Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Tanveshauptſtaut Ipemſa De B mm beie Zeſie im Terſtel1 mm
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 168
Freitag, den 21. Juni 1935
197. Jahrgang
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Sie techniſche Seite des Blotten=Abkommens
Auſliederung der Tonnage auf die einzelnen Schiffsklaſſen. — Ausgangsſtellung für die Flotkenkonferenz.
nen Kreuzer ſind 6000 Tonnen groß. Wir haben nach dem Kriege
AuBgedenv die deutſchen Bedurfniſſe. 6 Kreuzer gebaut, die eine Geſamttonnage von 35 400 Tonnen
lachdem nunmehr das Londoner Abkommen vorliegt, iſt es
mähſch, ſeine Auswirkungen nach der techniſchen Seite hin zu
ummeßen. Von der ausländiſchen Preſſe iſt das allerdings ſchon
vor ſer Beendigung der Londoner Verhandlungen auf Grund
dert Verhältniszahl 35:100 verſucht worden. Aber alle
Berech=
nungn kamen über das Rätſelraten nicht hinaus. Wir haben
unu in dieſen Kombinationen nicht beteiligt, weil ſie uns von
vounſerein zwecklos erſchienen und vor allem damit zu rechnen
wan daß die Verhältniszahl nicht auf breiter Front Anwendung
fimde werde. Tatſächlich ergibt ſich für die U=Bootwaffe ein
an ueet Schlüſſel.
Penn man ſich an die Flottenkonferenzen in Waſhington
unu n London erinnert und wenn man ſich vor allem auch vor
Auutl hält, welche Schwierigkeiten in den jüngſten Beratungen
der Teilnehmer der Londoner Flottenkonferenz zutagetraten,
daunmuß man in der Tat überraſcht ſein, wie leicht und raſch
die eutſch=engliſchen Verhandlungen einem Abſchluß
entgegen=
gefürt werden konnten. Das aber war nur dank der klaren
Imfitive des Führers möglich und auch dank der
Uebereinſtim=
munnſenr der Regierungen in Berlin und London, unter allen
Umſnden ein Wettrüſten zu vermeiden gleichzeitig aber zu
eimet ſpäteren Zeitpunkt zu verſuchen, die Tonnage für gewiſſe
Krnesſ chiffe zu ſenken und auch die Untetſeeobootswaffe
gänz=
licktnuſchaffen. Das Weltecho, das dieſes Abkommen gefunden
han,b ſtätigt die Auffaſſung des erſten Lords der britiſchen
Abmelität, daß der Vertrag geeignet iſt, eine allgemeine
Fllutenbegrenzung zuſtandezubringen, und daß er ſich zum Segen
fün lle Länder auswirken werde.
Wilt ſehen die kechniſchen Ergebniſſe des Verkrages
von 1e. zun afk.
24s Verhältnis von 35:100 baſiert auf der vertraglichen
lenſtärke Englands wie ſie in Waſhington und
Locion ſeinerzeit abgegrenzt wurde. Nach dieſen Verträgen darf
Emutd eine Geſamttonnage von 1 201 700 Tonnen
un chalten, 35 Prozent davon ergeben 420 595
Tlſinen. Das iſt alſo die Tonnage, die
Deutſch=
lauauf ſeine Kriegsflotte verteilen darf. Der
Vertag hätte die Situation für die bevorſtehende große
Flot=
teruferenz der Waſhingtoner und Londoner Vertragsmächte
nulrſchwert, wenn man in London nichts anderes als dieſe
Verſiltnisziffer in einem deutſch=engliſchen Vertrag verankert
häu Die Politik des Führers zielt aber darauf ab, auf dem
Umnege über eine Rüſtungsbegrenzung allmählich zu einer
Rrſtugsbeſchränkung zu kommen, alſo die Welt Schritt für
Scnt von der unerhörten Rüſtungslaſt und den unerträglichen
Rüſtngsausgaben zu befreien. So ergah ſich für ihn als
Kan quenz eine Aufgliederung der Tonnage auf die einzelnen
Sofsklaſſen.
Ann nur ſo wird es möglich ſein, auf der großen
Flottenkonfe=
re=t die wegen des Ablaufs der internationalen Verträge im
Jcchr 1936 noch bis zum Jahresende ſteigen muß, jede Formel
von dornherein unmöglich zu machen, die im Rahmen einer
Ver=
hä-msziffer den Vertragspartnern geſtattet, nur die Tonnage
von ſiner Schiffsklaſſe auf die andere zu ſchieben und ſo beſtimmte
Twm derart zu vermehren, daß das
Rüſtungsbegrenzungsabkom=
minlſchließlich zu einer Friedensſtörung führen muß.
Vertraglich darf England
Schlachtſchifſe
mit iner Geſamttonnage von 525 000 Tonnen unterhalten. Für
Duſtſchland würden ſich alſo 183 750 Tonnen
heraus=
rechen. Nach dem Waſhingtoner Abkommen bildet die
Höchſt=
tonnge eines Schlachtſchiffes 35 000 Tonnen. Die 3 deutſchen
Seölchtſchiffe „Deutſchland”, „Admiral Scheer” und „Graf Spee‟
ſirdſiedoch nur je 10 000 Tonnen groß. Wir ſind mit den
Eng=
lääſrn inſofern einer Meinung, als die Höchſtgrenze der
Schlacht=
ſchhſt auf 25 000 Tonnen begrenzt werden muß. Aber hierüber
emiſteidet die große Flottenkonferenz. Somit ergibt ſich für uns,
darz von dem herausgerechneten Kontingent 3 X10000 — 30000
Tinen abzurechnen ſind. Wir können alſo 153 750 Tonnen an
Sehlichtſchiffen zuſätzlich bauen. In welchem Zeitraum die
Neu=
bautn erfolgen werden, welche Größe und welche Kaliber in
Fige kommen, das iſt im Augenblick noch nicht geklärt. Im
üllnen finden aber über dieſe techniſchen Reſtfragen zurzeit in
Lumon noch abſchließende Beſprechungen ſtatt.
Die nächſtwichtige Klaſſe iſt die der
ſchweren Krenzer.
Euand beſitzt 146 800 Tonnen. Auf uns würden alſo 41 380
Dnen entfallen. Ueber ſchwere Kreuzer verfügen wir nicht.
Sizehen in den internationalen Vereinbarungen von
Waſhing=
toch und London unter der Bezeichnung „Kreuzer der A=Klaſſe‟.
Di/Kaliberſtärke liegt hier im weſentlichen bei 20 cm. Die Ton=
Nu/=Höchſtgrenze beträgt 10 000 Tonnen. Ob und wie wir
die=
ſos Tontingent ausſchöpfen, ſteht zur Stunde ebenfalls noch nicht
feit Es iſt keineswegs geſagt, daß die deutſchen ſchweren Kreuzer
1900 Tonnen groß ſein werden. Vielmehr iſt zwiſchen
Ber=
l=ſund London für alle Schiffstypen
verein=
begtt worden, daß eine Unterſchreitung der
gezoge=
me Grenze geſtattet iſt. Damit ergibt ſich alſo, daß je
mau der gewählten Schiffsgröße eine höhere oder niedere Zahl
deiKriegsſchiffe eines beſtimmten Typs im Rahmen des verein=
Uyen Kontingents gebaut werden kann. — An
leichken Kreuzern.
bſtin der Klaſſe B der internationalen Vereinbarungen
aufge=
üht ſind, weiſen die Engländer 192 200 Tonnen vor.
Umge=
cet ergeben ſich damit für uns 67 270 Tonnen. Unſere klei=
beſitzen. Dieſe Summe iſt abzuziehen, ſo daß uns noch 32 000
Ton=
nen auf dieſem Gebiet zur Verfügung ſtehen. Die neuen
deut=
ſchen Baupläne werden die Zerſtörertonnage gleichzeitig
zu berückſichtigen haben; denn nach den internationalen
Verein=
barungen ſind die kleinen Kreuzer und die Zerſtörer
zuſammen=
gezogen worden, weil die Franzoſen und Italiener Zerſtörer
ge=
baut haben, die an die Tonnage der kleinen Kreuzer heranragen.
Auch hier iſt im Hinblick auf die künftigen großen
Flottenver=
handlungen dieſer Weg gewählt worden.
Die Ausgangsziffer für Zerſtörer bilden 150 000 Tonnen.
Für uns kommen alſo 52 500 Tonnen in Frage. Insgeſamt
be=
ſitzen wir 9600 Tonnen an Zerſtörern ſomit ſteht uns alſo noch
ein weiter Raum zum Ausfüllen zur Verfügung. In London iſt
man übereingekommen, von den großen Zerſtörertypen möglichſt
wenig Gebrauch zu machen. Nur ein kleiner Teil ſoll die Größe
von über 1850 Tonnen haben.
Es folgt dann im Vertrag das Höchſtintereſſante
Unkerſeebook=Problem.
Die Engländer haben nicht mehr als 72 700 Tonnen U=Boot=
Raum. Sie ſind in dieſer Beziehung den Franzoſen gegenüber
ganz unerhört ins Hintertreffen geraten. Vereinbarungsgemäß
entfällt auf uns grundſätzlich die gleiche Tonnage, wie ſie
Eng=
land beſitzt, da der Londoner Flottenvertrag den beteiligten
Ländern die gleiche Stärke zugeſtanden. Bei ſpäteren
Be=
ſprechungen auf der Abrüſtungskonferenz in Genf bewegte man
ſich in gleichen Bahnen. Es war alſo nur recht und billig, im
deutſch=engliſchen Vertrag ähnliche Wege einzuſchlagen. Da aber
Deutſchland keineswegs die Abſicht hat, ſich
eine U=Boot=Waffe zuzulegen, die über die
Be=
dürfniſſe ſeiner Landesverteidigung
hinaus=
geht, hat ſich die Reichsregierung damit einverſtanden erklärt,
lediglich 45 Prozent des Kontingentes auszunutzen. Sollte es
ſich ſpäter als notwendig herausſtellen, das Kontingent reſtlos
auszuſchöpfen, dann wird das nach vorheriger Verſtändigung
mit England geſchehen. Uns ſtehen alſo 23 700 Tonnen
zur Verfügung. Gegenwärtig bauen wir Boote, die 250
Tonnen groß ſind. Wenn wir an dieſem Typ feſthalten, können
wir eine ſtattliche Zahl von Tauchbooten für den Schutz der
Nord= und Oſtſee in Auftrag geben. Aber auch hier müſſen die
Entſcheidungen der Reichsregierung abgewartet werden.
Aller=
dings iſt es auf Grund des Vertrages notwendig an anderen
Schiffsklaſſen gewiſſe Abſtriche zugunſten der U=Boote
vorzu=
nehmen, damit insgeſamt die vereinbarten 35 Prozent nicht
überſchritten werden.
Schließlich bleiben noch die
Flugzeugkräger
die in jeder Kriegsmarine zu finden ſind. Den Engländern iſt
in Waſhington ein Raumgehalt von 135 000 Tonnen bewilligt
worden, ſo daß auf uns 47 250 Tonnen entfallen. Wir ſind mit
der britiſchen Regierung inſofern einer Meinung, als es
erſtre=
benswert iſt, die Höchſtgrenze von 27 000 Tonnen für dieſen Typ
um rund 5000 Tonnen zu kürzen. Somit würden ſich alſo für
Deutſchland zwei Flugzeugträger von je 22 000 Tonnen ergeben.
Aber auch hier gelten letztenendes unſere
Bedürf=
niſſe. Wenn ſie vorſchreiben, daß kleinere Flugzeugträger
nütz=
licher ſind, damit wir unſere langgeſtreckten Küſten beſſer ſchützen
können, dann werden wir eben von dieſer Notwendigkeit Gebrauch
machen.
Damit iſt die techniſche Seite des Londoner Abkommens
ſkiz=
ziert. Den Engländern iſt die Gewißheit gegeben, daß wir nicht
die Abſicht haben, gegen ſie zu rüſten und ein Wettrüſten zu
ent=
fachen. Mit dem deutſch=engliſchen Vertrag iſt gleichzeitig für die
Engländer eine wertvolle Ausgangsſtellung für die
Flottenver=
handlungen mit den anderen Staaten gegeben worden.
Englands Marineminiſſer über den deutſch=engliſchen
Fr. London, 20. Juni.
Der Erſte Lord der Admiralität, Sir Bolton
Eyres=Monſell, erläuterte am Mittwoch abend in einer
Rund=
funkanſprache das deutſch=engliſche Flottenabkommen. Er
bezeich=
nete dieſes Abkommen als einen großen Gewinn für die Sache des
Weltfriedens. Die engliſche Regierung ſei beſtrebt, an Stelle der
Ende 1936 ablaufenden Flottenabkommen einen neuen
allgemei=
nen Vertrag zur Begrenzung der Flottenrüſtungen zuſtande zu
bringen. Die Schwierigkeiten ſeien gewaltig. Die Rede des
Reichskanzlers vom 21. Mai habe den klaren und
konkreten Ausgangspunkt für die
künftigeFlot=
tenbeſchränkung gegeben. Man habe den Vorſchlag, die
deutſche Flotte auf 35 Prozent der engliſchen feſtzuſetzen,
unbe=
dingt ſo bald wie möglich erörtern müſſen. Gleich zu Beginn der
Beſprechungen ſei man zu der Ueberzeugung gelangt, daß der
deutſche Vorſchlag ein höchſt bedeutungsvoller
Beitrag zur Sache der künftigen
Flottenbegren=
zung ſei und den Abſchluß eines allgemeinen
Abkommens über die Flottenbegrenzung
zwi=
ſchen allen Seemächten der Welt erleichtern
werde. Darum habe die engliſche Regierung den
Vorſchlag angenommen.
Die Erklärung der Reichsregierung, daß ſie an dem
Verhält=
nis von 35:100 ohne Rückſicht auf die Rüſtungen anderer Länder
feſthalten werde, habe das Abkommen, zu einem ſo wertvollen
Beitrag zu dem allgemeinen Flottenbegrenzungsproblem geſtaltet,
denn ſie bedeute, daß Deutſchland ein Wettrüſten nicht
nur mit England, ſondern auch mit den übrigen
Mächten vermeiden wolle. Das weitere Zugeſtändnis
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
*
Zut Heiſen.
Von unſerem Berichterſtatter.
C. S. Budapeſt, 18. Juni.
Wirklich: wenn zwei dasſelbe tun, ſo iſt das noch lange
nicht immer dasſelbe. Und wenn der preußiſche Miniſterpräſident
Göring zu privaten Beſuchen nach Südoſteuropa reiſt, ſo iſt eine
ſolche Reiſe auch nicht im entfernteſten zu vergleichen mit der
Wallfahrt eines Beneſch zum roten Zaren nach Moskau.
Trotz=
dem erſcheint es angezeigt, gerade dieſe beiden Reiſen, die die
europäiſche Oeffentlichkeit in ſo ſtarkem Maße beſchäftigen,
ein=
mal gemeinſam zu betrachten. Vor allem darum, weil
übel=
wollende Kreiſe im Auslande der Reiſe des preußiſchen
Miniſterpräſidenten Göring eben gerade das zu unterſtellen
ſuchen, deſſen ſich Herr Beneſch in Moskau ſchuldig macht. Dieſe
gefliſſentlichen Verſuche, Deutſchland wieder einmal als
Unruhe=
ſtifter hinzuſtellen, demgegenüber Beneſch und ſeine
bolſche=
wiſtiſchen Freunde reine Unſchuldslämmer ſeien, machen es
not=
wendig, einmal klar zu ſagen, wie die Dinge in Wirklichkeit
liegen.
Aus verſchiedenen Einzelheiten der politiſchen Entwicklung
der letzten Monate heraus iſt zu erſehen, in welch gefährlichem
Maße neuerdings das bolſchewiſtiſche Rußland bemüht iſt, ſeinen
Einfluß auf die Entwicklung der europäiſchen Politik zu
ver=
ſtärken. Es bediente ſich zu dieſem Zweck einmal des ſo billigen
Schlagwortes vom „Panſlawismus” und zum anderen des
Hin=
weiſes auf ſeine militäriſche Bündnisfähigkeit, wobei es nicht
vergaß, gleichzeitig auf eine angebliche Bedrohung des
euro=
päiſchen Friedens durch Deutſchland hinzuweiſen. Mit dem
letz=
teren Argument vermochte Moskau Frankreich einzufangen und
ſeinen Zielen dienſtbar zu machen. Das erſtere Argument: der
Hinweis auf die panſlawiſtiſche Solidarität tat in Prag ſeine
Wirkung, wo man ja ſeit jeher beſondere Neigung für dieſe
Ideologie zeigte.
Hier aber lag und liegt vielleicht eine der größten
Ge=
fahren für die künftige Entwicklung in Europa. War nämlich
früher der Panſlawismus eine in ihren Zielſetzungen immerhin
begreifliche Form des Freiheitskampfes gewiſſer ſlawiſcher
Stämme und Völker, ſo iſt er heute Ausdrucksform eines von
Moskau ausgehenden Imperialismus, der den ehemaligen
zari=
ſtiſchen Machtgelüſten in nichts nachſteht. Dieſer neue, ſozuſagen
rote Panflawismus iſt ſeit kurzem im ganzen Südoſten Europas
äußerſt rührig. Da iſt zunächſt die Tſchechoſlowakei. Gerade
während der Pfingſttage erſchien in Prag eine Rußland=Sonder=
Nummer der offiziöſen „Prager Preſſe‟. Da konnte man Artikel
leſen, die den Nachweis zu erbringen ſuchten, daß allein das
heutige bolſchewiſtiſche Rußland die Zukunft Europas bedeute,
daß allein Moskau ein Hort echter Freiheit ſei. Es wurde an
das „gemeinſame ſlawiſche Empfinden” appelliert und ewige
Freundſchaft geſchworen. Nun es iſt heute müßig, über die
wirk=
liche Dauer jener Freundſchaft zwiſchen Prag und Moskau
Ver=
mutungen anzuſtellen. Fürs erſte genügt die Tatſache, daß man
ſowohl auf tſchechiſcher, als auch auf ruſſiſcher Seite beſtrebt
iſt völlige Gemeinſamkeit im politiſchen Handeln herzuſtellen.
Gemeinſamkeit — und das iſt der Kernpunkt — in der
Be=
kämpfung des neuen Deutſchland. Hier zeigt ſich, daß jene neuen
panflawiſtiſchen Beſtrebungen von Moskau ausdrücklich gegen
Deutſchland ausgenutzt werden ſollen! Eine Tatſache, die allein
genügt, die amtlichen deutſchen Stellen zu allergrößter
Wachſam=
keit zu veranlaſſen.
Damit aber erſchöpfen ſich jene panſlawiſtiſchen lies
impe=
rialiſtiſchen, ruſſiſchen Beſtrebungen noch keineswegs.
Bekannt=
lich bemüht ſich die ruſſiſche Diplomatie, auch den rumäniſchen
Außenminiſter Titulescu zu einer ſolchen Wallfahrt nach
Mos=
kau zu bewegen. Moskau ſoll zum Refugium der kleineren
ſüd=
oſteuropäiſchen Staaten werden. Das iſt das offenkundige Ziel
der roten Diktatoren. Dabei geht die kommuniſtiſche
Propa=
ganda ungeſtört weiter, verbunden mit einer recht geſchickten
kulturellen Werbeaktion, die hier und da tatſächlich auch ſchon
gewiſſe Teile des Bürgertums zu erfaſſen droht. Dieſe Gefahr
zeigt ſich beſonders in Bulgarien, wo die Moskauer Propaganda
am allerſtärkſten iſt. Hier wimmelt es von bolſchewiſtiſchen
Rednern und Künſtlern, hier ergießt ſich eine Flut von
Pro=
pagandaſchriften, die um ſo wirkſamer ſind, als jeder Bulgare
dieſe ruſſiſchen Schriften ohne weiteres leſen kann. Ja, in letzter
Zeit beſaß ſogar die Moskauer Regierung die Dreiſtigkeit, in
Sofia in aller Form Proteſt zu erheben wegen der Duldung
ruſſiſcher Emigranten in Bulgarien durch die Sofioter
Regie=
rung. Beſonders in Bulgarien, wo man gleichzeitig an die
ein=
ſtige ruſſiſche Waffenhilfe gegen die Türken erinnert, wird
ge=
ſchickt mit dem Schlagwort gearbeitet, daß ja das große und
ſtarke Rußland der natürliche Schirmherr der kleineren ſlawiſchen
Brudervölker ſei.
In letzter Zeit nun mehrten ſich die Verſuche auch
Süd=
ſlawien in dieſes neu=panſlawiſtiſche in Wirklichkeit
ruſſiſch=
imperialiſtiſche Syſtem mit einzubeziehen. Auf dem Wege über
den neugewonnenen franzöſiſchen Freund und neuerdings auch mit
Hilfe des tſchechiſchen Bundesgenoſſen in der Kleinen Entente,
verſucht die ruſſiſche Politik auf Belgrad einen Druck auszuüben
mit dem Ziele, auch Belgrad von der angeblichen
Notwendig=
keit zu überzeugen, einen Ring um das wiedererſtarkte
Deutſch=
land zu legen. Beſonders ſeit dem Tode des ſüdſlawiſchen,
König Alexander ſcheint man in Moskau zu hoffen, Südſlawien
leichter für dieſe Pläne gewinnen zu können.
Deutlich ſieht man alſo im ganzen ſüdoſteuropäiſchen Raum
das Bemühen Sowjetrußlands und ſeiner Freunde den deutſchen
Einfluß zurückzudrängen und das Reich nach Möglichkeit zu
iſolieren. Und wenn Beneſch bei ſeinem Beſuch in Moskau
immer wieder die Notwendigkeit betonte neue Sicherungen gegen
die angebliche deutſche Gefahr zu ſchaffen, ſo zeigt gerade dieſe
Reiſe des ſtets geſchäftigen tſchechiſchen Außenminiſters, wie
dringend notwendig es iſt, daß kein Mittel unverſucht gelaſſen
wird, dieſen Einkreiſungsbeſtrebungen Rußlands zu begegnen.
Wenn verſchiedene ausländiſche Zeitungen als Zweck und Ziel
der Reiſe des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring die
Ab=
ſicht hinſtellten, Vorbereitungen für die Schaffung eines
anti=
bolſchewiſtiſchen Staatenblockes in Mittel= und Südoſteuropa zu
treffen, ſo zeigen dieſe Zeitungsmeldungen — wenn ſie auch
den Tatſachen nicht entſprechen — doch, wie ſehr man auch im
Auslande die Notwendigkeit und Zeitgemäßheit einer ſolchen
Abwehrmaßnahme erkennen und verſtehen würde. Die Reiſe
General Görings nach Budapeſt, Sofia und Belgrad hat, wie
Seite 2 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 21. Juni 1935
man gerade in jenen Hauptſtädten ſelbſt feſtſtellen konnte, vor
allen den erfreulichen Erfolg gehabt, daß ſie Gelegenheit gab,
vor aller Oeffentlichkeit ſichtbar werden zu laſſen, welch großer
Sympathien ſich Deutſchland heute in allen dieſen Ländern
er=
freut; denn ſelten iſt ein fremder Staatsmann in fremden
Ländern mit ſo ſpontaner Begeiſterung und ehrlicher Freude —
auch von der Oeffentlichkeit und von der Bevölkerung —
auf=
genommen worden, wie der preußiſche Miniſterpräſident Göring
beiſpielsweiſe in Südſlawien und Bulgarien. Allein dieſe
Tat=
ſache kann uns vom deutſchen Standpunkt aus als Ergebnis
einer ſolchen Reiſe vollauf befriedigen, denn ſie zeigt, daß die
diplomatiſchen Bemühungen beſtimmter Kreiſe, jene Völker in
einer Front gegen Deutſchland zuſammenzuraffen, bei den breiten
Maſſen auf Ablehnung ſtoßen. Wenn nun angeſichts all dieſer
Vorgänge doch immer wieder in verleumderiſcher Weiſe gewiſſe
ausländiſche Blätter den Anſchein zu erwecken ſuchen, als ſei
die Reiſe Görings eine „Bedrohung des Friedens” geweſen, ſo
kann man nur ſtaunen ob einer ſolchen Dreiſtigkeit, die die
Tat=
ſachen einfach auf den Kopf ſtellt und gefliſſentlich jene von
Moskau ausgehenden Einkreiſungsbeſtrebungen gegen das neue
Deutſchland unterſchlägt! Vielleicht aber iſt auch der Tag nicht
fern, an dem Beneſch am eigenen Leibe verſpürt, wie
kurz=
ſichtig er in ſeinem perſönlichen Ehrgeiz war.
Englands Marineminiſter über den deutſch=engliſchen
Flolkenverkrag.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
Deutſchlands, die Stärke der Flotten nach
Schiffs=
klaſſen feſtzuſetzen, habe ſofort Klarheit und Beſtimmtheit in
die Verhandlungen hineingebracht und die Unſicherheit beſeitigt,
die einem Beſchränkungsſyſtem allein nach der Geſamttonnage
anhafte. Wie der Reichskanzler in ſeiner Rede ausgeführt habe,
ſei Deutſchland mit England darüber einig, daß
die Unterſeeboote abgeſchafft werden ſollten.
Da jedoch bekannt ſei, daß einige andere Länder mit
dieſem Vorſchlag nicht einverſtanden ſeien, ſei
es unwahrſcheinlich, daß er gegenwärtig
ver=
wirklicht werden könne. Weil die übrigen Mächte nach
den beſtehenden Flottenabkommen das Recht auf Parität
hinſicht=
lich der Unterſeeboote beſäßen, habe man Deutſchland, um ihm
die Gleichberechtigung mit dieſen Mächten zu geben, ebenfalls
das Recht zum Bau von Unterſeebooten einräumen müſſen.
Deutſchland habe aber freiwillig dieſes Recht dahin eingeſchränkt,
daß ſeine U.=Boots=Tonnage 45 Prozent der engliſchen nicht
über=
ſchreiten werde.
Die engliſche Regierung ſei überzeugt, ſchloß der
Marine=
miniſter ſeine Rede, daß ſie als Ergebnis des Abkommens in der
Lage ſein werde, die Verhandlungen mit den anderen Mächten
fortzuſetzen, um den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens über
die Form und die Einzelheiten der künftigen Flottenbegrenzung
zu erzielen.
Verhandlungen über kechniſche Fragen.
Die Verhandlungen der Flottenſachverſtändigen nahmen am
Mittwoch ihren Fortgang. Es wurden hauptſächlich techniſche
Fragen erörtert.
Botſchafter von Ribbentrop hatte am Mittwoch eine längere
Ausſprache mit dem ſtändigen Unterſtaatsſekretär im Foreign
Offive Sir Robert Vanſittart.
Unkerredung zwiſchen Baldwin und von Ribbenkrop.
Der Führer der deutſchen Flottendelegation Botſchafter
von Ribbentrop hatte am heutigen Vormittag eine längere
Ausſprache mit Miniſterpräſident Baldwin. Die
Unterredung dauerte etwa 40 Minuten. Es war die erſte
Begegnung des Botſchafters mit Baldwin ſeit
ſeinem gegenwärtigen Aufenthalt in London
als Führer der deutſchen Flottenabordnung.
Anſchließend fand eine Unterredung Baldwins mit
dem Völkerbundsminiſter Eden ſtatt, der ſich am Freitag zu
Beſprechungen mit der franzöſiſchen Regierung über Fragen des
Flottenabkommens und der europäiſchen Lage nach Paris begibt.
Dann nahmen die techniſchen Verhandlungen ihren
Fort=
gang. Weitere Sitzungen ſind für Freitag und
höchſtwahrſchein=
lich auch für Samstag vorgeſehen. Es iſt anzunehmen, daß die
deutſche Flottendelegation London nicht vor Sonntag verlaſſen
wird.
In japaniſchen Regierungs= und Marinekreiſen bezeichnet man
das deutſch=engliſche Flottenabkommen als eine rein europäiſche
Angelegenheit, in der ſich der Erfolg der deutſchen Außenpolitik
und die Klugheit Englands gezeigt habe.
Vom Tage.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick,
wird am Freitag, dem 21. Juni 1935. von 20.10 bis 20.15 Uhr
über alle deutſchen Sender zum Rotkreuztag ſprechen.
Der in Dresden tagende Reichsverband der
Privatverſiche=
rungen hat aus Anlaß des Unglücks in Reinsdorf der
Reichs=
regierung einen Betrag von 100 000 RM. zur Verfügung geſtellt.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois Poncet, iſt
Donnerstag vormittag von Miniſterpräſident Laval empfan=
en worden.
Der belgiſche Generalſtab hat ſich die
Motoriſierungsmaß=
nahmen der franzöſiſchen Armee zum Beiſpiel genommen und
gleichfalls die Motoriſierung gewiſſer Einheiten beſchloſſen. Mit
der Durchführung dieſes Planes wird Mitte Juli bereits
begon=
nen werden. Von den gegenwärtig beſtehenden ſechs Kavallerie=
Diviſionen werden vier motoriſiert werden.
Die Internationale Arbeitskonferenz nahm geſtern mit 81
gegen 30 Stimmen einen Abkommensentwurf über den Grundſatz
der Einführung der 40=Stunden=Woche an, der von der
entſpre=
chenden Kommiſſion in den letzten Wochen ausgearbeitet worden
war. An der Kommiſſionsarbeit hatten ſich, mit Ausnahme des
italieniſchen und des amerikaniſchen Unternehmervertreters, die
Arbeitgeber nicht beteiligt.
Der amerikaniſche Senat hat das Sozialverſicherungs=Geſetz,
das bereits vor zwei Monaten vom Repräſentantenhaus mit
großer Mehrheit gebilligt worden iſt, nunmehr mit 76:6 Stimmen
ingenommen. Das Geſetz ſieht bekanntlich Verſicherungen im
Falle der Arbeitsloſigkeit und Altersrenten für Arbeiter vom 65.
Lebensjahre ab vor. Die jährlichen Ausgaben, die durch das
Geſetz erforderlich werden, werden auf 4—5 Milliarden Dollar
geſchätzt.
Der Bruder des Außenkommiſſars Litwinow, der vor
meh=
reren Jahren von der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in
Paris der Fälſchung ſowjetruſſiſcher Wechſel angeklagt war, iſt
jetzt aus der Sowjetunion ausgebürgert worden. Er hat der
wiederholten Aufforderung der Sowjetunion, ſich in
Sowjetruß=
land zu ſtellen, nicht Folge geleiſtet.
DNB. Paris, 20. Juni.
In der Kammerſitzung verlas Miniſterpräſident und
Außen=
miniſter Laval eine gleichzeitig vom Kriegsminiſter Fabry im
Senat verleſene Mitteilung der Regierung folgenden Inhalts:
Die Regierung hat zur Sicherſtellung der notwendigen
Effek=
tivſtärken während des rekrutenarmen Zeitabſchnitts beſchloſſen,
das im April 1935 eingeſtellte Kontingent nach Schluß ſeines erſten
Dienſtjahres weitere 6 Monate und die im Oktober 1935 uſw. bis
einſchließlich 1939 einzuſtellenden Rekrutenkontingente ein weiteres
Jahr unter den Fahnen zu behalten, es ſei denn, daß eine günſtige
Entwicklung der Verhandlungen über die Organiſierung der
Sicherheit und die Beſchränkung der Rüſtungen erleichternde
Maß=
nahmen rechtfertigen laſſen. Die Regierung hat beſchloſſen, das
im April zur Entlaſſung fällige
Halbkontin=
gent unter den Waffen zu behalten, bis das im
April eingeſtellte Halbkontingent das
notwen=
dige Mindeſtmaß an Ausbildung erhalten hat.
Die Regierung ſpricht den jungen Franzoſen, die dieſe zeitweilige
Verlängerung ihres Militärdienſtes mit Patriotismus
angenom=
men haben, eine öffentliche und feierliche Anerkennung aus. Sie
werden am 6. Juli entlaſſen. Die Regierung beſtätigt nochmals
den Friedenswillen Frankreichs, das unter den Fahnen nur die
für ſeine Sicherheit notwendigen Effektivſtärken hält.”
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Riviere erhob namens ſeiner
Partei Proteſt gegen die Maßnahmen der Regierung. Der
Be=
ſchluß, die Rekruten länger unter den Fahnen zu halten, ſei durch
die Umſtände durchaus nicht gerechtfertigt. Die Sozialiſten
pro=
teſtierten gegen die Rüſtungspolitik. Von ſeiner Bank aus
er=
widerte Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval: Die
Kam=
mer kennt die internationale Lage und die Gefahren, die ſie birgt.
Solange die kollektive Organiſierung der Sicherheit nicht
verwirk=
licht iſt, werde dieſe Maßnahme für den Frieden und ſeine
Er=
haltung ergriffen. Noch kühnere Maßnahmen ſind von Ländern
getroffen worden, in denen Mitglieder dieſer Kammer ihre
poli=
tiſchen Richtlinien ſuchen.
Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter wandte ſich gegen dieſe
Be=
merkung des Miniſterpräſidenten, der den Zwiſchenfall jedoch mit
dem Hinweis beſchloß, daß ſeine Worte eine Anerkennung an
Sow=
jetrußland bedeuten.
Nachdem die Kammer das vom Ausſchußpräſidenten
auf=
geſtellte Arbeitsprogramm mit 335 gegen 250 Stimmen
angenom=
men hatte, wurde die Sitzung auf Freitag vertagt.
Diedoktor=Promokionen desJahres 1934
Von Hans Erman.
Schon die erſte Durchſicht der Veröffentlichungen, in denen
unſere Hochſchulen und Univerſitäten über die Verleihung der
Doktorwürde berichten, endet mit einer Ueberraſchung:
In dem abgeſchloſſenen Jahre 1934 ſind 8350 Akademiker zu
Doktoren promoviert worden! Das iſt eine bemerkenswert hohe
Zahl wenn man ſich erinnert, daß der jährliche Durchſchnitt in
der Vorkriegszeit bei rund 3000 und in der Nachkriegszeit bei
etwa 7000 lag, und daß ſelbſt das Vorjahr 1933 ſchließlich „nur”
7523 neue Doktoren gezählt hatte . ."
Die Zahl der Studierenden war 1934 etwa 35 Prozent
niedriger als 1933. Die Zahl der Doktoranden iſt um faſt 13
Prozent geſtiegen! Diſſertationen haben im Allgemeinen eine
anderthalb= bis zweijährige Entſiehungsgeſchichte und wir
werden vielleicht auch noch 1935 hier zahlreiche „Reſtbeſtände‟
aufzuarbeiten haben, bis die Angleichung an die neue
Bildungs=
politik hergeſtellt iſt.
Mit 2922 Doktorarbeiten ſtellen die Mediziner für ſich allein
rund 35 Prozent des geſamten Hochſchul=Nachwuchſes, ſoweit er
ſich den Doktor=Hut erwarb. Ihnen folgen in großem Abſtand
1956 juriſtiſche und 1834 philoſophiſche Diſſertationen. Nach der
lediglich hiſtoriſch zu erklärenden Ordnung in vier Fakultäten
ſind in den philoſophiſchen Arbeiten oft auch die
naturwiſſen=
ſchaftlichen und national=oekonomiſchen enthalten. So erklärt ſich
die folgende Zahl von 334 Diſſertationen, die in den
vor=
handenen neun naturwiſſenſchaftlichen Fakultäten gemacht
wurden. Ebenſo auch die ſonſt unverſtändlich kleine Zahl von
198 Diſſertationen der Wirtſchaftswiſſenſchaft, die nur an drei
Univerſitäten eine eigene Fakultät beſitzt.
Seltenheitswert beſitzt wie immer der theologiſche Doktor:
er wurde im Jahre 1934 nur 53mal verliehen.
Die 23 deutſchen Univerſitäten promovierten 7297 Akademiker,
die 24 techniſchen, landwirtſchaftlichen und anderen Hochſchulen
verteilten 1053 Doktorhüte. Der Durchſchnitt ergäbe für die
erſteren alſo rund 315, für die Hochſchulen genau 45
Pro=
motionen . .
An der Spitze der einzelnen Univerſitäten ſteht Berlin mit
617 Promotionen, jeden Tag zwei, wenn man Sonn= und
Feiertage abrechnet. Ihm folgt Leipzig mit 553 und dieſem
München mit 486 Doktoren.
Merkwürdiger Weiſe ſcheint die Luſt zu promovieren von
der Größe der Univerſitätsſtadt jedoch unabhängig zu ſein! An
vierter Stelle kommt ſofort dicht hinter München die Univerſität
Erlangen mit 479 Promotionen, Münſter mit 474, Köln mit
159 und Würzburg mit 438.
Dieſe genannten ſieben Univerſitäten (von 23) ſtellen mit
3536 Arbeiten faſt ganz genau die Hälfte aller Univerſitäts=
Doktoren von 1934.
Und ſchließlich fällt noch auf, daß von dieſen ſieben
Univerſi=
täten drei dem Land Bayern gehören, das alſo mit 1403
Diſſer=
tationen rund ein Fünftel der neuen Doktoren lieferte . .
Den doppelten Durchſchnittsſatz erreichte nur die Univerſität
Berlin!
Weniger als die Hälfte dieſes Satzes weiſen nur
Königs=
berg und Roſtock auf. Königsberg verzeichnet 139 und Roſtock
ſogar nur 84 Doktor=Prüfungen. Das „Oſt=Semeſter” hat viele
Studierende nach Königsberg geführt, aber ſie ſind anſcheinend
nicht durch längeren Aufenthalt mit dieſer Univerſität
arbeits=
verbunden geworden . Das gleiche zeigt ſich auch bei der
Handelshochſchule in Königsberg. Während andere Hochſchulen
den hierfür geltenden Durchſchnitt von 45 Promotionen recht
weit überſchreiten, gilt auch hier die niedrigſte Zahl für
Königs=
berg: nur ſieben Promotionen fanden ſtatt gegen z. B. 40 an
der Handels=Hochſchule in Mannheim.
Ganz beſonders aufſchlußreiche Zahlen ergeben ſich jedoch,
wenn wir die einzelnen Fakultäten unſerer Univerſitäten
ge=
trennt betrachten! Hier verrät ſich in klaren Zahlen das, was
man geſprächsweiſe das „Geſicht” der Univerſität nennt! Es
promovierten:
In Tübingen mit 10 Arbeiten genau 19 Prozent aller
Dok=
toranden der Theologie des Reichs.
In Erlangen mit 315 Diſſertationen mehr als 16 Prozent
aller Juriſten.
In Münſter mit 349 Doktor=Arbeiten rund 12 Prozent
unſerer Mediziner.
In Berlin mit 370 Arbeiten 20 Prozent aller Doktoranden
der Philoſophie.
Die letztere Zahl wäre wieder verbeſſerungsbedürftig, da hier
die naturwiſſenſchaftlichen Arbeiten einbegriffen ſind.
Zu dieſen vier ſtärkſten Fakultäten des Reiches kommt
Göt=
tingen, das eine eigene Fakultät für Naturwiſſenſchaften beſitzt
und hier 87 Promotionen zählte gegen z. B. nur 48 in Halle,
wo es ebenfalls eine naturwiſſenſchaftliche Fakultät gibt.
Den ſtärkſten Fakultäten ſtehen die ſchwächſten gegenüber:
Die juriſtiſche Fakultät Berlins zählte 14 Diſſertationen.
Die mediziniſche Roſtocks 49.
Die philoſophiſche der gleichen Stadt iſt mit 11 Arbeiten —
abgeſehen von der Theologie — die abſolut ſchwächſte, was die
Zahl der Promotionen anlangt.
Eden nach Paris abgereift.
Kühle Aufnahme.
EP. London, 20. Juni.
Der engliſche Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten, Sini
Anthony Eden, iſt am Donnerstag nachmittag ia Begleitung ſei=ß
nes Privatſekretärs und eines höheren Beamten des Foreiom;
Office nach Paris abgereiſt, wo er mit dem franzöſiſchen Außen=o
miniſter Laval eine Ausſprache über das deutſch=engliſche Flotten,o
abkommen, den weſteuropäiſchen Luftpakt und die geſamte euro,o
päiſche Lage haben wird. Vor ſeiner Abreiſe wurde Eden vom
Premierminiſter Baldwin zu einer längeren Unterredung
empfangen.
Nach Meldungen aus Paris wird Eden dort eine ziemlich
kühle Aufnahme finden. Es fällt hier allgemein auf, daß:
der franzöſiſche Marineminiſter Piétri, trotzdem die Beſprechun=)
gen, die Eden in Paris führen wird, in erſter Linie ſein Reſſornn
bei
angehen, bei dem Frühſtück, das die franzöſiſche Regierung amm auklon
Freitag mittag zu Ehren des engliſchen Gaſtes geben wird, nichtu k” um Ende des Rech
Reſt
zugegen ſein wird. Man glaubt darin eine abſichtliche Spitzen naliehen gegenüber, 70
gegen Eden erblicken zu müſſen.
gzolte Dice. t
Die Londoner Abendblätter beſtätigen, daß die engliſche Re=s ſonuungsjahr 1934 er!
gierung
an Frankreich eine Einladung zur Enkſendung
von Flokkenſachverſtändigen
tzeſung der Reſtbert
geiel chießbt Die.
or 354 Milte 9
n 264 Mill. RM
habe ergehen laſſen. Man befürchtet jedoch, nach den aus Paris y ub.
vorliegenden Nachrichten, die franzöſiſche Regierung werde hierauf
einen ablehnenden Beſcheid erteilen mit der Begründung, daß ihr / 1 Das Steueralulechi
der Zeitpunkt dazu noch nicht geeignet erſcheine. In Regierungs, Achnet) um Meoa. "
kreiſen hält man jedoch, dem diplomatiſchen Korreſpondenten der 7 0 Länder inſolge. N
„Evening News” zufolge, an der Hoffnung feſt, daß es Eden ge= yu von 4290
Melc=
lingen werde, die franzöſiſche Regierung von der Zweckmäßigkeit / 4 für ſie im Ein.
und Nützlichkeit des engliſch=deutſchen Flottenabkommens zu über= Uem bei den Stehlern
eMl., zu dem aus eine
zeugen.
uſchlagten Ueberweiſu
Eden gehl auch nach Italien.
sit. Außerdem erga
DNB. London, 20. Juni, leyr bei der Reichsa
Aſ:mmenſetzt aus der
Wie amtlich bekanntgegeben wird, wird ſich Eden von Paris u zu Miſ. RM. und run
aus zu Beſprechungen nach Italien begeben. Die hierüber aus= er Gegenrechnung ſo
gegebene Verlautbarung lautet: „Die britiſche Regierung hat 4 ih ſich auf der Einna
dem Leiter der italieniſchen Regierung nahegelegt, daß es nütz= urn 1348 Mill.
lich ſein könnte, wenn Miniſter Eden nach ſeinen Beſprechungen 4 gornen ſtehen bei den
mit Laval direkt nach Italien weiterfahren würde, um mit U ne 1702 Mill. R
Muſſolini dieſelben Fragen zu beſprechen, die Gegenſtand ſeiner 3 näd gen: Für Zuſchüſſ
Unterredung in Paris ſein werden, nämlich die Flottenfrage und 0 g mill. RM., für Ei
die nächſten Schritte, die bezüglich eines weſtlichen Luftpaktes zu 1 ſncer Verwendung
ergreifen ſind. Nunmehr iſt eine Antwort Muſſolinis eingetroſe A miul RM.
fen, der dieſe Anregung begrüßt.”
Beim außerord
P4 Rechnungsjahres 1
Die franzöſiſche Antwortnote aufdie deutſche leli ben, der zur Decku
Note über die Unvereinbarkeit gewiſſer Be= /omr 1934 übernomme
ſtimmungen des Ruſſenpaktes mit dem Locarno, aln 1934 bis auf eine
vertrag wird inden nächſten Tagen nach Berlin, ” mu en ein Beſtand in
abgehen.
al r8 1934 gegenübe
Japaniſche Botſchafterkonferenz in Paris.
unterſagte
DNB. Tokio, 20. Juni.
Der japaniſche Außenminiſter Hirota hat den japaniſchen
Die vom Reichsl
Botſchafter in London, Baron Matſudeira, beauftvagt. Ende der mug über die Werbefr
nächſten Woche in Paris die Konferenz der japaniſchen Bot ce Einzelnen anbein
ſchafter unter ſeinem Vorſitz zu eröffnen. Nach Mitteilungen
von amtlicher japaniſcher Seite ſoll Gegenſtand der Erörterungen M ſaug der Werbung
ſein: Die Einſtellung der Großmächte zu 1. der Annullierung des c wenn Verbände und
Waſhingtoner Abkommens durch Japan, 2. den Flottenverträgen, jgrug ihren Mitglied=
3. zu Mandſchukuo und der chineſiſchen Frage. Ferner ſollen al gen
die Maßnahmen beſprochen werden, die einige europäiſche Länder
zu Beſchränkung der japaniſchen Einfuhr getroffen haben. Nach / M Meſe Verordnung
Abſchluß der Konferenz wird Botſchafter Matſudeira über Mos= M jeſſant iſt: es hat
kau nach Japan reiſen, wo er ſeinen zweimonatigen Urlaub AanMitgliedern die
verbringen wird.
Ztmdpunkt ſtellten.
Aötiſchen Epoche
Reichsminiſter Dr. Frick ordnei Sammelpauſe al. därlich fütr jeden
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern hat wegen / Aeiſten Nachteilen
der ſtarken Belaſtung der Volksgenoſſen mit Beitragsleiſtungen I AIſt für ſeine C
aller Art und im Hinblick auf die bevorſtehende Inanſpruche Awirtſchaftlichen
nahme ihrer Opferbereitſchaft für das Winterhilfswerk 1935/30 Albare Zuſtände
eine Sammelpauſe für die Zeit vom 1. Fuli bis whrung zu erlaſſen u
30. September 1935 angeordnet. In dieſer Zeit iſt das iſte Werbebeſchrän
Sammeln auf Straßen und Plätzen und von Haus zu Haus. Yar ſtrafhar iſt
verboten. Die für dieſe Sammlungen erteilten Genehmigungen
ſind widerrufen.
Vederdanges bom
eut ichen Evangeliſche
Was den Inhalt dieſer 8350 Arbeiten angeht, ſo ſt e. Nn Geſamtproteſt
wiederum ein Spiegel aller Dinge der Vergangenheit und B0 Wiederum
Gegenwart. War 1933 von einer politiſchen Beeinfluſſung n99
E9sminiſter — bolt
wenig zu verſpüren, ſo zeigen ſich nun ſchon zahlreiche Let Mwicklung des freit
ſuche, die Wiſſenſchaft der nationalſozialiſtiſchen Neuordnung 9le Goolution”
Norlo=
zugleichen.
D Wirtſchaftsaufgl
Naturwiſſenſchaft und Medizin bleiben natürlich in den hon
der Forſchung hier vorgezeichneten Bahnen. Weniger als früher. Zeſder Beirachtung
wird über Strahlenforſchung berichtet, es ſteht die Erforſchung 20 eebedanken und
der Wärme und ihrer Wirkungen im Vordergrunde. Schmelz Peauß
punkt=Unterſuchungen, Material=Veränderungen durch Wärme, 7 *½s ſind nur Beit
Verhütung von Wärmeverluſt werden überall als Themen ge a0 Nen bolitiſchen
nannt. „Der Deutſche Kopfkohlmarkt” hat ebenſo wie „Der Maie I L0 und die Juriſten
käfer in Württemberg” ſeinen wiſſenſchaftlichen Bearbeiter ge‟ Pk‟ „90s
Luſtfahr=
funden, um auch einige abgelegene Einzelheiten zu nennen. D0e „eL, die nächſte
neben läuft die große Reihe der Unterſuchung eleltriſcher Pagſtwagen-Unfälle
Probleme und — in zunehmendem Maße — der meteorologiſchen 1 Yuerben=Recht Sie
Fragen.
Eie berten Henio.
Die Technik hat ebenfalls ihre ſchon bekannten Arbeits. D Virkungen der
themen. Bemerkenswert iſt aber, daß man ſich in zunehmenden IA
Maße hier mit dem Unfallſchutz, der Unfallverhütung beſchäftigt. N die „Haft Pribat
ung des
Neu ſind auch Arbeiten wie z. B. „Rentabilitätsfaktoren der. Wepene Fremdlörver
Blech=Emballagen=Induſtrie”. In mehreren Dutzend Dile”
tationen wird hier das Gefüge verſchiedenſter Werke behandel, 1 Sobeit ſch zun
wie ſchließlich auch techniſchen „Rationaliſierungsmaßnahmen”. n
viele Arbeiten gewidmet ſind.
Die Mediziner haben ihren bisherigen Arbeitskreis kaum
weſentlich erweitert. Ein Bonner Doktorand berichtet „Statiſtiſches
und Empiriſches über das Geſetz zur Verhütung erbkräſl.”
Nachwuchſes”. Ebenfalls in Bonn wird die Papageienkrankheit,
die Pſittakoſis, zum Thema einer Diſſertation gemacht. Berlin
unterſucht „Appetitloſe Kinder”. Hier ſtellt auch jemand die
Frage, deren Antwort wir gern allgemein veröffentlicht hätten:
„Bibt es unter den im Handel befindlichen Zahnpaſten bereits
ſolche mit ſtark zahnſteinlöſender — oder beſſer geſagt — z0h0e
ſteinberringender Wirkung und iſt ihre PH.=Konzentration /9,
daß ein Angriff des Schmelzes nicht zu befürchten iſt?”
Wiederum eine Bonner Diſſertation fragt: „Warum ſich die
Frau dem Alkohol ergibt?"
Und ſonſt: Hormone, Desinfektion, Krankheitsbilder, operatibe
Sechnik — beſonders auch „unblutige Operationen”.
Die Juriſten haben ſich, zuſammen mit den
Staatswiſſen=
ſchaftlern, mit dem Jahr 1933 einer ungeheueren Fülle neuen
Stoffes gegenübergeſehen. Daß ſie ihn in nur einem Jahr ſch9‟
ſo ausgiebig durcharbeiten konnten, rühmt ihren Elan!
Erlangen bringt ſchon eine Arbeit über „Die Beſtechlichkeit
nach dem Schriftleitergeſetz”. Wir finden eine Darſtellung des
Freitag, 21. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 3
Reichgennähinen W. kausgäsen i th. 1.0 4
Einnahmen um 1348 Millionen, Ausgaben um 1702 Millionen höher als im Soll=Ekaf.
Jahresfehlbekrag 354 Millionen.
us dem Zahlenmakerial des Ifk=Ekaks.
DNB. Berlin, 20. Juni.
Ende Mai 1935 ſind die Bücher der Reichshauptkaſſe für das
Nhnungsjahr 1934 abgeſchloſſen worden.
Die Einnahmen haben betragen 7806,5 Millionen RM.
Die Ausgaben haben betragen 8220,9 Millionen RM.
Die Ausgaben überſtiegen alſo die Einnahmen um 414,4
Mlionen RM. An Reſten bei den übertragbaren Ausgabetiteln
in am Ende des Rechnungsjahres 1934 rund 252,9 Mill. RM.
pblieben gegenüber rund 313,3 Mill. RM. am Ende des
Rech=
ugsjahres 1933. Die Reſtverpflichtungen haben ſich alſo im
ſchiungsjahr 1934 ermäßigt um 16,4 Mill. RM. Unter
Ein=
ſiehung der Reſtverpflichtungen bei den übertragbaren
Aus=
zgetiteln ſchließt die Rechnung mit einem Fehlbetrag ab
zm 3 54 Mill. RM. Aus den Vorjahren war am Ende
WRechnungsjahres 1933 ein rechnungsmäßiger Fehlbetrag von
1) Mill. RM. verblieben, ſo daß ſich ein Geſamtfehlbetrag
012464 Mill. RM. am Schluſſe des Rechnungsjahres 1934
Abt.
Das Steueraufkommen in 1934 hat die Etatſchätzung (brutto
ſeichnet) um 1025,1 Mill. RM. überſtiegen. Andererſeits haben
ſ Länder infolge des Aufkommenmehrs an Steuern den
Be=
rig von 429,7 Mill. RM. an Ueberweiſungen mehr erhalten,
„für ſie im Etat veranſchlagt war. Es ergibt ſich alles in
Im bei den Steuern ein Netto=Mehraufkommen von 543,7 Mill.
79), zu dem aus einer Verbeſſerung bei den in Ausgabe
ver=
nhlagten Ueberweiſungen ein Betrag von 110,00 Mill. RM.
rnſt! Außerdem ergab ſich auf der Einnahmeſeite noch ein
Nhr bei der Reichsanleihe in Höhe von rund 765 Mill., das ſich
zuummenſetzt aus dem Erlös aus der Sparkaſſenanleihe von
AMill. RM. und rund 275 Mill. RM. ſonſtiger Reichsanleihe.
Iſner Gegenrechnung ſonſtiger Mehr= und Mindereinnahmen
er=
uitſich auf der Einnahmeſeite insgeſamt eine Verbeſſerung von
rud 1348 Mill. RM. Dieſer Verbeſſerung bei den
Ein=
ramen ſtehen bei den Ausgaben erhebliche Mehrausgaben
1 mn 1702 Mill. RM. gegenüber. Hierbei ſind u. a. zu er=
Tvcnen: Für Zuſchüſſe zur Inſtandſetzung von Gebäuden uſw.
39 Mill. RM., für Einlöſung von Arbeitsbeſchaffungswechſeln
üter Verwendung des Erlöſes aus der Sparkaſſenanleihe)
9Mill. RM.
Beim außerordentlichen Haushalt war am Schluſſe
4/ Rechnungsjahres 1933 ein Beſtand von 14,2 Mill. RM.
ver=
üben, der zur Deckung der noch offenen Reſtausgaben in das
ſar 1934 übernommen wurde. Die Reſte ſind im Rechnungs=
1g 1934 bis auf einen Betrag von 2,3 Mill. RM. abgewickelt,
ü ver ein Beſtand in gleicher Höhe am Schluſſe des
Rechnungs=
jgr’s 1934 gegenüberſteht.
Ankerſagte Werbebeſchränkungen.
Die vom Reichskommiſſar Dr. Goerdeler erlaſſene
Verord=
ng über die Werbefreiheit ſetzt im weſentlichen auseinander, daß
Einzelnen anheimgeſtellt iſt, nach ſeinem Ermeſſen Art und
hfang der Werbung zu beſtimmen, daß es aber nicht angängig
iſtuenn Verbände und Organiſationen ohne beſondere
Ermäch=
t inug ihren Mitgliedern werbebeſchränkende Beſtimmungen auf=
igen.
Dieſe Verordnung hat eine kleine Vorgeſchichte, die nicht
un=
imreſſant iſt: es hat ſich ergeben, daß einige Handwerkerinnungen
ſian Mitgliedern die Werbung unterſagten, weil ſie ſich auf den
OStnapunkt ſtellten, daß „die Werbung der überwundenen libe=
Tüſtrſchen Epoche angehöre‟. Ein derartiges Verfahren muß
uäülich für jeden Handwerker und Gewerbetreibenden von
ſihrerſten Nachteilen begleitet lein, denn wenn es ihm nicht mög=
Tifſt, für ſeine Erzeugniſſe Propaganda zu machen, dann können
diewirtſchaftlichen Nachteile nicht ausbleiben. So ergaben ſich un=
Tahare Zuſtände, die den Preiskommiſſar veranlaßten, dieſe
Ver=
uihung zu erlaſſen und ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß es
Sin Werbebeſchränkung in dem erwähnten Sinne nicht gibt und
ſſa: ſtrafbar iſt.
„überganges vom Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbund zur
Datzſchen Evangeliſchen Kirche. Die Rechtsentwicklung des
deut=
ſſihnl Geſamtproteſtantismus in der Zeit vom 1. 4. bis 14. 7.
TB4. Wiederum in Erlangen ſtellte man das Thema „Die
Mehsminiſter — politiſche Funktionäre” Leipzig unterſucht „Die
Gywicklung des freiwilligen Arbeitsdienſtes in der nationalen
Weolution”, Berlin. Die ideologiſchen Grundlagen der
Staats=
uan Wirtſchaftsauffaſſung des Nationalſozialismus mit
ver=
al hender Betrachtung des Fascismus”, und Erlangen „Den
Flrer=Gedanken und ſeine bisherige organiſatoriſche
Durch=
fiützung”.
Das ſind nur Beiſpiele für zahlloſe weitere Arbeiten, die
ſſichmit den politiſchen Problemen auseinanderſetzen. Aber auch
ſſoſt ſind die Juriſten der Zeit ſehr nahe. Eine Arbeit be=
Hadelt „Das Luftfahrzeug als Begehungsort ſtrafbarer
Hand=
llnen”, die nächſte Diſſertation die „Rechtslage des Fahrgaſtes
Ue Kraftwagen=Unfällen”
(Anerben=Recht, Siedlungsprobleme, Kurzarbeit,
Abzahlungs=
gehäfte werden ebenſo gründlich unterſucht wie die „Urſachen
uN Wirkungen der Goldanſammlung in Frankreich”. „Der
Riſchreiber im privaten Rechtsverkehr” die „Bauernfähigkeit”
un die „Haftung des Operateurs für in der Wundhöhle zurück=
M/tiebene Fremdkörper”.
Soweit ſich dies feſtſtellen läßt aus dem genannten
Ver=
jeſhnis der deutſchen Hochſchulſchriften, ſcheint die philoſophiſche
zfhultät ſich verſtärkt hiſtoriſchen und theoretiſchen
Unter=
ſügungen zuzuwenden.
Zeitungsgeſchichte iſt beliebt! Die Tägliche Rundſchau” fand
ihn Bearbeiter, und ebenſo „Das Zeitungsweſen in
Frank=
fm a. d. O.” die „Jenaiſche Zeitung” und auch „Die deutſche
Legsberichterſtattung und Preſſe als Kampfmittel im Welt=
1a0g”.
Daneben iſt viel Intereſſe für Theatergeſchichte vorhanden,
19 Voltskunde gewinnt an Raum, auch die Unterſuchung der
Alekte ſchreitet fort. Und mit einer Arbeit über „Die
Fach=
ſiche des Maurers” wird ein bislang ſehr vernachläſſigtes
beiet, die Erforſchung unſerer verſchiedenen Berufsſprachen,
Mich weiter getrieben.
Auslandsdeutſchtum iſt wie bisher auch noch 1934 ſtief=
Miterlich behandelt, es fehlen überhaupt alle Themen, die uns
Monal=politiſch intereſſieren könnten! Als einzigen Beitrag
einem brennenden Problem findet ſich eine Heidelberger
Vertation „Kulturſchöpferiſche Geſtalten, aus dem arbeitenden
Ake. Eine ſozial=politiſche Unterſuchung.” Wir würden die
Reit gerne leſen — aber faſt als einzige iſt ſie nicht gedruckt
uden! Fehlte dem Autor das Geld zur Drucklegung? War er
Ia ſelbſt eine wirtſchaftlich ſchlecht geſtellte „Geſtalt aus dem
geitenden Volke‟?
Im Juli abſoluke Verſammlungsruhe.
Eine Anordnung des Reichspropagandaleiters.
DNB. Berlin, 20. Juni.
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP. gibt folgende
An=
ordnung bekannt: „Das erſte Halbjahr 1935 iſt abgeſchloſſen.
Wieder haben in tauſenden von Verſammlungen die
national=
ſozialiſtiſchen Redner in unermüdlicher Arbeit und raſtloſer
Pflichterfüllung Abend für Abend Aufklärungsarbeit in Stadt
und Land geleiſtet. Das zweite halbe Jahr, insbeſondere Herbſt
und Winter, werden neue große Anforderungen an ihre Kräfte
ſtellen. Um ihnen die zur Erfüllung der bevorſtehenden
Auf=
gaben notwendige Ausſpannung und Zeit zur Erholung zu
ge=
währen, ordne ich deshalb für den Monat Juli eine abſolute
Verſammlungsruhe an.
(gez.) Dr. Goebbels,
Reichspropagandaleiter der NSDAP.
Englands früherer Kriegsminiſter als Lordkanzler vereidigt.
Lord Hailſham, der frühere engliſche Kriegsminiſter, wurde
im Londoner Gerichtshof als Lordkanzler vereidigt. Unſer Bild
zeigt Lord Hailſham, gefolgt von ſeinem Stabe, beim Verlaſſen
(Weltbild=M.)
des Gerichtshofes.
Die üblichen Doktor=Arbeiten fehlen auch 1934 nicht. Man
unterſucht den „Stil von Zieglers Aſiatiſcher Baniſe” (was
meines Wiſſens ſchon vor dem Kriege einmal geſchehen iſt)
be=
handelt die „Praefixe dis, de, und ex im Gallo=Romaniſchen”
uind vieles andere.
Man unterſucht „H. G. Wells Verhältnis zum
Darwinis=
mus” Hamſuns Natur=Darſtellung, Jules Vernes: Sprache und
Stil und ſchließlich Einzelheiten aus den Werken von Hans
Caroſſa, Kipling, Thomas Mann, Hofmannsthal, Rilke — um
nur einige neuere zu nennen.
In zur heutigen Zeit beziehungsloſen Unterſuchungen
ver=
bleiben auch die Hiſtoriker. Mittelalter und 17. Jahrhundert
werden bearbeitet, und mehrere Diſſertationen widmen ſich
Fragen des Judentums, ſo z. B. „Napoleon und die Juden. Ein
Beitrag zur Löſung der Judenfrage” und „Antiſemitismus im
ſpäten Mittelalter”.
Künſtler=Wektbewerb.
Frau und Schmuck — zwei Begriffe, die ſeit
Menſchheits=
beginn eng zuſammen gehören. Sie haben in allen Zeiten die
Sinne und Gemüter bewegt, zu ſchönſtem Schaffen angeregt. Sie
ſollen auch heute zu höchſten Leiſtungen herausfordern. Zur
För=
derung kultureller Beſtrebungen und um im Rahmen des
Arbeits=
beſchaffungsprogrammes praktiſche Arbeit zu leiſten, werden alle
Maler, ſoweit ſie der Reichskammer der bildenden Künſte
ange=
hören, aufgefordert, ſich an einem Wettbewerb zur Schaffung von
Frauenbildniſſen mit Schmuck zu beteiligen. Die Art der
Dar=
ſtellung bleibt dem Künſtler überlaſſen. Gefordert wird: Bildnis
einer Frau mit Schmuck. Alle Einſendungen geſchehen unter der
Vorausſetzung, daß der Künſtler und die Dargeſtellte, mit der
Wiedergabe des Bildes in Zeitſchriften, Zeitungen oder anderen
Veröffentlichungen einverſtanden ſind und keine Anſprüche daraus
ableiten. Ausſtellung und Veröffentlichung dürfen unter voller
Namensnennung geſchehen, ſofern die dargeſtellte Dame nicht zur
Bedingung macht, daß nur die Anfangsbuchſtaben des Namens
genannt werden dürfen und der Einſender dies ausdrücklich
ver=
merkt. Die Porträts ſind möglichſt gerahmt zu liefern. (Einfache
Leiſte genügt.) Letzter Ablieferungstag für Bildniſſe und Skizzen:
1. Auguſt 1935. Alle Sendungen ſind koſtenfrei und auf Gefahr
des Abſenders zu richten, an die Bremer Kunſtſchau, Bremen,
Böttcherſtraße.
Für die von den Preisrichtern ausgewählten Preisträger
ſtehen zur Verfügung: 3 Preiſe von je 1000 RM., 3 Preiſe von
je 800 RM., 3 Preiſe von je 500 RM. Dieſe Preiſe können nur
auf Bilder fallen, die nicht als „verkauft” oder „unverkäuflich”
bezeichnet ſind. Die mit RM. 1000.— und RM. 800.—
preis=
gekrönten Bildniſſe gehen einſchließlich der angeforderten
Schmuck=
ſkizzen in das Eigentum der Deutſchen Geſellſchaft für
Gold=
ſchmiedekunſt über und ſollen ſpäter als Leihgaben an öffentliche
Sammlungen gegeben werden. — Anfragen ſind unter Beifügung
* Tritt Italien aus dem Völkerbundaus?
Die dem idalieniſchen Außenminiſterium naheſtehende
Zeit=
ſchrift „Affari Eſteri” bringt eine Betrachtung zum abeſſiniſchen
Konflikt, aus der man entnehmen kann, daß Italien überlegt, ob
es weiterhin im Völkerbund bleiben oder ob es den Abeſſinier=
Konflikt zum Austritt benutzen ſoll.
Das „Berliner Tageblatt” veröffentlicht einen Auszug aus
dem Artikel der genannten Zeitſchrift. Der Völkerbund habe ſich,
ſo wird in dem Beitrag geſagt, in einer Richtung entwickelt, die
den Abſichten, die zu ſeiner Gründung geführt hätten,
vollkom=
men zuwiderliefen. Aus den Artikeln des Völkerbundes hätten
alle diejenigen eine praktiſche Nutzanwendung erfahren, die dazu
geeignet geweſen ſeien, einigen Mächten die Erhaltung ihres
Be=
ſitzſtandes zu ſichern. Die Staaten, welche dieſe Beſtimmungen
als Feſſeln empfunden hätten, ſeien aus dem Völkerbund wie aus
einem Kerker ausgetreten: die Vereinigten Staaten, Braſilien,
Japan und Deutſchland, Italien ſtehe heute auf der Schwelle und
eine Sache ſei ſicher: Wenn noch eine europäiſche Großmacht Genf
den Rücken kehre, ſei der Völkerbund tot. Dieſes Argument ſei
kein Druckmittel, das Italien auf die Liga auszuüben wünſche.
ſondern die Feſtſtellung einer Tatſache. Der Völkerbund könne
zwar materiell ſeine Arbeit fortſetzen, aber er werde mit dieſem
Augenblick ſein Exiſtenzrecht verloren haben und es werde ihm
ſelbſt für Europa verſagt ſein, jenes Sicherheitsſyſtem zu
organi=
ſieren, das er ſich zum Zweck geſetzt habe.
„Affari Eſteri” beſchäftigt ſich dann mit den Artikeln 10 und
19 der Völkerbundsſatzungen und ſagt dann weiter, Abeſſinien
könne nach dem Stande der inneren Sicherheitsverhältniſſe die
Unverletzlichkeit der kolonialen Grenzen, die an ſein Territorium
grenzen, nicht garantieren. Es wird dann weiter die Frage
ge=
ſtellt, ob. die Inſtitution des Völkerbundsmandats, das nach dem
Kriege für die ehemaligen kolonialen Beſitzungen Deutſchland und
die Beſitzungen der Türkei geſchaffen worden ſei, einem einmaligen
Zweck gedient hätte oder nicht eine bleibende Einrichtung des
Völkerbundes darſtellen könnte, durch welche zurückgebliebene
Ko=
lonialvölker unter die Führung und den Schutz einer Großmacht
geſtellt würden. Auf eine kongrete Formel gebracht, lautet die
Forderung, welche „Affari Eſteri” an den Völkerbund richtet,
da=
hin, ſich den Forderungen der Wirklichkeit und des Lebens zu
öffnen. In dieſem Falle, ſo ſchließt das Organ ſeine ſachlich
in=
ſpirierten Darlegungen, könne noch Platz für Italien ſein. Im
entgegengeſetzten Falle werde es nicht einmal
der Mühe wert ſein, daß Italien zur Sitzung des
Völkerbundsrats am 25. Auguſt nach Genf
zurück=
kehrt.
Abeſſinien macht neue Vorſchläge.
Die abeſſiniſche Regierung hat den Mitgliedern des
Völker=
bundsrates den Vorſchlag unterbreitet, daß der Rat angeſichts
der zunehmenden Verſchärfung des Streitfalles mit Italien
ſofort neutrale Beobachter beſtimmen ſoll, die ſich nach
Abeſ=
ſinien begeben, um die an Italieniſch=Somaliland und die
anderen Kolonien angrenzenden Gebiete zu bereiſen. Sie hätten
die in den Grenzgebieten tatſächlich beſtehende Lage zu prüfen
und eine Unterſuchung über alle angeblichen oder wirklichen
Zwiſchenfälle vorzunehmen. Die abeſſiniſche Regierung würde ſich
verpflichten, den Beobachtern alle Hilfe und Unterſtützung für
die Erfüllung ihrer Aufgabe zu gewähren und die Koſten der
Unterſuchung zu tragen.
Neue Verlehung des Memelſtakuks
durch Likauen.
Der litauiſche Gouverneur in Memel hat bor einiger Zeit
eine Kommiſſion zur Ueberprüfung der durch die memelländiſchen
Behörden ausgeſtellten Inlandspäſſe eingeſetzt. Damit wird der
Zweck verfolgt, auch auf dieſem Wege die Zahl der
memel=
ländiſchen Wähler einzuſchränken. Dieſe Kommiſſion arbeitet
im ganzen Memelgebiet. Sie hat den Auftrag, ſtrengſtens darauf
zu achten, daß jeder, auch der kleinſte formelle Fehler beanſtandet
wird, um den Paßinhabern von der Beteiligung an der für
den 29. September angeſetzten Landtagswahl auszuſchließen. Der
Inhaber eines beanſtandeten Paſſes iſt nämlich in der
Wähler=
liſte „vorläufig” zu ſtreichen. Beſonders eingehend ſind die
Unterlagen für die Ausſtellung des Inlandspaſſes zu prüfen.
In geeigneten Fällen kann der in Frage kommende Paßinhaber
der litauiſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt werden
und muß ſomit automatiſch aus der Reihe der
Wahlberechtig=
ten ausſcheiden. Nur bei großlitauiſch eingeſtellten Perſonen iſt
von einer Paßreviſion Abſtand zu nehmen.
Infolge der Beanſtandung von Päſſen iſt verſchiedenen
Memelländern auf Anordnung des Gouverneurs der Paß durch
die litauiſche Polizei ſogar gewaltſam und rechtswidrig
ab=
genommen worden. Dieſes Vorgehen bedeutet eine erneute
Ver=
letzung des Memelſtatuts.
von Rückporto zu richten an die Geſchäftsſtelle der Deutſchen
Ge=
ſellſchaft für Goldſchmiedekunſt, Berlin SW. 19, Jeruſalemerſtr. 25,
oder an die Bremer Kunſtſchau, Bremen, Böttcherſtraße.
—Ehrenpromotion. Anläßlich der Jubiläumsfeier der
Tech=
niſchen Hochſchule in Breslau wurde Herr Profeſſor Dipl.=Ing.
Wagenbach, ordentlicher Profeſſor des Maſchinenbaues an
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, zum Dr.=Ing. e. h. der
Breslauer Techniſchen Hochſchule ernannt.
Von der Univerſität Gießen. Der Führer ehrt Profeſſor
Kuhn=Gießen. Der wegen Erkrankung aus dem Amte
ſchei=
dende Ordinarius für Hygiene in Gießen, Profeſſor Dr.
Phila=
lethes Kuhn, erhielt zuſammen mit der vom Führer
unterzeich=
neten Entlaſſungsurkunde den folgenden perſönlichen Brief des
Führers:
„Der Führer und Reichskanzler. München, 6. Juni 1935
Sehr geehrter Herr Profeſſor!
Ihrem Antrage, Sie aus Geſundheitsrückſichten von den
amt=
lichen Verpflichtungen vorzeitig zu entbinden, habe ich durch
beiliegende Urkunde entſprochen.
„Ich benutze dieſen Anlaß, Ihnen für Ihre erfolgreiche
akade=
miſche Wirkſamkeit, die leider viel zu früh das Ende erreicht,
meine Anerkennung auszuſprechen. Ich verbinde damit meinen
beſonderen Dank für die Verdienſte, die Sie ſich in Ihrem
Wir=
ken um das Lebendigwerden des Nationalſozialismus insbeſondere
an Ihrer Lehrſtätte und damit auch für unſer Volk erworben
haben. Mit deutſchem Gruß
gez. Adolf Hitler.”
Kerckhoff=Vorleſung in Bad=Nauheim. Der ſtellvertretende
Vorſitzende des Kuratoriums des Kerckhoff=Inſtituts zu Bad=
Nauheim, Profeſſor Dr. Eger von der Univerſität Gießen, hat zu
der erſten öffentlichen Kerckhoff=Vorleſung im Kerckhoff=Inſtitut
zu Bad=Nauheim am Mittwoch, dem 26. Juni, eingeladen. Bei
dieſer feſtlichen Veranſtaltung werden u. a. die Berichte von
Profeſſor Eger und Profeſſor Koch über die Arbeiten der
Stipen=
diaten erſtattet, Profeſſor Regener=Stuttgart hält den Feſtvortrag
über „Neuere Ergebniſſe der Ultraſtrahlungs=Forſchung”, dem
eine Filmvorführung von Privatdozent Dr. Schopper=Gießen
folgen wird.
Wilhelm Walther: Opus 74. Zwei Lieder mit Klavier.
Augs=
burg und Wien, Verlag von Anton Böhm u. Sohn. 1. Schlichte
Weiſe (Alma Johanna König). 2. Laß mich in deinem ſtillen
Auge ruhen.
Walthers Liedkunſt iſt ausgeſprochen maleriſch. Er gibt der
Singſtimme ſchlichteſte, klar hervortretende Deklamation und
ausdrucksvolle, bald mehr pſalmodierende, bald in Empfindung
losbrechende Melodie. Dieſer Geſang, der die Dichtung völlig zu
ihrem Rechte kommen läßt, wird von einer Begleitung untermalt,
dei der hell und dunkel einander ablöſen, gewaltige Spannungen
von dynamiſchen Gegenſätzen und zuſammengeballten Diſſonanzen
bei kurzer Form zu reſignierter Löſung kommen. Es iſt eine
ungewöhnlich ſubjektive, in gewiſſem Sinne einzigartige Kunſt,
Herzenstöne eines Einſamen an verſtehende Einſame. F. N.
Seite 4 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Freitag, 21. Juni 1935
AUheEefE
Ihre VERMAHLUNG geben bekannt
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14.40: Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Trier
und Koblenz: Nachr. 15.15: Für die Frau: 1. (15.15):
Sonnenwende. 2. (15.25); Proſa aus unſerem Gau. 3.
(15.40): Cornelia Goethe. Eine Studie.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Energie geht nicht
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16.45: Die koloniſatoriſche Großtat des deutſchen Ordens.
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funk: Dichter der jungen Front! 18.45: Das Leben
ſpricht! 18.55: Meldungen.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Beſonnter Alltag mit der
Kapelle Otto Dobrindt. 19.50: Dr. Berendt: Der
poli=
tiſche Rundfunk deutſcher Nation. 20.00: Zeit, Nachr.
Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Stuttgart: Reichsſendung:
Stunde der Nation: Am friſchgeſchnittenen Wanderſtabe.
Eine Eduard Möricke=Gedenkſtunde. 20.45: Feſtkonzert
aus Anlaß der Jahrestagung des Elſaß=Lothringen=
Inſti=
tuts. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr.,
Sport. 22.30: Die Sportſchau der Woche. 23.00:
Ge=
ſchichte und Landſchaft am Wege: 1. Babenhauſen. 2.
Schlöſſer in der Wetterau. 23.30: Die Landſchaft ſpricht.
Der Odenwald. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
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Am friſchgeſchnittenen Wanderſtabe. Eine Eduard Mörike
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München: 19.05: Johannisnacht. Eine bunte heitere
Folge um die fränkiſche Sonnenwende.
Leipzig: 21.20: Vom Bach=Feſt 1935: Orcheſterkonzert,
Ltg.: Prof. Hermann Abendroth.
Stuttgart: 22.30: Spielleut macht’s den auf! Eine
bunte Folge von Volksliedern und Volksmuſik.
Helſingfors: 19.20: Aus beliebten Operetten.
London: 20.50: Tanzkapelle Henry Hall.
Budapeſt: 21.00: Zigeunerkapelle Czieza.
Toulouſe: 21.30: Melodien von Offenbach u. a.
Stockbolm: 22.00: Unterhaltungskonzert.
Kowno: 22.10: Ballettſuite von Tſchaikowſty.
Kopenhagen: 22.50: Moderne Tanzmuſik.
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Dn ft getragen in de
Wnusrecht des gelieb
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mei teren Lebensweg i
Berdt.
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„er noch als Inge
881 Mle Mickt
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Nengen. In andertha.
rS5 Nordoſten 1am
ſeir geworden und
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erdis wegen nach 2
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DARMSTApT
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Darmſtadt, den 20. Juni 1935.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
geitag, 21. Juni 1935
uus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 21. Juni 1935
urto Berndk zu ſeinem goldenen Ehejubiläum.
Unter der Profeſſorenſchaft der Darmſtädter Techniſchen
Hoch=
ſte haben wohl nur wenige Namen einen der Allgemeinheit ſo
grruten Klang wie der von Otto Berndt. Er iſt Profeſſor,
Geimnrat, Ehrendoktor der Karlsruher Hochſchule und der
ſwe rſität Frankfurt, dazu Ehrenſenator der einheimiſchen
Hoch=
ſhe, und ſein Ruf als Gelehrter, den ſein Werk und ſeine
süler verbreitet haben, reicht weit über Deutſchlands, ja über
Foopas Grenzen hinaus. Für Darmſtadt aber iſt es vor allem
hcrrichtung der gemeinnutzigen Saalhalle geweſen, die ſeinen
ſamm trägt und durch die dieſer Name ſchmucklos, ohne alle
Fbntitel, jedem Darmſtädter bekannt iſt. In der Tat iſt es
eſ wahrhaft erſtaunliche Leiſtung von Otto Berndt, daß er
vin dem gehäuften Maß beruflicher Arbeit von jeher immer
„:Zeit fand, für das Gemeinwohl tätig zu ſein und zugleich
vi ein vorbildliches Familienleben an der Seite ſeiner Gattin
zuihren, mit der er am 22. Juni ſeit einem halben Jahrhundert
vpuriden iſt.
Als Otto Berndt, der heute 78jährige, aber noch immer er=
6mlich rüſtige und temperamentvolle Gelehrte, im Jahre 1885
dſeum 7 Jahre jüngere Margarete Kövekorn zum Altar führte,
voer noch als Ingenieur bei der Eiſenbahnverwaltung tätig.
5uer Jahre ſpäter folgte er einem Rufe an die Techniſche
ſoſchule in Darmſtadt, und ihr iſt er bis zu ſeinem freiwilligen
Uberkritt in den Ruheſtand im Jahre 1927 treu geblieben,
trotz=
deim Laufe dieſer 35 Jahre mancherlei Verſuchungen und
ehmvolle Rufe anderer Hochſchulen und der Induſtrie zu ihm
dngen. In anderthalb Menſchenaltern iſt er, der aus
Deutſch=
ws Nordoſten kam — er wurde in Neuruppin geboren und
emarnmte einem alten Bauerngeſchlecht —, ein echter
Darm=
ſiter geworden und ein reſpektgebietender Repräſentant der
5iot, der mit der Erhaltung und Wahrung des Anſehens der
ſoſchule auch indirekt der Stadt diente; viele Studenten kamen
Aſerdts wegen nach Darmſtadt. Aber auch unmittelbar ſtellte er
ſ fſe koſtbare Zeit dem Gemeinwohl zur Verfügung, indem er
Nr. 168 — Seite 5
Xſeken hatte.
Am Otto Berndts goldenem Ehe=Ehrentage wird von ſeinen
der Kindern — zwei Söhne und eine Tochter — der jüngere
von fehlen. Er fand den Soldatentod im zweiten Jahre des
Ylttriegs in Galizien. Otto Berndt, der allezeit ein guter
PMit und ein gottesfürchtiger Mann geweſen iſt, hat dieſes
O)i getragen in dem ſtolzen Glauben an das unvergängliche
LAeusrecht des geliebten Vaterlandes.
Heute vereinigen ſich um das Jubelpaar neben den Kindern
„uinkeln, die die Freude ſeines Lebensabends ſind, zahlloſe
ſrutide, Schüler und Verehrer des prächtigen und ſelbſtloſen
Ahaſchen und Gelehrten in dem Wunſche für einen geſegneten
neren Lebensweg in alter Friſche!
Ein Beiſpiel für Viele!
EEne Stelle der NSDAP., Amt für Volkswohlfahrt, erhielt
dihen Tage folgenden Brief, den wir wohl ohne weiteres für ſich
ſAr ſprechen laſſen können:
Maach jahrelanger Arbeitsloſigkeit, während deren ich mit meiner
Yuifie durch das WHW. laufend unterſtützt worden bin habe
uhire Beſchäftigung als Betriebshelfer gefunden, die nicht hoch
biBhſt wird, mich jedoch von der Fürſorgeunterſtützung
unab=
hichix macht. Ich erarbeite meinen und meiner Familie
Lebens=
wirnalt nunmehr aus eigene Kraft, ohne die Kaſſe des Für=
wenntes weiter zu belaſten, und glaube, damit zum
aller=
ſeldenſten Teil mitzuhelfen am Aufbau des Staates und der
ſohen Wirtſchaft. Es drängt mich die Dankesſchuld gegenüber
MSV. durch Beitritt und Mitgliedſchaft wenigſtens
einiger=
en abzutragen. Ich bitte hiermit unter Beifügung des
aus=
lten Fragebogens um die Mitgliedſchaft der NS.=Volkswohl=
Der Präſidenk des Deutſchen Roken Kreuzes
ſammelt ſelbſt.
Amn Rot=Kreuz=Tag wird diesmal auch der Präſident des
Tytſchen Roten Kreuzes, der Herzog von Sachſen=Coburg und
Gwſa. perſönlich ſich an der Sammlung in Heſſen beteiligen. Er
fit, von Wiesbaden kommend, über Kaſtel—Groß=Gerau —
Dumtadt-Jugenheim-Bensheim-Heppenheim in der Richtung
Ixſ berg, und wird an den größeren Orten an dieſer Strecke
eim Beitlang ſelbſt ſammeln. Welche Orte und welche Zeit
hier=
uin Betracht kommen, kann noch nicht angegeben werden.
*
Die Kundgebung am Samstag, 22. Juni,
nachmit=
tit; auf dem Paradeplatz, iſt mit Rückſicht auf die Veranſtaltung
diD=F. (Buchdrucker) auf 5 Uhr nachmittags feſtgeſetzt.
Da=
diun iſt der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben, auch hieran
tetülirehmen, um ſo mehr, als der Muſikzug der Standarte 115,
unte Leitung des Muſikzugführers Schlupp, mit einem flotten
Wiaſch die Teilnehmer vom Marktplatz nach dem Paradeplatz
biygem wird.
Pauluskirche. Alle Miſſionsfreunde ſeien darauf aufmerkſam
zenat, daß am Sonntagvormittag Miſſionsinſpektor D. theol.
Roenkranz von der Oſtaſienmiſſion in der Pauluskirche
ſyychen wird. Die gegenwärtige politiſche Lage im Fernen Oſten
ſt=naturgemäß auch ihre beſonderen Anforderungen an die chriſt=
17ch Miſſion.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
21. Juni
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr — Hauptmiete D,
26. Vorſtellung. Zum erſten Male: „Die Tänzerin
Fanny Elßler”. Operette von Johann Strauß.
Shstag,
22. Juni
Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. — Deutſche
Bühne H. 14. Vorſtellung. „Rigoletto”, Oper von
Giuſeppe Verdi.
Smtag,
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete E,
23. Juni 27. Vorſtellung. „Die Tänzerin Fanny Elßler”,
Operette von Johann Strauß.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
nd die Operette „Die Tänzerin Fanny Elßler” zur
9Ynu fführung. Die Muſik dieſer Operette ſtammt von Johann
Aus. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung hat Kapell=
IMer Franz Herburger, der von einer ſchweren Erkrankung jetzt
Mer hergeſtellt iſt. In Szene geſetzt wurde „Fanny Elßler” von
TABruno Heyn und Elli Büttner; die Leitung der großen
Tanz=
migen hat Ballettmeiſterin Alice Zickler. In den Hauptrollen
Aneben den Mitgliedern der Oper Hedy Brozewſki, Regina
mre („Fanny Elßler”), Hermann Schmid=Berikoven, Eugen
* M und Heinz Weihmann, vom Schauſpiel des Landestheaters
Mz Stieda und Ullrich Verden beſchäftigt.
Oſtetage Saatclht
in Darmſtadt auf dem Marktplatz
am 22. Zuni nachmittags 4 Uhr.
Pakkt an: laſzt ſeynen
Corpus poſteriorum fallen
Auf dieſen naſſen Schwamm,
Bis triefen beide Ballen.
Der durſt gen Seel
Gebt ein Sturzbad obendrauf.
Das iſt dem Sohne Gutenbergs
Die allerbeſte Tauff.
Was iſt Gautſchen? Nur wenige unſerer Leſer wiſſen
wohl, was Gautſchen heißt, was es iſt und wo es herſtammt.
Die Jünger der ſchwarzen Kunſt, das ſind
die Buchdrucker und Schriftſetzer, haben
ſich mit Berechtigung ſeit Jahrhunderten
mit einem Schein des Geheimnisvollen
umgeben. Sie haben ihre Bräuche ſelten
oder gar nicht in die Oeffentlichkeit
getra=
gen. Erſt der neueren Zeit blieb es
vor=
behalten, gelegentlich auf Ausſtellungen
vor den Augen der breiten Maſſe
Zeitun=
gen oder Druckſachen herzuſtellen. Vielen
Laien iſt heute noch die techniſche
Her=
ſtellung einer Zeitung, die jeden Tag, wie
etwas Selbſtverſtändliches, in die Hand
genommen wird, völlig unbekannt. Noch
geheimnisvoller waren die Jünger der
ſchwarzen Kunſt mit dem, was ſie
inner=
halb und außerhalb ihrer Berufstätigkeit
taten. Sie haben ihre Feſte unter ſich
gefeiert, und zu dem, was der
Oeffent=
lichkeit nicht gezeigt wurde, gehört auch
das Gautſchen.
Es iſt alſo eigentlich ein Bruch mit
dem alten Brauchtum des Gautſchens,
wenn es heuer zum erſten Male in aller
Oeffentlichkeit vorgeführt wird. Aber es
iſt ſicher, von ſtarkem Intereſſe, für die
Allgemeinheit im weiteſten Sinne, ſich
einmal mit Dingen zu befaſſen, die zuſammenhängen mit dem,
was jeder Menſch tagsüber nicht ein=, ſondern viele Male zur
Hand nimmt, einer Zeitung, einem Buch oder einer ſonſtigen
Druckſache.
Das öffentliche Gautſchen in Darmſtadt findet
morgen, Samstag, auf dem Marktplatz, und zwar an dem
Markt=
brunnen ſtatt. Der Gautſche” voraus geht um 15.30 Uhr ein
Feſtzug, der den Darmſtädtern ſicherlich auch etwas zu ſehen
geben wird. Es wäre darum wohl angebracht, wenn zum
min=
deſten die Häuſer, der Neckar= und Rheinſtraße und am
Markt=
platz durch Fahnenſchmuck Anteilnahme am Feſt der Buchdrucker
zeigen. Um 16 Uhr beginnt dann die feierliche
Los=
ſprechung, verbunden mit Gautſche, und den
Ab=
ſchluß des Feſttages bildet abends im Rummelbräu ein Bunter
Abend, der die Mitglieder des geſamten graphiſchen Gewerbes
zu heiteren Stunden mit anſchließendem Tanz vereinigen wird.
Alle übrigen Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen. Wir
weiſen vor allem darauf hin, daß die erwerbsloſen Kameraden
des graphiſchen Gewerbes gegen Vorweiſen des Ausweiſes zu
die=
ſem Bunten Abend freien Zutritt erhalten.
*
Was iſt nun Gautſchen? Wir haben es bereits kurz in
un=
ſerer Mittwochsnummer erklärt. Es iſt der feierliche Akt der
Losſprechung, d. h. der Lehrling wird nach Beendigung ſeiner
Lehrzeit, die in der Buchdruckerzunft vier Jahre dauert,
losge=
ſprochen und zum Geſellen gemacht. Woher der Ausdruck Gautſchen
kommt, iſt heute ſchwer feſtzuſtellen. Er hängt zuſammen mit dem
Poſtulieren des Buchdruckerlehrlings, der damit ſeine
Lauf=
bahn beginnt und die mit dem Gautſchen abgeſchloſſen wird. Auch
das Poſtulieren iſt nicht eine einfache Sache. Der Lehrling mußte
allerhand Nachweiſe ſeiner Geeignetheit bringen; er mußte u. a.
„in einem reinen und keuſchen Ehebette gezeugt ſein” und hatte
zunächſt eine Probezeit durchzumachen, nach deren Beendigung die
Poſtulierung erfolgte.
Den Abſchluß der Lehrjahre bildete, wie geſagt, das
Los=
ſprechen. Wir wiſſen aus den „Meiſterſingern von Nürnberg‟
daß der Schuſtermeiſter ſeinem Lehrjungen David die letzte
Maul=
ſchelle verabreicht, mit der er ihn zum Geſellen ſchlägt, d. h. von
nun ab braucht auch der Schuſterlehrling nicht mehr das in
Emp=
fang zu nehmen was ihm des Meiſters oft leicht ausrutſchende
Hand im Laufe der Lehrjahre verabfolgt hat. Er iſt zum Mann
herangereift. Aehnliche Zeremonien haben andere Handwerke,
die manchmal recht derber Art geweſen ſind und darum wohl im
Laufe der Jahrhunderte abgeſchafft wurden. Das Gautſchen der
Buchdrucker hat ſich bis heute erhalten.
Die Losſprechung vollzog ſich vor dem Zunftvorſtand oder der
Eine Stefan=George=Plakette des Darmſtädter Bildhauers
Hanns Jochheim iſt dieſer Tage im Schaufenſter der Buch=
und Kunſthandlung Müller und Rühle, Eliſabethenſtraße,
ausgeſtellt. Die dunkelgrün getönte Plakette iſt in den Rahmen
einer Auswahl von Werken Georges und ſeines Kreiſes geſtellt,
und es iſt beſonders intereſſant, die ausgeſtellten Photographien
des Dichters mit der Plakette zu vergleichen. Dieſe iſt ſichtlich nicht
auf ein beſtimmtes Lebensalter des Dichters feſtgelegt; ſie zeigt
den eindrucksvollen Kopf Georges, ſein edles und hoheitsvolles
Profil mit der wunderbaren Stirn, jeder Zug voll ſtarken
Aus=
drucks. Der Schöpfer der Plakette, Hanns Jochheim, iſt im
Jahre 1885 in Darmſtadt geboren und war Schüler von Profeſſor
Ludwig Habich, Stuttgart. Außerdem ſtudierte er an der Akademie
in Karlsruhe und war Schüler der Meiſterklaſſe für Steinplaſtik
von Profeſſor Adolf von Hildebrandt, München. In Darmſtadt ſind
zahlreiche Arbeiten von Jochheim vertreten. Neben den vielen
Porträts, die ſich in Privatbeſitz und auf den Friedhöfen befinden,
nennen wir noch die beiden Arbeiten im Heſſiſchen Landestheater,
eine Büſte von H. Hacker und eine Plakette von Hugo Eduard,
außerdem eine Peſtalozzi=Plakette im Eingang des
Kultusminiſte=
riums. Unter den auf den Friedhöfen befindlichen Arbeiten iſt die
Büſte des Schriftſtellers Karl Hepp auf dem Waldfriedhof
hervor=
zuheben.
Orpheum. Noni!” — ein Königder Spaßmacher,
macht für zwei Tage in Darmſtadt Halt auf ſeiner großen Tournee.
Er bringt ein eigenes Künſtlerenſemble und ſein eigenes Orcheſter
mit. — Am Sonntagnachmittag iſt eine einmalige Volks= und
Jugendvorſtellung. Man beſorge ſich rechtzeitig Karten; das
Gaſt=
ſpiel kann keinesfalls verlängert werden.
Die Sorgen des nationalſozialiſtiſchen Staates
gehören mehr dem Kinde als dem Erwachſenen.
Adolf Hitler.
Geht zu Eurer NSV=Ortsgruppe und meldet
Bollsgendſſen! eine Pflegeſtelle für die Kinderlandverſchickung.
Geſamtheit der Zunftgenoſſen und Geſellen, meiſtens aber
inner=
halb der eigentlichen Offizin (Buchdruckbetriebe).
Der Meiſter fragte die Geſellen: „Meine Herren! (Anton) hat
nunmehr ſeine vier Lehrjahre vollbracht, er hat mit Ihnen
zuſam=
mengearbeitet, Sie können ſein Betragen und ſeine Leiſtungen
beurteilen. So frage ich Sie denn: Hat ſich (Anton) ſo betragen,
daß er würdig iſt, zum ordentlichen Geſellen losgeſprochen zu
wer=
den? Weiter frage ich Sie, ob (Anton) ſich denn nun ſo ſeiner
Kunſt befleißigt hat, und er ſo erfahren iſt, daß er als
wohler=
fahrener Kunſtjünger zum Geſellen befördert werden kann?
War die Antwort eine zuſtimmende, ſo fuhr er fort: „So will
ich Dich, (Anton.) hiermit zum Kunſtjünger los= und deiner Jahre
freiſprechen.” Im gleichen Atemzuge aber fuhr er, immer noch zu
dem Jungen gewandt, fort: „Und ich will Ihnen, Herr (Anton
Naſeweis) hiermit als erſter zum neuen Geſellenſtande Glück
wün=
ſchen‟. Der Unterſchied in der Anrede als Lehrjunge mit „Du",
und dann als Geſelle mit „Herr” wurde durch ſcharfe Betonung
noch beſonders ſcharf unterſtrichen.
Der Losgeſprochene mußte nun erſt das Poſtulat
erwer=
ben, oder wie der Ausdruck hieß, es zu „verſchenken”, um als
voll=
wertiges Mitglied in die Geſellſchaft aufgenommen zu werden.
Die für dieſe Zeremonie erforderlichen Beamten, Depoſitor,
Pfaffen und Knechte waren ſchon früher durch das Los beſtimmt.
Die erforderlichen ſogenannten Zeugen wählte ſich der Poſtulat
aus den Geſellen der Lehrwerkſtätte ſelbſt, da das Poſtulat ja
früher meiſtens in der Lehrdruckerei ſtattfand.
Dann folgten allerhand mehr oder minder ſcherzhafte, oft
derbe Manipulationen, die den Zweck haben ſollten, aus dem
Jüngling einen Mann zu machen. Es ging dabei ſicher manchmal
recht handfeſt zu, bis der „Cornut” ſeine Probe beſtanden hatte.
Der Poſtulant wurde dann von dem vorher ſchon beſtimmten
1. und 2. Packer an Kopf und Füßen hochgehoben, und auf einen
Stuhl geſetzt, auf dem ein ſehr naſſer Schwamm gelegt war oder
ein gefülltes Waſchfaß geſtellt war.
Nicht eher wurde er losgelaſſen, bis der zum Sitzen benutzte
Körperteil mit dem naſſen Element in engſte Berührung
gekom=
men war. Nach dieſer Prozedur ſchloß ſich nun eine fröhliche Zeche
auf Koſten des Ausgelernten an.
Zum Beweis des geſchehenen Gautſchens wurde dann dem
Geſellen ein recht kunſtvoller Gautſchbrief übergeben.
Das iſt das Gautſchen. Es wurde durch Jahrhunderte nicht
ſo geübt, daß der Betreffende Tag und Stunde genau wußte und
ſich „vorbereiten” konnte. Er wurde vielmehr überraſchend
ge=
packt und mußte die Prozedur über ſich ergehen laſſen ohne zu
murren. Je mehr er ſich wehrte, je ergiebiger wurde wohl das
Gautſchen vollzogen. Morgen wird es zum erſten Male öffentlich
am und im Marktbrunnen ausgeführt.
M. St.
Bodenſeefahrt fällk aus!
Der vom 23. bis 30. Juni in Ausſicht genommene
Ver=
waltungsſonderzug nach Lindau im Bodenſee kann wegen nicht
genügender Beteiligung, was vorwiegend auf das ungünſtige
Wetter zurückzuführen iſt, leider nicht verkehren. Bereits gelöſte
Sonderzugsrückfahrkarten und Gutſcheine werden gegen Erſtattung
des hierfür gezahlten Betrages an den Ausgabeſtellen
zurück=
genommen.
— Das zeitgemäße Geheimnis der Hausfrau konnte im
Vor=
führungsſaal der Heag geſtern jede Hausfrau kennenlernen. Vor
60 Angehörigen der ehem. Kriegsgefangenen verſtand
es die Vorführungsdame Frl. Hellwig nicht nur einen leicht
faß=
lichen Vortrag zu halten, ſondern auch ſehr ſchöne Speiſen
verſchie=
denſter Art herzuſtellen, und zwar in weſentlich kürzerer Zeit wie
auf irgendeinem anderen Herd. Infolge eines angebrachten
Zäh=
lers konnte jeder der Gäſte ſich ſelbſt überzeugen, daß ein
kom=
plettes Mittageſſen für 5 Perſonen nur 8 Pfg. Stromkoſten
ver=
urſacht. Alles, was die Kochkunſt von Frl. Hellwig zuſtande
brachte, wurde den Anweſenden als Koſtprobe vorgeſetzt und fand
allerſeits große Anerkennung. Dieſer Vortrag war wiederum ein
Beweis dafür, daß er nicht nur für Damen einen intereſſanten
Stoff bot, ſondern auch in ſeiner Art im Sinne unſeres Führers
zur Arbeitsbeſchaffung beiträgt.
— Frauenmiſſion. Frau Miſſionar Wunderli von der
Baſler Miſſion ſpricht heute Freitag abend in der Stadtmiſſion,
Mühlſtraße 24, über „Unſer Dienſt an den Frauen Chinas in
der Gegenwart”. Alle Freundinnen der Miſſion ſind zu dieſem
Vortrag herzlich eingeladen.
Kein Frühabnehmerrabatt für Gemüſekonſerven. Es beſteht
Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Hauptvereinigung der
deutſchen Gartenbauwirtſchaft eine Regelung, betr. Gewährung von
Frühabnehmerrabbatten auf die ab 1. Juni 1935 gültigen
Richt=
preiſe für Gemüſekonſerven nicht getroffen hat. Eine ſolche
Rege=
ung iſt auch nicht vorgeſehen.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart. Funkwarte!
Alle Ortsgruppen= und Betriebsfunkwarte haben ſich, ſofern
ſie dienſtlich nicht verhindert ſind, am Freitag, 21. Juni,
um 18 Uhr im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues
einzufin=
den. Am Samstag, 22. Juni, iſt um 10 Uhr vormittags die
Er=
öffnung der Funkſchau im Städtiſchen Saalbau. Die Funkwarte
der Darmſtädter Ortsgruppe müſſen um 9.30 Uhr im Saalbau
ſein. — Zur Abendveranſtaltung treten ſämtliche Ortsgruppen=
und Betriebsfunkwarte pünktlich um 18 Uhr im Saalbau an.
NS. Lehrerbund, Fachgruppe Naturkunde. — Alt=Darmſtadt. —
Lehrerverein für Naturkunde.
Die Altrhein=Wanderung findet am Sonntag, den
23. Juni, nicht ſtatt, ſondern wird auf Sonntag, den
30. Juni, verſchoben.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
* Belida: „Baboona”.
Wir hatten Gelegenheit, in einer Preſſevorführung den Film
„Baboona” zu ſehen, den das Forſcherehepaar Martin und Oſa
Johnſon auf einer zwanzigmonatigen Flugzeug=Expedition über
Afrikas Wildnis aufgenommen hat. Ausgangspunkt der Expedition
war Nairobi, von wo aus die Flüge der mit Schutzbemalung
ver=
ſehenen beiden Flugzeuge in das Gebiet des Kenia und
Kili=
mandſcharo, über die oſtafrikaniſche Seenplatte, zu den Pygmäen
des Sudan und endlich nach Baboona, ins Land der Paviane,
führten. Die Aufnahmen, die gerade dort gelangen, ſind die
weit=
aus intereſſanteſten und auch neuartigſten des Filmes, der
des=
halb mit Recht auch ſeinen Titel nach dieſem Teil bekommen hat.
— Der ungeheure Reichtum Afrikas an allen möglichen Arten von
Tieren, die uns in Ausſehen und Gebaren oft ganz abenteuerlich
anmuten, bietet für den Kameramann immer wieder ein
dank=
bares Jagdgebiet. Denn — und das begrüßen wir beſonders an
dieſem Film — hier wurde wirklich nur mit der Kamera „geiagt”;
es fehlen die tierquäleriſchen Szenen, die uns oft derartige Filme
verleidet haben. Und doch iſt der Film reich an geradezu
ſpannen=
den Partien; wir ſehen rieſige Elefantenherden in unbeirrter Ruhe
durch die Wildnis trotten, ſehen Rudel von Zebras und Gnus
durch die Steppe jagen, Nashörner in ihrer bösartig=häßlichen
Plumpheit kommen vor die Kamera und bewegen ſich dann doch
in verblüffender Gewandtheit, die grotesken Silhouetten der
wach=
ſamen Giraffen tauchen am Horizont auf, Löwen jagen in ihrer
freien wilden Schönheit durch die Steppe, zahlloſe Krokodile
rut=
ſchen von den Ufern der Seen ins Waſſer beim Herannahen des
Flugzeugs und — eins der ſchönſten Bilder — Tauſende und aber
Tauſende von Flamingos ſteigen auf. Dann wieder ſind es die
Eingeborenen, die den Kameramann zum Kurbeln verlockten —
Maſſai und Pygmäen bei ihren Tänzen, beim Verjagen eines
Nas=
horns, oder auch bei ihrer erſten Begegnung mit einem — Spiegel
ſind belauſcht und eingefangen. Den Höhepunkt des Films bilden
dann die Aufnahmen, die bei der Beobachtung einer Pavianherde
gelangen. Sind ſchon die Bilder von dem friedlichen Leben und
Treiben der Herde, unter der Hut des ſtets wachſamen
Leit=
pavians, intereſſant, ſo ſteigert ſich dann unſere Spannung aufs
höchſte bei den Raufereien des Leitpavians mit einem ganzen Rudel
von Meerkatzen und vor allem bei der Flucht der Pavianherde vor
ihrem gefährlichſten Feind, dem Leoparden. Hier ſind wirklich ganz
erſtaunliche, außergewöhnliche Aufnahmen gelungen.
— Das Union=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung ein
außergewöhnliches Filmwerk. „Kreuzweg einer Liebe‟
(Urteil des Lebens) iſt der Titel eines Films, der für jeden von
größtem Intereſſe iſt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
„In goldenen Ketten” mit Joan Crawford und Clark
Gable in den Hauptrollen. Regie: Clarence Brown. Im
Vor=
programm u. a. „Dick und Dof auf der Walze‟,
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
„Hermine und die ſieben Aufrechten”, mit Karin
Hardt, Albert Lieven. Heinrich George und Carſta Löck in den
Hauptrollen. Der Film. deſſen Regie Hans Wysbar führt,
ent=
ſtammt dem Buch „Das Fähnlein der ſieben Aufrechten”.
Jugend=
liche haben Zutritt.
— Reſi=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung den
phanta=
ſtiſchen Revuefilm „Senſation in London” (Evergreen),
der in Berlin, New York, Paris ſenſationelle Erfolge erzielte.
Blukige Verkehrsunfälle in Darmſtadk.
Am 19. 6. 35, gegen 19.45 Uhr, ereignete ſich auf der
Straßen=
rreuzung Riedlinger= und Soderſtraße ein Verkehrsunfall
zwi=
ſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Motorradfahrer. Der
Motorradfahrer, ein Student aus Frankfurt a. M., wurde
hier=
bei ſchwer verletzt und mußte durch die Rettungswache in das
Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert werden.
Am 20. 6. 35, gegen 15.45 Uhr, ereignete ſich auf der
Straßen=
kreuzung Heidelberger= und Beſſunger Straße ein Verkehrsunfall
zwiſchen einem Radfahrer und einem Darmſtädter Taxameter.
Der ſtadteinwärts fahrende Radfahrer wollte nach
Zeugenaus=
ſagen offenbar links in die Beſſunger Straße einbiegen. Hierbei
wurde er von einer in ſüdlicher Richtung durch die Heidelberger
Straße fahrenden Kraftdroſchke, die kurz vor der Unfallſtelle noch
ein Fuhrwerk überholen wollte erfaßt und zu Boden geworfen.
Der Radfahrer trug hierbei erhebliche Verletzungen an der
lin=
ken Schulter davon, ſo daß er durch die Rettungswache in das
Krankenhaus verbracht werden mußte. Die Schuldfrage bedarf
in beiden Fällen noch der Aufklärung.
Wer kann Angaben machen? 50 RM. Belohnung. In der
Nacht von Sonntag auf Montag, den 17. Juni 1935, in der Zeit
zwiſchen 12 und 6 Uhr, wurde an einem
Holzgasverſuchslaſt=
wagen, der in einer offenen Halle in der Kiesgrube an der
Ka=
ſtanienallee aufgeſtellt war, an einem Generator die Dichtung
zwiſchen Flanſche und Schlauchverbindung gewaltſam beſchädigt.
Der Geſchädigte hat eine Belohnung von 50 RM. demjenigen
zu=
geſichert, der Angaben über den oder die Täter machen kann.
Sachdienliche Mitteilungen, die vertraulich behandelt werden,
an das Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer
Nr. 293, erbeten.
Auftreten einer Betrügerin in Buchhandlungen. Am
Mon=
tag, dem 17. Juni 1935, trat in hieſigen Buchhandlungen eine
Betrügerin auf. Dieſe kaufte verſchiedene Bücher und ließ ſich
eine Nechnung auf einen fingierten Namen ausſtellen. Den
Rech=
nungsbetrag wollte ſie auf das Poſtſcheckkonto einſenden.
Ferner=
hin ſuchte ſie ſich noch einige Bücher aus. Da dieſelben nicht auf
Lager waren, ſollten ſie in drei Tagen zugeſandt werden. Die
Betrügerin wird wie folgt beſchrieben: Etwa 38 Jahre alt, ca.
1,62 Meter groß, vollſchlank länglich=blaſſes Geſicht, ziemlich
dunkles Haar und dunkle Augen. Sie ſprach hochdeutſch mit
rheinländiſchem Einſchlag. Bekleidet war ſie mit einem
dunkel=
blauen Regenmantel.
— Das hiſtoriſche Volksfeſt der Ausſchuß, der in dieſen Tagen
in dem ſchönen oberheſſiſchen Städtchen Laubach gefeiert wird
hat ſeine Fernwirkung auch in Darmſtadt ausgeübt. Eine Anzahl
dort und in der Umgebung wohnende frühere Laubacher
verſam=
melten ſich am Sonntag am „Schießhaus”, um durch eine ihrer
regelmäßigen Zuſammenkünfte ihrer heimattreuen Geſinnung
Ausdruck zu geben. Wenn das leibliche Auge und Ohr auch nichts
von den Vorgängen auf der heimatlichen Feſtwieſe der Holle‟,
zu erlauſchen vermochte, fühlte man ſich doch im Geiſte dorthin
verſetzt und vergegenwärtigte ſich den üblichen Verlauf des
Aus=
ſchußfeſtes durch eine Schilderung. Bei dem gemeinſamen Kaffee
begrüßte der Bürgermeiſter” der Auswanderungsgemeinſchaſt,
Dr. Richard Jochem. die Erſchienen wie immer mit humorvollen
Worten. Mundartliche Vorträge, zum Teil von einer
Anweſen=
den ſelbſt verfaßt, verſchönten das Zuſammenſein. Zum Schluſſe
wurde der Vorſchlag angenommen, auf der neuen Autobahn die
man nahe vor Augen hatte, im nächſten Jahre eine Autobusfahrt
zum Ausſchuß ſelbſt anzutreten und zu dieſem Zwecke auf einem
neu zu gründenden Konto bei Herrn Franz Eiſenhandlung
Hublitz, Beiträge zu eigenen Fahrtkoſten von möglichſt vielen
all=
mählich aufzuſammeln.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung ehem. Fußa.=Regts Nr. 3. Es wird
an den Pflichtappell am Sonntag. 23. Juni. 15 Uhr, in Schuls
Felſenkeller erinnert. Hierbei nähere Einzelbeiten über die
ge=
plante Rheinfahrt am 30. Juni.
Die deutſche Arbeitsfront
Kreisfunkwart.
Am Samstag, dem 22. Juni, ſteht der Städtiſche
Saal=
bau im Zeichen des Rundfunks. In einer Funkſchau zeigen die
Darmſtädter Funkhändler und Inſtallateure die neueſten
Rund=
funkgeräte. Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgt um 10 Uhr
vormittags durch den Kreisleiter Pg. Wamboldt. Die Mitglieder
des R.D.R. und die Darmſtädter Bevölkerung werden zur
Teil=
nahme an der Eröffnungsfeier aufgefordert. Die Ausſtellung iſt
ununterbrochen bis 19 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Um
16.30 Uhr findet ein Vortrag über
Rundfunk=
ſtörungen mit praktiſchen Vorführungen ſtatt.
Der Höhepunkt des Tages wird ein bunter Rundfunkabend um
20 Uhr pünktlich im großen Saale ſein. Ein heiteres Sendeſpiel,
ausgeführt von Frankfurter Künſtlern, wird die Beſucher in
heiterſte Stimmung verſetzen und ihnen einige ſorgenfreie
Stun=
den bereiten. In der Programmpauſe wird der Rundfunkſprecher=
Wettbewerb ausgetragen. Nach Schluß des Programms werden
die Tanzluſtigen unter den flotten Klängen der Tanzkapelle
Schlupp auf ihre Rechnung kommen.
Die volkstümlichen Eintrittspreiſe ermöglichen jedem
Volks=
genoſſen, an den ausgezeichneten Darbietungen teilzunehmen und
ſich rechtzeitig mit Karten bei Radio=Boßler (Ludwigsplatz) und
im R. D.R. (Luiſenſtraße 36) zu verſehen.
Kreisberufserziehungsamt Darmſtadt.
Reichsberufshauptgruppe Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe
Eiſen=
waren= und Hausbedarf=Einzelhandel.
Freitag, den 21. Juni, 20.30 Uhr: „Gewinnung von
ſtadt. Die auswärtigen Kameraden ſind um 10 Uhr 30 am
Eingang zu den Steinbrüchen.
Reichsberufshauptgruppe Kaufmannsgehilfen, Techniker und
In=
genieure.
Porzellan”, mit Lichtbildern, im Saal 1 Rhein=
ſtraße 14, II., Eingang Grafenſtraße. Vortragender:
Betriebs=
führer Karl Olitzſch, Darmſtadt.
Fachgruppe Textil=, Lebensmittel=, Eiſenwaren= und Hausbedarf=
Einzelhandel.
Sonntag, den 23. Juni: Betriebskundliche Führung durch
den Betrieb der Firma Wacker u. Dörr, Nieder=
Ram=
ſtadt. Treffpunkt: Böllenfalltor, vormittags 8.15 Uhr Leiter
Georg Eder. Anmeldungen hierzu bis Samstag, den 22. Juni,
Rheinſtraße 35, I., Zimmer 6.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Der Vortrag am Montag, 24. Juni, über
Gewinnerrech=
nung der Banken” fällt aus.
Gruppe der Werkmeiſter.
Sonntag, den 23. Juni: Betriebskundliche
Füh=
rung durch die Steinbrüche Roßberg in Roßdorf”.
Treffpunkt Sonntag, vormittags 9 Uhr, am Oſtbahnhof Darm=
Sonntag, den 7. Juli: „Betriebskundliche Füh.
Mic
rung durch das Gaswerk Darmſtadt”. Führung: Bau= 4.
Heingern”
rat Bambach. Treffpunkt: Sonntag, vormittags 10 Uhr, am
Eingang zum Gaswerk, Frankfurter Straße. — Da nur eine
be=
ſchränkte Anzahl Teilnehmer zugelaſſen iſt, erbitten wir Anmel= M”t, mir uns mal
dung bis ſpäteſtens Dienstag, den 25. Juni, Rheinſtraße 35, I.,
Zimmer 6.
Amt für Berufserziehung.
Berufsgruppe der Werkmeiſter, Darmſtadt.
Am Sonntag, 23. Juni, veranſtaltet die Berufsgruppe der zmiſationsappäla.
Werkmeiſter eine betriebskundliche Führung durch; niaſe, wie 8. 002
die Steinbrüche auf dem Roßberg bei Roßdorf,
Treffpunkt der Kameraden von Darmſtadt und der näheren
Um=
gebung um 8.15 Uhr am Oſtbahnhof, dann gemeinſamer Abmarſch ; A des Unterganes
nach Roßdorf. Verpflegung ſoll mitgenommen werden. Die
be=
triebskundliche Führung durch die Steinbrüche beginnt um 10.30
Uhr und iſt um 12 Uhr beendet. Die Kameraden, die ſpäter
an=
kommen, treffen ſich um 13 Uhr in der Gaſtwirtſchaft Gunkel,
am Bahnhof in Roßdorf. Wir bitten die Kameraden ſämtlicher
Berufsgruppen, mit ihren Angehörigen ſich an dieſer betriebskund,
lichen Führung zu beteiligen.
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. — Achtung!
Wir geben bekannt, daß nunmehr die erforderliche Teil,
nehmerzahl von 1000 Volksgenoſſen erreicht iſt und demzuſolge
keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden können.
Der Sonderzug nach Bingen wird vorausſichtlich vom
Bahn=
ſteig 7 abfahren.
Balflils etee dereile e de ete
Volksbühne” im Juli und Auguſt ſpielen wird, erwecken großes
Intereſſe. Jeder beſorge ſich einen Mietverpflichtungsſchein bei
ſeinem Orts= oder Betriebswart oder in unſerer Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19.
Vergeſſen Sie nicht, daß am 6., 7. und 8. Juli das Große
Volksfeſt der NSG. „KdF.” in Eberſtadt auf dem
Wald=
feſtplatz ſtattfindet!
Bunter Abend des RDR. am Samstag im Saalbau. In un
ſerer Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, ſind Karten zu 0.40 RM.
für dieſen heiteren Rundfunk=Abend zu haben.
Kulturfilme des Landſchaftsbundes Polkstum und Heimat
Arndfragrang von stimheransstäusam
und Heimat.
Der Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
Rhein=
franken—Heſſen=Naſſau, hatte geſtern nachmittag zu einer
Urauf=
führung von Heimat= und Kulturfilmen eingeladen, die im
Auf=
trag des Bundes von Diplom=Ingenieur H. Winter=
Heppen=
heim (Bergſtr.) in den letzten Wochen und Monaten hergeſtellt
wurden und die als Leihfilme an die intereſſierten Verbände
demnächſt abgegeben werden können. Es ſind durchweg Filme
— die erſte Serie wurde bereits vor einiger Zeit vorgeführt ..,
die den Zweck verfolgen, heimatliches Kulturgut, das im
Abſter=
ben begriffen iſt, in lebendigem Bilde feſtzuhalten und nicht nur
in Archiven lagern zu laſſen, ſondern die Filme hinausgehen zu
laſſen ins Land. Ueberall dahin, wo noch Volkstum und
Volks=
brauch in Spiel und Koſtüm, in Tanz und in ernſten
Handlun=
gen, die meiſt ja kultiſchen Urſprungs ſind und jahrhundertealte
Vergangenheit haben, vorhanden ſind, um ſie der Gegenwart
eindringlich vor Augen zu führen und ihr Ausſterben zu
verhin=
dern. Durch dieſes Schauen des lebendigen Bildes ſollen dabei
Volksſtämme und Gegenden, in denen alte Bräuche noch bekannt
ſind, aber nicht mehr geübt werden, wieder aufleben.
er Aifändes Wupif ſiehe. er äc de Kaſelf
drängt, ſo gibt es doch heute noch, gerade in unſerem Odenwald,
Handwerke, die des Erhaltens wert ſind und nicht untergehen
brauchen, wenn ſie auch nur in kleinem Umfange betrieben
wer=
den und nur wenigen Menſchen Arbeit und Brot geben.
Miniſterialrat Ringshauſen hieß die zur Uraufführung
Erſchienenen herzlichſt willkommen und erinnerte noch einmal kurz
an den früher bereits erörterten Zweck dieſer Filme, wie er oben
kurz ſkizziert iſt. Danach wurden unter Erläuterungen des
Her=
ſtellers eine ganze Reihe Filme zum erſten Male vorgeführt, 1. a.
ſah man einen zwar ſehr kurzen, aber hübſchen Film „Chriſte
kind und Hörnersvaltin” einen Weihnachtsbrauch aus
Affolterbach wiedergebend, mit Chriſtbeſcherung der Kinder uw.
Es folgten Filmſtreifen mit „Oſterbräuchen aus dem
irgenduie eine Zalbefraſt beſgegeben wurde nachherſcherſäunf
mit dem Judasverbrennen, einem Brauch, der ins Katholiſche
Religiöſe ſchlägt und eigentlich eine gottesdienſtliche Handlung
darſtellt, mit dem reizvollen Bau von Oſterneſtern und den
„Haſenwagen”, aus biegſamen Ruten leicht hergeſtellt, zuf
dem das Moos zum Neſterbau herbeigeholt werden, muß, das
Eierfärben nach uralten Rezepten, das Herſtellen von Binſen
eiern das Oſterfeuer und Oſterlammſehen, das Feuerſpringen
und die tanzende Sonne, viele Eierſpiele uſw. uſw.
Die nächſte Folge zeigte Filmſtreifen von alten Handwerken.
Hier wurde ſehr inſtruktiv das „Flechten eines
Stroh=
daches” und das „Dachdecken” damit gezeigt, ein Handwert,
das ſicher nicht ſo leicht iſt, wie mancher ſich denkt, das vielmehr
erhebliche Kunſtfertigkeit erfordert. Erſt wenn man dieſen Filn
ſieht, wird einem klar, wie es kommen kann, daß auf Dachfirſten
alter Strohdächer Blumen blühen. Weiter wurde in einem
län=
geren Streifen ein „Odenwälder Eiſenhammer”
ge=
zeigt, der noch mit Waſſerkraft und Hand betrieben wird und
vornehmlich die Herſtellung von Wagenachſen betreibt (Aſchbachl=
Den Schluß bildeten wieder Volksbrauchfilme, ſo ein
inter=
eſſanter Film über „Pfingſtſpiel im Taunus”, das
„Laubmädchen” und Brunnen reinigen” Filme, die
zweifellos aus alten Kultbräuchen übriggeblieben ſind und nicht
nur mit dem Frühling, ſondern mit der Mannwerdung
zuſan=
menhängen. — Die Vorführung des Films vom „Schulung””
lager in Mainz” hergeſtellt auf Veranlaſſung des NSLB.
U. 8t.
beſchloß die intereſſante Vorführung.
che u 0e
ſ Born, uterhalte
zen Moment den Eint
n Mt. 50 Mict
unteraues 4b il.
oa ſt alb zunächt
ſionsiragen, i
MNiſchaſten, mitſant
F Die eigentlichen
Mmenbeſtätigungen.
tine beſondere Abtei.
Ganz beſonders umiſg
en Stelle — unſer
4 als die Untergauf
gehört: Fangen wit
ſoigt alſo die Reiere
Mädel ſich mal drau
gen. Was anderes
werden Mädel nach
M. hinausgeſchickt, 1.
geinhof oder Gut au
in und bäuerliche A.
en Heimabend behält
lentweder einzeln od
Den, Fühlung. —
ſter Zuſammengrbeit
beisgebiet der Sozial
Elätliche Berufsſchu
üglingspflege. Heimg
geidamt der DAF. m
verden. Und dam
Nerſchöpft, vie wicht
dis Mädel wird ärzt
iſt,. ob ſie auch den D
naite wird angelegt,
degauführung darin
wdet ſich der Ant dar
Mädels.
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Ig plagte Sozialrefe
MStigung der Mädel
N Doch die Sportarbei
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liues Mädel zu friſcher
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Feportplätze: Da
ſwommen und Ballf
Dirreierentin, in derer
W arbeit liegt.
VEin bißchen trockene
ſell iſt die Arbeit de
nu die Kaſſe, liefert d
1ab und emt
(ten zurück.
Heimfrage z.
Mierbrechen zu
Ainanzirage
ierung zu
— Vortrag Cochenhauſen. Der NS.=Dozentenbund an der
Techniſchen Hochſchule weiſt nochmals auf den heute Freitag, den
21. Juni, abends 8 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle ſtattfindenden
Vortrag über „Sinn und Bedeutung der Wehrwiſſenſchaften” von
Generalleutnant a. D. von Cochenhauſen, des Präſidenten der
„Deutſchen Geſellſchaft für Wehrpolitik und Wehrwiſſenſchaften”,
hin. Dieſe Geſellſchaft wurde im Sommer 1933 unter dem Ehren=
29. und 30. Juni
Sammlung für Mulier und Kind!
Deine Spende hilft geutſchland!
vorſitz des Herrn Reichsſtatthalters Ritter von Epp gegründet.
Sie hat den Zweck, wehrpolitiſches Verſtändnis in weitere Kreiſe
des Volkes zu tragen und die Kenntnis der Wehrwiſſenſchaften
zu verbreiten. Sie veranſtaltet regelmäßige Vorträge vor der
lgemeinheit ihrer Mitglieder und hat außerdem ſeit dem
vori=
gen Jahre eine Reihe wiſſenſchaftlicher Arbeitsgemeinſchaften ein=
gerichtet, in denen ſeminarmäßig die einzelnen Gebiete der
Wehr=
wiſſenſchaften behandelt werden.
Vom Turnier muß man ekwas verſtehen!
Wenn man von einem Reit=Turnier etwas haben will, ſo
genügt es nicht, bloß ſeine Augen am Anblick ſchöner Pferde zu
erfreuen ſondern man muß den Vorgängen auch mit Verſtändns
folgen können, um in den Prüfungen den eigentlichen „Kanpſe
moment” zu erleben.
Bei den Springprüfungen iſt das ja verhältnismäßig einfach,
Man braucht ſich nur zu notieren, wie viele Fehler die einzelnen
Pferde machen, und welche Zeit ſie gebrauchen, was man durch
den Lautſprecher erfährt, und iſt dann immer im Bilde, welcher
Reiter augenblicklich an der Spitze ſtekt, und was dazu gehört,
um ihn von der Spitze zu verdrängen. Meiſt handelt es ſich
darum, die Zeit eines Fehlerloſen zu unterbieten, und oft kommt
eine fröhliche Hetzjagd dabei heraus.
Anders iſt es bei denjenigen Prüfungen, bei denen der
Rich=
ter nach eigenem Ermeſſen ſein Urteil fällt. Da gibt es zwei
große Gruppen, die Dreſſur= und die Eignungsprüfungen.
Bei erſteren ſpielt das Gebäude des Pferdes keine Rolle,
lediglich die Dreſſurleiſtung gibt den Ausſchlag. Leider kann ſich
das Turnier=Publikum über die Leiſtung der verſchiedenen Tei!!
nehmer kein richtiges Urteil bilden, da die Entſcheidung nicht bei
der Vorführung vor dem Publikum fällt, ſondern bereits in der
Vorprüfung, bei der jedes Pferd einzeln geprüft wird. Wer
natürlich ſo viel Zeit und Intereſſe hat, ſich auch ſchon die
Vor=
prüfung anſehen zu können, hat dafür um ſo höheren Genuß.
In den Eignungsprüfungen, bei denen die für Jagdpfeide
eine beſondere Rolle ſpielen, ſind zunächſt nur jüngere Pferde 30
gelaſſen; das Urteil ergibt ſich aus der Note für den Wert de
Gebäudes und die Gänge des Pferdes, ſowie der Note über den
Stand ſeiner Rittigkeit. Bei Jagdpferden ſpielt natürlich die
Springfähigkeit, das Galoppiervermögen und das Verhalten de
Pferdes im Jagdfeld die größte Rolle und wird beſonders ſchat
geprüft. Zu dieſem Zweck wird gruppenweiſe über einige Hin”
derniſſe galoppiert, was ſtets ein beſonders hübſches ritterlichee
Bild abgibt.
Wer alſo einen wirklichen Genuß von einem Reit=Tuxm.
haben will, wird auch in den Dreſſur= und Eignungsprüfunge.
verſuchen, ein eigenes Urteil zu bilden, und wird ſich dann 50
einem Sachverſtändigen belehren laſſen; und die Debatten der
Sachverſtändigen, warum der Richter ein anderes Urteil 9e
fällt, dürften auch nach dem Turnier noch Stoff zu reichlichet
Unterhaltung bieten.
Für die gedeckte Tribüne ſowie Stehplätze ſind Karten iſl.
Vorverkauf zu ermäßigtem Preiſe an vielen Stellen bereits 24
haben.
Wir gratulieren!
In Zwingenberg Frau Chriſtine Fieberling (au
kl. Berg), die geſtern in bewundernswerter geiſtiger und körper”
licher Friſche ihr 75. Lebensjahr vollendete.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 7
freitag, 21. Juni 1935
Deutſche Mädel!
ine Skunde bei der Unkergauführung
Die rot=weiße Hakenkreuzfahne der Hitlerjugend, da oben auf
dun Balkon des 1. Stockes, weiſt uns den Weg, und da iſt ja auch
danSchild, das uns meldet, daß hier die Fuhrung vom
Unter=
geutt5 der Mädel und Jungmädel im BDM. ihr Heim hat. Oben
funzu wir helle große Räume, die ebenſo einfach wie zweckmäßig
undfreundlich eingerichtet ſind. Das iſt eine Atmoſphäre von
Sau=
börit, Friſche und Frohſinn, in der ſich gut ſchaffen läßt. Und
nuchem wir uns mal eine Stunde mit der Untergauführerin,
Gree Born, unterhalten haben, haben wir noch mehr als im
evſi Moment den Eindruck, daß es hier wirklich allerhand zu
ſätgen gibt. 6500 Mädel und Jungmädel gehören im Gebiet
disUntergaues 115 zum BDM., und es gehört ſchon ein ganzer
Qieniſationsapparat dazu, um dieſe Mädel ſo auf allen Gebieten
zu ufaſſen, wie es das Ziel des BDM. iſt.
Da ſitzt alſo zunächſt einmal eine Referentin für
Organi=
ſailonsfragen, in deren Kopf und Kartei die ganze
Eintei=
lrum des Untergaues in die Mädelgruppen, Mädelſcharen und
Müälelſchaften, mitſamt den einzelnen Führerinnen, untergebracht
ſind. Die eigentlichen perſonalamtlichen Angelegenheiten,
Füh=
reninenbeſtätigungen, Beförderungen uſw. gehören ſchon wieder
im ene beſondere Abteilung.
banz beſonders umfangreich iſt das Arbeitsgebiet der
Sozia=
liStelle — unſer Bleiſtift kann gar nicht ſo ſchnell
mitkom=
mi als die Untergauführerin uns auseinanderſetzt, was alles
daz gehört: Fangen wir mal mit der Kinderlandverſchickung an;
da ſrgt alſo die Referentin dafür, daß die blaßſchnäbligen,
zar=
ten Nädel ſich mal draußen in friſcher Landluft rote Backen holen
könnn. Was anderes iſt wieder die Vermittlung der Landhilfe:
verden Mädel nach einer achtwöchigen Umſchulung durch den
N. hinausgeſchickt, um für ſieben Monate mal auf einem
zurnhof oder Gut aus nächſter eigener Anſchauung bäuerliches
Lehn und bäuerliche Arbeit kennenzulernen. Durch einen
wöchent=
liſm Heimabend behält die BDM.=Führung mit den Mädels,
düſ mtweder einzeln oder in Gruppen bei Bauern untergebracht
woren, Fühlung. — Auch die Berufsvermittlung, natürlich in
emſer Zuſammenarbeit mit Arbeitsamt und DAF., gehört ins
Aſhitsgebiet der Sozialreferentin. In Verbindung damit ſteht
dif uätzliche Berufsſchulung: Da gibt’s Kurſe in Kochen, Nähen,
Säulingspflege, Heimgeſtaltung, die in Zuſammenarbeit mit dem
Jügndamt der DAF. meiſt durch techniſche Lehrerinnen
abgehal=
ten verden. Und damit iſt die Arbeit der ſozialen Stelle noch
nicherſchöpft; wie wichtig iſt das Gebiet der Geſundheitsführung!
Jnids Mädel wird ärztlich unterſucht; da wird gewiſſenhaft
ge=
prüt, ob ſie auch den Dienſt voll mitmachen kann, und eine
Kar=
tegkete wird angelegt, die aber beim Arzt bleibt, ohne daß die
Uhtrgauführung darin Einblick bekommt. In bedenklichen Fällen
wanet ſich der Arzt dann direkt an die Eltern des
betreffen=
den Nädels.
Eine beſondere Abteilung — alſo diesmal nicht mehr die
viffleplagte Sozialreferentin — befaßt ſich mit der körperlichen
Eäühtigung der Mädel. Eine beſonders wichtige Abteilung
ſteiſtdoch die Sportarbeit im Vordergrund und umfaßt zwei
Drit=
tes er ganzen Schulungsarbeit des BDM. Denn wir wollen
unſſtee Mädel zu friſchen widerſtandsfähigen Menſchenkindern
er=
ziäht die — wenn einmal die Notwendigkeit an ſie herantritt —
wanich etwas zu leiſten imſtande ſind. Und dann welche großen
erſiyriſchen Möglichkeiten liegen gerade in Sport und Spiel!
Der Spiel iſt ja überhaupt die Grundlage all unſerer Arbeit
boien Kleinen aus den Jungmädelgruppen: Denen können wir
dochnoch keine großen Vorträge über Gemeinſchaftsſinn halten, die
mniſiy es einfach erleben, daß der eine den anderen nötig hat,
daßdr einzelne ſeine Sonderwünſche im Intereſſe des Ganzen
aman al zurückſtellen muß. Und wo wäre das beſſer möglich, als
bei iel und Sport?‟ Darum geht’s ja auch immer am Staats=
Unodtag hinaus im Winter in die Turnhallen, im Sommer auf
dus portplätze: Da wird Leichtathletik getrieben und geturnt und
geitvammen und Ballſpiele gemacht. Das iſt die Arbeit der
SSutzeferentin, in deren Hand alſo ein wichtiger Teil der
Schu=
lunnsarbeit liegt.
Ein bißchen trockener, längſt nicht ſo bewegt und oft recht
ſor=
gewll iſt die Arbeit der Verwaltungsreferentin; ſie
fül die Kaſſe, liefert die eingeſammelten Beiträge an den
Ober=
gaub und empfängt von daher die Anteile zur Beſtreitung der
Uhſiten zurück. Ja, da gibt’s oft ſchwere Probleme zu löſen —
di geimfrage z. B., die der Untergauführerin ganz beſonderes
KZpyrbrechen zu machen ſcheint, iſt doch zum großen Teil auch
eim Finanzfrage! „Sie glauben nicht, wie ſchwer die Frage der
Möllerung zu löſen iſt; viele Sachen, die wir bekommen, ſind
ein bißchen altersſchwach und gebrechlich!” Ein Stuhl mit drei
Beinen iſt ja ganz luſtig, aber immerhin eine zweifelhafte
Sitz=
gelegenheit.
Gut ausgebaut iſt das Feldſcherweſen, das wieder eine
andere Abteilung bildet: Da gibts ausgebildete
Unfalldienſt=
gruppen, die bei Veranſtaltungen und auf Fahrt regelmäßig dabei
ſind. — Der Name der Abteilung Preſſe beſagt ſchon, was die
betreffende Referentin zu tun hat. — Und dann kommt das große
Gebiet der Schulung, die in weiteſtem Maße die
Untergau=
führerin ſelbſt angeht. Was macht man nun mit den kleinen
zehn=
bis zwölfjährigen Mädels an ſo einem Heimabend? Sie baſteln
oder kleben allerlei Hübſches und Nützliches aus buntem Papier,
das ſie ſelbſt bemalt haben. Nachſticken von brav vorgezeichneten
Kreuzſtichmuſtern gibt’s nicht, denn vor allem ſollen die Mädels
frei ſchaffen und ſelbſtändig denken lernen. Darum gibt’s auch oft
luſtige Stegreifſpiele, bei denen eine Geſchichte, die die Führerin
erzählt hat, nachgeſpielt wird. — Bei den Zwölf= bis
Vierzehn=
jährigen beginnt dann ſchon die weltanſchauliche Schulung, da
kommen die Mädels ſchon ſelbſt mit allerhand Fragen. Und im
Anſchluß an eine Fahrt z. B. kann man allerhand Probleme
er=
örtern, Land und Leute beſprechen, ja ſogar bis zu dem ſo
wich=
tigen Gebiet der Raſſefragen vorſtoßen. Denn dieſe ſtehen,
beſon=
ders in der Schulung der Aelteren, im Mittelpunkt des
Inter=
eſſes! Die Richtlinien für die Schulung werden übrigens von der
Reichsjugendführung ausgegeben, die auch monatlich das nötige
Schulungsmaterial herausgibt. Innerhalb dieſer Richtlinien und
in der Auswertung dieſes Materials iſt den Führerinnen aber
größter Spielraum gelaſſen. — Die Kulturarbeit, die Volkstänze,
Lieder und Sprechchöre in ſich begreift, und die Werkarbeit, an
deren Spitze wieder eine beſondere Referentin ſteht, darf nicht
vergeſſen werden. Mit Stolz zeigt die Untergauführerin eine
tadelloſe lederne Ausweishülle vor, die die Mädels ihr gearbeitet
haben. Außerdem marſchiert — als Beweis für den Humor und
die Phantaſie, die bei dieſen Werkarbeiten entwickelt werden —
ein drolliger Kater aus Baſt auf.
Zum Schluß hören wir noch von der Zuſammenarbeit mit dem
Reichsluftſchutzbund und der beſonderen Aufmerkſamkeit,
die man dem Grenz= und Auslandsdeutſchtum
wid=
met. Und wir verlaſſen das Haus unter dem Eindruck, daß hier
mit wirklicher Freude und Hingabe für ein großes Ziel gearbeitet
wird.
A. H.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 20. Juni. Odenwald=Verein. Eine
Aſtlieder=Verſammlung befaßte ſich mit den Veranſtaltungen
desVereins im laufenden Jahre. Der für den Tag der
Ein=
urſung der Autobahn feſtgelegte Frühjahrsausflug, der
aus=
foilln mußte, findet nunmehr am 7. Juli ſtatt und führt die
Mitlieder mit ihren Angehörigen nach Frankfurt a. M., wo der
Buogiſche Garten beſichtigt wird. Im Anſchluß an eine
Som=
mgevauſe ſoll im Herbſt gemeinſam mit dem Bruderverein
Darm=
ſth) ein Herrenausflug durchgeführt werden. —
Feld=
geſchworene. Durch das Kreisamt Darmſtadt wurden
Land=
wi Wilhelm Brücher 1. und Georg Benz 20. als Feldgeſchworene
füidie Gemeinde Arheilgen ernannt und verpflichtet. —
Spar=
gseſernte. Auch in unſerer Gemarkung hat man ſich in den
latztn Jahren mehr und mehr dem Anbau von Spargeln
zu=
gemndt. Die diesjährige Ernte, die ſehr ertragreich war, ſollte
am24. Juni ihren Abſchluß finden, wird aber nach einer
Ver=
laubarung der Bezirksſtelle Nauheim, zu deren Marktgebiet
unſre Gemarkung zählt, erſt am 28. Juni beendet werden.
Griesheim, 20. Juni. Theaterabend der NSG.
Laft durch Freude . Am kommenden Sonntag hält die
55, „Kraft durch Freude” im Saale „Zum grünen Laub” einen
Wuterabend ab. Es gaſtiert diesmal die Heſſiſche Volksbühne
ansDarmſtadt. Zur Aufführung gelangt die Operette „Friſcher
AVſd aus Kanada” von Hans Müller. — Eine traurige
Nach=
chwurde geſtern einer hieſigen Familie zuteil, deren einziger,
fahre alter Sohn ſich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch
boikeilbach i. Odw. von einem Zuge überfahren ließ.
„4r. Eberſtadt, 20. Juni. Zu einem
Kameradſchafts=
aabend vereinigen ſich am Samstag abend im Saale „Zum
Berg=
ſtfer Hof” die Vereine „Frohſinn” Turngeſellſchaft und Kegler=
Imnigung. Die Verbundenheit genannter Vereine bürgt allen
Beſnehmern für einen gemütlichen wie auch abwechſlungsreichen
Uhnd, der ausgeſchmückt iſt mit geſanglichen und turneriſchen
Aavietungen. — Jugendfeſt. Am Samstag und Sonntag
Enn auf dem Waldſportplatz anläßlich des Jugendfeſtes ſport=
1.cWettkämpfe für Jungvolk und Hitlerjugend ſtatt.
Bk. Pfungſtadt, 20. Juni Schulungsabend. In gut
Uſchter Verſammlung ſprach der Eberſtädter Bürgermeiſter Pg.
Udre über das Thema „Die erſten 10 Punkte des Programms
NSDAP. . — Der Dachdecker auf dem hohen
ſichturm. Ein nicht alltägliches Schauſpiel bietet ſich den
ſigſtädtern durch die Reparaturarbeiten in ſchwindelnder
u am Kirchturm. Eingerüſtet iſt nur der obere Teil des
Mes, und täglich umſtehen viele Paſſanten den Platz vor der
Biye, um die Arbeiten der Dachdecker da droben zu beobachten.
. Roßdorf, 20. Juni. Mütterberatungsſtunde. Die
mäſſte Mütterberatungsſtunde wird am Freitag, dem 21. Juni,
mammittags 2 bis 3 Uhr, in der Kleinkinderſchule abgehalten. —
en einſame Geburtstagsfeier. Einer langjährigen
haen Sitte folgend, begehen auch in dieſem Jahre die 50 Jahre
Aumn Schulkameradinnen und =kameraden ihren Geburtstag in
Kuhr gemeinſamen Feier am Sonntag, dem 23. Juni.
* Die ehem. 118er auf dem Bürſtädter Schießſtand.
Mit zu den ſchönſten Erinnerungen der ehemaligen 118er
gehört unſtreitig der Aufenthalt auf dem Schießſtand im
Bür=
ſtädter Wald. Früh morgens gings unter munterem
Marſch=
geſang über die Rheinbrücke bei Worms, wo die Soldaten nach
einſtündigem Marſch von einem herrlichen Buchenwald
aufge=
nommen wurden. Förſter Angermeier hatte dann ſchon immer
das nötige Zielwaſſer kühlgeſtellt und für einen kräftigen Imbiß
Sorge getragen. Bald knallte Schuß um Schuß in den herrlichen
Waldmorgen und fand vielfachen Widerhall. Lob und Tadel des
Schießunteroffiziers würzten die Stunden. Manch ſchönes
Spiel=
chen wurde in den Pauſen gemacht und die Heldentaten in und
außerhalb der Kaſerne eifrig beſprochen. Nach Schluß der
Uebun=
gen und einem tüchtigen Abſchiedsſchluck gings dann wieder unter
frohem Geſang der Garniſon zu. — Die dem Militarismus
feind=
liche Nachkriegszeit ließ den Bürſtädter Schießſtand veröden und
dann ganz abbrechen. — Bald knallte es aber wieder von neuem.
Eine neue Jugend war herangewachſen. Das Heldiſche im
deut=
ſchen Blut trieb neue Früchte, und damit entſtand im Bürſtädter
Wald auch wieder ein neuer Schießſtand. — Auf demſelben findet
am 24. 25. und 26. Auguſt das große Volks= und Schützenfeſt des
Rieds ſtatt, welches einzig in ſeiner Art daſteht. Alle ehemaligen
118er werden ſich an dieſen Tagen hier treffen, um ihr altes
Können erneut wieder unter Beweis zu ſtellen. Wer wird, oder
wer will dann Schützenkönig und Schützenkönigin des Riedes
Ex.
werden?
Fb. Groß=Zimmern, 20. Juni. Am kommenden Sonntag, dem
23. Juni, findet im Saalbau „Zur Linde” ein von der Friſeur=
Innung des Kreiſes Dieburg gemeinſchaftlich mit der Innung
Erbach i. Odw. veranſtaltetes großes Preis= und
Schaufri=
ſieren verbunden mit Tombola, ſtatt. Damit hat ſich die
kleinſte Berufsgruppe unſerer Heimatgemeinde zur Aufgabe
ge=
macht, die praktiſchen Leiſtungen ihres Berufes den Einwohnern
vorzuführen. Nachmittags findet eine Pflichtverſammlung der
geſamten Friſeurgefolgſchaft ſtatt. Hierbei erfolgt die
Los=
ſprechung der Lehrlinge, Ueberreichung, ihrer Geſellenbriefe und
Einführung in die Geſellenſchaft.
Fb. Spachbrücken, 20. Juni. Volksliederſingen der
Jungmädel. Zur Werbung für den Reichsverband deutſcher
Jugendherbergen veranſtaltete die hieſige Jungmädelſchar ein
öffentliches Volksliederſingen auf dem freien Platz inmitten des
Dorfes. Die Einwohnerſchaft, angelockt durch die bekannten alten
Weiſen, beteiligte ſich ſehr zahlreich. — Zur letzten Ruhe
geleitet wurde ein treues langjähriges Mitglied des hieſigen
Kriegervereins, der ehemalige Eiſenbahner Leonhard Kreiſel.
Mit einem Alter von 84 Jahren war er einer der älteſten
Ein=
wohner unſerer Gemeinde.
Dp. Hähnlein, 20. Juni. Der in der weiteren Umgebung
beſtbekannte Hähnleiner Zuchtviehmarkt, welcher mit
Prä=
miierung und Verſteigerung von Zuchttieren verbunden iſt,
fin=
det in dieſem Jahre am 13. Juli, vormittags 9 Uhr, ſtatt.
Dp. Zwingenberg, 20. Juni. Die zum 1. Juli ds. Js.
frei=
werdende Gaſtwirtſchaft in der Markthalle wird am genannten
Tage von Herrn Jakob Simon, Zwingenberg, übernommen.
* Haupkverſammlung
des Bogelsberger Höhenklubs (v.H.C.)
Unter dem Vorſitze des Vereinsführers Dr. Bruchhäuſer=
Ulrichſtein fand in Lich (Oberheſſen) die 56.
Haupt=
verſammlung des Vogelsberger Höhenklubs ſtatt,
womit gleichzeitig die Feier des 50jährigen Beſtehens
des Zweigvereins Lich verbunden war. Der
Hauptver=
ſammlung ging am Samstag eine Beiratsſitzung voraus, in der
alle wichtigen Vereinsangelegenheiten in mehrſtündiger
Aus=
ſprache erledigt wurden. Von außerordentlicher Wichtigkeit für
alle Beſucher des Vogelsberges iſt der Beſchluß, aufdem
Hohe=
rodskopf Gaſt= und Raſtſtätten zu ſchaffen, die dem
geſteigerten Verkehrsbedürfnis Rechnung tragen, da die
vorhan=
denen beiden Klubhäuſer dieſem Zwecke nicht mehr genügen. Ein
Ausſchuß wird gemeinſam mit dem engeren Vorſtand unter
Zu=
ziehung von Bau= und Finanzſachverſtändigen der Ausführung
des Planes nähertreten.
Der Feſtabend in der Turnhalle geſtaltete ſich unter der
Leitung von Lehrer Meckel und unter Mitwirkung der
Reichs=
wehrkapelle 116. Gießen, zu einer Kundgebung für den
Jubi=
läums=Verein ſowohl, als auch in allen ihren prächtigen
Dar=
bietungen für die oberheſſiſche Heimat. Lehrer Karl
Sa=
mes=Lich leiſtete geradezu Hervorragendes als Dichter in
ober=
heſſiſcher Mundart, und die Uraufführung eines Heimatſpieles
von Oberſtudiendirektor Philipps=Friedberg
fand beifälligſte Aufnahme des überfüllten Hauſes. Die
Glück=
wünſche des Geſamtvereins überbrachte Dr. Bruchhäuſer=
Ulrichſtein, die des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und
Wandervereine ſowie der 42 VHC.=Brudervereine Rektor
Ludwig Dern=Offenbach a. M. unter Ueberreichung einer
Ehrennadel an den früheren Vorſitzenden, Poſtmeiſter i. R. Rau.
Sieben Mitgliedern, die dem Bunde 40 Jahre die Treue gehalten,
wurde von dem Vereinsführer das für dieſen Zweck geſchaffene
Abzeichen überreicht.
In Steins Garten fand am Sonntag nach beendetem
Gottes=
dienſt die Hauptverſammlung ſtatt, der als Vertreter der
Poſtbehörde Oberpoſtrat Stein von der
Oberpoſt=
direktion Frankfurt a. M. beiwohnte. Aus dem von
dem Vorſitzenden erſtatteten Jahresbericht ging hervor, daß der
VHC. im abgelaufenen Vereinsjahre um rund 500 Mitglieder
zugenommen und in allen Zweigvereinen in jeder Beziehung
reges Leben geherrſcht hat. Die Rechnung ergab einen
Ueber=
ſchuß von 1597,91 RM. Die Berichte von L. Dern=Offenbach
über Jugendpflege und Werbung, von Emil Hitz=Schotten
über Preſſe und Verkehr von Th. Scriba=Schotten über
Wegbezeichnung, von J. Buß=Schotten über Bergwacht und
Naturſchutz wurden mit Aufmerkſamkeit entgegengenommen. Große
Freude erregte die Mitteilung, daß auf die Initiative des
Pro=
vinzialdirektors Kloſtermann=Gießen, der
nach=
mittags perſönlich anweſend war, dem unhaltbaren Zuſtand der
Oberwaldſtraßen durch Erbauung einer 8 Meter breiten
Auto=
ſtraße abgeholfen wird. Als Ort der nächſtjährigen
Haupt=
verſammlung wurde Schlüchtern gewählt, für den nördlichen
Teil des Vereinsgebietes Alsfeld als Ort der
Himmelfahrts=
ſternwanderung beſtimmt.
Der Feſtzug, der am Nachmittag ſich durch das ſchöne alte
Städtchen Lich, die „Perle der Wetterau”, bewegte, übertraf das
Herkömmliche durch die ſinnigen Trachten= und Wagengruppen,
die die Volks= und Heimatverbundenheit des
VHC. zum Ausdruck brachten, die ſich auch zeigte an der
freudi=
en Teilnahme der geſamten Bevölkerung und den ausnahmslos
reichgeſchmückten Straßen und Häuſern. Auf der „Hardt” dem
Feſtplatze mit der herrlichen Fernſicht nach Vogelsberg, Wetterau
und Taunus, hielt Rektor Ludw. Dern=Offenbach a. M.
die Feſtrede und nahm die Wimpelweihe vor. Unter den Gäſten
des Feſtes befanden ſich u. a. auch Miniſterialrat
Rings=
hauſen=Darmſtadt Oberſchulrat Blank=Kaſſel,
der derzeitige Vorſitzende des Darmſtädter Zweigvereins.
Dp. Zwingenberg, 18. Juni. Von ſchönem Wetter begünſtigt,
fand die 42. traditionelle Zwingenbergfahrt der Deutſchen
Lands=
mannſchaft ſtatt. Zum Empfang der Gäſte hatte das Städtchen
ſchönſten Flaggenſchmuck angelegt, deſſen Wirkung noch durch ein
auf dem Bahnhofsplatz angebrachtes Transparent, enthaltend
einen Willkommensgruß, erhöht wurde. Gegen 3 Uhr bewegte
ſich ein ſtattlicher Feſtzug mit Marſchmuſik zur Gründungsſtätte
des Verbandes, dem altehrwürdigen Löwen. Dortſelbſt hatten
ſich bereits ſchon eine große Anzahl Landsmannſchafter welche
mit Wagen gekommen waren, eingefunden. In einem Konvent,
welcher anſchließend ſtattfand, erſtattete Verbandsbruder
Ober=
ſtudiendirektor i. R. Küßner, Frantfurt a M., Bericht über den
Kongreß, welcher vor einigen Tagen in Koburg ſtattfand. Nach
dem Einzug der Chargierten fand im großen Saale der
Feſtkom=
mers ſtatt, in welchem der Vorgenannte die Feſtanſprache hielt.
Die Damenrede wurde nach einem Kantus von Vizepräſident D.
Dahlem gehalten. Der weitere Nachmittag und Abend wurden
durch Tanz, Muſikvorträge und Abſingen der alten, ewig neuen
Studentenlieder ausgefüllt.
Bb. Bensheim, 17. Juni. Die Ortsgruppe Bensheim der
NSKOV. hatte im Saale des „Deutſchen Hauſes” einen
Kame=
radſchaftsabend veranſtaltet, in deſſen Mittelpunkt der von
dem Kameraden Herele=München vorgeführte Film „Deutſchland
1914—1933” ſtand. Die zahlreichen Bilder des aus mehreren
Teilen beſtehenden Films zeigten das ſchaffende Deutſchland in
ſeiner vorkriegszeitlichen Blüte, ſein Schickſal in und nach dem
Weltkriege, ſodann aber auch nach der Zeit ſeines Niederganges
den ſeit 1933 machtvoll einſetzenden Aufſtieg. Der Film iſt eine
Ehrung aller Kriegsopfer, die heute erſt im neuen Reich ihre
ihnen zukommende Anerkennung zu finden beginnen. In einem
kurzen Schlußwort wandte ſich der Abteilungsleiter für
Kriegs=
opferverſorgung und Obmann der NSKOV., Ortsgruppe
Bens=
heim, Andreans, an ſeine anweſenden Kameraden. — Sonntag
nachmittag trafen Kraft=durch=Freude=Urlauber aus Bayern und
Württemberg hier mit einem Sonderzug ein. Von den nahezu
1000 Urlaubern bezogen ihre Quartiere 169 in Bensheim, je 120
in Auerbach, Zwingenberg und Jugenheim, 140 in Seeheim, 50 in
Alsbach, 90 in Lindenfels, 60 in Birkenau und 100 in
Heppen=
heim. Der Empfang der Urlauber, die größtenteils in München
und Ulm beheimatet ſind, geſtaltete ſich wieder überall recht
herz=
lich. Zur beſten Unterhaltung der Gäſte ſind von den
Orts=
gruppen umfangreiche Programme aufgeſtellt worden.
Cp. Crumſtadt, 18. Juni. 400jähriges
Pfarreijubi=
läum. Die evangeliſche Pfarrei Crumſtadt begeht am Sonntag
das Jubiläum ihres 400jährigen Beſtehens. Nachdem im Jahre
1530 in der Pfarrei Hofheim, zu der Crumſtadt, Goddelau und
Er=
felden gehörten, die Reformation eingeführt worden war, wurden
im Jahre 1535 Crumſtadt und Goddelau aus dem
Parochialver=
band Hofheim gelöſt und zu eigenen Pfarreien erhoben. Der
Pfarrei Crumſtadt wurde gleichzeitig die Seelſorge für das damals
gerade gegründete Hoſpital Hofheim und für den Hof Waſſerbiblos
übertragen, während Erfelden Filiale der ebenfalls neu
gegrün=
deten Pfarrei Goddelau wurde. Auch die Pfarrei Goddelau kann
ſo auf ein 400jähriges Beſtehen zurückblicken.
— Gernsheim, 19. Juni. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 18. Juni 2,09 Meter. am 19. Juni 2.19 Meter.
Be. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 20. Juni. Die Muſterung
der Dienſtpflichtigen und Freiwilligen iſt in vollem Gange. Wie
früher, ſieht man die Gezogenen mit bunten Bändern und Federn
durch die Straßen der Kreisſtadt ziehen. Ueberall findet am
Abend der traditionelle Loſerball ſtatt. Mit glühender
Begei=
ſterung ziehen die Gemuſterten wieder in die Heimat.
Aus Oberheſſen.
Alsfeld, 20. Juni. Nahe am Tod vorbei. Während
eines heftigen Gewitters ſuchten zwiſchen Alsfeld und Romrod
untergeſtellt hatten, dieſen Baum und ſchleuderte die zum Glück
nicht direkt am Stamme ſtehenden Wanderer zu Boden. Das
Mädchen leidet ſeitdem an heftigen Schmerzen in den Beinen,
erner hatte es ebenſo wie der junge Mann längere Zeit die
Sprache verloren. Beide mußten in ärztliche Behandlung
ge=
bracht werden.
Denkmal für die Kinderreichen
in Skufkgark.
Im Stuttgarter Stadtteil Oſtheim iſt kürzlich ein
Denkmal für kinderreiche Mütter errichtet worden.
Das Bildwerk iſt eine Arbeit des Stuttgarte=
Bildhauers Calwer und ſtellt eine ſitzende Mutter
inmitten ihrer fünf Kinder dar. Oſtheim iſt der
kinderreichſte Stadtteil Stuttgarts.
(Weltbild=M.)
Fernſehen über 70 Kilomeker geglückk.
Berlin. Während bisher die Reichspoſt Ver
ſuche im Fernſehen vom Sender Witzleben nach
Potsdam, d. h. über eine Strecke von 25
Kilo=
metern, ausführte, hat die Reichsſendeleitung am
Mittwoch abend die erſte Fernſehſtube in über 70
Klm. Entfernung vom Sender Witzleben in der
Bezirksführerſchule des NS.=Arbeitsdienſtes in
Gildenhall bei Neuruppin eröffnet. Das
Pro=
gramm zeigte zuerſt Bilder der Woche und das
erſte deutſche Fernſehſpiel. Ton und
Bildwieder=
gabe waren trotz der großen Entfernung
erſtaun=
lich gut. Reichsſendeleiter Hadamovsky begrüßte
über das Mikrophon alle in den Fernſehſtuben,
deren die Reichsſendeleitung noch vier weitere
unterhält, verſammelten Fernſehteilnehmer. Sein
Gruß galt zunächſt dem Staatsſekretär Hierl und
Reichsminiſter Dr. Goebbels. Das Fernſehen ſei
nicht nur in Berlin möglich, ſondern, wie dieſe
Fernſtube beweiſe, auch weit darüber hinaus. Das
reichhaltige Programm ſchloß mit einem Kultur
film.
Zurchtbares Unglück.
Belgrad. Wie das „D. V.” berichtet, haben
ſich im ſchwäbiſchen Siedlungsgebiet zwiſchen Theiß
und Donau zwei Unglücksfälle ereignet, bei denen
ſechs Kinder lebend verbrannten. Die näheren
Um=
ſtände waren bei beiden Unfällen völlig gleich.
In der Nähe des Dorfes Opowo hatte der
Bauer Ritz, während er mit der Frau auf dem
Felde arbeitete, ſeine drei Kinder in einer
Som=
merhütte aus Schilfrohr untergebracht. Plötzlich
bemerkte er, daß die Hütte in hellen Flammen
ſtand. Trotz verzweifelter Bemühungen war es
unmöglich, die Kinder zu retten.
Von einem gleichen Unglück wurde der Bauer
Schleicher aus dem Dorfe Neubanowitſch
betrof=
fen. Auch er hatte ſeine drei Kinder während der
Feldarbeit in einer Schilfrohrhütte
einge=
ſchloſſen, wo ſie ſchlafen ſollten. Aus unbekannten
Gründen ging die Hütte in Flammen auf. Die
Kinder konnten nur als verkohlte Leichen
gebor=
gen werden.
In beiden Fällen haben die Eltern bei den
Rettungsverſuchen ſchwere Brandwunden
davon=
getragen. Die Frau des Bauern Ritz liegt in
hoff=
nungsloſem Zuſtand darnieder. Sie warf ſich in
ihrer Verzweiflung in die Glut, die von der
nie=
dergebrannten Hütte übrig geblieben war.
London. Bei den jährlichen Vorführungen
der engliſchen Luftflotte in Hendon wird zum
erſten Male das neue Rieſenflugboot „Sarafand”
vorgeführt werden, das als das größte jemals in
England gebaute Flugzeug bezeichnet wird. Es
wiegt 31 To. und hat ſechs Rolls=Royce=Motoren,
die zuſammen 5500 PS entwickeln. Die
Höchſtge=
ſchwindigkeit beträgt 150 Stundenmeilen, der
Ak=
tionsradius 1450 Meilen. Die Flügelſpannweite
beträgt 40 Meter, die Geſamtlänge etwa 30
Me=
ter. Das Boot kann zehn Mann aufnehmen und
iſt vollkommen militäriſch ausgerüſtet. — „Dailn
Herald” zufolge ſollen die Prüfungen des Bootes
gezeigt haben, daß England ohne weiteres noch
größere Fluaboote, die 100 To. wiegen und 30
Perſonen befördern würden, für den Verkehr nach
Amerika bauen könnte. Die „Sarafand” habe
ſich als außerordgntlich ſturm= und ſeetüchtig
er=
wieſen.
Schauſpieler in Kanada. — Zuſchauer in USA.
Quebec. Die Grenzlinien auf dieſer Erde
haben ſchon manche Groteske geſchaffen. Es gibt
Dörfer, die unter zwei Ländern aufgeteilt ſind,
ja, es gibt auch in Europa Häuſer, durch die die
Grenzlinie mitten hindurch führt. Allmählich
ver=
ſucht die Menſchheit, derartige Unſinnigkeiten aus
der Welt zu ſchaffen. So tritt auch in Kürze in
Quebec eine Kommiſſion zuſammen, um die
Grenz=
linie zu berichtigen, die auf dem ſogenannten Rock
Island von Quebec mitten durch das Opernhaus
führt.
Wenn man nämlich heute ins Theater geht,
dann befindet ſich die Bühne der Haskel=Oper
ein=
wandfrei in Kanada. Die Zuſchauer aber ſitzen in
USA., weil einfach die Grenzlinie mitten durch
das Haus geht.
Holzliſte.
Mieit aufl
Nung entichl
du und Luihdils.
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räüiget Auckel.
431 Lungen Neſhich
Uu Pr foie Lepf ie.
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Azuſigen Obertörb
ie Geiſcht it zundehe
afe Aungen Lug und
aen de ſarten Aihe
zrden Eckzähne berrd
Aredliche Waffe.
Fnige Tage nach ſe!
Faalband und Keit
Millen. Vorſichtig öffn
nich bemühte, das Le
1 zu legen, achtet
Meſe nicht entſprin
unmittelbarer Nähl
Feſtſchnallte. Zu meit
uhig geſchehen
Um den Preis des Deutſchen Segler=Verbandes bewarb ſich bei der Kieler Woche am 18. Juni die
Star=Klaſſe. Mit 11 Minuten Abſtand zwiſchen ſich und dem nächſten konnte „Pimm” mit v Hütſchler
den Sieg erringen. Unſer Bild zeigt die Jachten der Star=Klaſſe auf der Strecke. (Schirner=M.,
ze Kaum war ich
terhindern konnte,
Sel.
Feuchter Spuk um Mitternacht.
der „Kaiſer der Sahara” gehk um. — Das Geſpenſt von Long Island. — New
Hork beſchwerk ſich. — Drei Dekeklive faſſen ſich ein Herz. — Auf alle Fälle Spiritus
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
New York, im Juni.
Ueberraſchend iſt es der New Yorker
Kriminalpolizei gelungen, auf Long
Is=
land das Geheimnis des Hauſes des „
Kai=
ſers der Sahara” zu löſen. Seit Jahren
umgaben die tollſten Gerüchte dieſes Haus,
die Phönix=Lodge.
Das grüne Licht gehk um ...
Von dem eleganten Haus des Meadow Brook=
Jagdklubs aus konnte man zur Phönix=Lodge
hinüberſehen. Hier in Weſtbury auf Long Island
wohnen nur die reichſten Leute und haben nur
die vornehmſten Klubs ihre Villen.
Wenn abends Klubmitglieder durch den Park
gingen und zur Phönix=Lodge hinüberſchauten,
ſahen ſie von Zeit zu Zeit ein grünes Licht
hin=
ter den Fenſtern des einſamen Palaſtes
aufleuch=
ten. Das Licht wanderte durch ein paar Zimmer
hindurch, kreiſte auch wohl hinter einem großen
Flügelfenſter und verſchwand dann.
Kinder, die ſich nachmittags beim Spiel in den
Park der Phönix=Lodge gewagt hatten, ſtürzten
mitunter laut weinend und um Hilfe rufend auf
die Straße zurück. Sie ſagten, ſie hätten hinter
den Fenſtern ein großes weißes Geſicht wie das
eines Toten erblickt.
„Für Geſpenſter — nicht zuſtändig!”“
Die Klubleitung wandte ſich an die Polizei.
Der Revierkommiſſar hielt unter ſeinen Beamten
Umfrage und erfuhr, daß wirklich unheimliche
Ge=
ſchichten über das Haus umgingen, wies aber
darauf hin, daß die Polizei für — Geſpenſter
nicht zuſtändig ſei.
Aber die Beſchwerden häuften ſich. Von der
New Yorker Zentrale wurden ebenfalls
Rück=
fragen herübergeſchickt. Schließlich beauftragte
das Polizei=Hauptquartier 3 der beſten Krimi
naliſten mit den notwendigen Nachforſchungen
Als man genau zuſah, entdeckte man, daß über
dieſes unheimliche Haus ein dickes Aktenbündel
beſtand — ein wenig verſtaubt, halb vergeſſen
deutſchlands
Die Deutſche Reichsbahn hat auf der Strecke München—Stuttgart die neueſte und leiſtungsfähigſte
Lokomotive ausprobiert. Unſer Bild zeigt die neue elektriſche Lokomotive neben einem älteren, aber
kleineren „Bruder”
(Scherl=M.)
aber immerhin der Niederſchlag mancherlei
in=
tereſſanter Geſchehniſſe.
Der Kaiſertraum des Millionärs.
Das Haus gehörte urſprünglich einem gewiſſen
Jacques Lebaudy. Er war der Sohn eines
fran=
zöſiſchen Zuckermagnaten, der ſeinem Sprößling
die anſehnliche Summe von 15 Millionen Dollau
hinterließ. Mit dieſem ſehr real verdienten
Rie=
ſenvermögen wußte Jacques Lebaudy nichts
an=
deres anzufangen, als phantaſtiſchen Wüſtenträu
men nachzuhängen.
Im Jahre 1919 erſchien Lebaudy in Nordafrika.
begleitet von einer kleinen, aber vorzüglich
aus=
gerüſteten Privatarmee. Mit dieſer Armee wollte
er in das ſüdliche Marokko vorſtoßen und jene
Gebiete erobern, auf die bislang keine Großmacht
Anſpruch erhob.
Freilich erlebte er bald nach ſeiner Landung
inſofern eine Enttäuſchung, als weder Frankreich
noch England oder Amerika Verſtändnis für die
Harun=Al=Raſchid=Pläne eines Halbamerikaners
aufbrachten. Ein Jahr dauerte dieſer Traum —:
Dann hatten die Hitze, die Entbehrungen und
das Dahinſchmelzen einiger Millionen ihr Werk
getan. Ungekrönt und ernüchtert kehrte Lebaudy
nach Amerika in die Phönix=Lodge zurück.
Genau ein Jahr ſpäter wurde Lebaudy
erſchoſſen in ſeinem Hauſe aufgefunden.
Man fand keine Waffe, man entdeckte keine Spur.
Für zehn Tage nahm man Madame Lebaudy und
ſpäter auch ihre 16 Jahre alte Tochter Jacqueline
n Haft. Aber es kam nicht einmal bis zu einer
richtig formulierten Anzeige. Man entließ die
beiden Frauen, die im Tatverdacht ſtanden, aus
der Haft. Sie packten eiligſt ihre Koffer und
ver=
ſchwanden irgendwohin nach Europa.
Die Verwaltungsbehörden von Long Island
ließen an dem Rieſenhaus die Staatsſiegel
an=
bringen. Ein paar Jahre Grundſteuern — und
das Haus würde Stadtbeſitz ſein. Das waren die
Pläne. — Ein paar Jahre war alles ſtill rings
um dieſes ſeltſame Haus. Dann begannen jene
Lichterſcheinungen, dann ſahen die Kinder zum
erſten Male — das weiße Geſicht.
Spuk um Sprit.
Innerhalb weniger Wochen hatte man nun
zum dritten Male von dem Auftauchen des
wei=
ßen Geſichtes gehört. Kein Zweifel, daß wirklich
etwas an dieſen Gerüchten daran war. Alſo mußte
man zufaſſen:
Die von den drei Beamten der New Yorker
Kriminalzentrale geplante Aktion wurde ſtreng
geheimgehalten. Eines Mittags gegen 1 Uhr
ſprengten ſie die Siegel, öffneten die von
Spin=
nengeweben bedeckten Türen, ſchritten vorſichtig
durch die Räume, in denen der Staub von 15
Jahren lagerte. Erſt fanden ſie nichts. Dann
aber — glaubten ſie ihren Augen nicht trauen zu
können: in den mittleren Räumen des Hauſes
war eine der modernſten
Deſtillationseinrichtun=
gen der Jetztzeit, Maſchinen neueſter Fabrikation
untergebracht, ſo geſchickt aufgebaut, daß ein
ein=
zelner Mann am Tage bis zu 1000 Gallonen
Sprit brauen und abfüllen konnte.
In der nächſten Nacht verhaftete man die
Spritfabrikanten, die durch einen Garteneingang
und einen unterirdiſchen Gang Tag für Tag in
das Haus gekommen waren. Mit den Snuk=
Er=
ſcheinungen hatten ſie verſucht, alle Neugierigen
von dem Palaſt des „Kaiſers der Sahara”
fern=
zuhalten. Was ihnen auch bis zu dieſem Tage
gelang. .
Der Dampfer „Manhattan” der United State=
Line, der infolge des Streiks dreier Funker, die
eine Erhöhung ihrer Bezüge forderten, in letzter
Minute ſeine für Mittwoch mittag vorgeſehene
Ausfahrt verſchieben mußte, hat doch noch im
Laufe des Mittwoch nachmittag ſeine Ausfahrt
antreten können. Die Reederei hat hinſichtlich der
Forderungen der Funker auf Einſtellung zweier
weiterer Hilfskräfte nachgegeben und zwei
Extra=
funker an Bord der „Manhattan” abkommandiert.
Noch einmal: „Aiver”
* Die holländiſche Regierung veröffentlicht
jetzt den amtlichen Bericht über die Unterſuchung
der „Uiver”=Kataſtrophe, wie er von der
Regie=
rungskommiſſion verfaßt wurde. Die Kommiſſion
nimmt in ihrem Bericht als die Urſache der
tra=
giſchen Kataſtrophe des Rieſenflugzeugs in der
Syriſchen Wüſte eine Uebermüdung des Piloten
an. Von den erſten Schlußfolgerungen, die auf
einen Brand, auf den Bruch irgendeines
weſent=
lichen Maſchinenteils oder auf einen Blitzſchlag
hinzielten, iſt der amtliche Bericht abgekommen
Die Kommiſſion glaubt vielmehr Grund zu der
Annahme zu haben, daß bei den außerordentlich
ungünſtigen Flugbedingungen der Pilot derart
überanſtrengt wurde, daß er infolge Uebermüdung
die Herrſchaft über das Steuer verlor. Auf dieſe
Weiſe kam es dann wohl zu einem heftigen
Auf=
prall der Maſchine auf den Erdboden, die dann
den Brand und die völlige Vernichtung zur Folge
hatte.
Nampfhaft hielt ie
Meſenaffen zu verh
un ſchien aber „Tru
ſchn uns auf dem
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r s ſollte noch viel
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4 ätten. Als wir der
ſter, ſchlug er einen
ert- Dann begann ei
zrte eine Reihe
unen gar nicht herau=
Die Ueberſchwemmungskakaſtrophe
in den Bereinigken Skaaken.
New York. Zu den rieſigen
Ueberſchwem=
mungen, die durch anhaltende Wolkenbrüche
ver=
urſacht wurden, ſind neue
Ueberſchwemmungs=
kataſtrophen hinzugekommen. Nachdem am
Diens=
tag in der Nähe von Morrillton zwei Uferdämme
des Arkanſas=Fluſſes von den anſtürmenden
Waſ=
ſermaſſen durchbrochen worden waren, ſind am
Mittwoch in Weſtarkanſas in der Nähe von Little
Rock zwei weitere Uferdämme des Arkanſas vo
den Fluten zerſtört worden. Infolge dieſes
neuer=
lichen Durchbruches des Fluſſes, der zum
reißen=
den Strom geworden iſt, ſind weitere
Rieſenge=
biete überſchwemmt worden. Der Gouverneur bot
die Staatsmiliz auf, um ſie bei den Arbeiten zur
Verſtärkung der Uferdämme einzuſetzen.
Infolge dieſer neuen Kataſtrophe ſind
wie=
derum über 3000 Familien obdachlos geworden.
Der Sachſchaden, der durch das Waſſer angerichtet
worden iſt, wird, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen
läßt, auf annähernd 90 Millionen Mark geſchätzt,
und zwar handelt es ſich bei dieſer Schätzung um
die Schäden, die die Ueberſchwemmungen in
Nebraska, Texas, Oklahoma, Colorado, Wyoming
und New Mexiko angerichtet haben.
Nuchdem ich unſern
A—ftrag „Trutzi” büh
er lonnte ich melder
drtſei. „Trutzi” arb
Aslattform einer
Shandſtand, dann
geſtellt, auf den
Fiu Stufe, bis es
elzonmen, ſetzte er
DAuen Publikum und
eſſte war eine Quelle
mitzigeres Tier, aber
eu. Hähne ſchienen il
eit Nie verſuchte er
war freundlich u
Chronik des Tages.
Vom 2. bis 7. Juli findet in Königsberg
die Hauptverſammlung des Vereins deutſcher
Che=
miker ſtatt.
Aufregende Szenen ſpielten ſich in der
vergan=
genen Nacht in einer Pariſer Kaſerne der
Repu=
blikaniſchen Garde ab. Ein Soldat der Republ” Garde wurde plötzlich wahnſinnig und
verbarrikadierte ſich in ſeinem Zimmer. Er ſchoß
auf ſeine Kameraden, traf zum Glück jedoch
nie=
mand tödlich. Er wurde nach vieler Mühe übere
wältigt.
Ein ſchweres Autobusunglück ereignete ſich am
Mittwoch zwiſchen Valencia und Sagunt. Drei
Perſonen wurden getötet, 14 Perſonen wurden ſ0
ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus
eingelie=
fert werden mußten.
Aus Malta und aus Auſtralien wird ein
leich=
tes Erdbeben gemeldet. In den nördlichen
Vok=
ſtädten von Melbourne wurden mehrere Häuſel
durch die Erdſtöße beſchädigt, die auch im Süden
von Neu=Südwales verſpürt wurden.
Die italieniſche Steuerpolizei iſt einem
umfal=
ſenden Sacharinſchmuggel auf die Spur gekommell
der über die italieniſch=ſchweizeriſche Grenze bel
Com betrieben wurde und bis nach Rom reichle.
Dort trafen täglich Sacharinſendungen ein. In der
Nähe von Como wurde nach einer erſten
Verhaf=
tung ein Lager von 100 Kilogramm Sacharin aule
gedeckt, das in Italien für 300 Lire je Kilogramm
abgeſetzt wurde.
Nach einer Meldung aus Tainan (Formoſal
herrſchte dort ein ſtarker Taifun, der großen
Schu=
den angerichtet hat. Nach bisherigen Mitteilungen
iſt die am 18. Juni ausgelaufene Fiſcherflottille
bisher noch nicht zurückgekehrt. Ueber 65
Fiſcher=
boote werden vermißt. Außerdem iſt in der Nahe
der Stadt Taihokka ein Boot mit 20 Schülern
ge=
kentert, die alle ertrunken ſind.
geitag, 21. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
iem Gorilla gerichtet-
Wer Riesenaffe schützt seine Herrin
Nr. 168 — Seite 9
Von Joſef Pichler, Straßhof.
ine große Holzkiſte, die eines Tages bei uns abgeladen faſt noch ein Kind, im fleiſchfarbigen Trikot und der rieſige Affe.
wuue, enthielt „Trutzi”, den Kronenaffen. Unſer Chef hatte „Trutzi” trug weite, rote Pantalons, die am Knöchel feſtgebunden
ſiah n Beſtellung entſchloſſen, als er die Offerte kaum geleſen waren. Eine blaue, vorn offene Weſte mit Silberknöpfen, auf
hantl Kurz und bündig ſtand dort: Kronenaffe, koloſſal groß, dem Kopf einen roten Fes mit blauer Quaſte. Unter den
Klän=
voyſtendig zahm, Mark 500.—. Beim Auspacken konnten wir gen eines flotten Marſches erſtiegen beide das hohe Turmſeil, wo
dem bieſen genau betrachten. Leiſe Furcht befiel uns, als wir ſie ihre Künſte zeigten. Aufrecht gehend, die ſchwere
Balancier=
diet nächtigen Muskeln ſowie das prachtvolle Gebiß mit den ſtange in beiden Händen, lief der Affe ſpielend über das ſchlaff
zmeiZoll langen Reißzähnen ſahen. Da ſaß er nun in ſeinem geſpannte Seil. Ebenſo ſicher und graziös folgte die blonde Elfen=
Käufl der große Kopf mit dem in Kopfmitte geſcheitelten Haar, geſtalt des Mädchens.
da, vie eine Krone die hohe faltige Stirn ſchmückt, ruhend auf
eimie maſſigen Oberkörper mit breiten Schultern. Das gelblich= das ſchwankende Seil. Auf ſeinem Kopf ſtand die brennende
wenſ Geſicht iſt unbehaart, unter dicken Augenwülſten blicken Lampe, die Deckenbeleuchtung erloſch, das Lichtbündel ſchien frei
bronue Augen klug und furchtlos in die Welt. Olivgrüne Haare / in der Luft zu ſchweben. Unter ſich die gähnende Tiefe, arbeitet
belneen die ſtarken Arme ſowie die breiten Achſeln. Die langen er ſich weiter und weiter, dabei keinen Blick vom Seil wendend.
blilnden Eckzähne verraten das Männchen, den Weibchen fehlt Drüben angekommen, ſetzt er die brennende Lampe vorſichtig
dieſſtſchreckliche Waffe.
(nige Tage nach ſeiner Ankunft erhielten wir den Auftrag, ohne Stange betritt das liebliche Kind das Seil. In der Mitte
ihrn balsband und Kette anzulegen ſowie Zähmungsverſuche angekommen, legte ſie ſich der Länge nach auf das ſchwache Seil.
zanzuſellen. Vorſichtig öffneten wir die eiſerne Käfigtür. Während. Dann folgt ein glänzend ausgeführter Kopfſtand, rückwärts
ſchrei=
ſich ſuch bemühte, das Lederhalsband um den ſtarken Hals des, tend verläßt ſie das Seil, und beide verſchwinden unter dem Bei=
Afſſ zu legen, achtet Spiro, mein Kollege, darauf, daß uns fallsſturm der Zuſchauer.
dem jieſe nicht entſpringe. Meine Hände zitterten leicht, als
ichſüunmittelbarer Nähe der blitzblanken Reißzähne das
Hals=
bam)eſtſchnallte. Zu meiner größten Ueberraſchung ließ „Trutzi”
dieit phig geſchehen, ſo daß ich ſofort die Kette einhängen Manegeausgang. Da ich den Artiſten bekannt bin, läßt man mich
komt. Kaum war ich damit zu Ende, als der Affe, ehe ich
dieſſ erhindern konnte, aus dem Käfig ſtieg.
Seltene Ueberraſchung.
kampfhaft hielt ich das Ende der langen Kette feſt, um
dem ſie ſenaffen zu verhindern, ſich unſrer Aufſicht zu entziehen.
Dauu ſchien aber „Trutzi” gar nicht zu denken. Ruhig ſaß er
zwiſeen uns auf dem Boden, forſchend ruhten ſeine
tief=
liegreren braunen Augen auf mir, und, ſich aufrichtend, begann
er uch Affenart meine Kopfhaare abzuſuchen. In dieſem
Auweblick wußten wir, daß „Trutzi” wirklich zahm ſei, was
nun zoft, trotz der Verſicherung der Händler, nicht der Fall iſt.
Abzr” ſollte noch viel beſſer kommen, uns ſtanden noch
Ueber=
raſtſhugen bevor, an die wir nicht im Traum zu denken
ge=
wautſätten. Als wir den Affen wieder in ſeinen Käfig ſperren
wolaltey, ſchlug er einen wunderbaren Salto mortale um den
andden. Dann begann er auf den Vorderbeinen zu laufen und
volllfürte eine Reihe von Kunſtſtücken, daß wir aus dem
Stayen gar nicht herauskamen.
Gelehriger Schüler.
ſichdem ich unſerm Chef Bericht erſtattet hatte, erhielt ich
dennAftrag „Trutzi” bühnenfertig zu machen. Schon ſechs Wochen
ſpärekonnte ich melden, daß die Ausbildung des Wundertieres
beeidt ſſei. „Trutzi” arbeitete auf dem hohen Seil tadellos. Auf
der Aattform einer fünf Meter hohen Holzſtiege machte der
Affſcodſtand, dann wurde eine brennende Lampe auf ſeinen
Kot ziſtellt, auf den Vorderhänden ſprang das Tier nun von
Sttſzi- Stufe, bis es den Boden erreicht hatte. Auf dem Boden
angelynnen, ſetzte er die Lampe vorſichtig nieder, verneigte ſich
vorn d Puhlikum und warf Kußhände in die Menge. Seine
Dreiſſe war eine Quelle reinſter Freude nie ſah ich ein ſanfteres,
gutyytigeres Tier, aber auch kein gelehrigeres. Seine
furcht=
barynYähne ſchienen ihm nur zum Schmuck verliehen worden
zu fe. Nie verſuchte er, davon Gebrauch zu machen, im
Gegen=
teil e war freundlich und zutraulich gegen jedermann.
Schmerzlicher Abſchied.
nige Zeit ſpäter wurde unſer „Trutzi” an einen Zirkus
verxaft, der in unſrer Stadt Vorſtellungen gab. Mit Tränen in
benn ligen hielt ich den Affen an mich gepreßt. Feſt ſchlang er
ſeime lime um meinen Hals, als wüßte er, es gelte einen
Ab=
ſchiädfür immer. Dann packten wir ihn in eine Kiſte, nur zu
ſchmnl war dieſe auf das wartende Auto geladen, und fort ging
es, im Tor hinaus. Noch lange gellten mir ſeine
herzzerreißen=
den Pſchiedsſchreie in den Ohren. Nur mit ſchwerem Herzen ging
ich z nun ab meiner Arbeit nach. Einigen Troſt gewährte es
mim Trutzi” noch in unſrer Stadt zu wiſſen, und ich nahm mir
feſt jur, ihn recht bald zu beſuchen.
Zu Beſuch im Zirkus.
Emge Wochen ſpäter ſaß ich, dicht eingekeilt in eine
ſchau=
luſtia Menge, im Zirkus. Ohne ſonderliches Intereſſe verfolgte
ich ſtwirklich ſehenswerten Darbietungen, ſelbſt die Vorführung
der ſeen ſchönen und gut dreſſierten Raubtiergruppen vermochte
micht icht, wie ſonſt, zu begeiſtern. Fieberhaft wartete ich auf
das=Aſtreten von Fräulein Eva Stahl mit ihrem „Wunderaffen
auf’dm Drahtſeil”. Endlich war es ſo weit. Hand in Hand
betr in beide die Bühne. Das liebliche, blondhaarige Mädchen,
Beim zweiten Male lief „Trutzi” auf den Vorderhänden über
nieder, ſeine Partnerin erwartend. Das Licht flammt auf, und
Ein roher Patron.
Meine Sehnſucht, „Trutzi” zu ſehen, trieb mich hinunter zum
ohne Anſtand paſſieren. Kurz vor mir biegen eben beide Künſtler
um eine Ecke. Meine Schritte beſchleunigend, komme ich gerade
recht, um Zeuge einer recht widerlichen Szene zu werden. Ein
großer, robuſter Mann faßt das zarte Mädchen am Arm, ſchüttelt
es heftig und hebt drohend die plumpe Fauſt. Bei dieſem
An=
blick gebärdet ſich „Trutzi” wie raſend. Mit geſträubtem Haar,
zurückgelegten Ohren und fletſchenden Zähnen macht er Miene,
ſich auf den Bedränger ſeiner guten Herrin zu ſtürzen. Nur mit
Aufbietung aller Kräfte vermag das zarte Mädchen den wütenden
Affen feſtzuhalten. Nun hat der rohe Menſch mein Kommen
be=
merkt. Mit kräftigem Stoß ſchleudert er das Mädchen von ſich,
verſetzte dem Affen einen gut gezielten Fußtritt und geht
brum=
mend und ſcheltend an mir vorbei.
Mit jähem Ruck befreit ſich der zum blindwütigen Zorn
ge=
reizte Affe, zwei, drei raſche Sprünge, noch einer, und er hätte
ſeinen Peiniger erreicht. Blitzſchnell ſpringe ich dazwiſchen.
„Trutzi”, rufe ich laut und herriſch. Als hätte eine Kugel ihn
getroffen und ſeinen eilenden Lauf gehemmt, ſo urplötzlich blieb
das Tier ſtehen. Und jetzt, jetzt — hat er mich geſehen und
er=
kannt. Mit tiefen Gaumenlauten und hellem Geſchnatter begrüßt
er mich, ſtürzt mir entgegen, umklammert meinen Hals, weiß ſich
vor Freude gar nicht zu faſſen. „Trutzi” an der Hand, eile ich
Fräulein Stahl entgegen. Wie angewurzelt iſt ſie
ſtehengeblie=
ben, glaubte ſie doch, der raſende Affe würde den Fremden
zer=
fleiſchen. Nach meiner Vorſtellung, bei der ich mich als der
Dreſ=
ſeur „Trutzis” zu erkennen gebe, wird ſie zutraulicher und erzählte
mir, der Mann wäre ihr Vater, einſt ein erſtklaſſiger Seiltänzer,
ſei er durch übermäßigen Alkoholgenuß zur Seilarbeit untauglich
geworden. Nun quäle er ſie Tag und Nacht, ihre Vorführungen
gefährlicher und nervenaufpeitſchender zu geſtalten, auf die
Mit=
arbeit des Affen zu verzichten, um dadurch ihre Gage zu
ver=
größern.
Im Stall.
Wir begaben uns nach dem Stall, um den Affen für die
Nacht unterzubringen. Schon lange hatte uns Fräulein Stahl
verlaſſen, und noch immer ſaß „Trutzi” neben mir am Boden,
eifrig damit beſchäftigt, die ihm mitgebrachten Leckerbiſſen zu
ver=
tilgen. Da — plötzlich ſträubten ſich ſeine Nackenhaare, wild und
grauſam funkelten ſeine Augen. Die Ohren weit zurücklegend,
entblößte er das furchtbare Gebiß. Im Stallgang tauchte die
Ge=
ſtalt des Seiltänzers auf. Ich ahnte, was folgen würde und
be=
eilte mich, das Halsband zu erfaſſen. Der Mann war ſichtlich
an=
getrunken, denn ſeine hohe Geſtalt ſchwankte hin und her.
Brum=
mend und mit ſich ſelbſt ſprechend, kam er näher. In ſeiner
Rech=
ten trug er eine dünne Reitgerte. Ohne mich zu ſehen, trat er
an den hohen Käfig heran. Weit riß er ſeine verſchwollenen
Augen auf, als er den Käfig leer fand. Da machte „Trutzi” einen
kräftigen, aber erfolgloſen Verſuch, ſich meinen Armen zu
entwin=
den. Nun entdeckte der Mann unſere im Dunkeln kauernden
Ge=
ſtalten.
Kaum hatte er mich erblickt, als er ein wüſtes Geſchimpf
be=
gann, dabei drohend mit der Gerte herumfuchtelnd. Ein im Stall
beſchäftigter Pferdeburſch eilte zu meiner Hilfe herbei. Aber
ver=
gebens verſuchten wir den Wütenden zu beruhigen. Durch den
Lärm aufmerkſam gemacht, erſchien Fräulein Stahl, ſchon glaubte
ich die peinliche Situation beendet. Leider hatte ich mich getäuſcht.
Noch hatte das Mädchen kein Wort geſprochen, als der unnatür=
liche Vater ein abſcheuliches Schimpfwort ausſtieß, und ehe ihn
jemand hindern konnte, ſchlug er das arme Kind zweimal mit
der Gerte ins Geſicht. Einen gellenden Schrei ausſtoßend, warf
ſich „Trutzi” mit wildem Satz auf den Feind ſeiner Herrin. Ein
Stück riß er mich mit, der ich mit beiden Händen ſein Halsband
hielt. Hart ſchlug mein Kopf an einen vorſtehenden Balken, das
glatte Leder entſchlüpfte meinen Händen.
Das tobende Tier.
Wie ein der Hölle entſtiegener finſterer Dämon ſprang der
rieſige Affe den Quälgeiſt ſeiner geliebten Herrin an. Mit
bei=
den Händen faßte er das Geſicht des Unglücklichen, ſeine
meſſer=
ſcharfen Zähne drangen tief in das Fleiſch ein und riſſen
ſchreck=
liche Wunden. Erſchütternd war das Schmerzensgeſchrei des
Men=
ſchen anzuhören, der faſt wehrlos den Angriffen des raſenden,
zum ſinnloſen Zorn gereizten Tieres ausgeliefert war. Umſonſt
umklammerten ſeine Fäuſte die Glieder des Affen, blitzſchnelle
Biſſe zwangen die verkrampften Finger, loszulaſſen. Umſonſt
ver=
ſuchten wir, dem furchtbaren Wüten des Tieres Einhalt zu
ge=
bieten. „Trutzi” war blind und taub vor Wut und Rachedurſt.
Immer wieder entſchlüpfte er unſeren Händen. Mit unendlicher
Mühe und nicht ohne namhafte Verletzungen gelang es uns, das
racheſchnaubende Tier unſchädlich zu machen. Als wir uns
end=
lich um den wie leblos daliegenden ſchwerverletzten Mann
küm=
mern konnten, prallten wir entſetzt zurück. Geſicht und Kopf
bil=
deten eine einzige furchtbare Wunde. Auch beide Hände, mit
denen der Unglückliche die Biſſe abwehren wollte, waren
furcht=
bar verſtümmelt. Als wir den ſo entſetzlich Zugerichteten auf die
Tragbahre legten, ſprang „Trutzi” mit gellendem Freudengekreiſch
in ſeinem Käfig auf und nieder. Wie ein primitiver Menſch freute
er ſich der gelungenen Rache. Er, der einer der Sanfteſten war,
die ich kennengelernt, war aus Liebe zu ſeiner guten Herrin zur
reißenden Beſtie geworden.
Hein Beruf: Preisausſchreibenlöſer.
(—) London. „Not macht erfinderiſch!” ſagt ein altes
Sprichwort. Dieſe Behauptung wird beſtätigt durch die Tatſache,
daß man immer wieder von neuen Berufen hört, „von denen
unſere Vorfahren ſich beſtimmt noch nichts hätten träumen laſſen.
Vor einem engliſchen Gerichtshof wurde unlängſt ein Zeuge
nach ſeinem Beruf gefragt. Als er darauf antwortete: „Ich bin
Preisausſchreibenlöſer”, ſah der Richter ihn erſtaunt an: Was
denn das für ein Beruf ſei, der ſei ihm in ſeiner immerhin nicht
kurzen Praxis ja noch nie begegnet. „Ja”, meinte der Mann,
„das iſt auch meine Erfindung. Ich rate und löſe alle
Preisaus=
ſchreiben, die in den Zeitungen oder anderswo veröffentlicht
wer=
den. Aber ich tue das nicht für mich, ſondern ich habe zahlreiche
„Kunden” in deren Namen ich die Löſung einſchicke und von denen
ich im Falle eines Gewinnes einen gewiſſen Prozentſatz erhalte.”
Auf eine weitere Frage des Richters erklärte er, mit ſeinen
Ein=
nahmen recht zufrieden zu ſein. Womit alſo feſtgeſtellt iſt, daß
dieſes moderne „Gewerbe” einen Mann über Waſſer halten kann.
Man verkauft Königskutſchen in Madrid.
(m) Madrid. Die Beſucher des berühmten Madrider „
Floh=
marktes” erlebten in dieſen Tagen eine erhebliche Ueberraſchung,
als dort plötzlich zwei königliche Kutſchen auftauchten. Ihnen
entſtiegen aber keine Prinzen und Prinzeſſinnen, ſondern ſie
wur=
den zum Preiſe von 700 Peſetas ausgeboten.
Der erſte Stadtrat von Madrid hatte nämlich den Beſchluß
gefaßt, in dem bisherigen Königsſchloß, das jetzt öffentlichenDienſten
nutzbar gemacht wird, eine neue Waſſerleitung legen zu laſſen.
Die Waſſeruhr mußte man aus techniſchen Gründen in jenen
Stall legen, in dem die Kutſchen ſtanden. Das bedeutete für ſie
das Todesurteil: ſie mußten den „Notwendigkeiten der
republi=
kaniſchen Zeit” weichen und kamen „mangels beſſerer
Verwen=
dung” auf den — — „Flohmarkt”.
Die 700 „allernächſten” Verwandken.
(ur) Sidney. Die Affäre Martin Edward Burke pendelt
ſchon ſeit Jahr und Tag zwiſchen Sidney und Dublin hin und
her. Burke war ein alter Goldgräber, der mit viel Glück und
Energie ein Vermögen von gut 45 000 Pfund zuſammenſcharrte.
Als er ſtarb, konnte man anfangs keinen erbberechtigten
Ver=
wandten in Auſtralien feſtſtellen, da die Angehörigen Burkes, die
einſt mit ihm ausgewandert waren, bzw. aus direkter Linie
ſtammten, alle vor ihm geſtorben waren.
Im Laufe der Jahre erfuhr man aber, daß Burke aus Dublin
herübergekommen war. Eine Kommiſſion wurde nunmehr
beauf=
tragt, dort nach Verwandten zu ſuchen. Eine kleine Umfrage
genügte — und ſchon hatten ſich rund 700 derartige Verwandte
gemeldet. Unfrieden und Haß iſt ſeitdem zwiſchen die Menſchen
geſät worden. Schwiegerſöhne und Schwiegertöchter haben ſich
verfeindet, der Neffe haßt den Onkel, die Tante, die Nichte —
weil jeder ein „noch näherer Verwandter” Burkes ſein will. Wie
man zwiſchen dieſen 700 „allernächſten” Verwandten Frieden und
Einigkeit herſtellen will, das iſt ein Problem, an deſſen Löſung
vielleicht ſogar die Teſtamentskommiſſion des Edward Burke aus
Auſtralien zugrunde geht.
A
in
des Akademiſchen Au
n traf eine Gruppe von 20 indiſchen Studentinnen und Lehrerinnen ein, die eine Studien=
Deutſchland auf Einladung des Akademiſchen Austauſchdienſtes machen. — Unſer Bild
Inderinnen in ihren einheimiſchen Trachten nach ihrer Ankunft in Berlin. (Scherl=M.)
für Nem Yorker Poliziſtinnen.
Neue Anif
Seit einiger Zeit werden im New Yorker Polizeidienſt 150 weibliche Beamte beſchäftigt, die für
beſondere Ueberwachungszwecke eingeſetzt werden. In dieſen Tagen haben ſie eine neue, kleidſame
Uniform erhalten, in der ſie jetzt Dienſt tun. Die neue Kleidung wurde, wie unſer Bild zeigt, wäh=
(Scherl=M.)
rend eines Appells vom Chef=Inſpektor begutachtet.
Seite 10 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
A
Der Odenwaldklub im Jahre 1934/35.
Zur Hauptverſammlung des 9. W.K. in Mosbach (Baden) am 22. und 23. Juni 1935.
Ein Jahr erfolgreicher Arbeit
für Heimak und Volk.
Der Odenwaldklub, der große Heimat= und
Wander=
verband zwiſchen Rhein, Main und Neckar, der ſein Arbeitsgebiet
darüber hinaus nach Süden bis nach Bruchſal und nach Oſten bis
Wimpfen und Wertheim erſtreckt, ruft ſeine Getreuen zur 5 3.
Hauptverſammlung nach dem alten Mosbach in
Ba=
den, der Stadt der Fachwerkbauten. In der neueſten Nummer
der Vereinszeitſchrift „Unter der Dorflinde”
er=
ſcheint anläßlich dieſer Tagung der Jahres= und
Rechenſchafts=
bericht des Hauptvorſtandes über das abgelaufene Vereinsjahr,
der einen guten Einblick vermittelt in die vielfältige Arbeit des
Verbandes.
Der Odenwaldklub umfaßt zurzeit 121 Ortsgruppen an 119
Orten; die Mitgliederzahl hat ſich mit rund 11000 auf der Höhe
des Vorjahres gehalten. Durch eine ausgedehnte
Werbetätig=
keit iſt es gelungen, den Erſatz für die durch wirtſchaftliche
Ver=
hältniſſe ausgeſchiedenen Mitglieder ſicherzuſtellen. Der
Grund=
ſatz des Dritten Reiches „Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz”, der ſchon immer Leitgedanke der Arbeit des O.W.K. und
aller deutſchen Gebirgs= und Wandervereine war, wird mehr und
mehr Allgemeingut des geſamten deutſchen Volkes und ſchafft ſodie
geiſtige Grundlage, die ein Emporblühen aller für das
Gemein=
wohl arbeitenden Verbände gewährleiſtet. Gerade ein
Wan=
derverein, der wie der O.W.K. ſchon immer für wahre
Volksgemeinſchaft über alle Stände, Parteien und
Kon=
feſſionen hinweg gekämpft hat, in dem Badener, Bayern, Heſſen,
Preußen und Württemberger einträchtig vereinigt waren und
ſind, iſt mehr denn je berufen, Sammelbecken aller
Hei=
mat= und Naturfreunde zu werden. Denn Wandern
iſt not! Und Wandervereine ſind not!
Die Zahl der beitragsfreien Mitglieder iſt von 10,4 Prozent
auf 9,6 Prozent zurückgegangen, ein Beweis für das Fortſchreiten
des wirtſchaftlichen Wiederaufſtieges. — Die Führung des
Klubs hatte auch im Jahre 1934 Prof. Dr. Werner=
Darm=
ſtadt, ihm zur Seite ſteht ein Hauptvorſtand von 9 und ein
Hauptausſchuß mit 28 Mitgliedern. Ein
Wegbezeichnungs=
ausſchuß von 30 Mitgliedern unter der Leitung von
Mini=
ſterialrat Guntrum=Darmſtadt betreut die 3600 Klm. farbiger
Wegbezeichnung, die als eine der beſten in Deutſchland
an=
zuſprechen iſt. Neu in Angriff genommen wurde eine einheitliche
Wegbezeichnung in der Ebene weſtlich und öſtlich des Odenwaldes.
Die Geſchäftsführung des Geſamtklubs erfolgt von Darmſtadt;
geſchäftsführender Vorſitzer war auch im abgelaufenen Jahre Dr.
Götz. Neue Satzungen tragen der neuen Zeit Rechnung. —
Ein Rückblick auf die Tätigkeit des Jahres 1934/35 beſtätigt
die Behauptung von der Notwendigkeit der Wanderverbände:
108 Ortsgruppen von 121 haben ein feſtgelegtes
Wanderpro=
gramm mit insgeſamt 1351 Wanderungen durchgeführt
bei einer Durchſchnittsbeteiligung von 18,3 Perſonen. Das heißt
alſo, 25 000 Menſchen wurden durch planmäßige Wanderungen in
die Heimat geführt und damit zur Kenntnis der Heimat und
ver=
tiefter Heimatliebe erzogen. Zahlreiche Sternwanderun=
gen ſchlugen die Brücken von Ortsgruppe zu Ortsgruppe und zu
den benachbarten Wanderverbänden; die großen Treffen von Bad
Dürkheim, Weinheim und Heidelberg vereinigten jeweils 5—6000
Menſchenzu eindrucksvollen Kundgebungen für deutſches
Wanderer=
tum. Die Zahl der mit dem „goldenen” Abzeichen
ausgezeich=
neten treuen Wanderer betrug rund 2600; 135
Mitglie=
der erhielten das Abzeichen für 25jährige und 18 für 40jährige
Mitgliedſchaft. Mit dem Ehrenzeichen „Für treue
Klub=
arbeit” in Gold konnten 4, mit dem gleichen Zeichen in Silber
49 Mitglieder ausgezeichnet werden. Der „Spitzenwanderer”
Kiemlen=Mannheim erhielt die Wanderauszeichnung zum 31.
Male. 75 Wanderfeſte bildeten Höhepunkte des
Vereins=
lebens der meiſten Ortsgruppen und gaben Gelegenheit, wirkliche
Heimatkunſt (Volkslied, Volkstanz) zu pflegen; zahlreiche
Vor=
träge gaben weitere geiſtige Nahrung, 6
Geſangsabtei=
lungen in den größeren Ortsgruppen, 15
Klampforche=
ſter und Klubkapellen verſchönten Feſt und Wanderung mit
ihren Darbietungen. Die Vereinszeitſchrift „Unter der
Dorflinde” erſchien unter Prof. Kiſſingers Leitung im 21.,
das „Mannheimer Friſchauf” unter Hauptlehrer Münchs
Schriftleitung im 14. Jahrgang. — Die zahlreichen Bauten
des Klubs ſind durchweg in gutem Zuſtand. Es iſt dem O.W.K.
ferner gelungen, in dieſem Frühjahr umfangreiche
Erhaltungs=
arbeiten an der Wildenburg in Gang zu bringen; in naher
Ausſicht ſteht das gleiche bei der Ruine Rodenſtein. Im
ganzen beſitzen der Geſamtklub und ſeine Ortsgruppen 13 Türme,
2 Klubhäuſer, 42 Schutzhütten und Tempel, 1000 Ruhebänke und
betreuen 31 Quellen= und Brunnenanlagen. Wieviele Wanderer
haben ſich an dieſen Einrichtungen erfreut, ohne ſich Rechenſchaft
darüber abzulegen, wer ſie geſchaffen hat und erhält! Eine
Aus=
kunftsſtelle für Wanderungen und Sommerfriſchen (Dr.
Finger=Darmſtadt) ſteht jedem Wanderluſtigen mit
fachkun=
digem Rat zur Verfügung. Im übrigen arbeitet der O.W.K. Hand
in Hand mit den zuſtändigen Verkehrsverbänden ſür die
Erſchließung des heimatlichen Gebirges, mit den Ortsringen des
Reichsbundes „Volkstum und Heimat” für Heimat und
Volkskunde. Die maßgebenden Verbände für volkskundliche
Forſchungen wurden ebenſo unterſtützt wie die betreffenden Gaue
des Jugendherbergsverbandes. Die Bergwacht „
Oden=
wald” und ein Ring von Vertrauensleuten für Naturſchutz
(unter Apotheker Scriba= Reinheim) ſorgen für den Schutz der
heimatlichen Tier= und Pflanzenwelt. Die Finanzlage des
Klubs (Schatzmeiſter: Inſpektor Rühl=Darmſtadt) iſt geſund.
Eine Sonderſammlung zur „Förderung der nationalen Arbeit”,
ergab 2500 RM., während die meiſten Ortsgruppen, ebenſo wie
der Hauptverband namhafte Beträge an das Winterhilfswerk
ab=
führten. Den Verſand von Abzeichen, Karten, Liederbüchern uſw.
leitete auch 1934 Oberinſpektor Dang=Darmſtadt. Höhepunkt
des Klublebens war die 52. Hauptverſammlung zu Weinheim
a. d. B. am 17. 6. 1934.
Der Odenwaldklub gehört zum Reichsverband
deut=
ſcher Gebirgs= und Wandervereine. Die Führung
dieſes Verbandes iſt durch Perſonalunion mit der des O.W.K.
verbunden und erfolgt von Darmſtadt aus. Deutſcher
Wander=
führer iſt Prof. Dr. Werner, der 1. Vorſitzende des O.W.K.
Der Reichsverband umfaßt ſämtliche 53 deutſche Gebirgs= und
Wandervereine und unterſteht dem Fachamt „Bergſteigen und
Wandern” des Reichsbundes für Leibesübungen,
der vom Reichsſportführer Tſchammer und Oſten
geleitei=
wird. Der Reichsverband, der deutſchen Gebirgs= und Wandern
vereine hat Ende 1934 eine Lotterie für ſeine Zwecke durch=n
geführt. Auch unter den Mitgliedern des O.W.K. wurden etwo
20 000 Loſe abgeſetzt. Der dem Klub aus dem Ertrag der Lotteriei Zufliche AAller
zufließende Anteil wird zu Erhaltungsarbeiten an der Rutnen
Rodenſtein Verwendung finden. Der Reichsverband hat als
eigenes Organ die Zeitſchrift „Deutſches Wandern
Eantel. 2u O. t
der R. f. L. das Reichsſportblatt.
tooche ur Leidbesidt
Schon dieſer Ausſchnitt aus dem umfangreichen Jahresberichte heſter Sprenger beimt
zeigt, daß der O.W.K. auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſich be.s Zehner=Kanadiern.
turneriſche 1nd
mühte, nützliche Arbeit für die Allgemeinheit zu leiſten. —
wird ein
Mialzng
Die Hauptverſammlung in Mosbach am 22.und) ühiſer=Stein auf de
23. Juni wird die Geſchloſſenheit des O.W.K. erneut beweiſenn ) zum Taufplatz. Ab
Drei Sonderzüge (Frankfurt-Darmſtadt—Heidelberg—Mos=s 7—-12 Uhr auf,wet
bach; Offenbach-Hanau—Eberbach-Mosbach; Mannheim-Hei=i wwerein 98 Polizeh.
delberg—Mosbach) bringen die Teilnehmer nach der Feſtſtndt.1 huſten auf dem 20d
Der Samstag iſt ausgefüllt mit geſchäftlichen Sitzungeny.A Ur noch . S
ſadt gegen 53. C.
des Hauptvorſtandes, Haupt= und Wegbezeichnungsausſchuſſes,6 Wdes Deutſchen Jut
Am Abend findet in der Feſthalle der Stadt Mosbach ein Hei= ſe im Kleinkaliberſchi
matabend ſtatt. Der Sonntag bringt neben Führungen undd / Beginn 230 UB=
Kurzwanderungen die eigentliche Hauptverſammlung, gs und der SA.=Re
den großen Feſtzug mit Aufmarſch auf dem Marktplatz und einm Beginn 8 Uhr.
Volksfeſt. Die landſchaftliche Schönheit Mosbachs wird ſichern / Polizei (Pollzeihe
Tauſende von Anhängern und Freunden des O.W.K. in Mosbochy Montag, den 24u Oac
de Sportbetrieb‟ (Pa
vereinigen zu eindrucksvollem Bekenntnis zur Arbeit der Wans) Zugendabteilung des
dervereine, die Dienſt an Heimat und Volk bedeutet. Zienstag, den 25. Zu
Dr. Göt. ſtdienſt=Sportbetrieb.
gend Werbemarſch
Das romantiſche Burgenland von Nordwürttemberg—Hohen-) Hortbetrieb.
Mittwoch, den 26. J
lohe—Franken. Zu einer Reiſe in ein Land voller Romantik undd zaſten des ASC. un
Schönheit im deutſchen Südweſten lädt eine neue Werbeſchrift ein,
ließend Vorführunge
die gerade vor Beginn der Reiſezeit erſchienen iſt und die vomm
Gebietsausſchuß für Nordwürttemberg—Hohenlohe—Franken her=1 1 Darmſtadt-
Worm=
ausgegeben wurde. Es handelt ſich hier um das Gebiet, das wir 2 Stafel der Dar
Hochſchulſtadion ab
auf der Karte zwiſchen Heidelberg im Norden, Stuttgart im Süs” Yonnerstag, den 2i.
den, Karlsruhe im Weſten und Rothenburg—Nürnberg im Oſtenm
unturnen, der=Radba
finden. Die Hauptorte des Gebietes ſind die alte Reichsſtadt Heil=l / Beginn 7 Uhr. A
bronn am Neckar mit ihren vielen Zeugen aus deutſcher Vergan=, das von der neuen Zeit unberührt gebliebene Schwäbiſchä zuathletit Gewichine
Hall, die einſtige Deutſchordensreſidenz Bad Mergentheim, Crails= fuimingsgemeinſchal
heim, die Kloſterſtadt Maulbronn und Ellwangen, der Sitz derg Begimn 9 Uhr. P.
einſtigen gefürſteten Propſtei Ellwangen. Bis zu Napoleons Zei, / Greitag, den 26. Jun
ten herrſchten in einem weſentlichen Teil dieſes Gebietes die vielen 1 9Werbeſpiele zwiſche
Fürſten und Grafen von Hohenlohe in den verſchiedenſten Verzwei, /9.949). Beginn 630
gungen ihres Stammhauſes, und an vielen Plätzen ließen ſie ome 144 der Männer und
Rückſicht auf die Koſten von den tüchtigſten Baumeiſtern ihrer
Emstag, den 20.
Zeit ſchöne Reſidenzen mit Schlöſſern und Burgen. Jagdſchlöſſern 1 TFranffurt a. M.
und Parkanlagen errichten. Auch zahlreiche andere Ritter ud
Grafen hatten hier ihre Herrſchaft mit Schlöſſern und Burgen, ſo / mr 630 Uhr. Ab 6
der in allen deutſchen Landen bekannte Götz von Berlichingen und 4 Alatzanlage des
430 Uhr. — S
die Grafen von Neipperg, und ſo finden wir hier im wahrſten
Sinne des Wortes ein romantiſches Land mit Burgen und Schlöſe 1 —Woogsturnhalle.
ſern, wo es ſich wunderſchön träumen läßt von längſt vergangenen 1 Suuntg9 den 30. 5u
Tagen und einſtiger Herrlichkeit, ein Land, das auch Mutter Natr / ſtchen Schwimmſvor
Argunſchaftsfechten
geſegnet hat, denn auf allen ſeinen ſonnigen Hängen reifen die mnnia Frankurt g
Trauben des feurigen Neckarweins. Das neue Faltblatt für dieſes
Asiſterſchaft von
neue ſchöne Reiſeziel im deutſchen Vaterland zeigt ſeine Reize und / mSuſch von vorm 8
Vorzüge in einem zwar kleinen, aber ebenſo wirkungsvollen Aus
ſchnitt, beſonders durch ſeine farbige Reliefkarte, die jeder germ / Darmſtadt-Worn
ſtudieren wird, um einen kleinen Ueberblick über das romantiſche A spisturnier auf
Land der Burgen und Schlöſſer im nördlichen Württemberg zu 9Muſturnier auf der
gewinnen. Das Werbefaltblatt iſt in allen Reiſe= und Verkehrs=7 eu TSG. 40, Arh
büros erhältlich, weiter bei der Geſchäftsſtelle des Landesverkehrse 7 2 Uhr.
verbandes Württemberg=Hohenzollern in Stuttgart=Hauptbahnhof. / H K.Landespolizei=
Obermuſikmeiſter
durch alle Verkehrs= und Bürgermeiſterämter in
Nordwürttem=
berg=Hohenlohe=Franken und durch die Geſchäftsſtelle des Gebietsey .. Werbewoche für
großen „Kamerad
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ſtikag, 21. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 11
Rodegdad Tolaltt
Darmſtädker Werbewoche
für Leibesübungen.
Zeikliche Aufkeilung, Programm und Orke
der Vorführungen.
konntag, den 23. Juni 1935: Eröffnung der „Darmſtädter
Weſihwoche für Leibesübungen” durch den Gauleiter und
Reichs=
ſtatnhlter Sprenger beim Altrheinfeſt in Erfelden. 2 Uhr: Taufe
vom Zehner=Kanadiern durch den Reichsſtatthalter,
Kurzſtrecken=
reg tr, turneriſche und waſſerſportliche Vorführungen. Dieſe
Veggſtaltung wird eingeleitet durch eine Lauf=Staffel vom
Adoucitler=Stein auf der Woogswieſe in Darmſtadt nach
Er=
fellle zum Taufplatz. Ablauf: 12.30 Uhr. „Deutſches Jugendfeſt”
vom —12 Uhr auf vier Sportplätzen der Stadt (Sportanlage
Sputberein 98, Polizei, Woogswieſe, Jahn 75).
Kreisbahnmei=
ſtewiaften auf dem Hochſchulſtadion — von 9 Uhr vormittags
biss 30 Uhr nachmittags — anſchließend Raufballſpiel der HJ.
Daumtadt gegen HJ. Frankfurt und Bekanntaabe der
Preis=
träüt des „Deutſchen Jugendfeſtes” (HJ., BDM.).
Mannſchafts=
kämpt im Kleinkaliberſchießen Darmſtadt—Buchſchlag am
Ziegel=
buſſh Beginn 2.30 Uhr. — Darmſtädter Reiterfeſt des
Reiter=
vermis und der SA.=Reiterſtandarte 50 (Reitanlage der
Poli=
zeill Beginn 8 Uhr. — Fußballſpiel Rot=Weiß Frankfurt a. M.
gegwy Polizei (Polizeiſportplatz) Beginn 6 Uhr.
Yontag, den 24. Juni 1935: Ausſchnitt aus dem „Kraft durch
Frauſe=Sportbetrieb” (Paradeplatz), ergänzt durch die TSG. 46
und zugendabteilung des Sportvereins 98. Beginn 7.30 Uhr.
lenstag, den 25. Juni 1935: Ausſchnitt aus dem SA., SS.=,
Arlſeisdienſt=Sportbetrieb. Sammeln: 7.30 Uhr Paradeplatz;
an=
ſchllend Werbemarſch zum Hochſchulſtadion. Maſſen=Gymnaſtik=
und Eportbetrieb.
Aittwoch, den 26. Juni 1935: Leichtathletiſche
Vereinsmei=
ſternäften des ASC. und des Sportvereins 98. Beginn 5 Uhr.
Anſchleßend Vorführungen im Fußball und Fußball=Städte=
Spiel Darmſtadt—Worms, Beginn 7 Uhr. In der Pauſe des
Spiels Staffel der Darmſtädter Leichtathletik treibenden
Ver=
einu, Hochſchulſtadion ab 6.30 Uhr Platzkonzert.
Dnnerstag, den 27. Juni 1935: Maſſenreigen der Radfahrer,
Fraunturnen, 6er=Radballſpiele, Kunſtturnen am Reck (
Parade=
plau) Beginn 7 Uhr. Ab 6.30 Uhr Platzkonzert. Anſchließend
Schwrathletik (Gewichtheben, Jiu=Jitſu, Ringen), Schauboxen
der Tainingsgemeinſchaft der Darmſtädter Boxer auf dem
Markt=
play, Beginn 9 Uhr. Platzkonzert.
Feitag, den 28. Juni 1935: Fauſthallſviele. Beginn 6 Uhr.
Hogl Werbeſpiele zwiſchen Darmſtadt (TSG. 46) und Heidelberg
(T2. 1846). Beginn 6.30 Uhr. Anſchließend Turn= und
Sport=
betre der Männer und Frauen. Woogswieſe ab 6 Uhr
Platz=
konner.
Eimstag, den 29. Juni 1935: Handball=Städteſpiel
Darm=
ſtadur Frankfurt a M. auf der Platzanlage des Sportvereins 98.
Begiſt: 6.30 Uhr. Ab 6 Uhr Platzkonzert. — Tennislehrſpiele auf
der ſlatzanlage des Tennis= und Eisklubs, Böllenfalltor.
Be=
ginm 430 Uhr. — Städtekampf im Boxen Darmſtadt—Worms
in Woogsturnhalle. Beginn 8.30 Uhr.
En ntag, den 30. Juni 1935: Grrze Mannſchaftsprüfung des
Deruhm Schwimmſports” im Großen Woog. Beginn 9.30 Uhr.
—lgnnſchaftsfechten Trainingsgemeinſchaft Darmſtadt gegen
Hermnnia Frankfurt a. M. auf der Woogswieſe. Beginn 9 Uhr
Neiſterſchaft von Darmſtadt im Kleinkaliberſchießen am
Zkelgbuſch von vorm. 8 Uhr bis nachm. 4 Uhr — Städte=
Kegel=
kam Oarmſtadt—Worms (Kegelſporthaus), Beginn 3 Uhr. —
banzennisturnier auf der Woogswieſe. Beginn 8 Uhr
Haudallturnier auf der Platzanlage des Sportvereins Merck
zmiten TSG. 46, Arheilgen 04, Viktoria Griesheim, Merck).
Beg inrl 2 Uhr. — Die Platzkonzerte werden durch das
Muſik=
korrsder Landespolizei=Gruppe Darmſtadt unter der Leitung von
dern Obermuſikmeiſter Buslau durchgeführt. — Die „
Darm=
ſtädt Werbewoche für Leibesübungen” wird abgeſchloſſen durch
einyn großen. Kameradſchaftsabend aller Turner und Sportler
undd intereſſenten” unter Mitwirkung des Muſikkorps der
Lan=
deswuizeigruppe Darmſtadt unter Leitung von Herrn
Obermuſik=
meiſtr Buslau in der Woogsturnhalle, Beginn 8 Uhr.
Derſcher Reichsbund f. Leibesübungen, Ortsgr. Darmſtadt e. V.
gez. Löwer.
das Altrheinfeſt am kommenden Sonnkag.
eini g.
An alle Paddler und Paddlerinnen.
Am kommenden Samstag und Sonntag findet in
Erfilln am Altrhein das diesjährige Altrheinfeſt ſtatt, das
ge=
mefſum von den Organiſationen der Partei und des Sportes
duraheführt wird. Dieſe Veranſtaltung hat eine weit über den
Ralmn des Altrheins hinausgehende Bedeutung, was allein durch
die Aweſenheit des Gauleiters und
Reichsſtatthal=
teris ſowie zahlreicher weiterer Perſönlichkeiten aus Partei und
Stau bewieſen iſt. Das Altrheinfeſt ſoll als Auftakt zur
Darm=
ſtäd=/ Turn= und Sportwerbewoche eine Demonſtration für den
Karwort und damit für die Deutſche Leibesübung ſein.
I erwarte deshalb, daß ſich alle Paddler und Paddlerinnen,
einſlei, ob ſie einem Verein angehören oder
ni hl, in den Dienſt der Sache ſtellen. Insbeſondere muß die
gr. ſe Auffahrt am Sonntagnachmittag, ſowie die
Son=
ne inendfeier am Samstagabend alle Kanuſportler ver=
Ar. Sonnenwendfeier ſtellen ſich die Paddler Samstags,
abeerß 8.45 Uhr, an der Erfelder Fähre auf. Zur Auffahrt
tref=
fen ſt die Paddler mit ihren Booten Sonntags, nachmittags 1.30
Uhr in dem Marinebootshaus (Schwarzbachmündung).
zm Zeltlagerabend an der Pappelreihe ſind ebenfalls alle
Darmädter Waſſerſportler herzlichſt eingeladen.
ch erwarte von allen Mitwirkenden eine vorbildliche
Diſzi=
plir, veil nur allein dadurch Gewähr für das gute Gelingen der
Vergſtaltung gegeben iſt. Weiterhin mache ich darauf
aufmerk=
ſam ſaß auf Anordnung des Waſſerbauamts Worms der Erfelder
Altat ſin von der Erfelder Fähre bis zum Marinebootshaus am
Sonuagnachmittag, in der Zeit von 1 bis 8 Uhr. für alle Paddler
und inſtigen Fahrzeuge geſperrt iſt, ſoweit dieſe nicht bei der
gez. Löwer.
Ver gſtaltung mitwirken.
Werbung für das Gaufeſt Saarbrücken.
Heute Vorführung des Gaufeſt=Films in Darmſtadt.
bvei gleichartige Filmveranſtaltungen als Werbung für das
erſte haufeſt des Reichsbundes in Saarbrücken finden heute
Frei=
tags bends um 8.30 Uhr, ſowohl in der Woogsturnhalle als auch
in A Beſſunger Turnhalle (Heidelberger Straße 131) ſtatt. In
den leichen Räumen laufen nachmittags um 4 Uhr Jugendfilme,
diesſe Turn= und Sportjugend begeiſtern werden. Die
auswär=
tiga dem Reichsbund für Leibesübungen angehörenden Vereine
wesdi hiermit auf dieſe Filmporführungen ebenfalls
hingewie=
ſem Als Unkoſtenbeitrag werden für Erwachſene 20 Rpf. und
ſüm ſinder 10 Rpf. erhoben. Die Kinder, deren Eltern ſich in
beſſiulerer Notlage befinden, ſind vom Unkoſtenbeitrag befreit.
Ory gruppe Darmſtadt des Reichsbundes für Leibesübungen.
Danſtädter Werbewoche für Leibesübungen.
linen neuen Europa=Rekord ſchwamm Hans
Säjurz=Magdeburg unter offizieller Kontrolle in Budapeſt. Er
besge im 200 Meter=Rückenſchwimmen in 2:34:8 Minuten vor
ſeinn Klubkameraden Gerſtenberg (2:43:6 Min.) den 1. Platz.
(inen neuen Hochſchul=Rekord ſtellte der Gießener
Oith Luh im Kugelſtoßen mit 14,68 Meter auf. Er übertraf da=
Mit ie bisher von Sievert gehaltene Höchſtleiſtung: 14,56 Meter.
zei der Ausloſung, zu den All=England=Tennis=
Weſerſchaften in Wimbledon wurden im Männereinzel folgende
4a/ Spieler geſetzt: Perry, Menzel. Crawford, Wood, Bouſſus,
Abltn, Alliſon, von Cramm. Bei den Frauen führen die
ein=
jecin Achtel Round, Hartigan, Moody. Mathieu, Scriven,
Ja=
coß Stammers und Hilde Sperling an
Sprungkünſtler am Woog.
Waſſerball: TSG. 46—Jung=Deutſchland 3:3 (0:2).
* In Langen ſind unſere Olympia=Kandidaten im Kunſt=
und Turmſpringen zu einem 8tägigen Kurs, zuſammengezogen.
Es war verdienſtvoll, ſie zu einem Ausflug nach Darmſtadt zu
bewegen. Trotz des ununterbrochen niedergegangenen Regens
hatten ſich mehrere hundert dankbare Sportfreunde auf der
Woogsteraſſe eingefunden. Die Gäſte hatten einen Abſtecher nach
der Bergſtraße und dem Neckar unternommen, und in
Heidel=
berg hatte einer „ſein Herz verloren”, ſo daß die Rückfahrt mit
Verſpätung in Darmſtadt endete.
Reichstrainer Hanns Kefer=München ſtellte ſich mit 14
ſeiner Zöglinge im Dreß vor (die übrigen Kursteilnehmer mit
Olympiaſieger Harald Smith=USA. ſchauten ſachverſtändig zu )).
Verwaltungsdirektor Löwer hieß die Gäſte herzlich
willkom=
men. Hanns Kefer unterſtrich in kurzen Worten an die Zuſchauer,
daß das Waſſerſpringen in erſter Linie eine Kunſt iſt und das
zeigten denn auch die Aktiven in der anſchaulichſten Weiſe.
Zu=
nächſt vom 3=Meter=Brett gaben Europameiſterin Hertha Schieche=
Berlin, Sachſenmeiſterin Frau Friedrich=Dresden. G.
Daumer=
lang=Nürnberg und nach ihnen der Deutſche Meiſter Mahraun=
Berlin, Europameiſter Leo Eſſer=Wolfenbüttel, Lorenz=Wünsdorf,
der Darmſtädter H. Schütz, der erſt 15jährige W. Kitzig=Dresden,
Hallenmeiſter Greuſing=Spandau, Sachſenmeiſter Weiß=Dresden
und der ſüddeutſche Mehrkampfmeiſter A. Randerath=Augsburg
einen vorzüglichen Anſchauungsunterricht in der Kunſt des
Sprin=
gens. Lebhafter Beifall, der ſich beim Turmſpringen noch
ſteigerte, belohnte die erakte Ausführung. Am Turmſpringen
nahmen noch teil Frl. Köhler=Hamburg. Europameiſter H. Stork=
Frankfurt a. M. H. Grote=Berlin, W. Neumann=Spandau.
Sach=
ſenmeiſter E. Weiß=Dresden. Auch Schütz, der ſich im Kurſus
auch dem Turmſpringen zugewendet hat, zeigte feine Leiſtungen.
Einigen Gäſten allerdings war die Anlage mit ihrem
Bohlen=
belag ungewohnt, insbeſondere „ängſtigte” die das Sprungbecken
abgrenzende Betonbahn einige Teilnehmer bei Sprüngen mit
Anlauf. Im übrigen darf hier eingeſchaltet werden, daß der
Sprungturm im Sommer noch den internationalen Regeln
ent=
ſprechend umgebaut wird. Einige luſtige „Bauern”=Sprünge die
auch die Lachmuskeln in Bewegung brachten, beſchloſſen die
Vor=
ſtellung.
In den Waſſerballſpielen trennten ſich Jugend und 1
Mann=
ſchaften von Jung=Deutſchland und TSG. 46 unentſchieden Die
Jungens teilten ſich in 2 Tore, und bei den Aktiven ging Jung=
Deutſchland und zwar 2:0, in Führung, aber nach der Pauſe
kamen die 46er durch zwei plötzliche Durchbrüche zum Gleichſtand,
ein Deckungsfehler beſcherte ihnen 3 Minuten vor Schluß eine
2:3=Führung. Im Endgalopp ſchafften die Jung=Deutſchland=
Stürmer doch noch den verdienten Ausgleich.
—ö-
TSG. 46 — SC. Wiesbaden 11.
Heute abend 7.15 Uhr, im Woog.
Zum vorletzten Verbandsſpiel treffen ſich heute abend im
Woog die Mannſchaften der Darmſtädter Turn= u. Sportgemeinde
von 1846 gegen die des Schwimmklubs Wiesbaden 11. Die
ſeit=
herigen Spiele der TSG. 46 waren dem Können der Mannſchaft
entſprechend zufriedenſtellend, und hoffentlich gelingt es den
Darm=
ſtädtern durch einen Sieg ihre Niederlage im Vorſpiel gegen
Wies=
baden von 4:2 wieder gut zu machen. Spielbeginn 7.15 Uhr.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
An alle Schiedsrichter und Vereinsführer.
Auf Grund von Wahrnehmungen und Vorfällen in letzter Zeit
weiſe ich nochmals darauf hin, daß alle Spiele nur von geprüften
Schiedsrichtern geleitet werden dürfen. Perſonen, die als
Schieds=
richter nicht zugelaſſen ſind, können mit der Leitung von Spielen
nicht beauftragt werden. Falls der Spielabſchluß ſehr ſpät getätigt
wird, iſt trotzdem zur Leitung nur ein geprüfter Schiedsrichter zu
nehmen. Falls ein ſolcher nicht zur Stelle iſt, unterſage ich allen
Vereinen die Austragung der Spiele. Diejenigen Vereine, die
dieſen Beſtimmungen zuwiderhandeln, haben künftig mit
Vereins=
ſperre zu rechnen. Alle Schiedsrichter werden hiermit angewieſen,
den Spielverkehr der Vereine zu überwachen und bei
Nichtbeach=
tung dieſer Beſtimmung Meldung an den Unterzeichneten zu
er=
ſtatten.
Ferner ordne ich folgendes an: Bei allen Freundſchaftsſpielen
iſt dem Schiedsrichter vor Beginn des Spieles eine genaue
Mann=
ſchaftsaufſtellung mit den Spielerpäſſen zu übergeben. Der
Schieds=
richter hat die Päſſe erſt nach dem Spiel zurückzugeben und erſt
dann, wenn keine Vorkommniſſe mehr zu befürchten ſind. Die
Mannſchaftsaufſtellung mit evtl. Anzeige und Päſſen iſt innerhalb
drei Tagen nach dem Spiel dem Unterzeichneten zu überſenden.
Schiedsrichter, die künftig eine Paßkontrolle unterlaſſen oder
An=
zeigen gegen Spieler erſtatten ohne Namensangabe und ohne Paß,
werden künftighin von der Schiedsrichterliſte geſtrichen. Bei
Spie=
len, bei denen ſich die ganze Mannſchaft oder ein Teil unſportlich
benimmt und eine genaue Feſtſtellung der Uebeltäter nicht möglich
iſt, ſind alle Päſſe einzureichen. In dieſem Fall ſind alle Spieler
automatiſch geſperrt.
Schäfer, Kreisſportwart.
Samskag abend 7 Uhr am. Böllenfallkor
Sportverein 98 Darmſtadt — Union Niederrad.
Es wurde ſchon kurz darauf hingewieſen, daß am Samstag die
bekannte Gauligamannſchaft Union Niederrad am Böllenfalltor
gaſtiert. Die Niederrader wurden vor zwei Jahren durch die
Gauneueinteilung in die Bezirksklaſſe verſchlagen, errangen aber
im folgenden Jahr ſchon wieder die Bezirksmeiſterſchaft in
imno=
nierendem Stile. Auch in den Aufſtiegſpielen zeigten ſie ſich allen
anderen Mitbewerbern, u. g. auch Polizei Darmſtadt, überlegen
und rückten wieder zur Gauliga auf. Dort ließen ſie alle
Sport=
befliſſenen aufhorchen gelang es ihnen doch, bis zur Beendigung
der Vorrunde die Tabelle vor Ludwigshafen, Wormatia, Kickers
Offenbach und den Frankfurter Großvereinen anzuführen. Im
Endkampf wurde die Mannſchaft in einer Geſellſchaft ſo
erſtklaſ=
ſiger Vereine immerhin noch Vierter. Die nachſtehenden
Reſul=
tate ſpiegeln die tatſächliche Spielſtärke der Mannſchaft am beſten
wieder. Eintracht Frankfurt 2:1, FSV. 3:2, Gaumeiſter
Ludwigs=
hafen 4:0, Pirmaſens 3:0, 1900 Gießen 3:1, Jungliga Frankfurt
7:2, alle gewonnen.
Die Niederrader treten mit ihrer kompletten Mannſchaft
in Darmſtadt an und ſtehen wie folgt: Blickhan; Bonfig, Duſeck:
Hochſtadt, Roſenberger, Rink; Gebhard, Müller, Leichter, Sack,
Berger 1.
Von den „Lilien” weiß man, daß ihre Stärke in
Privat=
ſpielen gegen erſtklaſſige Gegner liegt. Die Mannſchaft, die auf
den erkrankten bzw. verletzten Schnägelberger und Würtenberger
verzichten muß, ſteht mit Ruppel; Eßlinger, Senger: Müller, Luft,
Richter; Geyer, Leichtlein, Seifert, Kolberg, Hebeiſen.
Der Spielbeginn iſt auf 7 Uhr gelegt, ſo daß auch die am
Nach=
mittag noch im Geſchäft Tätigen ſich das Spiel anſehen können.
Man darf hoffen, daß das Darmſtädter Sportpublikum das
Be=
mühen der 98er Vereinsleitung, wieder einmal einen erſtklaſſigen
Gegner nach Darmſtadt verpflichtet zu haben, durch zahlreichen
Be=
ſuch quittiert.
FV. Biblis unternahm am Donnerstag einen Ausflug zu
Haſſia Dieburg und konnte einen ſchönen 2:1= (0:1=)
Sieg landen.
Aufſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe.
Die ausgefallenen Spiele werden wie folgt angeſetzt:
30. 6. 35: Mörfelden—Münſter; Groß=Zimmern—Hofheim.
18. 8. 35: Münſter—Groß=Zimmern.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 16 Uhr.
Die Herren SchR.=Untergruppenleiter werden um Stellung
der Linienrichter entſprechend der ſeitherigen Handhabung
ge=
beten. Schäfer, Kreisſportwart.
SV. 1910 Weiterſtadt.
Kommenden Sonntag empfängt der Sportverein die 1. und 2.
Mannſchaft der Tg. 46 Darmſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel.
Die Gäſte haben in der letzten Verbandsſpielſaiſon eine ſehr gute
Rolle geſpielt und auch in der letzten Zeit gegen namhafte Gegner
ſehr gut abgeſchnitten. Sie werden die Weiterſtädter zwingen, ihr
Beſtes herzugeben. Hoffen wir, daß das Spiel am kommenden
Sonntag einen ruhigen und ſchönen Verlauf nimmt und im
wahr=
ſten Sinne des Wortes ein Freundſchaftsſpiel iſt. — Spielbeginn
der Mannſchaften 2.30 Uhr.
Union Wixhauſen — Sportklub Dietzenbach.
Als Auftakt zur Reichsſportwerbewoche treffen ſich am
Sams=
tag, nachmittags um 6.30 Uhr, auf dem Union=Sportplatz
oben=
genannte Mannſchaften. Dietzenbach als gute Fußballer in
Wix=
hauſen beſtens bekannt, werden in ſtärkſter Auftellung antreten.
Da auch Union wieder alle Mann zur Stelle hat, dürfte ſich kein
Sportfreund dieſes Werbeſpiel entgehen laſſen.
Handball.
Am Samstag abend 7 Uhr an der Rheinallee:
TSG. 46 Darmſtadt—Tgde. Pfeddersheim.
Einer alten Rückſpielverpflichtung nachkommend, weilt, am
Samstag abend. 7 Uhr, der Vorletzte in den Aufſtiegsſpielen, die
Turngemeinde Pfeddersheim bei dem dritten der
Aufſtiegskandi=
daten, der TSG. 46 Darmſtadt. Faſt ebenſo wie den
Darm=
ſtädtern erging es den Pfeddersheimern bei den Aufſtiegsſpielen.
Die Gäſte ſpielen einen ausgezeichneten Handball und ſind
Schü=
ler des Gaulehrers Gollaſch, der aus der Mannſchaft ein Gefüge
zuſammenſchweißte, das die Erfolge über die ſtarke Pfalzecke
er=
ringen konnte. Wir hoffen, daß die Darmſtädter Mannſchaft mit
einer abſchließenden guten Leiſtung vor der Sperre aufwartet
und ihren Anhang für die neue Spielzeit weiter gewinnen will.
Neuer Gauſpielwart im Gau Südweſt.
Der Gauſpielwart des Gaues Südweſt, Karl Klee, iſt von
Frankfurt nach Koblenz übergeſiedelt. An ſeiner Stelle wurde der
bisherige Bezirksſpielwart von Main=Heſſen, Heinrich Patt=
Frankfurt mit der Führung des Gauſpielwartamtes betraut. Als
neuer Spielwart des Bezirks Main=Heſſen wurde Adolf Kolb=
Frankfurt beſtimmt: die durch die Berufungen von Patt und Kolb
freigewordenen Poſten der Kreisſpielwarte der Kreiſe Groß=
Frank=
furt und Starkenburg wurden durch Hans Wilcke=Frankfurt
und Karl Wolf=Bickenbach neu beſetzt.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Sportverein 98 (Damenabteilung).
Der für heute angeſetzte Unterhaltungsabend muß
um acht Tage verſchoben werden. Er findet alſo am Freitag,
dem 28. Juni, nach dem Training in der Sadiongaſtſtätte
(Jung) ſtatt. Muſikinſtrumente ſind mitzubringen. Vollzähliges
Erſcheinen iſt Pflicht.
DSC. „Jung=Deutſchland” (Ruder= und Paddelabteilung).
Heute Freitag findet nochmals eine gemeinſame
Trainings=
fahrt nach Erfelden ſtatt. Abfahrt 7 Uhr Paradeplatz. Es fahren
ſowohl Aktive, als auch Damen und Jugend.
Am Sonntag fährt für unſere Mitglieder ein Omnibus nach
Erfelden. Abfahrt 7 Uhr Adolf=Hitler=Platz. Rückfahrt nach der
Preisverteilung. An der Auffahrt und dem Taufakt haben
ſämt=
liche Mitglieder teilzunehmen. Wir erinnern nochmals an die
Kleidung; kurze weiße Hoſe, weißer Trikot mit Adler.
Leichtathletik=Kampfrichter.
Der 1. Großkampftag für die Kampfrichter wird am Samstag
und Sonntag anläßlich der Kreismeiſterſchaften in Darmſtadt, im
Hochſchulſtadion, ſein. Alle Kampfrichter müſſen antreten und
zwar pünktlich um 17 Uhr. am Samstag, im Stadion, am
Mara=
thontor. Dort findet die Einteilung des Kampfgerichts ſtatt. Die
teilnehmenden Vereine entſenden ebenfalls einige Kampfrichter,
damit die Abwicklung der Meiſterſchaften einwandfrei möglich iſt.
Eine beſondere ſchriftliche Einladung ergeht nicht.
Uebungsabend der Langſtreckler mit Reichstrainer Otto,
am Montag, 24. Juni.
Am Montag, 24. Juni, wird wieder einmal der Reichstrainer
der Langläufer Otto zu einem gemeinſchaftlichen Uebungsabend
nach Darmſtadt kommen. Die Teilnehmer treten um 18 Uhr auf
dem Platz des SV. 98 Darmſtadt, am Böllenfalltor, an. Die
Ver=
eine entſenden diesmal nur vorgeſchrittene Läufer, auch
Mittel=
ſtreckler, die gegebenenfalls eine beſondere Aufgabe bekommen,
da=
mit die Zahl der Teilnehmer nicht allzu groß wird. Um 18 Uhr
pünktliches Antreten zur Arbeit!
Schießſpork.
Am Samstag und Sonntag wurde auf den Ständen am
Karlshof die Kreismeiſterſchaft des Kreiſes
Darm=
ſtadt im Deutſchen Kartell für Sportſchießen ausgeſchoſſen. Trotz
des ſchlechten Wetters war die Beteiligung eine recht gute.
An=
getreten waren 16 Mannſchaften, welche nach Klaſſen die
nachfol=
genden Reſultate erreichen: 4=Klaſſe: 1. Weidmannsheil 622 Rg.,
3 Hubertus/Kleeblatt 593, 3. Reichsbahn 588 Rg. B=Klaſſe: 1.
Hu=
bertus/Kleeblatt 590 Rg., 2. Weidmannsheil 520 Rg. C=Klaſſe:
1. Hubertus/Kleeblatt 541 Rg., 2. Tell 526, 3. Reichsbahn 520,
4. Hammelstrift 473 Rg. D=Klaſſe: 1. Tell 514 Rg., 2. Reichsbahn
481 Ringe.
Der Kreismeiſter Hans Kappel konnte auch in dieſem Jahre
wieder den Titel mit 161 Ringen an ſich bringen. Als
Auszeich=
nung wurde ihm eine ſilberne Kette mit Stern überreicht. Alle
anderen Siegermannſchaften erhielten Wanderplaketten.
Das Werbeſchießen, drei Schuß ſtehend freihändig, zeigte gute
Reſultate und Erfolge. Vierzehn Teilnehmer wurden mit
Prei=
ſen ausgezeichnet.
Zum Zeichen der Trauer wurde das Schießen für die Dauer
einer Minute für die Opfer von Reinsdorf unterbrochen.
Es wird hiermit nochmals auf die Austragung der
Meiſter=
ſchaft von Darmſtadt hingewieſen, welche am 30. 6. 35 auf den
Ständen am Karlshof ſtattfindet. Beginn 8 Uhr vormittags. Alle
Freunde des Schießſports werden hiermit aufgefordert, ſich an
dem ſchönen Schießen zu beteiligen.
Im Anſchluß an dieſes Schießen findet ein
Kameradſchafts=
abend am 30. 6. in der Woogsturnhalle ſtatt.
Deutſchlands Fechter, qualifizierten ſich am erſten
Tage der in Lauſanne ſtattfindenden Europameiſterſchaften für
die Vorentſcheidungen im Florett=Mannſchaftsfechten. Die deutſche
Mannſchaft ſiegte über die Schweiz mit 14:2 und über
Griechen=
land mit 13:3.
Wekterbericht
des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M.
An der Vorderſeite des neuen Atlantikwirbels ſtrömt warme,
feuchte Meeresluft auf das Feſtland. Infolgedeſſen kam es über
Weſt= und Süddeutſchland zum Aufgleiten und gab dabei Anlaß
zu ausgedehnten Landregen. Die Zufuhr feuchtwarmer
Meeres=
luft bleibt vorerſt erhalten, ſo daß das Aufkommen beſtändigeren
Wetters für längere Zeit noch nicht zu erwarten iſt. Es kann
aber angenommen werden, daß das zur Zeit ausgeſprochen
reg=
neriſche Wetter einem weſentlich freundlicheren
Witterungs=
charakter Platz machen wird.
Ausſichten für Freitag: Anfangs noch Regentätigkeit, dann
Beſſerung mit zeitweiliger Aufheiterung, tagsüber ziemlich
warm, ſüdliche bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Teilweiſe heiter, tagsüber ziemlich
warm, aber noch kein beſtändiges Wetter.
Sowjetinduſtrie auf „neuen” Wegen.
WPD. Nachdem eine Reihe ſowjetruſſiſcher
Wirtſchaftsdele=
gationen aus Weſteuropa und USA. zurückgekehrt ſind, konnten
ſich die zuſtändigen Volkskommiſſariate berichten laſſen, daß trotz des
bekannten Zahlenrauſches der Weg noch weit iſt. Nicht umſonſt
zitierte der Volkskommiſſar für die Schwerinduſtrie Ordſhonokidſe
die roten Direktoren zu einer umfangreichen Beratung nach
Mos=
kau, um von ihnen Rechenſchaft über die Gewinnerziehung zu
fordern. Während man in den letztverfloſſenen
Jahren das Hauptgewicht einzig und allein auf
Planerfüllung bzw. Uebererfüllung legte und
dabei die Rentabilität eine zweitrangige Sorge
ſein ließ, iſt dieſe nunmehr an die erſte Stelle
geſetzt worden. Die Loſung heißt: Jeder Betrieb hat ſich
von ſtreng kaufmänniſchen Geſichtspunkten leiten
zu laſſen und ſoll die bislang von der Regierung
geleiſteten ſogenannten Dotationen nicht
mehr in ſeine Bilanz einkalkulieren. Dieſe
Zu=
ſchüſſe, auf welche die Induſtrie infolge des kategoriſchen Drängens
der Regierungsſtelle ab 1. Juni 1935 verzichten zu können
vor=
gibt, waren recht erheblich, und ſie bildeten den Ausgleich für alle
jene negativen Begleiterſcheinungen, wie ſie eine treibhausartige
Ausweitung für ſowjetruſſiſche Verhältniſſe zwangsläufig
her=
vorgerufen hat
An erſter Stelle ſteht in dieſem Zuſammenhang der für unſere
Begriffe unfaßbar hohe Prozentſatz an
Ausſchuß=
ware. Der hierdurch eingetretene Verluſt bezifferte ſich nach
den Angaben des Volkskommiſſars 1934 auf 437 Millionen Rubel.
Weitere 233 Millionen vermeidbarer Unkoſten verſchlang für
denſelben Zeitraum der unrationelle Wohnungsbau. Die Spitze
der auch im erſten Vierteljahr 1935 mit großen Verluſten
behaf=
teten Erzeugungskategorien halten Kohle und Naphtha. Auf
der eingangs erwähnten Maiſitzung gab jeder der
Fabrik=
direktoren dem examinierenden
Volkskommiſ=
ſar bindende Verſicherungen für einen
grund=
legenden Wandel noch im laufenden Jahre ab,
wobei faſt bei allen zwiſchen den Zeilen der ſubjektive Zweifel an
der Werwirklichung ſo hochgeſpannter Erwartungen durchklang.
Einige typiſche Leitgedanken der einzelnen Berichterſtattungen
ſeien des beſſeren Verſtändniſſes wegen hier angeführt: „Wir
müſſen endlich Ford einholen” — „Mit dem 1. Juni verzichten
wir auf den Zuſchuß” — „Jede Sekunde Maſchinenzeit hüten”
„Die Naphtha=Induſtrie hat noch nicht gelernt, mit der
ſowjet=
ruſſiſchen Kopeke zu rechnen” — „Die Kohleinduſtrie arbeitet
ſchlecht., — „Der Buchhalter muß ſein Fach verſtehen‟ (Der
Hauptbuchhalter eines Großbetriebs hatte auf der Debitorenſeite
2 Kühe eingetragen!) — „Wir müſſen den ſowjetruſſiſchen
Motor zum erſtklaſſigſten der Welt machen”, und zuſammenfaſſend
erklärte der Volkskommiſſar im Schlußwort u. a.: „Einſtnals
haben wir die Waräger als unſere Lehrer gerufen, und auch jetzt
müſſen wir bei den Warägern noch viel lernen, und zwar bei den
Deutſchen, bei den Amerikanern und anderswo. Wir müſſen
alles Gute nehmen, was bei ihnen vorhanden iſt.”
Der beſte Gradmeſſer für das theoretiſch angeſtrebte Ziel nach
Rentabilität iſt ein Blick auf die Geſtehungskoſten
während der erſten vier Monate 1935. Infolge der durch den
freien Brotverkauf nötig gewordenen Lohnerhöhung ſind die
Ge=
ſtehungskoſten der geſamten Schwerinduſtrie, im Vergleich zum
Durchſchnitt 1934 um 4,7 Prozent geſtiegen, wobei die
Naphtha=
induſtrie für ſich allein mit 16 Prozent erhöhter Geſtehungskoſten
weitaus an der Spitze ſteht. Hinſichtlich der ſowjetruſſiſchen
Leichtinduſtrie beſchloß der Rot der Arbeit und Verteidigung in
ſeiner Sitzung am 23. Mai 1935, die Frage der Standärdiſierung
als vordringlich zu betrachten. Bei dieſer Gelegenheit wurde
u. a. feſtgeſtellt, daß es unter den Glaswerken Betriebe gibt,
welche ſchon bis zur Ablage in den eigenen Lagerräumen 40
Pro=
zent Bruch ihrer Geſamterzeugung zu verzeichnen haben.
Trotz der vielen Mängel, welche noch zu überwinden ſind,
charakteriſiert nichts beſſer die Hoffnungen auf eine erheblich zu
ſteigernde Ausfuhr von Induſtrieerzeugniſſen, als das in letzter
Zeit herausgekommene Stichwort. „Made in USSR.”. Je ſtärker
ſich die Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe in einer ſehr
be=
achtlichen Schrumpfung der ſowjetruſſiſchen Ausfuhr bemerkbar
machen, um ſo nachhaltiger ſind die Anſtrengungen, durch niedrige
Preisangebote den eigenen Erzeugniſſen den Abſatzmarkt zu
ſichern. So werden z. B. landwirtſchaftliche Maſchinen und
Ge=
brauchsgegenſtände in den baltiſchen Staaten zu Preiſen
an=
geboten und auch verkauft, zu denen weder die jeweilige
Landes=
induſtrie noch Weſteuropa zu liefern vermag. Ungeachtet
ge=
wiſſer Preſtigegewinne auf der politiſchen Linie in der letzten
Zeit ſind aber, abgeſehen von den durch die Verkaufsmodalitäten
der oſtchineſiſchen Bahn herbeigeführten Wirtſchaftsbeziehungen zu
Japan, die Wünſche Moskaus auf eine ſtarke Ausfuhrſteigerung
nach Weſteuropa ſowie USA. noch unerfüllt geblieben.
Mit fortſchreitender Jahreszeit, verbeſſerte ſich, wie einem
Bericht von „Wirtſchaft und Statiſtik” zu entnehmen iſt, die Lage
auf dem Baumarkt. Gegenüber dem Vormonat ſtieg in den
Ge=
meinden mit mehr als 10 000 Einwohnern die Zahl der
Bau=
erlaubniſſe um 15 Prozent, die der Baubeginne um 11 Prozent.
Bei den Bauerlaubniſſen iſt lediglich Berlin an dieſer Entwicklung
nicht beteiligt geweſen, bei den Baubeginnen wieſen die größeren
Mittelſtädte mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern eine leichte
Ab=
nahme auf. Die Zahl der Bauvollendungen war nur um 1
Pro=
zent höher als im Vormonat. Die Zunahme beſchränkte ſich auf
die größeren Mittelſtädte und die Großſtädte mit mehr als 500 000
Einwohnern (ohne Berlin). Im Berichtsmonat wurden 2941
(März 3092) Wohngebäude errichtet. Die Zahl der
fertiggeſtell=
ten Umbauwohnungen, die nur für die Groß= und Mittelſtädte
vorliegt, belief ſich im April 1935 auf 2472. Der Reinzugang der
in den Groß= und Mittelſtädten durch Umbau, Teilung uſw.
ge=
wonnenen Wohnungen betrug 1638 (1743).
Wirkſchafliche Rundſchau.
Von der deutſchen Skahl= und Eiſeninduſtrie.
Auf der Rheinland=Tagung der Geſellſchaft der Freunde und
Förderer der Hamburgiſchen Schiffbau=Verſuchsanſtalt e. V.,
Duisburg, die auf gemeinnütziger Grundlage die Förderung der
deutſchen Schiffbauforſchung auf dem Wege über die Hamburgiſche
Schiffbau=Verſuchsanſtalt betreibt, ſprach u. a. Dr. J. W.
Rei=
chert, Hauptgeſchäftsführer der Wirtſchaftsgruppe Eiſenſchaffende
Induſtrie, über die Bilanz der deutſchen Stahl= und Eiſeninduſtrie.
Während bisher die Lage für die Aktionäre wenig befriedigend
ſei, hätten ſich erfreulicherweiſe die Beſchäftigungsbilanz und die
Arbeiterverdienſte ſeit zwei Jahren erheblich gebeſſert. Der
In=
landsverbrauch an Eiſen und Stahl ſei im erſten Vierteljahr
1935 um etwa 15 bis 20 Prozent höher geweſen als zur
entſpre=
chenden Vorjahreszeit, die Außenhandelsbilanz der deutſchen
eiſenſchaffenden Induſtrie blieb ſtets aktiv. Die Bedürfniſſe der
deutſchen Eiſenverbraucher und Eiſenverarbeiter können nach der
Rückgliederung der Saar der Menge und der Güte nach
vollkom=
men im Inlande gedeckt werden. Der ausländiſche Rohſtoffanteil
in den Erzeugniſſen der deutſchen Eiſen= und Stahlwirtſchaft iſt
außerordentlich mäßig und wird durch die Ausfuhr mehrfach
überdeckt.
Förderung des Abſahes von Rübenkrauk (Rübenſaft)
Im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft und dem Reichskommiſſar für die
Preisüber=
wachung hat der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen
Gartenbauwirtſchaft eine Anordnung über die Verbilligung von
Rübenkraut (Rübenſaft) erlaſſen. Die Aktion beſchränkt ſich auf
die weſtlich der Weſer liegenden Gebietsteile der preußiſchen
Provinzen Weſtfalen und Hannover, auf die weſtlich der Fulda
liegenden Gebietsteile der preußiſchen Provinz Heſſen=Naſſau und
auf die Rheinprovinz, Oldenburg, Lippe=Detmold, Heſſen,
Baden, Württemberg, ſowie die bayriſche Pfalz und das
Saar=
land. In dieſen Gebieten kann auf Grund der Anordnungen
eine Vergütung zur Verbilligung von Rübenkraut (Rübenſaft)
gewährt werden. Bedingung iſt dabei, daß das Erzeugnis den
Vorſchriften der Nomativbeſtimmungen entſpricht — Ab 25. Juni
beſteht die Verpflichtung, beim Abſatz des verbilligten
Rüben=
krautes (Rübenſaft) an den Verbraucher einen
Kleinverkaufs=
höchſtpreis von 0.18 RM. je loſe ausgewogene Pfund
einzubehal=
ten. Die Verbilligung gilt jedoch nur für den Abſatz an den
Verbraucher und nicht für den Abſatz zu gewerblicher
Weiterver=
arbeitung. Mit der Durchführung dieſer Maßnahme iſt die
Haupt=
vereinigung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft betraut worden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Bank von Frankreich hat ihren Diskontſatz von 6 Prozent
auf 5 Prozent herabgeſetzt.
Muſſolini und der Sowjetbotſchafter Stein haben ein
Han=
delsabkommen über die Garantie der Exportkredite unterzeichnet.
Dieſes Abkommen ſoll zuſammen mit anderen Abkommen, die bei
dieſer Gelegenheit getroffen wurden, den Handelsverkehr zwiſchen
den beiden Ländern fördern.
Das Litauiſche Direktorium hat einen Geſetzentwurf,
betref=
fend die Getreideplanwirtſchaft, fertiggeſtellt. Litauen hat für
ſeine landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe keine Abſatzmärkte. Die
Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte ſind bis auf ein Minimum
herabgeſunken. Mit Hilfe der Getreideplanwirtſchaft will man
durch Staatszuſchüſſe die Preiſe für Getreide erhöhen. Außer
dieſer Planwirtſchaft für Getreide iſt noch die Bildung eines
Zwangsmühlenſyndikats vorgeſehen.
Präſident Rooſevelt hat am Mittwoch dem Kongreß ein
Projekt über die Steuerreform überreicht. Danach ſoll eine
Son=
derſteuer auf Erbſchaften und Stiftungen entrichtet werden. Die
Vermögenſteuer ſoll erhöht und die Einkommenſteuer, die bisher
einheitlich 13½ Prozent betrug, geſtaffelt werden, und zwar
zwiſchen 10½ Prozent für die niedrigen Einkommen und 16½
Prozent für die höchſten Einkommen.
Maſchinenfabrik Hartmann A.=G., Offenbach a. M. Die ſeit
Sommer 1933 einſetzende Belebung hat 1934 angehalten, es
wur=
den zum Teil große Projekte abgeſchloſſen. Auch wichtige
Liefe=
rungen auf dem Gebiete der Entſtaubung in der Braun= und
Steinkohleninduſtrie wurden ausgeführt. Desgleichen konnte
nunmehr ein großes Auslandsgeſchäft am Ende des
Berichtsjah=
res durch eine Finanzierungsmöglichkeit übernommen werden.
Ein ungeſunder Wettbewerb ergab überall häufig ungenügende
Preiſe. Nach 24 000 (25 000) RM. Abſchreibungen ergibt ſich noch
in geringer Verluſt, wodurch der Geſamtverluſtvortrag auf 11 204
RM. anſteigt. Er wird vorgetragen. Die Belegſchaft wurde im
neuen Jahre weſentlich erhöht, das Unternehmen iſt für die
näch=
ſten Monate voll beſchäftigt.
Voigt u. Haeffner A.=G., Frankfurt a. M. In der
Aufſichts=
ratsſitzung der Geſellſchaft wurde der Abſchluß für 1934
vor=
gelegt, der nach Abſchreibungen von 668 000 (426 000) RM. einen
kleinen Ueberſchuß von 1635 RM. (im Vorjahre noch 1,4 Mill.
RM. Verluſt) ergibt, der auf neue Rechnung vorgetragen
wer=
den ſoll. Die Beſchäftigung des Werkes habe ſich im
abgelaufe=
nen Geſchäftsjahre gebeſſert, insbeſondere der Inlandsumſatz
konnte beträchtlich erhöht werden, während das Auslandsgeſchäft
ſich auf gleicher Höhe hielt. Die Zahl der Werksangehörigen iſt
von 1740 Ende 1933 auf 2340 Ende 1934, ohne
Tochtergeſellſchaf=
ten, geſtiegen. Für das laufende Jahr wird auf Grund
geſtiege=
ner Auftragseingänge eine befriedigende Weiterentwicklung
erwartet.
G. M. Pfaff AG. Kaiſerslautern. Die Geſellſchaft erzielte
1934 nach 0,96 (0,39) Anlageabſchreibungen und 1,34 (0,49)
an=
deren Abſchreibungen einen Gewinn von 511 100 (219 999) RM.,
der ſich um 144 669 (224 670) RM. Vortrag erhöht.
klugen G.
ſagte e!
Die Berliner Börſe war meiſt abgeſchwächt. Der heranu we bre
nahende Halbjahresultimo ſcheint ſich langſam auszuwirken
Aus Publikumskreiſen lagen kleinere Verkaufsorders vor, da ſ00 gunen,
meiſt limitiert waren, doch gaben die Kurſe um etwa ½—1 Prus, au eiu
zent nach, da auch die Kuliſſe Abgaben vornahm. Das Geſchäs / „Margarete
war aber ſehr ruhig, wozu der katholiſche Feiertag weſentliid hren gegangen.
beitrug. Kaliwerte eröffneten etwas freundlicher, währemu Sie lachte, „Meil,
ſein willſt.
chemiſche Aktien einheitlich etwa 1 Prozent nachgaben. Farbo
verloren / Prozent, Elektroaktien meiſt ½—½ Prozent. Metaſl, zu nſch 18
werte waren angeboten, Metallgeſellſchaft eröffneten mit 1041 bueut dß M0 M
nach 1063. Papier=, Zellſtoff= und Spritaktien ermäßigten ſi5 „Mie ium er 30 De
um ½ Proz. Während Verkehrswerte 1 Proz. niedriger lagem 1 J0. Wir lehten 9al
wurden Schiffahrtsaktien wieder ½ Proz, höher bezahlt. Reicheſ „ Stationsarzt und
bankanteile gut behauptet. Renten gehalten. Der Verlauf warſtik ”,en Dienſtes unterſt.
und weiter abgeſchwächt Gut gehalten waren Schiffahrtsaktiei
Am Rentenmarkt blieben Altbeſitz unverändert. Kaſſarenten Dure Leco
waren knapp gehalten. Pfandbriefe veränderten ſich nur weniü ſtaufen. 3ch Mde. O
aS ja auch gebilligt.
nach ſeiner Meinund
Gegenüber den vorbörslichen Erwartungen, wo man zumei ) 9 Scwverſte zudleich. L
noch weiter ſchwächere Kurſe nannte, eröffnete der amtliche Venue Haben Sie dus 0uc
kehr der Rhein=Mainiſchen Börſe verhältnismäßig widen! / Ja, meine Erfahrundg
ſtandsfähig. Die Geſchäftsſtille hielt indes unvermindert an. Da u 1 Ich glaube, Sie hab
Kursniveau lag nicht ganz einheitlich, bröckelte aber verſchiedendn / Mein Beruf als
lich weiter etwas ab. Stärkere Veränderungen waren nur vern
ſpielsweiſe Kunſtſeideaktien im Angebot, da die letzten Ausfühd beiken und Beglugen,
einzelt und beruhten auf beſonderen Motiven. So lagen beiſ, hat aber auch die Leid
rungen auf den Generalverſammlungen von Aku und Bemberon 0. Freilich .. wir i
etwas verſtimmten. Matt lagen auch Metallgeſellſchaft, die 44 ſeſchräntt. Aber ich
Prozent einbüßten. JG. Farben ſetzten ½8 Prozent höher eink ſabe zu ſehen.”
ferner waren Schiffahrtswerte und Reichsbankanteile leicht gen Eine Aufgabe! Wi
beſſert, und auch am Montanmarkt erfolgten kleine Käufe, ſo daß ſube „
Beſſerungen bis zu ¼ Prozent zu verzeichnen waren. Ueber,
wiegend ſchwächer lagen noch Elektro=, Metall=, Maſchinen= unm INargarete ſah ihſ. eu
Motorenwerte. Der Rentenmarkt lag zwar ſehr ruhig, die Kurſt ,Herr von Rapp, Si
konnten ſich aber überwiegend gut halten. Bei faſt völliger Gei ſien geſtellt hat, könne
ſchäftsſtille bröckelten die Kurſe am Aktienmarkt in der zweitein IIch bin Kaufmann
Börſenſtunde überwiegend weiter leicht ab. Die Rückgänge bei hen Gewiß ich beſchäf
trugen durchſchnittlich ½—½ Prozent, ſo bei JG. Farben A=l
Rentenmarkt blieben die variablen Werte ziemlich unverändertn urſtändig und bezahle
Lebhaft geſucht, aber ohne Material, waren Städte=Altbeſiz4 ihs letzten Endes? 9
wrb. Gibt es denn
anleihen zu 111½ (111) Prozent.
Die Abendbörſe war auf den meiſten Marktgebieten nach de= /Welche Aufgaben m
Abſchwächung von geſtern mittag leicht erholt. Die Stimmunm 1,Denken wir doch ei
war etwas zuverſichtlicher. Gegen den Berliner Schluß tratein ent dem Kinde alle Li
überwiegend Beſſerungen um ¼ bis ½ Prozent ein. Am Rentenn enen Perſon, wiſſend,
markt hielt die Geſchäftsſtille an, doch lagen die Mittagskurſ” Uet wird. Eine Mutte
voll behauptet.
1 wahre Liebe gibt,
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 20. Juni. Aufgetrieben warem
150 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 60—62, b) 55—
c) 50—54, d) 40—49 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft inſ
der Klaſſe a) 22, b) 26, c) 39, d) 51 Stück. Marktverlauf: ges
räumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 20. Juni. Auftrieb: 19 Käl=N
ber, 10 Schafe, 75 Schweine, 29 Ferkel, 90 Läufer. Preiſe:
Fer=
kel bis 6 Wochen 15—20, darüber 20—25. Läufer 25—30 RM.7
Marktverlauf für Ferkel und Läufer ruhig. Uebriges nicht noliert.
Frankfurter Viehmarkt vom 20. Juni. Auftrieb: Rinder 327
(gegen 22 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter befanden ſicht
6 Ochſen, 3 Bullen, 9 Kühe und 14 Färſen; zum Schlachthof direltzn
zugeführt wurden 1 Ochſe, 8 Bullen, 2 Kühe und 4 Färſen,
Käl=
ber 1022 (701), Schafe 41 (69), Schweine 370 (682). Notiert wur=
iſten Menſchen ſtellen
ma das „an der Spitz
den pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 61—630
(am 13. Juni 62—66), b) 54—60 (55—61), c) 46—53 (48—54)) 36—45 (40—47); Hammel b2) Weidemaſt 39—40 (40),0
f) mittlere 37—38 (38—39); Schafe f) mittlere 31—33 (
Schweine a1) 48—50 (48—51), a2) 48—50 (48—51), b) 4—511
(47—52), c) 47—51 (46—51), d) 45—50 (44—49) Marktwverlauf.”
Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweiney
ruhig, Ueberſtand. Ueberſtand: 1 Ochſe, 3 Färſen, 31 Schweine?
Frankfurter Pferdemarkt. Der am 18. Juni ſtattgefundeneo
Frankfurter Pferdemarkt zeigte nur geringen Auftrieb. Trotze
hohe Preiſe war der Handel lebhaft. Beſondere Nachfrage machten
ſich nach mittelſchweren Arbeitspferden bemerkbar. Die Preiſeſ”
bewegten ſich zwiſchen 950 bis 1100 RM. für Arbeitspferde 13000
bis 1500 RM. für ſchwere Zugpferde belgiſchen Schlags. Schlachtt
pferde waren ebenfalls geſucht.
Berliner Kursbericht
vom 20. Juni 1935
Oeviſenmarkt
vom 20. Juni 1935
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Kate
Nordd. Lloh=
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Meie
91.50
91.50
34.125
36.—
43.375
124.75
118.25
100.50
118.625
135.25
109.50
Me ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
112.—
148.125
126.625
109.50
103.75
160.—
90.—
120.875
96.50
122.50
84.125
71.—
Weene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufho
Vere n. Stahlwerke
Weſteregeln Aka li
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 11
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1
VogelTelegr. Drahtl;
Wanderer=Werke
Ve
10.50
123.50
177.—
38.—
82.—
95.—
14.125
125.—
58.50
124.75
118.75
138.25
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarie:
Canada
Dänema!
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Mie
1 äghpt. 2
1 Pap. Peſ=
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
00 Gulden
1:.Sg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
R
12.515 1
0.858
41.98
0.149
3.047
2.47
54.55
46.82
12.215
68.43
5.385
16.38
2.353
168 46
55 28
Briein
12.545
0.66‟
42.06)
0.151
3.053
2.479
54.65
46.32
12.245
68.57
5.395
16.42
2.351
168.30
55 40
Italien
1
Japan
Jugoſlawie!
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staa e!
Währung /GeldBrienl
100 Lire —
Yen
1o0 Ding
100 Lats
100 Kronen e
100 Schilling!l”
100 Escudos
100 Kronen s
100 Franes ſ.
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 4
100 Pengt
1 Goldpe ſo
1 Dollar
20,40
5.649
St.40
20.ISM
daurn anm
Feßd
180.52 jet. 0c0
6i.52N
ge.9 19.05 2
11.0 1
62.90
33,33
10.35
1274
aao
2.40
GEG-Puddingpu
BEC-Fruchtſpeiſe
GEG-Rote=Grütze
GE0-Maiskernp
GEG-Weizenmehr
GE0-Himbeerſirr
Rheinh. Weißwei
4 Liter ohne E
Ingelh. Rotwein
4 Liter ohne G.
Deuiſcher Werm
1.10 01
Gazü
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. stiale der Oresdner Ballt
Frankfurter Kursbericht vom 20. Juni 1935.
„=Pfd.
gu.as 0.3 2 P Mulmainreis
63.90e
Mai 1. Puingreis, glaſie
De 2 Maumnennus
—
and 1 Makkenbutter
2.4644
Tafelsr
Zwiebel
„ Gr. IIp. 1934 11
„ „ „1935 1
„ „1936
„ „ 1937
„ „1938
Gruppe I .. /106.5
5% Dtſch. Reichsanl.
42ſo
5½%Intern. ,v. 30
4½%Baden „v. 27
9Bayern v. 27
%Heſſen. . v. 28
„ .. b. 29
4½%Preuß. v. 28
4½,%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....... !!
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .....
4½%........"
Otſch. Anl. Ausl.
42I. Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin „v. 24
4½%Darmſtadt .
4½% Dresden v. 24
4½%Frankfurt 28
4½%Heidelberg?
4½%Mainz.. .
4½%Mannheim2ä
4½ %Münchenv. 2
4½ %Wiesbadeng”
103.6
107.57
108.3
106‟
105.8
100
97.5
96.75
97.75
9721,
98.5
108,
96.5
96.75
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldobl.
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
100.5
100.4
100.25
112:1.
10.4
As
89.5
92
90
91.5
91.25
95.25
91.75
96.5
94.25
100.5
43 %Geſ. Landhypf
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
4½ %0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½%0 Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser. I
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
53
Lig.-Pfb.
4½% Frkf. Hyp.=B
½%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
% Frkf. Pfbr. B.
„ Lig.=Pfr. .
%Mein. Hyp.B
Lig.=Pfr.
%Pfälz. Hhp. B
„ Lig.=Pfb.
½% Rh. hp.Bl
. Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½ %Südd. Boden=
Cred.=Bank ..."
5½% Lig.=Pfbr.
4½%Württ. Hyp.
6% Daimler=Benz
6%Dt. Linol. Werke
1 6% Klöcknerwerke
95.75
96.75
92.5
94
96
96.75
101
115.5
130
211.
96
101.5
96
100.9
35
96
101
96.5
101.25
97.25
101‟
96
101:).
94.25
97.n5
100.75
98.3
103.25
102.5
101I.
Mae
6%Mitteld. Stahl.
5% NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
6%Salzmannc Co.
6% Ver. Stahlwerke
% „ RM.=Anl.
439
4½8
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt
5%Bulg. Tab. v. 0‟
4½%0 Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4‟
48Türk. 1. Bagdad
4%
II.Bagdad
4½%ungarn. 1913/
4½%0
1914
47
Goldr
420
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ...."
42Stockholm. . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabri
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff.
Bad. Maſch nenfbr.
Bemberg, 2. P.
Berl. Kraft n. Licht
Brauhaus Pirnbg.
102.5
a
102
97.5
101.75
100
130½,
15.5
15.5
43.5
32
101/.
11
11.
111,
11.3
56.75
174.5
61
43.25
85
129
117.75
128.75
129
Buderus Eiſen —
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie, Baſell1
Chem. Werke Albert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.
„ Licht u. Kra
Enzinger Union
EſchweilerBer=
Eßling. Maſ
Export=Malzfabrik.
faber c Sch
Fahr, Gebrüder
F.G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frantfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger..I.
Hafenmühle Frkft. 1
Hanauer Hofbräuh.
Hanſwerke Füſſen.
Harpener Bere
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrk
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
101.25
118
135
145.25
1153
163
91).
115.5
230.5
160.25
91
91.5
112.5
12571,
104.5
262
159
130
1481/
76.5
98
56‟.
126.5
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197
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99
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112
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110
105.5
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105
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 13
ROMAN VoN
WOLEGANG MARKEN
(17
Aus ihren klugen Fragen erkannte er, daß Margrete ihm zu
foſen vermochte. Ihre geſunden, praktiſchen Anſichten verſetzten
i min Staunen.
„Margarete”, ſagte er ſcherzend, „an Ihnen iſt ein Kaufmann
wievren gegangen.”
Sie lachte. „Mein Vater pflegte zu ſagen: Wenn du dein
aßel raſch los ſein willſt, dann nimm dir einen Laden! Ich bin
ührzeugt, daß du binnen vier Wochen alles verſchenkſt haſt!“
„Wie kam er zu dieſer Meinung? Schenken Sie ſo gern?”
.Ja. Wir lebten damals in Deutſch=Oſtafrika. Mein Vater
wa Stationsarzt, und ich durfte ihn bei der Ausübung ſeines
ſoſzuren Dienſtes unterſtützen. Ueber den Landſtrich war eine
guue Dürre gekommen, unſere Station wurde von Hungernden
üüelaufen. Ich habe da nun getan, was ich konnte. Mein Vater
hüutes ja auch gebilligt, aber vielleicht habe ich meine
Freigebig=
kehit nach ſeiner Meinung übertrieben. Schenken iſt das Schönſte
und Schwerſte zugleich, Herr von Rapp.”
„Haben Sie das auch ſchon gefunden?”
„Ja, meine Erfahrungen haben es mich gelehrt.”
„„Ich glaube, Sie haben ſchon viele Lehren annehmen müſſen.”
„Mein Beruf als Schweſter zerſtört manche Illuſionen, er
bſit aber auch die reichſten Freuden. Unſer Dienſt iſt ein ewiges
Shnken und Beglücken, wenn wir unſere Pflichten ernſt
neh=
unei Freilich .... wir ſind alle nur Menſchen, und unſere Kräfte
ſiſidbeſchränkt. Aber ich habe mich bemüht, in meinem Beruf eine
Wiabe zu ſehen.”
Eine Aufgabe! Wie ſchön das iſt! Hätte ich doch auch ſo eine
Aifabe ..."
Margarete ſah ihn erſtaunt an.
,Herr von Rapp, Sie, den das Schickſal an einen wichtigen
Pſen geſtellt hat, können ſo ſprechen?”
„Ich bin Kaufmann und gebe mir Mühe, tüchtig Geld zu
ver=
diienn. Gewiß, ich beſchäftige viele, viele Angeſtellte, ich behandle
ſiu mſtändig und bezahle ſie nach beſtem Können. Aber warum
turechs letzten Endes? Aus Freude am geſteigerten Schaffen, am
Exnrb. Gibt es denn nicht tauſendmal ſchönere Aufgaben?‟
„Welche Aufgaben meinen Sie?‟
Denken wir doch einmal an die Aufgabe einer Mutter. Sie
ſchteit dem Kinde alle Liebe, erzieht es unter Hintanſetzung ihrer
eiigeen Perſon, wiſſend, daß ſie dafür vielleicht niemals Dank
emnn wird. Eine Mutter hat die ſchönſte Aufgabe, und wenn es
eiin wahre Liebe gibt, dann iſt es die mütterliche Liebe. Die
mnſſen Menſchen ſtellen ſich unter dem „eine Aufgabe erfüllen”
imnt das „an der Spitze ſtehen” vor. Aber das iſt falſch. Jeder
Menſch erfüllt eine Aufgabe, wenn er auch nur im kleinſten
Kreiſe mit Hingebung, mit gütigem Verſtehen wirkt und — wie
eine Mutter — mit wahrer Liebe. Mag meine Aufgabe
umfaſſen=
der ſein, edler und größer iſt Ihre Aufgabe als Schweſter,
Mar=
garete."
Das Mädchen ſah ihn mit glänzenden Augen an.
„Ich danke Ihnen, Herr von Rapp! Sie haben mir das
ſchönſte Lob geſpendet”, ſagte ſie bewegt.
Dann ſchwiegen die beiden und ihre Augen ruhten ſinnend
auf dem Waſſer.
Cine wunderſelige Zeit brach für die zwei Menſchen an.
Jeden Tag machten ſie gemeinſame Ausflüge zu Waſſer oder
auf dem Lande.
Manchmal beteiligte ſich auch Dr. Poeck an den Ausfahrten.
Er kam ganz zwanglos und war dem Hauſe Rapp ein guter
Freund geworden.
Nur manchmal war er einſilbig und dann ſchien es Rapp,
als wenn die Augen des Arztes mit beſonderem Ausdruck auf
Margarete ruhten.
Dann geſchah es wohl auch, daß Rapp abends, ehe er ſich
niederlegte, vor den Spiegel trat und ſein Bild prüfte.
Er war nicht mehr der Mann von einſt, der Mann, der die
Welt ſchier einreißen konnte, der Mann, der eigentlich mehr zum
kühnen Eroberer, als zum Kaufmann geſchaffen ſchien.
Aber noch fühlte er ſich jung. Wenn auch durch die Erlebniſſe
der letzten Zeit an den Schläfen die weißen Haare ſich mehrten,
er war kraftvoll und geſund. Er hatte das Recht, noch einmal
Liebe zu fordern.
Sein klarer Verſtand riet zwar ab, aber ſein Herz drängte
ihn dazu.
Und eines Tages ſtand Rapps Entſchluß feſt, Margarete zu
bitten, ſeine Frau zu werden.
Es war ein Sonntag im Auguſt.
Georg von Rapp hatte mit Margarete einen Ausflug auf der
Alſter unternommen.
Ruhig glitt das Boot im leiſen Schein der ſinkenden Sonne
durch das ſtille Waſſer.
Margarete war ganz in Gedanken verſunken. Nur mechaniſch
bewegte ſie das Ruder.
Plötzlich begann Rapp leiſe zu ſingen. Ein kleines
italieni=
ſches Lied, wie es die Gondeliere in Venedig ſingen.
„Sie ſind recht fröhlich, Herr von Rapp”, freute ſich das
Mädchen.
„Sind Sie es nicht, Margarete?‟
„O doch! Der Tag war ja ſo ſchön, ſo wunderſchön! Ich bin
herrlich müde nach dieſer weiten Fahrt. Und ich bin glücklich, daß
Sie wieder anfangen, froh zu werden.”
„Das verdanke ich Ihnen, Margarete!” ſagte der Mann innig,
und ſeine Stimme bebte dabei,
„Mir?‟
„Ja! Sie haben mich das Leben wieder lieben gelehrt, weil
.. . ich Sie lieben lernte. Ich . . . liebe Sie . . . Margarete!”
Das Mädchen ließ das Ruder ſinken. Das Herz war mit
einem Male von einer unbekannten Unruhe erfüllt und ſchlug
heftig. —
Georg von Rapp liebte ſie!
Sie konnte es nicht faſſen.
All ihre Sehnſucht drängte dem Manne entgegen, zugleich
aber empfand ſie eine unbeſtimmte Angſt vor dem Kommenden.
„Margarete?"
„Ja ..." hauchte ſie.
„Bitte, ſagen Sie mir ein Wort!”
„Haben Sie etwas Geduld mit mir, Herr von Rapp ..
„Bis wir anlegen, Margarete, nicht länger! Nein, jetzt will
ich keine Stunde mehr warten. Das Glück iſt bei mir, iſt will es
halten!"
Sie erreichten die Anlegeſtelle. Rapp ſppang als erſter auf
den Steg und half dann Margarete beim Ausſteigen.
Als ſie zitternd vor ihm auf dem Steg ſtand, da riß er ſie
in ſeine Arme.
„Du Liebe, du Starke und Stolze, nun ſprich ein Wort! Ich
liebe dich . . . du . . . ich liebe dich! Sag’, daß du mit mir durchs
Leben gehen willſt, Margarete, wenn ich auch ſo viel älter bin.
Das Mädchen ſah ihm feſt in die leuchtenden Augen.
„Ich liebe dich!” wiederholte ſie feierlich ſeine Worte. „Was
kümmern mich die Jahre, Georg!”
„Du ſollſt bald meine Frau werden, Margarete, willſt du?
Oder haſt du Bedenken, wegen des wahrſcheinlichen Geredes der
Leute?"
„Nein”, entgegnete ſie lächelnd. „Ich denke nur an dich und
mich!”
„Du willſt alſo?‟
„Ja!”
Da ſchloß er ſie wieder in ſeine Arme, und Margarete lag
ganz ſtill an ſeiner Bruſt.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 35. 20019. Pl. 3. Druck und Verlag: Darmſtädter
Tagblatt, Eliſabeth Wittich, Zeitungsverlag u. =Druckerei, Darmſtadt, Rheinſtr. 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
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