Darmstädter Tagblatt 1935


29. Juni 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige
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Parmſtädter Tagblatt
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 176
Samstag, den 29. Juni 1935
197. Jahrgang

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Abeſſiniens Schatten über (uropa
15 Ergebnis der Reiſe Edens nach Paris und Rom. London iſt verſtimmt. Laval hälk an der Gleich=
zeitigkeit
der Pakke ſeſt. Trohdem Beginn gekrennker Beſprechungen über die Einzelprobleme?
Muſſolini ſtarkek auf kriegeriſche Entſcheidung in Abeſſinien.

Das engliſche Kabinetk
hr bedeutſamen Enkſcheidungen für die Zukunfk.
EP. London, 28. Juni.
Die Aeußerungen der Londoner Preſſe zu den Ergebniſſen
Verhandlungen, die Eden in Paris und Rom geführt hat,
meiſt auf eine etwas reſignierte Hoffnungsfreudigkeit ab=
eſinmt
und verraten deutlich das Beſtreben, die Verſtimmung
verbergen, die Frankreichs Haltung zu den europäiſchen
Ablemen und Italiens Machtpolitik in Oſtafrika in engliſchen
atſchen Kreiſen ausgelöſt hat.
Der Pariſer Korreſpondent der Daily Mail dürfte die
eenwärtige Situation treffend kennzeichnen, wenn er erklärt,
rng würde zwar zu weit gehen, wenn man behaupte, daß durch
(9us Beſprechungen keine Fortſchritte erzielt worden ſeien,
hrl es ſtehe feſt, daß für die wichtigſten Probleme keine Löſun=
jefunden
worden ſeien. Bei den Zuſammenkünften Edens
VLaval, ſo berichten übereinſtimmend, die Blätter, ſei es
ſgt möglich geweſen, einen Ausgleich zu finden
den Gegenſatz zwiſchen der franzöſiſchen
faſſung, nach der die verſchiedenen euro=
chen
Pakte gleichzeitig abgeſchloſſen wer=
zmüßten
, und der engliſchen Anſicht, wonach
weckmäßiger ſei, die Verhandlungen über
einzelnen Abkommen getrennt zu führen
rod jeden Pakt unter Dach uud Fach zubringen,
ſonld ſich eine günſtige Gelegenheit dafür er=
Abe.
Laval habe an ſeiner Forderung feſtgehalten, daß die eng=
Iite Regierung die bindende Zuſicherung geben müſſe, kein
rpttres Sonderabkommen mit Deutſchland zu ſchließen, ſchreibt
biplomatiſche Korreſpondent der Morning Poſt Selbſt=
ſeitändlich
ſei es England unmöglich geweſen, ſich in
1cer Weiſe gegenüber anderen Mächten feſt=
egen
. Dagegen habe Eden dem franzöſiſchen Außenminiſter
gichert, die engliſche Regierung hege nicht die Abſicht, von den
tdoner und Streſaer Grundſätzen abzuweichen. Schließlich
hinen die beiden Miniſter übereingekommen zu ſein, daß jede
Ncht die Verhandlungen über den ihr beſonders am Herzen
ienden Pakt leiten könne, alſo beiſpielsweiſe England die
Khandlungen über den Luftpakt, Frankreich diejenigen über
oſteuropäiſchen Nichtangriffspakt und Italien die über den
Maupakt, daß aber die Unterzeichnung des einen oder anderen
Ates erſt dann erfolgen dürfe, wenn alle Verhandlungen zum
Folg geführt hätten.
Immerhin glaubt die halbamtliche Times als Fortſchritt
ſbuchen zu können, daß Laval in den letzten Tagen
gegen eine direkte franzöſiſch=deutſche Aus=
ſtache
nicht mehr geſträubt habe und daher ein
wpaiger Vorſchlag des Sonderbotſchafters
in Ribbentrop jetzt nach Paris zukommen, um
er die Landabrüſtung zu verhandeln, nicht
hr auf Ablehnung ſtoßen würde. Laval weigere
iu wenn er auch an dem vollſtändigen und gleichzeitigen Ab=
auß
des Paktſyſtems feſthalte, nicht mehr, getrennte Probleme
ſtennt zu erörtern und wenn erſt einmal die Beſprechungen
NBang gekommen ſeien, dann würden ſie auch höchſtwahrſchein=
zu
einer Verſtändigung führen.
Die europäiſche Lage würde alſo von England aus als nicht
lu ungünſtig eingeſchätzt werden, wenn ſie nicht vollſtändig
u der italieniſch=abeſſiniſchen Streitfrage und der damit zu=
amenhängenden
Möglichkeit eines oſtafrikaniſchen Kolonial=
uges
und vorläufig noch nicht abzuſehender europäiſcher Ver=
Mlungen überſchattet würde.
Der ganze europäiſche Fragenkomplex, erklärt
diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph erhalte
drch den italieniſch=abeſſiniſchen Streit etwas
Awirkliches. Denn man könne ſich der Tatſache nicht ver=
gießen
, daß das ganze Syſtem kollektiver Sicherheit, von dem
ie Dinge einen wichtigen Beſtandteil darſtellen, in wenigen
naten von der nahezu ſicheren Vernichtung bedroht ſei. Der
Auch in Rom habe reſtloſe Klarheit darüber geſchaffen, daß
Mufſolini gegenwärtig nicht gewillt ſei,
gendeine Löſung in Ausſicht zu nehmen, die
drch andere Mittel als militäriſche Eroberung
orwirklicht werden könnten. Außerdem habe Muſſo=
iſt
die feſte Abſicht, Italiens Austritt aus dem Völkerbund
erklären, ſobald der Bund Miene mache, ſich ihm in den
9g zu ſtellen. Dem italieniſchen Verlangen nach größerem Ge=
Aszuwachs in Oſtafrika und der Forderung auf Einrichtung
ſies militäriſchen Protektorats Italiens über ganz Abeſſinien
e England nicht entſprechen können, denn dieſe Dinge zu ge=
uhren
, liege nicht in Englands Macht. Man befinde ſich alſo
leiner Sackgaſſe, und die Auswirkungen der abeſſiniſchen An=
Regenheit auf die europäiſche Lage ſeien höchſt niederdrückend.
Die Bemühungen Edens in Paris, eine Unter=
ſitzung
zu finden, um Muſſolini zu einer gemäßig=
in
Haltung zu bewegen, ſind, dem diplomatiſchen
zrreſpondenten des Daily Expreß zufolge geſcheitert.
4al habe Eden zu verſtehen gegeben, daß die öffentliche Mei=
ung
Frankreichs ſeit dem Abſchluß des engliſch=deutſchen Flot=
tabkommens
auf der Seite Italiens ſtehe und daß er daher
der abeſſiniſchen Frage nichts tun könne. Trotz der Abfuhr,
der Duce den Vermittlungsvorſchlägen bereitet hat und die
nicht einmal als eine Verhandlungsgrundlage in Erwägung
ſhen wollte ſcheint ſich zu beſtätigen, daß das engliſche Kabi=
lt
noch einen letzten Verſuch zur friedlichen Beilegung des
Ereitfalles unternehmen will.,

*
Edens leere Hände.
Die Reiſen Edens nach Paris und Rom haben, was die Eng=
länder
offen zugeben, den gewünſchten Erfolg nicht gehabt. Lon=
don
iſt ſogar freimütig genug, von einem glatt negativen Ergeb=
nis
zu ſprechen. Damit war eigentlich nach Lage der Dinge von
vornherein zu rechnen, denn die Franzoſen fühlten ſich durch den
raſchen Abſchluß der Flottenvereinbarung zwiſchen England und
Deutſchland beiſeite gedrängt. Sie wollten nun noch größere
Sicherheiten als bisher dafür haben, daß künftig keine außenpoli=
tiſchen
Probleme von Bedeutung ohne ihre vorherige Einſchaltung
einer Erledigung zugeführt werden. Laval hat Eden auseinander=
geſetzt
, daß die Löſung der aktuellen Fragen mit einander in Ver=
bindung
gebracht werden müßten, damit es am Ende zu einer
kollektiven Löſung komme. Das Echo aus London hierauf iſt
reichlich unfreundlich und die Engländer laſſen verſichern, daß ſie
zu der Vereinbarung mit Deutſchland ſtehen und in zweiſeitigen
Abmachungen ein erfolgreiches Verfahren erblicken, von dem ſie
nicht abrücken werden.
Was ſich in dieſen Tagen zwiſchen London und Paris, Lon=
don
und Rom, ſowie zwiſchen Paris und Rom abgeſpielt hat, be=
ſitzt
noch keine erſichtlich klare Bedeutung. Eden iſt mit leeren
Händen zurückgekehrt, aber die Fäden ſind geknüpft, ſo daß die
Diplomaten weiter arbeiten können. Was bei ihren Bemühungen
herausſpringen wird, vermag heute noch kein Prophet vorauszu=
ſagen
. Immerhin haben ſich die Engländer als recht zähe Ver=
handlungspartner
erwieſen und ſie werden auch jetzt nicht zögern,
ihre Bemühungen fortzuſetzen. Daß ihnen das von franzöſiſcher
Seite her allerdings ungewöhnlich erſchwert wird, iſt für ſie zwar
unangenehm, ſie werden ſich aber nicht abſchrecken laſſen, irgend=
etwas
Brauchbares zuſtande zu bringen. Der engliſche Außenmini=
ſter
iſt offenbar feſt entſchloſſen, ſchrittweiſe das Terrain zu er=
obern
, um durch den Abſchluß von Einzelverträgen allmählich zu
einem umfangreichen Sicherheitsſyſtem zu kommen.
Die Frage der Verwirklichung des Streſaproblems
Mf geiſf.
DNB. Paris, 28. Juni.
In gewöhnlich gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen er=
klärt
man zu den verhältnismäßig kurzen Unterredungen zwi=
ſchen
Laval und Eden, daß die Frage der Verwirklichung des
Streſaprogramms zwiſchen Frankreich und England nicht gelöſt
worden ſei, wenn man auch beiderſeits keinen Peſſimismus an
den Tag legte. Die engliſche Regierung zögere, auf die Politik
der Ausnutzung günſtiger Gelegenheiten wie das deutſch=
engliſche
Flottenabkommen zu verzichten, während die fran=
zöſiſche
Regierung die gleichzeitige Löſung aller Fragen wünſcht.
Sie ſei zwar nicht dagegen, daß man an erſter Stelle über den
Luftpakt verhandele, aber es müſſe dabei die Verbindung zwi=
ſchen
2 Syſtemen der Regelung der Rüſtungen zu Lande, der
Oſtpaktfrage und der Donaupaktfrage gewahrt werden. Eden
habe im übrigen über ſeine Unterredung mit Muſſolini Bericht
erſtattet. Hinſichtlich des italieniſch=abeſſiniſchen Streitfalles habe
er aber dem franzöſiſchen Außenminiſter weder eine Anregung
unterbreitet noch irgendeinen Einwand erhoben.
Polikik des Skarrſinns und des Egoismus
Der Makin über Frankreichs polikiſche Aufgaben.
EP. Paris, 28. Juni.
Der Matin veröffentlicht am Freitag morgen einen ſchein=
bar
inſririerten Kommentar zu der geſtrigen Unterredung zwi=
ſchen
Eden und Laval und der franzöſiſchen Haltung im allgemei=
nen
. Das Blatt ſchreibt, die Unterredungen von Paris ſeien nicht
unnütz geweſen, ja man könne ſogar ſagen, daß eine Annäherung
der Geſichtspunkte der beiden Unterhändler feſtzuſtellen ſei. Die
in dem Communiqué vom 3. Februar aufgeſtellten Grundſätze blie=
ben
der Eckſtein der franzöſiſchen Politik und würden trotz aller
Hinderniſſe verfolgt werden. Es ſei natürlich notwendig, der
traditionellen engliſchen Politik Rechnung zu tragen. Die franzö=
ſiſche
Regierung ſei bereit, ſofort im Verhandlungen einzutreten.
Sie habe nichts dagegen einzuwenden, daß der Luftlocarnopakt an=
geſichts
ſeiner Bedeutung zuerſt behandelt werde, aber Frankreich
wolle die Garantie haben, daß nach einer Einigung über das Luft=
locarno
die anderen in dem Communigué von London erwähnten
und noch nicht geregelten Fragen ebenfalls diskutiert würden.
Dieſe Garantie ſei notwendig, und Frankreich werde in dieſem
Punkte nicht nachgeben. Wenn eine befriedigende Einigung über
alle dieſe Fragen erzielt ſein werde, dann erſt werde Frankreich
die Abkommen unterzeichnen. Man könne daher über alle Fragen
getrennt verhandeln, aber keine dürfe endgültig vor der anderen
geregelt werden. Die engliſche Politik habe ſich ſeit Monaten nach
Berlin zu orientiert und wünſche eine Annäherung zwiſchen
Deutſchland und den europäiſchen Ländern. Die franzöſiſche Poli=
tik
ſei nicht in entgegengeſetzter Richtung orientiert, aber für eine
Annäherung Deutſchlands brauche es ernſte Vorbedingungen, um
zu vermeiden, daß Deutſchland ſich auf anderem Wege zu große
und zu gefährliche Freiheiten herausnehme (9 Was den ita=
lieniſchen
Streitfall anbelange, ſo verhalte ſich die franzöſiſche
Politik vollkommen neutral.

* Pariſer Verkrampfungen.
Von unſerem Y=Korreſpondenten.
P. Paris, den 26. Juni 1935.
Man kann nicht gerade behaupten, daß die Regierung Laval
unter beſonders günſtigen Umſtänden die Macht übernahm. Sie
ſteht von Anfang an vor den gleichen Problemen, die Flandin
zum Sturze brachten, und die Lage hat ſich ſeitdem eher noch
verſchlechtert, denn die Poſition Lavals in der Kammer und vor
der öffentlichen Meinung iſt noch weniger ſtark als die ſeines
Vorgängers. Es iſt alſo verſtändlich, wenn einige Anhänger
Lavals die Frage aufwerfen, ob er nicht eine allzu undankbare
Aufgabe übernahm.
Im Augenblick iſt die innenpolitiſche Situation infolge der
Kriſenmüdigkeit ruhig. Man könnte dieſe Ruhe auch Paſſivität
nennen. Aber Paris iſt ſo verſtimmt wie nur möglich, und jeder
gibt ſeiner ſchlechten Laune freien Lauf. Es regnet Kritiken
und Nörgeleien, die wenn auch manchmal zutreffend ſo
doch immer negativ ſind. Es iſt wie eine Nervenkriſe, aber
dieſer Zuſtand dauert nun doch ſchon Jahre.
Man wirft Laval vor, daß er keine großzügigen Reformen
unternehme. Es iſt wahr, daß ſeine Finanzpolitik ſich nur Teil=
problemen
zuwendet und Geſamtlöſungen zu vermeiden trachtet.
Würde er aber anders vorgehen, ſo wäre die Regierung wohl
noch in derſelben Stunde geſtürzt. Die Parteien, die mit allen
Mitteln der innenpolitiſchen Propaganda über die großen
Opfer ſchimpfen, die dem Lande auferlegt werden müſſen, ſind
nicht geneigt, ihre Einzelintereſſen zu opfern. In dieſem Punkte
gibt es übrigens keinen Unterſchied zwiſchen Rechts und Links.
Unter ſolchen Umſtänden ſind die extremen Parteien die
Nutznießer der Lage. Die rechtsſtehenden Organiſationen, die in
aller Stille arbeiten, haben während der letzten Zeit einen ſehr
beträchtlichen Machtzuwachs zu verzeichnen und verfügen über
immer größere techniſche Mittel. Die Kommuniſten entfalten
ihrerſeits eine ſehr rege Tätigkeit, Kleinere und größere Un=
ruhen
, zuletzt auch unter den ausländiſchen Arbeitsloſen, ſind
das Ergebnis.
Es wäre ungerecht, der Regierung Laval Untätigkeit vor=
zuwerfen
. Die Reformen, die das Eiſenbahndefizit beſeitigen
und die Rivalität mit dem Kraftwagenverkehr aufheben ſollen,
bedeuten einen großen Erfolg. Die vorhergehenden Regierungen,
die ja über ganz andere Vollmachten verfügten, haben während
der langen Zeitſpanne, die ihnen zur Verfügung ſtand, nichts
unternommen. Die Jagd auf die Mißbräuche in allen Mini=
ſterien
hat allerdings nur einen Propagandawert und ſelbſt der
iſt zweifelhaft. Man beginnt bereits ſich darüber luſtig zu machen,
daß jede neue Regierung verſpricht, Mißbräuche zu beſeitigen,
ohne ſie auch nur jemals näher zu bezeichnen. Die Arbeitsloſig=
keit
wird vor allem durch den Heimtransport ausländiſcher Ar=
beiter
bekämpft, und man erreicht dadurch wenigſtens gewiſſe
Augenblickserfolge. Auf die Dauer verurſacht aber freilich jede
Herabſetzung der Zahl der Verbraucher auch eine Senkung des
Umſatzes und dadurch eben wieder neue Arbeitsloſigkeit. Es
erwies ſich allerdings als unmöglich, die Wirtſchaft durch ſtaat=
liche
Zuſchüſſe zu beleben, denn dazu fehlt es an Organiſation,
an Kapitalien und an der notwendigen Elaſtizität. Aber zugleich
auch an Opferbereitſchaft ſowohl der Unternehmer wie der Ar=
beiter
. Ja der Staat war ſelbſt gezwungen, die private In=
veſtitionstätigkeit
zu bremſen, denn die Heraufſetzung des Dis=
kontſatzes
ſeitens der Bank von Frankreich mußte ja zu dieſem
Ergebnis führen. Das aber war unvermeidlich, wenn der Fran=
ken
geſchützt werden ſollte. Die Geſamtarbeit der Regierung
Flandin wurde dadurch hinfällig, ſtatt in die Bahnen einer
Politik des billigen Zinsſatzes und der freien Wirtſchaft gleitet
man in die entgegengeſetzte Richtung.
Dieſe Politik des Abwartens und Durchhaltens mit allen
Mitteln wäre ungerechtfertigt, wenn ſie nicht auf einer durch=
dachten
Konzeption beruhen würde. In Frankreich hofft man
nämlich, daß bis zum Herbſt eine Entſpannung in der Welt=
wirtſchaftslage
ſich einſtellen werde. Das würde automatiſch die
Entlaſtung des Budgets, das Anwachſen der Steuereinnahmen und
eine Beſſerung der Geſamtlage nach ſich ziehen. Dann wäre eine
Politik der Staatsanleihen durchführbar, die eine finanzpolitiſche
Sanierung ohne allzu ſchmerzliche Opfer ermöglichen würde. Die
Nachrichten, die man aus Amerika erhält, ſind günſtig; die
finanzpolitiſche Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten
geſtaltet ſich befriedigend Auf was man wartet? Auf eine Stabi=
liſierung
der engliſchen Währung!
Die Vorbedingung aller ſchönen Pläne bleibt aber die Ge=
ſundung
der außenpolitiſchen Lage. In dieſer Hinſicht ſind jedoch
bisher keine Fortſchritte zu verzeichnen. Eher das Gegenteil. Was
man vor einigen Monaten als glänzende diplomatiſche Erfolge‟
bezeichnete, erwies ſich als Fehlgriffe.
Laval ſtellte die inneren Reformen zurück, um die Empfind=
lichkeit
der Parteien zu ſchonen. Die Frage iſt jetzt, ob er ſich
auch in der Außenpolitik von ähnlichen Geſichtspunkten wird
leiten laſſen. In dieſem Falle könnte er leicht das Opfer ſeiner
eigenen Elaſtizität und Diplomatie werden ...
Genf und Streſa waren Irrtümer Das deutſch=engliſche
Flottenabkommen räumte mit ihrem Geiſte auf. Man leugnet
hier nicht, daß das Flottenabkommen einen entſcheidenden Erfolg
für die deutſche Außenpolitik bedeutet. Aber nur ein Fehler der
franzöſiſchen Diplomatie machte daraus eine Niederlage für
Frankreich.
Die Methode direkter Verhandlungen von Staat zu Staat
erwies ſich als die einzige, die zu Ergebniſſen führt. Frankreich
möchte nicht zuletzt aus Preſtigegründen noch immer an
dem veralteten und überholten, weil ausſichtsloſen Mittel der
Erzwingung von Geſamtlöſungen feſthalten. Die Ereigniſſe der
letzten Wochen haben aber reichlich genug erwieſen, welche Ge=
fahren
die univerſalen Löſungen, die Frankreich vorſchweben, in
ſich bergen.
Seit Abſchluß des Ruſſenpaktes kann die franzöſiſche Diplo=
matie
nicht weiterkommen. Er hemmt das Werk der Verſtän=
digung
in Europa, das Frankreich ebenſo nötig hat wie alle
anderen Länder. Dagegen ſieht man aber nirgends Vorteile, die
ſich aus der Zuſammenarbeit mit Rußland ergeben hätten oder
eben noch ergeben könnten.

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Neugeſtalkung

Reichsminiſter Ruſt erläßt die neue landwirkſchaftliche
Studienordnung.

Anläßlich des zur Zeit in Goslar ſtattfindenden Reichstreffens
der deutſchen Diplomlandwirte, an dem auch Reichsführer der
SS. Himmier als Führer des Reichsbundes deutſcher Diplomland=
wirte
teilnimmt, hat Reichsminiſter Ruſt die neue Studienord=
nung
für das künftige landwirtſchaftliche Studium verkündet=
Nachdem vor wenigen Wochen das juriſtiſche und danach das
wirtſchaftswiſſenſchaftliche Studium von Grund auf neu aufgebaut
worden ſind, bedeutet die landwirtſchaftliche Studienreform eine
weitere grundlegende Reform. Bereits am Ende vorigen Jahres
hat Reichsminiſter Ruſt durch die Eingliederung der beiden preu=
ßiſchen
bisher ſelbſtändigen landwirtſchaftlichen Hochſchulen Ber=
lin
und Bonn=Poppelsdorf in die Univerſitäten Berlin und Bonn
die neue Linie des landwirtſchaftlichen Hochſchulweſens vorgezeich=
net
. Dieſe organiſatoriſche Maßnahme erfolgte aus dem Willen
des Nationalſozialismus zu einer neuen und größeren Univerſiras
heraus. Die neue Studienordnung ſetzt dieſe Linie fort und fügt
nun auch das landwirtſchaftliche Studium aufs engſte in den Wir=
kungsbereich
der Univerſität ein. Der neue Plan, den Reichsmini=
ſter
Ruſt verkündet, bedeutet für die geſamte Landwirtſchaftslehre
einen Umbau von Grund auf. Es handelt ſich hier nicht um bloße
Verſchiebungen in der Bedeutung einzelner Fachgebiete oder um
einige Veränderungen in der Reihenfolge und Zahl der Vor=
leſungen
, ſondern um die Grundlegung eines künftigen Lehrge=
bäudes
, das ſowohl außen als auch innen den dem nationalſoziali=
ſtiſchen
Gedanken von Blut und Boden neugeborenen Geiſt er=
kennen
läßt.
Mit der Neuregelung iſt die Landwirtſchaftswiſſenſchaft aus
der Gewerbe= und Erwerbsatmoſphäre herausgenommen worden
und in eine politiſche Auffaſſung hineingefügt worden, die ihre
Aufgabe darin ſieht, wie der deutſche Lebensraum am beſten ge=
nutzt
wird, um unſerem Volk die Geſunderhaltung und das
Bauerntum zu gewährleiſten. Der künftige Landwirt ſoll aus ſei=
nem
Wirkungsbereich hevaus die Geſamtzuſammenhänge ſehen und
von hier aus ſeine Einſtellung finden.
In der neuen Studienordnung heißt es: Eine nationalſozia=
liſtiſche
Landwirtſchaftswiſſenſchaft muß von den großen volks=
politiſchen
Aufgaben des Bauern und Landwirts ausgehen und
von dorther die landbautechniſchen und betriebswirtſchaftlichen
Fragen ſehen und löſen. Wer künftig Landwirtſchaft ſtudiert, ſoll
daher mit einem gediegenen fachlichen Wiſſen und handwerklichen
Können auch die tiefere Einſicht in die überragenden bevölkerungs=,
kultur= und wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben des Nährſtandes ver=
mittelt
erhalten Es gilt nicht mehr wie bisher lediglich wirt=
ſchaftliche
Fähigkeiten zu entwickeln, ſondern durch ein verbreiter=
tes
Studium einen neuen Menſchen zu erziehen, der eine ſtärkere
Bindung und Verantwortlichkeit gegenüber dem Volksganzen
beſitzt.
Es wird ein feſter Studienplan aufgeſtellt. Der Beſuch der
Haupt= und Sondervorleſungen iſt jedem Studenten völlig freige=
ſtellt
. Pflichtvorleſungen gibt es nicht mehr. Entſcheidend iſt nur
die Leiſtung in der Prüfung. Zum Studium der völkiſch=politiſchen
Grundlagen und der Wirtſchaftswiſſenſchaften ſind die gleichlau=
fenden
Vorleſungen zu beſuchen, die ſich in den Richtlinien für das
Studium der Wirtſchaftswiſſenſchaft finden. Der Aufbau des Stu=
diums
ſieht ſechs Halbjahre vor.
Grundſätzlich neu iſt hinzugekommen, daß nur der die Prü=
fung
ablegen kann, der bauernfähig im Sinne des Reichserbhof=
geſetzes
iſt. Außerdem iſt die Möglichkeit geſchaffen worden, daß
beſonders tüchtige Leute, die nicht das Abiturium haben, auf
Grund beſonderer Leiſtungen zum vollberechtigten Studium zuge=
laſſen
werden können.

Das neue Reichsnakurſchukgeſetz.

Das von der Reichsregierung verabſchiedete Reichsnatur=
ſchutzgeſetz
dient dem Schutz und der Pflege der heimatlichen
Natur in allen ihren Erſcheinungen. Die oberſte Natur=
ſchutzbehörde
für das Reich ſtellt der Reichsforſt=
meiſter
dar, der einzelne Befugniſſe auf die nachgeordneten
Naturſchutzbehörden übertragen kann. Zur fachlichen Beratung
wird jeder Naturſchutzbehörde eine Stelle für Naturſchutz bei=
geordnet
. Dieſe regionale Naturſchutzſtellen werden in der neu=
geſchaffenen
Reichsſtelle für Naturſchutz zuſammengefaßt. Das
Geſetz gibt dem Reichsforſtmeiſter das Recht, wichtige Flächen
zu Reichsnaturſchutzgebieten zu erklären und erforderlichenfalls
auch Enteignungen vorzunehmen. Für Zuwiderhandlungen gegen
das Geſetz ſind Geldſtrafen oder Gefängnisſtrafen bis zu 2 Jah=
ren
vorgeſehen. Mit dieſem Geſetz iſt zum erſten Male eine ein=
heitliche
Regelung des Naturſchutzes für das geſamte Reich ge=
troffen
worden.

Vom Tage.

Die Befehlshaber in den Wehrkreiſen führen mit ſofortiger
Wirkung die Bezeichnung: Der Kommandierende General des 1.
(bis 10.) Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 1 (bis 10).

Der Reichsminiſter der Juſtiz, Dr. Gürtner, hat an die Ent=
ſchuldungsämter
, die für die Durchführung der landwirtſchaftlichen
Schuldenregelung errichtet worden ſind und am 1. Juli ihre Arbeit
beginnen, eine Anordnung auf größtmögliche Beſchleunigung der
Entſchuldung erlaſſen.
Die Preſſeſtelle der Reichsmuſikkammer gibt bekannt: Der
bisherige Hauptſchriftleiter der Zeitſchrift Muſik im Zeitbewußt=
ſein
und Leiter des Preſſe= und Kulturamtes der Reichsmuſik=
kammer
, Dr. Friedrich Mahling, wurde auf Anordnung der Ge=
ſchäftsführung
der Reichskulturkammer wegen kulturpolitiſcher Un=
zuverläſſigkeit
mit dem heutigen Tage ſeiner ſämtlichen Aemter
in der Reichsmuſikkammer enthoben.

In Goslar wurde durch Miniſterialrat Dr. Kummer das
Reichstreffen der deutſchen Diplomlandwirte eröffnet. Das Reichs=
treffen
1935 wird durch verſchiedene Schulungslehrgänge ausgefüllt
und erreicht am Sonntag mit einer Kundgebung und Anſprache
von Reichsführer SS. Himmler ſeinen Höhepunkt. Auf dem Reichs=
treffen
werden in Schulungslehrgängen alle Fragen der heutigen
Bauernpolitik praktiſcher und weltanſchaulicher Art behandelt.

Der Oberbefehlshaber der Luftverteidigung, Lufthauptmar=
ſchall
Sir Robert Broope=Popham iſt zum Generalinſpekteur der
britiſchen Luftſtreitkräfte ernannt worden und wird dieſes Amt
am 1. Auguſt antreten. Sein Nachfolger als Chef der Luftverteidi=
gung
wird Luftmarſchall Sir John Steel, früherer Oberbefehls=
haber
der königlichen Luftſtreitkräfte in Indien.
In Luſtenau (Vorarlberg) wurde der Deutſche Turnverein von
den Behörden aufgelöſt.

Vereinheitlichung der Zuſtändigkeik in Fideikommiß=
auflöfungsſachen
.

Die Reichsregierung hat am 26. Juni 1935 das Geſetz zur
Vereinheitlichung der Fideikommisauflöſung verabſchiedet. Die
Auflöſung der Familienfideikommiſſe iſt in den einzelnen Län=
dern
in verſchiedener Weiſe geregelt. Auch iſt die Durchführung
der Auflöſung in den Ländern den verſchiedenſten Behörden
übertragen. Durch das neue Geſetz iſt die Erledigung der Fidei=
kommisauflöſung
einheitlich in die Hand der Oberlandesgerichte
gelegt, bei denen ein beſonderer Fideikommis=Senat gebildet
wird. Die bisher mit dieſen Aufgaben betrauten Behörden, ſo=
weit
ſie als ſelbſtändige Behörden errichtet waren, werden auf=
gelöſt
. Als Rechtsmittelinſtanz iſt nach dem neuen Geſetz das
Oberſte Fideikommisgericht zuſtändig, das beim Reichsjuſtiz=
miniſterium
gebildet wird. Dieſe Regelung wird dazu dienen,
die Fideikommisauflöſung in zweckentſprechender Weiſe zu Ende
zu fuhren.

Erſte Berordnung zur Durchführung und Ergänzung
des Reichsarbeitsdienſtgeſekzes.

Im Reichsgeſetzblatt vom 27. Juni 1935 wird vom Reichs=
miniſter
des Innern die Erſte Verordnung zur Durchführung
und Ergänzung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 27. Juni
1935 veröffentlicht. In § 2 der Verordnung wird beſtimmt, daß
freiwilliger Eintritt in den Reichsarbeitsdienſt vor Vollendung
des 17. Lebensjahres ab möglich iſt. § 3 lautet: Wenn ein
Arbeitsdienſttüchtiger unmittelbar im Anſchluß an die Tätigkeit
im Reichsarbeitsdienſt zum Wehrdienſt eingezogen wird, ſo kann
er von der Verpflichtung zum Nachdienen gemäß § 3 Abſ. 4 des
Reichsarbeitsdienſtes entbunden werden. Nach § 4 iſt für Ar=
beitsdienſttüchtige
im Ausland die Meldeſtelle beim Polizei=
präſidium
Berlin zuſtändig. Nach dem 6. und letzten Paragraphen
treten die Beſtimmungen über Pflichten und Rechte der Ange=
hörigen
des Reichsarbeitsdienſtes (Abſchnitt IV des Reichs=
arbeitsdienſtgeſetzes
) am 1. Oktober 1935 in Kraft. Die bis=
herigen
Beſtimmungen für den freiwilligen Arbeitsdienſt behal=
ten
bis dahin Gültigkeit.

Fallung
Einnenungsgeſuche nur an die Luftkreiskommandos!

Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: Seit der Ver=
kündung
des Wehrgeſetzes werden in ſteigendem Maße Geſuche
ehemaliger Offiziere um Wiederverwendung im Bereich des
Reichsluftfahrtminiſteriums oder Rückfragen über den Stand ſol=
cher
Geſuche an den Herrn Reichsminiſter der Luftfahrt oder das
Reichsluftfahrtminiſterium unmittelbar gerichtet. Dieſes Verfah=
ren
iſt unſtatthaft und führt nur zu Verzögerungen in der Er=
ledigung
. Für Geſuche dieſer Art und Rückfragen dazu ſind ledig=
lich
die Luftkreiskommandos zuſtändig.
Bei der Ueberlaſtung dieſer Stellen können zunächſt nur die
ausſichtsreichen Geſuche weiterbearbeitet werden, ſo daß der Be=
werber
, falls er 46 Wochen nach Einreichung ſeines Geſuches
keinen Beſcheid erhalten hat, annehmen darf, daß keine Ausſicht
auf Einſtellung beſteht.

Das eiſerne Kreuz in der Kokarde.

Im Heeresverordnungsblatt iſt die Beſtimmung über diee
Uniform der Reſerve= und Landwehroffiziero=
enthalten
. Intereſſant iſt, daß die Reſerveoffiziere in den
ſchwarz=weiß=roten Kokarde an der Mütze eim
eiſernes Kreuz aus weißem Metall tragen werden: M u
Die Schulterſtücke ruhen auf einer Unterlage aus grauem Tuchs
Die Landwehroffiziere tragen die Uniform ihrer Stammwaffe, Sio ſit Farderungen Mk=
haben
gleiche Kokarden wie die Reſerveoffiziere und die gleichern
Schulterſtücke, nur fehlen die Regimentsnummern, dafür ſind die
römiſchen Nummern ihrer Wehrkreisbezirke aus weißem Metall vie japaniſche Kwl.
auf den Schulterſtücken befeſtigt. Für Sanitäts= und Vete.
Hee e
rinäroffiziere der Reſerve und der Landwehr! bezieht. In del
gelten die Uniformvorſchriften für die aktiven Offiziere dieſer Gat
ie iaie ie.
tung. Mütze und Schulterſtücke ſind wie bei den Reſerve= und Landa beit von Japall 2
wehroffizieren. Der Aeskulapſtab und die Schlange auf den Schul!.
terſtücken ſind aus weißem Metall. Die Waffenoffizier, / wer.

der Reſerveund der Landwehr tragen die Uniform der eh .N

aktiven Waffengattungen. Mütze und Schulterſtücke ſind wie bes üst w.2
u 0 heiſt e8 i De
den Reſerve= und Landwehroffizieren. Auf den Schulterſtücken ſind) Auzndigung mit Japl
zwei gekreuzte Geſchützrohre befeſtigt.
jeu Im Feuiel. e
u mter der Loſice.
Verſtändigungswille der franzöſiſchen Fronkkämpſers hen Auch Sowietruß
en gnerkennen und Ne

EP. Paris, 28. Juni.

Der Generalſekretär der Nationalen Vereinigung lungenvers 1 Joh 1 Ne
Unbhängigkeit 50
letzter ehemaliger Kriegsteilnehmer, Albert Delſuc, gibt

II

Matin einen erſten Bericht über ſeine Reiſeeindrücke in Deutſch=

Der

Sprecher de5

land. In Baden=Baden ſei der Empfang nicht nur durch die Be= wderungen der Ne
hörden, ſondern durch die ganze Bevölkerung beſonders herzlichäg eine grundſtbi.
geweſen. In Wildbad habe ihm beſonders gut der Beſuch der deut=Vme handete=
ſchen
Kinder gefallen, die dem franzöſiſchen Frontkämpfer geſagtn
handſtreich
haben, daß die deutſche Jugend nichts anderes als den Friedent
wolle. Der franzöſiſche Frontſoldat erzählt dann über ſeinen Be=u
ſuch in Stuttgart, wo er eine ſolch herzliche Atmoſphäre angetroſ=
fen
habe, daß das erſte Wort, was ihm in ſeiner Rede auf die Am Donheksud.
Zunge gekommen ſei, das Wort Kameraden war. Er habe dass Provint übe..
klare Gefühl, daß dieſes Wort die Deutſchen tief berührt habe, un Handſtreich. LaI
Seine Erklärung, daß die einen für die anderen die gleiche Hochsu ſien ſie die Silei
achtung und Wertſchätzung haben müßten, und daß die ehemaligemn jeutſin belſbl. S
Frontſoldaten der beiden Länder jetzt für den Frieden kämpſem W Belagerungsdölt
müßten, habe vielleicht dieſe Bewegung ausgelöſt. Er habe die/ M Truppen De2 Le
Ueberzeugung gewonnen, ſo ſchreibt Delſuc weiter, daß die Ge= Meuterel 3u Oll.
ſamtheit der deutſchen und der franzöſiſchen Frontſoldaten genauu Aheſchlagen, Lr. L
ſo denke wie er. Mit Freuden habe er nach den langen traurigenn Aibung eihes 20I
Jahren dies feſtgeſtellt. Die Zeremonie auf dem Waldfriedhof inn ſiſe gefangen Beülci
Stuttgart und die Geſte des Führers, der eine der franzöſiſchenn ſchtung, Il dek. Sit
ſuch gemacht wur
Trompeten, die während des Krieges von einem deutſchen Solda=
ten
gefunden worden ſeien, den franzöſiſchen Kriegsteilnehmernn uierſtützen. Del. Sl
überſandte, ſei beſonders rührend geweſen. Deutſche und Frauzo= iſelhaft. Die Weieperd
ſen, umgeben von deutſchen Kindern, die mit ihren jungen Blik= 0d für Greſtag, Aans
ken ſie zu ermutigen ſchienen, daß dieſe Einigkeit ſichere Garanties Agerungszuſtanld Abe

ſein möge, daß ihr junges Leben und das ihrer kleinen franzöſie
ſchen Kameraden nicht mehr geopfert werde, hätten daraufhin., 7aſang
Inpang
brüderlich vereint, eine Blume auf jedes Gnab gelegt.

Kongreſſe im Jahre 1936 anmeldepflichtig.

DNB. Berlin, 28. Junl.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
gibt bekannt, daß ſämtliche internationale Tagungen und Kon=
greſſe
, die im Jahre 1936 in Deutſchland zur Durchführung kom=
men
ſollen, beim Reichsminiſterium für Volksaufklärung und
Propaganda, Berlin W. 8, Wilhelmplatz 89, anzumelden ſind.
Eine Anmeldung iſt ebenfalls vorzunehmen für alle Kongreſſe
und Tagungen internationaler Art, die in Vorbereitung ſind,
auch wenn die Einladungen bereits ergangen ſind. Der An=
melde
= und Genehmigungspflicht unterliegen weiterhin Treſſen,
Tagungen und Kongreſſe im ganzen Reich, die von internatio=
nalen
Arbeits= und Organiſationsausſchüſſen vorbereitet werden
Die Anmeldung von Tagungen und Kongreſſen für die als
Tagungsort Berlin in Ausſicht genommen iſt, hat unmittelbar
beim Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
zu erfolgen; für Tagungen im Reich bei den zuſtändigen Landes=
ſtellen
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propa=
ganda
. Es wird jetzt ſchon darauf aufmerkſam gemacht, daß währ
rend der Dauer der Olympiſchen Spiele 1936 vom 1. bis 16.
Auguſt, außerdem 14 Tage vor Beginn und 8 Tage nach Been=
digung
der Olympiſchen Spiele Tagungen und Kongreſſe in Ber=
lin
nur ſtattfinden können, die in unmittelbarem Zuſammenhang
mit den Olympiſchen Spielen ſtehen.

Wie Havas aus Foix berichtet, kam es im Lager der Saar=
emigranten
bei der Mittagsmahlzeit am Donnerstag zu einen
Streit zwiſchen zwei Flüchtlingen wegen der Teilung einer Fleiſch=
portion
. Der 55jährige Joſeph Morſcheid verſetzte dem 42 Jahre
alten Fritz Heſchler, der ihn an der Kehle gepackt hatte, einen
Fußtritt in den Unterleib. Heſchler war auf der Stelle tot. Mor=
ſcheid
wurde ſofort verhaftet.

Warum eigentlich trifft Greta Garbo in den Märchen ihrer
Filme niemals auf einen Mann, der zu ihr ſagt: Mein liebes
Kind; du biſt ſehr ſchön, du haſt Geſchmack und ſiehſt ſo gar
nicht aus, als wärſt du dumm. Aber ich bitte vielmals um
Vergebung lieben, nein, ich liebe dich nicht. Faſt tut mir das
leid, aber ich kann nicht dafür. Der ſagt: Ich liebe keine
andere, aber dich auch nicht, helf mit der Himmel.
.. Und daß Frau Garbo in dem Märchen eines ſolchen Filmes
dann ſtände vor einem ganz durchſchnittlichen Mann, und in der
letzten Verzweiflung, die eine Frau treffen kann, ihm ſagen
müßte: Aber ich, hörſt du! Ich liebe dich!
Und aus dem was tun? entſtände dann der Film. Wahr=
ſcheinlich
Greta Garbos größter Film. Tiefer reichend in jedes
Parkettſitzers Herz, als einſt ſogar der Film Anna Karenina
Warum? Weil es eine lügenhafte Geſchichte und die Logik der
Jahrmarktsbudenredner des Lebens iſt, wenn geſagt wird: Die
Frau iſt ſchön die Frau kriegt alſo ihren richtigen Mann
mit happp end. Die Liebe im Leben fährt einen unberechen=
baren
Zick=Zack=Kurs, vergleichbar dem Schlittſchuhlauf der
Waſſermücken über einen tiefen Teich. Hierhin, dorthin
niemand weiß, wohin.
Greta Garbo iſt neben Frau Aſta Nielſen wohl die größte
Schauſpielerin des Films.
Aber die Bändiger des Kino=Weltgeſchmacks in Hollywood
wiſſen im Grunde wenig mit ihr anzufangen. Im Grunde
dringen ſie in jedem ihrer Filme wie Wucherer der Seele mit
unverſchämt überzogenen Wechſelforderungen, ohne anzuklopfen
in unſere privateſten Herzenskammern ein und wollen unſere
Begeiſterung pfänden.
Glauben die Filmgewaltigen von Hollywood eigentlich, alle
Männer im Parkett hätten die Sehnſucht, dieſes Wunſchgebilde
von Frau zu heiraten? Oder alle Frauen dieſer Männer
würden, wenn auch zähneknirſchend, für Greta Garbo auf ihren
geliebten Schorſch verzichten?
Wenn Hollywood das glaubt, dann irrt Hollywood.
Aber da faſt alle Greta=Garbo=Märchen auf dieſer Be=
hauptung
ſtillſchweigend aufgebaut ſind, ſo fehlt den Filmen
dieſer großen Künſtlerin der Leinwand die letzte echt menſch=
liche
Vollendung.
Man wende nicht ein, Greta Garbo ſei eine ſtatuenhafte
Schönheit, in ihren ſeeliſchen Wärmeeinheiten an kühlen Marmor
erinnernd. Der Fehler liegt darin, daß man aus ihr eine
moderne Circe der Leinwand zurechtgemacht hat, wenn auch eine
mit Herz. Das will beſagen: Mit den Manieren eines ſchlech=

ten Gerichtsvollziehers tritt man in jedem Film an unſere
Glaubensbereitſchaft mit der Forderung heran: Bitte ſehr, be=
ſchloſſen
und mit weltgültiger Rechtskraft verkündet: Greta Garbo
wird immer geliebt! Und wer nicht will, den zwingt ſie.
Wieſo denn eigentlich? Weil ſie ſchön iſt? Hat nichts da=
mit
zu tun. Weil ſie ſchlank und lang gebeint iſt? Nein,
Geſchmacksſache. Profil blond Augen wie Märchenbrunnen?
Letzthin gleichgültig. Alle dieſe Behauptungen ſtimmen
menſchlich nicht. Und darum iſt in allen ihren Filmen jene
leichte Zerrlinie, als ſei ſie die ewig Allgeliebte, und um ſie der
Nymbus der Allgewalt über alle Männer: Circe der Leinwand.
Und die größte menſchlich=dramatiſche Echtheit, die erreicht wird,
iſt allenfalls, daß das gute Herz des guten Mädchens unter
ſolcher Allgewalt leidet. Weiter reichts nimmer.
Das weiter aber träfe uns wirklich ins Herz. Greta
Garbo in einem neuen Film von ihrem marmornen Piedeſtal
arkadiſcher Entrücktheit einmal grob kopfüber herunterzuſtürzen
und ſie zu ſehen in einem neuen Märchen: Ein Menſch zu
ſein. Und wenn es Tragik ſein muß, die größte Tragik der
Frau: Zu lieben und nicht wiedergeliebt zu werden. Von einem
ganz durchſchnittlichen Mann. Nur weil er gerade niemanden
liebt. Oder ſtatt der Greta die Hannelore oder die Emma liebt.
Und dann erſt geht das Leben los; nicht Hohe Schule geritten
ſondern Galopp, hoppla hopp, querfeldein: Halsbruch oder
Beinbruch ſo iſt das Leben.
Darum herunter mit der Circen=Maske ewiger Allgewalt
über alle Männer von dem menſchlichen Antlitz unſerer beſten
Kino=Schauſpielerin.

Wenn überhaupt ſind Manuſkript, Regie und Darſtellung
der meiſten Garbo=Filme in dieſen Bezirk der wahren Menſch=
lichkeit
nur wider Willen geraten. Verdienſt iſt dies meiſt des
männlichen Hauptdarſtellers. Dann wenn er kein Kinoſchönling
nach weiß oder ſchwarz hin iſt, ſondern ein durchſchnittlicher
Gentleman mit einigen Erlebniſſen und einigen Sorgen im
Geſicht. So daß man im Reſtaurant, die beiden am Tiſch einem
gegenüber, ſich fragen würde: Wie kommt dieſer Burſche zu
dieſer Frau, zu einer ſolchen Frau? Und man ſich dann ſagen
müßte: ſie liebt ihn. Punkt. Aus. Fertig. Und beruhigt über
den Fall würde man weiter an ſeinem Hühnerbein nagen.
Und wenn ſolch ein Spielpartner ein Mann und ein Menſch
iſt, begreift man plötzlich, daß ihm die Schönheit ſeiner Garbo=
Frau ganz ſchnuppe iſt, und er ſie auch lieben würde mit Höcker=
naſe
und Hüften mit dem doppelten des zuläſſigen Schneider=
maßes
.
Greta Garbo wächſt in ſolchen Augenblicken ſeeliſchen
Kampfes um ſich ſelbſt und den geliebten Mann in die Formate

größter Darſtellung. Müßig zu beſchreiben ſehen muß man,
was in dieſer Frau ſteckt, wenn ſie einmal nicht als Büttel der
Hollywooder Weltfilm=Verzinſung mit der Forderung auftritt:
Seht, wie bin ich ſchön! Sehr her, wie rätſelhaft und inter=
eſſant
! Alle Männer mir zu Füßen! Und meine Tragik, daß ich
keinen richtig lieben kann ſeht her, jetzt mach ich es wiedel
neu vor in einem neuen Film.
Dagegen wünſchen wir uns Greta Garbo in einem ihrer
Märchen endlich einmal zuſammengeſpannt mit einem Mann,
wirklich und ſo ſelbſtändig in Geſicht und Seele als Mann, daß
man ihm zutraut, daß er ſtait der Greta Garbo ſchlicht die
Hannelore Meier liebte.
Wir warten auf den Film, wo ihr Partner eine andere
liebt, und wir werden erſchüttert erfahren, wie Greta Garbo als
Enterbte ihrer marmornen Schönheit zuſchaut, wie ihr geliehier
Hans eine andere Grete mag.
Darauf freuen wir uns. Denn wir lieben das Leben und
haſſen die Verlogenheit aller Jahrmarktausrufer, die da ſchreien:
In unſerer Bude die Dame ohne Herz die Circe von Hou9. Zehn Dollar, wer ſich nicht in ſie verliebt!
Das mögen wir nicht mehr, und Greta Garbo iſt uns daſut.
Maxim Zieſe.
zu lieb.

Die jüngſten
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ſcht gut daran
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Erſte öffenkliche Kerckhoff=Vorleſung.

Im großen Hörſaal des Kerckhoff=Inſtituts verſammelten ſi
etwa 500 Teilnehmer zur erſten öffentlichen Kerckhoff=Vorleſuſb=
Nach einer muſikaliſchen Einleitung ergriff Profeſſor Eger=0
ßen das Wort und begrüßte namens des Kuratoriums der Sile
tung die Vertreter des Staates, der Behörden, der Stadt Bie
Nauheim und der benachbarten Univerſitäten. Profeſſor Ehe
führte aus, daß die Kerckhoff=Vorleſung Bericht ablegen ſoll übe
die Arbeit und die Erfolge der ganzen Stiftung. Er berichl=
über die Stipendienarbeiten, die an auswärtigen Plätzen dur ?e
geführt wurden. Nicht nur mediziniſche Forſchungen finden
Förderung der Kerckhoff=Stiftung, ſondern alle Zweige der P.
ſenſchaft.

in 2s Aunte
eid uint bericht zur
Den Sendien bis
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ſtituts L-ofeſſor Koch das Wort, um über die Forſchungstätigle‟
Den Feſtvortrag hielt Pro=
am
hieſigen Inſtitut zu berichten.
feſſor Regener vom Phyſikaliſchen Inſtitut der Techniſchen 900
ſchule Stuttgart über Neuere Ergebniſſe der Ultra=Strahlung
K
Privatdozent Dr. Schopper=Gießen, zeigte daral
forſchung
inen Film über Gewebezüchtung. In ſeinem Schlußworl Le*
Profeſſor Eger bekannt, daß das Kuratorium der Stifung ſo
gende Herren in Anerkennung ihrer beſonderen Verdienſte.de
Mitgliedern der Kerckhoff=Stiftung ernannt habe: Profeſſor Gei
ſen=Gießen. Profeſſor Laibach=Frankfurt a. M., Dr. Lend=Sin
gart und Dr. Schopper=Gießen.

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Samstag, 29. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Brennpunkt Peking!
halten des Militär mißbilligt, Und das iſt auch jetzt wieder
Der Orienk den Orienkalen!
geſchehen, als die Tokioter Regierung von der Erklärung der
Kwantung=Armee abrückte, aber dafür werden wieder taktiſche
Forderungen der japaniſchen Okkupakionsarmee.
Gründe maßgebend geweſen ſein.

9e veſ Nit Ve in M

rontt

DNB. Tokio, 28. Juni.
Die japaniſche Kwantungarmee hat eine Erklärung veröffent=
ſſt
, die ſich auf die Grundlagen der japaniſchen Politik gegenüber
Gina bezieht. In der Erklärung werden folgende Forderungen
udas japaniſche Außenamt geſtellt: Japan ſoll bei der Zuſam=
marbeit
von Japan, Mandſchukuo und China die verntwortliche
fürung übernehmen. China ſoll die ausländiſchen Einflüſſe be=
eſigen
und anerkennen, daß Japan China vor einer Aufteilung
gettet hat. Die Regierung Tſchiangkaiſchek und die Kuomintang
ſein, ſo heißt es in der Erklärung weiter, zu einer Politik der
ſſtändigung mit Japan unfähig und daher von Japan abzu=
ſehen
. Im Fernen Oſten müſſe eine grundſätzliche Neuorientie=
uug
unter der Loſung Der Orient für die Orientalen verlangt
veden. Auch Sowjetrußland müſſe Japans Führung im Fernen
Den anerkennen und ſeine Politik darauf abſtellen. Zunächſt wird
Japan in Nordchina die politiſche Führung gefordert bei völ=
jar
Unabhängigkeit von Nanking.
Der Sprecher des japaniſchen Außenamtes erklärte zu den
foderungen der Kwantungarmee, daß es ſich bei dieſen lediglich
eine grundſätzliche Darlegung der Haltung der Kwangtung=
nee
handele.
Handſkreich auf Peiping abgeſchlagen.
DNB. Peiping, 28. Juni.
Am Donnerstag machten etwa 200 Soldaten, die früher in
Provinz Hupei lagen und dem 5. Armeekorps angehörten,
inen Handſtreich auf das Peipinger Stadttor Yungſing. Vorher
ſaten ſie die Eiſenbahnſtation Fengtai der Linie Peiping=
intſin
beſetzt. Die Japaner verhängten ſofort über Peiping

euterei zu unterdrücken. Der Handſtreich iſt damit völlig
geſchlagen. Er iſt ohne großes Blutvergießen verlaufen. Die

ſuch gemacht wurde, den Angriff der Aufſtändiſchen zu
rſtützen. Der Sinn des ganzen Unternehmens iſt noch völlig
ſelhaft. Die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs nach Tientſin
d für Freitag nachmittag erwartet. Inzwiſchen iſt auch der
beagerungszuſtand über Peiping wieder aufgehoben worden.

Die jüngſten Vorgänge in China und namentlich das ener=
ſiſhe
Auftreten der Japaner haben wiederum gezeigt, daß man
iit gut daran tut, den Meldungen Glauben zu ſchenken, die
uner nach einem Zwiſchenfall zwiſchen Chineſen und japa=
jühen
Truppen davon ſprechen, daß nun endgültig alle Kon=
ſtsſtoffe
ausgeräumt ſeien und nunmehr der Friede folgen
rnde.
Setzt iſt es Peking, das in den Brennpunkt des Intereſſes
ſit, da es nun ganz in den Beſitz der Japaner übergegangen
ſtinachdem die Japaner zuvor die Räumung dieſer Stadt durch
Truppen der Nanking=Regierung erzwungen hatten. Kenner
rg Oſtens verſicherten damals, daß Japan den ganzen Streit
rin die entmilitariſierte Zone nur benutzen würden, um ſeinen
wffluß in Nordchina auszudehnen. Aber der geſchickten Regie
I/Fapaner iſt es zu danken geweſen, daß die von ihnen direkt
zw indirekt in die Welt geſetzten Meldungen auch Glauben
ſuden. Man muß ſich angewöhnen, alles was aus dem Fernen
dſen kommt, mit größter Vorſicht aufzunehmen, vielleicht ſogar
ch Gegenteil zu glauben, um nicht ſchief zu liegen; und vor
ſchm niemals zu vergeſſen, daß Japan 1915 ein 21 Punkte um=
ſſendes
Ultimatum an China gerichtet hatte, aus dem es
ürdings unter dem Druck der Großmächte einige markante
foderungen herausſtreichen mußte. Damit gab Japan die
bundſätze ſeiner Chinapolitik nicht preis, die immer wieder zum
duchbruch kommen und automatiſch zu einer fortlaufenden Ein=
Leeibung chineſiſchen Gebietes führten.
Das Intereſſante iſt nur, daß die Tokioter Regierung offiziell
inen Kurs der Verſtändigung und Ausſöhnung mit China=
fetert
, während die Militärs auf eigene Fauſt Politik zu machen
ſhinen, ohne darin durch die Regierung irgendwie geſtört zu
beden. Es iſt zwar richtig, daß die Militärs in Japan einen
ſyrhörten Einfluß beſitzen, aber vieles deutet doch darauf hin,
ſaf die Außenpolitiker mit den Soldaten Hand in Hand arbei=
und dem gleichen Ziel zuſtreben, wenn auch aus außen=
ſotiſchen
Gründen die Regierung in Tokio mitunter das Ver=

* GPA. gegen wolgadeutſche Bauern.
Die Wolgadeutſchen haben unter dem Sowjetregime mit am
ſtärkſten zu leiden gehabt. Schon die ausgeſprochene Deutſch=
feindlichkeit
der Bolſchewiſten iſt eine Triebfeder, immer neue
Zwangsmaßnahmen gegen die Wolgadeutſchen anzuwenden. Zum
andern aber hängen die Bauern an ihrer Scholle, die ſie zu=
gunſten
der Kollektiviſierung nicht aufgeben wollen. Sie haben
infolgedeſſen immer wieder Terrormaßnahmen über ſich ergehen
laſſen müſſen. Ein hoher Prozentſatz des tüchtigen Deutſchtums
an der Wolga iſt im Laufe der letzten Jahre ſchon ausgerottet
worden oder mußte in die Verbannung, wo meiſt auch der Tod
auf die Vertriebenen wartet.
Jetzt weiß der Warſchauer Mitarbeiter des BT. mitzu=
teilen
, daß in der Provinz Sarato, in der ſich zahlreiche Kolo=
nien
deutſcher Wolgabauern befinden, größere Unruhen entſtan=
den
ſeien, wobei die Sowjetbehörden mit den ſchärfſten Maß=
nahmen
gegen die Bauern vorgingen. Der Bezirk Sarato iſt be=
kanntlich
derjenige, den ſich Stalin für ſeine Reinigungsaktion
beſonders ausgeſucht hat. Vor einigen Tagen verfügte nun der
Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Partei für den Bezirk
Sarato, Schaffranſki, die Auflöſung aller wolgadeutſchen Kollek=
tivwirtſchaften
im Bezirk und die Umwandlung in Privatwirt=
ſchaften
. Dieſer Beſchluß wurde gefaßt, weil die Kollektivwirt=
ſchaften
in letzter Zeit ſehr heruntergekommen waren, ſo daß
die Bauern vor dem Hungertod ſtanden. Schaffranſki wurde
darauf abberufen und verhaftet und der Kommiſſar Schdanow
geſchickt, um Ordnung zu ſchaffen. Seine erſten Maßnahmen
waren Maſſenverhaftungen von wolgadeutſchen Bauern in der
ganzen Probinz Sarato. Die Maßnahme Schaffranſkis wurde
ſofort rückgängig gemacht. Militär wurde zur Durchführung der
Maßnahmen eingeſetzt. Die Bauern proteſtierten dagegen und
verſchanzten ſich in ihren Häuſern. Es kam zu ſcharfen Zuſam=
menſtößen
zwiſchen wolgadeutſchen Bauern und den von
Schdanow eingeſetzten GPU=Truppen. Wie der Berichterſtatter
aus abſolut zuverläſſiger Quelle erfährt, gab es dabei eine
große Anzahl von Verletzten und Toten. Der ganze Bezirk ſteht
unter dem rückſichtsloſen Terror der GPU=Truppen. 600 wolga=
deutſche
Bauern wurden ſchon in einem Sonderzug zuſammen=
gepfercht
nach Sibirien verbannt.
10
2o Milglieder der Kreml=Wache kommen vor Gericht
In Zuſammenhang mit der Verhaftung von Angehörigen
der Kreml=Wache wird bekannt, daß insgeſamt 28 Mitglieder
der Wache feſtgenommen worden ſeien. Sie werden vom Militär=
kollegium
des Oberſten Gerichtshofes abgeurteilt werden, wobei
die Verhandlung hinter geſchloſſenen Türen erfolgen wird. Den
Verhafteten wird gegenrevolutionäre Betätigung, Beziehungen
zu ſowjetfeindlichen Elementen, Diſziplinloſigkeit und Verſtoß
gegen die Dienſtvorſchriften der Wache vorgeworfen. Nach einer
weiteren Mitteilung hat das Bundeskommiſſariat die Wache
des Kremls durch beſonders ausgezeichnete Kräfte verſtärkt.
Polikiſche Amneſtie in Jugoſlawien.
EP. Belgrad, 28. Juni.
Die Regierung Stojadinowitſch hat eine weitere Maßnahme
zur innenpolitiſchen Entſpannung getroffen. Durch eine Ver=
ordnung
des Innenminiſters Koroſchetz ſind alle Urteile der
Polizeibehörden, die während der Wahlzeit wegen politiſcher
Vergehen gefällt wurden und auf Arreſt= oder Geldſtrafen lau=
teten
, aufgehoben worden. Die im Arreſt befindlichen Perſonen
wurden bereits freigelaſſen. Ausgenommen von dieſer Amneſtie
ſind nur ſolche Vergehen, die ſich gegen die Dynaſtie oder gegen
den Beſtand des Staates richten.
Ein neues brikiſches Kampfflugzeug.
In Hendon wird am Montag ein neues britiſches Kampf=
flugzeug
vorgeführt werden, das als ſchwerſtbewaffneter Einſitzer
der Welt bezeichnet wird. Es beſitzt vier Maſchinengewehre, von
denen zwei in den unteren Tragflächen und zwei über dem
Flugzeugkörper, angebracht ſind. Letztere feuern durch den
Propellerradius. Als fünfte Waffe beſitzt es noch ein Schnell=
feuergeſchütz
, das Granaten von 2 Zentimeter Kaliber durch die
Propellerachſe abfeuert. Das Magazin dieſes Geſchützes enthält
60 Granaten. Das Flugzeug ſoll eine Stundengeſchwindigkeit
von über 400 Km. und binnen ſechs Minuten eine Höhe von
annähernd 4000 Metern erreichen können.

* Die Urſache des Erdbebens
in Süddeukſchland.
Tekkoniſche Verſchiebungen in der Rauhen Alb.
Das Erdbeben, das am Mittwoch nachmittag in Süddeutſch=
verzeichnet
wurde, gehört zu den ſtärkſten Erdſtößen, die
e1911 im Reichsgebiet zu verzeichnen waren. Auch Deutſch=
ſand
beſitzt Zonen, die immer wieder von Erd=
liGen
heimgeſucht werden. Es handelt ſich dabei aber
uneiſt um Geſteinsverſchiebungen ganz großen
UInfangs. Nach den bisherigen Erfahrungen verläuft die
zue etwa das ganze Rheintal entlang, biegt dann bei Würt=
eberg
um, berührt noch das Bodenſee=Gebiet und pflanzt ſich
ſan durch Sachſen bis nach Niederſchleſien fort.
Prof. Dr. Kohlſchütter vom Geodätiſchen Inſtitut
Basdam hat dem B. T. ſeine Anſicht über das Mittwoch=
Epbeben dahin umriſſen: Das Erdbeben iſt auch vom Beben=
ſheiber
des Inſtitutes in Potsdam aufgezeichnet worden. Eine
1Bwertung der Aufzeichnungen kann erſt nach Abnahme der
ögen erfolgen, die noch auf den Trommeln verbleiben müſſen
onit etwaige Nachbeben auch aufgezeichnet werden. Die Be=
baung
des Bogens ſcheint auch hier ganz erheblich geweſen zu
en, da die Nadel der Nord=Süd=Komponente ſeitlich ſtark ver=
ſgen
iſt. Aus den mir gewordenen Meldungen geht hervor,
0 das Beben von einem der zahlreichen Herde tektoniſcher
. gebirgbildender Beben, herrührt, die auf der Rauhen Alb
oberen Rheintal=Grabens und der Bodenſee=Gegend bekannt
w. Es erinnert ſeiner Verbreitung nach an das Erdbeben vom
November 1911, das in dem Gebiet der Rauhen Alb zwiſchen
öylingen, Ebingen und Eſſingen lag. Dies war das ſtärkſte
enbeben Deutſchlands in dieſem Jahrhundert und hat allein
Bäudeſchaden von über 1 Million Goldmark verurſacht. Dieſes
wiet iſt von einer großen Zahl von Brüchen, Verwerfungen
Gräben durchzogen, die den Boden in einzelne Schollen
ingeteilt haben und noch nicht zur Ruhe gekommen ſind. In=
edeſſen
beſtehen zwiſchen den Schollen noch Spannungen, die
ige gebirgsbildender Kräfte allmählich anwachſen und dann
ßlich zur Ausdehnung kommen, wenn die Feſtigungsgrenze
rſchritten wird. Durch die dabei entſtehenden Verſchiebungen
Schollen kommen die großen Erſchütterungen zuſtande, die ſich
enförmig rings um den Herd herum ausbreiten. Vielfach
die Schiebungen der Schollen gegeneinander auch an der

Oberfläche zu ſehen. Außerdem verurſachen die wellenförmigen
Erſchütterungen auch Felsbrüche, Erdrutſche, Schlammausbrüche
und Faltenwirkungen. Dies ſind jedoch nur Folgeerſcheinungen,
während die Verſchiebungen der Schollen gegeneinander die
Urſache der Erdbeben ſind.

Schallplakken=Beſprechung.

Eine allgmein intereſſierende Mitteilung vorweg: die Som=
mermonate
ſtehen im Zeichen des Plattenumtauſches. Ich
ſetze als ſelbſtverſtändlich voraus, daß es heute nicht mehr gelegent=
liche
Platten käufer gibt, ſondern Platten ſammler. Wie in
jedem Haushalt eine wenn auch noch ſo beſcheidene Bibliothek, ſo
heute in jedem mnuſikliebenden die Plattenſammlung, die nichts an=
deres
iſt als eine Muſikbibliothek. Aber es ſammelt ſich im Laufe
der Zeit doch Material an, das man abſtoßen oder auswechſeln
möchte. Dem kommen heute alle großen Fabriken entgegen. D. h.,
ſie nehmen jedes Fabrikat in Zahlung im Verhältnis 1:2. Wer
zwei neue Platten kauft, kann eine alte, auch abgeſpielte, um=
tauſchen
. Die Platten dürfen allerdings nicht zerbrochen ſein und
müſſen aus Schellack beſtehen. In jeder Handlung kann der Um=
tauſch
vorgenommen werden.
Im übrigen hat die Fabrikation von Neuheiten natürlich auch
im Sommer nicht ausgeſetzt. So hat der Schallplatten=
Volksverband ſeine Qualität in jeder Hinſicht verbeſſert.
Seine Clangor=Platten können ſich jedem Fabrikat an die
Seite ſtellen und ſind dabei ungewöhnlich preiswert. Da iſt z. B.
die große Opern=Arienplatte M. D. 9167 von Hendrik Appels be=
ſungen
mit Arien aus Bajazzo. Oft gehört und immer wieder
wie neue Offenbarung wirkend. Die Platte iſt fabelhaft im Klang
des Orcheſters und der Stimmwiedergabe. Ebenſo M. D. 9610, auf
der alte Volkslieder in moderner Bearbeitung geſungen und be=
ſpielt
werden. Giſella Dorell ſingt Strauß’s Frühlingsſtimmen=
walzer
bezaubernd ſchön und zuſammen mit Eva Duffing, Ger=
hard
Puchels, Hans Joachim Wenzel bringen dieſe Künſtler
die erwähnten Volkslieder. Aus den Märſchen der Jahrhunderte
liegt auf M. D. 2041 der III. und IV. Teil vor. Das große Militär=
Orcheſter unter Carl Woitſchach ſpielt dieſe Märſche mit Verve
und mitreißendem Tempoſchneid. Freunde von Spezialinſtrumenten
finden in T. 4388 eine köſtliche Platte. Georg Grüber und ſein
Tanzorcheſter ſpielen Accordeana und Saxophongelächter.. Mit
4355 auf der Carl Robrecht und ſein Tanzorcheſter Lieder
in langſamem Foxtrott ſpielt (Kleine Möwe uſw.), ſei dieſe
Reihe beſchloſſen.
Electrola dann: Wie immer einige Platten von ganz gro=
ßem
künſtleriſchen Format. So E. J. 710 mit den zwei erſten Teilen
von Schuberts unvollendeter Sinfonie in H=Moll,
Neben der großen C=Dur=Sinfonie bekanntlich das Hauptwerk ſei=
nes
ſinfoniſchen Schaffens. Die Innigkeit und Schönheit der melo=
diſchen
Einfälle dieſer Muſik, die klar konſtruierte Form, findet

Nr. 176 Seite 3
Zum Schluß noch Rüfkungskredike
vor der Verkagung der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 28. Junf.
Die Kammer hat am Freitag ſpät nachmittags mit der Bera=
tung
der vom Kriegsminiſter verlangten Rüſtungskredite begon=
nen
. Im ganzen handelt es ſich um außeretatmäßige Kredite in
Höhe von 5680 Millionen Franken. Davon iſt ein Teil bereits zur
Verwendung gelangt.
Die Kammer nahm ohne Ausſprache ein Projekt über einen
Kredit von 265 Millionen Franken an, der zur Beſchleunigung der
Küſtenverteidigungarbeiten beſtimmt iſt. Ein Kredit von 297 Mil=
lionen
Franken iſt zur Entlohnung zuſätzlicher Effektivbeſtände
der drei Armeezweige beſtimmt. Er wurde ebenfalls ohne Aus=
ſprache
angenommen.
Die Kammer trat darauf in die Beratung eines Kredits von
1.1 Milliarden Franken ein, den ebenfalls der Kriegsminiſter for=
dert
. Es handelt ſich hier um zwei Poſten, 500 Millionen Fran=
ken
ſind zur Auffüllung der Kriegsmaterialbeſtände beſtimmt, 600
Millionen Franken zur Beſtreitung der Koſten für Freiwilligen=
Anwerbungen. Das Kriegsminiſterium hat dieſe Politik der Neu=
anwerbungen
von Berufsſoldaten vor etwa einem Jahr begonnen,
als man hoffte, auf Grund dieſer Neuanwerbungen eine Ver=
längerung
der Militärdienſtzeit vermeiden zu können. Dieſe Poli=
tik
hat jedoch nicht die erwarteten Ergebniſſe gezeitigt. Beſtimmte
Parlamentarier der Linken behaupten, daß ſie vom Kriegsminiſte=
rium
oder den untergeordneten Stellen nie ernſtlich durchgeführt
worden ſei, um die Verlängerung der Militärdienſtzeit unvermeid=
lich
zu machen.
Der Berichterſtatter, der radikale Abgeordnete Archambaud
verteidigte den vom Finanzausſchuß der Kammer am Donnerstag
angenommenen Zuſatzantrag auf Verſtaatlichung der franzöſiſchen
Kriegsinduſtrie. Ein ſozialiſtiſcher Redner kündigte an, daß die
Sozialiſten die Militärkredite aus doktrinären Gründen ablehnen
würden. Darauf wurde die Sitzung auf 22 Uhr vertagt.
Der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter zum Flokken=
abkommen
.
Der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter Piétri hat am Don=
nerstag
in Breſt die dort liegende Kriegsflorte ſowie das Ma=
rine
=Arſenal beſichtigt, wobei er eine Rede hielt, in der er auch
auf das deutſch=engliſche Flottenabkommen zu
ſprechen kam. Ein ernſtes Ereignis habe das Gleichgewicht der
europäiſchen Flottenſtreitkräfte verändert, erklärte der Miniſter.
Die Ueberraſchung für Frankreich ſei nicht die Tatſache der neuen
Aufrüſtung Deutſchlands, die man leicht habe vorausſehen kön=
nen
, ſondern vielmehr die übereilte Zuſtimmung Englands zu
dem Abkommen unter ſolchen Bedingungen, daß man zwar nicht
an ſeiner Freundſchaft, wohl aber an ſeiner traditionellen Vor=
ſicht
zweifeln müſſe. Piétri erklärte, daß Frankreich nunmehr die
Pflicht habe, die neue Lage zu prüfen und daraus alle Folge=
rungen
zu ziehen. Zwar liege die deutſche Flottentonnage unter
der franzöſiſchen, aber Frankreich müſſe nun plötzlich wieder eine
ſeit dem Weltkrieg vergeſſene Arithmetik hervorholen. Frankreich
müſſe logiſcherweiſe beſonders in der Kategorie der Linienſchiffe
ſeine Bemühungen verdoppeln und dieſen Schiffen ein vernünf=
tiges
Verhältnis zu den übrigen franzöſiſchen Kriegsſtreitkräften
geben. Die Arbeiten dafür ſeien bereits begonnen worden. In
den Jahren 1932, 1934 und 1935 habe er allein Panzerkreuzer=
bauten
von insgeſamt 124 000 Tonnen vom Parlament bewil=
ligen
laſſen, die, wenn ſie einmal fertiggeſtellt ſein würden, in
ihrer Qualität es mit jedem Kriegsſchiff auf der Welt aufneh=
men
könnten. Der Kriegsminiſter ſtellte dann neue Kreditfor=
derungen
in Ausſicht und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das
Parlament ſie nicht verweigern werde.
Zwei Todesopfer eines noch ungeklärken Vorfalles
in Oeſterreich.
DNB. Wien, 28. Junf.
Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich vor einigen Tagen in
Gut am Steg in der Wachau (Niederöſterreich) ein tragiſcher
Vorfall ereignet. Ein Schutzkorpsmann, der von einer Kund=
gebung
heimkehrte, ſchoß den Landarbeiter Franz Kausl nieder,
Der aus nächſter Nähe abgegebene Schuß drang durch den Kör=
per
des Unglücklichen und traf eine hinter ihm ſtehende Frau.
Beide wurden auf der Stelle getötet. Die Hintergründe der
Tat bedürfen noch der Klärung, da noch nicht feſtſteht, ob es
ſich um einen unglücklichen Zufall handelt. Möglicherweiſe han=
delt
es ſich um einen politiſchen Mord da der Getötete eine
Kornblume als Zeichen nationaler Geſinnung im Knopfloch
trug. Am Donnerstag fand die Beiſetzung des Kausl ſtatt, die
von 200 Gendarmen geſichert wurde, da man Zwiſchenfälle be=
fürchtete
. Eine Traueranzeige für Kausl, die davon ſprach, daß
er von Mörderhand gefallen ſei, wurde von der Behörde be=
ſchlagnahmt
.

durch das Philadelphia=Sinfonie=Orcheſter reſtlos
gemeiſterte Wiedergabe. Hochintereſſant iſt auch E. J. 692 mit Mo=
zarts
Divertimento Nr. 9 von Mitgliedern der Berliner Staats=
oper
unter Leo Blech fabelhaft gut beſpielt. Die Tonfülle und
Reinheit dieſes Bläſer=Enſembles gibt die Platte beſtens wieder.
Weniger ſchwere Koſt geben aber in keiner Weiſe künſtleriſch
weniger ernſt genommen die kleinen Platten E. G. 2996 und 2751.
Auf erſtere ſpielt das Blasorcheſter Herms Niel mit dem Chor der
Staatsoper Volks= und Marſchlieder, und auf letzterer laſſen ſich
die Comedian=Harmoniſts wieder einmal in alter unerreichter
Meiſterſchaft hören. Columbia läßt noch einmal Händel
zu Wort kommen auf D. W. X 1592 mit der wundervoll feinen
Ballettſuite in der Bearbeitung von Beccham, geſpielt vom Lon=
doner
Philharmoniſchen Orcheſter unter Leitung des Bearbeiters.
Odeon iſt in den Juni=Neuerſcheinungen ſehr gut vertreten mit
einer intereſſanten Plattenwiedergabe von Händels Conzerto
grosso D=Dur durch Generalmuſikdirektor Prof. H. Abendroth
mit dem Kölner Kammerorcheſter und Neupert=Cembalo.
(0 11833.) Dann aber auch mit 25 039 und 4976, zwei ausge=
zeichneten
Platten, erſtere beſpielt von Edith Lorand und ihrem
Orcheſter mit der Fantaſie aus Zigeunerbaron, letztere von Eli=
ſabeth
Rethberg, beſungen mit Arien aus Hochzeit des Figaro".
Allen Geſangsplatten ſind Texte beigegeben.
Gloria beſchließt den Reigen mit ruſſiſchen Volksliedern,
geſpielt vom Balalaika=Orcheſter Ratſchikoff (G. O. 27 037), de
ſchneidigen Marſchplatte 27 035, Kaiſerjager und Aller Ehren iſt
Oeſterreich voll vom Woitſchach=Orcheſter geſpielt und mit
einer großen Platte, die ſicher ſehr viele Freunde finden wird,
nämlich 27 517, mit einem Querſchnitt aus Lehars Luſtige
Witwe‟.
M. St.
Jialieniſche Malerei=Ausſtellung in Wiesbaden.
Die zurzeit in Wiesbaden im Naſſauiſchen Landesmuſeum ge=
zeigte
Ausſtellung Italieniſche Malerei des 17. und 18. Jahr=
hunderts
, iſt bis zum 21. Juli verlängert worden. Es handelt
ſich um die erſte von öffentlicher Seite in Deutſchland veranſtal=
tete
Ueberſicht über das italieniſche Kunſtſchaffen des 17. und 18
Jahrhunderts. Ueber 300 Werke, darunter eine große Anzahl
weniger bekannter Bilder, ſind von deutſchen Muſeen und Pri=
vatſammlern
leihweiſe zur Verfügung geſtellt, ſo daß alle wich=
tigen
Meiſter und Kunſtſtrömungen vertreten ſind.

Goethe=Medaille für Dr. Emil Artur Meiner=Leipzig. Der
Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 27. Juni 1935
dem Verlagsbuchhändler Hofrat Dr. Emil Artur Meiner in Leip=
zig
anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 28. d. M. in Anerken=
nung
ſeiner Verdienſte als Verlagsbuchhändler die von dem
Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg geſtiftete Goethe= Me=
daille
für Wiſſenſchaft und Kunſt verliehen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 29. Juni 1947

Kirchliche Nachrichken.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte
Samstag, 29. Juni.
Stadtkirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lautenſchläger
Stadtkapelle. Abends 8,15 Uhr: Chriſtenlehre der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Abends 8,15 Uhr: Abendandacht. Pfarrer Wintermann.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk im Gemeindehaus.
arrer H. Köhler; für den Südbezirk in der Kirche. Pfarrer Weinberge
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
farrer
Weiß.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt,

2. Sonntag nach Trinitatis, 30. Juni.
In allen Gottesdienſten Kollekte für das Evangeliſche Männerwerk.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde.
fm Chor der Stadtkirche wird an allen Wochenabenden um 20,30 Uhr eine Liturgiſche
Abendandacht gehalten.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite.
Stadtkapelle, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller. Nachm. 6 Uhr: Abendgottes=
dienſt
. Pfarrer Kornmann.
kittwoch, 3. Juli, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer W. Köhler
r: Waldgottesdienſt der Schloßgemeinde (mit der Stadt=
Schloßkirche. Vorm.
beim Botaniſchen Barten. Pfarrer Wintermann.
n Roßdörfer
miſ
on)
nigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Vorm. 9,80 Uhr:
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
Beichte mit Anmeldung in der Sa
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläg
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Widmann. Vorm. 8,30 Uhr:
skirche, Oſt I
Chriſtenlehre der Konfirmierten für Martinsgemeinde Oſt Iin der Martin
orm. 10 Uhr
d II im Gemeindehau=
n
Martinsſtift; Martinsgemeinde Weſt
ttesdienſt. Pfarrer Dr. Bergé
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der
9
gemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
ſottesdienſt
. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesbienſt. Pfarraſſiſten
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
für beide Bezirke. Pfarrer Weiſ
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdie
We
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 8,80 Uhr: Chriſtenlehre (Oſtbezirk). Pfarrer Wolf. Vorm.
rm. 10 Uhr
1. Pfarrer Müller.
8,30 Uhr: Chriſtenlehre (Weſtbezirk) im Gemeindeſag
farrer Wolf.
Kindergottesdien
ſ tgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 u
Har
die Pauluskirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.

Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vikar Schauf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 4. Juli, abends 8 Uhr: Betſtunde
Amtshandlungen an Auswärtigen: Vom 1. Juli ab Pfarrer Beringer, Heinheimer
Straße 41, Fernſprecher 2477.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 1. Juli: Evangeliſcher
Jugendabend der Stadtgemeinde.
farrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 5. Juli: Evangeliſcher Mädchenabend der
Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 1. Juli, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 8. Juli, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Str.
reitag, 5. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. Samstag, 6. Juli,
ſchule
ſichm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 4. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenabend O
4. Juli, abends 8 Uhr:
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerste
junenchor. Freitag, 5. Juli, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt
Po
g, 1. Juli, abends
eindehaus (Kahlertſtr. 26). Mor
Johannesgemeinde: Ge
Dienstag
Abends 8 Uhr: Ev. Jugendſtunde
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar.
Ne
terabend. Mittwoch, 3. Juli, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. De
abends 8 Uh
ids 8,15 Uhr: Alterenkrei=
Freitag, 5. Juli, abends 8 Uhr: Ev.
4. Juli, a
Samstag, 6. Juli, abends 8 Uhr: Kirchenchor
Mädchenkrei
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Sonntag, 30. Juni,
r: Ausſtellung der Strickſchule. Montag, 1. Juli, abends 8,15 Uhr: Kirchen=
nach

ttwoch, 3. Juli, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donnerstag, 4. Juli, abends
chor.
8 Uhr: Mütterabend
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 1. Juli, nachm. 3 Uhr:
nhilfe. Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends
Vorſtan
uing
9.
2. Juli, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Mittw=
8,15 Uhr: Mädchenkreis
enst
ichm. 2 Uhr: Chorſchule.
Nachm. 3 U
tzung im Frauenarbeitskreis
Fur
9.
Freitag, 5. Juli, abends 8,15u
4Uhr: Strickſchule in der Mädchenſchul
Nad
Samstag, 6. Juli, nachm. 24 Uhr: Strickſchule in der Mädchenſchule.
Kirchenchor.
Zaulusgemeinde: (
emeindeſaal unter der Kirche. Montag, 1. Juli, abends
8 Uhr: Mädchenkreis
Donnerstag, den 4. Juli, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Juli, abends 8 Uhr: Kirchenchor
Freitag,
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 30. Juni,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 2.
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottesdienſt im Roßdörfer
ottesdienſt. Nack
Vorm. 11 Uhr: Kinde
3,30 Uhr:
Wald
Pfarrer Winterm
nderfeſt. Sekretär Nöll. Mon
ſchm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag,
bends 8,30 Uhr: Blau
ſchm. 4 u
z=Bibelſtunde. Her
Bringmann. en bibelſtund
Nittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abend
30 Uhr: Bibelſtunde über Offenb. Joh. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,30 Uhr
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann. Samstag, abends
6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
gendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Sommerfeſt. Anſprache
Fu
fugen!
är Nöll (Auerbach). Montag, abends 7,30 Uhr: F. K. für jung
ndſek
Mädch
voch, nachm. 3 Uhr:
Stag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. 9
für Mädchen.
Donnerstag, nachm. 5,15 1
F. C.=Jungſchar für
DL Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. 8,15 Uhr:
Knab=
ugendbundſtunde
für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
ſonnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten Mitt=
woch
im Monat. Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.

Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und Mie
Sprechſtunden täglich von 1112 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Samsto=,
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 5
zang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (ietzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe)
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 812 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr
Zimmer 7,
Sc
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelbe
traf
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift. A
füllerſt
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlpei=
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Tell

Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 30. Juni, vorm. 8½ Uhr: Chs
hre. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt. 10¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
Vortrag vr
farrer Wintermann aus Darmſtadt: Die Chriſtianiſierung der

manen.
Montag, abends ½9 Uhr: Frauenverein. Freitag: Jungmädchenge
Gogl. Gemeinde Eberſtadt. Samstag: Chriſtenlehre der Mädchen. Son
Hauptgottesdienſt,
Vorm. 9,30 Uh
gedächtn
Kantate von Joh.
Bach O heillge=
Zeiſ
d. Wafſerbad, Vorm. 11 Uhr; Kindergottesdiert
Dienstag: Frauenabend. Mittwoch: Kirchenchor.

Evangeliſche Kirche
der=Ramſtadt. Sonntag, 30. Juni, vorm. 9,30 Uhr: H
gottesdienſt. Vorm. 1
) Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr: Jahresfeſt der a=
ſchaft
. Prediger
Geme
dien
1t Knöpp=Darmſtad
Dienstag: Jungmä:
ittwoch: Kirchencho
Donnerstag: Frauenverein.
vangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 30. Juni 1935, vorm. 9.30
Gottesdienſt (Kirchgang der Siebzigjährigen
ſchließend. Feier des heilige
n
dienſt.
mahls
m. 10,45 Uhr: Kindergot
Montag: Poſaunencho=
D
67 Uhr Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchar,
Freitag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. 9.30
Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Herr. 10
0 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13
Kindergottesdienſt der Kleinen.
Dienstag, 20,30 Uhr: Jungmädchenaben=
Donnerstag, 20,30 Uhr: Frauenſingabend.

Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſprecher 2205. Jugenbfürſorge, Allg
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 1012 Uhr

Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian science Society) in Bu
dt, Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Son
vorm. 10 Uhr und jede
Mittwoch, abends 8.15 u.
Thema am 30. Junis:?
Chriſtliche Wiſſenſchaft: Goldener Text: Offenbarung 12:10
vangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Prei
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. 10,45
Sonntagsſchule. Abends 8 u.
A
dienſt mit anſchl. Mitgliederverſammlung. Montag, aben.
ds 8,30 Uhr: Eingſtunk
littwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde (Apoſtelgeſe
Methodiſtengemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonr=
ſchule
. Abends 7,30 U.
t der Sonntagsſchule. Gedichte, Geſängecn
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Anſprache wechſeln miteinander
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 30. Juni,
9,30 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag, 2.
abends 8,15 Uhr: Bibelſtun
e. Prediger Kru
vang. Gemeinde gläubi
getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraß=
Sonntag, 30. Juni, vorm. 10
r: Gottesdienſt, um 11 Uhr Sonntagsſchule. Mittz
abends 8,30 u
Bibelſtunde
8.

Heidelberger Straße 14. Sonntag, 30. Juni, 10
Shriſenge D iW Mittwoch, 3. Juli, früh 7,45 Uhr: Menſchenweihehonft
Menſchenweihehandlung

Donnerstag, 4. Juli, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.

Die glückliche Geburt ihres dritten Kindes
Waltraut
zeigen hocherfreut an

Dr. med. Wilhelm Breidert und Frau
Ingeborg, geb. Vidal.

Grzhauſen, Krels Darmſtadt
28. Junſ 1935.

Statt Karten.
Dakob Karn, Zollinspektor
Els Karn, geb. Schleferdecker
geben Ihre Vermählung bekannt.
Darmstadt, Mühlstraße 42.
Kirchliche Trauung : 29. Jun/ 1935 Schlodklrche 15 Uhr.

Hans Ewald
Berta Ewald, geb. Hofmann
Vermählte

Soderſfr. 47

Darmſſadt

Kiesſtr. 22

Kirchliche Trauung: Sonntag, den 30. Junl 1935,
2¾ Uhr Stadtkapelle.
(5846

Geſtorbene.

Darmſtadt: Olf, Katharina, geb. Münk, Ehefrau
des Telegr.=Leitungs=Aufſehers, 55 Jahre.

Seitz, Jakob, Schüler, 8 Jahre.
Neutſch: Lambach, Marie Suſanne, Hausange=
ellte
, ledig. 17 Jahre.
Babenhauſen: Dudene, Adam. Zimmermann,
verheiratet, 43 Jahre.

Statt beſonderer Anzeige.

Meine liebe Tochter, Schweſter, Schwä=
gerin
, Tante und Nichte

wurde am Mittwoch, den 26. Juni nach
längerem Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt. Die Beiſetzung erfolgte in aller
Stille. Für die erwieſene Anteilnahme
dankt herzlich
im Namen der Hinterbliebenen:
Joh. Friedr. Müller.

Darmſtadt, den 28. Juni 1935.
(Ludwigshöhſtr. 11).

(5842

Heute entſchlief meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Tante

Frau Katharina Olf
geb. Münk.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Olf nebſt Angehörigen.

Darmſtadt, den 28. Juni 1935.
Holzhofallee 64

Die Beerdigung findet am Montag, den
1. Juli, nachmittags 2½ Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.

Ihre Verlobung zeigen an

Hedwig Kolb
Jakob Alexander

Reglerungs-Forstrat

Darmstadt
Grüner Weg 11

26. Junl 1935

Bischofshelm
(Rhön)

Ihre Vermählung zeigen an
Oipl.Ing. Hanns Maiwald
und Frau (lſe, geb. Reibold

Marburg
Kappeler Weg 51

Darmſiadt
Eliſabethenſtr. 58

Trauung: Sonntag, 30. Junf, nachmittags 3 Uhr, Stadtkapelle.

Heute vormiitag 10½ Uhr wurde uns unſer über alles ge=
liebter
hoffnungsvoller und einziger Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel, mein lieber Bräutigam

GeorgDintelmann

Buchhalter
letzte Tätigkeit als Kanzleigehilfe bei der Heſſ. Haupiſtaats=
kaſſe
Darmſtadt, nach einem dornenvollen TLebensweg und
noch zuletzt nach überſtandener Mittelohroperation, im Städt.
Krankenhaus Darmſtadt, plötzlich und unerwartet im 34. Lebens=
jahre
durch den Tod entriſſen.

Modische Forderungen

erfüllen und keine großen Ansprüche an
die Kasse stellen, das sind Vorzüge, dle
der W & P-Kleidung aller Damen
Sympathien sichern.

Leinen-Kostüme
26. 22. 18.50 12.75 Leinen-Mäntel
14.75 12.50 8.50 7.90 Leinen-Komplets
29. 26. 22. 18.75 Leinen-Regenmäntel
24. 19.75 14.75 12.75

INH. ELSBETH WENDE-WAL TER

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Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Dintelmann I., Schrifiſetzer
und Frau Marie, geb. Benz
KarlBurger u. Frau Marie, geb. Dintelmann, Frankf. /M.
Auguſt Roth und Frau Eliſabeth, geb. Dintelmann
nebſt Sohn Walter
Georg Benz und Frau Katharina, geb. Dintelmann
Greta Lang als Braut.

Aochsommer

Wirbauſen, den 28. Junſ 1935.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 30. Juni 1935, nach=

Konfektion
in Lüster, Tussor, Flanell und
Waschstoffen
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Hamstag, 29. Juni 1935

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 5

Darmſtadt, 29. Juni 1935

Das iſt doch eine andere Sache jetzt als noch vor einigen
orhen, da alles mehr oder weniger naß und man möchte faſt
frierend auf dem Markt ausgebreitet lag. Die wuchtig
tzende Hitze hat der Natur und ihren Beherrſchern (2), den
ſchen, einen mächtigen Anſtoß gegeben. Faſt von einem Tag
wen andern war alles da, worauf die Hausfrauen ſo ſehnſüch=
ſrewartet
hatten, und wer jetzt über den Sommer=Wochenmarkt
der hat im wahrſten und auch im ſchwerſten Sinne die Aus=
Da iſt vor allem das Sommerobſt, die Erdbeeren und die
ſrShen, die nach einer harten und preishohen Zeit nun endlich
Wetter zum Auswachſen gefunden und ſich dementſprechend
auf einen gangbaren Preis beſonnen haben. Wenn man
Schloßportal herkommt, kann man linker Hand die Reihe der
uwe abnehmen, in denen ſich dieſer ſüße Sommerſegen häuft.
ſich ihn nicht als Nachtiſch oder ſo zum Luxus leiſten kann,
rhat jetzt die Möglichkeit, ſeinen Lieben daheim etwa einen
fßpudding mit Erdbeeren, einen Kirſchenauflauf oder eine
müſeſuppe mit Obſt für hintennach vorzuſetzen, und das iſt bei
ſrr Hitze nicht einmal die ſchlechteſte Löſung der Mittageſſen=
Dann ſehen wir auf dem gleichen Weg rechter Hand, was ſo
Sommer jetzt an Gemüſen bietet. Erbſen und Karotten ge=
oder Wirſing oder Römiſch=Kohl, Salat, die letzten Spargel
Rettich. Dazwiſchen duften die Damen Pimpinelle, Kreſſe und
rſilie, bedient von der Zofe Zwiwwelſchlott und umworben
ſnDden Herren Borretſch, Dill und Schnittlauch.
DDer Garten= und Blumenliebhaber wendet ſich dann nach der
ige der Marktpaſſage hin und ſieht, was er ſucht, in Erde ge=
tt
, in Töpfe gepflanzt oder als vornehme Schnittblume ein
es Fußbad nehmend.
Wanz gemiſcht wird es dann auf dem Teil zwiſchen Markt=
zue
und Rathaus. Der herrlich duftende Handkäs macht ſein
att auf ſeinen Teil Luft geltend, die Butter liegt friſch und
ſtwevoll auf rotgeſtreiften Tüchern, Hähnchen, Tauben und Hüh=
baumeln
gerupft und ausgenommen an den Latten der
ſände, der Sommerwald ſchickt ſeinen Gruß durch die braunen
iferlinge und Obſt und Blumen, Schmierkäſe und Eier von d
Sonderklaſſe finden auch noch ihren Platz.
Und vom früheſten Morgen an bis weit in den Nachmittag
hnän geht das Anbieten und Kaufen dort ſeinen Gang, alles, um
ewig fordernden Mägen zu beſänftigen, auf daß ſie einige
urge Stunden zufrieden ſind denn gegeſſen iſt ja allemal
ſhiller als gegangen, gewählt, gekauft und gekocht. Aber unſere
ieren Hausfrauen tuen das bei dieſer üppigen Sommerauswahl
Der lieben Familie willen doch immer wieder gern.
isd.
70 Jahre Turngemeinde Beſſungen. Am heutigen abend
ictt in der Beſſunger Turnhalle der Feſtabend der Turn=
meinde
Beſſungen anläßlich ihres 70jährigen Beſtehens.
eieſem Abend turnt die Kunſtturnriege des TV. 1862 Weinheim
dem badiſchen Kunſtturnmeiſter Franz Eſchwei. Außer dem
eneriſchen Programm kommt noch das Bühnenfeſtſpiel von Diet=
titk
E. Krüger. Durch Not zum Sieg zur Aufführung. An dieſer
ſelle weiſen wir auch nochmals auf die turngeſchichtliche Aus=
lung
der Turngemeinde im Kneiplokal hin. Jedermann wird
Beſuch der Ausſtellung empfohlen. Geöffnet am Sonntag, den
Juni, von 9 bis 19 Uhr und vom 1. Juli bis 3. Juli von
eis 22 Uhr. An letzteren Tagen findet für die Abteilungen
älrend der Turnſtunden jeweils eine Führung ſtatt.
Sonntagsrückfahrkarten. Der Heſſiſche Hauptverein der
uſ av=Adolf=Stiftung hält am 30. Juni in Bingen (Rhein) ſeine
Jahresverſammlung ab. Mit der Veranſtaltung iſt eine vater=
iſche Volksfeier verbunden. Die Bahnhöfe im Umkreis von
Klm. um Bingen (Rhein) und Rüdesheim (Rhein) geben aus
eſuem Anlaß zum 30. Juni Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=
rien
) nach Bingen (Rhein) und Rüdesheim (Rhein) mit tarif=
ſüſiger
Geltungsdauer (28. 6., 0 Uhr bis 1. 7., 12 Uhr) aus.
DDie Bfe. der Strecken Mainz Hbf.Worms, Mainz Arms=
ſinr
Alzey, BodenheimAlzey, Gau OdernheimOſthofen, Oſt=
fem
Guntersblum, NierſteinUndenheim-Köngernheim, Al=
h
Worms, GundheimWorms, geben zu dem am 30. Juni in
nbsheim ſtattfindenden Gau=Wertungsſingen des Kreiſes
bnenheim Sonntagsrückfahrkarten (auch Blankokarten) nach
ſn. bsheim mit Geltungsdauer vom 28. 6., 12 Uhr bis 1. 7., 12
(tarifmäßig) aus
Zu der Hauptwallfahrt nach Gonſenheim b. Mainz geben die
ahnhöfe der Strecken MainzIngelheim MainzArmsheim
kzuy, MainzOppenheim Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=
rgen
) nach Gonſenheim mit tarifmäßiger Geltungsdauer (28. 6.,
Uhr bis 1. 7., 12 Uhr) aus.

Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.

GROSSES HAUS

ſumstag,
29. Juni

Anfang 19.00, Ende gegen 23.15 Uhr. Außer Miete.
Gaſtſpiel, Albert Seibert: Lohengrin. Große
romantiſche Oper von Richard Wagner.

buntag,

Deutſche
Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr.
Bühne K. 20. Vorſtellung. Rigoletto‟. Oper von
30. Juni Giuſeppe Verdi.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
end unter der muſikaliſchen Leitung von Kapellmeiſter Hans
lünner Richard Wagners Oper, Lohengrin zur Aufführung.
ie Titelpartie ſingt Albert Seibert vom Frankfurter Opern=
s
als Gaſt. Die übrigen Hauptpartien, ſind mit Johanna
blattter, Thea Consbruch, Heinrich Blaſel, Kurt Theo Ritzhäupt
Heinrich Schlüter beſetzt; von den genannten Künſtlern wer=
ſich
in dieſer Vorſtellung Thea Consbruch und Kurt Theo
litchaupt vom Darmſtädter Publikum verabſchieden, da ſie für
kommende Spielzeit an das Staatstheater Bremen bzw. an
Städtiſchen Bühnen Gladbach=Rheydt verpflichtet ſind. Auch
ben beiden letzten Vorſtellungen des Landestheaters werden
noch einige aus dem Verband des Heſſiſchen Landestheaters
cheidenden Mitglieder verabſchieden: in der Rigoletto= Auf=
rung
morgen Lea Piltti und Kapellmeiſter Fritz Bohne, der
Aufführung muſikaliſch leitet, und am Dienstag in Friede=
arn
Bach Kapellmeiſter Hans Blümer und Bernd Aldenhoff.

Studienarbeiten der Adolf=Hitler=Bauſchule.
Ausſtellungs=Eröffnung im ſtimmungsvollen Innenhof. Eine inkereſſanke Ausſtellungs=Aufgabe.

* In Anweſenheit des Lehrkörpers und der Studierenden der
Adolf=Hitler=Bauſchule, von Vorſtänden der Bauämter und zahl=
reichen
Handwerkern und Architekten trat dieſe Anſtalt nach län=
gerer
Zeit wieder einmal mit einer Ausſtellung von Studienar=
beiten
, mit denen ſie eine Ueberſicht über ihren Aus=
bildungsgang
gibt, an die Oeffentlichkeit. Es war ein guter
Gedanke, den Eröffnungsakt am Freitag vormittag in den ſtim=
mungsvollen
Innenhof unter den freien Himmel zu verlegen. Der
Innenhof iſt nach den Worten des Direktors eigentlich ein Emp=
fangsraum
des Gebäudes und die Schönheit des von Prof. Wien=
kop
mit gutem Geſchmack und einem gewiſſen Hang für Romantik
geſchaffenen Baues rückt dem Beſchauer hier recht vor Augen.
Direktor Profeſſor Mindner
konnte unter den Gäſten Miniſterialrat Ringshauſen, den er bei
dieſer Gelegenheit zum Geburtstag beglückwünſchte, und Kreisleiter
Oberbürgermeiſter Wamboldt, gleichzeitig als Stellvertreter des
Herrn Reichsſtatthalters, willkommen heißen. Profeſſor Mindner
ſprach dann zunächſt über die Aufgabe ſeiner Bauſchule.
Sie will nicht mehr und nicht weniger als Bauſchule ſein, aber ſie
will ihren Zweck ganz erfüllen. Als Bauſchule hat ſie den
Zweck, den Bautechniker, den mittleren Baubeamten, den qualifi=
zierten
Baugeſchäfts=Inhaber und brauchbare Hilfskräfte für den
Architekten und den Ingenieur heranzubilden. Das Studium
dauert fünf Semeſter mit je zwanzig Arbeitswochen, davon zwei
Semeſter Unterſtufe, auf die ſich drei Semeſter Hochbau und Tief=
bau
aufbauen. Die Studierenden haben verſchiedene Vorbil=
dung
: Abgeſchloſſene Volksſchulbildung oder Oberſekundareife, in
einzelnen Fällen auch Abitur. Die Lehre muß alſo auf die Volks=
ſchule
aufbauen. Das iſt gut ſo, denn wir können nicht auf den
guten geſunden Menſchenſchlag verzichten, der aus der Volksſchule
der Stadt und noch mehr vom Lande kommend, den eiſernen Willen
mitbringt ſich emporzuarbeiten. Ich darf verraten, daß dieſe Ar=
beit
oft, ja ſogar in der Regel unter ganz erheblichen perſönlichen
Opfern erfolgt. Ich würde es dankbar begrüßen, wenn der
Schule in verſtärktem Maße die Möglichkeit gegeben würde be=
gabte
Studierende reichlich zu unterſtützen und ſo die Baſis für
ein etwas ſorgloſeres Studium zu geben. Die Schule iſt beſtrebt,
Erkenntniſſe zu vermitteln, doch immer in Verbundenheit mit der
Praxis, mit dem Leben, mit dem Volksganzen.
Freilich muß betont werden, daß Schule nicht Praxis,
Praxis auchnicht Schuleerſetzen kann. Um die Lebens=
nähe
zu verſtärken, habe ich anerkannt tüchtige Handwerksmeiſter
gebeten, in regelmäßigen Vorträgen ihre wirtſchaftlich=techniſchen
Berufserfahrungen an die Studierenden heranzubringen. Es wäre
jedoch verkehrt, wollte man die an ſich ſchon kurz bemeſſene Stu=
dienzeit
durch dilettantiſche Ausübung verſchiedener Handwerke
weiter verringern. Praktiſche Erfahrung zu ſammeln, iſt nur der
Berufsausübung vorbehalten. Vortrag und Zeichenübung werden
aber nicht allein Erkenntniſſe vermitteln können. An ausgeführten
guten Bauwerken, die in vielen Fällen ſolche der handwerklich
guten Vergangenheit ſein werden, ſollen die Lehren bewieſen ge=
klärt
und geübt werden. Einen weſentlichen Beſtandteil des Lehr=
gebietes
muß alſo das Aufmeſſen und Aufzeichnen gu=
ter
alter Bauten bilden. Dieſe Arbeiten können übrigens
für die Denkmalspflege des Landes bei verſtändnisvoller
Zuſammenarbeit in weitem Maße nutzbar gemacht werden.
Vielleicht den weſentlichſten Aufgabenkreis ſieht
die Schule darin, ihre Studierenden darauf hinzuweiſen, daß ein
Bauwerk nicht für ſich allein geſchaffen wird, ſondern in engſter
Berührung mit der Umwelt der Nachbarſchaft ſteht. Dieſes Gebiet
bedeutet Ausübung praktiſchen Nationalſozialismus, denn nur
durch feinfühlige Einordnung des Bauwerks in ſeine
Umgebung, beſcheidene Unterordnung unter etwa beſtehende grö=
ßere
Geſichtspunkte werden uns in abſehbarer Zeit unſere Stadt=
und noch mehr unſere Dorfbilder von den Scheußlichkeiten reinigen
laſſen, die uns heute auf Schritt und Tritt begegnen. Dieſes Auf=
gabengebiet
iſt vor allem wichtig für die aus unſerer Schule her=
vorgehenden
mittleren Baubeamten, die als Baupolizei=
Beamte viel Unheil verhindern, viel aber auch verſchulden
können. Hierbei wird die Schule erſt Vollkommenes leiſten kön=
nen
, wenn die Volksſchule wie es heute ſchon angeſtrebt wird
ein wenn auch nicht großes, ſo doch abgerundetes geſchicht=
iches
Wiſſen vermittelt, und wenn ferner die Bauſchule durch
inſchaltung eines ſechſten Semeſters die Möglichkeit erhält, das
Allgemeinwiſſen gerade in geſchichtlicher Hinſicht zu bereichern. Zu
den von vielen Seiten kommenden Reformvorſchlägen bemerkte ab=
ſchließend
der Redner, daß Schulreform nur auf allgemeiner Grund=
lage
unter Eingliederung aller allgemeinbildenden und fachlichen
Schulen mit Ausſicht auf Erfolg möglich iſt. Eine Schulreform
kann gut ſein, ein guter Lehrer aber iſt Seele und Motor jeder
guten Schule. Ein guter Lehrer wird jede Schule gu=
machen
. Mit einem erläuternden Hinweis auf den Inhalt der
Ausſtellung ſchloß Profeſſor Mindner ſeine Anſprache.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt
überbrachte mit den Grüßen des Gauleiters und Reichsſtatthalters
diejenigen der Stadtverwaltung. Eine Schule könne nur durch
gutes Zuſammenwirken des Lehrkörpers und der Schüler ihren
Aufgaben gerecht werden. Sich für Aufgaben wie hier einzuſetzen,
mitzuwirken an der Geſtaltung unſerer Heimat.
ihren Bauten und ihrem Straßenbild, müſſe junge Menſchen mit
beſonderer Freude erfüllen. Er ſei überzeugt, daß ſie in der Adolf=
Hitler=Bauſchule die Liebe zum Beruf und zur Heimat in ſich auf=
nähmen
.
Miniſterialrat Ringshauſen
ging in ſeiner Anſprache von der Vorausſetzung aus, daß die Aus=
ſtellung
ſicherlich zeigen werde, was in der Form vollendet ſei und
allen techniſchen Errungenſchaften der Neuzeit Rechnung trage;
dafür biete der Leiter der Anſtalt, Profeſſor Mindner, die Ge=
währ
. Das genügt aber bei weitem nicht, fuhr der Redner fort.
Gewiß können wir ſchöne Bauten entwerfen mit allen Neuein=
richtungen
und Bequemlichkeiten, die man ſich nur ausdenken kann.
Das mag alles ſchön ſein, aber iſt es auch gut? Dieſes gut darf
man nicht nur vom techniſchen Standpunkt aus betrachten, ſonſt
erlägen wir dem Mechanismus und zögen auch das Volk in ihn
hinein. Dem Volk würde dadurch etwas unendlich Wertvolles ge=

nommen. Schön gewohnt, iſt halb gelebt heißt es und Man muß
ſich in ſeiner Wohnung wohlfühlen, man ſpricht auch vom ge=
mütlichen
Heim. All das gibt dem gleichen Empfinden Ausdruck:
Es muß der innere Gleichklang zwiſchen der Form und dem eigenen
Gefühl beſtehen. Das menſchliche Fühlen darf durch
die Technik nicht vergewaltigt, die Menſchen
nichtin Formen gezwängt werden, die ihnen nicht
arteigen ſind. Darum iſt es Vorausſetzung für die Arbeit der
Lehrer und Schüler des Bauweſens, die Art und das Fühlen des
Volkes zu erkennen. Wer dem Volk dienen will, muß deſſen Seele
kennen, damit das Innenleben des Volkes durch die geſchaffenen
Formen gefördert und bereichert wird. Ihr Weſen kann man aus
Vorbildern der Vergangenheit erkennen, neue techniſche Errungen=
ſchaften
müſſen den bewährten Formen angeglichen werden. Ich
habe erfreulicher Weiſe Menſchen kennen gelernt, die während der
vergifteten Zeitſtrömungen in den letzten 15 Jahren den Mut auf=
gebracht
haben, trotz allem deutſch in ihren Werken zu bleiben.
(Bravo!) Sie haben dieſe Zeit undeutſchen Geiſtes überbrückt.
Bauten überdauern Jahrhunderte, ſie ſind Zeugniſſe des Geiſtes
einer Zeit. Nach ihnen werden ſpätere Geſchlechter ihre Vorfahren
beurteilen. Wolle Gott, daß wir vor der Größe unſerer Aufgabe
beſtehen jetzt und immerdar. Das iſt mein Wunſch, daß auch von
dieſer Ausſtellung ſolcher Geiſt ausgehe, der Geiſt des Führers,
der der Geiſt des ewigen Deutſchland iſt. An den Eröffnungs=
akt
ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung der Semeſter=
Arbeiten an.
Die Ausſtellung
iſt in der Aula untergebracht. Sie zeigt zunächſt den Lehrgang je=
der
einzelnen Hochbauklaſſe und die Lehrgänge der einzelnen Tief=
baugebiete
, dazu Statik, darſtellende Geometrie und Freihandzeich=
nen
für ſich geſondert. An einer einheitlichen großen
Aufgabe, die, wie Prof. Mindner mitteilte, den drei oberen
Hoch= und Tiefbauklaſſen gemeinſam geſtellt war beweiſt die Schule
ihre Einfühlung in eine lebensnahe Aufgabe und die Zuſammen=
arbeitsmöglichkeit
der Schule. Sie bildet das Kernſtück der
Ausſtellung: Zwei Dörfer im Ried, das durch die
Weſchnitz getrennte Groß= und Kleinhauſen,
wurden unter die Lupe genommen. Baulich und ſtädte=
baulich
unſchöne Gebäude wurden auf dem Papier beſeitigt und
durch beſſere Löſungen erſetzt. Die durch die Durchgangsſtraße über=
laſtete
alte ſchöne Weſchnitzbrücke, für deren Erhaltung
heute Gefahr beſteht, wurde durch eine neue Straßenführung ent=
laſtet
und erhalten. Die dazugehörige neue Brücke wurde kon=
truiert
und in bezug auf Waſſerdurchlaß und Stau kontrolliert.
Eine Trink= und Brauchwaſſeranlage ſowie eine Entwäſſerungs=
anlage
wurde geplant, die dazugehörigen Feldmeßarbeiten vor=
genommen
. Schließlich wurde ein Vorſchlag für eine Weſchnitz=
regulierung
gemacht. Ein Teilausſchnitt dieſer Arbeiten, der
neugeſtaltete Rathausplatz, iſt im Modell dargeſtellt und durch
Schaubilder ergänzt. Alle Arbeiten wurden von Studierenden
unter Anleitung ihrer Lehrer im ordentlichen Lehrgang und mit
manch freiwilliger Mehrarbeit mit Freude und großem Fleiß
angefertigt. Die ſehr ſehenswerte Ausſtellung iſt bis 25. Juli
täglich, auch Sonntags, von 10 bis 13 Uhr, geöffnet.

Wiederſehensfeier der ehemaligen 12. Kompagnie
des Leibgarde=Infankerie=Regimenks Nr. 115.
Die alte Garniſonſtadt Darmſtadt wird am kommenden Sams=
tag
und Sonntag, den 29. und 30. Juni, der Treffpunkt für die
Kameraden der ehem. 12. Kompagnie des Leibgarde=Infanterie=
Regiments 115 ſein.
Die Vorbereitungen für die Wiederſehensfeier wurden ſo
durchgeführt, daß jedem Kameraden der Aufenthalt hier ſo an=
genehm
wie möglich gemacht wird. Am Samstag, den 29. Juni,
abends 20 Uhr, findet im Mathildenhöhſaal, Dieburger Str. ein
r. Hans
Begrüßungsabend ſtatt, bei dem Oberleutnant a
Jünger die Anſprache halten wird. Der muſikaliſche Teil des
Abends wird von dem Verein ehem. Militärmuſiker, unter Lei=
tung
des Muſikzugführers und Regimentskameraden Greilich,
ausgeführt.
Am Sonntag den 30. Juni, vormittags 9.30 Uhr, treten die
Kameraden im Hof der ehem. Inf.=Kaſerne, Alexanderſtr. vor

Redenſchendie Kaud Kanrfed Fares Saschäfe eef
der 12. Kompagnie im Weltkrieg 19141918 wird einen Kranz
niederlegen und zu den Kameraden ſprechen. An die Feier ſchließt
ſich ein Marſch durch die Rheinſtraße, Adolf=Hitler=Platz, Peter=
Gemeinder=Straße, Eliſabethenſtraße, Schulſtraße, Kapellſtraße,
Soderſtraße, Stiftsſtraße nach dem Mathildenhöhſaal an. Das
gemeinſame Mittageſſen wird aus der Feldküche der Kompagnie
empfangen. Nachmittags ab 2.30 Uhr Wiederſehensfeier mit bun=
tem
Programm, die die Kameraden in froher Stimmung noch
einige Stunden zuſammenhalten wird.

Waldgottesdienſt der Evang. Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24.
Die Mitglieder und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden
darauf aufmerkſam gemacht, daß am Sonntag vormittag um
9 Uhr wiederum ein Waldgottesdienſt abgehalten wird, und zwar
am Eingang des Roßdörfer Waldes beim ſog. Tempelchen
der Nähe des Botaniſchen Gartens. Die Predigt in dieſem Wald=
gottesdienſt
hält Herr Pfarrer Wintermann von der Schloß=
gemeinde
. Die Stadtmiſſionschöre wirken mit.
Das deukſche Volk geſund zu erhalten
iſt Zweck und Ziel der NS-Volkswohlfahrt!
Darum ſpende auf das Konto des Hilfswerkes Mutter
und Kind Konto Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt und Poſtſcheckkonto Nr. 8801 Frankfurt a. M.

Ludwigstraße 13

22
Darmstadt

Ladwigstraße 13

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 29. Juni

Aus ver Nsbap.

Der Kreisleiter.
Kreispreſſeamt.
Die Sprechſtunden des Kreispreſſeamtes finden zu den be=
reits
angegebenen Zeitpunkten Dienstags und Freitags auf der
Kreisleitung Rheinſtraße 95 ſtatt. Es wird gebeten, ſämt=
liche
für das Kreispreſſeamt beſtimmte Poſt nur noch auf der
Kreisleitung abzugeben.

Ortsgruppe Beſſungen Hilfskaſſe.
Ab 1. Juli d. J. finden die Dienſtſtunden vom 1. bis 15.
jeden Monats am Dienstag und Freitag von 19.30 Uhr
bis 20.30 Uhr in der Gaſtwirtſchaft Ludwig Wolf, Ecke Aha=
ſtraße
und Donnersbergring (Hitler=Eck) ſtatt. Die Marken müſſen
im voraus geklebt werden, Wer vom 1. bis 15. eines jeden Mo=
nats
für den kommenden Monat den Beitrag zur Hilfskaſſe nicht
zahlt, genießt keinen Verſicherungsſchutz.

NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Arheilgen.
Juli 1935, abends
Pflichtabend am Montag, dem
8 Uhr. Erſcheinen unbedingt erforderlich.

NS.=Lehrerbund.
Fachſchaft VI, Fachgruppe Gewerbe und Hauswirtſchaft,
Am Samstag, dem 29. Juni, 15.15 Uhr, findet im
Gartenſaal des Motorhauſes, Ecke Neckar= und Rheinſtraße, eine
Tagung der Fachſchaft II der Kreiſe Darmſtadt, Groß=Gerau,
Bensheim, Heppenheim. Dieburg, Erbach uſw. ſtatt. Arbeits=
plan
: 1. Vortrag des Präſidenten der Handwerkskammer über
Anſchließend. Sonder=
Aufbau des deutſchen Handwerks
tagungen der fachlichen Arbeitsgemeinſchaften.
ANT
die deutſche Arbeitsfront
K
Kr!
Me4
NS-Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.

Ortsgruppe Schloßgarten.
Heute 20 Uhr im Concordia=Saal, Mackenſenſtraße, Som=
merabend
mit Tanz (Kapelle Schlupp). Mitwirkende
Künſtler: Leni Gehrig=Frankfurt a. M. (Sopran), Paula
Momber=Manecke (heitere Lieder zur Laute), Aenne Schellhaas
(Tänze), Hans Weihmann=Landestheater (Anſage und Operetten=
lieder
), Begleitung Kapellmeiſter Hoeglauer=Landestheater. Kar=
ten
ſind noch an der Abendkaſſe im Concordiaſaal zu haben.
Gaſtſpiel Zirkus Krone.
Gutſcheine, die zum Erwerb von Karten mit 50prozentiger
Verbilligung vom 2. Platz ab berechtigen, ſind in unſerer Ge=
ſchäftsſtelle
Kraft durch Freude (Bismarckſtraße 19) durch die
Orts= und Betriebswarte am Samstag vormittag in
Empfang zu nehmen.
Operetten=Spielzeit Mitte Juli/Mitte Auguſt.
Die Generaldirektion des Heſſiſchen Landestheaters hat nun=
mehr
das Aufführungsrecht für die Operette Polenblut von
Nico Nedbal freigegeben, ſo daß mit dieſer Vorſtellung die Miet=
reihe
eröffnet wird. Meldeſchluß: 29. Juni 1935.
Haſt Du ſchon Deine Meldung abgegeben? Sichert Euch
gute Plätze!
Darmſtadt, den 28. Juni 1935.
gez.: Zachow, Kreiswalter DAF
gez.: Weckbach, ſtellv. Preſſewalter.

Großes Sommer-Volksfeſt der NSG. Kraft durch

Freude, in Eberſtadt am 6., 7. und 8. Jult 1935.
Die Kreisdienſtſtelle Kraft durch Freude ruft alle Volks=
genoſſen
auf zu Teilnahme an dem Volksfeſt in Eberſtadt. Der
große Waldfeſtplatz wird viele frohe Menſchen ſehen alle Eber=
ſtädter
, und dazu die Volksgenoſſen aus unſerem Kreisgebiet.
Der Samstag (6. Juli), der das Volksfeſt einleitet, wird im Zei=
chen
großer Militärkonzerte der Polizeikapelle Darmſtadt unter
Obermuſikmeiſter Pg. Buslau ſtehen. Am Sonntag (7. Juli)
werden die auswärtigen Teilnehmer, die in Form einer Stern=
wanderung
nach Eberſtadt gelangen, begrüßt und in geſchloſſenem
Marſch durch Eberſtadts fahnengeſchmückte Straßen zum Feſtplatz
geleitet. Bier=, Wein= und Kaffeezelte erwarten uns dort, die
Polizeikapelle und alle Eberſtädter Vereine werden ein Pro=
gramm
von Märſchen, Maſſenchören, turneriſchen und ſportlichen
Darbietungen uſw. abwickeln. Ein Lampionreigen wird zum all=
gemeinen
Sommernachtsball überleiten Am Montag (7. Juli)
großes Kinderfeſt unter Teilnahme aller Eberſtädter und aus=
wärtiger
Schulklaſſen. Spiele aller Art wie Sackhüpfen, Wurſt=
ſchnappen
, Reigen, Kaſperltheater uſw. Am Abend: Höhepunkt
und Abſchluß des Volksfeſtes: Verloſung von KdF.=Freifahrten.
Auf die Dauerkarten (n ur Dauerkarten) wird eine Norwegen=
fahrt
ausgeloſt! Ein Kunſtfeuerwerk wird das Feſt beſchließen.

Vom deutſchen
Luftſchutz.

1. Geldlokkerie des Reichsluftſchutbundes.
Die Durchführung der Aufgaben, die der Reichsminiſter de
Luftfahrt, General der Flieger Göring, dem Reichsluftſchutzbund in
Rahmen der Landesverteidigung zugewieſen hat, erfordert gewal
tige Geldmittel, die aus unſerer Bewegung ſelbſt und durch Opfe
aller Volksgenoſſen herbeigeſchafft werden müſſen.
In Anerkennung der Notwendigkeit, den Reichsluftſchutzbun
bei ſeiner Geldwerbung zu unterſtützen, hat der Herr Reichs
miniſter des Innern einer Luftſchutz=Lotterie zugeſtimmt, die an
27. Juli 1935 zur Ziehung gelangt.
Die Loſe ſind nur durch den Reichsluftſchutzbund und ſein
Untergliederungen erhältlich und können durch die Amtsträger
Blockwarte und Kaſſierer des Reichsluftſchutzbundes erworben wer
den. Das Los koſtet nur 50 Pfg. einſchließlich Kunſtblatt. 117 930
Gewinne und eine Prämie im Geſamtbetrage von 250 000 RM.
kommen zur Ausloſung. 1. Hauptgewinn 30 000 RM.
Es iſt für jedes Mitglied des Reichsluftſchutzbundes ein
Selbſtverſtändlichkeit, ſich ein Los zu erwerben, um dem Reichsluft
ſchutzbund die Mittel zuzuführen, die er für ſeine gewaltige Auf
bauarbeit braucht.
Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Die für
heute vorgeſehene Abendwanderung wird auf Samstag, 6. Juli,
verlegt. Die Kameraden ſind zu der heute und morgen ſtattfinden
den Wiederſehensfeier der 12. Kompagnie im Mathildenhöhſaa=
herzlichſt
eingeladen.
SAL.=Sturm H/3 (Pioniere, Nachrichtentruppen, Train
Art.=Regt. 3, Reichsoffizierbund, Reichsbund Deutſcher Offiziere)
Samstag, den 29. d. M., abends 8.15 Uhr, Sturmappell im Re=
taurant
Fay, Alexanderſtraße, mit Konzert und Damen. Er=
ſcheinen
Pflicht.
Alt=Darmſtadt=Verein. Wir laden unſere Mitglie
der und Freunde des Vereins zu nachſtehenden Veranſtaltunger
beſtens ein. Am Sonntag, den 30. Juni, Ausflug nach dem Alt
rhein. Abfahrt: Hauptbahnhof um 8,34 Uhr mit Sonntagskart
nach Goddelau. Führung Herr F. Kallenbach. Am Donnerstag, der
Juli, ſpricht im Fürſtenſaal um 20.15 Uhr Herr Dr. med. Gün
ther über: Unſere Pflanzen in Sage und Brauchtum. Am Sams=
tag
, den 6. Juli, findet eine Wanderung auf dem Naturpfad Eber=
ſtadt
ſtatt. Abfahrt 14.50 Uhr vom Adolf=Hitler=Platz.
Schuls Felſenkeller. Heute Gartenkonzert. Anfang
7 Uhr.

* Madels ni

Die Mädels zwiſchen ſiebzehn, achtzehn Jahr haben heraus=
bekommen
, daß es kaum einen geſünderen Sport für ſie gibt, als
das Segeln. Segelſchulen für die weibliche Jugend haben ſich
aufgetan. An einem der oberbayeriſchen Seen befindet ſich eine
ſolche Schule. Ausbildungszeit etwa drei Wochen. Dafür aber
ſtrammer Dienſt. Morgens früh aus den Kojen, wie es ſich für

(Weltbild.)
Kommando: Rein Schiff!
Dieſe weiblichen Waſſerratten handhaben Segel und Steuer
mit der gleichen Geſchicklichkeit, wie Waſſereimer und Schrubber.
den echten Seemann geziemt. Dann Gymnaſtik, Dauerlauf, Früh=
ſtück
, und dann zu den Uebungen aufs Boot
Geſchmeidig genug ſind die jungen Körper, fix genug die
Hände und Füße. Jedes Kommando wird blitzſchnell ausgeführt.
Firen", Kappen, Hiſſen, Boot klar, und wie alle die dem
Laien unverſtändlichen Ausdrücke der echten Seemannsſprache
lauten, das alles iſt dieſen Lehrlingen einer edlen Seemanns=
kunſt
ſo geläufig, als hätten ſie es mit der Muttermilch einge=
ſogen
. Jeder Segelfetzen wird richtig benannt, Irrtümer gibt es
nicht, und darf es ja auch nicht geben, denn auf Sachkenntnis

Amt für Volkswohlfahrt M

Abzeichen der Pflichterfüllung!
Das nebenſtehende Abzeichen wurde
geſchaffen, um alle diejenigen Volks=
genoſſen
ſichtbar zu kennzeichnen, die
es für ihre menſchliche Pflicht gehalten
haben, ſich in den Dienſt der Mit=
gliederwerbung
der NSV. zu ſtellen.
Iſt es doch eine der ſchönſten Aufgaben
eines Menſchen, für die Wohlfahrt
ſeiner Nächſten beſorgt zu ſein. Der
Träger dieſes Abzeichens hat den Be=
weis
erbracht, daß es ihm um den
Sozialismus der Tat im nationalſozia=
liſtiſchen
Staate ernſt iſt, in dem er
ſeine perſönliche Kraft für die Wer=
bung
neuer Mitglieder eingeſetzt hat. Das Ziel der NS= Volks=
wohlfahrt
, eine umfaſſende Organiſation aller Volksgenoſſen zu
werden, die gewillt iſt, gemeinſchaftlich Freud und Leid zu tragen,
kann in der Tat nur erreicht werden, wenn jeder ſich der klei=
Mühe unterzieht, wenigſtens ein neues Mitglied für die
NSV. zu werben. Es iſt doch wahrlich nicht ſchwer, ſeinen Be=
kannten
von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß praktiſche
Nächſtenhilfe, wie es die NS=Volkswohlfahrt übt, die ſchönſte
Pflicht unter uns iſt, und daß ſich keiner ausſchließen darf, will
er ſich nicht ſelbſt als Feind ſeines Volkes herausſtellen.
Darum richten wir an jeden die Frage:
Trägſt du ſchon das Abzeichen der Pflichterfüllung?
Lebensmittelopferring.
In der Woche von Montag, den 1. Juli, bis Samstag, den
Juli 1935, werden in ſämtlichen Ortsgruppen des Amtes für
Volkswohlfahrt Darmſtadt=Stadt die Naturalbeiträge des Lebens=
mittelopferringes
eingezogen. Die Mitglieder werden gebeten,
den Beitrag zur Abholung bereitzuhalten.
Der Nachrichtenſturm der Standarte 115 meldet:
Im alten Kampfgeiſte der SA. im Kampfe gegen Not und Elend
geſchloſſen in die NSV. getreten.
Nachdem wir Tag für Tag berichten konnten, daß ganze Be=
triebe
vom erſten bis zum letzten Mann ihrer Belegſchaft in die
Reihen der NSV.=Mitglieder eingetreten ſind, ging nunmehr
eſtern auch die erſte Meldung des geſchloſſenen Uebertritts eines
SA.=Sturmes ein. Wie ein Signal wird, es auf die übrigen
Kämpfer und Schützer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wir=
ken
und ſie zum Eintritt in die vorbildlichſte Organiſation der
Nächſtenhilfe der Welt ereifern.
Es muß und wird uns gelingen, die NS.=Volkswohlfahrt zu
derjenigen Korperſchaft zu machen, in der jeder Deutſche Mit=
glied
iſt!

Fünfke Reichslokkerie für Arbeitsbeſchaffung.
Ein großer Teil der Darmſtädter Bevölkerung iſt der irrigen
Anſicht, daß der 1. Hauptgewinn von 10 000 Mk. und die jeweils
Gewinne von 5000 Mk. ſowie die zahlreichen mittleren und
kleineren Gewinne nur einmal ausgeſpielt werden.
Demgegenüber ſei mitgeteilt, daß dieſe Möglichkeiten zehn=
mal
im ganzen Deutſchen Reiche beſtehen, und iſt es ſomit durch=
aus
möglich, daß nach den bisher erhaltenen Los=Sendungen aus
den Reihen E G und Anicht weniger als 3 mal 10 000
Reichsmark neben all den vielen anderen hohen Gewinnen
nach Darmſtadt fallen können. Darmſtädter, geht alſo nicht acht=
los
an den Braunen Glücksmännern vorüber, es könnte euch dies
zum Nachteil gereichen! Es ſei bei dieſer Gelegenheit daran er=
innert
, daß bei der letztjährigen Winterhilfe=Lotterie ein Höchſt=
gewinn
von 5000 Mk. nach Darmſtadt fiel.

Aus den Fabriken und Skuben ſtrömk die Jugend in
die Zelklager der HJ. Hier ftählen ſie Leib und Seele.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung einen
Spitzenfilm der Weltproduktion. Clive Brock und Madeleine Car=
rol
ſpielen die Hauptrollen des Films Mein Herz der Königin,
der das ſeltſame Schickſal des Hamburger Arztes Dr. Struenſee
zum Thema hat.
die Helia=Lichtſpiele zeigen noch einige Tage die Ufa= Ton=
film
=Operette Zigeunerbaron mit Adolf Wohlbrück, Hanſi Kno=
teck
und Gina Falkenberg in den Hauptrollen. Jugendliche zu=
gelaſſen
.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute den letzten echten
Pat und Patachon=Film Pat und Patachon ſchlagen ſich durch.
Jugendliche haben Zutritt.
Belida zeigt am Samstag, den 29. d. M., Alles hört auf
mein Kommando . Eine außerordentlich luſtige Angelegenheit
mit Marianne Hoppe, Adele Sandrock, Wolfgang Liebeneiner,
Georg Alexander
Reſi=Theater zeigt Greta Garbo in ihrem neuen herrlichen
Film Der bunte Schleier Sonntag beſondere Jugendvorſtellung.

Segelboot.

kommt es an. Wer in einem kritiſchen Augenblick die B
verwechſelt und ſozuſagen auf den Gashebel tritt, ſta
die Bremſe, der iſt beim Segeln ebenſowenig zu brauchen
am Autoſteuer. Auch auf den Waſſerſtraße müſſen Hirn und
danken zuſammengehalten werden. Jeden Augenblick kam
tückiſcher Stoßwind kommen. Selbſt an einem friedlichen T
ſo ein oberbayeriſcher See nicht ungefährlich. Wer ſich
daß Segeln darin beſtehe, auf dem Deck einer ſchönen Seg
zu liegen, in den blauen Himmel hineinzuträumen und ein.
raffenleben zu führen, dem können dieſe Segelſchülerinnen
anderes erzählen. Das Vergnügen, auf dem blauen See
zuflitzen, im Winde geſchickt zu kreuzen, ſelbſt bei widrigſter
doch noch von der Stelle zu kommen, das will erarbeitet ſe
Das Umgehen mit Segel und Tauen erfordert einen
Griff. Die zarte Haut der Frauenhand verträgt ſo etwas i
fang ſchlecht. Da gibt es Blaſen und Abſchürfungen. Abe:
modernen Wikingmädchen machen uns nichts draus!, ein.
der Lockenkopf wird übermütig nach hinten geworfen. De=
gar
zu leicht ginge, würde es ja gar keinen Spaß macher.
arbeiten muß man ſich’s, dann macht es Freude!
Wettſegeln auf dem See! Ein großer Tag iſt das. Die ,
nung ungeheuer. Jetzt heißt es zeigen, was man gelernt ha.
Körper ſtraff geſpannt. Die Augen in heller Siegesfreude
aus gerichtet, ſo ſteht das Mädel neben dem Maſt des 2
das die Führung hat. Sturmſchwalbe wird den Preis err
niemand zweifelt daran. Aber aufzupaſſen gilts bis zur
Minute. Denn irgendein kleines Verſehen, eine winzige A
laſſung kann Gefahr bedeuten. Nur eine Bootslänge weite=
ten
iſt die Wildente. Wildenten ſind gute Flieger, ſichue
aber die Sturmſchwalbe ſchaffts. Alle Achtung!
Noch brauner ſind die ſonnverbrannten Geſichter an A
Tag in der Sonne geworden, aber obwohl es jetzt auf den
geht, gibt es noch kein wohlverdientes Ausruhen. Zuerſt
das Boot klar gemacht werden, die Deckplanken geſchrubl.
Verſchalung abgewaſchen, die Segel aufgebunden, alles an
Platz gebracht. Kein ordentlicher Seemann, der ſein Boott
richtig zu Bett brächte, ehe er an ſeine eigene Ruhe denkt-
Aber auch dieſe Arbeit macht den Mädeln Freude. Sie
und lachen dabei, und das Schrubben geht im Takt nach,
ſchönſten Tanzlied oder Marſchrhythmus, das iſt beinahe ſ=
als
wenn man wie es im Volksmunde ſo ſchön heißt: eine
aufs Parkett legt! Aber hier iſt gleich ein praktiſcher Zwe
mit verbunden: das Deck erglänzt in blendender Reinheit. S
heitspflege am Boot, das iſt eine gute Sache! Und wenn=
die
Madels, die ſo eifrig und hingegeben bei der Sache ſin=
ſieht
, meint man faſt, daß dieſes alles zugleich auch eine St
heitspflege am Menſchen ſei.

AW re
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*

Wir haben uns Zirkus Krone in Wies
angeſehen, um unſeren Leſern über das Prog
berichten zu können. Zirkus Krone wird ſich
Samstag und Sonntag in Darmſtadt aufhalten.

Wenn der Zirkus ſein Zelt aufgeſchlagen hat, es zu dän
beginnt, Hunderte von Lichtern an der Faſſade aufleuchten,
ſchen in bunter Livree durch die Manege laufen, die Zirkuss
ſchmetternd einſetzt, dann iſt der Zuſchauer ſofort wieder in.
ſeltſamen Bann geſchlagen, der einzig und allein dem
eigen iſt. Die Zirkuskunſt iſt uralt. Heute wird ſie ohne 3
durch Film und Varieté hart bedrängt, aber ſie iſt niema
erſetzen, denn es wird immer Menſchen geben, die wieder e
die Atmoſphäre des Zirkus atmen müſſen. Zirkus Krone‟
den richtigen Weg er iſt ſich bis heute treu geblieben,
Zirkus und nichts als das. Das beweiſt ſein hervorrag
Programm.

Ausgezeichnete Dreſſuren . . . ."
Direktor Krones Elefantenherde hat mit Recht Weltruu
langt, ſie iſt eine Spitzenleiſtung auf dem Gebiet der Tierdr
Es iſt erſtaunlich und erheiternd, wie dieſe 20 oder 25 Kco
lediglich auf ein kurzes Kommando ihres Herrn hin, ſich beich
tig auf kleine Poſtamente ſetzen, mit den Hinterbeinen i.

Luft herumquirlen oder ſich im Zeitlupentempo auf den 2
niederlaſſen. Zum Schluß kommt noch ein Dickhäuter in 5
herein, ſchuhplattelt mit ungeahntem Temperament und
delt im höchſten Diskant. Seelöwen gehören ebenfalls
vielen Jahren zu den beſonderen Leiſtungen des Zirkus Kr
Sie ſind Artiſten, die niemals verſagen, und wenn man ſieht
welcher Bereitwilligkeit ſie an die Arbeit gehen, dann hat
das Gefühl, daß ihnen nichts größeren Spaß macht, als Ballſx=
und Jonglieren. Ganz famos iſt der Hand =Stand eines"
löwen auf nur einer Floſſe. Ausgeſprochen ſchöne Exemplare
Berberlöwen zeigen ihre Kunſtſtücke, und wenn ihr Dreſſeu:
nen Kopf in den Löwenrachen ſteckt, ſo iſt das zwar ein alter,
immer wirkungsvoller Trick. Cilly, die Tigerbraut (war ſie
meiſtert ſicher eine Gruppe von Königstigern. Eine Bärenfa

fährt Rollſchuh und Fahrrad, und auch die beiden reizenden,
riſchen Mauleſel ſind da, die bis heute vergeblich auf ihren I
ſter warten. Berühmt ſind die Pferde des Zirkus Krone . F
Krone, die Tochter des Direktors, reitet in einem ſpaniſche
führt 24 fabelhafte Pferde vor, und wenn er ſie zu je ack.
einer Reihe im Trab um ſich kreiſen läßt, dann ahnt man en

ſtüm Schule, ein gutes Bild. Petoletti, der elegante Altme
vo
der Liebe und der unendlichen Geduld, die zu einer 9
K
en Pferdenummer notwendig ſind. Noch wirkungsvolle
er vielleicht in einer Troika=Schule, in der er allein mit 3 Ln
zanern die Hohe Schule reitet. Donkoſaken mit ihren temye
mentvollen Reiterſpielen mögen von den Dreſſurakten zu
artiſtiſchen Leiſtungen überleiten.
.. . gute Artiſten . . ."
Zunächſt noch eine ſehr gute Reitertruppe, waghalſige Ari
auf dem Pferderücken; einer von ihnen zeigt einen Salto
einem Pferd aufs andere, und wir glauben gern, daß es
jemand gibt, der ihm das nachmacht. Neun Schleuderbrett=
baten
, die Asgards, ſind eine deutſche Gruppe und beſtimn
gut, wie die beſten romaniſchen Gruppen auf dieſem Gebiet
dreifache Salto in einen Seſſel hinein iſt wirklich ſehensr.
Und dann die 10 Leotaris, ein Kreuzflugakt in der Kuppel-?
Zirkuszeltes; es ſind ausgeſprochene Könner, die ihre Nun=
von
Anfang bis zum effektvollen Abgang ins Netz geſchickt
gehaut haben; den Höhepunkt bildet ein Doppelſalto hoch
in der Luft; den komiſchen Mann in der Gruppe, der immen
rade noch knapp am Genickbrechen vorbeikommt, muß man ſich a!
anſehen. Die eigentliche Clown=Nummer wird von 4 Spam
beſtritten, die zunächſt, mit der Portweingeſchichte und dem Eu
I.
gen Gaſthof, den richtigen Zirkusradau machen, um dann
dem verhinderten Blaskonzert, beim echten Humor zu landen

.. . . und was ſonſt noch dazu gehört.
Zur Erzeugung der echten, erregenden Zirkusluft bedar
ioch einiger weſentlicher Ingredizien. Es gehört eine ſchm
Muſik dazu; ſie iſt hier, es zeichnen ſogar zwei Kapellen d
verantwortlich. Es bedarf der Clowns, die die Pauſen .
es ſind gleich ein ganzes Dutzend. Es bedarf der Begrüßung
Publikums durch den Direktor; ſie iſt im Zirkus Krone ſehr
drucksvoll gemacht; alle Angeſtellten und Künſtler marſchi
dazu auf, ſie nehmen faſt kein Ende und füllen die weite B.4
Außerdem gibt es noch einen Umzug der exotiſchen Tiere,
das Programm endet mit römiſchen Pferde= und Wagenren
alſo mit einer Erinnerung an den Urahn des heutigen Zik=
die
circenſiſchen Spiele.

Volksbildungsſtätte Darmſtadt. Wir weiſen nochmals
auf die am Sonntag, den 30. Juni, ſtattfindende heimatg
logiſche Wanderung nach dem Roßberg unter Leik
von Dr. H. Diehl. Treffpunkt: 9 Uhr am Botaniſchen Ga
(Roßdörferſtraße). Ruckſackverpflegung iſt mitzubringen.
nehmergebühren werden nicht erhoben.

Wir gratulieren!

Herrn Hans Hein, Lichtenbergſtraße 37, der am 1. Juli
25jähriges Dienſtjubiläum als Angeſtellter in der Techniſchen
teilung der Firma E. Merck feiert.
In Sprendlingen Herrn Heinrich Schäfer 12.,
ſengaſſe, der am Mittwoch, dem 3. Juli, 78 Jahre alt wird.
Jubilar war faſt 50 Jahre in dem Gräflich Schönbornſe‟
Walde bei Heuſenſtamm als Holzſetzer tätig.

[ ][  ][ ]

Hate Beielſaug an 2uc. Galiag
in Bad kreuznach.
Auszeichnung verdienter Kraftwagenführer.
Wie uns vom Gau 15 Weſtmark des Deutſchen Automobil=
e
ubs mitgeteilt wird, ſind auf die Einladung zum 2. Gautag,
orr am kommenden Samstag und Sonntag in Bad Kreuznach
tu. ttfindet, außerordentlich viele Anmeldungen eingetroffen. Neben
ſineer großen Anzahl von DDAC.=Mitgliedern aus allen Teilen
es Gaues wird das NSKK. in Bad Kreuznach beſonders zahl=
Macch vertreten ſein und der vorbildlichen ſportlichen Zuſammen=
ſBbeit
von NSKK. und DDAC. in der Weſtmark öffentlich Aus=
Mrick verleihen.
Aus der Zeiteinteilung des Gautages entnehmen wir, daß
u Samstag nachmittag ab 15 Uhr die Teilnehmer in Bad
Kueuznach eintreffen und vor den Kurhaus=Terraſſen begrüßt
urden. Dort erhalten auch alle Teilnehmer die Erinnerungs=
iche
der Stadt Kreuznach. Man iſt bei dieſer Erinnerungsgabe
hntt Abſicht von der bisherigen Form einer Metall=Plakette abge=
oochen
und hat ein nettes, ſauber eingerahmtes Bild der ſchönen
zdeſtadt gewählt, das ſicher allſeits Beifall finden wird.
Nach den internen Beſprechungen der Gauführung mit den
raubwarten findet am Samstag abend um 20.30 Uhr ein Kame=
abſchaftsabend
im großen Saale des Kurhauſes ſtatt, für den
Kurdirektion ein ausgezeichnetes Programm vorbereitet hat.
Am Sonntag morgen ab 9 Uhr wird dann der Hauptſtrom
Teilnehmer vor dem Kurhaus eintreffen. Verſchiedene DDAC. werden mit ihren Fahrzeugen in geſchloſſener Ko=
orne
anfahren und ſich bei der Gauführung melden. Um die
Nttagszeit ſammeln ſich die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen
uF dem Fürſtenberg=Platz, um von dort aus eine Korſofahrt
urch die Hauptſtraßen der Naheſtadt durchzuführen.
Den Abſchluß des Gautages bildet die Kundgebung am
öunntag nachmittag um 3 Uhr im großen Saale des Kurhauſes.
lnter den Gäſten des Gaues werden die Vertreter der Partei=
janſtſtellen
und Behörden von Bad Kreuznach anweſend ſein.
drr Bürgermeiſter der Stadt wird die von nah und fern herbei=
e
ilten Kraftfahrer, herzlichſt begrüßen. Der Höhepunkt der
undgebung wird die Auszeichnung einer Anzahl Kraftwagen=
ü
rer ſein, die ſich ſchon längere Zeit bei demſelben Dienſtherrn
efinden, und die mit ihren Dienſtherren bzw. Betriebsführern
lewonders eingeladen worden ſind. Der Gauführer des Gaues 15
Aßeſtmark, Major Döhmer, wird die Ueberreichung der Ehren=
Eunden und Auszeichnungen im Auftrage des Präſidenten des
0D. A. C., Frhr. v. Egloffſtein, perſönlich vornehmen. Außerdem
uden die D.D.A.C.=Ortsgruppen, die mit den meiſten Fahr=
eu
gen, Mitgliedern und Perſonen zum Gautag gekommen ſind,
ewnders geehrt werden.
So verſpricht auch der 2. Gautag des rührigen Weſtmark=
ewues
des D.D.A.C. eine in jeder Beziehung gelungene Veran=
a
-tung zu werden, deren Beſuch jedem Kraftfahrer nur Freude
e eiten wird.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte, am

rsitag gegen den hieſigen Metzgermeiſter Simon W. und ſeinen
mſellen Heinrich B., die beſchuldigt werden, den 14jährigen Lehr=
ſineg
in der übelſten Weiſe mißhandelt zu haben. Die beiden be=
ampten
, der Lehrling ſei ſo dumm, ſo unaufmerkſam und ſo ver=
ſockt
geweſen, daß ſie ihm als mal eine hätten langen müſſen,
ütem habe der Vater dem Meiſter geſagt, wenn der Bub nicht
u tue, könne er ihm ruhig mal eine ins Genick hauen
Die
eorer des Jungen ſagen aus, daß er zwar keiner von den Beſten
der Berufsſchule war, aber doch nicht dermaßen unanſtellig,
es die beiden Angeklagten hinzuſtellen verſuchen. Der medi=
näſche
Sachverſtändige, der den Jungen acht Tage nach der letz=
en
Mißhandlung geſehen und unterſucht hatte, bekundet, daß der
zub von oben bis unten Verletzungen hatte, angefangen bei den
gen bis zu den Beinen, und daß der ganze Rücken von Schlägen
aru und grün geweſen ſei. Mädchen aus der Nachbarſchaft der
itzgerei bekunden, daß der Junge ſehr oft geheult und geweint
ſaie. Immer ſei dann der Geſelle dabei geweſen. Das Gericht
ewurteilt den Geſellen, der keinesfalls das Züchtigungsrecht hatte.
degen Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis, der Meiſter
*d mangels Beweiſes freigeſprochen. Gereinigt gehe auch die=
Angeklagte nicht aus der Verhandlung hervor, denn es beſtehe
ie hohe Wahrſcheinlichkeit, daß der Meiſter mittat oder zum min=
eſten
von den Mißhandlungen des Lehrlings wußte und ſie be=
ſiwvortete
. Von einer Freiſprechung wegen erwieſener Unſchuld,
es ſein Rechtsvertreter beantragt hatte, könne daher in kei=
e
: Weiſe die Rede ſein.
Das Schwurgericht verurteilt am ſelben Tage die 49 Frau Marie Kaiſer aus Offenbach wegen verſuchter
ewerbsmäßiger Abtreibung zu einer Zuchthausſtrafe von
riß Jahren. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihr auf die
auuer von fünf Jahren aberkannt. Die Angeklagte iſt bereits
v imal einſchlägig vorbeſtraft, 1922 mit einem Jahr Gefängnis.
94 mit einer Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren, weshalb
he Schwurgericht trotz der ſehr tränenreichen Lamentation der
rru keinerlei Milde walten laſſen kann. Die Mutter des Mäd=
ens
, bei dem die Abtreibung vorgenommen wurde und die auch
erſuche angeſtellt hatte, und eine Freundin der Mutter, die mit
lut und Tat beiſprang, werden amneſtiert, Frau Kaiſer nimmt
Urteil an, ebenſo die Staatsanwaltſchaft, ſo daß es rechts=
iftig
wird.

Briefkaſten.

Tedes Anfrage iſt die letzte Bezugsguſtung beizufügen. Anonyme Anfragen Drden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichtelt.
F. G. Die nachträgliche Anforderung dürfte kaum begründet
in. Um die Frage ſicher beantworten zu können, müßten Sie uns
Brief des Anwalts und die einſchlägigen Schriftſtücke ein=
hirken
oder vorlegen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
* Schrecklicher Aukounfall eines Arzkes.
Am Donnerstag morgen gegen 8 Uhr kam der Tierarzt Dr.
Fritſch aus Groß=Zimmern am Ortsausgang von Altheim, wo
zur Zeit Vermeſſungsarbeiten für eine Umgehungsſtraße vor=
genommen
werden, als er mit ſeinem Auto einer Meßlatte aus=
wich
, auf einen Steinhaufen am Straßenrand. Der Wagen kippte
um und rutſchte auf der Seite noch etwa 15 Meter weiter. Der
linke Arm des Arztes, den er beim Fahnen auf den Fenſterrah=
men
aufgelegt hatte, wurde dabei ſchrecklich zugerichtet und mußte
im St. Rochus=Spital ſofort amputiert werden.
Dg. Arheilgen, 28. Juni. Aus dem Gemeinderat.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung, der die Abänderung der Flucht=
linie
der Reitbahn bzw. eine weſentliche Verbreiterung derſelben
betrifft, muß die Uebernahme der Koſten auf die Gemeinde mit
Rückſicht auf die finanzielle Lage der Gemeinde vom Rat ab=
gelehnt
werden. Dem Antrag des Friedrich Geb um Geneh=
migung
zur Errichtung eines Wohnhauſes außerhalb des Orts=
bauplans
ſtimmt der Rat zu unter dem Vorbehalt, daß der An=
tragſteller
keine, weiteren Anſprüche ſtellen kann. In An=
betracht
der Einführung der neuen Gemeindeordnung war bezüg=
lich
der Filialſteuer eine neuerliche Vorlage der Ortsſatzung
notwendig, die der Gemeinderat wiederholt zur Kenntnis nahm.
Eberſtadt, 29. Juni. In der evangeliſchen Kirche wird
morgen früh im Hauptgottesdienſt die Kantate O heilges Geiſt=
und Waſſerbad von Joh. Seb. Bach aufgeführt.
48 Nieder=Ramſtadt, 28. Juni Ratsbericht. Die in
den beiden vorausgegangenen Kommiſſionsſitzungen gefaßten Be=
ſchlüſſe
werden zur Kenntnis genommen. Einen längeren Zeit=
raum
nahm die Berichterſtattung des Sachverſtändigen Dipl.=Ing.
Scowron dahier über die Betriebsverhältniſſe des Gemeinde=
Elektrizitätswerkes ein. An Hand der Prüfungsergebniſſe und
mehrwöchiger Beobachtungen machte er verſchiedene Vorſchläge,
die auf eine wirtſchaftlichere Betriebsführung hinzielen und eine
beſſere Ausnutzung der vorhandenen Anlagen gewährleiſten. Da=
mit
kann erreicht werden, daß die Stromtarife für Heizſtrom eine
Ermäßigung erfahren und damit vielen Konſumenten die Mög=
lichkeit
gegeben iſt, ihren Küchenbetrieb auf Elektrizität umzu=
ſtellen
. Die Beſchlußfaſſung über die Ausgeſtaltung des neuen
Tarifes bleibt einer ſpäteren Sitzung vorbehalten. Die Orts=
ſatzung
über die Erhebung einer Filialſteuer für das Ri. 1935
findet die Zuſtimmung der Gemeinderäte und wird daher nach
dem Entwurf der Landesregierung erlaſſen. Das Gaſtwirt=
ſchaftskonzeſſionsgeſuch
des Andreas Gerhardt für die Lokalitäten
des ehemaligen Kurhauſes Trautheim wird unter Bejahung
der Bedürfnisfrage befürwortet. Die neue Straße am evan=
geliſchen
Gemeindehaus nach der Karlſtraße wird Horſt=Weſſel=
Straße benannt Die Frage der Waſſerverſorgung wird noch=
mals
zurückgeſtellt.
RASIERCREAS
macht das Rasieren zum Genuß.
IIHbg
570g Wrauegroße, langreichende Tube 50 Pf.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Juni. Mutter= und Säug=
lingsfürſorge
. Am Montag, dem 1. Juli, nachmittags von
23 Uhr, findet im Rathaus eine Säuglingsberatungsſtunde
ſtatt. Hitzſchlag. Bei Feldarbeiten erlitt ein hieſiger
Einwohner einen Hitzſchlag und wurde von zufällig vorbeikom=
menden
Leuten nach Hauſe gebracht.
Fo. Groß=Zimmern, 28. Juni. Berichtigung bei der
Siegerliſte im Preis= und Schaufriſieren in Nr. 173: 4. Preis im
Ondulieren Frau Schwab=Oberroden und nicht Katzenberger=
Reinheim 5. Preis H. Pullmann=Groß=Zimmern.
Dieburg, 28. Juni. Wallfahrt nach Walldürn.
Die Wallfahrer, 80 an der Zahl, die am Dienstag früh nach
Walldürn reiſten, kehrten vorgeſtern abend zurück und wurden
am Bahnhof in feierlicher Weiſe mit der Kirchenmuſik abgeholt
und nach der Pfarrkirche geleitet. Der Leiter der Wallfahrt,
Herr Kaplan Berg, hielt noch eine kurze Anſprache, um 10.30
Uhr war die Feier beendet.
r Babenhauſen, 28. Juni. Belegſchaftsausflug. Die
Arbeiter und Angeſtellten der hieſigen Zementwarenfabrik Hauck
u. Dietz, die im Vorjahre einen unvergeßlichen Rheinausflug ge=
macht
hatten, unternahmen in dieſer Woche eine gemeinſame fröh=
liche
Fahrt nach Rothenburg o. d. T. Herr Hauck hatte für ein
gutes Quartier und tadelloſe Verpflegung weiſe vorgeſorgt, und
ſo kam es, daß ſich alle Werksangehörigen in der alten ſchönen
Tauberſtadt mit ihren Türmen und Wällen äußerſt wohl fühlten.
Die ſeltene Gelegenheit, dem berühmten traditionellen Schäfer=
tanz
vor dem Rathaus beizuwohnen, ließ man ſich natürlich nicht
entgehen. Die ganze Fahrt, deren Koſten die Firma trug, ſtand
im Zeichen echter Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft zwiſchen
Betriebsführer und Gefolgſchaft.
Zum Feuerſtätten=
beſichtiger
für den Bezirk Babenhauſen wurde Maurermei=
ſter
Martin Mohr 4. dahier eidlich verpflichtet.
Em. Heppenheim a. d. B., 27. Juni. V. D. A. Die kürzlich
gegründete Frauengruppe des V. D. A. hatte die Frauen
Heppenheims zu einem Vortragsabend in den Halben Mond
eingeladen, den Frau Studienrat Wirth als Führerin der Gruppe
eröffnete. Die Reichsreferentin des V. D. A., Frl. Heſſenauer,
ſchilderte in eindringlicher Weiſe die auslandsdeutſche Not und die
Aufgabe des V. D. A. auf den verſchiedenen wichtigen Arbeits=
gebieten
. Ortsgruppenwart Dr. Stumm ſchloß den anregenden
Abend mit dem Wunſche um Unterſtützung der Beſtrebungen des
Volksbundes.
Be. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 27. Juni. Ende der
Spargelernte. Vorbei ſind die Zeiten, da man in faſt allen
Orten unſeres Kreiſes die Bauern heimkehren ſah mit Spargeln.
Die Ungunſt der Witterung hat dazu beigetragen, daß der Er=
trag
in dieſem Jahr nicht ſo groß iſt als in ſonſtigen. Die Spar=
gelſaiſon
, die in normalen Jahren mit dem 24. Juni beendet iſt,
wurde durch das ſchlechte Wetter verlängert. Die letzten heißen
Tage haben wohl ein Mehr gebracht gegen die vorigen Tage, je=
doch
den vollen Verluſt auszugleichen, waren auch ſie nicht in der
Lage.

Der OPEl 1,2ITR. verdankt seine Vorzugsstellung denjenigen Automobilkäufern,
die ihren Wagen viele Jahre fahren wollen. Sie entscheiden sich für OPEL, weil
jeder OPEI. die drei Grundbedingungen für jahrelange Zutriedenheit ertüllt:
Wahre Wirtschaftlichkeit schützt vor wachsenden Reparaturkosten, stei-
gendem
Verbrauch, schnellem Wertverlust.
Ausgeglichene Konstruktion d. h. Gewähr für gleichbleibende gute
Leistungen und Fahreigenschatten, Zuverlässigkeit und Sicherheit.
WEhrlicher Gegenwert. Der Opel 1,2 Ltr. 4 Zyl. hält in bezug auf Qualität,
Leistung und Bequemlichkeit getrost dem Vergleich mit teureren Wagen
stand, obgleich er den niedrigsten Preis aller Wagen seiner Stärke hat.
a Wne
Mit. K

Wet
Preise; Limousine RM4 18s0.-, Cabriolet-Limousine RM 1980-, Spezial-Limousine RM 2030- ab Werk Rüsselsheim am Main.

Nr. 176 Seite 7
Arbeiksaufnahme der Enkſchuldungs=
ämker
in Heſſen.
Die Juſtizpreſſeſtelle des Oberlandesgerichtsbezirks Darm=
ſtadt
gibt bekannt:
Mit dem 1. Juli 1935 gehen die Aufgaben der Entſchuldungs=
gerichte
auf die für den Bezirk mehrerer Amtsgerichte bei einem
Amtsgericht eingerichteten Entſchuldungsämter über. In den
Entſchuldungsämtern ſind die Kräfte der bei der landwirtſchaft=
lichen
Schuldenregelung mitwirkenden Juſtizbehörden zuſammen=
gefaßt
und durch Hilfskräfte verſtärkt, ſo daß eine beſchleunigte
Durchführung der Entſchuldung gewährleiſtet wird. Von dem
Entſchuldungsamt werden in gewiſſen Fällen auch die Aufgaben
der ſeitherigen Entſchuldungsſtellen wahrgenommen.
Im Bezirk des Oberlandesgerichts Darmſtadt wurden Ent=
ſchuldungsämter
errichtet bei den Amtsgerichten: Darmſtadt (für
die Amtsgerichtsbezirke Darmſtadt Groß=Gerau Langen. Dieburg,
Groß=Umſtadt und Reinheim) Offenbach (Offenbach, Seligen=
ſtadt
), Höchſt i. O. (Höchſt i. O., Michelſtadt, Reichelsheim, Beer=
felden
, Hirſchhorn), Bensheim (Bensheim, Lampertheim, Fürth
O Waldmichelbach), Gießen (Gießen, Butzbach, Grünberg,
Hombera), Friedberg (Friedberg, Bad=Nauheim, Vilbel, Alten=
ſtadt
), Nidda (Nidda, Büdingen, Schotten, Laubach, Ortenberg),
Lauterbach (Lauterbach. Alsfeld, Schlitz, Herbſtein. Ulrichſtein),
Mainz (Mainz, Ober=Ingelheim, Bingen. Oppenheim), Worms
(Worms, Oſthofen), Alzey (Alzey, Wörrſtadt, Wöllſtein).
Zum Leiter der Entſchuldungsämter wurden planmäßige
Richter beſtellt. Den Leitern der Entſchuldungsämter werden zur
beſchleunigten Durchführung der Verfahren (im Bezirk des Ober=
landesgerichts
Darmſtadt ſind etwa 5000 Verfahren anhängig) in
ausreichendem Maße Gerichtsaſſeſſoren beigeordnet, ſo daß mit
der Durchführung des größten Teils der Verfahren in Jahres=
friſt
gerechnet werden kann.

Neueinkeilung der Jagdbezirke im Kreis Bensheim.
Ex. Der Jagdbezirk im Kreis Bensheim wurde in ſechs neue
Hegeringe eingeteilt, die wir nachſtehend bekanntgeben: Zum
Hegerina 1. Bensheim, gehört: Der Bensheimer Niederwald, der
Bezirk Kirchberg (neugebildet), der Bezirk Bensheimer Ebene, der
Märkerwald. Elmshauſen und Wilmshauſen, Gronau, der Eigen=
jagdbezirk
Falkenhof und außerdem Zell.
Hegering 2.
Jägersburg: Gemarkung Biblis, Groß=Hauſen, Groß=Rohrheim mit
Hammerau, Schwanheim und Staatseigenwald Jägersburg.
Hegering 3, Jugenheim: Auerbach, Alsbach, Balkhauſen, Bee=
denkirchen
, Bickenbach, Hähnlein. Hochſtädten, Ober=Beerbach,
Reichenbach, Seeheim, Zwingenberg und ſtaatseigene Jagd.
Hegering 4. Lindenfels: Gadernheim, Raidelbach, Knoden,
Schannenbach Kolmbach, Glattbach Laudenau, Lindenfels, Seiden=
buch
, Winterkaſten, Eigenjagd Hohenſtein des Erbprinzen zu Eber=
bach
Schönberg, ſtaatseigene Jagd Hohenſtein. Hegering 5,
Lorſch: Bürſtadt, Klein=Hauſen. Lampertheim, Lorſch, ſtaatseigene
Jagd Lampertheim und Lorſch. Eigeniagd Seeher (Heyl)
Hegering 6, Nordheim; Bobſtadt Nordheim, Wattenheim,
Hofheim, Staatseigenjagd Steinerwald und Maulbeerau.
Die jagdliche Geſamtfläche beträgt im Kreis Bensheim etwa
36 000 Hektar, die in rund 17 000 Hektar Ackerfeld 6500 Wieſen,
100 Hektar Viehweide u ä., 11 700 Hektar Wald 227 Hektar Wein=
berg
und 61 Hektar Oedland zerfällt. Während früher eine Ver=
pachtungsdauer
von ſechs oder neun Jahren üblich war, iſt jetzt
die Mindeſtvorſchrift für Niederwildjagden neun und für Hoch=
wildjagden
zwölf Jahre.
Aufruf des B9A. und des Kyffhäuſerbundes!
Memelland iſt hilflos fremder Gewalt überantwortet. Das
durchſichtigen politiſchen Zwecken dienende grauſame Urteil des
Kriegsgerichts in Kowno iſt ein entſetzliches Fanal der Rechtloſig=
keit
deutſcher Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen. Eine Welle der
Empörung geht durch Deutſchland. Unſere Memelländer dürfen
unterdrückt und gemartert durch fremdläntiſche Gewalthaber
nicht ſelbſt ihre Stimme erheben. Darum muß ganz
Deutſchland ihre Stimme ſein!
Was haben ſie getan ? Sie ſind ihrem deutſchen Volks=
tum
treu geblieben. Deswegen ſollen ſie nun ſterben oder in Zucht=
häuſern
zugrunde gehen?
Deutſche Männer und Frauen! In Memelland iſt auch
unſer deutſches Herz getroffen. Die Rechtsgrundlagen
werden erſchüttert, um das Deutſchtum mit Gewalt aus dem Lande
zu reißen, das immer deutſch war.
In langer Reihe ſtehen die deutſchen Männer, die das Blut=
gericht
in Kowno vernichten will; in unendlicher Zahl bleiben
hinter ihnen die Frauen und Kinder. Zahlloſe von denen die dort
von härteſten Urteilen getroffen wurden, ſind deutſche Frontſol=
daten
. Sie haben keinen Frieden ſeit 1914. Denkt
daran Männer des ſoldatiſchen Reiches, daß es um ein Stück
deutſchen Volkstums, deutſchen Bodens, deutſcher Ehre geht! Denk
daran, deutſche Jugend, daß man euren Kameraden die deutſche
Schule, die deutſche Sprache nehmen will!
Der größte deutſche Soldatenbund und der Volksbund für das
Deutſchtum im Ausland rufen hier gemeinſam alle Deutſchen zur
Spende gegen das Elend unſerer Brüder, unſerer Schweſtern, un=
ſerer
Kinder im Memellande auf.
Gebt Geld, damit wir die Not lindern! Opfert, damit alle
wiſſen, daß die Blutsgemeinſchaft unſeres Volkes über alle Gren=
zen
hinweggeht!
Helft! Jeden einzelnen geht es an!
Einzahlungen auf das Poſtſcheckkonto des Landesverbandes
Heſſen des V. D. A., Frankfurt a. M., Nr. 12490, unter dem Kenn=
wort
Memeldankſpende‟
Volksbund für das Deutſchtum im Ausland, Landesverband Heſſen.
Deutſcher Reichskriegerbund Kyffhäuſer (Kyffhäuſerbund), e. V.
Gernsheim, 28. Juni. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 27. Juni 2.01 Meter, am 28. Juni 1,98 Meter.
Hirſchhorn, 28. Juni, Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 27. Juni 1,56 Meter, am 28. Juni 1,56 Meter.

Warum nicht alles fordern,
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O 4 Zvlinder 4 Takt Motor, dadurch
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[ ][  ][ ]

*Heimische Treibstoffe
für Kraftwagen.
Der ungeheure Aufschwung, den die deutsche Kraftverkehrs-
wirtschaft
durch die fördernden Maßnahmen der Staatsführung
erfahren hat, findet seinen technischen Ausdruck in den mannig-
faltigen
Bestrebungen der Autoindustrie, nicht nur schnellere und
leistungsfähigere Kraftwagen zu schaffen die deutschen Renn-
wagen
, die in aller Welt Berühmtheit erlangt haben, sind die
Schrittmacher dieser Entwicklung , sondern auch die Wirt-
schaftlichkeit
der Fahrzeuge zu verbessern. Alle konstruktiven
Einzelfragen aber treten zurück gegenüber dem wirtschaftlichen
Zentralproblem, die deutsche Kraftverkehrswirtschaft in höherem
Ausmaß als bisher von der ausländischen Treibstoffversorgung
unabhängig zu machen und sie stärker auf Kraftstoffe umzustellen,
die im eigenen Lande greifbar sind.
Unter den hier bestehenden Möglichkeiten steht die Benzin-
gewinnung
aus Kohle obenan; die Wege dazu sind mehrfacher
Art Kohlehydrierung, drucklose Benzinsynthese nach Fischer,
Druckextraktion, Schwelung von Braunkohle indessen stellen
sie nicht die einzigen Möglichkeiten dar, die ohne Aenderung des
Motors zum genannten Ziel ausgeschöpft werden können, Zu-
nächst
liegt es nahe, die schwieriger absetzbaren Mittelöle der
heimischen Braunkohle zum Motorantrieb heranzuziehen. Das
gelingt, wenn man einen besonderen sogenannten Schwerölver-
gaser
und Vorheizvorrichtungen zu Hilfe nimmt. Schwierigkeiten
entstehen allerdings dabei insofern, als das Oel erst anstandslos
verbrennt, wenn der Motor warm genug geworden ist. Dazu muß
er zuerst mit Benzin gestartet werden, Erst nach Erreichung der
nötigen Betriebstemperatur geht man dann auf das Schweröl
über, Immer tritt jedoch noch die Gefahr auf, daß beim Zurück-
gehen
der Motortemperatur das Schweröl sich niederschlägt, in
das Kurbelgehäuse gelangt und darin das Schmieröl ver-
schlechtert
.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung von
Spiritus und Methylalkohol, wobei auch Gemische von Sprit mit
Braunkohlenteeröl, Gasöl und Methanol zur Verwendung gelan-
gen
. Derartige Gemische lassen sich auch ohne Benzinstart ver-
wenden
, sie haben sich jedenfalls bei der Internationalen Alpen-
wertungsfahrt
mit Ersatztreibstoffen, die das österreichische Ku-
ratorium
für Wirtschaftlichkeit im September-Oktober des ver-
flossenen
Jahres veranstaltet hat, gut bewährt.
Noch weitere Möglichkeiten bestehen im Betrieb von Kraft-
fahrzeugen
mit Gasen. Man hat hierbei zwei Gruppen zu unter-
scheiden
: Fahrzeuge, die das zum Antrieb benötigte Gas während
der Fahrt selbst erzeugen, und Fahrzeuge, die ein in Stahlflaschen
gespeichertes Gasvolumen betriebsbereit mit sich führen. Zur
ersten Gruppe gehören die sogenannten Holzgaswagen, Sie führen
einen Holzgasgenerator mit sich, das ist eine Art Ofen, in dem durch
unvollständige Verbrennung von Holzkohle oder auch Holz ein
heizkräftiges Gas erzeugt wird, das im Motor anstelle von Berzin
zur Verbrennung gelangt. Naturgemäß muß der Holzgasgenerator
erst eine Weile arbeiten, ehe genügend Gas für den Start zur
Verfügung steht. Diese erste Inbetriebsetzung erfordert etwa
46 Minuten, Einige Ausführungsformen von Holzgaswagen be-
sitzen
noch einen zusätzlichen Benzinvergaser, um die etwas ge-
ringere
Leistung des Holzgases (2030 Prozent weniger) durch
Benzinzufuhr ausgleichen zu können, was zum Beispiel für Spitzen-
leistungen
(Steigungen usw.) wichtig ist. Andere Holzgaswagen
weisen diese zusätzliche Kraftquelle nicht mehr auf, sondern glei-
chen
die Leistungsveringerung durch einen größeren Hubraum
des Motors aus. Der Holzverbrauch beträgt bei einem Lastwagen
von 12 Tonnen Bruttogewicht etwa 130150 kg (trockene Buchen-
holzklötze
) je 100 km. Die Kosten belaufen sich auf etwa ein
Siebentel bis ein Achtel der Kosten des Benzinbetriebes, das ist
eine Verbilligung, die für die Rentabilität des Güterverkehrs von
ausschlaggebender Bedeutung sein dürfte, Holzgaswagen sind
denn auch bisher vorwiegend als Lastwagen gebaut worden, den-
noch
laufen neuerdings auch einige Personenwagen mit rückwärts
angebautem Holzgasgenerator,
Unter den Gas-Antrieben, für welche der Treibstoff auf dem
Kraftwagen selbst mitgeführt wird, ist zunächst der Methangas-
Antrieb zu nennen. Seit einiger Zeit wird ein Kraftgas auf den
Markt gebracht, das durch Zusatz bestimmter Mengen schwerer
Kohlenwasserstoffe auf einen Heizwert von 10 000 Wärmeein-
heiten
je Kubikmeter gebracht ist und in den üblichen Stahl-
flaschen
verdichtet zur Verwendung gelangt. Es bringt gegenüber
dem Betrieb mit flüssigen Treibstoffen eine Ersparnis an Brenn-
stoffkosten
von etwa 30 Prozent, Im Ruhrgebiet laufen fast 100
Lastwagen mit Methanbetrieb zum Teil schon seit längerer Zeit.
Da das Totgewicht der Flaschen für deren Transport zum Ver-
braucher
wesentlich von Bedeutung ist, ist man bestrebt, durch
Leichtstahlflaschen zu geringeren Tranportkosten zu gelangen
Während bei den heutigen, in Deutschland vorgeschriebenen
Stahlflaschen auf den Kubikmeter Gas 12,7 kg Totgewicht ent-
fallen
, ist man in England mit Leichtstahlflaschen schon bis auf
5,3 kg. je Kubikmeter herabgekommen,
In ähnlicher Weise wie Methan kann man auch das Leucht-
gas
, das als Produkt der städtischen Gaswerke heute in fast be-
liebigen
Mengen zur Verfügung steht, zum Kraftwagenantrieb her-
anziehen
, indessen wird auch hierbei das hohe Totgewicht der
Stahlflaschen der weiteren Ausdehnung dieser Betriebsweise zu-
nächst
im Wege stehen.
Weitere Möglichkeiten für den Gasantrieb der Kraftwagen
ergeben sich vor allem aus der Anwendung der in der Kohle- und
Oelverarbeitung mehrfach anfallenden sogenannten Flüssiggase.
Man hat hier einerseits Koksofengas, andererseits die Gase Pro-
pan
und Butan zu unterscheiden. Wenn man dem Koksofengas,
wie es heute in die Gasfernleitungen gepumpt wird, seine
schwereren Bestandteile entzieht, so lassen sich diese abgetrenn-
ten
Gase leicht verflüssigen, und in dieser Form, in Stahlbehälter
gespeichert, auf den Fahrzeugen als Treibgas mitführen. Die bis-
her
für diesen Zweck hergestellten Flüssiggasmengen sind bislang
noch ziemlich unbedeutend.
Anders steht es mit den beiden Gasen Propan und Butan, die
an verschiedenen Stellen Erdölgase, Krackgase bei der Ben-
zingewinnung
, Hochdruckhydrierung gewonnen werden. Auch
sie werden bei gewöhnlicher Temperatur bereits unter niedrigen
Drücken (28 Atm.) flüssig und können in Stahlflaschen auf dem
Fahrzeug mitgeführt werden. Ein Schwerlastwagen mit 4 Flaschen
Flüssiggas hat einen Fahrbereich von rund 400 km und erzielt mit
1 kg Flüssiggas etwa die gleiche Kilometerleistung wie mit 1,7 1
Benzin-Benzolgemisch.
Zum Betrieb mit Treibgasen eignen sich vorwiegend Last-
wagen
, Autobusse, Verschiebelokomotiven, Triebwagen und der
gleichen. Die Umstellung läßt sich in jedem Falle mit verhältnis-
mäßig
geringen Kosten und ohne Aenderung des Motors vor-
nehmen
, Bei hochheizwertigen Gasen erscheint auch eine Um-
stellung
von Personenwagen auf diesen Antrieb durchaus möglich.
Mit heimischer Energie fährt auch das Elektrofahrzeug, das
seine Kraftquelle in Gestalt einer (meist mit Nachtstrom aufge-
ladenen
) Batterie mit sich führt. Seine Reichweite und Geschwin-
diclse
: ind begrenzt, so daß es nur für Sonderzwecke (zum Bei-

spiel Warenzubringerdienst der Städte) wirtschaftlich eingesetzt
werden kann.
Die ideale Lösung des Problems der erdölunabhängigen Treib-
stoffversorgung
wäre natürlich der unmittelbar mit Kohlenstaub
betriebene Motor. An seiner Verwirklichung wird eifrig gear-
beitet
, doch stehen ihr immer noch recht erhebliche Schwierig-
keiten
im Weg. Eine Zwischenlösung stellt das Dampfauto dar,
das mit Kohlenstaub betrieben, dem skizzierten Ideal heute am
nächsten kommt. Auch dieses Fahrzeug läuft in Versuchsaus-
führungen
sowohl als Lastwagen wie als Personenwagen.

Auto-Signal-Anlage erleichtert das
Ueberholen auf der Landstraße.
Die Führer schwerer Wagen werden sehr oft die Zeichen
eines hinter ihnen kommenden Fahrzeuges, das sie überholen
will, nicht hören, weil der Lärm des eigenen Wagens alle anderen
Geräusche überdeckt. Dies gilt vor allem für Lastwagen, aber oft
auch für Autobusse der Ueberlandlinien, und die Verkehrssicher-
heit
auf der Landstraße wird naturgemäß dadurch beeinträchtigt,
Neuerdings ist eine Auto-Signal-Anlage herausgebracht worden,

An der Rückseite des Wagens ist unten das in einen
Trichter eingebaute Mikrophon angebracht, das die
Zeichen übe holender Krattwagen auffängt.

die diesen Mangel beheben soll. Sie besteht aus einem Richt-
Mikrophon und einem, diesem Mikrophon besonders angepaßten
Lautsprecher und ermöglicht es dem Fahrer, Zeichen von über-
holenden
Wagen jederzeit deutlich wahrzunehmen. Der große
Vorteil der Anlage ist, daß sie ohne jeden Verstärker arbeitet,
also weder Batterie noch Umformer braucht. Der für die Spei-
sung
des Mikrophons aus der Wagen-Batterie entnommene Strom
ist so gering, daß er gar keine Rolle spielt.
Das Mikrophon wird an der Rückseite des Wagens ange-
bracht
, Es ist mit einem Trichter versehen, um die von hinten
kommenden Zeichen des überholenden Wagens besser auffangen
zu können. Gleichzeitig hat der Trichter die Aufgabe, beim
Fahren das Mikrophon vor Verschmutzung zu schützen. Das
Mikrophon ist sehr stabil gebaut, so daß die üblichen Fahr-

Neben dem Sitz des Fahrers ist ein Lautsprecher an-
gebracht
, der die vom Mikrophon aufgetangenen
Zeichen überholender Krattwagen widergibt.

erschütterungen des Wagens es nicht beschädigen können. Die
Erfahrung hat auch gezeigt, daß diese Fahrerschütterungen das
Aufnehmen der von hinten kommenden Signale nicht beeinträch-
tigen
. Vorn beim Fahrer befindet sich der Lautsprecher, der ein
magnetisches System enthält. Auch hier ist ein trichterförmiger
Ansatz aus Aluminium-Guß angebaut, gewinkelt, um auf das Ohr
des Fahrers gerichtet werden zu können. Die Anlage ist also,
wie man sieht, außerordentlich einfach und erfüllt, gerade wegen
ihrer Einfachheit, gut ihren Zweck, die Fahrsicherheit auf der
Landstraße zu erhöhen.
Neuartige Schiffe
und Rettungsgerate.
Eine neue Art von Schiffen scheint sich nach verschiedenen
Richtungen hin entwickeln zu wollen, das Schiff mit zwei Rudern.
Das neue deutsche Bäder-Motorschiff Königin Luise besitzt zur
Erhöhung seiner Beweglichkeit anstatt des üblichen einen Ruders
deren zwei, ein Steuerbordruder und ein Backbordruder. Eine
wesentlich andere Anordnung zeigt das gleichfalls neue belgische
Postschiff Prince Bauduoin, das zwischen Ostende und Dover
fährt und an dessen Ruderanlage, ebenso wie an anderen Ein-
richtungen
, deutsche Firmen wesentlich gestaltend mitgearbeitet
haben. Während bei der Königin Luise die beiden Ruder am
hinteren Teil des Schiffes, am Heck, sitzen, befindet sich beim
Prince Bauduoin das eine am Heck, das andere aber vorne am
Bug. Diese eigenartige Ausstaltung wurde deshalb getroffen, weil
das Schiff in räumlich beschränkten Hafenbecken ein- und aus-
laufen
muß. Da in diesen Wendungen auf Schwierigkeiten stoßen,
hat man ihm die Möglichkeit gegeben, in sehr vereinfachter

Am 8. 3ich
ſeit dem Fal

chenſo ſchdde.

Johannes 5ol
ſit der Doe
nößige Rel
bild jener wirt!

Weise rückwärts zu fahren. Zu diesem Zweck wurde das Buy,
ruder angebracht, das bei der Rückwärtsfahrt die Steuerume
übernimmt. Diese ist im übrigen in gleicher Weise ausgeführr.
wie auf verschiedenen neuen deutschen Schiffen.
Eine andere Neuerung besteht darin, daß es kein Steuerrs
mehr gibt. An deren Stelle sind zwei Druckknöpfe getreten, E:,
Fingerdruck auf den einen oder anderen bringt das Ruder in d!
gewünschte Lage und damit das Schiff in die gewollte Richtung
Auf einer runden Scheibe gibt ein Zeiger die jeweilige Bewegur
des Ruders an, so daß also auf das Feinste und Genaueste ge
steuert werden kann. Wenn man den Gedanken des Mehrfaem / die KroNang
ruders weiter verfolgt, kommt man unwillkürlich auf dte Frag.:
NWiche.
ob es nicht vielleicht dereinst Schiffe mit Doppelrudern am Hes
und ebensolchen am Bug geben wird, und ob sich hier nicht nocs Wrütliche VrelNS
weitere Möglichkeiten erschließen, durch die die Beweglichke M0 hindt Müſſiet. Jo
der Schiffe erhöht wird, Was sich aus der neuen, hier einges WM Gehaffhele. L
inigem ſchon 90
schlagenen und trotz der Kürze ihres Bestehens bereits bewährn M
ſeit der neue P
ten Richtung noch entwickelt, muß die Zukunft lehren.
Begnadigung.
Der neueste Riesendampfer, die Dueen Mary, die im Frühd
ühlten des Hert
jahr 1936 ihre erste Fahrt antreten soll, befindet sich gegenwärtif
im Ausbau. Die Rettungseinrichtungen werden, ehe sie zur Auss /h die Wiebertittl
führung kommen, an eigens dazu hergerichteten Modellen em MMgutes LüP‟
probt. Zum Ausschwingen der Rettungsboote wurde eine Eim Weii über Veile.N"
richtung gewählt, bei der das Boot durch seine eigene Schwers /hltige Sllält
wie ſie einſt die
über die Reeling hinausgeführt wird. Es hängt in den übliche-:
Kranen, den Davits‟. Diese sind zurückgelegt, Ihre Belastung M wren Zſoſie. SS

ist durch ein Gegengewicht ausgeglichen. Die Betätigung eines Wwehrten Site.
Hebels genügt, um das Gleichgewicht aufzuheben und zu bewi WStoßheten Der. Uücz
strunkenen. Duſe
ken, daß die Kranarme nach vorwärts fallen und das Boot wer!
über die Schiffswände hinausheben, das dann zu Wasser gelasse-s WSprft Hihlile- Si
wird. Um auch bei sehr starker Schlagseite, also bei sehr schies W Mehend voſ. 2rN
iden, geiſtlicher 2
fer Lage des Schiffes, die Rettungsboote rasch und in einfache- ind ſchrie in der
Weise auf das Wasser bringen zu können, wurden bereits verr
zuit Buße, tut Bu
schiedene Einrichtungen erdacht und in den Dienst gestellt, Ein /, willens iſt in A
neue derartige Einrichtung besteht darin, daß jedes Rettungsbog
auf drei Trägern steht, Man kann sich die ganze Einrichtung arr Wen Mird. Mie
hat er ſich geo
besten klarmachen, wenn man sich eine halb geschlossene Han- m demütigen Sp
vorstellt, deren Finger nach oben gerichtet sind. Das Rettungs=
Herzens emp
boot befindet sich an der Spitze der Finger, die durch die drS ſin wird morgen
erwähnten langen Träger gebildet werden. Wenn man die Han- z Gemeinde auf
öffnet, liegen die Finger waagerecht, In ähnlicher Weise senke-:

sich die drei außenbords angebrachten Träger im Augenblick de2 y nnernd, ſchreien
Gefahr herab und legen dabei das Boot aufs Wasser. Diese Be2 ADie Straßen und
wegung der Bootsträger kann auch dann stattfinden, wenn da
grauen, alſo de
Schiff sehr stark geneigt ist. Sie wird durch ein Stahlkabel beew Der nicht vorbereit)
herrscht, das am freien Ende der hier miteinander verbundener: geter Herrlichkeit
Arme angreift. Die anderen Enden sind außen am Schiffsrunp-
ſo
iſt es ge
angelenkt. Wenn die Träger außen hochgeklappt sind, befinde- me- des wiedertäu
sich das Rettungsboot samt seinem Lager, das die freien Ender:) / ineipalmarkt, die
der Hebelarme verbindet, in der Höhe des obersten Decks.
zu vernehmen.
Außer den Rettungsbooten führen die Schiffe bekanntlicll zem Zug ſich nah

noch verschiedene sonstige, der Rettung dienende Geräte miße Seite ſchreitet 7

sich, wie Rettungsringe, Schwimmwesten, Bofen und ähnlichess t0 PPropheten Jan
Alles dieses ist möglichst gut greifbar untergebracht. Durch dier Frau Johann von
Unterbringung wird aber oft, besonders in kleineren Fahrzeugen, / Größe, mit feiner
ein erheblicher Platz beansprucht, der dann für andere Zwecke m heldenmäßigen Ga.
fehlt. Eine Schwimmweste, die nicht mehr Platz beansprucht als ſic der Prophet erwäl
eine gewöhnliche, soll hier Wandel schaffen. Sie sieht aus wie g die Prädikanten 1
eine andere Weste auch, nur daß Knöpfe und Knopflöcher fehlenu eiſ chen Rats, an ih
Im Augenblick des Gebrauchs wird das ärmellose Stück über- Statthalter Knil
gezogen. Es bedeckt Brust und Rücken vollständig. Am unteremiheiſcher Patrizier,
Rand befinden sich zwei kleine Kapseln, auf jeder Seite einee ESele der wiedertäu
Der Benutzer der Weste ergreift diese Kapseln und drückt au./ ſk hermann Tilbeck
einen an ihnen angebrachten Knopf. Dadurch werden chemischel /Padt.
Stoffe, die in kleine, in Kapseln eingelagerte Behälter eingefüll / M7geiſtlichen Lobge
sind, derart freigemacht, daß sie aufeinander einwirken könnenn /i helten Gemeinde
Es entwickelt sich sofort Kohlensäuregas, das in die Weste ein. WTommen ſollen
strömt. Diese besteht aus zwei Lagen eines gas- und wasserdich-/ / 9 ſie kommen:
ten Gewebes. Durch die in den Zwischenraum eindringende Koh.
lensäure wird die Weste aufgebläht, Sie erhält eine Tragfähig-
die
Verkün
keit, die ausreicht, um einen Mann über Wasser zu halten, und ar amtliche Wortfüh
die es ihm ermöglicht, auch ruhig auf dem Rücken zu liegen 20 die auf dem Mar
Wenn die Schwimmweste nicht mehr benötigt wird, läßt man die W eine Predigt hon d.
Kohlensäure durch Oeffnen eines am Nacken befindlichen Ventis agr chriſtlichen Mith=
ausströmen
.
Surt und befohlen
Die Rettungsboien werden gewöhnlich dazu gebraucht, um M, der heilige Mann
den Ort zu kennzeichnen, wo ein Mann über Bord fiel und unz /mzen Erdkreis foll
ihm Gelegenheit zu geben, sich daran fest- und solange schwim-A0ier, Könige Fürt
mend über Wasser zu halten, bis Hilfe herankommt. Ehe diese Wer Oberſte von all=
aber
da ist, kann durch Wogenschlag und Kälte Erschöpfung ein- MErdenrund, der mirt
treten, sofern die Boje nicht mit besonderen Schutzvorrichtungerr /94 Szepter ſeines
versehen ist. Eine neue geschützte Boje besteht aus einem ring-
Ner ber dis M
förmigen Schwimmkörper, der oben durch ein Rundzelt abge-
schlossen
ist. Das kegelförmige Zelt besitzt an der Seite eine /Afs Schweigen im a
Oeffnung, die zugleich als Tür und als Fenster dient. Sie ist ſtchen hier und dert
durch eine Art von Fensterflügel verschließbar, der von außer /Lelteſten

und von innen bewegt werden kann, Es ist also leicht, in der- F aber ſollt euer Arl
Innenraum hineinzugelangen, der durch Schwimmkörper und Zelt lax und zum Zeichen zu
gebildet wird und hier bei geschlossenem Einsteigfenster, desser- /h, das ihr vormal=
Glasscheiben einen Ausblick gewähren, die Retter zu erwarten.- Mßewalt iſt auf Erdas

Oben an der Boje befinden sich eine hohe Flaggenstange und ein
Wimpel, so daß sie auch auf weitere Entfernung zu erkennen und
aufzufinden ist. Der Innenraum kann auch Vorräte und Stär-
kungsmittel
aufnehmen.
Bei Rettungsversuchen wird der Retter nicht selten dadureh
gefährdet, daß sich der zu Rettende an ihn anklammert und seine
Beweglichkeit hindert oder daß er selbst infolge der Länge dem
Strecken erschöpft wird, die zurückzulegen sind. Gegen diese
Gefahren soll eine sehr einfache Einrichtung schützen, die im
ihrem Aeußeren einem langen, schmalen, am einen Ende abge
rundeten, am anderen zugespitzten Brett gleicht und eine Lange
von etwa drei bis vier Metern hat, Sie ist aber kein eintaches
Brett, sondern enthält innen einen großen Hohlraum. Dadureh
und weil sie aus leichtem Holz hergestellt ist, kann sie beauen?
mit einer Hand oder unter dem Arm getragen werden, Wegen!
ihres geringen Gewichts macht es auch keine Mühe, sie beim ?
Schwimmen vor sich herzustoßen. Der Gerettete wird eintael-
darauf
gelegt. Der Retter setzt sich rücklings auf den Schwimm- und treibt ihn samt seiner Last durch Paddeln in der 8e
wünschten Richtung weiter.

von Ley

ANAS
Deu Jandwitrtſcha
Einß Lestio
im 1. Junt 1
enichen etie
ie Beitähnart
Enannt.

Seie Sichau
Sſordert, bis
En
Eie Woiche,
Hien Filichen 8

KURZE MITTEILUNGEM

* Freikolbenverdichter. In direktem Zusammenhang mit eillem
Dieselmotor wurde kürzlich eine Maschine zur Erzeugung von Prebinie
oder Preßgas gebaut, bei der der gleiche Kolben, der im Arbeitseplindel-
motorische
Arbeit leistet, an seiner Unterseite in besonderen Verdiehtel-
zvlindern
die Luft komprimiert. Ein solcher Kolben braucht naturlelle
da keine mechanische Arbeit gewonnen werden soll, auch keine Fiene‟
stange, keinen Kurbeltrieb, keine Schwungmasse usw., sondern kann Sien
völlig frei hin und her bewegen. Daher bezeichnet man dieses Arbellee-
prinzip
als Freikolben-Arbeitsweise. Die so aufgebaute neue Maschme-
hat
verschiedene Vorzüge vor den bekannten; wegen des Fehlens Uee
Kurbeltriebes usw. fallen Erschütterungen fort, wegen der unmittelbäle‟
Uebertragung des Arbeitshubes auf die zu komprimierende Luft lSr de"
Wirkungsgrad der Maschine sehr günstig, man kommt also mit Eillelt-
geringeren
Brennstoffverbrauch zur Erzielung einer bestimmten Tet"
dichterleistung aus.

Eien Aicte.
Jeleste
NWihil
Eins Tcr I
Ee lel

N
Rast
W Ddith
EineAhr
euichen

[ ][  ][ ]

uestag, 29. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 9

Air 400 Jahren:

as Blut-Regiment zu Mänster

Am 25. Juni waren vier Jahrhunderte vergangen
ſeit dem Fall des neuen Zion, dem Ende der
ebenſo ſchauerlichen wie grotesken Blutherrſchaft
Johannes von Leyden, des Königs der Könige‟
ſeit der Wiedereroberung Münſters durch das recht=
mäßige
Regime. Hier ein lebendiges Handlungé=
bild
jener wirren und geſpenſtiſchen Epoche.
Die Krönung des Königs der Erde.
con die weiche Septembernacht hatte vorbereitet auf
mdentliche Ereigniſſe. Die jüngſt noch frommkatholiſche
gsſtadt Münſter zu Weſtfalen hatte gedröhnt von dem Ge=
er
Gewaffneten und dem hyſteriſchen Geſchrei der Frauen,
einigem ſchon gänzlich außer Rand und Band geraten
ſeit der neue Prophet Johann von Leyden kraft ſeiner
Iſen Begnadigung und Macht die Vielweiberei unter den
zwählten des Herrn, den neuen und wahren Iſraeliten
die Wiedertäufer nannten, eingeführt und ſich ſelbſt
yin gutes Dutzend Ehefrauen beigelegt hatte. Ueber all der
ßenz aber keifte und heulte durch die nächtlichen Straßen
waltige Stimme wie Tubaton und ſo voll ſchneidender
ſaſz wie ſie einſt die Poſaunen vor Jericho beſeſſen haben
deren Donner einſtürzen ließ die Mauern der feſten und
wehrten Stadt es war die Stimme des ſozuſagen amt=
Bropheten der münſteriſchen Wiedertäufer das Organ des
trunkenen Duſentſchur, ehemals Goldarbeiter zu
udorf, nunmehr voll des Heiligen Geiſtes, Sprachrohr des
bebend von Geſichten und Viſionen, Herold des Johann
ſehden, geiſtlicher Miniſter ſozuſagen. Und die Stimme
rei ſbra ub und ſchrie in den höchſten und dann tiefſten Tönen:
ur Buße, tut Buße, lobpreiſet den Herrn, der große Dinge
illens iſt in Münſter, dem neuen Zion, von wannen
en wird das neue Licht über die Welt und alle Völker!
reiy hat er ſich geoffenbaret mir ſeinem geringſten Knecht,
inzen demütigen Sprachrohr! Tut Buße tut Buße, auf daß ihr
ereritn Herzens empfangt die Botſchaft der Himmel, wie ſie
guhe wird morgen im jungen Licht des Tages vor verſam=
elne
Gemeinde auf dem Principalmarkt! Tut Buße, tut
Lynernd, ſchreiend, keuchend raſte die gewaltige Stimme
de Straßen und Gaſſen der Stadt poſaunte bis zum
Mochy errauen, alſo daß keiner war zu Münſter, dem neuen
e Zion der nicht vorbereitet geweſen wäre auf Ereigniſſe von
Weizinencheter Herrlichkeit ...
Schün
1d ſo iſt es geſchehen, daß am frühen Morgen die Ein=
ud
Pwokun= des wiedertäuferiſchen Münſter geſchloſſen harren auf
kreiel dem y neipalmarkt, die neue und entſcheidende Botſchaft des
Deeß berrnzu vernehmen. Sie haben nicht lange zu warten, bis in
belergrofner Zug ſich naht der Prophet Johann von Leyden. An

Ein Jatsachen-Roman aus der Zeit der Wiedertäufer
Von Curt Corrinth.

Gerü ſeinzns eite ſchreitet Divara von Haarlem, die Witwe des ge=
hnd
äu ſte her Propheten Jan Matthys, nunmehr die Haupt= und Lieb=
ht
. Due ingsfan Johann von Leydens ein ſchönes Weib. von mitt=
raun/
le 90 Sße, mit feiner Geſichtshaut, hellfunkelnden Augen und
ere 2 eſtetnheldenmäßigen Gang. Ihr folgen fünfzehn Nebenfrauen,
gspruf die ür der Prophet erwählt aus den Bürgertöchtern Münſters,
zeht ſerma die Prädikanten und die zwölf Aelteſten des wieder=
öeherſtäuft
=tichen Rats, an ihrer Spitze des Propheten Stellvertreter
Stügt zundt Sratthalter Knipperdollinck, voreinſt ein angeſehener
münfeiſcher Patrizier, nun längſt mit Haut und Haar und Leib
An u
e unds Feele der wiedertäuferiſchen Lehre verfallen wie ſein Be=
110 Hermann Tilbeck, bis dahin Revolutionsbürgermeiſter
der /Eapt.
91 geiſtlichen Lobgeſängen wird der pompöſe Zug von der
mm elten Gemeinde empfangen, die gierig der Dinge harrt,
ſelyc kommen ſollen
Weit
ſie kommen:
Die Verkündigung des Jüngers.
* amtliche Wortführer des Willens Gottes, Duſentſchur,
die auf dem Markt errichtete hölzerne Kanzel und be=
patgindl
eine Predigt von dem Neuen Königtum :
hr chriſtlichen Mitbürger, der himmliſche Vater hat mir
ſehart und befohlen, auch kund zu tun, daß Johann von
der heilige Mann und Prophet Gottes, zum König,über
unzen Erdkreis ſoll geſetzet werden! Er ſoll herrſchen über
lel fiiſer Könige, Fürſten und Gewaltigen in der Welt! Er
vintg der Oberſte von allen Obrigkeiten, und da iſt keiner im
weiſtt Erdenrund, der wird über ihm ſein! Er wird den Thron
us Szepter ſeines Vaters David einnehmen und führen,

bisſ lott der Herr das Reich wieder wird zurücknehmen von
lefes Schweigen im Rund des Marktes; nur ein hyſteriſches
ſtuchzen hier und dort. Jetzt wendet ſich Duſentſchur an die
äalfllelteſten:
ihr aber ſollt euer Amt zu Gunſten des neuen Königs nie=
en
und zum Zeichen eures Verzichtes ihm das Schwert aus=
am
ſen, das ihr vormals erhalten habt als Symbol der Gewalt.
einl Hewalt iſt auf Erden fortan nur noch bei dem neuen König
ew bnige Johann von Leyden!

Copyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W. 35
Die zwölf Aelteſten, längſt vorbereitet auf dieſes Ereignis,
treten vor, und Knipperdollinck iſt es, der feierlich das breite
Schwert in die Hände des neuen Königs legt. Ekſtatiſch hat er
ſeine Augen gen Himmel gerichtet, als leſe er dort dieſe Worte ab,
die er ſpricht:
Empfange das Schwert der Gerechtigkeit und mit demſelben
zugleich alle Gewalt, mit welcher du alle Völker der Erde in
deine Botmäßigkeit zwingen wirſt!
Und danach tritt Duſentſchur, Wortführer des Herrn, an
Johann von Leyden heran, ſalbt ihm das Haupt mit koſtbarem,
wohlduftendem Oel und ruft mit dröhnender Stimme, die der
Gemeinde ſchier wie aus dem Munde eines Erzengels zu kommen
ſcheint:
Vor dem Angeſicht des ganzen Volkes Gottes rufe ich dich
hiermit nach dem Willen des Herrn zum König aus über das neue
Zion!

Und der König 2

Er iſt ſehr gefaßt, er muß ſehr wohl vorbereitet ſein auf die=
ſen
göttlichen Willen, bisher hat er die ganze Zeremonie mit er=
habener
Selbſtverſtändlichkeit beobachtet und über ſich ergehen
laſſen. Erſt jetzt ſcheint es ihm an der Zeit, etwas Demut zu zei=
gen
nicht ohne dennoch fanatiſchen Stolz durchſchimmern zu
laſſen. Er erhebt ſich, dringt vor das Volk, ſchwingt das breite
Schwert der Gewalt und neuen Allmacht und verkündet der Ge=
meinde
:
Gott hat mich erwählt zu einem König über die ganze Welt.
Aber ich ſage euch, lieben Brüder und Schweſtern, ich wollte lie=
ber
die Säue hüten oder den Pflug führen, als König ſein. Doch:
was ich tue, das muß ich tun, denn Gott hat mich dazu erkoren.
In ſeinem Namen ſei’s begonnen!
Aber was iſt mit dem Volk? Es ſchweigt und ſchweigt, es
ſcheint dieſes weltbewegende Ereignis einer Königskrönung noch
nicht recht verarbeitet zu haben . . . Peinlich ſchon, dieſes Schwei=
gen
. . .! Weshalb ſich der neue König reckt, noch einmal das
Schwert, nun ſchon wie drohend, ſchwingt und befiehlt:
Jetzt loben wir Gott und danken ihm, daß er uns bisher
ſo herrlich geführet!
Und beginnt mit Stentorſtimme zu ſingen:
Allein Gott in der Höh ſei Ehr !
Da ſtimmt denn die Gemeinde ſchallend ein. Erſt zaghaft,
dann immer mächtiger brauſt der Choral über den Marktplatz.
Nach dem Lied aber geht ein jeder wieder in ſein Haus, zu ſehen
und zu ſuchen, wie er mit dieſem neuen Ereignis fertig werde,
das da wieder ſich herabgeſenkt über die Stadt Münſter, das neue
Zion, die auserwählte unter den Städten des Erdenrundes .."
Die Organiſierung des neuen Königreiches.
Noch an dieſem gleichen Septembertag des Jahres 1534, der
ſeine Krönung ſah, ging Johann von Leyden daran, die Fülle
ſeiner Macht zum angeblichen Heil ſeines Staates zu gebrauchen.
Als eines der weſentlichſten Rechte ſeiner Krone behielt er, nach
den Forſchungen des früheren Archivars am Staats=Archiv zu
Münſter, Dr. Ludwig Keller, niedergelegt in ſeiner Geſchichte der
Wiedertäufer, es ſich vor, als oberſter Scharfrichter das
Schwert mit eigener Hand gegen Miſſetäter und Empörer zu
führen. Auch in dieſem Amt wie in den meiſten anderen Funk=
tionen
ward Knipperdollinck ſein Stellvertreter. Der frühere
Bürgermeiſter Tilbeck wurde Oberhofmeiſter. Ferner ernannte
er eine große Reihe von königlichen Räten, Trabanten, Hofköchen,
Hofdienern kurzum einen ganzen pompöſen Hofſtaat.
Und er ſelbſt ſchritt alsbald einher in köſtlicher Kleidung
und ließ ſich Inſignien ſeiner königlichen Macht von beſonderer
Koſtbarkeit anfertigen. Zwei Kronen wurden für ihn hergeſtellt,
eine Kaiſer= und eine Königskrone, beide von gediegenem Gold
und reich mit Edelſteinen beſetzt. Dazu trug er eine goldene
Kette um den Hals, an der eine Kugel befeſtigt war, in der ſich
zwei Schwerter kreuzten; die Kugel krönte ein goldenes Kreuz,
darauf die Worte ſtanden:
Ein König der Gerechtigkeit überall.
Sein königliches Schwert mit goldener Scheide trug er an
einem ſchweren Bandelier. Das königliche Szepter war mit be=
ſonderem
Aufwand an Gold und Edelſteinen hergeſtellt, und aller
Schmuck, der ſeinen Körper zierte, Ringe, Sporen, Ketten, waren
vom koſtbarſten Metall und von den kunſtfertigſten Händen, die
das neue Zion beſaß, angefertigt.
Seine Reſidenz nahm der König auf dem Domplatz zu Mün=
ſter
. Königin wurde natürlich Divara von Haarlem, des Prophe=
ten
Matthys vormalige Frau, die ſchönſte unter den Weibern.
Auch ſie erhielt eigenen Hofſtaat. In die Gunſt des Königs aller=
dings
teilte ſie ſich mit immer mehr Nebenfrauen, von denen ihr
vor allem Eliſabeth Wandſcherer, Bürgerstochter aus Münſter,
gefährlich wurde. Aber den Nebenfrauen wurde doch befohlen,
der Königin Divara in allem gehorſam zu ſein.

Gericht und Prophekie.

Auf dem Marktplatz ließ ſich der König einen herrlichen Thron
errichten, auf dem er dreimal wöchentlich zu Gericht ſaß, die Ge=

ſetze des Königreiches handhabte und, wenn ihn die Laune ankam,
bei beſonders feſtlichen Gelegenheiten eigenhändig dieſen oder
jenen Miſſetäter köpfte . . . An ſolchen Tagen verkündete Fan=
farenklang
das Erſcheinen des Königs. Vor ihm her ſchritt der
Oberhofmeiſter mit einem weißen Stab in der Hand; ihm folgte
der König auf ſtattlichem Roß, mit Krone und Szepter, begleitet
von prächtig gekleideten Pagen, deren einer das alte Teſtament,
der andere ein Schwert trug. Dann kamen der Statthalter
Knipperdollinck, der königliche Redner Rothmann, der Kanzler
und ein zahlreicher Troß von Reitern und Dienern. Den ganzen
Zug bewachte und ſchützte die künigliche Leibgarde, die auf dem
Marktplatz den Kreis abſchloß, in deſſen Mitte der König Gericht
hielt . .."
Wer war dieſer neue König?
Nun, das 16. Jahrhundert war ein Säkulum der wildeſten
religiöſen und gleichzeitig ſozialen Unruhen, die mit den Glau=
bensſtreitigkeiten
Hand in Hand gingen. Neben Luther, Zwingli
und Calvin, den hervorragendſten Reformatoren, tauchten allent=
halben
in Europa Prediger, Sektierer, Revolutionäre auf, die
den chriſtlichen Glauben und gleichzeitig die weltlichen Verhält=
niſſe
nach ihrer ureigenſten und oft ſchauerlich abwegigen Privat=
meinung
abzuändern gedachten. Es kam zu dem großen Bauern=
krieg
und kam darüber auch zu der ausgedehnten und gefähr=
lichen
Bewegung der Wiedertäufer, die zunächſt das heilige Sakra=
ment
der Taufe zu reformieren gedachten, inſofern, als ſie dekre=
tierten
, nur die Taufe eines Erwachſenen, der mit Ueberlegung
und wiſſend=gläubigem Herzen dies Sakrament nehme, habe Wert
vor Gott. Alsbald miſchten ſich darein ſozialreformatoriſche,
immer ausgeſprochener kommuniſtiſche Tendenzen. Alsbald ſtan=
den
die Wiedertäufer in wilder Oppoſition ſowohl zu der katho=
liſchen
wie zu der proteſtantiſchen Lehre. Keine Unterdrückung
konnte ſie ſtill machen bis ihnen im Jahre 1533 ein mächtiger
Führer erſtand in dem Bäcker Jan Matthys zu Haarlem, der ſich
kurzerhand für den verheißenen Propheten Henoch ausgab. Er
war ein Prophet der Rache. Sein Programm erheiſchte, die Gott=
loſen
mittels Waffengewalt vom Erdboden zu vertilgen. Dieſer
Matthys ſandte Jünger und Apoſtel aus in alle Welt und
zwei von ihnen kamen auch in die alte Biſchofsſtadt Münſter, wo
es ſchon lange gärte, ſowohl in religiöſer wie in ſozialer Hinſicht,
vor allem durch das Auftreten des Kaplans Rothmann, eines
Nenegaten, der als erſter wiedertäuferiſche Ideen in der Stadt
verbreitet und ſich ſchon einen ſtattlichen Anhang, deſſen weder
der Rat der Stadt noch der Biſchof Herr zu werden vermochte,
verſchafft hatte. Schon war es zu Sengen und Brennen, Kirchen=
raub
und Bilderſturm in den Gotteshäuſern und Klöſtern gekom=
men
. Der Ruf von dieſer Entwicklung drang in die Ferne, und
vor allem jene Holländer, die wegen wiedertäuferiſcher Geſinnun=
gen
aus ihrer Heimat hatten flüchten müſſen, ſuchten in Münſter
eine Zuflucht. Die erſten Apoſtel des Jan Matthys aus Haar=
lem
trafen ein und endlich der Prophet ſelbſt . . .
(Fortſetzung folgt.)

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 29. Junf
B.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.15: Breslau:
Fröhlich klingt’s zur Morgenſtunde. In der Pauſe:
7.00: Zeit, Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter.
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00:
Nur Frankfurt: Nachr. 9.15: Nur für Frankfurt: 1.
(9.15): Konzert. 2. (9.50): Aus Bad Schwalbachs Ver=
gangenheit
. 10.00: Sendepauſe. 11.00: Werbekonzert,
11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Stuttgart: Konzert iſt heute angeſagt im friſchen
grünen Wald. Eine ſommerliche bunte Stunde. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wirt=
ſchaftsbericht
: Quer durch die Woche, 14.30: Zeit, Wirt=
ſchaftsmeldungen
. 14.35: Wetter 14.45: Aus der Wun=
derwelt
der Natur. 15.00: Menſch und Zeit im Spiegel
des Liedes. Hörfolge.
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag (mit NS.
Kraft durch Freude). 18.00: Die Stadt Kehl, die Haupt=
ſradt
des Hanauerlandes. Ihr Kampf und ihr Schickſal.
18. 20: Stegreifſdg. 18.30: Feierabend i. Arbeitsdienſtlager.
19.00: Kaiſerslautern: Präſentier= und Parademärſche der
ehemaligen in Metz garniſonierten deutſchen Regimenter.
20.00: Zeit, Nachr. Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Leip=
zig
: Leipziger Allerlei, 22.00: Zeit, Nachr. 22.10:
Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Leipzig: Tanzmuſik zum
Wochenende. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.

Sonnabend, 29. Juni
Frankfurt: 19.00: Präſentier= und Parademärſche der
ehemals in Metz garniſonierten deutſchen Regimenter.
Leipzig: 20.10: Leipziger Allerlei. Kurzweil zum
Wochenend.
Hamburg: 20.10: Zwiſchen Bootsſteg und Schreber=
garten
. Eine heitere Abendſtunde im Sommerparadies
des Großſtädters.
Riga; 19.30: Opernmelodien.
Brüſſel=frz.: 19.30: Zigeunerkapelle Salmon.
Rom: 20.50: Lyriſches Drama von Maſcagni.
Sottens: 21.00: Konzertabend.
Helſingfors: 21.15: Tanzkapelle Bergſtröm.
Brüſſel=fl.: 21.30: Buntes Konzert.
Budapeſt: 21.30: Ungariſcher Liederſtrauß u. a.
Warſchau: 22.20: Frohe Klänge.

Intſchuldungsverfahren!
Wer den landwirtſchaftlichen Betrieb des
Heinrich Pritſch V. in Nieder=Beerbach
ſeute, am 11. Juni 1935, 11 Uhr. das Ent=
ungsverfahren
eröffnet. Zur Entſchuldungs=
Moird die Bezirksſparkaſſe Zwingenberg/Berg=
ſtro
beernannt.
Gläubiger werden zur Meidung von Rechts=
len
aufgefordert, bis zum 15. Juli 1935 bei
anterzeichneten Gericht oder bei der Entſchul=
bſtelle
ihre Anſprüche anzumelden und die in
e Händen befindlichen Schuldurkunden einzu=
(5848
euK
Amtsgericht Darmſtadt.

Beibank Schlachthof.
4e Julk 1935 findet der Fleiſchverkauf auf der
GcAns im Schlachthof wie folgt ſtatt:
Mittwochs von 7 bis 12 Uhr
Freitags von 15 bis 18 Uhr (st. 5867
Seitztags von 7 bis 13 Uhr u. 15 bis 18 Uhr.

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DARMSTADT

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 29. Juni

Reich und Ausland.

Probefahrt des Oſtaſienſchnelldampfers
Polsdam.
Bremen. Der neue für den Oſtaſien= Expreß=
dienſt
des Norddeutſchen Lloyd erbaute Schnell=
dampfer
Potsdam hat am Donnerstag nachmit=
tag
ſeine Probefahrt angetreten. Die Potsdam
iſt als Tropenſchiff gebaut. Die Fahrgaſtkammern
ſowohl der 1. Klaſſe als auch die der Touriſten=
klaſſe
liegen alle im Bereich der Mittſchiffsauf=
bauten
und ſind ſämtlich Außenbordzimmer. In
den Geſellſchaftsräumen, die an Schönheit denen
der Schnelldampfer Bremen und Europa eben=
bürtig
ſind, wird den Fahrgäſten durch Sport= und
Tanzveranſtaltungen, Konzerte, Kinovorſtellun=
gen
und Rundfunkübertragungen vielſeitige Unter=
haltung
geboten werden. Der ſelbſtverſtändliche
Grundſatz, den Beſatzungsmitgliedern gute Ar=
beitsplätze
und behagliche Wohnräume zu ſchaffen,
iſt auf den neuen Oſtaſien=Schnelldampfern in ge=
radezu
idealer Weiſe verwirklicht worden. Die
Potsdam kann etwa 300 Fahrgäſte befördern
und hat eine 265köpfige Beſatzung.

*
Dr. Eyſenbarkh =Feſtſpiele.

* Am 30. Juni beginnen in Viechtach im Baye=
riſchen
Wald die Dr. Eyſenbarth=Feſtſpiele, die
zum erſten Male in Erinnerung an den in Viech=
tach
geborenen pprivilegierten Bruch= und Bein=
ſchneider
aufgeführt werden. Wer kennt nicht das
Lied: Ich bin der Dr. Eyſenbarth, kurier die
Leut’ nach meiner Art .. ."? Sein Name iſt durch
das Volksliedchen Gemeingut des ganzen Volkes
geworden. Johann Andreas Eyſenbarth wurde im
Jahre 1631 in Viechtach geboren, erhielt dann
ſeine berufliche Ausbildung bei Alexander Biller
in Bamberg und machte im Jahre 1684 ſein
Probeſtück. Seit 1685 zog er dann als ſelbſtän=
diger
Wunderdoktor durch die Lande mit einem
großen Troß von Gauklern und Seiltänzern, wie
das eben dazumal bei fahrenden Aerzten Mode
war. Aber auch an vielen Höfen hat er Herzöge
und Könige behandelt. Und eine Operation wurde
jedesmal mit einem rieſigen Aufwand und einem
vollſtändigen Komödienſpiel durchgeführt.

Was du ererbk von deinen Väkern...

In einem kleinen Dörfchen in der Nähe von
Preßburg war in einer armen Häuslerfamilie
neben der Armut auch ſeit Jahrzehnten ein Napo=
leons
=Taler vom Vater auf den Sohn, vom Groß=
vater
auf den Enkel vererbt worden. Stets war
der Taler als heiligſtes Familiengut bewahrt
worden. Bis jetzt den derzeitigen Erben die Not
allzu ſehr ankam und er in die Stadt fuhr, um
ſich für das Goldſtück ein Paar Schuhe zu kaufen.
In den Geſchäften ſchickte man ihn aber fort und
zu einer Bank. Zufällig war am Schalter ein
Kenner, der ſofort die Direktion verſtändigte.
Auch die Herren der Bankleitung nahmen an der
ſeltenen Münze lebhaftes Intereſſe, und nach Rück=
frage
bei dem Britiſchen Muſeum in London
wurde der Wert des alten Napoleontalers auf
nicht weniger als 400 000 Pengö beziffert eine
Summe, die auch ſofort von intereſſierter Seite
angeboten und hinterlegt wurde. Der kluge Bank=
direktor
erfuhr, daß es dieſe Münze nur neunmal
auf der ganzen Welt gibt. Es iſt eine der ſelten=
ſten
Prägungen, eine ſogenannte Fehlprägung,
und zeigt auf der einen Seite den Kopf des Empe=
reur
Napoleon, während auf der Rückſeite noch die
Inſchrift Republique Frangaiſe zu leſen iſt. So
wurde das Erbe der Väter dem armen Häusler
zum Segen, der nun mit ſeiner Familie ausge=
ſorgt
hat.

Infankerie heißt Zußvolk!

In dieſen heißen Tagen wird es ſelbſt den Dickhäukern zu warm

Englands.,Abenkeuer=Baron geſtog

S6. 0 Bchle.

mnt wpieſtarte
Eeie iche

Auch die Dickhäuter im Berliner Zoologiſchen Garten ſuchen Kühlung.
plantſchen ſie hier in den Waſſerbecken ihres Geheges umher.

Mit größtem Vergnügen
(Scherl=M.)

Unwetter=Kataſtrophe in Nordweſtdeutſchland.

Sod
Sir Claude Champion de Crespigny, Eng
letzter Ritter ohne Furcht und Tadel, eing=
verwegenſten
Abenteurer des 20. Jahrhunde
dieſer Tage geſtorben. Sein ganzes Lebem,
eine Kette von Senſationen, in allen Teile=
Welt ſuchte er Abenteuer, wohl hundert, 10MdFHM
Malen begab er ſich in Lebensgefahr, und
mit 88 Jahren ſtarb, gab es baum einen Kru
in ſeinem Leibe, den er nicht ſchon einmal ,
2 e
chen hatte.
Sir Claude trat als Junge von 13 Jahru=
die
Marine ein, die er mit 18 Jahren wiede=
ließ
. Fünf Jahre lang diente er in der bri-
Infanterie, bis er ſeines Vaters Titel erbte=
den
Hodtengeit
begann ſein Abenteuerleben. Er war einer dy
ſten Herrenreiter im Hindernisrennen. Beinn! u Woogswiele. Le
gen und Rennen brach er unzählige Knochenn
das konnte ihn nicht entmutigen. Jedesmot Mſtlugserolg. 992 2
gann er wieder von neuem mit draufgängerr Mztyweiſe wek..
Mut. Mit bloßen Fäuſten veranſtaltete er 90 zurlie zgeichl. L
kämpfe mit Kohlenträgern. In Indien übte
im Schweineſtechen, und als dieſer Sport
Reiz für ihn verloren hatte, ging er nach 20y0 ſusgleichstreffer zu
Dort durchſchwamm er den Nil an ſeiner gue
lichſten Stromſchnelle, kein Menſch glaubtes 11 h0 dent Deb
ud zweiten Ma.
er lebend wieder herauskäme. Aber er tauch /
meneinde ſtat.
ſund und munter wieder auf und behaupte. ſn nndem Verlaul. !
würde ohne Zögern die Stromſchnelle noch efun)=er überlegen.
durchſchwimmen. Einmal fiel ein Soldat, des / hach dem Wettſe!
ter ſeinem Kommando war, ins Waſſer um //;bund für Leibes!
riet in einen Strudel. Ohne Beſinnen ſpranzu ( frauenturnen.
Claude ihm nach und rettete ihn ans Land.70 ſungen, die teils
dieſe Tat bekam er die Goldene Rettungsmet4i /erien wurden, Dt
und hinterließen
Seine Abenteuer zeichneten ſich meiſt durcri/ wuern den beſten E
Abſonderlichkeiten aus. Aus purem Vergrnu
erkletterte er Kirchtürme. Bei einer Ballon
in der Zeit, als Ballonflüge noch lebensgefäur
heu
waren, brach er beide Beine, dafür bekam
Goldene Medaille des Ballon=Vereins. Er käu,/0 Uhr: Gau=Lenn
der TSG.
mit einer Rieſenſchlange, erwürgte einen
und tötete ein Rhinozeros, indem er ihm dan M.5 Uhr: Tennislenl
Eisklubs a
nick brach. Einmal rettete er einen Mann
30 Uhr: Handballſt.
Ertrinken in einem Fluß, der von Haien
Platzanlag
melte. An ſeinem Diamantenen Hochzeitstagrg
*
er immer noch zum Schwimmen. Mit 73 2
forderte er ſeinen Vetter, Lord Kenyon, Qe//) Uhr: Boxen. Site
Jahre jünger war als er, zum Duell heram=

Schwerer Sturm, Gewitter und Wolk enbrüche richten großen Schaden an.

Bremen. Die in der Nacht zum Donnerstag
über Nordweſtdeutſchland hereingebrochene Un=
wetterkataſtrophe
war eine der ſchwerſten ſeit lan=
ger
Zeit. Die Blitze zündeten wiederholt und Wol=
kenbrüche
richteten unüberſehbaren Schaden an.
Das Unwetter brachte in einer Nachtſtunde
Rekordniederſchläge. In Bremen fielen 18 Milli=
meter
Regen, in Hamburg 28,7 Millimeter. Un=
zählige
Fenſterſcheiben wurden zertrümmert, der
Orkan entwurzelte Tauſende von Bäumen. Zahl=
reiche
Anweſen wurden durch Blitzſchläge einge=
äſchert
. Ueberaus groß ſind auch die Viehverluſte
auf den Weiden. Viele Tauſend Hektar Wieſen
und Weiden ſtehen unter Waſſer. Das gemähte
Gras ſchwimmt auf den rieſigen Seen und ver=
ſtopft
die Abflußgräben. Der Bahndamm der
Buchholter Strecke zwiſchen Bremerförde und Heſe=
dorf
wurde auf 15 Meter unterſpült und fortge=
ſchwemmt
.

Schwere Auswirkungen des Erdbebens
in Oberſchwaben.

Das Erdbeben am Donnerstag hat in ganz
Oberſchwaben zum Teil ſchweren Schaden ange=
richtet
. So wird aus Riedlingen berichtet, daß die
dortige Bahnhofsſtraße ein Bild der Verwüſtung
bietet. Aus den Dörfern des Bezirks ſind Meldun=
gen
eingelaufen, wonach in manchen Ortſchaften
kein Haus unbeſchädigt geblieben iſt. Beſonders
ſchwer haben die Kirchen unter dem Erdſtoß ge=
litten
. In Offingen ſtürzte die Decke der Orts=
kapelle
ein. Beſonders ſtark wirkte ſich der Erdſtoß
im Hohenzollernſchen aus. Am meiſten haben in
der Gegend von Sigmaringen das Schloß und die
Kirche in Scheer an der Donau gelitten. In dem
der Familie Thurn und Taxis gehörigen Schloß
mußten die Wohnungen von drei Familien ge=
räumt
werden, da im Mauerwerk bis zu 10 Zen=
timeter
tiefe Riſſe entſtanden ſind und die Giebel=
wand
ſich teilweiſe vom Gebäude gelöſt hat. Die
Kirche, die voll Mauerſchutt liegt mußte geſperrt
werden. Aus einigen Orten Oberſchwabens wird
gemeldet, daß Perſonen leicht zu Schaden gekom=
men
ſind.

Leichkes Nachbeben in Süddentſchland
und der Schweiz verſpürk.

München. Im bayeriſchen und im württem=
bergiſchen
Oberland wurde am Freitag vormittag
um 10.10 Uhr ein ſchwaches Beben bemerkt. In
München konnte es beſonders in den höheren
Stockwerken der Häuſer feſtgeſtellt werden.
Zu dieſen Beobachtungen erfahren wir von der
Erdphyſikaliſchen Warte bei der Sternwarte Mün=
chen
: Es handelt ſich um einen ſchwachen Nachſtoß
aus dem Herd wie tags zuvor. Erfahrungsgemäß
folgen jedem größeren Beben Nachſtöße, die immer
ſchwächer werden und Wochen und Monate hin=
durch
anhalten können Zu Beſorgniſſen beſteht
keinerlei Anlaß. Die Ausſchläge waren weſentlich
ſchwächer als am Donnerstag, und die Bodenbe=
wegung
betrug höchſtens ein paar Hundertſtel
Millimeter.

metern verſpürt. Aſtronomen der Univerſität
Cambridge in Maſſachuſetts ſtellten darauf Unter=
ſuchungen
an, die ergaben, daß der Meteor von
ungeheuerlicher Größe war und eine Geſchwindig=
keit
von 18 Kilometern in der Sekunde hatte
Ein Zuſammenſtoß des Meteors mit der Erde
wäre von unabſehbaren Folgen geweſen.

Der

Armada=Schmuck kehrt nach
England zurück.

Heidelberger. in
vd verſtäte 2

überließ ihm die Wahl der Waffen. Lord K3y
weigerte ſich jedoch, die Forderung anzunehrr

in der Darmſtädt
ta
u-Städtekampf Dar,

Sir Claudes Gattin war ſein beſter Kamtzunſce Kampfpiel H
und es war ein ſchwerer Schlag für ihn, als Aa-630 Uhr. fir
Frühjahr dieſes Jahres ſtarb. Nach ihrem:
fing er an zu kränkeln, und nunmehr erlöſſhſtn Kräfte der Dar
der Tod, den er ſo oft in ſeinem Leben huzyis in Karlsruhe
aufgeſtellt werder
gefordert hatte.
Darmſtadt z.

Das Kunſtwerk des Monaks 2u4

In einer Londoner Kunſthandlung findet zur
Zeit eine Auktion ſtatt, an der das engliſche Volk
großen Anteil nimmt. Zur Verſteigerung gelangt
die Miniaturenſammlung des amerikaniſchen
Millionärs Pierpont Morgan, die ungeheuren
Wert beſitzen ſoll. Die Krone dieſer Sammlung
aber iſt eine Halskette, die den Engländern als
der Armada=Schmuck bekannt iſt.
Dieſe Halskette ſchenkte einſt die große Königin
Eliſabeth einem ihrer Günſtlinge, Sir Thomas
Heneage. Bald nach der Thronbeſteigung der =
nigin
wurde Sir Thomas zum Großſiegelbewah=
rer
ernannt. Kurz darauf wurde er zum Ritter
geſchlagen, erhielt große Güter in der Grafſchaft
Eſſex, und einige Jahre ſpäter erhob ihn Eliſabeth
zum Schatzkanzler des Krieges und der zum Zweck
des Widerſtandes gegen jeden feindlichen Ueber=
fall
auf das Königreich England ausgehobenen
Armeen. In dieſer Eigenſchaft machte er ſich um
die Vernichtung der ſpaniſchen Armada ſehr ver=
dient
, und die Königin belohnte ihn dafür mit dem
Armada=Schmuck, der ſich in der Familie He=
neage
von Generation zu Generation weiterver=
erbte
, bis Oberſt Godfrey Walker=Heneage ihn im
Jahre 1902 für 5000 Pfund an Pierpont Morgan
verkaufte.
Die Kette beſteht aus Emaille=Miniaturen, die
in Juwelen und Gold eingefaßt ſind. Sie war das
erſte Stück, das bei der Auktion unter den Ham=
mer
kam. Die Zuſchauermenge jubelte, als der
Nationale Kunſtſammlungsfonds den Armada=
Schmuck für 3000 Pfund erwarb. Im Londoner
Viktoria= und Albert=Muſeum wird die Kette, mit
der ein ſo großes Stück engliſcher Geſchichte, ſoviel
Erinnerung an Englands größte Königin, ver=
knüpft
iſt, dem Volke zugänglich ſein.

ſtellt
de
Nech
K
hlecker (Pol.). So
Erſatz: Meier
huiß
Wiesbodener.
viele zur Du
Fau
elung eruls
ufſtellung bekanntz
n:
Die letzten Verbant
Polizei geg‟
ſch die Spielweiſe
wutend verbeſſert h
und ein Sieg der
Frgebniſſe in den
Am dieſen Handba
Ortsgruppe Dar

Raſenradbal
egen RV.=Opel,
inſchluß an das Han

am 2
Moft fanden in
hreiſes oder Gaues
ertfreundlichen Ei=
erhall
in unſeret
*t nun heute und
Usplätzen der Turn
Fturnier. Wer im
Rahmen des Ge
Dann den Eindru
Tennisſpiel
OC., die im S

1s dem 10. Jahrhumtleibung von jeher
Ein Elfenbeinre
keit den Segen .
Als Kunſtwerk des Monats, das das Docäl=
eien
zugute komn
Muſeum in Berlin ſeinen Beſuchern jeweill Grusſpiel in ihrem
beſonderen Beachtung empfiehlt, iſt für den Acn 2is dahin in den brei
Juli dieſes Elfenbeinrelief Verkündung Ml.24 gejunden hatte. He
Riß ien Shnd
beſtimmt worden. Als Schmuck für einen
Dendenter Pianer 1u
deckel iſt es etwa im 10. Jahrhundert iſt Rlmisvel zu einen
deutſchland entſtanden. Sche FAates zu geltalten

Nur nicht gleich ſchießen!

30 Legel

Der Sportjournaliſt Didier=Poullain fordert Tennis=Musketier Jean Borotra zum Duel.

Daher angetreten zum Stiefelappell,
Ein Bild von einem Acht=Wochen=Lehrgang der
Erſatz=Reſerve=Ausbildung heim Reichsherr.
(Preſſe=Bild=Zentrale=M)

Um Haaresbreike dem Welkunkergang
enkronnen.

Aus Amerika kommt eine ſchreckliche Kunde.
Danach wollen nach dortigen Zeitungsmeldungen
amerikaniſche Aſtronomen berechnet haben, daß die
Erde am 26. Mai mit knapper Not dem Zu=
ſammenſtoß
mit einem gefahrdrohenden großen
Meteor entgangen ſei. An dieſem Tag geriet
nämlich, ſo heißt es in amerikaniſchen Blättern
ein Meteor mit der Erdatmoſphäre in Berüh=
rung
und explodierte über Maſſachuſetts. Die Er=
ſchütterungen
wurden über hunderte von Kilo=

* In Wimbledon herrſchte Aequator=Hitze und
dennoch ſind bei dieſer bedrückenden Hitze die Ge=
müter
der Tennisbegeiſterten in großer Wallung
und ebenſo iſt es in Paris! : es iſt beinahe
eine Preisfrage: Wird ſich Jean Borotra, der
fliegende Baske, duellieren?
Die Sache kam nämlich ſo: Seit zwei Jahren
weigert ſich der franzöſiſche Champion Borortra,
im Kampf um den Davispokal für die Trikolore
Einzelſpiele zu beſtreiten, da er angeblich Fünf=
Satz=Kämpfe nicht mehr voll durchzuſtehen ver=
möge
. Das hat den bekannten franzöſiſchen Sport=
journaliſten
Didier=Poulain geärgert und ſeit
jener Zeit, als Borotra dieſen Brief an den fran=
zöſiſchen
Tennisverband ſchrieb, erſchienen immer
wieder Artikel, die jene Haltung Borotras kriti=
ſierten
, um ſo ſchärfer kritiſierten, als Frank=
reichs
Vertreter kürzlich gegen Auſtralien unter=
lagen
. Borotra ſpielte nicht mit, aber er meldete
für Wimbledon. Darauf wurde er in der führen=
den
franzöſiſchen Sportzeitung L’Auto heftig
angegriffen, Poulain druckte auch den Brief Bo=
rotras
an den Tennisverband ab, aber dabei ſoll
ſich nun ein abſichtliches oder ungewolltes Verſehen
eingeſchlichten haben. Jedenfalls behauptet die an=
dere
Seite, Borotra habe nur abgelehnt, auf Hart=
plätzen
anzutreten, und in Wimbledon ſpielt man

der Natur,
der gr

Aifen

ja auf herrlichem Grasboden. Borotra ſchickt: W Mhzer in
nen Rechtsanwalt auf die Redaktion des B.
mit einer geharniſchten Erwiderung, in de,
GSch.
Behauptungen und Angriffe Poulains als
A6ice
digend zurückgewieſen werden.
Die Veröffentlichung der Erwiderung b. 4., Sauſch
2Tel
Poulain in Hitze und er machte ſeinem Aalt
Ehre (Poulain heißt auf deutſch: Füllen, 1r rſch er 1.
Herl
Hengſt) und er ſchickte Borotra ſeine Sein
neu
ten mit einer Duellforderung. Borotra, der
der vier großen franzöſiſchen Tennis=Muste=
Diget
war, erinnerte ſich an ſeinen heldenhaften
2
ketier=Vorfahren d’Artagnan und nahm die-
ausforderung
Poulains an. Als Sekunde
wählte er ſeinen langjährigen Sportkame=)0
Kid
ſt. *
René Lacoſte und dazu General Aloin.,
Nh.
Alſo werden ſich die Herren in Paris zuſam)
ſetzen und erſt einmal feſtſtellen, was nun H
geſchehen ſoll. Denn der Fall iſt ſchwierig geie
Poulain war Fliegeroffizier und Fechtmeiſte
franzöſiſchen Armee, ſeinen Säbel führt er N
wie ſeine Feder. Aber auch Borotra hat ſcho
Naſt
Meiſtertitel im Fechten errungen. Vielleichl

mühl
eitt
Uterſt

an
erſtklaſſi
uch
alte, zu
Eſcho
raße
Bei To
1N

gen ſich die Duellanten auf Säbel und da=
man
ja ſogar eine Meiſterſchaft daraus m.94

Warum denn gleich ſchießen??

[ ][  ][ ]

ſarnstag, 29. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sport, Spiel und Jurnen
Darmſtädter Werbewoche für Leibesübungen.
nisbund anerkennenswerter Weiſe zuſtrebt. Im Dienſte dieſes
Hocken und Frauenkurnen auf der
Zieles wird auch das 7. Gautennisturnier der DT. bei uns in
Darmſtadt ſtehen.

Woogswieſe.

TSG. 46 Darmſtadt TV. Heidelberg 1846 1:1.
In dem Hockeywettkampf, der im Rahmen der Werbewoche
der Woogswieſe abgehalten wurde, erzielte TSG. 46 gegen
dekannt ſpielſtarken Gegner aus Heidelberg, einen ſchönen
ſtungserfolg. Das Spiel war ſehr ſchnell. brachte aber nur
nenweiſe intereſſanten Sport. In der erſten Halbzeit war
Partie ungefähr ausgeglichen, Darmſtadt konnte durch den
hihlinken in Führung gehen.
Nach der Pauſe waren die
ſiugen Heidelberger im Vorteil, vermochten aber gegen die
ge und verſtärkte Darmſtädter Verteidigung nicht mehr als
Ausgleichstreffer zu erzielen.
Vor dem Wettſpiel fanden Fauſtballkämpfe zwiſchen den er=
und zweiten Mannſchaften der TSG. 46 und der Beſſunger
ungemeinde ſtatt. Die erſten Mannſchaften trennten ſich nach
pnendem Verlauf unentſchieden, bei den zweiten gewannen
46er überlegen.
Tach dem Wettſpiel führten die Frauenabteilungen im
ſihsbund für Leibesübungen unter der Leitung des Fachwartes
Frauenturnen, Klenk, eine Uebungsſtunde vor. Die
eungen, die teils in gymnaſtiſcher, teils in tänzeriſcher Form
ten wurden, waren in ihrer einfachen Zweckmäßigkeit ſehr
zu und hinterließen bei den inzwiſchen zahlreich gewordenen
Ahruern den beſten Eindruck.
N

Heuke ſehen Sie:

9.10 Uhr: Gau=Tennis=Turnier der DT. auf der Platzanlage
der TSG. 46 Woogswieſe;
0.30 Uhr: Tennislehrgang auf der Platzanlage des Tennis= u.
Eisklubs am Böllenfalltor;
6.30 Uhr: Handballſtädteſpiel Darmſtadt Wiesbaden auf der
Platzanlage des SV. 98.
Radballſpiele.
0.30 Uhr: Boxen. Städtekampf Darmſtadt Worms.

Darmſtadt Wiesbaden.
In der Darmſtädter Sport=Werbewoche wurde auch das
ſiſche Kampfſpiel Handball nicht vergeſſen. Heute nachmit=
u
18.30 Uhr. findet auf dem Stadion am Böllenfalltor der Hand=
Städtekampf Darmſtadt Wiesbaden ſtatt. Trotzdem die
in Kräfte der Darmſtädter Spitzenvereine an dem Olympia=
urs
in Karlsruhe teilnehmen und daher in der Stadtmannſchaft
ſt aufgeſtellt werden konnten, iſt dennoch eine ſtarke Vertretung
Darmſtadt zuſtande gekommen. Die Darmſtädter Mannſchaft
in der Aufſtellung: Henß (98);
Rothenburger (98), Blank
Unmacht (Pol.), Merz (98), Dittmar (98); Huber (Pol.),
ſlecker (Pol.), Sommer (Pol.)
Roſenau (TSG.), Arnold
ſſ.). Erſatz: Meier, Witzleb (TSG.), Kaltenbach (98), Schwö=
Buß (Merck).
Die Wiesbadener Mannſchaft hat in dieſer Woche noch Trai=
hspiele
zur Durchführung gebracht, um die ſtärkſte Mann=
Ath aufſtellung herauszubringen. Leider iſt es uns nicht möglich,
ſteAuufſtellung bekanntzugeben, da dieſelbe noch nicht in unſeren
n iſt.
Die letzten Verbandsſpiele unſerer beiden Spitzenvereine SV.
Polizei gegen den Sportverein Wiesbaden haben erwieſen,
ſich die Spielweiſe der Wiesbadener gerade im letzten Jahr
urend verbeſſert hat. Ein Unentſchieden der 98er in Wies=
und ein Sieg der Polizei mit einem Tor Unterſchied waren
Ergebniſſe in den Wiesbadener Spielen.
Um dieſen Handballſtädtekampf jedem zugängig zu machen, hat
drtsgruppe Darmſtadt des RfL. einen Einheitspreis von
RM. feſtgeſetzt. Schüler und Jugend haben freien Eintritt.
In der Pauſe des Handballkampfes findet die 1. Halbzeit des
Raſenradballſpieles des Darmſtädter Radſport=
gegen
RV.=Opel, Rüſſelsheim, ſtatt. Die 2. Halbzeit kommt
Arſchluß an das Handballſpiel zum Austrag.
* Zum ſiebenken AT.-Gau=Tenniskurnier
am 29. und 30. Juni 1935.
Schon oft fanden in unſerer Stadt turneriſche Veranſtaltungen
Kreiſes oder Gaues ſtatt, Veranſtaltungen, die bei der turn=
ſvortfreundlichen
Einſtellung unſerer Bevölkerung immer ſtar=
(Widerhall in unſerer Einwohnerſchaft fanden. Erſtmals ver=
haltet
nun heute und morgen der Gau 13 der DT. auf den acht

Eidäirei des Galäfdfie a Serne Fucehe gufſt
ugewann den Eindruck, daß ſich der Gau 13 der DT. mit ſeinen
he im Tennisſpiel in jeder Hinſicht ſehen laſſen kann.
Die DT., die im Sinne des Turnvaters Jahn alle Arten der
desübung von jeher betrieben hat, mit dem Ziele, durch Brei=
rbeit
den Segen körperlicher Betätigung möglichſt weiten
Nskreiſen zugute kommen zu laſſen, hat vor Jahren auch das
unnisſpiel in ihrem Arbeitsplan aufgenommen, eine Sportart,
bis dahin in den breiten Schichten der Bevölkerung kaum Ein=
gefunden
hatte. Heute hat das Tennisſpiel in der DT. zah=
mäßig
einen Stand erreicht, daß man ſagen darf: die DT. iſt
wverdienter Pionier und Mithelfer auf dem Wege zu dem Ziele,
Tennisſpiel zu einem deutſchen Volksſport im wahrſten Sinne
Wortes zu geſtalten, einem Ziele, dem auch der Deutſche Ten=

Indem wir der Veranſtaltung in jeder Hinſicht beſten Erfolg
wünſchen, begrüßen wir die Gäſte, die zum Turnier aus dem
Gau 13 der DT. heute zu uns gekommen ſind. Beſonderen Gruß.
entbieten wir den Turnern und Turnerinnen aus der Weſtmark.
Alle Turner und Turnerinnen aus dem Gau, die in dieſen Tagen
bei uns weilen, werden ſich gaſtlicher Aufnahme erfreuen dürfen
und beſtimmt gern an dem Auftenhalt in unſerer ſchönen Garten=
ſtadt
zurückdenken.
Allen Teilnehmern aus nah und fern rufen wir zu:
Herzlich Willkommen in Darmſtadt!
Gut Heil! Heil Hitler!
Fu
Deutſchlands zußball=Aattonalelf
ſtand am Donnerstag abend im erſten Spiele der Nordlandreiſe
vor 20 000 Zuſchauern zum achten Male Norwegen im Länder=
kampf
gegenüber. Das Treffen endete unentſchieden 1:1. Bei der
Pauſe ſtand der Kampf noch torlos. Die Bilanz unſerer Länder=
ſpiele
mit Norwegen zeigt nach dieſem Spiele vier deutſche Siege
und vier Unentſchieden. Die Tore ſchoſſen in der 56. Minute Lenz
und in der 64. Minute Hoel. Die deutſche Elf ſpielte in folgender
Aufſtellung: Jakob; Janes, Tiefel; Gramlich, Goldbrunner, Zie=
linſki
; Lehner, Lenz, Conen, Siffling, Fath.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft
des Kreiſes Starkenburg.
Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf die heute abend,
um 6 Uhr, in der Krone, ſtattfindende Hauptverſamm=
lung
ſämtl. Fußballſchiedsrichter des Kr. Starkenburg, die nach
den getroffenen Vorbereitungen einen lehrreichen und intereſſan=
ten
Verlauf zu nehmen verſpricht. Die Teilnahme an der Sitzung
wird insbeſondere für diejenigen Herren von großem Nutzen ſein,
die beabſichtigen, ſich im neuen Spieljahr als Schiedsrichter zu be=
tätigen
.
gez. Hillgärtner, Lautz.
SV. 98 Darmſtadt.
Das Spiel der 1. Mannſchaft, das heute abend in Dieburg
vorgeſehen war, fällt aus. Dagegen findet das Spiel am Sonn=
tag
nachmittag 4 Uhr auf dem Stadion gegen Miltenberg be=
ſtimmt
ſtatt. Die Spiele der 3. und 4. Mannſchaften gegen Leng=
feld
fallen aus.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt e. V.
Fußballabteilung: Die 1. Mannſchaft mit Pech Hein=
bücher
, Seckler, Frieß 1. Frieß 2, Mahr, Diener, Bernecker, Stoll 1,
Volk und Spamer begibt ſich am Sonntag zum Fußballpokaltur=
nier
zur Reichsbahn Mainz. Die Mannſchaft trifft ſich um 7.30
Uhr im Vorraum des Hauptbahnhofes in Darmſtadt. Pünktliches
Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.
Die 2. Mannſchaft mit Nettermann, Borger, Schmidt 1,
Stoll 2, Wittersheim. Dörſam, Beutel, Hartmann 2. Rexroth
Frieß 3 Gerbig und Joſt iſt am gleichen Tage Gaſt beim SV. 35
Nieder=Ramſtadt. Spielbeginn 15.30 Uhr. Die Mannſchaft trifft
ſich mit Fahrrad um 14.30 am Tierbrunnen an der Nieder= Ram=
ſtädter
Straße.
Handball=Pokal=Turnier des Sb. Merck Darmſtadt.
Wie alljährlich um dieſe Zeit, findet am kommenden Sonn=
tag
, beginnend um 14 Uhr, das Handball=Pokalturnier auf der
Anlage des Sportvereins Merck an der Maulbeerallee ſtatt. Um
den Sieg werden folgende Vereine mit ihren ſtärkſten Mannſchaf=
ten
ringen:
TSG. 46 Darmſtadt,
Viktoria Griesheim,
Sportvereinigung 04 Arheilgen,
Sportverein Merck.
Die Elf der TSG. 1846 iſt in Darmſtadt zur Genüge bekannt.
Im vorigen Jahre kämpfte TSG. 1846 mit Merck um die Ent=
ſcheidung
, die für erſtere ſiegreich war. Die ausgezeichnete Form
der Griesheimer Mannſchaft erhellt dadurch, daß ſie in der Pri=
vatrunde
kaum ein Spiel verloren hat. Die lokalen Rivalen
ſind augenblicklich ebenfalls in Hochform und treten mit ihren
beſten Spielern an. Die Mercker ſelbſt ſind ſich der Schwere des
Kampfes wohl bewußt und werden alles daranſetzen, die Spiele
zu ſpannenden und ſchnellen Treffen auszugeſtalten. Die Anhän=
ger
des Handballſportes werden an dieſem Nachmittag recht in=
tereſſante
Begegnungen erwarten dürfen. Abſchließend findet in
der Hammelstrift die Siegerehrung ſtatt mit nachfolgendem
gemütlichem Beiſammenſein, das getragen ſein ſoll von echt ſport=
lichem
Geiſte.
Volkslurnſeſt des Kreiſes 18 (Darmſtadt) 27.
Volksturnfeſt des Kreiſes 18 in Griesheim.
Wie ſchon gemeldet, findet am Sonntag das Volksturn= und
Spielfeſt des Kreiſes 18 der DT. auf dem Kampfplatzgelände am
Felſenkeller ſtatt (Halteſtelle der Straßenbahn=Linie 9). Die Mehr=
kämpfe
verſprechen ſehr ſpannend zu werden, zumal am Nachmittag
die verſchiedenen Staffeln, Handballſpiele, Entſchei=
dungen
in der Kreisfauſtballmeiſterſchaft ausge=
tragen
werden. Wie bei allen derartigen Wettkämpfen und Ent=
ſcheidungen
werden alte Kämpen von ihren Plätzen weichen
müſſen, um jungen Kräften des Nachwuchſes Raum zu geben. Wer
Freude in ſolchen Veranſtaltungen hat, wird gern dieſes Feſt
auf dem muſtergültigen Griesheimer Sportplatz beſuchen.

Nr. 176 Seite 11
Der Spork des Sonnkags.
Der letzte Juni=Sonntag iſt zugleich der letzte Spieltag im
Raſenſport. Fußball= und Handballſport erlebten in den letzten
Wochen mit den Spielen um die deutſchen Meiſterſchaften und
zahlreichen Länderkämpſen einen Höhepunkt nach dem andern,
und noch der letzte Spieltag bringt einige ſehr wichtige Veran=
ſtaltungen
, die einen machtvollen Ausklang des Spieljahres
1934/35 bilden. Im Fußball wird die Spielzeit mit dem Länder=
ſpiel
gegen Schweden in Stockholm geſchloſſen, im Aufſtiegskampf
fallen in Süddeutſchland die letzten Entſcheidungen, und in Jena
wird die Deutſche Hochſchul=Meiſterſchaft entſchieden. Umrahmt
werden dieſe Großveranſtaltungen durch einige wichtige Freund=
ſchafts
= und Auswahlſpiele, von denen der Gaukampf Nordmark
Bayern in Hamburg die größte Bedeutung genießt. Auch die
Handballer warten nochmals mit einem Länderſpiel auf. das die
deutſche Elf in Kiel gegen Dänemark führt. Ein Großereignis
im Motorſport iſt das 10. internationale Keſſelberg=Rennen für
Wagen und Motorräder, das zugleich als Meiſterſchaftslauf ge=
wertet
wird und von 210 Teilnehmern aus acht Nationen beſchickt
wird. Im Tennis halten die engliſchen Meiſterſchaften in Wim=
bledon
nach ſechstägiger Dauer noch eine Woche lang die Tennis=
welt
in Spannung, die Europameiſterſchaften der Fechter werden
am Samstag in Lauſanne beendet, in Hamburg ſteht am Sams=
tag
als Hauptkampf der dortigen Boxkämpfe der Europameiſter=
ſchaftskampf
EderVenturi auf der Karte, und in Hamburg=Horn
wird das Deutſche Derby gelaufen. Ereigniſſe in der Leicht=
athletik
im Schwimmen, Rudern und Radſport ergänzen das
ſtarke Programm dieſes Sportſonntags.
Turnhallenweihe, 60=Jahrfeier, Kreisprüfungs=
kurnen
beim Turnverein Höchſt i. 9dw.
Am 29. und 30. Brachets feiert der Tv. Höchſt i. Od. ſein 60 Beſtehen., Damit verbunden wird die Weihe der neuen
Turnhalle und das Kreisprüfungsturnen. Seit 60 Jahren iſt der
Verein eine Stätte der Leibeserziehung, ſeit ſechs Jahrzehnten
wird hier deutſche Art gepflegt. Frohe und ernſte Stunden ziehen
beim Rückblick vorüber. Die Fahne wurde oft bei heiteren Feſten
vorangetragen, ſie wehte aber auch umflort manchem guten Ka=
meraden
auf dem letzten Gang voran.
Bei jedem Wettkampf waren unſere Turner mitvertreten,
viele brachten den Siegerkranz mit heim. Die Gründung des
Odenwald=Turngaues wurde von unſerem längſt verſtorbenen
Turnbruder Auguſt Haas in die Wege geleitet. Von den Grün=
dern
des Vereins leben heute nach 60 Jahren noch drei.
Die nationalſozialiſtiſche Erhebung gab dem Verein neuen
Auftrieb. Heute erleben und begreifen wir Jahn erſt ganz, der
den politiſchen Menſchen forderte. Der ſtarke Wille, der Glaube
und die feſte Zuverſicht und Hoffnung, welche uns der Führer
ſchenkte, gaben uns den Mut, einen alten Plan auszuführen: den
Bau einer eigenen Halle. Nun ſteht der ſtolze Bau, die ſchönſte
Turnhalle des Odenwaldes, nahezu vollendet vor uns. Es iſt
eine Freude, ſich in dieſen Räumen zu bewegen. Binnen Jahres=
friſt
konnte die Mitgliederzahl mehr als verdoppelt werden, ſo
daß der Turnverein Höchſt heute an zweiter Stelle im Kreis=
gebiet
marſchiert. Die Weihe des Hauſes wird am Samstag, den
29. Brachets, durch den Gauführer Turnbruder Sommer=Speyer
vorgenommen. Neben dem Verein und der Kreisriege wirkt die
Sängervereinigung mit.
Am Feſtſonntag wird auf dem Platz das Kreisprüfungstur=
nen
ausgetragen. Der Nachmittag ſieht Schauturnen, Frei= und
Keulenübungen und Volkstänze vor. Anſchließend findet die Sie=
gerehrung
ſtatt. Ein Feſtball in der Halle beſchließt den Tag.

Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Kinzig= Wander=
fahrt
der Paddelabteilung.
Die vorgeſehene Wanderfahrt auf der Kinzig von Langen=
ſelbold
bis Hanau wird am Sonntag, den 7. Juli d. J., durch=
geführt
. Wir fahren mit Laſtwagen früh gegen 66.30 Uhr von
Darmſtadt über Erfelden. Die Rennabteilung fährt zur Regatta
mit bis nach Frankfurt und abends von da zurück. Der Fahr=
preis
wird bei entſprechender Beteiligung äußerſt niedrig. Boots=
beförderung
auf dem Anhänger. Bitte rechtzeitig abſchlagen, ſpä=
teſtens
am Samstag, den 6. Juli. Fahrtbeſprechung für die Teil=
nehmer
(auch für die, die ſich bereits gemeldet haben) am Mitt=
woch
, den 3. Juli, abends 8.30 Uhr, in der Woogsturnhalle
(Wirtſchaftsraum). Die Fahrt wird zünftig!

Die Sommerſperre

für alle Raſenſpiele (Fußball, Handball, Hockey, Rugby) wurde ein=
heitlich
für die Zeit vom 1. Juli bis zum 15. Auguſt feſtgeſetzt.
In Wimbledon wurde am Donnerstag wieder eifrig ge=
ſpielt
. Im Männereinzel kam der deutſche Meiſter Gottfried von
Cramm eine Runde weiter. Er hatte den guten Tſchechen Caska
zum Gegner, der aber in drei Sätzen 6:1, 8:6, 6:4 geſchlagen wurde.
Erwähnenswert iſt noch der Sieg von Fred Perry über den Ameri=
kaner
van Ryn mit 4:6, 6:1, 6:3, 10:8. Bei den Frauen wurde
Marieluiſe Horn von Hilde Sperling=Krahwinkel 6:3, 6:0 geſchlagen.
Beim Londoner Reitturnier gab es am Mittwoch
in einem Jagdſpringen um den iriſchen Armeepokal nur zwei
fehlerloſe Ritte. Rittmeiſter Haſſe auf Bosco und Rittmeiſter
Momm auf Baccarat kamen mit je vier Fehlern zuſammen mit
elf weiteren Teilnehmern auf den vierten Platz.

Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
Heftiger und anhaltender Luftdruckanſtieg von Weſteuropa
baut über England und Nordweſtdeutſchland ein ausgedehntes
Hochdruckgebiet auf. Dieſes ließ bis Freitag mittag kühlere
Meeresluft in unſeren Bezirk einſtrömen, die zu verbreiteten
Gewitterregen Anlaß gab. Da ſich das Hochdruckgebiet über dem
Kontinent ausbreitet, wird die aufgeheiterte Wetterlage in den
nächſten Tagen vorherrſchen.
Vorherſage für Samstag: Meiſt heiter und trocken, bei ver=
änderlichen
Winden wärmer.
Vorherſage für Sonntag: Heiter und trocken, Temperaturen
höher anſteigend.

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[ ][  ][ ]

Deutſchlands Mineralöl=Verſorgung.
Die folgende Tabelle zeigt einen Ueberblick über den Ver=
brauch
an flüſſigen Treibſtoffen in den letzten drei Jahren:
der Ausoud der Mineratdt Mnoufttit.
1933
1932

Am 1. Juli findet in Hamburg eine gemein=
ſchaftliche
Tagung der Brennkrafttech=
niſchen
Geſellſchaft und der Deutſchen
Geſellſchaft für Mineralölforſchung
ſtatt, auf der wichtige Fragen der deutſchen Mineral=
ölwirtſchaft
beſprochen werden. Der nachſtehende,
etwas gekürzte Aufſatz des geſchäftsführenden Vor=
ſtandsmitglieds
der Deutſchen Geſellſchaft für Mine=
ralölforſchung
, Dr.=Ing. Oscar Zaepke, ſoll einen
Ueberblick über das Problem der deutſchen Mineral=
ölverſorgung
vermitteln.
WPD Zu den Mineralölen rechnen wir: 1. die flüſſigen
Treibſtoffe, und zwar Benzin, Benzol und Gemiſche dieſer beiden
Stoffe (allein oder mit Spiritus) als Leichtkraftſtoffe, Gasöl,
Heizöl und z. T. auch Leuchtöl als Schwerkraftſtoffe; 2. die Schmier=
mittel
, die aus Mineralölen hergeſtellt werden; 3. die ſchwarzen
Wegebauſtoffe (Aſphalt und Teer).
Wie darf man nun auf Grund des jetzigen Standes die
künftigen Ausſichten für die Entwicklung der
deutſchen Mineralölverſorgung beurteilen?

1. Die Treibſtoffrage.
Flüſſige Treibſtoffe können im weſentlichen aus Erdöl,
Braunkohle und Steinkohle hergeſtellt werden. Hinzu kommt noch
der Spiritus, der aus Kartoffeln oder Holz gewonnen wird. Aus
Erdöl laſſen ſich Benzin, Leuchtöl und Gasöl am wirtſchaftlichſten
herſtellen. Deutſchland hat zwar als Land Erdöl geſördert, in=
deſſen
haben aber die geförderten Mengen niemals größere Be=
deutung
erlangt.
Wenn auch noch auf eine gewiſſe Steigerung der deutſchen
Erdölforſchung zu hoffen iſt und die ſich dann halten laſſen wird,
ſo iſt doch nicht wahrſcheinlich, daß in abſehbarer Zeit eine Voll=
deckung
des deutſchen Bedarfes aus eigenem Erdöl zuſtandekom=
men
wird.
Die deutſchen Chemiker arbeiten daran, die in unſeren Koh=
len
ſchlummernden Möglichkeiten für eine einheimiſche Mineral=
ölverſorgung
auszuwerten.
Unſer Land hat rieſige Braunkohlenvorräte. Ein
großer Teil enthält durch Schwelen gewinnbare Bitumenanteile.
Gewonnen wird Schwelkoks (Grude) und Schwelteer. Dieſer iſt
heute Ausgangsſtoff für die Mineralölgewinnung aus Braun=
kohle
. Schwelteer wird entweder durch Deſtillation zerlegt in
Benzin, Leuchtöl, Gasöl, Rückſtand oder einem Spaltverfahren
unterworfen, wodurch die gewinnbaren Mengen leichtflüſſiger
Oele ſteigen, oder nach dem JG.=Verfahren hydriert. Hierbei er=
geben
ſich Flüſſiggaſe (Propan), Benzin und höherſiedende Koh=
lenwaſſerſtoffe
. Die Gewinnung auf dieſer zuletzt geſchilderten
Grundlage iſt in Deutſchland praktiſch erprobt und unter dem
Zollſchutz für Benzin wirtſchaftlich möglich. Die Menge der ge=
winnbaren
Oele kann je nach dem Kapitaleinſatz beliebig groß
geſtaltet werden.
Auch mit Steinkohle hat die Natur Deutſchland reichlich
ausgeſtattet. Bei der üblichen Verkokung der Steinkohlen für
Koks= und Gaserzeugung fällt neben Teer das bekannte Benzol
an. Die Benzolerzeugung iſt aber ſtets abhängig vom Koksver=
brauch
in Hüttenwerken, Induſtrie und Haushalt. Techniſche
Verbeſſerung (ſog. Innenabſaugungsverfahren in Koksöfen) läßt
eine Steigerung der bisherigen Ausbeute zu. Das Verfahren
wird zur Zeit an mehreren Stellen praktiſch erprobt. Auch
Steinkohle kann nach dem JG.=Verfahren hydriert werden, und
zwar direkt. Eine Großverſuchsanlage hat den Beweis erbracht.
Dies Verfahren dürfte künftig ebenfalls im großen angewendet
werden.

1934 Benzin ausländiſch 971000 905 000 1050 000 inländiſch 149 500 174000 250 000 Benzol ausländiſch 49 900 33 600 40 000 inländiſch 213 000 233 700 280 000 Spiritus 103 000 138 000 171000 Leichte Treibſtoffe 1 486 400 1 484 300. 1 791000 Gasöl ausländiſch 370 200 467 000 639 000 inländiſch 109 600 110000 110 000 Insgeſamt: 1 966 200 2 061 700 2 540 000

Gasförmige Treibſtoffe.
In neuerer Zeit wird durch ſteuerliche Vergünſtigung ver=
ſucht
, zur direkten Verbrennung von gasförmigen Treibſtoffen in
Motoren anzuregen. Hier ſtehen verſchiedene Möglichkeiten offen,
und zwar Anwendung von Generatoren zur Erzeugung von Gas
aus Holz, Grude, Braunkohlenbriketts. Anthrazit und auch Stein=
kohlenſchwelkoks
oder Benutzung von Reichgaſen wie Propan und
Butan oder weniger heizkräftigen Gaſen und Gasgemiſchen wie
Ruhrgaſol, Leuchtgas uſw. Bei ortsfeſten Motoren iſt die An=
wendung
dieſer Möglichkeiten im allgemeinen einfacher durchzu=
führen
. Bei beweglichen wird man ſich zur Zeit noch die Frage
vorlegen müſſen, wie man ſich jeweils den Kraftſtoff, ſei es Holz
in der paſſenden Güte und Form, ſei es das Gas in den ver=
ſchiedenen
Behälterformen beſchaffen kann. Geeignet ſind dieſe
Verwendungsformen vorläufig für Omnibus= und Laſtkraftwagen=
betriebe
zwiſchen beſtimmten, immer feſtſtehenden Betrieborten.
Hinzuweiſen iſt noch auf die Verwendung des elektriſchen
Stromes zum Fahrzeugantrieb. Für Omnibuslinien hat ſich in
neuerer Zeit der Oberleitungsbetrieb gut eingeführt, während
Batteriefahrzeuge ſeit langem ſchon bekannt und in Betrieb ſind.
Schließlich ſind die kürzlich an verſchiedenen Stellen in Gang
gebrachten praktiſchen Verſuche mit dem Kohlenſtaubmotor zu
erwähnen.
2. Die Schmiermittelfrage.
Bisher war es auf wirtſchaftliche Weiſe nur möglich, Schmier=
öle
aus Erdöl herzuſtellen, obwohl es verſchiedene praktiſch er=
probte
Möglichkeiten gibt, gute Schmiermittel aus anderen Aus=
gangsſtoffen
zu erzeugen, z. B. aus Paraffin. Deutſchland iſt zur
Zeit noch zum größten Teil auf eingeführte Schmiermittel oder
ſolche aus eingeführtem Rohöl angewieſen. Das Streben der
deutſchen Erdölinduſtrie iſt darauf gerichtet, aus der ſteigenden
deutſchen Förderung einen möglichſt großen Anteil auf Schmieröl
zu verarbeiten. Zur Zeit werden etwa 90 000 Tonnen deutſche
Schmieröle hergeſtellt, das bedeutet etwa ein Viertel des deut=
ſchen
Geſamtverbrauchs. Durch rege Propaganda wird weiter
darauf hingewirkt, daß die noch brauchbaren Ablauföle wieder zu
einwandfreiem Schmieröl aufgearbeitet werden.
3. Die ſchwarzen Wegebauſtoffe.
Aſphalt und Teer ſind die beiden Mineralölerzeugniſſe, die
im Straßenbau verwendet werden. Die deutſchen Aſphaltlager=
ſtätten
können nicht entfernt den ſteigenden Bedarf decken. Der
Hauptteil an Aſphalt wird aus eingeführten Rohölen in Deutſch=
land
in beſonderen Raffinerien hergeſtellt. Ein Teil dieſes
Aſphalts wird auch wieder ausgeführt. Teer für Straßenbau=
zwecke
ſteht Deutſchland in ſo ausreichendem Maße zur Verfügung,
daß ſogar ohne Schwierigkeiten viel größere Mengen, als bisher
benutzt wurden, bereitgeſtellt werden können.
Aus den mit gebotener Kürze vermittelten Tatſachen ergibt
ſich, daß in Deutſchland mit Tatkraft an der Bewältigung der
Fragen gearbeitet wird, wie die jährlich größer werdenden Ver=
brauchsmengen
an Mineralölen herangeſchafft werden können,
ohne die Deviſenanforderungen zu erhöhen und die Preiſe anzu=
ſpannen
.

Da der Ultimo für die Berliner Börſe praktiſch über=
wunden
iſt, waren die erſten Kurſe wieder überwiegend feſter,
ohne daß ſich nennenswertes Geſchäft entwickelte. Vom Publikum
und von der Kuliſſe wurden in verſchiedenen Märkten Neuan=
ſchaffungen
vorgenommen. Man verweiſt darauf, daß zum Halb=
jahrestermin
wieder beträchtliche Zinserlöſe zur Auszahlung ge=
langen
, da diesmal noch eine Verzinſung mit 3 Prozent plus 2
Prozent Konverſionsprämie erfolgt. Die anhaltende Befeſtigung
in Reichsbankanteilen (plus 1½ Prozent) ſowie die fortgeſetzte
Aufwärtsbewegung der Reichsbahnvorzugsaktien, die geſtern er=
neut
½ Prozent gewannen, wird auf die Neuanlage von Zins=
geldern
zurückgeführt. Braunkohlenaktien gewannen bis zu 1
Prozent. Am Kaliaktienmarkt fielen Salzdetfurth mit einem
Gewinn von 3 Prozent auf. Farben waren vernachläſſigt und
gegen den Vortag kaum verändert. Lebhaftes Geſchäft ent=
wickelte
ſich wieder in Kokswerten. Auch Linoleumwerte ſetzten
ihre Aufwärtsbewegung fort. Auto= und Maſchinenwerte waren
gut behauptet. Renten lagen ſtill, Altbeſitz und Zinsvergütungs=
ſcheine
verloren 10 Pfg. Der Verlauf war unter Bevorzugung
von Spezialwerten weiter feſt. Harpener ſtiegen um vorüber=
gehend
3 Prozent, Farben zogen auf 150 (plus ¼ Prozent) an.
Weiter feſt lagen Kokswerke. Am Rentenmarkt blieb das Ge=
ſchäft
ſtill.

Das Intereſſe des Publikums am Rhein=Mainiſchen
Börſengeſchäft hat etwas zugenommen, ſo daß geſtern die Umſatz=
tätigkeit
etwas lebhafter als an den Vortagen war. Auch die
Kuliſſe nahm nach der Ueberwindung des Halbjahres=Ultimos
wieder einige Käufe vor, ſo daß bei zwar nicht ganz einheitlicher,
aber doch überwiegend feſterer Kursentwicklung an den Aktien=
märkten
Erhöhungen von ½ bis 1 Prozent eintraten. Stärker
gefragt waren Reichsbankanteile mit plus 2½ Prozent, in denen
Anlagekäufe erfolgten. Auch für Montanwerte zeigte ſich größeres
Intereſſe. Von chemiſchen Werten gaben JG. Farben anfangs
noch etwas nach auf 150 (150½), nach dem erſten Kurs waren ſie
auf 150½ erhöht. Scheideanſtalt plus 1 Prozent, Metallgeſell=
ſchaft
plus ¼ Prozent. Von Elektroaktien wurden beſonders
AEG. mit 4747½ (468) lebhafter umgeſetzt, im übrigen erhöh=
ten
ſich die Kurſe um ¼ bis ½ Prozent. Zellſtoff= und Kunſtſeide=
aktien
lagen bis ½ Prozent freundlicher. Am Rentenmarkt war
das Geſchäft ſehr klein, und die Kurſe wieſen nur geringfügige
Veränderungen auf. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das
Geſchäft wieder ſtark zuſammen, da neue Aufträge nicht mehr vor=
lagen
. In einigen Werten bröckelten die Kurſe um ½ bis ½
Prozent ab, ſo bei Reichsbank, AEG. und JG. Farben. Etwas
höher waren noch Aku, RWE. und Rheinſtahl mit je plus ¼
Prozent. Am Rentenmarkt zeigte ſich eher etwas Nachfrage, was
aber in den Kurſen nicht zum Ausdruck kam.
Die feſte Stimmung der Mittagsbörſe übertrug ſich auch auf
den Abendbörſenverkehr, wenngleich ſich das Geſchäft nur auf
wenige Spezialwerte beſchränkte, während im übrigen die Um=
ſätze
auf ein Minimum begrenzt blieben. Im großen und ganzen
lagen die Kurſe im Vergleich zum Berliner Schluß gut behauptet.
Das Rentengeſchäft war minimal.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Im Mai betrug der Fleiſchverbrauch im Deutſchen Reich nach
Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes 2,67 Mill. Doppelzent=
ner
, gleich 4,06 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung. Gegenüber
dem Vormonat ergibt ſich eine Abnahme von 0,27 Mill. Dz., gleich
9 Prozent, und gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres
von 0.14 Mill. Dz. gleich 5 Prozent.
Die Firma Henſchel u. Sohn, die bekannte Lokomotiv= und
Laſtkraftwagenfabrik, konnte einen Auftrag auf 33 Lokomotiv=
erſatzkeſſel
für Indien hereinholen, nachdem ſie erſt kürzlich eine
Anzahl Lokomotiven dorthin geliefert hatte. Im Bau befinden
ſich bei der Geſellſchaft auch noch 6 ſchwere Schnellzugslokomotiven
für die ſüdafrikaniſchen Staatsbahnen, die in den letzten Jahren
rund 80 Lokomotiven und 160 Erſatzkeſſel von Henſchel bezogen
haben.

Frankfurter Aſbeſtwerke A.=G. Nach Abſchreibungen von
91 000 (43 000) RM. verbleiben für 1934 46 096 (7358) RM.
Gewinn, aus dem zunächſt der reſtliche Verluſtvortrag von 9526
RM. getilgt wird. Sodann erhalten die 12 000 RM. Vorzugs=
aktien
wieder 6 Prozent und auf die 600 000 RM. Stammaktien
ſowie die 17 400 RM. Genußſcheine wird die Dividendenzahlung
mit 3 Prozent wieder aufgenommen. In 1934 ſeien die Umſätze
geſtiegen, jedoch konnten die Anlagen nicht voll ausgenutzt wer=
den
. Im neuen Jahre ſeien die Umſätze in den erſten Monaten
gegenüber 1934 etwas zurückgegangen.

* Deukſch=polniſche Wirkſchafts=

*
auf Mhe
W e

euice Wih e.
de Geie ich 2.

Am 7. März des vorigen Jahres iſt zwiſchen Deutſchland um 90 Po.A
ſolen der mehrjährige Wirtſchaftskrieg beendet worden. Am= 1
Oktober, alſo wenige Monate ſpäter, kam es zu einer zuſätzliches hneal hu hat tehe.
Vereinbarung, die für den Warenexport Erleichterung ſchuf. Inn de Seuche herold.
übrigen blieb es aber dabei, daß die autonomen Zollſätze, aug Fieſungen bei der 2

beiden Seiten galten.
Am Freitag ſind nun in Berlin mit einer polniſchen Deln, tahen Seol .
gation neue Wirtſchaftsverhandlungen aufgenommen wordent anenlich Pe. De.
von denen man erwarten darf, daß ſie zum Abſchluß eines Harm ſt nch hichts ..
delsvertrags führen, ſo daß ſich der Warenaustauſch zwiſchen ber= /9r Poet ſchült.
aft des Lbheh Sei.
den Ländern in geregelten und erträglichen Bahnen künftig bo
Hus ete
wegt. Wie viel ſich beide Nachbarn auf wirtſchaftlichem Gebiet
geben können, geht am beſten aus den Ziffern des Jahres 19
ſchen ſterben müſel.
hervor. In dieſem Jahre kamen aus dem polniſchen Wirtſchafts
gebiet Waren im Werte van 3779 Millionen Mark nach Deutſch u M0. Dieſ Le
land, während für 496 Millionen Mark in das polniſche Wirts / ür den Eurobl.
ſt dch die Lehre Ne
ſchaftsgebiet, zu dem auch Danzig gehört, gingen. Der Zollkrie
hat den Warenaustauſch auf ein Minimum herabgedrückt. Es iſü ſnwohnt ein Funke
mN.Jg, ſo iſt es, liebe
heute gerade noch ein Bruchteil von dem übrig, was 1928 an Er
zeugniſſen hin= und herging. Aus der Tatſache aber, daß ſich diu ca und in den nächſten
Warſchauer Regierung bereit erklärt hat, in einen Gedankenau=
tauſch
über eine Formulierung des Handelsverkehrs einzutretemi 0ueh D
darf man ſchließen, daß auch jenſeits der deutſchen Grenze des Müinen.
Wille vorhanden iſt, einen Zuſtand der Halbheit durch eine end 7 Es iſt ſicher drohbl.
gültige Löſung zu erſetzen und eine Plattform zu ſchaffen, au u ſu meinte Dr. B0e
der der deutſch=polniſche Warenaustauſch neu aufgebaut werdern z man ſie für ande
Herr Profeſſor, hätt
kann.
Die Vergangenheit hat gezeigt, daß beide Teile nur verlien
ren, wenn wir wirtſchaftlich in einem Zuſtand der Friedloſigkei / nach S
leben, daß aber beide Teile ganz erheblichen Nutzen davon habem Men wir hille. L.
wenn von Staats wegen alles getan wird, um die Arbeit der UWahrlich, Sie
Exporteure zu erleichtern. Es kommt alſo lediglich darauf aru zu ſeufzend zu. 4
daß die Vernunft in den Verhandlungen ſiegt, und wenn das des der Tag iſt emt
Fall iſt, dann wird das Handelsſyſtem in den nächſten Jahrers (n prophezeit worden
ein neues Aufblühen des deutſch=polniſchen Warenverkehrs nacht hu dem Pekinger
weiſen können.
Viele Europäer ſte
zr landende Pilot
Produkkenmärkke.
noffen wird mit
Mainzer Getreidemarkt vom 28. Juni. Es notierten in RM
pro 50 Klg. (Großhandelspreiſe loko Mainz); Weizen (W 161 ſine unabſehbare 2
21.,80 Roggen (R 15) 17.,80. Hafer (H 14) 17,50. Futtergerſtü veiten Flugplaß. A
(G 11) 17,20 plus Zuſchläge, Weizenkleie (W 16) 11,13, Roggenn / ſas lebhafte Treibel
kleie (R 15) 10.44 (Mühlenpreiſe), Soyaſchrot 13. Fabrikpreiy Fon den chineſiſche
ab ſüdd. Fabr.=Sation. Tendenz: Nachfrage nach Brotgetreids ſelter Perſönlichkeite

hält an. Futtermittel bei knappem Angebot gefragt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 28. Juni. Angeſichtu. 1Hmiten einer. Oi
des bevorſtehenden Ultimos nahm das Geſchäft in dieſer Wochh ud Englandern,
einen ruhigen Verlauf. Für ſchwere Sorten (S und A) hielt leEN
haftere Nachfrage an. Die Zufuhren hierfür waren indes ſehd emn der Stmg
klein, insbeſondere von deutſcher Ware, wogegen überraſchendes
Weiſe größere Ankünfte von ausländiſchen Eiern vorlagen. Füü R0mm,
mittlere und kleine Eier beſtand nur wenig Intereſſe. Es notien 1/ Hu N
ten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufs
dannd
preiſe an den Kleinhandel): Deutſche Markeneier Kl. S 93
Doppel
Kl. A 9½, Kl. B 8½4, Kl. C 8½, Kl. D 734. Holländer, Däners
934, Kl. A 9½4, Kl. B 8½.
und Flandern Kl.

Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 28. Juni. Inſolg/ / 7 Hadſ ſend
des erhöhten Friſchmilchverbrauchs haben ſich die Anlieferungen, bwelherz ist d. bewe

in deutſcher Butter verringert. Die Nachfrage blieb trotz der heit euefäftigungsmiltel.
ßen Witterung und wegen des Monatswechſel verhältnismäßigl ginen, Schwache,
gut. Feinſte deutſche Molkereibutter ſowie deutſche und hollän=t neräpſie und olle, die
diſche Markenbutter waren lebhafter, im übrigen erfuhr das Ges Hnall u, elend fühlen
ſchäft keine beſondere Ausmaße. Es notierten in RM. pro 50 K9.: Mes keig besteres
frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Klein
ärtungsmittel. Flasch
handel): Deutſche Markenbutter 143145, feine deutſche Mol
ers 15 M, 3,70 RM, 4
kereibutter 143, deutſche Molkereibutter 140142. Landbutter
125130, Kochbutter 115120. Holländiſche Markenbutter 145. Ppelberz-Drogees I,
Berliner Getreidemarkt vom 28. Juni. Im letzten Berlinex ſhuben in den nachst,
Getreideverkehr dieſer Woche verlief das Geſchäft erneut, ruhicl irDrog. Anton Bisch
Für Weizen beſtand nach wie vor Intereſſe, ſo daß das Angebon ſevtr. 12-14 u. Rheinstr
laufend Unterkunft fand. Der Abſatz von Roggen ſtieß am Platzs befer Ludwigspl. 7, 4.
wiederum auf Schwierigkeiten, da die Mühlen noch immer auf ihrn Feu-Drog. Th. Brüche
eigenen Beſtände zurückgreifen können. In der Provinz war din Merstr, 31. Bberstadt:
Umſatztätigkeit etwas reger. Soweit Abſchlüſſe zum Niederrheir) G. Philipp Eysenbae
zuſtandekommen, handelt es ſich um ſchwimmende Partien, die bi. im Central=-Drog. Phil, 5
zum Stichtag am 15. Juli den Beſtimmungsort erreicht habern 54-Umstadt: 4dler-Dnf
Hafer lag ebenſo wie Gerſte weiter ruhig. Mehle blieben unvern Mi jun, Pfungstadt: C
vertädterstr. 32.
ändert. Scheine neigten eher erneut zur Schwäche.

Berliner Kursbericht
vom 28. Juni 1935

Oeviſenmarkt
vom 28. Juni 1935

Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Nf

91.
91.
33.625
36.625
47.125
125.
118.75
98.
117.25
158.50
139.25
110.

Mieie Hee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.


149.875
127.75
111.50
107.125

91.25
124.
100.50
121
87.25
72.50

eene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſt die. Kaufhof
Vere n. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Vee
9.25
119.125
178.
36.
83.625
121.
96.50
11.375
120.50
58.125
126.
11124.50

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
gnada
Ca
Dänemar,
Danzig
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ſtlan
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Frankreich
Griechenland
Holle
He

D
ägypt. 2
Pap. Peſo
100 Belg
Milrei=
100 Leva
1canad. Doll
0 Kronen
100 Gulden
1.Sg.
100 eſtl. Kr.
0 finn.Mk
100 Franken
100 Drachm.
0 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Briei
12.54
D.e

394
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2.353
68.67
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141
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54.
68.*
5.395
16.
2.357
KS
55 39

Italien
Japa
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ind
Norwege
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Portugal
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Sponie
hoſlowak.
Ungarn
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Ver Staaten

Währung /GeldBrie
100 Lire
Yen
00 Din
100 Lat
100 Kronen
0 Schilinglss.
199
Ze.
Ca
ſetas
100 Tſch=Kr.
f.4
00 Peng
1 Gelopeſo 0sg9
2.7721
1 Dollar

0.42 120,4e
717
649 5.6
92 /81.0:

Aud. RM.
Hypothekl,
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1 Geſchſt.
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Frankfurter Kursbericht vom 28. Juni 1935.

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ſmstag, 29. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 13

Das iſt ſehr intereſſant und merkwürdig, Herr Profeſſor!
Aun ich Sie recht verſtehe, läßt General Hu, der jetzt mit ſeiner
Ahoenarmee wohl die Provinz Nantſchung unſicher macht . . ."
Die Provinz Kuku=nor, Herr Doktor, aber er bricht auch
zw die Grenzen nach Nantſchang ein und raubt und plündert.
qfural Hu hat keinen der Aerzte und des Hilfsperſonals an den
Kſu der Seuche herangelaſſen. Wir ſind ganz verzweifelt. Alle
Aſotellungen bei der Regierung nützen nichts. Ich habe auch
aſremden Geſandtſchaften aufmerkſam gemacht und weiß, daß
ſichiamentlich der deutſche Geſandte ſehr bemüht hat aber bis=
heiſt
noch nichts erreicht worden.
Dr. Poeck ſchüttelte den Kopf. Wenn ich an Peking denke,
Rugeht das Leben ſeinen gewohnten geſchäftigen Gang, und
nots deutet darauf hin, daß irgendwo in China Tauſende von
Aſeſchen ſterben müſſen, weil . .. man zu bequem iſt, etwas für
ſieu tun. Dieſe Gleichgültigkeit gegen das Leben iſt entſetzlich
uwfür den Europäer kaum vorſtellbar. Das Leben iſt heilig!
Zuiſt doch die Lehre des Evangeliums; denn in jedem Men=
ſ
0 zu wohnt ein Funke der Göttlichkeit.
Ja, ſo iſt es, lieber Doktor! Uebrigens erwartet Peking
Kye und in den nächſten Tagen die Weltflieger. Sie wiſſen ja,
dwachtzehn Staaten daran beteiligt ſind mit insgeſamt ſechzig
T0hinen.
Es iſt ſicher großartig, wenn ſechzig Maſchinen um die Welt
naſt, meinte Dr. Poeck, aber wäre es nicht ungleich wichtiger,
wen man ſie für andere Zwecke einſpannte? Denken Sie doch
nu Herr Profeſſor, hätten wir zehn ſolcher Maſchinen für einen
nach Si=nong und den anderen Peſtgebieten, wie leicht
flſyten wir Hilfe bringen.
Wahrlich, Sie haben recht! ſtimmte der ſchwäbiſche Pro=
füüſte
ſeufzend zu. Wie viel Hilfe könnten wir bringen!
Der Tag iſt empfindlich kühl. Ein früher und harter Win=
thr
ſt prophezeit worden.
Auf dem Pekinger Flugplatz herrſcht reges Leben und Treiben.
Viele Europäer ſtehen plaudernd in Gruppen zuſammen und
jide landende Pilot es ſind bereits vierzehn Maſchinen ein=
gewffen
wird mit Beifall überſchüttet.
Eine unabſehbare Menge Chineſen aller Lebensalter umſäumt
dienweiten Flugplatz. Mit unergründlichen Geſichtern ſtarren ſie
qufdas lebhafte Treiben.
Von den chineſiſchen Behörden ſind eine ganze Reihe hoch=
gefllter
Perſönlichkeiten erſchienen.
Inmitten einer Gruppe eleganter Frauen und Männer, die
ſſchaus Engländern, Franzoſen und Deutſchen und außerdem

ROMAN VON WOLEGANG MARKEN
(25
einigen Chineſen zuſammenſetzt, ſteht neben einem würdigen
alten Herrn eine hochgewachſene Dame mit erwartungsvollem
Geſicht.
Ihr Antlitz iſt von unnahbarer Schönheit, und obwohl ſie
ſicher ſchon Ende der Dreißig ſein mag, entfaltet ſie noch den
ganzen Reiz einer reifen, ſchönen Frau.
Es iſt Mrs. Marſhall, die Inhaberin des großen anglo=
chineſiſchen
Handelshauſes Marſhall Sons.
Der alte Herr an ihrer Seite mit dem graugeſprenkelten
Backenbart iſt ihr Prokuriſt und Vertrauter, Mr. Jeremy Doffy,
ein gebürtiger Irländer.
Mrs. Marſhall leitet zuſammen mit Jeremy Doffy das
weitverzweigte Unternehmen. Sie führt ein großes gaſtfreies
Haus, ſelber aber lebt ſie einfach und verſchmäht jeden Luxus.
Doch dafür iſt ſie wohltätig in einem Maße, daß ſie ſogar von
den Chineſen verehrt wird, und das will was heißen.
Sie hat Krankenhäuſer, Krüppelheime, Kinderaſyle und
andere ſoziale Einrichtungen aus eigenen Mitteln geſchaffen. Sie
hat Hunderttauſende für ärztliche Forſchungszwecke ausgegeben
und lindert ſo die Not, wo ſie nur kann.
Mrs. Marſhalls einziger Sohn iſt jetzt achtzehn Jahre alt
und ſtudiert in England ſein erſtes Semeſter Medizin.
So einfach Mrs. Marſhall lebt, dem Sohne gönnt ſie alles
und läßt ihm ſeinen Willen. Er hat ein ſtattliches Konto bei
der Bank von England, beſitzt ſein Auto, ja ſogar ſein eigenes
Flugzeug, aber er iſt kein Verſchwender.
Vor einigen Tagen war ein Telegramm eingetroffen, deſſen
Inhalt Mrs. Marſhall aufs ſtärkſte erregt hatte:
beteilige mich mit myland am weltfluge und freue mich,
dich in einigen tagen umarmen zu können, meine maſchine
trägt die nummer 35.
fred.
Im erſten Augenblick war Mrs. Marſhall, die ſich gerade
geſchäftlich in Peking befand, ſehr erſchrocken, dann aber über=
kam
ſie eine große Freude.
Sie ſollte den Sohn wiederſehen! Sie konnte den Augen=
blick
kaum erwarten, bis die Maſchine Nr. 35 anrollte.
Eben kam ein Herr der Flugleitung herbeigelaufen.
Mrs. Marſhall, Maſchine 35 funkt, daß ſie vierzig Kilo=
meter
von Peking entfernt ſei. Sie dürfte in den nächſten
Minuten landen.
Wirklich? Oh, ich danke Ihnen ſehr Sir Warris!
Minuten vergingen und wurden für die Frau zu Ewig=
keiten
. Endlich! Jetzt landete dort ein Flugzeug. Es war die
Nr. 35!

Mrs. Marſhall lief dem Flugzeug entgegen.
Und bald lag ſie in den Armen des Sohnes, aufgelöſt vor
Freude. Tränen liefen ihr über die Wangen und ſie ſchämte
ſich ihrer nicht.
Daß du da biſt, lieber, lieber Fred! rief ſie aus.
Dabei ſah ſie ihn ſtrahlend an. Wie groß er geworden war,
ein hübſcher ſchlanker Menſch und . . . dem Vater wie aus dem
Geſicht geſchnitten.
Als die Frau das feſtſtellte, zog ſich ihr Herz ſchmerzlich
zuſammen.
Gute, ſtarke Augen, echte Jungenaugen, leuchteten aus dem
friſchen Geſicht.
Oh. Mama.. ſagte der Sohn beglückt und verlegen.
Ich bin ſo froh! Ich bin doch nur deswegen mitgeflogen um
dich wiederzuſehen. Das iſt mein Kamerad, Jonny Myland,
Mama! Ein Flieger, wie du ihn dir ſuchen mußt
Myland verneigte ſich höflich, als ihm Mrs. Marſhall herz=
lich
die Hand drückte. Er war etwa dreiundzwanzig Jahre alt,
wirkte aber genau ſo jungenhaft wie der achtzehnjährige Fred.
Nun kamen auch die Herren der Flugleitung heran, um die
beiden Piloten zu begrüßen.
Am Abend wurde zu Ehren der Flieger eine großes
Bankett gegeben. Peking war das Endziel der erſten Teilſtrecke
des Weltfluges. Erſt in drei Tagen ſollte es weitergehen. Die
Flieger konnten ſich erholen.
Im Majeſtic=Hotel wurden die eingetroffenen Flieger es
waren ſechsundfünfzig an der Zahl von Publikum und Preſſe
in gebührender Weiſe gefeiert.
Auch Mrs. Marſhall mit ihrem Prokuriſten Mr. Jeremy
Doffy war anweſend.
Eine Menge Reden wurden gehalten, und es muß zu Ehren
der Flieger feſtgeſtellt werden, daß ſie auch die gut über=
ſtanden
.
Bei der Flugleitung gab es eine kleine Aufregung, als einer
der Diener dem Vorſitzenden, dem engliſchen Botſchafter Lord
Carmennys, einen Brief überreichte.
Darin ſtand: Sir! Die Unterzeichnete bittet um die Er=
laubnis
, zu den anweſenden Weltfliegern ein paar Worte
ſprechen zu dürfen. Margarete Lange, Krankenſchweſter der deut=
ſchen
Miſſion.
(Fortſetzung folgt.)

ee
Stellvertr. Haup ’ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf !
den Schlußdienſt:
ndreas
* * für das Feuilleron und die
auer; für den lokalen Teil: Ma
ſegenwar
Dr. Herbert Netie; für Neich und Ausland : 1. V. Karl Böhmann
für den Handel=
. V. Andreas Bauer; für den Sport; Karl Böhmann; Anzeiger
leiter: Willy
uhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ämtlich in Darmſtadt.
). A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt. Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
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Seite 14 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 29. Juni 1937

OE

Heute Premiere

Heute Neuaufführung

Ein Spitzenfilm der Weltproduktion!
Das Geheimnig und

Die beiden echten Pat und Patachon in ihrem
letzten und schönsten Lachschlager!

MEM

OMK4

das Ende der großen
Liebe einer
Köwigin!

Re
Gngin

Die letzten Tag

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den
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