Darmstädter Tagblatt 1935


25. Juni 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 172
Dienstag, den 25. Juni 1935
197. Jahrgang

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Belgien auf litauiſchen Spuren.
Abeckennung der belgiſchen Skaaksangehörigkeit für 4 Mikglieder der heimakkreuen Bewegung in Malmédy.

Der Ausbürgerungsprozeß
von Malmödy.
EP. Brüſſel, 24. Juni.
As Appellationsgericht in Lüttich hat nunmehr das Ver=
ſäumfsurteil
im Ausbürgerungsprozeß gegen die Mitglieder der
Heimttreuen Bewegung in Malmédy Joſeph Dehottay, ſeinen
Sokh Peter, ſeine Neffen Heinrich und Paul Foxius gefällt. Das
Urtil lautete, wie zu erwarten war, auf Aberkennung der bel=
giſchef
Staatsangehörigkeit.
I es ſowohl heute, wie auch bei dem erſten Termin am
19.1 Ini zu einer eigentlichen Verhandlung nicht gekommen war,
daſ. Verteidigung das Prozeßmaterial zu ſpät zugeſtellt wor=
den
ur, wird die Verteidigung nunmehr innerhalb der geſetz=
lichen
Friſt Einſpruch erheben. Es iſt daher mit einer wirklichen
Veryadlung zu einem ſpäteren Termin zu rechnen.
Das Lükticher Urkeil.
Ar Lütticher Appellationsgerichtshof hat nun doch ein Ur=
teil
gfällt, das die Ausbürgerung von 4 heimattreuen Bürgern
EumefMalmedys ausſpricht. Damit iſt allerdings der Kampf um
die lsbürgerung dieſer Neubelgier noch keineswegs abgeſchloſſen.
Abegſils Tatſache bleibt für uns nun einmal feſtzuhalten, daß
das hiht anfechtbare Geſetz über die Ausbürgerung von belgiſchen
Stautangehörigen, die nicht durch Geburt Belgier geworden ſind,
Anmedung gefunden hat und daß ein Gericht von der Bedeutung
des Bpellationsgerichtshofes darauf verzichtet, der Rechtslage
Rechhung zu tragen, um der politiſchen Demonſtration freien Lauf
zu Taſen. War ſchon das Geſetz ſelbſt eine bewußte Brüskierung
für Dutſchland, ſo müſſen wir aus ſeiner praktiſchen Anwendung
hercugſeſen, daß man in Belgien drauf und dran iſt, die normalen
und hrrekten Beziehungen zwiſchen beiden Nachbarländern einer
empidlichen Belaſtung auszuſetzen. Denn darüber kann man ſich
in Wyſſel nicht im Unklaren ſein, daß das Schickſal jedes deutſchen
Vol Senoſſen außerhalb der Reichsgrenzen uns auf das heftigſte
beriſhſt. Darüber hat das deutſche Echo, das das Ausbürgerungs=
geſe
: usgelöſt hat, die belgiſche Regierung und das belgiſche Volk
hinwhend belehrt. Ueberall dort, wo man der Vernunft Spiel=
raum
jab, war man auch mit dem auf die Verfolgung des Deutſch=
tumy
mnerhalb der belgiſchen Grenzen geſchnittenen Geſetzes nicht
einrtanden, zumal man ſich daran erinnerte, daß Belgien vor
eini=e Jahren bereit war, Eupen=Malmédy wieder an Deutſch=
land
pzutreteen. Belgien ging damals von der durchaus geſunden
Erwmtnng aus, daß es ſich auf die Dauer ein Eupen=Malmédy
nich= ſeiſten könne und daß das deutſch=belgiſche Verhältnis von
dieſor Minderheitenfrage befreit werden müſſe. Daß aus der Rück=
gabe
tichts wurde, hat ſeine beſonderen Gründe, die wieder in
demr lerhältnis Belgiens zu Frankreich zu ſuchen ſind. Aber die
Reggeung in Brüſſel hätte, das durfte man wohl von ihr erwar=
ten
ales vermeiden müſſen, was geeignet war, die deutſch= belgi=
ſchem
beziehungen durch eine ſchlechte oder ſchikanöſe Behandlung
der datſchen Bevölkerung in Eupen=Malmédy Spannungen aus=
zuſe
=ſi. Leider haben wir in der Vergangenheit immer wieder
erle=ſ0 müſſen, daß das Deutſchtum im belgiſchen Staatsgebiet
aller möglichen Verfolgungen ausgeſetzt war. Dieſe Politik hat
natürſch in der Hauptſache darauf abgezielt, den deutſchen Nach=
barm
zu provozieren und hat zur Verabſchiedung des Ausbürge=
run
=gseſetzes und ſeiner Anwendung durch das Lütticher Gericht
gefüht, obwohl der Artikel 36 des Verſailler Vertrages den Neu=
belgen
reſtloſe Gleichberechtigung mit allen anderen belgiſchen
Sta=itangehörigen einräumt, und ſie infolgedeſſen vor Willkür=
han
lungen ſchützt.
Je jetzigen Vorgänge zeigen, daß man ſich in Belgien über
verttglich verankerte Schutzbeſtimmungen glatt hinwegſetzt und
auf dm beſten Wege iſt, für Eupen=Malmédy ein gleiches Aus=
nahzecht
zu ſchaffen, wie es die Kownoer Regierung durch ihre
ſtänrſen Rechtsbrüche im Memelgebiet aufgerichtet hat.
ler Brüſſeler Regierung ſollte es allerdings peinlich ſein, in
eineen Atemzuge mit den litauiſchen Rechtsbrechern genannt zu
wersA. Wir geben daher die Hoffnung noch nicht auf, daß man
in Begien ſchließlich doch noch zu einer beſſeren Einſicht gelangt
unde ds Ausbürgerungsgeſetz wieder zu den Akten legt. Denn Ge=
ſetzeedieſer
Art ſind in der Tat geeignet, das friedliche Zuſammen=
lebeender
Nationen auf das Nachteiligſte zu berühren. Vor der
Geſröſte ſtehen aber diejenigen als die Angeklagten da, die der=
rtüyGeſetze
geſchaffen und angewandt haben.
Gens Beſprechungen mit Muſſolini.
hgliſche Vermitklung im Abefſinien=Konflikk?
EP. Rom, 24. Juni.
De Beſprechungen zwiſchen Muſſolini und dem engliſchen
Mi=iſer Eden haben am Montag vormittag um 10 Uhr im Pa=
a
5so Venezia begonnen. Der diplomatiſche Korreſpondent der
Mchyning Poſt beſtätigt die Meldung eines Sonntagsblattes,
daßß iniſter Eden bei ſeinem Beſuch in Rom einen letzten Ver=
an
nachen werde, den Ausbruch eines Krieges zwiſchen Italien
Ung Wbeſſinien zu verhindern. Die engliſchen Vorſchläge zielten
darnn hin, die berechtigten italieniſchen Anſprüche zu befriedigen,
ADerr lleichzeitig die politiſche Unabhängigkeit Abeſſiniens zu garan=
Heren Abeſſinien ſolle Italien wirtſchaftliche Konzeſſionen ein=
käunn
, und zwar das Recht, eine Eiſenbahn von Maſſaua in
Ikauliniſch=Eritrea nach Mogadiscio in Italieniſch=Somaliland,
alfü uer durch Abeſſinien zu bauen, gewiſſe Brunnen und Weide=
lan
in der Provinz Ogaden zu benutzen und den Baumwoll=
anle
im Norden zu entwickeln. England ſei bereit, ſeinen Ein=
ſunz
n dieſer Richtung geltend zu machen, vorausgeſetzt, daß

Italien keinen militäriſchen Angriff unternehmen werde und Ga=
rantien
dafür gegeben würden.
Ueber die erſte Unterredung, die am heutigen Montag Eden
mit Muſſolini im Palazzo Venezia hatte, wurde die folgende amt=
liche
Mitteilung ausgegeben:
Heute morgen hat der Kabinettschef im Palazzo Venezia den
britiſchen Miniſter Eden empfangen und ſich mit ihm in einer
herzlichen Unterredung unterhalten, die ungefähr zwei Stunden
dauerte. Während der Beſprechung waren das engliſch=deutſche Ab=
kommen
vom 18. Juni, die Pläne des Luftpaktes und andere Fra=
gen
geprüft worden, die den Gegenſtand der engliſch=franzöſiſchen
Londoner Erklärung vom 3. Februar gebildet haben."
Mittags gegen 2 Uhr gab Muſſolini im Hotel Excelſior zu
Ehren des britiſchen Gaſtes ein Frühſtück, an dem zahlreiche Diplo=
maten
teilnahmen, darunter der Unterſtaatsſekretär des Aeußeren,
Suvich, und der Kabinettschef Aloiſi.
Die für Montag nachmittag angeſetzte zweite Unterredung
Edens mit Muſſolini iſt auf Dienstag 17 Uhr verſchoben worden.
Die Abreiſe des britiſchen Miniſters aus Rom wird vorausſicht=
lich
erſt am Mittwoch vormittag erfolgen.
Eine Unkerredung mit dem Negus.
EP. Paris, 24. Juni.
Der Sonderberichterſtatter des Matin hatte mit dem
Negus eine Unterredung über die Gerüchte, wonach die iſlamiſche
Bevölkerung der Gebiete rund um Abeſſinien mobiliſiere‟. Der
Negus erklärte dem Journaliſten, Mohammed habe im Koran
erklärt, da die Aethiopier ihm Gaſtfreundſchaft gewährt hätten,
müßten Muſelmanen ihnen, wenn ſie in Schwierigkeiten ſeien,
helfen. Für den Augenblick ſeien die Muſelmanen und Aethio=
pier
glücklich im Frieden und in der religiöfen Freiheit zu
leben. Auf die Frage, ob der Negus im Kriegsfalle von Seiten
des Iſlam Hilfe erwarte, antwortete dieſer: Ich weiß nicht,
das iſt eine Hypotheſe. Wir haben um nichts gebeten. Wir
ſtehen in guten Beziehungen zum Yemen und zum Hedſchas.
Die Chriſten in Aegypten haben ebenfalls in Rom als Friedens=
mittler
interveniert. Der Negus dementierte darauf das
Gerücht, wonach der türkiſche General Moham=
med
Menin das Oberkommando über die abeſſi=
niſche
Armee im Kriegsfalle übernehmen werde. Dieſer
General befinde ſich allerdings im Lande, aber er werde kein
Oberkommando ausüben.

Der engliſche Geſandte für Abeſſinien wird, wie verlautet,
Adis Abeba verlaſſen und ſich nach England begeben. Seine Ab=
reiſe
erfolgt angeblich aus Geſundheitsrückſichten. Der Kaiſer von
Abeſſinien erklärte, daß die Gerüchte über ein Bündnis zwiſchen
England und Abeſſinien jeder Grundlage entbehrten.
Die Regelung des Transfers ab 1. Juli.
DNB. Berlin, 24. Juni.
In Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen des Communi=
ques
der Berliner Transferkonferenz vom 29. Mai 1934 hatte die
Reichsbank am 14. Juni 1934 die Transferregelung für alle
innerhalb der Zeit vom 1. Juli 1934 bis 30. Juni 1935 notwen=
digen
Fälligkeiten aus mittel= und langfriſtigen deutſchen Aus=
landsverpflichtungen
bekanntgegeben. Mit Rückſicht darauf, daß
die deutſche Deviſenlage, die zu dieſer Regelung führte, in der
Zwiſchenzeit keineswegs eine Beſſerung, vielmehr eine weitere
Verſchlechterung erfahren hat, ſieht ſich die Reichsbank genötigt,
eine dementſprechende Regelung für ein weiteres Jahr vom 1.
Juli 1935 bis 30. Juni 1936 zu treffen.
Das Reichsbankdirektorium beſtimmt daher gemäß § 3 des
Geſetzes über Zahlungsverbindlichkeiten gegenüber dem Ausland
vom 9. Juni 1933 hinſichtlich aller mittel= und langfriſtigen deut=
ſchen
Auslandsverbindlichkeiten, die in der Zeit vom 1. Juli 1935
bis 30. Juni 1936 fällig und bei der Konverſionskaſſe für deutſche
Auslandsſchulden eingezahlt werden, folgendes:
1. Ein Bartransfer findet nicht ſtatt.
2. Jeder Zinsſcheininhaber iſt berechtigt, auf jeder der für
ihn durch Reichsmarkzahlung des deutſchen Schuldners an die
Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden geleiſtete Zahlung
gegen dieſe begünſtigte Reichsmarkforderungen nach näherer Maß=
gabe
der Durchführungsbeſtimmungen mit 3 vom Hundert jähr=
lich
verzinsliche und 3 vom Hundert des jeweils umlaufenden
Betrages jährlich tilgbar bis zum 1. Januar 1946 laufenden Fun=
dierungsſchuldverſchreibungen
der Konverſionskaſſe, für deutſche
Auslandsſchulden in Höhe des Nominalbetrages des Zinsſcheines
und in der Währung, auf die der Zinsſchein lautet, zu erhalten.
Kapital, Zinſen und Tilgungsbetrag ſind mit der Reichsgarantie
ausgeſtattet, auf die die Beſchränkungen und Verbote des Geſetzes
über die Deviſenbewirtſchaftung vom 4. Februar 1935 (RGBl. I,
Seite 106) und die Vorſchriften des Geſetzes über Zahlungsver=
bindlichkeiten
gegenüber dem Ausland vom 9. Juni 1933 (RGBl.
I, Seite 349) keine Anwendung finden.
3. Den Zinsſcheingläubigern ſtehen die ſonſtigen Zinsgläubi=
ger
ſowie die Gläubiger der Dividendenforderungen und Forde=
rungen
auf regelmäßig wiederkehrende Leiſtungen ähnlicher Na=
tur
gleich, die gemäß dem Geſetz über Zahlungsverbindlichkeiten
gegenüber dem Ausland vom 9. Juni 1933 bei der Konverſions=
kaſſe
für deutſche Auslandsſchulden einzuhalten ſind.
4. Die Behandlung von Tilgungsbeträgen und Kapitalrück=
zahlungen
werden beſonderer Regelung vorbehalten. Ihre Trans=
ferierung
unterbleibt.
5. Der Zahlungsverkehr gegenüber dem Ausland, der durch
Verrechnung oder Zahlungsabkommen oder durch ſonſtige Verein=
barungen
anderer Weiſe als durch Einzahlung bei der Konver=
ſionskaſſe
für deutſche Auslandsſchulden ſeine Regelung findet,
bleibt von den vorſtehenden Beſtimmungen unberührt.

Skalins innerer Zickzackkurs.

Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, im Juni 1935.
Seit der Ermordung Kirows, des Leningrader Parteiführers
und eines der nächſten Mitarbeiter des Diktators Stalin, hat
kein Ereignis das innere Leben der Sowjetunion ſo beeinflußt
und die unzufriedenen Elemente in der Partei derart in Auf=
regung
verſetzt, wie der Fall Jenukidſe. Der ehemalige Sekretär
im Zentralkomitee der kommuniſtiſchen Partei, wie Stalin=
Dſchugaſchwili ein Georgier, früher Liebling Lenins und
Kraſſins, der mit der Geſchichte der Partei eng verbunden iſt,
wurde ſchon im März auf Knall und Fall von ſeinem Poſten
des 3K=Sekretärs, den er ſeit der Oktoberrrevolution, alſo ſeit
faſt 18 Jahren bekleidete, entlaſſen und in die Ehrenverban=
nung
auf einen Poſten nach dem Kaukaſus entſandt. Das
dumpfe Grollen, das ſich ſeitdem bei den alten Parteigenoſſen
über dieſe ungerechte Behandlung des außerordentlich belieb=
ten
guten Onkels Jenukidſe fühlbar machte, hatte ſich noch
nicht gelegt, als in der zweiten und dritten Juniwoche Schlag
auf Schlag eine Reihe neuer Ereigniſſe die Parteiöffentlichkeit
erſchütterten: Die Geſellſchaft der alten Bolſchewiſten der Sta=
lin
ſelbſt wie alle führenden Männer der Regierung und der
Partei angehörten und der gegenüber der Diktator auf Grund
der Parteidiſziplin verpflichtet war, ſich mit ihren Mitgliedern
vor jeder halbwegs bedeutungsvollen Entſcheidung zu beraten,
wurde von heute auf morgen verboten und aufgelöſt; es folgte
ſodann ein grundſätzlicher Umbau des geſamten Propaganda=
apparates
der Partei, und neue Propagandarichtlinien führen
gegen die Gefahr einer Verbürgerlichung der Kommuniſten
ſchwerſtes Geſchütz auf; zwei Tage ſpäter ſind auch die Jung=
kommuniſten
, der ſogenannte Komſomol, zurückgepfiffen worden,
und in einer umfangreichen Verordnung wurden ihnen neue
Aufgaben geſtellt, die nichts mehr von dem bisherigen beherr=
ſchenden
Einfluß dieſer Hauptſtütze des Stalin=Regimes ent=
halten
und die die künftige Aufgabe des Komſomol nur noch
auf die Jugend= und Erziehungsarbeit beſchränken; ſchließlich
wird im Anſchluß an die Abſetzung und Verbannung Jenukidſes
nach Oſtſibirien eine neue Säuberung durchgeführt, die haupt=
ſächlich
im Verwaltungsapparat der Partei ihre Opfer fordert
und die ſchon bisher, wie die Prawda ſchrieb, dazu geführt
hat, daß 58 alte Kommuniſten verſchwunden ſind.
Was war geſchehen? Steht der Fall Jenukidſe, dem die ge=
ſamte
Moskauer Preſſe im Auftrag der Partei Verbürger=
lichung
, Nachlaſſen der revolutionären Wachſamkeit, Förderung
der parteifeindlichen Einflüſſe uſw. vorwirft, einzeln da oder
iſt er nur im Zuſammenhang mit den ſpäteren Ereigniſſen zu
betrachten? Sind die ſpäteren Maßnahmen die alle von
Stalin ſelbſt, der ſich immer mehr in die Rolle des einzigen
und geliebten Führers gefällt, angeordnet worden ſind als
der Beginn eines neuen Kurſes in ſeiner inneren Politik zu
werten?
Schon lange liegen Anzeichen dafür vor, daß die kommu=
niſtiſche
Partei eine ſchwere innere Kriſe durchmacht. Hatte die
Ermordung Kirows die allgemeine Nervoſität bis zur Uner=
träglichkeit
geſteigert, ſo vergeht ſeitdem eigentlich kaum eine
Woche, in der nicht neue Maßnahmen verfügt würden, die von
der inneren Unklarheit und Unſicherheit zeugen. Der Fall
Jenukidſe hat eine perſönliche und eine prinzipielle Seite. In
der Tat trug er den Spitzuamen eines guten Onkels nicht zu
Unrecht. Denn im Gegenſatz zu der erdrückenden Mehrheit aller
maßgebenden Männer in der Regierung und in der Partei, hatte
er einige menſchliche Seiten, die ihn oft als Fürſprecher für
Verbannte und Verurteilte auftreten ließen. So geriet er in den
Verdacht, mit den Feinden des Regimes zu paktieren. Auch im
Sekretariat der Partei ſoll er bei ſeinen Untergebenen weniger
auf die erforderliche unverdächtige kommuniſtiſche Geſinnung, als
vielmehr auf die ſachliche Eignung geſehen haben. Dadurch kam
er naturgemäß auch mit jenen Elementen der heutigen Geſtri=
gen
in Verbindung, die durch die alte Schule der Zarenver=
waltung
gegangen waren. Jetzt wird er in der grenzenloſen
Verlaſſenheit und Oede Oſtſibiriens über die Wandelbarkeit
menſchlicher und politiſcher Freundſchaft nachdenken können..."
Darüber hinaus aber erhält man in Moskau nur wenig
Aufſchluß über die wirklichen Hintergründe des plötzlichen Stur=
zes
einer der erſten bolſchewiſtiſchen Größen. Die Preſſe ergeht
ſich in unklaren Drohungen gegenüber allen, die in bürgerlichen
Lebensgewohnheiten untergehen und ſie wettert gegen einen
neuen inneren Feind, ohne über halbe Andeutungen hinauszu=
gehen
. Hat aber nicht Stalin ſelbſt bei jeder Gelegenheit von
der Notwendigkeit eines kulturvollen, eines ſchönen Lebens ge=
ſprochen
? Die Blätter beſinnen ſich auf die alten kommuniſtiſchen
Dogmen, begrüßen die neue Parteiſäuberung ſowie die Konzen=
tration
aller Jugendkräfte auf die Jugenderziehung und treten
für eine ſtrenge Befolgung der neuen Richtlinien über die
Parteipropaganda ein, um alle verweichlichten und dem kämpfe=
riſchen
Geiſt abholden Elemente auszumerzen, aber ver=
langten
das gleiche nicht gerade auch die Alten Bolſchewiſten
die aufgelöſt und verboten wurden? Wie reimen ſich dieſe alten
unverfälſchten kommuniſtiſchen Lehren zuſammen mit dem
Hervorholen der rein bourgeoiſen Ideale von der Erhaltung
der Familie als der erſten Stütze des Staates, von dem neu=
erwachten
Patriotismus, ja von der ganzen Schönheit eines
glücklichen Lebens? In Kreiſen der alten und der jungen Kom=
muniſten
zerbricht man ſich vergebens darüber den Kopf, was
gut und was böſe iſt, was richtig und was falſch, was erlaubt
und was verboten bleibt.
Man kommt der Bedeutung der Dinge, die ſich gegenwärtig
in Sowjetrußland abſpielen, nur näher, wenn man die Antwort
auf machtpolitiſchem Gebiet ſucht Ueber Gut und Böſe im
bolſchewiſtiſchen Staat entſcheidet Stalin allein. Die Alten Bol=
ſchewiſten
hatten bei dem Beſuch Lavals in Moskau gegen die
Einſchränkung der kommuniſtiſchen Propaganda im Ausland ge=
murrt
ſie wurden aufgelöſt; denn unabhängig von der Bei=
behaltung
des alten Zieles der Weltrevolution ſollten vorläufig
die neuen Freunde in Paris nicht verſtimmt werden. Jenukidſe
war über die Verwaltung der Lenin=Bibliothek im Kreml, die
allein das Vorrecht einer unmittelbaren Verbindung mit dem
Ausland beſaß, wie man erzählt, zu ſehr ausländiſchen,
trotzkiſtiſchen Einflüſſen unterlegen deshalb wurde er ver=
bannt
. Die jungen Kommuniſten, einſt in der Tat die zuver=
läſſigſten
Helfer des Stalin=Regimes, ſind heute zu ſtark ge=

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Seite 2 Nr. 172

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

worden ein kleiner Dämpfer kann in dem Augenblick noch
nicht ſchaden, in dem Stalin alle Zügel noch feſt in der Hand
hat und den Apparat vollkommen beherrſcht. So hat man
mehreren Leuten, denen der Kamm vielleicht erheblich geſchwol=
len
war, heilſame Lehren erteilt, und das Führertum des
einzigen Herrſchers erſtrahlt in noch nie dageweſenem herrlichen
Licht.
Tatſächlich hat Stalin mit ſeinem neuen Schlagwort von
der Schönheit des Lebens eines Kommuniſten in den Köpfen
von alt und jung eine Verwirrung angerichtet, die nicht leicht
zu beſchreiben iſt. Sind nicht alle hohen kommuniſtiſchen Funk=
tionäre
verweichlicht, führen ſie nicht ein ſchönes, ein herrliches
Leben, das alſo als Ideal hingeſtellt wird? Dieſe Schlüſſe der
Durchſchnittskommuniſten mögen logiſch berechtigt geweſen ſein
in dem Augenblick aber, in dem ſie verſuchten, ihrerſeits die
Führer nachzuahmen und deren Annehmlichkeiten für ſich zu be=
anſpruchen
, kamen ſie mit dem Parteikodex in Konflikt. Es
mag hinzukommen, daß die intenſive Schönheits=Propaganda
die Genoſſen in der Tat nicht nur auf den Weg der bürgerlichen
Einſchätzung der Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten des täg=
lichen
Lebens geführt, ſondern ſie auch ganz ſelbſtverſtändlich in
einen näheren Kontakt mit den Geſtrigen gebracht hat. Denn
es war ja gerade das Charakteriſtikum der guten alten Zeit,
daß es einem gut ging, daß man das Satteſſen beanſpruchte,
daß man etwas als ſelbſtverſtändlich hinnahm, was heute als
unerhörtes Wohlleben erſcheint, nämlich das ſorgloſe Auskom=
men
, die geregelten täglichen Mahlzeiten, das bürgerliche Wohl=
leben
Und hierauf dürften auch in erſter Linie die Maſſen=
verſchickungen
zurückzuführen ſein, die in den letzten Wochen
z. B. in Leningrad vorgenommen wurden. Allein die nahe An=
weſenheit
dieſer Leute, die von dem Früher ſchwärmen konnten,
erſchien dem Diktator verdächtig und gefährlich. Und dennoch!
Welche Schönheit des Lebens meint nun der Beherrſcher
aller Kommuniſten, wenn nicht das gute bürgerliche Auskommen?
Die Alten Bolſchewiſten. Jenukidſe, der Komſomol ſie
ſind Opfer eines inneren Zickzackkurſes der Stalinſchen Politik
geworden, wie er in dieſer Ausgeprägtheit nur ſelten in Erſchei=
nung
getreten iſt. Wenn auch darin ein Symptom der Unſicher=
heit
und des Schwankens zu erblicken iſt, wenn man auch
vorausſagen kann, daß noch manche auf der Strecke bleiben
werden, ſo ſteht ſeine perſönliche Machtvollkommenheit noch un=
erſchüttert
da. Jedenfalls heute noch. Ueber das Weitere aber
wird die Zukunft Aufſchluß bringen.

Verhaftungen im Kreml.
DNB. Moskau, 24. Juni.
Wie verlautet, ſoll auf Veranlaſſung des Bundeskommiſ=
ſariats
des Innern der Kommandeur der Kreml=Schutzwache
ſeines Poſtens enthoben und verhaftet worden ſein. Außerdem
ſei gegen ihn und weitere Mitglieder der Schutzwache ein Partei=
verfahren
eingeleitet worden. Die Zahl der Verhaftungen ſoll
insgeſamt 20 überſteigen. Dem Kommandeur der Schutzwache
wird, wie weiter verlautet, gegenrevolutionäre Geſinnung vor=
geworfen
. Er habe mit ſowjetfeindlichen Kreiſen Verbindung
unterhalten und Leute in ſeine Truppe eingeſtellt, die dem feind=
lichen
Lager angehörten. Die Hauswache ſoll abgelöſt und durch
eine neue, von der OGPU. beſonders ausgeſuchte Wachtruppe er=
ſetzt
worden ſein. Bekanntlich wohnen im Kreml Stalin, Molo=
tow
und die ganze bolſchewiſtiſche Garde.
Neue Regierung in Jugoſlawien.
EP. Belgrad, 24. Juni.
Die neue Regierung Stojadinowitſch iſt am Montag nach=
mitttag
gebildet worden. Sie hat folgende Zuſammenſetzung:
Miniſterpräſident und Außenminiſter: Milan Stojadinowitſch
(bisher Finanzminiſter); Finanzminiſter: Duſan Letica (bisher
Gehilfe des Finanzminiſters); Kriegsminiſter: General Zivkowitſch
(wie bisher); Juſtizminiſter: Dr. Auer (bisher Erziehungs=
miniſter
); Innenminiſter: Dr. Koroſchetz (Führer der Slowen.
Volkspartei); Verkehrsminiſter: Dr. Spaho (Führer der Bos=
niſchen
Mohammedaner); Handelsminiſter: Dr. Vrbanitſch (wie
bisher) Kroate; Unterrichtsminiſter: Stozowitſch (Radikal); Land=
wirtſchaftsminiſter
: Stankowitſch (Radikal); Sozialminiſter:
Proka; Forſtminiſter: Stefanowitſch (Radikal); Staatsſekretär
im Miniſterpräſidium: Jankowitſch.
Die Miniſter haben um 5 Uhr nachmittags den Eid auf die
Verfaſſung abgelegt.
Die neue Regierung beſteht aus Mitgliedern der Gruppe Ko=
roſchetz
, der Gruppe Spaho und des Radikalen Haupt=Ausſchuſſes,
dem auch der Miniſterpräſident Stojadinowitſch angehörte, bevor
er ſeinerzeit in die Regierung Jeftitſch antrat. Fünf Mitglieder
der neuen Regierung ſind zum erſtenmal Miniſter; ſechs Miniſter
gehörten dem gegenwärtigen Parlament an.

Lebendiges deutſches Theaker!
Von unſerem zur Zweiten Reichstheaterfeſtwoche
entſandten sn=Sonderberichterſtatter.
Hamburg, im Juni 1935.
Vielfältig und beinahe unüberſehbar ſind die Bezirke der
deutſchen Theaterkunſt; es müßte eine geringe Mühe ſein, aus
dem ſo reichhaltigen Beſtande das Beſte herauszuſuchen, damit
es ſeinen Siegeszug über die deutſchen Bühnen erneuere.
Reichhaltig und abwechſlungsreich iſt aber auch das Schaf=
fen
der Dichter unſerer Tage, die ſich in den Dienſt des Thea=
ters
geſtellt haben. Ueberall ſind die Dramaturgen emſig be=
müht
, aus der Fülle der Einſendungen das herauszuſuchen was
bühnenwirkſam, volksnahe und voll dichteriſchen Gehalts iſt.
Koſtbarſtes muſikaliſches Gut iſt vorhanden aus allen Zei=
ten
, die Klaſſiker der Muſik haben viele Opern geſchaffen, die
begnadeten Zeitgenoſſen haben aus ihrem künſtleriſchen Ueber=
fluß
hinzugetan, alle in der berechtigten Hoffnung, ihr Volk
möge ſich durch das muſikaliſche Werk zu feiertäglicher Erhebung
begeiſtern laſſen. Und die nachſchaffenden Künſtler, große Diri=
genten
mit auserleſenen Orcheſtern, ſind ſtets bereit, ihre In=
ſtrumente
zum Klingen zu bringen, begnadete Sänger und
Sängerinnen, diſziplinierte Chöre ſetzen den Wohllaut ihrer
Stimmen ein, um die ſchöpferiſchen Ideen der Komponiſten
lebendig zu machen.
Bei dieſer Vielfalt der Kunſt und des Könnens in deutſchen
Landen müßte es doch ſelbſtverſtändlich ſein, das lebendige
deutſche Theater! Jede der Bühnen im Deutſchen Reiche müßte
für ſich wie das ſeit Jahrhunderten erſehnte und angeſtrebte
deutſche Nationaltheater wirken! Warum iſt es da überhaupt
nötig geweſen, Bühnenkünſtler und Theaterdichter zu ſammeln
und mit neuen Aufgaben zu betrauen?
Die Zweite Reichstheaterfeſtwoche in Hamburg hat erneut
bewieſen, daß ein ſtraffer Wille notwendig iſt um Höchſtleiſtun=
gen
hervorzubringen, daß ein fruchtbarer Ehrgeiz einzuſetzen
iſt, um die eigenen Kräfte an den höchſten Aufgaben zu meſſen,
daß eine Macht vom Range der Staatsgewalt ſich allein wirk=
ſam
erweiſt, um ſchädliche Zerſplitterung, nivellierende Nach=
giebigkeit
gegen ſchädliche Einflüſſe zu verhüten. Das Theater,
das ſich völlig dem Dienſte am Volkstum, an der Nation ver=
ſchreibt
, wird ſeine Aufgabe am beſten erfüllen; ſeinen Künſtlern
wird der Griff nach den Sternen gelingen.
Zwei Wagner=Opern waren die gewaltigen Säulen der
Zweiten Reichstheaterfeſtwoche; mit dem lebendurchpulſten Be=
kenntnis
zur heil’gen deutſchen Kunſt in der großartigen
Wiedergabe der Meiſterſinger von Nürnberg unter der muſi=
kaliſchen
Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler und

Dienstag, 25. Juni 1935

Vom Tage.

In der vergangenen Nacht iſt in Berlin im Alter von 65
Jahren der letzte Gouverneur der ehemaligen deutſchen Kolonie
Samoa, Dr. Erich Schultz=Ewerth, in ſeiner Wohnung unerwartet
geſtorben.
Die alte Hanſeſtadt Lübeck prangt in feſtlichem Flaggen=
ſchmuck
. Neben den Tauſenden von Bannern des neuen Deutſch=
land
ſieht man unzählige Fahnen der nordiſchen Länder. Der
Eröffnungstag der 2. Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft iſt
ein Markſtein in der deutſch=nordiſchen Geſchichte. Die Tagung
ſoll den Bindungen zwiſchen Deutſchland und den nordiſchen
Ländern vor allem auf kulturellem Gebiet ſichtbaren Ausdruck
verleihen.
Der ehemalige Pariſer Polizeipräfekt Chiappe iſt am Mon=
tag
zum Vorſitzenden des Pariſer Stadtrats mit 55 von 85 abge=
gebenen
Stimmen gewählt worden. Chiappe wird ſeit den Vor=
gängen
des 6. Februar von den Linksparteien aufs heftigſte be=
kämpft
und ſeine Wahl wurde von den kommuniſtiſchen und ſozia=
liſtiſchen
Stadträten mit Rufen Mörder, Mörder und Nieder
mit den Fasciſten aufgenommen.
Die größten Flottenmanöver, welche die franzöſiſche Kriegs=
marine
ſeit Kriegsende abhält, haben in den Gewäſſern von Breſt
begonnen. Die geſamte in den atlantiſchen Gewäſſern liegende
franzöſiſche Kriegsflotte iſt in dieſem Hafen zuſammengezogen
worden. Montag abend und Dienstag früh laufen die letzten
Kreuzer aus Lorient und Cherbourg ein. Am Dienstag wird die
vereinigte Flotte, die über 80 Einheiten zählt, auf das offene
Meer auslaufen, um ſich dort in der Bucht von Douarnenez, wo
Kriegsmarineminiſter Piétri die Flottenparade abnehmen
wird, zu verſammeln. Anſchließend hieran beginnen die Ma=
növer
. Zum erſtenmal ſeit Kriegsende ſind homogene moderne
Flotteneinheiten zu Manövern zuſammengeſtellt worden.
Das Kriegsgericht von Oviedo hat gegen die vier Anführer
der 65 revolutionären Bergarbeiter, die während des Oktober=
aufſtandes
in dem aſturiſchen Städtchen Turon 17 Perſonen, näm=
lich
9 Geiſtliche, 3 Offiziere, 3 Gardiſten, einen Ingenieur und
einen Journaliſten ermordet hatten, auf Todesſtrafe erkannt,
17 andere Revolutionäre, die ſich an dieſem Maſſenmord beteilig=
ten
, erhielten lebenslängliche Zuchthausſtrafen. Die anderen
wurden freigeſprochen.
Der griechiſche Kriegsminiſter und ſtellvertretende Miniſter=
präſident
General Kondylis kommt auf Einladung des italieni=
ſchen
Kriegsfreiwilligen=Verbandes, deſſen Ehrenmitglied er iſt,
am 8. Juli nach Rom. Obwohl es ſich nicht um einen Staats=
beſuch
handelt, ſind zu Ehren des griechiſchen Staatsmannes um=
faſſende
Feierlichkeiten und auch eine Unterredung mit Muſſolini
vorgeſehen.

Vergünſtigungen kinderreicher Familien

bei Krankenkaſſenbehandlung.

DNB. Berlin, 24. Juni.
Die Herabſetzung des vom Verſicherten in der geſetzlichen
Krankenverſicherung zu tragenden Arzneikoſtenanteils von 50
Rpf auf 25 Rpf. war bis zum 30. Juni 1935 begrenzt. Nunmehr
hat der Reichs= und preußiſche Arbeitsminiſter in einer Verord=
nung
vom 15. Juni 1935 die Geltungsdauer der Herabſetzung
bis zum 31. Dezember 1936 erſtreckt.
Gleichzeitig hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Rund=
ſchreiben
an die Länder erneut auf die Möglichkeit der Stundung
und Niederſchlagung der Krankenſcheingebühr und Arzneikoſten=
beteiligung
in Fällen echter augenblicklicher Not hingewieſen.
Der Reichsarbeitsminiſter hat dabei entſprechend den Grund=
ſätzen
nationalſozialiſtiſcher Staatsführung eine weitherzige An=
wendung
dieſer Ausnahmevorſchriften in den Fällen angeordnet,
in denen es ſich um Krankheitsfälle in kinderreichen Familien
handelt. Damit ſind die Beſtrebungen der Reichsregierung, die
durch die Notverordnungen hervorgerufenen Härten abzumildern
und zu beſeitigen, in einem bevölkerungspolitiſch ſehr wichtigen
Punkt gefördert werdeg

Auflockerung der Bankfeierkage in Danzig.
Geſchäftszeit bei Banken und Sparkaſſen wie vorher.

DNB. Danzig, 24. Juni.
Auf Grund einer Verordnung vom 24. Juni 1935 haben die
Banken und Sparkaſſen ihre Geſchäftsräume wieder in der üb=
lichen
Zeit offen zu halten. Ferner ſind die mit Rückſicht auf
die Bankfeiertage hinausgeſchobenen Fälligkeitstermine für
Wechſel und Schecks in der Weiſe geregelt worden, daß die Ein=
löſungen
noch im Laufe dieſer Woche zu erfolgen haben.

Im Zuſammenhang mit den Sparmaßnahmen des Senats
der Freien Stadt Danzig hat der Senator für Soziales, von
Wnuck, mit dem heutigen Montag ſein Senatorenamt niederge=
legt
. Die Leitung der Abteilung Soziales hat fortan der Staats=
kommiſſar
für die Wohlfahrtsabteilung, Senator Batzer, mit=
übernommen
.

Tannmer i Barls.

EP. Paris, 24. Juni.
Der Kongreß der Internationalen Handelskammer wurde am
Montag vormittag in Paris in Anweſenheit des Präſidenten der
Republik, führender Mitglieder der Regierung ſowie von etwa
tauſend Vertretern der Wirtſchaftskreiſe aus allen wichtigen Län=
dern
eröffnet. 40 Länder und 68 internationale Organiſationen
ſind auf dieſer Wirtſchaftstagung vertreten. Alle wichtigen In=
duſtrie
= und Handelskammern, ſowie wirtſchaftlichen Verbände Er iſt nad
Europas und von Ueberſee haben Delegierte entſandt.
Als Präſident des Kongreſſes begrüßte der Vorſitzende der
Confédération Genérale de la Production Frangaiſe, Rens P. 3 gzwiſchen hat Boiſchl
Duchemin, die Verſammlung.
Die eigentliche Eröffnungsanſprache hielt der Präſident de
Internationalen Handelskammer, F. H. Fentener van Vliſſingen.
der in ſeinem Referat Wirtſchaft von heute die Strukturwand=
lungen
des Welthandels ſeit 1933 behandelte.
Ueber die Tätigkeit der Internationalen Handelskammer in
den vergangenen zwei Jahren legte darauf der Generalſekretär
der J.H.K., Pierre Vaſſeur, einen ausführlichen Bericht vor.
Am Montag nachmittag trat der Kongreß in ſeine Beratungen ein.

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Präſidenk Reichard über inkernakionale Werbe
regelung.

Auf der Tagung der JHK. in Paris ſprach am Montag
der Präſident des Werberates der deutſchen
Wirtſchaft, Miniſterialrat i. e. R. Ernſt Reichard, über
das Thema: Internationale Werberegelung die Vorausſetzung
für ehrlichen Wettbewerb im Kampf um den Abſatzmarkt in der
Welt‟. Der Vortragende führte hierzu aus, daß die freie Ent=
faltungsmöglichkeit
der Leiſtungsfähigkeit, die eine Vorbedingung
für die geſunde Entwicklung der Wirtſchaft eines Volkes und der
Welt iſt, beſonders auf dem Gebiete der Wirtſchaftswerbung
durch ehrwidrige Werbung beeinträchtigt wird. Die Erhaltung
des Vertrauens der Oeffentlichkeit in dieſes für die neuzeitliche
Wirtſchaft unentbehrliche Abſatzmittel iſt überdies Angelegenheit
jedes Wirtſchaftenden. Die internationalen rechtlichen Regelun
gen zur Verhinderung ehrwidriger Werbung haben keinen durch=
ſchlagenden
Erfolg gehabt. Viele Fälle werden von ihnen nicht
erfaßt; bei den erfaßten ſtößt die Rechtsverfolgung oft auf zu
große Schwierigkeiten. Es muß das Streben aller Wirtſchaften=
den
ſein, die Sorge für die Ehrbarkeit in der Werbung nicht von
Fall zu Fall jeweils einem Geſchädigten zu überlaſſen, ſondern
das wirtſchaftliche Ethos in ſeiner Geſamtheit zu fördern. Iſt
das erreicht, ſo wird die Notwendigkeit des einzelnen, ſich auf dem
Rechtswege gegen eine ehrwidrige Werbung zu ſchützen, auf ein
Mindeſtmaß zurückgehen. Es wird daher angeregt, einen inter
nationalen Ausſchuß zu bilden, der zunächſt die Mißſtände auf
dem Gebiete der Werbung unterſuchen und Maßnahmen zu ihrer
Bekämpfung erwägen ſoll. Aus dieſem Ausſchuß ſoll ſich dann
eine Internationale Werbeſchiedsſtelle bilden, die auf die
Werbeſitten durch ihr Anſehen wirken und gegen ehrwidrige Wer=
bung
außergerichtliche Maßnahmen ergreifen ſoll.

Die Internationale Handelskammer hat nach Paris die Ver=
treter
der Wirtſchaft in der ganzen Welt gerufen, um mit ihnen
über die Mittel und Wege zu beraten, die aus der ſeit fünf Jah=
ren
herrſchenden Kriſe führen können. Die Sitzungen des Rieſen=
kongreſſes
, an dem rund tauſend Perſonen teilnehmen werden,
finden von Montag, 24. Juni, bis Samstag, 29. Juni, in der
neugebauten Maiſon de la Chimie ſtatt. Das Programm des
Kongreſſes umfaßt alle die Weltwirtſchaft intereſſierenden Fragen
und ſteht unter dem Motto: Für die Wiederbelebung des Welt=
handels
. Die Währungsfrage wird den Ehrenplatz unter den
zur Erörterung ſtehenden Problemen einnehmen. Die Inter=
nationale
Handelskammer ſetzt ſich energiſch für die Stabiliſierung
der Währungen ein. Die Währungsfrage wird ſchon deshalb im
Vordergrund der Beratungen ſtehen, weil man in den Wirt=
ſchaftskreiſen
der Anſicht iſt, daß ihre Regelung die Grundbedin=
gung
für eine Wiederbelebung der Weltwirtſchaft iſt. Alle an
deren Fragen, wie die Zollprobleme, die Verkehrsfragen, die
Organiſation der Erzeugung und der Verteilung, die Wieder=
belebung
des internationalen Güter= und Kapitalverkehrs, die
Frage der Schuldenregelung, die Zuſammenarbeit der Verkehrs=
mittel
von Eiſenbahn und Kraftwagen, die Kriſe in der Handels
ſchiffahrt, ſind natürlich ebenfalls ſehr wichtige Probleme, für
deren Beratung je eine Sitzung des Kongreſſes vorgeſehen iſt
aber ſie ſtellen nach Anſicht der Wirtſchaft gegenüber dem Wäh=
rungsproblem
nur zweitrangige Fragen dar. Ihre Löſung hängt
von der Regelung des Währungsproblems ab.
Von den deutſchen Vertretern werden zu dem wichtigſten
Problem der Währungen ſprechen: der Führer der Gruppe Ban=
ken
und Kredit, Dr. Otto Chriſtian Fiſcher=Berlin, und der
Reichsführer des Handels, Dr. Carl Lüer=Frankfurt a. M.

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mit Sängern wie Rudolf Bockelmann als Hans Sachs Maria
Müller als Eochen und Max Lorenz als Stolzing Künſtler,
die Bayreuther Tradition bewahren und Bayreuther Aufgaben
erfüllen ſchloſſen die feſtlichen Tage in Hamburg. Max Reger
hat das Wort ausgeſprochen, das wohl am deutlichſten die Stel=
lung
dieſer Oper bezeichnet: Fünfhundert Jahre werden ver=
gehen
, ehe wohl das deutſche Volk wieder ein Werk wie die
Meiſterſinger bekommen wird. Und mit dankbarer Anerken=
nung
und Bewunderung nahm das ſeit langem ausverkaufte Haus
dies koſtbare Geſchenk entgegen, das wie kaum ein anderes ge=
eignet
iſt, eine deutſche Theaterfeſtwoche zu krönen.
Zu einer Feierſtunde wurde die Aufführung der Oper von
Carl Maria von Weber die ein Hohes Lied auf den deutſchen
Wald iſt: Der Freiſchütz, dargeboten in einer Inſzenierung
von Heinrich K. Strohm dem Generalintendanten der Ham=
burgiſchen
Staatstheater. Mit prachtvoll ſingenden eigenen Kräf=
ten
, mit bekannten Gäſten von München und Berlin. Maria
Reining von der Bayeriſchen Staatsoper war eine herrliche
Agathe, Marcell Wittriſch ein ausgezeichneter Max wurde
eine tiefgehende Wirkung auf die Zuhörergemeinde ausgeübt.
Aus dem Schatze des frühen deutſchen Opernſchaffens wurde ein
Werk von Gluck hervorgeholt, das muſikaliſch zum Beſten gehört,
die Oper Orpheus und Eurydike, hier dargeboten mit her=
vorragend
ſchönen Stimmen und im Rahmen eines bezaubern=
den
Bühnenbildes. Merkwürdig nur, daß deutſche Opernbühnen
ſo ſelten dieſes Werk herausſtellen.
Zählt man die gelungene äußerſt beſchwingte Aufführung
der Fledermaus hinzu, die Hans Schmidt=Iſſerſtedt vom Diri=
gentenpult
aus temperamentvoll leitete, ſo ergibt ſich, daß auch
der Schwerpunkt der Zweiten Reichstheaterfeſtwoche auf dem
Muſiktheater lag. Das Schauſpiel hatte dahinter zurückzutreten.
Dietrich Eckart, der Dichter, der den Anbruch der neuen Zeit
prophezeite, ihn aber nicht mehr erleben durfte, erfreute die Be=
ſucher
der Feſtwoche mit einer Komödie, die nach einem Vor=
wurf
von Charles Dickens geſtaltet iſt. Ein x=beliebiger Menſch
iſt dieſes Werk betitelt, Paul Mundorf ſchuf im Hamburger
Thaliatheater einen Abend voll ſtiller und herzlicher Heiterkeit.
Starke Wirkung übte eine Aufführung des Amphitryon von
Heinrich von Kleiſt aus. Günter Haehnel, der im Schauſpiel=
hauſe
Hamburgs die Spielleitung durchgeführt hatte, bot eine
geiſtvolle, klugdurchdachte Vorſtellung, die im Nu die Zuhörer
begeiſterte und ſie am Schluß zu einem Beifall von ungewöhn=
licher
Stärke hinriß. Viele deutſche Bühnenleiter waren darun=
ter
, Männer vom Bau wie man ſo ſagt, die Leiſtungen rich=
tig
zu bewerten wiſſen. Wir hoffen, daß ſie aus dieſer Auf=
führung
allerlei mit nach Hauſe nehmen, vor allem die innere
Verpflichtung, fortan ſich mit ihrer Künſtlerſchar für dieſe dra=
matiſche
Arbeit einzuſetzen, die zum Beſten des deutſchen
Theatergutes gehört. Das Publikum wird kommen, mit der Zeit

auch der Teil der Theaterbeſucher, für die das Theater bisher
keine moraliſche Anſtalt, ſondern lediglich eine Amüſierſtätte
war. Der ſtärkſte Dramatiker der Deutſchen, Heinrich von Kleiſt,
darf nicht vergeſſen werden! Sein Werk bringt die Erfüllung
unſeres Verlangens nach einem lebendigen deutſchen Theater.
Hamburg kehrt nach zwei Wochen der künſtleriſchen Ver
ſenkung der Reichstheaterfeſtwoche ging eine Woche der Tone
künſtler voraus wieder in den Alltag zurück. Die Theatel
der Hanſeſtadt haben gezeigt, daß ſie in der Lage ſind, eine große
künſtleriſche Aufgabe gut zu löſen. Wenn ſie mit der Durch=
führung
der Zweiten Reichstheaterfeſtwoche betraut wurden,
dann geſchah dies auf Grund ihrer Leiſtungen. Höchſtleiſtungen,
wie ſie hier dargeboten wurden, ſollen aber nach dem Willen
des deutſchen Volkes nicht mehr allein von einigen wenigen
Bühnen in den deutſchen Gauen erreicht werden. Es iſt das Ziel
der deutſchen Kulturpolitik, jedes Theater ſo zu fördern, daß es
imſtande iſt, mehr als Durchſchnittliches zu leiſten und Höchſtes
anzuſtreben. Wir haben die Künſtler, wir haben die Dichtel
(und neue werden zu ihnen ſtoßen!), wir tragen aber auch in
uns die ſeeliſche Bereitſchaft, der Kunſt durch ein ſtändiges Be=
kenntnis
zu ihr zu dienen. Im Verein mit der energiegeladenen
Tat des neuen Reiches wird uns dieſe innere Bereitſchaft ein
neues deutſches Theater aufbauen helfen, nach dem das aule
Theater durch künſtleriſche Zielloſigkeit und wirtſchaftliche Zel=
riſſenheit
ſich ſelbſt den Todesſtoß verſetzt hatte. Deutſchland
baut an ſeiner Theaterkunſt weiter das hat die Zweite Reichs=
theaterfeſtwoche
gezeigt. Was heute noch Einzelleiſtung iſt, oie
einer verhältnismäßig geringen Menge von Kunſtfreunden 9e‟
boten werden kann, muß morgen allgemeines Können darſtelle!,
mit anderen Worten: Wir ſtreben nach einem Theater, 90s
Vollendung bietet.
Wo dieſe Bühne ſtehen ſoll? Ueberall in Deutſchland!

Mir hör

Tee=Empfang im Deutſch=Nordiſchen Schriftſtellerhaus.
Eine echt hanſiſche Stiftung. Am Sonntag nachmittag fand im
Deutſch=Nordiſchen Schriftſtellerhaus Travemünde ein Zee‟
Empfang ſtatt, zu dem ſich Reichsleiter Alfred Roſenberg, be
Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Bürgermeiſter Vo‟
Lübeck Drechsler, Vertreter der Partei, der SA. und SS. ſowle
führende Perſönlichkeiten des Geiſteslebens der nordiſchen Lane
der und Deutſchlands eingefunden hatten. Der Leiter der N0
diſchen Geſellſchaft, Dr. Domes, begrüßte die Gäſte und wies 4a
die engen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Norden Aui=
Sodann ergriff der Präſident der Reichsſchrifttumskammer.
Hans Friedrich Blunck, das Wort und gab bekannt, daß ein Di
burger Kaufmann, der ungenannt ſein will, unter dem Näm.
Hanſiſche Stiftung eine Schenkung erlaſſen habe, die Li
Schrifttum zugute kommen ſolle. Es handelt ſich bei dieſer Siee
tung um einen Betrag in Höhe von je 10 000 RM. für den Aree
niederländiſchen Raum und für die nordiſchen Länder.

[ ][  ][ ]

genstag, 25. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mer Anfang einet Pruinſchen Hiieeensgoin
Au Eis gebrochen, das Europas polikiſche Sikuakion in Erſtarrung hielt. Europas Miſſion: Erhaltung
der abendländiſchen Kulkur. Enkweder Konſolidierung der europäiſchen Staalen oder Chads.

Au6 Weſen der Londoner Vereinbarung
Herr Eden hat der franzöſiſchen Hauptſtadt den Rücken ge=
kevu
. Er iſt nach Rom weitergereiſt, um im Anſchluß daran noch
eimml der franzöſiſchen Regierung einen Beſuch abzuſtatten und
dam in London über ſeine geſamten Eindrücke Bericht zu er=
ſtastin
.

inzwiſchen hat Botſchafter von Rihbentrop dem Führer Vor=
tragüber
das letzte Stadium ſeiner Londoner Verhandlungen
gevuten, das ſich nach der Veröffentlichung des Schriftwechſels,
inn dſſen Mittelpunkt das Kräfteverhältnis der deutſchen zur
enwſchen Flotte mit 35:100 ſtand, im weſentlichen nur noch mit
Reſtagen techniſcher Art beſchäftigte. Damit iſt das Kapitel
de deutſch=engliſchen Flottenverſtändigung
alſgſchloſſen. Es wird nunmehr ſtärker denn je die Tätig=
kefn
er britiſchen Diplomaten und ihrer Gegenſpieler in den an=
dere
Hauptſtädten in den Vordergrund rücken. Denn für die
Engländer kommt es nun darauf an, ihre Ver=
ſtäindigung
mit Deutſchland ſo auszuwerten,
daßder vor der Tür ſtehenden großen Flotten=
konerenz
damit ein verheißungsvoller und er=
foliverſprechender
Auftakt gegeben wird und
düſeKonferenz mit einer aligemeinen Verſtän=
dügeng
über die Rüſtungsbegrenzung zur See
ihhrEnde findet.
ſon Frankreich her iſt die deutſch=engliſche Einigung zunächſt
mät venig freundlichen Kommentaren begleitet worden. Man
hag ſem engliſchen Bevollmächtigten Eden durch die Pariſer
Preſt einen nicht ſonderlich freundlichen Empfang bereitet. Im
Augablick ſieht es zwar ſo aus, als ob es Herrn Eden gelungen
iſt, de Franzoſen ein wenig zu beruhigen. Jedoch darf die ver=
häumsmäßig
milde Schreibweiſe der vom Quai d’Orſay geſpei=
ſten
Pariſer Preſſe nicht dazu verleiten, nun die Dinge optimi=
ſtiſich
zu betrachten. Denn Paris wird unzweifelhaft ver=
ſuuhen
, das Streben Englands nach einer allge=
miinten
Flottenverſtändigung, mit allen mög=
liihn
anderen Problemen zu belaſten, um auf dieſe
Weiſ die Engländer ſtärker denn je an ſich heranzuziehen.
lie Pariſer Beunruhigung über die deutſch=engliſche Ver=
ſtäüdgting
hat ja auch weniger ihren Urſprung im Inhalt der
Loodner Abmachungen, als in der Tatſache, daß London
eimn Fragenkomplex klärte, ohne daß Paris
das Recht der unmittelbaren Einflußnahme
eimeräumt wurde. Hierin erblickte man in Pa=
riis
inen Einbruch indas ganze Syſtem der ſran=
zööſſchen
Außenpo litik, das auf reichlich überlebten Ge=
ſetzt
tufgebaut iſt und jeden einzelnen Franzoſen dazu erzieht,
imme nur in Bündnisverträgen und in Pakten zu denken, deren
Fäda ausſchließlich in Paris zuſamienlaufen und deren Geiſt
unn mhalt durch die franzöſiſchen Bedürfniſſe allein befriedigt
wei 1.
Tie Londoner Flottenabmachung hat nun, wie der Botſchafter
vor=/bbentrop in ſeiner Unterredung ſagte, das Eis ge=
bruchhen
, das die politiſche Situation Europas
innitſtarrung hielt. Damit hat er kurz das Weſen des
Smtes gekennzeichnet, unter dem Europa ſeit dem Kriegsende
leine Er hat aber auch nicht gezögert, das Weſen der Londoner
Vexſindigung ganz klar herauszuarbeiten und noch einmal aller
Wöll zu ſagen, daß mit dieſem Vertrag das Problem der
Rüſungsbeſchränkung von der praktiſchen Seite her mit Erfolg
anneackt worden iſt. Gerade hierin aber liegt der Wert der Lon=
dome
Abmachungen, daß ſie allen Völkern die Möglichkeit einer
Verſindigung über Rüſtungsprobleme in Form eines ſix und
femien Paktes demonſtrierten, deſſen Vertragspartner ſich bewußt
vom ſen Genfer Methoden des endloſen Debattierens und der un=
en
=wgten Aufwerfung neuer Fragen und Probleme abgewandt
haud. Allerdings iſt das Abkommen auch das Ergebnis der ſtarken
Wöllnskraft auf beiden Seiten, die der Führer für Deutſchland
immſ wieder bei den verſchiedenſten Gelegenheiten zum Ausdruck
gelſrcht hat und die jetzt in der unmittelbaren Ausſprache mit
der Briten einen ſehr ſchönen Erfolg gezeitigt hat.
leber den Wert dieſes Erfolges ſind ſich alle Völker im poſi=
tire
) Sinne einig. Es gab für ſie vom Augenblick der Veröffent=
lichug
des Schriftwechſels zwiſchen Berlin und London an keinen
Zwefel mehr darüber, daß die deutſch=engliſche Verſtändigung ein
Aussangspunkt für eine ſchrittweiſe auf allen Gebieten zu erzie=
lemd
Rüſtungsbeſchränkung iſt. Und die Engländer haben auch
nichtgezögert, durch berufene Perſönlichkeiten zum Ausdruck brin=

Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Montag, den 24. Juni 1935.
Giuſeppe Verdi: Rigolekto‟
In der heutigen Aufführung intereſſierte das Gaſtſpiel des
Tewriſten Alois Radan vom Staatlichen Theater in Kaſſel als
Herzg. Am ſympathiſchſten war ſein Ausſehen, während er
gesäglich durchaus nicht das zu leiſten vermag, was man von
diſen Fach verlangen muß. Eine bei Gaſtſpielen junger Künſt=
ler
ſegreifliche Aufregung ſchuf anfangs bei ihm eine Nervo=
ſitttdie
ſich nach und nach mehr und mehr behob. Aber die Stimme
iſttag und trägt ſehr wenig, es ſtörte ferner bei allen längeren
2=1calen ein ausgeſprochen naſaler Beiklang. Die Höhe wurde
ſter) mit einer gewiſſen Verlegenheit genommen, zu einem
irrſedwie ſtrahlenden Klang kam es nie. Schon im erſten Akt
wenr das klangliche Volumen ſeines Organs dem aller Mit=
ſimznden
wie Vogt, Blaſel, Biſchoff unterlegen, aber auch ſpäter
ſtan) er ſtets gegen Lea Piltti zurück die wieder ganz Aus=
gesſeihnetes
leiſtete. Sehr ungewohnt für Darmſtadt und ver=
ſtiümend
wirkte es, daß nach jedem auch kürzeren Geſang des
Soiners einige ſeiner Freunde unter den Hörern durch Sonder=
besfel
für ihn Stimmung zu machen ſuchten, denn dadurch
wülſe den übrigen Hörern jedesmal ihre Enttäuſchung beim
Vönleich mit bisherigen Vertretern dieſer Rolle zum Be=
wuſſein
.
Vir hörten heute auch zum erſten Mal Heinrich Blaſel in
des Titelrolle. Der Künſtler faßt die Partie weſentlich anders
augf als Köther oder Drath, er ſingt ſie rauher, derber, mit
ſtächen Akzenten, außergewöhnlich deutlicher Ausſprache und
eilin Spiel, das überaus herb iſt, die dynamiſche Schattierung,
düt harfen Gegenſätze zwiſchen feinſtem Piano und gewaltigem
Leionſchaftsausbruch wirkten erſchütternd. Köther ſang italie=
niſar
, lyriſcher, vielleicht ſtilgemäßer, Blaſel ſhakeſpeariſcher,
Lämniſcher. Auch Martha Liebel, die an Stelle Johanna
Bluter die Maddalena ſang, erfreute durch die Schönheit und
waſte Fülle ihrer Stimme. Außerordentlich erfreulich fanden
F.N.
wldie Kürzung des Schluſſes.
*
Dem Andenken Humboldks.
Inläßlich des 100. Todestages Wilhelm v. Humboldts hat
dolſeutſche Seminar der Reichsuniverſität Peking (Prof. Vincenz

gen zu laſſen, daß ſie dieſe Abmachungen unterzeichneten, um nicht
ſpäter dem Vorwurf ausgeſetzt zu ſein, die beſte Chance für die
Sicherung des Weltfriedens und für die Einleitung einer
Rüſtungsbeſchränkung nicht ausgenützt zu haben.
Auf ihren Schultern liegt nun die Laſt, das Londoner Ergeb=
nis
auszubauen. Wir beneiden ſie angeſichts der von Paris her
ſchon bereiteten und noch zu erwartenden Schwierigkeiten nicht.
Aber nach dieſem Auftakt wird nun niemand mehr die alten
Lügen von der mangelnden Friedensbereitſchaft Deutſchlands her=
vorholen
können, wie umgekehrt ſich jede Nation in peinliche
Situationen hineinmanövriert wenn ſie durch ihr Verhalten zu
erkennen gibt, daß das alte Spiel der die Finanzen und die Wirt=
ſchaft
der Völker zerſtörenden hemmungsloſen Aufrüſtung fortge=
ſetzt
werden ſoll.
Erklärungen
des Bokſchafters von Ribbenkrop.
DNB. London, 24. Juni.
Botſchafter von Ribbentrop gewährte am Sonntag den
Vertretern von Reuter und Havas ein Interview. Bei dieſer
Gelegenheit machte er über das deutſch=engliſche Flottenabkommen
folgende Ausführungen:
Ich freue mich, daß die Flottenverhandlungen zu einem
guten Ende geführt werden konnten. Dieſes engliſch=deutſche
Abkommen war nur möglich durch eine großzügige und verſtänd=
nisvolle
Einſtellung auf beiden Seiten, d. h. durch die Haltung
des deutſchen Kanzlers und der britiſchen Regierung.
Nach Jahren der ſchönen Reden, der ruheloſen Miniſterreiſen
von einer Hauptſtadt zur anderen, der Konferenzen, iſt hier zum
erſten Male auch wirklich etwas getan worden, nämlich:
Der erſte praktiſche Schritt zur Rüſtungs=
beſchränkung
.
Ich glaube. Europa hat in der Vergangenheit den Fehler
gemacht, immer zu viel auf einmal anzufaſſen. Qui trop
embrasse mal straint, ſagt der Franzoſe. Zwei Fehler vor
allem: 1. Wollte man immer alles auf einmal in Ordnung brin=
gen
, ſtatt ein Problem nach dem anderen in Angriff zu nehmen,
und 2. hat man was noch ſchlimmer, verſucht, alle Probleme
aller Länder mit allen Mächten gleichzeitig an einem Tiſch zu
löſen. Das wird dann kollektives Friedensſyſtem genannt. Ich
glaube, man hat bisher das Pferd am Schwanz aufgezäumt.
Auch Deutſchland wünſcht ein Friedens=
ſyſtem
das Freundſchaften entſpringt die auf
Tatſachen und nicht auf Theorien aufgebaut
ſind. So müßte die Grundlage jedes Völker=
bundes
ausſehen. Aber Deutſchland iſt davon überzeugt,
daß man dahin nur Schritt für Schritt gelangen kann, und
glaubt, daß die vitalen Probleme Europas nur
durch Friedens=Taten zu löſen ſind auch wenn
zwei Völker zunächſt allein handeln und nicht durch allgemeine
Friedens=Geſpräche, die Europa bislang nicht weitergebracht
haben. Ich glaube, dies Flottenabkommen iſt der
Anfang einer praktiſchen Friedenspolitik. Es
regelt ein für alkemal die Flottenfrage, das
vitalſte Problem zwiſchen Deutſchland und
England. Eine Flottenrivalität wird für alle
Zukunft ausgeſchaltet. Es iſt ein wunderbares Ge=
fühl
, wenn man ſich klar macht, was das für dieſe beiden großen
Länder bedeutet. Aber ich bin davon überzeugt, daß dies nur
die eine Seite der Frage iſt. Das andere Hauptergeb=
nis
dieſer Flottenabmachung beſteht darin, daß wir das
Eis gebrochen haben, das die politiſche Situa=
tion
Europas in Erſtarrung hielt. Die Atmoſphäre
der Beruhigung, die jetzt logiſcherweiſe nicht ausbleiben kann,
wird ſicherlich den Weg zur Löſung anderer Fragen ebnen, und
ſo könnte dieſes Abkommen ſehr wohl ein Eckſtein einer wirk=
lichen
Konſolidierung Europas werden.
Wir Deutſche glauben an die Miſſion, die Europa
für die ganze ziviliſierte Welt zu erfüllen hat,
und ich würde nur zu glücklich ſein, wenn alle Länder Europas
die außerordentliche Bedeutung dieſer Tatſache erkennen würden.
Vor die Alternative geſtellt zwiſchen Konſoli=
dierung
der europäiſchen Staaten auf der einen
Seite mit dem daraus folgenden Wohlſtand, der allein den

7 Kommiſſionsverlag Emil Krug, Leipzig

Hundhauſen) eine Feſtſchrift*) herausgegeben, in der das An=
denken
, an den großen deutſchen Humaniſten, auf eine ſehr würdige
und ſchöne Weiſe begangen wird.
Das große Eingangsgedicht von Rudolf Pannwitz gilt dem
Unſterblichen in Humboldts von Ideen getragenen, von Idealen
geleiteten Leben. Ueber die Grundkräfte der Humboldtſchen
Bildung ſpricht Erwin Jaeckle in einem Aufſatz Fülle und
Vollendung. Eine Darſtellung der Sprachphiloſophie gibt
Herbert Nette. Unter den Epigrammen von Vincenz Hund=
hauſen
leſen wir das folgende Ob du uns Führer ſein darfſt,
fragen wir? Ein Goethe und ein Schiller folgten dir und
unter der Ueberſchrift: Humboldts Entlaſſung aus dem Staats=
dienſt
Eins muß uns immer Vorbild ſein: Dein ſtarker Mut
zu einem Nein. Rudolf Pannwitz Abhandlung über Hum=
boldts
Jugendſchrift Ueber die Grenzen der Wirkſamkeit des
Staates zeigt, wie Humboldt überall beſeelt iſt von der tiefſten
Achtung für die innere Würde des Menſchen, deſſen Ver=
edlung
Ziel ſeines ganzen Strebens war. Humboldts Seelen=
größe
leuchtet aus dem Aufſatz Kurt Liebmanns hervor, der
zugleich erweiſt, wie ſchöpferiſch und erkämpft die Harmonie
dieſes auf dämoniſchen Grund gebauten Lebens war. Außer
kleineren Beiträgen, zahlreichen Bildern und einer Reihe von
chineſiſchen Aufſätzen enthält das Heft Auszüge aus den Schrif=
ten
Humboldts, die einen Begriff geben von dem gewaltigen
Lebenswerk dieſes Mannes, von der Univerſalität ſeines Denkens
und von der Unermüdlichkeit ſeines geiſtigen und ſittlichen
Strebens. Er war der Herold und Verkörperer des Menſch=
heitsideals
, das in den Werken ſeiner Freunde Goethe und
Schiller wie die Morgenröte eines neuen goldenen Zeitalters
über dem deutſchen Volk heraufſtieg.
Im ganzen ſtellt die Schrift einen bedeutenden Verſuch zur
Wiedererweckung des großen deutſchen Humanismus dar. Und
wenn man Humboldt zugleich als den klaſſiſchen Vertreter des
deutſchen Liberalismus anſehen kann, ſo darf man dabei nicht
vergeſſen, daß es derſelbe Mann war, der 1813 an ſeine Frau
ſchrieb (und ſolche Stellen laſſen ſich häufen): Die wahre Frei=
heit
Deutſchlands muß jetzt errungen werden, und wem es um
etwas in der Welt ernſt iſt, muß lieber alles aufopfern als
darin nachlaſſen. Es gibt vielleicht kein Land, das ſo ſelbſtändig
und frei zu ſein verdient als Deutſchland, weil keins ſeine
Freiheit ſo rein und einzig zu innerer, jedem wohltätiger An=
ſtrengung
zu benutzen geneigt iſt. Dieſe Geſinnung iſt es, die
zu allen Zeiten Vorbild bleiben muß.
Das Titelblatt zeigt das Bild des reifen Humboldt, eine der
ſchönſten Prägungen des Menſchlichen, dazu ſeinen unvergeß=
lichen
Satz: Man muß das Gute auch am Rande des Abgrunds
Dr. N.
nicht aufgeben.

Nr. 172 Seite 3
Menſchenmaſſen unſeres Kontinents die Exiſtenz ſichern kann,
und nur Chaos auf der anderen Seite, ſollte die
Wahl nicht ſchwer fallen, und ich bin ſicher, daß wir nunmehr
einen Weg finden werden.
Ich glaube, in dem Ringen umdie Erhaltung der
Kultur müſſen England, Frankreich und Deutſch=
land
und die anderen europäiſchen Länder zu=
ſammenſtehen
. Wir glauben an ein ſtarkes Europa und an
ein ſtarkes britiſches Weltreich.
Da muß ich aber nun noch etwas bemerken: Heute las ich in
einer der Morgenzeitungen, daß Deutſchland verſuche, einen Keil
zwiſchen Frankreich und England zu treiben. Dazu kann ich nur
ſagen, daß uns in Deutſchland völlig das Verſtändnis für ſolche
ſeltſamen Unterſtellungen fehlt, die ihren Urſprung nur in dem
Geſchwätz von Leuten haben können, die ſich einfach von einer ge=
wiſſen
Vorkriegsmentalität nicht freimachen können. Ich meine,
wir ſollten klug ſein und unſere internen Zwiſtigkeiten innerhalb
der alten Welt vergeſſen. Wenn wir alle die Auferſtehung des
Abendlandes wünſchen, wie der Reichskanzler Hitler in ſeiner
Rede ſagte, müſſen wir lernen, weit voraus zu blicken und auch
an dieſe Auferſtehung glauben.
Und nun möchten Sie noch wiſſen, wie ich mir die weitere
Entwicklung der Dinge vorſtelle. Da will ich Ihnen etwas Per=
ſönliches
ſagen: Man ſagt, ich hätte es mir zur Lebensauf=
gabe
gemacht, mitzuhelfen, daß eine enge Zuſam=
menarbeit
zwiſchen England, Frankreich und
Deutſchland zuſtandekommt, der ſich die anderen
europäiſchen Staaten gerne eingliedern könn=
ten
. Ich glaube, daß dieſe Leute Recht haben, und ich bin über=
zeugt
, daß wir auf dem beſten Wege hierzu ſind!
Bokſchafter v. Ribbenkrop wieder in Berlin.
DNB. Berlin, 24. Juni.
Montag mittag 12.50 Uhr iſt Botſchafter von Ribbentrop von
Hamburg kommend auf dem Flughafen Tempelhof gelandet. In
ſeiner Begleitung befanden ſich u. a. Admiral Schuſter, Kapitän
zur See Kiderlen und Prof. Graf Dürckheim=Montmartin. Zum
Empfang hatten ſich neben dem Vater des Botſchafters, Oberſt=
leutnant
a. D. Ribbentrop, und ſeinem Sohn der perſönliche Mit=
arbeiter
des Botſchafters, Pg. Wilhelm Rodde und Korvetten=
kapitän
Brückner vom Stabe des Oberbefehlshabers der Kriegs=
marine
eingefunden.
* Engliſch=franzöſiſche Verſtimmung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Juni.
Die franzöſiſch=engliſche Verſtimmung iſt trotz der Verhand=
lungen
Edens noch nicht verſchwunden. Es wäre falſch, in ihr nur
eine Folge des Londoner Flottenabkommens zu ſehen. In Wirk=
lichkeit
ſpielt da der finanzpolitiſche Gegenſatz eine beträchtliche
Rolle. Die Veröffentlichung des Briefwechſels zwiſchen Tannery,
dem Präſidenten der Bank von Frankreich, und Morgenthau, dem
Präſidenten der Federal Reſerve Board, wirft darauf ein intereſ=
ſantes
Licht. Es ſcheint, daß Frankreich und Amerika über die
Notwendigkeit der Stabiliſierung der Währungen einig ſind und
in ſtarkem Gegenſatz zur engliſchen Finanzpolitik ſtehen.
Die außenpolitiſchen Folgen des deutſch= eng=
liſchen
Flottenabkommens ſind noch nicht abzu=
ſehen
. In Frankreich waren es mehr die Preſtigerückſichten als
die reellen Bedenken, die eine ſo große Erbitterung hervorriefen.
Und ſelbſt da hebt man nicht die Verſtimmung über den außenpoli=
tiſchen
Sieg Deutſchlands, ſondern die Untreue Englands hervor.
Angeblich ſoll der Austauſch des engliſchen Botſchafters Sir
Robert Vanſittard ſoll den Pariſer Poſten übernehmen , zur
Belebung der franzöſiſch=engliſchen Freundſchaft dienen.
Im Augenblick ſtützt ſich die franzöſiſche Außen=
politik
ganz auf Rom und Moskau. In Paxis iſt man
von dieſer Konſtellation nicht reſtlos entzückt, am wenigſten die
Wirtſchaftskreiſe.
Die Regierung Laval hat in der Kammer vor kurzem eine
gefährliche Klippe umſchifft. Man mußte den Eindruck gewinnen,
daß die Kammer unter anderem auch darum nachgiebig blieb, weil
jeder allzu ſcharfer Vorſtoß gegen die Regierung als eine offene
Verurteilung der Außenpolitik Lavals gewirkt hätte.
Die ſachlichen Gründe, die gegen die Erneuerung der Kriſe
ſprachen, waren allerdings auch wichtig genug. Die Auflöſung der
rechtsſtehenden Organiſationen, die die Linke forderte, wäre ein
gefährliches Unternehmen geweſen. Nicht nur darum, weil dadurch
der Kampf zwiſchen rechts und links aufs äußerſte entfacht wäre,
ſondern weil die Auflöſung der Ligen an ſich praktiſch nicht leicht
durchzuführen wäre. Und die Rechte könnte gegebenenfalls die
Auflöſung der marxiſtiſchen Organiſationen fordern. In den
Rechtskreiſen rüſtet man ſich zum Kampf, im Pariſer Munizipal=
rat
ganz beſonders. Das iſt um ſo leichter zu verſtehen, da immer
mehr die Ueberzeugung Platz greift, daß die Wahlen im nächſten
Frühjahr einen großen Erfolg der Linksparteien bringen werden.

Grieben-Reiſeführer.
Band 37: Schwarzwald. Kleine Ausgabe. Mit Angaben für
Winterſportler und Automobiliſten. 144 S., mit ſieben Karten
und neun Abbildungen. Wen der Schwarzwald als eines
der ſchönſten und abwechſlungsreichſten deutſchen Mittelgebirge
zur Wanderung oder Bergfahrt lockt, greife getroſt zu dieſem
neuen Kleinen Grieben, der ſoeben als ſorgfältig bearbeiteter
Auszug aus der großen Ausgabe des Führers erſchien. Sachlich.
überſichtlich, mit kluger Beſchränkung auf das Weſentliche und
trotzdem lebendig, gibt das kleine Bändchen eine Fülle von wert=
vollen
Hinweiſen, nützlichen Winken, charakteriſtiſchen Beſchrei=
bungen
kurzum Antwort auf alles, was man vor und während
ſeiner Reiſe zu fragen hat. Außer einer Ueberſichtskarte des Ge=
birges
enthält der Band u. a. noch eine Karte des Hauptteils des
ſüdlichen Schwarzwaldes im Maßſtab 1:200 000 uſw
Band 54: Oſtpreußen, mit Angaben für Automobiliſten, 120 S.,
acht Karten und Pläne und acht Abbildungen. Oſtpreußen iſt
nicht nur modern als Reiſeziel, ſondern bietet auch inner=
halb
ſeiner Grenzen eine ſolche Fülle ſchönſter deutſcher Landſchaf=
ten
, daß man es eigentlich als überflüſſig anſehen müßte, für Oſt=
preußen
als Reiſeland noch Propaganda zu machen. Von den
geſchichtlich bedeutſamſten Ordensburgen Marienburg und Ma=
rienwerder
über das von Seen und waldigen Hügelketten durch=
ſchnittene
Oberland mit dem Nationalheiligtum der Deutſchen,
dem Tannenbergdenkmal, und der dunklen Schönheit des benach=
barten
maſuriſchen Seen= und Waldgebietes bis zu dem einſamen
Jagdrevier der Rominter Heide und dem Mittelpunkt oſtpreußi=
ſcher
Pferdezucht, Trakehnen, welch ein Reichtum abwechſlungs=
voller
Bilder zwiſchen Weſten und Oſten! Alles findet der Er=
holungſuchende
, Motor=, Waſſer= und Fußwanderer in gleich prä=
ziſer
Form in dem ſoeben erſchienenen Grieben=Reiſeführer Oſt=
preußen
.
Band 65: Rügen mit Hiddenſee, Stralſund Greifswald, Stettin
und Angaben für Automobiliſten. 147 S. mit 15 Karten und
12 Abbildungen. Wer aus dem Steinmeer der Stadt für
einige Wochen nach dem Kleinod der blauen Oſtſeeküſte flüchtet,
um das Auge an dem Zuſammenſpiel der Farben von Meer. Fel=
ſen
und Wäldern, die Lunge an ſalziger Seeluft zu laben, findet
in dem ſoeben bei Grieben in neuer Auflage erſchienenen Rügen=
Führer einen handlichen, anregenden Reiſebegleiter. Die viel=
beſuchten
Bäder der Oſtſeeküſte: Binz, Göhren, Sellin, Saßnitz,
daneben aber auch die beſcheideneren und billigeren Orte im Nor=
den
der Inſel: Lohme, Breege=Juliusruh. Wiek, ſind mit der
gleichen liebevollen Aufmerkſamkeit, wie die ſich wachſender Be=
liebtheit
erfreuende Inſel Hiddenſee mit ihren Badeorten Kloſter
und Vitte behandelt.

Intendant Haenicke ſcheidet aus dem Rundfunk. Der Inten=
dant
des Reichsſenders Königsberg, Generalmajor a. D. Haenicke,
ſcheidet auf ſeinen Antrag mit dem 30. Juni ds. Js. aus dem
Rundfunk aus Reichsminiſter Dr. Goebbels hat ihm aus dieſem
Anlaß ſeinen Dank für die am Aufbau des nationalſozialiſtiſchen
Rundfunks in Oſtpreußen geleiſtete Arbeit ausgeſprochen.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 25. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 25. Juni 1935
Vorſchriften für Auslandsfahrfen von Jugendlichen.
Sämtliche Fahrten, die von Jugendlichen ins Aus=
land
oder an die Grenze unternommen werden, müſſen,
falls die Wanderer Mitglieder der HJ., des BDM.
oder des IV. ſind, ohne Rückſicht darauf, ob die Fahrt
als HJ.=Dienſt gewertet wird oder nicht, durch die zu=
ſtändige
HJ.=Dienſtſtelle der RJF. gemeldet werden.
Ausnahmen machen nur die vom Reichsſportführer
veranſtalteten Sportfahrten und ſolche Auslandsreiſen,
die von Jugendlichen mit ihren Eltern unternommen
werden. Für den Kreis Darmſtadt und den Kreis
Groß=Gerau iſt die Meldeſtelle der HJ.=Bann 115,
Peter Frieß, Darmſtadt, Weyprechtſtraße 6.
Eine Fahrt ins Ausland oder an die Grenze kann nie mit
einer Wanderung im Reich verglichen werden, da dieſe Fahrten
jedem Deutſchen im Ausland eder Grenzgebiet, wohin die Wan=
derung
führt, ganz beſtimmte Eindrüke vermittelt. Die Fahrt=
teilnehmer
müſſen ſich in dieſen Fällen bewußt ſein, daß ſie Re=
präſentanten
der geſamten deutſchen Jugend, ja des neuen Deutſch=
land
überhaupt ſind. Dieſe Fahrten erfordern daher in erſter
Hinſicht genaueſte Vorbereitung. Es muß dabei vor allem be=
achtet
werden, daß derartige Fahrten geldlich geſichert ſind. Wei=
ter
iſt zu beachten, daß der Fahrtweg genau feſtgelegt iſt, und
daß ſich die Fahrtteilnehmer eingehend mit den wirtſchaftlichen,
politiſchen und kulturellen Verhältniſſen des Gebietes befaſſen
das ſie bereiſen wollen. Für HJ.=Mitglieder ſei darauf
hingewieſen, daß ein Briefwechſel zur Vorbereitung in dieſer
Hinſicht nur auf dem Dienſtweg geführt werden darf
ebenſo wie auch irgend welche Verbindungen im Ausland mit
fremden Organiſationen nur mit Genehmigung der Reichsjugend=
führung
aufgenommen werden dürfen. Zur Vermeidung von
irgend welchen Schwierigkeiten mit behördlichen oder ſonſtigen
Stellen der bereiſten Länder ſei auch darauf aufmerkſam gemacht,
daß faſt überall Uniform und Abzeichenverbot be=
ſteht
, wie überhaupt es für die meiſten Länder richtiger ſein
dürfte, durch geſchicktes Anpaſſen an die dort herrſchenden Sitten
und Gebräuche, ohne Verzicht auf unſere Eigenart
einen beſſeren Eindruck zu erzielen, als daß
man durch ein beſonders forſches Auftreten ein
mehr überhebliches Bild hinterläßt. Ebenſo muß
vermieden werden, daß politiſche Geſpräche mit Fremdvölkiſchen
zur politiſchen Propaganda werden. Höflichkeit und Zu=
rückhaltung
iſt ſelbſtverſtändlich jedermann gegenüber, am
Platze, genau ſo wie es jedem als Nationalſozialiſten klar ſein
dürfte, gegen etwa auftretende Lügen oder Greuelpropaganda
energiſch Front zu machen. Fahrtenfuhrer müſſen wenigſtens 18
Jahre alt ſein; ſie ſind für ihre Gruppe in jeder Hinſicht verant=
wortlich
und müſſen demnach uneingeſchränkte Diſziplin bei voll=
ſter
Kameradſchaft fordern. Sie haben dafür zu ſorgen, daß die
Fahrtengruppe in jeder Hinſicht das Bild bietet, das man von
ihr erwartet, ein Bild, nach dem ſich das Gaſtland ein Urteil
über das deutſche Volk und über den Nationalſozialismus machen
kann
Auf folgende Einzelheiten, die für Auslandsfahrten noch von
Wichtigkeit ſein können, ſei hingewieſen.
Der Fahrtenführer vergewiſſere ſich rechtzeitig über den Ge=
ſundheitszuſtand
ſeiner Leute, damit er weiß, was er jedem ein=
zelnen
zumuten kann und was nicht. Die Vorlage eines ärzt=
lichen
Geſundheitszeugniſſes dürfte wertvoll ſein. Außerdem iſt
es zweckmäßig, neben einem Sammelpaß für die geſamte Fahrten=
gruppe
für jeden Teilnehmer Einzelpäſſe zu beſchaffen, damit im
Falle einer Krankheit oder aus ſonſtigen Gründen jeder Teil=
nehmer
unbehindert die Rückreiſe anzutreten vermag. Werden
Reiſen in auslandsdeutſche Gebiete vorgenommen, ſo
iſt die Mitnahme von Karten, Plänen und dergleichen, die den
Fahrtweg eingezeichnet tragen, zur Vermeidung von irgend wel=
chen
Schwierigkeiten mit den ausländiſchen Behörden zu unter=
laſſen
; ebenſo wie keine Anſchriften von Führern auslandsdeut=
ſcher
Organiſationen oder dieſer Stellen oder von Politikern mit=
zunehmen
ſind. Sollte trotz der eingehenden Vorbereitungen eine
Fahrtengruppe im Ausland in finanzielle Schwierig=
keiten
kommen, ſo iſt unter allen Umſtänden die ge=
ſamte
Fahrt rechtzeitig abzubrechen. Es iſt jeden=
falls
verboten, ſich wegen geldlicher Unterſtützung ſowohl an Pri=
vatperſonen
wie auch an Vertretungen des Deutſchen Reiches im
Auslande zu wenden. Bei Fahrten in auslandsdeutſche Gebiete
ſei noch darauf hingewieſen, daß ſich in ganz beſonderem Maße
eine Fahrtengruppe hier eines ganz einwandfreien Auf=
tretens
zu befleißigen hat und ſich der Gaſtfreundſchaft
der Volksgenoſſen im Ausland würdig erweiſen muß. Wenn es
die geldlichen Verhältniſſe zulaſſen, ſo dürfte es hier immer an=
gebracht
ſein, durch Buchſpenden oder ähnliches an deutſche Or=
ganiſationen
den Dank für erwieſene Gaſtfreundſchaft abzuſtatten.
Im übrigen ſei bemerkt, daß das Fahrtenamt der Hitler=Jugend
jederzeit zu weiteren Auskünften und Ratſchlägen ſelbſtverſtänd=
lich
bereit iſt.
Hans Duchardt.
Poſtpakeke nach überſeeiſchen Ländern müſſen
dauerhaft verpackk ſein.
E Eine überſeeiſche Poſtverwaltung hat wiederholt über
mangelhafte Verpackung der Poſtpakete aus Deutſchland geklagt.
Die Verſender werden daher darauf aufmerkſam gemacht, daß
Sendungen nach weit entfernten überſeeiſchen Ländern eine
ſorgfältige und dauerhafte Verpackung erfordern,
damit ſie den Beſtimmungsort in gutem Zuſtand erreichen. Well=
pappe
mit Zinkeinlage, Sperrholzkiſten und widerſtandsfähige
Holzſtoffkiſten haben ſich im Ueberſeeverkehr als Verpackung be=
ſonders
gut bewährt. Bei Sendungen mit zerbrechlichem Inhalt
müſſen die Gegenſtände feſt liegen und die Zwiſchenräume gut,
u. U. mit aufſaugenden Stoffen ausgefüllt ſein. Gegenſtände mit
ſcharfen Kanten oder Ecken müſſen gut umwickelt ſein, damit ſie
die äußere Umhüllung nicht durchſchneiden können. Verſendern,
die häufiger Pakete nach überſeeiſchen Ländern verſchicken, iſt die
tbeim Beuth=Verlag, Berlin S. 14, erhältliche, vom Ausſchuß für
Gvirtſchaftliche Fertigung beim Reichskuratorium für Wirtſchaft=
eichkeit
herausgegebene Druckſchrift Verpackung und Verſand von
Poſtpaketen, die wertvolle Hinweiſe für die Verpackung enthält,
zu empfehlen.

Der Reichsſtatthalter in Heſſen Perſonalnachrichten. Er=
nannt
wurde am 31. 5. 1935 unter Berufung in das Beamten=
verhältnis
der Meß= und Kanzleigehilfe Peter Schmidtmer
zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Mai 1935 zum Kanzliſten.
Konſularnachricht. Der zum Generalkonſul der Vereinig=
ten
Staaten von Amerika mit dem Sitz in Frankfurt a. M. er=
nannte
Herr George A. Makinſon iſt anerkannt und zur Vor=
nahme
konſulariſcher Verrichtungen im Volksſtaat Heſſen zuge=
laſſen
worden.
Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Treis an der Lumda, Kreis Gie=
ßen
. Mit der Stelle iſt der Organiſtendienſt verbunden. Eine
ausreichende Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei. Eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Dirlammen, Kreis Lauterbach. Bewerber müſſen ſeit min=
deſtens
8 Jahren die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſt=
zeit
von mindeſtens 5 Jahren zurückgelegt haben.

Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.

GROSSES HAUS Dienstag
25. Juni Anfang 19.30. Ende 22.30 Uhr. Miete 4 25.
Die Tänzerin Fanny Elßler. Operette von Joh.
Strauß. Mittwoch.
26. Juni Anfang 1930. Ende 22.30 Uhr. Miete B 26.
Die Tänzerin Fanny Elßler. Operette von Joh.
Strauß. Donnerstag,
27. Juni Anfang 19.30. Ende gegen 22.15 Uhr. Miete E. 28.
Rigoletto. Oper von Giuſeppe Verdi.

Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute abend
wieder die Operette Die Tänzerin Fanny Elßler von Johann
Strauß zur Aufführung, die von Publikum und Preſſe mit Be=
geiſterung
aufgenommen worden iſt. Die heutige und die morgige
Vorſtellung ſind die beiden letzten Aufführungen des Werkes in
dieſer Spie it. In der morgigen Vorſtellung werden ſich Hedy
Brozewſki, Heinz Stieda und Heinz Weihmann vom Darmſtädter
Publikum verabſchieden.

Hilfe ich ſchwitze!

Prakkiſcher Rak für heiße Tage. Geſundheit, die vom Himmel fäll. Aber die Gefahren . . . Der Akzk:
der Nahrungsmitkelchemiker und der Bekleidungsfachmann haben das Work.

(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)

Der Arzt:

Sonne aber mit Verſtand!"

Die geſundheitlichen Vorzüge des Sonnenbades ſind weithin
bekannt, viel zu wenig aber werden ſeine Gefahren beachtet. Das
Sonnenbad iſt ein Heilmittel, das wie jedes andere genau be=
meſſen
werden muß. Man beginne daher mit Sonnenbädern in
der Dauer von 2 bis 5 Minuten und gehe erſt allmählich zu einer
halben Stunde und mehr über. Zur Mittagszeit, wenn die
Sonne den Höhepunkt ihrer Strahlenkraft erreicht hat, ſoll man
Sonnenbäder beſſer meiden. Grundſätzlich und immer ſoll der
Kopf nicht der intenſiven Sonnenbeſtrahlung ausgeſetzt, ſondern
durch Hut, Schirm oder ein paſſend angebrachtes Brett vor der
unmittelbaren Strahleneinwirkung geſchützt werden. Es iſt darauf

Als ſpezielles Heilmittel dient das Sonnenbad bei Tuber=
kuloſe
, insbeſondere der chirurgiſchen Tuberkuloſe. Jedoch bedür=
fen
Tuberkulöſe ebenſo wie herzkranke und nervöſe Menſchen der
ausdrücklichen ärztlichen Erlaubnis und zeitlichen Bemeſſung der
Sonnenbäder, da Sonnenſtrahlen erregend wirken und einen
Temperaturanſtieg, das ſogenannte Sonnenfieber zur Folge
haben können, unter Umſtänden ſogar Lungenblutungen.
Auch beim Kaltwaſſer= und Schwimmbad muß ſelbſt für den
daran gewöhnten Menſchen zur Vorſicht geraten werden. Man
gehe niemals ohne vorherige kalte Abreibung von Bruſt, Hals,
Rücken und Armen ins Waſſer! Es ſtimmt auch nicht, wie viel=
fach
behauptet wird, daß Herzſchlag die häufigſte Urſache dafür
iſt, wenn gute Schwimmer plötzlich unterſinken und in den Wellen
den Tod finden. Viel öfter trägt ein nichtbeachtetes, von frühe=
ren
Ohrenerkrankungen her zurückgebliebenes Loch im Trommel=
fell
daran Schuld durch das Waſſer in die Paukenhöhle eindringt.
Hierdurch wird der im Ohrlabyrinth befindliche Apparat, für
Gleichgewichtslage geſtört, der Schwimmer verliert ſeinen Gleich=
gewichtsſinn
und muß deshalb ertrinken. Alle Menſchen, bei
denen die vorſtehend erwähnte Möglichkeit beſteht, ſollten ſich da=
her
ſtets vorm Bade durch Verſchließen des Ohrs mit einem gut
eingefetteten Wattepfropfen ſchützen.
Schließlich gilt beſondere Beachtung dem Obſtgenuß. Nicht
ſelten ſind die Fälle, in denen Waſſertrinken auf Obſt den Tod
zur Folge gehabt hat; ebenſo iſt der gleichzeitige Genuß von Bier
und Obſt zu vermeiden, wie überhaupt in der heißen Jahreszeit
Beſchränkung im Alkoholkonſum zu empfehlen iſt. Dr. K. L.

Der Nahrungsmittelchemiker:
Schutz den Nahrungsmitteln!
Die Gefahr des Verderbens leicht und ſchnell zerſetzlicher:
Nahrungsmittel iſt im Sommer ſehr groß. Leider verfügen viel
zu wenig Haushaltungen über einen Eisſchrank oder eine eigens
Speiſekammer, die zweckmäßigerweiſe nach Norden gelegen ſeirn
ſoll. Alle waſſerhaltigen und nicht konſervierten, alſo etwa ge=
trockneten
und geräucherten Nahrungsmittel, gehen in der war. niſſe
men Jahreszeit beſonders, ſchnell in Fäulnis über. Man behelfee
ſich daher damit, derartige Nahrungsmittel insbeſondere Milch
und Fleiſch nur in ganz kleinen Mengen im Hauſe zu halten: eiligz
auf jeden Fall ſofort nach dem Einkauf abzukochen und kühl und Monat an del. 2
trocken aufzubewahren. Alle Temperaturen über 20 Grad Wärmge
haben bereits eine Zerſetzung der Nahrungsmittel in wenigem oent der Aten Gart
Stunden zur Folge. Beſondere Vorſchrift gilt für Fiſch. Wenigerr
Gefahr beſteht für Butter, die zwar ranzig werden kann, jedoch
nicht die ſchlimmen geſundheitlichen Folgen hat wie etwa dass kähtigen Reicbe..
heimtückiſche Wurſt= und Fleiſchgift. Wenn irgend möglich, ſorgee
man alſo für einen kleinen, zweckmäßigen Vorratsraum. Dr. W3
Der Bekleidungsfachmann:
Kühlende Stoffe wählen!
Es iſt eine alte Erfahrungstatſache, daß helle Stoffe die Hitzes
abhalten und mindern, dunkle ſie dagegen vermehren. Kunſt=
ſeide
und poröſe Stoffe haben eine ausgeſprochen kühlende Wir=5
kung. Der Herr bevorzugt daher im Sommer helle Hoſen aus;
Flanell oder leichtem Kammgarn mit dazu paſſendem Rock ohne! lahr ſeid eingetrete
Weſte. Sehr beliebt ſind gegenwärtig außer den Polohemden 1 ſochaſt zur Verwirk!
Oberhemden mit feſtem Kragen oder Charmeuſehemden aus elge Tſezutragen.
ſtiſchem und luftdurchläſſigem Trikotgewebe, die allen hygieniſchen 1 Hes genügt jedoch ni
Anforderungen der warmen Jahreszeit entſprechen. Auch Flor= ſſt nein, der Kal
ſtrümpfe oder Socken ſollte der Herr bei großer Hitze tragen. Die
modernen Halbſchuhe mit Luftlöchern leiſten in der warmen! n, deh 5 Noh.
Jahreszeit dem Herrn gute Dienſte, ebenſo poröſe Unterwäſche. 1 hen dch Ihr durchdts.
Die Dame bevorzugt im Sommer ſelbſtverſtändlich helle, duf 1 IMe Ziele der Ned
tige Kleidchen aus leichteſten Stoffen und Unterwäſche aus küh= M 8 ſein, Deilt Nct
lender Kunſtſeide in den Farben roſa, hellblau oder hellgrün,. breißen und aldöle.
Weiße Wäſche tragen heutzutage nur mehr ältere Damen. Sehr: 4 der NS=Volksno)
hübſche Muſter findet man auch in Badeanzügen, die, ſtets rücken= ſcten Opferſinn iſ. Le
frei, für beide Geſchlechter durchweg aus der hervorragenden gelngen ſogte v0
Eßlinger Trockenwolle, einer Erfindung der letzten Jahre, ange= ſuf für die No=Vol
fertigt werden. Wolle trocknet viel ſchneller als Baumwolle in ! s ſol nunmehr ein
der Sonne und iſt auch kleidſamer beim Badeanzug, weshalb hürt werden. Dazu 9
Baumwolle hier faſt ganz aus der Mode gekommen iſt. B. M. . in den Dienſt der W

9.
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Pins i
jeden

I0e Kaneraden de.
ich bei der Kreist
ngicht, Aheinſtraße
funtgemeinſchaft Natio
Im Dienstag, 20.

Zehn Geboke für den Poliziſten.
Der Reichs= und Preußiſche Miniſter des In=
nern
hat zehn außerordentlich beachtenswerte Grundſätze auf=
geſtellt
, die die wichtigſten Pflichten des Polizeiberufs heraus=
ſtellen
:
1. Halte Deinen Eid in voller Treue und ganzer Hingabe=
an
Führer, Volk und Vaterland.
2. Die außerordentlichen Vollmachten, Dir als dem ſicht=
barſten
Träger der Staatsgewalt gegeben, ſind keine Vorrechte,
ſondern Pflichten, erfülle ſie vorbildlich als Diener Deines Volkes.
3. Sei aufmerkſam und verſchwiegen in dienſtlichen Dingen,
mutig und ſelbſtbewußt, aber gerecht, rückſichtslos im Kampfe
gegen alle Feinde des Volkes und des Staates.
4. Handele ſo gegen andere, wie Du an ihrer Stelle behan=
delt
zu werden wünſcheſt.
5. Sei wahr, ſchlicht und genügſam. Lügen ſind gemein;
Geſchenke verpflichten: Genußſucht iſt unwürdig.
6. Hilf dem, der Deiner Hilfe bedarf.
7. Vernachläſſige nicht den äußeren Menſchen. Er iſt das
Spiegelbild des inneren.
8. Sei gehorſam Deinen Vorgeſetzten, ein Vorbild Deinen
Untergebenen; halte Manneszucht und pflege Kameradſchaft.
9. Du biſt als Träger einer Waffe der größten Ehre des
deutſchen Mannes teilhaftig, ſei deſſen ſtets eingedenk.
10. Schule Dich und arbeite an Dir. Wer viel leiſtet, wird
anerkannt. Anerkennung ſei Dein höchſter Stolz.
Dieſe Grundſätze, die der Polizei ſtändig Richtſchnur und
Leitgedanke im und außer Dienſt ſein ſollen, ſollen immer wieder
zum Gegenſtand der Schulung ſämtlicher Polizeiangehöriger ge=
macht
werden. Der Miniſter hat die Erwartung ausgeſprochen,
daß jeder Angehöriger der Polizei ſie ſich genau einprägt, mit
ihrem Sinn vertraut macht und nach ihnen lebt und handelt.

Alk=Darmſtadt

NIVEA Scbns

mild, ielcht
schdumend.
gans wundemoll
im Gschnsck,

An die Jägerſchaft!

Verſandmarken können vom Jagdausübungsberechtigten gegen
Aushändigung des ausgefüllten Urſprungsſcheines bis zu 5 Stück
für jedes Wild beim Gemeindevorſteher in Empfang genommen
werden.
Bei dem Schießen am Dienstag, dem 25. Juni 1935,
15 Uhr, werden, nachdem die notwendigen Stände freigegeben
ſind, die Bedingungen der Deutſchen Jägerſchaft geſchoſſen.
Zu ſchießen ſind 5 Büchſenbedingungen:
a) 4 Schuß ſtehender Rehbock angeſtrichen, 80 Meter;
b) 4 Schuß ſtehender Keiler, freihändig, 80 Meter
c) 4 Schuß verſchwindender Wilddieb, ſtehend, freihändig, ohne
Voranſchlag, Höchſtzeit 5 Sekunden 6080 Meter;
0) 4 Schuß laufender Keiler und Ueberläufer, 4080 Meter;
e) 4 Schuß ſtehender Fuchs, kniend bzw. ſitzend oder liegend,
freihändig, 80 Meter.
Zum Schießen ſind zugelaſſen nur ſolche Büchſen und Patro=
nen
, die das RJG. zur Verwendung auf Schalenwild geſtattet.
Vollmantelgeſchoſſe ſind verboten!
Bei dem Jägerabend am Mittwoch, dem 26. Juni 1935,
20.15 Uhr, Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, Jägerzimmer, ſpricht der
Geſchäftsführer des unter der Schirmherrſchaft unſeres Reichs=
jägermeiſters
ſtehenden Deutſchen Jagdmuſeums Herr P. Augu=
ſtin
. München, über Zweck und Ziel des Deutſchen Jagdmuſeums
in München.

Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.

des Miglied nit
heißt die Pa
D Einladung der N
ds Gelnhauſen zur
boieltern heutenach
Fum Abmarſch nach
Perf einzufinden.

Cabei mitarbeiten u
molichtung, die es durt
(Als äußeres Zeicher
beir verleiht die Gat
b5 einer Neup
Verein für Ortsgeſchichke und Heimakkunde. JusN.- Derhung
462. Veranſtaltung.
Sommerſonnenwende unſeren germaniſchen Vorfahren war
dieſes Feſt beſonders heilig. Ein Götterſchickſal war mit jenem Tag /M5 ein Neues I
verbunden: Baldur, der ſchönſte, weiſeſte und mildeſte aller Aſen,
der Lichtgott, der nichts Unreines duldet, wird von ſeinem blinden
Bruder Hödur, auf Anſtiften des ſchlauen, argliſtigen Loki, getötet, ſo auf denn! Stellte
Das Licht erlag der Finſternis die Götterdämmerung war nahe. 1 üllen unter Beweis!
Schon früh feierten unſere Ahnen die Sommer=Sonnenwende mit Amt für Volksy
einem Lichtfeſt. Allüberall auf den Bergen und in der Ebene
flammten die Sommerfeuer auf, am neunſpeichigen Sonnenrad / Kreisamtsleitung
oder am vierſpeichigen Hakenkreuz als Urfeuer entfacht. Ihre
Glut durchbrach die Finſternis und war höchſtes Sinnbild der
Reinigung und Läuterung.
Ein reinigendes und läuterndes Feuer war auch in der letzten 9utergebrachten
Veranſtaltung von Alt=Darmſtadt angezündet, wo Darmſtädter
Dichter aus eigenem Schaffen vortrugen.
Baurat Funk eröffnete den Reigen mit einigen begeiſterten
vaterländiſchen Gedichten. Eines von drei kleinen Liebesgedichten
und drei Gedichte Sternſchnuppen waren tief empfunden und gut
Schon wieder
geſtaltet, während der Humor verſchiedener Gedichte derb=komiſchen (War es in Darmſ
Inhalts noch zu ſtark gewollt und nicht urſprünglich genug war. dei das einen 50
Leonhard Kropp, der die Kinder ſeiner Muſe frei vortrug, iſt holbrücken faſt zur
ein warmer Freund der Heimat und der Heimatnatur. Aus ſeinen, der den brauen
Gedichten, mit denen er bekannte Wege geht, ſpricht doch eine IYerwandten, die z
innige Liebe zur Natur und eine tiefe Sehnſucht nach der Heimat. ui, um auf dieſe
Wilhelm Kaminsky, im Alt=Darmſtadtkreis und darüber / heitſachen Betrag durck
hinaus durch ſeine 3 Bändchen Gedichte bekannt, brachte Stücke / Rugig, wie er war,
aus der Frühzeit ſeine Schaffens, Erinnerungen an die Zeit, da ſeiten 50 Pfennige wie
ich heimlich verlobt und unheimlich verliebt war‟. Die unvergeßlich
ſchöne Zeit dieſer erſten Liebe hat in den vorgetragenen Gedichten
ihren Ausdruck gefunden, zu denen es den jungen Menſchen ge=
Das die Eit
drängt haben mag. Hugo Stieſyd Aelt. brach eine Lanze für
die oft geleugnete Darmſtädter Gemütlichkeit und las gereimte
Das Union=Theate
Erinnerungen an den Woog und Schulerlebniſſe. Hans Land= Menden Abenteu
mann iſt uns als fein empfindender Künder von menſchlichen. . Nurat und Mlie.
Schickſal bekannt. Ein ungeheuer großes und weites Thema: die * Die Helig=Lichtſ.
alte und die neue Zeit, zwang er in ein Märchen Zwei Bücher, hüichen Geſt
Aus jener guten, alten Zeit und aus jüngſter Gegenwart ſtam=. word und Clark
mend, ſtehen ſie auf einem Bücherbrett nebeneinander, und ihr Ge= ſof.
ſpräch geht eifrig und bewegt hin und her. Heftig und unduldſan E Die Palaſtdicht=
das
alte, verſtehend das neue Buch. Bis ſich das alte Buch zu der Uſtiſchen Ufg=Film
Anerkennung durchringt, daß dem jungen Kameraden etwas gat Uier dien Devers
Großes gelungen iſt: das eigene Zeitalter verteidigt zu haben
ohne das alte zu verletzen. Ein Märchen, aber wie ſehr zu unſrem
Reſi=Theater
eignen Nutz und Frommen iſt es doch geſchrieben! Die Skize Ein MegFilm Die Welt
Dichter, in der ein vermeintlicher Dichter zurückfindet zur Arbeit, k2000, Kurt Veſverm
war eines jener Schickſale, die Hans Landmann ſo packend zu ge. E Belida zeigt ho
ſtalten weiß Wilhelm Minkler, ein in Hamburg lebender bieugen qauer durch
Darmſtädter, beſchwor in einem mundartlich und ſtiliſtiſch gleicher= haſten, wie ſie di=
weiſe
gut gelungenen Gedicht Darmſtädter Bubenſtreiche herauf. Edliche haben Zutrite
deren Hauptheld Philipp Weber Alt=Darmſtadts langjähriger un=
vergeſſener
Vorſitzender war. Sehr luſtig war der Traum vom
Garten, in dem ſich Blumen, Früchte und Gemüſe über die Be=
handlung
durch den Menſchen beklagen. Heini Schäfer friſchte
in luſtigen Verſen die Erinnerung an ſo manche Waldbaddie an
de Kaminsky=Eich auf beſang begeiſtert Es Markkleesche und
hielt ſich einen Nachruf, der, wohl weil er ſelbſt verfaßt war, die
Wahrheit unverblümt ſagte. Stürmiſch begrüßt erſchien auch
Robert Schneider am Pult. Er las eine neue kleine Novele
Wie de Datterich in de Himmel kumme is‟ Sie war ſo ſchön, ſo
luſtig und beſinnlich zugleich immer ein Zeichen echten, aus dem
Herzen kommenden Humors , daß wir Darmſtädter unſeren
Meiſter herzlich danken und uns freuen dürfen an dieſem neuen
Kabinettſtück mundartlicher Dichtung. Ihm galt ein aufrichtiges
Auf Wiederhören!
Dem erſten Vorſitzenden blieb es, zuſammenzufaſſen und 2u‟
ſammen zu ſchauen. Alt=Darmſtadt hat einen Verſuch unternome
men, der voll und ganz gelungen iſt die Anteilnahme der Zu=
hörer
hat es bewieſen. Es war ein ſommerliches Feld voller Halme,
Aehren und Blüten, das vor uns ausgebreitet ward. Manche reiſe
Aehre war darunter, die wir einſammeln dürfen. Aber alle waren
ſie entſproſſen jenem Boden, der uns trägt, aus dem wir alle unſre
Stz.
beſten Kräfte nehmen: dem Boden der Heimat.

Am 4. Juli ſpricht Dr. med. B. Günther über Unſere
Pflanzen in Sage und Brauchtum. Am 20. Juli, 18 Uhr,
Einkehr in der Gartenbauausſtellung.

Die 75. Gründungsfeier des 4. Magdeburgiſchen Infanterie
Regiments Nr. 67 findet vom 17. bis 19. Auguſt 1935 in Bochum
ſtatt. Auskunft erteilt Oberleutnant a. D. Peters, Hannover, Beſſe
merſtraße 2.
Deine ſozialiſtiſche Pflicht verlangt jetzt
Beiriebsführer! zweierlei: Du ſelbſt wie jeder Einzelne
Deiner Gefolgſchaft hat Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt zu ſeich=
Deine Firma muß Firmenmitglied der NSV. werden.

[ ][  ][ ]

ſeite 5 Nr. 172

Aus der ASDAP.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 25. Juni 1935

Reichsleitung.
FSk. Der Zentralparteiverlag gibt bekannt: Der einzige
cielle Führer zum Reichsparteitag 1935 erſcheint im Zentral=
wag
der NSDAP. Er wird ſeit dem Jahre 1927 herausgege=
von
der Reichsleitung der NSDAP. unter Mitarbeit der Or=
muſationsleitung
des Reichsparteitages. Außerdem hat niemand
m Recht, einen Reichsparteitagführer herauszugeben, insbeſon=
de
nicht Sonderhefte von Zeitſchriften uſw. als Reichsparteitag=
üter
zu bezeichnen.
Der Kreisleiter.
19pgruppe Schloßgarten Hilfskaſſe.
Ab 1. Juli d. J. finden die Dienſtſtunden vom 1. bis 15. des
ſtaats Freitags von 19 bis 21 Uhr ſtatt. Die Anſchrift des
zmanns lautet: Pg. L. Heldt, Beckerſtraße 23, 3. Stock.
drgruppe Gervinus Hilfskaſſe.
Die Dienſtſtunden der Hilfskaſſe finden wöchentlich am Diens=
mDonnerstag
und Freitag von 6 bis 7 Uhr ſtatt. Die Mar=
1mmüſſen im voraus geklebt werden. Wer vom 1. bis zum
heines jeden Monats für den kommenden Monat nicht geklebt
ho genießt keinen Verſicherungsſchutz. Deshalb: Stets recht=
zetig
zu Beginn jeden Monats den Beitrag für den kommen=
dmMonat
an den Hilfskaſſenobmann der Ortsgruppe
behlen!
Ayerent der Alten Garde des Kreiſes Darmſtadt.
Alle Kameraden der Alten Garde, die entſchloſſen ſind, am
dinährigen Reichsparteitag teilzunehmen, wollen ſich umgehend
ſſhrtlich bei der Kreisleitung der NSDAP., Kreis Darmſtadt,
Dſamſtadt, Rheinſtraße 48, melden.
Tſüuſtgemeinſchaft Nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Am Dienstag, 25. Juni d. J., Sitzung in der Krone‟, 8.15
Uch abends.

Mitglieder der NSB.!

Ihr ſeid eingetreten in unſere Reihen, um durch Eure Mit=
gſieſchaft
zur Verwirklichung des ſozialen Willens unſeres Füh=
rurbeizutragen
.
Es genügt jedoch nicht, daß Ihr pflichtgebunden Eure Beiträge
bſzlt nein, der Kampfgeiſt muß in jedem von Euch lebendig
weien, daß es nicht nur eine gleichgültige Mitgliedſchaft bleibe,
ſoſzrn daß Ihr durchdrungen werdet von dem Willen, auch andere
fürdie Ziele der NSV. zu gewinnen. Der Ehrgeiz eines jeden
mife es ſein, den nächſten in Familien= und Bekanntenkreiſen
mmitureißen und anzufeuern zur Mitarbeit an dem großen Hilfs=
wi
der NS.=Volkswohlfahrt. Nur, wenn alle Opferwilligen
glgeſen Opferſinn in der Tat beweiſen, wird das Werk des Füh=
reusg
gelingen, ſagte vor einem Jahr unſer Gauleiter in einem
Aiſuf für die NS.=Volkswohlfahrt.
Es ſoll nunmehr eine Mitgliederwerbung für die NSV. durch=
fürt
werden. Dazu genügt es nicht, daß allein die Amtswalter
ſiow n den Dienſt der Werbung ſtellen, ſondern jedes Mitglied
ſohll ſabei mitarbeiten und beweiſen, daß es ihm ernſt iſt mit der
Wrflichtung, die es durch die Mitgliedſchaft übernommen hat.
Als äußeres Zeichen der Würdigung deiner erfolgreichen Mit=
aubt
verleiht die Gauamtsleitung Heſſen=Naſſau bei minde=
ſttis
einer Neuwerbung das ſchöne Abzeichen der
NSV.=Wetbung 1935
Ibles Mitglied wirbt minde=
ſtbis
ein neues Mitglied ...
heißt die Parole!
Auſ auf denn! Stellt euren ehrlichen
Wliler unter Beweis!
Ant für Volkswohlfahrt,
Kreisamtsleitung Darmſtadt.

Einladung der NSV. Die aus dem Gau Kurheſſen und dem
K)e Gelnhauſen zur Zeit im Rahmen der Kinderlandverſchickung
hinnuntergebrachten Ferienkinder werden erſucht, ſich mit ihren
Päleeeltern heutenachmittag 2.15 Uhr am Botaniſchen Gar=
tem
um Abmarſch nach dem Kinderfeſt im NSV.=Uebungslager
RRhorf einzufinden.
Schon wieder ein 100=Mark=Gewinn!
Var es in Darmſtadt am Samstag abend ein achtjähriges
Miel, das einen 50=Mark=Gewinn ziehen konnte, ſo war es in
Eshllbrücken faſt zur gleichen Stunde ein 16jähriger Junge, der,
alle’r den brauen Glücksmann erblickte, ſich von ſeinen Eltern
und Verwandten, die zuſammen an einem Biertiſch ſaßen, 50 Pfg.
erwa, um auf dieſe Weiſe wenige Sekunden ſpäter den zwei=
humſertfachen
Betrag durch den Verkäufer ausgezahlt zu erhalten.
Göoßügig, wie er war, zahlte er ſeinen Geldgebern die ihm vor=
geſttckten
50 Pfennige wieder zurück.

Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung den
ſponenden Abenteuerfilm Die Schloßherrin vom Libanon mit
JonMurat und Mlle. Spinelly in den Hauptrollen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute letztmals den außerge=
wohlichen
Geſellſchaftsfilm In goldenen Ketten, mit Joan
oford und Clark Gable in den Hauptrollen. Regie Clarence
BKon.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den riſchen Ufa=Film Punks kommt aus Amerika mit Attila
Huyiger, Lien Deyers, Ralph Arthur Roberts in den Hauptrollen.
Reſi=Theater zeigt Harry Piels ungeheuer ſpannenden
Femeh=Film Die Welt ohne Maske mit Harry Piel, Olga
Tſhchowa, Kurt Veſpermann.
Belida zeigt heute unwiderruflich zum letzten Male mit
Fäützeugen quer durch Afrika: Baboona. Der Film zeigt
Aufahmen, wie ſie bisher noch nicht gezeigt werden konnten.
Ii ondliche haben Zutritt.

Die deutſcheArbeitsfront

Der Kreiswalter.
An alle Hausgehilfinnen der Ortsgruppen Gutenberg
und Gervinus.
Am Mittwoch, 26. Juni, findet im Eliſabethenſtift,
Eingang Erbacher Straße 25, unſer nächſter Heimabend ſtatt.
Die Filmvorführung, die beim letzten Heimabend aus
techniſchen Gründen ausfallen mußte, wird an dieſem Abend nach=
geholt
werden. Der Heimabend beginnt pünktlich um 20.15 Uhr.
Wir erwarten, daß die Hausgehilfinnen recht zahlreich teilnehmen.
28 000 Angeſtellke vermikkelt!
Die Stellenvermittlung der Deutſchen Arbeitsfront konnte
in den erſten Monaten des Jahres 1935 eine ſteigende Beſſerung
des Arbeitseinſatzes der Angeſtellten beobachten. Mit Hilfe eines
auf Grund vieljähriger Vermittlungspraxis geſchaffenen und be=
währten
Vermittlungsſyſtems des ſogenannten Sichtbogenſyſtems
(eine ausſchließlich der Stellenvermittlung der DAF. patentrecht=
lich
geſchützte Sichtkartei für die Bewerberauswahl), iſt es ihr
möglich geweſen, in der Zeit von Januar bis Mai 1935 rund
28 000 deutſche Volksgenoſſen wieder in Arbeit und Brot zu brin=
gen
. Darunter befinden ſich in erſter Linie Kaufmannsgehilfen,
Techniker und Werkmeiſter, Behördenangeſtellte, ſeemänniſche An=
geſtellte
, Land= und Forſtangeſtellte ſowie weibliche Angeſtellte
der verſchiedenſten Berufe.
Für die Beſſerung der Wirtſchaftslage ſpricht insbeſondere die
Tatſache, daß die Vermittlungen in Aushilfsſtellungen
gegenüber dem Vorjahr ſtark zurückgegungen ſind. Das beſte Ver=
mittlungsergebnis
, für feſte Stellungen konnte die Stellenver=
mittlung
der DAF. im Monat Mai erzielen. In dieſem Monat
wurden über 4500 Stellenloſe in feſte Stellen vermittelt. Im Ver=
hältnis
zum gleichen Monat des Vorjahres ſind allein durch die
Stellenvermittlung der DAF. etwa 500 ſtellenloſe Volksgenoſſen
mehr vermittelt worden.
Auch die Erfolge der Lehrſtellenvermittlung konn=
ten
noch weiter geſteigert werden. Dieſe Ergebniſſe im neuen
Jahr liegen erheblich über den Ergebniſſen in der gleichen Zeit
des Vorjahres. Die Beſſerung iſt vor allen Dingen dem zielbe=
wußten
Eingreifen der ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Dienſt=
ſtellen
zu verdanken, die der Lehrlingsausbildung in der letzten
Zeit beſondere Aufmerkſamkeit widmeten. Dadurch iſt erreicht
worden, daß die Vermittlungen unter der Hand ſtark abgenom=
men
haben.
Von den in der Zeit von Januar bis Mai 1935, durch die
Stellenvermittlung der DAF. erzielten 28 000 Vermittlungen er=
folgten
20 000 in feſte Stellungen, 3300 ia Aushilfsſtellungen und
über 5500 in Lehrſtellen. Ueber 28 000 Berufskameraden und
kameradinnen ſind ſomit durch die Stellenvermittlung der DAF.
auf Grund einer beſondern Vermittlungstechnik an den Platz ge=
ſtellt
, der ihren Kenntniſſen und Fährgkeiten entſpricht.
Die Stellenvermittlung der Arbeitsfront, Darmſtadt, Rhein=
ſtraße
35 I, teilt uns hierzu mit daß in dem gleichen Zeitraum
von der Platzvertretung der Stellenvermittlung der DAF. 94 Be=
werber
wieder in Stellung gebracht wurden.

N5-Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Mittwoch, den 26. ds., 20 Uhc, Prinz=Emil=Schlößchen:
Vortrag Jörg Magers über ſeine elektro=akuſtiſche Orgel und Vor=
ſpiel
derſelben. Eintritt 20 Pfg. Karten in der Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19.
Haben Sie ſchon eine Miete für die Operetten= Sommerſpiel=
zeit
? Alle 5 Vorſtellungen koſten in der Miete nur 2,50 RM.
Meldeſchluß 29. Juni.
Großes Sommer=Volksfeſt KdF.n Eberſtadt am 6., 7. und
8. Juli.
Halten Sie ſich dieſe Tage frei! Auch Sie müſſen mit nach
Eberſtadt.
Sport mit Kraft durch Freude‟
Zehn Gebote für unſere Sportkurſe, die du beherzigen ſollſt:
1. Du ſollſt nicht denken, du ſeiſt zu alt, zu jung, zu arm, um an
unſeren Sportkurſen teilzunehmen. Unſere Sportkurſe ſtehen
allen Volksgenoſſen offen.
2. Du ſollſt wiſſen, daß wir beſonders dich ſuchen, der du noch
nicht oder kaum Gelegenheit hatteſt, unter guter Leitung
billig und ohne große Umſtände jede Art von Leibesübung zu
betreiben.
3. Du ſollſt wiſſen, daß alle unſere Sportkurſe unter der Leitung
von Mitgliedern des Reichsverbandes Deutſcher Turn=, Sport=
und Gymnaſtiklehrer ſtehen.
4. Du ſollſt wiſſen, daß wir dir durch das Entgegenkommen aller
ſportlichen Verbände die ſchönſten Anlagen und alle ſport=
lichen
Geräte zur Verfügung ſtellen können. Denke immer
daran, wenn du ihre Sportanlagen betrittſt und mit ihrem
Gerät übſt.
5. Du ſollſt dir beizeiten unſer koſtenloſes Vierteljahres= Pro=
gramm
beſorgen. Lies es genau durch. Es enthält alles was
du uns mündlich fragſt: Ort, Zeit und Preis unſerer Sport=
kurſe
, und was du ſonſt wiſſen mußt. Das nächſte Sport=
programm
erſcheint Anfang Juli.
6. Du ſollſt zwanglos bei uns Sport treiben. Darum führen wir
das ganze Jahr hindurch neue Sportkurſe durch in Körper=
ſchulung
, fröhl. Gymnaſtik, Leichtathletik, Schwimmen, Fechten,
Tennis und Reiten. Etwas für dich iſt beſtimmt dabei. Es
liegt bei dir anzufangen.
7. Du ſollſt als Erſtes eine Jahresſportkarte erwerben. Sie koſtet
30 Pfg., verſichert dich dabei aber bis zum 31. 3. 36 für alle
unſere Kurſe. Ohne Jahresſportkarte iſt eine Beteiligung
an unſeren Sportkurſen nicht möglich.
8. Du ſollſt wiſſen, daß deine Jahresſportkarte einmal beredtes
Zeugnis ablegen wird von deinem Willen, dich geſund und
kräftig zu erhalten.
9. Du ſollſt dir deſſen bewußt ſein, daß Volksgeſundheit auf der
Geſundheit des einzelnen beruht, Turnen, Spiel und Sport
ſtärken, ſtählen, halten dich geſund. Darum treibe Leibesübung,
wann und wo immer du kannſt. Du dienſt dir und deinem Volk.
10. Du ſollſt wiſſen, daß die Sportämter der NS.=G. Kraft durch
Freude und der Reichsbund für Leibesübung gemeinſam nur
einer Idee dienen: Jeder Deutſche muß für die Leibesübung
gewonnen werden und damit für das große Ziel:
Deutſchland auch in der Leibesübung voran!

Mik der Reichsbahn in die bayeriſche Oſtmark.
Eine richtige Ferienfahrt wird in dieſem Jahre die Son=
derfahrt
der Reichsbahndirektion Mainz in die bayeriſche Oſt=
mark
. Bequem, preiswert und reichhaltig. Die Fahrt führt zu=
nächſt
nach Regensburg, wo Stadt, die Donau=Umgebung mit
Walhalla, Befreiungshalle, Benediktinerabtei Weltenburg mit
berühmter Kloſterkirche beſichtigt wird. Bei der Rückfahrt nach
Regensburg geht es durch den wildromantiſchen Donaudurchbruch.
Vielleicht kann auf der Fahrt nach der Donau=Grenzſtadt Paſſau,
wo der nächſte Halt gemacht wird, noch das reizend zwiſchen zwei
Innarmen liegende Städtchen Landshut beſichtigt werden. Für
Paſſau der alten majeſtätiſchen Stadt, die mit Recht das nor=
diſche
Venedig genannt worden iſt, wird ein beſonderes Programm
erſtellt. Und dann gehts für drei Tage in den Bayeriſchen Wald.
In maleriſch gelegenen Dörfern und Städtchen wird gutes und
überaus preiswertes Quartier genommen. Die Rückreiſe führt
dann für einen Tag noch nach Nürnberg, der Stadt Albrecht
Dürers, der Meiſterſingerſtadt. Da eine weſentliche Fahrpreis=
ermäßigung
gewährt wird und ſich die Preiſe für Verpflegung
und Unterkunft in ganz erträglichen Grenzen halten, wird dieſer
Zug gern als Ferienzug benutzt werden von all denen, die Aus=
ſpannung
für Körper und Geiſt ſuchen, ohne ſich dabei an einen
beſtimmten Platz zu binden. Deutſches Volk, deutſche Landſchaft
im reichen Wechſel und beſter Ausleſe bieten ſich dem Teilnehmer
an dieſer Fahrt dar, ſo daß beſtimmt mit einer ſchönen Reiſe ge=
rechnet
werden kann. Ein vorläufiges Programm iſt in den näch=
ſten
Tagen bei allen größeren Fahrkartenausgaben, den amtlichen
Auskunftsſtellen und Reiſebüros erhältlich.
Wer mikhelfen will an dem Aufbau und an der
Geſundung unſeres Volkes..."
der gebe ſeine Spende dem Hilfswerk Mutter und Kind!
Konto Nr. 5990 bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt
und Poſtſcheckkonto 8801 Frankfurt a. M.
Neuverpflichtungen an das Heſſ. Landestheater. General=
intendant
Franz Everth hat für die kommende Spielzeit außer
den bereits mitgeteilten Engagements den jungen Regiſſeur Paul
Riedy vom Staatstheater Bremen, ſowie Carla Steinau als Dar=
ſtellerin
verpflichtet. Carla Steinau kommt von der Staatlichen
Schauſpielſchule Berlin, von der ſie wegen ungewöhnlicher Be=
fähigung
bereits nach einem Jahr die Erlaubnis zur Annahme
eines Engagements erhielt.

Schwurgericht.

Aw. Die dritte Periode des Schwurgerichts be=
gann
am Montag mit einer Anklage wegen Meineids. Ein
Seligenſtädter Bauer und ſeine Tochter ſitzen auf der Anklagebank,
weil ſie im vorigen Jahr in einer Verhandlung vor dem Seligen=
ſtädter
Amtsgericht einen Meineid geſchworen haben ſollen. Einen
Meineid in einem Prozeß, den der Mann der Tochter gegen die
Seligenſtädter Milchgenoſſenſchaft führte. Der Mann war eine
Zeitlang Sammler der Milchgenoſſenſchaft geweſen. Sein Schwie=
gervater
der heutige Angeklagte, hatte ihm einen Raum in ſei=
nem
Hauſe zur Verfügung geſtellt, und hier brachten, die Bauern
die Milch hin, von hier verteilte er die Milch weiter an die Aus=
träger
. In dieſem Prozeß handelte es ſich darum, daß der Sammler
von der Milchgenoſſenſchaft, mit der er in Zwiſtigkeiten geraten
war, eine Entſchädigung für ſeine Auslagen in Höhe von etwa
100 Mark forderte. Der Vorſitzende der Milchgenoſſenſchaft, als
deren Vertreter in dem Prozeß, hatte die Beeidigung der beiden
heutigen Angeklagten als Zeugen verlangt, wie er heute bekundet,
weil er gewußt habe, daß ſie falſch ſchwören würden, und hatte ſie
dann wegen Meineids angezeigt. Das Schwurgericht kommt nach
ſehr ausführlicher Verhandlung zu dem Ergebnis, daß an ſich die
Forderungen der Leute berechtigt waren, daß ihnen der Meineid
nicht nachgewieſen werden könne, und daß ſie deshalb mangels
Beweiſes freizuſprechen ſeien, denn das Gericht ſieht
ſich nicht in der Lage, allein auf die Ausſage des Vorſitzenden der
Milchgenoſſenſchaft hin eine Verurteilung zu gründen.
Auch die Kleine Strafkammer verhandelt eine Seli=
genſtädter
Sache. Angeklagt war ein Jagdaufſeher wegen Wil=
derns
, Tierquälerei und unbefugten Waffenbeſitzes. Der jetzt
30jährige wurde mit 18 Jahren wegen Wilderns vorbeſtraft. Seit
1931 iſt er Jagdaufſeher, und ſein Dienſtherr ſtellt ihm ein außer=
ordentlich
gutes Zeugnis aus. Nachdem das Seligenſtädter Amts=
gericht
den Angeklagten zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr ſechs
Monaten und einer Woche und zu drei Jahren Ehrverluſt verur=
teilt
hatte, kommt die Strafkammer heute zu einem Freiſpruch
wegen Wilderns und Tierquälerei. Eine Tierquälerei liege nach
der Ausſage des Zeugen nicht vor, und der Jagdfrevel iſt ihm nicht
nachzuweiſen, nachdem die drei Tatzeugen ſich heute in unhaltbare
Widerſprüche verwickelten. Es bliebe lediglich übrig eine Verur=
teilung
wegen unbefugten Waffenbeſitzes, denn tatſächlich beſaß er
vor 1931 eine Waffe. Das Gericht iſt aber der Anſicht, daß die
Strafe unter drei Monaten liegen würde und deshalb unter die
Amneſtie vom Auguſt vorigen Jahres fällt.

Darmſtädter Reit= und Fahrturnier. Die Preisergebniſſe
bedürfen inſofern der Berichtigung, als es unter 6. Jugendreiter=
prüfung
anſtatt Herbert Fuchs Ewald Fuchs heißen muß.

58 für die verwöhnte Zunge
der ElLIER schont.
Herz Hals und Lunge!

Der unmerklich in die Zigarettenhülse eingefügte, reine Rauchälter
(DRP. 476576) verhindert das Einatmen eines Uberschusses an Nikotin
und Pyridin. So wird das Herz geschützt, die Atmungsorgane werden
geschont und dem Raucherhusten wird vorgebeugt. Der einzigartige Filter
entzieht die unerwünschten Bestandteile dem Rauch, während der natür-
liche
Zustand des hochwertigen Tabaks erhalten bleibt!
Der Raucher entbehrt also nicht Aroma der edlen Tabakmischung und
anregende Wirkung, die er an jeder guten Markenzigarette schätzt.
Das ist das besondere Merkmal und der wesentliche Fortschritt!
Außerdem völliger Schutz der Lippen und Zähne, keine braunen Einger-
spitzen
, sowie stets angenehmer, milder und kühler Rauch!
Ausführliche Broschüre kostenfrei durch

Ie

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

Kartoffel=Geſchäftsbedingungen des Reichsnährſtandes. Die
Hauptvereinigung der Deutſchen Kartoffelwirtſchaft ordnet an,
daß im Verkehr mit Kartoffeln die Kartoffelgeſchäftsbedingungen
des Reichsnährſtandes vom 20. Juni mit Wirkung dieſes Tages
zu Grunde gelegt werden. Damit verlieren Geſchäftsbedingungen
des Reichsnährſtandes für den deutſchen Kartoffelhandel, die ſog.
Berliner Vereinbarungen, ihre Gültigkeit.

Dg. Arheilgen, 22. Juni. Muſterung 1935. Die nach
der Erklärung der Reichsregierung vom 16. März 1935 und nach
dem Wehrgeſetz vom 21. Mai 1935 wehrdienſtpflichtige Jugend
unſeres Gemeindebezirks (männliche Reichsangehörige der Jahr=
gänge
1914 und 1915) wird am 5. Juli ds. Is. ausgemuſtert.
Muſterungslokal iſt das Gebäude der ehemaligen Landwirtſchafts=
kammer
in Darmſtadt, Rheinſtraße 62. Die Muſterung beginnt
vormittags 7 Uhr. Zuſtändige Behörde für den Muſterungsbezirk
iſt das Kreisamt Darmſtadt. Alles Nähere iſt aus den Aus=
hängen
erſichtlich, die der beſonderen Beachtung empfohlen
werden.
O. Erzhauſen, 23. Juni. Schulungsabend der NSDAP.
Der Toten von Reinsdorf wurde durch Ortsgruppenleiter Zeid=
ler
gedacht. Pg. Wimmer=Darmſtadt ſprach über die Judenfrage.
Pg. Wannemacher gab Kenntnis von einem Dankſchreiben des
Gauleiters anläßlich der Einweihung der Reichsautobahn.
J. Griesheim, 24. Juni. VDA.=Tagung. Der Volksbund
für das Deutſchtum im Ausland hatte zu einer Tagung in den
Darmſtädter Hof eingeladen. Als Reduer hatte man den Su=
detendeutſchen
Hans Kaufmann, Rechtsanwalt in Berlin ge=
wonnen
. Herr Lehrer Rohde, der den Vorſitz übernommen hatte,
begrüßte die Anweſenden und wies kurz auf die Wichtigkeit des
VDA. als Stütze der 35 Millionen Deutſchen im Ausland hin.
Herr Kaufmann ſchilderte eingehend die Leiden, Gefahren und
Kämpfe der Auslandsdeutſchen, die als Menſchen deutſchen Blu=
tes
ihr Volkstum erhalten möchten. Er zeigte an vielen Beiſpie=
len
, wie die Kinder der Auslandsdeutſchen in den Schulen der
fremden Staaten ihrem Deutſchtum entfremdet werden ſollen.
In eindringlichen Worten rief der Redner zum Eintritt in den
Verein für das Deutſchtum im Ausland auf, um unſere Brüder
im Ausland, die auch für unſer Volk von großer wirtſchaftlicher
Bedeutung ſind, in jeder Weiſe zu unterſtützen. Eine Reihe von
Neuaufnahmen in den VDA. brachten Erfolg.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Juni. Der Bienenzuchtver=
ein
hielt im Gaſthaus Zum Löwen ſeine Mitgliederverſamm=
lung
. Der Kreisführer, Herr Lehrer Röſch=Ober=Ramſtadt, er=
läuterte
alle die Imker betreffenden Tagesfragen. In der Debatte
wurde allgemein die Klage laut, daß von ſeiten der Landwirt=
ſchaft
allzuwenig für die Förderung der Bienenzucht getan würde.
Die Bauern müßten ſich darüber im Klaren ſein, daß die Bienen
nicht allein die Förderer des Honigs als Nahrungs= und Heilmit=
tel
ſeien, ſondern daß ſie auch als Befruchter der Obſtbäume einen
nicht unbedeutenden Faktor in der Erzeugungsſchlacht bildeten. Die
Bitte der Imker an die Bauern iſt daher die, mehr honigende
Futterpflanzen auszuſäen.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Juni. Geburtagsfeier der
Fünfzigjährigen. Einer ſchönen Sitte ſolgend, begannen
ſie dieſen Tag mit einem gemeinſamen Kirchgang und Teilnahme
am Heil. Abendmahl. Pfarrer Nürnberger verſtand es in ausge=
zeichneter
Weiſe, dem Ehrentag der Fünfzigjährigen durch eine be=
ſonders
eindrucksvolle Predigt ſeine Weihe zu geben. Anſchließend
an den Gottesdienſt verſammelten ſich die Kameradinnen und Ka=
meraden
zunächſt am Ehrenmal und dann an den Einzelgräbern
der geſtorbenen Kameraden zur Totenehrung. Kamerad Wagner=
meiſter
Wilhelm Müller legte dort je einen Kranz nieder. Nach=
mittags
traf man ſich dann im Schulhofe zu einer Gruppenauf=
nahme
. Die allgemeine Feier fand im Saal Zum Löwen ſtatt.
Kamerad Müller hielt eine Anſprache, in der er die Anweſenden
herzlichſt begrüßte und auf Sinn und Zweck dieſer gemeinſamen
Feier des 50. Geburtstages hinwies. Im gemütlichen Teil wurden
Erinnerungen an die gemeinſam verlebten Jugendjahre ausge=
tauſcht
, und es herrſchte eine recht angenehme Stimmung.
Cg. Reinheim, 24. Juni. Im evangeliſchen Gemeindeſaal ſprach
Dr. theol. Roſenkranz in einem Lichtbildervortrag über das Thema
Das Chriſtentum im Kampf der Raſſen‟. Er ſchilderte den großen
Geburtenüberſchuß der Japaner, ihre Eigenſchaften, ihren Drang
nach Land, und ihre Sitten und Gebräuche. In der heutigen Zeit
werde oft der Wert der Miſſion in China und Japan nicht ſo recht
verſtanden, aber gerade heute ſei es doppelt nötig.
r. Babenhauſen, 24. Juni. Jagdverpachtung. Die hie=
ſige
Gemeindejagd, die ſeither in drei Bogen verpachtet war und
im Jahre 1934 der Gemeinde eine Geſamtpachteinnahme von 2572
Reichsmark brachte, wurde wieder in drei Bezirken verpachtet.
Auf den erſten Bogen, 245 Hektar Feld und 248 Hektar Wald,
wurden 480 RM. von Herrn Jeſchke aus Aſchaffenburg a. M.
geboten. Auf den zweiten Bogen, 470 Hektar Feld und 480 Hek=
tar
Wald, wurde von Herrn Dr. Liebenow aus Offenbach
am Main ein Höchſtgebot von 610 RM. abgegeben. Auf den 3.
Bogen mit 390 Hektar Feld und 538 Hektar Wald kam ein Höchſt=
gebot
durch Herrn Lorenz Urſchel aus Frankfurt a. M. mit
535 RM. Die Bieter ſind an ihre Höchſtgebote 14 Tage lang ge=
bunden
. Der Geſamtpachtertrag, der bei der Verpachtung vor 9
Jahren ſich auf 4400 RM. belief, iſt bei der heutigen Verpachtung
alſo auf 1625 RM. zurückgegangen.
As. Erbach, 24. Juni. Gründung eines Schützen=
vereins
. Im Saale des Gaſthauſes Zur Stadt Erbach wurde
ein KK.=Schützenverein gegründet, dem ſofort eine größere An=
zahl
aktiver Mitglieder beitraten. Zum Führer des Vereins
wurde Herr Eberhard Weyrauch gewählt. Nachdem die hie=
ſige
Stadtverwaltung ihre Einwilligung gegeben hat, den im
Sport= und Erholungspark errichteten Schießſtand den modernen
Anforderungen gerecht auszubauen, dürfte zu erwarten ſein, daß
bald ein reger Schießbetrieb im neuen Geiſte einſetzt. Anmeldun=
gen
ſind zu richten an Herrn Eberhard Weyrauch. Die Be=
zirksgruppe
Erbach=Michelſtadt des NSLB. un=
ternahm
eine Fahrt nach Groß=Umſtadt zur Beſichtigung des dor=
tigen
Muſeums und der neueſten Ausgrabungen. Der ſachkun=
dige
Führer Dr. Völzing=Groß=Umſtadt gab zunächſt an Hand
von reichem Kartenmaterial eine genaue Einführung in die geo=
logiſchen
Verhältniſſe des ſogenannten Groß=Umſtädter=Dieburger
Grabens und der Fundſtelle. Der Beſichtigung der reichen Stein=
ſammlungen
aus der alten und neuen Steinzeit ſchloß ſich ein
Rundgang durch die nähere Umgebung der Stadt an.
Dp. Zwingenberg, 24. Juni. Die KdF.=Urlauber aus
München, welche die letzte Woche hier weilten, ſind wieder ab=
gereiſt
. Wenn auch das Wetter den Aufenthalt im Freien dies=
mal
, nicht ſehr angenehm geſtaltete, haben ſich die 130 Mün=
chener
Gäſte in Zwingenberg ſehr wohl gefühlt. Am Montag
fand im Löwenſaal ein Begrüßungsabend mit Tanz ſtatt. Am
Mittwoch haben die Gäſte an einer Rheinfahrt teilgenommen,
welcher am Freitag ein Ausflug nach Heidelberg folgte. Die
Zwiſchenzeit wurde durch Spaziergänge in Zwingenbergs Um=
gebung
ausgefüllt.
Gernsheim a. Rh., 24. Juni. Außerordentliche Ge=
neral
=Verſammlung der Milchabſatzgenoſſen=
ſchaft
Gernsheim. Die Einberufung der außerordentlichen
Generalverſammlung vom 22. Juni wurde veranlaßt durch den
notwendigen Anſchluß an die kürzlich gegründete Molkereigenoſſen=
ſchaft
Bensheim, der eine Erhöhung der Geſchäftsanteile und Haft=
ſummen
für jedes Mitglied der Milchabſatzgenoſſenſchaft Gerns=
heim
zur Bedingung macht. Nach der Eröffnung der Verſammlung
durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Herrn Seibert, ſetzte
eine ausgedehnte, lebhafte Ausſprache für und wider den Anſchluß
ein. Es ſchien faſt, als wollte die Generalverſammlung zum zweiten
Male deſſen Ablehnung beſchließen, nachdem in der erſt vor zirka
14 Tagen ſtattgefundenen Generalverſammlung die erforderliche
Zweidrittelmehrheit nicht erreicht worden war. Nun nahm der
Vertreter des Milchwirtſchaftsverbandes Heſſen, der geſchäftsfüh=
rende
Direktor der Molkereigenoſſenſchaft Bensheim, Herr Obſt,
das Wort und erläuterte nochmals die im Intereſſe der Milch=
erzeuger
Gernsheims liegende, zwingende Notwendigkeit des An=
ſchluſſes
an die Molkerei Bensheim. Seine Worte ließen den
letzten Kritiker verſtummen. Die Abſtimmung ergab eine einſtim=
mige
Annahme der vorgeſchlagenen Statutenänderung und ſomit
die Zuſtimmung der Verſammlung zum Anſchluß an die Molkerei=
Genoſſenſchaft Bensheim.

Dg. Arheilgen, 24. Juni. Jugendfeſt 1935. In den
Vormittagsſtunden des Sonntags wurden die ſportlichen Wett=
kämpfe
der Jugend fortgeſetzt. In ſtarker Zahl beteiligten ſich
in dieſem Jahre Hitler=Jugend, BDM., Jungvolk, Jungmädel,
Schule und Vereinsjugend. Die große Mehrzahl der Teilneh=
menden
konnte nicht nur die erforderliche Zahl von 180 Punkten
erreichen, ſondern dieſe Zahl bei weitem überſchreiten. Am
Abend veranſtaltete die Hitler=Jugend in dem von den Zuſchauern
dichtbeſetzten Turngarten des Turnvereins als Abſchluß des
Jugendfeſtes eine eindrucksvolle Feierſtunde. Die Jugend grup=
pierte
ſich im Schulhofe zu einem Zuge und marſchierte zum
Turngarten, wo unter Fanfarenklängen und Trommelwirbeln
der Einmarſch erfolgte. Gefolgſchaftsführer Hettinger ſprach
über das Wollen der Jugend und ſtellte an den Schluß ſeiner
Ausführungen die Worte: Was tuſt du für Adolf Hitler, was
tuſt du für Deutſchland? Unter der Regie des Leiters der Spiel=
ſchar
der Hitler=Jugend, Fritz Kräuter brachte dann die
Jugend in einer Folge von Liedern, Sprechchören uſw. ihr Wollen
und ihren Kampf in eindringlicher Weiſe zum Ausdruck. Fritz
Kräuter verbreitete ſich über den tieferen Sinn und die Be=
deutung
des Feſtes der deutſchen Jugend und hob kurz die er=
zieheriſche
Arbeit der Hitler=Jugend hervor. Zum Schluß wid=
mete
er den Toten des Krieges und der Bewegung ehrende
Worte, während ſich die Fahnen zu einer Schweigeminute ſenk=
ten
. Nach dem Lied der Hitler=Jugend vollzog ſich unter Marſh=
klängen
der Ausmarſch der Fahnen. Einer kurzen Pauſe folgte
die Aufführung des Spiels. Der Pfeifer von der Haardt, ein
Spiel von Führer= und Volkstreue aus der Zeit der Bauern=
kriege
von Ernſt Scheu, das mit einen der Höhepunkte des Abends
bildete. Der Feierſtunde ſchloß ſich dann eine kurze, aber ein=
rucksvolle
Sonnenwendfeier an. Unter entſprechenden
Sinn= und Feuerſprüchen wurden die Pechfackeln zuſammen=
geworfen
und zu einen Sonnenwendfeuer entfacht. Nach kurzen
Anſprachen von Fritz Hettinger und Fritz Kräuter und
dem Liede der Jugend Wir zieh’n auf ſtillen Wegen ergriff
Beigeordneter Zeidler das Wort und ſprach über die Feiern
der Jugend in deutſchen Landen. Mit dem gemeinſamen Geſang
der Lieder der Deutſchen wurde das Feſt beſchloſſen.
Er. Wixhauſen, 24. Juni. Sonnenwendfeier. HJ.,
Jungvolk und BDM. veranſtalteten gemeinſam mit der HJ. der
Gemeinden Gräfenhauſen und Erzhauſen auf dem Reitſportplatz
an der Hardt eine Sonnenwendfeier. Die Einwohnerſchaft be=
teiligte
ſich ſehr zahlreich an der Veranſtaltung, die von Märſchen
der Kapelle des Muſikvereins ſowie Sprechchören und Gedichten
der HJ. und BDM. umrahmt war. Mit dem Geſang des Liedes
Flamme empor wurde die Holzpyramide angezündet. Propa=
gandaleiter
Pg. Rechel wies in kurzen Worten auf den Sinn
und Urſprung der Sonnenwendfeier hin. Zum Schluß wurden
die Sieger aus den Wettkämpfen am Vortage bekanntgegeben.

Ar. Eberſtadt, 24. Juni. Die anläßlich des deutſchen Jugend=
feſtes
am Samstag und Sonntag auf dem Waldſportplatz ſtatt=
gefundenen
Jugendwettkämpfe hatten eine Beteiligungsziffer von
ungefähr 700, wovon 47 Prozent mit der Siegernadel ausgezeichnet
werden konnten. Anläßlich des Rot=Kreuz=Tages veranſtaltete
auch der hieſige Halbzug der Freiwilligen Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz eine Straßenſammlung in Gemeinſchaft mit den
Samariterinnen, die ein gutes Ergebnis hatte. Der Geſangver=
ein
Germania erfreute am Sonntag nachmittag durch ein öffent=
liches
Singen auf dem Schloßplatz und anſchließend in der Provin=
zial
=Pflegeanſtalt. Als Abſchluß des Deutſchen Jugendfeſtes
fand am Sonntag abend auf dem Eſchollkopf die Feier der Son=
nenwende
ſtatt, wobei die Reſultate der ſportlichen Wettkämpfe
bekanntgegeben wurden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Juni. Jugendfeſt. Am Sams=
tag
vormittag wurden die Wettkämpfe für die geſamte Schul=
jugend
ausgetragen. Der Abend vereinigte die geſamten Organi=
ſationen
der HJ., des BDM., des Jungvolks von Nieder= Ram=
ſtadt
und umliegenden Gemeinden zu einer eindrucksvollen Feier
auf dem Pfaffenberg, an der ſich auch andere Formationen der
Partei beteiligten. Ortsgruppenleiter Pg. Eckert=Traiſa und
Gefolgſchaftsführer Seibert=Roßdorf hoben in ihren Anſpra=
chen
die große Bedeutung der Sonnwendfeierveranſtaltungen her=
vor
und ließen dieſe ausklingen in einem Treuegelöbnis zu Füh=
rer
und Reich. Muſikſtücke des Muſikzugs der SA.=Kapelle Sauer=
wein
, Liedvorträge und Sprechchöre der HJ. und des BDM.
trugen zur Verſchönerung der Feier bei. Am Sonntag vormit=
tag
wurden die Jugendwettkämpfe der Angehörigen der
HJ. und des BDM. ausgetragen. Der Sonntag nachmittag ver=
einigte
die geſamte Jugend mit Lehrerſchaft zu einem Feſtumzug
durch die Ortsſtraßen nach dem ſchattigen Spielplatz im Loh=
wäldchen‟
. Der Führer der HJ., Pg. Wilh. Scior, begrüßte die
Anweſenden und nahm auch ſeinerſeits Stellung zu den Auf=
gaben
und Pflichten, die für die Zukunft unſerer Jugend er=
wachſen
. Den ſchulpflichtigen Kindern wurden durch die Ge=
meinde
Brötchen verteilt.

r. Babenhauſen, 24. Juni. Jugendfeſt und Sommer=
ſonnenwende
. Auf dem Exerzierplatz begannen, ſchon am
Samstag vormittag für unſere Schuljugend die ſportlichen Wett=
kämpfe
; ſie wurden am Sonntag fortgeſetzt durch HJ. und BDM.
Sie alle legten Zeugnis davon ab, daß die körperliche Schulung

in unſerer Jugend auf breiteſter Front rüſtig voranſchreitet.
Zu einer überaus eindrucksvollen Feierſtunde geſtaltete ſich am
Sonntag abend die Sonnenwendfeier auf dem Galgen=

buckel unſeres Exerzierplatzes. An dem großen Fackelzug der Ju=
gend
beteiligten ſich an Verbänden der NSDFB. (Stahlhelm) und

die NS.=Flieger. Die Beteiligung der Bevölkerung war ſehr gut.
Standortführer der HJ., Joſ. Biſkup, ſprach über die Bedeu=
tung
der heiligen Flamme, und die BDM.=Führerin Anna
Mahla verlas den Aufruf des Reichsjugendführers.

Cd. Michelſtadt, 24. Juni. Die Feier der Sommerſonnenwende
beging die hieſige HJ. in ihrem Zeltlager, das weitab vom Ge=
triebe
des Alltags hinter der Deckelquelle, am Ende der ſogenann=
ten
Nachtweide, aufgeſchlagen iſt. Bei Eintritt der Dunkelheit mar=
ſchierten
die Formationen von HJ., BdM., begleitet von zahlreichen
älteren Volksgenoſſen, nach dem Zeltlager. Dort angekommen,
gruppierten ſich die Formationen um den Holzſtoß, dann wechſelten
Sprechchöre ab mit Kampfliedern der HJ. Sehr eindrucksvoll und
feierlich war auch die Ehrung der 21 gefallenen Hitlerjungen. Der
Lagerführer Backöfer hielt die Flammenrede, dann wurde nach
dreifachem Sieg=Heil der Holzſtoß entzündet und loderten die
Flammen hoch in den nächtlichen Himmel. Flackernd be=
leuchteten
ſie hierbei die aufgeſchlagenen Zelte und die Menſchen=
mengen
, dem Ganzen ſo ein beſonderes Gepräge verleihend. Die
Hitlerjugend lagerte ſich dann zum Schluß um das Feuer und
wurden gemeinſam noch einige Lieder der Bewegung geſungen.
As. Erbach, 24. Juni. Deutſches Jugendfeſt und
Sonnenwendfeier. Die in den frühen Morgenſtunden
durchgeführte Flaggenparade des Jungvolkes gaben dem dies=
jährigen
Jugendfeſt ein ganz beſonderes Gepräge. Fröhliche Lieder
der geſamten Jugend umrahmten die Begrüßungsanſprache des
Jungvolkführers Wilhelm Volk. Durch das ſchöne Sommerwetter
konnten die Wettkämpfe auf dem idealen Kampfgelände reibungs=
los
durchgeführt werden. Angetreten war die geſamte organiſierte
und nichtorganiſierte Jugend von Erbach, Dorf Erbach, Lauerbach,
Schönnen, Günterfürſt, Haiſterbach, Erlenbach, Ernsbach, Erbuch
und Würzberg. Nach Abſchluß der Wettkämpfe marſchierte die Er=
bacher
Jugend unter Führung der geſamten Lehrerſchaft nach dem
alten Schulhaus, wo die Verteilung der von der Stadt geſtifteten
Brezeln ſtattfand. Unter äußerſt ſtarker Beteiligung der ge=
ſamten
Bevölkerung fand am Sonntag abend auf dem Adolf=
Hitler=Platz die Bekanntgabe der Sieger ſtatt. Anſchließend for=
mierten
ſich die Partei mit all ihren Gliederungen und die Schul=
jugend
zum Marſch nach dem benachbarten Erlenbach, wo oberhalb
des Ortes auf einem ideal gelegenen Platze die Sonnenwend=
feier
ſtattfand. Unter dem Geſang des Liedes Flamme empor
wurde der Holzſtoß entzündet.

m. Beerfelden, 24. Juni. Deutſches Jugendfeſt. Am
Samstag waren angetreten der Stamm Freienſtein des Jungvolks
in einer Stärke von 250 ſowie 50 Nichtorganiſierte, ferner vom
Jungvolk des BdM. 162 und 51 Nichtorganiſierte. Die Flaggen=

hiſſung geſchah nach einem Sprechchor des Jungvolks, bei einenn
Flaggenſpruch und dem Lied der Hitlerjugend. Die Kämpfe dauer=
ten
bis halb zwei Uhr und endeten nach Einholen der Flaggenn
Geſtern trat die HJ. und BdM. um 9 Uhr an. Die Fahnen wurdern
gegrüßt mit dem Lied Weit laßt die Fahnen wehen und Lied der=
HJ. Zur Sonnenwendfeier ſammelten ſich abends die
obigen Formationen um den Holzſtoß, zahlreiche weitere Intereſf.
ſierte hatten ſich eingefunden. Nach einleitendem Lied und einemn
Feuerſpruch lohte das Sonnenwendfeuer gen Himmel unter dem
Geſang Flamme empor, Gedichtvorträge, Lieder, Anſprachen, di=
Verkündigung des Ergebniſſes der Wettkämpfe hörte man im Ann
geſicht der mächtigen Flammen und des Funkenregens.
Bb. Bensheim, 24. Juni. Das Feſt der deutſchen Ju=
gend
wurde auch hier in Bensheim in großem Ausmaß von der
HJ., dem BDM., dem Jungvolk und den Jungmädels in Geſtalr.
von Mannſchaftskämpfen, von den Schulen in Einzelwettkämpfern
durchgeführt. Am Samstag vormittag traten die Schulen mir
ihren Zöglingen an, am Sonntag nachmittag die älteren der HJ.,
des BDM. und die älteren Schüler der Lehranſtalten. Am Sams=;
tag hielt Jungvolk= und Jungbannführer Magſam, die An=u
ſpra e, mit welcher das Hiſſen der Flagge verbunden war. Dig
Wettkämpfe des Sonntags wurden durch eine Anſprache des
Bannführers Dillemuth (249 der HJ.) eingeleitet. Die Be=
kanntgabe der Sieger bei den Mannſchaftskämpfen und den Ein=;
zelkämpfen wurde am Sonntag abend auf dem Rathausplatz vor=;
genommen, worauf ſich die geſamte Jugend mit ihrer Begleitung=
zum
Sportplatz begab, woſelbſt die Sonnwendfeier ſtattfand. Unm
den brennenden Holzſtoß wurden Reigen, Spiele und Geſängene
veranſtaltet. Bannführer Dillemuth hielt die Feuerrede.

en Fr
3. Feie

n Dernihlung
ipl., Ing. 4u
Kaeihe Pil

frdid
Mitwacht de.
mittags in 6

Geſtor

Unter dem Vorſitz Sr. Erl. des Erbgrafen Alexandern
zu Erbach=Erbach fand im Rathausſaale die gutbeſuchte
ordentliche Hauptverſammlung des ehemaligen Odenwälder Rei=
tervereins
ſtatt, der nunmehr der höheren Aufgaben und der wei=
tergeſteckten
Ziele wegen den Namen Odenwälder Rennvereinm
e. V. Erbach i. Odw. führt. Der Vereinsführer erſtattete zunächſtü
den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, dass
einen erfreulichen Aufſtieg des Reitſports und einen ſtarken Auf= des Rennweſens bei den verſchiedenen Veranſtaltungenn
brachte. Dasſelbe günſtige Bild zeigte der Kaſſenbericht: Diesz
Einnahmen am Totaliſator erhöhten ſich etwa um das Dreifachen
des Vorjahres; an baren Rennpreiſen allein konnte der Vereiny
bei einer einzigen Veranſtaltung 3805 RM. ausgeben. Mit größ=v
ter Aufmerkſamkeit und allſeitiger freudiger Zuſtimmung ver=
nahmen
die Verſammlungsteilnehmer das von dem Erbgrafenn
Alexander bekanntgegebene Programm über die auszutragendenn
Rennen in dieſem Jahre, deren Umfang ſich ſchon an der füry
Siegespreiſe vorgeſehenen Summe von 7000 RM. ermeſſen läßt.
Die erſte Veranſtaltung wickelt ſich am Montag, dem 22. Juli,
ab und ſieht Schaufahren, Springkonkurrenzen, Trabreiten fürn
Kalt= und Warmblut, ſowie zwei Rennen für Warmblutpferde
vor. Für den zweiten Renntag, 28. Juli, ſind ſieben öffentliche
Halb= und Vollblutrennen geplant:
1. SA.= und SS.=Eröffnungsflachrennen für Halbblutpferde
über 1600 Meter. Die Preiſe betragen 250 RM.
2. Jubiläums=Preis. Amateurreiten der Klaſſe A. über 18000
Meter mit einem Ehrenpreis ſowie Barpreiſen von 1200 RM.
3. Albert Leo Schlageter=Erinnerungsrennen. Flachrennen
der Klaſſe B. über 1700 Meter. Hier ſteht ein Ehrenpreis neben 1
einem Barpreiſe von 450 RM. zur Verfügung.
4. Wehrmacht=Jagdrennen. 3200 Meter=Flachrennen der
Klaſſe A. Außer einem Ehrenpreis werden 1400 Mk. als Bar=
preiſe
ausgeworfen. Hierbei ſtarten nur Pferde von Ofſizieren
und Truppenteilen unſerer Wehrmacht.
5 Preis Für unſere Saar. Hürdenrennen der Klaſſe 4,
Zugelaſſen ſind 4jährige und ältere Pferde aller Länder. Renn=
ſtrecke
3200 Meter. Als Siegespreis winken eine Ehrengabe und
1400 Mk. in bar. Bei dieſem Rennen werden wie ſchon jetzt
feſtſteht die beſten Pferde Süddeutſchlands ſtarten
6. Graf Eberhard=Erinnerungs=Jagdrennen für Halbblut=
pferde
über 3000 Meter. Hierfür ſind als Siegesgabe vorgeſehen
ein Ehrenpreis und 625 Mk. Den Abſchluß bildet
7. Der Amazonen=Preis‟. Damenflachrennen Klaſſe B über
1400 Meter. Der Reiterin des ſiegenden Pferdes winkt ein wert=
voller
Ehrenpreis. Daneben ſind für die vier erſten Reiterinnen
450 Mk. eingeſetzt. Den weiteren Teilnehmerinnen werden Er=
innerungsgaben
zuteil. In dieſem Jahre wird dieſes Rennen
erſtmalig öffentlich gelaufen.
Der Rennplan iſt mit viel Sachkenntnis aufgeſtellt und zeigt
das eifrige Beſtreben des Odenwälder Rennvereins, die ſchon
weithin bekannten Erbacher Pferderennen auf eine immer höhere
Stufe zu führen und Teilnehmer und Zuſchauer in jeder Weiſe
zufriedenzuſtellen.

Knaus, !
es Maſchiniſten, 78
Geſt, Anna geb. Aug
ſireners, 61 Jahre.
Buſch, Anton Jaſei
rann, verheiratet, 6.
Lettig, Georg, Kar

leiden im 92. 4e
liebe Schweſier

Im Namen a
Oto Nauma

Darmſiadt, Gießt

die Einäſcherung
26. Jun), 4 Uhr
Daldfriet

Todes:A

Tuffe!

Eſi

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(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 ErbachEberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
BeerfeldenSensbachGaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
AffolterbachUnter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: FürthRimbach oder Beerfelden.
FürthErlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die auf=
geſtellten
Schilder ſind zu beachten.
Frankfurt a. M.Mannheim (zwiſchen Biebesheim und Gerns=
heim
) vom 2. 5. bis auf weiteres von Kilom. 19,86520,660
(Ortseingang Gernsheim) geſperrt. Umleitung: Crumſtadr
Bruchmühle oder Biebesheim-Bruchmühle.
BeerfeldenGammelsbachEberbach vom 11. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Finkenbach-Hirſchhorn oder Sensbach
Gaimühle.

Statt jed
Heute verſchied nach I
Srau, unſere herzens

im d1
Im Na=

Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres De=
ſperrt
. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Hähnlein Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: RodauFehlheimSchwanheim Autobahnunter=
führung
Jägersburger Wald.
Kühler Grund Nieder=Beerbach vom 31. Mai bis auf weiteree
geſperrt. Umleitung: EberſtadtSeeheimOber=Beerbach.
Bekanntmachung. An dem Bahnübergang bei Biceſ
bach in Klm. 1,23 der Bahnſtrecke BickenbachSeeheim an der
Kreuzung der Straße DarmſtadtHeidelberg, iſt eine Warn
lichtanlage fertiggeſtellt und in Betrieb genommen worden=
Auf Grund landespolizeilicher Ermächtigung wird vom 17. 2.
d. J. ab das bisher übliche Halten der Eiſenbahnzüge vor Dee
Uebergang aufgehoben und die Geſchwindigkeit der Reichsbähne
züge bei dem Ueberqueren des Bahnübergangs auf 40 Klm. in
der Stunde zugelaſſen.

Wire gratulieren!

In Hofheim Herrn Peter Rothenhäuſer, Bahn=
wärter
i. R., der am 24. d. M. ſeinen 87. Geburtstag feierte.
In Günterfürſt Herrn Jakob Holſchuh, Altveteran
und Mitgründer des Militär= und Veteranen=Vereins Erbach zum
87. Geburtstag.

[ ][  ][ ]

ſienstag, 25. Juni 1935

aE

Statt Karten.
Hocherfreut zeigen wir die glück=
liche
Geburt eines zweiten Sonn=
tagsſungen
an.
Frau Leni Friedrich, geb. Hartkopf
Dr. W. Friedrich, Landgerichtsrat
ſarmſtadt, den 23. Juni 1935
im Weidenborn 2)

Statt Karten.
hre Vermählung geben bekannt
Dipl.=Ing. Ludwig Pirot
Poſtaſſeſſor
Kaethe Pirot, geb. Berth
Freslau
Darmſtadt, Stifteſtr. 31
rauung: Mittwoch, den 26. Juni, 3 Uhr nach=
mittags
in St. Ludwig.

Geſtorbene.
Munſtadt: Knaus, Maria geb. Brenner, Wwe.
es Maſchiniſten, 78 Jahre.
zeſt, Anna geb. Augter, Ehefrau des Büro=
ſieners
, 61 Jahre.
Zuſch, Anton Jaſef Jakob Philipp, Fuhr=
nann
, verheiratet, 67 Jahre.
ſettig, Georg, Kaufmann, 60 Jahre, ledig.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 172 Seite 7

Heute entſchlief ſanff nach längerem
Leiden im 92. Lebensjahre meine
iebe Schweſter
Bophre Kuumuun.
Im Namen aller Verwandten:
Otto Naumann, Oberſt a. D.
Oarmſtadt, Gießen, 24. Juni 1935.
Die Einäſcherung findet Mitiwoch, den
25. Juni, 4 Uhr nachmittags auf dem
Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Unſere gute treue
Luhfe Scfend
Lehrerin i. R.
iſt plötzlich und unerwartet, nach
hurzer Krankheit von uns gegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
25. Juni 1935, vormittags 11½ Uhr, auf
dem alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt. (5753

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im 61. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Beſt.
Darmſtadt (Schlageterſtr. 14), den 24. Juni 1935, (5741
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 26. Juni 1935,
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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 172

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 25. Juni 1935

Adolf Hikler beſuchk die Verlekken von Reinsdorſ.

Erbſchaften, die zu ſpät kamen.
Ein 105jähriger wird Dollarmillionär. Der große Aerger der Mrs. Strongalz
Harry Sloner, der reichſte Makroſe der amerikaniſchen Kriegsmarine.

Am Samstag ſtattete der Führer überraſchend dem Paul=Gernhardt=Stift in Wittenberg einen Be=
ſuch
ab und erkundigte ſich perſönlich nach dem Befinden der dort liegenden ſchwerverletzten Arbei=
er
vom Exploſionsunglück in Reinsdorf. Auf unſerem Bilde ſieht man Adolf Hitler im Geſpräch
(Preſſe=Illuſtration Hoffmann=M.)
mit einem Kranken.

Reich und Ausland.
Der Ballon Eſſen 2 bei Oſtende

ins Meer getrieben.
Oſtende. Der Ballon Eſſen 2 der am Sonn=
tag
abend in Gelſenkirchen mit vielen anderen
Ballonen aufgeſtiegen war, iſt am Montag gegen
4 Uhr früh 200 Meter vom Strand bei Oſtende ins
Meer getrieben worden. Alle vier Inſaſſen konn=
ten
gerettet werden. Zwei von ihnen waren ins
Waſſer geſprungen, als der Ballon abſackte. Sie
wurden von einem Polizeibeamten aus Oſtende,
der zu ihnen hinausſchwamm, geborgen. Die bei=
den
anderen Inſaſſen, die bei dem Ballon geblie=
ben
waren, wurden ſpäter von einem Fiſcherboo=
aufgenommen
, das auch den Ballon an Land
brachte.
Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für Metallforſchung
in Stuttgart eingeweiht.
Stuttgart. Im Rahmen ihrer diesjährigen
24. Hauptverſammlung, die die Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften am
24. und 25. Juni hier abhält, fand Montag in
dem neugeſchaffenen Verſammlungsraum des wie=
deraufgebauten
Oſtflügels im Alten Schloß die
Einweihung des Kaiſer=Wilhelm=Inſtituts für
Metallforſchung in Stuttgart ſtatt.
Siams König, geboren in Heidelberg.
Lauſanne. Der kleine ſiameſiſche König
Ananda geht bekanntlich in Lauſanne in die
Schule und wird wahrſcheinlich erſt zum Ende des
Jahres zum erſten Male in ſeine ferne Heimat
fahren. Er iſt nämlich in Heidelberg geboren, eine
Tatſache, die den wenigſten Europäern und wohl
auch den wenigſten Siameſen bekannt ſein dürfte.
Sein Vater iſt nämlich auf einer deutſchen
Marineſchule geweſen. Im Jahre 1924 kam er nach
Heidelberg zurück und in dieſer ſchönen Stadt
ſchenkte ſeine Gattin dem Prinzen Ananda das
Leben freilich damals noch ohne den Gedanken
daran, daß dieſer Sprößling aus Heidelberg eines
Tages König von Siam werden würde.

* Ein Dachs kämpft gegen die Skraßen=
bauverwalkung
.
Auf dem Hohen Weſterwald befindet ſich ſeit
einiger Zeit ein Dachs ſozuſagen im Kampf gegen
die Behörde der Straßenbauverwaltung, der vor=
läufig
noch nicht entſchieden iſt. Der Dachs ſteht
als ſeltenes Tier unter Naturſchutz. Niemand darf
ihm auch nur ein Härchen krümmen, auch nicht
eine Straßenbaubehörde. Nun hat der Dachs in der
Nähe des Dorfes Kronprinzeneiche die Kreisſtraße
unterminiert und mit einem weitmaſchigen
Röhrennetz durchzogen, ſo daß die Starßendecke ein=
ſtürzte
und für den Verkehr unbrauchbar wurde.
Die Straßenbauverwaltung tat ihre Pflicht und
beſſerte den Schaden wieder aus. Mit einem ziem=
lichen
Koſtenaufwand wurde die Bruchſtelle mit
Steinen und anderem dauerhaften Material aus=
gebeſſert
. Aber ſchon grub der Dachs unmittelbar
neben der erſten Bruchſtelle eine neue Röhre, und
das ſetzte er in dieſer Weiſe fort. Immer wieder
wurde die Straße ausgebeſſert, aber immer wieder
ſetzte der Dachs auch ſeine Wühlarbeit fort. Die
Straßenbauverwaltung iſt nun in einer heiklen
Lage. Denn ſie darf dem Dachs ja nichts tun
er hat ja gewiſſermaßen den Jagdſchein. Ande=
rerſeits
entſtehen durch die Ausbeſſerungsarbeiten
derart hohe Koſten, daß ſie für die Behörde auf die
Dauer unter dieſen Umſtänden nicht tragbar ſind
und unter dieſen Umſtänden dürfte der Ausgang
des Duells nicht ungewiß ſein.

Der Schwarz=Droſchkenchauffeur.
Paris. Niemals dürfte auf dieſer Erde ein
Taxameterchauffeur einen ſo billigen Betrieb
unterhalten und ſo große Reingewinne erzielt
haben, wie Albert Drieu. Er beſaß nämlich gar
keine Taxe, ſondern ſtieg in irgend eine vom Be=
ſitzer
im Augenblick verlaſſene Kraftdroſchke hin=
ein
, griff den nächſten Fahrgaſt auf, legte mit ihm
die gewünſchte Fahrſtrecke zurück, kaſſierte den in
Frage kommenden Betrag und ließ das Auto
ſtehen. Mitunter, wenn das Benzin ausging, ſtieg
er ſogar mit ſeinem Fahrgaſt in eine andere
Kraftdroſchke und ſetzte ſeine Fahrt fort ..."
Drei Monate kutſchierte er ſo als billigſter
Taxameterfahrer von Paris durch die Gegend, bis
er jetzt endlich erwiſcht wurde.

In dieſen Tagen erbte ein 105jähriger Ire
(kein Schotte!) den Betrag einer runden Million
Dollars, hinterlaſſen von einem fernen Verwand=
ten
, der vor grauen Zeiten nach den Vereinigten
Staaten ausgewandert war. Der Fall hat nicht
nur in der engeren Heimat des Erben einiges
Aufſehen hervorgerufen. Ganz beſonders war man
natürlich auf die Beantwortung der Frage erpicht,
welchen Gebrauch der Greis von ſeinem
Gelde machen werde. Die Antwort war reichlich
überraſchend: Ich werde mein Leben, ſo lange es
noch währt, genau ſo weiterführen wie bisher. Ich
werde Sauermilch trinken und ſchwarzes Brot eſſen
und jeden Tag einen ausgedehnten Spaziergang
machen, damit die alten Knochen nicht vollends
einroſten. Das iſt der einzig vernünftige Gebrauch,
den ich von meiner Erbſchaft machen kann.
Etwas tragiſcher ging
der Fall der Mrs. Stongale in Brighton
aus. Dieſe bejahrte Dame beſaß ein kleines Grund=
ſtück
, das den einen Fehler hatte, daß ein öffent=
licher
Weg durchführte, deſſen Benutzung jeder=
mann
freiſtand. In uralten Zeiten waren einſt die
Weggerechte dafür erteilt worden und in England
rührt niemand an uralte Rechte dieſer Art. Nur
der Grafſchaftslord beſaß ein Aufhebungsrecht,
aber dieſer berief ſich auf eine nicht minder alte
Verfügung, die die Aufhebung einex derartigen
Weggerechte von der Zahlung einer erheblichen
Summe für wohltätige Zwecke abhängig macht.
Eine ſolche Summe beſaß Mrs. Stongale aber
nicht, ſie hatte gerade genug zum Leben. Sie är=
gerte
ſich alſo rund 30 Jahre über die Menſchen
die durch ihr Grundſtück gingen. Es gab manche
unſchönen Auftritte, denn die Beſitzerin war recht
temperamentvoll und ſagte ahnungsloſen Paſſan=
ten
bisweilen deutlich die Meinung darüber, was
es für eine Gemeinheit vorſtelle, auf Grund lächer=
licher
alter Weggerechte Beſitzern die Freude an
ihrem Eigentum zu ſchmälern. Einmal mußte ſie
ſogar fünf Pfund Strafe bezahlen, weil ſie beſon=
ders
kräftige Ausdrücke gebraucht hatte. Dieſer
alten Dame fiel plötzlich eine Erbſchaft von ſieben=
tauſend
Pfund in den Schoß. Was Frau Stongale
mit dieſem Geld tat, iſt ohne weiteres klar. Sie
zögerte auch nicht einen kleinen Augenblick. Ein
namhafter Betrag für wohltätige Zwecke brachte
endlich die Weggerechte aus der Zeit Heinrich des
* Der ſpringende Hai
oder 100 Meter Seemannsgarn.
Als dieſer Tage das Fiſcherboot Nautilius
in den Hafen von New Jerſey einlief, trug der
Kapitän den Arm in der Schlinge. Was war ge=
ſchehen
? Allzugern und allzuoft erzählte der alte
Seebär eine gar grauſige Geſchichte, und die drei
Matroſen ſeines Kahns nickten jeweils zur Be=
ſtätigung
heftig mit dem Kopf und ſpuckten dann
in weitem Bogen wieder aus. Dem Kapitän aber
war folgendes paſſiert: Guten Mutes und nichts
Böſes ahnend angelte er in dem Dingi, dem
üblichen Beiboot, unmittelbar neben dem Nau=
tilius‟
. Er hatte auch bereits einen wundervol=
len
Blaufiſch gefangen, als es plötzlich im Waſſer
neben dem Boot eine furchtbare Bewegung gab
und ein rieſiger Haifiſch im nächſten Moment in
das Boot ſprang. Der Kapitän rief laut um Hilfe
und ſetzte ſich mit aller Kraft gegen die wütenden
Biſſe und die furchtbaren Schwanzſchläge des Hai=
fiſches
zur Wehr. Entſetzt waren die Matroſen
der Beſatzung an die Reeling gelaufen und bom=
bardierten
den Hai mit Eiſenſtücken und Holz=
klötzen
. Der Hai aber biß den Kapitän in die
Schulter und zog ihm die Haut bis zur Hand
hinunter ab. Zehn Minuten währte der Kampf,
als es einem der Matroſen plötzlich gelungen
war, mit einer alten Harpune den Hai am Kopf
zu treffen. Mit einem rieſigen Satz ſprang der
Hai zurück ins Waſſer, und das war die Rettung
für den ſchwerverletzten Kapitän. Nur ſo war er
dem ſicheren Tode entgangen, von dem Hai zer=
fleiſcht
zu werden. Sprachs und ſchon flog der
Priem aus der Mundecke in das ſchmutzige Hafen=
waſſer
.

Löwen zum Verſchwinden und Frau Stongale wa=
tet
nur auf das amtliche Schreiben, um an beid.e
Seiten des Weges, der bisher ihr einziger Kummpr
war, mächtige Gitter mit Tafeln aufzuſtellen, aaf
denen in großer klarer Schrift geſchrieben ſtann=
Hier war einmal ein öffentlicher Weg. Wer if.n
weiter benutzt, fällt ohne weiteres unter d.0=
Hausrecht, nach dem ungebetene Beſucher mit Ge=
walt
hinausgeſetzt werden können.
Wie geſagt, alles war fertig, als aber dar
Briefträger kam, um ein dickes Schreiben mit der
Grafſchaftsſiegel abzuliefern, war die arme Frog! ſode, fſüſtert er 9
Stongale gerade eine Stunde tot. Soviel ſpätt; vorbot wird ertelte
Genugtuung war ihr Herz nicht mehr gewachſoi / die Kirche wird.Oi
geweſen.
Fe getragen. Oberſt
A
Die Geſchichte einer anderen Erbſchaft, urt Oüfzer liech. L
in Kind. Es iſt de
die zwar nicht ganz zu ſpät kam, aber auch nicht gg , des einzigen, der
rade die Wirkung hatte, die man gemeinhin vo /e soche und Ehrlich
einer Erbſchaft erwartet, wird aus USA. erzähll, 6ſt der Wdjutant
Harry Sloner war der Sohn eines armen alte? zu ziw leitete die O
Dockarbeiters und hatte es nach 18 Jahren auo) das Feuer gerade. 9u
nicht weiter gebracht, als ſein Vater. Er arbeitet: mhret. Eine ſchwere. 9
auf den Docks von New York und verdiente ſeinen zueilow wurde an Oik
Stundenlohn, ſo gut wie einſt ſein Vater, den ar mitzi. Ohne ein Wclt
miternähren mußte, nachdem ein paar ſchwer, / ais Nachfolger Korl
Zementſäcke, die auf ihn gefallen waren, ihn ar, zekommando. Er beial
beitsunfähig gemacht hatten. Als er gerade 19 ſſya die Verbreitung
Jahre alt war, ſtarb ſein Vater und Harry gin! rhinden. Der alte
daran, einen Wunſch in Erfüllung zu ſetzen, derß Son Es war unmögli
ihn ſchon lange beſchäftigt hatte: er meldete ſiol yn soſſzier befahl: Die
zur USA.=Marine und wurde auch als kräftigel ze ſpäter kehren wir
Kerl, der er war, ohne weiteres angenommen. Bei
der USA.=Marine muß man ſich aber mindeſtenn msnen. Ein Beleoe
für fünf Jahre verpflichten und das tat Harrm Sſem zweieh. L
auch mit Freuden und in der Hoffnung, daß eu 3 everwunderen Nit
ſein ganzes Leben dabei bleiben könne. Am Tagge : Sberſt Schapowalow
vor ſeinem Dienſtantritt erreichte ihn die Nachk ſü en, erklärte er mil
richt eines Rechtsanwaltes aus Memphis, daß ihrn ſachen. In Verkleidut
ein Onkel den Betrag von zweihunderttauſen? zu ziemlich ſicher ſein.
Dollars hinterlaſſen habe. Die Marineverwaltung) Ait ladſe hier die A
die von dieſem tragikomiſchen Fall erfuhr, war bei/ zusen gemacht hatten,
reit, Harrys Rücktritt entgegenzunehmen, wer abes Oberſt gab mir
nicht dazu bereit war, war Harry ſelber. Er ens ſſt, keinen anderen A
klärte, ſeine fünf Jahre abdienen zu wollen, un.1 harn. Meine Dollars,
er iſt auf dieſe Weiſe nicht nur der gegenwärti.!
reichſte Matroſe der USA.=Flotte, ſondern auch eirt nls der eigenen 1
volkstümlicher Mann in den Vereinigten Staatenfs Mein einziges Beim
jel eicht befand ſich in
el, zu machen und an
Alls der Oberſt mi
Carl=Benz=denkmal in Karlsruhe.
Er war zufrieden.
z1 fragte ich. Kümt
berſt mit einem zyniſ
Uejunſere Leute mitn
i Imeinen Weiſungen
5.-Aus den Häuſern dr
ier: Sie uns bald a.
ehrere hundert Verwu
veru furchtbaren Schid
namgen. Als die Unglü
mien war, brachen ſie
Ar geblieben, röche
süs eine derartige
Qunkelheit ſenkte
no die verödeten
Ie war ſtill. Di
41 aufgenommen
ü bewegtes Kapitel
10erlage der weiß

Das von ſeiner Vaterſtadt errichtete Denkmal fürd
den Pionier des modernen Kraftfahrzeuges wurdel. /Ver m
im Sonntag feierlich enthült, (o B Maternſel, 1yen Mter va

Ne los gemacht
an berdirbt die
Aand die Not wi
macht ſtark. Meir
rde ſie gleicheil
Sis nicht mehr.
Dri in Nodm
as S bedeutet.
Nt. Decks Gedanken
Rend er diſe Ee
We Bewirung Ktürzen
Eeiſclia dis Schickdal
Sane nict die alte
Einde ues cl
Eidzras ir i4
der Ainein.
Einsdh eteterit.
Eian dar er l
Ein stete
Ein z Nca=
Eusl St Jiu
Es
W Beint
S Lurchg
lich v
Mit v.
ſichten m
ihen We

Fernſehen auf der V9E.-Tagung in Hamburg.

Rieſenfeuer zerſtörk hunderkjährige Kirche.

Im Rahmen der 37. Jahrestagung des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker zeigte die Deutſche
Reichspoſt zum erſten Male das Fernſehſprechen, d. h. man konnte beim Telephonieren den Part=
ner
auf der Scheibe des Fernſehers ſehen. Unſer Bild zeigt die Fernempfang=Sprechzelle mit dem
Lichtſtrahlabtaſter; rechts davon ein Fernſehempfänger. Rechts unten: Das Bild des Partners
im Fenſter.
(Scherl=M.)

Kaum hatte die Gemeinde das Gotteshaus All Saints in Hockerill (England) verlalſeh.""
wahrſcheinlich durch umgeſtürzte Kerzen ein Brand ausbrach, der durch den Waſſermande. .
zu löſchen war. Die Kirche iſt volſtändig ausgebrannt. Unſer Bild zeigt eine Luftauſnayb.
(Scherl=M.)
Kirchenbrandes.

[ ][  ][ ]

ienstag, 25. Juni 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 172 Seite 9

AAAOOM PTANIU
Das Leben des weiblichen Räuberhauptmanns Marussia Ataman

Bearbeitet von Dr. A
Urheberrecht: Dammert=Preſſedienſte G.;

I. von Andreewſky.
m.b.H., Berlin W. 35, Regentenſtraße 20.

*

Fetzt gilt es, nach zwei Fronten hin zu kämpfen! Kornilow
ſeine ganzen Reſerven erſchöpft. Am frühen Morgen des
ſeten Tages fühlen wir alle einen ſchrecklichen Druck. Böſe Vor=
gkungen
quälen das Herz. Ein ſoeben eingetroffener Bote ſtürzt
ehend in das Zimmer, in dem der Stab ſitzt. Einige Minuten
ſer erſcheint Oberſt Schapowalow, leichenblaß, auf der
Spelle. Seine Lippen zittern. Er gibt mir ein Zeichen. Es iſt
zEnde, flüſtert er heiſer. Kornilow iſt gefallen. Ein ſtren=
mVerbot
wird erteilt, die furchtbare Nachricht weiter zu geben.
udie Kirche wird eine in einen Militärmantel eingewickelte
ſhe getragen. Oberſt Schapowalow und ich gehen hinein. Ein
uner Offizier liegt vor der Leiche auf den Knien und ſchluchzt
yein Kind. Es iſt der Adjutant des gefallenen weißen Füh=
m
des einzigen, der Mut, unbeugſame Energie, Glauben an
in Sache und Ehrlichkeit beſaß. Mit tränenerſtickter Stimme
ſhlt der Adjutant von den letzten Minuten des Generals.
ſnilow leitete die Schlacht aus einer kleinen Hütte. Zuletzt
ro das Feuer gerade auf dieſe Hütte, dem Sitz des Generalſtabs,
ahtet. Eine ſchwere Granate ſchlug in die Hütte ein. General
hnilow wurde an die Wand geſchleudert, ſein ganzer Leib war
zeitzt. Ohne ein Wort verſchied er.
Als Nachfolger Kornilows übernahm General Denekin das
A)ckommando. Er befahl den Rückzug von Jekaterinodar. Es
geng, die Verbreitung der Nachricht vom Tode Kornilows zu
umrbinden. Der alte Prieſter erteilte den Abziehenden ſeinen
Sin. Es war unmöglich, alle Verwundeten mitzunehmen. Ein
Szosoffizier befahl: Die Leichtverwundeten werden zuerſt abge=
fütz
ſpäter kehren wir zurück, um die Schwerverwundeten mit=
ziuhmen
. Ein Befehl, von dem der Stabsoffizier wußte, daß er
iſr einem zweiten Teil nicht durchgeführt werden konnte. Die
Swcherverwundeten ſollten ihrem Schickſal überlaſſen werden.
Oberſt Schapowalow nahm mich zur Seite. Sie müſſen hier
biſſien, erklärte er mir, und ſich in die beſetzte Stadt hinein=
ſoßlchen
. In Verkleidung einer Krankenſchweſter werden Sie
dim tiemlich ſicher ſein. Sie melden ſich dann bei dem Fürſten
Mſieladſe hier die Adreſſe. Unter den Gefangenen, die die
WFezen gemacht hatten, befand ſich eine bolſchewiſtiſche Schweſter.
De Oberſt gab mir ihre Papiere, ihre Schweſterntracht. Ich
hiſſtte keinen anderen Ausweg, als dem Befehl des Oberſten zu
follen. Meine Dollars, die ich immer noch im Koffer hatte und
dueus der eigenen Werkſtatt der Roten ſtammten, waren wert=
lols
MTein einziges Vermögen beſtand aus den zwei Edelſteinen.
Wieeicht befand ſich in Jekaterinodar eine Möglichkeit, ſie zu
Giel zu machen und an die kaukaſiſche Küſte zu fliehen.

HAs der Oberſt mich in meiner Verkleidung ſah, ſchmunzelte
en i: war zufrieden. Was geſchieht mit der gefangenen Schwe=
ſthr
fragte ich. Kümmern Sie ſich nicht darum, antwortete der
Oſheſt mit einem zyniſchen Lächeln. Wir können ja nicht einmal
aldbeunſere Leute mitnehmen. Sie wird erledigt! Alſo: Folgen
Siſeninen Weiſungen und leben Sie wohl! Die Weißen zogen
alu l/s den Häuſern drang Stöhnen und Wimmern. Hoffentlich
holle Sie uns bald ab, jammerte ein verwundeter Offizier.
Welexe hundert Verwundete waren ſo von ihren Kameraden
eüner furchtbaren Schickſal überlaſſen worden. Bange Stunden
vwrngen. Als die Unglücklichen merkten, wie an ihnen gehandelt
wunen war, brachen ſie in Tränen aus. Wäre Kornilow am
LAtr geblieben, röchelte ein im Sterben liegender General,
wöie eine derartige Grauſamkeit niemals möglich geweſen.
Duankelheit ſenkte ſich über das verlaſſene Dorf. Ich ſchlich
dundie verödeten Straßen und wanderte auf Jekaterinodar zu.
Al war ſtill. Die Roten hatten die Verfolgung der Weißen
nach aufgenommen. Ihr Sieg ſchien jedoch vollkommen zu ſein.
Eibewegtes Kapitel der ruſſiſchen Geſchichte hatte mit der
Mieetlage der weißen Armee ſein Ende gefunden.

12. Die Anbeker des ſchwarzen Vakers.

Es glückte mir, ohne Aufſehen zu erregen, nach Jekaterinodar
zu gelangen. Die Straßen, beſonders in den Vorſtädten, trugen die
Spuren der entſetzlichen Kämpfe, die hier gewütet hatten. Man
ſah faſt keine Menſchen. Alle ſchienen ſich in den Häuſern verbor=
gen
zu halten. Unter dieſen Umſtänden war es keine leichte Auf=
gabe
, ein Quartier zu finden; denn jeder fürchtete ſich vor jedem,
und Mißtrauen hing in der Luft. Schließlich fand ich doch noch eine
Unterkunft bei der alleinſtehenden Witwe eines Beamten, die froh
war, ein lebendes Geſchöpf um ſich zu haben und nicht in dieſer
ſchrecklichen Zeit allein zu ſein.
Einige Tage verbrachte ich vorſichtshalber in meinem neuen
Heim, einem kleinen Zimmer, in dem ich mich, ſoweit es ging, häus=
lich
einrichtete. Bald lernte ich ein neues Geſicht des Bürgerkrieges
kennen: das Elend. Hier hörte ich auch zum erſten Male das
Wort: Burſchuij Jeder, der nicht irgendwie zu den neuen
Machthabern gehörte, erhielt dies Wort als Etikette. Abgeſetzte
Beamte, ſtellungsloſe Offiziere, die ſich neutral verhalten hatten,
Kaufleute und Ariſtokraten ſie alle gehörten zur hungernden
Armee der Burſchuij. Menſchen, die ſich bis zum letzten Augenblick
in geſicherter Stellung wähnten, von ihrer Arbeit, ihrem Geſchäft
oder dem Ertrag ihres Kapitals lebten, die ſich vor kurzem noch
gar nicht vorſtellen konnten, daß ſie jemals in irgendeiner Be=
ziehung
Not leiden würden, ſtanden plötzlich vor dem Nichts. So=
weit
ſie nicht verhaftet waren, mußten ſie faſt über Nacht ſich in
ihre neue Lage hineinfinden und verzweifelt um die nackte
Exiſtenz kämpfen. So kam es, daß die Straßen allmählich mit
Männern und Frauen angefüllt waren, denen allen Angſt und
troſtloſe Hilfloſigkeit auf dem Geſicht geſchrieben ſtand, und die
Gegenſtände ihres Haushalts, Teppiche, beſſere Kleidungsſtücke,
koſtbares Geſchirr und Schmuckſachen feilboten. Die meiſten ver=
langten
kein Geld, denn Geld war inzwiſchen auch eine bisher
unbekannte Erſcheinung vollſtändig wertlos geworden. Ein
Tauſchhandel ſetzte ein. Die Bürger tauſchten ihr Hab und Gut
gegen Lebensmittel bei geſchäftstüchtigen Bauern und Koſaken aus
der Umgegend. So geſchah es, daß manches Prachtſtück aus einer
bürgerlichen Wohnung manchmal auch Klaviere und koſtbare
Möbel den Weg in die Dorfhütte fanden. Eine neueingeſetzte
Kommiſſion der Tſcheka arbeitete inzwiſchen mit fiebernder Haſt.
Todes= und Verbannungsurteile wurden, oft auf bloße Denun=
ziationen
, gleichſam am laufenden Bande ausgefertigt.
Nachdem ich mich einige Tage ſtill verhalten hatte, entſchloß
ich mich, den Fürſten Mikeladſe aufzuſuchen. In einer abgelegenen
Straße die Adreſſe hatte mir Oberſt Schapowalow gegeben
entdeckte ich zu meinem größten Erſtaunen einen Schuſterladen mit
dem eigenartigen Schild: Genoſſe Fürſt Mikeladſe arbeitet gut
und billig für jedermann. Ich trat ein, der Laden war leer. Auf
einem Schemel ſaß ein etwa vierzigjähriger mittelgroßer Mann,
mit niedriger Stirn, zuſammengewachſenen Augenbrauen und ver=
ſchlagen
flackerndem Blick. Es war ein georgiſcher Typ, wie man
ihn im Süden Rußlands oft antrifft. Ich fragte den Mann, ob er
Fürſt Mikeladſe ſei. Er bejahte, und ich wagte es, die Parole des
Geheimdienſtes Rußland für die Ruſſen zu flüſtern. Als der
Fürſt Es lebe Kornilow Jronie des Schickſals! erwiderte,
gab ich mich zu erkennen, obwohl mich irgendeine innere Stimme
vor dem Menſchen warnte.
Er erzählte mir, daß er an der Spitze des weißen Geheim=
dienſtes
von Jekaterinodar ſtehe. Er verfüge über einen ganzen
Stab von Agenten, die in der Stadt verſtreut wären. Manche hat=
ten
ſogar verantwortliche Stellen bei den Roten. Unſere Lage
wäre alles andere als ungefährlich. Ueberall hätten ſich Verräter
in unſere Organiſation geſchlichen. Manche Agenten, ſo glaubte der
Fürſt, ſpielten eine Doppelrolle, wie es ſeit Menſchengedenken im
ruſſiſchen politiſchen Geheimdienſt gewiſſermaßen Tradition ge=
worden
iſt. Nun wußte aber Fürſt Mikeladſe ſelbſt nicht, wer der

oder die Verräter ſeien. Einer unſerer wichtigſten Agenten war,
ſo ſonderbar es klingen mag, der Tenor einer im Kaukaſus gaſtie=
renden
Operettentruppe. Er trug den Bühnenamen Tumanian
und war Armenier. Der Mann hatte den Weißen bereits ſehr
wichtige Dienſte erwieſen. Unter anderem hatte er den Angriffs=
plan
der Roten für die Kämpfe um Jekaterinodar verraten. In
der letzten Zeit waren aber auffallenderweiſe mehrere wichtige
Agenten von uns, die ausſchließlich in Verbindung mit Tumanian
ſtanden, von der Tſcheka verhaftet worden. Ich bekam deshalb den
Auftrag, den Tenor unauffällig zu beobachten.
Einige Abend hintereinander begab ich mich ins Theater und
ſtellte mich nach der Vorſtellung zuſammen mit zahlreichen Anbete=
rinnen
des Sängers an den Bühneneingang. Die Theaterwut des
Ruſſen überhaupt und des Südruſſen insbeſondere wurde als Ab=
lenkung
von der täglichen Not in geſchickteſter Weiſe von den neuen
Herren der Stadt ausgenutzt. Trotz der täglich fortſchreitenden all=
gemeinen
Verelendung war das Theater allabendlich überfüllt, und
wie in normalen Zeiten erfreuten ſich die Hauptdarſteller einer
Popularität, die nicht ſelten in Anbetung ausartete. Junge
Frauen, die ſelbſt hungerten, brachten dem vergötterten Tenor
ſtatt Blumen Lebensmittel erbeutete Säcke mit Mehl, Kalbs=
keulen
und Kartoffeln. Nach der Vorſtellung pflegte der Tenor, ein
gutgewachſener junger Mann mit krauſem ſchwarzem Haar und
funkelnden mandelförmigen Augen, ein Militärauto, das ihm zur
Verfügung geſtellt war, zu beſteigen und in ſchneller Fahrt davon=
zuſauſen
. Es war nicht leicht, den Weg des Autos feſtzuſtellen. Es
verging eine Woche, ehe ich wußte, wohin der Tenor fuhr. Er
ſuchte nicht ſeine Wohnung auf, ſondern eine an der Grenze der
Stadt gelegene Villa. Dort wohnte, wie ich bald erfuhr, eine
Baronin, die ſich ſehr ſelten in der Stadt ſehen ließ, aber ziemlich
viel Leute empfing, ohne, was beſonders auffallen mußte, von den
ſcharf aufpaſſenden Behörden irgendwie beläſtigt zu werden.
Als ich das Reſultat meiner Ermittlungen dem Fürſten mit=
teilte
, gab er mir den Auftrag, koſte was es wolle, in das Haus
einzudringen. Da ich vorläufig keine Möglichkeit ſah, die Stadt zu
verlaſſen, mußte ich mich, um mich nicht einer doppelten Gefahr
auszuſetzen, den Anordnungen des Fürſten fügen. Als Kleinbür=
gerin
verkleidet hielt ich mich in der Umgebung des Hauſes auf
und ſuchte eine Gelegenheit, das Geheimnis, das die Villa umgab,
zu lüften. Eine ältere Koſakenfrau brachte täglich Lebensmittel
vom Lande. Ich verwickelte ſie in ein Geſpräch mit der Bitte, auch
mir etwas von ihren reichlichen Vorräten abzugeben. Die Alte er=
zählte
mir, daß der Portier des Hauſes, ein ehemaliger Soldat,
plötzlich geſtorben wäre, und daß die Beſitzerin ſcheinbar über große
Mittel verfügte, da ſie nicht mit wertloſem Papiergeld, ſondern
mit echtem, im Kurſe noch immer hochſtehenden Silber bezahlte.
Den Tod des Portiers habe die Baronin geheimgehalten, um den
Scherereien mit den Behörden zu entgehen, und ſie beabſichtige, die
Leiche nachts unbemerkt aus dem Hauſe zu ſchaffen.
Am Abend merkte ich plötzlich, daß die Küchentür offen ſtand.
Raſch entſchloſſen wagte ich mich hinein. Sollte mich jemand ſehen,
ſo konnte ich mich immer mit der unverfänglichen Bitte um Eſſen
aus der Affäre ziehen. Die Küche war leer. Ich öffnete eine zweite
Tür und ſtand in einem dunklen Korridor. Mein Revolver in der
Taſche gab mir den Mut weiterzugehen. Noch einige Schritte und
ich ſtand in einem dunklen, mit antiken Möbeln angefüllten Saal.
Schwere Vorhänge bedeckten die Fenſter. Ich hörte Schritte und
verbarg mich hinter einer Gardine. Eine ältere Frau im ſchwarzen
Kleid es war wahrſcheinlich die Baronin trat herein. Sie
ſetzte ſich an einen Tiſch und ſtarrte geiſtesabweſend ins Leere.
Einige qualvolle Minuten vergingen. Ein Mädchen meldete einen
Beſuch. Dann erſchien der Tenor Tumanian.
Iſt alles bereit? fragte er. Die Anbeter des ſchwarzen
Vaters ſind noch nicht alle da, erwiderte die Baronin. Was ſollte
das bedeuten? Dann haben wir noch Zeit für eine geſchäftliche
Unterredung, ſagte Tumanian und zog einen Zettel aus der
Taſche. Hier ſind die Namen der Leute, die ich bisher ermittelt
habe. Er las einige Namen vor. Es waren die Namen einiger
Agenten von uns, die bei den Roten wichtige Stellen innehatten!
Alſo hatte Fürſt Mikeladſe recht. Der Tenor ſpielte eine Doppel=
rolle
. Sie überſenden morgen dieſe Liſte dem Vorſitzenden der
Tſcheka, fuhr Tumanian fort. Ich muß ſehr vorſichtig ſein, um
keinen Verdacht aufkommen zu laſſen. Wie Sie wiſſen, pflege ich nie
perſönlich mit den oberſten Leuten zuſammenzutreffen. Die Baronin
nickte müde und ſchloß den Zettel in eine Kaſſette, die vor ihr auf
dem Tiſch ſtand. Gedämpfte Schritte und leiſes Stimmengewirr
ertEnten aus dem Korridor. Die Anbeter des ſchwarzen Vaters
ſind da! ſagte die Baronin und erhob ſich. Ich war geſpannt, was
nun geſchehen würde.
(Fortſetzung folgt.)

ROMA

W VON WOLEGANG MARKEN
(21

Ver waren Ihre Eltern?
Mein Vater war Agent. Dunkle Geſchäfte haben ihn ge=
waſalos
gemacht. Meine Mutter war gut, aber ein ſchlechter
Man verdirbt die beſte Frau. Mein Vater ſpielte leidenſchaft=
liſch
und die Not wich nicht aus unſerem Hauſe. Not verdirbt
ocoe macht ſtark. Meine Mutter wurde von der Not verdorben.
ſieß tachte ſie gleichgültig, ſie erkannte die Grenze zwiſchen Gut
um)Böſe nicht mehr, und ſo kam es, daß ſie mich gegen Geld
Tſinetin in Padang werden ließ. Ich habe es erſt erfahren müſ=
ſemvas
es bedeutet, Tänzerin in Padang zu ſein.
dr. Poecks Gedanken wandern zu Georg von Rapp.
(ie wird er dieſe Eröffnung aufnehmen, die ſein Herz in die
guche Verwirrung ſtürzen muß.
Verſchlug das Schickſal nicht wieder ein junges Glück?
Bwang nicht die alte Schuld Rapp, zu ſühnen, nach jener
FxAzu ſuchen, die er einſt von ſich ſtieß, weil er an ihr zweifelte?
Und ... was ſoll jetzt geſchehen? fragte Joan in ſeine Ge=
deiun
hinein.
Dder Arzt zuckte die Achſeln. Ich weiß nicht, wie ſich das alles
löſ4 ſoll. Geſtern erſt hat ſich Herr von Rapp einem anderen
Mähen anverlobt, einem guten, edlen Geſchöpf, das es wert iſt,
eilnblück zu finden.
1Ich begreife Sie, Herr Doktor.
Es muß alles durchgekämpft werden. Jenes Mädchen wird
wayſcheinlich verzichten müſſen. Das ſehe ich ſo kommen. Denn
eSl)bt wohl nur einen Weg für Georg von Rapp: Er muß nach
ſexn Frau ſuchen!"
Idie Tänzerin nickt ſtumm.
And nun zu Ihnen, Fräulein Joan! Vor allem eine Frage:
2) Sie gezwungen, Ihren Beruf auszuüben?"
Ja, was ſoll ich anderes tun? Ich verfüge über kein Ver=
maün
.
Dann laſſen Sie mich dafür ſorgen, daß Sie in eine andere
Umbung kommen.
Wie könnte das wohl ſein? zweifelte die Tänzerin.
Haben Sie Geduld! Ich werde Ihnen den Weg zeigen.
Whn Sie die Kraft fanden, in Padang Ihre Frauenwürde zu
Buhren, dann werden Sie auch ſtark genug ſein, ein neues
Obeſn zu beginnen.
Sie ergreift dankbar ſeine beiden Hände.
Ich danke Ihnen! Sagen Sir mir, was ich tun ſoll.
Wann läuft Ihr Vertrag ab?
Ende dieſes Monats.
Und wäre er ſchon jetzt zu löſen?

Ja, aber . . . ich müßte fünfhundert Mark Konventional=
ſtrafe
zahlen, und . . . die beſitze ich nicht.
Ich werde die Angelegenheit regeln.
Nicht doch, Herr Doktor! Das dürfen Sie nicht!
Sie brauchen keine Bedenken zu haben, Fräulein Joan. Herr
von Rapp iſt ſehr, ſehr reich. Er hat die Pflicht, Ihnen zu hel=
fen
, und ich weiß, daß er es gern tun wird. Erlauben Sie mir
alſo, daß ich Ihren Vertrag löſe.
Ja, ich will mit allem einverſtanden ſein! Haben Sie vielen
Dank!
Der Arzt verabſchiedete ſich von der Tänzerin und verließ,
im Innerſten aufgewühlt, das Hotel.
Was für eine ſeltene, wunderbare Frau! dacht er ergriffen.
Als Dr. Poeck das Haus an der Elbe wieder erreicht hatte
und aus dem Rappſchen Auto ſtieg, kam ihm Margarete in der
Diele entgegen. Sie ſchien ruhig und gefaßt.
Was bringen Sie, Herr Doktor?

Leider nichts Gutes, Schweſter. Und ihr Erblaſſen bemer=
kend
, fügte er ſchnell hinzu: Eine Bitte vor allem, kommen Sie
dieſer Tänzerin freundlich entgegen. Sie verdient es! Sie iſt
ganz anders, als ſie ſcheint. Ich muß Ihnen alles noch genau er=
zählen
.
Sie iſt alſo tatſächlich Georgs frühere Frau? fragte Mar=
garete
ſchweratmend.
Nein, ſie kennt Herrn v. Rapp gar nicht. Sie iſt die Schwe=
ſter
von Rapps Frau.
Die Schweſter . . . ſeiner Frau? ſtaunte das Mädchen, und
ein Hoffnungsſchimmer ſtahl ſich in ſeine Augen.
Ja! Doch Sie können natürlich nicht wiſſen, was dieſe Tat=
ſache
für Herrn von Rapp zu bedeuten hat.
Wie ſoll ich das verſtehen? Margaretes Stimme ſchwankte.
Georg von Rapp hat ſich einſt von ſeiner Frau getrennt, als
man ihm von ihrem Vorleben als Tänzerin in Padang erzählte.
Rapp ließ ſich überzeugen, aber es betraf in Wirklichkeit eine an=
dere
; nicht Jane Waagen, ſondern ihre Schweſter Joan Waagen.


Dann . .. dann ... hat Georg ſeine Frau . .. ſchuldlos
von ſich geſtoßen?"
Ja! Mir graut vor dieſer Eröffnung; aber ich kann ſie Herrn
von Rapp nicht erſparen. Die Erkenntnis, daß er ſein Glück von
einſt grundlos zerſtörte . . . muß ihn doch zerbrechen. Gewiß, in
zwanzig Jahren hat er vergeſſen, er hat jetzt aufs neue nach dem
Glück gegriffen, ſein Herz neigte Ihnen zu, Margarete, das war
beſtimmt keine Lüge. Aber jetzt ſtellt ſich die Schuld rieſengroß
zwiſchen Sie und ihn.
Die Arme des Mädchens hingen ſchlaff herab. Ihr Herz zit=
terte
. Sie liebte den Mann, er hatte ihr die Erfüllung aller
Sehnſucht bedeutet, und jetzt . . . jetzt gab es für ihn nur das
eine: Seine Frau zu ſuchen und an ihrer Seite zu ſühnen."
Margarete gehört nicht zu jenen Menſchen, die ſich vor der
Verantwortung, vor einer Verpflichtung feige verſtecken.
Dr. Poeck, ſagte das Mädchen leiſe und ſchmerzvoll. Spre=
chen
Sie mit Georg und richten Sie ihn auf. Sagen Sie ihm,
daß er nicht mehr an mich denken ſoll.
Margarete, wollen Sie Ihr Glück aufgeben, ohne zu
kämpfen?
Sie ſchüttelte den Kopf. Wie kann ich hier kämpfen? Soll
ich klein ſein und mein Glück voranſtellen, angeſichts des Leides,
das meine Mitſchweſter erfahren hat? Ich vermag es nicht! Ich
liebe Georg, ich will meine Liebe immerdar ganz ſtill in meinem
Herzen tragen, was auch kommen mag, aber ich habe kein Anrecht
mehr auf ihn.
Schweſter Margarete, was ſind Sie für ein edler Menſch!"
ſagte der Arzt, der angeſichts ſolcher Größe und Ueberwindung
aufs tiefſte erſchüttert war.

Eine fahle Bläſſe bedeckte das Antlitz Georg von Rapps, als
Dr. Poeck zu ihm ins Zimmer trat.
Stumm begrüßten ſich die beiden Männer. Rapp bot dem
Arzt mit einer Handbewegung Platz an und ſetzte ſich ihm gegen=
über
.
Poeck ſah die Augen Rapps voll ängſtlicher Spannung auf
ſich gerichtet.
Haben Sie ... mit ihr geſprochen? war die erſte bange
Frage.
Ja, aber.
Sie ... will mich nicht freigeben? unterbrach der Reeder.
Heur von Rapp, die Tänzerin Joan iſt nicht Ihre Frau ..
Verſtört blickte Rapp auf den Arzt. Er begriff ſeine Worte
nicht.
Nicht . .. meine Frau? ſtammelte er dann. Joan . . . das
Mädchen von Padang .. . iſt nicht.
Sie iſt die Schweſter Ihrer Frau.
Da erhob ſich Rapp, ſeine Lippen zitterten, der Ausdruck
ſeiner Augen war verſtört.
Er wollte ſprechen, aber nur die Lippen bewegten ſich.

Stirn an die kalten Scheiben.

er hilflos ſtammelte: Janes . . . Schweſter?!

zuſammen! Jetzt heißt es, Ruhe bewahren.
(Fortſetzung folgt.)

die als ſich

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 172

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 25. Juni 1935

Tasbade Togtts
2

Darmſtädter Werbewoche für Leibesübungen

Kraft durch Freude wirbl.

Obwohl der Stützpunkt Darmſtadt des Gauſportamtes der
NSG. Kraft durch Freude erſt ſeit 15. Mai d. J. beſteht, hat der
Kraft=durch=Freude‟=Sport in Darmſtadt bereits ſehr ſchöne Er=
folge
aufzuweiſen. Beinahe ein halbes Tauſend Teilnehmer haben
ſich bis jetzt zu den billigen Sportkurſen gemeldet, um nach der
Arbeit Erholung zu finden, in fröhlichem Sport und Spiel neue
Kräfte für die Arbeit zu gewinnen. Im Mai=Juni wurden
23 Sportkurſe in den Sportarten: Allgemeine Körperſchulung, fröh=
liche
Gymnaſtik und Spiele, Leichtathletik, Schwimmen, Fechten,
Tennis und Reiten durchgeführt.
Geſtern warb der Kraft=durch=Freude=Sport mit zwei Ver=
anſtaltungen
, auf dem Paradeplatz und im Städtiſchen Schwimm=
bad
. Bemerkenswert waren bei dieſer Werbeveranſtaltung vor
allem zwei Dinge: Erſtens, daß die doch erſt ſeit kurzer Zeit für
dieſen Gedanken gewonnenen Teilnehmer ſchon ſelbſt werbend für
den Kraft=durch=Freude=Sport auftreten konnten, und zweitens.
die erfreuliche Tatſache, daß ſich an der Veranſtaltung auch zwei
Darmſtädter Vereine mit ihren Jugendabteilungen beteiligten.
Das iſt ein Beweis dafür, daß die Vereine den Kraft=durch=
Freude=Sport nicht als irgend eine Konkurrenz‟=Einrichtung
betrachten, ſondern daß ſie im Gegenteil ſich bewußt ſind, von den
hier neu für die Leibesübungen gewonnenen Menſchen früher
oder ſpäter eine große Zahl zu ihren eigenen Mitgliedern zählen
zu können. Die Veranſtaltung zeigte die enge Zuſammenarbeit auf,
die zwiſchen der Ortsgruppe für Leibesübungen und den Sport=
ämtern
der Kraft durch Freude beſteht.
Eine zahlreiche Menſchenmenge war geſtern abend auf dem
Paradeplatz Zeuge des fröhlichen Betriebes, der ſich dort
entwickelte. Die mit über 100 Teilnehmerinnen vertretene Mäd=
chenabteilung
der TSG. 46 zeigte exakte und graziöſe Hüpfgym=
naſtik
, die Knabenabteilungen von TSG. 46 und die Jugend des
Sportvereins 98 Zweckgymnaſtik in allen möglichen Arten. Die
Frauengruppe von Kraft durch Freude führte Scherz= und Ball=
ſpiele
vor; die Männergruppe von Merck und der Heſſ. Landes=
bank
veranſtalteten ein Tauziehen, wobei die Finanzleute die
Chemiker beinahe im Sturmgalopp über den Platz zogen. Ein
Maſſentauziehen zwiſchen den Buben und Mädels der Vereine
endete zum allgemeinen Hallo mit einem ganz überlegenen Sieg
des ſchwächeren Geſchlechtes. Die Frauenabteilungen von Schade
u. Füllgrabe und der Heſſiſchen Landesbank liefen eine Ball=
ſtaffel
, und als es ſchon dämmerte, tanzten die jungen Mädchen
unter den Klängen des Muſikkorps der Landespolizei Darmſtadt,
das ſich zur Verfügung geſtellt hatte, zuerſt die Mädchenabteilung
der TSG. 46 und dann die Tanzgruppe desſelben Vereins die
ſchönen Volkstänze, mit denen ſie geſtern auf dem Altrheinfeſt in
Erfelden ſo viel Beifall geerntet hatten.
Im Städtiſchen Hallenſchwimmbad konnte man Ein=
blick
in die gründliche und ſyſtematiſche Arbeit an den Nicht=
ſchwimmern
gewinnen. Die Fortgeſchrittenen hatten Unterricht
im Bruſtſchwimmen, Wenden, Rückenſchwimmen und in den An=
fängen
des Springens (Entwicklung des Kopfſprunges aus dem
Fußſprung), die Anfänger Waſſergewöhnungsübungen, Tauchen,
Arm= und Beinarbeit, Atmungsübungen, Laufen durch das Waſ=
ſer
, am Schluß Freiſchwimmen und nach einer kalten Duſche noch
N
ein paar Minuten Trockenbewegungen.

Heufe 3. Tag: SA-. S5-, Arbeitsdienft=
Sporlbeltieo.

Die 5A und die Leibesübungen.

Der Gedanke, ſich durch ſportliche Betätigung für Beruf und
Leben ſtark zu machen, hat erfreulicherweiſe alle Schichten des
deutſchen Volkes weitgehendſt erfaßt und beſeelt. Insbeſondere
haben die Führer der SA. an der Spitze unſer Führer und Volks=
kanzler
den Wert der Leibesübungen für den politiſchen Soldaten,
den SA.=Mann, erkannt, und ſie benötigen dieſes wertvolle Er=
ziehungsmittel
zur Friſcherhaltung und insbeſondere zur Förde=
rung
der Wehrfähigkeit ihrer Kerntruppe. Die Leibesübungen in
der SA. ſind keineswegs dazu da, Höchſtleiſtungen aufzuſtellen oder
die Turn= und Sportvereine aus dem Felde zu drücken, ſie dienen
weit höheren Idealen: Förderung der Geſundheit des wehrfähigen
Mannes auf breiteſter Grundlage, Pflege des Zuſammengehörig=
keitsgefühls
, der Kameradſchaft und der Manneszucht. Geiſt und
Körper des SA.=Mannes gehören auf Tod und Leben Volk und
Staat, und darum ſchon darf es dem einzelnen nicht überlaſſen
bleiben, was er mit ſeinem Körper machen will. SA.=Sport ver=
pflichtet
! Volk und Staat können nur geſunden, wenn der einzelne
Volksgenoſſe geſund iſt.
Grundlage des SA.=Sportes ſind vielſeitige, planvolle und
regelmäßig betriebene Leibesübungen, bei denen alle techniſch
ſchwierigen und komplizierten Uebungen reſtlos ausgeſchaltet ſind
Lauf, Sprung. Wurf und Stoß, Kampfſport und namentlich
Schwimmen ſollen in echt Jahnſchem Geiſt gepflegt werden. Die be=
vorzugten
Formen des SA.=Sportes ſind Mehr= und Mannſchafts=
kämpfe
. Das Training zu Höchſtleiſtungen bleibt den beſonders
Veranlagten innerhalb der Vereinstätigkeit vorbehalten. Auch
ſoll es ſtets Pflicht und Verdienſt der privaten Vereine bleiben.
den einzelnen ſportlich zu erfaſſen und zur Höchſtleiſtung zu för=
dern
, damit die deutſche Nation auch ſportlich den Preis der Na=
tionen
auf allen künftigen Olympiaden erringen möge. Jedoch dem
SA.=Sport bleibt es vorbehalten, den wehrfähigen, nicht Sport=
treibenden
SA.=Mann für die Leibesübungen zu begeiſtern auf
der breiteſten Grundlage eines vernünftigen Volksſports. Iſt erſt
der SA.=Mann durch Freiübungen, Läufe, Märſche Sprung. Stoß
und Wurfübungen genügend körperlich gefeſtigt, ſo wird er den
ſportlichen Gebieten zugeführt, welche die SA. als politiſche Kampf=
truppe
benötigt, die ſie techniſch und pſychologiſch einſatzbereit und
ſchlagkräftig macht. Hierher gehören vor allem Uebungen, in denen
die ſuggeſtive Kraft des Selbſtvertrauens liegt. Hier iſt die ge=
ſamte
ſportliche Ertüchtigung des SA.=Mannes darauf abgeſtellt,
ihm die Ueberzeugung zu geben, anderen unbedingt überlegen zu
ſein. Er muß in ſeiner körperlichen Kraft und Ge=
wandtheit
den Glauben an die Unbeſiegbarkeit ſeines
ganzen Volkstums wiedergewinnen, jene innere Kraft, die
den deutſchen Soldaten in den harten Jahren des
Weltkrieges vor allen anderen auszeichnete.
Sind dieſe Kerngedanken erſt einmal Allgemeingut unſerer
SA.=Männer geworden, dann ſteht hinter unſerem herrlichen Füh=
rer
eine Gefolgſchaft, mit der er ſelbſt den Teufel aus der Hölle
zu holen vermag.
Ausſchnitt aus dem oben behandelten Gebiet werden durch die
SA. heute. Dienslag, abends 20 Uhr. auf dem Hochſchulſtadion
gezeigt. Antreten der SA. 20 Uhr Infanteriekaſerne, anſchließend
Marſch zum Hochſchulſtadion.

ten Turnerfrauen den neuen Aufenthaltsraum für die Kaffee=
bewirtung
hergerichtet. Freudeſtrahlend nahmen Buben und
Mädels an den gedeckten Tiſchen Platz, um ſich Kaffee und Ku=
chen
ſchmecken zu laſſen. Den Abſchluß bildete das Schüler=
fußballſpiel
gegen Polizei=Spv. Die körperlich et=
was
überlegenen Polizeiſchüler konnten die flinken Jahner mit
3:1 ſchlagen. Schöne Leiſtungen ſah man von einigen dieſer klei=
nen
Fußballer, und ſie machten es dem Schiri leicht. Dann be=
tritt
die 1. Handball=Elf den Platz, um gegen Merck an=
zutreten
. Ein flüſſiges und ſchnelles Spiel ſah man, das dem
Charakter der Veranſtaltung entſprechend, ſehr fair durchgeführt
wurde. Die Gäſte waren im Zuſammienſpiel und vor dem Tor
den Blauweißen überlegen. Bei den Her hapert es immer noch
am richtigen Abſpiel vor dem Tor. Warum immer und immer
wieder das Innenſpiel, wenn die Außen frei ſind? Mit 3:3 ging
es in die Halbzeit; kurz nach Beginn lag Merck ſchon 3 Tore vor,
und mit dem Endreſultat von 10,:6 ſiegte Merck verdient. Auch
die 2. Mannſchaft trat zum erſtenmal auf den Plan. Teils neue
Geſichter, aber auch alte erprobte Spieler, ſah man in ihren
Reihen. Dieſes Spiel brachte ein Unentſchieden mit 4:4 trennte
man ſich. Beide Spiele hinterließen einen ſehr guten Eindruck
bei den Eltern und Zuſchauern. Bei den Klängen der Hausmuſik
blieb man bis in ſpäter Stunde zuſammen. Freudig wurde die
neue Lichtanlage aufgenommen, und es wird bald eine weitere
Veranſtaltung auf dem Platz ſteigen.

Zußballſpiel Darmſtadt-Worms
am Miitwoch im Hochſchulſtadion, Beginn 18.45 Uhr.

EI Nachdem bereits geſtern die Darmſtädter Mannſchaft be=
nannt
worden iſt, iſt es heute möglich, die Aufſtellung der Worm=
ſer
Stadtmannſchaft bekanntzugeben. Dieſe erſcheint, in einer
Spielſtärke, wie ſie zur Zeit nicht größer ſein kann. Worms
wird wie folgt vertreten ſein:
Ebert (Wo.)
Fröhlich (Wo.) Kern (AO.)
Hartenbach (Wo.) Kiefer (Wo.) Herbert (AO.)
Gernsheimer Winkler Eckart. Gumbinger Dören
(Pfiffligheim) (Wo.) (Wo.) (AO.) (Pfiffligheim)
Erſatz: Günther (Pfiffligheim), Tor, Frieß und Buſſan, beide
Wormatia.
Die Mitwirkung des Linksaußen der Deutſchen Nationalmann=
ſchaft
Fath iſt leider nicht möglich, da er ſich auf der Norwegen=
reiſe
befindet. Doch bieten Namen wie die der vielfach Repräſen=
tativen
Winkler und Ebert für die Güte der Wormſer Mannſchaft
Gewähr. Ueber das Verteidigerpaar Fröhlich=Kern iſt nur das eine
zu erwähnen, daß ſie beide in ihrer Vereinsmannſchaft die Stütze
der Hintermannſchaft ſind. Ebenſo gehört die Läuferreihe zu dem
Beſten, was Worms auf die Beine bringen kann, junge Leute, die
mit großem Erfolg ſich in ihren Mannſchaften eingeführt haben.
Eckart iſt der junge vielverſprechende Mittelſtürmer, der zuſam=
men
mit dem alten Kämpen und Routinier Winkler, der von
Kreuznach zu ſeinem alten Verein wieder zurückgefunden hat, und
dem erfahrenen Al.=Ol.=Spieler Gumbinger ein tadelsfreies In=
nentrio
abgeben wird. Dieſem ſind als Außenſtürmer die der
Wundermannſchaft Pfiffligheim beigegeben, die ja bekannter=
maßen
Tore zu machen verſtehen.
Die Darmſtädter Vertretung wird daher alles aufbieten müſſen,
um gut abzuſchneiden. Doch hat unſeres Erachtens unſere jugend=
liche
Vertretung das Zeug in ſich, das Spiel auch angeſichts eines
ſtarken Gegners zu einem wahren Werbeſpiel zu geſtalten und da=
mit
dem Darmſtädter Fußball am Ende der Saiſon zu einem wür=
digen
Abſchluß zu verhelfen.

Fußball im Kreis Statkenburg.
Kreisjugendwart.

1. Nachſtehende Spieler ſind als Ober=Jungführer im
Kreis Starkenburg eingeſetzt:
* Willi Lorenz Darmſtaot, Große Kaplaneigaſſe 5,
2. Gg. Steinhilber. Arheilgen, Bornſtraße 53.
3. Willi Kilian, Sprendlingen, Weilbornſtraße 28,
4. Franz Joſ. Dorsheimer, Bensheim, Sprenger=Straße 56.
Bei dem nächſten Jungführerappell (vorausſichtlich am 6. und 7.
Juli) werde ich dieſelben in ihren Arbeitsbezirken vorſtellen.
2. Verſchiedene Vereine haben bei mir die Beſtellung der
Rangabzeichen noch nicht abgegeben. Ich bitte die ſäumigen Ver=
eine
bis zum 27. Juni um Nachbeſtellung, andernfalls Beſtrafung
erfolgt.
3. Wegen Teilnahme der Fußballjugend an den Olympiſchen
Spielen bitte ich um die Beantwortung folgender Fragen:
2) Wieviel Jugendliche wollen während der Olympiſchen Spiele
für die Dauer von 8 Tagen an einem Zeltlager oder an einem
Gemeinſchaftsunterkommen, ſich beteiligen, das einſchließlich
Verpflegung. Unterkunft und Beſuch der Veranſtaltung rund
30 RM. koſtet (ausſchließlich der Eiſenbahnfahrt)?
5) Wieviel Jugendliche woller, während der ganzen Dauer der
Olympiſchen Spiele nach Berlin kommen, wobei die unter 2)
angegebenen Koſten rund 55. RM. betragen?
e) Meldungen ſind an mich bis ſpäteſtens 29. Juni einzu=
reichen
.
4. In den Ferien ſtehen die DFB.=Heime der Fußballjugend
in beſchränktem Umfange für Freizeiten zur Verfügung. Unter=
kunft
und Verpflegung beträgt pro Tag 1,10 RM. Die Vereine
wollen mir bis ſßpäteſtens 29. Juni Meldung darüber erſtatten:
2) Welches Heim wird gewünſcht?
0) Wieviel Jugendliche meldet der Verein für den Ferien=
aufenthalt
?
c) Wann ſoll die Ferienzeit in den Heimen abgehalten werden?
5. Den einzelnen Meiſtern der Knaben= und Jugend= Pflicht=
ſpielrunden
entbiete ich meine herzlichſten Glückwünſche.
Dr. Rechel, Kreisjugendwart.

Schwimm=Werbewoche in Arheilgen.

Jugendtag des Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag hatten die Jugendwarte ihre Pfleg=

Wie im vergangenen Jahre, ſo ſoll auch in dieſem Jahre eine
Schwimm=Werbewoche veranſtaltet werden. Durch Zuſammengehen
der Hitlerjugend, Sportvereinigung und Turnverein ſoll eine wür=
dige
Ausgeſtaltung der Veranſtaltungen gewährleiſtet werden.
Bereits morgen, Mittwoch, den 26. Juni abends 7 Uhr beginnt
der Turnverein die Werbewoche mit Vorführungen, Springen,
Schwimmen, Waſſerball uſw., während am Freitag, den 28. Juni,
die Sportvereinigung für den ſchönen und geſunden Schwimmſport
werben will. Der Ausklang der Werbewoche iſt dann am Sonntag.
den 30. Juni, mit einem größeren ſchwimmeriſchen Programm. Der
Spielmannszug der Hitlerjugend wird die Veranſtaltungen mit
einigen Märſchen verſchönern.

daß ſie auch auf dem grünen Raſen Leiſtungen vollbringen kön=
nen
. Nach einem Aufmarſch folgten unvyrbereitete Frejübungen,
Völkerballſpiele, Staffelläufe und Pferdſpringen. Inzwiſchen hat=

Sämtliche Veranſtaltungen finden im Arheilger Gemeinde=
ſchwimmbad
am Arheilger Mühlchen ſtatt.
Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgruppe Arheilgen. Mor=
gen
, Mittwoch, abends 9 Uhr, findet eine Geſamtſitzung des er=
weiterten
Ausſchuſſes des RfL. im Gaſthaus Zum grünen Baum
ſtatt.

Polizei=Handballer in Pirmaſens.

Zum Wochenende unternahm der Polizei=SV. eine kleiny
Reiſe, um je ein Handballſpiel in Pirmaſens und Rodalben auss
zutragen. Begleitet vom herrlichſten Sonnenſchein, ſetzte ſich amn
Samstag morgen die Expedition in Fahrt, um in wenigen Stunn
den Pirmaſens zu erreichen. Im Samstag=Abend=Spiel traf mar,
zuerſt auf die Handballmannſchaft des Fußballklubs 03 Pirmaſens=

tſtättenge
FK. 03 Pirmaſens Polizei=SV. Darmſtadt 6:14 (4:5).
7M. Las
g einen 9rI
Die Polizei hatte hart zu kämpfen, bis ſie den Sieg ſicherſtellen,
konnte. Die Pirmaſenſer, die in dieſem Jahre die Kreismeiſterr oſen denen der 9
ſchaft errangen, gaben einen recht beachtlichen Gegner ab. Wa=
nagdeiſtenr
läſt: .
ihnen an Technik fehlte, erſetzten ſie durch ungeheuren Eifer unfg C go00 nur 4
eminente Schnelligkeit. In kurzen Umriſſen das Spiel: Nachdem Wt beſten 54000
der Schiedsrichter den Ball freigegeben hatte, entwickelt ſich ſon g.9
fort ein auf Erfolg abgeſtimmtes Spiel. Pirmaſens kann in deu ſann des Gewerbes.
4. Minute zum erſten Tor einſenden. Stahlecker zieht gleichh s5 hs 1a0f ſtändig.
Pirmaſens erhöht durch Mittelſtürmer auf 1:3. Stahlecker ſorgg e3, z ein ſteiger
wieder für Gleichſtand. Dann heißt es wieder 3:4, 4:4 und 5ie) P ptäſtigten Perſonen
für Polizei. Halbzeit. Nach Wiederbeginn ſteht es bald durcht zi Bevölkerung de
Spalt und Stahlecker 10:4. Sommer ſchießt prächtigen Strafwurty
ein. Pirmaſens macht es auf der Gegenſeite genau ſo, 1153 ſt hur eine Zunahne 1
Sommer, Spalt und Stahlecker ſorgen für die reſtlichen Torex g rect Perſonen einde
Pirmaſens verwandelt noch einen Strafwurf, dann iſt Schluß. ſakenungswachstum en
Das Spiel war keine Offenbarung, und man konnte nur zeit=) m die mannigfachen Pk.
weiſe mit dem Gebotenen einverſtanden ſein. Zuſchauer etwa 500.0 ſewirtſchaftliche Lage
Am nächſten Tage fuhr man dann nach Rodalben zum Män=u z beinflußt haben.
nerturnverein, deſſen Handballer Bezirksklaſſe ſind. Hatte mang 7 Umſätze des Gaſtſt
tags zuvor bei den Poliziſten hier und da ſchon Ermüdungser= dr RM. und 1926 etw
ſcheinungen feſtſtellen können, ſo dehnte ſich dieſe Krankheit ing
zweiten Spiel noch weiter aus. Man ſah trotz der vielen Tors 9kſten ſich bis 19d
nur ein klaſſearmes Spiel. Die Schuld mag auch daran gelegem 1920
haben, daß die Polizei ſchon das dritte Spiel beſtritt und dahen 1928
einen etwas überſpielten Eindruck machte.
1929
Hier einige Ausſchnitte aus dem Spiel: Zuſchauer: 400.) 4 130
Polizei hat Anwurf und diktiert von da an die Geſchehniſſe. In= 1931
nerhalb weniger Minuten fallen 5 Treffer für die Polizei. Dannn 19e
ein Gegentreffer. Sommer verwandelt 2 Strafwürfe. Hierauf
iſt Rodalben zweimal erfolgreich. Stahlecker ſtellt mit 3 Torenn 1993
den Halbzeitſtand von 10:3 her. Nach dem Wechſel ſtellte dies zun dem Umſatz des
Hitze große Anforderungen an die Spieler. Hüben und drübenn ſts Stand während d
ſieht man viele Schnitzer. Huber erzielt nachdem er in der erſtenn ment auf die reinen S
Halbzeit immer nur den Tormann getroffen hatte, 4 Tore. Dannn zver Cafes. 116
ſieht man eine ganze Zeit lang ſchülerhaften Handball. Endlichd en jonen, während
fallen wieder Tore. Rodalben ſchießt 2 für Keimig haltbares
Gegentore. Spalt ſorgt dann mit 3 Toren für das Endreſultaty,Mitagsliſche Kahar
men die Schankwirtſchaf
von 17:5.
Nachdem man mit den Gaſtgebern einige recht gemütliche; Aan aller Betrieb (19
Stunden verbracht hatte, wurde wieder zur Heimreiſe aufgen u imnerhalb des geſal
brochen.
Hi. Nie überwiegend klei
ſer ſtarken Perſonalbeſt
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Wir machen inſere : neche bei Einbruch der
Mitglieder nochmals aufmerkſam, daß am Freitag, den 28. Juni,
letzter Meldetag für die verbilligten Feſtkarten zum Gaufeſt in n irtſchaftlichkeit des
Saarbrücken iſt. Wir bitten umgehend um die Meldungen und zu bekanntlich beſteht
Zahlung der Gebühren für die Feſtkarte und Uebernachtung auf 1 Mietrieb noch ein

unſerer Geſchäftsſtelle. Die Geſchäftsſtelle iſt nur zwiſchen 18 und
20 Uhr geöffnet.
Radfahrer-Verein Darmſtadt.

Am letzten Sonntag veranſtaltete der Radfahrerverein Darm=
ſtadt
ſeine traditionelle Fernfahrt Rund um Darmſtadt, die ſeit
1903 jedes Jahr für die Mitglieder des Vereins zum Austrag
gelangt. Die Strecke führte ab Hauptbahnhof nach Grieshein,
PfungſtadtEberſtadt; Ober=Ramſtadt, Roßdorf. Dieburg, Ur=
berach
, Offenthal, Langen. Mörfelden, Groß=Gerau, Büttelborn,
Darmſtadt (90,7 Kilometer). Für das Rennen, das vom ſchön=
ſten
Wetter begünſtigt wac und ohne jeden Unfall verlief, haten
9 der beſten Fahrer des Vereins gemeldet, die ſich erbitterte
Kämpfe um den Sieg lieferten. Der beſte Fahrer des Tages war
Fritz Heckmann, der bereits auf dem Berge zwiſchen Ober= Ram=
ſtadt
und Roßdorf durch einen kräftigen Vorſtoß die Entſcheidung
herbeiführte, in glänzender Fahrt dem übrigen Felde enteilie
und eine ganz hervorragende Zeit erzielte. Bei der nachſolgen Ais auch aus Baver

m Betriebsführer un
H. daß der Perſonalb
ig keit nicht ſofort ent
er: die Ausgaben für 9
die Gewinnſpanne bei
ul: die Lage des Gaſt
Aerſchlechter.

Mannheimer Getreide
150 und Rotkleeheu
Eiverändert.
ſrankfurter Getreidem
rſichat ſich das Angebot.

den Gruppe von drei Fahrern erwies ſich Jakob Rummel als der Fhien. Die Mühlen
beſte Spurter und erbrachte ſo den Beweis, daß er ſeine Fornl./ hwchei von Roggen
in letzter Zeit ſehr verbeſſert hat.
Heutſcher Roggen w.
Nachſtehend die Ergehniſſe: 1. Fritz Heckmann in 2:4/4 Rsetreide= und Futter
Std., 2. Jakob Rummel in 2:50,3 Std., 3.
rl Trietſch in 2:504

3:09,4 Std.

Schießſport.

Im Rahmen der Darmſtädter Sportwe bewoche für Leibes=
übungen
trafen ſich am Sonntag die KKS.=Schützenvereine Buche M. 01 1500 6

SRAAN
Mierten (Getreide je
2. Neien Po
2 3 17000, R 13 17.
Nihlen des genan

ſchlag und Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt auf den Schießſtänden / eandelspreiſe ab S

am Ziegelbuſch in einem Freundſchaftskampf.
Mer 300 RM. mehr
Mrnehl Type 97
Geſchoſſen wurden je 10 Schuß in den drei Anſchlagsarten 9210 Twe 215 9
auf 50 Meter. Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt ſiegte mit 2907 Rin=
gen
gegen 1811 Ringe von KKS.=Buchſchlag. Die Reſultate wure 9% Deizennach
den ſtark beeinträchtigt durch die brütende Hitze und ſtarke Be= T1 109, W18
Mühlenfeſtpreiſe.
leuchtung der Sonne. Trotzdem hatten einige Schützen ſehr 253t Müchlag 170
Reſulta

1id Trotnſchuiſte
regende Momente und war bis zum Schluß äußerſt ſpannend. Vor
zahlreich verſammelten Sportfreunden ſprachen der Gau=Schieß= Perſtoh drahtgepreßt
ſportführer Dr. Badendick ſowie Kreisſchießſportführer Netz ihre oiſelnarit.
Freude über dieſe hochintereſſante Veranſtaltung aus und knüpften
ia neir en Narkt
c bekannt.

die Hoffnung an ihre Ausführungen, daß der Kleintaliberſchieße Kaſtir Getredenn
ſport nun doch bald echter deutſcher Volksſport werde.

Haidst in der Kerl
Am Sonntag, den 30. Juni, werden auf den gleichen Schieße Ace einen tetiger=
Darmſtädter Meiſterſchaften im Schießen ausgetragen, hirse im eiſter Lurtt
Sportfreunde heute ſchon recht herzlichſt eingeloder, Fiäich anebater nu

Bont aile
werden.

Die Nakionalmannſchaft der Skraße.

Ea iberaif Kiden

Nach dem Großen Sachſenpreis unſerer Amateurfahrer ſetzt
ſich die Nationalmannſchaft der Straße nunmehr zuſammen aus:
1. Loeber=Schweinfurt., 2. Hackebeul=Chemnitz, 3. Wiextz=Aufheim
(Heſſen), 4. Ruland=Köln, 5. Hauswald=Chemnitz, 6. Fuhrmann=
Bielefeld, 7. Leppich=Coſel, 8. Reichel=Chemnitz, 9. Diederich= Dort=
mund
10. Kranzer=Nürnberg, 11. Schulze=Chemnitz, 12. Oberbeck=
Siegmar, 13. Schneider=Berlin, 14. Riemann=Berlin, 15. Sturies
Berlin.

Luiß Nachirage.
roc auf

Wekkerbericht
Die ſtarke Erwärmung über Europa, von der nur Grob=
britannien
und Norwegen unberührt blieben und die am Mon=
tag
die Temperaturen meiſt über 30 Grad anſteigen ließ, führte

einen Verfall des ausgedehnten Hochdruckgebietes herbei. Dabei
begünſtigte in der Höhe anſteigende Kaltluft aufſteigende Luſte
bewegung und dieſe wieder ſtarke Wolken= und zum Teil auch
Gewitterbildung.
Ausſichten für Dienstag: Heiter bis bewölkt, warm und ſchwül,
Auftreten von Gewittern, meiſt öſtliche und ſüdliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Zeitlich bewölkt, heiter, warm und
ſchwül. einzelne, meiſt gewittrige Regenfälle.

ſtädte

[ ][  ][ ]

Die Lage des Gaſtſtättengewerbes.
Kriſenjahre und gegenwärtige Lage. Gefränkeſteuer in vielen Gemeinden bereits beſeitigl.
begann, ſo trat zur ſelben Zeit ein weiterer Umſtand hinzu, der
Die Amſageniteitttang feit 1324.
ſowohl von mittelbarer, als auch unmittelbarer Wirkung war: die

zFD. Das Gaſtſtättengewerbe iſt einer jener Wirtſchaftszweige,
dienukturmäßig einen großen Teil der Klein= und Mittelbe=
tn
i tellen, denen der Nationalſozialismus ſeine beſondere För=
demg
angedeihen läßt: von den rund 250 000 Betrieben beſchäf=
ti
wetwa 230 000 nur 1 bis 5 Perſonen, und in dieſen Klein=
bamben
arbeiten 540 000 der insgeſamt 790 000 beſchäftigten
Plinen des Gewerbes. Während nun die Zahl der Betriebe
pan875 bis 1907 ſtändig zunahm ſich faſt verdoppelte , hat
ſiat it 1907 ein ſtetiger Rückgang bemerkbar gemacht; die Zahl
der eſchäftigten Perſonen hat ſich hingegen ſeit 1875 verdrei=
faſt
, die Bevölkerung des Deutſchen Reiches hat in dieſer Zeit
abernur eine Zunahme um das Eineinhalbfache erlebt, d. h. es
ſini nehr Perſonen eingeſtellt worden, als es dem allgemeinen
Byſukerungswachstum entſprochen hätte. Aus dieſem Umſtand
lei mdie mannigfachen Probleme des Gaſtſtättengewerbes her, die
ſeimwirtſchaftliche Lage bis in die Gegenwart hinein beſtim=
manl
beeinflußt haben.
je Umſätze des Gaſtſtättengewerbes, die 1920 rund 4,2 Mil=
liakun
RM. und 1926 etwa 4,5 Milliarden RM. betragen hatten,
enxukelten ſich bis 1933 folgendermaßen:
1927
5,2 Milliarden RM.

1928 5,8 1929 6,4 1930. 5,8 1931 4,8 1932 4,15 1933 3,85

ſon dem Umſatz des Jahres 1929, in dem die Umſätze ihren
högyſen Stand während der Nachkriegszeit hatten, entfielen 87,5
Prltzit auf die reinen Schankwirtſchaften einſchließ=
liſchſer
Cafés, 11,6 Prozent auf Hotels, Gaſthöfe und
Polyionen, während der Reſt ſich auf alkoholfreie Wirtſchaf=
tems
Nrttagstiſche, Kabaretts und dergleichen verteilt. Demnach
necumn die Schankwirtſchaften und Cafés, die zuſammen etwa 93,5
Prſtzri aller Betrieb (1925) auf ſich vereinen, den breiteſten
Racm innerhalb des geſamten Gewerbes ein.
Jie überwiegend kleinbetriebliche Struktur, verbunden mit
ſeinyer ſtarken Perſonalbeſetzung ſchufen nun für das Gaſtſtätten=
gewpeve
bei Einbruch der Kriſe eine durch beſondere Verſchärfung
der Iitſchaftlichkeit des Einzelbetriebes gekennzeichnete Situa=
tion
bekanntlich beſteht im Kleinbetrieb im Gegenſatz zum
Grußelrieb noch ein ſehr viel engeres Treueverhältnis zwi=
ſcheit
Betriebsführer und Gefolgſchaft, das in der Regel dahin
winch daß der Perſonalbeſtand bei geringer werdender Geſchäfts=
tätſgi
nicht ſofort entſprechend vermindert wird. Damit ſtellen
abeir i Ausgaben für Löhne und Gehälter ſtändige Koſten dar,
die d Gewinnſpanne bei ſinkenden Umſätzen erheblich verringern.
Erfrul Die Lage des Gaſtſtättengewerbes bereits von dieſer Seite
heu ſei ſchlechterungen, als der Umſatz im Jahre 1930 zu ſinken

Einführung der zehnprozentigen Gemeinde= Getränke=
ſteuer
in der zweiten Hälfte des Jahres 1930 in der Mehrzahl
der deutſchen Gemeinden.
Man ging im Gaſtſtättengewerbe allgemein dazu über, die
Einzelerhebung dieſer Steuer durch Zahlung einer Pauſchalſumme
an das Finanzamt abzulöſen. Das bedeutete praktiſch, daß
die Umſatzſteuer ſich von 2 Prozent auf 12 Pro=
zent
erhöhte, und da ſich der Ausgleich nicht immer durch
erhöhte Preiſe herbeiführen ließ, ging dies in Wirklichkeit zu
Laſten des Wirtes und ſeiner Gewinnſpanne.
Dieſe Umſtände dürften im Zuſammenhang mit der allge=
meinen
Rückwärtsentwickelung der deutſchen Wirtſchaft nicht
unweſentlich dazu beigetragen haben, daß zahlreiche Betriebe zu=
ſammengebrochen
ſind oder ſich nur noch durch ſtarke Verſchuldung
bei den Brauereien die heute noch auf rund 4 bis 500 Millio=
nen
RM. geſchätzt wird halten konnten. Insbeſonder traf dies
natürlich die vielen kleinen und mittleren Schankwirtſchaften.
Die vordringlichſte wirtſchaftliche Aufgabe des Nationalſozia=
lismus
war und iſt die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Wenn=
gleich
das Gaſtſtättengewerbe als relativ konjunkturferner Wirt=
ſchaftszweig
von ihren Auswirkungen auch erſt ſpät erfaßt wurde,
ſo iſt allgemein doch immerhin ſchon eine Beſſerung zu verzeichnen.
So erreichte der Fremdenverkehr ungeahnte Steigerungen; da aber
der Anteil des Beherbergungsgewerbes nur bei rund zehn Pro=
zent
am geſamten Gaſtſtättengewerbe liegt, iſt für die Beurtei=
lung
der Geſamtentwicklung und =lage der Bierverbrauch wichti=
ger
: dieſer iſt zwar ſehr ſtark jahreszeitlichen Schwankungen unter=
worfen
, es zeigt ſich aber deutlich die allgemeine Aufwärts=
bewegung
.
Bierausſtoß der deutſchen Brauereien ſeit 1933.

Zeit: in 1000 h1: Veränder
geg. Vorjahr April(Juni 1933 9078 0,8 Juli/September 1933 10 129 1,5 Oktober/Dezember 1933 7 321 12 Januar/März 1934 7616 + 13,1 AprillJJuni 1934 10 162 121 Juli/September 1934 10639 5,0 Oktober/Dezember 1934 8 467 + 15,7 Januar/März 1935 7 570 0,6

Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterium hatte
im Sommer des vergangenen Jahres die allmähliche Aufhebung
der Gemeindegetränkeſteuer bis Ende 1935 empfohlen; zahlreiche
Gemeinden haben ſich ihm bereits insbeſondere in den letzten
Monaten angeſchloſſen. Faſt ebenſo viele Gemeinden vertreten
allerdings die Anſicht, daß ſie auf die Getränkeſteuer nicht ver=
zichten
können. Im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsbe=
ſchaffungspolitik
wäre es aber ſehr wünſchenswert, wenn ſie eben=
falls
die gerade eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Betriebe
belaſtende Getränkeſteuer beſeitigen könnten.

Nannheimer Getreidemarkt vom 24. Juni. Wieſenheu 8,00
bis/ 650 und Rotkleeheu 9,009,50. Alle übrigen Notierungen
ſinw nverändert.
ſeankfurter Getreidemarkt vom 24. Juni. Am Brotgetreide=
mauf
hat ſich das Angebot, insbeſondere von Weizen, weiter ver=
rimpt
, auch aus Bayern und Norddeutſchland wurde weniger
angebten. Die Mühlen bekunden etwas beſſere Aufnahmenei=
gunzwobei
von Roggen ſchnell lieferbare Ware bevorzugt wird.
Noudeutſcher Roggen wurde weiterhin reichlich offeriert. Am
Funtgetreide= und Futtermittelmarkt zeigte ſich weiteres Inter=
eſſet
nsbeſondere für Kleie und ölhaltige Artikel, doch blieb das
Anugot klein. Der Mehlmarkt verzeichnete laufendes Bedarfs=
geſſhät
in Weizenmehl., Roggenmehl wird nur wenig gefragt.
Es smierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kilogramm)
in N: Weizen W 9 210,00 W 13 214,00 W 16 218,00 Rog=
gemt
9 170,00, R 13 174,00, R 15 178,00 (Großhandelspreiſe
der Nühlen des genannten Preisgebiets); Futtergerſte G 9
1720 G 11 175,00, G 12 177,00; Hafer H 13 170,00, H 14 172,00
GGächandelspreiſe ab Station, bei Waſſerverladung über 100
Tomun 3,00 RM. mehr); Weizenmehl W 13 27,70. W 16 28,15:
Ronunmehl Type 997 R 13 23,80, Type 815 R 13 24,30 Type 997
R 624,20, Type 815 R 15 24,70 (plus 0,50 RM. Frachtaus=
gle
)0= Weizennachmehl 17,25 Weizenfuttermehl 13,50, Weizen=
klezeW
13 10,92, W 16 11.13; Roggenkleie R 13 10,20, R 15
10./4 (Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation); Soyaſchrot mit Mo=
nonuſchlag
13.00; Palmkuchen m. M. 13,30: Erdnußkuchen
N14,50 (Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher Fabrikſtation); Treber
7./417,00: Trockenſchnitzel 9,7010,20: Heu : Weizen= und
Rouznſtroh drahtgepreßt 5,205,30, dito gebündelt 5,40. Am
Kaloffelmarkt erfolgte keine Notierung, da alte Kartof=
feli
icht mehr am Markt ſind. Preiſe für neue Kartoffeln ſind
noch icht bekannt.
kerliner Getreidemarkt vom 24. Juni. Bei ruhigem Be=
daufeſchäft
nahm der Berliner Getreideverkehr zu Beginn der
neuee Woche einen ſtetigen Verlauf. In Weizen richtete ſich die
Nohjage in erſter Linie auf Kleberweizenqualität, die jedoch
nuA därlich angeboten waren, ſo daß auch Durchſchnittsſorten
lauſtd Unterkunft fanden. In Roggen blieb nach wie vor in
ders ſrovinz Nachfrage. Die Berliner Mühlen können überwie=
gen
=d noch auf alte Beſtände zurückgreifen. Hafer lag ruhig,
Genin vernachläſſigt. Ausfuhrſcheine neigten eher erneut zur
Schöche.
Diehmärkke.
Krmſtädter Viehmarkt vom 24. Juni. Aufgetrieben waren
N4e chweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 4851, b) 4851,
451, d) 4450 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in
Rlm a) 13, b) 117, c) 326 und d) 26 Stück. Marktverlauf ruhig,
geueiſer Ueberſtand.
Nannheimer Viehmarkt vom 24. Juni. Zufuhren: 62 Ochſen,
hllen, 307 Kühe, 148 Färſen, 753 Kälser, 28 Schafe 1794
Schwine. Preiſe: Ochſen a) 42. b) 4041, c) 3639; Bullen
d/4b) 4041, c) 3639; Kühe a) 3842, b) 3237, c) 26
Nie ), d) 2225; Färſen a) 42, b) 41, c) 3840; andere Kälber
NM62, b) 5259 c) 4251. d) 3241: Schweine a2) 4852,
9452, c) 4852, d) 4751; Sauen g1) geſtrichen, g2) 42
Nel Verlauf: Rinder lebhaft, Kälber mittel, Schweine mittel.
Eankfurter Viehmarkt vom 24. Juni. Auftrieb: Rinder 725
Geg 638 am letzten Montagsmarkt), darunter befanden ſich 32
Daſt, 87 Bullen, 398 Kühe und 208 Färſen. Außerdem wurden
DoMer Reichsſtelle 119 Rinder aufgetrieben. Kälber 607 (641),
Sdet 25 (12), Schweine 3475 (3874). Notiert wurde pro 1 Ztr.
Le Rogewicht in RM.: Ochſen a) 42 (am 17. Juni 42), b) 42
4Rc) 41 (); Bullen a) 42 (42). b) 41 (41), c) 4041 (38
biar I). d) 3638 (3236); Kühe a) 4142 (42), b) 3541
ViSt1), c) 2834 (3237), d) 2027 (2531); Färſen a) 42
AAb) 4142 (41) c) 3941 (4041), d) 3438 (3639);
KGhr a) 5860 (6265), b) 5057 (5561), c) 4149 (47
=O, d) 3040 (3846); Hammel b2) Weidemaſt 3940 (40);
Sch nicht notiert; Schweine a1) 4751 (4852), a2) 4751
482), b) 4751 (4652), c) 4751 (4752), d) 4450 (44
DeD. e) 3746 (4046), f) Sauen g1) 4346 (4346),
Ra1842 (3742). Marktverlauf: Rinder rege, bei Kühen
ſtand; Kälber, Hammel und Schafe langſam. ausverkauft;
ine mittelmäßig, nahzu ausverkauft. Ueberſtan:d 28 Rin=
9e grunter 26 Kühe und 2 Färſen: 19 Schweine.

Die deuſchen Zucerfſobrien im Nal.
Im Mai 1935 ſind in den deutſchen Zuckerfabriken 450 590
Doppelzentner Rohzucker und 7279 Doppelzentner Verbrauchs=
zucker
verarbeitet worden gegen 603 147. Dz. bzw. 9359 Dz. im
April 1935. Gewonnen wurden im Mai 5004 (April 267) Dz.
Rohzucker und 445 330 (603 650) Dz. Verbrauchszucker. Die ge=
ſamte
Herſtellung, in Rohzuckerwert berechnet, belief ſich im Mai
1935 auf 41 138 Dz. gegen 57 447 Dz. im April. In den freien
Verkehr überführt wurden im Mai 1935 145 Dz. gegen 619 Dz.
Rohzucker im Vormonat, ferner 1 145 534 Dz. Verbrauchszucker
gegen 988 534. Steuerfrei wurden im Mai 1935 2025 Dz. Ver=
brauchszucker
gegen 1662 Dz. im April 1935 abgelaſſen.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete in überwiegend freundlicher
Haltung, doch hielt ſich die Geſchäftstätigkeit in äußerſt engen
Grenzen. Vom Publikum waren keine nennenswerten Aufträge
erteilt worden, und auch die Kuliſſe verhielt ſich mangels neuer
Anregungen abwartend. Größeres Geſchäft entwickelte ſich ledig=
lich
in AEG.=Aktien und in Deutſchen Reichsbahnworzugsaktien,
die je ¼ Prozent höher einſetzten. Im allgemeinen gingen die
Kursveränderungen über ½1½ Prozent nicht hinaus. Am
Montanaktienmarkt waren Befeſtigungen von ¼ Prozent zu ver=
zeichnen
. Chemiſche Aktien lagen ſtill, Farben ermäßigten ſich
um ¼ Prozent. Autowerte behaupteten ſich, Maſchinen= und
Metallaktien lagen nicht ganz einheitlich. Bau= und Textilwerte
wurden Prozentbruchteile höher bezahlt. Einheitlich feſter lagen
wieder Bier= und Spritaktien, die ½1½ Prozent gewannen.
Anſcheinend ſpielt die günſtige Witterung hierbei eine Rolle.
Süddeutſche Zucker befeſtigten ſich in Erwartung einer Dividen=
denerhöhung
um 2½ Prozent. Bahnaktien waren knapp behaup=
tet
. Hamburg=Süd ermäßigten ſich um 1½ Prozent. Reichs=
bankanteile
eröffneten mit 180½ nach 176½. Am Rentenmarkt
war die Tendenz knapp gehalten. Im Verlauf blieb die Tendenz
freundlich. Farben erholten ſich um 1 Prozent. Am Renten=
markt
blieb das Geſchäft weiter ſehr klein. Altbeſitz waren im
Verlaufe weitere ½ Prozent gedrückt.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte auch zum Wochen=
anfang
nur ſehr kleine Aufträge, ſo daß die Umſatztätigkeit auf
allen Marktgebieten, gering blieb, da auch die Kuliſſe keine
Neigung zu größeren Engagements zeigte, zumal beſondere An=
regungen
nicht vorlagen. Am Aktienmarkt war die Haltung im
Anſchluß an das Wochenende weiter freundlich. Die Kursent=
wicklung
war nicht ganz einheitlich, doch überwogen durchſchnitt=
liche
Befeſtigungen von ½1 Prozent. Etwas mehr Intereſſe
fanden Elektrowerte. Chemiſche Papiere notierten bei kleinſten
Umſätzen meiſt etwas höher, Farbeninduſtrie bröckelten aber ½
auf 150 Prozent ab. Mantanaktien erhielten von dem Bericht
des Stahlwerks=Verbandes, der über ein lebhafteres Eiſen= und
Stahlgeſchäft berichtet, einige Anregung. Der Rentenmarkt lag
ſehr ſtill. Irgendwelche Anzeichen, daß bereits Kuponerlöſe dem
Anlagemarkt zufließen, waren noch nicht zu bemerken. Das Ge=
ſchäft
bewegte ſich auch in der zweiten Börſenſtunde in ſehr engen
Grenzen und die Kursgeſtaltung blieb nicht einheitlich. Für JG.
Farben zeigte ſich Rückkaufsneigung, ſo daß der Kurs auf 151½
nach 150 anſtieg. Am variablen Rentenmarkt ſtockte das Geſchäft
bei meiſt nur knapp gehaltenen Kurſen faſt vollkommen.
Die Abendbörſe nahm einen außerordentlich ruhigen Verlauf,
doch bewahrte ſich die freundliche Haltung. Angeſichts des herr=
ſchenden
Auftragsmangels hat ſich die Zurückhaltung der Kuliſſe
noch verſtärkt, ſo daß Umſätze kaum zuſtande kamen und die
notierten Kurſe zumeiſt nominellen Charakter hatten. Der
deutſche Rentenmarkt ſtagnierte vollkommen, Altbeſitzanleihe
bröckelten auf 112¾ (1123) ab, ſonſt traten keine Verände=
rungen
ein.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Berliner Kursbericht
vom 24. Juni 1935

Mee
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloy=
A. C. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Veie
92.50
92.50
34.875
37.875
46.25

120.
101.50
118.
153.50
138.
113.25

Meee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=untn.

Ae
151.
127.75
109.50
105.75
160.
92.50
122.
98.25
117.375
87.125
73.25

Weee
Bolyphonwerle
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtote. Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka !i
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtſ=
Wanderer=Werke .

D
10.
118.
178.
39.75
83.875
120.50
96.
12.125
122.75
58.50
124.
125.
140.

Aeghpten
Argentinien
Belgien. .
Braſilien
Bulgarie:
Conada.
Dänema
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Surmſtäster und Karionatoane Burmftast, Wittdte di Atesoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 24. Juni 1935.

Kesenene
Gr.IIp. 1934
. 1935
1936
. 1937
1938
Gruppe I.
5%Dtſch. Reichsanl.
42
5½%Intern.,v. 30
4½½Baden .v. 27
4½%Bahern v. 27
4½½Heſſen. b. 28
4)
.b.29
4½%Preuß. b. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 21
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......""
½%........11
Dtſch. Anl. Ausl.
*l, Ablöſung.. 1
Leutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
%Bad.=Baden
VBerlin . v. 24
2oDarmſtadt ..
%Dresden v.26
%aFrankfurt 26
Jcheidelberg26
LMainz. .
LMannheim27
4 ½ Münchenv.29
4½%Wiesbaden28
4½%Heſſ. Landesb
Goldobl.
4½0
5½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid. 1

103.6
107.5
108:),
107
106
106.5
100-
97.5
102.75
96.5
98.25
9721,
98.5
108.25
96.25
96.5
100.5
100,2
100),
112.85
10.4
90.5
95.25
88.75
92
89.75
917,
91.25
95.25
96.25
94.25

PP
Komm=Obl. .
4½% Prß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% z Goldoblig.
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½% Kaſſ.Landes.
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb...
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. 1
FAusl. Ser.II
Ot. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
½,
Lig.=Pfbr.
4½%Frkf. Hyp.=B.
½%0 Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr. B.
% Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hhp. B.
5½% Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Shp. B.
5!
Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
4½% Goldobl.
4½%Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½%Lig.-Pfbr.
4½%Württ. Hyp.
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
6%0 Klöcknerwerke.

95.75
96.75

92.5
94

96

96.75
101

116
130.25
20.
96
101.5
96
100.75
93
96
101
96.5
101
97.25
101.5
96:),
101:,
94

104.6
102.5
101.5

U
MMitteld. Stahl
5% NeckarAl. G. b. 23
62 Rh. Stahl v. 25
6% SalzmanncCo.
6%Ver, Stahlwerk
57 RM.=Ank.
4½%
4½%
7%0 Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B..
L.Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
0 Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente.
5Lvereinh. Rumän
4½%
48Türk. 1. Bagdadl
455 I.Bagdad
4½%ungarn. 1913
4½% 19141
Goldr
42
1910
47
4½Budp. Stadtanl.
2Liſſabon. .....
4% Stockholm. ...

Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide unie
A. E. G. .... .
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbe

Vete
102.5
99"
102
97.5
101.75

921).
100.5
130).
18
168
9.5
41.5

10.25

117,
11,

12

56.5
112

63.5
46=

116
129
120.75
129.25
129

Mite R
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ...."
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder..
F.6.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern
Goldſchmidt, Th., .
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft. 1
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau 109
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferu.
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil.

Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Groß=
handelspreiſe
ſtellt ſich für den 19. Juni auf 101,3 (1913 gleich
100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (101,2) wenig verändert.
Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 101,8
(plus 0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,8 (plus
0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,2 (unverändert).
Voltohm, Seil= und Kabelwerke A.=G., Frankfurt a. M. Die
Generalverſammlung genehmigte den Abſchluß 1934 mit 4 (0)
Prozent Dividende. Das neue Jahr habe ſich bisher gut ange=
laſſen
, die Ausſichten für den weiteren Verlauf ſeien nicht ungün=
ſtig
. Trotz geſtiegener Umſätze ſind die Verbindlichkeiten weiter
zurückgegangen. Das Stimmrecht der nom. 50 000 RM. Vorzugs=
aktien
wurde vom Fünffachen auf das Zweifache herabgeſetzt.
hauptſchriftleiter. Rudolf Maupe.
Stellvertr. Haup’ſchriftleiter: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik: Rudolf Mauve; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer; für den lokalen Teil: Max Streeſe; für das Feuilleton und die
Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für Reich und Ausland: i. V. Karl Böhmann;
für den Handel: i. V. Andreas Bauer; für den Sport: Karl Böhmann Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler,
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Deviſenmarkt
vom 24. Juni 1935


1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
00 Leva
teanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
14.Sg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

D
1a.53
0.658
41.98
0.139
3.047
2.474
54.61
45.84
12.23
68.43
5.33
16.385
2.353
168.55
55.3.


12.56
0.662
42.06
0.141
3.053
2.478
54.71
45.94
12.26
68.57
5.40
16.425
2.357
168.89
55.46

Italien
Japan
Jugoſlawle:
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſſowak.
Türkei

Ungarn
Uruguah
Ver, Staa e!

Währung
100 Lire
1 Yen
1o0 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Peng i.
1 Goldpe iv
1 Dollar

GeldBrief

20.42
0.7181 0.720
5.649
61.47 6
/49.95 48.05
11.70 1172
6s.07 63.19
33,37 34.03
1.R1
0.ao9
2.477

20.46
5.661
80.92 181.08
61.59
81.04 81.20
10.35 10.37
1.975
1.007
2.48i

117.25
135
147.5
161
126
152.5
62
115.75

231
160
92
125.5
93
114.5
130
262
159
128.5
156,
76.5
161
55.25
127.75
16311
40.5
197
102.25

62.5
113
119.25
92.5

K He
Genüſſel.
Junghans .......
Kali=Chemie. .....!
Aſchersleben.
glein, Schanzlin..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun,
Lahmeher & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg..
Lokomf. KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld, Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Migg, Mühlenbau.
Moenus.........
MotorenDarmſtadt
Neckarwerk Eßling.!
Sdenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.,
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerle ...
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr. ..!
Rütgerswerle ....ſy
Salzbetfurth Ka
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Elektr., .11
Schwartz, Storchen!
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau.
Thür Liefer.Gef.,

157
128

98.5
188
64
12n.75
24
99
2o8
89.5
82
87
104.5
91.5
8s
95
108.5

113
105.25
104
118

120
115
174.,75
87.5
194.25

Miee
Ber. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..!
Beſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Ka)
Ze llſto)/Waldhof./
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Ban1...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsge
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban 1u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Ban 1..
Frankf. Bank. . ..
Hhp.=Ban
Mein. Hyp.=Ban 1
Pfälz. Hhp.=Banl.
Reichsbank=Anl. ..
Rhein. Hyp.=Bonk.
Südd. Bod.=Er.Bk.
Württ. Notenbant
A.-G. 1.Verlehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapag ......."
Lübeck=Büchner..
Nordd.=Llohzd ...
Südd. Eiſenb. Gei.
Allijanz= u. Stutte.
Verſicherung ...!=
Verein.Verf.
Frankona Rück=u. M
Mannh. Verſich.

Otavi Minen
Schantung Handels

Ve
83.75
138
39.5
120
118
83.5
123
90
116.75
128
91.25
92.5
83.5
92.5
106.25
95.25
97.5
S6‟I.
180
129.5

892).
124.5
121),
34.5
37.5
82.25

216
267.25

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 172

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken

E


A44

Heute Premiere
Ein Film von menschlichen Leidenschaften
im unterirdischen Kampf der Diplomatie!

vom

UrrAe!

anstt
nach dem Roman von
PierreBenoit, mit
Jean Murat, Mlle. Spinelly
Kampf der Männer
zwischen Kamelreiter-
truppen
und listigen Be-
duinenstämmen
in der
endlosen Weite der
syrischen Wüste.
Kampf der Herzen
zwischen einer schönen
Frau und einem pflicht-
erfüllten
Soldat.
Vorher: Aus der Werkstatt moderner Arzneimittel (Kulturfilm)
Die Medaille, Lustspiel nach Ludw. Thoma
und die immer aktuelle Ufa-Tonwoche.

Beginn: 2.45, 6.00 und B.20 Uhr.
Angenehmer, kühler Aufenthalt.

4

Heute letztmals

Der imposante Gesell-
schaftsfilm
:

im goldenen Keiten

mit Joan Crawford
Clark Gable
Otto Krüger=
Regie: Clarence Brown.
Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr

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muß im Verkauf aushelfen, ge=
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Operette v. Johann Strauß
Leitung:
HerburgerHehn-Zickler
Ausſtattung: Büttner
Hauptrollen: Brozewski,
Harre, Schmid=Berikoven,
Stieda, Verden, Vogt, Weih=
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Landgraf=Georgſtr. 34
Am Mittwoch, den 26. Juni,
abends 8½ Uhr (5755
Offentlicher Vortrag
im Fürſtenſaal, Grafen=
ſtraße
, mit dem Thema:
Die Frauenkrankheiten
als Geiſel des Volkes, Ent=
ſtehung
, Verhütung durch
Blochemie!
Redner: Herr Alfred Spörr
volksmediziniſcher Schrift=
ſteller
, Frankfurt a. M.
Eintritt für Nichtmitglieder
0.50 RM. Für alle Gliede=
rungen
der NSDAP in
Uniform 0.20 RM. Für die
Frauenſchaft u. B. d. M. gilt
dasſelbe. Der Vereinsleiter.

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u
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Morge 5 00 1tt w Sch:
Gesellschaftsabend mit Tanz
Rückfahrt: Autobus 0.21 Uhr

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Düsseldorfer
Rheindampf-
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Angeb. mit Ge=
haltsang
. erb. an
Anni Krolupper,
Reinheim. Odw.
Waldſtr. 12. (e

Schneiderin,
jung, tüchtig,
empfiehlt ſich in
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Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 25. Juni
6.00: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.15: Köln: Blas=
muſik
. In der Pauſe 7.00: Zeit, Nachr. 8.00: Waſſer=
ſtand
, Zeit, Wetter. 8. *0: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30:
Bad Dürkheim: Frühkonzert, Ltg.: R. Schmidt. 9.00:
Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg: Kon=
zert
. 10.00: Schulfunk: Am deutſchen Rhein. 10.30:
Köln: Reichsſendung: Reichsappell des NSDStB. z. Se=
meſter
1935. Es ſpricht Reichsamtsleiter Pg. Derichs=
weiler
. 11.00: Werbekonzert. 11.20: Meldungen. 11.30:
Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Ltg.: H. Weber. Dazw.:
13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.15: Wire
ſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.40
Nachr. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Freiburgi
Nachr. 15.15: Für die Frau: 1. Stimmen bes Som=
mers
in der Wetterau. 2. Erzählung am Nachmitraß.
18.00: Freiburg: Kleines Konzert. 16.30: Moderne Vol=
berwanderungen
. Eine weltgeſchichtliche Betrachtung don
L. Müller. 16.45: Wie entſtand die moderne Naruk=
wiſſenſchaft
? 17.00: Königsberg: Nachmittagskonzert.
18.30: Wo findet der Unternehmer den richtigen Mann!
Die Stellenvermittlung der Deutſchen Arbeitsfront. 18.42
Zeitgenoſſen gibts.. 18.55: Meldungen.
19.00: Klaſſiſche Tänze:, Ltg.; Hans Rosbaud. 19.50:
.. und Sommers. Eine Plauderei rund um den Rund=
funk
herum, von Dr. Anni Nadolny (Wachswiedergabe),
20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Sto.
der Nation: Gedient, geritten, gefallen. Der deutſche
Michel Obentraut. 20.45: Lieder=Abend. 22.00: Beik,
Nachr. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Kaſſel;
Ueber die trennenden Berge, Liederſtunde des VDA.*
Jugendchores. 23.00: München: Nachtmuſik. 24.00: Stülk=
gart
: Nachtmuſik.
MOudtien Tandsnnnn
Dienstag, 25. Juni
Reichsſendung: 20.10: Stunde der Nation: Ge‟
dient, geritten, gefallen! Der deutſche Michel Obentraut.
Breslau: 19.00: Deutſche im Ausland, hört zu! Deul=
ſche
Verbundenheit. Deutſches Volkslied und auslands
deutſche Dichtung.
Königsberg: 20.45: Romantiſcher Abend. Werke von
Schubert und Weber.
Hamburg: 20.45: Die Paſewalker Küraſſiere muſiöle=
ren
. Reiter=Regiment Schwedt. Ltg.; Obermuſikmeiſte*
Klamberg.
Wien: 18.55: Uebertragung aus der Wiener Staatsoper.
Beromünſter: 20.00: Abendmuſik aus dem Berſe=
Münſter.
Mailand: 20.50: Operettenabend.
Warſchau: 21.00: Verbum Nobile, Oper.
London; 22.00: Klaviermuſik von Chopin u. C.
Rom: 22.00: Quartett=Muſik von Mozart u. a.
Stockholm: 22.00: Melodien von Waldteufel, Lehſr=
Kopenhagen: 23.05: Mod. Tanzmuſik.