aber
Waſſer iſt eben doch nicht Waſſer. Zu Haus ſind wir natürlich
im Woog oder im Ludwigs= oder Müllersteich oder ſonſtwo in
der Umgebung, doch ſolch ein lebendiges Waſſer wie den Rhein
ſollte man ſich doch gelegentlich mal über den Buckel laufen
laſſen. Und da die Schnaken — laut Zeitungsmeldung — für
dieſes Jahr den Schlag haben, iſt ja auch gar kein Riſiko mehr
dabei.
„Einmal am Rhein” ſollte jeder Darmſtädter doch geweſen,
oder vielleicht einmal im Rhein gebadet haben. Und zwar nach
Möglichkeit im Neurhein. Denn erſtens iſt der nicht ſo
bevöl=
kert wie der Altrhein, und zweitens iſt dort erſt der richtige Zug
und das richtige lebendige Waſſer, auf dem man ſich — als guter
Schwimmer natürlich — ſeine zwei, drei Kilometer kann treiben
laſſen, auf dem die Rad= und Schraubendampfer gefahren
kom=
men, und wo man, wenn man ſo von den Dampferwellen gehoben
und geſchaukelt wird, ſogar für Minuten ans Meer denken kann,
zu dem zu kommen es ja doch bisher nicht gereicht hat.
Und wenn auch gerade dieſe Herrlichkeit nur etwas für gute
Schwimmer iſt, die ſchon einen Mund voll Waſſer vertragen
kön=
nen, ohne gleich die Puſte für immer zu verlieren, ſo gibt es
dort auch famoſe Stellen, wo die Kinder panſchen und planſchen
können nach Herzensluſt. Da ich nicht befürchte, daß nun gleich
eine unüberſehbare Völkerwanderung dorthin einſetzt, will ich
— auf die Gefahr hin, von den eingeſchworenen Darmſtädter
Neurheinlern dieſerhalb Verräter und Ruheſtörer beſchimpft zu
werden — zwei hervorragende Stellen für geplagte
Familien=
väter und =mütter nennen (denn was nutzt die ſchönſte
Empfeh=
lung, wenn ich nicht weiß, wohin?). Dieſe für Erwachſene wie
für Kinder (alſo auch Nichtſchwimmer) gleich ſchönen Stellen
ſind: Schuſterwörth, gegenüber Oppenheim. und der Kieſelſtrand
im großen Rheinbogen ſüdweſtlich von Biebesheim.
Und nun liegts an euch, ob ihr zum Rhein gehen wollt; zu
euch her wird er vorläufig beſtimmt nicht kommen.
jsd.
Mik Kindern kommt Sonne ins Haus.
Die NS.=Volkswohlfahrt, die auch jetzt wieder alle, alle
auf=
ruft, Stadtkindern einen Erholungsplatz zu ſchaffen, weiß, daß ſie
von den betreffenden Familien eine Tat fordert, die hundertfach
Segen trägt für den, der ſie leiſtet. Wohl ſind die kleinen Gäſte,
die zwiſchen 6 und 14 Jahren alt ſind, arm an materiellen
Wer=
ten, aber wie unſagbar reich machen ſie ihre „Erholungseltern”
durch das gemeinſame Erlebnis.
Sind erſt die Stunden der Schüchternheit verflogen, dann
kommt das vertraulich=herzliche Verhältnis zwiſchen Großen und
Kleinen. Was wiſſen die kleinen Münder nicht alles zu plappern
aus ihrem Lebensbereich der Stadt. Mebr noch aber ſprudeln die
Fragen und Erſtaunensrufe in die neue Umgebung hinein. Ein
weites goldgelbes Roggenfeld: eine Landſtraße mit fruchtſchweren
Aepfelbäumen; ein Hof voll Hübner, Tauben, Enten, Puten;
Häuſer, an deren Dachrinne man beinahe faſſen kann: Menſchen
mit anderen Gewohnheiten und anderer Mundart als daheim —
ja, es flutet froh und reich in die junge Seele, und das Erleben
in ihr ſpiegelt ſich glücklich in den Herzen der Gaſtgeber.
Nicht früh genug können wir in unſeren jungen
Volksgenoſ=
ſen die Achtung vor der anderen deutſchen Landſchaft, vor den
anderen deutſchen Menſchen, vor anderen Berufen, vor anderen
Sitten wecken. Das ſchafft für immer Gemeinſchaftsgefühl und
Liebe zum deutſchen Volkstum. Jetzt erſt wird der Schulunterricht
anſchaulich und das vermittelte Wiſſen ſetzt ſich um in Güter des
Gemütes.
Kinderaugen ſuchen auch dich! Auch dich, der du dieſe Zeilen
lieſt. Sei ehrlich= du könnteſt ſehr wohl in deiner Familie ein Bett
frei machen für ein ſonnenhungriges Stadtkind, es würde dir in
deinen Verhältniſſen nicht viel ausmachen, auf einige Wochen noch
einen Eſſer zu haben.
Ein Bedenken, das gegen die Aufnahme von Kindern vielfach
geäußert wird, iſt der Hinweis auf die Haftpflicht. Da jedes Kind
vor Antritt ſeiner Reiſe verſichert wird, ſo wird damit den
Pflege=
eltern eine Verantwortung abgenommen, für die ſie dankbar ſein
werden. Niemand entziehe ſich dieſer ſelbſtverſtändlichen Pflicht,
einen jungen deutſchen Volksgenoſſen aufzunehmen, um ihm den
Weg für die Zukunft ſchöner zu geſtalten und ihm einen
Erlebnis=
wert mitzugeben, der das ganze Leben anhalten wird. Ferienzeiten
in Kinderjahren wiegen doppelt. Die ſchönſten Erinnerungen, die
wir Erwachſenen aus unſerer Kinderzeit beſitzen, ſind immer die
Erinnerungen, die mit unſeren Ferien verbunden ſind.
Ihr Bauern, Förſter, Penſionswirte, Beamte. Angeſtellte!
An euch alle ergeht der Ruf der NS.=Volkswohlfahrt im Namen
des Führers. Zeigt wie ſchon ſo oft in den beiden Jahren des
Aufbaues, daß ihr auch dieſe ſchöne Aufgabe der Kinder=
Landver=
ſchickung zu würdigen verſteht. Die Kinder ſind da —! Nun liegt
es an euch! Meldet euch ſelbſt bei der zuſtändigen Geſchäftsſtelle
der NSV.! Nehmt den Amtswaltern der Bewegung, die
unermüd=
lich Taa für Tag ehrenamtlich ſchuften, die Arbeit ab! Sagt ihnen,
daß ihr bereit ſeid, an der Zukunft unſeres Volkes mitzubauen!
Heſſiſches Landestheater — Platzmieten. Wie uns das
Heſſiſche Landestheater mitteilt, können nunmehr bei Anmeldung
zur Platzmiete die Plätze ſofort feſtgelegt werden.
Mietanmel=
dungen ſowie koſtenloſe Beratung und Auskunft durch die
Miet=
abteilung werktäglich von 9.00—13.30 Uhr.
Darmſtädter Kunſtſchau 1935 „Deutſche Meiſter”.
Vergan=
genen Freitag nachmittag fand eine Führung der Beamten und
Angeſtelltn der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen ſtatt, die ebenſo
wie die letzte KdF.=Führung, der künſtleriſche Leiter der
Aus=
ſtellung, Profeſſor A. Beyer, in dankenswerter Weiſe
übernom=
men hatte. Er wies zunächſt auf die edlen Beſtrebungen unſeres
Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler hin, der die deutſche
Kunſt dem deutſchen Volke und ſo wieder das Volk der Kunſt
näher bringen wolle. Das ſei auch Sinn und Zweck dieſer
Aus=
ſtellung, die bei all den guten in ihr gezeigten deutſchen
Kunſt=
werken eine hohe kulturelle Bedeutung habe. Der Redner wandte
ſich dann in ſehr intereſſanten Darlegungen zu den 21 in dem
Ehrenſaal ausgeſtellten hervorragenden Arbeiten unſeres
deut=
ſchen Altmeiſters Hans Thoma, den er als den getreuen Ekkehard
der deutſchen Malerei gebührend würdigte. Im Anſchluß hieran
erſtreckte ſich die Führung auf die übrigen Räume des
Ausſtel=
lungsgebäudes, in denen Profeſſor Beyer für die dort zur Schau
gebrachten Bilder und Plaſtiken beredte Worte der Erläuterung
fand. Alles folgte den Worten des Führers mit geſpannter
Auf=
merkſamkeit, ſo daß der mit der Führung beabſichtigte Zweck, die
Geführten in engere Beziehungen zu unſerer deutſchen Kunſt zu
bringen, in jeder Richtung erreicht wurde. Die Worte des
Dan=
kes, die der Leiter der Landesverſicherungsanſtalt namens der
Erſchienenen Profeſſor A. Beyer gegenüber ausſprach, waren
darum voll berechtigt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Uor drienn
Deutſche Volksgenoſſen,
Zeigt euch dieſes Ariens souroig!
NSK. Kürzlich hatten wir im Hauptamt für Volkswohlfahrt
chineſiſchen Beſuch. Ein Profeſſor mit ſeiner Frau wollte ſich über
unſere Arbeit unterrichten. Er war um die ganze Welt
herumge=
kommen. Hatte halb Europa bereiſt und überall mit der ſeiner
Raſſe eigenen Hellhörigkeit hineingehorcht. Und was ihm etwa
noch entgangen war, das war beſtimmt der kleinen, merkwürdig
aufgeſchloſſenen Frau aufgefallen.
Lange hatten wir von unſerer nationalſozialiſtiſchen
Wohl=
fahrtsauffaſſung geſprochen, hatten das Winterhilfswerk
mit ſeinen gewaltigen Arbeiten und Erfolgen
gewürdigt, waren in die ſommerliche Mark zu einem
Mütter=
erholungsheim hinausgefahren und hatten natürlich auch die
Kin=
derlandverſchickung nicht vergeſſen.
Spät war es geworden, als wir uns am Abend trennten.
Durch die Straßen flutete der Berliner Verkehr, über uns leuchtete
das endloſe Heer der grellen Lampen. Herzlich waren die
Dankes=
worte des Chineſen für den Einblick, den wir ihm gewährt hatten.
„Wiſſen Sie, meine Herren”, ſo ſagte er etwa, „ich muß
Ihnen meine ehrliche Bewunderung ausſprechen für
das Werk, an dem Sie arbeiten. Mit einigem Mißtrauen bin
ich nach Deutſchland gekommen. Die Urteile der Welt über Ihr
Vaterland ſind zu widerſprechend, als daß man nicht irgendwie
befangen ware. Was ich ſah, iſt über jedes Lob erhaben. Ich
Perſonalien aus dem Bezirk der Abkeilung Darmſtadt
der Reichspoſtdirekkion Frankfurk (Main).
— Dienſtjubiläum. Das 40jährige Dienſtjubiläum feiert am
1. September der Poſtmeiſter Sala in Beerfelden.
Angenommen ſind: als Poſtanwärter der
Verſorgungs=
anwärter Lein in Schlitz; als Poſtſchaffner auf Probe die
Ver=
ſorgungsanwärter Braune und Büttner in Mainz, Carlſon und
Joſeph in Offenbach, Kilian in Worms, Weißgerber in Friedberg;
als Hilfspoſtſchaffner die Poſtbetriebsarbeiter Brück, Jünger und
Franz Schmidt in Gießen, die Poſtjungboten Grüner in Worms,
Knittel in Alzey, Kraus in Darmſtadt und Rudolf Schmidt in
Gießen.
Beſtanden hat die Oberpoſtſekretärprüfung der
Poſtſek=
retär Friedrich Weber in Darmſtadt.
Uebertragen ſind; eine Oberpoſtinſpektorenſtelle dem
Poſtinſpektor Lampe in Gießen, eine Poſtverwalterſtelle dem
Poſt=
ſekretär Gebhard aus Mainz in Reichelsheim (Odw.)
Oberpoſt=
ſchaffnerſtellen den Poſtſchaffnern Glaſer und Seibel in Worms,
Heyd und Philipp Riedel in Darmſtadt.
Planmäßig angeſtellt iſt als Poſtſchaffner der
Hilfs=
poſtſchaffner Krauß in Worms.
Verſetzt ſind: der Poſtſekretär Schropp von Reinheim
nach Mainz, der Poſtaſſiſtent Kraemer von Magdeburg nach
Michelſtadt, der Poſtſchaffner Kunkelmann von Zell (Odw.) nach
König und Schilbe von Mainz nach Frankfurt (Main), der
Poſt=
ſchaffner auf Probe Schäfer von Butzbach nach Offenbach.
In den Ruheſtand getreten ſind; der Poſtinſpektor
Lucas in Gießen, der Telegrapheninſpektor Klaiber in
Darm=
ſtadt, der Poſtaſſiſtent Schmuttermeier in Heppenheim (Bergſtr.),
die Oberpoſtſchaffner Freund in Worms, Gebhard in König,
Höl=
cher und Sauerborn in Mainz.
Ausgeſchieden ſind: die Poſtaſſiſtentin Maria Albrecht,
geb. Mohr, in Worms, die Poſtſchaffner Noſſem in Darmſtadt
und Mecky in Offenbach.
R!
die Herz- und Nervennahrung gibt Kratt und , Ausdauer bel
köper-
licher und geistiger Anstrengung. Sind Sie müde, abgespannt,
über-
arbeitet, nervös, denn: Quick m. Lezithin. Preis RM. 1.20 in Apoth. u. Drog.
Probe gratis durch „Hermes‟, Fabrik pharm. Pröparate, München Sw.
Don der Biege vis Jar Bayte
in Paragraphenbegleitung.
Die folgende Darſtellung iſt, um nicht zu ermüden, nicht
er=
ſchöpfend. Aufgenommen in ſie ſind nur die Stufen im Lebensalter
des Menſchen, die jeweils für einen größeren Perſonenkreis von
praktiſcher Bedeutung werden können, oder von allgemeinem
In=
tereſſe ſind.
Tag der Geburt: Die Rechtsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit, Rechte
zu erwerben und rechtliche Verbindlichkeiten zu übernehmen, hat
mit Vollendung der Geburt begonnen.
Der 7jährige Menſch: Die Geſchäftsunfähigkeit, die bis zur
Vollen=
dung des 7. Lebensjahres beſtand, hört auf. Es tritt nunmehr die
beſchränkte Geſchäftsfähigkeit ein. Beſchränkt geſchäftsfähige
Per=
ſonen können Willenserklärungen, durch die ſie lediglich einen
rechtlichen Vorteil erlangen, ſelbſtändig ohne Zuſtimmung des
ge=
ſetzlichen Vertreters abgeben und entgegennehmen; übernehmen ſie
dagegen ſelbſt eine Verpflichtung oder geben ſie ein Recht auf,
be=
dürfen ſie der Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters.
Der 12jährige: Hat das Kind das 12. Lebensjahr vollendet, ſo
kann es nicht gegen ſeinen Willen in einem andern
Religions=
bekenntnis als bisher erzogen werden.
Der 14jährige: Nach der Vollendung des 14. Lebensjahres ſteht
dem Kinde die Entſcheidung darüber zu, zu welchem religiöſen
Bekenntnis es ſich halten will. Es kann z. B. aus der Kirche
aus=
treten.
Die Strafmündigkeit hat begonnen. Wer eine ſtrafbare Handlung
begeht, ehe er 14 Jahre alt geworden iſt, iſt nicht ſtrafbar.
Der 16jährige: Der Minderjährige kann nunmehr ein Teſtament
errichten.
Die Eidesfähigkeit hat begonnen.
Die minderjährige Frau — nicht auch der Mann, der erſt mit
Vol=
lendung des 21. Lebensjahres heiraten darf — darf nunmehr eine
Ehe eingehen: ihr kann unter Umſtänden auch geſtattet werden,
vor Vollendung des 16. Lebensjahres zu heiraten. Der Mann
da=
gegen kann vor Vollendung des 21. Lebensjahres nur heiraten,
wenn er für volljährig erklärt iſt.
Der 18jährige: Ein Minderjähriger, der das 18. Lebensjahr
vol=
lendet hat, kann durch Beſchluß des Vormundſchaftsgerichts für
volljährig erklärt werden.
Das Jugendgerichtsgeſetz, das Straftaten mit milderen Strafen
bedroht, findet keine Anwendung mehr. Jugendlicher im Sinne
des Jugendgerichtsgeſetzes iſt, wer über 14, aber noch nicht 18 Jahre
alt iſt.
Wehrpflicht und — männliche — Arbeitsdienſtpflicht haben
be=
gonnen.
Der 19jährige: Die Fürſorgeerziehung kann nicht mehr angeordnet
werden.
Der 21jährige: Die Volljährigkeit iſt mit Vollendung des 21.
Le=
bensjahres eingetreten.
Der 25jährige: Die — männliche — Arbeitsdienſtpflicht hört auf.
Der 45ährige: Die Wehrpflicht endet mit dem auf die Vollendung
des 45. Lebensjahres folgenden 31. März (ausgenommen in
Oſt=
preußen).
Der 50jährige: Es kann nur der einen anderen an Kindesſtatt
an=
nehmen, der das 50. Lebensjahr vollendet hat und mindeſtens 18
Jahre älter iſt als das anzunehmende Kind. Unter Umſtänden
kann von dieſen Erforderniſſen Befreiung erteilt werden.
Der 60jährige: Wer das 60. Lebensjahr vollendet hat, kann, die
Uebernahme einer Vormundſchaft ablehnen.
Der 65jährige: Die Berufung zu dem Amt eines Schöffen oder
Ge=
ſchworenen, zu dem nur berufen werden ſoll, wer zur Zeit der
Ur=
liſtenaufſtellung das 30. Lebensjahr vollendet hat, darf ablehnen,
wer das 65. Lebensjahr zur Zeit der Urliſtenaufſtellung vollendet
hat oder bis zum Ablauf des Geſchäftsjahres vollenden würde.
W. Ferdinand.
Sonntag, 11. Auguſt. 1
ein Lehrnefe.
kann Ihnen nur wünſchen, daß Ihnen unter der Führunde s
Herrn Reichskanzlers Hitler noch eine recht lange, ſege-lsä we
Arbeitszeit beſchieden ſei. Sagen Sie Ihren deutſchen 4
dB=
leuten, das geprüfte chineſiſche Reich habe volles Ver ſſcmäs
für den Heldenkampf, den das neue Deutſcſmd
gegen Verelendung und Not führt.”
Und ich meinerſeits”, ſo fiel die kleine, zierliche Fxuefin
beglückwünſche alle deutſchen Frauen. Nirgendwo Zw,
Welt ſah ich, daß ein Staat ſich mit ſoviel Liebe der Müteznt
Kinder annimmt, wie Sie es durch Ihre Volkswohlfahrt u (
F=
wäre mein heißeſter Wunſch, für meine Heimat etwas Aeſichzes
ſchaffen zu dürfen. Was Sie uns von der Mütter= und
Kdeur=
erholung ſagten, iſt ſo groß, daß ich nicht umhin kann.
h=
haupten, es ſei das größte menſchliche Werk, Ouiſch
je kennenlernte. — Damit trennten wir uns.
Volksgenoſſen! Deutſchland iſt in jedem von uns. Biallle
ſind Deutſchland. Der Ruhm des Vaterlandes iſt die
höchſtAi=
erkennung für uns ſelbſt. Der Adelstitel unſeo
Deutſchtums iſt aber gleichzeitig Verpflichung
Wenn ausländiſche Gäſte uns um unſere Einrichtunge umd
Fürſorgemaßnahmen beneiden, dann wäre es Schmat um
Schande, wollte auch nur ein einziger Volksgenoſſe ſich ſeim=ßen
pflichtungen entziehen. Deutſchland erwartet, daß jeder vexüaur=
Freiplatz der Kinderlandverſchickung der NSV. nutzbar gau
werde. Anſehen und Ehre des Vaterlandes ſind uns hochſtes h
daher ſchließt ſich keiner aus, das von der Welt bewunder E
holungswerk der deutſchen Jugend weiterzuführen. Jeder diſich
Landbewohner nimmt ein Stadtkind in ſein Haus auf!
Ditz.
Gladiolenſchau
in der Jubiläums=Gartenbau=Ausſtellung.
* In einer der Ausſtellungshallen iſt im Rahmen
derulni=
läums=Gartenbau=Ausſtellung eine Gladiolenſchau eröfm u
der der Blumenfreund Hochzüchtungen der Firmen Georg 4ru/t
Mainz und W. Pfitzer=Stuttgart in hundertfacher Verſchi aheei
bewundern kann. Die Gladiole hat eine beſondere BeſungLs
als Garten= und Schnittblume, denn ſie hält ſich verhältn säßi
lange friſch. Die Schau birgt unter ihren über 120 Sort eud
heiten, die bisher in keiner Ausſtellung gezeigt wurden. ao/ß
blumige Gladiolen neben kleinblumigen leuchten in den eſter
zarteſten und wieder ſtärkſten Farben=Nuancen. Da
ſieſm=
beiſpielsweiſe die in zartem Blau blühende „Ave Maria ſeb
der gelben „Oberſchleſien”, der lila „Träumerei” oder der
„Artenis”", da iſt eine faſt ſchwarze „Marocco” und ſirdn
Sorten wie die „T. C. Heinemann” oder die feuerron,
Schlageter‟ Die Farbenabtönung und die Tonſchattim
kommen gerade bei dieſer Schau beſonders gut zur Geltum
tereſſant ſind die Züchtungen, die beſondere Farbenklexe
einzelnen Blüten zu Wege gebracht haben oder auch viel gei
geradezu „luſtige” Blumen wie die „Harlekin”=Gladiole a
zuchtergebnis ſchufen. In jeder einzelnen hier zur Schau tell
ten Züchtung beſteht ein Unterſchied, der in dieſen Tagen
ders ſchön zur Geltung kommen wird, da dann die Knop
der farbenfrohen, reizenden Pflanzen aufgeſprungen ſind./
Die Gladiole iſt bekanntlich eine Knollenpflanze, 1
Herbſt aus dem Land genommen und froſtfrei und trockeart
bewahrt wird (wie die Dahlien). Im Frühjahr wird die o
in die Staudenrabatte geſteckt, und im Auguſt zeitigt jede
der großblumigen Sorten einen Blütenſtengel, die klein ſn
bringt mehrere Blüten hervor. Welch wunderbare Kinde
ras herangezogen werden können, zeigt gerade dieſe Sde
Gladiolenſchau im Orangeriegarten, deren Einzelheiten
ſtern Gartengeſtalter Hirſch freundlicherweiſe erklärte. Die Zule
ſtung in dieſem Jahre verdient beſondere Anerkennung,
Züchtung in großen Maſſen infolge der abnormen Truche
nur unter den größten Schwierigkeiten durchzuführen wor
Als weitere Nebenveranſtaltungen ſind im Rahm
Gartenbau=Ausſtellung noch eine Gemüſeſchau, eine Schrid
von Dahlien, ein Kindermärchengarten in einer der oß
Hallen in Ausſicht genommen. Zunächſt aber erfreut deßl
diolenſchau das Herz eines jeden Blumenfreundes.
Weltbewerb Blume und Baſe.
Die Ausſtellungsleitung der Gartenbau=Ausſtellung täun
ſeren Leſern folgendes mit:
Am heutigen Sonntag wird ein neuartiger Blumervthl
werb durchgeführt. Sein Zweck iſt folgender: Blume in Aa
hübſch zu ordnen, daß ſie zu einem wirklich ſchönen Zimmeih!
werden.
Um 10.30 Uhr findet eine Führung durch die Austn
ſtatt, die von dem Schöpfer der Schau, Herrn Gartengell
Hirſch, unternommen wird. Hieran kann ſich jedermann d
ligen. Aus der Zahl der Teilnehmer können ſich 20 Perſornne
willig melden, die aus der Fülle der vorhandenen Blumſ
diejenigen herausſuchen können, die ſie nach ihrem Geſchn
bereitſtehende Vaſen einordnen.
Von 15 bis 18 Uhr iſt dann jeder Beſucher der Ausunl
berechtigt, über dieſe Blumenvaſen ſein Urteil in der. Fornül
geben, daß er die nach ſeiner Meinung geſchmackvollſten für/ Eic
auf bereitgehaltenen Zetteln mit der entſprechenden Zif eld
merkt und dieſe Zettel dann in einen beſonderen Kaſten —u.
Um 21 Uhr findet die Preisverteilung im Rahrre
luſtigen Willi=Oſtermann=Abends ſtatt, der im großen Sin
Orangeriegebäudes ſteigt.
Die Ausſtellungsleitung hat für die fünf Preisträger. 0
ſehr namhafte Preiſe ausgeſetzt.
1. Preis: 1 Gartenbank im Werte von 50 RM.
2. Preis: 1 Oleander im Kübel im Werte von 25 RM.
3. Preis:; 1 Gartenhocker im Werte von 12 RM.
4. Preis: 1 bepflanzter Ziertopf im Werte von 10 RM.
5. Preis: 20 Buſchroſen im Werte von 10 RM.
Sämtliche Preiſe werden nach Schluß der Gartenbau=!
lung ausgehändigt.
Bis einſchließlich Mittwoch gaſtiert in der Gartenb 0
ſtellung jeden Abend der rheiniſche Humoriſt Willi Oſterm c.
ſeinem ganzen Enſemble. Der Eintrittspreis beträgt nur
Bis einſchließlich Montag findet eine große Gladiolenſchaif
ohne jede Erhöhung des Eintrittspreiſes ſtatt.
Willi Oſtermann in der Gartenbau=Ausſtellze
* In der Gartenbau=Ausſtellung gaſtiert zur Zeit der E
rheiniſche Schlagerkomponiſt und Sänger Willi Oſterman
Tauſende bereits vom Radio und Rundfunk kennen und
den elektriſchen Wellen „unſichtbar” ſchon dieſen Tauſende!
Stunden bereitet hat. Nun ſteht Willi Oſtermann mit ſeinie
ſemble in Lebensgröße vor den Darmſtädtern, jung im Her
voll ſprühenden Humors. Er verſteht mit ſeinem Kolner
mit ſeinen Schnurren und Witzen ſofort Stimmung zu ſcha 1
dieſe Stimmung nicht nur zu erhalten, ſondern von Vor.
Vortrag noch zu ſteigern. Gemeinſame Geſänge werden
wechſlung geſungen und als der Künſtler, der zunächſt O
Muſikpavillon im oberen Garten, im Freien auftrat, den Se
ſeiner Tätigkeit ins Hauptreſtaurant verlegte, folgte ihm
ein ganzer Schwarm begeiſterter froher Anhänger. Bald —
große Reſtaurant bis zum letzten Platz gefüllt. und bald
auch hier echt rheiniſche fröhliche Laune, die Willi Oſterme
ſeinem echt rheiniſchen Humor, mit ſeinen Vorträgen, Se
und Geſängen hervorgezaubert hatte. — Auch heute und Dee
den Tage werden durch ihn und ſeinem rheiniſchen Humo.
die Beſucher der Gartenbauausſtellung unterhalten werde.
Wie gratubieren!
Frau Sophie Spahn, Grafenſtraße 31, zu ihren
burtstag, den ſie heute, rüſtig und geſund, feiert.
Der älteſten Einwohnerin von Traiſa, Frau 9”
v. d. Heyden Wwe., geb. Rheinfels, zu ihrem 86. Ge‟
tag, den ſie in noch guter körperlicher und geiſtiger Frich.
feiern kann.
Herrn Anton Straßer, Gaſtwirtſchaft „Zum BAde
in Groß=Zimmern zu ſeinem 80. Geburtstſt"
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 11. Auguſt
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Schulungsbeauftragte, Ortsgruppen, Gliederung!
Am 1. September 1935 findet in Frankfurt a. M. eine
Schu=
lungstagung ſtatt, an der alle Schulungsobmänner der
Ortsgrup=
pen und Schulungsbeauftragte der Gliederungen teilzunehmen
haben. Nähere Anweiſungen über Tagungslokal und Zeit
erfol=
gen noch. Der 1. September 1935 iſt für dieſe Tagung unbedingt
freizuhalten.
Betr.: Kreisſchule.
Alle in Betracht kommenden Ortsgruppen werden angewieſen,
die auf ſie entfallende Teilnehmergebühr am Samstag, den 10.
Auguſt 1935, durch die Teilnehmer des Lehrgangs 2 zu begleichen.
Betr.: Reichsſchulungsbriefe.
Es wird hiermit nochmals darauf hingewieſen, daß die
Reichs=
ſchulungsbriefe, Folge 7, eingetroffen und in der Zentrale der
Kreisleitung verteilt ſind.
Gleichzeitig wird wiederholt an die Bezahlung der Rückſtände
an Reichsſchulungsbriefen erinnert.
Betr.: NS.=Briefe.
Bei dem gegenwärtigen Kampf unſerer Gegner auf die
natio=
nalſozialiſtiſche Weltanſchauung iſt eine einheitliche Abwehr
not=
wendig. Um jedem Volksgenoſſen die Möglichkeit zu bieten, ſich
über die wichtigſten Fragen zu unterrichten, behandelt die neue
Folge der NS.=Briefe das Thema „Kampf um die Weltanſchauung”
Es wird allen Schulungsbeauftragten zur Pflicht gemacht, ſich
auch für den Verkauf der NS.=Briefe einzuſetzen. Beſtellungen ſind
umgehend aufzugeben (an das Kreisſchulungsamt).
Kreisfilmſtelle.
Im Monat Auguſt 1935 finden im Kreis Darmſtadt folgende
Tonfilmveranſtaltungen der Gaufilmſtelle ſtatt Tonfilm „Ich für
Dich — Du für mich” ein Film der Jugend von heute, am
Diens=
tag, 20. Auguſt, in Nieder=Beerbach, am Mittwoch, 21. Auguſt, in
Hahn bei Pfungſtadt, am Donnerstag, 22. Auguſt, in Eſchollbrücken.
Sämtliche Gliederungen und Verbände der Bewegung
betei=
ligen ſich an der Propaganda und an dem Vorverkauf für dieſen
Film. Den Partei= und Volksgenoſſen wird der Beſuch ganz
be=
ſonders empfohlen. Eintritt: für Erwachſene 50 Pfg., für
Unifor=
mierte und Erwerbsloſe 30 Pfg.
Die Ortsfilmwarte der Kinoorte werden an die
Er=
ledigung des Rundſchreibens der Kreisfilmſtelle vom 19. Juli
er=
innert. Letzter Termin für Einreichung der ausgefüllten
Beſtell=
ſcheine: 15. Auguſt 1935.
Ortsgruppe Darmſtadt=Steinberg.
Am Montag, den 12. Auguſt, findet abends pünktlich 8.30 Uhr
eine Sitzung der Politiſchen Leiter bei Pg. Braun ſtatt. Sämtliche
Beurlaubungen ſind aufgehoben, Entſchuldigung nur in
Krank=
heitsfällen.
AnL
Die Deutſche Arbeitsfronk
Sea3
Der Kreiswalter.
Frauenamt.
Die Dienſtſprechſtunden des Frauenamtes fallen bis auf
wei=
teres aus.
Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk.
Die ſozialpolitiſche ſowie weltanſchauliche Betreuung des
Handwerks iſt Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront. Ihr gehören
alle Betriebsführer und Gefolgſchaftsmänner aus dem Handwerk
an die ehrlich gewillt ſind, an dem Aufbau unſeres Staates und
der Wirtſchaft nach nationalſozialiſtiſchem Ideengut mitzuhelfen.
Die vorbildliche Organiſation der DAF. ermöglicht es jedem
Mit=
glied, ſeine Wünſche und Beſchwerden dem für dieſen Zweck
ein=
geſetzten Ortsbetriebsgemeinſchaftswaltern für das Handwerk in
deſſen Sprechſtunden vorzubringen. Wir geben folgend die
An=
ſchriften und Sprechſtunden der Kreis= und
Oxtsbetriebsgemein=
ſchaftswalter bekannt und bitten, ſich vertrauensvoll an dieſe
Dienſtſtellen zu werden.
Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk, Darmſtadt, Haus der Arbeit,
Bismarckſtraße 19, Zimmer 23. Kbg. Walter Pg. Geora Leß.
Sprechſtunden: Dienstags, Donnerstags und Freitags von 9
bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Telephon 3330/32.
Ortsgruppe Steinberg=Beſſungen: OBW. Adolf Mateis.
Sprech=
ſtunden: Donnerstag von 17 bis 19 Uhr, Heidelberger Str. 129.
Ortsgruppe Rheintor: OBW. Karl Zahrt. Sprechſtunden:
Mitt=
wochs von 17 bis 19 Uhr, Marſtallſtr. 10, Telephon Nr. 1405.
Ortsgruppe Maintor: OBW. Hermann Thümmel. Sprechſtunden:
Dienstags von 17 bis 19 Uhr. Aliceſtraße 27.
Ortsgruppe Schloßgarten: OBW. W. Göller. Sprechſtunden:
Frei=
tags von 19 bis 20 Uhr. Gardiſtenſtraße 4.
Ortsgruppe Gutenberg: OBW. Willi Fey. Sprechſtunden:
Diens=
tags von 19 bis 20 Uhr, Gutenbergſtraße 13. Telephon 887.
Ortsgruppe Gervinus: OBW. Wilhelm Schwarz. Sprechſtunden:
Mittwochs von 15 bis 17 Uhr, Grünerweg 4, Telephon 1723.
Ortsgruppe Mitte: OBW. Heinrich Helfmann. Sprechſtunden:
Dienstags von 17 bis 19 Uhr, Kiesſtraße 10, Telephon 1077.
Ortsgruppe Arheilgen: OBW. Adam Krämer. Sprechſtunden:
Montags von 19 bis 20 Uhr. Rheinſtraße 9, Telephon 1382.
Ortsgruppe Gräfenhauſen: OBW. W. Hechler. Sprechſtunden:
Montags von 18 bis 20 Uhr, Mittelſtraße 41, Telephon 25.
Ortsgruppe Griesheim: OBW. Peter Schaffner. Sprechſtunden:
Mittwochs von 18 bis 20 Uhr, Adolf=Hitler=Straße 64.
Tele=
phon 41.
Ortsgruppe Meſſel: OBW. Ludwig Engel. Sprechſtunden:
Don=
nerstags von 19 bis 20 Uhr, Holzhäuſerſtraße 8.
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt: OBW. Chriſtian Gunkel.
Sprechſtun=
den: Donnerstags von 19 bis 20 Uhr. Amorbachſtraße 27.
Ortsgruppe Pfungſtadt: OBW. Adolf Ruckelshauſen.
Sprechſtun=
den: Freitags von 18 bis 20 Uhr, Heinrich=Kottmann=Str. 44.
Ortsgruppe Weiterſtadt: OBW. Gg. Linnert. Sprechſtunden:
Montags von 18 bis 19 Uhr, Darmſtädter Str. 70, Telephon 5.
Ortsgruppe Wixhauſen: OBW. Hch. Deuter. Sprechſtunden:
Don=
nerstags von 18 bis 20 Uhr. Oſtendſtraße 16.
Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt: OBW. Friedrich Bender.
Sprech=
ſtunden: Donnerstags von 18 bis 20 Uhr, Schulſtraße 12.
Ortsgruppe Hahn: OBW. Gg. Walther. Sprechſtunden: Freitags
von 19 bis 20 Uhr, Rheinſtraße 12.
Arbeitsbuch!
Handwerker des Baugewerbes und der Baunebengewerbe.
Arbeit=
nehmer in den Architektur=, Bauingenieur= u. Vermeſſungsbüros.
Die Anträge auf Ausſtellung eines Arbeitsbuches ſind,
ſo=
weit nicht der Betriebsführer vom Arbeitsamt in einer
beſonde=
ren Zuſchrift eine andere Anweiſung erhalten hat, bei der
zuſtän=
digen Dienſtſtelle des Arbeitsamts Darmſtadt in der Zeit vom
Montag, dem 12. 8., bis Mittwoch, dem 14. 8. 1935, vormittags
zwiſchen 7 und 13 Uhr, perſönlich abzugeben.
Die helle Feuerkugel, die am Abend des 6. Auguſt im
Weſten zu ſehen war, iſt für die Aſtronomie von Wichtigkeit. Zur
wiſſenſchaftlichen Bearbeitung iſt aber eine möglichſt große Zahl
von Beobachtungen nötig. Jeder, der die Erſcheinung geſehen
hat, wird gebeten, ſeine Beobachtung mitzuteilen an Dr. F. Ewald,
Darmſtadt, Groß=Gerauer Weg 42. Die Meldung ſoll enthalten:
Datum und Uhrzeit, Beobachtungsort, Himmelsrichtung. Höhe
über dem Horizont vom Aufleuchten bis zum Erlöſchen, Dauer.
— In den nächſten 8 Tagen ſind die Auguſtmeteore zu erwarten!
Sie kommen etwa aus dem Sternbild des Perſeus, das abends
jetzt im Nordoſten ſteht. Auch für dieſen Schwarm Sternſchnuppen
ſſind Meldungen bedeutenderer Erſcheinungen erwünſcht.
— Pilzaufklärung. Heute abend um 20 Uhr veranſtaltet die
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung im
Gewerbe=
muſeum, Neckarſtraße 3, einen Lichtbildervortrag über das
All=
gemeine aus dem Leben der Pilze. Zur beſſeren Ausnutzung
der Pilzſchätze unſerer Wälder ſollte jeder Naturfreund dieſe
Vor=
tragsreihe beſuchen.
Sukens.
Es liegen kleine Dörfer
an der Strecke, die du fährſt, und du biſt ſtolz und denkſt an deine
Stadt, durch die Hunderte von Autos fahren, die Muſeen hat und
Theater, breite Straßen, hohe Häuſer und eindrucksvolle
Faſſa=
den, in der man durch Gärten gehen und vor Läden verweilen
kann, in der die Lichtſpielhäuſer das Neueſte bringen aus aller
Welt, wo du die Auswahl haſt am Abend, wenn du Vergnügen
ſuchſt, wo der Sonntag angefüllt iſt mit Leben und Menſchen und
feſtlichen Darbietungen — und du haſt ein wenig Mitleid mit
den Menſchen, die hier in dieſen kleinen Dörfern wohnen, weil
rings um ſie her nur Weite iſt und heißes Feld und Staub auf
den Wegen, weil ſie nach Feierabend nichts anderes unternehmen
können denn vor dem Haus zu ſtehen und mit dem Nachbar zu
ſchwatzen, weil ihre Zeitung ihnen von lockenden Dingen aus
deiner Stadt und anderen größeren Plätzen berichtet, von
Din=
gen, die ſie nicht haben und niemals haben werden, weil ſie in
hrer harten Arbeit, in der Glut ihrer Felder, hinter ihren
Zäu=
nen und niederen Mauern begraben ſind, weil ſie die Stimme
der Welt wohl hören, ihr vielbewegtes Antlitz aber niemals
ſehen werden. Du könnteſt dir denken, daß du ein paar Tage,
aber nicht, daß du Jahr um Jahr unter ihnen leben ſollteſt.
Aber da fährt einer mit im Zug, der dir auffällt, weil ihn
plötzlich beim Anblick dieſer kleinen Dörfer die Unruhe packt. Er
ſteht auf und tritt ans Fenſter und ſieht über die eintönige
Ge=
gend hin, als habe er Jahr für Jahr nur dieſem Blick gelebt.
Sinnlos ſcheint es dir, daß er ſeinen unförmigen Koffer aus dem
Netz holt und ganz nahe zur Tür hinträgt, wo du doch weißt,
daß der Zug vor der erſten Viertelſtunde nicht halten wird.
Sinn=
loſer noch erſcheint es dir, daß er dich nach der Zeit fragt, wo
er doch ſelbſt eine Uhr am Arm trägt. Er zählt dir die Namen
der kleinen Dörfer auf, ohne daß du ihn darum gefragt haſt,
und plötzlich faßt er dich am Arm und zeigt dir einen Kirchturm
veit dort hinten. Du hätteſt dir denken können, daß alle, die
dort um den Kirchturm wohnen, zu dir in den Zug gekommen
wären, um die Eintönigkeit zu fliehen; aber ſchwer nur kannſt du
dir denken, daß einer neben dir im Zuge ſteht, der danach
fie=
bert, die Tür aufzureißen, um mit langen Schritten über die
ſtaubigen Wege und durch die heißen Felder zu ſtapfen, als gäbe
s nichts Schöneres für ihn als dieſe Eintönigkeit und dieſes
kleine Dorf dort um den fernen Kirchturm.
Es liegen kleine Dörfer an der Straße, die du fährſt, und
große Städte, und irgendeiner ſitzt immer im Zug, der es kaum
erwarten kann, dort auszuſteigen. Irgendeiner immer. Und
ein=
mal wird auch dein Kirchturm in Sicht kommen, und du wirſt
vor der Zeit nach deinem Koffer greifen, um ihn näher nach der
Tür zu tragen. Dann wird es dir gleichgültig ſein, ob einer
hin=
ter dir ans Fenſter tritt und ſich verwundert, warum du dich
gerade hier ſo eilig durch die Sperre drängſt.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Sommerſpielzeit im Orpheum. Heute Sonntag 20.15
Uhr einmalige Vo lksvorſtellung bei kleinen Preiſen von
nur 40 und 60 Pfg. Die tolle Komteß”. Dieſe Aufführung
unter Leitung von Beppo Geiger war ein ſtarker Lacherfolg, die
ſich bei dieſer volkstumlichen Preisgeſtaltung jeder anſehen ſollte.
Der Vorverkauf iſt eröffnet während des Sonntags an
verſchie=
denen Stellen (ſiehe Anzeigenteil)
Gartenbau=Ausſtellung. Es iſt uns gelungen, für unſere
hältlich.
Kunſtſchau „Deutſche Meiſter”. Heute Sonntag findet um
10 Uhr unſere zweite Führung durch die Darmſtädter Kunſtſchau
Deutſche Meiſter” ſtatt. Sammelpunkt: Eingang zur
Aus=
ſtellung. Eintritt 25 Pfg., Erwerbsloſe 10 Pfg. Führung: Pg.
Weckbach.
Achtung! Fahrtunterlagen für Urlauberzug 38 (Norwegen)
und Urlauberzug 39 (Bayriſcher Wald). Die Fahrkarten,
Schiffs=
karten uſw. können gegen Abgabe des Gutſcheins auf der
Kreis=
dienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, von 9—1 Uhr und 15—18 Uhr
abgeholt werden.
25. Auguſt: Fahrt in den ſüdlichen Odenwald und das
Neckartal: Modautal, Brandau, Gadernheim, Kolmbach.
Linden=
fels, Crumbach, Hetzbach, Gaimühle, Fußwanderung über den
Katzenbuckel durch die wildromantiſche Wolfsſchlucht nach
Zwin=
genberg a. N. (Mittageſſen und längerer Aufenthalt). Rückfahrt
durch das Neckartal, Heidelberg, Bergſtraße, Darmſtadt.
Teil=
nehmerkoſten (einſchließlich Fahrt und Mittageſſen) 4,80
RM. Treffpunkt 7 Uhr „Haus der Arbeit” Anmeldungen zu
vorſtehender Omnibusfahrt nimmt die Kreisdienſtſtelle entgegen.
Teilnehmer haben den im Monatsheft eingedruckten
Anmelde=
ſchein auszufüllen.
Rheinfahrt am 18. Auguſt nach Koblenz. Am 18. Auguſt
führt die Kreisdienſtſtelle Darmſtadt die dritte Rheinfahrt nach
Koblenz durch. Karten ſind zum Preiſe von 4,50 RM. auf der
Kreisdienſtſtelle erhältlich. Jeder Teilnehmer hat den im
Auguſt=
heft (Preis 10 Pfg.) eingedruckten Anmeldebogen bei der
An=
meldung ausgefüllt mit abzugeben. Telephoniſche oder
münd=
liche Voranmeldungen bzw. Beſtellungen können nicht
berückſich=
tigt werden.
„KdF.”=Urlauberzug in den Spreewald vom 31. Auguſt bis
6. September. Bisher war es nur möglich, den Spreewald in
ſeiner märchenhaften Schönheit in Bildern kennen zu lernen.
Nunmehr ſoll auch die Möglichkeit gegeben ſein, das Land in
einer Urlaubsfahrt kennenzulernen. Für die Unterbringung ſind
die Orte an der Spreewaldbahn zwiſchen Kottbus und Lubben
vorgeſehen. Es wird unſeren Urlaubern eine Freude bereiten,
in den breiten flachen Kähnen, dem Verkehrsmittel der
Spree=
wälder, die Waſſerſtraßen zu befahren. Die Rückfahrt führt die
Urlauber über Berlin und nach Potsdam. Die Teilnehmerkoſten,
die Fahrtkoſten. Verpflegung und Unterkunft mit einſchließen,
betragen nur 33.— RM. für 6 Tage. Schlußtermin für die
end=
gültige Anmeldung iſt der 12. Auguſt. Anmeldungen nimmt die
Kreisdienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, entgegen. — Kein
Arbeits=
kamerad verſäume dieſe günſtige Gelegenheit, für
verhältnis=
mäßig wenig Geld ein ſchönes Stück deutſcher Heimat
kennen=
zulernen!
* Das Inkernalionale Schachkurnier in Bad=Rauheim
Kein Teilnehmer ohne Niederlage.
Obwohl von den 9 Runden des Bad=Nauheimer
Schachtur=
niers (vgl. Nr. 215) bereits 6 Runden geſpielt worden ſind, iſt
der Ausgang des Turniers noch vollkommen ungewiß. Keiner
der Teilnehmer iſt noch ungeſchlagen. Je eine Niederlage haben
Bogoljubow, Engels und Ahues (Deutſchland) und Opocenſki
(Tſchechoſlowakei) aufzuweiſen. Die meiſten Niederlagen mußten
mit je vier etwas unerwartet Stoltz (Schweden) und Grob
(Schweiz) einſtecken. Die deutſchen Spieler haben ſich alſo bis
jetzt ſehr gut gehalten, überraſchend gut vor allem der
Düſſel=
dorfer Engels, der gegen Bogoljubow, Dr. Rödl, Eliskaſes und
Opocenſki gewann.
Der Stand nach der 6. Runde: Engels 4 (1 Hängepartie);
Bogoljubow 4: Eliskaſes 31 Ahues 3 (1): Dr. Rödl 3;
Opo=
cenſki 2½ (1): Richter 2 (1): Stoltz 2: Grob und Anderſen
je 1½.
Der Polizeibericht.
Garteneinbrüche. In der Nacht zum 4. Auguſt 1935 ruien
aus einem Ecke Nieder=Ramſtädter Straße und Heinrich=Am
Weg gelegenen Gartengrundſtück etwa 16 Stück Weiß= un)
kraut entwendet. Der oder die Täter durchſchnitten die
umzäunung und gelangten auf dieſe Weiſe in das Grundſi
In der gleichen Nacht wurde in einem Garten am Scheftle/
weg ein Gartenhaus erbrochen, jedoch nichts entwendet.
dienliche Mitteilungen in beiden Fällen werden vom Lae
kriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 36, erbet
Diebſtähle am Woog. Am Sonntag, dem 4. Auguß
zwiſchen 18.00 und 18.30 Uhr, wurden auf der Woogsin
einer Geldbörſe 10.— RM. geſtohlen. Die GeldHörſe befe
in einer Handtaſche, welche in einem Handkoffer verſteck
Der Handkoffer lag unverſchloſſen auf einer Bank der jeder
zugänglichen Ankleidehalle. — Am Donnerstag, dem 8.
1935, zwiſchen 15.30 und 16.30 Uhr, wurden aus der offen
kleidehalle im Damenbad 1 blauer Schlüpfer, 1 blauer U
und 1 blauer Büſtenhalter geſtohlen. An dem Unterrock
ſich vorn ein Stickereimotiv. Sachdienliche Mitteilungen n
das Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmerſ
Ilſe Henrich, Mizzi Schneider=Kögler, Käte Kriſtel und
ren Erich Lange, Willi Ziegler, Artur Seidler und Wikl
Muſikaliſche Leitung: Beppo Geiger. Nutzen Sie den Vo
(ſiehe Anzeige) und ſichern Sie ſich Karten für dieſe ei
Aufführung. Die Aufnahme dieſer Vorſtellung war deri
fällig, daß mit einem ſtarken Intereſſe des Publikums gei
werden kann.
Nachtverbindung nach Oberſtdorf und zurück. Hi
1. 7. bis 31. 8. verbeſſerte Nachtverbindung nach und vom
ſorf über Ulm—Kempten—Immenſtadt und zurück mit deiß
D 94/D 93 ab und bis Frankfurt (M.) und D 394/E 401
bis Mainz und Wiesbaden iſt in Reiſekreiſen noch nicht 2
bekannt. Wir möchten deshalb auf dieſe günſtigen Verbä!
beſonders hinweiſen. In beiden Richtungen iſt nur eirm
Umſteigen in Ulm erforderlich. Zeiten aus den Fahrplä.
Aushängen zu erſehen.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte, Dienſtz”
Altrentner erfolgt am Donnerstag, den 15. Auguſt, vo
8 bis 12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
richten.
Wiedergefundene Kraftfahrzeuge. Die beiden vor
Tagen in Darmſtadt geſtohlenen Kraftfahrzeuge konnten im Re
bzw. in Würzburg ſichergeſtellt werden.
Verkehrsunfälle. Am 8. Auguſt 1935 ereignete ſich
Kreuzung Landgraf=Georg=Straße und Stiftsſtraße ein
menſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und einem Radfahre
Radfahrer, welcher vermutlich den Zuſammenſtoß verſchu
wurde leicht verletzt. Bei dem beteiligten Kraftfahrzeug
ziemlich unbrauchbare Bremſen feſtgeſtellt. — Am 9.
Augu=
gegen 10.30 Uhr, fand an der Ecke Pallaswieſen= und V3e
ſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und
Kleinkraftrad ſtatt. Der Fahrer des Kraftrades wurde
letzt, daß er in das Stadtkrankenhaus eingeliefert werden.
Am gleichen Tage, gegen 16 Uhr, fuhr in der Frauk=
Straße ein Perſonenkraftwagen aus Leivzig, vermutlich iy
einen Reifenſchaden, gegen einen Baum. Die vier Inſaſſen
den verletzt, der Kraftwagen erheblich beſchädigt.
Aus dem Gerichtsſaal.
Der „ſtille Teilhaber” in der Falle.
LPD. Frankfurt a. M. Der Inhaber eines Fra k
Lebensmittelgeſchäfts bemerkte in den letzten zwei Jahri
ihm Waren in bedeutendem Umfange abhanden kamen un
aus der Kaſſe Geldbeträge geſtohlen wurden. Es fiel au
der unbekannte ſtille Teilhaber ſich jeweils immer nur die
des Kaſſenbeſtandes nahm. Der Geſchäftsinhaber ſuchte zu
alle erdenkliche Art hinter das Geheimnis zu kommen
vielerlei Bemühungen gingen fehl. Als er nun im Jul
nahm, daß er Nacht für Nacht beſtohlen wurde, legte er ſic
in ſeinem Laden auf die Lauer und band an eine Tür e
zahl Stühle, die unfehlbar umſtürzen mußten, wenn ein
rufener ſich einfinden würde.
Am 13. Juli wachte der Geſchäftsmann bis in den
Morgen hinein. Es war ſchon taghell geworden und er E=
Abſicht, ſeinen Poſten zu verlaſſen, als er plötzlich ein CM
hörte. Gleich darauf ſtürzten die Stühle mit lautem Cie
um und in der Tür ſtand ſein früherer Angeſtellter F
Der Geſchäftsmann übergab den Einbrecher nun ſofort der
zei. Wie ſich dort herausſtellte, hatte er noch von frün
Schlüſſel zum Haus, die er nun bei ſeinen Diebſtählen Ze
Das Gericht verurteilte P. wegen fortgeſetzten
Diebſat=
fünf Monaten Gefängnis.
Der Kavalier, der ſeine Ferien im Ausland verleben wonl
LPD. Trier. Von den Zollbeamten wurde dieſer 2
der luxemburgiſchen Grenze bei Wintersdorf ein junger
feſtgenommen, der mit ſeiner Freundin vor etwa 14 Tay
Grenze überſchritten und im Luxemburgiſchen ſeine Fer
lebte. Er war in einem Hotel eines luxemburgiſchen Gr
abgeſtiegen und hatte von dort aus Fahrten innerhalb
burgs unternommen. Schließlich machte ſich der junge
mit ſeiner Freundin aus dem Staube und fuhr mit einen
über die Sauer an das deutſche Ufer. Der Hotelbeſitzer
jedoch das Verſchwinden der beiden rechtzeitig und alef
ſofort die deutſchen Zollbehörden, denen es auch bald gel:
Ausreißer zu ſtellen. Bei der Vernehmung gab der jung
— ein 19=Jähriger aus dem Ruhrgebiet — an, er habe di
nicht betrügen wollen, und zeigte zur Bekräftigung ſei
hauptung einen Hundert=Mark=Schein vor. Aber damit
ſich erſt hereingeriſſen. Es ſtellte ſich nämlich heraus,
junge Mann insgeſamt 160 Mark in Reichsbanknoten 1
Grenze geſchmuggelt hatte: 60 Mark hatte er bereits aus
die reſtlichen 100 Mark wurden beſchlagnahmt. Der ſaubd
valier wird ſich demnächſt nun zunächſt einmal wegen
vergehens zu verantworten haben. Der luxemburgiſche 6d
hat inzwiſchen Anzeige wegen Betrugs eingereicht, ſo
unglückliche Ferienreiſende auch noch deshalb vor die Sy
des Gerichts treten muß.
— Sommerſpielzeit im Orpheum. Am heutigen So
abends 8.15 Uhr, große Volksvorſtellung zu kleinen
ſen (40 und 60 Pfg.): „Die tolle Komteß” unſtreit
große Lacherfolg dieſer Spielzeit. Es ſind beſchäftigt die
Was die Lichkſpieltheater bringen.
— Union=Theater bringt die luſtige Filmkomödie
am Abend” mit Liane Haid, Paul Hörbiger, Harald
— Helia=Lichtſpiele zeigen den mit großem Erfolg, lc.
Marta=Eggerth=Großfilm „Die blonde Carmen”
ken ferner mit Ida Wüſt, Leo Slezak und W. Liel
Jugendliche haben Zutritt.
— Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Ufafilm „Fürſt A.
zeff” mit Brigitte Helm, Albrecht Schoenhals.
— Belida zeigt heute zum letzten Male „Die Flu
dem Geſtern” mit Sylvia Sidney.
Reſi=Theater zeigt einen ſpannenden und doch luſtic
minalfilm „Sie und die Drei” mit Charlotte Suſa, Ham
ker, Hubert von Meyerinck, Harald Paulſen und Kurk
mann.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
—Corps im Miltenberger Ring. Auf die
menkunft an jedem zweiten Montag im Monat im De
Scheuerhof wird hingewieſen.
Städt. Saalbau. Heute abend 8 Uhr die beliehis
Abende, Tanzkapelle Schlupp.
Reſtaurant Sitte: Heute ſpielt Willy Melchion
eund
zuſar
igten Kraſtie
ellt. — An
allaswieſen=
im Lieferwage
Kraftrades vu
eingeliefert we
fuhr in der
Leipzig, verm
Die vier Inſ
beſchädigt.
nder Schule. Die Schulferien, die ſich bei uns über
ſen erſtreckten, ſind zu Ende. Der Unterricht beginnt
wie=
mkommenden Montag zur gleichen Zeit wie vor den Ferien.
den 1. Auguſt iſt die Lehrerin Frl. Hild in den Ruheſtand
en. Die Scheidende hat nahezu 20 Jahre lang ihren Dienſt
errerin und Erzieherin zur Zufriedenheit aller verſehen.
apurch freigewordene Schulſtelle wird von Schulverwalter
zieyer verſehen, der ſeither in Zwingenberg a. d. B. tätig
— Nach Beendigung der Schulferien nimmt auch der
ſhige Konfirmandenunterricht ſeinen Anfang. Die erſte
Hen zwer Schzr richtsſtunde findet, wie ſchon ſeit Jahren üblich, in der
tatt, und zwar für Mädchen am kommenden Montag um
Es ſtel iſ.) fachmittags und für Knaben um 6 Uhr. — Im Rahmen
Dmer mſtcſichswettkampfes der SA. findet für den hieſigen
ader ſicht „h 7/221 am kommenden Dienstag abend der Gepäckmarſch
Kilometer ſtatt, der ſich über Kranichſtein bewegt. Der
nun im äl) ſh ſteht unter der Führung von Sturmführer Heß. Dieſer
urde, legie erſ0 Um voraus ging eine Propagandafahrt und eine Einſatz=
Mit 5 Laſtkraftwagen, die propagandiſtiſch hergerichtet
ging es nach Erzhauſen, wo ſich ein Propagandamarſch
Unterwegs ſtellte ſich den SA.=Männern eine
Straßen=
n bis in
in den Weg, die von dieſen in ganz kurzer Zeit beſeitigt
ſrden und e EA. In Arheilgen wieder angekommen, erfolgte an der
frühe=
lich ei U alzerpumpe Befehlsausgabe zur Einſatzübung. Dem Sturm
ie Aufgabe zuteil, den öſtlichen Ortsausgang vom
Kirch=
zum Alten Stadtweg zu ſichern. Im Anſchluß daran
Oberſturmbannführer Heid, der Führer der Standarte
den Kameraden auf der Arheilger Viehtrift über Dienſt
le.
eines
den kamen
s zu komme
d an eine Tir UP
ßten, wenn ei
ſarntag, 11. Auguſt 1935
Aus Heſſen.
Erzeugerpreiſe für Speiſe-Frühkartoffeln
ab 1.. Auguſt.
—p. Der Kartoffelwirtſchaftsverband Heſſen=Naſſau teilt mit:
af Grund der Anordnung Nr. 21 der Hauptvereinigung der
ſteen Kartoffelwirtſchaft, Berlin, gelten ab Montag, den 12.
1935, für das Gebiet der Landesbauernſchaft Heſlen=Naſſau
ſurgende Erzeugerpreiſe für Speiſe=Frühkartoffeln je Zentner
Eeßlich Sack bis auf weiteres:
für gelbe, lange Sorten mindeſtens".
3,80 RM.
4,30 „
ſedoch nicht mehr als . . . .
3.40
für runde, gelbe Sorten mindeſtens . =
3,.90
jüoch nicht mehr als . ..
ſr blaue, rote und weiße Sorten mindeſtens . 3.00
. . 3,50
jDoch nicht mehr als . . .
ſin die Sorten „Königsberger Blanke” und „Eifeler Platte‟,
te ne Erzeuger=Höchſtpreiſe feſtgeſetzt.
s Preiſe verſtehen ſich je Zentner, und zwar im geſchloſſenen
ſtuxebiet waggonfrei Verladeſtation oder frei
Bezirksabgabe=
m nicht geſchloſſenen Anbaugebiet waggonfrei
Verlade=
oder frei Uebergabeſtelle am Erzeugungsort.
Arheilgen, 10. Auguſt. Getreideernte. Die
Ge=
ernte in unſerer Gemarkung iſt nunmehr zu Ende. Die
twurde infolge des anhaltend heißen Wetters ſämtlich raſch
cken eingebracht und zum großen Teil ſchon ausgedroſchen.
Urſchinen werden nun mit dem Ausdreſchen in den Hofreiten
un. Während die Landwirtſchaft mit dem Strohertrag
zu=
ſein konnte, läßt der Körnerertrag viel zu wünſchen übrig.
hutunftsaufgaben der SA. Der 1000=Meter=Querfeldeinlauf
1M0
innerhaßl
h der zum
mit einer
Hotelbeſtte b.
nes auch bad u4
ung gab der junl”
un Dienstag ausgetragen, während am Mittwoch die
welt=
ulrche Prüfung des Sturms erfolgte.
Braunshardt. 10. Aug. Gemeinderat. 1. Die
Haupt=
der Gemeinde nach der deutſchen Gemeindeordnung wird
ſemeinderat durch den Bürgermeiſter zur Kenntnis gebracht.
ſch hat die Gemeinde zwei Beigeordnete und vier Gemeinde=
Der Waldwirtſchaftsplan für das Jahr 1936 wird in der
oiſthaus Dornberg vorgelegten Form genehmigt. 3. Bei der
ſoeſteuer für das Rechnungsjahr 1935 für die Gemeinde
sbardt wird nach den vom Heſſ. Kreisamt erlaſſenen
Ver=
er verfahren. 4 Verſchiedenes. Geſuch uſw. werden dann
Lelt.” So wurde hierber noch der Ankauf eines Ziegenbocks
leſchloſſen.
ſchtzeitig und UANGriesheim. 10. Aug. Beſtellung eines
Hilfsfeld=
en. Der Steindrucker Wilhelm Landau 1. von hier wurde
Juli d. J. als Hilfsfeldſchütz für die Gemeinde verpflichtet.
er habe MW Unterricht an der hieſigen Volksſchule beginnt nach Ablauf
Bekräftigung /EAmmerferien am Montag, den 12. Auguſt. vormittags 7 Uhr.
vor. Aber dunſ WMmäßt wird ſeit Anfang dieſer Woche ein bei einem bieſigen
nämlich herads. Vir beſchäftigter 17jähriger Lehrling. Er iſt, wie gewöhnlich,
banknoten Plmitag nachmittag fortgegangen, und ſeit dieſer Zeit nicht
urückgekehrt.
Nieder=Ramſtadt, 10. Aug. NS.=Volkswohlfahrt.
ferwöchigem Erholungsaufenthalt im Gaugebiet Weſer=Ems
lam kommenden Dienstag 21 hieſige Kinder in die Heimat
zu=
der Sonderzug kommt um 4/44 Uhr in Darmſtadt
Haupt=
an. Die Eltern haben es nicht nötig, die Kinder in
Darm=
buiholen, da die Ortsgruppe der NSV. Vorſorge getroffen
ß die Kinder unmittelbar nach der Ankunft mittelſt Auto
ebracht werden. Eintreffen der Kinder dahier gegen 5.30
Uhr. Abholen beim Poſtamt Kilianſtraße.
Ober=Ramſtadt, 10. Aug. Schulbeginn. Die
Sommer=
ſſind beendet, der Unterricht wird an den hieſigen Schulen
lontag, den 12. d. M., wieder aufgenommen. —
Volks=
keffen Die Volkstanzfreunde unſerer Gemeinde, die
ſund die, die es noch werden wollen, ſeien auf das Volks=
Pffen aufmerkſam gemacht, das am Sonntag, den 25. Auguſt
ſis wird in der nächſten Woche noch einen Abend abhalten,
ſäſte willkommen ſind. Dieſer Abend findet am 16. Auguſt
albau „Eliſenbad” ſtatt. — Ausflug. Der Samperſche
Nrcor wird am 18. Auguſt einen Autobusausflug nach Bad
unternehmen.
Zwingenberg, 10. Aug. Unglücksfall. Geſtern abend
das Söhnchen des Schuhmachers Peter Opper, von hier
leberqueren der Darmſtädter Straße am Löwenplatz von
Aito erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Kleine trug
Rch- Verletzungen am Kopfe und auch am Körper davon,
Die ſofortige Ueberführung in das Krankenhaus notwendig
Stern
leute
noch müde Geſichter.
tolles Jugendlachen
der HJ.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Hiklerfreiplakſpende.
Die vom Führer Adolf Hitler mit der Geſundheitspflege
des deutſchen Volkes betraute NSV. verſchickt jährlich
Hundert=
tauſende in Luft und Sonne. Die NSV. iſt der Filter, der die
Erholungsbedürftigen, ganz gleich, ob Kinder, Männer oder
Frauen, auffängt und ihnen für einige Wochen Erholung
ge=
währt. Die NSV. iſt es auch, die heute das deutſche Volk an die
Großtaten Adolf Hitlers und ſeiner Kolonnen erinnert, die die
Vermittlerin des Dankes aller Stände an den braunen Mann
ſein will.
Dieſer Dank, den zu ſchulden wir nie aufhören können, iſt
leicht zu erweiſen, nicht durch ein ſchönes, aber nichtsſagendes
Wort allerdings, aber doch leicht durch die Tat! Wenn heute die
NSV. wiederum zur Hitlerfreiplatzſpende aufruft, dann verſtecken
wir uns nicht hinter leere, phraſenhafte Ausflüchte, ſondern ſind
uns bewußt der Dankespflicht gegen den Führer und ſeine
ge=
treuen Gefolgsmannen! Geben wir bereitwilligſt an, daß wir
einem ſeiner Mitſtreiter für einige Wochen gerne unſere Tür
öffnen und ihn als lieben Gaſt bei uns einkehren ſehen. Das ſind
wir der Bewegung ſchuldig! Wir dürfen nie vergeſſen!
Deshalb: Wir wollen nicht zögern, ebenſowenig wie der
Nationalſozialismus im Kampf um Volk und Reich gezögert hat.
Wir gehen hin und melden bei unſerer NSV.=Ortsgruppe unſere
Bereitwilligkeit, einen alten Kämpfer der Bewegung
aufzuneh=
men. Die Parole lautet:
Volksgenoſſe, heraus aus der Reſerve,
auf zur Tat!
Orkan über dem ſüdlichen Riedgebiet.
Ex. Das ſüdliche Ried, und hauptſächlich die Orte Hofheim,
Lampertheim, Bobſtadt, Biblis und Bürſtadt, wurde am Freitag
nachmittag gegen 3 Uhr von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht.
Plötzlich und unerwartet ſetzte ein heftiger Wind ein, mit
peit=
ſchendem Regen vermiſcht, der alles hinwegf te was ſich in den
Weg ſtellte. Auf den Obſtgrundſtücken wurden zahlreiche Bäume
wie Streichhölzer geknickt und umgeworfen, Stroh= und Heuſtöcke
in den Feldern umhergeſtreut und auch in den Orten ſelbſt an
der Bedachung der Häuſer und Stallungen erheblicher Schaden
angerichtet. Haufenweiſe lag das noch unreife Obſt umher und die
Bäume ſind ſo kräftig durchgerüttelt, daß teilweiſe an eine
Obſt=
ernte nicht mehr zu denken iſt.
Freizeitlagern
Em. Heppenheim, 10. Aug. Muſterung. Morgens um 6 Uhr
trafen ſich die hieſigen Rekruten an der Poſt, um geſchloſſen mit
Muſik zum Muſterungslokal in der Oberrealſchule zu ziehen.
Nach=
mittags veranſtalteten ſie, blumen= und bandergeſchmückt, unter
Vorantritt der Muſik und zweier Fahnenſchwinger, einen Umzug
durch die Stadt und wurden überall begeiſtert begrüßt. Unter
An=
teilnahme der geſamten Bevölkerung fand abends im Saalbau
Kärchner der übliche Rekrutenball ſtatt, zu dem auch die
Muſte=
rungskommiſſion erſchienen war. — Verkehrsunfall. Herr
Lehrer Hinkel von hier, der mit ſeinem Motorrad gegen abend
nach Bürſtadt fahren wollte, ſtürzte binter Lorſch auf noch
unge=
klärte Weiſe und trug ſchwere Verletzungen, beſonders am Kopf,
davon. Er wurde bewußtlos ins Wormſer Krankenhaus
eingelie=
fert, wo er in ernſtem Zuſtand darniederliegt. — Der jüngſte
aller Teilnehmer am Deutſchen Stenografentag
in Frankfurt a. M. war der erſt zehnjährige
Al=
fons Eiſenhauer von hier, der zum erſtenmal an einem
großen Wettſchreiben teilnahm und in der Abteilung 80 Silben
„Sehr gut” erhielt. Außerdem erhielt er die Bewertung „
Her=
vorragend” beim Schön= und Richtigſchreiben. Seine Arheit wies
nicht den geringſten Regelverſtoß und keine einzige Ungenauigkeit
auf. Die Heppenheimer Ortsgruppe kann auch auf ihre übrigen
zehn entſandten Schreiber ſtolz ſein, die ſämtlich mit Preiſen
aus=
gezeichnet werden konnten, während von der Geſamtzahl aller
Teil=
nehmer rund ein Drittel überhaupt keinen Preis erhielt. In der
Abteilung 200 Silben in der Minute erhielt Eva Rodenheber die
Bewertung „Hervorragend”, und Herbert Taufertshöfer die
Be=
wertung „Sehr gut”.
D. Biblis, 9. Aug. Die Trockenheit der letzten Wochen
hält im Ried unvermindert an. Manchmal ſcheint der Wettergott
die ſehnſüchtig auf Regen wartende Bevölkerung geradezu zu
fop=
pen, denn ſelbſt wenn das Gewölk noch ſo niedrig hängt, bleibt
das erquickende Naß aus. Das dauert nun aber ſechs Wochen in
einer Tour ſo. Naturlich gehen bei der herrſchenden Hitze die
Hack=
früchte immer mehr zurück. Die Gurkenanlagen beginnen bereits
ſtark zu welken und auf einem Morgen Land erntet man kaum
2—3 Zentner gute Ware. Der Preis für die Gurken iſt, bedingt
durch die Verhältniſſe, natürlich in die Höhe gegangen. So
wer=
den für einen Zentner 1. Sorte 7 bis 8 RM. gezahlt. Sehr übel
ſpielt die Hitze neben den Kartoffeln, Rüben uſw. auch den
Boh=
nen, wo die Blüten bereits vor der Reife abfallen, und auch dem
Obſt mit.
— Gernsheim, 10. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 9. d. M.: —0,07 Meter, am 10. d. M.: —0,13 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 10. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
9. Auguſt 1,45 Meter, am 10. Auguſt 1,44 Meter.
Be Groß=Gerau, 10. Aug. Im Sitzungsſaale der
Bezirksſpar=
kaſſe Groß=Gerau fanb die monatliche Mitgliederverſammlung der
Kreisabteilnug Groß=Gerau des deutſchen
Gemeinde=
tages ſtatt. Den Vorſitz führte, wie immer, Bürgermeiſter
Mül=
ler=Rüſſelsheim. Vom Kreisamt Groß=Gerau waren erſchienen
Regierungsrat Dr. Guthermuth und Verwaltungsinſpektor
Köb=
ler. Nach den Begrüßungsworten des Obmanns Bürgermeiſter
Müller gab Regierungsrat. Dr. Guthermuth verſchiedene
Dienſt=
anweiſungen bekannt. Weiter machte er kurze Ausführungen über
die Hauptſatzung der Gemeinden nach der neuen deutſchen
Ge=
meindeordnung. Als Vertreter der Partei nahm Bürgermeiſter
und Kreisleiter Stavinoga das Wort und nahm ebenfalls zu
ver=
ſchiedenen Fragen der Deutſchen Gemeideordnung Stellung.
So=
dann gab Bürgermeiſter Müller=Rüſſelsheim einige
Erläuterun=
gen zum Standesamtweſen, insbeſondere über die Beurkundung
von Geburten und Eheſchließungen. Mit einem dreifachen Sieg=
Heil auf Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſchloß die Sitzung.
Be. Rüſſelsheim. 10. Aug. Bei dem Vorſitzenden des
rbein=
mainiſchen Jugendherbergswerkes ging eine größere
Spende des Geheimrats Wilhelm von Opel für die
Jugend=
herberge in Wiesbaden ein. Die Jugendherberge wird in dem
früheren Sanatorium Dornblüth untergebracht werden. Sie ſoll
auch ausländiſchen Gruppen zugänglich ſein.
Nr. 219 — Seite 7
Straßenbericht
für die Woche vom 11. bis 17. Auguſt.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V., Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
43 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfelden—Sensbach—Gaimühle
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Beerfelden—Gammelsbach—Eberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach—
Gaimühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunter=
führung—Jägersburger Wald.
Löhrbach—Oberabtſteinach vom 15. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Mörlenbach-Kreidacher Höhe oder Gorxheim—
Tröſel—Unterabtſteinach.
Gräfenhauſen—Mörfelden vom 25. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Schneppenhauſen—Worfelden.
Mainz—Hechtsheim (Gauſtraße, Jägerhaus) vom 3. bis 26. 8.
ge=
ſperrt. Umleitung: Gauſtraße und Heuerſtraße.
Lpd. Gießen, 9. Aug. Reinecke als Hühnerdieb. In
letzter Zeit mehren ſich im Kreiſe die Klagen über räuberiſche
Füchſe, die teilweiſe die Geflügelbeſtände ganz erheblich lichten.
So wird jetzt aus dem Nachbarort Stockhauſen gemeldet, daß dort
in der letzten Zeit nicht weniger als 50 Leghühner und eine
An=
zahl Jungtiere von Füchſen geholt wurden.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
9. Auguſt 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 280272
6 Gewinne zu 3000 M. 139140 185455 375024
16 Gewinne zu 2000 M. 2674 63722 71399 96416 136534 246426
349324 388701
58 Gewinne zu 1000 M. 27415 28045 45658 53962 70217 83616
95417 97363 98636 102857 128338 133032 133550 138752 141429
167380 176614 178516 180289 180463 182033 201865 242419 244871.
286331 266692 330774 363740 3785 12
98 Gewinne zu 500 M. 1239 9948 24037 24768 27575 31495 47320
50838 66412 61389 62275 70067 76569 866 13 114960 128703 129680
133604 135137 137275 141636 154865 156575 160758 168908 181489
185910 211169 216792 221148 228459 228663 249689 253330 280252
287026 293381 294099 294241 289761 304288 304881 327150 338984
345328 346654 358512 369289 398540
392 Gewinne zu 300 M. 1579 2976 6070 9942 10880 12765 14564
15643 16850 16492 21286 23088 24488 25812 26166 29384 30612
31633 32008 32757 34431 39922 40235 51753 61693 62602 64723
66440 66983 67595 67669 73117 73298 75841 76906 77062 78091
78744 81943 82672 84786 89836 92723 95392 98379 98536 102081
102927 106603 110101 111361 112366 114221 115532 125518 125939
126688 128808 130009 134662 137244 137847 140716 141624 143004
143564 144066 144517 145106 149574 151424 155280 156486 159045
159772 163089 166148 167873 168281 168832 170223 170270 170931
172688 175380 181887 182722 189542 196295 197150 198203 200689
201308 202099 204380 205920 207926 208014 212369 213376 214729
217501 217969 221921 226591 229197 232828 233590 237338 239070
240213 244261 246328 246420 250936 251603 254637 256636 256623
264110 266812 266971 266982 267043 267244 269442 269538 269878
272647 272766 275653 277948 277964 2801 13 280996 282308 286410
288980 288062 280119 293715 286015 299087 302527 304678 312640
315161 316638 319032 319849 325243 326989 328996 331023 331808
333731 335167 336428 340667 344196 345131 346826 347788 347801
348169 349708 350881 352554 3652760 352904 368121 360044 360698
360851 361653 362306 366102 366203 367601 367619 368710 370083
372208 373630 376065 381872 381648 382660 385284 387479 387488
389088 391517 392299 392830 393012
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 60832
4 Gewinne zu 5000 M. 101075 158450
8 Gewinne zu 3000 M. 51427 170376 212609 399955
32 Gewinne zu 2000 M. 29707 38461 46077 85976 88565 130167
135346 191551 202600 245111 247670 258809 268977 283588 353917
360020
52 Gewinne zu 1000 M. 9455 12980 34377 83851 101744 152162
164301 180278 194096 202951 207134 222025 228522 246334 285843
282770 310967 315820 316455 328964 338522 364984 367526 386074
386167 386901
98 Gewinne zu 500 M. 13377 36919 52303 70965 71600 100841
103030 118073 122485 128150 135865 136835 150203 167149 173301
176877 182862 183171 183507 184047 200068 202407 210040 212860
214374 223640 225791 229095 229790 25 1884 266507 269126 272440
284616 287011 300720 301815 308398 334227 335298 336705 343704
346282 352100 365614 368427 379681 387296 393166
364 Gewinne zu 300 M. 1086 2053 4981 5013 6272 6452 7556 8787
10300 12817 15652 16330 20188 30206 30267 30862 34366 34467
36501 38728 42096 42975 48866 48989 61365 58455 60703 63871
64439 64663 66742 70469 71464 77381 77498 77974 78475 786311
87191 87531 88261 91672 95042 104046 108793 111595 114145
115559 117076 118800 120799 123724 136194 137791 140500 142764
144094 146885 149833 149947 151305 151445 153921 157994 159342
160597 163081 164430 164712 170140 170519 175718 176896 177309
178346 181216 183032 185020 185886 190303 195041 197603 201872
202292 203547 208861 210143 211596 213297 214270 224162 225701
228107 228490 228978 230925 232798 233642 235209 237926 238268
239272 239912 240608 241395 241431 244514 250862 252717 253831
255202 256 183 257636 265 119 267354 269016 2694 12 270578 272043
275541 276259 25791 10 279469 281299 284077 290376 291128 293690
294631 295573 300078 300898 30 1607 304928 308037 309358 314427
314569 319546 3223068 325636 328871 330171 331145 335098 337979
338207 338368 338732 343137 343492 3463 17 348755 360259 351532
354185 364288 35
79 358509 360084 361272 363582 364927 365352
370108 372470 374631 376784 379185 380132 381039 381922 382470
383264 384596 384787 389114 391139 393452 394389 394938 396167
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 8 zu je
30000, 14 zu je 20000, 94 zu je 10000, 186 zu je 5000, 376 zu je
3000, 902 zu je 2000, 2766 zu je 1000, 4596 zu je 500, 18422
zu je 300 Mark.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Alte Garniſonen erwachen zu neuem Leben.
Sonntag, 11. AuguNwt
Die Beiſehung der Opfer der Arbeit von Taſchenhof.
Nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht werden jetzt viele ehemalige Garniſonſtädte, in
denen das Militär in der Vorkriegszeit eine ſo, große Rolle ſpielte, wieder mit Truppenteilen
be=
ſetzt. So rückt dieſer Tage das bisher in Sperenberg gelegene Pionier=Bataillon des 10.
Armee=
korps in die alte Pioniergarniſonſtadt Harburg ein. Der Einzug erfolgte durch eine Ehrenpforte
(Scherl=M.)
unter jubelnder Anteilnahme der Bevölkerung.
In
Holdberg fand in der vergangenen Woche eine würdige Trauerfeier für die Arbeitska nach
ſtatt, die bei dem ſchweren Unglück im Baſaltwerk Taſchenhof ums Leben gekommen waren. ia
organiſationsleiter Dr. Ley überbrachte den Angehörigen die Grüße des Führers. Er beto)
dieſe Männer den Heldentod bei der Arbeit im Kampf um das Schickſal geſtorben ſind. Me
hier die feierliche Ueberführung der Särge durch die Stadt Goldberg. (Weltbild=M.
Reich und Ausland.
Großfeuer in Sparta.
Ein Buchſtabe vernichtet zwei Menſchenleben.
Tragiſcher Ausgang eines Verſicherungsbetruges. — Das Geheimnis der „King of Seas”.
Nach einer Mitteilung des griechiſchen
Innen=
miniſteriums iſt in der Stadt Sparta ein
Groß=
feuer ausgebrochen. Ein ganzes Stadtviertel iſt
bereits völlig niedergebrannt. Um eine weitere
Ausdehnung des Brandes nach Möglichkeit zu
ver=
hindern, wurde angeordnet, eine große Anzahl von
Häuſern niederzureißen.
Das Geheimnis des Abſturzes des holländiſchen
Verkehrsflugzeuges „Gaai”.
Amſterdam. Ueber die Urſache des vor
mehreren Wochen in den ſchweizeriſchen Alpen bei
San Bernardino erfolgten Abſturzes des auf der
Fluglinie Mailand—Frankfurt—Amſterdam
ein=
geſetzten holländiſchen Verkehrsflugzeuges „Gaai”
iſt durch die inzwiſchen aus den Trümmern der
Maſchine geborgenen Tagebuchaufzeichnungen des
Amſterdamer Journaliſten van Langen mehr Licht
verbreitet worden. Aus dieſen Aufzeichnungen
er=
gibt ſich, daß die Maſchine beim Flug über die
Alpen zunächſt eine Höhe von annähernd 5000
Meter erreicht hatte, daß ſie dann aber plötzlich in
heftigen Gewitterregen geriet und innerhalb
we=
niger Minuten bis auf 2100 Meter herabgehen
mußte. Nach der Niederſchrift der Ziffer 2100
hör=
ten die Aufzeichnungen ganz unvermittelt auf. Es
wird daher angenommen, daß Eisbildung auf den
Tragflächen das Flugzeug zwiſchen die Bergwände
herabgedrückt hat. Da in den Aufzeichnungen auch
von Blitzſchlägen geſprochen wird, hält man es
ferner nicht für ausgeſchloſſen, daß eine techniſche
Störung die Kataſtrophe herbeigeführt hat,
Petroleumzug explodiert.
In der Eiſenbahnſtation Ober=Temeſch in den
Karpaten auf der Strecke Kronſtadt=Predeal
er=
eignete ſich am Freitag vormittag eine ſchwere
Eiſenbahnkataſtrophe. Ein aus ſechs Lokomotiven
beſtehender Zug ſtieß mit einem aus 32
Tank=
wagen beſtehenden Petroleumzug zuſammen. Der
Zuſammenſtoß verurſachte den Brand der erſten
6 Wagen, wenige Sekunden ſpäter erfolgte eine
Exploſion, die auch die übrigen Tankwagen in
Brand ſetzte. Das Flammenmeer hat auch die
ge=
ſamte Eiſenbahnſtation eingehüllt und iſt auf die
angrenzenden Wälder übergeſprungen. Das
Zug=
perſonal und die Beamten der Eiſenbahnſtation
ſind in die Berge geflüchtet. Zur Bekämpfung des
Brandes ſind Feuerwehr und Militär aus den
umliegenden Orten herangezogen worden.
Chronik des Tages.
winn von 10 000 RM. in der
Arbeitsbeſchaffungs=
lotterie gezogen worden, der erſte 10 000=RM.=
Gewinn, der nach Berlin fiel. Der Gewinner iſt
ein Friſeur.
Helfershelfer Waldemar Happe, die die frühere
Frau des Sido, eine Schweizerin, um ihr ganzes
Vermögen in Höhe von über 50 000 Schweizer
Bei Ausbeſſerungsarbeiten an einer Gleisan= Kopf zuſammen.
lage unmittelbar neben dem Bahnhof von Arras
wurde ein ehemaliges engliſches Munitionslager
freigelegt, in dem ſich noch 250 10.7 Zentimeter=
Granaten befanden. Die Munition wurde unter
Beobachtung der notwendigen
Vorſichtsmaßnah=
men in Sicherheit gebracht.
In Bergen op Zoon entſtand Freitag abend im
Lebensmittellager der Garniſon ein Großfeuer,
durch das innerhalb von zwei Stunden das
ge=
ſamte Gebäude eingeäſchert wurde. Von dem
In=
halt des Lagers, aus deſſen Vorräten die
Lebens=
mittelverſorgung der geſamten Garniſon
beſtrit=
ten wurde und in dem auch größere Beſtände für
den Fall einer Mobilmachung lagerten, konnte
dagegen nichts gerettet werden.
In Fukufu auf Korea ereignete ſich am
Frei=
tag abend ein furchtbares Eiſenbahnunglück. Ein
Zug raſte in voller Fahrt in eine Menge von
hundert Koreanern, die in der Dunkelheit auf dem
Bahndamm nach heruntergefallenen Kohlen
ſuch=
ten. 13 Perſonen wurden getötet.
Man konnte der Geſellſchaft, die den Dampfer
um die Welt ſchickte, wahrhaftig nicht den Vorwurf
machen, daß ſie für die Unterhaltung ihrer
zahl=
reichen Paſſagiere nicht geſorgt hatte. Alles, was
ein ſchwimmendes Luxushotel an Zerſtreuung
bie=
ten kann, ſtand den Reiſenden zur Verfügung
Filmvorführungen ſorgten dafür, daß den
In=
ſaſſen des Schiffes die Zeit nicht zu lang wurde.
An einem Abend herrſchte an Bord beſonders
fröhliche Stimmung. Man hatte ein Tanzturnier gleich darauf wieder zu beziehen.
veranſtaltet, und da ſich eine Anzahl von wirklich
guten Tänzern unter den Teilnehmern befand,
ge=
rieten die Zuſchauer in helle Begeiſterung.
Be=
ſonderen Beifall fand ein junges Ehepaar, Mr.
Emil Morgan und Frau. Graziös wie eine Elfe
ſchwebte die Tänzerin am Arm ihres ſchlanken,
großgewachſenen Partners durch den Saal. Die
Eheleute Morgan gingen als Sieger aus der
Kon=
kurrenz hervor.
Das Meer ſchweigt.. ."
Von dieſem Tage an wurde das junge Paar
zum Liebling des ganzen Schiffes. Man
über=
häufte ſie mit Einladungen und insbeſondere die
ſchöne Mrs Morgan wurde von den männlichen
Paſſagieren eifrig umſchwärmt. Trotzdem die
bei=
den nach Möglichkeit jeder Geſellſchaft aus dem
Wege gingen, konnten ſie ſich dennoch nicht völlig
ausſchließen. Beſonders Mr. Morgan ſchien wenig
entzückt davon, daß er aus ſeiner bisher
gewahr=
ten Reſerve hervortreten mußte.
Eines Abends, als Frau Morgan ſich wieder
in einem Kreis von Bewunderern befand, trat ihr
Gatte auf ſie zu. Lächelnd bat er die Herren um
Entſchuldigung; er habe mit ſeiner Frau
ver=
ſchiedenes zu beſprechen und müſſe ſie nun ihrer
Geſellſchaft entziehen. Die beiden begaben ſich auf
das Promenadendeck und ſpäzierten dort eine
Zeit=
lang auf und ab. Die Nacht war dunkel und
ge=
witterſchwül, das Deck faſt völlig menſchenleer.
Eine halbe Stunde, nachdem das Ehepaar
Morgan den Tanzſaal verlaſſen hatte, vernahm
man plötzlich einen lauten Aufſchrei. Es war Mr
Morgan, der mit verzweifelter Stimme rief:
„Hilfe, Hilfe, meine Frau iſt ins Meer geſtürzt!
Wir müſſen ſie retten!"
Im Nu ſchien das ganze Deck in einen
aufge=
ſchreckten Ameiſenhaufen verwandelt. Paſſagiere
und Beſatzung liefen aufgeregt umher. Zwei
Ret=
tungsboote wurden abgelaſſen, und die Lichtkegel
der Scheinwerfer huſchten geſpenſtiſch über das
Freitag abend iſt im Berliner Weſten ein Ge= nächtliche Meer. Alle Mühe war jedoch vergeblich.
Von der unglücklichen Frau wurde keine Spur
mehr gefunden. Das Meer ſchwieg und bewahrte
ſein düſteres Geheimnis.
Mr. Morgan ſchien völlig gebrochen. Der Ka
Die beiden Hochſtapler Bernhard Sido und ſein pitän nahm mit ihm das Protokoll über den
Vor=
fall auf. Der bedauernswerte Gatte erzählte, daß
ſeine, Frau ſich einen Augenblick lang tief über
die Reeling gebeugt habe; anſcheinend verlor ſie
Franken gebracht hatten, wurden von der 15. Gro= dabei das Gleichgewicht; denn bevor ſie der Gatte
ßen Strafkammer des Berliner Landgerichts zu zurückhalten konnte, ſei ſie kopfüber ins Meer
ge=
drei bzw ein Jahr Gefängnisſtrafen verurteilt, ſtürzt. Eine Sekunde lang habe ſie mit den
Wel=
len gekämpft, dann ſchlugen die Wogen über ihrem
Das Telegramm aus London.
tiges bemerken. Morgan war noch einſilbiger und
„The King of Seas auf eine Vergnügungsreiſe zurückhaltender als bisher; er vermied es jetzt
ſogar, zu den Mahlzeiten im Speiſeſaal zu
er=
ſcheinen und ließ ſich das Eſſen in ſeiner Kabine
ſervieren.
Eine Tatſache fiel den Stewards allerdings
auf. Miſter Morgan legte trotz des ſchmerzlichen
Canzturniere, Bordkonzerte, Bridgepartien und Verluſtes, der ihn getroffen hatte, einen
unge=
ſchmälerten Appetit an den Tag. Er verließ faſt
niemals ſeine Kabine, und ſelbſt wenn ſie
aufge=
räumt wurde, wartete er vor der Tür, um ſie
richtig heißen ſollte: „Mrs. Morgan hidd /:
(Frau Morgan im Koffer verborgen).
Einige Tage, nachdem man die trau
deckung auf „The King of Seas” gemah
wurde Emil Morgan von dem tragiſchen
ner Gattin verſtändigt Er begann =
Wahnſinniger zu toben, beruhigte ſich da nd
bar, und als ihn der Wärter am nächſtero
aufſuchte, war er tot. Emil Morgan hat ech
Fenſtergitter ſeiner Zelle erhängt.
Er ſträubt ſich, Millionär zu we
Kdr.
Dem Kapitän kam die Sache nicht ganz geheuer
vor. Ihm war ſchon vor Tagen das ſeltſame
Be=
nehmen Mr. Morgans aufgefallen. Er vermutete,
daß der junge Mann vielleicht in einem Anfall
von Eiferſucht ſeine Gattin ins Meer geworfen
habe. Oder ſollte das Verſchwinden der ſchönen
Frau noch andere Hintergründe haben?
Noch am gleichen Abend ſandte der Kapitän
eine Funkmeldung an die Reederei in London ab.
Zwei Tage ſpäter kam die Antwort. Sie ſchien den
Verdacht des Kapitäns zu beſtärken. Morgan
hatte ſeine Frau vor der Abreiſe bei zwei
Geſell=
ſchaften auf 15 000 Pſund Sterling verſichert. Der
Kapitän erhielt die Weiſung, den „untröſtlichen
Ehemann” aufs ſchärfſte zu überwachen.
Von dieſem Augenblick an ſtand Morgan unter
ſtändiger Kontrolle. Die Schiffsdetektive und die
Stewards bewachten ihn mit Argusaugen. In den
nächſten Tagen konnten ſie jedoch nichts Verdäch=
Zwiſchenfall in Gibraltar.
Einige Tage lang führte Morgan dieſes
Ein=
ſiedlerdaſein. Unvermittelt trat er dann vor den
Kapitän und erklärte: „Ich möchte gerne meine
Reiſe abbrechen und nach England zurückkehren.
Sie werden es verſtehen, Herr Kapitän, daß ich
auf dieſem Schiff, auf dem ich ſoviel ſchmerzliches
erlebt habe, nicht länger bleiben will. Ich werde
in Gibraltar an Land gehen. Mein Gepäck nehme
ich gleich mit.‟ Der Kapitän zeigte Verſtändnis
für den Seelenſchmerz des Witwers. In aller
Stille ſandte er jedoch wieder ein Telegramm nach
London und erbat ſich weitere Weiſungen. Der
Beſcheid lautete, daß er Morgan in Gibraltar an
Land bringen und dort gleich feſtnehmen laſſen
möge. Sein Gepäck aber ſollte an Bord
zurück=
behalten und erſt im Ausgangshafen Southampton
den Behörden ausgeliefert werden.
Im Hafen von Gibraltar wurde Morgan
ſo=
fort von zwei Polizeileuten in Empfang
genom=
men. Aengſtlich erkundigte er ſich darnach, wo denn
ſein Gepäck bleibe. Man beruhigte ihn mit der
Er=
klärung, daß es eine halbe Stunde ſpäter an
Land gebracht werden mürde. Während Morgan
aber ins Polizeigebäude abgeführt wurde, lichtete
die „King of Seas” ihre Anker und ſteuerte aufs
offene Meer hinaus.
Verhängnisvolles Mißverſtändnis.
Der Dampfer befand ſich bereits auf hoher See,
als ihn eine Funkmeldung folgenden Inhalts
er=
reichte:
„Morgan geſteht Verſicherungsbetrug — ſtop
Frau Morgan Bauernkoffer — ſtop —
Gibral=
tar Hafenpolizei.”
Der Kapitän ſchüttelte den Kopf. Das
Tele=
gramm erſchien einigermaßen unklar, doch war
der Fall für ihn mit der Verhafung Morgans
er=
ledigt, und er ließ zurückfunken: „All right,
über=
gebet Morgan dem Gericht.”
Während die ahnungsloſen Paſſagiere noch
all=
gemein das Mißgeſchick des armen Gatten und
ſeiner ertrunkenen Frau bedauerten, ſetzte „The
King of Seas” unverwandt ihren Weg fort. Die
Kabine, die das Ehepaar Morgan bewohnt hatte,
wurde verſiegelt. Der Dampfer lief dann
Sout=
hampton an.
Kaum hatte das Schiff am Pier angelegt, als
auch ſchon zwei Detektive an Bord erſchienen. Sie
erklärten dem Kapitän, daß ſie den Auftrag
hät=
ten, Mrs. Morgan zur Polizei zu bringen.
Der Kapitän ſtarrte ſie betroffen an. „Mrs.
Morgan”, erklärte er kopfſchüttelnd, „iſt ja längſt
tot. Ihr Gatte hat ſie ins Meer geworfen, um die
Verſicherung zu erlangen.” „War ja alles
Schwin=
del”, meinten die Detektive, „Mrs. Morgan lebt,
und zwar in dem großen Trunk (Schrankkoffer)
verborgen.”
Der Kapitän und die Beamten ſtürzten zur
Kabine hinunter, öffneten haſtig Siegel und
Schlöſſer und brachen den Kofferſchrank auf Sie
fanden darin die Leiche der jungen Frau.
Offen=
bar war die Unglückliche erſtickt, denn die wenigen
Luftlöcher, die der Koffer aufwies, genügten nicht,
um einem Menſchen für längere Zeit das Atmen
zu ermöglichen. Mrs. Morgan wäre aber
ver=
mutlich auch dann, wenn ſie nicht den Tod durch
Erſticken gefunden hätte, verhungert, da ihre
Hilferufe nicht vernommen werden konnten.
Eine Ueberprüfung des Telegramms, das der
Kapitän von der Hafenpolizei aus Gibraltar
er=
halten hatte, klärte den tragiſchen Irrtum auf.
Dem Telegraphiſten war ein Fehler unterlaufen.
Das Telegramm lautete: „Mrs. Morgan hodden
trunk (Frau Morgan Bauernſchrank), während es
(ep) Mailand. In der italieniſ9
ſchaft Montiani trug ſich kürzlich eine ri. g.
alltägliche Geſchichte zu. Dort ſtarb vo m
Zeit eine reiche alte Frau, die jedoch vuih
Reichtum in ihren letzten Lebensjahren it
hatte, da ſie ſchon ſeit zehn Jahren
betigt=
war. Leibliche Erben hinterließ ſie keimo
ſie in ihrem Teſtament ihren Hausarzt,
tini, zum Alleinerben ihres geſamten Vrög
in Höhe von zwei Millionen Lire einſek
begründete dieſen Schritt damit, daß ſi
die aufopfernde Behandlung des Arztes
lich zeigen wolle.
Und nun geſchah das Eigenartige: J9
tini, der natürlich von allen Seiten wen
unverhofften Erbſchaft beneidet wurde, 1½e
zwei Millionen ab! Er erklärte, bishe ü
und zufrieden gelebt zu haben. Die Fſe
werde ihm aber nur Sorgen und unter ſch
den auch Gefahren für ſein weiteres Len
reiten. Die Bekannten des Arztes bemin
nun ſelbſtverſtändlich, ihn von ſeiner ſorwa
Auffaſſung abzubringen, aber es hat den !
daß Dr. Santini ſich nicht beeinfluſſen laſu
in philoſophiſcher Ruhe auf die Erbſcg
zichtend.
Alke Liebe roſtet nicht.
(—) London. In Bolton, im Nor/
lands, ſpielten vor etwa 20 Jahren ein
Junge von ſieben Jahren und ein ſeck zu
Mädchen viel miteinander. Der Junge Hie
Spielgefährtin gerne, und wie Kinder d 4
mal ſo ſagen, erklärte er manchmal: „
erwachſen bin, heirate ich dich.”
Aber das ſchöne Beiſammenſein wau
geſtört, weil die Eltern des Jungen nadl
zogen. Als jetzt aber, viele Jahre ſpäter.
ßen Feierlichkeiten anläßlich des Königs zud
in London ſtattfanden, hörte ein hochgen
Poliziſt plötzlich, wie hinter ihm eine
ſtimme im Dialekt des Nordens, in der M
ſeiner Heimat, etwas ſagte. Er dreht
und erkannte — — ſeine Spielgefährtig
mals, die inzwiſchen ein hübſches großes
geworden war, wieder. Ein Wort gab dc5
und als der „Tommy” allein war, mußte
wieder an ſeine Jugendliebe denken.
ſchloſſen fragte er ſie ſchließlich, ob au
wohl noch immer heiraten wolle. Und
Tagen ſind die beiden nun ein glücklicl
geworden! „Alte Liebe roſtet nicht”
Ein Mißverſtändnis.
(r. 2.) Helſingfors. Sowohl in
als auch in Schweden iſt das Adelsgeſan
Grafen A., das dem Adel beider Länder.
weit verbreitet. Gelegentlich einer kürdl.
dienreiſe finniſcher Landwirte nach Sche
auch der finniſche Graf. A. mit. Die
wurden dabei dem ſchwediſchen König 2
Graf A. erwartete mit einer gewiſſel,
vom ſchwediſchen König angeſprochen 2.
und hatte ſich ganz beſtimmt eingebilder.
verwandtſchaftlichen Beziehungen, der
und ſchwediſchen Grafen A. gefragt ze
Daher hatte er ſich eine dementſpreche
wort ſchon im Kopfe zurechtgelegt.
Gänzlich unerwartet wollte jedoch —
in ihm wiſſen, ob er auf ſeinem Gule
land auch Aepfel züchte.
Verwirrt über dieſe unerwartele
widerte, hierauf Graf A.: „Ja, Mad
pflanze auch Apfelbäume, aber die Zwe.*
ſich ſchon im 17. Jahrhundert.”
Allgemeine Heiterkeit.
11. Auguſt 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Am 7. Auguſt verſchied nach kurzem
chweren Leiden, meine liebe Frau, unſer
herzensgute, treubeſorgte Mutter,
Groß=
mutter und Schwiegermutter
Frau
Mein lieber Vater, Groß
vater, Schwager und Onke
iſt heute plötzlich von uns
gegangen.
Tiefbetrübt:
Eliſabeth Foſeph Bwe.
geb. Jehmlich)
Fritz Joſeph.
Darmſtadt, 9. Auguſt 1935
(Emilſtr. 1), Frankfurt a. M.
Die Einäſcherung findet
Montag, 12. Auguſt,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof
geb. Nicklas.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Georg Schmeck.
Darmſtadt u. Düſſeldorf, 11. Auguſt 1935.
Eliſabethenſtr. 14
17174
Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt.
Herzlichen Dank allen, die uns in dieſen
ſchweren Tagen zur Seite ſianden und durch
Geleit und Blumenſpenden Troſt brachten.
DIESESZEICHEN
BÜRGT FÜR
OÜALITAT!
Friedrich Bischof
Helene Bischof, g
Vermählte
HOBEL TEPPlCHE • GARDINEN
LLEPOLSTERARBEITEN
Darmstadt
Fräulein
Ende 20erJahre,
Beamtentochter
Schneiderin,
ſchö=
nies eig. Heiii,
wünſcht kathol.
Herrn in ſicher.
Stellung zweils
ſpät. Heirat
ken=
nenzulernen. Zu
ſchriften unter
D 94. Geſchſt.
hre Vermählung geben bekannt
Auguſt Mager, Studienaſſeſſor
Dora Mager, geb. Görtz
Auguſt 1935
asheim
Worms
nſtadt
chſtraße 44
Ludwigſtraße 45
OFEN-GOBEL
Schön gewohnt
ISthals gelebt.
Nach langem, ſchweren, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden verſchied heute
morgen meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
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Das Fachgeschäft für gute.
Herde und
Oefen 3
Bequeme Ratenzahlungen.
Eine Redensart, deren
Richtig-
keit Ihnen so recht zum
Be-
wußtsein kommt, wenn Sie
einen Gang durch
Eissen-
hauers Möbelausstellung
machen und sehen, wie
preis-
wert dort formenschöne
Möbel zu haben sind.
(4953a
RADAM KARN NACHF FRIEDRICH
geb. Treß
im Alter von 64 Jahren.
(715(
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wendel Leißler.
Darmſtadt (Barkhausſtr. 59), 10. Aug. 1935.
Die Beerdigung finder Montag, den
12. Auguſt, nachm. 3.30 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Weltbil
Dankſagung.
är die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
7 dem Heimgange unſerer lieben
Eniſchla=
den und für die Kranz= und Blumenſpenden
echen wir auf dieſem Wege unſern
herz=
oſten Dank aus. Beſonders für die
Kranz=
derlegung der Gelderheber und die
Kranz=
ſende der Beamten der Stromabteilung der
gſei hiermit herzlich gedankt, nicht zuletzt
rrn Dr. Grode für ſeine ſtete
Hilfsbereit=
aft und den Barmherzigen Schweſtern für
e liebevolle Pfiege.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Philipp Mechler.
urmſtadt, den 10. Auguſt 1935.
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ARMSTADT. ERNSTLUOMIeSTR:g
Geſtorbene.
Darmſtadt: Miſchlich Johann Friedrich Wil
helm, Gaſtwirt, verheiratet, 59 Jahre.
Jehmlich, Franz Hermann, Schreiner,
Witwer, 72 Jahre.
Griesheim: Maus, Wilhelm, Gaſtwirt,
verhei=
ratet, 57 Jahre.
Groß=Zimmern: Baumann, Heinrich, Spengler
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bekannt zu
wer=
den. Nur ehrlich
gemeinte Zuſchr.
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die Geſchäftsſt.
Tau
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen erwieſene innige Teilnahme ſagen wir
Unſeren herzlichſten Dank.
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achmänniſch
und bil
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nrichsstraße 6
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 11. Auguſt:
SbtArSgtlots
Soer,
Die Jung eeichalhleien imn hämpf!
Heute Gau=Jugendmeiſterſchaften am Böllenfallior.
* Vor beifallsfreudigen Zuſchauern nahmen am Samstag
abend die 12. Nationalen Jugend=Wettkämpfe des SV. 98 ihren
Anfang und man darf ſagen, einen feinen Anfang. Denn ſchon
hier, in den Klaſſen C und D, lieferte ſich der
Leichtathletiknach=
wuchs ganz erbitterte Kämpfe. Namentlich in den Staffeln ließen
die Jungen keinen Meter Boden ohne Anſtrengung verloren gehen
und auch in den techniſchen Uebungen, wie im Dreikampf ſetzten
ſie ihr ganzes Können ein. Kreis=Fachamtsleiter Lindner
konnte denn auch bei der anſchließenden Siegerehrung den Jungen
verdientes Lob ausſprechen.
Die Einzelergebniſſe folgen.
Am heutigen Sonntag ſtehen ſich die Junioren und die A= und
B=Jugend gegenüber, unter denen ſich aus Süddeutſchland und
Darmſtadt einige ganz hervorragende Kräfte befinden, die auch
bei den Jugendmeiſterſchaften in Kaſſel Ehre einlegten. Die
Vor=
kämpfe beginnen morgens um 8,45 Uhr, während die
Entſcheidun=
gen nachmittags ab 14,45 Uhr fallen werden. Die Wettbewerbe
der 4=Jugend gelten als Gau=Jugendmeiſterſchaften und verbürgen
damit erhöhten Kampfeinſatz der Teilnehmer. Die am Vormittag
gelöſten Eintrittskarten gelten auch am Nachmittag und bei dem
niedrigen Eintrittspreis ſollten ſich die Freunde der Leichtathletik
die 12. Nationalen Jugendwettkämpfe nicht entgeben laſſen.
Eine Rieſenüberraſchung bei den Tennis=
Meiſterſchaften
war die Niederlage des Gemiſchten Paares Sperling/v.
Cramm gegen Noel/Wild mit 4:6, 7:9 während
AußemſHen=
kel durch einen feinen 6:1, 6:0=Sieg über Adamſon/Geelhand ins
Finale kommen. Cramm, der Denker 6:4, 6:3, 6:3 ausſchaltete,
trifft im Finale auf den Ungarn Szigeti. Im Fraueneinzel
trifft Cilli Außem, die die favoriſierte Polin Jedrzejowſka
6:2, 6:4 ausſchaltete, auf Frau Sperling, die die Belgierin
Adamſon 7:5, 6:2 ausſchaltete.
Klubmeiſterſchaften des Tennis= und Eisklubs.
Am Samstag nachmittag wurde in allen Konkurrenzen um
die Klubmeiſterſchaft das Finale erreicht, im Damendoppel wurde
ſogar die Schlußrunde ſchon ausgeſpielt.
Im Herreneinzel wurde die noch ausſtehende Vorſchlußrunde
zwiſchen Sigwart und Werner ausgetragen. Sigwart lag ſtändig
im Angriff und ſiegte ungefährdet 6:2 6:3. In der
Vorſchluß=
runde im Dameneinzel ſiegte Frl. Ringer über Frl. Graetz mit
6:2 6:1.
Das Herrendoppel brachte einen etwas überraſchenden Sieg
von Colin Vollrath über Werner / Samesreuther. Die Sieger
ſpielten ein ausgeglichenes und gut aufeinander abgeſtimmtes
Doppel und warfen ihre Gegner mit 6:4 6:4 aus dem Rennen.
— In der Vorſchlußrunde des Gemiſchten Doppels waren Frau
Kautter/Sigwart über Frl. Unckell/Werner mit 6:0 6:4
erfolg=
reich. Nur im zweiten Satz fand ſich das unterlegene Paar zu
ernſterem Widerſtand konnte aber trotz 4:2=Führung infolge der
beſſeren Zuſammenarbeit der Sieger den Satz nicht gewinnen.
Im Damendoppel gelang es der gut eingeſpielten
Kombina=
tion Frl. Unckell/Frl. Graetz, ihren im Darmſtädter Ortsturnier
errungenen Sieg über Frau Kutter Frl. Ringer zu wiederholen.
Das wirkungsvolle Netzſpiel Frl. Unckells und die gut geſetzten
Vorhandſchüſſe von Frl. Graetz gaben den Ausſchlag für den
ver=
dienten 2:6 6:3 6:2=Sieg über ihre nicht gut harmonierenden
Gegnerinnen.
Im Herreneinzel mit Vorgabe ſiegte erwartungsgemäß von
Harnier über den talentierten Junior Callmann, dem es als
ein=
zigem in dieſer Konkurrenz gelang, dem Endſieger einen Satz
ab=
zunehmen. — Im Senioreneinzel iſt der glatte Sieg von Steffan
über Teichmann mit 6:3 6:2 zu erwähnen, während Sennewald
Mühe hatte, über Dr. Wittmann mit 6:0 6:8 6:4 die Schlußrunde
zu erreichen.
Heute nachmittag Entſcheidungen.
Die Schlußrunden in den Hauptkonkurrenzen werden heute
nachmittag ausgetragen. Als erſtes ſteigt das Herreneinzel
zwi=
ſchen Endriß und Sigwart; anſchließend ſpielen Frl. Ringer und
Frau Kautter um die Damenmeiſterſchaft. Das Herrendoppel
zwiſchen EndrißlSigwart und Colin/Vollrath ſowie das gemiſchte
Doppel zwiſchen Frau Kautter/Sigwart und Frl. Ringer/Claß
bilden den Abſchluß der um 14.30 Uhr beginnenden Spiele, Sep.
Deutſche Meiſterſchaften im Schießen.
In Berlin=Wannſee wurden am Freitag die Deutſchen
Mei=
ſterſchaften im Schießen zum größten Teil zum Abſchluß gebracht.
Faſt ausnahmslos wurden die Siege von auswärtigen Schützen
gewonnen. Den Ehrenpreis des Führers für den Sieg im
Drei=
kampf (Piſtolen=, Kleinkaliber= und Wehrmanngewehr=Schießen)
entführte Spörer nach Thüringen. Spörer erreichte 506 Ringe;
die gleiche Zahl ſchoß auch der Bayer Zöpfl, doch gab, die beſſere
Leiſtung im Piſtolenſchießen (190 Ringe) den Ausſchlag zugunſten
Spörers, da Zöpfl nur auf 183 Ringe kam. Den Preis des
Reichs=
kriegsminiſters im Schießen mit dem Wehrmannsgewehr gewann
der Schleſier Lehnert mit 260 Ringen. Ergebniſſe: Dreikampf:
1. Spörer=Zella Mehlis 506 Ringe, 2. Zöpfl=Bayern 506 Ringe,
3. Rau=Südweſt 501 Ringe: Wehrmannsgewehr (15 Schuß
auf 20er=Ringſcheibe); 1. Lehnert=Schleſien, 260 Ringe, 2.
Bien=
hüls=Weſtfalen 246 Ringe; Scheiben=Piſtolenſchießen: (60 Schuß
auf 10er=Scheibe); 1. Krempel=Gau Nordſee 531 Ringe, 2. Beltzner=
Thüringen 522 Ringe, 3. Lorenz=Niederrhein 513 Ringe: Piſtolen=
Schnellfeuer: 1. Steudel=Sachſen 18 Treffer, 2. E. Müller=
Weſt=
falen 18 Treffer (durch Stechen entſchieden), 3. Oyen=Brandenburg
17 Treffer; Kleinkaliberſchießen (40 Schuß auf 10er=Scheibe, 50
Meter):1. Fitzkow=Brandenburg 388 Ringe, 2 Schmitt=
Süd=
weſt 387 Ringe, 3. Klingner= Sachſen 386 Ringe; Kleinkaliber=
Olympiaſchießen: 1. Sekus=Gau Hanſa 391 Ringe, 2 Rehmann=
Südweſt 390 Ringe, 3. Hoffmann=Sachſen 389 Ringe.
Die neuen deutſchen Amaleur=Boxmeiſter.
Von den am Diensteg zu den Deutſchen
Amateurboxmeiſter=
ſchaften in Berlin angetretenen 128 Teilnehmern hatten ſich 16
für die Schlußkämpfe um den Titel, die am Freitag im Sportvalaſt
ſtattfanden, qualifiziert. Unter dieſen 16 Boxern befanden ſich nur
drei Meiſter des Vorjahres, und zwar Rappſilber=Frankfurt,
Mi=
ner=Breslau und Schmedes=Dortmund. Zwei von dieſen konnten
ſich auch diesmal wieder einen Titel ſichern, Rappſilber, im
Ban=
tamgewicht und Schmedes im Leichtgewicht. Miner mußte ſich im
Federgewicht mit dem zweiten Platz hinter ſeinem Landsmann
Büttner II begnügen. Es gab alſo nur in einer Klaſſe, im
Leicht=
gewicht, einen neuen „alten” Meiſter, denn Rappſilber hatte ſich
im Vorjahr in Nürnberg den Titel im Fliegengewicht erkämpft.
Die Liſte der neuen Meiſter bat folgendes Ausſehen:
Fliegengewicht: Färber=Augsburg. Bantamgewicht: Rappſilber=
Frankfurt. Federgewicht: Büttner II=Breslau. Leichtgewicht:
Schmedes=Dortmund. Weltergewicht: Murach=Schalke.
Mittelge=
wicht Stein=Bonn. Halbſchwergewicht: Pietſch=Leipzig.
Schwer=
gewicht: Runge=Elberfeld.
Guſtav Eder, der deutſche Europameiſter im
Welterge=
wichtsboxen, trug am Donnerstag in Prag zwei Schaukämpfe aus,
die großen Beifall fanden. Franz Dübbers=Köln wurde von dem
Tſchechen Hrabak, einem Herausforderer Eders, nur knapp nach
Punkten geſchlagen, während ſein Landsmann Engels im
Mittel=
gewicht durch Müller k.o ging.
Deutſchlands Reiter gewannen am Donnerstag in
Dublin durch Rittm. Haſſe auf Kalmot ein Jagdſpringen: Zweiter
wurde der iriſche Kapitän Aberne auf Blarney Caſtle. Am
Frei=
tag kam der „Preis der Nationen” zur Abwicklung, den Irland
vor Deutſchland, Schweden und Holland gewann.
Deutſche Schwimm=Meiſterſchaften.
Neuer Bekord von Ruth Halbsguth
über 400 Meter Kraul.
Das Plauener Schwimmſtadion iſt am Wochenende
Schau=
platz der Deutſchen Meiſterſchaften. Das Wetter war dem erſten
Tage recht günſtig. Das Waſſer des Plauener Bades iſt
bekannt=
lich recht ſchwer, ſo daß die geſchwommenen Zeiten nicht verwundern.
Die Ergebniſſe vom Samstag.
Turmſpringen der Frauen: 1. Hertha Schieche Spandau
04 (Titelverteidigerin), 36,87 Punkte; 2. Käthe Köhler,
Ham=
burger Turnerbund, 33,65 P.; 3. Annelieſe Bingel, Germania
Dortmund 32,39 P.; 4. Bertel Schlüter, München 99, 32,38 P.;
5. Alice Wendeborn Neptun Weimar, 32,03 P.; 6. Marie Schleſi,
Erkenſchwick, 24,96 Punkte.
4 mal 200 Meter=Kraulſtaffel. Männer: 1. Magdeburg
96 (Titelverteidiger, Mannſchaft: Deiters, Schulze. Heiko Schwartz,
Schlüter), 9:43; 2. Bremer Schwimm=Verband (Struck, Leiſewitz,
Heibel, Fiſcher) 9:58,4; 3. Schwaben Stuttgart, 10:00; 4. Waſpo
Stettin, 10:12,7; 5. Bremer Schwimm=Verband I1, 10:25,4;
6. Elberfeld 83, 10:35.
Staffelmeiſterſchaft, Frauen (100 Meter Rücken, 200 Meter
Bruſt 100 Meter Kraul): 1. Nixe Charlottenburg
(Titelverteidiger, Mannſchaft: Ahrendt. Engelmann, Salbert),
5:52,5: 2 Düſſeldorf 98, 5:55; 3. Nixe Charlottenburg II, 6:05,7:
4. Ottenſen 09.
100 Meter Rücken, Männer: 1. Schwartz, Wünsdorf (Titel=
verteidiger), 1:09,7; 2. Schlauch, Wünsdorf, 1:10.9; 3.
Gerſten=
berg, Magdeburg 96 1:12,9; 4. Ernſt Küppers, Plauen, 1:13,3;
5. Nordmeyer, Duisburg 98, 1:15; 6. Simon, Gladbeck, 1:15,5;
Ruhfuß, Witten in 1:14,7 wegen falſcher Wende disqualifiziert.
4 mal 100 Meter=Kraulſtaffel für Vereine ohne Winterbad:
Poſeidon Worms 4:36,5: 2. SV. Hof, 4:38,4; 3. Möwe
Allenſtein, 4:42,8; 4. SV. Noſſen (Titelverteidiger), 4:46,8;
5. SV. Glogau, 4:53.4; 6. Elbe Schönebeck 4:55.
Kunſtſpringen, Männer: 1. Winfried Mahraun Poſeidon
Berlin (Titelverteidiger), 151,95 Punkte: 2. Leo Eſſer,
Wüns=
dorf. 151,95 P.: 3. Weiß Dresden, 135,92 P: 4. Haſter, Berlin,
130,59 P.; 5. Lorenz, Wünsdorf, 128,18 P.; 6. Randerath,
Augs=
burg, 124 93 Punkte.
400 Meter Kraulſchwimmen, Frauen: 1. Ruth
Halbs=
guth. Nixe Charlottenburg (Titelverteidigerin), 5:56,8
(neuer deutſcher Rekord); 2. Urſula Groth. Breslau,
5:58,3: 3. Leni Lohmar, Bonn, 5:08,5; 4. Hilde Salbert,
Char=
lottenburg, 6:16; 6. Urſula Pollack, Leipzig, 6:18,6; 7. Roſel
Sickenberger, Offenbach, 6:37.
100 Meter Kraul, Männer: 1. Fiſcher Bremen 1:00;
2. Heiko Schwartz, Magdeburg, 1:01,4; 3. Schubert, Breslau,
1:02,6: 3. Heibel, Bremen, 1:02,6 (Schiedsrichter=Entſcheid);
5. Laukwitz, Stuttgart, 1:04,5; 6. Schreyer, Dresden, und v.
Ecken=
brecher, Spandau, je 71:04: 7. Leiſewitz, Bremen, 1:05.
4 mal 200 Meter Bruſt=Staffel, Männer: 1. Hellas
Mag=
deburg (Titelverteidiger), 12:06,5 (Mannſchaft: Rückewoldt,
Pohle, Ohrdorf, Heins); 2. Erſter Frankfurter Schwimm=Club,
12:12,2, 3. Stern Leipzig, 12:12,6: 4. SV. Göppingen, 12:16,9‟
5. Charlottenburg 87, 12:22; 6. Gladbeck 1913, 12:22 (in zwei
Abteilungen auf Zeit geſchwommen),
400 Meter Kraulſchwimmen, Männer: 1. Nüske,
Stet=
tin, 5:12,1; 2. Przywara, Hindenburg, 5:19,6; 3. Peters
El=
berfeld, 5:21,8; 4. Spellecken, Duisburg, 5:23; 5. Deiters,
Mag=
deburg, 5:23 2 (Titelverteidiger); 6. Stetter, Stuttgart, 5:26.
3 mal 200 Meter=Bruſtſtaffel, Frauen: 1. Nixe
Charlot=
tenburg (Titelverteidiger) 10:01,8 (Mannſchaft: A. Knuth,
K. Knuth. Engelmann); 2. Plauen 1912, 10:10,7.
Die inkernakionalen Hochſchul=Meiſterſchaften
in Budapeſt.
Die internationalen Hochſchul=Meiſterſchaften in Budapeſt
haben am Samstag morgen 8 Uhr ihren Anfang genommen. Die
weitaus ſtärkſte Mannſchaft der etwa 1000 Turner ſtellt
Deutſch=
land. Die Wettkämpfe begannen mit dem Geräteturnen
für Männer, bei dem die ungariſche Mannſchaft
mit. 95 Punkten den 1. Platzbeſetzte. An 2. Stelle
ſteht Japan mit 89,2 Punkten. Dann folgt die deutſche
Mannſchaft mit 86,4 Punkten. Im Einzelturnen erzielte der
ungariſche Turner Toth 19,5 Punkte und wurde Erſter. An
zweiter Stelle ſtehen punktgleich der Deutſche Sandrock und der
Ungar Keckkemeti.
Am Samstag mittag traf im Flugzeug Reichsſportführer
von Tſchammer und Oſten in Budapeſt ein, der von Vertretern
der ungariſchen Behörden und des Sportverbandes begrüßt
wurde.
Deulſche Kegler=Meiſterſchaften.
Der erſte Tag.
Am frühen Freitag vormittag begannen in der feſtlich
ge=
ſchmückten Dortmunder Weſtfalenhalle die Kämpfe um die
Deut=
ſchen Meiſterſchaften im Kegeln. Nach der Eröffnungsanſprache
des Bundesſportwarts Mayer=Braunſchweig ging es auf den 17
Bahnen in die Kämpfe um die Meiſterehren. Nach den zahlreichen
Ausſcheidungen innerhalb der einzelnen Gaue ſind in Dortmund
alle Spitzenkönner des deutſchen Keglerbundes am Start. Von den
erſten Kugeln an herrſchte in der großen Halle wettkampffrohe
Stimmung.
Die völkiſche Ausſprache, die erſtmalig durchgeführt wurde,
hatte der DT.=Gauführer Jaſper=Halle übernommen. Er war mit
dem Ergebnis ſehr zufrieden, denn alle gemeldeten Wettkämpfer
wußten auf die geſtellten Fragen treffende Antworten zu geben.
Von den 23 Meiſterſchaften kamen am Freitag ſchon neun zur
Ent=
ſcheidung. Den erſten Meiſtertitel holte ſich auf der
Sche=
renbahn die Berliner Achter=Mannſchaft mit 5744 Holz
vor Hannover und Magdeburg. Beſter Einzelkegler war
Otto Bartſch=Berlin mit 742 Holz.
In den Einzelmeiſterſchaften der Männer ſind die Kämpfe ſehr
ſpannend. Auf der Aſphaltbahn führt der Dresdener Zeunert
mit 1139 Holz, es iſt aber fraglich, ob er die Führung behält.
Auf der Bohle ſchaffte der Kieler Arp 1563 Holz. Es iſt kaum
damit zu rechnen, daß ihm mit dieſer großen Leiſtung noch der
Endſieg zu nehmen iſt.
In den Abendſtunden fielen drei weitere Entſcheidungen.
Schillings=Rheydt vollbrachte in der Einzelmeiſterſchaft auf
Scherenbahn eine hervorragende Leiſtung und erzielte mit 1470
Holz einen neuen Rekord. Der erſt 26jährige Weſtdeutſche
ſchob die 200 Kugeln mit einer verblüffenden Genauigkeit und
Sicherheit. Niehoff= Braunſchweig wurde Zweiter mit 1467
Holz. An dritter Stelle folgt Buttkus=Remſcheid und
Ull=
rich=Hambura mit je 1436 Holz. Hartmann=Frankfurt
ge=
wann die Meiſterſchaft auf der internationalen Bahn mit 1605
Holz vor Riedel=Hambura mit 1560 und Pilz=Sachſen mit 1541
Holz. Auf Bohle ſicherte ſich Arp=Kiel die Einzelmeiſterſchaft
mit 1563 vor Wambach=Berlin mit 1539 und Buckow=Berlin mit
1554 Holz.
Die frohe Feſtſtimmung wurde dadurch noch erhöht, daß der
hraune Glücksmann der Arbeitsbeſchaffungs=Lotterie einen hoben
Gewinn in der Halle auszahlen konnte. Die Frau des aus
Mühl=
hauſen in Thüringen gekommenen Keglers Ublig hatte das richtige
Los erwiſcht und gewann 500 Mark.
Deutſcher Säbelmeiſter
wurde bei den in Frankfurt a. M. abgewickelten Deutſchen
Fecht=
meiſterſchaften am Schlußtage wieder der Titelverteidiger Heim=
Offenbach, der die Meiſterſchaft auch im vergangenen Jahre in
Nürnbera gewonnen hatte. Die Deutſchen Meiſterſchaften ſind
da=
mit beendet. Meiſter wurden: Eiſenecker=Hermannia Frankfurt
(Florett), Hedwig Haß=TV. Offenbach (Florett, Frauen), Hödicke=
Nürnberg (Degen). Heim=Offenbach (Säbel), Hermannia
Frank=
ſurt (Mannſchaftsmeiſter Florett und Degen), Frankfurter
Turn=
verein von 1860 (Mannſchaftsmeiſter Säbel).
Spanien ſiegt im Golf=Länderkampf.
Deutſchland in Frankfurt a. M. mit 3:6 geſchlagen
Im erſten Golf=Länderkampf zwiſchen Deutſchland umd
nien, der am Samstag auf dem Frankfurter Golf=Feld aus
gen wurde, errangen die ſpaniſchen Gäſte einen ſicheren Ei
6:3 Punkten. Die überraſchend ſtark ſpielenden Spanie
ten ſich alle drei Vierer=Spiele ſowie drei von den ſechs
Spielen. Für Deutſchland konnten nur v. Limburger Sch.
Gärtner erfolgreich bleiben. Geſpielt wurde über 18 Loch
führer Henkell wohnte dem Kampfe bei.
Die Ergebniſſe. 1. Vierer: Luis de Arana/E
Ybarra ſchlagen Hellmerlvon Beckerath 1 auf. 2. Vierer:
barrilJavies de Arana ſchlagen v. Limburger/Hagedorn
3 Vierer: J. Vallejo/Fernando de Ybarra, ſchlagen
Gärtner 3:2. 1. Zweier: Luis de Arana ſchlägt Hagedor-
2. Zweier: Conde de Ybarra ſchlägt Hellmer 3:2. 3.
v. Limburger ſchlägt Luis de Olabarri 2:1. 4. Zweier:
de Ybarra ſchlägt von Beckerath 4:2. 5. Zweier: Schuldt
Fernando de Abarra 2 auf. 6. Zweier: Gärtner ſchläu
Vallejo 2 auf. — Geſamtergebnis: Deutſchland—Spanier;
Reichsſender Frankfuu
Frankfurt: Sonntag, 11. Auguſt
6.00: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute.
Bremer Dom. Choral: Wie ſchön leucht uns der
genſtern. 8.00: Waſſerſtand, Wetter. 8.05: Stutet
Gymnaſti,. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Choralblaſen.
Evangel. Morgenfeier. 9.45: Oberſtleutnant Altr ur=
Vom Weſen der ſoldatiſchen Erziehung. 10.00: 8
gart: Reichsſendung: Deutſche Morgenfeier der HJ. —0
Kaiſerslautern: Chorgeſang. 11.10: Ein
zoologiſchern=
radiesgarten. Aus Erinnerungen von Prof. Ludw. 4.
11.30: Leipzig: Reichsſendung: Bachkantate: Was
ich nach der Welt.
12.00: Mittagskonzert. 14.00: Kinderfunk: Kaſperles
Aln=
reiſe. 14.45: Das Volk erzählt. 15.00: Stunds
Landes.
16.00: München: Nachmittagskonzert. 18 00: Jugendf1:
Pimpfe erzählen Fahrtenerlebniſſe. 18.30: Frekſy;
Volksmuſik.
19.00: Nebenan und gegenüber. Funkfolge. 19.50: Sf4.
20.00: Leipzig: Abendkonzert. 22.00: Zeit, Nachr. 270:
Nachr. 22.20: Sportſpiegel mit Funkbericht vor er
Eröffnung der akademiſchen Weltmeiſterſchaft in Budi.
22.45: München: Tanzfunk. 24.00:
Schallplatten=
zert: Europäiſche Meiſter.
Frankfurt: Montag, 12. Auguſt
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frih
zert. In der Paufe 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerit
Wetter. 8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
paufe 9.00: Nur Kaiſerslautern: 1. (9.00): Gint
Soliſt Georg Brentzel ſpielt. 2. (9.20): Jakob Wald
erzählt von ſeiner Saar=Heimat. 3. (9.40): K
Konzert. 10.00: Sendepauſe. 10.45: Praktiſche *
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 1150
Meldungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Baueryf!
12.00: Hannover: Schloßkonzert. Dazw.: 13.00: Zeit, 15M
richten. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsb=wil
14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 19
Sendepauſe. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.15:
derfunk: Heut ſingen wir alle zuſammen. 15.30
Knögel: Europa und Napoleon I. nach Waterlvo. 157
Wunderkuren. Plaudereien eines alten Arztes.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Briefe für ſchöpfe.”
Menſchen. Aus dem gleichnamigen Buch von Rrn
Paulſen. 16.40: Bücherfunk: Länder, Städte und I
ſchen im überſeeiſchen Raum. 17.00: Stuttgart: M
mittagskonzert des Landesorch. Gau Württemberg=H)l”
zollern. 18.30: Jugendfunk: Zeltlager und Fres
18.45: Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
19.00: Unterhaltungskonzert. 19.50: Tagesſpiegel. 2N
Zeit, Nachr. 20.10: Berlin: Heiter iſt die Stu
21.00: Die unterirdiſche Großſtadt. Funkberichte. 2
Kammermuſik. Unſer Beethoven. 22.00: Zeit, 90
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Trier: Unte
tungskonzert. 23.00: Breslau: Muſik zur „Guten N.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik des NS.=Reichs=Sin
orcheſters.
Laße
Aun dnasäsann
Sonntag, 11. Auzuſt
Stuttgart: 18.30: ... und im Hohenlohiſchen?
das Volk dort ſagt und ſingt.
München: 20.00: Cavalleria ruſticana. (Siziliaif
Bauernehre.) Oper von Mascagni.
Köln: 21.00: Die Wiener in Berlin. Ein Liedek
nach einer Poſſe von Carl Holtei, von Jof. Chriſtecnl
Riga: 19.30: Lettiſche Muſik.
Brüſſel=fl.: 20.00: Operettenabend.
Kopenhagen: 20.10: Opernmuſik.
Bukareſt: 20.20: Konzert des Funkorcheſters.
Wien: 20.40: Domkonzert.
Rom: 22.00: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 22.00: Soliſtenprogrammm.
Warſchau: 22.20: Marinekapelle.
Montag, 12. Auguſt
Stuttgart: 20.10: Der große, bunte Sommer=Alm-c
Berlin: 20.10: Zwei bunte Stunden — wie gefund:
Hamburg: 21.00: Ein Leben für Händels Werk.
ſander erweckt deutſche Muſik für uns und die We=
Wien: 19.35: Muſikaliſche Kontraſte.
Agram: 20.00: Die verkaufte Braut, Oper von Sm*
Belgrad: 20.00: Troubadour, Oper von Verdi.
Budapeſt: 20.05: Orcheſter und Soliſten.
Mailand: 20.40: Sinfoniekonzert.
Beromünſter: 21.10: Alte Muſik.
Toulouſe: 21.45: Muſik von Offenbach.
London: 22.20: Tanzkapelle Preager.
Weiterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. 2
Während über Weſt= und Süddeutſchland mit abſter”
Luftbewegung am Samstag bereits wieder Aufheiterunch.”
ſetzt hat, kam es im übrigen Deutſchland bei bewölkten
noch vielfach zu Regen. Bei Luftdruckfall über Südweſt= 1 über Zentraleuropa wird ſich über dem Feſtland
eile-
förmige Luftdruckverteilung einſtellen, die mit
zunehmel-
wärmung wieder örtliche Gewitterbildung begünſtigt.
Vorherſage für Sonntag: Heiter bis wolkig, recht wi.
ſchwül; „wieder aufkommende Neigung zu Gewittero
Windrichtung wechſelnd.
Ausſichten für Montag: Vielfach aufheiternd und rechle
Gewitterneigung.
Eit
8.45: Choralb
Oberſtleutnant
rziehung.
orgenfeier der 5‟
10: Ein zoologt
von Prof. Lud
Bachkantate:
duckerbedarf ſicherzuſtellen, dazu übergegangen ſind, einen
nen Zuckeranbau entſtehen zu laſſen. Ehemals
wich=
briehmer wie Frankreich, Spanien, Italien und Japan ſind
bachtliche Selbſterzeuger und fallen als Abnehmer gänzlich
apan, einſt der beſte Kunde Javas, erzeugt
beiſpiels=
leute auf Formoſa ſoviel Zucker, daß es nicht nur den
u Bedarf deckt und darüber hinaus als Konkurrent am
hirkt auftritt, ſondern ſogar 1935 einen Ernteüberſchuß aus
Kaſberle /Murr 300 000 Tonnen einlagern mußte. In Britiſch=
In=
wurden 1933 von den damals beſtehenden 30
Zuckerfabri=
e meiſten durch ein Erdbeben zerſtört. Nach dem Wieder=
t. daß eine Verlängerung oder neue
Verein=
umg des Chadbourne=Planes in der
augen=
ichen Form unmöglich ſei, da er ſein Ziel nur zu
Bruchteil erreicht habe. Der Chadbourne=Plan hat ſomit
ſſrde September dieſes Jahres als abgelaufen zu gelten.
die Frage der Aufrechterhaltung des Rates und ſeines
als Informations= und Sammelſtelle zur Vorbereitung
wentuellen neuen Weltkonferenz waren die Meinungen ge=
Java hat einen diesbezüglichen Vorſchlag abgelehnt.
tar will es von jeder Mitarbeit ausſcheiden, ſolange mit
Ergländern keine Einigung erzielt iſt. Jedoch wird dieſe
ung angeſtrebt werden.
N— dieſer Meldung wird das Verſagen einer
inter=
nalen Marktregelung für Zucker — denn das
das Ziel des Chadbourne=Planes — offen zugegeben. Im
ſrtz zu den erfolgreichen internationalen Abmachungen im
rellen Abſchnitt der Weltwirtſchaft (Ireg=Abkommen,
Kup=
iention uſw.) zeigt ſich überhaupt, daß eine gleiche
Rege=
in landwirtſchaftlichen Abſchnitt bedeutend ſchwerer durch=
11. Auguft
ſeenn iſt. Der Grund iſt leicht erſichtlich. Er liegt darin, daß
ſe der Notwendigkeit der Einkalkulierung von Reſerven für
45 große 8
a Mißernten die landwirtſchaftliche Erzeugung niemals ſo
hön leucht u
ſerfaßt werden kann wie die induſtrielle Produktion.
ſetter. 8.05
em Zucker lagen die Verhältniſſe inſofern noch beſonders
ſig, als alle großen Verbrauchsländer in dem Beſtreben,
8.30
Wetet
Das Ende des Chadbourne=Planes.
Zucker wird „nakional”.
unf der am 5. und 6. Auguſt in Brüſſel tagenden 11.
Zuſam=
uaft des internationalen Zuckerrates war man einmütig der
aufbau beſitzt Indien die vierfache Zahl von Zuckerfabriken, die
mit einer Kapazität von ungefähr einer Million Tonnen den
bis=
herigen Inlandsbedarf ungefähr decken können.
Bei dieſer Entwicklung iſt der Preisperfall am
in=
ternationalen Zuckermarkt wohl verſtändlich. In
die=
ſer Entwicklung liegen aber gleichzeitig auch die Gründe für die
Ausſichtsloſigkeit einer internationalen Marktregelung. Der
Zucker iſt aus einem Luxusgut längſt ein für jede Volkswirtſchaft
unentbehrliches Konſumgut geworden, deſſen Sicherung ſich jede
Volkswirtſchaft angelegen ſein laſſen muß. Es iſt nur
ſelbſtver=
ſtändlich, daß man es deshalb aus der Sphäre internationaler
Preisſpekulationen herauszunehmen ſucht. Abhängigkeit im
Zuckerkonſum kann gefährlich werden.
Am härteſten werden von dieſer Entwicklung ſelbſtverſtändlich
die Produktionsländer betroffen, in denen der Zucker als
in=
ternationale Stapelware in Form der Monokultur angebaut
wird, wie beiſpielsweiſe in Java. Von hier gingen denn auch
die Verkäufe „um jeden Preis” aus. Ein weiterer Faktor für
das Verſagen des Chadbourne=Planes war die Struktur des
Lon=
doner Marktes, der praktiſch von einer kleinen, aber mächtigen
Gruppe von Zuckerraffinerien beherrſcht wird.
Deutſchland wird durch dieſe Vorgänge am Weltmarkt
verhältnismäßig wenig berührt. Der deutſche
Rü=
benbau iſt einer der weſentlichſten und unentbehrlichſten Faktoren
der intenſiven Landwirtſchaft und der Volksernährung. Damit
iſt auch der Zuckerinduſtrie ihre Rolle in der deutſchen
Volkswirt=
ſchaft zugewieſen. Das heißt nicht, daß die deutſche Zuckerinduſtrie
am Export und Weltmarkt völlig unintereſſiert wäre. Die
Ab=
hängigkeit vom Wetter und von der Ernte wird es immer
not=
wendig machen, daß notfalls zu dem Ventil des Exports
gegrif=
fen wird. Aber der Export iſt niemals eine Lebensfrage für uns.
Das drückt ſich deutlich in der bisherigen Ausnutzung des
Chad=
bourne=Abkommens aus. Von der ihr zuſtehenden
Export=
quote von 300 000 Tonnen hat die deutſche
Zuckerindu=
ſtrie in den letzten beiden Jahren je 75 000 Tonnen an Küba
ab=
getreten und auch den jährlich verbleibenden Reſt von 225 000 To.
bei weitem nicht ausgenützt. Selbſtverſtändlich wäre eine
Preis=
feſtigung am Weltmarkt auch für uns ſehr wünſchenswert, aber
eine Lebensfrage iſt es, wie geſagt, für unſere Zuckerinduſtrie
nicht. Wir können jedenfalls der künftigen Entwicklung in Ruhe
entgegenſehen.
Produkkenmärkke.
aimſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 10. Aug.
Wſtund bzw. Stück bzw. Bündel) in Pfg.): Kohlrabi 4—6
er 5. Gelberüben 8. Roterüben 10—12, Spinat 25—30,
hlohl 8—10, Rotkraut 20. Weißkraut 15 Wirſing 18—20,
enbohnen 25—30, Buſchbohnen 15—20, Wachsbohnen 25—
ben 25—35, Zwiebeln 8—10, Knoblauch 80, Tomaten 15
Endivienſalat 6—10, Kopfſalat 8—10, Salatgurken 5—30,
jdgurken (100) 100—160, Blumenkohl 50—80. Rettich 5—
nuhkartoffeln 6—7; Pfirſiche 40—60. Aprikoſen 50, Brom=
19—45, Stachelbeeren 25—30, Mirabellen 30, Reineklauden
00 AA X Tafeläpfel 30. Wirtſchaftsäpfel 15—20, Falläpfel 10,
Jalob A 0 Mimen 25—30. Wirtſchaftsbirnen 15—20 Zwetſchen 25,
(9.404 Aüdhren 15—18, Trauben 60, Bananen 60; Süßrahmbutter 152
5: Praltiſcht WM. Landbutter 140, Weichkaſe 20—25, Handkäſe 4—12. Eier
Werbelonzer, 14 911 —13: Hahnen 110—120. Hühner 80—90, Enten 120—130,
1.45: Bautk Mt 50—60; Ziegenlämmer 60.
1300 91 4AMleinheimer Obſtgroßmarkt — Wochenbericht. Die täglichen
Wirtſchaftücf Uten betrugen in der Berichtswoche 600—800 Zentner. Durch
ſtärkere Anfuhren in Pflaumen und (in den letzten Tagen) auch
in Bühler Frühzwetſchen war die Knappheit in friſchem Obſt
behoben. Die Preiſe gaben etwas nach und wurden bei guter
Nachfrage (in Pfg. je Pfd.) wie folgt bezahlt: Johannisbeeren
20—21. Brombeeren 35—37, Pfirſiche a) 36—44, b) 25—36
Apri=
koſen 40—60, Pflaumen 6—12, Zwetſchen 10—19, Mirabellen a)
16—23, b) 9—17, Reineklauden 7—11, Birnen a) 15—24, b) 5—
15, Aepfel a) 10—20, b) 5—10 Buſchbohnen 6—8 Stangenbohnen
10—15, Tomaten 13—15. Lebhafter Verſand erfolgt nach
Nord=
deutſchland, Rheinland, Schleſien und Süddeutſchland.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 7. Auguſt auf 102,4 (1913 —
100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (102,2) um 0,2 v.H.
er=
höht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
104,5 (pl. 0.3 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,2
(pl. 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,2 (unverändert).
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nach einem ſehr ſtillen Geſchäftsverlauf in der
zurückliegen=
den Woche war die Umſatztätigkeit an der Berliner Börſe
am Samstag ziemlich lebhaft und die Kursgeſtaltung an den
Aktienmärkten überwiegend aufwärts gerichtet. Hierzu mag
eines=
teils die Mitteilung über eine weitere beträchtliche Abnahme der
Arbeitsloſenziffer beigetragen haben, intern regte die kräftige
Befeſtigung der Farbenaktie an, die ſogleich nach dem erſten Kurs
bis auf 159½ anzog. Im übrigen ſind die Kursſteigerungen wohl
hauptſächlich auf Deckungskäufe der Kuliſſe und nur zum
geringe=
ren Teil auf Anſchaffungen der Bankenkundſchaft zurückzuführen.
Am Rentenmarkt konnte ſich eine nennenswerte Geſchäftsbelebung
nicht durchſetzen. Im Verlaufe blieb die freundliche Stimmung
erhalten.
Die Rhein=Mainiſche Wochenſchlußbörſe verkehrte im
Anſchluß an die vorgeſtrige Abendbörſe in überwiegend etwas
feſterer Haltung. Seitens der Börſe beſtand etwas Kaufneigung,
während der Auftragseingang aus der Bankenkundſchaft nach wie
vor ſehr gering blieb. Das Geſamtausmaß der Umſatztätigkeit
war klein, nur in einigen Spezialwerten war ſie verhältnismäßig
lebhafter. So bei JG. Farbeninduſtrie, die auf 1588—159½
Pro=
zent (158½) anſtiegen. Scheideanſtalt gewannen 1 Prozent auf
240. Elektroaktien lagen ruhig, aber überwiegend feſt. Auch
Montanpapiere notierten höher. Am Rentenmarkt herrſchte bei
Börſenbeginn Geſchäftsſtille, doch lagen die Kurſe ziemlich
unver=
ändert. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt, das Geſchäft war
indes weiter klein und nur auf wenige Spezialwerte beſchränkt.
JG. Farben wurden mit 159½—159½ lebhafter umgeſetzt. Auf
den übrigen Marktgebieten blieben die Anfangskurſe meiſt
be=
hauptet. Der Rentenmarkt blieb ziemlich ruhig bei unveränderten
Kurſen.
Skand der fundierten Reichsſchuld Ende Juni.
Vom Reichsfinanzminiſterium wird der Stand der fundierten
Reichsſchuld am 30. Juni 1935 bekanntgegeben. Insgeſamt hatte
an dieſem Zeitpunkt das Reich fundierte Schulden in Höhe von
10 265,3 Mill. RM. gegenüber 10 045,4 Mill. RM. am 31. März
1935. Die auf Reichsmark lautende Schuld iſt in dieſem Betrag
mit 8541,0 (8315.1) Mill. RM. enthalten. Die größte
Ver=
änderung bei den einzelnen Poſten zeigen die 4½prozentigen
Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1935, die auf 632,5
Mill. RM. geſtiegen ſind, nachdem ſie am 31. März 1935 erſt 227,8
Mill. RM. betrugen. Die auf fremde Währung
lau=
tende Schuld wird mit 1724,3 (1730,3) Mill. RM.
aus=
gewieſen.
Piehmärkke.
j. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 10. Auguſt waren
zugeführt 359 Stück. Verkauft wurden 229 Tiere. Bei amtlichen
Preisnotierungen wurden Milchſchweine mit 9—16 RM., Läufer
mit 18—36 RM. verkauft. Marktverlauf: gut.
Hauptſchriftleiter: Rudolf Mauve.
Stellvertr. Hauptſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: ſ. V. Andreas Bauer; für den Schlußdienft
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilleton und die
Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette: für „Reich und Ausland‟: Dr. C. 6. Quetſch;
für den Handel: Dr. C. 9. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. VII. 35. 19253. Pl. 5. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 18 Seiten
Labensversicherungs-Geseilschatt
P HöMIX
in Wien, gegründet 1882
Auszug aus dem 52. Rechenschaftsbericht 1934
1. Deutsches Geschäft
(in RM.)
Versicherungsbestand 162967 Policen über 233 255 900,—
Neuzugang 1934 51098 Policen über
S56 305 589.—
Prämieneinnahme 1934.
11057057.—
Zahlungen an Versicherte 1934
5657 181.—
Rücklage (Deckungssteck) ..
32 532 616.—
Sonderrücklage (Kaution) ..
2 100 000.—
II. Gesamtgeschäft
(in S)
Tätigkeitsgeblet: 23 Länder
Versicherungsbestand 888916 Policen
über . . . . . . . . . . . . 2997 565 520,—
Främieneinnahme 1934 . . . .
152 209 772.—
Lahlungen an Versicherte 1934
82 537 426.—
Garantiemittel .. . . ."
6Ne6 752.—
Veuzugang im 1. Halbjahr 1935
130272 Policen über . . . .
196 120 883.—
Direktion für das Deutsche Reich
Wünchen, Giselastr. 21. Berlin W9, Hermann-Göringstr. 2-3
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oper Dresden). Karten für RM. 3.50, 4.50 und 6.— im Reisebüro Meßamt, Leipzig C 1, Markt 4.
LEIPZIGER MESSAMT INLEIPZIG
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A.
Am 29. Juli 1935 hinſichtlich der Firma: Gebrüder
Bickelhaupt, Inh. Hugo Baumbach und Ernſt
Nover Eberſtadt: Die Firma iſt geändert in:
Chri=
ſtian Eiſele vorm. Gebrüder Bickelhaupt
Papier=
waren= und Papiergroßhandlung. Die offene
Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt
Firma ſind auf den Kaufmann Chriſtian Eiſele in
Eberſtadt als Einzelkaufmann übergegangen. Nicht
übergegangen ſind die Grundſtücke und
Gebäulich=
keiten der Gemarkung Eberſtadt. Pfungſtädter
Straße 12. — Am 1. Auguſt 1935 hinſichtlich der
Firma: C. F. Winter’ſche Buchdruckerei,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Verlagsdirektors Karl
Fuchs iſt erloſchen. — Am 1. Auguſt 1935
hinſicht=
lich der Firma: J. Lehmann, Darmſtadt: Martin
Hausmann, Kaufmann in Frankfurt a. M., iſt zum
Einzelprokuriſten beſtellt. — Am 3. Auguſt 1935
hinſichtlich der Firma: Jakob Müller, Ober=
Ram=
ſtadt: Die Prokura der Jakob Müller Ehefrau
Katharina geb. Hofferberth iſt erloſchen. Die
Firma iſt erloſchen.
Neueintrag: Abteilung A. Am 27. Juli 1935.
Firma: „Ofen=Göbel” Ernſt Göbel, Darmſtadt.
Inh. Ernſt Göbel, Kaufmann in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1935.
Amtsgericht.
(V7130
Feld= und Waldſchutz.
Die ſich mehrenden Klagen über Feld= und
Wald=
frevel bedingen die Schließung der Feld= und
Wald=
wege zur Nachtzeit. Auf Grund des Art. 129 b II 2
der Städteordnung vom 8. Juli 1911 und des
Art. 1 II 1 der 1. Heſſiſchen Verordnung zur
Durch=
führung der Deutſchen Gemeindeordnung vom
1. April 1935 wird daher der Verkehr auf allen
Feld= und Waldwegen der Gemarkung Darmſtadt
vom Tage der Veröffentlichung dieſer
Bekannt=
machung ab von 21.30 Uhr bis 5 Uhr ſtrengſtens
unterſagt. Zuwiderhandlungen werden auf Grund
der Verordnung über die Vermögensſtrafen und
Bußen vom 6. Februar 1924 bis 150 RM. geahndet.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1935.
Bürgermeiſterei
Vertretung: Kopp, Bürgermeiſter.
st. 7167
Seite 12 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 11. Auguſt
Duu Uoler deolefelre Der
18)
Ein Abenteurer-Roman von Justus Franz Wittkop
Machdruck verboten.
Vielleicht war dieſes Geplärr das Zuviel, das Kyrills
Selbſtbeherrſchung zuſammenbrechen ließ. Die Spalte ſeiner
Augen öffnete ſich unter flatterndem Lidzucken bis zu rollenden
Kreiſen, aus denen der Irrſinn leuchtete; die Bogen ſeiner
Brauen ſtiegen hoch in die Stirn, die ſich in unzähligen Falten
zuſammenzog. Wie in einem plötzlichen Muskelkrampf bleckte er
die Zähne; ſein Geſicht glich jetzt der Fratze eines Dämons.
Gleichzeitig hoben ſich ſeine geballten Fäuſte bis in die
Höhe ſeiner Schläfen. Und mit einem Aufſchrei aus gepreßter
Bruſt, halb Stöhnen, halb Gurren, einem furchtbaren Laut, der
an das Röcheln eines gewürgten Königstigers erinnern mochte,
tappte er mit zwei Schritten in den Raum vor, machte wieder
halt, ſchwankte und nahm eine plötzliche Wendung auf die Wiege
zu. Er ſtieß die Arme vor und ſtürzte ſich in der vollendeten
Verwirrung des Jähzorns auf das ſchreiende Kind, um es zu
zerſchmettern, wie man in der Wut eine Taſſe auf dem Boden
zerſchmettern mag.
Als dieſes zornerhitzte Geſicht über den Rand der Wiege
ſah, hielt der Säugling Atem und Weinen an.
Später erinnerte ſich Schlüter an die knopfartigen,
jett=
ſchwarzen Aeuglein des winzigen Weſens, aus denen in dieſem
Augenblick etwas wie vergnügte Verwunderung mit einer
ent=
ſetzten Neugier kämpfte. Lange auch erinnerte er ſich noch an
den Schrei, den Jutta ausſtieß, während ſie ihr Geſicht hinter
den Händen verſteckte; es war ein ſchriller und kläglicher Schrei,
den man gewiß bis weit über die Siedlung hin hören mußte,
denn aus der Ferne antwortete ihm das Gebell der Hunde.
Schlüter war auf den Tiſch geſprungen; von da warf er
ſich auf den Wüterich, um ihm in den Arm zu fallen. Der
An=
prall der beiden Männer war äußerſt heftig und drängte ſie
von der Wiege ab. Sie ſchwankten ineinander verkrampft.
Schlü=
ter war mindeſtens einen Kopf kleiner als der Ruſſe, aber er
war bei voller Beſinnung, während Kyrill von einem Rauſch der
Raſerei umnachtet ſchien. Der unerwartete Angriff lenkte ſeine
Aufmerkſamkeit von dem unſchuldigen Opfer ſeiner Wut ab.
Mit der einen Hand ſuchte er ſich Schlüters zu erwehren,
wäh=
rend ſeine andere Hand noch immer den Säugling zu ergeifen
ſuchte.
Schlüter ſtemmte ſich mit aller Gewalt gegen den Raſenden;
er rang, als ob es ſein eigenes Kind wäre, das er vor dieſer
blinden Wut zu ſchützen trachtete. Mit ſeinem ganzen
Körper=
gewicht hängte er ſich an den Arm des Ruſſen und zog ihn
langſam ab.
Haſtig ſah er ſich nach der Alten um. Sie ſtand betend neben
der Wiege und ſtieß mit verſtörtem Mienenſpiel halblaute
Jammerlaute aus. Schlüter rief ihr unwillig zu: „So retten Sie
doch endlich das Kind! Er iſt von Sinnen!“
Aber ſie rührte ſich nicht vom Fleck. Sie verdoppelte nur ihre
Klagelaute und begann, ſich haſtig und ununterbrochen zu
be=
kreuzigen.
Auf einmal ſtand Jutta neben den ringenden Männern, die
mit ſtampfenden Füßen ſich hin und her zerrten. Sie riß das
Kind an ſich, barg es unter ihrem Mantel und floh mit ihm in
die äußerſte Ecke der Stube. Aus ihrem Geſicht ſprach nichts als
Abſcheu und Haß. Sie hatte den Kopf weit in den Nacken
zurück=
geworfen und rief ihrem Bruder mit einer bebenden und faſt
ſin=
genden Stimme immer wieder den einen Satz zu: „Ein Elender
biſt du —! Ein Elender biſt du —! Ein Elender —!‟ Es glich faſt
dem Singſang einer beſchwörenden Zauberlitanei.
Beim Klang dieſer Stimme ließ Kyrill=Beg plötzlich die Arme
ſinken, als ſei der Dämon des Zorns, der ſich ſeiner bemächtigt
hatte, auf dieſen Anruf gewichen und ließe ihn leer und als einen
jäh Erwachenden zurück.
Da der Widerſtand des Ruſſen ſchwand, ließ auch Schlüter
vom Kampf ab. Er trat ein paar Schritte zurück und ordnete
ner=
vös und mechaniſch ſeinen Hemdkragen, der ihm beim Ringkampf
aufgeplatzt war.
Kyrill=Beg aber legte die Hand auf die Stirn und ſeufzte auf.
Seine Augen hatten jetzt einen ſtumpfen, faſt gebrochenen
Aus=
druck. Er taumelte rückwärts und lehnte ſich, halb ſitzend, gegen
den Tiſch.
Noch immer tönte Juttas monotoner Ausruf: „Ein Elender
biſt du —! Ein Elender —!” als ſei ſie unfähig, irgendein
ande=
res Wort zu finden. Sie hielt das Kind mit beiden Armen
um=
fangen, wie wenn ſie es durch die Wärme ihres Körpers ſchützen
wolle, und ſah mit ſprühenden Blicken zu ihrem Bruder hinüber.
Kyrill wandte ſich nach ihr um. Und erſt, als ihre Augen ſich
begegneten, verſtummte ſie. Sie ſenkte den Kopf und beugte ſich
über das Kind in ihren Armen.
„Wahrhaftig, du haſt allen Anlaß, beleidigt zu tun!” ſau
Er richtete ſich wieder auf. Er war von mächtigem Körme
„Ich bin es, der Rechenſchaft von dir fordern kann! Ich
wei=
wer hier den Namen verdient, den du mir da beilegſt. Was
tan haſt, Jutta, iſt nackter Verrat! Nackter, elender Verrat
Jutta antwortete ihm nicht. Sie hielt den Kopf
noch=
geſenkt, wie um ihre Miene zu verbergen. Jetzt ſtand ſie
eine Schuldige. Man ſah, daß ein leichtes Zittern ſie befiel.
„Es iſt das Letzte was ich von dir erwartet hätte
Kyrill fort, und ſeine Stimme konnte die bittere und ſchmah=
Bewegung nicht verbergen, deren er nicht mehr Herr zu
vermochte. „Das Allerletzte — und von dir, Jutta! Freilich
ich mich auf irgendeinen Verrat, auf ein infames Hinüberrn
zum Feinde gefaßt machen ſollen, früher oder ſpäter, da du
Tochter biſt, die Tochter jener Frau, deren Andenken di=
Schmach meines Lebens wieder wachruft. Was du getan
deiner Mutter würdig, Jutta!”
Hier ſah das Mädchen mit einem angſterfüllten Blick
auf. Sie wollte ihn unterbrechen.
Aber der Zorn ſchien von neuem in ihm aufzukoche-,,
einer herriſchen Bewegung rief er ihr zu: „Schweig! Mit
Sa=
arten kommſt du mir nicht bei! Auf glatte Reden hat ſie in
mals auch verſtanden Wir beide, du und ich, wir habunn
jetzt nicht mehr viel zu ſagen. Du haſt dich von mir getren min
ſo ſehe ich von heute ab in dir nur noch die Tochter deine n
ter — und für ſie iſt kein Platz da, wo ich lebe! Nach alle
ni=
du das begreifen müſſen. Die Elende biſt du, Jutta! Es iſt=ſc
lich, wie du mich betrogen haſt. Du wirſt dir einen anderen Br
ſitz ſuchen! Nicht die geringſte Gemeinſchaft will ich mit din her
du Verräterin!“
„Kyrill, du biſt ungerecht! Du weißt ja nicht — —‟ E.
wie ein Hilferuf.
Kyrill=Beg wartete ihre Worte nicht ab. Heftig brüllz
an: „Schweig ſtill, wenn dir dein Leben lieb iſt!” Und al. vor ſeiner eigenen Maßloſigkeit fürchte, ſtürzte er ur
telt aus dem Zimmer. Man hörte, wie er die Haustüre zuruch
Jutta rief ſeinen Namen hinter ihm her. Dann ſank ſ
einem Stuhl zuſammen.
Die Alte eilte zu ihr hin und nahm ihr das Kind au
Armen; ſie kniete vor ihr nieder und ſtreichelte ihre Knie=
Schlüter ſtand noch immer im Zimmer. Er war dem
wechſel ſprachlos gefolgt; obwohl er die Anſpielungen auf
Mutter mit dem zuſammenreimte, was das Mädchen ihm
hatte, blieb ihm das Verhalten Kyrill=Begs ſo gut wie
ſtändlich.
Alle ſchienen ſeine Gegenwart vergeſſen zu haben, ſelbſt 5 vor ſeinem eigenen Zorn entflohen war. Auch Jutta ſcu
ſeiner nicht zu erinnern; ſie bat die Alte, Aga hereinzuruſ
(Fortſetzung folgt.)
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mmer. Er war m
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U=Begs ſo gut 91
Dr T
MltteT
seeteeenee
Kte
1t Dr. Todt auf Dienſtreiſe
Der Generalinſpektor beſucht die Reichsautobahnen
beobachten und feſtzuſtellen, wie gründlich und gewiſſenhaft er
ſeine Aufgabe auffaßt und erledigt. Er kümmert ſich bei den
Beſuchen auf den Bauabſchnitten in allen Gegenden
Deutſch=
lands nicht nur um d
n Anlagen und überhaupt nur
prüfen und kranke Arbeitsmänner zu beſuchen. Er beobachtet
den Landmeſſer bei ſeiner Arbeit, gibt jedem praktiſche
Nat=
ſchläge aus eigener gründlicher Erfahrung und ſtellt auf jeder
Reiſe ſogar noch eine ganze Neihe photographiſcher Aufnahmen
mit ſeiner Kamera her.
Nach Oſten und Weſten, nach Süden und Norden führen ihn
ſeine Inſpektionsreiſen. Er weiß genau, wie weit die Arbeit auf
jedem Bauabſchnitt gediehen iſt, was hier vorzüglich klappt und
dort noch nicht ordnungsmäßig abläuft. Wenn er abends mit
ſeiner Begleitung irgendwo in einer Kantine vor dem
Suppen=
teller ſitzt oder im Gaſthof einer kleinen deutſchen Stadt Halt
macht, dann werden ſchon wieder Pläne für den nächſten Cag
Arbeit am dickſten, da iſt der Geueralinſpektor
zu finden.
oben: Den Wagen, den Dr. Codt jetzt auf ſeinen
hiunsreiſen benutzt, hat ihm der Führer anläßlich der Eröffnnng
ſſichsautobahn Frankfurt a. M.—Darmſtadt geſchenkt. Es iſt ein
geländegängiger Wagen.
N=Ing. Fritz Codt, der Generalinſpektor für das deutſche
Wipeſen, iſt heute nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Aus=
In bekannte und geachtete Perſönlichkeit. Sein Name iſt eng
en mit dem gewaltigen Projekt der Reichsautobahnen, dem
größten Projekt unſerer Epoche, das unter ſeiner Leitung
94 50. Juni 19353 hat der Führer Dr. Codt zum
General=
bktor für das deutſche Straßenweſen ernannt und
u führenden Kopf der Reichsautobahnen beſtellt. Dr. Fritz
Hurde 1891 in Pforzheim geboren und ſtudierte an der Cech=
PHochſchule in München Bauingenieur. Den Weltkrieg machte
MAnfang bis Ende, zuletzt als Fliegerbeobachter mit und wurde
eampf verwundet. Nach Beendigung des Krieges ſetzte er ſein
Mfort. Seine Doktorarbeit behandelt das Chema „Fehlerquellen
Moſtraßendecken aus Ceer und Aſphalt‟. Danach betätigte er
APlunger Ingenieur beim Bau verſchiedener großer Waſſerkraft=
M und ſeit 1926 widmet ſich Dr. Codt ausſchließlich dem
Mtbau.
Mt Dr. Codt ſteht alſo in vollkommenſter Weiſe der rechte Mann
Miten Platz. Seine große Begeiſterung und der Einſatz ſeiner
Schaffenskraft laſſen ihm die vom Führer geſtellten Aufgaben
Men. Von früh morgens bis ſpät abends arbeitet Dr. Codt in
WBüro, nimmt an Sitzungen teil und bereiſt die Bauabſchnitte der
Nutobahnen. Die Ceilnahme an einer ſolchen Inſpektionsſahrt
beſte Gelegenheit, den Generalinſpektor bei ſeiner Arbeit zu
Im Kreiſe der Begleitung werden wichtige Fragen des Baues beſprochen.
um die großen Fragen. Er nimmt ſich darüber hinaus jeder
Einzelheit an, ſpricht mit den Arbeitern, fragt ſie, welche
Erfahrungen ſie bei der Bearbeitung des Bodens machen,
klettert ſelbſt in die entlegenſten: Winkel der Bauſtelle,
kon=
trolliert die Maſchinen, die Einteilung der Arbeit, und hat
außerdem noch Seit, das Eſſen in der Arbeiterküche zu
ausgearbeitet und Anweiſungen getroffen, die ſofort an die
Bauleitungen weitergeleitet werden. Alle ſeine Mitarbeiter ver.
ehren in Dr. Codt einen Menſchen, der als Fachmann
gründ=
liche Erfahrung in allen Fragen des Straßenbaus beſitzt und der
bei aller Freude und aller Arbeit, die eine ſolche Aufgabe mit
ſich bringt, mit ihnen durch dick und dünn geht.
Sämtliche
Aufahmen
G) Weltbild
Nur für einen Augenblick Platz bitte! Das Gelände für die zukünſtige Planung wird vermeſſen.
Nechts: Ein örtlicher Bauführer gibt dem Generalinſpektor Erklärungen über die Strecke.
Aus dem Schatten der Kulturgeſchichte
Der Glaube an den Liebeszauber iſt wohl
ſo alt wie die Liebe ſelbſt. Wer unerwidert
liebte, hat noch nie das Warum ſeiner
Ver=
ſchmähung begreifen können, — ſchon aus dem
einfachen Grunde nicht, weil jedermann eine
zu gute Meinung von ſich ſelbſt beſitzt. Auf
primitiver Kulturſtufe gibt der oder die
un=
glücklich Liebende einem gegenwirkenden
Hauber die Schuld und ſucht durch einen
andern günſtigeren Zauber abzuhelfen. Daher
finden wir den Hinweis auf magiſche
Liebes=
mittel in den älteſten geſchichtlichen
Dokumen=
ten, wie z. B. im altägyptiſchen Sauberpapyrus,
der ſich jetzt im Leidener Muſeum befindet.
Homer erzählt vom Zaubertrank der Kirke
(Sirze) und von den unheimlichen Liebeskünſten
der Aegypterin Polydamna, die der ſchönen
Helena den Saubertrank Nephontes ſchenkt.
Uralt iſt da der Glaube an die Mandragera,
an die Wurzel des Alrauns. Wegen ihrer
menſchenähnlichen Geſtalt kam die ſchwarze
rübenförmige Wurzel mit den zwei
Beinfort=
ſätzen der Menſchheit auf ihrer kindlichen
Ent=
wicklungsſtufe zu ſeltſam vor, um nicht in den
Ruf geheimer Sauberkräfte zu geraten. Noch
der erſte klaſſiſche Naturforſcher Plinius
nimmt das ſo ernſt, daß er anrät, die
Alraun=
wurzel nie bei einem weſtlichen Wind
auszu=
graben, weil man dabei ſelbſt nach Weſten
ſchauen und mit einem Schwert drei Kreiſe
ziehen müſſe. Joſephus Flavius machte aus dem
Alraun den berüchtigten Homunkulus.
In der römiſchen Kaiſerzeit war der Handel
mit Liebestränken und „Erbſchaftspulvern” ein
offenkundiges Gewerbe, bis der Senat mit
Codesſtrafen dagegen anzukämpfen begann. Die
Geſetzgebung erlebte aber da die gleiche
Enttäu=
ſchung wie in jüngſtvergangener Seit
Nord=
amerika mit ſeinem Alkoholverbot: der
verbo=
tene Handel blühte noch beſſer als ſein geſetzlich
erlaubter Vorgänger und züchtete dabei ein
eigenes Verbrechertum, das in den entſetzlichen
Giftmiſcherinnen den Gipfel der Entartung
fand .. .
Bei den alten Germanen arbeitete die
Liebeszauberkunſt mit dem Neſtelknüpfen und
mit einem Liebestrank aus den Säften der
Alraunwurzel und des Bilſenkrauts. Davon
kündet in dem Liebesdrama zwiſchen Criſtan
und Oſolde der Liebestrank, den Criſtan
ſter=
bend verflucht: „Aus Lachen und Weinen,
Wonnen und Wunden hab’ ich des Crankes
Gifte gefunden!”
In Frankreich waren die Liebes= und
Saubermittel bedeutend weniger harmlos als der
deutſche Alraun. Unter dem Sonnenkönig
herrſchte die Liebesmagie der römiſchen und
theſſaliſchen Sauberinnen. Da beſtand nicht viel
Unterſchied zwiſchen Sift= und Liebestrank.
Die Giftmiſcherei wurde in Frankreich durch
Katharina von Medici aus ihrer italieniſchen
Heimat eingeführt. Mit dem noch heute nicht
ergründeten Geheimgift der Borgia begann die
furchtbare Giftmiſcherkunſt, die eine düſtere
Be=
gleiterſcheinung der hellen lebensfrohen
italie-
niſchen Nenaiſſancen iſt. Knapp neben der höch.
ſten Lebensluſt ſtand noch der jähe unerwartete
Cod, — eine Bindung, die auch in allen großen
Kriegen und bei allen verheerenden Seuchen
und Naturkataſtrophen immer wiederkehrt.
Im ſiebzehnten Jahrhundert entſtand in
Italien und in Frankreich eine wahre
Gift=
trankepidemie. Sie begann mit der in Neapel
hingerichteten Sauberin Ceofania, deren
Sift=
trank die verrufene Agua Cofana war. Von
Nom griff die Giftwut nach Paris hinüber,
wo man zu ihrer Bekämpfung einen
Aus=
nahmegerichtshof, die Chambre ardente (
bren-
nende Kammer), ſchaffen mußte. Vor dieſem
Gericht ſpielte der Prozeß gegen die
ſcheuß=
liche vielfache Giftmörderin Marquiſe de Brin., die ihre nächſten Verwandten
vergif=
tete, um mit den Erbſchaften ihrem
verſchwen=
deriſchen Leben zu frönen.
Warf ſchon dieſer Prozeß ein grelles
Scheinwerferlicht auf die entſittlichten Zuſtände
der Hofgeſellſchaft unter dem Sonnenkönig, ſo
war er doch nur der Auftakt zu den furchtbaren
Enthüllungen, die mit der Entlarvung eines noch
widerlicheren weiblichen Ungeheuers erfolgten.
Während der Sonnenkönig die verräteriſche
Beſitzergreifung Straßburgs vorbereitete, erhielt
in Paris der von allen Verbrechern
meiſtge=
fürchtete Kriminaloffizier Desgres unter der
Hand die Kunde, daß in den Pariſer Kirchen
in letzter Seit ſehr viele Giftverbrechen
gebeich-
tet wurden. Auf welchem Wege Desgres zu
dieſer Kunde gelangte, blieb unbekannt. Es
war aber für ihn eine um ſo wertvollere
Nach-
richt, als er ſich mit Nachforſchungen über das
plötzliche Ableben mehrerer hochgeſtellter Per.
Marguise de Montespan
„Man sollte nicht meinen, daß diese zarte Harfinistin
eins der größten Giftmischerinnen ihrer Zeit war."
ſönlichkeiten wie des Herzogs von Orleans
und der Herzogin Henriette von Orleans
be=
faßte.
Desgres nahm nun ſeine Unterſuchung mit
erneutem Eifer auf und kam auf eine noch
warme Spur, als einer ſeier Spitzel einen
Beichtzettel fand, der einen Plan zur
Vergif=
tung des Königs und des Chronfolgers
ent=
hüllte.
Desgres wickelte geſchickt den Saden auf,
den er da in die Hand bekommen hatte. Er
verhaftete zuerſt die mutmaßliche Urheberin
des Beichtzettels, eine gewiſſe Sinette, die
als-
bald geſtand, daß ſie über den Plan zur
Er=
mordung des Königs von ihrem Liebhaber
ge=
hört hatte, dem Alchimiſten de Vanens, einem
ehemaligen Offizier.
Das Pärchen blieb in Haft, aber Desgres
ſtieß bei ſeinen weiteren Nachforſchungen gegen
eine ſtarre Mauer, über die er nicht und nicht
hinüberkam. Da war es ihm klar, daß im
ge=
heimen von einer ſehr hohen Stelle aus
ent=
gegengearbeitet wurde.
Doch Desgres nahm es mit ſeinem Amte
ernſt. Bei einem Verbrechen galt bei ihm kein
noch ſo hohes Anſehen der Perſon. Er blieb
hartnäckig auf der Spur, bis er faſt zwei Jahre
ſpäter die Kartenlegerin Marie Boſſe und ihre
Cochter Manon als Fabrikantinnen des „in
Mode ſtehenden Erbſchaftspulvers” verhaften
konnte. Damit kam der ſo lange aufgehaltene
Stein endlich ins Nollen. Desgres nahm den
Alchimiſten Leſage, drei „Zauberinnen” und
ſchließlich ihre Meiſterin, die in den höchſten
Kreiſen geſchätzte Wahrſagerin Voiſin, die
größte Verbrecherin aller Seiten, in Haft.
Die Geſchäfte der Voiſin reichten bis an
den Chron heran. Die Marquiſe Athenais des
Monteſpan hatte nach der Gunſt des Königs
gegiert, jedoch den erſehnten Platz der
Mai=
tresse en titre im Beſitz der Herzogin de
Laval=
liere geſehen. Um die Nivalin zu verdrängen,
ließ ſie von der Voiſin eine Liebesbeſchwörung
vornehmen.
Catſächlich hatte bald darauf die Marquiſe
den gewünſchten Platz als Königsliebchen
er=
reicht, — allerdings nicht infolge der
Liebes=
beſchwörung, ſondern weil die ſanfte Lavalliere
von frommen Gewiſſensbiſſen über ihre
ehe=
brecheriſche Verbindung mit dem verheirateten
König in ein Kloſter getrieben wurde und der
König nun in der Langweile ſeiner
Verlaſſen=
heit leicht ins Garn der intriganten
Monte=
ſpan geriet.
Desgres begriff mun, warum man ihm auf
dem Spurenwege zur Voiſin ſo ſtark
entgegen=
gearbeitet hatte.
Es ſtellte ſich nun auch heraus, daß die
Monteſpan auch nach der Erreichung der
konig-
lichen Gunſt in enger Verbindung mit der
Voi=
ſin geblieben war, die ihr bei jedem Streit mit
dem königlichen Liebhaber neue Liebestränke
brauen mußte, um die ſchwankende Gunſt des
launiſchen Königs feſtzuhalten.
Die Voiſin wurde von der Chambre ardente
auf den Scheiterhaufen geſchickt, von dem dieſer
Gerichtshof leinen ſonderbaren Namen hatte.
Gleichzeitig wurden ſechsunddreißig Sauberer
und Sauberinnen hingerichtet und
hundert=
ſiebenundvierzig zu lebenslänglichem Kerker
verurteilt.
Damit endete das größte Drama der
Liebes=
magie, das zu einem grauenhaften Crauerſpiel
geworden war, bei dem menſchliche
Seelen=
abgründe den düſtern Schauplatz bildeten.
Arthur v. Niha.
Das älteſte und das jungſte Kind
Die Familienſituation des Kindes iſt
allge=
mein erzieheriſch ebenſo wichtig wie im Hinblick
auf ſeine ſpätere Lebenskunſt und Gewandtheit.
Nicht ſelten ſtoßen wir bei Menſchen, die
gehemmt, unbeholfen, befangen, linkiſch und
mißtrauiſch durchs Leben gehen, und die
geſell-
ſchaftliche Sormen zwar offenkundig kennen, ſie
aber nicht frei und liebenswürdig anzuwenden
wiſſen, auf Verkrampfungen, die aus der
be=
ſonderen Samilienſtellung in ihrer Jugend
her=
rühren. Das älteſte Kind nimmt oft ins ſpätere
Leben eine aus Ueberheblichkeit auf der einen
Seite und Bedrücktheit auf der anderen Seite
ſtammende und mißtrauiſche, ſelbſtunzufriedene
Haltung mit. Es wird ſeitens der Eltern
ge=
wöhnlich zunächſt als Erſtes ſehr verwöhnt,
dann zugunſten der jüngeren Geſchwiſter
viel=
leicht mehr vernachläſſigt, als man ſich
einge-
ſteht. Die Nachkömmlinge ſind alle herzig, ſüß,
hilfsbedürftig, „unſere Kleinchen”, das bereits
herangewachſene älteſte Kind ſoll demgegenüber
durch Reife und Vernünftigkeit abſtechen. Man
redet es zwar als das große und verſtändige
an, weiſt darauf hin, daß es ſich doch nicht
mehr in Spiel und Ernſt ſo benehmen werde
wie die ach ſo ſüß unvernünftigen Kleinen,
nimmt ihm aber damit mehr an kindlichen Ver.
gnügungen, als man ihm an Werten und
Wachstumsvorſprung zu geben hat. Wie oft
möchte es lieber nicht ſtolz zu den bald
Er=
wachſenen gerechnet werden, — obwohl es
ſpäteres Aufbleibendürfen uſw. weidlich als
Vorzug ausnutzt, — ſondern lieber ſo ganz
aus=
gelaſſen herumtollen und dumme Streiche
machen, ebenſo wie es heimlich das
Milchfläſch-
chen austrinkt, das die Jüngſten übriggelaſſen
haben, nur um ſich nochmals ins goldene Land
der erſten Kindheit zurückverſetzt zu fühlen.
Dazu kommt, daß Eltern leicht geneigt ſind,
dem älteſten Kinde ein übergroßes Maß an
Verantwortung zwangsweiſe aufzubürden. Iſt es
von ſelbſt ſorglich und zärtlich, müht es ſich um
das Wohlergehen der Kleinen, pflegt ſie und
hegt ſie, ſo ſoll man das ſehr begünſtigen und
auch dieſe Inſtinkte ſtets zu wecken ſuchen, bei
Jungen wie bei Mädchen, indem man ſie an der
Wartung der Kleinen ſpielend freiwillig
teil=
nehmen läßt und jeden Wunſch danach ernſt
nimmt und unterſtützt. Keinesfalls aber darf
man vom älteſten Kind, das vielleicht an Jahren
noch ſehr jung iſt, verlangen, daß es ſtets ſeine
eigenen Bedürfniſſe zugunſten der jüngeren
zu=
rückſetzt, ihnen die Mutter faſt völlig erſetzt
und ſo eine reife Haltung ihnen gegenüber
ein=
nimmt, die ſeinen Jahren noch nicht liegt.
Ge=
wiß, wo eine beruflich oder häuslich überlaſtete
Mutter einfach auf die regelmäßige tätige
Mithilfe des Aelteſten angewieſen iſt, weil ſonſt
die Jüngeren vielleicht gar nicht ins Sreie
kämen oder Gefahren ausgeſetzt wären, da wird
die Schickſalsverbundenheit der Familie ſicher
ſchon in frühen Jahren dem älteſten Kind
auf=
gehen, und es wird aus der tätigen Sorge für
die Geſchwiſter Selbſtachtung und
Selbſtſicher=
heit zu gewinnen wiſſen. Schiebt man aber mehr
aus Bequemlichkeit die Wartung der Kleinen
immer auf die Großen ab, ſo wird dies leicht
zur drückenden Laſt. Lieber ſoll einmal das
Kleine nicht ins Freie, wenn das Aelteſte ſich
gerade mit Freunden verabredet hat. Und nie
ſoll ein Swang oder gar eine Strafe mit der
Sorge für die Nachkömmlinge verbunden ſein,
oder ſoll ſich das älteſte Kind mit deren
Dumm=
heiten belaſtet fühlen, weil es doch der oder die
Große ſei und beſſer hätte aufpaſſen müſſen.
Das füngſte Kind hinwiederum zieht aus
ſeiner Stellung als Neſthäkchen nicht immer
Freude und Nutzen. Es wird zwar verwöhnt,
aber unſelbſtändig gehalten; es gerät ſtändig in
Gefahr, die älteſten Geſchwiſter zu
tyranniſie-
ren, wofür ſich dieſe rächen, indem ſie es länger
kleinhalten, als den Jahren und der Neife
ent=
ſpricht. Koſenamen bleiben ihm am längſten
haften und blamieren es vor Fremden; ein
Kind möchte die Mutter immer noch haben, —
beſonders wenn ſie weiß, daß ſie kein weiteres
bekommen wird, — mit dem ſie Kleinkind
ſpie=
len und ihre eigene volle Neife ſo weit wie
möglich hinausſchieben kann. Aus dieſer
Siruation entwickeln ſich dann in ſpäteren Jah-
ren Minderwertigkeitsgefühle, gepot
turanniſchen Inſtinkten, — zwei nur ſitztbare zurödte
Gegenſätze, die ſich in Wirklichkeit eru m
zu gut vertragen, und die der ſichere
lande=
fengenheit im Leben äußerſt hinderliaſund.
Sch will drei ganz kurze praktiſche eiſpiet
anführen: Eine 46jährige berufstätg 40am
fällt dadurch auf, daß ſie zwar ſtersakſloln”
weiß, was ſich ſchickt, nie einen direktendeſrſto
gegen den guten Con begeht, die Sluchket
und Aufmerkſamkeit ſelbſt iſt, — dabenbuer
geziert auftritt, daß ſie geradezu welboilde
wirkt, im Sprechen, Sichbewegen, ſo ge jun de
Kleidung. Grund: Noch heute wirdiel, d
füngſte von vier Schweſtern, mit den ſi.
Hauſe der alten, leidenden Mutter A. Av
kommen wie ein Baby behandelt, Obeiich
in ſehr guter beruflicher Stellung äu fet ütüde Aie
tig iſt. Sie ſelbſt und die Angehörige lnag
dieſe kindliche Situation verewigt unkeenn
nicht aus ihr heraus.
Ein Mann, Ende der Swanzig, fär hou
eine Art geſellſchaftlicher Surückhaltun —
an ſich betont tadelloſen Manieren, —uſf. der die
ſchon beinahe unmanierlich wirkt. Er nſtä
ie*
keine notwendige Gratulation, keinen B/e/4 Ma
keine Höflichkeitsbezeugung, aber nie rrd/ Asſchnſucht
liebenswürdig ausgeführt, ſtets ſo alspiflilt vil arbeit
daß es beinahe peinlich iſt, von ihm ne/ Aivie der
fälligkeit anzunehmen. Auch ſpürt mandcht flint großte
dauernd beſtrebt iſt, in keinem Ding de Luiblihen
des Guten zuviel zu tun, daß er ſictſitin
müht, ſeine Grenzen zu wahren, gegenich)
andere. Grund: Er wuchs als Aelteſe fei
großen Kinderſchar zwar in guten rerte
Verhältniſſen, aber unter dem ſteta ?71
einer Verantwortung auf, der er ſich ich
wachſen fühlte. So hatte er für ſein E.
gar keine richtige Jugend, — und das
in faſt menſchenſcheuer Sonderlingsart
blühendſten Alter. Heiraten wird er wo.
Dritter Fall: Eine hervorragende
klagt über unüberwindliche Befangen
dem Podium, ungeachtet aller Begabl
größter Erfolge. Sie iſt ſo deprimiert
ſich das Leben nehmen will. Die Unzen
ergibt, daß ſie als Aelteſte von ſechs
ihrem Vater ſehr naheſtand, ſich aber)
Schüchternheit völlig einlebte und
näheren Beziehung zu ſeiner Welt el
ihrer Geſchwiſter ſtets bewußt war.
ſie als Kind eine unnatürliche Swit tiell
zwiſchen den Generationen ein. Ihrer in
Schweſter, auch einer begabten Künſtleck
es aus entgegengeſetzten Gründer
mangelnden Verſtändniſſes ſeitens dac
für die Samilienlage ſehr ähnlich. Glünd
beneiden beide die mittelſte Schweſter
leriſch — es handelt ſich um eine 2u
familie — die wenigſt tüchtige, im Duh
ihres Calentes aber die erfolgreichſte. &
eben ſozuſagen unbeachtet mitten dü
bevorzugt, aber auch nicht belaſtet, und n
ſtande, ſich ihr Leben ſelbſtändig und unm
aufzubauen.
Die Moral davon: Solche Schwiaßl
nicht erſt entſtehen laſſen, damit mari
Erwachſenen mühſam behebt, vielmebrn
Erziehung der Jugend zum gewandter!
ſicheren Menſchen dieſe Punkte aufs IM
beachten und beherzigen!
Margarete K
Der gefräßige Dornd
Das war auf einem glanzvollen Hoflel
wigs XlV. In der Menge der prächtige
ken fiel dem König ein gelber Dorn
mächtiger Geſtalt auf, der ſich wenig
bunte Creiben kümmerte, aber dafür
ſo größerem Eifer den leckeren Spel
Getränken zuſprach, die überall all
waren.
Nachdem er anſcheinend geſättigt nd
ſchwand er unauffällig, kehrte aber 2
geringen Erſtaunen des Königs alsbal?
um mit demſelben Eifer und Appetit rill
ſich über Speis und Crank herzumach m
mehr erſtaunte aber der König, als di
gelbe Domino nach reichlichem Mah
verſchwand, um bald darauf erneut 21
kehren und ſich die Gerichte und deil
einzuverleiben, als hätte er drei Cage
eſſen bekommen.
Der König wunderte ſich gar ſehr
Gefräßigkeit der Maske, und er beei
einen Offizier, ſich genau über den gel iei
mino zu erkundigen. Der hatte die Scl
bald heraus und berichtete dem Sonr2
die Schweizergarde am Saaleingang Oi
auf gemeinſame Koſten einen gelben !
gemietet, den der Reihe nach ein Sol”l
dem anderen anzog, um auf dieſe 2
einem billigen Feſtmahl zu kommen. Lud
mußte über dieſen drolligen Einfall ſein.”
diſten herzlich lachen und ließ alle 9."
trefflich bewirten.
Merkworte
Dem Entſchluß foll die Cat nich
hinken, ſondern rüſtig und ſchnell ndie
wie dem Hammerſchlag der Schal.
Georg
nachenrshes: Maler
im Aieu
Kajakfahrer, Seltbewohner und Bauern
i ed haben ſeit Anfang Juli Beſuch erhal=
Alus verſchiedenen deutſchen Gauen ſind
„ hundert Kunſtmaler gekommen, um
be=
ess die Altrheingegend für eine große
Aus=
ſrs, die am 1. September in Groß=Gerau
ſist werden ſoll, auf die Leinwand zu brin=
Ueberall, in Leeheim, in Wolfskehlen, in
wn, in Goddelau oder in Groß=Gerau
lſtehen die Staffeleien der braungebrann=
Mraler in der farbig unerſchöpflichen
Land=
t Das Nied iſt für zwei Monate unruhig
hsen — nervös und krächzend ziehen
un von Krähen über die vermorſchten
Driſtümpfe, hoch unter dem ſtillen, gläſernen
Anerhimmel kreiſen lautloſe Gabelweihe und
tälſchnellen Habichte. Aber auch rotbraune
„urke, die jetzt am Ende der Blattzeit
iend über die Stoppeläcker jagen, äugen
mEig über die Schneiſe, wo ein in ſein Bild
ſeirer Maler ſteht, der keine Nückſicht auf
gebesſehnſucht des Hochwildes nehmen
Er will arbeiten und dies iſt in einer
ſtaft wie der des Nieds unſagbar ſchwer
eiFordert größte Konzentration.
in keinem
11 frühen Vormittag, wenn der Siſchreiher
u tun, daß
srauſchende Schilf ſtelzt und ſeine dünnen,
u wahren, gegntbejackten Sußſpuren im feinen Triebſand
wuchs als AeltekMpeins einzeichnet, geht rund und rot die
r zwar in guter
ſeam grauen, dieſigen Horizont auf. Fröſche
unter dem t
ung auf, der er ſich
hatte er für ſein
Ihrie
Rünſt
AMſchungen auf die Palette zu bringen,
intenſive Farben zu vermeiden. Es iſt
Prrenhausgarten von Arles”, kein
knallig-
reifes Kornfeld oder ein ſatter,
tief=
on: Soſche Schwir mWalchenſeehimmel, wie ihn Lovis Corinth
deſe Landſchaft iſt maleriſch im
Hoch=
nahezu ſchon unfaßbar und erſordert
Anteilnahme ſowie ſolides, handwerk=
Monnen, um ihr gerecht zu werden.
ſitags, wenn die Schatten der ſtumpfen,
Weiden kurz und ſchwarz werden,
lie=
e Felder wie unter einer ungeheuren
Margare!
Mauen Glasglocke zitternd in der
Auguſt=
hach und ſtill wie eine flämiſche Land=
ſich um eit
die
ein Käuzchen ſchreit, die Schleiereule
ihr letztes uh=u=u aus der heiſeren
Hart ſtreicht der Wind durch Schilf und
.. grau ſtreckt ſich das Land in die un=
ſiche Weite, bis die Sonne höher ſteigt
u golden und weißlich flimmerndes Licht
großen Wieſen zaubert. Die Farb=
Luſſer ſind unſäglich fein abgeſtuft, die Sel=
gen mehr in einem vagen Swiſchenlicht,
rötlich und gelb. Dann iſt es ſchwer,
uowig:
Intereſſante
1o=Zeilen=Berichte
ſand das Danziger Goldwaſſer?
Holländer, der gegen Ende des 16.
Iuerts vor den Spaniern aus ſeiner
füchtete, brachte das Nezept des
be=
ewordenen „Goldwaſſers” nach Danzig
1 damit den Ruf dieſer oſtdeutſchen
* Paradies der Schnäpſe und Liköre
ſchaft. Es iſt die Seit, in der die hohen,
ſchwan=
kenden Wagen mit der gebündelten Gerſte nach
den Scheunen ſchaukeln, müde, ſchweißglänzende
Pferde ziehen ſie träg über die ſtaubigen
Seld=
wege. Nun ſind die Felder ockergelb und
herbſt=
lich rot, ſaftig ſtehen die dunkelgrün
glänzen=
den Nunkelrüben im Kraut. Die Farben
gewin=
nen an Intenſität, bleiben aber trotzdem noch
weiche Impreſſionen, verlieren ſich ineinander
zu einem flimmernden Ackermeer. Nur dann,
wenn kühles Wetter herrſcht und von den
fernen Weinbergen, von
Nierſtein und Oppenheim her
ein friſcher Weſtwind große,
geballte. Wolken über den
Rhein in die Ebene treibt,
wird das Nied einheitlich
und klar. Die grauen
Far=
ben vergehen, dunkelgrün
ſind die Pappeln und
Wie=
ſen und Weiden, fern zieht
der große Damm von
Er=
felden nach Mainz ein
Schutzwall, der an die Deiche
in Holland und in
Schles=
wig=Holſtein erlnnert. Auch
Pferdekoppeln und die
Janf=
ten, ſchwarz=weiß=geſcheckten
Kühe aus der Marſch
gemah-
nen an den Niederrhein, an
Norddeutſchland; prächtige
Motive für die Leinwand und für den
Seichen=
block. Eigentlich fehlen nur Windmühlen und
die rieſigen Culpenfelder und man hätte zwanzig
Kilometer von Darmſtadt entfernt die Heimat
Pieter Brueghels, Adriaen Brouwers und Jan
van Dycks.
Der Abend iſt lebendig und doch voll
wei=
cher Stimmung. Ueber den gluckſenden,
ſumpfi=
gen Waſſerarmen des Altrheins tanzen Cauſende
von ſummenden Schnaken, in den Cümpeln
quaken Froſchheere, die träg
mit dem Wind ſegelnden
Buſſarde ſtoßen ihre
lang=
gezogenen Schreie aus. Ueber
dem Rhein taucht die Sonne
hinter die Berge, und
wieder wird die Landſchaft
grau und blau in ihrer
unbeſtimmbaren Dämmerung,
ein wenig traurig und
ver=
loren, voll Melancholie und
Einſamkeit. Grau und breit
zieht der große Strom
vom alten, traditionsreichen
Worms durch das weite,
flache Land, an kleinen,
verträumten Gehöften und
Dörfern vorbei nach dem
alten Oppenheim, wo hoch
und ſteil der Curm der Katharinenkirche
in die dieſige Luft ragt. Langſam nimmt
die Dämmerung von der Landſchaft Beſitz,
dünne Nebelſchwaden hüllen ſie ein wie in ein
ungeheures, bleiches Cuch. Vielleicht ſind dies
die intenſivſten und eindringlichſten Stunden im
Nied, die abendliche, graublaue, verſponnene
Atmoſphäre, der ſich der Empfindſame nicht
verſchließen kann. Wer dies malen könnte, wem
es gelänge, die beginnende Niednacht in ihrer
zauberhaften, unvergeßlichen Dämmernis auf
der Leinwand feſtzuhalten, dem wäre ein erſter
Platz in der Reihe der bildenden Künſtler
ſicher.
Große Verdienſte haben ſich die erworben,
welche dieſes Gemeinſchaftswerk ins Leben
riefen. Neben der Möglichkeit, ſchwere, doch
ungemein reizvolle Landſchaftsmotive künſtleriſch
zu verwerten, haben die Maler darüber hinaus
den Vorteil, bei der Ausſtellung, für die eine
größere Summe bereitgeſtellt wurde, eintge
Bilder verkaufen zu können. In dem
mehr=
wöchigen Suſammenleben mit den Niedbauern,
die bereitwilligſt Freiquartiere zur Verfügung
ſtellten, hat ſich zwiſchen den Künſtlern und der
Landbevölkerung ein überaus herzliches,
gegen-
ſeitiges Verſtehen herausgebildet, das wohl von
Beſtand ſein wird. Swei Berufsſchichten, die
ſich oft recht fremd gegenüberſtanden, ſind alſo
einander ſehr nahegebracht worden, eine Cat,
der hohe kulturelle Bedeutung zukommt. Die
Bauern verfolgen mit größtem Intereſſe das
Schaffen und Wirken ihrer Gäſte, die ihr
Beſtes herzugeben verſuchen. Die Ausſtellung
andererſeits wird zeigen, wieweit es den Malern
gelang, in die Niedlandſchaft und bei Porträts
in die Seele des heſſiſchen Landvolkes am
Alt=
rhein einzudringen. Wir wollen ſchon jetzt gerne
annehmen, daß ihnen das in weitem Maße ge=
(Eigene Aufnahmen des Verfaſſers)
lungen iſt.
Anny Nadolng:
Im Staat der Bienen
Verkehrsmittel
Nuro Jahr 5oomal Strecke Mond—Erde.
de man alle Straßenbahnlinien Berlins
Verreihen, ſo ergäbe ſich eine Strecke,
Entfernung Berlin—Neapel entſpräche.
e Sahrzeuge der Berliner Verkehrs=
Haft legen die Entfernung von der Erde
Mend jährlich 500 mal zurück.
Mſigrößte Diamant gegen eine Slaſche
Küu.
„Stern des Südens”, der als der
dritt=
zeſchliffene Brillant der Welt zu den
Juwelen der Gegenwart zählt, wiegt
uat. Vor etwa 80 Jahren fand ihn ein
um Cojuco=Fluß in Braſilien, als er
Wein ſuchte, um mit ſeiner Hilfe das
Su=
ſeines Maultierkarrens auf ſteiler
e zu verhindern. Im nächſten Gaſt=
Auchte der Knecht den Stein, deſſen
* nicht ahnen konnte, in eine Flaſche
h ein. Durch den Sufallsfund wurden
Nantenſucher auf das Cojucogebiet
auf=
auf dem noch heute die berühmten
lamanten erbeutet werden.
Bienenkorb und Bienenkönigin,
Bienen=
ſtich und Honig erſchöpfen nicht das Wiſſen um
das nützliche Cier. Es iſt eines der
intereſſan=
toſten, ſeiner Staatenbildung und klugen
Orga=
niſationen wegen. Im ſtreng monarchiſchen
Bienenſtaate iſt oft ein Volk von 75 000
Bienen vereinigt und dieſes Volk hat nur ein
einziges und anerkanntes Oberhaupt, die
Königin, die zugleich die Mutter des Staates
iſt. Sie wird vier bis fünf Jahre alt, während
die Kategorie der ihr untertanen,
geſchlechts=
loſen Arbeitsbienen durchſchnittlich nur ein
Leben von ca. ſechs Wochen hat. Auf dem
Hochzeitsſlug wird die Königin ein einziges Mal
befruchtet. Dieſe Befruchtung ſichert ihr
Fruchtbarkeit für das ganze Leben. Sie ſorgt
für Nachkommenſchaft in ungeheuren Sahlen,
legt in vierundzwanzig Stunden etwa
neun=
hundert Eier, in einem einzigen Frühling und
Sommer mehr als 60 000. Sie iſt alſo wirklich
Mutter des Staates, aber nicht Erzieherin und
Amme. Die Ueberzahl der Sprößlinge macht
es ihr unmöglich. Darum gibt es die vielen
Arbeitsbienen, die einen verkümmerten Körper
haben, niemals Mütter ſein können, aber einen
guten Mutterinſtinkt beſitzen. So iſt alles wohl
organiſiert. Die Königin legt eifrig Eier, die
Arbeitsbienen fliegen aus und ein, um
Nah=
rung herbeizuſchaffen, die Brut zu füttern,
Sellen zu bauen und den Bau zu reinigen.
Außerdem aber gibt es noch in jedem Stock
ein paar Hundert untätige, von Natur aus
faule Inſaſſen. Das ſind die Drohnen, die
männlichen Bienen, von denen eine einzige
aus=
erſehen iſt, Gatte der Königin zu ſein. Die
außerdem das Schickſal hat, ſofort nach dem
Hochzeitsflug und der einmaligen Befruchtung
zu ſterben. Auch den anderen Drohnen ergeht
es bei dem Hochzeitsflug nicht viel beſſer, ſie
werden bald nach der Nückkehr von den
Ar=
beitsbienen in einer richtigen Schlacht mit den
Stacheln ermordet und aus dem Staat
hinaus=
geworfen. Saſt ausnahmslos entwickeln ſich aus
den befruchteten Eiern Arbeitsbienen. Es iſt die
große Frage, wie nun eine Bienenkönigin
ent=
ſteht. Und dies iſt eines der größten Wunder
der Natur. Su Beginn des Frühlings kann man
beobachten, daß die Arbeitsbienen neben den
anderen Sellen einige größere Sellen bauen. Die
Königin legt in jede von dieſen ein Ei, und dieſe
Eier werden ganz beſonders ſorgfältig
behan=
delt und die daraus ſich entwickelnden Maden
und Larven beſonders reichlich und gut
ge=
füttert. Die kräftige Sütterung bewirkt, daß in
den größeren Hellen ſtatt der verkrüppelten
Arbeitsweibchen fortpflanzungsfähige
Bienen=
königinnen entſtehen. Das Auskriechen ſolch
einer Königin aus der Selle iſt ein Ereignis.
Die Bienen verſammeln ſich in großer Sahl um
die alte Königin und machen ſich dann mit ihr
auf einen Flug. Die Folge iſt, daß die
ſchwer=
fällige Herrſcherin ſich bald auf einem Aſt
niederläßt, von ihren Bienen in dichter Craube
umgeben wird. Der Imker weiß, was das
be=
deutet. Er fängt dieſe Schwarmtraube ein und
weiſt ihr einen neuen Stock an. Und die
erſt=
geborene junge Königin kann im alten Neich
ſofort ein unbeſtrittenes Regiment antreten.
Denn auch die ſpäter auskriechenden
Königin=
nen aus den vielfachen großen Sellen haben
nichts mitzureden, das Erſtgeburtsrecht gilt, ſie
werden rückſichtslos wie die überflüſſigen
Droh=
nen von den Arbeitsbienen vernichtet.
„Aalentloſe” Talente
Brahms bot ſeine „Ungariſchen Cänze”
ver=
geblich einem Verleger in Budapeſt an; nach
Jahren ſagte dieſer Verleger: „Vier Schlöſſer
hätt’ ich heut, wenn ich damals nicht ſo dumm
geweſen wäre.” Den „Erlkönig” von dem
„talentloſen” Schubert wollten die Verleger
nicht einmal geſchenkt nehmen, und als dieſer
Komponiſt wenige Jahre vor ſeinem Code einem
Verleger ein Anerbieten machte, ſchrieb dieſer
zurück: „Ich bitte Sie, mir den genaueſten
Preis als Anfänger zu machen.”
Den Erwerb von Mozarts Oper „Citus”.
lehnte ein Leipziger Verlag trotz der geringen
Forderung von ſechzehn Dukaten ab, während
Hugo Wolff ſeine Lieder, von denen die
Ver=
leger nichts hielten, auf eigene Koſten drucken
laſſen mußte. In einem Seitraum von fünf
Jahren betrug ſein Verdienſt aus dieſen Liedern
ſechsundachtzig Mark. Auch Wagner war ſür
ſeine erſten Opern ſein eigener Verleger; den
vollſtändigen Nibelungenring bot er für
vier=
tauſend Caler an und erhielt eine Abſage.
Mit dem Verleger war der Weg in die
Oeffentlichkeit zwar frei, aber der Kampf ging
weiter. Der hohe Gerichtshof der Kritik
don=
nerte dem Neuling ein „Calentlos!” entgegen.
Selter berichtete ſeinem Freund Goethe nach
der Aufführung des „Freiſchütz” von einem
„Koloſſalen Nichts‟: Heinrich Laube ärgerte
ſich über die „naive, ſchwatzhafte Sauberflöte‟
Mozarts, und Nobert Schumann erntete mit
ſeinem „Carneval” die Senſur „Ohne Calent”.
Beethoven „hat nichts gelernt” ſchrieb Forkel,
der Verfaſſer einer Muſikgeſchichte, „auch
nicht ein Werk hat er gemacht, von dem man
ſagen kann, es ſei in ſeinem Zuſammenhang
reines Kunſtwerk.‟ Der alte Komponiſt Stadler
pflegte, wenn ein Beethoven=Stück kam, den
Konzertſaal mit den Worten zu verlaſſen: „Jetzt
kommt die Narrenmuſik, jetzt gehl i!
W. Hahn:
In Buperlatiben durch
die Welt des Verkehrs
Die höchſte Eiſenbahn der Welt iſt in
Boli=
vien, ſie erreicht eine Höhe von faſt 5000 Meter.
Der längſte Schienenſtrang der Erde iſt die
Cransſibiriſche Eiſenbahn von rund 10 000 Km.
Geſamtlänge.
Die einzige Eiſenbahn, die ihr Entſtehen
einem Aprilſcherz verdankt, iſt die
Jungfrau=
bahn.
Der größte deutſche Nangierbahnhof und
zugleich der modernſte der Welt iſt der in
Hamm i. Weſtf.
Die meiſten Bahnhöfe in Europa hat
Ber=
lin, nämlich 248.
Der größte Cunnel der Welt war bisher
der Huntington=Lake=Cunnel in Kalifornien,
der faſt 22 Km. lang iſt. Der größte Cunnel
iſt jetzt zwiſchen Mailand und Nom und auf der
Strecke zwiſchen Slorenz und Bologna und iſt
57 Km. lang.
Die längſte Eiſenbahnbrücke der Welt iſt
die über die Galveſton=Bai in Cexas (53 400
Meter).
Das erſte Dampfſchiff, das den Ozean
durchquerte, war die „Savannah” Sie fuhr
1819 von USA nach England und brauchte für
dieſe Strecke 26 Cage.
Die nördlichſte Funkſtation der Erde liegt
in Alaska. Sie gehört der nordamerikaniſchen
Armee.
Der erſte Fahrſtuhl der Welt wurde 1880
auf der Mannheimer Ausſtellung gezeigt. Sein
Konſtrukteur war Werner von Siemens.
Am 17. 12. 1903 erhob ſich zum erſten Male
ein Menſch in einem Flugzeuge. Wilbur Wright
gelang es, 12 Sekunden in der Luft zu bleiben.
Mitte Februar des Jahres 1912 wurde die
erſte deutſche Flugpoſt zwiſchen Bork und Brück
eröffnet.
Der längſte Kanal befindet ſich in China, er
iſt 1850 Km. lang.
Die längſte regelmäßig beflogene Luftſtrecke
iſt die von New York nach Buenos Aires,
d. ſ. 9400 Km.
Die Landſtraße mit dem ſtärkſten Verkehr
iſt in Deutſchland die von Stuttgart nach
Cann=
ſtadt führende „Cannſtadter Landſtraße‟ Sie
wird durchſchnittlich täglich von 6 200
Jahr=
zeugen mit einer Belaſtung von 18000 Connen
benutzt.
Die alten Germanen trieben Ziu=Zitſu
Der japaniſche Ningerſport, der unter dem
Namen Jiu=Jitſu bekannt iſt, wurde von
unſeren Vorfahren, die keine Kenntnis von der
japaniſchen Sportweiſe beſitzen konnten, faſt
ſchon in der gleichen Weiſe ausgeübt. Wenn
man die alten „Ningerbücher” lieſt und die
ilder betrachtet, glaubt, man
dazugehl
Jiu=Jitſu=Unterweiſungen von heute vor ſich
zu haben.
Adolf obée:
Florentiniſches Abenteuer
Eine halbe Fußſtunde nördlich von Florenz
verläuft in ſanft welligem Gelände ein ſchmaler
Weg, der nur dadurch gebildet wird, daß die
hohen, alten Mauern zweier benachbarter
Gär-
ten in gleicher Nichtung und geringem Abſtand
nebeneinander hinſtreichen. Dicht an der einen
zieht ſich ein ſchmaler Pflaſterſaum von
un=
regelmäßigen Flachſteinen, denn während die
andere ſich in abweiſender Lückenloſigkeit
er=
ſtreckt, iſt dieſe in ihrer Mitte von einem ganz
ſchmalen, geduckten Pförtlein durchbrochen,
einem heimlich lockenden Ein= und Ausſchlupf,
niedriger als die Mauer lelbſt, von ihrem Stein
überbogt und ausgefüllt von kraus
verkringel=
tem Eiſenwerk.
Dieſen ſtillen Mauerweg entlang kam um
die zehnte Vormittagsſtunde, in einer zielloſen
Streiferei begriffen, ein junger Menſch, der
niemand hätte zu erzählen brauchen, daß ſeine
Heimat nördlich hinter den Bergen und er hier
fremd ſei. An dem Pförtlein machte er Halt
und verſuchte hindurchzuſpähen, aber der
ſchmale Pfad dahinter ſchwang ſich gleich um
ein hohes Gebüſch herum, das den Blick ins
Innere des Parkes verwehrte. Während er
weiterging, kam ihm erſt die Seltſamkeit des
Weges recht zum Bewußtſein; er blieb ſtehen,
wenige Schritte von der Pforte entfernt, und
ſah ſich um. Ueber die Mauerkronen nickten
hängende Sweige, die mächtigen, bucklig
be=
hauenen Quadern ſchienen belebt von ſpielenden
Lichtern und Schatten, ſammetig braune und
tief goldgrüne Moospolſter ſchmiegten ſich
daran hin, in den ausgewitterten Fugen hatte
ſich eine Welt von zierlich pendelnden Nanken
und ſtarr ſtrotzenden Blattroſetten angeſiedelt,
es wehte ein Duft wie von Blüte, Frucht und
Blätterfall zugleich, ein zartes Summen von
tauſend Inſektenflügeln ſchwirrte, aus der Ciefe
des Gartens klang ein vereinzelter Bogelruf,
und weit in der Ferne ſang eine Stimme ein
halb verwehtes ſehnſüchtiges Lied.
Als der junge Menſch ſo verharrte, geſchah es,
daß ihn plötzlich alle Süße und Bangigkeit, alle
Sehnſucht, Erwartung, Hoffnung und Erregung
der Fremde mächtig bedrängte, daß er wie
ver=
zaubert ſtand, wähnend, es müſſe ſich nun gleich
etwas unvergeßlich Schönes zutragen, und nicht
ahnend, daß Augenblicke, wie er ſie eben
durch-
lebte, ſelbſt ſchon ſchön und unvergeßlich ſind.
Aber recht, als ob ihm das Herz nicht umſonſt
ſo erwartungsvoll ſollte geklopft haben,
ver=
nahm er jetzt hinter der Mauer einen Con, der
ihm von allem, was er je gehört hatte, das
Lieblichſte zu ſein ſchien — ein Mädchenlachen,
kurz, tief, lockend und ein wenig lpöttiſch. Alſo
war er beim Spähen durch das Pförtchen
be=
obachtet worden; augenblicklich kehrte er zu der
kleinen Cür zurück, das leiſe Lachen erklang
zum zweiten Male, aber die Spötterin hatte
ihren Standort ſo gut gewählt, daß nicht
ein=
mal die Spur eines wehenden hellen Kleides ſich
entdecken ließ. Es war ihm, als höre er in den
Büſchen ein leichtes, leiſes Forthüpfen. Dann
war es ſtill wie zuvor.
Mit regem Blute ſtreifte er das ganze
Mauerviereck ab und fand auch ein ſchön
ge=
ſchmiedetes großes Cor, das aber ſo wenig wie
das heimliche Pförtlein auf der Gegenſeite einen
Eindlick gewährte. Unverrichteter Dinge mußte
er ſchließlich den Weg zur Stadt einſchlagen,
von der er hergekommen war. Bei jedem
Schritte klang ihm das lockende Lachen in den
Ohren, deſſen verſtohlen zärtliche Weichheit ihn
an die Moospolſter auf den Mauerquadern
ge=
mahnte, nur wußte er nicht recht, ob an die
ſamtig braunen oder an die tief goldgrünen.
Dabei ſchuf er im Innern ungehemmt an der
Geſtalt der Lacherin und wußte dabei
wenig=
ſtens, daß ſie, der Höhe nach, aus der der Con
erklungen war, nicht viel kleiner ſein konnte
als er ſelbſt; in allem übrigen aber hatte er freie
Hand, und eben deswegen wollte ſeine
Schöp=
fung keine feſte Geſtalt annehmen, ſondern
blickte ihn aus hundert immer wechſelnden
Ge=
ſichtern mit lachenden Lippen an. Seine Laune
wurde immer heiterer, und da ihm, als ochtem
Deutſchen, zu jedem Erlebnis ein Vers einfiel,
ſummte er lateiniſche Worte vor ſich hin, die
Liebesklimax, wie ſie ſich immer und überall
wiederholt: Blick, Unterhaltung, Gelächter, und
nach dem Kuß die Umarmung. . Hier aber.
brach das Summen ab, denn von dem Schluß
des Verſes wollte er nichts wiſſen, freute ſich
aber, daß ihm die beiden langweiligen erſten
Stufen erſpart geblieben ſeien, da er gleich bei
der dritten, dem Gelächter begonnen hatte.
Pünktlich zur gleichen Stunde ſchritt er am
nächſten Morgen den Mauerweg entlang,
ver=
nahm aber nichts und hielt es für gut, ſeine
Anweſenheit kundzutun, indem er die Worte
der Liebesleiter halblaut vor ſich hinſang nach
einer Melodie, die er im Augenblick dazu
er=
fand; er brach aber bald wieder ab, weil ihm
dieſe Art der Signaliſierung hier im Lande der
ſchönen Stimmen einigermaßen gefährlich
er=
ſchien. So mußte er ſich darauf beſchränken,
durch Näuſpern, Stampfen und Scharren einen
beſcheidenen Lärm zu erzeugen, der auch binnen
kurzem ſeine Wirkung tat. Unvermutet ſchnarrte
und ſchnappte im Gitterpförtlein ein Schlüſſel,
die Angeln knarrten, und heraus trat ein
klei=
ner, alter Mann, braun verwitterten Geſichts,
der den verdutzten Hoffnungsvollen mit
ſchar=
fem Blick muſterte, ehe er einen Korb voll
welker Blätter auf den Pflaſterſaum entleerte
und wieder zurücktrat, wobei er ſich durch
auf=
fälliges Nütteln an der Cür überzeugte, daß ſie
wieder feſt verſchloſſen ſei.
Unter dieſen Umſtänden ſchien es dem
Ent=
täuſchten beſſer, für heute den Platz zu räumen.
Als Entſchädigung erfuhr er auf dem Rückweg
von einem etwas einfältigen jungen Burſchea,
daß der Park Beſitztum einer alten ſtädtiſchen
Patrizierfamilie ſei und allerdings die
Signo=
rina ihre Cage da zu verbringen pflege. Auf
dieſe Kunde hin beſchäftigte er ſich den Neſt des
Cages damit, das immer wechſelnde Bild der
Lacherin in ſeinem Innern nun auch noch zu
be=
kleiden und zu ſchmücken, wie es ihm zukam,
wobei er nur einmal aufſchreckte, als ihm
der Gedanke kam. er könne ſich möglicherweiſe
unverſehens im Mittelpunkt, einer jener
Ge=
ſchichten finden, in denen das Fräulein geſucht
und die Gärtnerstochter gefunden wird. Doch
ſcheuchte er dieſen Gedanken alsbald hinweg,
feſt entſchloſſen am nächſten Cage nicht
heimzu=
kehren, ohne wenigſtens noch eine Stufe der
Klimax erklommen zu haben.
Dem feſten Entſchluß ſchien ſich ſogleich das
gute Glück zuzugeſellen. Kaum hatte er am
nächſten Morgen den Mauerweg einmal
lang=
ſamen Schrittes durchmeſſen, da war er auch
ſchon entdecht — jenſeits der Quadern klang
das leiſe Gelächter und ſpornte ihn zu ſchneller
Cat. Er ſuchte an der Mauer eine Stelle, wo
in halber Mannshöhe ein Steinbuckel weit
vor=
ſprang, trat zurück, fußte im Sprung auf den
unſicheren Halt auf, erreichte mit den Händen
den Nand der krönenden Steinplatte, ſchwang
ſich hinauf und wollte auf der anderen Seite
kurzweg hinunterſpringen, als er zu leinem
Glück gewahrte, daß auf der Innenſeite der
Mauer, faſt verborgen vom Blätterwerk,
eiſerne Arme waagrecht wegragten, zwiſchen
denen eine fünffache Neihe Stacheldraht lief,
ein förmliches Fangnetz längs der ganzen Mauer
bildend. Dies Hindernis, anſtatt ihn zur
Beſin=
nung zu bringen, entflammte ihn erſt recht. Der
Draht ſchien alt und morſch, er ſetzte den Suß
auf den der Mauer zunächſt laufenden und hatte
kaum das Körpergewicht ein wenig nach vorn
gelegt, da brach der Draht mit dumpfem Ruck;
ſeine Enden ſanken an der Mauer nieder. Auch
die nächſte Neihe konnte er mit einem Fuß noch
eben erreichen, doch widerſtand ſie zäh, und als
ſie plötzlich riß, verlor er das Gleichgewicht,
fuhr mit Schnelligkeit durch die entſtandene
Lücke im Fangnetz nieder und fand ſich
erſchüt=
tert, aber unbeſchädigt auf ſeinen Füßen wieder.
Vorſichtig ſchleichend, trat er unter den
Bäumen hervor auf einen ſchmalen Pfad, der
ſo dicht umbuſcht war, daß er wie zwiſchen zwei
Hecken hinlief. Vor allen Dingen wolte er ſich
die Stelle ſeines Einſchlupfes merken, die
ein=
zige, an der er wieder hinaus gelangen konnte,
aber ſchon nach wenigen Schritten gabelte ſich
der ſchmale Weg in zwei ganz gleiche Pfade,
und kaum eine Minute war verfloſſen, da wußte
er ſchon nicht mehr, ob er ſich rechts oder links
von ſeinem Einſtieg befand, denn es ſchien faſt,
als ſei hier zur Ergötzung verſchollener
Gene=
rationen ein Orrgarten angelegt geweſen, in
deſſen verwucherten Wegen, Winkeln und
Sackgaſſen er ſich ſo rat= und hilflos bewegte
wie eine gebannte arme Seele.
Indeſſen hielt er doch nach Möglichkeit die
Richtung auf das Innere des Parkes zu, kam
ſchließlich, eine Buſchhecke durchbrechend, auf
einen etwas breiteren Weg und fand ſich an
deſſen Ende, vorſichtig um die Büſche
herum=
ſpähend, am Nande eines nicht großen,
vier=
ockigen, gepflegten Sandplatzes, der von hohen
alten Bäumen dicht umſtanden und überhangen
war. In der ſonnenbeſchienenen Platzmitte hob
ſich eine ſchlanke Waſſerſäule aus uraltem
gelb=
rot geflammten Maſolikabecken, deſſen
wider=
geſtrahlte Farben ſich dem ſpringenden Quell
ſo wunderſam mitteilten, daß er wie gemiſcht
aus purpurnem und ſtrohgelbem Griechenwein
ſtieg und fiol.
Von all dem aber ſah der Eindringling
nichts, denn neben dem Becken ſtand ſie, die
Geſuchte, die Lacherin, und ſie glich keinem der
vielen Bilder, die er ſich von ihr gemacht hatte.
Noch hatte ſie ihn nicht geſehen, da ſie ihm halb
den Rücken zuwandte. Altroſa, von ſchwerer
Seide, war ihr Kleid; zur linken Hüfte ſchlang
ſich von der rechten Schulter herab ein
ſchwar=
zer Spitzenſchal, deſſen Franſenkante im Sande
ſchleifte. Auf ihrer rechten Schulter aber —
und das ſteigerte das fremdartige Bild faſt zur
Viſion — ſaß ein in allen Farben leuchtender
und flammender Vogel von Caubengröße, der
den ſpannenlangen, goldglänzenden. Schweif
läſſig über die matte Seide niederhängen ließ
und den ſtarken lackroten Schnabel eben zärtlich
in das dunkle, von einem Perlenkamm
über=
krönte Haar der Herrin vergrub.
Schon überlegte der Eindringling, ob es
nicht beſſer ſei, zu tun, was ihm jetzt noch
frei=
ſtand, im nächſten Augenblick aber verwehrt ſein
konnte — ſich leiſe und ungeſehen
zurückzu=
ſchleichen zu ſeinem Ausſchlupf, aber dieſer
Ausgang des Abenteuers, mit dem verglichen
die Gärtnerstochter immer noch ein rühmliches
Erlebnis geweſen wäre, behagte ihm ſo wenig,
daß er zuſammenraffte, was er an Mut eben in
ſich vorfand, und über den Platz auf die
unbe=
wegte Geſtalt zuſchritt. „Immerhin”, dachte er
dabei, „bin ich ihres ſamtig lockenden Lachens
gewiß.”
Beim erſten Schritt aus dem Weſeyraue
hatte ihn der ſcharfäugige Vogel entit.
ſeinem Kopf ſträubte und fächerte ſich /
gMäy=
zendes Federbüſchlein, ſo daß jetzt atüert vi
mit einem Perlenkrönchen geſchmück jahien.
Obſchon der Herankommende längſt
Insihm=
bar geworden ſein mußte, wandte ſichimi de
Geſtalt doch erſt zu, als er unmittelde nieben
ihr ſtand, und faſt wäre er vor Beſtür W/ beinen
Schritt zurückgetreten, von ſo uſatz=
Schönheit war das bräunlich blaſſe GMt, da
ſie ihm zuwandte. Nur in den großer, unkteſn
Augen wohnte, etwas wie ferne Craut fo/
hätte geglaubt, daß von dieſen Lipper, üichd
geſchwungen ihr roter Bogen war, Eiſollchd
Lachen kommen könnte? In der Verruu
und um im Stil ſeines Abenteuers Ztleibell
ließ er ſich auf die Knie nieder, ſuchte es
ſammen, was er von der Landesſpiche
herrſchte, und bat, die Signorina rnie / chall
nicht zürnen; ſeit er ihr Lachen pätmuim
habe, treibe es ihn ruhelos um, und Intis
ſein Begehr, als es einmal noch zu Hön.
Da ſie aber, wortlos und undewi z
doch ohne Abwehr auf ihn niederſah, ne
alsbald den beſcheidenen Wunſch, eref
herabhängende ſchmale Hand und bedat/
die ihm nicht entzogen wurde, mit Küſſ.
Das Blut begann ihm zu brauſen, eſ
auf. Der bunte Vogel, erſchreckt vor a
tigen Bewegung entfächerte mit eite An
den gleißenden Schweif und hob ſich intel
wiegendem Bogen hoch in einen nahenbkall ion
Um die freigewordene Schulter ſchleg / Angigen ?
Stürmiſche, der die Hand, nicht hattfat
laſſen, den freien Arm, zog die willenl Atrad ſe
gebende zu ſich heran und küßte ſie i
Mund, aber obſchon es ihm jetzt wie etöpt
durch die Adern tobte, daß er Feueri
Mauerquadern hätte küſſen mögen, zunſg
ihm doch nicht, dieſe ſtillen Lippen zu riſt
Erwiderung zu bringen.
Da fühlte er ſich an der Schulter geft
heftig zurückgezogen. Hinter ihm ſ.
kleine Alte, nicht in grimmigem Sorn,
es ſchien, kummervoll erſchreckt. Mit
der Stimme ſagte er: „Ach, mein He
haben Sie getan!” und zog den zornig
ten mit unerwarteter Kraft mit ſich f1
Erſt in einem Buſchweg machte
rang die Hände und wiederholte ſein klenk
„Was haben Sie getanl. . . Sie ſind fr.R
und wiſſen lht, was jedermann weiß u 71
von niemand ſpricht. Der Himmel, le mi
gewollt, daß ſich mit ſoviel Schönheit (öp
vereine. Ach, mein Herr... die Sioni
hört, und weiß nicht, was; ſie ſieht und uu
nichts; ſie iſt ſtumm von Jugend auf, it
nur Oris, ihren bunten Vogel. Hier ä
verbringt ſie ihre trauervollen Cage 5
Sie niemand was Sie geſehen, erzcm
keinem Menſchen, was Sie getan haber. 5Ml
gen Sie einen alten Mann nicht um St!4
Ehre. Schon 50 Jahre diene ich der Fuſt
Ohne eine Antwort abzuwarten e
fragen, wie er denn hereingekommen eid
er den Eindringling vor ſich her, öffr.
Pförtchen, ſchloß es hinter dem Hinaustll
den und verſchwand zwiſchen den Büſch.
Su Häupten des erſchüttert draußen Ehl
den ſchlüpfte und rauſchte es in den 59
Er ſah empor. Ueber ihm, auf leiſe joisdl
dem Aſt, ſaß der farbenflammende B) M
ſchaute mit geſträubtem Federkrönchen all
Auges auf ihn herab. Die metalliſch sellt
Kehle blähte ſich, und weich, tief und Eekdd
drang aus dem lackroten Schnabel eieſſ
Lachen.
Küchenzettel vom 12. bis 18. Auguſt 1935.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Grießſuppe, Bratwurſt, bayriſch
Kraut und Kartoffeln.
Dienstag: Fleiſchbrühe mit Einlage.
Koch=
fleiſch, Wirſing und Kartoffeln.
Mittwoch: Nudelſuppe, gebackene
Tomaten=
ſcheibenk) mit Blumenkohl und Kartoffeln.
Donnerstag: Grüne Bohnenſuppe,
Hirn=
eierkuchenk) mit Salat.
Freitag: Haferſuppe, geb. Fiſch mit
gemiſch=
tem Kartoffel= und Gurkenſalat.
Samstag: Sellerieſuppe, Karthäuſerklöße m.
Heidelbeeren.
Sonntag: Helgoländerſuppe, Hammelbraten
mit grünen Bohnen, Kartoffeln.
Pflaumen=
kuchen.
Schachnummer 636.
Aufgabe 852.
W. A. Braun in Darmſtadt.
(Urdruck.)
Japaniſches Epigramm.
Durch Auszählen der Buchſtabengruppen
ent=
ſteht eine Spruchweisheit des Matſuo Baſcho.
*) Gebackene Tomatenſcheiben mit
Blumenkohl. Man ſchneidet große Tomaten
in Scheiben und ſalzt ſie. Jede Scheibe wendet
man in Mehl, Ei und Semmelbröſel und bäckt
ſie in flacher Pfanne in Fett oder Butter aus.
Man umlegt damit Blumenkohl.
*) Hirneierkuchen. 375 Gramm Hirn
werden gewaſchen, gehäutet, in kochendes Waſſer
gegeben, 3 Minuten leis kochen laſſen. Dann
durch ein grobes Sieb geben. In dieſe
Grund=
maſſe gibt man: 3 Eßlöffel Reibkäſe, 2 Eßlöffel
Butter, 2 Eßlöffel Semmelbröſel, 1 Eßlöffel
Peterſilie, Zitronenſaft. Dieſe Maſſe wird leicht
durchgedünſtet und auf friſchgebackene Eierkuchen
geſtrichen, die man zuſammenrollt und ſofort
reicht.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen mat.
Prüftellung: Khs Tk2 1d6 8a5, b3; Kes Bk3.
Aufgabe 853.
M. Segers.
(Elck Wat Wils 1934, 1. Preis.)
Weiß: Kg8 Db5 Tel, e8 Le4t, g3 845, e7
B02 (9 Steine);
Schwarz: Kd4 Df1 Ta4, 64 Lb8 Se2, e6 B15
(8 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben.
848. E. Palkoska und E. Plesnioh. 1. I.d 3—15! (droht
2. Leß). 1.... Lg4 2. Sh7: 1. . . 9g4 2. 8e6 1.
Ug4 2. Kb8: 1. . . Tg2 2. Le8. Verſtellung von T, I.
und 8 auf demſelben Felde.
Uebertrumpft.
„Ich habe jetzt einen Lautſprecher z—
—Einfach großartig.”
„Ha, ich habe ſogar zwei, die mit*
wetteifern, Radio und meine Frau.”
St5 (8g6, De5) 2. Des (Dd5:, Da 4)4.
Druck, Verlag u. Kliſches: Darmſt. Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. Druckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. f.d. Redaktion: Dr. H. Nette. Darmſtadt.— Alle Rechte vorbebalten. Nachdr. u9
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 32.
Kreuzworträtſel.
Waagerecht: 1 ach. 3 Ur. 5 Nemeſis, 7
Rabe, 8 Eſpe, 10 Tube, 12 Salm. 13 Laura. 17
neu. 19 Poſt. 21 Bali, 24 Au. 25 Poſen. 26 da,
27 Daun. 28 lila. — Senkrecht: 1 Arme, 2
Haſe, 3 Uebel, 4 Liſſa, 5 Nab. 6 Spa, 7 Rum, glücklich ich bin, wenn du meine Hände."
849. G. P. Latel., 1. Uh8—d3i Groht 2. Beitkl. 9elf, 11 Sue 14 Anton, 15 Rubel, 16 Po 18 El. hältſt!” Er; „Und ich erſt, denn dan
19 Pud, 20 Spuk. 22 Anis. 23 Ida.
Probates Mittel. Tick: „
Schrecklich=
ginne ganz und gar das Gedächtnis zu b=
Weißt du keinen Rat?” — Tack: „Dock
mir hundert Mark!”
Poeſie und Proſa. Sie: „O.
Ali=
du wenigſtens nicht Klavier ſpielen!”
Knie
ie St
er ir Lach
Man kampiert ...
in rühelos un.
S einmal no
Die vollkommene Ungebundenheit, die einem ein
wortlos und
hmterbrochener Aufenthalt im Freien ermöglicht,
F auf ihn nied
u als ſchönſter Urlaubsplan, der nicht nur den
eidenen Wu
ſee der Romantik, ſondern auch den Vorteil der
male Hand
tägkeit hat, ganz abgeſehen davon, daß die Jugend
i5 dieſes vollkommene Auf=ſich=ſelbſt=
angewieſen=
egen wurde
u ſicherlich körperlich ertüchtigt.
Borausſetzung der Kampierferien iſt natürlich
ſogel
„Beſitz eines Nächtigungszeltes, das mit Decken,
entfächerte
ltwolſtern uſw. liebevoll ausgeſtattet wird und
zweif und ho
ſuiſammengelegt — in Ruckſäcken oder auf
Fahr=
dirn von mehreren Perſonen leicht weitergeſchafft
hoch in
twen kann.
Bei richtigem Kampieren wäre es natürlich eine
ire Schande, ſich nicht ſelbſt zu verköſtigen.
uas Gemüſe, Früchte, ein paar Fleiſchkonſerven
ergeben ausgezeichnete Mahlzeiten, die auf
Spirituskocher, dem treuen Begleiter der Wan=
4 und Lagerluſtigen, zubereitet werden.
daß während der Kampiertage jede unnötige
Ia ſtung zu vermeiden iſt und jedes einzelne
mit=
hicmende Stück genau überlegt, ſein will, iſt
Geverſtändlich, da ja das Zelt, der Kocher, das
ſa leichte, aber immerhin, recht umfangreiche
urniniumgeſchirr, das Beſteck, die unzerbrechlichen
„Nür uſw. ſchon recht viel Raum einnehmen, ſo
ßneben den anderen unerläßlichen Dingen, wie
hſchſachen uſw. keinerlei „Lager=Luxus” geduldet
eien darf.
Ber aber denkt, daß es für eine Kampierfahrt
h Kleiderſorgen gäbe, iſt entſchieden falſch
be=
ger, denn gerade hier iſt die Wahl keineswegs
. weil man ja für jedes Wetter gerüſtet ſein
für wärmſten Sonnenſchein und troſtloſeſten
om das Richtige mithaben und ſchließlich auch
ühle Tage vorgeſorgt haben will.
Da Wäſche und „Reſervekleidung” im Ruckſack
hmckt werden, muß man unbedingt verläßliches
erial wählen, das auch bei dieſer wenig
ſorg=
die Aien Behandlung keinen Schaden nimmt.
ſieht M BBei einem für heiße Tage beſtimmten leichten
ugend auf fi.
vollen Cag.
geſehen, ei P
Sie getan hüher,
nicht un 2
re diene ich der 1
urt abzuwarte ul
in hereingekommen /*
tüe muß man überdies der Waſchechtheit des Gewebes ſicher
hin M, weil man — wenn ſich ein ſolches Kleid bei der Reinigung
rärben” würde, in die ſchlimmſte Verlegenheit käme, da ja
keinerlei entſprechender Erſatz vorhanden und man auf das
Wenige, das man mit ſich führt, angewieſen iſt. Es heißt alſo:
praktiſch denken und ſich — bevor man dies oder jenes einpackt —
darüber klar ſein, ob man es nicht vielleicht doch entbehren
könnte, um die Belaſtung zu vermindern.
Wir werden im allgemeinen zwei Typen zu
unterſcheiden haben, und zwar die für Schönwetter
beſtimmte Kampierkleidung und die für Regen oder
kühle Tage berechnete Ausrüſtung.
Bei den an heißen Tagen zu
tragen=
den Stücken ergeben ſich verſchiedene
Möglich=
keiten, und zwar einerſeits die „geteilte‟
Auf=
machung, andererſeits das „in einem” geſchnittene
Kleid.
Die „geteilten” Sachen ſind inſofern praktiſcher,
als ſie es möglich machen, die Bluſe jeweils
aus=
zutauſchen, alſo jene kleine Abwechſlung zu ſchaffen,
die der modernen Frau zum Bedürfnis geworden iſt.
Weil man aber auch bei den „in einem”
geſchnit=
tenen Kleidern die gleiche Möglichkeit zu finden
bemüht iſt befaßt man ſich heuer ſehr eingehend
mit den „Träger=Sportkleidern”, unter denen
eben=
falls jede Bluſe und jede Weſte getragen werden
kann.
Wir geben im erſten Bilde eine ſehr gelungene
und modiſch beachtenswerte Anregung, indem wir
den vorne geknöpften Rock zeigen, der über einem
kurzen Höschen getragen wird, ſo daß ſich hier ein
ausgezeichneter Radfahranzug, eine vorbildliche
Strandaufmachung und ein ſommerliches
Strapaz=
kleid in einem Stück vereinigen.
Figur 2 aber führt das früher beſprochene
breit=
gegürtete „Trägerkleid” mit lebhaft gemuſterter
Bluſe mit kurzen Aermeln vor Augen.
Das Kleid für wetterwendiſche und kühle Tage
wäre aus einem dünnen, aber ſehr verläßlichen,
flauſchigen Wollſtoff zu arbeiten; Vorausſetzung iſt
eine ganz einfache Form, ſo daß der geknöpfte
Ober=
teil (mit lebhaftem Halstuch) und der Rock mit
den eingelegten Gehfalten als erfolgreichſte Type
gilt. (Vorletztes Bild.)
Von größter Wichtigkeit, ja geradezu
unerläß=
lich iſt eine waſſerdichte Umhülle, die Mantel,
Decke und Regenſchutz zugleich ſein muß.
Unſer letztes Bild ſtellt den modernen
Regen=
mantel dar, der auch für die Stadt gute Dienſte
leiſten kann und der angeſichts ſeines
dreiviertel=
langen Schnittes, ſeines derben Ledergürtels und
ſeiner ſchräg aufgeſetzten und geknöpften
Sport=
taſchen gewiß Beifall finden wird. Für kühle Tage
ſchlagen wir unter dieſem Mantel ein
Bluſen=
kleid in der Art unſerer 1. Skizze, jedoch in wärmerer
Ausfüh=
rung, oder einen karierten Stoffrock und eine moderne
Wollſchlüpf=
bluſe vor, wobei die Wahl der richtigen Farben Sache der
Trä=
gerin iſt, die ihren guten Geſchmack zu beſtätigen vermag.
Hochſommer und Fruhherbſt im Gebirge
mmende 19 mapper Zeitraum zur Erholung
Aae
das Wetter iſt bedeutend ver=
g vor ſich her, 7ſ4
hinter den 50 k!
wiſchen den 3tllUir die Berge kennt und liebt,
5, daß dieſe Zeit unſtreitig die
Ferſchüttert dchitlEr Urſchönſte ſei. Die Sonne holt aus
te es i M Aleſe und Wald köſtlichſten Duft
zm. auf leiſe (E9 — was ja für alle, denen nur
Verfügung ſteht, das Wichtigſte
icher als ſonſt.
ie moderne Frau, die den Wunſch
immer und überall vorteilhaft
yrken, wählt für die Berge
kei=
oegs die „ſchwer=ſportliche”
Auf=
hung, die man früher immer
der ſah, ſondern will auch in die=
Falle gut und ungezwungen
Wechen.
ei gewaltige Unterſchied zwiſchen
her” und „jetzt” mag darauf
zu=
urühren ſein, daß die Touriſtik
er einmal auf die Vollbringung
„Spitzenleiſtungen” bedacht war
daß eine Frau, die nicht ſchon
ihre Sportkleidung erkennen
daß ſie eine ermüdende und
Naus anſtrengende Wanderung
racht habe, als Bergſteigerin
hrupt nicht ernſt genommen
Glücklicherweiſe hat ſich die
Noſſung in den letzten Jahren
ommen verändert. Die im Er=
SEampf ermüdete Städterin, die
geſund wandern” und in herr=
Bergluft unvergeßliche Stun=
Nder Freiheit verleben will, ſcheut
eberanſtrengung und macht ſich
teuriſtiſche Aufgabe ſo leicht als
ich. Gute Verkehrsmittel
er=
ichen die (nicht allzu koſtſpie=
Beförderung bis in die Nähe
Bergzieles, ſo daß man ſich mit
Allerſchönſten, mit dem
Auf=
ſelbſt, begnügt!
ſ: eine ſolche Wanderung braucht
aber ganz entſchieden keine
ersſportliche” Ausrüſtung, ſon=
Hloß ein widerſtandsfähiges und
iches Kleidungsſtück, dem auch
i gkeit nichts anhaben kann und
de Trägerin nicht etwa modi=
Rückſichten wegen am
Aus=
ten behindert. Allem Anſchein
lat man nun den richtigen Weg
den und verſteht es, auch mit
0 Mitteln eine allen
Anforde=
gerecht werdende ſportliche
Mchung zuſammenzuſtellen.
allgemeinen tut man gut da=
(inen mittelfarbigen Stoff zu
er, da uns die Erfahrung lehrt, daß auf allzu hellen Mate=
D jedes Feuchtigkeitsfleckchen ſichtbar wird, dunkle Gewebe
en jedes Stäubchen merken laſſen. Nicht minder praktiſch
wie dieſe Mitteltöne ſind die gemuſterten (geſtreiften, karierten
und genoppten) Stoffe, die aber weder in ihrer Zeichnung noch
in ihrer Färbung übertrieben markant ſein dürfen, weil es unver=
zeihlich geſchmacklos wäre, die
herr=
liche Bergnatur zum Hintergrund
modiſcher Gewagtheiten machen zu
wollen. Damit ſoll aber nicht geſagt
ſein, daß die moderne Sportkleidung
nicht ſehr flott wirken könne, denn
jede Frau bemüht ſich natürlich, ſich
im Rahmen der ſportlichen
Möglich=
keiten vorteilhaft zu kleiden.
Für gute Geſtalten ſei an Stelle
des üblichen Sportkoſtüms ein in der
Mitte geknöpftes Jäckchen
mit aufgelegten Bruſttaſchen
empfoh=
len (Mittelbild), das durch
beider=
ſeitige „Einnäher” eine leichte
„Schößelwirkung” erhält, die gut
ge=
fällt und ebenſo jugendlich iſt wie
der als Kragenpartie verwendete
„Studenten=Kragen‟. Der Rock muß,
um zum Bergſteigen geeignet zu ſein,
tiefe Falten bringen. Der
Geſamt=
eindruck eines ſolchen
Touriſten=
koſtüms iſt ſo günſtig, daß man es
ſehr gut auch als Strapazaufmachung
für die Stadt verwenden kann, was
in der heutigen Zeit ungemein
wich=
tig iſt, da ja jede Frau darauf
be=
dacht ſein muß, jedes Stück der
Aus=
ſtattung ſo oft als möglich zu tragen,
weil ſogenannte „Schrankhüter”, die
nur ein= oder zweimal im Jahre
ge=
tragen werden, keine Berechtigung
haben. Zu den beliebteſten
Errungen=
ſchaften der modernen Sportmode
gehört der Hoſenrock, den man
bekanntlich urſprünglich allgemein
für eine Narretei zu halten bereit
war, der ſich aber im Laufe der Zeit
ausgezeichnet zu bewähren
ver=
mochte. Man arbeitet den Hoſenrock
oft aus gemuſtertem Material und
ſtellt ihn mit einer dunklen
Sport=
bluſe zuſammen. Wenn außerdem
noch eine boleroartige, kurzärmelige,
aus dem Material des Hoſenrockes
verfertigte kleine Umhülle vorgeſehen
wird, entſteht (Fig. 3) eine für
un=
ſere jungen Sportlerinnen
vorbild=
liche Aufmachung.
Es wäre gewiß ungerecht, jene zu
vergeſſen, die nicht zu den
Ueber=
ſchlanken gehören. Wir bringen
da=
her als erſte Skizze eine für jede
Geſtalt geeignete ſportliche
Zuſam=
menſtellung, und zwar einen
Quetſch=
faltenrock, eine Bluſe aus bunter
Waſchſeide und eine lange Jacke mit
Herrenaufſchlägen, aufgeſetzten
Ta=
ſchen und abgeſteppten Kanten.
Auf leichtes und doch waſſerdichtes Material ſollte hier
unbe=
dingt Wert gelegt werden, wenn eine ſolche Gebirgskleidung auch
bei ſtärkſter Inanſpruchnahme keine Enttäuſchung bereiten ſoll.
Seite 18 — Nr. 219
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 11. Auguſt 2u
Keicspsft Hasſtagsfägeren
Montag, den 12. 8., Abfahrt 14.30 Uhr
1.20
Auf den Frankenſtein
Dienstag, den 13. 8., Abfahrt 13 Uhr
3.—
Zum Waſſerſchloß Meſpelbrunn".
Mittwoch, den 14. 8., Abfahrt 13 Uhr
2.30
„Schöne Stunden in Wiesbaden‟ . . .
Donnerstag, den 15. 8., Abfahrt 13 Uhr
„Auf die Tromm.” Als „Fahrt ins Blaue‟
mit großer Begeiſterung aufgenommen.
Hep=
penheim— Fürth—Wahlen—Gras=Ellenbach O.—
Freitag, den 16. 8., Abfahrt 13 Uhr
Schlangenbad — Kiederich — Kloſter Eberbach
.5.
i. Rheingau . . . ........
Samstag, den 17. 8., Abfahrt 14.30 Uhr
1.20
Auf den Frankenſtein . . . . . . . ..
Sonntag, den 18. 8. Abfahrt 8 Uhr.
Frankfurt —Königſtein—Camberg-Limburg
5.40
—Diez—Michelbach—Wiesbaden
Samstag und Sonntag, den 24. u. 25. 8.
„Die Moſel von Trier bis Koblenz”.
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Verkehrsvereins
Adolf=Hitler=Platz 4 — Telefon 221
Ausflugsfahrten der Heag!
Dienstag, 13. Auguſt, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag
in Lindenfels durch Gerſprenz= u. Modautal) 4.00
Mittwoch, 14. Auguſt, 8 Uhr: Durch Rheinheſſen
nach Bad Kreuznach—Münſter am Stein —
Bingen—Mainz (in Kreuznach Kurhausbeſicht.) 4.
14 Uhr: Die beliebte Fahrt zur Kuralpe
1.10
(Felſenmeer).
Donnerstag, den 15. Auguſt, 8 Uhr:
DurchsGer=
ſprenztal-Grasellenbach =Schönmattenwag-
Hirſchhorn — Heidelberg — Bensheim.
13.30 Uhr: Auf der Autobahn nach Bad=
Soden — Königſtein — Cronberg .. . . . . . C.
Freitag, den 16. Auguſt, 13.30 Uhr: Wiesbaden—
Schlangenbad—Rauenthal—Eltville—Mainz 9.
14 Uhr: Seeheim—Jugenheim — durchs
Balk=
häuſer Tal nach Heppenheim (Spaziergang
1.50
durch die Starkenburg)
. „. „
Samstag, den 17.Auguſt, 14 Uhr: Heppenheim —
Juhöhe — Birkenauer Tal — Auffahrt zur 0
Wachenburg bei Weinheim . . . . . . . . 4.90
Sonntag, den 18. Auguſt,8 Uhr: Eine Fahrt in den
Speſſart! Aſchaffenburg — Hösbach —
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Montag, den 12. Auguſt.
Abf. 13.00 Uhr. Wiesbaden 2.-,Neroberg RM. 2.30
Dienstag, den 13. Auguſt.
Abf. 8.30 Uhr. Omnibus bis Mainz,
Schiff bis Bacharach, einſchließl, Schiff RM. 4.—
Abf. 13.00 Uhr. Kreuznach=Münſter a. St. RM. 3.50
Abf. 13 00 Uhr. Reichsautobahn.
Ein=
kehr im Forſthaus . . . . . . . . . . RM. 2.00
Mittwoch, den 14. Auguſt.
Abf. 8.00 Uhr. Königſtein — Feldberg —
Homburg — Saalburg — Bad Nauheim RM. 4.50
Abf. 8.30 Uhr. Beſichtig, der Opelwerke RM. 1.50
Abf. 13.00 Uhr. 4=Tälerfahrt. Modau —
Gerſprenz — Oſter — Gorxheimertal RM. 3.50
Donnerstag, den 15. Auguſt.
Ab..7.00 Uhr. Herrenalb=Baden=Baden RM. 7.—
Abf. 12.:0 Uhr. Wiſpertal=Aßmannshauſen RM. 3.50
Freitag, den 16. Auguſt.
Abf. 7.45 Uhr. Omnibus bis Mainz, Schiff
bis St. Goar, einſchl. Schiff . . . . . RM. 4.50
Abf. 8.30 Uhr. Michelſtadt—Hirſchhorn—
... . . . RM. 4.—
Heidelberg
Abf. 13.00 Uhr. Lindenfels—Modautal RM. 2.00
Samstag, den 17. Auguſt.
Abf. 14.00 Uhr. Kuralpe — Felſenmeer RM. 1.10
Abf. 16.00 Uhr. Römerbergfeſtſpiel
Frankfurt, „Fauſt I. Teil”, mit Eintritt RM. 4.—
Sonntag, den 18. Auguſt.
Abf. 7.00 Uhr. Eberbach=Wimpfen a.N. RM. 6.—
Voranmeldungen unbedingt erforderlich.
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In der Gartenbau=Ausſtellung wird heute
folgender Wettbewerb durchgeführt:
10.30 Uhr: Führung durch den Garten. Anſchl. Schmückung
von 20 Vaſen mit Blumen nach freier Wahl.
Freiwill. Anmeldung nach Schluß der Führung.
15—18 Uhr: Beurteilung der Vaſen durch ſeden Beſucher
der Ausſtellung an Hand von Zetteln, die
geſammelt werden.
21.00 Uhr: Große Preisverteilung im Rahmen des
luſtigen Willi=Oſtermann=Abends.
Preiſe: 1Gartenbank im Werte von 50 RM.
1 Oleander im Kübel im Werte von 25 RM.
1 Gartenhocker im Werte von 12 RM.
1bepflanzter Ziertopfim Werte von 10 RM.
20 Buſchroſen im Werte von 10 RM.
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santen Hintergrund eines
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Hotels, ein Kriminal-
Lustspielmit
überraschen-
den Situationen und
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